ee ER nn u - EEE 2% an = 5 EEE RR Ba NER Det AN pP vr AREA | Deuter intomologische Zeitschrift. rliner Entomologische Zeitschrift und Deutsche Entomologische Zeitschrift in Wiedervereinigung.) Herausgegeben von der ef Deutschen Entomologischen Gesellschaft, E.V. - (Berliner Entomologischer Verein 1856, Deutsche Entomologische Gesellschaft 1881 in Wiedervereinigung.) 7 b: Jahrgang 1915. Sieben Hefte. Mit 25 Tafeln und 149 Textabbildungen. Preis für Nichtmitglieder 30 Mark. Schriftleitung : Joh. Greiner. u Grünberg, Dr P.Ohaus, Dr: P. Schulze, HB. Stichel. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin W 57, Potsdamer Stralse 90. R. Friedländer & Sohn, Berlin NW 6, Karlstr. 11. Berlin 1915. Für die in dieser Zeitschrift veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten und Mitteilungen sind nach Form und Inhalt die betreffenden Autoren allein verantwortlich. Die Schriftleitung. Für die in dieser Zeitschrift veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten und Mitteilungen sind nach Form und Inhalt die betreffenden Autoren allein verantwortlich. Die Schriftleitung. MAY 27 1931 Clermont 26398 Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1915. (Heft 1: 15. Februar, Heft 1: 15. April, Heft ILL: 1. Juli, Heft 1V: 15. August, Heft V: 1. November, Heft VI: 30. Dezember; Beiheft: 1. Oktober.) Allgemeines. Mereinsangelegenheiten . . . . . .. a Be pesberichte ... .... zum ol mein 81, 203, "318, 458, Personalia te Bi er Sa 88, 213, 217, 222, Vorgeschlagene Mitglieder ar EEE 90, 216, 464, 576, Rezensionen und Referate. Abderhalden, Prof. Dr. E., Fortschritte der Naturwissenschaftl. Forschung. Bd. X. 1914. Te sr Braun und Seifert, Die tierischen Parasiten des Menschen, die von ihnen hervorgerufenen Erkrankungen und ihre Heilung. I. Teil: Naturgeschichte der tierischen Parasiten des Menschen von Max Braun 4 v. Frisch, K., Der Farbensinn und Formensinn der Biene . . Hels, Dr. "Rich. Der Forstschutz. 4. Auflage neu bearbeitet von R. Beck. Bd. I. Schutz gegen Tiere . . Krancher, Dr. Oskar, Entomologisches Jahrbuch. 24. "Jahrgang . Michaelsen, W., Beiträge zur Meeresfauna Westafrikas. Lieferung 2 — Dasselbe. Lieferung 3. ERRENE Schröder, Ch., Handbuch der Entomologie. 4. Lieferung Be: Schröder, Prof. Dr Chr., Die Insekten Mitteleuropas, insbesondere Deutschlands. Bd. III. Hymenopteren (Dritter Teil). Torka, V., Die Bienen der Provinz Posen . NN Ulmer, Georg, Aus Seen und Bächen. Die niedere Tierwelt unserer Gewässer . Sr 5 Wasmann, E. Das Gesellschaftsleben der Ameisen. I. Allgemeine Entomologie, Anatomie und Biologie. Benick, Ludwig, Mikroskopische Studien über die Gattung Stenus Latr. Mit 8 Abbildungen . Dobers, Ernst, Der Zahn am Flügeldeckenabsturz v von _ Pityogenes bidentatus Hbst. Mit 2 Tafeln. ae ee, Seite 212 703 977 702 89 706 334 336 214 335 573 89 214 335 89° 707 235 36 u Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1915. Marschner, H., Naturdenkmäler auf dem Gebiete der Entomologie Ramme, Dr. W., Merkwürdige Eiablage einer Laubheuschrecke. Mit # Tafel... . Schulze, Dr. Paul, Die Flügeldeckenskulptur der Cieindela Aybrida- Rassen. Mit ) Tafel und 2 Textabbildungen II. Systematik. Coleoptera. Bänninger, M., Zur Kenntnis der Gattung Omi Latr. (Paläarktische Arten) Bernhauer, Dr. Max, Beitrag zur ' Staphylinidentauna von Neu- Guinea v. Bodemeyer, =; Beiträge zur Feststellung der Verbreitungs- daten paläarktischer Coleopteren . Re — Procerus scabrosus und Varietäten Delahon, Paul, Nachträge zu „Schilskys Systems Vor zeichnis der Käfer Deutschlands von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg, sowie einige sonstige Bemerkungen über Käfer Deutschlands . Heller, Dr. K. M., Neue papuanische Rüsselkäfer Hubenthal, Wilhelm, Über Stenus foraminosus Fr. — Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. X . Kolbe, Prof. H., Eine neue isolierte Tenebrionidengattung von den Philippineninseln. Mit 1 Abbildung . : Micke, Dr., Beiträge zu einem Verzeichnis pommerscher Käfer Minck, Paul, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. Mit 3 Tafeln — Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. Mit 5 Tafeln . Moser, J., Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. IV. — Neue Serica-Arten . a. — Neue Melolonthiden und Cetoniden Ohaus, Dr. F., Eremophygus lasiocalinus n. sp. (Col. lamell. Rutelin.) TI Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. (Col. lamell.) — 4Actinobolus talpipes n. sp. (Col. lamell. Dynastin.) Mit einer Textabbildung . : A Roubal, Prof. J., Neuheiten der "Coleopterenfauna Böhmens Weise, a3 Übersicht der Chrysomelini N pet — Einige neue Cassidinen. . Wendeler, H., Propylaea 14- -punetata L. a. Merkeri nov. Lepidoptera. Belling, H., Von Parnassius apollo L. aus dem Karwendelgebirge und seiner Heimat. Mit 1 Tafel . . a — Eine seltene Beute. Mit 1 Abbildung Se a A — Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. Mit 3 Tafeln. — Nochmals Parnassius apollo L. aus dem Karwendelgebirge. Parnassius apollo Claudius Belling nov. subspec. Stichel, H., Über Riodinidae des Britischen Museums und an- schlielsende Betrachtungen. Mit 4 Tafeln Strand, Embrik, Über einige exotische (exklus. asiatische) Synto- iiden des Deutschen Entomologischen Museums . — H. Sauters Formosa-Ausbeute: Syntomididae . Seite 429 315 247 Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1915. Hymenoptera. Alfken, J. D., Andrena angustior W. K., eine deutsche Biene Bischoff, Dr. ie Eine neue deutsche Ichneumonide. Coleocentrus soldanskii Friese, Dr. H., Zur Bienenfauna von Abessinien Schirmer, Carl, Nachtrag zu der Arbeit in der Berl. Entomol. Zeitschrift Bd. LVI, Jahrgang 1911, p. 153: „Beiträge zur Kenntnis der Hymenopterenfauna der Provinz Brandenburg“ Smits van Burgst, C. A. L., Ichneumonidae (Hym ) gesammelt in der Umgebung von Bozen (Tirol) im Juni 1914 Torka, V., Ichneumoniden der Provinz Posen. Orthoptera. Ebner, R., Zur Kenntnis der a der Abruzzen. Mit 22 Textabbildungen TE NE Ramme, Dr. W., Ein für die Mark neuer Ohrwurm. (Dermapt.). Odonata. le Roi, Dr., Odonaten aus der algerischen Sahara von der Reise des Freiherrn H. Geyr von Schweppenburg. Mit einer Über- sicht der nordafrikanischen Odonaten-Fauna . 4 Neuroptera. ren Naväas, A. P., Notes sur les N Mit 6 Textabbildungen Aue Trichoptera. Döhler, Dr. Walter, Die aulsereuropäischen Trichopteren der Leipziger Universitäts- -Sammlung. Mit 20 Abbildungen . Ulmer, Dr. Georg, Trichopteren des Ostens, besonders von Ceylon und Neu-Guinea. Mit 47 Figuren PAR BL Diptera. Schmitz, H., S. J., Neue Beiträge zur Kenntnis der myrmecophilen und termitophilen Phoriden. Mit 5 Tafeln Speiser, Dr. P., Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. II. Mit 2 Abbildungen Dt khynchota. Jacobi, Prof. A., Kritische Bemerkungen über die Flatinae (Rhynchota Homoptera) | — Kritische Bemerkungen über die Ricaniinae (&hynehota Ho- moptera). Mit 3 Abbildungen . . Schumacher, F., Coptosoma seutellatum Geoffr. in Brandenburg I? 609 397 157 299 529 E > b v > u 58 u 2 j S Kir 5 3 di E ie = TER = 3 u £ % AR vr y ) . Den y - jr 2 x ME; r iu 7 Hi DR A Sl ee Bei: 118? In IIu #4 re e we x 2 3 5 % P. ae ü 4 SEELEN 2 j Ge Ri 2 N j a f, ur ö 5 5 PX; ö A Fitz an tin E x an D OS: Kr is A BRTIe rer } Be DR A Ken Pe ri, u er haar E { ae Y 8 Kr ME 4 ia ee - Br \ Ru kat; Dane Ih Mi eh Be 3 rn ER au y 2 > 2 ., E35; - + re } j s N ee ri er WELT Le nee N üyis Ha EI FIERERFEN EICERRINN ur DIE HRN are Er RT PEaR TI AEER N PT Bis 3® 17, - ;; \ v y ’ .- \ TER va BRITEN = Br; > 5% 1 . u = u; +. . a } ie k4 « A BT h E e u F : IL m Dr \ 5 f pr { u a a “ ur, 2 r R EN . Fa -e Y Fe \ ” R B P a . 74 fi ‚ j ’ ı F “ n { 4 Ex > .. L ud u - & j . 2% Sn 5 - - . “ e “ a „ ey | Destsehe | logische Zeitschrift. ologische Zeitschrift und Deutsche Entomologische Zeitschrift in Wiedervereinigung.) Herausgegeben von der Entomologischen Gesellschaft, E. V. nologischer Verein 1856, Deutsche Entomologische sellschaft 1881 in Wiedervereinigung.) e SE FOR — Jahrgang 1919 — LIBRAR 4 Heft 1. 2 EF Sie ‚(Mit 5 Tafeln und 48 Textfiguren.) "= Y u Ka R Sa m se aaaen Preis für Nichtmitglieder Mk. 4.—. Schriftleitung : Joh. Greiner. nberg, Dr. F.Ohaus, Dr. P. Schulze, H. Stichel. ? aische Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin W 57, Potsdamer Stralse 90. »dländer & Sohn, Berlin NW 6, Karlstr. 11. ‘ Berlin, 15. Februar 1915. Inhalt von Heft I. Sitzungsberichte ; Vereinsangelegenheiten . Aus der entomologischen Welt Vorgeschlagene Mitglieder. Adressenänderungen. Rezensionen und Referate Becker, Th., Ferdinand Kowarz } . N Bischo ff, ve H., Eine neue davitns Ichnenrinmide” (Hym.) Bdlnoem trus doldlahel are Dobers, Ernst, Der Zahn am Flägeldsckenabsture:s von Ping tens Hbst. Mit 2 Tafeln. 3 Minck, Paul, Beitrag zur Kenntnis der Drmastiden. (Col) Mit 3 Tafeln . £ Ohaus, Dr. F. Be en. n. sp. (Col. jainell. Krtalil Roubal, Prof. J., Neuheiten der Coleopterenfauna Böhmens Strand, Embrik : Über einige exotische (exklus. asiatische) Synto- mididen des Deutschen Entomologischen Museums . — H. Sauters Formosa-Ausbeute: Syntomididae . Ulmer, Dr. Georg, Trichopteren des Ostens, besonders von a Ceylon dire Neu-Guinea. Mit 47 Figuren Wendeler, H., Propylaea 14-punctata L. a. M De, nov. (Col. . Seite - nn et - —- Ferdinand Kowarz 7. Schon wieder hat der Tod eine schmerzliche Lücke gerissen in den Kreis der älteren Dipterologen. Ferdinand Kowarz wurde in Plan, Böhmen, am 23. Februar 1838 geboren. Nach seiner Gymnasialausbildung in Eger und Olmütz 1857 widmete er sich zunächst bergakademischen Studien in Schemnitz, Ungarn, sodann der Telegraphie in Prag und er- hielt 1859 seine erste Anstellung als Telegraphist in Asch. Nach verschiedenen weiteren Beförderungen in Wien, Losoncz und Asch wurde er 1870 nach Franzensbad versetzt und trat 1886 zum Postfach über; 1896 wurde er zum ÖOber-Postverwalter ernannt, welches Amt er bis zum Jahre 1901 verwaltete, das ihm den wohlverdienten Ruhestand brachte; er starb am 22. September 1914 in Franzensbad. Seine ersten ernsten naturwissenschaftlichen Neigungen, denen er auch bis in sein Alter hinein treu geblieben, galten der Geo- logie; aus seiner Jugendzeit besitzen wir aber auch schon eine Reihe prächtiger, farbig gemalter Bilder von Schmetterlingen, so dafs wir annehmen dürfen, dafs er sich früh auch schon der Egli zugeneigt hatte. Seine dipterologischen Studien be- gannen jedoch erst im Jahre 1863, während seines dreijährigen Aufenthaltes in Wien. Hier war es der Altmeister Schiner, der ihn für die Dipterologie begeisterte. Schiner und etwas später H. Loew, mit dem er gleichfalls sein ganzes Leben lang in freund- schaftlichstem Verkehr stand, ferner auch wohl Mik, haben den Grund zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung in der Dipterologie gelegt. Loew gab ihm vielseitige Anregung auch zu Sammelreisen nach Südtirol, Südungarn, ins Banat und die angrenzenden Ge- biete von Serbien und Rumänien, deren Ausbeute Loew zur Be- schreibung übernahm. Kowarz’s literarische Tätigkeit begann, jedenfalls von Schiner beeinflulst, bereits im Jahre 1867. Ich gebe nachstehend ein Verzeichnis seiner Arbeiten: 1867. Beschreibung 6 neuer Dipterenarten. Verh. z. b. G. Wien. 1868. Dipterologische Notizen. Verh. z. b. G. Wien. 1869. Beitrag zur Dipteren-Fauna Ungarns. Verh. z. b. G. Wien. 1873. Beitrag zur Dipteren-Fauna Ungarns. Verh. z. b. G. Wien. 1874. Die Dipterengattung Chrysotus Meig. Verh z. b. G. Wien. 1877. Die Dipterengattung Medeterus Fisch. Verh. z. b. G. Wien. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft I. 1 2 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 1878. Die Dipterengattung Argyra Maecqg. und Leucostola Lw. Verh. z. b. G. Wien. 1879. Prof. Dr. H. Loew, Nachruf. Verh. z. b. G. Wien. 1880. Über dıe Dipterengattung Lasiops Mg. apud Rond. Mitt. des entomol. Vereins München. 1882. Eine neue Art der Dipterengattung ZLeucostola Lw. Wien. Ent. Zeit. 1883 — 1887. Beiträge zu einem Verzeichnis der Dipteren Böhmens. Wien. Ent. Zeit. 1883. Diptera ex collectione Dr. Cornelii Chyzer. Dr. Chyzer Kornel Gyüjtementjenek legajei. 1885. Mikia, nov. genus Dipterorum. Wien. Ent. Zeit. 1888. Notizen zu den europäischen Arten der Dipterengattung Gonia Meig. Wien. Ent. Zeit. 1889. Die europäischen Arten der Dipteren-Gattung Sympyenus Loew. Wien. Ent. Zeit. 1891. Die europäischen Arten der Dipteren-Gattung KEustalomyia. Wien. Ent. Zeit. ‘1892. Die Europäischen Arten der Dipteren-Gattung ZLispa Latr. Wien. Ent. Zeit. 1893. Die Coenosinen mit unverkürzter sechster Längsader. Wien. Ent. Zeit. 1893. Calliophrys, novum ÜCoenosinarum genus. Wien. Ent. Zeit. Kowarz’s Verdienste um die Dipterologie bestehen meiner Ansicht nach darin, dafs er unsere Kenntnisse bei einer Reihe von Gattungen und Arten wesentlich erweitert hat, teils durch Neubeschreibungen, teils durch systematische Studien. Er liebte es, uns Gattungen, namentlich aus der Familie der Dolichopodiden, in ihrem ganzen Umfange vorzuführen und beschenkte uns dabei mit einer Reihe von Bestimmungstabellen für Gattungen und Arten, die auch heute noch in ihrem derzeitigen Umfange als „klassische“ bezeichnet werden müssen und sich mit Recht grolser Beliebtheit erfreuen. In seinen Beschreibungen und Be- stimmungstabellen hat er eine sehr wichtige Gruppe von Kenn- zeichen — die Chaetotaxie — ausgebaut und systematisch ver- wertet; es bezeichnet dies einen sehr wesentlichen Fortschritt in der beschreibenden Dipterologie selbst gegenüber der klassischen Arbeitsmethode eines Loew. So sind uns Kowarz’s dipterologische Arbeiten stets ein liebes, häufig benutztes Vademecum gewesen. Auch ich selbst habe die ersten belehrenden Anregungen aus seinen Arbeiten und dem stets regen Briefwechsel mit ihm ge- wonnen, und obgleich ich ihn nur einmal flüchtig gesehen, war er mir doch ein lieber Freund geworden. Oldenberg-Berlin, der ihm persönlich näher gestanden, schreibt mir über ihn: „Seiner Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 3 wissenschaftlichen Bedeutung entsprachen ebenso ausgezeichnete Charakter-Eigenschaften, vor allem eine aufsergewöhnliche Be- scheidenheit und ein seltenes Mafs von Herzensgüte. Alle, die das Glück hatten, den Verstorbenen länger zu kennen, haben dies erfahren.“ So stehen wir voll Trauer, aber auch voll Dank an der Bahre eines vortrefflichen Mannes! | Im Namen seiner zahlreichen Freunde Th. Becker. Liegnitz, 7. November 1914. Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. (Col.) Von Paul Minck, Berlin. Mit 3 Tafeln. 6. Paläarktische Oryctiden. (nasi cornis-grypus - Gruppe.) In der Col.Rundschau 1914, Nr. 1 p. 8, habe ich Ge- legenheit genommen, den Herren Prof. Kolbe und Dr. Kuntzen vom Kgl. Museum Berlin, Dr. Holdhaus vom K. K. Hofmuseum Wien für ihr liebenswürdiges Entgegenkommen zu danken, ich möchte daher nicht verfehlen, auch den Herren G. Reineck, J. Ahrendt, Joh. Greiner, Amtsrichter W. Höhne, Dir. Fr. Schneider, Militär-Intendanturrat L. Schallehn, E. und B. v. Bodemeyer, sowie Herrn Dr. Ohaus für die hilfs- bereite Unterstützung, sei es durch Hergabe des Materials oder Besorgung desselben, an dieser Stelle meinen besonderen Dank auszusprechen. Nach Durcharbeitung des mir zur Verfügung stehenden Materials komme ich zu dem Ergebnis, dafs ich den in der oben erwähnten Arbeit eingeschlagenen Weg, die geographischen Abarten des O. nasicornis L. als Subspezies dieser Art zu behandeln, verlassen und mich damit abfinden muls, sie als gesonderte Arten zu trennen, soweit sie auf ein bestimmtes Verbreitungsgebiet beschränkt sind und konstante, charakteristische Merkmale aufweisen. Es sind mancherlei Gründe, die mich zu dieser Auffassung zwingen. Die charakteristischen Merkmale der Arten im Habitus sind relativ deutlich ausgeprägt, doch immerhin so, dafs bei aller offensichtlichen Differenzierung der Merkmale die Abstammung von einem einheitlichen Typus aulser Frage steht. 1% 4 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Es scheint so, als ob die Gleichartigkeit der Lebensweise, vor allem der Konsistenz der Nahrung auf die Differenzierung der Formen nur geringen Einflufs gehabt haben kann, sondern die dem sorgfältigen Beobachter sofort auffallenden Merkmale dürften wohl fast nur dem Klima und namentlich den geologischen Ver- änderungen in den Verbreitungsgebieten zuzuschreiben sein, Hebungen und Senkungen, marinen Einbrüchen, die dann wieder in verschiedenen Teilen der geologischen Vorzeit eingetreten sein können. Jedenfalls ist innerhalb der Arten rassenmälsig die Variation, innerhalb der Rassen die Beständigkeit der Forcipites, deren Entwicklung kaum von der Nahrung, sondern von der Rassenisolierung abhängig ist, höchst auffällig. Eine eigentüm- liche Rolle in dieser Hinsicht spielt Italien, wo die männlichen Geschlechtsorgane , soweit ich heute feststellen kann, von Fund- ort zu Fundort wieder abweichen. Herr Dr. Kuntzen, dem ich meine Beobachtungen mitteilte, hatte die Liebenswürdigkeit, mich auf den geologischen Aufbau Italiens, welches seine heutige Gestalt dem Zusammenschlufs älterer mit, in einer jüngeren Erd- periode, von mariner Bedeckung frei werdender Landteile verdankt, aufmerksam zu machen und darauf hinzuweisen, dafs analoge Fälle bei anderen Gruppen bekannt seien. In welcher Beziehung die für Italien in Betracht kommenden Ursprungsarten zueinander stehen, und in welcher Weise dieselben auf die Bildung von Unter- arten eingewirkt haben, dürfte an Hand eines grölseren Materials aus den in Betracht kommenden Verbreitungsgebieten die weitere Forschung erst ergeben. Hierzu ist selbstverständlich die scharfe Trennung der Art gegenüber der Subspezies erforderlich, da nur auf diesem Wege Irrtümer zu vermeiden sind. Dementsprechend kann ich mir die Auffassung, dafs grypus Il. als var. des nasicornis zu betrachten ist, nicht zu eigen machen, vielmehr mufs ich Illiger, Magazin f. Ins. p. 2137587 pflichten, dafs grypus solange als eine besondere Art anzusehen ist, „bis sich deutliche Übergänge finden oder Erfahrungen zeigen, dafs unser Grypus mit dem Nasicornis gefunden wird“. Dieser Zeitpunkt dürfte wohl nicht eintreten, da grypus 11. s. str. m. E. nur auf die Iberische Halbinsel beschränkt ist und Übergänge im Illigerschen Sinne nicht existieren. Soweit eine Differenzierung der Mundteile und des Forceps innerhalb einer Art vorlag, habe ich diese Formen als Subspezies bezeichnet. Die nur durch abweichende Form des Forceps gekenn- zeichneten Abarten zu benennen, mufs späteren Untersuchungen, nach genauerer Kenntnis der Arten, vorbehalten bleiben. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 5 Die dieser Arbeit beigefügten Abbildungen der Forcipites habe ich in 16facher Vergröflserung gezeichnet, und zwar habe ich mir, um eine möglichst naturgetreue Abbildung zu erzielen, eine neue Technik durch fortgesetzte Versuche und Vergleiche angeeignet, nach der ich die irritierenden,, geringfügige Wölbungen und Ab- flachungen darstellenden Linien fortgelassen habe. Es ist dies auch insofern empfehlenswert, als durch den diesen glatten For- cipites anhaftenden Glanz oft Lichtreflexe entstehen, die sehr leicht zu Irrtümern führen können. Dementsprechend habe ich die in der Col. Rundschau 1914 Nr. 1 abgebildeten Forcipites nochmal gezeichnet. Zur besseren Übersicht teile ich die Arten in 2 Gruppen nach der Punktierung der Flügeldecken: die grypus-Formen (mit ganz fehlender oder schwacher unregelmäfsiger Punktierung), die nasicornis-Formen (mit gröberer, reihiger Punktierung). Über die Bedeutung der Flügeldecken - Punktierung ist zu sagen, dals sie nach P. Schulze, Chitin und andere Cuticularstrukturen bei Insekten, Verh. d. Deutsch. Zool. Ges. zu Bremen 1913 p. 165, in der Hauptsache die schüssel- förmigen Einsenkungsstellen (patinae) darstellt, unter denen sich die die Ober- und Unterschicht der Flügeldecken verbindenden Säulen (columnae) befinden. Bei den südlicheren Arten sind diese patinae durch stärkere Sekretausscheidung mehr oder weniger ver- deckt, doch kommen hin und wieder Individuen vor (latipennis var. grypus Er. Nat. Ins. III p. 574), die, wahrscheinlich durch Störung während der Sekretauscheidung, die kurz nach dem Schlüpfen erfolgt, die patinae als grobe Punktierung deutlich erkennen lassen. Aufserdem befinden sich auf den Flügeldecken die feinen Öffnungen der Sekretdrüsen, die aber weniger ins Auge fallen. Die im Gemminger-Harold nicht enthaltene neuere Literatur führe ich am Schlufs der Arbeit auf. a) nasicornis-Formen. Oryeotasnoasieornis L.ie:, str: Scarabaeus nasicornis Linn. S.N. I. 2. 544. 15. cf long. 25—40 mm, lat. 12—22 mm. 2 long. 23—39 mm, lat. 14—22 mm. co’? Lund (ex coll. C.H. Thomson, Kgl. Museum Berlin). 29 0' 20 2 Umgegend von Berlin (Kgl. Museum Berlin). 1 9 1 2 Finkenkrug bei Berlin (Kgl. Museum Berlin). co’ Rüdersdorf (Mark Brandenburg), VI. 99. — Ude-S. (Kgl. Museum Berlin). 2 d' 3 2 Rummelsburg bei Berlin (in coll. auct.). 6 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 3 0' 2 2 Wien, Kaufmann-S. (K. K. Hofmuseum Wien). 5 7 2 Balkan?, in verfaultem Nufsbaumholz (ex coll. J. Greiner, Berlin). Die schwedische Form habe ich als typisch in erster Linie berücksichtigt, es sind die Stücke, welche C. H. Thomson bei der Beschreibung des Or. nasicornis L. in seinem Werk Scand. Col. VI. p. 27 vorgelegen haben. Die norddeutsche Form zeigt minimale Abweichungen von dieser, sowohl im Habitus als auch in der Forcepsform, doch sind dieselben nicht derartig, um die Aufstellung einer Subspezies für unsere Form berechtigt erscheinen zu lassen. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dafs die von Herrn Ude in Komposthaufen im Norden Berlins gefundenen Stücke in der Breite der Flügeldecken proportional zur Körper- länge von den von mir auf einem Schiffsbauplatz in Rummelsburg bei Berlin in faulendem Eichenholz gefundenen Stücken abweichen, insofern als erstere fast durchweg flacher und breiter, letztere gewölbter, fast zylindrisch gebaut sind. Die Punktierung der Flügeldecken scheint bei den Udeschen Stücken auch nicht ganz so scharf zu sein. Selbstverständlich sind diese Abweichungen derartig, dafs sie nur bei unmittelbarer Vergleichung des Materials ins Auge fallen. Dunkel kastanienbraun, glänzend mit rötlichem Schein, Flügel- decken mehr rötlich, Unterseite und Schenkel heller als diese, Tarsen und Schienen dunkler. Clipeus kurz, vorn aufgebogen, gerade abgestutzt, nach vorn etwas verschmälert. Der Rand geht vom Epistom in sanfter Rundung zum- Clipeus über, so dafs letzterer bei seiner relativen Kürze als Abschluls des ersteren erscheint. Epistom kurz, geradlinig schräg nach hinten ver- laufend, Wangenecken nur als scharfe kurze Spitze wenig vor- springend, Augenkiele nach hinten abfallend am Ende etwas auf- gebogen. Kopf gerunzelt, beim 5 mit einem quer zusammen- gedrückten, etwas zurückgebogenen, nach der Spitze zu sich allmählich verjüngenden Horn, welches an der Wurzel bis an den Clipeus reicht, also fast die ganze Fläche des Kopfes einnimmt. Beim 2 Kopf vom Clipeus ab scharf nach oben aufgewölbt, mit einem stumpfen Höcker auf dem Scheitel. Vorderecken des Hals- schildes etwas vorgezogen, gerunzelt. Halsschild beim 7 in der Mitte glatt, spärlich, zerstreut punktiert, nach den Seiten gröber und dichter punktiert, in der Nähe der areola apposita in Runzlung übergehend. Seitengrube (areola apposita) aufsen vertieft durch eine glatte Aufwölbung, mit in die Seitengrube vorspringendem Zahn scharf begrenzt, Innenrand flach, undeutlich markiert. Runzeln der Seitengrube mit langsträhnigen Intervallen, die nach innen und in die Vorderecken des Halsschildes übergreifen. Buckel Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 7 (area retusa), sowie der dahinter liegende Teil des Halsschildes glatt, zerstreut punktiertt. Am Vorderrande der area retusa 3 Zähne, und zwar ein mittlerer, etwas tiefer stehender, spitzer Zahn, sowie jederseits ein lappenartig verzogener, breit abgerundeter Eckzahn. Halsschild des 2 bis auf einen etwa 53 mm breiten glatten, zerstreut punktierten Hinterrand gerunzelt, mit einer innerhalb des Runzelfeldes liegenden, durch erhabene Umrandung geschlos- senen seichten Grube, deren Hinterrand durch Verwölbung nach innen einen kleinen Buckel bildet. | Schildchen dicht grob punktiert, mit glattem Rande. Flügel- decken mit deutlicher reihiger Punktierung. Vordertibien drei- zähnig, die beiden akzessorischen Zähne sind verkümmert. Die Tibien der letzten beiden Beinpaare laufen in 2 Endzacken aus, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dafs die äufsere Zacke oftmals noch eine zweite etwas zurückstehende Ecke trägt, die am Innenrande mit einer stachelartigen Borste versehen ist. Diese zweite Ecke ist aber bei den meisten Exemplaren zurückgebildet, so dafs von einer eigentlichen Endzacke nicht gesprochen werden kann- Unterlippengerüst vorn abgerundet, nach hinten, von den Tastern ab, stark verbreitert. 1. Subspecies. Orycetes nasicornis-chersonensis subsp. n. Long. 32 - 39 mm, lat. 18—21 mm. 3 0 2 ® Cherson, Rufsland, 21. IV.—3. V.03. — Ewert-S. (Kgl. Museum Berlin). "2 Russ. Prov. Cherson, Steppenforstei Rev. Retschinsk bei Wosnepensk am Bug-Borchardt-S. (Kgl. Museum Berlin). Unterscheidet sich von der typischen Art durch die sehr breiten Vordertibien und feinere Punktierung der Flügeldecken, auch stehen die Punkte nicht in ausgesprochenen Reihen, sondern mehr zerstreut. Beim o’ sind die Seitenecken der area retusa nicht so stark lappenartig vorgezogen, sondern sie sind kürzer und spitzer. Der Forceps des %' ist im apicalen Teil kürzer, im basalen Teil breiter. Oryetes latipennis Motsch. O. latipennis Motsch. Bull. d. 1. soc. d. nat. d. Mose. (XVIII.) 1845. 1. p. 57. 159. Motsch. Bull. Ac. Petr. 1860. II. p. 520 (Georgien). Long. 33 — 37, lat..20—22 mm. 2 d' 1 2 Kaukasus, 260 m, Majkop Kuban. — Schaposch- nikoff-S. (Kgl. Museum Berlin). 8 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 2 JS Kaukasus, Pjatigorsk, 8. VII. 06. — E. Ryssel-S. (Kgl. Museum Berlin). 2 f' 6 2 Kaukasus, Jekaterinodar. — Schaposchnikoff- S. (Kgl. Museum Berlin). In der Gestalt relativ breiter und flacher als nasicornis s. str., dunkelbraun, Flügeldecken Unterseite und Schenkel rötlich, mit dunkleren Flecken resp. dunkel abgesetzten Stellen auf den Flügel- decken und der Unterseite, bei denen schwarz und rot scharf kontrastieren. Tarsen und Schienen dunkler. Clypeus wenig länger als bei nasicornis, vorn aufgebogen, wenig oder gar nicht ausgerandet. Epistom kurz, Rand schräg nach hinten in fast gerader Linie in die Augenkiele übergehend. Wangenecken etwas schärfer markiert und etwas mehr hervortretend, dementsprechend diese und die Augenkiele breiter als bei nasicornis s. str. Kopf gerunzelt, beim 0’ mit einem etwas zurückgebogenen, sich all- mählich nach hinten verjüngenden, in eine stumpfe Spitze aus- laufenden Horn, beim 2 Kopf deutlich gewölbt, mit einem stumpfen Höcker. Halsschild über der Mitte breiter als die Basis der Flügeldecken, beim 5 in der Mitte glatt zerstreut, nach den Seiten dichter und stärker punktiert. Seitengrube ziemlich weit nach vorn, bis über die Hälfte der Halsschildfläche reichend. Runzlung durch untersprengte grobe Punktierung körniger er- scheinend, nach vorn in die Runzlung der Halsschildfläche über- gehend. Mittelzahn spitz, etwas vorstehend, Seitenecken spitz- lappig seitwärts vorgezogen. Beim 2 Halsschild wie bei nasi- cornis s. str. gerunzelt, bis auf den etwa !/, der Halsschildfläche einnehmenden glatten, zerstreut punktierten basalen Teil. Inner- halb des Runzelfeldes eine, von erhabenem Rand umgebene flache Vertiefung. Der Hinterrand derselben wulstartig leicht vorgewölbt. Die Runzlung mit eingesprengter grober Punktierung geht über den Rand hinweg in die Halsschildgrube, so dals der Rand da- durch undeutlich markiert erscheint. Schildchen gerunzelt, schmal glatt gerandet. Flügeldecken glänzend, mit feiner, dichter, deutlich reihenweiser Punktierung. Unterlippengerüst im labialen Teil breiter als bei der vor- hergehenden Subspezies. In diesem Punkte weichen die Exemplare aus Jekaterinodar, bei sonstiger vollkommener Übereinstimmung, von den Exemplaren aus Pjatigorsk und Majkop etwas ab, insofern als der labiale Teil des Unterlippengerüstes bei letzteren mir breiter und stärker mit Borstengruben bedeckt erscheint. Im Zweifel, ob diese Art richtiger als Subspezies des nasi- cornis L. zu betrachten wäre, habe ich sie in Anbetracht der ab- weichenden Form der Mundteile in ihrer ursprünglichen Form be- Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 9 lassen, auf keinen Fall hat sie irgendwelche Beziehungen zu grypus Ill., vielmehr gehört die von Erichson, Nat. Ins. III. p. 574, beschriebene, fälschlich zu latipennis Motsch. gezogene var. grypus zu kuntzeni m., die starke Punktierung der Flügeldecken dieses Exemplars 9" Syrien (Kgl. Museum Berlin) ist auf mangel- hafte Sekretausscheidung zurückzuführen. OÖryctes punctipennis Motsch. O. punctipennis Motsch. Bull. Ac. Petr. 1860. II. p. 519. Diese Art ist mir nicht bekannt, sie dürfte aber dem nasi- cornis s. str. so nahe stehen, wie die vorhergehenden Arten resp. Unterarten. Ich gebe nachstehend die Originalbeschreibung. „Parallelus, semicylindricus, nitidus, punctatus, castaneus; clipeo antice fere parallelo, apice subbilobato 2; elytris seriatim punctatis. Long. 11 1., lat. 6 1. Je crois que c’est a cet insecte qu’il faut rapporter la variete ponctuee du nasicornis, dont parle Erichson sur p. 571 de sa „Naturg. der Insekten Deutschlands“ et que je considere comme differente de notre espece d’Europe. Elle est d’abord plus petite et surtout plus &troite, les elytres plus paralleles nullement dilatees posterieurement, leur ponctuation plus forte surtout vers les cÖötes lateraux ; corselet moins allong& anterieurement & angles moins saillants, l’elevation du milieu avec trois bosses egales, celle du milieu moins large ; t&te plus transversale, chaperon carre, parallele sinu&e ou m&me bilob& (2?) en avant; dernier segment abdominal du dessous avec une petite bosse au milieu ponctu& et couvert de cils roux, comme le dessous du corps. Les &lytres du mäle sont plus allongees que chez le nasicornis, celles de la femelle au con- traire plus courtes. Il se trouve au environs d’Orenbourg et dans la Bachkirie.“ Oryctes matthiesseni Rttr. O. matthiesseni Reitter. Ent. Z. Wien 26. 1907. p. 205; Ent. Z. Wien 1908. p. 251. Long. 34—36 mm, lat. 17—18 mm. | 3 0' 7 2 Buchara, Turkestan, Conradt-S. (Kgl. Museum Berlin). cJ' Jekatut, Buchara, Wolowodow-S. (Kgl. Museum Berlin). c'? Amu Darja, Sandsteppe im unteren Lauf, Transkaspi- gebiet, Wolowodow-S. (Kgl. Museum Berlin). 2 Aschabad, Transkaspigebiet (K. K. Hofmuseum Wien). cf’ Täbris, Nordwest-Persien, Zugmayer-S.(K.K. Hof- museum Wien). 10 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Dunkelbraun mit rötlichem Schein, Flügeldecken, Unterseite und Schenkel rötlich, Tarsen und Schienen wenig dunkler. Clipeus nach vorn etwas verbreitert, vorn aufgebogen, mehr oder weniger ausgerandet, gegen das Epistom schäfer markiert als bei nasi- cornis L. Das Epistom verläuft mit einer leichten Ausrandung direkt in die lappenartig breiten, hinten breit abgestutzten Augen- kiele. Die Wangenecken springen nicht vor, dieselben werden nur durch eine schräg nach hinten verlaufende kielförmige Leiste markiert, dagegen sind die Augenkiele seitwärts vorgezogen, so dafs der Rand derselben sowie des Epistoms etwa S-förmig ver- läuft. Kopf gerunzelt, beim o’ mit einem zurückgebogenen, all- mählich in eine stumpfe Spitze auslaufenden Horn. Beim 2 ist der Kopf nicht so stark vorgewölbt wie bei nasicornis L., auch verläuft die Kopflinie nicht so abschüssig, sondern etwas schräger; der Scheitelhöcker ist in eine Spitze ausgezogen. Halsschild beim 0’ in der Mitte glatt, zerstreut, an den Seiten dichter und gröber punktiert. Die Zähne des Buckels stehen fast in gleicher Linie, resp. der Mittelzahn ist kaum vorgerückt, dieselben sind voneinander durch tiefe Ausbuchtungen getrennt, wodurch sie auch stärker hervortreten. Abweichend von nasicornis L. sind die lappen- artigen Seitenzähne starr nach oben gerichtet, auch der Mittel- zahn ist in eine deutlich nach oben stehende Spitze ausgezogen. Die Seitengrube ist vertieft, deutlich nach innen und aufsen ab- gegrenzt, nach vorn durch eine glatte Brücke abgeschlossen. Beim 2 ist die Halsschildgrube klein, der Querwulst ist scharf markiert und trägt eine ca. 3 mm breite, geradlinig verlaufende, schräg nach vorn und oben gerichtete, ziemlich scharfkantige Leiste. Schildchen gerunzelt, glatt gerandet. Flügeldecken dicht reihig punktiert, an den Seiten gröber als auf der Scheibe. Vorder- tibien dreizähnig, Tibien der letzten beiden Beinpaare in 2 End- zacken auslaufend. Unterlippengerüst von vorn nach hinten allmählich verbreitert, vorn spitz zugerundet, in der Nähe der Taster jederseits eine Ausrandung. Aufsenrand des Helms der Maxille im Bogen ver- laufend ; durch Schrägstellung des Innenrandes zugespitzt, so dafs der Helm sichelartig erscheint. 1. Subspezies. Orycetes matthiesseni-caspicus subsp. n. Long. 33—37 mm, lat. 20—21 mm. 16 0 13 2 Lenkoran, Kaukasus, v. Bodemeyer-S. 2 71% in coll. auct.). ? Lenkoran, 31. VIL.—2. VII. 1900, Karsch-S. (Kgl. Museum Berlin). Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 11 Bei dieser Form ist der Innenrand der Seitengrube auf dem Halsschild des 5’ durch nach innen überlaufende Runzlung weniger scharf markiert, dieselbe ähnelt daher mehr nasicornis L., auch ist die Brücke nach vorn sehr schmal, beim 2 ist die Querleiste auf dem Halsschild in der Mitte nicht so scharfkantig. Die Wangenecken treten ein wenig mehr hervor, als bei matthiesseni s. str., allerdings nicht so scharf, als bei nasicornis. Der Helm der Maxille ist eckiger. Immerhin zeigt diese Form starke An- klänge an nasicornis, doch ist die Stellung der Subspezies, auch geographisch, richtiger bei matthiesseni, mit der sie auch die Haupt- merkmale gemein hat. OÖryetes turkestanicus m. O. nasicornis-turkestanicus Minck. Col. Rundschau 1914. Nr. 1. p. 10. Long. 25—44 mm, lat. 14—23 mm. 2 7? Kyzil bei Kuldscha, Turkestan, IV.—V., Lecoq-S. (Kgl. Museum Berlin). Type. 29 0' 20 2 Gegend von Chotan, Ost- Turkestan, Leop. Con- radt-S. (Kgl. Museum Berlin). 10 5 9 2 Sanpula bei Chotan, Chin. Turkestan, 1250 m, 13.— 15. : VI. 90, Conradt-S. (Kgl. Museum Berlin). 9 Chotan , Chin. Turkestan.,..1200.m,. 22. VL 1890, Conradt-S. (Kgl. Museum Berlin). 3 0’ 1 2 Kashar, Margelan (Tiefland), Ost-Turkestan, Con- radt-S. (Kgl. Museum Berlin). 2 Turkestan, Haberhauer-S. 89 (K. K. Hofmuseum Wien). Dunkelbraun, glänzend, mit rötlichem Schein, Flügeldecken, Unterseite und Schenkel heller, Tarsen und Schienen kaum dunkler. Clipeus auffallend schmal, fast parallel, vorn leicht ausgerandet, bei einzelnen Exemplaren stark, bei anderen weniger aufgebogen. Epistom fast geradlinig verlaufend, Wangenecken stumpf, wenig vortretend. Kopf gerunzelt, beim 0’ mit einem quer zusammen- gedrückten, in halber Höhe vorn buckelartig verdickten, dann scharf nach hinten gebogenen Horn. Beim 2 erscheint der Kopf flacher und breiter, auch vorn nicht so abfallend als bei nasi- cornis L. und trägt einen stumpfen, am obersten Teil mit einer feinen Spitze versehenen Höcker. Halsschild beim 5" in der Mitte glatt, zerstreut, seitlich gröber und dichter punktiert. Seiten- grube deutlich markiert, aufsen vertieft, innen flacher; Runzel- intervalle körniger als bei nasicornis L. Zähne des Buckels durch tiefe Ausbuchtungen scharf nach vorn und oben gerichtet, auch der spitze Mittelzahn stark entwickelt. Halsschild des ? bis auf 12 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. den etwa 3 mm breiten, glatten, zerstreut grob punktierten basalen Streifen gerunzelt. Seitenränder der Grube, namentlich nach vorn, wenig erhaben, glatt, grob punktiert. Querleiste an den Seiten kantig, in der Mitte etwas nach vorn vorgebogen. Schildchen grob punktiert, glattrandig. Flügeldecken dicht reihig grob punk- tiert, namentlich die Rippen durch dichte doppelte Punktreihen gut markiert. Naht durch fast ineinander fliefsende, dicht hinter- einander stehende Punktierung scharf hervortretend. Tibien des ersten Beinpaares mit 3 Randzähnen, an den Tibien der letzten beiden Beinpaare sind 3 Endzacken ziemlich scharf ausgeprägt, jedenfalls tritt die äufserste Zacke stärker hervor, als es bei nasicornis der Fall ist, sie scheint übrigens sehr der Abnutzung ausgesetzt zu sein. Das Unterlippengerüst biegt im vorderen Teil scharf nach unten (in natürlicher Lage nach oben) ab, und läuft allmählich im labialen Teil in eine abgerundete stumpfe Spitze aus. b) grypus-Formen, Orycetes grypus ll. OÖ. grypus Illiger. Mag. ll. 212. 1. Long. 32—42 mm, lat. 17-21 mm. 2 0’ 1 2 Portugal, Grafw.Hoffmansegg-S8. (Typesı Kgl. Museum Berlin). 2 0’ Mongat, Barcelona, V. 09, A. Codin-S. (A. Heyne, in ‘coll: "auct.). 2 Solsona, Prov. Lövida, Espana, 25. VII. 09 (A. Heyne, in coll. auct.). 2 Marokko, Suss, Achmed ben Mohamed, Pastor Klein- schmidt-S. (Kgl. Museum Berlin). Tief dunkelbraun, mit kastanienbraunen Flügeldecken, Unter- seite und Schenkel einen Schein heller, Tarsen und Schienen dunkler. Clipeus erheblich länger als bei den vorhergehenden Arten, in der Mitte etwas eingeschnürt, vorn verbreitert deutlich ausgerandet, wenig aufgebogen. Epistom ausgerandet. Wangen- ecken scharf vorspringend, jedoch durch die starke Ausrandung des Epistoms mehr nach vorn als nach der Seite. Augenkiele breit seitwärts vorgerundet, nach hinten spitz auslaufend. Kopf gerunzelt, beim 5’ mit einem zurückgebogenen, allmählich in eine stumpfe Spitze auslaufenden Horn. Beim 2 fällt der Kopf all- mählich nach vorn schräg ab, ist infolgedessen relativ flacher als bei den vorhergehenden Arten und trägt auf dem Scheitel eine stumpfe Spitze. Halsschild beim 9" in der Mitte glatt, fein zer- streut punktiert. Zwischen Mitte und Seite einige zusammen- stehende Runzeln. Seitengrube scharf markiert, vertieft, nach Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 13 vorn durch eine erhabene glatte Brücke von dem Runzelfeld der Halsschildvorderecken getrennt. Alle 3 Zähne des Buckels stehen fast in gleicher Linie, durch sehr flache Ausbuchtungen zwischen den Zähnen dieselben nur angedeutet, abgestumpft, infolgedessen der Vorderrand des Buckels als fast geradlinige, etwas nach innen überstehende Kante erscheinend. Beim 2 Ränder der Grube glatt ‘° zerstreut punktiert, Hinterrand in leichtem Bogen nach innen vor- gewölbt. Schildchen grob punktiert, glatt gerandet. Flügeldecken glatt, sehr spärlich fein punktiert, nur in der Nähe der Naht, sowie an den Spitzen der Flügeldecken finden sich einige dichter stehende Punkte. Die Naht selbst durch dicht hintereinander stehende, teilweise ineinander flielsende, tief eingedrückte grobe Punkte scharf markiert. Vordertibien am Rande dreizähnig, Tibien der letzten beiden Beinpaare in 2 resp. 3 Endzacken auslaufend, je nachdem man die beiden äufsersten zusammengewachsenen als 1 oder 2 Zacken auffalst. Unterlippengerüst nach vorn stark verjüngt, fast gerade ab- gestutzt, Seitenecken etwas aufgebogen. 1. Subspezies. Orycetes grypus-continuus m. O. nasicornis-continuus Minck. Col. Rundsch. Nr. 1. p. 9. Long. 32—40 mm, lat. 16—21 mm. 2 5 1 2 Ain Draham, Tunis, B. v. Bodemeyer-S. (in coll. auct.). Unterlippengerüst nach vorn sehr stark verschmälert. Runzeln der Seitengrube des Halsschildes beim X’ nach vorn kaum unter- brochen resp. in die Runzlung der Halsschildvorderecken über- laufend. Forceps im apicalen Teil sehr schmal. 2. Subspezies, Oryctes grypus-siculus Kollar. O. grypus var. siculus Kollar. Ann. Wien. Mus. I. 1836. p. 335. t. 31. £. 6a—b. Long. 28—42 mm, lat. 15—22 mm. o' Sizilien, Schulz-S. (Kgl. Museum Berlin). 2 0’ 12 Sizilien (Kgl. Museum Berlin). 2 2 Sizilien, Exc. Dr. Studt-S. (Kgl. Museum Berlin). Diese Form unterscheidet sich hauptsächlich durch die Form des Forceps von grypus s. str., sonst kann ich keine wesentlichen Unterschiede entdecken. 14 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. OÖryetes laevigatus Heer. O. nasicornis var. laevigatus Heer. Faun. Col. Helv. I. p. 534. Long. 28—40 mm, lat. 15—20 mm. 2 0’ 4 2 Bozen, Tirol, 20.V11.05, Bullemer-S. (Kgl. Museum Berlin). 2? Bozen, Reineck-S. (coll. Reineck). 14 5 10 2 Bozen, 31. V. 09, Schallehn-S. (coll. Schallehn). co’ Klausen, G. Reineck-S. (coll. Reineck). 2 J' 2 2 Bologna, Emilia (coll. Fiori, Kgl. Museum Berlin). o' Lombardia, Sondris, 26. VII. 08 (coll. Fiori, Kgl. Museum Berlin). ? Umbria, Orvieto, Leoni-S. (Kgl. Museum Berlin). c' Campania, Neapel, Mattai-S. (Kgl. Museum Berlin). ? Poscana, Florenz (coll. Fiori, Kgl. Museum Berlin). 2 0 Piemonte, Carcare (coll. Fiori, Kgl. Museum Berlin). f' Capri, Studt-S. 'Kgl. Museum Berlin). 2 J' Liguria, Genua (coll. Fiori, Kgl. Museum Berlin). Dunkelbraun, starkglänzend, Flügeldecken, Unterseite und Schenkel heller, mit rötlichem Schein, Tarsen und Schienen dunkler. Clipeus nach vorn wenig verbreitert, etwas aufgebogen,, Vorder- rand leicht ausgerandet, soweit die Ausrandung durch Abnutzung nicht verschwunden ist. Epistom tief ausgerandet, Rand desselben zu dem des Clipeus, in der Nahe der Wangenecken, fast im rechten Winkel verlaufend. Wangenecken spitz nach vorn vor- springend, etwas aufgebogen, Augenkiele kurz. Augen sehr grols, stark seitlich vorspringend. Kopf gerunzelt, beim mit einem zurückgebogenen, nach der Spitze zu sich allmählich verjüngendem Horn. Beim $ gewölbt, nach vorn unmittelbar abfallend, Scheitel in eine stumpfe Spitze ausgezogen. Zähne des Buckels in gleicher Höhe stehend, durch flache Ausbuchtungen nicht sehr scharf, doch immerhin schärfer als bei grypus Ill. markiert. Seitengrube stark vertieft, scharf begrenzt. Halsschildgrube beim 2 grölser als bei nasicornis L., etwa t/, der Halsschildfläche einnehmend, mit etwas vor und nach oben gewölbter gerundeter Querleiste. Schildchen dicht punktiert, schmal, glatt gerandet. Flügeldecken glatt mit spärlicher , sehr feiner, kaum erkennbarer Punktierung, nur die Spitzen der Flügeldecken sind etwas dichter und stärker punktiert. Nahtpunkte fein, aber scharf eingestochen, deutlich getrennt hinter- einander stehend. Jederseits 2 Rippen durch einfachen nadelrifs- artigen Eindruck markiert. Tibien wie bei nasicornis L. Unterlippengerüst nach vorn verschmälert, der labiale Teil stumpfspitzig zugerundet, Aufsenrand aufgebogen. Die Identität dieser Art mit der von Heer, Fn. Col. Helvet. I. p. 534 als ERBE BEER ZTESE r Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 15 var. des O. nasicornis L. beschriebenen Form ist, nach den von diesem angegebenen Merkmalen, unzweifelhaft. Die Angaben über O. grypus Ill. und nasicornis L. dürften dagegen wohl kaum zutreffen. Oryctes holdhausi. O. nasicornis-holdhaust Minck. Col. Rundsch. 1914. p. 8. Long. 27—43 mm, lat. 14—24 mm. 10 & 9 2 Lundenburg, Kausek-S., 1 2 Mödling, 1 2 Fünf- kirchen, Kute-S. (K. K. Hofmuseum Wien). 2 co’ Peczel und Janospusta, VII. 09, R. Meusel-S. (Kgl. Museum Berlin). 7 5 ®% Garanszentkerezt bei Kremnitz, Bars, E. A. Böttcher (in coll. auctoris). Grölser und breiter als nasicornis L., sehr stark glänzend, tief dunkelbraun. Flügeldecken braunrot, Unterseite und Schenkel heller, Tarsen und Schienen dunkler. Clipeus relativ schmal, vorn aufgebogen, mehr oder weniger tief ausgerandet. Epistom kurz in flacher Ausrandung nach dem Innenwinkel der spitz und stark nach vorn vorspringenden Wangenecken verlaufend. Die Spitzen derselben etwas aufgebogen. Augenkiele vorn breit, hinten spitz ausgezogen. Halsschildecken weit lappenartig vorgezogen, ebenso der Halsschildvorderrand breit überstehend. Schildchen dicht grob punktiert, teilweise gerunzelt, mit schmalem glatten Rand. Flügeldecken zerstreut punktiert und mit flachen, glatten, narbenartigen Eindrücken, die teilweise ineinander laufend, nament- lich bei schräg auffallendem Licht, deutlich zu erkennen sind. Dadurch erscheinen die Flügeldecken nicht so regelmäfsig glatt poliert, wie es bei laevigatus der Fall ist co. Kopf gerunzelt, mit einem allmählich in eine stumpfe Spitze auslaufenden, zurückgebogenen Horn. Halsschildgrube vorn steil zu den Halsschildecken abfallend, in der Mitte glatt, in der Nähe der Seitengruben einige feine Runzeln. Seitengrube schmal, vertieft, wenig nach unten verbreitert, vorn durch einen glatten Wulst von dem Runzelfeld der Halsschildecken getrennt. Mittel- zahn des Buckels etwas tiefer stehend, leicht vorgerückt. Aus- buchtung von Seitenzahn zu Seitenzahn tief, von diesen zum Mittelzahn flach, Seitenzähne stumpfeckig seitlich vorgezogen, oben breit. 2. Kopf gewölbt, stark körnig gerunzelt, nach vorn ziem- lich steil abfallend. Scheitel in eine stumpfe, aufrecht stehende Spitze ausgezogen. Halsschildquerwulst gerundet, stark hervor- tretend. Unterlippengerüst im labialen Teil gerade und breit abge- stutzt, mit abgerundeten Ecken. 16 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. OÖryctes kuntzeni. O. nasicornis-kun'zeni Minck. Col. Rundsch. 1914. Nr. 1. p. 10. c' Long. 34—37 mm, lat. 18 - 19 mm. ? Long. 37 mm, lat. 19,5 mm. 3 0’ 1 2 Eregli, Klein-Asien, Niedieck-S. (Kgl. Museum Berlin). Gewölbt, glänzend dunkelbraun, Flügeldecken rötlich bis rot- braun, Unterseite und Schenkel etwas heller, Tarsen und Schienen etwas dunkler. Clipeus nach vorn wenig verbreitert, Vorderrand aufgebogen, ausgerandet. Rand des Clipeus allmählich in den des Epistoms übergehend, Epistom flach bogenförmig ausgerandet. Wangenecken spitz, doch mäfsig nach vorn vorspringend, von diesen zu den Augenwinkeln eine Leiste Augenkiele im Bogen nach aufsen, nach hinten in eine Spitze auslaufend, am Augen- rande etwas vertieft, aufsen wulstig verdickt. Halsschildecken lappenartig vorgezogen, doch nicht so stark wie bei holdhausi. Schildchen dicht grob punktiert, mit schmalem glatten Rand. Flügeldecken glatt, Punktierung sehr fein, äufserst spärlich, nur am hintern Teil der Seitenränder dichter, an den Spitzen gröber. Naht aufgewölbt, Punktreihen flach. J. Kopf gerunzelt, mit einem zurückgebogenen, allmählich in eine stumpfe Spitze auslaufenden Horn. Halsschildgrube zu den Halsschildecken steil abfallend,, vollständig glatt mit feiner, zerstreuter Punktierung. Seitengrube scharf begrenzt, vertieft, mit gleichmälsiger, feinkörniger Runzlung, von den Runzeln der Halsschildecken durch einen breiten, glatten Wulst getrennt. Runzelfeld der Halsschildecken scharf abgesetzt. Mittelzahn des Buckels etwas tiefer als die Seitenzähne, nach vorn gerichtet. Ausbuchtungen von Zahn zu Zahn flach, Seitenzähne stumpfeckig, äulsere Ecke etwas nach vorn gebogen. Q. Kopf flacher als bei holdkausi, nach vorn schräg abfallend, Scheitel in eine stumpfe, aufrecht stehende Spitze ausgezogen. Halsschildgrube vor dem Querwulst stärker vertieft, dadurch mehr hervortretend, gerundet. Runzeln der Halsschildgrube und des Halsschildes ziemlich gleichmälsig, grob, namentlich in der Nähe der Halsschildecken, Intervalle flach. Unterlippengerüst im labialen Teil sehr schmal, vorn gerade abgestutzt, Vorderrand aufgebogen. 1. Subspezies. Oryetes kuntzeni-mediterraneus subsp. nov. Long. 23—38 mm, lat. 14—20 mm. 1 0" 2 2 Alhem-Dagh, v. Bodemeyer-S. (in coll. auct.). 2 o" Biledjik, v. Bodemeyer-S. (in coll. auct.). Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 17 5 a 1 2 Alhem-Dagh, B. v. Bodemeyer-S. (Kgl. Museum Berlin). Rhodos beim Dorf Kastelo, v. Dertzen-S. Samos, Marathokampos, v. Dertzen-S. (Kgl. Museum Berlin). Konstantinopel (Kgl. Museum Berlin). Brussa, Thirk-S. (Kgl. Museum Berlin). Syrien (Ehr.) (Kgl. Museum Berlin). Sofia, Bulgarien, VI. 07 (Kgl. Museum Berlin). Dalmatien, Kolbe-S. (Kgl. Museum Berlin). Grenzgebiet zwischen Montenegro und Dalmatien, Dr. O0. Thieme-S. (Kgl. Museum Berlin). Grenzgebiet zwischen Kroatien und Krain, Dr.O. Thieme (Kgl. Museum Berlin). Assilaes COreta or., Holtz-S. (ex. coll. G. Reineck). Dalmatien 1886 (K. K. Hofmuseum Wien). Serbien, XII. 83, Sicora-S. (K.K. Hofmuseum Wien). Varna, Bulgarien, 1892, Peez-S. (K. K. Hofmuseum Wien). | 7 g' 2 2 Riva, As. min. 1898, Albertall-S. (K.K. Hof- museum Wien). "2 Syrien 1887, Plason-S. (K.K. Hofmuseum Wien\. Das Unterlippengerüst ist im labialen Teil kürzer und breiter. Forceps im basalen Teil nicht so stark abfallend. w Q 271 ia 42 AQAAAX 0 000 AHmQA Die von Mulsant und Jablonsky aufgestellten Varie- täten, wie z. B. aries Jabl., habe ich nicht berücksichtigt, weil es sich bei diesen um individuelle Abweichungen innerhalb der Arten handelt, die für die Beziehungen der Arten zueinander ohne Interesse sind. Aus der nachstehend aufgeführten neueren Literatur möchte ich über die von Camerano, Bull. Ent. Ital. X. p. 21—24, beschriebene Zwischenform zwischen grypus Ill. und nasicornis L. bemerken, dafs dieselbe mit der von diesen beiden Arten scharf getrennten Art laevigatus Heer identisch ist. Zu der vonReitter, Ent. Nachr. VIII. p. 54, gegebenen Notiz über Vorkommen des Nashornkäfers im Februar möchte ich er- wähnen, dafs ich 5 und 2 das ganze Jahr hindurch in Kompost- - haufen, sowie in faulem Holz in einzelnen vollständig ausgebildeten Exemplaren gefunden habe (22.XI. 12 =2 769, 29. XI. 12 = 271.113: =1d1 2). * 2 * Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft I. 3 263938 18 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Literatur. v. Grimm, Beitrag zur Anatomie der Fühler der Insekten (O. nasicornis). Bull. Ac. Imp. Sci. St. Pet. XIV. p. 66. SL TRIN: Camerano, L., Osservazioni intorno alle specie italiane del genere Oryctes Ill. Bull. Ent. Ital. X. (Resoconti delle adunanze) p. 21—24. Ragusa, E, Un’ Anomalia di Oryctes Grypus Ill. Il Naturalista Sicıliano 1. p. 280. Reitter, E., Nashornkäfer im Februar. Ent. Nachr. VII. p. 54. Wertheimer, Oryctes nasicornis (Struktur des Darmkanals). C..R.; Soc, ‚Biel (Bd Top 55317 - 535. Gabbi, Umberto, Contribuzione allo studio dei nervi motori e della loro terminazione nei muscoli striati degli artropodi (©. nasicornis, Larva). Bull. Soc. Ent. Ital. XVII. p. 323. pl. XL Sg..6. Grill, Claes, O.nasicornis, Elfkarleby, Süd Upland (Schweden). Entom. Tidskrift (1889) X. p. 149. Xambeu, Moeurs et Metamorphoses de l’Oryctes grypus Il. Naturaliste XXIV. p. 102. Reitter, E., Oryctes matthiesseni sp. n. Ent. Z. Wien 26. p: 205% Ent. Z. Wien 217. p. 251. Metalnikow, Oryctes nasicornis L., Cytolysine, S. Petersburg. Trav. Soc. nat. 38. p. 42. Scabra, A. F., Description des Nymphes mäl et femelle de l’Oryctes grypus. Bull. de la Soc. Portugaise des Sciences Naturelles, Tom. I. p. 163. Golavianko, Bau der Larven. Lesn. zurn. 39. p. 1342. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. | Tafel 1. kuntzeni- nasicornis: NASTCOTNÄS : Nasicornis: mediterraneus Berlin-Rmbg. Lund, Schweden. Wien. Alhem-Dagh, Klein-Asien, hi nasicornis- latipennis : matthiesseni : matthiesseni: chersonensis: Majkop, Kuban-Gebt., Buchara, Turkestan. Lenkoran, Kaukasus. Cherson, Rufsland. Kaukasus. () ! () N | turkestanicus : kuntzeni- kuntzeni- kuntzeni- kuntzeni- Kyzilb.Kuldscha, mediterraneus: mediterraneus: mediterraneus: mediterraneus; Turkestan. Syrien (Ehr.). Samos, Maratho- Sofia, Bulgarien. Dalmatien. kampos. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 9* - > L ve: N ward 2. Mn . DE Br m x- x > En nm k 4 E >, Be Br: . re «ii wienT, Be u 3 er Tea! N, < . , Pie er vr s 1 u De Pr 4 Yj # . 1 = Bu, Par; A! } k AL Po ZW. 2 e P j h J 4 4 > ] 4 - € y % ’ & \ a An E an > Pi Pi 6 Y c n ©. i- > ei ei "or 2 ’ , y i x ns E” . | 2 > l LI B f FL 0 fx . DIR # “ { I N 4% - = N DR I U0R8 # Ab Ir \ E 2. u %ı m 5 k a + he x “ ‘ v2 s D . “ Li 2 e. [4 K * 4 R , r ‚4 w. . Er E A . ni Ten re ur a ne Da B a F 5 Vr, Abd di? fi 6 Eat”. Reh An . Fra Ai 4 auf ’ = rk 7 Er Pe Bud el - 2 r Zi = 9; h . Sy . x 5, 2 , r a i EU" = & 2 vw y 3 ar X Pk ar we, “ N er 5 h Zu. 4 5 R S ze 1 ui, - $% 2 i v 2%; } er: “nr 1% 2 f | r ri Hs =: \ . . E N GE ww nT 1 P r ü P 2.004 = / R u 1 1 Ze f ö z i gie, BEER TB, \ Bun 2 5 9 Ir SI een .' ISIN I ee en ut 1,1 6 Na A Bi 3 & aM Eye En wa E | ae ar EN =, Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel 11. " grypus (Type): grypus-continuus: grypus-siculus: laevigatus: Portugal. Tunis, Ain Draham. Sizilien. Bozen. laevigatus: laevigatus: laevigatus: laevigatus: Süd-Frankreich, Carcare, Piemont. Emilia, Bologna. Lombardei, Sondris. laevigatus: laevigatus : holdhausi: kuntzeni: Capri. Neapel. Garanszentkerezt, Eregli, Kl.-Asien. Ungarn. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. iA Ma f j { z ArU IT irDEe ern E . > er 4 er i we 7 BR AR . rh u ed \ - “ J. . i nie P} 2 # a k « & k ® . Lk ”" ® D I ri a‘ - ee ui A, Br. Br m 4 Du Fu ERn u hu , 4 Ya “ = u | Me & Fa RR Pe m ä: u, % ur * ie - Bi Fe ’ RER ne i* D + ee a er G TE % ’ 2 y Por - ı : 2 d . . = - .. ? y r Por ” * B ! En f 4 - 4 ee / rd $: ken u NE Be ne „x 7 K u ir I in2L ö > % ur nd” un @ = ® aß Br ni ) ’ au > F' = 7 - 2 . ei rt _ rt s n ‚ IC v “ u. Fe 3 er En: r un . Y' ER ee ’ EX. 2 k we SER, PR u mn ni u | ji u Aar= i - \ Da ee A 1 2 . Ar + er ec ® g 4 er & : * A z E rt . a » 7% Fi i ? u . B) .. E 5 & 2 D Fo 2 = is €. e 7 D u . r + 1 > in ww’; i - g wer No " “u Ei . u ur ur. re & er 2 % Y = er, ai | a ea ar R [2 — a u j' A y BR e— BE na ae n Es B ns gx „or :f ri, 4 ® ” 5 = 4} x we . . Pe er * Bi f 4 . = > Be ne —_ = * F er mi } e ” y.* . # 3 Pe) el - .. ; } % - 5 EREI ; r. u une - 2 ri . L - | er Br m -; % - £ RL ae - % PM = mr ; uch ” \ 2 ai 2} en) . E \.! f) hi r , gi 4 n « 4 ’ > y 4 - h ee * 20, i er EEE L a » et { F > re Be a Ihe BI, Po BR je i N In . ehe I PT 25 und 3 D\ A j Fi ei Er A, ‚ en ee e. 44 x z vi 2 r Y > Pa - -_ Pa ” £ z d [ “ va) t Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel I1. 2 nasicornis, Berlin-Rmbg. Q grypus (Type), Portugal. turkestanicus, Chotan, Chin. Q holdhausi, Garanszentkerezt, Q kuntzeni, Eregli, Klein-Asien. Turkestan. Bars, Ungarn. areola apposita: y’! nasicornis, ar. app. (' grypus (Type), ar. app. G' holdhausi, Berlin-Rmbg. Portugal. Garanszentkerezt, Bars, Ungarn. ar. app. G' kuntzeni, Kopfhorn: J! turkestanicus, Eregli, Klein-Asien. Kyzil bei Kuldscha, Turkestan. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 19 Über einige exotische (exklus. asiatische) Syntomididen des Deutschen Entomologischen Museums. Von Embrik Strand. Gen. Syntomis Ochs. Syntomis tomasina Butl. Unikum von Bitje in Kamerun X. (X = Oktober !) Syntomis marina Butl. 3 Exemplare von Bitje in Kamerun IX. Gen. Trichaeta Swh. Tricehaeta bivitiata WIk. Unikum von Bitje in Kamerun IX. Gen. Chrostosoma Hb. Chrostosoma trimaculatum Strd. n. sp. 1 9: Peru, Tal des Urubamba IX—X (W. Schnuse). — Zur Sektion II („Hind wing with vein 3 stalked with 2°) gehörig, die Zeichnung hat aber grofse Ähnlichkeit mit Ohr. decisa Wik. der I. Sektion. Matt schwarz gefärbt, Vorderflügel mit hyalinen Partien wie genannte Art (cfr. Cat. Lep. Phal. I. p. 215, Fig. 102), aber die distale Partie ist apicalwärts gerade oder ganz schwach konkav begrenzt, und zwar steht die Grenzlinie etwa senkrecht auf dem Vorderrand und weder am vorderen Rande noch am Saume ist diese hyaline Partie breit gerundet; nach innen erreicht sie die Discozellulare und ist auch daselbst scharf begrenzt, während sie von der Flügelspitze um 3,5 mm entfernt ist. Die proximale, weniger deutliche hyaline Partie der Vorderflügel ist von der- jenigen von Chr. decisa nicht wesentlich verschieden und dasselbe gilt für die hyaline Partie der Hinterflügel. Blau sind: Stirn, eine Binde auf dem Scheitel, je ein Fleck auf den Tegulae, ein Fleck auf dem Metanotum sowie laterale und subdorsale Flecke an den Abdominalsegmenten. Das erste dorsale Abdominalsegment trägt einen scharf markierten, dreieckigen, karmosinroten Längs- feck mit der Spitze nach vorn gerichtet. Ferner ist je ein karmosinroter, aber runder Fleck auf den Patagien vorhanden. — Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 14, Körperlänge 10 mm. Gen. Pseudosphecosoma Stınd. n. g. Von der Gattung Sphecosoma dadurch abweichend, dafs im Hinterflügel eine, allerdings sehr kurze Rippe 3 vorhanden ist, während im Vorderflügel die Rippe 11 in der Tat aus der Rippe 8 20 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. entspringt, also mit 10-—-9-—+-8--7 gestielt ist, statt aus der Zelle zu entspringen. Ferner ist Abdomen so stark seitlich zu- sammengedrückt. dafs in Draufsicht eine basale Einschnürung nur unbedeutend hervortritt, ein Merkmal, das allerdings „künstlicher“ Natur sein kann. Sonst wie ‚Sphecosoma angustatum Möschl. — Type: Pseudosphecosoma vespoides Strd. n. sp. 1 o' von Maranhäo in Brasilien (v. Meerkatz). Kopf und Thorax lebhaft gelb mit folgenden schwarzen Zeich- nungen: eine Querbinde auf dem Scheitel, je ein Querfleck auf den Tegulae, je eine mediane Längsbinde auf den Patagiae, die Rückenmitte scheint gröflstenteils schwarz zu sein, auf dem Meta- notum eine T-förmige Figur. Die Rückenhälfte der Abdominal- segmente ist braun mit unbedeutend hellerem Hinterrand, während die Bauchseite wie der Vorderleib gelb ist. Auch die Beine sind gelb, die hinteren Tibien jedoch oben, abgesehen von der Basis, gebräunt und auch alle Tarsen sind oben gebräunt. Fühler rot mit schwarzen Halbringen und schwarzen, an der Spitze helleren Kammzähnen. Flügel subhyalin, nur schwach braungelblich an- geflogen mit braunen Rippen, Fransen, Vorder- und Hinterrand. — Flügelspannung 24, Vorderflügellänge 12, Körperlänge 12 mm. Gen. Sphecosoma Butl. Sphecosoma deceptrixz Hamps. 1 0’ von Costa Rica. Von der Beschreibung in Cat. Lep. Phal. Br. Mus. I p. 158 durch Folgendes abweichend: Die schwarze Binde zwischen den Antennen ist gelb begrenzt, wenigstens vorn, die Palpen sind eher weilslichgelb statt orangegelb, die Beine haben an Femoren und Tibien etwas schwärzliche Bestäubung, die jedoch in keinem Fall die gelbe Grundfarbe ganz verdrängt. — Vorderflügellänge 11 mm. | Sphecosoma Meerkatzi Strd. n. sp. 2 0’ von Maranhäo in Brasilien (v. Meerkatz). Zur cognatum-Gruppe (Hamps.) gehörig, und zwar mit cognatum WIk. und melissa Schaus am nächsten verwandt; auch Sph. Mathani Rothsch. (cfr. Novit. Zool. 20. t. 14. 7. 9) scheint sehr ähnlich zu sein. — Von Sph. cognatum abweichend durch schwarze An- tennen, gelbe Stirn, Palpen und Beine von derselben gelben Färbung wie der Körper, die Beine sind nur an der Oberseite der Tarsen I—II dunkel, die subhyalinen Flügel sind schwach braungelblich angeflogen. — Flügelspannung 21, Vorderflügellänge 10,5, Körperlänge 9 mm. Strand, Üb. einige exotische (exkl. asiatische) Syntomididen d.D.E.M. 21 Gen. Isanthrene Hb. Isanthrene porphyria WIk. Un.: Peru, Umhuankiali, IX (W. Schnuse). Isanthrene basiferoides Stınd. n. sp. 1 oO von Chanchamayo in Peru. Mit /. basifera Wlk. wenigstens nahe verwandt, aber was von den Antennen noch erhalten, nämlich die basalen 4 mm, ist schwarz, orangefarbene Streifen an den Patagiae sind nur schwach angedeutet, Frons und Metathorax ohne blaue Flecke, die Tarsen sind schwarz mit gelblichem Streifen, das erste Abdominalsegment mit weilslichgelber Querbinde, das zweite mit ebensolcher,, die aber noch schmäler ist und seitwärts weiter reicht, das basale Bauchsegment ist weilslichgelb, sonst ist der Bauch schwarz, die schwarze Saumbinde beider Flügel ist noch schmäler und bildet keine Erweiterung am Analwinkel der Vorderflügel, wohl aber im Hinterflügel, der schwarze Apicalfleck der Vorderflügel ist auf dem Vorderrand ganz kurz zahnförmig basalwärts ausgezogen, der Fleck mifst von der Mitte seines Innenrandes bis zur Flügel- spitze 3,5 mm, an der Basis der Vorderflügel ist blofs ein blauer Fleck vorhanden. — Flügelspannung 42, Vorderflügellänge 21, Körperlänge 16 mm. Gen. Phoenicoprocta Hamps. Phoenicoprocta trinitatis Stınd. n. sp. 1 0’ von Caparo, Trinidad. Mit Phoen. sanguinea Wlk. nahe verwandt, gehört aber zu der I. Sektion (Hamps.) der Gattung, insofern als Rippe 3 der Vorder- flügel deutlich vor der Ecke der Zelle entspringt. Aufserdem weicht das Exemplar von Butlers Abbildung der Type von Phoen. sanguinea (in: Ill. Het. Brit. Mus. I. t. XI. f. 13) durch Folgendes ab: Thoraxrücken mit blauer, schwarz gerandeter Medianlängs- binde; in der Beschreibung Butlers heifst es, dafs „back of collar“ und Tegulae „vermilion“ sein sollen, hier sind aber die Tegulae blau mit schwarzem Rand, die Patagiae rot, aber in der Basal- hälfte mit einigen blauen Schuppen ; die Bauchseite des Abdomens ist hier schwarz mit blaugrünlichem Schimmer, roter Analbürste und rosenroter, weilslich gerandeter Basalplatte (letzteres stimmt mit der Beschreibung bei Butler), die Stirn ist blau ohne weifs- lichen Unterrand, die Hüften sind innen weils, an der Spitze aulsen rötlich, sonst schwarz. Die Palpen sind eher vorgestreckt als aufgerichtet und würden auch in dem Falle nicht Vertex er- reichen. — Flügelspannung 31, Vorderflügellänge 15, Körperlänge 14 mm. F 232 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Phoenicoprocta vacillans Wlk. cum ab. nigropeltata m. 2 0’ von Caparo, Trinidad; das eine zeichnet sich dadurch aus, dafs nur der Hinterrand des „ventral valve“ weils beschuppt, während am letzteren die Färbung sonst wie die der übrigen Bauchseite schwarz mit schwachem, bläulichem Schimmer ist. Beim anderen Exemplar ist „the ventral valve“, abgesehen vom weilsen Hinterrand, rötlichweifs. Erstere Form nenne ich ab. nigropeltata m. Ein beschädigtes Exemplar von: Maranhäo, Brasilien (v. Meer- katz), gehört wahrscheinlich derselben Art an. Ferner eins von Bolivien. (Diese Art tritt bisweilen mit den 3 oder 4 letzten Segmenten rot auf: ab. punicea m.] Gen. Pheia WIk. Pheia gaudens WIk. Un.: Peru, Malankiata, IX. (W. Schnuse). Gen. Cosmosoma Hb. Cosmosoma stibostictum Butl. 1 5 von: Bolivia, Mapiri (coll. W. Schnuse). Cosmosoma brasilicola Strnd. n. sp. 3 0’ von Maranhäo in Brasilien (v. Meerkatz). — Zur Sekt. I Abt. A (Hamps.), mit ©. Zurcheri Dr. verwandt, aber verschieden : Gesicht weils, Scheitel jederseits mit kleinem, weilsem Fleck, Patagiae an der Basis weils, Tegulae mit je einem ganz kleinen, weifslichen, undeutlichen Fleck, dagegen haben Kopf und Thorax keine blauen Flecke, unten ist Thorax schwarz mit kleinen weilsen Flecken, die Coxen I innen bezw. vorn rein weils, Abdominal- rücken ohne einen schwarzen Basalfleck, das Bauchschild gold- gelb, die schwarzen Endsegmente mit bläulichem Schimmer, die schwarzen Flügelränder ein wenig schmäler als bei ©. Zurcheri (cfr. Hampsons Monographie t. 8. f. 19) und auch der Disco- zellularstrich feiner. — Flügelspannung 25, Vorderflügellänge 12, Körperlänge 10 mm. Gen. Poecilosoma Hb. Poecilosoma mapirense Strnd. n. sp. 1 o' von: Bolivia, Mapiri (W. Schnuse). Erinnert an Cosmosoma wanthists Hamps. (cfr. Hampsons Catalogue I. t. IX, f. 4), ist aber kein Cosmosoma, ferner sind die Vorderflügel spitzer, ihre Saumbinde ein wenig schmäler, die Discozellularbinde ist an beiden Enden etwa so breit wie in der Strand, Üb. einige exotische (exkl. asiatische) Syntomididen d.D.E.M. 23 Mitte, an der Basis des Innenrandes der Hinterflügel ist nur ein ganz kleiner rötlichgelber Wisch angedeutet, während das Innen- randfeld sonst schwarz ist, die orangefarbene Beschuppung des Thoraxrückens erstreckt sich nicht auf die Basis des Abdomens (aufserdem dürften der Aufsenrand der Patagiae und die Mitte des Thoraxrückens mehr oder weniger schwarz sein, was wegen nicht tadelloser Erhaltung mit Sicherheit nicht festzustellen ist), Ab- domen ist schwarz mit blaugrünen Flecken, die etwa 4 Längs- reihen bilden dürften usw. — Unter den von Hampson behandelten Poecilosoma-Arten jedenfalls mit P. eone Hb. am nächsten verwandt, aber der Kopf ist sowohl vorn als oben so dicht mit blauen Flecken bedeckt, dafs die schwarze Grundfarbe fast verdrängt wird (ob Frons einen kleinen weilsen Fleck gehabt hat, läfst sich, weil daselbst abgerieben, nicht mehr mit Sicherheit entscheiden), Tegulae orange ohne blaue Flecke (Patagiae siehe oben!), die Coxen sind innen blau, sonst dürften die Beine einfarbig schwarz sein, Thorax an den Seiten und unten mit blauen, aber nicht weilsen Flecken, Vorderflügel auf dem Innenrande ohne blauen Strich, ihre Apicalbinde ist mitten 3,4 mm breit und wurzelwärts fast geradlinig begrenzt, die Palpen würden, auch wenn dem Gesicht dicht anliegend, kaum höher als bis zur Basis der An- tennen reichen. — Flügelspannung 28, Vorderflügellänge 14, Körperlänge 11 mm. Poecilosoma (?) misionum Strnd. n. sp. 1 Ex. (2?) von: Misiones, Argentinien, IX. Leider ist die Erhaltung des Exemplares nicht tadellos; es hat nur einen Hinterflügel und der andere ist so, dafs es sich nicht mehr mit völliger Sicherheit erkennen lälst, ob Rippe 3 vorhanden ist oder nicht; ferner ist keine Haftborste mehr vor- handen und infolgedessen die Geschlechtshingehörigkeit nicht sicher. Das Exemplar hat die gröfste Ähnlichkeit mit meinem Poecilosoma mapirense, es würde aber vielleicht kein Poecilosoma sein, denn die Palpen sind porrekt. Mit Poliopastea Hmps. nahe verwandt, aber Rippe 6 der Vorderflügel entspringt nicht von der Ecke der Zelle und Habitus bezw. Färbung und Zeichnung weichen ab usw. Er- innert auch sehr an manche Cosmosoma-Arten, unterscheidet sich aber von dieser Gattung u. a. in derselben Weise wie von Poecilosoma. Ob aber die Palpen hier nicht künstlicherweise porrekt geworden, ist eine Frage, die nicht so ohne weiteres beantwortet werden kann; es ist aber durchaus nicht unwahrscheinlich, dafs sie nicht mehr die natürliche Richtung einnehmen. Sonst stimmen sie mit denen von Poecilosoma überein; wenn aufgekrümmt, würde das Endglied kaum den Scheitel überragen. Der Stiel der Rippen 24 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 2 und 4 der Hinterflügel ist etwa doppelt so lang wie diese Rippen selbst. Das Exemplar hat, wie gesagt, die gröfste Ähnlichkeit mit Poec. mapirense m., unterscheidet sich aber leicht durch Folgendes: Die 4 vorderen Abdominalsegmente sind unten und an den Seiten orangefarbig und so sind auch die Hinterbeine, abgesehen von der Spitze der unten grölstenteils schwarzen Femoren und den in der Basalhälfte oben schwarzen Tibien, im Vorderflügel ist zwischen dem Vorderrande und der Rippe 12 bis über die Flügel- mitte hinaus eine hyaline Binde, die bei mapirense fehlt, der schwarze Discozellularfleck ist breiter (der Querdurchmesser des Fleckes ist höchstens doppelt so lang wie der Längsdurchmesser), die Saumbinde der Vorderflügel bildet an der Rippe 2 nur eine ganz kleine Erweiterung, bei mapirense dagegen einen deutlichen Zahn, die Gelbfärbung der Basis der Hinterflügel erstreckt sich etwa bis zur Mitte des Dorsalfeldes (während bei mapirense nur unmittelbar an der Basis ein Fleck gelber Färbung erkennbar ist), blaugrüne Flecke scheinen auf dem Abdomen nicht vorhanden zu sein (allerdings ist der Rücken stark abgerieben), die Fühler sind am Ende weils und aufserhalb der Mitte schwach verdickt. — Flügelspannung 29, Vorderflügellänge 14,5, Körperlänge 11 mm. Gen. Saurita H.-Sch. Saurita temenus Stoll 2 Ex.: Maranhäo, Brasilien (v. Meerkatz). Saurita mecrida Druce Un.: Mexiko, August. Saurita cassandra L. 42 7 Z von: Caparo, Trinidad. [Saurita nigripalpia Hamps. Von dieser Art kommt sec. Hampson in Costa Rica eine Subspecies (2?) vor, deren Kopf und Thorax ohne metallisch blaue Flecke sind, während die Internervalräume der Flügel bräunlich oder weifslich braun sind. Nenne diese Form costaricae m.] Gen. Scena WIk. Scena styz WIk. Unikum von: Cortepec, Mexiko X. Gen. Psoloptera Btl. Psoloptera thoracica WIk. Un.: Peru, Pichis-Weg, Puerto Bermudas, XII. (W. Schnuse). Psoloptera leucosticta Hb. 3 Exemplare von Caparo, Trinidad. - Strand, Üb. einige exotische (exkl. asiatische) Syntomididen d.D.E.M. 25 Gen. Euchromia Hb. Euchromia lethe FE. Unikum von: Bitje, Kamerun, IX. Euchromia formosa Guer. t Unikum von: Useguha, D.-O.-Afrika. Euchromia amoena Möschl. | 2 0’ von Bagamojo. Euchromia irius Boisd. 1 0" Gazelle-Halbinsel (G. Fritsch, 1905). Euchromia oenone Hk. Es liegt vor von: Kieta, D. Salomons-Ins. (coll. v. Bennigsen) 10‘, das ich auf diese Art beziehe, das aber in mehreren Punkten _ besser mit der Kennzeichnung von E. Mathewi Butl. übereinstimmt; ich bin sehr geneigt, anzunehmen, dafs diese beiden „Arten“ in der Tat nicht spezifisch verschieden sind, kann aber aus Mangel _ an Material nichts Bestimmtes darüber behaupten. — Die Vorder- flügellänge beträgt 21—22 mm, im rechten Vorderflügel ist hinter der Rippe 3 ein kleiner runder Glasfleck vorhanden, im "linken Flügel ist dieser nur noch als ein Punkt erkennbar (also rechts Mathewi, links [fast!] oenone!); die beiden hyalinen Partien - der Hinterflügel sind an der Discozellulare unter sich um 2 mm “entfernt und diese Entfernung wird nach hinten zu allmählich gröfser (wie bei oenone), von den 3 basalen hyalinen Flecken des Hinterflügels reicht also der vordere am weitesten saumwärts, _ während bei Mathewi mit dem mittleren das der Fall sein soll; der Fleck im Felde 6 der Vorderflügel ist kaum oder sehr wenig - kürzer als die beiden anderen entsprechenden Flecke (in 3 und 4). "Will man beide Arten vereinigen, so muls der Name oenone ge- - braucht werden. r Gen. Macrocneme Hb. Macrocneme cyanea Btl. Je 1 Ex. von: Bolivia, Mapiri (W. Schnuse) und: Peru, Tal ‚des Urubamba IX.—X. (W. Schnuse). Gen. Calonotos Hb. Calonotos tiburtus Cr. 2 2 1 9 von Caparo, Trinidad. Ohne weilse Punktflecke an der Basis der Palpen und auf dem Thorax. — Flügelspannung 41, Vorderflügellänge 20 mm (9). Ob die fehlende weilse Punktierung ein aberratives Merkmal ist, kann ich nicht mit Sicherheit feststellen; wenn das nicht ‚der Fall ist, so würde es sich hier wahrscheinlich um eine Lokal- form handeln, die eventuell den Namen trinidadensis m. bekommen möge. 96 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Gen. Dinia WIk. Dinia aeagrus Cr. 2 o' von Turialba in Costa Rica, VI. Dinia mena Hb. 4 o': Maranhäo, Brasilien (v. Meerkatz). — 4 2: Bolivien, Sarampioni bis Mapiri L.—IV. (W. Schnuse); Peru, Pichis-Weg XII. (do.); Peru, Rosalina, am Pachitea VIIL.—IX. (do). |Eine Form mit karmosinroten Binden an den Mediansegmenten des Abdomens nenne ich ab. puniceocineta m.) Gen. Trichura Hb. Trichura latifascia ismene Möschl. 1 2: Bolivia, Mapiri (coll. W. Schnuse). Gen. Corematura Butl. Corematura chrysogastra Perty 7 Ex.: Maranhäo, Brasilien (v. Meerkatz); Peru, Tal des Urubamba IX.—X. (coll. W. Schnuse); Bolivia, Mapiri (W. Schnuse). Gen. Sesiura Hamps. Sesiura smaragdina WIk. 1 5 von Britisch-Guyana VII. Gen. Epanycles Butl. Epanycles imperialıs WIk. 2 Ex. von: Maranhäo, Brasilien (v. Meerkatz). Gen. Episcepsis Butl. Episcepsis inornata WIk. 1 2 von Costa Rica. Gen. Ceramidia But. Ceramidia cataleuca Butl. 3 Ex.: Maranhäo, Brasilien (v. Meerkatz). Gen. Antichloris Hb. Antichloris eriphia F. 5 Ex.: Maranhäo, Brasilien (v. Meerkatz); Coroico, Nord- Yungas, Bolivia, 1000 m, XIL.—XII. Gen. Napata WIk. Napata splendida H.-Sch. Unikum von: Bolivia, S Ernesto bis Mapiri, III. (W. EN Hampson hat hier, wie so häufig, Aberrationen unterschieden und beschrieben , ee ohne sie zu benennen. Seine „Ab. 1°: | „Fore wing with the band across apical area extending nearly to termen at vein 3° dürfte mit „Zöntomis eucyane“ Felder (Fig. 14° nec 16 der Taf. 102) zusammenfallen und ist also als ab. eucyane | Strand, Üb. einige exotische (exkl. asiatische) Syntomididen d.D.E.M. 27 Feld. zu bezeichnen, seine „Ab. 2°: „Hind wing with the sub- terminal crimson spot almost obsolete above“ nenne ich ab. en- tomistis m. |Würde man die hier erwähnte Form eueyane Feld. als Subspecies auffassen, so würde Napata eueyane Feld. (= Oyano- pepla eucyane Feld. |t. 102. f. 16 nec 14]) einen neuen Namen bekommen müssen. | | Napata maranhaonis Strnd. n. sp. 1 2 von Maranhäo, Brasilien (v. Meerkatz). [Antennen und Beine (abgesehen von einem Vorderbein) fehlen. Mit N. splendida H.-Sch. ist grofse Ähnlichkeit vorhanden, aber die Gröfse ist geringer (Flügelspannung 30, Vorderflügel- länge 15, Körperlänge 11—12 mm), Abdomen zeigt eine zwar wenig deutliche, aber doch jedenfalls in der vorderen Hälfte un- verkennbare hellere Medianlängsbinde, die Vorderflügel haben blofs eine rote Querbinde; ihre beiden blauen Längsbinden sind schmäler,, unter sich weiter getrennt und an der Spitze rot be- schuppt, was an der vorderen Längsbinde wenig deutlich ist, während das Rot der hinteren blauen Binde sich zu einem Längs- fleck, der so lang wie die Binde selbst ist, ausgedehnt hat; der rote Fleck der Hinterflügel ist gröfser, indem er sich von der Rippe 2 bis Rippe 7 und von der Discozellulare bis weniger als 1 mm vom Saume entfernt erstreckt; die beiden blauen Längs- binden der Vorderflügel sind apicalwärts weilslich angelaufen ; die rote Querbinde der Vorderflügel berührt die Aufsenseite der Discozellulare, erreicht fast die Rippe 2, ist vom Saume wie vom Vorderrande um etwa 1 mm entfernt, vorn etwa quergeschnitten, hinten gerundet, leicht wurzelwärts konvex gebogen und schliefst zwischen den Rippen 4 und 6 einen gelblichen Wisch ein, der wie die übrige Querbinde unten wie oben gleich deutlich ist. Gen. Patreliura Hamps. Fatreliura capys Or. 2 Ex. von Maranhäo in Brasilien (v. Meerkatz). Gen. Cyanopepla Glem. Oyanopepla orbona Druce 2 Ex. von Misiones in Argentinien IX. und X. Gen. Aclytia Hb. Aclytia punctata Butl. var. megastigma Strd. n. var. 2 0’ von Maranhäo, Brasilien (v. Meerkatz). Ahneln sehr A. heber (Cr.) Hamps., weichen aber durch Folgendes ab: Die Palpen an der Basis, die 2 Frontalflecke und die Coxen sind nicht orange, sondern schmutzig weils, die me- tallischen Abdominalbinden sind grün statt blau, das ebenfalls 28 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. schmutzig weifsliche Ventralfeld nimmt etwa die ganze Breite des Bauches ein, die Rippen der Vorderflügel sind kaum heller in der proximalen Hälfte (d. h. wenn sie nicht abgerieben sind), der gelbe Discozellularfleck ist rund und erreicht den Vorderrand nicht, wohl aber die Rippe 4. - Flügelspannung 25—27, Vorder- flügellänge 12—13 mm. Erinnern auch sehr an Üercopimorpha tetragonia Hamps. (cfr. Taf. XIV, f. 21 in seinem Syntomididenkatalog), aber aufser dem generischen Unterschied (lobate Vorderseite der Hinterflügel, nicht gestielte, sondern aus einem Punkt entspringende Rippen 6 und 7 dieser Flügel, die aus der Zelle entspringende Rippe 10) ab- weichend durch die mitten dunkle Stirn, fehlende rote Brust- färbung, nicht gezeichneten Patagiae usw. Aclytia flaviventris Möschl. (in Stett. entom. Zeit. 1872, p. 349) wäre mindestens als Neben- form von 4. heber zu unterscheiden, charakterisiert u. a. durch den wei[sen Discozellularfleck. Von der Hauptform von A. punctata abweichend durch den grolsen runden gelben Discozellularfleck sowie ein wenig geringere Grölse. |Eine Form ohne gelben Fleck auf der Oberseite möge den Namen v. (ab. ?) astigma m. bekommen. ] Gen. Lycomorpha Harr. Lycomorpha pholus Drury 2 Ex.: Hophinton, Massachusetts 22. VI. 13 (C. A. Frost), an Solidago gesammelt. Gen. Eucereon Hb. Eucereon leucophaeum WIk. 1 d': Brasilien, Porto Alegre 8. IX. 1910. Gen. Otenucha Kby. Ctenucha vittigera Blanch. 1 0 von Concepeion in Chile (P. Herbst). iDie in Hampsons Monographie als „Ab. 1“ bezeichnete Form mit verbreiterten weilsen Längsstreifen auf den Flügeln nenne ich lativitta m.] Ütenucha divisa WIk. 1 co’ von Misiones in Argentinien. [Otenucha venosa WIk. subsp. ecuadorica Strd. n. subsp. Die von Hampson als „Subspec. 1° beschriebene Form: „Vertex of head black; neck and base of palpi scarlet and yellowish“ aus Ecuador möge den Namen ecuadorica m. be- kommen.] ; | | Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 29 Ctenucha subsemistria Strnd. n. sp. 1 0’ von: Misiones, Argentinien XII. Mit Ct. semistria Wlk. verwandt, aber die Färbung der Flügel ist matt schwarz ohne blauen Schimmer, nur auf dem Hinterleib ist solcher vorhanden, Orangefärbung ist auch auf den Schultern und am Rande der Tegulae sowie an der Abdominalspitze vor- | handen und bildet aufserdem einen kleinen Punkt an der Basis der Vorderflügel, Hinterflügel ohne weifsen Fleck, der hintere, im Felde 2 gelegene weilse Fleck der Vorderflügel ist ganz klein, abgerundet und mitten im Felde, von dessen Grenzrippen ent- fernt, gelegen, der Vorderrand der Vorderflügel ist nicht hell, die Fransen derselben sind wenigstens an der Spitze rein weils (weiter hinten sind sie an diesem Exemplar schlecht erhalten, scheinen aber wenigstens zum Teil weils zu sein), Unterseite der Vorder- flügel ohne weilsen Strich hinter der Zelle. — Flügelspannung 32, Vorderflügellänge 16, Körperlänge 12 mm. H. Sauters Formosa-Ausbeute : Syntomididae. Von Embrik Strand. Das hier behandelte, von Sauter gesammelte, im Deutschen Entomologischen Museum aufbewahrte Material stammt zum Teil aus Japan. — Aulserdem sind 2—3 indische, nicht von Sauter gesammelte Arten mitbehandelt worden; diese stehen in |]. Gen. Cery& Wallgr. [Ceryz imaon Cr. ab. mota Swh. Un.: Matale, Ceylon (Dr. W. Horn 1899).] [Ceryz pleurostictoides Strnd. n. sp. Un. von Shembaganur in Süd-Indien (ex coll. A. Heyne). — Durch die Bestimmungstabelle in der Syntomididen-Monographie kommt man auf ©. semicineta Hamps., unsre Art weicht aber ab durch geringere Gröfse: Flügelspannung 21, Vorderflügellänge 11, Körperlänge 8 mm, der schwarze Balken im Felde 5 der Vorder- Hügel füllt das ganze Feld aus und geht ganz allmählich in den Discozellularfleck über, der verhältnismäfsig kleiner als bei semicincta ist, sowie wurzelwärts leicht konvex gebogen und an beiden Enden zugespitzt, die von der Saumbinde im Felde 2 gebildete Er- weiterung ist grölser als bei sem., tritt daher etwa doppelt zahn- _ förmig hervor und ist längs der Rippe 3 am weitesten nach innen ausgezogen, die Saumbinde der Hinterflügel bildet auf der Rippe 2 einen kleinen Zahn und ein solcher ist auch in der Mitte der Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft I. 3 30 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Hinterrandbinde der Vorderflügel vorhanden. Die Körperfärbung ist schwarz, aber folgendes orange: Halskragen (bis zur Unter- seite der Augen sich erstreckend), ein Querfleck an der Basis des Abdominalrückens, eine Querbinde auf dem fünften Segment, je ein Seitenfleck beiderseits der Segmente 2—4, Flecke (oder eine gröfsere Partie?) an den Thoraxseiten, vielleicht auch ein Fleck auf dem Metanotum. Stirn schwarz, aber die inneren Örbitae durch eine helle Linie bezeichnet. Fühler schwarz mit weilser Spitze. Beine schwarz, das erste Tarsenglied jedoch mit breitem weisen Ring.] Gen. Syntomis Ochs. Syntomis periwanthia Hamps. cum var. (?) perireanthoides m...n. var. Es liegen von f. pr. je 2 fc’ von Kosempo IV (IV —= April) und XI [ob Datum richtig?] und Takau 21.—30. XI. 1902 vor. Erstere sind gröfser: Flügelspannung 34, Flügellänge 17 mm, die von Takau bezw. 25 und 13 mm, weichen aber sonst nicht wesentlich voneinander ab. Das eine der Exemplare von Kosempo ist übrigens monströs, insofern als der rechte Vorderflügel 17, der linke 14 mm lang ist! Dies Exemplar vereinigt also in sich die grolse „Form“ von Kosempo und die kleine von Takau! Die Behandlung dieser Art in Hampsons Monographie ist nicht ganz einwandfrei. Er führt die Art als Synt. periwanthia n. sp. auf unter Bezugnahme auf den gleichlautenden Nomen nudum von Leech in Entomol. 31. p. 152 (1898) und gibt gleichzeitig die an derselben Stelle von Leech beschriebene S. persimilis Leech als Synonym an; im Text unterscheidet Hampson dann diese persimilis als eine Aberration von periwanthia. Wenn Hampson diese Formen für konspezifisch hält, so hätte er der Art den Namen persimilis lassen müssen und eventuell perivanthia als Aberrationsbezeichnung verwenden. Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, dafs persimilis in der Tat gute Art ist, und nur unter der Voraussetzung führe ich Hampsons Art hier als perixanthia auf. . persimilis unter- scheidet sich nicht blofs (wie Hampson angibt) durch die schwarzen Tegulae, sondern (nach Leech) durch das Fehlen einer gelben Binde auf Metathorax. (Da aber Leech gleichzeitig dem Abdomen 6 gelbe Binden, Hampson dagegen nur 5 solche zuschreibt, so ist es möglich, dafs es eine Binde ist, die vom einen Autor als auf Meta- thorax, vom anderen als auf Abdomen gelegen, betrachtet wird.) Die in „Seitz“ als perisanthia behandelte Form weicht von der echten dadurch ab, dafs Abdomen 6 gelbe Binden hat (wenn man den Querfleck an der Basis desselben mitzählt, gibt es 7), während die entsprechenden Zahlen bei meinen Exemplaren ebenso wie VE Wi LTE NT ia Strand, H. Sauters Formosa-Ausbeute: Syntomididae. 31 nach Hampsons Angaben 5 bezw. 6 sind. Aufserdem sind die Binden bei Seitz’ Form schmäler und werden oben mitten „zum Teil von einer dunklen Dorsallinie leicht durchbrochen“. Es liegen mir nun aus Sauters Sammlung 4 Exemplare (7) vor: Kosempo VII, XI, IV und Chip-Chip II, welche dieselbe Anzahl Abdominal- binden wie Seitz’ perivanthia haben und daher dazu gehören dürften, trotzdem die Binden sonst nicht von denen der echten periwanthia abweichen. — Diese Form, die vorläufig als Varietät von periwanthia gelten möge, weicht, nach meinen Exemplaren zu urteilen, aufser- dem dadurch von der echten perixanthia ab, dafs der Fleck unter der Rippe 2 der Vorderflügel vorn stärker zugespitzt als bei periv. ist, ein Merkmal, das aber wahrscheinlich nicht beständig ist. — Die Flügelspannung beträgt 31 bei 16 mm Vorderflügellänge. Syntomis Muirheadi Feld. v. alikangiensis Strd. n. var. Von Alikang IX liegen 2 5’ vor, die zu dieser Art zu stellen sein dürften, wenigstens stimmen sie ziemlich gut mit der in Seitz’ Werk unter diesem Namen abgebildeten Form. Es ist jedoch bei beiden Exemplaren der Fleck in der Zelle wurzelwärts ab- gestumpft und eine Einschnürung der gelben Abdominalbinden ist bei dem einen Exemplar überhaupt nicht erkennbar, bei dem anderen nur angedeutet. Die Mitte des Thoraxrückens mit einem gelben Fleck statt 2 Längsbinden. Über der Rippe 5 ist kein Glasfleck. Ob die von Hampson als 5. Muirheadi abgebildete Form dieselbe Art ist, scheint mir etwas fraglich zu sein. Von sowohl Seitz’ als meiner Form weicht S. Muirheadi Hmps. ab durch die ausgeprägten gelben Binden unter dem Costalrande und nahe dem Dorsalrande der Vorderflügel, von denen bei meiner Form nur die dorsale Binde, und zwar ganz schmal und an beiden Enden abgekürzt vorhanden ist, während unter dem Costalrande zwar eine subhyaline, aber nicht eine gelbe Binde erkennbar ist. Gelbe Einfassung der hyalinen Flecke ist, wenigstens im Vorder- flügel, kaum vorhanden. Alle Flecke der Vorderflügel erscheinen, wie bei Seitz’ Form, wenigstens durch die schwarzen Rippen unter sich getrennt; gelbe Rippen sind im Vorderflügel überhaupt nicht vorhanden und keine Flecke reichen bis zur Basis, während die Flecke der Felder 2 und 3 ebenfalls unter sich deutlich getrennt sind. Auch die Gröfse ist geringer als Hampson angibt: Flügel- spannung 35, Flügellänge 18 mm. — Unsere Form dürfte somit wenigstens als Varietät von derjenigen Hampsons abzutrennen sein (v. alikangiensis m.). Syntomis Fortunei De l’Orza 6 Ex.: Yokohama, Japan V—VI. 3*+ 32 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Syntomis germana Feld. 22 Ex.: Sokutsu 7. VI, Chip-Chip II, Kanshirei V, Yamo no Taiko X, Kankau (Koshun) IV, VI, V, „Shis A 5 6° V—VJ, Alikang X, Tainan LU. Von der so nahe verwandten S. polymita Sparrm. sind alle Exemplare leicht zu unterscheiden durch das Fehlen gelber Längs- binden an beiden Rändern der Vorderflügel, gelben Halskragens und gelber Patagiae. Es kommen jedoch Exemplare vor, die einen mehr oder weniger deutlichen gelben Scheitelfleck besitzen, auffallender ist aber die Variabilität des hellen Feldes der Hinter- Hügel, indem dies teils, wie in Seitz abgebildet, am Ende breit quergeschnitten ist und die Flügelmitte nicht oder kaum überragt, teils sich weiter apicalwärts erstreckt, dadurch, dafs auch im Felde 3 ein Fleck vorhanden ist; das Feld hat, wenn es verlängert ist, von hinten her einen mehr oder weniger tiefen Einschnitt an der Rippe 2. Blofs die 3 vorhandenen Exemplare von Yamo no Taiko entsprechen in der Form dieses Feldes der Abbildung in Seitz, jedoch ist der Einschnitt auch hier angedeutet. Letzterer ist bei den 3 Exemplaren von „Shis A 5 6° tief, ebenso bei der Hälfte der Stücke von Kankau (Koshun), bei der anderen Hälfte dieser sowie bei den Exemplaren der übrigen Lokalitäten ist er seicht. Die Flecke der subapicalen Fleckenreihe sind in Länge ziemlich verschieden und ein Fleck im Felde 7 ist manchmal nicht vor- handen oder nur angedeutet. — Auf Grund dieser Unterschiede Nebenformen zu benennen, scheint mir nicht zweckmälsig zu sein, weil die Übergänge zu allmählich sind. Syntomis Edwardsi Butl. Exemplare von Chip-Chip II. 1909 und Kosempo X— XI. 1911 und 1909 sowie 2, die nur mit „Formosa“ lokalisiert sind und eins von Alikang 7. X. — Bei einem Exemplar von Chip-Chip ist die zweite Abdominalbinde nur noch angedeutet, bei zwei von Kosempo finden sich hinter dieser Binde noch 2—3 weitere, ganz schmale gelbe Dorsalbinden. Letztere Form nenne ich ab. kosem- ponieola m.; sie bildet einen Übergang zu Syntomis Formosae. — Die Vorderflügelspitze ist bei allen Exemplaren hell gelblich. Syntomis Formosae Butl. (?) var. frontis Strd. n. var. (?) Von Kosempo 7. X—XI liegen drei Exemplare vor, die sich durch gelbe Stirn auszeichnen, bei einem allerdings ist das Gelb ziemlich undeutlich. Ein Exemplar hat 7 ganz deutliche gelbe Abdominalbinden, bei den beiden anderen sind Nr. 2 und 3 (von vorn) oben nur noch erkennbar. Der Unterschied zwischen dieser Form und meiner ab. kosemponicola, die ich zu Edwardsi gestellt habe, ist somit gering, und ich halte es nicht für ganz aus- Strand, H. Sauters Formosa-Ausbeute: Syntomididae. 33 geschlossen, dafs vielleicht alle drei Formen einer Art sind. Vor- läufig mögen sie jedoch getrennt bleiben, bis mehr Material vorliegt. Syntomis tetrazonata Hamps. var. tainanensis Strd. n. var. Von Tainan II ein Exemplar, das ich für Syntomis tetrazonata Hamps. halten möchte, es weicht aber von der Originalabbildung (in: Cat. Lep. Phal. Br. Mus. I. t. IV. f. 4.) durch Folgendes ab: Die Flügel schwarz statt braunschwarz, im Vorderflügel ist in den Feldern 2 und 5 je ein ganz kleiner, runder, hyaliner Fleck vor- handen, der Fleck im Felde 6 ist wurzelwärts quergeschnitten und reicht nicht weiter wurzelwärts als der Fleck in 4, alle Flecke, insbesondere derjenige hinter der Rippe 2 sind ein wenig grölser als an genannter Figur dargestellt, die 4 gelben Binden des Abdomen sind unter sich durch schwarze Binden, die so breit oder noch breiter als die gelben sind, getrennt. An den Hinter- tarsen ist nichts Weilses. — Flügelspannung 23, Vorderflügellänge 12 mm. Spitze der Vorderflügel weils. — Jedenfalls nahe ver- wandt mit den vorhergehenden Arten (Edwardsi und Formosae). [Syntomis cyssea Stoll | Un.: Shembaganur, Süd-Indien (ex. coll. Heyne)]. Syntomis Wilemani Rothsch. Zu dieser Art möchte ich ein 2 von Punkiko in Japan VIII. 1911 (Sauter) stellen, jedenfalls pafst die Beschreibung in „Seitz“ ziem- lich gut darauf. Die Flügellänge beträgt 25, die Expansion 47 mm. Stirn nicht rein weils, sondern rahmweilslich, jedoch ein klein wenig heller als Thorax und Abdomen. Die bräunlich- schwarzen Beine sind an der Innenseite der Femoren, Tibien und Metatarsen weilslich beschuppt. Die rahmweiflslichen Submarginal- flecke nehmen fast die ganze Breite des betreffenden Feldes ein, so dafs die Rippen daselbst nur unbedeutend breiter schwarz be- schuppt als wurzelwärts von diesen Flecken erscheinen; von letzteren ist derjenige an der Spitze der Vorderflügel der längste (= 4,5 mm lang), derjenige im Felde 3 der kürzeste (= 1 mm lang). Beide Flügel haben eine rahmweilsliche Hinterrandbinde, und zwar ist diese im Vorderflügel breiter als im Hinterflügel. Die Basis der Patagiae schwarz, auf Meso- und Metathorax je ein grünlichschwarzer Fleck und so ist auch die Färbung der schmalen dunklen Querbinden des Abdomen sowie der äufsersten Spitze des Abdomen. Die Rippen 4 und 5 der Vorderflügel und 3 und 5 der Hinterflügel sind an der Basis unter sich getrennt, und zwar insbesondere im Hinterflügel ziemlich weit getrennt, wodurch ‚sogar die Gattungszugehörigkeit in Frage gestellt werden könnte. — Sollte diese Art nicht mit S. Wilemani identisch sein, so möge sie den Namen punkikonis m. bekommen. 34 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Syntomis karapinensis Strnd. n. sp. Ein o von Karapin in Japan VII. 1911. Zur Gruppe Cb in Hampsons Monographie. — Ähnelt S. newara, aber die Flügel sind hyalin mit nur ganz schwachem gelblichen Schimmer, Rippen, Discozellularfleck und Ränder sind tiefschwarz mit ganz schwachem grünlichen Schimmer, die schwarze Vorderrandbinde der Vorderflügel etwa wie bei compta (also von newara recht verschieden), die Saumbinde ist zwischen den Rippen 3—5 linienschmal, zwischen 2 und 3 nur ganz wenig, also nicht fleckförmig verbreitet und setzt sich bei derselben Breite bis zum Innenwinkel fort, der Discozellularfleck ist leicht saumwärts konvex gebogen (bei newara umgekehrt), an der Basis ein gelber Fleck, in der schwarzen Dorsalbinde Andeutung zweier gelber Längs- striche. Hinterflügel mit schwarzer Saumbinde, die so breit ist wie die der Vorderflügel an der Rippe 5 (= !/, mm), an der Rippe 2 aber einen ganz kleinen Zahn bildet, Basal- und Dorsal- feld gelb bestäubt. Der Körper wie die dunklen Partien der Flügel gefärbt; blafsgelb sind: Gesicht, je ein kleiner Fleck an den Tegulae und ein gröfserer an den Patagiae, ein grolser läng- licher Fleck auf der Thoraxmitte und ein Querfleck auf dem Metathorax, die ganzen Seiten des Thorax, ein grolser Querfleck an der Basis des Abdominalrückens, dann folgen 6 schmale, auch den Bauch umfassende gelbe Querbinden. Fühler einfarbig schwarz, jedoch bin ich nicht sicher, ob die äulserste Spitze nicht ab- gebrochen ist. Vorderflügellänge 16,5 mm, Körperlänge 14 mm. Die Vorder- flügel schmäler und mehr langgestreckt als bei newara, der Saum gerade oder fast konkav, die Spitze der kleinen Hinterflügel ein wenig spitzer. Die Rippen 3 und 5 der Hinterflügel sind ganz kurz gestielt, 4 und 5 der Vorderflügel unter sich schmal getrennt. Gen. Eressa WIk. Eressa confinis WIk. 4 Ex. von Alikang X—XI. 1909. Eressa guttulata Strnd. n. sp. 9 Ex. von Kankau (Koshun) IV. 1912 (Type!), 2 von Sokutsu (Banshoryo-Distrikt) 7. VI. 1912. | Mit E. subaurata WIk. nahe verwandt, aber die Vorderflügel ein wenig breiter (aber nicht so breit wie bei E. confinis), der Fleck hinter der Zelle der Vorderflügel ist kürzer, überragt wurzel- wärts nur wenig die Basis der Rippe 2, ist daselbst breit quer- geschnitten und erreicht saumwärts nicht die Mitte der Rippe 2, der Fleck im Felde 2 ist ebenso lang und saumwärts zugespitzt, der Fleck in der Zelle ist kleiner, abgerundet oder quadratisch, f Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 35 die Flecke in den Feldern 3—6 bilden eine fast gerade, von den anderen Flecken meistens breit getrennte Reihe, worin der Fleck im Felde 5 immer kleiner ist und ausnahmsweise fehlen kann. Im Hinterflügel sind nur 2 Flecke, nämlich in 2 und 3. — Antennen ziemlich lang bipectinat. Hinterflügel normal und ebenso Stirn. Flügelspannung 17—18, Vorderflügellänge 9—10 mm. Die Haftborste ist schwer zu erkennen, bei einigen jedoch unverkennbar geteilt, und ich glaube, dafs alles 22 sind. 2 Ex. von Kankau zeichnen sich dadurch aus, dafs im Hinterflügel ein ganz kleiner dritter Fleck, und zwar hinter der Zelle, vorhanden ist (ab. trifenestrata Strd. n. ab.). Gen. Euchromia Hb. Euchromia orientalis Butl. Keins der 7 vorliegenden Exemplare gehört der ab. formosana Btl. an, die wahrscheinlich auf Formosa wie anderswo als echte Aberration auftritt. — Sie stammen von Tainan, Kankau (Koshun) und „Formosa“. Ob man mit Hampson diese Form als Subspecies von E. poly- mena L. oder als gute Art auffassen will, ist fast eine Geschmacksache. Die von Hampson als „Ab. 2° bezeichnete Form von Nieder- Burma (Cat. Lep. Phalaenae Brit. Mus. I. p. 298), die folgender- weise charakterisiert wird: „Tegulae and bands of Abdomen orange, the bands on 4th segment interrupted by black lobes from the 3d, uneven on the two sides (7’)“ nenne ich ab. burmana m. Propylaea 14-punctata L. a. Merkeri nov. (Col.) Von H. Wendeler, Berlin. Das Tier ist, bis auf geringe Reste der Gelbfärbung, schwarz. Clypeus-Vorderrand gelb. Bei dem Halsschild sind die Vorderecken, in den Randkanten, schmal gelb gesäumt. Desgleichen die Schulterrundung und das letzte Drittel der Seitenrandkante der Flügeldecken. Die Epipleuren der Flügeldecken weisen Gelb- färbung auf, die nach der Flügeldecken-Randkante zu verdunkelt wird. Beine vollkommen schwarz. Das beschriebene Tier, 5, wurde in copula mit ? der Stamm- form, in einem Garten in nächster Nähe der Jungfernheide (Berlin- Siemensstadt) erbeutet. Ich widme diese anscheinend seltene Aberration meinem lieben Freunde Kurt Merker, von dem ich diesen interessanten Käfer erhielt. 36 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Der Zahn am Flügeldeckenabsturz von Pityogenes bidentatus Hbst. Von Ernst Dobers, Berlin. Mit 2 Tafeln. Obwohl die Tatsache, dafs die Zähne des Flügeldeckenabsturzes mancher männlichen Borkenkäfer von variabler Gestalt sind, den Spezialforschern wohl schon seit langem bekannt sein dürfte, habe ich nirgends in der Literatur diesbezügliche nähere Beobachtungen gefunden. (Tredl R. & Kleine R. Übersicht über die Gesamtliteratur der Borkenkäfer vom Jahre 1798 —1910. Ent. Bl. 1911. Beilage.) Es sei mir deshalb gestattet, im folgenden einige Beobachtungen über die Flügeldeckenskulptur von Pityogenes bidentatus Hbst. mitzuteilen. Im Herbst 1913 fand ich unter aus Weymoutskiefer Pinus strobus L. erbeuteten Pityogenes bidentatus Hbst. eine ganze Reihe von 0’, bei welchen der grolse Zahn des Flügeldeckenabsturzes deutlich gegabelt war, oder doch eine Tendenz zur Gabelung erkennen liefs. Diese Erscheinung wurde weiter verfolgt. Es stellte sich heraus, dafs dieselbe Gabelbildung auch bei bidentatus 47, welche in Pinus silvestris L. brüteten, zu finden war, ferner, dafs es sich nicht um eine Lokalrasse handeln kann, — alle unter- suchten Käfer entstammen der Umgebung von Eberswalde, einen Teil erhielt ich durch die Freundlichkeit von Herrn Professor Dr. Eckstein aus der zoolog. Sammlung der Forstakademie, — da jene Gabelbildung dazu zu selten auftrat. Höchstens !/, bis !/, aller o'-Flügeldecken besalsen am Rande des Absturzes einen ge- gabelten Zahn. Die Zeichnung .einer gröfseren Anzahl von Flügel- decken ergab nun, dafs sich 3 Typen hinsichtlich der Gestalt des Zahnes bei Pityogenes bidentatus Hbst. unterscheiden lassen, die natürlich durch Übergänge miteinander verbunden sind. Diese Typen seien im folgenden kurz charakterisiert: 1. Die Oberseite (Aufsenseite) des Zahnes ist stark konvex. Die Spitze des Zahnes verjüngt sich rasch und ist daher kurz. Sie ist dem Flügeldeckenabsturz fast senkrecht zugekehrt. Die Zähne ragen hoch über die Flügeldecken empor und ähneln sehr einem Haken. Gabelbildung war bei diesem Typ der Zähne nur selten zu beobachten. (Vgl. Fig. 1—5.) | 2. Die Oberseite (Aufsenseite) des Zahnes ist weniger konvex. Die Spitze des Zahnes weist schräg auf den Flügeldeckenabsturz, zuweilen unter sehr flachem Winkel. Gabelbildung tritt nicht selten auf. (Vgl. Fig. 6—17.) 3. Die Oberseite (Aufsenseite) des Zahnes ist höchstens leicht konvex, oft geradlinig. Zahnspitze fast geradlinig die Fortsetzung des Innen- (unteren) Randes des Zahnes bildend. Zähne kurz und dick, fast immer schwach gegabelt. (Vgl. Fig. 18—24.) ie een Ar a Dobers, Der Zahn am Flügeldeckenabsturz von Pityogenes bidentatus. 37 Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4 ee Fig. 5 Fig. 6. Fig. 7. Fig. 8 e- ee Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. ee 7 Fig. 13. Fig. 14. Fig. 15. Fig. 16. BI IR Fig. 17 Fig. 18 Fig. 19 Fig. 20. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 38 Fig. 27. Fig. 25. Fig. 30. Fig. 29. Fig. 28. = — ir jr v an u BAT = u DEZ ee m EEG Du Fe List: ‚Bo = ai an &0 De = Fig. 35. Fig. 33. F2 Dobers, Der Zahn am Flügeldeckenabsturz von Pityogenes bidentatus. 39 Der 1. und 3. Typ stellen, wie sich aus den beigefügten Figuren ohne weiteres ergibt, die beiden Extreme der Ausbildungs- formen des Zahnes dar. Auf der einen Seite (Typus 1) sind die Zähne schlank, hoch, kräftig gebogen, auf der anderen, beim Typus 3, von kurzer, gedrungener, abgestutzter, mehr oder weniger plumper Gestalt. Die Flügeldecken, welche auf Grund der Aus- bildung ihrer Zähne zum 1. Typus zu rechnen waren, wiesen meist eine beträchtlichere Grölse auf, als diejenigen des 3. Typus. Naturgemäfs waren diese Grölsenunterschiede bei der Kleinheit von Pityogenes bidentatus Hbst. (1,5 —2,5 mm) nicht ins Auge fallend und erst vermittels Mikrometermessungen nachweisbar. Abgesehen von dieser einen Ausnahme jedoch liefs sich kein Zusammenhang zwischen Ausbildung des Zahnes und Gröfse der Flügeldecken feststellen, vielmehr wurden nicht selten Elytren beobachtet, welche verschieden lang waren und dabei fast gleichgestaltete Zähne am Absturz aufwiesen. Bidentatus 5' mit extrem geformten Zähnen am Absturz waren relativ selten. Beispielsweise erbeutete ich aus einer etwa 10jährigen abgestorbenen Kiefer nur 6 9’, welche auf Grund der Gestalt des Zahnes zum 1. Typ zu rechnen waren, desgl. nur 6 0’, welche auf Grund der Gestalt des Zahnes zum 3. Typ zu rechnen waren, dagegen 44 9’, welche auf Grund der Gestalt des Zahnes zum 2. Typ zu rechnen waren. Bei allen anderen Funden war das Verhältnis ziemlich das gleiche. Käfer, die zum 1. Typ gehörten, fanden sich am seltensten, solche des 2. Typs regelmälsig weitaus am häufigsten. Die merkwürdige Gabelung des grolsen Zahnes der Elytren wurde bei den einzelnen Typen verschieden oft beobachtet. Beim 1. Typ trat sie, wie bereits bemerkt, nur selten auf. Unter 18 derartigen Elytren fanden sich einmal nur 2, welche einen ge- gabelten Zahn aufwiesen. Auch hinsichtlich dieser Gabelbildung stellt der 1. Typ das Gegenstück zum 3. dar. Hier nämlich ist die Gabelung der Zähne weit häufiger, als dort. Unter 11 Flügel- decken des 3. Typs wurden einmal nicht weniger als 8 mit ge- gabeltem Zahn festgestellt, ein anderes Mal waren 7 unter 10, bezw. 2 unter 5, gegabelt. Der 2. Typ hält auch hier die Mitte. Von 88 bezw. 121 und 41 Zähnen waren 34 bezw. 51 und 17 gegabelt. Bei der Gabelung sind wieder 2 Arten der Ausbildung zu unterscheiden. Entweder sind beide Zinken der Gabel ungefähr von gleicher Gröfse. Dieser Fall tritt nur selten ein (vgl. Fig. 14, 17), ich habe ihn überhaupt nur beim 2. Typ beobachtet. Von 34 bezw. 51 und 17 gegabelten Zähnen wiesen nur 8 bezw. 4 und 1 40 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. derartige Gestalt auf. Bei allen anderen war die durch die Gabelung entstehende zweite Zinke viel kleiner, als die Haupt- zinke (vgl. Fig. 5, 12, 13, 21). Diese Art der Gabelung war ferner die bei Typ 1 und 3 ausschliefslich beobachtete. Die Vergleichung der beiden Zähne ein und desselben Tieres hat das bemerkenswerte Resultat ergeben, dafs die Elytren eines Käfers durchaus nicht immer gleichgebildete Zähne tragen, wie man zunächst vermuten möchte. Vielmehr wurde festgestellt, dafs etwa bei !/, aller daraufhin untersuchten bidentatus 5 der Zahn der linken Elytre anders gestaltet war, als derjenige der rechten, dafs also in dieser Beziehung Asymmetrie vorliegt). Und zwar handelte es sich dabei nicht nur um geringfügige Ab- weichungen — solche finden sich häufig —, vielmehr können die beiden Zähne grundverschieden sein, wie es die Fig. 25—33 ver- deutlichen. Die Verschiedenheit besteht meist darin, dafs der eine der beiden Zähne ausgesprochen gegabelt ist, der andere dagegen nicht. Bald ist es der Zahn der rechten, bald derjenige der linken Elytre, welcher die Gabelbildung aufweist. Eine besondere Häufigkeit der Gabelung auf einer der beiden Flügeldecken war nicht nachweisbar. Zum Schluls sei noch auf einige Eigentümlichkeiten der Elytren von Pityogenes bidentatus Hbst. hingewiesen. Die Elytren sind ziemlich stark behaart. Die Anordnung der Haare ist eine recht regelmälsige. Sie stehen in Längsreihen, und zwar wechselt immer eine Reihe stärkerer, längerer Haare (Fig. 34a) mit einer solchen kürzerer Haare ab (Fig. 34b). Diese kürzeren Haare stehen innerhalb der Reihen dichter, als die längeren. Im ganzen habe ich auf jeder Elytre 9 Längsreihen langer Haare gezählt, dazwischen 8 Reihen der kurzen Haare. Neben diesen zweierlei Haarsorten tragen die Elytren noch kleine, schwerer sichtbare Härchen. So steht immer zwischen je 2 der ganz grolsen Haare noch ein kleines Härchen (Fig. 34c). Aulser- dem sind über die Flügeldecke noch zahlreiche kleinste Härchen un- regelmäfsig verstreut (Fig. 34d). Auch die Zähne der Elytren tragen Haare, und zwar mit grolser Regelmälsigkeit 3 Stück, in derselben Anordnung, wie es Fig. 35 zeigt. Daneben können noch kleinere Härchen in wechselnder Zahl und Anordnung auf den Zähnen stehen. Die Haare selbst sind zweizeilig gefiedert. Die Fiederung erstreckt sich aber nicht bis an die Basis der Haare, hört viel- mehr ein Stückchen oberhalb derselben auf. !) In diesem Zusammenhang sei auf die Arbeit von W. Hals, Die Asymmetrie der Flügelrudimente von Carabus auratus L. (Zool. Anz. 44, p. 292, 1914) hingewiesen. u a A Ai Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 41 Trichopteren des Ostens, besonders von Ceylon und Neu-Guinea. Von Dr. @eorg Ulmer, Hamburg. Mit 47 Figuren. Das Material für die folgende Beschreibung einiger neuer oder wenig bekannter Arten stammt hauptsächlich aus dem Königl. Zoologischen Museum zu Berlin und aus dem Zoologischen Museum der Universität zu Cambridge (England); das erstere enthält viele Stücke aus Neu-Guinea, das letztere aus Ceylon !). Kleinere Sammlungen erhielt ich noch aus dem Deutschen Entomologischen Museum zu Berlin-Dahlem und aus dem K. K. Naturhistorischen Hofmuseum zu Wien. Für freundliche Übermittlung der schönen Sammlungen sage ich den Herren Prof. Dr. R. Heymons, Hugh Scott, Sigm. Schenkling und Dr. H. Zerny herzlichen Dank. — Als Anhang folgt ein Verzeichnis der Trichopteren von Neu-Guinea und von Ceylon. 1. Rhyacophila tecta Morton. Im Berliner Museum ist 1 07 aus Formosa (Taihorin, V. 1910, H. Sauter leg.) vorhanden, das der Beschreibung obiger Art (in Trans. Ent. Soc. London 1900 mA t.1. Fig. 8, 9) gut entspricht; nur ist das X. Tergit schmaler in Dorsalansicht und das zweite Glied der Genitalfülse (Fig. 1) ist lateral tig. 1. am Distalrand weniger tief ausgeschnitten. 2. Apsilochorema indicum Ulm. Im ganzen viel heller als die Type; Körper hell gelbbraun, Fühler, Taster und Beine dunkelgelb bis hell gelbbraun; Behaarung auf Kopf und Brust gelb. Flügel wie dort, aber anscheinend abgerieben; Nervatur wie in meiner Figur von 1905, nur die Gabel 3 in beiden Flügeln kürzer und der Radius und die erste Apicalader im Hinterflügel länger. Genitalanhänge des 77 (Fig. 2, 3) ähnlich wie in der Type; das X. Tergit verhältnismälsig etwas kürzer; daneben 2 lange, bis ?/, ihrer Länge behaarte App. praean. (Fig. 3), darunter (in der Figur nicht sichtbar) die grolsen Genital- fülfse, die man nebst den App. praean. in Fig. 2 sieht; dritt- letztes Sternit mit grofsem, stumpfem Zapfen. Körperlänge: ca. 4 mm; Länge des Vorderflügels: 6 mm; Flügelspannung also etwa 13 mm. Material: 1 5, Deutsch-Neu-Guinea, Abhang der Hunstein- ) Die mehrfach genannte Lokalität Peradeniya ist ca. 1600 Fuls hoch, Pattipola 6500— 7500 Fuls. 42 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. spitze, 14.—16. März 1913, Kaiserin-Augusta-Flufs-Expedition, im Berliner Museum. NB. Vielleicht eine neue Art. 3. Paduniella ceylanican. sp. Diese Art gleicht in der Färbung sehr der P. semarangensis Ulm. von Java; die Fühler zeigen die gelbe Färbung noch mehr vorherrschend als die schwärzlichgraue, welche auf Ringel an den Artikulationen reduziert ist; die Taster sind schwärzlichgrau und an den Gelenken schmal gelb. Die Nervatur der Flügel ist etwas Fig. 4. \ Fig. 5. anders (Fig. 4): Im Vorderflügel ist die Subcosta und der Radius ähnlich vereinigt wie bei Melanotrichia ; die Discoidalzelle ist wahr- scheinlich offen; eine kurze geschlossene Thyridiumzelle ist vor- handen; Gabel 5 fehlt, nur Gabel 2, 3, 4 vorhanden. Im Hinter- flügel ist Gabel 2 sehr schmal und lang, der ungeteilte obere Ast des Sektors ist kurz und stark gebogen. — Die Genitalanhänge des 0’ (Fig. 5) ragen nicht sehr weit vor; ein so stark vor- gezogenes IX. Tergit wie bei der Java-Art ist nicht vorhanden ; die App. praean. sind vielleicht etwas breiter; die Genitalfülse lateral stäbchenförmig, von unten gesehen medianwärts gekrümmt und allmählich verschmälert; der Penis hat an seinem Ende einen Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 43 dorsal gerichteten, rechtwinklig inserierten spitzen Fortsatz; unter den Genitalfülsen schauen die Spitzen zweier Chitingräten hervor. Körperlänge: 2 mm; Länge des Vorderflügels etwa 2°/, mm; Flügelspannung also etwa 6 mm. Material: 4 o', 2 2, Ceylon, Peradeniya, Febr. 1911, J. C. _F. Fryer leg. im Museum Cambridge. NB. Zur Charakteristik der Gattung ist zu bemerken, dafs _ die Spornzahl 2, 4, 4 ist und dafs Ozellen nicht vorhanden sind; auf beides machte mich Herr Andr. Martynow 1913 aufmerksam. 4. Chimarrha formosanan. sp. Gehört zu den dunklen Arten der Gattung und sieht aus wie eine kleine Chimarrha concolor Ulm. Der ganze Körper mattschwarz, Behaarung auf Kopf und - Brust schwarz; Fühler und Taster mattschwarz ; zweites Glied des Maxillartasters mit langem Haar- büschel, lang; drittes Glied noch etwas länger, viertes Glied nur halb so lang wie zweites, fünftes Glied länger als viertes, aber deutlich kürzer als zweites. Beine dunkel grauschwarz, Aulsenkralle des Vorderbeines (9') ver- 5 Fig. 6. gröfsert. Flügelmembran schwärzlichgrau , irisierend, Behaarung, Adern und Randwimpern schwarz. Im Vorderflügel (Fig. 6) ist der Sektor sehr stark gekrümmt, eine nackte Zelle bildend ; Discoidalzelle breit, Gabel 1 gestielt; Medianzelle weit basal liegend; auch im Hinterflügel ist Gabel 1 gestielt. Die Genital- anhänge des o’ (Fig. 7, 8) sind schwarz; das X. Tergit ist kahn- förmig (Fig. 8), trägt in der Mitte des Rückens ein Paar drei- eckiger Zähne und endigt schmal, vor dem Ende wieder einen Zahn tragend (lateral); in Dorsalansicht (Fig. 7) ist dies Tergit 44 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. in 2 stäbchenförmige Abschnitte gespalten, die stark divergieren ; auf dem Rücken sieht man nebeneinander die 2 Zähne, die basal- wärts in je einen schwachen Kiel überzugehen scheinen ; das Ende der Stäbchen ist hakenförmig nach aufsen und oben gekrümmt; unter dem Tergit erscheint das abgerundete Ende des Penis (Fig. 7); die Genitalfülse sind schlank, dorsal stark nach innen gebogen, spitz endigend, lateral (Fig. 8) S-förmig gekrümmt, allmählich verschmälert. Körperlänge: ca. 3 mm; Länge des Vorderflügels: 5 mm; Flügelspannung also etwa 11—11!/, mm. Material: 1 0, Formosa, Taihorin, Mai 1910, H. Sauter leg., im Berliner Museum; 1 9, Taihorinsho, Formosa, Okt. 1909, H. Sauter leg., in meiner Sammlung. 5. Polycentropus australis n. sp. Eine einförmig dunkle Art. Kopf schwarz, schwarz behaart, vorn gelbbraun; hintere Kopfwarzen manchmal gelbbraun; Pronotum gelb- oder rötlich- braun, mit gelbbraunen und schwarzen Haaren; Mesonotum und Metanotum dunkelbraun bis mattschwarz, Hinterleib dunkel rot- braun bis schwärzlich ; Unterfläche des Körpers gelbbraun. Fühler kürzer als der Vorderflügel, schwach gekerbt, da die einzelnen Glieder in der Mitte etwas verdickt sind, braunschwarz bis schwarz; Taster gelbbraun bis dunkelbraun; drittes Glied der Maxillartaster länger als viertes Glied, fünftes mindestens so lang wie beide zusammen. Beine dunkelgelb, Schienen und Tarsen graubraun. Membran der Vorderflügel dunkel graubraun, kaum durchscheinend, Behaarung (nicht sehr dicht), Adern und Randwimpern braun- schwarz; die Queradern der IV., VI. und VIII. Apicalzelle hyalin; | Hinterflügel etwas heller als Vorderflügel, stärker durchscheinend und irisierend, Behaarung noch weniger dicht; Färbung der Be- haarung, Adern und Wimpern wie im Vorderflügel; Nervatur ganz regelmäfsig. Die Genitalanhänge des 0 (Fig. 9, 10) ragen weit 8 8 - = vor. Das X. Tergit ist in Dorsalansicht (Fig. 10) fast kreis- förmig, darunter erscheint jederseits eine nach aufsen gebogene behaarte Chitingräte mit 2 Spitzen; die Append. praean. sind lateral (Fig. 9) blattförmig, lang behaart, dorsal (Fig. 10) schmal und tragen innen eine dornartige Chitingräte, die kürzer ist als das Stammstück; Stammstück und Chitingräte sind mit den Spitzen gegeneinander geneigt; Penis dick, seine Mündung weit offen (Fig. 9); Genitalfüfse lateral (Fig. 9) schmäler als dorsal; sie bilden ein schaufelförmiges tief ausgehöhltes Blatt, dessen mediane Randpartie weit über die untere Partie nach oben herum- geschlagen ist (Fig. 10). Wu Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 45 Körperlänge: 5—5'/, mm; Länge des Vorderflügels: 7 mm; Flügelspannung: 15 mm; 9 etwas gröfser, bis 19!/, mm Flügel- spannung. Material: 2 0’, 3 2, Deutsch-Neu-Guinea, Regenberg, 550 m, 8.—13 Mai 1913, resp. Etappenberg, 28. Okt. 1912, resp. Mäanderberg , 20.— 30. Aug. 1913, alle Kaiserin-Augusta-Fluls- Expedition, Bürgers leg., im Berliner Museum. NB. Das 5, nach welchem die Figuren gezeichnet sind, hat Fig, 9. Fig. 10. die Querader zwischen den beiden ersten Analadern im Hinter- fügel nicht deutlich (linker Flügel), bei allen andern Stücken ist diese Querader scharf ausgeprägt; die Discoidalzelle des Hinter- fügels ist bei allen Exemplaren offen. — Ein drittes, kleineres 7 vom Mäanderberg, gehört vielleicht auch hierher, hat aber an- scheinend längere, mehr gerade Chitingräten am X. Tergit. 6. Nyetiophylaz flavus n. sp. Körper gelb oder graugelb, Behaarung auf Kopf und Brust hellgelb oder weifslich ; Hinterleib manchmal etwas dunkler. Fühler, Taster und Beine gelb oder graugelb;; drittes Glied der Maxillar- taster länger als viertes, fünftes Glied fast so lang wie 3 und 4; Fühler so lang wie der Vorderflügel, nicht gekerbt, aber die Glieder deutlich voneinander getrennt; Mittelbeine des ? (Tibie und Tarsüs) deutlich erweitert. Flügelmembran schwach gelblich- grau, Vorderflügel etwas dunkler als Hinterflügel, gelb behaart, so dafs die feinen Adern verdeckt sind; Randwimpern gelb; Hinterflügel viel spärlicher und etwas heller behaart, irisierend, Randwimpern weifslich, Adern fein; Nervatur wie bei N. sinensis Brau. usw., aber im Vorderflügel ist Gabel 4 und im Hinterflügel Gabel 2 sitzend !); Medianzelle des Vorderflügels deutlich ge- !) Gabel 2 im Hinterflügel sitzend findet sich auch bei N. danu- bieus Martyn., N. angarensis Martyn. und bei nordamerikanischen Arten. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1415. Heft I. 4 46 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. schlossen. — Die Genitalanhänge des 5 sind weilslich; IX. Tergit stumpf dreieckig vorgezogen ; darunter erscheint ein Dorn zwischen den grolsen birnförmigen Platten der App. praean. (Fig. 11, dorsal); die Genitalfülse sind schmal und lang, in Dorsalansicht (Fig. 11) schwach nach innen gebogen, in Lateralansicht (Fig. 12) S-förmig gebogen ; das Ende trägt eine kurze Spitze; zwischen den Genital- fülsen sind lateral 2 abgestumpfte Dornen zu sehen, die herab- hängen und vielleicht zum X. Tergit gehören. Körperlänge: 3 mm; Länge des Vorderflügels: 4 mm; Flügel- spannung also etwa 9 mm. Material: 1 9, 3 2, Deutsch-Neu-Guinea, Kaiserin-Augusta- Flufs-Expedition, 15.—31. Juli 1913, resp. Hauptlager bei Malu, Bürgers leg., im Berliner Museum. — Das 2 „Hauptlager bei Malu“ ist an- scheinend bez. der Farbe und Behaarung am besten erhalten; es ist völlig gelb. Pia; 12. 7. Dipseudopsis Hornin. sp. Diese Art ähnelt einer dunklen D. stellata Me L., zeigt auf den Vorderflügeln auch die hellen Makeln. Der innere Apical- sporn (Fig. 13) der Hinterbeine ist etwa 1!/,mal so lang wie der äufsere Sporn, zweispaltig; der Hauptast ist schlank, schwach S-förmig gebogen, zugespitzt; etwa am Ende des ersten Drittels ist an der Unterfläche der kürzere, ebenfalls schwach S-förmig gekrümmte Nebenast eingelenkt, der den Hauptast kreuzt!). Die Vorderflügel sind schwärzlichbraun ; Nervatur und Genitalanhänge bieten keine Besonderheiten. ı) Fig. 13a gibt den Sporn des linken Hinterbeines von oben her, Fig. 13b den Sporn eines andern Exemplars von unten. Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 47 Körperlänge: 10 mm; Länge des Vorderflügels: 12 mm; Flügelspannung also ca. 26 mm. Material: 2 5, Maha Illupalama, Ceylon, Juli 1912, J. C. F. Fıyer leg., im Museum Cambridge ; ferner 9 Exemplare (7, 2), Kandy, resp. Kanthaley, resp. Matala, Ceylon, Dr. W. Horn leg., im Deutsch. Entom. Museum Berlin-Dahlem. 8. Hydropsyche ungulata Ulm. Diese Art wurde in Not. Leyden Mus. XXVIII. 1906 p. 82, f. 81—83 als Hydromanicus ungulatus beschrieben. Damals hatte ich nur 2 oO’. Sehr reiches Material beider Geschlechter zeigt mir nun, dafs die Art zu Hydropsyche gehört. Das ' trägt das für die Gattung charakteristische Borstenbüschel nicht nur an dem Vorderbein (wie in Fig. 81 gezeichnet), sondern auch an den andern Beinpaaren; das 2 hat deutlich verbreiterte und ab- geflachte Mittelbeine. Material: 45 5'2 aus Deutsch-Neu-Guinea, Kaiserin-Augusta- Flufs-Expedition, mit folgenden Notizen: Standlager bei Malu, 23.—25. April 1912; Pionierlager 30. April—14. Mai 1912; Mäanderberg, 670 m, 26. Aug. 1913; Regenberg, 550 m, 8. bis 15. Mai 1913; No. 5124, 5085, 4629, 4451, 4139, 4668, 3146—47, 4661; 15.—31. Juli 1913; sämtlich von Bürgers gesammelt und im Museum Berlin. 9. Hydropsyche orbiculata Ulm. Im Berliner Museum sind 2 5 und 2 2 (mit deutlich ver- _ breiterten und verflachten Mittelbeinen) dieser Art aus Formosa (Taihorin, März, Mai, Nov. 1910, H. Sauter leg.) vorhanden, die mich veranlafsten, nach den nächsten Verwandten zu suchen. Augenscheinlich steht H. ardens Mac Lach. (vgl. Rev. Syn. p. 368 t. XL) aus Turkestan sehr nahe. Leider ist keine Dorsalansicht der Genitalanhänge letzterer Art gezeichnet; ein Paar krallen- artiger Dornen vor den Warzen des Penis sehe ich auch bei den Formosa-Exemplaren, und zwar sind sie dort den Seiten des Penis angelegt und apicalwärts gerichtet. (Diese Lage bedeutet natürlich keinen Unterschied gegen Mac Lachlans Art.) H. ardens kenne ich nicht. Die Hydropsyche-Arten dieser ganzen Gruppe (H. nevae Kol., H. fennica Mac Lach., A. Silfvenü Ulm., H. ardens Mac Lach., H. orbieulata Ulm.) bedürfen noch genauer Vergleichung. 10. Hyaropsyehe chinensis n. sp. Eine kleine helle Art, mit Hydropsjche Czekanowski Martyn. (Ann. Mus. Zool. St. Petersbourg XV. 1910, p. 393, fig. 31—34) verwandt. Kopf und Brust tief dunkelbraun bis schwarzbraun, mit weilslichgrauen Haaren. Augen klein, um mehr als ihre doppelte 4* 48 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Breite voneinander entfernt. Fühler dünn, ohne schiefe schwarze Linien, gelb, an den Artikulationen schwach bräunlich geringelt. Taster gelb, das fünfte Glied der Maxillartaster mindestens so lang wie die andern zusammen. Beine gelb; Krallenglied des Z mit Borstenbüschel. Mittelbeine des 2 erweitert. Flügel hell; Membran schwachgrau ; Vorderflügel schmal, einfarbig, sehr fein gelblich behaart, durchscheinend; die Adern nur wenig dunkler als die Membran; Randwimpern gelblich ; Hinterflügel etwas heller als die Vorderflügel, die Adern ebenso dunkel wie im Vorderflügel und daher etwas stärker hervortretend. Nervatur regelmälsig ; im Hinterflügel sind Subcosta und Radius vereinigt und münden gemeinsam und gerade in den Flügelrand. Die Genitalanhänge des d’ (Fig. 14, 15) sind gelb; IX. Tergit kurz, unmerklich in das X übergehend; X. Ter- git lang, dachförmig, mit schwach erhöhtem Längs- kiel in der Mittellinie; dorsal (Fig. 15) an der Fig. 14. Fig. 15. Basis am breitesten, apicalwärts allmählich verschmälert, der Apicalrand gewulstet, konkav, die Seitenecken in einen spitzen zahnartigen Vorsprung, der seitwärts und dorsalwärts gerichtet und viel kleiner ist als bei H. COzekanowsküi Martyn., ausgezogen ; Penis schlank, am Ende etwas verdickt, nicht gespalten ; Genital- füfse lang, das zweite Glied kurz, beilförmig abgestutzt (Fig. 14. Körperlänge: 4!/, mm; Länge des Vorderflügels: ca 7 mm; Flügelspannung: 15 mm. Material: 5 5, 5 2, China, Peking, Juli 1913, Schoede & H. Müller leg., resp. China, Lungmen bei Honanfu, 14 —31. Mai 1913, resp. China, Schoede leg., im Museum Berlın. 11. Hydropsyche Bürgersin. sp. Eine grofse, helle Art, die in ihren Genitalorganen der Hydropsyche Selysi Ulm. (Cat. Coll. Selys VI, 1. 1907, p. 67, f. 101—103) ähnelt. 2 unbekannt. | N Kopf und Brust hell graugelb, mit ziemlich dichter hell goldiggelber Behaarung; Hınterleib matt schwärzlichgrau mit Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 49 mattrötlichen hinteren Segmenträndern, hellerer Seitenlinie und graugelber Unterfläche. Fühler sehr dünn, ohne schiefe schwarze Linien, hellgelb, etwa so lang wie der Vorderflügel; Taster bräunlichgelb, nur das letzte Glied der Maxillartaster dunkler, gelblich behaart; Augen klein, um das Doppelte ihrer Breite von- einander entfernt. Beine graugelb oder gelblich, gelb anliegend behaart; Krallenglied mit Borsten- büschel.e. Flügel hell, durch- scheinend; Membran schwachgrau; Vorderflügel breit, ziemlich gleich- mäfsig hell goldgelb anliegend be- haart, die Adern kaum dunkler als die Membran, Randwimpern hell- gelb. Hinterflügel etwas heller als Bie. 17. Fig. 18. die Vorderflügel, da die Behaarung weniger dicht und heller ist als dort. Nervatur völlig regelmäflsig; im Hinterflügel sind Subcosta und Radius vor ihrem Ende vereinigt und münden gerade in den Rand; Medianzelle des Hinterflügels geschlossen. Die Genitalanhänge des 7 (Fig. 16—18) sind hellbraun. Das Tergit des IX. Segments ist kurz, dorsal gesehen (Fig. 16) mit ausgerandeter Hinterrandmitte, lateral (Fig. 17) vom X. Tergit getrennt; lang beborstet; das X. Tergit (dorsal, Fig. 16) ist mächtig entwickelt, breit; auf der Dorsalfläche trägt 50 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. es näher der Mitte 2 stark erhabene Längskiele, deren ge- kerbte Ränder abstehend beborstet sind; zwischen den distalen Hälften der Kiele ist das Tergit tief ausgeschnitten ; die Seiten- ränder des Tergits sind ebenfalls lang beborstet und unregelmäfsig ausgeschnitten ; lateral (Fig. 17) ist dies X. Tergit an der Basis schmäler als am Ende; man sieht auf der Dorsallinie die langen Borsten der Kiele, die also stark gekrümmt sind; die Unterfläche des Tergits ist tief ausgehöhlt; eine deutliche Randausbuchtung zeigt sich dicht vor der unteren Apicalecke; ventral (Fig. 18) sieht man gut die beiden Kiele stark vorragen; der Penis ist lateral (Fig. 17) vor dem Ende mit einem körnigen Wulst um- geben; sein Ende ist ebenfalls etwas körnig rauh; ventral (Fig. 18) sieht man, dafs der Wulst aus 2 Hälften besteht und dafs das Ende des Penis kurz gespalten ist; die Genitalfülse sind kräftig; das Basalglied ist in der Mitte am dünnsten, am Ende stark er- weitert; das Endglied ist etwa ?/, so lang wie das Basalglied, distalwärts allmählich verengt (Fig. 17, 18). Körperlänge: 12 mm; Länge des Vorderflügels: 16!/, mm; Flügelspannung: 35 mm. Material: 1 5, Deutsch-Neu-Guinea, No. 5085, Kaiserin- Augusta-Fluls-Expedition, Bürgers leg., im Berliner Museum. 122 Hyadröpsyche Fryerimeisp. Die Art gehört nach Flügelfärbung und Bildung des X. Tergits in die Verwandtschaft von 7. javanica Ulm. usw. Kopf breit, Augen nicht vergröfsert; Kopf und Pronotum hellbraun, Körper im übrigen dunkler braun; Kopf und Brust dicht goldiggelb behaart. Fühler dünn, das Ende jedes Gliedes nach aulsen schwach erweitert und dort mit einigen feinen Börst- chen, dunkelgelb, die Basis der Glieder im ersten Fühlerdrittel dunkel geringelt, das Ende der Fühler im ganzen dunkler. Taster dunkelgelb, bräunlich behaart; Beine dunkelgelb, die Tarsen schwach gebräunt, die Hinterschienen heller; Krallenglied am Ende mit Borstenbüschel. Vorderflügelmembran hellgrau, mit dichter, glatter, gelber Behaarung; bräunliche und hellgelbliche Haarpunkte bilden ein feines Netzwerk; Hinterflügel gelblich- hyalin, am Apex etwas dunkler, irisierend; Adern beider Flügel wenig dunkler als die Membran, Randwimpern des Vorderflügels dunkelbraun, des Hinterflügels weilslichgelb oder hellgrau; Nervatur regelmälsig, im Hinterflügel zeigen die Enden der Subcosta, des Radius und der ersten Gabel den typischen Hydropsyche-Verlauf. Beim 0 trägt die Rückenschuppe des X. Segments einen dorsal gerichteten Zapfen in der Mittellinie und ist an den beiden Hinterecken in einen starken, aufgerichteten Fortsatz ausgezogen Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 51 (Fig. 19, 20); der mittlere Zapfen gehört nicht dem Hinterrande an und ist deshalb ventral (Fig. 20) nicht sichtbar; der Penis trägt weit vor dem allmählich sich verdickenden Ende ein Paar kurz dreieckiger Zähne an der Seite (Fig. 20); das Ende ist (in Ventralansicht) in 2 stumpfe Spitzen gespalten, die durch einen ebenso breiten Raum voneinander getrennt sind; die Genitalfülse sind schlank ; ihr Endglied ist etwa !/, so lang wie das Basal- glied, dünner als dieses (Fig. 19, 20). | Pie.'19,. Körperlänge: 7 mm; Länge des Vorderflügels: 10 mm; Flügelspannung: 21 mm. Material: 4 0’, Peradeniya, Ceylon, Februar 1911 und 1912, resp. Pattipola, Ceylon, Mai 1911, J. C. F. Fryer leg., im Museum Cambridge. NB. Wahrscheinlich gehören 3 2 (Peradeniya, Ceylon, Febr. 1911, J. C. F. Fryer leg., Museum Cambridge) von etwas dunklerer Färbung, mit z. T. etwas grölserer Flügelspannung, zu dieser Art. 13. Arctopsychodes nov. gen. Am nächsten verwandt mit Arctopsyche Mac Lach., sofort von dieser durch das Fehlen von Gabel 1 im Hinterflügel zu unter- scheiden. co’: Spornzahl. wahrscheinlich 2, 4, 4 (an der linken Vorder- tibie sind die Sporne abgebrochen, an der rechten ist nur ein sehr langer zu sehen); Sporne lang, Innensporne etwas länger als Aufsensporne ; Subapicalsporne der Mitteltibie vor der Mitte, fast am Ende des ersten Drittels stehend, Subapicalsporne der Hinter- 52 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1914. tibie am Ende des zweiten Drittels befindlich; Krallen klein und gleich, kein Borstenbüschel; Beine kräftig. Fühler kürzer als der Vorderflügel, stark, die Glieder kurz, in ihrer Mitte etwas verdickt, so dafs die Fühler schwach ge- kerbt erscheinen. Basalglied der Maxil- lartaster kurz, zweites Glied lang, drittes nur etwa ?/, so lang wie zweites, viertes wieder länger (so lang wie zweites), fünftes \ Glied etwa so lang’ : wie drittes und viertes € zusammen ; kein Glied erweitert. Vorderflügel 5 (Fig. 21) kurz, apical- Fig. 21. wärts stark verbrei- tert, nicht dicht, aber fleckig behaart. Nervatur beider Flügelpaare ähnlich wie bei Arctopsyche, aber im Hinterflügel fehlt Gabel 1 (Fig. 21). Genital- anhänge des 5’ wie bei genannter Gattung (s. u.). — 2 unbekannt. (13.) Arctiopsychodes reticulatan. sp. Kopf und Pronotum schwarzbraun, Mesonotum und Metanotum braun, hinten heller braun; Hinterleib dunkel gelbbraun. Be- haarung auf Kopf und Brust graugelb. Fühler bräunlichgelb, mit helleren Suturen; Taster braun; Beine hell bräunlichgelb, die Tibien und Tarsen heller gelb. Vorderflügelmembran hellgrau, durchscheinend, wenig behaart, dunkelbraun aber zart) netzförmig gezeichnet, mit deutlicher hervortretenden dunklen Punkten an den Rändern und in der Anastomose; die dunklen dunkelbraun behaarten Partien wechseln mit hellen, gelblich behaarten ab; Adern kräftig, dunkelbraun; Randwimpern kurz, in der Färbung sich nach den Randpartien richtend. Hinterflügelmembran gleich- falls hellgrau, Behaarung sehr gering (dunkelbraun), stärker durchscheinend als die Vorderflügel, irisierend, mit deutlichen dunkelbraunen Adern ; Randwimpern dunkelbraun, am Hinterrand länger. Genitalanhänge des J' (Fig. 22, 23) dunkelgelb; das X. Tergit ist in 2 nach unten gebogene starke Chitinstäbe ge- spalten (Fig. 23), die dorsal S-förmige Gestalt haben und deren spitzes, gebräuntes Ende etwas nach aufsen gekehrt ist; App. praean. dorsal und lateral (Fig. 22) schmal keulenförmig; Penis Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 53 nicht ganz deutlich ; Genitalfüfse von hinten gesehen kreisförmig zusammengebogen, lateral (Fig. 22) bilden sie ein breites Stamm- stück, dessen Analrand tief ausgerandet ist, so dafs ein dorsaler, gerade nach hinten gerichteter und ein ventraler, nach oben ge- bogener Fortsatz entstehen; das Stammstück trägt einen lang dreieckigen, zugespitzten Innenast. Körperlänge: 5 mm; Länge des Vorderflügels: 7” mm; Flügel- spannung: 15!/, mm. Material: 1 9, China, Min, 1. Apr. 1912, Weils leg., im Berliner Museum. Fig. 23. 14. Ganonema decipiensn. sp. Die Art ist von der Gröfse und Form des Anisocentropus flavo- marginatus Ulm. (vgl. Not. Leyden Mus. 28. 1906, p. 51, fig. 61, 62). Kopf rötlichgelb,, glatt, die Kopfwarzen hell rötlichgelb be- haart; Pronotum wie der Kopf gefärbt und behaart; Meso- und Metanotum bräunlich ; Hinterleib schwarzgrau, mit helleren post- segmentalen Rändern. Fühler ziemlich kräftig, das erste und zweite Glied dunkelgelb, die übrigen dunkel graubraun mit breiten, weils behaarten Ringeln am Ende jedes Gliedes. Taster grau, braun zottig behaart; die beiden ersten Glieder etwa gleichlang, das dritte 11,,mal so lang wie das zweite, das vierte Glied kaum länger als zweites, das fünfte Glied biegsam, etwas länger als drittes. Beine dunkelgelb bis hell gelbbraun, die gerade Hinter- schiene mit langen hellgelben Haaren; Spornzahl 2, 4, 3); Innensporne länger als Aufsensporne. Flügel breit, die Vorder- Hügel nach dem Apex stark verbreitert, am Apicalrand schwach !) Nicht ganz sicher; die eine Hinterschiene zeigt gar keinen Sub- apicalsporn mehr, die andere einen langen. 54 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. gebogen ; Membran der Vorderflügel hell bräunlichgelb, fast glatt, mit sehr kurzen und feinen gelben Härchen besetzt, ohne Binden von anderer Färbung, nur der Costalraum und Subcostalraum, wie der Apicalrand etwas dunkler und am Pterostigma ein weifslicher Haarpunkt; Adern braun, deutlich, Randwimpern sehr kurz, braun. Hinterflügel mit etwas mehr grauem Tone, etwas heller, mehr durchsichtig, irisierend, mit sehr feiner gelblicher Behaarung;; Adern graubraun, Randwimpern kurz und hell, nur am Hinter- und Innenrand länger und mehr graubraun; an der Basis mit einem dicken, fast kompakten schwärzlichbraunen Haarbüschel. Im Vorderflügel mündet der Radius in den ersten Apicalsektor (Fig. 24); der obere Ast der Media ist dem unteren Ast des Fig. 24. Fig. 25. Sektors sehr nahe, so dafs Discoidalzelle und Medianzelle nahe beieinander liegen; die Medianzelle beginnt der Basis der Discoidal- zelle gegenüber, reicht aber nicht so weit apicalwärts; Gabel 4 ist sehr lang !). Im Hinterflügel ist Gabel 2 kürzer als Gabel 1; Gabel 2 und 3 sind gestielt?). Genitalanhänge des 4" (Fig. 25, 26) gelblichbraun; das IX. Tergit ist in 2 dreieckige Lappen ge- spalten; X. Segment, das durch eine fast senkrechte Wand mit dem IX. Tergit vereinigt ist (Fig. 26), ist in 2 starke Klauen gespalten, die den schmalen, bandförmigen Penis zwischen sich 1) Dagegen liegen bei Anisoc. flavomarginatus Discoidalzelle und Medianzelle nicht dicht zusammen, letztere reicht viel weiter basal, Gabel 4 aber reicht nur bis zur Mitte der Medianzelle. 2) Bei A. flavomarginatus aber sitzend. Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 55 führen ; App. praean. blattförmig, lateral (Fig. 26) zugespitzt, dorsal- (Fig. 25) abgerundet, sehr lang behaart; Genitalfülse lang und schmal, lateral (Fig. 26) S-förmig geschwungen , dorsal gesehen (Fig. 25) median gekrümmt, innen etwas ausge- höhlt, lang behaart. > Q unbekannt. = Körperlänge: 8 mm; Länge des Vor- derflügels: fast 13 mm; Flügelspannung: 27 mm. I Material: 1 od, SSIIIS IS Pattipola, Ceylon, Mai \ Br 3. C.F. Eryer leg., im Museum Cam- Fig. 26. bridge. 15. Notanatolica gilolensis Mac Lach. Seit Mac Lachlan 1866 in Trans. Ent. Soc. (3) V. p. 258 diese Art beschrieb, ist nie mehr von ihr die Rede gewesen. Eine Type sah ich nicht, doch glaube ich, dafs mir vorliegendes Material aus Neu-Guinea der Art zugehört. Sicher sind diese Exemplare von der weitverbreiteten N. magna Walk. ganz ver- schieden. Ich beschreibe hier nur die genannten Exemplare. Kopf und Brust dunkel gelbbraun, an den Seiten schwarz- braun ; der Kopf dicht grau behaart, die Brust viel weniger dicht; Hinterleib dunkelbraun, mit hellen postsegmentalen Rändern und heller Seitenliniee Fühler sehr lang, beim 0’ mehr als dreimal so lang wie der Vorderflügel, beim Q etwa 2!/,mal so lang, im basalen Drittel graugelb bis gelbbräunlich mit weilsen Artikulations- ringen, im übrigen einfarbig grau- (oder gelblich-) weils; Taster dunkel gelbbraun, mit grauen Haaren. Beine ebenso, die Hinter- beine etwas heller; Spornzahl 2, 2, 2, die Hinterschiene gekrümmt. Vorderflügel ziemlich breit, breiter als bei N. magna Walk., Membran hellgrau, mit dichter dunkel graubrauner Behaarung, in welche weilsliche Haarpunkte eingestreut sind, die besonders in der Apical- partie zu Querlinien angeordnet sind; Adern wenig dunkler als die Membran, stark verdeckt, Randwimpern etwas dunkler als die Behaarung, am Costalrande aber mehr gelb; Hinterflügel breiter als der Vorderflügel, dunkelgrau, mit schwarzgrauer Behaarung, die Adern fein und wenig dunkler, die Randwimpern schwärzlich- 56 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. grau; Nervatur des Vorderflügels wie bei N. magna Walk., die Querader zwischen Discoidalzelle und Radius nahe dem Ende der ersteren; im Hinterflügel münden aber (die vereinigten) Subcosta und Radius in die erste Apicalader (Fig. 27) — nahe deren Basis. — Die Genitalanhänge des 0’ sind von denen der N. magna Walk. wohl kaum verschieden; an den Genital- fülsen des einzigen 5’ sehe ich allerdings den klauenartigen Innenast nicht genau. Körperlänge: 10(9')—13(2) mm; Länge Fig. 27. des Vorderflügels: 15:9')—17(2) mm; Flügel- spannung: 32(9")—35(2) mm. Material: 1 07, 3 2, Deutsch-Neu-Guinea, Pionierlager, 19. Mai 1913, resp. Hauptlager bei Malu, resp. Aprilflufs, 10.—20. Juni 1912, Kaiserin-Augusta-Fluls-Expedition, im Berliner Museum. ‚NB. Das von Mac Lachlan (l. ec.) erwähnte 5 von Neu-Guinea ist sicher diese Art. 16. Leptocella Bakeri Banks. Die durch Banks (Proc. Ent. Soc. Washington. 15. 1913, p- 177. t. 9 £. 15) von den Philippinen beschriebene Art scheint mit Material von Ceylon übereinzustimmen. Die Abbildung der „genitalia* (l. ec. Fig. 15) ist wohl unvollständig; wahrscheinlich Fig. 28. Fig. 29. ist nur der Penis und der obere Ast der Genitalfüfse (vgl. meine Fig. 28) wiedergegeben. Der Beschreibung ist nur wenig hinzu- zufügen: Fühler weils, auf allen Gliedern in gröfserer Ausdehnung mattgelb. Vorderflügel gelb oder graugelb behaart, mit den von Mr. Banks genannten dunklen Punkten und einer schwach an- gedeuteten,, grauen, schiefen Querbinde, die einen silberweils be- Ulmer, Triehopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 57 haarten Fleck auf der oberen Begrenzung der Thyridiumzelle ein- schliefst, vor der Anastomose; Adern ziemlich verdeckt, Rand- wimpern gelb. Hinterflügel weils, etwas matt, irisierend, mit weilsen Randwimpern. Körper dunkelgelb, Kopf und Brust weilslich behaart. Taster gelb, hellgelb behaart. Beine gelblich, Tibie und Tarsus der Mittel- und Hinterbeine seidenartig weils. Beim o' (Fig. 28, 29) sind die App. praean. schmal bandartig, nicht sehr lang; die Genitalfülse bestehen aus 2 Ästen; der Hauptast (ventrale Ast) ist sichelartig nach oben gebogen, schmal, sich distalwärts allmählich verjüngend ; der dorsale Ast ist etwas kürzer und schmäler, gerade, hinter und vor der Mitte etwas eingeschnürt; der Penis ist kräftig, abwärts gebogen, am Ende etwas abgesetzt; lang behaart sind App. praean. und Ventralast der Genitalfülse. Körperlänge: 6!/, mm; Flügelspannung: 16—17 mm. Material: 3 5, 1 2 (dies mit schmalem Hinterflügel), Pera- deniya, Ceylon, Februar, März, Juni 1911, J. C. F. Fryer leg., Museum Cambridge. Ferner 1 ?, Peradeniya, Ceylon, 15. Nov. 1911, Dr. Uzel leg., im Museum Wien. 17. Triaenodes ornatan. sp. Körper gelbbräunlich, Kopf und Brust weils behaart; Hinter- leib etwas dunkler als Kopf und Brust. Fühler hellgelb, bis über die Mitte hinaus fein schwarz geringelt. Maxillartaster hellgelb, zottig weils behaart, die basale Partie aller Glieder bräunlich behaart; die 3 ersten Glieder etwa gleichlang, das vierte Glied kürzer, das fünfte länger als das dritte, biegsam ; Labialtaster gelblich, weifs behaart. Beine hellgelb, die Tarsen, besonders an der Aufsenseite, dunkel ; Sporn- zahl I, 2, 2. Vorderflügel (Fig. 30) dicht graugelb be- haart, in der Mitte, auf der Anastomose und im apicalen Teil mit je einer sehr un- Fig. 30. deutlichen, verwaschenen, mehr bräunlichen Querbinde; die Enden der Apicaladern (besonders deutlich bei Ader II—V) mit je einem schwärzlichen Fleckchen, das am Rande schmal weils gesäumt ist; ein etwas gröfserer Fleck am Arculus, ein grolser ungefähr in der Mitte des Hinterrandes (gegenüber der Basis der Discoidalzelle) und ein kleiner an der Flügelbasis ‘in der Analaderregion) ebenfalls schwarz und mit schnerweilser Umrahmung nach der Flügelfläche hin; alle Flecke 58 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. - beruhen auf der dunklen Behaarung, nicht auf Färbung der Membran; nur die Lage des grolsen schwarzen Fleckes (in der Mitte des Hinterrandes) wird auch bei abgeriebenen Flügeln durch dunklere Membranfärbung erkannt; Adern durch die Behaarung stark verdeckt, undeutlich, die Queradern der Anastomose etwas heller; Randwimpern braun bis dunkelbraun, am Apicalrand recht lang. Hinterflügel (Fig. 30) grau, stark irisierend, mit zerstreuter graubräunlicher Behaarung, graubraunen Adern und ebensolchen Randwimpern, die am Hinterrande etwa so lang sind wie ?J/; Flügelbreite. In beiden Flügeln ist Gabel „2° kurz gestielt; im Hinterflügel ist die basale Hälfte der Media sehr undeutlich und die apicale deutliche Partie scheint bei flüchtiger Betrachtung aus der Mitte des Sector radii zu entspringen, also mit ihm eine falsche Discoidalzelle zu bilden. — Die Genitalanhänge des (Fig. 31) ragen weit vor; die Präanalan- hänge sind lang stäb- chenartig, dicht und lang behaart, etwas ventralgekrümmt; das X. Tergit ist schmal, in eine unpaare, am Ende wenig nach oben gebogene Chitingräte verlängert; darunter liegt der dicke, am Ende abgerundete Penis; die Genitalfülse sind sehr grols; sie bestehen aus einem Basalstück und einem gestielten Anhange; das Basalstück ist an der Basis breit und ungefähr in der Mitte des dorsalen Randes plötzlich verschmälert, so dafs die apicale Hälfte schmal erscheint; der Anhang setzt sich an der Innenfläche des Basalstückes nahe dem dorsalen Rande an, und zwar an der breitesten Stelle des Basalstückes; er besteht aus einem schmalen Stiel und einer breiten, an der Innenfläche schwach ausgehöhlten Endscheibe, deren Aufs nrand unregelmäfsig verläuft und schwach gekerbt ist. Körperlänge: 5 mm; Länge des Vorderflügels: 51/,—6!