Ir + gt Pets N I: rin HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. BL. N u 6, Ib - Manch SR] No Be al, "ben RN een von der Deutschen Entomologischen Gosellschaft in hindane mit Dr. @. Kraatz. « Jahrgang 1896. Erstes Heft (S. 9—192) ausgegeben Mai 1896 Mit 1 Tafel und 4 Auto-Zinkotypieen. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 10 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. Ep London. Berlin 1896. Paris. | 0. E. Janson, Nicolaische Verlags-- P. Klincksieck, 1 2% ‚Great Russel Str. Buchhandlung, R. Stricker. 52 Rue des Beoles. Deutsche Entomologische Gesellschaft. ee ER br 1, Kt Y 4 h h } Deutsche LIBih Entomologische Zeits FeRn Et, I, | \ ‚® chrift herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft in Verbindung mit Dr. G. Kraatz und der Gesellschaft ‚Iris‘ ın Dresden. Jahrgang 1896. Erstes und zweites Heft ausgegeben Mai 1896 und Januar 1897 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. Mit 1 Tafel, 11 Auto-Zinkotypieen und 2 Holzschnitten. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 20 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. 2737 — — —_—— Fe a A —_ London. Berlin 1895. Paris. O0. E. Janson, Nicolaische Verlags- P. Klincksieck, Perth Road. N. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue des Ecoles. EDRR N TE Für an Inhalt ‚der in dieser, Zeitschrift, u er Hentlic ıte Aufsätze sind die Herren Autoren allein. Deutsche Eutomologische Gesellschaft ist, es AR # Ka Ss Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1896 der Deutschen Entomologischen Zeitschrift !). Allgemeine Angelegenheiten I. - - 08 Breddin, J.: Javanische Zuckerrohrschädlinge aus der Familie der Rhynchoten . 5 Ericson, J. B.: Eine neue schwedische marine Homalotiden-Art — Lathridius mierops n. Sp. 0 © Escherich, Dr. K.: Revision der Meloiden- KEN Lydus Latr. (Mit 2 Abbildungen) Faust, J.: Eine neue Bestimmungs-Tabelle der Gattungen Strophomorphus, Pholicodes, Epiphaneus und der neuen Gat- tung Epiphanops Reitter . — Beitrag zur Kenntnifs der Fauna von Deutsch-Ost-Afrika . — Ueber einige europäische Daris Gerhardt, J.: Neuheiten der schlesischen Käferfauna von 1895 — Opatrum riparium (Klingelh.) Seriba . Hartmann, F.: Beschreibung einer neuen Gattung der Rüssel- käfer aus Deutsch-Ostafrika. (Hierzu Taf.I, Fig. la—g). Hintz, E.: Ueber Argyrophegges Kolbei Kraatz g. (Mit Abbildung) Horn, Dr. W.: Ueber einige Cicindeliden . — Käfer aus Ostafrika, gesammelt von R. v. Bennigsen (1893 — 1895). I. Cicindeletae . — Eine neue ÖOphryodera. (Mit Abbildung) N I ER — :Novae Cieindelidarum species ex coll. „Rothschild“ — Beitrag zur Synonymie der Cicindeliden — Eine neue südamerikanische Cicindela — Verbesserung — Photographieen von Entomologen . Seite 191—192 8 105— 110 325 — 9326 326 193— 236 49—50 113—146 146 179— 180 389 — 984 185—188 359 91— 98 55—69 64 149—152 353 — 8391 357 — 398 298 358 1) Heft I (S. 9—192) ist im Mai 1896, Heft II (S. 1— 8, 193 — 384) im Januar 1897 ausgegeben. 1* Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1896 etc. Kraatz, Dr. G.: Hadronigidius nov. genus Zucanidarum aus Ostafrika BERN ATI AREM A N 2 PEN SE Fornasinius Hauseri, eine neue Goliathiden-Art aus Kamerun. (Mit Abbildung) . Neue Cetoniden aus Ostafrika, gesammelt von R. v. ed nigsen Buprestiden aus dem Zauzibar-Gebiete und dem Hinterlande, gesammelt von Herrn v. Bennigsen Pentaplatarthrus Bennigsenü, eine neue Paussiden-Art aus Ostafrika Varietäten der Dieranorrhina Oberthüri Deyr.. Onthophagus viridis Menetr. Cat. rais. a ; Ueber Bolbotritus Bainesi Bates, eine auffallende Bockkäfer- gattung aus Ostafrika. (Mit Abbildung) : Oyrtocerus, neue ostafrikanische Prioniden-Gattung. (Mit Ab- bildung) a ee hy ea, We) RL Re N RR Synonymische Sr (über die Cetoniden - Gattung Pantoha) i BERN An Ueber einige Arten der Rüsselkäfer - Gattung Polyeleis Eine neue Dierania (Melolonthide) von Paraguay Einige Bemerkungen zu dem vorhergehenden Aufsatze (über Liparus) Goliathus intermedius Krtz. ist sicher Varietät von giganteus Ueber Pseudocechenus (!) pseudonothus Krtz. Ueber Carabus simulator Krtz. ER Besprechung der Bestimmungstabelle 34 habt Snfohäischen Coleopteren. Carabidae. 1. Abtheilung Carabimi von Reitter Procerus scabrosus und seine Varietäten OWERTL: Ueber die Varietäten des Amaurodes Passerimi Westw. Meeinorrhina torquata var. viridinigra Ueber die Gattung Micrelaphinis Schoch Tetragonorhina nov. gen. Cetonidarum Haematonotus- Hauseri n. sp. (Mit 2 Abkildunzen) Zwei Leucocelis-Arten . EREE nE E F te Ueber einige Schoch’sche Getoekdenn (Siehe auch S. 352) . Ueber die Varietäten des Carabus Wiedemanni Men. Einige neue Vulyus-Arten von Borneo . Kuntze, A.: Chortophila insularis n. sp. (Dipt.) Liehtwardt, B.: Eine neue Dolichopodide (Dipteron) von der Insel Borkum Seite 65—66 67— 70 71—80 81—87 88 111—112 112 155 154—156 156 184 159 323 — 924 326 327 — 929 329 330—336 948 349 - 350 350 3950 — 852 369— 370 371— 374 374 375 — 376 877— 380 380 —382 4 an 181-128 Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1896 ete. Möllenkamp, W.: Mesotopus regius n. sp. von Neu-Guinea (Mit Abbild.) . Reitter, Edm.: Beschreibungen neuer Coleopteren aus dem russischen .Reiche — Uebersicht der bekannten Arten der Üoleopteren - Gattung: Adrastus Esch. aus Europa und den angrenzenden Ländern — Uebersicht der Arten der Coleopteren-Gattung Heterophylus Muls. — Loberoschema, nov. gen. Uryptophagidarum — Uebersicht der mir bekannten, mit Penthieus Fald. verwandten Coleopteren - Gattungen und Arten aus der paläarctischen Fauna — Zwei neue Seminolus- Arten aus Ostsibirien — Beitrag zur Kenntrils der Platysceliden — Rhyncolus angustieolhs Reitter n. sp. aus Taurien — Dichotomische Uebersicht der mir bekannten Gattungen aus der Tenebrioniden - Abtheilung: Tentyrini — Deltomerus andalusicus n. Sp. Mine ee i — Uebersicht der Arten der Coleopteren- Eitieies Sol. — Zwei neue russische Meligethes — Uebersicht der mir bekannten Arten der Coleopteren-Gattung: Dailognatha Stev. — sSicardia nov. gen. Aphodinidarum . — Uebersicht der Arten der Coleopteren-Gattung: nd Oliv. (Molytes Schönh.) Roeschke, Dr.: Einige kritische Bemerkungen zur Reitter’s Bestimmungs-Tabelle der Carabini — Procerus scabrosus und seine Varietäten Schilsky, J.: Ein neuer Acanthocnemus aus Guinea (West-Afrika) — Synonymische und andere Bemerkungen zur Gattung Danacaea Schneider, Prof. Dr.O.: Zwei neue deutsche Käfer von Borkum Schultze, A.: Berichtigungen und sonstige Bemerkungen zu den Katalogen der Käfer Europas und Sibiriens — Beitrag zur Kenntnils der Ceuthorrhynchus- Arten mit ge- körnelten Schulterhöckern — Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen . — Weitere synonymische und sonstige Bemerkungen zur Ceu- thorrhynchus- Gattung . — Eine neue Cionus- Art. 157159 159—160 160 161172 172 173— 176 188 297 — 8303 804 315— 317 318 319—323 39 7— 947 348 361—363 363—365 177 —113 257 — 258 259 —260 261— 288 289— 231 292 6 Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1896 etc. Schwarz, Q.: Elateriden aus Ost-Afrika, gesammelt von R. v. Bennigsen.. — Neue Elateriden aus Afrika. — Neue Elateriden-Arten . — Heterostethus novum genus Klateridarum — (ardiophorus somcheticus noY. Spec. Wasmann, E.: Zoologische Ergebnisse einer von Dr. K. Escherich und Dr. L. Kathariner nach Central-Klein- asien unternommenen Reise. — Myrmecophilen . — Zur Kenntnifs einiger Thorictus-Arten. Drittes Stück — Revision der Zomechusa-Gruppe. (Mit 2 Abbild.) Weise, J.: Bemerkung zur Farben- und Skulptur- Veränderung der Cassiden . — Feststellung einiger Cassiden - Gattungen — Beschreibung neuer Cassida-Arten und synonymische Be- merkungen. — Orina cacahae var. hssahorensis — Synonymische Bemerkungen über Ceuthorrhynchen — Synonymische Bemerkungen über europäische Chrysomelinen — Erklärung der Abbildungen auf Taf. I und Beschreibung einer Coceinellidae . Bücher-Anzeigen. Kraatz, Dr. G.: Die Käfer Europa’s, von Dr. H. C. Küster und Dr. G. Kraatz, fortgesetzt von J. Schilsky. Heft XXXIH. Mit 1 Kupfertafel und 1 Textfigur ei Nekrologe. | 7 Dr. med. Eduard Eppelsheim. Von Major v. Heyden . Flohr. Von Dr. G. Kraatz Aufserdem in den allgemeinen Angelegenheiten S.7 u. 8. Seite 3998 9396 97—104 147— 148 148 237—241 242—243 944-956 910 1015 15—32 110 183 293—296 368 190 366—367 367 [ Deutsche .Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] 7 Allgemeine Angelegenheiten 1896. II. Die Ausgabe des 2ten Heftes ist durch Krankheit des Setzers etwas verzögert worden; dasselbe enthält aulser einer Monographie der Gattung Lydus wichtige Arbeiten unserer Mitglieder, nament- lich über paläarctische Insekten. Im Sommer besuchten die Herren Oberst Schultze aus Detmold und Koltze aus Hamburg die Sitzungen; ebenso Ende September Hr. Dr. Dormeyer aus Bonn; er überbrachte eine Photographie des dortigen Entomologen-Kränzchens und hat die Absicht, nach Berlin überzusiedeln. Hr. Weise machte in den Sommerferien einen Ausflug nach Wien und dem Zirbitz-Kogel, Hr. Schilsky nach Tyrol. Hr. Srnka aus Prag war im December in der Gesellschaft und studirte die Cicindeliden-Sammlung des Hrn. Dr. Horn, welcher im September glücklich von seiner 7monatlichen Reise nach Nordwest- Africa und Südwest-Europa zurückgekehrt ist und sich merklich wohler fühlt. Unser Ehrenmitglied, Hr. Major v. Heyden, ist zum Ehrenmit- gliede der russischen entomologischen Gesellschaft ernannt worden. Am 14. Januar verstarb in Brüssel nach längerer Krank- heit der bekannte Entomologe A. Duvivier, Herausgeber der Cataloge des Staphylinides, Chrysomelides, Halticides et Galerucides decrites depuis la publication du Catalogue de Gemminger et Harold. Aufserdem hatte er eine Anzahl tüchtiger Arbeiten über Phyto- phagen und Käfer vom Congo und oberen Congo in den Annales de la Soc. Entomol. de Belgique veröffentlicht. Am 18. Februar verstarb in Veracruz der Entomologe Julius Flohr, über den ein kurzer Nekrolog am Schlusse dieses Heftes von mir gegeben ist. Am 1. März verstarb in Salcano bei Görz der Kupferstecher F. Ludy, welcher vor Jahren von Berlin nach dort gezogen war und sich viele Freunde in seiner Vaterstadt erworben hatte. Er sammelte mit Erfolg in Krain und sind eine Anzahl Arten nach ihm von Reitter, Weise und Stierlin benannt worden. Im April starb der Zoologe Prof. Bogdanow in Moscau, nach dem mehrere Käfer-Arten ihre Namen erhielten. Am 5. Mai verstarb in Paris der bekannte Entomologe Salle im 76. Jahre; derselbe hatte in früheren Jahren Mexico und Texas entomologisch durchforscht und war eins der ältesten Mitglieder 8 Allgemeine Angelegenheiten 1896. I. der französischen entomologischen Gesellschaft. Bei meinen ver- schiedenen Besuchen in Paris habe ich nie verfehlt, ihn aufzusuchen und verlebte noch bei dem letzten internationalen Congress der Zoologen in Paris einen besonders interessanten Abend mit ihm, Dr. Cand&ze und dem Baren de Selys-Longchamp im Hötel de Ville. Er war Besitzer einer schönen Bibliothek, namentlich über mexicanische und nordamerikanische Käfer. Am 6. Juni verstarb in Germersheim unser Mitglied Dr. Eppels- heim, von dem Hr. Major v. Heyden einen Nekrolog am Schlusse dieses Heftes gegeben hat, welcher von seinem Bilde begleitet ist. In America verstarb der bekannte Entomolog T. L. Casey, welcher seit dem Jahre 1584 zahlreiche Beschreibungen von Klein- käfern seiner Heimath gegeben und dieselben jederzeit an mich ein- gesendet hatte. Ueber die meisten derselben ist in dieser Zeit- schrift berichtet; er beschäftigte sich auch viel mit Staphylinen. Seit dem Erscheinen des letzten Heftes sind der Gesellschaft beigetreten: Herr Dr. med. Alisch in Hameln. - Andreas Bachman, Lehrer in Botzen, Laubengasse 62. - E. Hintz in Darmstadt, Karlstr. 54. - Joh. Prochaska, Fachlehrer in Mistek (Mähren). - Chr. Sternberg in Stralsund, Mönchstr. 52. Seinen Austritt aus der Gesellschaft erklärte: Herr Carl Borman in Braunschweig. Gestrichen wurde mit seiner Genehmigung: Herr Kanzleirath Grunack in Berlin. Ihren Wohnsitz veränderten: Herr Alex. Bau, jetzt auf der Ruggburg bei Bregenz, am Bodensee. - Gärtner, jetzt Rückenbergerstr. 143. - David Sharp, jetzt in Cambridge. Schriftentausch wurde eingeleitet mit dem Musee zoologique de l’Acad&mie Imperiale des Sciences de Peters- bourg. Ungarischen National-Museum in Pest. Dr. G. Kraataz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft 1.] 5) Bemerkung zur Farben- und Skulptur-Veränderung der Cassiden. Von J. Weise. Wenige unserer kleinen paläaretischen Cassidinen besitzen einen hervorragenden Farbenschmuck, dagegen dürfte man die grölseren Arten der subtropischen und tropischen Zone getrost neben die prächtigsten Käfer aus anderen Familien stellen. Die Oberseite dieser vorherrschend grünen Thiere ist mit einem starken bläu- lichen Silber- oder Perlmutterglanze, oder einem grünlichen bis kupferigen Goldglanze bedeckt, so dafs die Thiere in der Sonne wie Diamanten funkeln. Schon Herbst sagt, Cassiden 303, von einer solehen Art: „Es ist nicht möglich, ihren herrlichen gras- grünen Goldglanz mit dem Pinsel auszudrücken.“ Noch weniger also durch Worte. Bekannt ist, dafs diese prächtige Färbung jahrzehntelang er- halten bleibt, wenn man die Thiere in Spiritus aufbewahrt. Der- selbe Effect läfst sich auch auf trockenem Wege mittels Naphtalin erreichen. Herr Dr. Drake z. B. brachte seine Cassidinen aus Paraguay, sämmtlich tadellos gefärbt, in Fläschehen herüber, in denen unter die Papierschnitzel Naphtalin gemengt war. Natürlich müssen diese Fläschchen luftdicht verschlossen sein und dürfen nicht geöffnet werden, weil die Thiere sonst zu schimmeln anfangen. Gespielst verlieren die grünen Cassidinen sehr bald ihre Farbe und werden mehr oder weniger bräunlich-gelb. Will man sich nun den schönen Anblick verschaffen, den ein solches Thier im Leben gehabt hat, so mufs man dasselbe aufweichen, am Besten in heilsem Seifenwasser. Dann bemerkt man, dafs nicht nur die ursprüngliche Farbe, sondern auch die entsprechende Skulptur wieder hergestellt wird; denn mit dem Verbleichen geht bei ver- schiedenen Arten zugleich eine Veränderung der Skulptur Hand in Hand. Als Beispiel empfehle ich die Chirida Aubei Boh., von der Guinea-Küste, Westafrika. Boheman nennt die Flügeldecken derselben mit Recht: „subtiliter, regulariter siriato- punctatis“, denn er hat eingetrocknete Sammlungs -Exemplare beschrieben (Mon. 3, 195). Nach einem Bade in heilsem Seifenwasser ist das Thier kaum noch wieder zu erkennen. Jede Decke besitzt nun- mehr eine breite Längsbinde neben der Naht bis hinter die Mitte, 1 E23 10 J. Weise: Feststellung einiger Cassiden- Gattungen. einen schmalen, vor der Spitze breiten Saum neben dem Seiten- dache, beide leuchtend metallisch-maigrün, und eine aufserordent- :jich grobe Punktirung, für welche in dem oben erwähnten Citate mindestens „fortiter“ zu setzen wäre. Die Umgebung jedes eingestochenen Punktes hat sich nämlich tief metallisch-grün gefärbt und ist von einem viereckigen, hellgrünen Saume ein- gefalst, der wie eine erhabene Leiste erscheint, und der um- schlossene Punkt, wie eine nach der Mitte abfallende Grube. Es würden daher diese und verschiedene andere Arten nicht richtig nachzubestimmen sein, wenn sie nach frischen Exemplaren be- schrieben würden, weil dann die Skulptur als viel zu grob an- gegeben wäre. Feststellung einiger Cassiden- Gattungen. Von J. Weise. A. Mesomphalia. Boheman untersuchte in dieser Gattung nicht von allen Arten die Klauen und bezeichnete letztere daher durchweg als „divaricati subtus basi umidentati“. (Mon. 1, 219.) Chapuis erkannte richtig, dafs Mes. quadraticollis Boh. einfache Klauen hat, aber er hielt dies nur für „einen neuen Beweis der Unbeständigkeit aller Charaktere“ (Genera 11, 395), statt die Gattung herauszuziehen, welche Boheman bereits durch die Gruppen-Ueberschrift: „A. Pro- thorace latitudine fere triplo breviore“ von den übrigen Mesom- phalien abgesondert hatte. Ich nenne diese natürliche Gattung Goniochenia: Prothorar transversim quadratus, lateribus sub- parallelis antrorsum haud convergentibus. Ungwicul simplier. Patria: Brasilia. Verwandt ist Mesomphalia: Prothoraz transversus, lateribus antice convergentibus. Unguiculi appendiculatı, Zu Goniochenia gehören Mes. 4-collis, laticollis, dif- formis Boh. und eine weiter unten beschriebene Art, ob auch congener und bituberculata Boh., steht dahin, die von Boheman angegebene Körperform spricht dafür. Wagener führte diese Arten in der Bestimmungstabelle, Mitth. Münch. 1881, p. 64— 66, in bunter Reihe unter den Mesomphalien auf. J. Weise: Feststellung einiger Cassiden- Gattungen. 11 B. Coptocycla Bohem. Bei einem Blicke über den Formenkreis, welcher zur vor- liegenden Gattung gehört, wird es nöthig sein, auf die An- schauungen der beiden Hauptschriftsteller näher einzugehen. Die Schwierigkeiten in der Bearbeitung der Cassiden traten an Boheman erst am Schlusse des zweiten Bandes und im dritten Theile der Monographie heran, als es galt, die so überaus zahl- reichen kleinen Arten zu Gattungen zusammen zu stellen. Bis dahin hatte der Habitus in erster Linie den Umfang einer Gattung bestimmt, jetzt versagte dies Hülfsmittel, denn habituell sonderten sich zwar unzählige kleine Gruppen ab, aber sie zeigten in allen noch sonst benutzten wesentlicheren Merkmalen geringfügige oder keine Abweichungen. Auch die Untersuchung der Klauen wurde bei den kleinen, oft defecten, oder durch Gummi vollständig verklebten Thieren und durch die für die Beobachtung ungünstige Lage der Klauen zwischen den Lappen des dritten Tarsengliedes unendlich mühselig, und so nahm Boheman nunmehr seine Zuflucht zu einem ziemlich untergeordneten Merkmale, welches sich aber ohne viele Mühe erkennen liefs: er gründete die Gattungen auf die Länge der Fühler und des dritten Gliedes derselben. Alle Arten mit kurzen, kräftigen Fühlern wurden unter Cassida, die mit längeren, schlanken Fühlern unter Psalidonota, Charidotis und Coptocycla zusammengefalst. : Ob diese Sonderung sich in allen Fällen bewähren wird, bezweifle ich, sie ist aber augenblick- lich noch der beste Nothbehelf zum Nacharbeiten. Chapuis konnte in das gründliche Studium der Cassiden, welches die Lebensaufgabe eines Entomologen reichlich ausfüllen dürfte, nicht eingehen, wenn er die Genera noch beendigen wollte; und mufste sich auf die Betrachtung eines oder doch weniger Repräsentanten jeder Gattung beschränken. Daher gelangte er mehrfach zu unrichtigen Schlüssen. Ich will hier nur auf seine völlig ungleichartige Auffassung von Psalidonota und Charidotis hinweisen. Erstere ist noch eine natürliche Gattung, die auf den ersten Blick erkannt wird und keine Art enthält, die man füglich in ein anderes Genus bringen könnte; trotzdem thut sie Chapuis, Genera 11, 391, durch eine Phrase ab, die davon zeugt, dals er zuweilen nur nachschrieb, wo er hätte nacharbeiten müssen. Er meint, 1. c., der einzige Unterschied zwischen Coptocycla und Psalidonota bestehe darin, dafs letztere 6, erstere nur 5 fast kahle Basalglieder an den Fühlern besitze, und dieses Merkmal reiche nur zur 12 J. Weise: Feststellung einiger Cassiden- Gattungen. Sonderung einer generischen Unterabtheilung aus. In Wirklichkeit verhält sich die Sache so, dals die Mehrzahl der Coptocycla-Arten (in der Boheman’schen Umgrenzung;) übereinstimmend mit Psalido- nota 6 fast kahle Basalglieder der Fühler hat. Anders Charidotis. Dies ist eine künstliche Gattung, denn Habitus, Skulptur, Färbung und Fühlerbildung sind nicht einheitlich und niemand kann ohne Weiteres eine Casside als Charidotis er- kennen. Boheman benutzte hier die geringe Länge des 3. Fühler- gliedes, welches dünner und nur so lang oder kürzer als das 2. Glied sein soll, während er die Fühler von Coptocycla als länger und schlanker, aufsen wenig verdickt, und das 3. Glied derselben als länger, oder eben so lang wie das 2. bezeichnet. Ein Vergleich der Fühler von Coptocycla adamantina Germ. mit denen von irgend einer Charidotis zeigt uns jedoch, dals ein wesentlicher Unterschied in der Länge, Stärke und Erweiterung der Fühler an der Spitze nicht besteht, die fernere Gegenüber- stellung von Coptoc. mansweta Boh. und von anderen Arten, bei denen der Autor selbst ein sehr kurzes 3. Fühlerglied angiebt, mit einer Charidotis, macht auch dies Kennzeichen hinfällig. Während nun Chapuis, wie oben erwähnt, die natürliche Gattung Psalidonota einzog, führte er Charidotis, die in der jetzigen Umgrenzung unhaltbar ist, l.c. 384, als besondere Gattung auf, allerdings mit dem Bemerken, dafs sie sich „difficilement“ von Coptocycla unterscheide! Consequenter ging Chapuis darin zu Werke, dafs er die von Boheman bei den kleinen Cassidenformen unterschätzte Bildung der Klauen wieder in den Vordergrund der Eintheilung rückte, freilich wohl etwas zu lebhaft; denn jeder, der sich mit der Sache beschäftigt, wird zugeben, dafs die Aufstellung der Gruppe XVI, Chiridites, 1. c. 405, ohne Berechtigung ist. Chirida lälst sich nur gewaltsam aus dem Formenkreise von Coptocycla entfernen, weil der einzige Unterschied, der in dem Anhängsel an der Basis der Klauen besteht, allmählich so gering wird, dafs bei der schwierigen Beobachtung oft die Frage, ob ein Thier zu Chirida oder Coptocycla gehört, nicht leicht zu beantworten ist. Die Tragweite seines Schrittes hat Chapuis offenbar nicht entfernt geahnt, denn er kannte nur 2 Chirida-Arten und meinte am Schlusse seiner Gattungsbetrachtung, dafs ein Theil von Copto- cycla, aller Wahrscheinlichkeit nach aus der neuen Welt, dazu gehören möchte. Es verbleiben aber bei der Gattung Coptocycla mit Einschlufs von Charidotis verhältnilsmälsig wenige Arten, J. Weise: Feststellung einiger Cassiden-Gattungen. 13 die Mehrzahl derselben aus Asien, Afrika und Amerika werden künftig als Chirida zu bezeichnen sein. Selbstverständlich war Chapuis logisch verpflichtet, auch die Gattung Otenochira, mit kammförmig gezähnten Klauen, von Coptocycla loszulösen. Hieraus machte ihm später Wagener, Münch. Mitth. 1877, 68, einen Vorwurf; derselbe ist um so weniger berechtigt, als Wagener einerseits die Gattung selber annahm, andererseits durch seine 1. c. und 1881, p. 16—85 gegebenen Neu- beschreibungen und Bestimmungstabellen bewies, dafs er zwar in einem Jahre sich in die leicht zu unterscheidenden Gattungen hineingearbeitet hatte, aber nicht vorwärts gegangen, sondern auf dem Boheman’schen Standpunkte zurückgeblieben war, da er namentlich zur Trennung der Arten nicht neue Gesichtspunkte aufsuchte, wohl aber die alten, von ihm selbst beklagten (1877, p- 51) Farben- und Skulpturverschiedenheiten benutzte. Schliefst man von vornherein die Gattung Psalidonota aus, die am Habitus, der Skulptur der Fld., der dichten Haarbekleidung auf Kopf und Prosternum und den an der Basis des Innen- randes deutlich quer gerieften Klauen überaus kenntlich ist, so stellt sich eine Uebersicht der besprochenen Genera folgen- dermalsen: 1. Klauen durchaus einfach, oder an der Biegung nahe der Basis fein quer gerift . ... 2... Coptocyela Boh. a. Das 3. Fühlerglied ist her als das 2. und wenig kürzer oder eben so lang als Glied 4 . . . . Coptocycla ji.sp. b. Fühlerglied 3 ist so lang oder kürzer ale 2 und viel kürzer als 4. Die Fühler bei vielen Arten vom 3. oder 4. Gliede ab dicht behaart . . . . 2... Charidotis Boh. 2. Klauen mit einem nahnfürkigen Auhängsel am Grunde, dessen Aufsenrand sich dicht neben dem Innenrande der Klaue be- Andekaruc .: 4 .. 20. Chirida Chap. a. Fühler in eine Birke nahen Be Augen gelegt, welche aulsen von einer hohen Leiste scharf begrenzt wird; Vorder- randleiste des Prosternum jederseits unterbrochen Chirida i. sp. b. Fühler frei, Vorderrandleiste des Prosternum gleichmälsig neben den Augen abfallend und mit dem Innenrande der Seitenstücke verbunden, nicht unterbrochen. Fühlerglied 3 länger als 2 . . . . Metriona m. c. Wie b. Fühlerglied 3 klei hölchatdes so lang als Glied 2 Charidotella m. 14 J. Weise: Feststellung einiger Cassiden-Gaftungen. 3. Die Klauen an den Vorderbeinen mit einem Basalzahn, an den 4 Hinterbeinen am Grunde kammförmig gezähnt, mindestens quer: gerieftl\g.on. lg lm „InCtenochtra»Chap. 1. Bei a: i. Sp. sienbleiken wenige Arten, z. B. postica, roseocincta, adamantina, distorta. Zu Charidotis gehören aulser den bisher dazu gerechneten Arten noch einige, von Boheman unter Copfocycla aufgeführte, z. B. mansueta, concentrica, annulus und furunculus, letztere beiden mit sehr schlanken und langen Fühlern. 2. Die Feststellung von Chirida i. sp. bedarf einer kurzen Auseinandersetzung, damit später nicht Meinungsverschiedenheiten entstehen. Chapuis nannte, 1. c. 406, zwei ganz verschiedene Thiere als Typen, nämlich Copf. elatior Boh. und eruciata L. Nun würde z. B. Herr des Gozis behaupten, die erstgenannte Art ist der Typ; ich wähle jedoch die zweite, einerseits, weil ich durch die Zerlegung der Gattung das Recht erlange, die Gruppen nach meinem Ermessen zu umgrenzen, andererseits, um im Sinne von Chapuis zu handeln, welcher aus Zufall elatior zuerst angeführt, ceruciata aber als Typ betrachtet hat. Beweis dafür ist, dals er letztere auf Taf. 150, Fig. 5 abbildete und in der Gattungsbetrach- tung ausschliefslich, oder doch immer an erster Stelle, auf diese Rücksicht nahm, z. B. Elytres, irregulierement ponctuees-striees ou confusement ponctuees, oder: Prosternum & bord anterieur un peu reflechi ete. Als echte Chirida-Arten nenne ich: 'cruciata, munda, guttata aus der amerikanischen, alle, der aequinoctialis Ol. ähnlichen Arten aus der afrikanischen, und 6-maculata, bi- punctata L., \l-notata Boh. aus der asiatischen Fauna. Zu Metriona kommt der grölsere Theil der bisherigen Copto- cycla-Species, z. B. elatior, ventricosa, alle mit bicolor und serpunctata verwandten Arten, emarginata, purpurea, bi- fasciata, Buqueti, involuta, judaica, gibberosa, cla- vata etc. aus Amerika, serguttata von Neu-Guinea, obliva, scalaris und alle mit catenata verwandten Arten aus Asien. Von Charidotella vermag ich augenblicklich nur eine Art, die Copt. zona Boh. zu nennen. 3. Ctenochira wurde auf Copf. aciculata Boh. errichtet und durch „chrochets peetines“ von Coptocycla getrennt. Die Unter- suchung des typischen Thieres ergiebt jedoch: die Vorderklauen sind mit einem Basalzahne versehen, ähnlich wie bei Chirida, und nur die Klauen an den 4 Hinterfülsen sind kamm- J. Weise: Feststellung einiger Cassiden- Gattungen. 15 förmig gezähnelt. Hiernach macht sich eine Zerlegung der Gattung nothwendig, denn sie enthält Arten, die auch an den Vorderklauen kammförmig gezähnelt sind und dadurch an Aspidomorpha er- innern, z. B. virescens und confusa Boh. Das wichtigste Kennzeichen der Gattung Aspidomorpha be- steht bei Boheman in den „unguiculis basi crassis, pectinatis“. Die Klauen sind in Wirklichkeit an der Basis sehr breit, unten muldenförmig ausgehöhlt und sowohl am Innen-, wie am Aufsen- rande gezähnelt. Bei einigen Arten werden die Zähnchen des Aufsenrandes äufserst klein und sehen zuletzt wie feine Querriefen aus, z.B. bei nigromaculata Hbst. Eine sichere Trennung dieser drei Gattungen dürfte auf folgende Weise gelingen: Unguiculi antici appendiculati, postici interne pectinati. America mersdsonalis’” a. em sauna. 9 Otenochira'Chap. Unguiculi omnes interne pectinati. America meridionalis Cteisella m. Unguiculi omnes utrinque pectinati. Africa, Asia, Nova Hollandia Aspidomorpha Boh. Beschreibung neuer Cassida- Arten und synonymische Bemerkungen. Von ua Wiieinunsser l. Goniochenia virgo: Oblongo-ovata, convera, nigra, sub- opaca, antennis articulis 53 primis sublaevibus, prothorace alutaceo, parce subtilissimeque punctulato et pubescente, elytris aequalibus, alutaceis, dense punctatis, pone basin valde sat obtuse gibbosis, singulo elytro maculis quatuor, nempe tribus in basi, elongatis, una- ante apicem rotundata, silaceo-pubescentibus. — Long. 19—20.5 mill. Brasilia. Gehört neben difformis Boh., ist aber rein schwarz gefärbt, jene blauschwarz, die Fld. sind an den Seiten sehr sanft gerundet, nicht geradlinig bis vor die Mitte erweitert, dahinter ähnlich verengt, wodurch ein starker Winkel an den Seiten der difformis entsteht, die Oberfläche besitzt keine unregelmäfsigen 16 J. Weise: Beschreibung neuer Cassida- Arten Vertiefungen und ist viel diehter und kräftiger punktirt, das Dach durch eine grobe Punktreihe abgesetzt, die bei difformis fehlt, welche dafür eine Rinne besitzt. Der Höcker ist eben so hoch, aber viel breiter, daher stumpfer, die Zeichnung endlich völlig ab- weichend. Dieselbe besteht aus 4 Makeln auf jeder Fld., die aus gelbgreisen Härchen gebildet werden. Die drei Basalmakeln sind langgestreckt, etwa dreimal so lang als breit, gerade, zwei liegen im Basaldreieck vor dem Höcker neben einander und sind durch eine kahle Längsleiste getrennt, die dritte liegt aulsen unter dem Schulterhöcker; Makel 4 endlich, vor der Spitze, vom Seiten-, Hinter- und Nahtrande gleichweit entfernt, ist rundlich-dreieckig. 2. Wie weit die Abänderung der Körperfarbe bei den Mesom- phalien sich erstreckt, ist noch unbekannt; einige Arten variiren ganz bedeutend, z. B. Hesomphalia Lacordairei Boh. 1, 353. Bei ihr ist das Halssch. schwärzlich metallgrün, mit einer grolsen, saumförmigen gelben Makel jederseits am Vorderrande, die Fld. sind roth, mit metallisch grünen, vertieften Makeln. Zu ihr gehört als blofse Farbenvarietät die Mesomph. subrugosa Boh. 1, 354, welche oberseits einfarbig metallisch dunkelgrün, blau oder kupferig ist. Uebergänge in der Färbung habe ich unter Reihen des Thieres noch nicht gesehen, trotzdem ist die Zusammenziehung beider Formen unabweislich, weil sie in der Skulptur und Körper- form, namentlich auch in der Bildung der Schulterecken iden- tisch sind. 3. In der Gattung Aspidomorpha ist das Männchen stets kürzer, also verhältnifsmälsig breiter gebaut als das Weibchen, mit hinten gemeinschaftlich abgerundeten Fld., auch in den Fällen, wo die des 2 hinten ausgezogen und mehr oder weniger zu- gespitzt sind. Nun hat Boheman oft beide Geschlechter als verschiedene Species beschrieben. Er bemerkte dies selbst vor Herausgabe des 4. Bandes seiner Monographie, hat aber nur die Asp. Westermanni als 2 zu 4-maculata gezogen. In den Col.-Heften 16, 215 zog Hr. v. Harold zwei weitere Arten ein, beging aber dabei den Irrthum, die schlanke Form als das g' anzusehen. Es ist also: Asp. spectabilis nicht das 2, sondern das Jg‘ von chlorotica Ol., und Asp. innocua Boh. das g' von indistincta. 4. Aspidom. amplissima Boh. ist die breite Form des Q' von miliaris Fabr. Boh. Dieselbe wurde schon früher als cele- und synonymische Bemerkungen. 17 bensis Blanch., Voy. au Pole Sud 4, 316, beschrieben und Taf. 18, Fig. 9 abgebildet. Unter zahllosen Stücken der miliaris trifft man günstigsten Falles ein Exemplar, das eine schwarze Unterseite mit gelbem Brust- und Bauchrande aufweist, wie es die erste Diagnose mit der falschen Vaterlandsangabe St. Helena erlangt. Boheman hätte wohl darauf hinweisen müssen, dafs die vorherrschende Form unterseits wie seine Var. a gefärbt ist. 5. Aspid. frenata Boh. 267 = g! von bimaculata FE. 6. Aspid. Simonis Wagener, D. E. Z. 1880, 162 = g' von producta Thoms. Wahrscheinlich wird diese Art mit der früher beschriebenen Cassida obovata Klug, Boh. 2, 340, zusammenfallen. Auch Cassida illota Boh. 559 wird wohl in die nächste Nachbarschaft von Aspidom. palleago 247 gebracht werden müssen. Die obovata Klug (producta Thoms.) ist nach 2 beschrieben und gehört in eine Gruppe, welche durch die im letzten Viertel dicht aufstehend behaarten Epipleuren ausgezeichnet ist. Am deut- lichsten ist dieses Merkmal bei beiden Geschlechtern der folgenden Art ausgeprägt: 7. Aspidomorpha pilifera: Ovata, 'sat convera, livida, antennis articulis duobus ultimis, femoribus (apice excepto) corporeque nigris, abdomine flavo-marginato, elytris punctato-striatis, sirüs brunneis, protecto subdeflexo, epipleuris postice evidenter pilosis. — Congo. Mas: Latior, elytris apice rotundatis. — Long. fere 9 mill. Fem.: Angustior, elytris apice nonnihil productis, acutis. — Long. 10 mill. Neben palleago Boh. zu stellen, mit der sie in der Streifung der Fld. übereinstimmt. Die ersten 3 Punktstreifen sind ganz, der 4. und 5. sind in # der Länge, die beiden folgenden am Ende mit einander verbunden, der 8. und 9. Streifen biegt hinten nach innen bis neben die drei ersten Streifen. Bei der vorliegenden Art sind diese Streifen rothbraun gefärbt. Aufser der geringeren Gröfse würden noch folgende Punkte eine Trennung von palleago nöthig machen: die Fühler haben nur zwei schwarze Endglieder, die Schenkel sind dagegen bis über die Mitte, beim g' ziemlich bis zur Spitze schwarz. Das Seiten- dach der Fid. ist schmäler, nicht flach ausgebreitet, sondern ab- schüssig; der Kopf ist gelbbraun, ein breiter Saum am Vorderrande Deutsche Entomol, Zeitschr. 1896. Heft I. 2 18 J. Weise: Beschreibung neuer Cassida- Arten des Kopfschildes und der Mund schwarz, die Taster gelb. Das Kopfschild ist stärker gewirkt und fast matt. Am Congo (Staudinger) und bei Bulegga (Kaeseberg). 8. Aspidomorpha amgolensis: Breviter ovata, convera, supra albido-flava, nitidula, corpore subtus nigro, antennis articulis 7 primis, clypeo, lateribus pectoris et abdominis, tibüs tarsisque testaceis, elytris dense punctulatis, epipleuris limbo basali ertrorsum angustato, macula parva infra medium apiceque nigris. — Long. 16—18 mill. Quango (Mechow). Die Art, die im Leben prachtvoll metallisch grün leuchtet, ist nach Boheman’s Beschreibung nicht mit chlorotica zu vereinen, da bei ihr die Fld. verworren punktirt, aulserdem die 4 Endglieder der Fühler und auf den Epipleuren ein nach aufsen verschmälerter Basalsaum, eine Makel hinter der Mitte und die Spitze schwarz gefärbt sind. In dieser Hinsicht mülste sie mit puncticosta Boh. zusammenfallen, doch spricht dagegen die bedeutendere Grölse und Wölbung, sowie die schwarze Färbung der Schenkel. 9. Aspidomorpha argillacea: Breviter ovata, convezius- cula, supra argillacea, nitidula, subtus testacea, antennis articuhs 3 vel 4 ultimis rufescentibus aut spadiceis, elytris sat crebre et in- aequaliter punctulatis, epipleuris limbo basalı, macula infra medium apiceque nigris. — Long. 15—15 mill. Africo orientalis: Dar es Salaam, Bagamoyo (Kunow). Die Oberseite ist thonfarbig, mit gelblichem Anfluge, die Unter- seite, nebst Fühlern und Beine röthlich gelbbraun, Brust und Bauch zuweilen mit unbestimmten, etwas dunkleren Stellen, die 3 oder 4 Endglieder der Fühler gesättigter gefärbt, bisweilen hell röthlich braun. Das g' ist wenig, das 2 um die Hälfte länger als breit. Der Penis ist vorn breit abgerundet, in der Mitte des Vorderrandes leistenförmig verdickt. Zu erwähnen wären folgende Farbenänderungen: a. Oberseits sind nur die Fld. weils, das Halssch. gelbbraun; b. die Ober- und Unterseite gleichmälsig schmutzig gelbbraun; c. die Basalbinde der Epipleuren ist nach aulsen verschmälert und erreicht kaum den Seitenrand; die Makel hinter der Mitte ist klein, kaum quer, vom Seitenrande getrennt; d. die Seiten der Vorderbrust besitzen am Hinterrande einen schwarzen Quersaum. 10. Aspidomorpha nigricornis: Breviter ovata, com- veriuscula, supra dilute flavescens, minus nitida, prothorace maculis duabus subtransversis nigris molato, corpore subtus, antennis pedibusque totis nigris; elytris minus dense inaequaliter punctatis, und synonymische Bemerkungen. 19 punctis hinc inde subseriatis. — Long. 12.5 mill. Butembo (Kaese- berg). | Sofort an der einfarbig schwarzen Unterseite, Fühler und Beine einbegriffen, zu erkennen. Die einzige ähnliche Species ist Aspid. Tieffenbachi Karsch, Berl. E. Z. 1882, 401, von Chin- choxo, die aber auf der Unterseite der ersten Fühlerglieder gelb- lich, auf der Scheibe jeder Fld. schwarz gefärbt und sehr dicht punktirt ist. ll. Cassida subeuropaea Thoms., Archiv. ent. 2, 251, ist bereits früher von Klug, Erman Reise Atl., p. 48 als confinis beschrieben und so von Boheman 1854, Mon. 2, 256, unter Aspido- morpha aufgeführt worden. Da Thomson’s Beschreibung ein durchaus klares Bild der Art liefert, so ist es zweifellos, dafs Boheman die Identität beider Thiere hätte finden müssen, wenn er es wollte. Mit dem wört- lichen Abdruck der Beschreibung, Mon. 4, 362, ist ein hübscher Raum verschwendet worden. Ich gehe jedoch noch weiter und behaupte, dals Boheman die vorliegende Art zum dritten Male als Cassida morata, Mon. 4, 347, beschrieben hat; denn die Vaterlandsangabe und die Beschreibungen stimmen überein. Syno- nymie: Aspidomorpha confinis Klug, Boh. (Cassida) subeuropaea Thoms. - morata Boh. Derselbe Fehler passirtt Boheman mit Asptdomorpha api- calis Klug, Boh. 2, 257, die er ebenfalls unter Cassida als decolorata Boh., Mon. 4, 347, nochmals beschreibt. 13. Cassida nigromaculata Herbst, Käf. 8, 277, ist eine Aspidomorpha, deren Deutung aus der Beschreibung eben so leicht als sicher ist, während die schlechte Abbildung, Taf. 133, Fig. 8, ein Wiedererkennen geradezu verhindert. Die Art ist regelmälsig elliptisch, ockerfarbig, das Dach blals durchscheinend, die vier letzten Fühlerglieder und 11 Flecke auf jeder Decke schwarz, letztere 2, 2, 1, 2, 3, 1 angeordnet. Makel 4 liegt dicht an der Naht und bildet gewöhnlich mit der entsprechenden Makel der anderen Decke einen gemeinsamen Fleck. Makel 8 ist ein dicker Querstrich und liegt auf dem Seitendache, ebenso Makel 11; diese bildet aber nur einen feinen Längsstrich auf der Nahtkante in der Spitze. Diese Art wurde von Klug als Cassida mutabilis, Erman, Reise (1835), 47, wiederum beschrieben, und Boheman zählte sie y) 7 20 J. Weise: Beschreibung neuer Cassida- Arten zu den Cassida-Arten mit einfachen Klauen, Mon. 2, 667. Er erwähnt die Makel 5 nirgends. Ferner ist hierher zu ziehen die Cassida nigroguttata Thoms., 1. c. 232. In deren Diagnose wird jeder aufmerksame Leser die Zahl: „quatre taches & l’extremite in une“ und den sinnlosen Ausdruck: „les autres posterieurement“ richtigstellen. Synonymie: Aspidomorpha nigromaculata Hbst. 1799. (Cassida) mutabilis Klug 1835, Boh. 1854. - nigroguttata Thoms. 1858. 14. Cassida areata Klug, Boh. 2, 364, gehört zu Aspido- morpha, neben nigromaculata Hbst., da ihre Klauen gleichfalls kammförmig gezähnelt sind. An der Basis des Innenrandes stehen 3 bis 4 kleine Zähnchen, der Aufsenrand ist zart gekerbt. 15. Aspidomorpha sternalis: Breviter elliptica, convezius- cula, testacea, antenmis articulis duobus ultimis, pectore abdomineque nigris, his testaceo-marginatis; elytris inaequaliter sat remote striato- punctatis, maculis parvis migris adspersis, protecto fascüs binis angustis una basali, altera longe pone medium, margineque suturali nigris. — Long. 13 mill.e. Ruanda (Kaeseberg). Die nächste Verwandte von 4A-maculata Ol. und dieser Art äulserst ähnlich. An den Fühlern sind nur die beiden letzten Glieder schwarz, der Kopf, mit Ausnahme einer grofsen dreieckigen Makel vor den Fühlern, die Brust und der Bauch schwarz, Seiten- stücke der Brust und ein breiter, scharf begrenzter Randsaum des Abdomens gelbbraun. Halssch. einfarbig, Fld. mit zahlreichen kleinen und grölseren schwarzen Makeln. Diese stehen neben der Naht, am Vorderrande und auf einem grölseren, innen gerundeten Raume über dem Seitendache, so dafs ein Streifen ziemlich frei bleibt, der von der Schulterbeule einwärts zur Naht und nahe dieser nach hinten zieht. Auf dem Dache ist ein Querstrich an der Basis, eine makelförmige Querbinde hinter der Mitte und ein Längsstrich an der Nahtkante schwarz. Denkt man sich den Vorderrand der Basalmakel und den Hinterrand der zarten Makel von 4-maculata allein übrig geblieben und die übrigen Theile der Makeln geschwunden, so würde man ein annähernd richtiges Bild von der Lage und Ausdehnung der schwarzen Dachzeichnung der vorliegenden Art bekommen. Letztere erhielt ich von Hrn. Kaeseberg in Langerfeld zur Determination. und synonymische Bemerkungen. 21 16. Aspidomorpha bioculata Wagener, Mitth. Münch. 1877, 63 = fenestrata Oliv. Die kleine helle Makel neben der Spitze jeder Fld. variirt in Form und Gröfse. 17. Aspidomorpha sellata: Rotundata, minus convexa, testaceo-flava, mitida, antennis articulis duobus pectoreque medio nigris, prothorace dorso nigra, linea media testaeea, elytris vage subremote seriatim punclatis, antice gibbo subacuto, modice elevato instructis, plaga dorsali nigra utrinqgue ramulos duos latissimos et in apice vittam angustam suturalem emittente. — Long. 9.5 mill. Kamerun: Lolodorf (Heyne). Kleiner als togata Thoms. und castula Boh., von beiden durch die dunkle Farbe des Halssch. und den im Umfange kleineren, doch etwas höheren und spitzeren Höcker der Fld. zu unterscheiden. Rund, so lang als breit, die schwarze Scheibe des Halssch. durch eine feine gelbbraune Mittellinie halbirt, welche selten abgekürzt, häufiger im vorderen Theile schwach erweitert, bisweilen an der Basis in eine Querlinie auf dem Mittellappen ausgedehnt ist. Das Schildehen ist stets gelbbraun, hinter ihm befindet sich bei einigen Stücken ein punktförmiger gelber Fleck jederseits auf der Naht- kante. Von der schwarzen Scheibe jeder Fld. laufen 2 sehr breite Aeste bis an den Rand des Daches, welche ähnlich wie bei castula geformt sind. Der Basalast ist am Hinterrande dreieckig-, der zweite Ast am Vorderrande bogenförmig-erweitert, eine Linie, welche, dem Seitenrande parallel laufend, die beiden höchsten Punkte der Erweiterungen verbinden würde, trennt auf dem Fenster- flecke eine weilsliche ovale Makel vom dunkleren Rande. Am Nahtrande befindet sich ein schmaler, oft an der Spitze verengter schwarzer Saum, so dafs der zweite Fensterfleck eine schiefe, quer- viereckige Form erhält. 18. Laccoptera angulata: Obovata, conveza, subtus fer- ruginea, supra Inete brunneo-rufa seu sanguinea, nitida, protho- race transversim sublunata, laevi, protecto lateribus parce rugoso et punctato, antice maculis 2 marginalibus, triangularibus flavo- hyalinis notato, coleopteris subpentagonis, irregulariter striato- punctatis, piceo-foveolatis, remote fortius rugosis, pone basın acute gibbosis, protecto maculis inaequalibus 10 vel 12 flavo-hyalinis. — Long. 10.5 mill. Kamerun: Lolodorf (Heyne). Var. a: Supra picea, protecto sanguineo, maculs flavo- hyalimis. Doppelt so grofs als die in Farbe und Skulptur ähnliche Cassida tosta Klug; von den übrigen Laccopteris durch die 22 J. Weise: Beschreibung neuer Cassida- Arten eckigen Fld. abweichend. Diese sind an der Basis in tiefem Bogen ausgeschnitten, in dem vorgezogenen und abgerundeten Schulter- winkel breiter als das Halssch., dahinter bis zum ersten Fünftel fast geradlinig erweitert, von hier bis # der Länge mäfsig verengt und in sanftem Bogen ausgerandet, im letzten Viertel stark in eine gemeinschaftliche stumpfe Spitze verengt. So entstehen an den Seiten 5 Ecken, je eine in # und $ der Länge, sehr stumpf, und eine in der Spitze. Die Decken steigen zu einem starken, hohen und spitzen Höcker hinter dem Schildchen auf und sind sehr un- eben, bis an den Seitenrand des Daches unregelmälsig mit grolsen und kleinen, tiefen und flachen Gruben bedeckt, von denen mehrere einen hohen, leistenförmigen Rand besitzen. Dazwischen bemerkt man abgekürzte Reihen von ziemlich grolsen, flachen, quergezogenen Punkten, neben der Naht laufen vom Höcker bis an das Dach drei Streifen, welche durch mehrfach unterbrochene kielförmige Zwischenstreifen getrennt sind, ähnlich wie bei Murrayi Boh. Das Halssch. ist kurz, an der Basis stark-, am Vorderrande wenig gebogen, mit gerundeten Seiten, fast glatt, das Dach wird durch eine starke Vertiefung abgesetzt und ist vorn mälsig breit, glatt, an den Seiten breiter, die Scheibe mit einigen Quergruben, in denen einzelne Punkte stehen. Das Thier ist unten rostroth (die beiden letzten Fühlerglieder schwärzlich), oben bräunlich roth, fast blutroth, die Scheibe des Halssch. und der Fld., letztere wenigstens in den Gruben, pech- schwarz, Seitendach mit mehreren Fensterflecken: 2 davon klein, dreieckig, am Vorderrande des Halssch., ein ziemlich grolser, ovaler Fleck unterhalb der Schulterbeule, seitwärts von diesem, am Rande, 3 oder 4 kleine Flecke, ein letzter endlich vor der Spitze am Rande, oft von 2 rothen Querleistchen durchsetzt. Klauen innen stark kammförmig gezähnt, aufsen gerieft. 19. Nach den ausführlichen Beschreibungen Boheman’s ist Aspidomorpha virididorsata, 2, 258, von chlorina, p. 259, nicht specifisch zu trennen, denn die gesammten Unterschiede be- stehen nur aus folgenden Punkten: die virididorsata ist kleiner, aber breiter gebaut als chlorina, ihre Fld. treten an der Basis weniger über den Hinterrand des Halssch. hinaus und besitzen flachere Punkte, an den Fühlern endlich ist das letzte Glied hell. Hieraus folgt, dafs beide eine Art bilden, verididorsata ist das dJ', chlorina das Weibchen. Ich erhielt beide Geschlechter vom Congo und aus Gabun (Staudinger) und aus Kamerun: Lolodorf (Heyne). und synonymische Bemerkungen. 23 Eine verwandte Art ist: 20. Aspidomorpha striata: Subovalis, convera, testaceo- viridis, sat nitida, antennis apice infuscatis, prothorace transversim elliptico, elytris subtriangularibus, crebre punctato-striatis, inter- stitiis angustissimis, humeris antrorsum sat prominulis. — Long. 7 mill. Kamerun: Lolodorf. Einer grünen Cassida ähnlich. Gelbbraun, oben etwas grün- lich (im Leben lebhaft metallisch grün), die 4 letzten Fühlerglieder angedunkelt. Halssch. fast quer elliptisch, an der Basis eben so schwach gerundet als vorn, die Seiten stark gerundet, die grölste Breite in der Mitte, das Dach flach ausgebreitet, netzartig durch- scheinend.. Fld. in den mälsig vorgezogenen und fast recht- winkeligen Schulterecken bedeutend breiter als das Halssch., dahinter bis % der Länge unmerklich erweitert, sodann verengt und hinten schmal gemeinschaftlich abgerundet, daher von ziemlich dreieckiger Form, oben gewölbt, grob punktirt-- gestreift, die Zwischenstreifen bilden feine Längs-, die Zwischenräume der Punkte selbst feine Querleisten. Der erste und zweite Punktstreif sind an der höchsten Stelle, ein Stück hinter dem Schildchen, einander genähert und durch eine undeutliche, niedrige Querleiste fast unter- brochen; neben letzteren liegt nach aulsen eine Grube, in welcher die Punkte der dritten und vierten Reihe bedeutend vergrölsert sind. 21. Die Gattung Chirida i. sp. scheint in Afrika am besten vertreten zu sein, es sind mir von dort bisher mehr Arten bekannt geworden als aus Asien und Südamerika zusammen. Bei Boheman finden wir dieselben unter Coptocycla und Cassida eingereiht, obwohl sie sich schon äulserlich durch Habitus, Skulptur und Farbe als nahe verwandt verrathen. Ich rechne hierher: l. Gruppe: Coptocycla semivittata Boh. 3, 194, Aubei 195, fausta Boh. 4, 420. 2. Gruppe: Coptocycla aequinoctialis Oliv., Boh. 3, 196, Kraatzi Wagener, D. E. Z. 1880, 161. 3. Gruppe: Coptocycla lorata Boh. 4, 419, Cassida opposita Boh. 2, 461, 4-playiata 2, 460 und 8-guttata Boh. 2, 463. 4. Gruppe: Wahrscheinlich gehören auch Cassida 4-guttata Boh. 2, 464 und Coptocycla seroculata Thoms., Arch. ent. 234 zu Chirida. Nicht alle diese Arten werden bei der Untersuchung aus- reichenden Materiales zu halten sein, augenblicklich lassen sich nur Vermuthungen aussprechen. 24 J. Weise: Beschreibung neuer Cassida- Arten Die beiden ersten Gruppen sind oberseits gelb gefärbt, mit einem ovalen schwarzen Saume über dem Seitendache. Der Vorder- rand dieses Saumes verbindet sich mit dem Hinterrande durch eine schwarze, gemeinschaftliche Binde, die auf der Naht bis vor die Spitze reicht, aulserdem stehen die Seiten des Ovales durch eine schwarze Querbinde an der Basis des Halssch. in Verbindung. Hierdurch bilden sich auf der Scheibe des Halssch. 2 oder mehrere helle Makeln, während jede Fld. eine ziemlich breite gelbe (grüne) Längsbinde neben der Naht behält. Bei der ersten Gruppe reicht der ovale schwarze Saum auf den Fld. aufsen höchstens bis zur vorletzten Punktreihe, bleibt hinten vom Dache weit entfernt und ist hier oft sehr verschmälert, fast geradlinig; Kopf, Brust und Bauch sind schwarz, letzterer mit gelbem Randsaum; die erste Punktreihe an der Naht ist erst hinter der Mitte leicht furchenartig vertieft. a. Kopfschild kissenartig gewölbt, äufserst zart lederartig ge- runzelt, glänzend. Kamerun, Gabun, Congo. (g! fausta Bob: 4 he... AubieiyjBoh: b. Kopfschild sehr schwälch nemälbt, Micht und deutlich haut- artig gerunzelt und sparsam punktirt, matt. Küste von Guinea . . . 220.20... ?semivittata Boh. (Diese Art ist wie Asse gefärbt und stimmt nicht in allen Punkten mit Boheman’s Beschreibung überein.) Die zweite Gruppe ist auf der Unterseite einfarbig gelb, das Kopfschild schwach gewölbt, die erste Punktreihe an der Naht der Fld. ist schon vor der Mitte furchenartig, der ovale schwarze Saum reicht aufsen bis zur letzten Punktreihe und hinten bis dicht neben das Seitendach. Der einzige Unterschied, den ich zwischen aequinoctialis, von der Goldküste und aus Kamerun, und Äraatzt, aus Äshante, auffinden kann, besteht in der Grölse; erstere ist 6 mill., letztere 6.5—7 mill. lang. Die Quergrube auf dem Schildchen, die a bei der Beschreibung betont, besitzen beide. Die dritte Gruppe ist ganz wie die vorige gefärbt, nur wird hier die gelbe Längsbinde jeder Decke durch eine schwarze Quer- binde, die von der Mitte der Naht schräg nach aufsen und vorn läuft, in 2 grofse Makeln getheilt (lorata). Anfangs ist von dieser Querbinde nur eine Spur vorhanden, “nämlich eine makelförmige Erweiterung des Nahtsaumes in der Mitte. Bei Chirida opposita, vielleicht nur eine Varietät von orata, ist die Querbinde manchmal in der Mitte winkelig gebogen, und synonymische Bemerkungen. 25 ihr Vorderrand erweitert sich in der Mitte in eine Spitze nach vorn, der Hinterrand in eine ähnliche nach hinten. Wenn sich diese Spitzen etwas verlängern, die vordere mit dem Schildchen, später die hintere, mit einer Erweiterung des schwarzen Aufsen- saumes verbunden ist, entsteht die Zeichnung, welche Boheman von seiner 8-guttata angiebt, die Fld. haben zusammen 6 oder 8 gelbe Makeln. Zu beachten ist, dafs das Schildehen von lorata und 4-plagiata beständig schwarz, von opposita und 8-guttata in der Mitte gelb gefärbt und die erste Punktreihe der Decken bei allen schon vor der Mitte furchenartig ist, wie bei aequinoctialis. Die beiden Arten der vierten Gruppe kenne ich nicht, sie ähneln denen der ersten Gruppe in der Färbung der Unterseite: Kopf, Brust und Bauch (letzterer gröfstentheils) sind schwarz. Nach den Diagnosen vermag man sezoculata Thoms. kaum von 4-guttata Boh. zu trennen, der kleine schwarze Punkt, den Thomson in der Mitte der gelben Vordermakel jeder Fld. erwähnt, dürfte nicht zur normalen Zeichnung gehören. In die dritte Gruppe ist zu stellen: 22. Chirida Ariadne: Ovalıs, conveza, flava, nitida, pectore mediogue abdominis infuscatis, prothorace utrinque linea arcuata nigra, elytris basi sat dechwvibus punctato-striatis, sutura lineisque duabus arcuatis fere communibus (prope suturam leviter interruptis) nigris. — Long. 6.3—7 mill. Quango (Mechow). Var. a: Prothorace in basi subtiliter nigro-hmbato. Var. b: Prothorace basi plaga magna, antice emarginata scu- telloque nigris, elytris nigris, protecto maeulisque duabus magnis in ‚singulo flavis. Die beiden schwarzen Bogenlinien des Halssch. beginnen vor dem Schildehen, laufen ziemlich parallel und dicht neben einander bis zur Mitte und wenden sich dann in einem ziemlich grolsen Bogen nach aulsen, wo sie am Innenrande des Daches dicht vor der Basis endigen. Das Schildehen ist gelb, schwarz gesäumt. Die Fld. sind ziemlich kräftig punktirt und steigen an der Basis schnell und hoch an; sie besitzen einen feinen schwarzen Nahtsaum und zwei gemeinschaftliche schwarze Bogenlinien. Die erste der- selben beginnt auf jeder Decke in der Mitte der Basis, zieht sich auf der drittletzten Punktreihe über die Schulterbeule bis 3 der Länge, wendet sich hier schräg nach innen und hinten und endet dicht neben der Mitte des Nahtsaumes. Die zweite Bogenlinie liegt auf der vorletzten Punktreihe. Sie beginnt nahe dem ersten 26 J. Weise: Beschreibung neuer Cassida- Arten Bogen, da, wo sich dieser nach innen wendet und erstreckt sich hinten bis neben den Nahtsaum. Dies ist eine der hellsten Formen des Thieres. Bei Zunahme der dunklen Färbung (Var. a) bildet sich an der Basis des Halssch. ein schwarzer Saum, der zu beiden Seiten des Schildehens breiter als vor demselben ist. Der zweite Bogen der Deckschilde ist vorn mit dem ersten verbunden, beide Bogen sind neben der Naht nicht unterbrochen. Die dunkelste Form ist Chirid. lorata und opposita ähn- lich. Auf dem Halssch. hat sich der von den Bogenlinien einge- schlossene und der zwischen ihnen liegende Theil bis zur Basis schwarz gefärbt, wodurch eine grofse Basalmakel entsteht, deren Vorderrand mit dem Rande des Daches parallel läuft, in der Mitte aber einen kleinen dreieckigen Ausschnitt hat. Das Schildehen ist schwarz. Auf den Fld. ist ein breiter Saum an der Naht, ein ähnlicher aulsen, neben dem Dache, sowie eine schräge Querbinde jeder Decke schwarz. Die erste gelbe Makel ist länglich, die zweite schief oval, vorn in sanftem Bogen ausgeschnitten, fast nieren- förmig. Es scheint, dafs die Art auch 2 oder mehrere gelbe Flecke auf dem Halssch. bildet, ähnlich wie /orata und die nahestehenden Thiere; dann würde der gelbe Kopf und die dunkle Farbe der Brust und des Bauches eine Verwechselung ausschliefsen. 233. Chirida insignis: Rotundata, convera, ferruginea, minus nitida, antennis apicem versus piceis, pedibus nigris, prothorace antice flavo-hmbato, fascia baseos alterague pone apicem tridentata nigris, scutello nigro, elytris sat crebre inaequaliter, medio seriatim punctatis, lateribus flavo-marginatis, vitta intra marginali usque ad medium suturae antrorsum ducta maculisque 11 (1, 2, 2, & collo- catis) nigris. — Long. 6.5—7 mill. Kamerun: Lolodorf (Heyne). Die vordere schwarze Querbinde des querelliptischen Halssch. ist aus 3 Spitzen zusammengesetzt; die mittlere ist dreieckig, jede seitliche quer, mit zweibogigem Vorderrande, hinten mit dem Basal- saume verbunden, dieser selbst vor dem schwarzen Schildchen er- weitert. Die Fld. sind in den vorgezogenen und ziemlich spitzen Schulterecken breiter als das Halssch., gewölbt, fast gleichmälsig bis zum Seitenrande abfallend, dicht punktirt. Die Punkte sind im Basaldreieck und auf dem Abfalle zur Spitze verworren, in der Mitte theilweise in Reiben geordnet. Am Aufsenrande des Daches ist ein Saum gelb, am Innenrande ein breiterer Saum und synonymische Bemerkungen. 27 schwarz. Dieser ist hinter der Mitte verschmälert, bis an die Naht verlängert und zieht sich an dieser bis zur Mitte hinauf. Von den 11 Makeln der Fld. ist die gemeinschaftliche, un- mittelbar hinter der Spitze des Schildchens, länglich-rund, ebenso öfter die erste jeder Decke, die an der Basis schräg bis auf den Schulterhöcker zieht. Dahinter liegen zwei Paar Makeln, das erste Paar vor der Mitte, das andere weit hinter derselben. Die beiden äufseren sind mit dem schwarzen Dachsaume verbunden, quer, die inneren beiden sind rund und haben im Verein mit Makel 1 fast dieselbe Lage wie bei Chirida 6-maculata Boh. Makel 2 und 3 sind vertieft, besonders stark 2, welche grölser als eine der anderen Makeln ist. Abänderungen in der Zeichnung betreffen bei meinen Stücken nur Makel 4. Dieselbe kann sich völlig vom Dachsaume trennen und wird dann rund, oder sie verschwindet fast ganz. 24. Chirida Circe: Oblongo-ovata, convezxa, testaceo-flava, capite, pectore abdomineque nigris, hoc lateribus flavo-limbato, pro- thorace sublunato, maculis 3 parvis nigris, elytris punctato- striatis, vitta media postice abbreviata vittaque communi suturali ante medium nigris. — Long. 6 mill. Quango (Mechow). Den gröfsten Exemplaren von Cassida flaveola Thunb. in der Körperform ähnlich, aber etwas breiter, bräunlich gelb (im Leben oberseits metallisch smaragdgrün, das Dach gelb), Kopf, Brust und Bauch schwarz, dieser mit gelbem Seitensaume. Auf dem Halssch. stehen drei schwarze Makeln dicht vor der Basis, eine vor dem Schildchen, strichförmig, nicht ganz bis zur Mitte nach vorn reichend, eine, jederseits von dieser, punktförmig. Fld. in regelmäfsigen Reihen, ziemlich kräftig punktirt, gewölbt, an den Seiten fast gleichmäfsig abfallend, ein mäfsig breiter Nahtsaum, der von der Spitze des Schildchens bis vor die Mitte reicht, sowie eine breitere Längsbinde auf jeder Decke schwarz. Die Binde beginnt dicht hinter der Basis, erweitert sich ein wenig auf dem Schulterhöcker nach aufsen und läuft nun geradlinig, nicht dem Seitenrande parallel, in dem Raume zwischen der 5. und 7. Punktreihe nach hinten, biegt am Ende etwas nach innen und bricht plötzlich neben der 3. Punktreihe, etwa in 2 der Länge ab. 25. Coptocycla venustula: Eilliptica, modice conveza, straminea, antennis articulis 6 ultimis infuscatis, pectore abdomine- que nigris, hoc limbo laterali testaceo, prothorace in dorso subtiliter punctato macula transversa basali nigra ornato, coleopteris punctato- 28 J. Weise: Beschreibung neuer Cassida- Arten striatis, maculis 8 magnis (1, 1, 1, 4, 3 collocatis) nigris. — Long. 4 mill. Margelan (Staudinger). Var. a: Prothorace maculis duabus nigris, adjecta nempe anterius, triangulari. Var. b: Maculis 2 prothoracis connenis. Var. ec: Maculis 2 anterioribus in elytro singulo confluentibus, Eine sehr zierliche Art. Etwas länglich-elliptisch, nur mälsig gewölbt, rein strohgelb oder fast citronengelb, mit ausgedehnter schwarzer Zeichnung, glänzend. Halssch. an der Basis sehr wenig, vorn dagegen stark gebogen, die Ecken abgerundet, die Scheibe fein und deutlich punktirt, das Dach breit, flach, durchscheinend netzmaschig. Vor dem Schildchen steht eine gerundete Quermakel, doppelt so breit als der Mittellappen und hinten auf diesen ver- engt. Vor dieser Makel liegt oft über dem dunkel durchscheinenden Scheitel ein schwarzer, dreieckiger, vorn sehr spitzer Fleck (Var. a), der sich bis an die Hintermakel verlängern kann (Var. b). Schild- chen schwarz. Fld. gereiht-punktirt, der zweite Zwischenstreifen mehr oder weniger rippenartig gewölbt, die äufseren 5 bis 8 Punkt- reihen in der Mitte durch eine Querrunzel unterbrochen. Auf der Naht liegen 2 gemeinschaftliche schwarze Makeln. Die vordere reicht bis zur Mitte nach hinten, seitlich bis auf die zweite Punkt- reihe; da diese vorn nach aulsen biegt, erweitert sich die Makel dort, sie berührt weder das Schildchen noch den Basalrand. Die zweite gemeinschaftliche Makel liegt weit hinter der ersten und ist kleiner, vorn und an den Seiten (hier von der 2. Punktreihe) gerad- linig begrenzt, hinten in eine Spitze auf das Dach ausgezogen. Auf jeder Decke stehen aufserdem 3 schwarze Makeln, 1 und 3 über dem Seitendache, langgestreckt, 2 dicht hinter der Mitte an der Naht, kleiner, mehr gerundet. Makel 1, vom Basalrande bis zur Mitte, wird aulsen meist von der vorletzten Punktreihe begrenzt und hat in der Mitte des Innenrandes einen tiefen bogen- förmigen Ausschnitt. Makel 3 reicht in ihrer Vorderhälfte aufsen bis zur letzten Punktreihe, dahinter bis zur vorletzten und dehnt sich am Ende bis neben die dritte Punktreihe nach innen aus. 22. Cassida velaris: Elliptica, conveziuscula, pallide testu- cea, subtus nigra, femoribus apice, tibiüs, tarsis limboque ventrali pallidis, capite punctato, clypeo sulcis profundis terminato, pro- thorace evidenter punctato, angulis obtusis, rotundatis, elytris basi vir crenulatis, humeris productis, dorso subsiriato-punctatis, seriebus 3 et 4 confusis. — Long. 4.3—5.2 mill. Sibiria or. (Leder, Reitter). und synonymische Bemerkungen. 29 Eine wenig ausgezeichnete Art, die mit flaveola Thunb. nahe verwandt ist, in der Skulptur der Fld. aber an nobilis L. erinnert. Von ersterer ist sie durch das sehr deutlich, ziemlich dicht und tief punktirte Halssch., die schwach vertieften Punktreihen der Fld., von denen die 3. und 4. Reihe verworren sind, sowie den schwarzen, ziemlich grob punktirten Kopf verschieden. Das Kopfschild ist grols und wird von tiefen Furchen be- grenzt, die sich zwischen der Fühlerwurzel treffen. Die Form des Halssch. ist sehr ähnlich, nur sind die stumpfwinkeligen, ab- gerundeten Ecken weiter vorgerückt, da die Schulterecke der Fld. stärker vorgezogen ist. Von nobilis kann die Art leicht durch ihr grofses Kopfschild und das sanft abfallende Dach der Fld. getrennt werden. 27. Von südamerikanischen Cassida- Arten gehören in die Odontionycha-Gruppe, bei der die Klauen einen Basalzahn haben, die C. conformis Boh. und spadicea Klug. 28. In Afrika kommt eine im Habitus sehr übereinstimmende Cassida-Gruppe vor, bei der sich die Fld: nach hinten allmählich, geradlinig verschmälern und am Ende fast gerundet-abgestutzt sind. Als Typ betrachte ich C. gibbipennis Boh. 2, 488 vom Cap, bei der die letzten 4 bis 5 Fühlerglieder schwärzlich sind. Daneben ist zu stellen ©. rufula Thoms. und deren Varietät testaceicollis Thoms., Arch. ent. ?, 232 und 233 von Guinea. Die Oberseite kann fast einfarbig hell, gelbbraun, röthlich gelb- braun oder rostroth sein, dann ist das Seitendach der Fld. unten bald einfarbig rothbraun, bald mit zwei dunkler rothen bis schwarzen Querbinden versehen, eine an der Basis, die andere hinter der Mitte (rufula Thoms. non Boheman); oder auf der Oberseite werden die Fld. zuletzt schwarz, gewöhnlich bleiben noch einige veränder- liche Stellen vor dem Höcker und einige Runzeln gelblich, das Seitendach ist zuletzt einfarbig schwarz (testacescollis Thoms., rufula Boh. 4, 355). Mir liegen nur diese beiden Arten vor, es gehören nach den Beschreibungen noch hierher: a. Fühler, Unterseite des Körpers und Beine gröfstentheils schwarz: ©. conducta Boh. 4, 351. b. Unterseite des Körpers und Fühler gelb, an letzteren höchstens die Oberseite des letzten Gliedes schwärzlich: C. roseo- marginata, 2, 489, bistigma, 4A, 352, delectabilis, 4, 393, und paeminosa Boh. 4, 356, wie mir scheint, sehr zweifelhafte Arten. 30 J. Weise: Beschreibung neuer Cassida- Arten 29. Cassida soror: Subtriangularis, convezxa, sordide-testacea, nitidula, antennis articulis 4 ultimis nigris, protecto subtus pectore abdomineque rufescentibus, prothorace medio rugoso-punctato, angulis obtusis, elytris crebre subtiliter punctatis, remote obsoletissime rugosis, valde gibbosis, humeris antrorsum prominulis, protecto ramulis binis obscuris, subtus nigris notato. — Long. 6.8 mill. Africa orientalis (Nonfried). Der Cassıda gibbipennis äulserst nahestehend, etwas glän- zender, Brust, Bauch und Beine einfarbig röthlich -gelbbraun oder hell rostroth (das Dach unterseits noch stärker geröthet). Das Halssch. bildet vorn einen äufserst flachen, an den Seiten einen stärkeren Bogen, wodurch die letzteren breiter und die Ecken viel stumpfer werden wie bei der verwandten Art; auf der Scheibe ist nur ein Querstreifen in der Mitte dicht und ziemlich stark runzelig- punktirt. Die Fld. sehen ganz wie die von solchen Stücken der gibbipennis aus, bei welchen die zweite Längsrippe verloschen ist, sind aber an der Basis in tieferem Bogen ausgeschnitten, die Schul- tern stärker vorgezogen und breiter abgerundet. 30. Dolichotoma tristis Boh. var. stigmatica: Prothorace maculis binis obliquis sanguineis, elytris punctis sanguineis circum- cinctis, protecto externe irreyulariter biseriatim punctato. — Peru (Staudinger). Von diesem hübsch gezeichneten Thiere besitze ich nur ein Stück, ein anderes befindet sich auf dem Berliner Museum. Es ist wahrscheinlich nur eine Varietät von tristis, besitzt einfarbig schwarze Vorderbeine, auf dem Halssch. jederseits eine grolse, schief nach vorn und innen gerichtete, fast nierenförmige, dunkel- rothe Makel und auf den Fld. eine Reihe ähnlich gefärbter grolser Punkte. Einer derselben steht an der Basis, am Beginn der ersten Längsrippe, die übrigen befinden sich am Innenrande des Daches zwischen den Quergruben desselben. Neben dem Aulsenrande des Daches bemerkt man eine unregelmälsig verdoppelte, dichte Reihe von kleinen, tiefen Punkten. 31. Dolichotoma nigritarsis Boh., Mon. 4, 89. Das Exemplar, nach dem Boheman die Art beschrieb, befindet sich im Berliner Museum und ist ein Männchen. Das Weibchen ist viel schlanker, daher als „ovata“ zu bezeichnen, der Seitenrand der Fld. nicht winkelig, sondern gerundet. 32. Dolichotoma Satanas: Rotundata, nigra, sat nilida, prothorace latera versus concinne subtilissimeque alutaceo, sericeo, angulis subrotundatis, elytris fortius subseriatim punctatis, basi und synonymische Bemerkungen. 31 retusis, antice valde gibbosis, protecto alutaceo, sericeoe. — Long. 17.5 mill.e. Amazonas, Brasiliae. Breiter und gerundeter als uenea Germ., viel glänzender, durch die fast abgerundeten Ecken des Halssch. von allen übrigen Arten abweichend. Tief schwarz, glänzend, die 5 letzten Fühler- glieder matt, das Dach des Halssch. und der Fld. dicht und zart gewirkt, matt seidenschimmernd. Halssch. vorn jederseits bogen- förmig ausgerandet, nach hinten stark und fast geradlinig ver- breitert, ein Stückchen vor der Basis gleichbreit, zuletzt gerundet verengt, so dals die Ecken sehr stumpfwinkelig werden. Die Oberfläche ist auf einem hinten breiteren Längsstreifen in der Mitte, von der Basis bis zum Kopfe, gewölbt, glänzend, sparsam äufserst fein punktulirt und behaart, in der Mitte jederseits mit zwei dicht hintereinander eingestochenen Grübchen und mit einer mehr oder weniger langen Mittelrinne versehen, die eine Reihe feiner Querstriche besitzt; das Seitendach ist muldenförmig ver- tieft, nach hinten gleichmälsig verbreitert, mit aufgebogener breiter Randleiste. Fld. ähnlich wie die von aenea, aber das Seitendach fast doppelt so breit, der Höcker höher, etwas spitzer, die Punkte viel stärker und tiefer, grubenförmig, innen gereiht, aulsen ver- worren und hier durch schmale, gewölbte, netzmaschige Zwischen- räume getrennt. | 33. Die Gattung Dolichotoma ist auf eine verschollene Art von der Insel St. Vincent gegründet, es bleibt daher eine offene Frage, ob sich Hope’s Gattung wirklich mit der Boheman’schen decken wird. Letztere ist nicht einheitlich, sondern besteht aus den folgenden zwei Gattungen: 1. Dolichotoma Boh., Mon. 1, 176. Prothoraz transversus antrorsum fortiter angustatus. Elytra pone medium angustata, lateribus bimarginata. Prosternum antice valde productum angulis discretis. Typ.: Dolichotoma aenea Germ. 2. Bia: Prothoraz subtriangularis. Elytra pone humerum an- gustata margine lateralı simplice. Prosternum antice leniter pro- ductum, angulis anticis rotundatis, viz distinctis. Typ.: Cassida variegata F. Bei Dolöichotoma verbleibt die Mehrzahl der bisherigen Arten, alle mit doppelter Randleiste an den Seiten der Fld., die an der Ecke des Halssch. endet; zu Bia gehören die Arten mit einfacher Randleiste der Fld., welche weit innen vor der Schulterbeule endet, z.B. biplagiata, lanuginosa Boh., nigrosparsa Wag. etc. 39 J. Weise: Beschreibung neuer Cassida- Arten etc. 34. Goniochenia parvula: Ovata, conveza, nigra, subopaca, pube brevissima pallida parce vestita, prothorace medio nitidula, obsolete minus crebre punctulato, elytris lateribus rotundatis, pone medium leniter constrictis, apice anguste rotundatis, antice retusis, valde gibbosis, gibbo nmitido, vage punctulatis, obsoletius minus crebre elevato reticulatis, singulo maculis tribus, 2, 1 collocatis, silaceo-pubescentibus, proteclo ante medium transversim convezo nitidulo evidenter punctato. — Long. 13.5 mill. Cayenna. Der Gon. quadraticollis Boh. sehr ähnlich, aber nur halb so grols, die vordere Aulsenecke des Halssch. nicht deutlich stumpf- winkelig, sondern vollständig verrundet, die Fld. bedeutend weit- läufiger netzartig gerunzelt, mit grölseren, leicht vertieften und matten Zwischenflächen, das Seitendach endlich nur auf der kleinen Quererhöhung vor der Mitte, in gleicher Richtung mit dem Höcker, deutlich punktirt und glänzend. 35. Zu Metriona gehören aufser den schon vorher angeführ- ten Arten noch Coptocycla dorsosignata Boh., Atalanta Boh., ventricosa Boh. und rubicunda Boh., ferner die folgende Art: Metriona invenusta: Subtriangularis, conveziuscula, flava, nitidula, antennis articulis tribus ultimis nigricantibus, protecto pro- thoracis laevis elytrorumque albido-hyalino, elytris minus regulariter striato-punclatis, antice leviter gibbosis, gibbo apice infuscato, disco plaga viridi-flavescente, utringue ramulum latum obscuriorem, inferne piceum emittente, humeris prominulis, subacutis, supra impressis. — Long. 7 mill. Amazonas (Staudinger). Mit einer wenig ausgefärbten Chirida eruciataL. sehr leicht zu verwechseln, bei gleicher Breite etwas kürzer, die Schultern stärker vorgezogen, die Punktstreifen der Fld. kaum schwächer, aber unregelmäfsiger, der gemeinsame Höcker hinter dem Schild- chen niedriger. Der Randast der Fld. ist oben wenig deutlich, leicht geschwärzt, schlecht begrenzt, unten pechschwarz, viel breiter als der von cruciata. Die Fühler sind frei und liegen nicht in einer Furche wie bei der verglichenen Art. Die Fld. sind bis an das Seitendach ungefähr grünlich-gelbgrau gefärbt, die Spitze des Höckers ist schwärzlich. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 33 Beschreibungen neuer Coleopteren aus dem russischen Reiche. Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). 1. Aphodius (Melinopterus) costulatus n. sp. Rufo-brunneus, nitidus, glaber, subtus cum antennis pedibusque dilutioribus, palpis flavis; capite dense punctulato, rufo, tuberculo frontali medio in mare subtransverso elevato, lateribus obsoletis, clypeo emarginalis, genis angulatis ; prothorace transverso, coleopteris latitudine, sat dense inaequaliter, ad latera magis dense punctato, punctis duplicatis, basi distincte marginata, lateribus breviter parce- que cihiato; scutello triangulare, sat parso, punctulato, ad latera subimpresso; elytris profunde striatis, strüs punctatis apice fere sulcatis, interstitiis in medio carinatis, ad latera striatim punctulatis; tibiis posterioribus apice inaequaliter spinulosis. — Long. 5 mill. Der gröfsere Enddorn der Hinterschienen ist sehr wenig länger als das erste Fulsglied. Ausgezeichnet durch die furchen- artigen Streifen auf den Fld. und die in der Mitte fein gekielten, an den Seiten fein streifig-punktirten Zwischenräume. Die Scheibe der Fld. ist gewöhnlich stärker gebräunt und bildet einen normalen Nebelfleck der Melinopterus. Sibir. or.: Blagowestsch; China: Kuku-noor. Von Freund W. Koltze erhalten. 2. Rhizotrogus Sieversi.n. Sp. Durch Grölse, schlanke Form, glatte Oberseite, besonders aber wegen den schlanken Beinen und sehr langen Tarsen, den Ancylo- nychen ähnlich; unter den Rhizotrogen dem Amphimallus glabri- collis Reitt. (tekkensis Brenske) am ähnlichsten, aber grölser, ge- streckter, von mehr paralleler Körperform, durch gesättigte rost- braune Färbung, gröfseren Glanz und die langen Beine und Tarsen, sowie durch die 10gliederigen Fühler abweichend. Länglich, parallel, gewölbt, rostroth oder braunroth, sehr glänzend, Oberseite nahezu unbehaart. Clypeus leicht aufgebogen, wenig dicht punktirt, am Vorderrande in der Mitte schwach aus- gebuchtet; Stirnlinie deutlich, aulsen gegen die Mitte der Augen gebogen, Scheitel dicht und stark punktirt, ohne Querleiste. Fühler Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft I. 3 34 Edm. Reitter: Beschreibungen neuer Coleopteren schlank, aber nur mäfsig lang, der Fächer kürzer als der restliche Fühler. Maxillartaster schlank, das Endglied doppelt dicker, eiförmig, oben mit tiefer Längsfurche. Halssch. quer, so breit als die Fld., an den Seiten stark gewinkelt, überall gerandet, nur an den Seiten mit Borstenwimpern, sonst kahl, oben wenig dicht, an den Seiten nicht diehter punktirt, an der Basis jederseits mit leicht gewulsteter, quer glatter Stelle. Behaarung hinter dem Halssch. deutlich, gelb, der Haarschopff am Schildchen kurz. Schildehen nur neben den Seiten punktirt. Fld. fast parallel, mit schwachen Dorsalrippen und rippenartig erhöhter Naht, die Rippen glatt, sonst wenig dicht und fein punktirt, sehr glänzend, hinter der Schulterbeule mit einer Längsdepression, Suturalwinkel beim 2 fein gezähnt. Pygidium spärlich punktirt und kaum sichtbar behaart, fast glatt; Propygidium dicht und fein punktirt. Die ganze Brust sammt den Hüften lang zottig behaart, Bauch fein punktirt und fein, spärlich behaart, ohne quere Setareihen. Beine schlank, Tarsen äulserst lang, und namentlich die vordersten viel länger als die Schienen, Klauen wenig»gebogen, normal, mit scharfem, nicht grofsem Basalzahne. Vorderschienen aulsen scharf dreizähnig. — Long. 19—-21 mill. Das ® ist meist grölser und plumper, weniger exact parallel, stärker punktirt, der Clypeus ist mehr gerundet, undeutlich aus- gebuchtet, Halssch. stärker gewinkelt, an den Seiten in der Mitte und vorn oft mit einem Grübchen, die Bewimperung hinter der Basis des Halssch. viel kürzer, vor dem Schildehen kaum länger; das Pygidium ist vor der Spitze buckeliger gewölbt, die Beine sind merklich kürzer, ebenso die Tarsen weniger lang, doch noch immer länger als die Schienen; der Bauch ist weniger lang zottig behaart. Aus Transcaspien; Umgebung von Askabad. Wurde mir zahlreich von Hrn. Dr. G. Sievers, dem ich diese Art zu Ehren benannt habe, eingesendet. 3. Anomala Plustscheoskyi!) var. nov. circumcincta. Schaal-braungelb, der Kopf bis auf den Clypeus, ein M-förmiger Discoidalflecken auf dem Halssch., ein Längswisch auf der Schulter- beule und die Ränder der Fld., zur Schulter erlöschend, schwarz gefärbt, oft mit geringem Metallglanz. Am Pygidium jederseits ein schmaler Apicalflecken oft eben- falls dunkel gefärbt. 1) W. 1894, 239. aus dem russischen Reiche. 35 Diese Farbenvarietät weicht so ungemein von der Stammform ab, dafs man versucht wäre, in ihr eine besondere Art zu erblicken, was nicht der Fall ist, und wird darauf durch obigen Namen auf- merksam gemacht. In der Kl. Kirghisensteppe bei Astrachan von Hrn. Plust- schevsky-Plustschyk zahlreich gesammelt. 4. Aeolus Hauseri n. sp. Basis des Halssch. jederseits ohne fältchenartig begrenzten Stricheln jederseits. Halssch. beträchtlich länger als breit, gelbroth, in der Mitte meistens etwas angedunkelt, Hinterwinkel lang, nach hinten divergirend, mit 2 Kielen, der innere kurz und schwächer. Zweites Glied der Fühler nur so lang als breit, das 3. wenig länger, das nächste viel länger als 2 und 3 zusammengenommen, hellbräunlich gelb, Kopf und Fld., sowie Brust und Bauch dunkel oder getrübt, überall sehr fein, weils, auf der Unterseite dichter behaart, hier fast silberglänzend. Fühler und Beine blafs gelb. — Long. 7.5—10 mill. Wird auch der Thorax dunkler (mir liegt keine solche Färbung vor), so wäre diese Art dem Heydeni !) zum Verwechseln ähnlich, aber von diesem letzteren durch die doppelt gekielten Hinterwinkel des Halssch. und viel kürzeres 2. und 3. Fühlerglied leicht zu unterscheiden. Von bicarinatus Reitt. durch die Färbung der Beine, die Dimensionen der Fühlerglieder und schlankere, nach vorn mehr verjüngte Körperform verschieden. Einfarbig rothgelbe Exemplare bilden die Form: Koltzei m. Kaschgargebiet: Maralbaschi. Von Hrn. F. Hauser in Anzahl gesammelt in Transcaspien: Bairum-Ali; Turkestan: Sefir-Kuh, und ihm zu Ehren benannt. d. Athous perniger n. sp. Mit A. vulpeculus Rttr., Ent. Nachr. 1890, 245, aus dem Kaukasus sehr nahe verwandt, so nahe, dafs ich wahrscheinlich in letzterer Zeit diese Art als vulpeculus m. an meine Correspondenten abgegeben haben dürfte. Unterscheidet sich von vulpeculus durch einfarbig schwarzen Körper, der Halssch. bei gleicher Form viel stärker und etwas dichter punktirt, oben von einer fast vollständigen feinen Längsfurche durchzogen, Hinterwinkel deutlicher gekielt, Be- !) Uebersicht der Arten der Coleopteren - Gattung Aeolus Eschsch. in Wien. Ent. Ztg. 1891, 145. BE 36 Edm. Reitter: Beschreibungen neuer Coleopteren haarung des Halssch. doppelt, eine kürzere gelblich und eine längere schwarz, Fld. gelblich behaart. — Long. 9—10 mill. Das 2 ist dem g' ähnlich, aber viel plumper gebaut und ge- wölbt, Halssch. fast kürzer als breit, gewölbt und kurz gerinnt. Araxesthal und armenisches Gebirge (Alagoes). 6. Troglops fascipennis n.sp. Niger, nitidus, antennis ferrugineis, palpis obscuris, capite valde dilatato, transverso, flavo, vertice nigro, fronte in mare valde in- aequali, foveolato, in medio cornu valido obtuso armato; prothorace leviter transverso, postice constricto, utringue punctulato, fulvo, medio nigro, subvittato, vilta postice abbreviata; elytris tenuiter punctulatis breviter parce pubescentibus et pilis majoribus suberectis intermiztis, fascia lata transversa paullo ante medium dilute flava ornatis, callo humerali prominulo rotundato, nitidiore; pedibus tenuibus, flavis, femoribus posticis bası nigricantibus. — Long. 2 mill. Araxesthal bei Ordubad. 1 Zg' von Antonie Kubischtek entdeckt. Die Stirn ist beim g' sehr complicirt eingedrückt und schwer zu beschreiben. Vorn hebt sich zwischen tiefen rundlichen Ein- drücken eine runde vertiefte Fläche ab, hinten am Scheitel ragt ein tiefer Eindruck im flachen Halbmond vor, zwischen beiden erhebt sich ein grolser, stumpfer, etwas querer Höcker, daneben an den Seiten mit gerundeten tiefen Furchen durchzogen. Diese Art ist schon durch die Färbung der Fld., welche mit einem gelben Querbande geziert sind, von anderen leicht zu unter- scheiden; auch der seitlich punktirte, nicht gerandete Thorax ist sehr bemerkenswerth. 7. Dasytes dilutipes n. sp. d. Elongatus, aeneoniger, nitidulus, pube brevi grisea sat dense vestitus et pihis longioribus plus minusve erectis intermiztis, antennis elongatis, dimidio corporis superantibus, articuls basalibus brevibus ferrugineis, apicem verus sensim elongatis subserratis nigricantibus; capite rugulose punctato, inaequali, cum oculos thorace paullo latiore; thorace subquadrato, longitudine parum latiore, subtilissime ruguloso- punctulato, ulrinque lineola obscuro impressa, lateribus leviter rotun- datis, angulis omnibus subrotundatis; scutello subquadrato, punctulato, aequali; elytris elongatis, apicem versus paullulum ampliatıs, dense subtilissime punctulatis, subrugulosis, apice conjunclim rotundatis, callo humerali prominulo; infra humeros oblongius impressis pone aus dem russischen Reiche. 37 basın ad latera levissime constrictis; subtus griseo pubescens, pedibus dilute flavis, tarsıs posterioribus apicem versus nigricanlibus. — Long. 4 mill. — 2 unbekannt. Ein Mesodasytes, von der Gestalt des plumbeus und flavipes, aber mehrfach sehr ausgezeichnet. Turkestan: Chodschakent. Von Hrn. F. Hauser gütigst eingesendet. 8. Dasytes circassicola.n. sp. Dem D. meridionalis Schilsky (Küst. Käf. Eur. XXX, 19) aus dem hohen Caucasus in hohem Grade ähnlich, namentlich die J\, aber stets an den Fühlern zu unterscheiden. Bei vorliegender Art ist das dritte Glied bereits sägeförmig verbreitert wie das vierte und kaum schmäler als dieses; bei meridionalis ist das 3. Fühler- glied schmäler als das vierte, leicht zur Spitze verbreitert und erst vom 4. Gliede an gesägt. Die 2 (und meist auch weniger deutlich die d') haben auf dem Halssch. und dem Schildehen eine feine, anliegende, gelbe Grundbehaarung; auch an der Basis der Fld. und auf der Scheibe mit einzelnen, feinen, gelben Härchen besetzt. Die Unterseite ist auch beim g' zum grölsten Theile dicht gelbgreis behaart, diese erstreckt sich auch auf die Unterseite der Schenkel. Das g' hat ebenfalls am vorletzten Bauchsegmente eine sehr grofse glatte, das ganze Segment der Länge nach einnehmende Grube. Circassien, auf den Aitschcha- Alpen. 9. Cerallus smaragdinus n. sp. Viridescens, nitidus, longe erecte fulvo-pilosus, antennis tarsisque ferrugineis. — Long. 5 mill. Erzgrün, glänzend, lang gelb behaart. Die Fühler 11gliederig, braun, das erste Glied dunkler, das zweite heller roth, das letzte länger, zugespitzt. Kopf rugulos punktirt. Halssch. quer, glänzend, ziemlich stark, mälsig dicht punktirt, überall gerandet, vorn fast gerade, an der Basis mehr im Bogen abgeschnitten, die Hinterwinkel abgerundet, die vorderen stumpf. Schildchen matt, fein gerunzelt. Fld. wenig. stärker punktirt als der Thorax, zur Spitze allmählıig stärker und nahezu dichter punktirt, Seitenrand gleichzeitig fein abgesetzt und aufgebogen. Die Beine erzgrün, die Tarsen rostroth, die Klauen mit grolsem Zahne. Vorletztes Bauchsegment am Spitzenrande breit eingebuchtet, das letzte glänzend, jederseits am Ende lang schwarz behaart. Schon durch die ganz erzgrüne, stark glänzende Färbung und ziemlich breite Gestalt recht aus- gezeichnet. 38 Edm. Reitter: Beschreibungen neuer Coleopteren Turkestan: Chodschakent; von Hrn. F. Hauser einge- sendet. 10. Cerallus Schilskyi n. sp. Niger, nigropilosus; antennis pedibusque fusco-rufis aut fusco- 'testaceis, elytris brunneis, apicem versus dilutioribus; untennis decem- articulatis, capite thoraceque aeneosubmicans, subtiliter parceque punctatis, elytris subcoriaceis, fortiter punctatis, lateribus epipleuris- que fusco-testaceis. — Long. 5 mill. Nach der Beschreibung des C. bicolor mülste diese Art ihr sehr ähnlich sehen; weicht aber durch Gröfse und die durchaus schwarze Behaarung ab. Araxesthal bei Ordubad; von Fräulein Antonie Kubischtek entdeckt und Hrn. J. Schilsky gewidmet, der sich um die Kennt- nils der Dasytinen verdient gemacht hatte. 1l. Cerallus longulus n. sp. C. brevicollii affinis sed magis elongatus, subcylindricus, pube supra testacea longiore, prothorace leviter transverso, antror- sum minus angustato, sutura elyirorum apicem versus magis elevata. Antennis 11-articulatis, apice subinfuscatis. — Long. 4 mill. Chodshent. In meiner Sammlung. 12. Prosodes laticauda n. sp. Gehört in die XI. Gruppe meiner Rev. (D. E. Z. 1893, pg. 264) zu spectabilis, Fleischeri, striata ete. d‘. Schwarz, matt, grols, ziemlich gleichbreit. Kopf einfach punktirt, die Wangen über den Fühler nur stumpf vorgezogen, die Augen wenig vorragend, die Schläfen dahinter verrundet, keine scharfe Kante bildend. Fühler schlank, den Hinterrand des Halssch. fast erreichend, die vorletzten Glieder rund. Halssch. so breit als die Fld., so lang als breit, fast quadratisch, dicht, einfach punktirt, Basalgrübchen länglich, schwach ausgeprägt, zu den Hinterwinkeln gerückt, der Seitenrand vollständig geleistet, leicht gerundet, vor der Mitte am breitesten, Vorderrand gerade abgeschnitten, in der Mitte ungerandet, Basis der ganzen Breite nach flach ausgeschnitten, sehr fein gerandet. Fld. lang oval, oben abgeflacht, die Artikulationsfläche an der Basis dicht fein, tomentartig gelblich behaart, sonst nahezu kahl, dicht und fein quergerunzelt, die Runzeln gekörnt, gegen die Naht zu feiner, erloschener werdend, vor der Spitze mit flacher, breiter Längsfurche, letztere meist mit erdiger Substanz gefüllt, ihre Körnchen mit schwarzen abstehenden Härchen besetzt, die aus dem russischen Reiche. 39 Spitze mit gerundetem, sehr deutlich horizontal verflachtem Mucro; die abfallenden Seiten glänzender, ohne ausgesprochene Humeral- rippe, fein gerunzelt und gekörnt, die Seitenrandlinie scharf von den Schultern zur Spitze ziemlich gerade verlaufend und vollständig, die falschen Epipleuren fein gerunzelt und punktirt. Beine lang und kräftig, die Hinterschenkel beim g' nicht ganz die Spitze der Decken erreichend, die Vorderschienen einfach, ihr Innenrand doppelbuchtig, in der Mitte also breiter als vor oder hinter der Mitte; die Hinterschienen kräftig, oval im Querschnitt, an den Seiten kaum abgeflacht, hinten gerundet, alle Tarsen stark com- primirt. Prosternalfortsatz an der Basis hinter den Hüften mit einem Höcker. Abdomen einfach, an den Seiten etwas längsrunzelig punktirt. — Long. 26 mill. 2 aus Transcaspien: Haidanab (von Rosen) von Hrn. Dr. Lucas von Heyden gütigst mitgetheilt. 13. Stalagmoptera ruginota n. sp. Nigra, subtilissime griseo sguamulosa, subopaca, elytris tuber- culis granulatis irregularibus transverse rugoso-disposilis, nilidis, sat dense tectis. — Long. 11.5—15 mill. Schwarz, fast matt, Unterseite sammt Beinen und Tarsen dicht, aber sehr fein greis beschuppt, dazwischen mit scheinbaren Kahlpunkten, welche aus glänzenden Körnchen bestehen. Fühler den Hinterrand des Halssch. erreichend, normal, die 3 Endglieder glänzend. Oberlippe lang schwarz bewimpert. Kopf wenig dicht granulirt, dazwischen wenig deutlich beschuppt. Halssch. sehr stark quer, schmäler als die Fld., Vorderrand schwach dreibuchtig, fast gerade, Hinterrand gerade (wie bei striata Kr.), die Seiten gerundet, oben granulirt, die Körnchen ab- geflacht, vorn, an der Basis und an den Seiten mit verkrusteter gelblicher, anliegender Behaarung, sonst aufserordentlich fein greis besehuppt, die Beschuppung oft wenig deutlich. Fld. kurz, gewölbt, wie bei Pimelia, überall mit grofsen, irregulären, hier und da zu queren oder schrägen Querrunzeln zusammengeflossenen Höckerchen, diese oben glänzend, nirgends Längsrippen bildend, jedes Höcker- chen am Hinterrande mit einem horizontal nach hinten gerichteten schwarzen Härchen, die Körnchen gegen die Spitze zu kleiner und spärlicher werdend, gegen vorn und die Naht zu dichter stehend, die Zwischenräume spärlich, ziemlich kräftig punktirt und nament- lich gegen die Spitze zu und an den Seiten aufserordentlich fein greis beschuppt, die Beschuppung deckt nicht den Untergrund. 40 Edm. Reitter: Beschreibungen neuer Coleopteren Eine Humeralkante ist angedeutet, die falschen Epipleuren wie die Oberseite sculptirt, aber die Höckerchen kleiner, spärlicher, körn- chenartig, die Beschuppung dichter und deutlicher. Vorderschienen mit grolsem, hackenförmigem, dünnem Endzahne und 2 ähnlichen grolsen Enddornen. Transceaspien: Haidanab (von Rosen); von Hrn. Dr. L. von Heyden gütigst mitgetheilt. Mit lZaticollis Solsky verwandt, aber durch die Sceulptur der Decken von allen Arten sich entfernend. 14. Otiorrhynchus subconstrictus n.sp. (Arammichnus). Schwarz oder braunschwarz, glänzend, äufserst fein und sehr spärlich behaart, fast kahl; Fühler und Beine rostbraun, der Fühler- knopf und die Tarsen heller. Rüssel kurz, glänzend, fein punktirt, mit einer Mittelfurche, Rüssel an der Basis so breit als an der Spitze, breiter als der Durchmesser eines Auges, an der Basis von der Stirn durch eine kleine seitliche Ausrandung unvollkommen abgesetzt, die Augen mälsig grols, rund, gewölbt, vorgequollen, Kopf hinter den Augen breiter, glatt, Schläfen nach hinten nicht verengt, ziemlich lang. Fühlergeifsel dünn, ihre beiden ersten Glieder fast von gleicher Länge, das vorletzte Glied noch immer so lang als breit, die Keule heller, lang eiförmig. Halssch. wenig breiter als lang, viel schmäler als die Fld., hinter der Mitte am breitesten und hier der Quere nach gewölbt, nach vorn viel mehr verengt als zur Basis, hinter der Spitze seitlich deutlich, oben unklar eingeschnürt, die Spitze so breit als der Kopf und die Seiten all- mählig mit den Seiten des Kopfes in einer Flucht verengt, Basis flach gerandet, oben spärlich und fast erloschen punktirt. Fid. breit eiförmig, hinter der Mitte am breitesten, hochgewölbt, mit abgerundeten Schultern, in feinen Streifen punktirt, der Naht- streif viel tiefer eingedrückt, die Zwischenräume flach, undeutlich gerunzelt, mit einer feinen, erloschenen Punktreihe, und einer Reihe kurzer, fast anliegender Härchen, weder an den Seiten, noch hinten gekörnt. Schenkel nicht gezähnt, die Schienen, besonders die vordersten, an der Spitze nach beiden Seiten stark erweitert. — Long. 5—6.5 mill. Von O. poricollis, Christophi etc. durch obsolete Punktur des Halssch. abweichend. Diese Art ist durch die Bildung der Stirn, des Kopfes und Halssch. recht ausgezeichnet. Die Fühler- furchen sind kurz, am Grunde glatt, erreichen aber blols unten den Vorderrand der vorstehenden Augen. aus dem russischen Reiche. 41 Kaukasus, im Kreise Noucha. Von Hrn. Eugen König gütigst eingesendet. 15. Otiorrhynchus Eugeni n. sp. (Arammichnus). Schwarz, glänzend, die Fühlergeilsel und Fülse braunroth. Rüssel etwas länger und schmäler als der Kopf, durch eine Quer- impression von der Stirn abgesetzt, flach, stark und dicht rugos punktirt, mit feinem Mittelkiel, an der Basis reichlich so breit als an der Spitze, die Augen seitenständig, der Raum zwischen ihnen doppelt so breit als der Durchmesser eines Auges; Fühlerfurche gegen das Auge stark abgeflacht, punktirt, das letztere fast erreichend. Stirn grob punktirt. Die beiden ersten Geifselglieder von gleicher Länge, das letzte noch immer so lang als breit. Halssch. sehr wenig breiter als lang, gewölbt, seitlich gerundet, zur Basis und Spitze fast gleich verengt, Basis undeutlich gerandet, oben mittelstark weitläufig punktirt, an den Seiten spärlich behaart, die Unterseite dicht stumpf gekörnt, die Körnchen durch Punkte pupillirt. Fld. oval, 1#mal so lang als in der Mitte breit, gewölbt, mit feinen Punktstreifen, Nahtstreif kaum tiefer eingedrückt, die Naht selbst vorn meist etwas vertieft, die Zwischenräume flach, mit einer Punktreihe, die wenig schwächer ist als die Hauptreihen, ebenso mit einer Reihe schräg, abstehender, ziemlich langer, gelber Haare, die Spitze und Seiten sehr fein lederartig gerunzelt, Schenkel gezähnt, der Zahn der Hinterschenkel sehr klein und stumpf; die Schienen an der Spitze nach innen etwas, nach aufsen sehr schwach erweitert. — Long. 8 mill. Vom Nordabhang des Kaukasus, am Tebulos, 10000 Fuls über dem Meere. Von Hrn. Eugen König entdeckt und diesem zu Ehren benannt. 16. Trachyphloeus planophthalmus n. sp. Dunkelbraun, plump, gewölbt, die ganze Oberseite mit einer festen erdartigen Kruste besetzt; Fühler und Tarsen rostroth. Kopf sammt Rüssel wenig länger als breit, nach vorn conisch verengt, Kopf vom Rüssel nicht abgesetzt, der Rüssel bis zu den Augen nicht so lang als breit, die Fühlerfurche bis zu den Augen reichend, ihr Unterrand mit Börstehen bewimpert, Mandibeln mit einem kleinen aufgebogenen Häkchen; die Augen an den Seiten, und zwar ganz am Unterrande des Kopfes befindlich, fach; Oberseite mit einzelnen groben Börstchen besetzt. Fühlerschaft den Vorderrand des Halssch. erreichend, Geisel 7gliederig, das zweite Glied derselben so lang als das keulenförmige erste, Halssch. 42 Edm. Reitter: Beschreibungen neuer Coleopteren mindestens 23mal so breit als lang, fast quer-elliptisch, mit seit- lich weit vorragenden abgerundeten Lateralwinkeln, vor der Spitze leicht eingeschnürt, oben mit einzelnen, langen, dicken, keulen- förmigen Borsten besetzt. Fld. fast kugelis, mit verrundeten Schultern, hinten steil abfallend, oben mit nahezu ebenen Zwischen- räumen, die abwechselnden mit einer weitläufigen Reihe langer, grober, gegen die Spitze keulenförmig verdiekter Borsten besetzt. Vorderschienen am Ende mit vielen dornartigen, langen Stacheln besetzt, und zwar am Innenwinkel der Schienenspitze ein drei- zackiger Dorn, am inneren und äufseren Theile des Aufsenwinkels ein nach abwärts gebogener längerer, zwischen Innen- und Aufsen- winkel der Schienenspitze noch ein Dorn; endlich am Aufsenrande vor der Spitze noch einer, aufserdem ist die Schiene aufsen wimper- artig behaart; die hinteren Schienen an der Spitze mit kürzeren Dörnchen. — Long. 3—4 mill. Eine Art aus der II. Gruppe Seidlitz’ und Stierlin’s, die sich von den Verwandten des spinimanus in vielen Stücken weit entfernt. Araxesthal bei Ordubad. (Antonie Kubischtek.) 17. Larinus anceps Faust in lit. Klein, oval, schwarz, greis, auf den Fld. etwas fleckig an- liegend behaart, Fühler, Knie und Tarsen rostroth, meistens auch die Schienen heller. Rüssel kurz und dick, schwach gebogen, länger als der Kopf und nicht ganz doppelt so lang als breit, un- deutlich gefurcht, ziemlich eben, dieht punktirt und fein behaart. Augen oval, Kopf dieht punktulirt mit gröberen Punkten dazwischen. Halssch. quer, fast von der Breite der Fld., nach vorn stark ver- engt, vorn gerade abgeschnitten, so breit als der Kopf, Basis stark doppelbuchtig, mit scharf einspringendem Winkel vor dem sehr kleinen, sichtbaren Schildehen, Hinterwinkel nach hinten gerichtet, spitzig; oben dicht punktulirt und mit gröfseren genabelten Punkten dazwischen ziemlich dicht besetzt. Fld. 1%mal so lang als zu- sammen breit, mit gleichmälsigen Punktstreifen und undeutlich punktulirten, etwas lederartig gerunzelten Zwischenräumen. Pygi- diumspitze frei. Unterseite etwas dichter greis behaart, Beine plump, die Klauen von gleicher Länge. — Long. 4 mill. ohne Rüssel. Dem L. Reitteri Fst. ähnlich, aber noch kleiner, schmäler, die Behaarung gröber, aber anliegend, Rüssel etwas dünner, die Tarsen hell gefärbt. In selteneren Fällen ist die Behaarung gelb. Araxesthal bei Ordubad. (Antonie Kubischtek.) aus dem russischen Reiche. 43 Larinus Kirschi Reitt., D. E. Z. 1872, pg. 184, hat die Priorität von L.Kirschi Cap. Mon.; der letztere soll identisch sein mit muta- bilis Fr. aus Aegypten; mit dem ersten ist castaneus Cp. synonym. 18. Macrotarsus Fausti n. sp. Robust, länglich, gewölbt, Fühler rostbraun, die Klauen dunkler braun. Rüssel etwas kürzer als der Halssch., fast parallel, dicht punktirt, vorn mit einem kurzen Längseindruck; Kopf dicht doppelt punktirt und fein beschuppt, die Schuppen greis und braun haarförmig, Stirn zwischen den Augen schmäler als der Rüssel, Augen quer oval. Fühlerschaft bis zu den Augen reichend, das erste Glied der Geilsel beim g' etwas länger, beim 2 so lang als das zweite, gestreckt, die letzten Glieder so lang als breit; die Keule lang und schmal matt tomentirt, das letzte glänzendere Geilselglied bereits ein Uebergangsglied zur Keule. Halssch. schwach quer, kugelig gewölbt, viel schmäler als die Fld., vor der Mitte am breitesten, oben dicht beschuppt, die Schuppen greis und braun, etwas marmorirt, klein, rundlich, dazwischen mit feinen Kahlpunkten besetzt. Schildchen klein, dreieckig. Fld. lang oval, beim 2 etwas breiter und kürzer oval, gewölbt, mit feinen Punktstreifen, die Zwischenräume flach, dicht und fein beschuppt, die Schuppen wie am Halssch., deutlicher marmorirt, rundlich, mit feinen, wenig dichten, vorn deutlicheren Kahlpünktchen besetzt, an der Spitze mit schwarzen, kurzen, wenig abstehenden Börstehen. Unterseite und Beine ebenfalls dicht beschuppt und aufserdem mit kurzen abstehenden dunklen Haaren besetzt. Beine plump aber ziemlich lang, die Vorder- schienen und die hintersten beim g' deutlich, beim Q@ schwach ge- bogen. Das erste Bauchsegment am Hinterrande in der Mitte ein- gebuchtet, — Long. 153—16 mill. Eine grolse, stark gewölbte längliche Art, welche im Habitus die Anicorrhynchus, oder noch auffälliger die Trichalophus imitirt und von J. Faust, dem ich sie dedieire, ebenfalls als unbeschrieben erklärt wurde. Taschkent. 19. Hypera Johanni n.sp. Eine kleine, bauchig gewölbte Art und echte Hypera. Kurz und gedrungen, gewölbt, schwarz, nur die Fühler bis auf die dunkle, matte Keule und Klauen rostroth; überall dicht und fein, anliegend grau, seltener gelblich behaart, die Härchen auf den Fld. mit helleren gemengt, und daselbst hellere graue und braune, 44 Edm. Reitter: Beschreibungen neuer Coleopteren oder weilsliche und graue gewürfelte Flecken bildend, welche be- sonders beim g' auf den abwechselnden Zwischenräumen reihig angeordnet sind. Rüssel cylindrisch schwach gebogen, viel länger als der kurze Kopf, fein punktirt und behaart, vorn glatt, mit un- deutlichen: Mittelkiel. Stirn vom Rüssel durch eine Querdepres- sion abgesetzt, zwischen den Augen viel schmäler als der Rüssel. Halssch. so lang als breit, beim 2 sehr wenig kürzer, viel schmäler als die Fld., vor der Mitte am breitesten, sehr dicht und fein, aber stärker punktirt als die Fld. und dicht anliegend, fein behaart. Schildehen klein. Fld. kurz eiförmig, beim 2 kugelig eiförmig, mit deutlichen Punktstreifen, die Zwischenräume flach, dicht und fein behaart, der Nahtstreif oft tiefer eingedrückt, ohne abstehende Haare. Beine robust und ziemlich lang, die Schienen vor der Spitze schwach nach innen gebogen, innen spärlich mit längeren Haaren bewimpert, ihre Spitze auf den 4 hinteren Schienen schwach nach beiden Seiten erweitert. — Long. oe Nördliche Mongolei: Urga; von Hans Leder gesammelt. Wurde von Hrn. J. Faust, dem diese Art gewidmet erscheint, ebenfalls als neue Art agnoseirt. 20. Ceutorrhynchus pauper Faust i. litt. Braunschwarz, Vorderrand des Halssch., Fühler und Rüssel rostroth, Beine rothgelb; unten dicht gelbweils beschuppt, oben mit gelblichen Borstenhärchen und gelblichweilsen Schuppen ziem- lich dicht besetzt, letztere auf den Zwischenräumen zwei- oder dreireihig angeordnet. Rüssel lang, leicht gebogen, manchmal an der Basis dunkler, daselbst wie der Kopf fein gelblichweifs be- schuppt. Fühler fast in der Mitte des Rüssels eingelenkt, Geilsel 7gliederig, das erste Glied der letzteren gestreckt, keulenförmig, die folgenden dünn, das zweite kürzer als das erste, etwa mal so lang als breit, die nächsten an Länge abnehmend, das letzte schwach quer. Halssch. stark quer, vorn eingeschnürt, der auf- gebogene Vorderrand roth durchscheinend, seitlich mit sehr stumpfem, wenig deutlichem, etwas verrundetem Höcker, oben gelb und greis beschuppt, die Schuppen etwas aufgerichtet, in der Mitte mit einer Längsfurche. Schildchen punktförmig. Fld. um 3% länger als zusammen breit, nach hinten ziemlich gerade verengt, mit stumpfen Schultern und deutlicher, seitlicher Apicalbeule, neben dieser nach innen ohne deutliche Körnchengruppe. Oberseite gestreift, in den Streifen am Grunde undeutlich punktirt und mit einer anliegenden aus dem russischen Reiche. 45 höchst feinen Haarschuppenreihe; die Zwischenräume in der Mitte mit einer Reihe gelber, anliegender Borstenhaare und daneben jederseits mit mehr oder weniger regelmäfsiger Reihe weilslichgelber Schuppen bedeckt, letztere anliegend. Pygidium sehr fein gelb- lich beschuppt. Schenkel mit kleinem, deutlichem Zähnchen; Schienen einfach. — Long. 2.5—2.8 mill. Araxesthal bei Ordubad. (A. Kubischtek.) 21. Ceuthorrhynchus (substellaris m. i.1.) viator Faust, St. 1835, 196. Schwarz, unten greis beschuppt, oben fein dunkelgrau behaart und mit greisen Schüppchen etwas gescheckt. Fühler dünn, schlank, die Geifsel 7gliederig, das erste Glied der letzteren gestreckt, so lang als das nächste, nur dicker, die Glieder vom 3. an Länge abnehmend, das letzte noch immer so lang als breit. Rüssel lang, etwas gebogen, an der Spitze glatt, oben fein gekielt, ‚an der Basis fein punktirt und schuppig greis behaart; beim wenig kürzer, merklich stärker, bis über die Mitte punktirt. Halssch. quer, schmäler als die Fld., nach vorn stark verengt, mit winkeligem Höcker an den Seiten hinter der Mitte, oben dicht punktirt und fein dunkel behaart, dazwischen mit einzelnen weilsen Schüppchen besetzt, in der Mitte mit vertiefter, schütter- weils beschuppter Mittellinie; oft ist auch an den Seiten eine solche mehr weniger deutlich. Fld. um 3 länger als zusammen breit, von den vortretenden Schultern nach hinten verengt, fein gleich- mälsig gestreift, die Zwischenräume gleichmäfsig, flach, dicht punk- tulirt und fein dunkel schuppig behaart, der Zwischenraum an der Naht schütter-weils beschuppt und hinter dem Schildchen eine Strecke oft mit gelbgreisen Schüppchen besetzt; die anderen Zwischenräume mit einzelnen irregulären eingestreuten weilsen Schüppchen, in manchen Fällen die abwechselnden Zwischenräume spärlich weils beschuppt, so dafs sie fast helle Längsstreifen formiren; oft sind solche Streifen nur gegen die Seiten zu erkennbar, aulsen vor der Spitze mit stumpfer Beule, daselbst ohne deutliche Zähnchen oder Körnchen auf den Zwischenräumen. Pygidium greis, an der Spitze etwas dichter beschuppt. Beine schlank, die Schenkel mit sehr feinen Zähnchen, die hintersten nicht verdickt, die Hinterschienen einfach, mit schwach erweiterter äulserer Apical- ecke. — Long. 2—2.5 mill. Taschkent. Von mir zahlreich in die Sammlungen ver- ‚breitet. Auch im Araxesthal aufgefunden. 46 Edm. Reitter: Beschreibungen neuer Coleopteren 22. Ceuthorrhynchus mendicus Faust i. lit. Dem €. substellarss m. in hohem Grade ähnlich, aber die Unterseite dichter gelblichweils beschuppt, Oberseite feiner, deut- licher, dichter dunkel behaart, dazwischen nur mit einzelnen greisen Schüppchen, an den Seiten dichter besetzt, die Schüppchen läng- licher, mehr der Haarform genähert; die Naht kaum, aber die abwechselnden Zwischenräume der Fld. merklich heller behaart, daher angedeutete Längsstreifen bildend, welehe deutlicher sind als bei substellaris, Pygidium äulserst fein, wenig gedrängt, greis be- schuppt, die Fühler sind kürzer, ebenfalls dunkel. Halssch. stark quer, oben mit 3 feinen weilsen Längslinien, aus greisen Härchen, Seitenhöcker hinter der Mitte stumpf, vor der Spitze eingeschnürt, oben dicht punktulirt, Mittellinie schwächer vertieft, vor dem punkt- förmigen, deutlichen Schildchen etwas stärker eingedrückt. Fld. vor der Spitze neben dem Seitenhöcker nach innen mit einer Gruppe feiner erhabener Körnchen besetzt. Schenkel nur höch- stens mit angedeutetem Zähnchen; Schienen einfach. — Long. 2.5 mill. Araxesthal bei Ordubad, selten. (Frl. Antonie Kubischtek.) 23. Sibinta Fausti n. sp. Länglich elliptisch, gewölbt, rostroth, überall mit blafs gelb- lichen Schuppen, unten dicht, oben etwas spärlicher besetzt. Rüssel so lang als der Halssch., oben fein gekielt, an der Spitze glatt, parallel, schwach gebogen. Fühler meist vor der Mitte des Rüssels eingefügt, dünn, das erste Glied der Geifsel gestreckt und verdickt, das zweite und die folgenden viel dünner, das zweite kürzer als das erste, die nächsten allmählig an Länge abnehmend, die letzten quer. Augen grols, aus der Wölbung des Kopfes nicht vorragend. Kopf zwischen den Augen so breit als der Rüssel, - und hier so wie der Scheitel dicht gelblich beschuppt. Halssch. fast glockenförmig, nach vorn stark verengt, wenig breiter als lang, an der Basis am breitesten und hier nicht ganz so breit als die Fld., vor der Spitze schwach eingeschnürt, Basis flach ge- rundet, oben dicht gelblich beschuppt, die Schuppen länglich, an- liegend, gerieft, am Ende stark abgestumpft, die Oberfläche fast vollständig verdeckend. Schildchen undeutlich, dicht beschuppt. Fld. eiförmig, mit deutlichen Punktstreifen, in den Streifen mit an- liegender Schüppchenhaarreihe, Zwischenräume kaum weniger dicht beschuppt, die Schuppen auf jedem in 3—4 Reihen liegend, dazwischen mit einzelnen feinen, nur bei starker Vergrölserung erkennbaren Borstenhärchen spärlich besetzt; die Naht und die aus dem russischen Reiche. 47 abwechselnden Zwischenräume etwas dichter beschuppt, daher heller gestreift erscheinend. Pygidium wie die Unterseite sehr dicht be- schuppt. Schenkel einfach, etwas gekeult, Vorderschienen innen in der Mitte mit der Spur eines feinen Zähnchens. — Long. 4 mill. ohne Rüssel. Turkestan: Margelan. Ein schönes Ex. in meiner Sammlung. Durch Grölse, schlanke Form, langen Thorax und die Vorder- schienen sehr ausgezeichnet. 24. Sibinia turcomanica Faust in litt. Schwarz, Fühler und Tarsen rostroth; unten sammt den Beinen dicht weils, Oberseite gelb beschuppt, der Rüssel,. die Mitte des Kopfes, eine Längslinie über die Halsschildmitte und die Naht der Fld., die Seiten des Thorax und ein vollständiger bis zur Spitze reichender Humeralstreifen auf den Fld. dicht schnee- weils beschuppt. Die Fühler etwas vor der Mitte des Rüssels eingefügt, mit schneeweilsen Borstenhaaren besetzt; das erste Glied der Geifsel dick, gestreckt, das zweite länglich, etwas kürzer, das dritte noch kürzer als das vorhergehende, die nächsten allmählig an Länge abnehmend. Rüssel lang, deutlich gebogen, allmählig gegen das Ende roth gefärbt. Halssch. breiter als lang, schmäler als die Fld., die Seiten gerundet, nach vorn viel mehr als zur Basis verengt, vor der Spitze leicht eingeschnürt. Schildcehen dicht weils beschuppt. Fld. so dicht beschuppt, dafs deren Streifen nicht deutlich siebtbar sind, höchstens noch durch die Schuppen- stellung angedeutet werden. Die weilse Längsbinde an den Schultern, . welche von oben gesehen am Seitenrande erscheint, läfst am um- geschlagenen Theil noch einen breiten gelbbeschuppten Längsstreifen frei, biegt sich vor der Spitze parallel mit dem Apicalrande der Fld. gegen die Naht und verbindet sich mit dieser. Schenkel ungezähnt. — Die Schuppen sind dick, stabförmig, mit abge- stampfter Spitze und alle dicht gestellt, so dafs sie die Grundfärbung vollständig verdecken. — Long. 2.5—2.8 mill. Transcaspien: Merv. Einige Ex., dieser schon durch die Färbung sehr auffälligen Art in meiner Sammlung. Erinnert durch die Zeichnung an die grölsere, gestrecktere S. vitlata. Von Sib. fortirostris Desbr., Frelon IV, 68, aus Südrulsland, durch dunklen Rüssel und Beine verschieden. 25. Sibinia lactarıa Fst. i. litt. Oval, gewölbt, schwarz, Fühler und T’arsen rostroth, Unter- seite sammt Beinen und Oberseite sehr dicht weils beschuppt, die 48 Edm. Reitter: Beschreibungen neuer Coleopteren etc. Schuppen länglich stabförmig, oder dick haarförmig, anliegend, den Grund überall verdeckend; auf der Scheibe des Halssch. und auf den Fld. oft mit einem Goldscheine. Rüssel ziemlich dick, die Spitze roth, kahl, sonst weils beschuppt. Fühler vor der Mitte eingelenkt, das erste Glied der Geifsel verdickt, gestreckt, das nächste viel kleiner und dünner, %mal länger als breit, die nächsten immer kürzer werdend. Halssch. schmäler als die Fld., quer, an den Seiten gerundet, nach vorn viel mehr verengt, an der Spitze leicht eingeschnürt, am Grunde sehr dicht und stark punk- tirt, die Punkte pupillirt. Schildchen dicht weils beschuppt. Fld. am Grunde unterhalb der dichten weilsen Beschuppung mit starken, gleichmälsigen Punktstreifen, die gleichen, ebenen Zwischen- räume gedrängt, ziemlich stark punktirt, die Naht vor der Spitze oft etwas erhabener. Pygidium dicht weils beschuppt. Schenkel ungezähnt, die Schienen einfach. — Long. 3 mill. Von der Form und Gröfse der viscariae, aber schon durch die dichte weilse Beschuppung, welche bei reinen Stücken nicht einmal die Streifung auf den Fld. erkennen läfst, sehr verschieden. In selteneren Fällen zeigt die Färbung der Schuppen einen Stich ins Gelbliche. Araxesthal bei Ordubad. (A. Kubischtek.) 26. Leptura (Strangalia) Hecate n. sp. Der Leptura Jaegeri aus dem Kaukasus zum Verwechseln ähnlich; von derselben Grölse, Färbung und Gestalt; ebenso die beiden Geschlechter in gleicher Weise von einander differirend und durch nachfolgende Merkmale unterschieden: Das erste Fühlerglied ist auf der Oberseite roth; die Schläfen sind beim g' weniger, beim ® gar nicht halsartig eingeschnürt, sondern beim 2 von den Augen nach hinten einfach verengt; der Halssch. ist dreifach feiner, sehr dicht punktirt, mit deutlicher, nicht geglätteter Mittellinie, die Fld. sind viel kürzer behaart, die schwarze Farbe zieht sich beim 2 an der Naht meist bis zum Schildehen hinan und es bleibt nur eine grofse rothe Humeral- makel übrig, die Spitze ist ganz abgerundet; die Unterseite ist auch beim 2 schwarz, dagegen sind nicht nur die hinteren, sondern auch die Vorderschienen angedunkelt; die Spitze des Analsegmentes ist beim g' und 2 röthlich gefärbt. Bei dem g' ist das 5. Glied der Fühler fast länger als das 3., fast nur so lang als das 4.; beim 2 ist das 3. länger als das 4. und so lang als das 5. Taschkent, Samarkand. u [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 49 Eine neue Bestimmungs- Tabelle der Gattungen Strophomorphus, Pholicodes, Epiphaneus und der neuen Gattung Epiphanops Reitt. In der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1895, p. 303—314 giebt Reitter eine Bestimmungs-Tabelle über die ihm bekannten Arten dieser Gattungen. Seine ausgesprochene Ungewilsheit, ob z.B. Stropho- morphus pholicoides Reitt., der in meiner Sammlung nicht vor- handen ist, zu Strophomorphus oder zu Pholicodes zu stellen ist (loe. eit. p. 306, Anm. 1), beweist, dafs meine Gattungs-Tabelle in Stett. Ent. Zeit. 1886, p. 36 nicht mehr ausreicht. Die folgende, nach dem mir vorliegenden Material entworfene, wird diesem Uebel- stande wohl abhelfen. 1’ Naht der Hinterbrustepisternen ihrer ganzen Länge nach deut- lich, Deekenspatien 6 (zwischen den Streifen 6 und 7) bei beiden Geschlechtern in der Mitte nicht oder nur wenig breiter - und nicht anders skulptirt als die anliegenden Spatien. Fühlerschaft erreicht den Thoraxvorderrand, Deckenstreifen 10 überall deutlich, die Bekleidung des Körpers läfst meistens die Körpergrundfarbe erkennen, immer aber liegen die Schuppen oder Schuppenhaare höchstens dicht neben-, greifen aber nie übereinander; Fühler behaart, nie dicht beschuppt. Schildehen bei normaler Thoraxlage unsichtbar (typ. por- cellus Bhn.) . . . 20.2... Strophomorphus Seidl. 3 Schildchen bei neelen Thoraxlage deutlich (typ. plebejus Bee In ni Nele Deiseeproldesides".)>»Sch. 2 = 3 1) Dafls die Deutung einiger Boheman’scher Pholicodes- Arten in Reitter’s Bestimmungs- Tabelle eine richtige ist, möchte ich bezweifeln. Dafs z. B. lepidopterus aus Persien mit sat profunde punktirt-gestreiften Decken dem inauratus von Sibirien mit obso- lete punktirt-gestreiften Decken identisch sein soll, ist wohl ebenso unwahrscheinlich, wie dafs letzterer auch im Caucasus vorkommt. Reitter selbst scheint dies Vorkommen auch zu bezweifeln, denn er schreibt bei inauratus: „Sibiria media und angeblich auch Kaukasus“. — Eine dem inauratus sehr ähnliche, aber schon durch kürzeren Rüssel und breitere Stirn verschiedene Art sammelte ich nebst trivialis in Kurusch; sie steht mit der Beschreibung des plebejus nicht im Widerspruch, bei ihr ist aber Geifselglied 1 eher kürzer denn länger als 2. Ich besitze keinen Pholicodes, bei dem Glied 1 länger als 2 wäre, wie bei dem plebejus Reitt. — Als Rosti Strl. i. l. erhielt ich von Rost ein abchasisches gestrecktes Männchen, das mit seinen gewürfelten Spatien und ziemlich grob- Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft I. 4 50 J. Faust: Eine neue Bestimmungs-Tabelle etc. 2 Fühlerschaft erreicht nur eben den Augenhinterrand, Decken- streifen 10 von der Hinterbrustmitte bis zur Basis undeutlich, die Schuppen greifen dachziegelartig übereinander und verdecken die Grundfarbe aller Körpertheile vollständig bis auf den Mund, die Augen, die Fühlerkeule und Krallen (typ. jucundus Berti) OR *. a . 20.20. Epiphanops !) Reitt. 1 Naht der Hinterbitistepiältnen nur in der hinteren Hälfte sicht- bar, Deckenspatium 6 (zwischen den Streifen 6 und 7) bei beiden Geschlechtern in der Mitte so breit als die Spatien 3, 4, 5 zu- sammen und mit mehreren sekundären unregelmälsigen Punkt- reihen besetzt, die den übrigen Spatien fehlen, Fühlerschaft erreicht den Thoraxvorderrand, Schildehen bei normaler Thorax- lage unsichtbar (typ. malachiticus Bhn.) . . Epiphaneus. Sch. Alle vier Gattungen haben die ovalen Laparocerus-Augen und Fühlerfurchen, deren Oberkante gegen den Oberrand oder gegen die Mitte der Augen, nie unter die Augen gerichtet ist. Die Hinterbrust zwischen den Hüften ist nicht oder nur wenig länger als der Abdominalfortsatz breit; ihre Länge, ebenso wenig auch die Breite der Rüsselbasis im Verhältnifs zu der des Kopfes liefs sich bei der Gattungstrennung nicht mehr verwerthen. Die Ver- werthung des letzteren Verhältnisses hat meine frühere Tabelle unhaltbar gemacht und war die Veranlassung, dafs ich seinerzeit zwei Pholicodes, nämlich virescens und persicus, als Strophomorphus- Arten beschrieb. J. Fäust. punktirten Streifen von frivialis ganz verschieden ist und das ich mit seiner kurzen, deutlichen Stirnfurche für nubiculosus halte; es ist mit einem seiner Zeit von Hochhuth als nubiculosus erhaltenen Weibchen identisch; ein zweites Männchen besitze ich von Ordubad. Bei allen drei Stücken ist aulser der Stirnfurche noch ein feiner, abgekürzter, beim Rost’schen Stück ein bis zur Basis reichender und jederseits durch eine flache Furche abgehobener Mittelkiel vorhanden. Wie es scheint, kursiren als ARostw mindestens zwei verschiedene Arten. Gewilsheit über plebejus, lepidopterus und nubieulosus kann, meiner Meinung nach, nur die Ansicht der Typen bringen. 1) Die bei jucundus und Dohrni nur in gewisser Richtung schwarz erscheinende Fühlerkeule ist nicht, wie Reitter loe. eit. angiebt, auffallend klein, wenigstens nicht kleiner als bei Sir. por- cellus, und ihr erstes Glied ist nicht beträchtlich grölser, sondern kaum länger als das zweite; die Gliederung zwischen beiden ist nur schwer sichtbar, während das dritte, schmälere vom zweiten deutlich abgesetzt ist. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 5l Ueber einige Cicindeliden. Von Dr. med. Walther Horn. I. Herr Prof. Aurivillius hatte vor einiger Zeit die Güte, mir zweifelhafte Boheman’sche Typen aus der Sammlung des Stock- holmer Museums zur Ansicht zu schicken, eine Liebenswürdigkeit, für die ich ihm hier noch einmal meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Der Vergleich der Original-Exemplare hatte unter anderem folgendes Ergebnils: Cicindela Kinbergi Boh., ein bisher gänzlich verschollenes Thier (conf. auch Deutsche Ent. Zeitschr. 1893, p. 334), ist identisch mit €. obliquata Motsch. (= obliquans Chd. i. 1. = panamensis Bouc.). Das mir vorliegende Ex. war ein g' von 9 mill. Länge. Cicindela taitensis Boh., eine Art, mit welcher man bisher auch garnichts anzufangen wulste, entpuppte sich als einfache Cie. argen- tata F. — Bemerkenswerth dabei bleibt nur der Fundort: Taiti. „Cicindela“ tereticollis Boh. ist weder eine echte Cicindela, noch eine Euryoda, wohin sie Hr. Peringuey gestellt hat. Die Art hat — Boheman erwähnt das merkwürdiger Weise nicht — z. Th. verdickte Taster und erweiterte Fühlerglieder: Man könnte sie. da- nach zur Noth in der Gattung Hyrmecoptera unterbringen. Dagegen spricht aber die Bildung der Brusttheile und der Habitus der Fld., wonach die Species zu den Cicindelini gehörte. Mit Bostrychophorus (der Typ von Bostr. compressicornis Boh. lag mir auch vor!) hat die Art nicht das Geringste gemein. Muthmalslich wird später auf dies Thier hin eine neue Gattung gebildet werden müssen: vor- läufig hat es an „Myrmecoptera“ laeta Tat. ja einen Leidensgefährten. Leider kenne ich letztere Art nicht in natura, ebenso wenig wie „Myrmecoptera“ suturalis Putz., mit welcher die Boheman’sche Art auch vielleicht verwandt sein könnte. Ein 2 von C. tereticollis Boh. befindet sich in meiner Sammlung mit der Fundortsangabe „Zam- besi“. Es stimmt mit dem Typus überein. Euryoda guttipennis Boh. und 4-pustulata Boh. sind nicht, wie Hr. Peringuey vermuthet hat, Varietäteh einer und derselben Species; dagegen ist Eur. algoensis Per. nicht von Eur. guttipennis Boh. speeifisch verschieden. Der mitgesandte Typus von Eur. gutti- pennis Boh. hat zwar 6 sehr minimale Grübchen auf der Stirn, man kann jedoch sehr wohl die kaum wahrnehmbar feinen (wohl 4* 92 Walther Horn: Ueber einige Cicindeliden. auch variabeln) zwei vorderen unberücksichtigt lassen. Die Fld. zeigen deutlich die 2 Längsfurehen auf jeder Seite, welche Hr. Peringuey genauer als Boh. beschreibt. Der kleine (äufsere) Mittelrandfleck ist nur eben angedeutet; der Spitzenrand war jedoch ohne weilsen Rand (bräunlich-gelblicher Schmutz sals da!). Das mir vorliegende Original-Ex. palst in allem Wesentlichen genau auf die Peringuey’sche Beschreibung. Die letztere giebt übrigens trefflich die Unterschiede von 4-pustulata Boh. an. Nur der Um- stand, dals Boh. ungenauer Weise nur von einer Längsfurche auf den Fld. spricht, hat den von mir hochverehrten Hrn. Peringuey wohl irregeführt. Schon früher habe ich übrigens ein Ex. der Zur. guttipennis Boh., welches von der Delagoa-Bay stammte, zu ver- gleichen Gelegenheit gehabt (Hr. Fleutiaux hatte es mir seiner Zeit zur Bestimmung eingeschickt). Zum Schluls bemerke ich noch, dals das @ von 4-pustulata Boh. — diese Art besitze ich aus Bagamoyo — auch eine einfarbig schwarze Oberlippe hat. Eur. guttipennis Boh. (2) hat etwas weniger vorspringende Augen als 4-pustulata; auch der Thorax ist um ein Geringes breiter (bauchiger) als bei der anderen. Dafs die Taster bei guttipennis in etwas grölserer Ausdehnung gelb sind als bei 4-pustulata giebt schon Boheman richtig an. II. Eine kleine Sendung, welche ich von Hrn. Dr. Brancsik erhielt, hat dadurch eine allgemeinere Bedeutung gewonnen, dafs es mir ermöglicht wurde, bei dieser Gelegenheit die Madagaskar- Cieindeliden dieses bekannten Autors zu revidiren. Diese Thiere sind bekanntlich im XV. Jahrbuche des naturwissenschaftlichen Vereines des Trencsiner Comitates 1392 publicirt. Die als „Megalomma“ ambanurensis Br. beschriebene Ciein- delide — in den Bertkau’schen Jahresberichten fehlt sie unter den Arten dieser Familie — gehört nicht in diese Gattung, sondern ist eine echte Perideria, und zwar steht sie der P. fulvipes Dej. (nec hilaris Fairm.) aufserordentlich nahe. Kopf und Hischd. sind fast identisch, die Fld. sind etwas kürzer und noch paralleler (nach vorn zu garnicht verengt). Die gelblichen Makeln — so ziemlich das charakteristischste dieses Genus — nehmen fast die ganzen Decken ein. Das 2.—8. Fühlerglied, das ganze Abdomen und die Beine!) (mit Ausnahme des gröfsten Theiles der Schenkel) 1) Nachträglich habe ich 1 2 dieser herrlichen Art (ebenfalls von Nossi-B&e) im Tausch erhalten, welches nur an der Basis der Vorderschenkel eine deutliche dunkle Metallfarbe zeigt (sonst gelblich). Walther Horn: Ueber einige Cicindeliden. bp) rostgelb. Die letzteren sind im Ganzen noch etwas schlanker und zierlicher (als bei der Dejean’schen Art). Das Hischd. nach vorn zu ein wenig mehr verbreitert, resp. nach hinten mehr verengt. Cicindela luteoguttata Br. ist identisch mit meiner Euryoda madagascariensis. Da das betreffende Heft der Deutschen Ento- mologischen Zeitschrift (1892: I) erheblich früher erschienen ist, so muls der Branesik’sche Name als Synonym eingehen. Was das Ex. betrifft, welches Hr. Brancsik auf ©. abbreviata Klg. var. circumducta Brll. bezieht, so hat der verehrte Autor ganz Recht, wenn er das Thier für eine Varietät dieser Klug’schen Species hält. Die echte C. circumducta Brll. ist aber eine von letzterer specifisch verschiedene Art und zwar identisch mit gua- draticollis Chd., was auch Hr. Künckel in Grandid. Hist. Madag. übersehen hat. Die Synonymie ist also folgendermalsen zu ändern: Cic. abbreviata Klg., Brll., Künckel, Brancsik. var. baliensis Br. ]. c. var. circumducta Brancsik (n. v.)l.c. p. 210, T.X, F. 8b. (Die kurze Brancsik’sche Bemerkung genügt als Beschreibung vollkommen!) Cic. quadraticollis Chd. syn. madagascariensis Mann. et circumducta Brll. (Künck.) nec Brancsik. Zum Schlufs bemerke ich noch, dafs in der obigen Sendung ein Ex. der Cicindela differens m. vom Zambesi (Boroma) sich befand. Hiermit hat diese Art ihr Bürgerrecht !) für das Süd- Afrikanische Gebiet (im Peringuey’schen Sinne) erworben. 3) Vor Kurzem erhielt ich Cic. discoidea Dej. var. intermedia Klg. von der Delagoa-Bay: auch diese Cicindela ist somit für Süd- Afrika nachgewiesen. 94 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] Chortophila insularis n. sp. Von A. Kuntze in Dresden. Anfang Juli 1895 hatte ich die Freude, in Borkum das Z zu dem 2 von Chortophila insularis n. sp. (Dtsche. Ent. Ztschr. 94, p. 335) zu fangen. Nachdem ich in Gemeinschaft mit Prof. ©. Schneider in Blasewitz mehrere Tage nur 22 in dem zur Befestigung des Dünen- sandes angepflanzten Helm. (Psamma arenaria) erbeutet hatte, gingen mir nach einem warmen Regen auch die g'’g' in ziemlicher Anzahl in’s Netz. Eigenthümlich ist, dafs die Fliege nur an den im Norden der Insel gelegenen, den Winden am meisten ausgesetzten Dünen gefunden wurde, wo sie von Hrn. Schnuse hier 1895 auch auf den Inseln Norderney, Amrum und Sylt entdeckt worden ist. Da das Z dem 9 aufserordentlich gleicht, so gebe ich hier nur die Unterschiede an: Mas differt: Statura minore; fronte angustiore oculis in ver- tice linea nigra et orbitis albis sejunctis; setis orbitahbus quatuor; abdomine subdepresso segmentis quinque; lamina genitali ferru- ginea abdomine adpressa. Das g' ist etwas kleiner als das 9, gleichfalls graugelblich bereift. Augen durch die am Scheitel verschmälerten, seidig glän- zenden Orbiten und die schmale schwarze Stirnstrieme getrennt. Stirn vorstehend, die Stirnstrieme im Leben roth, im Tode schwarz werdend. Auf den Stirnleisten stehen beim 9 5, beim d' 4 Borsten. Rückenschild einfarbig, ungestriemt, 2 Pro- und 3 Postsutural- borsten. Hinterleib einfarbig grau, ohne Rückenstrieme, mit 5 gleich- langen Ringen, deren Hinterrand stärker beborstet ist. Die braunen Lamellen der Copulationsorgane, welche nur selten sichtbar sind, dem kurz behaarten Bauche angedrückt. Beine und Flügel.genau wie beim 2, nur erscheinen die Hinter- schienen beim g' etwas weniger kräftig beborstet. Berichtigung. In D. E.Z. 1894, S. 335, zweite Zeile von unten hat sich ein Druckfehler eingeschlichen; es muls statt Elytra Calyptra heilsen. Te [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 55 Käfer aus Ostafrika, gesammelt von R. v. Bennigsen (1893 — 1895). Von Dr. med. Walther Horn. Unser Mitglied, Herr Finanz-Director v. Bennigsen, ist nach zweijährigem Aufenthalt in Daressalaam von dort zurückgekehrt und werden die von ihm daselbst gesammelten interessanten Käfer allmählig in unserer Zeitschrift aufgezählt werden. Er hat nicht nur in Daressalaam, sondern auch im Plantagengebiete von Usambara eifrig selbst gesammelt oder sammeln lassen, aulserdem hat der- selbe gelegentlich seiner Dienstreisen im ganzen Küstengebiete von Moa-Kionga etwas gesammelt, ferner in dem Gebiete, welches er auf seinen Reisen nach Kisacki (Dec. 1894) und dem Kilimandscharo (Febr. — März 1895) berührte. Bei der ersteren wählte er zunächst die nördliche Kingani- und dann die südliche Rufiji-Route, wobei er einen sehr grofsen Theil von Usaramo und einen kleinen Theil von Kutu durchzog. Auf der Reise zum Kilimandscharo sammelte er in Bondei, Handei, Pangani-Steppe, Nord-, Mittel- und Süd- Pare, dem südlichen Theile des Kilimandscharo und am Jipe-See. Aufserdem gingen ihm kleine Sendungen aus Kilossa, aus der Missionsstation Mrogoro und dem Seengebiete zu. Von befreundeten Offizieren wurde für ihn gesammelt auf einer Usequa- Expedition gegen Banana, Heri und auf der Nyassa-Expedition von Excell. v. Schele. be Dr. G. Kraatz. I. Cicindeletae. Die Anzahl der gesammelten Cicindeliden ist eine recht be- trächtliche. Es befinden sich darunter verschiedene Species, die bisher noch nicht aus diesem Gebiete nachgewiesen waren; einige galten bisjetzt für aufserordentlich selten und waren z. Th. nur in einem Geschlechte bekannt; vor Allem aber sind zwei neue Arten zu beschreiben. Aufserdem gab mir das vorliegende Material Veranlassung zu einigen wichtigen synonymischen Notizen, zur Feststellung der Variationsfähigkeit der Styphlodermen ete. Ich bemerke noch, dafs Hr. v. Bennigsen die Liebenswürdigkeit besals, selbst in das Manuscript die Angaben über die Fundorte und — soweit dies eben möglich gewesen ist —- die Lebensweise der Thiere einzutragen, wofür ich hier noch einmal meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Dr, Walther Horn. 56 Walther Horn: Käfer aus Ostafrika, 1. Megacephala excelsa Bat., Ent. M. M. X, 1874, p. 261; Fairm., Ann. Belg. 94, p. 387. syn. ezcisa (Boh. Fleut.) Fairm., Ann. Belg. 94, p. 388. Anmerkung. In der Beschreibung seiner Megac. Oberthürt (l.c.) giebt Fairmaire unter Anderem die Unterschiede an, welche zwischen dieser Art und der in Wirklichkeit garnicht existirendeu M. excisa Boh. i.1. (sec. Fleutiaux!) vorhanden sein sollen. Es handelt sich bei der ganzen Sache um ein Versehen. M. excisa Fairm. geht also einfach als Synonym ein. Nur 2. Diese Art variirt nicht unbeträchtlich in der Skulptur der Fld. Bisweilen finden sich nur ganz vorn an der Basis einige minimale Tuberkeln, ein anderes Mal zeigen sich deutliche Höcker- chen auf dem ganzen vorderen Drittel. Kisacki-Steppe, Rufiji-Gebiet, Bondei. Scheint nahe der Küste nicht vorzukommen, findet sich weiter im Innern, aber immer nur vereinzelt, hauptsächlich in verhältnilsmäfsig trockener Buschsteppe. Erscheint während der gro/sen Regenzeit mit einigen Monaten Flug- zeit. Ist jedenfalls Raubinsekt. Scheint nie zu fliegen, läuft häufig während des stärksten Regens. 2. Megacephala Bennigseni n. sp. M. excelsae Bat. valde affinis, differt magnitudine minore; thoracis basi minus constricta, suleis superficiei levioribus (praesertim linea longitudinali mediana), laterıbus multo rectioribus, angulis posticis ante basim ipsam parva dente obtusa munitis; elytrorum sculptura grossiore, tuberculis sat acutis longius spatium (totam dimidiam partem anticam) occupan- tibus, densioribus, foveolis postice insculptis multo majoribus, apicem versus viz minoribus; antennarum articulis 4 anticis omnino flavis. — Long. 24 mill. 2. Die mehr quadratische Hlsch.-Form, die stumpfen, kleinen Höcker vor den Hinterwinkeln und die rauhere Fld.-Skulptur sind die wesentlichsten Unterschiede dieser Art gegenüber M. ezcelsa Bat. Auf der vorderen Fld.-Hälfte stehen die Tuberkel erheblich dichter als dort, erst in der Mitte verschwinden sie vor den deshalb deut- licher hervortretenden eingestochenen Punkten, welch’ letztere nur wenig nach der Spitze zu an Gröfse abnehmen (während sie bei M. excelsa Bat. im ganzen letzten Drittel fast verschwindend klein werden). Ein Ex. hat auf den Fld. hier und da einen deutlich kupfrigen Schein. Bei demselben Stück sind die Hinterecken des Hlschds. etwas weniger vorspringend. Lebensweise wie bei der vorigen Art. Fundort: Rufiji-Gebiet. gesammelt von R. v. Bennigsen (1893 — 1895). 51 3. Styphloderma asperatum Wat. var. subopacum Fairm., Ann. Belg. 94, p. 589. var. maculis humeralibus deficientibus. var. maculis humeralibus et apicalibus deficientibus (Waterh., Ann. Mag. Nat. Hist. 1877, p. 424). 2&. Die Variationsfähigkeit dieser Species scheint aufser- ordentlich grols zu sein, denn obwohl ich nur etwa 6 Ex. vor Augen hatte, zeigten sich schon die denkbarsten Unterschiede. Dafs die gelben Makeln inconstant sind, hat schon Waterhouse angegeben. — Fairmaire mu[s augenscheinlich ein sehr geringes Material vor sich gehabt haben, denn fast alle Charaktere, die er als Merkmale seines subopacum gegenüber asperatlum aufstellt, sind hinfällig: Eins der mir vorliegenden Ex. hat schwach glänzende Fld., gänzlich dunkle Oberlippe wie asperatum. Bisweilen findet sich an der Basis der Mandibeln nur ein minimaler bräunlich-gelber Schein, bisweilen sind dieselben in erheblicher Ausdehnung hell gefärbt. Das äte bis Ilte Fühlerglied bald schwärzlich, bald hell-gelblich. Ein Ex. hat die 2 ersten Antennalglieder blals-gelb (das erste besitzt vorn eine schwärzliche Linie), das 3te zeigt dieselbe Farbe in gröfserer Ausdehnung in der Mitte, erst das 4te hat die normale schwärz- liche Färbung, obwohl auch hier noch etwas Gelb durchscheint. Uebrigens sollen die Palpen von asperatum hell-bräunlich, aber nicht schwarz sein, wie Fairmaire irrthümlich an einer Stelle an- giebt! Die Tiefe und Gröfse der Stirngruben varürt sehr erheb- lich; neben ihnen finden sich bisweilen nur 1—2 Längsstriche (der englische Autor giebt auch nur an „Head nearly smooth“!). Die Wölbung des Hischds. ist genau ebenso wenig constant. Ein schmales 2 besitzt weder auf dem Vorderrande, noch im vorderen sulcus Spuren von Tuberkeln, ein anderes Ex. trägt solche nur in der Querfurche selbst, ein drittes zeigt auch auf dem ganzen Vorderrande Höckerchen. Genau dasselbe gilt von der Wölbung, Gestalt und Skulptur der Fld.: die einzelnen Körnchen sind manch- mal grölser und stärker abgeplattet, bisweilen kleiner und dem- entsprechend schärfer. Ein Stück hat auffallend gewölbte Fld. Der blaue Rand, der angeblich fehlen sollte, stellt sich relativ häufig mehr oder weniger deutlich ein; Spuren davon scheinen fast immer nachweisbar zu sein. Das einzige, worin alle Stücke, die ich ge- sehen habe, sich gleich bleiben, ist die Färbung der Beine. Water- house giebt meines Wissens in seiner Beschreibung überhaupt nichts Genaueres von der Beinfarbe der Styphlodermen an, Fairmaire behauptet (l.c. p. 389) St. asperatum hätte „les pattes noires“, ob 58 Walther Horn: Käfer aus Ostafrika, mit Recht, mufs ich vorläufig dahin gestellt sein lassen. Zum Min- desten mülste sie auch bei dieser variiren, da ich ein Ex. gesehen habe, welches bei sonstiger recht guter Uebereinstimmung mit der Waterhouse’schen Beschreibung auch an den Beinen mehr Gelb zeigte. Uebrigens ist die Färbung der Beine bei den Megacepha- liden etwas ziemlich gleichgültiges. 3 Ex. gingen mir aus Moa an der Nordküste des deutschen Scehutzgebietes zu. Im Uebrigen habe ich von ihrem Vorkommen im Schutzgebiete nie gehört und ist über Fundort und Lebensweise dasselbe zu sagen wie bei 1 und 2. 4. Myrmecoptera Schaumi mihi, Dtsche. Ent. Ztschr. 92, p. 569. Qg. Das Z\ dieser Art unterscheidet sich vom 2 durch den erheblich schmäleren Thorax und die geringere Grölse (nur 11 mill.). Bisweilen zeigt die vordere Fld.-Makel die Neigung, sich (hinten und marginal) zu verlängern, während der vordere, quere Theil der Spitzenlunula in seiner Mitte einen kleinen Vorsprung auf- weist, der der obigen Verlängerung entgegenstrebt. Daressalaam, anscheinend nur vereinzelt vorkommend. Kommt zum Vorschein während der Regenzeit. Scheint nicht zu fliegen. 5. Myrmecoptera nobilitata Gerst., Beitr. Faun. Mozamb. (66) p. 9; Decken, Reisen III, 2 (75), t. 4, £. 1. 22. Usaramo, einige Tagereisen von der Küste. Im Sonnen- schein auf Waldwegen mehr laufend wie fliegend. Während der Regenzeit gefunden. Anmerkung. Das g' dieser Art, welches bisher noch un- bekannt gewesen ist, besitze ich aus Tanga (Usambara). Alle Ex. messen nur 14— 15 mill. und besitzen einen kleinen weilsen Schulter- fleck, der dem 2 fehlt. Aufserdem unterscheiden sie sich von letz- terem durch die bedeutend schmälere Gestalt, spec. die nach hinten nur wenig verbreiterten Fld., welch’ letztere hinten zugespitzt sind und einen langen Nahtdorn tragen. Die beiden Nahtdorne diver- giren nicht! 6. Myrmecoptera Bennigseni n. sp. M. nobilitatae Gerst. quoad formam affinis, differt thorace (vie latiore) postice minus angustato, strangulatione basalı profundiore, strüs transversis super- fieiei paullo rugosioribus; humeris magis distinctis, 2 sutura brevius spinosa, sed ante hanc dentem suturalem spina laterali acuta valde prominente !), superficie tota dense profundeque reticulata (fere ut 1) Das g' dieser Art besitze ich aus anderer Quelle. Seine Fld.-Spitze unterscheidet sich von derjenigen der M. nobilitata-g' durch die Divergenz der Nahtdorne, gesammelt von R. v, Bennigsen (1893 — 1895). 99 in M. bilunata Dohrn, foveolis singulis autem paullo majoribus profun- dioribusque; sed multo minoribus regularioribus qguam in M. Junodi Per.!); vitta flava marginal ab angulo humerali fere usque ad apicem ducta, pone medium ramulum paullo obliguum ad discum (suturam non attingentem) emittente; medianis antennarum arliculis minus compressis; capite vir, thorace et scutello et basali suturae parte valde splendentioribus: laete cupreis. — Long. 16 mill. 192. Labro nigro, in medio albo-lineato, 2 4 dentate; fronte inter oculos longitudinaliter, vertice transversim striolatis; media thoracis parte fere parallela, strangulatione antica posticaque aequaliter pro- fundis, superficie tota transversim rugosa; prosterno punctato-piloso, abdomine levigato; capite obscure aeneo-melallico, thorace, scutello, terlia parte basali suturae splendidissime cupreis, elytrorum margine angustissime viridescente, parte apicali ipsa hinc inde viridi- aut cupreotincta. - Recht bemerkenswerth durch die verhältnifsmäfsig sehr deut- lich ausgeprägten Schultern und die relativ geringe Applattung der Fühlerglieder. Die kupfrige Färbung der oben angegebenen Theile fällt recht in die Augen. Die tiefe, aber dabei ziemlich feine Fld.- Skulptur ist absolut regelmälsig netzförmig (die gelb gezeichneten Partieen sind nur punktirt!). Die gelbe Randzeichnung liegt etwas vor der Spitze einwärts und endigt mit einer Verdickung vor der- selben, ohne die Naht zu berühren, jedoch fast bis an letztere herantretend. Eine minimal dünne, theilweise zerrissene, gelblich- bräunliche Linie läuft längs des Randes als Fortsetzung der Rand- binde weiter nach unten und verlischt in der Nähe des langen, äulseren Dornes. 7. Cosmema quadriguttata Bat. var. herasticta Fairm., Ann. Fr. 87, p. 71. 82. Die Ex. schwanken zwischen 11—14 mill.. Das d\, welches bisher noch nicht bekannt war, hat auffallend parallele Fld.: die Verbreiterung in der Mitte ist nur recht gering. Fairmaire hat diese Species als eigene Art beschrieben, ohne von der Existenz der kurz vorher publieirten C. guadriguttata Bat. etwas zu wissen. Ich beziehe die mir vorliegenden Stücke auf die Fairmaire’sche Beschreibung, obwohl der Ausdruck: tete „presque lisse au sommet“ nicht recht stimmt; die Skulptur variirt übrigens an dem angegebenen Orte nicht unerheblich! Merkwürdiger Weise erwähnt Fairmaire die beiden auffallendsten Kennzeichen dieser Art (die hervortretenden Schultern und die schwach erhabene Längs- linie auf den Fld.) garnicht. 60 Walther Horn: Käfer aus Ostafrika, Bates beschrieb seine Art nach 1 2, das keinen Schulterfleck besals; letzterer ist bei allen mir vorliegenden Ex. vorhanden (var. hezasticta Fairm.), obwohl er bisweilen nur äufserst minimal klein wird. Trotzdem trage ich kein Bedenken, beide Formen auf ein und dieselbe Species zurückzuführen (die echte C. guadriguttata habe ich in Natura noch nicht gesehen!), da ja bekannt ist, wie variabel die Zeichnung und speciell gerade der Schulterfleck bei den Dromicini ist. Passen doch die 3 Charakteristika, die Bates für seine Art angiebt, absolut auf die v. Bennigsen’schen Stücke: die runde Form der Marginalflecke, die schwach erhabene, weniger skulpirte Längslinie auf der Mitte der Fld. und die distineten Schultern. Der breite Kopf mit den auffallend weit abstehenden Augen wird ebenfalls von Bates besonders hervorgehoben. In Usaramo, Innengebiet. Während der Regenzeit auf sonnigen Waldwegen fliegend. ’ 8. Euryoda quadripustulata Boh., Ins. Caffr. I, 1848, p. 14; Pering.,ATr.ı8.2Afr.uPh1l:580£.93,P.155 77-87. Die 2 Ex., welche ich verglichen habe, zeigen 3 gelbe Flecke auf jeder Fld., indem in gleicher Höhe mit der vorderen Makel, aber nach aulsen von ihr (dieht am Seitenrande), ein länglicher, etwas grölserer Fleck eingeschoben ist. In Usaramo mit der Vorigen zusammen gefunden. 9. Cicindela compressicornis Boh., Oefers. Kongl. Vetensk- Akad. Förh. 1860, p. 4; Bat., Ent. Monthly Magaz. 1872, VIII, p. 287 (Bostrychophorus?). @g 15—17 mill. Die 3 Stücke 1) unterscheiden sich, ab- gesehen von der Grölse, auch in der ‚Zeichnung etwas vom Typus (den ich durch die Güte des Hrn. Prof. Aurivillius habe vergleichen können!). Der Fleck in der Mitte der Basis und die länglichen, strichförmigen Makeln resp. Punkte dicht neben der Naht sind bis zum letzten Viertel der Fld.-Länge (bei einem g' sogar bis zur Spitze!) alle mit einander verbunden; dasselbe ist mehr oder weniger gleichmäfsig bei dem Schulterfleck und den dahinter stehenden Randmakeln der Fall (die hier entstehende weilse Linie kann fast bis zur grofsen Quermakel reichen!). Schliefslich kann die ganze Basis der Fld. weils werden, so dals fast die ganze Circumferenz !) Ich besitze ein 2 aus anderer Quelle (Mpuapua), bei wel- chem die Flecken an der Basis ebenfalls alle mit einander ver- bunden sind, aber statt der queren Scheibenmakel ein rundlicher Fleck vorhanden ist. gesammelt von R. v. Bennigsen (18935 — 1895). 61 jeder Fld. (mit Ausnahme einer kurzen Strecke am Aufsenrande vor der Spitzenlunula) weils eingefalst ist. Was die Gattung betrifft, zu der diese schöne Art zu stellen ist, so gehört sie (wenigstens vorläufig, so lange kein neues Genus dafür aufgestellt ist) in das genus Cicindela. Es ist kein Bostry- chophorus, wie Bates irrthümlich an der oben eitirten Stelle ver- muthet hat. Der letztgenannte Autor hatte versäumt, die Thom- son’sche Definition dieses Genus zu vergleichen und sich mit der mangelhaften, z. Th. falschen Chaudoir’schen Beschreibung (Bull. Mose. 60, p. 47) begnügt. Die recht gute Thomson’sche Gattungs- diagnose ist mit Unrecht von Chaudoir getadelt worden. Das Hauptcharakteristikum der Gattung, von der sie ihren Namen trägt, hatte letzterer garnicht gekannt: das Borstenbündel beim Jg! am 4ten Fühlerglied. Ebenso ist seine Angabe über die Lippentaster mangelhaft; über die relative Länge des Kinnzahnes kann man streiten; die Heranziehung der özähnigen Oberlippe als wichtig für das Genus ist verfehlt. Das g' von Cie. compressicornis Boh. hat kein Borstenbündel am 4ten Fühlerglied und ist deshalb kein Bostrychophorus! Die Vordertarsen sind auch beim 2 ohne Längsfurche, die Oberlippe bei beiden Geschlechtern 3zähnig: seitwärts von diesen 3 Zähnen existirt jedoch noch ein kurzer, stumpfer Vorsprung, so dafs die Gestalt im Ganzen derjenigen von Bostrychophorus Bian- coni Boh. recht ähnlich ist. Die Verbreiterung der Fühlerglieder ist bei dem letzteren Genus viel ausgesprochener als bei Cicindela compressicornis, ebenso die Seitenränder des Hischds. schärfer gekantet. Cicindela notata Boh. hat zwar ein Borstenbündel am 4ten Fühlergliede (wie sehr viele andere Cieindelen ebenfalls, z. B. C. flevuosa und eine Menge verwandter Arten, C. angulata F. etc.). Wie schon früher mitgetheilt, kann ich sie nicht für einen Bostry- chophorus halten; die geringfügige Verbreiterung der Fühlerglieder, der ganze Habitus etc. sprechen dagegen. Fundort ete. wie zu No. 7 und 8. 10. Cicindela miseranda mihi, Deutsche Ent. Zeitschr. 93, p- 200. 2 &. Der unterste, etwas mehr einwärts gebogene Theil der Längsbinde ist bei allen Ex. mehr oder weniger stark kolben- förmig verdickt. Häufig ist er gleichzeitig losgetrennt von dem vorderen (weit längeren) Theil und viel sehräger (manchmal fast quer!) gestellt. 62 Walther Horn: Käfer aus Ostafrika, Bei Daressalaam häufig. Läuft auf sandigen Wegen mehr in der Abendzeit. Scheint selten zu fliegen. Flugzeit einige Monate von Mitte der Regenzeit ab. | 11. Cicindela Neumanni Kolbe, Stettiner Zeit. 94, p. 361. 2g. Die Gröfse schwankt erheblich. Die Mittelbinde ist häufig zerrissen, ihre Randerweiterung variabel lang. Die wesentlichste Abweichung weist ein g' auf, bei welchem alle Makeln kleiner und von der Mittelbinde hauptsächlich nur die Randerweiterung und der Scheibenfleck (Endpunkt!) übrig geblieben sind. Im Plantagengebiet von Usambara auf den Wegen der Plantagen häufig. Erscheint zu Beginn der Regenzeit. 12. Cicindela dongalensis Klg., Symb. phys. III, 1829, p. 6, t. 21, £.6; W. Horn, Mon. pal. Cieind. p. 156, t. VI, f.5 u. 22. rufocondylata Sturm, i. 1. Catal. Collect. 43, p. 3; W. Horn, Deutsche Ent. Zeitschr. 91, p. 322. 2. Jene grolse, breite, korpulente Form mit auffallend breiten gelblichen Binden, wie sie im ganzen Süden Afrikas (Zambesi ete.) vorkommt. Im Rufiji-Gebiete bei Kungulio sehr häufig auf Sandplätzen fliegend während der Regenzeit. 13. Cicindela regalis Dej., Spec. V, p. 251. ?maheva Künck., i. l. Grandid. Hist. Madag. Col. 87, t. 24, f.3—4. Im Rufiji-Gebiete bei Kungulio sehr häufig, auch am ganzen Kingani auf dem Ufersande zu finden. Flugzeit: Monate lang vom Beginne der Regenzeit. 14. Cicindela nilotica Dej., Spee. „, 1825, p. 119; Klg., Symb. phys. III, 1829, t. 21, £.4; W. Horn, Monogr. pal. Cieind. p- 165, t. VI, £.9 u. 25. 15. Cicindela discoidea Dej. var. intermedia Klg., Monats- ber. Berl. Akad. 1853, p. 245; Peters Reisen 1362, p. 146, 1 2g. Zusammen mit der folgenden Art gefangen. 16. Cicindela differens mihi, Deutsche Ent. Zeitschr. 92, p. 82. 2G. Das untere Ende der weilsen Nahtlinie kann mit dem- jenigen der Mittelbinde, das letztere mit dem Ende der Spitzen- lunula, der obere vom Rande hervorspringende Theil des Apikal- mondes mit dem Theil dicht vor dem Endknopf der Mittelbinde zusammengeflossen sein oder getrennt bleiben. — Es besteht übrigens zwischen dieser Art und Cic. candida Dej. var. herero Pering. eine grolse Aehnlichkeit, jedoch hat meine Species weils gesammelt von R.v. Benmigsen (1893 — 1895). 63 behaarte Wangen, während die Peringuey’sche Varietät (wie ihre Stammform) dort unbehaart sind. Bei Daressalaam häufig auf Sandwegen mehrere Monate lang vom Beginne der Regenzeit an fliegend. 17. Cicindela melancholica Fabr., Ent. Syst. Suppl. p. 63. aegyptiaca Dej., Spec. I, p. 96; Klug, Symb. phys. UT; st..20, 3%, ludia Dej., Spec. V, p. 244. g' hesperica Motsch., Bull. Mosc. 49, III, p. 65. g' dentilabris Chd., Bull. Mose. 44, p. 417. Hopei Gistl, Syst. Ins. I, p. öl, see Mannerh. Bull. Mosc. 38, p. 208. microsticta Klg., Peters Reis. 1862, p. 147. dorsostriata Chevr., i.l. Gemm. et Har., i.1. Cat. Mun. I, 1868, p. 22. tantilla Boh., Oefvers. Vet. Akad. Förh. 1860, p. 6. punctum Drap., i. 1. Dej., i.1. Cat. Ill. edit. 2. Stammform und die gewöhnlichen, geringfügigen Zeich- nungsvarietäten. In der Nähe des Jipe-Sees gesammelt. 18. Cicindela rectangularis Klg., Symb. phys. III, t. 21, f. 8; W. Horn, Mon. pal. Cie. p. 130, t. IV, £.7. 28. Der Endknopf der Schulterlunula ist äufserst selten durch eine dünne Linie mit dem oberen Theil verbunden. Am Kingani (Usaramo) auf dem Ufersande in der Regenzeit fliegend. 64 [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] Eine neue Ophryodera. Von Dr. med. Walther Horn. Ophryodera foliicornis: Ophr. rufomarginatae Boh. affinis, differt imprimis mediis antennarum articulis (4—8: ceteris deficien- tibus) valde compressis; thorace paullo angustiore; sutura longius acutiusque spinosa; foveolis elytrorum majoribus, _ sed minus profundis minusque distinctis (praecipue apicem versus), saepius longitudinahter confluentibus, ut impres- siones oblongae (praesertim postice) formentur; granulis basalibus fere oblitteratis; signatura flava hinc inde brun- nea: stria suturali marginalique nullis, macula basali juxta scutellum valde longiore, inferiore lunulae humeralis (longe inter- ruptae) parte magis apicem versus collocata et cum macula media obligque a. margine ascendente (nec descendente!) late connata, lunula apicali irregulari hanc in disco attingente. Impressiones obscure- brunneae, quae in partibus flavis inveniuntur, interdum rotundae interdum obliquae aut longitudinales sunt. — Long. 23 mill. (labio excepto). — 12. Deutsch-Ost- Afrika (Dr. Fischer). Die wenigen Arten dieser Gattung scheinen im Habitus all- gemein recht ähnlich zu sein. Da die Zeichnung bei Ophr. rufo- marginata Boh. aufserordentlich variirt, wird ihre Abgrenzung um so schwieriger. Bei der neuen Art ist allerdings schon durch die plattgedrückten (Myrmecoptera-artigen) Fühlerglieder ein speeifi- sches Merkmal gegeben. Die Färbung der Fld.-Makeln schwankt zwischen gelb, hellbraun und braun, wie auch bei manchen Ex. der Boheman’schen Art. Das Charakteristische in der Anlage der Zeichnung von Ophr. foliicornis ist die Richtung der Mittelbinde (aufsteigend vom Rande!) und die tiefe Stellung des unteren Endes der Schulterlunula (wenn man überhaupt den schräg aufwärts in der Richtung nach der Schulter zu abgebogenen Theil der Scheiben- makel als solches auffassen will). Die Skulptur der Fld. ist eben- falls recht bemerkenswerth; dieselben sind mit seichten, undeut- lich von einander abgrenzbaren Vertiefungen bedeckt, die häufig (bes. auf dem letzten Drittel) längliche Form annehmen. Ebenso ist der gelbgefärbte Theil der Fld., abgesehen von den gewöhnlichen runden dunklen Punkten, mit kurzen strichförmigen Schräg- oder Längsmakeln durchsetzt (während dort nur rundliche Punkte sich finden!). ———— [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 65 Hadronigidius nov. genus Lucanidarum aus Ostafrika. Beschrieben von Dr. @. Kraatz. Habitus specierum idem qui generis Nigidü Leach sed: Mandibularum maris (cum cornu) altera apice tridentata, altera bi- dentata. Caput lateribus pone insertionem antennarum ezplanato - dilatatum, angulis posticis retrorsum vergentibus. Thoraz angulis anticis oblique truncatis, dente valde prominulo in- structis. Mentum apice leviter emarginatum, antice leviter impressum. Man kann die neue Gattung als den üppigst entwickelten Typus der Gattung Nigidius betrachten; aber jedenfalls weicht die Kopf- und Mandibelbildung so bedeutend von der der bisher be- kannten Formen ab, dals die Aufstellung einer Gattung gerechtfertigt erscheint. Das aufrechte Horn der Mandibeln ist ähnlich entwickelt wie bei Nigidius grandis Krtz. und der mit dieser Art verwandten Species, aber der Käfer ist noch grölser und die linke Mandibel- spitze des Männchens endet in drei, die rechte in zwei Zähne. Während das Auge bei grandis und Verwandten länglich ist und nahe dem Seitenrande des Kopfes liegt, ist es bei dem gröfseren Hadronigidius kleiner und liegt weit vom Seitenrande des Kopfes entfernt, da die Seiten des Kopfes eine starke, lappenartige Er- weiterung zeigen, welche einen nach hinten vorspringenden stumpfen Winkel bildet, nach vorn ziemlich gerade vorspringt, und oben vertieft ist. Der Vorderrand des Halsschildes ist ähnlich abgeflacht wie bei den Nigidius-Arten, die Vorderecken sind aber schräg ab- geschnitten. Der Abschnitt tritt nach hinten als eine scharfe Ecke hervor, die Oberseite des Halsschildes zeigt einen mälsig tiefen Längseindruck und ist ganz glatt, mit Ausnahme des Seitenrandes. Auf den Fld. sind die Zwischenräume der Punktstreifen stark er- haben. Die Beine sind ähnlich gebildet wie bei Nigidius, die Vorderschienen enden in einen Doppelzahn, vor dem sich 5 Zähne in gleichem Abstande befinden. Das Kinn ist vorn leicht aus- gerandet, in der Mitte schwach vertieft. Der Prosternalfortsatz bildet eine deutliche Ecke und ist jeder- seits schräg abgeflacht. Das einzige Stück wurde in Usambara auf I: Plantage Nguelo von Hrn. v. Bennigsen gefunden und ihm zu Ehren benannt. .- Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft I. 9) 66 G.Kraatz: Hadronigidius n.g. Lucanidarum aus Ostafrika. Hadronigidius Bennigsenii: Nigerrimus, nitidus, thoracis angulis anticis oblique truncatis postice dentatis, disco longitudinaliter sulcalo et punctato, laevi, lateribus crebre punctatis, elytris profunde punctato-striatis. — Long. 27 mill. Mas: Mandibulae basi margine supero ei ezterno in ramum cornutum producto, apice altera tri-, altera bidentata. Die Fühler haben eine kleine, dreigliedrige Keule. Die Kopf- form ist bereits vorher geschildert. Der Kopf ist oben dicht und tief, runzlig punktirt; von der Ecke über der Einlenkungsstelle der Fühler geht jederseits ein ziemlich tiefer Schrägeindruck aus, dessen Hinterrand eine nach der Mitte allmählig verschwindende Beule bildet, hinter der der Kopf glatt ist; die vorspringenden Hinterecken des Kopfes liegen mit dieser Beule in einer Linie. Der abschüssig abfallende Theil des Vorderrandes des Halsschildes ist dicht runzlig punktirt; die Vorderecken sind schräg abgeschnitten, hinten zahnartig vorspringend; die Oberseite ist, mit Ausnahme des punktirten Längseindrucks, glatt, an den Seiten ziemlich dicht, nach aufsen allmählig stärker punktirt. Die Hinterecken sind ab- gerundet, der Hinterrand aber jederseits neben den abgerundeten Hinterecken leicht vorgezogen und ausgerandet. Die Streifung der Fld. ist ähnlich wie bei grandis, doch sind die Zwischenräume der Punktstreifen höher gewölbt und etwas schmäler als bei dieser Art. Der Hinterleib ist gleichmäfsig dicht und tief punktirt, die Brust an den Seiten dieht runzlig punktirt, in der Mitte glatt, verflacht, sanft eingedrückt. Die Mittelschienen zeigen einen grölseren Zahn in der Mitte und zwei kleinere vor ihm, die hintere ebenfalls. Das Weibchen ist noch unbekannt. Herr v. Bennigsen hob die Seltenheit von Hirschkäfern in dem von ibm durchforschten Gebiete hervor! trotz eifrigen Sammelns gelang es ihm während zweier Jahre nur zwei Prosopocoelus qua- dridens-g\, zwei Metopodontus Haquardi-Z\, ein Cladognathus nata- lensis-Q und den oben beschriebenen Hadronigidius aufzufinden. Valgus furcifer Westw., Trans. Ent. Soc. London 1878, p. 28, pl. 2abe, ist jedenfalls ein Acanthovalgus Kraatz (D. E. Z. 1895, p. 444), aber die Borneo-Art ist constant 7 mill. lang, der Sumatra- Käfer 10 mill., das Halssch. ist anders gefärbt und seulptirt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 67 Fornasinius Hauseri, eine neue Goliathiden-Art aus Kamerun. Von Dr. @. Kraatz. Die Gattung Fornasinius zeichnet sich dadurch von den Ver- wandten aus, dals das Kopfhorn nicht vom Clypeus, sondern von der Stirn nebst dem Scheitel ausgeht ). Herr Prof. Hauser sandte mir . ein Pärchen eines Fornasinius zur Be- stimmung ein, welches in dem gebir- gigen Theil von Kamerun gefangen war. Der Vergleich des Männchens mit dem im hiesigen Museum befind- lichen, von Hrn. Kolbe beschriebenen Ex. des Männchens von Fornasinius aureosparsus van de Poll von Kamerun ergab sofort, dals es sicher einer von diesem verschiedenen Art angehöre, welche mit Leichtigkeit durch die schwarze Behaarung der Innen- seite der Mittel- und Hinterschienen und der Hinterschienen und der Hin- terleibsspitze von aureosparsus (mit fuchsrother Hinterleibsspitze) zu unterscheiden ist; aufserdem ist der Thorax von aureosparsus „auf der Mitte glatt und nur zerstreut punktirt“, während der Thorax der Kamerun- Art in der Mitte ziemlich dicht 1) Auch bei Sphyrorrhina Charon Nicker] (Stett. Ent. Zeit. 1890, S.13 mit Fig.) geht das Kopfhorn vom Scheitel aus, endet aber „in ein hammerartiges, an beiden Enden zugespitztes Querstück“. Weshalb diese Gattung dem Goliathinus Higginsiüi sehr ähnlich zu sein scheint, wie Kolbe (Stett. Ent. Zeit. 1893, S. 206) angiebt, ist - mir nicht recht ersichtlich, da das g' auch dieselbe Bezahnung der Mittel- und Hinterschienen wie Fornasinius zeigt und das Kopfhorn vom Clypeus entspringt. 5* 68 G. Kraatz: Fornasinius Hauseri, punktirt ist. Das Kopfhorn des aureosparsus ist kräftiger, knie- förmig nach unten gebogen, am Knie am dicksten, während es bei dem Kameruner Käfer viel weniger nach unten gesenkt ist. Die Zeichnungen der Flügeldecken sind bei aureosparsus weniger deutlich gelb. Unser 3‘ milst vom Vorderrande des Clypeus bis zur Spitze des Pygidiums 42 mill., aureosparsus-Z 58 mill., mithin ist die Art, welche Hrn. Prof. Hauser zu Ehren Hauseri genannt werden mag, merklich kleiner als aureosparsus-g\, dessen genaueren Fundort Hr. Kolbe anzugeben vergessen hat. Die Zeichnung des Thorax ist bei beiden Arten wesentlich dieselbe: eine durchgehende, vorn stärkere Mittellinie, zwei wenig gekrümmte, vorn und hinten abgekürzte Linien jederseits derselben, eine Linie auf der vordersten Hälfte zwischen dieser und dem gelben Seitenrande, welche sich vorn mit demselben verbindet, sind gelb; beim 2 sind diese Linien und der Seitenrand fast ganz schwarz. Vergleichen wir den Hauseri nun zunächst mit den Angaben über Fornasinius Fornasinit Bertol.!), welche Hr. J. Thomson über denselben in den Annales de la Soc. Ent. de France 1856, p. 319 giebt, so geht bereits aus seinen Angaben über die Gröfse des 2 (50 — 60 mill.) hervor, dafs Fornasinii eine viel grölsere Art ist. Er hatte zwei Weibeben seiner Sammlung und ein 2 aus der Dohrn’schen vor sich, welche von Hrn. Bertoloni stammten, von dem ein typisches Pärchen sich auf dem Museum von Bologna befindet; diese Thiere wurden in Mozambik auf Palmen am Rande des Flusses Magnärra gesammelt. Thomson hat ein Weibchen auf Taf. 7 der Annalen von 1856 abbilden lassen, welches sehr wesentlich von Bertoloni’s Original- Abbildungen in den Memoiren der Academie von Bologna 1853, IV, p. 345, tab. XII abweicht, indem in diesen sämmtliche Schienen an der Spitze abgerundet, bei Thomson scharfzäh- nig sind. Nun hat auch Westwood im Thesaurus Oxoniensis, pl. I eine Abbildung des g' eines Goliathinus Fornasiniti gegeben, welcher vom !) Ich glaube mit Hrn. Neervoort van de Poll, dafs die Art ihren ursprünglichen Namen Fornasinii zu führen hat (vergl. Leyden, Notes XII, 1390, p. 134) und dafs der Namen insignis nicht mit Recht für dieselbe eingeführt ist. eine neue Gohathiden- Art aus Kamerun. 69 Zambesi stammt und sich im Museum Turner (Dr. Kirk) befindet. Ob dieser Käfer in der That das g' von Fornasinü ist, scheint mir in sofern nicht sicher, als er in der Länge, 42 mill., genau mit Hauseri übereinstimmt (also viel kleiner als Fornasinii ist) und die gelben Seitenlinien neben der Mittellinie des Thorax einen kurzen Ast nach innen aussenden, was noch bei keinem Ex. des insignis beobachtet und recht auffallend ist. In der Bil- dung des schmalen Kopfhornes scheint allerdings die Art von Zambesi mit Fornasinii übereinzustimmen, aber Westwood giebt den Rand der oberen Hälfte der Mittel- und Hinterschienen gekerbt an, was auf Fornasinii nicht zutrifft. Die gelben Zeichnungen auf den Fld. scheinen viel zahlreicher als beim Forn. zu sein und einen grolsen Fleck an den Schulterecken zu bilden. Ich nenne den Zambesi-Käfer vorläufig F. Westwoodi und mache auf die Form aufmerksam, welche sich leicht als eine eigene Art herausstellen könnte. Es ist auffallend, wie selten die Fornasinius bleiben; seit Bertoloni ist meines Wissens nur das von Westwood abgebildete Ex. wieder aufgefunden, von dem nicht einmal sicher ist, ob es Fornasimii ist. Von aureosparsus besitzt das hiesige Museum ein Pärchen. van de Poll hat die Art nach einem Weibchen von Kamerun beschrieben. Von Hauseri ist ein JR bekannt. Sphycorrhina ist von Nickerl rach einem gJ' beschrieben. Auch die Hegemus-Arten sind sehr selten; diese Gattung ist durch das schmälere Schildehen besonders ausgezeichnet, welches neben Kolbe’s Angaben über die nächsten Verwandten von Goliathus (Stett. Ent. Zeit. 1893, S. 205—206) hervorgehoben zu werden verdient. Diese nächsten Verwandten von Goliathus sind übrigens meines Erachtens nicht als Subgenera, sondern als selbständige Gattungen aufzufassen. Goliathus russus Kolbe g' wird sich jedenfalls als echter Goliathus ausweisen; dals ein Goliathus giganteus Lam. mit schwarz behaarten Schienen aufgefunden ist, habe ich bereits in dieser Zeitschrift (1895, S. 440) erwähnt. Von ‚derselben Localität, wo Fornasinius Hauseri herstammt, wurden in einem Ex. eingesendet: Plaesiorrhina Watkinsoni, Pachnoda marginella Druvy. Pachnoda flaviventris Gory (calceata Har.). 70 G. Kraatz: Fornasinius Hauseri etc. Pachnoda rufipes: Pachn. pygmaeae Krtz. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, S. 157) valde similis et affinis, viridula, supra opaca, thorace limbo laterali apicalique, elytrorum limbo toto, lineola intra- marginali punctisque 2 pone medium testaceis, pygidio basi albo 4-maculato, apice rufo, femoribus tibiisque rufis, abdominis segmentis 2—5 basi utringue albo-bimaculatis. — Long. 13 mill. Der P. pygmaea Krtz., von der ich im Laufe der verflossenen 15 Jahre auch grölsere und mehr oder weniger abweichende Ex. erhalten habe, sehr ähnlich und mit grolser Wahrscheinlichkeit nur eine rothbeinige locale Varietät derselben !); das Ex. weicht von allen meinen Stücken von Ashante durch eine kleine gelbe Basallinie der Fld. innerhalb des gelben Seitenrandes ab; bei allen meinen pygmaea ist der gelbe Seitenrand hinter der Mitte durch eine (bindenartige) Erweiterung der grünen Farbe unterbrochen; bei der rufipes wird diese Erweiterung durch einen isolirten kleinen länglichen Fleck auf gelbem Grunde dargestellt; unterhalb desselben zeigt der Seitenrand eine kleine Ausbuchtung, innerhalb derselben stehen zwei kleine, gelbe, pünktchenartige Flecke auf jeder Fld., während bei der typischen pygınaea (Deutsche Ent. Zeitschr. 1830, Taf. I, Fig. 7) ein grölserer Fleck steht. Der Kopf ist, mit Ausnahme der Basis, des Pygidiums, auf der hinteren Hälfte röthlich. Schenkel und Schienen sind roth. Welches von den hervorgehobenen Merkmalen sich als con- stante Eigenschaft der rothbeinigen Rasse der pygmaea erweisen wird, läfst sich erst nach dem Bekanntwerden einer grölseren Anzahl von Ex. bestimmen. Diplognatha herculeana Hope. Das erste mir bekannt gewordene Ex. dieser ansehnlichen, in den Trans. Soc. Ent. London V (1847), p. 32, auf Taf. 4, Fig. 1 abgebildeten Art. 1!) Auch von der rubrocincta Hope kommen Stücke mit rothen Schenkeln und Schienen vor. | [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 71 Neue Cetoniden aus Ostafrıka, gesammelt von R. v. Bennigsen. Beschrieben von Dr. 6. Kraatz. Leucocelis annulipes Kolbe (Sitzungsber. der Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin 1892, Sep. S. 67). Ein Paar Ex. dieser, durch schwarzen, gelbgeringelten Thorax und gelbgefleckte Hinterschienen ausgezeichneten Art. Leucocelis simillima: Atra, nitida, thorace pygidioque rufis, elytrorum vitla laterali angustiore alba, pyyidio punctis magnis impresso, apice albo-bimaculato. — Long. 93 mill. Der Leuc. Helenae !) Schaum täuschend ähnlich, Thorax und Pygidium ebenfalls roth, die weilse Binde an den Seiten der Fld. ist aber schmäler und reicht weiter bis fast zur Spitze, das Pygidium ist nicht quergestrichelt, sondern weitläufig mit grofsen Punkten besetzt; an der Spitze desselben befindet sich jederseits eine kleine weilse Linie. 2 Ex. von Hrn. v. Bennigsen gesammelt, von denen sich eins in meiner Sammlung befindet. Leucocelis limbata: Nigra, nitida, thorace rufo, albo-4- punctato, pygidıo segmentisque 2 ultimis rufis, capite dense rugoso- punctato, elytris viridibus simii modo quo in L. Helenae albo- marginatis, albo (2, 3, 1)-maculatis, strüs geminatis, pygidio apice bimaculato crebre fortiter punctato, — Long. 10 mill. (J). Einer kleinen gedrungenen L. haemorrhoidalis mit rothem Thorax ähnlich, aber hinten mehr zugespitzt, an dem weilsbefilzten !) Eine zweite der Helenae sehr ähnliche Art erhielt ich aus dem Somali-Lande (Hardegg 1886); ihre Diagnose würde lauten: Leucocelis notaticollis: Atra, nitida, clypeo rufo, thorace rufo, crebre punctato supra scutellum bimaculato, pygidio rufo, parce strigilato, elytrorum vilta laterali ut in L. Helenae. — Long. 12 mill. Gröfser und breiter als L. Helenae, fast gleichbreit, der Clypeus roth, vorn schwärzlich, dicht und deutlich punktirt, der Thorax breiter, deutlicher, weniger dicht punktirt, an der Basis und der Mitte mit einem grölseren, vorn ausgeschnittenen Fleck, die Punk- tirang der Fld. viel feiner, statt der Doppelstreifen feine Punkt- reihen, der Zwischenraum zwischen Punktreihe 2 und 3 und 4 und 5 leicht erhaben, der Seitenrand ähnlich weils wie bei Helenae, das Pygidium sparsam mit hellen Bogenpunkten besetzt, der Hinterleib sparsam punktirt, das letzte Segment röthlich, die Beine kürzer als bei Helenae. Leuc. rubriceps Jans. ist schwarz und viel kleiner. 72 G. Kraatz: Neue Cetoniden. aus Ostafrika. Rande der Fld. leicht kenntlich, mit dicht runzlig punktirtem Kopfe. Der Thorax ist ziemlich dicht runzlig punktirt, röthlich, mit dunkler Basallinie und vorn jederseits der Mitte mit zwei weilsen Punkten, Seitenrand in der Mitte mit einem Paar weilser Punkte. Fld. grünlich, mit drei Paar kräftiger Punktreihen, von denen die drei ersten Reihen hinter der Mitte in Streifen ver- wandelt sind, der vierte Streif sparsamer punktirt ist, die beiden letzten regelmälsig sind; zwischen dem ersten Paar stehen 2 weilse Punkte, zwischen dem zweiten mehr nach vorn 3, zwischen dem dritten einer hinter der Mitte; der weilse Seitenrand ist in den Aufsenecken nicht ganz regelmälsig; das rothe grolspunktirte Pygi- dium hat an der Spitze 2 weilse Punkte. Das letzte Bauch- und das Pygidial-Segment sind rothbraun. Der Bauch ist an den Seiten ziemlich stark, in der Mitte fein punktirt. Die Hinterschienen sind dünn greis behaart. — Ein Z in Hrn. v. Bennigsen’s Sammlung. Leucocelis nigricollis: Nigra, nitida, thorace nigro albo- marginato, basti bipunctato, scutello nigro, elytris viridibus, geminato- striatis albo (2, 3, 1)-punctatis, lateribus et apice albomaculatis, pygidio rufo, albo-bistriato, crebre fortiter punctato, abdomine nigro. — Long. 10 mill. (I). Im Bau und in der Punktirung des Kopfes der /imbata sehr ähnlich, der Thorax ähnlich aber kräftiger punktirt, der Seitenrand weils, zwei grolse vertiefte Punkte an der Basis weils tomentirt. Schildehen schwarz. Die Fld. ähnlich seulpirt und gezeichnet wie bei /imbata, der Seitenrand aber nicht weils, sondern in mehrere grölsere Flecke aufgelöst, von denen einige zusammenhängende die Spitze einnehmen. Die weilsen Flecke der Fld. stehen in der ge- wöhnlichen Ordnung hintereinander, 2 im ersten Linienpaar, 3 mehr nach vorn im zweiten und einer etwas hinter der Mitte im dritten. Das Pygidium ist roth, mit zwei ziemlich breiten weilsen Banden, und schwach fleckig aulserhalb derselben, im Uebrigen mit groben Punkten besetzt. Das Abdomen ist schwarz, in der Mitte sparsam punktirt. Ob nigricollis vielleicht als Varietät der limbata mit rothem Thorax aufzufassen ist, kann erst die Untersuchung eines reicheren Materiales ergeben, doch scheint es mir fraglich. — Ein Ex. Leucocelis marginicollis: Nigra, nitida, capite crebre fortiter punctato, thorace rufo, linea media nigra, lateribus albomarginatis, ad latera linea nigra utrinque albo-tripunctato, elytris albomarginatis, sed margine interiore irregulari, albo (3, 3, 1)-puncta- tis, pygidio rufo, basi 2-maculato, crebre fortiter punctato, abdomine parce punctato, segmentis 2 ultimis rufis. — Long. 10 mill. (2). G. Kraatz: Neue Cetoniden aus Ostafrika. 13 Der vorhergehenden recht ähnlich, der Kopf aber nicht dicht, runzlig, sondern dicht und stark punktirt, der Thorax mit wenig breiter, schwarzer Mittellinie, am Seitenrande deutlich weils ge- randet, an den Seiten der Mittellinie mit je 3 weifsen Punkten (die jedenfalls bisweilen mehr oder weniger verschwinden können). Die Streifung der Fld. ist ähnlich wie bei der vorhergehenden, die Farbe derselben schön grün; die Lage der weilsen Punkte ziemlich dieselbe, namentlich dieselben grölseren weilsen Punkte innen am weilsen Seitenrande etwas hinter der Mitte; der Innenrand des weilsen Seitenrandes ist unregelmäfsig ausgezackt. Das Pygidium ist roth; zwei weilse Punkte stehen aber nicht an der Spitze, son- dern an der Basis, was mir, in Verbindung mit der abweichenden Punktirung des Kopfes von Wichtigkeit scheint. Die Hinterschienen sind lang greis behaart. — Ein 2 bei Hrn. v. Bennigsen. Leucocelis-Arten mit grünen Fld. und weilsem Seitenrande sind meines Wissens noch nicht beschrieben. Leucocelis similis: Nigra, nitida, thoracis lateribus, pygidio ei abdominis segmento ultimo rufis, thorace latiore, parce subtilissime punctato, elytris puncto apicalı albido, geminato-punctato-striatis, strüs 3 et 4 magis solito remotis, pygidio minus crebre punctato. — Long. 12 mill. (JS). Mas: Tibiis posticis apice subincurvatis, dense griseo-pilosis. Der ZLeuc. haemorrhoidalis sehr ähnlich, ebenso flach, das vor- liegende Ex. nur mit einem weilsen Fleck an der Spitze der grünen Fld. Der Kopf ist dicht, hinten etwas stärker punktirt. Das Halsschild ganz wie haemorrhoidalis gebaut, weitläufig, äufserst fein punktirt, in der Mitte schwarz, die Seiten roth. Die Streifung der Fld. weicht erheblich von der der haem. ab; das erste Streifen- paar ist vor der Mitte in weitläufige, feine Punkte aufgelöst, die sich hinter der Mitte in vertiefte, schwarze Streifen verwandeln; die Punkte des zweiten Streifenpaars stehen vorn doppelt so weit auseinander als bei haem., und sind hier wirklich Punkte, bei haem. vertiefte Streifen; die Punkte des äufseren Streifens des zweiten Paares erlöschen hinter der Mitte; die Punkte des dritten Paares erlöschen etwas hinter der Mitte; aufserdem verläuft nur ‚eine Reihe äufserst feiner Punkte längs des Seitenrandes. Viel- leicht kommen bisweilen noch mehr als ein weilser Punkt an der Spitze der Fld. vor. Das Pygidium ist roth, mit grölseren Punkten besetzt, die in der Mitte einzelner stehen. Der Hinterleib ist an den Seiten kräftig punktirt, das letzte Segment, sowie das Pygidium unten, rothbraun. — Ein männliches Ex. bei Hrn. v. Bennigsen. 74 G. Kraatz: Neue Cetoniden aus Ostafrika. Brachymacroma nov. gen. Cremastochilidarum. Clypeus viz emarginatus, anguhs anticis rotundatis. Thoraz ante scutellum distincte emarginatus, angulis posticis obtusissimis. Scutellum apice valde angustatum. Elytra ad suturam pone medium impressa, valde distincte parce punctata, latera abdominis haud tegentia. Propygidium apice utrinque denticulo armatum. Pygidium linea media et utringue elevatum. Processus mesosternalis valde prominens. Pedes tibiis anticis bidentatis. Die Gattung ist bei Macroma einzureihen, von der sie indessen durch die Form des Halsschildes weit verschieden ist, denn dieses ragt nicht in der Mitte nach hinten vor, sondern ist im Gegentheil über dem Schildchen sehr deutlich ausgerandet; auch sind die Fld. nicht der Länge nach an der Naht vertieft, sondern erst hinter der Mitte. Das Propygidium hat an den Hinterecken einen deutlichen Zahn, der bei Macroma fehlt, dagegen ist die Bildung des Pygi- diums (mit erhabener Mittellinie und einem Buckel jederseits in der Mitte) eine ähnliche; ebenso die Bildung des vorgestreckten Mesosternalfortsatzes und der zweizähnigen Vorderschienen. Während die Macroma eine flache, nach hinten verschmälerte Gestalt besitzen, ist Brachymacroma kürzer, mehr gleichbreit und viel gewölbter; die Seiten des Hinterleibes sind oben von den Fld. nicht verdeckt. Die einzige Art ist durch ihre Färbung sehr aus- gezeichnet und durch Hrn. v. Bennigsen aufgefunden worden. Brachymacroma rufithoraez: Nigra, nitida, capitis macula magna triangulari, thorace toto, scutello, punctis 4 apicalibus coleop- terorum, plaga subrotunda pygidii utrinque, maculis lateribus seg- mentorum abdominis et maculis 2 segmenti penultimi rufis. — Long. 12 mill. Der Kopf hat einen kaum ausgerandeten Olypeus und die den Macroma-Arten eigenthümliche gelbe Färbung, die nach hinten spitz zuläuft, und aulserdem einen rothen Punkt auf dem Scheitel. Das Halsschild ist deutlich um die Hälfte breiter als lang, der Seitenrand bildet in der Mitte einen deutlichen Winkel, der Hinterrand ist vor dem Schildchen sehr deutlich ausgerandet, die Oberfläche ziemlich gewölbt, gleichmäfsig, ziemlich weit- läufig und kräftig punktirt, roth, neben den Seitenecken mit einem schwarzen Punkt. Das scharf zugespitzte Schildchen ist G. Kraatz: Neue Cetoniden aus Ostafrika. 75 roth. Die Fld. lassen die blalsgelben Seiten der Hinterbrust und des Abdomens frei und sind gleich hinter der Schulter ziemlich stark ausgerandet; die Naht ist gegen die Spitze hin vertieft, der Endbuckel deutlich; sie sind glänzend schwarz, jede mit zwei rothen Punkten vor der Spitze, einem grölseren inneren und einem kleineren äulseren. Der Discus ist weitläufig, deutlich punktirt, die Seiten sind dichter, grob punktirt, fast reibeisenartig. Das Pygidium ist vorn und hinten schwärzlich, mit leicht erhabener Mittellinie auf der vorderen Hälfte und einem Höcker auf der Mitte der gelben Seiten. Der Hinterleib ist in der Mitte glatt, an den Seiten weitläufig punktirt, die Bauchsegmente sind an den Seiten röthlichgelb, das vorletzte Segment hat zwei: ähnliche, längliche Flecke in der Mitte vor dem Hinterrande. Der Mesosternalpunkt ragt deutlich vor und ist breit abgerundet. Die Beine sind kurz, die Vorderschienen zweizähnig, die mittleren und hinteren mit einem Zahn in der Mitte; die Tarsen sind kürzer als die Schienen. Calometopus Nyassae Westw., Trans. Ent. Soc. London Ban. pr pl. Va—d. Eine in jeder Beziehung ausgezeichnete, sehr eigenthümlich gefärbte Art. Die Vorderschienen des einzigen, mir zur Beschrei- bung vorliegenden Männchens sind an der Spitze in einen ziem- lich langen Dorn ausgezogen, in der Mitte leicht verdickt, ohne Spur eines weiteren Zahnes. Westwood hat nur das Q gekannt und a.a. O. abgebildet; ich lasse hier die ausführliche Beschreibung des g' folgen, weil die London Transactions nur in den Händen weniger deutschen Entomologen sein dürften. Der Thorax ist etwas breiter als lang, rundlich, dicht behaart (jederseits mit einem grofsen, weilsen Haarfleck). Die Fld. sind an den Seiten mit einer kielförmig erhabenen Leiste versehen, ver- schmälern sich allmählig nach hinten und sind bald schmäler als der Hinterleib, dessen weilsbehaarte Segmente jederseits deutlich neben ihnen hervorragen. Das Pygidium länglich, sehr fein stri- gilirt, hinten in der Mitte mit einem länglichen, weilsen Haarfleck. Die Unterseite ist ziemlich dicht weils behaart, in der Mitte schwächer. Das einzige Ex. wurde von Hrn. v. Bennigsen auf dem Marsche von Dar-es-Salaam nach Kisacki in der vierten Tagereise in der Baumsteppe Usaramos gefangen und steckt in seiner Sammlung. Calometopus Nyassae: Niger, subtus albopilosus, thorace ulrinque macula parva, oblonga anteriore et majore posteriore dense albopilosis, elytris nudis, attenuatis, lateribus carinatis, ferrugineo- 76 G. Krautz: Neue Cetoniden aus Ostafrika. maculatis, lateribus infuscatis, pygidio apice macula oblonga, alba. — Long. 123 mill., lat. 5 mill. Die Fühlerkeule des Käfers ist schlank, fast so lang wie der Kopf, schwarz, das erste Glied ist an der Spitze mit einigen längeren Haaren besetzt. Der Clypeus ist an der Spitze tief aus- gerandet, vor den Augen grau behaart, zwischen denselben schwarz; die Lappen des Olypeus sind zugerundet; die Augen sind grofs und vorragend. Der Thorax ist vorn merklich schmäler als hinten, nicht ganz um die Hälfte breiter wie lang, von hinten nach vorn allmählig leicht verschmälert, die Hinterecken sehr stumpf, ver- rundet, die Vorderecken etwas herabgebogen, der Hinterrand schwach gerundet, die Oberseite ziemlich flach gewölbt, sehr dicht aufstehend kurz schwarz behaart, mit einem weilsen Streifehen jederseits in den Vordereeken und einem grolsen rundlichen, mit schneeweilsen längeren, niederliegenden Haaren besetzten Fleck in den Hinter- ecken. Das Schildehen ist ziemlich grofs, dreieckig. Die Fld. sind klein und bedecken den Hinterkörper an den Seiten nach hinten nieht vollständig, so dafs die (dreieckig) weils behaarten Seitenränder der Bauchringe von oben deutlich sichtbar sind; ebenso bleibt der mit 4 weilsen Flecken gezierte letzte Bauch- ring (vor dem Pygidium) völlig frei. Die Schulterkante der Fld. erstreckt sich bis zu dem einfach zugerundeten Ende der Fld.; der vordere Drittheil des steil abfal- lenden Seitenrandes der Fld. ist viel breiter als die beiden hinteren Drittheille.. Nimmt man schwarz als Grundfarbe der unbehaarten Fld. an, so ist jederseits ein ovaler Scutellarstreif braungelb; ein schmaler, allmählig breiter werdender braungelber Fleck nimmt den Raum zwischen der schwarzen Naht und dem schwarzen Seitenrande ein; auf dem letzten Drittheil der Fld. reicht ein kommaartiger Schrägfleck von der Naht zum Aufsenrande, welcher durch eine schmale, schwarze Linie mit dem schwarzen Saume des braungelben Scutellflecks verbunden ist; der braungelbe Theil der Fld. ist glatt, ziemlich glänzend; neben der Naht steht eine un- regelmäfsige Reihe schwarzer Punkte und ebenso neben der Schulter- kante. Wahrscheinlich variiren die Flecke bei verchiedenen Stücken. Das feine strigilirte Pygidium ist dunkelbraun, an der Basis schwarz, mit ziemlich breiter weifser Mittelbinde. Die Bauchsegmente sind an den Seiten schwarz, glänzend, im Uebrigen weils behaart, in der Mitte schwächer; ebenso ist die Brust behaart. Die Beine sind sehr schlank, die Tarsen der Mittelbeine doppelt so lang als die Schienen; die Vorderschienen endigen in einen schmalen Zahn. G. Kraatz: Neue Cetoniden aus Ostafrika. 717 Coenochilus villosulus: Elongatus, parallelus, piceo-brun- neus, nitidus, thorace planiusculo, apice subacuminato producto, basi supra scutellum leviter emarginato, disco basalı parce subtiliter, latera et apicem versus crebrius fortiusque punctato, elytris vir costulatis, subaequaliter parce punctatis, subtilissime, apicem distinctius "setulosis, abdomine parce punctulato et piloso, pectore crebre punc- tulato et dense longius fulvo-villoso, tibiis anticis apice incrassatis, obtuse bidentatis. — Long. 20 mill. In der flachen Gestalt, Gröfse und Färbung wesentlich mit Coen. appendiculatus Gerst. !') übereinstimmend, aber ohne den Anhang an den Hinterschienen, die Brust ziemlich lang, gelb zottig behaart, das Halsschild vorn zugespitzt und schwach dach- förmig erhaben. Die Färbung ist pechbraun, Fld. mit einem schwachen Stich ins Rothbraune. Die Fühler sind schwärzlich. Der Clypeus ist quer viereckig, in der Mitte aufgewölbt, oben mälsig dicht, reibeisenartig punktirt, ziemlich glänzend, vorn von vorn gesehen deutlich ausgebuchtet. Die Stirn ist dicht punktulirt, jederseits mit einem Eindruck, der Scheitel der Quere nach er- haben. Aus der Mitte der Augen ragt am Ende der Theilung ein deutlicher Haarschopf hervor. Das Halsschild ist an den Seiten sanft gerundet, nach vorn stärker verengt, vorn in der Mitte er- haben, die Hinterecken abgerundet; die Oberseite ist nach den Rändern zu dichter und stärker punktirt, der Discus an der Basis weitläufig und fein, in der Mitte mit schwach angedeutetem Längs- eindruck, jederseits desselben mit 2 schwach angedeuteten Grüb- chen; neben der leichten Ausrandung vor dem Schildchen jederseits ein Grübchen. Die Seiten des Halsschildes sind unten ziemlich weitläufig mit gelblichen Borsten besetzt, die bemerkbar werden, wenn man das Halsschild oben von der Seite betrachtet. Das Schildchen ist vorn strigilirt, hinten weitläufig fein punktirt. Die Fld. sind an der Naht nicht stark niedergedrückt wie bei appendi- culatus Gerst., auf derselben befindet sich eine Nahtlinie, die etwa bis zum Schildehen reicht, und eine zweite, etwas kürzere aulser- !) Beim Vergleich des typischen Ex. dieser Art ergab sich, dafs der Thorax des rothbraunen (wahrscheinlich frischen) Männ- chens nicht „fast kreisrund“ ist, wie Gerstäcker angiebt, sondern so, wie ich es bei villosula beschrieben habe, gebaut ist; ferner giebt Gerstäcker nicht an, dafs die Brust zottig behaart ist; sie ist es auch nicht; also wäre es kaum möglich, dafs Coen. vsllo- sulus = appendiculatus Gerst. 2 wäre; die Bewaffnung der Hinter- schienen kann deshalb doch ein Geschlechtskennzeichen sein. 78 G. Kraatz: Neue Cetoniden aus Ostafrika. halb derselben; Rippen treten kaum deutlich bemerkbar hervor, namentlich von den Schultern geht eine deutliche Reihe von Punkten bis zur schwachen Endbeule; ähnliche Punktreihen ver- laufen zwischen der Schulterreibe und dem zweiten Nahtstreifen, treten aber nur als weitläufige Punktirung der Fld. hervor, zwischen der kleinere Punkte eingestreut sind; die grölseren Punkte tragen’ feine Härchen, die vor dem eingedrückten, strigilirten Ende der Fld., wo die Punktirung stärker wird, sich in Börstchen ver- wandeln; am äufsersten Ende ist die Naht erhaben. Das Pygidium ist dicht nadelrissig; der untere Theil desselben etwa halb so lang als der abschüssige obere, welcher wenig dicht mit gelben Börstehen besetzt ist. Der Unterleib ist weitläufig punktirt, an den Rändern der hinteren Segmente stehen grölsere Punkte, deren Borsten stärker und länger sind als die der übrigen Punktirung. Die Brust ist dicht punktulirt, leicht zottig behaart. Die Beine haben die gewöhnliche Bildung der Coenochilus- Arten, d.h. die Vorderschienen sind dreieckig erweitert, mit 2 stumpfen Zähnen; die Hintersehienen sind einfach, nicht erweitert wie bei appendi- culatus Gerst., die Hinterseite der Schenkel und die Innenseite der Schienen der beiden vorderen Beinpaare sind mit gelben Börstchen besetzt. Die Stigmen des vorletzten Segmentes sind mit einem schwachen wulstigen Ringe versehen. Ein Ex. vom Paregebirge in der Sammlung des Hrn. von Bennigsen. Der Coenochil. agymsibanus von Raffray ') aus den Bergen von Schimba (im Dez. gesammelt), hat dieselbe Gröflse aber elytra obsolete costata valde grosse punctata, in sulco laterali. coriacea, während bei villosulus an den Seiten der Fld. dieselben Reihen gröfserer Punkte wie auf den Fld. stehen, von lederartiger Sculptur aber wenig zu bemerken ist, ebenso wenig wie von einem suleus lateralis. Coen. ventricosus Gyll. ist grölser. Xenogenius convezus: Niger, glaber, nitidus, capite dense ruguloso, vertice vir carinato, thorace transversim subovali, lateribus pone medium fortius quam antice angustatis, subsinuatis, basi vix emarginala, supra conveziusculo, crebre minus fortiter basin versus paullo minus dense punctato, scutello parce punctato, elylris stria suturali postice abbreviata, siria juztasuturali in callum desinente, strüüs dorsalibus 2 postice approximatis strüsque 2 humeralibus !) Col. Lamellic., rapp. par Raffr. d’Abyssinie et Zanzibar, Rev. et Mag. de Zool. 1877 (3), V, p. 335 (Sep. p- 23). G. Kraatz: Neue Cetoniden aus Ostafrika. 79 utrinque valde abbreviatis impressis, dorso parce sublilissime lateribus paullo densius et fortius punctatis, pygidio minus crebre punclato, abdomine lateribus strigilato, medio parce punctulato, pectore lateribus minus crebre strigilatis, medio sublaevigato, libiis anticis apicem versus dilatatis obtuse bidentatis. — Long. 16 mill. Etwas grölser und gewölbter als Coen. Kolbei Quedenf., etwas kleiner als Coen, glabratus Boh. (Ins. Caffr. II, p. 51) und Con- radti Kolbe (Siehe Schlufs der Beschreibung), dem ersteren wohl näher verwandt. Der Kopf ist quer viereckig, oben aufgewölbt, der Clypeus vorn ausgerandet, der Scheitel mit leichtem Querkiel. Das Kinn ist in der Mitte ausgehöhlt. Der Thorax ist merklich breiter als lang, vorn gerade abgeschnitten, mit herabgebogenen Vorderecken, die Seiten ziemlich stark gerundet, Seiten und Hinter- rand leicht aufgeworfen, neben dem Schildchen mit 2 punktförmigen Eindrücken, vor demselben nicht ausgerandet, oben ziemlich ge- wölbt, überall dicht punktirt, nach vorn und an den Seiten noch etwas dichter. Der nicht abgeschnürte Theil des Schildchens ist leicht gewölbt, weitläufig punktirt. Die Fld. sind etwas breiter und mehr als doppelt so lang als das Halsschild, ziemlich gewölbt, die Schultern abgerundet; der Nahtstreif verschwindet vor der aufgewölbten Nahtspitze, der nächste Streif ist ebenso weit von dem Nahtstreifen, wie vom nächsten Dorsalstreifen entfernt; die beiden Dorsalstreifen nähern sich nach hinten und verbinden sich kurz vor dem Endbuckel, die beiden Humeralstreifen sind ähnlich gebildet, noch kürzer; innen vor dem Dorsalstreifen liegt die Rückenrippe, aufsen die Schulterrippe, die in den Endbuckel endigt; beide sind nur schwach erhaben, die erstere viel breiter; die Punktirung der Rippen ist weitläufig und fein, die des Aulsen- randes dichter; an der Spitze der Fld. stehen die Punkte auf fein lederartigem Grunde. Das Pygidium ist dicht und deutlich punktirt, an der Basis strigilirt (bei glabratum: crebre coria- ceum). Der Hinterleib ist in der Mitte fein, ziemlich weitläufig punktirt, an den Seiten sehr fein strigilirt, die Brust ist in der Mitte glatt, sehr fein punktirt, mit einem vertieften Längsstrich in der Mitte, an den Seiten fein im Bogen längs gestrichelt. Die Vorderschienen sind an der Spitze erweitert, stumpf zweizähnig, die Mittel- und Hinterschienen endigen in einen kräftigen, drei- eckigen Zahn; der Zahn hinter der Mitte der Schienen ist ebenfalls kräftig, viel stärker als bei dem vorher beschriebenen Coen. villo- sulus. Die Stigmen des vorletzten Segments stehen auf der Spitze eines Knötchens, welches deutlich von hinten bemerkbar an den 30 G. Kraatz: Neue Cetoniden aus Ostafrika. Seiten des Hinterleibs hervortritt; bei Kolbei sind die Stigmen kaum merklich vortretend, wie Quedenfeldt mit gesperrter Schrift hervor- hebt. Boheman erwähnt die Stigmen seines glabratus garnicht. 1 Ex. vom Paregebirge, in der Sammlung des Hrn. v. Bennigsen. Ich habe eine möglichst genaue Beschreibung des Thieres ge- geben, da es unzweifelhaft eine Anzahl nahe verwandter Arten giebt !). Unter dieselben gehört auch Xenogenius Conradti Kolbe vom Usambara (Sitz.-Ber. d. Ges. naturf. Freunde 1892, S. 71), welcher 18 mill. mifst und recht ähnlich sein mufs, aber ein abdomen medio laeve besitzt, während dasselbe bei convezus ziem- lich weitläufig, fein punktirt ist. Ueber den Stigmenhöcker erwähnt Kolbe gar nichts. Weil das mentum canaliculatum ist, nehme ich an, dafs converus zum Genus Xenogenius Kolbe gehört, welches meines Erachtens sich als Gattung herausstellen dürfte, nicht als sogen. Untergattung von Coenochilus; bei den Arten dieser Gattung ist die Stigmenform eine ganz andere, so dafs das Stigma von oben nicht bemerkbar ist; Westwood hat dies in seinen Abbildungen sehr deutlich hervor- gehoben, aber gar kein systematisches Gewicht darauf gelegt. Polystalactica zanzibarica (Kolbe in litt.) J'2. Pol. (Tephraea) stellatae Har. (patria Ashante) simillima, supra opaca, grisea, subtus nigro-olivacea, lateribus corporis albo-macu- atis, thoracis angulis anficis paullo magis acutis, elytris margine laterali minus exzciso, simili modo geminato-striatis et albo-punc- tatis, pedibus crassioribus praecipue distincta, tibiis maris apice bispinosis, spina interiore ezteriore duplo fere longiore, arcuata, tarsis longioribus. — Long. 12 mill. Patria: Zanzibar (Coll. Hintze, Kraatz). Die Beschreibung der Tephraea stellata Harold (Monatsber. der Berl. Acad. 1878, p. 213) von Guinea palst vollständig auf unseren Käfer, doch sind die Beine kürzer und kräftiger, die Hinterschienen bei stellata-g\ lang gelb behaart, was Harold nicht angiebt, die Enddornen wenig an Länge verschieden, bei zanzibarica von der beschriebenen Gestalt, so dafs sie das Ende des zweiten Tarsen- gliedes weit überragen. 1) Eine verwandte Art besitze ich vom Congo, auf welche ich Coenochilus Kolbei Quedenf., Berl. Ent. Zeitschr. 1884, p. 337, vom Quango und Mukenge beziehe. a —— [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 81 Buprestiden aus dem Zanzibar-Gebiete und dem Hinterlande, gesammelt von Herrn v. Bennigsen, aufgezählt von Dr. 6. Kraatz. Bei dem Vergleiche der von Hrn. v. Bennigsen gesammelten Buprestiden mit dem Materiale der Berliner Königlichen Sammlung ergab sich, dafs verhältnifsmälsig nicht wenige Species mit Arten von Klug übereinstimmten, die nach einzelnen Ex. von Tette (Mozambique) in Peter’s Reise nach Mozambique beschrieben waren. Unter diesen Umständen schien eine Aufzählung der Arten um so wichtiger, als Hr. Kolbe im Augenblick beschäftigt ist, eine Auf- zählung der ostafrikanischen Käfer-Arten mit genauer Bezeichnung der Localitäten zu geben. Klug zählt in Peter’s Reise nach Mozambique 3 Sternocera, 2 Julodis, 2 Acmaeodera, 1 Crysochroa, 1 Steraspis, 2 Chrysodema, 8 Psiloptera, 2 Belionota, im Ganzen 21 Arten auf; hier sind etwa ebenso viele Arten aufgezählt, 8 unbestimmte Pseloptera nicht eingerechnet. Gerstäcker zählt in seiner Gliederthier-Fauna des Zanzibar-Gebietes acht Buprestiden auf (1 Steraspis, 2 Sphenoptera, 1 Belionota, 2 Chrysobothris, 1 Pseudagrilus, 1 Aphanisticus). 1. Sternocera Boucardi Saund. — Mehrfach bei Tanga. Die Stücke zeichnen sich, im Gegensatz zu den von mir (Deutsche Entom. Zeitschr. 1888) besprochenen und auf Taf. V abgebildeten, von Hildebrandt in Zanzibar gesammelten Ex. durch Kleinheit der weilsen Flecke auf den Fld. aus, so dafs schliefslich nur drei grölsere Flecke am Aulsenrande bleiben, während die übrigen viel kleiner sind; auf die von mir verglichenen Stücke sind also meine rüheren Zeichnungen garnicht recht anwendbar (Siehe 1888, S. 416). 2. Stern. Eschscholtzi Thoms. Thoms. giebt als Vaterland Zanzibar continentalis an, v. Bennigsen sammelte sie im Pare- Gebirge. Die Art steht der Hildebrandtt Har. nahe, zeigt aber nicht die kräftigen Querrunzeln dieser Art, sondern nur unregel- mälsige Reihen von vertieften Punkten auf den rothbraunen Fld. 3. Stern. funebris Boh. (zonata Klug, Mus. Berol. von Mozambique) !) wurde bei Daressalaam gesammelt. Der Käfer ist 1) Das eingeklammerte Vaterland ist stets das der vorher- genannten Art. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft I. 6 82 G. Kraatzs: Buprestiden aus dem Zanzibar- Gebiete etwas grölser als /uctifera Klug, hat schwärzliche Fld. und ähnlich punktirtes Halsschild, ohne grünlichen Glanz. Von demselben scheint ein grölseres, grünliches Ex. aus dem Seengebiet nicht verschieden zu sein. 4. Stern. monacha Klug (von Mozambique) wurde einmal im Seengebiet gesammelt; sie ist der folgenden ähnlich, hat einen gröfseren, weilsen Fleck an den Seiten des Halssch. und merklich weniger stark längsgerunzeltes Halssch. und feiner punktirte Fld. 5. Stern. luctifera Klug (von Mozambique) wurde in einigen Ex. bei Mikindani gesammelt. 6. Steraspis colossus Harold var. discedens Kolbe (mit bläulicher Unterseite) wurde in einem Ex. von 60 mill. Länge im Pare-Gebirge gesammelt. 7. Ster. amplipennis Fahr. Einige Stücke von Daressalaam. 8. Ster. fastuosa Gerst. (von Kiriama) wurde in 2 Ex. in der Pangani-Steppe gefunden. 9. Ster. ambigua Fahr. (von Afr. mer.) wurde einmal bei der Missionsstation Morogoro gefunden. 10. Ster. brevicornis Cast. (vom Senegal) wurde ebendaselbst in einigen Ex. gesammelt; sie ist ganz ähnlich gefärbt wie ambigua, aber kleiner, der Thorax feiner punktirt. 11. Evides punctiventris Cast. (Senegal). Daressalaam. 12. Chrysodema limbata Klug (1 Ex. von Tette). In einigen Ex. bei Usaramo gesammelt; durch schmale Gestalt und die, dem Seitenrande parallel laufende, grau behaarte, goldgrüne Vertiefung leicht kenntlich. Unterseite rothgolden. Ex. von Daressalaam haben eine lebhafter glänzende Oberseite und grünliche Unterseite. 13. Chrysodema spec. 1 Ex. von Usaramo, kleiner als die vorhergehende, ohne die beiden erhöhten, rundlichen Flecke vor dem Vorderrande des Halsschildes. 14. Acmaeodera spec. Von Usaramo. Eine 53—6 mill. lange, bläuliche, dicht punktirte Art, mit kräftigem, glattem Schulterbuckel, bei der die Fld. bald bläulich sind, mit einer die Naht nicht erreichenden, röthlich gelben Binde in der Mitte derselben, einer etwas schmäleren in der Mitte zwischen dieser und der Spitze und einem Fleck vor derselben und einem Randfleck zwischen der Schulter und der Mittelbinde; bald sind die Fld. röthlich gelb, mit mehrfach ausgezackter, bläulicher Naht und einem isolirten blauen Fleck vor dem bindenartig erweiterten Nahtfleck vor der Spitze. Dafs sich die verschiedenen Zeichnungen auf die verschiedenen Geschlechter vertheilen, wie mir angegeben wurde, erscheint mir und dem Hinterlande, gesammelt von Hrn. v. Bennigsen. 83 zweifelhaft. Sollte die Art unbeschrieben sein, so würde ich sie fascipennis nennen. Gerstäcker beschreibt keine Acmaeodera, Klug nur einfarbige Arten. 15. Psiloptera Sol. Von dieser Gattung, welche schon längst der Bearbeitung harrt, wurden etwa ein Dutzend Arten, öfters nur in 1 Ex. gesammelt. Ich begnüge mich, nur diejenigen anzuführen, welche ich glaube mit Bestimmtheit auf beschriebene Arten beziehen zu Können. 16. Psil. prozima Klug, der umaurotica Klug verwandt, aber gröfser, mit einer breiten Schrägbinde vorn jederseits auf dem Thorax. (Long. 30 mill.) Von Daressalaam. 17. Psil. amaurotica Klug (1 Ex. von Tette). 1 Ex. von Daressalaam. 18. Psil. vigilans Harold. Von Daressalaam. Erweiterung unter den Schulterecken eckig. Sollten diese beiden Arten nicht identisch sein können? 19. Psil. ophthalmica Klug (1 Ex. von Sena). Von Dar- essalaam. Durch die abgerundeten Schulterhöcker ausgezeichnet. 20. Belionota Westermanni Casteln. (von Guinea). 1 Ex. von Usaramo. Unterseite rothgolden. 21. Belion. scutellaris Weber (prasina Klug). (Von Java.) In Zanzibar und Daressalaam in mehreren Stücken gesammelte Art, die ursprünglich von Java beschrieben, von Illiger aus Sumatra als pyrotis Ill. aufgestellt ist. 22. Megactenodes (Kerrem.) reticulata Klug (1 Ex. von Sena). Einige Ex. von Usaramo, eins aus der Pangani-Steppe; bei letzterem ist der Längseindruck in der Mitte des Abdomens sehr schwach, bei den ersteren sehr deutlich punktirt. 23. Aphanisticus nodosus Gerst. (1 Ex. von Momba). Einige Ex. von Daressalaam. In einer kleinen Nachsendung befanden sich: 24. Evides triangularis Thomson. — Daressalaam. 25. Acmaeodera consobrina Klug (Mozambique). — Dar- essalaam. In der Farbe sehr veränderlich, bald grün, bald bläulich mit kupferrothem Rand; sollte auf letztere nicht Acm. repercussa Gory (vergl. Fairm., Annal. 87, p. 145) zu beziehen sein? 26. Sphenoptera neglecta Klug (Mozambique). — Dar- essalaam. 27. Agrilus spec. 9 mill., mit einzeln zugespitzten Fld. und bläulichem Nahtstreif. 6 Ey 84 G. Kraatz: Buprestiden aus dem Zanzibar-Gebiete 28. Agrilus spec. 6 mill., mit weifslicher Binde hinter der Mitte der Fld. 29. Agelia analis. Elongata, nigra, elytris basi et pone medium flavofasciatis, abdominis segmentis ultimis brunneo- rufis. — Long. 16 mill. Von Mpuapua erhalten (in meiner Sammlung). Von der Gröfse der Agelia tricolor Fairm. (Annal. France 1837, p. 140), also bedeutend kleiner als Petelii, mehr gleichbreit als diese Art, ohne goldglänzende oder kupfrige Binden, einfarbig schwarz, mit ähnlichen Binden auf. den Fld., die letzten Segmente des Hinterleibs rothbraun und dadurch leicht kenntlich. Kopf fast breiter als die Spitze des Thorax, zwischen den Augen leicht concav, dicht und tief punktirt, die Punktirung an und hinter den Augen gröber und weitläufiger, ein Leistehen in der Mitte des Scheitels glatt. Der Thorax nach vorn viel weniger verschmälert als bei Petelii, an den Seiten sehr dicht runzlig, der Discus feiner weitläufig punktirt, mit einem kräftigen Eindruck jederseits in der Mitte, an der Basis gelappt. Die Fld. sind wenig breiter als der Thorax, nach der Spitze zu allmählig verengt (nicht so plötz- lich wie bei Petelii), Farbe und Stellung der Binden ähnlich, mit 4 schwachen Längsrippen, die in der Mitte am deutlichsten her- vortreten, Punktirung an der Basis weitläufiger und feiner, an der Spitze äufserst dicht und gröber, fast längsrunzlig; eine feine graue Behaarung läfst den Käfer ein wenig grau erscheinen. Hinterleib dieht punktirt, in der Mitte etwas weniger, die letzten Segmente rothbraun, das letzte tief dreieckig ausgeschnitten (9). Die Hinter- schenkel sind dieht und lang grau behaart; ebenso ist die Mitte des Prosternums behaart (vielleicht aber nur beim Jg‘). Die Brust ist dicht und fein punktirt. Die Seiten des Thorax sind unten ziemlich dicht, tief punktirt; die Punkte schimmern im Grunde bläulich. 30. Endlich 2 Ex. der nachbeschriebenen Gattung Pseudo- castalia. Pseudocastalia nov. gen. Buprestidarum. Magnitudine et habitu speciebus generis Castalia simile, sed: Thoraz basi haud utrinque sinuatus sed truncalus, lateribus postice oblique truncatıs. Scutellum nullum. Elytra media basi producta humeris oblique truncalis, punctato- striata, interdum costis nonnullis elevatıs. und dem Hinterlande, gesammelt von Hrn. v. Bennigsen. 85 Abdomen segmento primo apice arcuatim prolongato, longitudine ceteris conjunctim subaequali. In Gröfse und Habitus auf den ersten Blick einer flachen Castalia recht ähnlich, bei genauerem Vergleich aber sehr ver- schieden. Während die von Lacordaire zu der Stigmoderides ge- stellte Gattung Castalia (von Australien und dem indischen Archipel) ein in der Mitte vorgezogenes Halsschild hat, welches sich zwischen die Fld. gleichsam einschiebt, und hinter demselben ein sehr deut- liches, schmales Schildchen besitzt, ist der Hinterrand des Thorax bei Pseudocastalia in der Mitte gerade abgeschnitten und das Seutellum fehlt völlig. Während die Hinterecken des Halsschildes bei Castalia sich eng an die Aufsenecken des Halsschildes anschliefsen, sind sie bei Pseudocastalia schräg abgestutzt und innerhalb derselben befindet sich am Hinterrande ein Ausschnitt, in welchen die Vorderecken der Fld. hineinpassen; diese Vorderecken der Fld. sind aber nicht die Aufsenecken, sondern diese liegen viel weiter nach hinten und etwas nach unten, weil die Fld. am Aufsenrande derartig schräg abgeschnitten sind, dafs die scharfe hervorragende Vorderecke der Fld. ebensoweit von der Seutellarstelle, als von der Aufsen- ecke entfernt ist. Der Thorax ist also besonders frei beweglich. Diese grofsen und wesentlichen Unterschiede verhindern nicht, dals Pseudocastalia einer Castalia recht ähnlich sieht, weil die Gestalt des verhältnilsmäfsig freibeweglichen Kopfes und sein Ver- hältnifs zum Halsschilde ganz dasselbe ist wie bei Castalia. Der Bau der herabgezogenen Vorderecken des queren Halsschildes ist ganz derselbe wie bei Castalia und der Längseindruck auf der Mitte desselben wird bei Pseudocastalia durch eine tiefe Grube an der Basis einer mittleren Längsfurche imitirt. Die Gestalt der Fld. ist im Uebrigen eine ähnliche wie bei Castalia, am Ende der Naht befindet sich ebenfalls eine scharfe Spitze, der Aufsenrand . der Fld. ist aber bei der einen Art sägeförmig ausgeschnitten (während bei den Castalien von den Philippinen die Zähne weit- läufiger stehen), bei der anderen schwach gekerbt. Die Punkt- streifen der Fld. sind viel kräftiger als bei Castalia, bei der Bennigsenii heben sich aber ein abgekürzter Streif neben der Naht und zwei erhabene Dorsalstreifen ähnlich deutlich hervor wie bei Castal. obsoleta Chevr. Eine sehr eigenthümliche Bildung des ersten Ab- dominalsegments zeichnet aber die Gattung Pseudo- castalia besonders aus. Während der Hinterrand des ersten 86 G. Kraatz: Buprestiden aus dem Zanzibar- Gebiete Bauchringes bei Castalia wie bei den meisten anderen Bupresten verläuft, nur deutlich nach innen gebogen, während der des zweiten Ringes gerade verläuft, macht er bei Pseudocastalia einen weiten Bogen, der an den Seiten in einem stumpfen Winkel in den ge- wöhnlichen Hinterrand einmündet; an der Einlenkungsstelle steht ganz besonders deutlich bemerkbar das Stigma. Die Länge des ersten Segments (von der Intercoxalbasis bis zur Peripherie des Bogens) ist fast dieselbe wie die aller übrigen Segmente bis zur Hinterleibsspitze. Der Bau der Mundtheile (die ich nicht genauer untersuchen konnte und wollte, weil die übrigen Merkmale der Gattung so vortreffliche sind) und die Unterseite ist im Wesentlichen dieselbe wie bei Castalia, der Prosternalfortsatz stumpf dreieckig zugespitzt. Die Bildung der Beine ist eine ganz ähnliche. Die eine Art wurde von Hrn. von Bennigsen in 2 Ex. (bei Usaramo und im Pare-Gebirge) gefangen, die andere von Mpuapua befindet sich in meinem Besitz. Der Sammler ist mir unbekannt. Pseudocastalia Bennigsenii: Viridis nitidula, thorace crebre fortiter irregulariter ruguloso-punctato, lateribus pone medium angus- tatis, basi media profunde impressa, elytris punctatostriatis, inter- stitüüs elevatis, interstüs jurtasuturali abbreviato, secundo et quarto subcostatis, abdomine creberrime punctato. — Long. 22—28 mill. Nicht sehr glänzend grün, der Kopf dicht und tief punktirt, das Halsschild noch gröber, die Mittelfurche hinten stark vertieft, lochförmig. Die Punktstreifen der Fld. werden nach den Seiten hin weniger regelmälsig, der erste Zwischenraum neben dem Naht- streif bildet auf dem ersten Viertheil eine deutliche Rippe; der zweite und vierte Zwischenraum sind der ganzen Länge nach deutlicher rippenartig erhaben als die übrigen Zwischenräume, die Zwischenräume sind an der Spitze deutlicher erhaben als nach vorn, Brust und Bauch sehr dicht und deutlich, fast rugulos punktirt. Das kleinere Ex. wurde bei Usaramo gesammelt und mir von Hrn. v. Bennigsen freundlichst überlassen, das grölsere im Pare- Gebirge. Pseudocastalia viridicyaenea: Viridicyanea nitidula, fronte parce pilosa, thorace lateribus crebre fortiter disco minus fortiter punctato, elytris regulariter punctato-striatis, interstitiis parce punc- tatis, abdominis segmento primo medio subelevato, vir punctulato, lateribus crebre punctulatis. — Long. 21 mill. (d\.) Grünlichblau; die Unterschiede von der vorigen Art sind in der Diagnose angegeben; die Behaarung des Kopfes und ein und dem Hinterlande, gesammelt von Hrn. v. Bennigsen. 87 leichter Ausschnitt des letzten Bauchsegments deuten sicher auf das männliche Geschlecht; der Umstand, dafs die Punktirung des Halsschildes in der Mitte keine tiefe, sondern mehr eine bogen- förmige ist, dafs die erwähnten Zwischenräume der Fld. nicht deutlicher rippenförmig erhaben sind als die übrigen, dafs die Färbung eine glänzendere ist, läfst kaum annehmen, dafs wir in dem Käfer das Männchen der vorigen Art vor uns haben. Das Bekanntwerden weiteren Materials kann hier allein sichere Ent- scheidung geben. Ein Männchen von Mpuapua. Fairmaire zählt in seinen Col. des pays Somalis et du Zan- guebar (Annal. de France 1887, p. 134 und fig.) 8 Sternocera, 2 Julodis, 2 Steraspis, 3 Agelia, 1 Chrysaspis, 1 Chalcophora, 4 Psiloptera, 2 Acmaeodera, ] Chrysobothrys, 1 Strobilodera (n. gen. neben Sphenoptera), 1 Sphenoptera, 1 Pseudagrilus, 1 Janthe auf, in Summa 28 Arten. Sollte Acmaeodera ancilla Harold (Monatsber. Ac. d. Wiss. 1878, p. 217) nicht gleich subprasina Marseul (Ann. Soc. Ent. de France 1867, p. 54) sein können? Die mit Sternocera Boucardi Saund. verwandten Formen ver- dienen wohl noch weiter studirt zu werden; Fairmaire beschreibt die multiimpressa a. a. O. p. 157 folgendermalsen: St. multiimpressa. — Long. 45 mill. — Cette espece ressemble extremement au St. Boucardi; elle en differe par la taille un peu plus faible, la coloration d’un brun noirätre tres faiblement bronzee, le corselet est egalement cribl& de fossettes remplies d’une tomen- tosite jaunätre; mais les elytres, outre les deux impressions intra- basilaire et humerale, ont leur surface couverte, sur la moitie posterieure, d’impressions & tomentosite jaunätre beaucoup plus nombreuses, dont 4 le long du bord externe, les autres sont plus grandes et plus oblongues que chez le St. Boucardi, elles ne forment pas de bandes un peu obliques, et les 2 grandes taches laterales, vers l’extremite, sont remplacees par 4 taches plus petites et diminuant vers l’extr&mite; les antennes et les pattes sont colordes de meme; l’extremite des elytres est conformee de m&me, seule- ment l’Epine externe superieure parait plus rapprochee de la 2e. — Soulale (Brawa). Gerstäcker beschreibt (Coleopteren von Massai-Land, p. 51) eine Sternocera Fischeri von Klein-Aruscha. 88 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] Pentaplatarthrus Bennigseni, eine neue Paussiden-Art aus Ostafrika. Pentaplatarthrus Bennigsenii: Pentapl. paussoidi similis et affinis, elytris crebre minus subtiliter punctatis praecipue diversus, castaneus, nitidus. — Long. 8—9 mill. Dem Pentapl. natalensis auf den ersten Blick sehr ähnlich, ganz ähnlich dunkelkastanienbraun gefärbt, jedoch ohne die 4 deutlich röthlich durchschimmernden 4 Flecke der Fld. Die Punktirung auf denselben scheidet sich nicht sehr deutlich in eine weitläufig feine, in welcher deutlich Reihen gröfserer Punkte hervortreten, sondern ist eine dichte, ziemlich starke, in welcher die Reihen gröfserer Punkte nur wenig bemerkbar, wenngleich immerhin noch deutlich hervortreten. Die Käfer sehen sich im Uebrigen im Bau der ein- zelnen Theile so ähnlich, dafs auf eine Beschreibung der einzelnen Theile verzichtet werden kann. Die Beine des Bennigseni sind deutlicher punktirt als die des paussoides. Einige Ex: wurden von Hrn. v. Bennigsen in Dar-es-Salaam gesammelt; sie flogen des "Abends dem Lichte zu. Raffray eitirt in seinen Materiaux pour servir & l’etude des Paussides, Paris 1887, p. 38, Pentaplatarthrus paussoides Westw. Lacord., Genera Atl. pl. 14, f. 2, hinter natalensis Westw., so dals nach ihm 3 Pentapl.-Arten existiren; da aber Pentapl. natalensis nach Westwood in Natal vorkommt, so ist muthmalslich die Zeile paus- soides Westw. etc. irrthümlich nicht eingerückt worden; die Ab- bildung des paussoides Westw. ist augenscheinlich nach einem Ex. des natalensis entworfen worden. Pentapl. natalensis Westw. von Natal ist von paussoides vom Cap sicher verschieden, letzterer aber die viel seltenere Art; sie ist merklich kleiner als natalensis und durch viel feinere Punkti- rung, sowie kürzere Fühlerglieder von demselben spezifisch ver- schieden; ich besitze ein von Hrn. Prof. Fritsch seiner Zeit bei Greepoint gefangenes Ex.; sollte das typische Ex. von paussoides Westwood (3% lin.) wirklich mit natalensis Westw. (44 lin.) iden- tisch sein, so schlage ich für meine südafrikanische Art den Namen ihres Entdeckers vor (Fritschii). Im Uebrigen ist auf Gestro (a. a.O. p. 300) zu verweisen. Pentapl. Bottegi Gestro (Ann. Mus. Civ. di Genova ser. II, XV [1895], p. 298) ist merklich gröfser als Bennigsenit (11 mill.) und hat elytra crebrius et subtilius punctata, antennae breviores etc. Aufser der oben beschriebenen Art hat Hr. v. Bennigsen noch 1 Ex. von Orthopterus concolor Westw. bei Dar-es-Salaam auf- gefunden. Dr. G. Kraatz. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 89 Elateriden aus Ost- Afrıka, gesammelt von R. v. Bennigsen. Von Otto Schwarz. 1. Agrypnus maculicollis Gerst. (Zanzibar), scheint in Ost- Afrika weit verbreitet und ziemlich häufig zu sein. Mebrere Ex. aus Dar-es-Salaam und dem Pare-Gebirge. 2. Meristhus lepidotus Cand. (Guinea), 1 Ex., Dar-es- Salaam. Tilotarsus marmoratus Cand., Usambara. Euphemus funerarius Bertol., Dar-es-Salaam, 12. Alaus ezcavatus F., Usambara. Alaus Revoilii Fairm., Usambara. Tetralobus flabellicornis L., Dar-es-Salaam. Tetr. cavifrons Fairm., Kilossoa. SEE Tetr. rotundifrons Guer., Dar-es-Salaam. 10. Tetr. spee.?, mit mystacinus Cand. und. Ckevrolati Cand. verwandt, Dar-es-Salaam. 11. Tetr. Mechowi Quedenf. (Congo), 1 Ex., g', Usambara. 12. Pantolamprus Bennigseni nov. spec. Rufus, nitidus; fronte cyanea, crebre fortiterque punctata, nigro-pilosula,; antennis nigris, compressis, dense punctatis; pro- thorace longitudine haud latiore, a basi sensim paulo angustato, convero, flavo-piloso, sparsim subtilitergque antrorsum fortius punc- tato, basi medio longitrorsum impresso, angulhs posticis haud divaricatis, carıinatis; scutello nigro; elytris viridı-cyaneis, nigro- grisescenti-pilosis, punctato-striatis; subtus pedibusque rufis, pro- sterni mucrone nigro, tarsis brunnescentibus. — Long. 13 mill., lat. 4 mill. — Pangani-Steppe. Roth, Kopf und Fld. grünlich-blau, Fühler, Mundtheile, Schild- chen und Prosternalfortsatz schwarz. Fühler stark zusammen- gedrückt; die mittleren Glieder einzeln mehr als doppelt so breit als lang. Halssch. gelb behaart, so lang wie breit, von der Basis nach vorn sehr wenig und allmählich verengt, hinten fein und wenig dicht, nach vorn und namentlich an den Vorderecken stärker punktirt, an der Basis mit kurzer Mittelfurche, die Hinterecken gekielt, nicht divergirend. Fld. kaum breiter als das Halsschild, 90 Otto Schwarz: Blateriden aus Ost- Afrika, deutlich punktirt-gestreift, mit ziemlich ebenen Zwischenräumen und dichter, kurzer, ziemlich schwarzer Behaarung. Unterseite mit feiner, gelber Behaarung, Tarsen gebräunt. Dem Pant. nitens Cand. ähnlich, aber durch die einfarbigen Fühler, die rothe Unterseite, die ziemlich einfarbig rothen Beine und die punktirt-gestreiften Fld. von allen bisher beschriebenen Arten verschieden. 13. Psephus pectoralis nov. spec. Fusco-brunneus, breviter fulvo-pilosus; fronte porrecta, subtiliter punctata, margine antico truncato; antennis articulo tertio quarto breviore; prothorace conico, medio bifoveolato, irregulariter punc- fato, Iinea media postica laevi, angulis posticis retrorsum productis, carınatıs; elytris ultra medium sub dilatatis, subtiliter punctato- striatis, striüs apice obsoletis, interstitiis deplanatis, sparsim sub- tilissime punctulatis; prosterno nigro, nitidior, profunde fortiterque punctato. — Long. 31 mill., lat. 9 mill. — Dar-es-Salaam. Schwärzlich-braun, mit kurzer, gelblich-brauner Behaarung. Stirn vorgestreckt, flach, nicht gewölbt, mit einigen undeutlichen, flachen Eindrücken, fein und ziemlich dicht punktirt, ihr Vorder- rand gerade abgestutzt, beiderseits mit stumpfwinkliger Ecke. Fühler ziemlich dünn, die Basis der Fld. kaum erreichend. Hals- schild nicht länger als an den Hinterecken breit, nach vorn in gerader Linie stark verengt, die Vorderecken abwärts gezogen, auf der Scheibe beiderseits mit einem leichten Grübcehen, an den Seiten vor den Hinterecken sehr fein und sehr dicht, nach vorn stärker, nach der Mitte zu weitläufiger punktirt, die Hinterecken in der Richtung der Seiten des Halssch. nach hinten gerichtet und hart am Aufsenrande gekielt. Fld. hinter der Mitte am breitesten, fein punktirt-gestreift, die Streifen an der Spitze fast verschwin- dend, Zwischenräume der Punktstreifen flach, äufserst fein, un- deutlich punktulirt. Prosternum schwarz, glänzend, grob und tief punktirt. Beine braunroth, die ersten drei Tarsenglieder mit deut- licher Lamelle. Dem Psephus puncticollis Boh. ähnlich, aber mit anderer Stirn- und Halsschildbildung und anderer Skulptur. 14, Psephus Raffrayi Cand., Dar-es-Salaam (1 Ex.). 15. Psephus spec. dub., Dar-es-Salaam (1 Ex.). 16. Psephus variabilis nov. spec. Fusco-brunneus vel ferrugineus, fulvo-pilosulus; fronle convera, dechvi, margine antica rotundata; antennis articulo tertio sequen- gesammelt von R.v. Bennigsen. al tibus simili; prothorace longitudine haud latiore, apice a medio plus minusve rotundatim angustato, lateribus postice acute mar- ginatis, crebre punctalo, angulis posticis saepe dilutioribus, haud divaricatis, acute carinatis; elytris prothorace fere angustioribus, tenuiter striatis, strüs virz punctulatis, interstitüs planis, granu- loso-punctulatis. — Long. 11$—15 mill., lat. 34 — 44 mill. — Dar-es-Salaam. In Gröfse und Färbung, veränderlich; die Hauptmerkmale sind: das 3. Fühlerglied den folgenden an Gestalt und Gröfse gleich; Stirn gewölbt, ohne Eindrücke, mit gerundetem Vorderrande, dicht und mälsig stark punktirt; Halssch. mit scharf gerandeten Seiten, Seitenrand auf der hinteren Hälfte neben dem scharfen Kiel der nicht divergirenden Hinterecken hervortretend und von oben deut- lich sichtbar, Kiel schräg nach innen gerichtet, Punktirung wie die der Stirn dicht und mälsig stark, an den Seiten und nach vorn etwas stärker, bei stärkerer Vergrölserung überall flach ge- nabelt; Fld. kaum so breit wie das Halssch., nach hinten schwach verengt, fein gestreift, nur die äulseren Streifen fein, ziemlich un- deutlich punktulirt, Zwischenräume an der Basis stärker, nach der Spitze zu schwächer körnig runzelig, fein punktirt; Epipleuren heller als die Unterseite und als die Fld.; Fortsatz des Proster- nums und die Mandibeln meist schwarz oder schwarzbraun. 17. :Psephus nubilus Klug (Mozambique) von Usuramo (1 Ex.). 18. Dicronychus bifidicornis Fairm., Pare-Gebirge. 19. Tarsalgus pectinicornis nov. Spec. Breviter pubescens; prothorace latitudine haud longiore, crebre punctato, angulis posticis divarıcatis, obtuse carinatis; elytris pro- thorace latioribus, subtiliter punctato-striatis, interstitüs ruguloso- punctulatis; subtus nitidior, dilutior. (3.) Elongatus, rufo-castaneus; oculis globosis; antennis rufo- testaceis, elongatis, ab articulo tertio longe pectinatis; prothorace a bası sensim parum angustato, lateribus rectis; subtus pedibusque rufo-testaceis. — Long. 16 mill., lat. 4 mill. (2.) Robustior, fusco-brunnea; antennis rufo-brunneis, brevio- ribus, ab articulo tertio acute serratis; prothorace conveziore, antice rotundatim angustato, medio bifoveolato, postice medio canaliculato, angulıs posticis obsolete carinatis; elytris ultra medium subdhlatatis; subtus pedibusque obscure rufis. — Long. 21 mill.; lat. 6 mill. — Dar-es-Salaam. 92 Otto Schwarz: Elateriden aus Ost- Afrika. Von den beiden bisher bekannten Spezies dieser Gattung durch geringere Grölse und lang gekämmte Fühler des g' auffallend ver- schieden. 20. Tarsalgus granifer nov. spec. (3) Brunneo-rufus, fulvo- pilosus; fronte antica rotundata, marginata, leviter impressa; mandibulis prominentibus, falcatıs; antennis ab arlticulo tertio acute serratis; prothorace trapezoideo, latera fere recto, convezo, crebre punctato, disco ante medium sub- bifoveolato, basi canaliculato, angulis posticis acutis, obtuse sub- carinatis; elytris prothorace parum latioribus, ultra medium paral- lehs, punctato-strialis, interstitiis confertim granulosis et rugulose punctatis; corpore subtus pedibusque rufo-ferrugineis. — Long. 20 mill., lat. 6 mill. — Dar-es-Salaam. Bräunlich-roth, mit ziemlich gleichfarbiger Behaarung. Stirn grols, steil abfallend, leicht eingedrückt, gerandet. Mandibeln weit vorragend, sichelförmig. Fühler weniger lang als bei den bisher bekannten Arten, die Halsschildhinterecken etwa nur um 23 Glieder überragend, ihr 2. Glied sehr klein, das 3. dem 4. gleich und wie ‚die folgenden nach innen scharf gesägt. Halssch. gewölbt, von der Basis nach vorn in ziemlich gerader Linie verengt, mit gerundet vorgezogenem Vorderrande, so lang wie an der Basis breit, dicht und ziemlich stark punktirt, die Hinterecken in der Richtung der Seiten nach hinten gerichtet, spitz, stumpf und wenig deutlich ge- kielt. Fld. etwas breiter als das Halssch., mälsig stark gestreift, in den Streifen undeutlich punktirt, mit dicht gekörnten und runzlig punktirten Zwischenräumen, daher matter als das Halssch. Unter- seite und Beine etwas heller als die Oberseite, dicht punktirt und behaart. 2 unbekannt. An den dicht gekörnten Fld. ist diese interessante Art leicht kenntlich; auch sind die Fühler weniger entwickelt als bei den bisher bekannten Tarsalgus- Arten. 21. Cardiophorus Raffrayi Cand., eine dem Card. cruz Er. aus Nubien sehr ähnliche Art, scheint um Dar-es-Salaam häufig zu sein. Einige Stücke derselben finden sich unter dem eitirten Namen auf dem hiesigen Königl. Museum und ich selbst besitze sie schon seit länger als einem Jahre. Da mir eine Beschreibung derselben nicht bekannt ist, so möge sie hier folgen: Er affinitate Card. crucis; subtiliter albo-griseo-pubescens; elytris testaceis, vitta suluralis fusiformi fasciaque ante medium gesammelt von R. v. Bennigsen. 93 (saepe interrupta) brunneis; pedibus testaceis, unguiculi simplicibus. — Long. 6 mill., lat. 2 mill. — Dar-es-Salaam, Tanga. Fein weilsgrau behaart, Kopf schwarz, wie bei crur Er., unter der Stirn braunroth; Fühler gelbbraun; Halssch. mehr oder weniger geschwärzt, meist mit röthlichen Vorderecken, so lang wie breit, vom vorderen Drittel nach hinten allmählich, nach vorn etwas stärker verengt, sehr fein und dicht punktirt und mit etwas grölseren Punkten weitläufiger übersäet; Fld. kaum breiter als das Halssch., vom vorderen Drittel nach hinten allmählich verengt, gelb, auf der Naht der Länge nach geschwärzt oder braun, die dunkle Zeichnung vom Schildchen nach hinten bis zur Mitte schnell ver- breitert, von hier an schmal, nach der Spitze verschmälert, die Spitze kaum erreichend (nicht wie bei cruz Er. an der Spitze ausgebreitet); die dunkle Querbinde hart vor der Mitte, am Seitenrande — nach der Schulter zu mehr als nach hinten — sich ausbreitend, in der Mitte manchmal ganz unterbrochen. Unterseite röthlich- oder schwärzlich-braun, Beine gelbbraun, mit einfachen Klauen. 22. Cardiophorus obsoletus Gerst., Dar-es-Salaam. 23. Corymbites pectinicornis L., Pare-Gebirge, 1 Ex., ob eingeschleppt? Neue Elateriden aus Afrika. Von Otto Schwarz. 1. Pantolamprus suleicollis nov. spec. Niger, nigro-pilosus; prothorace latitudine haud longiore, a basi angustalto, convero, medio longitrorsum valde sulcato, dense, antror- sum fortiter punctato; scutello nigro; elytris testaceis, helvo-pubescen- tibus, profunde fortiterque punclato-striatis, punctis fusco-areolalis, interstitüis convexis. — Long. 15 mill., lat. 5 mill. — Asehanti. Schwarz, wenig glänzend, Kopf und Halsschild dicht, auf- stehend, schwarz behaart, Fld. bräunlich-gelb, mit gelber Be- haarung. Halssch. nicht länger als breit, von der Basis an nach vorn erst allmählich, dann von der Mitte an stärker verengt, stark gewölbt, am Vorderrande niedergedrückt, seitlich stark ge- randet, die Seitenrandlinie kurz vor den Vorderecken plötzlich auf- hörend, die Mitte der Scheibe der Länge nach von der Basis bis nahe zum Vorderrande stark vertieft, die Hinterecken in der Rich- 94 Otto Schwarz: Neue Elateriden aus Afrika. tung des Seitenrandes divergirend, gekielt, die Oberseite dicht und ziemlich fein, am Vorderrande stärker und namentlich in den Vorderecken mit tiefen, starken Nabelpunkten dicht besetzt. Fld. tief und stark punktirt-gestreift, mit gewölbten Zwischenräumen, die Punkte in den Streifen schwärzlich. Unterseite kürzer und dünner behaart, daher glänzender als die Oberseite, Seiten und Mitte der Vorderbrust stark und wenig dicht, Hinterbrust und Abdomen viel feiner punktirt. An der besonderen Färbung und Behaarung und der tiefen Hals- schildfurche leieht zu erkennen. (1 Ex. in meiner Sammlung.) 2. Dicronychus bipectinatus nov. spec. Fuscus, minus nitidus, griseo-pilosus; fronte concava, marginata; antennis castaneis, articulo secundo brevissimo, tertio paulo majore, acute producto, ceteris longe bipectinatis, ultimo simplici; prothorace a basi angustato, midio bifoveolato, postice canaliculato, crebre punctato, angulis posticis divaricatis, obtuse carinatis; elytris tho- race latioribus, punctato-striatis, interstitiis ruguloso-punctatis, apice acuminatis; pedibus brunneis. — Long. 20 mill., lat. 5 mill. — Niam - Niam. Bräunlich-schwarz, wenig glänzend; Kopf und Halssch. dicht, Fld. kürzer, grau behaart. Stirn vorn breit und flach eingedrückt und gerandet. Fühler braun, deutlich 12gliedrig; Glied 4—11 dünn, an der Spitze sehr leicht knötchenartig verdickt und an der Basis nach unten mit je zwei schmalen Fortsätzen, die etwas länger und nicht dicker sind als die einzelnen Glieder; das 11. Glied so lang und mit den gleichen Fortsätzen wie das vorhergehende; Glied 12 einfach, linear und reichlich 14 mal so lang wie das Il. — Halssch. so lang als vor den Hinterecken breit, nach vorn leicht verengt, in der Mitte beiderseits mit einem kleinen Grübchen und hinten mit einer kurzen Mittelrinne, stark und dicht punktirt; die Hinter- ecken divergirend und stumpf gekielt. — Fld. breiter als das Halssch., hinten zugespitzt, tief punktirt-gestreift, die Streifen schmal und die Punkte in denselben klein, an der Basis fehlend, die Zwischenräume dicht runzlig punktirt. — Die Beine sind braun, die äufsere Klaue der Mittelfüfse an der Spitze nicht gespalten, aber in der Mitte mit einem kräftigen Zahn. 2 unbekannt. 3. Psephus sor didulus nov. spec. Latus, niger, parum nitidus, dense griseo-pilosulus; antennis brevibus, articulo tertio secundo longiore, quarto multo minori; Otto Schwarz: Neue Elateriden aus Afrika. 95 fronte declivi, fortiter punctata; prothorace longitudine paulo latiore, a basi rotundalım angustato, creberrime, subruguloso fortitergue punctato, angulis posticis vix divaricatis, carinatis; elytris protho- raeis ‚latitudine, punctato-striatis, interstitüs ruguloso -punctatis; subtus concolor, mitidior; laminis cozalibus subdentatis. — Long. 154 mill., lat. 5 mill. — Niam - Niam. Ziemlich kurz und breit, schwarz, wenig glänzend, mit kurzer, grauer Behaarung. Fühler ziemlich kurz, die Basis der Fld. kaum erreichend, ihr 3. Glied klein, etwas grölser als das 2., aber viel kleiner als das 4. Halssch. etwas kürzer als an der Basis breit, nach vorn gerundet-verengt, stark und sehr dicht punktirt, die Punkte etwas ungleich und hier und da zu Runzeln zusammen- fliefsend, die Hinterecken kaum divergirend, gekielt. Fld. nicht breiter als das Halssch., hinter der Mitte gerundet- verengt, mäfsig stark punktirt-gestreift, mit dicht runzlig punktirten Zwischen- räumen, ihr äufserster Seitenrand (namentlich in der Mitte), bräun- lich-roth. Unterseite glänzender als die Oberseite, Seiten und Mitte der Vorderbrust mit groben Punkten ziemlich dicht besetzt. In der Gestalt sehr an Ps. antennatus Cand. erinnernd, nach der Beschreibung aber mehr mit Ps. solidus Cand. verwandt, doch kleiner, das Halssch. nicht breiter als die Fld. und die ganze Unterseite tief schwarz. 4. Psephus semiferrugineus nov. spec. Angustus, nigro-fuscus, subcylindricus, griseo-pilosus; fronte impressa, truncata, fortiter punctata; antennis crassis nigris, pro- thoracem superantibus, articulo tertio quarto aequali; prothorace latitudine paulo longiore, convezo, antice vie angusiato, punctis umbilicatis creberrime adsperso, muryine postica anguste brunnea, angulis postieis divaricatis, obluse carinatis; elytris ferrugineis, prothorace latioribus, parallelis, fortiter punctato-striatis; subtus fuscus, abdominis segmentis apice ferrugineis; laminis cozalibus simplieibus. — Long. 10 mill., lat. 23 mill. — Delagoa-Bai. Schmal, ziemlich eylindrisch, bräunlich-schwarz, Fld. braun- roth, dicht grau behaart, die Behaarung der Fld. etwas dünner und etwas in Reihen geordnet. Stirn am Vorderrande fast gerade abgestutzt, flach eingedrückt; Fühler dick, stark gesägt, die Hinter- ecken des Halssch. um 2 Glieder überragend, 3. Glied dem 4. gleich. Halssch. fast nicht länger als breit, nach vorn sehr wenig verengt, mit deutlichen, ziemlich flachen Nabelpunkten sehr dicht besetzt, sein Hinterrand gebräunt, die Hinterecken divergirend und 96 Otto Schwarz: Neue Elateriden aus Afrika. nicht stark gekielt. Fld. breiter als das Halssch., ziemlich parallel, stark punktirt-gestreift, die Punkte in den Streifen ziemlich grob; die Zwischenräume dicht punktulirt und behaart, die Haare viel- fach in zwei oder drei Reihen geordnet. Unterseite schwärzlich- braun, die Beine an den Gelenken und die Spitzenränder der Ab- dominalsegmente braunroth. Seiten und Mitte der Vorderbrust grob punktirt, Hinterhüften einfach. 9. Agriotes Sikorae nov. spec. Subdepressus, niger vel brunneus, dense cinereo-pubescens; fronte convexa, utrinque ad antennarum insertionem marginata, medio deflera; antennis testaceis, articulo secundo tertio quartoque aequali; prothorace latitudine paulo longiore, lateribus fere paral- lelis, postice canaliculato, densissime aequaliterque punctato; elytris dorso subdepressis, punctato-striatis, interstitiis confertim punctulatis; pedibus brunneis. — Long. 11 mill., lat. 3 mill. — Madagascar. Etwas flach gedrückt, schwarz bis braunroth, dicht und fein grau behaart: Stirn stark gewölbt, zu beiden Seiten über der Einlenkungsstelle der Fühler erhaben gerandet, vorn niedergedrückt, aber deutlich von der Öberlippe abgesetzt. Fühler gelbbraun, dünn, schwach gesägt, die Basis der Fld. kaum erreichend, Glied 2, 3 und 4 gestreckt, unter sich gleich lang und etwas länger als die folgenden. Halssch. etwas länger als breit, an den Seiten ziemlich parallel, nur an den Vorderecken verrundet, vor der Mitte fast etwas breiter als vor den gekielten, wenig divergirenden Hinter- ecken, hinten mit kurzer Mittelrinne, überall sehr dicht, gleich- mäfsig und nicht stark punktirt, Seitenrandlinie in der Mitte oft undeutlich oder fehlend. Fld. an der Basis kaum breiter als das Halssch., ziemlich parallel, hinter der Mitte gemeinschaftlich zu- gerundet, punktirt-gestreift, ihre Zwischenräume, namentlich an der Basis sehr dicht und fein punktirt. Seiten der Vorderbrust wie die Oberseite, die Spitze derselben etwas weniger dicht punktirt. Beine braun, bei dunklen Exemplaren mit geschwärzten Schenkeln. Die erste Species dieser Gattung von Madagascar; gehört in die Verwandtschaft des Agr. sordidus Ill., von dem er sich aber durch die stärkere Wölbung der Stirn und durch feinere Punktirung unterscheidet. Herrn Sikora, von dem ich diese Species erhielt, zu Ehren benannt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft 1.] 97 Neue Rlateriden- Arten. Beschrieben von Otto Schwarz. 1. Singhalenus Candezti nov. spec. Angustus, rufo-brunneus, griseo-pelosus; fronte quadrata, con- vera, haud carinata; antennis dimidio corporis, lanuginosis; pro- thorace latitudine iongiore, convezo, basi depresso, antice leviter angustato, punctato, angulis poslicis viz divaricatis, carinatis; elytris fortiter punctato-striatis; subtus concolor. — Long. 9 mill., lat. 2 mill. Cochinchina. Schmal, rothbraun, nur das Halssch. einen Ton dunkler, mit ziemlich dichter, grauer Behaarung. Stirn ziemlich quadratisch, vorn gerade abgestutzt, gewölbt, ohne deutlichen Längskiel. Fühler von halber Körperlänge, dicht wollig behaart, 3. Fühler- glied mehr als doppelt so lang als das 2., aber ein wenig kürzer als das 4. Halssch. länger als breit, an den Seiten gerade, nach vorn sehr wenig verengt und stark gewölbt, auf der Basalhälfte niedergedrückt, mälsig stark und mäfsig dicht punktirt, Hinterecken in der Richtung der Seiten nach hinten gerichtet, deutlich gekielt. Fld. wenig breiter als das Halssch., stark punktirt-gestreift, von der Mitte an nach hinten verengt. Vorderbrust der Quere nach stark gewölbt, die Nähte zu beiden Seiten eingedrückt. Durch geringe Gröfse, lange Fühler und schwächere Punktirung des Halssch. vor allen Arten ausgezeichnet. 2. Ischiodontus prominens nov. spec. Niger, nmitidus, longe nigro-pilosus; fronte valde porrecta, antennis rufis, articulo tertio quarto aequali; prothorace latitudine longiore, conico, medio bifoveolato, parcius profundeque punctato, angulis posticis divaricatis, fortiter carinatis; elytris prothorace latioribus, a basi angustatis, haud striatis, punctatis, apice acumi- natis; pedibus rufis. — Long. 21 mill., lat. 5 mill. Brasilia (?). Schwarz, glänzend, Halssch. wenig dicht, ziemlich lang, auf- stehend behaart (die Behaarung der Fld. ist abgerieben), die Hinterecken des Halssch., die Naht der Fld. auf der hinteren Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft. 7 98 Otto Schwarz: Neue Elateriden- Arten. Hälfte, ihre Spitze und ihr äulserster Seitenrand bräunlich. Stirn zwischen den Fühlern weit vorragend, mit gerundetem Vorderrande, eingedrückt, stark, tief und wenig dicht punktirt. Fühler roth, das Halssch. überragend, ihr 3. Glied dem 4. gleich. Halssch. länger als breit, von der Basis an nach vorn geradlinig, kegel- förmig verengt, in der Mitte beiderseits mit einem tiefen Grübchen, mit starken und tiefen Punkten wenig dicht besetzt, an der Basis fein punktirt, die Hinterecken in der Richtung des Seitenrandes divergirend, stark gekielt, ihre Spitze leicht nach abwärts gekrümmt, Fld. breiter als das Halssch., von der Basis nach der Spitze all- mählich verengt, zugespitzt, nicht gestreift, nur ein feiner Naht- streifen und ein feiner Seitenrandstreifen ausgebildet, mit feinen Punktreihen und fein und zerstreut punktirten Zwischenräumen; die Punkte der Zwischenräume fast so grols wie diejenigen der Punktreihen, daher diese sehr undeutlich. Unterseite sehr fein punktulirt, Seiten und Mitte der Vorderbrust grob punktirt, Spitze des Abdomens röthlich, Beine roth. Ohne nähere Vaterlandsangabe durch Hrn. Ribbe (Dresden) erhalten. Gehört in die Nähe von /. puncticollis F. 3. Monocrepidius pseudoscalaris nov. Spec. Ex affinitate M. scalaris, sed brevior. Niger, opacus, subtiliter griseo-pubescens; antennis brevibus, testaceis; prothorace latitudine longitudine aequali, apice a medio angustato, creberrime punctlato, postice canaliculato, angulis posticis acutlis, divaricatis, carinatis, saepe brunnescentibus; elytris a basi sensim angustatis (2 elytris ultra medium parallelis), profunde striatis, strüis grosse punctafis, rufo-ferrugineis, punctis duobus in singulis nigris, saepe vitta sutu- ralı plus minusve late nigra; pedibus testaceis. — Long. 11— 15.4 mill., lat. 3.2—4.4 mill. Paraguay. Dem M. scalaris Germ. sehr ähnlich, in der variabeln Zeich- nung vollständig mit ihm übereinstimmend und deshalb wohl immer mit ihm zusammengeworfen; er ist kleiner als scalaris und im Verhältnifs immer breiter. Beide Arten unterscheiden sich folgender- malsen: 1. M. scalaris Germ. Gestreckt, 15—16.4 mill. lang und 3.4—4.4 mill. (2 bis 5.2 mill.) breit, durchschnittlich 3.5mal so lang wie breit, mit kräftigen Fühlern, die die Hinterecken des Halssch. um 13 bis 2 Glieder überragen. Otto Schwarz: Neue Blateriden- Arten. 99 Halssch. beim g etwas länger als breit, an den Seiten sehr wenig gerundet, nach vorn fast allmählich verengt, vor den ziem- lich stark divergirenden Hinterecken sanft ausgeschweift. Fld. deutlich breiter als das Halssch. und bis zur Mitte parallel. 2 breiter als das Z\, Halssch. so breit wie lang, an den Seiten etwas stärker gerundet, Fld. nach der Mitte zu oft sehr schwach verbreitert. 2. M.pseudoscalaris Schw. Kürzer (8. o.), g' durchschnittlich kaum mehr als ö5mal so lang wie breit, mit kürzeren, schwächeren Fühlern, die die Hinterecken des Halssch. nicht überragen. Halssch. nicht länger als breit, von der Mitte an nach vorn stärker verengt, an den Seiten mehr gerundet. Fld. kaum breiter als das Halssch., von der Basis an nach hinten meist schwach und allmählich verengt. Q etwas breiter als das g', mit breiterem, seitlich stärker ge- rundetem Halssch., kürzeren Hinterecken desselben und mehr parallelen Fld. Aus Paraguay durch Hrn. Dr. Drake erhalten, aber wahr- scheinlich weiter verbreitet. 