/, mm; Flügelspannung also etwa 13—15 mm. Material: 3 9, 3 2, Ceylon, Peradeniya, März, April und Juni 1911, leg. J. C. F. Fryer, im Museum Cambridge. 18. Oecetinella hamatan. sp. | Diese Art steht der Oecetinella conflxens Ulm. näher als Oecetinella ceylanica n. sp.; der Hauptunterschied liegt in den Genitalorganen. Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 59 Kopf graugelb, Brust entweder ebenso oder braungelb, Hinter- leib graugelb; Behaarung auf Kopf und Brust weifslich; Fühler wie bei der typischen Art (vgl. Not. Leyden Mus. 28. 1906. p. 42); Taster gelblichbraun,, zottig gelb und braun behaart; Beine wie bei der typischen Art. Vorderflügel etwas schmäler, mit hell- grauer oder gelblicher Membran, irisierend, nicht dicht gelb be- haart, auf den Adern mit etwas aufgerichteten dunkler gelben oder bräunlichen Haaren; Aderung deutlich hervortretend; braun sind alle Queradern und die Adergabelungen; weniger deutlich sind dunkle Punkte an den Enden der Apicaladern; Nervatur genau wie bei ©. confluens (1. c. fig. 50); Hinterflügel am Costal- rande nicht stark vorspringend, graubräunlich, irisierend, auf den Adern mit dunklen halbaufrechten Haaren; Adern deutlich, braun; Randwimpern beider Flügel graubraun, recht lang; Nervatur wie bei genannter Art. Die Genitalanhänge des 9" (Fig. 32, 33) Fig. 32. Fig. 33. ragen ziemlich weit vor; sie sind graubräunlich gefärbt; das IX. Tergit (Fig. 33) springt in der Mitte winklig vor; das X. Tergit ist in 2 lange schmale Stäbe gespalten, die am stumpf hakenförmigen Ende divergieren; die App. praean. sind lateral gesehen (Fig. 32) schmal und lang stäbchenartig, zugespitzt, in Dorsalansicht (Fig. 33) breiter, lanzettförmig, schwach S-förmig gekrümmt; der Penis (Fig. 32) ist schlank, nach unten gebogen ; die Genitalfülse (Fig. 32) sind grofs, zweiästig und tragen nahe der Basis einen dorsal gerichteten, schmal fingerförmigen Anhang; das Hauptstück der Genitalfüfse bildet zwischen den 2 Ästen einen grofsen Bogen; der dorsale Ast endigt spitz hakenförmig, der ventrale ist ein wenig nach oben gebogen und verschmälert sich allmählich nach dem Ende hin zu einer Spitze; die App. praean. sind kurz behaart, die Genitalfülse tragen sehr lange Behaarung. 60 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Körperlänge: 4 mm; Länge des Vorderflügels: 6 mm; Flügel- spannung also etwa 13 mm. Material: 2 0’, Peradeniya, Ceylon, April 1911, J. C. F. Fryer leg., im Museum Cambridge. 19. Oecetinella ceylanican. sp. Von ©. confluens Ulm. durch dichte Behaarung auf den Flügeln und durch die Lage der Anastomose-Querader im Hinter- flügel leicht unterscheidbar. Kopf gelb oder graugelb, mit einem grofsen schwarzbraunen Flecke jederseits hinten neben dem Auge; Brust und Hinterleib heller oder dunkler, gelbbräunlich bis braun, Hinterleib oben dunkler (manchmal schwärzlichbraun) als unten; Behaarung auf Kopf und Brust graugelb, auf den vorderen Kopfwarzen mit braun untermischt. Fühler des 9’ dreimal so lang wie der Vorderflügel, hellgelb, im basalen Viertel fein schmal schwarz geringelt. Maxillartaster weilslichgelb, die 3 ersten Glieder am Apex dunkel, die 2 letzten im ganzen dunkler; viertes Glied am kürzesten, erstes etwas länger, zweites und drittes etwa gleichlang, das dritte kaum merklich länger, doppelt so lang wie das erste; fünftes Glied länger als drittes, biegsam. Beine gelb, die vorderen heller als die hinteren, Tarsen meist dunkler; Spornzahl 0, 2, 2; Innensporne etwa doppelt so lang wie Aufsensporne. Membran der Vorderflügel hellgrau, irisierend,, mit anliegender graugelber Behaarung, eingestreuten silberweilsen Haarpünktchen und mit mehreren braunschwarzen Haarpunkten; solche dunklen Haar- punkte liegen an der Anastomose (an der Basis jeder Apicalzelle) und am Arculus; die silberweilsen und braunschwarzen Härchen sind dicker und mehr aufgerichtet als die übrigen; Adern noch ganz gut sichtbar, etwas dunkler als die graugelbe Behaarung ; Randwimpern graubraun, überall recht lang (am Vorderrand von etwa !/,, am Apicalrand und Hinterrand etwa !/, Flügelbreite; ein Kamm etwas steiferer braunschwarzer Haare findet sich am Hinterrande gegenüber der Basis der Thyridiumzelle (nur bei gut erhaltenen Stücken). Hinterflügelmembran wie beim Vorderflügel, etwas stärker irisierend; die graubraunen, deutlichen Adern mit graubraunen Härchen besetzt; Randwimpern graubraun, überall lang (nur an der Basis des Vorderrandes kürzer), am Hinterrande länger als die Flügelbreite. Im Vorderflügel, der sehr breit ist (Fig. 34), laufen Subcosta und Radius zu einer Ader zusammen ; die obere Begrenzung der Discoidalzelle gebogen ; die Thyridium- zelle etwas schmäler, keine Apicalzelle gestielt, auch die Zelle 5 erreicht gerade noch die Anastomose. Hinterflügel (Fig. 34) schmäler als der Vorderflügel, am Vorderrand konvex; die Quer- Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 61 ader der Anastomose trifft die Media hinter der Teilung. Die Genitalanhänge des 4’ (Fig. 35) ragen nicht weit vor ; das IX. Tergit ‘“ ist dreieckig vorgezogen; das X. Tergit ist lang, bandförmig schmal, apicalwärts verschmälert, abwärts gebogen, die App. praean. sind grofs, lang oval; die Genitalfülse sind eingliedrig, lateral gesehen rechtwinklig gekniet, die Innenkante konkav ausgerandet, die Aufsenkante winklig ge- brochen; vor dem Ende sind die Genitalfüfse in einen ziemlich plötzlich abgesetzten fingerförmigen Fortsatz aus- J Fig. 34. Fig. 35. gezogen, dessen. Ende je nach der Ansicht spitzer oder stumpfer erscheint; aus der Höhlung der Genitalfülse ragt nahe der Basis ein kurzer haarbesetzter Kegel hervor. Körperlänge: 4 mm; Länge des Vorderflügels: 6 mm; Flügel- spannung also etwa 13—14 mm. Material: 5 9,12, Peradeniya, Ceylon, März 1911, Januar 1912, J. C. F. Fryer leg., im Museum Cambridge. 20. Setodes iris Hag. Zwei im Berliner Museum vorhandene Exemplare, bezeichnet „Ceylon, Nietner, Nr. 647“, gehörten wahrscheinlich zur Sammlung Hagens, sind aber nicht als Typen bezeichnet und tragen auch nicht den Namen der Art. Die Beschreibung in Verh. Zool. bot. Ges. 1858, p. 486 genügt aber zur Erkennung dieser hübsch ge- zeichneten Art. Körper gelb oder graugelb, Hinterleib dunkler, im Leben wahrscheinlich grünlich; Kopf und Brust hellgelb behaart; Meso- notum mit drei weit voneinander getrennten schmalen silber- weilsen Längslinien, von denen die eine in der Mitte, die anderen ganz seitlich liegen. Fühler und Beine hellgelb, silberig schimmernd; erstes Fühlerglied oben mit silberigem Längsstrich; Taster hell- gelb, gelb behaart. Membran der Vorderflügel hellgrau, mit dichter feiner goldig gelber Behaarung, am Apicalrande mit 6 Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft I. d 62 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. silberweilsen, schwarz geränderten Punkten (in den Apicalzellen) und auf der Fläche mit etwa 12—14 silberweilsen schwarz ge- ränderten Längsstrichen, von denen die in der basalen Hälfte be- findlichen länger sind als die um die Anastomose herumliegenden; Adern von der Behaarung ganz verdeckt, Randwimpern gelb. Hinterflügel grau, irisierend, mit graugelblicher zerstreuter Be- haarung, deutlich hervortretenden, dunkelbraunen Adern und grau- gelblichen Randwimpern. Nervatur normal; im Hinterflügel keine additionelle Apicalader über Gabel 5. Die Genitalanhänge des 7 sind z. T. in das letzte Segment zurückgezogen und deshalb nicht ganz deutlich zu erkennen. IX. Tergit kurz, lateral (Fig. 36) spitz vorgezogen, dorsal (Fig. 37) trapezförmig, mit tief aus- geschnittenem Hinterrande; App. praean. (Fig. 36, 37) länglich, Fig. 37. schmal; X. Tergit grofs, dorsal (Fig. 37) in 2 nebeneinander liegende starke Stäbe gespalten, deren jeder seitlich einen Dorn . trägt; lateral (Fig. 36) stark abwärts gebogen, am Ende dick; unter diesem Tergit sieht man jederseits einen behaarten Anhang, dessen Form nicht ganz zur Basis verfolgt werden kann und der den App. praen. ähnlich sieht; Genitalfülse grols, mit breiter Basis, am schwarzen Analrand tief gerundet ausgeschnitten , so dafs eine kurze spitze Dorsalecke und ein langer schmaler Ventral- fortsatz entsteht; jeder Genitalfuls trägt einen inneren Anhang, der die Form eines abwärts gebogenen schmalen Stäbchens hat und sich an das X. Tergit anlehnt (Fig. 36); Penis am Ende abgerundet, mit einem Paar dorsaler Chitingräten (Fig. 36, 37 b). Körperlänge : 3!/, mm; Länge des Vorderflügels: ca. 51/, mm; Flügelspannung: 12—13 mm. Material 2 5%, Nr. 647, Ceylon, Nietner, im Berliner Museum. Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 63 21. Setodes argentonigra.n. Sp. Im Hinterflügel findet sich über Gabel 5 eine als Furche an- gedeutete additionelle Apicalader; die Art gehört also in die Gruppe von S. tineiformis- Curt. Kopf und Brust schwarz, mit silberweilser Behaarung ; Hinter- leib schwärzlichgrau, die hinteren Segmentränder heller. Fühler schwarzgrau, im basalen Viertel fein weils geringelt, die ersten Glieder unten heller, mehr als 2 mal so lang wie der Vorder- Hügel; Taster schwärzlichgrau, weils und hellgrau behaart ; erstes Glied der Maxillartaster kurz, Glied 2 so lang wie 4, Glied 3 länger, Glied 5 fast so lang wie 3 und 4 zusammen. Beine graugelb, Vorder- und Mittelbeine aufsen an. Schiene und Tarsus schwärzlich, die Tarsen dieser Beinpaare heller geringelt. Flügel sehr lang und schmal; Vorderflügel samtschwarz anliegend be- haart; 2 etwas schiefe (von Costa zur Postcosta distal gerichtete) silberweilse Querbinden teilen den Flügel in 4 gleichgrofse Ab- schnitte; die postcostale Flügelhälfte trägt zwischen den dunklen Härchen mehr zerstreute silberweilse Schüppchen , so dafs diese ganze Partie keine reine Färbung zeigt; die beiden Querbinden, die ebenfalls aus Silberschüppchen bestehen, gehen allmählich in diese „silberschwarze“ Region über; Aderung ganz verdeckt, Randwimpern grauschwarz, unter dem Apex mit silberigen Härchen gemischt, am Arculus ziemlich lang. Hinterflügel schwärzlich- grau, wie der Vorderflügel etwas irisierend; Nervatur etwas dunkler, ziemlich deutlich, Randwimpern grauschwarz, am Hinter- rande lang; im Hinter- flügel sind Gabel 1 und 5 deutlich; die dazwischen- liegenden Apicalzellen sind sehr lang; Gabel 5 ist kurz und hat darüber die erwähnte Furche. Die Genitalanhänge des ‘ (Fig. 38) sind braun ge- färbt und ragen sehr weit wor; das IX. Tergit ist kurz, am Hinterrande schwach ausgerandet; die Genitalfülse sind auf dem weit vorgestreckten IX. Sternit ein- gelenkt; das Basalstück ist am Grunde schmal und in einen dorsal gerichteten spornartigen Fortsatz ausgezogen; innen an dem Basalstück befindet sich ein ähnlich gestalteter etwas schmälerer Ast; zwischen den beiden Genitalfülsen ragt ein un- behaarter, distalwärts stark verschmälerter, nach oben gebogener 5* 64 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Anhang hervor (nur 1!); vielleicht gehört noch zu den Genital- fülsen ein Paar aufgerichteter, säbelartig nach unten gekrümmter Anhänge, die an der konkaven Seite einen abgerundeten Zahn zeigen (an der rechten Körperseite sichtbar); zum Penis gehören wohl 2 S-förmig gebogene zugespitzte Chitinstäbe, die nach hinten gerichtet sind; lang behaart sind die Genitalfüfse (Basalstück und Ast), wie auch ein zapfenförmiger distaler Vorsprung des Basal- stückes, ferner das Ende des IX. Sternits. Körperlänge: 4 mm; Länge des Vorderflügels: 4!/, mm; Flügelspannung also etwa 10 mm. Material: 1 0, Peradeniya, Ceylon, Juni 1911, J. C. F. Fryer leg., im Museum Cambridge. 22. Setodes argentoaurean. sp. Diese Art gehört zu der seitodes-Gruppe ohne additionelle (furchenartige) Ader über Gabel 5 im Hinterflügel. Sie steht der S. argentifera Mc. Lach. nahe (vgl. Mac Lachlan, Journ. Linn. Soc. XI. 1871, °p. 129, t. 3, fig. 13; Betten, Rec. nd we III. 1909. p. 240, t. 17, fig. 9—11). Die Unterschiede liegen im Bau der Genitalanhänge. Kopf weifslichgelb, Brust hellgelb, an den Seiten und unten dunkler (ockergelb); Hinterleib im Leben wahrscheinlich grün, getrocknet grünlich oder braungelb; Behaarung auf Kopf und Brust weifslichgelb. Fühler doppelt so lang wie der Vorder- flügel, weils, alle Glieder in ihren apicalen Partien (t/, bis ”/;) braun, das Basalglied ganz braungelb. Taster hellgelb, ebenso behaart; an den Maxillartastern ist Glied 2 und 3 lang, 1 etwas kürzer, Glied 4 am kürzesten, 5 etwa so lang wie 3. Beine weilslich; Spornzahl 0, 2, 2; Innen- X sporne doppelt so lang wie Aufsen- sporne. Flügel (Fig. 39) lang und schmal; Vorderflügelmembran weils- 5 — lich, etwas irisierend, mit hell goldig- SIEIg gelber glatter Behaarung und etwa 5 6 Längsreihen von Silberpunkten, von Fig. 39. . denen je eine Reihe in den Haupt- längszwischenräumen liegt ; am Apical- rand mit zahlreichen winzigen schwarzen Punkten; Randwimpern goldgelb; Adern schwach gelblich, kaum sichtbar. Hinterflügel weilslich, irisierend, mit wenig dunkleren Adern und weilslichen Randwimpern. Nervatur ähnlich so, wie Betten sie für ©. argentifera zeichnet; doch ist im Vorderflügel die Subcosta nicht mit dem Radius verschmolzen; im Hinterflügel scheint Apicalader 1 wirk- lich in das Ende des Radius zu münden. Die Genitalanhänge Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 65 des 0 (Fig. 40) ragen nicht weit vor. Das IX. Tergit ragt nur kurz schnauzenförmig vor und ist am Hinterrande (dorsal gesehen) gerade abgeschnitten oder schwach ausgerandet; an seine ventrale Aushöhlung schliefst sich eng der herabgebogene Penis an, über dessen Basis vielleicht noch ein rechteckiges schmales, mit Borstenhaaren besetzten Plätt- chen liegt (nur dorsal sichtbar) ; in Lateralansicht ist der Penis S-förmig gebogen, in Dorsal- ansicht bandförmig schmal; am Ende abgestutzt; er wird von 2 braunen, lateral etwas ab- stehenden (dorsal konvergieren- den) Chitingräten begleitet, die kaum halb so lang sind wie der Penis; jede Chitingräte bildet Fig. 40. - das Ende einer grofsen Platte (App. praean.?); die Genitalfülse sind breit und enden zweiästig ; der obere Ast ist aufgerichtet und viel länger als der untere, der gerade nach hinten gerichtet ist. Körperlänge: 4!/, mm; Länge des Vorderflügels: 5—5!/, mm; Flügelspannung also etwa 11—13 mm. Material: 2 /, 1 2, Ceylon, Peradeniya, März, Juni 1911, J. C. F. Fryer leg., im Museum Cambridge. 23. Trichosetodes n. E. Das auffälligste Merkmal ist ein langes Haarbüschel am Basalgliede der Fühler. des (Fig. 41). Spornzahl 0, 2, 2; Innensporne etwa 3mal so lang wie die Aufsensporne. Fühler dünn, 2!/,mal so lang wie der Vorder- flügel, beim 2 etwas kürzer ; Basalglied beim 7 kräftig (von vorn gesehen besonders breit), un- gefähr 1!/,- bis 1?/,mal so lang wie der Kopf; kurz vor dem Ende trägt es auf der Innenseite ein dichtes Büschel, dessen fächerartig sich aus- breitenden feinen Haare doppelt so lang sind wie das Basalglied (Fig. 41); das zweite Glied ist kurz, die folgenden alle etwa 3mal so lang wie breit, dünner als das erste; Fühler des 2 ähnlich, das Basalglied aber nur wenig länger Fig. 41. als der Kopf und ohne Haarbüschel. Maxillar- taster lang, dünn, zottig behaart, das erste Glied kurz, das 66 . Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. zweite und vierte etwa gleichlang, das dritte etwas länger, das fünfte sehr biegsam, fast so lang wie drittes und viertes zu- sammen. Flügel (Fig. 42) lang und schmal, Costalrand beider Flügel etwas konvex; dicht be- — ee haart; im Vorderflügel vereinigt ....ı sich die Subcosta mit dem Radius SS gegenüber der Querader zwischen 0, 2 Radius und Discoidalzelle; Dis- coidalzelle lang, Gabel 1 und 5 5 vorhanden, Apicalzelle IV gestielt; Fig. 42. im Hinterflügel ist der Radius sehr lang; Gabel 1 und 5 vorhanden. Von den Genitalanhängen des 5’ sind die langen gabelförmig ge- teilten Appendices praeanales sehr charakteristisch ; die Genital- fülse sind kürzer (s. w. u.). (23) Trichosetodes argentolineata n\sp. Kopf und Brust gelbbräunlich, Hinterleib stellenweise dunkler; der Kopf ist mit 3 silberweils behaarten Längslinien verziert, deren mittlere auf einer Längswulst liegt; auch das Mesonotum mit je einer ähnlichen Längslinie an der Seite. Fühler weils, mit nur schwach dunkleren sehr schmalen Ringen, erstes Glied graugelb, das Haarbüschel weiflslich. Taster gelblich, grauweils behaart. Beine graugelb, seidenschimmernd weils durch anliegende Behaarung. Vorderflügel mit dichter, anliegender graugelber Be- haarung, welche die Nervatur völlig verdeckt, und mit silberweils behaarten Längslinien ; 2 solcher Silberlinien begleiten den Costal- rand (etwa auf dem Radius) und den Postcostalrand (etwa auf der langen Analader) und setzen sich beide bis zum Apex (in einzelnen Abschnitten) fort; zwischen diesen Randlinien verlaufen noch 2 Silberlinien, die in einzelne Stücke aufgelöst sind, etwa in der Gegend des Sector radii und des Cubitus; die Randwimpern sind lang, graugelb, bei gewisser Beleuchtung messingglänzend. Hinterflügel viel schwächer behaart (Adern ganz gut sichtbar), weilslich, irisierend, Randwimpern weifslichgelb, die Wimpern am Hinterrand 1!/,mal so lang wie die Flügelbreite. Nervatur siehe Fig. 42 und vorher! Im Vorderflügel ist die Apicalzelle III sehr lang, am Flügelpunkt verbreitert ; Thyridiumzelle weit basal liegend, wenig länger als die Discoidalzelle; im Hinterflügel sind alle Gabeladern von ungefähr gleicher Länge. Die Genitalanhänge des 0’ (Fig. 43) ragen weit vor; das IX. Tergit ist in der Hinterrandmitte etwas vorgezogen; darunter sieht man ein Paar weit auseinanderstehende, parallel gerichtete, schwach nach unten gebogene Gräten (App. praean:); dann folgen als Teile des Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 67 .X. Tergits 2 gewaltige gabelförmig gespaltene Gräten, deren dorsaler Ast nur halb so lang ist wie der ventrale; letzterer ist wenig nach oben gebogen; die Genitalfülse stehen auf dem stark entwickelten IX. Sternit und bestehen aus einer dreiecki- gen, innen schwach schüssel- förmig ausgehöhlten Platte; darunter erscheint das Ende des Penis; er besteht wahr- scheinlich aus einem am Ende verdickten Mittelstück, einem Paar kurzen, dies Ende überragenden Chitin- gräten und einem (in der Figur nicht, sondern nur dorsal sichtbaren) Paar langer, S-förmig gebogener Chitingräten, die in der von den Genitalanhängen umschlossenen Höhlung aufwärts steigend oral gerichtet sind. Körperlänge: 3 mm; Länge des Vorderflügels: 4!/, mm; Flügelspannung also etwa 10!/, mm. | Matersal:,3 &, 1-2, .Ceylon, Peradeniya,. Febr. 1911, J. C. F. Fryer leg., im Museum Cambridge. 24. Goörinella nov. gen. Spornzahl 59'% 2, 4, 4. Fühler etwas länger als der Vorder- Hügel, besonders beim J'; erstes Fühlerglied des 5’ doppelt so lang wie der Kopf, etwas nach innen gekrümmt, dick, ziemlich lang behaart und mit äbstehenden Haarschüppchen besetzt; kein Zahn ; Fühlergeifsel dünner, nicht gesägt. Fühler des 2 ähnlich, das erste Glied aber nicht so dick und nicht beschuppt. Maxillar- taster des 5’ ähnlich wie bei Lepidostoma, dem Gesichte meist anliegend, stets aufgerichtet, kurz und dick, das Endglied kürzer als das vorhergehende, beide, besonders aber das letzte mit Haar- schuppen besetzt. Maxillartaster des 2 herabhängend, dünn, nicht beschuppt. Labialtaster 7? dünn, beim co’ grölser als beim 2. Vorderflügel des 9’ (Fig. 44) dicht beschuppt, mit langer, ge- schlossener Discoidalzelle, weit basal liegender Thyridiumzelle und Endgabel 1, 2; die costale Partie der Flügelmembran ist an der Basis umgeklappt (vgl. Olemira Banks), die Costa verdickt, der Costalraum an der Basis breit, die Subcosta ziemlich kurz, der Radius lang, am Ende gebogen und nahe dem ersten Apicalsektor mündend ; Cubitus ungeteilt, von der Mitte an dicht neben der dicken ersten Analader herlaufend und mit ihr eine schmale Furche 68 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. bildend; die beiden anderen Analadern kurz, der Postcostalraum breit; die ganze Flügelpartie zwischen Thyridiumzelle und Anal- ader I bis zum Hinterrand- nicht mit Schuppen besetzt. Hinter- flügel des 7 (Fig. 44) ungefähr so breit wie der Vorderflügel, nur mit zerstreuten Haarschüppchen ; Discoidalzelle länglich, ge- Fig. 44. schlossen, Gabel 1 vorhanden; Gabel 5 nur scheinbar ausgebildet, Cubitus ungeteilt; Costalraum breit. Flügel des 2 nicht be- schuppt, in Form und Nervatur wie. bei Goerodes vulpina Hag. (efr. Ulmer, Coll. Selys VI. 1., p.-40, f. 64). Genitalanhänge des 4 (Fig. 45, 46, 47) siehe w. u. (24.) Goörinella piscina Hae. Kopf und Brust rotbraun, Hinterleib oben schwarzgrau, unten braunschwarz, manchmal mit helleren Segmenträndern. Kopf und Pronotum des 0’ mit dunklen Borsten und langen Haarschüppchen besetzt, des 2 nur lang beborstet; Basalglied der Fühler beim aulsen schwärzlichbraun, innen dunkelbraun, überall dicht mit schwärzlichen Borsten und bräunlichen Haarschuppen besetzt; Fühlergeifsel gelb, kaum dunkler geringelt, nur das letzte Drittel mit breiten dunkelbraunen Ringeln auf allen Gliedern. Basalglied der weiblichen Fühler dunkelbraun, bräunlich behaart und schwarz beborstet, die Geifsel dunkler als beim 5, alle Glieder dunkel geringelt, die basalen allerdings noch schmal. Taster dunkelgelb, schwarzbraun behaart, nur die Maxillartaster des 0’ ganz dunkel durch die Haarschüppchen, Haarschüppchen des letzten Gliedes heller. Beine dunkelgelb, die Hinterbeine oft braun. Membran der Flügel graubräunlich ; Vorderflügel des 5 (mit Ausnahme der hinteren Partie, siehe vorher !), mit dunkelbraunen matt bronze- Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 69 artig glänzenden Schüppchen bedeckt, die mit den Randwimpern zusammen auf der Costa eine wulstige Linie bilden; parallel mit der ersten Analader verläuft zwischen dieser und der Media eine Reihe langer feiner Haare; ähnliche Haare auch auf den Adern der Thyridiumzelle und den 2 letzten Analadern; Randwimpern kurz, dunkelbraun, nur am Hinterrande länger; Adern von den Schüppchen stark verdeckt, nur die erste Analader kräftig, gut sichtbar; Hinterflügel des 9 viel schwächer beschuppt, mit etwas längeren Randwimpern und deutlicher hervortretenden dunkel- braunen Adern, schwach irisierend. Vorderflügel des ? dicht und an- liegend braun (etwas kupfrig) behaart, die Adern dunkler, etwas hervortretend, das Thyridium und die Querader der Apicalzelle IV hyalin, die Randwimpern dunkelbraun, kurz; Hinterflügel in der Färbung wie beim 9, aber ohne Schüppchen, ziemlich dicht dunkelbraun behaart; beim 2 ist der Hinterflügel dunkler als der Vorderflügel, beim co’ nicht. Nervatur beim co’ siehe Fig. 44; Nervatur beim 2 genau so wie für „vulpina Hag.“ in Cat. Coll. Selys 1907, p. 40, f. 64 abgebildet. — Die Geni- talanhänge des 0’ ragen ziemlich weit vor; das letzte Rückensegment (IX. oder X.?) bildet eine schmale, am Rande lang beborstete Platte, deren Form etwas variiert; nicht immer ist die Platte an den Seiten so tief aus- geschnitten, wie in der Fig. 46 dargestellt; die Ausschnitte sind manch- 70 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. mal kaum sichtbar, die Platte ist dann also im ganzen mehr gleichbreit; zum X. Segment gehören zwei starke dicke Chitin- gräten, die medianwärts gebogen sind und sich mit ihrem dünnen Ende kreuzen (Fig. 45, 46); der Penis ist ziemlich dünn, am Ende abwärts gebogen (Fig. 45), in Ventralansicht dort etwas verbreitert und viereckig (Fig. 47); die Genitalfüfse sind sehr grols; sie bestehen aus dem Hauptstamm und einem lateral (Fig. 45) sichtbaren keulenförmigen Innenaste; der Hauptstamm trägt ventral (Fig. 47) 2 starke nach innen gerichtete Fortsätze und erinnert sehr an @oerodes cornigera Ulm. ; lateral (Fig. 45) ist der Stamm in der Mitte am dicksten, vor und hinter ihr ein- gezogen. Körperlänge des 9: 7 mm; Flügellänge: 10 mm; Flügel- . spannung also etwa 22 mm; 2 etwas kleiner als d’. Material: 6 /, 3 9, Pattipola, Ceylon, Mai 1911, J. C. E. Fryer leg., Museum Cambridge. Die Beschreibung des 5% von Mormonia piscina Hag. (Synops. Neur. Ceylon II. p. 208, Nr. 129) stimmt gut mit meinen Exemplaren überein ; ich weise besonders hin auf folgende Worte: „antennis articulo basali longo, incurvo (bei den 3 anderen Mormonia-Arten heilst es bei Hagen „recto*); sequentibus flavidis, apicalibus nigris, basi flavis; alis anticis totis dense fusco squa- matis, cubito hispido“. Verzeichnis der Trichopteren von Neu-Guinea. Schriften: 1. Walker, F. Catalogue of the Specimens of Neuropterous Insects in the Collections of the British Museum. 1852. 2. Mac Lachlan, R. On Anisocentropus ..... ...... (Trans. Eur Soc. London (3) I. 1863, p. 492—496, t. 19.) 3. Mac Lachlan, R. Descriptions of new or little known Genera and Species of Exotic Trichoptera . ... . (Trans. Ent. Soc. London (3) V. 1866, p. 247—278, t. 17—19.) 4. Ulmer, G. Neue und wenig bekannte Trichopteren der Museen zu Brüssel und Paris. (Ann. Soc. ent. Belg. XLIX. 1905, p. 17—42, f. 1—31.) 5. Ulmer, G. Neuer Beitrag zur Kenntnis aufsereuropäischer Trichopteren. : (Not. Leyden Mus. XXVIIH. 1906, p. 1—116, f. 1— 114.) ; 6. Ulmer, G. Trichopteren, in Catal. Coll. Selys, fasc. 6, 1. 1907. 7. Ulmer, @. -Desgl., fase. 6; 2.2.1907. -(Monegraphie”der Macronematinae.) E; 9. 10. 11. op Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 71 Ulmer, G. Einige neue «exotische Trichopteren. (Not. Leyden Mus. XXXI 1909, p. 125—142, f. 1-—17.) Betten, C. Notes on the Trichoptera in the Collection of the Indian Museum. (Rec. Indian Mus. III. 1909, p. 231—242, t. 14—18.) " Ulmer, G. Über einige von Herrn E. Jacobson auf Java gesammelte Trichopteren. (Not. Leyden Mus. XXXI. 1910, p. 47—66, f. 1—14.) | Banks, N. On a Collection of Neuropteroid Insects from the Philippine Islands. (Proc. Ent. Soc. Washington. XV. 1913; Trichopt. p. 176—180, t. 8, 9.) Arten: . Apsilochorema indicum Ulmer (4) p. 38, f. 29—31; für Neu- Guinea siehe vorher p. 41, f£. 2, 3. . Polycentropus australis Ulmer, siehe vorher p. 44, f. 9, 10. . Hyalopsychodes rivalis Betten (9) p. 238, t. 16, f. 5—7; im Museum Berlin 3 2 aus Deutsch-Neu-Guinea, Ledermann leg. 20.—26. Mai 1912, resp. Bürgers leg., alle von der Kaiserin-Augusta-Flufs-Expedition. . Nyctiophylax flavus Ulmer, siehe vorher p. 45, f. 11, 12. . Ecnomus obtusus Ulmer (10) p. 50, f. 2—3; im Museum Berlin 12 52 aus Deutsch-Neu-Guinea, Kaiserin-Augusta-Fluls- Expedition, Bürgers leg., I. 101, resp. 15.—31. Juli 1913, ‘ resp. Hauptlager bei Malu 19. Juli 1912. . Leptopsyche gracilis Mac Lachlan (3) p. 267, t. 19, f. 8; Ulmer (7) p. 34, f. 25. . Hydropsyche ungulata Ulmer (5) p. 82, f. 81—83; siehe vorher p- 47. . Hydropsyche Bürgersi Ulmer, siehe vorher p. 48, f. 16, 17, 18. . (?) Hydropsychodes costalis Banks (11) p. 178, t. 9, f. 14; im Museum Berlin 1 0, 3 2, Deutsch-Neu-Guinea, Kaiserin- Augusta-Flufs-Expedition, Bürgers leg., Nr. 3694—95, resp. 15.—31. August 1913, resp. Aprilflufs 13.—14. Okt. 1912. NB. Die Artbestimmung ist nicht ganz sicher. . Anisocentropus dilueidus Mac Lachlan (2) p. 494, t. 19, £. 2; Ulmer (5) p. 53, f. 63; im Museum Berlin 1 0’, Holländ.- Neu-Guinea, Hei Ins., R. Rohde leg. | . Anisocentropus Bang-Haasi Ulmer (8) p. 139, f. 14, 15; im Museum Berlin 9 92 aus Deutsch-Neu-Guinea, Kaiserin- Augusta-Fluls-Expedition, Bürgers leg., 20. Mai—2. Juni 1912, resp. 17. April 1912, Lager I; ferner 1 Expl. in Alkohol, Nr. 29, Tamimündung, L. Schulze leg., April 1910, dr. Nr. 1201/1910. 72 32. 13. 14. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Notanatolica magna Walker (1) p. 73; Mac Lachlan (3) p. 257, t. 19, £. 3, Ulmer (5) p. 32; (6) p. 41; im Museum Berlin 1 2, Holländ.-Neu-Guinea, Hei Ins., R. Rohde leg. Notanatolica gilolensis Mac Lachlan (3) p. 258; für Neu-Guinea siehe vorher p. 55, f. 27. Verzeichnis der Trichopteren von Ceylon. Schriften: . Walker, F. Catalogue of the Specimens of Neuropterous Insects in the Collections of the British Museum, Part I. 1852. . Hagen, H. Synopsis der Neuroptera Ceylons. (Verh. Zool.- bot. Ges. Wien. VIII. 1858. Trichopt. p. 484—487.) . Hagen, H. Synopsis der Neuroptera Ceylons. Pars I. (Verh. Zool.-bot. Ges. Wien. IX. 1859. Trichopt. p. 208—212.) . Mac Lachlan, R. On Anisocentropus ... . (Trans. Ent. Soc. London (3) I. 1863, p. 492—496, t. 19.) . MacLachlan, R. On a singular Caddis-worm Case from Ceylon. (Ent. Month. Mag. I. 1864, p. 125—126.) — Wahrscheinlich Seiodes sp., aus feinen Sandkörnchen. . Brauer, F. Zweiter Bericht über die auf der Weltfahrt der kais. Fregatte Novara gesammelten Neuropteren. (Verh. Zool.-bot. Ges. Wien. XV. 1865, p. 415— 422.) . Brauer, F. Neuropteren, in Novara-Expedition, Zool. Teil. 1.1868. Triehopt? p.. 9-30, 4:1. . Mac Lachlan, R. Descriptions of new or little known Genera and Species of Exotic Trichoptera ..... (Trans. Ent. Soc. London (3) V. 1866, p. 247—278, t. 17—19.) . Brauer, F. Neue von Herrn Dr. G. Semper gesammelte Neuropteren. (Verh. Zool.- bot. Ges. Wien. XVII. 1868, p. 263—268, t. 2.) . Mac Lachlan, R. Descriptions de plusieurs Nevropteres- Planipennes et Trichopteres nouveaux de l’ile de Celebes.... (Tijdschr. v. Ent. XVIU. 1875; Trichopt. p. 8—21, t. 1, 2.) . Hagen, H. Über Plethus cursitans. (Verh. Zool.-bot. Ges. Wien. XXXVIL 1887, p. 643—645, t. 8.) . Ulmer, G. Neue und wenig bekannte aufsereuropäische Trichopteren, hauptsächlich aus dem Wiener Museum. (Ann. Hofmus. Wien. XX. 1905, p. 59—98, f. 1—75.) . Ulmer, G. Neuer Beitrag zur Kenntnis aulsereuropäischer Trichopteren. (Not. Leyden Mus. XXVIH. 1906, p. 1—116, f. 1— 114.) Ulmer, G. Neue Trichopteren. (Not. Leyden Mus. XXIX. 1907, p. 1-53, f. 1-72.) E15 E16. 17. 18. 19. 20. gpomDmD m [0 oE or) Ulmer, Trichopteren des Ostens, bes. von Ceylon u. Neu-Guinea. 73 Ulmer. G. Trichopteren, in Catal. Coll. Selys, fasc. 6, 1. 1907. Ulmer, G. Trichoptera, in Wytsman’s Genera Insectorum. 1907. Ulmer, G. Trichopteren (Monographie der Macronematinae) in Catal. Coll. Selys, fasc. 6, 2. 1907. Ulmer, G. Über einige von Herrn E. Jacobson auf Java gesammelte Trichopteren. (Not. Leyden Mus. XXXLH. 1910, p. 47—66, f. 1—14.) Banks, N. Synopses and Descriptions of Exotic Neuroptera. (Trans. Amer. Ent. Soc. XXXIX. 1913; Trichopt. p. 234— 242, t. 23—26.) Banks, N. On a Collection of Neuropteroid Insects from the Philippine Islands. (Proc. Ent. Soc. Washington. XV. 2318. Trichopt. p.°176—180, t. 8, 9, Arten: . Rhyacophila castanea Hagen (2) p. 487. . Agapetus rudis Hagen (3) p. 211. . Paduniella ceylanica Ulmer, siehe vorher p. 42, f. 4, 5. . Plethus cursitans Hagen (3) p. 209; (11) p. 645, t. 8. . Chimarrha auriceps Hagen (2) p. 486; Ulmer (15) p. 81, f. 124, 125; im Museum Cambridge 3 2, Peradeniya, Ceylon, De- zember 1911, resp. Februar 1912,.J. C. F. Fryer leg. . Chimarrha circularis Hagen (3) p. 210. . Chimarrha funesta Hagen (2) p. 486. . Chimarrha sepulcralis Hagen (2) p. 486; Ulmer (15) p. 80, f. 122, 123; im Museum Cambridge 2 7, Peradeniya, Ceylon, Mai, Juni 1911, J. C. F. Fryer leg. . Chimarrha confusa Ulmer (15) p. 82, £. 126, 127. . Chimarrha mitis Hagen (2) p. 487; Ulmer (13) p. 90, f. 93—95. . Polycentropus nubigenus Hagen (3) p. 211. . Polycentropus (?) rufus Hagen (3) p. 211 (vielleicht ein Hydro- manicus ?). . Dipseudopsis Horni Ulmer, siehe vorher p. 46, f. 13. . Dipseudopsis stellata« Mac Lachlan (10) p. 16, t. 2, f. 11; Eimer; (12). p--96, f. 75; (18).p: 49, £. 1b; im Museum Cambridge 1 co’, Peradeniya, Ceylon, Juli 1911, J. C. F. Fryer leg. . Hydropsyche maligna Hagen (3) p. 211. . Hydropsyche Fryeri Ulmer, siehe vorher p. 50, f. 19, 20. . Hydromanicus taprobanes Hagen (2) p- 487; Ulmer (15) p. 69, f. 106, 107. . Hydromanicus papilionaceus Hagen (3) p.211; Ulmer (13) p.78, f. 78. 74 19. . Leptonema ceylanicum Hagen . Macronema nebulosum Hagen Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Oestropsyche vitrina Hagen (3) p. 209; Brauer (9) p. 263; Ulmer (15) p. 56; Ulmer (17) p. 29, f. 19—22. ° 12)’p. 485; Ulmer (IS) pas £. 86, t. 4, f. 175 Ulmer 7779: 68.7 62 . Macronema multifarium Walker (1) p. 115; Hagen (2) p. 484; Ulmer. (17) p: ern er (2)- p. 485’; Ulmer »(TI5) pe OR 1.90, 37% 10, UlmeruLır pn. 98, f. 105. . Macronema sepultum Hagen (3) p. 209: Brauer (7) p. 11; Ulmer (15) p. 60, f. 89, t. 3, £. 15; Ulmer (17) p. 97, f. 104. . Macrönema obliguum Hagen (2) p. 485; Ulmer (17) p. 102. . Macronema pseudoneura Brauer (6) p. 420; (7) p. 9, t.1,f. 4; Ulmer (13) p. 69, 1. 72%; Timer (17)’p. 95, 7 702 54 Museum Wien 3 07, Henaratgoda, Ceylon, 14.—18. Februar 1902, Dr. Uzel leg., „zur Lampe“. . Macronema splendidum Hagen (2) p. 484; Ulmer (13) p. 75, f. 76; (17) p. 87, £. 98, t. 4, f. 28. . Asotocerus falcatus Banks (19) p. 235, t. 24, f. 16. Ganonema brevipenne Ulmer (13) p. 46, f. 56; Ulmer (16) t. 35, ££ 8; 1 2, Kandy, Ceylon, im Museum Paris; 1 9, Peradeniya, Ceylon, 20. März 1902, Dr. Uzel leg., im Wiener Museum. . Ganonema decipiens Ulmer, siehe vorher p. 53, f. 24, 25, 26. . Ganonema pallicorne Mac Lachlan (8) p. 254, t. 19, f. 1; im Museum Cambridge 1 ?, Peradeniya, Ceylon, Juli 1911, J. C. F. Fryer leg.. . Anisocentropus annulicornis Hagen (2) p. 485; Ulmer (13) p. 54. . Anisocentropus immunis Mac Lachlan (4) p. 494, t. 19, f. 4; Ulmer (15) p. 53, f. 80-82. 3 2, Peradeniya, Ceylon, Januar resp. Februar 1911, J. C. F. Fryer leg., im Museum Cambridge. . Leptocella Bakeri Banks (20) p. 177, t. 9, f. 15; für Ceylon siehe vorher p. 56, f. 28, 29. . Triaenodes ornata Ulmer, siehe vorher p. 57, f. 30, 31. . Adicella 'syriaeca Ulmer ' (14) p. 52, £ 711,72. wosıge Peradeniya, Ceylon, Febr. resp. März 1911, J. C. F. Fryer leg., im Museum Cambridge. . Oecetinella hamata Ulmer, siehe vorher p. 58, f. 32, 33. . Oecetinella ceylanica Ulmer, siehe vorher p. 60, f. 34, 35. . Setodes cloe Hagen (3) p- 210. . Setodes gazella Hagen (3) p. 210. . Setodes ino Hagen (2) p. 486. . Setodes iris Hagen (2) p. 486; Ulmer, siehe vorher p. 61, f. 36, 37. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 75 42. Setodes las Hagen (3) p. 210. 43. Setodes najas Hagen (3) p. 210. 44. sSetodes argentonigra Ulmer, siehe vorher p. 63, f. 38. 45. Setodes argentoaurea Ulmer, siehe vorher p. 64, f. 39, 40. 46. Trrichosetodes argentolineata Ulmer, siehe vorher p. 66, f. 41, 42, 43. 47. Molanna mixta Hagen (2) p. 485. 48. Goerodes mustellina Hagen (3) p. 209. 49. Goörodes ursina Hagen (2) p. 484; (3) p. 208; Ulmer (15) p. 40, f. 64. | 50. Goerodes vulpina Hagen (3) p. 208. 51. Goörinella piscina Hagen (3) p. 208; Ulmer siehe vorher p. 68, f. 44, 45, 46, 47. R 52. Helicopsyche ceylanica Brauer (7) p. 26, t. 1, £. 1. Eine neue deutsche Ichneumonide. (Hym.) Ooleocentrus soldanskü. Von Dr. H. Bischoff, Berlin. Die im folgenden beschriebene Art wurde von Herrn M. Soldanski in Glotterbad (V.—VH. 12) in einem einzelnen Individuum gefangen, das jetzt durch die Liebenswürdigkeit des Herrn H. Soldanski der Ichneumonidensammlung des Kgl. Zoolo- gischen Museums zu Berlin einverleibt werden konnte. Die vor- liegende Art dürfte mit dem Coleocentrus ewareolatus Kriech- baumer näher verwandt sein. Sie teilt allein mit jener Art die Eigentümlichkeit des Fehlens der Areola, und zwar wird dies . durch das Schwinden des äufseren Areolarquernerven bedingt. Infolgedessen scheint auch der zweite Discoidalquernerv weit hinter der Discocubitalzelle in den Cubitalnerv zu münden. Alle übrigen generisch wichtigen Merkmale stimmen völlig mit den charakte- ristischen Eigentümlichkeiten der Gattung Coleocentrus überein. Vielleicht kann späterhin auf Grund der Flügeladerung ein eigenes Subgenus für die genannten beiden Arten aufgestellt werden. Die neue Art ist schon an ihrer Färbung, die von der aller bekannten Coleocentrus-Arten wesentlich abweicht, leicht zu erkennen. 2: Körper ganz schwarz, inkl. der Fühler und Hüften. Hinterschienen und -Tarsen sind dunkel schwarzbraun, die ersteren an der Basis heller braun. Vorder- und Mittelbeine inkl. Trochanteren sind schmutzig gelblichbraun, die Hinterschenkel und Trochanteren etwas mehr rötlichbraun. Die Maxillarpalpen haben etwa die Färbung der Vorderbeine ; die Labialpalpen sind wesentlich dunkler. Auf dem Untergesicht stehen 2 schmale, elfenbeinweilse Flecken, 76 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. die so weit vom inneren unteren Orbitalrand entfernt sind, dafs ihr Abstand untereinander kaum gröfser ist, als der von den Augen. Die Flügel sind leicht bräunlich getrübt. Das Pterostigma und die Adern sind schwärzlich, die Tegulae blafs gelbbraun. Der Clypeus ist glatt und glänzend, ohne jegliche Punktierung. Das Gesicht unterhalb der Fühler ist sehr fein und weitläufig punktiert, daher ziemlich stark glänzend, über dem Clypeus auf eine kurze Entfernung völlig geglättet. Die Thoraxskulptur ist am ähnlichsten der des C. caligatus. Auf dem Mediansegment ist die Mittelfurche breiter und seitlich nicht von scharfen Kielen begrenzt. Der hintere Absturz ist steil und oben sowie seitlich mehrfach buchtig gekantet. Das letzte Ventralsegment ist seitlich an der oberen Kante nur schwach geschweift, ähnlich wie bei caligatus Grav. und excitatr Poda, während es z. B. bei dem croceicornis Grav. wesentlich tiefer bogenförmig geschweift erscheint. Länge: des Körpers 16—17 mm; des Bohrers, soweit der- selbe über die Analspitze hinausragt, 13 mm. Pfeffer erwähnt in seinem Verzeichnis der württembergischen Ichneumoniden in Jahresh. Ver. Württemberg LXIX, 1913 als bisher von dort bekannt nur den Coleocentrus excitator Grav., und zwar soll derselbe bei Wildbad und Gmünd häufig sein. Eremophygus lasiocalinus n. sp. (Col. lamell. Rutelin.) Von Dr. F. ®haus, Berlin-Steglitz. Ovatus, sat convexus, rufus, nitidus, capite, thorace scutelloque violaceo-fuscis, elytris exceptis undique pilis longis vulpinis sat dense vestitus. Long. 11, lat. ”mm. co. Bolivia: Hochcordilleren zwischen La Paz und Sorata. Ziemlich breit oval und hoch gewölbt, hellrot, glänzend, Kopf, Halsschild und Schildchen dunkelbraun mit violettem Schiller, Kopfschild und Vorderecken des Halsschildes rotbraun durch- scheinend; oben und unten mit Ausnahme der Deckflügel mit langen fuchsroten Haaren ziemlich dicht bekleidet. Kopfschild nahezu halbkreisförmig, oben mit aufgebogenem, dunklem Rand (die Stirnnaht auch an den Seiten verloschen), matt, fein runzlig, Stirn mäfsig dicht, Scheitel weitläufig grob punktiert. Thorax doppelt so breit als lang, Hinterrand in der Mitte nach hinten geschwungen, die Seiten in der Mitte erweitert, Vorder- und Hinterecken stumpf, nicht gerundet, die ersteren ein wenig, die letzteren nicht vorgezogen, die Oberfläche überall dicht, aber Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. #7 einzeln mit ring- und hufeisenförmigen Punkten bedeckt, deren jeder ein langes Haar trägt. Schildchen verhältnismäfsig grols, wie das Halsschild punktiert und behaart. Auf den Deckflügeln sind die primären Punktreihen fast ganz regelmälsig, nur auf der Scheibe durch quereingedrückte Punkte und kurze feine Quer- runzeln etwas undeutlich, die Rippen sind nicht gewölbt, der Seiten- und Hinterrand dicht gewimpert. Afterdecke ziemlich lang dreiseitig mit schwach gerundeter, eingezogener Spitze, ganz verloschen punktiert, glänzend. Beine ziemlich lang, schlank ; Vorderschienen mit 3 spitzen Zähnen, der mittlere dem basalen genähert; Mittel- und Hinterschienen mit nur je einer schiefen Stachelkante; Vordertarsen kurz und kräftig, Klauenglied stark verdickt; Mittel- und Hintertarsen lang und dünn; alle Klauen einfach und fast gleich lang, innere Klaue der Vorderfülse ver- dickt, hakenförmig umgebogen. Fühler neungliedrig, die Keule kaum so lang wie die Geifsel, gelb. An den Mundteilen sind alle Zähne verkümmert ; die Mandibeln sind aufsen und vorn gerundet, vor dem Kopfschild hervorragend; an den Maxillen ist die äufsere Lade ein zahnloses kleines Höckerchen, das Endglied der Taster verdickt. Die Ober- lippe ist etwa doppelt so breit wie lang, vorn etwas ausgerandet, als dünnes Plättchen ziemlich weit vorspringend.. Am Unterlippen- gerüst ist die Unterlippe ganz klein, oval, gegenüber dem langen Kinn, die Lippentaster ziemlich lang mit verdicktem Endglied. Neuheiten der Coleopterenfauna Böhmens. Von Prof. J. Roubal. Dieser Beitrag enthält jene von mir in Böhmen erbeutete Coleopteren-Formen, die mit Bezug auf alle bis jetzt dies Thema bearbeitende Arbeiten (Lokay sen., Klima, Hennevogel, Kliment- Fleischer, Roubal, Reitter und die faunistischen Berichte in dem Casopis [1904—1913]), in verschiedenen Einzelwerken, Zeitschriften und Abhandlungen für das Königreich Böhmen, neu sind. Bembidion punctulatum Drap. a. Lutzi Rtt. Zweimal an. der Vltava bei Kamyk. 1912, 1914. Amara erratica Duft. Merkwürdigerweise habe ich diesen, bis jetzt ausschliefslich alpinen’ Carabide, in der Umgebung von Prag bei Vsenory (Cikänsk& üd.) 28. V. 1902 gefunden. Panagaeus crux major L. a. Schaumi Wencker (non Ganglb., wie fälschlich in Cat. 1906 angeführt). Chudenice: VySensko, am Bache IV. 1902. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft I. 6 78 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ilybius fenestratus F. a. Prescotti Mannh. Pacov, Louz VII. 1913. — 2 Exemplare. Rhantus notaticollis Aube. Pacov: Trucbäba, 20. VII. 1913. — Einige Exemplare. Gyrinus natator L. v. Wankowiezi Regimb. Chudenice: Kuchynka VII. 1913. Sehr selten unter der Stammform. Anthobium primulae Steph. a. rufipenne Gerh. Pisek : -Svicny, 14. .V.:. 19110 --1lEzemplar: } Anthobium minutum F. v. puncticolle Gredl. Sumava. (Der Stenus als foraminosus Er. im C. 20. III. 1906 angeführt, ist fast zweifellos melanopus Marsh., denn alle Exemplare aus dieser Verwandtschaft aus derselben Lokalität (Zlichov) von mir mehrfach gesammelt stets melanopus Marsh. sind.) Quedius mesomelinus Marsh. v. Jäneri Hubenth. sammelte ich auf dem Eichensafte in mehreren Exemplaren 2. VII. 1913 und 29. VII. 1914 bei Pacov. In deren Gesellschaft war auch 1 pracht- volles, sehr rares, Exemplar mit rein roten Elytren, Analogon zum maurus Sahlb. a. pyropterus Epp. Tachinus jimetarius Grav. a. Pecirkai Rtt. Bei Piibram nicht sehr selten, z. B.: „3 trubky“, Jesenice. Atheta subrugosa Kiesw. Mädr, 2 Exemplare VI. 1905. Colon brunneum Latr. v. sinuatum Chaud. Pacov: Te&chobuz VI. 1913. 1 Exemplar schon nachmittags gefunden. (Necrophorus antennatus Rtt., als für Boh. neu im C. 1910, 16 angeführt, wurde schon in den Verh. d. z.-b.Ges., Wien, 1903, 381 von mir erwähnt.) Hydnobius punctatus Sturm. v. spinipes Gyll., in dem „Sbornik kl. pfirod. v Praze“ 1912 von mir angeführt, ist schon im Klimas - Katal.) Liodes dubia Kugel. a. rufipennis Payk. Pacov, VII. 1913. (Saprinus als v. rugiceps Duft. im C. I. 82 von Vrane als neu für Boh. erwähnt, figuriert schon bei Klima als Synon. unter dem quadristriatus Hoffm.) Rhizophagus bipustulatus F. a. 4-maculatus Mecgq. Rozmitäl, 5. X. 1913. 4 Exemplare unter der Buchenrinde. (Malthodes spathifer Kiesw. im ©. 1911, 131, ist schon in dem Klimas Kataloge.) Haplocnemus nigricornis F. a. fuseitibia Muls. Dobfis, VI. 1913. 1 Exemplar gestreift. Öryptophagus fuscicornis Sturm. Kfivoklät, 1 Exemplar am 31. V. 1913 gesiebt. Phalacrus fimetarius F. m. Doebneri Flach. Jirna, II. 1906. — Cibulka, IIL 1906. — Chudenice 1899. Roubal, Neuheiten der Coleopterenfauna Böhmens. 19 Ph. caricis Sturm. Dobfis, 11. IV. 1911, an einer sumpfigen Wiese gesiebt. Olibrus flavicornis Sturm. Roudnice, VI. 1907. Stilbus testaceus Panz. a. unicolor Flach. Doksany, IV. 1907. — Zawıst; 7. II. 1906. S. atomarius L. a. picatus Flach. Zävist’, 7. II. 1906. — Kärany, 29. III. 1905. Mycetina cruciata Schall. a. calabra Costa. Kfivoklät, 30. V. 1913 mehrere Exemplare dieser auffälligen und ansehnlichen Form. Coccinella hieroglyphica L. a. flexuosa F. Stychov bei Stankov, 28. VII. 1913 auf dem Heidekraut in einigen Stücken. ©. h. a. aerea Panz. Desgleichen, 1 Exemplar. C. 10-punctata L. a. consita Wse. Dobiis, 11. V. 1913. 1 Exemplar. ©. 14-punctata L. a. calligata Wse. Chudenice. ©. 4-punctata Pontop. a. Häneli Wse. Pfibram: Läz, IV. 1913. Aus Sachsen bis jetzt bekannt. Exochomus 4-pustulatus L. a. biunulatus Wse. Neratovice, 1. VI. 1905. 1 Exemplar. (Ex. 4-pust. v. distinetus Brul., C. 1911, 132, wurde schon in den „Verh. d. z.-b. Ges. Wien“ 1904, 665 von mir 'als böhmisch bekanntgemacht.) Scymnus rufipes F. Diese Rarität, mehr den Gegenden mit wärmerem Klima zukommend, habe ich in 1 Exemplar bei P ibram 10. VI. 1914 in Kvetnä gekötschert. Helodes marginata F. a. nigricans Schil. StraSice, „3 trubky“, 92 91..1913. Ptinus villiger Reitt. Klatovy, III. 1901. — Chudenice, 12. VII. 1905. An Häusern. Hedobia imperialis L. a. interrupta Pic. aus P., Mark., Nassau, habe ich bei Dobris V. 1913 gefunden. Episernus striatellus Bris. Pribram: Kloboucek, 21. V. 1913. Aufserdem:: Reitter, F. G. IIL, 308: Erzgebirge. Sphaeriestes mutilatus Beck. Pacov: Umrandung eines Fichten- waldes, im Gras, 14. VII. 1914 abends, 1 Exemplar. (Ihinosimus aeneus Oliv. im C. 1912, 150 vom H. Zeman an- geführt ist nach dem mir vorgelegten Stücke ein Sphaeriestes.) Metoecus paradoxus L. a. macularis Gredl. Chudenice; Ende Juli 1907 im Walde „Dubi“ ans Kleid um Mittag angeflogen. Rhagium bifasciatum F. a. unifasciatum Muls. nebst allen Über- gängen fast überall mit der Stammform. Von Rhamnusium bicolor Schrnk. besitze ich aus der Prager Umgebung 3 Exemplare (2 mit blauen Elytren, 1 ganz gelbes), 6* 80 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. die alle ganz gelbe Antennen besitzen — es sind v. gracilicornis Thery. Chrysomela hyperici Forst. a. ambigua Wse. Pfibram, S. Ivan. Ch. varians Schall. a. aethiops F. Dies vorzügliche Tier habe ich bei Pacov 10. VII. 1912 in 1 Exemplar auf Hypericum perforatum gefunden. | Ohrysochloa intricata Germ. a. amethystina Wse. Riesengebirge, 24. VI. 1902. Chalcoides aurea Geoffr. a. laeta Wse. Bezdez, 23. V. 1904. — Kolin, 4. IV. 1906. Oh. lamina Bedel a. aeruginosa Wse. Nach dem Cat. 1906 aus I. b. bekannt. — Auf niedrigem Zitterpappel-Gesträuch auf dem Straziste bei Pacov 29. VII. 1914 in einigen Exemplaren. Ch. I. a. cuprea Wse. Desgleichen. Chaetocnema arida Foudr. Klatovy. Psylliodes chalcomera Nlig. (sp.) Zävist’, 30. V. 1908. Haltica saliceti Wse. Jirna, 25. III. 1906. (Det. Heikertinger.) Phyllotreta exclamationis Thunb. a. viber Wse. Chudenice: Zahradky, 18. IV. 1903. — Kärany, 23. III. 1905. Longitarsus nigrofasciatus Goeze. Roudnice, VI. 1907. L. Iycopi Foudr. Chudenice, 14. VI. 1903. — Kolin, IV. 1906. — Roudnice, VI. 1907. Apteropeda orbiculata Marsh. a. coerulans Wse. Krc, II. 1903. — Turnov, V. 1908. A. splendida All. Pfibram: Tree 1913. Unter den Buchen gesiebt. Notaris aethiops F. Pacov, auf dem Schilf, den Seggen usw. bei einem Teich häufig. VII. 1913, VII. 1914. Phthorophloeus spinulosus Rey. Pfibram: Laz. In einem Fichten- walde um Mittagszeit fliegend. 12. VI. 1910. Neue Gattung unserer Fauna. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 81 Sıtzungsberichte. Sitzung vom 2. XI. 14. — Vorsitz Stichel. Anfang 91/, Uhr. Anwesend 24 Mitglieder. — Der Vorsitzende teilt mit, dafs unser Mitglied Feldintendant Schallehn das Eiserne Kreuz erhalten habe, Engert bestellt Grülse von Schallehn. Heinrich macht darauf aufmerksam, dafs der Passus über den Schriftleitungsausschufs in den Statuten mangelhaft sei, da nicht die Zahl der Mitglieder desselben angegeben sei. Bischoff hält einen ausführlicheren Vortrag über das Vorkommen von Ge- schlechtsdimorphismen bei Hymenopteren unter Vorlage inter- essanter Objekte aus der Sammlung des Kgl. Museums. Heyne legt das monströse Orthopteron Eurycantha horrida aus Neuguinea vor und Beispiele von Di- und Polymorphismus exotischer Lepi- dopteren, ferner einen Halbseitenzwitter von Delias eucharis. Mettke demonstriert Reihen von Parnassius, an derselben Stelle und am selben Tag im Yellowstonepark gefangen; die Tiere weisen eine sehr grofse Variabilität auf. Wanach hat Sienamma westwoodi Westw. als neu für Brandenburg in einem weiblichen Exemplar auf einem frischen Sandhaufen unter abgefallenem Eichenlaub bei Potsdam gefunden. Aufserdem fand er noch ein weiteres @ aus der Berliner Umgebung in seiner Sammlung. Wendeler legt ein bis auf ganz geringe Gelbfärbung an den Rändern völlig schwarzes 5 von Propylaea XIV-punctata L., mit einem normalen $2 in der Jungfernheide in Copula gefangen, vor. Er schlägt für diese extreme Form den Namen f. merkerin, f. vor. Heinrich zeigt neben Vergleichsstücken aus anderen Gegenden 2 stark geschwärzte Stücke von Parnassius mnemosyne L. vor, welche aus Reichenhall stammen und der „ab. (var.) 2“ hartmanni Stndf. zuzaweisen sind. Vortragender bemerkt dabei, dafs ihm die nach Berge-Rebel bestehenden 3 Namen für geschwärzte Formen von mnemosyne wenig Berechtigung zu haben schienen, da sie schliefslich nur graduelle Unterschiede aufweisen und sich scharfe Grenzen nicht ziehen lassen. Ganz unberechtigt erscheine ihm die Aufstellung einer neuen Form hartmanni für geschwärzte und $, von der Rebel sagt: „Aartmanni zeigt auch im männlichen Geschlecht ein schwärzlich getrübtes Aussehen“. Der Umstand, dafs die zuerst benannte Form als „ab. 2° bezeichnet ist, macht nach Ansicht des Vortragenden keinen neuen Namen nötig, wenn auch später 0’ 0’ derselben Variationsrichtung gefunden werden; es kann dann einfach bei dem ersten Namen das Q-Zeichen weg- bleiben. Stichel erklärt, dafs der Name melaina Honr. für völlig schwarze 2? angewandt werde, worauf Heinrich er- widert, dafs das der von Rebel gegebenen wohl authentischen 82 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Diagnose nicht entspreche, zumal für ganz schwarze 22 von Fruh- storfer noch der Name umbratilis eingeführt sei. P. Schulze hat Mitte Juli in einem anbrüchigen Ahorn in der Invalidenstrafse Rhamnusium bicolor Schrk. und f. glaucoptera Schaller in mehreren Exemplaren erbeutet, ferner auch eine Larve der Art mit dem charakteristischen Dornfortsatz auf dem Analsegment. Er legt die Tiere vor; ferner teilt er mit, dafs die Beobachtungen, die er in der Berl. ent. Zeitschr. 57 p. (42), als an den 7’ 07 einer Fehyssa spec. gemacht, erwähnt hatte, sich nicht auf Angehörige dieser Gattung, sondern auf die nahverwandte Thalessa curvipes Grav. beziehen. — Schluls 11 Uhr. Sitzung vom 7. XU. 14. — Vorsitz Ohaus. Anfang 9 Uhr. Anwesend 25 Mitglieder. — Kuhnt und Dr. Lück erklären ihren Austritt. Blume jun. ist bei Ypern verwundet worden und liegt im Lazarett in Bonn. Ahlwarth und Speiser grülsen aus dem Felde. Die Deutsche Ges. f. angew. Entom. teilt mit, dafs die Vorstandswahlen des Krieges wegen ausgesetzt seien. Zu Kassenrevisoren werden Belling und Hoefig gewählt. Die Prüfung der Büchereibestände wird besonderer Umstände wegen bis auf weiteres ausgesetzt. Greiner wird als Stellvertreter für Reineck in den Büchereiausschuls gewählt. Es wird beschlossen, den doppelt vorhandenen Record 1912 für den Selbstkostenpreis an das Kgl. Museum abzugeben, ferner auf einen Antrag Hein- rich hin der Druck des im Manuskript fertiggestellten Gesamt- Inhaltsverzeichnisses 1891—1913 der Berl. entom. Zeitschr. Der Vorsitzende schlägt als neuen Vorstand vor: Stichel 1. Vors., Wanach 2. Vors, Grünberg 3. Vors., P. Schulze 1. Schriftf., Bischoff 2. 'Schriftf.,, Greimer Schriftleiter. —- "Hesze spricht über die Gattung Charaxes unter Vorlage interessanter Vertreter. Zu der Bemerkung des Vortragenden, dafs die Ge- schlechter bei der Gattung oft aufserordentlich verschieden, oft dagegen nicht auseinanderzuhalten seien, erklärt Stichel, dafs die Unterscheidung der Geschlechter leicht sei, wenn man die Vorderbeine mit Xylol betupfe. Beim 5 würde dann der ein- gliedrige, beim 2 der fünfgliedrige Tarsus deutlich. Blume berichtet, dafs er mit der Zucht von Charawes iasius L. in Berlin sehr gute Erfolge gehabt habe, wenn er die wärmeliebenden Tiere auf dem Ofenvorsatz grofs zog. Das Futter Arbutus unedo habe er sich jede Woche aus dem Süden schicken lassen. Rangnow teilt mit, dafs wilde Rose erfolgreich als Ersatzfutter für den Erdbeerbaum gereicht werden könnte. Stichel legt die nach seiner Meinung als Parn. mnemosyne L. f. melaina Honr. zu be- Sitzungsberichte. 83 zeichnenden Tiere vor, die weit dunkler als die von Heinrich in der gleichen Gegend gefangenen sind. Die Exemplare sind ganz geschwärzt und dünn beschuppt, nigristische und melanistische Tendenzen scheinen bei ihnen Hand in Hand zu gehen. Bei den schwärzesten Stücken schwindet aber die Zeichnung. Ramme gibt eine mit Schmetterlingen aus Mexico eingetroffene Papier- tüte herum, in deren Rand eine Heuschrecke ihre Eier mit so bemerkenswerter Geschicklichkeit abgelegt hat, dafs sie allseitig vom Papier umschlossen sind; ferner aus Falzfeinowo am Dnjepr Exemplare von Melitaca didyma O., die keine Unterschiede gegen solche von Südtirol aufweisen, (Chariclea delphini L. und Syntomis phegea L. mit grolsen weilsen Flecken auf den Hinterflügeln, Haploembia taurica Knzn. von Chersones, von der in Berlin auch Junge erhalten wurden, und Procerus bosphoranus, der in der Um- gebung Konstantinopels bei Adampol unter Steinen sehr häufig war. P. Schulze legt vor: Melasoma vigintipunctatum Scop., lapponicum L. und das nordamerikanische interruptum F. und von allen 3 Arten die f. quadripunctata mit nur je 2 Flecken in der Mitte der Flügeldecken. Während die Nominalformen ganz ver- schiedene Zeichnungen aufweisen, stimmen die seltenen Neben- formen in ihrer Zeichnung ganz überein, so dals sie kaum zu unterscheiden sind. Diese vierpunktige Form scheint für die Kenntnis der Chrysomelidenzeichnung von grofser Bedeutung zu in 56 hildet sieozi Bo Reineck D.!E. 2.-1911;, Taf. V, Fig. 6, 7 auch für PP’hytodecta variabilis Oliv. ab. Es ist sehr wünschenswert, dafs sie überall den selben Namen erhält. — Schluls °/,11 Uhr. Laut Beschlufs der Gesellschaft werden vom neuen Jahre ab die Sitzungsberichte in der bis- herim Berl. Ent. Ver. üblichen Form zum Abdruck gebracht! Sitzung vom 4. I. 15. — P. Schulze legt eine ungewöhnlich grolse, 20 cm lange Galle von Teiraneura cornicularia Pass. vor, die von ihm in Rovigno (Istrien) an Fistacia terebinthus L. gesammelt wurde, und teilt aus einem sehr seltenen Separatdruck : Hoffmann, Die Terpentinpistacie (Caruba di Guidea), Wien 1849, in dem auf einer farbigen Tafel Galle und erzeugendes Insekt abgebildet sind, etwas über den damaligen Gebrauch derselben mit; inwieweit sie auch heute noch in ähnlicher Weise benutzt wird, entzieht sich seiner Kenntnis. In den Handel kommen sie meist aus Dalmatien unter dem Namen Caruba di Guidea (Caruba —= Schote, Guidea Landschaft in Dalmatien). Schon im Altertum 84 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. wurden die noch roten Gallen zum Scharlach-, Purpurrot- und Violettfärben der Seide benutzt. Nur in Brussa allein verkaufte man jährlich mehr als 6000 Pfund. Im Orient werden sie ge- kaut, um dem Atem einen aromatischen Geruch zu geben und das Zahnfleisch durch ihre adstringierende Kraft zu stärken. Die ungarischen Weinhändler verwenden die „Schoten“, um dem roten Weine eine feurige Färbung zu geben, endlich sind sie nach Hoffmann infolge ihres Terpentingehaltes ein vorzügliches Mittel zur Linderung der Atemnot. Man liefs den Kranken die trockenen zerklopften Gallen aus der Pfeife rauchen oder räucherte mit ihnen das Krankenzimmer. — Während der ungünstigen Jahreszeit bieten die reifen Gallen, die gewöhnlich aufplatzen, allerhand kleineren Insekten, Ohrwürmern, Raupen usw. Unterschlupf. So wurde auch aus dem vorliegenden Exemplar eine kleine Tineide gezogen. P.Schulze legt ferner vor: 1 0’ von Epeoloides coecutiens F., von ihm am 10. VII. 09 in Finkenkrug erbeutet, und 1 2, das am 11. VIII. 09 am selben Ort von Höhne gefangen wurde; damit ist diese seltene Schmarotzerbiene wieder für Branden- burg aufgefunden worden. Schirmer äufsert sich in seinem Ver- zeichnis der märkischen Apiden (Berl. Entom. Zeit. 56 p. 162) über die Spezies folgendermalsen : „Gerstaecker gibt an, dafs diese Art von Klug einmal bei Berlin gefangen sei, trotz meiner Be- mühungen konnte ich diese seltene Art nicht wieder für die Mark nachweisen.“ Der Wirt der Art Macropis labiata Pz., den Schirmer für Buckow angibt, liegt in einem von Gerstaecker am 31. VII. im Brieselang gefangenen Stück vor. Endlich weist P.Schulze auf eine Bemerkung von Pösche (Leben der Natur, ohne Jahreszahl, wohl gegen 1860) hin, wo es auf p. 323 bei der Erwähnung des Sommerschlafes der Insekten von der Raupe von Agrotis umbrosa Hb. folgendermalsen heifst : „Die Raupe von Apamea umbrosa erreicht zu Ende Mai ihre Gröfse und bleibt nun fast 3 Monate in einer leichten geleimten Kapsel unverändert liegen, bevor sie sich zur Puppe verwandelt.“ Es wäre inter- essant, nachzuforschen, ob diese Angabe richtig ist; die eigentliche Puppenruhe müfste dann sehr kurz sein, da der Falter im August und September fliegt. Im Anschlufls an die Versuche von Gaspard an Weinbergschnecken, der durch niedere Temperaturen und hohe trockene Wärme den Winterschlaf der Tiere bis in den nächsten Oktober ausdehnen konnte, glaubt Pösche (p. 325) ferner, dafs auch bei dem Überliegen von Schmetterlingspuppen ähnliche Gründe mafsgebend seien. Heinrich bemerkt hierzu, dafs er sowohl wie Dadd ebenfalls zu der Überzeugung gelangt seien, dafs das Überliegen in der Mehrzahl der Fälle darauf zurückzuführen sei, dafs zu der für die Art normalen Schlüpfzeit das Optimum der Sitzungsberichte. 85 Lebensbedingungen nicht vorhanden ist; je weiter sich diese vom Optimum entfernen, je weniger Puppen werden schlüpfen. Dafs nicht alle überliegen, mag in individuellen Unterschieden und in dem niemals ganz gleichen Alter der Tiere begründet sein. . Schumacher legt aus seiner Sammlungskartothek, die sich sehr bewährt hat, die Karten für 1914 vor. Zunächst ist für jede Arbeit seines Spezialgebietes ein Karton vorhanden, ferner aber auch ein solcher mit den nötigen Angaben für jede in dem Jahre neu beschriebene oder erwähnte bekannte Art. Die Spezies- kartons sind entsprechend den im Zoologischen Museum für die verschiedenen tiergeographischen Bezirke eingeführten Farben ver- schieden gefärbt; kommt eine Art z. B. in der indischen und australischen Region vor, so werden ein gelber und ein violetter Karton durch eine Klammer zusammengefügt. Nach dem Erscheinen des „Record“ für das betreffende Jahr werden die Karten auf ihre Vollständigkeit hin durchgeprüft und dann erst in die Hauptsammlung eingereiht. Das Tausend Karten stellt sich auf 2—3 Mk. Sitzung vom 11. I. 15. — P. Schulze gibt eine kritische Übersicht über die Formen von Lygris populata L. im An- schluls an die Arbeit von Marschner in Heft VI 1914 unserer Zeitschrift. Es sei sehr zu bedauern, dafs der Autor offenbar nicht auf die Originalarbeiten zurückgegangen ist und uns in- folgedessen keinerlei Klarheit über die populata - Formen gebracht habe. Die Diagnose Linn&s, die in Marschners Text ganz entstellt ist, lautet: „P. Geometra seticornis, alis flavo-pallidis: ‚ antieis subfasciatis: apice subtus fusco contaminatis. Habitat in Populo. Alae primores supra obsolete griseo fasciatae ; postice subtus flavescentes arcu fusco ex punctis cum puncto nigro cen- trali.© Also eine bleichgelbe Form mit undeutlicher Mittelbinde. Zu ihr ist wohl f. lutea Strand als Syno- nym zu stellen. Die Originalabbildung | von Freyers Larentia musauaria, die nebenstehend reproduziert wurde, ist überhaupt nicht als eine Lygris zu er- kennen, weder im Flügelschnitt noch nach der Zeichnung. Freyer sagt von dem Falter: „Er hat die Gröfse und auch Farbe von @. mensurata“. Letztere Art ist aber unsere heutige Ortholitha limitata Sc.! Noch merkwürdiger wird die An- gelegenheit dadurch, dafs Freyer in Bd. 6, Tafel 570, Fig. 3 seiner Beiträge eine von ihm als „populata var.“ bezeichnete 86 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. „musauaria“ durchaus kenntlich abbildet. Er sagt über die Ab- bildung im Text 1. c. p. 140: „Ich erhielt diese dunkle Abart von Herrn P. Standfuls mit der Bemerkung, dafs solche unter den gewöhnlich gefärbten Exemplaren dieses Spanners nicht blofs gemischt fliegt, sondern zu der Grundart in allmählichen Stufen übergeht. Sie wurde im August auf dem Kamm des Riesen- gebirges gefangen.“ — Es wäre daher sehr unwahrscheinlich, wenn ein so tüchtiger Kenner wie Freyer das Stück von der Musauer Alp nicht als populata- Form wieder erkannt, es mit einer Ortholitha verglichen und so falsch abgebildet haben sollte. Aus diesen Gründen mülste man zu der Ansicht kommen, die Larentia musauria oder musauaria Freyer ist keine Lygris populata, sondern eine stark abweichende Ortholitha oder Larentia, deren genaue Identifizierung noch ausstehe. Dem steht aber eine Angabe bei Gumppenberg gegenüber (Syst. Geom. III. Nov. Acta Leop. Car. Ac. der Naturf. 54 Nr. 4, Halle 1890), der Angaben Speyers anführt, wonach es scheint, als ob dieser die Type Freyers gesehen hat. Die Originalstelle Speyers konnte Vortragender leider nicht ausfindig machen. Es heifst bei Gumppenberg L..e. p. 322 :%,Ab. Musauaria Frr. Pop: var: Gn. Fır.” 34322 fuscatis, ant. fere unicoloribus fuscis (Staud... Von Freyer nach einem ziemlich verflogenen 0’ aufgestellt. Vorderflügel tief rostbraun, fast kaffeebraun, Adern rostgelb. Mittelfeld nach innen schwach begrenzt, schwarzviolett, von einigen Wellenlinien durch- zogen. Äufsere Begrenzung scharf, nur in Zelle 3 einen vor- springenden Winkel bildend und von da sanft zum Innenrande eingebogen. Spitze licht, geteilt. Hinterflügel von der Wurzel bis über ein Drittel trüb gelblichweils, dann plötzlich violettgrau, von einer verwaschenen lichteren Querbinde durchzogen. Saum- linie fein dunkel. Fransen braun, gelb geteilt (Speyer). Musauer Alpe zwischen Füssen und Reutte.“ Von kleineren ganz un- wesentlichen Einzelheiten fällt also die f. dbinderi Marschner mit musauaria zusammen. Sollten sich die Angaben Speyers nicht auf Typenvergleich, sondern nur auf Kombination gründen, so könnte, da dann Freyers Bild nicht mit Sicherheit auf eine populata-Form zu beziehen ist, Speyers oder wenn Staudingers Diagnose in Cat. Lep. Eur. Faunengeb. 1871 p. 182 älter sein sollte, diese als mafsgebend angenommen und der Betreffende als Autor zu f. musauaria gesetzt werden. Die kurze lateinische Kennzeichnung, die Staudinger gibt und die oben zitiert wurde, scheint Vortragendem kurz und treffend zu sein und alles Wesentliche zu enthalten. Ein Fall von Homonymie im Sinne des Nomenklaturgesetzes würde bei diesem eventuellen Übertragen von Autornamen nicht vorliegen, da Formennamen nicht unter Pe mn... kE 7= Sitzungsberichte. 87 die Nomenklaturregeln fallen. F\. rufescns Gumppenberg hat Marschner richtig gedeutet, nur fälschlich als synonym zu musauaria Frr. gestellt; f. circumscripta Strand dürfte auf eine Form zurückzuführen sein, bei der sich die braune Mittel- und Basalbinde vergröfsert haben und am Aufsen- und Innenrand miteinander zusammengeflossen sind, und so das zwischen ihnen liegende helle Feld auf eine halbmondförmige Figur reduziert haben. 88 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Vereinsangelegenheiten. Die Neuwahlen in der Jahresversammlung am 11. I. 1915 hatten folgendes Ergebnis: Vorsitzender: B. Wanach. Stellvertr. Vors.: Belling, Soldanski. Schriftführer: P. Schulze, Bischoff. Kassenwart: Grünberg. Schriftleiter: Greiner. Bücherwart: Schumacher. Schriftleitungsausschuls: Grünberg, Ohaus, P. Schulze, Stichel. Büchereiausschufs: Berka, Greiner, Quedenfeldt. Zum Ehrenmitglied wurde gewählt: Moser. Ferner wurde beschlossen, von jetzt ab an jedem ersten und dritten Montag des Monats eine geschäftliche Sitzung abzuhalten. Aus der entomologischen Welt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen, Am 4. VII. 14 verstarb in Hamburg der Mikrolepidopterologe Ludwig Friedrich Sorhagen, geboren am 18. VIII. 1836 zu Mühlhausen in Thüringen. Er lebte von ca. 1865 bis 1880 als Lehrer und späterer Leiter einer Privatanstalt in Berlin, dann in Hamburg, wo er bis 1896 an einer Realschule angestellt war, bei deren Verstaatlichung er Alters wegen in den Ruhestand ver- setzt wurde. Sein 1886 erschienenes Werk „Die Kleinschmetter- linge der Mark Brandenburg und einiger angrenzenden Land- schaften. Mit besonderer Berücksichtigung der Berliner Arten.“ sichert ihm allezeit eine hervorragende Stellung unter den Er- forschern der deutschen Kleinschmetterlinge. Rezensionen und Referate. 89 Rezensionen und Referate. In dieser Rubrik finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, die der Redaktion zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bibliothek der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Ulmer, Georg. Aus Seen und Bächen. Die niedere Tierwelt unserer Gewässer. Mit zahlr. Abb. im Text und 3 Tafeln. 149 S. Naturwissensch. Bibliothek. Leipzig, Quelle & Meyer. Preis geb. Mk. 1.80. Das kleine Buch hat uns sehr gefallen. Text und Abbildungen sind gleich gut, die beigegebenen Landschaftsbilder oft auch von hohem künstlerischen Reiz. Da Verf. die Wasserinsekten schon gesondert in derselben Sammlung behandelt hat, gibt er hier nur eine Übersicht derselben an der Hand trefflicher Abbildungen. Die anderen Gruppen werden ausführlicher besprochen und be- sonderes Gewicht auf ihre biologischen Eigentümlichkeiten gelegt. Die Art der Darstellung ist wohl geeignet, ein klares und an- schauliches Bild des niederen Tierlebens in unseren Seen und Bächen zu geben und sei besonders auch Aquarienliebhabern warm empfohlen. P. Schulze. Fortschritte der Naturwissenschaftl. Forschung. Herausgegeben von Prof. Dr. E. Abderhalden. Bd. X. 1914. Berlin, Urban & Schwarzenberg. Preis Mk. 15.—. Wir haben schon mehrfach Gelegenheit gehabt, auf vorzüg- liche zusammenfassende Darstellungen aus dem Gebiete der Ento- mologie hinzuweisen, die in diesen grolszügigem Werke erschienen sind. Im vorliegenden Bande sind Arbeiten über Insekten nicht enthalten, weswegen sich eine ausführliche Besprechung an dieser Stelle verbietet. Aber auch dieser Band kann jedem, der sich für die Naturwissenschaften in ihrer Gesamtheit interessiert, nur empfohlen werden; besonders sei noch darauf hingewiesen, dafs jede Arbeit, auch die früher erschienenen, einzeln käuflich ist. Bd. X enthält deren folgende: Wilkens, Der Deckenbau der Alpen. v. Euler, Neuere Forschungen über alkoholische Gärung. Reach, Der tierische Organismus als Kraftmaschinee Dannen- berg, Die Kohlebildung als geologisches Problem. Erlwein, Trinkwasserreinigung durch Ozon. Wigand, Wissenschaftliche Hochfahrten im Freiballon.. Ruttner, Die Verteilung des Planktons in Sülswasserseen. PR. Schulze. Handbuch der Entomologie. Herausgegeben von Ch. Schröder. 4. Lieferung. Die ersten 3 Lieferungen des vorliegenden Werkes, in denen Deegener die Anatomie und Histologie behandelt, sind in dieser 90 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1912. Zeitschrift 1913 p. 589 schon gewürdigt worden. Das 4. Heft enthält den Schlufs dieses Teiles des Handbuches. Wenn in oben angeführtem Referate die Ausstellung gemacht wird, dals z. B. die Schuppenbildungen nicht eingehend genug berücksichtigt worden sind, so ist darauf zu erwidern, dafs diese Angaben nicht hier, sondern in dem später erscheinenden Abschnitt Morphologie zu suchen sind. Es läfst sich aber nicht leugnen, dafs man es gern gesehen hätte, wenn einzelne Kapitel noch ausführlicher behandelt worden wären; dies zu tun, verbot dem Verf. aber der vom Herausgeber zu eng bemessene Raum, der von Deegener schon um das Doppelte überschritten wurde. — Den gröflsten Raum des vorliegenden Heftes nehmen die einleitenden Kapitel zu der Bearbeitung der Systematik von Handlirsch ein: 1. Aus der Geschichte der Entomologie, 2. Über entomologische Literatur und ihre Benutzung, 3. Zur entomologischen Technik, 4. Die systematischen Grundbegriffe, 5. Nomenklatur, Type und Zitate, 6. (Anfang) Terminologie der für die Systematik wichtigsten Teile des Hautskelettes. Handlirschs Ausführungen haben uns sehr gefallen, was er z. B. in Kapitel 2 unter „Übelstände und Vor- schläge zu ihrer Vermeidung“ sagt, sollte sich jeder Entomologe, der sich zur Publikation für berufen fühlt, einmal durchlesen und beherzigen; unsere entomologischen Zeitschriften würden im all- gemeinen dann wohl auf einer höheren Stufe stehen als jetzt. Nach Abschlufs der einzelnen Bände des Werkes sollen hier aus- führliche Besprechungen folgen. pP: Schulz Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen : Arthur Walkhoff, Berlin, Carmen-Sylva-Strafse 51. Longinos Naväs, 8. J., Zaragoza, Spanien, Colegio del Salvator. Adressenänderungen. Prof. F. Förster wohnt jetzt in Oberkirch (Baden). Bitte, alle vor dem 1. Januar 1915 entliehenen Bücher zwecks Katalogisierung an die Bibliothek der Deutschen Ento- mologischen Gesellschaft, Berlin C 25, Kurze Str. 5 (Lehrervereinshaus), zurückzusenden. Der Bücherwart. Naturalien- ee »ander Heyne, ... seresniong Berlin-Wilmersdorf, Landhausstr. 26a, versendet umsonst und postfrei Listen über europäische und exotische Käfer und Schmetterlinge, entomologische Literatur und Geräte, von denen die beiden letzteren besonders ausführlich sind und von jedem Entomologen berücksichtigt werden sollten. Ausserdem grosses Lager aller anderen Insektenfamilien, biologischer Objekte usw. —— Import. — Ankauf. — Verkauf. — Tausch. — Export. — EEE TEN REEL EEE BERN Den Mitgliedern unserer Gesellschaft bietet sich Gelegenheit, zu bedeutend herabgesetzten Preisen frühere Jahr- | | | gänge unserer Zeitschrift (von 1881an) i | | und der Berlner Entom. Zeitschrift, | sowie die Konow’sche Zeitschrift für Hymenopterologie zu erwerben. Ernst Leitz Zweiggeschäft BERLIN. NW. 6, Luisenstr. 45. Mikroskope und Laboratoriumsbedarf. Bildaufrichtende Präparier-Mikroskope und Lupen. Zeichenapparate. Projektionsapparate. Präparier- Utensilien. 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Grünberg, in 1856, Deutsche Entomologische ie | n Wiedervereinigung.) validenstralse N F ücherwart } — F.Schumacher, Lehre stralse 53. _ Schriftleiter: £ E:: Joh. Greiner, Lehrer ang 1915. "ft D. Der Jahresbeitrag beträg 5 Textabbildungen.) Mitglieder haben eine e von M..150 "mitglieder Mk. 4.—. Die Jahresbeiträge und sind zu adressieren Herrn Dr. ıtleitung: Berlin N 4, Invalidens ‚einer. L | wO.hzus;:DrP! Schulz E : | Eherteber = BE Alle Manuskripte, Kor- . sprechung sind zu riehten Bachhandkme R. Stricker tech otsdamer Stralse 90. r eNTET Benin NW 6, Karlstr. 11. Berlin No 55 \5. April 1915. Inhalt von Heft 1. Sitzungsberichte Vereinsangelegenheiten . Aus der entomologischen Welt Vorgeschlagene Mitglieder. Adressenänderungen. Rezensionen und Referate Belling, H., Von Parnassius apollo L. aus dem Karwendelgebirg : und seiner Heimat. Mit 1 Tafel . Bernhauer, Dr. Max, Beitrag zur hylindenferne von Ne Guinea Jacobi, A., Ketiche Bemerkungen über die Wlatinze (ihynsuois er Micke, Dr., Beiträge zu einem Bereich ereerccher Käfer Moser, J,., ER zur Kenntnis der Melolonthiden. (Col.) IV Speiser, Dr. P., Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. Il. Mit 2 Abbildungen . Seite 203 212 213 216 216 214 152 179 157 106 113 91 UL LL UL 2 2 u 2 Ze a u Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 91 Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. EHE: Von Dr. P. Speiser, Labes, z. Zt. der Korrektur im Felde, Nagy-Berezna in den Karpathen. Mit 2 Abbildungen. In dieser dritten Folge (Il: D.E.Z. 1913 p. 131—146, II: 1914 p. 1—16) habe ich mit freundlicher Erlaubnis des ver- ständnisvollen Sammlers aller übrigen Materialien, Herrn Ober- leutnants Herbert von Rothkirch ), noch einige Blutsauger er- wähnen und einen davon als neu beschreiben dürfen, die Herr - F. Grabowsky ?), der Sohn meines lieben Freundes Grabowsky, Direktors des Zoologischen Gartens in Breslau, bei Akok am Njong auf meine Bitte gesammelt hat. Einige Beschreibungen haben auch diesmal nur als vorläufige zu gelten, die ich an anderer Stelle zu ergänzen hoffe. Fam. Tabanidae. Chrysozona (= Haematopota) heptagramma nov. spec. — 1 2, bei Soppo am Kamerunberge im Dezember 1912 gefangen. Die Art gehört der kleinen westafrikanischen Artengruppe an, bei welcher eine mehr gelbliche Grundfarbe zur Beobachtung kommt und ist besonders auch durch die braungelben Fühler (nur die beiden Grundglieder sind vorhanden) gekennzeichnet. Eine Abbildung des Flügels er- gibt weiter die wesentlichen Merk- male der Flügelzeichnung. Kopf im Profil betrachtet ohne die noch etwas tiefer tretende Mund- öffnungsgegend 1!/,mal so lang als hoch, über den Fühlerwurzeln eine von Augenrand zu Augen- rand reichende, an den Seiten schmälere, mitten flach kuglig blasige, glänzende leimbraune Schwiele, auf der im übrigen gelb- lich dattelbraun bereiften Stirn ein kleines Stückchen oberhalb dieser Schwiele das gewöhnliche Paar sammetschwarzer Flecken am inneren Augenrand, der dritte in der Mitte der Stirn ist er- !) Derselbe hat leider schon in den ersten Kriegswochen im fernen Afrika den Heldentod für die Ehre unseres Vaterlandes erlitten. 2) Auch dieser ist alsbald nach Kriegsbeginn in die Reihen der Kämpfer getreten; er ist im September in den Kämpfen in den Vogesen schwer verwundet worden, jedoch genesen und mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft II. 1 992 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. heblich kleiner. Von einer Behaarung der Stirnstrieme ist nichts zu bemerken, auf dem im übrigen mehr aschgrauen Untergesicht, wo nur am unteren Augenwinkel einige mehr dattelbraune un- bestimmte Flecken liegen, ist die Behaarung weils, zwischen dem unteren Augenwinkel und der Fühlerwurzel schwarz. Die Taster sind schlank und wenig gekrümmt, hell ledergelb mit längerer weilser, und auf dem spitzeren Endteil aufsen auch schwarzer kurzer Behaarung. Das erste Fühlerglied ist mittelstark spindel- förmig aufgetrieben, das zweite kurz, beide braungelb, mit kurzer schwarzer Behaarung. Der Thorax ist allgemein mehr bräunlich aschgrau, auf den Schulterecken, einer Seitenstrieme, dem Hinter- rand des Scutellums und den Pleuren mehr düster rötlichbraun, auf den mittleren Anteilen mehr schwärzlichgrau Eine feine Mittellinie ist hell aschgrau, ferner jederseits in einigem Abstand neben ihr eine weitere Längslinie, die vorn ziemlich breit be- ginnt und alsdann nur auf der Naht und vor dem Scutellum sich leicht fleckartig erweitert, der Hinterrand des Scutellum ist ebenso hell aschgrau bestäubt, was an beiden Seiten und an der Spitze mehr fleckenartig erscheint, und das Scutellum weist auch mitten obenauf einen undeutlichen, rundlichen aschgrauen kleinen Fleck auf. Zwischen Scutellum und Flügelwurzel auch noch jederseits ein undeutlicher aschgrauer Wisch. Alle Hüften dunkelbraun mit grauer Bestäubung, die Schenkel rötlichbraun, auf der Vorder- und Hinterseite je eine unbestimmte dunkler braune Linie. Die Vordertibien sind aulser der braunen äulsersten Wurzel in etwas mehr als dem Basaldrittel dunkel rahmgelb, sonst schwarzbraun. Die Tibien der Mittel- und Hinterbeine weisen je zwei dunkel rahmgelbe Ringel auf, je einen gleich hinter der Wurzel und einen hinter der Mitte. Die Tarsen sind schwarz an den Vorderbeinen, schwarz mit gelbweilsen Wurzeln an den beiden hinteren Bein- paaren, wobei die Metatarsen diese helle Farbe bis auf die Hälfte ihrer Länge, die anderen Glieder nur an der äulsersten Basis auf- weisen. Hinsichtlich der Flügel wird auf die Abbildung verwiesen, die Schwinger haben einen kalkweilsen Stiel und Knopf, welch letzterer am Grunde jedoch etwas schwärzlichbraun angelaufen ist. Der Hinterleib hat eine dunkel kaffeebraune Grundfarbe mit etwas gelb- lichem Ton und wird durch die 7 sehr auffallend gelblich aschgrauen Hinterränder der einzelnen Segmente sehr deutlich zerlegt; das letzte Segment ist ganz gelblich aschgrau, das erste andererseits hat einen weniger bräunlichen als mehr schwärzlichen Grundton seines Grau. Auf dem zweiten, dritten und vierten Segmente, ganz undeutlich auch noch eben auf dem fünften wahrzunehmen, liegt je 1 Paar rundlicher, ausgesprochen ockergelber Flecken, in der Mitte jeder Seitenhälfte einer, welche auf dem zweiten und dritten Se EEE BES SEA N. > - Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 93 Segmente ungefähr gleichgrols, auf dem vierten erheblich kleiner sind. Die Bauchseite ist dunkelgrau mit einigermafsen deutlich heller grau abgesetzten Segmenträndern. Ich kann nicht unterlassen, Herrn E. E. Austen vom British- Museum (Natural History) in London meinen Dank auch hier noch- mals zu sagen für die Mühe, diese neue Art mit den dort vor- handenen zahlreichen anderen Arten auf etwaige Zugehörigkeit zu vergleichen und mich über die spezifische Selbständigkeit zu ver- gewissern. | Tabanus bigutlatus var. eroceus Surcouf. — 1 0’, bei Garua im Dezember 1913 gefangen. Diese Form des über Afrika weit verbreiteten Tabanus wurde im Sudan bei („Kati“), im Kongostaat und in Angola, sowie in Nigerien und an der Goldküste gefunden, auch schon von Ziemann für Kamerun (Ebolowa) verzeichnet. Tabanus socialis Wlk. — 5 2 aus Duala, im Juni 1912 gefangen. Diese typisch westafrikanische Art ist von Gambia her über Sierra Leone, die Elfenbeinküste, Lagos. Süd-Nigeria und Fernando Poo bis in die äquatorialen Teile des Kongostaates verbreitet und wird auch schon von Surcouf und Ziemann (Mungofluls) für Kamerun genannt. Tabanus tetraleucus nov. spec. — 1 leider stark zerfetztes 2 wurde von Herrn Fr. Grabowsky jun. bei Akok am Njong !) im März 1913 gefangen, in meiner Sammlung. Die neue Art gehört in die zwölfte Gruppe bei Surcouf und tritt hier in nächste Verwandtschaft zu 7. wellmani Austen, mit dessen Typen ich das Exemplar vergleichen konnte. Abgesehen von der Zeichnung des Abdomens, wo das Vorhandensein von 3 statt 2 silberweilsen Mittelflecken die neue Art fast auf den ersten Blick erkennen läfst, ist ein wesentlicher Unterschied beider Arten darin zu suchen, dafs bei 7. wellmani Austen die feinere Behaarung an Thorax und Abdomen durchweg grauweils, bei meiner Art gold- gelb ist. Im übrigen stimmt sie hinsichtlich der Bildung der Stirnstrieme, der Form und Farbe der Taster und der Färbung der Beine ganz mit 7. wellmani überein; die Flügel sind noch erheblich dunkler rauchgrau als bei der verglichenen Art, sie weisen aber auch ein deutlich dunkleres Stigma auf. Während endlich bei T. wellmami der Fleck auf dem dritten Segment zwar !) Daselbst und bei dem nahe gelegenen Bonkollo fing Herr Grabowsky noch die bereits aus Kamerun bekannt gewordenen Arten: Tabanus fasciatus F., T. obscurehirtus Ricardo, T. billingtoni Newstead und T. secedens WIk. 1» 94 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. den Vorderrand nicht erreicht und vorn ziemlich breit abgerundet endet, und derjenige des vierten Segmentes in der Form eines nach hinten erweiterten Parallelogrammes vom Hinterrand bis zum Vorderrand reicht, sind die 3 Flecken auf dem zweiten, dritten und vierten Segment bei der neuen Art nahezu gleich an Gestalt und Gröfse und erreichen sämtlich als vorne ziemlich spitzwinklige Dreiecke den Vorderrand nicht. Eine ausführlichere Beschreibung behalte ich mir für eine andere Gelegenheit vor. Das dritte Fühlerglied zeigt am Ende seines ersten Drittels eine erheblich spitzzipflig vorgezogene Oberecke, welche bewirkt, dafs das Glied an dieser Stelle ziemlich halb so breit ist, als mit Einschlufs der Griffelglieder lang. Fam. Syrphidae. Paragus borbonicus Macqu. — 1 2 im Januar 1913 bei Soppo gefangen. Es gehört einer Varietät der sehr variabeln Art an, wo aufser der rötlichgelben Mittelbinde des Abdomens noch an den Seiten des dritten Segmentes feine rotgelbe Hinter- randssäume wahrzunehmen sind. Die Art ist von den Cap-Verdeschen Inseln über Portugiesisch- Guinea, Sierra Leone und Caffraria bis nach Reunion und Mauritius verbreitet und auch auf der Insel Principe gefangen. Rhingia enephaeoptera nov. spec. — Das 2 von Duala, aus dem September 1912, welches ich 1913 im I. Beitrag (p. 143) als möglicherweise zu R. pulcherrima Bezzi gehörig angab, hat inzwischen Herrn Professor Bezzi vorgelegen, welcher es für durchaus verschieden erklärte. Ich mufs es daher, obschon es das einzige seiner Art geblieben ist, als neue Art beschreiben. 6,5, fast 7 mm lang. Grundfarbe des Körpers stahlblau, am Hinterleib mit violetten Reflexen. Der Untergesichtsschnabel fast ganz düster rotgelb, nur obenauf an der Wurzel noch blau. Fühler rotgelb, mit fast kreisrundem, kaum am Ende etwas eckigen End- gliede, welches daselbst auch etwas gebräunt ist, mit gelber Borste. Der blaue Thorax weist rahmgelbe Schulterschwielen auf und ist auch unter der Flügelwurzel etwas gelblichgrau, seine Behaarung wie bei AR. pulcherrima Bezzi. Hüften gelbbraun, Schenkel dunkel- braun, alle Tibien und Tarsen hell ledergelb, nur die der Hinter- beine in der Mitte undeutlich dunkler; somit sind die Beine er- heblich heller als bei der verglichenen Art. Die Flügel zeigen das gewöhnliche Geäder, sind aber im ganzen leicht aschgraulich getönt. Schüppchen graulich, mit graugelber Behaarung. Hinter- leib glatt und glänzend violett. Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 95 Protylocera aesacus Wlk. — 1 2 im Februar 1913 bei Ekona. Die Art war bereits aus Kamerun (Viktoria) erwähnt; sie verbreitet sich in den Küstenländern des Golfs von Guinea, von Sierra Leone, Assinia und Ashantiland bis nach Gabon und findet sich im Kongogebiet sowie in den Landschaften im Nordwesten des Tanganjika-Sees bis zum Ruwenzori, in Uganda (Entebbe und Busoga) und selbst noch am Kilimandjaro wieder. Die Schriftleitung der Jahrb. des Nassau. Ver. f. Naturk. in Wiesbaden hat mir liebenswürdigerweise neben- stehende Karte, die ich zuerst dort, v. 66 p. 1913 veröffentlichte, hier wieder- Szotjlocera zugeben gestattet. Syritta Dbulbus Wlk. 1849 (= Syritta bulbulus m. 1913 in Jahrb. Nassau. Abb. 2. Ver. Wiesbaden, v. 66, p. 137). — 35 im Juni und September 1912 bei Duala gefangen; das Kgl. Zool. Museum in Berlin besitzt aufserdem 1 2 von Johann - Albrechts- Höhe, das L. Conradt 1886 fing, und ein erheblich kleineres 0”, das von Hoesemann aus „Süd-Kamerun“ mitgebracht wurde. Ich habe mich an der Type der Walkerschen Art in London, einem 0’, überzeugen können, dafs die von mir a. a. O. angegebenen geringen Unterschiede lediglich Geschlechtsabweichungen waren. azsacus WIR. Das Original stammte aus Sierra Leone, weitere Fundorte sind m. W. nicht veröffentlicht worden, doch soll die Art nach mündlicher Mitteilung des Herrn E. E. Austen in London in Afrika ziemlich weit verbreitet und häufig sein. Eumerus pipizoides nov. spec. — 1 7’ bei Soppo im Dezember 1912 gefangen. Die neue Art tritt in nächste Nähe von #. bequaerti Herve- Bazin und E. quadrimaculatus Macq., mit welchen beiden sie die Form der Hinterschenkel gemeinsam hat; dieselben sind schlank, kaum verdickt, und damit treten diese Arten schon fast aus dem Formenkreise der Gattung heraus. Die neue Art unterscheidet sich von E. quadrimaculatus Macg. sicher durch völlig kahle Augen und hellere Fühler, von E. bequaerti Herve-Bazin durch eben dies letztere Merkmal und vor allem durch die Form der Genitalien, welche wirklich nicht „tres petit“ genannt werden können. Mir will scheinen, als ob das „autre individu g’ en mauvais etat“ von Basoko, welches Herve-Bazin in der Originalbeschreibung seiner Art erwähnt, ziemlich genau der hier neu beschriebenen 96 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Art entspricht: „L’hypopyge semble plus gros, et surtout les taches transparentes du deuxieme segment sont beaucoup plus grandes, @elargies en dehors, presque triangulaires.“ (Revue zool. Afeie., 79...3;°p. :78,,19132 Körperlänge 6!1/, mm. Grundfarbe schwarz, auf der Stirn und dem oberen Anteil des Hinterkopfes blauglänzend, auf dem zweiten und dritten Abdominalsegmente gelblichbraune Flecken, die beiden vorderen Beinpaare grolsenteils ledergelb. Stirn ebenso wie bei #. bequaerti Herve-Bazin gebaut, die Augen ebenso weit zusammenstofsend. Die Behaarung der Stirn ist aber nahezu durchweg schwarz, nur ganz vorne etwas graulichgelb. Ebenso ist die längere Behaarung des Untergesichtes, wo sich eine dünne, eng anliegende gelblichgraue Behaarung findet, schwarz, mit gelb- grauem Schimmer, jedenfalls aber nicht rot, wie bei der ver- glichenen Art. Die Fühler haben dieselbe Form wie bei dieser, ihr drittes Glied ist entlang der Unterkante breit bräunlichgelb gesäumt, was sich an der Wurzel des Gliedes bis auf die ganze Breite desselben ausdehnt, wodurch von vorn gesehen die Fühler recht hell erscheinen. Die Borste ist ganz schwarz. Der Thorax ist ebenfalls ganz bronzeschwarz, von einer hellen Doppelstrieme, wie die verglichene Art sie aufweist, ist nur auf der Quernaht in der Form eines undeutlichen grauen Fleckenpaares etwas zu bemerken, auch sind die Schulterecken ebenso leicht graulich. Die Behaarung des Thorax ist goldgelb, nur jederseits nach innen und vorn von der Flügelwurzel liegt ein rundlicher schwarz be- haarter Fleck. Hüften und Schenkel sind schwarz, an den beiden vorderen Beinpaaren mit ledergelber Spitze; daselbst sind auch die Tibien und Tarsen ledergelb gefärbt, die Tibien tragen auf ihrer Mitte einen undeutlich dunkleren Ring, und die letzten Tarsen- glieder sind verdunkelt. Die Behaarung ist auf den Schenkeln und der Vorderseite der Mitteltibien schwarz, sonst gelb. Die Hinterschenkel weisen auf den basalen 2 Dritteln gelbe, am Ende schwarze Behaarung auf, auf ihrer Unterseite stehen breit getrennt 2 Reihen dornartiger, nicht sonderlich kurzer Borsten im End- drittel. Dafs sie kaum verdickt sind, wurde bereits erwähnt. Die Hintertibien entsprechen in ihrer Form eher dem in der Gattung gewöhnlichen Bilde. Sie sind rötlichbraun, auf der hinter der Mitte gelegenen spindelförmigen Verdickung schwarz, was sich von dort unbestimmt ausbreitet. Die Behaarung der Hintertibien ist schwarz, mit Ausnahme des Spitzendrittels, wo sie auf der Aulsenseite gelb ist. Die Hintertarsen sind rotbraun, auf der Oberseite schwarzbraun, sämtlich fein und dicht gelb behaart. Die Flügel sind, zumal gegen die Spitze hin, ziemlich stark rauch- grau verdunkelt, weisen ein dunkelbraunes Stigma auf und von Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 97 der Vena spuria unterhalb der Gabelung des Radialraums aus- gehend eine kleine rauchbraune fast fleckartige Verdunkelung. Schwinger gelblichweils. Der Hinterleib ist annähernd parallel- seitig, ziemlich lang, bronzeschwarz; auf dem zweiten Segmente 1 Paar ziemlich grofser dreieckiger oder tropfenförmiger Flecken. Man kann sie so beschreiben, dafs man sagt: Eine in der Mitte der Segmentlänge querüber gezogene Linie durchläuft auf dem zweiten und vierten Fünftel ihres Laufes einen blafsledergelben Fleck, der nach vornehin annähernd kreisrund begrenzt ist, der aber nach hinten seitwärts sich tropfenförmig verlängert. Auf dem dritten Segment liegt dann das gewöhnliche, gestreckt halb- mondförmige Fleckenpaar von weifslich ledergelber Farbe etwas vertieft; weitere helle Flecken hat das Abdomen nicht. Die Be- haarung des Abdomens ist im allgemeinen schwarz, an den Seiten des ersten und zweiten Segmentes und auf diesem, bis auf die hellen Flecke übergreifend, diese aber nicht ganz überdeckend, weilslich, ebenso auf den Flecken des dritten Segmentes und zu beiden Seiten der Mitte auf dem fünften Segmente. Der Bauch ist trüb gelblich, die 5’ Genitalien treten sehr stark knollig hervor, als 1 Paar gelbbrauner, weifslich kurz behaarter, auf ihrer vorderen Wölbung schwarzbrauner Knoten. Eumerus dolichocerus nov. spec. — 1 2 bei Garua im Dezember 1913 gefangen. Der recht schmalen Stirn des Exemplares wegen würde man versucht sein, #. jeae Bezzi darin zu sehen, doch ist weder das Scutellum wirklich gelb gerandet, wie bei dieser Art, noch ist die Behaarung auch nur annähernd eine so dichte, wie für diese angegeben. Auch nach der Tabelle bei Herve-Bazin kommt man zu keinem befriedigenden Ergebnis mit dem Versuch einer Be- stimmung, da bei F. erythrocerus Lw. die Augen behaart sein sollen und Loew die Stirn des 2 ausdrücklich als besonders breit be- zeichnet. Ich muls daher in dem Exemplar den Vertreter einer eigenen Art sehen. Herr Professor Dr. M. Bezzi in Turin ist der gleichen Auffassung und versicherte insbesondere die Ver- schiedenheit von #. feae Bezzi. 5 mm lang, durchweg schwarz, mit Ausnahme der Fühler und Beine, welche grölstenteils rotgelb sind. Kopf erzschwarz und dicht punktiert, schütterweils behaart. Die Stirn ist am Scheitel kaum breiter, als die beiden hinteren Ocellen voneinander entfernt sind, und verbreitert sich nach vorn in mälsigen Grenzen. (Zu bemerken ist, dafs das Exemplar nach der Herausnahme aus dem Alkohol gerade am Kopf etwas zusammengeschrumpft ist, so dals z. B. auf dem Untergesicht ein vorher nicht vorhandener Mittelkiel entstanden ist.) Einlenkungsstelle der Fühler etwas 98 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. oberhalb der halben Augenhöhe. Die Fühler sind bräunlich rot- gelb, lang, so dafs sie wenig vom Mundrande entfernt bleiben, das dritte Glied ist dabei besonders verlängert, etwas mehr als dreimal so lang als die Basalglieder zusammen und fast dreimal so lang als breit, auf der inneren Seite seiner Endhälfte etwas - gebräunt, die Borste schwarzbraun mit rötlicher Wurzel. Thorax erzschwarz, dicht punktiert, mit etwas rötlich scheinenden Schulter- ecken und einem Paar kaum sichtbarer bläulichgrau bereifter Mittelstriemen, die sich hinter der Mitte ganz verlieren. Der Hinterrand des Scutellums ist etwas rötlich, die gesamte Thorax- behaarung weilslich und sehr spärlich. Hüften und Schenkel schwarz, letztere mit einer etwas gelblichrot gefärbten Wurzel, die Vorderschenkel auch an der Spitze in ziemlicher Ausdehnung rotgelb. Die Tibien rötlichgelb, die beiden vorderen Paare um die Mitte, die Hintertibien auf dem gröfsten Teil der Aufsenseite braun, alle stark weils behaart, die Tarsen sämtlich gelbbraun. Flügel glashell, ohne Stigma, mit schwarzbraunen Adern, Schüpp- chen und Schwinger rahmgelb, erstere weilslich befranst. Der Hinterleib ist durchweg schwarz, punktiert, und weist auf dem zweiten bis vierten Segment sehr deutlich ausgebildete „Mond- flecken“ auf. Die beiderseitigen Flecken bleiben in der Mitte ein gut Stück getrennt. Unter ihrer weilsen Behaarung scheint kein gelblicher Farbenton zu liegen. Fam. Ortalidae. Elassogaster vanderwulpi Hendel 1914 (metallicus Wulp nec Big.). — 4 Pärchen aus Duala von Juni und Juli 1912. Die Art ist weit verbreitet und aufser in Südafrika, Deutsch- Ostafrika (von Schroeder und Katona gesammelt) sowie Aden auch aus Obuasi im Ashantigebiet und von Sierra Leone bekannt. Rivellia neotera nov. spec. — 3 co’, 2 2 aus Duala vom Juni 1912; Mit Hendels Tabelle 1914 kommt man auf AR. quadrivittata Macq., und dieser Art steht die hier neu benannte auch sicherlich am allernächsten, zumal auch sie die recht spitze Oberecke des dritten Fühlergliedes hat. Sie hat jedoch ganz schwarze Schulter- ecken und ebenso ganz schwarze Vorderschenkel als erste Unter- scheidungsmerkmale. Die ziemlich breite Stirnstrieme ist dunkel- braun, matt, zerstreut mit ziemlich langen Börstchen besetzt, die Augenränder glänzend und vor dem ÖOcellenfleck nach vorn ein zungenförmiger glänzender Fleck, welcher sich im Gegensatz zu dem schwarzen Ocellenfleck lederbraun absetzt. Die beiden Grund- glieder der Fühler sind ebenfalls lederbraun, das Endglied matt a ee ee A ur u rn er 0 ee Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 99 braun, seine Borste kurz pubescent. Der ganze Thorax ein- schliefslich der Schulterecken pechschwarz mit dünner graulicher Tomentierung, der Hinterleib ebenfalls pechschwarz, ziemlich glänzend, aber durch grobe Skulptierung doch im Glanz ver- ändert (so dafs man versucht ist, an das Vorliegen von Neoepi- desma vicina Macq. zu denken). Die Hüften, die äufsersten Spitzen der Schenkel und sämtliche Tarsen sind lederbraun, die Schenkel und Tibien alle gleichmäfsig dunkel pechbraunschwarz. Die Zeichnung der Flügel hält gewissermalsen die Mitte. zwischen derjenigen bei Neoepidesma thoracalis Hendel (1914, Fig. 20) und Rivellia basilaris Wied. (Hendel 1914, Fig. 10), indem sie von ersterer die Verteilung, Ausdehnung und Form der Querbinden hat, von letzterer die Art der Spitzensäumung, welche von einem mehr punktförmig heraustretenden Fleck auf der Mündung von R;ı; einen breiteren Saum bis zur Mündung von M und einen etwas schmäleren bis zur Mündung von Raı3 schickt. Die Schüppchen sind durchscheinend weils, weils befranst, die Schwinger rahmweils. Oeciotypa paralleomma Hendel 1914. — 12 im De- zember 1912 bei Soppo gefangen. Das Exemplar weicht von der auf 1 2 aus ÖObuasi im Ashantigebiete begründeten Originalbeschreibung unbedeutend ab, indem die hintere Basalzelle hier fast ganz glashell ist und in dem hellen Raum unterhalb des Spitzensaumes sich ein dunkler Fleck als Andeutung einer weiteren Binde findet. Der Fleck ist auf der Ader M, fast so dunkel wie die anderen Binden, von dort nach vorn setzt er sich aber nur als undeutlicher rauch- brauner Schatten bis auf zwei Drittel der Breite der ersten Hinterrandzelle fort. Polystodes metadacus nov. spec. — 44 Exemplare beider Geschlechter bei Gela im Mandarra-Gebirge gefangen. Ich stelle die Art vorläufig zu der 1830 errichteten Gattung Polystodes R. D. (die richtig Polistodes geschrieben werden mülste, da sie ihren Namen von der Ähnlichkeit mit der Wespengattung Polistes trägt), mit deren einziger Art P. ichneumoneus R. D. die nun vorliegende eine sichtlich grofse Ähnlichkeit und nächste Ver- wandtschaft verbindet; immerhin mag später doch eine Trennung als eine besondere Gattung nötig sein. Das Tier macht im Habitus in gewisser Weise den Eindruck eines Dacus. 6 mm lang. Das ganze Tier ist honiggelb, einschliefslich der Fühler und Beine, nur die Stirnmitte ist etwas gebräunt und auf dem Mesophragma ist ein schwarzbrauner Mittelfleck vor- handen, welcher sich am Vorder- und Hinterrande etwas ver- 100 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. schmälert. Kopf von vorn gesehen um ein Drittel breiter als hoch, von der Seite gesehen durch reichliche Polsterung der unteren Hälfte des Hinterkopfes rundlich, die Backen gehen mälsig breit unter die Augen herunter und stehen tiefer als der Mund- rand in der Mitte. Der Mundrand ist etwas angehoben, so dafs das Untergesicht leicht ausgehöhlt ist, wobei seine Mitte etwas erhaben ist, ohne, dafs es doch zu einer leistenartigen Bildung kommt. Die feine Behaarung des Kopfes ist goldgelb, aber auch die grölseren Borsten sind gelb, mit braunem Ende. Es sind: 1 Paar Postvertikalen, 1 Paar innere Orbitalen dicht vor dem Ocellendreieck, und 2 Paar äufsere Orbitalen nahe oberhalb der Fühlerhöhe und weiter oben, endlich 1 Paar sehr kräftige Verti- kalen. Die Augen sind höher als breit, ihr hinterer Umrifs ist flach gewölbt, ihr vorderer dafür sehr stark bogenförmig, unregel- mäfsig parabolisch, indem der Scheitel der Wölbung über ihrer Mitte liegt, Rüssel und Taster kurz, letztere nicht verdickt oder verbreitert. Auch die Fühler kurz, eben über der Augenmitte eingefügt, das dritte Glied schlank und mit spitzer Oberecke, deutlich haarig und dreimal so lang als die Grundglieder zu- sammen ; die Borste ist 'mittellang gefiedert. Thoraxrücken wenig gewölbt, etwa wie bei Zlassogaster oder Plagiostenopterina, mit an- liegender feiner gelber Behaarung und wenigen Macrochaeten: Jederseits eine Posthumeralis und Praesuturalis, welche bei vielen Stücken gelb sind, ferner eine schwarze Supraalaris und eine ebenfalls schwarze Praescutellaris, auf dem Scutellum 1 Paar sehr kräftiger schwarzer Borsten jederseits vor dem Hinterrande, also auf der Rückenfläche des Scutellums stehend. Die Schulter- ecke und ein undeutlicher Striemen unterhalb der Notopleuralnaht sind bisweilen etwas heller, mehr rahmgelb. Beine lang und schlank ohne Besonderheiten und grölsere Borsten, nur dafs am Ende der Mittelschienen unten eine lange und ziemlich dicke schwarze Borste steht, neben der zu beiden Seiten je eine dünnere und kürzere gelbe zu bemerken ist. Flügel ganz leicht graulich mit braunem Stigma, am ganzen Vorderrande entlang eine rauch- braune Säumung, welche sich in der Unterrandzelle verbreitert, indem ihre innere Begrenzung hier von der Mündung von Rz ı3 nur wenig schräg abwärts zu Ry ı ; zieht, so dafs ein auffallender Spitzenfleck zustande kommt, welcher mit Rı ı ; genau abschlielst. Die Randader geht ein Stück über Rıı 5 hinaus, die Unterrand- zelle ist am Ende dadurch etwas trompetenartig erweitert, dafs die genannte Ader sich an der Spitze abwärts neigt, ohne dafs dadurch doch die erste Hinterrandzelle verengert würde. Kleine Querader dicht spitzenwärts von der Mitte der Discoidalzelle, Analzelle nur ganz wenig kürzer als die hintere Basalzelle, die Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 101 Analquerader leicht gebrochen, jedoch so, dafs die Analzelle unten (hinten) keinen Zipfel hat, sondern eher oben (vorne) etwas länger ist. Hinterleib lang und schlank, an der Basis etwas enger, auf dem vierten und fünften Segment sind am Hinterrande in der Mitte deutlich 1 Paar dünne Makrochaeten ausgebildet, ebenso stehen am Hinterrande des sechsten Segmentes mindestens 4 solche schwarzen Makrochaeten, an den Seiten ferner noch am fünften und sechsten Segmente 1 Paar weitere. Bei einzelnen Exemplaren sind auch schon am Hinterrande des dritten Segmentes 1 Paar Haare makrochaetenartig ausgebildet. Fam. Trypaneidae. ) Ceratitis punctata Wied. 1826. — 1 7’ aus dem Dezember 1912 von Soppo am Kamerunberge. Diese „Kakao - Fruchtfliege“ ist bereits von Enderlein 1911 (Barombi) und Zacher 1912 (Viktoria) aus Kamerun verzeichnet und in der äthiopischen Region weit verbreitet: Konakry im französischen Sierra-Leone-Gebiet, Guinea, Ashantiland, Kongo- gebiet, Pungo Andongo in Loanda, Delagoabai und Uganda. Carpophthoromyia pulchella Austen 1910 in: Bull. ent. Research, v. 1 p. 72. — 1 2 von Soppo am Kamerunberge, im November erbeutet. Von Entebbe am Nordufer des Victoria- Nyansa beschrieben. Ich habe das Kameruner Exemplar kürzlich noch mit der Type der Art in London verglichen; es ist wesentlich kleiner als diese, aber, auch nach dem Zeugnis ihres Autors, identisch. Acanthoneura fallacivena Enderlein 1911. — 2 7, das eine im Dezember 1912 bei Soppo, das andere am 25. II. 1913 bei Tiko, nahe Victoria, gesammelt. Die f sind mit 6 mm Körper- und gleicher Flügellänge merklich kleiner als die bislang einzig bekannten beiden 2. Sie weichen ferner dadurch ab, dafs die „2 mittleren braunen Längs- linien“ auf dem Thoraxrücken fehlen. Ferner ist ein glasheller Fleck in der Discoidalzelle vorhanden, welcher nahe deren vorderem Rande zwischen den beiden Queradern liegt und bei dem von mir 1911 (Jahrb. Nassau. Ver. Wiesbaden) erwähnten Stücke aus dem Kongostaat eben schon angedeutet ist. Zu erwähnen ist ferner, dafs der Kopf dieser 5’ fast ganz normal rundlich, nicht wie bei manchen anderen Arten der Gattung verbreitert ist. Die End- läppchen am Hinterleib, die die Genitalöffnung flankieren, sind rahmweils. Man kennt die Art bisher aus Fernando Poo und dem Kongostaat; das British Museum (Natural History) besitzt sie 102 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. auch aus Uwet in Süd-Nigeria (August 1906 von G. C. Dudgeon gesammelt). Aecidia coloniarum nov. spec. — 1% aus Tiko bei Victoria vom 25. II. 1913; ein zweites 2 besitze ich, das Herr Professor Dr. Chr. Schroeder am 5. XI. 1905 im Sigitale in Deutsch- Ostafrika fing! Die Art gehört zu einer Gruppe besonders robuster Arten, welcher auch A. obnubila Karsch und eine dieser sehr nahestehende, noch unbeschriebene südafrikanische Art angehört, und welche vielleicht an anderer Stelle als eine besondere Gattung heraus- zuheben sein wird. 8 mm lang. Hell kastanienbraun mit fast ganz schwarzem Hinterleib und helleren Beinen und ziemlich breiten Flügeln, welche zwei schmale und eine breitere dunkle Binde aufweisen. Kopf rundlich, rotbraun, die Stirn beiderseits, zumal vorn, mit schwarzen matten Augenrändern und einem glänzend schwarzen Ocellenfleck, leicht grau bereift und undicht fein schwarz behaart. 2 innere und vorn 3 schwächere äulfsere Orbitalen, 1 Paar langer und kräftiger Vertikalen und 1 Paar weniger langer Postverti- kalen. Rüssel kurz und dick, Taster breit, gegen das Ende noch etwas verbreitert, gelb mit schwarzer feiner kurzer Behaarung. Die Fühler matt rotgelb, mit mehr graurotem Endglied, welches an der Spitze ziemlich verjüngt ist und eine mittellang gefiederte Borste trägt. Thorax hell kastanienbraun mit rahmgelben Schulter- ecken, von denen eine undeutliche gleichfarbige Strieme unterhalb der Notopleuralnaht zur Flügelwurzel zieht. Jederseits etwas nach innen von der Schulterschwiele liegt eine über den ganzen Thorax gerade nach hinten laufende, gegen hinten schmäler werdende und vor dem Scutellum verschwindende dunkelbraune Längslinie. Das Scutellum ist obenauf bräunlich honiggelb, auf seiner Unter- seite hat es einen dunkel schwarzbraunen Mittelfleck, das Meso- phragma ist grofsenteils schwarz. Die Hüften und Schenkel sind hell kastanienbraun,, die Mittel- und Hintertibien schwarz, die Vordertibien und alle Tarsen braun. Auf den glashellen und etwas glänzenden Flügeln läuft eine breitere Binde in der Breite des Stigmas von diesem letzteren abwärts querüber bis zur Analader, an dieser das zipfelförmig ausgezogene Ende der Analzelle deckend. Eine zweite, schmälere Binde läuft, ganz leicht spitzenwärts konkav, parallel zu der vorigen über die kleine Querader hinweg ; sie ist am Vorderrande etwas schmäler und heller, am Hinterrande etwas breiter und dunkler. In der wurzelwärtigen Begrenzung wiederum parallel mit dieser Binde ist das Spitzendrittel des Flügels vom letzten Drittel der Randzelle ab schwarzbraun, und es bleiben nur 2 helle Flecke übrig, nämlich als ziemlich breiter Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 103 Fleck die Spitze der ersten Hinterrandzelle, auch noch die End- ecken der Unterrandzelle und der zweiten Hinterrandzelle fassend, und ein Fleck am Rande flach in der zweiten Hinterrandzelle. Die kleinen Schüppchen sind weifslich, die Schwinger weils. Der Hinterleib ist obenauf schwarz und ziemlich glänzend, auch schwarz behaart, auf der Bauchseite sind die ersten 3 Segmente häutig gelb, der Rest ebenso schwarz wie der Rücken, die Legeröhre ist kurz dunkel kastanienbraun. Ocnerioxa nov. gen. Eine eigentümliche Gattung, welche im Habitus an Rioxa erinnert, andererseits in der Flügelzeichnung und dem Geäder aufs engste an einzelne Ocneros-(Hemilea-) Arten (z. B. O. praestans Bezzi aus Indien) sich angliedert, aber wiederum durch Merkmale der Beborstung sich von allen diesen entfernt, nicht zum mindesten durch eine durchaus nackte Ader R4 +5. Kopf rundlich, mit ziemlich langen Fühlern, deren drittes Glied gut viermal so lang als die beiden basalen zusammen ist, und eine völlig nackte Borste trägt. Keine Ocellarborsten, von den beiden oberen Orbitalen ist die oberste nur sehr schwach ent- wickelt, so dafs sie leicht übersehen werden kann, 2 untere Orbitalen. Die Vertikalen kräftig, die Postvertikalen mittellang, schwarze Borstenzeilen am hinteren Augenrand. Thorax obenauf flach gewölbt und mit heller anliegender Behaarung, ohne Scapular- borsten, mit ziemlich dünnen, wenn auch deutlichen Humeralen, Posthumeralen und Praesuturalen,; keine Dorsocentrales, 3 Paare Supraalares, deutliche Praescutellares, am Scutellum 4 Borsten. Eine schwache Propleuralis, eine kräftige Mesopleuralis, Ptero- pleuralis undeutlich, Sternopleuralis kräftig. Beine dünn und ohne Besonderheiten, Flügelgeäder wie oben angegeben. Hinter- leib schlank, kegelförmig, ziemlich kurz, ungefähr wie bei AKiora. Typische Art: Ocnerioxa pennata n. spec. — 39 Exemplare beider Ge- schlechter aus Mubi bei Garua im nördlichen Kamerun. 31/,—5!/, mm lang, die Länge des Flügels jeweils der Körperlänge gleichkommend. Ledergelb mit dunkelbraunen Zeich- nungen. Diese letzteren sind: Auf der Hinterfläche des Kopfes ein Paar rundlicher Flecke jederseits des Halses, auf dem Thorax- rücken ein Paar Linien, welche vorn etwas einwärts von den Schulterecken beginnen und geradlinig nach hinten laufen, wo sie noch auf die Seitenecken des Scutellums übertreten und dann abwärts auch auf die seitlichen Drittel des Mesophragma über- gehen, welche sie verwaschen auslaufend braun färben. Ferner ein feiner brauner Strich unterhalb der Notopleuralnaht hinter der Schulterschwiele beginnend bis zur Flügelwurzel. Auch die Seiten und das Ende des Abdomens sind undeutlich gebräunt, 104 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. und nur die beiden basalen Segmente besonders hell. Die Beine ganz hell ledergelb, die Flügel auf den vorderen 2 Dritteln braungelb bis dunkelbraun, wobei die hintere Grenze dieser Färbung, sägeförmig abgegrenzt, ungefähr parallel zum Vorder- rande aus dem Zipfel der Analzelle bis zur Mündung von M, läuft. Am Flügelvorderrande bleiben von dieser Bräunung 2 Flecke frei, welche unmittelbar hinter der Mündung der Subcosta und von R, liegen. Craspedoxantha manengubae nov. spec. — 1 co’ im Oktober 1912 bei Dschang erbeutet. Dies ist die dritte Art ihrer Gattung, die auf die birmanische Hügelart ©. octopunctata Bezzi errichtet wurde, und zu der auch meiner Meinung nach, wie Bezzi schon vermutet, T'rypeta marginalis Wied. vom Kap gehört. 5?/, mm lang, von gelber Grundfarbe, grauem Thoraxrücken und rötlichgelben Beinen. Der Kopf ist sandgelb mit etwas röt- licher Stirnstrieme und schwarzem ÖOcellenfleck. Die Stirn tritt nur sehr wenig vor, so dals das Untergesicht ziemlich senkrecht zu dem stark aufgeworfenen Mundrand abfällt. Die Beborstung stimmt mit der in der Gattungsbeschreibung angegebenen sonst überein, nur dafs 2 Paar obere und 3 Paar untere Orbitalborsten vorhanden sind, ja links steht noch eine vierte untere nahe der Fühlerwurzel. Der Rüssel ist ziemlich lang und dick, die Taster abgerundet breit und flach. Die Fühler erreichen den Mundrand nicht, ihr drittes Glied ist kaum länger als das verlängerte zweite. An dem sonst sandgelben Thorax ist das Mesophragma ganz schwarz, und ebenso der Thoraxrücken aulser einem breiten Rande, der ringsum läuft, ziemlich tief schwärzlich, an beiden Stellen aber die schwarze Farbe durch die dichte ganz gelbe kurze Be- haarung soweit gemildert, dafs sie grau aussehen. In dieser Grundfarbe stehen dieselben 8 schwarzen Punkte, die Bezzi für die birmanische Art beschreibt, 2 Paar glänzende um die Wurzeln der Dorsocentral- und der Praescutellarborsten und 2 Paar mehr sammetschwarzer unterhalb der Praesuturalis und vor der ersten Supraalaris. Weitere schwarze oder schwärzliche Fleckchen finden sich hier jedoch nicht, ebensowenig auf dem Scutellum, womit sich die Art aufs Bequemste von der südafrikanischen unter- scheidet; die Unterscheidung von der birmanischen ist schon allein durch die Flügelzeichnung und auch diejenige des Hinter- leibes gegeben. Das übrigens kurz schwarz beborstete, kissen- artig gewölbte Scutellum ist in der Mittellinie ebenso wie die Stirnstrieme leicht und spärlich blutrot gefärbt, wie wenn dort nur ein wenig von dieser Farbe spritzerartig hinübergewischt wäre, und zu beiden Seiten dieser Färbung etwas mehr graugelb. Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 105 Die Hüften sind sandgelb, die ganzen Beine rötlichgelb und trotz ganz kurzer schwarzer Beborstung etwas glänzend. Die Flügel sind glashell, mit breitem, schwarzbraunem Spitzenfleck, der, die Costa schwarz färbend, von der Mündung von Rz, ı ; bis etwas über die Media hinausreicht. Während aber das Cubitalfeld völlig glashell bleibt, ist die Radialader in ihrem Wurzelteil, die Wurzel- querader und Ra; 3 in ihrem ganzen Verlaufe breit gelb gesäumt, was im Wurzelteil bis an die Media heranreicht und von der Costal-, Subcostal- und Marginalzelle nur wenige fleckartige Stellen glashell läfst, übrigens zwischen der im Endteil nahezu unsichtbar werdenden Subcosta und der Mündung von R, ein dunkel braun- gelbes, gegen die Spitze hin fast schwarzbraunes Stigma bildet, das an der Spitze auch die Costa schwarz färbt und über R, hinaus in die Marginalzelle ausläuft. In ziemlich gleichen Ab- ständen voneinander und den beiden begrenzenden Adern liegen dann noch am Vorderrande der Marginalzelle 2 schwarze, die Costa so färbende und bis etwa in die halbe Zelle einwärts reichende Punkte. Die Squamae haben einen braunen, mit gold- gelben Härchen bewimperten Rand, sind sonst gelblich, die Schwinger gelblichweils. Der Hinterleib ist sandgelb, obenauf mit etwas mehr rötlichem Ton und etwas stärker glänzend, auf der Wurzel des ersten Segmentes und am Bauche gelb behaart, sonst mit kurzen schwarzen Härchen besetzt. Der Vorderrand des vierten Segmentes ist, aulser in seiner Mitte, schwarz ge- säumt, und an den Hinterecken des Segmentes, das so lang wie die beiden vorhergehenden zusammen ist, steht 1 Paar schwarzer Punkte. Fam. Micropezidae. Tanypoda africana Big. 1886 in: Ann. ent. France, ser. 6, vol. 6, p. 378. — 3 2 von Duala aus dem Juli, ein viertes von Dschang, Ende Oktober gefangen. Vom Senegal beschrieben. Tanypoda pliosema nov. spec. — 2 Pärchen aus dem Juli 1912 von Duala. In Körperfärbung und Flügelzeichnung ganz mit der soeben zitierten Art übereinstimmend, mit einer Körperlänge bis zu 10 mm etwas gröfser als die mir vorliegenden Exemplare der anderen Art. Abweichend ist die bei weitem lebhaftere Zeichnung der Mittel- und Hinterbeine, während die Vorderbeine die gleiche Zeichnung wie bei jener aufweisen, allerdings auch mit einer breitern Entwicklung des rotgelben Ringes an der Basis der Vorderschenkel. Mittel- und Hinterschenkel sind bei der neuen Art eher als rotgelb mit einigen schwarzbraunen Ringeln zu be- 106 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. schreiben, während sie bei 7. africana Big. als schwarzbraun mit spärlichen rotgelben Ringeln zu bezeichnen sind. Auf den Mittel- schenkeln sitzen die schwarzbraunen Ringel: auf der Mitte der breiteste und je einer ein Stück vor der Spitze und ein Stück jenseits der Wurzel. Auf den Hinterschenkeln ist der nahe der Wurzel breiter als die beiden anderen, der zweite sitzt etwas spitzenwärts von der Mitte, der dritte wieder etwas vor der Spitze. Die Tibien sind etwas hellbraun. Beiträge zu einem Verzeichnis ‚pommerscher Käfer, Von Regierungsrat a. D. Dr. Micke. Die nachstehende Veröffentlichung soll eine Vorarbeit dar- stellen für ein Verzeichnis pommerscher Käfer, das hoffentlich einmal von sachkundiger Seite in Angriff genommen wird. Die Feststellung des Vorhandenseins bestimmter Käferarten zu einer bestimmten Zeit in einem örtlich bestimmten kleineren Gebiete verschafft ein -aufserordentlich wertvolles Material zum Studium des Auftretens und Wiederverschwindens von Arten, deren Ur- sachen man nur an der Hand möglichst genauer Angaben über die Auffindung und deren Begleitumstände nachgehen kann. Nach- dem Schilsky für Brandenburg und Gerhardt für Schlesien der- artige Verzeichnisse aufgestellt haben, die jeder Entomologe be- sitzt und schätzt, sollte die Reihe an Pommern kommen, das wegen seiner. geographischen Lage, seines Klimas, seiner höchst wechselvollen Bodenbeschaffenheit und der von diesen Faktoren bedingten Flora und Fauna ganz besondere Beachtung verdient. Wie in Schlesien kommen auch in Pommern Käferarten vor, die sich sonst nirgends in Deutschland finden. Es sei dabei an die interessanten Mitteilungen von Kniephof erinnert. Auch die nach- stehende Aufstellung enthält Arten, die für Norddeutschland, einige sogar, die für Deutschland neu sind. Eine mehr als zehnjährige Sammeltätigkeit auf den Inseln Usedom und Vilm setzt mich in den Stand, ein einigermalsen abgeschlossenes Bild der meisten Familien für dieses Gebiet zu geben. Dabei habe ich die ge- wöhnlichen und überall verbreiteten Arten fortgelassen. Die Aus- beute wurde zum grolsen Teile von meinem hochverehrten Onkel und Förderer Herrn General Gabriel in Neifse bestimmt; in einigen zweifelhaften Fällen prüften Herr Reitter und Herr Gerhardt die Bestimmungen nach und bestätigten sie. Micke, Beiträge zu einem Verzeichnis pommerscher Käfer. 107 1. Usedom. | | Die langgestreckte Insel Usedom schliefst mit der Insel Wollin | die Odermündung gegen die Ostsee ab. Sie besteht aus Schwemm- land und trägt eine zum Teil aufserordentlich üppige Vegetation, besonders in dem südlich des bekannten Seebades Zinnowitz ge- legenen buchtenreichen Teile und weiter östlich in dem Abschnitte zwischen Koserow und Heringsdorf. Der Käfersammler macht dort reiche Beute, wenn er weils, wo er suchen mufs, und sich eine _ eigentümliche Erscheinung zunutze macht, die auch an anderen Stellen der Ostseeküste schon beobachtet worden ist!) und auf Usedom regelmäfsig von Ende Mai bis Ende Juni auftritt. Wer zu dieser Zeit bei Seewind die am Strande liegenden halbver- trockneten Tanghäufchen untersucht, ist aufs höchste erstaunt über die Unmasse von Käfern, die sich dort verborgen halten. Dafs es nicht nur die eigentlichen Strandbewohner sind, lehrt auf den ersten Blick die Anwesenheit der zahlreichen Agabus und Ilybius. Es wimmelt aufser ihnen von Staphyliniden, Carabiden, Chrysomeliden, Curculioniden, die nicht am Strande zu Hause sind. Wie kommen diese Käfer an den Strand und wie erklärt sich ihr massenhaftes Auftreten? Da diese auch biologisch sehr interessante Erscheinung jedesmal zu derselben Zeit zu beobachten ist, mufs angenommen werden, dafs sie keine Ausnahme bildet, sondern unter gleichen Bedingungen immer wieder auftritt. Sie ist folgendermafsen zu erklären: Ende Mai und Anfang Juni finden die Hochzeitsflüge der meisten geflügelten Arten statt. Die Käfer erheben sich aus den Wasserbecken, Uferpflanzen und den noch ungemähten Wiesen des Hinterlandes besonders in schwülen Nächten in Menge und werden bei Landwind auf die See hinausgetragen. Vielleicht lockt sie auch der helle Schimmer des breiten Sand- strandes und der Seefläche. Sind sie über letzterer, so lassen sie sich nieder oder fallen ermüdet herab. Dreht sich nun der Wind und weht aus entgegengesetzter Richtung, so werden die Käfer an den Strand gespült und verkriechen sich unter den Tanghaufen. Besonders in der Erinnerung steht mir ein Junitag des Jahres 1909. Es hatte 10 Tage lang schwacher Landwind geweht, der sich nun plötzlich nach Nordost drehte und immer stürmischer wurde. Er blies schliefslich mit solcher Gewalt, dafs sich die angeschwemmten Tiere im Tange nicht halten konnten, sondern den Strand hinauf getrieben wurden und in der Senkung hinter der Vordüne niederfielen. Dort lagen sie in Mengen, wie man sie sonst nur unter günstigen Verhältnissen bei Überschwem- !) v. Lengerken in Jahrg. 5 Nr. 9 der „Entomologischen Blätter“ (1909) p. 189. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft II. 8 108 -. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. mungen sieht, auf dem weifsen Sande aufs bequemste ausgebreitet. Natürlich waren es vorwiegend gewöhnliche Arten, aber auch viele bessere und einige ganz seltene; in ihrer Gesamtheit aber boten sie eine prachtvolle Mustersammlung wohl der meisten geflügelten und flugfähigen Arten des Gebiets. Dafs die oben gegebene Er- klärung richtig ist, scheint dadurch erwiesen, dafs die geschilderte Erscheinung nur in der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juni auf- tritt, im Juli aber fast ganz verschwindet, dafs sie bei vorauf- gegangenem Landwind und umschlagendem Seewind regelmäfsig zu beobachten ist und dafs die meisten Käfer dort angespült werden, wo das Hinterland eine besonders reiche Vegetation und viel Wasser aufweist. Daher erklärt sich auch, dafs westlich von Zinnowitz, wo das Hinterland immer sandiger wird, die Zahl der angeschwemmten Käfer sichtlich abnimmt. Untersucht man die Ausbeute, so. sieht man fast alles vertreten, was Flugfähigkeit besitzt, Vertreter fast aller geflügelten Insektenordnungen , vor- wiegend aber Käfer. Sehr auffällig war mir, dafs unter den Tausenden von Wasserkäfern niemals Vertreter der Haliplidae, Hydroporinae, Noterinae oder Laccophilinae zu finden waren, sondern ausschliefslich solche der mittelgrofsen und grolsen Gattungen. Da in der Fachliteratur den kleinen Gattungen keine geringere Flugfähigkeit zugeschrieben wird wie den grolsen, müfste man annehmen, dafs erstere zu anderen Zeiten fliegen. Da ich aber auch zu anderen Zeiten, im Juli bis September , nie einen der kleineren Wasserkäfer am Strande gefunden habe, möchte ich glauben, dafs deren Flugfähigkeit — wenn überhaupt vorhanden — nur gering ist. Dafür spricht auch, dafs, wie ich in Finkenkrug und an anderen Orten beobachtete, in neu angelegten Gräben, durch Regengüsse entstandenen Tümpeln u. dergl., selbst in der Nähe von älteren Wasserlöchern stets nur Vertreter der gröfseren Wasserkäfergattungen gefunden werden und die Besiedelung durch die kleinen Arten erst nach und nach erfolgt, wahrscheinlich durch Verschleppung der Eier. Ückeritz liegt östlich von Zinnowitz zwischen Koserow und Heringsdorf. Auch hier ist das Hinterland wasserreich, seine Vegetation aufserordentlich üppig. Dieselbe Erscheinung wie in Zinnowitz zeigt sich auch hier, wenn auch in geringerem Malse, vielleicht weil der Waldgürtel zwischen dem Hinterlande und dem Strande bedeutend breiter ist. Die nun folgende Aufstellung ist nach dem Reitterschen Katalog geordnet. Wo nichts anderes vermerkt, sind mehrere Stücke der betreffenden Art gefunden. Unter Uckeritz sind nur die nicht schon unter Zinnowitz vertretenen Arten aufgeführt. Fundort ist der Strand, soweit nichts anderes vermerkt ist. Micke, Beiträge zu einem Verzeichnis pommerscher Käfer. 109 a) Zinnowitz. Cieindela maritima in grolsen Trupps auf der Vordüne, ver- mischt mit intermedia Lengk. und hybrida, gelegentlich auch einigen a. obscura. Im Juni häufig, später nur vereinzelt. (Calosoma in- quisitor. Leistus rufescens (1), fulvibarbis (1). Omophron limbatum (1). Blethisa multipunctata zahlreich, desgl. Elaphrus uliginosus, Dyschirius arenosus und obscurus. Dyschirius impunctipennis. Bembidion rupestre (1), sawatile in Anzahl, nitidulum , minimum, humerale, Doris, contami- natum, neu für Deutschland, in Anzahl, assimile und a. productum, guttula. KEpaphius secalis. Panagaeus cruw major zahl- reich. Chlaenius nigricornis in Anzahl, melanocornis, tristis und sulei- eollis in Anzahl, desgl. Oodes helopioides. Badister unipustulatus, peltatus. Ophonus signaticornis, neu für Norddeutsch- land. Harpalus 4-punctatus. Amara lucida. Pterostichus aterrimus in Anzahl. Pt. gracilis. Agonum marginatum , gracilipes. Demetrias monostigma in grolser Zahl nach Sonnenuntergang von Dünengräsern gekäschert. Odacantha melanura in Anzahl. Haliplus v. furcatus , variegatus , fluviatilis, immaculatus, wie die folgenden Hydroporus aus Gräben und Torflöchern. Aydroporus pietus v. cruciatus (1), erythrocephalus v. 2 deplanatus in Anzahl, desgl. ruffrons und angustatus. H. striola, piceus ‚sehr zahlreich, elongatulus , fuscipennis (1), discretus in Anzahl, desgl. nigrita, mem- nonius zahlreich. Noterus clavicornis (1). Agabus Erichsoni in An- zahl, wie alle folgenden Dytisciden gröfstenteils am Strande, zum kleineren Teile aus Gräben und Löchern. A. subtilis, neu für Norddeutschland, in Anzahl, wulginosus zahlreich, Wasastjernae, neu für Deutschland, einige 20 Stück. Die Tiere sind nach Mitteilung von Reitter etwas kräftiger als die aus Lappland stammenden. A. unguicularis, affinis (1), biguttulus, Sturmi, fuscipennis (einige 20), labiatus. Copelatus ruficollis. Ilybius similis. Rhantus Grapei, punctulatus, notaticollis, notatus v. Q vermicu- laris. Colymbetes Paykulli in Anzahl, striatus (1). Hydaticus seminiger und transversalis in Anzahl. Graphoderes cinereus. Acilius canaliculatus in Anzahl. Micropeplus caelatus. Acrolocha sulculus Steph. (1). Phyllodrepa ‚Roralis. Omalium riparium, exccavatum. Trogophloeus pusillus, gracilis. Bledius longulus, arenarius, debilis (Vorkommen in Deutsch- land bisher bezweifelt, 1 Stück). sStenus ruralis, nitens, atratulus, pusilus, crassus, fulvicornis, fornicatus, geniculatus. Euaesthetus bipunctatus, laeviusculus (1). Scopaeus gracilis (1). Lathrobium termi- natum, fulvipenne v. Letzneri, fovulum (1). Xantholinus linearis v. longi- ventris. Othius punctulatus. Cafius vantholoma. Philonthus Mannerheimi, varıans v. agilis (1), albipes (1), umbratilis, corvinus (aus Sphagnum), quisqgwiliarius, fumarius, nigrita. Quedius picipennis. Mycetoporus clavi- 8* 110 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. cornis. Tachinus elongatus. Hypocyptus laeviusculus. Dinopsis erosa (1). Gymnusa brevicollis. Hygronoma dimidiata. Phytosus balticus (1). Atheta luteipes, melanocera, Aubei Bris., flavipes, angustula, graminicola, vestita zahlreich , laticollis. Zyras collaris, humeralis (1). Calodera aethiops, uliginosa (1). Oxypoda elongatula. Aleochara verna. Stenichnus scutellaris. Catops fuscus (1). Ptomaphagus subvillosus. Thanatophilus dispar zahlreich. Silpha granulata (1). Agathidium marginatum. Clambus armadillo. Scaphosoma assimile. Hister neglectus in Anzahl. Saprinus virescens (1), rugiceps zahlreich. Helophorus strigifrons, laticollis, jfallaw. Hydrochus brevis (1). Ochthebius marinus, viridis. Hiydraena palustris. Spercheus emarginatus. Hydrobius v. subrotundatus. Paracymus aeneus. Philydrus melano- cephalus, coarctatus, bicolor (1). Limnebius aluta. Diese Hydrophiliden zum Teil aus Gräben. Cercyon depressus (1), tristis, granarius, converiusculus in Anzahl, subsulcatus. Cryptopleurum crenatum (1). Pyropterus affinis. Cantharis livida v. rufipes, figurata (1), rufa a. liturata (1). Silis ruficollis (1). Corynetes coeruleus v. ruficornis (1). Byturus tomentosus a. flavescens. Meligethes picipes. Öryptophagus validus (1), scheint neu für Nord- deutschland. C. scanicus a. patruelis, dorsalis, acutangulus zahl- reich. Phalacrus grossus (1). Olibrus pygmaeus. Lathridius angusti- collis. Corticaria umbilicata. Melanophthalma fuscula und v. trifoveolata. Octotemnus glabriculus (1). Orthocerus clavicornis (1). Cerylon fagi. Subcoccinella 24-punctata a. limbata und a. 4-notata, hieroglyphica, 10-punctata a. lutea und andere Aberrationen. Anatis ocellata und a. bicolor. Mwyrrha 18 -guttata. Calvia 14-qguttata. FPropylaeca a. fimbriata Sulzer. Chilocorus renipustulatus. FPullus haemorrhoidalis. Rhizobius chrysomeloides. Coccidula scutellata a. arcuata. Helodes marginata. Microcara testacea. Cyphon ochraceus, Pay- kulli. Kucinetus haemorrhous. Dryops luridus, nitidulus (scheint neu für Norddeutschland). Heterocerus obsoletus, hispidulus. Dermestes lanarius, atomarius (1). Globicornis marginata (1), corticalis. Morychus aeneus. Cytilus auricomus. Byrrhus pilula. Syncalypta paleata. Corymbites pectinicornis. Selatosomus impressus. Hiypnoidus pul- chellus, a. 4#-lunatus, a. bipunctatus, a. arenicola. Melanotus rufipes. Elater pomonae (1), balteatus. Xestobium rufovillosum. Ernobius angusticollis (1). Anobium striatum (1). Xyletinus ater. Anoncodes melanura zahlreich. Anthicus ater (1), bimaculatus und a. Schilskyi. Mordellistena humeralis, confinis. Gonodera ceramboides (1). Omophlus rufitarsis. Phylan gibbus (1). FPhaleria cadaverina a. fuscata, Micke, Beiträge zu einem Verzeichnis pommerscher Käfer. 111 Oriocephalus rustieus. Asemum striatum v. agreste. Anaglyptus mysticus a. hieroglyphicus. Donacia clavipes, vulgaris (dabei Stücke ohne rote Längsbhinde), ceinerea. Plateumaris sericea mit zahlreichen Aberrationen. Zeugophora Navieollis. Colaphus sophiae. Chrysomela sanguinolenta, geminata (1). Phaedon armoraciae v. concinnus. Melasoma 20 -punctata, tremulae, saliceti, Phyllobrotica 4-maculata. Lochmaea suturalis. Chalcoides aurea a. laeta, fulvicornis a. Jjucunda. Chaetocnema concinna, Psylliodes marcica. Phyllotreta tetrastigma a. dilatata, flexuosa a. fenestrata. Aphthona lutescens. Longitarsus nigerrimus (scheint für Nord- deutschland neu), holsaticus, tabidus. Cassida hemisphaerica, Murraea a. inundata. Otiorrhynchus atroapterus. Polydrosus cervinus v. melanotus. Bary- pithes mollicomus in Anzahl. sSitona flavescens, crinitus. Trachyphloeus bifoveolatus. Phytonomus rumieis, plantaginis. Dorytomus validirostris, affinis. Tanysphyrus lemnae zahlreich. Dagous petro 3 Stück. In der deutschen Fauna derart selten, dafs selbst so erfahrene Coleopterologen wie Gabriel und Gerhardt das Tier nicht kannten und letzterer eine neue Art daraus machen wollte. Reitter stellte die Identität mit B. p. fest. Bagous eylindrieus, binodulus, elaudicans, lutulosus. Acalles ptinoides. Cidnorrhinus 4-maculatus a. gibbipenmis. Amalus haemorrhous. Jehinoncus bruchoides, perpendicularis. Phytobius 4-tuberculatus. Ceutorrhynchus posthumus, rugulosus, melanostictus, con- tractus. Tapinotus sellatus. Limnobaris pilistriata (scheint für Norddeutschland neu, 5 Stück). Tychius venustus a. genistae desgl. Sibinia potentillae. Anoplus plantaris. Magdalis memnonia. Apion ebeninum, pubescens, seniculus, vicinum, viciue v. Gries- bachi in Anzahl. Rhynchites nanus. Rhinomacer attelaboides auf Kiefern. Hylastes eunicularius und v. brunneus. Pithyophthorus ramulorum. Lucanus cervus, ein 2 auf dem Streckelberge bei Zinnowitz. Systenocerus caraboides. Psammobius sulcicollis. Aphodius fossor und a. silvaticus, haemor- rhoidalis und a. sanguinolentus, granarius, niger, depressus a. atramentarius. Aegialia arenaria in Anzahl, rufa (1). sSerica brunnea. Meladera holosericea. Melolontha melolontha a. pulcherrima (für Nord- deutschland neu, 3 Stück). Hoplia philanthus , graminicola sehr zahlreich auf einigen Pappeln auf der Düne. Potosia cuprea v. metallica und v. obscura. b) Ückeritz. Cychrus rostratus, 1 Stück in Sphagnum. Carabus converus. Asaphidion pallipes. Trechus discus. Ophonus calceatus, Bradycellus verbasci. Haliplus flavicollis. Agabus neglectus, striolatus (2). Ilybius similis. Rhantus notaticollis. Acidota crenata. . Philonthus nitidus, ven- 112 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. tralis. Tachyporus- transversalis. Falagria thoracica, Atheta hypnorum. Oxypoda haemorrhoa. Euconnus denticornis. Phosphuga atrata a. brunnea. Anisotoma glabra. Hister purpurascens vw. punctipennis (neu für Norddeutschland, 1 Stück). H. p. v. niger. Malthodes marginatus. Charopus flavipes. Malachius bipustulatus, viridis. Omosiphora limbata. Olibrus corticalis. Anthawia sepulcralis. Anaspis ruficollis. Gonodera luperus a. castanea, arenaria. Leptura sanguinolenta. Haltica pusilla. Sitona puncticollis. Rhyncolus lignarius. Balaninus rubidus. Dorcus parallelepipedus. Aphodius subterraneus , sordidus a. 4 - punctatus, nitidulus , plagiatus a. immaculatus. Polyphylla fullo a. marmorata, 1 Stück im Walde, Homaloplia ruricola, Anomala aenea a. tricolor zahlreich. 2. Vilm. Die Insel Vilm liegt im Greifswalder Bodden und gehört nach Formation, Flora und Fauna zu Rügen. Sie besteht aus 2 zueinander geneigten kleinen waldbedeckten Hochflächen aus Sand und Lehm, die durch einen schmalen flachen Landstreifen aus Sand verbunden sind. Die Insel bietet dem Käfersammler etwa dasselbe wie Rügen, doch ist die Fauna auf einen sehr kleinen Raum eingeengt und wegen der geringen Bodenkultur, des alten abwechslungsvollen Baumbestandes und der reichen niederen Vegetation bedeutend artenreicher als auf einem gleich grolsen Teile Rügens. Die Käferausbeute ist der Ertrag häufiger Besuche im September und Oktober. Nachstehend sind nur die Arten aufgeführt, die nicht schon unter Zinnowitz und Ückeritz verzeichnet sind. Carabus hortensis zahlreich unter Baumrinde. Leistus rufo- marginatus. Nebria livida und v. lateralis stellenweise am Strande in Anzahl. DBembidion Andreae v. femoratum, 4-maculatum, gilvipes, biguttatum. Panagaeus bipustulatus (1). Harpalus neglectus. Stenolophus teutonus in Anzahl. Acupalpus luteatus (neu für Nord- deutschland, 2 Stück). Anthracus consputus. Tetraplatypus similis. Bradycellus collaris. Trichocellus placidus, Amara tibialis, brunnea in Anzahl, equestris. Calathus mollis. Agonum obscurum, Thoreyi v. puellum. Metabletus foveatus. .Dromius nigriventris , sigma, melanocephalus. Haliplus obliquus, confinis, fulvus, fluviatilis, v. Wehnckei zahl- reich. Coelambus impressopunctatus v. 2 lineellus, parallelogrammus in gröfserer Zahl in einem tiefen gelegentlich von Seewasser über- fluteten Graben. Hydroporus depressus (1), dorsalis zahlreich. Agabus conspersus (1). Dytiscus punctulatus. Gyrinus bicolor. Xylodromus depressus. Olophrum piceum. Trogophloeus fuliginosus. Leptacinus parumpunctatus. Othius myrmecophilus. Philonthus astutus. & %“ u Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. iz Quedius humeralis. Tanygnathinus terminalis. Autalia impressa. Atheta luridipennis , occulta, corvina, angusticollis, oblonga. Microglossa pulla, Aleochara brevipennis, sparsa, grisea, obscurella. Necrophorus humator, investigator. Silpha carinata. Ochthebius impressicollis, bisher nur aus Bayern Bekannt, .3 Stück. Hydrous piceus. Philydrus testaceus. Rhizophagus politu. Cryptophagus bimaculatus, neu für Pommern. Phalacrus carieis. Corticaria longicornis. Triphyllus bicolor. Rhizobius litura. Selatosomus incanus. KBhinosimus rufieollis. Anthicus sellatus. Mordellistena pumila. Tetratoma fungorum. Cassida sanguinosa, flaveola. Strophosomus capitatus. Brachyderes incanus. Fronops lunatus (neu für Norddeutschland, 2 Stück). Limobius borealis. Acalles roboris. Apion virens , tenue. Aphodius tessulatus und contaminatus, beide in Anzahl. Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. (Col.) Von J. Moser, Berlin. IV. Serica maculosan. Sp. Ex affınitate S. nigroguttatae Brsk. Nigra, opaca, griseo- an flavido - squamosa , pedibus fuscis, nitidis. Capite, fronte parce squamosa et setosa, squamis juxta oculos paulo densius positis, elypeo piceo an fusco, nitido, subrugoso, mediocriter crebre punc- tato, punctis ante clypei suturam squamosis, in clypei parte an- teriore setosis, clypei margine antico reflexo, sinuato; antennis 10-articulatis, fabello maris stipite longiore, feminae parum bre- viore; prothorace longitudine duplo latiore, antice paulo an- gustato, angulis posticis rectangulis, angulis anticis parum acutis, porrectis, dorso irregulariter, medio parce, ad latera versus den- sius squamoso; scutello juxta latera squamulato; elytris stri- atis, interstitiis vix convexis, irregulariter squamosis, squamis parvis, raris majoribus intermixtis; pygidio mediocriter crebre squamoso et parce setoso, medio ‚longitudinaliter leviter carinato. Corpore infra sat remote punctato, punctis setas ferentibus; pedibus, fe- moribus mediis exceptis, nitidis, femoribus parce punctatis, punctis setosis; tibiis posticis longitudinaliter sulcatis, tibiis anticis bi- dentatis. — Long. 9—10 mm. Hab.: China (Kiautschou). Die Art gehört infolge der Beschuppung der Oberseite in die Verwandtschaft der S. nigroguttata Brs , hat aber, abweichend von 114 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. letzterer Art, zehngliedrige Fühler. Sie ist schwarz, matt, grau oder gelblich beschuppt. Die Stirn ist in der Mitte weitläufig, neben den Augen etwas dichter mit länglich eiförmigen Schuppen bedeckt. Der Clypeus ist ganz schwach gerunzelt und mäfsig dicht punktiert. Die Punkte sind abstehend beborstet, mit Aus- nahme derjenigen vor der Clypeusnaht, welche beschuppt sind. Auch ist unmittelbar vor der Clypeusnaht der Clypeus zuweilen matt. Der Vorderrand des Clypeus ist aufgebogen und aus- gebuchtet. Der dreigliedrige Fühlerfächer ist beim co’ etwas länger, beim $ ein wenig kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist an der Basis doppelt so breit wie lang, vorn schwach verjüngt, die Hinterecken sind rechtwinklig, die Vorderecken ein wenig spitzwinklig und vorgezogen. Die Oberfläche ist unregelmäfsig beschuppt, so dafs sie scheckig erscheint. Das Schildchen ist in der Mitte unbeschuppt. Die Flügeldecken sind gestreift, die Zwischenräume sind nur schwach gewölbt. Die elliptischen Schuppen stehen auf den Flügeldecken sehr unregelmälsig. Sie lassen zahlreiche Makel von Schuppen frei, während sie ander- seits durch dichtere Stellung kleine helle Flecke bilden. Einige gröfsere Schuppen sind eingestreut. Das Pygidium ist mälsig dicht beschuppt und weitläufig beborstet, die Mitte ist schwach längsgekielt. Die Unterseite ist mehr oder weniger zerstreut mit beborsteten Punkten bedeckt. Die Beine sind braun oder gelbbraun und glänzend, doch scheinen die Schenkel des mittleren Beinpaares bei frischen Stücken matt zu sein. Die Schenkel tragen eine Anzahl beborsteter Punkte, die Hinterschienen sind der Länge nach gefurcht. Serica albosignatan. sp. S. nigroguttatae Brs. affınis. Nigra, opaca, albo-squamulata, pedibus fuscis, tibiis tarsisque nitidis. Capite, fronte sparsim squamosa et setosa, clypeo nitido, mediocriter crebre punctato, punctis setosis, antrorsum haud angustato, margine antico reflexo, late subsinuato , angulis anticis rotundatis; antennis fulvis 10- articulatis, flabello maris longissimo ; prothorace postice duplo latiore quam longiore, antice attenuato, basi bisinuato, angulis posticis fere rectangulis, angulis anticis parum porrectis, dorso irregulariter squamoso, linea media longitudinali et utringue ma- cula antebasali haud squamosis, macula juxtalaterali e squamis dense positis composita; scutello juxta latera squamoso; elytris striatis, interstitiis parum convexis, irregulariter parce squamulatis, fascia transversa media anteapicalique obliquis e maculis albis compositis ; pygidio, linea media longitudinali excepta, mediocriter crebre squamoso et parce setoso. Subtus remote squamoso-setosa, Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 115 femoribus parce setosis, tibiis posticis longitudinaliter sulcatis. — Long. 7—9 mm. Hab.: China (Kiautschou). Durch die Beschuppung der Oberseite gehört diese Art gleich- falls in die Verwandtschaft der S. nigroguttata Brs., doch hat sie ebenso wie die vorhergehend beschriebene Art zehngliedrige Fühler. Sie ist schwarz, matt, weiflslich beschuppt. Die Stirn ist ziemlich weitläufig mit Schuppen und mit einzelnen Borsten besetzt. Neben den Augen stehen die Borsten etwas enger, ähnlich wie bei der afrikanischen Gattung Fuphoresia, mit der überhaupt die beschuppten Arten der Gattung Serica in der äufseren Erscheinung grolse Ähn- lichkeit haben. Der Clypeus ist nach vorn nicht verschmälert, der aufgebogene Vorderrand ist breit und flach ausgebuchtet, die Vorderecken sind abgerundet, die Oberfläche ist mäfsig dicht mit beborsteten Punkten bedeckt. Die Fühler sind gelbbraun und ist der Fächer beim 0’ fast doppelt so lang wie der Stiel, während er beim 9 die Länge des Stieles erreicht. Das Halsschild ist an der Basis doppelt so breit wie lang und nach vorn verschmälert. Die Hinterecken sind fast rechtwinklig, die Vorderecken sind etwas vorgezogen. Die Beschuppung der Oberseite ist unregelmälsig. Bei reinen Stücken markieren sich aulser einer mittleren Längs- binde je ein runder Fleck beiderseits vor der Basis und hinter dem Vorderrande dadurch, dafs sie schuppenfrei sind, während neben der Mitte der Seitenränder ein Makel von dichter gestellten Schuppen bemerkbar ist. Eine ähnliche Zeichnung des Halsschildes findet sich auch bei vielen Zuphoresia-Arten. Das Schildchen ist in der Mitte unbeschuppt. Auf den Flügeldecken sind die Zwischen- räume zwischen den Streifen nur ganz schwach gewölbt. Die Schüppchen stehen weitläufig und unregelmälsig, unbeschuppte Makel freilassend. Es markieren sich auf den Flügeldecken zwei schräge weilse Querbinden, die aus Flecken dichter gestellter Schuppen zusammengesetzt sind. Die eine Binde befindet sich in der Mitte, die andere vor dem Hinterrande. Das Pygidium ist, abgesehen von einer mittleren schmalen Längsbinde , mälsig dicht beschuppt und zerstreut beborstet. Die Unterseite ist weit- läufig mit Borstenschuppen besetzt. Die Beine sind dunkler oder heller braun, die Schienen und Tarsen sind glänzend. Die Schienen der Hinterbeine zeigen eine flache Längsfurche. Serica sinuaticeps .n. sp. fd. Ex affinitate S. nigroguttatae Brs. Opaca, supra nigra, albido-setosa, subtus brunnea. Capite, fronte sat disperse squa- mosa, clypeo fusco, nitido, parce punctato, punctis setosis, clypei margine antico profunde sinuato; antennis fulvis i0-articulatis, 116 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. flabello maris elongato; prothorace postice longitudine duplo la- tiore, antice parum angustato, basi leviter bisinuato, angulis po- sticis obtusis, angulis anticis paulo porrectis, dorso irregulariter squamoso-setoso, vitta media longitudinali, antice valde dilatata et utrinque macula juxtalaterali fere glabris; scutello medio se- toso; elytris striatis, interstitiis parum convexis, irregulariter setosis, setis magnitudine inaequalibus; pygidio, medio in an- teriore parte longitudinaliter carinato, parce punctato, punctis setosis. Subtus pectore, praecipue in parte media, breviter piloso, abdomine parce punctato, punctis setas ferentibus; tibiis tarsisque nitidis, tibiis postieis longitudinaliter sulcatis. — Long. 6 mm. Hab.: China (Kiautschou), Yunnan. Auch diese kleine Art hat, abweichend von nigroguttata Brs., zehngliedrige Fühler. Sie ist auf der Oberseite schwarz und weilslich oder gelblich beborstet, die Unterseite ist braun Die Stirn trägt schmale Schuppen und vereinzelte Borsten, der glän- zende braune Clypeus ist weitläufig punktiert und sind die Punkte abstehend beborstet. Die Seitenränder des Clypeus sind parallel, der Vorderrand ist tief bogenförmig ausgeschnitten , die Vorder- ecken sind abgerundet. Die Fühler sind gelbbraun und ist der Fächer beim 0’ um die Hälfte länger als der Stiel. Das Hals- schild ist zwischen den Hinterecken ungefähr doppelt so breit wie lang und vorn etwas verschmälert. Der Hinterrand ist schwach zweibuchtig, die Hinterecken sind stumpfwinklig, die Vorderecken sind ein wenig vorgezogen und kurz abgerundet. Die Oberfläche ist unregelmäfsig mit mehr oder weniger schuppenförmigen Börstchen besetzt. Eine mittlere Längsbinde, die hinten schmal ist und sich vor der Mitte plötzlich sehr stark verbreitert, sowie ein kleiner Fleck beiderseits neben den Seitenrändern sind fast frei von Schuppenborsten. Das Schildchen ist in der Mitte mit schuppenartigen Borsten besetzt. Die Flügeldecken sind gestreift, die Zwischenräume sind schwach gewölbt. Die Borsten stehen sehr unregelmäfsig und sind auch in der Grölse sehr verschieden. Sie bilden durch dichtere Stellung undeutliche Fleckchen, während anderseits borstenfreie dunkle Makel zu erkennen sind. Das Py- gidium ist weitläufig mit beborsteten Punkten bedeckt, im vor- deren Teile befindet sich ein mittlerer Längskiel. Die Brust trägt abstehende haarförmige Borsten, das Abdomen ist weitläufig mit Borstenpunkten bedeckt. Die Schienen und Tarsen sind glänzend, die Hinterschienen sind mit einer flachen Längsfurche versehen. “ Die beiden vorliegenden Exemplare stammen aus der Plason- schen Sammlung , in der vielfach die Fundorte verwechselt sind. Es ist daher möglich, dafs eine der beiden Fundortsangaben falsch ist. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 117 Serica nitens n. sp. Rufo-brunnea, nitida. Capite leviter rugoso, fronte sat re- mote punctata, juxta oculos setosa, clypeo densius punctato, antrorsum attenuato, marginibus elevatis, margine antico parum sinuato ; antennis fulvis 9-articulatis, flabello maris elongato ; prothorace longitudine latiore, lateribus in posteriore parte sub- sinuatis, antice leviter curvatis, angulis posticis rectangulis, bre- viter rotundatis, angulis antieis acutis porrectis, dorso mediocriter erebre sat fortiter punctato ; scutello punctulato; elytris sulcatis, sulcis irregulariter punctatis, interstitiis fere laevibus, elytrorum lateribus setosis ; pygidio sat laxe punctato. Subtus haud crebre punctata, punctis setosis, coxis posticis dense punctatis, fere glabris; tibiis anticis acute bidentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo longiore. — Long. 9—11 mm. Hab.: China. (Fokien). Die Art ist von ähnlicher Gestalt wie S. brunnea L., ein - wenig breiter, dunkler braun und glänzend. Der Kopf ist leicht gerunzelt, die Stirn wenig dicht, der Clypeus dichter punktiert. Neben den Augen trägt die Stirn einige abstehende Borsten. Die gebogene Olypeusnaht ist fein gekielt. Der CUlypeus ist nach vorn verschmälert, die Ränder sind aufgebogen, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die dunkelgelben Fühler sind neun- gliedrig, der dreigliedrige Fächer ist beim co’ doppelt so lang wie der Stiel, beim 2 fast so lang wie letzterer. Das Halsschild ist zwischen den Hinterecken nicht ganz doppelt so breit wie lang. Die Seitenränder sind im hinteren Teile ganz leicht aus- gebuchtet, im vorderen Teile schwach gebogen. Die Oberfläche ist mäfsig dicht mit ziemlich groben Punkten bedeckt, neben den Seitenrändern. befindet sich eine Reihe aufrecht stehender Borsten. Das Schildchen ist punktiert. Die Flügeldecken sind längsgefurcht, die Furchen sind unregelmäfsig mit Punkten besetzt. Die Zwischenräume zwischen den Furchen sind mehr oder weniger glatt, die Seitenränder der Flügeldecken sind beborstet. Auf dem Pygidium stehen die Punkte ziemlich weitläufig, vor dem Hinter- rande befinden sich lange, abstehende Borsten. Die Brust ist mäfsig dicht mit kräftigen Punkten bedeckt. Auf der Mitte der Brust sind die Punkte mit langen abstehenden Borsten besetzt, auf den Seiten der Brust sind die Borsten etwas kürzer und ge- neigt. Auch auf dem Abdomen stehen die Punkte nicht besonders dicht und sind von ungleicher Stärke. Die kräftigeren Punkte sind abstehend beborstet. Die Hinterhüften sind dicht und schwach runzlig punktiert, Borsten tragen nur die Punkte an den äulseren Vorderecken. Schenkel und Schienen sind nicht besonders schlank. Die Hinterschenkel tragen hinter dem Vorderrande und vor dem 118 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Hinterrande eine Querreihe beborsteter Punkte. Die Hinterschienen sind fast glatt, sehr schwach längsgefurcht, an den Seiten und an der Basis mit einzelnen kräftigen Borsten besetzt. Die Vorder- schienen sind kräftig zweizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist etwas länger als das zweite, die Enddornen sind kürzer als das erste Tarsenglied. Ich erhielt diese Art vom Museum in Hamburg, welches mehrere Exemplare derselben erwarb. Lasioserica tuberculiventris n. sp. Opaca, supra nigra, breviter flavido-pilosa, subtus brunnea, pedibus nitidis. Capite, vertice fronteque postice opacis, me- diocriter crebre pilosis, fronte in anteriore parte clypeoque nitidis, subrugosis, sat fortiter punctatis, punctis setas ferentibus; clypeo antice angustato, margine antico sinuato; antennis fulvis, 10-ar- ticulatis, fabello maris 4-articulato, stipite longiore, flabello fe- minae 3-articulato, stipiti longitudine fere aequali; prothorace duplo latiore quam longiore, antrorsum paulo attenuato, basi ad scutellum versus rotundato - producto, angulis anticis et posticis fere rectangulis, breviter rotundatis, illis parum porrectis, dorso irregulariter piloso, vitta media longitudinali, antice abbreviata et utringue macula basali glabris; scutello juxta latera piloso ; elytris striatis, interstitiis parum convexis, maculis numerosis glabris exceptis, pilosis, pilis flavidis, raris albis, paulo longioribus, intermixtis; pygidio parce piloso. Corpore infra sat remote punc- tato, punctis setas ferentibus; abdominis segmento penultime in mare medio bituberculato ; femoribus posticis mediocriter crebre, tibiis posticis sat dense punctatis, punctis setosis. — Long. 7 mm. Hab.: China (Kiautschou). Die Art ist sowohl durch die zweifachen Borstenhaare auf den Flügeldecken, als auch durch die Bildung des Abdomens beim 0’ ausgezeichnet. Die Oberseite ist schwarz und mit gelben haarförmigen Borsten besetzt, die Unterseite ist braun. Der Scheitel und der hintere Teil der Stirn sind matt, der vordere Teil der letzteren und der Clypeus sind glänzend und mälsig dicht mit Borstenpunkten besetzt. Der Clypeus ist ganz schwach gerunzelt und nach vorn verschmälert, sein Vorderrand ist aus- gebuchtet. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim o” länger als der Stiel, beim 2 fast so lang wie dieser. Das Hals- schild ist doppelt so breit wie lang, nach vorn etwas verjüngt, die Basis ist nach dem Schildchen zu gebogen, Vorder- und Hinterecken sind fast rechtwinklig und ganz kurz abgerundet, die Vorderecken sind etwas vorgezogen. Die kurzen Haare auf der Oberfläche stehen unregelmälsig und sind eine vorn verkürzte mittlere Längsbinde und jederseits ein kleiner Fleck vor der Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 119 Basis unbehaart. Das Schildchen trägt kurze Härchen neben den Seitenrändern. Auf den Flügeldecken treten die Zwischenräume zwischen den Streifen nur ganz schwach hervor. Die gelben - Härchen stehen unregelmäfsig und lassen zahlreiche kleine Flecke } 3 haarfrei, so dafs die Flügeldecken scheckig erscheinen. Zwischen den gelben Härchen stehen vereinzelte längere mehr borstenartige weilsliche Haare. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig behaart. Auf dem Abdomen stehen die Punkte zerstreut, auf der Brust etwas enger und tragen feine gelbliche Borsten. Die Hinterhüften sind ziemlich dicht punktiert und neben den Seitenrändern mit _ einigen zwar kurzen aber kräftigen Borsten besetzt. Das vorletzte Bauchsegment trägt beim 0’ in der Mitte zwei kräftige Höcker. Beim 2 fehlen dieselben. Hinterschenkel und Hinterschienen sind mit Borstenpunkten besetzt. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie die beiden folgenden zusammen. Camenta rufoflava Mos. In der Beschreibung dieser Art Ann. Soc. ent Belg. 1914 p. 53 wird als Fundort fälschlich Deutsch-Ost-Afrika (Iringa) angegeben. Der Fundort ist Britisch-Ost-Afrika (Jinja). Apogonia siamensis.n. Sp. fd. 4. destructori Bos. similis. Fusca, subnitida, capite prothoraceque nigro - piceis. Capite crebre punctato, clypeo an- trorsum attenuato, margine antico subsinuato, fere truncato ; an- tennis rufo-flavis; prothorace longitudine duplo latiore, post medium rotundato-ampliato, angulis posticis valde obtusis, angulis anticis rectangulis, vix parum porrectis, dorso densissime punc- tato; scutello punctulato; elytris subrugosis, rude punctatis, punctis minutissime setosis, costis angustis, fere laevibus ; pygidio fortiter umbilicato - punctato,, punctis setas ferentibus. Corpore infra medio parce, juxta latera crebre punctato, punctis albo-setosis ; abdominis lateribus haud carinatis; tibiis anticis tridentatis. — Long. 9 mm. Hab.: Siam. Die Art ist kleinen, braun gefärbten Exemplaren von 4. de- structor Bos. ähnlich, unterscheidet sich aber sofort durch die gerunzelten Flügeldecken, wodurch dieselben weniger glänzend erscheinen. Die Färbung des vorliegenden 5 ist rotbraun, Kopf und Halsschild sind schwärzlich, doch ist es möglich, dafs das Exemplar noch nicht völlig ausgefärbt ist. Der Kopf ist dicht, schwach runzlig punktiert, die Seitenränder des Clypens laufen fast geradlinig, der Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich ausgebuchtet. Die Fühler sind gelbbraun. Das Halsschild ist an der Basis fast doppelt so breit wie lang und hinter der Mitte 120 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. bogenförmig erweitert. Die Hinterecken sind sehr stumpf, die Vorderecken rechtwinklig und kaum ein wenig vorgezogen. Die Oberfläche ist äufserst dicht punktiert, sehr viel dichter als bei javanischen Exemplaren von destructor. Das Schildchen ist, mit Ausnahme der schmalen Seitenränder, mit tiefen Punkten bedeckt. Die Flügeldecken sind etwas gerunzelt und grob punktiert, die Punkte sind mit winzigen hellen Börstchen besetzt. Die beiden Dorsalrippen der Flügeldecken sind schmal und fast punktfrei, die Nahtrippe dagegen trägt eine Längsreihe von Punkten. Das Pygidium ist kräftig aber nicht sehr dicht punktiert, die Punkte sind im vorderen Teile des Pygidiums anliegend, im hinteren Teile abstehend beborstet. Die Unterseite ist in der Mitte weit- läufig, an den Seiten dicht mit Punkten besetzt. Die Punkte tragen helle Börstchen, die auf dem Abdomen länger sind wie auf der Brust. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Beine sind nicht besonders schlank, die Vorderschienen tragen drei stumpfe Zähne. Apogonia tenuipes n. sp. cf’. A. uniformi Blanch. similis. Rufa, nitida, capite protho- raceque viridi-micantibus. Capite mediocriter dense punctato, clypei margine antico subsinuato, sutura clypeali indistincta; antennis rufis; prothorace transverso, post medium rotundato- ampliato, angulis posticis valde obtusis, angulis antieis rectangulis, dorso mediocriter crebre sat fortiter punctato, punctis juxta la- tera paulo densius positis; scutello parce punctulato; elytris sub- rugosis, sat fortiter punctatis, costis parum convexis, punctatis ; pygidio remote punctato, punctis ante pygidii apicem pilosis. Corpore infra medio sparsim, juxta latera sat crebre punctato, punctis breviter albo-setosis, abdominis lateribus haud carinatis ; pedibus gracilibus, tibiis antieis apice acute bidentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Burma (Pegu). Die Art ist der A. umiformis Blanch. ähnlich, aber vor allem schon durch die sehr dünnen Beine unterschieden. Sie ist von rotbrauner Färbung, der Kopf und das Halsschild zeigen einen schwachen grünen Metallschimmer. Möglich ist es, dafs das vor- liegende Exemplar noch nicht völlig ausgefärbt ist. Der Kopf ist mälsig dicht punktiert, die Stirnnaht ist in der Mitte ver- loschen. Der Clypeus ist nach vorn verschmälert, seine Seiten- ränder sind ebenso wie der Vorderrand schwach ausgebuchtet. Die Fühler sind braun. Das Halsschild ist hinten fast doppelt so breit wie lang, etwas hinter der Mitte am breitesten. Die Hinterecken sind stark stumpfwinklig, die Vorderecken sind recht- winklig und nicht vorgezogen. Die Oberfläche ist in der Mitte Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 121 mäfsig dicht, an den Seiten dichter punktiert. Die Punkte sind ein wenig stärker wie die auf der Stirn. Das Schildchen ist weitläufig mit Punkten bedeckt. Die Flügeldecken sind schwach runzlig und kräftig punktiert. Die Punkte lassen unter der Lupe winzige Börstchen erkennen. Die erste Dorsalrippe ist vorn schmal und nach hinten ein wenig verbreitert, während die zweite Dorsalrippe auf der ganzen Länge gleichmälsig schmal ist. Dadurch, dafs die die Rippen einfassenden Punktreihen tief sind, erscheinen die Rippen schwach gewölbt. Sie sind etwas schwächer punktiert als die Zwischenräume. Auf dem Pygidium stehen die Nabelpunkte ziemlich weitläufig und tragen im hinteren Teile des Pygidiums abstehende Härchen. Die Unterseite ist in der Mitte zerstreut, an den Seiten dichter punktiert, die Punkte sind mit hellen Börstchen besetzt. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind sehr schmal, die Vorderschienen tragen am Ende zwei spitze Zähne. Fairmaire hat eine A. rufoaenescens von Tonkin beschrieben, die mir unbekannt ist, die aber dieser Art sehr ähnlich sein muls. Nach der Beschreibung von rufoaenescens ist jedoch bei dieser die Clypeusnaht deutlich, die Vorderecken des Halsschildes sind spitzwinklig und das Schildchen ist unpunktiert. Apogonia rufobrunnean. Sp. fd. 4A. brunneae Blanch. similis. Rufo-brunnea, nitida. Ca- pite sat laxe punctato, clypeo subrugoso,, margine antico late rotundato ; prothorace transverso, sat remote punctato, angulis anticis rectangulis, angulis posticis obtusis, subrotundatis ; scu- tello punctis raris obtecto ; elytris fortiter punctatis, costis an- gustis laevibus; pygidio sparsim umbilicato-punctato, punctis se- tosis. Subtus laxe punctata, punctis setas minutas ferentibus, abdominis lateribus haud carinatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 6—7 mm. Hab: China (Fokien). Die Art ist der A. brunnea Blanch. von Indien sehr ähnlich, gleichfalls von rotbrauner Färbung. Der Kopf ist ziemlich weit- läufig, der Clypeus ein wenig runzlig punktiert. Letzterer ist ähnlich gestaltet wie bei drunnea. Auch das Halsschild ist bei beiden Arten ähnlich gebildet und skulptiert. Das Schildchen trägt einige zerstreute Punkte. Auf den Flügeldecken sind die Punkte kräftiger wie bei drunnea, die schmalen glatten Rippen treten deutlicher hervor. Auf dem Pygidium stehen die Punkte weitläufiger und tragen kürzere Haare. Die Mitte der Brust ist sehr zerstreut punktiert, jedes Abdominalsegment trägt in der Mitte eine Querreihe von Punkten. Auf den Seiten von Brust und Abdomen stehen die Punkte ein wenig enger. Die Punkte 12323 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. tragen winzige helle Börstchen, die viel kleiner sind als bei brunnea. Die Seiten des Abdomens sind gleichfalls nicht geleistet, die Vorderschienen sind zweizähnig. Der Forceps ist nicht wie bei brunnea beborstet. Mir lagen mehrere Exemplare vom Museum in Hamburg vor und wurde mir ein Exemplar gütigst überlassen. Apogonia yunnanan. sp. o'. 4A. uniformi Blanch similis. Castanea, nitida. Capite fronte haud crebre, clypeo parum densius punctato, frontis medio post clypei suturam parum impresso, clypei margine antico late . rotundato ; prothorace transverso,, lateribus rotundatis, angulis posticis obtusis, angulis anticis fere rectangulis, parum porrectis, dorso sat remote punctato; scutello laevi; elytris fortiter medio- criter dense punctatis, costis angustis laevibus ; pygidio umbilicato- punctato, punctis pilosis. Corpore infra parce punctato, abdominis lateribus haud carinatis; pedibus gracilibus, tibiis anticis tri- dentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Yunnan. Die Art ist in Färbung und Gestalt der A. uniformis Blanch. ähnlich, unterscheidet sich aber schon durch die Bezahnung der Vorderschienen. Die Stirn ist mäfsig dicht punktiert, in der Mitte hinter der Clypeusnaht schwach eingedrückt. Auf dem Clypeus stehen die Punkte ein wenig enger wie auf der Stirn, der Vorderrand des Clypeus ist flach abgerundet. Die Fühler sind gelbbraun. Das Halsschild ist etwas mehr als doppelt so breit wie lang, die Seiten sind abgerundet, die Hinterecken sind stumpfwinklig, die kaum merklich vorgezogenen Vorderecken fast rechtwinklig. Auf dem Halsschilde stehen die Punkte ein wenig weitläufiger wie auf der Stirn. Das Schildchen ist vollkommen glatt. Die Punkte der Flügeldecken sind etwas gröber wie die des Halsschildes und auch ein wenig dichter gestellt, die schmalen Rippen sind unpunktiert. Das Pygidium trägt ziemlich grofse Nabelpunkte, die abstehend behaart sind. Die Unterseite ist weitläufig, an den Seiten der Brust ein wenig enger punktiert, einige Punkte sind kurz beborstet. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, sondern nur im vorderen Teile etwas kantig. Die Beine sind schlank, Schenkel und Schienen sind mit Borsten- punkten besetzt. Die Vorderschienen sind deutlich dreizähnig. Apogonia tuberculiventris Rits. Von dieser Art liegt mir ein männliches Exemplar vor, bei dem auf dem Abdomen keine Spur eines Tuberkels vorhanden ist. Apogonia borneensis.n. sp. A, politae Wat. similis. Oblongo-ovata, convexa, nigra, nitida, Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 123 elytris purpureo- an viridi-aeneis. Capite, fronte sat remote, clypeo densius punctato, clypei lateribus late rotundatis, margine antico haud sinuato; antennis brunneis ; prothorace transverso, parum post medium rotundato-ampliato, basi ad scutellum versus rotundato, angulis posticis valde obtusis, angulis anticis acutis, porrectis, dorso sat subtiliter mediocriter crebre punctato; scu- tello fere laevi; elytris leviter coriaceis,, sat remote punctatis, costis planis, indistinctis; pygidio subrugoso, umbilicato-punctato, medio in anteriore parte longitudinaliter carinato. Corpore infra, praecipue in media parte, sat remote punctato, punctis brevissime setosis, abdominis lateribus carinatis; pedibus gracilibus, tibiis _ anticis bidentatis. — Long. 12 mm. Hab.: Borneo (Brunei). Waterstradt leg. Die Art ist der A. polita Wat. in Gröfse und Gestalt sehr ähnlich, unterscheidet sich aber sofort dadurch, dafs die Seiten des Abdomens auf der ganzen Länge kräftig geleistet sind. Sie ist glänzend schwarz, die Flügeldecken schimmern erzgrün oder purpurn. Die Stirn ist ziemlich weitläufig punktiert und ganz schwach abgeflacht. Auf dem Clypeus stehen die Punkte etwas enger, eine Clypeusnaht ist nicht sichtbar, der Vorderrand des Clypeus zeigt kaum die Spur einer Ausbuchtung. Das Halsschild ist zwischen den Hinterecken doppelt so breit wie lang, etwas hinter der Mitte ist es seitlich bogenförmig erweitert, die Basis bildet einen flachen Bogen, die Hinterecken sind sehr stumpf, die Vorderecken sind vorgezogen. Die Oberfläche ist mälsig dicht mit feinen Punkten bedeckt. Das Schildchen ist fast glatt. Die Flügeldecken sind fein lederartig gerunzelt, die Punkte auf ihnen stehen nicht dicht, die Rippen werden nur durch die begrenzenden Punktreihen markiert und sind ebenso punktiert, wie die Zwischen- räume. Unter der Lupe lassen die Punkte äufserst winzige Börst- chen erkennen. Das Pygidium ist etwas gerunzelt und mälsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt. In der vorderen Hälfte trägt es einen mittleren Längskiel. Auf der Unterseite stehen die winzig beborsteten Punkte ziemlich weitläufig. Die Beine sind schlank, die Vorderschienen sind am Ende zweizähnig und ist der Aulsen- rand oberhalb der Zähne zweimal eingekerbt. Apogonia Boettcherin. sp. f'. 4A. borneensi simillima. Nigra, nitida, elytris parum pur- purascentibus. Capite, fronte, praecipue in anteriore parte, sat remote punctata, clypeo densius punctato, lateribus late rotundatis, margine antico truncato; antennis rufo-brunneis; prothorace eadem statura et sculptura ut in A. borneensi; scutello laevi; elytris haud coriaceis, haud crebre punctatis, punctis minutissime setosis, costis planis indistinctis; pygidio subrugoso, sat sparsim um- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft I. 0) 124 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. bilicato-punctato. Subtus remote, juxta latera parum densius punctata, punctis setas minutas ferentibus, abdominis lateribus carinatis; pedibus gracilibus, tibiis anticis bidentatis. — Long. 12 mm. Hab.: Palawan septentrionalis (Binaluan). G. Boettcher leg. KIT. Die Art, von der nur 1 co’ vorliegt, ist der vorstehend be- schriebenen A. borneensis so ähnlich, dafs ich sie anfänglich für dieselbe Art hielt. Erst durch die Untersuchung des Forceps er- kannte ich, dafs eine andere Art vorliegt. Die Art ist von der- selben Gestalt und Färbung, doch zeigen bei dem vorliegenden Exemplar die Flügeldecken nur einen sehr schwachen Purpur- schimmer. Die Stirn ist, namentlich im vorderen Teile, ziemlich weitläufig punktiert, doch nicht so weitläufig wie bei borneensis. Auch zeigt die Stirn nicht die schwache Abplattung wie bei dieser Art. Eine Clypeusnaht ist nur an den Seiten schwach angedeutet. Der Clypeus ist bei beiden Arten gleich gestaltet und skulptiert. Dasselbe ist auch bei dem Halsschild der Fall, doch sind die Punkte auf demselben noch etwas feiner. Das Schildchen ist vollkommen glatt. Die Flügeldecken zeigen nicht die feine leder- artige Runzelung wie bei borneensis, die gleichfalls äufserst winzig beborsteten Punkte stehen in derselben Dichte wie bei dieser Art, sind aber ein wenig kräftiger. Die flachen Rippen werden gleich- falls nur durch die einfassenden Punktreihen markiert und sind, da sie ebenso punktiert sind wie die Zwischenräume, nur un- deutlich zu erkennen. Die Skulptur des Pygidiums ist bei beiden Arten ähnlich, doch ist der mittlere Längskiel bei dieser Art nur schwach angedeutet. Auf der Unterseite ist die Mitte der Brust fast glatt, die Mitte des Abdomens ist weitläufig und ziemlich schwach punktiert. Auf den Seiten von Brust und Abdomen stehen die Punkte mälsig dicht und tragen kleine weilse Börstchen. Die Seiten des Abdomens sind geleistet und endet diese Leiste bei dem vorliegenden Exemplar kurz vor dem Pygidium, während sie bei borneensis das Pygidium erreicht. Dies kann jedoch auf Zufälligkeit beruhen. Die Beine sind ebenso gebildet wie bei borneensis. Apogonia basalis.n. sp. Statura et magnitudine A. politae Wat., minus convexa. Castanea, nitida, capite, prothorace,, scutello pectoreque nigris. Capite dense punctato, clypei margine antico reflexo, subrotun- dato; prothorace densissime punctato, transverso, post medium rotundato-ampliato, lateribus reflexis, angulis antieis rectangulis, angulis posticis obtusis, subrotundatis; scutello dense punctato; elytris, basi creberrime punctata excepta, mediocriter crebre Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 125 punctatis, costis indistinctis; pygidio fortiter umbilicato-punctato, punctis pilosis. Subtus pectore medio dense, ad latera versus densissime aciculato-punctato , punctis setosis, pectoris medio in dimidia parte posteriore longitudinaliter sulcato; abdomine um- bilicato-punctato, punctis setas ferentibus, juxta latera subrugoso, lateribus carinatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 13 mm. Hab.: China (Fokien). Von dieser Art wurden mir 2 Exemplare vom Museum in Hamburg eingesandt, von denen mir eins gütigst überlassen wurde. Sie ist von der Gestalt der A. polita Wat., aber nicht so stark gewölbt. Sie ist durch die Skulptur der Flügeldecken ausge- zeichnet. Die Färbung ist rotbraun mit schwachem Erzschimmer, Kopf, Halsschild, Schildchen und Brust sind schwarz. Der Kopf ist dicht punktiert, der etwas aufgebogene Vorderrand des Clypeus ist flach gerundet. Die Fühler sind gelbbraun. Das Halsschild ist etwas hinter der Mitte am breitesten, die Seitenränder sind aufgebogen,, die Vorderecken sind rechtwinklig, die Hinterecken stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Oberfläche ist äulserst dicht mit bogenförmigen Punkten bedeckt. Auch das Schildchen ist ziemlich dicht punktiert. Die Flügeldecken sind schwach ge- runzelt und grob, aber nicht besonders dicht punktiert. Nur die Basis der Flügeldecken trägt eine schwächere und ebenso dichte Punktierung wie das Halsschild. Die Rippen der Flügeldecken treten nur undeutlich hervor. Das Pygidium ist mit abstehend behaarten groben Nabelpunkten bedeckt. Die Brust ist in der Mitte dicht, an den Seiten sogar sehr dicht mit bogenförmigen Punkten besetzt und tragen die Punkte kleine helle Borsten. Die Mitte der Brust ist in der hinteren Hälfte längsgefurcht. Das Abdomen trägt beborstete Nabelpunkte und ist seitlich etwas runzlig. Die Seiten des Abdomens sind geleistet. Schenkel und Schienen sind schwärzlich und mit Borstenpunkten besetzt. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia subaenean. sp. cf. Statura A. simplieis Sharp. Nigro-aenea, nitida. Capite fronte sat fortiter parum crebre, clypeo densius punctato, clypei margine antico subsinuato; antennis rufis; prothorace longitudine latiore, angulis postieis obtusis, angulis antiecis acutis porrectis, dorso mediocriter crebre punctato; scutello punctis raris obtecto; elytris haud dense punctatis, punctis minutissime setosis, costis indistinctis; pygidio umbilicato-punctato, punctis pilosis an setosis. Corpore infra mediocriter dense punctato, punctis setas minutas ferentibus; abdominis lateribus carinatis; pedibus gracilibus, tibiis anticis bidentatis. — Long. 9 mm. Hab.: Sumatra. 9* 126 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ein 0 dieser Art, ohne näheren Fundort, liegt mir aus der Brenskeschen Sammlung vor. Die Art hat in der Gestalt Ähnlich- keit mit A. simplex Sharp. Sie ist schwarz und schimmert, in schräger Richtung betrachtet, schwach erzfarbig. Die Stirn ist mit ziemlich kräftigen, aber nicht dicht stehenden Punkten be- deckt, auf dem Clypeus stehen die Punkte etwas enger. Der Vorderrand des letzteren ist nur ganz schwach ausgebuchtet. Die Fühler sind rotbraun. Das Halsschild ist ungefähr doppelt so breit wie lang. Die Seitenränder sind gebogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig, die Vorderecken sind etwas vorgezogen. Die Oberfläche ist mälsig dicht punktiert und lassen die Punkte ebenso wie die der Flügeldecken unter der Lupe winzige helle Börstchen erkennen. Das Schildchen trägt nur einige feine Punkte. Auf den Flügeldecken stehen die Punkte ein wenig weitläufiger wie auf dem Halsschild. Eine Andeutung von Rippen ist kaum er- kennbar im Gegensatz zu simple, wo wenigstens die Punktreihen deutlich hervortreten. Das schwach gerunzelte Pygidium ist nicht besonders dicht mit kräftigen Nabelpunkten besetzt. Diese tragen im vorderen Teile des Pygidiums Borsten, im hinteren Teile ab- stehende Haare. Die Unterseite ist mälsig dicht punktiert und sind die Punkte kurz hell beborstet. Die Seiten des Abdomens sind auf der ganzen Länge geleistet. Die Beine sind schlank, die Vorderschienen tragen am Ende 2 stumpfe Zähne und ist oberhalb der Zähne der Aufsenrand fein gekerbt. Apogonia aeneocuprea. d'. A. cupreomicanti Mos. similis. Nitida, supra aeneocuprea, subtus aeneo-nigra, pedibus fuscis. Capite, fronte praecipue in parte anteriore sat remote punctata, clypeo densius punctato, margine antico leviter sinuato; antennis rufis; prothorace trans- verso, angulis posticis obtusis, subrotundatis, angulis anticis porrectis, parum reflexis, dorso mediocriter dense punctato; scutello subtiliter laxe punctulato; elytris haud crebre, costis planis parum parcius, punctatis; pygidio fortiter umbilicato- punctato, punctis pilosis. Corpore infra medio sat sparsim, juxt& latera densius punctato, punctis minutissime setosis; abdominis lateribus haud carinatis; pedibus gracilibus, tibiis antieis biden- tatis. ——; Bong. 9: mm, Hab.: Nias (Goenoeng Sitoli). Kannegieter leg. Die Art ist der A. cupreomicans Mos. sehr ähnlich, unter- scheidet sich aber schon durch die zweizähnigen Vorderschienen. Von der gleichfalls ähnlichen A. simplex Sharp. ist sie durch das Fehlen einer Leiste an den Seiten des Abdomens unterschieden. Die Oberseite ist erzfarbig mit Kupferschimmer, die Unterseite ist metallisch schwarz, bei schräger Betrachtung schwach grün Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 127 und kupfrig schimmernd. Die Beine sind kupferbraun. Die Stirn ist namentlich im vorderen Teile ziemlich weitläufig punktiert, auf dem Clypeus stehen die Punkte dichter und ist sein Vorder- rand ganz schwach ausgebuchtet. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, die Seiten sind bogenförmig erweitert, die Hinterecken sind stumpf, fast kurz abgerundet, die Vorderecken sind vorgezogen und ist hier der Seitenrand etwas aufgebogen, was bei cupreomicans nicht der Fall ist. Die Punktierung der Oberseite ist kräftiger wie bei letzterer Art. Das Schildchen trägt einige sehr schwache Punkte. Die Skulptur der Flügeldecken ist ähnlich wie bei cupreomicans, doch sind die Punkte nicht so grob wie bei dieser Art. Die Nabelpunkte auf dem Pygidium sind nicht so grols, aber etwas zahlreicher als bei cupreomicans. In der hinteren Hälfte des Pygidiums sind die Punkte kurz ab- stehend behaart. Die Unterseite ist in der Mitte ziemlich weit- läufig, an den Seiten enger punktiert und sind die Punkte mit winzigen Börstchen besetzt. Die Beine sind schlank, die Vorder- schienen tragen am Ende 2 kräftige Zähne und darüber am Aulsen- rande 3 feine Kerbzähnchen. Apogonia Bakerin. sp. A. cuprescenti Blanch. similis. Nitida, nigro-aenea an rufo- cuprea, capite prothoraceque nigrescentibus. Capite fortiter punc- tato, fronte post clypei suturam leviter impressa, clypei margine antico reflexo, late rotundato; antennis rufo-flavis; prothorace duplo latiore quam longiore, medio rotundato-ampliato,, angulis posticis obtusis, angulis anticis acutis porrectis, dorso sat remote grosse punctato ; scutello laevi; elytris mediocriter crebre fortiter punctatis, costis laevibus; pygidio punctis validis pilosis obtecto. Subtus medio sparsim, juxta latera parum densius punctata, punctis setas minutas ferentibus; abdominis lateribus carinatis; pedibus gracilibus, tibiis anticis tridentatis. — Long. 8 mm. Hab.: Luzon (Mt. Banahao). Von dieser Art liegen 2 Exemplare vor. Das eine ist ganz schwarz mit Erzschimmer, das andere ist kupferbraun mit dunk- lerem Kopf und Halsschild. Letzteres Exemplar hat einige Ähn- lichkeit mit A. cuprescens Blanch., unterscheidet sich aber schon von dieser Art durch die Bildung des Clypeus. Der Kopf ist mäfsig dicht mit ziemlich kräftigen Punkten bedeckt, der Vorder- rand des Clypeus ist etwas aufgebogen und breit abgerundet. Die Fühler sind rotgelb. Das Halsschild ist doppelt so breit. wie lang und in der Mitte bogenförmig erweitert. Die Hinterecken sind stumpfwinklig, die spitzen Vorderecken sind etwas vorgezogen. Die Oberfläche trägt kräftige Punkte, die ein wenig weitläufiger 128 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. stehen wie auf dem Kopfe. Das Schildchen ist unpunktiert. Die Punkte der Flügeldecken sind noch etwas gröber wie die des Halsschildes. Die von Punktreihen eingefalsten Rippen sind glatt und schmal. Das Pygidium ist mit grofsen, abstehend behaarten Nabelpunkten bedeckt. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, nach den Seiten zu ein wenig enger punktiert und tragen die Punkte kleine helle Börstchen. Die Seiten des Abdomens sind geleistet. Die Beine sind schlank, die Schenkel tragen vor dem Hinterrande eine Reihe Börstchen. Die Vorderschienen sind ziemlich kräftig dreizähnig. Ich widme diese Art Herrn Professor C. Baker auf Los Banos, von dem mir dieselbe eingesandt wurde. Apogonia scerobicollis n. sp. fd. Ex affinitate A. nodosae Brs. Nigro-aenea, nitida, tarsis piceis. Capite, prothorace scutelloque fere eadem statura et sculptura ut in nodosa, prothoracis punctis majoribus et breviter setosis; elytris ecostatis, coriaceis, mediocriter crebre fortiter punctatis, punctis setas minutas ferentibus; pygidio punctis magnis annulatis setosis obtecto. Corpore infra mediocriter dense um- bilicato-punctato, punctis albo-setosis, abdominis lateribus haud carinatis; pedibus gracilibus, tibiis antieis bidentatis. — Long. 11 mm. Hab.: Sumatra or. Die Art gehört in die Verwandtschaft der A. nodosa Brs. Sie ist schwarz mit schwachem Metallschimmer. Kopf und Hals- schild sind bei beiden Arten ähnlich gestaltet und skulptiert, der Vorderrand des Clypeus ist nicht ausgebuchtet. Auf dem Hals- schild sind die grubenartigen Punkte gröfser als bei nodosa und die Börstchen der Punkte sind deutlicher. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte punktiert. Die Flügeldecken tragen eine mälsig dichte Punktierung, die Punkte sind kurz beborstet, Rippen sind nicht zu erkennen. Auf den Flügeldecken befinden sich nicht wie bei nodosa kleine Höckerchen und sind sie auch nicht ge- runzelt wie bei geniculata, doch ist unter der Lupe eine feine lederartige Skulptur zu erkennen. Das Pygidium ist mit grolsen runden beborsteten Punkten bedeckt. Die Unterseite ist mäfsig dicht punktiert, die weifsen Borsten der Punkte sind deutlich, an den Seiten der Brust sind sie ein wenig schuppenförmig. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Beine sind schlank und gleichfalls weils beborstet, die Vorderschienen sind zweizähnig. Die gleichfalls verwandte A. rugicolis Mos. von Java unter- scheidet sich von dieser Art schon durch die dreizähnigen Vorder- schienen. N N SE En = Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 129 Apogonia squamiferan. sp. Fusca, ubique dense squamis an setis griseis vestita. Capite squamoso-setoso, clypei margine antico late rotundato; antennis rufis; prothorace longitudine plus duplo latiore, medio rotundato- ampliato, angulis posticis obtusis, subrotundatis, angulis antieis porrectis, basi ad scutellum versus parum producto, prothoracis dorso scutelloque dense aciculato-punctatis et setis validis, paulo erectis, vestitis; elytris densissime aciculato-punctatis, punctis squamosis, elytrorum costis indistinctis; pygidio corporeque infra dense squamoso-setosis; pedibus sat validis, tibiis anticis triden- tatis. — Long. 14 mm. Hab.: Philippinen. Die Art ist von ähnlicher Gestalt wie A. adoretoides Rits., aber bedeutend gröfser und ohne den verhältnismäfsig grofsen Kopf. Sie ist rotbraun gefärbt und überall dicht mit grauen Schuppen oder Borsten bekleidet. Der Kopf ist kräftig beborstet, der Vorderrand des Olypeus ist gleichmälsig fach gerundet. Die Fühler sind rötlich. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig verbreitert, die Hinterecken sind stumpf- winklig und undeutlich abgerundet, die Vorderecken sind spitz- winklig und vorgezogen, die Basis ist in der Mitte schwach nach dem Schildchen zu gebogen. Die Oberseite ist dicht nadelrissig punktiert und ebenso wie das Schildchen dicht mit etwas auf- gerichteten kräftigen Borsten bedeckt. Auf dem Halsschilde mar- kiert sich im vorderen Teile dadurch, dafs die Borsten etwas nach der Seite gewendet sind, eine Mittellinie. Die Flügeldecken sind sehr dicht mit nadelrissigen Punkten bedeckt, die längliche Schuppen tragen, welche an der Basis und vor dem Hinterrande der Flügeldecken borstenartig werden. Vor den Endbuckeln stehen einige lange abstehende Borsten. Rippen markieren sich nur un- deutlich durch schwache Wölbung. Propygidium, Pygidium und Unterseite sind überall dicht mit Schuppenborsten besetzt. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, doch sind die Rücken- segmente gegen die Bauchsegmente rechtwinklig abgesetzt. Die Beine sind ziemlich kräftig und gleichfalls, wenn auch nicht dicht, beborstet. Die Vorderschienen sind dreizähnig. Das vorliegende Exemplar erhielt ich von Herrn Professor C. Baker auf Los Banos und stammt es wahrscheinlich von dieser Insel oder von Luzon. Apogonia badian. sp. d. A. castaneae Mos. similis et affınis. Oblonga, nitida, castanea. Capite sat dense fortiter punctato, clypei margine antico reflexo , subsinuato ; antennis rufis; prothorace transverso, 130 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. lateribus curvatis, angulis posticis obtusis, angulis anticis acutis, paulo porrectis, dorso sat remote et sat subtiliter punctato; scutello laevi; elytris ut prothorace similiter punctatis, costis indistinctis; pygidio subrugoso, fortiter punctato, punctis pilosis. Corpore infra medio subtiliter et parce, juxta latera fortius et parum densius punctato, punctis minutissime setosis; abdominis lateribus haud carinatis; pedibus gracilibus, tibiis anticis triden- tatis. — Long. 12 mm. Hab.: Timor. Doherty leg. Die Art ist von derselben Gestalt und Färbung wie A. castanea Mos. Den vorliegenden 0’ hielt ich früher für ein 2 und rechnete mit der Möglichkeit, dafs das Exemplar zu castanea gehöre. Der Kopf ist ebenso wie bei letzterer Art grob und ziemlich dicht punktiert, der Clypeus ist ein wenig kürzer, der aufgebogene Vorderrand ist gleichfalls kaum merklich ausgebuchtet. Die Fühler sind rötlich. Das Halsschild ist ebenso gestaltet wie bei castanea, doch sind die Punkte auf demselben sehr viel feiner. Das Schild- chen ist spiegelglatt. Auch auf den Flügeldecken sind die Punkte im Gegensatz zu castanea nur sehr schwach und stehen ungefähr im gleichen Abstande voneinander wie auf dem Halsschild. Die Rippen werden nur durch die einfassenden Punktreihen markiert und sind, da sie selbst punktiert und die Punkte der Punktreihen nur schwach sind, kaum bemerkbar. Das Pygidium ist schwach gerunzelt, die grolsen Punkte auf demselben sind abstehend be- haart. Die Unterseite ist in der Mitte ziemlich fein und weit- läufig, neben den Seitenrändern etwas enger und gröber punktiert. Die Punkte tragen kleine helle Börstchen. Die Seiten des Ab- domens sind nicht geleistet, sondern nur im vorderen Teile etwas kantig. Die Beine sind sehr schlank und sind vor allem die Hinterschenkel bedeutend schmäler als bei castanea. Die Vorder- schienen sind dreizähnig. Apogonia montanan. sp. Oblonga, castanea, nitida. Capite, fronte sat dense punctata, clypeo parcius punctato, punctis majoribus, clypei lateribus late rotundatis, margine antico vix subsinuato; antennis brunneis; prothorace basi duplo latiore quam longiore, parum post medium rotundato-ampliato , lateribus reflexis, angulis posticis valde ob- tusis, angulis anticis acutis porrectis, dorso subtilissime sat crebre punctato; scutello laevi; elytris parce subtiliter punctatis, costis planis, fere laevibus; pygidio remote punctato. Subtus medio fere laevi, lateribus parce punctatis; pedibus gracilibus, tibiis antieis bidentatis. — Long. 17 mm. Hab.: Borneo (Kina Balu). Waterstradt leg. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 131 Eine grofse Art, von länglicher, fast paralleler Gestalt. Sie ist rotbraun und infolge der sehr schwachen Skulptur stark glänzend. Die Stirn ist ziemlich dicht mit mälsig starken Punkten bedeckt. Auf dem Clypeus stehen die Punkte weitläufiger und sind kräftiger, die Clypeusnaht ist in der Mitte verloschen. Die Seiten des Clypeus sind flach gerundet, der Vorderrand ist kaum merklich ausgebuchtet. Das Halsschild ist zwischen den Hinter- ecken ungefähr doppelt so breit wie lang und etwas hinter der Mitte bogenförmig erweitert. Die Seitenränder sind aufgebogen, die Hinterecken sind sehr stumpfwinklig und etwas abwärts ge- drückt, die Vorderecken sind vorgezogen. Die Oberfläche ist ziemlich dicht, aber äufserst fein punktiert. Das Schildchen ist ‚glatt. Die Flügeldecken sind doppelt so lang wie zusammen an der Basis breit, die weitläufig gestellten Punkte sind sehr schwach, wenn auch ein wenig deutlicher wie auf dem Halsschild. Die flachen Rippen markieren sich durch die einfassenden Punktreihen und zeigen nur Spuren von Punkten. Die Unterseite läfst in der Mitte unter der Lupe nur äufserst feine, weitläufig stehende Punkte erkennen. Die Seiten von Brust und Abdomen sind deutlich weit- läufig punktiert. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, sondern nur schwach kantig. Die Beine sind schlank, die Vorder- schienen sind am Ende zweizähnig und trägt der Aufsenrand aulserdem noch 3 feine Kerbzähnchen. Apogonia lombokiana Mos. In der Beschreibung dieser Art Deut. ent. Zeit. 1913 p. 433 ist der Fundort Lombok nicht angegeben. Pegylis angolensis n. sp. Nigro-fusca, subnitida, pedibus fuscis. Capite subrugoso, dense punctato, parce setoso, clypeo rotundato ‚ margine antico subsinuato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris elongato; prothorace transverso, medio rotundato-ampliato, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis fere rect- angulis, porrectis, dorso punctis minutis et majoribus obtecto, punctis majoribus breviter setosis, prothoracis medio longitudina- liter sulcato; scutello subtiliter et sat grosse punctato; elytris subrugosis, dense subtiliter et mediocriter crebre fortiter punctatis, punctis majoribus setas ferentibus, singulo elytro quadricostato, costis duabus exterioribus indistinctis; pygidio coriaceo, dense aciculato-punctato,, punctis albo-setosis. Subtus pectore griseo- piloso, abdomine medio parce, juxta latera dense punctato, punctis setas ferentibus, abdomine maris medio concavo; tibiis anticis tridentatis, unguiculis apice fissis. — Long. 20 mm. Hab.: Angola (Bailundo). 132 | Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Die Art gehört in die Gruppe derjenigen, bei denen die Krallen an der Spitze gespalten sind, und ist an den Rippen auf den Flügeldecken leicht zu erkennen. Sie ist von schwarzbrauner Färbung, der Kopf, die Seiten und die Mitte des Halsschildes, das Schildchen und die Beine sind heller braun. Der Kopf ist schwach gerunzelt und dicht punktiert, zerstreut gelblich be- borstet. Der Clypeus ist nach vorn bogenförmig verjüngt, der Vorderrand ist ganz schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der dreigliedrige Fächer ist beim oJ’ fast so lang wie der Stiel, beim 2 so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist an der Basis ungefähr dreimal so breit wie lang, in der Mitte ist es bogen- förmig erweitert, die Hinterecken sind stumpfwinklig, kurz ab- gerundet, die vorgezogenen Vorderecken sind fast rechtwinklig, die Basis ist doppelt ausgeschweift. Die Oberfläche ist dicht mit feinen und mäfsig dicht mit groben Punkten bedeckt. Letztere tragen kurze Borstenhärchen. In der Mitte des Halsschildes be- findet sich eine Längsfurche. Das Schildchen ist gleichfalls mit feinen und groben Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt und fein und dicht punktiert. Kräftige, weniger dicht stehende Punkte sind mit hellen Börstchen besetzt. Jede Flügel- decke trägt 4 Rippen, von denen jedoch die beiden äulseren nur undeutlich sind. Das Pygidium ist sehr dicht nadelrissig punktiert, die Punkte sind beborstet. Die Brust ist, an den Seiten dichter wie in der Mitte, greis behaart. Das Abdomen ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten eng mit hell beborsteten Punkten be- deckt, die Mitte des Abdomens ist beim 0’ konkav. Die Beine sind rotbraun, doch liegt auch ein Exemplar mit schwärzlichen Schenkeln vor. Die Vorderschienen sind dreizähnig. Ich erhielt einige Exemplare dieser Art von Herrn Kreis- schulrat J. N. Ertl in München. Hypopholis vittata Fahr. Diese Art wird von P£ringuey (Tr. S. African Soc. XIII p. 278) als mit 7. Sommeri Burm. zusammenfallend betrachtet. Die Unter- suchung der Forcipes beider Arten ergibt jedoch, dafs dieselben einander zwar sehr ähnlich sind, aber doch Verschiedenheiten in der Bildung aufweisen. Aufserdem hat A. Sommeri einen langen, vittata einen kurzen, die Mittelhüften nicht überragenden Meso- sternalfortsatz. Oyphochilus ochraceus.n. sp. JS. ©. apicali Wat. affinis, eadem statura.. Fuscus, supra dense squamosus, squamis ovatis, ochraceis, antennis pedibusque rufis. Clypeo rotundato, reflexo; prothorace longitudine plus \g a ou 3 A Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 133 duplo latiore, antice et postice attenuato, lateribus post medium parum sinuatis, angulis postieis fere rectangulis, angulis anticis obtusis, paulo productis; elytris sutura et utrinque costis tribus parum elevatis, elytrorum apice deflexo et squamis angustis ob- tecto; pygidio maris triangulari, aciculato-punctato, punctorum squamis lanceolatis. Subtus pectore griseo-piloso et parce albido- squamoso, abdomine squamis ovalibus flavis sat crebre obtecto, mesosterno mutico ; pedibus parce albido-squamosis, tibiis antieis tridentatis, dente primo obsoleto. — Long. 25 mm. Hab.: China (Kiautschou). Die Art, von der nur ein männliches Exemplar vorliegt, ist dem (©. apicalis Wat. sehr ähnlich, aber auf der Oberseite dicht schmutziggelb beschuppt und sind die Schuppen namentlich auf den Flügeldecken nicht ganz so breit wie bei apicalis. Der Clypeus ist gerundet, sein Vorderrand ist stark zurückgebogen. Die Fühler sind rotbraun, der Fächer ist beim 0’ um die Hälfte länger wie der Stiel. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei apicalis, doch erscheinen die Seitenränder hinter der Mitte deutlicher aus- gebuchtet. Die Flügeldecken sind in gleicher Weise gerippt wie bei jener Art, der steil abfallende Hinterrand trägt im Gegensatz zu apicalis nur sehr schmale Schuppen. Das Pygidium ist beim co’ dreieckig, die abgerundete Spitze ist leicht aufgebogen, die Oberfläche ist mit bogenförmigen Punkten bedeckt, die lanzett- förmige Schuppen tragen. Brust, Episternen und Hinterhüften sind gelblichgrau behaart und zwischen den Haaren stehen ver- einzelte weiflsliche Schuppen. Ein Mesosternalfortsatz ist nicht vorhanden. Das Abdomen ist ziemlich dicht mit ovalen gelben Schuppen besetzt, das letzte Bauchsegment ist ebenso wie .bei apicalis in der Mitte eingedrückt. Die Beine tragen weitläufig stehende weiflsliche Schuppen, die Vorderschienen sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn nur angedeutet. Oyphochilus ventritectus Brs. — (ochraceosquamosus Mos.) Mir war die Beschreibung von Brenske in der Insektenbörse 1903 p. 381 nicht bekannt, da dieselbe im Zoological Record nicht angeführt ist. Microtrichia subrugosan. sp. | M.. eribripenni Brs. similis. Supra fusca, nitida, capite pro- thoraceque obscurioribus, subtus medio pedibusque rufo - flavis, nitidis, lateribus pruinosis. Capite subrugoso-punctato , clypeo antrorsum attenuato, margine antico sinuato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu parvo, ovato; prothorace transverso, subrugoso, mediocriter crebre et irregulariter umbili- cato - punctato, lateribus subcrenulatis, angulis anticis acutis, 134 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. parum porrectis, angulis posticis obtusis; scutello parce punctato; elytris leviter rugosis, umbilicato-punctatis, sutura et utrinque costis tribus parum elevatis; pygidio crebre punctato, subrugoso, margine antico opaco. Subtus parce punctata, pedibus gracilibus, tibiis anticis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum in mare secundo longitudine fere aequali, in femina parum abbre- viato. — Long. 12—13 mm. Hab.: China (Kiukiang). Die Art ist der M. cribripennis Brs. ähnlich. Sie unterscheidet sich durch die vorgezogenen Vorderecken des Halsschildes und durch den viel kleineren Fühlerfächer. Der Kopf ist runzlig punktiert, der COlypeus ist nach vorn verschmälert, sein Vorder- rand ist ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist in beiden Geschlechtern nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist ähnlich gestaltet wie bei cribripennis, doch sind, wie bereits er- wähnt, die Vorderecken etwas spitzwinklig vorgezogen, die Punk- tierung der Oberfläche ist unregelmäfsiger. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken tragen nabelartige Punkte und sind leicht gerunzelt. Aufser der etwas gewölbten Naht markieren sich auf jeder Flügeldecke noch 5 undeutliche Rippen. Das Pygidium ist dicht, schwach runzlig punktiert, der Vorder- rand ist matt. Die Unterseite ist gelbbraun und ziemlich weit- läufig punktiert, die Seiten sind pruinös. Die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern deutlich dreizähnig. Das erste Glied der Hintertarsen ist beim 0’ fast so lang wie das zweite, beim 2 ist es ein wenig verkürzt. Von den beiden Krallenzähnen ist der innere Zahn länger und kräftiger als der Endzahn. Microtrichia luridipennis .n. sp. d'. M. pumilae Sharp. similis. Lurida, nitida, capite, pro- thorace scutelloque rufis. Capite mediocriter crebre punctato, elypei margine antico subsinuäto ; antennis 10-articulatis, flabello maris sat parvo; prothorace longitudine duplo latiore, medio rotundato-ampliato, lateribus subcrenulatis, angulis anticis fere rectangulis, angulis posticis obtusis, dorso haud crebre irregu- lariter punctato; scutello medio laevi; elytris umbilicato-punctatis, costa suturali et utrinque costis tribus laevibus, costa tertia in- distincta; pygidio mediocriter dense punctato, margine antico opaco. Subtus parce punctata, medio nitido, lateribus opacis, pruinosis; tibiis anticis tridentatis, tarsis posticis articulo primo secundo parum breviore. — Long. 12 mm. Hab.: Yunnan. Die Art hat Ähnlichkeit mit hellgefärbten Stücken der M. pumila Sharp. Sie ist gelbbraun, Kopf, Halsschild und Schildchen Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 135 sind rötlich. Der Kopf ist mälsig dicht punktiert, viel weit- läufiger wie bei pumila, die Stirn ist gleichmäfsig gewölbt, nicht gerunzelt, der Vorderrand des Clypeus ist nur sehr schwach aus- gebuchtet. Der Fächer der zehngliedrigen Fühler ist beim J’ so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist ähnlich gestaltet wie bei pumila, doch ist es glänzender und die Punktierung ist ein wenig weitläufiger. Das Schildchen trägt einige Punkte neben den Seitenrändern. Die Flügeldecken sind mit Nabelpunkten bedeckt, welche weitläufiger stehen wie bei pumila. Auch sind die Rippen der Flügeldecken im Gegensatz zu letzterer Art glatt. Das Pygidium trägt mälsig dicht stehende Nabelpunkte. Die Unterseite ist weitläufig punk- tiert und sind die Punkte kurz beborstet. Die Seiten der Brust und des Abdomens sind matt, pruinös. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist ein wenig kürzer als das zweite. Von den beiden Krallenzähnen ist, im Gegensatz zu pumila, der Endzahn länger als der innere Zahn. Brahmina verticalis n. sp. 2. Testacea, nitida, capite, prothorace, scutello pedibusque rufis. Capite, fronte sat remote, clypeo densius fortiter punctato, elypei margine antico reflexo, medio exciso, vertice alte carinato, post carinam setoso; antennis rufo-flavis, 10-articulatis; pro- thorace medio duplo latiore quam longiore, antice et postice an- gustato, lateribus crenulatis et setosis, angulis anticis et posticis obtusis, dorso mediocriter crebre punctato; scutello parce punc- tulato ; elytris, costa suturali excepta, fere ecostatis, leviter sub- rugosis, umbilicato-punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio sat dense subrugoso-punctato. Subtus pectore flavido-piloso, ab- domine medio parce, juxta latera parum densius punctato, punctis breviter pilosis; tibiis anticis dentibus tribus validis armatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo perparum modo bre- zuore, -— Long.. 17 mm. Hab.: India (Nepal). Es liegt von dieser Art zwar nur ein weibliches Exemplar vor, doch ist die Art an der Bildung des Kopfes sehr leicht er- kenntlich. In der Grölse und Färbung gleicht sie der B. phytc- loides Brs. Der Kopf ist durch einen sehr hohen Scheitelkiel aus- gezeichnet. Hinter dem Kiel ist der Scheitel punktiert und mit kurzen haarförmigen und längeren kräftigen Borsten besetzt. Stirn und Clypeus tragen neben einer feinen und dichten Punktierung gröbere Punkte. Die letzteren stehen auf der vorderen Hälfte der Stirn weitläufig, nach dem Scheitel zu und auf dem Clypeus enger. Der Vorderrand des letzteren ist aufgebogen und zeigt in der Mitte einen kleinen dreieckigen Ausschnitt. Die rotbraunen 138 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. der Hintertarsen ist kürzer als das zweite. Von den beiden Krallenzähnen ist der Endzahn ein wenig kürzer als der innere Zahn. Brahmina yunnanan. sp. . BB. ciliaticolli Mos. similis. Rufo-flava, nitida, capite prothoraceque obscurioribus. Capite, fronte sat remote, clypeo densius punctato, punctis setosis, clypei margine antico parum reflexo, subsinuato ; antennis rufis 10-articulatis, fAabello maris elongato, parum curvato ; prothorace transverso, antice et postice angustato, lateribus leviter crenulatis, angulis anticis et posticis obtusis, margine antico flavo-ciliato, dorso sat laxe fortiter punctato ; scutello punctato ; elytris umbilicato-punctatis, punctis minutissime setosis, costa suturali et utringue costis duabus minus crebre punctis obtectis; pygidio mediocriter dense punctato, paulo rugoso. Nubtus pectore flavo-piloso, abdomine laxe punctato ; tibiis anticis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum se- cundo paulo breviore. — Long. 12 mm. Hab.: Yunnan. Die Art ist der B. ciliaticollis Mos., welche ich gleichfalls von Yunnan besitze, in Färbung und Gestalt sehr ähnlich. Sie unterscheidet sich durch eine andere Skulptur des Kopfes und durch die Rippen der Flügeldecken. Der Kopf, welcher bei dem vorliegenden Exemplar schwärzlich gefärbt ist, ist breiter als bei ciliaticollis. Die Stirn, welche bei letzterer Art dicht gerunzelt ist, ist bei dieser Art nur wenig dicht punktiert, während auf dem Clypeus die Punkte dichter stehen. Die Punkte tragen gelbliche Börstchen. Die Clypeusnaht ist furchenartig vertieft und trägt bei dem vorliegenden Exemplar die Stirn hinter der Clypeusnaht eine kurze schmale Längsfurche. Der Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind rot- braun, der schwach gebogene Fühlerfächer ist beim 7 so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist an der Basis doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig erweitert, die Seitenränder sind schwach krenuliert, Vorder- und Hinterecken sind stumpf- winklig, hinter dem Vorderrande befinden sich einzelne Wimper- haare. Die Oberfläche ist ziemlich weitläufig, nach den Seiten- rändern zu etwas dichter mit grofsen, aber nicht tiefen Punkten besetzt. Die schwach gerunzelten Flügeldecken tragen Nabel- punkte, die unter der Lupe winzige Börstchen zeigen. Bei ciliati- collis hat jede Flügeldecke aufser der Nahtrippe neben derselben nur noch eine Rippe, die sich hinten so stark verbreitert, dafs sie fast die Nahtrippe berührt. Bei dieser neuen Art läfst jede Flügeldecke 2 Rippen erkennen. Die erste Rippe neben der Naht- rippe verbreitert sich hinten nur wenig und auch der Zwischen- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 139 raum zwischen dieser Rippe und der Nahtrippe ist schwach ge- wölbt. Das Pygidium ist ein wenig gerunzelt und mäfsig dicht punktiert. Die Brust ist gelb behaart, auf dem Abdomen stehen die Punkte in der Mitte sehr weitläufig, an den Seiten etwas enger. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, der innere Krallenzahn ist ein klein wenig länger als der Endzahn. Brahmina ruficollis n. sp. %. DB. yunnanae similis, major. Rufo-flava, nitida, capite prothoraceque rufis. Capite fortiter haud crebre punctato, punctis setosis, clypeo antrorsum angustato, margine antico vix sub- sinuato ; antennis 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine fere aequali; prothorace longitudine duplo latiore, medio rotun- dato-ampliato, mediocriter crebre, ad latera versus paulo densius, punctato, lateribus crenulatis, margine antico lateribusque setosis, angulis anticis et posticis obtusis; scutello punctis raris minutis obtecto ; elytris disco sparsim, ad latera versus crebre punctatis, punctis juxta elytrorum latera setosis, sutura et utrinque una costa parum elevatis; pygidio umbilicato-punctato , punctis setas parvas ferentibus. Pectore dense flavo-piloso, abdomine medio parce, juxta latera densius punctato, punctis setosis; tibiis anticis tridentatis, articulis duobus primis tarsorum posticorum longi- tudine aequalibus. — Long. 14 mm. Hab.: Yunnan. | Die Art ist in Färbung und Gestalt der vorstehend be- schriebenen D. yunnana ähnlich, aber gröfser. Der Kopf ist mäfsig dicht mit beborsteten Punkten besetzt, die Punkte sind auf der Stirn kräftig, auf dem Clypeus etwas schwächer. Letzterer ist nach vorn etwas stärker verjüngt wie bei yunnana, der Vorder- rand ist kaum merklich ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind rötlich, der Fächer ist beim o’ fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist in der Mitte stark bogenförmig erweitert, nach vorn und hinten verjüngt. Die Seitenränder sind krenuliert und beborstet, vor der Mitte sind sie schwach ausgeschweift. Die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig, hinter dem ge- wulsteten Vorderrande befinden sich abstehende Borsten. Die Oberfläche ist in der Mitte mäfsig dicht und unregelmäfsig, nach den Seiten zu enger punktiert, eine glatte Mittellinie ist schwach angedeutet. Das Schildchen trägt nur neben den Seitenrändern einige feine Punkte. Die Flügeldecken lassen im Gegensatz zu yunnana aulser der Nahtrippe nur noch eine Rippe neben der- selben erkennen. Diese Rippe verbreitert sich aber, abweichend von ciliaticollis, nach hinten zu nur wenig und verschwindet vor dem Endbuckel, während der Zwischenraum zwischen dieser Rippe und der Nahtrippe hinten etwas gewölbt ist. Die Rippe, sowie Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft II. 10 140 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. der Raum zwischen dieser und der Naht sind nur weitläufig punktiert, während zwischen Rippe und Aufsenrand die Punkte ziemlich dicht stehen und neben dem Aufsenrande beborstet sind. Das Pygidium ist schwach gerunzelt und mit kurz beborsteten Nabelpunkten bedeckt. Die Brust ist dicht gelb behaart, das Abdomen in der Mitte weitläufig, nach den Seiten zu enger punktiert. Die Punkte sind kurz beborstet. Die Vorderschienen tragen 3 kräftige Zähne, das erste Glied der Hintertarsen ist so lang als das zweite. Von den beiden Krallenzähnen ist der innere kräftiger und etwas länger als der Endzahn. Brahminanudan. sp. cf’. Elongata, lutea, nitida, capite prothoraceque obscurioribus. Capite, fronte sparsim sat fortiter punctata, clypeo densius et minus grosse punctato, margine antico reflexo, vix subsinuato ; antennis flavis 10-articulatis, flabello parvo; prothorace duplo latiore quam longiore, antice et postice angustato, angulis anticis et postieis obtusis, illis haud porrectis, dorso mediocriter crebre punctato; scutello punctulato; elytris leviter rugosis, fortiter punctatis, subcostatis; pygidio umbilicato-punctato. Subtus medio fere laevi, lateribus sparsim punctatis, punctis setas minutas ferentibus, pectoris medio longitudinaliter sulcato; tibiis antieis tridentatis, tarsis posticis articulo primo secundo breviore. — Long. 10—12 mm. Hab.: China (Fokien). Die Art ist von länglicher Gestalt und schmutzig gelber Färbung mit dunklerem Kopf und Halsschild. Sie zeichnet sich dadurch aus, dafs die Brust nicht behaart ist. Der Kopf ist auf der Stirn weitläufig mit ziemlich kräftigen Punkten besetzt. Auf dem Clypeus stehen die Punkte enger und sind feiner, der Vorder- rand des Clypeus ist aufgebogen und kaum sichtbar ausgebuchtet. Der Fächer des zehngliedrigen Fühlers ist beim o’ nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist in der Mitte ungefähr doppelt so breit wie lang, nach vorn und hinten verschmälert. Die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig, erstere sind nicht vorgezogen. Die Oberfläche ist mäfsig dicht punktiert. Das Schildchen ist auf der ganzen Fläche mit Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind schwach ge- runzelt und tragen eine ziemlich kräftige Punktierung. Aulser der Nahtrippe sind auf jeder Flügeldecke 4 Rippen schwach an- gedeutet. Das Pygidium ist schwach gewölbt und mit Nabel- punkten bedeckt. Die Unterseite ist in der Mitte fast unpunktiert, die Brust in der Mitte längsgefurcht. Die Seiten von Brust und Abdomen tragen ziemlich weitläufig stehende kurz beborstete Punkte. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das erste Glied der Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 141 Hintertarsen ist kürzer als das zweite. Von den beiden Krallen- zähnen ist der innere ein wenig kürzer als der Endzahn. Vom Museum in Hamburg liegen mir 3 07 dieser Art vor, auflserdem 3 weibliche Exemplare vom gleichen Fundort, welche wohl sicher als $ zu dieser Art gehören. Bei diesen weiblichen Exemplaren sind Kopf, Halsschild und Schildchen viel weitläufiger punktiert. Auch ist das Halsschild in der Mitte schwarzbraun gefärbt. Brahmina ceribriceps n. sp. Oblongo-ovata, fusca an picea, nitida, parum iridescens, ab- dominis lateribus pygidioqgue opacis. Capite, fronte parce, clypeo dense et subrugoso-punctato, clypei margine antico leviter sinuato, fronte juxta oculos setosa; antennis rufis 10-articulatis; pro- thorace longitudine duplo latiore, medio rotundato - ampliato, lateribus crenulatis et setosis, angulis anticis et posticis obtusis, margine postico, medio excepto, crenulato, margine antico setoso, dorso sat remote an mediocriter crebre punctato; scutello sub- tiliter parce punctulato; elytris umbilicato-punctatis, sutura et utringue 4 costis (costa tertia valde abbreviata) fere laevibus; pygidio juxta latera parce, medio subrugoso-punctato, punetis breviter setosis.. Subtus pectore dense flavo-piloso, abdomine mediocriter crebre punctato; tibiis anticis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo longitudine aequali. — Long. 416—-18 mm. Hab.: China (Chang Yang). Von dieser Art liegt ein Pärchen vor, der 0’ von schwärz- licher, das 2 von rotbrauner Färbung, beide schwach irisierend. Die Art weicht von den übrigen Arten der Gattung sowohl durch die äufsere Erscheinung, als auch durch das matte Pygidium und die matten Seiten des Abdomens ab. Der vorliegende 9 hat grofse Ähnlichkeit mit der von mir als Hilyotrogus piceosericeus be- schriebenen Art. Die erste Rippe neben der Nahtrippe ist jedoch hinten stark verbreitert, was bei den Hilyotrogus- Arten nicht der Fall ist. Die Stirn ist weitläufig und fein, der Clypeus grob und dicht punktiert. Letzterer ist gewölbt, sein Vorderrand ist nur sehr wenig aufgebogen und in der Mitte flach ausgebuchtet. Die Stirn trägt neben den Augen einige lange Borsten. Die rotbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim J’ so lang wie die 6, beim 2 wie die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zu- sammen. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig erweitert, die Seitenränder sind gekerbt und beborstet, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig. Der Vorderrand ist abstehend beborstet, die Basis ist mit Ausnahme der Mitte abgesetzt und krenuliert. Die Oberfläche ist beim vor- 10* 142 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. liegenden J’ ziemlich weitläufig, beim $ etwas dichter punktiert. Das Schildchen trägt einige feine Punkte. Die Flügeldecken sind nabelartig punktiert und ganz schwach gerunzelt. Die Nahtrippe und 4 Rippen auf jeder Flügeldecke sind fast unpunktiert. Die erste Rippe ist hinten sehr stark nach der Nahtrippe zu ver- breitert, die dritte Rippe ist vorn und hinten verkürzt. Das Pygidium ist an den Seiten weitläufig, in der Mitte schwach runzlig punktiert und tragen die Punkte kurze Börstchen. Die Brust ist dicht gelb behaart, auf dem Abdomen stehen die Punkte unregelmälsig und nicht dicht. Ein Teil der Punkte trägt kurze Härchen. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge, von den beiden Krallenzähnen ist der innere länger und kräftiger als der Endzahn. Brahmina clypealis n. sp. cf’. Rufo-testacea, nitida. Capite, fronte postice inter oculos leviter transversim sulcata, sulco sat crebre punctato, fronte antice clypeoque laxe punctatis, punctis setosis, clypeo lateribus parallelis, dimidia parte anteriore reflexa, margine antico sinuato; antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali; prothorace transverso, medio rotundato-ampliato, angulis anticis obtusis, angulis posticis breviter rotundatis, lateribus margineque antico setosis, illis crenulatis, dorso sat laxe an mediocriter crebre punctato; scutello parce punctulato; elytris leviter rugosis, ecostatis, umbilicato-punctatis, punctis ante ely- trorum apicem et juxta latera breviter setosis; pygidio medio subrugoso, sat remote punctato, punctis setas ferentibus. Subtus pectore flavido-villoso, abdomine medio parce, juxta latera paulo densius punctato, punctis setosis; abdomine maris longitudinaliter sulcato ; tibiis anticis tridentatis, articulo primo tarsorum posti- corum parum abbreviato.. — Long. 12 mm. Hab.: Tibet (Poo). Ich stelle vorläufig alle Rhizotrogiden mit gespaltenen Krallen, welche nicht in eine der anderen bisher aufgestellten Gattungen gehören, in die Gattung Drahmina, da ich der Ansicht bin, dafs die Aufstellung neuer Gattungen besser erst dann geschieht, wenn eine grölsere Anzahl von Arten bekannt sein wird. Wollte ich neue Gattungen in derselben Weise aufstellen, wie es Herr Reitter auf Grund der wenigen ihm bekannten Melolonthiden-Arten tut, so würde das ins Unendliche führen. Die hier beschriebene Art ist durch die Bildung des Clypeus und durch die Ventralfurche des 5’ ausgezeichnet und ist wohl als Repräsentant einer neuen Gattung zu betrachten. Die Färbung ist gelbbraun. Die Stirn trägt vor dem Scheitel eine flache Querfurche, welche ziemlich dicht mit beborsteten Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 143 Punkten besetzt ist. Auf dem vorderen Teile der Stirn stehen die Borstenpunkte ebenso wie auf dem Clypeus weitläufig. Letz- terer ist nach vorn nicht verschmälert, sondern hat erhabene parallele Seitenränder und seine ganze vordere Hälfte ist aufge- bogen. Der Vorderrand ist in seiner ganzen Breite ausgebuchtet, die Vorderecken sind kurz abgerundet. Der Fächer der zehn- gliedrigen Fühler ist beim 0’ so lang wie der Stiel und leicht gebogen. Das Halsschild ist an der Basis fast doppelt so breit wie lang und in der Mitte bogenförmig erweitert. Die Punktierung ist ziemlich weitläufig oder mäfsig dicht, die Seitenränder sind krennliert und ebenso wie der Vorderrand abstehend beborstet. Die Vorderecken sind stumpfwinklig, die Hinterecken sind abge- rundet. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Auf den Flügel- decken finden sich aufser der Nahtrippe kaum Andeutungen weiterer Rippen. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt und nabelartig punktiert. Vor dem Hinterrande der Flügeldecken und neben den Seitenrändern sind die Punkte kurz beborstet. Das Pygidium ist in der Mitte ein wenig runzlig, seine Punktierung ist ziemlich weitläufig und tragen die Punkte namentlich vor dem Hinterrande des Pygidiums Borsten. Die Brust ist graugelblich behaart, das Abdomen in der Mitte weitläufig, an den Seiten enger mit be- borsteten Punkten besetzt. Die Vorderschienen sind dreizähnig, doch ist beim 5’ der oberste Zahn nur klein. Das erste Glied der Hintertarsen ist etwas kürzer als das zweite, von den beiden Krallenzähnen ist der Endzahn länger, aber schlanker als der innere Zahn. Ein 2 vom gleichen Fundort gehört wohl sicher zu dieser Art. Dasselbe läfst vor der Stirnfurche einen deutlichen Querkiel erkennen, die Vorderecken des Clypeus sind stärker abgerundet. Der Fühlerfächer ist kaum länger als die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Brahmina pilifera n. sp. B. clypeali affınis. Lurida, nitida, flavido-pilosa, capite pro- thorace scutelloque rufo-flavis. Capite, fronte fortiter punctata, punctis setosis, inter oculos transversim carinata, clypeo fere laevi, concavo, antrorsum vix angustato, margine antico sinuato, angulis anticis in mare breviter, in femina latius rotundatis; antennis 10-articulatis, flabello maris elongato ; prothorace duplo latiore quam longiore, medio rotundato-ampliato, lateribus crenu- latis et setosis, angulis anticis obtusis, angulis posticis sub- rotundatis, dorso parce an mediocriter crebre punctato, punctis longe pilosis; scutello parce punctato; elytris ecostatis, sat dense aciculato-punctatis, punctis pilosis, pilis brevibus, post elytrorum basin pilis longioribus intermixtis; pygidio laxe punctato et piloso. 144 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Subtus pectore flavido-villoso, abdomine medio sparsim, juxta latera densius punctato, punctis pilos ferentibus, abdomine maris subsulcato; tibiis anticis tridentatis, tarsis posticis articulo primo secundo breviore. — Long. 10 mm. Hab.: Tibet (Poo). Die Art gehört in die Verwandtschaft der vorhergehend be- schriebenen D. clypealis. Sie ist kleiner und überall behaart. Die Färbung ist braungelb, Kopf, Halsschild und Schildchen sind mehr oder weniger rötlich. Die Stirn ist mit groben beborsteten Punkten besetzt und trägt zwischen den Augen einen schwach gebogenen Querwulst. Der Clypeus ist nach vorn kaum merklich verjüngt, die Seitenränder und der Vorderrand sind wie bei elypealis aufgebogen. Der Vorderrand ist in der ganzen Breite ausgebuchtet, die Vorderecken sind beim 0’ ganz kurz, beim 2 breiter abge- rundet. Die Fühler sind zehngliedrig und ist der Fächer beim cf' so lang wie der Stiel und leicht gebogen, beim ? dagegen ist er nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zu- sammen. Das Halsschild ist ähnlich gestaltet wie bei clypealis, seine Punktierung ist mäfsig dicht. Die Punkte tragen lange abstehende gelbliche Haare, die krenulierten Seitenränder, sowie der Vorderrand sind kräftig beborstet. Das Schildchen ist weit- läufig mit behaarten Punkten bedeckt. Die Flügeldecken lassen keine Rippen erkennen und auch eine Nahtrippe ist nicht vor- handen. Sie sind ziemlich dicht nadelrissig punktiert und tragen die Punkte kurze Haare. Hinter der Basis der Flügeldecken sind die Punkte teilweise mit langen abstehenden Haaren besetzt. Das Pygidium trägt feine, etwas weitläufig stehende behaarte Punkte. Die Brust ist lang gelblich behaart, das Abdomen ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten etwas enger mit kurz behaarten Punkten besetzt. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite. Von den beiden Krallenzähnen ist der Endzahn ein wenig länger als der innere Zahn. Hilyotrogus sericeus .n. sp. cd’. Rufo-flavus, sericeus, capite prothoraceque rufis. Fronte irregulariter punctata, punctis flavo-setosis, clypeo dense punctato, margine antico reflexo, haud sinuato; antennis 10 - articulatis, flabello 5-articulato , flabelli articulis duobus primis abbreviatis ; prothorace transverso,, medio rotundato-ampliato, margine antico lateribusque setosis, angulis anticis et posticis obtusis, subrotundatis, dorso subtiliter punctato; scutello punctis raris obtecto ; elytris sutura et utrinque costis duabus leviter elevatis, costis laxe, interstitiis densius punctatis; pygidio subrugoso. Subtus pectore flavo - piloso, abdomine parce subtiliter punctato ; tibiis anticis Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 145 tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo longitudine aequali. — Long. 16 mm. Hab.: China (Szetschwan). Die Art, von der nur ein männliches Exemplar vorliegt, unterscheidet sich von den ähnlich gefärbten Arten der Gattung durch die Fühlerbildung. Der Fühlerfächer ist beim 0’ fünf- gliedrig und fast so lang wie der Stiel.e Die beiden ersten Glieder des Fächers sind jedoch verkürzt und zwar ist das erste Glied etwas kürzer, das zweite etwas länger als die Hälfte der übrigen Fächerglieder. Die Färbung der Art ist gelbbraun, Kopf und Halsschild sind dunkler. Die Stirn ist mit ungleich kräf- tigen Punkten besetzt, die gelb beborstet sind. Der Clypeus trägt eine dichte Punktierung, sein Vorderrand ist aufgebogen, nicht ausgebuchtet. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, seitlich bogenförmig erweitert. Die Vorder- und Hinter- ecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Oberfläche ist seicht punktiert, der Vorderrand und die Seitenränder sind mit abstehenden Borsten besetzt. Das Schildchen zeigt nur ver- einzelte schwache Punkte. Auf den Flügeldecken sind die Naht und je zwei Rippen schwach gewölbt und nur sehr weitläufig punktiert, während die Zwischenräume eine dichtere Punktierung tragen. Das Pygidium ist schwach gerunzelt. Die Brust ist gelb behaart, das Abdomen weitläufig und fein punktiert. Die Vorderschienen sind dreizähnig, die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge. Von den beiden Krallen- zähnen ist der innere kräftiger und länger als der Endzahn. Hilyotrogus setiger n. sp. H. setipenni Mos. similis. Rufo-flavus an rufo - brunneus, opacus, capite prothoraceque parum obscurioribus. Capite dense punctato, frontis punctis validioribus et flavo-pilosis, clypei mar- gine antico reflexo, vix subsinuato; antennis 10-articulatis, fla- bello maris 5-articulato, flabelli articulis duobus primis valde abbreviatis, flabello feminae 4-articulato,, flabelli articulo primo brevi; prothorace longitudine plus duplo latiore, angulis posticis et anticis obtusis, illis breviter rotundatis dorso sat dense, post marginem anticum parum laxius et fortius punctato; scutello elytrisgque mediocriter crebre punctatis, punctis pilos tenues ferentibus; pygidio subrugoso-punctato et breviter piloso. Subtus pectore flavo-villoso,, abdomine subtiliter punctato; tibiis anticis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum haud abbreviato. — Long. 17 mm. Hab.: China (Kiukiang, Kiautschou). Durch die Behaarung der Oberseite hat die Art Ähnlichkeit mit H. setipennis Mos. Sie unterscheidet sich aber sofort durch 146 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. die Fühlerbildung. Die Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim co’ fünfgliedrig, doch ist das erste Glied der Fächers höchstens !/,, das zweite nur !/, so lang wie die übrigen Glieder des Fächers. Das fünfte Glied des Stieles ist innen gehöckert. Beim 2 besteht der Fächer aus vier Gliedern, von denen das erste nur !/, so lang wie die übrigen ist. Das sechste Glied des Stieles ist innen gedornt, das fünfte gehöckert. Die Färbung ist gelbbraun oder rotbraun. Die Stirn ist grob, etwas runzlig punktiert und lang abstehend gelb behaart. Der Clypeus trägt eine dichte Punktierung, sein Vorderrand ist aufgebogen und kaum merklich ausgebuchtet. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, seine Seiten sind gerundet, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig, erstere sind etwas aufgebogen, letztere kurz abgerundet. Die Oberfläche des Halsschildes ist ziemlich dicht, vor dem Vorderrande etwas weitläufiger und hier auch etwas kräftiger punktiert. Alle Punkte sind abstehend gelb behaart. Schildchen und Flügeldecken sind mäfsig dicht punktiert, die Punkte tragen feine Härchen. Auflser der Nahtrippe sind auf den Flügeldecken noch je zwei Rippen nur sehr schwach be- merkbar. Das Pygidium ist etwas runzlig punktiert und kurz behaart. Die Brust trägt eine dichte gelbe Behaarung, das Ab- domen eine feine Punktierung. Die Vorderschienen sind drei- zähnig, die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge. Von den beiden Krallenzähnen ist der innere etwas länger und kräftiger als der Endzahn. Metabolus setifrons n. sp. d'. M. impressifronti Fairm. similis, minor. Luridus, nitidus, capite, prothorace scutelloque rufo-flavis. Capite, fronte convexa, sat remote punctata, punctis setosis, clypeo paulo densius punc- tato, antrorsum angustato, margine antico reflexo, vix subsinuato ;. antennis 9-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali, stipitis articulo tertio quartoque elongatis ; prothorace transverso, antice et postice angustato, lateribus crenulatis, angulis anticis et postieis obtusis, margine antico lateribusque flavo-ciliatis, dorso mediocriter crebre irregulariter punctato; scutello punctulato ; elytris umbilicato - punctatis, sutura et utrinque costis duabus paulo elevatis; pygidio plicato -rugoso, laxe punctato. Subtus pectore flavo-piloso , abdomine remote punctato, punctis setosis; tibiis anticis 'tridentatis, tarsis posticis articulo primo secundo longitudine aequali. — Long. 11 mm. Hab.: China (Yunnan). Die Art ist dem M. impressifrons Fairm. ähnlich, jedoch etwas kleiner und schon durch die Skulptur des Kopfes unterschieden. M. tumidifrons Fairm. blieb mir unbekannt, doch palst die Be- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 147 schreibung, welche Fairmaire gibt, nicht auf die hier beschriebene Art. Die Färbung ist ähnlich wie bei impressifrons, die Stirn ist jedoch nicht schwärzlich. Letztere ist gewölbt und namentlich in der Mitte weitläufig punktiert, die Punkte sind abstehend beborstet. Auf dem Clypeus stehen die Punkte ein wenig enger und ist der aufgebogene Vorderrand des Clypeus kaum merklich ausgebuchtet. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist beim cd’ so lang wie der Stiel, das dritte und vierte Glied des Stieles sind verlängert. Das Halsschild ist an der Basis doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig erweitert. Die Seitenränder sind gekerbt, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig. Der Vorderrand sowie die Seitenränder sind mit abstehenden Borsten besetzt. Die Oberfläche ist mälsig dicht und unregelmäfsig punktiert. Auf dem Schildchen stehen die Punkte ziemlich weit- läufig. Die Flügeldecken tragen eine nabelartige Punktierung und aufser der Nahtrippe jederseits noch eine breite und eine schmale Rippe, welche weitläufiger punktiert sind als der übrige Teil der Flügeldecken. Das Pygidium ist etwas längsfaltig und zerstreut punktiert. Die Brust ist dünn behaart, das Abdomen weitläufig mit kurz beborsteten Punkten besetzt. Die Vorder- schienen sind dreizähnig, die beiden ersten Glieder der Hinter- tarsen sind von gleicher Länge, der innere Krallenzahn ist länger und kräftiger als der Endzahn. Metabolus brevicollis n. sp. M. impressifronti Fairm. similis. Fulvus, nitidus, capite pro- thorace scutelloque rufis. Capite, fronte sat remote irregulariter punctata, clypeo densius punctato, margine antico subsinuato ; antennis 9-articulatis, flabello maris stipite parum longiore, le- viter curvato; prothorace plus duplo latiore quam longiore, la- teribus rotundatis, subcrenulatis, angulis anticis et posticis obtusis, margine antico lateribusque flavo-ciliatis, dorso mediocriter crebre punctato, ante scutellum leviter impresso ; scutello parce subtiliter punctato; elytris sat crebre punctatis, sutura et utrinque costis duabus minus dense punctis obtectis; pygidio subrugoso, umbilicato- punctato. Pectore dense punctato et flavo-piloso, abdomine medio parce, juxta latera parum densius punctato, punctis breviter se- tosis ; tibiis anticis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo longitudine fere aequali. — Long. 14 mm. Hab.: China (Chang Yang). Die Art ist dem M. impressifrons Fairm., der mir auch vom gleichen Fundort vorliegt, in Färbung und Gestalt sehr ähnlich und folgendermafsen unterschieden: Die Stirn trägt nicht wie bei impressifrons zwei Höcker, sondern ist in der Mitte nur undeutlich angeschwollen. Der Clypeus ist nach vorn viel weniger verjüngt, 148 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. der Fühlerfächer des 0’ ist etwas länger. Das Halsschild ist deutlich kürzer als bei impressifrons und in der Mitte viel weniger bogenförmig erweitert. Vor dem Schildchen befindet sich auf dem Halsschild ein leichter Eindruck, der Vorderrand des Hals- schildes ist abstehend gelb behaart. Die Flügeldecken zeigen ebenso wie bei impressifrons aufser der Nahtrippe noch je eine breite und eine schmale Rippe. Während diese aber bei impressifrons fast unpunktiert sind, sind sie bei dieser Art nur wenig weit- läufiger punktiert als die übrigen Teile der Flügeldecken. Das erste Glied der Hintertarsen ist fast so lang wie das zweite, bei impressifrons dagegen deutlich kürzer. Die beiden Krallenzähne sind von gleicher Länge und ist der innere Zahn zwar breiter als der Endzahn, aber nicht so verbreitert wie bei den Krallen von impressifrons. Metabolus kaschmirensis n. sp. cf. MM. thibetano Mos. affınis. Rufo-flavus, nitidus, capite, prothorace scutelloque rufis. Capite rugoso, flavo setoso, clypeo antrorsum minime angustato, margine antico reflexo, subsinuato, angulis anticis rotundatis; antennis 9-articulatis, flabello maris elongato; prothorace longitudine duplo latiore, medio valde ro- tundato-ampliato,, lateribus levissime crenulatis, angulis posticis et anticis obtusis, illis breviter rotundatis, margine antico la- teribusque flavo-ciliatis, dorso parce irregulariter punctato, punctis raris pilosis; scutello remote punctulato; elytris umbilicato- punctatis, costa suturali et utrinque costis 4 laevibus; pygidio leviter coriaceo, mediocriter crebre aciculato - punctato , punctis setosis. Subtus pectore cinereo - flavido - piloso, abdomine medio valde remote, juxta latera densius punctato ; tibiis anticis triden- tatis. — Long. 14 mm. Hab.: Kaschmir (Goorais valley). Die Art steht dem M. thibelanus Mos. in der Bildung des Kopfes, der Krallen und des Forceps nahe und wird wohl später mit dieser Art eine neue Gattung zu bilden haben. Vorläufig nehme ich von der Aufstellung einer neuen Gattung Abstand, bis weitere verwandte Arten bekannt sein werden. Wie vorsichtig man mit der Aufstellung neuer Gattungen sein mufs, zeigt die Gattung Symmachia Brs. Dieselbe wurde auf einem Exemplar von Metabolus impressifrons Fairm. errichtet, bei dem zufällig das vierte und fünfte Fühlerglied etwas miteinander verwachsen sind. Die Färbung ist gelbbraun, Kopf, Halsschild und Schildchen sind rot. Der Kopf ist kräftig gerunzelt, der Clypeus ist nach vorn nur sehr wenig verschmälert, der aufgebogene Vorderrand ist ganz schwach ausgebuchtet, die Vorderecken sind abgerundet. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist beim 0’ nicht ganz Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 149 so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist zwischen den Hinter- ecken fast doppelt so breit wie lang und in der Mitte sehr stark bogenförmig erweitert. Die Seitenränder sind nur äulserst schwach gekerbt, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig, letztere sind kurz abgerundet. Der Vorderrand und die Seitenränder sind gelb bewimpert, der Hinterrand ist leicht nach dem Schildchen zu gebogen. Die Oberfläche ist ziemlich weitläufig und un- regelmäfsig punktiert, ein Teil der Punkte ist abstehend behaart. Vor’ der Basis befindet sich jederseits ein glatter Querwulst. Das Schildchen zeigt nur einige schwache Punkte. Die Flügel- decken tragen winzig beborstete Nabelpunkte und lassen aulser der Nahtrippe noch je 4 Rippen erkennen. Die Nahtrippe trägt vereinzelte Punkte, die übrigen Rippen sind unpunktiert und nehmen nach den Seitenrändern zu an Breite ab. Das Pygidium zeigt aulser einer äufserst feinen und dichten Punktierung grö- bere nadelrissige Punkte, die mäfsig dicht stehen und kurz gelb behaart sind. Die Brust ist mit langen gelblichgrauen Haaren bedeckt, das Abdomen ist in der Mitte nur vereinzelt, an den Seiten weitläufig punktiert, die seitlichen Punkte tragen Borsten- haare. Die Vorderschienen sind dreizähnig, die Hintertarsen fehlen dem vorliegenden Exemplar. Von den beiden Krallenzähnen ist der innere viel kürzer als der Endzahn. Schönherria palawanan. sp. d'. ». borneensi Brs. similis et affınis. Fusca, nitida. Ca- pite rugoso-punctato, flavido-piloso, fronte longitudinaliter carinata, clypeo longitudine dimidio latiore, margine antico paulo reflexo, haud sinuato, angulis anticis rotundatis; prothorace subrugoso- punctato, punctis flavido-setosis; elytris costatis, costis laevibus, interstitiis aciculato-punctatis, punctis setas flavidas ferentibus ; pygidio aciculato et setoso.. Subtus medio mediocriter crebre, lateribus densius punctata, pectoris punctis flavido - pilosis, ab- dominis punctis setosis, segmentorum lateribus macula alba, e setis albis composita, ornatis; abdomine maris medio leviter sulcato. — Long. 18 mm. Hab.: Palawan (Bimaluan). G, Boettcher leg. IX—X 1913. Die Art, von der einige männliche Exemplare vorliegen, steht dadurch, dafs das Halsschild nicht mit einer Längsfurche versehen ist, der S. borneensis Brs. nahe. Sie ist kleiner als diese Art und unterscheidet sich durch einen längeren Clypeus. Der Kopf ist runzlig punktiert, die Stirn mit einem Längskiel ver- sehen. Der Clypeus ist fast ?/, so lang wie an der Naht breit. Das Halsschild ist ähnlich gebildet wie bei borneensis, die Punkte auf demselben sind etwas schwächer, stehen aber enger. Die Flügeldecken sind in gleicher Weise gerippt, die Punktierung 150 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. zwischen den glatten Rippen ist dichter, die Borsten der Punkte sind ein wenig kräftiger wie bei borneensis. Das Pygidium ist enger nadelrissig punktiert. Auf der Unterseite stehen die Punkte in der Mitte dichter als bei borneensis, der Brustfortsatz überragt gleichfalls nicht die Mittelhüften. Die Vorderschienen sind: zweizähnig. Ectinohoplia auriventris n. sp. Nigra, opaca, supra fulvo-signata, nigro-setosa, subtus aureo- squanosa. Capite rugoso, clypei margine antico subrotundato ; antennis fuscis, flabello piceo; prothorace longitudine latiore, antice et postice angustato, angulis anticis parum productis, an- gulis posticis obtusis; prothoracis lateribus, vitta media longi- tudinali et utringue macula parva, scutelli apice, elytrorum su- tura fasciisque duabus transversis fulvis; propygidio, pygidio, pectore abdomineque dense squamis aureis oblectis; pedibus gra- cilibus, femoribus posticis aureo-squamosis, tibiis anticis triden- tatis, unguiculis posticis apice integris. — Long. 10 mm. Hab.: China (Fokien). ) Von dieser Art wurden mir vom Museum in Hamburg 2 weibliche Exemplare zugesandt, von denen mir eins gütigst über- lassen wurde. Die Art unterscheidet sich von denen mit ähnlich gezeichnetem Halsschild durch die goldige Beschuppung der Unter- seite. Die Oberfläche ist schwarz, matt, die Zeichnungen werden aus runden gelben Schuppen gebildet. Der Kopf ist runzlig und abstehend schwarz beborstet, der Clypeus ist nach vorn ver- schmälert, sein Vorderrand ist flach abgerundet. Die Fühler sind rotbraun, ihr Fächer ist dunkler gefärbt. Das Halsschild ist in der Mitte etwas breiter wie lang, nach vorn und hinten verjüngt. Die Vorderecken sind etwas vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig. Die Oberfläche ist schwarz beborstet. Eine in einer Mittelfurche liegende Längsbinde, sowie jederseits derselben ein kleiner Fleck sind gelb. Eine schmale gelbe Seitenrandbinde erweitert sich an den Vorderecken zu einem Fleck und greift hinten nach dem Hinterrande herum, sich hier stark verbreiternd. Auf dem Schildchen befindet sich in der hinteren Hälfte ein gelber Makel. Auf den Flügeldecken sind die Naht, ein kleiner Seiten- randfleck unterhalb der Schulter und 2 Querbinden gelb. Die vordere Querbinde befindet sich etwas hinter der Basis, die hintere in der Mitte der Flügeldecken. Beide Binden erreichen nicht die Seitenränder. Bei dem einen der beiden vorliegenden Exemplare ist noch der Ansatz zu einer dritten Querbinde vor dem Hinter- rande vorhanden, während sich bei dem anderen Exemplar ein kleiner Makel auf dem Diskus zwischen der mittleren Querbinde und dem Hinterrande befindet. Auch die Flügeldecken sind mit Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 151 abstehenden kräftigen Borsten besetzt. Diese Borsten sind schwarz, bei dem einen der beiden Exemplare sind die an der Naht ste- henden Borsten braun gefärbt. Progydium, Pygidium, Brust und Abdomen sind dicht mit rundlichen goldigen Schuppen bedeckt. Die Beine sind schlank, die Hinterschenkel sind dicht, die Mittel- schenkel weitläufiger goldig beschuppt, die Vorderschienen sind dreizähnig. An den 4 vorderen Fülsen sind alle Krallen ge- spalten, während der Krallenzahn der Hinterfülse nicht gespalten ist. Hoplia thoracica.n. sp. H. aurantiacae Wat. similis. Fusca, squamis forrugineis et argenteo-aureis dense vestito. Capite ferrugineo - squamoso, pro- thorace valde convexo, in posteriore parte aureo-, in anteriore parte ferrugineo-squamulato, duabus vittis, antice abbreviatis, et utrinque macula parva antemediana obscurioribus; elytris similiter signatis ut in aurantiaca, squamis juxtasuturalibus argenteo-aureis, squamis lateralibus ferrugineis; pygidio confertim argenteo- squamoso. Corpore infra dense squamis aureis vestito, pedibus ferrugineo squamulatis; tibiis antieis tridentatis; antennis 10-ar- ticulatis. — Long. 6—7 mm. Hab.: Borneo (Sarawak). Die Art hat grofse Ähnlichkeit mit H. aurantiaca Wat., unter- scheidet sich aber vor allem durch das viel stärker gewölbte Halsschild. Sie ist überall dicht beschuppt. Die Schuppen des Kopfes sind hell rötlichbraun, ebenso die auf dem vorderen Teile des Halsschildes. In der hinteren Hälfte ist das Halsschild mit silbernen, etwas goldig schimmernden Schuppen bedeckt. Die Mitte trägt 2 vorn verkürzte dunkle Längsbinden und jeder- seits derselben vor der Mitte einen kleinen dunklen Fleck. Kopf und Halsschild tragen einige abstehende gelbe Borsten. Die Zeichnung auf den Flügeldecken ist ähnlich wie bei aurantiaca. Die Schuppen neben der Naht sind goldig und silberfarbig, die neben den Seitenrändern sind, ebenso wie die Schuppen der Makel auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken, hellbraun. Das Py- gidium ist dicht mit silbernen Schuppen bedeckt. Brust und Abdomen sind goldig beschuppt, die Beine tragen bräunliche Schuppen mit etwas Kupferschimmer. Die Vorderschienen sind dreizähnig. An den Vorder- und Mittelfülsen sind beide Krallen gespalten, die Kralle der Hinterfülse ist ungespalten. Die braunen Fühler sind zehngliedrig. 152 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Vom Parnassius apollo L. aus dem Karwendelgebirge und seiner Heimat. Von H. Belling, Mit 1 Tafel. Mit dem Namen „Karwendelgebirge“ wird ein den Bayrischen Alpen angehörender, ohne Vorberge aus dem Isartale ansteigender Kalkalpenstock auf der Grenze von Tirol und Bayern bezeichnet. Im Westen durch den Felsenpafs von Scharnitz, jenes alte, viel- umstrittene Eingangstor ins Land. Tirol, mit der in Trümmern liegenden Feste „Porta Claudia“ vom Wettersteingebirge getrennt, erstreckt sich das Karwendelgebirge östlich fast bis zum Achensee und stellt sich in zwei wundersam gezackten, schneegefleckten Riesenmauern dar, die durch das Karwendeltal von einander ge- schieden sind. Die nördliche Mauer erreicht in der Karwendel- spitze eine Höhe von 2530 m. In gleicher Richtung mit dem Karwendel streichen in Tirol zwei ähnlich geformte Gebirgsketten, deren südlichere den höchsten Gipfel im Gebiete zwischen dem Bodensee und der Salzach, den Grofsen Solstein (2970 m), trägt und nach dem Inntale zu teils in sanft geneigten Hängen ab- dacht, teils in schroffen Abstürzen , so besonders in der durch das Abenteuer des Kaisers Maximilian bekannten Martinswand, steil abfällt. Diese Südkette ist es bekanntlich, die in Innsbruck auf der Maria-Theresien-Stralse durch ihren mauerartig geschlosse- nen Aufbau so gewaltigen Eindruck auf den Fremden hervorruft. Nach Nordosten senkt sich das Karwendelgebirge zur Rifls, einer prachtvollen Hochgebirgslandschaft, auf deren weite Waldgründe und grüne Matten die zerrissenen Hochgipfel in schauerlichen Felshängen herniederdrohen. Nahe den westlichen Abstürzen des Karwendels, 2—3 km östlich vom Tiroler Dorfe Scharnitz münden drei aus grolsartigen Waldgefilden und Steinwüsten herabkommende Hochtäler: das bereits erwähnte Karwendeltal von Nordosten zwischen den beiden Karwendelketten, das Hinterautal vom Osten zwischen der südlichen Karwendelkette und dem Speckkargebirge und das von Südosten heranziehende, die Solsteinkette im Norden begrenzende Gleirschtal. Diese drei Täler werden durch die Quellbäche der Isar, deren eigentliche Wiege im Hinterautale auf den grünen Matten des Hallerangers zu suchen ist, bewässert und sind als lohnende Übergänge nach der Bo nach dem Achensee und nach dem Inntal (Hall) bekannt. In keinem Gebirge um Innsbruck kann man bequemer bummeln, als im Karwendel, obschon diese Gebirgsgruppe zu den einsamsten und am meisten verlassenen Gebieten der nördlichen Kalkalpen gehört. Nur wenige ständig Belling, Vom Parnassius apollo L. aus dem Karwendelgebirge. 153 bewohnte Siedelungen weist das Gebirge im Innern auf; einfache Alphütten waren es, die noch bis vor kurzem dem bescheidenen Älpler und dem ermüdeten Wanderer Rast boten. Erst in jüngster Zeit ist Wandel geschaffen durch Erbauung von Unter- kunftshäusern, die auch hierher bald einen gröfseren Zustrom von Fremden leiten werden. Vorbei wird es dann sein mit der Einsamkeit des Karwendels, vielleicht zum grolsen Leidwesen der hohen Herren, die dort seit langer Zeit ihre geheiligten Jagd- gründe haben und daher ein Interesse daran besitzen, den Besuch der Gebiete durch Fremde möglichst einzuschränken. Aber nicht, um verborgen zu bleiben, besteht eine Schönheit, wie es der Gröfse einer Landschaft keinen Abbruch tut, wenn viele sie be- wundern dürfen. Zahlreich sind die herrlichen Tagesausflüge, zu denen der Karwendel von den um ihn liegenden Sommerfrischen und Stand- quartieren aus günstige Gelegenheit bietet, und gern wird sich selbst der „Talschleicher“ daheim der landschaftlich schönen, so mannigfaltigen Bilder erinnern, die er beim Durchstreifen dieser Gegend in sich aufgenommen hat. Auch der Sammler von Kerb- tieren darf hoffen, hier auf die Kosten zu kommen und seinen Sammeleifer belohnt zu sehen. Um im besonderen auf den Fang von Schmetterlingen kurz einzugehen, so möge erwähnt werden, wie bei der Verschiedenheit der Höhenlage der Berge und Täler und der Übergänge von 900 m bis weit über 2000 m mit der wechselnden Flora auch das Vorkommen der verschiedenen Arten von Faltern sich ändert. Recht häufig sind in mittleren Lagen die Coliasarten, Lycaenen und Zygänen vertreten, weiter die Erebien. Fast gemein ist bei- spielsweise Z. pronoe Esp. Aber es ist auch keine Seltenheit, dafs die prächtige E. nerine Frr., zumal in der stattlichen Form reichlini H. Schäff., die nach Seitz nördlich bis zum Fernpafs un dem Scharnitztal geht, eine Beute des Sammlers wird. — Da- gegen fand ich in den ersten Jahren meines Besuchs dieser Gegenden niemals eine Spur von Parn. apollo L. Das war in- sofern wunderbar, als die Futterpflanze der Raupe, das Sedum album, keineswegs fehlte. Um so mehr war ich erfreut, als ich gelegentlich eines Ausflugs nach dem am Ende des Karwendeltals gelegenen Ahornboden (1398 m) Anfang August 1908 an den Windungen, die von der Talsohle auf die jenem Boden vor- gelagerte Hochalpe (1689 m) führen, 2 Apollofalter fliegen sah, die mir leider bei der Schwierigkeit der Wegeverhältnisse ent- gingen. Dafür sollte ich im folgenden Jahre reichlich entschädigt werden. In der zweiten Hälfte des Juli 1909 hatte ich, wie seit Jahren, in dem trauten Mittenwald, dem altehrwürdigen ober- 154 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. bayerischen Marktflecken und Sitz einer blühenden Geigenmacherei, Aufenthalt genommen. Täglich wurden, je nach den Witterungs- und sonstigen Verhältnissen, weitere oder kürzere Ausflüge oder Spaziergänge unternommen. So war auch, diesmal in gröfserer Gesellschaft, für den 24. Juli ein Ausflug ins Gebirge geplant. Zu guter Stunde, lange bevor die Sonne über das das Mitten- walder Tal im Osten begrenzende Gebirge auf unsere Sommer- frische herabschaute, wurde aufgebrochen. Taufrisch lag das Scharnitztal, in das wir unsere Schritte lenkten, vor uns. Die fernen Berge Nordtirols, die seinen Hintergrund bilden, schimmerten in bläulichem Dunst. Die klare Luft, frei von allem Staub, war leicht bewegt. Kräftig konnten wir daher ausschreiten und hatten bald eine beträchtliche Wegestrecke zurückgelegt. Dem köstlichen Morgen folgte ein nicht minder schöner Tag, ein Tag, wie man ihn in der leider so kurzen Zeit des Aufenthalts im Gebirge sich immer wünscht, an dem vom tiefblauen Firmament die Sonne mit ihrer Pracht Berge und Täler erfüllt, so dafs ein Jubeln durch die ganze Natur geht. „Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.“ Wahrlich, für Körper und Seele ein Fest- tag, an dem alles, das da lebt, sich der Allmutter, unserer Sonne, der Quelle alles Lebens, entgegenstreckt. Solch’ Wetter macht Stimmung und in fröhlicher Lust ruft man mit dem Dichter aus: Nun lafs ich alles Erdenweh, Des Alltags bunt’ Gewühl, Und klimm hinauf zur Bergeshöh’, Wo Gottes Näh’ ich fühl’. Der Vormittag hatte mir manchen schönen Falter beschert. Die Mittagsstunde war gekommen. Ich wollte weitersammeln ; aber meine Wandergenossen wünschten, über meinen Jagdeifer ihr leibliches Wohl nicht vernachlässigt zu sehen. Wohl oder übel mulste ich mich dem Beschlufs der Mehrheit, der Rast und Verpflegung forderte, fügen. Als aber nach eingenommenem Mahle meine Wandergefährten sich anschickten, ein Schläfchen sich zu gönnen, hielt es mich nicht länger an der gastlichen Stätte. Ich nahm Netz und Giftglas zur Hand und machte mich auf den Weg zu einer Stelle, wo Apollo fliegen mufste. Und siehe da, das Glück war mir hold! 5 frische farbenprächtige Apollo-Falter nannte ich in kurzer Zeit mein eigen und konnte sie meinen erstaunten Begleitern, die bei meiner Rückkunft schon am Kaffee- tisch salsen, vorzeigen. Noch oftmals bin ich seitdem zum Fange von Apollo-Faltern nach jener Stelle geeilt und hatte die Freude, weitere schöne Tiere zu erbeuten. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel IV. Abb. 1. Abb. 2. Abb. 3. Abb. 4. | Abb. 5: Abb. 6. Belling: Parnassius apollo L. aus dem Karwendelgebirge. Belling, Vom Parnassius apollo L. aus dem Karwendelgebirge. 155 Der Apollo scheint im Karwendelgebirge seine Hauptflugzeit im Juli und August zu haben, und die Höhen von 1000 bis 1600 m zu lieben. Mitte Juli traf ich nämlich dort neben frischen Stücken bereits stark abgeflogene; andererseits konnte. ich noch in der zweiten Hälfte des Monats August ebengeschlüpfte Tiere einfangen. Der Karwendelapollo wird der Form geminus Stich. anzugliedern sein. Er ist durchschnittlich von mittlerer Gröfse. Der 0’ meist kleiner als das 2; jener besitzt im allgemeinen eine Vorderflügel- länge von 35—39 mm, dieses eine solche von 38—43 mm im Durchschnitt. Die Abbildungen (Tafel IV, Abb. 1 und 2) zeigen einen 0’ und ein @ in gewöhnlicher Verteilung der Zeichnung. Durch die ausgedehnten kräftigen Flecke erinnern sie an Stücke vom Königssee. Wie überall so ist auch hier die Veränderlichkeit der Falter, selbst an nahe bei einander gelegenen Plätzen, grols. Der Schnitt der Flügel unseres Apollo ist vorwiegend rund; sie sind gut beschuppt und zeigen eine schöne weilse Grundfarbe, bei frischen Stücken mit einem gelblichen Stich. Die Adern sind. öfters schwärzlich bestäubt ; ebenso finden sich schwarze Schuppen auf der weiflsen Grundfarbe zerstreut. Der Vorderflügel weist gewöhnlich 5 grolse schwarze Flecke auf; ihre Zeichnung ist kräftig und tiefschwarz. Die beiden Zellflecke sind recht grofs und veränderlich in ihrer Gestalt. Scharf tritt der Hinterrands- fleck hervor und zeigt ebenfalls starke Abweichungen in der Form. Der Glasrand ist breit angelegt und zieht, indem er sich nach unten verjüngt, bis zur Rippe 2 und selbst darüber. Die Submariginalbinde ist gut ausgeprägt und sucht ebenfalls, den Innenrand zu erreichen; ihre halbmondförmigen Kappen streben mit ihren Spitzen Vereinigung mit dem Glassaum an. Auf den Hinterflügeln ist die Wurzel schwarz bestäubt; die Schwarzfärbung drängt sich hin und wieder bis in die Zelle vor. Die Saumbinde des Vorderflügels findet vielfach auf dem Hinter- flügel eine Fortsetzung. Der Rand trägt oft eine deutliche, graue Zeichnung in Pfeilspitzenform (Abb. 3). Von den Analflecken sind bei den o’0’ fast stets nur 2 vorhanden. Der obere ist von rundlicher Form, der untere strichförmig. Ein dritter Fleck tritt häufig bei den 2? auf. Bei diesen, seltener bei den 40’, füllen sich die Flecke gern rot aus, so dafs die Form decora Schultz entsteht. Die roten Augenflecke der Hinterflügel sind von eckiger oder runder Gestalt, mittlerer Gröfse und kräftig schwarz umrandet; der weilse Kern auf sattem roten Grunde ist nicht sonder- lich grols, verschwindet wohl auch ganz oder ist nur durch ver- einzelte weilse Schuppen angedeutet. Die Unterseite der Flügel Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft II. 11 156 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. erscheint glasig. Ihre Zeichnung entspricht der der Oberseite; doch sind die schwarzen Flecke hier kleiner und zeigen, da die Zeichnung der Oberseite durchschimmert, eine graue Umrandung. Zeichnung an der Flügelwurzel lebhaft rot ausgefüllt, ebenso die beiden Analflecke, die oft weilse Kerne tragen. Ist ein dritter Fleck vorhanden, so stellt er sich öfters mit rotem Kern dar. Die $? zeigen eine weitgehende Veränderlichkeit in Färbung und Zeichnung. Letztere :ist breiter und kräftiger ausgeprägt als beim J. Selten ist die Grundfarbe der Flügel der 22 so hell und rein, wie die bei dem anderen Geschlecht; vielmehr legen die 22 gern ein verdunkeltes Kleid an, das sich durch reichliche, grobe, schwarze Bestäubung kennzeichnet. So konnte ich am 22. Juli 1910 ein $ erjagen, das wegen seiner dunklen Färbung schon zur ab nigricans Caradja zählen darf. Da bei diesem Stück zwischen dem jenseits der Zelle liegenden Costalfleck und dem Hinterrandsfleck sich eine breite schwarze Binde gebildet hat, ist es auch der ab fasciata Stich. anzureihen. Endlich trägt es bei der reichen roten Füllung seiner Analflecke die Merkmale der Form decora Schultz. Noch schärfer tritt die dunkle Färbung bei einem andern 2 (Abb. 4) in die Erscheinung, das ich am 17. August 1913 erbeutete. Trefflich ist bei diesem Stück die schwarze Binde zwischen Innen- rand- und Costalfleck ausgeprägt und hebt sich kräftig vom Grunde ab. Die kurze Darstellung möchte ich mit der Vorführung eines 2 schliefsen, das ich am 6. August 1910 fing. Leider gibt die Abbildung (Abb. 5) die kräftige Tönung, die das Tier auszeichnet, nur unvollkommen wieder. Sein Kleid ist dunkler gefärbt, als das meiner stark verdunkelten 22 von P. discobolus Alph. Der Glasrand der Vorderflügel ist fast 6 mm breit. Die Submariginal- binde geht ohne Auflichtung bis zur äulseren Grenze der Mittel- zelle; die dunkle Färbung setzt sich am Flügelgrunde bis zum Vorderrand fort. Der satten Zeichnung der Vorderflügel steht die der Hinterflügel nicht nach. Ihre Zeichnung am Grundteile umfalst die Mittelzelle und bedeckt einen grofsen Teil derselben. Die Analflecke sind kräftig ausgebildet und tiefschwarz; der äufsere trägt einen kleinen roten Kern. Die Augenspiegel sind 7 mm lang; ihre weifsen Kerne sind geteilt (ab graphica Stich.). Erwähnt sei noch, dafs die Form graphica auch nicht selten bei den 2% vertreten ist, die dann wohl gleichzeitig ei Analflecke tragen (Abb. 6). Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 157 Kritische Bemerkungen über die Flatinae (Rhynchota Homoptera). Von A, Jacobi. Die Durchbestimmung und systematische Einordnung der Flatinen unseres Museums gab mir aulser der Beschreibung neuer Formen Anlafs, meine seit Jahren zu der Melicharschen Mono- graphie !) dieser Unterfamilie der Fulgoriden gemachten Anmer- kungen und Verbesserungen zusammenzustellen. Dieses Werk ist das zweitälteste einer Reihe von Monographien über die Fulgo- riden, mit denen Dr. Ludwig Melichar den darüber arbeitenden Entomologen einen hochwertvollen Dienst erwiesen hat und mit ihrer Fortsetzung hoffentlich erweisen wird. Voll der rüstigsten Schaffenskraft, mit feinem Unterscheidungsvermögen für das Wesent- liche begabt und mit freigebiger Anwendung eines geschickten Zeichnenstiftes hat der Verfasser allen Fleils angewandt, um aus dem Wust von Synonymen, systematischen Mifsgriffen und ober- flächlichsten Beschreibungen, die durch das Treiben des unseligen F. Walker die Homopteren zu solch einem undankbaren Arbeits- felde machen, einen tatsächlichen Bestand herauszuschälen und den Entomologen in brauchbarer Form zu überliefern, die ihm dafür grolsen Dank wissen. Wenn einmal von irgendeiner Hand genaue und zugleich praktische Verzeichnisse über die Fulgoridae ausgearbeitet werden sollen, so müssen Melichars Werke dafür unbedingt die Richtlinien und gröfstenteils den Stoff bis in die Einzelheiten liefern. Diese meine Wertschätzung für Dr. Melichar und seine Leistungen auszusprechen, und zwar vor der Öffentlichkeit, ist mir ein Bedürfnis, weil ich der Mifsdeutung vorbeugen will, als seien viele der nachstehenden Bemerkungen nur Nebensachen, die aus kleinlicher Nörgelsucht hervorgezogen würden. Vielmehr habe ich manche Schwächen der Flatinenmonographie nicht übergangen, weil ich dafür halte, dafs eine spätere Wiederbehandlung des Stoffes alle nachweislichen Fehler ausmerzen mufls, und dazu sollte jeder Sachkenner die Hand bieten und seine Erfahrungen mitteilen. Daher hoffe ich auf das Verständnis unseres Herrn Autors und aller engeren Fachgenossen, wenn ich hier und da Flüchtigkeiten in der Untersuchung, die ungenügende Behandlung des Vorkommens und die mangelhafte äufsere Sorgfalt in der Druckerscheinung getadelt habe — diese Einzelheiten setzen den Wert der ganzen Leistung nicht entfernt herab! Betonen möchte ich auch, dafs 1) 02 in: Ann. Hofmus. Wien v. 16, p. 178—258; v. 17, p. 1— 253; Tab. 1—9. ER 158 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. dieser Aufsatz keinerlei Vollständigkeit in der Kritik bedeutet, sondern eben nur meine bei der Benutzung gelegentlich gemachten Beobachtungen wiedergibt, daher ich mich auch in der syste- matischen Reihenfolge trotz mancher Bedenken streng an die Unter- lage halte. Bei Anführungen von Seitenzahlen aus Bd. 16 habe ich diesen nicht genannt. | Folgende neuen Gattungen und Arten werden be- schrieben: n. g. Semtdoliann tz), er BRUTE n. Sp. Gyaria bispinssa . te Phantia rufula „168 Mimophantia carinata . . . „169 Oryptoflata angulata . . 469 Geisha sauteri rear DB Semidalis micholitzi . . s ..„: 170 Salırnis formosanus, .ı'. Aeoswrliy= LTE Lawana kladnavis': DE Alten Mesophylla alba\. is... 04172 Melichäria sspeowlarie: “aan si rat rt 128 Dolt2a. angulirons ir et Aaeis mad ee are Airakie; formosana-iiis. = nllar had Alle Typen sind in der hiesigen Sammlung. Dresden, Kgl. Zoologisches Museum, März 1915. Einleitungsweise möchte ich denjenigen Stoff zur Besprechung bringen, der sich unter einige grölsere Gesichtspunkte bringen läfst, nachher die Einzelheiten in genauer Anlehnung an das Werk behandeln. Dafs es ebensowenig wie seine geistigen Geschwister die Systematik im höheren Sinne behandelt, die morphologischen und tiergeographischen Gesichtspunkte für die Gruppenbildung ganz beiseite läfst, mufls man um so mehr beklagen, als ein Monograph jedenfalls den tiefsten Einblick in jene Verhältnisse gewinnt und seine Kenntnis den Fachgenossen, die darüber von ihm lernen wollen, nicht vorenthalten sollte. Ich wenigstens würde gern die Behandlung der einen oder anderen Familie um einige Jahre verspätet sehen, wenn dafür die „Ricaniiden“ und „Fla- tiden“ nach jener Richtung vollständiger verfalst und ihr Text in manchem unentbehrlichen Beiwerk sorgfältiger durchgesehen worden wären. Doch halten wir uns an das wertvolle Vorhandene! Jacobi, Kritische Bemerkungen über die. Flatinae. 159 Zunächst ist es eine Schwäche der gröfseren Monographien Dr. Melichars, dafs sie über die scharfe systematische Stellung der behandelten Insekten völlig schweigen, ja es ver- raten, dafs der geschätzte Verfasser darüber nicht ernstlich nach- gedacht hat, während eine wissenschaftliche Monographie auch dies klar ausdrücken soll. Die Einleitung Bd. 16, p. 178—181 spricht von den „Unterfamilien Flatidae“ und „Acanalonidae“ , während sie als Unterfamilien der Familie Fulgoridae wenigstens die wissenschaftlich vorgeschriebene Endung —-inae tragen, also Flatinae und Acanaloninae heilsen müssen. Im übrigen verwendet der Verfasser den ganz allgemeinen Ausdruck „Gruppe“ für sehr ungleichwertige Zusammenfassungen, z. B. p. 179 „Gruppe Fla- tinae“ statt „Tribus Flatim“ ; p. 182 „Gruppe Jssida“ und „Gruppe Acanaloniüdae“. Solcherlei Dinge müssen aber vor allen anderen scharf auseinandergehalten und benannt werden, sonst bleiben die systematischen Beziehungen, also die Verwandtschaftsverhält- nisse, von vornherein unklar. Die systematische Gliederung auf p. 179 hätte lauten müssen: (Rhynchota Homoptera Superfam. Cicadoidea) Fam. Fulgoridae Subfam. Flatinae 1. Trib. Flatini 2. „ Phalaenomorphini. Im Zusammenhang hiermit vermifst man nicht allzu selten die Genauigkeit bei der Behandlung der Nomenklatur, wie sie schon zur Zeit der Abfassung des Flatinenwerkes geboten war. So enthält schon das Schriftenverzeichnis p. 179 f. manche störende oder den Benutzer irreführende Fehler, wie: Boisduvelle. Donovan, Insecta New Holland. Erichson, Schombergs Reise. Fabricius, Systema Entomologica. Gue&rin, Historia fisica etc. | Signoret, Description d’hemipteres nouveaux (worin überhaupt keine Flatinen behandelt sind). White Adam, u. a. m. Einmal gegebene Namen dürfen nicht willkürlich abgeändert werden, wie Bd. 17, p. 143 /alliciosa und p. 146 sogar fallicosa für fallaciosa Stal. Auch ist es nicht gebräuchlich, dafs ein Ver- fasser schon anderswo veröffentlichte Namen von Gattungen und Arten noch einmal als „n.g.“, „n. sp.“ einführt, ohne die Stelle der ersten Bekanntmachung zu nennen; so geschieht es Bd. 17, 160 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. p. 131, 156 u. 157 mit Namen, die schon im Annuaire Musde Zool. St.-Petersbourg v. 7 gedruckt waren !. Auch darf man ohne Zusammenhang keine blofse Varietät nennen, ohne den Art- namen, auf den sie sich bezieht, z. B. auf Bd. 17, p. 44 u. 69. Beiläufig bemerkt, steht in der Synonymik vor vielen Namen ein geheimnisvolles !, dessen Bedeutung weder gesagt wird noch aus seiner schwankenden Anwendung zu ermitteln ist. Ebenso rätselhaft ist der fette Druck mancher Namen im Artenregister. Bei den fast durchgängig so genauen Beschreibungen der Gattungen und Arten, die das Flatinenwerk ebenso auszeichnen wie die anderen Melicharschen Monographien, ist es schade, dafs oftmals eine etwas ungelenke Ausdrucksweise die Benutzung der Diagnosen erschwert. Ein damit zusammenhängender Mangel liegt darin, dafs der Monograph es unterlassen hat, sich und den Leser über den Körperbau der behandelten Insekten in zusammen- fassender Vergleichung zu unterrichten ?.. Daher kommt es, dafs der Ausdruck „Scheitel“ bei ihm die vage Bedeutung eines grade noch von oben her sichtbaren Stückes der Stirn zu haben pflegt, während er in Wirklichkeit bei .den meisten Gattungen vom Pro- notum verdeckt wird. Daher ist es z. B. nicht angebracht, zu sagen „Scheitel zur Stirne gerundet“ (p. 195, 11 u. anderwärts). Die von Fieber übernommenen laienhaften Ausdrücke „Schildchen“, „Nerv“, „Sektor“ und die veraltete Geäderbezeichnung möchten bei Fortführung der Fulgoridenstudien einer zeitgemäflseren Raum geben. Ferner sind die oft wiederkehrenden Ausdrücke „erweitert“ für eine Fläche und „konvex“ für eine Linie nicht sinngemäls. In der Tabelle p. 195 wäre unter 13 besser gesagt: „Cubitus durch eine einzelne, starke Schrägader mit dem inneren Gabelaste der Media verbunden“ ; und unter 14 „In der Vorderhälfte des Clavus, öfters auch usw.“ p. 196 unter 20 statt „gemeinschaftlich“ oder „nicht ge- meinschaftlich“ besser: „stark“ und „schwach“ ; unter 27 besser: „Apikalrand hinter der Clavusspitze stark gerundet“. Typen ?) von Stäl oder Signoret kann es nicht geben, wenn die Art von Berg, Fabricius oder Walker herrührt (B:>187 „Bd. 12:71, 81). Die Fundortsangaben sind bekanntlich mit die schwächste Seite der Melicharschen Fulgoridenwerke, und das ist um so 1) Innoch weiterem Umfange leidet die „Monographie der Ricaniiden* unter solcher Verschleierung. 2) Diesen Mangel beklagte schon Kirkaldy (The Entomologist v. 36 p. 77). 5) Die Einzahl „die Type“ ist im Schriftdeutsch nicht zulässig, sondern nur „der Typus‘. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. 461: ° ‚weniger verständlich, als eine angemessene Behandlung dieses Feldes doch etwas ganz Einfaches ist, jedenfalls nicht im ent- ferntesten die Verstandesarbeit erfordert wie die Analyse der Gattungen und die Artenbeschreibung. Leider beschränkt sich jedoch der Verfasser auf ein mechanisches Abschreiben der Her- kunftszettel in krausem Gemisch, wie sie ihm gerade durch die Finger gingen, und verfährt dabei mit einer Eilfertigkeit, die zu ganz drolligen Mifsverständnissen führt. Namen von Sammlern werden blindgläubig für Fundorte angesehen, die merkwürdigsten geographischen Vereinigungen vorgenommen und auf die Angaben der ursprünglichen Beschreiber nicht genug Rücksicht geübt. Auch vermilst man bei vielen Einzelnamen die Nennung des gröfseren Gebietes, in dem sie liegen. Um die Richtung, in der die Mängel dieser Art liegen, anzudeuten, will ich eine kleine Anzahl Stich- proben herausgreifen, dabei aber gar nicht erst auf die massen- haften Schreib- und Druckfehler eingehen. p. 187, Nr. 7: Texas gehört physisch und biologisch keines- falls zu Centralamerika. das. Nr. 8: Statt des unbestimmten „Südamerika“ hätte Bergs Angabe Argentinien und Uruguay Wiederholung verdient. p. 188, Nr. 9: Der zweite Satz ist nicht logisch. das. Nr. 10: Guadelupe (!) und Martinique liegen nicht in „Centralamerika“. p. 227, Nr. 5: „Borneo, Xantus“ ist auf keiner Karte zu finden, dürfte aber in der Nähe der berühmten Orte Depiset, Doherty und Katona liegen. p- 228 u. f.: Die in allen Monographien genannte „Philip- pineninsel, Fidschiinsel, Hawaiische Insel“ u. a. m. möchte endlich einmal ihr Gruppenrecht bekommen. p- 240, Nr. 6 vgl. p. 227, 5. p- 252: Das Durcheinander hätte nach Benutzung des Atlas, unter Anwendung einfacher typographischer Zeichen, in folgender Weise vermieden werden können: Schoa: Gubala, Ghinda; Kongo: Mpala am WTanganjika; Südafrika: Port Natal, Kap. So auch p. 253, 1 und Dutzende von anderen Fällen. Bd. 17, p. 11,2: Da nur Bergs Angabe „Buenos Ayres“ wiederholt wird, muls Verf. diese Stadt zu Brasilien zurechnen. p. 37, 1: „Neu-Queensland“ ? Jedenfalls stand auf dem Zettel „NQueensland“, das bedeutet natürlich „Nord-Queensland“. p. 43, 1: Die Angabe mülste entweder „Indischer Archipel“ schlechthin lauten, oder sämtliche Einzelfundorte enthalten ; „Borneo“ allein gibt ein falsches Bild. p. 68 unter 60: „Centralamerika“. Dagegen p. 91: „Süd- amerika, Venezuela“. 162 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. p.- 79: Cumbase, Faro, Yurimaguas liegen nicht in Central- amerika, sondern in Peru. p. 85, 46: vgl. p. 187, 7 und 227, 5! p. 90, 60: Durch den Mangel an Interpunktion und An- ordnung fällt u. a. Mexiko und Costa Rica unter Brasilien. p. 92, 66: Carolina zu Südamerika!! p- "95, 22: u. 112,89, zei p. 227,92. p. 126, 7 u. 129, 14: „Gazelle Hibius“ und „Gazelle Hibins“. Auf den Zetteln stand klein, aber deutlich gedruckt „Gazelle Hlbins.“, d. h. die wohlbekannte Gazelle - Halbinsel auf Neu- pommern. das. p. 129: „Roon“. Für den Leser hätte wenigstens auf Neuguinea hingewiesen werden dürfen. p. 149, 12: „Botafogo“, dagegen p. 242, Zeile 10: „Bota- ' toijo“. Was ist richtig und in welchem Erdteile liegt der Punkt? p. 151, 15: „Belmonte“. (Liegt in Brasilien, Prov. Minas Geräes). p- 154, 22: „Villanova“. In beiden Fällen wären allgemeinere Angaben am Platze. p. 190, 21: Spanien, Albanien, „Andamanien‘“ ! Endlich mufs ich eine schwache Seite aufdecken, mit der alle Monographien Dr. Melichars behaftet sind, auch seine neueren und sein Erstlingswerk,, die „Cicadinen von Mitteleuropa“, und die der Nutzbarmachung seiner ungemein fleilsigen Gelehrtenarbeit einen bedauerlichen Abbruch tun. Die Bestimmungstabellen der Gattungen, die das Eindringen in den Stoff doch an erster Stelle ermöglichen sollen, sind nämlich überhäuft mit den schwersten Widersprüchen, in die sich der Ver- fasser — nicht so sehr mit den Tatsachen, über die man sich verschieden äufsern könnte, wie vielmehr — mit seinen eigenen Worten an derselben Stelle oder hinter- her bringt. Diese Widersprüche sind grölstenteils so augen- fällig, dafs man sich stets von neuem fragen muls, wie sie ihrem Urheber selbst entgehen konnten, denn sie hätten ihm bei dem einfachen Nachprüfen seiner Entwürfe, ganz ohne Vergleich der Gegenstände selber, aufstolsen müssen. Wenn man bei der Be- nutzung der Bestimmungsschlüssel immer wieder davor steht, dafs ein Satz durch einen ihm unterstellten späteren wieder aufgehoben wird, oder umgekehrt das genaue Echo seines Vorgängers ist, oder dafs die synthetische Beschreibung das Gegenteil der ana- lytischen Tabelle sagt, so nützt kein noch so scharfes Aufsuchen der geforderten Merkmale, sondern man fragt sich beständig, ob nicht der Wegweiser wieder irreleitet, und man verliert jedes Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. 163 Vertrauen auf eine überlegene Führung, die bei genauem Befolgen ihrer Weisungen zum Ziele führen müfste. Das ist ein so grundsätzlicher Mangel in Melichars Schriften, dafs man — ich wenigstens — für sein Fernsein lieber auf eine ganze Monographie mehr verzichten möchte. Zur Bekräftigung meines Vorwurfs weise ich auf eine Reihe Stellen aus den „Flatiden“ hin, wie sie mir bei der gelegentlichen Benutzung aufgefallen sind, ohne dafs ich besonders danach ge- sucht hätte; nebensächliche Wörter lasse ich zur Abkürzung weg und bezeichne noch mit einem * die Widersprüche zwischen Tabelle und Beschreibung. Leitsatz. p. 182, 1 oben: „Kopf vorne gerade gestutzt“. p. 184, 3: „Stirne mit einem Mittelkiel“. p- 195, 3 u. 5: „Beide Fühler- glieder fast gleich lang“. p. 195, 14 u. p. 196, Geisha: „Im Clavus oder auch in der Gostalzelle keine Quernerven“. p. 196, 22: „Stirne länger als breit“. p. 199, 5: „Der obere Stirnrand winkelig ausgeschnitten“. p- 237, 14. Gen.: „Stirne in der Mitte gekielt“. Ba2 17, p. 44, 1(b): „Conus spitzig“. u 33. 51. Gen. :- »„Pronotum nach vorne schwach gerundet, nicht gekielt“. dgl.: „Apicalecke scharf recht- winklig“. dgl.: „Suturalecke scharf spitz- winklig“. p- 64, 63. Gen.: „Stirne so lang wie breit oder länger“. p- 68, 61: „Suturalecke abge- rundet“. Gegensatz. das. unten: „Kopf vorn grade gestutzt“. *p. 185, 3: „Stirne nicht ge- kielt“. *n. 204, Z. 1v.o.: „das zweite Glied doppelt so lang wie das erste“. "Bd. 17, p. 26: „Zahlreiche Quernerven im Corium und im Clavus“, aber 3 Zeilen weiter: „Quernerven .... nicht immer sehr zahlreich‘. p. 196, 29: „Stirne so breit wie lang oder länger als breit“. "Bd. 1%., ‚pi 132% „Der «obere Stirnrand gerade“. p. 240, Nr. 6: „Stirne nicht gekielt“. p. 44, 3: „Conus stumpf“. p. 54 o.: „Pronotum lappen- förmig vorgezogen, in der Mitte gekielt“. p. 53 Tab. (b): Apicalecke ab- gerundet“. ebend. (a): „Suturalecke recht- winklig“. p- 66, 27: „Stirne breiter als lang“. *n. 92 Nr. 67: „Suturalecke rechtwinklig“ (2mal betont!). 164 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. p. 133, 2: „Scheitel länger wie | *p. 134: „Scheitel doppelt so breit“. breit wie in der Mitte lang“. p.174,2: „Stirnspitze schwielen- | p. 175, 8: „Stirnspitze nicht artig verdickt“. verdickt“. p. 175, 13: „Costalrand nicht | p. 176,20: „Costalrand wellen- wellenförmig gebuchtet“. förmig gebuchtet“. p. 178, 22:, „Scheitel ‚so lang, | *p. 219,34 u..p.. 227772E2 wie breit“. „Scheitel doppelt so breit wie lang“. p- 179, 30: „vorletzte Subapical- | *p. 219, 34: „Bogenlinien par- linie schief von der Clavus- allel zueinander“. spitze zur letzten ziehend*. p. 179, 24: „Stirne ohne Längs- | p. 179, 26: „auf der Mitte der falten“. Stirne zwei Längsfalten“. USW. Im folgenden will ich Bemerkungen und Abänderungen zu der Monographie, die sich mir aus ihrer Benutzung ergaben, in der Reihenfolge des Textes bringen und dazu eine neue Gattung und eine Anzahl neuer Arten an entsprechender Stelle beschreiben. Die bereits von Kirkaldy!), E.Schmidt?), Distant?) und gelegentlich von mir gelieferten Verbesserungen setze ich als be- kannt voraus. p. 179. Die Unterschiede zwischen den beiden Tribus der Flatinae („Gruppen Flatinae und Flatoidinae“) sind nicht stichhaltig und werden durch viele Gattungen der Phalaenomorphini widerlegt, die genau die gleiche Stellung der Deckflügel haben wie die Flatini. Das gesteht auch Verf. selber zu, indem er p. 199, 1(b) sagt: „Deckflügel mehr oder weniger dachförmig gestellt“. Wenn man ein Unterscheidungsmerkmal finden will, das einigermafsen durchgreift, so kann es m. E. nur in dem kleinen Höcker ge- sucht werden, den das Pronotum der zweiten Tribus hinter den Augen trägt, aber auch dieser ist gelegentlich nur schwach an- gedeutet. Wenn auch Gattungen wie Phromnia Stal aus den Flatini und Phalaenomorpha A. u. S. aus den Phalaenomorphini sich habituell scharf unterscheiden, so sind sich andere aus beiden Tribus, wie gewisse Ormenis und Dascala, ungemein ähnlich. Es mufs des- 1) ’03 in: Entomologist v. 36, p. 77—79. 2) ’04 in: Ent. Zeit. Stettin v. 65, p. 182—212; p. 354—381. 3) ’06 in: Fauna Brit. India, Rhynchota v. 3. 10 in: Ann. nat. Hist. (8) v. 5, p. 297—322. '10a in: Rec. Ind. Mus. v. 5, p. 313—338, tab. 31—32. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. 165 halb erwogen werden, ob man die Absonderung nicht auf die Gattungen, die M. p. 199 unter 2—4 zusammenfafst, beschränken sollte, also auf Phalaenomorpha A. u. S., Lichena Mel. (und Liche- nopsis E. Schmidt), Porophloeus Mel. und Uxantis Stäl. Erst dann würde Distants (’06, p. 449) Ausspruch berechtigt sein: „This is one of the best-marked and most easily recognised divisions of the Flatinae.“ p. 195, 3. Auf Deutsch heilst der erste Satz: „Das erste Fühlerglied doppelt so lang wie das zweite“ und der dritte: y„. : . halb so lang wie das zweite“. Die Angaben über die Fühlerlänge machen es unmöglich, die Gattungen Cerynia Stäl und Phromnia Gu&r. nach der Tabelle zu bestimmen, denn im Widerspruch mit deren Angaben sind bei Cerynia die Fühlerglieder fast gleich lang, also gehört diese Gattung _ nicht unter 4, sondern unter 5; bei Phromnia ist das zweite Glied zum mindesten beträchtlich länger als das erste (p. 204, Z.1v. o.: „doppelt so lang“). Auch Cenestra Stäl steht in der Tabelle p. 194 unter 1 nicht am richtigen Platz, wenn man für den Begriff „lang“ die Ver- hältnisse von /tyraea, Phromnia u. a. als Mafsstab nimmt; viel- mehr würde der Anfänger sie unter 9 suchen, wie denn M.’s Gattungsbeschreibung p. 222 sie selber dorthin verweist. Diese Berichtigungen bekräftigen es wiederum, dafs man sich leider auf die Bestimmungsschlüssel Melichars nicht immer ver- lassen kann. p. 193, 13. Wer nach dem Vorhandensein oder Fehlen eines „schiefen Quernerven* (morphologisch ausgedrückt: des gegabelten Cubitus) die Gattungen Carthaea Stäl und Carthaeomorpha Mel. be- stimmen wollte, müfste sie naturgemäls unter dem zweiten Satze suchen, während M. sie den Tatsachen zuwider dem ersten unter- stellt. Ebenso fehlerhaft ist die Einreihung von Ormens Stal unter 15 (1) statt unter 15 (2). p- 196, 27 (b). Der erste Satz ist im Widerspruch mit den Tatsachen und muls lauten: „Suturalecke scharfwinklig“. p. 197, 34 (b). In Rücksicht darauf, dafs bei Oryptoflata Mel. die Subapicallinien sehr unregelmälsig sind (vgl. Bd. 17, p. 19), muls der Satz lauten: „Im Deckflügel 1—3 Subapicallinien, bis- weilen nur undeutlich ausgebildet“. p. 197, 41. Die beiden ersten Sätze jedes Absatzes sind zu streichen, denn Paratella hat den bogenförmigen Querkiel ebenso wie Neomelicharia Kirk. (vgl. auch zu Bd. 17, p. 117). 166 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. p. 198, 46 geht in 47 auf, wo es heilsen mufs: Deckflügel hinten abgerundet. Stirne nicht gekielt. Mesophantia n. g. Deckflügel hinten gestutzt. Stirne in der Mitte gekielt. Pronotum und Schildchen abgeflacht. Mimophantia Matsum. p. 198, 54 u. p. 199, 64. Phantia Fieb. gehört unter den ersten Satz von 54; ob auch Zhinophantia Mel., kann ich aus seiner Beschreibung und beim Fehlen einer Abbildung nicht fest- stellen. Wie M. p. 198 und Bd. 17, p. 12 bei Phantia im Corium und im Clavus „zahlreiche“ Queradern angeben kann, verstehe ich nicht. Mafsgebend sind doch die Verhältnisse bei der typischen Art Ph. subquadrata H.-Sch.; diese führt aber im Corium nur ganz wenige Queradern und nur in dessen Apicalhälfte, im Clavus aber gar keine! Zum Zeugen rufe ich die „Cicadinen von Mittel- europa“ des Dr. Melichar auf, wo diese Verhältnisse auf Tafel 2, Fig. 4 ganz richtig wiedergegeben sind. Aber auch von seiner Ph. cylindricornis gibt er p. 15 nur „spärliche Quernerven“ an. Ferner darf man wohl kaum an der einen Stelle (p. 199) sagen „Deckflügel kurz, quadratisch“ und an der anderen (Bd. 17, p. 12) „länglich dreieckig“, sowie in der Tabelle „fast doppelt so lang wie breit“ ! p. 199, 63 (2). Ich möchte vorschlagen, im letzten Satze zu schreiben : Hinterschienen mit 1 oder 2 Dornen; vgl. dazu meine Bemerkung hinten zu p. 252. p. 201, Nr. 1: Ityraea rubida Mel. Ich kann den Ver- dacht nicht loswerden, dafs die Art mit Phromnia rubra (Sign.) zusammenfällt. p. 203, 2. Gen. Phromnia Stäl. Die Angabe über die Stirn begegnet in der Natur sehr schwankenden Verhältnissen. Sie palst zwar auf inornata und deltotensis, wo die Stirn in ihrer ganzen Ausdehnung ziemlich gleichmälsig schmal ist, aber grade bei der typischen Art Ph. floecosa (Gu&r.), sowie bei marginella, hilaris und seriosa ist die Basalhälfte deutlich breiter. Bei hamifera ist sie nur zwischen den Fühlern verschmälert, basiad und apikad jedoch wesentlich verbreitert. Ph. pallida hat schon im ganzen eine erheblich breitere Stirn, namentlich aber die madagassischen Arten malgacha und rubra, wo der basale Teil schon ?/, so breit ist wie der Vorderlappen des Pronotums. Die Benutzung des Eigenschaftswortes „schmal“ in der Tabelle p. 195, 5 ist also zweideutig, und einer Gattungsdiagnose sollten immer die Verhältnisse der typischen Art zugrunde gelegt werden, uicht die einer beliebigen anderen. p. 221, Nr. 6: Cerynia lineola Mel. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. 167 Statt „China“ möchte wohl Tonking stehen. — Ein Ex. des Dresdner Museums von Assam, Naga-Gebirge, entspricht der Artbeschreibung bis auf die unklaren Angaben über die Färbung des Mesonotums, aber die Beine sind ganz schwarz. p. 229, Nr. 1: Hansenia glauca (Kirby). Hansenia pulverulenta Mel. ib. nec Gue6r. Hansenia Kirbyi Mel. ib. Nr. 2. Der Fundort „Campeche“ gehört natürlich nicht hierher, sondern zu Ormenis pulverulenta (Gu&r.), Bd. 17, p. 70. p. 230, Nr. 1: Adexia erminea (Fowl.) Wenn Melichar die Deckflügel „breit dreieckig“ nennt, so verliert man im Vergleiche mit A. melanoneura Mel. jeden Mafs- stab für breit und schmal. Hab. — Costarica: Tuis, Cartago 1000 m (Mus. Dresd.). p. 237, 14. Gen. Poeeiloptera Latr. Der Typus generis heilst: Cicada phalaenoides L. p. 239, Nr. 4: Poeeciloptera phalaenoides (L.). Das Zitat der ersten Beschreibung durch Linn ist ganz un- richtig. Erstens mülste es heilsen: Linne@, Syst. nat. ed. 12, v. 1, p. 710 (1767), zweitens wurde die Art schon 1758 be- schrieben ; es muls also stehen: Cicada phalaenoides Linnaeus Syst. nat. ed. 10, v. 1, p. 438 (1758). p. 252, 23. Gen. Gyaria Stal. Die Gattungsdiagnose steht an mehreren Punkten im Wider- spruch mit der Beschreibung von @. limbipunctata (Karsch) p. 253. Dort heilst es: „Stirne und Pronotum nicht gekielt“, hier: „auf der Stirnfläche ein sehr schwacher Mittelkiel“ und beim Pronotum wird von „Seitenkielen“ gesprochen. Mit Rücksicht hierauf und auf die nachstehend beschriebene Art möchte ich vorschlagen, oben zu sagen: „Stirne nicht oder schwach gekielt“, auch die Hinterschienen* betreffend abzuändern in: „. . . mit einem oder zwei Dornen“. Dementsprechend auch p. 199, 63. Gyaria bispinosa n. Sp. Blals gelblichgrün ; Stirngipfel, Clipeus, Brust, Tarsen und Hinterleib ockergelb, die Beindornen schwarz. An der Clavus- spitze ein schwarzer Punkt; Apikalrand ohne Punktzeichnung. Stirn unterhalb der Ocellen rundlich ausgebuchtet, mit deut- lichem , fast bis zum Clipeus durchlaufendem Mittelkiel. Pro- und Mesonotum ungekielt. Deckflügel hinten etwas schräg ge- stutzt und der Apikalrand fast grade, Suturalecke rechtwinklig, mit abgestumpfter Ecke. Long. c. tegm. 13 mm. Hab. — Eıythraea: Asmara. Juni (Mus. Dresden 1 2). 