4. Monocrepidius Drakei nov. spec. Fusco-niger, opacus, fulvo-griseo-pubescens; antennis rufo-ferru- gineis, articulis secundo tertiogue minimis, aequalbus; prothorace longitudine latiore, apice a medio rotundatim angustato, lateribus anguste brunneo-marginato, creberrime punctato, basi medio longi- trorsum impresso, angulis posticis rufo-brunneis, haud divarıcatıs, externe carinalis; elytrıs thoracıs latitudine, ultra medium parallelis (g) vel ovaliter elongatis (9), rufo-brumneis, vitta suturali latissima, margine utrinque dissecta, obscuro-brunnea, profunde punctato- striatis, strüis haud grosse punctatis; pedibus flavo-testaceis. — Long. 11.2— 13.6 mill., lat. 4—5 mill. Paraguay. Bräunlich-schwarz, dicht und kurz, gelblich-grau behaart. Fühler braunroth, kurz, beim g' nur bis zur Basis des Halssch. reichend, beim 2 kürzer. Halssch. (g') wenig breiter als lang, von der Mitte nach vorn gerundet-verengt, nach hinten mit ziemlich parallelen Seiten, sehr dicht und ziemlich stark punktirt, der schmale Seitenrand und die nicht divergirenden, hart am Aufsen- rande gekielten Hinterecken braunroth, Halssch. des 2 deutlich breiter als lang und an den Seiten vor der Basis der Hinterecken 7 3 100 Otto Schwarz: Neue Elateriden- Arten. schwach eingezogen. Fld. nicht breiter als das Halssch., mit ab- gerundeten Schultern, beim g' bis zur Mitte fast parallel, beim 2 gestreckt oval, braunroth, auf dem Rücken der Länge nach breit bräunlich-schwarz, diese Zeichnung vor und hinter der Mitte beider- seits (oder auch noch vor der Spitze) verbreitert, dem Seitenrande zustrebend, aber verwaschen, unscharf begrenzt, die Zwischen- räume der ziemlich tiefen Punktstreifen dicht, fein und etwas runzlig punktirt, die Punkte in den Streifen viel kleiner als bei scalarıs Germ. Unterseite etwas glänzender, sehr dicht punktirt und fein behaart. Beine röthlich gelbbraun. Dem M. Azarae Cand. verwandt, aber abgesehen von der ver- schiedenen Färbung auch breiter und dichter punktirt. 2 Ex. (Z' und 2) durch Hrn. Drake aus Paraguay erhalten, dem ich diese Art widme. 9. Monocrepidius figuratus nov. spec. Minutus, rufo-testaceus, subtiliter griseo-pubescens; fronte nigra; antennis articulo tertio secundo longiore quartoque breviore; pro- thorace latitudine vir longiore, basi apiceque paulo angustato, nigro, Iinea media basi lateribusque rufo-testaceis, sublilissime confertim punctato, angulis postieis haud divaricatıs, externe subtilissime carı- natis; scutello testaceo; elytris thoracis latitudine, apice in singulis oblique subtruncatis, punctato-striatis, sulura, macula basali, linea marginali, fasciaque ultra medium nigris; abdomine laleribus infus- catis; pedibus testaceis, tarsorum laminis distinctis. — Long. 6 mill., lat.: fere 2 mill. Paraguay. Röthlich-gelbbraun, Stirn geschwärzt; Halssch. in der Mitte etwas breiter als an der Basis und Spitze, mit sanft gerundeten und fein gerandeten Seiten, dieht und sehr fein punktirt, die Zwischenräume der Punkte bei stärkerer Vergrölserung äufserst fein chagrinirt, auf der Scheibe mit Ausnahme einer schmalen Mittellinie bräunlich-schwarz, die Vorderecken, ein schmaler Seiten- rand und die Basis mit den Hinterecken in grölserer Ausdehnung röthlich-gelbbraun. Die Fld. nur so breit wie das Halssch., hinter der Mitte schwach gerundet-verengt, und jede einzelne an der Spitze schräg nach innen etwas abgestutzt, eine grolse, gemein- schaftliche, viereckige Makel an der Basis, der Aufsenrand mit den Epipleuren von der Schulter bis zur Mitte und eine breite Quer- binde hinter der Mitte, die am Seitenrande und noch mehr auf der Naht nach vorn und hinten sich verbreitert, schwarz. Unterseite Otto Schwarz: Neue Blateriden- Arten. 101 und die Beine röthlich-gelbbraun, das letzte Abdominalsegment an der Basis und die übrigen am Aufsenrande gebräunt. Tarsen mit deutlich gelapptem 4. Gliede. Gehört in die Verwandtschaft des M. melanophthalmus Cand., dem er namentlich in der Punktirung des Halssch. ähnelt. Durch Hrn. Dr. Drake aus Paraguay erhalten. 6. Pomachilius Drakei nov. spec. Testaceus, flavo-griseo-pubescens; fronte nigra, creberrime fortiterque punctata; antennis fuscis, articulo primo testaceo; pro- thorace latitudine viz longiore, lateribus parallelo, vitta media nigra, basi parcius lateribus apiceque corfertim fortitergue punctato; elytris prothorace latioribus, punctato striatis, apice breviter truncatis, puncto humeralı fascin media apiceque nigris; abdomen meta- thoraceque obscuro-brunneus, pedibus testaceis. — Long. 5 mill., lat. 13 mill. Paraguay. Röthlich-gelbbraun, gelblich-grau behaart. Kopf schwarz, Stirn gewölbt, ihr Vorderrand etwas aufgebogen, auf dem Scheitel mit einer schwach angedeuteten Längsfurche, überall stark und sehr dicht punktirt. Fühler mit Ausnahme des 1. Gliedes dunkel- braun, die Hinterecken des Halssch. kaum überragend. Halssch. auf der Mitte der Länge nach geschwärzt, kaum etwas länger als breit, an den Seiten parallel, die Hinterecken schwach divergirend, mit einem feinen, schräg nach innen gerichteten Kiel, an der Basis mit kurzer Mittelfurche und fein und wenig dicht, an den Seiten, namentlich nach vorn stark und gedrängt pünktirt, die Punkte hier wie diejenigen der Stirn bei stärkerer Vergröfserung nabel- förmig, die Fld. breiter als das Halssch., mit kurz abgestutzter Spitze, punktirt-gestreift, die Punkte in den Streifen stark und ziemlich tief; gelbbraun, ihr hinteres Drittel, eine Querbinde in der Mitte, die sich am Seitenrande und auf der Naht nach vorn und hinten etwas verbreitert, die Naht, das Schildehen und die Schulterbeule schwarz oder bräunlich-schwarz. Unterseite mit Aus- nahme der Vorderbrust dunkelbraun, Beine gelbbraun. Gehört in die II. Section nach Candeze. Hrn. Dr. Drake gewidmet, der diese Art in Paraguay sammelte. 7. Pomachilius virgulatus nov. spec. Flavus, nitidus, flavo-pubescens; antennis elongatis; prothorace latitudine haud longiore, antice subdilatato, subtiliter punctato, 102 Otto Schwarz: Neue Elateriden - Arten. angulis posticis divarıcatis, carinatis; elytris prothorace latioribus, plus gquam triplo longioribus, postice attenuatis, apice breviter fruncatis, punctato-striatis, sutura, lineis quatuor in singulis, ab- breviatis, epipleuribusgue nigris. — Long. 84 mill., lat. 2 mill. Brasilia. Gelb, glänzend, mit ziemlich dichter, gelber Behaarung. Fühler von halber Körperlänge. Halssch. kaum so lang wie breit, in der Mitte etwas schmaler als dicht hinter den Vorderecken und an der Basis, fein und mälsig dicht punktirt, die Hinter- ecken divergirend und nahe dem Aufsenrande mit einem feinen, bis zur Mitte reichenden Kiel. Fld. breiter und mehr als drei- mal so lang als das Halssch., sehr allmählich bis zur Spitze verengt, an der Spitze kurz abgestutzt, punktirt-gestreift, ihre Naht, der dritte, fünfte, siebente Zwischenraum und der Aufsen- rand bis zu # ihrer Länge schwarz, Epipleuren gelb, nahe der Hinterbrust bis zu den Hinterhüften mit einer eingedrückten, schwar- zen, punktirten Linie. Unterseite bräunlich-gelb, dicht behaart, Beine gelb. Unterscheidet sich von lineolatus Cand. durch bedeutendere Grölse, dichtere und stärkere Behaarung und durch die Zeichnung, durch die er sehr an Aeolus virgulatus Cand. erinnert. 5. Aphanobius melanurus nov. spec. Parallelus, niger, cervino-pubescens; prothorace latitudine lon- giore, apice angustato, crebre punctato, angulis posticis vir divari- catis, carinatis; elytris prothoracis latitudine, rubiginosis, postice nigricantibus, apice subtruncatis, punctato-striatis, interstitis punctu- latis; pedibus brunneis, antennis (basi ezcepta) testaceis. — Long. 14 mill., lat. 34 mill. Himalaya. Schwarz, mit röthlich-brauner Pubescens, Fühler mit Aus- nahme des Wurzelgliedes braunroth, 2. und 3. Glied klein, ziem- lich gleich, zusammen etwas kürzer als das 4.; Halssch. länger als breit, vor der Mitte nach vorn verengt, mälsig stark und dicht punktirt, hinten mit der Spur einer Mittelrinne, Hinterecken gekielt, ziemlich lang, die Basis der Fld. umfassend, kaum divergirend. Schildchen ziemlich lang, schwarz. Fld. kaum etwas breiter als das Halssch., parallel, hinter der Mitte schwach gerundet- verengt, mit schwach abgestutzter Spitze, braunroth, hinter der Mitte nach der Spitze zu allmählich schwarz, mäfsig stark punktirt-gestreift, Beine braun. Otto Schwarz: Neue Elateriden- Arten. 105 9. Cosmesus Drakei nov. spec. Fuscus, minus nitidus, cervino-pubescens; fronte medio leviter impressa, punctis minimis umbilicatis confertim obtecta; antennis testaceis ; prothorace latitudine longitudine subaequali, antice parum angustato, postice tenuiter canaliculato, crebre subtiliter punctato, punctis subumbilicatis, lateribus rufo-testaceo, angulis posticis haud divarıcatis, distincte carınatis; elytris punctato-striatis, interstitüis planıs scabrose-punctulatis, apice indistincte emarginatis, subintegris; pedibus flavo-testaceis. — Long. 6—7 mill., lat. 13—2 mill. Paraguay. Schwärzlich-kastanienbraun, ziemlich matt, mit dichter, etwas seidenartiger, röthlich-grauer Behaarung. Stirn sehr dicht und ziemlich fein punktirt, die Punkte bei stärkerer Vergröfserung deutlich genabelt. Fühler die Basis der Fld. kaum erreichend und wie die Taster röthlich-gelb. Halssch. so lang (J') oder kaum so lang (2) wie breit, nach vorn sehr wenig, beim 2 etwas deutlicher, verengt, hinten mit feiner, angedeuteter Mittelrinne, beiderseits namentlich an der Basis breit hell-rothbraun, auch der Vorderrand oft röthlich gesäumt, dicht und fein punktirt, die Punkte an den Seiten nach vorn bei stärkerer Vergrölserung mehr oder weniger deutlich genabelt, die Hinterecken mit einem deutlichen Kiel. Fld. punktirt-gestreift, mit ebenen, dicht und etwas körnig punk- tirten Zwischenräumen, an der Spitze sehr wenig abgestutzt oder ausgerandet, hinter der Basis beiderseits manchmal verwaschen heller röthlich - braun. Seiten der Vorderbrust und die Beine röthlich -gelbbraun. Ist mit ©. bonariensis Boh. verwandt, ven dem er sich durch seine Behaarung und Färbung leicht unterscheidet. Hrn. Dr. Drake gewidmet, der diese Art in Paraguay sammelte. Pseudagriotes nov. genus. Frons medio deflera, utringue ad antennarum insertionem mar- ginata. Prothoracis latera marginata, carına laterali antrorsum subtus fleza. Cozae poslicae eztrorsum sensim angustatae. Tarsorum articulus quartus minutus, subtus lamellatus. Diese interessante Gattung hat ganz den Habitus eines Ayriotes aus der Gruppe des Heyden Schwarz; die Bildung der Stirn, des Halssch. und der Hinterhüften ist die eines echten Agriotes, aber das 4. Tarsalglied aller Fülse ist auffallend klein, schwach herz- 104 Otto Schwarz: Neue Elateriden - Arten. förmig und auf der Unterseite gelappt, und an den Hinterbeinen ist das 1. Tarsalglied so lang wie die beiden folgenden zusammen. Es ist dies die erste paläarktische Gattung der Ludini, bei wel- cher das 4. Tarsenglied gelappt ist; die einzige bis jetzt bekannte Art derselben ist die folgende. 10. Pseudagriotes Holtz:. Rufo-ferrugineus, dense subtiliter pubescens; antennis elongatis, fiiformibus, articulo secundo tertio aequali; prothorace latitudine longiore, anlice parum angustato, dense subtiliter punctato, angulis posticis longiusculis, acutis, carinatis; elytris prothorace latioribus, ultra medium subdklatatis, striatis, strüs subtiliter punctatis; corpore subtus concolore. — Long. 12 mill., lat. 3.4 mill. Amasia. Röthlich-gelbbraun, mit kurzer, anliegender, etwas seiden- glänzender Behaarung dicht bekleidet. Fühler lang, dicht behaart, die Hinterecken des Halssch. um 3 Glieder überragend, ihr 2. und 3. Glied klein, unter sich gleich und zusammen nicht länger als das 4., dieses wie die folgenden schmal und gestreckt, letztes Glied einfach. Halssch. länger als breit, fein und sehr dicht punktirt, nach vorn sehr wenig verengt und hier wie der Kopf etwas dunkler braun, die Hinterecken ziemlich kräftig und spitz, gekielt und in der Richtung der Halsschildseiten divergirend, an ihrer äufsersten Spitze (wie bei manchen Ludius- Arten) mit stärkerer Haarborste; die Basalstrichelchen des Halssch. — neben den Hinter- ecken — fehlen. Schildchen ziemlich lang und schmal. Die Flad. sind breiter als das Halssch., bis hinter die Mitte fast etwas ver- breitert, fein gestreift, in den Streifen sehr fein punktirt, die Zwischenräume flach, fein und sehr dicht punktulirt. Unterseite wie die Oberseite gefärbt und behaart, Prosternalfortsatz lang, gerade und zwischen den Vorderhüften der Länge nach etwas eingedrückt. Hrn. Holtz gewidmet, der diese Art bei Amasia (Gözna, in 1000 Meter Höhe) entdeckte. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 105 Javanische Zuckerrohrschädlinge aus der Familie der Rhynchoten. Von G. Breddin in Magdeburg. Herr Dr. W. Krüger aus Halle erhielt im Jahre 1886 den Auftrag, nach deutschen Mustern eine Versuchsstation für den Zuckerrohrbau auf Java einzurichten. Während seiner fünfjährigen Thätigkeit auf jener Insel wandte er in dankenswerther Weise seine Aufmerksamkeit auch den thierischen und pflanzlichen Feinden jenes Kulturgewächses zu, welche, wenn sie auch für das Gedeihen des Zuckerrohrs von grölster Bedeutung sind, doch bisher von den Sammlern übersehen zu sein scheinen. Von seiner Ausbeute an Insekten sind nur die Angehörigen bekannterer Ordnungen, sowie die Physopoden bis jetzt bearbeitet, die übrigen nicht! Von Hemipteren wurden je zwei Arten Heteropteren und Cica- dinen an mich eingesandt. Drei dieser Arten dürften bisher noch unbeschrieben sein, die vierte hatte bereits Hrn. Dr. Karsch in Berlin vorgelegen und war von ihm als Colobathristes saccharicida Karsch beschrieben worden [Entom. Nachr. Jahrg. XIV (1883)]. Der Beschreibung wäre etwa noch hinzuzufügen, dafs die Länge des Schilddorns etwas schwankt, nie aber die Hälfte der Pronotum- länge erreicht. Er ist schräg nach hinten gerichtet und ohne jede Biegung. Dunkle Exemplare (einzelne Männchen) zeigen auf dem Pronotum schwarze Punktirung; die letzten Rückensegmente und die Seiten des Bauches innerhalb des gelblichen Connexivums sind bei diesen schwarzbraun, die Schenkelenden dunkel angelaufen. Eier. Sehr schlank eiförmig, flachgedrückt, rostroth, 2 mill. lang, etwa 4 mill. breit. Der „Eideckel“ ist am dickeren Ende des Eies angebracht, jedoch nicht symmetrisch, sondern so, dals er völlig der einen der beiden Flächen angehört. Er trägt- einen Ring ungleich vertheilter spitzer Höckerchen. Larve. (Nahezu ausgewachsene Thiere, 8 mill. lang.) Dem . Imago ähnlich. Schildflügelschuppe länger als Kopf und Pronotum zusammen, die Unterflügelschuppe verdeckend. Fünftletztes Rücken- segment noch deutlich durch eine wellenförmige Naht vom folgen- den geschieden. 106 G. Breddin: Javanische Zuckerrohrschädlinge Rücken mit drei Drüsenöffnungen, von denen die erste auf der Scheibe des verlängerten viertletzten Rückensegments, die fol- genden zwischen dem viert- und drittletzten und dem dritt- und vorletzten Segment stehen. Drüsenmund schmal, obere Lippe lappenförmig die Mitte der Oeffnung verengend, so dafs die Oeff- nung eine brillenförmige Gestalt erhält. Färbung ähnlich der des Imago, doch bleicher. Pronotum und Brust graubraun. Pronotummittellinie und Schildehengegend dunkler. Freie Schildspitze verdickt, weils, ohne Schilddorn. Hinterleib zart fleischroth mit gelblichen Rändern, Afterstück und die schmalen Ränder der Rückendrüsen schwarz. Fufs noch zweigliedrig, Endglied schwärzlich. Periscopus Breddin nov. gen. Capsidarum. Caput verticale, parvum, nitidum, a supero visum late trans- versum, breve, convezum; oculis sat magnis, postice suffultis, pronoti margine antico minime incumbentibus. Caput a latere visum globo- sum, infra vir proboscoideum, oculis ovatıs, gula brevissima, fere verticali; clypeo lineari fere in linea ficta scrobes antennules con- Jungente in ‚frontem transeunte. Pronotum depressum, campanulı- forme, angulis anticis omnino rotundatis, laterıbus marginatis, callıs anterioribus duobus indistinctis et fere in medio depressione trans- versali levissima usque ad margines laterales extensa. Xyphus conveziusculus; margine antico acetabulorum anticorum ad rimam acutius bituberculato. Alarum areola hamo destituta. Tibiae graciles, posticae setis fortioribus destitutae; tarsorum posticorum articulo basali brevi; articulo apicali illo longiore, gracilk; arolüs nulls, unguiculis gracılibus, leviter curvatis, .basi paullo dilatatis. Anten- narum longarum arliculo secundo fortiusculo, tibüs fere crassiore, cylindrico. Rostrum cozas intermedias haud superans, articulo tertio depressiusculo secundo paullo latiore, articulis tertio et quarto simul sumptis hoc longioribus. Periscopus mundulus Breddin n. sp. Caput laevissimum, pronotum et mesonotum magis opaca, minu- fissime transverse rugulosa, hemelytra nuda (an post mortem detrita?), venter breviter densiusgne flavo-pilosum. Corpus nigrum, ventre, meso- et metastethio fusco-brunneis vel brunneis; corio, articulo antennarum primo, rostro, apice sordido ezcepto, pedibus cum cozis, harum basi excepta, verticis duabus maculhs minutis, rotundaltis luteoalbis. Membrana albescente, haud pellueida. Hemelytra abdominis longitudinem vix superantia, ıntra aus der Familie der Rhynchoten. 107 fascia lata longitudinalı, mazımam etiam membranae partem occupante, plus minus dilute fusca. Antennarum longarum articulus primus aeque longus ac caput a supero visum, et hoc tota fere sua longitudine superans; articulus secundus primo fere triplo longior et articulis apicalibus duobus filiformibus simul sumptis distincte brevior. — Long. 3— 34 mill. Die Art zeigt im Habitus oberflächliche Aehnlichkeit mit Mecomma und hat in der Kopf-, besonders aber in der Brustbildung manches mit Globiceps Uebereinstimmende, doch zwingt das Fehlen der Haftlappen, die Gestalt des hinten niedergedrückten, fast ebenen Pronotums, die Beschaffenheit des Rüssels etc. dazu, sie in einer eigenen Gattung unterzubringen. Bei dunkleren Stücken wird der schwärzliche Wisch der Halb- flügel so breit, dafs auf Corium und Membran nur ein breiter Streif längs des Vorderrandes, sowie ein schmaler Längsstreif am Innen- rande der Membran frei bleibt. Larve. Blafsroth, Exemplare vor der Häutung schmutzig- ziegelroth mit blalsrothem Bauch. — Länge 1—24 mill. „Lebt sowohl als Larve wie als fertiges Insekt, besonders hinter den Blattscheiden verborgen, auf Zuckerrohr.“ [Dr. Krüger. ] Unter den eingesandten Imagines und Larven befanden sich ein- zelne Stücke einer Anthocoride mit lang vorgestrecktem Schnabel. Da ich wiederholt unsere Anthocoris silvestris L. in dieser Stellung auf rothe Milben und wehrlose Insekten Jagd machen sah, so liegt die Vermuthung nahe, dafs wir es hier mit einem Verfolger des Periscopus zu thun haben. Dicranotropis vaslatriz Breddin n. sp. Griseo-flavescens, corpus infra obscurius, dilute fusco- vel nigro- maculatum vel fuscum. Vertez a supero visus reclangularis, latitudine paullo longior, antice truncatus; frons infra oculos parallela, latiuscula, duplo fere longior quam lata; frontis verlwcisque carinae laminalae, carına media paullo supra medium fronlis bifurcala et in vertice duas cellulas scrobiformes, quinguangulares inchudens. Pronotum capite paullo brevius, postice angulatim leviter excisum, carinis tribus, praesertim media, fortioribus, laminatis, divergentibus instructum; mesonotum carinis tribus rectis, parallelis, fihformibus. Antennarum articulus secundus primo tertia parte longior, compressiusculus, indistincte triquetrus, verruculosus. Tibia postica tarsıs ad unum sumptis quinta fere parie longior. Tegmina parallela, venis nodulıs 108 G. Breddin: Javanische Zuckerrohrschädlinge nigris minutissimis, saepe aegerrime distinguendis signatis; area apicali, ut in Delphace, nervuris quinque, quarum tertia ei quinta, haec basi, furcatae sunt. Mas et femina colore divergentes, mas obscurior. Antennarum articuli primi rostrique apicibus ipsis in ulroque genere nigris, pedum anticorum et mediorum tarsıs fuscescentibus eorundemque pedum tibiis fusce biannulatis. — Long. S' 34—33 mill., cum tegm. 44 mill.; 2 44 mill., cum tegm. 54 — 52 mill. Dunkle Exemplare (Männchen). Bleich graugelb. Vorder- und Mittelrücken zwischen den Kielen mit zwei breiten, schwärz- lichen Längsbinden, die oft in der Mitte verfliefsen und nur die Spitze des Schildchens frei lassen. Oberflügel im Basalfeld mit einem schwärzlichen, verwaschenen Längswisch in der Mitte. Das Apicalfeld ist schwarz und zeigt in jeder Zelle, aufser der mittleren, nahe dem Rande einen rundlichen, hellen Fleck. Unterseite des Körpers schwarzbraun. Ränder der Bruststücke und der Bauch- segmente mehr oder weniger breit gelblich. Stirn oben oft schwärz- lich angelaufen, nicht selten zeigen sich regelmälsig gestellte kleine, rundliche, hellere Flecken. Helle Exemplare (Weibchen). Mittelbinden des Vorder- und Mittelrüäckens mehr oder weniger verloschen. Oberflügel leicht bräunlichgelb, durchsichtig, mit unregelmälsigen schwärzlichen Randflecken am Ende jeder Apicalader. Oft findet sich auch ein in der Grundmitte des Apicalfeldes entspringender Längswisch im Endfelde. Unterseite des Körpers gelbbraun, mit einigen schwärz- lichen Flecken auf den Bruststücken, besonders der Hinterbrust, sowie einigen undeutlichen dunklen Wischen am Bauch und an den Seiten der Legescheide. FAR Larve. Länge 14—34 mill. Die Stirn aller Larvengenerationen mit zwei starken, parallel-durchlaufenden, weit getrennten Kielen. Vorder- und Mittelfuls zweigliedrig, Hinterfuls dreigliedrig. Je zwei Ringe der Vorder- und Mittelschienen, die Vorder- und Mitteltarsen, die Basis des ersten und das letzte Glied der Hintertarsen schwarz. Farbe des Körpers anfangs einfarbig graugelb, später mit un- deutlicher bräunlicher Zeichnung, welche im letzten Larvenstadium klar hervortritt. Lange vor der Häutung öffnet sich allmählich die Mittel- naht des Pro-, Meso- und Metanotums und zeigt so statt des Nahtkieles zwei parallele, bald mehr, bald weniger entfernte Mittelkiele. aus der Familie der Rhynchoten. 109 „Auf Java sehr verbreitet; lebt verborgen hinter den Blatt- scheiden und sticht diese und den Blattnerv, worin auch die Eier abgelegt werden, an. Auch auf Sorghum. Aufgescheucht, fliegt sie auf kurze Entfernung von Stengel zu Stengel.“ [Dr. Krüger.] Eumetopina Breddin nov. gen. Delphacinorum. Caput cum oculis pronoti latitudine postica viz angustius, verlice haud porrecto et oculos paullo superante, transverso, singulo oculo multo latiore, antice leviter roltundato, duabus instructo cellulis quinquangularıbus, magnis, oculos antice superantibus, quae' dues carınulas perbreves ad marginem verticis anlicum teretem emittunt. Frons latissima, fere aeque longa ac moz infra oculos lata, carinis lateralibus arcuatıs, carina media unica, tenuissima, infra Omnino evanescente. Clypeus carına destitutus, cum fronte leviter convezus. Antennarum articulus primus articuli secundi dimidio vir longior. Pronotum trapezoideum, postice angulatim emarginatum, medio quam caput distincte longvus, tricarınatum, carınis lateralibus divergentibus, postice abbreviatis, mesonoti carinis tribus postice leviter divergen- tibus. Tegminum area basalis sectoribus tribus, quorum posterior multo ante sectorem anteriorem furcatus est; cellula igitur angusta inter ramos sectoris posterioris posita duplo longior quam ea inter ramos sectoris anterioris. Genus fronte lata, rotundata, infra carına destituta facile distinguendum. Eumetopina Krügeri n. sp. Breddin. Corpus angustiusculum, fere parallelum, supra fusconigrum, subtus cum dorso abdominis sordide brunneum, femora subtus et elypeus apicem versus dilutiora. Fronte, margine ipso superiore ezcepto, genis, margine postico lato prothoracis, apice imo scutellı, pedum posticorum spinis mobilibus antennarumque articuk secundi stria inferiore albis; marginibus posticis depressiusculs, saepe etiam depressionibus medis canalıformibus segmentorum ventris pectoris- que majore parte flavo-albescentibus. Cozis anticıs et intermedüs sordide brunneis. — Long. 5+— 34 mill. Die schwärzliche Färbung der Oberseite, der breite, weilse Hinterrand des Vorderrückens und die weilse Stirn machen das Thierchen leicht kenntlich. Der Scheitel ist kaum $ so lang als breit, seine Kiele dünn, die von ihnen eingeschlossenen Felder kaum vertieft. Längs des flach-bogenförmigen Vorderrandes des Kopfes bildet eine sehr feine gerade Nahtkante und davor, schon auf der Unterseite des Kopfes, 110 G. Breddin: Javanische Zuckerrohrschädlinge etc. eine schmale, seichte Furche die Scheide zwischen Scheitel und Stirn. Analsegment des Männchens zungenförmig, Seiten bis etwa zur Mitte geradlinig divergirend, dann zugerundet, hinten mit fünf aufgesetzten Spitzchen, die von kurzen, steifen Härchen fast ver- deckt sind. & Larve. Länge 3—34 mill. Weils; Augen, Beine, Stirn oben und an den Seiten, Aftersegment und die Seiten des letzten Rücken- segments bräunlich. Schmal, hinten spitz zulaufend; Unterflügelschuppen neben denen der Oberflügel sichtbar. Kiele der Rückentheile sehr schwach. Mittelkiel der Stirn fehlend. Stirnscheitelgrenze deutlich, Stirn sehr breit und kurz, l4mal breiter als lang; die Fühlergruben unten nicht überragend. „Lebt wie Dicranotropis vastatriz Br., doch ist sie nur von vereinzelten Stellen auf Java (Semarang) und Borneo (Sambas) bis jetzt bekannt.“ |[Dr. Krüger.] Orina cacaliae var. lissahorensis. Laete viridis, nitida, elytris subtiliter vage, minus crebre punc- talis, interne virz rugulosis, nitidissimis, basi aureis. — Moravia: Lissa hora (Reitter, Janacek). Viel glänzender, weitläufiger, feiner und flacher punktirt als die Sudetenform senecionis Schumm,, lebhaft metallisch -grün, nur die Brust dunkler, grünlich-blau angelaufen, ein Streifen über dem Seitenrande der Fld. und neben der Naht messingfarbig schimmernd, die Basis, von einer Schulterbeule zur andern, gold- farbig. j In der Färbung und dem Glanze der Oberseite erinnert diese Localform sehr an die etwas kleinere Or. speciosissima aus den Alpen. Die Punkte der Fld. sind auf der inneren Hälfte fein, flach, ohne Querrisse, oder nur mit sehr feinen und kurzen; nach aulsen zu, auf dem gesättigter gefärbten Theile, werden die Punkte kräftiger und ihre Zwischenräume runzelig. Bei einer seltenen Farbenabänderung sind Kopf, Halssch. und Beine verschossen oder gesättigt kupferroth, die übrigen Körper- theile schwarz, mit olivengrünem Schimmer, an der Basis und Naht oft etwas kupferig: Var. Janaceki. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] ‚ut Varietäten der Dieranorrhina Oberthüri Deyr. Nachdem mir ein Ex. der Dicranorrhina carnifex Harold (Monatsber. der K. Akad. zu Berlin, Käfer von Hildebrandt in Ost- afrika 1878, p. 212) von Ikutha (Ostafrika) von Hrn. Prof. Hauser eingesendet wurde, bei welchem deutliche weilse Längsflecke (ähn- lich wie bei Oberthüri) an der Basis des 35., 4. und 5. Hinter- leibssegmentes vorhanden sind, besteht für mich nicht der mindeste Zweifel mehr, dals carnıfer als Var. von Oberthüri mit rothen Schenkeln und Schienen zu betrachten ist. Bereits Hr. v. Harold hatte a. a. O. gesagt: Omne tamen dubium de valı- ditate hujus speciei, quae forsan insignem tantum Oberthüri vurie- tatem exhibet adhuc non exclusum. Der Käfer stimmt genau in der charakteristischen Kopfbildung des g' mit Oberthüri überein; das Ex. aus Ikutba zeigt die von v. Harold beschriebene „vitta alba brevis“, die ich allerdings ähnlich nur bei einem Ex. der Oberthüri vorgefunden habe !). Da Hr. Möllenkamp in neuerer Zeit einige Ex. der sehr schönen Varietät mit weilser Rücken- und Seitenbinde erhalten hat, führe ich nunmehr für dieselbe den Namen bifasciata ein, was ich 1881 in meinem Aufsatze über die Varietäten der Dier. Oberthüri (D. E. Z. 1881, p. 260 u. 261) unterlassen habe. Hr. Möllenkamp schreibt mir ferner, dals er ein Paar dunkel- grüne und ein Paar ganz blaue besitze; für letztere wäre wohl der Varietätsname cyanea einzuführen, ebenso wie für die blaue Var. der Derbyana, die ich von Dr. Staudinger aus Transvaal erhielt. Bei der Hauser’schen carnifer ist die kurze Binde auf der Mitte der Fld. aus zweien zusammengesetzt; die Zusammensetzung findet sich bei der von mir 1881 erwähnten var. bifasciata genau an derselben Stelle, die ich für eine zufällige hielt; sie ist aber auch bei dem, mir von Hrn. Möllenkamp übergebenen Ex. vor- handen, wenn auch nur schwach; sie ist ebenfalls bei 22 der var. bifasciata meiner Sammlung sehr deutlich sichtbar. Bei ge- nauerem Vergleich der Dorsalbinde der bifasciata findet man auch, etwa in gleicher Linie mit der Spitze des Schildchens, dieselbe 1) Dieselbe ist bei dem in meinem Aufsatz in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1881, p. 261 unter b. beschriebenen Ex. auf der Mitte der Fld. vorhanden, allerdings schmäler als bei dem Hauser- schen Stücke. 112 G.Kraatz: Varietäten der Dicranorrhina Oberthüri Deyr. mehr oder minder deutlich der Länge nach getheilt. Aus dieser Erscheinung läfst sich meines Erachtens der Schlufs ziehen, dafs wir es bei der Oberthüri im Grunde nicht mit 2, sondern mit 4 Binden auf jeder Fld. zu thun haben, nämlich mit einer Naht- binde, die nicht selten bis zur Mitte hinaufsteigt, einer Seiten- randbinde, einer Schulterbinde und einer Mittelbinde, die zwischen Naht- und Schulterbinde liegt. Diese Naht-, Mittel- und Schulter- binden können sich sehr verschieden entwickeln; sie thun dies nur sehr selten so, dafs wirklich eine schräge Mittelbinde aus ihnen entsteht; in der Regel bleibt die kurze Mittelbinde (2—3 mill. lang) von der Nahtbinde, die neben ihr bis zur Mitte aufsteigt, ge- schieden; alsdann ist noch gar keine Schulterbinde vorhanden, die sich in der Regel zuletzt entwickelt. Bei einem Weibchen meiner Sammlung indessen ist gleichzeitig eine 3 mill. lange, schmale Schulterbinde, eine 3 mill. lange Mittelbinde und ein kurzer Naht- fleck von 2 mill. Länge vorhanden; die Mittelbinde steht sehr deut- lich innerhalb der Schulterbinde; bei einem g' beträgt die Länge der Schulter und Mittelbinde nur 2 mill., während die Nahtbinde wohl 6 mill. lang ist. Eine prächtige Var. (lucida) ist noch die Form der Ober- thüri, bei der die ganze Oberseite einen grüngoldenen Schimmer zeigt, namentlich auch das Schildchen, während die Unterseite des Halsschildes, die Mittel- und Hinterbrust, der erste Abdominalring, die Mittel- und Hinterschenkel rothgoldig (nicht dunkelroth, wie bei carnifer Har.) sind. Ein Ex. von Bagamoyo. Dr. @. Kraatz. Onthophagus viridis Menetr., Cat. rais. wurde gefangen in Riga von Johann Mikutowiez am 11. IX. 94 bei Lenkoran, am SW.-Ufer des Kaspi-Sees, in gröfseren Mengen in Gesellschaft von Onth. vacea und taurus, im Mist der Pferde, resp. Esel, auf dem lehmig-grandigen Wege von Lenkoran nach den russischen Mineralquellen (heifse Quellen), im Randgebirge des Talyschs (Buchen-Eichenwald), 200— 300 Fuls über dem Kaspi- Spiegel, 14 Werst von den genannten Quellen. Scheint eine Herbst- Art zu sein, da Mitte August an derselben Stelle nur Sisyphus und einige andere Onthophugi zu finden waren. Menetries fing nur 1 (?) Stück, Reitter erhielt durch Hrn. Leder von demselben klassischen Fundorte 2 Stücke. Dr. @. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 113 Beitrag zur Kenntnils der Fauna von Deutsch-Ost- Afrika. Von Joh. Faust. Das folgende Verzeichnils ist aus dem von F. Hartmann, Dr. G. Kraatz eingesandten Material und aus meiner Sammlung zusammengestellt; sämmtliche hier aufgezählten Arten sind in letz- terer vertreten. Blosyrus obliquatus Duviv., Ann. Belg. 1392, P- 164 u. 309. Tanga (Hartmann). Synaptoplus cervinus Gerst., Wiegm. Arch. 1871, I, p. 69. Tanga (Hartmann, Kraatz). Synaptoplus Kraatzi n. sp. g\. Late ovatus, postice sub- acuminatus, depressus, niger, nitidus, dense supra subcoeruleo-, mar- gimibus et postice croceo-squamosus; rostro latitudine longiore, parallelo, sulcis duabus obliquis basin versus convergentibus et aream triangularem nudam includentibus praedito, dense minuteque punctato punctisque majoribus adsperso; prothorace transverso dorso medio sublaeve denudato utrinque inaequaliter subnoduloso, lateribus subgranuloso; elytris valde rotundato- ampliatis, postice subacumi- natis et subabrupte obliquo-declivibus, punctis mediocribus undique remote seriatis sed in dimidia parte postica laterali subnuda nitida majoribus, interstitiuis planis; metasterni episternis angustis distinctis; femoribus eztus intra apicem impressis sublus croceo-squamosis. — Long. 12, lat. 6.5 mill. Ein Männchen. Ohne nähere Fundortangabe von Dr. Kraatz eingesandt und mir freundlichst überlassen. Im Habitus einem hinten weniger lang ausgezogenen Elytrurus ähnlich. Rüssel bedeutend länger als breit, wie die Stirne dicht und fein punktirt, mit grölseren eingestreuten Punkten, die beiden schrägen Rüsselfurchen tiefer als die basale winklige Trennungsfurche und mit dieser im Stirnpunkte zusammenstolsend. Geifselglied 2 etwas länger als 1, beide die längsten, 7 kegelförmig und noch so lang als breit. Thorax in der Mitte gerundet erweitert, zur Spitze wenig mehr als zur fein abgesetzten Basis verengt, die Seiten vor den Hinterecken leicht geschweift, bis auf die Mitte des Rückens Deutsche Entomol, Zeitschr. 1896. Heft I, 8 114 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs fein und dicht punktirt, jederseits flachgrubig und flachbeulig, an den Seiten flachkörnig. Decken etwas länger als breit, mit der grölsten Breite in der Mitte, hier beinahe doppelt so breit als an der Basis, die Seiten gerundet, nach hinten stark verengt und etwas zugespitzt, ihre Längswölbungslinie von der Basis bis zur Mitte flachbogig, hier am höchsten, dann in stumpfem Winkel schräg zur Spitze abfallend, flach quergewölbt, die Seiten auf der vorderen Hälfte mit einer Rundung, auf der hinteren Hälfte plötz- lich und mit der schrägen Spitzenfläche eine stumpfe Kante bildend unter den Leib gebogen, die hintere umgeschlagene Fläche glän- zend, fast kahl; entfernt gereiht-punktirt, die Punkte nicht tief und etwa doppelt so grols als die eingestreuten auf dem Rüssel, jeder dieser Punkte mit einem anliegenden hellen Börstehen, nur die Punkte der fünf äufseren Streifen auf der kahlen Seitenfläche viel grölser, tiefer und ohne Börstehen, die flachen Spatien mit ein- gestreuten, eine gelbliche Schuppenborste tragenden Pünktchen, Spatium 5 auf der vorderen Hälfte aufserordentlich breit und zwei- reihig punktirt. Analsegment mit zwei eingedrückten Längsfurchen. Unterseite fein und dicht punktirt, sowie mit eingestreuten grölse- ren Punkten, nur die drei mittleren Bauchsegmente weniger dicht punktirt. Blaugraue, kleine runde Schuppen bedecken ziemlich dicht die Oberseite mit Ausnahme der Rüssel- und Thoraxmitte und der hinteren umgeschlagenen Seitenhälfte, dunkelblaue die Unterseite und Beine bis auf das Analsegment und die Mitte der Segmente 2, 3, 4; saffrangelbe Schuppen bedecken die Stirne, die Dorsal- furchen des Rüssels, die Thoraxseiten, auf den Decken die Basis, die Seiten der vorderen Hälfte, die Seiten der Spitzenfläche, auf der Unterseite die Seiten der Brust und der vier ersten Bauch- segmente, sowie theilweise die Unterseite der Schenkel. Letztere aulsen hinter der Spitze mit einem Eindruck, auf dem Rücken mit einer bläulich-weilsen Makel, in den zerstreuten Punkten mit einer kurzen und anliegenden, in denen der Schienen mit einer längeren und schräg abstehenden Borste. Hinterschienen sehr wenig ge- krümmt, innen kaum bemerkbar flach gekörnt, aber mit längeren Haaren gewimpert. In Stett. Ent. Z. 1894, p. 358, habe ich Synaptoplus Gerst. mit Gyponychus Pase. vereinigt, weil beide generisch nicht von einander zu trennen sind. Des breiten fünften, mit sekundären Punktstreifen versehenen Spatiums wegen (bei Gyponychus porosus Pasc. sind die Decken regelmälsig 10-streifig) erscheint es rathsam, Synaptoplus der Fauna von Deutsch-Ost- Afrika. 115 als Untergattung bestehen zu lassen. Die beiden neuen hier be- schriebenen Arten weichen in sofern vom cervinus ab, als die Hinterbrustepisternen in ihrer ganzen Länge sichtbar (bei cervinus unsichtbar) sind und die Hinterschenkel den Apex erreichen (bei cervinus nicht); die Errichtung einer neuen Gattung unterblieb einst- weilen, zumal von den beiden neuen Arten nur das männliche Geschlecht vorlag. Der gleichfalls einkrallige europäische Cneorhinus prodiguus, für den, meiner Meinung nach, der Gattungsname Lacordaireus Desbr. angenommen werden sollte, steht der Gattung Gyponychus sehr nahe und ist von ihr durch schmäleren Abdominalfortsatz, wenigstens theilweise sichtbare Hinterbrustepisternen, längeren Fühlerschaft, sowie durch anders gerichtete Fühlerfurche zu unter- scheiden. Synaptoplus caesius n.sp. g\. Late brevitergue ellipticus, depressus, dense caesio-squamosus, croceo-marginalus; rostro qua- drato, dorso obliyue bisulcato, remote punctato; fronte obsolete canaliculata; prothorace valde transverso, lateribus ante medium rotundato-ampliato, intra apicem obsolete tranversim sulcato, irregu- lariter granuloso; elytris latitudine nonnihil longioribus, rotundato- dilatatis, dorso punctis remotis impressis irregulariter seriatis; femoribus eztus intra apicem impressis, sublus croceo-squamosis. — Long. 11, lat. 6.5 mill. Ohne nähere Fundortangabe. Ebenso breit als die vorhergehende Art, aber noch etwas flacher, hinten viel stumpfer gerundet, der Rüssel und Thorax viel kürzer und der Deckenrücken mit unregelmäfsigen Reihen einge- drückter Punkte, die ihn uneben erscheinen lassen. Geifselglied 2 doppelt so lang als 1. Augen etwas gewölbter als bei cervinus und Kraatzi. Auf dem kurzen Rüssel stofsen die beiden konvergirenden Längsfurchen weder unter sich, noch mit den. basalen Schrägfurchen in einem Punkte zusammen. Thorax doppelt so breit als lang, mit seiner gröfsten Breite etwas vor der Mitte, seine Basis kaum breiter als der Spitzenrand, Rücken ohne Längs-, aber mit flacher Querwölbung, vor der Schildchenstelle flach eingedrückt, die etwas abgeschliffenen Körner glänzend. Decken kurz elliptisch, höchstens um ein Viertel länger als breit, doppelt so breit als der Thorax an der breitesten Stelle, Rücken sehr flach quergewölbt, seine Längswölbung etwas höher, in flachem gleichmälsigen Bogen verlaufend, aber unmittelbar an der Spitze steil abfallend, die Basalhälfte der Naht etwas eingedrückt, die g* 116 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs Punkte auf den überall rund umgeschlagenen Seiten eingestochen, diehter und regelmälsig gereiht, die eingedrückten auf dem Rücken von einander entfernt, unregelmälsig gereiht und mit einem kaum bemerkbaren Börstchen im Grunde, die Spatien mit ebenso un- regelmälsigen, sehr feinen schwarzen Pünktchen, von denen jeder ein kurzes, dunkles und kaum abstehendes Schuppenbörstchen trägt. Die Schuppen, soweit sie nicht gelb, sind reiner dunkler blau als die der Oberseite. Gelb gesäumt sind auf dem Thorax nur der Vorder- und Hinterrand, nicht aber auch die Seiten, auf den Decken nur die Basis und der Seitenrand; auf Rüssel, Kopf, Schenkel und Unterseite ist die gelbe Beschuppung ebenso ver- theilt wie bei Äraatzi. Analsegment ungleichmäflsig ziemlich grob punktirt; Hinterschienen innen deutlicher gekörnelt. Ochtarthrum humerale n. sp. 2. Oblongo-ovatum, minus converum, nigrum, subtus lateribusque argenteo-, supra subalbido- squamosum, squamıs ovatis convezis isabellinis undique punctatum; oculis valde convezis; articulo secundo funiculi tribus sequentibus fere aequilongo; rostro latitudine longiore parallelo; prothorace transverso ad latera rotundato et rugoso, dorso ruguloso-punctato carınula media abbreviata nuda instructo; scutello transverso remote albido-squamoso; elytris antice oblique ampliatis, humeris obtuse dentiformibus, retrorsim fere parallelis, postice rotundato-acuminatis, dorso nigro-punctato-subsulcatis, interstitüis praesertim postice con- veris; pedibus crassioribus. — Long. 14—16, lat. 5.5—6 mill. Tanga (Hartmann). Von 0. speciosum Fst. — Stett. Ent. Z. 1390, p. 171 — durch geringere Wölbung, längeren Rüssel, nicht konischen Thorax, seitlich stumpfwinklig vortretende Schultern, dickere Beine und weilsliche Bekleidung verschieden. Durch die gerundeten Seiten erscheinen die Thoraxhinterecken etwas stumpf und von den etwas nach vorn vorgezogenen Aulsen- ecken der Deckenbasis umfafst, die Thoraxbasis leicht zweibuchtig mit stumpfem, gegen das Schildehen etwas vorgezogenen Mittel- lappen. Decken mit sechs nackten und furchenartigen Dorsal- streifen und dichten oblongen, eine dünne und anliegende Schuppen- borste tragenden Punkten in diesen Streifen, die übrigen feiner und viel weniger vertieft. Die silberweilse, stellenweise opalisirende Beschuppung steigt an den Seiten bis zum sechsten Streifen hinauf, bedeckt die Schultern und ist nur gegen die Spitze mit weilsen, die dorsale Beschuppung und die Naht dichter mit isabellen- oder hell rauchfarbigen körnerartigen Schuppen bestreut; die Grund- der Fauna von Deutsch-Ost- Afrika. 117 schuppen liegen auf Rüssel, Kopf, Thoraxrücken und Unterseite neben-, auf den Decken dachziegelartig übereinander. Heterostylus!) argenteolus n. sp. Oblongo-ovatus, sub- depressus, dense albido-argenteo-squamosus, oculis semiglobosis, rostro elongato parallelo, obsolete bicarinulato, carinulis basin versus nonnihil convergentibus; articulo tertio funiculi quarto haud longiore; elytris antice oblique ampliatis, humeris obtuse dentiformibus latera- hier nonnihil eztensis, retrorsim sensim rotundato-angustatis, sub- remote seriatim punctatis, interstitüs planis. — Long. 8, lat. 3.9 mill. Tanga (Hartmann). Von der gestreckten Form des Nabab ?) Chvrl., auch mit gleichem langen und schmalen Rüssel, sowie zahnförmig vortreten- den Schultern, aber die. Augen gewölbter, die Decken in beiden Geschlechtern hinten mehr zugespitzt; von robustulus ?) Kolbe durch gestrecktere Form, schmäleren Rüssel, weniger hoch ge- wölbte Augen und weniger vortretende Schulterwinkel, von beiden sowie auch von cuspidatus *) Fst. durch die silberweilse, etwas opalisirende Beschuppung verschieden. Auf dem Thorax, auf der gefurchten Stirn und dem Rüssel liegen die Schuppen stellenweise nicht ganz so dicht aneinander als auf den Decken; der Thorax zeigt vor dem Mittellappen einen flachen und breiten bis zur Mitte reichenden, aber wenig auf- fallenden Eindruck. Auf den Spatien der abschüssigen Fläche steht eine Reihe abstehender weilser Borstenhärchen und der Spitzenrand ist bis zur Basis des Analsegments mit dichten Haaren gewimpert. Die Längswölbung von Thorax und Decken bildet eine ununterbrochene, sehr flache Bogenlinie, die zur Deckenspitze steil, beim Weibchen mit flacher Schweifung oberhalb der Spitze abfällt. Beine wenig kräftiger als bei robustulus. g. Analsegment an der Spitze stumpfer gerundet und mit einem flachen breiten Längseindruck. Chaunoderus brevicollis n.sp. Ovalus, niger, subnitidus, fere glaber; prothorace valde transverso conico, basi rotundalo tenuiter marginato, dense obsoleteque punctato; elytris humeris in utroque sezu nullis, pone suturam et marginem ezxteriorem punctato- 1) Stett. Ent. Z. 1890, p. 169, Anm. ?) Ann. Belg. XXV, p. 86. 3) Berl. Ent. Z. 1883, p. 29. — Stett. Ent. Z. 1892, p. 47. *) Ann. Belg. 1894, p. 512. 118 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnis striatis punctorum seriebus irregularibus interjacentibus, sutura medio setis nonnullis reclinatis squamiformibus cinereis parce obsitis, feminae impressione profunda basali inter strias quingue et octavo praeditis, — Long. 7—8, lat. 3—4 mill. Ohne nähere Fundortangabe. Von der Körperform des siupidus Gerst., nur kürzer, die Augen gröfser und gewölbter, der Thorax viel kürzer, mit etwas spitz gerundeter Basis, auf dem Rücken einfach und dicht, aber oberflächlich, an den Seiten gröber und runzlig punktirt. Decken hinten stumpfer, die 3 ersten Streifen neben der Naht, sowie die drei äufseren vertieft und regelmälsig, die zwischenliegende Fläche wie bei stupidus unregelmälsig gereiht- punktirt. An den vier vorliegenden Stücken ist bis auf wenige etwas abstehende Schuppenborsten keinerlei Bekleidung bemerkbar. Rüssel länger als breit; parallelseitig mit den gewöhnlichen drei Kielen und vier Furchen, vom Kopf durch eine Querfurche abgesetzt. Die fein punktirte: Stirne flach, mit tiefem Grübchen in der Mitte und flacherem Eindruck jederseits zwischen den Augen. Thorax an der Basis doppelt so breit und sein Rücken nicht länger als an der Spitze breit, die Hinterecken nicht scharfwinklig, nach vorn flach gerundet verengt, hinter der Spitze seitlich etwas zusammen- gezogen. Decken in beiden Geschlechtern von den Thoraxhinter- ecken in gleichmäfsigem Bogen gerundet, ohne Höcker auf dem Seitenrande, die Spatien äufserst fein lederartig gerunzelt, das Weibchen durch einen tiefen basalen Eindruck zwischen den Streifen 5 und 8, der das Spatium 8 kielförmig abhebt, ausgezeichnet. Beine dünner als bei stupidus. Unterseite fettglänzend, erstes Bauchsegment, beim Männchen auch das Analsegment, sehr dicht und fein lederartig gerunzelt. Chaunoderus subglaber n. sp. Oblongo-ovatus, niger, sub- nitidus, fere glaber; rostro quadrisulcato, tricarinato; fronte depressa medio sulcata utrinque obsolete strigosa et serialim punctata; pro- thorace transverso basi apiceque tenuiter marginato, sat dense punctato et irregulariter transversim plicato; elytris basi nonnthil toroso anlice oblique ampliato humeris maris obtusis feminae angulatis et laterahter productis, antice seriatim punctatis, postice striato- punctatis, interstitiis nonnihil convezis remote, corpore subtus pedi- busque obsolete punctulatis, punctis squama parva gerentibus. — Long. 8.5—11, lat. 3.5—4.7 mill. Ohne nähere Fundortangabe. der Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 119 Augen stark gewölbt. Der parallelseitige Rüssel länger als breit und in den Furchen dicht punktirt, vom Kopf durch eine tiefe Querfurche abgesetzt. Geilselglied 2 länger als 1. Schildehen klein, rund und kahl. Decken mindestens doppelt so lang als breit, in der Mitte am breitesten, hinten spitz gerundet, innerhalb der Schultern eingedrückt, Spatium 5 dicht hinter der Basis zuweilen _ beulig, die Längswölbung mit der des Thorax eine ununterbrochene flache Bogenlinie bildend, zur Spitze schräg abfallend, die zehn regelmälsigen und in der Mitte gleichweit von einander entfernten Streifen im Spitzendrittel vertieft, die Punkte nach hinten an Gröfse abnehmend. Unterseite fein lederartig gerunzelt, wie die Beine punktirt und mit sehr kleinen Schüppehen sehr undicht besetzt. Die drei ersten Tarsenglieder oben sehr undicht behaart. Eine Makel auf dem Hinterschenkelrücken, die Hinterbrust vor den Hinterhüften und die Seiten der Mittelbrust mit hell‘ kupfrigen Schuppen besetzt. Thorax an der Basis, vorne wenigstens an den Seiten fein gerandet, die Seiten flach gerundet und zur Spitze kon- vergirend, jeder Punkt mit einem horizontal gelegten gelblichen Börstchen und zwischen den Punkten mit feinen unregelmälsigen horizontalen Querrunzeln. Bei Cychrotonus viduatus !) Pasc., der unserer Art sehr nahe stehen mufs, sollen einige der Thoraxpunkte eine weilse Schuppe tragen. &'. Hinterschienen innen mit Dornspitzen und weilslichen Haaren gewimpert. Chaunoderus marginalis n. sp. Praecedenti simiks et affinis, sed ab illo margine ezteriore lineaque basali humerali ely- trorum dense albo-squamosis, interstitiis latis planıs haud dense punclatis et squamosis praecique distinctus. — Long. 10.5— 12.5, lat. 4.7—6 mill. Ohne nähere Fundortangabe. | Aulser dem Deckenaufsenrande und der von der Schulterecke über die Basis bis auf die Thoraxhinterecken reichenden Linie sind auch noch die Mitte der Vorderbrust mit den Hüften, eine Querbinde vor den Mittelhüften, die Vorder- und Aufsenkante der Mittelbrustepisternen sowie eine breite Linie hinter den Mittel- und vor den Hinterhüften dicht weils beschuppt. Die 3 ersten Tarsen- glieder oben dicht weils behaart. Alle Schenkel mit gröfseren Schuppen undicht besetzt und aufsen vor der Spitze, auch die 1!) Journ. Linn. Soc. 1871, p. 163, 120 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs hintersten auf dem Rücken mit einer weifslichen Makel. Jeder Punkt der Deckenspatien mit einer sehr kleinen rundlichen und weilslichen Schuppe, die Naht an und vor dem Anfang der ab- schüssigen Stelle mit ovalen, beim Manne rauchfarbigen, beim Weibe weilslichen Schuppen etwas dichter besetzt. Platyomicus aridus Pasc., Journ. Linn. Soc. 1886, p. 326, Pl. XLI, f. 35. Tanga (Hartmann). Embrithes concinnus n. sp. E. muscoso Gerst. similis; minor; articulis omnibus funiculi aequiangustis; prothorace medio postice canaliculato ; elytris punctato-siriatis, strüs internis profundis, interstitiis nonnihil conwezis, lateribus, apice, sutura interstitiogue secundo ex parte albido-squamosis. — d' long. 5, lat. 2.5; 2 long. 7, lat. 3.7 mill. g. Tanga (Hartmann); 9. Ikutha in Englisch -Ost- Afrika (G. Hauser), von Hrn. Missionar Säuberlich gesammelt. Die braune Färbung der Decken reicht auf dem Rücken von der Basis bis zum Anfang der abschüssigen Stelle und seitlich nicht über den fünften Punktstreifen hinaus; der übrige Theil der Decken, die Naht und Spatium 2 im Basaldrittel weils beschuppt; die vier inneren Streifen, theilweise auch der fünfte, tief, die übrigen flach punktirt-gestreift, die Spatien mit einer unregelmäfsigen Reihe sehr weitläufiger, kurzer und gekrümmter Börstchen; die Spitze der Decken ist hinten nicht herabgezogen, der Rücken wenig längs- gewölbt, zur Basis kurz, zur Spitze steiler gerundet-abfallend; die nackte, dreieckige, basale Erhabenheit, die aufsen am Streifen 2 und deren Spitze im Streifen 1 liegt, ist fein gerunzelt und matt. Geifselglied 1 wenig kürzer als 2 und etwas länger als 3, das siebente an der Spitze schwarz und mit schwarzen quirlständigen Haaren besetzt; Schaft dünner als die ovale zugespitzte schwarze Keule. Rüssel und Stirne mit aufstehenden dünnen Sehuppenborsten äufserst dicht moosartig besetzt, die Beschuppung durch eine feine Mittellinie getheilt. Thorax hinter den Augen flach und breit ausgerandet. Unterseite und Beine weils beschuppt, die Schienen mit abstehenden weilslichen Börstehen. Alle Schuppen rundlich, fein gerieft und dachziegelartig übereinander greifend. d‘. Kleiner und schmäler; Analsegment kürzer, an der Spitze breiter und stumpfer gerundet; Thorax weniger quer, auf zwei Drittel seiner Länge fast parallelseitig, dann verengt, der Rücken mit halbanliegenden keilförmigen und mit dünnen weilslichen Schuppenhaaren dicht besetzt und mit abgekürzter der Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 121 Mittelfurche, jederseits am Vorderrande mit wenigen längeren und ganz aufstehenden schwarzbraunen Borsten; die ganze Naht und Spatium 2 im Basalviertel weils beschuppt, die vier ersten Punktstreifen nackt. 2. Grölser und breiter; Analsegment länger und keilförmig zu- gespitzt; Thorax doppelt so breit als lang, zur Spitze all- mälig gerundet verengt, seine Beschuppung ebenso hoch aufstehend, ebenso dicht als die auf Stirn und Rüssel und durch eine an der Basis breitere und tiefere Mittelfurche getrennt, die aber nicht die Körpergrundfarbe erkennen lälst, der Vorderrand ohne dunkle Borsten; auf den Decken die Naht bis hinter die Mitte, Spatinm 2 im Basaldrittel, 3 hinter der Basis eine längere Strecke weilslich beschuppt, die weils- liche Beschuppung der Spitzenfläche von bräunlichen Nebel- flecken durchsetzt. Da das Weibchen in seiner Bekleidung und Form des Thorax vom Männchen abweicht und auch aus einem anderen Fundort stammt, ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dafs letzteres einer anderen Art angehört. Harold beschreibt eine ähnlich gezeichnete Art als sufuralis !) von 10 mill. Länge, nennt aber den Thorax „postice angustaio* und „capite thoraceque fusco- ferrugineis“ ; beide Merkmale passen weder auf das Männchen noch auf das Weibchen der oben beschriebenen Art. Ellimenistes bellus n. sp. Ovatus, convezus, niger, subtus lateribus suturaque viridi-metallico-squamosus, dorso fusco et vinaceo- vittatus, erecto-setosus; rostro subcylindrico fronte non latiora utrinque ante oculos breviter ovatos paulo ımpresso, a capite im- pressione transversa obsoleta distincto, cum fronte vinaceo-squamosıs, hac macula triangulari fusca notata; scrobibus supernis approzi- matis; prothorace fere quadraio ad latera aequaliter nonnihil rotun- dato, dorso fusco-squamoso, vinaceo-irivittato; elytris ovalis con- vezis, striatis, in strüs viz punctatis, interstitüs planis dorsalibus quinque internis fuscis et vinaceis, uniserialim setosis; pedibus vinaceo-squamosis, tibüs quatuor anticis apice arcuatis, posticis corbulis apertis. — Long. 3, lat. 1.2 mill. Tanga (Hartmann). Entfernung der Fühlergruben ein Drittel so schmal, der Rüssel wenig breiter als die Stirne, der seitliche Eindruck des Rüssels vor den Augen äulserst flach und eigentlich nur durch seine braune !) Monatsb. Acad. Wiss. 1880, p. 264. 122 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs Färbung bemerkbar. Die keilförmige braunrothe Stirnmakel bis über die Rüsselmitte fortgesetzt. Fühlerschaft leicht gebogen, den Thoraxvorderrand überragend und traubenkernfarbig beschuppt; Geifsel glänzend, fein behaart, etwas länger als der Schaft, Glied 2 wenig länger als 1, das kürzeste der übrigen noch doppelt so lang als breit. Thorax des Weibchens etwas kürzer als breit, die Basis sehr flach gerundet, auf dem Rücken etwas längsgewölbt, ebenso wie die Stirne am Augeninnenrande kurz abstehend beborstet. Decken nicht ganz doppelt so lang als in der Mitte breit, hinten etwas mehr verengt als vorne, viel höher längsgewölbt als der Thorax, die gereihten Borsten auf den Spatien länger als die auf dem Thorax. Alle nicht grünen Schuppen matt. Durch die offenen Hinterschienen-Körbchen weicht bellus von Lacordaire’s Gattungsdiagnose ab; wahrscheinlich ist es, dafs bei _ dieser Gattung die Körbchen wie bei Peribrotus variiren, was ich nicht festzustellen vermag, weil mir keine der bisher beschriebenen Arten bekannt geworden ist. Sciobius geniculatus n. sp. Oblongo-ovatus, niger, sub- nitidus, inaequaliter albido-squamosus; pedibus rufis, genubus tarsis- que nigris; fronte pone oculos strigoso; rostro elongato - quadrato a capite sulco profundo arcuato distincto, ruguloso punctato, medio carinula apicem versus canalicula instructo; prothorace valde transverso antrorsim rotundato-angustato, dorso granulis humilibus dense obsito; elytris punctato-striatis; interstitiis nonnihil comvezis ruguloso-punctatis et pilis albidis erectis seriatim obsitis. — Long. 10.5—11.5, lat. 4.5—5.2 mill. Tanga (Hartmann). Ober- und Unterseite undicht mit länglichen, dünnen, auf den dicht beschuppten Stellen mit dickeren weilsen Schuppenhaaren besetzt; Unterseite des Thorax, auf den Decken eine weilse Basal- makel auf den Spatien 4, 5, 6, der Aufsenrand und Spatium 9 von der Basis bis zu den Hinterhüften, eine hier mit ihnen zu- sammenhängende und bis zum Streifen 5 oder 4 reichende Schräg- binde sind dicht beschuppt, aber nicht scharf umgrenzt. Geilsel- glied 2 um die Hälfte länger als 1 und fast doppelt so lang als 3, die übrigen, namentlich beim g', noch länger als breit, die Keule lang elliptisch, zugespitzt, schräg gegliedert. Thorax beim Weibchen an der Basis doppelt so breit als der durch eine flach eingedrückte Linie breit abgesetzte Vorderrand, beim Männchen schmäler, die ungleich grofsen Körner auf dem Rücken etwas abgeflacht. Decken schmäler oder breiter oval, mit der grölsten der Fauna von Deutsch-Ost- Afrika. 123 Breite etwas vor der Mitte, die Punkte in den acht inneren Streifen eingedrückt, die Stege zwischen ihnen auf der Basalhälfte häufig als Querrunzeln auf die Spatien übergreifend, die Dorsal- spatien hinten mit einer Reihe feiner und stumpfer Körnchen. Rüssel runzlig punktirt, der Mittelkiel zuweilen auch an der Basis mit vertiefter Linie, jederseits flach längs eingedrückt. Scheitel und die Stirne oben fein punktirt, zwischen den gewölbten, ovalen Augen jederseits mit drei bis vier eingedrückten Längsstrichen, die ebenso viele feine Kiele abheben. Unterseite fein lederartig ge- runzelt punktirt. Schenkel auch an der Basis schwarz. Das männliche Analsegment hinten stumpf gerundet. Systates pollinosus Gerst., Wiegm. Arch. 1871, I, p. 71. Tanga (Hartmann, Kraatz). Systates aeneolus Harold, Monatsb. Acad. Wiss. 1880, p: 264. Tanga; 1 g' von Hrn. Hartmann eingeschickt und mir freund- liehst überlassen. Systates sphaericus n.sp. 9. Ovatus, valde convezus, niger, subnitidus, squamulis viridis et viridi-albidis parce obsitus, parce erecto-setosus; rostro tricarinato fronte aequilato, a capite sulco acute angulato distincto; scapo minus tenui apice clavato, albo- setoso; prothorace elongato-quadrato, cylindrico, retrorsim recte angustato, obsolete punctato-granulato; elytris orbieularibus punctato- striatis, interstitüs paulo converis apicem versus evidenter obtuse granulatis ac remote subseriatim setosis; pedibus mediocribus ; femoribus posticis apicem corporis attingentibus. — Long. 5, lat. 3 mill. Tanga. Ein Weibchen von Hrn. Hartmann eingeschickt und mir überlassen. Diese Art gehört zu der Gruppe, bei deren Arten wie bei amoenus Gerst. die Hinterschenkel den Apex erreichen !) und macht ganz den Eindruck eines Mitophorus. Der an der Spitze leicht verbreiterte Rüssel wenig länger als breit, sein Mittelkiel kräftiger als die Seitenkanten, sein Rücken mit der nicht breiteren Stirne in einer Ebene, die spitzwinklige tiefe Trennungsfurche an der Basis ungewöhnlich weit nach hinten, bis !) In der o»ulgaris-Gruppe erreichen die Hinterschenkel in beiden Geschlechtern nicht, in der Gruppe, zu der angulithorax Fairm. — Ann. Fr. 1887, p. 319 — gehört, nur beim Männchen den Apex. 124 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnis in die Stirnfurche reichend. Augen gewölbt. Fühlerschaft nicht sehr dünn, im Basaldrittel gebogen, Geifsel rothbraun, ihr Glied 1 so lang als 2 und 3 zusammen. Thorax von trapezförmigem Längsschnitt, mit der gröfsten Breite am Vorderrande, der ge- körnelte Rücken mit angedeuteter Mittelfurche und wie Kopf und Rüssel mit kurzen abstehenden Börstchen spärlich besetzt. Decken halbkugelförmig, hinten etwas zugespitzt, noch höher als die halbe Breite, die Punkte in den eingedrückten Streifen nur zur Basis hin deutlich, die abstehenden Borsten auf den Spatien fast doppelt so lang als die auf dem Thorax. Die Schuppen in kleinen Gruppen über die Oberseite und Brust verstreut. Von dem ähnlichen /uminifer !) Quedf. durch schmäleren Rüssel, längeren und zur Basis geradlinig verengten Thorax und durch die Beborstung der Decken verschieden. Isaniris?) acuticollis n.sp. Oblongo-ovatus, niger, nitidus, parce albido-squamosus et rectinatim setosus; fronte sulcata utrinque parum impressa; rostro bisulcato et tricarinato; prothorace valde iransverso, ante basin subito angulariter dilatato, deinde ad apicem angustato, postice abrupte dechvi, granulis magnis et valde depressis dense obsito,; elytris ellipticis, dense seriatim-, apice striato-punc- tatis, interstitüs coriaceis. — Long. 8.5, lat. 3—3.5 mill. Ohne nähere Fundortangabe. Gestreckter als die bisher beschriebenen Arten und mehr an schlanke Systates erinnernd. Leider sind die vier vorliegenden Stücke mehr oder weniger abgerieben und lassen die weilse Zeich- nung nicht mit Sicherheit erkennen. Bei einem leidlich konser- virten Stück (2) sind an der Deckenbasis einige weilse Schuppen- flecke vorhanden, von denen der auf Spatium 4 der längste ist; ebenso ist innerhalb der scharfwinkligen Thoraxerweiterung ein 1) Berl. Ent. Z. 1888, p. 191. °) Eine neue, sehr nahe stehende Art trapezicollis von Abyssinien liegt in einem männlichen Stücke vor. Sie unter- scheidet sich vom acuticolks-g' besonders durch weniger regel- mälsige Punktreihen, hinten weitläufiger gekörnte Spatien, durch längeres zweites Geilselglied, kürzeren Rüssel, sehr spärliche Be- schuppung, anders geformten Thorax und anders geformte Hinter- schienen. Der quere Thorax fällt zur Basis nicht ganz so steil ab, ist vor der Basis lange nicht so breit und weniger scharfwinklig erweitert und nach vorn gleichmäfsig und flach gerundet-verengt. Analsegment ohne Grube. Hinterschienen in der Basalhälfte nach aulsen, in der Spitzenhälfte nach innen gebogen. — Länge 7.5, Breite 3 mill. der Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 125 solcher Schuppenfleck, sonst aber auf der Oberseite eine ganz un- regelmälsige Schuppenvertheilung bemerkbar. Sehr auffällig ist die Thoraxbildung; von der sehr fein ge- randeten Basis, die etwas breiter als die sehr flach und breit aus- gerandete Spitze ist, erweitert sich der Thorax mit kurzer Schweifung um mindestens ein Drittel seiner Breite, verengt sich dann in beiden Geschlechtern, mit der Schweifung einen fast rechten Winkel bildend, bis zur Mitte wenig, dann mehr gerundet zur Spitze; seine Längswölbungslinie steigt vom Vorderrande bis zur Höhe der Zahnecke allmälig mit flacher Rundung an und fällt dann, hier eine stumpfe Kante bildend, zur Basis fast senkrecht ab; jedes der abgeschliffenen ziemlich grolsen Körner trägt eine anliegende, an der Spitze abgestutzte weilsliche Schuppenborste. Von der Seite gesehen, liegt der Rüsselrücken wenig höher als die flache Stirne, letztere schmäler als der Rüssel; dieser länger als breit und bis auf die etwas vortretenden Pterygien fast parallelseitig, die drei Kiele auf dem Rücken scharf, der mittlere vorn spitzwinklig ge- gabelt. Decken elliptisch, hinten stumpf zugespitzt, die einge- stochenen Punkte in allen Reihen von gleicher Gröfse. Geifsel- glied 1 wenig länger als 2, dieses so lang als die vier folgenden zusammen, jedes von diesem noch doppelt so lang als breit, 7 länger als 6 und so lang als 3. d. Segment 1 tief und breit eingedrückt, Analsegment mit grolser ovaler Grube; alle Schenkel und Schienen unten, die drei ersten Tarsenglieder oben und an den Seiten mit langen weilsen Haaren gewimpert. Diatmetus Gerstäckeri Fst., Stett. Ent.-Z. 1893, p. 222. Tanga (Hartmann). Ceratocrates Hildebrandti Hrld., Monatsber. Acad. Wiss. 1880, p. 265. Usambara; Ikutha (G. Hauser). Die Art ist an der braunen Zeichnung auf den Decken leicht zu erkennen. Geifselglied 2 sehr wenig, länger als 3, das erste das längste, alle gleich dick, die kleine Keule nicht breiter als Geilselglied 7. Augen sehr flach gewölbt. Rüssel mit feinem Mittel- kiel und beiderseits flach eingedrückt. Thorax an den Seiten mit zeränderlichen Runzeln und Eindrücken, die Rückenmitte zuweilen mit feinem, von der Beschuppung bedeckten Mittelkiel. Die ersten Brückchen zwischen den auch im Grunde beschuppten Punkten an der Basis der zwei ersten Deckenstreifen mit je einem nackten glänzenden Körnchen. Hinterbrustepisternen ziemlich breit, ihre 126 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs Naht bald hinter der Mitte abgekürzt. — Länge 11—15, Breite 5.5—8 mill. d. Analsegment hinten stumpf gerundet, Hinterschienen innen kaum sichtbar granulirt, Deckenspatien 2, 4, 6, 8 wenig erhabener als die anderen, 4 ohne, 6 und 8 hinter der Basis mit je einem Tuberkel. ®. Analsegment spitz keilförmig, Decken hinten steiler abfallend, Spatien 2, 4, 6, 8 und die Naht auf der hinteren Hälfte viel erhabener als die anderen, 4, 6, 7 und 8 hinter der Basis mit je einem grölseren Tuberkel. Die Gattung steht Bryochaeta Pasc. aufserordentlich nahe und ist von ihr nur durch die 6-gliedrige, überall gleich dicke Fühler- geilsel, die gleich breiten drei ersten Tarsenglieder und breitere Körbcehendeckel zu trennen. Ceratocrates Haroldi n. sp. g. C. Hildebrandti minor et angustior, supra obscure griseo-squamosus; antennis pedibusque gracilioribus.; interstitüs elytrorum, sutura, tuberculoque postbasali in interstitio secundo, quarto et octavo albidiori-squamosis; tibiis posticis intus minute granulosis. — Long. 10, lat. 5 mill. Tanga (Hartmann). Das Fehlen der dunklen Querbinden und Makeln, die dunkel- graue Färbung der Decken mit abwechselnd helleren Streifen, sowie die schlankeren Fühler und Beine unterscheiden die beiden vor- liegenden Männchen von der vorhergehenden Art. Die Skulptur des Rüssels, der Decken und die veränderliche des Thorax haben beide Arten gemeinsam, nur tritt die Vereinigungsstelle der Spatien l und 9 an der Spitze beulig und der Tuberkel auf 4 beinahe ebenso deutlich vor als die auf 6 und 3; alle drei Tuberkel liegen wie bei Hildebrandti in einer schrägen Linie, der auf 4 der Basis am nächsten; die glänzenden Körnchen an der Basis der beiden ersten Deckenstreifen sehr klein. Peribrotus prolizus n. sp. Ovatus, niger, dense cervino-, brunneo- et albido-squamosus; fronte profunde canaliculata; rostro dense longitudinaliter late vadoso-impresso; prothorace transverso dorso paulo gibboso et remote granuloso; elytris striis medio fere usque ad apicem punclatis et granulis mitidis obsitis, interstitiüs subplanis cervino- et albido-, fascia lata postmediana antrorsim arcuata, altera anteapicali eztus abbreviatis brunneo-squamosis. — Long. 9.5, lat. 4.8 mill. Tanga (Hartmann), Usambara. der Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 127 Von dem mir unbekannten pustulosus Gerst. dureh gleichbreiten Vorder- und Hinterrand des Thorax, ungekielten Rüssel, bis nahe zur Spitze reichende Körnerreihen in den Deckenstreifen und durch die nicht ganz scharfe Zeichnung zu unterscheiden. Von den beiden dunklen Querbinden liegt die vordere dicht vor der abschüssigen Stelle zwischen den vierten, die hintere gerade zwischen den achten Streifen; die Schuppen auf beiden kleiner als die weilsen; die regelmäfsigen und nackten, aus läng- lichen Punkten zusammengesetzten Streifen, sowie die körnerartigen zwischen ihnen an der Basis sind aufsen und hinten feiner, die Körner nur im siebenten und achten Streifen etwas vorragend, Streifen 9 nur bis zu den Hinterhüften, 10 garnicht gekörnt, Längswölbung des Rückens flach, zur Basis und Spitze ziemlich steil gerundet-abfallend. Die Seiten des Thorax gleichmälsig ge- rundet erweitert und ohne Körner, die Basis sehr fein erhaben gerandet, seitlich vor der Basis mit eingegrabener Linie, Vorder- rand hinter den Augen flach gebuchtet, hinter diesem flach ein- geschnürt, Rücken recht hoch längsgewölbt. Rüsselrücken mit gegen- einander gebogenen, nicht scharfen Seitenkanten und dazwischen liegender flacher Vertiefung. Geifselglied 2 wenig länger als 1. Möglicherweise ist diese Art identisch mit variolosus Gerst., Jahrb. wiss. Anst. Hamburg 1883, p. 58, was sich jedoch nach der kurzen Diagnose des letzteren nicht feststellen läfst. Es liegen noch zwei dem prolizus sehr ähnliche Arten vor, deren Unterschiede von diesem sich aus der folgenden Tabelle er- geben: 1’. Rüssel der Länge nach breit gefurcht, Punkte in den Decken- streifen rund, tief und kahl. 2. Rüssel tief gefurcht, die Furche mit scharfen, vorn und hinten einander genäherten Seitenkielen und einem scharfen etwas niedrigeren Mittelkiel. Thorax wenig kürzer als breit, der Vorderrand nur an den Seiten durch eine feine vertiefte Linie abgesetzt, der Rücken mit zwei gegen einander ge- bogenen weilsen Längsbinden, die Körnchen auf dem Rücken wenig erhaben und stellenweise quer, Augenlappen etwas entwickelt. Decken mit eingedrückten Streifen, die Punkte in den dorsalen viereckig grübchenartig eingedrückt, die Stege zwischen ihnen an der Basis nackte Körnchen, hinter der Basis häufig nackte Querkiele bildend, am Anfange der abschüssigen Stelle mit einer durch die etwas erhabene Naht unterbrochenen hellen Schrägbinde, die sich in Flecke 128 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs aufgelöst bis zu den Thoraxhinterecken hinzieht. Geifsel- glieder 1 und 2 gleich lang. Hinterschienen des Mannes innen mit wenigen nackten Körnchen, ihre Körbehen äufserst schmal geschlossen. — Länge 8.5, Breite 3.5 mill. Tanya... us wu: ; . 20. audaz n. Sp. Nach einem at Bar enkegrfen. mir von Hrn. Hart- mann überlassenen Männchen. 2. Rüssel flach gefurcht, ohne Mittelkiel, Deckel der Hinter- schienenkörbehen breiter ... „2... prolizus n.sp. 1. Rüsselrücken fach, ohne Furche und ohne Mittelkiel höch- stens mit feiner, kaum vertiefter Mittellinie. Thorax etwas quer, Basis und Vorderrand gleich breit, der Länge nach ge- wölbt, die Seiten gleichmäfsig gerundet, Basis sehr fein gerandet, der Vorderrand oben fein, seitlich deutlicher durch eine vertiefte Linie abgesetzt, Rücken weitläufig gekörnt, mit vier weilsen Längsbinden, von denen die inneren etwas gebogenen sich über die ganze Länge erstrecken, die äulseren in der ‘Mitte abgekürzt sind. Decken gleichsam gekörnt- gestreift, indem die feinen und lang eingeritzten Punkte die Streifen, die Körnchen die Punkte vertreten, die Punkte in den sechs oder sieben äufseren Streifen beinahe von der Be- schuppung verdeckt, die Körnchen auf der Basalhälfte ge- wöhnlich Querrunzeln bildend; auf rehfarbigem Grunde mit grölseren weilsen Punktmakeln besetzt, die am Anfange der abschüssigen Stelle dichter stehen und sich auf den äufseren Spatien bis zur Basis hinziehen. Unterseite heller weilslich, die Beine dunkler beschuppt, nur die Schenkel gegen die Spitze heller und aufsen auf der verdickten Stelle mit rund- licher weilser Makel, Deckel der Hinterschienenkörbchen breiter. — Länge 8, Breite 3.3—4.3 mill. Tanga (Hartmann, Kraatz) . - £ ee Finttimusı n.sp. Gerstäcker’s attuansbebplinrahnng palst auf diese drei Arten sonst ausgezeichnet; da sein pustulosus offene Körbchen haben soll, die drei hier beschriebenen Arten schmälere oder breitere Körbehen besitzen, so wäre jene Beschreibung dahin zu ergänzen, dafs die Hinterschienen nicht als offene, sondern als mehr oder weniger geschlossene, zuweilen offene genannt werden. Die drei mittleren Bauchsegmente des Mannes zeigen eine Quer- reihe sehr feiner Körnchen. Von den mit dicker Fühlergeilsel versehenen Gattungen Syn- taphocerus Thoms., Bryochaeta Pasc. und Ceratocrates Hrld. unter- der Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 129 scheidet sich Peribrotus hauptsächlich dadurch, dafs seine Fühler- keule dicker als das diekste erste Geifselglied und Geilselglied 7 viel dünner als die Keule ist; dieses Merkmal, sowie der aus- gebuchtete Prosternalvorderrand trennen die Gerstäcker’sche Gattung von der Pasco@’schen und die siebengliedrige Fühlergeilsel von der Harold’schen und Thomson’schen. Opseotrophus nov. gen. Oosominorum. Unguiculi connati. Scrobes antennales superni. Rostrum a capite carıinula distinctum, apice triangulariter impressum, impressione lateribus elevato-marginata. Segmentum abdominale secundum tertio aequilongum, primum postice vie emarginatum. Processus abdomi- nalıs coxzis posticis subaequilatus antice truncatus. Metasternum intra cozas diametro cozarum intermediarum viz longius, episternis postice indistinchs. Antennarum scapus crassus marginem anticum prothoracıs superans; funiculus filhiformis scapo viz longior, articulis elongatis; clava oblonga funiculi latior, basi apicegue acuminata, articulo primo quam secundo vix longiore. Prothoraz basi apiceque truncatus. Scutellum nullum. Elytra echumerata decemstriata, strüs duabus ezterioribus pone cozas posticas haud approzimatis. Femora incrassata mulica, postica corporis apicem fere attingentia, tibiae rectae apice vix mucronatae, postice late casernosae. Von Ellimenistes und Cosmorhinus Sch., von Diethicus !) und Eupiona ?) Pasc. durch kurzes zweites Bauchsegment von Eupiona noch durch 10streifige Decken verschieden. Füblerschaft gleich an der Basis verdickt, dann gleichbreit, schräg abstehend beborstet, Glied 1 der zugespitzten Fühlerkeule länger als jedes der übrigen. Wie bei Peribrotus sind die Stege zwischen den Punkten in den Deckenstreifen, wenigstens an der Basis kahl körnerartig. Rüssel mit vortretenden Pterygien. Naht der Hinterbrustepisternen im hinteren Viertel verwischt. Männliche Hinterschienen innen mit mehr oder weniger stumpfen und zapfen- artigen Dornen besetzt. Opseotrophus obesus n. sp. Breviter avatus, comvezus, niger, opacus, undique dense flavo-cinereo-squamosus; rostro lati- tudine longiore, supra longitudinaliter late impresso; fronte depressa profunde canalıculata, pone oculos convezos punctata et setosa; antennarum scapo diametro oculorum latiore; prothorace transverso 1) Cistula entom. II, 1881, p. 594. 2) Journ. Lin. soc. 1876, p. 161 und Stett. Ent. Z. 1893, p. 227. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft I. 9 130 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs lateribus ante medium parum rotundato-ampliato, punctis remotis squama parva seliformi gerentibus, margine antico prosterni late emarginato; elytris medio latitudine prothoracis plusguam duplo latioribus, lateribus rotundato-dilatatis, alte convezis, remote striato- punctatis, punctis impressis basalibus antice granulo mitido obsitis, interstitiis lafıs parum, sutura postice magis convezis; corpore subtus remote punctato; femoribus tibiisgue obscuriore squamosis et setis albidis adpressis, in tibiüs tarsisque nonnihil erectis obsitis; seg- mentis abdominalibus tribus intermediis maris serie transversa granu- lorum obsitis, segmento anale irregulariter granulato.. — Long. 10— 12.5, lat. 5.5—7.2 mill. Tanga (Kraatz). Eine auf den Decken sehr hoch, auf dem Thorax garnicht längsgewölbte Art, von der vier Exemplare beiderlei Geschlechts vorliegen. Das Weib ist in den Decken beinahe um die Hälfte breiter als der Mann und hat ein stumpf zugespitztes, quergewölbtes und punktirtes Analsegment. Rüssel schmäler als die Stirne, seitlich nach oben etwas kom- primirt, die den Längseindruck begrenzenden Seitenkanten stumpf und mit einzelnen Börstchen besetzt. Fühlerschaft gleich an der Basis verbreitert, dann bis zur Spitze parallel, leicht gebogen, beschuppt und sehr dicht schräg abstehend beborstet; Geiflsel eben- falls beschuppt, Glied 2 kaum um ein Viertel länger als 1, dieses etwas länger als 3, jedes der übrigen noch länger als breit. Thorax an der Spitze schmäler als an der Basis, mit der gröfsten Breite etwas vor der Mitte. Decken an den Seiten gleichmäfsig gerundet, hinten schärfer (2) oder stumpfer (Z\) zugespitzt, mit dem höchsten Punkt ihrer Längswölbung in der Mitte, zur Basis und Spitze beim Weibe steiler abfallend, die entfernt von einander stehenden Punkte in den sehr flach eingedrückten Streifen im Grunde kahl, die im zehnten ohne, die in den sechs inneren Streifen und im neunten nur eine kurze Strecke an der Basis, die im siebenten und achten bis zur Mitte mit einem glänzenden Körn- chen am Vorderrande, die Spatien beinahe flach (J') oder leicht gewölbt (2?) und mit zwei unregelmälsigen Reihen kurzer, fast an- liegender Schuppenbörstehen. Die Schuppen klein rundlich und sehr dicht an einander gedrängt. Opseotrophus sufflatus n. sp. Von dem vorhergehenden äulserst ähnlichen durch dünneren Fühlerschaft, dünnere Beine, durch den flachen nicht eingedrückten Rüsselrücken, grölsere und der Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 131 dichter gestellte Punkte in den Deckenstreifen namentlich aber dadurch verschieden, dafs nackte Körnchen am Vorderrande der Punkte in allen Streifen auf eine kurze Strecke an der Basis vorhanden sind. — Länge 9.5—11.5, Breite 5.2—6 mill. Bagamojo. Mecomerinthus nov. gen. Qosominorum. A genere Diatmetus Gerst. scapo antennarum prothoracis medium fere attingente, articulo primo clavae elongato-conico reliquis simul sumptis aequilongo, processu abdominale cozis posticis duple latiore, segmento primo postice angulato-emarginato, secundo quam tertio et quarto simul sumptis aequilongo, femoribus postieis apicem corporis attingentibus diversus. Ebenso langen oder längeren Fühlerschaft haben Ellimenistes Sch. und Diethicus Pasec. Die neue Gattung unterscheidet sich von ihnen durch grofse, runde und gewölbte Augen, längere und den Apex erreichende Hinterschenkel, breite Tarsenglieder und breiteren Abdominalfortsatz, von Ellimenistes noch durch längeren, nicht komprimirten Rüssel, von Diethicus noch durch kürzeren und und an der Spitze gekeulten Fühlerschaft, breitere zugespitzte Keule und durch hinten winklig ausgerandetes erstes Abdominal- segment. Wie bei Diatmetus sind alle Schienen an der Spitze aufsen und innen verbreitert, die hinteren haben geschlossene Körbchen und die Naht der Hinterbrustepisternen ist bis zu den Hinterhüften deutlich, Mecomerinthus depressus n. sp. d. Ovatus, depressus, niger, haud dense subtus flavo-albido, supra viridi-olivaceo-squamosus; pedibus rufis, genubus larsisque nigris; articulis funiculi elongatis, secundo longissimo primo fere dimidio longiore; rostro latitudine longiore; prothorace quadrato antice angustato, dorso inaequaliter granulato; elytris late ovatis dorso depressis valde remote viz con- spicue striato-punctatis, interstitiis latis planis acervatim minute granulosis; segmentis tribus ultimis sat dense granulatis. — Long. 13, lat. .6.3 mill. Ohne nähere Fundortangabe. Einem Elytrurus im Habitus ähnlich, nur die Decken hinten weniger zugespitz. Rüssel und Stirne grob punktirt, ersterer mit drei Kielen, die in der Stirnfurche zusammenlaufen; Entfernung der Fühlergruben gleich der Stirnbreite; Stirne zwischen den Augen etwas schmäler als der Rüssel, dieser parallelseitig mit vortretenden 9* 132 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs Pterygien, an der Basis jederseits durch eine tiefe und schräge Furche abgesetzt, seitlich vor den Augen mit einer Längsfurche, wie der Kopf über und unter den Augen mit schmaler weifslich beschuppter Längsbinde. Der schräg abstehend behaarte Fühler- schaft wenig kürzer als die Geilsel, ziemlich grob punktirt und an der Spitze gekeult, Geilselglieder und Basis des ersten Keulen- gliedes hell bläulich behaart, viertes bis siebentes gleich lang und jedes noch länger als breit. Keule lang oval, ihr erstes Glied verkehrt kegelförmig und länger als jedes der übrigen. Thorax bis vor die Mitte parallelseitig, dann gerundet verengt, Vorderrand mit einem unregelmälsigen queren und jederseits hinten mit zwei un- regelmäfsigen schrägen Eindrücken, der Rücken ungleich dicht mit ungleich grofsen und stumpfen Körnchen besetzt, letztere an den Seiten kleiner, undichter und allmälig erlöschend, nicht dieht grünlich-gelb beschuppt. Decken nicht ganz doppelt so lang als breit, vor der Mitte am breitesten, zur leicht aufgebogenen Basis schneller gerundet verengt, ihre Längswölbungslinie mit der des Thorax eine bis weit hinter die Mitte gerade ansteigende Linie bildend, im Spitzenviertel am höchsten, dann schräg gerundet zur Spitze abfallend, flach quer gewölbt, die Seiten von den Hinter- hüften ab bis zur Spitze etwas unter den Leib gebogen; die Punkte in den nur durch eine Reihe länglicher feiner Körnchen angedeuteten Streifen sehr grols, aber flach eingedrückt, die Spatien auf dem Rücken gruppenweise mit noch kleineren und runden Körnchen besetzt, die nur wenig aus. der nicht dichten grünlich-oliven- farbigen Beschuppung hervorragen, die Körnchen gegen die gerun- dete Spitze mit einem eingestochenen, etwas abstehenden Borsten- haar, die etwas körnig und ziemlich dicht punktirte Brust, sowie die breit und flach vertieften Bauchsegmente 1 und 2 (letzteres bis zum dicht gekörnelten hinteren Drittel) und die übrigen Segmente an den Seiten dichter gelblich-weils beschuppt und mit hellen schräg-, der nach vorne etwas vorgezogene, hier spitze und steil abfallende Mittelbrustfortsatz mit steil abstehenden Haaren besetzt. Schenkel und Schienen spärlich mit schräg abstehenden hellen Borstenhaaren, letztere gröber und runzlig punktirt, höchstens an der Spitze mit einigen Schuppen, Hinterschienen innen mit grölseren, die mittleren gegen die Spitze gekrümmten mit kleineren Dornen, die breiten drei ersten Tarsenglieder oben mit hell bläulichen, fast anliegenden Schuppenhaaren und mehr abstehenden schwärz- lichen Haaren besetzt. der. Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 133 Adorhabdotus nov. gen. Oosominorum. A genere Peribrotus Gerst. funiculo antennarum filiforme scapo angustiore, elytris duodecim-striatis, segmento abdominale primo postice emarginato, secundo tertio longiore unice distinctus. Diese Gattung mulste für Peribrotus bilincellus !) Chvrl. er- richtet werden, der von Tanga (Hartmann, Kraatz), Dar-es-Salaam und Zanzibar vorliegt. Die Geifsel ist nicht zur Spitze verdünnt, sondern überall gleich dünn, die Hinterschienen haben geschlossene Körbchen und die Naht der Hinterbrustepisternen ist vor den Hinterhüften abgekürzt. Polyrhabdotus nov. gen. Vosominorum. A genere Eupiona Pasc. processu abdominale cozxis posticis fere duplo latiore, femoribus posticis apicem corporis feminini attin- gentibus, masculini superantibus, antennarum scapo prothoracis medium attingente apicem versus sensim dilatuto sed clava haud latiore, processu mesosternali antice elevato et antrorsim spiniformiter pro- ducto, tibiis posticis late cavernosis, elytris sedecimstriatis diversus. Die Gattung hat mit Mecomerinthus den langen Fühlerschaft, die langen Hinterschenkel, den spitz nach vorne vorgezogenen Mesosternal- und den breiten Abdominalfortsatz gemeinsam, ist von ihr aber durch kürzeres zweites, hinten gerade abgestutztes erstes Bauchsegment, durch mehrstreifige Decken, kürzeres erstes Keulenglied und vor den Hinterhüften abgekürzte Naht der Hinter- brustepisternen verschieden. Die mit mehr als zehn Deckenstreifen versehenen Oosomiden- Gattungen mit oberständigen Fühlergruben, vom Kopf durch eine Furche abgesetztem Rüssel, gewölbten Augen, abgestutzter Thorax- basis, abgekürzter Episternalnaht, am Grunde verwachsenen Krallen und mit einem zweiten Bauchsegment, das etwas länger als das dritte ist, unterscheiden sich nach folgender Tabelle: l'. Fühlerschaft erreicht höchstens den Thoraxvorderrand, Hinter- schenkel erreichen den Apex nicht, Abdominalfortsatz wenig breiter als die Hinterhüften, Segment 1 hinten flach ge- buchtet, Fühler und Beine beschuppt, Decken mit zwölf ?) regelmäfsigen Punktstrefen . . Adorhabdotus nov. gen. !) Ann. Belg. 1881, p. 38. 2) Zwölfstreifige Decken hat auch die Gattung Eutypotrachelus Kolbe — Stett. Ent. Z. 1891, p. 27 —; sie ist aber der zum Augenunterrande gerichteten Fühlerfurche wegen mit Chaunoderus Gerst. verwandt. 134 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 1. Fühlerschaft überragt den Thoraxvorderrand, Decken mit mehr als zwölf Punktstreifen. 2. Fühlerschaft erreicht nicht die Thoraxmitte und Hinterschenkel nicht den Apex, Abdominalfortsatz so breit als die Hinter- hüften, Segment 1 hinten sehr wenig gebuchtet, Decken mit vierzehn regelmäfsigen Punktstreifen . . . Eupiona Pase. 2. Fühlerschaft erreicht nicht die Thoraxmitte, Hinterschenkel mindestens den Apex, Abdominalfortsatz beinahe doppelt so breit als die Hinterhüften, Segment 1 hinten gerade abge-. schnitten, Decken mit sechszehn nicht ganz regelmälsigen Punktstreifen . . . . 2... Polyrhabdotus nov. gen. Polyrhabdotus transversalis n. sp. Late ovatus, nonnihil convezus, niger, nitidus; pedibus rufis, genubus tarsisque nigris; prothorace, capite, rostro, antennis corporeque subus pallide ochraceo- squamosis, elytris pustulis subseriatis e squamulis viridi- metallicis obsitis; rostroelongato - quadrato tricarinulato; prothorace valde transverso, lateribus post medium nonnihil rotundato-dilatato, dorso depresso remote granulato; elytris prothorace latioribus mazima latitudine ante medium, postice angustatis, apice subacuminatis, sat profunde sed minus regulariter seriatim punctatis, interstitiis planis iransversim torulosis, inter torulis subparallelis undulis e pustulis viridi-metallicis signatis. — Long. 7—9, lat. 4—5.5 mill. Tanga (Hartmann, Kraatz). In. beiden Geschlechtern von der Körperform des Weibchens von Otiorhynchus scabripennis Gyll., nur hinten etwas spitzer. Rüssel zwischen den drei feinen Kielen (die äufseren zur basalen Querfurche etwas divergirend) flach längs eingedrückt, die Entfernung der Fühlergruben halb so breit als die Basis. Fühler- schaft an der Spitze so diek als die Keule, in der Basalhälfte gegen die Augen, in der Spitzenhälfte im entgegengesetzten Sinne leicht gebogen, längsrunzlig und dicht beschuppt, zerstreut punktirt, jeder Punkt mit einer schräg abstehenden Borste; Geilselglied 2 länger, 3 und 7 kürzer als 1, die kürzesten 4 und 5 noch doppelt so lang als breit; Keule beinahe so lang als die drei letzten Geifsel- glieder, an beiden Enden zugespitzt, Glied 1 etwas länger als 2. Thorax hinter der Mitte am breitesten und doppelt so breit als lang, zur Spitze mehr als zur Basis verengt, der Rücken flach, ohne Längswölbung. Decken von der kaum aufgebogenen Basis erst mit sehr kurzer Schweifung, dann stark gerundet- erweitert, mit der gröfsten Breite im Basaldrittel, hier doppelt so breit als die Basis, hinten spitz gerundet, mälsig hoch längs- und noch der Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 135 weniger quer gewölbt, die Seiten von den Hinterhüften bis zur Spitze unter den Leib gebogen; nur bei ganz reinen Stücken sind die Punktreihen einigermalsen deutlich zu erkennen, um ihre An- zahl festzustellen; die grofse Mehrzahl dieser Punkte ist kahl, die verhältnilsmäfsig breiten und glänzenden Stege zwischen ihnen greifen auf die beiden anliegenden, mitunter auch noch auf die entfernteren über und bilden etwas gewundene und parallele Quer- wulste, von denen häufig jeder einmal aufsen und einmal innen mit dem folgenden oder vorhergehenden verbunden ist; die ver- schiedenen kleinen grün-metallischen Pusteln stehen gröfstentheils auf den Spatien zwischen je zwei Wulsten neben den gereihten Punkten und bilden wieder nur in den Punktreihen schmal unter- brochene und mit den Wulsten parallele grüne Querstreifen; gegen die Spitze auf der Naht und am Aufsenrande sind die Schuppen hell ocherfarbig und auf dem letzten breitesten Spatium neben den Hinterhüften zu einer länglichen, ebenso gefärbten Makel zusammen- gedrängt, die nicht mehr von Querwulsten durchsetzt ist. Schenkel etwas gekeult, sehr weitläufig punktirt und behaart, nur auf dem Rücken mit einigen Schüppchen, die Schienen gröber und dichter punktirt, undicht beschuppt und etwas abstehend behaart, die mittleren in beiden Geschlechtern zur Spitze hin gebogen. gd‘. Hintersehienen innen mit einer Reihe zapfenartiger Dornen; Analsegment kurz, hinten breit gerundet. ®. Hinterschienen innen unbewehrt, Analsegment lang keil- förmig mit einem Längseindruck an der Basis. Anomoederus !) interstitialis n. sp. Elongato - ovatus, niger, griseo-pilosus; oculis nonnihil convezis; fronte rostroque late profundeque impressis, in impressione canalicutatis; prothorace trans- verso, dorso vittis duabus in caput continuatis dense griseo-albido- piloso; elytris punctato-sulcatis, basi marginatis, apice acute non- nihil productis, interstitiis nonnihil comvezis. — Long. 11—12, lat. 4—4.8 mill. Ohne nähere Fundortangabe. Dem A. Gerstäckeri Fst. loc. eit. ähnlich, jedoch weniger längs- gewölbt und die Decken hinten in eine kurze Spitze ausgezogen; aulserdem von ihm durch graue Behaarung, andere Decken- und Rüsselskulptur, durch gewölbtere Augen, längere und kräftigere Fühler, kürzeren Thorax und an der Basis gerandete Decken ver- schieden. 1) Ent. Nachr. 1885, p. 66. 136 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs Augen mehr nach unten gerückt. Stirne schmäler und wie der Rüssel quer gewölbter, dieser parallelseitig, dicht und ziemlich kräftig punktirt, vor der Fühlereinlenkung mit grünlichen Schuppen spärlich besetzt, der im Grunde kanalikulirte Längseindruck breit, zum Scheitel und zur Spitze flacher und allmälig schmäler, die eingeritzte Linie bis hinter die Augen fortgesetzt. Thorax zur Spitze mehr als zur Basis gerundet-verengt (selten fast parallelseitig), körnig und fein lederartig gerunzelt, die Basis meistens durch einen flachen Quereindruck etwas erhaben; je eine Längsbinde neben den Vorderhüften, je eine auf der Seitenkante und zwei auf dem Rücken aus dickeren weilslichen Schuppenhaaren zusammengesetzt, letztere Binden über den Kopf und Rüssel bis zur Fühlereinlenkung fortgesetzt, die stumpfwinkligen Augenlappen wenig vorragend. Schildehen dicht hell behaart. Decken in der Mitte am breitesten und höchsten, ihre Längswölbungslinie von der des Thorax ver- schieden, an der Basis nur wenig, in der Mitte um etwa ein Drittel breiter als die Thoraxbasis, die zur Spitze hin ganz flach werdenden Furchen auf dem Rücken tiefer eingedrückt, die Punkte in ihnen flach und dicht. Die hinteren Schenkel im Spitzendrittel mit heller Makel, Bei einem Stück zeigt der Thorax eine durchgehende, feine vertiefte Mittellinie, bei einem anderen eine eingedrückte Furche vor und eine eingedrückte Grube hinter der Mitte, bei einem dritten eine flache Furche vor und einen stumpfen Kiel in der Mitte. Iphisomus'!) viridanus n. sp. Oblongo-ovatus, nigro- brunneus, squamulis viridi-metallicis, cupreis immiztis dense tectus; rostro parallelo cum fronte depressa rugoso-punctulatis et acute canaliculatis, illo elongato; oculis convezis; articulis duabus primis funicuk elongatis, primo parum longiore; prothorace latitudine mazima pone basin aequilongo, antrorsim rotundato-angustato, a basi marginata subito et angulato-dilatato, intra apicem late obsolete- que impresso, dorso depresso dense verrucoso, medio aliıquando tenuiter canaliculato; scutello parvo; elytris antice prothorace viz latioribus, ellipticis, apice breviter mucronatis, striato-punctatis, interstitiis in utroque sexu planis, reclinatim et uniseriatim breviter setosis, serto pone basin angulariter productis, pedibus cupreo- squamosis interdum dilute brunneis. — Long. 8$—10, lat. 2.5— 3.9 mill. Tanga (Hartmann, Kraatz). !) Deutsche Ent. Z. 1886, p. 342. der Fauna von Deutsch-Ost-Afrika. 137 Mit Siderodactylus humeralis !) Pering, verwandt, aber die männlichen Schenkel aufsen ohne Zahn; von simplicipes ?) Pering. durch nicht gerandete Deckenbasis und die zahnförmige Erweite- rung des sechsten Spatiums hinter der Basis verschieden. Rüssel um die Hälfte länger als breit, von der Seite gesehen an der Basis niedriger als an der Spitze und oben leicht quer niedergedrückt. Thorax an der Spitze etwas breiter als an der breitesten Stelle (dieht vor der Basis), von hier unter rechtem Winkel mit kurzer Schweifung um circa 1.5 mill. verengt, jedes der dichtgestellten Wärzchen im Centrum mit einer schmalen Schuppenborste, ringsum mit fünf bis sechs runden Schuppen be- setzt, die Wärzehen am Vorderrande viel kleiner, zwischen ihnen _ ohne Schuppen. Decken mit nicht gerandeter Basis, ihre flache Längswölbung zu der in beiden Geschlechtern als kleines Zähn- chen vortretenden Spitze länger und schräg, zur Basis kurz und steiler gerundet abfallend. Vorderschienen in beiden Geschlechtern gegen die Spitze gebogen und innen mit Zahnspitzen besetzt. Die Schuppen der Oberseite nicht gleichmäfsig grün, sondern hin und wieder mit eingemischten hellen und dunkleren kupfrigen durch- setzt, alle rundlich, gerieft und ziemlich dicht aneinander gelegt. 2. Thorax und Decken breiter, das Abdomen gewölbter. Iphisomus mysticus n.sp. ist dem vorstehenden aulser- ordentlich ähnlich, aber die Beschuppung ist nicht grün, sondern röthlich- oder bläulich-grau und das Weibchen weicht durch die hinten spitzer gerundeten und in eine längere Spitze ausgezogenen Decken mit oberhalb der Spitze geschweifter Längswölbungslinie, sowie mit einem zur Spitze sich allmälig verlaufenden, kielartig komprimirten Spatium 7 von dem Weibchen des viridanus ab, Tanga (Hartmann). Lizus auritus Bhn. Tanga (Hartmann). Lizus spinimanus Bhn. Tanga (Hartmann). Lizus sulcinasus n. sp. d. Oblongus, pube cinerea ad- spersus; rostro crasso arcuato prothorace vixz breviore, confertim punctato, a basi usgue ad antennarum insertionem sulco lato pro- fundo impresso; prothorace conico lateribus cinereo-vittato, pone apicem anguste transversim sulcato, dorso medio longiludinaliter 1) Trans. S. Afr. Soc. 1888, p. 146. 2) loc. eit. 138 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs obsolete impresso; elytris postice obsolete striato-punctatis; femoribus spina acuta armatis, libüs anticis inlus muticis. — Long. 15, lat. 4.3 mill. Tanga. Ein Männchen von Hrn. Hartmann eingeschickt und mir abgetreten. Gestreckter als der ähnliche spinimanus Bhn. und wie dieser mit einer von niedrigen nackten Körnern durchbrochenen, dicht weilslich behaarten Seitenbinde auf dem Thorax, von ihm durch konischen, vorne richt zusammengezogenen Thorax, die fehlende helle Makel am Deckenaufsenrande neben den Hinterhüften, den fehlenden Zahn am Innenrande der Vorderschienen, namentlich aber durch den dicken, breit und tief gefurchten Rüssel verschieden. L. caffer Gyll. hat einen viel dünneren Rüssel mit feiner vertiefter Mittellinie und keine dicht behaarte Thoraxseitenbinde. Thorax in der eingedrückten Mittellinie mit feinem abgekürzten Mittelkiel, an den Seiten mit einem flachen Quereindruck in der Mitte, vor diesem leicht beulig. Decken hinter der Basis nur wenig erweitert, aber quer eingedrückt, lederartig gerunzelt, vorne stumpf querrunzlig, die hintere Schwiele deutlich, Spatium 2 an der Basis beulig. Beine länger und dünner als bei spinimanus. Rüssel so breit als die Stirne. Geifselglied 2 kaum länger als 1. Lizus secretus n.sp. 2. Robustus, opacus, brevissime ez parte dense cinereo-pubescens; rostro viz arcuato supra cum capite continuato, confertim punctato, inter insertiones antennarum sulcato; prothorace longiludine longiore, ante medium lateraliter contracto et tubulato, rugoso-granulato, lobo antescutellare impresso, dorso medio canaliculato antice carinulato; elytris evidenter punctato-striatis, interstitüs planis coriaceis, pone basın transversim impressis, inter- stitio secundo basi alte elevatis, callo postico obtusis; pedibus cras- sioribus, femoribus subtus spina acuta armatis, tibiis anticis intus bisinuatis. — Long. 21, lat. 7 mill. Ohne nähere Fundortangabe. Von breiter, plumper Form, etwa wie Ileomus Bohemani!) Fst., hinten stumpf gerundet wie L. spinimanus. Diese stumpfe Rundung, der vom gleichmäfsig fein punktirten Kopf nicht abgesetzte Rüssel, die gröbere und körnige Skulptur des Thorax, die deutlich punktirt- gestreiften Decken mit an der Basis hoch beulig erhabenem Spatium 2 unterscheiden die neue Art von dem mir unbekannten validus?) Hrld. 1) Stett. Ent. Z. 1890, p. 189. 2) Col. Hft. 1879, p. 147. der Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 139 Scheitel mit einem flachen Längseindruck, die Stirne zwischen den Augen mit tief eingestochenem Grübchen. Rüssel etwas dünner als die Vorderschenkel an der dicksten Stelle, mit doppelter Punk- tirung, zwischen den Fühlereinlenkungen (in der Mitte) mit zwei kurzen glänzenden Kielen und hinter diesen mit einer bis etwa zum Basalfünftel reichenden und flacher werdenden Mittelfurche, an den Seiten vor den Augen weitläufiger punktirt. Fühler mit verlängerten zwei ersten gleichlangen Geilselgliedern, Glied 3 kürzer, aber noch so lang als breit. Thorax weit vor der hals- förmigen Spitze seitlich gerundet zusammengezogen, Vorderrand hinter den Augen flach gebuchtet, Augenlappen breit und flach gerundet, die Basis flach zweibuchtig mit etwas stumpfen Mittel- lappen, die Aufsenecken spitzwinklig, die Seiten bis zur Abschnü- rung geradlinig konvergirend, die Körnelung am kräftigsten quer über der Mitte und auf dem halsförmigen Theil durch schwache Runzeln ersetzt, die Behaarung an den Seiten etwas länger, aber nur an den Hinterecken etwas kondensirt. Decken gleich hinter der Basis beulig erweitert, die Seiten, von oben gesehen, hinter der Beule bis zur Mitte flach zweibuchtig, die hinterste Buchtung durch einen von den Hinterhälften schräg nach innen und vorne ziehen- den Eindruck verursacht, in welchem dichter gestellte Haare eine Schrägbinde andeuten und der zusammen mit dem neunten und zehnten stark vertieften Streifen das neunte Spatium wulstartig heraushebt; die ganze Spitzenwölbung etwas dichter, aber vorne stumpfwinklig ausgeschnitten behaart, die hintere Schwiele beulig. Vorderschenkel mit ebenso gekrümmtem dornenartigem Zahn wie bei subnebulosus !) Kolbe. Unterseite länger als die Oberseite be- haart, sehr fein lederartig gerunzelt. Lizus bisulcatus n.sp. Elongatus, nonnihil nitidus, supra pube brevi subpruinosus; capite remote punctulato; fronte subseriato- punctata medio foveola utringue sulco lato seriato-punctato et im rostrum continuato munita; rostro femoribus anticis crassiore et breviore, arcuato, obsolete remoteque punctato, ab antennarum in- sertionem usque fere ad apicem anguste sulcato; prothorace latı- tudine basali minime aequilongo, antrorsim rotundato-angustato, punctato-ruguloso, medio sulco antice abbreviato impresso; elytris lateraliter pone basın constrictis et supra late transversim, post callo postico obtuso impressis, dense striato-punctatis, interstitüs planis subtiliter corıaceis ei punctatis; pedibus minus crassıs, femo- 1) Berl. Ent. Z. 1883, p. 31. 140 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs rıbus spina arcuata, quatuor posticis dente parvo armatis. — Long. 19—21, lat. 6—7 mill. Tanga (Hartmann, Kraatz). Von der Größe und Form des L. discolor Bhn., durch die Stirn- und Rüsselskulptur sehr ausgezeichnet. Die sparsam streifig punktirte Stirne zeigt aufser der tiefen ovalen Mittelgrube noch zwei streifig punktirte Seitenfurchen, die sich auf das Basaldrittel des Rüssels und hier in eine Spitze auslaufend fortsetzen und besonders tief am Innenrande sind. Rüssel etwas kürzer als die Vorderschiene, an der Spitze etwas niedriger, die Furche auf der Spitzenhälfte zuweilen als diehter punktirte Linie bis nahe zur Basis fortgesetzt, sonst ziemlich fein und weitläufig punktirt. Kopf hinter den Augen beinahe konzentrisch gestrichelt, der Augenhinter- rand zuweilen tief umfurcht. Kühlergeifsel schlanker als bei discolor und glänzend, Geilselglieder 1 und 2 die längsten und gleichlang, 3 schon etwas kürzer als breit. Thorax an der Basis zweibuchtig, Vorderrand hinter den Augen mehr gebuchtet mit vortretenden und breit gerundeten Augenlappen, bis weit vor die Mitte sehr wenig, dann schnell gerundet verengt und zusammengezogen, seitlich hinter dem Vorderrande mit eingedrückter Querfurche, feiner punktirt- gekörnelt und gerunzelt, am halsförmigen Vorderrande fein punktirt die Mittelfurche, hinten am tiefsten, reicht flacher und feiner werdend bis vor die Mitte und geht dann meistens in einen feinen Mittel- kiel über, zuweilen jederseits näher der Basis mit einem unregel- mälsigen Eindruck und die Seiten dieht vor der Basis etwas ab- geschnürt. Decken seitlich gleichfalls mit abgeschnürter Basis, dann etwas gerundet-erweitert, dann parallel bis zum Spitzen- Viertel (2) oder Drittel (91), hinten wie bei discolor gerundet, hinter der Basis breit niedergedrückt, auf dem Rücken fast gereiht- punktirt, hinten und am Aufsenrande punktirt-gestreift, die Punkte zur Basis grölser, tiefer und eingedrückt, die Spatien flach, an der Basis matt und gröber, sonst glänzender und feiner lederartig ge- runzelt und fein punktirt, das zweite an der Basis beulig, der Nahtrand furchenartig vertieft. Unterseite etwas länger, aber ebenso undicht behaart wie die Oberseite. Beine schlank wie bei sul- cinasus. Piezotrachelus tubulatus Fhrs. Tanga (Hartmann). Die beiden vorliegenden Stücke zeigen eine zwischen zwei Längsfurchen fein gekielte Stirne und einen vor den Augen von der Basis bis zur Fühlereinlenkung (in der Mitte) kräftig gefurchten re: der Fauna von Deutsch- Ost- Afrika. 141 Rüssel. Diese beiden Eigenschaften sowie auch die übrigen haben sie nach der Beschreibung mit tubulatus gemeinsam, nur fehlt ihnen die feine canalicula an der Thoraxbasis und die e/ytra kann man nicht gut fortiter rotundato-ampliato nennen; möglicherweise liegt hier eine besondere Art vor. Menecopes nov. gen. Prionomerinorum. Unguwiculi fissi. Scrobes laterales oculorum medium versus ducti. Articuli duo primi aequilongi, primo crassiore. Cozae intermediae distantes. Segmentum primum abdominale postice emarginatum, secun- dum, tertio longius. Religuum ut in genere Synnada Pasec. Der sechsgliedrigen Fühlergeifsel wegen mit den mir unbe- - kannten Gattungen Synnada !) und Nychiomma ?) Pase. verwandt, von beiden aber schon durch die gegen die Augenmitte gerichtete Fühlerfurche verschieden und die erste afrikanische Gattung dieser "Gruppe. Augen gewölbt. Thorax quer. Vorderschenkel stark ge- schwollener und mit kräftigerem Zahn als die übrigen, Schienen ohne Horubaken, Krallen gespalten. Decken mit zehn ganzen Streifen. Fühlergeifsel zur ungegliederten Keule hier allmälig verdickt. Menecopes rufidorsum n. sp. Breviter ovatus, depressus, supra rufo-ferrugineus, opacus, prothoracis dorso, elytrorum lateri- bus et apice femorumque apice niger, parce flavido- et nigro-fusco- pubescens; corpore subtus pallidiore; rostro parum arcuato capite cum prothorace aequilongo (S'), vel nonnihil longiore (2), punctu- lato-striato, medio carinato; oculis magnis convezis; capite obsolete minuteque punctulato, fronte inter oculos rostri latitudine angustiore; prothorace transverso lateribus rotundato; scutello parvo; elytris pro- thorace multo latioribus, humeris rotundatis, apice obtuse rotundatıs, dense punctato-striatis, interstitüis latis planis dense punctulatis sub- coriaceis; femoribus spina acuta, anticis dentiforme armatis, — Long. 2—3.5, lat. 1.5—2 mill. Tanga (Hartmann). In der Körperfurm einem flachgedrückten Lignyodes ähnlich, nur hinten stumpfer gerundet. Kopf, Fühler und Rüssel, letzterer bis auf die schwarzen Seiten roth, ersterer aufser der Punktirung sehr fein quernadelrissig, die Stirne zwischen den Augen kaum !) Journ. Linn. Soc. 1872, p. 456. ?) loc. eit. 1873, p. 32. 142 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs halb so breit als der Rüssel. Dieser kaum breiter als hoch und breiter als die Vorderschiene an der Spitze. Fühlerkeule so lang als die drei letzten Geilselglieder. Thorax mit gerundet-erweiterten Seiten und eingezogenen Hinterecken, beim Manne stark transversal und an der Spitze schmäler, beim Weibe weniger kurz, bis auf die Mitte der Vorderbrust und die röthliche verwaschene Mitte des Rückens schwarz und mit querliegenden, goldgelben Härchen in den ganz oberflächlichen Punkten auf äufserst fein lederartig ge- runzeltem Grunde. Schildehen roth. Decken um etwa ein Viertel Jänger als breit, beinahe doppelt so breit als die Thoraxbasis, flach längs- und quergewölbt; der rothe Rücken erstreckt sich zwischen den vierten Streifen bis dicht vor die Spitze, ist aber im Basal- drittel schräg nach aulsen bis zum sechsten Streifen erweitert, seine Ränder nicht scharf abstechend, die Behaarung auf ihm goldgelb, auf dem dunklen Theil schwarzbraun. Vorderschenkel vom Zahn bis zur Spitze, Vorderschienen innen im Basaldrittel gewimpert. Der Mann ist grölser und breiter als das Weib. Metatyges Hocquardi Chvrl., Ann. Belg. XXV, p. 89. Tanga (Hartmann, Kraatz). Neiphagus Hartmanni n. sp. Oblongus, niger, subnitidus, flavo-luteo-muculatus; articulo primo funiculi duobus sequentibus aequilongo; capite prothoraceque grosse profundeque punctatis; hoc linea dorsali media impunctata, basi viz bisinuato; scutello magno flavo-luteo; elytris latitudine duplo longioribus, humeris dentiformibus lateraliter eztensis, foveis rudis quadrangulatis seriatis, callo postico nigro-setosis, margine ezteriore, fascia lata postmediana lateralı, sutura in declivitate postica, macula basali pone humeros pustulisque nonnullis flavo-luteo-squamosis. — Long. 17, lat. 7.5 mill. Tanga (Hartmann). Die beiden vorliegenden Weiber haben die Körperform des Desmidophorus satanas !) Pasc., gehören aber der am Grunde ver- wachsenen Krallen wegen zu Neiphagus Pasc. und stehen dem weniger gestreckten und ungemakelten dentatus ?) Pasc. nahe. Rüssel so lang als der Vorderschenkel gegen die Spitze etwas breiter, bis zur Fühlereinlenkung (etwas vor der Mitte) gröber und gereiht-, vorne feiner und verworren punktirt. Geilselglied 1 ge- krümmt, 2 bis 4 an Länge allmälig abnehmend, 4 um die Hälfte 1) Journ. Linn. Soc. 1886, p. 332. 2) loc. eit. 18386, p. 332. der Fauna von Deutsch - Ost- Afrika. 143 länger als 5, dieses und die folgenden so lang als breit. Thorax nicht breiter als lang, die Seiten gerundet, die gröfste Breite hinter der Mitte, dieht vor der Mitte breit und flach niedergedrückt und seitlich eingeschnürt, der Vorderrand halb so breit als die Basis, jederseits im vorderen Drittel und am Vorderrande mit schräg nach vorne gerichteten Borsten. Decken von den Thoraxhinterecken ab schräg gerundet erweitert, über die zahnförmigen Schultern nicht ganz doppelt so breit als die Basis, nach hinten geradlinig etwas verengt, an der Spitze stumpf abgerundet, die Längswölbung flach, hinten schräg abfallend, an der Basis zwischen den Schultern flach niedergedrückt, innerhalb derselben tief eingedrückt, die ge- reihten Gruben an der Basis viel flacher und kleiner, die Stege zwischen ihnen und die Spatien gleich schmal und wulstig, die Naht breiter, der Nahtrand oberhalb der Spitze lang klaffend, hinter dem Schildchen kielförmig, Spatium 2 mit. zwei, 4 mit drei kleinen Borstenkämmen, von denen der auf der Schwielenstelle der längste und auffallendste ist, die breite mit dem Aufsenrande zusammenhängende Querbinde bis zum vierten Streifen reichend. Beine schlank, Schenkel undeutlich gezähnt und wie die gekrümmten Schienen innen und auf dem Rücken mit schräg abstehenden Borsten- haaren besetzt. Pachyonyz Kraatzi n.sp. Oblongo-ovatus, niger, dense isa- bellino-, supra macula basalı transversali et variabili prothoracis, scutello, elytrorum maculis duabus basalibus, una magna cummuni, altera parva in interstitio tertio umbrino-sguamosus; rostro tibiarum anticarum longitudine cum capite convexo remote punctatis, fronte foveola parva impressa; prothorace rotundato-conico, dorso antice longitudinaliter impresso et quadrituberculato; scutello ovato elevato; elytris humeris obliquis, retrorsim sensim angustatis, apice late non- nihil emarginatis, basi utringue ante apicem transversim impressis, foveis sat magnis impressis seriatis, interstitiis punctis angustioribus parum convezis, primo tuberculo post medium, secundo post impres- sionem basalem, munitis; lateribus prosterni et mesosterni brunneis, abdomine brunneo-maculato; pedibus brunneo-squamosis isabellino- anulatis. — Long. 9—11, lat. 4—4.5 mill. Tanga (Hartmann, Kraatz). Die schwarzen Fühler, der mit vier Tuberkeln bewehrte Thorax, sowie die anders gezeichnete Brust und Beine unterscheiden diese Art von maculiventris !) Quednf. t) Berl. Ent. Z. 1888, p. 300, 144 Joh. Faust: Beitrag zur Kenntnifs Die sehr schmalen und länglichen Schuppen liegen äufserst dicht und sind selbst unter starker Lupe nur schwer von einander zu unterscheiden. Rüssel beim Manne bis zur Fühlereinlenkung vor der Mitte, beim Weibe nur an der Basis wie der Kopf bräun- lich beschuppt, die quer etwas eingedrückte Stirne am Augen- innen- und Oberrande mit heller Makel, der Scheitel fein gekerbt. Geifselglieder 1 und 2 etwas länger als breit, jenes länger, die übrigen quer und zur oblongen Keule hin allmälig dicker, letztere mindestens so lang als die Geilsel, halb so dick als der Rüssel und nach beiden Enden verengt. Thorax beinahe so lang als breit, mit der gröfsten Breite an der flach zweibuchtigen Basis, seitlich hinter dem Vorderrande durch eine eingeritzte Linie abge- schnürt, der Rücken vorne gegen den Kopf flach gerundet abfallend, unten mit nicht dichten und ein kleines anliegendes Börstchen tragenden Punkten, die Skulptur oben durch die Besehuppung voll- ständig verdeckt, der breite und tiefe im Grunde punktirte Längs- eindruck von der Spitze bis über die Mitte reichend, hier aber flacher werdend, seine Seitenränder etwas wulstig und mit je zwei Tuberkeln besetzt, von denen der vorderste kleinste nicht auf, sondern hinter dem Vorderrande steht. Decken beinahe doppelt so lang als über die Schultern breit, hier doppelt so breit als an der Spitze, die Schulterecke abgerundet, die Seiten, von oben gesehen, mehrmals eingekerbt, die Spitze wenig schräg nach innen aber breit abgestutzt, Basis innerhalb der Schulter eingedrückt, mit dem höchsten Punkte der flachen Längswölbungslinie im Basal- drittel, zur Spitze schräg gerundet, oberhalb der zweizähnigen Spitze mit flacher Schweifung abfallend, die grubenartig einge- drückten Punkte nach hinten zu kleiner und undeutlicher; die ge- meinsame braune Basalmakel reicht an der Basis jederseits bis zum zweiten Streifen, erweitert sich hinter dem Quereindruck bis zum sechsten und erreicht hinten nicht ganz die Mitte; der ge- bräunte Spitzenrand dehnt sich, die helle Beschuppung mehr oder weniger durchsetzend, nach vorne aus. Die braune basale Thorax- makel ist entweder quer und reicht kaum bis zum Basaldrittel oder sie erreicht in derselben Breite mit etwas verwaschenen Aufsen- rändern die beiden hintersten Tuberkel, oder sie ist beim Manne vorne bis zur Hälfte durch eine helle Linie gespalten und an den Seiten tief ausgebuchtet. In beiden Geschlechtern zeigt Spatium 1 am Anfange der abschüssigen Stelle und 2 hinter der Basis, beim Manne Spatium 1 und 4 vor der Mitte je einen kleinen hellen, sehr kurz behaarten Tuberkel. Schenkel deutlich, Schienen un- der Fauna von ‚Deutsch- Ost- Afrika. 145 deutlich dreimal hell geringelt. Analsegment fast ganz, auf Beg- ment 3 und 4 auch eine Mittelmakel braun, die sich beim Weibe am Hinterrande beinahe bis zur Seitenkante erweitert. Athesapenta!) scutellaris n.sp. 2. Oblongo-ovatus, de- pressus, nmiger, parum nitidus, scutello paulo transverso, mesosterni epimeris, metasterni episternis dense albido-sguamosus; rostro femo- rum anticorum longitudine nitido, basi subseriatim punctato; pro- thorace basi bisinuato lobo antescutellare truncato, dorso dense punctato; elytris prothorace viz latioribus, parallelis, singulo apice rotundatis, acute striatis, ın fundo striarum punctatis, interstitüs planis plerumque uni-, secundo mazima parte ac tertio, quarto sezto- que antice biseriatim punctatis; pygidio perpendiculare densissime punctato et flavo-albido-piloso ; punctis femorum et corporis subtus squama albida gerentibus. — Long. 6.5, lat. 2.5 mill. Tanga (Kraatz). Durch die verhältnilsmälsig sehr grobe Punktirung von den birmanischen Arten abweichend; die Punktirung, namentlich die der Decken, ist noch gröber als die der Baris sulcata Bhn., auch die Deckenstreifen sind tiefer und breiter. Rüssel in den fein und weitläufig punktirten Kopf eingepflanzt, stark gekrümmt, an der Basis höher als an der Spitze. Geilsel- glied 1 mindestens so lang als die drei folgenden, 2 höchstens so lang, die übrigen kürzer als breit, alle mit kurzen weifsen Börst- chen besetzt. Thorax so lang als an der Basis breit, die Hinter- ecken kaum eingezogen, die Seiten bis hinter die Mitte fast parallel, dann gerundet und wenig, erst hinter der Spitze geschweift und schneller verengt, der glänzende und unpunktirte Vorderrand fast nur ein Drittel so breit als die Basis, die rundlichen nicht tiefen Punkte der Ober- und Unterseite viel grölser als die sehr fein lederartig gerunzelten Räume zwischen ihnen. Decken reichlich doppelt so lang als breit, hinten ohne Schwiele, die scharfrandigen Streifen überall gleich tief und breiter an der Basis, die Punkte auf den .Spatien gröfser als die auf dem Thorax, quer und nur durch glänzende linienartige Stege von einander getrennt, jeder dieser und der Thoraxpunkte mit einem kurzen und fast anliegenden weilsen Börstchen, jeder der in den Streifen mit einem sehr feinen weilsen Härchen. Pygidium so lang als breit, hinten stumpf gerundet, äufserst dicht punktirt, die Borstenhärchen etwas mehr abstehend. Jeder 1!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 313. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft I. 10 146 Joh. Faust: Ueber einige europäische Barıs. Punkt auf der Vorderbrustmitte, auf Hinterbrust, Abdomen und Schenkeln mit einer weilsen, meist dreieckigen oder länglichen und an der Spitze abgestutzten Schuppe; am dichtesten stehen die Punkte auf den Epimeren der Mittel- und auf den Episternen der Hinterbrust, am undichtesten auf den vier letzten Bauchsegmenten. Ueber einige europäische Baris. Von Baris analis Oliv. besitze ich das Männchen einer ganz schwarzen Abänderung von Spask (Gouv. Kasan), die ich vicaria nenne. Die in Stett. Ent. Z. 1832, p. 435, besprochene Baris semi- striata var. Hochhuthi muls ich jetzt, nachdem ich mehrere Stücke beiderlei Geschlechts gesehen, für eine von semistriata verschiedene Art halten; sie unterscheidet sich von diesem nicht nur durch die basale Beschuppung der Thoraxseiten und der Decken- spatien 2 und 6, sondern auch noch durch den wie Balassogloi m. parallelseitigen und namentlich beim Männchen vorne plötzlich zu- sammengezogenen Thorax mit scharfwinkligen Hinterecken, sowie durch dünneren, kürzeren Rüssel, kürzere Fühler, dichter behaarte Beine und geringere Gröfse unterscheidet. Baris Suffriani Hochh. erhielt ich in einem männlichen, bei Tiflis gefangenen Exemplar. Sie gehört nach Reitter’s Bestimmungs- Tabelle XXXIII in seine fünfte Gruppe. Thorax an den Seiten nicht schuppig punktirt, sondern längsrunzlig, Decken ohne hintere Schwiele, ihre basale Depression mit 4 weilsen Makeln. Die dicht weils-beschuppten Mittelbrustepimeren und Hinterbrustepisternen, sowie die rothen Beine sind für diese Art charakteristisch. Das vorliegende Stück hat die Gröfse von 4 x 1.3 Millimetern. Joh. Faust. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 147 Heterostethus novum genus Elateridarum.. Beschrieben von Otto Schwarz. Frons antice marginata, subrotundata; labrum distinctum. Antennae breves, articulo primo crasso. Prothoraz antrorsum ad antennas recipiendas impressus; laleribus marginatis, subtus linea elevata, prosternum anlice dilatatum, suturae simplices. Cozarum laminae intus latae, extrorsum abruptum angustatae. Pedes tarsorum simplices. Stirn ziemlich grols, mit vorragendem, schwach abgerundetem Vorderrande, Oberlippe deutlich. Fühler kurz, unter dem vor- ragenden Stirnrande eingefügt, ihr erstes Glied verdickt. Halssch. mit scharfen Seitenrändern, aufserdem beiderseits auf der Unter- seite, entfernt vom Seitenrande und diesem parallel, mit einer scharf erhabenen Längslinie, vorn neben dieser zu kurzen Fühler- furchen vertieft. Prosternum nach vorn bis zu den beiderseitigen Fühlerfurchen verbreitert, mit deutlicher Kinnplatte und feinen, einfachen Nähten. Platten der Hinterhüften nach innen sehr breit. von der Mitte an jäh verschmälert, nach aufsen verschwindend. Tarsen und Klauen einfach. Diese Gattung ist mit Cryptohypnus verwandt, aber besonders bemerkenswerth durch die eigenthümliche- Bildung der Unterseite des Halssch. Während die Fühlerfurchen bei den Elateriden, die solche besitzen, immer hart neben den Prosternalnähten liegen und nach aufsen durch eine kurze, erhabene Linie begrenzt werden, finden sich dieselben bei Heterostethus auf den Seiten der Vorder- brust, neben einer erhabenen Längslinie, die von den Vorderecken bis zu den Hinterecken des Halssch. dem Seitenrande parallel ver- läuft. Hierdurch erinnert Heterostethus an manche Eucnemiden; aber die Bildung der Stirn und des Prosternalfortsatzes ist diejenige der echten Elatriden. Heterostethus pictus nov. spec. Rufo-ferrugineus, capite, thoracis disco elytrisyue per partes infuscatis, pilis subsquamiformibus ferrugineis, fuscis albicantibusque variegalus; anlennis testaceis, brevibus, indistincte subserratis, arti- culis prımo excepto minimis, articulo secundo sequentibus subaequah- 102 148 Otto Schwarz: Heterostethus nov. gen. Elateridarum. bus; prothorace longitudine latiore, convezo, punctato basi apiceque angustato, lateribus rotundato, angulis posticis fortiter truncalis; scutello sericeo; elytris ovalıbus, converis, punctato-striatis, interstitüis convezis, secondo quartoque basi elevatioribus; corpore subtus rufo- testaceo, albo-sericeo-tomentoso. — Long. 2.6—1 mill., lat. 1 mill. Paraguay. Bräunlich-roth, mit verschieden gefärbten, sehr feinen, eng anliegenden, fast schuppenförmigen Härchen dicht bekleidet. Mund und Stirn geschwärzt, letztere weilslich behaart. Halssch. auf der Scheibe der Länge nach — vorn breiter als an der Basis — schwärzlich-braun und röthlich-braun behaart, an den bräunlich- rothen Seiten mit weilser Behaarung, die sich in der Mitte mehr: nach innen erstreckt und eine auf der Scheibe unterbrochene, un- deutliche Querbinde darstellt, auch eine feine Längslinie auf der Mitte meist etwas heller behaart; die Hinterecken breit abgestutzt, ihre Aufsenecke etwas stumpfwinklig. Schildchen dicht weils, seidenglänzend behaart. Fld. im vorderen Drittel und auf der Naht bis zur Spitze ziemlich breit, bräunlich-roth, jederseits hinter dem 1. Drittel mit einer aus weilsen Härchen gebildeten Quer- makel und jederseits vor der Spitze mit einem dicht weils be- haarten, hakenförmigen Fleckchen, zwischen beiden Makeln und hinter der hakenförmigen Spitzenmakel beiderseits schwärzlich- braun, desgleichen vor der ersten Quermakel noch etwas dunkler; die dunkle Zeichnung undeutlich begrenzt und namentlich nach der Naht zu verwaschen, heller, mit gleichfarbiger Behaarung, die Spitze, der ganze Seitenrand und mehr oder weniger auch die Basis weilslich behaart; die schmalen Zwischenräume der breiten Punktstreifen namentlich an der Basis erhaben. Unterseite röthlich- gelbbraun, dicht, seidenglänzend behaart, Mittelhüften von einander entfernt. — 2 Ex. durch Hrn. Dr. Drake aus Paraguay erhalten. Cardiophorus somcheticus nov. spec. Nigro-aeneus, nitidus, griseo pubescens; prothorace sanguineo, macula discoidali nigra, subtiliter subinaequalitergue punctato; elyiris depressis, subtiliter punctato-striatis; pedibus rufis. — Long. 6 mill., lat. 2 mill. — Somchetien (Conrad). Dem Card. cyanipennis Muls. ähnlich; die schwarze Makel des rothen Halssch. variirt etwas, läfst aber den Vorderrand frei; Beine gelbroth, Schenkel zuweilen theilweise gebräunt. Fe [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. HeftI.] 149 Novae Cieindelidarum species ex coll. „Rothschild“. Auctore Dr. med. Walther Horn. Collyris orichaleina. Coll. tuberculatae M.L. affinis: labro longiore; ihorace breviore, margine antico acutius reflexo, sulco marginal in apice ipso insculpto, ante basim profundius constricto, tota parte intermedia fere conica (antice vir constricta), lateribus paullo rotundatis (angulo nullo!); elytris multo subtilius — sed eodem modo — sculptis, punctis in disco anteriore (scutellum versus) rario- ribus, fusco aureo-cupreis, splendentibus: parte anteriore discoidali interdum nigrescente; palporum labialium fulero flavo-rufo, trochan- teribus posticis nigris. — Long. 123— 153 mill. 2d. Naga Hills, N-Manipur, Punjab (typus g' in coll. Roth- schild; speeim. alt. in eadem collectione et in mea). Labro sat longo, antice leviter rotundato; capite anguste sed profunde ezcavato, ezcavatione postice profundiore; vertice antice gibboso, pone oculos sat rotundato; oculis prominulis; thorace supra fere glabro, levissime hinc inde transversim striolato, punctis 2—3 lateraliter insculptis, antice paullulum gibboso; elytris fere parallelıs, vir ante apicem dilatatis, humeris fere rectangularıbus, apice singulo rotundato-truncato, angulo ezterno in utroque sezu sat distincto (in g acutiore); punctis in tertia parte antica sat raris, in medio intricato-rugosis, postice densis; antennarum articulis 5 primis cyaneis (3.—5. apicem versus plus minusve rufis), 6.—11. fuscis, palpis (labiorum fulero excepto) trochanteribusque niyro-cyaneis, femoribus rufis, tibiis tarsisque 4 primis cyaneis, posticis illis apice, his fere totis testaceis. Collyrıs aureofusca Bat. var. rugosior. Differt a typo elytrorum colore viridi-coerulescente, capite thoraceque cyaneis. — Long. 12 mill. d. Kiukiang (Pratt., VI, 1887); typus in coll. Rothschild; specim. alt. in eadem coll., alterum in mea. Labro brevi, rotundato; capite triangulari, fronte anguste er- cavata, ezcavatione postice sat prolongata; verlice parum gibboso, partibus orbitalibus totogue dimidio postico capitis strigoso-rugosis; thorace angusto, conico, lateribus rectis, tola superficie profunde sat dense transversim strigosa; elytrorum sculptura subtilı densaque, punchs prope apicem rarioribus, in medio interdum paullulum in- 150 Walther Horn: Novae Cicindelidarum fricatis; pedibus fulvo testaceis plus minusve obscuris, femoribus posticis (basi fulva excepta) nigro-piceis, palpis fulvescentibus, tro- chanteribus rufis; metathoracis lateribus impunctatis; pro- et meso- thoracis episternis punctatis. Fortasse forma intermedia inter coll, formosanam Bat. et aureo- fuscam Bat.! Therates Rothschildi. Th. festivo affinis, differt elytris crebrius profundiusque punctatis, meso- et metathorace totis plus minusve nigris, abdominis segmentorum disco infuscato, basi elytro- rum angustius flava, puncto discoidali rotundato eiusdem coloris fere in medio disco collocato. — Long. 7—9 mill. @&. Humboldt-Bay: Nov. Guinea (Doherty, IX—X, 1893); typus in coll. Rothschild (specim. alt. in eadem coll. et in mea). Labro longo, flavo, basi (praesertim parte media) infuscata; oculis prominulis, partum orbitalium basi postice longitudinaliter striolata; thorace antice posticegue profunde constricto, parte media globosa; elytris fere aequalibus: parte jurta scutellum sita levissime tumidula, ante. apicem impressione sat profunde insculpta; macula basali flava sat rare leviterque punctata, sculptura postea. valde crebriore profundioreque, punctis in parte media sensim minoribus, ante apicem fere evanescentibus; elytris postice sinuato-truncatıs, angulo externo suturalique dentatis; capite thoraceque viridi-vio- laceis, elytris (partibus flavis ezceptis) plus minusve cyaneis, palpis pedibusque marima er parte flavis. In speciminibus quihusdam macula flava discoidalis majorem elytrorum partem occupat, angulum humeralem versus (lateraliter) ascendit, maculam basalem attingit. Therates Latreillei Thms. var. brevispinosa. Differt a typo spina suturali aliquanto breviore. — Long. 114 mill. 2. Sangir; typus in coll. Rothschild, snecim. alt. in mea. Varietas describendi digna mihi esse videtur, quod forma inter- media est inter Ther. Latreillei Thms. et Ther. fasciatum Fabr., species fortasse reuniendas. ‚ Cicindela (Thopeutica) simulatriz. Cic. conspicuae Schm. simillima, differt magnitudine minore, forma graciliore; antennis pedibusgue multo magis tenuibus paulloque longioribus; labro (antice recte truncato) 3-dentato; oculis valde prominentibus; thorace apicem versus aliquanto angustato multo graciliore, lateribus rectioribus; elytrorum apice minus retracto, spina suturali multo breviore, pal- porum mazillarium articulo penultimo flavo; penis apice simplcı, nec curvato, — Long. 12 mill. species ex coll. „Rothschild“. 151 1 28. Ins. Philipp.; typus in coll. Rothschild, specim. alt. in mea. Mazillis superioribus longissimis; labro brevi, obscure viridi, interdum fere nigrescente; fronte inter oculos longitudinahter strio- lata (spatio mediano longitudinali indistincte sculpto); elytris sat parallelis, margine postico serrato, maculis 6 albis ornatis: humerali et apicali (in anguli producti apice sita), posthumerali et antapicali a margine paullo remotis, marginali (media) et centrali (in disco posteriore collocata); palpis sat longis, flavis, articulo ultimo viridi; pectore lateraliter parce hirsuto, abdomine toto punctato-piloso; trochanteribus rufis; capite, thorace, toto corpore inferiore, pedibus viridibus, hinc inde cyaneis; elytris olivaceo-obscuris, interdum fere nigrescentibus; 2 plaga splendidissima in anteriore disco ornata. Cicindela (Thopeutica) intermedia m. var. paupera. Differt a typo thorace minus globoso, supra toto plus minusve rugoso; capite prothorace, scutello, elytrorum basi obscure-viridi-aeneis vel aeneo-virescentibus. — Long. 9—11 mill. 2‘. Lucon bor. (Whitehead); typus in coll. Rothschild, speeim. alt. in eadem collectione et in mea. Cicindela suavis. (ic. intermedae m. var. pauperi m. simi- lis, differt oculis paullo minus prominulis; fronte planiore, evidentius longitudinaliter striolata; thorace rugosiore, planiore, paullo breviore, sulco anlico transverso (praesertim lateraliter) minus profundo; elytrorum apice minus rotundato, speculo parvo viridescenti in anteriore disco collocato; capite, thorace, elytrorum basi, scutello cyaneis aut coerulescentibus, opacis; femorum posticorum basi rufo- flava. — Long. 83% mill. 229. Albay (Lucon merid.: Whitehead 94); typus in coll. Roth- schild, specim. alt. in mea. Labro brevi, transverso, indistincte dentato, toto viridi; capite et thorace leviter sed dense rugosis, partibus orbitalibus longitudi- naliter striolatis; oculis prominulis; thorace fere quadrato, lateribus paullo rotundatis, postice magis quam antice constricto, sulco longi- tudinali mediano deficiente, marginibus lateralibus parce püosıs; elytris sat elongalis, ante medium perparum dilatatis, apice singulo fere recte truncato, punctis 6 albis: humerali et posthumerali, apicali triangulari et antapicali, marginali medio et discoidali (perparum post medium sito) ornatis; prothorace subtus perparum, meso-, meta- thorace abdominegue toto pilis hirsutis; capite thoraceque cyaneıs (supra opacis, subtus nitidis), abdomine et scutello viridi-coerulescen- tibus, elytris (basi excepta) atris, palpis (articulis ultimis viridibus) 152 Walther Horn: Novae Cicindehdarum_ etc. flavis, trochanteribus rufis, pedibus antennisque wiridi - coerules- centibus. Cicindela Rothschildi. Cic. nanae Schm. affinis, differt labro longiore, in medio prolongato; thoracis strangulationibus antica posticague muito minus profundis, ut latera rectissima videantur; elytris gibbosioribus, postice levioribus; pro- et metathorace minime pilosis; primo antennarum articulo femoribusque totis flavis, tibüis interdum basim versus infuscatis. (Elytrorum signatura valde variat, interdum puncta omnia alba desunt.) — Long. 54— 64 mill. 28. Lucon bor. (Whitehead 94); typus in coll. Rothschild; speeim. alt. in eadem collectione et in mea. Parva; labro viridi, plerumgue in medio antico infuscalo, uni- dentato; oculis valde prominulis, partibus orbitalibus levissime strio- latis, vertice cum thorace subtilissime rugosis, huius impressionibus (antica posticaque) parum profundis, linea longitudinali subtilissima; elytris sat brevibus, antice profunde punctatis, postice laevigatıs, api- cibus plus minusve rotundatis; signatura flava valde variat: interdum tota deest, interdum punctum posthumerale antapicaleque et stria transversa a marginis medio usque ad discum ducta apparent, inter- dum maculae quaedam plus minusve oblitteratae sunt; toto pectore abdominisque basi nudis, huius apice discoque parce hirsutis; palpis trochanteribusque flavis, tibiarum mazima parte, tarsis, antennarum articuis 2.— 11. nigris; colore supra aut viridi aut viridi-aeneo (interdum paullulum obscurato), elytrorum marginibus, capite, pectore cyaneis; abdomine nigrescente. Cicindela Boisduwvali. (ic. barbatae m. simillima; labro multo longiore, in medio valde prolongato; elytris plagis umbilhfor- mibus versicoloribus crebrius ornatis, 9 vitta perparum mitida in disco anteriore (inter suturam et lunulae humeralis apicem inferiorem sita) affecta, hamulo obliquo a linea media marginali ezeunte multo breviore; primis palporum mazillarium articulis plus minusve piceo- nigris; capitis malis minus hirsutis. — Long. 83 — 93 mill. @&. Humboldt-Bay: Nov. Guinea (Doherty: IX—X, 93); typus in coll. Rothschild; speeim. alt. in eadem coll. et in mea. Labro unidentato, flavo, margine denteque nigris, parte mediana antica in g sutis, in Q valde producta; capite inter oculos subtihter striolato ; thoracis lateribus rotundatis, pwlosis; elytris fusco-aeneis, lateribus dilutioribus, disco velutino: lunula humerali, stria marginali media antice lineam obliguam brevem intus emittente, macula tri- angulari ante apicem, puncto rotundo (a margine remoto) inter hanc et inferiorem striae marginalis apicem sito, albis; infersorıbus cor- poris lateribus parce hirsutis, abdominis disco nudo; palpis labialibus flavis ; trochanteribus nigris. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1396, Heft 1.] 153 Ueber Bolbotritus Bainesi Bates, eine auffallende Bockkäfergattung. Unter der Ausbeute des Herrn v. Bennigsen aus dem Hinter- lande von Zanzibar befand sich ein sehr eigenthümlicher Bock von ansehnlicher Gröfse, den ich zuerst für unbeschrieben zu halten geneigt war und welcher sich dadurch besonders auszeichnet, dals das dritte Glied der verhältnilsmälsig sehr kurzen Fühler blasen- förmig aufgetrieben war. Als ich Hrn. Kolbe, der die Literatur der ostafrikanischen Böcke behufs seiner Arbeiten über dieselben genauer durchstudirt hatte, eine flüchtige Zeichnung des Käfers zeigte, sagte mir derselbe, dafs derselbe von Bates unter dem Namen Bolbotritus Bainesi beschrieben sei, und ich fand in der That in den Transaetions der Entomog. Gesellschaft von London 1871, p. 375 die Beschreibung des interessanten Insekts. Da von demselben noch keine Abbildung existirt, liels Hr. v. Bennigsen eine solche für unsere Zeitschrift an- fertigen, wodurch der Käfer in wei- teren Kreisen die verdiente Auf- merksamkeit finden wird. Das von Thomas Baine in Südafrika am Ufer des Flusses Mungwe „in terris Matabiliorum“, in lat. 20°, 45’ auf- gefundene Ex. milst 2 Zoll, das hier abgebildete 56 mill. Die kurzen Fühler und der Gesammthabitus erinnern an die Gattung Spondylis, mit der der Käfer jedenfalls in Ver- wandtschaft steht. Bei Lacordaire bilden die Spondyliden die dritte und letzte Gruppe der aberranten Cerambyeiden, an die sich die Cerambycides vraıs unmittelbar anschliefsen, in deren erste Gruppe der Käfer nach Bates zu stellen ist. | Am Schlusse seiner Beschreibung sagt Bates: the inseet is interesting, as an illustration of the Pendeney so wonderfully displayed by the Longicornia to extreme developements of any variable feature, in species otherwise closely allied. Dr. G. Kraatz. re — 154 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] Cyrtocerus, neue ostafrikanische Prioniden- Gattung. Beschrieben von Dr. G. Kraatz. Bates’ Ausspruch am Schlusse seiner Beschreibung des vorher besprochenen Bolbotritus findet eine neue Bestätigung in einer wunderbaren Prioniden-Gattung, welche von dem Landeshauptmann von Mpuapua im Hinterlande von Zanzibar in einem Ex. auf- gefunden wurde; das einzige Ex. kam gegen Zahlung eines nicht unbedeutenden Preises in meine Hände. Der Käfer hat die Gröfse eines kleinen Ex. von Prionus coriarius (32 mill. excl. antenn.), ist glänzend schwarzbraun und merklich stärker nach hinten verschmälert als die genannte Art. Er ist in dreifacher Hinsicht ausgezeichnet: 1. durch die Gestalt der Fühler; 2. durch die Gestalt des länglichen Hals- schildes; 3. durch die rothgelbe Färbung des gröfls- ten Theils der Schenkel, eine Eigenthümlichkeit, die sich meines Wissens bei keinem Prioniden findet. a. Die Fühler sind etwa von der Länge des Kopfes und Hals- schildes, nach vorn und innen gegen sich selbst gekrümmt, Glied 1 so lang wie der Kopf, nach der Spitze zu allmählig verdickt, 2 sehr kurz, die folgenden ungleich gekämmt, d. h. der nach aufsen liegende Theil des Fühlers lang und gerade, der nach innen liegende Theil kurz, von oben nicht bemerkbar. Die ersten Glieder des Fühlerfächers nehmen etwas an Länge zu. b. Der halsartig abgeschnürte Vordertheil des glän- zenden Halsschildes besitzt genau die Breite des Kopfes; der darauf folgende breitere Theil des Halsschildes ist jederseits in eine deutliche Spitze ausgezogen, der Discus jederseits mit einer höckerigen Erhabenheit; oben ist das Halsschild in der Mitte flach eingedrückt; durch die halsartige Abschnürung wird das Halsschild genau so lang als breit, erscheint aber noch etwas länger. Die Mittelhüften sind ‘nicht genähert wie bei Prionus, sondern stehen fast so weit von einander ab, als das Scutellum breit ist; G. Kraatz: Cyrtocerus, neue ostafrikan. Prioniden-Gattung. 155 der Mesosternalfortsatz zwischen ihnen stumpft sich dreieckig zu. Der Prosternalfortsatz zwischen den Vorderhüften ist nicht zuge- spitzt, sondern abgerundet. Der verlängerte Theil des Kopfes und Halsschildes ist unten leicht quergestreift; die kräftige Hinterbrust ist äulserst dicht und fein punktirt und behaart, matt glänzend. Durch die Gestalt der Fühler nähert sich Cyrtocerus etwas der Gruppe der afrikanischen Polyarthrides (Lacordaire, Genera VII, p. 44), aber die Fühler sind 12gliedrig und nicht mindestens 16 gliedrig wie in dieser Gattung; auch sind die Augen viel kleiner als bei Polyarthron. Meines Erachtens hat der Käfer wegen der Verlängerung des Kopfes und Halsschildes und der Länge des letzteren eine beson- dere Gruppe der Prioniden zu bilden oder ist als eine aberrante Gruppe der Polyarthriden zu betrachten. Die lateinische Diagnose der Gattung läfst sich kurz etwa so geben: Antennae curvatae, capitis thoracisque longitudine, imparipecti- natae, 12-articulatae, articulo primo elongato, secundo brevi, tertio — penultimo lamellatis, lamellis externe longioribus, in- terne brevibus. Caput retrorsum productum thoracıs antrorsum prolongati latitu- dine; thoraz medio dilatatus lateribus spinosis, disco bituber- culato. Elytra sensim posterius angustata, 4-costata. Pedes tibüs extus haud spinosis, femoribus basi et apice exceptis rufo-testaceis. Patria: Mpuapua (Africa or.). lex. (J') in coll. Kraatz. Cyrtocerus mirabilis: Nigropiceus, antennis imparipeclina- tis, capite longitudinaliter impresso, thorace supra leviter impresso, in impressione sulcato, scutello laevi, elytris A-costalis, costis apice abbreviatis, 2a et 3a postice conjunctis, Aa postice incurvala, pedibus femoribus plerumque rufo-testaceis. — Long. 30 mill. Die Beine sind durch ihre Färbung besonders ausgezeichnet, denn meines Wissens ist kein Prionide bekannt, bei dem der gröfste Theil der Schenkel, mit Ausnahme der Basis und der Spitze, roth- gelb sind. Im Uebrigen sind sie weniger kräftig gebaut als bei Prionus, die Hinterbeine aufsen an der Spitze nicht in einen Dorn ausgezogen; das erste Glied ist an allen Füfsen kürzer als bei Prionus; die Vorderfülse sind im Uebrigen ähnlich wie bei Prionus; das Klauenglied ist an ihnen und auf den übrigen Fülsen kürzer als bei Prionus; die Mittelschienen sind sehr leicht gekrümmt, die 156 G.Kraatz: Cyrtocerus, neue ostafrikan. Prioniden-Gattung. Hinterschienen kaum. Die Hinterschenkel sind am Innenrande kurz zottig, schwarz behaart. Die Taster sind kürzer als bei Prionus, die Mandibeln ähnlich gebildet, ebenso die Augen; die Stirn ist vorn bis zum Hinterrande der Augen der Länge nach vertieft, der Kopf im Uebrigen ziem- lich dicht punktirt; während aber bei Prionus die Augen dem Vorderrande des Halsschildes nahe stehen, sind sie durch den halsartig verlängerten Kopf mehr als doppelt so weit vom Vorder- rande des Halsschildes entfernt, als sie oben am Innenrande breit sind. Der verlängerte Theil des Kopfes ist dicht und fein punktirt. Das Scutellum ist stumpf dreieckig zugespitzt. Die verschmälerten, wie der übrige Körper, ziemlich glän- zenden Fld. zeigen 4 glatte Längsrippen: eine anfangs kräftigere neben der Naht verliert sich gegen die Spitze ganz; ebenso eine neben dem Seitenrande, doch sieht man, dafs sie sich vor der Spitze nach innen wendet und mit der Mitte der hinteren Ver- einigung der beiden Dörsalrippen verbindet; die Zwischenräume der Rippen werden nach aulsen breiter und sind sehr dicht punk- tirt, die Gegend des Scutellums und die Schultern sind glatt. An den Innenecken sind die Fld. stumpf zugespitzt, auflsen abgerundet wie bei Prionus. Der Hinterleib ist weitläufig, fein punktirt, glänzend, Segment 1 merklich länger als 2, die folgenden allmählig kürzer. Die Photographie des Thieres ist nach einer Zeichnung von Herrn J. Preifs in Ludwigshafen a. Rh. entworfen. Synonymische Bemerkung. Pantolia elongata Bransik (Käfer von Nossibe 1892, p. 235), von der mir ein mit der Beschreibung genau übereinstimmendes Stück von Madagaskar vorliegt, gehört zu meiner Gattung Hemilia (Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 316) und stimmt in der Bildung der Fld. „angulo suturali rotundato“ genau mit Hem. striata Gory-Krtz. überein. Ueber Pantolia anthracina Bransik (loc. eit. p. 232) habe ich kein bestimmtes Urtheil, da ich sie nicht besitze, doch könnte sie auch zu Hemilia gehören; sie unterscheidet sich aber von den beiden genannten Arten auffallend durch die elytra angulo suturali recto. Die Beschreibungen sind mit Sorgfalt entworfen und die beigegebenen Abbildungen charakteristisch. Dr. @. Krasatz. m | —— [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft .] 157 Uebersicht der bekannten Arten der Coleopteren- Gattung: Adrastus Esch. aus Europa und den angrenzenden Ländern. at Drittes Fühlerglied wenigstens doppelt so lang als das zweite, dieses kleiner, knopfförmig, nicht länger als breit. Fühler vom 3. Gliede an stark gesägt, dunkel, die 2 Basalglieder gelb 1). Oberseite wenig glänzend, gelblich behaart, Halssch. auch an der Basis punktirt, Vorderwinkel röthlich, Fühler stark gesägt und lang; Zwischenräume der Streifen auf den Fld. stark punktirt. Scheitel mit schwacher Längsfurche, Fld. mit fest anliegender, feiner Behaarung. — Mittel- und Südeuropa, besonders im Gebirge. Meine Stücke stammen aus Oesterreich, Mähren, Schlesien und Galizien. — A. lacertosus-Q ?) . . . limbatus Fabr. Oberseite stark glänzend, braun behaart, Halssch. sehr fein punktirt, an der Basis fast glatt, Fühler kürzer und schwächer gesägt; Zwischenräume der Streifen auf den Fld. kaum sichtbar punktirt, Scheitel ohne Furche, Fld. mit rauherer, halbaufstehen- der Behaarung. — Mitteleuropa. Meine Stücke stammen aus Mähren und Nordungarn . . . . azillaris Erichs. Drittes Fühlerglied meistens wenig Ihe als das zweite (2) oder beträchtlich länger (J\), dann ist aber Glied 2 reichlich so lang als breit und die Fühler vom 4. Gliede an sehr schwach sägeartig und gewöhnlich hell gefärbt. Hinterwinkel des Halssch. stark und lang gekielt, auch die innere Kante der langen, divergirenden Hinterwinkel erhaben gerandet; Halssch. länger als breit. Ziemlich grofs (6.5 mill.), ziemlich flach, fein gelb behaart, an Agriotes pallidulus erinnernd. Kopf gewölbt, dicht punktirt, Clypeus vorn abgerundet, Seheitgl mit der Spur einer Längsfurche; drittes Glied der Fühler um $ länger als das zweite °). Halssch. fein und dicht punktirt, emlich NO. _ 2 DD y 1) Siehe auch den kleinen einfarbig schwarzen oder braunen humilis, sub 1. '2) Herr M. des Gozis beschreibt von dieser Art eine Var. porrectifrons (R. 1842, 197) aus Savoyen; sie ist gröfser (6 mill.), die Stirn zeigt zwischen den Augen 2 schräge Kiele, welche durch eine Linie mit dem aufgebogenen Clypeusrande verbunden sind. Wahrscheinlich ist diese Form ein /acertosus mit kleinerem zweiten Fühlergliede, wie sie auch vorkommen. 3) Bei den ähnlichen, kleinen Agriotes ist das dritte Glied kleiner als das zweite. 158 Edm. Reitter: Uebersicht der Adrastus- Arten flach, Fld. mit regelmälsigen, hinten erlöschenden Punktstreifen, die Zwischenräume fein, ziemlich dicht, kaum reihig punktulirt. Schwarzbraun, Fühler und Beine gelbroth, Vorderrand des Halssch. (düster und schmal), dann die Hinterwinkel rothbraun, Fld. braun mit länglicher, unbegrenzter Schultermakel. — Aus Circassien:”Amuco: 18 . . .”. . . circassicus n, sp. 3 Hinterwinkel kurz und undeutlich gekielt, die innere Kante der Hinterwinkel nicht erhaben gerandet, Halssch. so lang als breit. 4” Fld. fein und anliegend gelblich behaart, Halssch. ziemlich dicht und sehr deutlich punktirt, wenig glänzend, mit nach hinten vorgestreckten Hinterwinkeln, diese sowie die Scheibe schwarz. = lacertosus Er., der trotz der Differenzen im Baue der Fühler und des Halssch. des 2 ist zu limbatus Fbr. !). 4' Fld. mehr weniger halb abstehend, rauh behaart, Halssch. sehr fein und wenig dicht punktirt, sehr glänzend, wie polirt, und wenigstens die Spitze der Hinterwinkel gelb oder roth gefärbt. 5” Fld. gelb oder dunkel und wenigstens mit einem hellen Schulter- flecken. Oberseite gelb behaart. — Hierher zwei sehr nahe- stehende Arten. 6” Gröfser, Halssch. sehr fein und weitläufig punktirt, Fühler ein- farbig gelb, Fld. gelb, manchmal mit dunklerer Naht und an- gedunkeltem Seitenrande. — In ganz Europa. — A. limbatus Er., pusillus Hrbst. . . . . . ... mpollens R. 6' Kleiner, Halssch. fein und ardkh ne Fühler schwärz- lich duer gebräunt mit gelben Wurzelgliedern, Fld. dunkel mit langem, unbestimmtem Schulterflecken, selten ganz gelb. — Mitteleuropa, Kaukasus. — Ä. pusillus Er., g'; luteipen- isn. Do an, Ä 2... manus Hrbst. 5’ Fld. wie die ganze ENTE dunklen, ENEUNNE oder dunkelbraun, Oberseite braun behaart. — Kleine Art aus Mitteleuropa; 2) Ich, sammelte Jacertosus und limbatus zahlreich, von ersterem nur 2, von letzterem nur d'. Grölse, starke Pahktar und die an- liegende Behaarung ist bei beiden gleich und dadurch von den anderen Arten verschieden. Candeze sagt wohl, dafs das $ des limbatus ganz so ist wie das Q\, und etwas kürzere Fühler habe, allein diese von Kiesenwetter wiedergegebene Angabe basirt offenbar auf einem Beobachtungsfehler oder einer Täuschung. — Auch die 2 von azillaris sind vom g' sehr wesentlich durch ähnliche Differenz im Baue der Fühler verschieden und unterscheiden sich die 2 von azillaris von lacertosus durch dieselben Merkmale, wie azillaris-g' von limbatus-d. S T gar 14 Edm. Reitter: Uebersicht der Heterophylus- Arten. 159 noch häufiger im Süden anzutreffen. — A. rudis Küst.; A. tur- cicus Stierl. ist ein normales Z' davon, mit kurzem zweiten Kuhleraledbrie... 2 12 ent nen tee ron Bameles Er. Edm. Reitter. Uebersicht der Arten der Ooleopteren- Gattung Heterophylus Muls. Mittelschienen des g' (mit erweitertem 2. und 3. Vordertarsen- gliede) von der Basis zur Spitze allmählig verbreitert und regel- mälsig nach innen gebogen. Vordertarsen deutlich verbreitert; Mittelfülse des g' schwach, aber deutlich erweitert. Schienen verhältnilsmälsig breit (S'2), Halssch. quer, ziemlich rechteckig; Fld. länger, länglich oval, an den Seiten wenig ge- rundet. Die erweiterten Glieder der Vorderfülse des Z\ breit, fast so breit als die Schiene. — Long. 5.5—7 mill. — Kauka- sus; Araxesthal, Baku . . . . ..". picipes Fall. Wie der vorige, Fld. etwas kürzer, kurz oval, an den Seiten deutlicher gerundet. Die erweiterten Glieder der Vorder- fülse des g' schmal, viel schmäler als die Schiene. — Turko- mania, Taschkent, Margelan. (H. latiusculus Motsch., Mulsye sun. “2... Ppygmaeus Fisch. Alle Schienen verhältnifsmäßsig a chen (32), Halssch. quer, ziemlich rechteckig, merklich schmäler als die Fld., letztere sub- oval. Viel kleiner als pygm., sonst demselben sehr ähnlich. Die erweiterten Glieder der Vorderfüfse des Z schmäler als die Schiene. — Long. 4.7—5 mill. — Araxesthal parvulus m. Wie der vorige, die Schienen noch schmäler, die Mittel- schienen beim g' vor der Mitte zur Spitze etwas rascher ver- breitert, Vordertarsen des g' schwach erweitert, aber wegen der dünnen Schienen fast so breit als die letzteren. Körper läng- licher, elliptisch, Halssch. schmäler als die Fld., an der Basis am breitesten, zur Spitze schwach und gerade ver- engt. — Long. 5 mill. — Transcaspien!) ellipticus Desbr. Mittelschienen des g' stark gebogen, innen an der Basis dünn, vor der Mitte zur Spitze plötzlich erweitert, daher fast wie geknickt aussehend. Vordertarsen beim g' nur sehr schwach 1) Nach Desbrocher’s „Russia mer.“; aber die Patriaangaben desselben, Rufsland betreffend, sind zu allgemein und ungenau ge- halten. Ich kenne das auf die Beschreibung sehr passende Thier nur aus Transcaspien (Askabad). 160 Edm. Reitter: Loberoschema nod. gen. Cryptophagidarum. erweitert; Vorderschienen stark, Mittel- und Hinterschienen sehr schwach zur Spitze verbreitert. Mittelfüfse des g' nicht deutlich erweitert. Halssch. schwer sichtbar, Fld. nicht (Jg) oder höchst undeutlich (2) punktulirt. Halssch. so breit als die Fld., quer rechteckig mit eckig ab- gestumpften Hinter- und abgerundeten Vorderwinkeln, die Seiten fast parallel; Fld. kurz oval. Kleine pechbraune Art, von der Gröfse und Form des parvulus. — Long. 4—5 mill. — Trans- caspien: Merv; Geok-Tepe . . . . angustitarsis n. sp. 3 Halssch. breiter als die Fld., quer, an den Seiten gerundet, fast herzförmig, vor der Mitte am breitesten, Hinterrand fast gerade, - Vorderrand ausgeschnitten, Hinterwinkel rechteckig, etwas ab- gestumpft, Vorderwinkel abgerundet, schwach niedergedrückt, Fld. länglich oval, in der Mitte am breitesten, Beine schlank, dunkel, Oberseite schwarz, die Tarsen, Fühler und Spitze der Vordersehienen rostbraun. Klauenglieder schlank, Klauen lang; Kopf klein. — Long. 6 mill. — Transcaspien: Jary-Jasy (31. III. 1887) Du Eee amplicollis n. sp. Edm. Reitter. — Loberoschema, nov. gen. Cryptophagidarum. Antennae ante ocules sub margine insertae, distantes, 11-arti- culatae, articulo primo parum incrassato, clava triariiculata. Pro- thoraz subquadratus, margine laterali integra aut suberenata, angulis anticis calloso-dentatis, productis. Elytra ovata, thorace latiora, striatopunctata. Metasierno longissimo. Tarsorum articulo iertio longe lobato, quarto parvulo. Der Gattung Lobderus ähnlich, aber der Thorax hat schräg erweiterte Vorderwinkel wie bei Crypfophagus, die Tarsen haben ein lang gelapptes drittes Glied und durch die mehr an Atomaria erinnernde Körperform abweichend. Loberoschema bimaculata m. n.sp.: Rufo-testacea, nitida, glabra; antennis dimidio corporis fere longitudine; capıte thorace perparum angustiore, parce fortiter punctato, prothorace transversim subguadrato, castaneo, rufo-marginato, lateribus subrectis, indistincte crenatis, parce fortiter punctato, basi bisinuata, ante basim irans- versim impresso, sulco pliculis duabus diviso; scutello subrotun- dato; elytris thorace latioribus, distincte ovatıs, apice subacuminatıs, punctato-striatis, siria suturali magis impressa, strüs dorsalibus apice sensim obsoletioribus, evanescentibus, humeris obtuse promi- nulis, macula transversa magna obligua in medio aut paullo ante medium nigra. — Long. 1.3 mill. Die Prosternalspitze ist gerade hinter den Hüften verlängert, an den Seiten gerandet, Mittelbrust sehr kurz, in der Mitte mit 2 Kielen, Hinterbrust sehr lang, einzeln punktirt; erster Bauchring an den Seiten mit kurzer, aber vollständiger Schenkellinie. Chili. Edm, Reitter. 1 } y 9% = 1 9) 3, [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heftl.] 161 Uebersicht der mir bekannten, mit Penthicus Fald. verwandten Coleopteren-Gattungen und Arten aus der paläarctischen Fauna. Gegeben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Gattungen: Augen vollständig getheilt . . . . . .. Opalroides Brull. Augen vorn, nicht ganz getheilt. Drittes Fühlerglied sehr gestreckt, mindestens doppelt so lang als das zweite, dieses klein. Basis des Halssch. doppelbuchtig; Vorderschienen an der Spitze nach aufsen nicht in einen langen Zahn ausgezogen. Die 4 hinteren Schienen im Querschnitt rundlich, etwas flach- gedrückt, einfach . . . . “8... 0m. bLenthieus Fald. Die 4 hinteren Schienen eelen gleichbreit, auf ihrer Hinter- seite mit 2 Längskanten, im Querschnitte fast dreieckig (wie bei Pimelia);. Vorderschienen breit, fast gleichbreit, an der Spitze nach aulsen etwas zahnförmig erweitert . . Myladina Reitt. Drittes Fühlerglied wenig länger als das zweite, dieses länger als breit. Basis des Halssch. gerade abgestutzt oder im flachen Bogen gerundet; Vorderschienen an der Spitze nach aulsen in einen langen und breiten Zahn erweitert; Endglied der Taster sehr schwach beilföormig . . . . ... Penthicinus n.g. Arten: Genus Opatroides Brull. Halssch. kaum ganz so breit als die Fld.; Oberseite flach ge- wölbt. Halssch. an den Seiten gerundet, zur Basis und Spitze (hier oft mehr) verengt, Hinterwinkel stumpfeckig, oder rechtwinkelig, nach innen gerichtet. Halssch. in der Mitte sehr fein und spärlich, gegen die Seiten zu dichter und viel stärker punktirt. — Im ganzen südlichen Europa, Afrika, Kaukasus, im centralen Asteml)uaatl; ab. Im oda Iome, ‚sn umerilatus\Brull. 1) 0. subcylindricus Men. ist von der Stammform kaum zu unterscheiden; Penth. parvulus Fald. ist offenbar davon nur eine Deutsche Entomol, Zeitschr. 1896. Heft I, 11 162 Edm. Reitter: Uebersicht der mir bekannten, mit 3’ 5 Halssch. überall dicht und sehr deutlich, an den Seiten wenig stärker punktirt. Etwas kleiner als die vorige, sonst ihr recht ähnlich. — Syrien, Kleinasien, Westpersien, Ostsibirien (Irkut, Leder). — O. minutus Muls. . . . lZongulus Reiche. Halssch. von der Basis im Bogen zur Spitze verengt, von der Mitte zur Basis gar nicht eingezogen, die Hinterwinkel spitzig nach hinten gerichtet, das Ende etwas abgestumpft; Fld. mit eckigeren Schultern. Sonst dem punctulatus täuschend ähn- lieh. — Persien. (Typen in der Coll. v. Heyden): angulatus Baudi. Halssch. reichlich so breit als als die Fld.; Oberseite stärker gewölbt. Halssch. kahl, Basis mäfsig stark doppelbuchtig. Arten aus Spanien, Algier und Marocco. Halssch. sehr breit, ihre Hinterwinkel die Basis der Fld. umfassend . . . 2. .2....0202.. thowatıcns Rosen. Arten aus Syrien und Kleinasien. Dem vorigen sehr ähnlich, aber glänzender, der Thorax weniger breit, die Fld. verhältnilsmälsig kürzer, ihre Streifen meist deutlicher streifig vertieft. — (P. asiaticus Desbr.?): curtulus Fairm. Kopf und Halssch. staubartig fein gelb behaart; Basis des Halssch. stark doppelbuchtig. Kleinste Art. — Syrien: judaicus Baudıi. Gen. Penthicus Fald. Basis des Halssch. wenigstens in der Mitte ungerandet. Seitenrand des Halssch. breit verflacht und aufgebogen, an den Seiten stark gerundet. Halssch. von der Basis nach vorne verengt, Basis tief doppel- buchtig, mit ziemlich langen, nach hinten gerichteten Hinter- winkeln. Fld. mit mehr weniger eckigen Schulterwinkeln, oben tief ge- streift, die Zwischenräume sehr flach gewölbt. Varietät, die sich nur durch wenig geringere Grölse, feinere Punkt- reihen auf den Fld. und noch feiner punktirte Zwischenräume unter- scheidet. Die Faldermann’sche Figur dieser Art würde besser auf angulatus Baudi passen, steht aber mit der Beschreibung des parvulus im Widerspruch. Die Exemplare aus Aegypten zeichnen sich im Gegensatze zum parvulus durch kräftige Sculptur aus, sind aber artlich auch nicht verschieden. Penthicus Fald. verwandten Coleopteren-Gattungen etc. 163 5” Grofs (Long. 11—13 mill.), Oberseite kahl, Kopf und Halssch. _ 6) 4 fein, sehr gedrängt punktirt, die Punkte hier und da einander berührend; Vorderschienen am Ende so breit als deren Schenkel. Transcaucasien, SFRBAGERBLSNS Turkestan. — B. M. 1830, 38005 de raind ih 2. delectansiRald. Klein (Long. 6.5 mill.), Ba sehr kurz, oben deutlich be- haart, Halssch. grob aber flach, an den Seiten gedrängt punk- tirt, Vorderschienen schmal, viel schmäler als deren Schenkel. Länglich oval, etwas gewölbt, schwarz, sehr fein und kurz, etwas börstehenartig behaart, Fühler, Palpen und Beine rost- roth. Fühler schlank, den Hinterrand des Halssch. fast er- reichend. Kopf gedrängt und stark punktirt. Halssch. von der Breite der Fld., von der Basis nach vorne verengt, die Seiten breit verflacht und aufgebogen, Vorderrand bogig ausgeschnitten, Hinterrand stark doppelbuchtig, aufsen gerandet; Schildchen dreieckig, punktulirt; Fld. mit tiefen Streifen, in den Streifen stark punktirt, die Zwischenräume flach gewölbt, irregulär sehr fein, fast 1— 2reihig gekörnelt. Prosternalfortsatz stumpfeckig vortretend, Unterseite dicht punktirt, Beine schlank, Analsegment beim g' mit querer Depression. — Syrien; 2 Stücke im Wiener Hofmuseum . . . „20.0. subpubescens n. sp. Fld. mit rennen Scchulteriinkelin, oben fein streifig punk- tirt, die Zwischenräume flach, ebenso stark punktirt. Körper kurz und breit oval, hoch gewölbt. Schwarz, Palpen, Fühler und Tarsen dunkelbraun. Kopf sehr dieht und stark punktirt, dazwischen kleine Pünktchen, Clypeus durch einen Quereindruck abgesetzt. Halssch. etwa von der Breite der Fld., stark quer, Seiten breit verflacht, aber schwach oder kaum aufgebogen, oben dicht mälsig stark punk- tirt, dazwischen sehr fein punktulirt, Hinterwinkel abgestumpft. Schildehen quer, punktulirt. Fld. kurz oval, hoch gewölbt, durchaus fein punktirt-gestreift, Zwischenräume ziemlich stark punktirt, Schultern stumpf, Vorderschienen am Ende so breit als deren Schenkel. — Long. 10.8 mill.e. — Persien. Ein Ex. mit stark beschädigten Fühlern in der Col. des Hrn. Dr..v. Heyden... „2.12 0202..020. 0 eorpulentus'n. sp. Halssch. seitlich gerundet, zur Basis und Spitze stark ver- engt !). !) Hierher auch die mir unbekannten: P. hypolithus Gebl. und gibbulus Falderm. aus Sibirien. 11° 164 Edm. Reitter: Uebersicht der mir bekannten, mit 6" Die beiden äufseren Drittel der Basis des Halssch. furchenartig = 6 > gerandet, die Randlinie in der Mitte mehr vertieft und stumpf- winkelig gebrochen. Schulterwinkel höckerförmig. Gestreckt, ziemlich gleichbreit, schwach gewölbt, etwas glänzend, schwarz, die Palpen, die Spitze der Fühler und die Tarsen braun. Kopf gedrängt punktirt, zwischen den Fühlern im Halbbogen quer niedergedrückt. Fühler die Mitte des Halssch. wenig überragend. Halssch. mehr wie doppelt so breit als lang, mäfsig fein und mälsig dicht, ziemlich gleich- mälsig punktirt, die Seiten gleichmäfsig gerundet, ziemlich breit abgesetzt und stark aufgebogen, wulstig gerandet, Hinterecken fast rechtwinkelig. Schildehen deutlich, punktulirt, manchmal fast glatt. Fld. mit sehr feinen Punktstreifen, die Zwischen- räume nahezu flach, kaum sichtbar punktulirt, der Marginalrand von oben nicht sichtbar. Vorderschienen fast so breit als deren Schenkel, einfach. — Long. 10—11mill. Nördliche Mongolei: Urga. (Hans Leder) . . . ... ... humeridens n. sp. Basallinie des Halssch. fehlt oder sie ist nur aulsen schwach angedeutet. Basis des Halssch. vierbuchtig. Hinterwinkel des Halssch. stumpfeckig, Mitte der Basis niedergedrückt, Scheibe mit länglichen, ungleichen Punkten; Schulterwinkel eckig, Fld. kaum mehr als $mal länger als zu- sammen breit. Viel gröfser als hypolithus und gibbulus; länglich, parallel, flach gewölbt, schwarz, fast matt. Fühler die Mitte des Halssch. überragend, die vorletzten Glieder kaum oder sehr schwach quer. Kopf dieht, fast längsstrichelig punktirt, Clypeus halbkreisförmig abgesetzt; Oberlippe punktirt. Halssch. stark quer, in seiner Mitte reichlich so breit als die Fld., an den Seiten stark ge- rundet, breit abgesetzt und stark aufgebogen, Hinterrand vier- buchtig, seitlich kaum gerundet, die Mitte glänzender und nieder- gedrückt, oben ungleich, in der Mitte spärlich, an den Seiten dicht punktirt, die seitlichen Punkte auch stärker und länglich, hier und da einander berührend. Schildchen quer-dreieckig, punktirt. Fld. ziemlich gleichbreit, vorne und hinten etwas ver- engt, oben mit feinen Punktstreifen, die seitlichen mit feinen Körnchen vor jedem Punkte, Zwischenräume flach, äufserst fein, wenig dicht, besonders gegen die Seiten zu, gekörnelt, mit Spuren einer reifartigen Behaarung, die Naht der Länge nach leicht vertieft. Unterseite sehr fein, ziemlich dicht gekörnelt, Vorder- 7 g g’ 9 Penthicus Fald. verwandten Coleopteren-Gattungen etc. 165 schienen kaum ganz so breit als die Vorderschenkel. — Long. 12 mill. — Altai. In meiner Sammlung ezplanalus n.sp Basis des Halssch. zweibuchtig. Hinterwinkel des Halssch. sehr stumpf, fast abgerundet, die Mitte der Basis nicht niedergedrückt, oben stark, an den Seiten dichter punktirt; Fld. mit feinen Punktstreifen und erloschen punktulirten Zwischenräumen. Vorderschienen schmal !). — Menmolleiygg) Anaik- Mean. ans obtusangulus Reitt. Hinterwinkel des Halssch. spitzig, Basis in der Mitte nicht niedergedrückt, Scheibe sehr grob punktirt, Schulterwinkel stumpf abgerundet, Fld. mehr wie doppelt so lang als zusammen breit. Langgestreckt, fast gleichbreit, flach gewölbt, schwarz, fast matt, Fühler, Palpen und Tarsen dunkelbraun. Fühler die Basis des Halssch. nicht ganz erreichend, die vorletzten Glieder etwas rundlich und mindestens so lang als breit. Kopf äufserst grob und dicht punktirt, Frontaleindruck seicht. Halssch. stark quer, in der Mitte mindestens so breit als die Fld., an den Seiten sehr stark gerundet, in oder dicht hinter der Mitte am breitesten, mälsig breit verflacht und stark aufgebogen, oben sehr grob und tief, ziemlich gleichmälsig punktirt, Basis seit- lich stark, in der Mitte kaum bemerkbar ausgebuchtet, alle Winkel spitzig vorragend. Schildehen quer. Fld. lang, ziem- lich parallel, hinter der Mitte merklich breiter, mit rundlich abgestumpften Schultern, oben mit starken Punktstreifen, die Zwischenräume fast flach, mit besonders an den Seiten deutlichen Körnchen besetzt, an der Spitze mit Spuren einer spärlichen Behaarung. Unterseite gekörnelt, Vorderschienen etwas schmäler als deren Schenkel. — Long. 14 mill. — Turkestan: Kulab: poricollis n. sp. Seitenrand des Halssch. nicht verflacht und aufgebogen, die Wölbung bis an die Kantenrandung herantretend, die Seiten weniger stark gerundet ?). Der 5. und 6. Streifen der Fld. an der Basis zusammenlaufend und daselbst gemeinschaftlich grübchen- oder grubenartig ver- tieft. Langgestreckte, flach gewölbte, parallele Arten, Fld. nicht gekörnt. Seiten des Halssch. mit stumpfer Lateralkante. 1) Diese Art nach einem Weibchen in der Coll. des Hrn. Senators P. v. Semenow beschrieben, liegt mir bei dieser Be- arbeitung nicht vor. ?) Hierher auch der mir unbekannte saginatus Men. 166 10” 10' 9! 11" r! 12 13" 14” 1 5" Edm. Reitter: Uebersicht der mir bekannten, mit Bauch sehr deutlich punktirt, an den Seiten sehr fein und wenig dicht gekörnelt, Basis des Halssch. ganz ungerandet. Langgestreckt, dem Tenebrio picipes recht ähnlich, schwarz, matt. Fühler dünn, die Mitte des Halssch. ee Kopf fein punktirt, Frontaleindruck vorhanden. Halssch. um + breiter als lang, von der Breite der Fld., an den Seiten we vor den Hinterwinkeln mehr minder, manchmal undeutlich ge- schwungen, mit eckigen, etwas nach aulsen tretenden Hinter- winkeln, oben fein, an den Seiten wenig dichter punktirt. Schildehen glänzend, punktirt. Fld. parallel, viel mehr wie doppelt so lang als zusammen breit, mit eckig vortretenden Schultern, oben mit feinen Punktstreifen, die Zwischenräume flach, fein und wenig dicht punktirt, kahl. Vorderschienen nicht ganz so breit als deren Schenkel. Beim g' ist das 1. und 2. Bauchsegment in der Mitte der Länge nach vertieft. — Long. 13— 14 mill. — Turkestan: Son-kul. (Mus. Faust, v. Heyden) .. ... . 20. tenebrioides Fst. in coll. Bauch erloschen iriktalibe nicht granulirt, erster und zweiter Bauchring an den Seiten der Länge nach grob gerunzelt. Basis des Halssch. an den Seiten gerandet; Basalgrube der Fld. tief und länglich. — Turkestan: Namangan vulneratus Kr. Der 5. und 6. Streifen der Fld. an der Basis manchmal stärker vertieft, aber ohne gemeinschaftliche Basalgrube. Halssch. schwach quer, die Seiten vor den Hinterwinkeln stark nach einwärts geschwungen, alle Winkel spitzig vorragend, Kopf grofs, Fühler dünn, den Hinterrand des Halssch. er- reichend, Fld. hinter der Mitte erweitert; Beine zart. — Long. 8—9 mill. — Thibet, Turkest. ehin. (g. Myladion): acuticolle Reitt. Halssch. stark quer, die Hinterwinkel nicht spitzig nach aulsen gerichtet, die Seiten vor denselben nicht deutlich ausgeschweift, Fühler die Basis des Halssch. lange nicht er- reichend. Fld. nicht beborstet. Vorderschienen normal, ziemlich lang und schmal, am Ende deutlich schmäler als die Vorderschenkel. Basis des Halssch. nicht, oder nur um die Vorderwinkel un- deutlich gerandet. Gröfsere Arten von 10—14 mill. Zwischenräume der Streifen auf den Fld., besonders aufsen, mit körnchenartigen Höckerchen. — Turkestan: Issyk-kul. (Panth. Menetriesi Fst. in coll.) . . . tuberculosus Heyd. 15' 1 6” 17 Penthicus Fald. verwandten Coleopteren-Gattungen etc. 167 Zwischenräume der Streifen auf den Fld. punktirt oder er- loschen, schwer sichtbar raspelartig gekörnelt. Schulterwinkel stumpf; äulserer: Basalrand des Halssch. nicht gekerbt. Fld. mit starken Punktstreifen, diese an den Seiten furchen- artig. Langgestreckt, flach gewölbt, ziemlich parallel, schwarz, fast matt, Fühler, Palpen und Tarsen braun. Kopf spärlich, fein, vorn gedrängt und stärker punktirt, Frontaleindruck seicht, Halssch. stark quer, so breit als die Fld., hinten parallel, von der Mitte nach vorne verengt, mit vorragenden Vorder- und rechteckig zulaufenden, aber am Ende abgestumpften Hinter- winkeln, die basale Ausrandung jederseits kräftig, innen viel plötzlicher abfallend, oben spärlich, fein, an den Seiten dichter und gröber punktirt. Schildchen gerundet dreieckig, punktirt, glänzender, Fld. doppelt so lang als zusammen breit, vorne parallel, hinten allmählig verengend und gemeinschaftlich ab- gerundet, die tiefen Streifen merklich paarweise genähert, die dorsalen an der Basis stärker eingedrückt, die Zwischenräume nicht oder flach gewölbt, fein, an den Seiten etwas raspel- artig punktulirt. Unterseite punktirt, an den Seiten sehr fein gekörnelt. — Long. 13 mill. — Turkestan: Buchara: truncatus n. Sp. Fld. mit durchaus gleichmälsigen, sehr feinen, kaum streifig vertieften oder nur schwach vertieften Punktreihen. Fld. mit feinen Punktstreifen, die Zwischenräume fein gegen die Seiten und Spitze zu etwas raspelartig punktirt. Halssch. ungleich, die Scheibe feiner und viel weitläufiger punktirt. Die aufgebogene Seitenrandkante des Halssch. ist aulserordent- lich fein und ganz gleich, Vorderrand auch an den Seiten nieht deutlich gerandet. Langgestreckt, parallel, flach gewölbt, schwarz, fast matt, Fühler, Palpen und Tarsen braun. Kopf fein, vorn dichter punktirt. Halssch. stark quer, an den Seiten gleichmälsig ge- rundet, Vorderwinkel vorragend, Hinterecken rechtwinkelig, die Spitze etwas abgestumpft, die basale Ausbuchtung jederseits etwas grübchenartig gestaltet (wie bei rufescens), indem die seitliche Basalkante davor erhaben, die innere niedergebogen erscheint; Oberseite in der Mitte fein, an den Seiten ziemlich grob aber kaum dichter punktirt. Fld. parallel, doppelt so lang als breit, mit feinen Punktstreifen, die Aachen Zwischen- 168 Edm. Reitter: Uebersicht der mir bekannten, mit räume wenig fein, flach und nicht dicht punktirt. — Long. 11.5 mil. — Turkestan: Alexandergebirge.. (Unicum in Coll. v. Heyden). . » 2. Serpens.n. Sp. 19’ Die aufgebogene Sn dEante de EInlasch. ist von normaler Dicke, vorn feiner, von der Mitte zur Basis kräftiger und fein wulstig aufgebogen; Vorderrand an den Seiten bis zu # der Breite desselben sehr deutlich strichförmig gerandet. Dem Vorigen sonst sehr ähnlich, Halssch. sehr fein und weitläufig, die Scheibe gegen die Seiten zu dichter und etwas stärker, auch etwas ungleich, an den Seiten wieder fein und spärlich punktirt; die Zwischenräume der feinen Punktstreifen auf den Fld. sind auf der Scheibe äufserst fein und spärlich, gegen die Seiten zu deutlicher raspelartig punktirt. — Long. 12 mill. — Turkestan: Osch. (Unicum in Coll. v. Heyden): Heydenin. sp. 18 Fld. mit groben, kaum streifig vertieften Punktreihen, die Zwischenräume ungleich, ziemlich stark, einfach punktirt. Halssch. fast gleichmäfsig, ziemlich dicht grob punktirt, mit schmaler, punktfreier Mittellinie. Länglich, parallel, leicht gewölbt, kahl,. schwarz, wenig glänzend, die Fld. matter, Fühler, Palpen und Tarsen braun. Kopf grob, ungleich punktirt, jederseits vor der Olypeusspitze quer vertieft, die Clypeallinie kaum angedeutet. Halssch. stark quer, so breit als die Fld., an den Seiten gleichmäfsig gerundet, Basalausbuchtungen wenig tief, Vorderrand an den Seiten bis zu 4 der Breite fein gerandet, oben ziemlich dicht und stark punktirt. Schildchen glänzend, punktirt. Fld. ziemlich gewölbt, die Zwischenräume der starken Punktreihen an den Seiten dicbter und etwas stärker punktirt, die Reihen an der Spitze streifig vertieft. Bauch in der Mitte mäfsig stark punktirt, an den Seiten spärlicher gekörnelt. — Long. 10— 11.5 mill. — Same ans dar illiw: 2... samgarensis Fst. in coll. 16° Schulterwinkel scharf Te äulserer Basalrand des Halssch. durch starke Punkte gekerbt. Fühler dünn. (Von iners und molestus durch längere Gestalt, dünne Fühler und Vorder- schienen, sowie obige Merkmale sofort zu unterscheiden.) — Talysch, Turemenien. — P. rugulosus Desbr. i. 1. (Coll. v. Heyden) !), molestus Muls., non Fald. . . pinguis Fald. ‚1) Hierher gehört wahrscheinlich: auch ?. granulatus Desbr., B. Hipp. 1851, 73, aus Südrufsland, da er den äufseren Basal- Penthicus Fald. verwandten Coleopteren-Gatiungen etc. 169 14' Basis des Halssch. an den Seiten bis zur Mitte der Ausbuch- tung gerandet. Fühler, Palpen, Beine und gewöhnlich auch die Unterseite rostroth; manchmal auch die Oberseite rothbraun. Kleine Art von 6— 8 mill. — Südrufsland, Araxesthal, Transcaspien ete. — (Lobothorax Gem.) rufescens Muls. 13’ Vorderschienen breit, am Ende ebenso breit als die Vorder- schenkel. Basis des Halssch. neben den Hinterwinkeln ge- randet. Schulterwinkel nicht scharf rechteckig '). 20” Fld., namentlich gegen die Seiten zu, dicht und stark erhaben gekörnt. Grolse gewölbte Art, ziemlich glänzend, mit matten Fld. — Transcaspien, Turkestan . . granulosus Men. 20' Fld. nicht gekörnt ?). Hierher zwei schwer auseinander zu haltende Arten: Körper etwas länglicher, Abdomen des g' vorne in der Mitte gefurcht; Vorderschienen am Aulsenrande kurz fransen- artig gekerbt. — Araxesthal, Souvant, Nordpersien: iners Men. Fald. Körper noch gedrungener; Bauch vorne beim dg' abge- plattet, nicht gefurcht; Vorderschienen am Aufsenrande glatt- randig oder schwach gekerbt. — Baku, Talysch, Trans- caspien . ee Anklansan . molestus Fald. 12’ Fld. mit abstehenden Borstenhaaren. Gedrungen, gleichbreit, gewölbt, braunschwarz, glänzend, Unterseite und Beine rostbraun, Fühler und Palpen rostroth. Kopf fein granulirt, Clypeusrand etwas aufgebogen, Querein- druck kaum angedeutet. Halssch. mehr wie doppelt so breit als lang, von der Breite der Fld., an den Seiten gleichmälsig gerundet, Hinterecken fast abgerundet, Vorderwinkel stumpf rand gekerbt hat wie pinguis. Desbrochers schreibt dem Halssch. einen aufgebogenen Seitenrand zu, scheint sich aber nicht klar ge- worden zu sein über die Mulsant’sche Gruppe der Arten mit breit abgesetztem und aufgebogenem Seitenrande; denn wenigstens eine schmale Absetzung haben alle Arten. 1) P. asiaticus Desbr., B. Hipp. 1881, 74, aus Kleinasien, ver- gleicht der Autor mit rufescens; derselbe ist nur 6 mill. lang und hat aufsen gekerbte Vorderschienen mit grolsem Endzahne. 2) Hierber wohl auch der mir unbekannte P. altaicus Gebl., Bemerk. über Ins. Sibir. 123, der sich nach Muls. von pinguis und molestus durch den von oben nicht übersehbaren Seitenrand der Fld. unterscheidet. Der Beschreibung nach mülste sich diese Art durch die tiefe Querdepression von der Basis des Halssch. erkennen lassen. — Altai. 170 1’ 97" Edm. Reitter: Uebersicht der mir bekannten, mit vorragend, oben unbehaart, in der Mitte punktirt, an den Seiten dichter und gröber granulirt, Basis jederseits mit kurzer Aus- randung, die Mitte glatter und leicht aufgebogen. Schildchen quergerundet, punktulirt. Fld. mit angedeuteten Punktreihen, die Zwischenräume wie die Reihen punktirt, an den Seiten granulirt. Vorderschienen am Aufsenrande kerbartig, ungleich gezähnelt, am Ende mit ziemlich grolsem, abgestumpftem Zahne — Long. 9 mill. — Kirghisen-Steppe. (Unieum in coll. Pause pa iealeı, 2 . „ hirsutus Fst. in coll. Basis des Halssch. vollständig Serarer; Schulterwinkel mehr weniger eckig vorragend. Halssch. zur Basis und Spitze fast gleich verengt, an den Seiten gerundet, Humeralwinkel kurz höckerförmig. Gedrungen, parallel, gewölbt, kahl, schwarz, glänzend, Fühler, Palpen und Beine rostbraun oder rostroth. Kopf fein punktirt. Fühler die Mitte des Halssch. überragend, dünn. Halssch. doppelt so breit als lang, von der Breite der Fld., nur fein, in der Mitte spärlich punktirt, Basis doppelbuchtig, gerandet, Hinterecken rechtwinkelig nach hinten, die Vorder- ecken nach vorne vorragend. Schildchen quer, gerundet, glän- zend, glatt. Fld. mit ziemlich kräftigen, aber kaum streifig vertieften Punktreihen, die Zwischenräume flach, manchmal etwas gerunzelt, aber nicht punktirt. Die kräftigen, wenig langen Vorderschienen kaum so breit als die Schenkel. Bauch spärlich punktirt. — Long. 8—9 mill. — Transcaspien: NSkabad mern . ... remotus n. sp. Halssch. zur Basis ame ha vorne sehr deutlich verengt; Humeralwinkel eckig und nicht höckerig vortretend, Oberseite fast matt; Körper länger, Opatroides -artig. Gestreckt, parallel, flach gewölbt, die Decken hinten mit stärkerer Wölbung, schwarz, matt, Fühler, Palpen und Tarsen braun. Fühler die Mitte des Halssch. überragend. Kopf ein- zeln punktirt, Clypeallinie in der Mitte gerade, nur angedeutet. Halssch. fein, gegen die Seiten zu dichter und wenig stärker punktirt, Basis doppelbuchtig, gerandet, Hinterwinkel recht- eckig, Vorderecken etwas vorragend; Vorderrandlinie nur in der Mitte unterbrochen. Schildchen quer, glänzend. Fld. ein wenig breiter als der Halssch., mit kaum in vertieften Streifen stehenden, sehr deutlichen Punktreihen, davon die seitlichen feiner, die Zwischenräume äufserst fein, wenig dicht punktulirt. Vorderschienen, etwas schmäler als deren Schenkel. Bauch Penthicus Fald. verwandten Coleopteren-Gattungen etc. 171 punktirt. — Long. 9.5 mill. — Alai-Gebirge, am Schahimard mG300nKufszHohe „m.n. nn. MEN Nalavensisn. sp. Genus Myladina Reitt. (Siehe Horae Ent. Ross. XXIII, 706 — 708.) 1’ Klauen sehr lang, die Wimperhaare der Klauenglieder so lang als die Klauen. Halssch. nahezu quadratisch, viel schmäler als die Fld. — Ordos . . . . .... unguiculina Reitt. 1’ Klauen normal, die Ainpärhaäte derselben kaum halb so lang als die Klauen. Halssch. quer, wenig schmäler als die Fld. 2" Zwischenräume der Punktstreifen auf den Fld. einfach, fein, flach und nicht sehr dicht punktirt, ohne Spur von Körnelung. Mongolia antr.. . . . ... punctifera Reitt. 2 Zwischenräume der ch Ne: a Fld., wenigstens an den Seiten und der Spitze, fein granulirt. 3" Schulterwinkel spitzig vortretend, dahinter mit stumpfem Seiten- randzahne. — Long. 9—10 mill. — Kan-ssu Potanini Reitt. 3’ Schulterwinkel spitzig vortretend, dahinter ohne ausgesprochenen Winkel. — Long. 6—7 mill. — Ordos.. . ordosana Reitt. Gen. Penticinus Reitt. Gedrungen, parallel, leicht gewölbt, schwarz, glänzend, kahl, Fühler und Palpen rostroth, Beine braun. Fühler dünn, die Mitte des Halssch. erreichend, gegen die Spitze sehr schwach, kaum merklich verbreitert, das Endglied rundlich, von der Breite der vorletzten, diese schwach quergerundet, Glied 3 wenig länger als 2 und doppelt so lang als breit, 4 so lang als 2, die nächsten kurz. Kopf gedrängt, fast raspelartig, wenig stark punktirt, Clypeus von der Stirn nicht deutlich abgesetzt, letztere vorn uneben. Halssch. quer, von der Breite der Fld., sehr dicht, an den Seiten wenig; stärker punktirt, die Basis gerade, seitlich gerandet, die Seiten gerundet, zur Spitze nicht stärker verengt, in oder dicht vor der Mitte am breitesten, sehr fein gerandet, Vorderrand im flachen Bogen ausgeschnitten, kaum gerandet. Schildchen quer-dreieckig, glänzender, an der Basis punktirt. Fld. mit sehr feinen, gleich- mälsigen Punktstreifen, die Zwischenräume flach, sehr dicht punk- tirt. Vorderschienen innen mit kurzen Haaren bewimpert, die 4 hinteren Schienen mit einzelnen starren Börstehen besetzt. — Long. 8 mil. — Turkestan: Kaschgar (Maralbaschi), Kasa- hnekenar 2 n, en Kodzer n. Sp. Dem Vorigen äufserst ähnlich oral nahe verwandt, aber kleiner, kürzer und gedrungener. Der Thorax beträchtlich stärker quer, 172 Edm. Reitter: Uebersicht der mir bekannten etc. viel mehr denn doppelt so breit als lang, die Seiten von der Mitte zur Basis nicht, von da zur Spitze stark verengt, die Basis flach, aber viel stärker gerundet, die Hinterwinkel deshalb stumpf, eine feine Basalrandung nur an den Seiten angedeutet; Schildehen klei- ner; Fld. kürzer, nicht die Hälfte so lang als zusammen breit, mit stumpfeckigen Schultern, oben mit deutlicheren, fein vertieften Punktstreifen, die Zwischenräume viel feiner als die Streifen punk- tirt, die Aufsenecke der Vorderschienen abgestumpft. — Long. 7 mill. — Turkestan: Margelan . . . . pedinoides n. sp. Zwei neue Seminolus-Arten aus Östsibirien. Seminolus subaeneus n.sp. Neue Art aus der Verwandt- schaft des S. pilula, aber etwas kleiner, länglicher, nach hinten etwas erweitert, schwarz, Fühler und Beine braun, oben erz- glänzend, wenig dieht schwarz und goldgelblich, etwas fleckig behaart. Kopf punktirt, Stirn mit 2 flachen, grübchenförmigen Ein- drücken. Halssch. dicht, einfach punktirt, glänzend. Fld. gestreift, die Zwischenräume wie der Thorax, aber feiner punktirt, ohne gemeinschaftliche Dorsalmakel. Unterseite sehr fein, gelblich be- haart. Forcepsspitze (Parameren) schmal, Mittelstück an der Spitze kaum oder sehr wenig löffelförmig verbreitert, am Ende gerinnt, im Profile mit schwach aufgebogenem Ende, Klappen allmählig scharfspitzig verengt, kürzer als der Löffel, die Spitze, im Profile gesehen, gerade vorgestreckt, mit der Neigung, sich aufzubiegen. — Long. 7 mill. Vom Westufer des Baikal-Seees. (Hans Leder.) Seminolus imstriatus n. sp. Ebenfalls neue Art aus der Verwandtschaft des pilula; durch den Mangel ausgesprochener Streifen auf den Fld. von allen leicht erkennbar. Schwarz, unten fein gelblich, oben dicht gelblich und braun, fleckig behaart, matt, Fühler braun, Tarsen rostroth. Kopf und Halssch. aufserordentlich dicht punktulirt, letzterer ohne. Mittel- furche. Schildchen dieht braun behaart. Fld. ebenso dicht punk- tirt, nur feiner, die Streifen nicht linienartig vertieft, nicht wahr- nehmbar, nur an den Seiten mit einem deutlicheren Streifradimente. Unterseite glänzender und spärlicher, einfach behaart. — Long. 8— 10 mill. Sibirien: Przewalksk; Mongolei: Kan-su. Edm. Reitter. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heftl.] 173 Beitrag zur Kenntnifs der Platysceliden. Gegeben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Seit der sehr. ausgezeichneten Bearbeitung der Platyscelis-Arten von Seidlitz in der Nat. Ins. Deutschl. V, Lief. 2, pg. 338 — 359 sind mir eine Anzahl Arten zugekommen, welche mir neu zu sein scheinen und Anlafs geben, sie hier zu beschreiben. Zu den von Seidlitz unterschiedenen Subgenera kommt vor allem eine, die sich leicht von allen anderen in nachfolgender Weise unterscheidet: 1” Vorderschienen ziemlich schmal, aber ziemlich gleichbreit, 'im Querschnitt fast dreieckig, der Aufsenrand vor der Mitte zur Spitze leicht eingebuchtet und gezähnelt, mit gröfserem Endzahne und grolsen langen 2 Endspornen, die apicale Hälfte der Oberseite mit tiefer Tarsalfurche: Aulonoscelis subg.n. 1’ Vorderschienen gegen die Spitze mehr weniger verbreitert, manchmal mit breitem Endzahne, aber stets ohne Tarsal- furche. — Hierher alle von Dr. Seidlitz, 1. c. pg. 342, aus- gewiesenen 5 Subgenera. Typus von Aulonoscelis ist Platyscelis Hauseri Reitt., W. 1895, 156, vom Thian-Schan. Die Art ist von kurzer, gedrungener, nach vorn verjüngter, oben stark gewölbter Körperform und habi- tuell der Platyscelis hypolithos, rugifrons und Verwandten ähnlich. Platyscelis (insp.) Seidlitzi n.sp. Grols, gewölbt, schwarz, nach hinten verbreitert, etwas glänzend, Flügeldecken matt. Fühler schlank, das 4.— 38. Glied auffallend langgestreckt und fast von gleicher Länge, das 8. zur Spitze etwas dicker, die 3 vorletzten fast eiförmig, wenig dicker als die vorhergehenden. Kopf und Halsschild ziemlich fein und gleichmälsig punktirt, letzterer kanm so breit als die Fld. an der Basis, von da zur Basis schwach ge- rundet- verengt, vorne und Basis gerade abgeschnitten, letztere un- gerandet, die Hinterwinkel rechteckig, fast spitzig. Fld. verkehrt eiförmig, mit regelmälsigen, kaum vertieften Punktreihen, die Zwischenräume wie der Thorax punktirt; die falschen Epipleuren etwas runzelig punktirt. Vorderschienen gebogen, robust, mit mälsig scharfer Aufsenrandkante, unten an der Spitze schwach ausgehöhlt, daselbst glänzender und glatter, mit kurzem äulserem 174 Edm. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs der Platysceliden. Endzahne, die Mittelschienen gerade, die hinteren innen abgeflacht, mit etwas gebuchteter Aufsenkante. Vorderspitze stark, die Mittel- füfse deutlich schwächer erweitert; Abdomen glänzend, ziemlich stark punktirt, Prosternum hinter den Hüften niedergebogen und daselbst in der. Mitte kurz spitzig verlängert. — Long. 17 mill. Dürfte hinter subcordata Seidl. einzureihen sein. Platyscelis kirghisica (Faust in coll.) n. sp. Länglich, ziem- lich gleichbreit, beim g' länglich oval, gewölbt, schwarz, etwas glänzend, beim 2 matter, Fühlerspitzen und Tarsen rostbraun. Kopf dicht punktirt, mit starker Querfurche. Halssch. quer, fast so breit als die Decken an der Basis, oder wenig schmäler, dicht und kräftig, einfach punktirt, an den Seiten gerundet, zur Basis kaum oder schwach, zur Spitze stark im Bogen verengt, Hinter- winkel scharf rechteckig, die vorderen stumpf, fast verrundet, kaum vorragend. Fld. wenig schwächer und wenig spärlicher als der Thorax punktirt, mit Spuren von Punktreihen, an der Spitze fein behaart, der Marginalrand von oben nur vorn sichtbar; Schultern stumpf, verrundet. Bei dem g' sind die Decken 13, beim 2 14mal so lang als zusammen breit, ziemlich oval, wenig gerundet. Pro- sternum hinter den Vorderhüften stumpf kegelförmig vorragend. Vorderschienen an der Spitze stark verbreitert, mit grolsem End- zahne, die Verbreitung am Spitzenrande (Hinterrande) fast gerade. Vorderfülse des g' nur mälsig stark erweitert, die der Mittelfülse wenig schmäler; Bauch nicht vertieft. — Long. 11—13 mill. Kirghisensteppe. Von J. Faust eingesendet. Pl. kirghisica var.? aralensis m. Etwas grölser, Halssch. an den Seiten stärker gerundet und auch zur Basis ziemlich stark, zur Spitze noch mehr verengt, Hinterwinkel scharf rechteckig; die Vorderfülse des g' etwas stärker erweitert. — Long. 12 mill. Aral-See. Mus. J. Faust. Leipopleura tenuissima n. sp. Schmal und langgestreckt, den bekannten Arten wenig ähnlich, flach gewölbt, schwarz, Fühler und Tarsen rostbraun. Fühler schlank, alle Glieder länger als breit, den Hinterrand des Halssch. schwach überragend. Kopf etwas schmäler als der Halssch., dicht und fein punktirt, Clypeus durch eine gebogene Querlinie, oft undeutlich abgesetzt. Halssch. quadratisch, sehr wenig breiter als lang, und etwas schmäler als die Basis der Fld., dicht und fein punktirt, die Seiten extrem fein gerandet, Basis gerade, einfach. Fld. länglich-oval, fast gleichbreit, hinter der Mitte wenig breiter, oben sehr erloschen, dicht, viel feiner als der Thorax punktulirt, Schulterwinkeln nach aufsen Edm. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs der Platysceliden. 175 höckerig vorragend. Die falschen Epipleuren ebenso fein punktirt, glänzender, oben scharf abgesetzt. Alle Beine schlank und zart, Vorderschienen mit mälsig scharfer Auflsenrandkante, Innenrand gelblich-braun behaart; Mittel- und Hinterschienen gerade, die ersteren an ihrer Aulsenseite dicht, tomentartig braungelblich behaart, ebenso die Unterseite und Tarsen spärlicher, fein gelblich, weich behaart. Prosternalspitze hinter den Hüften niedergebogen, kaum gehöckert. — Long. 8—9.5 mill. Turkestan: Taschkent, Margelan, 22. Platynoscelis humeralis n. sp. Verkehrt kurz eiförmig, hochgewölbt, schwarz, wenig glänzend, Fld. fast matt. Kopf und Halssch. einfach dicht punktirt, letzterer an der Basis etwas schmäler als die Fld., von da zur Spitze gerundet verengt, quer, Hinterwinkel scharf rechteckig, Basis in der Mitte ungerandet, gerade abgestutzt, Vorderrand schwach ausgebuchtet. Fld. sehr kurz und breit, feiner punktirt, mit Spuren von Längsstreifen, Schulterwinkel stärker gerandet und schwach aufgebogen, stumpf vorragend. Vorderschienen mit wenig scharfer Seitenrandkante, oben gewölbt, unten flach, mit abgestumpftem Endzahne, Mittel. und Hinterschienen gerade, Prosternalspitze hinter den Hüften als stumpfe Beule vortretend. — Long. 13 mill. Turkestan: Margelan, 12; Samgar, 1 9, 19 (Faust). Das g\ ist länger oval, glänzender, flacher gewölbt, die Vorder- tarsen mälsig stark, die Mitteltarsen schwach erweitert, die Schienen sind robuster, die Humeralwinkel der Fld. scharfwinkelig vor- ragend. — Long. 11.5 mill. Habituell der Ahypolithos ähnlich, auch der rugifrons, aber grölser als die letztere, mit einfachen Vorderschienen; durch die eckig vortretenden Humeralwinkel der Fld. ausgezeichnet. Platynoscelis blapoides n. sp. 2. Der Pl. Faldermanni sehr ähnlich und ihr nahe verwandt, der Halssch. ist stärker quer von der Mitte nach vorne stärker verengt und vor der Basis mit deutlicher concaver Schwingung, wodurch sie ein herzförmiges Aus- sehen bekommt; die Hinterwinkel sind rechteckig, vor der Basis befindet sich jederseits ein flacher Quereindruck; Fld. kürzer und breiter gebaut, hinten nicht bauchig verbreitert, die Basis deutlich breiter als die des T'horax, auf deren Scheibe ohne deutliche Längs- linien, die Tarsen sind beträchtlich robuster gebaut. Prosternal- spitze hinter den Hüften deutlich stumpf beulenförmig vortretend. — Long. 15.5 mill. Turkestan: Margelan, 12 in meiner Sammlung. 176 Edm. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs der Platysceliden. Platynoscelis turanica n. sp. Der Pl. margellanica Kr. Seidl. äufserst ähnlich, aber der Thorax ist schwach quer, von der Basis nach vorne conisch verengt, die Hinterecken scharf recht- winkelig, die Fld. mit deutlicheren Punktreihen, die Mitteltarsen des g' sind viel schwächer erweitert als die vorderen und wie die ganzen Fühler und Beine schwarz; Prosternalspitze hinter den Vorderhüften stumpf beulenförmig vorragend, fast einen rechten Winkel bildend. Gestreckt, länglich- oval. — Long. 13 mill. Transcaspien; von Hrn. Eylandt gefunden. Platynoscelis Haberhaueri Seidlitz. Mir liegen 2 J' vor, die unzweifelhaft dazu gehören und die dem Autor unbekannt ge- blieben sind. Sie sind dem 2 ähnlich, aber viel kleiner (Long. 10—11 mill.) und etwas schlanker. Von Faust mitgetheilt als ?. Balassogloi Fst. i. coll. aus Karabutak. Platynoscelis pinguis Kr., von dem mir 6 Ex. vorliegen, besitze ich blofs in weiblichen Stücken mit ganz einfachen dünnen Fufstarsen, dagegen von dem kleineren, ähnlichen Pl. globulus Seidl. der ganz verrundete Hinterwinkel besitzt, nur g. Ich vermuthe, dafs globulus Seidl. das Jg‘ zu pinguis Kr. ist, weil die Vordertarsen bei dieser Art ganz schwach erweitert sind, was leicht zu übersehen ist und vielleicht auch von Seidlitz übersehen worden sein dürfte. Faustia seriepunctata Reitt., D. 1390, 362, von Dschisak, ist eine Platynoscelis in spec., vom Aussehen eines Pedinus; ausge- zeichnet durch tiefschwarze Färbung, glatte (kaum punktirte) Ober- seite und deutliche streifenartige Punktreihen auf den Fld. Ist einem grolsen Heterophylus sehr ähnlich; die Vorderschenkel haben in beiden Geschlechtern innen eine dichte gelbe Haarbewimperung, die Vorderfüfse des g' sind äulserst schwach, die Mittelfülse kaum erkennbar erweitert. — Ich erhielt in neuerer Zeit zahlreiche Stücke aus Samarkand. Oodoscelis hirsuta (Faust in coll.) n.sp. Der P. turkesta- nica Seidl. täuschend ähnlich, ein wenig kürzer gebaut, ebenfalls stark glänzend, oben überall stark punktirt, die Fld. mit mäfsig langen, aufstehenden dunklen Haaren überall dicht besetzt; Basis des Halssch. gerade, Hinterwinkel rechteckig, Vorderrand gerade abgeschnitten, Schenkel auffällig schlank, der Zahn, der Vorder- schenkel nicht wie bei turkestanica und acutangula schräg und scharfspitzig, sondern kleiner und rechteckig, etwas zugespitzt. — Long. 10.5— 11.5 mill. Turkestan: Fl. Kadschi. 22. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 177 Zwei neue deutsche Käfer von Borkum, beschrieben von Prof. Dr. Oskar Schneider (Blasewitz). Heterocerus burchanensis OÖ. Schndr.: H. britannico Kuw. simihs, sed major, thorace non minus dense crinito elytris, minus rotundato, elytris plus quam dimidiata parte sed nunguam duplo lon- georıbus quam latis. — Long. 2.40 — 3.40 mill. Auf diesen kleinsten aller bisher in Norddeutschland nach- gewiesenen Heterocerus palst vieles, das Kuwert dem leider nur nach einem einzigen, jetzt wohl in der Sammlung Oberthür’s befindlichen Thiere beschriebenen, also schwer in Vergleich zu ziehenden H. britannicus zuschreibt: Das Halsschild ist mehr oder minder, doch immer deutlich breiter als die Fld. und hat eine hervorstechend rothe Mittellinie, sowie verwaschen rothe Seiten; die Beine und das Hinterleibsende (oft auch die Aufsenränder der Abdominalsegmente) sind röthlich; das Kopf- schild der g'Z' scheint vorn immer schwach gehöckert zu sein, die Tibien sind nach ihrem Ende hin stark verbreitert, — aber H. burch. ist stets grölser (als 2 mill.), das Halssch. ist von den sehr stumpfen Hinterecken nach vorn mit nur mälsig oder kaum gebogenen Rändern bis über die Mitte etwas erweitert und dann im Bogen schnell verjüngt und zeigt, wenn man es nicht von derselben Seite wie die Fld., sondern der anderen Stellung der Haare entsprechend in entgegengesetzter Richtung betrachtet, durch- aus nieht eine „weniger dichte“, sondern eher eine dichtere und jedenfalls längere Behaarung als die Decken, und diese sind nie doppelt, sondern nur etwa l$mal so lang als breit. Die rothe Zeichnung der ziemlich dicht feinpunktirten Fld. ist durchaus nicht immer „undeutlich“, sondern meist wohl erkennbar und be- steht, entsprechend der maritimus-Gruppe Kuwert’s, in einer von dem Schulterrande schief nach der Naht verlaufenden und sich verjüngenden, etwas gebogenen Binde, einem hinter der Mitte lie- genden, schief gestellten, nach der Spitze der Decken geöffneten Halbkreise und einem länglich - runden Flecke neben dem hinteren Theile der Naht, aufserdem aber ist auch das Spitzenende und der hintere Rand der Fld. roth gesäumt; selten zeigt sich die Vorder- binde mit der mittlen an der Naht schwach verbunden. Das Halssch. ist meist etwas heller als die oft tief schwarzen Fld., Deutsche Entomol, Zeitschr. 1896. Heft I. 12 175 Oskar Schneider: Zwei neue deutsche Käfer von Borkum. mehr oder weniger röthlichbraun; selten ist bei unten schwarzen, also ausgefärbten Stücken die ganze Oberfläche rothbraun mit bräunlichroth sich abhebender Zeichnung. Der vordere Theil des Prosternums ist (wie bei maritimus Gen.) röthlich, der breite Rand beiderseits röthlich oder gelblich. Die rothe Färbung der Spitze und der Seitenränder des Abdomens ist bald, besonders bei im Ganzen sehr dunklen Individuen, fast verschwindend, bald sehr deutlich und breit. Bei ganz reinen Stücken erscheint die Behaa- rung der Fld. aus dichtstehenden, kurzen, halb aufgerichteten, gelblichen und aus sparsamer stehenden, so wenig längeren Haaren gebildet, dafs die beiden Haarsorten nur bei starker Vergrölserung unterscheidbar sind; auf dem Thorax haben die Haare beider Arten etwas grölsere Länge und aufserdem stehen auf demselben oft ver- einzelte, viel längere Haarborsten, deren sich auf dem dicht und weilslich behaarten Kopfe und am Ende des Abdomens in gröfserer Menge zeigen. H. burchanensis dürfte zwischen AH. britannicus Kuw. und H. maritimus Gen. einzureihen sein; von letzterem unterscheidet er sich durch breiteres, hinten stumpfwinkeliges Halssch., verhältnils- mälsig längere Fld., stärkere Röthung des Abdomens u.a. Ganze Schenkellinien und die Form der Fühler verweisen H. burchanensis in Seidlitz’ (Fauna baltica 2. Aufl.) 4. Gruppe der Heterocerus. Fundort: Insel Borkum (Burchana der alten Römer), wo das Thierchen lediglich in der schlickigen Erde der senkrechten Wände haust, die zu dem Brackwasser führenden Hoop und den Mün- dungen der in dasselbe auslaufenden Gräben abfallen. Otiorhynchus frisius O. Schndr.: O. ligneo Ol. similis, sed major, multo angustior, altius magisque fornicatus, thorace in mar- gine aequabilius rotundato, longius a basi latissimo, thorace et elytris minus granulatıs, humeris magis rotundatis, rostro rubro. — Long. 4.5—6 mill. Durch Kopf und Fühler, die Körnelung des kiellosen Halssch., die Skulptur und die Borstenreihen der Fld. und die Beine an O. ligneus erinnernd, aber grölser (sehr selten unter 5, meist 9.9—6 mill.), höher und oben stärker gewölbt und auffal- lend schmäler (nie „höchstens 24mal so lang als breit“, wie Stierlin für seine 12. Rotte der Ot. angiebt, sondern mindestens 23 mal). Auf der Stirn fehlt das tiefe regelmäfsige Längsgrübehen, das meine ligneus aufweisen, oder es ist nur durch eine flache, unregelmälsige Vertiefung angedeutet. Das Halssch. ist etwas gleichmäfsiger gerundet, seine gröfste Breite nicht wesentlich oder doch nicht so weit hinter der Mitte wie bei meinen 6 ligneus aus Oskar Schneider: Zwei neue deutsche Käfer von Borkum. 179 Südfrankreich und von Lugano, die Körnelung flacher. Die Fld. sind nicht „mehr als doppelt so breit als das Halssch.“ und nicht „höchstens 14-“, sondern 13- und mehr mal so lang als breit; die Schulterecken flacher gerundet, die Zwischenräume zwischen den stark punktirten Streifen meist breiter als diese (besonders bei den breiteren 22), weniger stark als bei ligneus oder kaum gekörnt. Die ausgefärbten Stücke sind auf der Oberseite schwarz, der Rüssel (bei Zigneus schwarz, höchstens an der Spitze röthlich) ist stets ganz, die Unterseite, besonders die Vorderbrust und das Abdomen, meist rothbraun, Fühler und Beine bräunlichroth, weit heller als bei igneus. Trotz Aehnlichkeit mit Üigneus doch ihm nicht gleich und kaum neben demselben in Stierlin’s 12. Rotte unterbringbar, da diese nur Thiere mit „plumpem Körper“ umfassen soll und beson- ders die schlanken ZZ‘ von Ot. frisius dem durchaus widerstreiten. Fundort: Insel Borkum, wo dieser Otiorhynchus merk wür- diger Weise in dem nicht selten von der Meeresfluth überschwemm- ten Brackwassergebiete der Aulsenweide, nahe dem mittlen Hoop, in den vornehmlich aus Artemisia maritima bestehenden dichten, niedrigen Vegetationsflecken am Boden lebt. Dies Weilen im Ver- borgenen dürfte das voraussichtlich auch in den Wermuthgebieten der anderen friesischen Inseln nachweisbare Thier den Augen der Forscher entzogen haben. Neuheiten der schlesischen Käferfauna von 189. Von J. Gerhardt in Liegnitz. An den Ergebnissen sind betheiligt die Herren: Rektor Kolbe (Klb.), Landgerichtsrath Kolsmann (Ks.), Lotterieeinnehmer und Kaufmann C. Schwarz (Schw.), Lehrer Scholz (Sch.), sämmtlich aus Liegnitz, Steuerinspektor Pietsch (P.) aus Ohlau und ich (G.). 1. Poecilus marginatus Dej. Im Angeschwemmten der Oder bei Ohlau und im Altvatergebirge in mehreren Stücken. Jedenfalls sind die Ohlauer Stücke aus den östlichen Hochsudeten herabgeschwemmt. 6. (P.) 2. Agabus striatulus Gyll. Ein Stück in einem kleinen Tümpel des sogenannten „Verlornen Wassers“ bei Panten (Liegnitz), einem nur in sehr heifsen Sommern völlig troeknen, sehr schattigen und dumpfigen Erlicht. 6. (Klb.) 122 180 .J. Gerhardt: Neuheiten der schles. Käferfauna von 1895. 3. Homalota delicatula Sharp (= simillima Rey). Diese zarte Art steckte in meiner Sammlung irrthümlich als deformis Kr. — complana Mnnh., die schon früher hier nachgewiesen ist. Man findet sie im Angeschwemmten der Katzbach, sie ist ihrer Kleinheit wegen aber leicht zu übersehen und erscheint wohl nur deshalb hier selten. 6. (G.) 4. Homalota fungivora Th. Einige Z in einem Laub- gebüsch bei Lindenbusch (Liegnitz) an einer todten Krähe, zugleich mit ravilla Kr. 10. (G.) 5. Homalota ravilla Thoms. (non Kr.). 2 d', die ich wegen ihres längeren letzten Fühlergliedes dafür halte, mit voriger. 10. (G.) 6. Acritus sulcipennis Fufls. 1 Stek. in Kaltwasser, Kr. Lüben. 6. (Klb.) 7. Laemophloeus muticus Fbr. 1 Stek. an einem alten Buchenstutzen bei der Ruine Neuhaus, Kr. Waldenburg, zugleich mit Sinodendron. (P.) 8. Elater Megerlei Lac. In einer rothfaulen Eiche ober- halb Liegnitz als Larve gefunden und aus dieser den Käfer ge- zogen. 3. (Sch.) 9, Cis filum Aube. Schon vor Jahren bei Breslau entdeckt, aber erst neuerdings in der Sammlung des Herrn E. Schwarz unter- schieden. (C. Schw.) 10. Tribolium confusum Duv. In Schlesien ist diese Art vielleicht häufiger als ferrugineum, unter welcher sie bisher in den Sammlungen unerkannt steckte. Liegnitz, Breslau, Ohlau. (G. P. Klb.) 11. Cleonus glaucus Fbr. In der Ebene an sandigen Orten mit €. turbatus, zu der diese Art früher.als Varietät gezogen wurde. 7—10. (G. Sch. Klb. Kss. Schw.) 12. Ceuthorrhynchus Barbareae Sfr. (= cyanopterus Rdtb.). In der Buchenregion des „Schwarzen Berges“ im Walden- burger Gebirge von Dentaria enneaphylios mehrfach gestrichen. 6. (G.) Ueber No. 11 und 12 wird die 1895er Zeitschrift für Entomo- logie (Breslau) Näheres bringen. 13. Apion ceruwentatum Waltl. Hier häufig. Bisher mit frumentarium vermischt. Seine Verbreitung in der Provinz bedarf weiterer Beobachtung. (G.) 14. Longitarsus juncicola Foudr. 1 Stek. am Bober bei Lähn, ein zweites in meiner Sammlung. 7. (G.) ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 181 Eine neue Dolichopodide (Dipteron) von der Insel Borkum. Von B. Lichtwardt. Hercostomus marginatus nov. spec. S'2. Viridi-cinereus, robustus, fronte concolore, antennis nigris, cilws postocularibus, erceptis summis, albidis; alis hyalinis; costa incras- sata, nigra usque ad quartum nervum longitudinalem, halteribus tegu- lisque flavis, his pallide ciliatis; pedibus flavis, tarsis posticis initio, metalarsı ezcepto, nigris. — Long. corp. 5 mill. S. Alis apice nigro-infuscatis, hypopygio atro, magno; apen- dicibus ezterioribus parvis. 2. Alis apice hyalinis. Patria: Borkum insula. Der kurze, dicke Bau des Körpers und der schwarze Vorder- rand der Flügel, zu welchem noch beim g' der Apicalfleck kommt, machen die Art leicht kenntlich; sie ist hellgrün, weils bestäubt. Kopf breit, rund; Augen grofs, kurz und dicht behaart. Unter- gesicht nicht unter den Augenrand herabsteigend. Fühler kurz, breit, vorn zugespitzt. Borste stark, fast gekniet, von der Hälfte an plötzlich dünner werdend. Acrostichalbörstehen deutlich zweireihig. Hinterleib breit, Hypopyg grols, schwarz. Lamellen sehr klein. Flügel an der Spitze gebräunt, an der Basis gelblich. Randader von der ersten bis zur vierten Längsader verdickt, schwarz. Dritte und vierte Längsader convergirend, vierte leicht geschwungen. Beine gelb. Vordertarsen gelb, Mitteltarsen leicht gebräunt, Hintertarsen, mit Ausnahme der Hälfte des Metatarsus, schwarz. Das 2 gleicht dem Z'; ohne Bräunung der Flügelspitze. In der Sammlung des Hrn. L. Oldenberg-Berlin. 2. Ein 2 in meiner Sammlung durch Hrn. Prof. Dr. O. Schneider - Dresden aus Borkum im August gefangen. Mit Hrn. Stadtbaurath Th. Becker-Liegnitz, dem ich 2 zur Ansicht sandte, stelle ich die Art vorläufig zu Hercostomus. Die Flügeladerung, die kurzen Tarsen der Vorderbeine und der Meta- tarsus der Hinterbeine, der kürzer ist als das zweite Tarsenglied, ordnen die Art Hercostomus bei; neben dem schlanken Hercostomus (Gymnopternus) grallator Gerst., den ich im Finkenkrug bei Berlin 182 B.Lichtwardt: Eine neue Dolichopodide (Dipteron) etc. sammelte und der fast einreihige Acrostichalbörstchen besitzt, muthet die Art mich aber sehr fremdartig an. Porphyrops discolor Zett. I. Q. Rhaphium discolor Zett., Dipt. scand. II, 473. 14, Ins. lapp. 704. 8. Aenescenti-viridis, opaca, fronte concolore; antennis cozisque omnibus nigris; halteribus tegulisque flavis; coxis tegulisqgue albide pilosis; alis subhyalinis, nervis longitudinalibus 3 et 4 versus apicem approzimatis. — Long. corp. 4 mill. d. Viridior; facies alba; femora anteriora, apice, ezcepto, posteriora tota nigra. Femora anteriora subtus continue pecli- nata; hypopygü appendices exteriores triangulares; tibiae anteriores testaceae; tibiae posteriores opacae; metatarsus pedum anticorum leviter curvatus. 2. Magis aeneo-viridis; facies cinerea, lata; pedes toti testacei, tarsıs infuscatıs. Patria: Borkum insula. Zetterstedt: hat das 2 loco eitato kenntlich beschrieben. Das d' hätte ich sicher neu benannt, wenn mir nicht ein Pärchen in copula die Zusammengehörigkeit der beiden so verschiedenen Thiere ver- bürgte. Eine ähnliche Bemerkung findet sich auch in Löw, Neue Beitr. VI, 16. 2, von Porphyrops pectinatus Lw., dem die vorliegende Art sehr nahe steht. Es genügt, die Unterschiede beider Arten an- zugeben. P. pectinatus Lw. „Vorderschenkel schwarz mit bräunlich- gelber Spitze, auf der ersten Hälfte ihrer Unterseite von einer Reihe von etwa 7—8 steifen, schwarzen Borsten gekämmt, nach welchen eine kahle Lücke und dann bis zur Spitze abstehende schwarze Haare folgen.“ P. discolor Zett. Vorderschenkel auf der Unterseite mit einer fortlaufenden Reihe schwarzer Borsten, die an der Basis dichter stehen. An der Aufsenseite der Basis der Vorderschenkel befinden sich einige weilse Borsten. Der Vordermetatarsus ist leicht ge- krümmt und unten etwas ausgekerbt. Von Hrn. L. Oldenberg-Berlin auf Borkum im Juli gesammelt und mir gütigst mitgetheilt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft 1.] 183 Synonymische Bemerkungen über Ceutorrhynchen. 1. Ceutorrhynchus pervicaz Ws., D. 1883, 331, wird von Seidlitz, Faun. transs. 704, identisch mit €. suturellus Gyll. erklärt, er hat jedoch mit dieser Art nichts zu thun und ist schon an der gleichmälsig blauen Farbe der Oberseite (suturellus hat nach Gyllen- hal’s Beschreibung nur blaue Fld., während Kopf und Halssch. tief schwarz gefärbt sind) sofort zu unterscheiden. Seidlitz verbindet: 2. C. querceti Gyll. irrthümlich mit consputus Germ., l. c. 700. Letzterer ist eine im mittleren und südlichen Europa weit verbreitete Art, etwas kleiner, namentlich schlanker und flacher als querceti, die Seiten des Halssch. und die Fid. mit dicken, eine Spur aufgerichteten Härchen besetzt. C. querceti erinnert habituell an einen Coekiodes und lebt wohl nur im nörd- lichen Europa, ähnlich wie Ceutorrhynchidius terminatus. 3. C. coerulescens Gyll. kann nach der Beschreibung nicht von erysimi verschieden sein, denn. dieser ist in der Regel auch auf der Stirn (oft sehr lang und stark) gekielt, obwohl Gyllenhal p- 486 sagt: „capite postice non carinato“; ebenso ist die Mittel- rinne des Halssch. zuweilen nur durch ein Grübchen vor dem “Sehildehen angedeutet. 4. C©.Leprieuri Bris. von Bona führt Hr. Scehultze als euro- päisches Thier ein und meint, D. 1895, 421, es sei „zweifellos“ identisch mit obesulus Ws. Letzterer ist bedeutend kräftiger ge- baut und durchweg stärker punktirt, namentlich sind die Punkte in den Streifen der Fld. mindestens doppelt so grofs wie die von Leprieuri. Aulserdem führe ich folgende Unterschiede an: Fühler zart, Geilselglied 2 wenig länger als 3, dieses wenig länger als 4 (Leprieuri); Fühler kräftiger, Glied 2 doppelt so lang als 3, so lang als 3 und 4 zusammen (obesulus). Halssch. vor der Mitte schwach eingeschnürt, der Vorderrand schwach erhaben, die Mittel- furche flach, in der Mitte mehr oder weniger unterbrochen, die Seitenhöcker klein, aus einer glatten, einfachen Querleiste be- stehend (Lepr.); Halssch. vor der Mitte stark eingeschnürt, der Vorderrand stark erhaben, die Mittelfurche gleichmäfsig tief und gleichmäfsig weils beschuppt, der Seitenhöcker kräftig, aus 2 bis 3 Spitzen zusammengesetzt (obes.). Fld. mit wenig scharfen Strei- fen, deren Punkte die ziemlich schmalen und gewölbten Zwischen- streifen angreifen (Lepr.), oder Furchen scharf, mit srolsen Punkten, welche die breiten, ziemlich ebenen Zwischenstreifen nicht berühren (obesulus). J. Weise. 184 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] Ueber einige Arten der Rüsselkäfer-Gattung Polycleis. 1. Auf Polycleis africanus Ol. ist nach Chevrolat, Annal. Belge XXV (1878), p. XLI, Polyel. Bohemani (nach Chevrolat von Mauritia!) zu beziehen. Nach Dohrn’s eigener Angabe (Stett. Ent. Z. 1884, S. 184) ist mit Bohemani unzweifelhaft Polyel. diffieilis Dohrn (a. a. O0. S.180) identisch. Ich besitze alle Uebergänge zwischen Afriecanus Ol. und dem als eigene Art von Madagascar aufgestellten Polycl. suturatus Fairm. (Annal. Soc. Ent. de France 1871, p. 45). 2. Polyel. albicans Chevr., Annal. Belge XXV, 86 (1881), @, Long. 19 mill., „squamulis albis undique tectus“ von Zanguebar stimmt mit Ex. von dort überein, welche mir Hr. Faust als vestitus Fahr. (Ofv. 1571, p. 25) bestimmte; nach dem Autor sollen die letz- teren allerdings nur 16 mill. Länge haben. 3. Polyel. curvispinis Chevrol., Annal. Belge XXI, p. XLI (1871), vom Ngami-See stimmt genau mit einem Ex. (von Deyrolle) aus derselben Localität in meiner Sammlung überein !). Dieses Stück weicht keinenfalls von mehreren Stücken meiner Sammlung von Mpuapua ab, von denen ich zweifelhaft bin, ob sie zu vestitus Fahr.-Faust gehören, denn die Weibchen unterscheiden sich von, den Weibchen dieser Art durch viel feiner beschuppte Fld. und sind niemals so hell gefärbt wie diese; auch scheinen mir die Fühler länger; von vestitus Fahr.-Faust besitze ich nur 2, von curvispinis beide Geschlechter. Die Männchen letzterer Art besitzen behaarte und nicht beschuppte Fld. Meine curvispinis-Z' sind oben grünlich, selten rothgolden; das Q@ hat bisweilen sguamulae fusco-ochraceae, namentlich wenn es weniger gut erhalten ist. 4. Polyel. angusticollis Ancey, Naturaliste 1879, Deec., p. 140, vom Zambesi stimmt in der Länge und Breite genau mit Pol. cinereus Fahr. (Ofv. Vet. Ac. Förh. 1871, p. 42) und wird vom Autor nicht mit demselben verglichen. Sollte es nicht dieselbe Art sein? 5. Polyel. Mellyi Chevrol., Ann. Belge XXI, p. XLI (1871), von 13% mill. kommt nach Chevrolat (Ann. Belge XXV, p. 86 (1881) in Südafrika und Zanzibar vor. Dr. @. Kraatz. recurvis singulo“ haben, d.h. 2 spinae 2 recurvae an der Spitze jeder Fld. Diese finde ich nicht, wohl aber ragt bei einzelnen Polycleis ein Paar zurückgekrümmter Spitzen aus dem Hinterleibs- ende hervor; das sind die Tasthaken der Legeröhre! !) Nach Chevrolat soll diese Art „elyira apice spinis duabus en u ren A ce ee [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft 1.] 185 Beschreibung einer neuen Gattung der Rüsselkäfer aus Deutsch-Ostafrika. Von F. Hartmann. (Hierzu Taf. I, Fig. 1a—g.) Charactocnemusn.g. Ambatinorum. Caput parvum, globosum, rostro sat brevi, tenui, antrorsum paulo depresso, curvato, scrobibus subtus fere conniventibus, antennis medio rosiri insertis; scapus marginem anteriorem oculorum fere attingens; funiculus T-articulatus, articulo 2° longior quam 1°; clava parva, paulo depressa, triarticu- lata; oculi plani, breviter ovales; thoraz validus, longitudine lati- tudine brevior, convezus, lateribus valde rotundatis, antrorsum valde dechvis, bası recte-truncato, subtus ante cozas sat profunde ez- cavatus, post cozas tuberculis duobus obtusis : munitus; scutellum distinctum, rotundatum; elytra thorace medio latiores, humeris rotundatis, apicem versus angustata, profunde foveolatim punctato- sulcata, convera; coxae anticae distantes, validae, femoribus crassis, clavatis, dentibus duobus minutis armatis, primo basali, secundo apicem versus, libiis femoribus aequilongis, margine interiori dente obtuso, ezteriore dentibus duobus valhdis, obtusis, latis, antrorsum directis munitis; femoribus tibüsque medis gracihoribus; femoribus posticis corporem versus curvatis, deplanatis, validis, marginem posteriorem segmentli penultimi haud superantibus, tibiis curvaltıs, deplanatis, apicem versus valde dilatafis, margine apicali interiore dente obtuso, rotundato munito, tibiis omnibus mucronatis; tarsi sublus spongiosi; unguiculi liheri; processus abdominalis latus, atienuatus, apice rotundalus, segmentis venlralibus reclis, tribus medus fere aegquilongis, margine posteriori segmenti ultimi leviter sinuato, pygidio paulo sed distincte conspicuo. Das ziemlich lange Metasternum, die breiten Hinterbrust- episternen und die aufsteigenden Mittelbrustepimeren verweisen diese neue Gattung zu den Ambatides Lac., wo sie in Bezug auf die getrennten Vorderhüften und das vor demselben ausgehöhlte Prosternum eine isolirte Stellung einnimmt, wie überhaupt das ganze Thier mit seinem stark entwickelten Halsschild, seinen zum Graben oder Scharren eingerichteten histeridenartigen Vorder- und Hinterschienen einen eigenthümliehen Eindruck hervorruft. Zu 186 F. Hartmann: Beschreibung einer neuen Gattung den /thyporides, zu welchen man diese Gattung nach dem ersten Eindruck zu bringen geneigt sein könnte, kann sie nicht gestellt werden, da die Rüsselfarche schon vor den Vorderhüften aufhört, sich somit nicht als eigentlicher Rüsselkanal zwischen dieselben fortsetzt; ferner ist die Distanz zwischen den Vorderhüften geringer als der Durchmesser der Prosternalaushöhlung. Der Kopf ist klein, rund, mit flachen kurz eiförmigen Augen, der Rüssel dünn, dreimal länger als der Kopf, gegen die Spitze etwas abgeflacht; Fühlerfurchen tief, deren Oberkante gegen die Augenmitte gerichtet, Unterkante im Bogen nach unten verlaufend, wo die Fühlerfurchen nur durch einen schmalen Kiel getrennt sind; Fühler in der Rüsselmitte eingelenkt, Schaft die Augen fast erreichend und gegen die Spitze verdickt, Fühlergeifsel 7 gliederig, mit der Keule 14mal so lang als der Schaft, das zweite Glied wenig länger als das erste, vom dritten ab bis zur Keule all- mählig kürzer und breiter werdend, das siebente Glied ziemlich dicht an die Keule angeschlossen, diese selbst klein, etwas flach- gedrückt, Sgliederig, das letzte Glied äufserst klein und schwer sichtbar; die Glieder sind durch zur Axe schief stehende Nähte von einander gesondert. Halsschild breit oval, von der Basis an in einem starken Bogen gerundet-erweitert, so dass die Vorder- und Hinterecken verschwinden, flach gewölbt, nach vorn stark ab- schüssig, wodurch der Kopf bei verticaler Betrachtung nur mit einem kleinen Theile des Vorderrandes sichtbar ist, Augenlappen deutlich; Unterseite vor den Vorderhüften mit mälsig tiefer Rüssel- furche, die seitliche Begrenzungslinie derselben nach hinten in ein kleines Zähnchen endigend, hinter den Hüften mit zwei genäherten stampfen Höckerchen. Schildchen deutlich, gerundet. Flügeldeeken convex, mit stark entwickelten abgerundeten Schultern, zwischen diesen breiter als das Halsschild, gegen die Spitze verschmälert, von der Mitte ab stark nach hinten herabgewölbt mit grubig punk- tirten Furchen. Die Vorderhüften sind sehr grols, zapfenförmig hervorragend, die Schenkel etwas abgeflacht, gegen die Spitze stark gekeult mit zwei kleinen Zähnen, der erste an der Basis schlielst sich dicht an den ebenfalls zahnförmig ausgezogenen Tro- chanter an, der andere liegt nahe der Schenkelspitze; die Schienen sind breit, etwas gegen den Körper gekrümmt, flach, der Innen- rand mit einem nahe der Spitze befindlichen stumpfen Zahn, der Aulsenrand mit zwei grofsen, stumpfen, nach vorn gerichteten Grabzähnen, die Tarsen sind unter die Schienen eingeschlagen; Mittelbeine schlanker, Hinterrand der Mittelschienen von der Mitte der Rüsselkäfer aus Deutsch- Ostafrika. 187 ab gegen die Spitze schwach ausgerandet; Hinterschenkel und Schienen ebenfalls einwärts gekrümmt, flachgedrückt, erstere gegen die Spitze keulig verbreitert, letztere etwas kürzer als die Schenkel, gegen die Spitze an Breite stark zunehmend, Vorderrand gerade, Hinterrand leicht ausgebuchtet, die Spitzenrandfläche grols, am inneren Spitzenrande nahe der hinteren Hälfte mit einer flachen, stumpfen, zahnartigen Erweiterung; alle Schienen mit schwachem Endzahne. Abdominalfortsatz breit, gerundet-verengt, mit ab- gerundeter Spitze; die 3 mittleren Segmente fast von gleicher Länge, durch tiefe geradlinige Einschnitte von einander getrennt, der Hinterrand des letzten Segments in flachem Bogen ausgebuch- tet, wodurch ein kleiner Theil des Pygidiums sichtbar wird. Tarsen mit schwammiger Sohle, das erste Glied verlängert, Mittelglieder kurz, das Klauenglied lang und gekrümmt mit freien Krallen. Charactocnemus Hintzi n. sp. Saturate-piceus, subnitidus; capite dense rude-punctato, rostro supra glabro, nitido, disperse punctato, lateribus densius rugoso-punctato; thorace ante medium impressionibus tribus obsoletis, duabus lateralibus, tertia mediana; thorace, tibüis subtusque dense rugoso-punctato, punctis omnibus squamam flavam setiformem gerentibus; femoribus minus grosse disperse punctatis; elytris latis, converis, apice conjunctim rotun- datis, »profunde foveolatim punctato-sulcatis, sulcıs apicem et basin versus altenuatis, interstitiis sulcis latioribus, transversim rugoso- punctatis, punctis squamam breviorem gerentibus; callo apicali ob- soleto. — Long. 223, lat. 12 mill. Pongu& bei Tanga, Deutsch-Ostafrika. 1 Ex. Aufser den in der Gattungsbeschreibung schon erwähnten hauptsächlichsten Merkmalen sind noch anzuführen: Körper duukel- pechschwarz, mit schwachem Glanze, Kopf dicht und grob punk- tirt; Rüssel oben glatt, glänzend, zerstreut und ziemlich fein, an den Seiten dichter und mehr runzlig punktirt; Halsschild vor der Mitte mit drei deutlichen, flachen Eindrücken, wovon je einer an den Seiten und der dritte etwas längliche sich in der Mitte be- findet; Halsschild, Schienen und die ganze Unterseite dicht runzlig grob punktirt, jeder Punkt trägt im Grunde eine borstenähnliche gelbe Schuppe; die Schenkel sind weniger grob punktirt, in der Mitte zerstreut, gegen die Spitze dichter; die Flügeldecken sind l4mal so lang als zwischen den Schultern breit, Basis fast gerade, an der Spitze zusammen abgerundet, jede mit neun tiefen, grubig punktirten Furchen, welche gegen die Spitze und zur Basis schmäler werden; die Zwischenräume sind breiter wie die Furchen, grob- 188 F. Hartmann: Beschreibung einer neuen Gattung etc. querrunzlig punktirt; die Punkte tragen ebenfalls eine Schuppen- borste, die aber kürzer ist wie die der übrigen Theile; die Decken- schwiele schwach ausgeprägt; Vorderhüften an ihrer Innenseite mit einem Polster aus dicht stehenden, . orangefarbigen mäfsig langen Borstenhaaren. Aehnliche Haare befinden sich auf der Unter- seite der Vorderschienen, dem Innenrande sämmtlicher Schenkel, der Mittel- und Hinterschienen, sowie an der Spitzenrandfläche der Hinterschienen. Von Herrn E. Hintz gütigst eingesendet und ihm zu Ehren benannt, Erklärung der Tafel 1. Fig. 1a. Charactocnemus Hintzi n. sp. - b. Seitenansicht. ec. Kopf, Rüssel und Fühler. - d. e. f. Vorder-, Mittel- und Hinterbeine. g. Spitzenrand der Hinterschienen. Rhyncolus angusticollis Reitter n. sp. Schwarzbraun, glänzend, die Fld. matter, Rüssel fast so lang als das Halssch., eylindrisch, fein punktirt, die Rüsselfurche schräg nach abwärts geneigt, die Fühlergeifsel 7-gliederig. Augen garnicht vorragend, Scheitel glatt. Halssch. wenig länger als breit, aber um sehr viel (fast doppelt) schmäler als die Fld., nach vorne mehr verengt, fein punktirt, vor der Basis mit schwacher Quer- depression. Schildchen sehr klein. Fld. lang, parallel, mit vor- ragenden, fast rechteckigen Schultern, vor der Spitze plötzlich ver- engt und gemeinschaftlich abgerundet, die Seiten vor dem Absturze fast beulenförmig gehoben, oben mit starken, kaum vertieften Punkt- streifen, die Zwischenräume undeutlich gewölbt, so breit als die Punktstreifen und gleichmälsig, in der Mitte mit einer höchst feinen, nur bei stärkerer Vergrölserung sichtbaren Punktreihe, der Naht- streif tief eingedrückt, an der Spitze auch die Dorsalstreifen stärker vertieft. Beine zart, dünn, braunroth, Fühler heller roth. — Long. 3.5 mill. Wegen den seitenständigen Augen mit lignarius und cylindrus verwandt, aber von beiden, sowie von allen anderen durch den schmalen Halssch. sehr ausgezeichnet. Tauria. Edm. Reitter. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 189 Eine neue Dicrania (Melolonthide) von Paraguay. Beschrieben von Dr. G. Kraatz. Dicrania flavipennis: Flavo-ferruginea, clypeo apice rotundato, thorace densissime flavo-hirto, lineis duabus pilorum longitudinalibus munito, pilis lateralibus nullis, scutello flavo-hirsuto, elytris apice excepto nudis, punctorum lineis 6 septimaque obliqua dorsali impressis, pygidio latera versus densius et fortius piloso, corpore subtus pedibusque flavo-hirsutis. — Long. 13 mill. Mas: Tarsis anticis articulo primo intus hamalım prolongato. Fem.: Latet. Etwas kleiner als die röthliche Dier. velutina!) aus Brasilien, heller gefärbt, die Fld. strohgelb, durch den vorn abgerundeten (nicht zweispitzigen) Clypeus leicht von ihr zu unterscheiden, welcher durch eine kaum sichtbare Ecke vom Seitenrande des Kopfes ge- schieden ist. Die Fühler ebenso zart wie bei velutina, röthlich. Jederseits auf dem Discus steht eine Reihe von Haaren, welche merklich länger ist als bei velutina; aber an den Seiten des dicht und kurz behaarten Halsschildes ist keine petite touffe elevee von Haaren vorhanden. Das Schildchen ist dicht weils behaart. Die Fld. haben neben dem Nahtstreif eine punktirt-gestreifte Schräg- linie, welche sich hinter der Mitte verliert, und aulserdem sechs Punktstreifen, welche gegen die behaarte Spitze hin verschwinden; sie sind bleich, gelb, nicht röthlich wie bei velutina. Das Pygidium ist an den Seiten länger und stärker behaart. Die Unterseite ist ähnlich dicht behaart wie bei velutina. Bau und Behaarung der Beine sind ganz ähnlich wie bei velutina, die Vorderschienen spitz zweizähnig, das erste Glied der Vordertarsen innen in einen ge- krümmten Haken ausgezogen. Von Herrn Dr. Drake in Paraguay aufgefunden und an Herrn Dr. Richter mitgetheilt, aus dessen Sammlung das von mir be- schriebene, in meinem Besitz befindliche Stück stammt. !) Dieselbe ist von mir im Jahrgang 1895 dieser Zeitschrift p- 318, Note besprochen. 190 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] Bücher-Anzeige. Die Käfer Europa’s, von Dr. H.C. Küster und Dr. G.Kraatz, fortgesetzt von J. Schilsky. Heft XXXII. Mit 1 Kupfertafel und 1 Textfigur. Nürnberg 1896. Verlag von Bauer & Raspe. In diesem Hefte sind 25 Henicopus (5 neue), 9 Allotarsus (1 neuer), 14 Dasytes (8 neue), 7 Chaetomalachius (5 neue), 34 Dasy- tiscus (6 neue), 11 Trichoceble (4 neue) beschrieben, so dafs der Leser ein gutes Bild von den meisten überhaupt beschriebenen Arten dieser Gattungen erhält. Aufserdem sind auf der beigege- - benen Tafel von 25 Henicopus-Männchen Darstellungen des ersten Hintertarsengliedes gegeben; durch Bestimmungstabellen werden aulserdem die Männchen von Henicopus, Allotarsus, sowie die Chae- tomalachius, Dasytiscus und Trichoceble auseinandergehalten. Auf- Henicopus privignus Ksw. wird eine neue Untergattung Dasyoma begründet, von der wohl im Index hätte Notiz genommen werden müssen. Die Gattung Dasytiscus Ksw. wird in die Untergattungen Trithriz, Dasytiscus, Dasytidius und Haplothriz zerfällt; Chaeto- malachius Kraatz, welcher von Reitter und Bourgeois zu Dasyfiscus gezogen wurde, wird als gute turkestanische, persische Gattung auf- recht erhalten und enthält bereits 7 Arten, von denen 5 neu sind. Die einzelnen Species sind mit bekannter Sorgfalt beschrieben; Dasytiscus graminicola Kiesw. ist von Bourgeois als Mischart auf- gefalst worden; nach Reitter's Bemerkung (in Karsch’s Entomol. Nachrichten 1885, p. 246 unter Dasytiscus aequalis) darf D. grami- nicola nicht als Mischart betrachtet werden. Nach meinem Materiale aus der alten Zeit ist Dasytiscus graminicola Ksw. in der Haupt- sache aequalis Reitter gewesen; auch die vier von v. Kiesenwetter an Hrn. v. Heyden mitgetheilten typischen Ex. des D. gramini- cola (vergl. unter D. aequalis Reitter, Karsch, Entom. Nachrichten, 1885, p. 246) sind von Reitter als aequalis beschrieben worden. Da Reitter mit Unrecht den bei Sarepta häufigen D. affinis Mor. auf gram. deutete, konnte er in den ächten Typen natürlich nicht den graminicola erkennen. In der That hat auch v. Kiesenwetter, wie aus seiner Beschreibung hervorgeht (Berl. E. Z. 1859, S. 180: „elytris seriebus nonnullis plus minusve obsoletis setulorum vestitis“) Ex. des impressipennis Reitt. mit graminticola vermengt. Die Abbil- dung (a. a. O. taf. II, f. 12) ist sicher nach aequalis entworfen; D. rufi- tarsis, unter dem Bourgeois (Ann. de France 1885, p. 259) den grami- nicola eitirt, ist Ksw. unbekannt geblieben. Dr. @. Kraatz. ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 191 Allgemeine Angelegenheiten 1896. 1. Während das erste Heft des vorigen Jahrgangs unserer Zeit- schrift hauptsächlich den Käfern West-Afrika’s gewidmet war, bringt das des Jahres 1396 eine Anzahl Aufsätze über ostafrikanische Käfer. Dieselben beziehen sich namentlich auf die Ausbeute, welche Herr Finanz-Director v. Bennigsen während eines zweijährigen Aufenthaltes daselbst gemacht hatte; Herr Dr. Horn gab eine Aufzählung der gesammelten Cicindelinden, Herr Schwarz der Elateriden, der Unterzeichnete der Buprestiden und mehrerer neuer Cetoniden; Herr Faust brachte 2 Bogen neuer ostafrikanischer Cureulioniden. Im Uebrigen wird Herr v. Bennigsen eifrig fort- fahren zu sammeln, da er nach einem mehrmonatlichen Aufenthalte in Deutschland am Anfang März wieder nach Ostafrika zurück- gekehrt ist. Derselbe hat der Gesellschaft mit der Abbildung des von ihm wiedergefundenen Bolbotritus Bainesi Bates ein Geschenk gemacht. Herr Reitter hat wieder Revisionen verschiedener Gat- tungen gebracht, Herr Weise Feststellungen verschiedener Cassida- Gattungen und Arten, Herr Prof. Dr. Schneider Beschreibungen zweier neuer deutscher Käfer, Herr Gerhardt die Bereicherungen der schlesischen Fauna im Jahre 1895, Herr Lichtwardt endlich die Beschreibung einer neuen Fliege. Die dem Hefte für die Mitglieder beiliegenden Seiten 177—217 sind die Schlufsseiten des ersten Nachtrags zu Herrn v. Heyden’s Catalog der Coleopteren von Sibirien; die Fülle des neu publieirten Materiales ist eine so bedeutende, dafs bereits dem nächsten Hefte der Anfang eines zweiten Nachtrags für die Mitglieder beigege- ben wird. Wenn sich der Berliner Entomologische Verein entschliefsen würde, neben den Lepidopteren nur den Dipteren und Hymenopteren (die Coleopteren womöglich ausgeschlossen) seine Aufmerksamkeit zu widmen, würde er des Beifalls aller Sachverständigen sicher sein, eventualiter auch der Unterstützung des Unterzeichneten. Die Gesellschaft bat zwar in diesem Winter weniger Verluste erlitten als im vorhergehenden, jedoch den Tod zweier hervor- ragender Mitglieder zu beklagen. Herr Professor Bertkau verstarb am 22. October 1895 in Kessenich bei Bonn, jedenfalls an Ueberarbeitung, nachdem er seine besten Kräfte der Wissenschaft geopfert hatte; seit einigen Jahren begannen seine geistigen und 1895 auch seine körperlichen Kräfte abzunehmen, bis ein wohlthätiger Schlag ihn von seinen 192 Allgemeine Angelegenheiten 1896. 1. Leiden erlöste. Er beschäftigte sich speciell mit Arachniden, brachte aber auch in unserer Zeitschrift 1891 die Beschreibung der Larve und des Weibchens von Homalisus suturalis (Col.); ferner eine Zu- sammenstellung der bekannten Arthropoden-Zwitter; den gröfsten Theil seiner Zeit nahmen die Berichte über die Leistungen im Gebiete der Entomologie ein. In Zukunft werden dieselben nicht mehr von einer Person, sondern von mehreren gegeben werden; den über die Käfer hat Herr Kolbe übernommen. Der bekannte Staats-Entomologe Riley in Washington, welcher sich namentlich mit dem Studium der schädlichen Insekten be- schäftigte und zusammen mit Herrn L. OÖ. Howard die bekannten Hefte „Insect Life“ herausgab, die speciell den dem Ackerbau schädlichen Insekten gewidmet waren, verstarb in Folge eines heftigen Sturzes mit dem Bicycle. Ich hatte das Vergnügen, den liebenswürdigen Gelehrten 1889 in Paris auf dem internationalen zoologischen Congrels persönlich kennen zu lernen; er war kein Amerikaner, sondern ein geborener Engländer. Seit dem October 1895 sind der Gesellschaft beigetreten: Herr Em. Binder, ÜCustos des böhmisch-naturwissenschaftlichen Clubs in Prag, 188". - Dr. C. J. Haglund in Norrkoping (Schweden). - W. Junack jun. in Berlin, Dragonerstr. 5. - Dr.R. Kayser in Nürnberg, Rennweg 7, Besitzer des chemi- schen Laboratoriums. - Udo Lehmann in Neudamm (Neumark). - L. Peringuey, Assistent - Curator des Südafrikanischen Museums in Capstadt. - Karl Schubert in Pankow, Maximilianstr. 4. - A. J. Speier, Naturalienhändler in Altona a. Elbe. Ihren Wobnsitz veränderten: Herr Dr. K. Daniel in München, jetzt Herzog Heinrichstr. 14. - Gabriel, jetzt General-Major in Neifse. - Jacowlew, jetzt President da Contröle de l’Etat a Irkoutsk. - Dr. v. Seidlitz, jetzt in München. Die Gesellschaft beschlols, von 1896 ab die Zeitschrift dem Coneilium geographicum in Zürich-Oberstrals gratis zu übersenden. Pentaplatarthrus Bennigseni (S. 88) ist inzwischen von Herrn Kolbe in Karsch’s Entomologischen Nachrichten (S. 90) als P. Gestroi beschrieben worden. Dr. @. Krasataz. nn —— — 1g der halle Webersicht des aha, 1896, Heft I (siehe zweite Seite dieses Umschlags). j } Seite Beitter, Edm.: Uebersicht der bekannten Arten der On i teren-Gattung: Adrastus Esch. aus Europa und den angren- zenden Ländern EN 1X 159% or Uebersicht der Arten der Uoleopteren- Battune ee BeMalsı 2: 2; - ER NE es — Loberoschema, NOV. gen. nahen a 160 — — Uebersicht der mir bekannten, mit Penthieus Fald. Veran | Coleopteren - Gattungen und Arten aus. paläaretischen Hauna'. =. . GT ER _ Zwei neue nn. , aus one EL NEN STARK. 2 — Beitrag zur Kenntnils der Platyscelidn . . . . . . . 173—176 IR a Rhyneolus angustieollis Reitter n. sp. aus Taurien . . 188 Schneider, Prof. Dr. O.:; Zwei neue deutsche Käfer von Ban 177 —179 Sehwarz, O.: Elateriden aus Ost-Afrika, gesammelt von Br Te BER SCH, SEE RR = E00 Nene Blateriden aus Afrika... 2.2.00. anekn. 9396)" Neue Bisteriden Arten . „u. 20... nn 2 2 gr — Heterostethus novum genus Elateridarum . » 2» 2 2... 147-148 N — Cardiophorus somcheticus nOV. Spet. . . N: 148 R Weise, J.: Bemerkung zur Farben- und Skulbiur Veränderung E der Wassiden.. . ... ARE HEN LE — Feststellung einiger Gasse Galtungen EN 10 192 — Beschreibung neuer Cassida-Arten und Syrnhyrmische Be } Zst An DON, AR a TE Re 3 ne ae - — Orina cacahae var. ER PS REN ANAL 110 Bücher-Anzeigen. Kraatz, Dr. G.: Die Käfer Europa’s, von Dr. H. C. Küster und Dr. G. Kraatz, fortgesetzt von J. Sehilsky. Heft XXXIH. Mit 1 Kupfertafel und 1 Textfigur ARE 190 Gegen Einsendung des Betrages sind franco von Dr. G.Kraatz zu beziehen: Catalog der Coleopteren von Sibirien mit Einschlufs der benach- ' barten Länder. Bearbeitet von Zucas von Heyden. Berlin 1380 — 83. R 24 u. 224 S. (9 Mk.) S Mk. : Catalog der Coleopteren von Sibirien. Nachtrag I. Berlin 1893 h. bis 1896. 217S. 9 Mk. j Catalogus Coleopterorum Europae et Caucasi, auctoribus Dr. Z. RR v. Heyden, Ed. Reitter et J. Weise. 6 Mk. - — Naturgeschichte der Insekten Deutschlands. Bd.III, Abth.2, Heft I. '$ Clavigeridae, Pselaphidae, Scydmaenidae von Edm. Reitter. 4 Mk. 50 Pf. Bd. III, Abth. 2, Heft 2. Silphidae von Edm. Reitter. 6. Mk. Ba. VI. ee von J. Weise. 33 Mk. Frühere Bände zu herabgesetzten Preisen. Verzeichnifs der Käfer Deutschlands von J. Schilsky. 4 Mk. Konow: Tenthredinidae Europae u. Oatalogus Tenthredinidarum Europae 2 Mk. Beiheft 1864, Kraatz: Revision der Tenebrioniden. 7 Mk Stellvertreter: % eh Ben N., en 16. Schriftführer: J. Schilsky, Berlin N., Schönhauser Allee 2 Stellvertreter: Dr. W.Horn, Berlin 8% Kommandantenstrafse 4 Rechnungsführer: B. Lichtwardt, Berlin W.,J oachimsthalerstr. 1 Bibliothekar: O. Schwarz, Berlin S'W., Enckeplatz 7. Sitzungen: Montags von I9— 11 Uhr, Kon manage Bi 62. I logischen Aufsätze publieirt der: Vorstand der Entom. Gesellschaft „Iris“ in Dresden. Vorsitzender: Dr. O. Staudinger, Blasewitz- Dresden, R u Stellvertreter: Prof. Dr. ©. Schneider, Blasewitz, Südstr. 5. 4 Schriftführer: Herm. Steinert, Dresden, Schnorrstrafse 5l. | | Reehnungsführer: G. Kretschmar, Dresden, Bismarckplatz 2 | Bibliothekar: ‚Hugo Reichelt, Dresden, Waisuhaanteet 4. 5 43 Sitzungen: Mittwochs von 3—11 Uhr, Pfarrgasse 2, BHötel Stadt Weimar. IN 5 Auszug aus den Statuten. - Der Zweck unserer Deutschen Entomologischen Gesellschaft ist: durch die Herausgabe einer Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnils der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung. von Inseeten findet nicht statt. “ "Mitglied der Gesellschaft kann ein jeder werden, a ; sich für die Förderung der Entomologie interessirt. Die Aufnahme in die Gesellschaft erfolgt, sobald der Be nehmende dem Vorstand oder einem der Berliner Mitgl. von seiner Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift Mit- |. theilung gemacht und zum Mitgliede vorgeschlagen ist, ohne be- gründeten Einspruch gegen seine Aufnahme. Karel Für die Ausfertigung des Diploms sind 1,50 Mark zu entrichten. 58 \ Der franco pränumerando einzusendende Jahr esbeitrag be ur trägt 10 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird. | Der Preis der beiden ersten Berliner Hefte jeden Jahrgangs hl der Deutschen Entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel | meist 20 Mark; frühere Jahrgänge der Deutschen Entomologischen 2 Zeitschrift werden an Mitglieder für 7—10 Mark ar a hun m ul MAR 5 1897 Deutsche - Entomologische Zeitschrift. 13,664 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft in Verbindung mit Dr..G. Kraatz und der Gesellschaft ‚‚Irıs‘‘ in Dresden. Jahrgang 1896. | Zweites Heft (S. 1—8, 193—384) ausgegeben Januar 1897 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. Mit 1 Tafel und 9 Auto-Zinkotypieen. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 10 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. | London. Berlin 1896. Paris. O0. E. Janson, Nicolaische Verlags- P. Klineksieck, 24 Great Russel Str. Buchhandlung, R. Stricker. 52 Rue des Ecoles. Deutsche Entomologische Gesellschaft. Aus ‚ler Bibliothek eines verstorbenen Entomologen sind abzugeben: Annales de la Soeiete Entomologique de Belgique. I-XXXI. Annales de la Soeiete Entomologique de France. 