168 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Mit @. limbipunctata (Karsch) am nächsten verwandt. Trotz’ der zwei Dornen an den Hinterschienen und der deutlich gekielten Stirn möchte ich die Art zu Gyaria Stäl rechnen, da sie deren übrige Eigenschaften hat. p- 255, 25. Gen. Caesonia Stal. Wenn Melichar sagt, dafs sich die Gattung von Phantia Fieb. unterscheide durch die gekielte Stirne, so widerspricht er sich dem mit Bd. 17, p. 12, wo er von Phantia angibt: „Stirne zu- weilen in der Mitte gekielt“. Dagegen wäre der Besitz von 2 Dornen bei Caesonia hervorzuheben. Bd. 14. p. 4, Nr. 4. Phlebopterum viridis (!) Mel., vgl. die übrigen Artnamen! p- 9, 36. Gen. Microflata Mel. = Mimophantia Matsum. p. 12, 38. Gen. Phantia Fieb. Vgl. dazu p. 166 dieser Abhandlung. Phantia rufula n. sp. Blafsgelb ; Rücken, Deckflügelbasis, Brustseiten und Hinterleib mehr rötlich. Im Corium einige verloschene braune Pünktchen. Apikalrand zwischen den Adern bräunlich gesäumt. Stirnkegel sehr kurz% von oben gesehen mitsamt der Länge des Scheitels gleich dessen Breite; Stirn glänzend, wenig länger als breit, schwach gekielt. Deckflügel 1!/,mal so lang wie breit, Costalrand mälsig gebogen, Apikalrand abgerundet, Apikaiecke stärker abgerundet als die Suturalecke. In der Hinterhälfte der Costalzelle einige Queradern. Long. c. tegm. 6,5 mm. Hab. — Erythraea: Ghinda (1 9”). p. 17, 39. Gen. Mimophantia Matsum. Microflata Melichar p. 9. In der Diagnose sagt M.: „Pronotum den Scheitel bedeckend“, ein Ausdruck, der im Widerspruche mit dem wirklichen Verhalten, mit seiner eigenen Abbildung (Tab. 5, Fig. 5) und mit Matsumuras Diagnose steht, der nur sagt!): „Pronotum . . . das Occiput etwas dachförmig bedeckend“. In Melichars Figur ist übrigens der Scheitel viel zu abgerundet wiedergegeben; in Wirklichkeit ist er, dem fünfeckigen Umrils entsprechend, vorn stumpfspitzig. Wegen der Einbeziehung von Microfata Mel., die sich in nichts weiter als in der inneren Abrundung der Deckflügel von Mimo- phantia unterscheidet, mufs in die Diagnose der letzteren unter Deckflügel eingefügt werden: „die Suturalecke bald abge- 1) 1900 Ent. Nachr. v. 26, p. 212. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. 169 rundet, bald in eine kurze, scharfe Spitze nach hinten verlängert“. Dafür ist im zweiten Absatz der entsprechende Satz („die ... Deckflügel“) zu tilgen. 1. Mimophantia maritima Matsum. « Z. 4 der Diagnose: „wie bei Phantia ...“ soll wohl heifsen: „wie bei Phantia indicatrie“ . 2. Mimophantia carinata n. sp. | Nur durch die völlig abweichende Stirnbildung von der ersten Art zu unterscheiden. Die Stirn ist nicht oval, sondern trape- zoidal, die Seiten oberhalb der Fühler gradlinig nach der Basis konvergent, Aufsenränder kaum aufgebogen ; Fläche im Querschnitt etwas gewinkelt, mit einem scharfen, ganz durchlaufenden Mittel- kiele. Stirnfläche wie der Clipeus braun, glänzend. Sonstige Färbung genau wie bei M. maritima. Long. c. tegm. 5 mm. Hab. — Formosa: Takao (Sauter c., 5 Ex.). p- 20, Tabelle 7 (b): „höchstens die Nerven dunkler gefärbt“. Und der Rand? p. 23. Cryptoflata unipunctata (O1.). Z. 2 der Diagnose: Statt „Scheitel“ mufs es heifsen „Pro- potum“. Cryptoflata angulata n. Sp. Stirn an der Basis in einen kurzen Kegel vorspringend. Apikalecke der Deckflügel scharf rechtwinklig (bei F. unipunctata abgestumpft rechtwinklig), Suturalecke nicht rechtwinklig, sondern spitzig ausgezogen. Deckflügel nicht dunkel gesäumt. Sonst in allem wie F. unipunctata (O1.). Long. c. tegm. 18—19 mm, Exp. tegm. 25—26 mm. Hab. — Deutsch-Ostafrika: Usambara. Brit.-Ostafrika: Voi (Mus. Paris: Alluaud et Jeanne). Vermutlich gehören alle ostafrikanischen Tiere zu dieser Art, die westafrikanischen zu ©. unipunctata (O1.). p. 26, 44. Gen. Geisha Kirk. Die Stirn soll nach oben nicht verschmälert sein?? Weiterhin vgl. meine Bemerkungen p. 163 dieser Abhandlung. Geisha sauteri n. Sp. Frische Stücke blalsgrün, Pro- und Mesonotum wie bei @. distinctissima (W alk.) gezeichnet; Deckflügel in der Vorderhälfte mit gelbem Geäder, der Rand vom Ende der Costalzelle bis zur Clavusspitze fein blutrot gesäumt; bei verblafsten Stücken ist dieser Saum bräunlich. 170 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Der Mittelkiel der Stirn reicht von der Basis bis höchstens zur Mitte, unterhalb deren die Stirnfläche ganz glatt. Pronotum mit deutlichem Mittelkiel und geschwungenen Seitenkielen. Sutural- ecke der Deckflügel etwas spitzwinklig verlängert. Sonst wie die Stammart, nur etwas grölser. Long. c. tegm. 11—13,5 mm. Hab. — Formosa: Hoozan, Koshun, Taihanroku, Chikantoge, Alihan (Sauter c.; 9 Ex.). Semidalis n. g. Scheitel bis auf die Seitenecken vom Pronotum verdeckt. Stirn von vorn gesehen etwas länger als breit, vor dem Clipeus viel schmäler als oben; Seitenränder in der Mitte ausgeschweift und aufgebogen ; die als Scheitelteil aufwärts gekehrte Basis mehr als doppelt so breit wie lang, nicht angeschwollen. Ein von der Basis über die Stirn verlaufender starker Mittelkiel verflacht gegen den Clipeus hin. Pronotum fast zweimal so lang wie die Stirnbasis, der Mittelteil nach vorn verlängert, glatt, nur mit Seitenkielen. Mesonotum dreikielig. Ocellen fehlen ganz. Deckflügel schmal; Costalmembran schmäler als die sehr lange Costalzelle; Queradern nur im Apikalteile deut- lich hervortretend, im Clavus fehlend; keine Sub- apikallinie.e Hinterschienen eindornig. Von Geisha Kirk. durch die hervorgehobenen Merkmale verschieden. Typus: Semidalis micholitzi n. sp. Isabellgelb ; Stirn, Beine und Hinterleib karminrot. Deckflügel doppelt so lang wie breit, apikad an Breite zu- nehmend ; Costalrand wenig gebogen; Apikalrand schräg abge- rundet; Suturalecke stärker gerundet als die Apikalecke. Costal- zelle schmal, mit wenig verästelten Adern. Long. c. tegm. 12 mm. Hab. — Philippinen: Mindanao, Davao (Micholitze,10). Zu Ehren des Herın Wilhelm Micholitz benannt, der, seit Jahrzehnten als Orchideensammler die indoaustralischen Tropen bereisend, für deutsche Zoologen wie Simroth, Krieger und mich schönes Material von Weich- und Kerbtieren besorgt hat. p. 31o. u. p. 33. Carthaea championi Fowl. Die von Melichar so hervorgehobenen roten Pünktchen der Deckflügel können wohl nicht als Artmerkmal gelten, denn der als Artbeschreiber mafsgebende Fowler erwähnt sie gar nicht, und sie fehlen auch in seiner Abbildung. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. 171 Carthaea acuminata Mel. Hab. — Colombia: Ostkordillere 500—750 m (Fafsl e., 12). Carthaea emortua (F.). Kirkaldy hat den Namen durch jolium-ambulans de Geer ersetzt, mit Unrecht, weil letzterer Autor keine streng binäre Namengebung befolgt. p. 36, Nr. 4: „Flata“ ! p. 37, Nr. 2: Söphanta patruelis (Sta). ? Hab. — Philippinen: Manila (Stä]) hätte als terra typica nicht unterdrückt werden dürfen, zumal dem Verf. der Typus vorlag. p. 38, 51. Gen. Euphanta rubromarginata E. Schmidt. ’04 in: Ent. Zeit. Stettin v. 65, p. 360. Distants Vermutung), dafs diese Art mit Colgar peracuta (Walk.) zusammenfiele, dürfte unbegründet sein, denn Schmidt hebt ausdrücklich hervor, dafs der Scheitel wie bei seiner E. luridicosta oben flach sei. p. 40, 25. Gen. Salurnis Stäl. Neosalurnis Distant ’10, p. 311. Die von Distant als Unterschiede von Salurnis Stäal betonten Merkmale im Geäder sind genau so bei letzterer Gattung aus- gebildet. p. 42 0. Salurnis marginellus (Gu&r.). Die Beschreibung der Kiele auf dem Mesonotum ist verworren und nicht zutreffend, vor allem mülste von 5 Kielen die Rede sein. Das äufsere Paar ist aber selten deutlich, am wenigsten verlaufen sie „bis zum Hinterrande“ des Mesonotums. Salurnis formosanus n. Sp. Stirn, Unterseite, Beine und Hinterleib braun; Stirnbasis dunkler, ebenso eine davon nach hinten ausgehende und bis zur Basis des Mesonotums reichende Längsbinde. Pro- und Mesonotum grün, mit 2 mennigroten Längsbinden und auf dem ersteren mit einem roten Punkt hinter den Augen. Deckflügel gelbgrün, von der Mitte des Costalrandes bis zur Clavusspitze fein rötlich ge- säumt und daneben zwischen den Aderenden schwarzbraun gefleckt; von der Clavusspitze längs des Suturalrandes bis zur Basis ein breiter schwarzbrauner Saum, der bei der ersteren einen kräftigen Fleck ins Corium abgibt. Stirn glatt, ohne Andeutung von Kielen und nur wenig länger als breit; Stirnkegel nur !/, so lang wie das Pronotum, gradeaus 1) ’10, p. 308. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft II. 12 #73 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. gerichtet. Suturalecke der Deckflügel wenig ausgezogen, der Costalrand gleichmäfsig gebogen. Long. c. tegm. 9 mm. Hab. — Formosa: Taihanroku (Sauter c., 1 1). p. 43, 54. Gen. Lawana Dist. p. 44 o. Für mein Augenmafs ist die Costalmembran nicht „so breit wie die Costalzelle“, sondern wesentlich schmäler als sie. Typ. gen.: Erstens mufls es heiflsen Flata candida F. und zweitens kann ein Genus nur einen Typus haben. p. 45, Nr. 1: Lawana adscendens (F.) Z. 5 hinter Schildchenspitze einzufügen: „und die subapikalen Queradern“. | p. 49, Nr. 10: „Phyma arguta“ Mel. Dafs die Art nicht zu Lawana Dist. gehören kann, macht auch das abweichende Vorkommen wahrscheinlich. p. 51. Lawana wunipunectata E. Schmidt. HE asb. —- Pinang. Lawana lilacina n. sp. Weifs; Tarsen der Vorder- und Mittelbeine gelblich; alle Queradern lila gefärbt; vor dem letzten Drittel des Coriums und in der Mitte seiner Breite eine braune Schwiele. Kopf wie bei L. adscendens (F.) geformt. Pronotum un- gekielt. Deckflügel im Umrifs und der Länge des Zipfels ebenso wie bei jener Art, aber die stärkste Krümmung des Costalrandes liegt erst gegen sein letztes Drittel hin. Der auch bei anderen Arten vorkommende dunkle Punkt des Coriums hat hier eine mehr nach hinten gerückte Lage. Long. c. tegm. 17 mm. Hab. — Sumatra: Alahan (Micholitz e., 1 A”). Mesophylia alba n. sp. Milchweils. Tarsen gelblich. Costalrand vor der Apikalecke und Suturalrand hinter der Clavusspitze leicht bräunlich getönt. Deckflügel hinten grade gestutzt; Apikalecke nicht ganz rechtwinklig, Suturalecke spitzwinklig ausgezogen. Eine scharfe, grade Subapikallinie, von einer zweiten keine Spur. Long. c. tegm. 13— 14 mm. Hab. — Philippinen: Luzon, Atimonan (Micholitz c., 3 Ex.). p. 58, 60. Gen. Colgar Kirk. In der Diagnose müssen die beiden ersten Sätze lauten: „Der Gattung Lawana Dist. sehr ähnlich, indem der Kopf in einen mehr oder weniger langen, oben gekielten Kegel verlängert Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. 173 ist. Die Stirn ist länglich, mit 3 Kielen versehen, die an der Stirnspitze zusammenstolsen.“ p. 59, Nr. 3: Colgar surrecta Mel. Die in der Arttabelle p. 58, 3 hervorgehobene Punktzeichnung der Deckflügel wird in der Diagnose selber nicht erwähnt. p. 64. Melicharia specularis n. sp. Kopf und Pronotum orangerot, eine gebogene Querbinde auf ‚der Stirn und der Clipeus schwärzlich ; Brust, Hüften und Schenkel gelbgrau, schwärzlich überlaufen, Beine sonst schwarz. Hinter- leib schwarz mit hellen Segmenträndern. Deckflügel pechbraun, glänzend, mit einem grofsen semihyalinen Fleck von querovaler Form, der im hinteren Teile des Coriums liegt und hinten von der Subapikallinie begrenzt wird. Flügel weils mit breitem, graubraunem Saume. Stirn in der Aufsicht etwas länger als breit, längs der Seitenkanten tief eingedrückt, der Mittelkiel fast bis zum Clipeus reichend. Scheitel ganz versteckt. Pronotum mit einem Mittel- kiel. Mesonotum glatt und glänzend, vorn stark gewölbt. Deck- flügel vom zweiten Drittel an fast gleich breit, hinten fast gleich- mälsig abgerundet; Costalrand basal stark gekrümmt ; Subapikal- linie weit und gleichmälsig vom Rande entfernt. Long. c. tegm. 10—11 mm, Exp. tegm. 22 mm. Hab. — WSumatra: Padang Pandjang (5 Ex.). In Melichars Tabelle p. 65 unter 16 zu stellen. Melicharia niveina Walk. 2 7 3. Iinn. Soe. v..1,p. 92, Ormenis deducta Mel. p. 85 nec Walker. Hab. — Malacka (Walker); Java, Sumatra, Borneo (Melichar). p- 64, 63. Gen. Ormenis Stall. In der Gattungsbeschreibung vermilst man ein näheres Ein- gehen auf die Aderung des Deckflügels, zumal die Tabelle p. 195 bis 196 einiges unrichtig darstellt (vgl. p. 163 dieser Abhandlung). Zunächst ist die Costalzelle reichlich von Queradern durchzogen. Ferner ist das Verhalten des Cubitus bemerkenswert, der sich schon früher als die Media gabelt und dessen innerer Ast bald frei verläuft, bald durch Queradern mit letzterer verbunden ist. Diese Verhältnisse, sowie die Ausdehnung der Queradern innerhalb des Coriums geben brauchbare Anhaltspunkte für eine weitere Aufteilung der Gattung, wozu ihre übergrolse Artenzahl, sowie die ansehnlichen Verschiedenheiten unter den Arten (vgl. O. albula Walk. und debilis Mel.) auffordern. 12* 174 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. p: 66, 21. Es mufs heilsen „Deckflügel scharf schwarz oder leicht braun gesäumt“. p- 67, 32. „Stirne mit einem Mittelkiel [und zwei Seiten- kielen !|“ und „Stirne ohne Querkiel“ ist doch keine analytische Gegenüberstellung. Ebd. 47. Hinter „stark“ einzuschieben „nach innen“. p. 81, Nr. 34: Ormenis brasiliensis (Spin.). Das Zitat ist irreführend, mufs lauten: Ann. Soc. Ent. Fr. VII, p. 438, 13 (1839). | p- 88, Nr. 53: Ormenis albata Mel. „Stirne so breit wie lang, fast breiter wie lang“ (sie). p. 88, Nr. 55 u. p. 91, Nr. 65: Eine Ormenis albata Walk. gibt es nicht, nur albula W,alk. und albata Mel. p- 90, Nr. 60: Ormenis albula Walk. „Durch die Form der Deckflügel ist diese Art von ähnlichen Arten wie brasiliensis ... deutlich verschieden. Ist der O. brasiliensis sehr ähnlich“). p. 94, Nr. 71: Ormenis antoniae Mel. var. colorata. Ormenis colorata Mel. ib. p. 95, Nr. 75. p. 96, Nr. 77: Ormenis marginata (L.) nec Brunn. Der Name Brunnich kommt für die Artbenennung nicht in Betracht. — Vgl. noch Kirkaldy ’06 in: Canad. Ent. p. 156). p. 104, Nr. 6: Nephesa suffusa (Walk.). Bierman ’07 in: Notes Leyden Mus. v. 29, Tab. 4, Fig. 7 („N. brunnea Mel.“). Nephesa albopunctulata Mel. p. 104, Nr. 5. Melichar gibt von beiden Arten an, dafs die Deckflügel mit weilsen Punkten versehen seien und dann wieder, dafs sich die eine von der anderen durch den Besitz solcher Pünktchen unter- scheide (!). Hab. — Sumatra, Java. p. 107, 65. Gen. Neomelicharia Kirk. Neocromna Distant ’10 in: Rec. Ind. Mus. v. 5, p. 329. Die Vereinigung in einer Gattung von Arten wie cruentata (F.) mit ganz kurzer, oben einen scharfen Querkiel tragender Stirn, die ganz wie bei Paratella Mel. gebaut ist und solchen wie bistrigi- guttata (Stäl), marginalis (Walk.), furtiva (Mel.) mit regelrechtem Stirnkegel scheint mir bedenklich. Und wie soll man letztere Arten nach der Tabelle p. 195, 10 unter 11 einreihen und damit ı) Von mir gesperrt. 2) Mir unbekannt geblieben. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. 175 auf „Colgar Kirkaldy“ (recte Neomelicharia Kirk.) kommen, wenn sie handgreiflich unter 48 gehören ? Von den Arten jener zweiten Gruppe kann ich Neocromna Dist. auf keine Weise unterscheiden. p. 113, Nr. 10: Neomelicharia ocellifera (W alk.). Diese Art scheint mir keine stichhaltigen Unterschiede von N. eruentata (F.) zu zeigen, auch spricht das Vorkommen in dem- selben Gebiete (Amboina) für die Gleichheit. Letztere würde dann von Java bis zu den Molucken verbreitet sein. Auch über die Artberechtigung von N. guttulata (Stal) —Nr. 11 und N. indicata (M el.) = Nr. 12 hege ich starke Zweifel zugunsten von N. ceruentata (F.) p. 115, Nr. 16: Neomelicharia bistrigiguttata (Stal). Neocromna bistrigiguttata Distant ’10a, p. 330. Die von Melichar benutzten Exemplare des Dresdner Museums hat er als „tripunctata n. sp.“ bezettelt, in Wirklichkeit aber unter obiger Art aufgeführt, wie die — allerdings unrichtig ab- geschriebene — Fundortsangabe daselbst beweist: „Wilhelmland, Bonga“. Sie mufs lauten: Kaiser Wilhelmsland : Bongu. p. 115, Nr. 17: Neomelicharia furtiva (Mel.). ? Phymoides atromaculatus Distant ’10a, p. 327. p. 116, Nr. 21: Neomelicharia tripunctata (Mel.). ? Phymoides rubromaculatus Distant ’10a, p. 326, Tab. 22, Fig. 2. Von allen Merkmalen, die Distant für seine Gattung P’hymoides angibt, will mir höchstens das mit 3 Kielen versehene Pronotum als Abweichung von Neomelicharia erscheinen,. obwohl Andeutungen davon sich auch bei manchen Arten letzterer Gattung finden. Andere Unterschiede zwischen Neomelicharia und Phymoides sind nicht beständig. Die Bezugnahme auf ZLawana Dist. war m. E. entbehrlich. p. 115, Nr. 17: Neomelicharia furtiva (Mel.). Colgar quadriguttats Mel. nece Walk. p. 115, Nr. 18. Melichar schreibt p. 116 o. von der vermeintlichen Walker- schen Art: „Deckflügel ... hinten gerade gestutzt, mit... scharf spitzwinklig vorgezogener Suturalecke“. Bei seinem Versuche, jene zu bestimmen, konnte er sich auf Angaben Walkers über den Bau der Deckflügel nicht stützen. Aus der inzwischen von Distant!) gelieferten Abbildung der echten (Neodaksha) quadriguttata Walk. ergibt sich aber die ganz abweichende Flügelform und damit, dafs M. in einem durchaus verzeihlichen Irrtum war. 1) 10a Tab. 2, Fig. 9. 176 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. p. 117, 66. Gen. Paratella Mel. In der Diagnose läfst M. den hufeisenförmigen Querkiel der Stirn unerwähnt, und in der Tabelle p. 197, 41 wird sein Vor- handensein durch Gegenüberstellung mit Neomelicharia gradezu ge- leugnet. Dabei ist er bei Paratella ebensogut ausgeprägt wie bei jener Gattung, wenigstens bei P. miniata Mel., discoidalis Mel. und variegata E. Schmidt, ja bei mehreren Arten (Nr. 3, 4, 8) hebt M. sogar selber den Bogenkiel hervor. Demnach ist p. 197, 41 der erste Satz in jedem Absatze zu streichen. p. 121, Nr 8. Paratella subeincta Dist. „Länge des Kopfes 19 mm“ ?. p. 123, 67. Gen. Sephena Mel. Z. 12 v. 0. Die Bemerkung über den bogenförmigen Ver- lauf des Cubitus findet bei S. rubrovenosa Mel. keine Bestätigung. Wenn M. p. 126 zufolge im Clavus die Queradern fehlen, wie soll man sie dann nach p. 197, 14 (b) als Sephena bestimmen ? p. 136. Seliza angulifrons n. sp. Lederbraun; Knie und Apices der Hinterschienen etwas heller; Scheitel, Scheibe des Mesonotums und die Längsadern der Deck- flügel schwärzlich ; Flügel graubraun mit dunklerem Geäder. Stirn erheblich länger als breit, an der Basis !/,mal breiter als am Clipeus, die Seitenkanten bei den Fühlern ausgeschweift ; Fläche durch einen gewinkelten Querkiel im obersten Drittel ge- brochen, wobei das hierdurch abgeteilte Basaldrittel schief nach oben gekehrt ist; jener Querkiel nach aufsen verkürzt, unterhalb von ihm ein flacherer Mittelkiel.e Pronotum vorn grade gestutzt, hinten flachwinklig ausgeschnitten, mit 2 scharfen Seitenkielen. Mesonotum vorn mit 3 Schwielen als Resten der Kiele, die Scheibe abgeplattet und vor der Spitze stark vertieft. Deckflügel ungefähr vom Umrisse der S. partita Mel., aber der Apikalrand nicht ge- buchtet; die Clavusbasis wie bei dieser stark kielförmig und körner- reich ; Costalmembran vorn und hinten breiter als die Costalzelle, in der Mitte so breit wie sie; Radius scharf hervortretend ; die Längsadern im Apikaldrittel wie plattgedrückt. Long. c. tegm. 8—9 mm. Hab. — Formosa: Koshun, Kosempo (Sauter ce, SP). Mit S. ferruginea W alk. und partita Mel. verwandt, aber durch die Stirnbildung und den Deckflügelumrifs unterschieden. p. 145, Nr. 2: Dascalia fuscoconspersa (Stal). Z. 9 v. u. Statt „Scheitelspitze“ lies „Schildchenspitze*“. p. 173, 85. Gen. Phalaenomorpha Am. & Serv. Die auch in den Zitaten fehlerhafte Synonymie mufs nach den jetzt feststehenden Daten folgendermafsen berichtigt werden: Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. ee Phalaenomorpha Amyot & Serville, Hist. Hem. p. 525 (1843). Flatoids Gu&rin-M&neville, Iconogr. Regne an., v. 3, p. 362 (1844). Elidiptera Walker List. Hom. Brit. Mus. v. 2, p. 328 part. (1851) nec Spinola 1839. Rev. Zool. v. 2, p. 202 (1839). Cerfennia Stäl nec Cerfenia Mel. p. 186, Nr. 13: Atracis gibbosus (!) Mel. Dagegen p. 175, 14 steht richtig gibbosa. Atracis mucida n. Sp. Gelbbraun, auf Ober- und Unterseite der Deckflügel und Flügel mit Wachs bereift, aufserdem mit zahlreichen, unregelmälsigen, schwarzen Flecken und Stricheln auf den Deckflügeln. Diese ver- dichten sich zu einem gröfseren Fleck nahe der Wurzel des Radius und zu einer Wellenlinie auf dem äufseren Aste der Clavusader. Flügel graubraun mit dunkleren Adern. Wangen und Pronotum- seiten mit schwarzen Pünktchen, eine Reihe solcher auch längs der Stirnseiten bis gegen die Mitte hin; Stirnbasis hell. Auf dem Mesonotum eine scharfe schwarze Zeichnung von ——-Form. Scheitel bis zu den Wangenecken etwas weniger lang als breit, aber etwas länger als das Pronotum, davor parabolisch vorspringend.. Wangenkanten apikad fast spitzwinklig vereinigt. Stirn basad stark verschmälert, Seiten unter der Mitte ausge- schweift, über ihr etwas wellig begrenzt. Basis mit schwachem Mittelkiel, die sonstige Fläche ohne Kiel oder Furche. Deckflügel 2!/,mal so lang wie breit, sehr uneben, besonders im Apikalteile, Radius kielförmig erhaben mit einem starken Buckel nahe der Wurzel; Costalzelle senkrecht nach unten geknickt; äulfsere Clavusader etwas gewunden, innere nahe der Basis mälsig er- haben, zwischen den beiden Gabeladern hinten 3 Höcker. Costal- rand etwas wellenförmig gebuchtet, Apikalrand scharf krausen- artig gefaltet. Costalmembran mehr als doppelt so breit wie die Costalzelle, welche weit nach hinten reicht. 2 Subapikallinien. Long. ce. tegm. 17 mm. 2: Scheidenklappen lang und schmal zungenförmig, von der Legescheide beträchtlich abstehend, hinter der Mitte mit Zähnen von zunehmender Gröfse besetzt, die weit voneinander abstehen. Hab. — Formosa: Alihang (Sauter c., 1 2). Mit der javanischen A. carinata Mel. verwandt. Atracis formosana n. Sp. Lederbraun ; Wachsüberzug nur noch spurenweise. Scheitel, Wangen, Pro- und Mesonotum fein schwarz gesprenkelt, Stirn an 178 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. der Basis und gelegentlich auch in einem Mittelstreifen schwarz überlaufen. Sämtliche Adern der Deckflügel mit feinen schwarzen Punkten dicht gezeichnet, der innere Gabelast des Cubitus im ganzen dunkler; in der Costalmembran und im Corium vom zweiten Viertel an viele glatte Schwielen auf und neben den Längsadern, die von einem schwarzen Hofe eingefalst sind; aufsen neben dem inneren Gabelast der Clavusader 4—5 solcher Schwielen etwas gröfser. Flügel rauchgrau mit dunkleren Adern. Scheitel bis zu den Schläfenecken nahezu quadratisch, der Vorsprung etwa halbkreisförmig begrenzt, beide zusammen um !/, länger als das Pronotum. Schläfenkanten rechtwinklig vereinigt. Stirn basan wenig schmäler als am Clipeus, Seiten in der Mitte stark ausgeschweift, Basis stark gewölbt, mit Andeutung eines Mittelkiels.. Pronotum vorn grade gestutzt. Deckflügel nach hinten mäfsig verschmälert; Costalrand kaum gewellt, Apikalrand nicht gefaltet. Schulterhöcker sehr stark ausgebildet, Radius und innere Clavusader wenig erhaben. Costalmembram nach hinten stark verschmälert, 2—3mal so breit wie die vollständige Costal- zelle. Eine deutliche und eine zweite, nur in der Innenhälfte des Coriums angedeutete Subapikallinie. Long. c. tegm. 12—14 mm. 2: Scheidenklappen kurz, breit zungenförmig, der Legescheide nur hinten anliegend und dort mit kräftigen Zähnen besetzt. Hab. — Formosa: Takao, Fuhosho (Sauter c., 2 22). Aus Mangel an Vergleichsmaterial kann ich die Art nicht recht in die Bestimmungstabelle p. 174f. einreihen, doch scheint sie mir entweder mit A. javana Mel. verwandt zu sein, oder hinter 15 gesucht werden zu müssen. p. 216, Nr. 30: Phalaenomorpha delegata (Mel.). Hab. — „Bolivien, Congo“. Congo hat sicher nicht auf dem Fundortzettel gestanden, sondern Coroico. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 179 Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. Von Dr. Max Bernhauer, Horn, N.-O. Das zoologische Museum der Kgl. Friedrich - Wilhelms - Uni- versität zu Berlin hatte die Freundlichkeit, mir die Staphyliniden- Ausbeute Dahls aus Neu-Britannien zur Bearbeitung zu übergeben und veröffentliche ich nunmehr die Ergebnisse «meines Studiums. Ich bemerke vorerst, dafs sämtliche im folgenden genannten und neubeschriebenen Arten, insoweit bei den einzelnen Arten nichts anderes festgestellt erscheint, in Neu-Britannien in der Umgebung von Ralum in der Zeit vom Mai 1896 bis Februar 1897 gesammelt worden sind. Die Typen befinden sich, wenn nichts anderes erwähnt ist, in der Sammlung des genannten Museums und in meiner eigenen. Ich habe diese Gelegenheit benützt, um einige wenige Arten aus Neu-Guinea, die sich in meiner Sammlung befanden, ebenfalls zu beschreiben. Tribus: Piestint. Priochirus Sharp. (Syncampsochirus.) 1. Priochirus Novae-Gwuineae nov. spec. Mit Priochirus propinguus Bernh. nahe verwandt, von der- selben Gestalt, Gröfse und Farbe, jedoch in nachfolgenden Punkten verschieden: Die Stirnzapfen sind viel kürzer, nicht geschweift, der nieder- gedrückte Zwischenraum zwischen denselben viel breiter, der Vorder- rand des Eindruckes in der Mitte mit 2 winzig kleinen, einander genäherten Zähnchen. Neben dem Stirnzapfen ist seitlich der dem propinguus eigentümliche scharfe kleine Zahn nicht vorhanden, dagegen befindet sich am Unterrande des Zapfens ein kurzer, kräftiger Zahn, der nur bei seitlicher Betrachtung sichtbar ist. Der Halsschild ist weniger flach, im Verhältnisse zu den Flügeldecken schmäler, am Seitenrande vollständig unpunktiert. Endlich ist der Hinterleib an der Basis der einzelnen Tergite viel dichter punktiert. Länge 8 mm. Von Priochirus simplewe Fauv., der der neuen Art etwas ähn- lich zu sein scheint, mufs sich die Art schon durch das Fehlen der Punkte am Seitenrande des Halsschildes unterscheiden. Über- dies fehlt in der Fauvelschen Beschreibung jeder Hinweis auf den auf der Unterseite des Stirnhorns vorhandenen Zahn. Deutsch-Neu-Guinea : Sepik, Berg 1570 m, November 1910 (L. Schultze). 180 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 2. Priochirus propinguus Bernh. Vom selben Fundorte. Die beiden vorliegenden Stücke unter- scheiden sich von dem typischen propinguus etwas dadurch, dafs das erste Fühlerglied mehr oder minder gefurcht und die Flügel- decken hinter der Mitte neben dem daselbst stumpfkantig ab- gesetzten Seitenrande der Länge nach eingedrückt erscheinen. Da jedoch die Bildung des Kopfes genau die gleiche ist, glaube ich kaum, dafs wir es hier mit einer selbständigen Art zu tun haben. 3. Priochirus samoensis Blanch. Unter der Rinde von Bäumen. Polynesien. 4. Priochirus spinosulus Fauv. Deutsch-Neu-Guinea: Sepik, Berg 1570 m, November 1910 (L. Schultze). b. Priochirus quadrifidus Faw. Vom selben Fundorte. Molukken. 6. Priochirus cavifrons Faurv. Vom selben Fundorte. Inseln Key, Engano, Sumatra, Java. 4 Priochirus contete.ollis Bauy. Deutsch-Neu-Guinea:: Sepik. 8. Priochirus Novae-Britanniae nov. spec. Dem FPriochirus Beccarü Fauv. äufserst nahe verwandt und von demselben nur durch viel schmäleren und längeren Stirn- eindruck, mehr nach einwärts geschwungene Seitenränder desselben, grölseren, spitzigeren vom Innenzahn weiter getrennten Nebenzahn und weitläufigere, nicht in die Scheibe eintretende Punktierung der Halsschildbasis verschieden. Bei Deccarü Fauv. befindet sich eine unregelmäfsige Quer- reihe borstentragender Punkte in ziemlicher Entfernung von der Basisrandlinie schon auf der oberen Fläche des Halsschildes. Länge: 12—13 mm. Unter der Rinde eines vertrockneten Baumstammes, ein Exemplar im Korallensande. 9. Priochirus Beccarii Fauv. Deutsch-Neu-Guinea: Sepik (Schultze). Lispinus Er. 1. Lispinus impressicollis Motsch. Diese weitverbreitete und recht variable Art ist wohl in der ganzen indo-malaiischen Region einheimisch. Aufserdem kommt Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 181 sie in Japan, auf Madagaskar , den Comoren, Seychellen und in Deutsch-Ostafrika, endlich in Madeira und auf den Hawai-Inseln vor. 2. Lispinus rufosplendens nov. spec. Eine durch die Färbung, die ziemlich kurze Gestalt, kurze Flügeldecken und die erloschene Punktierung gut charakteri- sierte Art. Glänzend bräunlichrot, die Beine heller. Kopf halb so breit als der Halsschild, gleichmälsig gewölbt, mit einigen äufserst zarten, kaum sichtbaren Pünktchen. Fühler gegen die Spitze ziemlich verdickt, die vorletzten Glieder stark quer. Halsschild so breit als die Flügeldecken, quer, mehr als um ein Drittel breiter als lang, fast viereckig, nach rückwärts kaum, nach vorn schwach verengt, mit sehr schwach gerundeten Seiten und scharfen rechtwinkligen Hinterecken, innerhalb der letzteren mit einem breiten, ziemlich tiefen aber doch flachen glatten Ein- druck, vor dem Schildchen kaum mit einer Andeutung einer Mittelfurche, äufserst zart, schwer sichtbar und spärlich punktiert. Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, glänzend glatt, ohne sichtbare Punktierung. Hinterleib ziemlich flach gewölbt, unpunktiert, jedoch mit einigen wenigen schrägen Strichen auf den einzelnen Tergiten. Länge: 21/,—2°/, mm. Auf Neu-Lauenburg am Rande einer Quelle. Tribus: Omaliin:. Phloeonomus Heer. 1. Phloeonomus chlorizans Fauv. An faulen Bananen im Grasland und an toten Vögeln in einer schattigen Waldschlucht bei Ralum. Sumatra. 2. Phloeonomus specularis nov. spec. In der Gestalt und Gröflse mit chlorizans Fauv. überein- stimmend, durch die Färbung und den Mangel der Halsschild- gruben, sowie durch die erloschene Punktierung sehr ausgezeichnet und von der genannten Art leicht zu unterscheiden. Hellgelb, glänzend, die Flügeldecken vor dem Spitzenrand unbestimmt dunkler, die Apikalhälfte der Fühler bräunlich. Kopf nur vor dem Vorderrande mit 2 Grübchen und rück- wärts vor der scharfen Querabschnürung ebenfalls mit 2 Punkt- grübchen, sehr undeutlich und spärlich punktiert. Fühler bis zum fünften Gliede dünn, das sechste plötzlich erweitert, stark quer, mit den folgenden, allmählich an Breite zunehmenden Gliedern eine gut abgesetzte sechsgliedrige Keule bildend. 182 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, stark quer, um die Hälfte breiter als lang, nach rückwärts nicht, nach vorn ziemlich stark verengt, gleichmäfsig gewölbt, ohne sichtbare Punktierung, vor den Hinterecken unmerklich schräg nieder- gedrückt. Flügeldecken mehr als doppelt so lang als der Halsschild, äulserst fein und weitläufig punktiert. Hinterleib gleich dem übrigen Körper glänzend und äulserst fein und weitläufig punktiert. Länge: 1!/,—1!/, mm. In Gesellschaft des Phloeonomus chlorizans Fauv. gefangen. Tribus: Oxytelini. Trogophloeus Mannh. 1. Trogophloeus papwuensis Fauv. Deutsch-Neu-Guinea: Tamimündung (Schultze). 2. Trogophloeus eziguus Er. (minimus Kr.). Kosmopolitisch. Oxytelus Grav. 1. Oxytelus nigriceps Kr. An Menschenkot im Bananengarten bei Ralum. Ost-Indien, Ceylon, Sunda-Inseln. 2. Oxytelus fallax Fauv. An toten Vögeln. Molukken. 3. Oaytelus scabripennis Fauv. Molukken. 4. Oxytelus clavicornis Fauv. Neu-Guinea. 5. Oxzytelus opacicollis Fauv. An toten Vögeln zahlreich gesammelt. Neu-Guinea. Das 5 unterscheidet sich vom 2 durch viel gröfseren, brei- teren vorn geglätteten Kopf. Die Unterseite des Abdomens zeigt keine besondere Auszeichnung. 6. Oxytelus latiusculus Kr. An Menschenkot. Über die indo-malaiische Region weit verbreitet, Madagaskar, Deutsch-Ostafrika, Gabun, Senegal, Südafrika, Ägypten, Syrien, Australien. EINTRETEN Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 183 Tribus: Osorüni. Osorius Latr. 1. Osorius hatamensis Fauv. Deutsch -Neu-Guinea: Sepik, Berg 1570 m, November 1910 (Scehultze). 2. Osorius earinellus Fauv. Neu-Guinea. Atopocnemius Bernh. 1. Moultoni Bernh. Sarawak. Tribus: Stenini. - Stenus Latr. 1. Stenus coelestis Fauv. Neu-Guinea. Tribus: Paederint. Astenus Steph. 1. Astenus rufus Fauv. Neu-Guinea. Stilicus Latr. 1. Stilicus Kolbei nov. spec. Dem Stilieus ceylanensis Kr. sehr nahe verwandt und dem- selben sehr ähnlich, von allen Formen dieser etwas variabeln Art jedoch durch den nach hinten stärker und ganz gerad- linig verengten Halsschild und viel feinere und viel dichtere Punktierung des Körpers und namentlich des Halsschildes und der Flügeldecken, welche infolgedessen auch matter erscheinen, verschieden. Die Färbung ist im allgemeinen etwas dunkler, insbesondere sind die Flügeldecken viel dunkler, von dem übrigen Körper nur wenig abstechend. Länge: 4—4!/, mm. An toten Vögeln im Walde. Paederus F. Paederus tristis nov. spec. Eine sehr schmale, brachyptere, einfärbig mattschwarze Art, die habituell fast an gewisse Stabheuschrecken erinnert. Der ganze Körper ist düster schwarz, der Halsschild und der Hinterleib wenig glänzend, die Beine und Taster sind pech- schwarz, die Tarsen und die Wurzel der Fühler rötlichgelb, die Apikalhälfte des achten und die ganzen letzten 3 Fühlerglieder hell weifsgelb. 184 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Kopf sehr schmal und lang, zwischen den Augen etwas breiter als der Halsschild, mindestens um die Hälfte länger als breit, hinter den vor der Mitte befindlichen Augen vollständig geradlinig und sehr stark verengt, der Basalteil kaum ein Drittel so breit als zwischen den Augen, vorn mit 2 langen, flachen Längsfurchen, matt chagriniert und überdies mit einigen wenigen Punkten besetzt. Fühler aufsergewöhnlich lang und dünn, alle Glieder mit Ausnahme des zweiten gut viermal so lang als breit. Halsschild in der Mitte so breit als die Flügeldecken am Hinterrande, um die Hälfte länger als breit, elyptisch, seitlich gleichmäfsig aber nur mälsig gerundet, oben mälsig gewölbt, matt chagriniert, die Chagrinierung grob hervortretend, zwischen der- selben mit einigen wenigen meist undeutlichen Punkten. Flügeldecken sehr schmal, nach rückwärts erweitert, ein wenig kürzer als der Halsschild, matt chagriniert und undeutlich gerunzelt. Hinterleib fein und weitläufig punktiert. Länge: 71/,—9!!/, mm. Deutsch-Neuguinea: Hunsteinspitze (1350 m., März 1913, Kais. Augustafl. Exp., Bürgers). Thinocharis Kr. 1. Thinocharis brevicornis Fauv. In gröfserer Zahl an verschiedenen Orten gefangen, nament- lich an Vogelleichen. Neu-Guinea. Medon Steph. 1. Medon curtus Kr. Ceylon. 2. Medon parvicollis Fauv. Neu-Guinea. 3. Medon rugoso-opacus nov. Spec. Durch den äufserst dicht und rauh gerunzelten, glanzlosen Kopf und Halsschild sehr ausgezeichnet und von den übrigen Arten des Faunengebietes dadurch leicht zu unterscheiden. Ziemlich von der Gestalt der Arten der usculus - Gruppe, dunkel rostrot, die Beine rötlichgelb. Kopf fast so breit als der Halsschild, etwas breiter als lang, nach rückwärts sehr schwach erweitert, überall gleichmälsig, äufserst dicht rauhrunzlig punktiert, vollständig matt. Fühler ziemlich dick, schnurförmig, die vorletzten Glieder quer. Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, an den Seiten gleich dem Kopf mit zahlreichen langen, schwarzen Borstenhaaren besetzt, nach rückwärts schwach verengt, Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 185 seitlich wenig gerundet mit stumpf verrundeten Hinterecken, auf der Oberseite wie der Kopf punktiert, glanzlos, mit äulserst schwach angedeuteter Mittellinie. Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, parallel- seitig, sehr dicht, mäfsig fein und etwas rauhrunzlig punktiert, weniger matt als der Vorderkörper. Hinterleib sehr fein und sehr dicht punktiert, seidig pubescent. Länge: 3—4 mm. 4. Medon Novae-Britanniae nov. spec. Diese Art ist in die Nähe des Medon fortepunctatus Bernh. zu stellen, mit dem sie den kräftig punktierten Halsschild gemein- sam hat, ist jedoch im übrigen von demselben sehr verschieden. Ziemlich kurz gewölbt, rötlich schwärzlichbraun, glänzend, die Fühler und Taster rostrot, die Beine dunkel rötlichgelb. Kopf so breit als der Halsschild, breiter als lang, hinter den Augen parallelseitig, kräftig und verhältnismälsig weitläufig punktiert, glänzend, in der Mitte mit einem kleinen Spiegelfleck. Fühler kurz, die vorletzten Glieder stark quer. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, stark quer, fast um die Hälfte breiter als lang, nach rückwärts sanft verengt mit stumpf verrundeten Hinterecken, mit spiegelblanker Mittellinie, sonst ebenso kräftig und ebenso weitläufig wie der Kopf punktiert, stark glänzend. Flügeldecken nur sehr wenig länger als der Halsschild, viel feiner und dichter als dieser punktiert. Hinterleib sehr fein und sehr dicht punktiert, seidig behaart. Länge: 31/,—4 mm. Eines der vorliegenden 2 Stücke wurde aus Laub gesiebt, das andere in einer Waldschlucht an einer Vogelleiche erbeutet. Cryptobium Mannerh. Oryptobium neoguineense nov. spec. Habituell dem Cryptobium semirufum Bernh. aus Ceylon sehr ähnlich und systematisch neben dasselbe zu stellen, jedoch mehr als doppelt so grols, anders gefärbt, viel dichter punktiert und daher leicht von ihm zu unterscheiden. Gleichbreit, wenig glänzend, schwarz mit pechfarbenen Fühlern, Tastern und Beinen, unreifere Stücke mehr oder minder rotbraun. Kopf so breit als der Halsschild, um ein Drittel länger als breit, nach rückwärts unmerklich erweitert, ziemlich kräftig und äulserst dicht rauhrunzlig, fast gleichmälsig punktiert, die Punk- tierung vorn etwas weniger dicht, die Fühlerhöcker spiegelblank. Fühler mälsig lang, die vorletzten Glieder oblong. 186 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Halsschild um ein Stück schmäler als die Flügeldecken, fast um ein Drittel länger als breit, fast parallelseitig, nur hinten unmerklich verengt, kräftiger, aber etwas weniger dicht als der Kopf punktiert mit spiegelglatter breiter Mittellinie. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, parallelseitig, weniger stark als der letztere, sehr dicht rauhrunzlig punktiert. Hinterleib mäfsig kräftig und dicht punktiert. Länge: 101/,—11 mm. Deutsch-Neuguinea : Dampfer-Ankunftsplatz (Kais. Augustafl. Exp., Bürgers). Tribus: Xantholinini. Thyreocephalus Guer. 1. Thyreocephalus gigantulus nov. spec. Durch die abnorme Gröfse ebensosehr wie durch die Färbung ausgezeichnet. Schwarz, die Flügeldecken lebhaft violett, der Kopf und Halsschild mit schwächerem violetten Glanze, die Fühler aufser dem pechschwarzen ersten Gliede, die Taster, die Schienen und Tarsen dunkel rostfarben. Kopf sehr wenig breiter als der Halsschild, viel länger als breit, nach rückwärts schwach verengt, verkehrt eiförmig, ein breiter, mehr als ein Drittel der Kopfbreite einnehmender gleich- breiter Spiegelfleck, der sich vom Vorderrande bis knapp vor den punktierten Hinterrand hinzieht, unpunktiert, sonst mit einer grölseren Zahl ungleicher und ungleichmälsig verteilter vor dem Hinterrande dicht stehender Augenpunkte besetzt; der Raum un- mittelbar hinter den Augen ist unpunktiert. Fühler mäfsig kurz, das zweite Glied doppelt so lang als breit, das dritte sehr gestreckt, mehr als doppelt so lang als das zweite, die folgenden gleichbreit, die ersteren etwas länger, die vorletzten kaum so lang als breit. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, um ein Drittel breiter als lang, nach rückwärts schwach verengt, hinter der Mitte ausgebuchtet, mit stumpf verrundeten Hinterecken, auf der Scheibe spiegelblank, unpunktiert, an den Seiten mit einer grölseren Anzahl von kräftigen Augenpunkten. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, grob und dicht, fast regelmälsig punktiert, ohne Punktreihen. Hinterleib vorn mäfsig stark und ziemlich dicht, auf der hinteren Hälfte (vom sechsten Tergit an) grob und etwas weniger dicht punktiert. Länge: 18—20'/, mm Deutsch-Neuguinea: Lordberg (10. XII. 12, Kais. Augustafl. Exp., Bürgers). Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 187 2. Thyreocephalus papuensis nov. spec. Eine dunkle, ziemlich unscheinbare Art, die durch die Farbe und die ziemlich feine und dichte gleichmäfsige Punktierung der Flügeldecken von den übrigen Arten leicht zu trennen ist. | Pechschwarz, die Flügeldecken etwas weniger dunkel, die Fühler, Taster und Beine mehr oder minder pechschwarz bis - rötlich. | Kopf nicht oder kaum so breit als der Halsschild, länger als breit, durch diese Form des Kopfes mit dem vorigen am nächsten verwandt und mit diesem eine kleine gesonderte Gruppe _ bildend, die mehr den Habitus der Gattung Xantholinus besitzt, _ aber infolge der Kiefer- und Oberlippenbildung zu T’hyreocephalus zu stellen ist. | Die Punktierung ist ähnlich wie bei gigantulus m., nur ist der Spiegelfleck nach rückwärts dreieckig verschmälert und weniger nahe dem Hinterrande erloschen, die Augenpunkte sind viel dichter, überdies tritt eine überaus feine und weitläufige Punktierung auf der ganzen Oberfläche bei scharfer Lupenvergröfserung deutlich hervor. Die Fühler sind viel kürzer, die mittleren und vorletzten - deutlich quer. Der Halsschild ist etwas weniger schmal, weniger lang, die seitliche Punktierung tritt weiter auf die Oberseite über. Die Flügeldecken sind ähnlich wie bei gigantulus, aber feiner und dichter punktiert. Der Hinterleib ist gleichmälsiger und etwas dichter, ziemlich - stark punktiert. Länge: 12 —14 mm. Deutsch - Neuguinea: Pionnierlager und Dampfer-Ankerplatz (Mai, Juni 1912, Kais. Augustafl. Exp., Bürgers). 3. Thyreocephalus aureus nov. spec. Eine durch die Färbung von sämtlichen übrigen Arten sofort zu unterscheidende prächtige Art. Kopf und Halsschild mehr oder minder kupferglänzend , oft stellenweise mit grünlichem, goldigen oder violettrötlichem Schimmer, die Flügeldecken lebhaft rotgolden, der Hinterleib schwarz mit grünlichem Erzschimmer,, die Beine, Taster, Kiefer und Fühler mehr oder minder rötlich pechfarben, die letzteren mit 3 weils- gelben Endgliedern. Kopf beim J' breiter, beim 2 so breit als der Halsschild, beim 5 breiter, beim 2 so breit als lang, rundlich, glänzend glatt, in der Bildung der Augen, der Fühler, der Stirnfurchen und Punktierung mit Albertisi Fauv., dem die neue Art wohl am nächsten steht, ziemlich übereinstimmend. Denutsche Etomol. Zeitschrift 1915. Heft II. 13 188 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Auch der Halsschild ist fast gleichgebildet. Dagegen ist die Punktierung auf den Flügeldecken wohl drei- mal feiner und doppelt weitläufiger, die Flügeldecken zugleich etwas länger. In der Bildung und Punktierung des Hinterleibes ist ein greifbarer Unterschied nicht festzustellen. Länge: 9—13.mm (je nach Präparierung). Die neue Art wurde in einer gröflseren Anzahl von Stücken in der Umgebung Ralums an Vogelleichen und faulenden Bananen aufgefunden (Mai, Juni 1896). 4. Thyreocephalus taitiensis Boh. (holomelas Perroud): Tahiti, Neu-Kaledonien, Neue Hebriden, Australien, Neu- Guinea, Samoa. Tribus: Staphylinini. Philonthus Curtis. 1. Philonthus thermarum Aub. An toten Vögeln. Kosmopolitisch. 2. Philonthus occipitalis Fauv. In Waldschluchten an toten Vögeln und in modernden Baum- stämmen. Neu-Guinea. 3, 2 hilonthus sericeieollis Nam. An gleichen Stellen wie der Vorige. Neu-Guinea, Borneo. 4. Philonthus humeralis Fauv. In Waldschluchten, an faulen Bananen und toten Vögeln. Neu-Guinea. 5. Philonthus ventralis Grav. Kosmopolitisch. | 6. Philonthus discoideus Grav. Kosmopolitisch. 7. Philonthus ralumensis nov. spec. Dem Phi. rectangulus Sharp. sehr nahe stehend, aber kleiner und aufserdem in nachfolgenden Punkten verschieden. Der Kopf ist viel kürzer, in der vorderen Hälfte gefurcht; dieser Unterschied tritt besonders beim 5’ sehr scharf hervor. Bei diesem ist der Kopf stark quer, die Mittelfurche tief und aulserdem daselbst die Oberfläche stark eingedrückt. Die Hinter- ecken des Kopfes sind viel mehr verrundet, die Punkte überall zahlreicher. Der Halsschild hat oft in den Dorsalreihen je 6 Punkte. Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 189 Die Flügeldecken sind entschieden dichter punktiert und zeigen kaum einen Erzglanz. Endlich ist auch der Hinterleib doppelt so dicht punktiert. Länge: 61/,—7!/, mm. Besonders auffallend ist die Geschlechtsauszeichnung des dJ'. Das vierte Sternit ist am ganzen Hinterrande flach aber stark ausgeschnitten, in der Mitte des Hinterrandes mit dicht- stehenden schwarzen, langen Haaren besetzt, die Seiten nach rückwärts in dreieckige grofse Fortsätze ausgezogen ; das fünfte Sternit besitzt an der äufsersten Basis ein kleines, dicht schwarz behaartes Querkörnchen, der Hinterrand ist breit dreieckig, stark nach rückwärts vorgezogen und überall dicht mit langen schwarzen Haaren besetzt; das sechste Sternit endlich ist nach rückwärts verjüngt und rückwärts flach ausgerandet. In der Bildung des fünften Sternites erinnert die neue Art etwas an die Geschlechtsauszeichnung mancher Oryptobium-Arten. In der Umgebung Ralums an toten Vögeln aufgefunden. 8. Philonthus minutus Boh. (longiceps Fauv.). Afrika, Südeuropa, Südl. Asien, Japan, Sunda-Inseln, Neu- Guinea. Hesperus Fauv. 1. Hesperus purpuripennis nov. spec. Durch die prächtige Färbung leicht kenntlich. Spiegelglänzend, tiefschwarz, wie lackiert, die Flügeldecken lebhaft purpurgoldig, mit hellgrünen Rändern, die Taster, Man- dibeln und die ersten 3 oder 4 Fühlerglieder rostrot, die folgen- den Fühlerglieder schwarz, die beiden letzten hell gelbweils, die Beine hell rötlichgelb. Kopf etwas schmäler als der Halsschild, ohne Oberlippe und Kiefer um ein gutes Stück breiter als lang, vorn gerade abgestutzt, rückwärts fast halbkreisförmig gerundet, vorn längs der Mitte mit sehr schwacher Andeutung einer Mittelfurche, aulser den Augenrandpunkten nur hinter den Augen und am Hinter- rande mit einigen borstentragenden Punkten. Fühler lang und schlank, das dritte Glied länger als das zweite, die folgenden oblong, die vorletzten so lang als breit, das Endglied etwas länger als das zehnte, einseitig ausgerandet. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, an den Seiten hinter der Mitte etwas eingebuchtet, nach rückwärts kaum, nach vorn schwach verengt, mit scharfen Vorderecken, vorn gerade abgestutzt, in den Dorsalreihen mit je 4 mälsig starken Punkten, seitwärts mit 2 in einer zur Dorsal- reihe parallelen Linie stehenden Punkten. 13* 190 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Flügeldecken kürzer als der Halsschild, quer viereckig, seit- lich etwas gerundet, fein und sehr spärlich punktiert, hinten geglättet. Schildchen schwarz, fein und dicht punktiert. Hinterleib kräftig, jedoch seicht, an der Wurzel der Tergite dicht, sonst sehr spärlich punktiert, stellenweise ganz unpunktiert. Länge: 81/,—10!/, mm. Beim 0’ ist das sechste Sternit breit und. tief dreieckig ausgeschnitten. Die schöne Art wurde in der Umgebung Ralums an Vogel- leichen öfter aufgefunden. Fa 2. Hesperus divinus nov. spec. Eine farbenprächtige, leicht kenntliche Art. Spiegelglänzend, schwarz, der Halsschild leuchtend gelbrot, die Flügeldecken lebhaft violett, das erste Glied und die schmale Basis des zweiten und dritten Gliedes dunkel rötlichgelb, diese 2 Fühlerglieder im übrigen und die nächsten 5 schwarz, die 3 letzten weilsgelb, die Taster pechschwarz, das letzte Glied der Kiefertaster rostrot, die Beine hell rötlichgelb, die Spitze der Schenkel und der Schienen und die ganzen Tarsen schwärzlich. Kopf fast kreisrund, etwas schmäler als der Halsschild, neben und hinter den Augen mit einigen wenigen Punkten. Fühler sehr lang‘ und dünn, die vorletzten Glieder mindestens um die Hälfte länger als breit. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, oblong, ziem- lich gleichbreit, hinter der Mitte etwas ausgebuchtet, in den Dorsalreihen mit je 4 starken Punkten, seitwärts mit weiteren 5 Punkten. Flügeldecken ungefähr so lang als der Halsschild, quadratisch, mit vorstehenden Schultern, fein und spärlich punktiert. Hinterleib spiegelglänzend, fast unpunktiert, nur an der Basis der einzelnen Tergite mit je einer, am siebenten Tergite mit 2 Querreihen von borstentragenden Punkten. Länge: 91/,—10!/, mm. Deutsch-Neuguinea: Lordberg (Nov.—Dez.1912,Kais. Augustafl. Exp., Bürgers). Scelotrichus noYV. gen. Die bisher einzige Art des neuen Genus ist im Habitus den gewölbten Hesperus-Arten sehr ähnlich. Die Gattung ist auch systematisch neben Hesperus zu stellen, unterscheidet sich aber von demselben durch den hinten aufser- ordentlich breiten und am Hinterrande scharf ausgerandeten Mittel- brustfortsatz, dessen Ecken scharfwinklig nach hinten vorgezogen Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 191 -und seitlich aufgebogen erscheinen, durch die ähnlich wie bei Diplostietus, wenn auch viel schwächer verbreiterten und flach- gedrückten Tarsen, die mit langen, schmalen und gleichbreiten Dorne bewehrten Schienen und auf den ersten Blick besonders durch die auffallend lange und ziemlich dichte und ungleiche schwarze Behaarung des ganzen Körpers, welche sich auffälligerweise selbst auf den Schenkeln und Schienen findet. Diese ungleich langen, schwarzen, sehr dünnen und hinfälligen Haare erreichen stellen- weise die Breite des Hinterleibes. Durch diese Merkmale unterscheidet sich die neue Gattung auch von sämtlichen übrigen verwandten Gattungen. Die Taster sind langgestreckt, das zweite Glied der Lippen- taster kürzer als das Endglied. Das erste Glied der Hintertarsen ist um die Hälfte länger als das letzte. Die Gattung ist bisher durch die folgende Art aus Neu- Guinea vertreten. 1. Scelotrichus elegans nov. spec. Tiefschwarz, glänzend, die Flügeldecken goldig-purpurn bis grüngolden, die 3 letzten Fühlerglieder weilsgelb. Kopf beim 0’ breiter, beim $ etwas schmäler als der Hals- schild, breiter als lang, ziemlich gleichbreit mit kleinen Augen und sehr langen Schläfen, im Grunde äulserst fein und weitläufig punktiert, neben und hinter den Augen mit einer grolsen Anzahl von ziemlich kräftigen, ungleichen Punkten, die auf den Schläfen noch zahlreicher stehen. Die innere Begrenzung des kräftig punktierten Kopfteiles ist hinter den Augen schief nach innen gegen den Hals zu gerichtet. Fühler gestreckt, das dritte Glied länger als das zweite, von den folgenden die ersten doppelt so lang als breit, allmählich kürzer werdend, die vorletzten nicht quer. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, wenig länger als breit, gewölbt, mit stark herabgebogenen Vorderecken, nach rückwärts deutlich verengt und etwas ausgebuchtet, mit ähnlicher Grundskulptur wie der Kopf, überdies mit 2 aus 4 mälsig kräftigen Punkten bestehenden Dorsalreihen,, beiderseits mälsig fein, ungleichmäfsig,, aber verhältnismäfsig dicht punktiert. Die Punkte in den Dorsalreihen sind oft ganz oder teilweise erloschen Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, quadratisch’ fein und weitläufig punktiert. Hinterleib an der Basis der Tergite kräftig und dicht, sonst fein und weitläufig punktiert. Länge: 11—15 mm. Deutsch-Neuguinea: Schraderberg (2100 m, 22.—31. V. 13, ‚Kais. Augustafl. Exp., Bürgers). 192 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Diplostictus Fauv. Diplosticus Bürgersi nov. spec. Wiewohl ich den bisher einzigen Vertreter der Gattung Diplostietus: Chenui Perroud nicht kenne, nehme ich doch keinen Anstand, das mir vorliegende Tier mit dieser Gattung zu ver- einigen, da dasselbe dieselbe eigentümliche Bildung der Tarsen besitzt, indem dieselben kurz, breit und niedergedrückt sind. Von Chenui muls sich die neue Art allein durch die Färbung und Skulptur genügend unterscheiden. Tiefschwarz, der Kopf und Halsschild hellgrün, die Flügel- decken lebhaft kornblumenblau, die drei ersten Fühlerglieder, die Taster, Schienen und Tarsen rötlichgelb, das vierte bis siebente Fühlerglied schwarz , die letzten 4 Glieder weilsgelb, der ganze Körper stark glänzend. Kopf so breit als der Halsschild, breiter als lang, hinter den Augen schwach verengt, mit langen hinten verrundeten Schläfen, äufserst fein und weitläufig, hinter den Augen stärker und dicht punktiert, daselbst und am Hinterrande dicht schwarz behaart, zwischen den Augen quer, flach eingedrückt, mit einigen wenigen grolsen Augenpunkten am inneren Rande der Augen und hinter den letzteren. Die Fühler ziemlich gestreckt, das dritte Glied viel länger als das zweite, die folgenden länger, die vor- letzten kaum so lang als breit. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, gewölbt, nach rückwärts stark, etwas ausgeschweift ver- engt, ebenso fein und weitläufig als der Kopf, seitlich und nament- lich gegen die Vorderecken zu, stärker und dichter punktiert und daselbst schwarz behaart, in der vorderen Hälfte jederseits mit 4 in einer gebogenen Längsreihe stehenden Augenpunkten, welche sich an der Abgrenzung zwischen dem weitläufig und dem dicht punktierten Oberflächenteile, also ziemlich seitlich befinden. Flügeldecken quadratisch, etwas länger als der Halsschild, fein und ziemlich dicht punktiert. Hinterleib an der Basis des dritten bis sechsten Tergites tief und breit quergefurcht, die Furchen in der Mitte des vierten bis sechsten Tergites fast kielförmig wulstig erhoben, in den Vertiefungen grob und dicht, sonst fein und mäfsig dicht punk- tiert, seitlich und hinten dicht und lang schwarz behaart. Länge: 12!1/,—14 mm. . Deutsch-Neuguinea : Hunsteinspitze (4. III. 13, Kais. Augustafl. Exp., Bürgers). Belonuchus Nordm. 1. Belonuchus lividipes Fauv. Neu-Guinea. Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 193 Leueitus Fauv. 1. Leucitus amicus nov. spec. Dem Leueitus argyreus Fauv. an Grölse, Färbung und Gestalt sehr ähnlich, jedoch auffallend schon durch die Färbung der Fühler verschieden. Diese sind nämlich .bräunlich mit mehr oder minder dunkel rötjichgelben 4 ersten Fühlergliedern, während bei argyreus Fauv. die letzten 6 Glieder scharf abstechend gelblich- weils, das erste Glied gelb mit rötlicher Spitze und die Glieder 2—5 tiefschwarz sind. Die Punktierung des Kopfes ist ähnlich, wie bei argyreus Fauv., jedoch überall deutlich weitläufiger, ungefähr die Mitte haltend zu der folgenden Art. Die Punktierung des Halsschildes ist die gleiche wie die der folgenden Art, also viel feiner und dreimal weitläufiger, die Dorsalreihen nur mit 4 Punkten. Die Beine sind mehr einfärbig rötlichgelb, ohne die bei argyreus scharf abgegrenzten Linien zwischen der hellgelben und schwarzen Färbung. Die Geschlechtsauszeichnung des 0’ ist kaum von argyreus verschieden. Länge: 121/, mm. Ich erhielt von dieser Art bisher nur ein einziges, in etwas schlechtem Zustande befindliches Stück von Herrn Bang - Haas mit dem Fundorte: Neu-Guinea, Sekar, gesammelt von Kühn 1897. 2. Leucitus quadripunctatus nov. Spec. Dem Leucitus argyreus Fauv. in der Gestalt und Färbung ebenfalls sehr ähnlich, jedoch sind an den Fühlern nur die letzten 4 Glieder weilsgelb. Auflserdem ist das erste Glied nur an der Basis gelb, und die Silberbehaarung der Flügeldecken ausgedehnter. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind jedoch die Punktierung des Kopfes und des Halsschildes. Die Punktierung des Kopfes ist nämlich viel weitläufiger, was namentlich hinten sehr scharf hervortritt. In den Dorsalreihen des Halsschildes befinden sich nur je 4 Punkte und die feinen Punkte sind noch viel feiner als bei argyreus und dreimal weitläufiger. Die Fühler sind kürzer als bei der vorigen Art und bei argyreus, die vorletzten Glieder nicht länger als breit. Sonstige Unterschiede habe ich vorläufig nicht feststellen können. Länge: 14 mm. Mir liegt nur ein einziges Stück. (?) aus Neu-Guinea (Sattel- berg) vor, das ich der Güte des Herrn Bang-Haas verdanke. 194 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Hierher scheinen mir auch 2 von Moczkowski auf Neu- Guinea (Samberi) gesammelte, leider in recht schlechter Weise erhaltene Stücke aus dem vom Kgl. zool. Museum in Berlin mit- geteilten Material zu gehören. Tropiopterius nov. gen. In die Nähe von Mysolius Fauv. zu stellen, jedoch durch die gekielten Flügeldecken sofort zu unterscheiden, durch dieses Merk- mal auch von allen übrigen verwandten Gattungen scharf zu trennen: Kopf grofs, quer, die Schläfen unten nur ganz vorn unter den mäfsig grolsen Augen gerandet. An den Fühlern das erste Glied langgestreckt, fast so lang als die 4 folgenden zusammen- genommen, stark gebogen und gegen die Spitze erweitert, das zweite so lang als das vierte, weniger als halb so lang als das dritte, die vorletzten quer, das Endglied gröfser, einseitig aus- gerandet, zugespitzt. Mandibeln sehr lang, schlank, sichelförmig, mehr als doppelt so lang als der Kopf, im ersten Drittel mit einem Zahn. Die Maxillartaster sehr langgestreckt, die einzelnen Glieder an Länge und Dicke abnehmend, das Endglied etwas mehr als halb so lang als das dritte Glied, sehr schmal. Die Lippentaster sehr schmal und lang, fast gleichbreit, das Endglied ungefähr so lang als das vorletzte. Die Zunge gespalten. Halsschild breiter als lang, gewölbt, die obere Seitenrand- linie ist stark nach abwärts geschwungen und vereinigt sich vor den Vorderecken mit der unteren. Die Flügeldecken sind vor dem abschüssigen Seitenteile oben scharf gekielt, der Kiel ist etwas gebogen und endigt vor der Schulterbeule und hinten vor dem Hinterrande. Die Mittelhüften sind ziemlich weit voneinander getrennt, der Fortsatz der Mittelbrust setzt sich rückwärts bis fast zum ersten Viertel der Mittelhüften fort und ist nach hinten ver- schmälert, an der Spitze dreieckig ausgeschnitten und seitlich von der Hüfthohle durch keine Naht getrennt. Das erste Glied der Hintertarsen ist wenig länger als das Endglied. Tropiopterius purpuripennis n. sp. Tiefschwarz glänzend, die Flügeldecken lebhaft purpur-goldig, die Schultern, der breite herabgebogene Seitenrand und der schmale Spitzenrand metallischgrün, das erste Fühlerglied und die Beine mit Ausnahme der dunkeln Hüften hellgelb, das zweite bis vierte Fühlerglied, die Mandibeln und die Taster rostrot, die 3 letzten Fühlerglieder weifslichgelb. Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 195 Kopf etwas breiter als der Halsschild, fast um die Hälfte breiter als bis zum Klypeus lang, zwischen den Fühlern mit kurzer Längsfurche, oberhalb der Fühlerwurzel je mit einem breiten, ziemlich tiefen Eindruck, welcher hinten durch eine fast halb- kreisförmige Naht begrenzt ist, neben und hinter den Augen mit einer Anzahl kräftig eingestochener Punkte, auf der Scheibe mit 2 Querpunkten zwischen den Augen, überdies mit sehr feinen Pünktchen spärlich besetzt, im Grunde äufserst fein gestrichelt, wodurch jedoch der Glanz nicht beeinträchtigt wird. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, um ein gutes Stück breiter als lang, an den Seiten ziemlich gerade, nach rück- wärts deutlich verengt, mit verrundeten Hinterecken, auf der Scheibe mit 2 Dorsalreihen von 7—8 kräftigen Punkten, seitlich aufser den Randpunkten noch mit einer geringen Anzahl kräftiger Punkte. Schildchen grofs, tief und dicht punktiert, schwarz. Flügeldecken viel länger als der Halsschild, ziemlich fein und dicht runzlig punktiert und gelblich behaart. Hinterleib ziemlich stark und wenig dicht, längs der Mitte spärlich punktiert. Länge: 15 mm (ohne Kiefer). Ich besitze von dieser schönen Art nur 1 7 von Kapaur (Neu-Guinea,, gesammelt von Fruhstorfer) , dessen fünftes Sternit seicht und dessen sechstes Sternit tief bogig ausgeschnitten er- scheint. Tribus: Tachyporini. Coproporus Kr. 1. Coproporus insularis nov. spec. Nach der Fauvelschen Bestimmungstabelle würde man auf die Art speculum Fauv. kommen. Von dieser mir unbekannten Art mufs sich die neue jedoch durch viel kleinere und breitere Gestalt und andere Färbung zweifellos unterscheiden. Hell pechbräunlich bis schmutzig gelbbraun, der Halsschild an den Seiten breit, am Vorder- und Hinderrande schmal gelb gesäumt, die Flügeldecken mit einer gemeinschaftlichen, die ganze Basis einnehmenden und sodann schief zur Naht streichenden grolsen dreieckigen gelblichen Partie, die bei den vorhandenen, vermutlich etwas unreifen 2 Exemplaren nicht scharf hervortritt. Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind glänzend glatt, ohne sichtbare Punktierung, letztere längs dem Seitenrande gleichmälsig gewölbt, weder eingedrückt noch gefurcht. Hinterleib sehr fein, aber deutlich, und nur weitläufig punktiert. 196 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Die Fühler sind gegen die Spitze verdickt, die vorletzten Glieder ziemlich quer. Länge: 2!/, mm. 2. Coproporus Kuntzeni nov. spec. Durch die kräftige und dabei weitläufige Punktierung der Flügeldecken von allen übrigen bisher beschriebenen Coproporus- Arten aus Neu-Guinea sofort zu unterscheiden. Am nächsten ist die neue Art mit Copr. brunicollis Motsch. verwandt, unterscheidet sich aber auch von diesem leicht durch halb so kleine, nach vorn schwach verjüngte Gestalt und weniger weitläufige und viel feinere Punktierung der Flügeldecken hin- länglich. Der Käfer ist pechschwarz, die Ränder des Halsschildes und namentlich die Hinterecken, die Flügeldecken mit Ausnahme einer grolsen, dreieckigen Partie gegen die Seite zu, deren innere Be- grenzungslinie von dem Schulterwinkel bis in die Nähe des Naht- winkels reicht und die den Hinterrand freiläfst, endlich die Hinterleibssegmente am Hinterrande rötlich, die Beine, Taster und Fühler hell rötlichgelb. Kopf und Halsschild ist ganz unpunktiert, spiegelblank, die Flügeldecken längs der Seiten ohne Eindruck oder Furche. Länge: 2!/, mm. 3. Coproporus clavicornis Faur. Neu-Guinea. 4. Coproporus dimidiatus Fauv. In einer Waldschlucht an einer Vogelleiche. Neu-Guinea. Tachinoderus Motsch. 1. Tachinoderus cyanipennis Bernh. Madagaskar. Tribus: Bolitocharint. Stichostigma noV. gen. In die Tribus Bolitocharini gehörig und hier infolge der von- einander weit getrennten Mittelhüften, sowie den hinten breit abgestutzten Mittelbrustfortsatz in die Nähe von Drachida und Gyrophaena zu stellen, im Habitus mehr einer winzigen Silusa ähnlich, mit denen die neue Gattung auch die Bildung der Lippen- taster gemeinsam hat. Körper viel gestreckter als bei Brachida, ziemlich gewölbt. Kopf schmäler als der Halsschild, hinten nicht 'eingeschnürt, die Augen ziemlich grols, die Schläfen unten scharf und voll- ständig gerandet, der Zwischenraum zwischen der Schläfenlinie ee u: 7, Kar A een Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 197 und den Augen ziemlich schmalwulstig erhoben. Die Fühler ziemlich kurz, gegen die Spitze verdickt, das dritte Glied schmäler und kürzer als das zweite, das vierte Glied mälsig, die folgenden allmählich stärker quer, die vorletzten fast doppelt so breit als lang, das Endglied länger als die 2 vorhergehenden zusammen- genommen. Die Oberlippe quer, vorn abgestutzt, seitlich ver- rundet. Die Kiefer kurz, ungezähnt. Die Innenlade der Maxillen ganz hornig, schmal und nur wenig dicht mit kurzen stachligen Zähnen gegen die Spitze und einigen wenigen Stacheln gegen die Mitte besetzt; die Aufsenlade ebenfalls ziemlich schmal mit häutiger, dicht behaarter Spitze. Die Kiefertaster mälsig schlank, das zweite Glied gegen die Spitze verdickt, das dritte Glied wenig länger und kaum dicker als das zweite, das schmale, pfriemenförmige Endglied mehr als halb so lang als das dritte Glied. Das Kinn ist trapezförmig, am Vorderrand stark bogig ausgeschnitten. Die Lippentaster sind weit vorgestreckt, undeut- lich zweigliedrig, borstenförmig, fast wie bei Silusa, die 2 Glieder ziemlich gleichlang, gegen die Spitze etwas verschmälert und schmal geschweift. Halsschild sehr kurz, die Epipleuren bei seitlicher Ansicht deutlich sichtbar, oben vor dem Hinterrande fast der ganzen Breite nach mit einer scharf eingegrabenen, und grob und tief punktierten Querfurche, in welche in der Mitte eine kurze, in der Halsschild- mitte erloschene Mittelfurche einmündet. Flügeldecken am Hinterrande innerhalb der Hinterecken sanft ausgerandet. Hinterleib nach rückwärts schwach verengt. Der Fortsatz der Mittelbrust ist breit, hinten breit abge- stutzt, die Mittelhüften voneinander weit getrennt. Die Vorder- und Mitteltarsen viergliedrig, die Hintertarsen fünfgliedrig, das erste Glied der Hintertarsen nur wenig länger als das zweite. Die einzige bisher bekannte Art der Gattung wurde unter abgefallenem Laube und an einer Vogelleiche aufgefunden. Stichostigma Dahli nov. spec. Rötlichgelb, ziemlich glänzend, ziemlich dicht gelb behaart, die Beine hellgelb. Kopf viel schmäler als der Halsschild, quer sehr fein, un- deutlich und spärlich punktiert, die Schläfen kurz. Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, mehr als doppelt so breit als lang, nach vorn ziemlich, nach rückwärts kaum verengt, mit scharfen, fast rechtwinkligen Hinterecken, sehr fein, undeutlich und weitläufig punktiert. 198 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, im Grunde äufserst fein, kaum wahrnehmbar punktiert, überdies mit einer grölseren Anzahl grober, tiefer unregelmäfsig zerstreuter Punkte besetzt. Hinterleib an der Basis der 4 ersten freiliegenden Tergite quer gefurcht, vor der Furche mit einer scharfen, an den Seiten zurückgebogenen Querkiellinie. Länge: 11/,—1°/, mm. Beim 9" ist der Hinterrand des achten Tergites schwach gekerbt. Homalota Mannh. 1. Homalota cribrum Fauv. So weit mir Aufzeichnungen Dahls vorliegen, wurde diese Art, die ziemlich häufig zu sein scheint, in waldigen Schluchten an ausgelegten Vogelleichen und faulen Bananen erbeutet. Neu-Guinea. 2. Homalota pectinalis Fauv. Neu-Guinea. Diestota Rey. 1. Diestota foliorum nov. spec. In der Gestalt der Diestota testacea Kr. ziemlich ähnlich, jedoch nur halb so grofs, mit viel schmälerem Vorderkörper. Durch mikroskopische Untersuchung der Mundteile und Tarsenzahl habe ich mich von der Zugehörigkeit der Art zu dem Genus: Diestota, in welches sehr viele fremde Elemente aufgenommen worden sind, überzeugt. Einfärbig gelb, wenig glänzend, gelb behaart. Kopf viel schmäler als der Halsschild, quer, äufserst fein und ziemlich dicht punktiert, mit ziemlich kleinen Augen, die Schläfen hinter denselben wohl entwickelt, fast so lang als der Längsdurchmesser der Augen, parallelseitig, unten nicht gerandet. Fühler gegen die Spitze stark verdickt, das dritte Glied schmäler und kürzer als das zweite, das vierte schwach, die folgenden allmählich stärker quer, die vorletzten fast doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die 2 vorhergehenden zusammen. Halsschild um ein gutes Stück schmäler als die Flügeldecken, kurz, doppelt so breit als lang, vor der Mitte am breitesten, nach rückwärts ziemlich geradlinig verengt, mit stumpfwinkligen Hinterecken, vor dem Schildchen mit einem kleinen Quergrübchen, nicht allzu fein und dicht punktiert. Flügeldecken länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der äufseren Ecken stark ausgerandet, ähnlich wie der Halsschild punktiert. Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 199 Hinterleib nach rückwärts meist etwas erweitert, fein und weitläufig punktiert, glänzender als der Vorderkörper. Länge: 1!/,—2 mm. Aus Waldlaub gesiebt in der Umgebung Ralum (August 1896). 2. Diestoia toestaceda Kr. Weit verbreitet. Ost-Indien, Java, Philippinen, Seychellen, Südfrankreich. Tribus: Myrmedonüini. Tachyusa Er. 1. Tachyusa divisa Fauv. Neu-Guinea, Celebes. Thamiaraea Thoms. 1. Thamiaraea insigniventris Fauv. Wie es scheint, eine häufige Art, welche u. a. an faulen Bananen und toten Vögeln in waldigen Gegenden stellenweise zahlreich aufgefunden wurde. Neu-Guinea, Celebes. 2. Thamiaraea cavicola Fauv. Neu-Guinea. Atheta Thoms. 1. Atheta basalis Fauv. An faulen Bananen und toten Vögeln in schattigen Wald- schluchten öfter gefangen. Neu-Guinea. 2. Atheta lacrymalis Fauv. An gleichen Orten, ebenfalls stellenweise zahlreich. Neu-Guinea. Vielleicht nur eine grolse, gröber skulptierte Form der vorigen. 3. Atheta (Philhygra) sulcatula nov. spec. Von Atheta unituberculata m., mit welcher sie die Gröfse und den Habitus ziemlich gleich hat, durch das Fehlen des Metall- glanzes und die gut hervortretende Mittelfurche am Halsschilde sofort zu unterscheiden. | Aufserdem sind die Fühler weniger kurz und weniger gegen die Spitze verdickt, die vorletzten Glieder weniger quer, die Punktierung mehr als doppelt so dicht, der Halsschild und die Flügeldecken daher viel matter. Die Punktierung namentlich auf letzteren ist so fein und so dicht, dafs sie fast chagrinartig aussieht. 200 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Beim co’ fehlt das Tuberkelchen am siebenten Tergit, das achte Sternit ist nach rückwärts vorgezogen und rückwärts stark verschmälert. Die Färbung ist beiläufig die der europäischen vaga Heer (melanocera Thoms.). Länge: 1!/, mm. Deutsch-Neuguinea (Kais. Augustafl. Exp., Juli1912, Bürgers). 4. Atheta(Philhygra) unituberculata nov. spec. In der Gestalt der Atheta palustris Kiesw., in dessen nächste Nähe die neue Art zu stellen ist, sehr ähnlich, jedoch kleiner, durch den kupfrigen Glanz des Vorderkörpers und die Geschlechts- auszeichnung des 0’ sofort zu erkennen. Pechschwarz, der Vorderkörper mit schwarzem, aber immer- hin deutlich sichtbarem Kupferglanz, die Wurzel der bräunlichen Fühler, die Taster und Beine gelb. Bei unausgefärbteren Stücken ist der Körper mehr oder minder heller, bei solchen Stücken ist der Kupferglanz nicht mehr deutlich wahrzunehmen. Kopf mäfsig schmäler als der Halsschild, äufserst fein und weitläufig, schwer wahrnehmbar punktiert, glänzend; die Augen grols, die Schläfen deutlich entwickelt und unten rückwärts ge- randet. Fühler gegen die Spitze verdickt, das dritte Glied etwas schmäler und kürzer als das zweite, das vierte quer, die folgenden allmählich an Breite zunehmend, die vorletzten um die Hälfte breiter als lang, das Endglied so lang als die 2 vorhergehenden zusammengenommen. Halsschild um ein gutes Stück schmäler als die Flügeldecken, etwa um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten ziemlich gleichmälsig gerundet, in der Mitte meist mit einem schwachen Eindruck, äulfserst fein und weniger weitläufig als der Kopf punktiert, glänzend. Flügeldecken kaum um ein Viertel länger als der Halsschild, sehr fein und ziemlich dicht punktiert, ziemlich glänzend. Hinterleib ziemlich gleichbreit, an der Wurzel der ersten 3 freiliegenden Tergite quer gefurcht, sehr fein und wenig dicht, hinten spärlich punktiert. Länge: 11/,—1!/, mm. Beim 0’ besitzt das siebente Tergit vor dem Hinterrande in der Mitte ein kräftiges Höckerchen, das achte ist hinten ab- gesteckt, das sechste Sternit nicht vorgezogen. Zahlreich gesammelt. An faulen Bananen und toten Vögeln. 5. Atheta (Rhilhygra) aerea nov. Spec. Der vorigen Art systematisch sehr nahestehend und von Bernhauer, Beitrag zur Staphylinidenfauna von Neu-Guinea. 9201 f derselben nur durch mehr als doppelt so grofse, robustere Gestalt _ und etwas andere Bildung der Fühler und der Geschlechtsaus- ‚ zeichnung des J' verschieden. Die Farbe ist ungemein ähnlich und zeigt ebenfalls den leichten Kupferglanz des Vorderkörpers wie die vorige Art. Die Fühler sind etwas länger, das dritte Glied kaum kürzer und kaum schmäler als das zweite, der Kopf ist dichter punktiert, weniger glänzend, die Flügeldecken fast etwas kürzer. Beim co’ ist das Höckerchen am siebenten Tergit viel kleiner und weiter vom Hinterrande abgerückt, das sechste Sternit ist nach rückwärts dreieckig verjüngt und etwas vorgezogen. Länge: 1?/,—2 mm. Trotz der verhältnismäfsig wenigen Unterscheidungsmerkmale halte ich den Käfer mit Rücksicht auf die Gröfsenunterschiede für spezifisch verschieden von wnituberculata, zumal die beiden Arten am selben Fundorte gefangen wurden, ohne dafs Übergänge vorhanden sind. 6. Atheta (Ceritawa) Dahli nov. sp. Durch die Bildung der Fühler, die Färbung und die Geschlechts- auszeichnung des co’ leicht kenntlich. Rötlichgelb, wenig glänzend, der Kopf und ein Gürtel vor der Hinterleibsspitze schwärzlich, die Fühler bis auf die gelbe Basis bräunlich. Kopf schmäler als der Halsschild, sehr fein und wenig dicht punktiert, glänzend, die Augen ziemlich grols, die Schläfen viel kürzer als deren Längsdurchmesser, unten gerandet. Fühler dick, das dritte Glied wenig kürzer als das zweite, das vierte bereits stark quer, die folgenden bis zum zehnten fast gleichgebildet, mehr als um die Hälfte breiter als lang, das End- glied so lang als die 2 vorhergehenden zusammengenommen. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, stark quer, fast doppelt so breit als lang, an den Seiten sanft, fast gleich- mälsig gerundet, sehr fein und dicht punktiert, ziemlich matt. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, ähnlich wie dieser skulptiert. Hinterleib gleichbreit, glänzender als der Vorderkörper, fein und mäfsig dicht, hinten weitläufig punktiert. Länge: 1!/, mm. Beim o’ ist das achte Tergit hinten abgestutzt, sehr fein gezähnelt und seitwärts in einen dünnen Dorn ausgezogen. 7. Atheta rngatipennis Kı. An faulen Bananen und toten Vögeln in waldigen Schluchten. Ceylon. 202 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Aleochara 6rav. 1. Aleochara puberula Klug. Eine kosmopolitische, über alle Weltteile verbreitete Art. 2. Aleochara rutilipennis Kr. Ceylon. 3. Aleochara excellens nov. spec. Im Habitus mit Aleochara curtula Goeze übereinstimmend, und auch sonst sehr nahe mit ihr verwandt, meist etwas kleiner und durch die Färbung sehr leicht kenntlich. Schwarz, glänzend, die Flügeldecken rot, eine sehr breite, fast mehr als die Hälfte der Oberfläche einnehmende Längspartie an der Naht, welche sich gegen die Basis zu, noch etwas er- weitert, schwarz, die Seiten des Halsschildes namentlich vorn und die Hinterleibspitze rötlich, die Fühler und Taster rostrot, die Beine lebhaft rötlichgelb. Kopf halb so breit als der Halsschild, grob und weitläufig punktiert, mit grolsen Augen, die rückwärts nur kurze Schläfen freilassen. Fühler keulig verdickt, die vorletzten Glieder mehr als doppelt so breit als lang. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken am Hinterrande, um ein Drittel breiter als lang, viel weniger kräftig aber viel dichter als der Kopf und stellenweise runzlig punktiert, auf der Scheibe mit 4 mälfsig grölseren in einem Rechteck angeordneten Punkten. Flügeldecken kürzer als der Halschild, kaum stärker, aber viel dichter als der Halsschild, rauh punktiert. Hinterleib gegen die Spitze verjüngt, grob und mälsig dicht, fast gleichmälsig punktiert. Länge: 5—9 mm. An Vogelkadavern im Hochwald bei Kabakaub (August 1896), Umgebung Ralum. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 203 Sıtzungsberichte. Sitzung vom 18. IL. 15. — Diesterweg, Fässig, Hannemann und Heinrich legen die Zygris populata L. ihrer Sammlung vor mit der f. musauaria. Letztere ist in mehreren Exemplaren vertreten, die noch einfarbiger sind als Marschners „f. dinderi“. Ein kleines von Hannemann aus einer im Ober- harz gefundenen Raupe gezogenes 2 ist auf Vorder- und Hinter- flügeln fast einfarbig schwarzbraun. Im allgemeinen seien die - Tiere in tiefer gelegenen Gegenden grölser und heller als die im Gebirge, was man z. B. im Harz gut beobachten könne. F. mu- sauaria sei relativ selten. Ein Berliner Stück der Form liegt nicht vor, trotzdem sie Bartel und Herz für das Gebiet angeben. Fässig hat auf Bornholm und Petersdorff bei Mis- droy die Art auf ganz dürrem Grasboden gefangen. Heinrich hat Larentia salicata Hb. aus seiner Sammlung mitgebracht. Ver- treten sind und werden vorgezeigt die Nominatform aus Airolo, dem oberen Engadin und dem Brenner, die f. ferraria H. S. vom Brenner, die namentlich in Gossensafs in schönen Stücken erbeutet wurde, ferner die Subspezies ablutaria B., welche in Digne die herrschende Form darstellt. Daneben fliegt dort nur noch die f. probaria H. S., jedoch nur vereinzelt. Es wurde davon bei mehreren Besuchen in 5 verschiedenen Jahren nur 1 Stück erbeutet, während die Nominatform daselbst gar nicht beobachtet wurde. Der Falter ist an den Orten seines Vor- kommens sehr häufig und besucht gern das Licht, kann aber auch am Tage bequem an Felsen sitzend gefangen werden. P. Schulze macht auf einen Unterschied im Bau der 50’ Fühler bei Larentia salicata Hb. und ihrer Subspezies ablutaria B. aufmerksam. Er hat 5 salicata und 6 ablutaria J'g', die ihm von Heinrich zu diesem Zwecke übergeben wurden, auf anatomische “ Unterschiede hin untersucht. Der Genitalapparat stimmt bei beiden überein, weist aber geringe individuelle Verschiedenheiten auf. Dagegen fand sich ein sehr deutlich schon mit blofsem Auge wahr- nehmbarer Unterschied im Bau der Fühler. Diejenigen von ablutaria sind — und zwar bei den untersuchten Tieren konstant — weit stärker gefiedert als die salicata-Fühler (s. Abb. p. 204). Genaue bio- logische Untersuchungen mülsten lehren, worin dieses bei Unterarten von Schmetterlingen ungewöhnliche Verhalten seinen Grund hat. An den weiblichen Fühlern liefsen sich keine Unterschiede feststellen. Blume legt ein Pärchen von Chrysophanus dispar rutilus Werneb. aus der Duberow vor, das in der Grundfärbung weit heller ist als Exemplare aus Finkenkrug, und die weilsliche, bei uns seltene Nominatform von Drymonia trimacula Esp. nebst der häufigeren f. do- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft II. 14 204 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. donaea Hb., beide aus Finkenkrug. Petersdorff bemerkt, dals er vor Jahren im August an letzterem Fundort Ch. rutilus in einer kleinen und helleren Form als im Mai angetroffen habe; offenbar handelte es sich um Stücke einer teilweisen zweiten Generation, die ja von Berliner Sammlern in der Gefangenschaft öfter erzielt werde. Bischoff zeigt ein Pärchen des mehr westdeutschen Trichius zonatus gallicus Heer vor, das er Anfang Juni 1899 an blühendem Rhabarber bei Wiesenburg i. M. gefangen habe. Die Art ist neu für Brandenburg. Ferner gibt er eine neue deutsche Art der Ichneumonidengattung Coleocentrus herum, die er in unserer Zeitschrift beschreiben wird (s. D. E. Z. 1915 p. 75). co’ Fühler bei Sfacher Vergrölserung a) von Larentia ablutaria B. b) von Larentia salicata Hb. Er richtet die dringende Bitte an die Mitglieder, gezogene Ichneu- moniden nicht fortzuwerfen, sondern ihm mit Angabe des Wirtes zuzustellen. Seiner Bitte schliefst sich Grünberg für die Schmarotzerfliegen an. P. Schulze macht auf eine Flüssigkeit auf- merksam, die sich zum Konservieren von Gallen, von an Pflanzen- teilen sitzenden Sehildläusen usw. sehr gut bewährt hat. Sie besteht aus einer Mischung von 200 cem Glyzerin, 200 ccm destilliertem Wasser und 1 g kristallisierter Karbolsäure.. Gegenüber Alkohol und Formol hat sie grolse Vorteile. Die Objekte werden nicht im geringsten brüchig, das Chlorophyll wird nur schwach ausge- laugt und die Lösung verdunstet sehr schwer. Er legt einen auf diese Weise trefflich erhaltenen Stengel von Hieracium umbellatum L. mit einer Galle von Aulacidea hieracii Htg. vor, die im Juli 1908 am Bogensee (Niederbarnim) gefunden wurde. Es empfiehlt sich, die Flüssigkeit einige Zeit nach der Konservierung zu wechseln. Auch LLL————reine Be Sitzungsberichte. 205 zur Konservierung von Larven, die man später zergliedern will, leistet sie hervorragende Dienste und ist besonders auch in den Tropen zu empfehlen. Gröfsere Objekte sind dabei etwas anzustechen, um ein besseres Eindringen der Lösung zu ermöglichen. Ohaus berichtet über die schlechten Erfahrungen, die er mit Formol in Südamerika gemacht hat. Aufser dem unangenehmen Arbeiten damit und der Sprödigkeit, die es den Objekten verleiht, zersetze es sich sehr leicht und die entstehende Ameisensäure löse den Kalk in den Objekten, z. B. in Schneckenschalen und in manchen Schildläusen, auf. Heinrich hat bei Digne in Südfrankreich die braune Form von Mantis religiosa L. in grofser Zahl neben der grünen angetroffen, im Gegensatz zu Hedicke, der bei Grenoble nur die grüne fand (cf. Ramme, Berl. Ent. Zeitschr. 58, 1913 p. 11). P. Schulze berichtet zum Schlufs kurz über seine Arbeit: Studien über tierische Körper der Carotin-Xanthophyllgruppe II (Sitzungsberichte Ges. naturf. Freunde Berlin 8/9 1914, über den ersten Teil cf. Ref. in D. E. Z. 1913 p. 584—86). Er hat bei einer Nachuntersuchung seine früheren Resultate über die Bildung des eigentümlichen Carotingewebes in den Flügeldecken der Chrysomeliden bestätigt gefunden: Nach dem Schlüpfen der Tiere Einwandern freier Zellen, lebhafte Vermehrung derselben, Bildung eines besonderen Gewebes, in dem an Fett gebunden oder nicht, ein Körper aus der gelben Componente des Blattgrüns, ein Carotinoid, gespeichert wird und fettige Degeneration des Gewebes in der Geschlechtsperiode. Neu fand er, dafs die Zellen von feinsten spiralfaltenlosen Tracheen- kapillaren, die auch in die Zellen, ja sogar in die Kerne ein- dringen, in so starkem Mafse von allen Seiten umgeben sind, wie wir es sonst kaum in einem zweiten Falle kennen. Durch chemische Untersuchungen steht fest, dafs die Carotinoide ca. 40°/, ihres Volumens an Sauerstoff aus der Luft aufnehmen können; es ist daher sehr wahrscheinlich, dafs dies auch in dem Gewebe statt- findet und dafs die feinsten Tracheenröhrchen der Zuführung von Luft dienen, aus der dann der Sauerstoff aufgenommen und dem Stoffwechselproze[s nutzbar gemacht wird. Unentschieden sei noch, ob es sich um mit der Nahrung aufgenommene, in den Zellen nur wieder ausgeschiedene oder von den Tieren, wenn auch vielleicht auf Grund aufgenommenen Materials, neugebildete Carotine handle. Schumacher weist auf von ihm bei Hemipteren, z. B. bei Piezodorus lituratus F., gemachte Beobachtungen hin, die mit den geschilderten Vorgängen in gewisser Beziehung stehen könnten (cf. Abh. Ver. naturw. Unterhalt. Hamburg 1914 p. 222). Die Grund- farbe der Art ist grün und beruht vielleicht auf einem ChlorophylI- derivat. Mit fortschreitender Jahreszeit werden allmählich die 14* 206 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Tiere braun, um in diesem Zustande zu überwintern. Im Früh- jahr findet eine Rückfärbung nach grün statt. Hier scheint es demnach so, als ob der grüne Farbstoff direkt von der Pflanze übernommen würde. P. Schulze erwidert darauf, dafs diese Beobachtung noch nicht ausschlaggebend sei. Wenn der betreffende Stoff ähnlich wie die Carotinoide als Speicherstoff dienen sollte, so könnte er im Herbst verbraucht werden und dabei die Um- färbung erleiden, so würde z. B. das in den Entodermzellen bei manchen Sülswasserpolypen gespeicherte Carotinoid bei Nahrungs- mangel braun, da es von den Tieren abgebaut würde. — Nach der Futteraufnahme im Frühjahr könnte dann der grüne Stoff wieder neu gebildet und gespeichert werden. Bei ähnlichen Umfärbungen seien natürlich als nicht hierher gehörig diejenigen Fälle auszu- schalten, wo der Farbwechsel durch gegenseitige Überlagerung, Wanderung usw. der in der Epidermis liegenden Pigmentkörner hervorgerufen würde. Ohaus weist darauf hin, dafs die in den südamerikanischen Anden nördlich der chilenischen Wüste in Höhen bis nahezu 3000 m lebenden Arten der Gattung Platycoelia kräftig entwickelte Kauwerkzeuge und eine grüne Färbung be- sitzen mit gelben Rändern und Rippenstreifen, ähnlich wie ganz frische Eicheln, die Arten der zunächst verwandten Gattung Leucopelaea dagegen, die in Ecuador und Peru nahe der Vegetations- grenze, 3500—4500 m, vorkommen, verkümmerte Kauwerkzeuge und eine schale, bräunlichgelbe Färbung, wie trockne Eichen. Hannemann endlich erinnert an die Raupe von Apatura ilia Schiff., die bei der Überwinterung braun, im Früh- jahr wieder grün werde; Bischoff an die winterliche Verfärbung mancher Exemplare von Chrysopa, die, wie P. Schulze bemerkt, sämtlich der allein überwinternden Art Chrysopa vulgaris Schneid. angehören. Sitzung vom 1. I. 15. Wanach legt die farbenprächtige Tortricide Argyroploce siderana Tr. vor, die er am 26. VI. 09 bei Potsdam erbeutet hat. Die Art ist neu für Brandenburg; er teilt ferner mit, dafs er das bisher nur in zwei weiblichen Exemplaren aus der Mark bekannt gewordene Sympetrum striolatum (Charp.) (Zechlinerhütte 28. VII. Le Roi B. E. Z. 56, 1911 p. 106) in einem Pärchen am 25. IX. 10 ebenfalls bei Potsdam ge- fangen habe. Greiner demonstriert einen Carabus septemcarinatus Motsch., im Juli 1914 in Grofs-Belitz bei Nauen gefangen. Das Exemplar ist etwas kleiner als asiatische Stücke. Wahr- scheinlich ist es mit importierten Pflanzen eingeschleppt worden. Im Anschlufls hieran machen weitere Mitteilungen über einge- schleppte Coleopteren Kuntzen, dem ein Carabus monilis scheidleri Sitzungsberichte. 207 Panz. typ. aus dem Treptower Park, und Ulrich, dem ein ©. splendens Oliv. aus Neustrelitz vorgelegen hat, der in der Nähe eines forstlichen Versuchsgartens gefangen wurde. Wundsch weist auf die Flöfserei als einer Gelegenheit zur Verschleppung aller möglichen Tiere hin. Rangnow hat im vorigen Jahr bei Reinickendorf 3 ihm unbekannte Raupen gefunden. Die Puppen ergaben die südeuropäische Lewucanitis stolida F., die bei Berlin bisher nie beobachtet, dagegen schon in Budapest und in England als Zugtier gefangen wurde. Kuntzen be- merkt, dafs in manchen Fällen auch ein Aussetzen durch hiesige Sammler anzunehmen sei, so sei z. B. Papilio podalirius L. bei Rüdersdorf vor Jahren von Präparator Heyn ausgesetzt worden und in letzter Zeit ist dies, wie Blume hervorhebt, von anderer Seite wiederum geschehen. P. Schulze weist auf die Syntomis phegea L. in Finkenkrug hin, die erst von Streckfufs dort ausgesetzt sein soll. Kuntzen legt dann eine Reihe von Käfern mit eigentümlichen Fühlerbildungen vor. Die seltenen Fälle, wo eine sehr grofse Anzahl von Fühlergliedern vorhanden sind, de- monstriert er an Prioniden (Brachyprionus, Polyarthron) und Lampyriden (Amydets). Die wunderlichsten Fühlerbildungen bei Käfern dürften die der amerikanischen Malacodermen- Gattung Phengodes sein; bei ihr sind die Enden der Fühlerglieder beiderseits zu langen Fortsätzen erweitert, die am Ende etwas einwärts gerollt sind. Belling spricht über den Karwendel- Apollo. Sein Vortrag wird gesondert in unserer Zeitschrift erscheinen. Heyne demonstriert das interessante Homopteron Pterodietya ephemera Burm. aus Costa Rica mit starken faden- förmigen Wachsausscheidungen am Hinterleib. Er legt ferner neben anderer entomologischer Literatur die neuesten Lieferungen des Seitzschen Werkes vor, das trotz des Krieges ziemlich regelmälsig weiter erscheint. P. Schulze legt 2 seltene mär- kische Goldwespen vor: 1. Cleptes semiaurata L. schmarotzt bei Nematus-Arten und tritt gewöhnlich nur vereinzelt auf; am 25. VII. 1914 war die Art dagegen am Lanker See bei Bernau auf Erlen und Schilf sehr zahlreich. 2. Hedychrum coeruleum Shuck. sehr selten, Wirt anscheinend unbekannt, wahrscheinlich wohl Crabronide, auf ödem Sandterrain am 31. VII. 10 bei Straus- berg gefangen. P. Schulze spricht dann über Stenolophus mixtus Herbst und S£. intermedius Fiori. In der Riv. Col. Ital. XII 1914 p. 177 beschreibt Fiori einen neuen italienischen Stenolophus als St. intermedius. Er soll dem St. miztus Herbst nahe stehen, sich aber nach dem Autor von diesem durch das Halsschild unter- scheiden. Während es bei mirtus deutlich länger als breit und schmäler als die Elytren sei, ist es bei intermedius quadratisch 208 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. und von der Breite der Flügeldecken. In der Färbung entspreche die neue Art der f. Ziegleri von St. mixtus. Möglicherweise sei der echte Carabus Ziegleri Panz., dessen Originalbeschreibung ihm nicht zugänglich sei, identisch mit seiner n. sp. und verschieden von der Ziegleri genannten Varietät der Autoren. Wie aus beistehender vergrölserter Original - Abbildung und der Diagnose Panzers (Fauna Germ. 118, 8) hervorgeht, ist (©. Ziegleri bisher richtig gedeutet worden, der neue intermedius also nicht identisch mit ihm: „Carabus Ziegleri. Der Zieglersche Laufkäfer. Oblongus ater thorace quadrato, thoracis coleoptrorumque limbo, pe- dibusque flavis. Habitat in Austria. Caput atrum nitidum: antennarum basi palpisque pallidis. Antennae nigrae. Thorax ater nitidus, margine utrinqgue laterali flavo: Elytra atra nitida striata; striis laevibus: margine utrinque late- rali fusco. Pedes pallidi. Corpus subtus atrum.“ Die von Fiori mixtus genannte italienische Art ist aber offenbar nicht mirtus Herbst, denn bei unseren Stücken ist das Halsschild quadratisch, eher breiter als lang und keines- wegs „evidemente piü lungo che largo“. Die Breite der Elytren erreicht es dagegen nicht. Ferner legt P. Schulze Saperda scalaris L. aus der Jungfernheide vor, wo sie auf den Gatterzäunen nicht selten ist, und die blaugraue S. sc. hieroglyphica Pallas aus Nord- lappland. Nach den Angaben Rangnows kommt diese Form dort allein vor, stellt also eine Unterart dar; sie lebt in Betula odorata Bechst. Die Pallasschen Stücke aus Sibirien im Königl. Museum stimmen mit den von Rangnow gesammelten überein. Zum Schlufs bemerkt er, dafs sich unter den in der Sitzung vom 7. XII. 14 vorgelegten Melasoma XÄX-punctatum Scop. f. IV-punctata P. Sch. aufser den bisher bekannten 3 22 (1911) 1 im Juni 1914 ebenfalls in Finkenkrug gefangenes oJ’ be- funden habe. Er halte es aus dem Grunde für wichtig, dies nachzutragen, da es bei neuaufgetretenen Formen oft von grolsem Wert sei, das Geschlecht der zuerst beobachteten Exemplare zu kennen, ob sie zunächst etwa nur in einem — dann gewöhnlich dem männlichen — oder sogleich in beiden auf der Bildfläche erschienen seien. Sitzungsberichte. .ı 208 Sitzung vom 15. II. 15. — Flach (Aschaffenburg) berichtet über ein erfolgreiches Verfahren zum Fang winziger Blindstaphyli- niden, das er am Monte Maggiore in Istrien erprobt habe. In den dortigen Dolinen, jenen kleinen mit Steinen eingehegten Stellen bebaubaren Bodens in dem sonst unfrucht- baren Karst, sammelt sich eine tiefe Schicht wie Schnupftabak aussehender Humus, entstanden durch Verwesung von Blättern, die von einzelnen krüppligen Buchen dort hineinfallen. Diese braune Masse wurde durchgesiebt, der im Sieb verbliebene Rück- stand in Beuteln mitgenommen und später auf Wasser geschüttet. Die schweren Partikelchen sinken zu Boden, während die Käferchen mit dem feinsten Staub zusammen auf der Oberfläche schwimmen. Man fischt darauf den Wasserspiegel mit einem feinen Plankton- netz ab und trocknet ihn auf Porzellantellern in der Sonne. Sehr bald sieht man dann die Tierchen herumkriechen. Besonders fällt ein gelbes larvenähnliches Tier auf, Leptotyphlu. Schumacher bemerkt, dafs er beim Aussieben von Dolinen in Montenegro und Albanien ebenfalls sehr gute Erfolge erzielt habe. Bischoff erwähnt, dafs man bei Berlin, z. B. bei Pichelsberge, den seltenen Staphyliniden KEuaesthetus ruficapillus Boisd. sehr häufig unter Erlen- und Weidenlaub sieben könne. Belling hat in Berlin eine zweite Generation von Syntomis phegea L. aus Südtirol erzogen. Dort sind die Falter im Juni und Anfang Juli in grolser Zahl anzutreffen, verschwinden aber sehr schnell im ersten Drittel des Juli, ihre Stelle nimmt dann Anthrocera ephialtes f. trigonellae Esp. ein. S. phegea legt die halbkugligen fein getüpfelten gelblichen Eier sehr leicht ab, und zwar in Häufchen. Die Raupen schlüpften Ende Juli. Als Futter erhielten sie Löwenzahn, Wegerich und Nessel.e. Ende September waren sie noch nicht halb erwachsen. Von da an wurden sie am warmen Öfen weiter gezogen. Ende Oktober waren sie 1,5—2 cm lang; da sie kein Futter mehr annahmen, wurden sie zum Überwintern ins Freie gestellt. Ein Exemplar hat sich noch im Herbst verpuppt. Die Verpuppung erfolgte in einem lockeren mit Haaren untermischten Gespinst. Der Falter schlüpfte am 5. November. Die übrigen überwintern. Ferner zeigt Belling ein sehr interessantes Exem- plar von Anthrocera lonicerae Scheven mit nur je einem Fleck am Apex der Vorderflügel, das er in der D. E. Z. abbilden wird. Blume legt 2 Kästen paläarktischer Satyriden aus seiner nach biologischen Gesichtspunkten angelegten Sammlung vor. Neben den Faltern sind alle Entwicklungsstadien und die Futterpflanzen in vorzüglicher Präparation vertreten. Minck zeigt die in Heft I der D. E. Z. beschriebenen Oryctes-Formen vor, Bischoff spricht unter Vorlage sehr interessanter Vertreter aus Sikkim über 210 . Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. regionale Konvergenz bei Hummeln, Schumacher läfst herum- gehen: Frisch, Beschreibung von allerley Insekten in Teutsch-Land usw., 1720, und Fuef[slis Archiv für In- sektengeschichte. Beide Werke sind bei der von der Ge- sellschaft bearbeiteten Fauna Marchica zu berücksichtigen, da ersterer Berliner Fundorte enthalte und in letzterem die erste Käfer- und Orthopterenfauna Brandenburgs erschienen sei. Brauns (Willowmore, Capland) läfst durch Ohaus folgendes zur Biologie von Omophron limbatum L. mitteilen. Er hat die Art in Deutschland Ende Mai—Juni zu Hunderten angetroffen, und zwar: in den Salzlachen in den Dünen bei Warnemünde, an den Mecklenburgischen Seen, an den Bächen um Göt- tingen, Duderstadt, im Harz und in Thüringen, an der Aller, der Leine und der Innerste. Das Tier lebt am Tage im Sande vergraben, und zwar in recht feuchtem Sande, etwa 1—2 Schritt vom Wasserrande, wo ein wenig Ufervegetation steht. Um es zu entdecken, ist nur nötig, in diesem Bereich das Ufer mit Wasser tüchtig zu durchnässen ; dies geschieht am ein- fachsten, wenn man mit der hohlen Hand das Wasser ausgiebig über den Uferrand schleudert. Nach kurzer Zeit wird man den Käfer laufen sehen. Der Erfolg wird an geeigneten Örtlichkeiten niemals fehlen. In Willowmore kommen 2 Omophron - Arten vor (O. suturalis Guer. und picturatus Boh.), die genau so leben “ wie das einheimische. Während suzuralis aber bewachsenen Strand vorzieht, lebt pieturatus im kahlen, am liebsten feuchten Trieb- sand. In den Dünen des Indischen Ozeans bei Port Elizabeth lebt noch eine dritte Spezies (ganz fahlgelb, ein echtes Dünentier). Brauns hat sie als O. o’neii i. 1. an P&ringuey zur Beschreibung geschickt. Bezugnehmend auf eine Notiz in D. E. Z. 1912 p. 604 über das Vorkommen des seltenen Wasserrüfslers Dieranthus elegans F. im Müggelsee bei Berlin teilt er noch mit, dals die Art sehr häufig bei Rostock sei. Sie findet sich dort in der Warnow, und zwar am rechten Ufer bei dem Wirtshaus „Gehlsdorfer Fähre“ dicht bei der Stadt. Wenn man die Warnow von der Stadtseite her kreuzt, untersucht man das Ge- biet stromaufwärts an der rechten Uferseite, wo Arundo in ziemlich flachem Wasser massenhaft steht. Im Juni und Juli wird man dort den Käfer in den unter Wasser befindlichen Internodien nicht vergebens suchen und auch die Larve finden. Von den anwesenden Mitgliedern wird die Häufigkeit von Omophron limbatum für Branden- burg bestätigt. Als Fundorte werden u. a. aufgeführt: Plagesee und Wesensee bei Brodowin, Bauernsee bei Kagel, Müggelsee, Krampnitz-See, Lehnitz-See, Werlsee, Tabberts Waldschlöfschen. Kuntzen hat ihn bei Sadowa Sitzungsberichte. 211 in Wasserlachen leicht erbeutet, wenn er Sand auf die Wasser- oberfläche warf, wodurch die Tiere aus ihren Verstecken hervor- gelockt wurden. P. Schulze hat die Art in Copula unter treibendem Holz im Tegler See gefunden. - Sitzung vom 1. II. 15. — Fässig berichtet über eine sechswöchentliche Norwegenreise im Juli vorigen Jahres. Trotz angestrengten Sammelns bei warmem Wetter in verschiedenen Gegenden sei die Falterausbeute fast gleich Null gewesen. Nur in Stalheim ist das Ergebnis an sonnigen Hängen etwas besser gewesen, besonders wurde am 18. Juli Chrysophanus hippothoe L. in einer Anzahl Exemplaren in beiden Geschlechtern erbeutet. Die co sind nur etwa halb so grols wie Berliner Stücke (24 mm Flügelspannung) , die Grundfarbe geht mehr ins Gelbe, der Schiller ist schwach. Die Mittelpunkte auf den Flügeln, besonders auf den Hinterflügeln, sind stark reduziert, die Punkte unterseits weit kleiner als bei unseren Tieren. Die 22 sind auf den Vorderflügeln ganz gelb aufgehellt. Die Punktierung der Unterseite wie bei den cd‘. Flügelspannung ca. 30 mm. Ferner wurde am 9. Juli ein Exemplar von Agrotis orbona Hufn. erbeutet, das sich durch graue Vorderflügel mit schwarzen Makeln auszeichnet. Heyne teilt ähnliche schlechte Erfahrungen aus Tölz am Nordabhang der bayrischen Alpen mit. In 3 verschiedenen Jahren im Juni, Juli und August war die Ausbeute selbst an häufigen Arten eine ganz unverhältnismälsig geringe. Wahr- scheinlich sei der dort sehr lange anhaltende Winter für den Insektenmangel verantwortlich zu machen. Heinrich bemerkt dazu, dafs besonders in Gegenden, wo viel Graskultur getrieben werde, das Fangergebnis gewöhnlich ein schlechtes sei. In den Bayrischen Alpen könne er Reichenhall und Berchtesgaden sehr empfehlen, so sei z. B. dort Plusia ain Hochenw., chryson Esp. und bractea S. V. recht häufig, besonders sei der Blütenfang sehr er- giebig. Ebenso ist Obersdorf im Allgäu ein günstiges Gebiet, dort habe er allein an einem Abend 140 Eulen geleuchtet; die begehrte Plusia aemula S. V. sei als Raupe in den Arnicablüten nicht selten anzutreffen. Rangnow berichtet über seine Sammel- erfahrungen in Schwedisch Lappland. Der beste Fang ist frühmorgens oder nachts, bei warmem Wetter fliege nichts. Die Erscheinungszeiten der einzelnen Arten seien in den verschiedenen Jahren grofsen Schwankungen unterworfen, wirklich gute Fang- plätze seien sehr lokal beschränkt. Köderfang sei ganz aussichtslos. Mit dem Fang im vorigen Jahre sei er sehr zufrieden gewesen. Dianthoeecia cucubali S. V. und nebeneinander und in Copula an- 212 Deutsch. Ent. Zeitsehr. 1915. zutreffen Selenephera lunigera Esp. mit f. Zobulina Esp. habe er als neu für Lappland feststellen können. Belling legt einige Exem- plare von Spülosoma vor, mit denen es folgende Bewandnis hat. Die Tiere wurden als Raupen auf einem Raum von 3 qm am 28. VII. 14 kurz vor Karthaus im Schnalstal, einem Seitental des Etschtals, in 1323 m Höhe gefunden. Sie waren tief dunkelbraun bis schwarz- braun behaart mit rotgelben Rückenstreifen. Als Futter bekamen sie Löwenzahn. Im Oktober— November verpuppten sie sich. Vom 3. bis 20. Dezember schlüpften 5 Falter. 1 ausgesprochenes Sp. lubricepedum L. (menthastri Esp.), dessen Apex und Vorderflügel die Punktzeichnungen von Sp. luteum Hufn. (= lubrieipedum Esp. nec L.) aufweisen; 1 Exemplar Sp. lubricepedum f. paucipuncta Fuchs ; 1 Stück, im Aussehen fast wie Sp. urticae Esp., und endlich 2 gelb- liche Exemplare mit einer Binde wie Sp. luteum. Vortragender ist geneigt, die Tiere für Bastarde von Spilosoma lubrieipedum L. und Zuteum Hufn. anzusehen. Kuntzen demonstriert einige be- kannte Beispiele von Mimikry: 1. Pachyrrhynchus-, Aleides- (Rüssel- käfer-) und Aprophata- (Lamiinen-) Arten, Philippinenbewohner, die in gegenseitigen biocönotischen Beziehungen stehen, 2. Compsosoma mutillaria Klug (Lamiine) und Cyphus myrmosarius Perty (Rüssel- käfer), die sich im ersten Moment äufserst ähnlich sind und als Mutillidennachahmer gelten, und 3. Nachahmungen von südameri- kanischen Krotylus- Arten durch Cerambyciden (Poecilopeplus-Arten) und Tenebrioniden (Spheniscus-Arten). Vereinsangelegenheiten. Die nachfolgenden Herren sind mit der Bearbeitung der an- gegebenen Gruppen für die von der D. E. G. herauszugebenden Fauna Marchica beschäftigt; an alle Entomologen Brandenburgs ergeht die herzliche Bitte, zweckdienliche Mitteilungen und An- fragen an die betreffenden Herren gelangen zu lassen. Die Namen weiterer Spezialisten werden später bekanntgegeben werden: Herr Dr. G. Quiel, Apterygogenea, „ Dr. W. Ramme, Orthoptera, „ Dr. R. Stobbe, Mallophaga, „ F. Schumacher, Hemiptera, Schirmer, Hymenoptera aculeata, Prof. Wanach, Formicidae, Dr. Grünberg, Diptera, Dr. Kuntzen, Carabidae, Aus der entomologischen Welt. 213 Herr Wendeler, Staphylinidae, Greiner, Malacodermata, Reineck, Chrysomeliden, Coccinelliden, Cerambyciden, Dr. Ohaus, DLamellicornier. Laut Beschlufs der Gesellschaft finden jetzt die Sitzungen wieder an jedem Montag statt. Aus der entomologischen Welt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen. Dr. med. Julius Max Hagedorn, der erfolgreiche Borkenkäferforscher, ist am 15. XII. 14 in Hamburg entschlafen. Geboren am 28. XI. 1852 in Ratstal bei Gerdauen (Ostpreulsen) als Gutsbesitzerssohn, besuchte er das Gymnasium und die Uni- versität in Königsberg, worauf er sich als praktischer Arzt in Mohrungen niederliefs. Nach Hamburg übergesiedelt, übte er dort seit 1888 zuerst die allgemeine, bald aber und bis an sein allzu frühes Ende die Spezialpraxis für Hals-, Ohren- und Nasenleiden aus. Hagedorns erst spät begonnene entomologische Beschäftigung trug reiche wissenschaftliche Früchte, als deren bedeutendste her- vorzuheben sind die 1910 erschienenen Bearbeitungen der /pidae für den „Coleopterorum Catalogus“ und die „Genera Insectorum“. Seine Sammlung überwies der verdiente selbstlose Forscher als Geschenk dem Naturhistorischen Museum zu Hamburg. Kurz darauf, am 25. XII. 14, verstarb Wilhelm Koltze in Hamburg, wo er am 21. X. 1839 geboren wurde und ständig als Kaufmann lebte. Ein eifriger Sammler der paläarktischen und im besonderen der heimischen Coleopteren , verfalste er das 1901 erschienene „Verzeichnis der in der Umgegend von Hamburg gefundenen Käfer“. Koltzes äufserst umfangreiche Sammlung, die er bis zuletzt sorgfältigst pflegte, ist — einstiger Zusicherung gemäls — als Vermächtnis an das „Deutsche Entomologische Museum“ in Berlin-Dahlem übergegangen. 214 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Rezensionen und Referate. An dieser Stelle finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, die der Schriftleitung zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bücherei der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Entomologisches Jahrbuch. 24. Jahrgang. Kalender für alle Insekten-Sammler auf das Jahr 1915. Herausgegeben unter gütiger Mitwirkung hervorragender Entomologen von Dr. Oskar Krancher, Leipzig. Mit vielen Original-Abbildungen und einem Inseraten-Anhange. Leipzig. Frankenstein & Wagner. 1915. Preis Mk. 1.60. Wie die früheren Jahrgänge, so enthält auch der vorliegende eine grofse Anzahl interessanter Artikel. Meixner fährt mit seinen höchst erwünschten Sammelanweisungen für die sogenannten Microlepidopteren fort; er behandelt die Tineiden, Eriocephaliden, Micropterygiden und Hepialiden. Daehne liefert einen beherzigenswerten Beitrag: „Fau- nistische Forderungen“; dafs seine auf p. 87 gegen die D. E. G. gemachten Ausfälle nicht zutreffen, kann er aus den Sitzungsberichten entnehmen. Hoffmann berichtet über einen Massenflug der 50" von Rebelia majorella Rbl. in Steiermark. Haupt gibt eine schöne Abbildung des flügellosen Neuropterons Boreus hiemalis Latr., das nicht so unbekannt ist, wie er glaubt, und .bei Berlin gar nicht so selten vorkommt. Dalla Torres Systematisches Verzeichnis der Wanzen Tirols ist ein wertvoller Beitrag zur europäischen Hemipterenkunde, leider fehlen die genauen Fundorte und sonstige biologische Notizen. Noch eine ganze Anzahl lesenswerter Mitteilungen sind in dem kleinen Werk enthalten, so dafs man es zur Anschaffung empfehlen . kann. Pr. Schwize Die Insekten Mitteleuropas insbesondere Deutsch- lands herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Schröder, Berlin, Band II. Hymenopteren (Dritter Teil), Stuttgart, Franckh’sche Verlagsbuchhandlung. Preis geh. Mk. 7.20; geb. Mk. 8.—: Der vorliegende, über 200 Seiten starke Band enthält die Bearbeitung der Gallwespen durch Kieffer und die der Blatt- und Holzwespen durch Enslin. Die Namen der beiden Spezialforscher bürgen für die Gediegenheit des Inhaltes. — Das Ziel des Gesamt- werkes, dessen erste Bände nun vorliegen, wird in diesem Doppel- heft, wie wohl von allen Seiten zugegeben werden kann, voll und ganz erreicht; denn sowohl die allgemeinen, wie auch die speziellen Teile werden einen jeden, der sich hiernach mit den betreffenden easy, . . Rezensionen und Referate. 215 Hymenopterenfamilien beschäftigt, zu biologischer Beobachtung anregen und ihm auch einen Einblick in die Systematik der be- treffenden Gruppe verschaffen. Durch die einheitliche Disposition in den einzelnen Bänden wird die Übersichtlichkeit des Werkes sicherlich erhöht. — Gleichmäfsig werden in der Bearbeitung der Cynipiden sowohl, wie auch der Tenthredinoiden nach einer kurzen, allgemeinen Charakteristik der betreffenden Gruppen und einigen historischen Angaben Morphologie und Anatomie, postembryonale Entwicklung und Metamorphose, sowie Biologie und geographische Verbreitung, die Bedeutung der betreffenden Formen im Haushalt der Natur und der Menschen besprochen. Weiter wird auf noch offene, der Lösung harrende Fragen hingewiesen, deren Auf- klärung für die Wissenschaft von Wert ist. Anleitungen zum Sammeln, Präparieren und Aufstellen nach systematischen und biologischen Gesichtspunkten, sowie für Aufzucht und Pflege werden bei der namentlich wegen vieler biologischen Tatsachen so interessanten Hymenopterenkunde sicherlich für den Anfänger von grölstem Nutzen sein. Was nun die speziellen Teile an- belangt, so finden bei den Cynipiden die phytophagen Formen, sowohl die als Cynipariae bezeichneten, echten Gallenerzeuger, wie auch deren Einmieter , die Synergariae, eine ausführliche Behand- lung, während leider die zoophagen nur gattungsweise behandelt werden konnten. Die Biologie der phytophagen Cynipiden bringst es mit sich, dafs im allgemeinen Teile hier noch besonders auf die Gallen selbst, ihre Entstehungsweise sowie verschiedene Theorien über dieselbe und den histologischen Bau der Gallen eingegangen wird. Besondere Tabellen zum Bestimmen von Gallen nach ihren Nährpflanzen sind ebenfalls beigefügt und dürften mit gutem Er- folge Verwendung finden. — Was die Bestimmungstabellen der Tenthredinoiden anbelangt, so mögen diese für eine allgemeine Orientierung recht von Nutzen sein. Eine Behandlung sämtlicher einheimischen Arten, wie sie vom Herrn Herausgeber in der Ein- leitung in Aussicht gestellt ist, findet zwar nicht statt. Vielfach werden auch hier nur die Gattungen besprochen unter Hinweisen auf die häufigeren Arten derselben. Über diesen geringen Übel- stand wird freilich die Monographie der mitteleuropäischen Tenthredinoiden,, ebenfalls von Enslin, die in den Beiheften der Deutschen entomologischen Zeitschrift gegenwärtig erscheint (bis- her 3 Hefte), hinweghelfen, doch ist eine Orientierung recht gut möglich, und namentlich der allgemeine Teil enthält eine Fülle von interessanten, wertvollen Angaben, die wohl geeignet sind, der Hymenopterenkunde manchen Freund zu gewinnen. Umfang- reiche Literaturnachweise, die beiden Teilen der vorliegenden Arbeit beigefügt sind, werden ein eingehenderes Spezialstudium erleichtern 216 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. helfen. — Noch einige Bemerkungen zu den Abbildungen. Die Textbilder geben zahlreiche morphologische Einzelheiten wieder und sind als gute Hilfsmittel für die Bestimmung zu verwerten. Die farbigen Tafeln freilich (4 für Cynipiden und 4 für Tenthre- dinoiden) lassen manches zu wünschen übrig. Besonders scheint das Treffen der richtigen Farbtöne und auch z. B. der Versuch, das Irisieren der Flügel wiederzugeben, auf Schwierigkeiten ge- stofsen zu sein. Abgesehen von diesem kleinen Mangel kann aber das neue Werk jedem, der für die Hymenopterenkunde speziell und die Entomologie im allgemeinen Interesse hat, aufs beste empfohlen werden. Dr. H. Bischoff, Berlin. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen : durch Herrn Schenkling und Herrn Dr. Horn: Paul Meyer, p. Adr. Firma Alexander Billitz, Fiume, Ungarn; durch Herrn Prof. Wanach: Dr. le Roi, Bonn, Königstr. 2. Adressenänderungen. Herr J. Fässig wohnt jetzt Berlin W 15, Konstanzer Str. 64. Herr H. Kläger ist nach Neubrandenburg in Mecklenburg, Fritz-Reuter-Str. 17, verzogen. In nd m Ernst Leitz Zweiggeschäft BERLIN NW. 6, Luisenstr. 45. Mikroskope und r 5 ‘ Laboratoriumsbedart. ®: (& es NI9 es Bildaufrichtende Präparier-Mikroskope und Lupen. Zeichenapparate. Projektionsapparate. Präparier- Utensilien. = Peeislisten stehen kostenlos zur Verfügung. Unser Vereimsalbum weist noch recht zahlreiche Photo Ta hien Lücken auf, die geehrten Nitglieder werden da- D u her gebeten, ihre Photographie gütigst an die ———— Redaktion einzusenden. eLSeISeISeLISeISS Optische Werke \ C. REICHERT, Wien VIIl/2 Zweiggeschäfte in Budapest u. Prag erzeugen als Spezialität erstklassige MIKROSKOPE solider Konstruktion, in allen Preislagen. Präpariermikroskope und Lupen. Bi Vorzügliche Projektionsapparate usw. 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Zeitschrift, sowie die Kohow’sche Zeitschrift Den Mitgliedern unserer Gesellschaft bietet sich Gelegenheit, zu bedeutend für Hymenopterologie zu erwerben. I ws. & WER Fa Jede Auskunft in Vereinsan, | \ Vorsitzender: Prof. Be Wanach, Potsd: Stellvertretende Vorsitzende: sC h e Geh. Postrat H. Belling, F H. Soldanski, Baliung Zeitschrift. Schriftführer: | Dr. P. Schulze, Zoolog. ift und Deutsche Entomologische Invalidenstr. 43. edervereinigung.) Dia Bischoff, .Kgl: validenstralse 43. en von der Kassenwart: ; Dr. K. Grünberg, ken Gesellschaft, E.V. validenstrafse 43. 1856, Deutsche Entomologische Bücherwart: Wiedervereinigung.) - F.Schumacher, Lehrer, stralse 53. Schriftleiter : 205..GrTeiner, Lehrer, —_ı 9871915. — Der Jahresbeitrag beträgt9 Textabbildungen.) Mitglieder haben eine eir von M. 1.50: ; ER ‘glieder Mk. 4.—. Die Jahresbeiträge und Ju I sind zu adressieren: Herrn Dr. Mitung: Berlin N 4, Invalidenst,.;ner. —)haus, Dr.P. Schulze, ir Be | Alle Manuskripte, Korr sprechung sind zu richten a’khandlung R. Stricker Ef : damer Stralse 90. Herrn Lehrer 'er'in NW 6, Karlstr. 11. Berlin NO 595. “ Juli 1915. Inhalt von Heft II. Sitzungsberichte Rezensionen und Referate Felix Schultz + . Dr RT Korkahlwarth #3... 2 N N er Bänninger, M., Zur Kenntnis der Gattung Omophron Latr. (Paläarktische Arten) ; ER, Belling, H., Eine seltene Beute. Mit L Aukddans Benick, he: Mikroskopische Studien über die Geltung als Latr. (Col. Staphyl.). Mit 8 Abbildungen . NR Friese, Dr. H., Zur Bienenfauna von Abessinien. (Hym.) . Jacobi, Prof. A., Kritische Bemerkungen über die Ricaniinae (Rhynchota EI Rute. Mit 3 Abbildungen . Kolbe, Prof. H., Eine neue isolierte Tencbriönidengetitme von den Prikspinseinisein. Mit 1 Abbildung . 3 Ohaus, Dr. F., XVI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. (Col. lamek) ame, Dr. w,, Ein für die Mark neuer Ohrwurm. (Dermapt.) —, Merkwürdige Kiablare einer Laubheuschrecke. Mit 1 Tafel Schulze, Dr. Paul, Die Flügeldeckenskulptur der Cicindela- hybrida-Rassen. Mit 1 Tafel und 2 Textabbildungen Seite 318 334 217 222 225 317 235 265 299 261 256 224 315 247 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. B 217 Felix Schultz 7. Des Seemanns Grab ist grols und hehr, Es ist das blaue kristallne Meer; Er mag nicht schlafen bei Wurm und Stein, Das Meer, das Meer ist sein Grab allein. IN Vogli In der 412. Ausgabe der deutschen Verlustliste vom 22. März 1915 finden wir von Seite 5427 ab die 22. Verlustliste der . Kaiserlichen Marine, welche laut Überschrift nur Angehörige der Besatzung S. M. S. „Scharnhorst“ enthält. Zwischen Schulmeistrat, Franz, Matr., Baltupönen, verm.”* und Schulz, Erich, Ing. Appl., Berlin, verm.* steht Schultz, Felix, Kpt. z. S., Labiau (Ostpr.), verm.* Das * hinter verm. bedeutet nach der gegebenen Erläuterung, dafs das Ableben mit grolser Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist. Diese vorsichtige Ausdrucksweise mag bei dem Umstande, dafs die Nachricht vom Untergang des „Scharnhorst“ mit der ganzen Besatzung lediglich auf englischen Zeitungsberichten beruht, mit Rücksicht auf den amtlichen Charakter der Verlustliste geboten Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft III. 15 218 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. a SE i ; 4 - an. sein. Doch zweifelt auch in Deutschland niemand daran, dafs diese englische Nachricht der Wahrheit entspricht. Die Marine ist der einzige Truppenteil, der seine Verluste in alphabetischer Reihenfolge und ohne jede Rücksicht auf die Verschiedenheiten aufführt, welche nach Rang, Dienststellung usw. zwischen den nebeneinander gereihten Marine-Angehörigen bestehen. Vom Zweckmälsigkeitsstandpunkte aus kann man gegen diese Form der Verlustlisten berechtigte und gewichtige Bedenken geltend | machen, aber der leitende Gedanke, der tiefere Sinn, der in dieser Anordnung zum Ausdruck kommt, ist ein so erhabener und vor nehmer, dafs dagegen alle Unbequemlichkeiten, die das Verfahren für die Durchsicht der Listen mit sich bringt, als nicht ausschlag- gebend gern hingenommen werden. Nicht schöner und treffender läfst sich der Gedanke zum Ausdruck bringen, dafs das Verdienst und die Pflichterfüllung aller, die ihr Leben für das Vaterland dahingegeben haben, ‘gleichwertig ist, dafs ein jeder an seinem _ Platze in dem grofsen Organismus, den ein Kriegsschiff darstellt, die gleiche Wichtigkeit hat für das Ganze und dafs schliefslich angesichts des grölsten Opfers, das ein Soldat getreu seinem Eide bringen kann, seinem Leben, es unwesentlich ist, an welcher Stelle er seine Pflicht bis zur äufsersten Möglichkeit erfüllt hat. Ich mufs dahingestellt sein lassen, ob diese meine Deutung in jeder Hinsicht mit den Beweggründen der für die Veröffent- lichung der Marine-Verlustlisten mafsgebenden Behörden überein- stimmt, aber dafür kann ich einstehen, dafs sie völlig mit der Denkweise und Auffassung unseres lieben leider zu früh dahin- geschiedenen Mitgliedes Schultz übereinstimmt. Wer wie ich und manches andere unserer Mitglieder dem Verstorbenen nahe ge- standen, hat immer festzustellen und zu bewundern Gelegenheit gehabt, wie er stets sich als Kamerad unter Kameraden fühlte und gab, wie er nie und nimmer sich vordrängte oder für sich etwas Besonderes in Anspruch nahm. | Dieser seiner Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit ist es auch zuzuschreiben, wenn ich über seinen Lebenslauf aus eigener Wissenschaft nur sehr wenig berichten kann. Wenngleich wir manchen Sammelausflug in Gesellschaft unseres jetzt infolge der von seinen eigenen Landsleuten herbeigeführten harten Kriegs- notwendigkeit im Konzentrationslager für die Engländer inter- nierten Mitgliedes Dadd gemeinsam vollführt haben, kann ich mich nicht entsinnen, dafs Schultz jemals über seine persönlichen Verhältnisse gesprochen hätte. Ich wiederhole daher hier eine mir von der Familie zur Verfügung gestellte Darstellung in Nr. 15 der „Königsberger Woche“ vom 7. Januar d. J., welche wörtlich wie folgt lautet: „Der Kommandant S. M. S. „Scharnhorst, Felix Schultz f}. 219 Kapitän z. S. Felix Schultz, entstammt einer altange- sessenen ostpreufsischen Familie und ist der jüngste Sohn des 1894 verstorbenen Rittergutsbesitzers Schultz auf Lindicken, Kreis Pillkallen. Er trat 1889 in die Marine ein und wurde 1892 Offizier. Nach Besuch der Marineschule tat er Dienst auf den Schiffen „Friedrich der Grofse“, „Brandenburg“, „Stein“ und „Jagd“. 1895 zum Oberleutnant befördert, war er zu- nächst Adjutant bei der 2. Marinedivision, besuchte dann die Militärturnanstalt und war von 1897 bis 1899 Wachoffizier auf dem Schulschiff „Nixe“. In den folgenden Jahren war er Adjutant bei der 2. Matrosen-Artillerieabteilung, hierauf Wach- offizier auf dem kleinen Kreuzer „Gazelle“ und rückte 1901 zum Kapitänleutnant auf. Von 1902 bis 1904 war Schultz Navigationsoffizier des in den amerikanischen Gewässern statio- nierten grolsen Kreuzers „Vineta“ und nach Rückkehr in die Heimat bis 1906 Adjutant bei der Kommandantur in Wilhelms- haven. 1906/07 tat er Dienst als Navigationsoffizier des Linien- schiffes „Mecklenburg“ und nach seiner 1907 erfolgten Be- förderung zum Korvetten-Kapitän als erster Offizier des Linien- schiffes „Kurfürst Friedrich Wilhelm“. 1909 bis April 1913 war er Dezernent in der Seetransport-Abteilung des Reichs- marineamts, wurde 1911 zum Admiralstab kommandiert und übernahm dann, nachdem er zum Kapitän zur See befördert war, das Kommando S. M. S. „Scharnhorst“. Der ältere Bruder ist Besitzer des alten Familiengutes Lindicken, das gleich bei dem ersten Einfall der Russen im August 1914 stark geplündert und niedergebrannt wurde.“ Nur wenig habe ich dieser militärisch knappen Schilderung hinzuzufügen. Die Heldentaten des „Scharnhorst“ sind in aller Gedächtnis. An dem herrlichen Sieg, den das deutsche Geschwader unter dem Grafen von Spee über die Engländer am 1. November 1914 bei der Insel Santa Maria an der chilenischen Küste er- rang, nahm der „Scharnhorst“ unter Führung unseres Schultz hervorragenden Anteil. Ganz Deutschland zollte begeisterte An- erkennung dieser hervorragenden Heldentat unserer jungen Flotte, die um so grölser war, als unsere Schiffe seit Monaten ohne Fühlung mit der Heimat, ohne einen deutschen Stützpunkt im Auslande von einem übermächtigen Feinde gejagt wurden, ohne dafs es möglich war, Schiffe und Mannschaft inzwischen einmal die so nötige und wohlverdiente Ruhe und Stärkung eines einigermaflsen ausreichend langen Hafenaufenthaltes geniefsen zu lassen. Als dann wenige Wochen später sich die Kunde ver- breitete, dafs das deutsche Geschwader bei den Falklands-Inseln erneut den Kampf mit dem gewaltig überlegenen Feinde mutig aufgenommen habe, aber der Übermacht unterlegen sei, als man 15* 220 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. las, dafs kein Schiff sich ergeben habe, sondern dafs „Scharn- horst“ am 10. Dezember 1914 mannhaft gekämpft bis zum Unter- gange in den Fluten und dafs von diesem Schiff kein Mann ge- rettet sei, da ging tiefe Trauer durch alle deutschen Herzen im In- und Auslande, aber gepaart mit gerechtem Stolze auf diese höchste Pflichterfüllung der deutschen Seehelden. Wahrlich unsere Marine kann mit voller Berechtigung das Dichterwort auf sich anwenden: „Exegi monumentum aere perennius“. Über den Anteil, den unser Schultz an diesen Hochtaten deutschen Heldenmutes hat, kann ich nicht schöner berichten als mit den Worten seiner Gattin, welche lauten: „Eins weils ich gewifls, einen schöneren Tod, als so ganz in der Er- füllung seiner Pflicht, gab es für meinen Mann nicht. Nie hat er glücklichere Briefe geschrieben wie nach dem herrlichen Siege über die Engländer bei Santa Maria. Er liebte seinen Beruf über alles, und dafs er dem Vaterlande diesen Dienst erweisen durfte, machte ihn stolz und glücklich. Es war der Höhepunkt seines Lebens. Er hatte eine prächtige Art, mit seinen Unter- gebenen umzugehen, und hauptsächlich seine Mannschaften gingen für ihn durchs Feuer. Streng, aber gerecht falste er sie an und verlangte von ihnen, wenn es darauf ankam, dafs sie sich ein- setzten bis zum letzten Mann. Dafs jeder einzelne dies getan hat bis zum allerletzten Augenblick, das weils ich aus allen Berichten und das war gewils noch für meinen Mann seine letzte Freude.“ Diesem von der liebenden Gattin mit edler Zurückhaltung streng sachlich gezeichneten Charakterbilde, das mit meinen eigenen Beobachtungen aufs genaueste übereinstimmt, fühle ich mich verpflichtet, noch einige Züge zur Ergänzung hinzuzufügen: Wenn Schultz von anderen strengste Pflichterfüllung forderte, so war dabei für ihn selbstverständlich, dafs er hinter keinem seiner Untergebenen in der gewissenhaftesten Auffassung und Erfüllung seiner eigenen Pflichten zurückstand, sondern dafs er ihnen allen darin mit dem eigenen Beispiel voranzugehen habe. Ferner würde an dem Bilde ein wesentlicher Charakterzug fehlen, wenn uner- wähnt bliebe die Liebe und das Wohlwollen, die er als Vorgesetzter für jeden, auch den geringsten Untergebenen, empfand. Nur die mit Güte gepaarte Strenge erzeugt, wie jeder Kenner des guten Geistes, der in unserem Heer und in unserer Flotte lebt, weils, jenes ideale Verhältnis zwischen Führer und Geführten, das solche Grolstaten der Vaterlandsliebe und der Pflichterfüllung gebiert, wie sie als Kampf und Untergang des „Scharnhorst“ in den Tafeln der Geschichte verewigt sind. Es bleibt noch übrig, einige Worte über Schultz als Entomologen zu sagen. Schultz hatte das grolse Glück, das nur ein in gleicher Lage Befindlicher voll zu würdigen und zu schätzen weils, auf Felix Schultz }. 221 dem Lande grofs geworden zu sein. Ein armes Stadtkind kann ja die Natur nicht so kennen und lieben lernen, wie ein Spröls- ling der ländlichen Scholle, ihm ist ja der Wald, die Wiese, das. Ährenfeld etwas so selten Geschautes, dafs es nie und nimmer in seinem Leben die Vertrautheit mit den Erscheinungen und Wundern der sich ewig erneuernden Natur erreicht, die einem Landkinde ein gütiges Geschick als Patengeschenk beschert. So war ihm Wald, Heide und Wiese vertraut und die Beschäftigung mit der Entomologie ein hoher Genufls. Er fühlte sich glücklich, wenn er mit ein paar gleichgesinnten Sammelfreunden bei Tag oder Nacht unsere Berliner Sammelgründe durchstreifen konnte. Bei seinem liebenswürdigen Wesen war er ungemein dankbar, wenn man ihn bei gemeinsamen Ausflügen auf dies und jenes aufmerksam machte. Er freute sich herzlich über jeden Erfolg, war aber auch nie verdrossen, wenn etwa einmal die Beute nicht so ganz den Erwartungen entsprach. Dabei fühlte er sich in seiner Bescheidenheit durchaus nicht als ein fertiger, sondern stets als ein werdender Entomologe, dem es nicht unter seiner Würde schien, von anderen Entomologen und selbst vom ein- fachsten Mann, der an allgemeiner Bildung nicht über das Niveau der Volksschule gekommen war, in entomologischen Dingen zu lernen und Belehrung zu erbitten. Nie kam er in Meinungsstreit und die bei so vielen Entomologen stark ent- wickelte Sucht, auf der eigenen Meinung rechthaberisch zu bestehen, war ihm völlig fremd. So war er im Berliner Entomologischen Verein, dem er im Jahre 1912 beitrat, allgemein beliebt, und unsere besten Wünsche begleiteten ihn, als er im April 1913 aus unserer Mitte schied, um das Kommando des in Ostasien stationierten „Scharnhorst“ zu übernehmen. Wie seine Gattin mitteilt, hat er während der Friedenszeit jede sich ihm bietende Gelegenheit benutzt, um der ihm liebgewordenen Falterjagd obzuliegen. Wie er mit grofser Freude nach Hause berichtete, hat er in China, Japan und Borneo manches schöne Stück erbeutet, das er nach glücklicher Heimkehr seiner bisher nur aus Mitteleuropäern bestehenden Sammlung einverleiben wollte. Es sollte ihm nicht beschieden sein. Die neu erbeuteten Schätze ruhen mit ihm auf dem Meeresboden der Falklands-Inseln. Wir .aber, die wir noch uns erfreuen dürfen des rosigen Lichtes, wir wollen dem teuren, dem edlen Freunde, der als ein bescheidener, anspruchsloser Kamerad unter uns gelebt hat und als ein Held gestorben ist, ein treues Andenken bewahren, ihm, auf den wie selten auf jemanden die Worte des Horaz passen : Multis ille bonis flebilis occidit! Charlottenburg, 12. April 1915. Rudolf Heinrich. 222 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Karl Ahlwardt ef Am 7. März 1915 fiel (bei einem Sturmangriff vor Dobrin in Südpolen) auf dem Felde der Ehre Karl Ahlwardt,. Unter- offizier d. L. im 2. Garde-Res.-Reg., an seinem- Geburtstage, an dem er sein 42. Lebensjahr vollendete. Karl Ahlwardt wurde am 7. März 1873 zu Kolberg geboren. Als Knabe besuchte er das Gymnasium zu Friedland. Oft hörten wir ihn mit Liebe seiner Lehrer gedenken, die den Grund zur Natur- und Heimatliebe in ihn legten und ihn bereits frühzeitig zu entomologischer Beschäftigung anregten. Von 1891 bis 1894 war er Seminarist in Pölitz i. P., wo er sich auf den Lehrer- beruf vorbereitete und seine Freizeit wieder eifrig mit natur- wissenschaftlichen Studien ausfüllte. Reichliche Gelegenheit dazu bot sich auch später, nachdem er in Gantzkow, darauf in Belgard angestellt worden war, doch begann seine eigentliche wissen- schaftliche Arbeit erst im Jahre 1899. Dieses Jahr bildete den Markstein seines Lebens; denn Ahlwardt siedelte nach dem lane- Karl Ahlwardt }. 223 ersehnten Berlin über, das ihm längst als der Mittelpunkt wissen- schaftlichen Lebens erschien und in der Tat für ihn den geeigneten Boden bildete. Bald hatte er hier Fühlung gewonnen, und durch einige Freunde wurde er in unsere Gesellschaft eingeführt. In den Sitzungen war er ein ständiger Gast und beteiligte sich mit Rat und Tat an den Unternehmungen unserer Gesellschaft. Immer mehr trat seine Neigung für die Ordnung der Koleopteren hervor, und ganz besonders interessierten ihn die Wasserkäfer, über die er eine Anzahl Arbeiten veröffentlichte. Mit grofsem Eifer wurden von ihm Ausflüge unternommen, Tümpel, Gräben, Flufsläufe und Seeufer nach Wasserkäfern abgefischt, und manche halb verschollene Art konnte von ihm neu festgestellt werden. Von ganz besonders grolser Bedeutung war es auch für Ahlwardt, dafs er Beziehungen zum Königl. Zoolog. Museum in Berlin anknüpfen konnte, und ihm so die reichen Sammlungen desselben zur Verfügung standen. Immer mehr bildete sich Ahlwardt zum Spezialisten aus. Doch ehe er an grölsere Unternehmungen ging, war es nötig, dals er sich mit der umfangreichen Literatur der Wasserkäfer vertraut machte. Als Ergebnis dieser Tätigkeit erschien von ihm ein Verzeichnis der Gyriniden als Teil des Coleopterorum Catalogus. Nachdem das Interesse auch für Exoten erwacht war, ging Ahl- wardt daran, die Ausbeuten von Reisen und Expeditionen zu bearbeiten, so der Ausbeute des Herzogs Adolf Friedrich aus Zentralafrika (liegt im Manuskript vor), der Expedition von Geh. Prof. L. Schultze aus Südafrika, mehrerer Ausbeuten vom Kili- mandjaro usw. Zur Bearbeitung wurden ihm auch die Gyriniden des Museums zu Calcutta übersandt. Alle diese Unternehmungen sind aber nicht mehr zum Abschlufs gekommen. Wie ernst Ahl- wardt seine wissenschaftliche Tätigkeit auffafste, erkennen wir daran, dafs er seine Ferienzeit 1913 dazu verwendete, nach Paris zu gehen, um hier Typen Regimbarts zu vergleichen und neue Beziehungen zu Bouvier, Alluaud, Jeannel usw. anzuknüpfen. Bei all dieser Beschäftigung aber ist Ahlwardt nie einseitig geworden. Nie hat er den Überblick über das Ganze verloren. Immer war er eifrig bemüht, neue Kräfte der Naturwissenschaft zuzuführen. Mit besonderer Ausdauer war er in Lehrervereinen für unsere Sache tätig, und auch hier blühte ihm reicher Erfolg. Besonders trat er für die biologische Betrachtungsweise im Schul- unterricht und die biologischen Schülerübungen ein. Dankbar er- kannte die Lehrerschaft seine Tätigkeit an, was darin seinen Ausdruck fand, dafs Ahlwardt zum Vorsitzenden des Deutschen Lehrervereins für Naturkunde Zweigverein Grofs-Berlin ernannt wurde. Lange Jahre leitete er den Verein mit grofser Hingebung und Freude. Dankbar erkennen auch wir an, dafs es ihm trotz grolser Schwierig- 294 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. keiten gelang, Reitters grofses Käferwerk zur Veröffentlichung zu bringen. Die Zeitschrift „Aus der Heimat“ nahm unter seiner Leitung einen bedeutenden Aufschwung. In den letzten Jahren hatte Ahlwardt noch grofse Pläne entworfen und sie unserer Gesellschaft vorgelegt. Dieselben sind ein teures Vermächtnis, dessen Vollführung wir dem Verstorbenen wohl schuldig sind. Es handelt sich um die planmälsige Er- forschung der Insektenwelt der Mark, um eine Zusammenstellung aller hierselbst vorkommenden Insektenarten und um eine Zu- sammenfassung der Ergebnisse auf biosynöcischer Grundlage. Bei aller Arbeit, die auf Ahlwardt lastete, war er ein Mensch, der stets noch Zeit und Sinn für Geselligkeit hatte. Ein grofser Freundes- und Bekanntenkreis umgab ihn. Wir bewundern an ihm seine fesselnde Unterhaltungsgabe, seinen Humor, seine Ehr- lichkeit, seine treue Pflichterfüllung im Beruf und als Soldat. Sein Sommerheim in Dameswalde war der Treffpunkt vieler Ento- mologen ; jedem stand es gastfrei offen, und mancher wird wohl der Stunden gedenken, die er hier draufsen verlebt hat. Wir haben wahrlich an Ahlwardt viel verloren, aber wir wissen seine Arbeit zu schätzen und werden dem ehrenvoll Ge- fallenen das treuste Andenken bewahren ! F. Schumacher. Ein für die Mark neuer Ohrwurm (Dermapt.). Von Dr. W. Ramme (Kgl. Zoolog. Mus.). Auf der ersten diesjährigen Deegener-Exkursion, die nach Brieselang führte, brachte mir eine Teilnehmerin, Fräulein cand. phil. Käte Pariser, das tadellos erhaltene Abdomen eines Dermapters, das nach der Gestalt der Zangen und der Form der Subanalplatte ganz unzweifelhaft einem J' von Chelidura acanthopygia Gene angehörte. Somit kann der Dermapteren-Fauna Branden- burgs diese Art neu hinzugefügt werden, deren Vorkommen in unserem Gebiet nach ihrer allgemeinen Verbreitung zu erwarten, aber bislang noch nicht festzustellen war. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 225 Zur Kenntnis der Gattung Omophron Latr. i (Paläarktische Arten.) Von M. Bänninger, T. Das so weit verbreitete und allgemein bekannte Omophron limbatum F. ist aufserordentlich abänderungsfähig und selbst jene augenfälligen Merkmale, wie Punktierung des Kopfes, des Hals- schildes, der Unterseite, Form des Seitenrandes des Halsschildes, Zeichnung, Streifenzahl und Grundskulptur der Flügeldecken und Körperumrifs, auf denen sonst die Charakteristik von Arten auf- gebaut ist, sind bedeutenden Schwankungen unterworfen. Sie sind zum Teil gar nicht oder nur wenig scharf nach geographischen Gebieten geschieden, können vielmehr bei Individuen, die an der- selben Stelle und zur gleichen Zeit gefunden wurden, auftreten. Man wird leicht geneigt sein, die Ursachen hierfür in der grolsen Veränderlichkeit des Bodens zu suchen, in dem der Käfer seine Entwicklung durchmacht, denn jedes Hochwasser kann die Zu- sammensetzung an Sand, Humus, Lehm, Fäulnisstoffen und damit auch seine Durchlässigkeit für Luft und Feuchtigkeit verändern. Auch Sonnen- oder Schattenlage wird von Einfluls sein können. Die Grundursache mufs jedoch in einer aufserordentlichen Reiz- barkeit der Konstitution liegen, auf solche oder andere nicht auf- geführte und wohl auch weitere noch nicht erkannte Einflüsse zu reagieren. Es ist naheliegend, dafs je nachdem lokal die eine oder andere Abänderung häufiger vorkommen, oder auch ein jahrgangweises Auftreten nachgewiesen werden kann. Noch aus andern Gründen darf man aber mit der Schlufsfolgerung, dafs eine Abänderung nach dem vorliegenden Material an einem bestimmten Ort besonders häufig vorkommen und dort die normale Form vertreten müsse, nicht vorsichtig genug sein. Denn gerade bei O. limbatum und auch einigen amerikanischen Arten mit ihrer auffallenden Variabilität ist bei eingetauschten Tieren nur zu oft mit der Möglichkeit zu rechnen, dafs beim Sammeln irgendeine Liebhaberei für eine bestimmte Abänderungsrichtung mitgespielt habe. Wird doch in einer der interessanten Abhandlungen, , die vor einigen Jahren in den Entomologischen Blättern über das Auffinden von Omophron erschienen, ausdrücklich erwähnt, dafs sich der Sammler „mit etwa zwei Dutzend besonders grofser oder kleiner oder apart gezeichneter Exemplare begnügte“. Diese Veränderlichkeit gab die Veranlassung, an Hand eines ziemlich umfangreichen Materiales (etwa 750 Stück) Vergleiche von ©. limbatum F. aus Europa und Kleinasien anzustellen. Rufsland 296 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. konnte leider nicht einbezogen werden, da von dort zu wenig Fundorte vertreten waren. Die Mikroskulptur der Flügeldecken wurde ebenfalls in Berücksichtigung gezogen. Es seien daher einige Bemerkungen vorausgeschickt. Bei Carabiden ist die Intensität der Mikro- skulptur oft als sekundäres Geschlechtsmerkmal ausgeprägt und bei unseren mitteleuropäischen Arten sicher viel weiter verbreitet, als allgemein angenommen und erkannt. Meines Wissens sind hier die 0’ stets glänzender als die ?. Der Unterschied ist gewöhnlich nur relativ. Wenn die Flügeldecken des 9’ mit den- jenigen des $ bei entsprechender Vergrölserung verglichen werden, so kann man auch bei dem als glänzend bezeichneten o’ nur in weniger ausgeprägter Form wie beim 2 jene Grundskulptur vor- finden, die hier der Oberseite den matten seidenartigen Schimmer verleiht. Auch bei 0. limbatum lassen sich die Geschlechter, vorausgesetzt dafs sie aus derselben Gegend stammen, durch den Grad der Mikroskulptur und ihre Ausdehnung fast stets sofort unterscheiden. — Je nach dem Bild, das sie bei entsprechender Vergrölserung gibt, können 3 Stufen unterschieden werden, die naturgemäls vollständig ineinander übergehen : 1. Es zeigt sich eine zerstreute, mehr oder weniger nadel- rissige Punktierung. Die Punkte fliefsen nicht oder nur sehr vereinzelt zusammen. 2. Die dichter stehenden Punkte fliesen durch gebogene Rifschen seitlich schuppenförmig zusammen. 