1843, 45—50, 54, 56 99.1163, 16 18. Assmus, Monstrositates Coleopterorum. Berichte über die Leistungen im Gebiete der Entomologie. Berliner Entomologische Zeitschrift. I—XVIII (1857—74). Bulletin de la Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou. 1845 — 66. Chaudoir, Viele Cieindeliden- und Carabicinen- Separata. Deutsche Entomol. Zeitschrift. 1875 — 1592. Dejean et Aube&, Species general des Coleopteres. 6 vol. Erichson, Schaum, Kraatz, v. Kiesenwetter, Naturgeschichte der Käfer Deutschlands. 4 vol. Gemminger und Harold, Catalogus Coleopterorum. 10 vol. Germar, Zeitschr. für Entomologie. 5 vol. compl. Gestro, Separata über Öetoniden. Gredler, Käfer von Tyrol. v. Harold, Coleopterologische Hefte. Complet. Illiger, Magazin für Inseetenkunde. 6 vol. Kaup, Monographie der Passaliden. Kolenati, Meletemata entomologica. Kraatz, Sammlung von Separaten. Lacordaire, Genera des Coleopteres. Mehrere Bände. Linnaea entomologiea.. I—IX. Lucas, Explor. scient. de l’Algerie, Ins., Arachn., Crust., pl. col. Mohnike, Separata über Cetoniden. Motschulsky, Etudes Entomologiques.. I—VIII, XI. Mulsant, Coleopteres de France. Die meisten Bände. — ÖOpuscules Entomologiques, complet und einzelne Hefte. Reiche et Saulcy, Coleopteres de Syrie. Schlesische Entomologische Zeitschrift. v. Seidlitz, Peritelus, Otiorhynchiden. Schmidt-Goebel, Faunula Coleopterorum Birmaniae. Solier Heteromeres Collapterides, compl. 1035 pg., 81 pl. (1834—1841). Stettiner Entomologische Zeitung. 1840—1860, 65—69, 75—31. Sturm, Käfer Deutschlands. 23 vol. Suffrian, Ohrysomelen, Cryptocephalen. Transactions of the Entomological Society of London. I—V (sehr selten). Verhandlungen der K.K. Zool.-Bot. Gesellsch. in Wien. 1851—72, 75. Wiener Entomologische Monatschrifl. I—VIII complet. Wollaston, Entomological Papers. Dr. G. Kraatz, Linkstr. 28. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1396. Heft I.] 193 Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. Von Dr. K. Escherich in Regensburg. Einleitung. Megerle v. Mühlfeldt erkannte als der erste, dafs Meloö algiricus L. in keine der damals aufgestellten Genera so recht palste und zog daher diese Art und die mit ihr noch verwandte Mylabris trimaculata Fab. aus den genannten Gattungen, stellte sie zusammen und creirte für sie den Genusnamen Lydus. So be- richtet uns Dejean in seinem „Catalogue“ 1821, pag. 75. — In die Wissenschaft eingeführt wurde der Name Lydus von Latreille im Jahre 1825 in seinen „Familles naturelles du R&gne animal“, indem er uns dort mit dem generellen Charakter bekannt macht. „La division inferieure des crochets de leurs tarses est dentelee en peigne, tandis qu’elle est simple dans les autres Mylabres“, sagt Latreille und giebt damit eine vollkommen genügende Charakteristik der Gattung. Denn die Zähnelung der Klauen ist thatsächlich der einzige durchgreifende Charakter, der unsere Gattung von den übrigen, wenigstens den paläarktischen Genera der Unterfamilie der Lyttina trennt. Oenas besitzt zwar ebenfalls gezähnelte Klauen, doch ist hier die Zähnelung sehr schwach und nur auf die basale Hälfte beschränkt. Uebrigens ist es schwierige Sache, Oenas wirklich präcis von Lydus zu trennen, denn die stärkere oder schwächere Zähnelung ist keineswegs ein sehr konstanter Charakter, wie ich schon in meiner Lytta-Mono- graphie bemerkte, und dürfte es sehr wohl möglich sein, von Oenas zu Lydus in dieser Beziehung Uebergänge herzustellen. Und auf die Fühlerbildung, die hauptsächlich für die Gattung Oenas ins Feld geführt wird, ist auch nicht allzuviel Gewicht zu legen, da die Variabilität hier ziemlich gewaltig ist. Auch in Bezug auf den Bau des Abdomens und besonders der stark modi- fieirten Anal- und Genitalsegmente besteht zwischen Lydus und Oenas kein durchgreifender Unterschied, so dals wir zu den oben genannten Merkmalen die Wangenbildung des g' und die habi- tuellen Differenzen hinzunehmen müssen, um eine Gattungs- charakteristik für Oenas zu erhalten. Ob diese dann allerdings Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft II. 13 194 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. nicht eines Tages durch einen perfekten Uebergang vernichtet wird, dafür möchte ich nicht garantiren. Aufser Oenas enthält die Unterfamilie der Lyttina noch die Gattungen: Lyfta, Epicauta (?), Cabalia Esch., Lagorina Muls., Cylindrothoraz Esch. (?) und Lydulus Sem. Alle diese besitzen glatte Klauen und sind daher unschwer von Lydus zu unterscheiden. Unverständlich ist mir, warum Reitter sowohl als Semenow das Genus Lydoenas resp. Lydulus mit Alosimus vergleichen, ob- wohl die dorthin gehörigen Arten sich sowohl in habitueller Beziehung (besonders der Thorax) als auch betreffs der glatten Klauen aufs engste an das Genus Lytia an- schlielsen, so zwar, dals einer Zusammenziehung der beiden (Genera oder wenigstens einer Einrangirung als Subgenus Lydulus in die Gattung Lytta nichts im Wege steht! Wie wenig der Haupt- charakter des Genus Lydus Latr., nämlich die Zähnelung der Klauen, bisher beachtet worden ist, geht auch aus den Fairmaire- schen Arten Lydus rufulus, vulneratus und impressicollis(?) hervor, die alle glatte Klauen besitzen und daher zu Lytta und Zonabris gehören. Nebenbei bemerkt, ist Lydus rufulus Fairm. synonym mit Lytta djerbensis Esch. Mulsant!) trennt eine Anzahl zu den Zyftina gehörige Arten mit gezähnelten Klauen von Zydus und schafft dafür das Genus Alosimus. Zur Unterscheidung von Lydus führt er folgende Cha- raktere an (Ac. Lyon 1858, p. 125): „Prothorax moins long que large, offrant vers les deux cinquieme sa plus grande largeur. 4° a 10° articles des antennes plus longs que larges, ni dilates, ni sensiblement subdentes en dessous.“ Diese Charakteristik ist sehr wage geworden, nachdem Abeille de Perrin eine Art beschrieb (gracilis), die zwar die schlanken Fühler besitzt, aber trotzdem einen Thorax, der länger als breit ist. Eine zweite Art, ausge- zeichnet durch ein Gemisch der Mulsant’schen Lydus- und Halo- simus-Charaktere, lernte ich aus Persien kennen (longicollis). Beauregard plaidirt in seinem grolsen Meloidenwerk (Les insectes vesicants p. 437) intensiv für die Trennung der beiden Gattungen und führt als Hauptunterschied die Beschaffenheit des Molarzahnes der Mandibeln an. „Chez les Alosimus en effet, les mandibules, puissantes, presentent une molaire herissee de pointes aigues qui contraste vivement avec la molaire lisse des Lydus et qui rapproche les Alosimus a la fois des Oenas et des 1) Ves. p. 150. K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr, 195 Mylabris* ete. — Ich habe daraufhin mehrere Arten sowohl in Bezug auf die Structur des Molarzahnes als auf die Form des Einschnittes am inneren Rand der Mandibeln, der von Beaure- gard ebenfalls zur Unterscheidung angeführt wird, untersucht und erfahren, dals diese so willkürlich variiren, dafs sie als Gattungs- charaktere jedenfalls nicht zu gebrauchen sind. — So konnte ich z. B. zwischen der Structur des Molarzahnes von Lydus trimaculatus und Alosimus collaris keine grolse Differenzen ent- decken, jedenfalls reichen diese nicht hin als Gattungscharakter. Beauregard scheint überhaupt nicht viele Arten untersucht zu haben und dürfte sich vielleicht mit Lydus algiricus und Alos. viridissimus begnügt haben. Charaktere, die nur als specifische angesehen werden dürfen, werden ja nur zu oft zu generellen erhoben — lediglich aus Leichtgläubigkeit, Vertrauensseligkeit und Bequemlichkeit. Nachdem also nun brauchbare Charaktere nicht gefunden sind und, wie oben bereits angedeutet, der Thorax, d. h. seine Form, nicht mehr zur Trennung benutzt werden kann, da Formen vorkommen, die Halosimus-Antennen und eine Alosimus-Couleur, dabei einen Lydus-Thorax besitzen, so bleiben als letzte Rettung nur noch die Antennen übrig. Und diese sind es auch, auf Grund deren ich das Subgenus Alosimus Muls. dem echten Lydus gegenüberstelle; und zwar auf folgende Weise: I. Antennarum artic. 6—10 latitudine haud longioribus, sublus dentatis vel subdentalis . . . . . . Lydus Latr. (i. sp.) II. Antennarum artie. 6—10 latitudine longioribus, cylindricus: subg. Alosimus Muls. Einer relativ so geringen Differenz in der Fühlerbildung generellen Werth beizulegen, dürfte wohl nicht statthaft sein. Ueber das Abdomen von Lydus möchte ich nur kurz be- merken, dals es fast vollkommen mit dem von Lytia übereinstimmt (cf. meine Lytta-Monographie). Es besitzt demnach D;—ıo und Va—3. Vı, Vg und Vo sind verschwunden; Va ist stark reducirt. Das am Ende gegabelte Stück, das ich 1. e. als Vg deutete, ist, wie Verhoeff in einer Besprechung meiner Arbeit vermuthete, und wie ich mich durch eingehende Studien des Meloiden-Abdomens überzeugte, das zum Vy gehörige Spiculum gastrale. — Die quere Platte, die den Anus von der Genitalöffnung trennt und die ich als Vu deutete, ist eine etwas stärker chitinisirte Falte der Inter- segmentalhaut (falsche Vjo?). — An einem anderen Orte werde ich die Verhältnisse genauer auseinander setzen. 13* 196 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. Ueber die Entwicklung der Lydus-Arten ist noch nichts bekannt geworden, und so kann ich also gleich zur speziellen Systematik übergehen. Zuvor aber sei den hochverehrten Herren Collegen, die mich bei vorliegender Arbeit unterstützten, sei es durch Mittheilung von seltenen Büchern oder von seltenem Material, der herzlichste Dank ausgesprochen! Es sind dies: Herr Major Dr. L. von Heyden, Abeille de Perrin-Marseille, Prof. Dr. Bouvier-Paris (Mar- seul’sche und Lucas’sche Typen!), L. Ganglbauer-Wien, E. Reitter-Paskau, Hauptmann F. Hauser-München, Mocsary- Budapest, G. Severin- Brüssel und Dr. Krieehbaumer-München. Specieller Theil. Die Arten der Gattung Lydus Latr. Brauchbare, zusammenhängende Arbeiten über die Gattung Lydus sind sehr selten, und kenne ich nur eine, d.i. Abeille de Perrin’s Abhandlung in dem Bull. de Toulouse 1880, p. 246 ff. — Mulsant’s Bearbeitung ist weiter nichts als eine kritiklose Aneinanderreihung mehrerer endloser Einzelbeschreibungen und bietet uns daher in Bezug auf eine natürliche Gruppirung der Arten so viel wie nichts. Abeille de Perrin dagegen versuchte wenigstens theilweise Artengruppen zu bilden und giebt dann innerhalb derselben zu Erkennung der einzelnen Species dichotomische Tabellen. — Er war der erste, der erkannte, dals der Lydus algiricus L. ein Gemisch von mehreren Arten vereinige, und der denselben dann richtig zerlegte. Wenn er auch nicht ganz klar geworden über die einzelnen Arten — vielleicht in Folge mangelhaften Ma- terials —, so hat sich doch dadurch, dals er uns auf die Diffe- renzen in der Fühlerbildung und des 1. Mitteltarsengliedes der J'd' aufmerksam gemacht, ein grofses Verdienst erworben. Dafs er thatsächlich noch etwas im Unklaren geblieben, geht daraus her- vor, dals.,er z. B. den L. tenuitarsis Ab. in Algier, im Caucasus, in Jericho etc. vorkommen lälst. Abeille hat also die Unter- schiede richtig angegeben, aber nicht in allen Fällen richtig erkannt. Aulfser der algiricus-Gruppe, die ich vollständig im Abeille- schen Sinne und mit den Abeille’schen Unterschieden acceptire, finden wir noch die pallidicollis- Gruppe eingehend besprochen; K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 197 ferner wird der Alos. elegantulus -in mehrere Arten zerlegt. Dabei ging es dem französischen Forscher ähnlich wie oben bei algiricus angegeben; sein feines entomologisches Taktgefühl sagte ihm, dafs unter den einfarbig grünen Arten, die man einfach als elegantulus zusammenfalste, mehrere Species zu trennen seien; er versuchte eine Trennung, die ihm auch ziemlich gelang, erkannte aber nicht immer seine Arten wieder (ef. unter Z. (Alos.) Abeillei n. sp.). Doch damit soll Abeille’s Verdienst nicht geschmälert wer- den, das darin besteht, dafs er auf Grund plastischer Merk- male Arten zu trennen suchte, die man kritiklos auf Grund eoloritischer Uebereinstimmung einfach zusam- menwarf. Glücklicherweise ist es mir gelungen, neben den Abeille- schen secundären Geschlechtscharakteren noch neue ausgezeichnete Merkmale zu finden, auf Grund deren wir zur Bildung sehr homo- gener Gruppen gelangen: das sind 1. die rothe Stirnmakel und 2. die Art der Bedornung der Vordertibien. Was nun die erstere betrifft, so wurde derselben bisher nur sehr wenig systematische Bedeutung beigelegt, während in Wirk- lichkeit dieselbe, wie aus dieser Abhandlung noch hervorgehen wird, eine ganz bedeutende systematische Rolle spielt, insofern, als das Vorhandensein oder Fehlen für Gruppen charak- teristisch ist. Wie es scheint, giebt uns die Stirnmarkel auch in anderen Gattungen Anhaltspunkte zur Gruppeneintheilung, und dürfte sie sich auch in der so überaus schwierigen Gattung Zonabris bewähren, Mit Hilfe der Stirnmakel ist es ein leichtes, wie unten erörtert wird, die grünen Alosimus-Arten zu trennen, was bis jetzt, selbst von dem Bearbeiter Abeille, nur unsicher geschah. Das 2. Merkmal, die Art der Bedornung der Vordertibien, wurde von mir schon bei der Gattung Lytta verwendet; doch han- delte es sich dort um eine Eigenthümlichkeit des einen Geschlechts, also um einen secundären Sexualcharakter, während hier bei Zydus beiden Geschlechtern dieselbe Dornenzahl (1 oder 2) zu- kommt. i Aufser diesen Merkmalen benutzte ich auch die Form der Parameren und des Penis, besonders dessen Wider- haken; hauptsächlich nahm ich die Untersuchung des Copulations- apparates dort vor, wo ich über die Artberechtigung im Zweifel war. So vortreffliche Dienste mir fragl. Organe in dieser Hinsicht geleistet haben, so habe ich mich doch überzeugen müssen, dafs 198 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. der Copulationsapparat bei. ein und derselben Art ge- ringen Variationen unterworfen ist, dals also die Form nicht absolut constant ist, wie ich bisher glaubte. Doch möchte ich den Satz für wahrscheinlich halten, dafs der Copulations- apparat das constanteste Element des Chitinskelettes darstellt, d.h. dafs der Cop. im Verhältnifs zu den übrigen Skeletttheilen die geringste Variabilität besitzt. Aufser den plastischen Merkmalen ist die Färbung in vielen Fällen sehr gut zu verwerthen. Im Folgenden erlaube ich mir, auf Grund der soeben kurz skizzirten Charaktere, eine Eintheilung (in Gruppen) der Gattung Lydus zu geben. Gen. Lydus Latr. I. Antennen-Glieder 5— 10 breiter als lang (bes. beim J') und mehr oder weniger stark nach unten dreieckig erweitert. Durch- gehends schwarze Arten mit braunen oder schwarzen Flügel- decken (Thorax länger als breit) . . . .... Lydus i.sp. l’. Stirn mit einer grofsen rothen Makel I. praeustus-Gruppe. 1. Stirn ohne rothe Makel. 2. Fühler des J' gekrümmt (zwischen dem 3., 4. und 5. Glied): 1. tarsalis-Gruppe. 2. Fühler des J gerade . . . . „II. algiriceus-Gruppe. II. Antennen-Glieder 5— 10 länger als breit, einfach cylindrisch. (Thorax meistens breiter als lang, nur bei 2 Arten länger als breit, longicollis m. und gracilis Ab., zwei kleine metallisch- grüne Arten). . . 20... subg. Alosimus Muls. I’. Halsschild länger als be (kleine metallisch grüne Arten): IV. gracilis-Gruppe. 1. Halssch. breiter als lang. 2. Fühler, Beine und Scheitel dunkel oder metallisch. 3. Stirn mit einer rothen oder gelben, meist beulenförmig er- habenen Stirnmakel (species cyclopicae): V. syriacus-Gruppe. 3. Stirn ohne rothe Makel (species acyclopicae). 4’. Vordertibien mit 2 Enddornen (species acyclopieae, bispi- nosae)uanchb » . 2... VI chalybaeus-Gruppe. 4. Vordertibien nur mit 1 kräftigen Enddorn (species acyclop. monospinosae). 5’. Fild. einfarbig gelb oder braun . . . VII. /Zuteus-Gruppe. 5. Fld. einfarbig schwarz, oder schwarz mit gelbem Basal- und Randsaum . . » . 2.2... VII pallidicollis-Gruppe. K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 199 6. Fühler, Beine und Scheitel roth gefärbt, Hinterschenkel nicht dicker als die Mittelschenkel (subg. Micromerus Muls.): - IX. collaris-Gruppe. Bemerkungen zu den einzelnen Gruppen und Arten. I. Die praeustus-Gruppe. In dieser durch eine grolse rothe Stirnmakel ausgezeichneten Gruppe ist bis jetzt eine Art mit einer Varietät bekannt, nämlich: Lydus praeustus Redt. Denkschrift Wien. Acad. I, 1850, pag. 49. var. stigmatifrons Mars., Ab. 8, 419. Niger, mitidus, parce pubescens, macula frontali maculaque lateralis in thoraci sanguineis, elytris rubro-testaceis, apice nigris. — Long. 18—26 mill. Diese stattliche Art ist sowohl durch den Gruppencharakter als auch durch die Färbung der Fld. so gut ausgezeichnet, dafs ich nicht viel dazu zu bemerken habe. Die Fühler sind kurz, echte Lydus-Antennen, d.i.: die Glieder 9o—10 sind merklich breiter als lang und nach unten dreieckig erweitert. Glied 4 ist etwas länger als breit. Das 1. Glied der Mitteltarsen ist beim J' merklich verdickt. Kopf und Halssch. glänzend, zerstreut, mehr oder weniger kräftig punktirt. — Fld. lederartig gerunzelt, mattbraun, die Spitze in ziemlicher Ausdehnung schwarz gefärbt. Die Variabilität ist, nach den 5 vorliegenden Stücken zu schliefsen, sehr grofs, und ist besonders die Färbung des Hals- schildes recht inconstant. Die typische Redtenbacher’sche praeustus besitzt im vor- deren Drittel an den Seiten je eine grolse rothe Makel, die ohne scharfe Ränder sich nach unten und vorn mehr oder weniger aus- breitet. Im Pester Museum befindet sich 1 Stück aus Süd-Persien, bei dem die Seiten und das vordere Drittel gelbroth sind, wäh- rend der übrige Theil der Scheibe dunkel rothbraun erscheint. Auf der anderen Seite giebt es Stücke mit einfarbig schwar- zem Halssch. (1 Stück aus Persien im Brüsseler Museum). Auch die var. stigmatifrons Mars. besitzt einen einfarbig schwarzen Thorax; aufserdem zeichnet sie sich noch durch eine länglich ovale schwarze Suturalmakel aus, die vom Sku- 200 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. tellum bis fast zur Mitte der Fld. reicht; auch ist die Punktur des Thorax ein wenig dichter. Marseul unterschied stögmatifrons specifisch von praeustus; doch kann ich mich, nachdem ich die Type, die ich durch die Güte des Hrn. Prof. Bouvier in Augen- schein nehmen konnte, eingehend studirt habe, nicht dazu ent- schlielsen. Die geographische Verbreitung scheint nicht grofs zu sein und dürfte praeustus den 35° nördl. Breite kaum überschreiten. Ich kenne ihn nur aus Süd-Persien! Zusätze: Mir lagen 5 Exemplare vor: 2 aus dem Museum Wien, 1 aus dem Museum Brüssel, 1 aus dem Museum Budapest und 1 (var. stigmatifrons Mars.) aus dem Museum Paris. II. Die tarsalis-Gruppe. Leider mufs ich hier wieder einen secundären Sexual- charakter zur Charakterisirung der Gruppe benutzen! So ungern ich dieses thue, so konnte ich eben auf keine andere Weise zu einer befriedigenden Lösung der Frage nach natürlichen Gruppen gelangen! Die eigenthümlicbe S-förmige Krümmung der männ- lichen Antennen ist es, die die farsalis-Gruppe charakterisirt. Die Krümmung ist verursacht durch die entsprechende Stellung des 3., 4. und 5. Fühlergliedes zu einander. Das 1. Fühlerglied ist lang, sehr stark verdickt, das 2. sehr klein und kurz, das 3. so lang wie das 1., vertikal (seitlich) comprimirt, von der Basis zur Spitze stark verbreitert, so dals es hier zwei Mal so breit ist wie an der Basis, das 4. sehr kurz, viel breiter als lang, ebenfalls seitlich comprimirt; 5—10 nicht mehr comprimirt, viel breiter als lang und nach unten dreieckig erweitert (Lydus-Typus). 1. Glied der Mitteltarsen beim g' kräftig verdickt. So leicht die Erkennung der g'g' der hierher gehörigen Arten ist, so schwierig ist diese, wo es sich um 2Q handelt, wenigstens bei dem Zarsalis Ab. Ich werde bei dieser Art darauf näher eingehen. In die tarsalis-Gruppe gehören 2 Arten, die sich haupt- sächlich durch die Färbung unterscheiden. Ich würde nicht gezögert haben, beide Arten zu vereinigen, zumal bej der einen Art in Bezug auf die Färbung die gröfste Variabi- lität besteht, wenn nicht die Differenz des Copulations- Apparates die specifische Verschiedenheit der 2 Arten dargethan hätte. K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 201 Die beiden Arten lassen sich trennen wie folgt: Fld. einfarbig braun . . . ab. TE BR RS LUSMÄLh. Fld. schwarz mit braunen sehlitern, oder schwarz mit braunen Schultern und Rändern, oder braun mit schwarzer Naht: L. humeralis Muls. L. tarsalis Abeille. Bull. d’histoire nat. Toulose 1830, p. 247. var. cerastes Abeille l. c. Niger, sub nitidus, elytris brunneis, thorace subquadrato, lati- fudıne paulo longiore. — Long. 15—22 mill. L. tarsalis ist eine der Arten, die man in Folge coloritischer Concenenz mit algiricus vereinigte resp. nicht von algiricus trennen konnte. — Beim 2 ist dieses ja entschuldbar, doch beim g' sind die Unterschiede so auffallende, dafs eben nur wieder die frühere oberflächliche Handhabung der Entomologie beleuchtet wird. Die Differenzen, die den dem Colorit und Habitus nach an algiricus sich eng anschlielsenden Zarsalis von letzterem trennt, sind eben die Charaktere der tarsalis-Gruppe, sind daher bei Besprechung dieser Gruppe schon angeführt, und kann ich mir eine Wiederholung ersparen. Schwierig ist es, das 2 zu erkennen, auf die sich ja die Gruppenmerkmale nicht beziehen. Von algiricus unterscheidet es sich leicht durch das 4. Fühlerglied, das viel breiter als lang ist, während dasselbe bei algiricus länger als breit ist. Von Halbhuberi dagegen läfst es sich weniger leicht trennen. Vor Allem ist es der Kopf, der uns gute Anhaltspunkte giebt. Der vordere Stirn- rand ist bei tarsalis fast gerade, jedenfalls nur ganz unmerklich gebogen, der Clypeus gleichmälsig punktirt, höchstens ein paralleler Saum am Vorderrande glatt. Bei Halbhuberi dagegen ist der Vorderrand der Stirn deutlich ausgerandet; .der Clypeus ist nur an der Basis unregelmälsig punktirt, im übrigen glatt und glänzend. Aufser diesem Unterschied, der recht gut und brauchbar ist, achte man auch auf die Form des Halssch., das bei farsalis fast quadratisch, kaum länger als breit und nach vorn weniger stark verschmälert ist, während er bei Halbhuberi deutlich länger als breit ist, und nach vorn sich geradlinig ver- schmälert. — Doch bestehen in Form des Thorax nicht unbedeu- tende Schwankungen, so dafs für denjenigen, der kein grolses Material besitzt, eine Erkennung sehr schwierig und unsicher sein wird. 202 K,Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr, Die Variabilität von larsalis ist eine sehr ausgedehnte und betrifft besonders die Form des Thorax; der typische tarsalis, den mir Abeille zum Studium einsandte, besitzt einen sehr kurzen, nach vorn mehr als nach hinten verengten Halssch., dessen Scheibe mit 3 grubenförmigen Eindrücken geschmückt ist (1 in der Mittel- linie im vorderen Drittel und 2 zu beiden Seiten der Mittellinie im Hinterdrittel). Bei der var. cerastes Ab. ist das Halsschild etwas länger, seine Scheibe ohne grubenförmige Eindrücke, dagegen im vorderen Drittel mit einer queren Impression. Aufserdem zeich- net sich die genannte Varietät noch durch eine extreme Verbrei- terung des 3. Fühlergliedes des g' aus, das an der Spitze 21 mal so breit ist als an der Basis. Abeille beschrieb cerastes ursprüng- lich als eigene Art, stellt ihn aber jetzt selbst als var. zu tarsalıs. Nicht minder variabel ist die Grölse, die zwischen 15—22 mill. schwankt und die Färbung der Fld.: von dunkel graubraun bis hell gelbbraun sah ich alle möglichen Uebergänge. Geographische Verbreitung. Nach dem grofsen, mir vor- liegenden Material zu urtheilen, ist farsalis auf den Südosten der paläarktischen Fauna beschränkt: vor Allem ist Syrien als Heimathsland anzusehen, aulserdem kenne ich ihn noch aus Kleinasien (Tarsus) und Cypern; ferner aus Persien und dem Oau- casus (??). — Abeille giebt an: Constantine, Liban, Tiberiade, Caiffa! Sicherlich liegt in Bezug auf Constantin (Algier) ein Irrthum vor. Denn mir kamen noch nie Arten der farsalis- Gruppe aus Algier zu Gesicht, obwohl ich über sehr grofses Material verfüge. Mir scheint ein Bestimmungsfehler vorzuliegen. Von folgenden Localitäten liegen mir Stücke vor: Jerusalem, Palästina, Persien, Tarsus, Taurus (Korb), Syrien (fuscipennis, Wien. Museum), Syrien (ochropterus, Wien. Museum) und Cyprus. Tarsalis ist in den Sammlungen meist mehrfach vorhanden, allerdings gröfstentheils in der var. cerastes Ab. Lydus humeralis Gyll. Schönh., Syn. Ins. I, 3. — App. p. 16. — Muls. Mem. Ac. Lyon 1853, p- 136. — Abeille, Bull. Toulouse 80, 249. var. A. Muls. ]. c. var. sufuralis (Reiche) Abeille 1. c. Niger, nilidus, elytris macula humerali testaceo-brunneo ornatis.— Long. 15— 22 mill. L. humeralis ist habituell sehr nahe verwandt mit dem vorher- gehenden, ist aber an der Flügeldeckenzeichnung sofort zu K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 203 erkennen. Bei der typischen Form sind die Fld. schwarz, nur die Schulter ist gelbbraun gefärbt. Diese helle Schultermakel ist aber recht inkonstant und kann bis zur Mitte der Fld. reichen (var. A. Muls.) oder die helle Farbe kann so stark über- hand nehmen, dafs nur noch die Naht dunkel gefärbt ist (var. suturalis [Reiche] Abeille). Diese grofse Variabilität in der Fär- bung liels in mir Zweifel über die Artberechtigung aufkommen; je- doch die Untersuchung des Copulationsapparates bestätigte mir, dafs tarsalis und humeralis thatsächlich zu trennen sind. Der Verbreitungsbezirk von humeralis scheint ähnlich dem von larsalis zu sein. Die meisten mir vorliegenden Stücke stammen von Syrien und dem südlichen Kleinasien. Mulsant giebt an: La Turquie d’Asie. Abeille sammelte die Stammform und die var. A. Muls. häufig in Jude. Ueber die var. swfuralis theilt er uns mit (l.e.): „J’ai trouve cette variete remarquable melee avec le type & Nazareth et Tiberiade. Dans la plaine de la Bekä, elle remplacait completement l’humeralis“. Mit folgenden Bezeichnungen hatte ich Stücke in Händen: Chaiffa (Syria, Simon), Arabie (Boissier), Taurus (Leder), Asia min., Nazareth, Jaffa. Im Münchener Staatsmuseum ist eine gröfsere Anzahl, von Roth in in Palästina gesammelt. III. Die algiricus-Gruppe. Die alyirieus-Gruppe hat ihre Schwierigkeiten! So leicht es für den, der grölseres Material besitzt, ist, die Arten dem Habitus nach zu erkennen, so schwierig ist es, Merkmale zu finden, woran man die Arten richtig packen kann, um sie präzis zu trennen und dichotomisch darzustellen. Lange mühte ich mich an der Hand groflsen Materials, Merk- male zu konstatiren, die nicht sekundär sexueller Natur wären, sondern beiden Geschlechtern zukämen. Doch vergebens! Ich mulste schlielslich zu der Abeille’schen Eintheilung, die lediglich auf secundäre Sexualcharaktere basirt ist, zurückgreifen. Leider sind nun auch die Abeille’schen Charaktere, das ist: die Grölse des 4. und 5. Fühlergliedes beim d', nicht der- art, dals sie nicht zu Irrungen Anlals geben könnten. Das Ver- hältnifs der Länge zur Breite erscheint naturgemäls, von verschiedenen Richtungen betrachtet, auch ein verschiedenes, Aulserdem sind die Glieder seitlich komprimirt, so dafs sie, von oben betrachtet, ganz schmal erscheinen. Man beachte also diese Momente, und suche die Breitseite und sehe auf diese direkt von vorn darauf. Ein 204 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattuny Lydus Latr. anderes Merkmal bietet uns das 1. Mitteltarsenglied des J', das bei einem Theil der Arten lang, schlank und nicht dicker ist als das 2., während es bei einem anderen deutlich auf der Unterseite ver- breitert und dadurch dicker als das 2. ist; in diesem Fall ist es auch kürzer, nur um + länger als das 2. Doch ein unfehlbar sicheres Bestimmungsmerkmal haben wir auch hierin nicht, da man zwar bei grolsem Material bald zu entscheiden lernt, ob verdickt oder nicht, aber bei kleinem Material oder gar bei einzelnen Stücken leicht in Zweifel darüber gerathen kann, zumal, wie mir scheint, kleine Schwankungen in der Grölse vorkommen können. Als drittes Merkmal erwähne ich die Färbung, die, da sie ziemlich konstant ist, gute Dienste leistet. Mehr wie in allen anderen Gruppen diente mir hier das Stu- dium der Copulationsorgane, wo es darauf ankam, festzu- stellen, ob Art oder Varietät! Die Unterschiede in der Form des Penis und der Parameren sind sehr grolse und ziemlich kon- stant; auch das Spiculum gastrale zeigt mitunter grofse Diffe- renzen bei den verschiedenen Arten. Auf Grund dieser genannten 4 Charaktere nun, unterscheide ich heute 8 Arten, die über den südlichen und östlichen Theil der paläarktischen Fauna verbreitet sind. Ich bin aber überzeugt, dafs ein grölseres Material, besonders von verschiedenen östlichen Lokali- täten (Persien, Syrien ete.), auch die Möglichkeit der Unterscheidung von noch mehr Arten mit sich bringt. Der geographische Verbreitungsbezirk der einzelnen Arten ist im Allgemeinen zu wenig scharf umschrieben, um bei der Bestimmung grolse Erleichterung zu bieten, doch möge man einzelne Punkte dabei berücksichtigen: vor Allem dürfte es sich bei den Thieren mit einfarbig braunen Fld. aus Nordafrika wohl aus- schlielslich um ulgiricus L. und sanguinipennis handeln; übrigens kommt erstere Art auch in Sicilien, Süditalien, Syrien vor. Stammt eine Art mit ebenfalls einfarbig braunen Fld. aus Dalmatien, den Balkanländern oder Griechenland, so denke man besonders an europaeus Eschsch. — Eine 3. Art mit braunen Fld. kann auch aus Kleinasien, besonders Armenien, den südlichen Caucasus- ländern oder Persien stammen: in diesem Falle liegt meistens Halbhuberi vor. — Dabei ist aber stets zu berücksichtigen, dals man nur bei etwaigen Zweifeln auch die geographische Verbreitung mit in Betracht ziehen kann, dals diese aber keineswegs von vornherein für die Art bestimmend ist. Dazu ist die Verbreitung der einzelnen Arten noch zu wenig eruirt; so bin ich z. B. in Bezug auf algericus K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 205 noch vollständig im Unklaren, wie weit derselbe nach Osten. vor- dringt. Im Folgenden versuchte ich, eine Tabelle zu konstruiren. Ueber die Mängel derselben bin ich mir wohl bewulst; sie resul- tiren aus den oben geschilderten Verhältnissen! jl 6'. Fld. braun oder gelb mit 3-4 schwarzen Makeln: L. trimaculatus FE. Fld. ohne scharfe Fleckenzeichnung, entweder einfarbig braun oder schwarz, mit heller Basis und hellen Rändern oder braun mit dunkler Naht. . Fld. einfarbig braun oder mit dunkler Naht. . @ auf der Ventralplatte des letzten sichtbaren Segmentes mit einem deutlichen glatten Höcker; g': 4. Fühlerglied viel län- ger als breit, 1. Mitteltarsenglied unten etwas verbreitert: gibbiger n. sp. 2 ohne Höcker auf dem letzten sichtbaren Ventralsegment. . &': Viertes Fühlerglied länger als breit. . d: Viertes Fühlerglied merklich länger als breit, 1. Mittel- tarsenglied nicht verbreitert, lang, schlank. . Fld. gelbbraun oder einfach braun, Halssch. mäfsig glänzend oder matt. - Kopf und Halssch. mäfsig glänzend, einfach und nicht zu dicht punktirt; BER NEeRPaN meist einfarbig braun. Algier, Boris}. ı....;. sur „on algindcas,.I. Kopf und Halssch. matt, Se Be fast gerunzelt punktirt, meist mit kurzer, glänzender Mittellinie; Flügeldeckennaht gewöhn- lich im 1. Drittel schmal, schwarz gesäumt. Griechenland, Dalmatien etc, tuch aan elaxal nemelimop;aeusin.,Sp. Fld. tief rothbraun, oft mit = gesehwärzter Naht, Halssch. lebhaft glänzend. Marocco .. . . sanguinipennis Chev. d: Viertes Fühlerglied nur sehr wenig länger als breit, 1. Mitteltarsenglied schwach verdickt: frimaculatus var. vezator Rittr. d: Viertes Fühlerglied breiter als lang. . d: Erstes Mitteltarsenglied lang, schlank, nicht im Geringsten verbreitert. Syrien . . . 20. tenuitarsis Ab. d': Erstes Mitteltarsenglied binden deutlich nach unten ver- breitert. Asia min., Cauc., Persien Halbhuberi Rittr. i.]. Fld. schwarz oder braunschwarz, mit = deutlichen, helleren Rändern oder Basis. 206 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 9/, Zi: Viertes Fühlerglied länger als breit; 1. Mitteltarsenglied lang, schlank, nicht verbreitert. — Fld. mit scharf begrenzten hellen Rändern. Algier, Tunis. . . . marginatus Fb. 9. dt: Viertes Fühlerglied breiter als lang; 1. Mitteltarsenglied deutlich verbreitert; Fld. meist ohne scharf begrenzten hellen Randsaum. Armenien ete. Halbhuberi var. unicolor Ritr. Lydus trimaculatus Fabr. Mant. I, p. 215. — Muls. Mem. Ac. Lyon 1858, p. 136. — Bill. Mon. p.6l, t.6, f£.15—16. — Jacg. Duv. — Gen. Col. III, t. 94, f. 466. — Fisch. Ent. Ross. II, p. 228, t. 41, f. 6. var. quadrimaculatus Tausch. Enum. p. 141, t. 10, f. 12. quadrisignatus Fisch. Ent. Ross. II, p. 228, t. 41, f. 58. var. communimacula Heyd. ıi.l. var. verator Ritr. Niger, subvillosus; elytris fulvis, macula pone medium et macula communi sulurali nigris. (Fischer.) Die typische Form von frimaculatus ist an der Flügeldecken- zeichnung leicht zu erkennen: eine gemeinsame Suturalmakel vor der Mitte und 2 quere, bindenförmige Makeln hinter der Mitte bilden die typische Zeichnung. Diese variirt aber nach verschiedenen Richtungen, zur Vermehrung des schwarzen Pigments so- wohl als zur Verminderung. In ersterem Fall kann sich die gemeinsame Suturalmakel nach vorn bis zum Skutellum, nach hinten bis in die Mitte der Fld. ausdehnen, ebenso können die hinteren Makeln zu einer breiten Querbinde anwachsen, die fast bis zum Rand reicht, und an der Naht nur ganz schmal unter- brochen ist. (Stücke aus Buda-Pest in meiner Sammlung.) Die vorderen und hinteren Makeln können durch eine parallel der Naht laufende Brücke zusammenhängen. (var. communimacula Heyd. in coll.) Im 2. Fall (Verminderung des Pigments) löst sich zunächst die gemeinsame Suturalmakel in 2 längliche, parallel laufende oder nach hinten convergirende Makeln auf (var. 4-ma- culatus Tausch), die bei fortschreitender Reduktion zu kleinen runden Punkten zusammenschrumpfen und im extremsten Fall sogar ganz verschwinden können. Auch die hinteren Makeln kann nach den verschiedenen Abstufungen dasselbe Geschick ereilen. Wir kommen dann zu der einfarbigen var. verator Rittr. — Diese Form ist schwierig von dem einfarbigen Verwandten algiricus zu trennen; die oben angegebenen Unterschiede sind sehr diffieil zu erkennen. K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 207 Ebenso wie die Zeichnung variirt auch die Gröfse und die Farbe der Fld. Erstere schwankt zwischen 9 und 22 mill., letztere zwischen braun und strobgelb. — Die Thiere von Ungarn und Südrulsland sind meist kleiner und heller gefärbt als die von Kleinasien, wo ich selbst eine grolse Anzahl sammelte. Die 200 Stück von dort stimmen sowohl in der Grölse (16 — 22 mill.) als auch in der Färbung (helleres oder dunkleres Braun) ziemlich überein, so dafs ich fast von einer Localrasse sprechen möchte. Der Verbreitungsbezirk reicht von Italien östlich bis zum Caspischen Meer; er umfalst also: Italien, Griechenland, Ungarn, die Balkanländer, Kleinasien, Südrulsland. Die meisten Thiere, die ich sah, stammen aus Kleinasien: Brussa (Mann), Amasia (M. Korb) und Angora, wo ich sie während des Monats Juni überall, besonders an Oentaureen, häufig fing. Lydus algiricus L. Syst. nat. ed. 12, p. 681. — Bill. Mon. p. 69, t. 7, f. 15. — Muls, Mem. Ac. Lyon 1358, p. 133. syn. fulvus Degeer. Ins. VII, p. 650, t. 48, £f. 17. immaculatus Fabr. Syst. Ent. App. p. 826. maurus Pall. Ic. p. 93, t. H, f. E 22. Niger, nitidus; elytris brunneis, immaculatis; capite fronte planato, verticeque convero, regulariter punctato nitido, carına, lon- gitudinahı obsoleta; thorace subquadrato, latitudine paulum longiori, laterıbus subrotundatis, apicem versus viz magis ut basim versus angustato, disco subplanato, post apicem impressione transversa plus minusve distincla, ut in capite punctalo. Antennarum articulo quarto in mare latitudine longiori; tarsorum mediorum articulo primo in mare longo, lateribus parallelis, haud dilatato. — Long. 15—22 mill. Um den algiricus L. zu erkennen, sind vor allem die Fühler und das 1. Mitteltarsenglied auf die oben angegebenen Charaktere, zu untersuchen; denn diese sind es hauptsächlich, die ihn von seinen Verwandten mit braunen Fld. trennen! Alle anderen Cha- raktere, so die Form des Thorax, die Farbe der Fld. etc. sind in Folge ihrer grolsen Variabilität zur Unterscheidung nicht oder in geringem Malse zu gebrauchen. Der Thorax ist länglich viereckig, nicht viel länger als breit; die Seiten ziemlich gleichmälsig gerundet, die grölste Breite etwas vor der Mitte, nach vorn nicht viel stärker als nach hinten verengt; ziemlich tief, aber nicht zu dicht punktirt, ohne erhabene Mittel- 208 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. linie. — Uebrigens ist der Thorax sehr variabel sowohl in Be- zug auf die Form, als auch betreffs Skulptur. Die Farbe der Fld. ist meist ein reines Braun. Der Penis besitzt 2 ungefähr gleichlange Widerhaken, die ziemlich weit von einander entfernt sind; der Präpu- tialhaken (Fig. 1) ist viel länger. Ueber die geographische Verbreitung des algi- ricus L. herrscht noch einige Unklarheit, und zwar deshalb, weil man bisher den algiricus von seinen Verwandten nicht trennte. Die Angaben, die sich darüber in der Literatur - finden, sind deshalb mit Vorsicht aufzunehmen. Meine bisherigen Studien führten mich zu dem Re- sultat, dals der algirieus auf Nordafrika (event. Siei- lien und Südspanien!) und Syrien beschränkt ist. Alle Thiere aus anderen Lokalitäten, die ich als algiricus zugeschickt bekam, erwiesen sich nicht mit absoluter Sicherheit als solche! Vielleicht werden durch das Studium gröfseren Materials andere und weitere Grenzen sich ‚feststellen lassen. br Fig. 1. Lydus gibbiger n. sp. Praecedenti valde affinis, differt ab eodem ultimo feminae seg- mento ventrali parvo tumore glabro ornato, primo tarsorum mediorum articulo in maro paulum dilatato. — Long. 20 mill. Patria: Asia minor. Habituell dem algiricus sehr ähnlich, unterscheidet sich die neue Art lediglich durch Sexualcharaktere: Das 2 besitzt auf der Ventralplatte des letzten sichtbaren Segments eine glänzende Beule, das g' ist ausgezeichnet durch das schwach verdickte 1. Mittel- tarsenglied. — Im Uebrigen stimmt sie mit algiricus überein. Ich kenne nur 2 Ex. (lg' und 1) dieser Art, die Herr Dr. Staudinger aus St. Mardin in Kurdistan erhielt und die sich jetzt in meiner Sammlung befinden. Lydus europaeus n. Sp. Lyd. algirico L. affinis, differt ab hoc capite thoraceque fortiter profunde rugoso-punctatis, hoc linea glabra longitudinah plus minusve obsoleta; primo tarsorum mediorum articulo in mare vix dilatato. — Long. 11—20 mill. Patria: Graeeia, Dalmatia, Asia min. In Folge des grob gerunzelt-punktirten, matten Kopfes und Halssch. ist europaeus nicht schwer von algiricus L. zu trennen, besonders wenn man auch die Vaterländer in Betracht zieht. K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 209 Der Halssch. ist etwas schmäler als bei algiricus und nach vorn stärker verschmälert; eine = ausgebildete glänzende Mittel- linie findet sich meistens auf der Scheibe, aufserdem beiderseits dicht an der Basis eine kleine glatte runde Beule. — Die dicht punktirte Stirn ist meist mit 3 scharfen, M-förmig gruppirten glatten Kielen geschmückt. — Die Fld. sind mehr schmutzig braun gefärbt und ihre Naht ist bei typischen Stücken im 1. Drittel fein schwarz gesäumt. Der ganze Körper ist fein greis behaart. Ich sah eine gröfsere Anzahl übereinstimmende Exemplare, die alle aus Griechenland, Dalmatien, Italien und den Balkan- ländern stammten. Der Verbreitungsbezirk scheint demnach ein ziemlich beschränkter und ein ganz anderer als der des algiricus zu sein. — An der Specifität des europaeus zweifle ich nicht im Geringsten. In der Sammlung F. Hauser’s sind 7 Ex. mit den Angaben: Aetolia, Thessalia, Asia min., Graecia; in der Coll. Heyden 2 Ex.: Banat (Dahl), Rumelia; im Wiener Museum 6 Ex.: Hun- garia, Slivno (Haberhauer), Zara (Sturany), Tultscha (Mann 1863), Graecia (Parreils); im Pester Museum 2 Ex.: Italia und Kolocsa, bei Dr. Staudinger viele Ex. vom Olymp. Lydus marginatus Fab. Ent. Syst. I, 2, p. 88. — Coqueb. Illustr. Ins. III, p. 131, t. 30, f. 5. — Casteln. Hist. nat. II, p. 271. syn. margineus Schönh. Syn. Ins. I, 3, p. 27. — Muls. Mem. Ac. Lyon 1858, p. 134. Niger, nigro-hirtus, elytris sanguineo-brunneo-limbatis. — Long. 14—23 mill. Patria: Africa boreal. 'Lyd. marginatus Fab. ist an seiner Färbung sofort zu erkennen. Der ganze Käfer ist schwarz, nur die Fld. sind rothbraun ge- säumt. Der Saum ist ziemlich breit (4 der ganzen Fld.-Breite), scharf begrenzt und endet vorn meist unterhalb der Schulterbeule; hinten erreicht er die Naht. Die Struktur, die Form des Kopfes und Halssch., die Fühler ete. sind wie bei algiricus. Die Parameren sind plumper wie bei letzterer Art, der Präpu- tialhaken des Penis länger und anders gestellt. Die Variabilität ist, wie aus den mir vorliegenden 38 Stücken erhellt, was die Fld.-Zeichnung betrifft, sehr gering, um so grölser aber in Bezug auf Form und Skulptur des Halssch., und finden sich hier dieselben Abänderungen wie beim algiricus. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft II. 14 210 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. L. marginatus ist lediglich auf Nord-Afrika (Algier, Tunis, Marocco) beschränkt! Lydus sanguinipennis Chev. Silb. Rev. ent. V, 1838, p. 279. Niger, nitidus, nigro-hirfus; elytris sanguineis (sutura plus minusve nigrescante); capite thoraceque glabris, valde nitidis, cribre et ruge punctato. g‘ primo tarsorum mediorum articulo longo, haud dilatato, quarto antennarum articulo latitudine multo longiori. — Long. 15—22 mill. Patria: Marocco. L. sanguinipennis steht zwischen algiricus und marginatus und ist beiden nahe verwandt. Charakteristisch sind die dunkel rothbraunen Fld., deren Naht gewöhnlich in geringerer oder _ grölserer Ausdehnung geschwärzt ist. — Der Kopf und Halssch. sind lebhafter glänzend als bei algerieus. — Ein guter Unterschied liegt in der Form der Parameren, die bei sanyuinipennis viel stumpfer und plumper sind als bei algiricus. — Der Penis der beiden Arten stimmt ziemlich gut überein. Chevrolat erwähnt nichts von einer dunklen Naht; er sagt kurz: „ater, elytris sanguineis, immaculatis“ (Revue Silber. V, 1837, p. 279). Doch die 5 Ex., die mir aus der Coll. Heyden vorliegen und die ich wegen der rothbraunen Fld. auf sanguini- pennis beziehe, besitzen alle mehr weniger eine dunkle Naht. Mit dieser Auszeichnung ist unsere Art leicht zu erkennen; bei ein- farbigen (typischen) Stücken dürfte die Erkennung recht schwierig sein. — Nachträglich erhielt ich eine grölsere Anzahl typischer Stücke ohne dunkle Flügeldeckennaht von Staudinger. Lydus Halbhuberi (Rttr. i. 1.) n. sp. syn. tenuitarsis Dokht. (nec Abeille) Horae S. E. R. XXIV, 174. pilicollis Kraatz i.]. ? var. glabricollis n. var. var. unicolor Rittr. Niger, nitidus, griseopuberulus, elytris rufo-castaneis; capite thoraceque modice punctatis, hoc latitudine 4 longiori, lateribus rotundatis, apicem versus fortiter basim versus vir angustato. d: antennnarum artic. 4 longitudine latiori, tarsorum mediorum articulo primo subtus paulum dilatato, ultimo segmento ventral profunde inciso. — Long. 13—22 mill. Patria: Asia minor, Cauc., Persia. K. Escherich: Revision. der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 211 var. capite thoraceque glabris, nitidis, minus dense punctatis: (var. glabricollis m.). var. elytris nigris vel rufo-nigris . . (var. unicolor Rititr.). Hauptsächlich die angegebenen secundären Sexualcharaktere lassen den Halbhuberi leicht erkennen; in 2. Linie die breiten dunkel rothbraunen Fld., sodann die Form des Thorax, der von der Mitte aus nach vorn deutlich sich verschmälert; der Kopf und Halssch. sind stark glänzend, zerstreut und nicht dicht punktirt; letzterer ist in seiner hinteren Hüfte dichter punktirt als vorn. Die Parameren sind ziemlich plump; der Penis pr schlank, die beiden Widerhaken stark genähert, der 2. länger als der 1. (efr. Fig. 2). Die Färbung der Fld. variirt mit allen möglichen Uebergängen bis zu „einfarbig schwarz“ (var. uni- color Rittr.). Eine andere Varietät (?) besitze ich aus dem Araxesthal; dieselbe weicht in mehreren Punkten von Halbhuberi ab und lasse ich es heute noch unentschieden, ob Varietät oder eigene Art! Einmal ist sie viel kleiner und schlanker, die Fld. sind mehr gelbbraun, der Halssch. ist gleichmälsig gewölbt, ohne Eindrücke, glatt, stark glänzend, nur sehr fein und ganz zerstreut punktirt; seine Seiten sind hinten fast parallel und verschmälern sich von der Mitte ab nach vorn gleichmälsig gerundet. Der Kopf ist ebenso wie der Halssch. punktirt. Das 4. Fühlerglied des g' ist so lang’ als breit, das 1. Mitteltarsenglied ist nur schwach erweitert. Ich nenne diese Form glabricollis m. (3, 12 aus des Araxesthal in coll. Reitter). L. Halbhuberi Rittr. i. 1. wurde bisher stets als tenuitarsis Ab. bestimmt und versandt. Sogar der Autor Abeille selbst bezeich- nete in der Coll. Heyden unsere Art als tenuitarsis Ab. Dies kommt daher, dafs Abeille zwei verschiedene Arten zu- sammenwarf, was auch schon aus der Vaterlandsangabe (Alger, Caucase, Jericho, Libau, Tiberiade) zur Evidenz her- vorgeht. Denn Halbhuberı kommt weder in Alger noch wahr- scheinlich in Süd-Syrien vor, seine Heimath ist hauptsächlich Ar- menien, Caucasus und Persien. Ist schon aus diesem Umstand sicher gestellt, dafs Abeille 2 Arten vermengte, so erhellt dies noch vielmehr aus der Type, die mir der genannte Autor zum Studium einsandte und die that- sächlich einer anderen Art angehört. Fig. 2. 14 * 212 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. Abeille hat jedenfalls Halbhuberi und tenuitarsis in seiner Sammlung unter dem letzteren Namen stecken; welchen sollen wir nun für den „echten“ typischen tenuitarsis Ab. halten? doch den, der am besten mit der Beschreibung sich vereinbaren läfst! Dort heifst es u. A.: „1. art. tarsal intermediaire, simple long et mince“. Dies widerspricht aber dem Halbhuberi, folg- lich ist die 2. Art. als tenuitarsis Ab. anzusehen! L. Halbhuberi scheint nicht selten zu sein, wenigstens sah ich in den meisten Sendungen eine Anzahl mit folgenden specielleren Angaben: Persien (Straufs 1891), Armenien (Deyrolle, n. sp.!), Erzerum (Reitter), Caucasus (Leder, Halbhuberi Ritr.!), Araxes- thal (Reitter), Turkestan (Staudinger, pilicollis Krtz.!), Tekke (Staudinger!). Lydus tenuitarsis Ab. Bull. Toulouse 1380, p. 247. Praecedente affinis, differt ab hoc prima tarsorum mediorum articulo maris longo tenui, haud dilatato, elytris testaceo- brunneis, thorace breviori. — Long. 20 mill. Das g' von tenuitarsis ist nicht schwer zu erkennen, an den Fühlern und dem 1. Mitteltarsenglied! Durch letzteres unterscheidet er sich von Halbhuberi, aulserdem noch durch kürzeren Thorax hellbraune Fld. ete. — Habituell erinnert unsere Art lebhaft an, algiricus, von dem sie sich durch das kurze, breite 4. Fühlerglied unterscheidet. _ Ich sah nur 1 d', die Type aus Abeille’s Sammlung; dasselbe trägt keine Vaterlandsangabe. Wahrscheinlich stammt es von Syrien (Jericho, Tiberiade!). IV. Die gracilis-Gruppe. Die gracilis-Gruppe stellt gewissermalsen einen Uebergang zwischen Lydus i. sp. und Alosimus dar, denn die 2 hierher ge- hörigen Arten besitzen schlanke Alosimus-Antennen, ferner eine Alosimus-Couleur, dabei aber einen Thorax, der länger als breit oder wenigstens nicht breiter als lang ist, ein Merkmal, das an Lydus i. sp. erinnert. Die beiden Arten sind klein, schlank, metallisch-grün oder blau gefärbt und gehören dem Südosten der paläarktischen Fauna an; sie lassen sich folgendermalsen trennen: Lebhaft grünblau, Kopf, Halssch. und Fld. ziemlich dieht und lang behaart; Halssch. nur wenig länger als breit, sehr zerstreut punktirt, vorn mit einer ziemlich tiefen = platten queren Impression, K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 213 Seiten bis zum vorderen Drittel fast parallel, von hier aus nach vorn verengt; breiteste Stelle des Halssch. im vorderen Drittel. Long. Imill. Jerusalem . . . 2.2 20.2.0.Alosı.graevlis Ab. Grau-grün mit messingenem Clans, Kopf, Halssch. und Fld. fast kahl; Halssch. deutlich länger als breit, mit groben Punkten be- setzt, quere Impression kaum angedeutet, Seiten gerundet, grölste Breite des Halssch. etwas vor der Mitte. Long. 11 mill. Südpersien: Alos. longicollis n. sp. Lydus (Alos. racilis Ab. lose: 231. “ ( 29 Statura parva, gracili; corpore metallico, cyaneo-viridi pilis longis brevis dense vestitis; capite subquadrato, fronte parum con- vera, punchis sat magnis vage punctala; thorace latitudine paulum longiore, laterıbus usque ad trientem anteriorum parallelo, deinde apicem versus anguslato, disco viz convero, anlice transversim im- presso, profunde, sed irregulariter perparce punctato. Elytris thoracis basti duplo latioribus, lateribus subparallelis, pone medium paululum ampliatis, sat fortiter rugoso-coriaceis; antennis nigris, Thoracis basin distincte superantibus. — Long. 9 mill. Die Art dürfte nach den oben angeführten Merkmalen unschwer zu erkennen sein. Abeille kanute ein einziges Exemplar, das er in der Sammlung eines Deutschen in Jerusalem fand und das er mir in liebenswürdigster Weise zum Studium einsandte. Das Exemplar ist aber kein $, wie Abeille glaubte und in seiner Be- schreibung angab, sondern ein J', wie an dem wenig hervorragen- ‘den Ende einer Paramere zu ersehen ist. — Aufser dem typischen Exemplar kenne ich noch 3 Stück. Eins befindet sich im Wiener Museum und trägt die Etiquette: Sartorius, 1876. Es stimmt ziem- lich gut mit der Type überein, nur scheint mir der Thorax ein wenig kürzer zu sein (etwa quadratisch). — Die übrigen 2 in mei- ner Sammlung sind von Hrn. Holtz im cilieischen Taurus gesammelt. Lydus (Alos.) longicollis n. sp. Praecedenti affinis, sed statura majori, corpore obscure gri- seo-metallico, superne pilis nullis vestitis, thorace latitudine distincle longviori, laterıbus rotundalis, maxzima latitudine paululum ante medium, disco fortiter et irregulariter punctato, antice impressionmetransversa nulla; elytris thoracıs basi duplo latioribus, pone medium ampliatıs; antennis gracilibus, longis, ely- trorum trientem anteriorum altingentibus. — Long. 11 mill. Patria: Persia meridionalis. 214 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. Obwohl nah verwandt, bietet doch die Erkennung des. (Alos.) longicollis m. keine Schwierigkeiten, wenn man die angegebenen Gegensätze berücksichtigt. — Mir lag nur 1 g' dieser Art vor aus Sultanabad (Süd-Persien), gesammelt von Rodler 1889. Es befindet sich im Wien. Hof-Museum. V. Die syriacus-Gruppe. Als ich entdeckte, dafs einige Alosimus-Arten eine rothe Stirn- beule besitzen, andere wieder nicht, und als ich nach diesem Ge- sichtspunkt eine Trennung vornahm, gewahrte ich bald, dafs da- durch habituell nahe stehende Arten vereinigt wurden und dafs eine sehr homogene Gruppe entstand. Es war dies die syriacus-Gruppe, d.h. die Angehörigen des Subgenus Alosimus, die im Besitz einer rothen Stirnbeule sind. — 5 Arten sind es, die hierher ge- hören: syriacus L., armeniacus Rttr., cirtanus Luc., marginicollis Haag uud Abeillei Escher. Wer diese Arten beisammen sieht, mufs gestehen, dafs sie eine grolse habituelle Uebereinstimmung besitzen, die sich’ auf die Form des Kopfes, Halssch., der Fld. etc. bezieht. Besonders der Thorax zeigt, bei allen Arten übereinstimmend, eine sehr typische Form, die ich sogar als Charakteristicam — natürlich neben der rothen Stirnbeule — anführen möchte. Der Thorax ist quer, die grölste Breite ist vor der Mitte, etwa im vorderen Drittel, von hier aus convergiren die beiden Seiten sowohl nach vorn als nach hinten, und zwar nach vorn viel stärker als nach hinten; die Scheibe ist ziemlich glatt und glänzend, sparsam punktirt und besitzt eine von der Basis zur Spitze reichende tiefe Mittellinie; beiderseits derselben ist die Scheibe schwach gewölbt. Aufser der Stirnbeule und dem Thorax wäre noch ein drit- tes charakteristisches Merkmal anzuführen, allerdings secundär sexueller Natur, nämlich das 1. Mitteltarsenglied des d. Dasselbe ist kurz, stark verbreitert, unten an der Basis ausgehöhlt. Die 5 obengenannten Arten zu unterscheiden, bietet gar keine Schwierigkeit, da die coloritischen Differenzen sehr kon- stant sind und daher mit vollem Recht zur artlichen Trennung verwendet werden dürfen. Aufserdem bietet, wenn auch nur in wenigen Fällen, die geographische Verbreitung gute Anhalts- punkte, so z. B. eirtanus Luc. kommt nur in Algier vor, arme- niacus nur im Osten. Doch sind die morphologischen Merkmale derart, dafs man damit allein sehr gut zurechtkommt. — Das Ma- K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 215 terial, das ich von der syriacus-Gruppe untersuchen konnte, war sehr grols; den seltenen marginicollis, von dem ich bisher nur im Mus. Heyden 1 Ex. sah, fing ich selbst in grofser Anzahl bei Angora in Kleinasien. Uebersicht über die Arten. 1”. Kopf, Halssch. und Fld. einfarbig-grün, blau, blaugrün, vio- lett oder schwarzblau. 2”. Lebhaft grün, dicht weils behaart, besonders die Fld., deren Ränder mit einem fransenartigen Saum weilser Haare besetzt sind; Fühler schlank, die Basis der Halssch. über- ragend, die einzelnen Glieder viel länger als breit. Kleinasien: Abeillei m. 2. Dunkler, blaugrün oder grünblau oder violett, schwarz be- haart; Fühler plump, gegen die Spitze ein wenig stärker werdend, die einzelnen Glieder nur wenig länger als breit, Basis des Halssch. nicht überragend. Caucasus: armentiacus Reitt. 2. Kopf und Halssch. fast schwarz mit violettem Schimmer, Fld. ein wenig heller, dunkelviolett; Fühler schlank, Basis des Halssch. wenig überragend, die einzelnen Glieder merklich länger als breit; Halssch. glatt, glänzend, nur sehr zerstreut punktirt.n-Algier is «0% ; . . eirtanus Luc. l’. Kopf meist schwarz oder Hankellae. a ziegelroth, Fld. metallisch-grün oder blau . . . . . „syriacus L. l. Lebhaft grün oder goldgrün, Halssch. mit zwei grolsen eitronen- oder orangegelben runden Makeln, die die ganzen Seiten einnehmen und auch auf die Unterseite reichen. Kleinasien . . . 22.2.0202... marginicollis Haag. Lydus (Alos.) Abeillei nov. spec. elegantulus autor. (nec Muls.). Bisher wurde in den Sammlungen als elegantulus Muls. eine Art geführt, die die oben angeführten Merkmale der syriacus-Gruppe besitzt und dicht weils behaart ist. Schon die ersten Worte aber in Mulsant’s Beschreibung: „Herisse en dessus de poils odbscurs“ weisen schon darauf hin, dafs fragliches Thier nieht der Mulsant’sche elegantulus sein konnte. Aus der weiteren Beschreibung geht dies zur Evidenz hervor: nichts wird von einer Stirnmakel erwähnt, da- gegen wird von einer „depression transverse vers le quart de sa longeur“ des Thorax gesprochen. 216 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. Auch Abeille hielt den elegantulus in coll. für den echten Mulsant’schen, denn er führt bei der Beschreibung des cupratus als Unterschied von elegantulus die „pubescence blanche“ des letzteren an (l.c. p. 252). Das Thier, das er vom vermeintlichen ele- gantulus trennt und cupratus nennt, ist identisch mit dem echten Mulsant’schen elegantulus. — Die Synonymie ist also folgende: L. (Alos.) Abeillei Escher. elegantulus i. coll. L. (Alos.) elegantulus Muls. cupratus Ab. elegans Kind. (i.].). Die Diagnose des Abeillei m. ist, wie folgt: Laete viridis, pilis longis albis vestitus. Capite thoraceque nilidis, profunde sed irregulariter disperse punctatis; fronte maculu rubra oblonga ornata; thorace transverso, lateribus rolundatıs, disco linea medialı longitudinah, utrimque paulum convero; elytris rugoso coriaceis; antennis gracilibus, thoracis basim superantibus. — Long. 8—17 mill. Patria: Asia minor. Die Variabilität ist nicht grofs; wenigstens stimmen meine (25) Exemplare aus Amasia (M. Korb) ziemlich gut überein, besonders was die Farbe und die Behaarung betrifft. Die Skulptur des Tho- rax varlirt etwas, ebenso die Gröfse, die zwischen 8 und 17 mill. schwankt. Die geographische Verbreitung ist sehr beschränkt und scheint die anatolische Halbinsel nicht zu überschreiten. Ich kenne Ex. aus Amasia (mea collect.), aus Kastemuni (2 Ex. in coll. Heyden), aus Armenien (2 Ex. im Brüsseler Mus.), Amasia (Mann, Wiener Mus., 10 Ex.). Lydus (Alos.) armeniacus Reitt. D. E. Z. 1889. Statura H. syriaci, sed viridis aut coeruleus, nitidus, antennis tarsisque nigris, prothorace haud rufo. — Long. 9—16 mill. (Reit- ter 1. ec.) Patria: Caucasus. L. (Alos.) armeniacus Reitt. hat, wie der Autor richtig angiebt, habituell viel Aehnlichkeit mit syriacus L. und unterscheidet sich von ihm aufser der verschiedenen Färbung hauptsächlich durch die diekeren und kürzeren Fühler, die die Basis des Thorax nicht überragen und sich gegen das Ende zu ein wenig ver- K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 217 breitern. Bei syriacus sind die Fühler schlank, ziemlich gleich- stark und überragen die Basis des Halssch. deutlich. — Auf die Fühler lege ich besonderes Gewicht, da, wenn auch in den selten- sten Fällen und vielleicht durch die Art der Conservirung hervorge- rufen, der Thorax von syriacus dunkel gefärbt sein kann. Aufser- dem möchte ich noch die Skulptur des Thorax erwähnen: bei syriacus sind die Zwischenräume zwischen den Punkten fast glatt, stark glänzend, bei armeniacus deutlich hautartig retikulirt. Die Variabilität ist ziemlich ausgedehnt: von tief blau bis hell metallisch-blaugrün finden sich alle möglichen Uebergänge; die Gröfse schwankt zwischen 7”—17 mill. Alle Exemplare, die ich sah, stammen aus dem Araxesthal im Caucasus. Lydus (Alos.) cirtanus Luc. Expl. Alg. 1849, p. 394, t. 34, f. 6. syn. opacipennis Fairm. An. France 1870, p. 395. mendaz Fairm. Rev. Z. 81, 23 (nach Marseul, Catal.). Oblongus, atrocyanescens; capite Ihoraceque obscurioribus, niti- dıs, grosse, sed valde parce punctatis, illo medio macula rubra or- nata, hoc linea longitudinali compluribusque impressionibus ornato; elytris cyaneis, distincte punctato-coreaceis, pone medium amplatis; antennis gracilibus, thoracis basim superantibus, arliculis 3—11 cy- lindrieis, latitudine distincte longioribus — Long. 9—14 mill. Patria: Africa boreal. Durch die Güte des Hrn. Prof. Dr. Bouvier konnte ich die im Pariser Museum befindlichen typischen Stücke (aus der Lucas- schen Sammlung) des cirtanus Luc. studiren; ferner lagen mir von Desbrochers Stücke des opacipennis und des mendaz Fairm. vor. Eine Vergleichung dieser 3 Arten ergab obenstehende Syno- nymie. Fairmaire vergleicht opacipennis mit Lagorina rubriventris und hat dabei natürlich ein leichtes Spiel mit der Konstatirung von Unterschieden. Nur zu häufig kommt dies in der Entomologie vor, dals neu zu beschreibende Arten von den Autoren — hoffen wir, aus Unkenntnifls! — mit anderen, der neuen Art weit entfernten Arten verglichen werden, während die wirklich nah verwandten Arten einfach in Stillschweigen gehüllt werden. — Natürlich glänzen dann die neuen Arten durch die gewaltigen Unter- schiede — in den Augen derer, die in der Gattung weniger hei- misch sind! Habituelle Aehnlichkeit hat cirtanus Luc. eigentlich nur mit armeniacus Rttr.! Von diesem unterscheidet er sich leicht durch die 218 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. schlanken Fühler und den fein punktirten, stark glänzenden Kopf und Halssch., dann ist auch sein ganz verschiedener geographischer Verbreitungsbezirk nicht zu übersehen. Cirtanus Luc. kommt nur im nördlichen Afrika (Algier) vor, armeniacus Rttr. nur im Caucasus. Unsere Art ist ziemlich konstant; die Punktur und Skulptur des Kopfes und Halssch. variirt natürlich ein wenig, ebenso die Grölse. Alle Ex., die ich sah, stammen aus Algier; die meisten tragen die Etiquette „Bou Saäda, Dr. Martin“. Lydus (Alos.) marginicollis Haag. Deutsche Ent. Zeitschrift 1380, p. 72. — Heyden, D. E.Z. Laete viridis, nitidus, albo-pilosus, in capite thoraceque pilis obscuris immiztis. Capite paulum trapeziformi, fronte viz convezxa, inter oculos macula rubra, paulum elevata, subrotunda ornata, pro- funde, sed irregulariter disperse punctata; thorace transverso, mazima latitudine in triente anteriori, ab koc et apicem et basim versus angustiori, disco linea longitudinali mediali impressioni- busque duabus (antescutellari et postapicali) ornatis, valde disperse irregularique punctatis, maculis 2 magnis oblongis flavis lateralibus ornatis; elytris latis pone medium paululum amplatıs, fortiter rugoso coriaceis; antennis gracihibus, in mare thoracis basım superantibus, primis arliculis ezceptis obscuris, opacis. — Long. 7—16 mill. Patria: Asia minor. Diese hübsche Art ist durch ihre schönen gelben Thorakal- makeln sofort zu erkennen, da sie die einzige in der ganzen Gat- tung ist mit einer solchen Auszeichnung. Die Variabilität ist nicht gering: ich besitze lebhaft hellgrüne und dunkle grünblaue Stücke, dazwischen viele Uebergänge; auch grün mit goldenem oder kupfrigem Glanz ist vertreten. Oft ist Kopf und Halssch. etwas anders gefärbt als die Fld.: so habe ich Stücke mit blauem, kupfrigem, dunkelviolettem Kopf und Halssch., während die Fld. die typische, lebhaft grüne Färbung zeigen. — Auch in Bezug auf die Panktur und Skulptur des Rumpfs und Tho- rax herrscht grolse Unbeständigkeit: oft besitzt letzterer beiderseits der Mittellinie je einen tiefen, runden, grubenförmigen Eindruck. — Die Gröfse schwankt zwischen 7 und 16 mil. — Das Thier ist auf Kleinasien und Mesopotamien beschränkt. Haag giebt als Vaterland Mesopotamien an; von Heyden kennt marginicollis K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydia Latr. 219 aus Malatia (1 Ex. in coll. Heyd.). Abeille theilte mir brieflich mit, dafs er ihn aus Amasia besitze. M. Korb, der öfter in Amasia sammelte, brachte ihn aber niemals von dort mit. Ich selbst hatte im vorigen Jahr das Glück, diese schöne Art, die bis jetzt zu den grölsten Seltenheiten gehörte, in ziemlicher Anzahl bei Angora anzutreffen. Am 18.5. 95 machte ich eine kleine Exeursion in die Nähe des Stationsgebäudes und fand auf einer ganz kleinen Stelle (von vielleicht 5 Quadratmetern) eirca 50 Ex.; sie safsen auf Lepidium Draba (Crucifere), die am Rand eines Getreidefeldes standen. Ich traf ihn ungefähr bis Mitte Juni auch an anderen Stellen, so hauptsächlich an der Böschung des Bahndammes; hier safs er mit anderen Arten (chalybaeus, elegan- tulus) vermischt meistens auf Sisymbrium spec. (Sophia affine). Lydus (Alos.) syriacus L. Maus. Lud. Ulr. 1764, p. 102. — Syst. nat. 12. ed. t. 1, p. 680, 4. — Mulsant, Ves. 151. et Mem. Lyon 1858, 140. Meloe austriacus Schrank, Enum. In. p. 225, 420. - ecrambes Pallas, Icon. p. 95. 26. p. E. f. 26. Lytta ruficollis Herbst, Fuessly’s Archiv. p. 179, 6 pl. 48, f. 4. Oenas syriacus L. Tausch. Moscou, Tom. III, 1812, p. 153. L. myagri Fisch. — Ent. Ross. II, 1824, p. 228, t. an var. nigricollis Escher. nov. var. Viridi-coeruleus, nitidus, pubescens, thorace rotundato ferrugineo, lineola media impresso. (Tauscher l.c.) — Long. 17 mill. L. (Alos.) syriacus ist die bekannteste Art, in den Sammlungen am Besten verbreitet, leicht kenntlich durch den rothen Tho- rax im Verein mit den Charakteren der syriacus-Gruppe. Die Variabilität bezieht sich vor Allem auf die Färbung der Fld.: vom reinsten azurblau bis zum hellen grün finden sich alle Uebergänge. Auch die Farbe des Halssch. ändert verschiedent- lich ab: von hell ziegelroth bis dunkel-braunroth; manchmal ist jederseits der Mittellinie eine dunklere Stelle und selten ist der ganze Halssch. dunkel schwarzbraun. In diesem Fall ist eine Verwechslung mit urmeniacus Rttr. nicht ausgeschlossen und achte man daher besonders auf die Fühler und glatte Skulptur des Halssch. Unter dem grolsen syriacus-Material, das mir vorlag, fand ‚ich nur 4 Stücke mit dunklem Halssch. und zwar 2 im Wiener Hof-Museum als armeniacus Rttr., 1 im Mus. Pest (aus Corfu) mit 220 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. der Bezeichnung var. nigricollis und 1 im Museum Brüssel (aus Anatolien) als syriacus var.? Mir erscheint es noch fraglich, ob die var. nigricollis in der Natur vorkommt, oder ob sie vielleicht artificiell durch die Art der Conservirung (Spiritus) entstanden ist. Der Verbreitungsbezirk des syriacus ist im Verhältnifs zu den anderen Alosimus-Arten sehr grols. Er scheint im ganzen süd- lichen Europa vorzukommen, ferner in Nordafrika (Tunis), Aegypten, Syrien, Kleinasien, Südrufsland und Cauca- sus. Weiter nach Osten dürfte er nicht vordringen, wenigstens kenne ich weder sicher verbürgte Exemplare, noch diesbezügliche Angaben in der Litteratur. Heyden erwähnt ihn nicht in seinem Sibir. Catal., ebensowenig F. Hauser in seiner Turkestan-Fauna. Ob die Angaben über das Vorkommen in Spanien und Frankreich richtig sind, kann ich nicht bestätigen, da mir keine Ex. von dort za Gesicht kommen. In Tunis sammelte ich selbst ein Ex. (bei Sousa 20. 4. 1894). — Die Ex., die ich sah, stammen von folgenden Lokalitäten: Griechenland (Saloniki, Parnafs), Smyrna, Asia minor, Haiffa (Syrien), Aleppo, Aegypten, Caucasus, Sarepta (Ross. merid.), Wien, Hungaria, Rumelia, Oberwieden in Oester- reich (26.6. 1881, Ganglbauer). In der v. Heyden’schen Sammlung findet sich auch ein Stück mit der Etiquette: Sibiria, Faldermann. Sollte dies richtig sein oder liegt ein Irrthum vor? Wie oben schon gesagt, führt ihn Heyden nicht an in seinem Sibir. Catalog. VI. Die chalybaeus-Gruppe. Diese Gruppe umfalst die metallischen Arten ohne rothe Stirnmakel. Auch sie ist ganz homogen zu nennen, wenigstens zeigen L. (Alos.) elegantulus Muls., chalybaeus und arazis Ritr. grofse habituelle Concruenz und ist es wieder haupt- sächlich die Configuratien des Thorax, der den genannten Arten ein typisches Gepräge verleiht. Dieser ist stark quer, die grölste Breite liegt im vorderen Drittel, die Scheibe ist meist grob, aber nicht besonders dicht und ganz unregelmäfsig punktirt und besitzt nahe dem Vorderrande eine deutliche, tiefe, quere Impression, die, wenigstens in der Mitte, weniger punktirt oder ganz glatt ist. Aulser den angeführten 3 Arten kommt in Folge des Mangels der Stirnmakel noch eine 4. Art in unsere Gruppe zu steben, näm- lich der nordafrikanische L. (Alos.) viridissimus Luc. Dieser weicht K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 221 von dem geschilderten Thorax-Typus durch das Fehlen der queren Impression aus und stört dadurch ein wenig die Homoge- nität der chalybaeus-Gruppe. Doch möchte ich deshalb dieses Element nicht daraus entfernen, sondern fasse die beiden Thorax-Typen einfach als Unterabtheilungen einer Gruppe zusammen, da die 4 Arten im übrigen eine nähere verwandschaftliche Beziehung entschieden be- kunden. Dichotomisch lassen sich die Angehörigen unserer Suppe un- gefähr also darstellen: l’. Thorax ohne deutliche quere Impression hinter dem Vorder- rande; lebhaft goldgrün oder röthlich- violett, weils behaart. Algier, Tunis . . . . .. . viridissimus Lue. 1. Thorax ‘mit einer Beuthieheh queren Impression hinter dem Vorderrande (östliche Arten). 2%. Lebhaft goldgrün oder blaugrün; 1. Mitteltarsenglied des d' nicht verdickt, schlank, viel länger als das 2.: elegantulus Muls. 2. Schwarzblau, metallisch, oft mit grünlichem Schimmer; 1. Mit- teltarsenglied des | etwas verdickt, nur wenig länger als das 2. 3. Dunkel behaart . . . 2... chalybaeus Tausch. 3. Weils behaart, Hesorsduit deutlich auf den Fld. arazis Ritr. Lydus (Alos.) viridissimus Luce. Luc. Expl. Alg. p. 393, t. 34, f£ 4. — Mulsant, Mem. Ac. Lyon 1858, p. 145. — Fairm., An. Fr. 1366, p. 56. syn. smaragdinus Dej., Cat. 3, ed. p. 246. var. coeruleus n. var. Laete smaragdino-viridis, sericeus, dense albo-pilosis; capite thoraceque fortiter irregularitergue punctalis, hoc pone apicem impressione transversa nulla; anltennis primis arliculis plus minusve metallicis exceptis obscuris. — Long. 10—16 mill. Patria: Africa bor. L. (Alos.) viridissimus Luc. ist eine der prächtigsten Arten unserer Gattung, in Folge ihres smaragdgrünen Gewandes. Diese Färbung, die weifse Behaarung, der Mangel einer queren Impression am Thorax und endlich das Vorkommen in Algier und Tunis sind Momente, die den viridissimus unter den Species acyclopicae bispinosae sofort kenntlich machen. Die auf Interferenz beruhende smaragdgrüne Färbung ist man- chen Abänderungen unterworfen. Ich habe Stücke, deren Kopf und 2232 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. Halssch. schön rothgolden erscheinen, während die Fld. ihre typische Farbe zeigen. — Viel auffallender ist eine andere Varietät, die ich im April 94 ziemlich häufig bei Tunis fing: dieselbe ist statt grün, prächtig röthlich-violett gefärbt (var. coeruleus m.). Merkwürdigerweise fand ich diese Varietät in den Sammlungen meistens als janthina Fairm., die doch eine Lagorina ist, also gezähnelte Klauen besitzt und einen Thorax, der länger als breit ist; nur die Färbung stimmt mit veridissimus var. coeruleus überein. Die Stammform von janthina Fairm. ist Lag. scutellaris Cast. (cfr. meine Lytta-Monographie p. 292), welche coloritisch genau mit der Stammform von coeruleus m. überein- stimmt, beide sind smaragdgrün, welche Färbung nicht auf Pigment beruht, sondern lediglich auf einer bekannten optischen Erscheinung, der Interferenz. In beiden Fällen liegt nun dieselbe Aenderung in der Lichtbrechung vor und erzeugt dieselbe violette Farbe. Ebenso ist es bei den übrigen blauen Varietäten grüner Arten, wie z. B.: Lytta vesicatoria var. Leodi m. (Wiener Ztg. 96, p. 28). Cabalia segetum var. coerulea m. (Mon. 297), Lytta dives var. gentilis Friv. ete. Im Uebrigen variirt viridissimus noch in Bezug auf = grobe und dichte Punktirung des Kopfes und Halssch. und auf die Gröfse. Die Heimath des ZL. (Alos.) viridissimus ist Algier und Tunis. Mir liegt eine grolse Anzahl vor mit folgenden Bezeichnungen: Algeria (Maschell), Tunis (Quedenfeld), Bona (Kobelt 84), Boghar (Kobelt 84), Tunis (Doria), Tunis (Miceli). — Ich selbst fing die schöne Art gleich aulserhalb der Thore von Tunis Anfangs April ziemlich häufig, meistens in Copula; sie safsen gröfstentheils auf Raphanus (?); Ende April waren sie alle verschwunden. Lydus (Alos.) elegantulus Muls. Mem. Ac. Lyon. 1858, p. 143. — syn. cupratus Ab. — Bull. Toulouse 1880, p. 251. ? depilis Ab. — ].c. p. 250. Lytta armeniaca Fald. (??). — Fn. transe. II, p. 135. — Escherich, Mon. Lytta: Zool.-bot. Ges. Wien 94, p. 272. eleyans Kindermann i. ]. Alle einfarbig - grünen Alosimus des Ostens ohne rothe Stirnbeule und mit tiefer Querimpression am Thorax fasse ich unter dem Namen elegantulus Muls. zusammen. Dals cu- pratus Ab. und depilis Ab, spezifisch von dieser Art zu trennen wären, ist nach meiner Ueberzeugung nicht zulässig und stelle ich K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 223 sie daher +als Synonymie zu elegantulus. Abeille hielt eben den Alos. Abeillee m. für den Mulsant’schen elegantulus (wie die meisten Entomologen), und hatte davon mit Recht den cupratus getrennt. Nachdem ich aber nach gründlicbem Studium der Originalbe- schreibung zur Ueberzeugung gelangt, dafs der elegantulus in coll. (Abeillei mihi) eine ganz andere Art sei als der Mulsant’sche, ge- langte ich nothwendigerweise zu obiger Synonymie. Einen weiteren Beweis für die Richtigkeit meiner Auffassung liefert ein Original- exemplar des elegans Kind. i.l. (in coll. Heyden), das mit meinem elegantulus Muls. identisch ist. Was die Lytta armeniaca Fald. betrifft, so ist es nicht aus- geschlossen, dafs sie mit elegantulus Muls. zusammenfällt, besonders spreehen die Worte: „ihorace subquadrato, anlice transversim pro- funde impresso* für die Identität der beiden. Sollte sich dies be- stätigen, so mufste die Art L. (Alos.) armeniacus Fald. heiflsen und mufste dann natürlich der L. (Alos.) armeniacus Rttr. einen anderen Namen erhalten. — Diese nomenklatorische Aenderung ist ja keine grolse Sache, sobald einmal die Identität der fraglichen Arten zur Gewilsheit geworden. Die Diagnose des elegantulus Muls. ist etwa folgende: Viridis nitidus, obscuro pilosus; capite thoraceque fortiter puncta- tis, hoc subquadrato, ante medium depresso, profunde transversim ezcavato; elytris fortiter rugoso-coriaceis antennis gracilibus, obscuris; tarsorum mediorum art. primo in g\ haud dilatato. — Long. 8—14 mill. Patria: Asia min., Syria, Caucasus. Trotz der grofsen Variabilität ist elegantulus Muls. nicht schwer zu erkennen, unter den acyklopen, bispinosen Arten zeichnet er sich aus durch die lebhaft grüne oder bläulichgrüne Farbe, durch die tiefe thorakale Querimpression und durch das einfache schlanke 1. Mitteltarsenglied des Q. Die Farbe ist bei typischen Exemplaren lebhaft grün, schwach seidenglänzend; häufig ist der Kopf und Halssch. oder auch die ganze Oberseite kupfer- oder goldglänzend (cupratus Ab.); auch gegen Blau hin varıirt das Grün und ist dann meistens Kopf und Halssch. mehr blau als die Fld. Die Punktur und Skulptur des Kopfes und Halssch. variirt ebenfalls nicht unerheblich; die Type des depilis Ab. (coll. Abeille) besitzt jederseits der Mittellinie eine tiefe glatte Grube (wie das auch bei chalybaeus vorkommt). Die Behaarung ist oft sehr dicht, kann aber auch ganz fehlen (depilis Ab.), was ich einer schlechten Conservirung zuschreibe, 224 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. Oft ist die Behaarung auf den Fld. greis und nur auf*Kopf und Halssch. dunkel (Ex. von Angora). L. (Alos.) elegantulus Muls. ist auf den Osten der paläarktischen Fauna beschränkt. Hauptsächlich ist Kleinasien und Syrien als Heimath zu nennen. Ich sah Stücke aus Erzerum (Witte), Anatolie (Kinderm.), Tokat (Argod), Amasia (Mann, Korb), Syria (Abeille). Ich selbst fing die Art zahlreich bei Angora (Klein- asien), und zwar zum 1. Mal am 10. Mai auf einer Sumpf- wiese auf Ranunculus spec.; von da ab den ganzen Sommer auch auf Sisymbrium. Lydus (Alos.) chalybaeus Tausch. Mem. de la Soe. imp. Nat. Moscou, t. III, 1812, p. 135, 1, p. 10, f. 191). — Mulsant, Mem. Ac. Lyon 1858, p. 141. — Fischer, Ent. Ross. 229, T. XLII, F. 4. syn. Lytta dichroa (bicolore) Fisch. ].c. p. 230. — Taf. XLIII, F. 1. — Heyd. Wien. Zeit. 1890, p. 90. var. obscurus n. var. Nigro-violaceus, sericeus, subpubescens, capite subdidymo tho- raceque antice transversim ezcavato nitidiusculis, punctulalis. Magnitudo paulo infra L. syriacum L., sed omnino ejus statura. Totus nigro-violaceus, antennis pedibusque nigricantibus. Caput verticis lineola longitudinali, subdidymum.. Thoraz antice transversim ercavalus, saepius foveolis binis in medio impressus. Caput et thoraz nitidiuscula, punctulata. Elytra violacea-sericea, minus nitenlia con- fertissime punctulata. Ungulae duae apice fissae. Locus: Habitat rarius ad Volgam inferiorrem nec non in regionibus Caucasicis, Ds. Adams et Ds. Staehlin. — (Tauscher b.@%,)) Dieser ausgezeichneten Beschreibung Tauscher’s ist wenig beizufügen! Die typische Form ist schwarzblau oder grün und be- sitzt einen charakteristischen Bronceglanz. Die von Tauscher erwähnte Form „thorace foveolis binis in medio impresso“ besitze ich sehr ausgeprägt von Sarepta. Der Thorax ist überhaupt sehr variabel in Bezug auf Punktur. Heyden hat Stücke aus Malatia, deren Thorax mehrere grofse, glatte, un punktirte Stellen zeigt. — Die Stirn ist manchmal stark gekielt, meistens aber glatt. ') In dem Ex. aus der v. Heyden ’schen Bibliothek ist ver- merkt: „Sehr selten, da fast alle Ex. von T. III (1812) bei dem Brand von Moskau verbrannt sind.“ K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 225 Betreffend die Färbung, kommt eine Var. vor, die ziemlich auf- fallend ist; die Farbe ist einfach, tief schwarzblau, fast schwarz und entbehrt des Bronceglanzes vollständig (var. obscu- rus m.). Ich fing eine ganze Reihe dieser Varietät bei Angora. L. (Alos.) chalybaeus Tausch. ist ein östliches Thier und dürfte den 20. Meridian östlich von Greenwich kaum überschreiten. Von hier aus reicht sein Verbreitungsbezirk bis zum Caspischen Meer, welches seine östliche Grenze bilden dürfte. Ueberhaupt ist bis jetzt weder aus der chalybaeus-, noch aus der syriacus- Gruppe eine Art bekannt, die dertranscaspischen Fauna angehört. In der Coll. Heyden sind folgende Angaben ver- treten: Rumelia (Michahelles), Constantinopel (Abresch), Tauria (Steven), Sarepta (Kindermann), Lenkoran (Mene£tries), Russ. mer. (Dahl) und Malatia Mesopotamien (Staudinger); im Wiener Hof-Museum sind Stücke aus: Amasia (Korb), Brussa (Mann 1863), Göllbakti (Luschau 1882), Transcaucas. (Kolenati). Ich selbst fing die Art ziemlich zahlreich bei Angora im Juni und Juli 1895; sie sals mit anderen Arten vermischt auf allen möglichen Pflanzen, meist auf Sisymbrium spec. Lydus (Alos.) arazis Rttr. Wien. Ent. Zeitg. 1892, p. 63. Praecedenti valde affinis, differt ab eodem capite, thorace elytrisque pilis albis vestitis; impressione transversa thoracali minus distincta. Patria: Caucasus. L. (Alos.) arazis unterscheidet sich gut von chalybaeus durch die feine weilse Behaarung, die besonders deutlich auf den Fld. hervortritt, ferner durch die wenig tiefe Querimpression hinter der Thoraxspitze. — Reitter führt noch einige Merkmale an, so z. B. die Fühler des g' und die Bildung der letzten und vorletzten sicht- baren Ventralplatte. Doch kann ich darin keine nennenswerthen Unterschiede finden. Die Färbung ist wie bei chalybaeus, nur meist mit bleigrauem Glanz. Alle Ex., die ich sah (12 Stück), stammen von einer Lo- kalität, nämlich aus dem Araxesthal im Caucasus, gesam- melt von Fräulein Antonie Kubischtek. Ich bezweifle, dafs L. (Alos.) arazis Rttr., schon in den Sammlungen verbreitet und mit chalybaeus vermengt war, wie der Autor glaubt. — In den vielen Ansichtssendungen sah ich wenigstens keinen araris unter Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft II. 15 226 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. chalybaeus und scheint es mir, als ob jene Art lokal sehr be- schränkt sei, vielleicht auf das Araxesthal. VII. Die /uteus-Gruppe. Die luteus-Gruppe ist ausgezeichnet charakterisirt: 1) durch das Fehlen der Stirnmakel, 2) durch den Besitz von nur 1 Enddorn der Vordertibien, 3) durch das nach unten stark verbreiterte 1. Mitteltarsenglied des d' und den Besitz von nur einem Enddorn der Mitteltibien des g', 4) durch den verbreiterten äulseren Enddorn der Mitteltibien des @, 5) durch die gelbe oder braune Färbung der Fld. 6) durch die in ihrer mittleren Parthie stärker werdenden Antennen und 7) durch einen grubenförmigen Eindruck hinter dem Vorderrand des Halssch., Merkmale, schwer- wiegend und zahlreich genug, dals sie manchen zur Aufstellung eines Genus oder mindestens Subgenus reizen würden. Bis jetzt sind 3 Arten, hierber gehörig, bekannt (luteus decolor Ab. und castaneus Esch.), welche sehr nah miteinander verwandt sind und hauptsächlich coloritisch von einander ab- weichen. Da in dieser Beziehung grolse Constanz zu herrschen scheint, so ist gegen die Anwendung der verschiedenen Fär- bung ai Ben Charakteristicum wohl nichts ein- zuwenden. Sie lassen sich folgendermalsen trennen: l’. Kopf und Halssch. schwarz oder letzteres höchstens mit roth- braunen Vorderecken . . . . castaneus Escherich. 1. Halssch. ganz oder zum Theil zei und gelbbraun. 2%. Halssch. einfarbig gelbbraun, Fühler einfarbig schwarz: decolor Ab. 2. Halssch. mit einer die ganze Basis einnehmenden, vorn ge- theilten schwarzen Makel; Fühler meistens gegen die Spitze zu braunlich@gefäarbt ne or. me ne PN lurewsaNValts Lydus (Alos.) castaneus Escherich!). Wien. Ent. Zeitg. 1896, p. 27, No. 22. Niger, nitidus, elytris fusco-brunneis; capite Ihoraceque haud dense punctatis; hoc transverso, medio obsolete canaliculato, antice !) Die Gruppenmerkmale sind bei den Artbeschreibungen meistens weggelassen, um unnöthige Wiederholungen zu ver- meiden. K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 227 fovea impressa, dense hirsuto. Antennis thoracıs basin parum superantibus, apicem versus haud crassioribus. — Elytris distincte coriaceo -rugulosis, unicoloribus, fusco-brunneis. — Long. 16 bis 17 mill. Patria: Caucasus, Syria. L. (Alos.) castaneus Eschreh. unterscheidet sich von decolor Ab. sofort durch die abweichende Färbung, die an die Mit- glieder der algiricus-Gruppe erinnert. — Nicht richtig ist meine l. c. gemachte Angabe, dafs der Kopf und Halssch. viel breiter als bei decolor Ab. sein sollten; vielmehr besteht hierin ziemliche Uebereinstimmung. Das g', das mir erst durch Reitter bekannt geworden, besitzt ein nach unten stark verbreitertes 1. Mitteltarsen- glied, wie alle Mitglieder unserer Gruppe. Ich kenne bis jetzt 3 Ex.: 2 22 in meiner Üollection, aus dem Caucasus (Staudinger), und 1 g' aus Syrien in der Coll. Reitter unter der Bezeichnung „fuscipennis“. Lydus (Alos.) decolor Ab. Bull. Toulouse 1880, p. 249. Niger, nitidus, nigro-hirtus; thorace elytrisque (illius margine basali horumque sutura exceptis), testaceo-brunneis. — Long. 12 bis 17 mill. Patria: Asia minor, Caucasus. Bei ganz oberflächlicher Betrachtung kann man eine Aehnlich- keit mit Oenas crassicornis finden, wie Abeille meint, und hatte ich auch wirklich schon Gelegenheit, in einer Ansichtssendung unter Oenas crassicornis mehrere L. (Alos.) decolor Ab. zu ent- decken. — Die Aehnlichkeit beruht lediglich auf der Färbung, denn der Habitus (Form der Fühler, des Thorax etc.) weist uns sofort auf die Gattung Lydus. Die oben genannten Gruppencharaktere im Verein mit der Färbung lassen unsere Art leicht erkennen. Die Variabilität ist nicht sehr grols: das Gelbbraun variüirt gegen heller oder dunkler; die Punktur des Halssch. ist mehr oder weniger dicht; die Skulptur desselben ändert auch mehrfach ab und finden sich zuweilen jeder- seits der Mittellinie eine = tiefe Grube (wie bei chalybaeus, ele- gantulus). Der Verbreitungsbezirk des decolor erstreckt sich von Griechenland an östlich über Kleinasien, Syrien und den Caucasus. 15* 228 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr, Ich sah Ex. aus Attika, Thessalia (Coll. Hauser)!), Mer- sina (Lederer), Caucasus (Staudinger), Brussa (Mann) ete. Ich selbst fing decolor häufig bei Angora im Mai, Juni und Juli 1895 auf Umbelliferen. Lydus (Alos.) luteus Waltl. Isis 38, p. 467. syn. bisignatus Kinderm. i. 1. Niger, nitidus, nigro-hirtus; thorace luleo-testaceo, macula mayna, basali semicircuları, antice divisa, nigra; elytris luteo- testaceis, sulura nigra; antennis apicem versus brunnescentibus. — Long. 12—16 mill. Patria: Syria, Asia minor. Von decolor Ab. durch die Färbung des Thorax leicht zu unterscheiden; aufserdem wären noch zur Unterscheidung anzu- führen: Die Fühler, die in der Mitte stärker verbreitert und gegen die Spitze zu meist röthlichbraun gefärbt sind; der Tho- rax, dessen Eindrücke tiefer sind, der Kopf, der stärker und dich- ter punktirt ist und in Folge dessen mehr matt erscheint; und end- lich ist das 1. Mitteltarsenglied des Z stärker (extrem stark) nach unten verbreitert. Die schwarze Basalmakel des Halssch. ist manchen Verände- rungen unterworfen, und zwar in sofern, als der Einschnitt vom Vorderrand der Makel mehr oder weniger tief gegen die Basis reicht. Die Theilung kann eine vollständige werden, so dafs 2 getrennte Makeln entstehen. Die Heimath des /uteus ist hauptsächlich Syrien und Klein- asien. Meine Stücke stammen alle aus Syrien. In der Coll. Heyden sind 3 Ex. aus Asia minor als bisöignatus Kinderm. (Kin- dermann). — Abeille giebt (l.c.) an: „Jaffa, Tiberiade, Naza- reth, peu commun“. VII. Die pallidicollis-Gruppe. Diese Gruppe schliefst sich eng an die vorhergehende an; man könnte auch die VII. und VIII. Gruppe in eine Gruppe zusammen- fassen (species acyclopicae monospinosae) und hierin 2 Unterab- theilungen unterscheiden. — Die Hauptunterscheidungsmerkmale liegen in der Färbung der Fld. Das 1. Mitteltarsenglied des J' 1) L. (Alos.) decolor Ab. kommt also in Europa vor und ist deshalb in der nächsten Auflage des Heyden-, Reitter-, Weise- Catalogs aufzunehmen. K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 229 kann verbreitert sein oder nicht; der Thorax besitzt theils einen Eindruck hinter dem Vorderrand (wie bei der VI. Gruppe), theils fehlt dieser. Die Fübler sind ähnlich wie bei der /uteus-Gruppe. Wir unterscheiden 4 Arten in der pallidicollis-Gruppe, wie folgt: l’. 1. Mitteltarsenglied des g' nicht verdickt, lang, schlank. 2. Kopf äulserst grob gerunzelt-punktirt. Halssch. relativ lang, nicht viel breiter als lang, mit gleichmäfsig gerundeten Seiten und Ecken; Scheibe nicht dieht, aber grob punktirt, mit einer scharfen Mittellinie; schwarzer Basalfleck mehr rund oder oval, nicht die ganze Basis des Thorax einnehmend, höchstens 2 der Breite. . . . . . pallidieollis Gyll. 2. Kopf einfach und nicht sehr dicht punktirt, Halssch. stark quer, die gröfste Breite im vorderen Viertel, von hier aus ziemlich geradlinig nach hinten verengt; Scheibe besonders im gelben Theil sehr fein punktirt; schwarzer Basalfleck halb- kreisförmig, die ganze Basis des Thorax einnehmend: suleicollis Abeille 1. 1. Mitteltarsenglied des g' kurz, stark verdickt, ehenso das Ende der M-Tibie. 3. Fld. einfarbig schwarz . . . . . . brevicornis Abeille 3. Basis und ein breiter Rand der Fld. gefärbt notzcollis Muls. Lydus (Alos.) pallidicollis Gyll. Schönh. Syn. Ins. I, 3, p. 27. — Mulsant, Mem. Ac. Lyon 1858, p- 139. — Abeille, Bull. Toulouse 1880, p. 248. Niger, nitidiusculus, thorace brunneo-testaceo, macula basalı, subquadrata seu trapeziformi nigra; capite grosse rugoso-punctato thorace subquadrato, longitudine paulum latiori, lateribus regularıter rotundatis, disco subplanato, fortiter punctato; tarsorum mediorum art. primo in Z\ haud incrassato. — Long. 15—20 mill. Patria: Asia minor, Syria. Die äufserst kräftig gerunzelt-punktirte und dadurch matt er- scheinende Stirn verräth den pallidicollis Gyll. sofort; aufserdem ist auch der Thorax so charakteristisch, dafs ein Verkennen aus- geschlossen erscheint. Die Variabilität ist nicht gerade sehr grols, und bezieht sich hauptsächlich auf die schwarze Basalmakel des Tho- rax: dieselbe reicht meist von der Basis bis etwas über die Mitte des Thorax und ist länglich-oval, häufig getheilt von einer feinen gelben Mittellinie; oft erreicht sie auch die Basis nicht, sondern ist von ihr durch einen schmalen gelben Zwischenraum getrennt. In 230 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. anderen Fällen ist sie trapezförmig, d.h. sie ist an der Basis breiter als an der Spitze, doch nimmt die Basis der Makel nie die ganze Thoraxbasis ein, sondern höchstens 3 der Breite. Mulsant hat pallidicollis nicht erkannt, sondern wahrschein- lich die ganze pallidicollis-Gruppe (noticolli Muls. excepto) für eine Art gehalten; ich stütze mich daher bei der Nomenklatur auf Abeille’s Arbeit. Der Verbreitungsbezirk erstreckt sich über Kleinasien und Syrien; aus anderen Lokalitäten wurden mir bis heute keine Ex. bekannt. In Syrien scheint die Art recht häufig zu sein. Lydus (Alos.) sulcicollis Abeille. Bull. Toulouse 1880, 248. L. (Alos.) pallidicolis Gyll. affinis, differt ab hoc: capite simpliciter punctato, thorace magis transverso, disco minus dense punctato, macula basali nigra thoracali latiori, semicirculari. — Long. 16—20 mill. Patria: Syria. Das g der L. (Alos.) suleicolis Ab. ist leicht zu erkennen durch das einfache, nicht verdickte 1. Mitteltarsenglied, durch den einfach punktirten Kopf, durch den stark queren Thorax, der be- sonders in dem gelb gefärbten Theil fein und zerstreut punktirt ist, und die schwarze Basalmakel auf demselben, die halbkreisförmig ist und die ganze Basis des Halssch. einnimmt. Das 2 ist zwar vom pallidicollis leicht zu trennen (Thorax!), dagegen ist eine Unterscheidung von dem nachfolgenden drevicornis Ab. äulserst schwierig, ja einfach nicht möglich. Abeille bemerkt am Schlufs seiner Beschreibung (l. ce. p. 249): „J’eu possede un exemplaire ä elytris jaunes“. Ich bezweifle sehr, dafs dieses Ex. zu dieser Art gehört; vielleicht ist es ein 2 einer Art der vorigen Gruppe. — Mir ist unter über 100 Ex. der pallidi- collis-Gruppe keine Varietät mit gelben Fld. oder auch nur mit einer Andeutung der Tendenz zur Gelbfärbung bekannt geworden. Die Heimath des suwleicollis Ab. ist Syrien. Ich sah nur ein Ex. vom Wiener Museum aus Jaffa (Reitter). — Abeille sagt: Jaffa, Tiberiade. Lydus (Alos.) brevicornis Abeille, Bull. Toulouse 1880, p. 249. Praecedenti valde affinis, differt ab hoc maris tarsorum medio- rum arliculo primo brevi, valde dilatato. — Long. 13—17 mill. Patria: Syria. K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 231 Lediglich die Bildung des 1. Mitteltarsengliedes des g' er- laubt eine Trennung der beiden Arten: dasselbe ist kurz, nicht länger als das 2., und nach unten und seitlich stark verbreitert, an der Basis mehr als an der Spitze; auch das Ende der Mittel- tibie ist merklich verdickt. Das 2 ist, wie schon bei sulcicollis erwähnt, nicht von letz- terer Art zu trennen. Abeille giebt geringe Unterschiede an: „La femelle ne differe du suwleicollis femelle que par les antennes plus eourtes, les tarses un peu plus Epais et le'pronotum en gene- ral moins impressione“. Ich überlasse es meinen verehrten Collegen, nach diesen Merkmalen die 22 der beiden Arten zu trennen; ich vermag es leider nicht. Brevicornis Ab. scheint häufiger zu sein, wenigstens sah ich in den meisten Sendungen solche stecken. Die meisten stammen aus Beirut (Appl 1878). Nazareth (Desbrochers), Haiffa (Reitter). — Abeille giebt an: Nazareth! Tiberiade! Lydus (Alos.) maculicollis Muls. et Wach. Mem. Ac. Lyon 1852, ser. 2, II, p. 12. syn. noticollis Muls. et Rey, Mem. Ac. Lyon 1858, p. 137. var. cinctus Schauf., Ann. France 1862, p. 310. — Litz. Ges. Isis 1863, p. 31. Die Lytta maculicollis Klug. zwingt uns durchaus nicht, den älteren Namen „Alos. maculicollis Muls. et Wach.“ zu vertilgen und ihn durch den neueren Namen „noticollis Muls. et Rey“ zu er- setzen. Denn von einer Collision kann hier, da es sich um 2 verschiedene Genera handelt, nicht die Rede sein. Mulsant’s Mafsregel war also vollkommen überflüssig. L. (Alos.) maculicollis Muls. lälst sich kurz also diagnostiziren: Niger, sub nitidus, nigrohirtus; thorace, macula basali semicir- cuları nigra ezcepta, elytrorumque bası et margine lata flavis; an- tennis saepius brunnescentibus; maris larsorum mediorum articulo primo dilatato. — Long. I— 17 mill. Patria: Syria, Asia minor. . Maculicollis Muls. steht dem vorhergehenden brevicornis Ab. sehr nahe und unterscheidet sich von ihm fast ausschliefslich durch die Färbung. Doch ist dies kein Grund, die Art nicht spezifisch zu trennen; im Gegentheil kann die Färbung sehr gute Art- und sogar Gruppenmerkmale abgeben, sobald ihre Con- stanz oder ihre Variationsamplitude festgestellt ist. 232 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. Da ich nun weder bei drevicornis eine Variationssentenz in der Richtung zur maculicollis-Couleur, noch auch bei maculicolhs eine auffallende Variabilität feststellen konnte, so glaube ich, dafs die verschiedene Färbung zur Charakterisirung der beiden Arten genügt. Vielleicht wird uns die Zukunft noch Uebergänge bringen, dann sind beide Arten zu vereinigen! Der Thorax ist stark quer, nach hinten (zur Basis) ziemlich geradlinig verengt, fein und zerstreut punktirt, besonders in der vorderen gelb gefärbten Hälfte; in der Mitte der Scheibe befindet sich eine kurze Längslinie, die in einem = tiefen grubenförmigen, im vorderen Drittel gelegenen Eindruck mündet. — Die schwarze Makel nimmt die Breite der Basis fast ganz ein und besitzt eine halbkreisförmige Form; sie reicht bis über die Mitte der Scheibe nach vorn; oft ist sie vorn in der Mitte durch einen gelben Ein- schnitt getheilt. — Die Antennen sind in der Mitte kaum verdickt und gegen ihr Ende meistens bräunlich gefärbt. Die Heimath der maculicollis ist Syrien und Kleinasien. Die meisten der mir vorliegenden Stücke stammen aus Syrien, aufserdem sah ich noch Stücke aus Smyrna, dem Taurus (Korb) und Giaur-Dagh (Luschan). IX. Die collaris-Gruppe. Dieselbe enthält nur eine Art, nämlich: Lydus (Alos.) collaris Fab. Mant. I, p. 215. — Tauscher, Enum. 155, t. 11, f£1. — Küst. Käf. Eur. I, p. 51. — Muls. M&em. Ac. Lyon 1858, p. 147. syn. erythrocyaneus Pall. Ic. p. 96, t. E. f. 27, a. b. syriacus Pall. p. 328. var. nigricornis nov. var. „Ater, capite, pedibus et thorace ferrugineis, hoc nigro bi- punciato, elytris cyaneis. | Magnus in hoc genere. Caput nigrum, fronte verticeque ferru- gineis. Thoraz ferrugineus, margine, punclis duobus nigris. Elytra moz viridi, mox coeruleo-nitidiuscula; nervis duobus elevatis longt- tudinalibus, fere ut in C. vesicatoria.* — (Tauscher l.e.) Eine bekannte, stattliche Art, die in Folge der Färbung des Kopfes, der Fühler und der Beine ganz isolirt in unserer Gattung dasteht. Mulsant hielt sich beim Isoliren an die dünnen Hin- terschenkel, die nicht dieker seien als die Mittel- schenkel, während sie bei den übrigen Arten merklich stärker seien. — Er schuf für den dünnschenkligen collarıs den Subgenus- K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 233 Namen Micromerus Muls. Ganz überflüssig! denn consequenter Weise mülste ich dann für alle oder die meisten meiner Gruppen Subgenera creiren, wodurch wieder eine Anzahl mehr oder weniger hübscher Namen entständen, die die Sache selbst nicht im Ge- ringsten fördern. Die Variabilität des collaris ist eine ausgedehnte! Zunächst die Gröfse: schwankt zwischen 13 und 35 mill.! Sodann die Färbung: die Fld. variiren von blaugrün bis dunkel- fast schwarz- blau; die rothe Farbe des Kopfes, Halssch. ete. variirt zwischen gelb- und braunroth. Was die Farbenvertheilung auf dem Kopf betrifft, so ist oft die ganze Stirn und auch die Basis des Clypeus einfarbig roth, in anderen Fällen dagegen ist die vordere Hälfte der Stirn schwarz und nur der Scheitel, die Schläfen und eine ziemlich tiefe Bucht vom hinteren Rande der schwarzen Färbung nach vorn gerichtet roth.. Diese Bucht stellt, wie aus der Lage und der glatteren Skulptur hervorgeht, die Stirnmakel dar. — Der Thorax variirt, abgesehen von den stattlichen Differenzen in Bezug auf die Stärke der Punktirung, auch in Bezug auf die Zeichnung in sofern, als die beiden schwarzen Makeln bezüglich ihrer Grölse starken Schwankungen unterworfen sind. — Meist ist die Stelle der schwarzen Makel glatt, unpunktirt, oft grubenförmig eingedrückt. Eine auffallende Varietät besitze ich in 2 übereinstimmenden Ex. aus dem Araxesthal: dieselben zeichnen sich aus durch schwarze Fühler und ebensolche oder wenigstens dunkle Tar- sen, aulserdem durch glatten, sehr fein und zerstreut punktirten Kopf und Halssch., durch einfarbig rothe Stirn und sehr kleine schwarze Thorakalmakeln. — Ich nenne diese Form var. nigri- - cornis m. — Aehnliche Stücke sah ich auch aus Persien (in coll. Hauser). Die geographische Verbreitung des collaris beschränkt sich auf dem Osten: Kleinasien, Caucasus, Südruflsland und Persien sind hauptsächlich als Heimathländer zu nennen. — Tauscher erwähnt bezüglich des Vorkommens |. e.: „In regionibus eirca Saratow legi nonnulla specimina Junio mense 1808 in florenti- bus Centaureis. Secundum celeb. Pallas abundat huec species in lueis et graminosis calidis ad Jaicum, Volgam et Tanain austra- horem, maximeque vero ad Caucasum. — Ich fing ihn häufig bei Angora im Mai, Juni und Juli 1895. In Transeaspien scheint collaris nicht mehr vorzukommen, wenigstens erwähnt ihn F. Hauser nicht in seiner Fauna von Tur- 234 K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. kestan, ebensowenig W1l. Dokhtouroff in seiner „Faune aralo-cas- pienne XIII“; auch Heyden kennt ihn nicht aus den Turkestan- Ländern (efr. Cat. Col. Sib.). Anhangsweise führe ich noch eine Art an, die kennen zu lernen mir leider nicht möglich war und über deren Stellung ich nicht klar geworden bin; es ist das: Lydus (Alos.) luctuosus Tausch. Mem. Soc. Imp. Nat. Mosc. 1812, p. 155. — Faust, Hor. Ent. Ross. 12, p. 326. Die Beschreibung Tauscher’s lautet: „Ater, subpubescens, capite thoraceque nitidiusculo, vage punc- tato, elytris opacis, sine nitore confertim punctulatis. Magnitudo parum infra Alos. Syriacum. Atra, nitida, subpubes- cens, corpore, capite et thorace vage et inaequaliter punctulato. Thoraz antice transverse parum ezcavatus in medio foveolis duabus utrinque obsolete impressus, posticeque margine parum reflecro. — Scutellum distinctum, rotundato-subtrigonum. Elytra sine nitore migra, opaca, confertissime punctulata. Antenna desunt. Pedes tibüs tarsisque latere interiore sericeo-flavescenti-pubescentibus. Ungulae subtrifidae vel potius bifidae ungula deztera bifissa. Synonimia: ? Oenas luctuosus Latr., Hist. Nat. d. Crust. et d. Ins. Tom. X, p. 39, 3, n. 1. Ejusdem genera ÜUrust. et Ins. Tom. II, p. 220, Spee. 2. Locus: Habitat Sareptae, ubi Ds. Staehlin unum tantum specinem legit.“ Dazu bemerkt J. Faust (l. c.) Folgendes: „Das Fehlen der Fühler an dem einen Ex. aus Sarepta, welches Tauscher zur Beschreibung vorgelegen, hat den Autor ver- anlafst, die loc. c. angeführte Synonymie als fraglich zu bezeichnen. Durch ein von Hrn. Christoph bei Sarepta gefundenes und mir zu- geschicktes Ex., welches wenigstens einen vollständigen Fühler be- sitzt, auf welches Tauscher’s Beschreibung durchaus pafst, bin ich in den Stand gesetzt, festzustellen, dafs diese Art nicht zu Oenas, sondern wegen seiner länger als breiteren cylindrischen Fühler- glieder zu Halosimus gehört. Da keine Veranlassung vorliegt, den Tauscher’schen Artnamen zu ändern, so möge hier nur die etwas geänderte Diagnose und eine Ergänzung der Beschreibung Platz finden. K. Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. 235 Halosimus luctuosus Tausch. Alter, subpubescens, capite tho- raceque nitidiusculo vage punctato, antennis filiformibus, elytris opacis confertim granuloso-punctatis. — Long. 11, lat. 3 mill. Fühler von gleicher Dicke, den Hinterrand des Halssch. über- ragend.. Glied 2 kurz, die übrigen länger als breit, eylindrisch, 3 das längste, 11 länger als 10 und zugespitzt. Halssch. und Kopf glänzend, mit zerstreuten, ziemlich groben und tiefen Punkten und aufrecht stehenden, längeren schwarzen Haaren besetzt. Kopf ge- wölbt mit einem leichten Eindruck hinter den Augen und einer kurzen Längsfläche auf dem Scheitel. Halssch. am Hinterrande und den Seiten dichter punktirt, letzterer erhaben, flach gerundet, mit einem weniger tiefen Eindruck vor dem Schildchen, 2 Grüb- chen zu beiden Seiten hinter der Mitte und einem flachen, fast die ganze Breite des Halssch. einnehmenden Eindruck vor der Spitze. Scheibe glatt, fast ohne Punkte. Schildchen dreieckig mit ge- rundeter Spitze, zertreut und fein punktirt. Fld. 34mal so lang als zusammen breit, flach gewölbt, innen an der Schulter mit einem Längseindruck, der die glänzende, fein punktirte Schulter gegen die PMröber und dichter punktirt gekörnten, matten Fld. abhebt; diese mit Spuren von erhabenen Längsbinden und kurzen, geneigten schwarzen Haaren. Unterseite glänzend, etwas dichter punktirt als Kopf und Halssch., länger behaart. Vorletzter Bauchring flach aus- gerandet, in der Mitte dreieckig eingeschnitten; letztes Segment bei dem vorliegenden Ex. unkenntlich eingetrocknet. Hinterschienen mit 2 kurzen Enddornen, der äulsere an der Spitze trichterförmig erweitert. — Tarsen dunkelbraun, Glied 1 der Hintertarsen kaum so lang als 2 und 3, etwas länger als das Klauenglied. Klauen flachgedrückt, in 2 Hälften gespalten, die eine Hälfte kammförmig gezeichnet.“ 236 K.Escherich: Revision der Meloiden-Gattung Lydus Latr. Index systematicus. Lydus Latr. Subgenus Lydus i.sp. praeustus Redt. var. stigmatifrons Mars. * % 7 tarsalis Abeille. var. cerastes Ab. humeralis Gyll. var. A. Muls. var. suturalis Abeille % algirieus L. europaeus Escherich gibbiger Escherich sanguinipennis Chevr. marginatus Fabr. trimaculatus 4-maculatus Tausch. verator Rittr. var. communimacula Heyd. in litt. tenuitarsis Abeille Halbhuberi (Rttr.i.l.) Esch. ?var. glabricollis Escher. var. unicolor Rttr. tenuitarsis Dokht. (nec Abeille) pilicollis Kraatz i.l. var. var. Subgenus Alosimus Muls. gracilis Abeille longicollis Escherich x $ Abeillei Escherich armeniacus Rittr. eirtanus Luc. opacipennis Fairm. mendaz Fairm. | marginicollis Haag. syriacus L. myagri Fisch. var. nigricollis Escherich EI * * viridissimus Luc. var. coeruleus Escherich elegantulus Muls. cupratus Abeille ? depilis Abeille elegans Kinderm. i.]. ? armeniacus Fald. chalybaeus Tausch. dichroa Fisch. var. obscurus Escherich arazis Rittr. x x SS castaneus Escherich decolor Abeille luteus Waltl. bisignatus Kinderm. i.]. = ns + pallidicollis Gyll. suleicollis Abeille brevicornis Abeille maculicollis Muls. noticollis Muls. cinctus Schfs. collaris Fab. erythrocyaneus Pall. var. nigricornis Escher. = * luctuosus Tausch. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] 237 Zoologische Ergebnisse einer von Dr. K. Escherich und Dr. L. Kathariner nach Central- Kleinasien unternommenen Reise. — Myrmecophilen. Von E. Wasmann S.J. (Exaeten bei Roermond, Holland). Das interessante, von Hrn. Dr. Escherich mir zur Bearbeitung übersandte Material enthält mehrere bisher nur aus dem Caspi- Gebiete oder aus dem Araxes-Thale bekannte Arten, aufserdem eine neue Art der zwischen Coluocera und Merophysia stehenden Gattung Reitteria, von welcher bisher nur eine Art aus Oran (R. lueifuga Leder) bekannt war. Von besonderem Werthe ist das Material überdies wegen der sorgfältigen Beigabe der betreffenden Wirthsameisen, wodurch unsere biologische Kenntnifs @er südost- europäischen und kleinasiatischen Myrmekophilen-Fauna wesentlich bereichert wurde. Hrn. Dr. Escherich statte ich hiermit meinen Dank ab, sowie auch Hrn. Reitter, welcher mehrere Arten mit seinen Typen zu vergleichen die Güte hatte, und Hrn. Prof. Emery (Bologna), welcher meine Bestimmungen der betreffenden Ameisen revidirte. Was die Ameisen anbelangt, gehören die Vertreter von Messor (Aphaenogaster) structor Ltr., die aus vielen Kolonien in der Gegend von Angora den betreffenden Gästen beigegeben wurden, zum gröfsten Theile der Var. barbaro-structor For. an oder nähern sich ihr wenigstens mehr als der Stammform. Bei letzterer ist der Kopf der gröfseren Arbeiter durch rauhe Sculptur fast glanzlos, während bei barbaro-structor auch die grölseren Indi- viduen einen feiner gestrichelten, glänzenderen Kopf besitzen, die Behaarung ist überall wie bei der typischen Form von siructor, die Farbe der gröfseren Arbeiter stets tief schwarz wie barbarus. Nach Emery’s Mittheilung ist die Var. barbaro-structor im Orient eine weitverbreitete Form und Emery erhielt sie auch aus Syrien. Teiramorium caespitum L. ist aus der Gegend von Angora durch zwei sehr verschiedene Formen vertreten, von denen die eine unserer gewöhnlichen dunklen, rauhen, nordeuropäischen Form sich sehr nähert; die andere ist eine sehr helle, gelbliche, kleine Form (1.8 mill.) mit glänzendem Kopf und Thorax und kurzen Metanotum- Dornen; der Kopf und Prothorax sind nur leicht längsgestrichelt. Emery hält sie für eine zwischen punicum Sm. und semilaeve Andre 238 E. Wusmann: Zoologische Ergebnisse einer stehende Form (var. punico-semilaeve). Eine dritte Form von Tetramorium caespitum, die Escherich bei Konstantinopel fand, ist eine der gröfseren Varietäten (3 mill.), durch sehr rauhe, tiefe Sculptur und längsgestreiftes erstes Stielchenglied ausgezeichnet; Emery erhielt ähnliche Exemplare auch aus Südfrankreich. Die von Escherich bei Elma Dagh (Javahthal) gefundene Cremasto- gaster sordidula Nyl. ist zwar sehr dunkel, aber nach Emery doch nicht die Var. Flachi For. Ich gebe nun eine Liste der Gäste mit Beifügung der Wirthe nebst Fundortnotizen Escherich’s. Coleoptera. Claviger Justinae Rttr. Mehrere Ex. in einer sehr starken Kolonie von Lasius flavus Deg., in den Gängen und auf der Unterseite des Steins sitzend; ein Paar in Copula. — Angora. Clavier colehicus Motsch. und Claviger caspicus Rittr. Beisammen in Mehrzahl (2 Paare in Copula) in einer starken Kolonie von Lasius alienus Först. Elma Dagh, 1700 Meter (Javahthal). — Sehr merkwürdig, dals beide Arten beisammen vorkommen. Sie lassen sich nach den mir vorliegenden Ex. durch folgende Merk- male unterscheiden: colchicus: Glied 4 der Fühler wenig länger als 5; 5 quadra- tisch; Glied 3—5 an Länge allmählich abnehmend; Abdominalgrube schmäler und seichter. caspicus: Glied 4 der Fühler doppelt so lang als 5; 5 quer; Glied 3—5 an Länge stark abnehmend. Abdominal- grube breiter und tiefer. Die Gröfse ist bei beiden Arten dieselbe (2, 3—2, 4 ill); Bei einem 2, das ich noch zu colchicus rechne, sind die Charaktere in der Fühlerbildung nicht so deutlich ausgeprägt. Paussus turcicus Friv. Bei Pheidole pallidula Nyl., drei Stück. Biledjik. Nur in starken Kolonieen und an feuchten Stellen. Catopomorphus arenarius Hampe. Bei Messor (Aphaeno- gaster) structor Ltr. var. barbaro-structor For. Angora. (Choleva dorsigera Mars. Bei Messor structor Lier. Angora. Wohl nur ein zufälliger Ameisengast.) Coluocera formicaria Luc. var. major Rittr. . Bei Messor structor Ltr. var. barbaro-structor For. Angora. Reitteria Escherichi Wasm. n.sp. Bei Pheidole pallidula Nyl., in mehreren Nestern. Angora. Auch in einem Nest von Camponotus aethiops Ltr. Angora. von. Dr. K. Escherich und. Dr. L. Kathariner etc. 239 „Ferruginea, oblongo-ovalis, thorace basin versus minus, apicem versus magis angustato, thoracis basi inter duas striolas profunde impressa, thorace subtilissime ei vin conspicue, elytris subtiliter et distincte punctatis. — Long. 1—1.3 mill.“ Durch den Mangel der Augen und die zwei convergirenden Kiele der Mittelbrust zu Reitteria Led. gehörig, an Gestalt einer sehr kleinen Merophysia formicaria ähnlich; durch das nach’ vorn stärker als nach hinten verengte Halsschild, den tiefen Querein- druck an der Basis desselben zwischen den zwei Längsstrichelehen und durch die deutlich punktirten Flügeldecken von Reitteria luei- fuga Led. (Oran) verschieden. — Ich widme diese interessante Art, die als Gast von Pheidole im Orient noch weiter verbreitet sein dürfte, ihrem Entdecker Herrn Dr. Escherich. Merophysia oblonga Ksw. Bei Pheidole pallidula Nyl. Angora, Biledjik. Bei Aphaenogaster testaceopilosa Luc. Seutari. Merophysia oblonga Ksw. var. Escherichi nov. var. In einer starken Kolonie von Tetramorium caespitum (gewöhnl. Forin), Angora. — Unterscheidet sich durch folgende Merkmale: „Obscurior (picea), thorace densius fortiusque punclato, minus convezo et paullo angustiore, striis basalibus brevioribus et tenwioribus, subobsoletis.“ Lithophilus graecus Ritr. Bei Cremastogaster sordi- dula Nyl., mehrere Ex. unter Steinen. Elma Dagh, 1600 Meter. Ob gesetzmälsig myrmecophil, ist noch zweifelhaft. Dichillus arazidis Rttr. (D. E. Z. 1889, 30). Bei Tetra- morium caespitum L. var. punico-semilaeve Em. Angora, auf trockenem Bergabhang. — Die Entdeckung dieser von Leder im Araxes-Thale zuerst aufgefundenen Art in Kleinasien ist von besonderem Interesse; ebenso auch ihr Vorkommen bei Tetramorium. Dichillus algiricus Luc. und myrmecophilus Fairm. leben bei Myrmecocystus viaticus F. in Algier (vgl. Reitter in D. E. Z. 1886, 135 und Wasmann, Krit. Verz. d. Myrmecoph. u. Termitoph., S. 156). Durch Forel’s freundliche Vermittelung erhielt ich eine neue, bei Messor (Aphaenogaster) barbarus subsp. rugosus Andre von Herrn Major Fulton zu Dharmsala (Nordiud.) gefundene Art, die ich Dichillus indicus nenne !). 1) Dichillus indieus n.sp. Niger, nitidus, capite thoraceque opacis, antennis crassis, parallelis, apicem versus aureosetosis, art. 2—10 valde transversis, latitudine aequalibus, 2° longitudine qua- 240 E. Wasmann: Zoologische Ergebnisse einer Oochrotus unicolor Luc. Sehr häufig in vielen Nestern von Messor structor Ltr. var. barbaro-structor For. Angora. — Diese Art lebt in Südeuropa und Nordafrika als sehr gemeiner Gast bei Messor barbarus L. (vgl. Wasmann, Krit. Verz. d. Myrmecoph. u. Termitoph., S. 157). An dieses Verzeichnils der myrmecophilen Coleopteren schlies- sen sich noch folgende Myrmecophilenfunde aus anderen Ord- nungen an: Orthoptera. Myrmecophila acervorum Pz. (Larve). — Bei Lasius alvenus Först. Constantinopel. Auch Tetramorium caespitum (grolse, sehr rauhe Var.) fanden sich bei demselben Material, aber in geringerer Zahl als L. alienus, weshalb ich den Gast zu letzteren stelle. Ueber das Vorkommen der verschiedenen Myrmecophila- Arten und ihrer verschiedenen Entwickelungsstufen bei verschiede- nen Ameisenarten siehe Krit. Verz., S. 176. Phytophthires (Aphidae, von G. Bowdler Buckton [Haslemere] bestimmt). Tychaea trunca Buckt. n.sp. — In Nest von Myrmica scabrinodis Nyl. Elma-Dagh (1700 Meter). Tychaea trivialis Pass. (?). — In Nest von Lasius alie- nus Först. Elma-Dagh. Die Tychaea-Arten sind übrigens nicht so gesetzmälsig auf die Gesellschaft der Ameisen angewiesen wie die Forda- Arten und daher nicht sicher als myrmecophil zu betrachten (Krit. Verz., S. 187). Thysanura (Lepismidae, von Dr. G. Moniez [Lille] bestimmt). Lepismina pseudolepisma Grassi e Rov. — Bei Messor structor Ltr. Angora. — Diese Art ist in Sieilien bei Campo- druplo latiore, 3° duplo longiore 2°, longitudine duplo latiore. Caput thoracis latitudine, rolundatum, latitudine haud longius, fortiter punclatum, antice laevigatum, fronte alte carinata; thorax cylın- drieus, dense fortitergue punctalus, linea marginali laterali sub- carinata. Elytra thorace plus duplo latiora, ovata, haud costata, seriato-punctata, punctis sat magnis sed haud profundis, interstitüs planis, serie punctorum subtilium instructis. Pedes picei. — Long. 4 mill. — Nach Reitter’s Tabelle der Dichillus- Arten (D. E. Z. 1886, 130) mit pusillus und nitidus verwandt, durch die stark queren Fühlerglieder ausgezeichnet. von Dr. K. Escherich und Dr. L, Kathariner etc. 241 notus marginatus Ltr. gefunden worden, ist aber dort nicht streng myrmecophil. Acarına (von A. D. Michael [London] bestimmt). Loelaps Canesirinii Berl. — Bei Messor structor Litr. Angora. — Lebt nach Berlese in Italien ebenfalls nur in Ameisen- nestern. Rhyncholophus sp. (prope calvescens Berl.?) immatur. — Bei Messor structor. Angora. Cilliba tridentifera Mich. n. sp. — Bei Messor structor. Angora. Isopoda. Platyarthrus Schoebli B. Lund. — Bei Messor structor Ltr. Angora. — Diese im ganzen Mittelmeergebiet vorkommende Art ist wahrscheinlich panmyrmecophil wie unsere Platyarthrus Hoffmannseggi Brdt. (siehe Krit. Verz., S. 201). Anmerkung. Die vorstehende Arbeit bildet den III. Theil der in der Ueberschrift erwähnten „Zoologischen Ergebnisse“. Theil I (Myriapoden, von Dr. C. Verhoeff) erscheint in dem Archiv für Naturgeschichte, Theil II (Orthopteren, von Dr. H. Kraufs) in den Spengel’schen Jahrbüchern, Theil IV (Coleopteren, von Dr. K. Escherich) in den Verhandlungen der Zool.-Bot. Gesell- schaft Wien. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft IT. 16 242 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] Zur Kenntnifs emiger Thorictus- Arten. Von E. Wasmann S. J. (Exaeten bei Roermond, Holland). Drittes Stück !). Thorictus capensis Pering. (Second contrib. to the South- Afr. Col. fauna. — Trans. South-Afr. Phil. Soc. IV, Pt. 1, 1886—88, p-. 88), den ich von Raffray (Capstadt) sammt Wirthsameise zu- gesandt erhielt, lebt bei Plagiolopis custodiens Sm. Er ist 2 mill. lang, dunkel-rostroth und durch sehr starke Wölbung, besonders der Fld., ausgezeichnet, sowie durch stark glänzende Politur. Das Halssch. ist seitlich stark gerundet, dicht und ziemlich grob punktirt; die Fld. haben scharf rechtwinklig vortretende Schultern und sind weitläufig mit feinen Punkten be- setzt, deren jeder ein sehr kurzes, gelbes Börstchen trägt. Etwas unterhalb der Hinterecken des Thorax steht ein gelber Haarbüschel. Körperform ähnlich grandicollis, aber grölser, kürzer und stärker gewölbt. — In Reitter’s Tabellen IV einzureihen zwischen 11a und Ilb. Von dem abessinischen Th. punctithoraz Rittr. unter- scheidet er sich durch den Mangel von Wimpern an den Körper- seiten, die einfache, sehr kurze Behaarung und die stärkere Wöl- bung. Oberhalb der Hinterwinkel des Halssch. befindet sich eine eingestochene, punktirte Linie. Ü Thorictus Baudii Ritr., von dem ich eine grölsere Anzahl Exemplare aus dem Wiener Hofmuseum (Appl, Beirut 1878) durch Ganglbauer’s Freundlichkeit vor mir hatte, gehört zu den Arten, welche einen gelben Haarbüschel an den Hinterecken des Thorax haben (also zu Reitter’s Abtheilung la); bei reinen Ex. ist der- selbe sehr deutlich zu erkennen. Mit der Grölse der Ex. varlirt die Halsschildform, indem nur die grölseren nach vorne divergi- rende Halsschildseiten haben, die bei den kleineren parallel sind. Die gröfsten Ex. sind 2 mill., die kleinsten nur 1.4 mill. lang. Unabhängig von diesen individuellen Variationen ist die folgende Varietät, die ich unter jenen Appl’schen Stücken im Wiener Hof- museum fand und die auch von Reitter mit „Baudii var.