3. Durch weitere und vor allem nach allen Seiten gleich- mälsige Vertiefung der Rifschen entsteht eine mehr flach gekörnte Oberfläche. Die Mikroskulptur tritt bei ©. limbatum zuerst an der Spitze der Flügeldecken auf und verbreitet sich, am Seitenrande vor- greifend, nach vorn, so dafs die Schildchengegend zuletzt von ihr ergriffen wird. Die Naht steht oft aufserhalb dieser Reihenfolge, da die Skulptur dort schon weiter vorgeschritten ist wie auf den angrenzenden Zwischenräumen. Die Anfangsstadien der Mikro- skulptur beeinflussen den Glanz nicht und demgemäfs ist auch ein Unterschied bei den Geschlechtern unserer Art kaum wahrnehmbar. O. limbatum F. ist von Kiel beschrieben. Irgendwelche Anhaltspunkte über diejenigen Unterschiede, denen hier besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden soll, sind mit Ausnahme der Flügeldeckenzeichnung in der Originalbeschreibung nicht vor- handen. Wir können uns daher an das aus Holstein vorliegende Material (ohne genauen Fundort), sowie an das reichlichere von Hamburg und Altona halten. Bänninger, Zur Kenntnis der Geltung Omophron Latr. 227 Die Punktierung des Kopfes schwankt sehr. Bald ist der ganze grüne Teil dicht und grob, bisweilen etwas zusammen- fliefsend punktiert, bald finden sich nur hinten neben den Augen einige Punkte, so dafs eine mehr oder weniger breite glatte Mittellinie vorhanden ist. Im übrigen Gebiet ist die Punktierung ebensowenig konstant. Die Skulptur des Halsschildes schwankt in ähnlicher Weise, wobei noch bedeutende Unterschiede in der Gröfse der Punkte vorkommen. Die Mitte der Scheibe kann mit sehr zerstreuten Punkten besetzt sein, während in andern Fällen die ganze Ober- seite ziemlich dicht und bisweilen ebenfalls etwas runzlig zu- sammenfliefsend punktiert ist. Bei Tieren mit stark ausgeprägter Mikroskulptur der Flügeldecken greift sie häufig auf das Hals- schild und den Kopf über. Besonders erwähnenswert sind die Abänderungen in der Form des Seitenrandes.. Normalerweise ist er ziemlich gleichmälsig gerundet nach vorn verengt oder vor den Hinterecken mehr geradlinig. Neben Käfern mit etwas stärker gerundetem Seiten- rand kommen solche vor, bei denen er bis zu den abgebogenen Vorderecken eine gerade Linie bildet. Diese Halsschildform liefs sich im ganzen Gebiet feststellen und findet sich auffallenderweise beim 2 viel häufiger wie beim oc’. Da auch die Länge der Vorderecken Schwankungen unterworfen ist, so gibt es Tiere, deren Halsschildform sich nicht von derjenigen unterscheidet, die nach Bates !) für O. aequalis Mor. charakteristisch und die auch bei den vorliegenden vier Tieren von Tsingtau und Japan zum Teil stark ausgeprägt ist. Bezüglich der Veränderlichkeit der Flügeldeckenzeichnung begnüge ich mich, auf die ausführliche Aufstellung hinzuweisen, die Professor J. Roubal ?) auf Grund eines bedeutenden Materials aus dem Wiener Wald gab. Die dort unterschiedenen Zeichnungs- aberrationen lassen sich wohl alle im ganzen Verbreitungsgebiet bei genügendem aus verschiedenen Jahrgängen stammenden Material nachweisen. Die Zeichnung des sSokolari Roub. liegt z. B. aufser von Wien noch von Cuenca in Spanien vor. Im südwestlichen Europa ist die Zeichnung noch viel gröfseren Schwankungen unterworfen, wie im mittleren und östlichen. Neben der dort weit verbreiteten Zeichnung des maculatipennis Pic mit in Flecken aufgelösten dunklen Binden kommt besonders im südlichen Frankreich und in Spanien eine Form mit stark redu- zierter gelber Zeichnung vor. Sie ist am besten dadurch gekenn- 1) Trans. Ent. Soc. 1873 p. 229 und 1883 p. 216. 2) Verh. k. k. zool. bot. Ges. Wien 1909/10 p. 373. 228 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. zeichnet, dafs die dunkle Basalmakel in zwei Ästen mit der mittleren Binde zusammenfliefst. Es bleibt dementsprechend ein kleiner gelber Fleck an der Basis etwa auf dem dritten bis sechsten Zwischenraum und je nachdem noch ein zweiter weiter rückwärts auf dem achten stehen. Im extremen Fall besteht die helle Zeichnung nur noch aus einem dunkelrot durchscheinenden Basalfleck auf dem vierten bis sechsten Zwischenraum, dem schmalen Seitenrand, der vorn den dreizehnten und hinter der Mitte den elften Zwischenraum nicht überschreitet und der Spitze. Die mittlere dunkle Binde erreicht den Seitenrand , während die hintere am dreizehnten Streifen erlischt. Die letzte Abänderung ist mir bisher nur von Pau bekannt geworden. Da in Südfrank- reich und Spanien auffallend dunkle Tiere ziemlich häufig sind, so dürfte sie dort noch anderwärts festzustellen sein. — Wie sehr Färbungsaberrationen lokale Einflüsse zur Ursache haben müssen, geht am besten daraus hervor, dals O. limbatum mit fast ganz gelben Flügeldecken in derselben Gegend vorkommt, wie der so seltene Albino von Cicindela trisignata. Normalerweise finden sich auf den Flügeldecken 15 Streifen und dementsprechend mit der Naht 15 Zwischenräume. Einseitige oder auch beidseitige Unterbrechungen, Verkürzungen nach vorn oder nach hinten, Verschmelzungen oder mehr oder weniger voll- kommene Einschaltungen von neuen Streifen sind teilweise sehr häufig. Es ist auffallend, dafs trotz dieser Unbeständigkeit die Unregelmäflsigkeiten bei näherem Vergleich auf bestimmte Streifen und Intervalle beschränkt bleiben, wie die folgende Tabelle zeigt. Sie spiegeln zweifellos ein Stück Entwicklungsgeschichte wider und geben gleichzeitig Fingerzeige für die Zukunft. 1. Der elfte und zwölfte Zwischenraum verschmelzen teilweise, besonders an der Basis. Bei weitem die häufigste Abnormität. 2. Der achte Zwischenraum kann nach vorn oder nach hinten verkürzt sein. Ebenfalls häufig und oft mit dem vorigen. In seltenen Fällen ist er nur noch rudimentär in Form einer mehr oder weniger unterbrochenen Körnerreihe vorhanden. 3. Für den dreizehnten, vierzehnten und fünfzehnten Zwischen- raum besteht die Tendenz, untereinander zusammenzuflielsen. Der vierzehnte kann nach vorn verkürzt sein. Selten. 4. Dasselbe gilt für den zweiten, dritten und vierten Zwischen- raum. Selten. Streifenvermehrung kommt gegenüber den bis jetzt erwähnten Reduktionserscheinungen bedeutend weniger häufig vor. Es kann auch beides bei demselben Individuum auftreten. 1. Auf dem in solchen Fällen oft etwas verbreiteten achten Zwischenraum erscheinen gewöhnlich in der Mitte der Bänninger, Zur Kenntnis der Gattung Omophron Latr. 229 Flügeldecken ein oder mehrere Punkte. Es handelt sich um die Anfänge eines weiteren Streifens, doch war eine völlige Trennung bisher nicht festzustellen. Nicht selten. Der achte Zwischenraum weist demnach sowohl Reduktions- als auch Progressionserscheinungen auf. 2. Ähnliche Punkte oder Punktstreifen können auch auf dem fünften Zwischenraum auftreten. Selten (häufiger bei rotundatum). In einem Falle war einseitig ein vollständiges und nur nach vorn etwas verkürztes Intervall eingeschaltet. 3. Im elften Streifen finden sich, gewöhnlich etwas hinter der Basis, vollständig isolierte, mehr oder weniger in die Länge gezogene Körner oder kurze Intervallteile. Ziemlich selten. (Häufig bei rotundatum.) Vereinzelt sind vollständige aber nach vorn verkürzte Zwischenräume ausgebildet. Bei O. limbatum aus Holstein und Hamburg-Altona finden sich auf den Episternen der Hinterbrust normalerweise etwa 2—6 Punkte, während die Seiten. der ersten Sternite gewöhnlich 4—10 Punkte aufweisen. Die Punktierung ist auf beiden Teilen bedeutenden Schwankungen unterworfen, indem sie sowohl fast als auch ganz verschwinden kann. In andern Fällen gewinnt sie besonders an den Seiten des Abdomens an Ausdehnung, geht jedoch in Deutschland , Österreich-Ungarn und nach dem etwas geringeren Material auch auf der Balkanhalbinsel über gewisse Grenzen nicht hinaus. Tiere mit 18—20 Punkten auf einer Seite des Abdomens (ohne die Punktgruppe, die sich oft hinter den Hinterhüften findet) sind in diesem Gebiet sehr selten. Doch ist eine bei grölserem Material gut erkennbare geographische Sonderung in der Richtung nachzuweisen, dafs nach Osten und Südosten (Italien siehe später) die Ausdehnung der Punktierung im grolsen und ganzen abnimmt. Die Ausnahmen können sowohl vereinzelt vorkommen, als auch lokal stärker vertreten sein. — Auf etwas heller gefärbte Tiere, mit längeren Hinterbeinen, mit fast oder ganz glatten Seiten des Abdomens und der Episternen der Hinterbrust, ist var. corcyreum Sahlb. von Korfu aufgestellt. Es liegen mir acht Exemplare vor. Sie stammen aus vier ver- schiedenen Quellen ; sechs weisen den typischen Fundort, nämlich die Ufer des Potamos auf, und alle gingen unter obigem Namen. Die Seiten des Abdomens und der Hinterbrust sind bei keinem vollständig glatt. Die letzteren sind etwas glatter wie bei nord- deutschen Tieren, während am Abdomen der Unterschied nur gering ist. Die hellere Oberseite und die etwas längeren Hinter- beine sind bei einem Teil der Exemplare vorhanden, doch sind beide Merkmale im übrigen Gebiet ähnlichen Schwankungen unter- worfen. Ein aus dem Deutschen Entomologischen Museum, Dahlem, 230 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. vorliegendes ? entspricht auf den ersten Blick noch am besten der Beschreibung ; die Episternen weisen aber 3 und 5 und die Seiten des Abdomens etwa 5 und 8 Punkte auf. (Asymmetrien sind allgemein häufig.) Auch ein gröfseres Material von Korfu dürfte gewils die Annahme bestätigen, dafs die var. corcyreum nur die in der Reduzierung der Punktierung extreme Form darstellt, die in der Originalausbeute zufälligerweise besonders stark ver- treten war. Auch bei norddeutschem Material sind vereinzelt die Seiten des Abdomens und die Episternen der Hinterbrust ganz glatt, oder sie ist auf ein bis zwei Punkte beschränkt, wie dies im Osten nach Material von St. Paul in Kärnten (Wradatsch), Graz (Netolitzky), Wien, Berladtal in der Moldau (Montandon) und andern Lokalitäten häufiger der Fall ist. Eine für ©. limbatum verhältnismäfsig scharf ausgeprägte geographische Rasse findet sich in Spanien und dem mittleren und südlichen Frankreich. Die Tiere sind durch die durch- schnittlich viel dichtere und ausgedehntere Punktierung der Unterseite, in erster Linie des Abdomens, ausgezeichnet. Doch kommen vereinzelt Individuen vor, bei denen sie auf jenes Mals beschränkt ist, wie es im mittleren Europa die Regel bildet (also 4—10 Punkte). Schwächer punktierte oder ganz glatte Tiere liefsen sich bis jetzt noch nicht nachweisen, während die Punktie- rung andererseits oft eine Ausdehnung erreicht, wie sie dort nie festgestellt wurde. Nach dem geringen aus Nordfrankreich vor- liegenden Material scheint sich der Unterschied gegen Norden zu verflachen. Der später noch zu erwähnende Unterschied in der Mikro- skulptur der Flügeldecken zwischen O0. limbatum und rotundatum gab die Veranlassung, das erste aus dem ganzen Gebiet auch in dieser Beziehung näher zu vergleichen. Sie erwies sich als sehr veränderlich, doch liefs sich auch hier wie bei der Punktierung der Seiten des Abdomens eine west-östliche Sonderung erkennen. Bei den 9 aus Spanien und Frankreich, sowie dem westlichen Deutschland ist sie häufig nur vor der Spitze der Flügeldecken in Form einer nadelrissigen oder schuppenförmigen Punktierung vorhanden. Seltener in Westeuropa, regelmäfsiger im mittleren und östlichen Deutschland tritt sie auch auf den Seitenrand über. In seltenen Fällen, besonders Ostdeutschland, erscheint sie als nadelrissige oder schuppenförmige Skulptur auch auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken innerhalb des sechsten Streifens. Im nordwestlichen Ungarn (Waag- und Nitra-Ufer), Neusiedlersee, Umgebung Wien und Salzburg, Kärnten (St. Paul), Steiermark (Graz), Korfu, wird die letztgenannte Form häufiger und ist etwa zur Hälfte vertreten, ohne aber weiter nach Osten gegen das Bänninger, Zur Kenntnis der Gattung Omophron Latr. 231 Schwarze Meer (Berladtal) noch stark überhandzunehmen. — Beim 2 ist die Mikroskulptur stärker ausgebildet, doch liegen im übrigen die Verhältnisse ähnlich. Bei Tieren aus dem Westen ist der Seitenrand und die Spitze der Flügeldecken fast stets kräftig geschuppt und die Scheibe nadelrissig punktiert oder schwach geschuppt, seltener fast oder ganz glatt. Sehr selten ist die Skulptur auf den schwach nadelrissig punktierten Seiten- rand oder auf die Spitze beschränkt. Im östlichen Gebiet (Buda- pest, Philippopel) treten Tiere auf, die auf der Scheibe flach ge- körnt sind und darin mit rotundatum übereinstimmen. Im nachstehenden noch einige Bemerkungen über die Ver- hältnisse im mittleren und östlichen Mittelmeergebiet. Die wenigen aus Italien vorliegenden Tiere lassen keine allgemeinen Angaben zu. Die 5 Stück von Carcare bei Savona und Prato Magno bei Florenz sind in bezug auf Punktierung des Abdomens normal, während sie die sehr stark ausgeprägte Mikroskulptur dem limbatum aus dem Osten zuweist. Ein Pärchen von Syrakus auf Sizilien stimmt dagegen im letztgenannten Merkmal und das 2 auch in der ausgedehnten Punktierung des Abdomens mit den westeuropäischen Tieren überein. Bei ©. limbatum aus den westlichen Gebieten der Balkanhalbinsel, Albanien, Montenegro, Herzegowina, Griechenland, Wardarebene und Kreta (Deutsches Entomologisches Museum, Dahlem) treten die Merkmale der Ostform im allgemeinen wenig stark ausgeprägt auf. O. limbatum aus Kleinasien (Tschakittal, Bulghar - Dagh, Bulghar-Maaden, Konia, coll. v. Bodemeyer) steht insofern etwas isoliert, als neben Tieren mit fast ganz glattem Abdomen, solche mit sehr ausgedehnter Punktierung vorkommen, wie sie in Süd- westeuropa die Regel bilden. Sie ist jedoch im Durchschnitt kräftiger. Beim 9 ist die Scheibe der Flügeldecken fast oder ganz glatt, während der Seitenrand mehr oder weniger geschuppt oder nadelrissig ist. Auch beim 2 finden sich häufig Exemplare mit glatter Scheibe, doch ist der Seitenrand stets geschuppt. Die Körpergröfse des ©. limbatum schwankt individuell von 9—7 mm. Im allgemeinen ist das 2 grölser, kräftiger und breiter gebaut als das 0’, doch kommen auch 9 mit ausgesprochen weiblichem Habitus vor und umgekehrt. Die Vergleichung des Penis am gesamten Material ergab eine auffallende Gleichmälsigkeit in der Form. Es fand sich kein Unterschied, ob die Tiere von Bornholm oder Sizilien, von Spanien oder aus Kleinasien stammen. Nur die Spitze ist individuell in der Abrundung unbedeutenden Schwankungen unterworfen. Die ziemlich umfangreich gewordenen Ausführungen sollten in erster Linie zeigen, ob sich bei der grofsen Veränderlichkeit 232 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. des O. limbatum eine geographische Sonderung nachweisen lälst. Wie daraus hervorgeht, nimmt im grofsen und ganzen die Punktierung der Seiten des Abdomens von West nach Ost ab, während umgekehrt die Mikroskulptur der Flügeldecken überhand- nimmt. Die Tiere vom Originalfundort stehen durch die geo- graphische Lage desselben ungefähr in der Mitte. Diese Mittelform kommt neben den Abänderungen mehr oder weniger häufig im ganzen Gebiet vor. Welcher Wert jenen Unterschieden zukommt, muls an Hand eines weiteren Materials vor allem aus dem mitt- leren und östlichen Mittelmeergebiet und dem ganzen Russischen Reich bis nach Ostasien nachgewiesen werden. Das erstere wird gleichzeitig zeigen, ob dort vielleicht die Westform weiter nach Osten verbreitet ist. Bezüglich des O. aequalis sei erwähnt, dafs die beiden von Tokio und Tsingtau vorliegenden 5 auch auf der Scheibe der Flügeldecken die flachgekörnte Mikroskulptur auf- weisen. Die Seiten des Abdomens sind ausgedehnt punktiert. Der Penis stimmt fast vollkommen mit limbatum überein; er ist nur etwas kräftiger und in einer schärferen Spitze endigend, während sie bei unserer Form fast stets abgerundeter ist. O. rotundatum Chd. Nach einigem Zögern trennt es der Autor von ©. limbatum infolge seiner breiteren Körperform, des hinten breiteren Halsschildes, stärker vorspringenden Augen und der Zeichnung der Flügeldecken, die vor allem durch das Fehlen des metallischen Fleckes an der Basis (also wie bei var. Sokolari) und auch im übrigen durch die stärkere Ausbreitung der gelben Farbe gekennzeichnet ist. Aus dem typischen Verbreitungs- gebiet konnten nur 2 2 vom Euphrat (Deutsches Entomologisches Museum, coll. Schaum) verglichen werden. Das aus der Buchara, besonders von Hissar vorliegende Material stimmt zum grölsten Teil mit ihnen und der Originalbeschreibung so vollkommen überein, dafs es ohne weiteres als Basis für die folgenden Ver- gleiche genommen werden konnte. Die Ventralstrigae, bei limbatum sehr oft undeutlich, sind hier fast stets kräftig ausgebildet. Der vordere Teil des Prosternums steigt in der Regel weniger steil gegen die Kehle auf. Die Seiten des Abdomens sind schwach punktiert und nicht selten ganz glatt. Die Flügeldecken weisen auch beim 0’ vorn die stark ausgeprägte Mikroskulptur auf und erscheinen kräftig geschuppt oder gekörnt. Sehr charakteristisch ist die Form des Penis. Die Anlage ist dieselbe wie bei limbatum, doch ist die Spitze sehr lang als gleichmäfsig dünne Lamelle ausgezogen. Das Ende ist stärker abgerundet. Die Zeichnung ist einigen Schwankungen unterworfen. Der Basalfleck kann ziemlich stark ausgeprägt sein, trotzdem die andern Merkmale vollkommen mit rotundatum übereinstimmen. Bänninger, Zur Kenntnis der Gattung Omophron Latr. 233 Besonderes Interesse beanspruchen 2 0’ von Hissar. Der Basal- fleck, der schmalere Körperumrifs, Form des vorderen Teiles des Prosternums und Penis stimmen mit limbatum überein!). Die Mikro- skulptur der Flügeldecken, die braune, wenig metallische aufser dem Basalfleck ebenfalls reduzierte dunkle Flügeldeckenzeichnung und die kräftigen Ventralstrigae sind dagegen wie bei rotundatum. Die Halsschildform steht in der Mitte. In noch viel ausgeprägterer Weise verwischen sich die Unterschiede der beiden Formen weiter im Westen diesseits des Kaspischen Meeres. Es handelt sich um eine Ausbeute von etwa 50 Exemplaren von Elisabetpol. Der Basalfleck fehlt nur etwa beim zehnten Teil. Ungefähr bei jeder Hälfte des Restes ist er auf den zweiten bis dritten und zweiten bis fünften Zwischenraum ausgedehnt. Die mittlere dunkle Binde ist bei der Mehrzahl gar nicht oder nur unvollkommen unter- brochen, wie auch im allgemeinen die dunkle Zeichnung weniger reduziert ist als bei den Tieren aus der Buchara. Die Form des Prosternums steht ungefähr in der Mitte, während die Ventralstrigae in ähnlicher Weise wie bei limbatum schwanken. Der Penis stimmt fast vollständig mit rotudantum überein, ist jedoch stets etwas kürzer und bei schwächer abgerundeter Spitze nach vorn mehr verengt. Die Flügeldecken des 5’ weisen auch auf der vorderen Hälfte eine schuppenförmige oder flachgekörnte Mikroskulptur auf, die im Durchschnitt nur sehr wenig schwächer ist wie bei rotundatum aus der Buchara. Auf kein Exemplar waren alle Merkmale des rotundatum der Buchara vereinigt. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei einigen Käfern von Geok-Tapa und einem einzelnen 5’ von Beirut. Eine oberflächliche Beurteilung weist das fragliche Material infolge seiner auch beim 2 fast stets mit limbatum übereinstim- menden schmaleren Körperform, dem häufigen Vorhandensein eines sehr stark ausgeprägten Basalfleckes und der allgemein stärkeren Ausdehnung der dunklen Stellen der Flügeldecken in die nächste Verwandtschaft unserer mitteleuropäischen Art. Nach den feineren aber sicher nicht minder wichtigen Geschlechtsunterschieden in der Mikroskulptur der Flügeldecken und vor allem in der Form des Penis stehen die Tiere dem rotundatum äufserst nahe. O. sardoum Reitter wurde vom Autor als Varietät zum ägyptischen tesselatum Dej. gezogen. Aufser einem aus dem Deutschen Entomologischen Museum, Dahlem, stammenden Cotypus liegt mir ein grölseres von Dr. A. H. Kraufse gesammeltes Material vor ?). Nur die in der Ausdehnung mit tesselatum Dej. !) Während des Druckes erhielt ich noch 2 gleiche 5’ von Wernyi. Die Basalmakel ist aber auf 1—2 Zwischenräume beschränkt. ?) O. sardoum fliegt nach seiner Mitteilung nach Cicindelen-Art! Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft III. 16 234 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. in der Regel übereinstimmende Flügeldeckenzeichnung konnte den Autor veranlassen, die sardischen Tiere zu dieser Art zu ziehen, während alle andern Artmerkmale auf das spanische variegatum Ol. hinweisen. Die Zusammengehörigkeit geht am besten aus einer Gegenüberstellung der allgemein bekannten (aufser der Zeichnung) und einiger neuer Unterschiede der beiden Arten hervor, wobei das für variegatum Gesagte auch für Zesselatum volle Anwendung findet: Der an der Basis des Halsschildes befindliche Quereindruck ist bei fesselatum viel stärker ausgeprägt, dichter und ausgedehnter runzlig punktiert. Die Zwischenräume der Flügeldecken sind ge- wölbter und die Streifen ebenfalls stärker punktiert. Das letzte Glied der Kiefertaster ist bei der ägyptischen Art kürzer als bei variegatum und vor der Basis stärker verdickt. Die bei variegatum auf der Oberseite vor der Basis befindliche Abflachung ist bei tesselatum stärker ausgeprägt, so dafs das Glied besonders beim ’ oft ausgehöhlt erscheint. Beim 2 von ©. variegatum fehlt von den zwei Borstenpunkten auf den Hinterhüften häufig der vordere, während beim 2 des tesselatum stets nur der hintere ausgebildet ist. Die Mikroskulptur des variegatum ist gleichmälsig flach gekörnt; bei fesselatum ist sie etwas feiner, flielst quer zusammen und erscheint dadurch wellenförmig geschuppt. Das Ende des Penis ist bei tesselatum halbkreisförmig abgerundet, bei variegatum dagegen etwas winklig ausgezogen. OÖ. sardoum ist demnach als eine östliche Rasse des spanischen variegatum aufzufassen, bei der die Flügeldeckenzeichnung eine stärkere Ausdehnung aufweist. Extremhelle Tiere aus Sardinien unterscheiden sich nicht von extrem dunklen variegatum aus Spanien. Das Halsschild ist im allgemeinen wie bei variegatum gezeichnet, doch fliefsen die drei Flecken bisweilen zusammen. Der stark ausgeprägte grüne Schimmer der Zeichnung stimmt ebenfalls mit der spanischen Art überein. — Das in der „Käfer- fauna der Balkanhalbinsel“ von „Daphno, Griechenland“ erwähnte variegatum mit stärkerer Ausdehnung der Flügeldeckenzeichnung dürfte wahrscheinlich hierher gehören. Nach brieflicher Mitteilung von Herrn Kustos Apfelbeck in Sarajevo befindet sich jetzt das einzige Exemplar im dortigen Museum. Nach seiner Ansicht „stammt das Tier wahrscheinlich von Daphnes bei Megalokastron auf der Insel Kreta, wo Frivaldsky vor vielen Jahren sammeln liefs“. Es wäre sehr wünschenswert, neues Material mit sichern Fundorten zu erhalten, um die so interessante Verbreitung im Mittelmeergebiet feststellen zu können. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 235 Mikroskopische Studien über dıe Gattung Stenus Latr. (Col., Staphyl.) Von Ludwig Benick, Lübeck. Vorbemerkungen. Es ist wiederholt Klage darüber ge- führt worden, dafs die Entomologen in ihren Arbeitsmethoden zu sehr am Althergebrachten kleben, so auch bezüglich der Verwen- dung des Mikroskops bei systematischen Studien. Abgesehen von solchen Fällen, in denen die geringe Grölse der Objekte gebiete- risch eine Anwendung stärkerer Vergrölserungen fordert, gilt noch heute tatsächlich die Lupe als das Universalinstrument des be- schreibenden Systematikers. Es soll hier selbstredend nicht der Standpunkt vertreten werden, als ob dieses verhältnismäfsig leicht zu handhabende Hilfsmittel entbehrt werden könne — im Gegen- teil: die Lupe ist für mittelgrofse und kleine Insekten dasjenige Instrument, dessen Verwendung zur klaren Auffassung der Form- und Gröfsenverhältnisse unerläfslich ist. Auch ist in vielen Fällen für die Erkennung der Punktur, der Grölsenverhältnisse der Fühler- und Tarsenglieder und der Färbung der Gebrauch der Lupe aus- reichend. Und doch ist man in letzter Zeit mehr und mehr zu der Ansicht gekommen, dafs zur scharfen Charakterisierung einer Art sämtliche verfügbaren Merkmale herangezogen werden müssen, also auch diejenigen, die durch Verwendung des Mikro- skops erst erschlossen werden. Dahin gehören: die feinere Struktur der Körperoberfläche, das Vorhandensein oder Fehlen von Spitzen, Dornen oder Zacken, die bei Lupenvergröfserung überhaupt nicht sichtbar oder übersehen werden könnten, das Gröfsenverhältnis der Fühler- und Fufsglieder und endlich anatomische Merkmale. Es soll zugegeben werden, dafs in derartigen Forderungen gewisse Gefahren liegen. Die gröfste scheint mir zu sein, die einseitige Betonung des Wertes mikroskopischer Beobachtung für die Artbestimmung !). Darüber gebe man sich keinen Illusionen hin: in den seltensten Fällen wird die mikroskopische Unter- suchung das einzige Mittel zur Arttrennung bei Insekten an die Hand geben, in wenigen Fällen werden die durch stärkere Ver- gröfserung gewonnenen Ergebnisse entscheidende Bedeutung für den Artbegriff gewinnen, und in den weitaus meisten Fällen wird mit Hilfe des Mikroskops nur eine schärfere Präzisierung der Art möglich sein. Dieses „Nur“ genügt aber vollständig, um die Ver- wertung mikroskopischer Merkmale zu rechtfertigen ; denn bei der srolsen Variabilität fast aller Arten bezüglich der „Lupenmerk- ı) Vgl.: Dr. Fritz Netolitzky, Über die Mikro-(Grund-)Skulptur bei der Gattung Bembidium Latr. Wiener Entomologische Zeitung 1909, p. 1. 16* 236 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. male“, sowie bei der Relativität der meisten angegebenen Art- kennzeichen wird man froh sein müssen, neue Anhaltspunkte zu gewinnen. — Die zweite oft angeführte Gefahr, dafs gerade bei diesen subtilen Arbeiten für Artmerkmal angesehen werden könne, was nur Gattungen charakterisiere, dürfte nur für den bestehen, der ungenügend Vergleichsmerkmal benutzte oder in allgemeinen systematischen Studien nicht genug bewandert ist. Darin liegt also ein Vorwurf, der mit der Sache selbst nichts zu tun hat. — Und wenn endlich gesagt wird, dafs manche sich durch solche Forderungen von systematischen Studien überhaupt abschrecken lassen möchten, so ist demgegenüber zu betonen, dafs gründliche Arbeit um so ergebnisreicher ist und daher auch keinen ernsthaft Wollenden abschrecken kann. Was die Verwendung des Mikroskops anbetrifft, so verweise ich auf die schon angeführte Arbeit von Prof. Dr. Netolitzky, möchte jedoch bemerken, dafs ich eine etwa 100fache Vergröfse- rung anwandte, die mir ausreichend erscheint. — Ich habe mich bei den Untersuchungen im allgemeinen auf europäische Arten beschränkt, da mir nur von diesen ausreichendes Material zur Verfügung stand. I. Die Grundskulptur der Körperoberfläche. Mit 8 Abbildungen. Die Körperoberfläche der europäischen Stenus-Arten ist mehr oder weniger grob und tief punktiert und in den meisten Fällen auch behaart. Diese beiden Faktoren bedingen zwar im wesent- lichen das Aussehen der Tiere, doch kommt daneben noch eine Erscheinung in Frage, die makroskopisch nur in der Gesamt- wirkung zur Geltung gelangt, nämlich der Glanz. Derselbe ist, physikalisch betrachtet, dann am stärksten, wenn die vollkommen glatte Oberfläche wie ein Spiegel wirkt. Das kommt auch bei den zu besprechenden Arten gelegentlich vor. In den weitaus meisten Fällen ist aber ein System von mehr oder weniger tief und scharf eingeritzten Linien vorhanden, das die Körperhaut bei schwacher Vergrölserung lederartig gewirkt erscheinen läfst. Diese Linien laufen oft nahezu parallel, oder sie sind bogig verbunden, oder sie fügen sich zu Feldern zusammen, welche aufserordentlich mannigfaltige Form haben können und auch in ihren Gröfsen- verhältnissen Änderungen unterworfen sind. In ihrer Gesamtheit bezeichnet man sie als Chagrin. Vor der Untersuchung müssen die Tiere einer gründlichen Reinigung unterzogen werden, da sie meist mit einem dünnen Fettbelag überzogen sind. Ich habe diese Reinigung mit reinem N. Benick, Mikroskopische Studien über die Gattung Stenus Latr. 237 Schwefeläther bewerkstelligt; mit Hilfe eines weichen Pinsels sind selbst festgeklebte Schmutzpartikel in kurzer Zeit zu entfernen. Folgende Arten sind untersucht worden !): Stenus biguttatus L., bipunctatus Er., longipes Heer, guttula Müll., maculiger Ws., aerigatıs Muls. , bosnieus Bernh. (1 ), posticalis Epp., bimaculatus Gyll., stigmula Er., Juno F., ater Mnnh., intricatus Er., longitarsis Thoms., faseieulatus J. Sahlbg., calcaratus Ser., excellens Epp. (1 2), latus Benick,, providus Er., Rogeri Kr., clavicornis Scop., scrutator Er. (1 2), Deubeli Benick (1 7), silvester Er., ewcubitor Er., lustrator Er., proditor Er., hyperboreus J. Sahlbg. (1 2) asphaltinus Er., Guynemeri Duv., aterrimus Er., fossulatus Er., gracilipes Kr., alpicola Fauv., palposus Zett., ruralis Er., buphthalmus Grav., umbricus Baudi (1 07, 1 9), incrassatus Er., canaliculatus Gyll., nitens Steph., morio Grav., neglectus Gerh., melanarius Steph., atratulus Er., subdepressus Muls., melanopus Marsh., capitatus Epp., mendicus Er., incanus Er., ampl- ventris J. Sahlbg. (1 2), labilis Er., confusus J. Sahlbg. (nur 22), polaris Münst. (1 0’, 1 2), pusillus Steph., strigosus Fauv. (1 0”), namıs Steph., circularis Grav., pumilio Er., cautus Er., vafellus Er., fuscipes Grav., kongsbergensis Münst. (1 0’), Argus Grav., humilis Er., phyllobates Pen., carbonarius Gyll., eumerus Kiesw., scabriculus J. Sahlbg. (nur 7"), opticus Grav., crassus Steph., formicetorum Mnnh., salumandra Bondr., nigritulus Gyll., brunnipes Steph.; latifrons Er., fulvicornis Steph., tarsalis Lj., similis Hbst., cicindeloides Schall., Kiesenwetteri Rosenh., solutus Er., fornicatus Steph., canescens Rosenh., pubescens Steph., salinus Bris., binotatus Lj., pallitarsis Steph., miveus Fauv., Leprieuri Cuss. (nur PQ), pieipes Steph., monachus Bernh., fovei- collis Kr., bifoveolatus Gyll., paludicola Kiesw., pieipennis Er., languidus Er., nitidiusculus Steph., Ganglbaueri Bernh., favipes Steph.; cordatus Grav., hospes Er., cribratus Kiesw., cyaneus Baudi, glacialis Heer, subaeneus Er., aceris Steph., impressus Germ., palustris Er., ossium Steph., yeniculatus Grav.?), transsilvanicus Bernh., obscuripes Gnglb., scaber Fauv., fuseicornis Er., sparsus Fauv. (1 0), elegans Rosenh., Erichsoni Rye, suramensis Epp., coarcticollis Epp., montivagus var. carpathicus Gnglb.?), pallipes Grav., Kolbei Gerh., Reitteri Ws. (2 22), lineola Epp. (2 '0'), Hopffgarteni Epp., grossepunctatus Reitter. !) Dals ich in der Lage war, Objekte aus fast allen Gebieten Europas zu untersuchen, danke ich in der Hauptsache Herrn Otto Leonhard- Dresden-Blasewitz, dessen äulserst sorgfältig bezetteltes Material — ins- besondere aus Südeuropa — mir zum grolsen Teil zur Verfügung stand. 2) Über flavipalpis Thoms. sind mir Zweifel, betr. das Artrecht, aufgestolsen, so dals ich vor Untersuchung weiteren Materials kein end- gültiges Urteil abgeben möchte. ®) Von der Art, die sich durch sehr kurze Flügeldecken auszeichnet und deren Verbreitung wahrscheinlich auf die Alpen und Nachbargebiete beschränkt ist, besitze ich nur 1 scheinbar abnorm gebautes 9 aus den Vogesen (Deville). 238 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Als Typus einer stark chagrinierten Art möge St. bimaculatus (nach Stücken aus der Umgebung Lübecks) ausführlich besprochen werden. Die ganze Oberseite ist chagriniert. Am Kopf läfst die Oberlippe zwischen der Punktur ziemlich feine polygonale Felder erkennen, die aber nur flach eingeritzt sind. Die Stirn zeigt ein ebenso feines aber deutlich tieferes Chagrin, ganz vorn stehen die Punkte so eng, dafs die Risse auf den schmalen Zwischenräumen kaum erkennbar sind. Um so deutlicher, gröber und tiefer ist die Felderung auf der gewöhnlich verdeckten Halspartie des Kopfes, auf der nur vorn eine Punktierung vorhanden ist. Der Halsschild zeigt zwischen den sehr tief eingestochenen Punkten ein aufserordentlich scharf eingeschnittenes Netz von unregel- mäfsigen Polygonen (Abb. 1), ebenso die Flügeldecken, deren Maschen etwas gröber sind. Überall kommen die Linien aus den Punkten etwas tiefer eingeritzt heraus und werden nach der Mitte des Feldes zu feiner. Das tief und versteckt eingebettete Schild- chen (des Mesothorax) ist überall grob- schuppig chagriniert, an der Spitze grubig punktiert. Auf den Flügel- decken heben sich zwei Partien be- sonders ab: der vordere verengte ee Halsabschnitt und der schmale Naht- ER saum. Ersterer ist nicht polygonal genetzt, sondern indem die vordere Seite jeder Masche sich schwach wölbt und zugleich abrundet, entsteht eine ziemlich grobschuppige Struktur. Der unpunktierte Nahtsaum trägt ein aufser- ordentlich feines, längsmaschiges Ge- webe, das nur bei günstigem Lichtfall deutlich wird. Das unter den Decken liegende Schildchen des Metathorax hat an den Seiten die feinste Netzung fast regelmälsiger fünfeckiger Felder, während nach der Mitte zu die Maschen allmählich gröfser werden und sich in der Längs- richtung etwas strecken; die hintere Spitze ist fast glatt. Das Abdomen zeigt bei eingezogenen Tergiten zwischen den Punkten E: =: ww Rn NS DRIN: ’ 4 La! D ‘ S/ “ 4 är 4 { cı\ ; Y v Be ER Se AN | TE rn Ru 27S nn Benick, Mikroskopische Studien über die Gattung Stenus Latr. 239 überall ein ziemlich grobes Netzwerk (Abb. 2a), das jedoch vom vierten und besonders vom fünften Segment ab bedeutend tiefer und auch etwas feinmaschiger wird. Bei ausgezogenen Segmenten gewahrt man vorn einen Abschnitt, der fast ebenso lang wie der freiliegende Teil ist und zwei scharf getrennte Chagrinformen erkennen läfst. Vorn, an der Grenze gegen das voraufgehende Segment, finden sich sehr tief eingeschnittene ziegelartig ge- ordnete rechteckige Felderchen (Abb. 2c), die nach hinten durch eine schmale glatte Linie von einer etwas breiteren Fläche mit schuppiger Struktur getrennt sind. Die Schuppen werden hinten gröber und flacher und gehen stellenweise in Wellenlinien über (Abb. 2b). | Auf der Unterseite ist die Wangenpartie des Kopfes zwischen den groben Punkten ziemlich tief chagriniert, ebenso das Kinn mit dem Zahn, das sehr feine Maschen trägt. Abweichend ist besonders der Teil zwischen den Kehlnähten skulptiert. Die hintere erweiterte Partie ist mälsig grob schuppig chagriniert, nach vorn werden die Schuppen gröber und flacher. Es folgt eine flache Erhöhung, vor der nun querwellige Wülste, deren Furchen nicht scharf eingeschnitten sind, das Chagrin vertreten. Diese Wellen werden vorn immer flacher und gehen schliefslich in scharf aber flach eingeschnittene quergestreckte Felder über. — Das Prosternum hat zwischen den grofsen Punkten eine mäfsig grobe Felderung, der zwischen den Hüften liegende Teil ist dichter quermaschig chagriniert. Die viel feiner und weitläufiger punk- tierten Epineren der Vorderbrust sind dicht flach quermaschig, fast geschuppt. Meso- und Metasternum tragen ziemlich enge und tiefe Polygone, die beim letzteren hinten weitmaschiger und tiefer sind, bis auf einen halbringförmigen Teil vor den Hüften, der punktfrei und fein längsmaschig chagriniert ist. Eine kleine längliche Partie kurz vor dem hinteren Ausschnitt des Meta- sternums ist glatt. Episternen und Epimeren des Meso- und Metathorax sind weitmaschig und tief chagriniert. — Das Ab- domen zeigt am ersten Ventralsegment auf einem schmalen, wulstig abgesonderten Saum (Gleitfläche an der Hinterbrust) zwischen der feinen und weitläufigen Punktur enges und tiefes Chagrin. Da- hinter befindet sich jederseits eine breite flache Vertiefung (für die Bewegung der Hinterschenkel), die vorn dichter punktiert und tiefer gefeldert, hinten sehr sparsam punktiert und grobmaschig chagriniert ist. Die übrige Partie ist mälsig tief, im hintern Teil flach geritzt. Der fast bis an den Hinterrand reichende Mittel- kiel ist fein längsmaschig liniert. Die folgenden beiden Segmente zeigen dasselbe Bild: vorn ist das Chagrin tiefer als hinten. Beim 2 sind die Felder vom fünften Segmente an überall gleichmälsig und 240 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. etwas tiefer und kleiner, die vorderen Segmente so wie beim co”. Die eingezogenen Partien tragen Ziegel- und Schuppenchagrin wie oben. Beim o’ beginnt auf dem vierten Segment die Geschlechts- auszeichnung. Auf dem flachen Eindruck ist das Chagrin vorn feldrig und geht hinten allmählich in das wellig-linige über. Ähnlich ist es auf dem fünften Segment (Abb. 3), nur ist auf demäulsersten Hinterrand das Chagrin unterdrückt. Das sechste Segment ist vorn tief und rauh chagriniert, hinten flacher und mehr wellig; das siebente Seg- ment ist vorn, wo es unter dem vorigen liegt, Abb. 3. fast glatt, hinten längs- maschig, das achte über- all tief und eng gefeldert. Die auf dem vierten bis sechsten Segment auftretenden Kiele sind auf dem Grat glatt, an den Seiten längsmaschig flach geritzt. An den Beinen haben die Schenkel zwischen den schief eingestochenen Punkten ein grobmaschiges, mäfsig tiefes Chagrin (Abb. 4), während die Schienen (Abb. 5) längliche schmale Felder Abb. 5. tragen. Die Trochanteren sind fein und flach chagriniert, die Hüften dagegen ziemlich tief und enger. Woan Tastern, Füh- lern und Tarsen wegen der dichten Behaarung ein Chagrin erkennbar ist, sind es schwache Längslinien, nur die Fühlerkeule hat deutliche Querrisse. Auf der Basalpartie der Mandibeln ist eine feine Felderung erkennbar. Der eben besprochenen Art gegenüber können St. similis (Ex. von Sardinien, Sorgono; leg. Dr. Kraufse) und St. cordatus (Ex. von Benick, Mikroskopische Studien über die Gattung Stenus Latr. 241 Bulgarien, Maglige; leg. M. Hilf) als glatt bezeichnet werden. Doch sind bei St. similis die Oberlippe, Halspartie und Kehlnaht- zwischenraum des Kopfes, Unterseite und Seitenteile der Vorder- brust, Gleitsaum der Mittelbrust, Halspartie und Schultern der Flügeldecken, Schildchen, Episternen und Epimeren der Hinter- brust, die eingezogenen Partien des Abdomens, die vertieften Teile des vierten und fünften Ventralsegments beim 5, das fünfte Ven- tralsegment am Hinterrand beim ?, Schenkel und Schienen ent- sprechend wie bei St. bimaculatus chagriniert, die grofsen Flächen der Oberseite wie der Unterseite dagegen glatt. Bei St. cordatus sind der Kopf an der Unterseite schwach, der Kehlzwischenraum und die Halspartie tief, die Epimeren der Vorderbrust, das Schild- chen, der Gleitsaum der Mittelbrust, Episternen und Epimeren der Hinterbrust, die Halspartie der Flügeldecken, die eingezogenen Segmentstücke und die Schenkel und Schienen chagriniert. Die Glätte ist bei Sf. similis etwas anders geartet als bei St. cordatus; bei ersterem sind die Punkte tief eingestochen, und die Punktränder gehen im Bogen in die Oberfläche über (Abb. 6, schematisch), bei letzterem macht es den Eindruck, als ob, nachdem die Punkte eingestochen waren, die Oberfläche abgehobelt wurde; dadurch er- scheinen die Punktränder schärfer, die Punkte selbst aber weniger tief (Abb. 7, schematisch). B Abb. 6. Abb. 7. Zwischen den beiden Extremen — St. bimaculatus einerseits, St. similis und cordatus andererseits — ist die Oberflächenskulptur der europäischen Steninen ausgebildet, und zwar derart, dafs so- wohl die Tiefe der eingeritzten Linien Abweichungen unterworfen, wie auch die Ausdehnung der skulptierten Partien eine gröfsere oder geringere ist. Im allgemeinen lassen sich folgende Cha- srinformen unterscheiden: 1. Das Netzchagrin. Die Grundform ist das Polygon. Dasselbe kann regelmälsig sein, meist fünfeckig, weicht jedoch in 242 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. den zahlreichsten Fällen von der regulären Form ab. In extremen Fällen (Schienen bei St. cordatus ; vergl. Abb. 5) sind die Maschen so in die Länge gezogen, dafs bei schwach abgerundeten stumpfen Winkeln fast wellenförmige Bildungen vorzuliegen scheinen. Die Tiefe der eingeschnittenen Fazettenlinien ist in vielen Fällen durchaus gleichmälsig, ebenso oft ist die Tiefe der Linien an den Stellen, wo sie in die Punkte einmünden, jedoch gröfser, so dafs dann gewissermalsen die Furchen aus den Punkten herauszutreten scheinen und desto mehr abflachen, je weiter sie von den Punkten fortlaufen. Wenn nun die Tendenz der Chagrinunterdrückung ein- setzt (— das Bild der Abhobelung würde das Verständnis er- leichtern —), verschwinden die eigentlichen Netzlinien, die aus den Punkten heraustretenden Risse aber bleiben, so z.B. bei manchen Stücken des im allgemeinen glatten St. Erichsoni. Das, Facettenfeld selbst kann eben oder gewölbt sein (Abb. 8a u. b’ schematisch). Verbinden sich vollkommen ebene Felder mit gleich a a Ee Sa BA Abb. 8. mäfsig eingeschnittenen Chagrinlinien, so zeigt die Oberfläche den sogenannten Fettglanz (St. bifoveolatus, nitidiusculus , flavipes). Bei gewölbten Feldern hängt die Intensität des Glanzes von der Höhe der Wölbung wie von der Gröfse der Maschen ab: je grölser die Maschen und je flacher die Wölbung, desto stärker der Glanz. Die Oberfläche erscheint matt, wenn die Felder so klein werden — bei gleichzeitiger Maschenwölbung —, dafs eine regelmälsige Lichtreflektion nicht mehr stattfinden kann. — Das Netzchagrin oder die Felderung tritt hauptsächlich an der freien Körperober- fläche auf, wird jedoch auch an den letzten Abdominalsegmenten auf untergeschobenen Partien beobachtet. 2. Das Schuppenchagrin. Man kann sich diese Form aus der vorigen dadurch entstanden denken, dafs die Feldchen nach einer Richtung etwas gehoben und zugleich abgerundet sind. Diese Vorstellung ist um so mehr berechtigt, da solche‘ Über- gänge gelegentlich auftreten (z. B. zwischen Wölbung und Hals- partie der Flügeldecken). — Das schuppige Chagrin kommt auf den Gleit-Flächen und -Säumen der Segmente, der Brust und des Kopfes vor. Benick, Mikroskopische Studien über die Gattung Stenus Latr. 243 3. Das Wellenchagrin. Es geht hauptsächlich aus der vorigen Form hervor, indem die herabgebogenen Seiten der Schuppen flachbogig ineinander übergehen, es kann aber auch aus der Fel- derung entstehen, indem die Linien in einer Richtung stehen bleiben und dann leicht gekrümmt und oft unterbrochen sind '!). Wenn die Einschnittlinien, besonders wo sie aus der Schuppen- bildung hervorgehen, weiter auseinanderrücken und nun sich am Grunde breit abrunden, entstehen Skulpturformen, die als Wülste zu bezeichnen und nicht mehr zum Chagrin zu stellen sind. — Das Wellenchagrin tritt bei den Steninen deutlich meist nur dort auf, wo das Mutterchagrin (Schuppenbildung oder Felderung) zu erlöschen im Begriff ist oder in andere Formen übergeht, z. B. Zwischenraum der Kehlnähte und männliche Auszeichnung auf den Ventralsegmenten. 4. Das Ziegelchagrin. Es besteht aus meist recht- eckigen Feldern, deren Grenzlinien sehr tief eingeritzt sind. Schwankungen im Verhältnis der Feldlänge zur Breite treten bei verschiedenen Arten auf, doch geht die Länge nie über die doppelte Breite hinaus. Hin und wieder kommt es vor, dals sich die scharfen Ecken verwischen, doch bleibt die Zugehörigkeit zu dieser Form trotzdem erkennbar an der stets gleichmälsig tiefen Einmeilselung. Die Felder selbst sind stark erhoben. — Das Vorkommen dieser Chagrinform ist auf die vordersten unter- geschobenenen Partien des zweiten bis siebenten Segments be- schränkt (Abb. 2e). Übersieht man das Vorkommen der verschiedenen Formen der Grundskulptur bezüglich der Verteilung auf der Körperoberfläche, so ergibt sich folgender Gegensatz : 1 Vorwiegend auf der freien Körperfläche . Netzchagrin ; 1’ meist auf eingezogenen, bezw. verdeckt liegenden Teilen des Körpers, 2’ nur auf den vordersten Partien der ein- gezogenen Abdominalsegmente . . . Ziegelchagrin; 2" auch an den Gleitflächen des Vorder- 2170 3) 23 Sebi Te DE Be ae Schuppenchagrin; 2” nur als Übergangsform . . . . . Wellenchagrin. Die gröfste Konstanz hat das Ziegelchagrin; es kommt bei sämtlichen Arten, unabhängig von der Öberflächenskulptur , vor. Fast ebenso konstant ist die Schuppenbildung, die an den in der !) Das leichtwellige Linienchagrin, das sich z. B. bei Leptacinus - batychrus Gyll. auf demVorderkörper findet, ist von dem eben besprochenen Wellenchagrin wesentlich verschieden und stellt wohl eine besondere Form der Oberflächenskulptur dar. 244 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Abb. 2b bezeichneten Orten ebenfalls bei sämtlichen Arten auf- tritt; an den Gleitflächen des Vorderkörpers kann sie gelegent- lich durch stark eingeschnittene Felder ersetzt sein. Das Wellen- chagrin tritt nur konstant am Kehlnahtzwischenraum auf, sonst kann es fehlen. Die gröfste Mannigfaltigkeit zeigt das Netz- chagrin, was Vorkommen oder Fehlen, Gröfse, Form und Tiefe der Maschen und Verteilung auf dem Körper anbetrifft. Solche Abweichungen zeigen sich jedoch nur bei verschiedenen Arten; innerhalb derselben Spezies sind die Schwankungen im allgemeinen sehr gering. Diese Tatsache läfst dem Netzchagrin allein als Art- merkmal eine gewisse Bedeutung zukommen. Fast kann man sagen, dafs die Fazettierung der Körperoberfläche bei den Steninen für jede Art, die überhaupt chagriniert ist, ein typisches Merkmal darstellt. Trotzdem ergeben sich, will man diese Unterschiede schriftlich fixieren, Schwierigkeiten, da die Differenzen mehr re- lativer Natur und oft so fein sind, dafs sicheres Verständnis nicht zu erzielen sein dürfte. Bei einzelnen Arten allerdings bietet gerade das Chagrin ein vorzügliches Hilfsmittel der Artabtrennung. Bei der Mehrzahl der Arten entspricht das Netzchagrin der Unterseite demjenigen der Dorsalfläche. Da zudem die gebräuch- liche Präparation die Unterseite verdeckt, so werde ich im fol- genden die Skulpturverhältnisse der Ventralseite aufser Betracht lassen. | Für die Verteilung der Felderung auf der Oberseite läfst sich allgemein sagen, dafs der Halsschild und die letzten Abdominal- segmente, vom fünften an, am tiefsten und feinmaschigsten cha- griniert sind, dann folgen die Flügeldecken, die meist etwas flachere und gröbere Maschen tragen, und endlich der Kopf und die vorderen Segmente. Diese Abstufungen gelten für die meisten Arten und können auch derart in die Erscheinung treten, dafs bei flacher Netzung des Halsschildes auf dem Kopf und den ersten Segmenten das Chagrin vollkommen unterdrückt wird. — Ge- schlechtliche Unterschiede sind im allgemeinen nicht festzustellen. Untergattung Stenus Rey. Sämtliche gefleckte Arten sind auf der ganzen Oberseite chagriniert. Infolge der meist dichten Punktur treten an die Stelle der vollen Chagrinfelder oft nur Linien zwischen den Punkten auf, besonders deutlich wird auf dem Vorderkörper die volle Maschenbildung, die auf dem Abdomen stets besteht, auf den Halsschildschwielen bei St. guttula und Verwandten, sowie bei sämtlichen Arten auf den roten Flecken, auf denen die Punkte immer feiner und weitläufiger stehen, das Netzwerk aber etwas feinmaschiger ist. — St. Juno und seine Verwandten sind ziemlich grob und tief chagriniert, bei einigen J'c' des St. ater sind aber die Linien, besonders auf den Vorder- Benick, Mikroskopische Studien über die Gattung Stenus Latr. 245 segmenten, beträchtlich verflacht, so dafs Stücke vorkommen, bei denen aus den Punkten nur Risse heraustreten ; bei St. fasciculatus sind die ersten Segmente sogar regelmälsig in der Mitte glatt. St. calcaratus zeichnet sich durch über den ganzen Körper gleich- mälsiges und tiefes Netzchagrin aus. — In der Verwandtschaft des St. elavicornis sind alle Arten grobmaschig und mälsig tief fazettiert, am flachsten lustrator auf den Vorderringen und ew- cubitor, der gleichzeitig mit sehr groben Feldern ausgestattet ist. — Unter den übrigen Arten zeichnet sich St. asphaltinus durch glattes Abdomen und flach gefelderten Vorderkörper aus, während St. aterrimus das engste Chagrin in der ganzen Untergattung trägt; hier kehrt sich auch das allgemein gültige Grölsenverhältnis der Maschen um: der Halsschild hat gröbere Felderung als der übrige Körper. Untergattung Nestus Rey. Bei St. palposus und ruralis ist das dichte und tiefe Chagrin auf dem Vorderkörper in Längs- Polygone ausgezogen. Über den ganzen Körper dicht und ziemlich tief chagriniert sind auch St. buphthalmus und seine Verwandten, sowie morio, neglectus, subdepressus, pusillus, polaris , kongsbergensis und Argus ; ebenso humilis und Verwandte, die sich jedoch durch die dichte und grobe Punktur auszeichnen, welche meist ein deutliches Netzwerk gar nicht entstehen läfst, mit Ausnahme des Abdomens, auf dem die Punkte weitläufiger stehen. st. canalıculatus und confusus haben flache Maschen, während bei nitens und labilis der Vorderkörper glatt ist. St. melanarius fällt auf durch das enge und tiefe Maschenwerk, während atratulus mit Ausnahme der letzten Segmente, die schwache Liniatur tragen, glatt ist. Voll- kommen unterdrückt ist das Chagrin bei St. melanopus und capitatus. St. mendicus ist fein und dicht, incanus viel flacher chagriniert, oft fast glatt. Bei St. circularis ist das Netz zwischen den dichten und groben Punkten des Vorderkörpers hin und wieder auf Linien- risse zurückgebildet, ebenso bei pumilio, der sich jedoch durch glattes Abdomen auszeichnet. Leicht kenntlich sind si. vafellus und cautus an dem glatten Vorderkörper; bei fuscipes sind nur die ersten Abdominalsegmente frei von Chagrin. Untergattung Tesnus Rey. Die Arten dieser Unter- gattung sind dicht und mälsig tief chagriniert, am wenigsten tief St. crassus und formicetorum, bei denen die Vordersegmente oft fast glatt sind. Untergattung Hypostenus Rey. St. latifrons trägt dichtes und mäfsig tiefes Chagrin über den ganzen Körper, während der - nächste Verwandte, fulvicornis, nur auf dem sechsten und siebenten Segment chagriniert, sonst glatt ist. Auch bei St. tarsalis, der grob und sehr flach gefeldert ist, fehlen auf den Grundsegmenten 246 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. manchmal jegliche Linien. st. similis, cicindeloides und Kiesenwetteri sind vollkommen glatt, fornicatus bis auf die Spitze des Abdomens (vom fünften Segment an), während solutus überall ziemlich dicht und tief chagriniert ist. Untergattung Hemistenus Muls. et Rey. Das tiefste Chagrin tragen st. pallitarsis und niweus, dann folgen canescens und pubescens, die an Kopf und Basalsegmenten viel flacher eingeritzte Linien zeigen; ebenso st. picipes und seine Verwandten, sowie languidus. St. salinus , binotatus und paludicola und Leprieuri haben bei flach chagriniertem Vorderkörper glatte erste Abdominal- segmente, picipennis ist fast ganz glatt, nur hin und wieder sind Risse deutlich. Herausgehoben erscheinen s#. bifoveolatus , nitidius- culus, Ganglbaueri und flavipes, bei denen die von den Linien um- schlossenen Felder flach sind; sie tragen Bleiglanz. Untergattung Mesostenus Rey. St. cordatus, hospes, cribratus, cyaneus und glacialis sind glatt, lackglänzend, ebenso sub- aeneus, dessen sechstes Segment jedoch manchmal flach chagriniert ist; auch St. aceris zeigt nur einige Risse auf dem Vorderkörper, während die Basalsegmente fast vollkommen chagrinfrei sind. Dagegen ist St. impressus überall deutlich, stellenweise ziemlich tief, polygonal geritzt, ebenso St. ossium, dessen Varietät insularis Joy flacher gefeldert, vorn auf dem Abdomen sogar fast glatt ist. St. palustris, geniculatus, transsilvanicus, obscuripes, coarcticollis, monti- vagus v. carpathicus, clavulus, pallipes, Kolbei und Hopffgarteni sind ziemlich dicht und tief chagriniert; bei letztgenannter Art sind allerdings wegen dichter und grober Punktur Felder oft nicht deutlich umgrenzt. St. fuscicornis ist am Kopf, an den Flügel- decken und den Basalsegmenten fast glatt, scaber hat nur ein fast chagrinfreies Abdomen, während Krichsoni, suramensis und elegans in der Regel vollkommen glatt sind. St. Erichsoni ist allerdings aufserordentlich variabel; die Extreme sind einerseits vollkommene Glätte, andererseits Flachchagrin oder Risse aus den Punkten bis auf die 4 vorderen Abdominalsegmente, die stets glatt bleiben. Durch dieses Merkmal ist die Art leicht von st. coarcticollis zu unterscheiden. St. lineola und KReitteri sind auf dem Abdomen sehr fein quermaschig chagriniert. Es sind demnach durch Ausbildung der Grundskulptur folgende Arten gut charakterisiert, bezw. von anderen Arten getrennt: (In der Vorderreihe stehen die durch glatten oder weniger chagri- nierten Körper ausgezeichneten Arten.) Stenus asphaltinus ; nitens . . ,'-. ..von ctanahculatis, atratulus melanarius, pumilio . circularıs, „ ” b) 2” „ Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 247 Stenus cautus u. vafellus . . von fuscipes u. Argus, „.. Püselpes 1 Re a en „»» Sulneoris, . 9. Mt „Rdlearrong; „. „similis „ solutus, „. salinus u. binotatus „ pubescens, „ Pieipmnis . » . . „. nilidiusculus, „ aceris „. impressus, fuseicornis a Er phishres, Frichsoni u. suramensis coarcticollis. ” Die Flügeldeckenskulptur der Oicindela hybrida-Rassen. Von Paul Schulze, Berlin. Mit 1 Tafel. Wie ich schon an anderer Stelle (1) gezeigt habe, bestehen die Flügeldecken vieler Coleopteren nicht völlig aus Chitin, sondern weisen auf ihrer Oberfläche eine mehr oder weniger starke Lage einer in Kalilauge löslichen Substanz auf. Diese Schicht ist dann Trägerin der für die Systematik wichtigen Oberflächen- skulpturen; kommen Metallfarben bei Käfern vor, so ist nicht das Chitin, sondern nur diese Schicht die Trägerin der- selben. Diese oberflächliche Schicht stellt anscheinend ein erst nach dem Schlüpfen des Tieres über die Decke ergossenes und erstarrtes Sekret dar; sehr charakteristisch ist die hauptsächliche Zusammensetzung desselben aus oben offenen polygonalen, meist seckseckigen Kästchen. Als ein besonders schönes Objekt zum Studium dieser Bil- dungen erwiesen sich die Elytren der Gattung Cicindela. Ich will daher hier noch einmal im Zusammenhang den Bau einer Cicindela- Flügeldecke schildern und an einem Beispiel, den Unterarten von ©. hybrida L., die Brauchbarkeit des „Sekretreliefs“ für das Studium von Rassenfragen erläutern. Natürlich soll damit nicht gesagt werden, dafs man diese Merkmale alltäglich zur Bestimmung der einzelnen Unterarten verwerten soll, dafür ist die Untersuchung zu schwierig gegenüber den leicht wahrnehmbaren, grob anatomi- schen Unterschieden, wie Körperform, Behaarung usw., wohl aber können uns diese Skulpturen in Zweifelsfällen, wo die anderen Merkmale versagen, wichtige Aufschlüsse geben, und bei ihrer Konstanz innerhalb der einzelnen Lokalformen sind von ihrem Studium sicher noch wichtige Aufschlüsse über tiergeographische Probleme zu erwarten, auch wird auf diesem Wege wohl zu er- mitteln sein, ob und wie weit bestimmte lokale Einflüsse das 248 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Zustandekommen bestimmter Skulptureigentümlichkeiten be- dingen. Einige wichtige Ergebnisse hat jedenfalls die genaue Untersuchung der Flügeldecken schon gezeitigt, den Nachweis, dals oft ein grolser Teil derselben nicht aus Chitin besteht, und ferner hat sie uns einen tieferen Einblick in den Bau der Elytren verschafft und die wahre Natur der bei Lupenvergröfserung als - „Körnchen“ und „Grübchen“ erscheinenden Gebilde. Wie bei allen anderen Käfern besteht auch hier die Elytre aus 2 Chitinplatten, einer oberen (dorsalen) stärkeren und einer unteren (ventralen) dünneren, die beide durch zahlreiche Chitin- säulen (Columnae) miteinander verbunden sind. Da diese Säulen aus 2 — wenigstens in der Mehrzahl der Fälle, eine Ausnahme scheinen die Lamellicornier zu bilden — später in Verbindung tretenden Einfaltungen der oberen und unteren Decke entstanden sind, so finden sich an ihren Ausgangsstellen von den beiden Chitinplatten grübchenartige Einsenkungen, besonders an der oberen (Patinae). Von den Systematikern werden diese Ge- bilde teils als „Grübchen‘“, z. B. bei den Cicindelen, teils als „Punkte“, z. B. bei den Chrysomeliden, bezeichnet. Die Co- lumnae dienen gewissermalsen als T-Träger zum Stützen der oberen Deckenplatte; ist diese sehr kräftig entwickelt oder die Decke relativ grols, so sind die Säulen zahlreicher und von gröfserem Durchmesser, was wiederum in den grölseren Patinae in die Erscheinung tritt. So sind z. B. bei Geotrupes gegen- über den Canthariden die Strebepfeiler dicker und zahlreicher, und bei den Chrysomeliden bei den gegenüber den 7 gröfseren 22 auch die Patinae gröfser (cf. W. Hals). Bei Cicindela zieht nun über die ganze obere Elytrenplatte ein mächtig entwickeltes Sekretrelief mit seinen eigentümlichen Skulpturen hinweg. Es besteht, wie gewöhnlich, aus offenen, meist sechseckigen Kästchen (die „Chagrinierung“ der Autoren), daneben kommen aber noch andere wichtige Bildungen vor. Auf den pigmentierten Teilen der Decke, und zwar nur hier, zeigen die Polygonreihen an gewissen Stellen eine eigentümlich unregel- mälsig spiralige Anordnung um einen dunkler gefärbten Punkt herum. Dieser stellt jedesmal den Mittelpunkt einer der die beiden Elytrenplatten verbindenden Säulen dar. Oberhalb dieses „Kurvenanfangspunktes“ (K auf den Abbildungen) gegen die Basis der Elytren hin findet sich an der Peripherie der bis- weilen durch das Sekretrelief durchschimmernden Columna (s. Abb. 1; zwischen den beiden mit col. bezeichneten Stellen liegt die Säule) ein höcker- oder schuppenartiges Gebilde (C auf den Abbildungen), für das ich den Namen Cyrtom vorgeschlagen habe („Körnchen“, „Tuberkel“ der Autoren). Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Schulze, Die Flügeldeckenskulptur der Cicindela hybrida-Rassen. Tafel V. Schulze, Die Flügeldeckenskulptur der Cicindela hybrida-Rassen. 249 Abb. 1. Flügeldeckenskulptur von (. hybr. riparia Dej. ca. 225:1. C. Cyrtom, K. Kurvenanfangspunkt. Zwischen Col. schimmert eine Columna hindurch. Abb. 2. Flügeldeckenskulptur von €. silvatica L. ca. 110:1. C. Cyrtom, K. Kurvenanfangspunkt. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft II. 17 250 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Unter den Cyrtomen finden sich die normalen Polygone, aufserdem 3—4 Poren, die man bei Behandlung mit etwas Kali- lauge sichtbar machen kann; offenbar ist an diesen Stellen das Sekret ausgeflossen; der letzte Sekret staute sich an den Poren, verschmierte sie und die umgebenden Sechsecke und bildete so das Cyrtom. Letztere fehlen bei Cicindela auf den weilsen Teilen der Decke merkwürdigerweise vollkommen, ebenso auf der schwarzen Umrandung des weilsen Mittelpunktes der ?2 von C. campestris L., dagegen sind z. B. bei Phaeowantha Klugi Chd. auch an den unpigmentierten Partien Cyrtome vorhanden. Bei ©. silvatica L. ist es noch nicht zur Bildung dieser Elemente ge- kommen, an ihrer Statt finden sich keine deutlichen Erhebungen, sondern nur Stellen, an denen einige Sechsecke verschmiert sind (Abb. 2c). Die grofsen mit einem gewulsteten Rand versehenen Poren der Elytren sind am besten als Cyrtomporen zu be- zeichnen, da sie, die in der Lage etwa einem Kurvenanfangs- punkt entsprechen würden, stets von einem Cyrtom begleitet sind. Diese Poren finden sich ebenso wie die Cyrtome selbst nur auf den braunen Elytrenteilen. Tritt einer scheinbar in der weilsen Zeichnung auf, so liegt er in einer Ausbuchtung der pigmentierten Partie, oder wenn er wirklich einmal im Weils isoliert ist, so ist er von einem breiten braunen Hof umgeben. Es scheinen also eigentümliche, bisher ungeklärte Wechsel- beziehungen zwischen Cyrtom und Pigmentierung zu be- stehen. Cyrtome und Cyrtomporen sind, wie ich gleich hier hervorheben möchte, für das Studium der verwandtschaftlichen Beziehungen der Carabiden von grölster Bedeutung. Die Costae der Gattung Carabus und die Cyr- tome von Cicindela sind homologe Gebilde. Die Rippen stellen stark vergröfserte Cyrtome dar oder, was ebenfalls möglich wäre, die Cyrtome reduzierte Costae. Bei der Verwertung der Skulptur für die Rassenkunde kommt es auf folgende Punkte an: Erstens auf die relative Anzahl der Cyrtome und ihre mehr oder weniger starke Entwicklung, in zweiter Linie auf ihre Form und drittens auf die ungefähre Zahl der zwischen Kurvenanfangspunkt und Cyrtom befind- lichen Sechseckreihen. Wichtig ist ferner, dafs man der Unter- suchung ein und dieselbe Stelle der Flügeldecke zugrunde legt — da bei Cicindela z. B. gegen die Flügelbasis hin die Cyrtome kräftiger ausgeprägt sind und dichter stehen als auf der übrigen Elytre — und dafs man die Untersuchung bei ein und derselben Vergröfserung vornimmt, da die Verhältnisse der einzelnen Elemente bei verschiedenen Vergröfserungen stets anders erscheinen. Die folgenden Untersuchungen wurden bei 100facher Vergröfserung an Schulze, Die Flügeldeckenskulptur der Cicindela hybrida-Rassen. 251 dem braunen Teil der Flügeldecke dicht unterhalb der Mittelbinde vorgenommen. Die den Abbildungen zugrunde liegenden Exem- plare stammten von folgenden Fundorten: ©. Aybr. hybrida L. aus Finkenkrug bei Berlin, (©. hybr. magyarica Roeschke aus „Süd-Ungarn“, (©. hybr. maritima Dej. aus Steegen in West- preulsen, (©. hybr. semihumeralis Benthin aus Falzfeinowo am Dniepr, C. hybr. sahlbergi Fisch. aus „Süd-Rufsland“ und ©. hybr. riparia Dej. aus Mendel in Tirol. Eine Betrachtung der Elytren der Rassen von (©. Aybrida L. unter diesen Gesichts- punkten zeigt, dafs auch deren Skulpturen die von den Syste- matikern aus anderem Grunde angenommenen Verwandtschafts- beziehungen sehr schön zur Anschanung bringen (cf. Horn und Roeschke). ©. hybrida typ. und Aybr. magyarica Roeschke stimmen im Sekretrelief ziemlich überein; bei Aybr. hybrida (Taf. V Abb. 1) sind die Cyrtome unregelmäfsig buckelförmig, nicht sonderlich zahlreich, der Kurvenanfangspunkt (K) vom Cyrtom (C) gewöhnlich 2 Sechseckreihen entfernt. Bei Aybr. magyarica (Taf. V Abb. 2) finden wir dasselbe Bild; die Cyrtome erheben sich aber kaum aus der Ebene des Sechseckreliefs und lassen die unter ihnen liegenden Polygone gewöhnlich deutlich erkennen, die Kanten der einzelnen Sechseckkästchen dagegen sind unregelmäfsiger, mehr abgerundet, ihr Lumen offenbar durch stärkere Sekretabscheidung mehr ausgefüllt, so dafs sie hier etwas kleiner erscheinen. Ganz ähnlich wie die eben besprochenen Flügeldecken ver- halten sich die eines anderen Paares zueinander: (. hybr. maritima Dej. und ©. hybr. semihumeralis Benthin, die „südrussische maritima“, die eine eigene Rasse darstellt. Die Cyrtome sind bei maritima (Taf. V Abb. 3) im Ver- gleich mit denen der Nominatform zahlreicher, gröfser und scharf abgesetzt kuppenförmig. C und K sind gewöhnlich durch 1!/, Sechseckreihen getrennt. Bei (©. hybr. semihumeralis (Taf. V Abb. 4) stimmen die Cyr- tome in Zahl und Grölse mit denen von marıtima überein; genau wie bei magyarica sind sie aber flacher, wenig erhaben und gegen ihre Peripherie hin wenig scharf umgrenzt, so dafs ihr äulserer Rand gewöhnlich durch nur unregelmäfsig mit Sekret ausgefüllte Sechsecke gebildet wird, infolgedessen zählt man zwischen C und K meistens 2 Kästchenreihen. Die Kanten der Polygone sind auch hier mehr gerundet. ©. hybrida sahlbergi Fisch. (Taf. V Abb. 5) zeigt eine sehr unregelmäfsige Skulptur auf den Flügeldecken. Die einzelnen Sechsecke sind grofs und ungleich. Trotzdem die Cyrtome zahl- 17° 252 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. reich sind, treten sie wenig in die Erscheinung, da sie nur schwache schuppenförmige Gebilde darstellen („fein oder fast gar nicht gekörnt“! Roeschke p. 37). Der Kurvenanfangspunkt liegt abweichend von allen anderen Rassen dem Cyrtom eng an. Die einzelnen Kurven sind demzufolge nur sehr unregelmälsig aus- gebildet. Bei ©. Ahybr. riparia Dej. (Taf. V Abb. 6) sind die Cyrtome ähnlich gebaut wie bei sahlbergi, aber weniger zahlreich und gröfser. Der Kurvenanfangspunkt liegt 4—5 Reihen von C entfernt, die Kurven sind infolgedessen bei dieser Rasse am besten zu er- kennen. Die Verschiedenheiten in den Elytren der einzelnen Subspezies haben eine andere interessante Erscheinung im Gefolge. Betrachtet man bei starkem, auffallendem Licht bei ca. 100facher Ver- grölserung eine in Canadabalsam eingeschlossene Decke unter dem Mikroskop, so erstrahlt sie in einem eigentümlichen , kontrast- reichen Farbenmuster, das dadurch bedingt wird, dafs sich von dem Grund der Elytre die infolge ihres abweichenden Baues anders gefärbten Patinae und die Cyrtome abheben. Im einzelnen ergibt sich für die einzelnen Rassen folgende Färbung: OÖ. hybrida typ. Grund gelblichgrün. Patinae blau, bläulichgrün umringt, Cyrtome goldfarben. ©. hybr. magyarica.. Grund wenig leuchtend, ins Bräunliche spielend. Patinae blau, schwach grün umringt. Cyrtome wenig abgesetzt, fahl weilslichrot. ©. hybr. maritima.. Grund kupferrot. Patinae blau, grün umsäumt. CGyrtome leuchtend tiefrot. ©. hybr. semihumeralis wie maritima.. Grund der Decke aber mehr gelbrot. Cyrtome unscharf gegen die übrige Decke ab- gesetzt und nur wenig dunkler als diese. ©. hybr. sahlberg. Grund grünlich. Patinae tief schwarz- blau, nur schmal und unregelmäfsig grün umringt. Cyrtome hell bräunlichrot. ©. hybr. riparia. Patinae wegen der kräftigen Decken hier am grölsten von allen Rassen, braun, umringt von Grün, das allmählich in den gelbgrünen Grund übergeht. Cyrtome gelbrot. — Ich will hier noch auf weitere Unterschiede in den Flügel- verhältnissen bei den einzelnen Lokalvarietäten hinweisen, während ich in bezug auf die übrigen unterscheidenden Merkmale auf die ganz vorzügliche Monographie von Horn und Roeschke ver- weise. Schulze, Die Flügeldeckenskulptur der Cicindela hybrida-Rassen. 253 Die Flügeldecke von (©. hybr. riparia Dej. ist am kräftigsten, die von Aybr. maritima Dej. und sahlberg Fisch. am hinfälligsten, die übrigen stehen in der Stärke zwischen ihnen. An den Hinter- flügeln ergeben sich folgende Verschiedenheiten : ©. hybr. typ. Adern kräftig entwickelt und deutlich, be- sonders auch die Cubitaladern, die am Costalrand verlaufenden Adern sind gegen die Flügelbasis hin schwächer pigmentiert. Der umgeschlagene Anallappen von gleicher Beschaffenheit wie der übrige Flügel. ©. hybr. magyarica wie hybrida typ. ©. hybr. maritima. Costalrandadern gegen die Flügelbasis schwächer pigmentiert. Cubitaladern schwach, durchscheinend. Besonders der Anallappen milchig getrübt. ©. hybr. semihumeralis. Hinterflügel wie bei maritima. Elytren auf der Unterseite tief schwarz pigmentiert, daher auch in durch- fallendem Licht schwarz erscheinend. Diese dunkle Unterseiten- färbung fand ich bei keiner anderen Rasse wieder, bei den übrigen ist sie ein mehr oder weniger dunkles Braun. ©. hybr. sahlberg. Sämtliche Adern sehr schwach aus- gebildet, hell gelblichbraun, Analteil des Flügels milchig getrübt. Elytren im durchfallenden Licht hellbräunlich, am hellsten unter den Aybrida-Rassen erscheinend. ©. hybr. ripara. Sämtliche Adern dunkel pigmentiert, die am Costalrand bis zur Flügelbasis braun. Anallappen nicht milchig getrübt. — Die eigentümliche Trübung des Anallappens, die Hinfälligkeit des Flügels und die durchscheinenden Adern hängen möglicherweise mit dem Salzgehalt des Bodens, auf dem die Tiere leben, zusammen (maritima, semihumeralis, sahlbergi) ; wir finden diese Trübung aber über den ganzen Flügel vorgeschritten auch bei der südafrikanischen Strandform Eurymorpha cyanipes Hope, wo sie um so mehr auffällt, als die Elytren sehr kräftig und dick sind. — Ein Unterscheidungsmerkmal zwischen C. Aybrida typ. und ©. hybrida maritima, welches neuerdings von Edwards für englische Tiere angegeben wurde, habe ich an meinem Material nicht be- stätigen können. Nach ihm ist die Stirn bei Aybrida „regularly longitudinally striate throughout, like a sheet of corrugated iron“ und bei maritima „regularly longitudinally striate at each side, but in the middle the striae form a net-work“. Ich habe in den Stirnskulpturen der beiden Formen bei deutschen Stücken keine kennzeichnenden Verschiedenheiten auffinden können. 254 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Abweichend von dem bisherigen Gebrauch habe ich die süd- russische „maritima“ als eigene Lokalform aufgeführt und auf sie einen für sie gegebenen Benthinschen Aberrationsnamen an- gewendet. Schon 1891 hat Roeschke die Tiere aufs trefflichste charakterisiert: „In Südrufsland vorzüglich auf den sandigen Inseln der Wolga und des Dnjepr, und in der südlichen Kirgisensteppe gibt es eine kleine Form, bei welcher die Rassenkennzeichen der maritima scharf hervortreten; so sind namentlich die Hintertarsen äulserst verkümmert und die Flügeldecken beim 5’ scharf zu- gespitzt. Die ganze Zeichnung ist stark verbreitert und wird so der sahlbergi täuschend ähnlich; auch die Mittelbinde ist weit . gerandet, so dafs die scfl. F. für die Hmmakel und die voll- ständige cfl. F. vorkommt“ (p. 45). Unzweifelhaft steht die Form der maritima sehr nahe und ist von ihr nicht so weit entfernt wie die anderen Rassen voneinander, sie hat aber schon so kon- stante Unterschiede, neben der Skulptur, der schwarzen Pigmen- tierung der Elytrenunterseite, die Zierlichkeit, die ganz andere Zeichnung usw. (cf. Taf. V Abb. 7), dafs sie mit gutem Recht als besondere Lokalform aufzufassen ist. Eine genaue Untersuchung der weiteren in Südruflsland und in Asien vorkommenden hierher gehörigen Formen, deren genaue systematische Rubrizierung zweifelhaft ist, wäre von höchstem Interesse; vor allem auch in bezug auf die Frage, in welchem etwaigen genetischen Zusammen- hang sie mit der nordischen Küstenform stehen, ob es sich um Relikt- oder Konvergenzformen handelt usw.; ferner wäre es wünschenswert, Genaueres darüber zu erfahren, ob semihumeralis und sahlbergi nebeneinander und unter denselben ökologischen Be- dingungen vorkommen oder nicht usw. usw. Zum Schlufs ist es mir eine angenehme Pflicht, denjenigen Herren, die mich mit Untersuchungsmaterial unterstützt haben, meinen herzlichen Dank auszusprechen; es sind dies die Herren Prof. Kolbe, Dr. W. Horn, Dr. H. Kuntzen und Dr. W. Ramme. | | Literaturverzeichnis. Benthin, H., Über Varietäten paläarktischer Cieindelen. Ento- mologische Nachrichten 19, 1893. Edwards, J., On (icindela hybrida L. and maritima Dej. The Entomologist’s Monthly Magazine 1913. Hafs, W., Melasoma XX -punctatum costellum (Mars.) P. Sch. Berl. Ent. Zeitschr. 58, 1913. Horn, W. u. Roeschke, H., Monographie der paläarktischen Cicindelen. Berlin 1891. | Schulze, Die Flügeldeckenskulptur der Cicindela hybrida-Rassen. 255 Lengerken, H. von, (icindela hybrida L. und ©. maritima Latr. Berl. Ent. Zalschr rt. (1912). Schulze, P., 1. Chitin- und andere Cuticularstrukturen bei Insekten. Verhandl. Deutsch. Zool. Ges. 23, 1913. — 2. Zur Flügeldeckensculptur der Cicindelen. Berl. Ent. Zeitschr. 58, 1913. Eine bemerkenswerte Form von Cicindela silvatica L. mit ver- breiterter Mittelbinde von Paul Schulze (Taf. V Abb. 8). In der Sammlung des verstorbenen Herrn Baumeister Stüler befand sich ein sehr interessantes Exemplar von Cicindela silvatica L., von dem ich vor einigen Jahren eine vergrölserte Photographie anfertigte.e. Das Exemplar, ich glaube es war ein ?, zeichnete sich durch eine extreme Verbreiterung der Mittelbinde aus, war aber sonst durchaus wohlgebildet, während sonst mit derartigen Verbreiterungen oft Mifsbildungen Hand in Hand gehen. Das Tier wurde im Juni 1909 in Mahlendorf bei Lychen ge- fangen. Tafelerklärung. Abb. 1—6. Flügeldeckenskulpturen (brauner Flügelteil dicht unterhalb der Mittelbinde) bei 100facher Vergrölserung. C. Cyrtom, K. Kurvenanfangspunkt. Abb. 1. e hybr. hybrida L. Abb. 7. ©. hybr. semihumeralis Ben- 2. C u ‚magyarica Roeschke thin. Falzfeinowa a. Dniepr. „ 3. ©. hybr. maritima De;j. Mai/Juni 1914. W. Ramme nd, C. hr semihumeralis Ben- leg. „8. C. silvatica L. ab. Mahlen- .B- C De sahlbergi Fisch. dorf b. Lychen. Juni 1909. » 6. C. hybr. riparia Dej. Stüler leg. 256 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. XVI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. (Col. lamell.) Von Dr. F. Ohaus, Berlin-Steglitz. Meine Bearbeitung der Tribus Rutelini, der sogenannten „echten Ruteliden“ der Unterfamilie Rutelinae für die Genera In- sectorum von Wytsman ist schon seit längerer Zeit abgeschlossen, ihre Veröffentlichung hat sich aber bisher verzögert und wird auch erst nach einiger Zeit stattfinden. Ich gebe daher im folgenden die Beschreibung einiger neuer Gattungen und Unter- gattungen bekannt, die ich in dieser Bearbeitung aufgestellt und ausführlich beschrieben habe. Cotalpa, Burm. Handb. Ent. IV 1 p. 423, 1844. Die scharfe Grenze zwischen den beiden Burmeisterschen Gattungen Cotalpa und Byrsopolis ist durch die seit ihrer Aufstellung bekanntgewordenen neuen Arten verwischt worden, so dafs ich Byrsopolis höchstens noch als Untergattung von Cotalpa betrachten kann; eine Zwischenstufe zwischen beiden nehmen einige zentral- amerikanische bisher zu Byrsopolis gestellte Arten ein, die eben- falls eine eigene Untergattung beanspruchen. Sodann zerfallen auch die nordamerikanischen Arten der Gattung nach der Form des Kopfschildes und nach der Behaarung in 2 verschiedene Unter- gattungen; diese 4 Untergattungen lassen sich in folgender Weise unterscheiden: I. Kopfschild viereckig, die Ecken wenig oder gar nicht gerundet. 1. Maxillen mit 6 kräftigen Zähnen in der Reihenfolge 1, 2, 3; beim 2 alle Klauen einfach, beim co’ an den vorderen oder mittleren oder an allen Fülsen die gröfsere Klaue eingeschnitten. Oberseite kahl. Subgen. Cotalpa Burm. sens. strict. 2. Maxillen mit einigen unregelmäfsigen Zähnchen an der äulseren Lade; beim 0’ und 2 alle Klauen einfach }). Subgen. Byrsopolis Burm. II. Kopfschild halbkreisförmig; Maxillen mit 6 kräftigen regel- mälsigen Zähnen; beim ’ und 2 alle Klauen einfach. Ober- seite lang behaart . . . Subgen. nov. Paracotalpa m. II. Kopfschild vor der Stirnnaht verbreitert und stark bogig gerundet, oder verlängert, die Seiten nach innen geschwungen, der Vorderrand gerade abgestutzt; Maxillen mit einigen wenigen verkümmerten Zähnchen; beim 2 alle Klauen einfach, beim 4’ an allen Fülsen die gröfsere Klaue eingeschnitten. Oben nur die Thoraxränder lang behaart. Subgen. nov. Parabyrsopolis m. ) Nur bei B. crassa g' die grölsere Klaue der Vorderfülse ein- geschnitten. Ohaus, XVI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 257 Da in einer Gattung nicht 2 Arten mit dem gleichen Namen sein dürfen, ändere ich die lanigera H. Bates um in Batesi m. nom. nov. Typus generis für Cotalpa ist lanigera L., für Byrsopolis castanea Burm., für Paracotalpa ursina G. Horn, für Parabyrsopolis Batesi Ohs. Hoplognathus W.S. MacLeay, Hor. Ent. I 1819, p. 159. Bei dem Typus generis, 7. Kirbyi, ist die Stirnnaht vollständig, in der Mitte nicht unterbrochen. Bei den in diese Gattung ge- stellten Arten maculatus Gory, limbatipennis Ohs., parvulus Ohs. und mexicanus Ohs. ist sie in der Mitte unterbrochen. Diese 3 Arten gehören daher nicht in die Gattung Hoplognathus, auch nicht in die Subtribus Areodina; ich errichte für sie die neue Gattung Par- hoplognathus m. mit der Gattungstype maculatus Gory, die wegen der unterbrochenen Stirnnaht zur Subtribus Pelidnotina gehört. Ectinoplectron, gen. nov. m Pelidnotinorum. In der Ent. Zeit. Stettin 1905 p. 314 habe ich einen Homonyx oryctoides m. aus Mexico beschrieben, der von den argentinischen Arten dieser Gattung u. a. durch die Form des Kopfschildes und der Sporen der Hinterschienen so stark abweicht, dafs ich für ihn eine besondere Gattung unter obigem Namen errichte. Pelidnotopsis, gen. nov. m. Pelidnotinorum. In der Ent. Zeit. Stettin 1912, p. 304 habe ich die Art plusiotina aus Mexico beschrieben und vorläufig in die Gattung Pelidnota gestellt; sie weicht aber von den Arten dieser Gattung in einer Anzahl wesentlicher Merkmale, u. a. durch den Bau des Mesosternums und des Kopfes so erheblich ab, dafs ich auch für sie eine besondere Gattung unter obigem Namen errichte. Homonyz Gu£rin. Die Arten dieser Gattung, als deren Type AH. cupreus Guerin gilt, haben metallische Färbung, ein Kopfschild, das ebenso lang oder fast ebenso lang als breit ist, beim 9’ mit deutlichen Seiten- ecken, die Basis ihrer Deckflügel trägt zwischen Schildchen und Schultern eine scharf abgegrenzte Furche parallel zum Vorderrand, der Spitzenrand ihrer Hinterschienen ist mit 2 grolsen Zähnen ver- versehen, neben denen nur 2 kurze gerundete Wimperborsten stehen. In diese Gattung stellte ich unter dem Namen ZH. fuscoaeneus m. aus dem nördl. Argentinien eine Art, die in allen "genannten Punkten von den übrigen Arten der Gattung abweicht, so dafs ich für sie jetzt die besondere Gattung Parhomonyzx gen. nov. m. errichte. Ihre Färbung ist dunkelbraun mit schwachem Erzschimmer. Das Kopfschild ist stark verkürzt, mehr als dreimal so breit wie 258 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. lang, sein Vorderrand nach oben zurückgebogen, so dafs die Mund- teile, besonders Oberlippe und Oberkiefer weniger bedeckt werden und freier hervortreten. Die basale Querfurche auf den Deck- flügeln zwischen Schildchen und Schultern fehlt. Der Spitzenrand der Hinterschienen ist gerade, ohne Zähne, gleichmäfsig und dicht mit Wimperborsten besetzt. Die Mundteile, die bei Homonyx kräftig gebaut sind, werden hier schwächer, insbesondere ist der Seitenzahn der Mandibeln beim 5’ im Verschwinden begriffen. Par- homonyx ist gewissermafsen eine Zwischenstufe der Entwicklung, die von Homonyx zur Gattung Pseudogeniates Ohs. führte. Hier ist die metallische Färbung ganz geschwunden. Das Kopfschild ist noch stärker verkürzt, gleichsam nach hinten zu- rück gerollt, so dafs Oberlippe und Oberkiefer ganz unbedeckt sind und weit hervorragen; die letzteren sind ganz ungezähnt an den Seiten und an der Schneide schmal lanzettlich; die Maxillen zahnlos. Die Basalfurche der Deckflügel fehlt ebenfalls; die Hinter- schienen haben einen verbreiterten geraden, dicht gewimperten Spitzenrand. Die Fühler werden, wenigstens beim ?, zuweilen neungliedrig mit verkürzter Keule. Die genannten 3 Gattungen geben ein recht gutes Beispiel dafür, wie eine Änderung der Lebensweise, der Übergang aus einem Gebiet mit einer an häufige Niederschläge gebundenen reicheren Vegetation in ein regenarmes Steppengebiet auf die morphologischen Merkmale einwirkt. Es sind mehr oder weniger alle Organe, am auffälligsten aber der Kopf als Träger der Kauwerkzeuge und wichtigsten Sinnesorgane, die Deckflügel und die Beine, die durch eine solche Änderung der Lebensweise infolge Änderung der klima- tischen Verhältnisse in charakteristischer Weise umgeändert werden und gerade Argentinien mit seinen ausgedehnten regenarmen Ge- bieten bietet hierfür eine reiche Anzahl vorzüglicher Beispiele, zumal aus der Familie der Lamellicornier, die ja wohl durch eine solche Anpassung an ärmliche Lebensverhältnisse in regenarmen Gebieten erst zu „Blatthornkäfern“ geworden sind. Ohalcoplethis Burm. und Epichalcoplethis F. Bts. lassen sich als selbständige Gattungen nicht aufrechterhalten. Sie wurden von FPelidnota unterschieden durch ihren sexuellen Dimor- phismus; allein der ist in dieser Gattung so weit verbreitet und so verschiedenartig, dafs man logischerweise jede Art oder. Arten- gruppe, die sich durch besondere sexuelle Merkmale auszeichnet, zu einer eigenen Gattung machen mülste. Dagegen haben Chalco- plethis resp. Epichalcoplethis und ihre nächsten Verwandten ein bis- her wenig beachtetes Merkmal, durch das sie sich von den typischen Ohaus, XVI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 259 Pelidnota- Arten unterscheiden, so dafs man sie als grofse Unter- gattung wohl erhalten kann. Bei den Arten der Untergattung Pelidnota ist die Oberseite, abgesehen von einzelnen Borsten an den Rändern, vollständig kahl. Bei den Arten der Untergattung Chaleoplethis im neuen Sinne dagegen finden sich auf der Oberseite auf Kopf, Thorax und Schildchen, zumal auf den Deckflügeln Haare. Die Zahl, Länge und Form dieser Haare ist bei den einzelnen Arten resp. Artengruppen verschieden. Sie entspringen bei den Arten mit grob gerunzelter, wenig glänzender Oberseite, bei denen sie zahlreich, ziemlich lang, zuweilen selbst gefiedert sind, aus feinen umwallten Punkten, die zwischen den Runzeln stehen. Bei den Arten mit rückgebildeter Skulptur, die in der Mitte glatt und glänzend, an den Seiten gerunzelt und dicht punktiert sind, so bei Ch. Kirbyi, sind sie sehr klein und spärlich, zuweilen auf be- sondere Stellen an den Seiten hinter den Schultern und bei den Spitzenbuckeln beschränkt; sie entspringen hier aus kleinen Pünkt- chen, die nach hinten in eine Furche übergehen, in die sich das Härchen legt, wenn der Käfer in der Erde oder im Mulm herumwühlt. Die Untergattung Pelidnota MacLeay zerfällt, wie dies schon Burmeister in seinem Handbuch auseinandergesetzt hat, in 2 Abteilungen. In der ersten ist das Kopfschild am Vorderrand beim 2 stets einfach, nicht eingekerbt oder ausgerandet; beim ’ ist es zumeist trapezförmig mit gerundeten Ecken, breiter und kürzer als beim $, sein Vorderrand mehr oder weniger eingekerbt oder ausgerandet. In der zweiten Abteilung ist das Kopfschild beim 2 am Vorderrand stets gekerbt oder tiefer ausgerandet, die beiden Ecken oder Zacken zurückgebogen. Beim co’ ist das Kopf- schild zumeist etwas kürzer und am Vorderrand breiter, in der Mitte flacher ausgerandet oder weniger tief gekerbt, die Ecken weniger zurückgebogen. Da die Arten der beiden Abteilungen auch in ihrer Lebensweise verschieden sind, so fasse ich sie auch als Untergattungen auf; die erstere behält den Namen Subgen. Pelidnota L. im engeren Sinne, der zweiten gebe ich wegen des lackartigen Glanzes der Oberseite den Namen Subgen. Ganonota m. Beide zerfallen in eine Anzahl von Artengruppen, zumeist nach der Art der sekundären sexuellen Merkmale. Mycerorutela.P: Babes + läfst sich als selbständige Gattung gegenüber Autela nicht auf- recht erhalten. Das Verhältnis von Länge zur Breite des Schild- chens, worauf die Gattung begründet ist, schwankt bei den ein- zelnen Artengruppen in dieser Gattung. Es ist breiter als lang in der coerulea-Gruppe (dem Typus generis Microrutela), so breit als lang in der lneola-Gruppe, und länger als breit in der striata- Gruppe. | 2360 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Thyriochlorota m. gen. nov. Antichirinorum. Von Chlorota unterschieden durch den langen Mesosternal- fortsatz, der zuerst nach unten gesenkt und dann nach oben um- gebogen ist und dessen kolbig verdickte Spitze bis zwischen die Vorderhüften ragt. Von Thyridium unterschieden durch die am Aufsenrand gekerbten Mandibeln; von Antichira durch ein Scutellum, das an der Basis breiter als in der Mitte lang ist. Typus generis ist Jordani Ohs. Parathyridium m. gen. nov. Antichirinorum. Von Thyridium, mit dem sie die Körperform, den langen Meso- sternalfortsatz und den nach hinten lappenartig vorgezogenen Hinterrand des Thorax gemeinsam hat, unterschieden durch die am Aufsenrand tief gekerbten Mandibeln und die tief gefurchten Deckflügel, deren Rippen und Interstitien gleich hoch gewölbt sind. Dies letztere Merkmal trennt die Gattung auch von Thyriochlorota und Chlorota, der lange Mesosternalfortsatz von Diabasis. Typus generis ist microcephaloides Ohs. Paramacraspis m. gen. nov. Antichirinorum. Von Macraspis, in welche Gattung die einzige hierzu gehörige Art, hemichlora Lap., zuerst gestellt wurde, verschieden durch das Fehlen eines Schrillapparates, den alle Macraspis-Arten ohne Aus- nahme besitzen. Von Antichira verschieden durch die aulsen ge- rundeten Mandibeln. Von Chlorota, Thyridium und Ptenomela ver- schieden durch ein Schildchen, das in der Mitte länger als an der Basis breit ist; von Calomacraspis, der die Gattung am nächsten steht, verschieden durch die am Spitzenrand ausgeschnittenen Hinterschienen. Vayana m. gen. nov. Antichirinorum. Typ. generis ist dicolor Oliv. von Guayana. Der Gattung Antichira zunächst stehend, aber von allen Arten dieser Gattung abweichend durch die tief gefurchten Deckflügel, deren Rippen und Interstitien gleich hoch gewölbt sind. Schildchen an der Basis so breit, als in der Mitte lang. Paratelaugis m. gen. nov. Antichirinorum. Diese Gattung errichte ich für die als Antichira beschriebene robusta Kirsch, eine stark abweichende Form, die in keine der vielen Gattungen der Antichirinen so recht hineinpalst. Mit Telaugis hat sie gemeinsam die starke Verbreiterung der Deckflügel hinter den Schultern beim 2, sie unterscheidet sich aber von ihr durch die glatten, nicht gefurchten Deckflügel, die Form des Kopfschildes und der Oberlippe, u. a. m. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 961 Eine neue isolierte Tenebrionidengattung von den Philippineninseln. Von Professor H. Kolbe. Mit 1 Abbildung. Es gibt viele faunistisch und systematisch isolierte Tierarten, die in manchen Fällen auch generisch eine abgesonderte Stellung einnehmen, also selbständige, entweder monotypische oder oligo- typische, d. h. nur eine oder wenige Arten umfassende Gattungen bilden. Solche isolierte Gattungen sind besonders vielen Inseln eigen, wo sie vermutlich durch die Wirkung der Isolierung während einer langen Zeitdauer die morphologische Spezialisierung erfahren haben. Die hier zu behandelnde Tenebrionidenart fällt unter die vorstehende Betrachtung; sie gehört zu der weit verbreiteten Gruppe der ÖOpatrinen. Ich empfing sie in 2 Exemplaren von Herrn Dr. F. Ohaus, im Auftrage des Herrn W. Schultze vom Bureau of Science in Manila, zur Untersuchung und Fest- stellung ihres systematischen Verhältnisses. Auf Grund des Gebienschen Kataloges der Tenebrioniden bin ich zu der Überzeugung gekommen, dafs diese Art eine neue Gattung bildet, die ich Nesocaedius nenne. Diese neue Gattung sieht der paläarktischen Gattung Microzoum Redtb., die jetzt Melanimon Stev. heilsen soll und gleichfalls zu den Opatrinen gehört, sehr ähnlich, sie weicht aber von dieser durch das unsichtbare Scutellum und die am Ende schmäleren Epipleuren der Elytren ab. Nesocaedius steht der Gattung Melanimon durch die Bildung der Antennen, des Prothorax, der Vordertibien und Epipleuren näher als der Gattung Opatrum. Auch der Gattung Anemia der Osthemisphäre ist sie recht ähnlich. Eine ebenfalls nahe verwandte Gattung ist Caedius. In dieser Gattung sind die Antennen aber etwas länger als bei Nesocaedius und in der apikalen Hälfte weniger verdickt; die Hinterecken des Prothorax sind scharf gewinkelt, und das Scutellum ist deutlich ausgebildet. Ferner verbinden sich die beiden Ränder der Epipleuren vor dem Nahtwinkel deutlich miteinander, was bei Nesocaedius nicht der Fall ist. Ferner ist der interkoxale Fortsatz des ersten Abdominalsternits bei Caedius schmäler und spitzer als bei Nesocaedius. Caedius ist nach dem Gebienschen Kataloge in Senegambien, Agypten, Ile de France, Madagaskar, Indien, Thibet, Japan, Neu- holland und Neukaledonien zu Hause. Von Pocadiopsis Fairm. Indiens ist die neue Gattung sehr ver- schieden, und zwar durch die Bildung der Augen, der Antennen, des Scutellums und der Vordertibien. 262 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Eine andere insulare Gattung aus dieser Verwandtschaft ist die von mir aufgestellte Gattung Epeurycaulus (mit den Arten aldabricus m. von den Aldabra-Inseln und burbonicus m. von der Insel Bourbon). Diese unterscheidet sich von der neuen Gattung durch das Vorhandensein eines zwar kleinen aber deutlichen Scutellums, die weniger stark keulenförmig verdickten Antennen und die vor dem Nahtwinkel abgekürzten Epipleuren. Nesocaedius und Zpeurycaulus sind indes in der Bildung der Vordertibien, des interkoxalen Fortsatzes des ersten Abdominalsternits und auch im ganzen Habitus einander sehr ähnlich und wahrscheinlich mit- einander nahe verwandt. Die Trennung dieser und der verwandten Gattungen auf Grund der Bildung der Epipleuren und deren Auffassung als Grundlage für die Aufstellung verschiedener Subtribus, wie das in den Reitter- schen Bestimmungstabellen geschehen ist, dürfte nicht zuzulassen sein. Ein belehrendes Beispiel ist hierfür die Tenebrionidengattung Pachypterus, welche zu der Gruppe der Pedininen gehört. In dieser nur aus wenigen Arten bestehenden Gattung kommen beide Bildungen der Epipleuren vor. Reitter wurde deswegen veranlalst, die Gattung zu teilen (Pachypterus i. sp. und Trachymetus Reitt., vergl. Bestimmungstabelle LIII. 1904 p. 76). Gebien aber vereinigt wieder alle Arten zu der einen Gattung Pachypterus (Kat. d. Tenebr. p- 295), erkennt also ebenfalls, wie ich, die besondere Wichtigkeit der Epipleurenbildung für die Systematik der genannten Tene- brionidengruppen nicht an. | Es liegt mir fern, auf die Systematik der Opatrinen hier näher einzugehen. Ich habe es hier nur mit der neuen insularen Gattung zu tun. Diese ist ein spezialisierter Gattungstyp in der Gruppe der Opatrinen, dessen Bildung wahrscheinlich mit der insularen Isolierung in Beziehung steht. W. Schultze hält indes die Art für eingeschleppt, vielleicht von einer anderen Insel der Philippinen. Die insulare Natur dieser Gattung würde alsdann nicht beeinträchtigt sein. Die neue Gattung Nesocaedius erscheint als verbindendes Übergangsglied zwischen den beiden Epipleural- bildungen, da eine weitere Verschmälerung der Epipleuren nahe der Elytrenspitze wahrscheinlich die anteapikale Verschmelzung der Epipleurenränder im Gefolge haben mülste. Ich lasse nun die systematische Kennzeichnung der neuen Gattung folgen. Charakteristik von Nesocaedius n. g.: Antennae longitudine reductae capiteque breviores, claviformes, inde ab articulo tertio sensim incrassatae, articulis 7.—10. praecedentibus latioribus, transversis, articulo ultimo (11.) paenultimo angustiore. Clypeus sat profunde triangulariter exeisus. O culi reniformes convexi, cantho Kolbe, E. neue isolierte Tenebrionidengattung v.d.Philippineninseln. 263 brevi. Palporum maxillarium articulus ultimus securiformis, sat magnus. Prothorax elytraque setis rigidis sat longis ciliata, supra brevius setosa, ille fere duplo latior quam longior, antice paulo rotundate angustatus, angulis posticis obtusangulis. Scutellum occultum. Elytra prothorace minime latiora, in basi truncata, inde a medio apicem versus attenuata; epipleurum ad apicem versus sensim attenuatum, denique prope angulum apicalem angustissimum, fere nullum. Postpectus breve. Coxae posticae conspicue inter se separatae. Pedes mediocres, femora parum incerassata ; tibiae primi paris praesertim apicem versus latae, extus hbidentatae et crenulatae, dente anteriore majore, dentibus ambobus apice rotundatis; tibiae secundi et tertii parium graciles, tenues, rectae, extus setulose pluridentatae.e. Abdominis lamina sterniti primi intercoxalis lata, apice late rotundata. Die neue Gattung hat die meisten Merkmale teilweise mit den nächstverwandten Gattungen gemein. Die Antennen sind indes recht spezialisiert, sie sind auf abgesondertem Wege der Form- bildung kolbenförmig geworden; sie sind recht kurz, kürzer als der Kopf, am Grunde dünn, vom dritten Gliede an allmählich dicker, keulenförmig; an der Spitze tritt eine leichte Verdünnung ein, das letzte Glied ist etwas schmäler als das vorletzte. Auch an den Palpen ist die terminale Ausbildung des letzten Gliedes be- merkenswert; das letzte Glied der Maxillarpalpen ist ziemlich grofs und beilförmig. Am Prothorax ist noch auf den Hinterrand aufmerksam zu machen, der beiderseits des nach hinten vor- springenden Medianlobus breit und schwach gebuchtet ist. Die Hinterbrust ist kurz, was mit der Flügellosigkeit zusammenhängt. Auf den Elytren bemerkt man mehrere Längsreihen aufstehender Borstenhaare, im übrigen ist die Fläche glatt granuliert, aber nicht gestreift. Am Grunde sind die Elytren so breit wie der Prothorax an der Basis; ihre Epipleuren verschmälern sich nach hinten ganz allmählich, werden vor der Spitze äulserst schmal und endigen erst unmittelbar vor dem Nahtwinkel. Die Tibien des ersten Beinpaares sind wie bei vielen anderen ÖOpatrinen ge- bildet, z. B. wie bei Melanimon (Microzoum), Melanesthes, Caedius usw., nämlich von breiter Form und am Aufsenrande zweizähnig, in der Weise, dafs der grölsere stumpfe Zahn am äufseren Ende der breiten Spitze, der kleinere, ebenfalls stumpfe Zahn weiter hinten am Aufsenrande steht. Die Krallen aller Tarsen sind klein, zart und deutlich gebogen. Der interkoxale Teil des ersten Sternits des Abdomens ist vorn breit abgerundet. Die der vorstehenden Beschreibung des neuen Genus zugrunde liegende Spezies heilst Nesocaedius Schultzei n. sp. 264 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Charakteristik derselben: Ovatus, leviter convexus, niger vel brunneus, fere opacus, parum subnitidus, pallide sparsim ciliatus et laxe setulosus, antennis palpisque rufobrunneis, pedibus brunneo- fuscis; capite, pronoto elytrisque granis sat conspicuis, confertis, densatis, partim subdepressis, partim scabris, in dorso pronoti sublaevibus, large exstructis; pro- thorace transverso duplo latiore quam longiore, angulis anterioribus rotundate obtusis, posterioribus obtusatis, margine laterum parum rotundato; elytris autem e medio retrorsum subattenuatis seriebus- que 8 vel 9 setarum flavidarum vestitis, setis necnon longioribus in margine laterali, similiter ac prothorace, modo ciliorum ex- structis; processu proster- nali intercoxali postice fere acute Nesocaedius Schultzei n. sp. angulato; pectore abdomine- ee que scabre granulatis, sparsim flavo-setosis; pedibus plus minusve nitidis, parce flavido setosis; tibiis omnium pedum extus scabris, posterioribus in margine extero spinosis apiceque aequaliter setosis. — Long. corp. 3,5—4 mm. Es lagen mir die beiden von Herrn W. Schultze (Assist. Entomologe des Bureau of Science in Manila, Philippinen) auf der Insel Tubbataha (Tub Bataha) gefundenen Exemplare vor. Diese Insel liegt inmitten der Sulu-See (im Philippinen-Archipel) und ist nach Schultzes Angabe von den nächsten Inseln Arena und Caville 110 km, von Palawan 165 km entfernt usw. Sie ist aber nur eine sehr flache Sandbank, fast pflanzenleer, etwa 350 m lang und 100 m breit; sie ragt nur bis °/, m über den Meeresspiegel empor. Tausende von Seevögeln brüten hier. Die Menge der Exkremente war trotzdem gering, was vermuten läfst, dafs die Insel vom Meere zuweilen überwaschen wird; viel Treibholz ist angeschwemmt. Die Käfer und eine Forficulide fanden sich nur einmal an trocknen Fragmenten eines Möwenkadavers. Jene gehören zu einem Dermestes (cadaverinus F.), einer Histeridenspezies und dem aphodien- ähnlichen Tenebrioniden Nesocaedius Schultzei. Von den 2 Exemplaren hat Herr Schultze mir eins überlassen; es befindet sich in der Sammlung des Königl. Zoologischen Museums in Berlin. Für die Herstellung der Abbildung danke ich Herrn Prä- parator A. Spaney hier. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 265 Zur Bienenfauna von Abessinien. (Hym.) Von Dr. H. Friese, Schwerin i. Mecklenburg. Im nachfolgenden bringe ich die erste Zusammenstellung der Bienen (Apidae) von Abessinien, und zwar besonders der Formen aus dem Hochlande bei Harrar (Südost-Abessinien), von woher ich eine reiche Sammlung an Apiden dem Herrn Gunnar Kristensen verdanke, der während einer Reihe von Jahren Nord- und Süd-Abessinien erfolgreich durchforschte. Die ersten Sendungen erhielt ich vor längerer Zeit über Dänemark durch Herrn Jensen-Haarup in Silkeborg aus Nord -Abessinien (Eritrea) von Keren, Ghinda, Asmara und Adua, später direkt von Harrar (Harar)!) in Südost - Abessinien. Weiter füge ich noch mehrere Arten aus der Umgebung von Abessinien bei, wie z. B. von Somali-Land und dem Sudan, um das Bild zu ver- vollständigen. Der geographischen Lage entsprechend finden wir in Abessi- nien sowohl die tropischen Bienenarten wie auch die letzten Ausläufer der paläarktischen Formen, die offenbar im Hochlande des gebirgigen Abessiniens noch die ihnen zusagenden Bedingungen für ihre Existenz finden. So scheint z. B. noch Halictus virescens Lep., diese häufige und weitverbreitete paläarktische Art, nicht selten vorzukommen, um weiter südlich durch den engverwandten Halietus jucundus Sm. abgelöst zu werden, der dann Afrika bis zum Kapland bewohnt. Ebenso zeigt sich auch der Nomioides pulchelius, diese fast kleinste und sicher zierlichste Bienenart noch häufig in Abessinien, um im Kapland ihre südlichste Verbreitung zu finden. Auch Anthophora bimaculata und Eriades truncorum, sowie die fast ganz Europa, Asien und Afrika bewohnende Schmarotzer- biene Coeliorys afra Lep. finden sich häufig genug. Neben diesen durchweg gleichgebildeten Formen finden sich aber auch solche, die wohl im Habitus und in der Form den weitverbreiteten palä- arktischen Arten gleichen, aber kleinere morphologische Ab- weichungen aufweisen (vikariierende Arten), wie Andrena somalica Fr. (für die weitverbreitete A. morio in Südeuropa), Megachile minutissima Rad. (für M. rotundata F.), Epeolus kristenseni Fr. (für E. tristis Sm.), Andrena africana F. (für A. varians K.), Andrena meneliki Fr. (für A. floricola Ev.), Andrena kristenseni Fr. (für A. korlevieiana Fries.), Halietus meneliki Fr. (für H. smeathmanellus K.), !) Der Poststempel der Sendungen lautet sowohl Harrar wie Harar, so dals wohl beide Schreibweisen berechtigt sind. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft III. 18 266 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Colletes latipes Fr. (für C. rossicus D. T.), Colletes abessinicus Fr. (für (©. fodiens Fourc.), Tetralonia femorata Fr. (für 7. dentata Klg.), Anthophora ampliceps Fr. (für A. albigena Lep.) und Crocisa histrio F. (für Or. major Mor.). Als rein tropische Formen wären dann die Nomia-, Scrapter-, Ceratina- und Äylocopa-Arten zu erwähnen, ferner fast alle Antho- phora- und Crocisa- Arten; von den Bauchsammlern sind die meisten Megachile- Arten aufzuführen, und hier besonders die grolsen wie M. mawillosa und meneliki, M. antinorü und bilobata, combusta und ‚janthoptera wie alle Anthidium- Arten und die bei ersteren schmarotzenden Coeliowys-Formen. — Die Zahl der neuen Arten, die uns alljährlich aus dem dunklen Erdteil zufliefsen, erdrückt uns fast, die Beschreibungen der nova species nehmen kein Ende und lassen auch keins er- hoffen. Dabei erhalten wir fast alle Formen in nur wenigen Exemplaren, weil meist keine Spezialisten und Kenner die Sammler sind — und alle Objekte gelangen fast ohne klärende Notizen über die Umgebung und die natürlichen Verhältnisse, wie Blumen- besuch, Flugzeit, Nestbau usw. in unsern Besitz. Die früheren Bearbeiter und Autoren hatten keine Ahnung von dem unendlichen Formenreichtum, der uns heute entgegen- tritt und uns fast zu erdrücken scheint, sie waren oft zu spar- sam mit den Angaben der wichtigsten Unterscheidungs-Merkmale, sowie der näheren Verwandtschaft zu bekannten Formen. Anderer- seits mu[s auf manche neuere Arbeiten hingewiesen werden, die durch zu grofse Haarspalterei beim Sichten und Unterbringen der Formen — oft sogar noch ohne Angabe der nächststehenden ver- wandten Spezies — ein Chaos von sogenannten Arten produzieren, deren ungleiche Wertgröfsen als Art das Herausarbeiten des natür- lichen Systems ungemein erschweren, wenn nicht unmöglich machen. Die systematische Spezies umfalst einen Kreis von Formen, die durch ein Hauptmerkmal verbunden sind und zu- sammengelassen werden müssen, wie wir es bei den hochent- wickelten Genera der Bienen, z. B. bei Antophora, Osmia, Mega- chile und Anthidium so schön ausgeprägt finden. Die Speziesgrölse hat daher innerhalb einer Gattung oder Untergattung annähernd gleichwertig zu sein, so dafs die Formen mit kleineren Ab- weichungen als Varietäten und Subspezies unterzubringen sind. Bei einer allgemeinen Betrachtung der Bienen Abessiniens fällt die schwache Vertretung der Urbienen, besonders der Pro- sopis-Arten auf, die z. B. in Süd-Afrika und auch in Ägypten Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 267 noch viel zahlreicher sind. Ferner fehlen die Vertreter der Panurginae und Melittinae bisher noch ganz, die aus Ägypten und vom Kapland schon genügend bekannt sind. Der Mangel an Osmia-Arten dürfte wohl noch bei genauerer Durchforschung be- hoben werden, da Ägypten und Kapland zahlreiche Vertreter davon haben, aber das Fehlen der Hummeln (Bombus) trotz des Gebirgslandes mit Höhen bis zu 4600 m wird wohl bestehen bleiben, da Ägypten, Kilimandjaro und das Kapland auch keine Bombus-Arten aufweisen. Das südlichste Vorkommen von Dombus dürfte Algerien und Marokko (Atlas), Canaren, Sizilien und der Libanon liefern. Bemerkenswert ist auch noch das Fehler der Schmarotzer- bienengattung Nomada, trotz des Vorhandenseins der Wirtbiene Andrena und das nicht seltene Vorkommen der Omachtes- Arten, die offenbar bei Tetralonia oder Anthophora schmarotzen dürften und bisher zu den seltensten Bienen zählten. Bei den sozialen Bienen ist das Auftreten der Trigona beccarü bei Keren in Eritrea als nördlichster Fundort (= 16° nördl. Br.) erwähnenswert mit dem Hinzufügen, dafs der bisher südlichste Fundort für Trigona in Afrika bei Kooa in der Kalkpfanne (= 25° südl. Br.) liegt (für Trigona clypeata Fr.). Die Zahl der Bienenarten in Abessinien beläuft sich laut Vorliegendem auf 148 Namen, bei einem bisherigen Bestande von über 800 Bienenarten in Afrika südlich der Sahara. Wir haben also wohl kaum die Hälfte der wirklich im abessinischen Gebiete lebenden Arten aufzählen können. Hoffentlich gestatten uns bald weitere und reichere Sen- dungen ein tieferes Eindringen in die Fauna und Flora dieses hochinteressanten Gebirgslandes mit seinen ausgedehnten Hoch- ebenen in Höhen von 2000 m unter dem Tropengürtel in 5—15° nördl. Br. Schwerin, den 1. Februar 1915. A. Proapidae — Urbienen, 1. Sphecodes abessinicus n. sp. — 10’ von Harrar !) im November, Kristensen leg., im Hochland. (Vergl. im Anhang p- 277. ) Kleine ganz schwarze Art. 2. Sphecodes eritrnus n. sp. — 1 2% von Asmara in Eritrea, Kristensen leg. — Wie Sph. gibbus, aber weils behaart, vergl. im Anhang p. 277. !) Die Stadt Harär oder Harrar — eine Handels-Stadt mit fast 50000 Einwohnern im Lande der Galla. Schreibart auf zweierlei Art, auch der Poststempel lautet bald Harar oder Harrar! 18* 268 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 3. FProsopis gigas Friese (1911). — 1 2% von Ghinda in Eritrea, im Juni fliegend. 4. Prosopis magrettü Vach. — 2 mehrfach von Keren und Ghinda 10. 21. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. in Eritrea, im Juni fliegend. B. Podilegidae — Beinsamnler. . Colletes latipes n. sp. — cd’2 mehrfach von Harrar, im No- vember, Kristensen leg., im Hochland. (Vergl. im Anhang p- 277.) Grolfse Art. . Colletes abessinicus n. sp. — 0’ zahlreich bei Harrar im November, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 278.) Mittelgrofse Art wie C. fodiens K. . Oolletes sp.? — 1 2 von Asmara im Juni. . Halictus weisi n. sp. — 0’2 mehrfach von Harrar im November, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 279.) Gröfsere Art mit weilsgefärbten Segmentbinden. . Halictus kristensenn n. sp. — c’2 zahlreich von Harrar im November, Kristensen leg, co’ mehrfach von Ruanda im September in 2700 m Höhe (Deutsch-Ostafrika). Meyer leg. (Vergl. im Anhang p. 279.) Halietus abessimceus n. sp. — c’Q mehrfach von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg., im Hochland. (Vergl. im Anhang p. 280.) Eine Art mit teilweise rotem Abdomen. Halictus flavofasciatus n. sp. — 2 von Asmara, im Juni fliegend, Eritrea. An den gelbgefärbten Randbinden von Segm. 1—3 zu erkennen. (Vergl. im Anhang p. 280.) Halietus meneliki n. sp". — 2 0’ von Harrar, im November, Kristensen leg., im Hochland bei 1200 m. (Vergl. im Anhang p. 281.) Kleine grüne Art. Halietus virescens Lep. — 2 2 von Asmara, im Juni fliegend, Eritrea. Halietus jucundus Sm. — cd’? von Harrar, im November fiegend, Kristensen leg., im Hochland bei 1000—1200 m. Halictus (Nomioides) pulchellus Schenck. — Einige 2 von Asmara, Eritrea. — Kommt auch noch im Kapland bei Willowmore (Brauns) vor, am 5. II. 02 beobachtet. Halictus sp.? — ca. 3—4 kleinere Halictus-Arten wurden eben- falls von Kristensen gesammelt. Andrena africana Friese (1908). — 02 mehrfach von Harrar, im November fliegend im Hochland, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 281.) Andrena kristenseni n. sp. — 0’ einzeln bei Harrar, im No- vember im Hochland fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 282.) 19. 20. 21. E33. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 269 Andrena meneliki n. sp. — Q einzeln bei Harrar, im November im Hochland fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 282.) Eine kleine Art aus der Verwandtschaft von 4. floricola Ev. Andrena somalica n. sp. — 1 2 vom Somali-Lande, im Mai fliegend. (Vergl. im Anhang p. 283.) Eine grofse, schwarze Art wie A. morio. Nomia parca Kohl (1906). — 0’? zahlreich von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. Eine kleine, im 0’ aulserordentlich schmale Art, die von Süd-Arabien beschrieben wurde. Nomia braunsiana Friese (1908). — 0’? zahlreich von Harrar, im November gefangen, Kristensen leg. Eine kleinere Art mit weilsen Segmentbinden (2—5). Nomia gratiosa Friese (1914). — cd’ einzeln von Harrar, im November, Kristensen leg. Eine kleine, glänzend schwarze Art, deren Abdominalsegmente vor dem glatten Endrande lang, aber unregelmälsig weifslich gefranst sind. Nomia magniventris Friese (1914). — og’? mehrfach von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. Eine mittelgrofse Art mit breiten, blalsgefärbten Segmenträndern und beim mit stark bewehrten Beinen II. Nomia vulpina Gerst. — 2 co’ von Harrar, im November ge- fangen, Kristensen leg. Eine weitverbreitete Art, die bis zum Kapland nach Süden geht und am Ukerewe-See massen- haft auftritt. Nomia tridentata Sm. — Einige co’ in der Form var. orientalis Fries. bei Harrar im November gefangen; Kristensen leg. Weitverbreitete Art, die im Osten, Westen und Süden von Afrika vorkommt. Nomia patelliferca Westw. — Einige o' von Harrar, im No- vember fliegend, Kristensen leg. — Teilt die weite Ver- breitung mit N. tridentata Sm. Das bisher unbekannte 2 dieser Art vermute ich in der N. rotkirchi Friese (1914). Nomia speciosa Friese (1908). — 1 co’ von Harrar, im No- vember fliegend, Kristensen leg., und 3 /’ von Asmara, im Juli fliegend. — Eine der grölsten Nomia-Arten und wohl auf Ost-Afrika beschränkt. Nomia somalica Friese (1908). — Einige 2 von Somali-Land. Eine mittelgrofse Nomia mit rotgelber Abdomenbasis. Nomia friesei Magr. — c' bei Fra Dime& e il Bass Narok, im August— September fliegend ; Eritrea (nach Magretti). Nomia patellata Magr. — J' von Eritrea (nach Magretti). 270 32. 33. 34. 35. 36. 31: 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Nomia picardü Grib. — 9’ von Saganeiti in Fritrea. Grofse Art von 15 mm L. (nach Gribodo). (?) Nomia quartinae Grib. — co’ von Let-Marefiä (Ost-Afrika), — dürfte wohl im Somali-Lande liegen (?). Nomia theryi Grib. — cd’ von Saganeiti in Eritrea. Grofse Art von 14 mm L. (nach Gribodo). Nomia eritrina n. sp. — 0’ von Asmara in Eritrea, Kristen- sen leg. (Vergl. im Anhang p. 284.) Eine gröfsere Art aus der Verwandtschaft der N. calida Westw. Nomia brevipennis n. sp. — cd’ von Harrar, im November, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 285.) Eine kleine schwarze Art mit blassen Segmenträndern. Scrapter abessimcus n. sp. — 1 co’ von Harrar, im Dezember gefangen, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 285.) — Kleinere, schwarze Art, dem Ser. armatus verwandt. Scrapter nigrotestaceus Magr. — 1 0’ von Arussi-Galla. Vergl. Magretti 1895. Scrapter armatus Magr. — cf’? von Arussi-Galla (Gamal e Gudda) — 3. Mai 1893, Bottego leg. (vergl. Magretti 1895.) Scrapter antinorü Grib. — 1 2 von Let-Marefiä (vergl. Gri- bodo 1884). — 52 mehrfach von Uganda (Britisch-Ost- afrika). Ceratina nasalis Friese (1905). — 0’2 von Harrar, im No- vember, Kristensen leg. — Weitverbreitete Art in ganz Öst-Afrika bis zum Kapland, an der blauen Körperfarbe kenntlich. Ceratina lunata Friese (1905). — 72 mehrfach von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. In Ost-Afrika bis zum Nord-Transvaal nicht seltene Art. Allodape candida Sm. — 2 2 von Harrar, im November ge- fangen, Kristensen leg. — Scheint in ganz Ost-Afrika bis zur Delagoa-Bai vorzukommen. 1 2? von Keren (Eritrea), Magretti leg. Häufig am Kilimandjaro im April—Mai, auch auf Marienhof (Insel im Ukerewe-See) häufig, Conrads leg. Von Marienhof erhielt ich auch ein ’, das durch seine ganz abweichende Form (Meliturga-ähnlich) auffällt. (Vergl. im Anhang p. 285.) Allodape foveata Sm. — cd’? von Harrar, nicht selten im November fliegend, Kristensen leg. — Weitverbreitete Art in West- und Ost-Afrika. (07 vergl. im Anhang p. 286.) Xylocopa tarsata Sm. — c0’% mehrfach von Abessinien (Eri- trea), 2 0’? von Harrar, im November, Kristensen leg. — Die weitverbreitete Art erhielt ich von Ukami, Kigonsera, Madibira, Dar-es-Salaam, Bukoba. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 271 Xylocopa angolensis Sm. — 2 2 von Eritrea, sonst von Angola und Namaqua-Land (Kap) bekannt geworden; wohl nur eine Form der X. tarsata Sm. XÄylocopa gaullee Nach. — 1 co’ von Abessinien. Xylocopa villosa Friese (1909). — 2 c' von Abessinien ohne nähere Fundortsangabe ; langpelzig behaarte Art. Xylocopa griboda Magr. — co’? vom Somali-Land, wo von März --Mai fliegen, ferner von Sheikh Husein, 10. X., von Meo vom 25. X., auch von Usambara, Ikutha und Delalani. Aylocopa erythrina Grib. — Bisher nur 0’ bekannt, von Saga- neiti (Eritrea), von Harrar, im November fliegend und auch 3 0’ von Kigonsera (Deutsch-Ostafrika). Aylocopa longespinosa Enderl. — 1 0 von Boran Gallan (Süd- Galla), am 2. IV. 01 gefangen. Aylocopa frandulenta Grib. — Mit X. carinata die häufigste Holzbiene in Abessinien, im April und Mai fliegend. Auch in Somali-Land und Ost-Afrika bis zum Nyassa-See vor- kommend. Xylocopa carinata Sm. — c’2 von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. — Eine weitverbreitete und nicht seltene Art; von Abessinien über Ost-Afrika bis Salisbury in Mashona-Land, in Natal, Kapland, ferner in West-Afrika von Angola bis Kamerun und Togo. Die Art ändert in Gröfse und Färbung des Haarkleides ab und wurde unter 10 ver- schiedenen Namen beschrieben. Aylocopa fenestrata F. — co’? von Obock (Nordost-Afrika), sehr häufig auf der Insel Reunion, wo sie im Januar fliegt. Aylocopa hottentotta Sm. — c'Q von Eritrea, Abessinien, Aden, auch von Jericho (Jordantal) im April, auch in Ägypten. Xylocopa favorufa Deg. — 5’? von Eritrea und Somali-Land, sonst auch im ganzen tropischen Afrika nicht selten, auch in Nord-Transvaal noch. Aylocopa flavorufa var. combusta Sm. — 0'% häufig in Abes- sinien, so bei Gheleb, Agama, Asmara (Eritrea) im Juni und September fliegend. Sonst in West-Afrika häufiger (Sierra Leone, Kongo, Angola). Äylocopa flavorufa var. kristenseni Friese (1911). — 2 nicht selten bei Harrar (1800— 1900 m hoch), im November fliegend, Kristensen leg. Xylocopa nigrita Fr. — 9'2 einzeln von Somali-Land, sonst wohl die häufigste Xylocopa-Art in Afrika und überall süd- lich der Sahara bis Delagoa-Bai und N’Gami im Süden. XÄylocopa aestuans L.. — J’2 dieser weit verbreiteten Art (Afrika und Süd-Asien) auch bei Keren-Asmara in Eritrea 272 61. 62. 4L, Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. im September fliegend ‚ auch auf Aden, und im Jordantal (Morice, Schmiedeknecht). XÄylocopa erlangeri Enderl. — Einige 2 von den Galla- und Somali-Ländern im Mai und Juli fliegend. Xylocopa scioensis Grib. — 1 2 von Ambo-Karra (? Somali- Land?); 92 nach Enderlein häufig in Ost-Afrika bis Mosambique und nach Brauns noch bei Willowmore (Kap- land) im September. . Aylocopa somalica. Magr. — cf’? aus den Galla- und Somali- Ländern, im März fliegend. . Aylocopa divisa Klug. — Einige 2 von Abessinien nach Vachal. . Aylocopa inconstans Sm. — co’ nicht selten im Süden von Abessinien, ferner im Sudan und am oberen Nil. Die Var. avocincta Friese (1909) auch von Keren in Eritrea. . Aylocopa schoana Enderl. — 2 aus Schoa, im Oktober und September fliegend; 1 2 von Abessinien. . Aylocopa taczonovskyi Rad. — sp.? — 0’? aus Abessinien (Raffray leg.). . Xylocopa nigripes n. sp. — 0’ nicht selten bei Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p- 286.) Kleine, aber auffallend gefärbte Art. . Tetralonia fulvicornis Friese (1909). — co’ von Gheleb im September (Eritrea). . Tetralonia abessinica n. sp. — c’2 mehrfach von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang P- 287.) Tetralonia femorata n. sp. — cd’ von Harrar, im Oktober, Kristensen leg. — Durch bezahnten Femur III auffallend. (Vergl. im Anhang p. 288.) Anthophora armata Friese (1905). — 0’? von Eritrea; der 12. 73. 14. 13. 76. 11. A. semirufa und basalis sehr ähnliche Art und zu den grölsten Formen der Gattung gehörend. Anthophora armatipes Friese (1911). — 02 einzeln von Somali- Land, im Mai fliegend, grolse Art. Anthophora abessinica Friese (1913); olim A. aethiopica. (1911). — 2 2 von Keren (Eritrea), sonst auch in Ost-Afrika bis zum Ukerewe-See verbreitet. Anthophora acraensis F. — c’% einzeln von Keren, im No- vember fliegend. Antophora nubica var. somalca Magr. — {% von Somali-Land und Kongo. Anthophora plumipes F. — Diese fast über ganz Afrika ver- breitete Art, kommt auch in Eritrea vor, wo 2 2 bei Mei Hadega, 5. II. gefangen wurden, Magretti leg. 78. 79. sl. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 93. 94. Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 273 Anthophora ceirculata F. — 1 % von Eritrea, sonst weit ver- breitete und häufige Art, besonders im Kapland. Anthophora ampliceps var. kristensenn n. var. — Einige J von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 288.) Anthophora eritrina n. sp. — cd’? mehrfach von Asmara, im Juni fliegend; 1 2 von Mulango (Brit.-Ostafrika) und 2 1 2 von Zungarn (N.-Nigeria), im November 1910, im Mus. London. (Vergl. im Anhang p. 289.) Anthophora flaviventris n. sp. — 2 0’ von Asmara (Eritrea), im August fliegend. (Vergl. im Anhang p. 289.) Anthophora capensis Friese (1905). — 1 2 von Asmara (Eri- trea), im Juli fliegend. Anthophora nigrifaceis Friese (1905). — 1 0 von Eritrea. Anthophora caerulea Friese (1905). — 2 nicht selten bei Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 290.) Auch bei Gheleb in Eritrea, im Sep- tember. Sonst im ganzen tropischen Afrika bis Natal (1 2 im Kap-Museum). Anthophora cinerascens Lep. — 2 aus Nubien. Anthophora senescens Lep. — 2 Süd-Europa und Ägypten, 12 von Eritrea (Asmara). . Anthophora erocea Klug. — 1 2 aus Sokotra; sonst aus Ägypten bekannt. . Anthophora bimaculata Panz. — J' aus Eritrea, sonst nur im paläarktischen Gebiet. . Anthophora byssina Klug. — 1 2 von Eritrea, sonst in Ägypten heimisch. . Anthophora rufipes Lep. — 2 aus Kaffernland, 5 aus Abessi- nien (vergl. Dours), nach Dours = Anthoph. rufa Savig. Lep. . Anthophora tuberculilabris Dours. — 2 2 von Abessinien nach Dours. C.1. Schmarotzerbienen : Melectinae. . Orocisa calceata Vach. — c'% häufig bei Harrar, im November, Kristensen leg. Die Zeichnungen sind fast weils mit bläulichem Schein. Crocisa meripes Vach. — 1 2 von Gheleb in Eritrea; auch bei diesem Exemplar sind die hellen Zeichnungen fast weils, statt bläulich. Crocisa histrio FE — cd’? von Nubien und Eritrea, im No- vember fliegend; 1 2 von Keren, im Februar durch Ma- gretti beobachtet; 1 2 von Ghinda, im Mai. 274 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 199, 110. 41T: 172, 113. 114. 115. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Crocisa hyalinata Vach. — 1 0’ von Asmara (Eritrea), im Juni gefangen. n Orocisa abyssinica Rad. — 2 von Agypten und Abessinien, Spezies? und unsicher. Crocisa forbesü Kirby. — J'% von Sokotra, nach Kohl= eine Nomia scutellaris var. Orocisa uniformis Kirby. — 2 von Sokotra; nach Kohl der Or. ramosa verwandt, aber grölser und ganz dunkel, fast einfarbig. Epeolus kristenseni n. sp. — co’? mehrfach von Harrar, im No- vember fliegend, Kristensen leg. Schmarotzt wahrscheinlich bei Colletes abessinicus Friese. (Vergl. im Anhang p. 290.) D. Gastrilegidae — Bauchsamnler. Eriades argentatus Gerst. — co’ von Ghinda in Eritrea, im Juni fliegend. Eriades filicornis n. sp. — 2 co’ von Harrar, im November flilegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 291.) Eriades abessinicus n. sp. — 2 co’ von Harrar, im November gefangen, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 292.) Eriades truncorum L. — 3 co’ von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p. 292.) Megachile mazillosa Guer. — co’? vom Webi-Tal (Somali- Land), von Kartum (Sudan), Abessinien; fliegt an Acacia horrida. Megachile bicornuta Friese (1903). — 2 von Kartum (Sudan). Megachile mephistophelica Grib. — 2 von Kassala (Nubien). Megachile sokotrana Friese (1903). — 2 von Sokotra, im Januar fliegend. Megachile simonyi Friese (1903). — 0'2 von Keren (Eritrea), im Februar fliegend, Magretti leg. Megachile rufiventris Guer. — 0’ von Eritrea. Megachile grandiceps Friese. — 2 von Keren (Eritrea). Megachile antinorü Grib. — dJ’® nicht selten in Abessinien und im Sudan; grofse Art mit rotfilzigem Abdomen. Megachile bilobata n. sp. — Einige 0’ von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang le meneliki n. sp. — 2 2 von Süd-Abessinien. Gröfste Megachile-Art von Afrika (L. 24—25 mm, Br. 8 mm). (Vergl. im Anhang p. 293.) Megachile quadrispinosa Friese (1904). — 2 co’ von Nubien. Megachile kerenensis Friese (1904). — 2 2 von Keren (Eritrea), im Februar fliegend, Magretti leg., 4 $2 von Eritrea. 116. zii. 118. 119. 120. 4.21. 122. . 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 431. 132. 133. 134. Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 275 Megachile combusta Sm. — c'2 von Eritrea und 1 2 von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. Megachile janthoptera Sm. — 1 c' von Harrar, im November gefangen, Kristensen leg., sonst im Süden eine häufige Biene. Megachile cognata Sm. — Einige 2 von Eritrea, ohne be- sondere Fundortsangabe. Megachile abessinica n. sp. — cd’? mehrfach von. Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im An- hang p. 293.) / Megachile harrarensis n. sp. — 2 co’ von Harrar, im No- vember fliegend, Kristensen leg. (Vergl. im Anhang p- 294.) Megachile fülleborni Friese (1903). — 5’ 2 einzeln in Abessinien, die Art dürfte identisch mit M. sudanica Magr. (1899) sein. Megachile patellimana Spin. — c'2 aus Ägypten, co auch von Harkeko (am Roten Meer). Megachile alboeineta Rad. — 02 von Ägypten, Luxor-Kartum, auch im Sudan. Megachile aduaönsis Friese (1909). — 2 von Eritrea, Kristensen leg. Megachile chelostomoides Grib. — 0’ von Saganeiti in Eritrea. Megachile colorata Fox. — 2 2 aus Somali-Land. Megachile crenulata Fox. — cd’ von Sheik Husein, im Sep- tember, Somali-Land. Megachile galactogagates Grib. — 2 von Saganeiti in Eritrea. Megachile saganeitana Grib. — co’ von Saganeiti in Eritrea. Megachile marchalli Friese (1904). — 2 von Eritrea, im No- vember fliegend. Megachile minutissima Rad. — c’% von Keren in Eritrea; sonst in Ägypten häufiger. Anthidium cordatum var. rufescens n. var. — 0’ von Harrar, im November gefangen, Kristensen leg. (Vergl. im An- hang p. 294.) Anthidium eritrinum n. sp. — 1 2 von Gheleb im September, Kristensen leg., Eritrea. (Vergl. im Anhang p. 295.) Anthidium sjöstedti Friese (1908). — 2 co’ von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. — Die Art wurde von Prof. Sjöstedt am Kilimandjaro entdeckt, darauf auch von Deutsch-Ostafrika nachgewiesen (Lukuledi) und nun auch von Südost - Abessinien. A. sjöstedti fehlt in meinem zu- sammenfassenden Werk „Die Bienen Afrikas“ (Jena 1909), sie wurde versehentlich fortgelassen und ist hier p. 406 hinter A. truncatum Sm. einzuschalten. 276 135. 136. 157. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Anthidium junodi Friese (1904). — 1 2 von Harrar, im No- vember fliegend, Kristensen leg. Die Art wurde bisher nur von Süd-Afrika nachgewiesen, so von Transvaal, Port Elizabet, Willowmore, Kapstadt und hier vom Dezember bis April fliegend. 0.2. Schmarotzerbienen : (oelioxynae. Coeliozys scioensis Grib. (1879). — 0’? mehrfach von Harrar, im November gefangen, Kristensen leg. — Auch von Eritrea und dem Sudan, ferner von Guinea, Nyassa und Usambara vorliegend. Dürfte bei Megachile antinorü schmarotzen. Coeliowys decipiens Spin. — Weitverbreitete Art von Ägypten und Abessinien nicht selten erhalten, auch in Süd - Europa — Mittelasien und Ost-Afrika bis Transvaal verbreitet. Coeliowys cherenensis Friese (1913). — 0’? mehrfach von Cheren (Keren) in Eritrea, 1 sehr grofses ? aus dem Sudan. Coelioays somalina Magretti — co’ von Galla-Ländern. Coeliorys magrettü n. n. (= obtusata Magretti) — co’ von Ganale Gudda (Galla-Länder). Da C. obtusata bereits von Schenck (1855) vergeben wurde, so ist hier die Namens- änderung notwendig. Coeliowys afra Lep. — 1 o' von Harrar, im November, Kristensen leg. — Weitverbreitete Art. — Europa — Afrika — Asien. ÖOmachtes nigripes n. sp. — Einige d’%2 von Eritrea, auch 1 2 von Usambara. (Vergl. im Anhang p. 296.) Omachtes abessinicus n. sp. — 1 2 von Eritrea. (Vergl. im Anhang p. 297.) E. Soziale Apiden. Trigona beccarü Grib. — 7 von Keren in Eritrea, beschrieben, mir liegen auch nur ? aus Eritrea vor. Trigona armata Magr. — 0’ von Arussi-Galla (Ganale Gudda). Trigona bottegoi Magr. — Bisher im 7 von Arussi-Galla und Ganale Gudda vorliegend, 1 7 auch von Bulawayo, 5. X. 13, Arnold leg. Trigona ruspolüi Magr. — 7 zahlreich von ‚Dana el l’Uebi, qualcuno a Dolo‘‘ (? Galla-Länder). Apis mellifica var. adansomi Latr. — Einzelne ? von Harrar, im November gefangen, Kristensen leg., sonst vom Somali-Lande und Galla-Lande bekannt geworden, wie im tropischen Afrika. Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 277 Anhang. Zu Nr. 1. Sphecodes abessinicus n. sp. cd". Sph. abessinicus fällt durch die schwarze Farbe seines ganzen Körpers auf. d'. Schwarz, stellenweise kurz weils behaart, Kopf und Thorax sehr grob runzlig punktiert, glänzend, Kopf, Ränder des Mesono- tums und Tegulae schwach weils behaart; Antenne dick, knotig und ganz schwarz, Scutellum wulstig erhaben; Area grob längs- runzlig, scharf kielig gerandet, Umgebung grob und höckrig ge- runzelt. Abdomen fast glatt, stark glänzend, nur Segment 6—7 mit einzelnen weilsen Haaren. Ventralsegmente mit braunen End- rändern, kahl. Beine schwarz, mit einzelnen weifsen Haaren, Calcar schwarz. Flügel hyalin, mit dunkler Endhälfte, Adern dunkelbraun, Tegulae schwarz. L. 5!/, mm, Br. 1!/, mm. 1 0’ von Harrar, im November, Kristensen leg. im Hochland. Südost-Abessinien. Fu Nr. 2. Sphecodes eritrinus n sp. 9. Wie Sph. gibbus, aber ziemlich dicht weils behaart, Segment 1—3 rot, 4-6 schwarz. 9. Schwarz, lang behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, wenig glänzend, Clypeus grob punktiert, Mandibel fast rot, Gesicht dicht weils behaart, glänzend, Antenne sehr kurz, schwarz, 2. Geifselglied = 3. Mesonotum und Scu- tellum grob punktiert, etwas glänzend; Thoraxseiten, Meta- notum und Tegulae dicht weiflsfilzig, Area sehr grob und höckrig gerunzelt, glänzend. Abdomen punktiert, mit glatten Segmenträndern. Segment 1—3 rot, Segmentrand von 1 auch punktiert, 4+—6 schwarz, unregelmäfsig punktiert, Segment 1 und Seiten von 2—5 mit weilsen Haaren, 5 mitten und 6 ganz schwarz- braun behaart. Ventralsegment 1—4 rotgelb, weifslich behaart, 5—6 schwarzbraun, 5 weils behaart und 6 schwarzbraun behaart. Beine schwarz, Tibie I und Tarsen braun, alles weils behaart, Scopa rein weils, Calcar rotgelb. Flügel fast hyalin, mit schmalem, braunem Rande, Adern und Tegulae hellgelb. L. 10 mm, Br. 3 mm. 1 2 von Asmara in Eritrea, 1908, Kristensen leg. Sph. eritrinus fällt vor allem durch die weilse Behaarung auf, wie sie bisher bei Sphecodes 2 nur bei der Steppenform Sph. rufi- thoraw Mor. aus Turkestan beobachtet wurde, die aber roten Thorax und rote Beine hat. 5. Colleterlatiyesn. sp I. Wie (©. rossicus. D. T. (= fasciatus Rad., grandis Friese) aus 278 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ägypten, aber Abdomen infolge feinster Runzelung ganz matt, Area grob gerunzelt, 2 Beine schwarz. 9. Schwarz, lang gelbbraun behaart, Kopf und Thorax fein punktiert, etwas glänzend, Clypeus verlängert, längsrunzlig, glänzend; Wangen lang, fast quadratisch, meist glatt; Antenne schwarz, 2. Geifselglied = 3. + 4. Mesonotum ziemlich grob, aber flach punktiert, glänzend, mit fast glatter Scheibe, Area grob gerunzelt, glänzend und stark gegen die äulserst fein ge- runzelte und matte Umgebung abstechend. Abdomen schwarz, mit gelblichen Segmenträndern, äufserst fein gerunzelt, matt, nur auf Segment 1 mit feinen erkennbaren Punkten, Segment 1—2 nur seitlich mit breiten Filzbinden, 3—5 mit ganzen, aber zarten Filzbinden am Endrande, 6 schwarz behaart. Ventralsegmente fein und undeutlich punktiert, glänzend, dabei fein quergerunzelt, gelblich gefranst. Beine schwarz, gelblich behaart, Scopa dünn und Calcar gelblich, Metatarsus nur wenig schmaler als die Tibie, 2. Tarsenglied so breit wie 1. Flügel gelblich getrübt, Adern rotgelb, Tegulae gelbbraun. L. 14—15 mm, Br. 4!/, mm. co’ wie 2, aber Kopf verlängert, Wangen länger als breit, Antenne länger, erreicht das Thoraxende, 2. Geilselglied = 3.; Segment 1—2 so lang und dicht gelbbraun wie der Thorax be- haart, Segment 2—5 mit dünnen, weilslichen Filzbinden, 6—7 dunkel. Ventralsegmente flach, fast eingedrückt, kahl, 6 mit breitem, rotem Endrand, der mitten vorgezogen ist, Basis mit kleinem, kurzborstigem Felde. Beine kurz und stark verdickt, Femur keulenförmig, Tibie verdickt mit scharfer Aulsenkante, Tarsen verkürzt und sehr breit, Metatarsus (III) von Tibienbreite und quadratisch, Glied 2—4 nach hinten lappig erweitert, auch bei den Beinpaaren I und II, aber in geringerem Maflse. L. 13 mm, Br. 4 mm. J'? mehrfach von Harrar, im November, Kristensen leg. ÖOst-Abessinien — Hochland. 6. Colletes abessinicus n. sp. cd’. Dem €. ruftarsis Fr. von Ost-Afrika sehr nahestehend, aber kräftiger gebaut, Abdomen grob und gestochen punktiert und Beine schwarz. f. Schwarz, dicht und lang gelbbraun behaart, Kopf und Thorax grob und runzlig punktiert, glänzend, Wangen wie bei ©. rufitarsis, Antenne schwarz, 2. Geilselglied viel kürzer als 3., das 3. —=4. Mesonotum-Scheibe einzeln und sehr grob punktiert, Area wie bei (0. rufitarsis gerunzelt, etwas gröber und stark glänzend, Abdomen grob punktiert, glänzend, Segment 1—2 aber nicht gröber, Segmentränder schwarz, fast glatt, 1 mit schmaler, Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 279 2—5 mit breiter gelblichweilser Filzbinde, 6—”7 dunkel behaart. Ventralsegmente flacher punktiert, glänzend, lang gelblich gefranst. Beine schwarz, nur Klauenglied rotgelb, Calcar gelbbraun , sonst sparsam weilslich behaart. Flügel getrübt, Adern und Tegulae rotgelb. L. 10 mm, Br. 31/,—4 mm. co’ zahlreich bei Harrar im November, Kristensen leg. Ost-Abessinien. 8. Hatietus weisi'n. sp. o'2. H. weisi fällt durch die grünlich weilsen Randbinden von Segment 1—4 (—5) auf, wie sie bei Nomia-Arten vorkommen, und gehört in die Verwandtschaft des FH. albofasciatus Sm. und H. no- mioides Fries. 2. Schwach gelblich behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, matt; Gesicht fein längsrissig, Clypeus vorgezogen, mit einzelnen grolsen Punkten, am Endrand gewulstet mit gröberen und dichtstehenden Punkten; Antenne braun, 2. Geifselglied so lang wie das 3. Mesonotumscheibe mit einzelnen flachen Punkten, seitlich dichter und grob runzlich punktiert, Area fast horizontal liegend, scharfkantig umrandet, hinten mit 2 stumpfen Ecken und längsrunzlig. Abdomen äulserst fein skulpturiert, Segment 1—4 mit grünlich- bis bläulichweils gefärbten, ziemlich breiten Segment- binden am Endrande, 5—6 schwarzbraun behaart. Ventral- segmente ganz matt, fein gerunzelt. Beine schwarz, Tarsen braun, schwarzbraun behaart, Scopa fast schwarz. Flügel gelblich ge- trübt, Adern und Tegulae schwarzbraun. L. 91/,—10 mm, Br. 3 mm. cf wie 9, aber Clypeusendrand und Labrum gelb, Segment 1—5 mit fast weilsen Segmentbinden, 6—7 schwarzbraun; Ven- tralsegmente 3—4 breit ausgerandet. L. 9 mm, Br. 2!/, mm. co’? mehrfach von Harrar, im November fliegend, Kristen- sen leg. Südost-Abessinien. 91 Halietusskristens@entin. sp. IM: H. kristenseni ist dem AH. weisi täuschend ähnlich, aber viel kleiner, Kopf und Thorax gleichmäfsig gerunzelt und matt, 7 mit schwarzem Clypeus und Labrum. 2. Schwarz, gelblich behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, matt, wie H. weisi, aber Mesonotum ohne einzelne, grölsere Punkte, Abdomen punktiert, Segmentendhälfte feiner, Randbinden sehr schmal, Segment 5—6 schwarzbraun behaart. Ventral- segmente mit glatter, glänzender Basis. Beine schwarzbraun be- haart, Tibie III am Ende und unten, sowie die Basis des Meta- 2380 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. tarsus rotgelb, Scopa oben schwarzbraun, unten weilslich, am Ende rotgelb, Calcar gelblich. Flügel getrübt, mit dunklerem Rande, Adern braun, Tegulae glänzend schwarz. L. 8 mm, Br. 2 mm. co’ wie 2, auch Ulypeus und Labrum schwarz, Antenne ge- kerbt erscheinend, etwas plattgedrückt, 2. Geifselglied kürzer als 3. Segment 1—5 sehr schmal, fast linear gelb bandiert; Ventral- segment glatt und glänzend, 3—4 tief bogig ausgerandet. Beine fast einfarbig schwarz bis schwarzbraun, nur Tarsenglied (2) 3— 5 braun. L. 7 mm, Br 1°, nm co’? zahlreich von Harrar, im November, Kristensen leg. Südost-Abessinien, Hochland, und 2 5 von Ruanda, am 7. Sep- tember, im 2700 m Höhe (Deutsch-Ostafrika), Meyer leg. 10. Halieius abessinicusn sp. 9. H. abessinicus ist dem H. weisi nahestehend, aber Segment 1 oder 1—2 rot gefärbt, & mit eigenartig bewehrtem Ventral- segment 4. Q. Schwarz, gelblich behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, ganz matt, Clypeus gewölbt, vorgezogen, glänzend und mit groben Punkten, die erkennbaren Punkte des Mesonotum sehr undeutlich, Area gerunzelt, aber kaum noch längsrunzlig. Ab- domen fein und undeutlich skulptiert, mit schwach erkennbaren Punkten, Segment 1 rot, oft auch Basis von Segment 2, Segment 1—4 mit breit weilsgefärbtem Endrand, 5—6 schwarzbraun be- haart. Ventralsegmente mit einzelnen ziemlich groben haartragen- den Punkten, lang weifslich gefranst. Beine schwarzbraun, braun behaart, Scopa oben schwarzbraun, unten weilslich, Calcar rot- gelb. Flügel stark getrübt, mit dunklem Endrand, Adern und die glänzenden Tegulae schwarz. L. 8-9 mm, Br. 2 mm. J' wie 9, aber Clypeus und Labrum gelb, Segment 1 rötlich, 2—3 braun, 1—5 mit schmalerem, weilsem Endrande, 6 schwarz, 7 gerundet und rot. Ventralsegmente 1—4 gelbbraun, 4 schmal, an der Basis mit breitem, mitten gefurchtem Höcker, am Endrand jederseits mit 9—10 rotgelben Wimperborsten, die gewinkelt sind und Be unten abstehen, 5—6 schwarzbraun. L. 8 mm, Br. 73 = oh S mehrfach von Harrar, im November, Ka leg. Südost-Abessinien, nn 11. Halictus flavofasciatus n. sp. 9. Dem AH. albofasciatus Sm. vom Kapland ähnlich, aber Segment 1—3 mit breiteren und gelbgefärbten Binden am Endrande. 0. Schwarz, kurz gelbbraun behaart, Kopf und Thorax sehr Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 281 fein runzlig punktiert, Wangen deutlich, Clypeus etwas verlängert und grob punktiert, Gesicht gröber gerunzelt; Antenne und Mandibel schwarz; Mesonotum und Scutellum äufserst fein ge- runzelt, matt, mit einzelnen grolsen flachen Punkten; Area hinten eckig und scharf gerandet, mit Querrunzeln. Abdomen schwarz, fein runzlig punktiert, wenig glänzend, Segment 1 sehr fein punktiert, die niedergedrückten Endränder der Segmente 1—3 breit gelb gefärbt, fast matt, 1—3 sonst gelblich behaart, 4— 6 schwarzbraun behaart, 4 mit braunem Endrand; Ventralsegment 1—3 mehr weniger rotgelb, 4—6 schwarzbraun, alle fein ge- runzelt und auf dem Basalteil mit deutlichen Punkten, gelblich gefranst. Beine schwarzbraun, Femur gelblich behaart, Tibien und Tarsen schwarzbraun behaart, Calcar rotgelb, Tibie II unten an der Basis mit rotgelbem Borstenbüschel, Tarsenglied 2—5 rotbraun. Flügel getrübt, mit gleichartigem Rande, Adern und Tegulae braun. L. 10 mm, Br. 3 mm. Nur 2 von Asmara, im Juni fliegend, Kristensen leg. Eritrea. Nord-Abessinien. Im Habitus an das Subgen. Trinchostoma Sauss. erinnernd, aber anderes Flügelgeäder. 12: Halteeius weneliki np: &. Dem H. smeathmanellus K. sehr ähnlich, etwas kleiner, Clypeus ohne gelben Endrand, Area längsrissig, nicht längsrunzlig. fd. Erzgrün, sparsam weils behaart, Kopf dicht runzlig punktiert, matt, Stirnschildchen fast glatt, glänzend mit einzelnen Punkten, Clypeus verlängert, abgestutzt. Mesonotum und Scu- tellum fein punktiert, glänzend, Area fein längsrissig. Abdomen gleichmäfsig fein punktiert, glänzend, Segment 6—7 mit einzel- nen, weilsen Haaren; Ventralsegmente punktiert, mit glatten, braunen Segmenträndern Beine schwarz bis schwarzbraun, Calcar weils, sonst weils behaart. Flügel hyalin, Adern und Tegulae braun. L. 4—4!/, mm, Br. 1 mm. 2 co’ von Harrar, im November, Kristensen leg., Hoch- land von 1200 m. Südost-Abessinien. 17. Andrena africana Friese d'. 1913. A. abessinica Friese i. . — d — co wie 2? und dem A. varians K. f in der Form ähnlich, resp. der A. fuscipes K. infolge der Abdomenbehaarung; Kopf und Thorax sehr fein runzlig punktiert, matt; Arta des Mittelsegments feiner als die Umgebung skulptiert. Antenne schwarz, 2. Geifsel- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft IH. 19 282 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. glied fast so lang wie 3-4. Abdomen fein und sehr dicht runzlig punktiert, fast quergerunzelt und mit schwachem Erz- schimmer, der auch beim 2 mitunter sichtbar wird, Segmente lang behaart, aber kaum Binden bildend, 6—7 rötlich behaart. Ventralsegment deutlich querrissig, mit einzelnen feinen Punkten. Beine schwarz, gelblich behaart, Calcar gelblich. Flügel wie beim Q „schwach“ getrübt (nicht schwarz, wie in der Original- beschreibung gedruckt wurde!), Adern gelblich, Tegulae braun. L. 71/,—8 mm, Br. 2 mm. c’? mehrfach von Harrar, im November fliegend, Kristen- sen leg., Hochland von 1200 m. Südost-Abessinien. 18, Andrenaikristenseni.B..sp..0'2. Der A. korleviciana Fr. von Fiume sehr ähnlich, aber Abdomen sehr fein gerunzelt, matt, mit einzelnen feinen Punkten und Segmentbinden undeutlich, fein und unterbrochen. Q. Schwarz, lang gelbbraun behaart, Kopf und Thorax sehr fein gerunzelt, Clypeus gröber und runzlig punktiert, alles matt; Antenne schwarz; Mesonotum gröber und runzlig punktiert; Area gerunzelt und nicht von der Umgebung abstechend. Abdomen sehr fein gerunzelt, ganz matt, mit einzelnen, feinen Punkten, Segment 1 einzeln lang behaart, 2—4 seitlich mit breiten aber sehr schwachen gelblichen Fransenbinden, 6 rotgelb beborstet. Ventralsegmente einzeln und grob flach punktiert, gelblich ge- franst, 6 ganz rotgelb behaart, 4-6 flach eingedrückt und hier fast glatt. Beine schwarz, ziemlich lang gelblich behaart, Calcar rotgelb, Scopa rotgelb, Metatarsus breit, fast von Tibienbreite. Flügel schwach getrübt, besonders am Endrande, Adern gelbbraun, Tegulae rotgelb» L. 10 mm, Br. 3 mm, Abdomenbreite 31/, mm. f' wie 2, Abdomen wie der Thorax lang gelbbraun behaart (wie A. fulva Christ 9" in Mitteleuropa), Segmentbinden nicht erkennbar. Beine schwarz, gelbbraun behaart; Ventralsegment 4 glatt, glänzend, mit breitem Basalhöcker und Querfurche dahinter, 5 glatt, 6 gerunzelt. L. 9 mm, Br. 2!/, mm. cf' 2 einzeln von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg., Hochland von 12V0 m. Südost-Abessinien. 19. Andrenaimeneliki.n..sp.e®. Der 4. floricola Ev. äufserlich sehr ähnlich, aber gröfser, Area fein längsrissig, Abdomen ohne gröfsere Punkte. 9. Schwarz, gelbbraun behaart, Kopf und Thorax dicht und fein gerunzelt, matt, Kopf viel breiter als lang, Clypeus zurück- Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 283 gedrängt, glatter, mit einzelnen erkennbaren Punkten in der Runzlung; Antenne schwarz, unten schwarzbraun; Area fein längs- rissig, nur schwach gegen die Umgebung abstechend. Abdomen fast unbehaart, schwarz, undeutlich, aber einheitlich punktiert, so dafs Basal- und Endrand nicht voneinander abstehen, Segment 6 rotgelb gefärbt, 5 (Endhälfte) und 6 rotgelb behaart. Ventral- segmente fein gerunzelt, dem Endrande zu mit haartragenden Punkten, 3—5 mitten etwas eingedrückt. Beine schwarz, gelb- braun behaart, Calcar rotgelb, Metatarsus braun. Flügel fast hyalin, Adern braun, Tegulae schwarz. L. 8 mm, Br. 2!/, mm. 2 2 von Harrar, im November, Kristensen leg., Hoch- land von 1000 m. Südost-Abessinien. 20. Andrena somalican. sp. 2. Wie A. morio Br. aus Süd-Europa, aber Mesonotum und Scutellum kahl, fast glatt mit wenigen flachen Punkten, glänzend, Clypeus verkürzt, Mandibel rotbraun. Q. Schwarz, sparsam schwarz behaart, oben fast kahl, Kopf äulserst fein gerunzelt, matt mit einzelnen groben Punkten, Clypeus kurz, die unteren Augenränder nicht überragend, fast abgestutzt, runzlig punktiert, Wangen linear, rotgelb, Mandibel rotbraun, mit schwarzem Ende; Antenne schwarzbraun, Schaft- ende und Basis, sowie Unterseite der Geifsel rotbraun, 2. Geifsel- glied länger als 3+ 4, 3. und 4. unten rotgelb. Mesonotum und Scutellum fast glatt, glänzend, mit einigen grofen Punkten, Metanotum wie der übrige Thorax runzlig punktiert, Area viel feiner und matt. Abdomen fast kahl, sparsam und schräg ge- stochen punktiert, ziemlich glänzend. Segment 5 und 6 schwarz- braun behaart; Ventralsegmente runzlig punktiert, Segmente dicht bürstenartig behaart. Beine schwarz, schwarz behaart, Scopa dicht, kurz und schwarz, Calcar rotgelb. Flügel schwarzbraun, blau schimmernd, Adern und Tegulae braun. L. 17—18 mm, Br. 5!/, — des Abdomen 6 mm. 1 2 vom Somali-Lande, im Mai fliegend. Nordost-Afrika. A. somalica ist eine bemerkenswerte Form, da sie uns das südlichste Vorkommen der grofsen Andrena- Arten kundtut, die sonst nur dem paläarktischen Gebiet angehören. Als südlichster Fundort für Andrena ist der Kilimandjaro bekannt geworden, wo die Andrena africana noch fliegt, die aber laut vorliegendem Er- gebnis auch bei Harrar mit Andrena kristenseni und A. meneliki gefunden wurde. (Gröfste, d. h. breiteste Andrena-Art!) 197 284 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 35. Nomia.eritirina n.;sp. di. Der N. calida Westw. sehr ähnlich, aber Antenne und Beine schwarz, Segment 2—5 mit gelben Binden. cd’. Schwarz, gelbbraun behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, ganz matt, Clypeus etwas verlängert, dicht gelbbraun behaart, Antenne schwarz, unten kaum bräunlich werdend, 2. Geilselglied wenig kürzer als 3. Abdomen schwarz, glänzend, Segmentbasis runzlig punktiert, Mitte gröber und spar- sam punktiert, der niedergedrückte Endrand von Segment 1 fein punktiert, mit glattem Ende, von 2—5 dicht gerunzelt und ganz matt, 6 schwarz, flach ausgerandet; Ventralsegment flach punk- tiert, mit blassen Endrändern, 3 flach ausgerandet, 4—5 sehr grols, ausgehöhlt und gelbborstig gefranst. Beine schwarz, gelb- lich behaart, Calcar gelbbraun, Klauen braun. Beine III wie bei N. calida gebildet, aber schwarz, Femur stark verdickt, kantig, vor dem Ende aber ohne kleinen Zahn, Tibie weniger verbreitet und innen am Ende in braunen, gerundeten Lappen verlängert, unter welchem die Calcaria entspringen. Flügel gleichmäfsig ge- trübt, Rand kaum dunkler, Adern und Tegulae gelbbraun, letztere mit schwarzer Scheibe. L. 10—11 mm, Br. 3!/, mm. 1 9% von Asmara in Eritrea; Kristensen leg. Nordost-Afrika. Nomia quadrispinosan. sp. d.. Der N. calda täuschend ähnlich, aber Segment 1—5 hell- gelb gebändert, 6 schwarz, Ventralsegmente 3—4 jederseits mit langem bewimperten Dorn. f. Schwarz, kurz gelbbraun behaart, Kopf und Thorax ziemlich grob runzlig punktiert, glänzend, Gesicht gelbfilzig be- haart, glänzend; Antenne gelb, Geifseln oben bräunlich, 2. Geilsel- glied = 3; Mandibel gelb, mit rotbraunem Ende; Ränder des Mesonotum, Scutellum und das ganze Metanotum gelbfilzig. Ab- domen ziemlich grob punktiert, glänzend, der niedergedrückte Endrand der Segmente 1—5 äufserst fein gerunzelt und matt, breit gelb gefärbt, 6 schwarz, mitten etwas vorgezogen, schwarz behaart; Ventralsegmente sparsam punktiert, 3—4 breit und tief ausgerandet, jederseits in feinen braunen Chitinlappen verlängert, der 2 mm über den Seitenrand hervorragt, also auch von oben sichtbar ist, Segmentrand und Dornlappen lang gelbbraun be- wimpert, 5 ausgehöhlt, jederseits mit schwarzem Dorn, 6 konkav. Beine gelb, nur Coxa, Trochanter und Basis von Femur III schwarzbraun, gelblich behaart, Femur HI verdickt, Ende unten mit kleinem Zahn, Tibie III dem Ende zu stark verbreitert, 3kantig, an der Basis aufsen mit braunem Fleck, inneres Ende Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 285 zahnartig verlängert, unter dem Zahn die beiden Calcaria, Tar- sen III am Ende mit starker Bebüschelung. Flügel gelblich ge- trübt, mit dunklem Rande, Adern und Tegulae gelbbraun. L. 12 mm, Br. 3'/, mm. c' von Delagao-Bai und Lukuledi in Deutsch-Ostafrika. 36. Nomia brevipennis n. sp. d'. Der N. amoenula Gerst. von Ost-Afrika ähnlich, aber Scu- tellum unbedornt, Abdomen schwarz, Beine schwach bewehrt. 2 %. Schwarz, weilslich behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, matt, Kopf viel breiter als lang, Gesicht weils- filzig, Mandibel gelb mit rotem Ende, Metanotum weilslich befilzt, Area grob gerunzelt, glänzend. Abdomen fein punktiert, glänzend, die niedergedrückten Endränder der Segmente blafs und mit ein- zelnen, anliegenden weilsen Wimperhaaren bedeckt, 6 rotgelb. Ventralsegmente kahl, undeutlich punktiert, 4 gekielt. Beine schwarz, Kniee braun, Tarsenglied 1 gelb, Femur III verdickt, Tibien keulenförmig verdickt, Ende nach innen zahnartig ver- längert und hier die beiden Calcar tragend, die breit und mit umgebogener Spitze sind. Flügel gelblich getrübt, Adern braun, Tegulae rotgelb. L. 6-6!/, mm, Br. 1°/, mm. 2 fd’ von Harrar, im November, Kristensen leg. Südost-Abessinien. 31. Scaptersabessinicus.n."sp.‘, &". Wie Ser. armatus Magr., aber Trochanter ohne Zahn oder Dorn, Analsegment nicht verbreitert, Abdomen bindenlos. fg. Schwarz, kaum weifslich behaart, Kopf grob punktiert, fast gerunzelt, Gesicht behaart, Clypeus gerunzelt, Antenne sehr kurz, schwarzbraun, die einzelnen Glieder fast so lang wie breit (bei Ser. armatus viel breiter als lang). Thorax gerunzelt, fast matt; Mesonotum und Scutellum sehr fein punktiert, Area ge- runzelt, seitlich davon lang weifslich behaart. Abdomen unregel- mälsig punktiert, Segment 1 grober punktiert und wie Segment 2 glänzend, 3—”7 mit braunen Endrändern und schwach gelblich behaart, 7 klein und vorgezogen, rot, ausgebuchtet und rot- gelb behaart. Beine schwarz, sparsam gelblich behaart, Tarsen- glied 2—5 rotgelb, Calcar schwarzbraun. Flügel hyalin mit getrübtem Rand, Adern und Tegulae schwarzbraun. L. 7 mm, Br. 2 mm. 1 5 von Harrar, im Dezember, Kristensen leg. Südost-Abessinien. 43. Allodape candida Sm. d". co dem 2 kaum noch ähnlich sehend, mehr wie eine kleine 286 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Meliturga (im 9’). Schwarz, lang und dicht grau behaart, Kopf viel kleiner als der Thorax, fein runzlig punktiert, matt, Augen sehr grols, nehmen °/, des ganzen Kopfes ein, im Tode rotgelb, Augenränder und Stirn mit schwarzen Haaren, Clypeus klein, Labrum fast quadratisch, Mandibel fast linear schmal, Wangen deutlich; Antenne sehr kurz, kürzer als Augenlänge, schwarz, Geifsel rotgelb, dick keulenförmig, alle Glieder 2 3mal so breit wie lang, Geifsel kaum länger als der Schaft. Mesonotum fast glatt, glänzend, an den Rändern mit einzelnen feinen Punkten, Scutellum. gröber punktiert, ebenso Mesopleuren, hintere Thorax- wand fast glatt, aber wenig glänzend. Thorax überall lang und wollig grau behaart. Abdomen höckrig runzlig punktiert, Segment 1 lang und dicht grau behaart, 2 ziemlich lang schwarz behaart, 3—5 kurz und einzeln schwarz behaart, 6—7 lang weifslich behaart, 3— 6 auf der Mitte mehr weniger graufilzig, wie beim 9, 7 breit, mit abgestutztem Ende. Ventralsegmente fein gerunzelt, mit braunen Endrändern, lang wollig und grau behaart. Beine und Unterseite lang grau behaart, schwarz, nur Tarsenglieder 3—5 rotbraun; Beine ’I stark verlängert, besonders Tibie und Tarsen, Tibie von Femurlänge, Tarsenglied 1 länger als die Tibie und fadendünn, wie die andern Tarsenglieder, Calcaria blals. Flügel hyalin, Adern und Tegulae braun. L. 8 mm. Br. 31/, mm. 1 5 von Marienhof, Insel im Ukerewe-See, Conradts leg. Central-Afrika. Allodape foveaia Sm. d.. J' wie 9, aber aulser dem Clypeus auch ein Fleck daneben, ein Fleck auf den Mandibeln, das Labrum und die Vorderseite des Antennenscapus gelb, Antenne schwarz, Endglied aber zu- gespitzt. Calli h. oft rotbraun, Segment 7 mit einer Reihe (8—10) langer, gelber und abstehender Borsten, Tarsen gelblich, Metatarsus (III) fast weils. L. 6 mm, Br. 1!/, mm. 2 7 1 2 von Harrar, im November fliegend, Kristen- sen leg. Südost-Abessinien. 68. Xylocopa niyripesn. sp. 9. Der X. scioensis Grib. sehr nahestehend, aber Kopf, Beine und die ganze Unterseite schwarz behaart, beim o’ der Kopf hell behaart aber Kopf und Thorax mehr weniger schwarz behaart. 9. Schwarz, schwarz behaart, Kopf und Thorax grob punk- tiert, stellenweise gerunzelt, glänzend, Clypeus etwas konkav, mit kielartig erhabenen Rändern, Stirnhöcker nur schwach ent- wickelt. Mesonotumscheibe glatt und glänzend, Scutellum scharf- Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 287 kantig. Thorax oben bis zu den Calli h. und das Segment 1 dicht gelb behaart. Abdomen grob und sparsam punktiert, mit schwarzbehaarten Seitenrändern, Segment 6 mit oben ausgehöhltem Enddorn in der Mitte, infolgedessen die braune Behaarung auf- fällt. Ventralsegmente punktiert, glänzend, lang schwarz gefranst. Beine schwarz, schwarz behaart, Klauen rotbraun, Calcar schwarz, mit roter Spitze. Flügel schwarzbraun, violett und blau schillernd, Adern, Tegulae schwarzbraun. L. 13—14 mm, Br. 6 mm. cd’ wie 9, etwas grölser, aber Kopf gelb behaart, mit lang weils behaartem Gesicht, Clypeus vorne gelb gefleckt, Antenne schwarz, unten gelbbraun, Schaft vorne gelb. Thorax lang gelb behaart, aber mit schwarz behaarter Scheibe, die dunkle Be- haarung vorne bis zum Kopfe reichend. Segment 1 lang gelblich behaart, 2—3 meist nur seitlich und grünlichgelb, mitten aber wie 4—7 schwarz behaart. Ventralsegmente und Beine schwarz, lang schwarz behaart. L. 14—15 mm, Br. 6 mm. c'2 in Mehrzahl von Harrar, im November fliegend, Kri- Stensen leg. Südost-Abessinien. 10. Tetiralonia.abessinica n. sp... 12. Der T. albocineta Fr. aus Süd-Afrika nahestehend, aber Antenne und Beine schwarz, Segment 2 auch mit weilser Randbinde. Q. Schwarz, lang weifslich behaart, Kopf fein punktiert, Clypeus und Labrum grob runzlig punktiert, Antenne schwarz, 2. Geifsel- glied fast so lang wie 3-4. Thoraxscheibe lang gelbbraun behaart, grob aber flach runzlig punktiert. Abdomen schwarz, Segmente punktiert, die breiten Endränder fast glatt, Segment 1 lang büschelig behaart, 2—4 mit weilsfilziger Basis, 2—3 auch mit befilztem Endrand, 4 ganz weilsgrau befilzt, 5—6 lang schwarzbraun beborstet, Analplatte schwarzbraun, kahl, kaum skulpturiert. Ventralsegmente schwarzbraun grob punktiert, rotgelb behaart, Endränder fast glatt und häutig. Beine schwarz, gelb- lich behaart, Scopa sehr dicht und lang, aufsen weils, innen rotgelb, Calcar rotgelb. Flügel stark getrübt, Adern und Tegulae schwarzbraun. L. 11-11!/, mm, Br. 4 mm. | cd wie 2, Clypeusrand gelb, Mandibel schwarz, Antenne lang, schwarzbraun, unten rotbraun, erreichen fast das Abdomen- ende, 2. Geilselglied sehr kurz, nur !/, des 3. erreichend ; Segment 3—5 fast ganz weifsfilzig und dadurch unter allen äthiopischen Arten auffallend, 6--7 fast schwarzbraun behaart. Ventral- segmente fein punktiert, weilslich gefranst, Analsegment mitten gefurcht, seitlich gewulstet. L. 10 mm, Br. 3'/, mm. 288 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. cf' 2 mehrfach von Harrar, im November, Kristensen leg., Hochland. Südost-Abessinien. T. abessinica ist vielleicht nur eine Form von T. albocincta, doch läfst sich darüber erst Entscheidung treffen, wenn das 4 von T. albocineta bekannt geworden ist. 71. Tetralonia femoratan. sp. d. Wie 7. dentata Klg. aus Europa, aber Mesonotum grob runzlig punktiert, Mandibel schwarz und Femur mitten und hinten mit Zahn. cf. Schwarz, lang gelblich behaart, Kopf schwach runzlig punktiert, glänzend, Clypeus gelb, Antenne schwarz, Geifselglied 2 sehr kurz, nur !/, vom 3. erreichend, die einzelnen Glieder stark gebogen. Mesonotum und Scutellum grob runzlig punktiert. Ab- domen runzlig punktiert, nur der äufserste Endrand der Segmente glatt und braun, Segment 2—3 jederseits mit breitem, dreieckigem, gelblichem Filzfleck, auch die 3. ganze Basis befilzt, 4—6 fast ganz gelblich befilzt, 6 jederseits mit kleinem Zahn, 7 rotgelb behaart. Ventralsegment sparsam punktiert, glänzend, mit breiten, häutigen Rändern und nur seitlich gefranst, 6 mitten gefurcht, jederseits mit wulstigem Rande. Beine schwarz, lang gelblich behaart, Tarsenglied 2—4 mehr weniger rotbraun, Femur II ver- dickt und verkürzt, Tarsen verlängert, Femur III kaum verdickt, aber mitten und hinten mit deutlichem Zahn, Metatarsus dem Ende zu breiter werdend, innen lang rotgelb behaart. Flügel getrübt, Adern braun, Tegulae gelbbraun. L. 10 mm, Br. 31/, mm. 2 f' von Harrar, im Oktober, Kristensen leg. Südost-Abessinien. Die ähnliche 7. braunsiana Fr. f' vom Kapland hat gelbes Labrum, Mandibel und alle Tarsen gelbbraun, Femur III ohne Zahn und Segment 6 ohne Zahn. 79. Anthophora ampliceps n. n. (für A. laticeps) var. kristenseni n. var. 1911. 4A. laticeps Friese, 5 in: Zool. Jahrb. Syst. v. 30 p. 675 (nec A. (Eucara) laticeps 1905. var. 0’. Wie A. ampliceps, aber Clypeus ganz gelb, Neben- gesicht bis zur Antennenbasis, also die untere Gesichtshälfte ge- schlossen gelb gefärbt; Segment 2—5 fast schwarz behaart (kurz und nicht grau wie bei ampliceps). Dadurch die hellen Fransen- binden schärfer hervortretend. L. 10—11 mm. var. kristenseni n. var. cf’ nicht selten bei Harar, im Oktober, Kristensen leg. Südost-Abessinien. Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 289 80. Anthophora eritrina n. sp. J'®. "Wie A. circulata F., aber Behaarung mehr weilslich, Segment- binden weils, Clypeus ausgedehnt schwarz gezeichnet. 9. Schwarz, weilslich behaart, Kopf und Thorax runzlig punktiert, fast matt, Clypeus fast schwarz, nur Ränder und Mittel- linie schmal gelbweifls, Nebengesicht mit kleinem, gelbweilsem Fleck ; Labrum weifslich, der Endrand und 2 grolse Basalflecke schwarz- braun, Mandibel meist gelb, Thorax oben gelbbraun, unten weils- lich behaart, Behaarung des Mesonotum reichlich mit schwarzen Haaren gemischt. Abdomen punktiert, stellenweise gerunzelt, Segmentbinden 1—5 weils, Segment 6 mitten schwarz, seitlich weils behaart. Ventralsegmente grofs und flach punktiert, kurz rötlich gefranst. Beine schwarzbraun, weilslich behaart, Scopa oben schwarzbraun, dann weilslich und unten rötlich, Tibie Innen- seite schwarzbraun behaart, Metatarsus an der Basis weifslich behaart, Calcar fast schwarz, lang und sehr stark entwickelt. Flügel gebräunt, Adern schwarzbraun, Tegulae rotgelb. L. 10 mm, Br. 4 mm. f' wie 9, aber Gesicht in gröfserer Ausdehnung gelbweils, doch ist der Clypeus im Gegensatz zu A. circulata 5" grölstenteils schwarz, infolge der grolsen Basalflecke, Labrum und Mandibel fast ganz gelb, ebenso das Nebengesicht. Analsegment (7) mit 2 vorspringenden Seitenecken, schwarz behaart. Beine Il etwas verlängert, aber ohne besondere Bewimperung. L. 9!/, mm, er. 3°, mm. J'? mehrfach von Asmara (Eritrea), im Juni fliegend, 2 von Mulango (Brit. Ost-Afrika), 2 d' auch von Zungaru in Nord- Nigeria (Süd-Afrika), im November, im Mus. London. Vielleicht als hellbehaarte Varietät von A. circulata F. auf- zufassen. 81: Antopkorasflaviventrisn: sp". Der A. eritrina nahestehend, aber Gesicht dunkelgelb fast rotgelb gezeichnet, Beine II stark verlängert und Klauenglied jederseits lang schwarz bewimpert. d'. Schwarz, lang weifslich behaart, Kopf und Thorax oben gelbbraun behaart, runzlig punktiert, fast matt. Rotgelb resp. gelb sind: Clypeus, Stirnschildchen, Nebengesicht, Labrum, Mandibelbasis und Antennenschaft vorne. Antenne ganz schwarz. Mesonotum mit glattem, glänzendem Scheibenfleck. Abdomen unregelmälsig punktiert, Segment 1 lang gelbbraun behaart, 2—6 schwarz, aber kurz und sparsam behaart, 2—6 mit schmalen, weilsen Fransenbinden, 7 ganz schwarzbraun, 2spitzig. Ventral- segmente feiner punktiertt, 3-5 mitten eingedrückt, 3—4 aus- 290 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. gerandet und gelbrandig, die Vertiefungen dicht rotgelb und bürstig behaart, 5. mehr flach und grölser, ziemlich kahl und mit ganzem Rande. Beine schwarz, fast weils behaart, Calcar rotgelb. Beine II stark verlängert, besonders die Tarsen, Tarsenglied 1 von Tibienlänge, Klauenglied jederseits lang schwarz bewimpert, Beine III etwas verdickt, besonders die Tibie, Metatarsus leicht gebogen. Flügel getrübt, Adern braun, Tegulae rotgelb. L. 11 mm, Br: 34)... mm: | 2 0’ von Asmara (Eritrea), im August fliegend. Nord-Abessinien. 84. Anthophora caerulea Friese (1905) d.. cf’ wie $, aber die weilse Gesichtszeichnung etwas reichlicher vorhanden, aber durchaus nicht derart wie bei den meisten Anthophora %', aber der Antennenschaft vorne weils; Tibie III aulsen ganz weils behaart und Metatarsus wie beim ? schwarz behaart, mit weils behaarter Basis. L. 9—10 mm, Br. 3!/, mm. cd’? zahlreich von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg., 2? von Gheleb (Eritrea) im September, sonst von Sierra Leone, Kongo, Kamerun und Ost-Afrika bekannt; 1 ? von Natal (Durban) im Kap-Museum. 99. Hpeolusckristensenin. sp... Wie F. tristis Sm. aus Zentral-Europa, aber Mesonotum und Scutellum ohne weifse Filzflecke, 2. Geifselglied schwarz, 0’ nur Ventralsegment 4—5 mit fast schwarzen Wimperborsten, deren Ende aufwärts gekrümmt ist. Q. Schwarz, stellenweise weilsfilzig behaart, Kopf grob und tief punktiert, Clypeus viel breiter als lang, gerunzelt, Labrum mit einzelnen groben Punkten, Antenne schwarz, 2. Geilselglied viel länger als 3. Mesonotum ohne weilse Filzflecke, höchstens mit einzelnen weiflslichen Haaren, sonst grob und tief punktiert, stellenweise gerunzelt, Scutellum dicht gerunzelt, ganz matt. Weifs befilzt: Pronotum, Mesopleuren und Seiten der hinteren Thoraxwand, Area gerunzelt. Abdomen fein und ziemlich dicht punktiert, kahl, Segment 1—5 jederseits mit grofsen oft eckigen weilsen Filzflecken ; Ventralsegmente dicht und fein punktiert, 3—5 dünn mit kleinen weilsen Schuppen auf der Endhälfte, 6 grofs, fast matt und gerundet. Beine schwarz, sparsam weils- filzig, Calcar schwarz. Flügel schwarzbraun, mit glashellen Flecken und violettem Schimmer, Adern und Tegulae schwarz, letztere punktiert, glänzend. L. 81/,—10!/, mm, Br. 3—3!/, mm. o' wie 2, aber Segment 5—6 mit ganzer weilser Filzbinde; Ventralsegmente 2—3 mit weils beschuppter Endhälfte, 4—5 mit a _ — _ Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 291 fast schwarzen Wimperborsten, deren Ende nach oben umgebogen ist, Tarsenglied 1 an allen Beinpaaren lang braun beborstet. L. 71/,—10 mm, Br. 2!/,—3!/, mm. co’? mehrfach bei Harrar, im November, Kristensen leg. Südost-Abessinien. Wohl Schmarotzer von Colletes abessinicus Fr. 101. Eriades filicornis n."sp. d'. Durch die langen, dünnen Antennen auffallend, deren Glieder fast zweimal so lang wie breit sind. d'. Schwarz, stellenweise weils behaart, Kopf und Thorax grob runzlig punktiert, fast höckerig, glänzend, Gesicht lang weils behaart; Antenne fadenförmig dünn, lang, erreichen das Thorax- ende, 2. Geifselglied kurz, knopfförmig wie das 1., das 3. und folgende doppelt so lang wie breit. Scutellum mit einzelnen und gröberen Punkten; Area grob gerunzelt, horizontale Zone scharf gerandet. Abdomen fast runzlig punktiert, Segment 1 sehr grob und tief punktiert, 2 weniger grob, 3 und folgende mehr ge- runzelt und feiner, 1—2 mit feinen, weilsen Fransenbinden, 5—6 schwach gelblich behaart, 6 bogig gerundet, mitten ausgeschnitten ; Ventralsegmente punktiert, stark glänzend, 3 und folgende ver- borgen (gelblich gefärbt). Beine schwarz, weils behaart, Tarsen- glied 3—5 rotgelb, Calcar bleich. Flügel fast hyalin, mit ge- trübtem Endrande, Adern und Tegulae schwarz. L. 5 mm, Br. 1!/, mm. 2 d' von Harrar, im November, Kristensen leg. Südost-Abessinien. Am besten bei E. argentatus Gerst. stehend, aber gröfser. Eriades.longicornis n. p. g. Wie E. jlicornis (die vorhergehende) mit langen Antennen, aber die Glieder nur 1!/,mal so lang wie breit und die Flügel gebräunt. cf. Schwarz, aber sparsam gelblich behaart, Kopf und Thorax runzlig punktiert, matt. Antenne lang, erreicht das Thoraxende, Geifselglied 2=1, 3 und folgende 1!/,mal so lang wie breit. Scutellum und Mesonotumscheibe tief punktiert; Area fast glatt, glänzend, obere horizontale Zone längsriefig. Abdomen tief punktiert, etwas glänzend, Segment 1—2 nur jederseits ge- franst, 3—6 spärlich behaart, 6 gekielt, fast ganzrandig, jeder- seits vor dem Endrand leicht eingedrückt. Ventralsegment 1—2 fein runzlig punktiert, matt, 3 und folgende rotgelb und ver- borgen liegend. Beine schwarz, Femur rotbraun, weils behaart, 292 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. nur Klauen braun. Flügel stark gebräunt, Adern und Tegulae braun. L. 5 mm, Br. 1!/, mm. 1 cf von Kigonsera. Deutsch-Ostafrika. 102. Eriades abessinicus n. sp. cd‘. Grofse Art bei E. freygessneri Schlett. stehend, aber Seg- mente fast ohne Fransenbinden, mit kurzen Antennen und fast glatter Area. cf’. Schwarz, sparsam greis behaart, Kopf und Thorax grob punktiert, fast gerunzelt, Gesicht eckig, weilslich behaart, Antenne kurz, erreicht nur die Flügelbasis, 2. Geiflselglied = 3, 3 und folgende etwas länger als breit. Thorax ziemlich lang behaart, Area glatt und glänzend, obere Zone längsriefig und hinten ge- randet. Abdomen grob punktiert, glänzend, Segment 1—2 sehr sparsam weils gefranst, 3 kahl, 4—6 weilslich behaart, 6 fast ganzrandig, jederseits vor dem Ende eingedrückt. Ventralsegmente punktiert, kahl. Beine schwarz, weifslich behaart, Calcar bleich. Flügel fast hyalin, Radialzelle gebräunt, Adern fast schwarz, Tegulae glatt, poliert und schwarz. L. 6—”7 mm, Br. 2 mm. 2 J' von Harrar, im November, Kristensen leg. Südost-Abessinien. 103. Eriades truncorum L. Von Kriades truncorum liegen 3 0’ von Harrar vor, wo sie im November fliegen. Die Tierchen stimmen morphologisch und nach der Gröfse vollkommen mit #£. truncorum überein, nur die Behaarung ist. rein weils, anstatt gelblich. 112. Megachile (Eumegachile) bilobatan. sp. 0'2. Wie M. antinorü, aber Segment 1 und 6 auch rot behaart, 2 Clypeus ganz abweichend geformt, jederseits in ein grolses, breites Horn verlängert. 9. Schwarz, schwarz behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, glänzend, Clypeus quer und jederseits mit breitem abstehenden Horn, das vorne gerundet, glatt und glänzend ist, in der Ausrandung zwischen den Hörnern mit kleinem Zahn, die Hörner überragen die Mandibeln bis zur Mitte; Mandibel an der Spitze mit 3 Zähnen und mitten am Innenrand mit grolsem, breitem, stumpfem Zapfen, der vorne 2höckrig ist. Mesonotum lang schwarz behaart, Scutellum und Area meist mit einigen rotgelben Haaren, Area fein gerunzelt und gegen die gröbere Umgebung abstechend. Ventralsegmente schwarz, Scopa ganz schwarz, Beine schwarz, schwarz behaart, Metatarsus kaum von Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 293 Tibienbreite, Calcar rotbraun. Flügel schwarzbraun, bläulich schimmernd, Adern und Tegulae schwarzbraun. L. 17—18 mm, Br. 5—5!/, mm. J' wie 9, aber Clypeus, Stirnschildchen, Kopfunterseite und Beine I lang weifslich behaart; Thorax mehr oder weniger braun behaart, Segment 1—6 rot behaart, Analsegment ausgebuchtet, wie bei M. antinorü; Beine einfach. L. 13—15 mm, Br. 4—5 mm. 2 var. — Segment 6 schwarz behaart, — var. commirta n. var. Einige 0’ von Harrar, im November fliegend, Kristensen leg. (auch die var. commizta). 113. Megachile menelikin. sp. 2. . Wie M. antinorü, aber noch gröfser und gröfste afrikanische Megachile-Art, Segment 5—6 schwarz behaart, 2—5 mit rotgelben Fransenbinden. Q. Schwarz, schwarz behaart, morphologisch wie M. antinorü gebaut; Mandibel verlängert und mit 4 spitzen Zähnen, der Dorn vorne an der Clypeusmitte ist stumpf, breit, wenig vorragend und 2höckrig. Thorax schwarz bis schwarzbraun behaart, Segment 1—4 rot hehaart, 5—6 schwarz behaart, aber Segment 2—5 mit deutlichen und ziemlich breiten rotgelben Fransenbinden, Scopa schwarz, Metatarsus von Tibienbreite Flügel schwarz- braun mit blauem Schimmer. L. 24—25 mm, Br. 8 mm. 2 2 von Süd-Abessinien. Gröfste Megachile-Art von Afrika, die wohl nur von einigen Exemplaren der M. mazillosa erreicht wird; der mächtige Kopf läfst sie gut von M. antinorü unterscheiden. Megachile cognata var. claripennisn. var. 9. Wie M. cognata Sm. (Kapland, Ukami), aber Flügel hell, stark gelblich getrübt, Adern gelbbraun, Tegulae braun. L. 16 mm, Br. 5 mm. 1 2 von Lukuledi in Deutsch-Ostafrika. 119. Megachtiie abessinican. sp, 2. Wie M. filicornis Fr. aus Ost-Afrika, aber Segment 6 schwarz behaart und Flügel schwarzbraun, ? mit schwarzer Scopa, 0’ Tarsen I auch verbreitert, weils, aber nach vorne noch lappig erweitert, von Tibienbreite und nach hinten weils gefranst. 9. Schwarz, lang und dicht schwarz behaart, Kopf und Thorax dicht, aber flach punktiert, stellenweise gerunzelt, Clypeus flach, mit glattem Mittelfeld, stumpf, mitten ausgerandet, Antenne schwarz, 2. Geilselglied —3, Endglied abgeplattet, so lang wie das vorletzte. Abdomen schwarz, kurz oval, flach punktiert, lang 294 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. rot behaart, Segment 1 gröfstenteils schwarzbraun behaart, 6 schwarz behaart, Scopa lang und schwarz. Beine schwarz, schwarz be- haart, Calcar schwarz, der äufsere länger, stumpf und geknöpft am Ende, Metatarsus fast breiter als die Tibie III. Flügel schwarz- braun, mit violettem Schimmer, Adern schwarzbraun, Tegulae schwarz. L. 16—18 mm, Br. 6 mm, als eine auffallend breite Art. f' wie 2, aber mehr schwarzbraun behaart, Gesicht lang weilsgelb und seidenglänzend behaart; Antenne schwarz, 2. Geilsel- glied etwas kürzer als 3. Segment 1 fast ganz rot, wie die übrigen Segmente behaart, 6 schwarz behaart, mitten tief aus- gerandet. Ventralsegmente flach, sparsam und flach punktiert, dünn weilslich gefranst, mit häutigen, oft abstehenden Rändern. Beine | rotgelb, schwarz gefleckt, Tarsen I weils, verbreitert und nach vorne lappig erweitert, nach hinten lang und dicht weils bewimpert, von Tibienbreite. L. 15—16 mm, Br. 51/, mm. J'? mehrfach von Harrar, im November fliegend, Kristen- sen leg. Südost-Abessinien. 120. Magachile harrarensis n. ‚sp. oi Der M. rufa Fr. of’ aus Ost- und Süd-Afrika ähnlich, aber Segment 5—6 schwarz behaart, Tarsen I nicht verbreitert. d'. Schwarz, dicht gelbbraun behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert; Antenne schwarz, 2. Geifselglied =3., Endglied nach hinten breit lappig erweitert, Abdomen lang und dicht gelbbraun behaart, Segment 5—6 schwarz, 6 ausgehöhlt, lappig vorstehend, mitten ausgerandet; Ventralsegmente einzeln und flach punktiert, mit häutigem Rand. Beine schwarz bis schwarzbraun, verdickt und gekrümmt, Calcar rotgelb; Beine I innen rotgelb, Tarsen gelblich, kaum sichtbar verbreitert, nach hinten aber lang weils bewimpert, Tarsen II lang weils behaart, Metatarsus verkürzt. fast von Tibienbreite, aber nur so lang wie breit (eckig), Tarsenglied 2—4 der Beine III lappig verbreitert. Flügel fast hyalin, mit getrübtem Rande, Adern und Tegulae braun. 5.13 am; Be mm. 2 J' von Harrar, im November, Kristensen leg. Südost-Abessinien. 132. Anthidium cordatum var. rufescens n. var. J'2. var. Z'Q wie A. cordatum, aber gröfser, Thorax schwarz, nur beim 5’ mit winzig kleinen gelben Flecken; Stirn und Stirn- schildehen, beim 2 auch noch die Mandibel ganz schwarz; Ab- domenseiten und Ende kurz rotgelb behaart. Beine rotgelb, Femur Friese, Zur Bienenfauna von 'Abessinien. 295 schwarz; Flügel gebräunt und bläulich schimmernd. L. 10 mm, Br. 4!/, mm. | var. rufescens n. var. J'2 von Harrar, im November, Kristensen leg. Südost-Abessinien. Anthidium cordatum var. salamensen. var. 9. var. 2 wie A. cordatum, aber die gelben Zeichnungen auf Kopf und Thorax fast elfenbeinweils, so die Seiten des Mesono- tum breit weifslich, Scutellumecken und ein breiter Streifen unter- halb der Tegulae-Abdomen rotgelb, nur Segment 1 mitten schwarz, 1—5 mit breiten, gelben Seitenflecken. Ventralsegmente gelb, weils behaart. Flügel getrübt mit breitem, dunklem Endrand, Adern und Tegulae braun, letztere vorne mit weifsem Fleck. L. 8!/,—9 mm, Br. 4 mm. var. salamense n. var. 1 2 von Dar-es-Salaam, Deutsch-Ostafrika. Anthidium: cordatum ist offenbar eine sehr variable Spezies, was die Ausdehnung der Gelbfärbung betrifft. Alle mir vor- liegenden Exemplare (14) weichen voneinander ab, sowie sie aus einer andern Gegend stammen. Solche Gegenden sind: Capland, Algoa-Bai, Port Natal, Delagoa-Bai, Mosambique, Dar-es-Salaam und Harrar. Die Exemplare von der Algoa-Bai und Mosambique stimmen am besten mit der Beschreibung von Smith überein. Die Form, Skulptur und beim 5 das 3zackige Analsegment lassen die Art aber leicht erkennen. 135. Anthidium eritrinum n.'sp. 2. Dem A. truncatum ähnlich, aber Scutellum gerundet, Mandibel stumpf und Segment 2—6 mit ganzen gelben Binden. 2. Schwarz, kurz gelblich bis rotgelb behaart, Kopf und Thorax grob runzlig punktiert, Gesicht bis zu der Antennenbasis gelb, Olypeus gerundet, vorne mit 5 schwarzen Höckern, Mandibel rot, kurz und breit, nur an der Spitze mit 2 kurzen Zähnen, sonst ganzrandig, also ohne die verlängerten und lang und scharf bezahnten Mandibel des wolleschabenden A. truncatum. Antenne rotbraun, Hinterrand des Kopfes jederseits gelb gefleckt. Thorax schwarz, Calli hum. nach vorne schildartig und häutig verlängert, mit gelber Scheibe. Scutellum gerundet, nach hinten verlängert, mitten ausgerandet. Abdomen grob punktiert, Segment 1 jeder- seits mit breitem, gelbem Fleck, 2—6 mit ziemlich breiter gelber Binde auf der Basalhälfte,; Ventralsegmente rotgelb, Scopa gelb- lich. Beine gelb, Basalteil mehr weniger schwarzbraun,, Tarsen rotgelb. Flügel gebräunt, Adern schwarzbraun, Stigma rot, 296 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Tegulae sehr grols, rotgelb mit schwarzbrauner Basis. L. 6 mm, Br. 2!/, mm. ? von Gheleb, im September, Kristensen leg. Eritrea (Nordost-Afrika). 142. Omachies nigripes:n. sp. -gi®. (Olim „O. carnifexe Gerst.* determ.) Nach der Beschreibung der 0. carnifee am ähnlichsten, aber Beine schwarz und Flügel gelblich getrübt mit braunem Rande. Q. Schwarz, kurz schwarzbraun, fast filzig behaart, Kopf und Thorax ziemlich grob runzlig punktiert, aber stellenweise glatt und glänzend (wie an den Mesopleuren und am Scheitel des Kopfes), Kopf etwas breiter als lang, Gesicht weifsfilzig behaart, auch das Labrum, Mandibel mit rotem Ende, Antenne schwarz, 2. Geilselglied so lang als 3+ 4, 3—4 doppelt so breit wie lang, 5 und folgende fast quadratisch. Mesonotum uneben, Scu- tellum 2beulig, Area dicht gerunzelt, matt, nicht auffallend. Abdomen sehr undeutlich punktiert, fast glatt, glänzend und fast kahl, stellenweise mit kurzer, gelbbrauner Seidenbehaarung, sonst ganz rot gefärbt und nur der Endrand vom Segment 6 schwarz. Ventralsegmente rotgelb, kahl, 5 stumpf erhaben, halbrund aus- gerandet, an der Ausrandung gelbfilzig behaart, in der Ausrandung ragt das 6. als zweizinkige Gabel hervor. Beine schwarz, stellen- weise kurz gelbfilzig, Calcar rot. Flügel gelblich getrübt, mit dunklem Endrand, Adern gelbbraun, Tegulae schwarz. L. 11 mm, Br. 3 mm. fd wie 9, nur Labrum jederseits mit langem, braunem Borstenbüschel, Abdomen rot, Segment 6—”7 ganz rot, 7 ver- längert, etwas verjüngt mit abgerundetem Ende, der erhabene Rand schwarzbraun; Ventralsegmente mit gelblichen Haaren spärlich besetzt. Beine schwarz, kaum behaart. L. 9!/, mm, Br. 2!/, mm. 2 von Eritrea und 1 2 von Usambara, Deutsch-Ostafrika. (Die Fundorte bei O. carnifee in meinen „Bienen Afrikas“ p. 437 beziehen sich auf diese Art.) 2. Discoidalquerader stölst auf die 2. Kubitalquerader. Omachtes capensisn. sp. 9. Dem ©. carnifex offenbar verwandt, aber Segment 4— 6 schwarz- braun, Flügel hell, milchig getrübt, Antenne braun. 9. Schwarz, schwarz bis schwarzbraun behaart, Kopf dicht und ziemlich grob runzlig punktiert, fast matt, nur am Stirn- schildchen mit glatter Stelle, Kopf fast zweimal so breit wie lang, Mandibel schwarzbraun , mit roter Endhälfte, Antenne braun bis rotbraun, 2. Geifselglied etwas länger als 3; Area nicht auf- Friese, Zur Bienenfauna von Abessinien. 297 fallend, seitwärts davon mit kurzen, greisen Haaren. Abdomen fast glatt und kahl, kaum erkennbar punktiert, Segment 1—3 und Basis von 4 rot bis rotgelb, Rest schwarzbraun, 5—6 braun behaart. Ventralsegmente 1—4 kaum punktiert, fast glatt, glän- zend, 4—5 grob punktiert, fast matt, 5 stumpfkielig erhaben, braunborstig behaart, 6 als 2spitziger Stempel vorragend. Beine rot bis rotbraun, kurz greis behaart, Calcar rot. Flügel fast hyalin, milchig getrübt, Adern gelbbraun, Tegulae rotgelb. Dr sim, Br. 1°/, mm. 1 2 vom Kapland. Flügelgeäder wie bei Pasites (Omachtes) villosus, die 2. Discoidal- querader mündet vor der 2. Kubitalquerader in die 2. Kubitalzelle. Omachtes (Pasites olim) villosus Friese (1909). 2. 2 wie das co’, aber grölser, Segment 4—6 schwarz, hintere Thoraxwand schwarz behaart, alle Beine schwarz. Flügel etwas stärker gebräunt. L. 8 mm, Br. 2!/, mm. 1 2 von Kapstadt, 1 2 sehr grofs — L. 10 mm, Br. 2!/, mm von Java (?!!). 2. Discoidalquerader mündet vor dem Ende der 2. Kubitalzelle. 143. Omachtes abessinicus n. sp. 9. Dem Pasites maculatus Jur. var. brunneus Friese aus Turkestan täuschend ähnlich, aber dem Omachtes histrio Gerst. verwandt, nur Thorax meist rotbraun, Abdomen ganz rot. 2. Rot bis rotgelb weilsfilzig behaart, Kopf schwarz, nur Mundgegend rötlich, Kopf und Thorax punktiert, etwas glänzend, Gesicht weilsfilzig, Clypeusendrand rot, Wangen, Labrum, Man- dibel und Unterseite des Kopfes rot, Antenne braun, Schaft und Geilselglied 1—2 rot. Mesonotum braun, Pronotum und Ränder des Mesonotum weilsfilzig, Scutellum grob punktiert, rot und schwach 2beulig, Mesopleuren dicht weils befilzt, ebenso die hintere Thoraxwand. Abdomen rot bis rotgelb, fein punktiert, glänzend, Segment 1 weilshaarig, jederseits vor dem Endrand mit weilsem Filzfleck, 2—5 mit weilsfilzig bandiertem Endrand, 6 rot. Ventralsegmente kaum punktiert, fast glatt, 2—4 mit weils- filzigem Endrand, 5 wie bei Pasites stumpfkielig erhaben, das schmale 6. umschliefsend. Beine rotgelb, weils befilzt, Calcar bleich. Flügel hyalin, mit schmalem, braunem Endrand, Adern braun, Tegulae gelbbraun. L. 6 mm, Br. 1?/, mm. 1 2 von Eritrea. Zu den Arten von Ömachtes ist auch Pasites villosus Friese zu stellen, nachdem ich das 2 dazu aus dem Kapland erhalten habe. — Ferner ist zu bemerken, dafs das Flügelgeäder von ©. Deutsche Entomol. Zeitsehrift 1915. Heft III. 20 298 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. histrio, villosus mit demjenigen von Pasites maculatus, Ammobates punctatus und Caesarea sanguinea übereinstimmt und das von ©. nigripes, graenicheri und O. abessinicus abweicht, indem die 2. Dis- coidalquerader auf die 2. Kubitalquerader stölst. Vielleicht werden die Omachtes-Arten am besten bei Pasites untergebracht? — Der Wunsch mancher Autoren, für Omachtes Gerst. (1869) den Namen Morgania Sm. (1854) einzusetzen, läfst sich nicht erfüllen, da Morgania Sm. ohne Beschreibung und Diagnose aufgestellt wurde. Omachtes rufipes n. sp. 9. In der Form dem 0. nigripes ähnlich, aber breiter gebaut, Abdomen ganz schwarz, Beine rot. Q. Schwarz, stellenweise schwarz behaart, Kopf und Thorax dicht und grob runzlig punktiert, fast matt, Kopf viel breiter als lang, Clypeus vorne gerade abgestutzt und mit aufgeworfenem Endrand, Labrum quadratisch, etwas zugespitzt und rot mit schwarzer Scheibe, Mandibel rot, mit schwarzer Basis und schwarzem Ende, sichelförmig ohne Zähne; Antenne schwarz, mit rotem Schaft und rotbraunem Geifselglied 1—2, 2. Geilselglied etwas grölser als 3, 3.—4. und folgende fast quadratisch. Meso- notum uneben, stellenweise höckerig, gerunzelt, Scutellum stark 2höckerig, Area klein und fein gerunzelt, mit tiefer Mittelfurche. Abdomen äulfserst fein und dicht skulpturiert, daher fast matt, Segmentränder nur sparsam fein punktiert, daher glatt und glänzend erscheinend, 4—6 mit einzelnen nach hinten liegenden schwarz- braunen Haaren, 6. braun bebüschelt. Ventralsegmente undeutlich skulpturiert mit fast glatten, kahlen Endhälften, Basis meist mit anliegenden schwarzbraunen Haaren, 5 rotbraun, weilslich befilzt, stumpfwinklig erhaben, ausgerandet, in der tiefen Ausrandung ragt das schmale, rote, 2spitzige Segment 6 hervor. Beine rot, sparsam weilslich behaart, mit einzelnen schwarzen dicken Borsten, besonders an der Aulsenseite, Calcar rotbraun, Flügel gebräunt, Ader braun, Tegulae rot. L. 10 mm, Br. 3 mm. 1 2 von Zeerust (Transvaal), Jensen leg. 2. Discoidalquerader mündet vor der 2. Kubitalquerader. Omachtes graenicheri Br. var. jenseni n. var. ?®. Wie ©. (Ammobates) graenicheri Brauns, aber viel kleiner, Ventralsegmente kahl, ohne weilse Filzbehaarung. L. 9 mm, Br. 2!/, mm (graenicheri mifst L. 12 mm, Br. 4 mm). 1 2 von Zeerust — Transvaal — Jensen leg. Bei 0. graenicheri wie bei jenseni stölst die 2. Discoidalquer- ader auf die 2. Kubitalquerader. — Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 299 Kritische Bemerkungen über die Ricanıinae (Rhynchota Homoptera). Mit 3 Abbildungen. Von A. Jacobi. Mit der Bearbeitung der Fulgoriden des Dresdner Zoologischen Museums setze ich auch deren kritische Behandlung und die Be- kanntgabe neuer Formen im engsten Anschlusse an die Mono- graphien ihrer Unterfamilien von Dr. Ludwig Melichar fort. Die betreffenden Werke sind zunächst: 1898 Monographie der Ricaniiden (Homoptera), in: Ann. Hofmus. Wien, v. 13, p. 197—359; Tab. 9—14; 1898a Vorläufige Beschreibungen neuer Rica- niiden, in: Verh. Ges. Wien, v. 48, p. 384—400 !). Die hier zum ersten Male bekanntgemachten Gattungs- und Artnamen hat der Verfasser in der später erschienenen Mono- graphie durchweg nochmals als „n. g.“ und „n. sp.“ bezeichnet — ein in der Wissenschaft nicht zulässiges Verfahren, das aber in der 1902 erschienenen „Monographie der Flatiden“ wiederholt worden ist. In der Ricaniinen - Monographie sind daher alle Gattungsdiagnosen und alle Artbeschreibungen bis auf 2 (Armacia exacta p. 289 und Aphanophrys incerta p. 323) mit dem richtigen Zitate zu versehen. Die im folgenden gebrauchten Seitenzahlen beziehen sich auf die eigentliche Monographie. Meine früher zu dem Flatinenwerke gelieferten allgemeinen Bemerkungen ?) haben in Lob und Tadel fast durchgängig auch Geltung für die jetzt behandelte Schrift; ich vermeide deshalb alle Wiederholungen und lege nur meine eigenen Berichtigungen nieder, wobei ich mich in der Reihenfolge genau an den Melicharschen Text halte. p- 203. In der nützlichen morphologischen Einführung hätte die im Deckflügel vorhandene Bogenfalte Erwähnung verdient und in der schematischen Zeichnung angedeutet werden dürfen. Diese Linie, welche den Verlauf der queren Zusammenfaltung des Deckflügels bei der Nymphe andeutet, ist bekanntlich bei den Stridulantia scharf ausgesprochen, aber auch bei mehreren Ab- teilungen der Fulgoriden angedeutet, so bei gewissen Tropiduchinen und Dictyophorinen, namentlich aber bei den Ricaniinen. Sie ist !) Der Sonderabdruck ist leider mit selbständigen Seitenzahlen aus- gestattet worden. 2) 15 in: D. ent. Z. p. 157—178. 20* 300 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. bei letzteren bald scharf parabolisch gekrümmt, bald fast grade; oft geht sie vom Stigma bis zur Sutura clavi durch, oft ist sie nur an einer Seite deutlich oder sie fehlt gelegentlich ganz (z. B. bei Armacia Stäl). Ihr Verlauf ist durchaus nicht immer durch die Queradern gebildet, sondern oft eine selbständige Leiste (z. B. Ricania stupida W alk., Vutina, Mindura). Die Lage im Corium und die Krümmung liefern oft brauchbare Unterscheidungsmerk- male. Melichar erwähnt sie gelegentlich als „eine aus Quer- nerven gebildete, winklig gebrochene Linie, deren Spitze der Basis zugekehrt ist“ (z. B. p. 254 bei Ricanoptera inculta Mel.), aber er ist sich ihrer morphologischen Bedeutung nicht bewulfst. p. 204. Die Aufteilung mufs richtig lauten: Subfam. Ricaniinae. Il. Tribus Ricanüni. II. Tribus Dladinini. E. Schmidt!) hat den verstorbenen Kirkaldy getadelt, dafs er?) das () von Melichar „Gruppe Nogodini“ benannte Tribus in Dladinini umgetauft habe; dies Verfahren sei unrichtig und nicht statthaft. Erstens war es aber ganz richtig, denn der Name Bladina Stäl ist älter als Nogodina Stäl, also war Me- lichars Wahl des Tribusnamens willkürlich. Zweitens gilt für die Wahl der Bezeichnungen für höhere Abteilungen als die Gattung kein Prioritätszwang. p: 204, Tabelle 1a. Hierunter Tarundia Stäl zu bestimmen, ist wenigstens für 7. glaucescens Mel. unmöglich, denn auf diese passen nur die Angaben des zweiten Satzes (b). In diesem möchte es besser heifsen: „durch eine oder wenige Queradern verbunden“, im ersten: „in oder hinter der Mitte“. p. 205, 7a: „Flügeldecken grols, breit dreieckig“ ; dagegen 11b: „klein dreieckig“. p- 205, 9a: „Stirn perpendiculär“. Im Widerspruch damit und die Bestimmung geradezu vereitelnd p. 220, 21a: „Stirn stark nach unten geneigt“. p. 205, 11a: „Apicalrand länger als die Sutura clavi‘; dagegen p. 216 Nr. 18: „etwas kürzer“ etc. p.- 205, 11b: „Apicalrand so lang oder etwas kürzer als die Sutura clavi“ ; dagegen p. 219, 13b:- „. . . länger als die Sutura clavi“. 1) ’12 Ent. Zeit. Stettin v. 73 p. 87 Anm. — Die Herausgeber der Stettiner Zeitung möchten sich endlich entschlielsen, auf den Sonderabdrücken die Bandnummer anzugeben! 2) ’07 in: Bull. Hawai. Exp. St. Ent. v. 3 p. 93. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Ricaniinae. 301 p- 206. Pochazia A. & S. Melichar gibt nirgends in seinem Buche einen Gattungs- typus an. Typus: Cicada fuscata F. p- 207, 7b: Es empfiehlt sich einzuschieben: „ein weilser Costalfleck“. Berart.d, Zw. 0. und p.'212 5 Zw o@: Einen Ort „Gerak“ gibt es im ganzen indischen Archipel nicht; im zweiten Falle ist natürlich Perak zu lesen, aber im ersten dürfte diese Fundortsangabe anzuzweifeln sein, denn Pochazia inelyta Walk. ist nicht aus Indien, sondern nur von Üelebes bekannt. p. 217, Nr. 20: Pochazia emarginata Walk. Hab. — Borneo: Sarawak. p- 218. Genus Röcania Germ. Typus: Cercopis fenestrata F., vgl. Stäl 1869 „Hem. Fabric.“ ep. 1060. Die Grenze zwischen Pochazia A. & S. und AKicama Germ. ist nicht mit Sicherheit zu ziehen, z. B. mülste R. stupida Walk. eigentlich zu Pochazia gestellt werden. Diese Verschwommenheit kommt auch in Melichars Tabellen und Beschreibungen mehr als einmal zum Vorschein, ohne dafs er ihr jedoch förmlichen Ausdruck gäbe, während Stäl in seinem gereiftesten Werke über Homopteren (s. o. p. 104) den Namen Pochazia nur noch sozusagen der Erinnerung wegen stehen lälst. p. 219, 4b: Smyrna und Rhodus liegen nicht in Europa. p.- 219, 13: Abgesehen von dem ganz unverständlichen Aus- drucke ist der Unterschied hinfällig: A. stupida Walk. hat z. B. genau dieselbe Flügelbreite wie R. cervina Mel.; dazu steht 13 zweimal im Widerspruch mit der Tabelle p. 205, 11b. p. 220, 17: Der bisher unerklärt gebliebene, hier zweimal gebrauchte Ausdruck „Marginalrand“ dürfte in „relativer Be- ziehung“ zu „Apikalrand“ stehen. p- 220, 28b: Wie soll man danach auf AR. trimaculata Guer. kommen, die schwarze Deckflügel und punktierten Costalrand hat? p. 221, 36b und p. 238, Nr. 36: „Tenass Vall“ bedeutet natürlich: „Birma: Tenasserim Valley“. 2223. - Statt: Taf.» EX lies XI. p- 224, Nr. 3: Ricania simulans (Walk.) Ricania japonica Mel. 1898 in: Verh. Ges. Wien v. 48, p. 386; Ann. Hofmus. Wien v. 13, p. 224, Nr. 4. Distant hat Melichars Einbeziehung von KR. episcopus 302 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. (Walk.) und R. episcopalis Stal bemängelt). Die letztere ist wohl dieselbe Art wie die Walkersche, nur unter verbessertem Namen. Dann sind die hiesigen topotypischen Exemplare aus Formosa nicht nur Stäls Beschreibung genau entsprechend, sondern auch vollkommen = simulans; folglich dürfte Melichars Synonymik zu Recht bestehen. Ferner beschreibt M. (s. o.) eine AR. japonica, deren Unter- schiede von simulans wesentlich nur darauf hinauslaufen, dafs die äulsere weilse Binde in der Mitte nicht unterbrochen ist. In- dessen befindet sich hier ein Stück von Formosa mit derselben Zeichnung, und ein andres deutet einen Übergang von der durch- gehenden zur zerfallenen Binde an. Somit kommen auf Formosa Individuen von japonica - Erscheinung mit episcopus - simulans zu- sammen vor, und das scheint mir den Beweis für die Arteinheit zu schlielsen. Hab. — Formosa (verschiedenste Fundorte: Sauter c.). p- 226, Nr. 7: Ricania quinquefasciata Stäl. Z. 5 v. o.: „Tangente“. Soll wohl Sehne heifsen ?! p- 227, Nr. 10: Ricania fuscula Mel. Hab. — Niger: Abutschi. p. 228, Nr. 13: Ricania luctuosa Stäl. Die verschwommene Angabe „Indischer Archipel“ (Depiset war bekanntlich ein Sammler) sollte hier und sonst gänzlich fort- fallen. Die Art ist nur von Celebes bekannt. p- 229, Nr. 16: Röcania cervina Mel. Ricania media Melichar 1898a in: Verh. Ges. Wien, v. 48, p. 387. Ricania mediana (!) Melichar 1898 in: Ann. Hofmus. Wien, v. 13, p. 229. Hab. — Westafrika: Sierra Leone, Togo, Kamerun. p- 230 Mitte: „Museen in Belgien“. Welche? | p. 230, Z. 6 v. u.: Statt 25 mm dürfte 15 mm zu stehen haben. p. 230, Nr. 21: Ricania subfusca Mel. „Ricania subfusca nov. spec. (nec Stal)“ Melichar 1898a p. 387. Da Ricania subfusca Stal 1865 als Synonym erklärt war, durfte der Name nicht zum zweiten Male gebraucht werden. „Ein- mal ein Synonym, immer ein Synonym.“ Glücklicherweise ist die Art nach Distant überhaupt dasselbe wie R. stigma (W alk.). p. 231, Nr. 22: Ricania stupida (W alk.). Die Figur ist recht nichtssagend. Der weilse Costalfleck wird weder darin wiedergegeben, noch in der Diagnose erwähnt. 1) ’06 in: Fauna Brit. Ind. Rhynch. v. 3, p. 378. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Ricaniinae. 303 Erst der Vergleich mit R. plebeja Stäl bringt einen Hinweis darauf. p. 234, Nr. 28: Röcania sollieita Mel. Der Fundort Brasilien ist, da es sich allem Anschein nach um eine echte Ricamia handelt, handgreiflich falsch. Die Tribus Ricanüni ist rein paläotropisch. p. 241, Nr. 43: Ricania indicata Mel. Der Flügelbreite nach eine echte „Pochazia“. Hab. — „Tunor Deli* = Timor: Deli. „Key“ gibt es nicht; entweder Key oder Ke. Ricania melichari n. sp. Kopf, Rumpf, Beine und Deckflügel pechbraun; Stirn bis- weilen zu Lederbraun aufgehellt, Scheitel und Pronotum gelb be- stäubt. Auf den Deckflügeln 5 aus ockergelbem Staub gebildete Querbinden, deren vorletzte fragezeichenähnlich gekrümmt ist; dieser Anflug ist leicht abzuwischen, so dafs die Deckflügel ge- legentlich einfarbig. braun erscheinen werden. Im Apikalwinkel ein scharf eingeprefster schwarzer Punkt. Flügel gelbhyalin, mit dunklen Adern und sehr breitem, dunkelbraunem Saume. Stirn gegen den Clipeus stark abgerundet, die Seitenränder etwas wellig und sehr aufgebogen, alle Kiele scharf ausgeprägt ; Clipeus glatt. Pronotum mit scharfem Mittelkiel. Deckflügel nach hinten mälsig verbreitert, Apikalrand sanft gerundet, Apikalecke etwas mehr abgerundet als die Suturalecke; Costalmembran so breit wie die Costalzelle, die Queradern mälsig dicht gestellt. Deckflügelfalte scharf und aderähnlich ausgeprägt, einen Kreisteil bildend, dessen innerster Punkt fast genau in der halben Länge des Deckflügels liegt. Beide Subapikallinien einander und dem Apikalrande genau parallel. Exp. tegm. 24—31 mm. Hab. — Nordmadagaskar : Vohemar, Juni (72). In Melichars Bestimmungstabelle p. 218 unter 13 zu stellen. Ricania sublimata n. Sp. Kopf, Brust, Beine und Hinterleib oben rotbraun, Schenkel dunkler; Prosternum und Bauch pechschwarz. Deckflügel und Flügel pechbraun, erstere nebst Pro- und Mesonotum schwefelgelb bestäubt; Stigma weils. Stirn breiter als lang, Seiten gleichmäfsig gerundet, nach der Basis hin weniger, nach dem Clipeus stark; Stirnfläche eben, mit scharfem Mittelkiel, wie auf dem Clipeus; Seitenkiele fehlen. Pronotum mit Mittelkiel, Mesonotum kaum gerunzelt, aber matt. Deckflügel nach hinten stark verbreitert, Costalrand an der Basis 304 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. erheblich geschwungen, am Stigma sanft eingebuchtet; Apikalrand schief gerundet, Apikalecke abgerundet, Suturalecke abgerundet stumpfwinklig; Costalmembran hinter der Basis mehr als doppelt so breit wie die Costalzelle; äufsere Subapikallinie dem Rande genähert und genau parallel, innere doppelt. so weit von jener entfernt und aufserhalb der Mitte halbkreisförmig nach hinten ausgebuchtet; Falte hyperbolisch über die Mitte hinaus nach der Basis zu gekrümmt. Längs- und Queradern dicht verzweigt. Long. c. tegm. 15— 17 mm; Exp. tegm. 30—34 mm. Hab. — Formosa: Taihanroku (Sauter c., 6 AP). Bei Melichar unter p. 220 Nr. 19 zu stellen und am Bau der Deckflügel kenntlich. Ricania opistholeuca n. sp. Pechbraun ; seitliche Stirnränder, Clipeus, Beine, Hinterleib rotbraun; am Ende der Costalzelle neben dem Stigma ein etwas aufgehellter Fleck; Flügel an der Basis abgeschrägt pechbraun, sonst milchweils mit ebensolchen Adern; nur ein ganz feiner Saum braun. Stirn wesentlich breiter als lang mit 3 Kielen; Clipeus ungekielt. Deckflügel nach hinten gleichmälsig verbreitert mit rundlich gestutztem Apikalrande und gleichartig abgerundeten Ecken ; Costalmembran reichlich doppelt so breit wie die Costal- zelle, die nach hinten wesentlich an Breite zunimmt; Subapikal- linien im ganzen zueinander parallel, die innere etwas weiter von der äufsern entfernt als diese vom Rande ; Falte sanft parabolisch, ihr Gipfel vor die Mitte reichend. Exp. tegm. 27 mm. Hab. — D.N. Guinea: Bongu (1 A). An der Färbung der Hinterflügel zu erkennen. p. 243. Gen. Mulvwia Stal. Da der Gattungstypus bisher nicht bestimmt worden ist, so wähle ich dafür Ricania albizona Spin. aus. Nr. 1. Mulvia albizona (Spin). Der Autor ist nicht Germar, sondern Spinola. p. 245. Gen. Pochazina Mel. Als Typus betrachte ich Ricania furcifera Walk. Z. 4 v. o.: „der Apicalrand so lang wie die Sutura clavi“ ; dagegen p. 246, Z. 1 v. o.: „kürzer als die Sutura clavi“. Pochazina iridea n. Sp. Kopf, Pronotum, Unterseite und Beine scherbengelb,, Meso- notum und Deckflügel umberbraun, letztere durch einen sehr feinen Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Ricaniinae. 305 gelben Staub mehr olivenfarbig; Stigma grols, gelbweils. Gewisse scharf begrenzte Stellen der Deckflügel sind kahl und glänzend perlmutterfarbig, und zwar: der Clavus bis auf ein Querband hinter der Mitte; die Basis des Coriums; ein schiefer Keilfleck in der Costalmembran vor dem Stigmafleck und ein quadratischer dahinter; ein liegendes ? am Ende der Costalzelle und ein grofses längliches Dreieck neben der Clavusspitze; endlich ein Apikal- saum. Flügel gelblich-hyalin mit braunem Geäder. Stirn sehr breit, etwas quergewölbt und glänzend, aber fein längsgerunzelt. Scheitel und Pronotum mit feinem Mittelkiel ; Mesonotum querrunzlig. Deckflügel ziemlich breit-dreieckig, jedoch die gröfste Breite geringer als die Länge der Clavusnaht, hinten schief abgerundet, Apikalecke fast rechtwinklig, etwas abgerundet, Suturalecke ganz flach gerundet. Längsadern äufserst dicht ver- zweigt mit vielen feinen Queradern ; Subapikallinien parallel. Long. c. tegm. 12 mm. Hab. — Philippinen: Ost-Luzon, Atimonan (Micholitz er 1.2). p. 247. Gen. Epitemna Mel. Typus: Flatoides retractus Walk. Wie Distant!) durch seine Berichtigungen dargetan hat (und von vornherein nahegelegen hätte), sind alle Fundortsangaben von den Antillen Irrtümer; die Gattung ist rein westafrikanisch. p. 249, Nr. 3: Epitemna despecta Mel. Hab. — Niger: Abutschi. p. 250, Nr. 7: Epitemna cyanea Mel. ist in die Synonymie von E. retracta (W alk.) einzubeziehen. p. 251. Gen. Ricanopsis Mel. Typus: Cicada nebulosa F. p. 253. Gen. Ricanoptera Mel. Die Angabe, dafs diese Gattung im Geäder der Pochazia A. & S. am nächsten stünde, tut den Tatsachen doch etwas Gewalt an. Die Hinterschienen haben nicht durchweg 3, sondern auch 2 Dornen, z. B. bei R. mellerborgi Stäl, pulchella Mel. und ordinata Mel.; für letztere gibt es M. p. 258 selber zu. Die übrigen Arten kann ich nicht darauf prüfen, ob die Angabe von dreidornigen Schienen überhaupt zutrifft. p- 258, Nr. 9: Ricanoptera ordinata Mel. Hab. — Sierra Leone. p. 258. Gen. Euricania Mel. Typus: Flata splendida F. 2)°09 in: Ann. nat. Hist. (4) v. 8 p. 327. 306 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. p. 262, Nr. 5: Euricania splendida (F.). Warum Gu&rin als Autor? p- 265, Nr. 11: Euricania tristicula (Stä]). „Fidschi-Insel, Vit-Insel, Feejee-Insel“ !! Gen. Tarundia Stäl. Typus: Ricania serville Spin. Auch hier haben die Hinterschienen mindestens bei 7. curtula Mel. und glaucescens Mel. nur 2 Dornen. p. 267, Nr. 3: T. ceurtula Mel. Tarundia boadicea Distant ’09 in: Ann. nat. Hist. (8) v. 4 p. 329. Hab. — Neupommern: Kinigunang (Ribbe c.). Die vom gleichen Fundorte beschriebene 7. boadicea Dist. hat zur Unterscheidung nur die etwas andre Lage der Queradern im Clavus, die sich darin mehr an 7. curtula Mel. anschliefsen soll. Jener Umstand ist aber hier wie dort ganz veränderlich. p- 273. Gen. Pochazoides Sign. Tabelle 2a: Der Costalrand kann als Linie nicht „sehr schmal“ sein. p: 278. Gen. Scolypopa Stäl. Typus: Pochazia australis Walk. p. 280, Nr. 4: Anjoana und St. Johanna sind ein und die- selbe Comoreninsel. p. 282. ien. Privesa Stäl. Typus: Ricania laevifrons Stäl. p- 286. Gen. Armacia Staäl. Typus: Ricania clara Staäl. p. 287, Nr. 1 und p. 352: Armaeia fusca Mel. Hab. — Buru, wie auf dem Fundortzettel des Typus deutlich zu lesen steht, nicht „Baru“. Nr. 2: Armacia clara (Stä]). Hab. — Carolinengruppe: Ruk. — Melichars, schon von Kirkaldy!) berichtigte Angaben : „Ascens-Insel, Carolinen- Insel, Pougnipet-Insel“ sind eine der Proben für sein mechanisch- flüchtiges Abschreiben von Fundortzetteln, wobei er es vermeidet, dem Leser irgend welchen Hinweis auf die geographische Lage der Punkte zu geben. p- 291. Gen. Alisca Stäl. Typus: Armacia tagalica Stäl. p- 293, Nr. 3: Alisca compacta Mel. Hab. — Bantimurang liegt auf Celebes. p. 294. Gen. Plestia Stäl. Typus: Ricania marginata Montrouzier. 1) ’07 in: Ann. Soc. ent. Belgique v. 51, p. 120. Tu nnd nn Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Ricaniinae. 307 p- 295, Tabelle 2: Eine Linie kann nicht gewölbt oder konvex (p. 296) sein. Das Merkmal des stark gebognen Costal- rands ist nicht zuverlässig, denn es ist bei Mindura Stäl ebenso ausgeprägt. dgl. 3b: „Clavusnerven in der Mitte des Clavus vereinigt.“ Bei Bladina Stäl sind sie aber nach p. 2990 hinter der Mitte — sogar sehr weit dahinter — vereinigt. dgl. 5: Es möchte eingeschaltet werden: Im Basalteile des Coriums zahlreiche Queradern Mindura Stäl. Im Basalteile des Coriums wenige (Queradern Miriza Stal. p. 296. Gen. Vutina Stal. Die Angaben über die Form der Flügeldecken, namentlich die Breite der Costalmembran, sind im Hinblick auf Mindura Stäl nicht stichhaltig. Die Gattung ist von Stäl nicht 1864, wie Melichar unter falscher Jahresbezeichnung der „Rio Janeiro Hemipt.“ angibt und Distant!) ihm nachschreibt, gegründet worden, sondern 1862 in letzterem Werke. Daher ist auch die Bezeichnung von Ricania secmaculata Sign. als Typus bei Distant unrichtig; Stal gibt vielmehr ?) an: „Ad hoc genus pertinent Flatoides pelops et F. humeralis Walk.“ Da letztere synonym ist mit Flata atrata F., so mag diese am frühesten beschriebene Art als Gattungstypus gelten, also Typus: Flata atrata F. p- 298. Gen. Bladina Stäl. Typus: B. fuscovenosa Stäl. p- 300, Nr. 4: Bladina magnifrons (Walk.). Hab. — Mexico bis Brasilien. p. 301, 4. Z. v. o.: Amazonas: Cameta. p- 301. Gen. Mindura Stäl. An der Gattung ist wesentlich, dafs die Stirn immer scharfe Seitenkiele hat, während der Mittelkiel schwächer ist und ganz verschwinden kann (z. B. M. imbuta Stäl). Dagegen hat Nogodina Stal nur einen Mittelkiel, diesen aber sehr scharf und durch- laufend. Bei Mindura haben die Flügel keine, bei Nogodina eine ausgesprochene Subapikallinie.e Ob die Deckflügel durchscheinend oder durchsichtig sind (Melichar p. 295, 5, 301, 304), kommt nicht in Betracht. Gattungstabelle und Gattungsdiagnosen sind nach obigen Merkmalen zu ändern. Ich kann Distant?°) nicht darin folgen, dafs Nogodina 1) ’09 in: Ann. nat. Hist. (8) v. 4, p. 333. 2) 1862, p. 70. 3) ’09 in: Ann. nat. Hist. (8) v. 4 p. 333. 308 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. alligata Walk. (= Mindura subfasciata Stäal) als Typus betrachtet werden müsse. Als Stäl die Gattung beschrieb, bestimmte er ausdrücklich zum Typus generis ein von ihm für Flata obscura F. gehaltenes Insekt, das sich ihm aber später als Nogodina signati- frons Walk.!) erwies. Offenbar hat also Stäl nicht Pochazia obscura (F.) als Typus im Auge gehabt, sondern jene Spezies; mit andern Worten — die typische Art ist geblieben, sie hat nur eine Berichtigung des Namens erfahren. Demnach mufs man, glaube ich, als Typus betrachten : Nogodina signatifrons W alk. p- 302, Z.1v.o.: „Stirn wie bei der vorhergehenden Art“. Dabei geht gar keine vorher, und auch Nr. 2 verweist wieder auf das geheimnisvolle Vorbild. p. 302, Nr. 2: Mindura imbuta Mel. | Hab. — p. 301 wird aulserdem Amboina angegeben. Key- Inseln (Mus. Dresd.). Mindura confusa Dist. Hab. — West-Sumatra: Padang Pandjang. Mindura subguttata (W alk.). Ricamia subguttata Walker 1851 List Homopt. Brit. Mus., Suppl. p. 105. Nogodina subguttata Walk. bei Melichar p. 309, Nr. 9. Hab. — Insel Buton bei Üelebes. Mindura pallidipennis (Gu£r.). Oixius pallidipenmis Gu&rin 1830, Voy. Coquille, Zool. v. 2, p. 189. Nogodina pallidipennis Gu&r. bei Melichar p. 305, Nr. 2. Hab. — Die Angabe „Vanikoro“ ist durch Celebes zu ı ersetzen, vgl. Breddin ’01 in: Abh. Ges. Halle v. 24, p. 26. | Anm. Ob der Fundort „Port Jackson“ stimmt, möchte ich sehr bezweifeln, weil die Gattung überhaupt nicht über die Molucken hinaus zu wohnen scheint, und weil den faunistischen | Belegen der französischen Weltumseglungen nicht ganz zu trauen ist (s. a. p. 329 unter Pucina pellucida Gu&r.). | Mindura walkeri (Atkins.). | Ricania walkeri Atkinson 1886 in: J. Asiat. Soc. Bengal, Pt.2,p.59. Pochazia interrupta Walker 1857 in: J. Linn. Soec., v. 1, p. 91 nec 1851 in: List Hom. Brit. Mus. v. 2, p. 428. | Mindura interrupta Walk. bei Distant ’09 in: Ann. nat. Hist. (8) v. 4 p. 334. Hab. — Singapur. 1) 1870 in: Öfv. Ak. Förh. v. 27 p. 770. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Flatinae. 309 Semestra n. g. Scheitel nur dreimal so breit wie lang, vorn gradlinig be- grenzt. Stirn sehr geneigt, in spitzem Winkel zu den seitlichen Scheitelrändern, ganz eben, ohne alle Kiele, Clipeus ungekielt. Deckflügel ähnlich wie bei Mindura Stäl, aber der Costalrand basal weniger ausgebogen, so dafs die Membran nur so breit ist wie die Costalzelle; Aderung wie dort, ebenso die scharf aus- gedrückte, durchlaufende Bogenfalte, aber ohne irgendeine Sub- apikallinie.e Anallappen der Hinterflügel mit Gabelader. Hinter- schienen mit 2 Dornen. Typus: Ricania bugabensis Fowl. Die Gattung ist durch ihre schräggestellte, ganz ebene Stirn und das Fehlen der Subapikallinien im Deckflügel von Mindura und allen andern Bladininen scharf unterschieden. 1. Semestra bugabensis (Fowl.). Ricania bugabensis Fowler 1900 in: Biol. Centr.-Amer., Homopt. wei. p. 65; 'Tab..8; Abb, 77a. Hab. — Panama (Fowler). Während die Beschreibung den stark abweichenden Merk- malen gar nicht gerecht wird, erlauben die ausgezeichneten beiden Abbildungen eine sichere Bewertung der Art. 2. Semestra costaricensis n. sp. (Abb. 1). Körper lederbraun, Stirn mehr olivengrün mit scharfen schwarzen Rändern, Bauch grasgrün überlaufen. Deckflügel braun, subapikal etwas aufgehellt; am Costalrande 3 halbovale, semi- hyaline Flecken, wovon der mittelste, dicht vor dem Stigma ge- legene am gröfsten und hellsten ist; in dessen Nachbarschaft im Corium ein kleinerer, runder, heller Fleck, auf der Bogenfalte ‚gelegen ; in der Basalhälfte eine undeutliche, aufgehellte Querbinde, vom Suturalrand bis in die Mitte des Coriums. Flügel graubraun. Scheitel fast eben, nur in der Nähe der Seiten je ein grolser, flacher Buckel, die Seitenränder genau parallel und scharf senk- recht aufgebogen ; Kiele fehlen. Pronotum bis zu den vorderen Augenrändern verlängert, mit feinem Mittelkiel. Scheibe des Mesonotums zwischen den Seitenkielen abgeflacht. Stirn an der Basis bedeutend breiter als am Clipeus, am breitesten zwischen den Fühlern, wo die Ränder einen stumpfen Winkel bilden, von da wieder nach dem Clipeus hin verschmälert. Bogenfalte der Deckflügel kielartig vortretend, vom Stigma bis zur Clavusspitze durchlaufend, auf der inneren Gabel der Media schwach parabolisch nach vorn gekrümmt. Long. c. tegm. 9 mm. Hab. — Costarica: Tuis, Cartago 1000 m (1 7). 312 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. p. 312, Nr. 2: Sassula sorureula (Stäl). Hab. — Birma: Karemni (Micholitz c.). Nr. 3: Sassula osmyloides (W alk.). Tab, XII, Abb. 21a, Hab. — Malacka, Borneo, Sula. Biolleyana costalis (Fow|.). Sassula apicalis Schmidt ’05 in: Ent. Zeit. Stettin v. 66, p. 189. Zur Vervollständigung der kurzen Fowlerschen Diagnose liefert Schmidt!) eine sehr gründliche Beschreibung, umgeht darin aber beinahe sorgsam eine Heraushebung der wirklich unter- scheidenden Merkmale, die er in der ersteren vermilst, z. B. die breite und locker geaderte Costalmembran (schon von Fowler betont) und die am inneren Ende stark gekrümmte Bogenfalte. Hab. — Costarica: Tuis, Cartago 1000 m (Garlepp c.); Ecuador: Santa Jnez; Palmar (Haensch ce.) Von Sassula apicalis liefert Schmidt eine umfangreiche Be- schreibung, die aber auch keine Diagnose ist. Indem ich sie mit 2 von Haensch gesammelten Topotypen vergleiche, bin ich aulserstande, sie von D. costalis sicher zu unterscheiden. Die Stücke haben mit dieser die regelmälsig gestaltete innere Sub- apikallinie, mit der auch von Schmidt herangezogenen B. fene- strata (Gerst.)?) die weiter gestellten Queradern in der Costal- membran und die stark gekrümmte Bogenfalte gemeinsam. Sonstige Bildungsunterschiede kann ich nicht herausfinden, und die Zeich- nung ist bei allen dreien (B. pietifrons, costalis und „apicalis*) sehr veränderlich. Solange keine schärferen Abweichungen dargetan werden, kann ich die letztere nur für ein Synonym, nicht einmal für eine Varietät von BD. costalis halten. p- 315. Gen. Vareia Stal. Hierzu gehören V. debilis Mel., nigrovittata Stäal, pyramidalıs Mel., apicata Mel., flavicostais Kirby und grem Kirby, nebst den von Distant°) benannten Arten. p. 319, Nr. 8: V. flavicostalis Kirby. 1900 in: Andrews, Monogr. Christmas Isl. pl. 15, fig. 7. Vareciopsis n. g. Der verstorbene Oskar Böttger, jener gelehrte Kenner der Landmollusken, hat sich bei einer, mir grade nicht gegen- wärtigen, Gelegenheit geäufsert, dafs ein Vorkommen von arten- armen Gattungen in räumlich weit getrennten Gebieten immer 1) ’05 in: Ent. Zeit. Stettin v. 66, p. 188. ?) Melichar schreibt den Zoologen Gerstaecker andauernd Gaerstecker (p. 202, 313, 315, 316). s, ’09 in: Ann. nat. Hist. (8) v. 4, p. 336. Jacobi, Kritische Bemerkungen über die Ricaniinae. 313 den Verdacht rege halten müsse, dafs die einzelnen geographisch gesonderten Artengruppen einander systematisch nicht gleichwertig seien. Diese oft zu erlangende Erfahrung bewährt sich auch bei mehreren Gattungen der Bladininen, in denen unsere Monographie sowohl indische wie amerikanische Arten zusammenfafste: Nogodina und sSassula. Die alt- und neuweltlichen Angehörigen erweisen greifbare körperliche Verschiedenheiten, die mit der örtlichen Absonderung genau zusammenfallen, und die Prüfung der bisher zu Varcia Stäl gerechneten Tiere bringt dasselbe Ergebnis, dem ich in der Abtrennung der neotropischen Arten als Varciopsis n. g. Ausdruck verleihe. Da der Typus von Varaa Stäl eine indische Spezies war, so gehören die indo-australischen Arten zu letzterem Genus. Typus des neuen ist Ricania trigutta Walk. Die Merk- male der alten und der neuen Gattung werden aus der folgenden Gegenüberstellung am besten hervorgehen: Vareia Stal. Kiele des Mesonotums hinter der Mitte verstrichen, die Scheibe dazwischen etwas gewölbt. Deckflügel gestreckt, mit schwach gebogenem Costalrande ; Bogenfalte verkümmert ; Scheibenzellen unregelmälsig vieleckig ; Längsadern in den Apikalzellen mindestens abwechselnd ge- gabelt ; Cubitus der Sutura clavi genau parallel und unmittelbar ge- nähert; Im Clavus der äufsere Gabelast mit der Sutur durch eine Querader verbunden. Varciopsis Jac. Kiele des Mesonotums bis zum Hinterrande scharf, die Scheibe abgeplattet. Deckflügel breiter, mit stark ausgebogenem Costalrande ; Bogenfalte scharf ausgeprägt, vor dem Clavusrande geschwungen; Scheibenzellen länglich viereckig; Längsadern in den Apikalzellen grölstenteils einfach ; Cubitus von der Sutur weit ab- stehend ; Im Clavus keine Querader zwischen äufserem Gabelast und der Sutur. p. 315, Nr. 1: Varciopsis trigutta (W alk.). Den Fundort in Peru schrieb Gerstaecker Tarapoto, nicht Terapota. Nr. 2: Varciopsis aequata (Mel.). Der Fundort „Cap“ ist natürlich falsch und hätte von vorn- herein beanstandet werden müssen. p. 320, Nr. 9: Varciopsis vitripennis (Leth.). Lethierrys Küchenlatein ist durch einige Druck- (oder Abschreibe-) fehler noch mehr verschlechtert worden. — Venezuela rechnet man nicht zu Central-Amerika. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft III. al 314 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Varciopsis nigricoxis n. sp. (Abb. 3). Körper rötlichgelb, Bauch oft hellgrün überlaufen. Vorder- rand des Mesonotums, Basalrand der Stirn und alle Seitenkiele derselben, des Scheitels, Pro- und Mesonotums, Spitze des Clipeus, der Schnabel, ein grofser länglicher Fleck auf den Hinterhüften und eine breite Längsbinde des Hinterleibes bis zu dessen Spitze reichend schwarz. Beine dunkelbraun, Ende der Vorder- und Mitteltibien, sowie die Basis der Hinterschenkel schwarz. Beide Flügelpaare gelblich hyalin; ein länglich- rechteckiger schwarzer Fleck neben dem Stigma mit diesem durch eine schmale, schwarze Ayb;8 Querbinde verbunden; Apikal- rand bis zur Clavusspitze in unregelmäfsiger Breitenausdehnung schwarzbraun. Im übrigen wie V. trigutta gefärbt. Bei einem ganz frischen Stücke (Mus. Dresd.) sind die Seiten- ränder und Seitenkiele der Stirn, die Mittelhüften, die Seiten des Hinterleibes und seine ventralen Segmentränder mennigrot gesäumt. In der Costalzelle höchstens 3, bisweilen gar keine Quer- adern (bei V. trigutta 5); die Apikalzellen nur doppelt so lang wie breit (bei V. trigutta viermal so lang). Hierdurch und in der scharfen, schwarzen Zeichnung der Deckflügel von letzterer Art wohl unterschieden. Long. c. tegm. 13—14, Exp. tegm. 26 mm. Hab. — Ecuador: Santa Inez; Palmar (Mus. Dresd. u. Ham- bure: BR. Haensceh &;, Typen). p. 328, Nr. 1: Gaetulia nigrovenosa Mel. Gaetulia montana Distant ’12 in: Ann. nat. Hist. (8) v. 9, p. 651. In der Diagnose ist vergessen, auf den deutlichen schwarzen Fleck im Anallappen der Flügel hinzuweisen. Hab. — Indien: Sikkim, Assam; Birma: Karenni; Sumatra: Alahan (Micholitz c.). — Margherita liegt „bei“ Assam, wie Wien bei Österreich. Eine allem Anschein nach weit verbreitete Art, in deren Spiel- raum von Abweichungen Distants @. montana glatt hineinfällt. p. 329. Gen. Puecina Stäl. Stäl 1866 Hemipt. Afr., v. 4, Tab., fig. 4. En Berichtigung. Auf S. 158 und 170 dieses Jahrgangs habe ich einen Gattungsnamen Semidalis eingeführt. Dieser ist schon 1905 von Enderlein gebraucht worden, worauf mich Herr Longin Naväs 8. J. zuvorkommenderweise aufmerksam macht. Ich ersetze ihn durch Sabaethis (fem.). Deutsch, Ent. Zeitschr. 1915. 315 Merkwürdige Eiablage einer Laubheuschrecke. Von Dr. W. Ramme (Kgl. Zoolog. Mus.). Mit 1 Tafel. Das Kgl. Zoologische Museum erhielt kürzlich eine Sammlung Tütenfalter aus Mexiko; dabei stellte es sich heraus, dafs in eine Tüte ein Insekt Eier abgelegt hatte, und zwar auf höchst sonder- bare Art und Weise. Das Insekt hatte es verstanden, seine flachen, ovalen Eier in den Rand des Papiers selbst zu schieben, mit so erstaunlicher Geschicklichkeit, dafs diese beiderseits völlig mit Papier bedeckt sind. So hat es in grofser Regelmälsigkeit hinter- einander 7 Eier abgelegt; einige davon zeigt Tafel VI Abb. 1. (Aufnahme bei durchfallendem Licht; das Papier wurde zu diesem Zwecke mit Xylol getränkt.) Was für ein Insekt war nun der Attentäter? Diese Frage läfst sich nicht allzu schwer beantworten. Schon die Gestalt der Eier weist ziemlich unzweifelhaft auf eine Laubheuschrecke. Ferner berichtet Vosseler!), dafs in Deutsch-Ostafrika eine zu der Familie der Phaneropteriden gehörige Laubheuschrecke, Kuryco- rypha (syn.: Myrmecophana), ihre Eier in den Rand von Blättern ablegt. Er sagt darüber p. 162 folgendes: „Ausnahmslos wird die Nachkommenschaft den Laubblättern der Futterpflanzen an- vertraut, und zwar in ganz eigentümlicher, kunstvoller Weise. Mit Einbruch der Dämmerung tasten die tagsüber trägen lege- reifen Weibchen die Ränder der Blätter ab, ergreifen mit den Mandibeln eine Stelle derselben, von der sie zuvor vielleicht ein Stückchen abgebissen hatten, und biegen nun das Abdomen so vollständig nach vorn, dafs der Unterrand des kurzen, scharf gekrümmten Legestachels am Kinn vorbeigleitet. Von den leb- haft arbeitenden Labial- und Maxillartastern offenbar geführt und orientiert wird nun unter seitlichen Schiebungen der oberen und unteren Klappen die Legescheide in etwa 1 Minute in die Blatt- fläche zwischen Ober- und Unterseite — näher dieser — ver- senkt, so dals eine Tasche entsteht, deren Breite gröfser als die des Legestachels ist. Gleich darauf wird ein Ei in den fertigen Hohlraum geschoben. In etwa 2!/, Minuten ist alles geschehen, der Stachel wird herausgezogen und mit dem Mund 1—2mal ge- reinigt. Mit dem Ei wird offenbar ein klebriger Saft abgegeben, der es mit seiner grünen Umhüllung fest verkittet. Dadurch wird verhindert, dafs es beim Vertrocknen des Blattes herausfällt..... Nach kurzer Pause wiederholt sich der Vorgang noch 1—2mal. !) Die Gattung Myrmecophana Brunner. Zool. Jahrb., Abt. Syst., Bd. XXVII, p. 156—210. 2 316 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Mehr als 2—3 Eier scheinen innerhalb 24 Stunden nicht abgelegt zu werden, wohl aber fahren die Weibchen sehr lange damit fort.“ Unzweifelhaft war es also wohl in unserem Falle eine Laub- heuschrecke, die anstatt in einen Blattrand die Eier in den Rand des Papiers abgelegt hat. Ich vermute, dafs unser Sammler, der sich nicht nur auf den Schmetterlingsfang zu beschränken pflegt, unter anderen Insekten auch ein Heuschreckenweibchen eingetragen hatte, das nun, vielleicht aus seiner Betäubung wieder erwachend, die herausdrängenden Eier in seiner Not in gewohnter Weise in das Papier ablegte. Dafs ihm dies bei dem dünnen, trockenen Papier genau so vollkommen gelungen ist wie bei einem frischen, saftreichen Blatt, bei dem die Ablage ebenfalls schon grolse Geschicklichkeit erfordert, mufls unsere Bewunderung er- regen. Ich habe mich bemüht, den Rand des Papiers mit einem haarscharfen Federmesser zu spalten, muls aber gestehen, dafs mir dies nicht gelungen ist; die Heuschrecke mit ihrer doch ver- hältnismäfsig viel weniger scharfen und dabei noch zweiklappigen Legescheide hat es zuwege gebracht. Es ist noch zu untersuchen, welcher Art die betreffende Laubheuschrecke gewesen sein mag. Auch diese Frage dürfte, wenigstens annähernd richtig, zu beantworten sein. In Amerika kommen ebenfalls zahlreiche Phaneropteriden vor, die der afrika- nischen Gattung Eurycorypha zum Teil sehr ähnlich sind und die gleiche Lebensweise haben dürften. In Mexiko sind es ins- besondere 3 Gattungen, die in Frage kommen: Miecrocentrum Scudd., Amblycorypha Stäl und Sagona Walk. Vergleicht man nun die Gröfse der Legescheiden dieser 3 Gattungen mit der Gröfse der in das Papier abgelegten Eier, so scheiden die ersteren beiden aus, während die Eier in dieser Hinsicht der Legescheide von Sagona völlig entsprechen. Man kann also wohl mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dafs ein Weibchen von Sagona für die Ablage der Eier in das Papier verantwortlich zu machen ist. Ich verweise noch auf die Abb. 2 und 3. Durch erstere habe ich — schematisch — die Stellung eines Weibchens von Sagona bei der Eiablage zu veranschaulichen gesucht, auf Grund der Vosselerschen Schilderung über diesen Vorgang. Abb. 3 stellt zwei von Vosseler dem Museum übersandte Rosenblätter dar, in.deren Rand von Eurycorypha 5 Eier abgelegt wurden. Herr Prof. Heymons stellte mir die Blätter zur Aufnahme freundlichst zur Verfügung. Schliefslich sei noch erwähnt, dafs wohl auch Sagona mit den Eiern ein klebriges Sekret zu deren Befestigung ausscheidet ; die Eier sind so fest eingeklebt, dafs sie bei dem Versuch, sie herauszulösen, leicht zerbrechen. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel VI. Abb. 1. Abb. 2. Abb. 3. W. Ramme, Merkwürdige Eiablage einer Laubheuschrecke. $ ! "4 ı ex 1 . EHE AlaRTE er ee 0" Fr ET Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 317 Eine seltene Beute. Von H. Belling. Mit 1 Abbildung. Im Heumonat des Jahres 1911 war es. Wir hatten von Mittenwald in Oberbayern aus einen Ausflug nach dem durch die Erinnerung an den unglücklichen Bayernkönig Ludwig IH. ge- weihten Königshause auf dem Schachen im Wettersteingebirge unternommen und befanden uns auf dem Rückwege. Am Spät- nachmittage hatten wir den herrlich gelegenen Lautersee wieder erreicht, in dessen Fluten sich die Schroffen des Wettersteins spiegeln. Hier wurde noch einmal gerastet. Der vor uns auf- steigende, in der Höhe waldgeschmückte Berghang zeigte sich, von Sonnenlicht und Erdfeuchte gesättigt, in saftigstem Grün, einem Teppich gleich, in den die Blumenwelt ihre reichsten Muster eingewebt hat. Und um uns herum wollte das Grün vollends versinken unter der blendenden Farbenpracht der Kinder Floras. Die Sonne ging bereits zur Rüste und liefs die kahlen Felsen des Karwendels in sattem Rot erglühen. Da sah ich, wie auf einer Skabiosenblüte in nächster Nähe eine Anzahl Zygänen sich zum abendlichen Schmause versammelt hatte. Als ich mich ihnen aber nähern wollte, um festzustellen, ob unter ihnen etwas des Mitnehmens wert erscheine, stob die Gesellschaft in trägem Fluge bis auf ein Tier von dannen. Dieses Tier sollte mir reichen Ersatz für die Entflohenen gewähren. Es war eine Zygaena lonicerae (Scheven), die recht seltsam gezeichnet ist. Sie trägt, wie die obenstehende Abbildung erkennen lälst, an Stelle der üblichen fünf Flecke nur deren einen, und zwar Punkt 5. Von den wurzelständigen Punkten ist der Punkt 1 leicht an- gedeutet und kann mithin kaum in Betracht kommen. Dafs der Fang des Tieres in seinem von dem der Genossen so abweichenden Kleide mir eine rechte Freude bedeutete, brauche ich wohl kaum anzuführen. 318 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Sitzun gsberichte. Sitzung vom 15. III. 15. — Rangnow legt 2 bemerkens- werte Berliner Exemplare von Larentia autumnalis Ström vor: ein schwärzlichbraun übergossenes Tier und ein stark aufgehelltes Stück mit gelbweilser Grundfarbe und 3 graubräunlichen lehmgelb eingefalsten Querbinden, von denen die äulserste am schärfsten ausgeprägt ist. Ferner zeigt er herum: die in voriger Sitzung irrtümlich als neu für Lappland erwähnten selenephera lunigera Esp. (schon Grünberg bei Seitz Grofsschmetterlinge I, 2 p. 165 meldet sie von dort), eine kleine verdunkelte Lokalform von Acronicta abscondita Tr. (glaucoptera Peters?) aus Lappland und ein 2? von Arctia festiva Quens., das er in Copula mit einem 7 von Phragmatobia fuliginosa borealis Stgr. gefunden hat. P. Schulze bemerkt zur Nomenklatur von Larentia autumnalis Ström darauf folgendes: Bei der grolsen Variabilität der Art nimmt es nicht wunder, dafs mehrere Namen für sie existieren, die aber nicht auf ein und dieselbe Form begründet sind und daher als Formennamen oder noch besser als Namen für Formen- kreise erhalten bleiben können. Die prioritätsberechtigte Z. autum- nalis Ström (Vidensk. Selsk. Skrifter 1783 p. 85) beruht auf grau bestäubten Stücken mit grauen Querbinden aus Dänemark (syn. damit f. cinerascens Strand. Nyt Mag. for Naturvidenskab. 39 p. 61, 1901). Verschwinden die Zeichnungen in der aschgrauen Grundfarbe, so liegt f. obsoletaria Schille (Soc. Ent. 15 p. 113) vor. Noch dunklere Stücke mit fast einfarbig schwarzgrauen Vorderflügeln stellen die f. infuscata Prout (Ent. Rec. XIII p. 336, 1901) = f. nigrescens Huene (Berl. Ent. Zeitschr. 51 p. 255, 1906) dar. Im Jahre 1794 beschrieb Borkhausen (Syst. Beschr. europ. Schmetterl. V p. 308) eine weilsgraue Form mit braun- grauen, dunkler gewässerten Binden als: „Phalaena Geometra Tri- Jasciata, weilslichter Spanner mit drey grauen wellenlinigten Binden“. Dieser Name kann für die betreffenden Stücke als Formenname erhalten werden, während er als Artname, abgesehen von der Prioritätsberechtigung der Strömschen autumnalis, schon hätte fallen müssen vor: Geometra trifasciata Borgström (in: Thunbergs Insecta Suecica I p. 13, 1784), einer Art, — u die aber wohl kaum mit autumnalis identisch Larentia aulumnalis. ist, da die weilse Mittelbinde ein schwarzes C aufweisen soll. In den Formenkreis der f. trifasciata Bkh. gehört auch das abgebildete Rangnow sche Exemplar, während das andere zu f. infuscata Prout gestellt werden kann. Sehr helle kleine Stücke aus Schweden sind als f. thun- Sitzungsberichte. 319 bergü Bkh. (l. c. p. 309) zu bezeichnen (= trifasciata Borgstr. ?). „Alle Flügel haben eine trübweilse Grundfarbe und die Binden der Vorderflügel sind zur Hälfte aschgrau und zur Hälfte weilsgrau und deutlich mit dunklen Linien gewässert.“ f. impluviata Hb. (Taf. 43 Fig. 223 nach 1797) kann auf Tiere angewandt werden, bei denen Mittel- und Basalfeld ausgesprochener grün sind. Bei f. constrieta Strand 1. c. endlich ist das helle Mittelfeld gegen den Hinterrand in einzelne Flecken aufgelöst. P. Schulze spricht dann ferner über das Thema: Was ist Papilio hippothoe L.!, im Anschlufs an die Vorlage des Herrn Fässig in der Sitzung vom 1. III. 15. Diese Frage ist bisher keineswegs eindeutig beantwortet, im Gegenteil, sie hat zu lebhaften Meinungsverschiedenheiten Anlafs gegeben (vergl. Courvoisier, Intern. entom. Zeitschr. Guben VI, p. 38, 41, 51). Die Originaldiagnose der Art findet sich bei Linne, Fauna Suecica Ed.1II 1761 p. 274 und lautet wie folgt: „Papilio Hippothoe alis integerrimis: supra fulvis immacu- latis, subtus cinerascentibus punctis ocellaribus numerosis. Habitat apud nos rarissime. Descr. Statura P. virgaureae. Alae supra omnino fulvae immaculatae. Subtus luteo-cinerascentes. Primores subtus punctis nigris iride alba: ‘3. majoribus intra marginem exteriorem; 7 minoribus fere transversim positis; 6 minutissimis ad marginem posticum. Secundariae subtus cinerascentes punctis ocellaribus circiter 17, praeter fasciam ad marginem posticum fulvam, antice nigro punctatam.“ Die älteren Autoren beziehen diese Beschreibung nicht auf den heute Chrysophanus hippothoe L. genannten Falter, sondern auf Ch. dispar Haw., der aber in Schweden nicht vorkam, also höchstens irrtümlich in die Fauna Suecica hineingekommen sein könnte. Für unsere Art wurde dagegen der Name chryseis 5. V. (Borkh.) gebraucht. Neuerdings hat Oberthür (Etudes de Lep. comp. IV 1910 p. 116—126) noch einmal die Frage gründlich geprüft, welcher der beiden Arten der Name Äippothoe L. zukommt. CGourvoisier (l. c. p. 51) gibt eine Zusammenfassung seiner Überlegungen mit folgenden Worten: „Beide sind streng genommen nicht „immaculatae“, da sie mindestens auf den vorderen, meist auch auf den hinteren Flügeln deutliche, oft grofse Mittelmonde tragen; der Autor mülste diese nicht als „Maculae“ aufgefalst haben. Die Angaben über die Unterseite lassen Oberthür schwanken. Die gelbgraue („Jluteo-cinerascens“) Grundfarbe spreche mehr für chryseis, die rotgelbe Hinterrandbinde mehr für dispar, da jene einer solchen fast entbehre.“ Oberthür gelangt zu keiner sicheren Entscheidung und macht schliefslich den nicht haltbaren Vor- schlag, Bergsträflser zu folgen, der zum ersten Male die Arten scharf trenne, und die beiden Arten hippothoe L. (= dispar 320 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Haw.) und chryseis Bergstr. zu nennen. Dagegen kommt Vortr. nach seinen Untersuchungen zu dem Ergebnis, dals P. hippothoe L. tatsächlich die heute so bezeichnete Art und nicht Chr. dispar Haw. sei. Linn& habe offenbar ein oberseits schwach bepunktetes, wenig irisierendes, oder, was bei der nach Linn& „sehr grofsen Seltenheit“ des Falters in Schweden auch nicht unmöglich sei, nur ein abgeflogenes 5 der Beschreibung zugrunde gelegt. Wie schon hervorgehoben, fliegt nur Aippothoe inSchweden, nicht aber dispar, und nur sie habe die Gröfse von Chr. virgaureae L. Eine andere scheinbare Schwierigkeit, die gelbe Randbinde auf der Unterseite der Hinterflügel, wird durch die vorliegenden von Rangnow in Schweden gesammelten Exemplare und die Be- schreibungen von Dalman (Kongl. Vetensk. Acad. Handl. 1816 p- 92) und Wallengren (Scandin. Dagfjärilar, Malmö 1853 p. 193) behoben. Die Vorderflügelunterseite der schwedischen Männchen stimmt mit der der eigenen und der Berliner 22 überein, sie ist gröfstenteils gelb, gegen die Ränder hin asch- farbig. Linnes Bezeichnung luteo-cinerascentes ist also zutreffend, und ebenso zutreffend ist seine Angabe: secundariae subtus cinerascentes ... . praeter fasciam ad marginem posticum fulvam; die Unterseite der Hinterflügel ist grau und bei sämt- lichen vorliegenden Stücken mit einer deutlichen gelben Randbinde versehen. Bei Dalman heilst es: . . . „posticis subtus griseis punctis ocellaribus numerosis, fasciaque marginali lutea“; und auch aus Wallen- grens Worten geht hervor, dafs dieses gelbe Querband in der Regel vorhanden ist: „de bakre wid utkanten prydda med ett rödgult swartpunkteradt twerband, som framät är förswinnande“. Damit ist wohl der letzte Zweifel über die hippothoe L. ge- hoben. Die Spannweite der vorliegenden J'0' beträgt 283—31 mm, die der 22 31—32 mm. Die 90 sind den Berlinern ähnlich, das Rot und der Schiller aber heller. Sie gehören mehr oder weniger zur f. groningana Ter Haar (Tijdschr. voor Entom. 43 p. 242, 1900), der Schiller ist scharf lokalisiert auf einen Vorder- randstreifen, auf Punkte am Aufsenrand und auf den Hinterflügeln auf Streifen zwischen den Adern. (Ter Haar gibt l. e. an, dafs er auch ähnliche 2% besäfse, doch bezieht sich dies wohl nur auf Tiere, wie sie bei anderen C'hrysophanus-Arten als f. coeruleo- punctata bekannt sind. S. w. u.) Die 2? sind auf den Vorder- flügeln oberseits stark aufgehellt und zeigen nur geringe dunkle Bestäubung. Die Rangnowschen Stücke stammen aus Boden und Lengsele im Ängermannland; doch stimmen mit ihnen die übrigen schwedischen Exemplare nach der Beschreibung Sitzungsberichte. 321 Wallengrens wohl überein, nur dürften die südschwedischen etwas gröfser sein. Als Fundorte gibt er an: Skäne, Öster- göthland, Öland und Smäland. In gleicher Form fliegt die Art anscheinend auch in Dänemark (Bang Haas, Intern. Ent. Zeitschr. Guben 2, Buchausg. p. 118 und A. Klöcker, Sommerfugle I Kobenhavn 1908 p. 82 und Tafel 16, Fig. 111, cd’ Flügelspannung 29 mm, und Fig. 112, 2 Flügelspannung 31 mm). Im Gebirge, in Lappland und Norwegen geht diese Unterart allmählich in die Subspezies stieberi Gerh. über, bei der beide Geschlechter kleiner, heller und die 22 auf den Vorderflügeln noch stärker nach gelb hin aufgehellt sind; zu dieser gehören die Fässigschen Stücke. — Die märkischen Äippothoe stellen eine besondere Unterart dar, die sich gegenüber der typischen schon durch ihre beträchtlichere Gröfse auszeichnet (7 51— 34 mm Flügelspannung, £? 32—35 mm, ein ungewöhnlich grofses 2 aus der Sammlung Rangnow aus Velten milst sogar 37 mm). Die 9’0' sind feuriger rot, die 22 auf den Vorderflügeln in der Regel ganz oder bis auf — gegenüber nordischen Stücken — ge- ringe Bräunlichgelbfärbung braunschwarz gedeckt. Der Flügel- schnitt ist in beiden Geschlechtern ein stark gestauchter. Ein $ der Sammlung Rangnow (Nieder- Neuendorf 8. VI. 11) zeigt auf der Oberseite der Hinterflügel vor der gelben Binde einige blaue Punkte ähnlich manchen ?% anderer Chrysophanus-Arten; ein solches Stück beschreibt Gillmer (Entom. Wochenbl. 25 p. 113 1908) aus Böhmen (Stein- schönau 6. VI. 05). Unterseits sind die 9’0' bis auf geringe gelbe Reste auf den Vorderflügeln grau, die gelbe Randbinde auf ‘ den Hinterflügeln meist nur durch Punkte angedeutet, bei den 22 die gelbe Randbinde meist deutlich ausgeprägt. Für diese Lokalrasse hat der Name Chr. hippothoe euridice Rott. (Naturf. 1775 p. 28, 9) (nicht eurydice, wie Staudinger zitiert) in Kraft zu treten. Rottemburgs Typen stammten aus Landsberg a. W. Hierzu ist chrysas 8. V. als synonym zu stellen, da die vorliegenden Wiener Stücke mit den märkischen gut überein- stimmen. [Nachträglicher Zusatz. Erst kürzlich kam mir die Arbeit von Verity, Linnean Types of Palaearctic Rhopalocera. Linn. Soc. Journ. Zool. 32, 1913, zu Gesicht, in der er p. 187 feststellt, dafs die Linneschen Typen von hippothoe 2 50" einer nordischen Rasse darstellen. „They present characters interme- diate between those of the form which is generally considered as mimotypical and the characters of the Alpine form eurybia Ochs. agreeing with the latter by their small size, dull colouring and diffused black shadings and with the formes by the presence of a small amount of violet scaling along the costal margin.“ In- 3232 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. folgedessen setzt Verity steberi Gerhardt mit Aippothoe typ. synonym, offenbar mit Unrecht; süeberi stellt das Extrem der nordischen Aippothoe dar, die Grundfarbe ist ein ziemlich helles Gelb, sie ist aber nicht „dull“ dunkel. Die typische Aippothoe ist die oben dafür ausgegebene Rasse, zu der die Rangnowschen Stücke gehören. Für die übrigen mitteleuropäischen Aippothoe schlägt Verity den Namen mirus vor, „taking as typical of it the race which flies in the Pyrenees and which is quite similar also to the German one (Cassel, Berlin usw.)‘. Wenn die Pyrenäenstücke wirklich nicht von Berlinern zu trennen sind, was aber nicht anzunehmen ist, wäre mirus Verity 1913 synonym zu euridice Rott. 1775. — P. Schulze 26. IV. 15.] Die Gebirgsform von hippothoe (eurybia ant.) hat den Namen eury- dame Hoffmannsegg (Illig.. Mag. V p. 178 1806) zu führen. Synonym dazu sind euridiee Esp. nec Rottemb. 1777 (nom. homonym.) und eurybia Ochsenh. 1808. Angebliche Übergangs- stücke zwischen der Gebirgsform und der mitteleuropäischen be- schrieb Ter Haar (Tijdschr. voor Entom. 48, 1905 p. 205) als „ab“ eurybina aus Groningen in Holland. Es handelt sich nicht um eine Unterart, sondern um gelegentlich unter anderen auftretende Stücke. Das als typisch abgebildete 2 (l. c. 43 Tafel 14, 5) könnte ebenso gut bei Berlin gefunden sein, ja es kommen hier noch stärker verdunkelte Stücke vor. Das typische J' besals bei nur 25,5 mm Spannung eine schwache schwarze Randzeichnung und keinen Schiller, die Unterseite war normal. Für solche co’ könnte der Name f. eurybina erhalten bleiben. Im Anschluls an eine in den Sitzungsber. Ges. nat. Freunde 1914 p. 427 gemachten Mitteilung über das Vorkommen von Gallen von Neuroterus lentieularis Oliv. auf der Blattober seite, das merk- würdigerweise in keinem der grofsen Gallenwerke angegeben sei, bemerkt dann P. Schulze ferner, dafs, wie er nachträglich er- fahren habe, Keller im Forstzool. Exkursionsführer Leipzig 1897 p. 39 schon sagt: „Die allgemein verbreitete Angabe, dafs nur auf der Unterseite Gallen sitzen, ist nicht richtig. Man sieht sie vereinzelt auch an der Oberseite, sie ist dann gleichmäfsig dunkelrot gefärbt und entzieht sich daher leicht der Beobachtung.“ Auch die vom Vortr. beobachteten Exemplare waren allerdings ziemlich dunkelrot. Wanach fügt bestätigend hinzu, dafs auch er die Gallen bei Potsdam nicht selten auf der Oberseite der Eichblätter gefunden habe. Wanach macht zum Schlufs Bemer- kungen über Potsdamer Orthopteren unter Vorlage einiger Tiere, die ihm der Artzugehörigkeit nach zweifelhaft erschienen waren, deren richtige Bestimmung aber von Ramme bestätigt wurde. Bei einem 0’ von Omocestus haemorrhoidalis Charp. sind die Fühler Sitzungsberichte. 3253 reichlich 1!/,mal so lang wie Kopf und Thorax, bei 2 anderen nur wenig länger, höchstens 1,2 mal; auch Ramme besitzt 707 von sehr verschiedener Fühlerlänge. Die bei Potsdam ge- fangenen Tiere sind sehr grofs, namentlich ein 2 ist reichlich 20 mm lang. 3 22 von Stauroderus bicolor Charp., ebenfalls aus dem Potsdamer Gebiet, sind im Gegensatz zu den meist recht bunt gefärbten normalen Stücken sehr dunkel rauchbraun über- gossen, die Vorderflügel völlig zeichnungslos, der Rücken des einen Stückes fast schwarz. — Die Potsdamer Jo’ von Forfieula auricularia L. gehören mit seltenen Ausnahmen zur f. macrolabia Br., während sonst im Berliner Gebiet die typische Form weit überwiegt. — Von der hier anscheinend ziemlich seltenen Aphlebia maculata Schreb. hat W. ein Pärchen der typischen Form am 1. Aug. 1909, das $ mit Eierpaket, und von der f. schaeferi L. ein 0’ am 7. Juni und ein 2 am 12. Aug. desselben Jahres ge- fangen. Die 7'07 von Eetobia lapponica L. sind sehr häufig; jedoch hat W. bei Potsdam noch kein einziges $ dieser Art gesehen und besitzt nur eins aus Kösen. 4 bei Potsdam gefangene 22 gehören dagegen zu Eect. (livida F.) perspicillaris Herbst; sie stimmen genau mit der Beschreibung von Redtenbacher (Die Dermatopteren und Orthopteren . . . ., Wien 1900) überein, von welcher Art aber bei Potsdam noch kein einziges 0’ gefunden wurd. Ramme meint auf Grund dieser Stücke seine in der Berliner Entom. Z. (LVII, 1913, Fufsnote zu p. 232) geäufserten Zweifel zurückziehen zu müssen. — Ein bei Potsdam am 29. März 1908 gefangenes, leider trocken präpariertes Thysa- nopteron führte Ramme ebenso wie Wanach bei dem Ver- such der Bestimmung nach Tümpel (Die Geradflügler Mittel- europas, Gotha 1907) auf LZiothrips setinodis Reut.; es handelt sich um ein co’ mit stark verdickten Vorderschenkeln, während nach Uzel bisher nur 2% bekannt sein sollen. Sitzung vom 22. III. 15. — Wanach spricht über die Neu- ropterenfauna Potsdams unter Vorlage der bisher erbeuteten Arten ; die Ordnung Megaloptera (Handlirsch) ist nur vertreten durch die an allen fliefsenden Gewässern gemeine Sialis flavilatera L., die Ordnung Raphidioidea durch mindestens 2 Arten der Gattung Raphidia L., und zwar Raph. zanthostigma Schum. und Raph. notata F., zu welcher Art nach den Bestimmungstabellen von Rostock (Neuroptera germanica, Zwickau 1888) 2 im Juni 1905 und 1909 gefangene J’0' gehören; 3 weitere Jo’ wären nach Rostock zu kaph. laticps Wallgr. zu rechnen, welche Art von Brauer und Löw (Neuroptera austriaca, Wien 1857) als R. notata F. 324 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. gedeutet wurde, während diese Autoren die von Rostock (unter Berufung auf Wallengren) als R. notata F. betrachtete Art mit R. medıa Burm. bezeichneten. Die beiden Gruppen unterscheiden sich eigentlich nur dadurch, dafs sich bei R. notata F. (Wallgr.) zwischen Radius und Ramus thyrifer cubiti hinter dem Ptero- stigma 4, bei R. laticeps Wallgr. 3 grofse Zellen finden; bei einem unter den 3 vorläufig zur letzteren Art gerechneten Exemplaren schiebt sich aber im linken Vorder- und rechten Hinterflügel noch eine kleinere dreieckige Zelle vom Apex her zwischen die vordere und mittlere grofse Zelle hinein, und bei einem anderen geschieht dasselbe im rechten Vorder- und in beiden Hinterflügeln ; es liegt daher der Verdacht sehr nahe, dafs alle 5 00’ zu einer einzigen Art gehören. Ferner führen die beiden genannten Bestimmungs- werke bei dem Versuch, die 3 ebenfalls im Juni verschiedener Jahre gefangenen 2%, die in der Gröfse mit jenen J'’g’ überein- stimmen, unterzubringen, auf Raph. ophiopsis L.; bei ihnen nämlich reicht das Pterostigma genau so weit apikalwärts wie die dahinter liegende Zelle, während es diese bei den 00’ weit überragt; besonders auffällig ist noch, dafs die apikalen und analen Rand- adern beider Flügelpaare bei allen 3 22 ungegabelt, bei allen. 5 o'0' fast ausnahmslos gegabelt sind. Angesichts der sehr ge- ringen Wahrscheinlichkeit, dafs ein Sammler im Laufe mehrerer _ Jahre nur 29 der einen und nur J’0’ einer oder zweier anderen, nahe verwandten Arten fangen sollte, bedarf dieser Fall jedenfalls noch weiterer Prüfung. Aus der Ordnung Neuroptera (nach Handlirsch, — Megaloptera Burm.) liegen vor: Mwyrmeleon formicarius L. (nach Rostock, = M. formicalyn®e F.), die in der Mark bei weitem häufigere Art, und M. europaeus Mc Lachl. (von älteren Autoren mit M. formicarius L. bezeichnet) ; diese etwas kleinere Art mit gefleckten Flügeln hält sich seit mindestens 10 Jahren ganz unvermischt an den sandigen Rändern der Mefsbahn des Geodätischen Instituts bei Potsdam, und zwar in grolsen Mengen, während sie sonst noch nicht im Potsdamer Gebiet festgestellt wurde. Von Sisyra fuscata F., deren Larve im Berliner Gebiet (z. B. Müggelsee, Tegler See usw.) von P. Schulze an Sülswasserschwämmen sehr häufig und zahlreich beobachtet wurde, während die Verpuppung aufserhalb des Wassers erfolgt, liegt nur ein Exemplar (11! VI. 09) vor, ebenso ein von Hänel bei Berlin gefangenes von Drepanopterjx phalaenoides L. Mehrmals im Juli gefangen wurde Boriomyia subnebulosa Steph., im Mai Hemerobius nitidulus F. und H. micans Ol., vom Mai bis zum August H. humuli L., und schon im April A. strigosus 2. Chrysopa vulgaris Schneid. ist das ganze Jahr hindurch in Ge- bäuden gemein, überwintert an geeigneten Orten oft in enormen | Sitzungsberichte. 325 Mengen; Chr. perla L. ist im Mai und Juni namentlich in jungen Eichenbeständen sehr häufig; von Chr. vittata Wesm. liegt nur ein Stück vom 7. VII. 14 vor. Je einmal wurden erbeutet Conwentzia psociformis Curt. (14. IX. 09) und Conioptery® tineiformis Gurt. (21. V. 10). Der bisher einzige Vertreter der Panorpatae, Panorpa communis L., variiert aufserordentlich in der Färbung und Flügel- zeichnung, in beiden Geschlechtern; bei einem Y und 2 2% reicht der Apikalfleck beider Flügelpaare nicht ganz bis an den Rand, sondern nur die Adern sind dunkel gesäumt, und bei einem 7’ ist dieser Fleck auf knapp 1 qmm reduziert; auch die Querbinde hinter dem Pterostigma ist bei diesem Stück auf 2 kleine, nur durch eine dünne Linie verbundene Flecke reduziert. Die Flügel- spannung variiert von 25—33 mm. Nach den morphologischen Merkmalen handelt es sich sicher, auch bei den in der Zeichnung am stärksten abweichenden Stücken, durchweg um P. communis L. Von den von Wanach bei Potsdam noch nicht gefangenen märkischen Neuropteren kommt Doreus hiemalis Latr., wie P. Schulze bemerkt, nicht gerade selten im Grunewald auf Schnee vor, und Osmylus chrysops L. findet sich bei Ebers- walde, wo er am 28. VI. 14 am Nonnenflie[s wiederum gefangen wurde. P. Schulze weist dann darauf hin, dafs die neuerdings be- liebte Änderung des Namens Agrotis orbona Hufn. in Agr. sub- sequa Hb. ganz unberechtigt ist. Hufnagel beschreibt 1767 (Berlinisches Mag. III p. 304—305) eine „Phalaena Orbona“ mit folgenden Worten: „Die Trauerbinde. Die Oberflügel rothbraun mit einem Nierenförmigen braunen Fleck. Die Unterflügel oranien- gelb mit schwarzem Rande und schwarzen Flecken. In den Fugen der Zäune; des Abends auf den Blumen. Junius und Julius. Von der zwoten Grölse. Selten.“ In dieser Beschreibung können 2 Arten enthalten sein: Agrotis orbona und Agr. comes Hb., die beide bei Berlin vorkommen. Hübner bildet auf Taf. 111 Fig. 521 (nach 1804) die heute Agrotis comes Hb. genannte Art zum ersten Male ab, dadurch ist von der eventuellen Mischart Hufnagels die eine Komponente abgetrennt und für die ver- bleibende ist der Name Agrotis orbona Hufn. zu erhalten (Art. 29 - und 31 der Nomenklaturregeln). 1788 (Beitr. zur Gesch. der Schmetterl. I p. 32 Taf. 1Vy) beschreibt dann Hübner eine orbona mit violettbraunen Vorder- und goldgelben Hinterflügeln als vermeintlich neu unter dem Namen Ph. Noctua subsequa, eine Bezeichnung, die als Formenname für ähnliche dunkle Stücke er- halten bleiben kann. Endlich gibt er 1799 auf Tafel 23 p. 106 noch die Abbildung einer normalen orbona ebenfalls unter dem Namen subsequa, während er Fig. 105 ein ähnliches Stück wie 326 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. das in seiner früheren Publikation subsegua genannte jetzt als consequa bezeichnet. Belling legt ein Pärchen von Parnassius apollo valesiacus Fruhst. (Soc. entom. No. 18, 1906) aus Zermatt vor. Die Tiere fallen auf durch äufserst markante breitglasige Submarginalbinde der Vorderflügel beim X und den ungewöhnlich verbreiterten Glassaum der Hinterflügel beim 9. Ein weiteres Exemplar vom Königssee (ap. bartholomaeus Stich.) gehört zur f. intertexta Stich., bei der die Augenflecke einen gelben Ring zwischen Schwarz und Rot aufweisen. Schumacher legt /sosoma- Gallen vor, von denen ihm nicht weniger als 16 märkische bekannt sind, u. a. die von /. scheppigi Schlechtend. an Stipa pennata L. und I. eylindricum Schl. und aciculatum Schl. an Stipa capillata L., neu für Brandenburg, ferner an denselben Pflanzen winzige Tarsonema- (Milben-) Gallen, endlich die wie Spinnenkokons aussehenden merkwürdigen Cocciden Eriopeltis lichtensteini Sign. und festucae Sign. an Gräsern, sämtlich aus der Uckermark vom Odertalrand. P. Schulze endlich kommt noch einmal auf Papilio nelo Bergsträfser (Nomenkl. und Beschr. der Ins. usw. 1778 p. 47, Taf. 32 Fig. 2), die er in einer früheren Sitzung als Form von Pieris napi L. angesprochen hatte, zurück (cf. Berl. Ent. Zeit. 57, p- [33] 1912). Es handelt sich um eine Spielart, bei der der Apikalfleck auf den Vorderflügeln fehlt, wogegen sich unter dem Apex ein etwa 1 cm langer schwarzer Schrägstrich findet. Er sei jetzt zu der Überzeugung gelangt, dafs es sich nicht um eine Form von P. napi L., sondern von P. rapae L. handelt. Diese Ansicht hat er auch bei Goeze (Ent. Beytr. III, 4 p. IV 1783) ausgesprochen gefunden, wo es heilst: „Der Bergsträfsersche Nelo ist zuverlässig eine Varietät von Rapae.“ Sitzung vom 29. IH. 15. — Heyne gibt einen kurzen Überblick über die Biologie der Kleiderlaus und die Mittel zu ihrer Bekämpfung. Die Entwicklung geht ununterbrochen das ganze Jahr hindurch vor sich; das 2 legt ca. 80 Eier besonders in die Nähte der Kleider, die Eiruhe dauert ca. 4 Tage, bis zur Geschlechtsreife vergehen 15—18 weitere. Gegen Hitze ist Pedi- culus vestimenti Burm. sehr wenig widerstandsfähig, 40° © töten sie in 12 Stunden, 60° in 20—30 Minuten; läfst man diese Temperatur längere Zeit einwirken, werden auch die Eier ab- getötet. Man legt die Kleidungsstücke also etwa in etwas ab- gekühlte Backöfen oder — was sich auch im Felde öfters er- möglichen läfst — man wickelt sie um eine durch Heu, Hobel- oder Sägespäne isolierte Kohlenfadenlampe. Einreibungen mit Sitzungsberichte. 327 Sublimat - Creosotwasser nutzen nicht viel, Quecksilbersalbe ist für die Haut zu gefährlich. Anisöl, Eucalyptusöl, Benzin usw. hindern die Tiere nicht am Stechen und somit auch nicht am Übertragen von Flecktyphus, wenn sie auch nach dem Stich meist absterben. Lichtwardt teilt die Erfahrungen des Afrika- reisenden Flegel mit, der durch erbsengrofse, in den Kleider- _ nähten angebrachte Kugeln von Quecksilbersalbe die Läuse fern- hielt. P. Schulze spricht über den Polymorphismus der Berliner Weibchen von Ohrysophanus tityrus Poda (= dorilis Hufn.). Neben dem gewöhnlichen, auf den Vorder- flügeln rotgelb aufgehellten 2 (Abb. a) kommen 2 weitere charakteristische For- men bei Berlin vor. Die eine ist von bräunlichgrauer Grundfarbe und besitzt gelbe Randbinden und in der Mitte des Vorderflügels einige wenige ebenso ge- färbte Schuppen; unterseits ist die Fär- bung mit Ausnahme des Schwarz einen Ton heller als bei den typischen 22 (Abb. b, Karlshorst, Juli 1908) f. avimarginata n. f£ Die dritte Form endlich ist schwarzbraun, von der Farbe der co’, mit rotgelben Randbinden (f. fusca Gillmer), die bei einem vor- liegenden Stück ganz wie bei den 77 auf rotgelbe konvexe Bogenpunkte re- duziert sind (Abb. c). Zwischen den einzelnen Formen kommen Übergänge vor. Von dieser dritten Form liegen Chrysophanus tityrus 2 weitere ?? aus der Sammlung Hein- (dorilis) 2. rich vor; beide sind in der dunklen Grundfarbe einen Schein heller als das in Abb. ce abgebildete Stück; das eine (Berlin 16. VI. 07) zeigt auf den Vorder- dügeln aufser der Randbinde noch schwache Rotfärbung in der Mitte, das andere (Berlin 22. VII. 06) hat neben der sehr ausgeprägten Marginalbinde nur noch einzelne rotgelbe Schuppen auf der Vorderflügelspreite. Bemerkenswert ist, dafs bei beiden Tieren die Fransen stark bräunlich verdunkelt sind. Während die zweite Form sehr selten zu sein scheint, kommt die dritte besonders in Übergangsstücken wohl überall vereinzelt inNord- deutschland vor, so ist sie z. B. aus Halle und Ham- burg gemeldet worden. Zur Nomenklatur ist folgendes zu be- merken: Boisduval (Ann. Soc. Ent. Belg. V p. 11 1857) beschreibt eine f. obscurior, welche im & Geschlecht oberseits aller 328 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. rotgelben Zeichnung entbehrt, während das $ ist: „d’un brun fonce sur lequel se dessinent les points noirs et la bordure antiterminale fauve“. Er bemerkt dann noch: „cette variet& est rare et peu constante“. Gillmer (Entom. Wochenbl. 25 p. 20 1908) beschreibt dann dieses ?, das eine gewisse Ähnlichkeit mit der Unterart orientalis Stdgr. hat, unter dem Namen f. fusca, so dafs der Name f. odscurior Boisduval jetzt nur noch auf das ganz schwarze & zu beziehen ist. Normale Weibchen mit blauen Punkten vor der Randbinde der Hinterflügeloberseite stellen die f. brantsi Ter Haar (Tijdschr. voor Entom. 43 p. 237, 1900) dar. Der f. schmidti Gerh. von Ch. phlaeas L. entsprechende Stücke mit weiflslicher statt rotgelber Grundfarbe sind f. albicans Fuchs (Jahrb. Nassau Verein. Naturk. 42 p. 193 1889) (= f. upoleuca Ver. Entomol. 37 p. 58, 1904, nur Übergangsstücke! und f. uyeni Ter Haar ]. c.). Bei f. fulvior Stefanelli (Bull. Soc. Ent. It. 32 p. 331, 1900) handelt es sich um 2 Stücke, bei denen das Rotgelb noch stärker hervortritt als gewöhnlich, dadurch, dafs auf den Vorderflügeln jede schwarze Bestäubung fehlt und die Randbinde der Hinterflügel lebhafter gefärbt ist als gewöhnlich. Wir haben demnach der Grundfarbe nach folgende 2 Formen: Vorderfügel weilslich . - . 2... »£ ‚albicans Fuchs. R ganz rotgelb . . f. fulvior Stef. . gröfstenteils fahaklb, 2. T. dunkel bestäubt, besonders gegen die Flügelbasis und den Vorderrand hin und längs der Adern . . . . „ Hauptform. = graubraun mit gelben Randbinden f. flavimarginata P. Sch. ; schwarzbraun mit rotgelben Randbinden f. fusca Gillmer. Die bisher dorilis Hufn. 1766 genannte Art hat den Namen tityrus Poda (Ins. Mus. Graec. p. 77 1761) zu führen, worauf Courvoisier (Intern. entom. Zeitschr. Guben 6 p. 71, 1912) hinwies. Kürzlich teilte Warnecke (ibid. 8 p. 203, 1915) einen weiteren bisher übersehenen Namen der Art vom Jahre 1763 mit, nämlich acrion Pontoppidan. Den Danske Atlas eller Konge- Riget Dannemark, Tomus I 1763 p. 685 nicht 684, wie War- necke zitiert, und Tab. XXX. Auf dieser Tafel findet sich auch die Abbildung von Anthrocera purpuralis, die erste Be- schreibung steht aber nicht hier (p. 686), wie Staudinger- Rebel angeben, sondern bei Brünniche, Prodrom. Ins. Siaelland. p. 29 No. 18 1761. Staudinger zitiert den Autor als Brünnich, Pontoppidan gibt aber stets Brünniche n (lat. Brünnichius, wie er sich in seinen eigenen Werken nennt). Brünniche beschreibt ferner bei Pontoppidan auf Sitzungsberichte. 329 p. 685 einen Papilio fava: „P. P. alis integerrimis flavis limbo nigro albo terminato supra infraque concoloribus. See Tab. XXX“. Das dort abgebildete Tier stellte offenbar Adopaea lineola O. 1808 dar. Sitzung vom 12. IV. 15. — Wanach legt die bisher von ihm bei Potsdam gesammelten Trichopteren vor. Aulser den vielleicht falsch bestimmten, jedenfalls noch revisionsbedürftigen Arten Agraylea pallidula Me Lachl. , Oxyethira costalis Curt. , Lepto- cerus alboguttatus Hagen und Oecetis lacustris Pict., sowie den schon von Ulmer in Heft 5/6 von Brauers „Sülswasserfauna Deutsch- lands* als bei Berlin oder in der Provinz Brandenburg oder in ganz Deutschland vorkommend bezeichneten : Neur- eclipsis bimaculata L., Hydropsyche angustipennis Curt., Phryganea striata L., Mystacides nigra L. und azurea L., Glyphotaelius pellu- cidus Retz., Limnophilus rhombicus L., flavicornis F., marmoratus Curt., lunatus Curt., politus Me Lachl., vittatus F., auricula Curt., griseus L., Anabolia nervosa Leach und laewis Z. — sind noch vertreten: Polycentropus flavomaculatus Pict., Hydropsgche pellucidula GCurt., Neuronia rufierus Scop. und reticulata L., Leptocerus senilis Burm., Grammotaulius atomarius F., Limnophilus subcentralis Br. und fusei- cornis Ramb. Die 4 am 30. VIII. 08 gefangenen dd von Aydro- psyche angustipennis sind wesentlich kleiner als Ulmer angibt; die Spannweite ist nur 151/,—17 mm statt 18—21, aber die Genital- anhänge stimmen genau mit Ulmers Zeichnung überein, wie auch sonst die ganze Beschreibung. Dieser Umstand hatte sehr störend bei der Bestimmung gewirkt, da Ulmer auf p. 62 die Flügelspannung als Trennungsmerkmal in die Bestimmungstabelle aufgenommen hat und 13!/,—15!/, mm für H. lepida, mehr als 17!/, mm für alle anderen Arten angibt. Ferner zeigt er ein bei Potsdam am 12. VIII. 09 ge- fangenes ? von Sphex mazillosus F.;, Schmiedeknecht gibt in seinen „Hymenopteren Mitteleuropas“ p. 244 an: „nördlichster Fundort Bamberg“, aber schon Schirmer (B. E. Z. 56 p. 168) hat ihn bei Berlin in Westend, in den Müggel- bergen und bei Buckow vereinzelt angetroffen. Ein ebenfalls bei Potsdam gefangenes 2 von Psammophila affinis Kirby ist reichlich 20 mm lang, während Schmiedeknecht 15—16 mm angibt. Schliefslich macht er auf einen merkwürdigen Druckfehler in Schmiedeknechts „Hymenopteren Mitteleuropas“ auf- merksam; auf p. 23 heifst es dort in der Bestimmungstabelle der Apidengattungen bei Apis: „Radialzelle gleich, ungefähr einmal so lang als breit“ ... Es soll jedenfalls „gleichbreit“ heilsen, und Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft II. 22 330 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. statt „einmal“ mindestens „viermal“, wie an der entsprechenden Stelle (p. 257) bei Schlechtendal und Wünsche (Die In- secten, Leipz. 1879) zu lesen ist; W. fand freilich bei allen untersuchten Arbeiterinnen, Drohnen und Königinnen das Ver- hältnis statt 4 reichlich 6. Merkwürdigerweise heiflst es nun aber auch bei Enderlein in Brohmers „Fauna von Deutsch- land“ auf p. 234: „Radialzelle doppelt so lang wie breit“; da die Tabelle sonst ziemlich genau Schmiedeknecht entnommen zu sein scheint, liegt die Vermutung nahe, dafs Enderlein an- genommen hat, es müsse statt „ungefähr einmal“ heifsen: „un- gefähr noch einmal“, und dafs er jedenfalls keine Biene zu Rate gezogen hat. Ein anderer störender Druckfehler findet sich bei Schmiedeknecht auf p. 252, wo es von den Pompiliden heifst, „dafs der Hinterrand des breiten, nie halsartig ver- schmälerten Prothorax nie bis zur Flügelbasis reicht“. Das zweite „nie“ ist zu streichen; in der Bestimmungstabelle für die Familien ist der Sachverhalt richtig dargestellt. P. Schulze fügt als Ergänzung zu der Aufzählung märkischer Trichopteren die schon von Ulmer für Brandenburg angegebene Molanna angustata Curt. vom Storkower See, als neu für Branden- burg Ozyethira fagesü Guin. aus der näheren Umgebung Berlins und ©. costalis Curt. vom Tegeler See hinzu. Hannemann hat am 6. April in Strausberg an einer Bogenlampe neben zahlreichen Anisopteryx aescularia Schiff. 2 Calo- campa ezxoleta L., 1 Orthosia circellaris Hufn. und 2 FPolyploca flavi- cornis L., 6 Exemplare von Brachionycha nubeculosa Esp. gefangen, einer Art, die er sonst nie an Licht angetroffen habe. Bischoff teilt mit, dafs er in Königsberg 1 Stück der seltenen Siricide Konowia megapolitana Brauns aus Ostpreufsen gesehen habe, während sie bisher nur aus Mecklenburg und Petersburg bekannt war. Sitzung vom 19. IV. 15. — Ohaus berichtet über 2 kleine coleopterologische Arbeiten, die in den Memorias do Instituto Oswaldo Cruz, vol. VI 2, 1914 erschienen sind; beide betreffen Material, das der Leiter des Instituts, Dr. O. Cruz, aus Petro- polis bei Rio de Janeiro mitbrachte und Dr. A. da Costa Lima bearbeitete. Die erste behandelt das Puppenstadium der Cassidine (Coleopt. chrysomelid.) Omoplata pallidipennis (Dejean) Boh. Der trockne Zweig einer Schlingpflanze, auf Tafel 10 in natürlicher Gröfse photographisch wiedergegeben, war mit den Puppen dieses Schildkäfers bedeckt, die dicht übereinander gedrängt, wie die Schuppen eines Fichtenzapfens an den Zweig angeheftet waren. Der Vortragende erinnert daran, dafs er ‚auf seiner ersten Sitzungsberichte. 331 Brasilienreise 1898/99 die Lebensweise dieses Käfers be- obachtet und in der Stettin. Ent. Zeit. 1900 p. 230 beschrieben hat; Zweig und Larven befinden sich im Kgl. Zoolog. Museum in Berlin. Dafs sich die Tiere alle dicht gedrängt an dem trocknen Zweig verpuppt hatten, das könne Zufall sein und brauche nicht einer ständigen Gewohnheit zu entsprechen. So fand der Vor- tragende einmal nahe Blankenese bei Hamburg einige niedrige Büsche von Pappeln . dicht bedeckt mit Larven und frisch aus- geschlüpften Käfern von Melasoma populi L.; zum Verpuppen waren die Larven auf einen vertrockneten, entblätterten Busch, der zwischen den frischen Pappeln stand, gegangen und hatten sich da an den trocknen Zweigen dicht aneinander gedrängt verpuppt ; an den frischen Büschen fanden sich nur ganz vereinzelte Puppen resp. Puppenhäute. Doch scheint dieses Verhalten der Larve nicht das regelmäfsige zu sein; nach späteren Beobachtungen verpuppt sie sich gewöhnlich an den Büschen, auf denen sie als Larve gelebt. Die zweite Arbeit bespricht die Biologie eines Rüsselkäfers, des Erethistes lateralis Boh. Der weibliche Käfer bohrt durch die Wand eines kleinen Bambus, cana da India genannt, nahe den Internodien ein Loch und legt auf die Innenseite neben das Loch ein Ei; die Larve frilst die weiche Innenbekleidung der Stengel- glieder und bringt den Halm dadurch zum Absterben. Der Ver- fasser fand eine kleine Schlupfwespe, die er als Prodecatoma Oruzi neu beschreibt und abbildet, als natürlichen Feind der Käferlarve: Schumacher legt die winzige Colidide Aypoborus fieus Erichs. vor. Die Tiere waren in Berlin aus Feigenzweigen geschlüpft, die er daran sitzender Coceiden wegen aus Danilobrod in ‚der Zetaniederung in Montenegro mitgebracht hatte. Die Lebensgeschichte dieses schlimmen Feigenschädlings schildert Barbey in dem Feuille des Jeunes Natur. 1906. P. Schulze legt ein im August 1908 am Kaiserdamm in Charlottenburg gefangenes 2 von Polyphylla fallo L. vor und teilt mit, dafs Dr. Leue die Art im Juli desselben Jahres sehr zahlreich auf dem Werder bei Woltersdorfer Schleuse auf Ziertannen und Linden fand. Die Spezies scheint in der Mark weit ver- breitet und nicht sehr selten zu sein; als weitere Fundorte werden von den Anwesenden angegeben: Potsdam, Zehlendorf, Strausberg und Kagel, wo sie sehr häufig auftritt und oft- mals an den Getreidehalmen sitzt. Im Anschlufs an den Artikel von Belling in der D. E. Z. 1915 p. 152 zeigt Wichgraf seine vorjährige Ausbeute von Parnassius apollo L. aus den bay- rischen Bergen. Es finden sich darunter einige Stücke mit gelben Augenflecken und einige stark verdunkelte 22. 22* 332 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ulrich erläutert die Unterschiede zwischen den Berliner 22 von COhrysophanus hippothoe L. und alciphron Rott., die einander oft sehr ähnlich sind, an dem von ihm, Heinrich, Heyne und P. Schulze mitgebrachten Material. Die haupt- sächlichen Merkmale liegen auf der Unterseite. Das Rotgelb ist bei hippothoe im ganzen dunkler als bei aleiphron; das Graubraun der Hinterflügel greift auf die vorderen über und schattiert be- sonders den Vorderrand kräftiger als bei alciphron. Die schwarzen Punkte, besonders die der inneren Querbinde , sind bei hippothoe von einer klar sich abhebenden gelblichweilsen Zone eingefalst, während sie bei alciphron nur von einem leicht aufgehellten Schein umgeben sind, der sich um so weniger abhebt, da das Rotgelb fahler ist. Bei alciphron fehlen meist die beiden letzten, dem Innenrand benachbarten Punkte der antimarginalen Fleckenreihe oder sind nur angedeutet, während die entsprechenden Flecke der marginalen Reihe ausgewischt erscheinen. Die antimarginale Punktreihe verläuft bei Aippothoe in einem konvexen Bogen, bei alciphron ist die Reihe mehr geschlängelt. Oberseits weist alciphron gewöhnlich noch weniger Rotgelb auf wie hippothoe, besonders auch in bezug auf die Randbinde der Vorderflügel. Die bräunliche Grundfarbe ist bei Aippothoe lebhafter, bei alciphron eigentümlich stumpf, endlich ist Aippothoe durchschnittlich etwas kleiner als alciphron. Heyne zeigt endlich noch die schöne, stark geschlechts- dimorphe ägyptische Lycaenide Virachola livia Klug vor, die früher als grofse Seltenheit galt. Die Raupe lebt in den Schoten von Acacia Farnesiana Willd. und A. nilotica, manchmal auch schädlich werdend im Granatapfel (Punica granatum L.). Sitzung vom 26. IV. 15. — Als Beispiel für die Un- zulänglichkeit der bisher herrschenden Nomenklaturregeln legt Wanach folgende 3 Paare von Käferarten vor: 1. Elater tessel- latus L. wird von Reitter (Catalogus Col. Eur. Ed. I. 1906) als Corymbites tessellatus L. mit siaelandicus Müll. und tessellatus F. identifiziert, von Heyden (Die Käfer v. Nassau u. Frankf., II. 1904) und Seidlitz (Fauna Transsylvanica, 1891) dagegen mit holosericeus Ol., der von Reitter als Prosternon holosericeus Ol. bezeichnet wird, was wohl in holosericeum korrigiert werden muls; Seidlitz beruft sich auf Schiödte, dessen Identifizierung er für zutreffend hält. 2. Chrysomela goettingensis L. wird von Reitter (= diversipes Bedel) und Seidlitz (= violaceonigra Deg.) übereinstimmend gedeutet, von Heyden dagegen auf Timarcha coriaria Laich. („— violaceonigra .Deg.“!) bezogen; Reitter unter- Sitzungsberichte. 333 drückt den Namen violaceonigra ganz, während Seidlitz (l. ce. p. 769) sagt: „Degeer beschreibt als Chr. violaceonigra ganz unverkennbar (sogar mit Angabe der braunen Tarsen) die Chryso- mela goettingensis, und hierfür hat seine Art, seit sie 1777 von Goeze gedeutet wurde, bisher mit Recht gegolten. Warum sie jetzt auf Timarcha coriaria, auf die sie nicht palst, bezogen werden soll, ist unerfindlich. Sollte Weise vielleicht dem Haroldschen Katalog zum Opfer gefallen sein?“ 3. Coccinella conglobata L. wird von Reitter und Heyden in Übereinstimmung mit Gangl- bauer mit 18-punctata Scop. identifiziert, während Seidlitz die von jenen Autoren Propylaea 14-punctata L. genannte Art als „var.“ von „Propylea“ conglobata L. aufführt. Im ersten Falle stehen also Seidlitz und Heyden gegen Reitter, im zweiten Reitter und Seidlitz gegen Heyden und im dritten Reitter und Heyden gegen Seidlitz; will man also die Linn&schen Namen in diesen Fällen zitieren, so muls man hinzufügen, nach wessen Deutung sie angenommen wurden, also z. B. Coceinella conglobata L. Ganglbauer. Stichel erwidert darauf, dafs diese Unstimmigkeiten nichts mit den Nomenklaturregeln zu tun hätten, sondern allein auf die Bearbeiter zurückfielen, Sei ein Name nicht mehr einwandfrei auf eine einzelne Art anzuwenden, da er auf mehrere passe, und die Type nicht mehr vorhanden, so sei diejenige Art mit dem betreffenden Namen zu belegen, die der erste Bearbeiter be- stimme. H. Wagner meldet die Staphiliniden Dinarda dentata Hagensi Wasm. und Thiasophila canaliculata Rey als neu für Brandenburg. Er fand sie in einem Nest von Formica exsecta Ngl. am 11. IV. 15 in der Bredower Forst. P. Schulze hat von Herrn Dr. Krumbach aus Rovigno eine Galle an Salicornia Jruticosa L. zur Bestimmung erhalten. Es handelt sich um Erio- phyes salicorniae Nal., die bisher aus Italien, Sardinien und Cypern bekannt ist. Die Art ist neu für Istrien; ferner teilt er einen Fall mit, der zeigt, wie vorsichtig man bei der Beurteilung mancher Farbvarietäten von Käfern sein muls. Eine am 25. April in Finkenkrug gefangene, etwas ins Bräunliche schillernde Cicindela campestris L. wurde in Alkohol abgetötet ; nach dem Trocknen zeigte das Tier eine klare rötlichbraune Farbe, wie etwa f. jarellensis Benthin, die aber nach Behandlung mit en wieder der grünen Färbung, wie sie im Leben vor- handen war, wich. 334 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Rezensionen und Referate. An dieser Stelle finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, die der Schriftleitung zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bücherei der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. v. Frisch, K., Der Farbensinn und Formensinn der Biene. Jena 1914. 188 S., 12 Textabb., 5 Taf. Am Schlufs einer geschichtlichen Einleitung legt der Verf. seinen den Ansichten von Hefs entgegengesetzten Standpunkt dar. Nach der Untersuchung der Beschaffenheit des Farbensinnes der Biene (die Beobachtungen beschränken sich zunächst auf die deutsche Rasse der Honigbiene) wird eine eingehende Darstellung seiner Beziehungen zu den Blumenfarben und seiner Bedeutung sowie des Formensinns der Biene für den Blumenbesuch gegeben. Ein anderes Kapitel behandelt die praktische Bedeutung eines farbigen Anstrichs der Bienenstöcke sowie Versuche über die Orientierung der Bienen bei der Heimkehr in den Stock. Sie zeigen, dafs die Biene, wenn sich ihr Stock von den Nachbar- stöcken durch seine Farbe in auffallender Weise unterscheidet, dieses Merkmal als Hauptorientierungsmittel zum Auffinden ihres Heims benützt. Sie zeigen ferner, dafs sie dabei nicht nur die Farbe des eigenen Stockes, sondern auch die Farbe der Nachbar- stöcke und deren relative Lage beachtet. Im Anschlufs an die zahlreichen Experimente (125 Tabellen darüber am Schlufs des Buches) sind folgende Ergebnisse kurz zu erwähnen: Die Biene besitzt Farbensinn. Der Einwand, dafs die Bienen die bei den Versuchen verwendeten farbigen Papiere (die letzte der 5 Tafeln gibt eine Skala derselben) nicht durch die Farbe, sondern durch den Geruch von den grauen unter- schieden hätten, ist nicht stichhaltig, da die Versuche in gleicher Weise gelingen, wenn die Papiere mit einer Glasplatte bedeckt werden. — Der Farbensinn der Biene zeigt eine grofse Überein- stimmung mit dem eines rotgrünblinden Menschen. — Farben, welche vom Bienenauge nicht farbig gesehen werden, also ein Blaugrün und ein reines Rot, kommen in unserer Flora als Blumen- farben nur äufserst selten vor. Man kann hierin eine Stütze für die Ansicht sehen, dafs sich die Farben der Blumen als Anpassung an ihre Bestäuber entwickelt haben, um so mehr, als bei jenen ausländischen Blumen, welche an die Bestäubung durch Vögel angepafst sind, scharlachrote Blumen vorherrschend, blaue Blumen auffallend selten sind. — An vielen Blumen findet man mehrere, meist lebhaft kontrastierende Farben miteinander kombiniert. Auch diese Kontrastfarben hat man als Anpassung an den Insekten- besuch gedeutet, vor allem da, wo sie in Form von Saftmalen auftreten. Nach den neueren Erfahrungen des Verf. über den Rezensionen und Referate. 335 Farbensinn der Biene dürfen wir Farbendifferenzen, die für unser Auge als solche auffällig sind, nicht ohne weiteres auch für das Insektenauge als Farbendifferenz gelten lassen. Eine genauere - Prüfung ergibt jedoch, dafs hier der eben erwähnten Ansicht keine Schwierigkeit erwächst; denn wir finden an den mehrfarbigen Blüten fast ausschlielslich solche Farben miteinander kombiniert, die sich für das Bienenauge deutlich voneinander abheben müssen. — Auch Formen und Farbenkombinationen werden von den Bienen als Merkzeichen verwertet. Die Bedeutung der Saftmale dürfte zum Teil in dieser Richtung zu suchen sein. — Es ist von psychologischem Interesse, dafs die Dressur mifslang, wenn von den Bienen die Unterscheidung von Formen verlangt wurde, die ihnen von Natur aus völlig fremd sind (geometrische Figuren). Stitz. Torka, V., Die Bienen Re Prowina Posen un»! Naturwiss. Abteil. naturr. Ver. Posen. Jahrgang 20, 1913 (Zoologie), S. 97—181. Nicht die ganze Provinz Posen ist in der Arbeit berück- sichtigt, sondern nur deren nördlicher Teil und angrenzende Ge- biete, die auf einer kleinen Übersichtskarte verzeichnet sind. Das meiste Material lieferte die Umgegend von Nakel (ungefähr 10 km im Umkreis) mit 234 Arten. — Einem Abschnitt über die Flug- zeiten der Bienen, nach den Jahreszeiten geordnet, folgt ein Verzeichnis von 271 Arten, mit eingestreuten biologischen Be- merkungen, und ein solches über in Posen noch nicht gefangene Arten, deren Vorkommen daselbst aber nicht zweifelhaft sein dürfte. Weitere Abschnitte handeln von den Megachile - Nestern und den Schnitten dieser Bienen an Blättern verschiedener Laub- gewächse, von den Gröfsenunterschieden bei Bienen derselben Art, von einigen Bienenschmarotzern und Raubinsekten und vom Blütenbesuch der Bienen. Am Schlufs ist ein Verzeichnis der von Bienen besuchten Pflanzen (189 Arten in systematischer Folge) und der sie besuchenden Bienenarten gegeben. Stitz. Beiträge zur Meeresfauna Westafrikas. Heraus- gegeben von W. Michaelsen (Hamburg). Lieferung 2. Mit 13 Tafeln. Hamburg, L. Friederichsen & Co., 1914. Unter diesem Titel werden, wie in dieser Zeitschrift Jahr- gang 1914 S. 459 schon auseinandergesetzt wurde, die Ergebnisse der Meeresausbeute der Hamburger deutsch -südwestafrikanischen Studienreise 1911 veröffentlicht. Die vorliegende Lieferung 2, 336 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. die erste ist uns leider nicht zugegangen, enthält von H. Strebel (Hamburg) bearbeitet, die Molluscen I, welche nur das Genus Pusionella Gray umfassen, sodann die Echinodermen I: Asteroidea, Ophiuroidea und Echinoidea von R. Koehler (Lyon) und die Echinoderma II: Crinoidea von A. H. Clark (Washington). Besonders sei auf die hervorragenden Lichtdrucktafeln ver- wiesen. Dr. B. Harms-Berlin. Der Forstschutz. Ein Lehr- und Handbuch. Von Dr. Richard Hefs. 4. Auflage vollständig neu bearbeitet von R. Beck. Band I: Schutz gegen Tiere. Leipzig und Berlin, Teubners Verlag, 1914. 8°. XII u. 537 S. 1 Bildnis, 250 Abb., 1 kol. Tafel. Preis geb. Mk. 16.—. Trotzdem in den letzten Jahren eine grolse Reihe von forst- entomologischen Lehr- und Handbüchern auf den Markt gebracht wurde, bietet doch das vorliegende in vierter Auflage erscheinende bekannte Werk dem Forstentomologen besonderes Interesse (da der grölste Teil des Inhalts — gegen 400 Seiten — den In- sekten zugewandt ist) und nimmt unter ähnlichen Erscheinungen eine hervorragende Stellung ein. Die Insekten sind nach syste- matischen Gesichtspunkten angeordnet. Zahlreiche Abbildungen der Arten, ihrer Frafsbilder, Entwicklung usw. erhöhen die Brauchbarkeit. Bei jeder Art ist die Art der Schädigung, die Bekämpfung usw. genau angegeben. Die Literatur ist eingehend benutzt worden, und Fufsnoten bieten wertvolle Literaturhinweise. Auf der farbigen Tafel sind forstschädliche Kleinschmetterlinge in hervorragender Weise zur Darstellung gebracht. Druck und Ausstattung sind ausgezeichnet. Der Inhalt wurde beträchtlich vermehrt. F. Schumacher. 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Die Jahresbeiträgr = sind zu adressie Herrn Dı - iftleitung: Berlin N 4, Inval; Greiner. — 7, Ohaus, Dr.P. Schulze, -#. .\tIichel Alle Manuskripte, K Sprechung sind zu richt‘ -Buchhandlung R. Stricker | Herrn Le} ’>tsdamer Stralse 90. Berlin NO ” Berlin NW 6, Karlstr. 11. 15. August 1915. Inhalt von Heft IV. Sitzungsberichte ; Vorgeschlagene Mitelleder 5 v. Bodemeyer, E., Beiträge zur Hestitellinr 1 Veree . daten Salurkhikcher Coleopteren . : Delahon, Paul, Nachträge zu „Schilskys Bratemakigehere Von: zeichnis der Käfer Deutschlands“ von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg, sowie einige sonstige Bemerkungen über Käfer Deutschlands. (Col.) Döhler, Dr. Walter, Die aulsereuropäischen Trichopteren der Leipziger Universitäts-Sammlung. Mit 20 Abbildungen . Hubenthal, Wilhelm, Über Stenüs foraminosus Er. (Col.) . — Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. (Col.) Marschner, H., Naturdenkmäler auf dem Gebiete der Eutomeidie Moser, J., Bere Serica-Arten. (Col.). Ener, Carl, Nachtrag zu der Arbeit in der Ba Kintomot: Zeitschrift Bd. LVI, Jahrgang 1911, p. 153: „Beiträge zur Kenntnis der Hymenopterenfauna der Provinz Brandenburg“ Torka, V., Ichneumoniden der Provinz Posen Weise, J., Übersicht der Chrysomelini . 437 394 397 413 416 429 337 45h 419 434 " Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 337 Neue Serica-Arten. (Col.) Von J. Moser, Berlin. Bei den nachstehend beschriebenen Serica-Arten habe ich, um Irrtümer zu vermeiden, die Brenskeschen Gattungsnamen angewendet, obgleich ich nicht damit einverstanden bin, dafs Brenske einige ältere Namen unberücksichtigt gelassen hat. So ist es mir un- 3 verständlich, warum er die Gattung Aserica Lewis nicht auch auf Arten mit neungliedrigem Fühler ausgedehnt, sondern eine neue Gattung Autoserica aufgestellt hat, zumal mehrere Autoserica-Arten sowohl mit neungliedrigem wie mit zehngliedrigem Fühler vor- kommen. Dafs Brenske die Gattungen des Herrn Reitter ignoriert hat, ist ihm freilich nicht zu verdenken, denn die Berücksichtigung derselben würde ihm die Arbeit ungeheuer erschwert haben. Aus den Verhandlungen des naturf. Vereins in Brünn XL p. 139—147 ist ersichtlich, dafs Herr Reitter, obgleich er von der groflsen Anzahl der Serica-Arten nur 29 gekannt hat, diese in 16 (!) Gattungen 'einteilt. Das spricht für sich. Ich hatte Schwierigkeit, einige Arten in die von Brenske aufgestellten Gattungen einzureihen. So unterscheidet er die Gattung Autoserica von Serica dadurch, dafs bei den Arten der ersteren die Hinterschenkel und Hinterschienen breit und flach, bei den Arten der letzteren dagegen schlank sind. Es gibt aber Arten, bei denen es wirklich schwer ist, sich zu entscheiden, ob man die Hinterschenkel und Hinterschienen als schmal oder schon als ver- breitert bezeichnen soll. Dieselbe Schwierigkeit findet sich bei der Trennung der Gattung Microserica von Neoserica. Die letztere unterscheidet sich von Autoserica dadurch, dafs bei Neoserica der männliche Fühlerfächer vier- oder mehrgliedrig, bei Autoserica dreigliedrig ist. Nun gibt es aber Arten mit viergliedrigem männ- lichen Fühlerfächer, bei denen das erste Fächerglied mehr oder weniger verkürzt ist. Hier ist es oft schwer zu entscheiden, ob man ein verkürztes erstes Fächerglied oder ein ausgezogenes letztes Stielglied annehmen soll. Der Umstand, dafs die Arten der Gattung Neoserica, mit wenigen Ausnahmen, im weiblichen Geschlecht einen dreigliedrigen Fühlerfächer haben, macht es unmöglich, bei einem einzelnen weiblichen Exemplar festzustellen, ob es zur Gattung Autoserica oder Neoserica gehört. Wenn Brenske nun aber die Einteilung nach der männlichen Fühlerbildung wählte, so durfte er keine Art nach weiblichen Exemplaren beschreiben. Er hat dies aber in zahlreichen Fällen getan und die Arten ganz will- kürlich entweder zu Autoserica oder zu Neoserica gestellt. Dafs er dabei häufig fehlgegriffen hat, ist selbstverständlich und ich weise Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft IV. 23 338 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. ihm auch im nachstehenden einige Irrtümer, die ich feststellen konnte, nach. Eine teilweise Änderung in der Brenskeschen Einteilung der Serica-Arten ist unbedingt notwendig, doch möchte ich dieselbe vorläufig nicht vornehmen, da meine Sammlung noch nicht voll- ständig genug ist. Brenske hat sehr viele Arten beschrieben, die er nicht besafs, und finden sich seine Typen in zahlreichen Sammlungen zerstreut. Es ist mir bereits geglückt, viele Lücken in der Brenskeschen Sammlung auszufüllen und hoffe ich die Sammlung, die nach meinem Tode in den Besitz des Königlichen Zoologischen Museums in Berlin übergeht, noch weiter vervoll- ständigen zu können. Serica Jormosanan. sp. cf. Statura s. famelicae Brsk. Fusca, opaca, pedibus nitidis. Capite, fronte parce punctata et raris setis obtecta, medio indi- stincte longitudinaliter carinata, clypeo subrugoso, fortiter punc- tato, parce setoso, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico medio leviter reflexo; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipite parum longiore; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus postice parallelis, antice curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis; elytris, seriatim irregulariter punctatis, inter- stitiis paulo convexis, parce punctatis, punctis setas minutas fleren- tibus, ad elytrorum latera versus raris setis longioribus intermixtis, elytrorum lateribus setosis; pygidio sat remote punctato. Subtus pectore juxta medium parce setoso,, pectoris lateribus coxisque posticis mediocriter crebre umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum ob- tectis; femoribus posticis valde remote punctatis et setis raris instructis, tibiis posticis longitudinaliter subsulcatis. — Long. 8 mm. Hab.: Formosa (Tainan). Die Art ist der S. jamelica Brsk. ähnlich, unterscheidet sich aber durch die schlankeren Hinterschenkel, das Fehlen der dichten Beborstung auf der Brust usw. Die Färbung des vorliegenden 7 ist schwarzbraun, auf der Unterseite etwas heller. Die Stirn ist weitläufig punktiert, mit einigen Borsten besetzt und in der Mitte mit undeutlichem Längskiel versehen. Der Clypeus ist etwas ge- runzelt, kräftig punktiert und vereinzelt beborstet. Die Ränder des Clypeus sind erhaben, der Vorderrand ist in der Mitte etwas zurückgebogen. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim o’ ein wenig länger als der Stiel. Das Halsschild trägt eine mälsig dichte Punktierung und zeigen die Punkte unter der Lupe winzige Börstchen. Die Seitenränder sind beborstet, die Moser, Neue Serica-Arten. 339 Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind in den Streifen un- regelmälsig punktiert, die schwach gewölbten Zwischenräume tragen eine weitläufige Punktierung und ist nach den Seiten der Flügeldecken zu ein schmaler Mittelstreifen der Zwischenräume unpunktiert. Die Punkte tragen winzige Börstchen, neben den Seitenrändern der Flügeldecken sind einige längere Borsten be- merkbar. Das Pygidium ist weitläufig mit Punkten besetzt. Die Brust ist in der Mitte sehr flach längsgefurcht und beiderseits der Mitte weitläufig beborstet. Auf den Seiten der Brust stehen die Punkte mäfsig dicht und tragen Borsten. Auf den Hinter- hüften sind die Nabelpunkte weitläufiger wie auf den Brustseiten gestellt, neben den Seitenrändern der Hüften sind sie mit kräftigen Borsten besetzt. Die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Quer- reihe von Borstenpunkten. Die Hinterschenkel sind weitläufig punktiert und am Vorderrande sowie vor dem Hinterrande mit einigen Borsten versehen. Die Hinterschienen tragen auf ihrer Fläche einige feine Punkte und lassen eine flache Längsfurche er- kennen. Serica serripes.n. sp. cf. 5. famelicae Brsk. similis. Fusca, opaca. Capite, fronte sat remote punctata, clypeo subrugoso, fortiter punctato, an- trorsum angustato, margine antico elevato, sinuato; antennis fulvis, 9-articulatis, flabello maris stipiti longitudine subaequali ; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis postieis obtusis; elytris subcostatis, irregulariter punctatis, punctis setas minimas ferentibus; pygidio mediocriter dense punctato, triangulari, apice rotundato. Subtus pectore umbilicato - punctato, medio leviter sulcato et utrinque setis raris obtecto, coxis postieis sat crebre punctatis, juxta latera parce setosis; abdomine remote punctato et setis raris instructo; femoribus tibiisque posticis haud dilatatis, nitidis, punctatis, femoribus posticis margine postico serrato, tibiis postieis longitudinaliter subsulcatis. — Long. 7 mm. Hab.: China (Ho-tschan). Diese Art wird von Brenske in seiner Monographie (Berl. ent. Zeit. 1897, p. 403) als Autoserica Nr. 253 angeführt. Abgesehen davon, dafs die Hinterschenkel und Hinterschienen keine Spur einer Verbreiterung zeigen und die Art daher nicht in die Brenskesche Gattung Autoserica gestellt werden kann, hat auch Brenske eine Eigentümlichkeit dieser Art übersehen, woran dieselbe leicht zu erkennen ist. Der Hinterrand der Hinterschenkel ist nämlich dicht und fein sägeförmig gekerbt. 