“ etiquettirt war. Ich gebe hier ihre Beschreibung: Thorictus Baudii var. Ganglbaueri n. var.: Differt callo humerali minimo, viz conspicuo et thoracis foveolis ob- 1) Siehe D. E. Z. 1895, 1. Heft, $.41—44; 2. Heft, 8.291 —293. E. Wasmann: Zur Kenntnis einiger Thorictus- Arten. 243 soletis. — Wegen des Verschwindens des Schulterhöckers der Fld., der bei der typ. Form stark entwickelt ist, und der kaum bemerkbaren, nur sehr seichten Gruben des Halssch. an den Hinter- ecken macht diese Form auf den ersten Blick fast den Eindruck einer von Baudii verschiedenen Art. Thorictus grandicollis Germ. var. loricatoides n. var.: Kastanienbraun mit schwarzbraunen Fld. und hellerem Humeralhöcker oder fast ganz schwarzbraun, also Fär- bung von loricatus Peyr. Die Halsschildform ist jedoch von grandicollis, indem der Seitenrand gegen die Hinterecken nicht verbreitert abgeflacht und abgesetzt, sondern stark gerundet ver- engt ist. — 2 Ex. mit der Etiquette „Ullrich“ befanden sich unter den /oricatus des Wien. Hofmus. Wegen ihrer dunklen Färbung wird diese Varietät des grandicollis wohl öfter mit loricatus verwechselt worden sein. Thorictus grandicollis Germ. ist in den Nestern von Tetra- morium caespitum L. gefunden worden (Bittner, Griechenland, aus dem Wien. Hofmus sammt Ameise erhalten). Thorictus loricatus lebt bei Pheidole pallidula Nyl. (v. Oertzen, Griechenland, aus dem Wien. Hofmus. sammt Ameise erhalten). Thorictus pilosus Peyr. — Unter den Ex. des Wien. Hofmus. befindet sich ein sehr kleines, nur 2 mill. langes, 1.3 mill. breites Stück. Thorictus suleicollis Per. und Foreli Wasm. Beide Formen mit den schon früher (D. E. Z. 1895, 43) angegebenen Unterschieden fand ich auch unter den Th. seriesetosus (Reitter nec Fairm.) des Wien. Hofmus. Schon in der ovalen Körperform unterscheidet sich suleicollis (dessen Originalex. ich verglich) von dem scharf drei- eckigen Foreli. Dafs Fairmaire’s seriesetosus eine von beiden verschiedene Art sei, hätte ich allerdings ebenso wenig wie Reitter angenommen, ohne die ausdrückliche Versicherung Bedel’s, der das Originalex. kannte und mich auf die Unterschiede aufmerksam machte, die in Fairmaire’s Beschreibung nicht hervortraten. Den Thorictus pauciseta Wasm. mu[s ich aus den früher (l. c.) an- geführten Gründen für eine von Foreli verschiedene Art halten, bis Uebergänge bekannt werden. Auch in meinem „kritischen Ver- zeichnils* hatte ich ihn als Art und nicht als Varietät von Foreli aufgestellt (S. 219). or 244 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] Revision der Lomechusa-Gruppe. Von E. Wasmann S.J. (Exaeten bei Roermond, Holland). (Hierzu 2 Figuren am Schlufs der Arbeit.) Als Lomechusa-Gruppe bezeichne ich sämmtliche zu der Gattung Lomechusa im Sinne von Gravenhorst und Erichson gehörige Arten, deren gemeinschaftliche Merkmale sind: Corpus latum, parallelum, thorace ezcavato, lateri- bus elevatis, abdomine flavo-fasciculato et revoluto (auf- gerollt), Ligula brevis, lata, margine antico roltundato et paullo emarginalo. Durch die gelben Haarbüschel des Hinterleibes und die kurze, breite Zunge bekunden sich diese Thiere nicht blofs als gesetz- mälsige, sondern überdies als echte Ameisengäste, die von ihren Wirthen beleckt und gefüttert werden. Sie sind die einzigen zur Klasse der echten Gäste gehörigen Staphyliniden der aretischen Fauna und stehen auf einer hohen Stufe des echten Gastver- hältnisses. Ich theile die Lomechusa-Gruppe in drei Gattungen ein: Lomechusa Grv., Atemeles Dillw. und Xenodusa Wasm. 1. Lomechusa Grv.: Antennarum articulis 5—10 inter se valde solutis (sehr lose gegliedert), latitudine modice vel vix lon- gioribus, 119 praecedentibus duobus unitis aequali. Thoracis late- ribus elevatis valde incrassatis; thoracis sculptura duplici. Tibiae latae, apicem versus attenuatae, rectae. 2. Atemeles Dillw.: Antennarum articuis 5—10 inter se magis approzimatis (minder lose gegliedert), 4—10 latitudine haud longioribus, 11° praecedentibus duobus unitis longiore. Thoracis lateribus elevatis haud incrassatis; thoracis sculptura simplici. Tibiae angustiae, apicem versus haud attenuatae, rectae. 3. Xenodusa Wasm. (Krit. Verz. d. Myrmekoph., S. 205): Antennae pedesque pergraciles, antennarum articulis ommibus (ex- ceplo 2°) latitudine multoties longioribus, 11° praecedentibus duobus unitis breviore. Thoracis lateribus elevatis haud vel vix incrassatis; thoracis sculptura simpliei. Tibiae anguslae, apicem versus haud attenuatae, subcurvalae. v E. Wasmann: Revision der Lomechusa-Gruppe. 245 In biologischer Beziehung unterscheiden sich Lomechusa und Atemeles dadurch, dafs erstere einwirthig sind, d.h. jede Art macht ihre ganze Entwickelung nur bei einer einzigen nor- malen Wirthsameise, und zwar einer Formica-Art, durch (z.B. Lomechusa strumosa bei Formica sanguinea), während die Atemeles doppelwirthig sind, d.h. jede Art hat zwei normale Wirthsameisen aus zwei verschiedenen Gattungen (Myrmica und Formica), deren erstere nur den Käfer beherbergt und für meh- rere Atemeles-Arten gemeinsam sein kann (Myrmica scabrinodis, laevinodis, ruginodis, sulcinodis, rugulosa), während letztere die Larven von Atemeles erzieht und nur eine Atemeles-Art als normalen Gast hat (Formica fusca den At. emarginatus, F. rufibarbis den At. paradozus, F. rufa den At. pubi- collis). Ob die Xenodusa-Arten einwirthig oder doppelwirthig sind, ist noch nicht sicher festgestellt, wahrscheinlich ist letzteres der Fall, da sie in der Halsschildbildung mehr den Atemeles sich nähern und weit kleiner sind als die grofsen Ameisen der Gattung Camponotus, auf welche die bisherigen Fundortsangaben lauten; ich glaube, dafs ihre Wirthe: Myrmica (oder Aphaeno- gaster?) -Camponotus sind, wie für die Atemeles: Myrmica- Formica. : Die Gattungen Lomechusa und Atemeles sind paläark- tisch, Xenodusa nur nearktisch. Die systematische Verschie- denheit der drei Gattungen scheint jedoch nicht durch geo- graphische, sondern durch biologische Verhältnisse bestimmt zu werden. 1. Lomechusa Grav. Die Sculptur des Halsschildes ist bei allen Lomechusa eine doppelte, d.h. an den Seiten rauh gekörnt und völlig matt, auf der Scheibe glänzend und glatt zwischen den zerstreuten haar- tragenden Punkten, welche ihrerseits wiederum wichtige Merkmale für die Unterscheidung der Arten abgeben. Ferner erweist sich die Halsschildform bei dieser Gattung konstanter innerhalb der einzelnen Arten als bei den Afemeles, weshalb sie bei Lomechusa auch von gröfserem Werthe für die speeifische Unterscheidung der Arten ist. Der folgenden Tabelle liegt aufser meinem Sammlungs- Material auch dasjenige von Reitter, Eppelsheim und D. Sharp zu Grunde, denen ich meinen Dank für ihre Freundlichkeit aus- spreche, 246 E. Wasmann: Revision der Lomechusa- Gruppe. a b’ Körperform breit, bei ausgestrecktem Hinterleib höchstens drei- mal so lang als breit; Scheibe des Halssch. mit erhabenen haar- tragenden Punkten oder fast ganz glatt und unbehaart . . b ' Körperform sehr schmal und langgestreckt, bei ausgestrecktem Hinterleib reichlich viermal so lang als breit; Scheibe des Halssch. ziemlich dicht behaart, die haartragenden Punkte nicht erhabent." 7 MYARHTIER DSRSENam 97, IOTE, AUR OERERUHppeleh: (Radde, Fauna d. Caspigeb., 1886, p. 182). [Rothbraun, Kopf, Scheibe des Halssch. und Binde vor der Hinterleibsspitze schwärzlich; fast 6 mill. lang, kaum 1.5 mill. breit. Kopf grob chagrinirt und überdies deutlich und grob, aber seicht punktirt. Fühler ziemlich schlank, Glied 3 doppelt so lang als breit, viel länger als 2, 4 quadratisch, 5—10 all- mählich an Länge bedeutend abnehmend, so dafs die ersten fast doppelt so lang als breit, die letzten kaum länger als breit sind. Halssch. an den Hinterecken am breitesten, welche weniger nach hinten vortreten als bei sirumosa, die Seiten nach vorn allmäh- lich gerundet-verengt. — Kasbeck-Pals, Caspigebiet, Leder 1879! — Wirthsameisenart nicht genannt.] .Gröfsere Arten (5—6 mill. lang); die Hinterschenkel schmaler und von der Basis bis zur Spitze gleichbret . . .... dd Sehr kleine Arten (4 mill. lang, nur von der Grölse des Atemeles emarginatus); die Hinterschenkel verhältnilsmälsig sehr breit und gegen die Spitze deutlich verdickt . . . NEN SORT Halssch. quer trapezförmig, die Scheibe Be spiegelglatt, nur sehr vereinzelt punktirt, die haartragenden Punkte nicht erhaben. Färbung ganz gelbrotb oder mit hell rothbraunem Halssch. Fühlerglied 3 viel länger als 2 . . . minor Rttr. (Hor. Soon Ent, Rosh 1887, 210). [4 mill. lang, 1.5 mill. breit. Kopf grob chagrinirt und überdies undeutlich grob punktirt, matt, der übrige Körper auf der Ober- seite stark glänzend. Glied 2 der Fühler sehr kurz, 3 doppelt so lang als 2, etwas länger als breit, schwach kegelförmig, 4 so lang als breit, kürzer als 3, 5—10 wenig länger als breit, unter sich fast gleichlang. Die Seiten des Halssch. von den Hinter- ecken bis zu den Vorderecken fast geradlinig verengt, deutlich schmäler als die Fld., mit tiefen, langen Seiteneindrücken. — N.O. Tibet, Hochland am See Kukhu-Nor (10500— 12000 Fuls), Przewalski! (1884); Nordmongolei, Shangai, Leder! (1892). — Wirthsameise nicht genannt.] E. Wasmann: Revision der Lomechusa-Gruppe. 247 e' Halssch. vollkommen halbkreisförmig, die Scheibe mit erhabenen, haartragenden Punkten besetzt. Färbung rothbraun, mit dunk- lerem Halssch. und schwarzem Kopf. Fühlerglied 3 nicht länger als 2. . . amurensis Wasm. n.sp.!) (Abbildung s. S. 256). - [Amill. lang, 1.6 mill. breit. Kopf chagrinirt, matt, der übrige Körper mälsig glänzend. Die Fühler schlank, sehr lose ge- gliedert, daher trotz der Kürze der einzelnen Glieder ziemlich lang; Glied 2 und 3 sehr kurz, knotenförmig, 3 eher noch etwas kürzer als 2, 4 ein wenig länger und breiter als 3, kurz becher- förmig, 5—9 deutlich länger als breit, allmählich etwas kürzer werdend, die ersteren mehr eylindrisch, die letzteren becher- förmig. Halssch. an der Basis ein wenig breiter als die Fld., von den Hinterecken nach vorn in starkem Bogen gerundet- verengt, die Hinterecken stumpf rechtwinklig; Seiteneindrücke des Halssch. tief und lang, braunschwarz, Scheibe rothbraun, lang und mittelmäfsig dicht gelb behaart, die haartragenden Punkte deutlich gekörnt (erhaben). Fld. dicht und ziemlich grob punktirt und dicht gelb behaart, daher fast matt. Die gelben Haarbüschel an den Seiten der 3 ersten Hinterleibsringe stark entwickelt, die Hinterleibsringe völlig glatt und unpunktirt. — Amurland, 1 Ex. aus der Sammlung von Dr. David Sharp, ohne nähere Fundortsangabe.] d Kopf chagrinirt, nicht deutlich punktirt. Glied 3 der Fühler deut- lich länger als breit, Halssch. nur nach vorne verengt . . e 1) Nahe verwandt mit dieser Art ist Lomechusa inflata Zett. (Ins. Lapp. I, 95), die mir leider nicht vorlag, weshalb ich es nicht wage, sie in die Tabelle einzureihen. Es ist ohne Zweifel eine echte Lomechusa, da ıhr Halsschildrand noch stärker verdickt sein soll als bei strumosa. Nach Erichson (Gen. et Spec. Staph. 205) ist sie kaum halb so grols als L. strumosa, rothbraun, mit helleren Fühlern, Fld. und Beinen. Kopf schwarz, glatt, Halssch. pechbraun, mit gelbbraunem Seitenrand, Hinterecken rechtwinklig und schwach vortretend. Bei „Formica rufa“, Wittargi, Lapp- land, Zetterstedt! Von L. amurensis unterscheidet sie die Fühlerbildung, da bei ‚inflata das zweite Glied sehr kurz, das dritte länger sein soll; ferner palst die Beschreibung des Thorax „totus parce et obsoletissime punclatus“ durchaus nicht auf amurensis. Von L.teres Epp. und minor Ritr. ist sie nach der Beschreibung noch mehr verschieden als von amurensis. Es würde ohnehin gewagt sein, die Beschrei- bung einer lappländischen Lomechusa, selbst in dem Falle, dafs die Beschreibung keine Abweichung angäbe, ohne Weiteres auf eine Art aus dem Amurgebiet zu beziehen. ; 248 E. Wasmann: Revision der Lomechusa-Gruppe. d’ Kopf chagrinirt und überdies grob punktirt. Glied 3 der Fühler nicht länger als breit, Halssch. auch nach hinten gerundet- verenots. & haikuraltiöh- ea, era ron ea Wasın a. sp: [Von der Gröfse der grölseren Ex. von L. strumosa, 6 mill. lang und etwas über 2 mill. breit, etwas heller braunroth, das Halssch. nur wenig dunkler als die Fld. Durch den deutlich und grob, aber seicht punktirten Kopf, die Fühlerbildung und die Halsschildform von strumosa verschieden '). Die Fühler sind noch vollkommener perlschnurförmig als bei strumosa, indem Glied 5—10 kaum länger als breit, sehr kurz becher- förmig, fast kugelförmig sind; Glied 4 deutlich quer. Halssch. ganz verschieden von strumosa, bei derselben Breite länger und deshalb nur 14mal so breit als lang, die Seiten auch nach hinten gerundet-verengt (was bei keiner anderen Lomechusa der Fall ist), daher die gröfste Breite nicht an den Hinterecken, sondern etwas hinter der Mitte; der Seitenrand ist stärker verdickt und gröber gekörnt als bei strumosa, die stumpfen Hinterecken sind stärker herabgebogen; die Scheibe ist mit erhabenen, haar- tragenden Punkten ziemlich weitläufig besetzt. Die Hinter- schenkel sind etwas dicker und stärker gebogen als bei siru- mosa. d‘ wie bei sirumosa, mit kurzem Haarbüschel an der Innenseite des 3. und 4. Fühlergliedes. — Nordmongolei, Shangai, Leder! 1892. — Wirthsameise nicht genannt, wahrscheinlich Formica sanguinea Litr.] e Kopf grob chagrinirt, Fühler schlanker, Glied 4 etwas länger als breit, 5—10 um die Hälfte oder mehr länger als breit, eylindrisch; Halssch. quer rechteckig, mehr als doppelt so breit als’ lang, ur. .c u en er ne Tsrbarvcn (MotischJayVesmE (Krit. Verz. S. 205). [Etwas kleiner als L. strumosa, kaum 5 mill. lang, aber 2 mill. breit, gleichmälsig rothbraun, Halssch. breiter als bei sfrumosa, Seiten schwächer gerundet-verengt, fast parallel, Scheibe viel dichter und länger gelb behaart. — Sibirien, Daurien. Nach typ. Ex. Motschulsky’s aus Faust’s Sammlung (Coll. Eppelsh., Skalitzky, Wasmann). — Wirthsameise F. sanguinea Ltr. ?).] 1) 7 Ex. aus den Sammlungen von Reitter und Eppelsheim lagen mir vor. 2) Formica „rufa minor“ Motsch. läfst sich wohl. nur auf F. sanguinea beziehen. Vgl. Wasmann, Beiträge z. Lebensweise d. Gattungen Atemeles und Lomechusa, 8. 18 (262), Anm. 2. E. Wasmann: Revision der Lomechusa- Gruppe. 249 e' Kopf fein chagrinirt !), Fühler dicker, Glied 4 nicht länger als breit, 5—10 wenig länger als breit, becherförmig; Hals- schild nicht ganz doppelt so breit als lang, mehr halbreis- FO ee ren erunosahE. (Ent. Syst. I, II, 525). [54—64 mill. lang, 2—24 mill. breit, Halssch. dunkler roth- braun als die Fld., oder braun, Kopf schwärzlich; Halssch. nur spärlich und kurz gelb behaart; die haartragenden Punkte der Scheibe deutlich erhaben, diese dadurch uneben. — Europa; ob auch Nord- und Mittelasien??) — Normale Wirths- ameise Formica sanguinea Ltr. (mit oder ohne Hilfs- ameisen °)).] Bei den caucasischen Ex. sind die haartragenden Punkte der Scheibe des Halssch. nicht erhaben, die Scheibe dadurch glatter. und glänzender, die Hinterecken sind stumpfer, und die Grölse bleibt meist etwas unter unserer europäischen Form (5—54 mill.) . . . . . var. caucasica Wasm. nov. var. [Wirthsameise ebenfalls F. sanguinea Ltr., Leder! Caucasus.] %. Xenodusa Wasm. Die sehr schlanken Fühler und Beine unterscheiden diese Gattung hinreichend von Lomechusa und Atemeles. Die Fühler sind lang borstenförmig, sämmtliche Glieder, mit Ausnahme des zweiten (oder zweiten bis vierten), viel länger als breit, jedes der- selben lang kegelförmig (gegen die Spitze verdickt). Die Schienen sind sehr lang und dünn, schwach gebogen. Die Sculptur des Halssch. ist einfach, d.h. an den Seiten und auf der Scheibe nicht wesentlich verschieden (die Seiten nur etwas matter), die aufgebogenen Seitenränder gar nicht (X. cava, reflera, montana) oder doch nur schwach verdickt (Sharpi). Die Punktirung des Halssch. ist deutlicher und rauher als bei Atemeles, fein reib- eisenartig; das Halssch. ist gleichmälsiger und tiefer ausgehöhlt, 1) Der Eindruck der Stirn zwischen den Fühlern ist bei allen Lomechusen glatt; die Unterschiede beziehen sich also stets auf die Seulptur der übrigen Oberseite des Kopfes. ?) Die von Przewalski im Hochland von N. O. Tibet gefun- denen Ex, (Reitter, in Hor. Soc. Ent. Ross. XXI, 1887, p. 203), in der Sammlung von Semenow’s in Petersburg, gehören, wie auch Reitter vermuthet, wahrscheinlich zu mongolica Wasm., nicht zu strumosa F. 3) Siehe Krit. Verz. S. 61. 250 E. Wasmann: Revision der Lomechusa-Gruppe. ferner sind die Seiteneindrücke näher an die Vorderecken gerückt, bei Atemeles dagegen näher der Mitte der Halsschildseiten. Die folgenden Arten lagen mir durch die Freundlichkeit der Herren E. A. Schwarz, Theo Pergande, Dr. D. Sharp und L. Ganglbauer vor. a Halssch. an der Basis so breit oder noch etwas breiter als die Fld., die Seitenränder breit aufgebogen und gar nicht ver- dickt; Fühlerglied 3 doppelt so lang als 2, 3—10 fast gleich- lang; Halsschildgrübchen sehr seicht . . . . .». 2... b b Halssch. nur kurz und fein gelb behaart, fettglänzend, blofs der Seitenrand matt; Hinterleib oben sehr fein, aber deutlich, zerstreut PUunktrt ame oe u ee a ce Halssch. doppelt so breit als lang, mit stärker aufgebogenen und deutlich ausgebuchteten Seiten . . . . cava Leconte (Lomechusa cava Lec., New Speec. N. A. Col. I, 1863, p. 30). [Rothbraun, Stirneindruck nur die vordere Hälfte des Kopfes einnehmend; Fühlerglied 3—10 mehr als dreimal so lang als breit, jedes derselben gegen die Spitze nur sehr wenig ver- dickt, fast stabförmig; Endglied deutlich kürzer als die zwei vorletzten zusammen. Halsschildseiten (bei Oberansicht) vor den Hinterecken ausgeschweift, gegen die Mitte nochmals erweitert und dann erst gerundet-verengt, daher vor der Mitte ebenso oder fast ebenso breit als an der Basis. 5—5.5 mill. Massachusetts, Pennsylvania, Illinois, Jowa, Michigan ete. — Bei Camponotus pennsylvanicus Deg. und pictus For.] ce Halssch. mehr als doppelt so breit als lang, mit schwächer aufgebogenen und fast geraden Seiten: cava Lee. var. reflexa Walk.!) (Lomechusa refleza Walk., Natur. Vancouv. II, 1866, p. 317). [Etwas gröfser (fast 6 mill.) und heller braun; das Halssch. ist bedeutend breiter, etwas breiter als die Fld., und zeigt bei Oberansicht gerade, parallele Seitenränder ohne Ausbuchtung zwischen Mitte und Hinterecken, also quer rechteckige Hals- schildform. Die X. reflexa verhält sich zu X. cava wie !) Fauvel (Rev. d’Ent. 1395, p. 8) setzt Xenodusa cava Lee. einfach hin = reflera Walk. Ich kann mich auf Grund der von mir verglichenen Typen dieser Ansicht nicht ganz anschlielsen, b - E. Wasmann: Revision der Lomechusa- Gruppe. 251 die var. laticollis Wasm. zu Atemeles paradozus Grv. Für speeifisch wage ich deshalb diese Unterschiede nicht an- zusehen. ] Halssch. lang und dicht gelb behaart, deshalb matt; Hinterleib oben nicht deutlich punktirt, ganz glatt . . . montana Cas. (Lomechusa montana Cas., Bull. Calif. Ace. Sc. I, 1886, p. 157). [Gelbbraun, Stirneindruck fast die ganze Oberseite des Kopfes einnehmend. Fühlerglied 3—10 nur 23mal so lang als breit, die einzelnen Glieder gegen die Spitze stark verdickt; Endglied deutlich kürzer als die zwei vorletzten zusammen. Halsschild- seiten bei Oberansicht von den Hinterecken nach vorn gleich- mälsig gerundet-verengt, Halssch. daher fast halbkreisförmig, an der Basis am breitesten. 5 mill. Californien. — Bei Cam- ponotus laevigatus Sm.] Zu X. montana Cas., nicht zu cava Lec., gehört die folgende Var.: Halssch. noch länger gelb behaart, Hinterecken nach hinten spitzer vorgezogen . . . montana Üas. var. hirsuta Wasm. (Atemeles cavus Lec. var. hirsutus Wasm., D. E. Z. 1893, 102) }). [Gelbbraun, in der Halsschildform an X. cava sich annähernd, indem die Seiten vor den Hinterecken etwas ausgeschweift sind; durch die nach hinten weiter vorgezogenen, spitzeren Hinter- ecken von montana und cava abweichend. Da die übrigen Merkmale jedoch mit montana übereinstimmen und die Hals- schildform bei der XNenodusa ähnlich zu variiren scheint wie bei den Atemeles, darf man auf diesen Unterschied wohl keine neue Art gründen. — Suffrian 1867. Wiener Hofmuseum. Ein Exemplar. Nähere Fundortsangaben fehlen.] Halssch. an der Basis deutlich schmäler als die Fld., die Seiten- ränder schmal aufgebogen und deutlich verdickt; Fühlerglied 3 nicht länger als 2, 5—5 an Länge bedeutend zunehmend, 5—10 fast gleichlang; Halsschildgrübcehen tief: Sharpi Wasm. n.sp. (Abbildung s. S. 256). [Rothbraun, die drei letzten Hinterleibssegmente schwärzlich. Kopf matt, mit engem, aber tiefem Stirneindruck, deutlich und I) X. montana Cas. war mir bei der damaligen Beschreibung - der var. hirsuta noch unbekannt. Ich habe das typische Ex. des Wiener Hofmuseums jetzt auch mit montana Cas. verglichen und dadurch obige Synonymie festgestellt. 252 E. Wasmann: Revision der Lomechusa- Gruppe. ziemlich grob punktirt. Fühler schlank, den Hinterrand der Fld. erreichend, mit der gröfsten Breite im ersten Drittel; Glied 1 dick keulenförmig, 2 und 3 schmal, unter sich gleich- lang, deutlich länger als breit, verkehrt kegelförmig; 4 wenig länger, aber viel breiter als 3, kaum länger als breit, dreieckig; d etwas breiter und um die Hälfte länger als 4, 5—10 an Länge kaum zunehmend, dagegen an Breite bedeutend abneh- mend, so dafs die ersten lang dreieckig, die letzten lang kegel- förmig, fast stabförmig sind; 11 sehr schlank, nur wenig kürzer als 9 und 10 zusammen. Halssch. schwach glänzend, mit dunk- lerer, brauner Scheibe, sehr dicht und ziemlich grob reibeisen- artig punktirt, dicht gelb behaart; die Form des Halssch. an At. paradozus erinnernd, trapezförmig, um die Hälfte breiter als lang, mit nach hinten divergirenden, vor den Hinterecken schwach ausgebuchteten Seiten und stumpf rechtwinkligen Hinter- ecken; nahe den Vorderecken ein tiefes, aber schmales, strich- förmiges Halsschildgrübchen. Fld. deutlich breiter als das Hals- schild, weitläufig und ziemlich fein punktirt, glänzend, gelb behaart. Hinterleib spiegelglatt, mit stark entwickelten, gelben Haarbüscheln am Rande der drei ersten Segmente. Unterseite des Hinterleibes fein chagrinirt, mit langen schwarzen Borsten besetzt, in weiterer Ausdehnung schwärzlich als die Oberseite. 5 mill. — Etwas kürzer und bedeutend schmaler als X. cava, durch die Form des Halssch., die nur schmal aufgebogenen Seiten desselben und die kaum gebogenen Schienen an Atemeles sich nähernd, durch den deutlich, wenngleich schwach ver- dickten, aufgebogenen Seitenrand des Halssch. an Lomechusa erinnernd. — Von Flohr in gröfserer Anzahl bei Camponotus auricomus Rog. (Rasse von C. sener Sm.) zu Cuernavaca, 7000 Fuls, Mexico, August 1889 entdeckt. Ich benenne die schöne Art zu Ehren des um die Staphylinenfauna von Mexico und Centralamerika hochverdienten Dr. David Sharp, von dem mir 4 Ex. zur Ansicht gesandt wurden.] Ueber Lomechusa australis Montrouzier aus Neucaledonien (Ann. Soc. Ent. Fr. (3) VIII, 1860, p. 259) konnte ich mir kein Urtbeil bilden, da Angaben über Form des Halssch. und Hinter- leibsbüschel in der Beschreibung fehlen. Falls diese Art über- haupt in die Lomechusa-Gruppe gehört — was mir sehr zweifel- haft erscheint —, so ist sie wegen der verkehrt kegelförmigen. Fühlerglieder jedenfalls zu XNenodusa zu stellen, ae E. Wasmunn: Revision der Lomechusa-Gruppe. 253 3. Atemeles Dillw. Die Sculptur des Halsschilds ist stets einfach wie bei Xenodusa, aber bedeutend feiner, indem die Scheibe bis an den relativ schwach aufgebögenen Seitenrand fein chagrinirt und ziemlich dicht und fein, mehr oder minder deutlich punk- tirt ist. Zu der von mir in der D. E. Z. 1837, S. 106, gegebenen Tabelle sind mehrfache Zusätze nöthig geworden. Da dieselben eine Aen- derung der Buchstaben der Tabelle erfordern würden, gebe ich hier eine neue Tabelle an Stelle der früheren. a Drittes Fühlerglied nur 13mal so lang als das zweite. Thorax an den Hinterecken bedeutend breiter als in der Mitte, mit stark divergirenden Seiten und spitzen Hinter- MELET 2 ARTE ne ae: Pr a Drittes Fühlerglied mindestens doppelt so lang als das zweite. Thorax an den Hinterecken nur wenig oder kaum breiter als in der Mitte, mit nur schwach divergirenden Seiten und minder spitzen Hinterecken. Halsschildgraben stets vorhanden (aufser bei der var. obsoleticollis des paradozus) . . . . ce b Halsschildseiten flach ausgehöhlt, ohne Gruben (nur bei der var. foveicollis des emarginatus mit kleinem Grübchen). Oberseite des Hinterleibs unpunktirt. 4 mill. Europa. — Wirthsameisen siehe Krit. Verz. S. 64: emarginatus Payk. (Mon. Staph. 56). b! Seitenrand des Halssch. allmählich in seichtem Bogen aus- gebuchtet. Grübchen fehlend. Scheibe nur sehr kurz be- haart. Färbung heller oder dunkler rothbraun, Halssch. oft dunkler als die Fld.: Typische Form von emarginatus. b? Seitenrand des Halssch. winklig ausgeschnitten: var. angulicollis Wasm. (D. E.Z. 1337, 104). b3 Seitenrand des Halssch. völlig geradlinig: var. recticollis Wasm. (l. c.). b* Halsschildseiten mit deutlich eingestochenen Grübchen: var. foveicollis Wasm. (|. c.). b5 Scheibe des Halssch. dicht und lang gelb behaart, daher matt: var. hirticollis Wasm. (]. e. 105). b$ Halssch. schwarzbraun, Fld. gelbbraun: var. nigricollis Kr. (Ins. Deutschl. II, 117). 254 E. Wasmann: Revision der Lomechusa - Gruppe. b’ Halsschildseiten mit einer tiefen Grube. Oberseite des Hinter- leibs fein, nicht sehr dicht punktirt. 5 mill. Japan: sinuatus Sharp !) (Staph. Jap. 1888, S. 283 (12). [„Rufula, capite, thorace (lateribus exrceptis), abdomine er parte pecloreque nigris; thorace punctulato, utrinque foveolato, lateribus valde emarginatis, basi in medio longe lateque lobato.“ Die Halsschildseiten sind noch „excentrischer“ gebildet als bei emarginatus und der Hinterrand in der Mitte stärker vorgezogen. — Chiuzenji. 1 Ex., 21. VIII., 1881. Bei Myr- mica, Lewis! ] ce Kleinere Arten (3.5—4.5 mill.). Oberseite des Hinterleibs ziem- lich dicht punktirt, Unterseite desselben (aulser den schwarzen abstehenden Borsten) dicht und lang anliegend gelb behaart, daher gelolich seidenschimmernd. Halssch. nicht oder nur äufserst kurz und fein gelb behaart, nur undeutlich punktirt . . . d ce’ Gröfsere Art (5 mill.). Oberseite des Hinterleibs zerstreut punk- tirt, Unterseite desselben (aufser den schwarzen abstehenden Borsten) sehr spärlich und kurz gelb behaart, daher nicht gelb- lich schimmernd. Halssch. mit kurzen gelben Härchen deutlich besetzt, deutlich seicht punktirt. Europa. — Wirthsameisen siehe Krit. Verz. S. 63: pubicollis Bris. (Ann. S. E. Fr. 1860, 346). inflatus Kr. (B. E. Z. 1861, 412). c! Färbung dunkel rothbraun mit pechbrauner Scheibe des Hals- schilds und schwärzlicher Binde vor der Hinterleibsspitze. Seiten des Halssch. mäfsig aufgebogen, der vorgezogene Hin- terrand in der Mitte abgestutzt oder schwach eingedrückt: Typische Form von pubicollis. c? Färbung wie bei der Normalform. Seiten des Halssch. stärker aufgebogen, der Hinterrand in der Mitte gerundet. Deutschland: var. flezicollis Wasm. (D.E.Z. 1887, 101). c? Färbung und Halsschildseiten wie bei der Normalform, der Hinterrand jedoch in der Mitte mehr oder minder tief einge- schnitten. Schweden, Norwegen. Bei Myrmica sulcinodis Nyl.: var. excisus Thoms. (Atem. exc. Thoms., Op. Ent. 1V, 371). (Atem. pubicollis var. ercisus Wasm., D. E. Z. 1894, 284). 1) Das einzige Ex. (in der Sammlung von G. Lewis) lag mir leider nicht vor. Doch erhielt ich von Lewis Auskunft über die Länge des 3. Fühlergliedes und die Punktirung der Oberseite des Hinterleibs. E. Wasmann: Revision der Lomechusa-Gruppe. 259 c* Ganz hellrothbraun, nur mit dunkler Binde vor der Hinter- leibsspitze. Halsschildbildung wie bei der Normalform. Vogesen, bei Formica sanguinea; Paris, bei „Hyrmica rubra“ !): var. Foreli Wasm. (D. E. Z. 1892, 351). (Lomechusa refleza Chevrol. i.1. [nec Walk.].) d Drittes Fühlerglied nur doppelt so lang als das zweite. Hals- schildgruben nur mälsig tief, Hinterecken nicht völlig recht- winklig, sondern etwas spitz. Oberseite des Hinterleibs mälsig dicht und mäfsig fein punktirt. 4—4.5 mill. Europa. — Wirths- ameisen siehe Krit. Verz., S. 64: paradozus Grv. (Mon. Micropt. 1806, 180). d! Thorax mäfsig breit, nicht ganz doppelt so breit als lang, mit schwach ausgebuchteten, kaum divergirenden Seiten und schwach vortretenden Hintereeken. Färbung ziemlich hell rothbraun ?), mit dunkler Binde vor der Hinterleibsspitze; Thorax nicht dunkler. . Typische Form von paradozus. d? Etwas gröfser, Thorax breiter, reichlich doppelt so breit als lang; Färbung wie bei der Normalform. Holland: var. laticollis Wasm. (D. E. Z. 1887, 101). d3 Halssch. schmäler als bei der Normalform, fast nur um die Hälfte breiter als lang, mit geraden, schwach divergirenden Seiten. Holland . . . . . var. rhombicollis Wasm. (Beitr. z. Dede Atem. u. Lom. 1888, 266 [22]). d* Halsschildseiten stärker ausgebuchtet, Hinterecken spitzer und weiter vortretend. Deutschland: var. acuticollis Wasm. (D. E. Z. 1887, 102). d? Halssch. ohne deutliche Grübehen. Holland: var. obsoleticollis Wasm. (|. c.). d$ use pechbraun, Seitenränder stärker divergirend. Holland: var. picicollis Wasm. (Krit. Verz. S. 205). d’ Drittes Fühlerglied fast dreimal so lang als das zweite. Kleinste Art, nur 3% mill. Halsschildgruben sehr tief und scharf, Hinter- ecken völlig rechtwinklig. Oberseite des Hinterleibs sehr dicht und sehr fein punktirt. Färbung rothbraun mit pechbrauner 1) Aus Chevrolat’s Sammlung lag mir ein Ex. mit obiger Fundortsangabe vor, welches als „L. reflexa Chevr. Type“ be- zeichnet ist. (In colleet. D. Sharp.) 2) Die dunklere Färbung des Kopfes erwähne ich nicht, weil bei allen Atemeles gleichmälsig vorhanden. 256 E. Wasmann: Revision der Lomechusa- Gruppe. Scheibe des Halsschilds und Binde vor der Hinterleibsspitze. Spänlensmaohk guet Ablage bifoveolatus Bris. (Ann. S. E. Fr. 1860, 345; vergl. auch D. E. Z. 1887, 103). Atemeles siculus Rottbg. (D. E. Z. 1870, 24) ist auch als Var. zu paradozus gehörig, Da ich ihn nicht sah, kann ich ihn nicht einreihen. Mit der var. rhombicollis, mit welcher Fauvel (Rev. d’Ent. 1895, S. 8) ihn zusammenzieht, ist er nicht identisch (wegen der ausgebuchteten Seiten des Halssch.). In der Färbung gleicht er der var. picicollis, deren Zusam- menziehung mit der var. rhombicollis durch Fauvel (l. e.) nicht zutrifft. Peicicollis steht durch dunklere Färbung und dichtere Punktirung dem bifoveolatus Bris. am nächsten, nähert sich andererseits durch die stärker divergirenden Hals- schildseiten dem emaryinatus Payk. Zum Schlusse werden hier die vergrölserten Abbildungen von den neu beschriebenen Arten Lomechusa amurensis (links) und Xenodusa Sharpi (rechts) gegeben: [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] 257 Beriehtigungen und sonstige Bemerkungen zu den Katalogen der Käfer Europas und Sibiriens. Von A. Schultze in Detmold. Ceuthorrhynchidius effrons Faust (D. Ent. Z. 1889, p. 157) vom Alka-Kul ist gleich Ceuthorrhynchus flavitarsis Reitter (D. Ent. Z. 1890, p. 163) vom Araxes, und mit dem in den Sammlungen vielfach verbreiteten Ceuthorrhynchidius Rinderae Mora- vitz, Becker in litt. von Astrachan identisch. Hr. Faust hatte die Güte, mir seine Type des e/frons vorzulegen; diesem gebührt die Priorität, Ceuth. caucasicus Kirsch ist unter die sibirischen Arten aufzunehmen. Hr. Faust zeigte mir Stücke aus fast ganz Sibirien südlich des 53. Breitegrades. .Diese weit verbreitete Art wird zweifellos mit dem sehr wenig bekannten humeralis Gyll. und dem wohl verschollenen azillaris Boh. verwechselt. Ceuth. abchasicus Faust und Steveni Boh. gehören nach ihren einfachen, d. h. vor der Spitze des Aulsenrandes nicht aus- geschnittenen oder abgeschrägten Schienen, nicht zur Thamicolus- Gruppe. Die erstere Art würde bei abbreviatulus einzureihen sein, wobei ich vorschlage, dem abchasicus, als dem bei weitem gröfsten Vertreter der ganzen Gattung die erste Stelle unter den Ceuthor- rhynchus in spec. einzuräumen. Ceuth. Steveni gehört zu albovit- tatus Germ. Ceuth. carinicollis Br. und azillaris sind aus dem europäi- schen Katalog zu streichen; die Angabe, dafs erstere Art in Spa- nien und Frankreich, letztere in Griechenland vorkommen soll, be- ruht sicher auf einer Verwechslung. Erstere ist bisher nur aus Syrien bekannt (Bris. ’Ab. tom. V, 437), die Heimath der letzteren ist nach Boheman’s Angabe Daurien. Ceuth. nubeculosus Gyll. Diese dem C. pubicollis Gyll. sehr ähnliche Art ist im sibirischen Katalog von Heyden durch Cursivschrift zwar auch als europäische Art gekennzeichnet; ich möchte dies jedoch hier nochmals ausdrücklich hervorheben, da mir zur Ansicht schon viele kaukasische Stücke dieser Art vorgelegt worden sind, die man mit pubicollis verwechselt hatte. Ceuth. decoratus Gyll. (Patria: Tauria) Mir liegt ein kaukasisches Stück aus der Leder’schen Ausbeute vor, auf welches Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft II. 17 258 A. Schultze: Berichtigungen und sonstige Bemerkungen etc. die Gyllenhal’sche Beschreibung des decoratus (Schönh. tom. IV, p. 524) vollkommen palst, weshalb ich die Art hiermit wieder her- stelle. Der Käfer ist kaum mehr als halb so grols wie signatus Gyll., hat in der Zeichnung viel Uebereinstimmung mit dieser Art, aber röthlichgelbe Schienen und gehört nach der Bildung der letzte- ren ebenfalls zur Thamiocolus-Gruppe, deren kleinster Vertreter er ist. Ceuth. Kraatzi Bris., virgatus Gyll., nubilosus Gyll., Maschelli Hochhut und vilis Gyll. gehören nach ihrer Schienen- bildung in die Thamiocolus-Gruppe. Letztere, bisher nur aus der Krim bekannte Art ist von Hrn. Ganglbauer auch bei Wochein in Krain gesammelt. Ceuth.italicus Bris. ist nach mir vorliegenden Stücken (Des- brochers) auch bei Dijon in Frankreich gesammelt. Ceuth. granipennis Weise (D. Ent. Z. 1883, p. 326) ist gleich viridipennis Bris. (L’Ab., tom. V, 1868—69, p. 447). Das vor mir liegende, von beiden Autoren revidirte Material läfst keinen Zweifel an der Identität beider Arten aufkommen. Aus Weise’s Schlufsbemerkung zum Ceuth. chalybaeus Germ. (D. Ent. Z. 1883, p. 326) — „dieser Art (also chalybaeus) soll Ceuthorrh. viridipennis, Abeille V, 427 aus Aix ähnlich sein“ — geht übrigens hervor, dafs Hrn. Weise der Brisout’sche viridipennis damals noch un- bekannt war. Ceuth. Herbsti Faust aus Südrufsland (mit langer Skutellar- makel) ist zwischen macula-alba Herbst und marginatus Payk. einzu- schalten. - Ceuth. volgensis Faust ist nach der mir vom Autor gütigst vorgelegten Type —= macula-alba Herbst, mithin — im Ein- verständnifs mit dem Herrn Autor — in beiden Katalogen zu streichen. Ceuth. gratiosus Bris. Diese, dem erucifer Oliv. in Grölse, Gestalt und Zeichnung sehr ähnliche, aber durch die lang und spitz ausgezogene Bezahnung der Schenkel ausgezeichnete Art, ist hinter der letzteren einzuschalten. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] 259 Beitrag zur Kenntnils der Ceuthorrhynchus- Arten mit gekörnelten Schulterhöckern. Von A. Schultze in Detmold. Zu dieser Gruppe rechnen wir bis jetzt 4 Arten, welche aulser dem gemeinschaftlichen Merkmale gekörnelter Schulterecken sonst weder durch Habitus, noch Schuppenbekleidung verwandtschaftliche Beziehungen zu einander haben. Es sind diese: Ceuth. caucasicus Kirsch, humeralis Gyll., carinicollis Bris. und azillaris Bohem. 1. Ceuth. caucasicus Kirsch. Leder (Beiträge z. Kenntn. d. kauk. Käferf., Brünn 1878, p. 302) ist die weitverbreitetste und auch wohl bekannteste Art und a. a. O. vorzüglich beschrieben. Der Käfer zeigt habituell viel Aehnlichkeit mit quadridens, hat aber weit schärfer hervortretende Halsschildhöcker, ist oben sehr dicht mit graubraunen und auf den abwechselnden Spatien der Flügeldecken streifig mit dunkleren Schuppen bedeckt. Besonders charakteristisch für diese Art ist die auf dem vorderen Drittel der Flügeldecken in schräger Richtung direkt gegen den Schulterhöcker verlaufende, zugespitzte weilse Binde, die jedoch nicht selten rudi- mentär nur durch ein weilses Fleckchen angedeutet ist. Wenn Kirsch mit Bezug hierauf bemerkt, dals die Art dem arcuatus Herbst ähnlich sei, so beruht ein Unterschied zwischen beiden doch darin, dals sich bei letzterer Art diese Binde nicht gerade, sondern im Bogen von unten herauf dem Schulterhöcker nähert. Hr. Faust hatte die Güte, mir sein gesammtes Material zur Ansicht vorzulegen. Es befanden sich darunter Stücke aus Teniet- el-Had in Algerien als humeralis (Bedel) und azillaris (Desbrochers), sodann Stücke aus der Gegend von Kiew, Samara, Kasan, Irkutsk und aus Turkestan (Hauser). Die Art verbreitet sich mithin, so- weit bekannt, über den grölsten Theil des paläarktischen Gebiets, und während sie im Westen an die Südseite des Mittelmeerbeckens gebunden zu sein scheint, geht dieselbe im Osten nördlich bis zum 59. Breitengrad hinaus. 2. Ceuth. humeralis Gyll. Der Autor beschreibt seine Art klar und deutlich, so dafs eine Verwechslung mit einer anderen Art ausgeschlossen bleibt. Der Käfer erinnert sehr an rapae Gyll., mit dem er Grölse, Gestalt und die zarte, gleichmälsig gelbgraue Beschuppung der Oberseite gemeinsam hat, ebenso auch an Duvali Bris. durch den gemeinschaftlichen Halbkreis stark hervortretender NZ 260 A. Schultze: Beitrag zur Kenntnifs etc. Höckerchen vor der Spitze der Flügeldecken. Die Schulterhöcker- chen beginnen schon auf dem 7. Zwischenraum und verdichten sich auf der Schulter selbst zu einer engstehenden Gruppe. Die Klauen sind wie die der vorhergehenden Art an der Basis gezähnt. Ich habe nur ein Stück aus der Leder’schen Ausbeute im Kaukasus gesehen, und da selbst dem besten Kenner der russisch- asiatischen Rüfslerfauna, Hrn. Faust, der Käfer bisher unbekannt geblieben war, so scheint mir die Art noch wenig bekannt und verbreitet zu sein. 3. Ceuth. carinicollis Bris. Die Art gehört der schmalen Gestalt und der Beschuppung nach zur Nanus-Gruppe. Der Rüssel ist an der Spitze röthlich. Die ganze Ober- und Unterseite ist dicht gedrängt mit runden und lanzettförmigen, rein weilsen Schuppen bedeckt. Das Halsschild hat beiderseits eine sehr breite, feine kielförmige Erhabenheit, ist vor der Spitze scharf eingezogen, mit breit abgesetztem und oben steil aufgerichtetem Vorderrand. Die Flügeldecken zeigen vor und hinter der kaum schwieligen Spitze eine 3- bis 4fache bis zur Naht und zum Spitzenrand reichende Querreihe schwarzer spitzer Höckerchen und eine Gruppe eben solcher auf den stark hervortretenden Schultern. Fufsklauen ein- fach. Der Reitter’sche Katalog giebt als Vaterland Frankreich und Spanien an. Ich möchte diese Angabe bis zur weiteren Bestätigung bezweifeln. Charles Brisout beschreibt seine Art nach syrischen Stücken; auch mir sind nur solehe bekannt (Wiener Hof-Museum). 4. Ceuth. azillaris Bohem.!). Diese nach Boheman aus Daurien stammende Art ist mir bis jetzt unbekannt geblieben; die Art scheint verschollen zu sein. Nach unserem Autor (Schönh. 8. 2. 163) hat der fragliche Käfer die meiste Aehnlichkeit mit C. sulcicollis (wohl Gyll.), ist nur wenig glänzend und unten weils, oben dagegen kaum sichtbar grau beschuppt. Das Halsschild ist breit, gegen die Spitze schräg abgestutzt, die Spitze selbst tief ab- geschnürt, beiderseits mit einem stumpfen Höckerchen. Die Flügel- decken sind ziemlich tief gefurcht, mit gerunzelten Zwischenräumen, die Spitzen gehöckert, die Schultereeken nach der Seite ausgedehnt und mit Körnchen besetzt. Nach Angabe des Katalogs soll diese Art in Griechenland vor- kommen. Ich bezweifle auch diese Angabe und vermuthe eine Verwechslung mit den vorbenannten Arten, wahrscheinlich mit caucasicus Kirsch. 1) Wenn der oben besprochene caucasicus Kirsch von mancher Seite auf diese und die vorige Art bezogen werden konnte, so mag dies wohl darin begründet sein, dafs man, unbekümmert um die Beschreibungen der betreffenden Autoren, sich lediglich durch die charakteristischen Artenbenennungen humeralis und azillarıs hat verleiten lassen. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] 261 Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. Von A. Schultze in Detmold. 1. Coeliodes pallidulus n. sp. Breviter ovatus, thoracis disco capiteque rufo-testaceo, rostro, elytris pedibusque pallido-cerinis, prothoracis lateribus elytrorumque tribus vitlis transversis badio- squamosis; rostro nitido, bası obtuse punctulato-striato, apice externo ‚infuscato; antennis fusco-nigris; prothorace transverso, Convero, antice late subelevato, in disco setis, subtilissimis, nigris; elytris breve ovatis, fortiter punclato-striatis, interstitiis sub-elevatis, extra vittas setis minutis, depressis, nıgris, fere biseriatim instructis, tibüs externe versus apicem nıgro-spinosis. — Long. 2, 2—2.5 mill., lat. 1.7 mill. Mas: Abdominis segmento anali, pone foveolum transversum acute Iransverso-carinalto. Dem Coel. trıfasciatus Bach am nächsten verwandt, aber durch gedrungenere Gestalt und hellere Grundfarbe von ihm sofort zu unterscheiden. Rüssel hell-wachsgelb, kahl, glänzend, nur an der äulfsersten Spitze bräunlich, an der Wurzel fein punktirt-gestreift, mit schwarz- braunen zarten Fühlern. Kopf röthlich-gelbbraun, ringsherum und eine schmale Längslinie, die sich zwischen den Augen zu einer lockeren Makel erweitert, gelblich beschuppt. Das Halsschild ist transversal, stark gewölbt, der Vorderrand oben breit abgesetzt und etwas ansteigend, die Seiten hellgelb und gelblich beschuppt, die Scheibe röthlichgelb, mäfsig fein punktirt und mit sehr kleinen, aber unter der Loupe deutlich wahnehmbaren niederliegenden schwarzen Börstchen besetzt. Die Grundfarbe der Flügeldecken blalsgelb, an den mit Schuppen bedeckten Stellen weilslich-geib, in den kräftigen Streifen mit tiefen quadratischen, nackten Punkten, die Zwischenräume flach gewölbt. Die Querbinden, welche in ihrer Anordnung denen des frifasciatus gleichen, treten wegen ihrer gelb- lichen Farbe auf dem hellen Untergrunde wenig hervor. Die Naht ist nackt, in der Nähe des Schildchens kaum mit einigen helleren Schüppchen. Auf den Zwischenräumen aufserhalb der Binden mit hier und da zu einer Doppelreihe geordneter, kleiner niederliegender schwarzer Börstchen. Das Männchen hat auf dem 1. und 2. Bauchsegment einen bis auf die Mitte des letzteren spitz verlaufenden mäfsig tiefen Eindruck 262 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. und auf dem röthlichen Aftersegment, hinter einem flachen quer- ovalen Grübchen, eine dunkelbraune, etwas gebogene scharfe Querleiste. Von Herrn L. Ganglbauer in Steiermark gesammelt, aufserdem liegen mir Stücke aus der Türkei vor (Merkl). Coelogaster (Coeliodis nov. subg. juxta Platygaster Faust). Cozis anterioribus separaltis. Prosterno mesosternoque profunde canaliculato. Metasterno a. bası versus abdominem descendente. Mas: Abdominis segmento 1° et 2% ventrali profunde ezcavato. Fem.: Ejusdem segmento 1° et 2° impresso el ulrinque non- nullis tumoribus concluso. 2. Coelogaster caviventris n.sp. Ceuth. trimaculato supra facie et signatura summopere similis, sed paullo angustior. An- tennis rufis, clava infuscata; thorace depresso, canaliculato, utringue valde tuberculato, pone apicem late impresso, elytris plaga lata apicalı, fascia media laterali abbreviata, punctisque nonnullis parvis utringue versus basin suturae, in interstiio tertio, albo-squamosis, sutura antice pallescenti-squamoso. Subtus dense aequaliterque sguamulis subrotundatis albidis tectus; caverna abdominalı pone cozas posterio- ribus acute terminata. Pedes subvalidi, femoribus fasciatim albo- squamulosis, dente mediocri, albo-sguamoso, armatis; tibüs tarsisque rufo-ferrugineis, ungulis simplicibus. — Long. 3.5 mill., lat. 2.5 mill. Ceuthorrhynchus anzius Brisout in litt. Der Käfer zeigt so sehr den Habitus eines echten Ceuthor- rhynchus, dafs es einer gewissen Ueberwindung bedarf, hier dem System gerecht zu werden und ihn nicht diesem Geschlecht anzu- gliedern. Ganz auffallend ist seine Aehnlichkeit mit Ceuth. trima- culatus F., um so mehr überrascht daher die Bildung der Unter- seite, wie sie nur der Coeliodes-Gattung eigen ist. Durch die ge- trennten Vorderhüften und die tiefe scharf begrenzte Rüsselrinne der Vorder- und Mittelbrust stimmt unsere Art vollständig mit Stenocarus überein, die tiefe Aushöhlung des männlichen Abdomens zeigt aber noch aulserdem eine derartige Abweichung von den ver- wandten Formen, dafs dieses Merkmal allein schon genügt, unserer Art einen gesonderten Platz in der Coeliodes-Gattung anzuweisen. Diese Höhlung ist länglich-oval, wie der übrige Theil der Unter- seite dicht weils beschuppt, und beginnt durch Abschrägung der Hinterbrust schon an deren Vorderrand, also an den Mittelhüften, wird seitwärts unmittelbar von den Hinterhüften begrenzt, ist von A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 263 da ab scharfrandig eingefalst und reicht fast bis zum Hinterrand des 2. Bauchsegments. Auch das Weibchen zeigt auf dem 1. und 2. Bauchsegment einen Eindruck, der beiderseits durch wulstige Erhöhungen eingefalst ist. Bei der sonstigen äulseren Uebereinstimmung mit dem be- kannten Ceuth. trimaculatus mögen zur Unterscheidung von dieser Art noch folgende Merkmale dienen. Caviventris ist erheblich flacher, das Halssch. im Ganzen etwas schmäler, bis zu den Seiten- höckern vollkommen parallel und letztere weniger stark entwickelt. Die Fühler sind bis auf die bräunliche Keule ganz roth, die weilse Spitzenmakel der Fld. ist weniger stark entwickelt und die weilsen Punkte neben der länglichen Skutellarmakel kleiner. Die Beine sind schlanker, die Schenkel feiner gezähnt und aufser den Tarsen auch die Schienen röthlichgelb. Algerien (Hauser). Von Hrn. Faust gütigst mitgetheilt. 3. Ceuthorrhynchidius baldensis n. sp. Affinitate Ceuth. urenlis, sed paullo minor, subparallelus, rufo-brunneus, prothorace lateribus modice subrotundato, mutico, pone apicem leviter con- striclo, margine apicali modice prominente, vix elevato, in medio subemarginato; elytris ante apicem aeque latis ac basi, lateribus paullo ampliatis, humeris viz prominentibus, punctato-striatis, inter- stitüis leviter convezis, ante apicem non callosis, sed tamen hac regione 5°, 6° et 7° nonnullis tuberculis, instructis, setisque rigidis albıs claviformibus seriatim erectis. Subtus sat dense albido-squamu- losus; pedibus dilutius brunneis cinereo-pubescentibus, femoribus denticulo parvo, squamulis albidis compositis, armatis. — Long. 2.3 mill., lat. 1.5 mill. Von ureus Gyll. unterscheidet sich diese Art durch die viel feinere Punktirung des Halssch., dessen schwächere Beborstung und höckerlose Seiten; dann durch die fast gleichbreite, an den Seiten kaum ein wenig erweiterte Gestaltung der Fld., durch nicht vorspringende Schulterecken und die regelmälsigen Reihen an der Spitze keulenförmig verdickter, gleichfarbig weilser Börst- chen. Von allen verwandten Arten trennt die Art aulserdem noch das Fehlen der Spitzenschwiele der Fld., die an dieser Stelle auf dem 5., 6., besonders aber auf dem 7. Zwischenraum der Punktstreifen, je eine Längsreihe kleiner spitzer Höckerchen zeigt. Monte Baldo. 4. Ceuthorrhynchus amplipennis n. sp. Magnitudine et affinitate Ceuth. ceruciferi Oliv., sed praecipue dilatior. Rostro com- parate, nominatim basi, subtiliore; antennis nigro-brunneis, funiculo 264 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. dilutiore; prothorace brevi, transverso, multico, lateribus rolundatis, apice leviter constricto; elytris breve ovalis, obsoletius striatis, lateribus leniter ampliatis, in medio latissimis, apice rotundatis, plagis tribus in basi suturae, earum media tripartito longiore, maculisque tribus lateralibus et apice albo-squamosis. Subtus squamositate dense alba, oblongis squamulis compositis. Pedes nigri, valıdi, subfasciatim albido- et fusco-squamulosi, femoribus subclavatis, dente medioeri acuto armatis, tarsorum articulo 1° et 2° nigro, 3% et 4 rufo- brunneo. — Long. 4.5 mill., lat. 2.3—2.9 mill. Schwarz, glanzlos, Rüssel so lang als das Halssch., verhält- nismälsig dünn, besonders an der Basis und von hier bis zur Spitze ein wenig breiter werdend, dicht runzlich punktirt, mit kaum wahr- nehmbaren Längsrunzeln. Fühler vor der Mitte des Rüssels einge- fügt, schwärzlich mit braunrother Geilsel. Halssch. stark trans- versal, doppelt so breit als lang, kurz vor den Hinterecken ein wenig erweitert, aldann in flachem Bogen gegen den mälsig einge- schnürten Vorderrand verengt, ziemlich stark gewölbt, gegen den scharf .aufgerichteten Vorderrand steil abfallend, obne Seitenhöcker, mit einer nur an der Basis und hinter dem Vorderrand deutlichen Mittelrinne, unten, an den Seiten und oben, eine beiderseits hinter dem Vorderrand befindliche Makel mälsig dicht weils beschuppt. Fld. sehr kurz oval, an den Seiten sanft gerundet, mit der grölsten Breite in der Mitte, und wenig hervortretenden Schultern, gegen die Spitze flach abfallend, hinten gemeinschaftlich breit verrundet, flach gestreift, in den Streifen weit weniger deutlich punktirt als bei crucifer, die Zwischenräume eben, mit feinen, auch in den äufseren Zwischenräumen nicht stärker werdenden Querrunzeln. Die Skutellarzeichnung setzt sich aus 3, hinten verrundeten, weilsen Makeln zusammen, von denen die”mittlere, auf der Naht fast bis zur Mitte der Fld. reichend, 3mal so lang. ist als die beiderseits daneben stehenden; letztere stehen ein wenig schräg und sind von der Suturalmakel durch den 1. Deckenstreifen deutlich getrennt. Die Apikalzeichnung besteht, ähnlich dem crucifer, aus einer weils- lichen Nahtmakel, dem gelblich - weilsen Spitzenrand, sowie einer vor diesem gebogenen weilslichen Linie beiderseits der Naht. Die Lateralbinde wird aus 3, auf dem 6., 7. und 8. stehenden, ovalen, durch die Deckenstreifen getrennten Makeln, von denen die mittlere sehr klein, zusammengesetzt. Daneben am Seitenrand noch mit einer locker gefügten weilslichen Makel. Auf der ganzen hinteren Hälfte der Fld. zeigen sich aulserdem noch viele gelblich-weilse Schüppchen, die sich hier und da zu unbestimmten Fleckchen ver- A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 265 dichten. Die Unterseite ist ziemlich dicht und gleichmälsig mit länglichen Schuppen bedeckt. Schenkel mäfsig keulenförmig ver- diekt, vor der Spitze in flachem Bogen ausgeschnitten, mit mälsig starken, spitzen, an den Vorderschenkeln schwächeren Zähnen, die sich unvermittelt von der Schenkelverdiekung absetzen; die beiden ersten Tarsenglieder schwarz, das 3. und 4. rothbraun, letzteres mit schwärzlichen Klauen. Der Käfer ist von den ihm verwandten Arten, insbesondere von dem ihm am nächsten stehenden crucifer Ol., durch das kurze transversale Halssch., die breitrunden Fld., deren feine Streifen, durch die dreilappige Skutellarmakel, sowie endlich durch die zwei schwarzen Tarsenglieder leicht zu unterscheiden. Ein g' aus Ungarn (Baudi a Selve) in der Sammlung des Hrn. Faust, ein angeblich bei Potsdam gefangenes 2 verdanke ich der Güte des Hrn. Pape in Berlin. 5. Ceuthorrhynchus Koenigt n.sp. Ceuth. cruciferi affinis sed propius minor, potiusque Ceuth. amplipennis statura dilatata assimilis. Niger, opacus, breviter ovatus, convezus, elytra praeter signaturas usitatas laterales apicalesque, sola macula suturali ovata, paullo pone scutellum, ornata. Subtus thorace pectoreque sat, ab- domine sparsim albido-squamulato. Pedes valıdı, nigri, inaequaliter albido-sguamulosı, femoribus forte dentatis, tarsis rufo-brunneis. — Long. 3.5—3.8 mill., lat. 2.5 mill. Diese Art steht in der Mitte zwischen crucifer und amplipennis. Der ersteren steht sie durch die längere Form des Halssch., der letzteren durch die breiten und gewölbten Fld. näher, jedoch liegt nicht, wie bei amplipennis, die grölsere Breite in der Mitte, sondern hinter den Schultern. Durch die breitere und geschlossenere Lateralbinde nähert sich die Art mehr dem crucifer, die Randmakel beschränkt sich jedoch, wie bei amplipennis, nur auf den umge- schlagenen Rand der Fld., mithin auf den 10. Streifen, während bei erucifer diese Makel noch bis an den 9. Streifen reicht und, sich am Rande nach hinten weiter ausbreitend, mit der Apikalbe- schuppung verbindet. In der kräftigen Bezahnung der Schenkel stimmt unsere Art wiederum mehr mit crucifer überein. Ganz be- sonders eigenthümlich ist ihr aber die mälsig grolse, nicht sehr dicht weils beschuppte, ovale Makel, die, ähnlich wie bei asperi- folarum, etwa um den Abstand der eigenen Länge hinter dem Skutellum steht. Von meinem hgchgeschätzten Hrn. Kollegen Eugen v. Koenig in Mehrzahl im Kaukasus gesammelt und ihm zu Ehren benannt. 266 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen, 6. Ceuthorrhynchus larvatus n.sp. Ceuth. ornato proxzime affinıs, sed omnino major, ovalus, niger, rostro longiore, capitis [ronte inter oculos non impresso, prothorace tuberculo oblongo, a margine niveo-squamoso incluso; elytris valde nigris, humero et interstitio nono lateraliter extenso, extra signa albo-squamosa non holosericeo-atro et fusco tessellatis, pone scutellum plaga magna cruciformi, in interstitio terlio saepius retro usque ad medium dila- tata et utringue in interstitio secundo maculam nigram cingente, apice toto, fascia laterali, margine adjuncta, circumque murginem lateralem inaequaliter, omnibus dense niveo-squamosis. Corpus subtus niveo-squamosum, ventre in medio plaga elata, segmento quinto in margine laterali, macula parva, nigro-notata. Pedes validi, femoribus fortiter dentatis, fasciatim albo-squamulosis, tarsis rufo-testaceis. — Long. 4.5 mill., lat. 2.7—5 mill. Sehr nahe verwandt mit ornatus Gyll., aber durchweg gröfser, der Kopf zwischen den Augen nicht eingedrückt, der Rüssel etwas länger, die Seitenschwielen des Halssch. kleiner und dieses vor den- selben weniger eingezogen. Die Seitenbeschuppung, welche bei orna- tus die Schwielen nur halb umfafst und sich beiderseits in scharfer Begrenzung gegen den Vorderrand hinzieht, umschliefst hier, wie bei Zitura F., die Schwielen ganz und verbindet sich an der vor- deren Einschnürung mit der weilsbeschuppten Mittellinie, am Vorder- rand des Halssch., ringsherum 6 schwarze Flecken freilassend. Die Fld., welche bei ornutus auflserhalb der weilsen Zeichnung sammetartig schwarz und braun gewürfelt und in den Streifen bräunlich beschuppt sind, sind bei /arvatus rein schwarz, in den Streifen nackt. Die breite kreuzförmige Skutellarmakel des letzteren breitet sich auf dem 3. Zwischenraum der Punktstreifen nach hinten, mehr oder weniger dicht weifsbeschuppt aus, verbindet sich wieder mit der weilsen Naht und umschlielst beiderseits auf dem 2. Zwischenraum einen schwar- zen Fleck, wodurch eine mehr oder minder deutliche maskenähnliche Zeichnung entsteht. Die bei ornatus am Vorderrand ziemlich gerade abgeschnittene Apikalmakel ist bei /arvatus auf der Naht vorgezogen. Abdominalsegment beiderseits am Rande mit einem schwarzen (bei ornatus fehlenden) Fleckcehen. Alle diese Merkmale sind derart con- stant, dafs wir es hier unzweifelhaft mit einer wohl vielfach über- sehenen und mit ornafus Gyll. vermischten eigenen Art zu thun haben. Kärnthen, Ungarn (Türk, Sartorius), Spanien, Marocco (Kiesen- wetter, Staudinger), Irkutsk (Faust). 7. Ceuthorrhynchus pulchellus n. sp. Breviter ovatus, valde niger, opacus; rostro valido, curvato, thoracis longitudıne, A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 267 dense rugoso punctato; antennis rufis, articulis funiculi anticis com- pressis, clava oblongo-ovata; capilis fronte impresso, inter oculos tenue lineatim albo-sguamoso; prothorace aequaliter convexo, ulrın- que obtuse bicalloso, e basi usque ad medium subparallelo, dein subito angustato et usque ad apicem denue subparallelo, pone apicem non constricto, antice vir elevato, vilta dorsali in medio interrupta, lateribusque, utringue macula magna, nigra conclusa, dense niveo- squamosis; elytris thoracis basi multo laterioribus humeris lateraliter extensis, lateribus non ampliatis, acute punctato-striatis, interstilüis planis, alutaceis, sutura, ın medio breviter interrupta, magna plaga communi pone medium, utrinque usque ad interstitium septimum ampliata, ante apicem linea, cum sutura conjuncta, praeterea macula utringue in medio smarginis lateralis, densissime niveo- squamosis. Pygidium apice rotundatum, atrum, in medio non- nullis squamulis albidis. Subtus dense niveo-squamosus, venire in medio plaga oblonga, nigra, ejusmodi macula rotundata in margine laterali segmenti analis. Pedes validi, fasciatim albo-squamulost, femoribus clavatis, medioeri dente, albo-piloso, armatis, tarsis sutu- ratius, apice dilutius ferrugineis. — Long. 2.4 mill., lat. 1.5 mill. Diese auffallende Art gehört zur nächsten Verwandtschaft der imperialis m. (D. Ent. Z. 1895, p. 428), ist jedoch wesentlich kleiner, verhältnifsmäfsig kürzer, besonders in den Schultern breiter und eckiger. Der Rüssel ist kräftiger, an der Spitze nicht verdünnt, die Fühlerkeule kürzer. Die beiderseits des Halssch. durch schnee- weilse Beschuppung eingeschlossene tiefschwarze Makel ist bedeu- tend gröfser und durch stärkere Seitenbeule mehr hervortretend als bei imperialis. Während bei dieser Art die Beschuppung der Fld. sich über den gröfsten Theil derselben ausdehnt, ist bei pulchellus die ganze vordere Hälfte bis auf die schneeweils be- schuppte Naht tiefschwarz. Nur auf der hinteren Hälfte zeigt sich eine gemeinschaftliche, quere, beiderseits der Naht bis über den 6. Streifen hinaus verbreitete, an den Seiten nach hinten etwas zu- rückgebogene schneeweilse Makel, die durch die ebenso beschuppte Naht mit dem weilsen Spitzenrand verbunden ist. Die beiden kaukasischen Arten bilden mit dimidiatus Friv. aus Ungarn und niveus und sinapis Desbr. aus Algerien (= elegantulus Bris. in litt. von Cypern) eine, durch die starke Entwickelung der weilsen Schuppenbekleidung, insbesondere auf der Hinterhälfte der Fld., ausgezeichnete natürliche Gruppe. Ein 2 aus Somchetien in Transkaukasien (Conradt) befindet sich im Wiener Hof-Museum. 268 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 8. Ceuthorrhynchus angulicollis n. sp. In multis Ceuth. crucifero simtlis, ovatus, niger, subnilidus, rostro longitudine pro- thoracis, dense rugoso-punctato, usque ad insertionem antennarum subcarinato; antennis nigris, capite fortiter punctulato, fronte con- vezo; prothorace comparate procero, lateribus subplanatis, obtuse- que angulatim ampliatis, supra densissime rugoso-punctato, in basi canalicula dorsali; elytris subnitidis, striato punctatis, interstitüs planis, transverso-rugulosis, diverse, plerumgue sutura in basi, prope utrınque macula brevi, apice, tribusque maculis lateralibus, solute albido- vel cretaceo-sguamulatis. Subtus profunde punctatus, in punctis sguamuls albidis demersis. Pedes validi, femoribus dentibus permagnis, maris tibiis anterioribus apice interno item denticulo parvo instructo, tarsis rufo-brumneis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.3— 2 mill. Der Käfer hat in mancher Beziehung viel Aehnlichkeit mit dem mehr als doppelt gröfseren crucifer, so in der Form und Skulptur des Rüssels und Kopfes, wie in der Skulptur der Fld. und der starken Bezahnung der Schenkel. Dagegen zeigt das Halssch. eine von allen verwandten Arten abweichende Form. Dasselbe ist verhältnifsmäfsig lang, an der breitesten Stelle in der Mitte kaum mehr als 4 breiter als lang, ziemlich flach, be- sonders an den Seiten, welche sich mehr oder weniger stumpf- winklig erweitern, von hier gegen den Hinterrand ein wenig, nach vorn gegen den mälsig breit abgesetzten Vorderrand, doppelt stärker und gleichfalls geradlinig verengen. Die ganze Oberseite ist aufserhalb der weilsen Beschuppung kahl, tiefschwarz, ein wenig glänzend. Die weilsliche Beschuppung ist veränderlich; von den zahlreichen mir vorliegenden Individuen sind nicht 2 völlig _ übereinstimmend. Nur bei einem Stück, welches fast den Eindruck einer besonderen Art macht, zeigt sich eine stärker entwickelte Beschuppung. Hier ist die kurze Mittelrinne des Halssch., ein paar Flecke’ hinter dem Vorderrand, eine T-förmige Skutellarmakel auf den Fld., beiderseits daneben auf dem 4. Zwischenraum ein kleines Pünktchen, mehrere kurze Striche auf der Basis, die Spitze der Naht, der Spitzenrand, eine vierfleckige Lateralbinde, ziemlich dieht gelblich-weils beschuppt. Aufserdem ist hier die ganze Ober- seite, besonders auf der hinteren Hälfte der Fld., zerstreut mit gelblich- weilsen Schüppchen bedeckt, die sich in der Nähe des Nahtstreifens stärker verdichten und dadurch eine schwarze, lange Suturalmakel deutlich abheben. Für gewöhnlich jedoch zeigt sich an der Wurzel der Fld. nur die T-förmige Makel, eine Sutural- A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 269 makel an der Spitze und eine Lateralbinde mit meist auf dem 7. Zwischenraum erloschenem Fleck. Oder es zeigt sich nur ein weilser Skutellarstreifen, und von der Lateralbinde bleibt nur noch ein Fleck auf dem 6. Zwischenraum, wobei auch das Pünktchen auf dem 4. Zwischenraum unweit des Vorderrandes oft noch sichtbar bleibt. Aber selbst bei ganz kahler Oberseite ist diese . Art stets leicht zu erkennen, zunächst an der bereits beschriebenen Form des Halssch., dann an der groben Punktirung der Unter- seite, in welche die rundlichen weilsen Schuppen tief eingebettet sind; ganz besonders aber noch durch die starken Schenkelzähne, deren Spitzen bei den angezogenen Mittel- und Hinterschienen noch über den Aulsenrand der letzteren hinausragen. Das g' zeigt auch an der Spitze der Vorderschienen ein deutliches Zähnchen. Von Hrn. Ludw. Ganglbauer in der südlichen Steiermark und in Siebenbürgen in Mehrzahl, auch von Hrn. Merkl in der Dobrudscha gesammelt (coll. Heyden). 9. Ceutkorrkhynchus millefolii n. sp. Affinitate ei magni- ludıne Ceuth. campesiri Gyll., plene ovalıs, converus, opacus, rugo- sus, Supra sparsim farinaceo -squamulosus, subtus dense aequa- hterque squamulis rolundatis, albis tectus; rostro modice curvato, antennis rufo-ferrugineis; prothorace sublransverso, basi latissimo, dein versus apicem lateribus leviter rotundatis, antice moderate con- stricto, apice elevato, obluse bituberculato, in vitta dorsalı lateri- busque albo-sguamuloso; elytris in strüs dense seriatim squamulatis, macula triramosa in bası sulurae, fascia abbreviala de interstilio quinto usque ad marginem lateralem, pone eandem nonnullis maculis oblongis, apiceque, omnibus oblite sparsimgue squamulis rotundaltis, albis compositis; macula oblonga in medio suturae, aeque nonnullis vithis pone et ante fasciam lateralem brunneo-squamulosis. Pedes mediocres, albo-squamulosi, femoribus denticulatis, tibüs tarsısque rufo-testaceis, maris tibis anieriorıbus apice interno etiam denti- eulato. — Long. 2.5—3 mill., lat. 1.8 mill. Der Käfer ist reichlich von der Grölse des campestris, beson- ders länger und von dieser wie von den übrigen verwandten Arten durch seine rein eiförmige, in der Quere gewölbtere Gestalt un- schwer zu trennen. Die ganze Oberseite ist durch mäfsig dichte, gelblich-graue Beschuppung, aus der sich die der ganzen Gruppe eigenthümlichen weilsen und dunklen Zeichnungen wenig scharf und verwaschen abheben, matt abgetönt; die ganze Unterseite ist mit rein weilsen, nicht gewolkten, rundlichen Schüppchen gleich- mälsig dicht bedeckt. Kopf und Wurzel des Rüssels gleichmälsig 270 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. grau beschuppt. Rüssel kräftig, nur mälsig gekrümmt, beim von Kopf- und Halsschildlänge, beim Q um + länger. Halssch. an der Basis am breitesten, von hier gegen den Vorderrand sanft ge- bogen, dieser ziemlich scharf abgesetzt, mit schräg aufgebogenem Vorderrand und einem kleinen schwarzen Höckerchen beiderseits. Die am Vorderrand hellere und verbreiterte Mittellinie und eine beiderseits in der Flucht des Seitenrandes gebogene Linie weifslich beschuppt. Fld. in den feinen Streifen mit einer dichten Reihe weilslicher Schüppchen. Eine dreiästige Skutellarmakel, eine durch den 4. dunkleren Streifen von dieser getrennte, auf dem 6. Streifen nach hinten spitz ausgezogene Lateralbinde, eine dahinter befind- liche undeutliche 2. Querbinde, der Seitenrand von der Mitte bis zur Spitze, ein weilser Fleck von dieser, sowie die Spitze der Sutur, mit nirgends sehr dicht stehenden runden weilslichen Schüpp- chen besetzt. Die dunklen Zeichnungen der Fld. bestehen aus einer länglichen, dunkelbraunen, nicht scharf umschriebenen Suturalmakel und mehreren vor und hinter der Lateralbinde, besonders auf den ungeraden Zwischenräumen befindlichen, unbestimmten bräunlichen Längswischen. Die Beine mit feinen haarförmigen, auf der Ver- diekung der Schenkel dichter mit rundlichen Schüppchen bedeckt; letztere mit einem spitzen Zahne, Schienen und Tarsen röthlich; die männlichen Vorderschienen zeigen als Ausnahme in dieser Gruppe an der Spitze gleichfalls ein kleines, aber deutliches Zähnchen. Die Verbreitung dieser Art, die von den deutschen Entomo- logen vielfach für molitor Gyll.!) gehalten wird und auch von mir 1) Ceuth. molitor Gyll., von dem mir auch typische Stücke von Ch. Brisout vorliegen, gehört der südeuropäischen Fauna an. Ich kenne nur Stücke aus dem Banat (Reitter), der Türkei, von Sicilien und Algerien. Die Mitte des Rückens ist bei dieser Art im Seitenprofil, ähnlich dem melanostictus, flach sattelförmig ein- gedrückt, die Seiten der Fld. sind fast gerade, nach hinten leicht convergirend, mit vor der Spitze seitwärts eckig hervortretenden Schwielen und hinter den Schultern am 9. Streifen buchtig ein- gezogen. Der Grundton der Beschuppung der Oberseite ist ver- schieden; er ist auf der hinteren Hälfte der Fld. hinter der Lateral- binde meist hell weilslich-grau, mit einigen scharfen, rein weilsen Längslinien, davor viel dunkler, meist schwarzbraun; oft auch ist die Oberseite bräunlich-gelb, metallglänzend beschuppt. Stets je- doch erscheint auf der Mitte des Halssch. eine scharf begrenzte, rein weils-beschuppte Linie, ebenso eine vom Skutellum gegen den Seitenrand führende, gleichmälsig geschlossene Binde. Dieselbe reicht schon auf dem 5. Zwischenraum über die Mitte der Fld. A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 271 bisher dafür gehalten wurde (D. Ent. Z. 95, p. 267), scheint nur auf Mittel- und Norddeutschland beschränkt zu sein; denn ich fand dieselbe weder unter dem reichen Material des Hrn. Faust, noch unter dem des Wiener Hof-Museums vertreten; auch dem besten Kenner der Ceuth.-Gattung, Ch. Brisout, war der Käfer unbekannt geblieben. Er ist bei Berlin mehrfach auf Achillea millefolium ge- sammelt (Weise); aulserdem sah ich Stücke aus der Gegend von Barmen (Kraatz). Ich selbst sammelte den Käfer vor Jahren ein- mal in Menge bei Köln auf der erwähnten Pflanze. 10. Ceuthorrhynchus edentulus n. sp. Ceuth. campestri affinis, sed tertiario major, robustior magisque elongatus. Antennis nigro-piceis; signaturis elytrorum albidis et brunneis, Ceuth. millefolii simillime. Pedibus aequaliter griseo-squamulosis, femoribus muticis, tibiis obscuris, tarsis rufo-brunneis. — Long. 2.3—3 mill., lat. 1.8 mill. Stirn mit einer flachen, beiderseits mit langen weilsgrauen Schuppenhärchen eingefalsten Vertiefung. Rüssel in den Längen- verhältnissen bei beiden Geschlechtern wie bei campestris, d.h. der des @ reichlich um $ länger als beim g', aber feiner, gegen die Spitze, besonders beim 2, ein wenig verdünnt, bis zur Mitte fein längsrunzlig punktirt, von da in der Punktirung gegen die glän- zende Spitze allmäblig abnehmend; Fühler schwarzbraun, zart, Fühlerkeule zugespitzt. Halssch. leicht transversal, an der Basis am breitesten, an den Seiten mäfsig erweitert, Vorderrand leicht abgesetzt, dieser oben steil aufgerichtet. Eine in der Mitte unter- hinaus und geht alsdann winklig in den Seitenrand über. Die Suturalmakel ist tief dunkel, rechteckig und scharf begrenzt; vor und hinter der Lateralbinde stehen einige kurze unbestimmte, bräun- liche Längsfleckchen. Ceuth. triangulum Boh. Brisout, die nächst campestris Gyll. bekannteste und verbreitetste, in Süddeutschland und Oesterreich vielfach für molitor Gyll. gehaltene Art, ist kleiner, besonders kürzer, gewölbter und in der Grundfarbe schwärzer als letztere. Die Deckenbinden erreichen auf dem 6. Zwischenraum noch eben die Mitte der Fld., sind auf dem 4. Zwischenraum oft dunkel unter- brochen und bestehen aus lose nebeneinander gestellten, dicht weils beschuppten Fleckchen. Das Halssch. ist ziemlich flach und an- nähernd trapezförmig. Sein Hinterrand, die Mittellinie und beider- seits eine fast gerade, vom Hinterrand schräg nach innen gegen den Vorderrand führende Linie sind weils beschuppt und heben sich scharf vom dunklen Untergrunde ab. Durch die conver- girende Stellung der fast geraden Seitenlinien erscheint die Form des Halssch. trapezförmiger als dies wirklich der Fall ist. 272 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. brochene Mittellinie und die Seiten undeutlich weilslich beschuppt. Fld. nach hinten kaum oder nur wenig verschmälert, mit der dieser Gruppe eigenartigen Zeichnungen, die jedoch durch den gelblich- grauen Grundton der ganzen Oberseite, ähnlich wie millefolii, sich nicht besonders scharf davon abheben. Die Skutellarzeichnung ist durch gelblich-graue Beschuppung auf dem 4. und 5. Zwischen- raum von der Lateralbinde getrennt, diese vom 6. Zwischenraum schräg aufwärts ununterbrochen bis zum Rande reichend. Die weilsen Schüppchen sind dagegen nicht wie bei millefolii rundlich, sondern pfriemförmig; eine nicht scharf umschriebene, längliche Suturalmakel, ebensolche Längsstriche hinter den Schultern und auf dem 3., 5. und 7. Zwischenraum vor und hinter der Binden- zeichnung schwarzbraun. Die Unterseite, besonders die Epimeren der Mittel- und Hinterbrust, dicht mit weilslichen, länglich drei- eckigen Schuppen bedeckt. Beine gleichmälsig weilsgrau beschuppt, die Schenkel vor der Spitze mälsig verdickt, zur Spitze leicht aus- geschnitten, ungezähnt, Schienen schwarz, Tarsen rothbraun. Diese Art ist, abgesehen von der Grölse, an den ungezähnten Schenkeln und schwarzen Schienen leicht zu erkennen. Ungarn. Volbynien. Von Hrn. Faust zur Besprechung freund- lichst mitgetheilt. ll. Ceuthorrhynchus macula-quadra n.sp. Ceuth. mar- ginato proxime affinis, ovatus, supra fuscus, opacus, fronte a basi rostris usque ad verticem macula oblonga et utrinqyue pone oculos parva macula, sufflavis squamulis compositis, ornata; prothorace basi angustato, ante eam paullo ampliato, subtilissime punctato, pone coartationem anticam utrinque macula ferruginea; elytris in interstitüis subtiliter rugulosis, apice submuricatis, squamulis parvis fusco-brunneis dense tectis, macula quadrata in basi sulurae sufflavis squamulis densissime compositis. Subtus dense albo- et subfusco- squamulosus; femoribus denticulo, albo piloso, armalis, tarsıs rufescen- tibus. — Long. 2.5—2.3 mill., lat. 1.8 mill. Es möge hier genügen, auf die Unterschiede zwischen dieser Art und dem nahe verwandten marginatus Payk. hinzuweisen. Die neue Art ist etwas kleiner, dabei ein wenig gestreckter; die Fld. an den Seiten kaum erweitert, nach hinten sich verengend. Die ganze Oberseite ist dicht mit dunkel-chokoladebraunen matten Schüppchen bedeckt, ohne eingesprengte hellere Schüppehen, mit Ausnahme des Spitzenrandes der Fld. Diese zeigen eine vier- eckige, sehr dicht weilslich-gelb beschuppte Skutellarmakel, die sich lebhaft von dem dunklen und matten Untergrunde abhebt. A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 275 Das Halssch. ist am Hinterrande stärker eingezogen, sehr fein punktirt, hinter der vorderen Einschnürung beiderseits mit rost- brauner Makel. Kopf mit gelblicher Längsmakel vom Scheitel bis zur Rüsselbasis und mit je einem gleichfarbigen kleinen Fleckehen hinter den Augen. Unterseite, besonders der Pektus, dicht bräun- lich und weilslich-gelb wolkig beschuppt. Die Schuppen an der Spitze der Epimeren der Mittelbrust weilslich-gelb, etwas abstehend und von oben deutlich sichtbar, nach der Basis der Epimeren bräun- lich werdend. Schenkel deutlich gezähnt, Tarsen röthlich. Asturien, von Getschmann gesammelt (coll. Heyden), Syrien (Wiener Hof-Museum). 12. Ceuthorrhynchus tubulatus n.sp. Statura fere Ceuth. borraginis, panllo tamen angustior, niger, subnitidus, supra undigue subtiliter griseo-squamulosus; rostro (S\) arcuato, subvalido, thorace cum capite nonnihrl longiore, dorso fere ad apicem carinato, fronte plana, oculis subglobosis; antennis brunneis; prothorace subconvexo in basi canaliculato, lateribus rotundatis, muticis, pone apicem subito constrictis, dein tubulforme prominentibus; elytris subparallelis, modice striatis, strüs vie punctulatis et sguamulosis, interstitiis planis, transversim rugulosis, sed non versus apicem muricatis, squamulis anmgustis, depressis, cinereis, incomposite triserialim sub- tihterque tectis. Subtus pectore sat dense squamulis albidis, ventre squamulis elytrorum similibus tectus. Pedes femoribus subclavatis, mulicis, tarsis rufo-piceis. — Long. 3 mill., lat. 2 mill. Eine durch das vorn kurz röhrenförmig vorgezogene Halssch. ganz eigenthümliche und leicht kenntliche Art. Das Halssch. ist an den Seiten rundlich erweitert, mit seiner gröfsten Breite hinter der Mitte, hinten eingezogen, ziemlich gewölbt, an der Basis mit einer kurzen, mit weilslichen Schüppchen bedeckten Mittellinie. Die vordere Abschnürung des Halssch. ist plötzlich und unver- mittelt, deren Seiten sind vollkommen parallel, unten ohne Augen- lappen; hinter dem glatten und glänzenden Vorderrand läuft, diesem parallel, eine feine Querleiste. Auch die stark hervortretenden Augen bilden ein hervorragendes Merkmal unserer Art. Der Rüssel ist ziemlich kräftig, gebogen, bei dem mir vorliegenden Q' etwas länger als Kopf und Halssch., längsrunzlig, mit einem fast bis zur Spitze reichenden Längskiel. Die Fld. sind mälsig stark und nicht tief gestreift, in den Streifen kaum sichtbar punktirt, mit einzelnen sehr feinen und schmalen weifslichen Schüppchen. Die mit feinen länglichen, grauen Schüppchen bedeckten Zwischen- räume geben der Oberseite einen greisen Schimmer, der aber den Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft II. 18 274 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen, schwarzen, etwas glänzenden Untergrund nur wenig beeinträchtigt. Vorder- und Mittelbrust sind ziemlich dicht mit ovalen und lanzett- lichen Schüppchen bedeckt, der Bauch dagegen nicht stärker be- schuppt als die Fld. Die Schenkel sind vor der Spitze mäfsig verdickt, gleichmälsig mit feinen Schuppenhärchen bedeckt, ungezähnt, die Schienen sind einfach, die Tarsen braunroth mit helleren Spitzen. Ein g' von Boghari in Algerien (coll. Heyden). ° 15. Ceuthorrhynchus brevicollis n. sp. Affinitate Ceuth. punctigeri et fere magnitudine Lethierryi, abunde tamen distincto thorace breviore, subparallelus, elytra lineatim squamulis albidis vestila; fronle capıtıs albido-squamoso, prothorace fortiter trans- verso, latitudine plusguam duplo breviore, pone apicem anguste constricto, antice elevato; elytris subparallelis, vix latioribus quam prothorace, macula brevi in bası suturae albo-squamosa; femoribus denticulo squamulis albidis compositis, tarsis ferrugineis. — Long. 2.2 mill., lat. 1.5 mill. Diese der Punctiger-Gruppe angehörende Art zeichnet sich vorab durch das sehr breite und kurze Halssch. aus; es ist mehr als doppelt so breit wie lang, gegen den Vorderrand in gleich- mälsigem flachen Bogen verengt, hier schmal abgesetzt und oben aufgerichtet. Fld. fast parallel, an der Spitze kurz verrundet, wenig breiter, aber mehr als um’s Doppelte länger als das Halssch. Oberseite matt, . fein undeutlich punktirt-gestreift, in den Streifen mit einer Reihe länglicher Schüppchen, Zwischenraum fein quer- runzlig und mit unregelmälsigen Doppelreihen weilsgrauer läng- licher Schüppchen; Schenkel mit weilslichen Schuppenzähnchen, Tarsen röthlich. Der Käfer ist von den verwandten kleineren Arten dieser Gruppe durch das stark transversale, kurze Halssch., dessen Seiten hinter dem schmal abgesetzten Vorderrand nicht geschwungen sind, sowie durch die kaum breiteren, parallelseitigen und streifig weils- grau beschuppten Fld. leicht zu unterscheiden. Novorossijsk (Leder); auch von Hrn. v. Koenig im Thanathal im Gorischen Kreise Transkaukasiens aufgefunden. 14. Ceuthorrhynchus cingulatus n.sp. Statura et magni- tudine C. crucıferi similimo sed aliter signatus elytrorumque inter- stitione nona pone basin profunde impressa, perinde versus apicem subcarinata. Macula scutellaris permagna, octo villis compositis, utringue in longiludinem diminuentibus, margo lateralis in tribus interstitionibus ultimis et in medio laterali fasciam latam usque ad striam quinlam emillens, cingulum ante apicem commune, cum A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 275 margine laterali conjunctum, sed saepius (IS) utringue in medio interruptum, postremo utrinque macula pone callum apicalem nigrum, omnes densissime squamulis cretaceis, breve rotundatis, concavis, compositis. Pygidium brunneo-setulosum, in medio linea albida. in- structum. Subtus squamositate nivea densissime tectus, segmento ventrali 2. 3. 4. in medio parva, segmento anali utrinqgue macula magna nigra, ornato. — Long. 4.5 mill., lat. fere 3 mill. Fast ganz von der Gestalt des C. crucifer, nur in den Fld. ein wenig breiter und flacher, 9. Zwischenraum der Fld. hinter dem schwarzen Basalfleck tief eingedrückt und gegen die Spitze hin an der inneren Seite kantig verlaufend, wodurch die quere Seiten- rundung gestört erscheint. Die grolse Skutellarmakel reicht mit ihrer Beschuppung auf dem 1. und 2. Zwischenraum (wie auch bei crucifer) bis an den Vorderrand der Fld., dagegen ist die des 2. Zwischenraums hinten nur wenig kürzer als die des 1. Die Be- schuppung des 3. und 4. Zwischenraums ist etwa um die eigene Länge vom Vorderrand der Fld. getrennt und etwa nur halb so lang als auf Zwischenraum 2. Seitenrand auf dem 9.—11. Zwischen- raum, mit Ausnahme des schwarzen Basalflecks auf dem ersteren, die mit ihm verbundene gewöhnliche Lateralbinde auf Zwischen- raum 6—8, eine im Bogen nach vorwärts offene und mit dem Seitenrand sich vereinigende gemeinschaftliche Binde vor der Spitze der Fld., welche jedoch öfter beiderseits auf der Mitte der Decken unterbrochen ist, sowie endlich ein Fleck hinter der schwarzen Spitzenschwiele dicht beschuppt. Das gesammte Schuppenkleid der Oberseite besteht, abweichend von der breit-lanzettlichen, nicht sehr dichten Beschuppung der cerucifer, aus rundlichen, hohlen, dicht fischschuppenartig zusammengedrängten weilsen Schüppchen, die unter gewisser Beleuchtung einen Stich in’s Gelbliche zeigen. Pygidium mit einer feinen weilsen Längslinie. Unterseite mit sehr dichter, weilser Beschuppung; Schuppen oval, hohl. Aftersegment beiderseits mit grolsem rundem Fleck. Alle übrigen Merkmale dieser Art weisen in ihrer fast völligen Uebereinstimmung auf crueifer. Krim (Mardin), Granada, San Raphael (Kraatz). 15. Ceuthorrhynchus gibbicollis n.sp. Forma et magni- ludine C. ornatı Gyll. amplius larvati m. Fronte inter oculos paullo impressa, hic albo-squamulosa; prothorace lateribus rotundato- ampliato, hie dense niveo-squamoso, maculamque nigram, paullo elevatam concluso, pone apicem subito constricto, margine apicis praecipiter ereclo, supra alte convexo; elytris macula scutellari eruci- forme, €. eruciferi aequali, macula apicali similiter vestito, tamen 18* 276 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. saepius usque ad marginem lateralem ampliata (22), callogue apicali nigro concludente, fascia laterali de interstitione 6. usque ad mar- ginem, — ommibus dense niveo-squamosis. Subtus dense niveo- squamosus, ventris segmento 2. qualuor maculis parvis transverse, segm. 3. et 4. magyna macula commune transverso-quadrata, segm. anali utringue macula rotundata, nigra instruchs. Pygidium versus medium et apicem modice albo-squamosum. — Long. 4— 4.5 mill., lat. 2.9 mill. Eine in Grölse und Gestalt dem ornatus, mehr noch dem larvatus sehr ähnliche Art, die jedoch schon durch die Form des Halssch. aus der ganzen Sippe der grofsen bunten Arten sofort herauszuerkennen ist. Dieses ist hoch kissenartig gewölbt, fällt besonders nach vorn steil ab und bildet mit dem scharf aufgerich- teten Vorderrand einen fast spitzen Winkel. Die Seiten sind ge- rundet-erweitert und schliefsen mit ihrer dichten, weilsen Schuppen- bekleidung eine rundliche, wenig erhabene schwarze Makel ein. Fld. mit einer kreuzförmigen weilsen Skutellarmakel, deren Be- schuppung auf dem 2. Zwischenraum, ähnlich dem crucifer, bis an den Vorderrand der Fld. reicht. Vor der Spitze eine ähnliche Makel, die besonders bei den 22 die Neigung zeigt, sich beider- seits anter Einschluls der schwarzen Spitzenschwiele bis zum Seiten- rande auszubreiten. Die Lateralbinde reicht vom 6. Zwischenraum ab ununterbrochen bis zum Seitenrande. Pysidium am Grunde schwarz, nur gegen die Mitte und Spitze hin mälsig dicht weils- beschuppt. Unterseite dicht weifs-beschuppt; 2. Hinterleibssegment am Hinterrande mit 4 in der Quere stehenden kleinen Makeln, 3. und 4. Segment in der Mitte mit einer gemeinschaftlichen, den ganzen Raum ausfüllenden, querviereckigen Makel und einer klei- nen, beiderseits am Rande, Analsegment beiderseits eine, den Rand nicht berührende, gröfsere rande Makel, sämmtlich tief schwarz; das Z| mit einem tiefen querovalen, das © mit einem flachen Grüb- chen vor der Analspitze. Südspanien !), Andalusien (Kraatz), Ungarn (Merkl, coll. Weise). 16. Ceuthorrhynchus aratridens n.sp. Forma et magni- tudine fere C. albosignati. Breviter ovatus, niger, opacus. Rostro valido, curvato, a latere paullo compresso, tricarinato; vertice carinato; antennarum flagello ferrugineo, articulis brevibus, scapo !) Diese neue Art wurde von mir in einiger Anzahl unter einer Reihe südspanischer Ceuth.-Determinanden (Staudinger) aus der- selben Gruppe aufgefunden. Vermuthlich stammen dieselben noch aus der Ausbeute Kiesenwetter’s oder vom Bruck’s. A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 377 brunneo, clava nigricante; thorace mutico, lateribus modice rotun- dato apiceque constricto, non canaliculato, dense rugoso-punctato; elytris subnitidis, punctato-striatis, in strüs seriatim albido-squamu- losis, interstitüis planis, rugulosis, macula scutellari T-forme, utrin- que in interstitione quarta macula parva, fascia laterali in interst, 6. 7. 8., macula soluta apicis, albido-sguamosis. Subtus modice dense squamulis griseo-albidis tectus; femoribus permagne dentatis, dentibus medüs basi ezterna orbiculatim ezcisis, tarsis ferrugineis. — Long. 3 mill., lat. 1.8 mill. Von C. albosignatus unterscheidet sich unsere Art durch kräf- tigeren Rüssel, rostrothe Fühlergeifsel und Tarsen, durch an den Seiten weniger gerundetes, hinten kaum eingezogenes und flacher gewölbtes Halssch. Fld. bei albosignatus tief schwarz bis zum Seitenrande, bei aratridens hier ringsherum weilsgrau beschuppt. Die Skutellarmakel des albosignatus besteht aus einem langen Suturalfleck und einem kleinen Fleckchen beiderseits an der Basis des 2. Streifens, während bei aratridens die Beschuppung des 2. Streifens bis zur Mitte des Suturalflecks reicht. Deckenstreifen des albosignatus kahl, bei aratridens reihig beschuppt; der Haupt- unterschied beider Arten besteht jedoch in der sehr starken und eigenthümlichen Schenkelbezahnung des letzteren. Von dem ebenfalls nahestehenden angulicollis m., mit dem ara- tridens insbesondere die starke Schenkelbezahnung gemein hat, unterscheidet sich letzterer auf den ersten Blick durch sein an den Seiten nicht eckiges, sondern gerundetes Halssch., aufserdem noch durch die beschuppten Streifen der Fld. und nicht vertieft eingebetteten, dichter stehenden Schüppchen des pectus. Ein g.. Ungarn. 17. Ceuthorrhynchus piriformis n. sp. Supra nudus, sub- opacus, elytra obscure violacea. Rostro curvato, longitudine (7) capitis thoracisque, subtenue longitudinaliter rimoso; thorace conico, subdeplanato, fortiter punctato, canaliculato, utrinque biluberculato; elytrıs converis, nudis, profunde, striato-sulcatis, in strüs fortiter cäatenato-punctatis, interstitiis convezis, lateribus subrotundato-amplia- is, in medio latissimis, apice conjunctim late conglobatis et non muricatis; pectore nigro, sat dense squamulis parvis ovalibus, ab- domine violaceo, sparsim squamulis oblongis tecto ; femoribus poste- riorıbus denticulo perparvo. — Long. 3 mill., lat. 2 mill. Eine bemerkenswerthe grolse blaue Art, die sich durch fast birnförmige Gestalt, ziemlich matte, rein dunkelblaue Fld. und deren tiefgefurchten Kettenstreifen mit stark gewölbten Zwischenräumen 278 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. sofort hinreichend kennzeichnet. Rüssel verhältnifsmäfsig dünn, ziemlich lang, gekrümmt, glänzend, kahl, fast bis zur Spitze feiu längs-nadelrissig; Fühler ziemlich schlank, 1. und 2. der Geilsel an Länge kaum verschieden; Kopf grob punktirt, so stark wie auf dem vorderen Theil des Halssch. Halssch. ein wenig breiter als lang, fast konisch, an den Seiten wenig erweitert, oben ziemlich flach, vor dem Hinterrande quer eingedrückt, dicht grob punktirt, daher fast matt, mit etwas blauem Anflug, mit einer in der Mitte kaum schwächer werdenden Längsfurche und beiderseits mit kleinem spitzen Höckerchen, hinter dem Vorderrand nur wenig eingezogen, dieser oben nicht aufgerichtet. Die gewölbten Fld. erweitern sich hinter den wenig hervortretenden Schultern in sanftem Bogen bis zur Mitte, um sich alsdann zur Spitze ziemlich breit abzurunden; die Furchen der Fld. auf dem Grunde stark kettenartig punktirt, die stark gewölbten Zwischenräume fein querrunzlig, mit kleinen flachen Höckerchen, die auf den äufseren Zwischenräumen stärker werden. Brust mäfsig dieht mit länglich-ovalen weilsen Schüppchen, der dunkelblaue Hinterleib glänzend, fein punktirt und mit länglichen Schüppchen dünn bedeckt. Beine schwarz, Schenkel mälsig ver- dickt, an den mittleren und hinteren mit einem sehr kleinen, kaum wahrnehmbaren Zähnchen. Ein 2 vom Obir in Kärnthen. 18. Ceuthorrhynchus cyanescens n.sp. C.sulcicolli Payk. magnitudine et facie simillimus sed magis opacus et alıter sculptu- ralus. Capite subplanato, opaco, densissime punctato subtilitergue carinato, setuloso; rostro fortiter curcato, usque ad insertionem antennarum multicarinato setisque retro suberectis; prothorace nigro, opaco, antice constriclo, apice subelevato, canaliculato, utringue tuberculato, densissime punelato, supra setuloso; elytris nigro-cyaneis, parum punctato-striatis, interstitiis planis, transverse rugulosis sub- tiliterque luberculatis, apice muricafis, sublihibus setis, nigris, sub- ‚inculatis. Subtus sparsim griseo-setulosus, pedes nigri, subtenues, femoribus omnibus acute denticulatis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.5 mill. Ceuth. cyanescens Bris. i. litt. In Gestalt und Gröfse dem C. suleicollis Payk. am ähnlichsten, in der Skulptur dagegen mit carinatus Gyll. am meisten überein- stimmend. Kopf flach, sehr dicht punktirt und, wie auch der hin- tere Theil des Rüssels, mit nach rückwärts gerichteten, halb auf- rechtstehenden Börstchen, hinten mit äufserst feinem Längskiel. Fühler ziemlich schlank, 1. und 2. Glied der Geiflsel an Länge gleich, 2. doppelt so lang als das 3., die letzten 4 Glieder rund- A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 279 lich, Keule gestreckt-oval. Rüssel stark gekrümmt, bis etwa zur Fühlereinlenkungsstelle tief punktirt-gestreift, von da bis zur Spitze glänzend, mit feinen Längspünktchen. Halssch. nach vorn mäfsig verjüngt, Seitenrand vorn ziemlich breit und deutlich abgesetzt, Vorderrand ein wenig aufgebogen, hinter der Mitte etwas erwei- tert, mit einer durchgehenden, vorn und hinten etwas tieferen Längsrinne, beiderseits mit leistenförmigem, querem Höckerchen, sehr dicht gedrängt punktirt, matt. Fld. flach punktirt-gestreift, Zwischenräume ganz flach, ein wenig darmartig querrunzlig, mit flachen Höckerchen, die auf den äulseren Zwischenräumen, beson- ders aber gegen die Spitze hin, an Dichtigkeit und Stärke zu- nehmen. Die Bekleidung besteht aus fast niederliegenden schwar- zen Härchen. Unterseite matt, mit weilsgrauen langen Schüppchen dünn bekleidet. Schenkel nur mälsig verdickt, dicht punktirt, wenig glänzend, sämmtlich mit einem spitzen Zähnchen. Teniet-el-Haat, Algier (Hauser. Von Hrn. Faust gütigst mitgetheilt. 19. Ceuthorrhynchus biplagiatus n.sp. Maxime statura et fere mugniludine ©. pollinarii, subdepressus, piceo-niger, opacus. Rostro bası fortiter curvato, thoracıs longitudine, usque ad inser- fonem antennarum punctato-striato, dein subtiliter punctato, nudo; antennis tenwbus; capıitis fronte plana, densissime punclulata, in medio usque ad verticem flavo-griseo-squamulosa; prothorace de- presso, subconico, lateribus vier ampliatis, pone apicem leviler con- strichs, margine apicıs parum alte elevalo, canaliculato, dense transversim rugoso-punctato, utrinque tuberculo planato et asperato, dorso tribus vittis flavo-griseis squamulibus compositis, ornalo; elytris subplanatis, lateribus non amplialis, opacis, tenue striatis, in strüis non punctulatis sed seriatim dense squamulis parvis, griseis inslruchs, interstitiis planis, transversim subtiliterqgue rugulosis, apice muricatis, supra multis squamulıbus parvis, griseis et flavo- griseis dispersis et ulringue in interstitione serla, in tertiario antico, plaga brevi flavo-griseıs squamulibus compositis; subtus modice dense squamis griseis vel brunneis tecius; femoribus denticulis parvis, squamulis albidis, vestitis, tibuis brunneis, tarsıs ferrugineis. — Long. 3.4 mill., lat. 2 mill. Von ziemlich breiter und flacher Gestalt, pechschwarz, matt, Spitzenrand der Fld. und deren Schwielen rothbraun-schimmernd. Rüssel an der Basis stark gekrümmt, hier punktstreifig, zur Spitze ein wenig verdünnt, fein punktulirt. Fühler zart, schwarz, Keule klein, gestreckt-oval, zugespitzt. Kopf mit einem Längsstreifen 230 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. -gelbgrauer Schüppchen. Halssch. an den Seiten sehr mäfsig erwei- tert, daher fast konisch, ziemlich flach, dicht querreihig runzlig- punktirt, mit gleichmälsig durchgehender, gelbgrau-beschuppter Mittellinie, beiderseits mit flachem, raspeligem Höcker, innerhalb dieser mit gelbgrau-beschupptem Längswisch. Fld. ziemlich flach, matt, fein gestreift, Streifen mit feiner, zusammenhängender, grauer Schuppenreihe, Zwischenräume ganz flach, fein querrunzlig; die ganze Oberseite mit grauen und gelblichen kleinen Schüppchen, die jedoch die Grundfarbe nur wenig beeinträchtigen, zerstreut bedeckt, sie stehen auf den geraden Zwischenräumen etwas dichter und bilden auf dem 6. Zwischenraum im 1. Drittel der Fld. einen kurzen, unbestimmten Längswisch. Unterseite mälsig dicht, mit grauen und braunen, auf dem Pektus rundlichen Schuppen wolkig bedeckt, sie sind an den Epimerenspitzen etwas dichter, mehr gelblich und von oben sichtbar. Schenkel nur mäfsig verdickt, mit weifslich- beschuppten Zähnchen, Schienen rothbraun, Tarsen röthlich. Ein 2 vom Araxesthal im Caucasus (Reitter). 20. Ceuthorrhynchus rubiginosusn.sp. Affinitate prozima, statura et magmitudine C. rugulosı et chrysanthemi. Nigro-fuscus, supra rufulo-griseo- vel ferrugineo-squamulatus. Prothorace trans- verso, lateribus pone medium amplaltıs, vie biluberculatis, antice modice constriclo, margine apicis paullo elevato, in dorso tribus vittis ferrugineis; elytris lateribus non ampliatis, supra subplanatıs, apice muricatis, sulura, ın medio longitudinaliter holosericeo- atro- interrupta, interstitione secunda, macula brevi in tertia interstitione tertiaris antici, pluribus strüs in basi atque pone medium, fasciu laterali angusta quatuor maculis in interstitiomibus 6. 7. 8. 9., ad Iineam facta, oblique versus latera directa, omnibus rufulo-griseis vel ferrugineis sqguamulis, compositis. Subtus squamulis rotundatis rufo-griseis dense teclus; femoribus acute dentatis, tibüis saluratius, tarsis dilutius testaceis. — Loug. 2.3 mill., lat. 1.3 mill. Diese der campestris-Gruppe zugehörende Art hat die Grölse und Gestalt des ©. rugulosus und chrysanthemi, nur zeichnet sich dieselbe von letzteren beiden durch das hinter der Mitte breiter gerundete Halssch., wie durch das fast gänzliche Fehlen der Seiten- höckerchen aus. Die Fld. sind an den Seiten. fast gerade, ver- jüngen sich ein wenig nach hinten und erscheinen dadurch etwas schmäler wie bei rugulosus. Die Bekleidung der Oberseite besteht aus röthlich-grauen bis rostrothen, nebeneinanderliegenden, kurzen Schüppchen. Diese bedecken die durch eine lange sammetschwarze Makel unterbrochene Naht, den 2. Zwischenraum, ein kurzes Fleck- A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 251 chen auf dem 3. Zwischenraum im vorderen Drittel der Fld., eine schnurgerade schmale Schrägbinde vom 6.—9.'Zwischenraum, sowie einige kurze Striche an der Basis und abwechselnd lange und kurze Striche auf der hinteren Hälfte der Fld. Aufserdem sind in der Mitte und an der Spitze der röthlichen Suturalbeschuppung, im Fleekchen des 3. Streifens, sowie in denen der Seitenbinde einige weilse Schüppchen eingestreut, wodurch die Zeichnung etwas leb- hafter abgehoben wird. -Das Fleckchen der Seitenbinde auf dem $. Streifen fehlt oft oder ist nur rudimentär angedeutet. Spanien. Diese und die folgende Art von Hrn. Desbrochers in Tours zur Besprechung gütigst mitgetheilt. 21. Ceuthorrhynchus breviusculus n.sp. Ceuth. trianguli Boh. Bris. prozime affinis, sed propius elatior et brevior, piceo- niger, opacus, signa flavo-cinerea squamulosa. Prothorace subconico et planato, utringue tuberculo parvo, in dorso tribus vittis flavo- cinereis; elytris sutura in medio obscure interrupta, fascia angusta, de scutello ad lateram, non interrupta, nonnullis liluris in basi et pone medium flavo-griseo-squamulatis. Subtus dense flavo-griseo- squamulatus; femoribus brunneis, acute denticulatis, tibüis saturatius, tarsis dilutius testaceiss. — Long. 2 mill., lat. 1.5 mill. Gleichfalls der campestris-Gruppe angehörend und in dieser dem friangulum Bob. Bris. am nächsten stehend, unterscheidet sich die Art von letzterem sofort durch ihre wesentlich kürzere und breitere Form der Fld. Die bei friangulum zwar feine, aber deut- liche Kiellinie des Rüssels ist hier nicht vorhanden. Das Gesammt- bild der Zeichnung ist zwar dem triangulus sehr ähnlich, doch ergeben sich folgende Unterschiede: Der Untergrund ist bei frian- gulum rein schwarz, sich scharf von der weilsen Zeichnung ab- bebend; derselbe ist bei bdreviusculus dunkel pechbraun, seine gelblich-graue Schuppenzeichnung hebt sich nur mäfsig ab. Die Skutellar-Lateralbinde ist bei /riangulum am 6. Zwischenraum stark gebrochen, erreicht hier, am weitesten nach hinten zurücktretend, die Mitte der Fld. und ist von da ab gegen den Seitenrand ziem- lich breit mit dicht gedrängten weilsen Schüppchen besetzt. Diese Binde ist bei breviusculus durchweg nur halb so breit, aus spär- lichen graugelben Schüppchen bestehend, zwischen denen nach aulsen hin einige ovale weifsliche Schüppchen eingestreut sind, sie ist vom 5. Zwischenraum ab gegen den. Seitenrand nur mälsig ge- bogen, steht auf dem 7. Zwischenraum etwas mehr zurück wie auf dem 6. und erreicht noch nicht die Mitte der Fld. Die Binde liegt hier mithin mehr auf dem vorderen Drittel der Fld. Die 282 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. dichte Beschuppung der Unterseite ist in der Farbe ähnlich der der Oberseite. Die‘ braunen Schenkel werden gegen die Spitze hin heller, die Schienen und Tarsen sind im Gegensatz zu denen des friangulum mehr gelblich. Sieilien. 22. Ceuthorrhynchus bicollaris n.sp. Parvus, breviter ovalis, niger, subnitidus. Rostro arcuato, prothoracis longitu- dine (2), tricarinato; antennarum flagello articulis brevibus; pro- thorace mutico, angulis posterioribus ‚rotundatis, lateribus pone medium modice ampliato, versus apicem angustato, hie viz con- stricto, profunde et late canaliculato, transversim convezo, supra tenue granuloso et setis subtilibus griseis incubalis; elytris con- vezis, margine antico elevato-marginatis, obsolete punctato-striatis, in strüs nudis, interstitis latitudine striarum, paullo convexis, tenue granulosis et uniseriatim albido-griseo-setulosis. Subtus squamulis albidıs tectis; femoribus tenuibus viz incrassatis, muticis, tibiis apice paullo ampliatis. — Long. 1.8 mill., lat. 1 mill. | Unter den.kleinen schwarzen Ceuthorrhynchus-Arten durch seine tiefe und breite Halsschildrinne unschwer zu verkennen. Rüssel bis über die Mitte hinaus mit feinen Längskielen, dann längsrissig- punktirt, an der Spitze glatt. Fühlergeifsel kurz, die letzten Glieder transversal, Keule oval, deren letztes Glied etwas abgesetzt. Kopf runzlig punktirt, wie auch die Wurzel des Rüssels mit feinen weilslich-grauen Härchen. Halssch. an der Basis ein wenig ein- gezogen, davor mälsig erweitert, ohne Seitenhöckerchen, gegen die Spitze hin ziemlich stark verjüngt, dahinter seitwärts kaum ein- gezogen, Vorderrard nicht aufgebogen, unten ohne Augenlappen. Die tiefe und breite Mittelrinne verflacht sich gegen den Vorder- rand ein wenig und geht beiderseits allmählig in die Wölbung des Halssch. über; diese ist in der Länge mälsig, in der Breite ziem- lich hoch. Die Oberseite ist fein tuberkulirt, mit dünner, nieder- liegender, weifsgrauer Behaarung. Fld. kurz oval, an .den Seiten ein wenig erweitert, stark gewölbt, von der Basis nach hinten in schöner Rundung abfallend, ohne Spur von Spitzenschwielen. Vorderrand in Gemeinschaft mit dem Hinterrand des Halssch. leistenförmig erhaben, nach rückwärts leicht gebogen. Punktstreifen der Fld. so breit als die Zwischenräume, nicht sehr tief und weit- läufig punktirt, kahl; Zwischenräume, besonders nach hinten und seitwärts, etwas erhaben, mit einer nicht ganz regelmälsigen Reihe flacher, gegen Spitze und Seiten hin deutlich wahrnehmbarer Körn- chen, hinter denen je ein weifsliches, fast niederliegendes Schuppen- A. Schulize: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 233 börstchen eingefügt ist. Nur der 8. Streifen zeigt an der Basis eine Doppelreihe von Börstehen. Unterseite spärlich weilslich be- schuppt. Weibliches Abdominalsegment mit quer-ovalem Grübchen. Schenkel wenig verdickt, ungezähnt, Schienen an der Spitze etwas erweitert. Banat. 23. Ceuthorrhynchus inhumeralis n. sp. Ovatus, niger subnitidus, undique albo-griseo-pubescens. Rostro valido, curvato, cylindrico, longitudine thoracis capitisque, ruguloso-punctato, capite convezo, confertim punctulato, vertice curinato; oculis prominulis; antennis validis, brunneis; prothorace lateribus modice ampliatis, versus apicem paullo angustato, antice tertiario angustiore quam basi, pone apicem subito constricto, margine apicis parum alte elevato, utringue tuberculo parvo, ad basin breviter canahculato, confertim ruguloso -punctato, setis albo-cinereis incubatis; elytris convezis, anlice elevato-marginatis, inter humeros angustatis, hos non callosis, lateribus leniter ampliatis, apice Conjunctim rotundatıs, non muricatis, subvalide punctato-striatis, in striüs nudis, interstitüs planis, duplo latioribus, squamulis oblongis, cinereo-albidis incom- parate bi- vel triserialim vestitis. Subtus pectore squamulis ovalıbus, ventre oblongis modice confertim tectus. Pedes subvalidi, femoribus muticis, tarsis brunneis. — Long. 2.5 mill., lat. 1.5 mill. Eine durch das gänzliche Fehlen der Schulterhöcker auffällige Art. Rüssel kräftig, rund, gleichmälsig dick, etwa von Kopf- und Halsschildlänge, bis vor der Spitze fein runzlig-punktirt. Fühler ziemlich kräftig, braun, Geifselglieder kurz, vom 3. an breiter als lang, rundlig, Keule mit ziemlich langer Pubescenz, letztes Glied etwas abgesetzt. Kopf gewölbt, hinten fein gekielt, mit greisen, niederliegenden Haarschüppchen und vorstehenden Augen. Halssch. an den Seiten nur wenig erweitert, bis kurz vor der Spitze sehr mälsig verjüngt, dagegen der Vorderrand scharf abgesetzt und auf- gerichtet, kaum um ein Drittel schmäler als der Hinterrand, beider- seits mit kleinem stumpfen Höckerchen, Mitte des Hinterrandes mit länglichem Grübchen, Oberseite flach runzlig-punktirt, mit feinen niederliegenden, weilsgrauen Haarschüppchen. Fld. stark gewölbt, rein oval, zwischen den Schultern eng, nur ein wenig breiter als die Basis des Halssch., von hier bis zur Spitze gleichmälsig sanft gerundet, in der Mitte am breitesten, ohne Spur einer Spitzen- schwiele, an der Basis leistenförmig erhaben; die kräftigen Punkt- streifen kahl, Zwischenräume flach, fast doppelt so breit wie die Streifen, fein querrunzlig, mit einer zwei- bis dreifachen unregel- 284 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. mälsigen Reihe länglicher, weilsgrauer Schüppchen. Schuppen der Unterseite etwas heller und grölser, wie oben, auf dem Pektus meist oval und ziemlich dicht stehend. Beine kräftig, Schenkel ungezähnt, Tarsen braun. Nordspanien. 24. Ceuthorrhynchus micros n. sp. Perparvus, minimis eremplaribus Ceuth. contracti subsimilis. Ovalıs, niger nitidus. Rostro basi fortiter curvato, nitido, usque ad medium lineatim punctulato; antennarum scapo apice claviformi, funiculo primo arti- culo magno et amplificato, clava comparatim magna, ovalis; capite convero, nitido, modice conferiim punctato, oculis prominentibus; prothorace nitido, subconico, lateribus pone apicem viz constricto, margine apicali non elevato, sed pone eam fere usque ad medium dorsi late impresso, utrinque denticulo parvo sed acuto, non canaliceu- lato, modice dense punctato; elytris nitidis, late striato-punctalis, interstitiis tam latis quam strüs, subplanis, squamulis viz obser- vandis, versus apicem non callosis, sed nonnullis granulis perparvis. Subtus squamosilate non conspieua; pedes tenues, femoribus muticis, tarsıs subdilatatis. — Long. 1.4 mill., lat. 0.8 mill. Die Art erinnert in ihrer Gestalt etwas an die kleinsten Stücke des C. contractus, von der sie sich jedoch durch ihre rein schwarze Farbe, das Fehlen der Halsschildrinne und der Spitzenschwielen der Fld. sogleich unterscheidet. Rüssel an der Basis (fast wie bei Baridius) stark gekrümmt, glänzend, bis etwa zur Mitte fein längs- streifig-punktirt. Fühlerschaft an der Spitze keulenförmig verdickt, erstes Glied der Fühlergeilsel grofs, gegen die Spitze hin stark verbreitert; Keule verhältnilsmälsig grols, eiförmig. Kopf auf dem Scheitel gewölbt, glänzend, mälsig dicht punktirt, Augen ziemlich stark vorspringend. Halssch. fast konisch, an den Seiten nur wenig erweitert, vor der Spitze nicht eingeschnürt, Rand vorn nicht aufgebogen, dahinter aber bis fast zur Mitte des Rückens breit eingedrückt, so dals das Seitenprofil flach sattelförmig er- scheint, beiderseits mit einem spitzen Höckerchen, ohne Mittel- rinne und mäfsig dicht punktirt, glänzend. Fld. gemeinschaftlich oval, glänzend, mit ziemlich stark vortretender Schulterbeule, auf dem Rücken fast gerade, am letzten Drittel dagegen in stark gewölbtem Bogen zur Spitze abfallend, ohne Spitzenschwiele; kräftig punktirt-gestreift, die Punkte tief, Zwischenräume ebenso breit, fast flach, gegen die Spitze mit einigen sehr kleinen Körnehen, mit äufserst feinen, nur unter gewisser Beleuchtung sichtbaren, spärlichen grauen Schüppchen bedeckt. Unten ebenso A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 285 kahl; Beine ziemlich dünn, Schenkel ungezähnt, Tarsen etwas verbreitert. Krain. 25. Ceuthorrhynchus quadrangularis n.sp. Subdepressus et elytris oblongo-quadratus, niger, undique albido - squamulosus. Rostro fere longitudine thoracıs capitisgue, modice curvato, ad inter- stitionem antennarum ruguloso-punctalo et crassitudine aequali, dein haud multum ante apicem minuente, hic subito ampliato, nitido; antennis piceis, clava valde porrecta, apice acuminata; prothorace laterıbus amphato, pone apicem modice constricto, margıne apical non elevato, bası subdepresso, usque ad medium dorsi profunde canaliculato, dense punctato, squamulis albidis in medium conversis, vestitis; elytris parallelis, subdeplanatis, profunde punctato-striatis, interstitüs viz latioribus quam strüs, squamulis albidis, longulis ovalibusque dense techis; pygidium dense albo-squamosum. Subtus squamulis ovalibus albidis dense tectus; abdomine versus apicem ascendente; pedes valıdı, femoribus muticis, piceis, apice tibüs tar- sisque brunneis, ungulis elongatis. — Long. 2.5 mill., lat. 1.5 mill. Rüssel mälsig gebogen, bis zur Fühlereinlenkung gleich dick, dicht runzlig-punktirt und matt, von da bis kurz vor der Spitze dünner werdend und hier plötzlich verdickt und stark glänzend. Fühler braun mit gestreckter und zugespitzter Keule. Halssch. an den Seiten ziemlich stark erweitert, ohne ausgesprochene Schwiele, vor der Spitze wenig eingezogen, Vorderrand nicht aufgerichtet, vor dem Hinterrande flach, mit bis zur Mitte des Rückens reichender, ziemlich tiefer Rinne. Fld. beiderseits etwa um je 2 Interstitien breiter als das Halssch., an den Seiten fast parallel, an den Schul- tern so breit wie kurz vor der Spitze, gegen die Spitze (im Seiten- profil) flach verlaufend, tief gestreift, im Grunde der Streifen ziemlich deutlich, eng punktirt, nur in den Streifen nahe der Naht und dem Aufsenrand mit einigen länglichen weilsen Schüppchen, sonst nackt. Zwischenräume nicht viel breiter als die Streifen, rauh, gegen die Spitze hin etwas körnig, dicht mit länglichen, hinten zugespitzten und ovalen weilsen Schüppchen bedeckt, die auf und nahe der Naht und dem Seitenrand etwas gedrängter stehen. Unterseite mit ovalen, Pygidium mit länglichen weilsgen Schuppen dicht bedeckt. Hinterleib gegen das Aftersegment schräg nach aufwärts gerichtet. Beine ziemlich kräftig, Schenkel un- gezähnt, pechschwarz, an der Spitze, sowie die Schienen und Tarsen braun. Die Glieder der letzteren kurz, 3. Glied in den Lappen kaum breiter als das 2. Glied, Klauenglied lang gestreckt, 2856 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. Diese Art ist mit keiner anderen besonders nahe verwandt, zeigt aber durch den eigenthümlichen Bau des Rüssels, der ge-, streckten, zugespitzten Füblerkeule, durch die Aachen, quadratischen Fld., den gegen die Analspitze aufsteigenden Hinterleib, sowie endlich durch den lang ausgezogenen Schaft des Klauengliedes hinreichend charakteristische Merkmale. Ein 2 vom Araxes (Leder). 26. Ceuthorrhynchus nigrifulus n.sp. Stalura et magni- tudine Ceuthorrhynchidiüu floralis Payk., sed funiculo 7-articulato. Ovatus, niger, subnitidus, undique sparsim albido-griseo-squamulatus. Rostro tenue, arcuato, nudo, nilido, usque ad insertionem unten- narum subtiliter striato; thorace brevi, lateribus modice rotundatis, pone apicem leniter sinuatis, utrinque obsolete calloso, apice raullo elevato, leviter canaliculato; elytris ovalibus, convezis, forte punctato- striatis, in striüis nudis, interstitiis modo paullo latioribus, subelevatis, rugoso-granulosis et uniseriatim cinereo-albido-squamulosis. Sublus undique sparsim cinereo-albido-squamulosus. Pedes tenues, femoribus muticis. — Long. 1.8 mill., lat. 1.2 mill. In Form und Grölse sehr mit Ceuthorrhynchidius floralis über- einstimmend, aber, abgesehen von der 7-gliedrigen Fühlergeifsel, durch andere Beschuppung unterschieden. Diese ist bei floralis zwischen den Streifen mindestens doppelreihig, auf der Naht und an den Seiten noch dichter, die Form der Schüppchen kurz, flach aufliegend. Bei nigritulus ist die Beschuppung, insbesondere auf den inneren Zwischenräumen, nur einreihig, stabförmig und ein wenig aufgerichtet. Bei floralis ist die Unterseite, besonders auf den Epimeren, dicht mit kurz-ovalen Schüppchen bedeckt; diese Beschuppung ist bei nigritulus mehr haarförmig und gleichmälsig dünn auf der ganzen Unterseite vertheilt. Die Zwischenräume der Punktstreifen sind bei nigritulus schmäler als bei floralis, aulserdem etwas erhaben, gröber querrunzlig und gegen Aulsenrand und Spitze fein gekörnelt. Kalocza, Südungarn (Speiser). 27. Ceuthorrhynchus nigritarsis n. sp. Ceuth. nano et angustulo prozime affinis. Oblongus, angustatus. Rostro modice curvato, longitudine fere thoracis capitisque, bası squamuloso et striato,. apice paullo subtiliore quam basi, nigro, nilido; antennis nigris; capite parum convexo, vertice carinulato; prothorace sub- conico, lateribus vir ampliatis, pone apicem late sed leniter ımpresso, margine apicis alte elevato, in medio dorsi evidenter canaliculato, utringue carinula transversa instructo, nigro, dense, ul capite, A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 237 cinereo-albido-squamoso; elytris Ihoracis basi multo latioribus, brun- neis vel rufo-brunneis, lateribus non ampliatis, apice muricatis, tenuiter punctalo-striatis, in strüs seriatim oblongo-squamulosis, interstitüis planis, confertim punctulatis, dense biseriatim cinereo- albido-squamosis. Subtus niger, dense albido-squamulosus; pedes tenues, femoribus muticis tibüsque rufo-testaceis, tarsis nigrican- tibus. — Long. 1.5 mill., lat. 0.7 mill. Die Art zeigt die habituellen Eigenschaften der nanus-Gruppe, nur in der Färbung zeigen sich constante Unterschiede von den verwandten Arten. Rüssel mälsig gebogen, etwa so lang als Kopf und Halssch., bis zur Fühlereinlenkung gestreift und beschappt, von da allmählig glatt, glänzend, gegen die Spitze etwas dünner, schwarz. Fühler schwarz. Halssch. schwarz, fast konisch, an den Seiten kaum erweitert, vor der Spitze breit, aber flach abgesetzt, am Vorderrand breit und schräg aufgebogen, beiderseits mit feiner, breiter Querleiste und deutlicher Mittelrinne, fein punktulirt und ziemlich dieht grauweils, an den Seiten etwas heller und dichter beschuppt. Fld. braun oder rothbraun, fast, parallel, wesentlich breiter als das Halssch., fein punktirt-gestreift, in den Streifen dicht regelmälsig einreihig beschuppt; Zwischenräume flach, fein punktulirt, vor der Spitze beiderseits gekörnelt, mit einer dichten Doppelreihe weilsgrauer kurzer Schüppchen, die an den Seiten wohl heller und gröfser sind, nicht aber, wie bei dem nahe ver- wandten fabrilis Faust, übereinanderliegen. Unterseite dieht mit rundlichen, weilsen Sebüppchen bedeckt; Schenkel ungezähnt, wie auch die Schienen trüb röthlich-gelb, die Spitzen bei beiden etwas angedunkelt, Tarsen schwärzlich. Von Hrn. v. Koenig in Mehrzahl bei Tiflis gesammelt und mir gütigst mitgetheilt. 28. Ceuthorrhynchidius carniolicus n. sp. Elytrorum strüös fransverse quadrato-punctatis Ceuthorrhynchidii posthunn menn- nente. Ovatus, niger, undique nitidus. Rostro tenue, modice curvalo longitudine fere thoracis capiteque, usque ad medium strialulo, versus apicem subliliter rimoso, antennis scapa funiculoque rufo-brunneis, extremo articulo sexto nigro, clava oblonga, nigricante; prothorace subconico, margine laterali modice ampliato, versus apicem non con- stricto, margine apicis non elevalo, basi distincte bisinuato, utrinque fuberculo parvo, breviter canaliculato, sat confertim punctulato, setis minulis, griseis, vir conspicuis, tecto; elytris ovalıbus, conveats, nitidis, callo humerali obsoleto, fortiter punctato-striatis, punctis Iransverso-quadralis, inlerstitüs fere dimidio angustioribus, sub- 288 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. carinalis, versus apicem subtiliter granulosis, squamulibus perparvis, suberechis, albo-griseis, uniseriatim techis. Sublus sparsim griseo- squamulosus; pedes sublenues, piceo nigri, femoribus muticis. — Long. 2 mill., lat. 1 mill. Die Art ist dem Ceuthorrhynchidius posthumus Germ. beson- ders durch die breit- viereckigen Punkte der Deckenstreifen am nächsten stehend, aber durch folgende Hauptmerkmale verschieden: Carniolicus ist um fast ein Drittel gröfser, rein oval, gestreckter (posthumus hinten fast kugelig verrundet), schwarz, glänzender, Fühlerkeule länger; Halssch. nicht transversal, sondern von fast konischer Form, an den Seiten vor der Spitze nicht eingeschnürt, Vorderrand nicht aufgebogen, vielmehr den Kopf knapp um- schliefsend; die breit-viereckigen Punkte der Deckenstreifen noch kräftiger, tiefer und regelmälsiger, die Zwischenräume noch schma- ler, fast kielförmig erhaben und mit nur einer regelmälsigen Reihe etwas aufgerichteter kleiner, weilslicher Schuppenbörstchen. Jauerburg in Krain. 29. Ceuthorrhynchidius pygmaeus n. sp. Perparvulus, subovalis, plumbeo-niger, subnitidus. Rostro curvato, rufo-lestaceo, apice dilutiore; antennarum fumiculo 6-articulato, scapa et arliculs primis rufo-brunneis, prothorace subtransverso, lateribus modice ampliato, utringue obsolete luberculato, anlice paullo constricto, margine apicali non elevato, in dorso subplanato, viz canalıculato, dense subtiliterqgue punctulato, setis subtilibus albo-griseis incubahs, elytris subovalibus, ın longitudinem subplanatis, tenuiter striatis, ın strüis vier punctulatis, nudis, interstitiis planis, uniseriatim punctatis aeque albo-cinereo-, paullo suberecto-squamulosis. Pedes subtenues, femoribus muticis. 