23* 340 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Die Art ist von dunkelbrauner Färbung und gleicht in der Gestalt der S. jfamelica Brsk. Die Stirn ist ziemlich weitläufig punktiert, der Clypeus ist etwas gerunzelt und trägt eine grobe Punktierung. Er ist nach vorn verjüngt, sein Vorderrand ist aus- gebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind neungliedrig, der Fächer des 0’ ist fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Seiten sind leicht gerundet, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig, der Vorder- rand ist in der Mitte schwach nach vorn gebogen. Die Flügel- decken sind schwach längsgefurcht und unregelmäfsig punktiert. Die Punkte zeigen unter der Lupe winzige Börstchen, während an den Seiten auch vereinzelt etwas längere Börstchen stehen. Das Pygidium trägt Nabelpunkte, die vor dem Hinterrande des Pygidiums beborstet sind. Eine undeutliche Mittellinie ist un- punktiert. Die Brust zeigt eine flache Längsfurche und beider- seits derselben einige abstehende Borsten. Die Hinterhüften sind mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern stehen einige Borsten. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind glänzend und punktiert, letztere sind flach längsgefurcht. Autoserica infuscatan. sp. A. stridulae Brsk. similis. Nigro-fusca, opaca, subtus brunnea. Capite, fronte subtiliter remote punctata, clypeo antrorsum an- gustato,, subrugoso - punctato, laxe setoso, marginibus elevatis, margine antico leviter sinuato; antennis rufo-favis, 9-an 10-articu- latis, Nabello maris stipiti longitudine subaequali, feminae stipite breviore; prothorace subtiliter punctato, lateribus leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis rectangulis, breviter rotundatis, lateribus margineque antico flavo-ciliatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis et laxe punctatis; pygidio remote punctulato. Subtus pectoris medio anguste longitudinaliter sulcato et utrinque sparsim setoso, coxis posticis mediocriter crebre umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis ; femoribus posticis opacis, perparum modo dilatatis, ante marginem posticum setosis. — Long. 9—11 mm. Hab.: China (Kiautschou), Korea. Von Staudinger und Bang- Haas erhalten. Die Art hat in Färbung und Gestalt Ähnlichkeit mit 4. stridula Brsk., unterscheidet sich aber durch die Bildung der Hinterschenkel und Hinterschienen. Die Oberseite ist schwarzbraun, die Unter- seite hellbraun und auch die Seiten von Halsschild und Flügel- decken sind etwas heller gefärbt. Die Stirn ist fein und weitläufig punktiert, die Punktierung des Clypeus ist schwach runzlig. Der Clypeus, welcher einige abstehende helle Borsten trägt, ist nach Moser, Neue Serica-Arten. 341 vorn verschmälert, seine Ränder sind aufgebogen, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die hellbraunen Fühler sind zehngliedrig, doch sind bei einem der 4 vorliegenden Exemplare nur 9 Fühler- glieder zu erkennen. Der Fächer ist beim od’ kaum ein wenig länger als der Stiel, beim $ ist er etwas kürzer als letzterer. Das Halschild ist fein punktiert, seine Seiten sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind rechtwinklig. Sowohl Vorder- wie Hinterecken sind ganz kurz abgerundet. Die Seitenränder und der Vorderrand tragen einige gelbliche Borsten. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach gewölbt und weitläufig punktiert. Auch auf dem Pygidium stehen die Punkte ziemlich zerstreut. Die Brust trägt in der Mitte eine linienartige Längsfurche, daneben einige Borstenpunkte. Die Hinterhüften sind mälsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, welche neben den Seitenrändern mit Borsten besetzt sind. Die einzelnen Bauchsegmente zeigen eine Querreihe beborsteter Punkte. Die Hinterschenkel sind matt und nur sehr wenig verbreitert. Vor dem Hinterrande und an den Vorderecken tragen sie einige Borsten- punkte. Die glänzenden Hinterschienen sind kaum etwas ver- breitert. Autoserica cariniceps n. sp. A. stridulae Brsk. similis. Opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. Capite, fronte opaca, parce punctata, in posteriore parte setosa, clypeo rugoso-punctato, antrorsum angustato, margine antico, sinuato, haud elevato, post marginem anticum plus minusve distincte transversim carinato; antennis rufo-flavis, 9-an 10-articu- latis, fabello in utroque sexu stipite breviore; prothorace longi- tudine duplo latiore, antice parum attenuato, mediocriter crebre punctato, angulis anticis prominulis, angulis posticis fere rect- angulis, margine antico lateribusque flavo-ciliatis; elytris leviter sulcatis, sulcis irregulariter punctatis, interstitiis fere impunctatis; pygidio parce umbilicato-punctato, punctis ante pygidii apicem pilosis. Subtus pectoris medio setoso, coxis posticis mediocriter crebre punctatis, punctis juxta coxarum latera setas ferentibus ; abdomine laxe setoso; femoribus tibiisque postieis parum dilatatis, illis opacis, duabus seriebus setarum obtectis. — Long. 10 mm. Hab.: Korea (Soeul).. Von Staudinger und Bang-Haas er- halten. Die Art ist sowohl der A. stridula Brsk. als auch der vorher- gehend beschriebenen A. infuscata ähnlich und an der Skulptur des Kopfes leicht zu erkennen. Sie ist matt, oben schwarzbraun, unten rotbraun. Einige Stücke mit rotbrauner Oberseite sind wohl nicht völlig ausgefärbt. Die Stirn ist im vorderen Teile weitläufig punktiert, im hinteren Teile gelblich beborstet. Der 342 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Clypeus, welcher eine runzlige Punktierung trägt, ist nach vorn verschmälert, sein Vorderrand ist nicht oder nur schwach aufgebogen und ausgebuchtet. Unmittelbar hinter dem Vorderrande befindet sich ein mehr oder weniger deutlicher Querkiel. Die gelbbraunen Fühler sind neun- oder zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Ge- schlechtern etwas kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist mälsig dicht punktiert, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind fast rechtwinklig, die Seitenränder und der Vorderrand sind mit borstenartigen gelblichen Haaren bewimpert. Die Flügeldecken zeigen in den Streifen eine unregelmäfsige Punktierung, die schwach gewölbten Zwischenräume sind nur mit vereinzelten Punkten be- setzt, die Seitenränder tragen eine Reihe kräftiger Borsten. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig punktiert, im hinteren Teile des Pygidiums sind die Punkte abstehend behaart. Auf der Unterseite ist die Mitte der Brust beborstet, die Hinterhüften sind mälsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, die neben den Seitenrändern der Hüften Borsten tragen. Die Bauchsegmente sind weitläufig mit feinen Borsten besetzt. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind nur sehr wenig verbreitert. Erstere sind matt und hinter dem Vorderrande sowie vor dem Hinterrande mit einer Querreihe von Borsten versehen. | Autoserica rufotestacea.n. sp. A. ovatulae Fairm. similis. Rufo-testaces, opaca. Capite, fronte parce punctata, clypeo parum densius punctato, subrugoso, antrorsum paulo angustato, margine antico elevato, leviter sinuato, fronte clypeoque raris setis oblectis; antennis 9-articulatis, flabello maris elongato, feminae stipiti longitudine fere aequali; prothorace sat remote punctato, lateribus postice fere parallelis, antice cur- vatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, margine antico lateribusque flavo-ciliatis, illo medio leviter producto; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo con- vexis, impunctatis; pygidio laxe punctato. Subtus pectoris medio setoso, coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis, abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus tibiisgue posticis parum modo dilatatis, illis opacis, antice et postice setosis. — Long. 8 mm. Hab.: Yunnan. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art hat Ähnlichkeit mit A. ovatula Fairm. Sie ist mehr gelbbraun gefärbt und schon durch den bedeutend längeren Fühler- fächer des 0’ unterschieden. Der Kopf ist mit vereinzelten Borsten besetzt, die Stirn ist weitläufig punktiert. Auf dem schwach ge- runzelten Clypeus stehen die Punkte etwas enger und sind grölser. Der Clypeus ist nach vorn schwach verjüngt, die Ränder sind er- höht, der Vorderrand ist ein wenig zurückgebogen. Die gelb- Moser, Neue Serica-Arten. 343 braunen Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist beim 07 deutlich länger wie der Stiel, beim 2 so lang wie letzterer. Das Hals- schild ist ziemlich weitläufig punktiert, die Seitenränder sind hinten fast gerade, vorn gebogen und ebenso wie der in der Mitte vor- gezogene Vorderrand mit Borsten bewimpert. Die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Flügeldecken tragen in den Furchen unregelmäfsige Punktreihen, die Zwischenräume sind unpunktiert, die Seitenränder sind beborstet. Das Pygidium zeigt eine weitläuflge Punktierung. Die Brust ist in der Mitte, beiderseits einer eingerissenen Längs- linie, beborstet. Die Hinterhüften sind mäfsig dicht mit Nabel- punkten bedeckt, die an den Seiten der Hüften Borsten tragen. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe von Borsten versehen. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind nur sehr wenig ver- breitert. Erstere sind matt und hinter dem Vorderrande und vor dem Hinterrande mit einer Reihe weitläufig gestellter Borsten be- setzt. Die Hinterschienen sind, abgesehen von den seitlichen Borsten- punkten und einigen feinen Punkten an der Basis, glatt. Autoserica monticola.n. sp. d'. 4A. stipidosae Brsk. similis, Supra nigra, opaca, parum opalescens, subtus nigro-fusca. Capite fortiter punctato, clypeo antrorsum angustato, marginibus elevatis margine antico sinuato; antennis fulvis 10-articulatis, fabello maris stipite parum breviore; prothorace sat remote punctato, lateribus leviter curvatis, angulis anticis acutis, porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio paulo producto; elytris leviter sulcatis, suleis irregulariter punctatis, interstitiis sparsim punctis obtectis; pygidio mediocriter crebre punctato. Subtus pectoris medio haud sulcato, parce punctato, pectoris lateribus coxisque posticis parum densius punctatis, punctis juxta coxarum latera setosis; abdominis segmentis laxe punctatis, femoribus tibiisque posticis parum modo dilatatis, illis nitidis et valde remote punctatis, ad apicem versus raris setis instructis. — Long. 8,5 mm. Hab.: Borneo (Kina Balu). Die Art ist der A. stipidosa Brsk. sehr ähnlich, aber durch eine andere Bildung der Hinterbeine unterschieden. Sie ist oben schwarz, matt, mit schwachem Seidenschimmer, unten schwarzbraun. Der Kopf ist mälsig dicht mit grofsen Punkten bedeckt und ver- einzelt beborstet. Der Clypeus ist nach vorn verschmälert, seine Ränder sind aufgebogen, der Vorderrand ist leicht ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim og’ etwas kürzer als der Stiel. Das Halsschild trägt eine mälsig dichte Punktierung, die Seiten sind leicht gerundet, die Vorder- ecken springen spitzwinklig vor, die Hinterecken sind stumpfwinklig 344 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. und kurz abgerundet. Der Vorderrand ist in der Mitte etwas vor- gezogen. Die Flügeldecken sind flach gefurcht und in den Furchen unregelmälsig punktiert, während die Zwischenräume fast unpunktiert sind. Das bei dem vorliegenden Exemplare gelbbraune Pygidium ist nicht besonders dicht mit Nabelpunkten bedeckt. Die Brust ist in der Mitte nicht längsgefurcht, weitläufig punktiert, hinten mit vereinzelten Borsten versehen. Auf den Seiten der Brust und auf den Hinterhüften stehen die Punkte enger und sind neben den Seiten der letzteren beborstet. Das Abdomen ist weitläufig punktiert, ohne Borstenreihen. Die Hinterschenkel und Hinter- schienen sind nur sehr wenig verbreitert. Erstere sind glänzend, sehr weitläufig punktiert und am Ende mit einigen Borsten besetzt. Autoserica tridenticeps n. sp. J. Statura A. colossicae Brsk. Nigra, subopaca. Capite, fronte opaca, sat remote punctata, clypeo nitido, densius et fortius punctato, subrugoso, medio parum convexo, marginibus elevatis, margine antico distincte tridentato; antennis rufo-favis, 10-articu- latis, Nabello maris stipite parum breviore; prothorace sat crebre punctato, lateribus leviter curvatis, setosis, angulis antieis pro- ductis, angulis postieis obtusis, subrotundatis, elytris leviter costatis, sat fortiter punctatis, punctis raras setas ferentibus; pygidio mediocriter crebre punctato, triangulari, apice breviter rotundato. Subtus metasterni medio impressione sagittaeformi et utrinque punctis fulvo-setosis instructo, abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum, medio interrupta, obtectis; femoribus tibiisque posticis dilatatis, femoribus posticis opacis, ante marginem posticum setosis, tibiis posticis abbreviatis. — Long. 13 mm. Hab.: Burma (Pegu). Von Staudinger und Bang-Haas er- halten. Die Art gleicht in Gröfse und Gestalt der A. colossica Brsk., von der sie sich aber schon durch die Clypeusbildung unterscheidet. Sie ist schwarz, leicht seidenartig schimmernd, was jedoch von einer Abnutzung der Tomentbekleidung herzurühren scheint. Die Stirn ist fein und ziemlich weitläufig punktiert, der glänzende Clypeus wird gegen die Stirn durch die nach hinten gebogene Naht deutlich abgegrenzt. Er ist nach vorn verschmälert, ziem- lich kräftig, wenn auch nicht tief punktiert, leicht gerunzelt, in der Mitte schwach gewölbt. Die Ränder des Clypeus sind ziem- lich hoch aufgebogen, der Vorderrand ist deutlich dreispitzig. Die Fühler sind zehngliedrig und ist der männliche Fächer nicht ganz so lang wie der Stiel. Die Seiten des Halsschildes sind schwach gebogen, im hinteren Teile fast gerade. Sie tragen eine Reihe kräftiger Borsten und befinden sich auch einige Borsten seitlich hinter dem Vorderrande. Die Vorderecken sind vorgezogen, die Moser, Neue Serica-Arten. 345 stumpfwinkligen Hinterecken sind abgerundet, die Oberfläche ist ziemlich dicht punktiert. Die Flügeldecken zeigen schmale Rippen, die etwas weitläufiger punktiert sind als die breiteren Zwischen- räume, in denen die Punkte in unregelmälsigen Reihen stehen. Die Punkte der Flügeldecken lassen unter der Lupe sehr winzige helle Börstchen erkennen, doch tragen vereinzelte Punkte auch gelbe Borsten. Das Pygidium ist dreieckig mit kurz abgerundeter Spitze. Seine Punktierung ist mälsig dicht, neben den Rändern stehen vereinzelte Borsten. Die Mitte der Brust trägt eingerissene Linien in der Form eines Pfeiles, daneben kräftige abstehende Borsten. Die Hinterhüften sind nabelartig punktiert, neben den Seitenrändern und vor den Hinterecken beborstet. Die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Querreihe beborsteter Punkte, die in der Mitte der Segmente unterbrochen ist. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind verbreitert. Erstere sind matt und vor dem Hinterrande mit einer Reihe kräftiger Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind verkürzt und auf der Fläche fast glatt. Autoserica permagnan. Sp. d'. A. costigerae Blch. similis. Nigro-fusca, opaca, subtus rufo-brunnea, femoribus posticis tibiisque nitidis. Fronte, parte postsuturali excepta, opaca, clypeo nitido, sat remote punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico paulo sinuato; antennis rufis 10-articulatis, flabello-maris stipite parum breviore; prothorace mediocriter crebre sat subtiliter punctato, lateribus leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis breviter rotundatis, margine antico medio producto; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, punctatis; pygidio medio- eriter dense punctis obtecto. Subtus pectore remote punctato, medio laxe setoso; coxis posticis umbilicato-punctatis, ante angulos posticos setosis; singulis segmentis abdominalibus una serie trans- versa, e punctis setosis composita, instructis; femoribus postieis parum modo dilatatis, tibiis postieis latis et abbreviatis. — Long. 15 mm. Hab.: Borneo (Sarawak). Die Art ist verwandt mit einer Art, die mir von Malacca und Sumatra vorliegt und die ich für costigera Blanch. halte. Letzterer Art fehlen die Querreihen beborsteter Punkte auf den Bauchsegmenten. Der vorliegende 5 ist zwar auf der Oberseite glänzend, doch lassen die matte Stirn und sonstige Spuren von Toment erkennen, dafs das Exemplar abgerieben ist. Die Färbung ist oben schwarzbraun, unten heller braun. Der Clypeus ist ziem- lich weitläufig und seicht punktiert, nach vorn verjüngt, mit etwas aufgebogenen Rändern und schwach ausgebuchtetem Vorderrande. Die Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 5 ein wenig 346 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist mälsig dicht punktiert, doppelt so breit wie lang, die Seiten sind nur schwach gerundet, der Vorderrand ist in der Mitte bogenförmig vorgezogen, die vor- gestreckten Vorderecken sind spitzwinklig, die Hinterecken sind abgerundet. Die Flügeldecken sind in Streifen punktiert, die Zwischenräume zwischen den Punktstreifen sind leicht gewölbt und punktiert. Das Pygidium trägt eine mälsig dichte Punktierung und vor dem Hinterrande einige Borsten. Die Brust ist weitläufig mit Punkten bedeckt und beiderseits der nur sehr schwach ge- furchten Mitte mit einigen kräftigen abstehenden Borsten versehen. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten besetzt, welche in dem Raume vor den Hinterecken beborstet sind. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe beborsteter Punkte. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind stark glänzend. Erstere sind nur sehr wenig verbreitert und tragen in der Apicalhälfte 2 Borstenpunkte. Der Hinterrand läfst eine leichte Ausbuchtung erkennen. Die Hinter- schienen sind mälsig verbreitert und verkürzt, auf der Fläche glatt. Autoserica diversipes .n. sp. cd. 4A. furcillatae Brsk. similis. Opaca, nigro-fusca, subtus brunnea. Fronte parce subtiliter punctata, clypeo paulo fortius punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico subsinuato; antennis rufo-Havis, flabello maris stipite parum longiore; prothorace mediocriter dense punctato, lateribus setosis, in posteriore parte fere parallelis, antice leviter curvatis, angulis antieis acutis porrectis, angulis posticis fere rectangulis, breviter rotundatis, margine antico medio perparum producto; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, parce punctatis, punctis minutissime setosis, setis rarissimis longioribus intermixtis; pygidio haud crebre umbilicato - punctato. Subtus pectoris medio longitudinaliter sulcato et utrinque parce setoso, pectoris lateribus coxisque posticis mediocriter dense punctatis, punctis juxta coxarum latera setas ferentibus ; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus tibiisque posticis parum dilatalis, illis opacis. — Long. 9 mm. Hab.: China (Hochan an Ho-tschan). Diese Art, von der ein 0’ vorliegt, wird von Brenske in seiner Monographie unter Nr. 250 angeführt. Hätte Brenske den Forceps untersucht, so würde er gefunden haben, dafs seine Bildung sehr verschieden ist von dem der 4A. furcillata. Doch zeigen beide Arten auch sonstige Unterschiede. Färbung und Gestalt sind bei beiden Arten ähnlich. Die Stirn ist weitläufig und fein punktiert, neben den Augen stehen einige Borstenpunkte. Der Clypeus ist schmäler wie bei furcilata, ziemlich kräftig punktiert, nach vorn verschmälert, die Ränder sind aufgebogen, Moser, Neue Serica-Arten. 347 der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die rotgelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 5’ nur wenig länger wie der Stiel. Das Halsschild ist ähnlich gestaltet wie bei fureillata, doch ist der Vorderrand in der Mitte, wenn auch nur ganz schwach vorgezogen. Die Skulptur der Flügeldecken ist bei beiden Arten fast gleich. Die Flügeldecken tragen Punktstreifen, die Zwischen- räume sind leicht gewölbt und ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte lassen unter der Lupe winzige helle Börstchen erkennen, doch sind auch einige wenige Punkte mit deutlichen gelben Borsten besetzt. Das Pygidium ist mäflsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt. Die Brust trägt in der Mitte eine Längsfurche und beiderseits derselben einige Borstenpunkte. Dagegen ist bei Jurcillata die Mitte der Brust ziemlich dicht mit beborsteten Punkten besetzt. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind ähnlich punktiert wie bei jurcilata, neben den Seitenrändern der Hüften sind die Punkte beborstet. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borstenpunkten. Die Hinterschenkel sind matt und etwas breiter wie bei fuwreillata. Vor dem Hinterrande befindet sich eine Reihe von Borstenpunkten, wogegen am Vorderrande nur einige Borsten am Ende stehen, während bei furecillata eine Borstenreihe sich hinter dem ganzen Vorderrande befindet. Die Hinterschienen sind ein wenig breiter und auch ein wenig kürzer wie bei Jurcillata. Autoserica sarawakensis.n. sp. f'. Statura A. costigerae Blch., paulo minor. Fusca, opaca. Capite sat remote punctato, clypeo nitido, antrorsum angustato, margine antico paulo elevato, late sinuato; antennis rufis, 10- articulatis, flabello maris stipite parum breviore; prothorace subtiliter sat laxe punctato, lateribus leviter curvatis, angulis anticis acutis porrectis, angulis posticis fere rectangulis, basi margineque antico medio rotundato-productis; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis et remote punctatis; pygidio sparsim subtiliter punctulato. Subtus laxe umbilicato-punctata, femoribus tibiisque posticis nitidis, paulo dilatatis. — Long. 13 mm. Hab.: Borneo (Sarawak). Die Art ist der A. costigera Blch. ähnlich, ein wenig kleiner. Sie unterscheidet sich namentlich durch die Form des Halsschildes, indem die Basis desselben stärker nach dem Schildchen zu gebogen ist. Der Kopf ist ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte auf dem Clypeus sind zwar grols aber seicht. Die nach hinten gebogene Clypeusnaht scheidet scharf die matte Stirn vom glänzenden Clypeus. Letzterer ist nach vorn verschmälert, der schwach auf- gebogene Vorderrand ist etwas ausgebuchtet. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der männliche Fächer ist nicht ganz so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich weitläufig punktiert, 348 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. die Vorderecken sind spitz vorgezogen, die Hinterecken sind fast rechtwinklig, undeutlich abgerundet. Die Basis ist nach dem Schildchen zu bogenförmig erweitert und beiderseits schwach aus- gebuchtet. Auch der Vorderrand des Halsschildes ist in der Mitte etwas vorgezogen. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach gewölbt und ziemlich weitläufig punktiert. Das Pygidium zeigt eine feine und weitläufige Punktierung. Die Unterseite ist überall weitläufig mit winzig beborsteten Nabelpunkten bedeckt. .Vor den Hinterecken der Hinterhüften und an den Seiten der Bauchsegmente befinden sich einige Punkte mit gröberen Borsten. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind glänzend und etwas verbreitert, letztere auch verkürzt. Die Hinterschenkel tragen nur einige schwache Borsten- punkte. Ein $2 von derselben Lokalität, welches wohl sicher zu dieser Art gehört, ist hellbraun und wahrscheinlich nicht ausgefärbt. Der Fühlerfächer ist nur wenig länger wie die sechs vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Autoserica montivagan. Sp. cf. 4. futschauanae Brsk. similis. Opaca, supra nigro-fusca, subtus brunnea. Capite, fronte sat remote punctata, juxta oculos raris setis instructa, clypeo fortiter subrugoso-punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico paulo sinuato; antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris stipite longiore; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus leviter curvatis, flavo-ciliatis, angulis anticis paulo porrectis, fere rectangulis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis; elytris leviter sulcatis, irregulariter punctatis; pygidio sat laxe punctato, punctis ante pygidii apicem setosis. Subtus pectoris medio parce punctato et setis raris obtecto, pectoris lateribus coxisque posticis mediocriter dense umbilicato-punctatis, punctis setas minutas, juxta coxarum latera setas validas ferentibus; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum, medio interrupta, instructis; femoribus posticis opacis, parum dilatatis, tibiis posticis fortius dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 8 mm. Hab.: Tonkin (Montes Mauson). H. Fruhstorfer leg. Das vorliegende männliche Exemplar ist der leider nach einem einzelnen 2 beschriebenen A. futschauana Brsk. sehr ähnlich, unter- scheidet sich aber durch eine etwas abweichende Bildung der Hinterbeine. Die Oberseite ist schwarzbraun, die Unterseite rot- braun, matt. Die Stirn ist ziemlich weitläufig punktiert, neben den Augen mit einigen Borsten besetzt. Der Clypeus trägt kräftige Punkte, ist schwach gerunzelt und vereinzelt beborstet. Er ist nach vorn verschmälert und ziemlich hoch umrandet, der Vorder- al Moser, Neue Serica-Arten. 349 _ rand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des J' ist zart und länger als der Stiel. Das Halsschild läfst eine mäfsig dichte Punktierung erkennen. Die Seitenränder sind leicht gebogen und mit gelben Borsten bewimpert, die Vorderecken sind etwas vorgezogen, fast recht- winklig, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind flach längsgefurcht und unregelmälsig punktiert. Die Punkte zeigen ebenso wie die des Halsschildes unter der Lupe winzige Börstchen. Das Pygidium ist mälsig dicht punktiert, die Punkte vor dem Hinderrande sind mit abstehenden borstenartigen Haaren besetzt. Die Brust zeigt in der Mitte eine weitläufige Punktierung und beiderseits der Mitte einige kräftige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, welche mit winzigen Börstchen, neben den Seiten- rändern der Hinterhüften dagegen mit kräftigeren Borsten besetzt sind. Die einzelnen Bauchsegmente zeigen eine Querreihe von Borsten, die in der Mitte mehr oder weniger unterbrochen ist. Die Hinterschenkel sind matt und etwas verbreitert. Es fehlt ihnen die Borstenpunktreihe am Vorderrande, die bei futschanana vorhanden ist. Die Hinterschienen sind etwas stärker verbreitert wie bei letzterer Art. Autoserica opalescens n. sp. cf. Statura 4. stridulae Brsk. Opaca, supra nigro - fusca, opalescens, subtus brunnea. Capite, fronte parce subtiliter punctulata, clypeo rugoso-punctato, setis raris obtecto, antrorsum paulo modo angustato, margine antico elevato, medio parum reflexo; antennis rufo-Aavis, 10-articulatis, Habello maris stipite longiore; prothorace sat remote punctato, punctis minutissime setosis, lateribus leviter curvatis, flavo-ciliatis, angulis anticis productis, angulis posticis obtusis, rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, parce punctatis; pygidio mediocriter crebre umbilicato-punctato. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque setis raris obtecto, pectoris lateribus - eoxisque posticis sat remote punctatis, punctis setas minutas an setas validiores ferentibus; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis ; femoribus tibiisque posticis dilatatis, illis opacis, post marginem anticum et ante marginem posticum setis raris obtectis. — Long. 9 mm. Hab.: Cochinchina. Die Art ist in Gestalt und Färbung der A. stridula Brsk. ähnlich, unterscheidet sich aber schon durch den Opalschimmer und die Skulptur des Clypeus. Die Färbung ist oben schwarz- braun, unten rotbraun. Die Stirn ist fein und ziemlich weitläufig punktiert, der Clypeus ist kräftig gerunzelt und mit einigen 352 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim co’ etwas länger, beim $ ein wenig kürzer als der Stiel e Auch auf dem Halsschild ist die Punktierung nur undeutlich erkennbar. Die Seitenränder des Halsschildes sind schwach gebogen, die spitz- winkligen Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, die Seitenränder und der Vorder- rand sind weitläufig mit Borsten besetzt. Zuweilen finden sich auch auf dem Diskus hinter dem Vorderrande vereinzelte Borsten. Die Flügeldecken tragen einige abstehende Borsten und sind in den Streifen unregelmälsig punktiert, während die Zwischenräume unpunktiert sind. Das Pygidium zeigt eine mäfsig dichte Punktierung und ist vor dem Hinterrande beborstet. Die Mitte der Brust trägt eine flache Längsfurche und beiderseits derselben einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit kurz und fein beborsteten Nabelpunkten besetzt, neben den Seiten der Hinterhüften tragen die Punkte kräftigere Borsten. Die Borsten auf den Bauchsegmenten sind sehr kräftig. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind stark verbreitert. Erstere sind matt und zeigen vor dem Hinterrande eine Querreihe weitläufig stehender Borsten. Die Hinterschienen sind glatt und verkürzt. Autoserica piceolan. sp. A. cochinchinae Brsk. similis, paulo minor. ÖOpaca, supra picea, subtus brunnea. Capite, fronte sat remote punctata, juxta oculos raris setis instructa, clypeo densius punctato, parce setoso, antrorsum angustato, margine antico elevato, sinuato; antennis Hlavis 10-articulatis, flabello maris stipite longiore, feminae breviore; prothorace mediocriter dense punctato, lateribus parum curvatis, angulis anticis fere rectangulis, porrectis, angulis posticis obtusis, rotundatis; elytris seriatim irregulariter punctatis, interstitiis paulo convexis, fere impunctatis; pydidio mediocriter crebre punctato. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque parce setoso, coxis posticis haud dense umbilicato - punctatis, punctis juxta coxarum latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus tibiisque postieis parum modo dilatatis, illis opacis, ante marginem posticum setas ferentibus. — Long. 6 mm. Hab.: Yunnan. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Eine kleine Art, noch kleiner als A. cochinchinae Brsk., von der sie sich schon durch einen schmäleren Clypeus und längeren männlichen Fühlerfächer unterscheidet. Die Färbung der Oberseite ist schwarzbraun, matt, die der Unterseite heller braun. Die Stirn ist ziemlich weitläufig punktiert, auf dem schwach gerunzelten Clypeus stehen die Punkte enger. Der Clypeus trägt einige Borsten und ist nach vorn verschmälert. Der aufgebogene Vorderrand ist a 2) Moser, Neue Serica-Arten. 353 in der Mitte etwas zurückgebogen und erscheint schwach dreispitzig. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 07 länger wie der Stiel, beim $ kürzer als derselbe. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Seiten sind leicht gebogen, die fast, rechtwinkligen Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und abgerundet. Die Flügeldecken sind in den Streifen mit unregelmäfsigen Punktreihen besetzt, die schwach gewölbten Zwischenräume sind fast punktfrei. Das Pygidium ist mit einer mälsig dichten Punktierung bedeckt. Die Mitte der Brust trägt eine flache Längsfurche und beiderseits derselben einige Borsten. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, die neben den Seitenrändern der Hüften beborstet sind. Die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind nur wenig verbreitert. Erstere sind matt und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten besetzt. Autoserica fuscipes n. sp. A. piceolae similis. Opaca, nigra an nigro-fusca, pygidio abdomineque brunneis, pedibus fuscis nitidis. Capite punctato, clypeo subrugoso, parce setoso, medio parum convexo, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato ; antennis flavis 10-articulatis, flabello maris stipite paulo longiore, feminae breviore; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus paulo curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, lateribus margineque antico flavo-ciliatis; elytris leviter sulcatis, sulcis irregulariter punctatis, interstitiis impunctatis; pygidio sat crebre punctato. Subtus pectoris medio parce setoso, pectoris lateribus coxisque posticis mediocriter dense punctatis, raris punctis juxta coxarum latera setis validis instructis; segmentis singulis abdominalibus una serie transversa setarum obtectis; femoribus tibiisque posticis parum dilatatis, illis post marginem anticum et ante marginem posticum setosis.. — Long. 5—6 mm. Hab.: China (Tchao Pin-Jo, Kiukiang). Der A. piceola ähnlich, etwas kürzer und durch die glänzenden Hinterschenkel unterschieden. Die Färbung ist schwarz oder schwarzbraun, matt, das Pygidium, das Abdomen und die Beine sind braun. Der Clypeus ist schwach gerunzelt und ziemlich kräftig, die Stirn etwas schwächer punktiert. Der Clypeus ist mit einigen abstehenden Borsten besetzt, in der Mitte leicht gewölbt, nach vorn verjüngt und hoch umrandet. Der Vorderrand ist aus- gebuchtet. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 0’ etwas länger, beim $ etwas kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Punkte zeigen unter Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft IV. 24 354 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. der Lupe winzige Börstchen. Die Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz gerundet. Die Flügeldecken sind in den flachen Furchen unregelmäfsig punktiert, die Zwischenräume sind unpunktiert. Auch die Punkte der Flügeldecken sind winzig beborstet. Das Pygidium ist ziemlich dicht punktiert. Die Brust trägt beider- seits der Mitte einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, an den Seiten der Hinterhüften stehen einige kräftige Borsten. Die Bauch- segmente tragen Querreihen nicht besonders starker Borsten, die Hinterschenkel sind ein wenig, die Hinterschienen stärker ver- breitert. Erstere tragen am Vorderrande und vor dem Hinter- rande eine Borstenreihe. Autoserica obscuratan. sp. A. fuscipedi similis. Nigra, opaca, parum sericea, pedibus interdum piceis. ÜCapite, clypeo subrugoso, sat crebre fortiter punctato, setis raris obtecto, antrorsum angustato, margine antico elevato, sinuato, fronte minus crebre punctata; antennis 10- articulatis, stipite fulvo, flabello nigro-piceo, flabello maris stipite parum longiore, feminae breviore; prothorace mediocriter dense punctato, punctis minutissime setosis, linea media indistincta impunctata, lateribus leviter curvatis, flavo-ciliatis, angulis antieis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis; elytris sulcatis, suleis punctatis, interstitiis impunctatis, punctis setas minutas ferentibus, raris setis parum longioribus; pygidio sat laxe punctato, punctis ante pygidii marginem posticum setosis. Subtus pectore medio sparsim punctato et utrinque parce setoso, coxis postieis mediocriter crebre umbilicato-punctatis, juxta latera setis instructis; abdominis segmentis seriatim transversim setosis, femoribus tibiisque posticis paulo dilatatis, illis margine antico et ante marginem posticum setas ferentibus. — Long. 5—6 mm. Hab.: Yunnan. Von Staudinger und Bang -Haas erhalten. Die Art ist der A. fuscipes sehr ähnlich. Sie ist von ihr am leichtesten durch den schwärzlichen Fühlerfächer zu unterscheiden, welcher bei juscipes gelbbraun ist. Die Färbung ist schwarz, matt, mit schwachem Seidenschimmer, die Beine sind schwarz oder bräunlich, die Tarsen braun. Der Clypeus ist etwas gerunzelt, grob und ziemlich dicht punktiert und mit einzelnen Borsten besetzt. Er ist nach vorn verschmälert, der aufgebogene Vorder- rand ist ausgebuchtet. Auf der Stirn sind die Punkte ein wenig schwächer und weitläufiger gestellt wie auf dem Clypeus. Die Fühler sind zehngliedrig und ist der Fächer des 5 etwas länger, der des 2 etwas kürzer als der Stiel. Da eins der vorliegenden Exemplare einen zehngliedrigen und einen neungliedrigen Fühler Moser, Neue Serica-Arten. 355 hat, so ist es möglich, dafs die Art auch mit neungliedrigen Fühlern vorkommt. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Punkte sind mit winzigen hellen Börstchen besetzt. Eine unpunktierte Mittellinie markiert sich undeutlich. Die Seiten- ränder sind gelb bewimpert, die Vorderecken sind vorgezogen, die kurz abgerundeten Hinterecken sind stumpfwinklig. Die Flügel- decken sind in den Streifen unregelmälsig punktiert, die Zwischen- räume sind unpunktiert. Die Punktierung des Pygidiums ist ziemlich weitläufig, vor dem Hinterrande stehen einige Borsten. Die Brust ist in der Mitte zerstreut punktiert und beiderseits der Mitte beborstet. Die Hinterhüften sind mäfsig dicht mit Nabel- punkten bedeckt, die neben den Seitenrändern der Hüften Borsten tragen. Die einzelnen Bauchsegmente sind mit einer Querreihe von Borstenpunkten besetzt. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind etwas verbreitert, erstere sind glänzend, weitläufig punktiert, am Vorderrande und vor dem Hinterrande mit einer Borstenreihe versehen. Auch die Hinterschienen zeigen auf ihrer Fläche einige schwache Punkte. Autoserica opaciventris.n. sp. Fusca, nitida, pygidio abdomineque opacis. Capite fortiter punctato, parce setoso, clypeo rugoso, antrorsum angustato, margine antico parum elevato, sinuato; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris stipite parum modo longiore, feminae breviore; prothorace sat dense, sat fortiter punctato, lateribus leviter curvatis, setosis, angulis anticis porrectis, acutis, angulis posticis paulo obtusis, breviter rotundatis; elytris seriatim irregulariter punctatis, interstitiis paulo convexis, parce punctatis an impunctatis, punctis raris juxta elytrorum latera setosis; pygidio crebre umbilicato- punctato, punctis ante pygidii marginem posticum setas ferentibus. Subtus pectore medio sat remote, juxta latera densius punctato, punctis juxta pectoris medio et juxta latera setosis ; coxis postieis umbilicato-punctatis, punctis breviter flavo-setosis, setis ad latera versus longioribus ; abdomine mediocriter crebre punctato, punctis setas breves ferentibus, singulis segmentis una serie transversa, e setis validioribus composita, instructis; femoribus tibiisque posticis dilatatis, illis post marginem anticum et ante marginem posticum setosis; tibiis posticis parum abbreviatis, setosis. — Long. 8—9 mm. Hab.: Korea (Soeul). Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Eine glänzende dunkelbraune Art, mit mattem Pygidium und Abdomen. Der Kopf ist kräftig punktiert und vereinzelt beborstet, der Clypeus ist gerunzelt, nach vorn verjüngt, der schwach aufgebogene Vorderrand ist ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 9 ist nur sehr wenig 24* 356 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. länger als der Stiel, der des 2 ist so lang wie die sechs vorher- gehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist ziemlich dicht und ziemlich kräftig punktiert. Die flach gebogenen Seitenränder sind beborstet und auch der Vorderrand trägt seitlich einige Borsten. Die Vorderecken sind spitz und vorgezogen, die Hinterecken sind wenig stumpf und kurz abgerundet. Die Flügel- decken sind in den Streifen unregelmäfsig punktiert, die schwach gewölbten Zwischenräume sind weitläufig mit Punkten besetzt oder schmal glatt. Das Pygidium ist ziemlich dicht mit Nabel- punkten bedeckt, die vor dem Hinterrande des Pygidiums beborstet sind. Die Mitte der Brust ist weitläufig punktiert, während auf den Seiten der Brust die Punkte enger stehen. Beiderseits der Brustmitte und an den Seiten der Brust sind die Punkte beborstet. Die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, die mit kurzen gelblichen Borsten versehen sind. Neben den Seitenrändern der Hüften stehen kräftige Borsten. Das Abdomen ist mälsig dicht punktiert, die Punkte sind kurz beborstet. Aufserdem trägt jedes Bauchsegment eine Querreihe kräftiger Borsten. Die Hinterschenkel und Hinter- schienen sind etwas verbreitert. Erstere zeigen hinter dem Vorder- rande und vor dem Hinterrande, aber von letzterem ziemlich weit abgerückt, eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschienen sind etwas verkürzt und nicht nur seitlich beborstet, sondern auch auf der Fläche mit Borstenpunkten besetzt. Autoserica flavescens n. nom. Für 4. faveola Mos. Deut. ent. Zeit. 1913 p. 294. Ich habe bereits Deut. ent. Zeit. 1911 p. 525 eine Microserica flaveola be- schrieben und möchte es vermeiden in demselben Faunengebiete einen Namen zweimal anzuwenden, zumal die Einteilung in Gattungen sicher noch einer Änderung unterliegen wird. Neoserica apogonoides Brsk. — Autoserica. Neoserica apogonoides Brsk. von Malacca gehört zur Gattung Autoserica. Es ist auffallend, dafs Brenske die männlichen Exemplare unter seinem Material nicht erkannt hat. Der dreigliedrige Fächer des J' ist nicht ganz so lang wie der Stiel, ein wenig länger als beim 2. Die Art wurde von H. Fruhstorfer auch in Annam (Phuc.-Son.) gesammelt. Neoserica sumatrensis Brsk. = Autoserica. Neoserica sumatrensis Brsk. wurde nach einem $ beschrieben. Kannegieter sammelte einige Exemplare dieser Art in Bedagei. Da der d einen dreigliedrigen Fühlerfächer hat, so gehört die Art in die Gattung Autoserica.a Der männliche Fühlerfächer ist kürzer als der Stiel und sind die Geschlechter bei dieser Art schwer voneinander zu unterscheiden. Moser, Neue Serica-Arten. 357 Neoserica servilis Brsk. — Autoserica. Auch diese Art wurde nach weiblichen Exemplaren beschrieben und wegen der Ähnlichkeit mit den glänzenden Neoserica- Arten von Brenske in die Gattung Neoserica gestellt. Der /' hat aber einen dreiblättrigen Fühlerfächer, welcher nicht ganz so lang wie der Stiel ist. Autoserica absoluta Bısk. = Neoserica. Diese Art von Singapore wurde nach einem einzelnen 2 be- schrieben. Mir liegt nun ein 0’ der Art vom gleichen Fundort vor, welcher einen viergliedrigen Fühlerfächer hat, der etwas länger als der Stiel ist. Die Art gehört daher in die Gattung Neoserica. Autoserica Weyersi-Bısk..— Neoseric.a. Autoserica Weyersi Brsk. wurde nach weiblichen Exemplaren beschrieben. Ein 5’ meiner Sammlung von Redjang Lebong gehört wohl sicher zu dieser Art. Derselbe hat einen viergliedrigen Fühler- fächer, welcher so lang ist wie der Stiel. Die Art ist demnach in die Gattung Neoserica zu stellen. Neoserica Felschei Brsk. Das 2 von Neoserica Felschei Brsk. hat einen vierblättrigen Fühlerfächer und wurden die beiden typischen Exemplare von Brenske fälschlich für 0’ gehalten. Mir liegen 9 Exemplare vor, die sämtlich weiblich sind. Neoserica Maar iante n. Sp. fd. N. Heringi Brsk. similis. Fusca, opaca. Capite parce setoso, clypeo subrugoso-punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico paulo sinuato, fronte parce punctata; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine aequali; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus curvatis, setosis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio leviter producto; elytris striatis, interstitiis perparum modo convexis, haud dense punctatis, punctis setas minutas, raris majoribus intermixtis, ferentibus; pygidio mediocriter crebre punctato, vitta media indistineta impunctata. Subtus pectoris medio laxe punctato et parce setoso, pectoris lateribus coxisque posticis densius umbilicato-punctatis, punctis juxta coxarum latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum, medio interrupta, obtectis; femoribus tibiisque posticis dilatatis, illis ante marginem posticum setis raris instructis. — Long. 10 mm. Hab.: Malacca (Singapore). Die Art ist in Färbung und Gestalt der N. Heringi Brsk. von Java ähnlich, unterscheidet sich aber durch weniger verbreiterte Hinterschenkel und durch andere Beborstung der Bauchsegmente. 358 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Der Clypeus ist leicht gerunzelt, mäfsig dicht punktiert, mit einigen abstehenden Borsten besetzt. Er ist nach vorn verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die Stirn trägt eine feine weitläufige Punktierung und im hinteren Teile einige lange Borsten. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des o’ ist so lang wie der Stiel. Das mäfsig dicht punktierte Halsschild hat leicht gerundete und be- borstete Seitenränder, vorgestreckte Vorderecken und stumpfwink- lige, kurz abgerundete Hinterecken. Der Vorderrand ist in der Mitte etwas vorgezogen und seitlich mit einigen Borsten besetzt. Die Punkte der Oberseite zeigen unter der Lupe winzige Börstchen. Die Flügeldecken sind gestreift, die Zwischenräume sind kaum merklich gewölbt, die Punkte tragen sehr kleine Börstchen, doch sind auch einige Punkte mit deutlicheren Borsten besetzt. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert und markiert sich undeutlich eine mittlere unpunktierte Längslinie.e Die Mitte der Brust ist weitläufig mit Punkten besetzt, jederseits der Mitte stehen einige kräftige Borsten. Die Punktierung der Brustseiten und der Hinter- hüften ist enger und tragen die Punkte neben den Seiten der Hinterhüften kurze aber starke Borsten. Jedes Bauchsegment zeigt eine Querreihe beborsteter Punkte, doch sind die Borsten viel weitläufiger gestellt wie bei Heringi und ist die Borstenreihe in der Mitte unterbrochen. Die Hinterschenkel sind nicht so stark verbreitert als bei Hering. Sie schimmern bei dem vorliegenden Exemplar seidenartig, sind aber wahrscheinlich ursprünglich matt gewesen. Sie tragen nur 3 Borstenpunkte vor dem Hinterrande. Die Hinterschienen sind ein wenig breiter und etwas länger als bei der javanischen Art. Neoserica perakensis n. sp. d'. N. soekarandanae Brsk. similis. Opaca, supra nigro-fusca, sericea, subtus fusca. Capite sat fortiter punctato, clypeo antrorsum angustato, margine antico elevato, subsinuato; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, longitudine stipiti aequali; prothorace mediocriter dense punctato, punctis minutissime setosis, lateribus setas longas ferentibus, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, rotundatis, margine antico medio leviter producto; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, haud crebre punctatis, punctis setis minimis instructis; pygidio mediocriter dense punctato, vitta media longitudinali impunctata. Subtus pectoris medio parce punctato, leviter sulcato et utrinque setoso, pectoris lateribus coxisque posticis densius punctatis, punctis juxta coxarum latera setosis; abdomine laxe punctato, singulis segmentis una serie transversa setarum obtectis; femoribus tibiisque posticis valde dilatatis, nitidis. — Long. 9 mm. Moser, Neue Serica-Arten. 359 Hab.: Malacca (Perak). Doherty leg. Die Art ist der N. soekarandana Brsk. ähnlich, aber schon durch die glänzenden Hinterschenkel unterschieden. Sie ist matt, oben schwarzbraun, etwas seidenartig schimmernd, unten braun. Der Kopf ist kräftig punktiert, die Stirn weitläufig, der Clypeus enger. Letzterer ist nach vorn verschmälert, sein Vorderrand ist nur schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehn- gliedrig, der viergliedrige Fächer des 0’ ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit winzig beborsteten Punkten besetzt. Die Seitenränder tragen abstehende kräftige Borsten, die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind abgerundet. Die Flügeldecken sind in den Streifen reihig punk- tiert, die schwachen Rippen tragen eine unregelmäfsige Punktierung und lassen in der Mitte einen unpunktierten Streifen erkennen. Das Pygidium ist mit mäfsig dicht stehenden Punkten besetzt, die eine Mittellinie freilassen. Die Brust ist in der Mitte weitläufig punktiert, sehr flach längsgefurcht und beiderseits der Furche mit einer Reihe kräftiger Borsten besetzt. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind enger punktiert, letztere sind neben den Seitenrändern beborstet. Die Bauchsegmente zeigen neben einer feinen und weitläufigen Punktierung je eine Querreihe kräftig be- borsteter Punkte. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind stark verbreitert. Erstere sind glänzend, tragen 3—4 Borsten und hinter dem Vorderrande eine Querreihe feiner Punkte. Die Hinterschienen sind, abgesehen von den seitlichen Borstenpunkten, glatt und stark verkürzt. Neoserieca Kannegieteri n.,sp. N, soekarandanae Brsk. similis. Opaca, supra nigro-fusca an nigra, subtus brunnea. Capite, fronte parce setosa, opaca, post clypei suturam nitida, clypeo sat remote punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico subsinuato; antennis fulvis 10-articulatis, flabello stipiti longitudine subaequali, flabello maris 4-articulato, feminae 3-articulato; prothorace mediocriter crebre punctato, lateribus. leviter curvatis, setosis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio parum rotundato-producto ; elytris leviter sulcatis, suleis irreguraliter punctatis, interstitiis fere impunctatis; pygidio mediocriter dense punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio parce fortiter setoso , pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setas ferentibus; abdominis medio setoso, segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus tibiisque posticis dilatatis, illis opacis. — Long. 9 mm. Hab.: Sumatra or. (Bedagei). J. Z. Kannegieter leg. 360 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Die Art hat Ähnlichkeit mit N. soekarandana Brsk. Sie ist matt, oben schwarz oder schwarzbraun, unten hellbraun. Sie unterscheidet sich von soekarandana schon durch nicht so stark verbreiterte Hinterbeine. Die Stirn ist mit einigen Borsten besetzt, matt, jedoch hinter der Clypeusnaht schmal glänzend. Der Clypeus trägt zwar grolse, aber flache Punkte. Er ist in der Mitte leicht gewölbt, nach vorn verschmälert, seine Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist nur sehr schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern ungefähr von’ gleicher Länge wie der Stiel, beim 07 viergliedrig, beim 2 dreigliedrig. Das Halsschild trägt eine mälsig dichte Punktierung, die Seitenränder sind beborstet, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig, kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind in den Streifen unregelmäfsig punktiert, die flach gewölbten Zwischenräume sind fast unpunktiert. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Punkten besetzt, vor dem Hinter- rande mit abstehenden Borsten versehen. Die Brust ist in der Mitte schwach längsgefurcht und beiderseits kräftig beborstet. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, die neben den Seitenrändern Borsten tragen. Das Ab- domen ist in der Mitte beborstet, und aulserdem trägt jedes Seg- ment eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel und Hinter- schienen sind verbreitert und zeigen die matten Hinterschenkel nur zwei Borstenpunkte am Ende und zwei vor dem Hinterrande. Neoserica Lampein. sp. N. soekarandanae Brsk. similis, parum brevior. ÖOpaca, supra nigro-fusca, subtus rufo-fusca. Capite, fronte opaca, post clypei suturam anguste nitida, in medio raris setis obtecta, clypeo sub- tiliter parce punctato, antrorsum angustato, margine antico elevato, leviter sinuato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu stipite parum breviore, flabello maris 4-articulato, feminae 3-articulato; prothorace mediocriter crebre punctato, lateribus antice modo curvatis, angulis anticis prorectis, angulis posticis perparum obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio paulo producto; elytris seriatim irreguraliter punctatis, interstitiis parum convexis, sparsissime punctatis, punctis omnibus setas minutas ferentibus; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus pectoris medio linea longitudinali impressa et untrinque una serie setarum instructo, coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setas ferentibus; abdomine seriatim transversim setoso ; femoribus posticis fortiter dilatatis, opacis, postice raris setis instructis; tibiis posticis latis, abbreviatis, nitidis. — Long. 7,5—9 mm. Hab.: Sumatra (Bandar Baroe, Baros). Moser, Neue Serica-Arten. 361 Die Art ist der N. soekarandana Brsk. zwar ähnlich, doch ist sie etwas kürzer und durch die Form des Halsschildes unter- schieden. Sie ist matt, die Oberseite ist dunkelbraun oder schwarz- braun, die Unterseite rotbraun. Die Stirn trägt in der Mitte einige Borsten, ein schmaler Streifen hinter der Olypeusnaht ist glänzend. Der Clypeus ist weitläufig und flach punktiert, in der Mitte schwach gewölbt, nach vorn verschmälert. Die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelb- braunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Ge- schlechtern ein wenig kürzer wie der Stiel, beim ’ viergliedrig, beim 2 dreigliedrig.. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit winzig beborsteten Punkten bedeckt. Die Seiten des Halsschildes sind viel schwächer gebogen wie bei soekarandana, hinten fast gerade. Infolgedessen sind die Hinterecken weniger stumpf und viel kürzer abgerundet. Die Vorderecken springen vor, der Vorderrand ist in der Mitte leicht vorgezogen. Die Flügeldecken sind in den Streifen mit unregelmälsigen Punktreihen besetzt, die schwach gewölbten Zwischenräume sind nur sehr weitläufig punktiert, die Punkte sind winzig beborstet. Das Pygidium trägt eine mäfsig dichte Punktierung. Die Mitte der Brust trägt eine eingerissene Längslinie und jederseits derselben eine Borstenreihe. Die leicht serunzelten Hinterhüften tragen wenig dicht stehende Nabelpunkte und neben den Seitenrändern Borsten. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe von Borsten versehen. Die Hinterschenkel sind stark verbreitert, matt, vor dem Hinterrande befinden sich 3 Borstenpunkte. Die Hinterschienen sind glänzend, glatt, ver- breitert und verkürzt. Von Herrn Kustos E. Lampe in Wiesbaden erhalten und ihm gewidmet. Neoserica nigrofuscan. sp. cf. N. soekarandanae Brsk. similis. ÖOpaca, supra nigro-fusca, subtus brunnea. Capite, fronte remote subtiliter punctata, clypeo subrugoso , antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antice subsinuato; antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, longitudine stipiti aequali; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis setas minutas ferentibus, lateribus setosis, angulis anticis porrectis, angulis posticis rotundatis, margine antico medio leviter producto, ad latera versus setoso; elytris seriatim punctatis, 'interstitiis parum convexis, parce punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio irregulariter punctato, vitta media longitudinali impunctata. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque fortiter setoso; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis juxta coxarum latera setosis abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis ; 364 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. rotundatis, margine antico medio leviter producto ; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, parce punctatis, punetis minutissime setosis; pygidio sat crebre punctato, apice setoso. Subtus pectoris medio linea impressa et utringue una serie setarum instructo ; coxis posticis subrugosis, mediocriter dense umbilicato- punctatis, punctis juxta coxarum latera setosis; abdomine seriatim transversim setoso ; femoribus tibiisque posticis dilatatis, illis opacis, postice raris setis instructis. — Long. 10 mm. Hab.: Nias (Gunung-Sitoli). J. Z. Kannegieter leg. Die Art ist der N. heterophylla Mos. sehr ähnlich. Sie zeigt dieselbe männliche Fühlerbildung wie diese Art, doch sind die Hinterschienen ein wenig mehr verbreitert. Die Forcepsbildung ist bei beiden Arten sehr verschieden. Die Oberseite ist schwarzbraun, dicht tomentiert, die Unter- seite ist heller braun gefärbt. Die Stirn ist weitläufig punktiert, neben den Augen mit vereinzelten Borsten besetzt. Der Clypeus ist leicht gerunzelt, flach punktiert, in der Mitte schwach gewölbt, nach vorn verschmälert. Die Ränder des Clypeus sind aufgebogen, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der männliche Fächer ist viergliedrig und fast so lang wie der Stiel, das erste Glied des Fächers ist nur !/, so lang wie die übrigen Fächerglieder. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Punkte tragen winzige Börstchen. Der Vorder- rand des Halsschildes ist in der Mitte bogenförmig erweitert, die Seitenränder sind leicht gekrümmt und beborstet, die Vorderecken sind spitz vorgezogen, die Hinterecken sind abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktstreifen, die flach gewölbten Zwischen- räume sind weitläufig punktiert, die Punkte sind winzig beborstet, die Mitte der Zwischenräume zeigt einen schmalen unpunktierten Längsstreifen. Das Pygidium ist ziemlich dicht mit Punkten be- setzt, ganz schwach gerunzelt, vor dem Hinterrande mit einigen Borsten versehen. Die Brust zeigt in der Mitte eine eingerissene Längslinie und beiderseits eine Borstenreihe. Die Hinterhüften sind mit winzig beborsteten Nebelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern sind sie kräftig beborstet. Die einzelnen Bauch- segmente tragen eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind stark verbreitert. Erstere sind matt und hinten mit 2—3 Borstenpunkten besetzt. Neoserica vicinan. sp. f'. N. heterophyllae Mos. similis. Opaca, supra nigro-fusca, subtus rufo-fusca. Capite subtiliter punctato, clypeo leviter sub- rugoso, antrorsum angustato, marginibus paulo elevatis, margine antico subsinuato, antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris Moser, Neue Serica-Arten. 365 4-articulato, stipite paulo breviore, flabelli articulo primo abbre- viato ; prothorace mediocriter crebre punctato, lateribus curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis rotundatis, margine antico medio producto ; elytris seriatim punctatis, interstitiis per- parum convexis, sat remote punctatis, punctis minutissime setosis, ad elytorum latera versus raris setis paulo majoribus instructis ; pygidio sat laxe punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio levissime longitudinaliter sulcato et utringue setoso ; coxis postieis subrugosis, sat crebre umbilicato-punctatis, punctis setas minutas, juxta coxarum latera setas validiores ferentibus ; abdominis segmentis singulis una series transversa setarum instructis, setis haud dense positis; femoribus tibiisque posticis mediocriter dila- tatis, illis opacis. — Long. 10,5 mm. Hab.: Borneo (Pontianak). Die Art ist gleichfalls der N. heterophylla Mos. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von dieser durch die stärker verbreiterten und etwas kürzeren Hinterschienen. Von der vorhergehend be- schriebenen N. niasica ist sie durch weniger verbreiterte Hinter- schenkel unterschieden. Sie ist matt, oben schwarzbraun, unten rotbraun. Die Stirn ist dicht tomentiert, so dafs die Punktierung undeutlich ist, neben den Augen stehen vereinzelte Borsten. Der Clypeus ist fein leder- artig gerunzelt, die Punkte auf demselben sind sehr flach. Er ist nach vorn verschmälert und niedrig umrandet, der Vorderrand ist ganz schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehn- gliedrig, der Fächer ist beim 0’ viergliedrig und ein wenig kürzer als der Stiele Die Bildung des männlichen Fächers zeigt ganz weiblichen Charakter, das erste Glied ist kaum halb so lang wie die übrigen Fächerglieder. Das Halsschild ist von gleicher Gestalt und Skulptur wie bei heterophylla. Die Flügeldecken tragen Punkt- reihen, die Zwischenräume sind nur sehr schwach gewölbt und ziemlich weitläufig mit winzig beborsteten Punkten bedeckt. Neben den Seiten der Flügeldecken sind vereinzelte etwas grölsere Borsten zu erkennen. Das Pygidium trägt eine ziemlich weitläufige Punk- tierung und vor dem Hinterrande einige Borsten. Die Brust ist in der Mitte nur sehr schwach längsgefurcht und beiderseits der Mitte mit einer Borstenreihe besetzt. Die Hinterhüften sind etwas gerunzelt und ziemlich dicht mit Nabelpunkten bedeckt, die winzige Börstchen tragen. Neben den Seitenrändern der Hüften stehen einige kräftige Borsten. Die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Querreihe nicht dicht gestellter Borsten. Die Hinterschenkel sind matt, mäfsig verbreitert, ihr Hinterrand ist schwach zweibuchtig, vor dem Hinterrande stehen einige Borstenpunkte. Die verbreiterten und etwas verkürzten Hinterschienen sind auf der Fläche glatt. 368 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. mit einer Querreihe von Borsten besetzt. Die Hinterschenkel sind verbreitert, matt. Bei dem vorliegenden Exemplar sind sie nicht beborstet, doch sind in der hinteren Hälfte 3 Borstenpunkte zu erkennen. Die Hinterschienen sind stark verbreitert und verkürzt, auf der Fläche glatt. Das vorliegende Exemplare verdanke ich Herrn Hauptmann a.D. Bedier de Prairie in Baganapiapi auf Sumatra. Neoserica brevicrus.n. sp. co. N. Felschei Brsk. similis. Opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. Capite mediocriter crebre punctato, clypeo subrugoso, parce setoso, antrorsum angustato, marginibus paulo elevatis, margine antico leviter sinuato; antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine fere aequali; prothorace haud dense punctato, lateribus setosis, angulis anticis porrectis, angulis postiecis obtusis; eiytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, laxe punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio sat remote punctato, ante marginem posticum setoso; coxis posticis subrugosis, umbilicato-punctatis, juxta latera setas ferentibus; abdominis seg- mentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus posticis valde dilatatis, margine postico leviter sinuato, ante marginem posticum setis raris instructis; tibiis posticis dilatatis et abbreviatis. — Long. 7,5 mm. Hab.: Sumatra or. (Bedagei). J. Z. Kannegieter leg. Die Art ist der N. Felschei Brsk. in Färbung und Gestalt ähnlich, unterscheidet sich aber durch die am Ende stärker ver- breiterten Hinterschenkel und die kürzeren Hinterschienen. Sie ist matt, schwarzbraun, unten heller. Der Kopf ist mäfsig dicht punktiert mit schwacher Andeutung eines Längskieles, der Clypeus ist leicht gerunzelt und mit einigen Borsten besetzt. Die Ränder des Clypeus sind etwas aufgebogen, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der vier- gliedrige Fächer des 0’ ist fast so lang wie der Stiel. Das Hals- schild ist mit einer mäfsig dichten Punktierung bedeckt, die Seiten- ränder sind beborstet, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinter- ecken sind stumpfwinklig und undeutlich kurz abgerundet. Der Vorderrand ist in der Mitte leicht nach vorn gebogen. Die Flügel- decken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach ge- wölbt und weitläufig punktiert, die Punkte sind winzig beborstet. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig mit Punkten besetzt und trägt am Ende einige abstehende Borsten. Die Brust ist in der Mitte schwach längsgefurcht und beiderseits der Furche mit einer Reihe kräftiger Borsten bedeckt. Die Hinterhüften sind leicht ge- runzelt, nabelartig punktiert, neben den Seiten beborstet. Die Bauchsegmente tragen je eine Querreihe zwar nicht dicht stehender Moser, Neue Serica-Arten. 369 aber ziemlich langer Borsten. Die Hinterschenkel sind stark ver- breitert, bei dem vorliegenden Exemplar zwar nicht tomentiert, doch scheint die Tomentbekleidung abgerieben zu sein. Vor dem leicht gebuchteteten Hinterrande befinden sich 3, am Ende 2—3 Borstenpunkte. Die Hinterschienen sind gleichfalls verbreitert und ziemlich stark verkürzt. Sie tragen auf der Fläche einige schwache Punkte. Neoserica limbangican. sp. d'. N. bruneicae Brsk. similis. Opaca, supra nigro-fusca, paulo opalescens, subtus rufo-brunnea. Capite, fronte opaca, juxta oculos raris setis obtecta, clypeo subtiliter rugoso-punctato, medio leviter convexo, marginibus elevatis, margine antico sinuato; an- tennis rufo-Aavis, 10-articulatis, fabello maris 4-articulato, stipiti longitudine aequali; prothorace mediocriter crebre punctato, lateri- bus setosis, leviter curvatis, angulis antieis porrectis, angulis postieis rotundatis, margine antico medio parum producto; elytris levissime sulcatis, suleis seriatim punctatis, interstitiis parce punc- tatis, punctis minutissime setosis; pygidio sat remote punctato, ante marginem posticum setoso.. Subtus pectoris medio seriebus duabus longitudinalibus setarum obtecto, coxis postieis subrugosis, sat crebre umbilicato - punctatis, punctis setas minutas, juxta coxarum latera setas majores ferentibus; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum validarum obtectis; femori- bus tibiisque posticis dilatatis, illis opacis, setas 5 ferentibus. — Long. 9,5 mm. Hab.: Borneo (Limbang). Die Art ist der IN. bruneica Brsk. sehr ähnlich. Hinterschenkel und Hinterschienen sind etwas weniger verbreitert, die Borsten- reihen der Bauchsegmente sind dichter. Die Oberseite ist schwarz- braun, schwach opalisierend, die Unterseite ist rotbraun. Die Stirn läfst infolge der dichten Tomentbekleidung die Punktierung nur undeutlich erkennen. Neben den Augen stehen einige Borsten. Der Clypeus ist schwach runzlig punktiert, in der Mitte mit schwacher Erhabenheit. Er ist nach vorn verschmälert, seine Ränder sind aufgebogen, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige männliche Fächer ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild trägt mälsig dicht gestellte, winzig beborstete Punkte, die leicht gebogenen Seitenränder sind abstehend beborstet, die Vorderecken sind vor- gezogen, die Hinterecken breit abgerundet, der Vorderrand ist in der Mitte leicht nach vorn gebogen. Die Flügeldecken lassen in den Streifen mehr oder weniger deutlich 3 Punktreihen erkennen. Die nur sehr flach gewölbten Zwischenräume sind weitläufig punk- tiert, die Punkte sind mit winzigen Börstchen besetzt. An den Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft IV. 25 370 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Seiten der Flügeldecken stehen vereinzelt ein wenig deutlichere Borsten. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig punktiert und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten versehen. Die Brust trägt jederseits der Mitte eine Längsreihe kräftiger Borsten, die Hinter- hüften sind schwach gerunzelt und mit Nabelpunkten bedeckt. Diese Punkte tragen äulserst kleine Börstchen, während neben den Seiten der Hinterhüften stärkere Borsten stehen. Jedes Bauch- segment zeigt eine Querreihe ziemlich dicht stehender Borsten. Die Hinterschenkel sind verbreitert, matt, mit 3 Borsten vor dem leicht gebuchteten Hinterrande und 2 Borsten am Ende. Die Hinter- schienen sind mäflsig verbreitert, ein wenig verkürzt und, abgesehen von den Seitenborsten, glatt. Neoserica montanan. sp. N. squalidae Brsk. similis. Opaca, supra fusca, subtus brunnea. Capite, fronte remote punctata, juxta oculos raris setis obtecta, clypeo leviter rugoso, antrorsum angustato, margine antico elevato, parum sinuato; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite paulo longiore, feminae 3-articulato, stipite breviore; prothorace mediocriter dense punctato, punctis minu- tissime setosis, lateribus flavo-ciliatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis rotundatis, margine antico medio producto, juxta angulos anticos setoso; elytris seriatim punctatis, interstitiis sub- convexis, parce punctatis, punctis setas minutissimas ferentibus, ad elytrorum latera versus punctis raris setis parum majoribus in- structis; pygidio mediocriter crebre an laxe punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio leviter longitudinaliter sulcato et utringue setoso ; coxis posticis subrugosis, umbilicato-punctatis, punctis minutissime setosis, juxta coxarum latera setas majores ferentibus; abdomine seriatim transversim setoso; femoribus tibiisque posticis dilatatis, illis opacis, angulis postieis internis leviter productis. — Long. 8 mm. Hab. ; Borneo (Kina-Balu). Die Art ist der N. squalida Brsk. sehr ähnlich, aber leicht durch die Bildung der Hinterschenkel zu unterscheiden, indem die inneren Hinterecken derselben etwas vorspringen. Die Oberseite ist dunkelbraun, die Unterseite ist etwas heller gefärbt. Die Stirn ist zerstreut punktiert, neben den Augen mit vereinzelten Borsten besetzt. Der Clypeus ist leicht gerunzelt, ohne deutliche Punktierung, der aufgebogene Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelb- braunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des 4 ist etwas länger als der Stiel, der dreigliedrige Fächer des 2 ist so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder der Stieles zusammen. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die schwach gerundeten Seiten sind beborstet, ebenso wie die Seiten des in der Mitte Moser, Neue Serica-Arten. 371 etwas vorgezogenen Vorderrandes. Die Vorderecken sind vorgestreckt, die stumpfwinkligen Hinterecken sind abgerundet. Die Punkte des Halsschildes zeigen in gleicher Weise wie die der Flügeldecken unter der Lupe winzige Börstchen. Die Flügeidecken tragen Punktreihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind weitläufig punktiert, neben den Seiten der Flügeldecken sind vereinzelte grölsere Börstchen bemerkbar. Das Pygidium ist mäfsig dicht oder ziem- lich weitläuflg punktiert und trägt vor dem Hinterrande einige kräftige Borsten. Die Mitte der Brust ist leicht längsgefurcht und jederseits der Furche mit einer Borstenreihe besetzt. Die Hinterhüften sind schwach gerunzelt, die Nabelpunkte tragen feine Börstchen, neben den Seitenrändern der Hüften kräftige Borsten. Die Bauchsegmente zeigen je eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind verbreitert. Erstere sind matt und im hinteren Teile mit 4—5 Borstenpunkten besetzt. Die Hinterschienen sind, abgesehen von den seitlichen Borsten und einigen schwachen Längsnadelrissen an der Basis, glatt. Neoserica ovatan. sp. Ovata, opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. Capite protho- raceque mediocriter crebre punctatis, clypeo levissime rugoso, an- trorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico paulo sinuato ; antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite longiore, feminae 3-articulato, stipiti longitudine fere aequali; prothoracis lateribus parum curvatis, setosis, angulis anticis paulo productis, angulis posticis fere rectangulis, breviter rotundatis; elytris leviter sulcatis, sat laxe irregulariter punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio sat remote punctato, ante apicem setoso, apice late rotundato. Subtus pectoris medio levissime longitudinaliter sulcato et utrinque setoso; coxis postieis subrugosis, umbilicato- punctatis, juxta latera raris setis obtectis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis, setis remote positis; femoribus tibiisque posticis fortiter dilatatis, illis opacis. — Long. 7 mm. Hab.: Borneo (Kina-Balu). Eine kurze, dicke Art, matt, oben schwarzbraun unten heller. Die Stirn ist ziemlich weitläufig punktiert, auf dem Clypeus stehen die Punkte ein wenig enger. Letzterer ist leicht gerunzelt und läfst in der Mitte eine schwache Erhabenheit erkennen. Der auf- gebogene Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des 07 ist länger, der dreigliedrige des 2 ist fast eben so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit winzig beborsteten Punkten besetzt, die Vorderecken sind etwas vorgezogen, die Hinterecken sind fast rechtwinklig und kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind leicht 25* a2 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. gefurcht, ziemlich weitläufig und unregelmäfsig punktiert, die Punkte sind mit winzigen Börstchen besetzt. Das hinten breit abgerundete Pygidium ist ziemlich zerstreut mit Punkten besetzt, vor dem Hinterrande stehen einige Borsten. Die Brust ist in der Mitte sehr schwach längsgefurcht und beiderseits mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinterhüften sind schwach gerunzelt, die Nabelpunkte auf demselben tragen winzige Börstchen, nur einige Punkte neben den Seitenrändern sind mit kräftigen Borsten besetzt. Die einzelnen Bauchsegmente zeigen eine Querreihe von Borsten, doch sind die Borsten, namentlich in der Mitte, weitläufig gestellt. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind stark ver- breitert. Erstere sind matt und nur am Ende mit einem Borsten- punkt versehen. Die Hinterschienen tragen auf der Fläche einige feine Punkte. Sie sind in der Basalhälfte matt und wahrscheinlich ursprünglich ganz tomentiert gewesen. Neoserica javanan. Sp. 4. N. Felschei Brsk. similis. Nigro-fusca, supra opaca. Capite, fronte subtiliter punetata, juxta oculos raris setis instructa, clypeo subrugoso -punctato,, parce setoso, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, Aabello maris 4-articulato, longitudine stipiti aequali; prothorace mediocriter crebre punctato , lateribus setosis, antice incurvatis, postice levissime sinuatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis fere rectangulis, breviter rotundatis; elytris seriatim punc- tatis, interstitiis parum convexis, parce punctatis, punctis minu- tissime setosis; pygidio triangulari, apice sat breviter rotundato, mediocriter crebre punctato, ante apicem setoso, linca media longi- tudinali indistineta impunctata. Subtus pectoris medio levissime longitudinaliter sulcato et utrinque setoso; coxis posticis subrugosis, sat crebre umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; segmentis abdominalibus una serie transversa setarum obtectis; femoribus tibiisque posticis valde dilatatis, illis ante marginem posticum parce seriatim setosis. — Long. 8 mm. Hab.: Java (Preanger). In Färbung und Gestalt ist die Art der N. Felschei Bısk. ähnlich, von der bisher nur weibliche Exemplare bekannt sind. Der vorliegende Z' kann nicht zu dieser Art gehören, da die Hinter- schenkel und Hinterschienen viel stärker verbreitert sind. Die Färbung ist schwarzbraun, die Oberseite ist matt, die Unterseite schimmert bei dem vorliegenden Exemplar seidenartig, was von der Abreibung der Tomentbekleidung herrühren kann. Die Stirn ist fein punktiert und neben den Augen mit einzelnen Borsten besetzt. Der gleich- falls vereinzelt beborstete Clypeus trägt eine etwas runzlige Punk- tierung. Er ist nach vorn verschmälert und erhaben umrandet, Moser, Neue Serica-Arten. 373 der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der viergliedrige Fächer des J' ist so lang wie der Stil. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert und zeigen die Punkte ebenso wie die der Flügeldecken unter der Lupe äufserst winzige Börstchen. Die Seiten des Halsschildes sind beborstet, vorn nach innen gebogen, vor den Hinterecken ganz leicht ausgebuchtet. Die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind fast recht- winklig und kurz abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punkt- reihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind ziemlich weit- läufig punktiert. Das Pygidium zeigt eine mälsig dichte Punktierung, eine undeutliche Mittellinie ist punktfrei. Vor dem Hinterrande des Pygidiums stehen einige Borsten. Die Mitte der Brust trägt eine sehr flache Längsfurche und beiderseits eine Borstenreihe. Die Hinterhüften sind schwach gerunzelt, ziemlich dicht mit Nabel- punkten bedeckt und an den Seiten beborstet. Die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Querreihe von Borsten. Die Hinter- schenkel und Hinterschienen sind sehr stark verbreitert, letztere auch stark verkürzt. Vor dem Hinterrande der Hinterschenkel befindet sich eine Reihe von 4—5 Borsten, während 2 Borsten- punkte vor dem Ende stehen. Die Hinterschienen lassen auf ihrer Fläche einige feine Punkte erkennen. Neoserica castanescens.n. sp. cf. Rufo-castanea, nitida, subtus pectoris, coxarum posticarum abdominisque lateribus opacis. Capite, fronte parce punctata, juxta oculos raris setis instructa, clypeo densius punctato, medio leviter convexo, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico perparum sinuato ; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite paulo longiore; prothorace sat remote punctato, lateribus setosis, antice curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio leviter producto, juxta angulos anticos setoso ; elytris regulariter seriatim punctatis, interstitiis perparum modo convexis, laxe punc- tatis; pygidio mediocriter crebre punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio longitudinaliter sulcato et utrinque una ‚serie setarum obtecto; coxis postieis subrugosis, irregulariter sat parce umbilicato-punctatis, juxta latera setas ferentibus; abdomine seriatim transversim setoso, setis in abdominis medio remote positis; femoribus posticis valde dilatatis, nitidis, setis 4 instructis, margine antico subtiliter serrato; tibiis posticis latis, paulo abbreviatis. — Long. 9 mm. Hab: Sumatra (Palembang). J. Z. Kannegieter leg. Die Art ist der leider nach einem 2 beschriebenen N. Ritsemae Brsk. von Borneo sehr ähnlich, doch stehen bei dieser auf den 374 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Bauchsegmenten die Borsten der Querreihen enger. Die Färbung ist rotbraun, glänzend, die Seiten der Brust, der Hinterhüften und des Abdomens sind matt. Die Stirn ist weitläufig punktiert, neben den Augen mit einigen Borsten versehen. Auf dem Clypeus stehen die Punkte enger, die Mitte ist leicht gewölbt, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist ganz schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der männliche Fächer ist viergliedrig und ein wenig länger als der Stiel. Auf dem Hals- schild stehen die Punkte wenig dicht, die Seitenränder sind be- borstet, hinten fast gerade, vorn gebogen. Die Vorderecken sind vor- gestreckt, die Hinterecken sind nur ein wenig stumpfwinklig und kurz abgerundet, der Vorderrand ist in der Mitte vorgezogen und trägt neben den Vorderecken einige Borsten. Die Flügel- decken zeigen regelmälsige Punktreihen, die nur sehr schwach gewölbten Zwischenräume sind weitläufig punktiert und lassen nach den Seiten der Flügeldecken zu einen schmalen unpunktierten Mittelstreifen erkennen. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert, hinten beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine Längsfurche und beiderseits eine Borstenreihe. Die Hinterhüften sind schwach gerunzelt, etwas unregelmäfsig punktiert, neben den Seitenrändern beborstet. In den Borstenreihen der Bauchsegmente sind nament- lich in der Mitte die Borsten weitläufig gestellt. Die Hinterschenkel sind stark verbreitert, glänzend, hinten mit vier Borstenpunkten. Der Vorderrand zeigt ebenso wie bei Zifsemae und einigen ver- wandten Arten eine sehr feine dichte Kerbung. Die Hinterschienen sind ein wenig verbreitert und verkürzt, auf der Fläche glatt. Die Sohlen der Vorder- und Mitteltarsen sind behaart. Neoserica rufulan. sp. J'. N. castanescenti simillima. Rufo-castanea, nitida, corpore infra lateribus opacis. Capite irregulariter, fronte parce, clypeo paulo densius punctato, fronte juxta oculos raris setis instructa, clypeo antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico medio paulo sinuato; antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine fere aequali; prothorace medio- criter dense punctato, lateribus setosis, angulis anticis porrectis, angulis postieis obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio parum producto ; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, parce punctatis; pygidio remote punctato, apice setoso, vitta media longitudinali impunctata. Subtus pectoris medio longitudinaliter sulcato et utringue setoso ; coxis posticis sat sparsim umbilicato - punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis, segmentis duobus ultimis opacis; femoribus posticis valde dilatatis, nitidis, postice raris setis obtectis, margine antico levissime et densissime Moser, Neue Serica-Arten. 375 serrato; tibiis posticis fortiter dilatatis et abbreviatis. — Long. 9 mm. Hab.: Sumatra. Weyers leg. Die Art ist sowohl der N. Ritsemae Brsk. als auch der vor- hergehend beschriebenen N. castanescens ähnlich. Von beiden unterscheidet sie sich durch kürzere Hinterschienen. Der Scheitel ist glatt, die Stirn ist weitläufig und sehr unregelmäfsig punk- tiert, neben den Augen stehen einige Borsten. Auf dem nach vorn verschmälerten Clypeus stehen die Punkte enger, die Ränder des Clypeus sind erhöht, der Vorderrand ist in der Mitte schwach ausgebuchtet. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der vier- gliedrige Fächer des 5 ist fast so lang wie der Stiel, aber deut- lich kürzer wie bei castanescens. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, der Vorderrand ist in der Mitte leicht nach vorn ge- bogen, die Seitenränder sind beborstet, die Vorderecken sind vor- gezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügeldecken zeigen regelmälsige Punktreihen, die Zwischenräume sind kaum merklich gewölbt und weitläufig punktiert, die Punkte sind ein wenig kräftiger wie bei castanescens. Das Pygidium ist zerstreut punktiert, in der Mitte mit undeutlicher glatter Längs- binde, vor dem Ende mit einigen Borsten besetzt. Die Mitte der Brust ist mit einer Längsfurche versehen und beiderseits derselben beborstet. Die Hinterhüften sind ziemlich weitläufig mit Nabelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern stehen kräftige Borsten. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe be- borsteter Punkte und stehen letztere in der Mitte enger wie bei castanescens. Die beiden letzten Bauchsegmente sind matt. Die glänzenden Hinterschenkel sind sehr stark verbreitert, tragen hinten einige Borsten und am Vorderrande eine feine Kerbung. Die Hinterschienen sind breit und kurz, von den seitlichen Borsten abgesehen, glatt. Neoserica nigrescens 1. sp: cf. N. Ritsemae Brsk. similis. Nigro-fusca, nitida, subtus lateribus anguste opacis. Capite sat remote fortiter punctato, parce setoso, clypeo antrorsum angustato, medio convexo, margini- bus elevatis, margine antico paulo sinuato ; antennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine aequali; prothorace mediocriter crebre punctato, lateribus setosis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, rotundatis, margine antico medio producto; elytris seriatim punctatis, inter- stitiis perparum modo convexis, parce punctatis; pygidio laxe punctato. ÜCorpore infra pectoris medio longitudinaliter sulcato et utrinque setis raris obtecto ; coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setas ferentibus; abdomine seriatim transversim 376 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. setoso, setis in abdominis medio remote positis; femoribus posticis valde dilatatis, nitidis, raris setis instructis, tibiis posticis parum dilatatis. — Long. 10 mm. Hab. : Borneo (Kina-Balu). Waterstradt leg. Die Art ist der N. Rütsemae Brsk. ähnlich, ein wenig gröfser und dunkler, von Zitsemae sowohl wie von den vorhergehend be- schriebenen Arten dadurch unterschieden, dafs der Vorderrand der Hinterschenkel glatt ist. Die Art ist glänzend, schwarzbraun, auf der Oberseite fast schwarz, die Unterseite ist an den Seiten schmal matt. Der Kopf ist ziemlich weitläufig mit groben Punkten bedeckt und mit einigen Borsten besetzt. Die Stirn zeigt eine unpunktierte mittlere Längslinie, der Clypeus in der Mitte eine leichte Erhabenheit. Der Clypeus ist nach vorn verschmälert, die Ränder sind stark erhaben, der Vorderrand ist leicht ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der viergliedrige männ- liche Fächer ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist mälsig dicht punktiert, die leicht gebogenen Seitenränder sind beborstet, die Vorderecken sind vorgestreckt, die stumpfwinkligen Hinter- ecken sind abgerundet, der Vorderrand ist in der Mitte vorgezogen. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die flachen Zwischenräume sind zerstreut punktiert, nach den Seiten der Flügeldecken zu markieren sich ganz schwache schmale glatte Rippen. Das Pygi- dium trägt eine weitläufige Punktierung. Die Mitte der Brust zeigt eine Längsfurche und beiderseits derselben einige Borsten. Die Hinterhüften sind schwach gerunzelt und mit winzig beborsteten Nabelpunkten bedeckt, während an den Seiten kräftige Borsten stehen. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borsten- punkten, doch stehen dieselben in der Mitte der Segmente sehr weitläufig. Die glänzenden Hinterschenkel sind sehr stark ver- breitert und mit einigen Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind nur sehr wenig verbreitert und wenig verkürzt. Neoserica curticrus .n. sp. cd. Picea, supra nitida, subtus opaca. Capite mediocriter crebre punctato, clypeo antrorsum angustato, marginibus elevatis; margine antico leviter sinuato; antennis fulvis 1Ö0-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite parum breviore; prothorace sat dense punctato, lateribus parum curvatis, angulis anticis porrectis, angulis postieis obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio paulo producto; elytris seriatim punctatis, interstitiis fere planis, sat remote punctatis; pygidio laxe punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio levissime longitudinaliter sulcato et utrinque setoso ; coxis posticis mediocriter crebre punctatis, juxta latera setas ferentibus; abdomine seriatim transversim setoso; femoribus Moser, Neue Serica-Arten. 377 - postieis nitidis, valde dilatatis, tibiis posticis fortiter abbreviatis et dilatatis. — Long. 10 mm. Hab.: Borneo (Kina-Balu). Waterstradt leg. Die Art weicht von den vorherstehend beschriebenen Arten dadurch ab, dafs die ganze Unterseite mit Ausnahme der Beine matt ist. Die Oberseite ist glänzend und macht nicht den Ein- druck, als ob das Exemplar abgerieben wäre. Der Kopf ist mälsig dicht, der Clypeus etwas enger als die Stirn, punktiert, die Stirn zeigt in der Mitte hinter der Naht einen glatten Fleck. Der Clypeus ist nach vorn verschmälert, seine Ränder sind erhöht, der Vorderrand ist sehr schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des / ist ein wenig kürzer als der Stiel. Das Halsschild trägt eine ziemlich dichte Punktierung, die Mitte des Vorderrandes ist leicht vor- gezogen, die vorgestreckten Vorderecken sind spitzwinklig, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügel- decken tragen Punktreihen, die flachen Zwischenräume sind mit kräftigen Punkten mälsig dicht bedeckt. Das Pygidium ist weit- läufig punktiert, vor dem Hinterrande beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine flache Längsfurche und beiderseits derselben Borsten. Die Hinterhüften sind schwach gerunzelt, mit winzig beborsteten Nabelpunkten bedeckt und neben den Seitenrändern mit krätigen Borsten besetzt. Das Abdomen trägt Querreihen von Borstenpunkten. Die Hinterschenkel sind kurz und sehr stark verbreitert, mit einigen feinen Punkten und bei dem vor- liegenden Exemplar nur mit einer Borste am Ende. Die glatten Hinterschienen sind sehr kurz, gleichfalls stark verbreitert und sehr flach. Neoserica pilosulan. sp. cf. Fusca, nitida, breviter flavido-pilosa.. Capite, fronte remote sat fortiter punctata, elypeo subrugoso, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato; antennis fulvis 10- articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine aequali; prothorace sat crebre punctato, lateribus paulo curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio parum producto; elytris leviter rugosis, sat dense punctatis, subcostatis; pygidio mediocriter crebre punctato. Subtus pectoris medio longitudinaliter sulcato et sparsim setoso, pectoris lateribus punctatis, punctis pilosis, coxis posticis subrugosis, umbilicato-punctatis, punctis juxta coxarum latera setis longis instructis; abdomine sat dense punctato, singulis segmentis una serie transversa setarum obtectis; femoribus tibiisque posticis perparum modo dilatatis, punctatis, punctis pilos feren- tibus. — Long. 8 mm. 378 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Hab.: Yunnan. Von Staudinger und Bang - Haas erhalten. Die Art gleicht in der Färbung und Gestalt der N. Fischeri Mos. und ist daran erkenntlich, dafs alle Punkte der Oberseite kurz behaart sind. Die Stirn ist ziemlich weitläufig mit groben Punkten besetzt, die Mitte ist undeutlich längsgekielt. Der Clypeus ist etwas runzlig, in der Mitte leicht gewölbt. Er ist nach vorn verschmälert, die Ränder sind aufgebogen, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die Oberlippe trägt eine Reihe dicht gestellter kurzer Borsten. Die hellbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des J ist so lang wie der Stiel. Das Hals- schild ist ziemlich dicht punktiert, die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, der Vorder- rand ist in der Mitte schwach nach vorn gebogen. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte punktiert. Die Flügeldecken sind schwach gerippt, ziemlich dicht und etwas runzlig punktiert. Das Pygidium trägt eine mälsig dichte Punktierung. Die Mitte der Brust ist leicht längsgefurcht und weitläufig mit Borsten besetzt. Auf den Seiten der Brust tragen die Punkte haarförmige Borsten. Die Hinterhüften sind schwach gerunzelt, mit Nabel- punkten bedeckt, neben den Seitenrändern mit langen Borsten versehen. Das Abdomen ist ziemlich dicht mit behaarten Punkten bedeckt und trägt jedes Bauchsegment aufserdem eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind nur sehr wenig verbreitert. Erstere sind weitläufig punktiert und sind die Punkte mit haarförmigen Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind nadelrissig und tragen aufser den kräftigen Borsten feine Härchen. Neoserica squamulatan. sp. Fusca, opaca, fronte prothoraceque obscurioribus, supra flavido- squamosa, squamis lanceolatis. Fronte nigra, opaca, parce an mediocriter crebre squamis parvis obtecta, juxta oculos setosa ; clypeo rufo, nitido, sat fortiter punctato, punctis setosis, antrorsum parum modo angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato; antennis flavis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine aequali, flabello feminae 3-articulato, stipite breviore ; prothorace irregulariter squamoso, vitta media longitudinali et utringue maculis nonnullis glabris, margine antico lateribusque flavo-ciliatis, illo medio paulo producto, lateribus leviter curvatis, angulis antieis porrectis, angulis posticis parum obtusis, breviter rotundatis ; scutello squamoso, vitta media glabra ; elytris costatis, parce setosis, irregulariter squamosis ; pygidio mediocriter crebre punctato, punctis setas ferentibus, setis longitudine inaequalibus. Subus metasterno ante marginem posticum leviter transversim impresso, haud dense punctato, punctis setosis; coxis posticis Kl | Moser, Neue Serica-Arten. 379 umbilicato-punctatis, punctis squamoso-setosis, juxta coxarum latera setis validis instructis; abdomine laxe punctato, singulis segmentis una serie transversa setarum obtectis; femoribus tibiisque posticis paulo dilatatis, illis opacis, remote punctatis, post marginem anticum et ante marginem posticum setosis; tibiis posticis, medio laevi excepto, parce squamis minutis obtectis. — Long. 8—9 mm. | Hab.: Siam (Hinlap). H. Fruhstorfer leg. Die Art ist durch die Beschuppung der Oberseite ausgezeichnet. Sie ist matt, rotbraun, die Stirn und das Halsschild sind dunkler gefärbt, die Schuppen der Oberseite sind gelblichweils, klein, lanzett- förmig. Auf der Stirn stehen die Schuppen weitläufig oder mäfsig dicht, neben den Augen befinden sich einzelne Borsten. Der rote Clypeus ist ziemlich kräftig punktiert, die Punkte sind abstehend beborstet. Nach vorn ist der Clypeus nur wenig verschmälert, seine Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 07 vier- gliedrig und so lang wie der Stiel, beim 2 ist er dreigliedrig und so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist unregelmäfsig beschuppt, eine mehr oder weniger verkürzte mittlere Längsbinde und einige unbestimmte Makel beiderseits derselben sind unbeschuppt. Der Vorderrand des Halsschildes ist in der Mitte etwas vorgezogen und ebenso wie die Seitenränder abstehend beborstet. Die Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorderecken sind etwas vorgestreckt, die Hinterecken sind ein wenig stumpfwinklig und kurz abgerundet. Das Schildchen zeigt eine schuppenfreie Mittellinie. Die Flügel- decken sind gerippt, mit vereinzelten abstehenden Borsten besetzt und sehr unregelmäfsig beschuppt. Die Schuppen stehen teils eng zusammen, teils lassen sie Stellen schuppenfrei. Die un- beschuppten Teile der Rippen sind dunkler gefärbt als die be- schuppten. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert, die Punkte sind mit längeren oder kürzeren Borsten besetzt, vor dem Hinter- rande des Pygidiums sind die Borsten am längsten. Das Metasternum zeigt vor dem Hinterrande einen schwachen Quereindruck. Die Mitte ist nicht gefurcht, läfst aber einen linienartigen Pfeil er- kennen. Beiderseits der Mitte befinden sich abstehende Borsten. Die Seiten der Brust sind ziemlich weitläufig punktiert und tragen die Punkte feine Borsten oder borstenartige Schüppchen. Die Hinterhüften sind mit einer mäfsig dichten Punktierung bedeckt, die Borsten der Punkte sind schuppenförmig, neben den Seiten der Hüften dagegen kräftig. Das Abdomen zeigt aulser einer weitläufigen mit borstenartigen Schüppchen besetzten Punktierung auf jedem Segment eine Querreihe kräftiger Borsten. Die Hinter- 380 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. schenkel und Hinterschienen sind nur wenig verbreitert. Erstere sind matt, verschmälern sich nach dem Ende zu, tragen eine weitläufige, winzig beborstete Punktierung, hinter dem Vorderrande eine Querreihe etwas längerer Borsten und vor dem Hinterrande eine Reihe kräftiger Borsten. Die Hinterschienen sind neben der Innenkante leicht längsgefurcht und tragen aufser den kräftigen Borsten, mit Ausnahme der glänzenden Mitte, kleine Schüppchen. Neoserica variegatan. sp. Lurida, nitida, supra viridi-fusco-maculata, scutello, pygidio abdomineque opacis. Capite, fronte viridi-fusca, sat remote punctata, clypeo fulvo, parum densius punctato, parce setoso, antrorsum angustato, lateribus rotundatis, margine antico elevato, sinuato, medio parum producto; antennis flavis 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, elongato, flabello feminae 3-articulato, stipite parum breviore; prothorace mediocriter crebre sat fortiter punctato, lateribus leviter curvatis, angulis anticis productis, angulis posticis obtusis, rotundatis, disci medio macula obscura ornato; elytris irregulariter fusco - maculatis, costatis, costis angustis, laevibus, interstitiis latioribus, fortiter punctatis; pygidio fusco, mediocriter dense punctato, punctis pilosis. Subtus pectoris medio parce punctato, punctis pilos breves ferentibus, pectoris lateribus coxisque posticis paulo densius punctatis, punctis minutissime setosis, setis juxta coxarum latera majoribus; abdomine fusco, sat remote punctato, punctis pilosis, segmentis singulis. una serie transversa setarum instructis; femoribus tibiisque posticis haud dilatatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 6 mm. Hab.: Assam (Naga Hills). Die Art palst in keine der von Brenske aufgestellten Gattungen. Ich fand dieselbe in der Brenskeschen Sammlung als Serica maculosa Brsk. i. 1., doch kann sie nicht der Gattung Serica zugeteilt werden, da der männliche Fühlerfächer viergliedrig ist. Aus diesem Grunde habe ich die Art vorläufig in die Gattung Neoserica gestellt, obgleich die Hinterschenkel und Hinterschienen nicht verbreitert sind. Die Art in die Gattung Microserica zu stellen war wegen des äufseren Habitus nicht möglich und von der Aufstellung neuer Gattungen will ich vorläufig absehen. Die Art ist glänzend, gelb, mit bräunlichen, mehr oder weniger grünschimmernden Makeln, das Schildchen, das Pygidium und das Abdomen sind schwärzlich gefärbt und matt. Die Stirn ist dunkel, grünlich oder kupfrig schimmernd, wenig dicht aber ziemlich kräftig punktiert. Auf dem gelben Clypeus stehen die Punkte ein wenig enger, einige von ihnen sind abstehend beborstet. Der Clypeus ist nach vorn etwas verschmälert, die Ränder sind auf- gebogen, die Vorderecken sind abgerundet, der Vorderrand ist Moser, Neue Serica-Arten. 381 ausgebuchtet, die Mitte des Vorderrandes ist schwach zugespitzt. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des c' ist länger als der Stiel und schwach gebogen, der dreigliedrige Fächer des 2 ist ein wenig kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist mälsig dicht mit ziemlich kräftigen Punkten besetzt. Die Vorderecken sind ein wenig vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind abgerundet. Die Flügeldecken tragen schmale glatte Längsrippen,, die breiteren Zwischenräume sind grob und unregelmäfsig punktiert. Vereinzelte helle Borsten auf den Flügel- decken sind schuppenförmig. Das Pygidium ist dreieckig mit abgerundeter Spitze. Es ist mälsig dicht mit abstehend behaarten Punkten besetzt. Die Mitte der Brust ist weitläufig punktiert und sind die Punkte mit kurzen Haaren versehen. Auf den Seiten der Brust und auf den Hinterhüften stehen die Punkte etwas enger und sind winzig beborstet. Nur an den Seiten der Hinter- hüften stehen einige kräftige Borsten. Das Abdomen ist mälsig dicht mit fein behaarten Punkten bedeckt. Aufserdem trägt jedes Segment einige in einer Querreihe stehende Borsten. Die Hinter- schenkel und Hinterschienen sind nicht verbreitert. Erstere sind glatt und tragen nur am Vorder- und Hinterrande einige fein beborstete Punkte. Die Hinterschienen sind weitläufig beborstet. Neoserica septemfoliata n. sp. cf. Oblongo-ovata, nigra, nitida. Capite remote punctato, clypeo parce setoso, antrorsum angustato, margine antico elevato, sinuato ; antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris 6-articulato, stipite multo longiore, parum curvato, stipitis articulo quarto intus longe spinoso, articulo tertio elongato ; prothorace medio sat remote, ad latera versus paulo densius punctato, lateribus leviter curvatis, angulis antieis productis, angulis posticis obtusis, subrotundatis ; elytris seriatim irregulariter punctatis, interstitiis paulo convexis, laevibus; pygidio mediocriter crebre punctato. Subtus metasterno juxta medium parce setoso, coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdomine parce punctato, punctis setas ferentibus; femoribus tibiisque posticis haud dilatatis, ‚nitidis, parce punctatis, illis antice et postice raris setis obtectis. — Long. 8 mm. Hab.: Yunnan. Auch diese durch die männliche Fühlerbildung ausgezeichnete Art, pafst infolge der nicht verbreiterten Hinterschenkel und Hinterschienen nicht recht in die Gattung Neoserica. Sie ist schwarz, glänzend. Die Stirn ist weitläufig punktiert, auf dem Clypeus stehen die Punkte ein wenig enger und sind abstehend beborstet. Der Clypeus ist nach vorn verschmälert, der aufgebogene Vorder- rand ist flach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehn- 382 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. gliedrig, der Fächer ist beim 0’ sechsgliedrig, schwach gebogen und um die Hälfte länger als der Stiel. Das dritte Glied des Stieles ist verlängert, das vierte Glied ist innen mit einem langen, blattartigen, fast die halbe Länge des Fächers erreichenden Ansatz versehen. Das Halsschild ist in der Mitte ziemlich weitläufig, nach den Seiten zu etwas enger punktiert. Die Seiten sind leicht gerundet, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind nur wenig stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind in den Streifen kräftig punktiert, die schwach gewölbten Zwischenräume sind glatt. Das Pygidium trägt eine mälsig dichte Punktierung. Das Metasternum zeigt in der Mitte keine Längs- furche, sondern einen eingerissenen Pfeil und beiderseits desselben einige abstehende Borsten. Die mit Nabelpunkten bedeckten Hinterhüften sind neben den Seitenrändern beborstet. Das Abdomen ist weitläufig punktiert und schwach beborstet. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind nicht verbreitert und sehr weitläufig mit Punkten besetzt. Erstere sind glänzend und tragen am Vorder- rande und vor dem Hinterrande eine Querreihe weitläufig gestellter Borsten. Microserica malaccensis Brsk. Bei dieser Art sind die Glieder des männlichen Fühlerfächers schwer zu zählen. Derselbe ist nicht, wie Brenske in seiner Beschreibung angibt, viergliedrig, sondern fünfgliedrig. Microserica neglectan. sp. M. malaccensi. Brsk. similis. Opaca, supra nigra, elytris ubique nigris an parte anteriore plus minusve rufo-flavis, subtus nigra, pedibus infuscatis. Capite parce setoso, clypeo antrorsum paulo angustato, marginibus elevatis, margine antico leviter sinuato; antennis fulvis 10-articulatis, flabello in utroque sexu stipite breviore, flabello maris 5-articulato, feminae 3-articulato; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus margineque antico setosis, disco post marginem anticum et post angulos anticos raris setis validis obtecto, angulis antieis porrectis, angulis posticis fere rectangulis; elytris seriatim punctatis, inter- stitiis paulo convexis, parce punctatis, punctis setas minutissimas ferentibus; pygidio sat remote punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio longitudinaliter sulcato et utrinque juxta sulcum una serie setarum obtecto; coxis posticis mediocriter dense punctatis, punctis minutissime setosis, juxta coxarum latera setis validis instructis; abdominis segmentis seriatim transversim setosis ; femoribus postieis dilatatis, opacis, ante marginem posticum 4 punctis setosis obtectis; tibiis postieis perparum modo dilatatis et abbreviatis. — Long. 5—6 mm. Moser, Neue Serica-Arten. 383 Hab.: Sumatra (Soekoranda). Die Art ist der M. mallaccensis Brsk. sehr ähnlich und wurde auch von Brenske mit dieser verwechselt. Sie ist leicht durch die Beborstung des Halsschildes von malaccensis zu unterscheiden. Bei letzterer Art befinden sich auf dem Halsschild aufser den Borsten auf den Seitenrändern und auf dem Vorderrande nur noch einige Borsten in den Vorderecken. Bei der Art von Sumatra dagegen stehen auch auf der vorderen Hälfte des Diskus Borsten. Sind dieselben entfernt, so sind deutlich die kräftigen Borstenpunkte bemerkbar. Alle 9 mir vorliegenden Exemplare von malaccensis sind gleichmäfsig gefärbt, indem die Flügeldecken an der Basis einen grolsen ovalen gelbbraunen Fleck tragen. Von den 7 mir vorliegenden Exemplaren der neglecta sind 5 auf der Oberseite ganz schwarz, ein Exemplar hat einen sehr kleinen Basalfleck auf den Flügeldecken und nur ein Exemplar hat einen Fleck von gleicher Form und Gröfse wie bei malaccensis. Die Farbe dieses Fleckes ist jedoch nicht gelbbraun, sondern rötlich. Die Beine sind mehr oder weniger bräunlich und sind die Hinterschenkel nicht ganz so stark verbreitert und etwas länger wie bei malaccensıs. Dafs die Art von Sumatra nicht eine Lokalform der malaccensis ist, beweist der ganz anders gebildete Forceps. Microserica duplosetosan. sp. f. Opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. Capite, fronte parce setosa, clypeo sat remote punctato, setis raris obtecto, antrorsum parum modo angustato, marginibus elevatis, margine antico subsinuato ; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, elongato ; prothorace sat remote punctato, punctis minutissime setosis, lateribus curvatis, setosis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, rotundatis, margine antico ceiliato, medio parum rotundato-producto; elytris leviter costatis, irregulariter punctatis, punctis setas parvas ferentibus, setis raris longis intermixtis; pygidio mediocriter crebre punctato, ante apicem setoso. Subtus pectore juxta medium parce setoso, coxis posticis sat dense umbilicato-punctatis, punctis juxta coxarum latera setas ferentibus; abdomine seriatim transversim setoso; femoribus tibiisque posticis parum modo dilatatis, coriaceis, parce punctatis; femoribus posticis margine antico et ante marginem posticum setosis, tibiis posticis longitudinaliter leviter sulcatis. — Long. 7 mm. Hab.: Tonkin (Chiem-Hoa). H. Fruhstorfer leg. Diese Art ist durch die Beborstung der Flügeldecken aus- gezeichnet. Sie ist matt, oben schwarzbraun, unten braun. Die Stirn trägt einige gelbliche Borsten, der Clypeus ist flach punktiert und gleichfalls mit einigen Borsten besetzt. Er ist nach vorn 384 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. nur sehr wenig verschmälert, seine Ränder sind aufgebogen, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des oJ’ ist bedeutend länger als der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte tragen winzige Börstchen. Die Seitenränder und der Vorderrand sind gelb beborstet, die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind stumpfwinklig und abgerundet, der Vorderrand ist in der Mitte leicht vorgezogen. Die Flügel- decken sind schwach gerippt und unregelmäfsig punktiert. Die Punkte tragen sehr kleine aber deutliche gelbliche Borsten. Zerstreut stehen dazwischen lange, kaum ein wenig aufgerichtete gelbe Borsten. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert, vor dem Hinterrande beborstet. Die Brust zeigt in der Mitte eine eingerissene Längslinie und daneben einige Borsten. Die Hinter- hüften sind ziemlich dicht punktiert, neben den Seitenrändern tragen die Punkte kräftige Borsten. Die einzelnen Bauchsegmente sind mit einer Querreihe von Borstenpunkten versehen. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind nur wenig verbreitert, fein lederartig gerunzelt und weitläufig mit winzig beborsteten Punkten besetzt. Die Hinterschenkel tragen am Vorderrande und vor dem Hinterrande eine Querreihe kräftiger Borsten, die Hinter- schienen zeigen eine flache Längsfurche. Microserica atropictan. sp. | ÖOpaca, supra nigra, subtus nigro-fusca, elytris flavis, singulis marginibus vittaque media longitudinali, antice abbreviata, nigris. Capite rugoso-punctato, setoso, clypeo antrorsum angustato, margine antico paulo elevato, sinuato; antennis fulvis, 10-articulatis, Habello obscuriore, in utroque sexu 4-articulato, parvo, flabelli articulo primo in femina abbreviato; prothorace mediocriter crebre punctato, post marginem anticum et ad latera versus setoso, lateribus cur- vatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, parce punctatis; pygidio remote punctato. Subtus pectore piloso, coxis posticis sat sparsim punctatis, punctis juxta coxarum latera pilosis an setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus . posticis paulo dilatatis, nitidis, duabus seriebus setarum instructis; tibiis posticis haud dilatatis, fere laevibus. — Long. 6 mm. Hab.: Malabar (Mah6). Diese Art ist an der Zeichnung der Flügeldecken leicht zu erkennen. Die Stirn und das Halsschild sind schwarzgrün. Der Kopf ist runzlig punktiert und beborstet, der Clypeus ist nach vorn verschmälert, der aufgebogene Vorderrand ist ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist dunkler Moser, Neue Serica-Arten. 385 und in beiden Geschlechtern viergliedrig. Beim co’ ist er so lang wie die 5, beim 2 wie die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Aufserdem ist beim 9 das erste Glied des Fächers etwas verkürzt. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, der Vorderrand und die Seitenränder sind beborstet und finden sich auch Borsten hinter dem Vorderrande und zwischen Mitte und Seitenrand. Die Flügeldecken sind gelb, die einzelnen Flügeldecken sind schwarz gerandet. Eine schwarze Längsbinde beginnt am Hinterrande und endet ein wenig vor der Mitte, sich hier verbreiternd. An dieser Stelle sind auch die Nahtbinde und die Seitenrandbinden verbreitert, so dafs zuweilen eine schwarze Querbinde entsteht. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind weitläufig punktiert. Das Pygidium ist mit zerstreut stehenden Punkten bedeckt. Die Brust trägt gelbe haarförmige Borsten, die Hinterhüften sind ziemlich weitläufig punktiert und sind die Punkte neben den Seiten der Hüften teils mit feinen haarförmigen, teils mit kräftigen Borsten besetzt. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind etwas verbreitert und hinter dem Vorder- rande sowie vor dem Hinterrande mit einer Reihe feiner Borsten versehen. Die Hinterschienen sind nicht verbreitert und fast glatt. Microserica lineata.n. sp. ÖOpaca, lurida, fronte prothoracisque medio viridibus, ely- trorum sutura costisque alternis plus minusve nigrescentibus. Capite, fronte remote punctata, juxta oculos rasis setis instructa, clypeo subrugoso-punctato, parce setoso, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato; antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine aequali, flabello feminae 3-articulato, stipite breviore; prothorace mediocriter dense punctato, punctis minutissime setosis, lateribus leviter curvatis, setosis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio producto; elytris seriatim punctatis, punctis setas minutas ferentibus, interstitiis convexis, impunctatis; pygidio mediocriter crebre punctato, apice setoso. Subtus pectoris medio levissime longi- tudinaliter sulcato et utrinque setoso, pectoris lateribus coxisque posticis sat remote punctatis, coxis juxta latera setis instructis; abdominis segmentis una serie transversa setarum obtectis; femoribus tibiisque posticis perparum modo dilatatis, illis opacis, ad apicem versus attenuatis, margine antico et ante marginem posticum setosis. — Long. 6 mm. Hab.: Burma (Pegu). Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art ist von bräunlichgelber Färbung und daran leicht zu erkennen, dafs auf den Flügeldecken die Naht und die ab- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft IV. : 26 386 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. wechselnden Zwischenräume mehr oder weniger schwärzlich sind. Die Stirn ist schwarzgrün gefärbt, mit winzig beborsteten Punkten besetzt und neben den Augen mit einigen längeren Borsten ver- sehen. Der Clypeus trägt eine schwach runzlige Punktierung und ist weitläufig beborstet. Er ist nach vorn verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des ist so lang wie der Stiel, der dreigliedrige Fächer des 2 ist etwas kürzer. Das Halsschild trägt in der Mitte einen mehr oder weniger ausgedehnten grünlichen Fleck, die mäfsig dicht stehenden Punkte sind winzig beborstet, die Seitenränder sind leicht ge- krümmt und mit Borsten besetzt. Die Vorderecken sind, ebenso wie die Mitte des Vorderrandes vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind in den Streifen punktiert, die Punkte tragen winzige, schuppenartige Börstchen, die gewölbten Zwischenräume sind punktfrei. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert und vor dem Hinterrande beborstet. Die Mitte der Brust ist ganz flach längsgefurcht und beiderseits beborstet. Die Seiten der Brust und die Hinter- hüften sind ziemlich weitläufig punktiert, neben den Seiten der Hüften stehen einige kräftige Borsten. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe von Borsten versehen. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind nur sehr schwach verbreitert. Erstere sind matt, nach dem Ende zu verschmälert und tragen am Vorderrande kleine Borsten, während vor dem Hinterrande einige längere Borsten stehen. Microserica quadripustulata n. sp. cd. M. quadrimaculatae Brsk. similis. Opaca, supra nigra, capite prothoraceque viridescentibus, elytris singulis fulvo-bima- culatis, subtus nigro-fusca. Capite parce setoso, clypeo antrorsum perparum modo angustato, marginibus elevatis, margine antico levissime sinuato; antennis brunneis 10-articulatis, flabello obscuriore, maris 6-articulato, stipite parum longiore, stipitis articulo tertio elongato ; prothorace mediocriter crebre punctato, lateribus setosis, angulis anticis porrectis, angulis posticis rectangulis;; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, fere impunctatis; pygidio mediocriter dense punctato, indistincte longitudinaliter subcarinato, macula media basali fulva. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utringue una serie setarum instructo, coxis posticis juxta latera fortiter setosis, umbilicato- punctatis, punctis setas minutissimas ferentibus; abdomine seriatim transversim setoso; femoribus posticis opacis, paulo dilatatis, tibiis posticis haud dilatatis. — Long. 6 mm. Hab.: Malacca (Perak). Doherty leg. Moser, Neue Serica-Arten. 387 Durch die Zeichnung der Flügeldecken hat die Art Ähnlichkeit mit M. quadrimaculata Brsk. von Borneo, doch ist sie schon durch die Bildung des männlichen Fühlers unterschieden. Während bei quadrimaculata g' der Fühlerfächer aus 4 Gliedern besteht, ist er bei dieser Art sechsgliedrig und ein wenig länger als der Stiel. Das dritte Glied des letzteren ist verlängert. Die Oberseite ist schwarz, die Unterseite schwarzbraun, Kopf und Halsschild zeigen einen leichten grünlichen Schimmer. Jede Flügeldecke trägt einen gelbbraunen Fleck vor der Mitte, von dem sich ein Wisch nach der Schulter zieht, und einen rundlichen Fleck vor dem Hinterrande. Auch das Pygidium zeigt einen gelblichen mittleren Basalfleck. Die Stirn trägt hinter der Naht eine Reihe Borsten, der Cliypeus ist weitläufig beborstet. Nach vorn ist der Clypeus nur sehr wenig verschmälert, die Ränder sind stark erhaben, der Vorderrand ist ganz leicht ausgebuchtet. Das Halsschild trägt eine mäfsig dichte, winzig beborstete Punktierung, die mit Borsten besetzten Seitenränder sind hinten fast gerade, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind rechtwinklig. Die Flügeldecken sind in den Streifen punktiert, die schwach gewölbten Zwischenräume sind fast punktfrei. Das Pygidium ist mälsig dicht mit Punkten bedeckt, in der Mitte markiert sich schwach ein Längskiel.e. Die Mitte der Brust ist leicht längs- gefurcht und jederseits mit einer Borstenreihe besetzt. Die Hinter- hüften sind mit winzig beborsteten Nabelpunkten versehen und an den Seiten kräftig beborstet. Die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Querreihe weitläufig stehender Borsten. Die Hinter- schenkel sind etwas verbreitert, matt, vor dem Hinterrande mit einigen Borsten besetzt. Die glänzenden Hinterschienen sind nicht verbreitert. Microserica diversicornis .n. sp. M. nigropietae Frm. simillima. Supra nigra, subtus nigro- fusca, opaca, elytris rufo-flavis, singulis fasciis duabus transversis, interruptis marginibusque nigris. Capite, fronte parce punctata, juxta oculos setis raris obtecta, clypeo rugoso-punctato, setoso, antrorsum vix angustato, margine antico sinuato; antennis fulvis 10-articulatis, flabello nigro-fusco, maris 4-articulato, stipite perparum modo longiore, feminae 3-articulato, stipite breviore; prothorace 'mediocriter crebre punctato, lateribus setosis, antice curvatis, angulis anticis porrectis, angulis postieis paulo obtusis, breviter rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis impunc- tatis; pygidio mediocriter dense punctis obtecto, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio setas ferente, coxis posticis um- bilicato-punctatis, juxta latera setis obtectis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus posticis 26* 388 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. haud dilatatis, nitidis, parce punctatis, duabus seriebus setarum obtectis; tibiis posticis parum dilatatis et paulo abbreviatis, remote punctatis. — Long. 5 mm. | Hab.: China (Tchao Pin-Jo). Yunnan. Die Art ist der M. nigropieta Frm. von Chang Yang täuschend ähnlich und ich wäre nicht auf den Gedanken gekommen, dafs eine andere Art vorliegt, wenn ich nicht grundsätzlich von jedem Fundort den Forceps untersuchen würde. Durch die abweichende Bildung desselben wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dafs die Art mit nigropieta zwar nahe verwandt, aber doch von ihr unterschieden ist. Der einzige wesentliche Unterschied, den ich zwischen beiden Arten finden kann, liegt darin, dafs die Länge des männlichen Fühlerfächers sehr verschieden ist. Er ist bei dieser Art um ein Viertel kürzer als bei nigropieta. Microserica virgatan. sp. f'. M. nigrolineatae Mos. similis. Opaca, capite viridi, pro- thorace scutelloque rufo-Havis, illo in anteriore parte virescente, elytris brunneis, nigro-marginatis et nigro-fusco-lineatis, corpore infra nigro-brunneo. Capite sat remote punctato, parce setoso, clypeo nitido, basi opaco, ante basin leviter transversim sulcato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico parum sinuato ; antennis 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite longiore ; prothorace mediocriter dense punctato, lateribus setosis, angulis anticis porrectis, angulis posticis paulo obtusis; elytris leviter sulcatis, suleis punctatis, interstitiis laevibus; pygidio sat remote punctato. Subtus pectoris medio subsulcato et utrinque setoso, coxis posticis mediocriter crebre punctis obtectis, punctis juxta coxarum latera setas ferentibus; abdomine seriatim trans- versim setoso ; femoribus posticis dilatatis, opacis, margine postico in parte apicali leviter sinuato; tibiis posticis haud dilatatis. — Long. 5,5 mm. Hab.: Borneo (Kina Balu). Ich besafs bereits ein Exemplar dieser Art, als ich die M. nigrolineata beschrieb und zog dasselbe zu letzterer Art. Dadurch ist es gekommen, dafs ich bei der Beschreibung der M. nigrolineata den männlichen Fühlerfächer als etwas länger wie der Stiel an- gegeben hatte. Inzwischen habe ich noch einige Exemplare der nigrolineata erhalten, sowie einen zweiten 0’ der hier beschriebenen Art. Ich konnte feststellen, dafs beide Arten verschieden sind, und zwar ist bei nigrolineata der männliche Fühlerfächer nur so lang wie der Stiel, bei virgata dagegen deutlich länger als der- selbe. Aufserdem ist bei allen mir vorliegenden Exemplaren der nigrolineata das Halsschild grün, bei den beiden Exemplaren von virgata dagegen nur im vorderen Teile grün und hinten rötlich. Moser, Neue Serica-Arten. 389 Der Kopf ist ziemlich weitläufig punktiert, die Stirn ist matt, neben den Augen mit einigen Borsten besetzt. Der Clypeus ist glänzend, jedoch im hinteren Teile vor der Naht matt. Er trägt in der Mitte einen schwachen beborsteten Querwulst, wodurch binter demselben eine flache Querfurche entsteht, die etwas kupferig schimmert. Nach vorn ist der Clypeus verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Das Halsschild trägt feine, winzig beborstete Punkte, die Seiten- ränder sind, ebenso wie der Vorderrand mit Ausnahme der Mitte, mit kräftigen Borsten besetzt, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig. Die Flügeldecken sind in den schwärzlichen Streifen punktiert, die Punkte sind winzig be- borstet. Die schwach gewölbten Zwischenräume sind braun und unpunktiert, die Seitenränder und der Hinterrand der Flügeldecken sind breit schwarz. Das Pygidium ist schwarz oder rötlich und ziemlich weitläufig mit Punkten besetzt. Die Brust trägt in der Mitte eine leichte Längsfurche und beiderseits derselben eine Borstenreihe. Die Hinterhüften sind mälsig dicht mit winzig beborsteten Nabelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern der Hüften stehen kräftige Borsten. Jedes Bauchsegment trägt eine "Querreihe beborsteter Punkte. Die Hinterschenkel sind in gleicher Weise verbreitert wie bei nigrolineata, der Hinterrand ist in der Apicalhälfte leicht ausgebuchtet, am Ende und in der Mitte vor dem Hinterrande befindet sich ein Borstenpunkt. Die Hinter- schienen sind nicht verbreitert. Microserica lineolatan. sp. f. M. nigrolineatae Mos. similis. Opaca, capite, prothorace scutellogue viridibus, elytris fulvis, nigro-fusco-lineatis et nigro- marginatis, corpore infra nigro-fusco, parum virescente. Capite parce punctato et raris setis instructo, clypeo postice opaco, antice nitido, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico paulo sinuato ; antennis fulvis 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine aequali;. prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus antice curvatis, setosis, angulis anticis porrectis, angulis posticis parum obtusis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, im- punctatis; pygidio sat remote punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio leviter sulcato et untrinque setis instructo ; coxis posticis umbilicato-punctatis, punctis setas minutas, juxta coxarum latera setas validas ferentibus; abdominis segmentis seriatim transversim setosis; femoribus posticis valde dilatatis, opacis, setis raris instructis; tibiis posticis paulo abbreviatis. — Long. 5,5 mm. Hab.: Borneo (Sarawak). 390 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Die Art ist in Gestalt und Färbung der M. nigrolineata Mos. sehr ähnlich und durch breitere und etwas kürzere Hinterschenkel unterschieden. Sie ist matt, Kopf, Halsschild und Schildchen sind grün, die Flügeldecken sind gelbbraun, mit schwarzem Seiten- und Hinterrand, die Streifen der Flügeldecken sind schwärzlich. Das Pygidium und die Unterseite sind dunkel gefärbt mit etwas grünlichem Schimmer. Der Kopf ist weitläufig punktiert und mit vereinzelten Borsten besetzt. Der Clypeus ist vor der Naht matt, was auch bei frischen Exemplaren der nigrolineata der Fall ist. Der vordere Teil des Olypeus ist stärker glänzend wie bei dieser Art. Der Clypeus ist in der Mitte leicht gewölbt, nach vorn verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist leicht ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des J ist so lang wie der Stiel.e Das Halsschild ist mälsig dicht mit winzig beborsteten Punkten bedeckt, die be- borsteten Seitenränder sind schwach gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind ein wenig stumpfwinklig. Die Flügeldecken sind in den Streifen punktiert, die schwach ge- wölbten Zwischenräume sind unpunktiert. Das Pygidium trägt eine ziemlich weitläufige Punktierung und vor dem Hinterrande einige Borsten. Die Punkte des Pygidiums sind ebenso wie die der Flügeldecken mit äufserst winzigen Börstchen besetzt. Die Mitte der Brust ist leicht längsgefurcht und beiderseits der Furche mit einigen Borsten versehen. Die Hinterhüften tragen ziemlich zerstreut stehende, winzig beborstete Nabelpunkte, neben den Seiten der Hinterhüften stehen einige kräftige Borsten. Die Hinterschenkel sind stark verbreitert und am Ende sowie vor der Mitte des Hinter- randes bei dem vorliegenden Exemplar mit je einer Borste besetzt. Die Hinterschienen sind nicht verbreitert, aber ein wenig verkürzt. Sie sind, abgesehen von den seitlichen Borstenpunkten, glatt. Microserica imitatriz n. sp. d'. MM. nigrolineatae Mos. similis. Capite viridi, parce punc- tato, raris setis obtecto, fronte opaca, clypeo nitido, ante suturam opaco, medio paulo gibboso, antrorsum parum modo angustato, marginibus elevatis, margine antico subsinuato; antennis rufis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine fere aequali; prothorace olivaceo, subtiliter punctato, angulis antieis porrectis, angulis posticis paulo obtusis, medio levissime longitu- dinaliter sulcato ; elytris leviter costatis, costis rufo-brunneis, fere impunctatis, interstitiis obscuratis et irregulariter seriatim punc- tatis; pygidio plus minusve rufo, remote an mediocriter crebre punctato, apice setoso. Subtus fusca, pectoris medio longitu- dinaliter sulcato et utrinque setoso ; coxis posticis mediocriter dense umbilicato-punctatis, juxta latera setas ferentibus; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus Moser, Neue Serica-Arten. 391 posticis opaeis, fortiter dilatatis, tibiis posticis paulo abbreviatis. — Long. 6 mm. Hab.: Borneo (Sarawak). Die Art, von der 2 männliche Exemplare vorliegen, ist gleichfalls der M. nigrolineata Mos. ähnlich, unterscheidet sich aber von ihr, ebenso wie die vorhergehend beschriebene lineolata, durch die stärker verbreiterten Hinterschenkel. Von lineolata ist sie durch den nach vorn deutlich weniger verschmälerten Clypeus unterschieden. Der Kopf ist grün, die Stirn ist matt, weitläufig punktiert, mit vereinzelten Borsten neben den Augen. Der Clypeus ‘ist glänzend, hinten vor der Naht matt. Er ist fein punktiert, sehr leicht gerunzelt, in der Mitte gehöckert und mit einigen Borsten besetzt. Er ist nicht so stark glänzend wie bei lineolata, nach vorn nur wenig verschmälert, seine Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist leicht ausgebuchtet. Die rotbraunen Fühler sind zehngliedrig, der männliche Fächer ist viergliedrig und fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist olivengrün und läfst, wenn auch nur ganz schwach, eine linienartige mittlere Längs- furche erkennen. Die Flügeldecken sind ähnlich gefärbt und skulptiert wie bei den verwandten Arten. Das Pygidium ist mehr oder weniger rötlich gefärbt, weitläufig oder mäfsig dicht punk- tiert, am Ende beborstet. Die Unterseite ist dunkelbraun gefärbt, ohne grünlichen Schimmer. Die Mitte der Brust trägt eine flache Längsfurche und jederseits derselben eine Borstenreihe. Die Hinter- hüften sind mit Nabelpunkten besetzt, neben den Seitenrändern und vor den Hinterecken beborstet. Jedes Bauchsegment zeigt eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind matt und stark verbreitert, ihr Hinterrand ist in der Apicalhälfte leicht ausgebuchtet, am Ende und vor der Mitte des Hinterrandes steht ein Borstenpunkt. Die Hinterschienen sind kaum ein wenig ver- breitert, jedoch etwas verkürzt und, abgesehen von den seitlichen Borsten, glatt. Microserieca minusculan. sp. d'. M. nigrolineatae Mos. similis, minor. Capite viridi, sparsim punctato, fronte clypeique parte basali opacis, clypeo levissime rugoso, medio parum transversim gibboso,, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico medio perparum sinuato ; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite parum longiore; prothorace viridi, postice plus minusve rufescente, mediocriter dense punctato, lateribus setosis, paulo _ curvatis, angulis anticis porrectis, angulis postieis obtusis; elytris leviter sulcatis, sulcis punctatis, interstitiis brunneis, fere im- punctatis, sulcis, sutura, lateribus margineque apicali nigrescentibus; pygidio rufo an nigro-fusco, sat remote an mediocriter crebre punctato. Subtus nigro-fusca, pectoris medio levissime longitu- 392 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. dinaliter sulcato et utrinque setis raris obtecto, coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis, abdomine seriatim trans- versim setoso ; femoribus posticis opacis, dilatatis, margine postico ante apicem sinuato, tibiis posticis paulo abbreviatis. — Long. 4—4,5 mm. Hab.: Borneo (Kina Balu). Die Art, die zwar in Anzahl, aber nur in männlichen Exem- plaren vorliegt, ist der M. nigrolineata Mos., sowie den vorher- gehend beschriebenen Arten in der Färbung sehr ähnlich, aber von diesen durch ihre geringere Gröfse unterschieden. Der Kopf ist grün, weitläufig punktiert, die Stirn und der hintere Teil des Clypeus sind matt. Der letztere ist ganz leicht gerunzelt, in der Mitte schwach quergewulstet und mit einigen Borsten besetzt, nach vorn ist er verschmälert, seine Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige männliche Fächer ist kaum merklich länger als der Stiel. Das Halsschild ist ähnlich ge- staltet wie bei den verwandten Arten, doch erscheinen die Seiten vor der Mitte etwas stärker nach aufsen gebogen. Die Färbung des Halsschildes ist grün, der hintere Teil schimmert mehr oder weniger rötlich. Die Flügeldecken sind in den schwärzlichen Streifen punktiert, während die schwach gewölbten, gelbbraunen Zwischenräume fast unpunktiert sind. Auch die Naht, die Seiten- ränder und der Hinterrand sind schwärzlich. Das Pygidium ist rotbraun oder schwarzbraun gefärbt, weitläufig oder mäfsig dicht punktiert. Die Mitte der Brust ist nur sehr schwach längsgefurcht und beiderseits beborstet. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt und seitlich mit Borsten versehen. Jedes Bauchsegment trägt eine Borstenreihe. Die matten Hinterschenkel sind ziemlich stark verbreitert, ihr Hinterrand ist in’ der Endhälfte deutlich ausgebuchtet. Die Hinterschienen sind etwas verkürzt. Microserica varians.n. Sp. M. strigatae Brsk. similis. Supra opaca, sericea, opalescens, lutea, fronte, prothoracis macula media, elytrorum sutura margini- busque nigris, subtus pectore abdomineque nigris, coxis posticis pedibusque flavis. Variat: Fronte obscura excepta, tota flava, an, pedibus flavis exceptis, tota nigra. Capite, fronte laxe punctata, clypeo subrugoso, punctato, setoso, antrorsum haud angustato, marginibus elevatis, angulis anticis rotundatis, margine antico paulo sinuato; antennis 10-articulatis, stipite fulvo, flabello nigro, flabello maris 4-articulato, stipite multo longiore, feminae 3-articulato, stipite breviore ; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus margineque antico ciliatis, illis leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis; elytris seriatim punctatis‘ Moser, Neue Serica-Arten. 393 punctis setas minutissimas ferentibus, raris setis parum majoribus, interstitiis paulo convexis, impunctatis; pygidio mediocriter dense punctato, punctis pilosis. Subtus pectoris medio leviter sulcato et setoso, coxis postieis umbilicato-punctatis, juxta latera setas ferentibus; abdomine seriatim transversim setoso ; femoribus tibiis- que posticis parum dilatatis, illis nitidis, post marginem anticum et ante marginem posticum setosis. — Long. 5—6 mm. Hab.: Yunnan. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art hat durch die Zeichnung der Flügeldecken sowie durch ihre Variabilität Ähnlichkeit mit M. strigata Brsk. von Borneo. Letztere unterscheidet sich aber schon durch den nach vorn verschmälerten Clypeus und den viel kürzeren Fühlerfächer des d'. Die Oberseite zeigt seidenartigen, mehr oder weniger opalisierenden Schimmer. Sie ist gelbbraun mit schwarzgrüner Stirn, einem dunklen Fleck in der Mitte des Halsschildes und schwarzen Rändern der Flügeldecken. Die schwarzen Seitenränder sind in der Mitte stark nach innen verbreitert. Brust und Ab- domen sind schwarz, Hinterhüften und Beine sind gelb. Es kommen aber auch ebenso häufig Exemplare vor, die, mit Aus- nahme der dunklen Stirn, ganz gelb gefärbt sind und Exemplare, die, abgesehen von den gelben Beinen, ganz schwarz sind. Die Stirn ist weitläufig punktiert, hinter der Naht und neben den Augen mit einigen Borsten besetzt. Der Clypeus trägt eine schwach runzlige Punktierung und abstehende Borsten. Er ist . nach vorn nicht verschmälert, die Ränder sind aufgebogen , die Vorderecken sind abgerundet, der Vorderrand ist schwach aus- gebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der Stiel ist gelbbraun, der Fächer schwarz. Beim co’ ist der Fächer viergliedrig und bedeutend länger als der Stiel, der weibliche Fächer dagegen ist dreigliedrig und kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit winzig beborsteten Punkten besetzt, der Vorderrand und die Seitenränder sind gelblich bewimpert. Letztere sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind in den Streifen punktiert, die Punkte tragen winzige, vereinzelte ein wenig grölsere Börstchen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind unpunktiert. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit behaarten Punkten bedeckt. Die Mitte der Brust ist schwach längsgefurcht und beborstet. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten besetzt und tragen neben den Seitenrändern Borsten. Jedes Bauchsegment zeigt eine Querreihe von Borstenpunkten. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind nur wenig verbreitert. Erstere sind glänzend und hinter dem Vorderrande und vor dem Hinterrande mit einer Querreihe feiner Borsten besetzt. 394 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Nachträge zu „Schilskys Systematischem Verzeichnis der Käfer Deutschlands“ von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg, sowie einige sonstige Bemerkungen über Käfer aus Deutschland. (Col.) Von Paul Delahon, Luckenwalde. * — kommt in der Mark Brandenburg vor. Leck. = Luckenwalde. I. Im Verzeichnis Schilskys ohne Stern oder über- haupt nicht angeführte Arten und benannte Ab- änderungen. ? *Acupalpus elegans Dej. a. inornatus Reitt. 1 St. bei Lck. April 1901 auf Ackerland gef. Dasselbe ist bis auf den wenig dunkleren Kopf und die Fühler und Taster einfarbig rötlich- gelb. An den Fühlern ist nur das erste Glied gelb, das zweite zum Teil so dunkel wie die folgenden Glieder. Nach Schaufuls (Calver) scheint dies bei der Reitterschen Form nicht der Fall zu sein. In meiner Samml. *Dromius quadrinotatus Panz. a. n. rufipennis m. Flgd. einfarbig rötlich. 1 St. am 8. März 1913 bei Lck. (Elstal) mit der Nominatform unter Kiefernrinde gef. Der Fangzeit nach schwerlich unausgefärbt. In meiner Samml. *Ayphydrus ovatus L. v. variegatus Steph. Bei Lck. nicht selten mit der Nominatform gef. *Graphoderes zonatus Hoppe a. interjectus Westh. Bei Leck. in manchen Jahren (März-April) nicht selten in Sumpflöchern und Wiesentümpeln mit der Nominatf. gef. *Graphoderes zonatus Hoppe a. n. biconnatus m. Beide Randbinden des Halsschildes liegen dicht an der Basis und der Spitze, ohne gelben Zwischenstreifen. Westhoff vermutete schon, dals sich solche Exemplare finden würden; vgl. Käfer West- falens (1881), Nachtrag. Bei Lck. wie die vorige Form, nur seltner. *Gyrinus Suffriani Scriba. März und April 1914 zusammen 3 St. in einem Tümpel auf Lehmboden (Ziegelei Birner) in der Abenddämmerung gef. In meiner Samml. * Philonthus dimidiatus Sahlb. a. apicalis Leinb. und a. wnicolor Leinb. Erstere häufiger, letztere selten bei Leck. unter Unkrauthaufen im April und September mit der Nominatform auf Äckern gef. Beide a. sind in Schilskys Verzeichnis und in Kuhnts y F Delahon, Nachträge zum Verzeichnis der Käfer Deutschlands. 395 Tabellen nicht, wohl aber im Calver-Schaufuls angeführt. In meiner Samml. *(Juedius fuliginosus Grav. v. n. impunctifrons m. Die beiden mitt- leren Stirnpunkte fehlen. Juni 1909 1 St. bei Lck. gef., in meiner Samml. In dieser auch 1 bei Lck. gef. St., bei welchem nur einer der inneren Stirnpunkte fehlt. *Liodes dubia Kugel. a. rufipennis Payk. September 1913 und Juli 1914 je 1 St. bei Lck. gef., in meiner Samml. *Liodes calcarata Er. a. ruficornis Fleisch. und v. picta Reiche. September 1913 je 1 St. bei Leck. gef., in meiner Samml. *Liodes nigrita Schmidt. Juni 1907 1 St. bei Rheinsberg i. M. gef., in meiner Samml. * Anacaena limbata F. a. ochracea Steph. Bei Lck. selten in Wiesen- gräben gef., in meiner Samml. ?