9‘ tarsis mediis et posterioribus apice interna denticulo acuto armatis. — Long. 1.3 mill., lat. 0.7 mill. Die kleinste mir bekannte Art der Gattung, die durch ihre länglich-ovale, oben ziemlich flache Form, den besonders gegen die Spitze hin hell röthlich-gelben Rüssel, durch die sehr feinen unbeschuppten Deckenstreifen, ferner durch deren einreihig be- schuppten Zwischenräume, ganz besonders aber durch den Blei- glanz der Decken mit keiner anderen Ceuthorrhynchidius-Art zu verwechseln ist !). Algier (Reitter, Leder). 1) Das Wiener Hof-Museum besitzt ein mit micans Bris. be- zeichnetes Stück dieser Art. Ch. Brisout’s Beschreibung des micans (L’Ab. tom. V, p. 436) palst zwar im Allgemeinen ganz gut darauf; nur erwähnt Br. nicht des rothen Rüssels, und es ist wohl kaum anzunehmen, dafs dieser sorgfältige Autor ein solch auffälliges Merkmal übersehen haben sollte. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft IL.] 289 Weitere synonymische und sonstige Bemerkungen zur Ceuthorrhynchus - Gattung. Von A. Schultze in Detmold. 1. Ceuthorrhynchus lineatus Gyll. (Schönh. tom. IV, p- 909), Tauria, deckt sich nach der Beschreibung vollkommen mit C. albolineatus Friv., Hungaria. : Wir haben es hier sicherlich nur mit einer Art zu thun, mithin wäre der später beschriebene Frivaldszky’sche albolineatus als selbstständige Art einzuziehen, sofern von anderer Seite keine Widerlegung erfolgen sollte. 2. Ceuth. angustulus, nach Gyll. aus Persien, ist für Europa mit Sicherheit noch nicht nachgewiesen. Die mir von Hrn. Faust freundliehst vorgelegten, ihm selbst zweifelhaften Ex. der angustulus vom Caucasus entsprechen nicht vollkommen der Gyll.’schen Be- schreibung. Gyll. sagt darüber (Schönh. tom.IV, 498): „Oblongus, anguslalus — Ceuthorrhyncho nano admodum similis, sed dimidio minor. Elytra lateribus non ampliata.“ Darnach mülste die echte Art kleiner und schmäler sein als der Faust’sche angustulus. Ein solches Stück, auf welches alle Merkmale Gyll.’s passen, besitze ich aus Oran (Reitter, Leder). Dieses ist erheblich kleiner, be- sonders schmäler und parallelseitiger als alle anderen Vertreter der schwierigen nanus-Gruppe. 3. Ceuth. pervicaxz Weise ist nach Ansicht des Autors ver- schieden von suturellus Gyll. Auch für mich unterliegt dies keinem Zweifel, wenn auch weniger ob des vom Autor besonders betonten schwarzen Kopfes und Halssch. des suturellus, als wegen anderer ‚durchschlagender Unterschiede. So sagt Gyll. unter anderem von seinem suturellus (Schönh. tom..IV, 556): „Breviter ovatus — interstitüs planis — Ceuth. cyanipenni dimidio minor — strüs obsolete punctatis“ u.s. w., — alles Merkmale, die mit pervicaz W. nicht übereinstimmen. Denn pervicar ist durchaus nicht kurz eiförmig, im Gegentheil nähert er sich in manchen männlichen Individuen der gestreckten Form der Pandellei Br., die Fld. sind nicht „obsolete“, sondern kräftig punktirt-gestreift, die Zwischen. räume nicht eben, sondern deutlich leicht gewölbt. Aufserdem ist pervicaz nicht um die Hälfte kleiner als an pe sondern von dessen Durchschnittsgröfse. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft II. NE: 290 A. Schultze: Weitere synonymische und sonstige 4, Ceuth. obesulus Weise und Leprieuri Brisout. An der Hand der schätzenswerthen kritischen Vergleiche beider Arten (D. 1896, 183) habe ich meine zahlreichen afrikanischen Leprieuri und mehrere spanische Stücke des obesulus von Dr. Kraatz einer noch- maligen genauen Prüfung unterworfen und zunächst die für mich inter- essante Thatsache festgestellt, dafs darunter beide Formen, aber auch deren Uebergänge vertreten waren. So ist die Bildung der Fühler- geilsel kein durchschlagendes Unterscheidungsmerkmal, denn bald ist bei derselben Form das 1.Glied der Fühlergeilsel fast doppelt so lang als das 2., bald kaum länger als dieses. Fand ich doch sogar bei einem Individuum, welches nach der Skulptur der Fld. zu obesulus gehört, auf der einen Seite beide Glieder an Länge gleich, auf der anderen das 1. Glied fast doppelt so lang als das 2. Ebenso wenig konnte ich einen durchgehenden Unterschied in der Bildung des Halssch. feststellen, indem, ganz unabhängig von den beiden For- men, dieser vor dem Vorderrand bald ein wenig mehr, bald weniger eingeschnürt, der Vorderrand bald mehr, bald minder stark auf- gebogen, der Schulterhöcker fast ausnahmslos aus mehr oder weniger deutlichen Körnchen zusammengesetzt und die weils beschuppte Mittelfurche entweder durchgehend oder in der Mitte mehr oder weniger unterbrochen gefunden wurde. Auch der als Hauptunter- scheidungsmerkmal hervorgehobene Unterschied in der Skulptur der Fld. zeigte bei der grofsen Reihe der Individuen so deutliche Uebergänge, dafs es schlielslich schwer zu sagen ist, wo die eine Form aufhört und die andere beginnt. In wieweit wir es hier wirklich mit 2 scharf getrennten Arten zu thun haben, lasse ich für meinen bescheidenen Theil dahingestellt, da die vom Herrn Autor des obesulus aufgestellten Unterschiede in der Einschnürung und Aufrichtung des vorderen Halsschildrandes, in der Bildung der Längsfurche, der Seitenhöcker, sowie auch in der Skulptur der Fld. wenigstens bei den von mir gesehenen Stücken nicht mit der aus- gesprochenen Schärfe hervortreten, um darauf mit Sicherheit 2 neue Arten begründen zu können. 5. Ceuth. albosignatus Gyll. Von dieser Art sagt der Autor (Schönh. tom. IV, 517) hinsichtlich der Zeichnung der Fld. nur: „Squamulis albidıs inaequaliter adspersa; sutura antice fere ad medium dense niveo-squamosa.“ Demnach hat Gyll. offenbar nur solche Individuen gekannt und beschrieben, denen die Lateral- binde fehlt. Nach dem mir vorliegenden zahlreichen Material scheinen die J'g' meist keine, die 22 dagegen durchweg eine mehr oder weniger deutlich ausgesprochene Lateralbinde zu be- Bemerkungen zur Ceuthorrhynchus- Gattung. 291 sitzen, wie denn überhaupt das weibliche Schuppenkleid bei allen bunten Ceuthorrhynchen meist reicher ausgestattet ist, als das der dd‘. Diese Binde zeigt sich zunächst rudimentär als Fleck- chen auf der Mitte des 6. Zwischenraums, hierzu gesellt sich als- dann ein Fleckchen auf dem 8. Zwischenraum, sodann auf dem 7. Zwischenraum ein zunächst nur kleines Fleckchen, zuletzt zeigt sich auf den 3 Zwischenräumen eine gleichmälsig breite, rein weilse Querbinde. Auf solche Individuen scheint Stierlin’s Kaufmanni (Mitth. d. Schweiz. ent. Ges. B. 9, H. 3, p. 12) begründet zu sein. Man begegnet daher in den Sammlungen noch vielfach grofser Unsicherheit in der richtigen Erkennung des weit verbreiteten albosignatus. Aber auch selbst ohne jede Zeichnung der Oberseite ist diese Art an folgenden Merkmalen leicht zu erkennen: Der Käfer ist tief schwarz, mit Ausnahme der rothbraunen Fufssohlen und des letzten Tarsengliedes. Halssch. an den Seiten schön ge- rundet, hinten eingezogen, Vorderrand scharf abgesetzt und auf- gebogen, hochgewölbt, ohne Spur von Seitenhöckern und ohne Mittelfarche. Fld. tief schwarz, gewölbt, scharf gefurcht, in den Furchen kaum punktirt, Zwischenräume flach, regelmälsig scharf raspelig-querrunzlig. Unterseite überall dicht weils haarschuppig und von dem tief schwarzen Rand der Fld. sich lebhaft abhebend. Beine kräftig, lang, dicht weils haarschuppig. Schenkel einfach stark gezähnt. 6. Ceuth. Brisouti Faust und Brisouti Frivaldszky. Von diesen beiden sehr verschiedenen Arten wurde der Faust’sche aus Turkestan schon 1388 in den Horae Soc. Ent. Ross. p. 167 be- schrieben. Da die Frivaldszky’sche ungarische Art wohl neueren Datums ist, so möchte ich mir erlauben, für letztere zu Ehren des hochverdienten Autors den Namen Frivaldszkyi in Vorschlag zu bringen. 7. Ceuthorrhynchidius terminatus Herbst und apicalis Gyll. Herr Bedel giebt (Faun. d. Bass. d. 1. Seine, IV, 178) als Unter- scheidungsmerkmal beider Arten eine deutlich sichtbare Pubescenz der Oberseite des apicalis an. Diese Beschuppung kann leicht ab- gerieben sein. Ein zuverlässigeres Merkmal bietet dagegen apicalis in dem männlichen Pygidium; dieses ist am Hinterrande dicht grau bewimpert !). !) Bei dem nahe verwandten praeustus Bris. aus Algerien ist diese Bewimperung des g' länger und goldgelb. I9r 292 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] Eine neue Cionus- Art. Cionus goricus n.sp. Suboblongo-ovatus, fusco - brunneus. Supra sat dense albo-flavescentibus fulvisque squamulis promiscue tectus; capite nigro, convero, lomentoso; rostro brunneo, longitu- dine capitis thoracısque, parum arcualto, ruguloso, usque ad apicem modice squamuloso, vir attenuato; antennis ferrugineis, prothorace latitudine baseos dimidio breviore, lateribus leniter subrotundalis, bası nonnullis maculis brunneo-tomentosis; lateribus utrinque incerte maculis albidis ornalis; elytris fere tertiario longioribus quam con- jJunetim latis, pone humerum leniter ampliatis, dein subparallelis et pone medium versus apicem paullatim angustioribus, interstitüs imparibus paullo elevatioribus, maculis oblongis atro- holosericeis maculisque albidis brevioribus alternate notatis; sutura ante medium macula oblongo-ovata, ante apicem macula rotundata, atro-holo- sericea ornata. Subtus dense flavido-squamulosus; femoribus nigro- brunneis, apice rufis, fasciatim flavo-squamulosis, posticis et inter- mediis dentatis, tibüs rufis, tarsis nigro-brunneis, inlerno anticarum ungui perparvulo et vir conspicuo. — Long. 4 mill., lat. 23 mill. Eine durch die fast länglich-ovale Form mit kaum hervor- tretenden Schultern auffällige Art, die sich dadurch allein schon von allen übrigen Geschlechtsverwandten unterscheidet; nur durch die länglich-ovale Form der vorderen Nahtmakel zeigt sie einige Uebereinstimmung mit caucasicus Reitter. Der Grundton der oberen Tomentbekleidung, die den schwarzbraunen Untergrund kaum durchschimmern lälst, ist bräunlich-gelb» Das Halssch. zeigt eine undeutlich hellere Mittellinie, beiderseits an der Basis daneben je eine kleine, näher den Seiten je eine grölsere bräunliche Makel und an den Seiten einen weilslichen Wisch; ein etwas grölserer unbestimmmter weilslicher Wisch steht hinter den bräunlichen Schul- tern. Die Würfelung der ungeraden Zwischenräume ist unregel- mälsig, jedoch sind die schwarzen Tomentflecke fast durchweg reichlich doppelt so lang als die weilsen Flecke. Die Abrundung der vorderen, länglich-ovalen Suturalmakel ist hinten durch eine längliche weilse Makel gestört; vor und hinter der runden Apikal- makel steht je ein grölserer weilslicher Fleck. Die vordere Fufsklaue erscheint auf den ersten Blick einfach wie bei Stereonychus, ist aber dennoch gespalten, nur ist der innere Theil sehr kurz und liegt geschlossen an den äulseren Theil der Klaue. In einem Exemplar von Herrn v. König im Gorischen Kreise Transkaukasiens aufgefunden. A. Schultze in Detmold. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] DS ie} 3 Synonymische Bemerkungen über europäische Chrysomelinen. Von J. Weise. l. Ann. Fr. 1894, Bull. 234 beschreibt Herr Pie drei neue Chrysomeliden- Arten von Akb&s, die jedoch mit bekannten zu- sammenfallen: Orsodacna ruficollis = lineola var., Crioceris Abeillei = 12-punctata, Gynandrophthalma Vaulogeri = judaica. Die beiden letztgenannten hat Hr. Abeille de Perrin l.c. 1895, 155 bereits vor mir als synonym angegeben und ich würde auf die Arbeit nicht mehr reagiren, wenn ich nicht die flüchtige Art rügen möchte, mit der Hr. Pie die Sache behandelt. Er nennt zwar bei jeder Species das verwandte Thier, vergilst jedoch, irgend einen Unterschied namhaft zu machen, so dafs der Hinweis nutzlos ist. Als Beweis, mit welcher Geringschätzung Hr. Pic seine Pflichten als beschrei- bender Entomologe auffalst, drucke ich eine der Beschreibungen ab: Crioceris Abeillei: Oblongo-parallela, rubro-testacea, elytrorum punctis duodecim nigris. C. 12-punctata L. vicina. 2. In den Ann. Fr. 1895, Bull. 336— 389 befindet sich eine Arbeit über Longitarsus-Arten von Hrn. Guillebeau, aus der ich einige Fehler berichtigen möchte. Zunächst meint der Autor, dafs wir 4 kleine broncefarbene Longitarsen hätten. Ich kenne nur 3, auch Abeille de Perrin, der sich in letzter Zeit mit diesen Tbieren eingehender beschäftigte, nimmt |. c. 1896, p. 52, 53 ebenfalls nur 3 an. Die Namen der- selben habe ich seiner Zeit aus den Diagnosen der betreffenden Autoren herauszufinden versucht und glaube, mich wenigstens bei aeneus Kutsch. und fusco-aeneus Redtb. nicht geirrt zu haben. Sodann behauptet Guillebeau p. 388 ohne Grund, ich hätte Longit. brunneus Duft. und castaneus Duft. als synonym an- gesehen. Ersterer ist von mir p. 950 als Art beschrieben, letzterer p. 957 unter luridus eitirt. Den Long. brunneus Foudr. erwähnte ich nicht, weil ich aus dessen Beschreibung keinen Anhalt gewann. Ob er eine besondere Art ist, lälst sich nur unter Berücksichtigung der Penisform beweisen. Ferner bemängelt Guillebeau meine Vereinigung des L. atri- cillus Foudr. mit melanocephalus, unterläfst aber die Angabe, ob ersterer wirklich eine andere Stirnbildung als melanoceph. be- 294 J. Weise: Synonymische Bemerkungen sitzt, woran die Art einzig zu erkennen ist. Erst wenn dies der Fall sein sollte, kann von einer Trennung die Rede sein. Im folgenden Absatze erwähnt Guillebeau den Lonyitarsus nigriceps Foudr., qui „n’a pas de soies au sommet des elytres“. Dies ist falsch, denn es giebt überhaupt keinen Longitarsus, dem die Härchen am Spitzenrande der Fld. fehlten (vergl. Ins. Deutschl. 6, 923), bei mehreren Arten ist von mir nur ihre Länge in Betracht gezogen worden. Hiernach erledigt sich auch die ähnliche falsche Beobachtung des Autors über die kahle Fld.-Spitze des brunneus Foudr. und fantulus Foudr., und es bleibt mir nur noch übrig, auf Long. nanıs und lantulus Foudr. einzugehen, die ich angeblich falsch beschrieben haben soll. Bei ersterem muls Guillebeau un- richtig übersetzt haben, wenn er I. c. erzählt: Weise dit „que les plaques frontales sont indistinetes et que la ponetuation des Elytres est en ligues“; denn p. 992 sage ich doch: „tuberculis angustis, bene discretis“ und „elytris vage subtilissimeque punctatis, punctis interdum seriatis“, und p. 1019 ist nanus ausdrücklich bei den Arten mit deutlichem Höckerchen untergebracht. Betreffs der Farbe verweise ich auf meine Angabe p. 992 und auf die Anmer- kung p. 998 über die Veränderung der Farben bei den hellen Longitarsen, aufserdem constatire ich, dafs nanus von Foudras „pallide spadicea“, von mir „pallide ferrugineus“ genannt worden ist. Gewils kein erwähnenswerther Unterschied! Die Bemerkung über L. fantulıs ist wohl durch den Zweifel veranlafst, der von mir p. 995 geäufsert, inzwischen aber an reich- lichem Materiale als unnütz erkannt worden ist. Aus p. 1018, Nr. 34 ist zu ersehen, dafs ich im Gegensatze zu Foudras und Allard die Stiruhöckerchen nur in dem Falle „deutlich“ nenne, wenn sie oben von einer geraden, scharfen Rinne begrenzt und bis an die Augen ausgedehnt sind, neben denen dann eine Augenrinne fehlt. Nun hat Z. fantulus aber eine Augenrinne und kleine, oben sehr seicht begrenzte oder nur durch eine hellere Färbung markirte, also undeutliche Höckeıchen, die Foudras „etroits, depri- mes, lisses et separes du front par un trait fin mais distinet“ nennt, also habe ich die von ihm bezeichnete Art vor mir gehabt, durfte sie aber nicht in die Gruppe mit deutlichen Stirnhöckern stellen. Aus diesen Frörterungen dürfte mehr als zur Genüge hervor- gehen, dafs die Einwürfe, die Hr. Guillebeau gegen mich erhoben hat, daraus entsprangen, dafs er einerseits meine Beschreibungen ungenau aufgefalst, andererseits übersehen hat, dafs es ein Haupt- über europäische Chrysomelinen. 295 . zweck meiner Arbeit war, die aus der Farbe, Skulptur, Körper- wölbung und Schulterbildung hergeleiteten Unterschiede, die meine Vorgänger als stichhaltig ansahen, als veränderlich nachzuweisen. 3. Im Bull. Fr. 1896, p. 54 beschrieb Hr. Abeille de Perrin Chaetocnema sycophanta n. sp. und verglich ihre Geschlechtsaus- zeichnung mit der von chlorophana. Dieser Vergleich ist un- brauchbar. Beide Geschlechter der chlorophana haben nämlich nicht das letzte Bauchsegment „a points assez serres et termine par un tubereule lisse et saillant“, sondern sind in der Mitte völlig glatt; das g' ist überhaupt genau so gebildet, wie der Autor das von sycophanta beschrieb, und diese Art daher jedenfalls mit chlorophana identisch, denn die Angaben über die etwas abwei- chende Skulptur des grölseren, massiveren Körpers und über die fast ganz hell gefärbten Fühler, dürften eine specifische Trennung nicht rechtfertigen. 4. Mit der Vermehrung der Orsodacna-Arten auf 4, die Abeille de Perrin, Ann. Fr. Bull. 1595, p. 405, vornimmt, bin ich nicht einverstanden. Der Autor scheint O. cerasi überhaupt nicht zu besitzen, denn er sagt l.c., sie wäre die einzige Art, „qui ait le corps absolument priv de pubescence, non seulement par dessus, mais partout“. Solch eine Species giebt es nicht; cerasi ist gerade an der dichter behaarten Unterseite und der fast kahlen Oberseite von lineola sofort zu trennen. Letztere variirt in jeder Hinsicht, wie ich in der. Beschreibung Ins. D. VI, p. 6 ausführte: „Stirn gewöhnlich mit glatter Mittellinie“, „Halssch. zuweilen mit einer leicht er- habenen, glatten Mittellinie* ete. Ich habe nun auf’s Neue mein Material an der Hand der ÄAbeille’schen Angaben geprüft und finde kein Merkmal constant, um die Zerlegung der Art in drei zu rechtfertigen. Aus einem Vergleiche mit Lacordaire geht hervor, dafs nigri- collis Abeille nicht gleich dem dort beschriebenen Thiere ist, da Lac. p. 74 sagt: „tete avec une carene applatie et lisse sur le front“, sondern dafs sie in der Stirnbildung mit nematoides Lac. p. 84 übereinstimmt, während die Punktirung der letzteren der von ruficollis Pic ähnlich ist. 5. Horae 28, p. 245 zieht Jacobsohn die Phytodecta rubri- pennis Baly als Synonym zu sorbi Motsch. Erstere ist eine kleine, gerundete, specifisch japanische Art, letztere eine sibirische, die mit rubripennis keine Aehnlichkeit hat und in den Verwandt- schaftskreis der Ph. linnaeana gehören muls. 296 J. Weise: Synonymische Bemerkungen etc. 6. Horae 26, p.426 führt Jacobsohn für Donacia aquaticaL. den Namen coccineofasciata Harrer ein, obwohl Thomson und Suffrian die Gründe für die Annahme des Linne’sehben Namens dargelegt haben. Jedenfalls hat Jacobsohn die älteren Autoren nicht berücksichtigt, die ohne Ausnahme die dentipes Fabr. als synonym mit aquatica L. auffassen, obwohl dieser wirklich „den rothen Streif der Fld. nicht erwähnt“. Vergl. z. B. Gyllenhal, Ins. Suec. 3, p. 650. Wenn Seidlitz, F. balt. ed. 1, 505, dies Merkmal herausgreift, welches Linne übergangen, um dadurch die Literatur bis 1875 umzustolsen, so vermag ich ihm nicht zu folgen, auch wenn er l.c. Linne’s Worte richtig eitirt hätte. Derselbe gebraucht Ed. X, 397 nicht „tota cupreo-aurata“, sondern deaurata. Eine Namensänderung der D. aquatica L. ist nicht gerecht- fertigt. 7. Horae 26, p. 437 ist Plateumaris affinis Kunze als ab- dominalis Oliv. aufgeführt. Letztere ist synonym mit nigra F. — braccata Scop. und auf affinis nicht zu beziehen. 8. In den Horae 23 (1888), p. 569 habe ich den Fehler ge- macht, die Galeruca aenescens Fairm., Ann. Fr. 1878, 140, mit Auchenta thalassina Fald. nach den Beschreibungen zusammen- zuziehen. Jetzt erhielt ich ein Stück der erstgenannten Art von Chinkiang aus dem Oldenburger Museum durch Hrn. Wiepken zur Bestimmung und sehe, dafs dieses Thier eine echte Galerucella ist, in der Körperform, Farbe und Zeichnung des Vorderkörpers der maculicollis ähnlich, aber mit metallisch-grünen Fld., hellen Fühlern und hell gelbbrauner Unterseite. Die Auchenia (?) thalassina Fald., mit schwarzer Unterseite, gehört nicht zu Galerucella, sondern bildet eine eigene Gattung, die ich Galerucesthis nenne; ihr hauptsächlichster Unterschied ist aus folgenden Angaben zu ersehen: l. Die Borstenkegel des Halssch. befinden sich in den Ecken desselben siyelarıdsasel ob aal: duink.culaia „Galerugella: 2. Vorderer Borstenkegel in den Vorderecken des Halssch., hinterer vor den Hinterecken am Seitenrande eingefügt . . Malazia. 3. Borstenkegel in 4 und $ der Länge am Seitenrande eingefügt, Randleiste vor dem vorderen Kegel fehlend Galerucesthis. [Deutsche Eutomologische Zeitschrift 1896. Heft IL] 297 Diehotomische Uebersicht der mir bekannten Gattungen 1? 9" aus der Tenebrioniden- Abtheilung: Tentyrin:. Gegeben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Schenkel ungezähnt, Kopf normal, die Mundtheile nicht voll- ständig bedeckend. Vorderschienen mit gerundeter Hinterseite !), die hinteren Schie- nen rundlich, meist ungefurcht. Augen ganz oder theilweise getheilt; im ersten Falle stehen . dieselben nicht vor; im letzten Falle stehen sie seitlich vor, ihr grölserer Theil ist nach oben gerichtet und ihr Hinterrand bildet mit den verlängerten Schläfen einen eckigen Winkel. Augen vorstehend; sie werden durch eine Verlängerung der Schläfen (hinten) unvollständig getheilt, ihr Hinterrand eckig vortretend. Flügeldecken irregulär punktirt. Zweites Glied der Fühler beträchtlich kürzer als das dritte. Kopfschild vorne dreilappig, der Mittellappen grofs, gerade vor- gestreckt und abgerundet . . . . . Dailognatha Eschsch. Zweites Glied der Fühler so lang als das dritte. Kopfschild vorne abgestumpft oder nur mit sehr kurzem niedergebogenem Mittellappen . . 4 ahenaAyonthrs Mil. Fld. in Reihen lust Zeiten Glied der Fühler so lang als das dritte oder wenig länger. Das Endglied der Fühler klein, nur halb so breit als das vor- vorhergehende; Körper schwarz . . . Mesostena Eschsch. Das Endglied der Fühler ist wenig kleiner als das vorhergehende und kaum schmäler als dieses, an der Spitze schief abgestutzt; Körper „braun ..... 2... a Hesostenomaukr. Augen nicht vorstehend, ch einen dicken Bere, der Wangen von vorne fast vollständig getheilt. (Clypeus vorne stumpf ab- gerundet.) Fld. in Reihen punktirt . . . . . . Hyperops Eschsch: Fld. irregulär punktirt. !) Die Schienen, namentlich die vordersten, sind auf ihrer Aufsenseite fast glatt, auf der Innenseite (oft flacher) rauh seulptirt. 293 9” 9! a 10” 11” 14" 14' 18" Edm. Reitter: Dichotom. Uebersicht der mir bekannten Basis des Halssch. und der Fld. vollständig gerandet: Calyptopsis Sol. Basis des Halssch. nicht vollständig, der Fld. ganz ungerandet, letztere auf der Unterseite neben den Schulterwinkeln mit vor- ragender Spitze; Hinterwinkel des Halssch. spitzig nach hinten verlängert.(romiakl): MEET ETT.. MWND Vehhto'mm a®Sol. Augen nicht getheilt, ihr and mit den Schläfen verrundet oder nur einen stumpfen Winkel bildend. Die Fufstarsen auf ihrer Unterseite nur einfach und kurz be- borstet. Seiten des Halssch. fein gerandet. Die Seiten des Körpers mit langen, abstehenden Haaren be- setzt. Clypeus jederseits ausgebuchtet, daher vorne dreilappig, die Seitenlappen klein, der mittlere grols, spitzig zulaufend, gerade vorgestreckt. (Hierher Tentyria hispida Brüll. von den Karrar.:Inselm!))ris asläldsd ‚aohsunahler 6 PaRvieakWoll Körper kahl, Clypeus nicht mit grolsem, vorgestrecktem, drei- eckigem Zahne an der Spitze. Clypeus 'an der Spitze jederseits deutlich ausgerandet, daher mehr oder weniger dreilappig erscheinend, der Mittellappen stärker vortretend. Der Mittellappen des COlypeus vorne lang vorgestreckt, ab- gerundet und etwas gewölbt (wie bei Dailognatha), die seit- lichen Einbuchtungen ziemlich tief, mehr oder weniger scharf eingeschnitten. Schläfen ziemlich lang. Zweites Glied der Fühler (besonders aufsen) so lang als das dritte, Halssch. quer mit stumpfen Hinterwinkeln, Fld. oval, stark gewölbt . . . en. 2" Colposcytis Reitt. Zweites Glied der Fühler viel kürzer als das dritte, Halssch. - so lang als breit oder länger, mit eckigen Hinterwinkeln, Fld. lang gestreckt, an der Naht meist niedergedrückt: Colposcelis Lae. Der Mittellappen des Olypeus ist lang, am Ende abgestutzt, die seitlichen Einbuchtungen tief. Halssch. kugelig, Basis desselben, sowie der Fld. gerandet. Körper Microdera-ähn- lieh) ianh: omae Arsen Sursee Me se ER ErSteun» 1) Diese ausgezeichnete Gattung hat Kr. in seiner Rev. des Tenebr. der alten Welt mit Tentyria vereinigt, was um so auffälliger ist, aus als er andere, viel schwächere Gattungen ruhig bestehen lielfs. 2) Hierher eine, wahrscheinlich als Tentyria angesehene Art Algier: Gattungen aus der Tenebrioniden-Abtheilung: Tentyrini. 299 13’ Der Mittellappen des Clypeus ist kurz und breit, an der Spitze abgestumpft oder abgestutzt, oben flach; die seitlichen Ein- buchtungen gering und nicht scharf eingeschnitten: Anatolica Eschsch. 12' Clypeus an der Spitze abgerundet oder abgestumpft, jederseits nicht deutlich ausgebuchtet, am umgebogenen Theile oft vorn mit zahnartiger Vorragung. 15” Fld. an der Basis vollständig gerandet. 16” Basalrand der Fld. jederseits im Bogen zum Schildchen ge- krümmt. Schildchen dreieckig, die Basalrandung der Fld. nicht ganz an’s Schildchen reichend. 17" Halssch. viereckig, zur Basis verengt, mit spitzigen, nach hinten gezogenen Hinterwinkeln, Fld. mit höckerartig nach vorne vor- tretenden Schulterwinkeln !) . . ... . Melarumia n.gQ. 17’ Halssch. quer, am Ende stumpf abgerundet oder abgestutzt; die Basalrandung der Fld. an’s Schildchen anstolsend. 18” Die stumpfen Hinterwinkel des Halssch. nicht nach hinten ver- längert; Schulterwinkel der Fld. nach vorne stark höckerartig BSIEBeNdE rc. ee anaee sel Siem. ©. 13' Die mehr oder weniger eckigen Hinterwinkel des Halssch. etwas nach hinten verlängert; Schulterwinkel der Fld. nach vorne nicht höckerartig vorragend . . . Hypsosoma Men. 16° Basalrand der Fld. fast gerade. 19" Halsschildseiten stark gerundet. Herlesa globicollis n.sp. Nigra, nilida, convera; anten- narum articulo tertio elongato secundo duplo longiore, ultımo penultimo virz angustiore et breviore; capite clypeo trilobato, lobo medio apice Iruncato, fronte inter antennes transversim biimpresso, oculis sat magnis .subintegris, collo constricto; prolhorace trans- versim globoso, antice et basi marginato, hoc leviter bisinuata, lateribus rotundatis subtilissime marginato; supra obsolete subtilis- simeque punctatis; sculello punctiforme; elytris thorace vir latio- rıbus, oblonyo-ovalis, apice conjunctim subacuminalis, subtiliter "punctulatis, bası marginatis; pedibus gracihibus, libris anticis eztus subcarinatis, posterioribus simplieis. — Long. 9 mill. Algier. Ohne näheren Fundort in meiner Sammlung. Die Seiten des kugeligen Halssch. sind nicht scharf abgesetzt, die Vorderschienen sind am Aufsenrande etwas schneidig abgeplattet und bilden einen Uebergang zur Gruppe 2’, welshalb diese Gattung auch dort angezogen erscheint. !) Siehe Wien. Ent. Ztg. 1895, pg. 280, Taf. 3, Fig. 1. 2) Siehe I. c., p. 281, Taf. 3, Fig. 2. 300 Edm. Reitter: Dichotom. Uebersicht der mir bekannten 20" Endglied der Fühler kaum schmäler und kleiner als das vor- - hergehende!). . . e syds scho Afentgyrre: Batr. 20’ Endglied der Fühler yibh kldiie und Mister als das vorher- gehende} um Hu 2m. „unbe En SriniRihytinoita WEschseh. 19’ Halssch. herzförmig mit rechtwinkeligen Hinterecken. Schlanke Arten aus Südrufsland und russisch Asien Scythis Schaum. 19’ Halssch. quer viereckig, nach vorne fast gerade conisch ver- engt, mit scharfen Mariginalkanten und eckigen Winkeln, die Basis gerandet und dicht an die gerandete Basis der Fld. an- geschlossen, letztere mit stumpfen, angedeuteten Rippen. Körper Hegeter-ähnlich, oben kahl?) . . . . Thalpophila Lac. 15” Fld. nur um die Schulterwinkel kurz gerandet. 21” Fld. mit nach vorne höckerartig verlängerten Humeralwinkeln. Sonst mit Scythis übereinstimmend®). . Scythodonta n. g. 21’ Fld. mit abgerundeten Schulterwinkeln °) Microdera Eschsch. 15° Flügeldeckenbasis vollständig ungerandet . Dordanea Reitt. 10° Die 4 hinteren Tarsen auf ihrer Unterseite mit langen, weichen Haaren dünn besetzt, Halsschildseiten ungerandet. Körper schaal braungelb'6) Fran NE EN Dengtchankeriit. 2' Vorderschienen mit scharf gekannteter Hinterseite, daneben oft mit einer Längsfurche. 22’ Augen vom Halssch. nicht bedeckt, Clypeus nicht dreilappig. 23” Halssch. an die Fld. nur lose articulirend, mehr weniger rund- lich, nicht conisch nach vorne verengt. 24” Halssch. kugelig, mit sehr stumpfen oder verrundeten Seiten- randkanten, die feine Mariginallinie von oben nicht sichtbar. Fld. gewölbt, elliptisch. Fühler und Beine lang: Alcione Men. 1) Einige Arten mit unvollständiger Randung der Flügel- deckenbasis sind zu Microdera zu stellen: z. B. J. Przewalskyi m. und einige andere. 2) Ich kenne nur AR. (Arumia) perlonga Reich. aus Abyssinien und eine Art aus Aegypten. 3) Thalpophila ist von Hegeter hauptsächlich nur durch die auf der Hinterseite ungefurchten Vorder- und Mittelschienen ver- schieden. — Hierher auch eine Art, welche mir Dr. Fleischer in Brünn angeblich aus Marocco mittheilte. 4) Hierher Scythis humeridens m. aus Nord-China. 5) Hierher auch Dordanea mongolica und aurita, dann einige bisher zu Tentyria gezählten Arten. 6) Verh. nat. Ver. Brünn XXVII (1887), 517. 24 25" 26” Im. Dal 26’ 25, 23' 28" 239” Gattungen aus der Tenebrioniden-Abtheilung: Tentyrıni. 301 Wie die vorige, aber die Mariginallinie des Halssch. ist von oben sichtbar, die Basis der Fld. ist vollständig (dort nur um dien Schultern)! gerandet .. 0.2... ..Henrlesa-Reitt: Halssch. mehr weniger abgeflacht mit scharf abgesetzten Seiten- randkanten, ihre Marigivallinie von oben sichtbar. Fld. ohne Punktreihen, ihre Basis unvollständig gerandet; Halssch. nicht herzförmig. Drittes Fühlerglied viel länger als das zweite; Mittelschienen auf ihrer Hinterseite deutlich, die Hinterschienen oft undeut- lich gefurcht. Fühler dünn, ihr drittes Glied sehr gestreckt, doppelt so lang als das zweite, Schläfen lang, die Augen vom Vorderrande des Halssch. abgerückt, letzterer fast kreisförmig. Körper Tenyrindamıg !) =. nn 00.0. Tynterian.g. Fühler gedrungen, ihr drittes Glied wenig gestreckt, oft doppelt so lang als das zweite, Schläfen kurz, die Augen den Vorder- rand des Halssch. berührend, Halssch. stark quer: Pachychile Eschsch. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite. Schienen un- gefurcht. Halssch. quer, reichlich so breit als die Fld., letztere mit scharfen, eckigen Schulterwinkeln . . Scelosodis Sol. Fld. mit Punktreihen, Halssch. quer, herzförmig mit vortreten- den rechtwinkeligen Hinterecken; Basis der Fld. vollständig SERanHer dere re ee IN BsanmocnyDEWSAKT. Halssch. an die Fld. fest angeschlossen, an der Basis am brei- testen, nach vorne conisch verengt. Drittes Glied der Fühler sehr gestreckt, mindestens doppelt so lang als das zweite. Basis der Fld. vollständig ge- randet. Augen vorstehend, Clypeus vor den Augen einen stumpfen Winkel bildend, Vorderrand des Halssch. gerandet, Schildchen punktförmig, sehr klein. Endglied der Fühler des g' oft stark verlängertn!; ainsns Aeishirm saragaz» myalndl i C5D5@ Late: Augen nicht ADS NENN Opa vor denselben keinen Winkel bildend, Halssch. vorne ungerandet, Schildchen quer-viereckig, deutlich. Endglied der Fühler auch beim g' nicht verlän- DELL audinac inihshäsfieeeansun „ihßgeiten Latı. !) Hierher Pachychile humerosa Fairm. aus Algier (Ain-Sefra). Mit einer Tentyria übereinstimmend, allein von dieser schon durch die Bildung der Schienen abweichend. . 302 Edm. Reitter: Dichotom. Uebersicht der mir bekannten 28° Drittes Glied der dünnen, kurzen Fühler nicht oder wenig länger als das zweite; Basis der Fld. nicht oder unvollständig gerandet. 30" Augen normal, Stirn neben denselben mit Augenkiel, letztes Fühlerglied sehr klein, viel schmäler und kürzer als das vor- hergehende. Die spitzigen Hinterwinkel des Halssch. auf die Basis der Fld. verlängert. Schildehen nicht sichtbar. Körper Zophosis-ähnlich . . . . . 7 bs, 1 Oay ara Sok 30’ Augen klein, rundlich, etwas EI Stirn neben den letzteren ohne Augenkiel, Halssch. nicht mit spitzig auf die Decken verlängerten Hinterecken. Schildchen klein, aber deut- lich sichtbar. Endglied der Fühler nicht kleiner als das vorhergehende. a N. braun, mit Erzglanz !) . . r a RN ra 22’ Augen vom Eislsäch; zum öröfgten Theile bedeckt, Clypeus stark dreilappig (ähnlich wie bei Dailognatha), der Mittellappen grols und abgerundet, die Seitenlappen über den Augen durch einen scharfen Einschnitt geschieden. 31” Halssch. quer, conisch nach vorne verengt, mit scharfeckigen Hinterwinkeln; Schildchen nicht oder kaum sichtbar, Schienen- spitze nach aulsen nicht zahnförmig verbreitert, die mittleren Schienen auf ihrer Hinterseite gefurcht: Capnisa Lac. —= Gnathosia Fisch. 31’ Halssch. quer, an den Seiten gerundet, nach vorne stärker verengt, mit vortretenden eckigen Vorderwinkeln und stumpfen 1) Hierher gehört: Catomulus subaeneus n.sp. Breviter ovalis, converus, niti- dus, nigro-brunneus, supra subaeneo-micans, subtus antennis pedi- busque ferrugineis, glaber; antennis Ihoracıs basin attingentibus, tenuibus, articulo tertio secundo parum longiore, ullimis tribus minus majoribus, ultimo praecedente subaequali; capıle dense punc- tato, clypeo apice rotundato, oculi parvuli, parum prominuli, fere integri; prothorace transverso, sat dense punclulato, linea media fere sublaevi, antice sensim angustato, marginato, lateribus minus rotundalo, cum basi recta marginato; scutello parvulo, triangulare; elytris breviter ovatis, postice conjunctum subacuminatis, supra con- vezis, mediocriter subtilitergue subaciculatim punctatis, margine basalı subtilissima prope scutellum evanescente; tibüs anticis apicem versus parum incrassatis, apice extrorsum subdentatis, pedibus posterioribus simplieibus. — Long. 4—5 mill. Der Käfer erinnert etwas an Catomus, gleichzeitig auch an Scelosodis. 2 Ex. aus Marocco (Casablanca). Gattungen aus der Tenebrioniden-Abtheilung: Tentyrim. 303 oder verrundeten Hinterecken; Schildchen klein; Schienenspitzen nach aulsen mehr weniger zahnförmig erweitert, die Mittel- schienen am Hinterrande nicht gefurcht !) . . Orocinan.g. 1’ Kopf im Kreise schildförmig erweitert und die Mundtheile vollständig bedeckend, alle Schenkel mit einem Zahne ?): Platamodes Men. Nachträglich wurde mir bekannt: Stegatopsis Kr. — Gehört zu 5’ und unterscheidet sich von Mesostena und Mesostenopa durch das gestreckte, längere dritte Fühlerglied. 1) Orocina capnisiceps n.sp. Oblonga, brunnea, nitida, subtus, antennis palpis pedibusque pallidioribus; capite sublilissime, antice dense, prope lobo ocuları oblongim substrigoso et magis for- fiter punctalo; prothorace valde transverso, coleopteris vız angus- tiore, subtiliter, ad latera magis forfiter punctato, bası subrecta, marginata, lateribus rotundatis, angulis posticis valde obtusis, fere roltundatis, antieis antice acuto prominulis, linea marginal antrorsa parum perspicua; scutello parvulo, brevi; elytris subparallelis, apıce conjunctim rotundalis, sat parce punclatis, linea basali in medio interrupla,; prosierno pone cozas leviter producto, densissime sat fortiter, metasterno abdomineque magis subtiliter et mimus dense punctatis. Mandibulis fortiter punctatis. — Long. 10 mill. Turkestan. In meiner Sammlung. Die Beine sind wie bei Capnisa gebildet. Orocina Semenowi n.sp. Der vorigen Art ähnlich, aber kleiner, der Halssch. feiner, an den Seiten kaum stärker, aber etwas ungleich punktirt, die Seiten etwas verflacht und daneben mit au- gedeuteter Längsfurche, die Fld. sind kürzer, kurz oval, breiter als der Halssch., punktirt und dazwischen ungleich lederartig gerunzelt, am Ende mehr zugespitzt, Prosternum weniger grob punktirt und die Seiten des Halssch. und des vorderen Seitentheiles der Fld. lang gelb bewimpert. Die Färbung ist veränderlich hellbraun bis schwarz mit hellerer Unterseite, röthlichen Fühlern und Beinen. — Long. 6.5 mill. Turkestan. In meiner Sammlung. Hrn. Custos Andreas von Semenow zu Ehren benannt. 2) Die mir unbekannte Microblemma Sem. (simpler Sem.) aus Transcaspien soll mit dieser Gattung verwandt sein, hat aber nicht gezähnte Schenkel. 304 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1396. Heft II.] Deltomerus andalusieus n. sp. Schwarz, abgeflacht, die Fühler zur Spitze sehr wenig heller, die Tarsen braun, letztere oben spärlich und lang gelb behaart. Palpen und Mandibeln rostroth. Fühler die Mitte des Körpers etwas überragend, vom 2. Gliede dicht behaart, das 3. Glied lang- gestreckt. Kopf sammt den Augen etwas schmäler als der Thorax, die Frontalfurchen kurz und gebogen, Scheitel an den Seiten mit einigen groben Borstenpunkten, die Mitte des Kopfes fast glatt, Augen mälsig grols, vorstehend. Halssch. so lang als der Kopf ohne Mandibeln, etwas breiter als lang, stark herzförmig, vorne stark gerundet, im oberen Drittel am breitesten, von da zur Spitze stark verengt, geschwungen, von den scharf rechtwinkeligen Hinterecken parallel, gleichmäfsig fein aufgebogen, mit vollstän- diger Mittellinie, die Scheibe vorn und an den Seiten sehr wenig, spärlich punktirt, ohne Borstenhaare, die Längseindrücke an der Basis ringsum dieht und fein punktirt, die Mitte der Scheibe glatt erscheinend, Seitenrand vorne mit 4 Lateralborsten. Schild- chen glatt. Fld. oval, breiter als der Halssch., mit stumpf ver- rundeten Schultern, die Seiten fein, in der Mitte breiter aufgebogen, Oberseite abgeflacht, mit mälsig starken Punktstreifen, die Punkte der Streifen nicht oder kaum gekerbt, die Zwischenräume flach, die dorsalen kaum, die änfseren schwer sichtbar punktulirt, die abwechselnden (3., 5. und 7.) mit einer weitläufigen Borstenpunkt- reihe, hiervon ist die am 3. Zwischenraume ganz, die am 5. reicht bis zur Mitte, die am 7. ist nur vorn markirt. Unterseite fast glatt; die Trochanteren der Hinterbeine etwas heller rostbraun gefärbt, die Bauchsegmente haben jederseits nur einen Borstenpunkt. — Long. ZN. Dem kaukasischen D. pseudoplatynus Rttr. äulserst ähnlich, aber durch den fast glatten Kopf und Halssch., schwächere Streifen der Fld., flachere, undentlich punktirte Zwischenräume derselben unter- schieden; von dem mir unbekannten D. nebrioides Vuillefr., A. 1866, 346, aus Asturien durch die feine Randpunktur des Halssch. und der ganzen Brust an den Seiten sicher abweichend; von beiden durch den Mangel von borstentragenden Punkten auf der vordersten Dorsalfläche des Halssch. speeifisch abweichend. Andalusien (Lanjaron). Edm. Reitter. [Deutsche Enutomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 305 Uebersicht der Arten der Coleopteren- Gattung: Calyptopsis Sol. Gegeben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Eine Uebersicht der mir bekannten Arten dieser Gattung gab ich in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1389, 27. Seitdem ist nun eine weit grölsere Anzahl von Calyptopsis-Arten zugekommen, die ich anläfslich deren Beschreibung lieber in dichotomischer Weise bringe, indem ich zugleich alle bekannten dabei berücksichtige. 1" Der Olypeus ist an der Spitze herabgebogen und daselbst nach abwärts verbreitert, in der Nähe der Mitte seiner Unterkante einen sehr stumpfen Winkel bildend. 2" Die Marginallinie des Seitenrandes des Halssch. breit und tief eingeschnitten, furchenartig, in der Stärke ungleich, vor den Hinterwinkeln etwas feiner ausgeprägt. 3’ Halssch. an den Seiten sehr schwach gerundet, oben erloschen, an den Seiten deutlicher punktirt, Hinterwinkel rechteckig, Clypeus abgerundet. 4’ Körper parallel; Halssch. so breit als die Fld. oder reich- lich so breit, Prosternalende zugespitzt. — Syrien. — An. 18574.109,:: II Ele: Solieri Reiche. 4‘ Körper länglich oval; Halssch. kaum so breit als die Fld.; Prosternalfortsatz stumpfwinkelig vortretend. — Jericho. — EA. ER 5,2 en zehn Jeniemaas Reiche. 3 Halssch. stark gerundet, quer, oben stark dicht und fast gleich- mälsig punktirt, Hinterwinkel stumpfeckig, Clypeus länger, an den Seiten vor den Augen mit kleiner Ausrandung. Schwarz, glänzend, breit gebaut, 2. und 4. Fühlerglied etwas länger als breit, Kopf dicht, stark punktirt, in der Mitte mit flachem Längsgrübchen, neben den Clypeusseiten der Länge nach vertieft, Halsschildbasis sehr schwach doppelbuchtig, die Marginallinie des Vorderrandes in der Mitte kurz unterbrochen; Fld. feiner als der Thorax punktirt, länglich eiförmig, mit fast geradem Basalrande, Vorderbrust stark runzelig punktirt, die breiten Seiten fast glatt, Bauch fein und spärlich punktirt, Prosternalfortsatz am abstürzenden Theile ein spitzes Höcker- Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft IL. 20 306 Edm. Reitter: Uebersicht der Arten 97 = 6' chen bildend. Long. 12 mill. — Persien: Gilan. (Ein Ex. in Mus. v. Heyden). . . 2. sulcimargo n. sp. Die Marginallinie des Elalsschildesienendes einfach, gleichartig mehr oder minder fein ausgeprägt. Die kräftige, dichte Punktur auf der Unterseite des Halssch. reicht nicht bis an die Randkante heran, sondern läfst daselbst einen breiten, glatten Rand frei. Halssch. quer, an den Seiten stark gerundet, sehr fein gerandet, so breit als die Fld., vor der Mitte am breitesten, und wie der Kopf ziemlich dicht und stark punktirt, die Punktur gegen die Seiten des Halssch. etwas stärker, Basis sehr schwach doppel- buchtig, die Marginallinie des Vorderrandes in der Mitte kurz unterbrochen, Fld. doppelt so lang als der Halssch., stark gewölbt, sehr fein punktirt, Basalrandung fast gerade, Bauch vorne fein punktirt. Körper breit und gedrungen gebaut, nahezu parallel, Fühler die Mitte des Halssch. erreichend. Long. 11 mill. — Talysch; Persien: Gilan. — Von Hrn. Carl Rost gesammelt . . . .» » AIBUTSONSEON SP: Halssch. quadratisch oder ehr wenig breiter als lang, an den Seiten fast parallel und ebenso gleichbreit, deutlicher gerandet. Halssch. so breit als die Fld., letztere kaum doppelt so lang als der erstere, hinter der Mitte nicht deutlich erweitert. Long. 9—10.5 mill. — Talysch, Araxesthal: convezicollis Desbr. Halssch. etwas schmäler als die Fld., letztere reichlich doppelt so lang als der Halssch., hinter der Mitte bauchig erweitert. Long. 8.5—10.5 mill. — Araxesthal. . . Antoniae Reitt. Die kräftige, diehte Punktur auf der Unterseite des Halssch. reicht bis an die Randkante heran und ist daselbst allmählig etwas feiner. Kopf und Halssch. mäfsig fein und dicht punktirt, die Punktur an den Seiten des letzteren kaum stärker als auf der Scheibe, Halssch. wenig breiter als lang, an den Seiten gleich- mäfsig schwach gerundet, dicht vor den rechteckigen Hinter- winkeln merklich ausgeschweift, Basis leicht doppelbuchtig, Marginallinie am ausgerandeten Vorderrande vollständig, Fld. oval, ein wenig breiter als der Thorax, gewölbt, in der Mitte am breitesten, kaum feiner, aber etwas spärlicher als der Halssch. punktirt, Basalrandung undeutlich geschlängelt; Bauch vorne fein punktirt, Fühler kräftig, die Mitte des Halssch. etwas über- = der Coleopteren-Gallung: Calyptopsis Sol. 807 ragend. Long. 10— 11.5 mil. — Talysch, Araxesthal, sehrtseltenA.'W "7. . . emarginata Reitt. Der Clypeus erscheint an seinem I vorgeftande als eine einfache Platte; er ist daselbst weder stärker verdickt, noch wulstig nach unten gebogen; nur ein kleines Zähnchen in der Nähe der Mitte ist oftmals entwickelt und nach abwärts gedrückt. Körper gedrungen, oval, verhältnilsmälsig kurz und breit. Halssch. transversal, beträchtlich breiter als lang. Fühler ge- drungen, die Mitte des Halssch. wenig überragend; Enddorne der Vorderschienen lang und kräftig, der längere die Spitze des zweiten Fulsgliedes erreichend oder überragend. — Arten aus der Verwandtschaft der Calypt. caraboides. Zweites, dann 4.—6. Glied der Fühler nicht länger als breit; Marginallinie am Vorderrande des Halssch. vollständig. Ober- seite fast matt. Vorderschienen am Aufsenrande mit scharfer Kante. Klein, breit, oval, schwarz, fast matt, Kopf und Halssch. mälsig fein und ziemlich dicht punktirt, die Punktur gegen die Seiten des Halssch. kaum dichter und stärker ausgeprägt, letz- terer quer, merklich schmäler als die Fld. nach vorne mehr als zur Basis verengt, daher etwas konisch aussehend, Seiten- rand fein gerandet, vor den rechteckigen Hinterwinkeln ohne Schwingung, Basis fast gerade. Fld. eiförmig, matt, viel feiner, aber kaum spärlicher als der Thorax punktirt, gleichförmig gewölbt, die Naht nicht längsvertieft. Seiten des Halssch. auf der Unterseite flach runzelig, gegen die Seitenkante er- loschener punktirt, Epimeren der Mittelbrust grob und dicht, Bauch undeutlich punktirt !), Fühler kurz und wenig dick. Long. 10 mil. — Salonichi; von Emge zahlreich gesam- miele u cemmnsjoWdesunssp. Zweites, dann 4. Br Glied der Fühler etwas länger als breit; Marginallinie am Vorderrande des Halssch. in der Mitte unter- brochen. Oberseite glänzend. Vorderschienen am Aufsenrande mit stumpfer Kante. Die Naht der Fld. ist mehr weniger flach der Länge nach ge- meinschaftlich vertieft. Halssch. nur um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten sehr schwach gerundet, von der Mitte nach vorne deutlich, !) Der erste Bauchring ist bei allen Arten an der Basis deut- lich punktirt, auch bei solchen, deren sonstige Segmente glatt sind. 2,072 308 12) 1 Edm. Reitter: Uebersicht der Arten zur Basis schwächer oder nicht deutlich verengt, vor den fast, rechtwinkeligen Hinterecken ohne Schwingung. Kopf und Halssch. dieht und sehr deutlich, Fld. dicht, ein wenig feiner punktirt. Seiten des Halssch. auf der Unterseite dicht und stark punktirt, neben der Randkante fast glatt. Long. I1 mill. — Griechenland. ... ... ..... caraboides Brulle. Halssch. stärker quer, an den Seiten viel stärker gerundet, in der Mitte oder vor der Mitte am breitesten, die Seiten vor den fast rechtwinkeligen Hinterecken mehr weniger, aber stets erkennbar ausgeschweift. Seiten des Halssch. auf der Unter- seite bis zur Randkante — hier meist etwas feiner — punktirt. Kopf sehr dieht, Halssch. dicht, gleichartig, Fld. wenig feiner als der Thorax punktirt. Dem vorigen ähnlich, robuster ge- baut, grölser, mit breiterem Halssch.; letzterer ist in der Mitte nicht schmäler als die Decken; die Unterseite des Halssch. ist bis zur Randkante dicht punktirt, Epimeren der Mittelbrust dicht und stark, Bauch sehr fein punktirt. Long. 11—14 mill. Bisher mit der vorigen Art confandirt. — Mir liegen auch Stücke vom Centeligipfel und Parnesgipfel in Griechenland, dann aus Rumelien, endlich vom Kaukasus vor: pandaroides n. sp. Fld. vollkommen gleichmälsig gewölbt, die Naht nicht der Länge nach gemeinschaftlich vertieft. Halssch. vor den Hinterwinkeln mit deutlicher Ausschweifung, nach vorne nicht mehr verengt als zur Basis; Seiten der Vorder- brust dicht und stark, zur Seitenrandkante allmählig feiner punktirt. Sonst der pandaroides ganz ähnlich. — Griechen- land (Bittner); im Wiener Hofmuseum . . v. aequalis m. Halssch. vor den Hinterwinkeln ohne Schwingung, von der Mitte zur Basis deutlich, zur Spitze stärker verengt. Seiten der Vorderbrust dicht und stark, neben der Seitenrandkante im breiten Umfange nahezu glatt. Sonst der pand. v. aequalis recht ähnlich, — Aleppo (Bischoff), in Col. von Heyden: v. ovalis m. Körper mehr weniger schlank oder breiter und parallel. Halssch. nicht oder schwach quer, meist mehr weniger quadratisch oder etwas herzförmig. Fühler gewöhnlich länger als bei 8”; End- dornen der Vorderschienen viel kürzer und dünner, der längere die Mitte des zweiten Tarsengliedes nicht überragend. Die Naht der Fld. ist gemeinschaftlich breit der Länge nach niedergedrückt. 1 qm 14 16 ulede mit der Coleopteren-Gattung: Calyptopsis Sol. 309 Halssch. quadratisch, ein wenig schmäler als die Fld., sehr fein und gleichmälsig punktirt, Basis schwach doppelbuchtig, Schläfen auf der Unterseite kaum wahrnehmbar, spärlich punk- talırt, fast glatt. Long. 9—11.5 mill. — Ost- und Westufer des Caspischen Meeres; besonders bei Krasnowodsk: deplanata Fst. Halsseh. deutlich breiter als lang; gewölbter, kaum schmäler als die Fld, vor der Mitte am breitesten, vor den scharf recht- eckigen Hinterwinkeln ausgeschweift, oben fein, gegen die Seiten zu meist viel stärker und etwas dichter punktirt !), die Basis stark doppelbuchtig, Fld. sehr fein und erloschen punktulirt, Schläfen auf der Unterseite fein, dicht und deutlich punktirt. Der C. pulchella sehr ähnlich, aber grölser und aulser der vertieften Naht durch spärlicher punktirten Kopf, hinten mehr zusammengezogenen Thorax und seine weniger grob punk- tirte Unterseite verschieden. Long. 9.ö5—11 mill. — Araxes- thal bei Ordubad; Persien . . . . harpaloides Baudıi. Die Naht der Fld. nicht gemeinschaftlich der Länge nach niedergedrückt, sondern einfach gleichmälsig mehr weniger gewölbt. Ciypeus über der Fühlerbasis ohne deutliche Einbuchtung, fast einfach gerundet. (Halssch. nicht länger als breit, die Seiten auf der Unterseite mehr weniger dicht, zur Randkante feiner punktirt, oder daselbst glatt, Schläfen auf der Unterseite mehr weniger punktirt; Fühler den Hinterrand des Halssch. nicht ganz ?) erreichend.) Fühler ‚gedrungen, das 3. Glied nur um-die Hälfte länger als breit oder kürzer. Halsschildseiten mit starker, gleichmälsig tiefer Marginallinie. Bauch fast matt und deutlich punktirt. Schwarz, glänzend. Fühler die Mitte des Halssch. etwas überragend. Kopf dicht und fein punktirt. Halssch. wenig breiter als lang und ein wenig schmäler als die Fld., sehr fein, gleichmäfsig, nicht sehr dicht punktirt, Basis schwach doppelbuchtig; die Marginallinie am Vorderrande in der Mitte unterbrochen, die Seiten zur Basis und Spitze fast gleich ver- engt, in oder vor der Mitte am breitesten. Fld. länglich 1) C. armeniaca Baudi, D. 1875, 34, ist vielleicht eine Varietät glatter Mitte des Halsschildes. 2 ?) Ausgenommen: ©. incerta Ft. 18 18' 19" 19' Edm. Reitter: Uebersicht der Arten eiförmig, ganz so wie der Thorax punktirt. Long. 11—12.5 mill. — Akbes, in Nordsyrien . . . . . .lineimargon. sp. Halsschildseiten mit äulserst feiner, SARA Marginal- linie, Bauch glänzend, fast glatt !). Kleiner, Oberseite matt oder mattglänzend, Thorax wenig breiter als lang, überall fein und fast gleichmälsig punktirt; auf der Unterseite an den Seiten dicht und etwas verschwom- men, gegen die Randkante spärlich punktirt. Long. 8—9 mill. Transkaukasus: Baku; Transcaspien: Krasnowodsk: pulchella Falderm. Etwas grölser, gewölbter, Oberseite glänzend, oft lackartig glänzend, Halssch. fast so lang als breit, an den Seiten wenig gerundet, nach vorne kaum mehr verengt als zur Basis, oben fein, gegen die Seiten zu viel gröber und etwas dichter punktirt» Basis stärker doppelbuchtig, die Marginallinie der Seiten deut- lich stärker ausgeprägt als beim vorigen; Fühler etwas länger; Seiten der Vorderbrust dicht und stark, fast grubig, Lateral- kante fein punktirt. Long. 10—11 mill. — Talysch: Hamarat; Araxesthal: Ordubad ?); Transkaukasus: Elisabethpol (Rtolenau) em ... nutesciens.o. sp, Fühler schlanker, das 3, Glied nn so lang, oder fast doppelt lang als breit, oder etwas länger. Seiten der Vorderbrust wenig dicht punktirt, gegen die Rand- kante fast glatt, Schläfen auf der Unterseite äulserst fein und spärlich punktulirt, Bauch fast glatt, Halssch. ziemlich quadra- tisch, an den Seiten schwach gerundet, in der grölsten Breite kaum oder nicht so breit als die Fld., oben sehr fein und gleichmäfsig punktulirt, Fld. kaum sichtbar punktirt, die Gegend des Schildehens allmählig vertieft. Long. 11— 14.5 mill. — Turkestan: Margelan, Chodschakent, Steppe Keles, Tschinas: laevipennis Ball. i. |, Seiten der Vorderbrust dicht und stark, an der Randkante fein, oft undeutlich, Schläfen auf der Unterseite dicht und fein punktirt, Halssch. vor der Mitte gerundet erweitert und daselbst so breit als die Fld., letztere in der Gegend des Schildehens nicht vertieft, fein und deutlich punktirt. Kopf und Halssch. 1) Bis auf das erste Segment, das mir gewöhnlich deutlich punktirt erscheint. 2) Ich habe diese Art irrthümlich zum Theile als emargt- nata m. versendet. der Coleopteren-Gattung: Calyptopsis Sol. sll dicht und mäfsig fein, Fld. viel feiner und weitläufiger, oft undeutlich punktirt. 20" Bauch (mit Ausnahme des ersten Segmentes) fast glatt. Long. 9— 11 mil. — Transcaspien: Krasnowodsk, Ach-Dagh, Askhabad, Beiram-Ali. . . . rereineenho Raust. 20' Bauch fein, aber überall deutlich est Long. 10—13 mill. — Turkestan: Taschkent; Persien: Scharud. — Wahr- - scheinlich nur eine Rasse des vorigen punctiventris Baudı. Clypeus über der Fühlerbasis mit einer kleinen Einbuchtung, davor die Rundung desselben eine stumpfe, kleine Ecke bil- dend. (Halssch. so lang oder mindestens so lang als breit, die Seiten vor den scharf rechteckigen Hinterwinkeln geschwungen, die Seiten der Vorderbrust mit meist spärlichen Punkten be- setzt; Schläfen auf der Unterseite kaum erkennbar punktirt, fast glatt; Fühler schlank, den Hinterrand des Halssch. erreichend. Körper lang gestreckt, schlank, die Fld. hinter der Mitte merk- lich verbreitert.) Long. 10—12.5 mill. — Persien: Schahrud; Transcaspien: Askhabad . . . . . .„ elypeata Faust. Psammocryptus rugiceps Reitter n. sp. aus Turkestan. Rufo-ferrugineus, nitidus, glaber, antennis palpis, pedibusque paullo dilutioribus, antennis gracilibus, thoracis basin attingenlibus, articulo 2 oblongo, 5 secundo parum longiore, 4 secundo fere bre- viore, penullimis haud transversis, ultimo precedente perparum an- gusliore; capite fortiter punctato, vertice longitudinaliter rugoso, margine amlice utrinque leviter sinuala, denticulo celypeali deflexo; prothorace transverso, subcordato, fortiter subrugose punclato basın versus magis atlenuato, basi lenuiter marginata, ulrinque levissime sinuata, angulis posticis minutis, rectis; elytris ovalibus, leviter, con- veris, substriato-punctatis, interstitiis planis, fortiter, nonnunguam fere serialim punclatis, apice angulo suturali communi subproducto, basi tenuiler marginata; sublus fortiter punclatus, pedibus gracili- bus. — Long. 8—10 mill. Turkestan: Maralbaschi. Von Hrn. W. Koltze freundlichst eingesendet. 312 _ [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] 2 neue russische Meligethes. Beschrieben von Edm. Reitter. 1. Meligethes (Acanthogethes) Schilskyi n. sp. Kurz und breit eiförmig, stark gewölbt, glänzend, schwarz, fein anliegend dunkel behaart, sehr dicht mäfsig stark punktirt, am Grunde fast glatt; Fühler gelbroth, Keule dunkler; Beine dunkel braun. Kopf äufserst dieht punktirt, Clypeus vorne im Bogen aus- geschnitten. Halssch. fast breiter als die Fld., nicht ganz doppelt so breit als lang, gewölbt, die Seiten nach hinten kaum, von der Mitte nach vorne stark gerundet verengt, Hinterwinkel stumpfeckig. Schildchen punktirt. Fld. so lang als zusammen breit, nach hinten leicht verengt, hinter der Schulterbeule mit einem nahezu voll- ständigen, angedeuteten Längsstreifen. Beine sehr breit, Vorder- schienen ziemlich fein gesägt, an der Spitze mit einigen (2—3) grölseren Zähnen, wovon der vorletzte der kräftigste; Klauen am Grunde mit einem nur mälsig starken Zahn. — Long. 2.8 mill. Von der Grölse des fuscus, aber anders gefärbt, feiner punktirt, die Fld. nach hinten deutlich verengt, die Vorderschienen ganz anders gezähnt etc. Von solidus durch doppelte Gröfse, andere Schienenbildung verschieden; am ähnlichsten dem M. ater Bris. aber der Clypeus gerundet ausgeschnitten und die Klauen am Grunde gezahnt. Turkmenien: Syr-Darja. 2. Meligethes punctatissimus n. sp. Neue Art aus der Verwandtschaft des M. elongatus, Kraatzi, Krüperi, länglich, gewölbt, glänzend, etwas rauh gelblich behaart, schwarz, der Mund, die Fühler (bis oft auf die gebräunte Keule) und die Beine gelb, Fld. zur Spitze allmählich rothbraun gefärbt. Oberseite gleichmälsig sehr stark punktirt, am Grunde nahezu glatt. Fühler kurz. Clypeus im Bogen ausgeschnitten, roth gerandet. Halssch. quer, fast von der Breite der Fld., an den Seiten mäfsig gerundet, vor der Mitte am breitesten, gewölbt, Hinterwinkel stampfeckig. Schildchen punktirt. Fld. fast parallel, etwas länger als zusammen breit, die starke Punktur an der Spitze feiner; Pygidium äulserst fein punktulirt, fast matt, anı Ende rothbraun. Vorderschienen breit, am Aufsenrande kräftig gezähnt, die Säge- zähne in der Mitte am längsten, zur Spitze wieder etwas kürzer werdend; die Klauen einfach. — Long. 2.3—3 mill. Dem M. elongatus Rosenh. am ähnlichsten, aber anders gefärbt, ohne Metallglanz, oben sehr stark punktirt. Kaukasus; vom Monte Alagoes. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] 313 Uebersicht der mir bekannten Arten der Öoleopteren- Gattung: Dailognatha Stev. Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Die grofse Verwirrung, welche sowohl in der Fixirung der Arten dieser Gattung als auch besonders in deren Synonymie herrschte, bewog mich, mit der Feststellung der Arten mich eingehender zu befassen und glaube ich eine Basis gefunden zu haben, auf Grund derselben sie nun leichter und sicherer erkannt werden mögen. Dr. Kraatz hatte mit Dejean ganz Recht, wenn er sich sträubte, für die Dailognatha- Arten den älteren Namen Gnathosia zu verwenden; die Gattung Gnathosia Fischer ist nämlich mit Capnisa Lacord. vollkommen identisch und hat die erstere Priorität. Die Fischer’sche Beschreibung und Abbildung palst vortrefflich auf Capnisa, und befremden mufs es, dafs sie nicht schon früher erkannt wurde. Indem Dr. Kraatz nur 2 wirkliche griechische Dailognathen als vorhanden annahm (laticollis und vicina), hat er das Erkennen der allerdings sehr schwierigen griechischen Arten sehr verzögert; in der That ist die Zahl der Arten, welche auf der Balkanhalbinsel, dann auf den griechisch -kleinasiatischen Inseln vorkommt, eine beträchtlich gröfsere. Uebersicht der Arten. 1’ Die Marginvallinie der Deckenbasis macht seitlich vom Schild- chen einen stark vortretenden Winkel, indem dieselbe sich plötzlich zur Basis des Schildchens wendet. (Epistomrand glatt. Körper schlank und gestreckt; Halssch. ziemlich quadratisch.) 2° Die Basallinie des Halssch. ist in der Mitte weit unterbrochen. Griechenland: Attica, Acrocorinth; Macedonien: Guevgheli; Türkei; Bulgarien: Tatar-Basardzik; Kleinasien: Bosdagh, Amasia; Syrien: Libanon; Kaukasus: Baku, Araxesthal; Nordpersien. — Gn. caraboides Fald.!), Audouini Sol.?) — An. Fr. 1835, 265,. . ... ecaraboides Sol. (Dej. Fald.).°). Di !) Var. mit schwach gerunzelten Fld. ?) Aus der Umgebung von Oonstantinopel beschrieben, wo meines Wissens nur diese eine Art vorzukommen scheint. ’) Ich habe diese Art bisher als variabilis versendet. 314 Edm. Reitter: Uebersicht der mir bekannten Arten 3’ Die Basallinie des Halssch. ist vollständig. Kaukasus; Milo (Dr. Steindachner). — Bull. Hippone, 1881, 19: v. caucasica Desbr. 1’ Die Marginallinie der Fld.- Basis ist einfach, nur sehr schwach geschlängelt oder fast gerade, neben dem Schildchen keinen scharfen Winkel bildend, zur Schildchenbasis allmählig gebogen. 3" Die Basallinie des Halssch. ist in der Mitte weit unterbrochen. 4” Die Basallinie der Fld. ist zum grolsen Theile vom normal angezogenen Thorax bedeckt. Mittelbrust dicht punktirt, nicht kurz gestrichelt. Ziemlich kleine, meist matte Arten, mit querem Halssch. Epistom klein, kurz, fast dreieckig, nach vorne stark verschmälert. Seitenrand des Halssch. stark linienförmig gefurcht. Bauch !) mehr, weniger glatt. — Griechenland: Attica, Morea, Corfu. — Gn. opaca All. — Mon. (A. 1835) 267; Expl. Mor. Col. 200: vicina Brull. Sol. 5' Epistom mit gerundetem, normalem Mittellappen. Seitenrand des Halssch. äufserst fein linienförmig gerandet. Bauch fein punktirt. — Armenien: Erzerum, Trapezunt. — Gn. humeralis Desbr. — D. 1875, 32?) .. . . ... 2... pumila Baudı. 4’ Die Marginallinie der Deckenbasis liegt frei, höchstens ein ge- geringer Theil neben dem Schildehen vom Halssch. bedeckt. Halssch. stark quer, an den Seiten gerundet, vor der Basis nicht ausgeschweift, die Hinterwinkel stumpf, Basis kaum doppel- buchtig. Körper ziemlich breit, gedrungen, oval, matt, oder matt fettglänzend. — Griechenland: Naxos, Syra: obtusangula Reitt.°). = — 1) Mit Ausnahme der Basis des ersten Segmentes, woselbst fast bei allen Arten wenigstens Spuren einer Punktirung vorhanden sind. 2) Sehr nahe verwandt mit dieser Art ist wohl auch die mir unbekannte Gn. minuscula Desbr. aus Taurus??, Bull. Hipp. 1881, 20, von nur 6 mill. Länge und stark knopfförmig vortretenden Humeral- winkeln der Fld. Halssch. schwach quer, die Basallinie in der Mitte unterbrochen, jederseits mit leichtem Grübchen. 3) D. obtusangula n.sp. Epistom breit, stumpf gerundet, oft abgestutzt. Fühler kurz und gedrungen. Seiten des Halssch. äulserst fein gerandet, die sehr feine Randlinie am Vorderrande nur an den Seiten vorhanden, an der Basis ebenso nur an den Seiten fein aus- geprägt, in der Mitte fehlend. Fld. breit eiförmig mit fast gerader Basallinie. Kopf und Halssch. dicht und sehr fein, Fld. feiner punktirt. Sonst mit den verwandten fast übereinstimmend. Long. 11—14 mill. 6' 10" 10' der Coleopteren-Gattung: Datilognatha Stev. 315 Halssch. mehr weniger quadratisch oder rechteckig, die Seiten vor den Hinterwinkeln etwas ausgeschweift, die letzteren scharf rechteckig, Basis doppelbuchtig. Körper gestreckt, meist immer glänzend. — Griechenland (selten), Kleinasien (sehr häufig); Transkaukasien. Oberseite deutlich punktirt, Fld. ohne Runzeln. — Mon. 265. — (in. depressicornis Fld., aequalis Tausch . . Carceli Sol. Oberseite deutlich panktirt, Fld. ohne Runzeln, Halssch. vor der Basis mit flacher Querfurche. — Mon. 263: v. impressicollis Sol. Oberseite deutlich punktirt, Fld. mit Runzeln. — Candia, Kreta: u. . 2. ww 2ugatba, Sol. Kopf und Ballch Re: schen Eid. nicht punktirt, letz- tere mit Runzeln. — Kreta, Candia. . v. laevigata Sol. Die Basallinie des Halssch. ist vollständig. Apicalrand des Epistoms glatt. (Fühler gedrungen. Prosternal- fortsatz meist ohne Mittelfurche, manchmal flach vertieft oder seltener an beiden Seiten gerandet.) Vorderschienen einfach, nicht gefurcht. Unterseite des Halssch. jederseits verloschen rugos punktirt, die Zwischenräume der Punkte nicht glatte, glänzende, erhabene körnchenartige Längs- runzeln bildend. Seiten des Halssch. vor den Hinterecken mit schwacher uud oft kurzer, aber stets deutlicher Ausschweifung; die Seitenrand- linie mälsig stark ausgeprägt. Die tiefe Querdepression unter- halb dem Kinn tief rissig gefurcht. Grölser, gestreckt, parallel, glänzend, Halssch. fast quadratisch, an den Seiten wenig gerundet, Fld. länglich oval, die Naht nicht der Länge nach vertieft, Humeralwinkel schwach ge- kuopft. — Griechenland: Attica, Morea, Acrokorinth, Zante; Gr. Rumelien. — D.variabilis Sol., Gn. sinuatocollis Desbr.). Zap Morea, 1997... .. 0... n ngwadricoliis Brulle. Kleiner, oval, fast matt, Halssch. quer, an den Seiten stark gerundet, Hinterwinkel etwas stumpf, klein; Fld. mit mehr weniger längsvertiefter Naht, eiförmig, Humeralwinkel einfach, stumpf. — Corfu. — Nouv. men, Mose. 1829, I: laticollis Besser ?), Alld. !) Gn. sinuatocollis Desbr. gehört sicher hierher; als eine Var. wohl auch crassicornis Desbr. Brull., Acad. Hippon. 1881, 18. ?) Obgleich mir kein Stück einer Dailognatha aus Italien vor- kam, so zweifle ich nicht, dals die Gr. Chevrolati Alld., An. Belg. 316 Edm. Reitter: Uebersicht der mir bekannten Arten 9’ Halssch. stark quer, rechteckig, die Seiten fast gerade und 129 12, nahezu nach vorne mehr verengt als zur Basis, vor den Hinter. winkeln ohne Spur einer Ausschweifung, die Randlinien äufserst fein; die tiefe quere Depression unterhalb des Kinns nicht rissig gefurcht, am Grunde verflacht. — Griechenland: Attica, Milo ee RR IATEUNETDTETTEITTIEENE Vorderschienen hinter der Aufsenrandkante gefurcht. Unter- seite des Halssch. jederseits stark und dicht rugos punktirt, die Zwischenräume der Punkte bilden längliche, körnchenartig erhabene, glänzende Längsrunzeln. Halssch. stark quer, an den Seiten stark gerunzelt, zur Basis stark eingeschnürt, überall nur äufserst fein gerandet. Kopf und Halssch. dicht und stär- ker, die kurzen, in oder hinter der Mitte bauchig erweiterten Decken viel feiner punktirt. Sehr breite, gedrungene, habituell an crenata erinnernde Art. Long. 9.5— 12.5 mill. — Klein- asien: Amasia, Adalia, Luchan (Gjölbanhi): rugipleuris n. sp. Apicalränd des Episterns fein gekerbt. (Prosternalfortsatz in der Mitte gefurcht, die Furche vorn oft gegabelt. Fühler meistens mehr, weniger schlank.) Körper parallel, oben abgeflacht, der Halssch. vorn nicht schmäler als die Fld.. Fühler gedrungen, kräftig. Kinn schwach, flach und unvollständig gefurcht. — Arten aus Kleinasien und Syrien. Prosternalfortsatz mit einfacher, wenig tiefer, vorn nicht ge- gabelter Furche. Hinterbrustfortsatz am Vorderrande sehr un- vollständig gerandet. Halssch. quer, Fld. kurz oval, Oberseite meistens matt. — Syrien, Karamenien, Antiochien,. Kleinasien und auch im Transcaucasus. — An. Fr. 1397, 190 22, ner ee ee N cn ERDE BIETEISHEN Prosternalfortsatz mit tiefer, vorn gegabelter Furche. Hinter- brustfortsatz vorne stark und vollständig gerandet. Halssch. sehr schwach quer, grofs, etwas herzförmig, Fld. lang oval. — 1553, 17, von Toscana hierher zu ziehen sein dürfte, weil die Beschreibung der obigen Art der mir bekannten westlichsten ent- spricht. !) D. hellenica n. sp. Schwarz, glänzend, sehr fein, oft er- loschen punktirt, Fühler gedrungen; Epistom breit abgerundet, Halssch. jederseits in der Marginallinie mehr vertieft; Fld. eiför- mig, Schulterwinkel kaum vortretend. Mittelbrust meist ohne deut- liche Längsstricheln, dieht punktirt. Long. 10—11 mill. der Coleopteren-Gattung: Dailognatha Stev. 317 Kleinasien (Diarbekir, Akbes); Syrien. — Wien. entom. Monensseche 1861, 173 .,. 2... 72.0. au. splarata Mill. 11’ Körper gestreckt, schlank, gewölbt, glänzend. Halssch. meistens schmäler als die Fld. in ibrer gröfsten Breite. Fühler schlank und viel dünner. Kinn vollständig gefurcht. — Arten aus Russisch-Asien. 13" Fühler dünn, ihr 2. Glied nicht ganz doppelt so lang als breit. Schulterwinkel der Fld. etwas knopfförmig vorragend. Seiten- stücke des Halssch. auf der Unterseite wenig dicht und erloschen punktirt, die Punktur daselbst ist manchmal nur angedeutet. Beine schlank. 14" Kinn erloschen punktulirt. Unterseite zum grölsten Theile glatt, Oberseite fein punktir. — Transcaspien; Turkestan: Samarkand, Margelan, Alai-Geb. — Mem. Aec. Petr. 1849, 231, Bm en. „BabandaniniasukallMen. 14 Kinn deutlich gekörnt. ühtenkkile zum grölsten Theile und die Oberseite deutlich punktirt. Sonst der vorigen sehr ähnlich und bislang mit ihr confundirt. — Turkestan: Taschkent, Namangan, Alai-Geb. . . . . .. . granimenlum n.Ssp. 13° Fühler sehr dünn und lang, Than 2 Glied doppelt so lang als breit. Schulterwinkel einfach. Seitenstücke des Halssch. dicht und grob punktirt. Beine lang und dünn. Kleinere, sehr zier- liche Art. — Turkestan: Fergana, Margelan: gracilicornis Reitt.!). Anmerkung: Mir unbekannt ist D. hispana Sol. aus Spanien (nach Allard Cadix und Portugal), die sich von laticollis durch fast ungefurchtes Kinn, dann das durch eine Querimpression abgesetzte Kopfschild unterscheiden soll. Gnathosia rugipennis Fald., die Mars. als Dailognatha aufzählt, hat einen clypeus integris, ist mithin sicher keine Dailognatha, sondern wahrscheinlich eine Calyptopsis. 1) D. gracilicornis n.sp. Kleiner und zierlicher als nasuta, mit der sie bisher vermengt wurde, durch obige Unterschiede, dann durch längere Fühler, bei denen die ersten 6—7 Glieder sehr ge- streckt sind, durch die 2 letzten viel längeren Enndglieder derselben und feine deutlichere Punktur auf der Unterseite verschieden. Long. 9— 10 mill. 318 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] Sicardia nov. gen. Aphodinidarum. Hinterschienen zur Spitze stark verbreitert, am Aufsenrande ohne deutlicbe Querleisten; ihre Enddornen kurz und breit erweitert, am Ende abgestutzt; Hintertarsen sehr kurz, ihr erstes Glied drei- eckig erweitert; Klauen sehr klein, haarförmig. Kopfschild dicht gekörnt, vorne ausgerandet. Halsschild mit feiner Basalrandung, jederseits in der Mitte mit einem Punktgrübchen, an den Seiten hinter dem Vorderrande mit verkürzter Querfurche, Scheibe ohne Längs- oder Querfurchen, die Ränder nicht bewimpert. Schildehen klein, länglich dreieckig. Flügeldecken gewölbt und nach hinten etwas bauchig erweitert, mit Punktstreifen, der 3. und 10. Streifen ist nach vorne und hinten stark verkürzt, der 10. meist mit dem Randstreifen verbunden. Diese Gattung gehört zu den Psammodinen, von denen sie sich durch den verkürzten 8. und 10. Deckenstreifen auffällig ent- fernt; die Körpeıform ist ganz wie bei Psammodes, allein der Thorax hat weder Längs- noch Querfurchen auf der Scheibe, auch keine Randbewimperung. Nach meiner Tabelle (24), pg. 19, gelangt man auf Diastictus Muls.; von dieser Gattung ist aber vorliegende durch ihren Glanz, abweichende Sculptur und hauptsächlich dureh die zur Spitze stark und gleichmälsig verbreiterten Hintersehienen, welche an ihrem Ende nicht dornförmig ausgezogen sind, sowie durch die kurzen Hintertarsen mit dreieckig erweitertem ersten Gliede verschieden. Sicardia psammodiformis n.sp. Rufa, convera, nitida, capife granulato, vertice postice puncto in medio impresso, prothorace coleopteris fere latiludine, parce subtilissime punctato; elytris pone medium leviter ampliatis, valde converis, profunde striafis, strüs subfiliter punctatis, interstitüs dorsalibus converis, omnibus obsolete subseriatim punctulatis, sutura anlice subsuleata. — Long. fere 3 mill. Tunis: Gabes. Von Herrn Dr. A. Sicard in einem Exemplar gütigst eingesendet. Edm. Reitter. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 319 Uebersicht der Arten der Coleopteren-Gattung: Liparus Oliv. (Molytes Schönh.). Gegeben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Herr Dr. K. Petri, Gymnasialprofessor in Schönburg, lieferte in den Verh. d. siebenb. Ver. v. Hermannstadt, 1894, pg. 1—27, eine Monographie des Coleopteren-Genus Liparus Oliv. Derselben erscheint eine Tafel mit Forcepsbildungen beigegeben, welche die in der That sehr differirenden Unterschiede nicht anschaulich genug wiedergiebt, wie sie in der Natur vorhanden sind, weil sie zu klein gezeichnet sind und durch den Mangel der Schattirung die Art der Wölbungen und Aushöhlungen nicht genügend erkennen läfst. Die in dieser Monographie behandelten Arten sind recht gut geschildert und unschwer zu erkennen und durch die Beachtung der Basalbewimperung des Halsschildes ist eine leichte Handhabe zur Scheidung mehrerer, sich sehr ähnlichen Arten gegeben. Aber nicht minder richtig scheint es mir, ob die seitliche Lateralein- schnürung des Thorax kahl oder prononecirt behaart erscheint, was allerdings weniger auffällt. Die von Herrn Dr. Petri gegebene Tabelle der Arten scheint mir durch die hauptsächliche Verwendung der Fühlergliederdimen- sionen nicht präcise genug gerathen zu sein, weshalb ich es nicht für überflüssig halte, hier eine andere zu bringen und zwar um so mehr, als die Originalarbeit in einer_wenig verbreiteten Zeit- schrift publieirt erscheint und eine Petri’sche Art in zwei zerlegt werden mulste. Uebersicht der Arten. 1" Basis des Halssch. ohne!) dorsale Haarbewimperung. Schenkel ungezähnt. Oberseite meist kahl, selten mit Haarflecken ge- ziert °). 2” Vorletztes lappig verbreitertes Fulsglied auf der Unterseite mit breiter, kahler Längsrinne. Analsegment des 9 ohne Grube: Subgen. Trysibius Schönh. 1) Abgesehen von der Seitenbehaarung des Halsseh., die bei glabrirostris die Basis erreicht. 2) Nur bei glabrirostris Küst. 320 Edm. Reitter: Uebersicht der Arten der Coleopteren- 3” Schildehen undeutlich, nicht oder kaum sichtbar, Fühlerschaft 9) [9] > 4’ den Vorderrand der Augen erreichend oder fast erreichend, Fühlerkeule kurz eiförmig, gut abgesetzt. Körper gedrungen. — Hierher graecus Brull. mit seiner auf den Decken stärker .punktirt-gereihten, oft grübchenförmig gereihten var. puncti- pennis Brull. — Griechenland und griech. Inselu, Creta, Türkenieri: : i lienne.- ÖOmgecksabrue Wie der we aber der ihötsx zeigt vor dem Schild- chen an der Basis ein tiefes Längsgrübchen. Südrufsland; meine Stücke stammen aus Sarepta und Sebastopol: tenebrioides Pall. Schildchen deutlich, klein. Fühlerschaft die Augen lauge nicht erreichend, Fühlerkeule lang und schmal oval, schwach abgesetzt. Körper lang oval. Gestreckt, schwarz, glänzend, gewölbt. Kopf sammt dem Rüssel so lang als der Thorax, letzterer dicht und stark punktirt, gewölbt, seitlich schwach gefurcht. Glied 3—7 der Fühler quer, das 3. allein manchmal fast quadratisch, Halssch. so lang als breit, an den Seiten gerundet, dicht und stark, an den Seiten dichter, runzelig- und körnig-punktirt, Basis gerade, kahl. Fld. lang oval, in beiden Geschlechtern fast gleich gebildet, mit mehr minder tiefen streifigen Punktreihen, die Zwischenräume flach, fein punktulirt, Schenkel ungezähnt. — Länge 15 mill. ohne Rüssel. — Turkestan: Taschkent, Margelan, Bogharie: turkestanicus Heyd. Vorletztes lappig verbreitertes Fulsglied auf der Unterseite der schwammigen Sohle nur wit feiner strichförmiger Theilung. Analsegment des g' mit einer Grabe: Subgen. Molytes Schönh. Das siebente Glied der Fühlergeilsel mit der Keule matt und glanzlos. Das zweite Glied der Fühlergeilsel viel kürzer als das erste, das 3.— 6. quer. Oberseite kahl, Unterseite ohne Haarflecken. — M. glabratus Fbr. Boh. — Mitteleuropa; meine Ex. stammen aus Deutschland und der Umgebung von Wien A IaB DR MOUSE A, BIIISNRIOTIT RORRETERRASRIEN DER: Das siebente Fühlerglied ist zum gröfsten Theile oder ganz schwarz, glänzend, hornig; das 1. und 2. Geilselglied gestreckt, wenig oder nicht in der Länge verschieden, Glied 3—6 nicht quer. Seitenrand des Halssch. fein behaart, Fld. und die Unter- seite mit gelben Haarflecken. Scheibe des Halssch. meist gläu- y’ ou mu 7) g) Gattung: Liparus Oliv. (Molytes Schönh.). 321 zend und spärlicher punktirt !), — Mitteleuropa; meine Ex. stammen aus den Besciden, Mödling, verschiedenen Theilen Ungarns, Krain. — M. carinaerostris Küst., non Gyll.: glabrirostris Küst. Basis des Halssch. mit dorsaler Haarbesäumung; manchmal die- selbe in der Mitte fehlend, gegen die Seiten zu stets vorhanden. Oberseite meist mit gelben Haarflecken geziert. Alle Bauchsegmente des g' in der Mitte mit einem gelben Tomentflecken, jene der zwei vorletzten kleiner; Analsegment des @' zum Hinterrande flach niedergedrückt; Bauchsegmente des 2 kahl, der erste ohne Eindruck; das Analsegment hinten sammt dem Apicalrand tief grubig vertieft, der Hinterrand doppelzähnig. Oberseite kahl, die Seiten des Halssch. in der Mitte und oft die Fld. vor der Mitte mit sehr kleinen, gelben Haarflecken. Schenkel ungezähnt. Sonst dem dirus sehr ähn- lich. — Südrufsland: Krim, Kaukasus. — Lip. excellens Petri. — Verh. siebenb. Ver. 1594, 21 . . . Zaevigatus Gyllenh. Bauchsegm. des g' in der Mitte ohne gelbe Tomentfl., das erste und letzte grubig vertieft, beim 2 meist ohne Gruben, Analsegment am Spitzenrande ungezähnt. Schenkel mehr, weniger gezähnt. Schildehen klein, aber deutlich; zweites Geilselglied der Fühler nicht oder sehr wenig kürzer als das erste, immer länger als breit, 3.—6. Glied derselben nicht oder schwach quer. Basis des Halssch. in der Mitte meistens mit unterbrochener Randbehaarung, Scheibe desselben mit ungleicher (starker und feiner) Punktirung, Fld. mit zahlreichen, reihig gestellten, am Grunde flach vertieften, gelblichen Haarflecken. — Mittel- europa: Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Kärnthen, Tirol, Krain; in Gebirgsgegenden . . . ....... germanus Lin. Basis des Halssch. im reinen Zustande mit vollständiger Rand- behaarung; Scheibe des Halssch. mit gleichartiger, gegen die Seiten zu (wie immer) dichterer Punktirung; Fld. meistens mit weniger dichten Haarflecken, diese nicht in deutlichen Vertie- fungen stehend. Oberseite stark glänzend, Rüssel lang, reichlich so lang als der Halssch., die oberen Seitenfurchen mit äufserst kurzen, kaum sichtbaren Härchen, also fast kahl erscheinend, Unterseite des !) Dr. Petri hat ganz Recht, wenn er sich wundert, wie diese ausgezeichnete Art mehrfach unter der Synonymie anderer ver- wandten Formen ausgewiesen werden konnte. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft IL 21 322 g’ Di 9 9’ 1 0” Edm. Reitter: Uebersicht der Arten der Coleopteren- Rüssels mit 2 Längsfurchen; Scheibe des Halssch. wenig dicht punktirt, glänzend; Fld. mit nicht eckig vortretenden Schultern, gewöhnlich nur an den Seiten mit Haarflecken. Schenkel schwach und stumpf, oft undeutlich gezähnt. — Grolse, dem glabrirostris sehr ähnliche Art, welche sich von diesem durch die behaarte Halsschildbasis sehr leicht unterscheidet. — Sie- benbürgen !). — Verh. siebenb. Ver. Hermanst. 1894, 15: transsilvanicus Petri. Oberseite mehr weniger matt, Rüssel kürzer, kaum so lang als der Halssch. mit deutlicher Lateralfurche, die Punkte da- selbst mit längeren, schräg gestellten Härchen besetzt, Unter- seite mit einer Mittelfurche, Scheibe dichter punktirt, manchmal mit glänzenderer Mittellinie oder Mittelkiel; Fld. mit etwas stumpfeckig vortretenden Schultern, Schenkel scharf gezähnt. Marginalrand des Analsegmentes beim g' im Profile nicht ge- rundet, sondern die Mitte gerade niedergedrückt. Die seitliche Einschnürung am Vorderrande des Halssch. dichter und länger gelb behaart, die Behaarung daselbst so dicht und laug wie jene der Haarflecken an den Seiten; Fld. mit feiner, netzartig gerunzelter Sculptur; die sehr feinen Dorsalpunkt- reihen deutlich, ihre Punkte von 2 Strichelchen netzartig um- grenzt. — Halssch. mälsig stark und dicht punktirt, manchmal mit der Spur einer verkürzten, glatten Mittellinie. Schwarz, 2 Flecken an den Seiten des Halssch. (diese manchmal ver- bunden und manchmal bindenförmig mit der Basis zusammen- hängend), dann ziemlich zahlreiche kleine Flecken auf den Fld. gelb behaart. — Länge 12—15 mill., ohne Rüssel. — Monte Baldo (Daniel in litt.) 1).. . . . baldensis n. sp. Die seitliche Einschnürung am Vorderrande des Halssch. ohne - prononeirte Behaarung, davor gewöhnlich auf der Scheibe 1, sowie 2 weitere Seitenrandflecken in der Mitte dichter gelb behaart; Fld. mit dicht gedrängten, abgeschliffenen und pupil- lirten Körnchen besetzt; Halssch. dicht und stark punktirt. Halssch. mit glattem Mittelkiel; die normalen Streifen der Fld. sind, besonders vorne, durch grölsere, gereihte Körnchen scharf markirt. d', erstes und zweites Bauchsegment gemein- 1) Dr. Petri vermengt diese Art mit baldensis m.; ich behielt für die siebenbürgische Art den Petri’schen Namen bei. Welcher Art die von demselben erwähnte kleinere Form aus Bosnien (Vranika) angehört, muls ich unentschieden lassen, da mir Stücke von dieser Provenienz nicht vorliegen. Gattung: Liparus Oliv. (Molytes Schönh.). 323 schaftlich eingedrückt, Analsegment mit grolser, fast die ganze Länge einnehmender Grube; Q@, Analsegment mit 3 Grübchen, wovon das mittlere am grölsten. — Illyrien, Oroatien !). — 2 Mol. suleirostris Desbr.?°). . ,. . . . .illyricus Gy. 10° Halssch. ohne glatten Mittelkiel, Fld. auf der Scheibe ohne Streifen oder gröfsere Körnchenreihen. Die abgeflachte Granu- lirung der Fld. ist grölser, aber mehr abgeflacht. Gröfser als der Vorige, von ähnlicher Form; Vorderrand des ersten Bauch- segmentes beim 2 deutlich aufgebogen und glatter, Analsegment des 2 ohne Grübehen. — Länge 17 mill. — Josefsthal?) (Mans Wiener), Hofmuseum 79). . . . . . Petrün.sp. 6° Schildehen kaum sichtbar, selten sehr klein, punktförmig. Zweites Geilselglied der Fühler nicht länger als breit und viel kürzer als das erste, Glied 3—6 stark quer. Halssch. nur an der Basis, dann jederseits zwei Flecke an den Seiten, in der Mitte derselben gelb behaart, Fld. selten mit kleinen, gelben ‘ Haarflecken. — Im nördlichen und mittleren Europa, dann in Norditalien und besonders im Kaukasus): coromatus Goeze, Gyll. Einige Bemerkungen zu dem vorhergehenden Aufsatze von Dr. 6. Kraatz. Nachdem ich mein Material nach dem vorhergehenden Auf- satz, welcher die Monographie von Prof. Petri über die Gattung Liparus Ol., für die den Entomologen der früheren Zeit der Namen Molytes viel gebräuchlicher ist, in verschiedenen Punkten ergänzte und verbesserte, sorgfältig durchmustert habe, möchte ich einige Bemerkungen hinzufügen. Auf wessen Autorität Molytes carini- 1) Dr. Petri hat diese Art mit der nachfolgenden confundirt. Lip. illyrieus ist selten; in den Sammlungen meist falsch bestimmt. ?) Die Beschreibung von Mol. coronatus var. sulcirostris palst nicht gut auf coronatus, lälst sich aber vielleicht auf illyricus be- ziehen. 5 %) Meines Wissens ist Josefsthal bei Chlumetz in Böhmen. *) Die Beschreibung des M. fallav Baudi enthält nichts, was nicht auf kleinere coronatus passen würde. ne 324 G. Kraatz: Einige Bemerkungen etc. rostris Küst. (Käf. 15. 82) im letzten Cat. Col. Eur. p. 300 als Var. von dirus Herbst aufgeführt ist, weils ich nicht, ebenso wenig wie Prof. Petri. Derselbe scheint jedoch die Original - Beschreibung Gyllenhal’s von Mol. carinirostris (in Schönh. Gen. et Spee. Cure. II, p. 352) nicht gelesen zu haben, da er (S. 38) nur von der kurzen Beschreibung in t. VI, p. II, 303 spricht; diese ist von Schönherr jedenfalls mit Recht auf germanus bezogen worden, was namentlich aus der Beschreibung des Halsschildes hervorgeht; dem- nach ist carinirostris Gyll. jedenfalls als Var. von germanus zu eitiren, wie es auch im Catal. Col. Eur. a. a. O. geschehen ist und nicht als Var.? von carinirostris Küst. — Küster, dessen Diagnose Wort für Wort von Gyllenhal abgeschrieben ist, beschreibt eine der vielen Varietäten von glabrirostris Küst. als carinaerostris; dieser ist von Reitter mit Recht als synonym von glabrirostris Küst. eitirt worden. Lip. glabrirostris Küst. ist die häufigste Art in Deutschland und vom echten germanus durch ziemlich gleichmälsig, fein punk- tirtes Halssch. zu unterscheiden, während germanus kleiner ist und eine ungleiche (mit starken Punkten gemischte) Punktirung be- sitzt. Glabrirostris variirt in der Sculptur sehr bedeutend, weshalb die Bestimmung des Käfers von jeher sehr verwirrt gewesen ist. Die Ex. aus Ungarn, Illyrien und Siebenbürgen sind im Allge- meinen glänzender als die deutschen und die Männchen zeichnen sich durch glänzendes Halssch. aus. Namentlich bei den Weibchen wird die Sculptur der Fld. bisweilen viel gröber und das Halssch. erscheint matter; aber sie kann auch bisweilen viel feiner sein; nach einem derartigen, grolsen weiblichen Stücke scheint mir die Beschreibung des Petri: Reitter entworfen zu sein; ich besitze einige aus Oesterreich von Türk stammende, ebenfalls weibliche Ex., auf welche Reitter’s Beschreibung zutrifft. Letzner’s Sammlung enthält einige 50 schlesische Stücke des Käfers, nach Varietäten geordnet; unter denselben ist die aus- gezeichnete Var. „mit tief gerunzelten Fld.“ hervorzuheben, welche in 6 Ex. vorhanden ist; da Reitter wahrscheinlich die Form mit glatten Fld. als eigene Art beschrieben hat, halte ich es für noth- wendig, auf diese Form, welche namentlich am Altvater vorkommt, ° durch einen Namen (var. rugipennis Krtz.) aufmerksam zu machen; zu derselben gehören auch einige Stücke aus Kärnthen (von Kahr!). [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II. 325 Eine neue schwedische marine Homalotiden- Art. Beschrieben von J. B. Ericson in Mölndal. Acrotona curtipennis. Nigrofusca, pedibus sordide testa- ceis, coleopteris apice emarginatis, brevioribus qguam prothorace. — Long. 1.6 mill. A. orphanae Er. similis, elytris brevioribus. Habitat sub fucis exsiecatis. Color nigrobrunneus. Caput subeirculare, pilosum, antice atte- nuatum, sculptura granulosa. Oculi deplanati, ovati, ad basin antennarum subemarginati, margine inferiori subrecto; genae mar- gine elevato continuo inter oeulos. Elytra et abdomen granulosa, abdomen magis quam elytra.. Thorax ex nigrobrunneo rufobrun- neus, laeviter marginatus, aeque longus ac latus (supra visus), prima tertia parte postice eirculariter rotundatus, ad basin aeque latus ac elytra, antice attenuatus margine antice truncato, aequa latitudine ac pars capitis latissima, latere lineam (curvatam usque ad oculum) vel basin antennae formante. Latera thoracis (postice visa) subeireularia, marginibus anticis et posticis rotundato-trun- catis. Elytra thorace paullo breviora, latiora quam longiora, mar- ginibus ex humero usque ad medium flavo-brunneis, ad basin et marginibus postieis densius pilosis. Venter cinereus, pilosus. Segmentum abdominis ultimum pilis lateralibus longis, nigris. Antennae rufo-brunneae, thorace longiores; antennarum artieulus primus minore crassitudine quam in A. orphana, aeque longus ac tertius, secundus aliquanto longior, tertiore erassior, Primo gracilior, quartus paullo longior quam crassior, quinto gracilior, quintus — decimus paullo crassiores quam longiores, undecimus conieus, duplo longior quam decimus; a basi tertii articuli, ubi antenna gracillima est, erassitudo usque ad articulum ultimum accreseit; articulus undecimus aeque crassus ac primus. Instru- menta ceibaria flavi, palpis fuseis exceptis. Tarsi antiei 4-articulati, articulis 1—3 aequali longitudine, articulo unguali longitudine hos aequante, versus unguem incrassato. Tarsi medii 4-articulati, arti- eulo primo longiore quam quarto, paullo breviore quam secundo et tertio junetis. Tarsi postici 5-artieulati, articulo primo quarta parte |breviore quam articulo unguali, secundo paullo longiore quam tertio, tertio et quarto inter se eadem longitudine, junetis 326 Erieson: Eine neue schwedische marine Homalotiden-Art. longitudine quintum aequantibus. Pedes plus minus fulvi, maeulati; tarsi dilutiores. Longitudo 1.6 mill. Patria: Askloster, Hallandiae, sub fucis exsiccatis anno 1895 (auctor). Lathridius microps J. B. Erieson n. sp. Rugicolli affınis, paullo minor et angustior, capite oculis mino- ribus sed magis acute prominulis, fronte haud canalieulata; pro- thorace fere quadrato, lateribus antice parum dilatatis, carinis dorsalibus antice fere deletis; elytris postice minus convexis, dorso deplanatis, apice abrupte declivibus, costis alternis elevatis et inter- media, quae in L. rugicolli postice fere deleta, ubique distincta et cum interiore ante apicem eonjuncta certe distinctus. Patria: Lagklarebäck, Westrogothiae, anno 1895 (auetor).. Goliathus intermedius Krtz. ist sicher Varıietät von giganteus. Ich habe bereits (Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 439, Note) gesagt, dafs das Material des Berliner Museums dafür spreche, dafs mein intermedius eine Varietät des giganteus Lam. sei. Nunmehr hat mir Hr. Möllenkamp einige Goliathen mitgetheilt, deren Zeichnung dafür spricht, dals infermedius sicher Varietät von giganleus sei. Unter denselben befindet sich das erste mir zu Gesicht ge- kommene gig. g, bei dem die Binden neben der Mittelbinde nicht nur zusammengeflossen, sondern auch ebenso breit sind wie bei meinem intermedius (D. E. Z. 1895, p. 438). Die Fld. dieses @ol. sind an der Basis weils, im Uebrigen schwarzbraun. Aufser diesem gig. d hat mir Hr. M. einen intermedius von 34 mill. Länge mitgetheilt (also viel gröfser als der von mir be- schriebene), der sich von dem von mir abgebildeten nur dadurch unterscheidet, dafs der weilse Streif am Seitenrande des lalEseı an der Basis nach innen nicht erweitert ist. Zu diesem intermedius hat Hr. M. ein 2 mit gröfstentheils weilsen Fld. eingesendet (mit Ausnahme der Schulter- und Apical- flecken), welches ohne Weiteres als intermedius 2 anzusprechen ist. Von der var. conspersus Kraatz (D. E. Z. 1889, p. 577, T. IV) hat Hr. M. ein schönes 2 eingesendet, bei dem die Binden auf dem Halssch. länger sind als bei den von mir (a. a. O. Fig. 5) abgebildeten Ex. Ein fünftes Ex. (2) ist als sehr reines 2 von giganleus zu betrachten; die ganzen Fld. sind mit grauem Duft überzogen; der Seitenrand breit weilslich, der weilse Basalrand springt unregel- mälsig dreieckig nach hinten vor. Dr. G. Kraataz. nn _ [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 327 Ueber Pseudocechenus (!) pseudonothus Kraatz. Von Dr. 6. Kraatz. Vor 36 Jahren vereinigte ich die Gattung Hezaphylius Muls. (spee. furcicus Sturm) mit Lucanus zu einer Gattung und Species (cervus L.), heut stellt Reitter (Best.-Tab. der Carabidae S. 32) meinen, als Varietät des Carabus Creutzeri aufgestellten Carabus pseudonotus (Deutsche Ent. Zeitschr. 1878, S. 144) in die Gattung Pseudocechenus Moraw., während er den Creutzeri zu Platycarabus bringt. Pseudocechenus soll eine kleine Oberlippe und nur 2 borstige Lippentaster haben, Platycarabus eine grolse, normale Oberlippe und mehr als 2 borstige Lippentaster. Reitter ist wahrscheinlich durch Ganglbauer veranlalst worden, den pseudonothus als Art aufzufassen, weil dieser (Käferfauna von« Mitteleuropa S. 57) dasselbe thut. Ganglbauer geht mit keinem Worte auf meine, über pseudo- nothus geäulserten Ansichten ein !), sondern giebt als Vaterland des pseudonothus kurz Velebit-Gebirge und Croatien an. Die von mir und Prof. Schaum beschriebenen beiden Stücke stammen aber nicht vom Velebit-Gebirge, sondern aus Krain; beide wurden mir vom verstorbenen F. Schmidt in Laibach mitgetheilt, das eine mit einem besonderen Zettel: seltene Var. Karn. (= Carniolia) bezettelt. Ich habe a.a. ©. gesagt, der Käfer erinnert durch die Gestalt des Thorax so auffallend an Pseudocechenus irregularis, dals man fast in ibm einen Bastard zwischen Creutzeri uud irregularıs ver- muthen könnte; doch kann man mit solehen Hypothesen nicht vorsichtig genug sein. Nun habe ich in neuerer Zeit ein Stück des pseudonothus aus dem Velebit-Gebirge erhalten, welches ich vollständig übereinstim- mend mit meinem Krainer Ex. finde; auch scheint der Käfer im Velebit-Gebiete weniger selten vorzukommen. Dieses Stück zeigt, so wie die meinigen, 3 Paar Borsten an den Lippen- !) Obwohl man dies bei meinen, seit Jahrzehnten publicirten Untersuchungen über Carabus-Arten wohl eigentlich hätte verlangen können. 328 G@. Kraatz: Ueber Pseudocechenus(!) pseudonothus Krtz. tastern; mithin hat das von Herrn Reitter untersuchte Ex. nur zufällig 2 Paar Borsten gehabt. Das beweist, dafs man mit der Borsten-Theorie recht vorsichtig umgehen soll, namentlich wenn man sie sogar zur Aufstellung von Gruppen benutzt: II. A.b. Lippentaster mit nur. 2 Borsten: Carabi cechenoyenici (mit 5 Gatt.). Il. B. a. Lippentaster mit mehr als 2 Borsten: Car, multiselosi (mit 13 Gatt.). Der Grund, weshalb ich Carabus pseudonothus nach reif- licher Ueberlegung als Varietät beschrieben habe, ist kurz folgender: Warum soll nicht eine Form des Creutzeri vorkommen kön- nen, welche in der Gestalt des Halsschildes ebenso von ihm ab- weicht, als der dem Creutzeri zunächst verwandte Bonellü vom depressus? (Ganglbauer sagt selbst vom Bonellii: von der typischen Form durch viel breiteren und kürzeren, hinter der Mitte viel stärker ausgeschweiften Halsschild und viel kräftiger leisten- förmig abgesetzten Seitenrand desselben verschieden. Nicht nur dieses Moment wird vollständig von G. unbeachtet gelassen, sondern ebenfalls der Umstand, dals pseudonothus mit Creutzeri zusammen in Krain vorkommt. Es ist doch jedenfalls viel wahrscheinlicher, dafs Creutzeri in Croatien (dem Paradiese vieler Carabus-Arten) sich besonders kräftig entwickelt (in Krain nur sehr selten), als dafs eine Art in Croatien weniger selten, in Krain äulserst selten auftritt. Daran, dafs Reitter nun die schlechte Art noch in eine beson- dere Gattung stellt (allerdings in Folge ungenügenden Materiales), zeigt sich, dafs irrthümliche Ansichten leicht zu weiteren Irr- thümern führen. Ich brauche nicht zu sagen, wie sehr ich Reitter und Gangl- bauer hochschätze, aber gerade deshalb halte ich mich für ver- pflichtet, meine Ansicht über diesen eclatanten Fall offen zu äufsern; ich weils, dals die von mir seit Jahrzehnten eingeschlagenen Wege ihnen meist ebenfalls zur Richtschnur dienen. In vielen anderen Fällen unterlasse ich, das Wort zu meiner Rechtfertigung zu ergreifen, in der Hoffnung, dafs sich mit der Zeit Andere finden werden, welche die Richtigkeit meiner Ansichten verfechten. Bei dieser Gelegenheit will ich eine prächtige Var. der Oreutzeri beschreiben, die ich ohne nähere Vaterlandsangabe von Herrn Ludwig Miller in Wien erhielt. G. Kraatz: Ueber Pseudocechenus(!) pseudonothus Kriz. 329 Dieselbe hat fast ganz die Gestalt der pseudonothus, doch ist das Halsschild an den Seiten nach hinten etwas mehr verengt und weniger deutlich nach hinten ausgezogen, die Flügeldecken haben einen leichten messing-artigen Anflug, messingfarbene Ränder und 3 Reiben hell kupfrige Grübchen, welche noch stärker und tiefer sind als die Grübchen der Fabrici. Ich nenne diese ausgezeichnete Varietät fossiger; wahrschein- lich kommt sie als Varietät der pseudonothus vor, dessen Grübchen bereits merklich grölser sind als die der Creutzeri. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dafs ich auch in manchen anderen Punkten nicht der Ansicht Herrn Ganglbauer’s über die Abgrenzung der Arten bin. Das Verhältnils von Scheidleri und Kollari und der verschie- denen Rassen dieser Art scheint mir durchaus noch nicht endgültig geregelt zu sein und ich glaube, meine älteren Ansichten für die richtigeren halten zu müssen. Rothi ist eine scharf getrennte locale Form und wohl als Art zu betrachten, da bestimmte Varietäten nur bei ihr vorkommen. Reitter falst den Scheidleri wie ich auf, zieht aber den Aothi hinzu, was ich nicht billigen kaun. Derselbe hält auch emurginatus für eigene Art. Promorphocarabus simulator Kraatz (Reitter, Curabidae, S. 163) ist meines Erachtens sicher nicht specifisch von consitus verschieden, versicolor eine Zwischenform zwischen ihm und simu- lator. Die stärkere oder schwächere Knotung des 3. Fühlergliedes ist kein specifisches Unterscheidungs-Merkmal. Ich mache darauf aufmerksam, dafs ich den simulator sofort als Rasse des monilis (resp. consitus) erkannt und bemerkt habe: „dafs hier zwei ver- schiedene Species (Ulrichii und consitus) auf derselben Localität in analoger Weise verändert werden, ist wissenschaftlich von ganz besonderem Werthe“ etc. Es mulste mich daher besonders wenig angenehm berühren, dals Reitter diesen Käfer für eine eigene Art erklärte. Wie Ganglbauer dazu kommt (Käfer von Mitteleuropa, S. 70), zu sagen, dafs monilis wahrscheinlich als westeuropäische Rasse des Scheidleri aufzufassen sei, ist mir vollständig unerfindlich, da monitis stets schmäler und gewölbter als Scheidleri ist ete. 330 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] Bestimmungstabelle 34 der europäischen Üoleopteren. Carabidae. 1. Abtheilung Carabin:. Besprochen von Dr. @. Kraatz. Reitter hat in seiner Bestimmungstabelle XXXIV die Carabıni unter Berücksichtigung der Arbeiten von Morawitz und Ganglbauer neu bearbeitet und eine systematische Darstellung aller Sub- genera der Gattung Carabus gegeben. Er hat die Resultate einer früheren Arbeit für die ganze erste Hälfte der Carabus überein- stimmend mit dem Ganglbauer’schen Arrangement gefunden, was für die Natürlichkeit derselben spricht. Ich bin neugierig, wann man anfangen wird die Subgenera als Genera und die Gattung Carabus als Gruppe aufzufassen. Die Zahl der neuen Unter- gattungen ist eine bedeutende; doch will ich mich im Allgemeinen nicht gegen dieselben aussprechen. Die Seulptur hat wohl noch nicht immer die nothwendige kritische Beachtung bei ihrer Üreirung gefunden; so wird z.B. Carabus semiopacus Reitter von Korea als neue Untergattung Adelocarabus auf. S. 192 am Ende. der (arabı multistriati aufge- führt, und Carabus costipennis Reitter von Korea mit (ar. canalı- culatus zusammen in die neue Untergattung Aulonocarabus zu den Carabi rostiferi gestellt. Diese 3 Arten bilden. aber jedenfalls eine natürliche Unter- gattung (wegen der Uebereinstimmung in den wichtigsten Merk- malen), bei der die 3 primären Rippen verschieden stark erhaben sind, bei semiopacus allerdings kaum bemerkbar, aber doch deut- lich sichtbar. Dafs Carabus nitens mit dem nordamerikanischen serratus wegen der Bildung der Vorderschienen eine natürliche Gruppe bilden soll, will mir nicht recht in den Sion, obwohl dies von namhaften Entomologen angenommen ist. In Fällen, wo noch keine Vorarbeiten vorlagen, wie z. B. bei Deuterocarabus Wiedemanni und Verwandten ist Reitter in der Auf- fassung des Artbegriffs nicht besonders glücklich gewesen, denn die als Arten betrachteten Victor und Gotschii sind mit der grölsten Wahrscheinlichkeit als Rassen desselben zu betrachten. Weitere Bemerkungen werden bis zur Herausgabe eines Ver- zeichnisses der behandelten Arten aufzuschieben sein, doch will der europäischen Coleopteren. 331 ich immerhin einige hier zusammenstellen, damit sie bei der An- fertigung desselben mitbenutzt werden können. Jedenfalls giebt Reitter’s Arbeit eine übersichtliche Darstellung des reichen Stoffes, und damit einen neuen Beweis seiner unglaub- lichen Denk- und Arbeitskraft. S. 37. Charmosta Mazimoviczi Mor. von Japan. Weber die natürliche Systematik der Calosomen: kann 'hin- und her- gestritten werden; sie beruht auf ganz anderer Basis wie die der Caraben, was ein Blick auf die geographische Verbreitung der Calosoma-Arten in spec. lehrt, die sich über sämmtliche Erdtheile erstreckt. Die Stellung der Marimoviczi zu Charmosta ist keines- wegs eine natürliche, sondern diese Species gehört ihrem ganzen Habitus nach zu Callipara, d.h. neben sycophanta L. Die neu- holländische Schayeri hat ganz dieselbe Prosternalbildung. S. 48. Charmosta denticolle Gebh. Reitter sagt in Note 1 auf S.48: „von Ch. denticolle besitze ich über 60 Ex., darunter befindet sich kein d'. Motsch. hat bei Aufstellung seiner Gattung Callistrata das g' ebenfalls nicht gekannt“. Wenn Hr. Reitter die podices seiner denticolle genauer besichtigt, wird er wahr- scheinlich einige unter denselben finden, bei denen der Penis hervortritt, wie ich deren unter meinem geringen Materiale ge- fanden habe. Derselbe ist ganz ähnlich wie bei (arabus violaceus gebaut, d. h. flach, an der Spitze rundlich erweitert. Diese Männchen zeigen absolut nicht erweiterte, sondern scheinbar etwas verkürzte Vordertarsen. Reitter hat einfach angenommen, dafs denticolle erweiterte Glieder an den Vorderfülsen haben müsse, wie die übrigen Calosomen, wasaber nicht der Fall ist. Die Seiten des sehr deutlich verschmälerten Prosternalfortsatzes sind an der verschmälerten Stelle sehr deutlich aufgebogen,: was bei den meisten verwandten Arten nicht stattfindet. Es könnte dies vielleicht Veranlassung geben, die Gattung Callistrata auf- recht zu erhalten, da sie durch die einfachen Vorderschienen des g' besonders ausgezeichnet ist. Calosoma (Charmosta Motsch.-Reitter, (aminara Motsch.) deserticola Semenoff (Horae Rap. 1896, p. 2412) hat einen ganz ähnlichen Prosternalfortsatz und unterscheidet sich von dem schmäleren fwrcomantcum Motsch. auch durch die | - 6 kräftigen Punkte jederseits vor dem Hinterrande des vorletzten Abdomonal- segments, was Semenoff nicht angiebt, die Punkte sind bei furco- mantıcum viel schwächer. 332 @G. Kraatz: Bestimmungstabelle 34 Calosom. hurcomanicum Motsch. ist die in Turkestan weniger seltene Art, während ich deserticola nur von Krasnowodsk be- sitze. Campalita turcomanicum Motsch. ist übrigens europäische Art, da sie mir als bei Astrachan gesammelt eingesendet wurde. S. 52. Callisthenes rugiceps Kraatz zeichnet sich nicht nur durch die von Reitter angegebenen Merkmale, sondern auch durch Fld. „mit deutlichen Punktstreifen* aus. Da der Käfer auch nicht an denselben Localitäten wie usgentensis Solsky vorkommt und ich ihn als gut unterschiedene Art aufgeführt habe, hätte Reitter jedenfalls die Gründe angeben müssen, welche ihn bewegen, den mehr parallelen rugiceps mit dem ganz anders gebauten usgentensis zusammenzuziehen. Gegen Gehin’s Zusammen- ziehung beider Arten habe ich absichtlich nicht protestirt, da mir die Zeit verloren scheint, die man auf die Correeturen seines Cataloges anwendet. S. 60. ‘Procerus laticollis Kraatz. Es freut mich, diese ausgezeichnete Art von Reitter als solche anerkannt zu sehen. 3ehin hatte sie in seinem Oatalog (S. 2) mit scabrosus vereinigt, wovon ich allerdings niemals Notiz genommen habe. S. 70. Ischnocarabus tenuitarsis Krtz. Sämmtliche Männ- chen meiner Sammlung (6) sind grünlich oder bläulich und viel kleiner und schmaler als die schwarzen Weibchen (4). S. 75. Pantophyrtus validus Krtz. Dadurch, dafs Reitter jetzt selbst die Gattung Pseudotribar Krtz. von Pantophyrtus Thieme trennt und sogar auf seinen Pantophyrtus Hauseri und Cratocephalus segregatus Mor. die Gattung Cratophyrtus gründet, hat er die Antwort auf seine Aeufserung (Deutsche Ent. Zeitschr. 1894, S. 32) gegeben: „es ist mir räthselhaft, weshalb Dr. Kraatz auf diese Art, die unzweifelhaft ein echter Pantophyrtus ist, ein besonderes Subgenus errichtet und dabei an Pantophyrtus gar nicht gedacht hat“. Auf Reitter's Bemerkungen über meine Entgegnung (Deutsche Ent. Zeitschr. 1894, S. 94) bin ich nicht eingegangen !), will jedoch bemerken, dafs er mit seinem Vermuthung (Wiener entomol. Monatsschr. 1594, S. 148) über: !) Ich habe auch den Subgenusnamen Pseudotribaz nicht „retten“ wollen, wie Hr. Reitter (W. E. M. 1394, S. 148) unten angiebt, bin aber nun doch erfreut, dafs er sich jetzt selbst die Rettungsmedaille verdient hat. der europäischen Coleopteren. 333 Goniognathus gracilis Kraatz: „allein ich glaube mich zu entsinnen, dals das typische Ex., welches ich bei Hrn. Custos Ganglbauer sah, nichts dergleichen besitzt und hat sich Kraatz dadurch täuschen lassen, dals bei dem erwähnten Ex. zufällig die Basis der (gebrochenen!) Kiefer oder Lippentaster an die Wangen durch Mundgeifer verklebt erscheint und dadurch die scheinbare Wangenvorragung gebildet wird“, durchaus im Unrecht ist. Die betreffende Mundparthie ist absolut rein und die von mir beschriebene Wangenvorragung genau so vorhanden, wie ich sie beschrieben habe. Ich muls allerdings gestehen, dafs ich erstaunt gewesen bin, zu hören, dals Reitter glaubt, sein alter Freund und Lehrer habe einen so groben Irrthum begangen, eine angeblich auf Mundgeifer zurückzuführende Bildung nicht richtig erkannt zu haben. S. 98. Note. Megodontus rilvensis Kolbe muls riloensis Kolbe heifsen, weil Frivaldsky den Käfer, der vom Rilo-Dagh stammt, rsloensis genannt hat, und nicht rilvensis; ich habe darauf bereits (Karsch Entomol. Nachr. 1587, S. 264, Note) aufmerksam gemacht, Hr. Reitter aber hat diese Note übersehen. S. 99. Megodontus cyaneolimbatus Krtz. ist von Salzburg und Grenoble nachgewiesen, nicht von Salzb. bis Gren. S.106. Megodontus castaneipennis Men. soli nach Reitter nach einem unreifen Stücke beschrieben sein; sollte die braune Färbung nicht auf den Aufenthalt im Gebirge zurückzuführen sein ? S.101. Megodontus obliquus Thoms. Reitter betrachtet nach Ganglbauer’s Vorgang den obliquus Thoms., den ich als Art be- trachte, als Var. von violaceus. Ganglbauer nennt (Käf. von Mitteleuropa, S. 50) den Unterschied in der Forcepsspitze von obliquus aus den österr. Alpen und violeus, ganz evident, wogegen „es bei Stücken aus dem Böhmerwald, aus dem Waldviertel in Niederösterreich oft zweifelhaft bleibt, ob wir die Forcepsspitze als gedreht zu betrachten haben oder nicht.“ Bei dieser Sachlage muls meinerseits beachtet werden, dals in ganz Norddeutschland und Schlesien noch nie ein obliguus beobachtet wurde und dals die obliquus mit zweifelbaftem Forceps noch immer obliquus ge- wesen zu sein scheinen. Es wäre also denkbar, dafs beide Arten an manchen Orten sich neben einander finden und eventuell auch miteinander begatten. Jedenfalls sind in dieser Beziehung noch weitere Beobachtungen nothwendig und wünschens- werth. Megodontus Neesii Hope würde als alpine Form von obliquus zu betrachten sein, ist aber meist ganz bestimmt an der Form zu 334 G. Kraatz: Bestimmungstabelle 34 erkennen; warum sollte er nieht eine Art mit ähnlichem Penis wie obliguus sein können? Megodontus azurescens Dj. hat ganz den Forceps von violaceus, ist fast immer zu erkennen. Zwischenformen zwischen azurescens und Germari von Fiume und Bosnien habe ich noch nicht gesehen; Germari sind jedenfalls als kräftige Rasse von obliguus zu betrachten. Megod. picenuws ist als eine sehr characteristische locale Rasse des violaceus, wenn nicht als Art zu betrachten. Es wäre zu wünschen, dafs jemand die um violaceus gruppirten Formen mit besonderem Eifer sanımelte und noch genauer sichtete, als bisher geschehen. S. 166. : Dafs Megodontus Zawadszkii Kr. als Var. des Kolları und nicht des Preyfsleri zu betrachten sei, will mir nicht in den Sinn; ebenso wenig bin ich geneigt, Zawadszkii dieser Art gegenüber als Art festzuhalten. S. 168. Megodontus Rothii Dej. Es scheint mir richtiger, diesen Käfer, welcher eine ganz besondere Seulptur- Entwickelung zeigt, als Art festzuhalten. S. 121. Ohrysocarabus Troberti Kraatz ist eine Form des splendens mit äulserst feinen Rippen und nicht des lineatus Dj., wie Reitter angiebt; splendens unterscheidet sich von den vielen Ex. des Zineatus aus Asturien, die ich inzwischen verglichen habe, deutlich durch längeres und schmäleres Halssch. Die lineatus mit merklich schwächeren Rippen kommen seltener unter der Stammform und mögen debilicostis heilsen; die R. bleiben immer deutlich, auch mit blolsem Auge bemerkbar. Ex., deren Rippen mehr als doppelt so stark wie gewöhnlich sind, kommen sehr selten vor und mögen fortficostis heilsen. Ich wende diese bezeichneten Namen hier an, obwohl ich sie bereits bei Carabus granulatus verwendet habe, da die Varietäten nur in Verbindung mit der Art gedacht werden können und in Verbindung mit dieser noch nicht vergeben sind. Reitter spricht sich auch für diesen Grundsatz aus. S. 138. Mit Tomocarabus microderus Chaud. ist Carabus Ledereri Gautier des Cottes (Mittheil. der Schweizer entomol. Gesellsch. II, p. 323) identisch. S. 144. Hemicarabus marginicollis Kr. Diese durch ihre grüne Färbung recht ausgezeichnete und seltene Varietät wird ein- fach als Synonym von fuberculosus Dej. aufgeführt, während ähn- liche Varietäten, gleich bei der folgenden Art die var. splendidulus Semen., als Varietäten aufgeführt werden. der europäischen Coleopteren. 3939 S. 170. Weshalb setzt Reitter hinter den Namen von Tientei, den er in Klammer hinter Apotomopterus eccoptopterus stellt, ein? "nachdem ich erklärt habe: mir liegt eine dritte chinesische Art vor, welche mir als Tien-Tei Thoms. eingesendet wurde, aber ent- schieden nicht mit dieser Art identisch sein kann, von welcher ich ein von Thomson selbst stammendes Ex. von Nord- China besitze. Ebendaselbst erwähnt Reitter eine kleinere Art aus Waschan, „welche ihm von Dr. Staudinger unter dem vergebenen Namen protensus mitgetheilt wurde“. Der wahre Name dieser Art, welchen Dr. Staudinger (oder richtiger sein Adjunkt) wohl nicht hat. lesen können, ist profenes, unter welchem er von Bates (Proe. Zool. Soe. London 1889, No. XV, p. 213) beschrieben worden ist. S. 172. Von Pancarabus Hermanni aus Zlatoust (nicht Zlatousk) wird S. 173 oben angegeben: „die primären Intervalle der Fld. mit deutlicheren Punkten“ (als bei aeruginosus); Dejean giebt a. a. OÖ. in Uebereinstimmung mit der Hummel’schen Original- beschreibung an: „les trois rangees de points enfonees sont & peine distincts“. Ich besitze ein solches Stück des aeruginosus, bei dem sich die primären Punktreihen fast in nichts von den übrigen unterscheiden. S. 177. Mimocarabus Hochhuthi Chaud. !) (Enum. 1846, 103) ist nicht dieselbe Art wie pumilio Küst. (Käf. Eur. VI, 23). Die unter jenem Namen beschriebene Art ist maurus; Küster’s Beschreibung ist nach Ex. (von Wagner) von den armenischen Gebirgen entworfen: die Fläche der Fld. ist bei ihnen „fein- gerunzelt, ziemlich dicht punktstreifig, die Punkte klein, ziemlich dicht stehend, Zwischenraum 4, 8, 12 mit punktförmigen Ein- drücken“. Nach Chaudoir ist Hochhutii (nach armenischen: Ex. von Baron von Gotsch) „extremement voisin du maurus Ad., mais constament plus petit“. Die Ex. aus Armenien in der Schaumschen Sammlung, die dort unter dem Namen Hoch- huthii stecken, sind in der That nichts als eine kleine Var. dieses Käfers. Vom pumilo Küst. kommen Ex. vor, die selbst unter ziemlich starker Loupe fast gar keine Punktstreifen and Querrunzeln zeigen, so dals nur die primären grölseren Punkte sichtbar bleiben; diese Form, von der ich auch ein Ex. aus der Sturm’schen Sammlung !) Diese Art steckt in einzelnen Sammlungen auch als otlo- manus Kind. 336: G. Kraatz: Bestimmungstabelle 34 ete. besitze, ist als Grundform des pumilio Küst. zu betrachten und mag nach ihrem Fundorte araratensis heilsen. Mimocarabus Hochhuthi ist von Reitter nach Ex. von Alagoes, Berge nördlich vom Araxesthal beschrieben, die Ex. von pumilio Küst. stehen etwa in der Mitte zwischen diesen und den araratensis; die Hochhuthii Reitter zeigen deutliche Punktstreifen und deutliche Querrunzeln; die Punktirung der Mittelbrust scheint variabel zu sein (nach den wenigen Ex. zu urtheilen, die ich besitze); sie sind etwas grölser und flacher als pumilio Küst. und nähern sich dem Hochhuthii Chaud. mehr als dieser Art; es ist daher nöthig, auch diese Localform mit einem besonderen Namen zu belegen, der var. alagoensis sein mag. S. 184. Goniocarabus emarginatus Duft. Ich mache darauf aufmerksam, dals Reitter diesen Käfer in Uebereinstimmunng mit mir als Art betrachtet, während Ganglbauer in demselben eine Varietät des cancellatus sieht. Carabus corpulentus Kraatz wird von Reitter als Synonym des intermedius Dej. aufgeführt, obwohl ich in den entomologischen Monatsheften II, p. 454, ausdrücklich erklärt habe, dafs er „eine unzweifelhafte croatische Rasse des emarginatus ist“. Ueber den intermedius ist es insofern schwer, sich eine Ansicht zu bilden, da nur wenige Ex. von Vergorac, dem Fundorte des intermedius vorliegen. Nach Reitter kommt er bei Zara vor; die Ex. von dort stimmen allerdings mit meinem corpulentus ziemlich überein, aber durchaus nicht mit der schmalen Form von Vergorac. Die weib- lichen Ex. von dort, die mir vorliegen, sind besonders schmal, während die Weibchen von Croatien sich durch Grölse und Breite auszeichnen; niemand würde daran denken, dieselben ohne Weiteres für synonym zu erklären, da auch die Sculptur der Vergorac- Stücke von der meiner sämmtlichen croatischen Stücke bedeutend abweichend ist. Ich habe bereits 1877 (Deutsche Ent. Zeitschr. II, p: 263) betont, dals wir es im intermedius vielleicht eher mit einer Rasse des cancellatus zu thun haben, indessen haben mir nur einige Weibchen der Vergorac-Form vorgelegen und überhaupt nur wenige Ex. von Dalmatien. Stücke von Castelnuovo, welche ich als inter- medius von Hrn. Reitter erhielt, gehören ebenfalls zu corpulentus und haben denselben leicht glänzenden Thorax, während intermedius einen matten Thorax hat. Wahrscheinlich ist ntermedius auch nur eine schmale Rasse des emarginatus mit besonders kräftiger Sculptur. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft IL.) 387 Einige kritische Bemerkungen zu Reitter's Bestimmungs-Tabelle der Carabini. Von Dr. Roeschke. Kritisiren ist leichter als selber etwas Besseres liefern. Ich habe mich daher, da ich mich noch nicht völlig in dieses grofse Gebiet eingearbeitet habe, fast nur darauf beschränkt, einige Ungenauigkeiten bei den Arten selber festzustellen, auf die Gruppirung der Arten in die einzelnen Untergattungen und dieser unter sich bin ich im Allgemeinen nicht eingegangen. Nur’ eine Bemerkung kanı ich nicht unterlassen: Auf geographische Ver- breitung bei Artenzusammengehörigkeit hat Reitter gar keine Rück- sicht genommen; die Haupteintheilung durch „Halssch. mit oder ohne Randborsten“ ist wohl diechotomisch ganz gut zu ver- wenden, systematisch reilst sie die nächst verwandten Gruppen aus gleichen geographischen Gebieten auseinander, was Hr. Reitter theilweise selber eingesehen hat, aber nur theilweise. So wird Damaster, Adamaster, Cephalornis von Coptolabrus; Macrothoraz, Catoplius von Eurycarabus; Lamprostus von Lipaster und Ischno- carabus und endlich die (/uthaicus-Gruppe unter sich völlig getrennt. Dieser Unterschied ist also zur Haupteintheilung absolut unbrauchbar. Für seine Untergattungen hat Hr. Reitter mehr oder weniger gute Namen ausgewählt, über deren Richtigkeit sich vieles sagen liefse, doch kann man sich fast alle gut erklären. Nur über einen Namen vermag ich absolut nicht ins Reine zu kommen — Dorcarabus?! Vielleicht giebt Hr. Reitter selber darüber Aufschlufs. p. 43. Cychrus rostratus L. und elongatus Hoppe alias Hoppei Gglb. werden als Arten getrennt; die gg‘ des ersteren sollen vollständige, geschorene, dichte Haarbürste an den schwach er- weiterten Vordertarsen besitzen, d'g‘ des letzteren nur unvoll- ständige, längere, nicht. dicht geschorene Haarbürste. Als Varietät des rostratus wird pygmaeus Chd. aufgeführt; Stücke dieser Form aus den Sudeten, wahrscheinlich aus ein und derselben Lokalität (Schneekoppe-Riesenbaude) stammend, zeigen theils diese, theils jene Behaarung; ebenfalls aber auch echte e/ongatus-Stücke nach Form des Halssch. und der Fld. zeigen bisweilen kurze und dichte Tarsenbehaarung! Sollten also diese längeren Borsten der Schwamm- sohlen nicht individuell bei Gebirgsstücken vorkommen? — Es bleiben mithin nur die Formenunterschiede bestehen, und diese Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft IL. 22 398 Roeschke: Einige kritische Bemerkungen kommen überall im höheren Gebirge neben einander vor, in Schweden sowohl wie in den Alpen und ebenso in den Pyrenäen, und dieses Nebeneinander spricht deutlich gegen eine Trennung in 2 Arten. Ganglbauer hat den guten alten Namen elongatus in Hoppei umgetauft, weil Hoppe und Hornschuch angeblich ver- schiedene Thiere darunter zusammengefalst haben sollen — denn anders kann ich Hopper Gglb. = (. elongatus Hoppe et Hornsch. ex parte nicht verstehen. Nach der Beschreibung ist dies jedoch völlig ausgeschlossen, die Abbildung ist ja etwas mangelhaft; die magnitudo inferior, die beide Autoren ihrem elongatus dem rostratus gegenüber zuschreiben, erscheint hinfällig bei der Gröfsenangabe 81 mill. — meine Stücke messen absolut nicht mehr. Nach meiner Ansicht bleibt elongatus Hoppe — synonym Hoppei Gglb. — ruhig als Rasse des ros/ratus weiter bestehen. p. 46. Calosoma Weber wird in die Untergattungen Calosoma s. str. und Callipara Motsch. getheilt, Calosoma hat 4 Glieder der Vordertarsen beim g' erweitert und unten besohlt, Callhpara nur 3 erweitert und bebürstet. Zu Calosoma gehört inquisitor L., zu Callipara Motsch. sycophanta L. Die Kaukasus-Rasse des inguisitor (elathratam Kolen., ceyanescens Motsch., cupreum Dej , viridescens Rtt.) hat nun aber — mir haben ca. 12 g' vorgelegen — nur 3 erweiterte Tarsen, das 2. Glied ist klein, dreieckig, unten nackt. Nach der jetzt aligemein vorherrschenden Anschauung hätten wir es mit einer neuen Art zu thun, die von inguisitor völlig getrennt in eine andere Untergattung zusammen mit sycophanta gehörte. Aufser einer gröberen Fld.-Skulptur, schärfer hervorspringenden Hinterecken des Halssch. besonders beim g' — kommt aber auch bei einzelnen Stücken des inguisifor vor — sind keine durchgreifen- den Unterschiede zu entdecken, so dals also oftmals oder vielmehr meistens 2 ohne Fundortsangabe nicht zu unterscheiden sein werden, und es sich fragen würde, ob sie zu ingwsitor oder clathratum gehören und weiter, ob zu Calosoma oder Callipara. In der Tixbar- Gruppe, die ausschlielslicb dem Kaukasusgebiet angehört, kommt ein Wechsel von 3—4 erweiterten Tarsengliedern vor bei ein und derselben species (Biebersteini Men.), ohne dals Hr. Reitter daran gedacht hätte, sie zu trennen; warum sollte nun nicht auch bei inquisilor im Kaukasus dasselbe sein? Es haben ja zwar fast alle g' !) !) Ich fand bisher nur 2 Ausnahmen: 1 Ex. (in eoll. Kraatz von Staudinger von der Sayfun-Mündung des Amur) hatte 3, ein anderes mit „Caucasus Leder“, dagegen 4 Glieder erweitert und besohlt. zu Reitler's Bestimmungs-Tabelle der Carabini. 339 aus diesem Gebiet, die mir vorgelegen haben, ohne eine Spur von Uebergang zu zeigen, nur 3 erweiterte Tarsenglieder gehabt, doch ist bei grölserem Materiale wohl die Auffindung von Uebergangs- stücken leicht möglich. — Es ergiebt sich, dafs eine Trennung in die Untergattungen Calosoma und Callipara auf diesen Unterschied hin nicht denkbar ist, und bis ein anderer gefunden, kehre man einfach zu Calosoma zurück. p. 47. Cal. sycophanta v. Habelmanni Schilsky fällt in Zukunft fort; Habelmann hatte die Existenz rothschenkliger Stücke als möglich hingestellt, da dunkle, oft unausgefärbte braunschwarze Ex. pechbraune Beine zeigen, nota bene bei völlig gleichfarbiger Unterseite. Gesehen hat Habelmann in Wirklichkeit niemals roth- schenklige Sycophanta, ebenso Schilsky nicht. p- 48. Charmosta denticolle. Bei dieser Art hat das Z keine erweiterten und unten besohlten Vordertarsen. Die Tarsen der Q' sind nur an den Rändern mit etwas dichter stehenden und längeren Borsten besetzt, wenigstens bei meinen 3 Ex. p. 45. Charmosta Olivieri Dej. hat Reitter von azoricum ge- trennt, fälschlich, da er die Beschreibung Dejean’s nicht richtig aufgefalst hat und behauptet, Dejean spräche von. 3 Interlimes, während azoricum 5 hat. Die Worte „trois rangees de petits points enfoncees —; les intervalles entre ces points sont tr&s-legerement releves, et paraissent former trois rangees de points oblongs &leves“ sind nicht so aufzufassen, dafs die Intervalle Interlimes sind, sondern Dejean meint ganz bestimmt das zwischen je 2 Punkten des Primär- limes befindliche Zwischenstück, was bei stärkerer Skulptur ein Kettenstück oder Tuberkel bilden würde, wie rangee de points oblongs eleves ja auf gut Deutsch Kettenstreif ist. Bedel, der den Typ in coll. Oberthür geprüft, giebt 5 Interlimes an (Abeille 95, p. 18). — Semenow (Horae ross. 1896, p. 242) hat sich beeilt, den Olivieri Ritt. in deserticola Sem. umzutaufen. Es mufs also heifsen: deserticola Sem. (Olivieri Reitter, ?arabica Motsch. [nur die Gröfse — 17 mill. — stimmt nicht!)), Olivieri Dej. (azoricum Heer.). p- 49. Cal. laeviusculum Motsch. — Motschulsky, der es 1865 wegen seiner 4 stark gekrümmten Hinterschienen in seine Gattung Campalita stellte, hatte die Schienen 1844 weniger gekrümmt als bei auropunctatum bezeichnet, weniger gekrümmt ist bei Hrn. Reitter — gerade! CÜ. /aeviusculum Motsch. gilt schon seit langer Zeit mit Recht als Subvarietät von auropunctatum. Das Insekt, das Reitter als /aevinsculum beschrieben, war Motschulsky unbekannt 22° 340 Roeschke:. Einige kritische Bemerkungen geblieben, und ist nach meiner Ansicht neu und benenne ich es Reitteri. R. besals nach seiner Angabe nur 49, von denen er eins mir zu überlassen die Güte hatte. Die längeren, dichteren Borsten an den Rändern der dicken, aber nicht verbreiterten Vordertarsen fielen mir auf, ich suchte nach dem Penis und fand ihn „auch! Also eine zweite Calosoma-Art mit nicht verbreiterten und unbesohlten Vordertarsen; (©. Reitteri gehört neben denticolle Gebl., wenn man will, in das Subgenus Callistrata Motsch., da man von der geringen Krümmung der Mittelschienen als Haupt- faktor der Untergattung absehen und das Gewicht auf die bei d und 2 gleichen Vordertarsen legen kann. Nöthig sind jedoch diese Untergattungen überhaupt nicht, wie man sieht, zum Theil ihre bisherige Basis falsch. pP. 99. Procerus laticollis Kriz. wird von scabrosus Ol. getrennt durch das an den Seiten sammt den Hinterwinkeln verrundete Halssch., während letzteres ein Halssch. mit deutlichen stumpfen, kurz gelappten Hinterwinkeln haben soll. Dieses Merkmal ist nicht stichhaltig, bisweilen ist es gerade umgekehrt. Wer laticollis als eigene Art auffälst, muls auch mit demselben Recht Audowini Brille, tauricus Bon. !), Olivieri Dej. etc. als eigene Arten gelten lassen. Es sind aber meines Erachtens alles nur Rassen einer über ganz Kleinasien bis zum Kaukasus verbreiteten, nach Europa nur versprengten Art. Bis jetzt hat sich ncch kein Merkmal als konstant erwiesen, weder die Punktirung der Unterseite noch die von R. angegebene Färbung der Epipleuren des Haissch. — ein grüner lauricus aus Theodosia-Krim coll. meae hat rein violette Epipleuren, keine Spur von Grün. p. 63: Procrustes Kindermanni Waltl hat keine Längsrippen, wie Reitter angiebt, sondern ist eine rugosus-Form mit 3 Reihen deutlicher tiefer Gruben, dagegen hat caraboides Waltl 3 Ripppen, durch Grübehen unterbrochen (auch rugosus-Form). Carabus orientalis Osculat ist nach der Beschreibung und Ab- bildung kein Procrustes, sondern ©. cribratus — mit dem er ver- glichen wird — var. remotus Ritt. p. 64. Pr. anatolicus Chaud. besitzt am 1. Fühlerglied ein Borstenpunktgrübchen, gehört also nicht zu Procrustes Bon. Rtt., sondern zu Procrustocarabus Geh. Schon La Brülerie macht 1875, A. F. p. 121, hierauf aufmerksam. 1) Proc. tauricus wurde von Bonelli in den Observ. entomolog., p. 29, schon 1809 beschrieben, also 8 Jahre vor Adams. zu Reitter’s Bestimmungs-Tabelle der Carabınt. 34l p. 66. Der ehemalige Megodontus saphyrinus Crist. wird als Procrusticus aufgeführt!! Das Fehlen der Randborsten des Halssch. und die zugespitzten Hinterwinkel bedingen noch keine Zusammen- gehörigkeit mit Dickköpfen wie Paiafa und acuticollis, sondern zeigen höchstens eine Verwandschaft zwischen Megodontus und Procrusticus, sowie überhaupt den ganzen Procrustes-Gruppen, wobei saphyrınus als Zwischenglied vermittelt. p. 72, 73. Bei (©. perforatus Finh. fehlen bisweilen die com- pleten Porenpunkte an den Bauchsegmenten. Cribellatus Adams ist eine grolse gestreckte Rasse nur mit Primärgrubenreihen. Caver- nosus Friw. kommt auch in Bosnien vor. p: 79. J. auriculatus Putz. Mein Ex. besitzt am Ende des 1. Fühlergliedes beiderseits weder Borste noch Borstenpunkt wie Procrustes s. str., ebenso je ein Ex. im Berl. Mus. und in coll. Kraatz; 1 Ex. (Kläger) einseitig mit Porenpunkt. p. 80. Cechenus. In dieser Untergattung hat Reitter alles auf den Kopf gestellt. Adams beschreibt seinen Boeberi nach dunkelolivgrünen Ex. mit glänzend purpurnem oder kupfrigem Rande, Fld. mit 13 deutlichen Streifen, am Seitenrande netzförmig. Fischer nennt dann als Hauptfärbung der meisten Stücke die Kupfererzfarbe.e Die Thiere waren in Össetien gesammelt, d.i. in der Nähe der damals einzigen durch den Kankasus führenden Heerstralse Tiflis-Wladikawkas. Fast in allen Sammlungen ver- treten, ist er der bisher am meisten bekannte Cechenus, nur Hrn. Reitter nicht, der aus ihm eine nova species macht, seinen aequali- ceps. Reitter muls grofse g' und kleine 2 besessen haben, sonst hätte er dies Thier nicht so benennen können. Die Kopfgröfse schwankt in beiden Geschlechtern sehr, von 2 Drittel bis völliger Halssch.-Breite und sogar noch erwas darüber. Ebenso schwankt die Bildung des Kinnzahnes von kurzer, konischer, bis lang aus- gezogener Spitze. Die Farbe variirt sehr: hell- bis dunkelolivgrün, Rand purpurn (Boeberi Ad.), kupferfarbig (Boeberi Fisch.), schwarz mit breit grünem Rande (Fischeri Fisch , anscheinend sehr selten — ] Ex. Berl. Mus., 1 Ex. Rtt.) Eine schlanke Form, mit schmalem, hinten wenig ausgebuchtetem Halssch., von dunkelblauer oder vio- letter Färbung mit hellerem Rande — hellblau, violett, seltener schwach ‚blaugrün — ist longiceps Chd. (Jakowlewi Sem.) aus Imeretien und Süd-Daghestan. Die charakteristische Form des Halssch. der Ex. aus letzterem Fundorte palst genau auf Chaudoir’s Beschreibung. 2 in coll. mea. J' und 2 sollen gleich grofse Köpfe haben, in coll. Chd. jetzt Oberthür existirt jedoch kein $, und da sie nur 342 Roeschke: Einige kritische Bemerkungen 74 lin. lang sein sollen, mufsten dem Autor sehr kleine 2 vor- gelegen haben, bei denen der Kopf denn auch kaum stärker als beim J ist. Boeberi kommt fast im ganzen Kaukasus vor, von Swanetien, Imeretien bis Daghestan, meine longiceps stammen vom Südabhang des Ostkaukasus. Sehr selten sind die Streifen am Seitenrande etwas erkennbar, meist stark verworren, niemals ein 4. Primärstreif (16.) deutlich. Eine zweite Art, nur vom Westkaukasus kommend, ist als Fischeri Fisch. in den Handel gekommen, auf sie bezieht Reitter fälschlich seinen Boeberi; Semenow hilft den Mangel eines richtigen Namens dadurch ab, dafs er die kleineren Ex. Pirichodkoi, die grölseren eurinus nennt, ein wirklicher Unterschied existirt zwischen beiden nicht. Sehr selten sind vom 3. primären (12.) durch Punkte unterbrochenen Intervalle bis zur series umbilicata nur 5 statt 7 zum Theil verworrene Limes vorhanden, der 4. (16.) Primärstreif meist sehr deutlich. Ich habe über 30 Ex., grols und klein, aus verschiedenen Fundorten (Kuban, Bambak (!), Swanetien) geprüft und kann nicht mit Semenow für eine weitere Trennung stimmen. Auch vom Boeberi habe ich weit über 50 Ex. durchgemustert; verschiedene Arten, wie sie Semenow aufgestellt hat — besonders dadurch bewogen, dals er keine wirklichen «equaliceps fand, sondern nur dispariceps — kann ich nicht anerkennen. Die Synonymie mus folgendermalsen lauten: 1) C. Boeberi (aequaliceps Rtt.) (olivengrün). s. v. Tschitscherini Sem., Hor. Ross. 96, p. 200 (grün- kupfrig). s. v. Boeberi Fisch. (kupfrig). var. Fischeri Fisch. (schwarz mit grünem Rande). var. longiceps Chd. (Jakowlewi Sem., J. c. 199) (schwarzblau oder dunkelviolett, mit hell violettem, blauem oder schwach grünlichem Rande). Nigrino oder auf der Scheibe braun. Hochalpin. 2) C. euzinus Sem., l. c. 204. (Boeberi Ritt.) s, v. Pirichodkoi Sem., l. c. 202 (sehr kleine Ex., g' 14—16, 2 18 mill.) var. Heydenianus Strek. (Schenkel roth). Ich habe den Namen der zu zweit beschriebenen Art Semenow’s gewählt, weil die Beschreibung der ersteren sich nur auf ganz kleine Stücke bezieht; meine Ex. aus demselben Fundorte (Kuban, mons Bambak) sind grölser, genau so grols wie euzinus aus Ab- ehasia (3 18, 2 204 mill.). zu Reitter's Bestimmungs- Tabelle der Carabınt. 343 p. 81. Pseudocechenus Mor. Wie Semenow schon erwähnt, kommen beim Cechenus Stücke vor, bei denen das vorletzte Glied der Lippentaster mehr als 2 Borsten hat, bei Pseudocechenus wird dies zur Regel, wenigstens alles, was ich untersucht habe, hat ca. 6 (!) Borsten; ich habe keinen irregularis mit nur 2 Borsten am vorletzten Lippentaster finden können. p- 82. (. pseudonothus Krtz. ist Rasse des C. Creutzert. p- 86. C. Krüperi n. sp. ist gegründet auf ein breites 2 mit kurzem breitem Halssch. und fast regelmäfsiger Fld.-Skulptur, 3 Primärstreifen, die nicht breiter und höher sind als ihre 3 groben fast regelmäfsigen Interlimes. In der Mark Brandenburg kommt eine Lokalrasse des intricatus vor von auffälliger Breite besonders des Halssch., mit einer sehr variablen Fld.-Skulptur (bohemicus-, liburniceus-, angustulus-, ja sogar fast montenegrinus-Form); sie mag laticollis heifsen. Solche breiten Stücke mit aufserordentlich regel- mälsiger starker bohemicus-Skulptur — bei der Variationsfähigkeit des infricatus ganz gut denkbar — mülsten dem (©. Krüperi Ritt. (Gelb. i. 1.) vollkommen gleichen. Doch will ich mich eines Urtheils über Art oder Varietät enthalten, da ich das typische Ex. nicht gesehen. p. 88 und 94. C. Rossi wird von den Mesocarabeu ausge- schlossen und bekommt eine eigene Untergattung, Aptocarabus. Rossi und Genei sind zuweilen nur durch das querwulstig ver- diekte Submentum des ersteren und die scharfen Abdominalfurchen des letzteren zu unterscheiden. Warum nun beide durch die da- zwischen geschobenen Hadrocarabus getrennt werden, ist mir uner- findlich, hoffentlich nur aus dem Grunde der besseren dichotomischen Abtrennung. p- 89. €. Favieri Frm. gehört nach meiner Ansicht nicht zu Mesocarabus, sondern meinetwegen in eine eigene Untergattung neben Eurycarabus als echter nordafrikanischer Landsmann. p. 89. Hadrocarabus. Wer nach der Ganglbauer’schen Tabelle seinen Hadrocarabus bestimmen will, ist verloren, falls er nicht ganz genaue Fundortsangaben besitzt, und auch dann ist es noch wegen der aufserordentlichen Variationsfäbigkeit sehr schwer und öfters nieht richtig, weil Ganglbauer mehrere Varietäten nach meiner Ansicht falsch gedeutet hat, darüber ein ander Mal. p. 96. €. Stroganowi Zubk. Nach der Beschreibung kennt ihn Hr. Reitter nicht. Sein Stroganowi ist mein persianus, den ich jetzt nach einem aus Russisch-Talysch erhaltenen Stücke für eine lokale Rasse des ersteren halte. Dieses Stück, das die kleinere,’ 344 Roeschke: Einige kritische Bemerkungen schmale Gestalt des persianus hat, zeigt auf den Fld. starke Ueber- gänge zur Skulptur des breiteren und gröfseren Stroganowi, die der des caelatus oder noch mehr des croaticus ähnlich, in den Streifen unregelmälsig grubig punktirt ist mit schmalen, unregel- mälsig unterbrochenen wie zerhackten Zwischenräumen, ohne deut- liche Kettenstreifen, Primärgrübchen wenig hervortretend. Bleiben wir bei dem Vergleiche, so hätte Stroganowi die Skulptur des caelatus und die Figur des dalmatinus, persianus umgekehrt die Figur des caelatus und die Struktur des dalmatinus. Das oben erwähnte Uebergangsstück zeigt schon ziemlich unregelmälsige, er- habenere, vielfach unterbrocheue Interlimes. p. 101. Schaumi Mor. Da Reitter Schaumi Gaubil Gelb. als Synonym zu Hellwigii Schaum gezogen hat, sehe ich nicht ein, warum Schaumi Mor. nicht für eine andere Art bestehen kann und nobilis Gglb. dafür eintreten soll. p. 121. Troberti Krtz. ist als Varietät von splendens beschrieben (s. S. 000). Wirkliche Unterschiede zwischen splendens, lineatus und J/ateralis giebt es nicht, weder die Länge noch Stärke der Fühlerglieder und Hinterbeine, noch die Halssch.- Form sind konstant, ebensowenig die Glätte oder Runzel-Punktirung der Intercostal- räume. Gewöhnlich hat splendens lange Fühler und Hinterbeine mit gewölbten, glatten Fld. und schmalem, langem Halssch. Dann tritt Markirung der Rippen ein, eventuell durch eingestochene Punkte unterbrochen; sodann bildet sich eine feine runzliche Längs- purktirung zwischen den Rippen aus, die letzteren, bisher kupfrig, werden schwärzlich; das ist Troberti Krtz.; Stücke von splendens- Form mit deutlich schwarzen Rippen und zwischen diesen noch ziemlich glatt bilden Whitei Deyr. Weiter ändert sich die Gestalt; die Fld. werden flacher, breiter, ebenso das Ha!ssch., die Fühler und Beine kürzer, die Rippen der Fld. höher und schärfer, die Zwischenräume rauher. Bis zu dieser typischen Form des lineatus giebt es alle möglichen Varianten, wo irgend eine der erwähnten Eigenschaften in der Entwicklung nicht gleichen Schritt mit den anderen eingehalten hat, z. B., wo bald die Fühler oder Hinterbeine noch lang, bald das Halssch. oder die Fld. schmal, bald die Rippen flach, ja nicht einmal schwarz, sondern gleichfarbig, grün oder kupfrig, sind. Eine andere, noch breitere Rasse kommt aus Portugal, lZateralis Chevr., mit breiten, flachen, schwarzen Rippen und kupferrothen Fld.-Rande. Dieser letztere kann fehlen, ebenso die schwarze Färbung der Rippen, es giebt Stücke, die man mit gutem Reeht auch zu lineatus stellen kann. — (. basilicus Chevr, zu Reitter's Bestimmungs-Tabelle der Carabini. 345 ist bisher stets als Synonym zu splendens gezogen; dagegen sprechen die schwarzen Linien (Rippen) der flachen Fld. Nach meiner An- sicht ist er eine kupfrige Variante des /ineatus hinten mit unter- brochenen Rippen und daher zu diesem als Synonym zu stellen. p. 122. C©. punctato-auratus var. montanus Geh. (Le Natur 1882, p. 7) ist keine Farbenvarietät, sondern bezieht sich auf eine gröfsere, meist auch breitere Rasse mit Rippen so stark wie auroniteus. p. 123. (©. Zwickit Heer hat keine rothgoldenen Rippen; der Autor drückt sich nach meiner Ansicht blofs etwas schwerfällig aus, denn die Diagnose in der Fn. helv. lautet pronoto cordato, elytris auronitentibus, costis parum elevatis. Es sollen also die Fld. prachtvoll golden sein wie das Halssch. Wir haben im Zwickii einen Uebergang zu dem südfranzösischen festivus zu sehen. . Zu Escheri will ich noch bemerken, dafs ich nach Durchsicht eines grolsen Materials gefunden habe, dafs die g' meistens mehr oder weniger /aevipennis Seidl., die 2 rugosipennis Geh. sind, letztere beide mithin einzuziehen sind. p. 135. C. Famini, Maxllei und numida. Ich bin auch Bedel’s Ansicht, dals alle drei nur Rassen einer Art sind; ein Ex. (Famini, aber als numida erhalten) in coll. mea, dunkelbronze, auf der Scheibe matt schwarz, hat ganz deutliche, glatte, schmale Sekundär- rippen wie numida, und beziehe ich auf solche Stücke den berberus Geh., Cat. 1885, p. 34 und 37. p- 138: C. microderus Chd. kennt Reitter anscheinend nicht. Mir liegt ein @ aus Amasia vor; Halssch. stark punktirt mit ganz kurzen, breit gerundeten Hinterwinkeln; Fld. nach Chaudoir: cou- vertes de nomovreuses series de points Eleves, £troits, allonges et terminds posterieurement en dents de räpe; trois de ces series semblent un peu plus saillantes que les autres, d.h. mit 7 feinen Interlimes, die durch feine Punktgrübehen dieht unterbrochen und in Körnchenreihen aufgelöst sind, jedes Körnchen hinten zahn- oder raspelartig vorspringend wie bei Mannerheimi und scabriusculus. Vorliegendes Ex. ist Strukturvarietät, reductus m. Zwischen den primären undeutlichen Kettenstreifen 7 Reihen weit entfernt und unregelmälsig stehender, ziemlich seichter Pünktchen, doch sind die tertiären Intervalle nur noch mit der Loupe zu entdecken, sie legen sich vielmehr den 3 sekundären Interlimes völlig an, mit denen sie fast verschmelzen, so dafs bei gewöhnlicher Betrachtung nur 3 Interlimes zwischen den wenig hervortretenden Primär- streifen zu sehen sind; Limes sowie Interlimes durch fast gleich grofse Grübehen dicht unterbrochen, in welche die Streifen von 346 Roeschke: Einige kritische Bemerkungen vorn zahnartig hereintreten. Seiten des ganzen Sternums und der Abdominalsegmente stark punktirt, was auch schon Chaudoir an- giebt. Beine länger als convezus. p: 138: C. rumelicus Chd. kommt im cilieischen Taurus auch blau vor und halte ich ihn nur für eine kleinere, schmalere Rasse des scabripennis mit weniger hervortretenden aber desto stärker durch Punkte und Grübchen zerhackten Sekundär- und Tertiär- streifen. Halssch. fast glatt, seitlich stärker gerundet, mit kurzen scharfen Hinterwinkeln, Prosternum glatt. p. 142: C. Wiedemanni Men. hat nach Reitter die Seiten der Vorderbrust glatt, höchstens vorne mit einzelnen Punkten, im Gegensatz zu Victor, inconspicuus und Gotschi mit dicht gerunzelten oder runzelig punktirten Seiten. Die Punktirung ist sehr variabel, meist ist sie ebenso stark bei Wiedemanni wie bei den anderen. Ein ordentliches Unterscheidungsmerkmal existirt nicht, und halte ich alle vier trotz der oft grofsen Verschiedenheit des Halssch. für Rassen einer Art. Die Form des Halssch. variirt ebenso wie die Skulptur der Fld.; so besitze ich einen congruus Motsch. mit echtem Victor-Halssch. Auch falsarius Reitter bildet in dieser Beziehung eine Uebergangsform, da die hinteren Enden kürzer und stumpfer sind. C. turcicus Motsch. ist nicht identisch mit Wiede- manni, sondern mit otlomanus Ritt., der also einzuziehen ist. p. 145. Carabi crenolimbi. Auch (©. galicianus und variolosus sind crenolimbi (vergl. p. 104) im ureigentlichen Sinne, daher ist dieser Name nicht gut verwendbar. ©. nitens, tuberculosus und Mac Leayi gehören wegen der gleichen Halssch.-Form zu einander, serrafxs jedoch nicht, sondern zu Lichnocarabus; opaculus Putz. gehört nach Bates in die Lepto- carabus-Gruppe, ©. Baeri scheint Henningi var. zu sein. p. 148: C. Menetriesi ist vor Fischer von Hummel (Ess. VI, 1827, p. 3) durch das Fehlen der Nahtrippe deutlich beschrieben. Haben die l.c. p. 21--26 stehenden Beschreibungen Mannerheim’s vor den ebenfalls von Fischer im Vol. III Entom. Ross. gegebenen Prioritätsrecht, so muls auch Hummel als Erstbeschreiber des Menetriesi gelten. p: 163. €. versicolor Friw. Reitt. Wenn Reitter arrogans als Rasse des Ulrichi anerkannt, so darf er nicht simulator und serbieus als eigene Art getrennt von monilis hinstellen. Eins schliefst das andere aus, denn es kommt hier wie dort derselbe lokale Einflufs in gleicher Weise zur Geltung. Versicolor. Friw. zu Reilter's Bestimmungs-Tabelle der Carabini. 347 ist nicht = serbicus Hopffg., sondern = consitus Panz. sec. Gehin, der 4 Typen im Pesther Museum gesehen. p-. 170. €. Tientei Thoms. gehört zu Isiocarabus Rtt. neben fidueiarius Thoms., von dem er wahrscheinlich nur eine grofse schwarze Varietät ist. p. 176: ©. maurus v. calosomoides Rtt. ist = Osculatü Osculat aus Westpersien. Ebenso ist geminatulus Rtt. = Hochhuti Chd., der noch extremement voisine de maurus den Uebergang zu der noch kleineren Rasse pumilio Küster bildet, bei der aufser den feinen Punktreihen seitlich noch schwache Querrunzeln aber keine Körncehen mehr vorhanden sind. Punktirung der Episternen der Hinterbrust variirt und begründet keinen Artunterschied. p- 157: ©. Neumayeri Schaum soll eigene Art sein! Dieses Artrecht könnte ihm höchstens auf Grund der nahen Verwandt- schaft mit den Orinocaraben zu Theil werden, wo eigentlich jeder Carabus in jedem einzelnen Thale eine eigene Art ist. Die Unter- schiede von hortensis sind zu minimal, als dals er von diesem getrennt werden könnte. p- 191. Carpathophilus Rtt. Erst heilst es: „Hierber nur eine Art“ — dann am Schlufs: „In diese Untergattung gehört auch cateniger Mor. aus:chinesisch-Turkestan“. Ein kleiner Widerspruch oder eine spätere Hinzufügung, wobei Hr. Rettter den Namen der Untergaitung zu ändern vergals; oder sollte der cateniger die chinesischen Carpathen lieben? p- 193: C. v. remotus Rtt. ist = orientalis Oseul., der sich durch seine gestrecktere, fachere Gestalt von cribratus unterscheidet; nur hat remotus 3, orientalis 5 und } Reihe von Grübchen. Ich habe mehrere Ex. dieser Form bisher gesehen, aber keins mit nur 3 Reihen. Hr. Reitter hat die Nomenclatur der grolsen Gattung Qarabus Linne enorm bereichert: zu den bisher abgezweigten 64 Unter- gattungen hat er noch fast ebenso viele hinzugefügt, nämlich 57, also existiren jetzt 121 Carabus- Unterabtheilungen!! Oft schou auf eine, meist auf 2 oder 3, seltener auf mehr Arten ist jede Untergattung gegründet. Jede Species mit gutem Unter- scheidungsmerkmal hat meist das Unglück, durch dieses eine selbst- ständige Untergattung zu werden, so dals, wenn alles gut geht, wir nächstens ebensoviel Untergattungen wie gute Arten haben werden. Unterabtheilungen bei einer artenreichen Gattung sind sehr ange- bracht, ja geradezu nothwendig, aber in allem mufs Mafs gehalten werden, jede Uebertreibung schadet. 348 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft 1I.] Procerus scabrosus und seine Varietäten. Im Jahre 1844 beschrieb Mannerheim im Bull. de Moscou IV, p. 868, einen Procerus Sommeri „de Broussa en Roumelie“, nach dem hinten erhabenen Seitenrande des Halssch. ein J. Das 2 hierzu beschrieb Motschulsky im gleichen Jahre im Magazin de Zool., p. 4, als bosphoranus, er hatte es von Frivaldszky erhalten. Wie aus dem Prioritätsstreit der beiden Autoren hervorgeht, stammten die Typen aus ein und derselben Quelle, von Frivaldszky, der sie bei Brussa gesammelt. Auf Ex. vom gleichen Fundort basirt breviusculus Krtz. Später hat Chaudoir den Sommeri Mannerh. = bosphoranus Motsch. fälschlich auf die Amasia-Rasse gedeutet, die nachher von Dr. Kraatz als modestus bezeichnet wurde. Ein bosphoranus Chd., wie Gemminger und Harold angiebt, existirt nicht, sondern nur ein Sommeri Chd. Die Synonymie muls daher folgendermalsen lauten: var. Sommeri Mannerh. (bosphoranus Motsch., breviusculus Krtz.). - var. modestus Krtz. (Sommeri Chd.). Motschulsky hatte den Fehler begangen, als Vaterland seines einen Exemplares Kleinasien und Türkei anzugeben, wahrscheinlich, weil unter Rumelia Theile der europäischen und asiatischen Türkei verstanden wurden. Später bezeichnete Rumelien nur den euro- päischen Theil, hauptsächlich das südliche Bulgarien; und so kam es, dafs Dr. Kraatz Sommeri und bosphoranus auf die europäische Rasse bezog und die Brussa-Rasse nochmals benannte. Mannerheim hatte bei der Beschreibung nur Rumelien, vorher aber mitten im Text Brussa in Rumelien als Vaterland angegeben. Dr. Roeschke. Motschulsky hat den Procerus bosphoranus (2) in Guerin’s Magaz, de Zool. in einer Art von monographischen Bearbeitung, welche von 2 Taf. mit 7 Proc.-Fig. begleitet ist, beschrieben; er nennt ihn in der Diagnose nigro-violaceus, Mannerheim sagt von seinem violetten Sommeri (3), dals es magis violaceus sei als scabrosus. Beide Autoren haben also verschiedene Formen derselben Art vor sich gehabt; als der zuerst beschriebene ist der schwarz violette bosphoranus zu betrachten, als Var. der blau violette Sonmeri; hiernach ist zu sagen: @ bosphoranus Motsch. (Z' Sommeri Mannh., breviusculus Krtz. is) Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft IL.] 349 Ueber die Varietäten des Amaurodes Passerinii Westw. Von Dr. G. Kraatz. Von diesem Goliathiden, von welchem bisher meist Ex. aus Inhambane (Mozambique) bekannt wurden, sind in neuerer Zeit auch Ex. von Tanga bekannt geworden, welche zeigen, dals dieser Käfer eine ungeahnte Variationsfähigkeit in der Färbung des Hals- schildes zeigen kann. Bereits Klug gab an !), dals die hintersten Schienen, die bei den Ex. von Port Natal gleich den Fulsgliedern gelb sind, bei den Ex. der letzten Sendung von Inhambane, wie die Schienen der anderen Beine, jederzeit schwarz sind. Da die in den Samm- lungen vorhandenen Ex. meist vom Berliner Museum stammten, so waren mir bisher nur Ex. mit schwarzen Schienen vorge- kommen. Diese schwarz-schienigen Ex. hatten zum Theil die drei letzten Glieder an den hintersten Tarsen gelb, wie Westwood vom g' des Amanrodes Passerini richtig angiebt °), während die Abbildung (auf Taf. 67) gelbe hinterste Tarsen zeigt; solche sind mir bei Ex. von Mozambique nie vorgekommen; dagegen sind sie bei den Ex. von Tanga immer gelb, die Spitzen der einzelnen Glieder meist bräunlich oder schwärzlich. Bei einigen Ex. von Mozambique in meiner Sammlung sind die drei ersten Glieder an den hintersten Tarsen tief schwarz, die beiden letzten gelb. Diese Unterschiede in der Färbung der Tarsen fallen indessen weniger in’s Auge, ebenso wie die Behaarung der Abdominal- spitze, welche bei Ex. von Tanga gelb, bei den Ex. von Mozam- bique schwarz ist. Mehr in’s Auge fällt bereits die Färbung des Halsschildes, welches bei den Ex. von Tanga nicht zwei schwarze Sammet- punkte vorn in der Mitte der grau gefärbten Seitentheile zeigt (wie Westwood loc. eit. abbildet), sondern vier, von denen die hinteren etwas grölser sind und (hinter den vorderen Punkten) auf der hinteren Hälfte des Halsschildes stehen. Diese hübsche Var. ist mit dem Namen 4-punctafus zu be- zeichnen und kommt wahrscheinlich nur bei den Stücken mit gelben hintersten Schienen (var. tibialis) vor. !) In Peter’s Reise nach Mozambique, S. 268. ?) Arcana Entomol. II, 1844, p. 71, T. 67. 390 G. Kraatz: Ueber die Galtunıy Micrelaphinis Schoch. Eine sehr eigenthümliche Zeichnung des Halsschildes entsteht nun, wenn sich die beiden Punkte auf jeder Seite des Halsschildes mit einander verbinden und der hintere mit der schwarzen Mittelbinde des Halsschildes. Von dieser Var. befindet sich ein Pärchen in meiner Samm- lang; ich nenne sie var. anchoralıs. Schaum’s Abbildung des Weibehens von Passerinii Westw. in den Annales de France 1844 (Taf. 11, Fig. I) zeigt die grauen Seitentheile des Halsschildes ohne jeden schwarzen Punkt. Die 8 Flecke auf jeder Fid. variiren nur wenig; der vordere innere ist bei den gro[sen Stücken von Mozambique meist rund- lich; "bei den kleineren von Tanga meist länglich, nach vorn ver- schmälert; bei einem grölseren Stücke von Mozambique ist der vordere Fleck in einen grölseren hinteren und einen kleinen vor- deren aufgelöst. Meeinorrkina torguata var. viridinigra. Von der Meec. torguata Drury (deren Varietäten ich Deutsche Entomol. Zeitschr. 1890, p. 267 und 268 besprochen habe) sendete Hr. Möllenkamp ein Pärchen von so duukel grüner Färbung ein, dals dieselbe fast als schwarz erscheint, während die hellen Zeich- nungen auf den Fld. des 3! schneeweils zu nennen sind. Aehnlich gelärbte Stücke sind mir bisher nie vorgekommen, weshalb ich dieser Varietät den Namen viridinigra gegeben habe; dieselbe stammt aus den englischen Besitzungen von Ashantı und kommt dort aber nur selten vor. Dr: /@. Kraatz. he = Ueber die Gattung Mierelapkinis Schoch. Herr Prof. Schoch erleichtert nicht nur Anfängern das Studium der Cetoniden durch Herausgabe der Genera und Species seiner Cetoniden-Sammlung, sondern er erschwert auch Fachleuten das- selbe durch Aufstellung neuer Gattungen, von denen man z. B. von Pygoropsis (Nonfried in litt. 1)) nicht erfäbrt, wo sie im System einzu- reihen ist, falls nicht die Angabe „etwa von der Tracht einer Hetero- phana villosula G. P.“ als ein systematischer Wink zu betrachten ist. Unter der Gattung Micrelaphinis werden diejenigen Blaphinis- Arten zusammengefalst, welche durchweg kleiner und schlanker 1) Schoch in Karsch’s ent. Nachr. 1896 (XXI), No. XXT, p. 330. G. Kraatz: Ueber die Gattung Micrelaphinis Schoch. 3öl als diese Gattung sind, glatte!) Fld., deutliche Rippen, kleineren und gestreckteren Kopf, mehr verengten, vorn schärfer ausgerandeten Ciypeus haben; „als Typus mag die einzige bisher bekannte Art mutabilis Janson ?) mit der var.?) delagoensis Schoch dienen“. Aus den Beschreibungen in der Note ist ersichtlich, dafs nur Elaphinis mutabilis 2 glatte Fld., der g' dagegen keine glatten, sondern matte Fld. hat; bei den g' mit matten Fld. treten auch die Rippen viel schwächer hervor, folglich bleibt von den für die Gattung Micrelaphinis von Schoch als characteristisch hervor- gehobenen Merkmalen für die typische Art wenig übrig; indessen mag die schlanke Gestalt des glatten Weibchens als Gattungs- merkmal gelten. Gehen wir nun zu den beiden anderen Micrelaphinis- Arten über, und zwar zunächst auf: Micrelaphinis maculata Schoch in Karsch’s Entom. Nachr. 1896 (XXiD, No. XXI, p. 531 von Sierra Leone. Burmeister führt als characteristisches Merkmal der Gattung Elaphinis (Handb. III, p. 595) an: „Hinterecken des Thorax völlig abgerundet“. !) Prof. Schoch versteht unter glatten nicht tomentirte Fld., allein bei seiner var. delagoensis beschreibt er schwarze Zwischen- räume der Fld. mit gröfseren weilsen Längsflecken; diese Längs- flecken bestehen aber aus Toment, folglich trifft der Ausdruck „Fld. glatt“ nicht auf sie zu; die 9’ haben aber ganz matte Fid. (Siehe Note 2). ?) Diese merkwürdige Art ist wahrscheinlich nicht von Janson beschrieben; weitere Varietäten des 2 derselben sind: Q var. testaceipennis m.: elylris testaceis, -nitidis lateribus vix maculatıs. Q var. nigripennis m.: elytris fusco-nigris, nitidis, punchis non- nullis albıs. var. puncticollis m.: elytris testaceis, opacis, lhorace punctis ei [ multis discoidalibus et lateralibus albıs. var. gutlipennis? thorace fusco, parce albo-maculato, elytris opacis, testaceis, irregulariter fusco-maculatıs. Aulser den hier beschriebenen Varietäten (sämmtlich von der Delagoa Bay) meiner Sammlung mag es noch mannigfaltige andere geben, die ich nicht besitze. Die Männchen scheinen viel seltener zu sein als die 2; ich wenigstens besitze nur 2 g’ und 82. Die d' sind wahrscheinlich noch wenig oder gar nicht bekannt; sie unterscheiden sich aufser der matten Oberseite von den 2 durch zartere Beine und spitzige Euddornen der Hinterschienen, die beim 2 spatelförmig sind. Der Hinterleib ist der Quere nach leicht eingedrückt. 3) Gen. et Spec. Cet. p. 107 ist dieselbe als Art beschrieben, 302 G. Kraatz:. Ueber die. Gattung Mierelaphinis Schoch. Da Schoch über den Thorax gar nichts angiebt, mufste man also glauben, dafs der Thorax seiner Micrelaphinis ähnlich gebaut sei; wenn man dies thäte, würde man diese Form niemals herausfinden. Besitzt man indessen eine gewisse Findigkeit und beachtet die Vaterlandsangabe Sierra Leone, so wird man in Burmeister’s Handbuch III, p. 428, eine Leucocelis guttifera Afzelius beschrieben finden, welche von Kolbe (Stett. Ent. Zeit. 1892, p. 133) zur Gattung Stichothyrea Kraatz gestellt ist und nach Burmeister ungewöhn- lich spitze, sogar hervorgezogene Hinterecken des Hals- schildes hat; sie ist diagnostisirt: Supra rubicunda, subtus nigra, nitidissima, ulbo-punctata, Iimbo pronoti ezterno albo, angulis ejus humeralibns acutis. — Long 4 lin. Vergleicht man Schoch’s Beschreibung mit der Diagnose und Beschreibung Burmeister’s, so wird man sie in allen Punkten über- einstimmend finden; nur giebt Schoch über die Bildung des Halsschildes gar nichts an, wohl aber beschreibt er die Zeich- nung genau wie Burmeister. Auch die rothbraune Gesammtfärbung des Käfers stimmt bei beiden Autoren, obwohl sie nicht die eigent- liche ist, denn der Käfer kommt auch schwarz vor (var. nigra Kraatz), welches wohl als seine eigentliche Farbe zu betrachten ist. Mithin hat Prof. Schoch einen Käfer als Micrelaphinis beschrieben, der eine möglichst verschiedene Form des Halssch. von der der Mier. mutabilis besitzt, die selbst unter den Leucoceliden auffallend ist. Auch über die Sculptur der Fld., welche bei guttifera Afz. deutlich die der Leucoceliden erkennen läfst, äufsert sich Schoch mit keinem Worte. Micrelaphinis gracilis Schoch, a.a.O., S. 331. Transvaal. Da Schoch über die Punktirung des Käfers nichts genaueres angiebt, ist es mir fast unmöglich, denselben zu deuten, doch scheint es ebenfalls eine Leucocelide zu sein. Plaesiorhina Hotoni Schoch in Karsch Entomol. Nachr. XXII, 1396, No. XXX, p. 329 wird von Prof. Schoch nicht mit subaenea Harold verglichen und scheint von ihr nicht speeifisch verschieden. Chintera Fruhstorferi Schoch, a. a. O. p. 329. Es mufs auffallen, dafs Schoch nur angiebt „der Cl. serpustulata ähnlich, stimmt aber nicht mit der Figur und der Beschreibung von Gory und Percheron“. Die Wenigsten besitzen doch dies theure Buch! Ist nun der Hinterlappen des Halssch. bei 6-pusiulata etwa spitzig? Wodurch unterscheidet sich denn Fruhstorferi specifisch von 6-pustulata? Dr. G. Kraataz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft IL.] 353 Beitrag zur Synonymie der Cicindeliden. Von Dr. med. Walther Horn. Das Material zu den nachstehenden Notizen sammelte ich auf einer Reise in Lissabon (Putzeys’s Angola-Typen sind auf dem dortigen Museum), in Rennes (Coll. Oberthür: Bates ete.) und in Paris (Coll. Chaudoir im Museum daselbst und Coll. Fleutiaux). Mantichora Livingstoni Cast. ist gleich M. mygaloides Thoms. var. damarenisis Per., — ich verglich das Original-Ex. Castelnau’s (Coll. Oberthür). Ozychila obtusidens Chd. scheint mir nicht spezifisch ver- schieden zu sein von Oz. distigma Gory (Coll. Chaudoir in Mus. Paris.). Megacephala Oberthüri Fairm. = Meg. angulicollis Kolbe. Styphloderma oblongulum Fairm. halte ich für eine schmale Varietät von St. Morsi Fairm. Tetr,. scapularis Me. L. und humeralis Me. L. halte ich für Varietäten von Tetr. Australasiae Hope. — Bei der ersteren ist von der geiben Grundfarbe der Fld. nur ein schmaler Randsaum übrig geblieben, bei der zweiten springt bereits im vorderen Drittel ein Haken in die metallisch gefärbte Scheibe vor, bei der dritten (Australasiae Hope) entsteht die analoge Bildung vor der Fld.- Spitze und somit die Form des Kreuzes. Bei var. Nickerk Srnka verschwindet auch dieses und die ganzen Fld. sind blafsgelb. Tetr. smaragdina Thoms. ist Var. von affinis Dej. Ozygonia prodiga Chd. 2 (nee Erichs.) — cyanopis Bat. Myrmecoptera Revoili Fairm. ist — (ic. laeta Tatum 2. Dromica clathrata Chd. (nec Klug) = quinquecostata m. Cosmema marginella Chd. (nee Boh.) = C. conneza Per. Cosm. marginella Per. (nec Boh.) = (. albicinctella Bat. Cosm. ramigera Chd. i.1. = C. furcata Boh. & (nee ramigera Per.!). Cicindela Australasiae Chd. i.1. = C. vitiensis Bl. var. imper- fecta m. Cic. alboguttata Brll. = C. cyanitarsis Koll. var. (von den weilsen Makeln ist nur ein kleiner Punkt vor der Fld.-Spitze übrig geblieben). Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896, Heft IT. 23 354 Walther Horn: Beitrag zur Synonymie der Cicindeliden. Cic. „Guerini Gory“, in Coll. Dej. et Coll. Mus. Paris., ist C. argentata F.,; ebenso ist C. parvula Dej. i.1. (Coll. De). C. argentata F.; andererseits C. paludosa Dej. i.1. (Coll. Chaud.) = (. nebulosa Bat. var. — Die Gory’sche Beschreibung von C. Guerini ist aber ganz auffällig verschieden von C. argentata F. Die echte scheint also verloren gegangen zu sein. Cic. despecta Flt. ist nach 2 Ex. beschrieben, von denen das eine — (. atelesta Chd., das andere — C. fastidiosa Dej. ist. (C. despecta Chd. i. 1. ist = fastidiosa Dej. var.) Cic. balucha Bat. halte ich für Var. von C. sublacerata Solsky. Cic. parallela Chd. ist = C. deserticola Fald. Cic. elegans Fisch. var. Seidlitzi Kr. ist — propingua Chd. Cie. tibialis Dej., welche Hr. Bedel neuerdings als eigene Art hat ansprechen wollen (Abeille 95), ist nicht spezifisch von litorea Forsk. verschieden. Cic. novitia Bat. ist eine Var. von C. Elisae Mtsch. Cic. simillima Chd. i. 1. ist = (. Elisae Mtsch. Cic. soror Chd. i.1. ist ebenfalls nur eine Var. (mit verbrei- terter Zeichnung) von Cic. Elisae Mtsch. Cic. paupercula Chd. i. 1. ist = C. excisa Schm. d'. Cie. indigna Chd. i.1. = C. discreta Schm. var. (Die Schulter- lunula ist fast geschlossen; vor der Fld.-Spitze läuft eine kleine weilse Randlinie.) Cic. cinctella Chvr. = C. limosa Saund. Cic. elongata m. kann nur eine Varietät von (ic. Wallacei Bat. sein. Cic. incerla m. = terminata De). var. Cic. yukatana Chd. i.1. = kleines 2 von C. severa Laf. (Eine Schultermakel ist vorhanden; die anderen Flecke schwach ver- breitert.) Cic. Douei Chen. (typus in Coll. Oberthür) = C. Klugi De). Cic. Wakefieldi Bat. ist eine Var. von C. dunedensis Cast. (beim Typus der letzteren ist der Rand in gröfserer Ausdehnung weils als bei ©. Wakefieldi Bat.). Cic. nigrosticta Chd. i.l. = C. confluens ın. Cic. semipieta Fairm. halte ich für eine bräunliche Var. von Cic. aberrans. Cic. occulta ist nicht spezifisch von aberrans Fairm. ver- schieden. Cic. maheva Künck. i. ]. halte ich für eine Var. von C. regalıs Dej. Die Oberlippe ist kürzer, das Halssch. länger und schmäler I | Walther Horn: Beitrag zur Synonymie der Cicindeliden. 355 (fast quadratisch), der Nahtdorn länger, der Skutellarfleck ver- längert sich bei gleichzeitiger Verkürzung‘ des unteren Endes der Schulterlunula (schiebt sich zwischen das letztere und die Naht). Es kommen aber alle möglichen Uebergangsstücke vor. Cic. somalia Fairm. ist nicht, wie Hr. Fleutiaux seiner Zeit angab, synonym von C. singularis Chd., sondern eine Art aus: der Gruppe C. barbifrons Boh. Der Augenkranz fehlt; dafür sind aber Haarbüschel in der Mitte der Stirn (zwischen den Augen). Das 3. und 4. Glied der Antennen sind schwach behaart; die Fld. nicht bauchig erweitert. Cic. Rutherfordi Bat. ist eine Var. von C. nitidula Bat. Das typische Ex. von ©. chrysographa Dej. ist nicht mehr in der Sammlung des Pariser Museums, — es war ein def. d'. Jetzt steckt ein @ von (. barbifrons Boh. unter diesem Namen, welches auf die Dejean’sche Beschreibung auch im Uebrigen nicht past. Ein zweites 2 derselben Art trägt ebenda die Benennung C. barbi- frons Boh. Dies war der Grund, warum Chaud. beide Formen vereinigte und als von C. capensis Dej. verschieden betrachtete. Das Klug’sche Original-Ex. existirt aber noch auf dem hiesigen Museum und die Dejean’sche Beschreibung stimmt mit diesem voll- kommen überein. Der wesentlichste Unterschied zwischen (©. capen- sis Dej. und var. chrysographa Dej. einerseits und (©. barbifrons Boh., audererseits ist die Behaarung der ersten Fübhlerglieder, die nie varlirt: bei ©. barbifrons ist z. B. das erste Glied weils behaart, bei capensis und ihrer Varietät stehen nur an der Spitze 1—3 Haare. Hr. Peringuey hat sich auch durch die Verwechslung des Typs irreführen lassen. Von C. Swinhoei Bat. sah ich ein Original-Ex. in der Ober- thür’schen Sammlung, das von C. anchoralis Chvr. nicht spezifisch verschieden war (Race punctatissima Schm.). Den Namen C. plumigera Chd. i.1. konnte ich in der Chau- doir’schen Sammlung nicht finden; es steckte aber meine Art (plunigera) ohne Namen zwischen C. angulata F. und C. suma- trensis H. Es scheint mir daher zweifellos, dafs Chaudoir dieselbe Art mit plumigera bezeichnet hatte. Cie. Leguilloui Guer. sah ich in der Oberthür’schen und Pariser Sammlung: in beiden Fällen handelte es sich um Ex. von C. suma- trensis H. Meine despectata halte ich nach wie vor als eigene Art aufrecht. Cic. thibetana Blanch. ist nicht, wie Hr. Fleutiaux behauptet hat, gleich C. japonica Guer., sondern gleich C. gemmata Fald. 22° 356 Waliher Horn: Beitrag zur Synonymie der Cicindeliden. Cic, aino Lewis halte ich ebenfalls nicht für spezifisch ver- schieden von C. gemmata Fald. Cic. flammulata Qued. ist gleich C. saraliensis Guer. Cic. Sumbawae Flt. halte ich für Var. von C. serpunctata Fabr. Cic. sanguineomaculata Blanch. ist = decemguttata F. var. Urvillei Dej. Die Unterschiede beruhen im Wesentlichen darin, dafs die Blanchard’schen Ex. in Folge schlechter Behandlung (Spiritus?) sehr gelitten hatten. Cic. tristrigata Chd. ist eine Var. von striolata Ill. Das wahre Vaterland sind unzweifelhaft die kleinen Sunda-Inseln, nicht „West- Afrika“, wie Chaudoir irrthümlich angab. Es ist jene Race, die ich noch kürzlich (ohne Namen) in der Stettiner Zeitung aus Timor beschrieb. Cic. Goebeli m. scheint mir Var. vom ® der C. anometalles- cens m. zu sein. Cic. semicuprea Qued. halte ich für villosa Putz. g'. Odontochila:Oseryi Cast., femoralis Chd., rubefacta Bat., ery- thropus Chd. und rufipes Dej. dürften Varietäten von cayennen- sis F. sein. Od. apicalis Brll. halte ich nicht für spezifisch verschieden von Od. luridipes Dej. Od. distinguenda Chd. ist ebenfalls zu Od. luridipes einzu- ziehen. Od. aegra Chd. i. 1. ist eine etwas hellere Var. von Od. mar- gineguttata De). Od. rugulosa Chd. i.1. = trochanterica Bat. Od. cupriventris Reiche und sericina Klg. habe ich mit Unrecht vereinigen wollen. Das Halssch. ist bei ersterer schmäler, mehr walzenförmig, Fld. weniger uneben, die Zeichnung breiter etc. Od. virens Brll. = smaragdula Dej. Od. semicyanea Brll. ist nicht von bdiguttata Dej. spezifisch verscbieden. Therates Everetti Bat. halte ich für eine der zahllosen Varie- täten von Th. labiatus Fabr. Ther. Latreillei Thms. halte ich für Var. von Th. Payeni Vand. Tricondyla violacea ist gleich aptera var. Tric. stricticeps Chd. dürfte nur eine Race von Trie. tuber- culata Chd. sein. Die merkwürdige Einschnürung, welche für die erstere spezifisch sein soll, findet sich nicht selten auch bei letz- terer. Die Halssch.-Form ist gleichfalls bisweilen identisch. Der Walther Horn: Eine neue südamerikanische Cicindela. 257 wesentlichste Unterschied liegt nur in der Skulptur der hinteren Partie der Fld., welche zum mindesten nicht konstant ist. Trie. Doriae Gestro, Beccarü Gestro, conicicollis Chd., plani- ceps Schm., cyanipes Esch., brunnipes Mtsch. und cavifrons Schm. halte ich — wie z. Th. schon früher bemerkt — für Formen einer und derselben Art. | Collyris postica Brll. ist = ortygia Bug. var. Coll. obscura Lesne (nee Cast.) = rufipalpis _Chd. var. Coll. terminalis Chd. — ortygia var. cribrosa Chd. var. Coll. dolens Chd. = modesta var. Coll. eribripennis Chd. = modesta Dej. var. Coll. viridescens m. und Coll. obscurata m. dürften beides nur Varietäten von Coll. rugosa Chd. sein. Ctenostoma Landolti Steinh. gehört in die Gruppe der Proce- phalus. Euryoda concinna Dej. und anosignata Bat. halte ich für Var. von Eur. versicolor Dej. Cic. rusticana Per. ist eigene Art (neben C. notata Boh.). Cic. machuna Per. = exrigua Kolbe var. Eine neue südamerikanische Cieindela. Von Dr. med. Walther Horn. Cicindela celeripedestris: C. celeripedi Lec. affinis, differt labro brevissimo, antice reclte truncato; oculis minus prominulis; thorace crassiore cum capite subtilius sculpto, lateribus magis rotun- datis, incisuris antica posticaque levioribus, impressionibus transversis idem multo minus profundis; humeris paullo magis rectangularibus, elytris postice rotundatis, suturae apice nec retracto nec spinoso, superficie tota multo subtilius sculpta, punctis vie perspicuis (mar- ginem apicemque versus paullo evidentioribus), disco fere velutino, pilis brevibus deficientibus, maculis 3 albis: duabus marginalibus (altera in media, allera ante apicem sita), tertia discoidali pone medium collocata (dilacerata vel indistincta); femoribus, tarsis, anten- narum articulis 4 primis paullo magis fulvescentibus, tibirs testaceıs. — Long. 73 mill. 1 g. Minas Geraes. 358 Walther Horn: Eine neue südamerikanische Cieindela, Parva, labro flavo, antice (oculo armato!) non evidenter den- tato; oculis parum prominulis; capite et thorace levissime sculptis; huius disco non strigoso (forma omnino ut in C. hemichrysea Chvr.), marginibus et disco paullo hirsutis; elytris antice angustatis, posfice dilatatıs, apice rotundato, angulo suturali fere recto; lateribus in- ferioribus parce pilosis, abdominis disco fere nudo; palpis (articulo ultimo ezcepto) et trochanteribus flavo-testaceis; summo tibiarum apice infuscato; 4 primis antennarum articulis, femoribus, tarsis coerulescenti-testaceis. Capite thoraceque aeneo-cupreis, opacis;- elytris nigrescentibus; abdomine viridi-coeruleo. Die Form erinnert an C. celeripes Lee. — C. hispidula Bat. !) kenne ich leider in natura nicht, vielleicht ist sie ebenfalls mit der neuen Art verwandt. Mein einziges Ex. ist in etwas mangel- hafter Verfassung, trotzdem ist es immerhin unwöglich, dafs die Be- haarung der Fld. abgerieben wäre (die seichte Skulptur der Fld. spricht ja schon in gewissem Sinne dagegen). Der kleine Kopf und der plumpe Thorax sind fast absolut mit ©. hemichrysea Chvr. übereinstimmend. Der Scheibenfleck stellt sicherlich den Endknopf einer Mittelbinde vor, von der die mittlere Parthie bei meinem Ex. fehlt. Die Fld. sind nach vorn zu plötzlicher (am Ende des ersten Drittels) aber weniger stark verengt als bei C. celeripes Lee. Verbesserung. Da ich aus Gesundheitsgründen seit Anfang dieses Jahres auf Reisen bin, konnte ich die Correcturen der kleinen Aufsätze im ersten Hefte dieses Jahrganges nicht selbst lesen. Darauf ist der doppelte Druckfehler auf pag. 151 zurückzuführen, wo zweimal „O. intermedia m.“ statt „C. interposita m.“ gesetzt ist. Die dort neu beschriebene var. pauper ?) gehört also zu Cie. (Thopeutica Flt.) interposita m. (Eine Cic. intermedia m. existirt nicht, sondern nur C. intermedia Klg., intermedia Chd. und Cosmema intermedia m.) Böne (Algerien). Dr. W. Horn. Photographieen von Entomologen. Die Namen der zwanzig Photographieen der 4. Serie sind auf dem Umschlage angegeben. Dr. W. Horn. !) Neulich sah ich bei Oberthür das Originalex.: die Art ge- hört zu den Pentacomien. 2) Das erste Mal ist aufserdem irrthümlich „paupera“ statt „pauper“ gesetzt, [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 359 Argyrophegges Kolbei Krtz. d'. Bei der Beschreibung dieses Käfers (in Heft II, 1395, dieser Zeitschrift) war das 2 noch unbe- kannt; da es in Form und Zeichnung sehr wesent- lich vom g' abweicht, scheint eine Beschreibung angebracht. Der Kopf ist rechteckig, runzelig punktirt, schwarz. Die Seiten des Halssch. sind nur in der Mitte gerade und parallel, die Ecken stark abgerundet, sodals es fast kreisförmig erscheint. Der Hinterrand ist vor dem Skutellum etwas ausgebuchtet. Die Scheibe glänzend schwarz und grob und tief, gegen den Aulsenrand runzelig punktirt. Die Seitenränder und eine schmale Mittellinie sind silber- weils, desgleichen zwei vom Vorderrande zur Mitte ziehende ge- schwungene Längswische. Das glänzend sehwarze Skutellum ist am Grunde dicht punktirt. Die vertiefte Mittellinie und die scharf eingedrückten Seitenränder sind in ihrem vorderen Theile weils. Die Fld. sind silberweils. Die Schultern, der Vorderrand und auf jeder Fld. drei sich bis zur Mitte erstreckende, dann in un- regelmälsige Flecke aufgelöste Längsstreifen glänzend schwarz, zer- streut punktirt. Gleichfalls schwarz ist der ganze Seitenrand, die Naht und die Endbuckel sind Nahtwinkel wie beim g. Das Py- gidium ist silberweifls mit schwarzem Randsaume. Die ganze Ober- seite ist zerstreut gelblich behaart, die Unterseite schwarzgrün, die Beine kastanienbraun, Vorderschienen stark dreizähnig: Mittel- und Hinterschienen aufsen etwas hinter der Mitte ihrer Länge mit scharfem Zahn, innen lang goldgelb behaart. Brust und Meso- sternalfortsatz wie beim g'. Die glänzend schwarze Unterseite des Thorax und die Abdominalsegmente sind dicht und fein punktirt, letztere in der Mitte zerstreut, an den Seiten dicht und lang gold- gelb behaart. Länge 38 Millimeter. Das einzige Stück meiner Sammlung stammt aus Pangwe bei Tanga, Usambara (Africa or... Die Freundlichkeit der Herren Dr. Kraatz und Kolbe gestattete mir zwei weitere mit meinem übereinstimmenden Stücke in der Sammlung des ersteren und im Berliner zoologischen Museum vergleichen zu können. “ E. Hintz in Wollstein (Hessen). 360 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] Mesotopus regius aus Guinea. Beschrieben von W. Möllenkamp in Dortmund. . (Hierzu die obenstehende Autotypie.) Mesotopusregius: Mesotop.tarando (Fig. a) magnitudine, colore et statura affinis, mandibulis porrectis, longioribus et labro minus producto, viz emarginato faciliter distinguendus. — Long. 84 mill. Patria: Guinea. Bei gleicher Gröfse und Färbung wie iarandus ist das vor- liegende Stück nicht so robust gebaut, sondern bedeutend zierlicher und schlanker, ebenfalls stark glänzend, schwarz. Kopf nicht so breit wie der Rücken. Vorderwinkel des Kopfes nicht stark spitz- eckig vorspringend, Wangenhöcker dagegen bedeutend stärker her- vortretend wie bei tfarandus. Am Grunde der Kopfkrone befindet sich eine teichartige Vertiefung, die Krone selbst ist weniger vorspringend wie bei tarandus. Der Vorderrücken ist vorn einmal, hinten zweimal geschwungen, mit flachem rundlichem Ausschnitt. Die Beine sind kurz und kräftig, Vorder- und Mittelschienen gleichmäfsig lang; Vorderschienen mit je drei Zähnen, Mittel- und Hinterschienen mit je zwei Zähnen versehen. Der Hauptunterschied liegt in den Mandibeln; dieselben sind bei farandus sichelförmig und nach unten gebogen, in drei Spitzen endigend; bei der neuen Art sind sie sensenförmig zu nennen, wagerecht vorgestreckt und endigen in zwei Spitzen, wie bei Lucanus cervus. Im Uebrigen giebt die Abbildung ein treues Bild des Vorderkörpers derselben (Fig. b), zum Vergleich mit dem von Mes. tarandus (Fig. a). Die Abbildungen sind ein Geschenk des Hrn. Möllenkamp. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 361 Ein neuer Aconthocnemus aus Guinea (West- Afrika). Beschrieben von J. Schilsky in Berlin. Acanthocnemus Kraatzi Schilsky. A. elongatus, parallelus, subdepressus, nigro- fuscus, suhnitidus, capite thoraceque pilis nigris prostatis obsitis, elytris parce obscure breviterque pubescentibus, lateribus ciliatis, subtiliter punctato-striatis, antennis pedibusque brunneis vel ferrugineis, tarsis testaceis, capite laeve triangulariter impresso, basi ruguloso-erasperato, anlice sub- tiliter punctato, antennis brevibus, validis, articulo 1° conico, in- crassato, 2% et 3% obconicis, 4° — 8% moniliformibus, 9'—11° for- tioribus, clavam formantibus, articulo 6° et 8° minoribus, prothorace transverso, antrorsum angustato, circumcirca cihatis, medio parce fortiter, lateram versus subtiliter dense ruguloso-punctato, ante angulos posticos laeve impresso, margine laterali reflexo, tibiis anticis extror- sum spinulosis. — Long. 3.8— 5.2 mill. Einem A. ciliatus sehr ähnlich, aber etwas schmäler, gestreckter, mit breiterem und an den Seiten viel flacherem Halsschilde, die Punktirung auf Kopf und Halssch. ist dichter, feiner und runzelig, die Stirnbildung ist eine andere. — Körper parallel, flach gewölbt, schwarzbraun oder heller gefärbt, die Fld. und Beine sind dann gelbbraun (var. immaturus), auf Kopf und Halssch. mit langen ab- stehenden, schwarzen Haaren besetzt, auf den Fld. sehr kurz und anliegend schwärzlich behaart, das Halssch. ringsherum und die Fld. an den Seiten schwarz gewimpert. Die Wimperhaare am Vorderrande des Halssch. sind bräunlich. Kopf mit den Augen kaum schmäler (9) oder so breit (Z'?) als das Halssch. vorn, auf der hinteren Hälfte dicht und etwas runzelig punktirt, die Punkte selbst sind reibeisenartig, nach vorn wird die Punktirung viel weit- läufiger und feiner, die Zwischenräume sind glatt; Stirn zwischen den Augen mit einem grolsen, flachen, dreieckigen Eindruck, der den ganzen Raum zwischen den Augen einnimmt; Vorderrand gerade. Mund bräunlich. Mandibeln kräftig, zweizähnig, schwarz oder roth- braun. Palpen bräunlich oder schwärzlich; die einzelnen Glieder an der Spitze meist heller, letztes Glied vorn gerade abgestutzt. Schläfen deutlich. Fühler roth- oder schwarzbraun, kurz, kräftig, mit kurzen Borstenhaaren, sie erreichen nicht den Hinterrand des 362 J.Schülsky: Ein neuer Acanthocnemus aus Guinea (W.-A.). Halssch. und sind wie bei A. ciliatus gebildet; 1. Glied sehr kräftig, fast doppelt so lang als breit, 2. und 3. kurz kegelförmig, das 3. schmäler als 2, 4—8 fast kugelförmig, 6 und 8 merkbar kleiner als 7, 9—10 deutlich abgesetzt, breiter, 9 kugelig, letztes kaum länger als 10, mit sehr kurzer, aber deutlich abgesetzter Spitze. Halsschild viel breiter als lang, viereckig, nach vorn schwach und geradlinig verengt, die Hinterwinkel mehr als die Vorderwinkel ver- rundet, die Seiten sind flach, abgesetzt, der Seitenrand ist undeut- lich erenulirt, etwas aufgebogen, in den Hinterwinkeln befindet sich ein deutlicher Eindruck, Vorder- und Hinterrand gerade, letzterer vor dem Schildehen nicht ausgebuchtet, Scheibe mit undeutlicher, glatter Mittellinie, in der Mitte weitläufiger und kräftiger punktirt, nach den Seiten zu wird die Punktirung dichter, feiner und runzelig. Flügeldecken vollkommen parallel, kaum breiter als das Hals- schild, fein und dicht gestreift-punktirt, die Punktreiben der ebenen Zwischenräume kaum schwächer als die Punktstreifen selbst; an der Spitze werden die Punktreihen unregelmälsig und die Punkti- rung ist verworren. Epipleuren schwarz, an der Basis breit, nach hinten keilförmig zugespitzt, sie erreichen den Hinterrand des Meso- thorax. Vorderbrust röthlich, heller als die Unterseite gefärbt, die Gelenkhöhle der Vorderhüften läuft nach aufsen in eine schmale Spalte aus; am Ende derselben befindet sich eine runde, auffällig grofse Vertiefung, die im Grunde durch eine weilsliche Masse aus- gefüllt ist. Diese Vertiefung macht den Eindruck eines Stigma und findet sich auch bei allen übrigen Arten. Brust und Hinterleib schwärzlich oder bräunlich, glänzend, Bauch weitläufig und fein punktirt. Beine von derselben Färbung, die Tarsen sind heller, die Klauen einfach. An den Vordertibien befinden sich an der Aufsenseite, namentlich nach unten, einzelne kurze, schwärzliche Dornen, die Aufsenseite ist aufserdem mit langen, schwarzen Borsten- haaren dicht besetzt. 4 Ex. aus Guinea wurden mir von Hrn. Dr. Kraatz zur Be- schreibung mitgetheilt. Die zwei schmalen Ex. halte ich für SQ. Geschlechtsunterschiede treten jedoch nicht hervor. Das eine brei- tere Ex. kennzeichnet sich durch das llervorstrecken der Vagina als ein 2. | Die 3 beschriebenen Arten dieser Gattung lassen sich folgender- malsen eintheilen: | I. Vordertibien an der Aufsenseite, namentlich nach unten, mit kurzen, einzelnen Dornen, aulserdem mit längeren, schwarzen Borstenhaaren besetzt. J. Schilsky: Synonymische und andere Bemerkungen u. s.w 363 1. Halssch. bis zum Seitenrand gleichmälsig gewölbt, die Seiten- randlinie sehr schwach aufgebogen. Algier. Corsica [Eurema!) Alk Abenlleil, :;:., uuusz 2: 2.20. eiliatus Perris. 2. Halssch. flacher gewölbt, die Seiten breit abgesetzt, der Seiten- rand aufgebogen, vor den Hinterwinkeln ein flacher Eindruck. Bine le een raatzi.Schilsky. I. Vordertibien an der Aufsenseite ohne Dornen; 2. und 4. Zwischen- raum der Fld. etwas erhaben. [ex Baudi.] Cypern. Truquii Baudi. Synonymische und andere Bemerkungen zur Gattung Danacaea. Von J. Schilsky in Berlin. Die Gattung Danacaea, deren monographische und tabellarische Bearbeitung ich in Küster „Die Käfer Europa’s, Heft XXXIII, unternommen habe, hat sich aus bescheidenen Anfängen zu einer artenreichen Gattung gestaltet. Kiesenwetter machte uns 1863 in seiner Tabelle (Naturgesch. IV, p. 659 —661, Note) mit 14 Arten bekannt. Er unterscheidet schwarzbeinige und gelbbeinige Arten. Wir dürfen uns daher nicht wundern, dafs beim Bestimmen nach dieser Tabelle die sonderbarste Gesellschaft vereinigt wurde. Der Harold’sche Catalog von 1869 kennt schon 27 Arten; der Catalog von Reitter 1891 bringt dagegen 44 Arten. Das Interesse für diese Gattung wuchs. Pie unternahm einen Versuch zu einer neuen Tabelle, obwohl er eine grolse Anzahl von Arten nicht kannte. Auch stellte er einige neue Arten auf, die aber so mangelhaft beschrieben wurden, dals dieselben aus der Beschreibung nicht erkannt werden können. Seine Tabelle ist so oberflächlich, dafs sie zur Kenntnils der Gattung nichts beiträgt. 1) Abeille gründet (L’Echange 1894, No.115 u. 116, p. 91) auf sein Ex. aus Algier, welches auch mir zur Untersuchung vor- lag, eine neue Gattung, welche unbedornte Schienen habe. Nach meiner Untersuchung sind die Vorderschienen, auf die es ja haupt- sächlich ankommt, bedornt und da auch specifische Unterschiede fehlen, mufs ich Gattung und Art für identisch erklären. 364 J. Schilsky: Synonymische und andere Bemerkungen Dagegen tritt die von Prochäzka 1894 in den Reitter’schen Bestimmungstabellen bearbeitete Tabelle XXX sehr vortheilhaft hervor. Sie ist mit grolsem Fleifs angefertigt. Es werden darin 65 Arten aufgeführt. Zur Gruppirung wird die schon von Kiesen- wetter und Mulsant unterschiedene Haarlagerung auf dem Hals- schilde benutzt und durchgeführt. Dann aber tritt vorzugsweise die Färbung der Palpen, Fühler und Beine in den Vordergrund. Prochäzka wulste nicht, dafs dieselbe variabel ist und stellte nun irrthümlich neue Arten auf. Nun aber hat sich herausgestellt, dafs fast alle schwarzbeinigen Arten auch gelbbeinig vorkommen. Da mir fast das ganze von Prochäzka benutzte Material zur Verfügung stand, so hatte ich zu meiner Arbeit fast ausschliefslich typisches Material. Dann ging mir auch ein sehr umfangreiches Material von Museen und Privaten zur Bestimmung zu, so dafs ich nunmehr 78 Arten beschreiben konnte. Dazu kommen noch 10 Arten, die mir unbekannt blieben. Es kann mit Sicherheit an- genommen werden, dals noch lange nicht alle Arten bekannt sind, da viele Gebiete unserer paläarctischen Fauna nach Danacaea-Arten noch nieht untersucht sind. Gehören dieselben doch immer noch zu den wenig beachteten und gekannten Thieren. Im Uebrigen scheint die Verbreitung vieler Arten nur eine beschränkte zu sein und die Vaterlandsangaben sind hier von besonderer Wich- tigkeit. Es muls auffallen, dafs die Fühlerbildung so wenig beachtet worden ist. Dieselbe giebt uns aber in vielen Fällen den besten Anhalt. Sie wird in meiner Tabelle vorzugsweise berücksichtigt. Ohne das Verdienst, welches sich Prochazka um die Kenntnils der Gattung Danacaea erworben hat, auch nur im Geringsten zu schmälern, gebe ich an dieser Stelle folgende Berichtigungen: D. Heydeni Proch. —= hispana Heyd. var. D. hypoleuca Baudi (nec Kiesw.) = cyprica m. D. denticollis Proch. (nee Baudi) = montivaga Muls. D. robusta Proch. = valıda Heyd. D. ornata Proch. = atripes Graälls. D. plumbea Desbr. = distincta Luce. var. D. imperialis Proch. aus Algier und Sicilien — distincta Luc. var. D. pallipes v. tyrolensis Proch. = ambigua Muls. D. mitis Proch. = imperialis Gene var. D. hypoleuca Proch. (nec Ksw.) = opulenta m. D. pallidipennis Ab. = Reyt Proch. SESESES SESESB-ECE ESCHE SE SEE EE-gn ggg zur Gattung Danacaea. 365 . ambigua Proch. = pallipes Pz.? . aequilata Proch. = ketowskü Reitt. var. olivacea Proch. (nee Baudi) = caucasica m. . macrocephala Schauf. = murina Küst. var. incana Reitt. = angulata Küst. var. . corpulenta Reiche i. litt. = serbica Kiesw. taurica Proch. (nee Baudi) —= indula m. angulata Proch. (nee Küst.) = obscura m. concolor Reich. i. litt. = rostrata Proch. Delagrangei Pie = rostrata Proch. viridescens Pic. = distincta Luc. ambigua var. Reyi Pie — pallipes Pz. 2. Poupillieri Proch. = Leprieuri Pie. iners Proch. = cretica Kiesw. . Reitteri Proch. = marginata Küst. var. aphyctoides Rittr. i. litt. (nec Schils.) = Quedenfeldti m. . opacula Ab. = nigritarsis Pz. misella Proch. = nigritarsis, ambigua und sardoa Ksw. aphyctoides Proch. = batnensis m. arabica Reiche i. litt. ist wahrscheinlich ein neues Genus und dürfte zu Anobium gehören. Marshalliae Reiche i. litt. von Ajaccio = picicornis Küst. . induta Reiche i. litt. aus Biskra — biscrensis Pic? . pulicaria Reiche i.litt. aus Algier = distincta Luc. . sicula Reiche i. litt. von Messina = longiceps Muls. Folgende schwarzbeinig resp. schwarzschenklig beschriebene Arten kommen auch mit gelben Beinen vor: 1. D. hispana Goug. (v. Heydeni Proch.) 2. D. Krüperi m. (v. varipes m.) 3. D. murina Küst. (v. macrocephala Schauf.). 4. D. angulata Küst. (v. ochripes). 5. D. Championi Mars. (v. fallax m.). 6. D. induta m. (v. simulatrie). Folgende gelbbeinig beschriebene Arten kommen mit dunklen Schenkeln vor: 1. D. distincta Luc. (v. femorata m.) D. Quedenfeldti m. (v. pedestris m.). D. morosa Ksw. (v. infuscata m.). D. Leprieuri Pic (v. picipes m.) . D. Retowskii Rttr. (v. aequilata Proch.) m 366 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] Dr. med. Eduard Eppelsheim. ‚Am 6. Juni 1896 verschied in Germersheim in der Pfalz der Königl. Bayrische Bezirksarzt Dr. med. Eduard Eppelsheim. Geboren am 19. Mai 1837 zu Dürkheim in der Pfalz absolvirte er das Gymnasium in Speyer 1855, studirte auf den Universi- täten Würzburg und Tübingen Mediein, machte 1861 sein Staats- examen und liels sich als prac- tischer Arzt nieder in Kandel, Dürkheim, Deidesheim, Watten- heim und Grünstadt. 1836 wurde er zum Kgl. Bezirksarzt in Ger- mersheim ernannt. Während des Krieges 1570— 71 war ein Militär- spital in Königsbach bei Deides- heim errichtet und unter seine Lei- tung gestellt; er erhielt in Folge dessen: das Kgl. bayr. Militär- verdienstkreuz, den Kgl. preuls. Kronenorden 4. Cl. mit dem rothen Kreuz und die Kgl. bayr. Kriegsdenkmünze für Nichteombattanten. Dr. Eppelsheim zeigte schon früh reges Interesse für die Naturwissenschaften. Am 17. Dezember 1859 schreibt der bekannte Botaniker und Präsident der Pollichia, eines naturwissenschaftlichen Vereines der Rheinpfalz in Dürkheim a. H., Dr. C. H, Schultz- Bipontinus an meinen verstorbenen Vater: „Ich kann Ihnen unsere 3 Lepidopterologen der Pfalz sehr empfehlen: 1. Reg. Rath Bertram, 2. Frdrch. Schwend, 3. Rechtseandidat Eppelsheim (von Dürkheim) in Zweibrücken, ein sehr viel versprechender Schüler der Pollichia, sowie dessen Bruder Eduard, der Mediciner, als Botaniker“. Der ältere Bruder ist jetzt Oberamtsriehter in Grünstadt und einer der hervorragendsten deutschen Mikrolepidopterologen. Eduard E. hat sich aber schon bald den Coleopteren zuge- wendet. Seinen ersten Brief erhielt ich am 3. Februar 1868 aus Deidesheim. Er stand schon mit Dohrn und Bethe in Verbindung (und durch meine Vermittlung mit Seriba) er bevorzugte die Staphylinen und blieb dieser schwierigen Käferfamilie bis zu seinem Tode treu; neben Kraatz und Fauvel war er der beste Kenner derselben; grofse Mengen ihm zugesandte Arten erledigte er oft L. von Heyden: Necrolog. 367 in wenigen Tagen. Auch hatte er grolse Vorliebe für andere Minutien, besonders die Gattungen Apion und Gymnetron; die von ihm aufgestellten neuen Arten und die anderen Bestimmungen haben sich stets als stichhaltig erwiesen. Als nach Veröffentlichung meines Cataloges der Coleopteren von Sibirien 13580 das Interesse mehr auf die turanischen Länder gelenkt wurde, widmete sich Eppelsheim speciell auch dem Studium der Staphylinen dieser Länder und beschrieb allein von dort 120 neue Arten. Eppelsheim veröffent- lichte seine Neubeschreibungen in der Stettiner, Deutsch. Entomol., Wien. Ent. Zeitsch., Belgische und in den Horae. In letzter Zeit sammelte er auch die Staphylinen der ganzen Erde und hat manches Neue über die ostindische Fauna mitgetheilt. Eppelsheim war ein höchst liebenswürdiger Correspondent, treuer Freund und angenehmer heiterer Gesellschafter, aber auch ein liebender Gatte und Vater. Auf den Naturforscherversamm- lungen in Hamburg, Cassel, München war ich mit ihm zusammen. Sein Andenken wird bei allen die ihn kannten, oder mit ihm in Verbindung standen. das allerfreundlichste sein. Seine musterhaft gehaltene Sammlung zeigte er in Oassel vor; sie wurde nach seinem Tode von dem Wiener Museum für 6000 Mark angekauft, so dals die Typen auf diese Weise Deutschland erhalten bleiben. Dr. L. von Heyden, Major a.D. Julius Flohr. Am 18. Februar verstarb in Veraeruz Herr Julius Flohr, der letzte der Associes der Firma Esteban, Benecke & Comp., ein geborener Hamburger (11. Febr. 1837). Er trat im Jahre 1862 in die genannte Firma ein und verblieb in derselben bis zum Tode des alten Herrn Benecke. Unter den Entomologen, welche mexicanische Käfer sammeln, hat sein Name einen guten Klang, da er von den Bearbeitern der Käfer der Biologia Centrali-Americana unendlich oft genannt wird, als einer der unermüdlichsteu Forscher der Mexicanischen Fauna. Er besuchte während seines Aufenthaltes in Mexico wiederholt Deutschland und England und erinnerte sich stets mit Vergnügen seiner in Hamburg verlebten Jugendjahre und der dort lebenden altbekannten Persönlichkeiten. Besonders aber verdient anerkannt zu werden, dafs er seine sehr reiche Sammlung dem Berliner zoologischen Museum ver- macht hat. Dr. G. Kraatz, 368 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] Erklärung der Abbildungen auf Taf. I und Beschreibung einer Coccinellide von J. Weise. Nachdem ich in der D. E. Z. 1895, S. 22, eine kurze Schilderung vom Bau des männlichen Geschlechts-A pparates unserer Coccinelliden gegeben habe, erlaube ich mir heute, auf eine ab- weichende Einrichtung des Ductus innerhalb der genannten Familie aufmerksam zu machen. An und für sich muls die unglaubliche Länge desselben über- raschen, welche die Körperlänge des betreffenden Thieres bedeutend übertrifft; das Hauptinteresse wird jedoch dadurch erweckt, dals die Duetusröhre (Fig. 8) wie bei vielen Chrysomeliden absolut einfach ist, d. h. sich vorn allmählich in eine unendlich feine und zarte Spitze verjüngt, vorher jedoch, auf der Oberseite keinerlei Oeffnung besitzt, die man bei dem Gros der Familie antrifft. Bei der südamerik. Gatt. Poria liegt der Ductus ähnlich einer Uhr- feder gekrümmt im Hinterleibe (Fig. 7—9), bei der ostindischen Ortalia besteht die Röhre aus zwei verschieden weiten Stücken. Das Basalstück ist verhältnifsmälsig stark, am Ende mit zwei blattförmigen Anhängen, davor, auf der Oberseite, mit einer langen, tiefen und breiten Rinne versehen; das Apicalstück ist bedeutend enger, im Ruhezustande zurückgeschlagen, durch den Basalring des Penis gesteckt und theilweise in die eben erwähnte Rinne des Basalstückes eingelegt, am Ende spiralförmig gewunden (Fig. 2). In der Begattung wird das dünnere Stück der Röhre vorgezogen und vorgestreckt (Fig. 5). Die Fig. 5, 6 und 10—12 dienen der Artunterscheidung; bei ihnen und den übrigen bedeutet d = Ductus, p = Penis, f = Fulerum (Penisstütze). Fig. 1-4. Ortalia Mäklini Muls. — 1. der ganze Ge- schlechtsapparat in der Ruhe, von der. Seite betrachtet. — 2. d in der Ruhe, Seitenansicht. — 3. Vorderes Ende des d nach der Be- gattung. — 4. Spitze des Geschl.-Appar., von oben gesehen. Fig. 5—8. Poria collaris Ws. — 5. p von oben. — 6. Seitenan- sicht. — 7. der Geschl.-Appar. — 8. d allein, von der Seite betrachtet. Fig. 9-11. Poria violacea Ws. !). — 9. Geschl.-Appar. — 10. p von oben. — 11. von der Seite gesehen. Fig. 12. Poria coralis Muls. — p von vorn und oben gesehen. 1) Poria violacea: Breviter-ovalis, convezxiuscula, sat dense cinereo-pubescens, obscure violacea, minus nmifida, ore, antennis, pedibus abdomineque saturate ochraceis, prothorace pectoreque inter- dum coeruleo- aut viridi-micantibus, prothorace dense punctulato, elytris creberrime subaequaliter ruguloso-punctatis. — Long. 5—6 mill. Venezuela. Mas: Prothorace angulis anticis anguste testaceo-marginato, segmento 5:0 ventrali apice parum emarginato, ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] 369 Tetragonorhina nov. gen. Cetonidarum. Beschrieben von Dr. @. Kraatz. Clypeus quadratus, lateribus elevatis, angulis antieis acutis. Thoraz leviter transversus, angulis posficis rolundalis, bası supra . seutellum emarginatus. Scutellum lateribus linea impressum. Elytra costis 4—5 leviter elevatis, costis dorsalibus 2 magis per- spicuis, interiore fortiore; punctis albiıs suturalibus 2 et margi- nalibus 3 pone medium, 2 dorsahibus ante medium notatıs. Pygidium densissime punctulatum. Mesosterni processus subacuminatus, viz productus. Pedes validiusculi, tibiis anlicis maris apice dente forliore munitis, feminae tridentatis, dentibus apicalibus fortioribus, basali minuto; tibiis intermedüs medio vix dentalis, posticis perspicue dentatis. Patria: Africa orientalis anglica (Ikutha). Durch Gröfse, Färbung, Behaarung und 7—8 weilse Flecke auf jeder Fld. an Leucocelis erinnernd, aber der Clypeus nach vorn nicht verschmälert, sondern namentlich vorn deutlich erhaben, der Vorderrand gerade abgeschnitten, die Vorderecken scharf. Das Halsschild ist nach vorn ziemlich stark verschmälert, die Hinter- ecken sind abgerundet, das Hinterende nach hinten nur wenig vorgezogen, vor dem Scutellum sehr deutlich ausgeschnitten, die Ecken des Ausschnitts ziemlich scharf. Das Scutellum zeigt jeder- seits eine eingegrabene Linie und eine unregelmälsige Reihe gröfse- rer Punkte. Die Schulterblätter sind sehr deutlich. Die Fld. sind wenig breiter als das Halsschild mit 5 bis 6 Längsreihen undeut- lich vertiefter Punkte, die Zwischenräume leicht gewölbt (der 2te von der Naht ab am stärksten) mit Reihen etwas grölserer Punkte, der Aufsenrand runzlig punktirt. Das Pygidiam ist sehr dicht und fein erhaben punktirt, nicht strigilirt. Die Hinterbrust ist sehr dieht und fein runzlig punktirt, in der Mitte glatt, mit Längsein- druck, an den Seiten des glatten Theiles mit grölseren Punkten. Der Mesosternalfortisatz ist stumpf zugespitzt und ragt kaum hervor. Die Beine sind kurz und kräftig; die Vorderschienen des g' enden in einen ziemlich langen, nach aufsen vorspringenden Zahn; die Schienen des 2 sind dreizähnig, die vorderen Zähne sehr kräftig, der hintere klein. Die Mittelschienen zeigen einen kaum merk- baren, die Hinterschienen einen deutlichen Zahn in der Mitte. Der Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896. Heft IT. 24 370 G. Kraatz: Tetragonorkina nov. gen. Cetonidarum. ganze Käfer hat eine etwas untersetzte Gestalt und ist oben dünner, unten dicht grau behaart. Tetragonorhina albomaculata: Nigra, nitidula, capite thoraceque dense punctulatis et pubescentibus, scutello parce punc- tato, elytrıs minus distincte striato-punclatis, interstitiis A—5 elevatis, secundo magis quam quarto, ceteris, parum, margine lalius rugu- loso, abdomine crebre distinctius punctato. — Long. 12—13 mill. Mas tibiis anticis ]-dentatis, dente validiusculo. Fem. tibüis anticis 5-dentatis, dentibus 2 apicalibus validiusculis, primo minuto. Schwarz, durch die graue Behaarung grünlich schimmernd. Die Fühler sind bräunlich, die Keule etwa so lang wie der Vorder- rand des Clypeus breit. Der Kopf ist vorn und an den Seiten aufgerandet, äufserst dicht, runzlig punktirt, ziemlich lang grau behaart. Die Augen treten ziemlich stark vor. Das Halsschild hat die oben beschriebene Form und ist dicht und deutlich, an den Seiten äufserst dicht und fein punktirt, fein grau behaart; die Mittellinie ist nach vorn vertieft, nach hinten etwas weitläufiger punktirt. Die Fld. sind etwas breiter als das Halsschild, mit 5 bis 6 vertieften Längsstreifen, die Zwischenräume leicht, Zwischen- räume 2 und 4 stärker, 2 am stärksten: sie sind glatt, an den Seiten mit einer Reihe weitläufiger, grölserer Punkte; der Aulsen- rand ist kaum wahrnehmbar längsgestreift, dicht punktirt und runzlig. Die Behaarung ist dünn und greis, auf den Fld. sind 6— 7 ziemlich grolse Punkte weils; einer in der Mitte der Fld. neben der Naht, einer nicht weit von der Spitze, einer in den Aufsenecken, einer zwischen ihnen und der Nahtspitze, einer am Aufsenrande hinter der Mitte; vor dem oberen Nahtfleck, mehr nach innen, stehen noch ein oder zwei Flecke. Der Schulterwinkel ragt schwach hervor, ebenso die Apicalbeule, mit der sich die beiden stärksten Streifen der Fld. verbinden. Das Pygidium ist äufserst dicht granulirt, nicht strigilirt, grau behaart. Der Hinterleib ist schwarz, glänzend, mäfsig dieht und fein punktirt und behaart, an den Seiten feiner. Die Gestalt der Beine ist oben beschrieben. Einige Stücke aus Ostafrika wurden von Dr. Staudinger, einige, die aus dem englischen Ostafrika von Ikutha stammten, von Prof. Hauser eingesendet. Die Gattung hat mit keiner der beschriebenen nähere Ver- wandtsehaft und ist vorläufig in die Nähe der Gattung Cetonia zu stellen; die Gestalt des COlypeus macht sie leicht kenntlich, die Fühler sind nicht lang. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft IL] 371 Haematonotus Hauseri Kraatz n. Sp. Von Dr. @G. Kraatz. Haematonotus Hauseri: Niger, subtus nitidulus, supra opacus, antennis rufis; capite fulvo-villoso, thorace rufo albo-marginato, lateribus ante medium puncto nigro instructis, sculello nigro, pone medium linea parva alba notato, elytris rufo- > ferrugineis, fascia communi arcuata ante medium et maculis ® | 2 pone medium (interiore majore, ext. minore) nigris, sulura lateribus et interdum puncto basali medio albis, abdomine nigro, nmitido lateribus magis minusve albomaculatis, metasterno magis minusve albo, pedibus tibiüs anticis bidentatis. — Long. 16—19 mill. &. Patria: Ikutha (Afr. or.). Dem Haematonotus Fritschiüi Krtz. (Eotomol. Monatsbl. II, 1880, p. 20; Deutsche Ent. Zeitschr. 1830, Taf. I, Fig. 3) sehr ähnlich, jedoch durch etwas gröfsere Gestalt, kräftig zweizähnige Vorder- schienen, schwarzes Scutellum, mit feiner weifser Mittellinie hinten, kürzerer kräftigerer Vorderbinde der Fld. und deutlich in zwei Flecke getheilter Hinterbinde (der innere Fleck ist viel grölser als der äulsere) derselben specifisch wohl von ihm verschieden. Einige Ex. aus Ikutah von Herrn Prof. Hauser in Erlangen erhalten und ihm zu Ehren benannt. Haematonotus Hauseri 9: Piceo-nigra, nitidula thorace rufo, medio cornuto, basti media magis minusve picea, elytris irregulariter dense punctato striatis, subbicostatis, late | testaceo-marginatis, pone medium nigro-maculato. — Long. 16—17 mill. Ikutha (Afr. or.). Einer kleinen Rhyziphloea corticina im Habitus sehr ähnlich, die Fld. ähnlich gezeichnet, wie die Rlyz. mit gelblich-rothem Seitenrande, die Farbe aber viel stärker gelb, und der Discus nicht bräunlich, sondern pechschwarz, so dafs die gelbe Zeichnung von der schwarzbraunen scharf absticht, aufserdem ein schwarz- brauner Fleck hinter der Mitte; innerhalb dieses Fleckes ist der Rand des schwarzbraunen Theiles etwas ausgebuchtet, hinten zipfelförmig vorgezogen; der schwarzbraune Theil ist entweder 24” 312 @G. Kraatz: Haematonotus Hauseri Kraatz n. sp. ganz ohne Flecke, oder jederseits hinter dem Schildehen mit einem gelblichen Fleck, bisweilen auch hinter der Mitte neben der Naht; bisweilen sind beide Flecke vorhanden. Kopf und Clypeus sind ähnlich wie bei Ahyziphloea, ebenso das Halssch., welches vorn in der Mitte einen deutlich erhabenen Vorsprung zeigt. An der Basis ist es in der Mitte mehr oder minder bräun- lich. Die Schulterblätter treten etwas schwächer als bei Ahyae. hervor. Das Scutellum ist auf der vorderen Hüfte punktirt. Die Fld. sind unregelmälsig punktreihig, die Punkte ziemlich seicht; zwei schwache Rippen verlaufen in den kaum vortretenden End- buckel.e. Der Hinterrand der Schenkel fein behaart; ebenso der Mesosternalfortsatz. Die zwei Zähne an den Vorderschienen sind lang und kräftig. Von demselben Fundorte, von dem Haematonotus Hauseri &' stammte, wurden einige Cetoniden eingesendet, in welchen ich zuerst eine eigene Gattung vermuthete, welche aber trotz ihres sehr verschiedenen Kleides, soviel Analogien mit Haem. zeigten, dals ich mich entschlossen habe, in ihnen nichts anderes als Weibchen des Haematonotus zu vermuthen. In diesem Glauben bestärkt mich der Umstand, dafs meine sämmtlichen (allerdings nur wenigen) Haem. Fritschii und Hausert Männchen sind, so dafs das Weibchen des Fritschit noch unbekannt ist. Die Verschiedenheit beider Geschlechter tritt in der Zeichnung weniger deutlich hervor als in der Natur, denn die Oberseite des Thorax und der Fld. des 2 ist nackt, punktstreifig, die der 3! matt, sammetartig; aulserdem ist auch die Zeichnung eine ganz verschiedene. Eine wesentliche Uebereinstimmung zeigt sich in der röthlichen Färbung der Fühler, welche beim g' etwas schlanker sind. Der Clypeus ist bei beiden vorn aufgeworfen, das Halssch. zeigt bei beiden vorn in der Mitte einen kleinen Höcker; bei beiden steht ein vereinzelter schwarzer Punkt neben der dunklen, spitz auslaufenden Zeich- _ nung neben den Fld.; dieselbe variirt beim 2 derartig, dals ent- weder der ganze Discus der Fld. schwarz sein, oder ein Paar gelbe Flecke neben der Naht an der Spitze des Schildehens und hinter der Mitte zeigen kann. Statt dieser vorwiegend schwarzen Zeichnung zeigen die Fld. des 3! nur eine ankerförmige Zeichnung vor der Mitte und einen würfelförmigen hinter der Mitte, dessen Spitze nach hinten gerichtet ist. Das Pygidium und der Bauch des © ist einfarbig schwarz, beim g' mehrfach weils gezeichnet; in der Mitte der Aufsenecken der Hinterbrust zeigt sich meist ein weilses Fleckchen. Die Gestalt der scharf und stark zweizähnigen G. Kraatz: Haematonotus Hauseri Kraatz n. sp. 373 Vorderschienen ist bei beiden Geschlechtern dieselbe, die Tarsen des 2 sind ein wenig zarter. Die Diagnose des 2 ist oben angegeben. Ein einzelnes Weibehen meiner Sammlung aus Transvaal stimmt in allen Gattungsmerkmalen mit meinen Haematonotus- Weibchen überein, ist aber ganz schwarz und gehört der groben Punktirung der Oberseite der Fld. jedenfalls einer anderen Species an; ich habe dasselbe 1883 als Rhinocoeta minor beschrieben und ergänze jetzt die Beschreibung in einigen Punkten: Haematonotus minor: Niger, nitidulus antennis rufis, capite thoraceque corniculato dense fortius punctatis, subtiliter pilosis, scutello (apice ezcepto) crebre fortiter punctato, elytris densius minus subtiliter punctatis, subbicostatis, callo apicalı magis perspicuo quam in Haem, Hauseri 2, pygidio dense ruguloso-strigoso, abdomine fere laevigato, tibiis anticis fortiter bidentatis. — Long. 16 mill. (2). Dem Haem. Hauseri-Q sehr ähnlich gebaut, aber ganz schwarz, Fühler roth, Kopf und Halssch. ziemlich dicht, abstehend greis behaart, die Punktirung kräftiger, namentlich zeigt das Scutellum auf der vorderen Hälfte nicht ziemlich vereinzelte kräftige Punkte, sondern sehr grobe, dicht stehende; auch die Punktirung der Fld. ist dichter und grober, weshalb sie geringeren Glanz als bei Hauseri zeigen; die beiden Rippen und der Endbuckel springen deutlicher hervor. Ein Ex. von Transvaal. Das unbekannte Männchen wird die Gestalt von Haem. Fritschü und Hauseri haben, ob es schwarz ist, ist zweifelhaft. Leucocelis apicalis: Nigra, nitida, thorace rufo, immacu- lato, supra scutellum nigro (triangulariter) maculato, pygidio segmen- tisque 2 ultimis rufis, clypeo dense rugoso, capite postice minus dense et subtiliter punctato, elytris nigro-cyaneis, simili modo quo in Leuc. Helenae albomarginato, albo (1, 2) maculatis et macula alba ante apicem notatis, strüs geminatis, pygidio concolore crebre fortiter, medio minus dense punctato. — Long. 10 mill. Durch den weilsen Seitenrand der Fld. der limbata Kraatz (Deutsche Entomol. Zeitschr. 1896, p. 71) nahe verwandt und viel- leicht identisch, aber in folgenden Punkten verschieden. Der Kopf ist nach hinten ziemlich dicht und kräftig punktirt; das Halssch. zeigt einen dreieckigen schwarzen Fleck vor dem Schildehen, die Fld. sind schwarzblau (nicht grün) und zeigen einen länglichen, weilsen Fleck an der Spitze, der von dem weilsen Seitenrande deutlich getrennt ist und innerhalb derselben steht. Die 3 Paar 374 G. Kraatz: Haematonotus Hauseri Kraatz n, sp. Punktreihen sind regelmäfsig, das erste ist binter der Mitte in Streifen verwandelt, vor der Mitte desselben steht ein weilser Punkt; vor der Mitte stehen im zweiten Punktreihen-Paare 2 weilse Punkte. Das Pygidium ist einfarbig roth, ohne weilse Flecke. Die Hinterbrust zeigt in den Vorderecken ein weilses Fleckchen; die scapulae haben ein weilses Fleckchen. Ein Ex. von Ikutha (Öst-Afr.) in der Sammlung des Hrn. Prof, Hauser. Der weilse Spitzenfleck der Fld. und das einfarbige Pygidium lassen auf eine eigene Art schlielsen; erst wenn reicheres Material bekannt wird läfst sich feststellen, ob die Form eine Varietät der Iimbata ist. Leucocelis lunicollis Kolbe (Sitzungsber. der naturf. Freunde 1892, p. 66). Von dieser Art liegt mir ein bei Ikutha gesammeltes Ex. vor, welches nicht unerheblich von den Ex. von Usambara abweicht, die Kolbe beschreibt. Der Thorax ist nicht schwarzgrün, sondern dunkelpechbraun, auf dem Discus stehen je 3 weilse Punkte und je 1 weifser Punkt oben aufserhalb des ersten und letzten dieser 3 Punkte; diese (zusammen 8) Punkte stehen sämmtlich auf dem dunklen Theile des Thorax und nicht auf dem rothgelben Rande. Kopf und Unterseite sind kupfrig, nicht schwarz-kupfrig. Das Seutellam ist leicht kupfrig. Die Fld. haben 3 weilse Sprenkeln im ersten Doppelstreif, 3 im zweiten, 2 im dritten, 8 am Seiten- rande, an den Aufsenecken; sie sind schön grün; das röthliche Pygidium hat 2 Flecke an der Basis, 2 an der Spitze und je 1 an den Seiten. Unter den Vorderecken der Fld. befindet sich ein weilser Fleck; neben diesem einer an den Vorderecken der Hinter- brust, ein anderer an den Hintierecken. “An den Hinterecken der Abdominalrippe steht ein weilser Fleck. Der Hinterleib ist an den Seiten und nach hinten sehr deutlich, ziemlich dicht punktirt. Die Art ist durch die kupfrige Unterseite ausgezeichnet. Kolbe er- wähnt sie nicht unter seinen Amaurina- Arten, obwohl sie die charakteristische matte Färbung der Oberseite zeigt. Zu dieser Gattung gehört auch noch septicollis Schaum, welche vielleicht mit cincticollis Hope identisch ist; diese, sowie lunata Reiche und aunnulipes Kolbe haben keine weilsen Punkte auf dem Thorax. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft I.] 375 Ueber einige Schoch’sche Cetoniden. Pachnoda leonina Schoch (Entomol. Nachr. 1896 [No. XII], p. 180) ist sicher eine Varietät der von Gory et Percheron, pl. 32, fig. 4, gut abgebildeten Pachnoda fimbriata Gory „mit ganz feinem ockergelben Seitenrande, in welchem noch ein langer, schwarzer Längswisch eingreift“. Der Autor war so freundlich, mir das Original-Ex. einzusenden, welches ich mit einem Ex. der fimbriata meiner Sammlung verglichen habe, das genau mit der Abbildung übereinstimmt. Bei einem anderen Stücke meiner Sammlung aus Sierra Leone (var. obscurata mihi) ist der ganze Seitenrand der Binde der Fld. schwarz, mit Ausnahme eines gelblichen Schulter- punktes; bei einem anderen von Guinea (var. eriensa) erstreckt sich die schmale hintere Binde bis zum Seitenrande, was bei der obscurata nicht der Fall ist. Die besprochenen Ex. sind in der Gröfse und schlanken Gestalt wenig von einander verschieden. Elaphinis thoracica Schoch (Entomol. Nachr. 1596 [No. XII], p- 181) ist mit der von mir in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1896, 'p. 71, Note, beschriebenen Leucocelis notaticollis verwandt. Das mir freundlichst eingesendete typische Stück der thoracica ist der Blaph. mutabilis Jans. (welche in der Färbung sehr veränderlich ist, woher sie ihren Namen hat) kaum ähnlich, sondern weist schon durch die rothe Färbung des Pygidiums und des Halssch. auf die Verwandtschaft mit der genannten Art und mit thoracica Schaum und Helenae Schaum hin, auf welche Hr. Kolbe neuerdings (Stet- tiner Ent. Zeit. 1595, S. 287) die Gattung Homothyrea gegründet hat. Beide Arten sind indessen durch ihre fast parallele Gestalt von Homothyrea verschieden; sie stimmen in der Gestalt des Brust- fortsatzes mit einander überein, welcher vorn fast gerade abge- schnitten ist; nach Schoch ist er, wie bei allen Elaphinis- Arten, kurz, etwas eingeschnürt. Wenn Hr. Prof. Schoch sich die ein- zelnen Elaphinis- Arten näher ansieht, wird er finden, dals er bei jeder verschieden gebaut, bei der mutabilis Jans. allerdings dem seiner /horacica am ähnlichsten ist. Die Aehnlichkeit mit manchen Leucoceliden wird dadurch noch vermehrt, dafs auf den Fld. nicht nur an der Spitze eine graublaue Halbmondzeichnung vorhanden ist, sondern deutliche Spuren von wellenförmigen grau- blauen Wellenzeichnungen vorhanden sind, z. B. eine neben der Naht in der Mitte der Fld. und eine zwischen der Mitte und der Spitze der Fld.; aulserdem steht in dem zweiten Paare von Längsreihen von Strichelchen auf dem ersten Drittel der Fld. 376 G. Kraatz: Ueber einige Schoch’sche Cetoniden. (zwischen ihrer Basis und der vorderen Suturalbinde) ein bläu- liches Pünktchen; ein zweites ähnliches steht auf dem zweiten Drittel; auflserdem ist der Seitenrand der Fld. in der Mitte bläulich beschuppt; endlich ist die Basis des rothen Pygidiums in der Mitte sehr deutlich und an den Vorder- ecken deutlich bläulich besehuppt. Diese Zeichnungen deuten darauf hin, dafs gut erhaltene Ex. noch eine viel deutlichere Be- schuppung zeigen; die Vereinigung von bläulichen Schuppen mit dem rothen Pygidium kommt sehr selten vor. Während die Nahtecken der Fld. bei Homothyrea Kolbe und den Elaphinis- Arten zugespitzt (ad apicem producti) sind, sind sie bei Elaph. thoracıca Schoch und Leucoc. notaticollis Krtz. sehr deutlich abgerundet, was unzweifelhaft auf nähere Verwandtschaft dieser Thiere hindeutet. Dagegen ist die Halsschildbildung beider Arten total verschieden; Schoch giebt richtig an: Halssch. ohne Schildehenausrandung; bei notaticollis Krtz. dagegen ist der Hinter- rand in der Mitte schwach dreieckig vorgezogen. Hiernach sind also auf die beiden hier besprochenen Thiere zwei neue Gattungen zu errichten, von denen die Schoch’sche Glaucocelis, meine notaticollis Leucochilus heilsen mag; beide haben eine den Homothyrea Kolbe ähnliche Färbung des Thorax und des Pygidiums, aber nicht zugespitzte, sondern elytra parallela, apice rotundata (sutura haud acuminata) bei Glaucocelis cyaneomaculata. Der Thorax von Leucochilus ist postice medio leviter productus. Bei beiden Gattungen sind die tarsi postiei tibüis subaequales. Glycosia playiata Schoch (in Karsch Entomol. Nachr. 1896, Heft VI, p. 186) von Ceylon ist auf G/ycyphana tricolor Ol. be- gründet, die in Gory und Percheron’s Monographie auf Taf. 46, Fig. 4 recht kenntlich abgebildet ist. Dafs der Käfer wirklich in Östindien vorkommt, ist möglich, ich kenne auch nur Ex. aus Ceylon. Der Brustfortsatz ist allerdings ganz anders gestaltet als bei den echten @G/ycyphana, mit denen der Käfer bisher seiner srolsen Aehnlichkeit mit G/yc. Horsfieldi halber, vereinigt wurde. Eccoptocnemis Donckieri Schoch (a. a. O. p. 84) von West- afriea wird nicht mit Tmesorhina Barthi Harold verglichen und hat die charakteristischen bewimperten Hinterschienen dieser Art. Dr. G. Kraatz. N We. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft IL.] 377 Ueber die Varietäten des Carabus Wiedemanni Men. Von Dr. @G. Kraatz. 1. Deuterocarabus Wiedemanniı Men. Reitter, Carabidae, S. 142. Bevor ich auf die Besprechung der Varietäten des Deutero- carabus Wiedemanni Men. eingehe, mufs ich bemerken, dafs Reitter den typischen Wiedemanni gar nicht gekannt hat, von dem ich 3 Ex. von Constantinopel besitze, dem Fundorte dieser Art; Hr. v. Heyden besitzt ebenfalls 5 Stücke von dort (Abresch!). Die Form von Constantinopel ist die gröfste und kräftigste; Menetries sagt in seiner kurzen Beschreibung: thorace lato, sub- quadrato elytris punctis elevaiis, asperatis, vir in strüs dispositis. Natürlich palst so ziemlich Alles, was Reitter vom Wiedemanni sagt, auf den Käfer von Constantinopel, aber es ist wichtig zu wissen, dafs die typische Form Wiedemanni ca. 13 mill. lang wird. Demnächst ist zu bemerken, dafs bei Wiedemanni und allen verwandten Formen Männchen und Weibehen in der Gesammt- erscheinung meist erheblich von einander abweichen. Die Weib- chen sind in der Regel viel gröfser und haben ein breiteres Halssch., die Männer kleiner, mit schmalerem Thorax. Die Seiten der Vorderbrust sollen bei Wiedemannt glatt, höch- stens vorn mit einzelnen Punkten versehen sein; so sind sie es häufig, ich besitze aber Ex. der Wiedemanni var. turcieus Motsch., wo sie dicht punktirt sind; auf diesen Unterschied ist also kein grolses Gewicht zu legen; Reitter berücksichtigt ihn auch in anderen Fällen nicht !). Reitter giebt an, dals „7., 8. und 9. Fühlerglied beim g' des Victor auf der Unterseite gekörnelt seien“: bei Wiedemannt ist über die Fühler nichts angegeben; aber Wiedemanni var. turcicus hat ganz dieselbe Bildung. 9. Deuterocarabus turcicus Motsch. (Bull. de Moscou 1865, IV, p. 288), Reitter (Carabidae, S. 142) ist von Reitter als Synonym des Wiedemanni aufgeführt, welcher indessen schon von Gehin als Var. des Wiedemanni eitirt wird. 1) so z. B. bei Tomocarabus Weisei (S. 158). 378 G. Kraatz: Ueber die Varietäten Der Name Turcicus ist dem Käfer zuerst von Kindermann beigelegt worden, von dem ich einige Stücke besitze. Da in neuerer Zeit mehr Material von Amasia (dem Fundorte des Käfers) in die Sammlungen gelangt ist, lasse ich die dürftige Beschreibung Motschulsky’s hier folgen: Forme, sculpture et couleur du (. Wiedemanni, mais corselet plus grand, avec les angles posterieurs plus obtus et plus arrondis, punctuation plus serree; celles des elytres moins serree et irre- guliere ce qui laisse distinguer plus aisement les chainons entre les foveoles. — g' Long. 8 lin. Nach dem mir vorliegenden Materiale ist der Thorax der Amasia-Stücke kleiner als der des Constantinopolitaner, aber die Sculptur ist ungefähr so wie sie Motschulsky und Reitter bei seinem oftomanus nach Stücken (ebenfalls von Amasia!) beschreiben. Ich glaube kaum, dafs Reitter den Namen ottomanus neben dem von Motschulsky aufrecht erhalten wird; die Rasse von Amasia wird den Motschulsky’schen Namen behalten müssen. Eine zweite kleinere Form. (von 7 lin.) von Amasia ist von Motschulsky a. a. O., p- 288 unten als congruus beschrieben; aus der Beschreibung ist hervorzuheben, dals congruus „d’un tiers plus etroit, constituant une transition aux (. obsoletus, sibiricus ete.“ genannt wird, und „stries des elytres fortement ponctuees et assez regulieres, foveoles peu distinetes* hat und 7 lin. lang ist; damit stimmt die zwei- zeilige Beschreibung Reitter’s nicht überein; dieselbe unterscheidet sich von der des otlomanus dadurch, dals die Punktreihen normal kräftig und die Körnchenreihen auf den Intervallen „erloschen“ genannt werden, bei oitomanus „sehr erloschen“! Bei der Ver- schiedenheit der Formen von Amasia ist es schwer zu sagen, welche mit Sicherheit auf congruus Motsch. zu beziehen, doch giebt M. an, dals sein schmaler congruus nach Männchen be- schrieben ist. 3. Deutocarabus falsarius Reitter. Durch Reitter’s Bemerkung veranlalst, „der echte inconspzeuus, nach Typ. in coll. Oberthür, ist eine andere, kleinere Art (als Victor Fisch.), welche oben angezogen erscheint“, habe ich die Beschreibung des inconspicuus im Bull. de Moscou 1848, IV, p. 819 nachgelesen, welche mit den Worten beginnt: „il ressemble tellement au ©. Victor Fisch. que l’on a quelque peine A le distinguer. Je n’ai pu trouver de difference notable dans la tete et dans le corselet ete.* — Long. 8—9 lin. Nach Reitter (p. 143) soll in- des Carabus Wiedemanni Men, 379 conspicuus Chaud. kleiner als Victor sein, viel gedrungener ge- baut, mit kleinerem Kopfe. Die ganze Beschreibung Reitter’s palst nicht auf conspicuus Chaud. !). Das von ihm freundlichst eingesandte Pärchen dieser Art, welche er als Var. zu Victor Fisch. zieht, ist an Gröfse und Gestalt sehr verschieden; das 2 scheint mit der Form (von Amasia) identisch, welche Kindermann an Schaum und mich als lapidicola in litt. mitgetheilt hatte. Das Männchen ist viel schmäler, 18 mill. lang, die Grübchenreihen sind bei ihm, wie Reitter angiebt, sehr schwach angedeutet; ein solches 5 hat er mir seiner Zeit wahrscheinlich geschickt und ich habe es inconspicuus getauft. Da ihm dies Veranlassung gab, den Käfer falsarius zu benennen, so habe ich nicht unterlassen wollen, den Sachverhalt genau zu prüfen; das Resultat ist, dafs auf die von Chaudoir beschriebenen Stücke viel eher falsarıus Reitter als inconspicuus Reitter zu beziehen ist. 4. Deuterocarabus inconspicuus Reitter. Nach Chaudoir’s angeführten Worten kann Carabus inconspieuus Reitter unmöglich auf inconspicuus Chaud. bezogen werden. Die Beschreibung, die Reitter von seinem inconspicuus giebt, past voll- kommen auf Ex., die ich von Erzerum besitze; unter denselben befindet sich auch die Var. mit schwarzbraunen Fld. Die Art unterscheidet sich auffällig von falsarius Reitter durch die kürzeren Fühler, welche Reitter nicht erwähnt. Ich nenne sie nanus! Jedenfalls verdienen die Verwandten des Wiedemanni noch ein ernsteres Studium; die Stücke der Stammform von Constantinopel sind die grölsten. Mit grofser Wahrscheinlichkeit beginnt die Entwicklungsreihe des Wiedemanni mit dem Gotschi Chaud.-Reitter, der in Armenien, Kleipasien und im Araxesthal nach Reitter vorkommt. Ich beziehe (mit Reitter) auf denselben einige Stücke aus dem Caucasus (ohne nähere Angabe des Fundorts und ein Stück aus Tarsus von Schaum als Victor Motsch. bezettelt. Ich habe aber ein Stück des Victor Fisch. aus der Sturm’schen Sammlung gekauft (mit dem Original- zettel von Motschulsky’s Hand) als Victor Fisch. Ich habe lange Zeit gezweifelt, ob ich Victor Fisch. ‚wegen seiner starken Gruben als Art auffassen solle; da aber auch Reitter !) Chaudoir lagen seiner Zeit nur 2 2 vor, welche ihm als persicus Bischoff eingesendet waren. 3850 G. Kraatz: Ueber die Varietäten etc. seinen falsarius als Varietät des Victor bezeichnet, dessen 2 lapidi- cola Kind. ist, dessen g' sich hauptsächlich durch schlankere Fühler von nanus unterscheidet, so glaube ich, dafs auch nanus Kr. (inconspicuus Reitter) sich sehr wahrscheinlich als Gebirgsform von falsarius (resp. Victor) herausstellen wird. Ein Stück in meiner Sammlung, bezeichnet mit Turcia Abresch hat die kräftigere Seulptur der Erzerum-Stücke und die längeren Fühler des falsarius. Ueber- haupt sind bei meinen 10 kleinen Stücken die Sculpturen von Gotschüi, Vietor und Wiedemanni deutlich herauszufinden. Einige neue Valyus- Arten von Borneo. Valgus testaceus: Testaceus, rufo-squamosus, thorace lineolis elevatis 4, medio interruptis, densius et altius squamosis, elytris utringue puncto antescutellari fusco, propygidio bifasciculato, tibris anticis ö-denticulatis, dentibus 3 et 5 longioribus. — Long. 5 mill. Borneo (Mons Kinibalu); Mus. Kraatz. Etwas kleiner als der weit verbreitete V. sellatus Krtz. (D. E. Z. 1883, p. 375) von Malacca etc., durch seine rothgelbe Färbung leicht kenntlich; nur ein Punkt jederseits hinter dem Schildchen bräunlich. Vier, hinter der Mitte unterbrochene Längsstreifen auf dem Thorax sind länger und dichter gelb behaart; ebenso ist der bräunliche Fleck auf den Fld. länger behaart und die beiden Büschel auf dem Propygidium. Von Dr. Staudinger erhalten. Valgus fuscatus: Niger, subtus nitidulus, supra opacus, tho- race medio bilineato elytrisque fusco-griseoque squamulato, thorace medio luberculatis 2, postico tuberculis A magıs elevatis, elytris tuberculo apicalı nudiusculo, propygidio nigro-bifasciculato et pygidio rufescentibus, minus dense griseo-squamosis, libeis anticis 5 - denticu- latis, dente 2 obtuso, 3 et 5 longioribus. — Long. 6 mill. Borneo. Ex. unicum (a Dom. Staudinger) in Mus. Kraatz. Etwas grölser und breiter als die vorhergehende Art, im Uebrigen ähnlich gebaut. Der Kopf sehr dicht punktirt, schwach beschuppt. Auf dem Halsschilde laufen auf der Mitte zwei deut- liche Leisten bis zur Mitte, wo sie jede in einem erhabenen, schwarz behaarten Höckerchen endigen; längs des Hinterrandes @. Kraatz: Einige neue Valyus- Arten von Borneo. 38 stehen 4 etwas grölsere, braun-beschuppte Höckerchen; die übrige Fläche des deutlich gerandeten Halsschildes ist dünn bräunlich be- schuppt. Die Fld. sind deutlich gestreift, die drei inneren Streifen vorn stärker rothbraun, hinten grau-beschuppt; die Beschuppung der äufseren Streifen ist ebenfalls grau. Das rothbräunliche Pro- pygidium ist dünn grau-beschuppt, mit zwei grölseren schwarzen Tomentflecken hinter der Mitte. Pygidium rothbraun, dünn grau- beschuppt. Abdomen und Brust dünn grau-beschuppt, schwarz, ziemlich glänzend. Beine schwarz, Vorderschienen mit 5 Zähnen, der zweite stumpf, der dritte und fünfte lang, der erste und vierte ziemlich lang. Valgus albomaculatus: Ater, opacus, thorace medio bili- neato, postice A-tuberculato, lineis et tuberculis fusco-squamosis, elytris lineatis, interstitio primo ad medium nigro-velutino, post medium albo- pubescente, dein nigro-, apice albo-, stria tertia simili modo sed minus distincte colorala, propygidio medio albo- bifasci- culato, fascicuhs parum distinctis, pygidio nigro-squamoso, pedibus tibiis anlicis 5-denticulatis, dentibus 3 et 5 validioribus, latioribus, quinto marimo. — Long. 6 mill. Borneo. Ex. unicum (a Dom. Staudinger) in Mus. Kraatz. Fast ganz von der Gestalt des fuscatus, aber unten wenig glänzend, die Beschuppung schwärzlich, auf den Fld. tief schwarz und weils, welche Farben namentlich auf dem zweiten Streifen mit einander abwechseln, so dafs hinter zwei längeren schwarzen Streifen zwei kürzere weilsliche folgen und auf diese wieder ein schwarzer und zuletzt wieder ein weilslicher. Der Kopf ist schwarz, dicht punktirt, dünn grau-beschuppt. Das Halsschild trägt die ge- wöhnlichen zwei erhabenen Linien in der Mitte, die bis zur Mitte verlaufen, aufserhalb derselben zwei kürzere, schräge, wenig be- merkbare, am Hinterrande vier längliche Tuberkeln, die sämmtlich mit längeren schwarzbraunen Härchen besetzt sind. Die schwarz- weilse Beschuppung der Fld. ist bereits beschrieben; sie sind ge- streift, die bunten Flecke liegen auf dem Zwischenraum zwischen Streif 1 und 2; die Zeichnung auf Zwischenraum 3 (zwischen Streif 3 und 4) ist viel weniger deutlich, weil der Zwischenraum schmäler ist; die Schultern und die Mitte des Aufsenrandes sind deutlicher schwarz tomentirt; am Hinterrande tritt die graue Beschuppung deutlicher hervor, welche auch auf der Mitte des Propygidiums deut- licher hervortritt und wahrscheinlich bisweilen zwei deutlichere Büschel bildet, als bei meinem Ex. vorhanden sind. Die Beschup- pung des Pygidiums ist schwärzlich. Die Beine sind schwarz, die 382 @. Kraatz: Einige neue Valgus- Arten von Borneo. Zähne an den Vorderschienen besonders breit und kräftig, nament- lich der dritte, der dritte und vierte kurz dreieckig. 1 Ex. vom Kinibalu bereits 1894 erhalten. Valgus bimaculatus: Niger, nitidulus, thorace lineis elevatis vir ullis, elytris maculis 2 transversis mediüs albis; pygidio con- colore, tibüis anticis dentibus 3 apicalibus aequalibus, dentibus primo et secundo vix ullis. — Long. 5 mill. Borneo. Ex. unicum (a Dom. Staudinger) in Mus. Kraatz. Flacher als die vorhergehenden, tief schwarz, nicht mit deut- lichen Schuppen, sondern mit wenig bemerkbarer Behaarung be- kleidet, oben wenig glänzend; in der Mitte der schwarzen Fld. erstreckt sich ein sehr deutlicher, weiflsbeschuppter Fleck vom ersten bis zum fünften Streifen; der Nahtstreif ist nicht weils- beschuppt, weshalb sich auf jeder Fld. ein weilser Fleck deutlich hervorhebt, der etwa doppelt so breit wie lang ist. Die Mittel- furche des Thorax ist nur schwach angedeutet; an der Mitte des Hinterrandes des Propygidiums sind zwei Höckerchen kaum be- merkbar. An den Vorderschienen sind die ersten Zähnchen kaum bemerkbar, die drei letzten scharf und gleichlang. Der von mir (D. E. Z. 1883, p. 378) beschriebene Hoya pustulipennis von Ashanti kommt auch in Zanzibar vor, wo er von R. P. Guilleme gesammelt wurde. Dr. @. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1896. Heft II.] 383 Opatrum riparium (Klingelh.) Scriba. Von J. Gerhardt in Liegnitz. Nigrum, opacum. Elytris vir evidenter setulosis; prothorace granulato, granuls planıs mitidis obsilo, linea media angusta laevi- gata, postice dilatata, basi parum bisinuata; elytris subparallelis interstitüs subtiliter granulatis, tuberculis fere longulis, nitidis, seriatis plerumque sex vel septem per seriem; interstitüs alternis distincte elevatis, mitidis; prosterno inter cozas poslice subdilatato; abdomine segmento 1’—3° irregulariter longe striato; tıbis anticis ad apicem ezteriorem longe-triangulariter productis. — 7—8 mill. Mas: Abdomine segmento 1° —2° late et evidenter impresso; tibiis intermediüis in apicem anteriorem paullulo dilatatıs, prae apicem interiorem subsinuatis. Nach freundlicher Mittheilang des Hrn. Dr. Kraatz ist diese von mir anfänglich für unbeschrieben gehaltene Art schon von Oberst Klingelhöfer in Darmstadt riparium benannt und von Scriba unter demselben Namen beschrieben, aber von keinem der älteren oder neueren Autoren, selbst nicht von Dr. Seidlitz in seinem Tenebrionidenbande der Naturgeschichte der Insekten Deutschland’s, als eigene Art erwähnt worden; um sie aus ihrer unverdienten Unselbstständigkeit und steter Verkoppelung mit Opatrum sabu- losum L. zu befreien, wird eine genauere Vergleichung mit dieser Art genügen, wobei ich der Kürze halber sabulosum mit s. und riparium mit r. bezeichne. Gemeinsame Eigenschaften sind: Form, Pubescenz, ungefähre Grölse und Skulptur. Zu der letzteren sei bemerkt, dafs die Decken eine vierfache Skulptur besitzen: 2 Chagrinirungen und zwar an matten Stellen eine aus fast mikroskopisch feinen und äulserst dicht gestellten Körnchen und an glänzenden Stellen eine aus zarten Strichen bestehende und zwei Körnerbildungen: eine feine schon mit einfacher Loupe gut wahrnehmbare und eine gröbere, die als Tuberkelung gelten kann. Was nun die Unterschiede anbetrifft, so reichen bei s. die Fühler kaum bis zur Mitte, bei r. über die Mitte des Halssch. Glied 3 ist bei s. kaum so lang, bei r. so lang als 4 und 5 zu- sammen. — Bei s. ist das Halsschild gleichmälsig granulirt; bei r. ist eine glatte, etwas erhöhte Mittellinie vorhanden, welche am Ende in eine breite, gerundete, öfters halbirte, geglättete Fläche 384 J. Gerhardt: Opatrum riparium (Klingelh.) Scriba. übergeht !). Beiderseits dieser Mittellinie, im vorderen Drittel des Halssch. gelegen, zeigen sich zwei grölsere glänzende, zuweilen ebenfalls halbirte Flächen, die nur gegen ihre Ränder hin mit sparsamen, deutlichen Haarpunkten versehen sind. Sämmtliche Glanzstellen sind sonst unbehaart. — Auf den Decken sind bei s. die Interstitien 3 und 5, bei r. alle ungraden Interstitien erhöht. Während bei s. alle Streifen (höchst selten sind die erhöhten etwas glänzend) mit Ausschlufs der Tuberkeln matt sind, glänzen dieselben bei r. und zwar von der Naht an in abnehmender Intensität. Neben den erhöhten Streifen, die bei r. rippenähnlicher sind, stehen 2 Reihen Tuberkeln, in jeder Reihe bei s. 8—12, bei r. gewöhnlich nur 6—7, aber auch mehr. Bei s. sind die Tuberkeln rund, sich gut vom Grunde abhebend, bei r. etwas länglich, sich mehr ver- flachend und dicht an die Rippe oder über die Rippe hinweg sich legend und dann ein Zickzack bildend, oder von Rippe zu Rippe sich ausdehnend. Sämmtliche Zwischenräume sind durch äulserst feine vertiefte Streifen von einander getrennt. Bei s. sind dieselben scheinbar ohne, bei r. mit sparsam eingedrückten Pünktchen ver- sehen, die nur nach sorgfältiger Reinigung sichtbar werden. — An den Vordertibien tritt der äufsere Spitzenwinkel bei s. ku:z, bei 5b. lang dreieckig ausgezogen vor, seine Spitzenhälfte ist oft fast walzenrund. — Das Prosternum ist hinter den Vorderhüften bei s. deutlich, bei d. weniger deutlich erweitert. — Die ersten drei Bauchsegmente des Weibchens haben bei s. kurze, unregel- mälsig neben einander liegende vertiefte Streifen, deren jeder in einem deutlichen Punkte endet; bei r. sind diese Streifen länger und reichen oft vom Vorder- bis zum Hinterrande des Segments. Die Grölse beträgt bei s. 74—8 mill.; bei r. meist 7 mill. Das Männchen hat bei s. wie bei r. auf den Basalsegmenten des Abdomens einen deutlichen breiten Eindruck. Die Mitteltibien des Z' von s. sind nach der Spitze zu beiderseits schwach gradlinig erweitert und nicht von denen des ® verschieden, bei r. dagegen ist die innere Spitze der Mitteltibien des g' wahrnehmbar erweitert und vor der Erweiterung bis zur Mitte deutlich verengt. Meine Bestimmungsstücke stammen aus der Liegnitzer Um- gegend. Ich sammelte solche im Angeschwemmten des Schwarz- wassers und (Kolbe) am Krischwitzer See. Von Dr. Schneider besitzt Kraatz ein Stück aus der Gegend von Morgenau bei Breslau. Sicher ist das Thier ein Bewohner feuchtsandiger Ufer. 1) Das südeuropäische O. meletense Küst. hat ähnliche Bildung; doch ist mir die Art unbekannt. Der neueste Catalog von 1891 stellt sie als synonym mit Var. distinetum Küst. za 0. paludosum; Seidlitz giebt sie als Art an. ur in Deutsche entom.Zeitschr.1896 . TarıE Weise del. | Nie. Prillwiütz Üith. ‚usgabe dieses Heftes ist die erste Bieferung der von Band V der Naturgeschichte der Insekten Dentsch- so ete. .„ bearbeitet von Dr. G. Seidlitz erschienen (304 8. "Mk.). — ‚Dieses Heft behandelt die Gattungen der Alleculidae. die Cisteliden und Omophlus-Arten, welchen letzteren b rksamkeit gewidmet ist; die Omophlus werden in 2 schat Intergattungen mit 6 en Gruppen behandelt, die r einzelnen Gattung sowie die ersten Stände sind nit be- alt behandelt. Für den Nachtrag, in welchem die bis 1893 nachten exotischen Arten, ferner die nordamerikanischen Alle- etochara- und /somira- Arten nach Casey und die centralamerika- liden-Gattungen nach Champion kurz charakterisirt werden, war dem Autor dankbar sein, doch scheinen sie uns nicht Rahmen des Werkes hineinzugehören, dessen Fortsetzung sich m: erstreckt. ‘ Dr. @. Krasata. ' Photographieen von Entömolen: w ns, Boisduval, Javet, Menetries, Schiner, Schmidt- Goebel, hson, Elohr, Herbst, Keterstein, Klug; Kraatz- Koschlau, Loew, Ni zeri ‚Rosenhauer, Jac. Sum, Bates, Kirby, De Geer, Thunberg. Dr., med. W, Horn, \ | ; Berlin, Kommankantenstr. 45. Walt... \.; R ns Lars cavernosus gebe ab pro Paar 3 Mark. A. a Wien 19 N 1. hogen Einsendung des Betrages sind franco von Dr. G. Kraatz zu ‚ den: re sh der Coleopteren von Sibirien mit Einschiufs der benach- lo Länder. Bearbeitet von Lucas von Heyden. Berlin 1880 —83. legpas. (9 Mk) SU. Ä der Coleopteren von Sibirien. Nachtrag I. Berlin 1893 ans. ATS. 6 ns Goleopterorum Europae et Caucasi, auctoribus Dr. Sn Ed. Reitter et J. Weise. 6 NK Aa hiehte der Insekten Deutschlands. Bd. III, Abth.2, Heft, BD Paelcnaaeı Scydmaenidae von Edm. Reitter. 4 Mk. 50 Pf. javigen! pth. 2, Heft 2. Süphidae von Edm. Reitter. 6 Mk. dh. Ill, en Ede — KFlateridae — Eymexylidıe von v. Kiesenwetter, 12-Mk. N. IN. 1, Hef&l. Anobiadae, Cioidae von v. Kiesenwetter. 4 Mk. h. V; aut. Heft 2—-4. Tenebrionidae von Dr. @. Seidlitz. 18 Mk. — ph. 2, Heftl.” Alleculidae von Dr. G. Seidlitz. IK. = L ingomelinae von .J. Weise. 33 Mk. jrübere Bände zu herabgesetzten Preisen. nifs der Käfer Deutschlands von J. Schüsky. zn 5 qutreinidue Europae u. Catalogus Tenthredinidarum Europae 2 Mk. no BEER an ui na re ende nun nei ie ed nnd ssipeae Detin e hren nd < Sie ya 1 " a RR TR TAN Tr rt ch Bäride Dr. &.. Rrastzu. Beiln Mssbinksfrals: 28 | i j Vorstand der Denisehen Entomolorischen Gerelischaft j | | ; Ne 1er 39, Stciiverfreier; Dr, W.Hora..berlin 8. Kommundanterstr Mi 45 ' ER nangefinı AR [6 Liehtw iTtüt, Berlin W;Jonchimet wiers't, 20 | sliothek: Schwanz. Berin SW Er % j n Montaxs won 9 ; Uhr, Kor mandantensim 62, I; D1G07 ko „logisch: th. Aufsätze nobliein ' Vorstand der Entom. Geselischaft „Iris® in Dres Vorsitzender: Dr. O. Staudinger, Blasewitz- Dresden. A Stellvertreter: Prof De O0: Schneider, 5 22 Süds ” Schriftführer: Eduard Schopfer, Dresden, Schnorrstr: Rechnungsführer: G. Kretschmar, Dreier, Bismarckplat Bibliothekar: Hugo Reichelt, Dresden, Waisenhausstr Sitzungen: Mittwochs von 8—11 Uhr, we Hötel Roessig - Auszug aus den Statuten. - ey Der Zweck unserer Deutschen Entomologischen @ ist: durch die Herausgabe einer Zeitschrift die wien he Kenntnils ‚der Entomologie zu ı fördern und durch We 2 DR Bi findet nicht statt. Mitglied der Gesellschaft kann ein jeder werden, "lee i sich ar die Förderung au Entomologie interegenrt. rn theilung gemacht und zum Mitgliede N‘ ist, Bi) gründeten Einspruch gegen seine Aufnahme. e Für die Ausfertigung des Diploms sind 1,50 Mark zu entrich ‚Der Franco pränumerando einzusendende Jahresbeitrag trägt 10 Mark, wofür die Zeitschrift ‚Framco a wine | oO ® [u] Fo en} 2: un — S S% cr es ® =) ® = a er © > er) ® = a =. ® - = = g ® —i. © fe? ® =y 55 > = der Deutschen Entom. Zeitschrift beträgt im Bückke meist 20 Mark; frühere Jahrgänge der Deutschen Entomologise Zeitschrift werden an Mitglieder für 7—10 Mark ahBeReDER, e _ —— © RENT er 5 er