*Anacaena limbata F. a. ovata Reiche. Bei Leck. nicht selten in Wiesengräben. Meine St. habe ich nach Seidlitz Fauna balt. ed. II bestimmt. Kuwert bringt in den Bestimmungstabellen der Hydrophiliden nitida Heer. zu ovata Reiche, was nach seiner Beschreibung auch zutrifft, Seidlitz hat aber die Kuwertschen Tabellen gekannt. Nach D. E. Z. 1888 p. 366 hat Schilsky An. ovata Reiche zahlreich bei Berlin gef. In Kuhnts Tabellen ist ovata nicht angeführt. *Öercyon haemorrhoidalis F. a. erythropterus Muls. fing ich bei Lck. öfter mit der Nominatform. * Melanophthalma transversalis Gyll. a. hortensis Mannh., von Schilsky als synonym zur Nominatform, in Kuhnts Tabellen besonders angeführt. Bei Lck. vereinzelt gef., in meiner Samml. *COyphon variabilis Thunb. a. rufipectus Rey, von Schilsky nicht, wohl aber in Kuhnts Tabellen angeführt. Bei Lck. öfter gef., auch mit der Nominatform. * Attagenus piceus Ol. a. megatoma F. April 1914 und Juli 1914 zusammen 3 St. in meiner Wohnung in Leck. gef., in meiner Samml. * Porcinolus murinus F. a. transversalis Fleisch. Bei Lck. 1 St. zusammen mit der Nominatform in einem Forstgraben gef., beim Präparieren leider zertreten. Athous subfuscus Müll. a. polonicus Reitt., in Schilskys Tabellen nicht, dagegen in den Kuhntschen erwähnt. Juli 1914 1 St. bei Ruhla in Thüringen gef., nach Kuhnt für Deutschland fraglich. In meiner Samml. * Ernobius pini Sturm v. crassiusculus Muls. Bei Leck. öfter im Kiefernwald gekäschert. Die Nominatform ist bei Lck. häufig. 396 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. * Xyletinus pectinatus F. a. scutellaris Schils. Juni 1913 1 St. bei Lck. auf Weidengebüsch gef. Wohl nur zufällig auf solchen ; die Nominatform habe ich bei Lck. von Disteln oder bei solchen gekäschert. In meiner Samml. *Leptura maculata Poda a. binotata. Bei Leck. selten mit der Nominatform gef., in meiner Samml. *Öeutorrhynchus punctiger Gyll. a. rufitarsis Gyll. Bei Lck. öfter gef., Nominatform ist dort häufig. *Aphodius sticticus Panz. a. prolongatus Muls. April 1896 1 St. bei Lck. gef., Nominatform dort in Pferdemist nicht selten. In meiner Samml. II. Sonstige Bemerkungen über Käfer aus Deutschland. *Anatis ocellata L. a. 15 punctata Deg. Im Mai 1914 fing ich bei Lck. 1 St., bei dem die Seitenränder des Halsschildes nur in der vorderen Hälfte weilsgelb gefleckt sind. In den Hinterwinkeln steht noch ein sehr kleiner Fleck. Diese Form erwähnt Weise in den Bestimmungstabellen (1885) nicht, auch in anderen Beschreibungen ist davon nicht die Rede. In meiner Samml. *Byrrhus fasciatus a. cinctus Ill. mit goldbrauner Grundfarbe, bei Leck. gef., wird von Reitter, wenigstens nach Kuhnts Tabellen, nicht erwähnt. Schilsky führt als synonym zur Nominatform c. Kugel. an, e. Ill. nicht. In meiner Samnl. Adrastus lacertosus Er. in der ganz dunklen Form fing ich Juli 1914 bei Ruhla in Thüringen (1 Ex.), in meiner Samml. Nach Kuhnts Tabellen für Deutschland fraglich. Wegen „lacertosus“ vgl. D. E. Z. 1913 p. 642. *Oardiophorus cinereus Herbst, Fühler und Vorderbeine ganz rot, bei Lck. gef., habe ich noch nicht erwähnt gef. In meiner Samml. *Oerambyz cerde L. Am 28. Juni 1914 fing ich bei Leck. (Hol- beck) am Stamm einer alten Eiche 1 0’ von nur 28 mm Länge. Vielleicht waren solche zwerghafte Stücke aus der Mark noch nicht bekannt. In meiner Samml. *COhrysomela quadrigemina Suffr. Ende Juni 1914 fing ich bei Lck. auf Hypericum perforatum ganz schwarze, nicht blau schimmernde Stücke. Nach Weise (Chrysomelidae) sind solche Exemplare im Gegensatze zu Chr. hyperici Forst. (a. privigua) noch nicht beobachtet. Mit letzterer habe ich sie schwerlich verwechselt. In meiner Samml. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 397 Die aulsereuropäischen Trichopteren der Leipziger Universitäts-Sammlung. Von Dr. Walter Döhler, Leipzig. Mit 20 Abbildungen. Die exotischen Trichopteren des Zoologischen Instituts der Universität Leipzig stellen eine verhältnismälsig kleine Sammlung dar, und meine Hoffnungen auf die wissenschaftlichen Ergebnisse waren nicht allzu grols. Um so grölser war dann die Freude, als sich zeigte, dafs diese kleine Sammlung von 26 Exemplaren in 14 Arten doch ganz interessant in systematischer und bio- logischer Hinsicht war. Enthielt sie doch 2 neue Arten, wovon die eine eine neue Gattung repräsentiert, dazu ergaben sich mannigfache wertvolle Ergänzungen zu bisher wenig bekannten Arten. In biologischer Hinsicht ist sehr interessant die Auf- findung einer Art mit wohlausgebildeten rüsselartigen Saugwerk- zeugen. Die Sammlung selbst ist leider in ziemlich schlechtem Zu- stande, was wohl besonders begründet ist in dem beträchtlichen Alter. Sind doch zum Beispiel die chilenischen Stücke zur Zeit der Darwinschen Reise (1834) gesammelt; so erwähnt Darwin in seiner Reise (deutsche Ausgabe, Verlag Kröner, p. 163), dafs er den deutschen Sammler Renous in Yaquil bei San Fernando ge- troffen habe!). Wann die anderen Sammler Wagner und Gerhardt gesammelt haben, konnte ich nicht ausfindig machen ; ebenso- wenig, was das M. B. bedeutet (vielleicht Mus. Berolin.). Es ist mir eine angenehme Pflicht, meinen Dank auszusprechen zunächst meinem hochverehrten, leider verstorbenen Lehrer, Herrn Geheimrat Prof. C. Chun, der sich sehr für diese Arbeit inter- essierte und mir gestattete, die Tiere monatelang zu Hause zu behalten. Ebenso bin ich verbunden seinem Nachfolger, Herrn Prof. J. Meisenheimer, und nicht zum mindesten Herrn Dr. G. Ulmer, Hamburg, der mich mit Rat und Tat unterstützt hat. Das Material befindet sich in der Sammlung des Zoologischen Instituts der Universität Leipzig. Fam. Philopotamidae Wallgr. Chimarrha socia Hag. 10 12 bez. Georgia, Ghdt. (Das 2 ganz defekt in meiner Sammlung.) Hagen, Syn. Neur. North Am. (1861) p. 297. Spornzahl 1, 4, 4. 1) Andrerseits hat Renous noch 1851 in Chile gesammelt, wie einige Chitonen des Zool. Inst. ausweisen. 398 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Der ganze Körper schwarz, nur die Hinterränder der Ab- dominalsegmente leicht heller. Kopf und Brust schwarz behaart ; Gesicht mit weilslichen Haaren besetzt, auch auf dem Scheitel einige helle Haare. Fühler dunkelbraun, leicht geringelt. Taster schwarz, braun behaart, dunkler als die Beine. Das 1. Glied am kürzesten, das 2. länger mit sehr starkem Borstenbüschel (fast so lang wie das Glied), das 3. sehr lang, das 4. kürzer, das 5. fast so lang wie 3-4 zusammen. Beine rauchbraun mit hellen Härchen besetzt. Flügel schwarzbraun mit schwarzen Haaren Abb. 1. besetzt. Beide Flügel glänzend, irisierend. Flügeladerung sehr ähnlich der von C. bidens Ulm., wie schon Ulmer (Dtsch. Ent. Ztschr. [1909] p. 307) bemerkt. Der Sector radii wenig, aber doch bemerkbar geschwungen. Die Gegend der „nackten Zelle“ bei Oberlicht erhaben, aber nicht nackt, sondern auch schwarz behaart. Flügeladerung vergl. Abb. 1. f' mit sehr grolser, gelbbraun glänzender Rückenschuppe (X. Segment), die dachförmig von einer Mittellinie nach beiden Seiten abfällt, am Ende tief gespalten, seitlich mit je einem grolsen tiefschwarzen Zahn. Genitalfülse grols, keulenförmig, mit dem schmalen Ende sich an die Rückenschuppe anlegend, tief- schwarz, daher schwer sichtbar. Von oben gesehen scheint der Döhler, Die aulsereurop. Trichopteren d. Leipziger Univ.-Sammlung. 399 Penis durch die Rückenschuppe durch; er liegt asymetrisch und trägt am Ende eine grolse Borste. ® ohne Legeröhre, ja ohne alle Anhänge. Letztes Segment nicht verschmälert, abgerundet, stark glänzend. Herr Dr. Ulmer bestätigte mir die Identität mit socia Hagen, die seit 1861 fast verschollen war. Sein Exemplar weist eine schmälere Rückenschuppe auf, was wohl am Trocknen liegt. \H Abb. 2. Abb. 3. Pseudostenopsyche n. gen. Spornzahl 3, 4, 4 (die des 2. und 3. Beinpaares unsicher, da meist abgebrochen). Subapikalsporn der Vordertibie in der Mitte der Tibie. Sporne des Vorderbeines ziemlich gleich lang. Mittelbeine des Q@ nicht erweitert. Kopf verhältnismäfsig lang, Augen grols, Ocellen klein, aber deutlich, Fühler unbekannt, 1. Glied viel kleiner als der Kopf. Maxillartaster fehlen (abgebrochen). Labialtaster mit langem 1., kurzem 2. und mit gegliedertem 3. Glied. Ähnlich Dipseudopsis sind 2 lange blattartig dünne Lobi externi der 1. Maxille vor- handen. Vorderflügel lang und breit, mit geschlossener Discoidal-, Median- und Thyridiumzelle; alle 5 Endgabeln vorhanden, davon nur die 5. gestielt. Eine additionelle Querader in der Flügel- mitte zwischen Costa und Subcosta; eine weitere Querader zwischen R, und R,. Der Hinterrand des Flügels bildet einen spitzen drei- eckigen Flügellappen. Hinterflügel reichlich dreiviertel so lang wie der Vorder- flügel, mit den Endgabeln 1, 2, 3 und 5, von denen 3 und 5 gestielt sind. Genitalien vergl. in der Art-Beschreibung. 400 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Da die Maxillartaster fehlen, ist die systematische Stellung dieser Gattung nicht genau festzulegen. Meiner Ansicht nach ist sie unter die Philopotamidae in die Nähe von Stenopsyche einzureihen (Ocellen, Flügelgeäder, Labialtaster).. Sonst käme wohl nur noch die Subfamilie Aydrobiosinae Ulm. in Betracht. Pseudostenopsyche sugens n. sp. Erwähnt in: Döhler, Beiträge zur Systematik und Biologie der Trichopteren. Sitz.-Ber. Naturf. Ges. Leipzig (1914) p. 57. Das ganze Tier rauchbraun, das Abdomen leicht heller, wie bestäubt. Abb. 4. Der Kopf grols, ein wenig länger als breit (ohne Augen); dorsal mit leichten helleren Furchen und dunkleren Warzen ver- sehen, spärlich schwarzbraun behaart. Mundwerkzeuge ganz eigen- artig: Labrum gewöhnlich; Maxillartaster abgebrochen; der Stipes der 2. Maxille weit ausgestreckt, an ihm vorn ansitzend das Haustellum, das in 4 schmale Zipfel ausläuft. Die Seitenränder dieses Stieles nach innen umgeschlagen, auf diese Weise eine Rinne bildend. Im 2. Drittel dieses eigentümlichen Organs sitzen die Labialtaster auf, mit ihm verbunden durch den Palpusträger, der ein 4. Glied vortäuscht. Zu beiden Seiten des Labrums sitzen die Lobi externi an als 2 blattartig dünne, gleichbreite Streifen, ungefähr so lang wie der Stiel bis zum Ansatz der Taster. Ich vermute, dafs der Stipes gewöhnlich ganz eingezogen ist und nur Döhler, Die aufsereurop. Trichopteren d. Leipziger Univ.-Sammlung. 401 beim Saugen derart weit vorgestreckt wird; die Lobi würden sich dann auf die vom Stiel gebildete Rinne darauflegen und auf diese Weise eine geschlossene Saugröhre schaffen. Pronotum klein, mit 2 grolsen helleren Warzen, mit schwarzen und bräunlichen Haaren besetzt. Meso- und Metanotum schwarz- braun; das Mesonotum mit je einer hellen Warze vor dem Flügel- ansatz, die bräunlich behaart ist. Die Beine rauchbraun, ganz spärlich und kurz bedornt, gelbbraun be- haart. Die Gelenke zwischen Schenkel und Schiene und Schiene und Tarsus (auch die distalen Enden der Tarsalglieder) kurz ge- schwärzt. Ss: Abb. 6. Flügel rauchbraun; die Vorderflügel leicht retikuliert, be- sonders im apikalen Teile jenseits der Anastomose und an dieser (ähnlich gleichmälsig gefärbten Rhyacophila-Arten). Die Adern des Vorderflügels braun behaart; die Membran beider Flügel sehr fein mit dunklen Härchen besetzt. Die Adern scharf hervortretend. Flügeladerung vergl. Abb. 4. Abdomen lehmig bestäubt erscheinend, matt; nur der aborale Teil der letzten Tergite glänzend. c' unbekannt. 2. Das VII. Tergit kürzer als sein Sternit. Das VII. Sternit in der Medianlinie gespalten; die beiden Teile sind in dieser Linie nach innen eingerollt und ventral kurz behaart. Das VIII. Tergit ist kurz und verschmälert sich, von oben gesehen, nach hinten. Dort sitzen grolse Appendices, die auf dem Innenrand kräftige Haare tragen. Während die Trennungslinie dieser Appendices und des eigentlichen VIII. Tergits von oben scharf sichtbar ist, gehen sie, von der Seite gesehen, allmählich in dieses Tergit über und werden an ihrem unteren Rande noch leicht vom VII. Sternit bedeckt. Sie selbst decken eine dunklere Linie, welche die Trennungs- linie vom VIII. Tergit und Sternit darstellt, zu. Der Hinterrand des VIII. Tergits ist in der Mitte leicht vorgezogen und in seiner ganzen Länge nach oben umgerollt. Ferner sind von oben noch Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft IV. 24 402 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 3 gratartige Längs- und verbindende Querwülste sichtbar (in der Abb. 7 punktiert dargestellt). In diesem VIH. Hinterleibsring sitzt ziemlich versteckt (besonders von unten und von der Seite) der IX. Ring darin. Während sein Sternit abgerundet ist, ist sein Tergit flach und wird durch einen scharfen gratartigen Rand abgegrenzt. Der gröfsere Vorderteil wird von der Behaarung der Appendices und des Hinterrandes des VIII. Segments überdeckt und ist schwarzbraun, stark glänzend; nach hinten zu wird er heller rauchbraun. Eine Furche grenzt dieses Tergit gegen ein noch folgendes Fünfeck ab (es ist mir unklar, ob dieses noch zum IX. oder schon zum X. Segment gehört). Kurz vor dieser Furche geht ihr parallel eine leichte andere, an der die hinteren Teile in stumpfem Winkel nach hinten - oben geknickt sind. Während der orale Teil des IX. Tergits glänzend und glatt ist, ist der aborale Teil in Form eines Dreiecks gekörnelt. Ebenfalls Abb: 7. Abb. 8. rauh und dadurch hell ist das schon erwähnte sich anschliefsende Fünfeck, dessen 4 anale Seiten tiefschwarz gerandet sind. An dieser Stelle ist das Sternit breiter als das Tergit und daher von oben als äufsere Umrandung sichtbar. Das X. Segment bildet eine Art Legeröhre, aus 2 glänzenden, rauchbraunen, zugespitzten Loben bestehend. Diese Loben sind dorsal plattenartig eben und schwarz gerandet, in der Mittellinie miteinander verschmolzen. Von der Seite betrachtet läfst sich eine undeutliche Trennung in 2 Glieder nachweisen. Aulserdem ist von der Seite ein schwarzer erhabener Grat bemerkbar (in der Abb. 8 punktiert gezeichnet), der vom ventralen Ansatzpunkte aus ungefähr parallel dem Dorsal- rande verläuft. Die eingerollten Hälften des VIII. Sternits be- decken die Genitalöffnung, in der 2 kleinere, ebenfalls nach innen eingerollte Platten sichtbar sind. 1 2 bez. Chile, Renous. Körperlänge 15 mm, Flügelspannung 32 mm. > Döhler, Die aulsereurop. Trichopteren d. Leipziger Univ.-Sammlung. 403 Fam. Polycentropidae Ulm. Phylocentropus mazimus Vorhies. 1 2 bez. Tennessee Ghdt. Vorhies, Studies on the Trichoptera of Wisconsin (1909) p. 711. Der Beschreibung von Vorhies ist wenig hinzuzufügen. Zwischen Sector radii und Media ist wie bei ?. placidus eine Querader vor- handen. Ferner findet sich im Hinterflügel zwischen Diskoidal- zelle und Mı ı z eine Querader, die, ganz kurz vor der Gabel 2 ausgehend, schief nach innen, der geknickten Stelle von Mı ı > zu, verstreicht. Die Mittelbeine des 2 sind stark erweitert; das Abdomen- ende zeigt mindestens 4 (Zahl durch hervortretende Eimassen unsicher) weiche konische Zipfel, ähnlich denen von Hydropsyche. Flügelspannung 25 mm. Wenn auch Wisconsin (die Fundortsangabe Vorhies’) ziemlich weit entfernt von Tennessee liegt, so glaube ich doch dieselbe Art vor mir zu haben, um so mehr, als beide Staaten zum Fluls- gebiet des Mississippi gehören. Fam. Hydropsychidae Curt. Macronema percitans Walk. 1 o' bez. M. lineatum Piet. Brasilia M. B. Lit. vergl.: Ulmer, Monographie Macronem. (1907) p. 73. Dazu noch: Ulmer, Verz. d. südamerik. Trichopteren usw. (1913) p. 395. Der Vorderflügel (Abb. 9) ist bräunlich behaart, die Apikal- zellen zu ihrem gröfsten Teile goldgelb. : Die Anastomoseregion und ein mond- förmiger Fleck am Apikalrande sind silberweils behaart, aber nur der erstere Teil ist subhyalin (der Mondfleck ist bei durchfallendemLicht nicht sichtbar). Die Umrandung der hellen Anasto- & mose, ganz besonders der Radialraum Abb oberhalb der Endgabel 1, ist dunkler gezeichnet, was auf Abb. 9 nicht so recht zum Ausdruck kommt. Zu den Genitalien ist zu bemerken: Rücken- platte des IX. Segments wie bei M. fulvum, also fast quadratisch, mit leicht verbreitertem, leicht ausgeschnittenem Hinterrand. Die Flügel des X. Segments breiter als bei M. Julvum Ulm., nicht Abt, 10: zugespitzt (vergl. Abb. 10). Der Penis endigt in 2 gerade schmale Endstücke, das dazwischenliegende Stück ist leicht konvex gebogen. 27* 404 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Macronema hyalinum Pict. 1 0 bez. M. hyalina Pict. Brasilia M. B. Lit. vergl.: Ulmer, Monographie Macronem. (1907) p. 76. Dazu noch: Ulmer, Verz. d. südamerik. Trichopteren usw. (1913) p. 395. Ein typisch gezeichnetes Tier mit folgenden geringen Ab- weichungen von der Angabe Ulmers: 1. Der äufserste, nach dem Apex zu gelegene hyaline Fleck ist kleiner, oval bis rhombisch (nicht dreieckig) und erstreckt sich von dem Anfang der 5. bis in das zweite Drittel der 7. Apikalzelle (in der Querrichtung). 2. Von dem in der Region des Pterostigma gelegenen Fleck sondert sich in der Subradialzelle dorsal ein kleiner runder Fleck ab (nur halb so breit wie die Subradialzelle, und der Media auf- gelagert). 3. Die 2 hyalinen Flecke der costalen Partie sind, soweit sie zwischen Costa und Radius liegen, gelblich gefärbt. Ebenso ist der dorsale Teil des Costalfeldes subhyalin- gelblich. 4. Die dunklen Partien des Hinterflügels (Apex, 2 Flecke in der Costalregion und Analwinkel) sind deutlich. Centromacronema oculatum Pict. 1 0’ bez. Venezuela Wognr. Lit. vergl.: Ulmer, Monographie Macronem. (1907) p. 116. Ein typisches Exemplar, das ganz gering von Ulmers Be- schreibung abweicht. So zeigen sich in den Apikalzellen 2—6 ganz leichte, subhyaline Längsstreifen. Ferner erreicht die Gabel 5 des Hinterflügels die Querader nicht, sondern ist kurz gestielt. Der Beschreibung Ulmers über die Genitalien ist nichts hinzu- zufügen. Fam. Phryganeidae Burm. Neuronia phalaenoides L. 1 0’ bez. Siberia M. B. Lit. vergl.: MeLachlan, Rev. a. Syn. (1874) p. 19, und: Martynow, Les Trichopteres de la Siberie etc. Ie partie (1909) p- 224. Das Exemplar ist verhältnismäfsig grols: 53 mm Flügel- spannung. Es weicht wenig von der von Mc. Lachlan beschriebenen und von Ulmer (Genera Tafel 29 Abb. 1) abgebildeten Normal- form ab. Bemerkenswert wäre, dafs die schwarzen Flecke in den Apikalzellen und an der Anastomose die Neigung zeigen, zu Quer- binden zu verfliefsen. Ferner sind im Hinterflügel die Apikalzellen am Ende mit weilsen Flecken in folgender Anordnung ausgestattet: ein runder in Zelle 2; ein nierenförmiger in 3 und 4, ein drei- eckiger in 5, kleiner werdende in 6 und 7; ferner eine Andeutung in ar, und ein schmaler Streif in ar,. Döhler, Die aulsereurop. Trichopteren d. Leipziger Univ.-Sammlung. 405 Phryganea spec. 2 2 bez. Ghdt. Tennessee. Die Tiere ähneln in allen Merkmalen ausgebleichten Stücken von P. varia Fbr. Die additionelle Endgabel ist in allen 4 Flügeln vorhanden; die 7. Apikal- ader des Hinterflügels ist an der Basis wieder zurückgekrümmt. Die Genitalorgane (Abb. 11) sind ganz wie bei varia gebaut, nur scheint mir der mittlere spitze Lobus etwas schmäler zu sein. Da varia Fbr. noch niemals in Nord- . amerika gefunden wurde, so wäre eine Ver- Abb. 11. wechslung der Etiketten nicht ausgeschlossen. Fam. Calamoceratidae Ulm. Ganonema pyraloides Walk. 2 0’ 1 2 bez. Georgia Ghdt. Lit. vergl.: Ulmer, Genera (1907) p. 116. Während die od’ ganz typisch das Flügelgeäder von pyraloides zeigen, liegt beim 2 die charakteristische Querader zwischen Sector radii und folgender Querader in beiden Hinterflügeln ver- schieden, aber beidemal nicht typisch (Abb. 13). Es empfiehlt sich also, auf dieses Merkmal nicht allzu grofses Gewicht zu legen. Zu Ulmers Beschreibung der ’-Genitalien (Not. Leyden Mus. [1906] p. 48) ist noch hinzuzufügen, dafs zwischen den 2 An- hängen des X. Tergits noch ein kleiner, kurzer, | abgerundeter Lobus mit einer grolsen Endborste sichtbar ist. Dieser Lobus, den schon Mc Lachlan abbildet, der ihn aber für den Penis hält (Trans. Ent. Soc. London [1863] Tafel XIX Abb. 3a), inseriert weiter dorsal als die beiden Appendices | des X. Segments, und es ist mir noch unklar, ob Abb. 12. er zum X. oder zum IX. Segment gehört (Abb. 12). Das 2 erlaubt einige Bemerkungen über die Genitalien. Zwar hat Me Lachlan (loc. eit. p. 495, Tafel XIX Abb. 3b) das 2 beschrieben und abgebildet, aber seine Abbildung ist falsch. Der Hinterrand des VIII. Tergits ist ausgeschweift und nach hinten in eine Spitze ausgezogen; dieser Hinterrand ist an einer tiefen Furche nach oben umgerollt (durch eine punktierte Linie be- zeichnet. Ihm ziemlich parallel verläuft der Hinterrand des IX. Tergits, dem die grofsen Appendices ansitzen, die am Aulsen- rand undeutlich einen kleineren Lobus zeigen. Die Appendices praeanales lassen zwischen sich noch einen breiten Raum frei. Alle diese besprochenen Segmente sind gelbbraun und stark be- 406 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. haart; das X. Segment, das dreieckig unter dem IX. hervor- schaut, ist bei auffallendem Licht bräunlich, bei durchfallendem subhyalin und bildet eine Art Dach dadurch, dafs es in der Mittellinie einen Kiel zeigt und nach den Seiten abfällt. A — Abb. 13. Abb. 14. Die beschriebenen Genitalien des 2 weichen von denen der anderen bisher beschriebenen Arten ziemlich ab (@. americanum Walk., @. brunneum Ulm., @. pallicorne MeL.), besonders dadurch, dafs die Appendices praeanales bedeutend schmäler sind und nicht in der Mittellinie zusammenstolsen. Fam. Leptoceridae Leach. Notanatolica opposita Walk. 1 2 sehr defekt bez. Ex Nov-Holland. miss. ad Soc. N. C. Altenburg. Lit. vergl.: Betten, Notes on the Trichoptera in the collection of the Indian Museum, Calcutta (1909) p. 240. Da die Arten von Notanatolica ziemlich variieren, seien einige Bemerkungen zu dem vorliegenden Stück gestattet. Die Discoidal- zelle des Vorderflügels ist ganz so, wie sie McLachlan für magna Walk. abbildet (Trans. Ent. Soc. London [1866] Tafel XIX Abb. 3) und wie sie Ulmer (Not. Leyden, Mus. [1906] p. 32) beschreibt. Die Mediagabel ist sitzend. Im Hinterflügel ist Endgabel 1 ziemlich grols; der erste Apikalsector ganz wenig kleiner als der Stiel, der zweite bedeutend grölser. Die untere Grenzader der Discoidal- zelle ist leicht geschwungen, aber nicht geknickt. Die Discoidal- zelle ist schräg abgeschnitten, und zwar so, dafs die Verlängerung der Querader auf Mı 4 s (nicht Mı 1213-14) trifft. Endgabel 3 reicht weiter nach innen als Endgabel 1. Die Querader zwischen Discoidalzelle und Media ist sehr schräg, so dafs ihr Ausgangs- punkt von der Discoidalzelle dem Trennungspunkt von Mı ı > und M;3 ı 4 gegenüberliegt. Dabei ist die Mediagabelung immer noch ziemlich gestielt. vr nn... a a ER Döhler, Die aulsereurop. Trichopteren d. Leipziger Univ.-Sammlung. 407 Herr Dr. Ulmer hatte die Liebenswürdigkeit, mir mitzuteilen, dafs er das Tier, den obengenannten Merkmalen nach, für opposita Walk. hält, um so mehr, als er einige ähnlich geaderte Exemplare gesehen hat, u. a. eine Co-Type von Walker aus Van Diemensland. Fam. Limnophilidae Kol. Anabolina submonilifer Walk. 2 J' 3 2 bez. Tennessee Gerhardt, sehr defekt. Lit. vergl.: Vorhies, Studies on the Trichoptera of Wisconsin (1909) p. 666. Dazu noch: MeLachlan, Rev. a. Syn. (1875) p- 83 (erwähnt). Habituell vom Z. affinis Curt. nicht zu unterscheiden. Genitalia des J' sehr ähnlich denen von Z. affinis Curt., die des 2 so, wie sie Me Lachlan für pudicus Hag. charakterisiert. Wenn aber tat- sächlich pudicus Hag. und sub- monilifer Walker identisch sind — und die Vorhiessche Beschreibung macht dies sehr wahrscheinlich !) — so gehört submonilifer zum Genus Anabolina Banks. A. diversa Banks unterscheidet sich durch Gröfse, Zeichnung, Spornzahl Ab. 15. RS 9 usw. Spornzahl 2 1, 3, 4. Sporn der Vordertibie des 0’ ganz wie bei Colpotaulius incisus Curt., schwarz; Vorderschenkel aus- gehöhlt wie bei Colpotaulius. 1. Tarsalglied des Vorderbeines (0') knapp ein halbmal so lang als das 2.; beim $ normal. Die Sporne des 2 besonders lang, gebogen ; Innensporne bei beiden Geschlechtern länger als Aufsensporne. Herr Dr. Ulmer hatte die Güte mir mitzuteilen, dafs seine Exemplare der Gruppe submonilifer - pudicus ebenfalls diese Sporn- verhältnisse aufweisen. In der Flügeladerung zeigen die vorliegenden Exemplare leichte Verschiedenheiten zu der Vorhiesschen Abb. 18 auf Tafel LIV. Im Vorderflügel ist die Discoidalzelle schmäler, ganz besonders im basalen Teil. Die Apikalzellen 1 und 2 sind gleich breit; 3 am Grunde etwas schmäler; 4 und 5 gleich breit, auch am Grunde etwas schmäler (wenig schmäler als 3). Pterostigma meist 1!) Andrerseits ist zu bedenken, dals sowohl Me Lachlan (loc. eit.) als auch Hagen (Proc. Bost. Soc. Vol. XV [1872—73] p. 295) von mehreren ähnlichen Arten sprechen. Die hier vorliegende würde dann wohl sicher pudicus Hag. entsprechen. 408 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. deutlich, wenn auch in einzelne Flecke zerfallend. Die Anastomose dunkel, besonders im Oberteil; bei helleren Exemplaren schmal dunkel. Im Hinterflügel ist die Discoidalzelle kürzer als sie Vorhies zeichnet, dafür aber eine Spur breiter als die des Vorderflügels. Sector radii gabelt sich ein wenig eher als die Media, oder seltener gleichzeitig. Apikalzellen 1 und 2 gleich breit; 3 am Grunde ebenso breit, 4 schmäler, manchmal sogar spitz. J'-Genitalien von der Seite so wie sie Vorhies abbildet, doch scheint mir die Spitze des Seitenstückes des IX. Segments nicht so lang zu sein, dafür ist dieser Teil unterhalb der Spitze etwas breiter. Zähnchen der letzten Sternite fehlen. Die Genitalien gelbbraun, teils dunkler, nirgends so hell wie die des 2. Das einzige o’, das einen Hinterleib besitzt, ist noch dazu stark seitlich zusammengedrückt und erlaubt nicht, Näheres über die Genitalien zu sagen. Das 2 könnte man nach den Genitalien charakterisieren als ein auricula Curt. = 2% mit grofsen Appendices praeanales. Das VII. Tergit ist schwarzbraun, sein Hinterrand heller, rotbraun. Das IX. Tergit grols, dreieckig, mit abgerundeter Spitze. Von dem ebenfalls rotbraunen Tergit gliedert sich ein ockergelbes kleines Dreieck ab. Die Seitenstücke des IX. Segments sehr grols, dreieckig, ockergelb mit grofsen, unregelmäfsig verschmolzenen, dunklen Mittelflecken. Das X. Segment ist, von oben betrachtet, oral ziemlich breit und verschmälert sich anal; am Ende ist es ausgerandet. Von der Seite betrachtet, erweist es sich als eine Röhre, die am Ende tief ausgeschnitten ist. Diesem röhrenartigen X. Segment liegen die grofsen Appendices praeanales auf, ziemlich breit und am Ende verschmälert und abgerundet. Von der Seite gesehen, ist der dorsale Rand dieser Anhänge sehr schwer zu erkennen ; der ventrale Rand setzt sich in einen leichten Grat fort (punktiert gezeichnet). X. Segment und App. praeanales ockergelb» Am VII. Sternit ist der mittlere Lobus der Sub- genitalplatte sichtbar. Zähne auf den letzten Sterniten fehlen. Die Subgenitalplatte hat einen schmalen, lanzettförmigen, sub- hyalinen mittleren Lobus und 2 stumpf-dreieckige, ockergelbe, kürzere seitliche Loben. Die Supragenitalplatte ist halbkreis- förmig abgerundet. Alle Teile (auch die Röhre des X. Segments) sind mit wenigen gelblichen Haaren besetzt. Pycenopsyche guttifer Walk. 2 0’ bez. Tennessee Gehrhardt. Lit. vergl.: Banks, Catal. of the Neuropteroid Insects etc. (1907) p. 38. Döhler, Die aulsereurop. Trichopteren d. Leipziger Univ.-Sammlung. 409 Der Ulmerschen Beschreibung ist wenig hinzuzufügen. Die Abdominal-Tergite sind dunkelbraun gefärbt, die Sternite gelbrot. Die Flecken des Vorderflügels sind bei dem einen 0’ sehr schwach ausgebildet, besonders der Fleck an der oberen Anastomose ist bedeutend schmäler. Eigentümlicherweise ist bei dem einen Tier die 1. Apikalzelle breiter als die 2., bei dem anderen aber deutlich schmäler. Trotzdem ist wohl die Zugehörigkeit dieser Art zur Gattung Pycenopsyche Banks nicht zu bezweifeln. Der Hinterrand des VII. Tergits ist bei einem oJ’ (das andre hat kein Abdomen) nicht eingeschnitten; auch bei sorgfältigster Betrachtung ist kein Einschnitt zu entdecken. Monocosmoecus olens n. sp. Kopf hell rotbraun; Pronotum ebenso ; Mesonotum seitlich breit schwarz, nach hinten heller; in der Mitte 2 dunkelbraune Streifen, die aufsen heller gelbbraun gerandet sind. Metanotum wie der seitliche Teil des Mesonotum gefärbt. Kopf, Pronotum und Ansatzstellen aller Flügel mit gelben Haaren besetzt. Ab- domen ebenso hell wie der Kopf, aber eigentümlich lehmfarben, wie bestäubt. Das 1. Abdominaltergit (2) trägt in der Mitte eine eigentümliche tiefe, längsverlaufende Einbuchtung, die von langen gelben Haaren überdeckt wird, welche am oralen Rand inserieren (Duftorgan?). Basalglied der Fühler wie der Kopf ge- färbt (Fühler sonst abgebrochen). 1. und proximale Hälfte des 2. Maxillar - Tastergliedes rotgelb, die andern schwarz gefärbt, alle bleichgrau behaart. Das 1. Glied am kürzesten, das 2. am längsten, 3. bis 5. etwa gleichlang (?). Lippentaster: 1. Glied rotgelb, 2. und 3. schwarz. Beine: Hüften und Schenkel aller Beine gelbrot, die distalen Schenkelenden geschwärzt. Schienen und Tarsen des 1. und 2. Beinpaares dunkelbraun mit schwarzen Dornen und Spornen. Die Schienen des Hinterbeins gelbrot, aber distal und proximal geschwärzt. Tarsen der Hinterbeine schwarz- braun. Schienen der Hinterbeine nur distal und schwach bedornt. Subapikalsporne beider Beinpaare verhältnismälsig weit distal. Flügel breit. Flügeladerung des Vorderflügels ganz wie bei M. pulcher (Ulmer, Not. Leyden Mus. [1906] p. 17), aber der Posteostalraum etwas breiter (eine weitere Ader unter A, in Ulmers Abb. 18 ist die Verlängerung der Costa des Hinterflügels!). Membran des Vorderflügels gelblich, fein granuliert, mit schwärz- lichen Härchen dicht besetzt, goldig glänzend. Die schwärzlichen Härchen stehen an gewissen Stellen besonders dicht und rufen eine ganz undeutliche Zeichnung hervor, ähnlich wie bei M. pulcher. Diese dunkleren Stellen sind ausgeprägt an der Anastomose der 410 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 1. bis 5. Apikalzelle, am Cubitus, an der Basis der 5. Apikal- zelle, vom Arculusfleck basal zur Flügelbasis hin an A, entlang. Ferner ist das Costalfeld nach der Basis zu etwas gedunkelt. Auch die tiefe Längsfurche im Subcostalraum ist vorhanden. Die Adern sind gelb gerandet und am Apikalrande leicht gedunkelt. Der Hinterflügel ist etwas abweichend. Die Discoidalzelle etwas kürzer, beide Äste des Sector radii sind leicht konkav, so dafs die Discoidalzelle an der Anastomose am breitesten ist. 1. Apikalzelle nicht so weit nach innen gehend. 2. bis 4. Apikal- zelle gleich breit, leicht schief begrenzt; überhaupt die ersten 4 Apikalzellen am Grunde gleich breit; die 5. etwas schmäler, nicht spitz (auch nicht gestielt).. .A,, A, und A, sind proximal Abb. 18. mit ziemlich langen gelben Haaren besetzt. Hinterflügel hellgelb gefärbt, sehr schwach mit hellgelblichen Härchen besetzt; Costal-, Subcostalraum und distales Ende der 1. Apikalzelle dunkler gelb; die Adern gelb. cf' unbekannt. Q-Genitalien: Das 2 ist dem M. Vanderweelü ähnlich. Das VIII. Tergit am Ende breit rotbraun. IX. Tergit dreieckig, nicht ausgeschnitten, bis auf einen bräunlichen Fleck direkt vor der Spitze hellgelblich gefärbt, ohne Appendices. Die Appendices praeanales von oben grols, ventral fast zusammenstofsend, schüssel- förmig ausgehöhlt, am Aufsenrand mit gelben Haaren besetzt. Oral verbreitern sie sich wieder und nähern sich fast bis zur Berührung Von der Seite sind sie ganz charakteristisch gestielt, mit geradem unteren und konkavem oberen Rand. Das X. Segment ist von oben durch eine Spalte der Appendices sichtbar, von der Seite erweist es sich als eine sehr komplizierte Bildung. Der Döhler, Die aufsereurop. Trichopteren d. Leipziger Univ.-Sammlung. 411 Genitalapparat ist rotbraun gefärbt; die schüsselförmigen Appen- dices glänzend. Auf der Bauchfläche der letzten Hinterleibs- segmente keine Zähne. Körperlänge 19 mm; Flügelspannung 58 mm. 1 2 bez. Chile austr. Renous. Odor vivi foetid. acidi sul- phurici Renous. Die oben beschriebene Art hat mit den echten M. Vanderweelü und pulcher die Beinfärbung gemeinsam, während der sonst auch abweichende (Faltentasche usw.) M. (?) Hyadesi gelbe Beine hat. Von M. pulcher trennt sie schon die hellere Flügelfärbung (im ganzen betrachtet noch heller als M. Vanderweelii Ulmer, Genera Tafel 33 Abb. 7), ferner die Aderung des Hinterflügels, und von M. Vanderweelii unterscheidet sie sich in den Genitalien. Fam. Sericostomatidae MeL. Atomyia modesta Banks. 2 0’ 2 2 bez. Georgia Ghdt. Lit. vergl.: Ulmer, Genera (1907) p. 114. Den Beschreibungen von Banks und von Ulmer sei nur wenig über die Genitalien des 9’ hinzugefügt, die Banks etwas allzu einfach abbildet. Die Rückenschuppe des X. Segments ist grols, dachförmig nach beiden Seiten abfallend, glänzend, am Ende dreieckig aus- Abb: 419: Abb. 20. geschnitten. Am Ende differenzieren sich 2 ziemlich breite Titillatoren ab, die der Schuppe entlang laufen, teilweise von ihr verdeckt. Appendices praeanales konnte ich nicht auffinden, wie überhaupt die Diagnose der einzelnen Teile durch die dichte Be- haarung sehr erschwert wird. Genitalfülse schaufelförmig aus- gehöhlt, grofs und, wie überhaupt bei allen Lepidostomatinae, basal einen Fortsatz nach innen abgebend. Am Ende sind die Genital- fülse ziemlich tief gespalten, in einen schmalen äufseren und in 412 > Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. einen etwas breiteren inneren Lobus, der kurz vor dem Ende nochmals einen Höcker abzugeben scheint. Alle Genitalien sind gelbbraun, glänzend und sehr stark mit Haaren und Borsten besetzt. | Das 2 zeigt, wie in der Unterfamilie üblich, keine besonderen Differenzierungen. Das Abdomenende dunkelbraun bis schwarz. Leipzig, den 12. Januar 1915. Erklärung der Abbildungen. Abb. 1. Chimarrha socia Hag. Flügeladerung. TE 5 x ß Abominalende des ' von oben. m! = r e e »„ von der Seite. „ 4. Pseudostenopsyche sugens n.sp. Flügeladerung. „oa : Mundwerkzeuge von vorn. a ie von der Seite. E Abdominalende des ? von oben. Es: = 5 „ von der Seite. »„ 9. Macronema percitans Walk. Teil des Vorderflügels. E „ Flügeld.X. Segm. m. Penis von oben. „ 11. Phryganea spec. Abdominalende des 2 von oben. N ” rn N 2 3 3 3 12. Ganonema pyraloides Walk. Abdominalende des 5’ von oben. 1%; > - a Anormaler Flügelteil des 2; sr = sector radii; 1= links; r = rechts. 14: . £ h Abdominalende des 2 von oben. „ 15. Anabolina submonilifer Walk. Abdominalende des 2 von oben. 10; 4 # R = „ von der Seite. „ 17. Monocosmoecus olens n. sp. Abdominalende des 2 von oben. n n n = „ von der Seite. „ 19. Atomyia modesta Banks. Abdominalende des 5’ von oben. 20; 4 a : ! „ von der Seite. Abb. 5 und 6 etwas schematisiert. !) Aus Döhler, Beiträge zur Systematik und Biologie der Trichopteren, Sitz.-Ber. Naturf. Ges. Leipzig, 1914. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 413 Über Stenus foraminosus Er. Von Pfarrer Wilhelm Hubenthal in Bufleben bei Gotha. Stenus foraminosus Er. ist eine aulserordentlich seltene Art, über welche in der Literatur mehrfach Unklarheit herrscht. Erichson hat, wie von ihm nicht anders zu erwarten ist, seine Art klar und treffend beschrieben ; nur seine Angabe: palpi toti nigri, ist irrtümlich, da die Palpen bei dem einzigen typischen _ Stücke (im Berliner Museum) tatsächlich wie bei allen Verwandten ein gelbbraunes erstes Glied haben. Von der Stirn sagt er: ronte haud impressa, leviter bisulcata, interstitio lato, vie convexo. Von nitidus (— melanopus) sagt Erichson: /ronte haud impressa, profunde bisul- cata, suleis convergentibus, interstitio aeque ac frontis latera elevato, sub- carinato. Foraminosus ist also ein Tier mit flachen Stirnfurchen, wie buphthalmus, atratulus, incrassatus etc. — Kraatz, welcher das Exemplar Erichsons gekannt hat, beschreibt die Art richtig; auch er nennt die Palpen schwarz. Er vergleicht foraminosus mit nitidus Lac. — Redtenbacher beschreibt ebenfalls den rich- tigen foraminosus. — Auch gegen die Beschreibung Fairmaires (faune Francaise. I. 580) ist nichts einzuwenden; er sagt: front a peine deprime, & sillons & peine marques, intervalle large, & peine convexe. Bei ihm steht die Art mit incanus Er. zusammen unter der Abteilung: Palpes entierement noirs ou noirs avec le premier article brun; bei den anderen Verwandten heifst das erste Glied: testace.e Fairmaire gibt folgende Fundorte an: P., Chäteauroux (Aub£); Dijon (Rouget); Tarbes (Pandelle). Er fügt die Bemerkung hinzu: Les individus de la coll. Aube&, que nous avons sous les yeux, se rapportent bien a la description d’Erichson; seulement, chez ces individus, l’intervalle entre les sillons frontaux est assez notablement releve au sommet de la tete. — Fauvel (faune gallo-rhenane. II. 257) sagt: le foraminosus du Catalogue Rouget (p. 418) et celui de Tarbes (Pandelle), cites par M. Fairmaire, se rapportent & l’atratulus. Je n’ai pu voir les exemplaires de la collection Aube, pris & Paris et & Chateauroux, que M. Fairmairey rapporte egalement, non plus que celui cit& de Louvain, par M. Tennstedt (Cat., p. 72), mais je ne crois pas davantage & leur exacte determination. In der Anmerkung bezweifelt er eben- falls das Vorkommen in der Schweiz und bei Domo d’Ossola (Cat. Stierlin), ohne für seine Zweifel einen Beweis zu erbringen. Er führt hier kurz die von Erichson angegebenen Unterschiede von incrassatus und afratulus an, und bemerkt, dafs die Art, welche er nicht kenne, nur in Deutschland und Österreich vor- 414 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. zukommen scheine. Dann fährt er fort: D’apres M. Kraatz, elle serait tres-voisine du melanopus et s’en distinguerait par sa forme plus large et sa ponctuation encore plus forte. Ces deux derniers caracteres &tant assez variables chez melanopus, il est impossible de se prononcer sur la validit@ de l’espece avant d’avoir vu le type du musee de Berlin. — Rey (Brevipennes p. 259) nennt das erste Tastenglied d’un testac& de poix, nach- dem er es (p. 247) d’un roux de poix genannt hatte. Der Kopf ist nach ihm obsoletement bisillonnee entre les yeux, & intervalle large, peu convexe, plus Eleve que les cötes. "Rey kennt 1 2 von Lyon; ferner beschreibt er 1 Stück von Montpellier (coll. Mayet) nach unwesentlichen Unterschieden als var. eribrellus und ein anderes von Soreze-Tarn (Guillebeau) als var. discretus. Auch er sagt, dals joraminosus dem nitidus ähnelt, mit welchem ihn Kraatz vergleicht, verweist aber auf die Unterschiede. — Ganglbauer (Käf. Mitteleur. p. 554. 576.) stellt den forami- nosus Er. mit melanopus zusammen unter die Arten mit tiefen Stirnfurchen! Im übrigen unterscheidet er ihn richtig von me- lanopus durch die Merkmale der Autoren. Als Fundorte gibt er an: In Österreich, nach Rey auch bei Lyon. Die Angabe: Deutschland, bei Erichson und Kraatz, ist hier ver- schwunden. Stenus foraminosus ist ein geradezu klassisches Beispiel dafür, wie bei äufserst seltenen Arten durch mangelhaftes Studium der Beschreibungen und einen falsch aufgefalsten Vergleich Verwirrung entstehen kann. Hier ist sogar eine mythische Art entstanden; niemand wird den Stenus foraminosus Fauvel-Ganglbauer finden, weil es diesen nicht gibt. Wenn er aber doch vorhanden ist, ist er nicht mit foraminosus Erichson identisch. Als Kraatz im Anfang seiner Beschreibung schrieb: dem St. nitidus zunächst ver- wandt, verursachte er den nachfolgenden Irrtum. Ihn trifft aber keine Schuld, denn er gab in der ausgezeichneten Diagnose und in der Beschreibung die Kopfbildung genau an. Offenbar wollte er beide Arten nur in bezug auf die breite Gestalt und die starke Punktierung vergleichen. Fauvel hat diesen Vergleich mils- verstanden und die weitere Beschreibung nicht beachtet; er nimmt die Gestalt und Punktierung als die einzigen Unterschiede an und übersieht das übrige. So mulste er zu dem Resultat kommen, dals über die Verschiedenheit des melanopus und foraminosus nur das typische Exemplar Erichsons entscheiden könne, was nach den Beschreibungen unnötig ist. Fauve] wurde in seinem Urteil auch beeinflufst durch die Erfahrung, dafs die Stücke der Sammlung Rouget und Pandell& unrichtig bestimmt waren. Ganglbauer hat jedenfalls kein Stück des foraminosus gesehen 3 K 3 ‘ a ER IE en re 7 Mens Hubenthal, Über Stenus foraminosus Er. 415 und hat, beeinflulst von Fauvels Angaben nach den Beschrei- bungen der Vorgänger ein Tier konstruiert, welches es nicht gibt, indem er die Beschreibung des joraminosus Er. und Fauvels Be- ziehung auf melanopus kombinierte. Um jeden Zweifel auszuschliefsen, habe ich im Berliner Museum das einzige Exemplar Erichsons, welches wohl- erhalten ist und aus Norddeutschland nach Erichsons Angabe stammt, untersucht. Im Binocular sah ich die Palpen ganz dunkel, bei 30facher Vergrölserung; mit 20 facher Lupenvergrölserung sah ich sicher das erste Palpenglied gelbbraun! Letztere Beobachtung ist mir zuverlässiger, weil das Binocular auch sonst inbetreff der Färbung täuscht (blaue Apion sehen schwarz aus!) und weil die Art ihren Verwandtschaftsverhältnissen nach zweifarbige Palpen haben muls, da sie in die Gruppe des buphthalmus gehört und von ruralis durch die bei Ganglbauer angegebenen Haupt- merkmale entfernt ist. Erichsons Beschreibung stimmt im übrigen ausgezeichnet. Foraminosus ist in der Gestalt tatsächlich dem melanopus ähnlich, sonst aber weit von ihm durch das Fehlen der tiefen Stirnfurchen, den schmäleren Kopf und die dichte grob runzelige Punktierung des Vorderkörpers verschieden. Auch sind die Flügeldecken, gegenüber melanopus, viel gleichmäfsiger flach- gedrückt. Erichsons Art ist neben atratulus zu stellen, von dem er sich leicht durch die viel breitere Gestalt, den im Ver- hältnis dazu schmalen Kopf und die viel gröbere Punktierung unterscheidet. Dieses Ergebnis der Untersuchung war, abgesehen von der Färbung der Palpen, ohne Studium der Type zu erreichen. Es sei allen denjenigen zur Beachtung empfohlen, welche in der Gegenwart so flüchtig beschreiben, dafs ihre Beschreibungen ohne Typen unbrauchbar sind, welche selbst die Typen überschätzen ‘und die sorgfältigen Beschreibungen der alten Autoren vernach- lässigen, um ihre minderwertigen Ansichten an Stelle der wohl- begründeten Resultate jener zu setzen. Stenus foraminosus ist bisher, wie es scheint, nur in einzelnen Stücken bekannt. Aufser der Type sah ich keins. Vielleicht wird er eine ähnlich versteckte Lebensweise führen, wie sein Ver- wandter subdepressus Rey, der auch sehr selten war und erst in neuester Zeit durch Herrn Linke bei Leipzig zahlreich ge- funden wurde. 416 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna (Col.). Von Pfarrer Wilhelm Hubenthal, Bufleben bei Gotha. X. 1. Bembidion Redtenbacheri K. Dan. Schortethal. 24. 8. 13. 1 St. — Schneetiegel im Thür. W. 26. 5. 95. 1 St. (Liebmann), Medon dilutus Er. bei Halle (Dr. Bischoff in Halle a. S.). Philonthus ceyanipennis F. In der Südecke des Eichsfeldes am Hilfensberg (im Kreise Heiligenstadt), im ZPolyporus eines Buchen- stumpfes.. 7. VII 1911 (Bisehoffß). Euryusa Linkei Bernh. (Wien. Col. Rundsch. 1914. p. 68). In Kellners Sammlung stecken unter dem Namen sinuata 2 sinuata und 1 Linke, Diese schöne, bisher verkannte, von Herrn Linke, dem be- kannten hervorragenden Staphylinidenkenner in Leipzig, zuerst entdeckte Art ist demnach auch für Thüringen zu führen. Atemeles pubicollis v. ewcisus Thms. Obere Wipfra. 10. V. 14. 1 St. bei Formica rufa (Rapp). Oxypoda Skalitzkyi Bernh. Finsterbergen, Drusenbach, IV. 1910. 1 St. im Laub (Hbthl.) — Freibach. IV. 1914, fliegend, unter Rinde liegender Fichten. n. s. (Heymes). Von Herrn Heymes zuerst erkannt. Dinarda dentata v. pygmaea Wasm. Fahn. Höhe, auf Kalk- boden unter einem Stein bei Formica rufibarbis. 1 St. 2. IV. 14 (Rapp.) Choleva elongata Pk. Thür. W., 1. IV. 14. Maulwurfsnest. 1 St. (Heymes). Euryptilium saxonicum Gillm. Gillmeister fand „zu An- fang des Monates Mai 1843 auf einem sonnigen Bergabhange bei Rasephas, unweit Altenburg, 2 Exemplare in dem Laube, welches um den safttriefenden Stamm einer kurz vorher gefällten Birke gelagert war.“ (Sturm, Deutschl. Fauna, Ins. Käf. XVII. p. 82.) Microptilium palustre Kuntzen. Die in Nachtrag IX (D. E. Z. 1914, p. 216.) angeführte Art ist unter diesem Namen in Ent. Bl. 1914, p. 161 beschrieben worden. Am Siebl. T. auch von Schädel und Jänner gefangen. Auch bei Freudenthal an der Wandersleber Gleiche unter denselben Verhältnissen gef. 1 St. (Liebmann.) Trichoptery& thoracica v. attenuata Gillm. Altenburg (Gill- meister). — Chevrolati All. (parallelogramma Gillm.) bei Alten- burg, selten (Gillmeister, Sturm. |. e.). — Sturms Fauna ist auf Thüringer Funde hin sonst noch nicht durchgesehen. | | , WR Hubenthal, Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. 417 Phosphaenus hemipterus Gze. Arnstadt. VI. 1 St. (Lieb- mann). Opilo pallidus Olv. bei Halle (Bischoff). Epuraea fuscicollis Stph. bei Halle (Bischoff). Meligethes viridescens v. auratus Bauer Ent. Bl. 1914, p. 56. Jena. 30. V. 1913 in den Blüten einer ausländischen Rhodo- dendron-Art (Bauer). Mycetina cruciata Schall. Halle („nur einmal aus hiesiger Gegend erhalten“) (Schaller 1783). Oryptophagus punctipennis Bris. Halle a. S. (Internat. Ent. Ztschr. 1913, p. 238. 248.) Nach Dr. Bischoffs Mitteilung aber ein Irrtum des Sitzungsberichtes ; dort nicht gefunden. Oyphon variabilis v. rufipectus Rey. Alperstedt. VI. 1 St. — Stotternheim. VI. 1 St. (Rapp). Ludius ferrugineus L. v. occitanicus Villers. bei Halle (ferr. „zu- weilen auch mit schwarzem Brustschild“, Schaller 1783). Anthaxia fulgurans Schrk. Halle: Auf der forstlichen Exkur- sion Schkeuditz-Horburg, 12. 6. 10. von Büschen 1 % gestreift (Daehne) (in: ©. Daehne, Die Buprestiden Mitteldeutschlands, Mittlgn. der Ent. Ges. zu Halle a. S. Heft 3/4. 1912. p. 43.) — Daselbst p. 45 mufs für Chrysobothris Solieri igniventris Reitt. gesetzt werden (D. E. Z. 1912, p. 74). — Daselbst p. 50: Jungs An- gabe über Agrilus aurichaleeus Redtb. ist zu streichen; falsch be- stimmt. Tribolium madens Charp. Erfurt, in einer Wallnufs. XII. 1 St., aus Rumänien importiert (Rapp). Acmaeops marginata F. a. spadicea Schils. bei Halle (Bischoff). Chrysomela varians v. aethiops Wse. Sachsenburg. VI. 1 St. Rapp). Longitarsus corinthius Reiche. Thür. (Schilsky. 2. Aufl. p- 153) zu streichen, nach Heikertinger nur im Süden, ist Weisei. Für fuscoaeneus aus Thüringen hat nach Heikertinger der Name Weisei Guillb. einzutreten, zu dem v. Maassi Hubthl. als Synonym gehört, da Heikertinger die apteren Formen nicht benannt wissen will (Heikertinger, Ent. Bl. 1914, p. 85). Acalles pyrenaeus Boh. Thür. (Schilsky. 2. Aufl. p. 174). Marmaropus Besseri Gyll. bei Halle, auf Sauerampfer (Bischoff). Phloeosinus thujae Perris. Auf den Höhen zwischen Rudolstadt und Blankenburg im Wacholder ziemlich verbreitet (1905. Pro- fessor Dr. Bischoff in Rudolstadt, von dessen Bruder, Ober- stabsarzt Dr. Bischoff in Halle mitgeteilt\. Polygraphus subopacus Thms. für Thür. zu streichen ; die Stücke in coll. Rapp sind kleine pubescens. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft IV. 28 418 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 2. Herr Oberstabsarzt Dr. Bischoff hat vor einiger Zeit in der Entomologischen Gesellschaft zu Halle a. S. einen inter- essanten Vortrag über das Werk: Neue Insekten von Joh. Gottl. Schaller (Abhandlungen der Hallischen naturforsch. Gesellsch. I. Bd. 1783) gehalten, aus dem hervorgeht, dafs die meisten von Schaller beschriebenen Arten jetzt noch dort vorkommen. Be- sondere Beachtung verdienen zwei Bemerkungen. Chrysomela violacea Schall. wird jetzt auf cerealis v. mixta Küst. bezogen. Nach Schallers Beschreibung handelt es sich aber offenbar um coerulans Scriba. Schaller sagt: „in Gestalt und Gröfse bei- nahe nicht verschieden von cerealis, aufser in der Farbe, und dafs die Seitenränder desBrustschildes nicht so auf- geschwollen sind, als man es bei Chr. cerealis, staphylea u. d. m. findet“. Damit ist coerulans beschrieben! Verstärkt wird dies noch durch die Fundortsangabe: „gesellschaftlich auf Weiden u. dergl.“. Chr. cerealis v. mieta kommt nach Weise in den Alpen vor; bei Halle ist sie nicht wieder gefunden werden, wohl aber coerulans. Diese wird daher in Zukunft den Namen violacea Schall. führen müssen. Larinus sturnus Schall. Die Art, welche jetzt unter diesem Namen bekannt ist, kann Schaller nicht beschrieben und auch kaum dort gefunden haben. Er sagt: „Gestalt und Grölse wie Curculis pini, doch kürzer bei Leibe.“ Dies pafst auf den viel gröfseren und kräftigeren Larinus sturmus Capiomont Petri nicht. Schaller unterscheidet seine Art weiter durch den gelbbestäubten Flecken neben dem Schildchen von jaceae. Dies ist aber nicht konstant. Auch die Beschreibung des Rüssels palst nicht auf sturnus Cap.: „ebensolang als das Brustschild, doch bei einigen auch kürzer“. Bei sturnus Cap. ist der Rüssel viel länger. Da Schaller selbst die grofse Ähnlichkeit seiner Art mit jaceae Fabr. hervorhebt und wohl dieser, aber nicht der grolse sturnus der Autoren dort wiedergefunden ist (letzterer auch sonst nicht in Thüringen !), wird in Zukunft sturnus Schall als Synonym zu jaceae Fabr. zu treten haben. Sturnus auct. non Schall. hat consperus Dej. Boh. zu heilsen. Di 2 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 419 Ichneumoniden der Provinz Posen. Von YV. Torka in Nakel-Netze. T- Die Beobachtungen, welche ich an Ichneumoniden der Pro- vinz Posen anstellen konnte, entstammen 2 räumlich weit von- einander entfernten Gebieten. Zunächst sammelte ich an der Westgrenze in der Umgegend von Paradies hauptsächlich in den Sommermonaten an verschiedenen Dolden. Aber auch zur Zucht bot sich mir einige Gelegenheit. Daselbst kommt häufig die Birkenblattwespe Trichiosoma lucorum L. vor, deren Kokons ich in grölserer Zahl in den Wintermonaten einsammelte. Ich erzog aus ihnen zum Teil seltenere Arten, wie z. B. Rhorus mesoxanthus Grav., Protarchus testatorius Thunb. und in sehr grofsen Mengen Spilo- cryptus cimbieis Tschek. Eine ganze Anzahl der dort gesammelten Ichneumoniden verwahrte ich für eine spätere Zeit, von denen ich nunmehr zu veröffentlichen vermag. Als ich im Oktober 1906 nach dem Nordosten der Provinz kam, setzte ich meine begonnene Tätigkeit in meiner neuen Hei- mat weiter fort. Hier fand ich Trichiosoma lucorum wieder, wenn- gleich sie bei weitem nicht so häufig auftritt als bei Paradies. In einer Birkenpflanzung sammelte ich 63 Kokons, von denen 54 Stück mit Schmarotzern besetzt waren. Sie lieferten jedoch alle ohne Ausnahme nur Spüoceryptus cimbicis. Bessere Ergebnisse erhielt ich aus eingetragenen Schmetterlingspuppen. Im August 1913 beobachtete ich in einem Kiefernbestande einen starken Raupenfrals. Beim Abheben der Moosrasen am Grunde der Bäume fand ich einige Raupen der Forleule, welche gerade vor der Ver- puppung waren. Von diesem Orte sammelte ich im Winter darauf 74 Puppen von Panolis, 26 braune Kokons einer Ophionidae und 13 Tönnchen einer Schmarotzerfliege. Zunächst schlüpften die Schmetterlinge von FPanolis griseo-variegata in 46 Fällen. Etwas später erhielt ich aus den übrigen Puppen die Ichneumoniden, unter denen Exochilum eircumfleeum L., JIchneumon nigritarius Grav., I. pachymerus Rtzb. und Plectocryptus arrogans Grav. zu nennen sind. Die braunen Kokons lieferten durchweg alle Danchus femoralis C. G. Thoms. Die Vermutung, welche Herr Pfankuch-Bremen in seiner Veröffentlichung: „Aus der Ichneumonologie“ ausspricht (Deutsche Ent. Zeitschrift 1914, p. 536), dafs dieser Banchus nicht selten auftreten dürfte, bestätigt sich in vollem Mafse. Das Verlassen der Kokons geschah im Monat Mai, obwohl ich sie im Zimmer bewahrte. Die Flugzeit dieser Banchus-Art ist demnach später als von Banchus compressus F., den ich hier alljährlich frühzeitig 28* 420 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. im Jahre fange. Der früheste Zeitpunkt, an dem ich diesen Banchus erbeutet habe, war der 30. März und der späteste der 18. April. Wenn Ratzeburg in seinem Werke „Die Forstinsekten, Berlin 1844“ Banchus compressus F. aus der Forleule erzogen hat, so kann das nur im Herbste vor der Überwinterung geschehen sein. Wenn er aber pag. 26 III schreibt: „Die Wespe schneidet im Frühjahre unregelmäfsige Öffnungen, um auszufliegen“, so besteht wohl die Möglichkeit, dafs Ratzeburg BDanchus femoralis Thoms. vor sich hatte. Auch die kurzen Angaben bei der Beschreibung „fast ganz schwarz, die Beine grölstenteils hell, beim J der Hinterleib hoch und Stirn und Gesicht gelb“ deuten auf diese Art hin. ! Die Fliegenlarven lieferten eine gröfsere Schmarotzerfliege, welche noch der Bestimmung harrt. Aus einem dieser Tönnchen entstieg eines Tages Anthrax morio L., was von besonderem Inter- esse sein dürfte. Noch hing die leere Puppenhaut mit dem hin- teren Teile in der schwarzbraunen Hülle, was einen Zweifel an der Richtigkeit meiner Beobachtung gänzlich ausschliefst. Noch ein zweites Mal erhielt ich kurze Zeit darauf eine kleinere Anthraw- Art aus einem Fliegentönnchen, welches ich in Nestern der Sammel- biene Colletes daviesanus Sm. gefunden habe. Demnach kann die Fliegengattung Anthrax als Schmarotzer zweiten Grades gelten, welche in Tachinenlarven sich entwickelt. In dem Laubwalde westlich von Nakel bei Netztal traten in grolser Zahl Raupen einiger Schmetterlinge auf. Diese lockten sicherlich die grofse Anzahl Ichneumoniden herbei oder entwickelten sich aus ihnen, welche ich in den Jahren 1913 und 1914 hier fangen und beobachten konnte. Unter ihnen ist Amisobas buccatus Kriechb. zu nennen, welcher aus Südspanien und Nordafrika be- kannt und nun auch für Posen festgestellt ist. Auch aus anderen Gegenden der Provinz habe ich diese oder jene Art heimgebracht, welche ich gelegentlich, gewöhnlich nur in einzelnen Stücken, fangen konnte. Eine gröfsere Anzahl überliefs mir Herr Szul- czewski aus Brudzyn, unter denen sich Uryptus cyanator Grav. und Tähalessa ceitraria Ol. in je 1 Stücke befinden. Nur diejenigen Ichneumoniden, deren Bestimmungen mir als einwandfrei richtig gelten, habe ich im nachfolgenden Verzeich- nisse aufgenommen. Dem Herrn W. Baer in Tharandt i. S. statte ich für seine freundliche Unterstützung meinen Dank an dieser Stelle ab. Eine gröfsere Zahl Arten sind von Herrn Pfankuch- Bremen bestimmt worden. Die übrigen habe ich nach den An- gaben des Werkes von OÖ. Schmiedeknecht, Opuscula Ichneu- monologica festgestellt. Gewöhnlich ist aufser dem Ort auch die Zeit ihres Vorkommens angegeben, daran schliefsen sich die Torka, Ichneumoniden der Provinz Posen. 421 sonstigen biologischen Beobachtungen. Die noch vorhandenen unbestimmten und zweifelhaften Arten verwahre ich für eine künftige Zeit auf. Sie sollen dann mit den sonstigen biologischen Aufzeichnungen veröffentlicht werden. Ichneumoninae. Dinotomus coeruleator F. An der Westgrenze Posens und auch hier auf Dolden von Pimpinella saxifraga im August und September gefangen. Ein Parasit von Papilio machaon L. Aus 29 im Herbste 1914 erzogenen Puppen schlüpften 13 Stück dieses Schmarotzers. Schon früher auch bei Paradies aber weit seltener erzogen. Vor dem Ausschlüpfen aus der Puppe wird ein rundliches Loch in einer der beiden Flügelscheiden ausgebissen. Trogus lutorius F. Am 11. VII. 13 an einem Weidenbusche 1 2 östlich von Nakel gefangen. Das hiesige Stück besitzt einen gänzlich gelbroten Hinterleib. Trogus exaltarius Panz. Sowohl von der Westgrenze als äuch von hier als Parasit von Sphinz ligustri bekannt. Chasmodes motatorius Grav. Im August bei Nakel, Mrotschen und Brudzyn gefangen. Ichneumon fusorius L.. 2 22 im Kiefernwalde südlich von Nakel, im Oktober 1 0" bei Brudzyn gefangen. Ichneumon pisorius L. Ist häufiger als die vorige Art und von Nakel, Schneidemühl und Paradies bekannt. Flugzeit von August bis November. Ichn. fuscipes Grav. 2 'd' im Eichwalde bei Dembno, Kreis Wirsitz, im Mai 1914 gefangen. Ichn. leucocerus Wesm. Im Laubwalde bei Netztal im Juni 3 22. Ichn. castaneiventris Grav. Mit der vorigen Art zusammen bei Netztal 2 22 gefangen. Ichn. culpator Schrank. Auf Dolden von Pastinaca im August mehrfach die 0’0’ bei Paradies und bei Nakel. Ichn. latrator F. Unter Moosrasen von Lepidozia reptans in einem Erlenbruche am Fulse eines alten Stockes in grölserer Zahl im Winterlager bei Mrotschen gefunden, von denen ich 4 22 für meine Sammlung erbeutete. Ichn. sarcitorius L. Bei Paradies und bei Nakel im August auf Dolden aber stets nur 3777 erbeutet. Ichn. extensorius L. Beide Geschlechter bei Paradies und bei Nakel. 22 zeitig im Jahre im April und im Mai. Ichn. albosignatus Grav. Von Paradies, Nakel und Brudzyn bekannt. Flugzeit im Juni und Juli. 4223 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ichn. bilunulatus Grav. Ein Pärchen von Herrn W. Baer er- halten, welches aus Panolis-Puppen erzogen ist. Südlich von Nakel, wo ebenfalls eine ausgedehnte Frafsstelle der Forleule in einem Kiefernwalde sich befand, fing ich am 2. Juli 12. Auch 1 fing ich dort schon früher und ein anderes stammt aus der Selgen- auer Forst bei Schneidemühl. Die Jo’ erscheinen bereits Mitte Juni. Ichn. ineubitor L. Am 21.VI. 14 fing ich 6 5 in der Selgen- auer Forst bei Schneidemühl, unter denen sich ein Stück mit einem weilsen Punkte auf der Oberseite des sechsten Segments gezeichnet vorfindet und demnach zur var. punctus Berth. zu rechnen ist. Ichn. pachymerus Ratzeb. Zahlreich aus Puppen von Panolis erzogen, welche ich im Winter 1914 im Kiefernwalde südlich von Nakel gefunden habe. Die Färbung der hiesigen Stücke ist ein düsteres Rotbraun an den Mittelsegmenten des Hinterleibes, wäh- rend diese Färbung an Exemplaren aus der Lausitz viel heller ist. Übrigens wechselt die helle Färbung sehr, bald ist der Hinterleib fast einfarbig schwarz, bald ist er breit rot gezeichnet. Diese Verschiedenheit ist besonders im männlichen Geschlechte zu be- obachten. Ichn, nigritarius Grav. Besonders häufig fing ich die 070’ in verschiedenen Wäldern, z. B. bei Gnesen im Stadtwalde, bei Para- dies, bei Nakel, bei Mrotschen, bei Schneidemühl und bei Otto- rowo, Kreis Samter. Seltener sind dagegen die 22, von denen ich nur 2 Stück besitze, das eine aus Panolis, das andere aus Bupalus erzogen. Auch von Szulczewski bei Brudzyn gefangen, demnach in Posen ebenso häufig wie in den anderen Provinzen. Ichn. fabricator F. Die 5’c0' von Netztal und Dembno, 1 2% bei Slesin, Kreis Bromberg. Flugzeit von Ende Mai bis Mitte Juni. Ichn. fugitivus Grav. Nur das 2 am 8.VI. 13 bei Netztal im Eichwalde gefangen. Ichn. oscillattr Wesm. Ein Pärchen von Szulezewski bei Brud- zyn erbeutet. Ichn. sculpturatus Holmgr. Ende August auf Dolden von He- racleum am Ufer des Netzekanals bei Nakel an 2 Stellen 4 Jo gefangen. Anisobas buccatus Kriechb. 1 2 dieser südeuropäischen Ich- neumonide fing ich am 7. VII. 12 im Walde bei Netztal, Kreis Wirsitz. Ihr Vorkommen hier in Posen erfordert berechtigtes In- teresse. (det. Pfankuch- Bremen.) Hepiopelmus leucostigmus Grav. Südlich von Nakel in den Wal- dungen am 3. VII 14 1 cd”. Torka, Ichneumoniden der Provinz Posen. 423 Amblyteles castigator F. Östlich von Nakel und im Stadtwalde bei Gnesen je 1 2. Flugzeit im Juni. Ambl. binotatus Kriechb. Nur von der Posener Westgrenze bekannt. In der Umgegend von Paradies fing ich im August 1904 auf Dolden 2 cd". Ambl. subsericans Grav. Ein Pärchen bei Nakel. Ambl, fossorius Müll. Am 26. IX. 11 auf Erlengebüsch 1 0’ bei Bentschen, Kreis Meseritz. Ambl. laminatorius F. Das erste d' erzog ich aus einer Puppe des mittleren Weinvogels (D. elepenor). Beim Ausschlüpfen schneidet die Schlupfwespe eine Kappe am oberen Teil der Puppe ab. Die Raupe habe ich bei Paradies gesammelt. Dort fing ich noch ein zweites d' am Wege auf Pappelgebüsch. Das 2 fing ich am 7. VIII. 12 bei Nakel auf den Netzewiesen, wo die Raupe des genannten Falters auf Epilobium parviflorum vorkam. Die Wespe hatte es sicherlich auf diese abgesehen. Abermals einem Weib- chen begegnete ich am 17. 8. 13 in der Nähe eines Waldsumpfes, und auch da fand ich nach kurzem Suchen eine Raupe des Wein- schwärmers auf einem Blatte von Calla palustris, welches schon zum Teil verzehrt war. Man kann darum mit Sicherheit an- nehmen, dafs A. laminatorius ein Parasit von D. elepenor ist. Ambl. funereus Grav. Auf Dolden von Anthriscus silvestris im Juni 1913 ein Pärchen gefangen. Ambl. glaucatorius F. Bei Paradies sowohl als auch hier bei Nakel in den Sommermonaten auf Dolden mehrfach erbeutet. Ambl. atratorius F. Nur von Paradies 1 9, bei dem die weilse Zeichnung des Hinterleibes sich nur auf 2 Binden am Endrande des vierten und fünften Segments erstreckt. (det. Pfankuch.) Ambl. ceulpatorius Grav. Die 2? im August auf Dolden von Heracleum und Pastinaca häufig hier bei Nakel und auch bei Paradies. Die Zeichnung des Hinterleibes ändert vielfach ab. Ambl. amatorius Müll. 1 5 Ende Mai bei Nakel und 1 2 am 21. Juni bei Gultowy, Kreis Schroda. Ambl. melanocastaneus Grav. 3 2% von Paradies und von Nakel bekannt. Flugzeit im August. Ambl. fuseipennis Wesm. Die f'o' schon in der zweiten Hälfte des Monats Juni, die 22? dann später im Juli erscheinend. Be- kannte Flugplätze sind: Netztal auf Dolden von Chaerophyllum bulbosum am Waldrande, Nakel, Schepitz, Lapai, Bilau und Paradies. Ambl. divisorius Grav. Ende Juni bei Nakel und bei Brudzyn mehrfach gefangen. 424 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ambl. occissorius F. Im Frühjahre an Rändern von Kiefern- wäldern um Nakel in beiden Geschlechtern 4 Stück gefangen. Ambl. vadatorius Il. Bei Netztal, Nakel und Paradies im Juli und August 3 0’ und 2 22 gefangen. Ambl. negatorius F. Fliegt im Juli und August und besucht Dolden von Heracleum, Chaerophyllum und Pastinaca. Von Nakel, Netztal und Brudzyn bekannt. Colpognathus divisus Thoms.. Am 23. III. 14 1 2 unter Moos bei Strelau, Kreis Bromberg, gefunden und am 25. V.14 bei Wiele 1 2 gefangen. Neotypus lapidator F. Schon zeitig im Frühjahre, am 31. IH. 11 südlich von Nakel bei Schepitz 1 2 erbeutet. Cryptinae. Oryptus dianae Grav. Die 2? der Grundform und die der var. gracilicorms Grav. mit gänzlich schwarzen Fühlern fing ich im Eichwalde bei Netztal im Juni. Or. cyanator Grav. 1 2 von Szulezewski bei Brudzyn. Cr. albatorius (Grav.) Tschek. Beide Geschlechter ziemlich häufig im Eichwalde bei Netztal. Or. viduatorius F. 1 2 aus einem trockenen Beifuisstengel erzogen, worin die Larven der Beifufsfliege (T’rypeta artemisae) und des Käfers Mordella aculleata L. überwinterten. 1 2 auch am 21. V. 14 und 2 andere Ende August 1912 bei Nakel gefangen. Diese Cryptus-Art tritt demnach zweimal im Jahre auf. Spiloeryptus abbreviator Grav. 1 2 dieser ungeflügelten Art am 28. IX. 12 am Boden an einer sonnigen Stelle über Moos flüchtend bei Strelau, Kreis Bromberg, gefunden. Dieses Stück gehört zu der Varietät mit rotem Vorder- und Hinterschildchen. Spüoer. cimbieis Tschek. Sehr zahlreich aus den Kokons von Trichiosoma lucorum L. erzogen. Die Schlupfwespe ist bei Paradies und auch bei Nakel häufig und verhindert deshalb ein zu starkes Auftreten der Birkenblattwespe. In einer solchen Afterraupe können sich bis zu 12 Stück entwickeln. Die Larven des Schma- rotzers überwintern gänzlich erwachsen und einzeln eingesponnen. Im Frühjahre häuten sie sich hintereinander zweimal, verpuppen sich anfangs Mai und liefern die Wespe nach 2 Wochen. — Alle hiesigen Stücke besitzen im 2 Geschlechte rotbraune Hinterhüften, und die 0'0' sind mit weilsgezeichneten Vorder- und Hinterschild- chen versehen. Spioeryptus zygaenarum Thoms. 2 22 aus Zygaena meliloti Esp. erzogen, deren Puppen ich am Waldrande bei Schmilau, Kreis Kolmar, im Juli 1914 gesammelt habe. wa 5 a Er ne 243 „ame Torka, Ichneumoniden der Provinz Posen. 425 Spiloer,. nubeculatus Grav. Am 20. VIII. 12 bei Brahemünde am Ufer der Weichsel 3 22 auf Dolden von Heracleum gefangen, 1 2 auch bei Nakel. Mesostenus gladiator Scop. Am 18. VI. 12 am Stamme eines Birnbaumes neben dem frischen Gespinste einer Raupe von Diloba coeruleocephala bei Paradies, ein zweites ? im Juni 1914 auch bei Netztal gefangen. Plectoeryptus curvus Grav. (det. Pfankuch-Bremen). Bei Nakel und bei Netztal je 1 co’ erbeutet. Plectocr. arrogans Grav. Aus Panolis-Puppen erzogen, welche ich südlich von Nakel gesammelt habe. Stylocryptus profligator F. Auf Dolden von Aegopodium Ende Juni und im Juli bei Nakel und im Kreise Schroda bei Gultowy 5 22. | Pimplinae. Pimpla turionellae L. Im Juni 1914 zahlreich im Laubwalde bei Netztal. Ich fing daselbst 6 22 und 2 7’, darunter 2 Stück mit schwarzen Vorderhüften am Grunde geschwärzten Schenkel- ringen (Var. 1 Grav.) und 1 ? mit hellbraunen Hinterschienen und bei dem die Ränder der Hinterleibssegmente deutlich rot ge- zeichnet sind. (Var. 2 Grav.) Pimpla brassicariae Poda. Nur 1 2 bei Netztal. P. Holmgrenii Schmiedekn. Mit den vorigen beiden Arten zu gleicher Zeit und an demselben Orte 2 2%. P. instigator F. Nur 2 Stücke am 8. VI. 13 bei Netztal, am 20. VIII. 12 bei Nakel, am 18. IX. 12 bei Anjela, am 28. IX. 12 bei Strelau und 3 Exemplare auch bei Brudzyn. P. examinator F. Schon am 9. IV. 13 12 bei Nakel gefangen, 2 22 von Brudzyn. 1 2, welches von Paradies herstammt, be- sitzt braunrote Hinterschienen und Tarsen (Var. 3 Brischke). Ephialtes manifestator L. Ziemlich häufig in den Kiefernwal- dungen bei Nakel und bei Brudzyn. E. extensor Taschh. 2 22 am 27. V. 14 am Fenster meiner Wohnung gefangen. Wahrscheinlich habe ich sie mit Moosrasen eingetragen. Rhyssa persuasoria L Bei Paradies fand ich 1 2 in einem Kieferkloben, in welchem Sirex-Larven gefressen haben. Bei Nakel in den Waldungen mehrfach beide Geschlechter gefangen. Thalessa eitraria Ol. Von Szulczewski 1 ? gerade in dem Augenblicke bei Brudzyn gefangen, als die Wespe die Puppenwiege verlassen wollte. Echtrodoca conflagrata Grav. Erscheint zeitig im Frühjahre und ist um Nakel nicht selten. Ich fing an lichten Abhängen 4 229 426 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Lissonota eylindrator Will. Am 7. VII. 11 bei Nakel 1 9. Lisson. parallela Grav. Auf Dolden ziemlich häufig im Sommer. Die var. nigricowis Strob., welche nur aus Istrien bekannt ist, fing ich hier ebenfalls bei Nakel (det. Pfankuch). Lampronota melacholica Grav. Nur 1 2 am 31. VI. 11 südlich von Nakel bei Schepitz gefunden. Acoenitus dubitator Panz. In der Umgegend von Nakel nicht selten. 1 0’ fing ich am 26. V. 11, die 22 erscheinen darauf im Juni. Collyria puncticeps C. G@. Thoms. An Waldrändern, besonders wo Eichen wachsen, verbreitet sowohl östlich als auch westlich von Nakel im Juni. Ophioninae. Hellwigia elegans Grav. Durch die an der Spitze verdickten Fühler leicht kenntlich und hier bei Nakel 1 0, 2 2% gefangen. 1 2 erhielt ich auch aus der Gegend von Brudzyn. Die Flugzeit dieser seltenen Schlupfwespe ist der Anfang des Sommers. Sie besucht hier Blüten von Doldengewächsen und von Berteroa incana. Enicopsilus ramidulus L. Südlich und nördlich von Nakel je 1 Stück im Hochsommer gefangen. Ophion luteus L. Von Paradies besitze ich 1 2, welches schon am 30. Mai gefangen wurde. Am zahlreichsten erscheint dieser Schmarotzer im August und September. An einem Wege in Arte- misia campestris-Büschen konnte ich an einem Nachmittage eine grolse Anzahl von Exemplaren sammeln. — Fliegt auch öfters bei geöffnetem Fenster abends ans Licht. Ophion ventricosus Grav. Ein abgeflogenes 2? am 12. V. 14 im Laubwalde von Netztal. OÖ. obscurus F. Am 20.IV. 14 1 2 am Licht, ein zweites ? am 26. IV. 11 östlich von Nakel bei Slesin gefangen. O. minutus Kriechb. Die Jo’ zahlreich im Schatten der Eichen um die Laubbüschel am unteren Teile der Bäume spielend. Die 22 sind weit seltener. Besonders häufig fand ich die Wespe im Eichwalde bei Dembno im Kreise Wirsitz am 27. V. 14. Oymatoneura undulata Grav. Südlich von Nakel im Kiefern- walde bei Grüntal beobachtete ich am 17. VI. 08 2 Stücke, welche sich verfolgten,- von denen ich das co’ erbeutete. Heteropelma calcator Wesm. Von Mai ab den ganzen Sommer hindurch bis Ende September auf Dolden. Exochilium eircumfleweum L. Gilt als hauptsächlicher Parasit des Kiefernspinners. Tritt hier aber auch in einer forma minor als DE A a U bl nt u nn m u > Ba u Sl u Zu 2 me ZU an 39 m an Torka, Ichneumoniden der Provinz Posen. aan Schmarotzer der Forleule auf. Ich habe viele Stücke dieser Art aus Panolis- Puppen erzogen und Herr W. Baer teilte mir die- selbe Beobachtung mit. Im Freien fing ich ein 2 in demselben Walde, aus dem ich die Puppen geholt habe, am 3. VII. 14. Anomalon cerinops Grav. Am 3. VII. 14 fing ich ein Pärchen im Kiefernwalde südlich von Nakel. Erigorgus villosus Grav. In demselben Walde, in welchem ich die vorige Art fing, am 16. V. 14 1%. Barylypa wniguttata Grav. An trockenen Stellen um Gras- büschel herumschwärmend, welche von der Sonne stark beschienen wurden, im April 2 5'’0' an 2 verschiedenen Orten um Nakel. Campoplex pugillator L. Im Walde bei Netztal im Juni 1913 und 1914 häufig dicht über dem Boden fliegend. An einem Tage fing ich 16 Stück. Pyracmon fumipennis Zett. 1 2 im Kiefernwalde bei Nakel am 26. VI. 13. Opheltes glaucopterus L. Hauptsächlich im Juli an Orten, wo Birken und Erlen wachsen. Hier um Nakel nicht selten vor- kommend. Paniscus testaceus Grav. Ziemlich häufig im Walde bei Netztal im Juni. Exetastes nigripes Grav.. Am 20. VI 13 im Walde südlich von Nakel 1 2 (det. Pfankuch). Ex. femorator Desv. Bei Nakel und bei Netztal Mitte Juli 3 22. Ex. fornicater F. Auf Dolden von Heracleum am Netze-Ufer u ;23..WL 13. Xenoschesis fulvipes Grav. In der Umgegend von Nakel häufig von Juni ab bis in den August hinein. Ein ? auch bei Schneide- mühl gefangen. | Banchus compressus F. Zeitig im April erscheinend. Zahlreich an einem sonnigen Tage dicht an der Erde herumsuchend in den Morgenstunden des 4. IV. 13. Ich fing 3 0'’0’ und 2 2%, konnte aber weit mehr erbeuten. Bis jetzt nur in den Kieferwaldungen bei Schepitz, südlich von Nakel, an sandigen Stellen. Banchus falcatorius F. Überall vorkommend im Juni und Juli, an einzelnen Feldgebüschen die Yo’ zahlreich beisammen, die 22 einzeln auf Blüten. Ich fing ihn bei Paradies, Nakel, Gnesen und Herr Szulczewski bei Brudzyn. B. femoralis Thoms. Durch Zucht aus Kokons, welche ich gleichzeitig mit Panolis-Puppen im Kiefernwalde südlich von Nakel gesammelt hatte, in grölserer Anzahl erhalten. Die Flugzeit fällt bei dieser Art sicherlich erst in den Mai, wenn nicht gar später. 428 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. B. volutatorius L. Nur 1 2 am 21.VI. 14 im Walde bei Schönfeld, nördlich von Schneidemühl, gefangen. Der ausgedehnten roten Färbung des ersten, zweiten und dritten Segments wegen, wohl zur var. alticola Schmiedekn. gehörig. Tryphoninae,. Exenterus marginatorius F. In der Selgenauer Forst bei Schneide- mühl am 21. VI. 14 2 2% gefangen. Tryphon rutilator L. Ein Pärchen im Juni 1913 bei Nakel und bei Netztal erbeutet. Tr. trochanteratus Holmgr. Das ' am 1. VI. 13 bei Netztal. Tr. incestus. Holmgr. Im Mai und Juni häufig in der Gegend von Nakel an verschiedenen Orten. Psilosage ephippium Holmgr. Nur 1 7' südlich von Gnesen am 21. VI. 13 gefangen. Ipoctonus nigriceps Grav. Aus Clavellaria Armerinae L. öfters erzogen, 1 2 auch aus einem Kokon von Trichiosoma lucorum bei Paradies erhalten. Protarchus testatorius Thunb. Bewohnt als Larve auch die Afterraupe von Trichiosoma, denn ich habe diese stattliche Schlupf- wespe ziemlich häufig aus den Kokons erzogen, aber nur in der Gegend von Paradies. Hier bei Nakel konnte ich kein einziges Stück erhalten. Dagegen fing ich ein 2 am 21. VI. 13 südlich von Gnesen bei Gultowy, welches eine Weide am Wege um- schwärmte, auf der wahrscheinlich Cimber-Larven vorkamen. Dieses Stück zeichnet sich vor den anderen durch die schwarze Färbung des Petiolus aus und auch der Thorax zeigt grölsere schwarze Stellen. Rhorus mesowanthus Grav. Ebenfalls aus Trichiosoma lucorum ein Pärchen erhalten, welches ich bei Paradies gesammelt habe. ur. hrs, 1: -%, Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 429 Naturdenkmäler auf dem Gebiete der Entomologie. Von H. Marschner, Hirschberg (Schlesien). Mit Recht haben sich in den letzten Jahrzehnten die Klagen über die Rücksichtslosigkeit gehäuft, mit der die immer weiter fortschreitende Kultur ihre Zwecke verfolgt. Es ist ja gewils keinem Grundbesitzer zu verübeln, wenn er sein Eigentum so gut wie möglich auszunützen sucht, im Gegenteil kann man es nur mit Freude begrüfsen, wenn z. B. grolse, ehemals ärmliche Moor- landschaften jetzt in üppige Wiesen oder wenn geringwertige Waldstriche in fruchtbares Ackerland umgewandelt werden; auch sehen wir es gern und mit einer gewissen Genugtuung, wie die immer vervollkommnetere Technik leicht durch Felssprengungen oder andere Umänderungen des ursprünglichen Geländes dem Verkehr neue Strafsen in früher fast unzugängliche Gegenden eröffnet, und wie hierdurch auch die Ausnützung bisher fast unverwend- barer Schätze des Mineralreiches ermöglicht wird, mag es sich nun um die Ausbringung nutzbarer Fossilien oder um die Ge- winnung eines das Auge erfreuenden Baumaterials handeln. Wenn aber zusammen mit dem übrigen Moor auch ein leicht erhaltbares Fleckchen vernichtet wird, auf dem eine hochinteressante Pflanzen- kolonie als letztes Überbleibsel aus längst verflossenen, klimatisch ganz anders gearteten Zeiten sich erhalten hatte, wenn mit dem Waldbestande zugleich eine uralte Eiche, an die sich vielleicht noch Erinnerungen aus dem Mittelalter knüpften, oder eine majestätische Riesentanne erbarmungslos zusammengeschlagen wird, wenn bei der Anlage einer neuen Bahnstrecke eine herrliche Buche, die durch eine leichte Kurve hätte umgangen werden können, der Bequemlichkeit des Ingenieurs geopfert wird, wenn endlich malerische Felswände durch Steinsprengungen, die ebensogut auch etwas abseits davon vorgenommen werden konnten, verunziert werden, dann wird keiner, dessen Gemüt noch nicht völlig ver- roht ist, sich einer Anwandlung von Unmut erwehren über die zwecklose Zerstörung dieser Gegenstände, durch welche die Natur zu denen, die sie verstehen wollten, in so lehrreicher und an- regender Weise sprach, oder sein Mitleid mit denjenigen unter- drücken können, denen hierdurch ein ferneres Lauschen auf ihre Worte unmöglich gemacht wurde. Ich beabsichtige nicht, hier alle derartigen Naturdenkmäler zu behandeln, als solche mülsten ja eigentlich alle Pflanzen bezeichnet werden, die sich an wenig isolierten Stellen von früheren Erdperioden erhalten haben, oder auf diejenigen Objekte einzugehen, die sich am leichtesten dem Auge des unbefangenen Beschauers aufdrängen, die durch Selten- 430 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. heit, Alter, Stärke, Schönheit oder eigentümlichen Wuchs sich auszeichnenden Bäume und Sträucher unserer Heimat. Die hier erwähnten Naturobjekte sind bereits von dem Provinzial-Komitee für Naturdenkmalspflege festgestellt und inventarisiert worden. Meine Aufgabe soll vielmehr darin bestehen, auf die als Natur- denkmäler zu betrachtenden Lepidopteren näher einzugehen. Es ist gerade nicht leicht, speziell auf diesem Gebiete ein entscheidendes Urteil abzugeben, da bei unseren Schmetterlingen verschiedene Umstände obwalten können, die zur Verbreitung und Erhaltung ausschlaggebend sind. Jedenfalls ist hier nur das Urteil desjenigen Entomologen mafsgebend, der sich eingehend mit einem Faunengebiet befafst und es dabei zur Genüge kennen gelernt hat. Die Frage, welche Tierchen als Naturdenkmäler zu betrachten sind, ist insofern nicht so leicht zu beantworten, da uns alle Faunengebiete Seltenheiten liefern können, zu deren Er- haltung wir verpflichtet sind. Meistens werden wir die als Natur- denkmäler zu behandelnden Schmetterlinge nur auf bevorzugten Örtlichkeiten, als im Gebirge, in alten Waldungen und vor allen Dingen auf Sümpfen und Mooren, mit ihrem charakteristischen Pflanzenwuchs zu erwarten haben. Die tiefer liegenden Moor- schichten bilden ein ausgezeichnetes Konservierungsmittel für organische Reste vergangener Zeiten, die einen Schlufs auf die Entwicklung des organischen Lebens auf der Erdoberfläche zu- lassen, deshalb haben Moorforschungen und Moorfunde eine grofse Anzahl von Tier- und Pflanzenresten zutage gefördert, die schon Zeugen der Eiszeit gewesen sind. Die Flora sowohl als auch die Fauna unserer Moore dürften mit Recht als Überreste der Glacial- periode zu betrachten sein, die uns bei dem Rückzug der Gletscher erhalten geblieben sind. Meine Ausführungen sollen sich nicht nur auf das Riesen- gebirge beschränken, sondern ich werde alle Faunengebiete Nieder- schlesiens streifen, die mir während meiner langen entomologischen Tätigkeit bekannt geworden sind. Die Fundstellen genau anzu- geben werde ich zu umgehen suchen, damit der wüsten Sammel- wut ungenügsamer Menschen vorgebeugt wird. 1. Papilio podalirius L., der noch vor Jahrzehnten als ein ständiger Bewohner unserer Vorberge galt, ist jetzt hier zu den gröfsten Seltenheiten geworden. Nur noch wenige Örtlichkeiten sowohl unserer Vorberge als auch der Ebene können sich seines Vorkommens rühmen. Der Rückgang dieses Schmetterlings dürfte auf die Ausrottung der Futter- pflanze „Prunus spinosa“, mit der auch sehr viel Raupen und Puppen vernichtet worden sind, zurückzuführen sein. Marschner, Naturdenkmäler auf dem Gebiete der Entomologie. 431 18. . Stauropus fagi L., 20. In zweiter Linie steht die Weiterverbreitung des Tierchens in keinem Verhältnis zu seinem Wegfange. . Von den Pieriden ist „Aporia cerataegi L.“ zu den Natur- denkmälern Niederschlesiens zu rechnen. Als grolser Schädling weit und breit gefürchtet, wurde seine Ver- nichtung gesetzlich angeordnet und mit allen erdenklichen Mafsregeln ergriffen. . Leptidia sinapis L. kommt nur noch vereinzelt und sehr selten vor, dieser und seine Unterform erysimi Bkh. (letztere in der Görlitzer Heide fliegend) sind dem Schutz der Sammler zu empfehlen. . Colias palaeno L. var. europome Esp. ist nur noch an wenigen Örtlichkeiten, und dort sehr selten, zu finden. Das Tierchen, das nur auf Mooren, wo seine Futterpflanze „Vaccinium uliginosum“ wächst, vorkommt, dürfte als ein Überkleibsel aus der Glacialperiode zu betrachten sein. . Melitaea maturna L. ist in ganz Niederschlesien nur auf eine Flugstelle beschränkt und dort sehr selten. . Von Melitaea didyma O. dürfte nur eine Flugstelle be- kannt sein. . Argynnis pales Schiff. var. arsilache Esp. findet man auf zwei Moorwiesen und dort nur vereinzelt. Coenonympha tiphon Rott. habe ich nur an zwei Flugstellen (Moorwiesen) gefunden. . Lycaena optilete Knoch. ist Colias var. europome Esp. gleich- zustellen. . Lycaena meleager Esp. ist als ein Naturdenkmal unseres Gebirges zu schützen. . Lycaena cyllarus Rott. stelle ich der vorigen Art gleich. . Lycaena euphemus Hb. gehört ebenfalls zu den Seltenheiten. . Pamphila silvius Knoch. ist mir nur von zwei Örtlichkeiten bekannt. Von den Sphingidae seien . Acherontia atropos L., . Deilephila gallü Rott., . Pterogon proserpina Pall. und . Hemaris scabiosae 2. als Naturdenkmäler zu betrachten. Als solche aus der Gattung der Notodontidae sind zu schützen Dieranura erminea Esp., Hoplitis milhauseri F., Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. . Odontosia carmelita. Esp., . Dasychira abietis Schiff., . Laelia coenosa Hk. Bei den Zasiocampidae ist ein merklicher Rückgang fest- gestellt. Ich erwähne als Naturdenkmäler . Trichiura crataegi L. mit der var. ariae Hb., . Lasiocampa trifolii Esp., . . Selenephera lunigera Esp. und . Epienaptera tlicifolia L. Naturdenkmäler aus dem Heer der Noctuen sind . Panthea coenobita Esp. aus den Fluggebieten Görlitzer Heide und Riesengebirge, . Acronycta menyanthidis View., Görlitzer Heide, . Agrotis hyperborea Zett., Riesengebirge, . Agrotis collina B., Riesengebirge, . Mamestra glauca Hb., Riesen- und Isergebirge sowie Görlitzer Heide, . Hadena gemmea Tr., Görlitzer Heide und Riesengebirge, . Hyppa rectilinea Esp., Riesen- und Isergebirge, . Oueullia v. linosyridis Fuchs, Riesengebirge, . Queullia lactucae Esp., Riesengebirge, . Cucullia lucifuga Hb., Riesengebirge, . Anarta cordigera Thnbg. ist leider in der Görlitzer Heide infolge Vernichtung der Futterpflanze ausgestorben. Neu fand ich das Tierchen, das ebenfalls als ein Überbleibsel der Glacialperiode zu betrachten ist, in der Klitschdorfer Heide. Im Riesengebirge ist es nur an einer Stelle, so auch im Isergebirge von mir gefangen worden. Von den (@reometridae beschränke ich mich nur solche zu nennen, die an eine bestimmte Örtlichkeit und Futter- pflanze angewiesen sind. . Nemoria pulmentaria Gn., Klitschdorfer Heide, . Acidalia muricata Hufn., Görlitzer Heide, . Anaitis paludata Thnb. mit ihrer var. imbutata Hb., Görlitzer Heide, . Chesias rufata F., nur in der Primkenauer Heide, . Tephroclystia veratraria H. S., nur im Riesengebirge, . Tephroclystia silenata Stndf., nur im Riesengebirge, . Tephroclystia hyperboreata Stgr., an einer einzigen Stelle in der Klitschdorfer Heide, . Tephroclystia sobrinata Hb., Riesengebirge, . Arichanna melanaria L., selten in der Görlitzer Heide, . Biston lapponarius B., nur im Riesengebirge, FEED ZWERGE mn BE RE et u nn F u Marschner, Naturdenkmäler auf dem Gebiete der Entomologie. 433 49. Gnophos operaria Hb., nur im Riesengebirge, 50. Psodos alpinata Sc., lokal im Riesengebirge, 51. Psodos quadrifaria Sulz., lokal im Riesengebirge, 52. Perconia strigillaria Hb., in der Görlitzer Heide. Aus der Gattung der /’sychidae nenne ich 53. Sterrhopteriw standfussü H. 8., welche nur an einer begrenzten Stelle im Riesengebirge zu finden ist, 54. Phalacropteriw graslinella B. findet sich in einer bestimmten Höhenlage sehr selten. Von den esüdae rechne ich zu den Naturdenkmälern 55. Trochilium crabroniformis Lewin, im Riesengebirge sehr selten vorkommend, 56. Sesia Aaviventris Stgr., in der Görlitzer Heide, 57. Sesiu ichneumoniformis (S.V.) F., selten im Riesengebirge. Von den drei im Riesengebirge vorkommenden Hepia- lidae sei 58. Hepialus Jusconebulosus De Geer als Naturdenkmal zu be- trachten. Zur Frage, wie diese Naturdenkmäler auf dem Gebiete der Entomologie zu schützen und zu erhalten sind, haben die be- stehenden naturwissenschaftlichen Vereine die Verpflichtung, regen Anteil zu nehmen. Begrenzte Gebiete, wie diese von mir bereits vorher näher besprochen wurden, sind als Naturschutz-Reservate zu erhalten, wobei zu verlangen ist, dafs jeder Veränderung an dieser Stelle vorgebeugt wird. Mit ganz besonderem Interesse haben aber die Entomologen zur Erhaltung der Naturdenkmäler selbst hinzuwirken. Wir sind nicht berechtigt, Seltenheiten, welche bereits Jahrtausende bestehen, mit einem Schlage auszurotten, sondern unsere Nach- kommen haben mit gleichem Recht sich an dem Liebreiz der Natur zu erfreuen. Mögen diese Zeilen dazu beitragen, den Sinn zur Erhaltung unserer Lieblinge in die Reihen der Entomologen zu verbreiten. Deutsche Entomol, Zeitschrift 1915. Heft IV. 39 434 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Übersicht der Chrysomelini. Von J. Weise. Die Gattungen aus der Abteilung der eigentlichen Chryso- melen wurden von Chapuis, Genera des Col. X, 1874, 351—446, zum ersten Male übersichtlich zusammengestellt und eingehend er- örtert, sodann von Herrn v. Harold, Cat. Col. XI, 1874, 3402 — 3478, in derselben Fassung übernommen. Chapuis errichtete 15 Gruppen nach der Länge der Hinterbrust, verwachsenen oder freien Flügeldecken, Form der Thoraxhinterecken, offenen oder ge- schlossenen vorderen Hüftpfannen, der Form des dritten Tarsen- gliedes und des Schienenrückens, dem ebenen oder konkaven Ab- domen, einfachen oder gespaltenen Klauen usw. und erhielt so auffällig viele Gruppen, die nur von einer Gattung gebildet werden (Elytrosphaerites, Cyrtonites, Stenomelites, Colaspidemites, Entomoscelites, Lycarite) neben anderen mit einer Summe von Gattungen. Ich kann mich mit dieser Einteilung nicht befreunden; denn verwach- sene und freie Flügeldecken treten in ein und derselben Gattung z. B. Chrysomela L., auf, die ausgezogenen Hinterecken des Thorax in Oyrtonus, oder das tief zweilappige dritte Tarsenglied von Steno- mela sind Gattungsmerkmale, und der als konkav bezeichnete Bauch bei Pywis ist gar nicht konkav und unterscheidet sich von dem der verwandten Arten kaum. Die nachfolgende Übersicht ist für den neuen Coleopt. Cat. aufgestellt, dient also nur praktischen Zwecken ; immerhin dürften spätere Arbeiter, die nach umfassenderen Vorarbeiten endlich zu einer definitiven Gruppierung gelangen werden, doch einige Finger- zeige über die Verwandtschaft der Gattungen herausnehmen können. Leider sind mehrere Gattungen, z. B. Caccomolphus und Allocharis Sharp., Acacicola Lea, Ateratocerus Blackb., da ich keine ihrer Arten untersuchen konnte, nur oberflächlich nach den Beschreibungen untergebracht, die das für mich brauchbare Merkmal nicht erwähnen, und Planagetes Chevr., eine zwar beschriebene aber noch arten- lose Gattung, sowie Abdrarius Fairm. mulsten ohne bestimmte Stel- lung ans Ende gerückt werden. Die letztere Gattung verwies der Autor zu Cryptocephalus, sie ist aber nach einer mir vorliegenden Zeichnung der typischen Art sicher eine Chrysomeline, im Körper- bau und durch die spitzen Vorderecken des Thorax an Paropsis erinnernd, läfst sich aber, da die Beschaffenheit der Klauen, der vorderen Hüftpfannen und der Epipleuren der Flügeldecken un- bekannt ist, nicht einreihen. Carystea Baly zieht Chapuis, Gen.X, 379, als einfaches Synonym zu Ohrysomela; da diese Gattung aber in Australien fehlt, muls sie wegen der wahrscheinlich kahlen Epipleuren der Flügeldecken abgesondert werden. Noch wäre zu mes ST nn, ”< rg Weise, Übersicht der Chrysomelini. 435 erwähnen, dafs /yrgo bei den Gattungen mit gezähnten Klauen steht, obwohl letztere bei einigen Arten einfach sind. Man muls diese Arten dann durch die vertikalen Epipleuren der Flügeldecken als zu Pyrgo gehörig erkennen. Chrysomela analis L. ist eine Hydro- thassa neben aucta. 1. Die Epimeren der Vorderbrust erreichen hinter den Hüften nicht das Prosternum, Hüftpfannen daher hinten offen 2. 1‘. Hüftpfannen der Vorderbeine geschlossen . . . . 7. 2. Die Klauen liegen dicht nebeneinander und sind an der Basis verwachsen: Zygogrammini: Hispostoma Ws., Bary- mela Ws., Timarchosoma Jac., Zygogramma Er. und Megis- tomela Chap. 2'. Klauen frei, gespreizt . - . Ben: IB 3. Klauen barehans einfach oder He Au Bäyi Teiche winklig erwelterBit TE 0; ee 3. Klauen gespalten oder gehe der Mitte ehnilten 5. 4. Epipleuren der Flügeldecken am Innenrande gänzlich oder wenigstens nahe der Spitze bewimpert: Ohrysomelini: Dory- phora Ill., Labidomera Chevr., Euryceraea Steinh., Prosicela Er., Metastyla Chap., Leptinotarsa Chevr., Calligrapha Chevr., Desmo- gramma Er., Stilodes Chevr., Deuterocampta Chevr., Cosmogramma Er., Leucocera Chevr., Eugonycha Chevr., Strichosa Chevr., Elytro- sphaera Chevr., Ambrostoma Motsch., Crosita Motsch., Gnatho- mela Jacobs., ChrysomelaL., ChrysochloaHope, Cystocnemis Motsch., Cecchiniola Jacobs., Sphaerolina Baly, Eumela Baly, Paralina Baly, Aesernia Stäl, Pseudomela Baly, Ceralces Gerst. und Chondro- mela Ws. }). 4. Epipleuren kahl: Phaedonini : Colaphus Redtb., Colaspidema Lap., @Gastroidea Hope, Phaedon Latr., Sternoplatys Motsch., Sclerophaedon Ws., Oyrtonus Latr., Oreothassa Jacobs., Hydro- thassa Thoms., Apterocuris Jacobs., Prasocuris Latr., Plagiodera Redtb., Melasoma Steph., Gastrolina Baly, Synerga Ws., Agasta Hope, Omalina Ws., Phaedonia Ws., Palimbola Ws., Mesoplatys !) Chondromela: Acetabula antica aperta. Corpus generi Trachy- melae simile, alatum, breviter ovatum, sat convexum, ferrugineum, parum nitidum. Antennae subfiliformes, dimidio corporis multo breviores, ar- ticulo primo longissimo. Elytra crebre punctata, lineis nonnullis sub- elevatis instructa, epipleuris verticalibus, ciliatis. Prosternum bicarinatum, unguiculi simplici. Type: Chondromela Mjoebergi: Breviter ovalis, ferru- ginea; capite sat crebre subtiliter punctato, interstitiis punctulatis, pro- thorace fortiter transverso, antice angustato, lateribus et angulis posticis rotundatis, disco crebre subtiliter punctato (interstitiis punctulatis) ad la- tera fortius ruguloso-punctato, elytris crebre et irregulariter striato-punc- tatis, scriebus regularibus per paria approximatis, interioribus nigro- subtuberculatis, callo humerali nigro. — Long. 7 mm. N.W. Australia. 2 436 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Baly, Machomena Dubois, Ageniosa Ws., Chersomela Ws., Lio- mela Ws., Strumatophyma Baly, Micromela Baly, Cyclomela Baly, Cyelonoda Baly, Chalcomela Baly, Carystea Baly, Aphilon Sharp,, Caccomolphus Sharp. 5... Epipleuren.kahl 2... 22 rn EEE 5’. Epipleuren bewimpert: Diesnsnstveniai: ‚Dieranossernahlei Sterromela Ws.!), Trochalodes Ws. und Lioplacis Stäl. 6. Die Epipleuren- der Flügeldecken liegen vertikal: Paropsini: Paropsis Ol., Procris Ws., Paropsisterna Motsch., Chrysophtharta Ws., Trachymela Ws., Paropsides Motsch., Philhydronopa Ws., Faex Ws., Pyrgo Ws. 6. Epipleuren der Flügeldecken horizontal: Phyllodectini : Phytodecta Kirby, Centroscelis Vogel, Coccimela Ws., Phyllodecta Kirby, Tinosis Ws., Clidonotus Chap., Stethomela Baly, Calomela Hope, Augomela Baly, Platymela Baly, Paralepta Baly, Atera- tocerus Blackb., Pyxis Stäl, Limenta Stäl, Gavirga Stäl, Tro- chalonota Westw. 7. Klauen gespalten oder vor der Mitte eingeschnitten: PAyllo- charini: Lygaria Stal, Oidosoma Quedenf., C'halcolampra Blanch., Phyllocharis Dalm., Phyllocharoides Jac., Johannica Blackk., Fulina Baly, Acacicola Lea, Allocharis Sharp., Blaptea Ws.?). 7. Klauen einfach oder nahe der Basis leicht winkelig erweitert: limarchini: Timarcha Latr., Metallotimarcha Motsch., Timar- chida Ganglb., Pseudolina Jac., Iscadida Chevr., Algoala Jac., Timarchella Jac., Oyrtonastes Fairm., Potaninia Ws., Semenowia Ws., Entomoscelis Chevr., Xenomela Ws., Oreomela Jacobs, Lampro- lina Baly, Richmondia Jac., Stenomela Er., Microtheca Stäl. Planagetes Chevr., Abrarius Fairm. 1) Paropsis subcostata und trimaculata Chap., sowie interlita und insignita Newm. bilden die Gattung Sterromela: Acetabula antica aperta. Corpus alatum, ovatum, sat convexum, generi Paropsisternae simile. Antennae subfiliformes, dimidio corporis multo breviores, articulo primo longissimo. Elytra punctato-striata aut striato-punctata, punctis-striarum vel serierum haud vel vix regulariter dispositis, epipleuris verticalibus, eiliatis. Prosternum antice aequum, haud carinatum. Unguiculi appen- dieulati. 2) Metastyla Chap. hat offene vordere Hüftpfannen und einfache Klauen, also gehört Met. Balyi Har., Col. Hfte. 14, 1875, 140, nicht dazu, sondern bildet die Gattung Blaptea: Acetabula antica occlusa. Corpus alatum, modice convexum, nitido-metallicum. Antennae dimidio corporis vix longiores, articulis quinque ultimis incrassatis. Prothorax transversus, angulis omnibus fovea setigera impressis. Elytra subseriatim punctata, postice subdeplanata, epipleuris glabris. Prosternum metasterno conti- guum, mesosternum occultum. Unguiculi appendiculati. s re 277 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 437 Beiträge zur Feststellung von Verbreitungsdaten paläarktischer Coleopteren. Von E. v. Bodemeyer. 1914. In weiterer Ergänzung meiner Publikationen „Quer durch Klein - Asien in den Bulghar-Dagh“ 1900 Freiburg i. B. und Deut. Ent. Zeit. Heft II 1906 gebe ich nachstehend Bericht über die von mir und meinem Sohne Bodo neu- sowie wieder auf- gefundenen, verschollenen und seltensten Arten von 1906—1914. Ganglbauer schrieb mir einst: „Wertvoller noch als die Zuführung einer allerdings erstaunend grofsen Anzahl neuer Arten ist für unsere Wissenschaft die Feststellung der Verbreitungsdaten,, die sie Ihnen zu verdanken hat.“ Diese Feststellung kann nur er- folgen durch eine freimütige Publikation ungetrübt richtiger Fund- ortangaben, auch auf die Gefahr hin, dafs einige Cicindelen- und Carabus-Jäger sich billigst und mühelos in den Besitz wertvollster Arten setzen. Wären alle: Korb, Merkl, Pic, Holtz, Koltze, Wagner, Bang- Haas usw. meinem Beispiel selbstlos gefolgt, so hätten wir schon viele, wissenschaftlich dauernd wertvolle Zusammenstellungen. Denn mögen auch heute die Brandungen des Weltkrieges die Weltgeschichte aus den Angeln zu heben drohen, die Werke der Forschung bleiben doch für die Wissenschaft aere perennius. Nachfolgende Faunengebiete kommen in Frage: Süd-Persien: Luristan, welches über Richtung Teheran zu erreichen ist, war fast gänzlich unbekannt; hatte doch nur Herr Straufs von der Agence Ziegler, Sultanabad, einige Käfer an Ganglbauer und mich gesandt. Die nunmehr erforschten Gebiete gehören zur Umgebung von Sultanabad, also Richtung Teheran-Ispahan, und zu dem Grenz- gebiete Luristans, also in Richtung Sultanabad - Choremabad. Schlechte Verbindung, zeitraubend und kostspielig. Die Steppe blüht im März, ist im Mai versengt. Der Juni wird unerträglich heifs, das Klima ist ungesund. Es sind sehr käferreiche Gebiete ohne Carabus, arm an Lepidopteren; unendliche sterile Flächen. Das Land der Sphenoptera und Julodis. Das Tschakit-Tal, Asie turquie, hat mein Sohn Bodo 1911 auf seiner erfolgreichen klein-asiatisch-syrischen Reise von Bulghar -Maaden aus gründlich erforscht. Es ist ein Längstal des Kilikischen und Anti-Taurus, enthielt damals die Trace der fortgeführten anatolischen Bahn Richtung Adana — wo sich Bodo der Tete der Bauingenieure anschlofs —, also nicht identisch mit dem Alihotscha-Tal, welches von mir bereits 1899 erforscht 438 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. ist und durch die Pylaekilikiae über Güllek nach Tarsus führt. Das Tschakit-Tal (T-T im Text) enthält Baumwuchs, gute Vege- tation, Wasser; ist sehr käferreich: Mai-Juni. Leicht zu er- reichen — direkte Verbindung Konstantinopel-Konia. Tian-Schan, Turkestan, Chine, Südgrenze Dschungarei- Bogdo-Gebirge, ist von Przewalsk 800 Werst östlich gelegenes turkestanisch-chinesisch-mongolisches Gebiet. Ch. T. S. und B. S. War in dem chinesisch - mongolischen Teile noch nicht erforscht und bot viele neue Arten. Kisilskaga, K. U., am oberen Lauf des. Ural, also etwa mit Sareptaner Fauna. Letztere, zwar genügend bekannt, ist von mir aber auch neuerdings 1910 und 1911 durch die Sammel- ergebnisse, welche der Forscher Hermann Rangnow für mich ein- brachte, erweitert. Von Ost-Sibirien ist der untere Lauf des Amur, ab Strjetens, durch Bodo v. Bodemeyer 1912 mit grölstem Erfolge durchforscht, und zwar besonders das rechte Amurufer auf der Strecke gegenüber Radde-Pompiewka-Chabarow. Ein aufser- ordentlich schwer zugängliches Sumpfgebiet mit heifsen Quellen ; 1912 nur dadurch zugänglich, weil ein abnorm heifser Sommer — bis 50° 6 — sehr ausgetrocknet hatte. Darum auch die vorzügliche Ausbeute. Diese Gebiete werden Chitaizki - Sterana, chinesische Seite, genannt — C. St. —, nach Zolotareff: Kitaisk- Storona. Es ist eben oft sehr schwer, für weite Gebiete eine Benennung zu finden, wenn nicht grade gröfsere Ortschaften oder Städte darin liegen, und doch ist es sehr nötig, die Gegend genau zu bezeichnen, denn man würde vieles bei Radde-Pompiewka ver- geblich suchen, was auf der Chitaizki - Sterana vorkommt. Das sind zwei ganz verschiedene Uferstrecken. Auf dem linken Ufer sind folgende bekanntlich russisch - sibirische Gebiete: Schipka- Gora = Schp. G., Schilka-Gora —= Schl. G., Sotka-Gora = 8. G. und das Bureja-Gebirge = Bur. G. Sehr ergiebige Sammelreisen wurden von meinen Leuten in Teilen von Japan, in China, im Libanon, in Lenkoran, in Mosul, Syrien und im Kaukasus ausgeführt. Die Patria sind im Text ausgeschrieben. Bodo v. Bodemeyer durchforschte 1913 besonders auf Micros und Lepidopteren Tunesien bis zur Wüste, speziell die Oasis- Gafsa, sowie Ain-Drahan und die Khroumiri; 1914 das Elburs- Gebirge, nördliches Persien, da, wo es noch kein Forscher betreten hatte. Das zeigen schon die 11 neuen Carabus, welche unseren famosen Herrn Öberstabsarzt Dr. Roeschke ganz aus dem Häuschen brachten. Er benannte sie auch sofort im Verein mit Bodo v. Bodemeyer. Jedenfalls ein unglaublich fruchtbares Bodemeyer, Beiträge zur Feststellung paläarktischer Coleopteren. 439 Coleopteren-Gebiet. Aber — schwer zugänglich, sehr ungesund, mit bösartiger Malaria. Patria-Abkürzungen : Persien —=P., buristan =1L. Fschakit-Tal =T, T. Chine-Tian-Schan = Ch. T. S. Bogdo-Gebirge — Bog. G. Kisilkaja, oberer Ural=K.VU. Strjetens Sibirien, Amur = St. Sib. Chitaizki-Sterana, Ost-Sibirien, rechtes Amurufer —=C. St. Schipka-Gora, Ost-Sibirien, linkes Amurufer —= Schp. G. Schilka-Gora, ebenso —= Schl. G. Sotka-Gora, ebenso —= S. G. Bureja-Gebirge, ebenso —= Bur. G. Tunesien, Ain-Draham = AinD. Oasis-Gafsa —= 0. G. Elburs-Gebirge = Elb. G. Die meisten Arten aulser den unica, welche als tributum scientiae den Herren Determinatoren belassen wurden, sind in meiner Stammsammlung enthalten, welche mein Vater, der General- bevollmächtigte E. v. B. in Heinrichau, Schlesien, im Jahre 1850 angelegt hat; also jetzt 3. Generation. Cieinda asiatica in der Umgebung von Sultanabad auf sandigen Uferrändern. | Raddei Mot. und vitiosa Heyd. Sib. B. @. Trugu et var. viel in O.G., auch ein ganz grolses Stück mit weilser Umrandung coll. Horn. Von den klein-asiatischen Procerus habe ich noch ganz bedeutende Ausbeuten eingebracht, welche die Übergänge vom schmalen zum breiten Halsschild von Westen nach Osten und damit die Verschiebung von scabrosus zu laticollis etappenweise darstellen. So ist giganteus m. Alhem-Dagh, wozu ich nur die Stücke über 65 mm nahm mit langem konisch ogivalen Halsschild. Ein gröfseres Stück hatte 80 mm. breviusculus tritt bei Biledjik auf und ist der Repräsentant des kugligen Halsschildes. Mit v. Sommeri im Sultan-Dagh beginnt die quadratische Halsschildbildung,, welche schliefslich über den Taurus hinweg zum laticollis in Syrien wird. So ist Procerus scabrosus mein inter- essantester Repräsentant bei der Feststellung der Verbreitungs- daten. Man kann fast jedem Stück den Fundort ansehen. Die ganz kleine Gebirgsform auf dem völlig ausgedorrten, sterilen Gebirge nördlich Biledjik, welche ich auch sterilis nannte, bis A440 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 25 mm Gröfse. Halsschild und Körper kugelförmig. Von giganteus kommt eine absolut schwarze Abart und eine violette sehr selten in Alhem-Dagh vor! nicht etwa alte abgestorbene Stücke, nein, ganz frische Tiere. Procrustes luctuosus und Calleyi v. Prevosti Dörwögh-Dagh, Elburs-Geb. Cathaicus Brandti Fld. Tsining Schantung China. Apotomopterus Davidis vielfach 1913 aus Juo-chon, China. Megodontus Stroganowi und var. nov. Tiedemanni Roeschke ; var. nov. Kiefferi Bod., var. nov. Hoffmanni Bod., var. nov. giganteus Bod., alles teste Roeschke und 1 Ex. var. transfuga aus der Ebene Juni 1914 Bodo v. Bodemeyer Elburs-Geb. Vietinghoffi v. Bowringi Mai 1913 Bodo Sibirien C. St. Sphodristocarabus Bohemanni var. nov. ghilanus Roeschke, var. nov. variabilis Bod., var. nov. viridi- cupreus Bod., var. nov. cyaneus Bod., var. nov. purpureus Bod., var. nov. Kapfereri Bod. alles teste Roeschke Juni 1914 EIb. G. Nord-Persien. Tribax Reitteri v. Albowi Rttr., viele aus Dal. Suchum, Caue. merd. Tribax Reitteri v. fallax Rost, viele aus Dal. Suchum, Cauc. merd. Plectes Olgae Sem. selten aus Tiapse Tschuchunt Cauc. Pleetes kommen erfahrungsmälsig nur alle 3 Jahre häufig. Ferner Tribaw Puschkini Ad. viel: Ossetia San-Choch Caue. v. platessa Mot. Krasna polona Cauc. v. suramensis Borzom Cauc. Tribax Ingusch Zot. n. spec. Cauc. JIngusch in coll. Angell. Tribax Maljushenkoi König Adschikend. Cauc. in coll. Angell et Dr. Neuwirth. Coptolabrus coel. v. giganteus (die echten Stücke sind 50 mm grols) von Koateu Fou: Fukien Ch. mehrfach. Schrenki Mot. B.G., smaragdinus et v. mandschuricus C.St. Sib. Bodo. Scambocor. Kruberi var. nov. gracilior Kolbe B. G., var. nov. serenus Kolbe C. St. Hemicar. tub. v. margimieollis Kr. C. St. et var. nov. auffallend prächtiges Tier, 1 Ex. coll. Roeschke. Entelocor. conciliator vw. Faldermanni, amurensis, viridiniger, bellus in ausgezeichneten Exemplaren Sib. S.G. und C. St. Morphoc. Hummeli et var. Burnaschewi C. St., decoloratus Ktz. C. St. und der interessante Middendori Man mit hellgelben Beinen C. St. Bodo, in coll. Dr. Neuwirth, Angell, Sterba. Aracocor. Billbergi v. niger Kr. C. St. Ophiocarabus anguinus n. sp. Kolbe und var. nov. cuprinus Kolbe ; Bodemeyeri n. sp. Kolbe; bogdoinus n. sp. Kolbe ; diabolicus n. sp. Kolbe; metallinus n. sp. Kolbe und v. n. chlorizans v. n. cuprarius, olanus n. sp. Kolbe; politulus Mor.; tianıs n. sp. Kolbe; Ch. 7.8) and Boe 6; Bodemeyer, Beiträge zur Feststellung paläarktischer Coleopteren. 441 Methistocar. iteratus n. sp. Kolbe mit den Varietäten subaequi- striatus, nigrinus, virescens, gracilior Ch. T. S. und Bog. G. Kolbe. Semnocar. micros n. sp. Kolbe und microproctus n. sp. Kolbe Ch. T. S. und Bog. G. Alipaster Wikesi Sem. und pupulus teste Roeschke Bog. G. Macrothorax morbillosus var. nov. Bodemeyeri Kolbe Tunis AinD. Haplocar. variabilis var. nov. protractus Kolbe und v. vieinus Sem. Bog. G. Leistus laticollis Mor. C. St. crenatus Frm. Ain D. und var. Leistus fulvus var. elbursensis Elb. G. abdominalis Rche. Ain D. Elaphrus laevisculptus und splendidus Ch. T. S. Asaphidium transcaspicum Sem. Ch. T. S. Asaphidium umbifer C. St. Bembidium luristanicum n. sp. Rttr. Lur. wenige Stücke. dalum v. africanum O. S. foveum Sib. C. St. giganteum Sahlb. Lib. hirmocoelum Ch. C. St. Menethriesi ver. Pers. Sultanabad parn. v. viduum Net. Al. Dg. pseudoaeneum Rttr. Lenkoran. punct. v. bractenoides Rttr. Lur. semilotum n. sp. Net. Lur. Strau/si n. sp. Net. Sultanabad. Bembidium bucharicum Rttr. Elb. G. Trechus Bodoanus n. sp. Rttr. Ch. T. S., Bog. G., Ch. Bodemeyeri n. sp. Rttr. Ch. T. S., Bog. G., Ch. micrangulus n. sp. Rttr. Ch. T. S., Bog. G. Anophthalmus Hegedüsi Frie. aus der Tatarsci-Höhle und Aerculis Frie. aus der Herkules-Höhle vom Domoglet bei Herkulesbad, Süd-Ungarn. Tachys Bodemeyeri nov. spec. Fe. Elb. G. Pogonus orientalis Ch. T. S. selten. Chlaenius Noguchui Jap. violaceipennis n. sp. Rttr. Lur. selten. Lederi und Koenigi Elb. G. Trichotichnus congruus Mor. Sib. 8. G. Trichotichnus corruscus Sib. 8. G. Amara Bodemeyeri n. sp. Rttr. Lur. selten. Amara Bodoana n. sp. Rttr. Schl. G. Sib. selten. coll. v. Heyden. Graniger (Coscinia) semirubrieus n. sp. Rttr. Libanon Westhang. Harpalus torridoidus Rttr. Sib. Bungi Ch. S. G. cervicis Mot. C. St. Bradycellus nigritulus Rttr. S. G. Poecilus festivus Chd. Lur. sehr selten. Pterostichus asymetricus Bat. Jap. Kobe. Sibirien ist bekanntlich 444 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Necrophorus inclusus Rttr. n. sp. C. St. an ausgelegten Schlangen- leichen durch Bodo; in coll. Geh. San.-R. Weber et Ragusa. Scaphidium amurensis Sol. et var. nov. Bodemeyeri Rttr. in coll. v: Heyden C. St. Hister subalutaceus Rttr. n. sp. Lur. Saprinus Fausti Pers. Solskyi Schm. Pers. Pachysternum sibiricum Kurd Strjetens. Lampyris brutia Elb. G. Podabrus ochraticus Mot. Sib. S. G. Fodabrus marginalis Mot. Sib. Schp. G. Cauthanis Korbi Pic. n. sp. Sibirien S.G. et var. nov. corditwa Pic. S. G. luteolimbata Pic. S. G. luteipennis Kiesw. Jap. Kobe. ciusana Kiesw. Jap. Tokio. robusta Bourg. Ain D. Rhagonycha amurensis Pic. Schp. G. cimbricola Schp. G. Kuleghana v. nov. Bodoi Pie. T.T. sareptana Mars. Sarepta. Lederi Pic. Schp. G. viduata Ksw. Cefalonia. Malthinus externus Pic. Ain D. Malthodes longipennis Pic. Ain D. Malthodes pictipennis Pic. O. G. Attalus maculicollis et immaculicornis breviusculus et var. levi- cornis O. G. Malachius Bodemeyeri Rttr. n. sp. Lur. Jaustus C. St. Trichodes Ganglbaueri Esch. T. T. teste Schenkl. Deutsches Museum et Ragusa. Trichodes Bodemeyeri n. sp. Schenkl. T. T. Deutsches Museum. Carpophilus sibiricus Rttr. S. G. grandis Mot. 8. G. Epurea quadrangula Mot. 8. G. . Oryptarcha Kapfereri n. sp. Rttr. Sib. 8. G. Glischrochilus pantherinus Rttr. S. G. Laemophloeus Ribbei Rttr. S. G. Tritoma nipponensis C. St. und sibirica Rttr. S. G. Triplax elongata 8. G. Cynangis Gorrhani Lew. 8. G. Dacne picta Rttr. S. G. Mycetophagus Bodoi Rttr. n. sp. 8. G. Tschitscherini Rttr. S. G. ater Bttr: 8. G. Bodemeyer, Beiträge zur Feststellung paläarktischer Coleopteren. 445 Angelandia Merkliana Rttr. Al. Dg., sicher aus Haselnufslaub zu sieben. Novius limbatus Mot. S. G. selten. Lithophilus caucasicus Rttr. Lur. selten. osculati Osc. Goeck-Dagh. turcicus Wse. n. sp. Belgr. Wald. cribratellus Ain D. - Trogoderma persicum n. sp. Pic. Viele Larven durch Insekten aus Sultanabad eingeschleppt und gezüchtet, so dafs ich jetzt eine reiche Zucht besitze, die gut aufkommt. Qurimus Brenskei Rttr. Belgr. Wald, selten. Paralaeon cinnamomium Schp. G. Lacon binodulus Sch. Schp. G., sonst aus Japan bekannt. Selatosomus gracilis Mot. C. St. 5 Agriotes Koltzei Rttr. Schp. G. selten, in coll. Geh. San.-R. Dr. Weber, Geh. Rat Fuchs. Agriotes persianus Rttr. n. sp. Lur. Hypnoides Bodoanus Rttr. n. sp. Chine Ch. T. S. haplonatus Rttr. Ch. T. S. Tropotripus bimargo Rttr. Ch. T. S. selten, sowie die meisten folgenden Raritäten. Elater adrastoides Rttr. C. St. selten. basalis Mot. C. St. selten. Cardiophorus vulgaris Mot. C. St. Melanotus conicicollis Rttr. S. G. Harminius undulatus Mot. C. St. selten. v. cinereofasciatus Mot. C. St. selten. Prosternum sericaus Gebh. Schp. G. nubilipennis Sar. Julodis ampliata ver. in allen Farben; Sultanabad zusammen mit Capnodis anthracina Fisch., sehr viele von diesen Arten, war kaum etwas vorhanden; ich sah die Type in Dresden. Julodis dilaticollis Sem. Lur. selten! iris Cast. Lur., punctato- costata und var. ramifera Marh., welch letztere gar niemand kannte, Lur., armeniaca Sult., intricata Rdt. Lur., syriaca Ol. Lur. Onop. v. Konigi Man. Ain D. distineta Mosul, ethema Mosul Syrien. Perotis cusprata Klg. und longicollis Kr. Lur. Dicerca amphibica Mot. Sib. C. St. Poecilonota limbata Gebl. Sib. C. St. Buprestis splendida vera Lenkoran. Buprestis strigosa Mr. Sib. C. St., japonensis Jap. 448 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Oogaster Lehmanni Lur. Asida Bodoana Rttr.n. sp. AinD. et var. nov. Kapfereri Rttr. AinD. Machlopsis elongatula Qued. O. G. Pimelia Solieri Ger. Lur. Gedeon parallela Sdl. Lur. Triptera varvum Sdl. O. G. ÖOyphogenia gibba Fisch. Lur. Pachyscelis persica Lur. Euryostola minor Baudi Lur. Prosodes Bodemeyeri Rttr. n. sp. Lur. vermicularis Rttr. Pers. Dila angustata Baud. Pers. und persica Rttr. Pers. blaps persica Sdl. Lur. persicola Sdl. Lur. punctatostriata et elongata Man. Pers. Blaps Heydeni O. G. neftaensis Schust. Ain D. leg. Bodo. Pentomegas fortilis Rttr. Pers. Tenebrio ventralis Jap. Hedyphanes Bodemeyeri Rttr. n. sp. Pers. europus Rttr. Lur. Helops amabilis Vlg. O. G. Helops Prometheus Rttr. Elb. G. Prionus Burdajewiezi n. sp. Bod. Elb. G. Stenochorus amurensis Kr. C. St. v. luteobscurus Pic. C. St. coeruleipennis Rttr. Jap. Kobe selten, coll. Piesbergen. Rhagium mordax var. caucasicum Rttr. Elb. G. Evodinus punctatus var. semilunatus Pic., cruciatus Kr., bioculatus marginalis Mot. Sib. S. G. Dinoptera minuta Gebl. C. St. Cortodera gibbicollis Bless. C. St. selten. Leptura monostigma Gnglb. T. T. bicolor Redtb. Pers. cyanea Gebl. ©. St. dimorpha Lew. Jap. ochraceofasciata Mot. Jap. Jemoralis Mot. C. St. selten. 12-gutt. v. nov. Kapfereri Pic. C. St. v. anticeguttata Pic. S. G. distigma Charp. Ain D. thoracica v. amurensis C. St. Pontenay i Muls. Ain D. leg. Bodo. Bodemeyer, Beiträge zur Feststellung paläarktischer Coleopteren. 449 oblongomaculata Bg. Ain D. leg. Bodo. elbursensis Pic. Elb. G. longipes et v. guttula Mot. Schp. G. Grammoptera obscuricornis Kr. C. St. Alosterna scupularis Heyd. Elb. G. Strangalomarpha tenus Bless. C. St. sehr selten. Stenigrium 4-notatum Bat. Jap. Kobe. Disthema japonica Jap. Kobe. Callimus Adonis T. T. sehr selten. Cartallum pusillum Sw. Pers. Cerambye v. Mirbecki D. Ain D. Hesperophanus conspersus C. St. Asenum substriatum Mot. Sib. ©. St. Purpuricenus bud. v. humeralis Pic. T. T. Wachanrui Stammform ; Schoenfeldi ganz schwarz. 4-punctulatus Pic. nov. var., alle bei Sultanabad, Richtung Choremabad. Plagionotus Christophi und pulcher S. G. Xylotrechus rectangulus Mot. C. St. selten. Olytus nigritulus Mot. C. St. selten. „ raddensis Pic. Radde Sib. selten. Olytus Bieberi n. sp. Bod. Dörwögh-Dagh, Elb. G. Olytus Montgaferi Elb. G. Olytus arietis v. Lederi Ganglb. Elb. G. Olytanthus Bartolomaei Motsch. Lenkoran. Olythantus Motschulskyi S. G. simillimus Kr. .C. St. selten. melaenus Bat. Jap. Kobe. Anaglyptus Reitteri Ganglb. Dörwögh-Dagh. Elb. G. arabicus v. Deyrollei Dörwögh-Dagh. Elb. G. Neodorcadion Flaschneri, Eduardi et n. v. Alhem-Dagh. Dorcadion brunneicorne Kr. vielfach Sultanabad. v. discomaculatum Pic. Höhenlage Lur. cruz var. nov. Bodemeyerorum Rttr. Bos-Dagh Kl.-A. ebenda integrofasciatum Dan., lunulatum Pic., niveopietum Dan. Jerruginipes var. nov. sublineatum Pic. Alhem-Dagh. infernale var. nov. costidorsum Rttr. Bos-Dagh. var. nov. Bodoani Pic., Doryleum Esk. Ch. Kuldschanum Pic. et var. nov. albolineatum Pic. Ch. T. S. Plasoni Gglb. und var. nov. pernudum Rttr. Sultanabad, Stamm- form viel, var. sehr selten. Semenovoi v. bisbicostatum Przewalsk. semisetosum Bos-Dagh. semilineatum Esk. Ch. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft IV. 30 ” ” 450 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. subvestitum Dan. Bos-Dagh. confluens Fairm. Umg. Konstantinopels. valldum typ. Przewalsk. Acanthocinus elegans Gglb. Elb. G. Uradecha bimaculata Th. Jap. Agapanthia amurensis Radde selten. Eutetrapha metallescens C. St. Lumecocera impustulata OÖ. St. sehr selten coll. Piesbergen. Mallosia Ganglbaueri und mirabilis Lur. Coniozonia albovitigera Lur. selten. Pilemia griseomaculata Pic. Biledjik, sehr selten. Saperda scalaris v. hieroglyphica Elb. G. Phytoecia Bodoana Rttr. n. sp. Lur. Dodemeyeri Rttr. n. sp. Lur. puncticollis v. aladaghinis und persica Gglb. in Süd-Persien viele, dagegen v. siygia Gglb., also die ganz schwarze, sehr selten. rubricollis B. Ain D. leg. Bodo in coll. Reifs. ” Labidostomis Escherichih Wse. Esk. Ch. e maculipennis Wse. T. T. subfasciata Wse. Lur. Olytra Bodemeyeri Wse. wiedergefunden Bil. cingulata Wse. Lur. Gynandrophthalma Lenzi Schoenf. n. sp. Jap. Kobe. algirica Wse. Ain D. Bentellakoi Pic. n. sp. Lur. wenig. Chilotoma persica Pic. n. sp. Lur. Oryptocephalus amurensis Heyd. C. St. selten. bivittatus Gebh. C. St. selten. Kulibini Jap. Kobe. obliteratithoraw Pie. ©. St. ä pallescens Kr. 8. G. u var. nov. Bodoi Pic. S. G. selten. a var. nov. Kapfereri Pic. 8. G. selten. w var. latepallescens Pic. S. G. selten. 4 var. subpallescens Pic. S. G. parvicollis Jak. S. G. selten. punctiger Paye. C. St. sehr selten. ‚im Raddei Gebh. Radde selten. 1 Kong | signatipes Bat. Jap. Tokio. Pachybrachys eruditus Bat. Jap., bei Tokio selten. Juldisanum Rttr. n. sp. Ch. T. S. Crosita altaica var. nov. uralensis m., eine prächtige gold- gerandete schwarze Varietät aus Klisitskaja, oberer Ural. Bodemeyer, Beiträge zur Feststellung paläarktischer Coleopteren. 451 Chrysomela Bodemeyeri Wse. n. sp. bei Sultanabad, Pers. bella Wse. ©. St., abovata Jak. Ch. T. S., Koltzei Wse. C. St., sulcicollis Wse. n. sp. Syr Darga, daurica Gebl. C. St., alatavia Jak. Ch. T. S., virgata ver. Mot. C. St. Paropsidis 12-punctata Gebl. C. St. Luperus nigripennis Mot. Jap. Tokio. h rufiventris Mot. Jap. Tokio. Galeruca extensa Mot. Jap. Kobe. incisicollis Sib. Schl. G. Aphthona aeneola Wse. n. sp. T. T. selten. Argopus flavitarsis und nigritarsis Gebl. C. St. Hispa angulosa Sol. C. St. Cassida thoracica Panz. C. St. Trachyonetopa Bodoana n. sp. Rttr. Ain D. Otiorrhynchus brevinasus Rttr. Lur. | brunneus Goeck-Dagh, concinnus K. U. selten. jJudaicus Konia pereques Rttr. Lur. selten. periteriformis Rttr. n. sp. Lur. selten. rufimanus Bal. Lur. selten, balcanicus Al.-Dagh selten. rutilipes Hochl. Lur. selten. transparens K. W. selten. Dactylopus globosus Mot. C. St. Cyphicerus tesselatus Mot. C. St. Sciaphilus virgatus Dan. n. sp. Sultan-Dagh selten. Myllocerus obscuricolor Pic. C. St. c variabilis Jap. Chaerodryps Bodemeyeri Rttr. n. sp. Al.-Dagh, in wenig Stücken gesiebt. Polydrusus bythinicus Dan. n. sp. Biledjik. Brachysomus Formanecki Rttr. Al.-Dagh. Pseudoptochus rumelicus Apl. Al.-Dagh teste Formaneck. Omias asiaticus Form. n. sp. Al.-Dagh. Piazomius Schoenherri Fst. Sch. G. Xylinophorus scrobrinatus Kol. Schp. G. Bendveneorrhinus obesus Roel. Ch. T. 8. Blosyrus falsatus Fst. Schp. G. Cyphicerus obliquesignatus Rttr. C. St. Dactylotus trivialis Schp. G. Xylinophorus prodromus Fst. Schp. G. | Bodemeyeria plicata Rttr. nov. gen. nov. spec. 4 Expl. auf Disteln in coll. Reitter, v. Heyden Pic. Umg. von Sultanabad, Pers. Dicranotrogus hieroglyphicus Oliv. Ain D. leg. Bodo. Menecleonus basigranatus Fairm. O. G. 30* 452 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Oleonus mesopotamicus Lur., marginicollis Sar., octosignatus Gebl. S. G., ruginosus Rttr. Lur., signaticollis Gyll. Lur., salebrosicollis Srpt. Lizus caucasicus Pet. Lur. „ .postieus. Fr. 8. G. „. zoubkoffii Sarepta. Larinus denudatus Rttr. n. sp. Lur. in coll. Solari. Alophus juldusanus Rttr. Ch. T. S. Hypera Bodoi Rttr. n. sp. Schp. G., coll. v. Heyden, selten. Bodemeyeri Rttr. n. sp. Ch. T. S., coll. v. Heyden, selten. Baris bim. var. nov. polta Rttr. Lur. Apion lapponense Db. Ain D. Balaninus flavoscutellatus Roel. S. G. Orchestes variegatus Roel. S. G. Rynchites amurensis Fald. C. St., ursulus Jap. Kobe, crioceroides Roel. ©. St., mazimus Bulghar-Maaden wiedergefunden Bodo. Attelabus punctatostriatus Mot., splendens Roel. und Lewisi Sharp. alle Jap. Kobe. Apoderus coloratus, ruficollis, flavimanus, scabripennis, rubidus Fst. alle S. G. Äyleborus Bodemeyeri Rttr. n. sp. wenig Stücke in Schwämmen C. St., in coll. Reitter, Eggers. Cladognatus dauricus Mot. ©. St. Euytrachelus striatipennis Jap. Kobe. Dorcus Hoppei Saund. Jap. Kobe. Trox Aharoni Rttr. L. S. Trox opacotuberculatus Mot. C. St. Aphodius albidipennis Er. Lur., diversus Wat. Jap., inclusus Lenk., ochripennis Rttr. C. St., deplanatus Rttr. Lur., spinibasis Rttr. n. sp. BETE©. Bolbocerus Gagetaei Fairm. Libanon sehr selten coll. Piesbergen. Euholbitus Radoczowski Syr Darja. Onthophagus persicus Rttr. n. sp. Lur. d’Orbignyi d’Ols. Lur. jessoniensis Mot., Lenzi Har., ater mandarimus Har., fodiens Wat. alle Jap. Kobe et Tokio. viridis Rttr. Lenkoran selten. Laccobius Koltzei Rttr. Schp. G. Christophi Har. Schp. G. Glaphyr us fest. v. luristanicus Rttr. viel bei Sultanabad, dort auch Strau/si Kolbe. Amphicoma Bodemeyeri Rttr. n. sp. viel bei Sultanabad, Pers., chalybaea dilutipennis Rttr., persica Gglb. var. latericia Rttr. eben- daselbst, cornifrons Rttr. bei Bulghar-Maaden wiedergefunden Bodo. Sericaria fuscolineata Rttr. C. St. Bodemeyer, Beiträge zur Feststellung paläarktischer Coleopteren. 453 Trichoserica fulvopubens Rttr. C. St. Chioneosoma Rostowtsowi Sem. Syr Darja. Maladera sibirica Brensk. C. St. Triodonta ochroptera O. G. leg. Bodo. Rhizotrogus pallidimargo Rttr. Ain D. pallescens Frm. Ain D. Melolontha pect. var. fosca Rttr. Lenk. Hoplosternus Haroldi Brens. Jap. Kobe. Achronozia Varenszowi Transcaspia Usun-Ada. Granida albolineata Mot. Jap. Kobe. Pachydema bipartita Bol. Teneriffa, hirticollis Frm. O. G., phylo- patroides Rttr. O. G., wantochroa Fairm. O. G. Tanyproctus Ganglbaueri, luristanicus rufidens alle bei Sultanabad Pers. einzeln. Anisoplia caspicola Rttr. n. sp. Lenk. suleicollis Rttr. n. sp. Lur. Oryctes Hindenburgi n. sp. Mink, entdeckt durch Bodo v. Bode- meyer Mai 1914 Dörwögh -Dagh EIlb. G. Die Namensnennung wurde durch Se. Exz. Feldmarschall v. Hindenburg huldvollst genehmigt. Mathiessem Rttr. et nov. var. caspicus Mink Lenkoran 1912. Oryetes Kuntzeni Mink Erekli Konia var. nov. mediterraneus Mink Alem-Dagh, Biledjik. Oryctes nasicornis var. nov. cornutus Mink Tunis AinD. Valgus angusticolis Wat. Jap. Tokio. Laligantü Jap. Kobe. Gnorimus subopacus Mot. mehrfach bei Radde Sib. Rhombarrhina unicolor und polita Jap. Kobe. Cetonia Bodemeyeri n. sp. Curti Jap. Kobe. Cetonia aeratula Rttr. teste Rttr. Lenkoran. Potosia pupurnea Rttr. T. T. Ino., v. Mülleri, Eibisensis alle vielfach im T. T., daurica Mot. S. G., Ganglbaueri Rttr. teste Rttr. Lenk. und 8. G. lung. ingnisternum Lur. sibirica var. circumdata Lur. Die sehr reichhaltigen Arten aus dem Elburs-Gebirge wird mein Sohn Bodo nach Beendigung aller Determinationen publi- zieren. 454 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Nachtrag zu der Arbeit in der Berl. Entomol. Zeitschrift Bd. LVI, Jahrgang 1911, p. 153: „Beiträge zur Kenntnis der Hymenopterenfauna der Provinz Brandenburg‘ von Carl Schirmer, Berlin-Friedenau. Angeregt durch die interessanten Ausführungen von J. D. Alfken „Die Bienenfauna von Bremen“, Abhandlungen des Natur- wissenschaftlichen Vereins zu Bremen, XXII. Band, Heft I, gebe ich im nachstehenden ein Verzeichnis von Formen hiesiger Bienen und Grabwespen, welches zur Vervollständigung meiner Arbeit unter oben angegebenem Titel dienen mag. Auch einige Berich- tigungen und Ergänzungen mögen dabei Platz finden, die zeigen, wie unentwegt an einer Fauna gearbeitet werden mus, um sie möglichst der Wirklichkeit entsprechend zu gestalten. Die von mir angegebene systematische Anordnung habe ich des leichteren Auffindens der Arten wegen beibehalten. Bombus hortorum var. flavescens Hoff. 1 Ex. fing ich am 13. VIII bei Buckow, Stücke, die teilweis gelb gefärbt sind, kommen öfters vor. — confusus var. cinerascens Frse., mehrere J' bei Buckow an Centaurea maculosa erbeutet, ebenso var. albescens Frse. in männl. Stücken. — soröensis F. typ. nov. var. marchieus. Collare breit gelb, die 2 letzten Endsegmente rein weils, ohne gelbe Haare am zweiten Segment. 2 0’ an Calluna vulgaris im August bei Buckow. var. rarus Frse. 0’ und 9 an demselben Ort und derselben Pflanze. — hypnorum var. Jrigidus Frse. 1 prachtvolles frisches 2 und 1 0’ bei Buckow gefangen ; ersteres am 1. V. an Ribes grossularia. var. Peetsi Alfk. 1 2 aus der Buckower Gegend. — derhamellus K. (ruderarius Müll.). Von den von Alfken angegebenen Formen fing ich bei Buckow: var. intermiztus Alfk. 2. var. combinatus Alfk. 9. var. Schencki Hoffer 2. var. trifasciatus Alfk. 2 co’. var. integer Alfk. d'. var. supremus Alfk. d’. var. pulcher Alfk. 5 und var. pulcherimus Alfk. d'. Schirmer, Beiträge z. Kenntnis d. Hymenopterenfauna Brandenburgs. 455 Bombus agrorum F. var. fasciatus Scop. ist um Berlin und weiter in der Mark Brandenburg, namentlich bei Buckow, ebenso häufig als die von Alfken bezeichnete typische Form mit schwarzer Behaarung auf Segment 1—3. Die hellsten Stücke meiner Sammlung stammen aus Thüringen (Ilmenau). — solstitialis Pz. (variabilis Schmied.). var. sordidus Fr. et W. bei Buckow; nur in dieser hellen, roten Färbung, die ich bisher als typische angesehen hatte, vorkommend, aufserdem die bereits mitgeteilten Abarten tristis Seidl. und notomelas Kriechk. — pratorum var. proserpina Fr. et W. 1 Ex. unter der Stammart in meinem Garten in Buckow gefangen. — terrestris var. virginalis Smth. und var. dissectus Gylih. in schönen weiblichen Exemplaren aus der Buckower Gegend, aulser- dem var. Zenuistriatus Vogt in einem Stück. Ein zweites Exemplar dieser dunklen Form erhielt ich aus Crim- mitschau in Sachsen. Beide Tiere machen den Eindruck fast ganz schwarzer Exemplare mit reinweilser Hinter- leibsspitze, da die gelben Haare am Prothorax und dem zweiten Segment fast in der schwarzen Grundfarbe auf- aufgehen. — terrestris Rasse lucorum var. autumnalis Frse. einzelne Stücke unter der Stammart bei Berlin und Buckow. Anthophora acervorum var. intermixta Alfk. nicht selten unter den typischen Exemplaren in der Berliner und Buckower Gegend. var. dimidiata Alfk. ebenfalls. Da die dunkle Form nach Alfken die Stammform dar- stellt, die ich bis jetzt nicht in der Mark aufgefunden, ist dagegen die helle Abweichung. var. squalens Dours. die hier überall vorkommende. Eucera tuberculata F. Es ist entschieden ein Verdienst Alfkens, diese Art endgültig richtig gestellt zu haben. Die von ihm angegebenen Unterschiede sind so prägnant, dafs es mir ein Leichtes war, unter meinen märkischen longicornis Stücken einige Exemplare sofort herauszufinden, die zu tuberculata F. gehören. Es kommen auch bei longicornis kleinere Stücke vor, mir erscheint es aber, als ob tuber- culata durchschnittlich in beiden Geschlechtern kleiner ist als erstere Art. Bei Buckow gehören die letzteren zu den seltener vorkommenden Tieren, denn unter 30 Exem- plaren von longicornis fanden sich nur 5 Stücke vor, die sicher zu tuberculatus gehören. Ich besitze diese Art ferner noch aus Vorarlberg, dann aus dem Süden Europas, 456 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Asturien in Spanien, Griechenland, Italien, aber nur aus dem gebirgigen Teil dieser Länder. Andrena carbonaria var. nigrospina Thms. unter der typischen Form bei Buckow nicht selten. — nitida var. baltica Alfk. In meiner Arbeit steht var. vitrea Thoms., da diese var. nicht bei uns vorkommt, ist obiger Name dafür zu setzen. — hattorfiana var. haemorrhoidalis K. nur'o' dieser Abart bei Buckow, var. marginata Torka, var. punctulata Torka und var. rufa Torka einzeln unter der Stammart. — rosea var. incompta Schmied. am 9. VII. Buckow 1 Ex. auf Anthemis tinctoria. — sericea var. ciliata Schenck. Zweite Generation dieser Biene bei Berlin und Buckow nicht selten. — afzeliella K. var. fuscata K. Die meisten Männchen dieser Art gehören zu dieser Abart mit dunklen Schienen. Nomada lineola var. subcornuta K. häufig wie die typische Form. Epeoloides coecutiens Chrst. Diese Art, die lange nicht wieder ge- fangen wurde und nach der ich bei Buckow, wo das Wirtstier Macropis labiata Pz. vorkommt, vergeblich ge- forscht, ist durch die Herren Dr. P. Schulze und Amts- richter Höhne am Finkenkrug bei Berlin in je i Ex. wieder aufgefunden worden, 1 0’ 1 %. Deutsche Ent. Zeitschr. 1914, p. 84, Sitzungsbericht. Coelioeys acuminata Nyl. Von mir in der Umgebung Berlins, bei Hermsdorf und Westend, sowie bei Buckow in 4 Stücken erbeutet worden. — emarginata Först. Diese südliche ungarische Art wurde am 10. Juli 1914 bei Buckow gefangen, meines Wissens nicht nur für die Mark, sondern auch für Deutschland neu. Psithyrus campestris var. obsoletus Alfk. auch bei Buckow in wenigen Exemplaren. Anthidium manicatum var. migrithorae D. T. nicht selten unter der typischen Form. nov. var. fasciatum. Bei dieser abweichenden Form gehen bei den Männchen, ähnlich wie bei den Weibchen, breite gelbe Binden über die Rückensegmente und nur auf den ersten Ringen schmal unterbrochen. Sphegidae. Oeratocolus alatus nov. var. rubidus wie die typische Form, aber das erste Hinterleibssegment dunkelrot gefärbt, bei 1 Ex. geht die Färbung strahlenförmig auf das zweite Segment über. Schirmer, Beiträge z. Kenntnis d. Hymenopterenfauna Brandenburgs. 457 Mutillidae. Mutilla rufipes F. n. var. bifleeuosa. Unter den vielen Exemplaren dieser Art in meiner Sammlung fallen unter den weib- lichen Exemplaren sofort eine Anzahl Stücke auf, welche auf dem zweiten Hinterleibssegment jederseits eine runde rote Makel besitzen, die sich von dem dunklen Unter- grunde recht merklich abheben ; ich erlaube mir auf diese Form durch den obigen Namen aufmerksam zu machen. Ebenso machen die zahlreichen Männchen, die ich ge- neigt war für montana Pz. zu halten, ihrer grofsen robusten Form' wegen, die es aber sicher nicht sind, da ich unter den vielen Weibchen nie eine montana gefangen habe, durch ihre Abweichungen von der typischen Form darauf aufmerksam, sie zu benennen, um so die Art gründlicher als bisher kennen zu lernen. Bei 5 Exemplaren, die sich besonders durch ihre Grölse auszeichnen , befindet sich jederseits unter der Flügel- wurzel ein eckiger, grolser roter Fleck auf den Meso- pleuren, ich nenne diese Form n. var. maculata. Eine zweite Abweichung besteht darin, dafs sich aufser dem roten Fleck, den auch diese besitzt, noch eine breite, rote Linie an den Rändern des Mittelsegments jederseits herabzieht, die Ränder also rot gezeichnet sind, möge sie den Namen nov. var. marginata tragen. | Die schwarze Form von rufipes, die Schmiedeknecht Schencki genannt, trägt jetzt mit Recht den Namen v. nigra Rossi, die analoge schwarze Form von montana ist v. nigrita Girand. Bei vielen Mutillen scheint die Tendenz vorzuliegen, in ganz schwarze Tiere abzuändern, eine Convergenzerscheinung, die im Insektenreiche sehr oft vorkommt. Dazwischen liegen dann Übergänge, die meist sehr selten sind, eine solche Form ist seutellaris Ltr. von rufipes, bei welcher das Scutellum und die Tegulae rot gefärbt sind, der übrige Körper schwarz. Wie mir Herr Dr. Bischoff persönlich mitteilt, wünscht er die von ihm aufgestellte var. von rufipes v. Schmiede- knechti, Bischoff, Berl. Ent. Z., Bd. LIV, Jahrgang 1909, eingezogen zu sehen, da bei dem beschriebenen Tiere, wie sich nachträglich herausgestellt hat, eine Verände- rung durch eine grünspanisierende Nadel stattgefunden und den pechbraunen Fleck erzeugt hat. Ich komme hierdurch dem ausgesprochenen Wunsche nach und ist diese Form als nicht bestehend zu betrachten. 458 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Sitzungsberichte. Sitzung vom 3. V. 15. — P. Schulze legt eine neue sehr bemerkenswerte Form von Saturnia pavonia L. 2 vor. Die hauptsächlichen Unterschiede gegenüber den typischen 22 sind kurz folgende: Alles Braun ist mehr oder weniger durch Schwarz ersetzt, auch die Randbegrenzung aller Flügel ist schwärzlich, nach innen gegen die helle Binde hin, besonders auf den Hinter- Hügeln, rötlich. An Stelle der Zickzackbinde auf den Vorder- flügeln ist eine schmale, nur gegen den Innenrand hin einmal deutlich gebogene rötliche Linie getreten. Am Apex treten ebenfalls noch überzählige rote Schuppen auf. Unterseits sind die Verhältnisse ent- sprechend. Für diese so stark abweichende schöne Form sei der Name f. viduan, f. vorgeschlagen (siehe Abbildung, Type aus Schönwalde 1913 coll. Rangnow). Nach Rangnow wird sie bei Berlin neuerdings häu- figer gefunden. Die erste Nachricht in derLiteratur von ihr scheint die Abbildung bei Federley (Festschr. f. Prof. Palmen I, 1905—07 p. 42, Taf. 2, Abb. 9) zu sein, die nach einem in Süd-Finnland gefangenen Stück angefertigt ist; aulserdem erzielte er aber ähnliche Stücke durch Einwirkung -von Kälte (ca. 17° C) auf die Puppen. Jedenfalls ist auf diese Form noch besonders zu achten. Von verdunkelten S. pavonia scheint bisher nur die f. infumata Newnham (Ent. Rec. II p. 198, 1891) beschrieben zu sein, die sich auf stark dunkel übergossene 70 bezieht, bei denen auch das Orange der Hinterflügel schwärzlich gedeckt ist. P. Schulze gibt dann eine kritische Besprechung der Arbeit von Verity, Revision of the Linnean Types of Palae- aretie Rhopalocera, Linnean Societys Journal Vol. XXXI 1913. Verf. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die schon seit 1784 in London befindlichen Linn&schen Tagfaltertypen einer genauen Durchsicht zu unterziehen. Die Originalexemplare Linn&s waren durch seine Handschrift und die besondere Art der Nadeln von den später von Smith zugesteckten Exemplaren leicht zu unter- scheiden. Von gröfster Bedeutung ist die Tatsache, dafs L. eine ganze Anzahl zu beschreibender Exemplare von Erik Brander, von 1753—1765 schwedischem Konsul in Algier, erhielt, was Sitzungsberichte. 459 verständlich macht, dafs eine Anzahl verbreiteter Arten auf afri- kanischen Vertretern gegründet worden sind. Veritys Unter- suchung macht einige Änderungen in der Nomenklatur notwendig; ein Schelten gegen die Nomenklaturgesetze wäre in diesem Falle völlig verfehlt; für diese Änderungen ist einzig und allein die Lässigkeit der englischen Entomologen verantwortlich zu machen, die es erst im Jahre 1913 für nötig erachteten, sich einmal die seit fast 130 Jahren in London vorhandenen Typen auf ihre Zugehörigkeit hin genauer anzusehen. Da die Arbeit in einer für Entomologen schwer zugänglichen Zeitschrift erschienen ist, werden nachstehend die in der Sammlung vorhandenen Typen aufgeführt: Papilio podalirius L. 1758. Die Type ist ein 2 von P. feist- hamali lotteri Aust. Verity will daher den Namen podalirius für unseren Segelfalter durch sinon Poda 1761 ersetzen. Doch mit Unrecht. Im Systema Naturae X p. 463 führt L. in einer Fulsnote Papilio podalirius ein, den er aber damals nicht von Augenschein kannte („Habitat in Europae australis et Africae brassicae !“); er zitiert zu dem Namen, ohne eine Beschreibung zu geben, die schon vorhandenen Abbildungen der Art bei Ray, Reaumur und Rösel von Rosenhof. Damit ist eindeutig festgelegt, was unter podalirius zu verstehen ist; dafs L. später die von Brander erhaltene afrikanische Form fälschlich eben- falls kurzweg als podalirius ansprach, ändert an der Sache nichts. P. machaon L. 1758. 1 2 der.ersten (oder einzigen) Brut einer nordischen Reise; schwach gelb gefärbt mit schmalen Querbinden und kurzen Schwänzen. Thais rumina L. 1758. Type fehlt. Par- nassius apollo L. 1758. „1 grofses 2 der skandinavischen Rasse“. P. mnemosyne L. 1758. 1 Pärchen, wahrscheinlich aus Finn- land. Aporia crataeg L. 1758. 1 skandinavisches J. Pieris daplidiee L. 1758. 2 der Sommerbrut mit L.-Zettel, aufserdem 1 unbezetteltes Pärchen. Alle 3 gehören der grofsen mittel- europäischen Rasse an. Pieris napi L. 1758. co’ der skandinavi- schen Rasse, klein mit starker schwarzer Basalbestäubung der Flügel; die Apikalfärbung erstreckt sich längs des Aufsenrandes weit nach hinten; unterseits sind die Adern der Vorderflügel deutlich mit grauen Schuppen begrenzt, das Geäder der Hinter- flügel weist sehr breite und tief schwarz-olivgrün bestäubte Adern auf. Zu der typischen Rasse synonym ist P. napi arctica Verity ; sie steht der dryoniae näher als dem bisher napi syn. genannten Tier. Als Extrem der mitteleuropäischen Rassen und als am konstantesten von der Linn&schen Form verschieden gründet Verity auf die erste Generation der Tiere aus Florenz die Subspezies napi vulgaris (— n. meridionalis Stef.?); die Sommerbrut behält ihren Namen napaeae Esp. 460 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Pieris rapae L. 1758. cd’ der ersten Brut, mit hellgrauem Apikalfleck, ohne Diskoidalfleck, und dicker schwarzer Bestäubung auf der Unterseite der Hinterflügel. Zur Type ist also synonym gen. vern. metra Stephens 1827 und f. immaculata Fologme 1857. Die Sommerbrut erhält den neuen Namen gen. aest. aestiva Verity. -Pieris brassicae L. 1758. co’ der ersten Brut, mit schwach grauem Apikalfleck, Unterseite der Hinterflügel stark schwarz bestäubt. Zur Type synonym gen. vern. charidea Stephens. Die Sommergeneration erhält den Namen gen. aest. lepidü Roeber. Euchloe cardamines L. 1758. 2 Linne&ische Pärchen. Mit grolsem Apikalfleck auf Ober- und Unterseite. Grüne Zeichnung auf der Unterseite der Hinterflügel sehr ausgedehnt und dunkel und ohne Spur von Gelb. Charakteristische nordische Rasse. Euchloe belia L. 1767 — Euchloe eupheno L. 1767. 2 22 der jetzt als eupheno bekannten Art als belia. Linne beschrieb in Syst. nat. XII 5 und 2 derselben Art unter den Namen eupheno und dela. Cramer bildete 1782 einen Falter als delia ab, der aber nicht die belia L. war. Schon 1869 erkannte Butler den Irrtum und taufte die Cramersche Art crameri Butl. Da bei L. belia vor eupheno steht, verbleibt der bisher eupheno L. genannten Art der Namen Zuchloe belia L., während die bisher als belia L. bezeichnete Spezies den Namen crameri Butler 1869 zu führen hat. Leptidia sinapis L. 1758. co’ der Frühjahrsbrut, mit grolsem verwaschenen Apikalfleck und reicher dunkler Bestäubung auf der . Unterseite der Hinterflügel. 1 anderes 5’ aus Ungarn (das einzige Stück der Sammlung mit Vaterlandsangabe) gehört der Sommer- brut an und ist wahrscheinlich später hinzugefügt worden. Oolias palaeno L. 1761. 1 Pärchen der skandinavischen Rasse von palaeno (aulserdem 1 Stück einer nicht genau identifizierten Art nahe der amerikanischen alexandra Edw.!). Colas hyale L. 1758. 2 0, 1 ?, anscheinend Sommerbrut. Gronepterye rhamni L. 1758. co’ der nordischen Rasse. Klein, bleichgelb, Diskoidalflecke klein, bleich und daher kaum sichtbar. Für italienische Stücke stellt Verity die neue Subspezies transicus auf. @. cleopatra L. 1767. 1 co’ der nordafrikanischen Rasse; synonym zu ihr ist cl. mauretanica Röber; für die bisher cleopatra genannte europäische Form wird der Unterartsname cl. euro- paea Verity aufgeführt; eine extreme Form dieser Rasse ist f. talica Gerh. Charazxes jason L. 1758 —= jasius L. 1767. 1 Pärchen der nordafrikanischen Rasse. Die europäischen jason benennt Verity septentrionalis. Apatura iris L. 1758. 1 0 von Ap. :ilia Schiff. mit Linn6s Zettel „iris“, 1 0" der f. clythie Schiff., ebenfalls mit der Be- Sitzungsberichte. 461 zettelung „iris“, 1 2 von f. clythie, als viertes 1 mit der Unter- seite nach oben gespanntes Exemplar der bisher iris genannten Art. Offenbar wollte also L. den Namen iris auf die heute :la genannte Art angewandt wissen, infolgedessen schlägt Verity für iris auct. den Namen pseudoiris vor. Da sich aber unter den Typen auch 1 Stück dieser Art findet, so wird es wohl kaum auf Widerstand stofsen, wenn man in diesem Falle die altein- gebürgerte Nomenklatur beläfst. Limenitis populi L. 1758. 1 9’ mit deutlichen weilsen Binden. Limenitis sibilla L. 1758. Kein Exemplar mit Linn&schem Zettel, doch dürfte 1 Stück ziemlich sicher ein Linnösches sein. Gropta O-album L. 1758. 1 Exemplar mit sehr dunkler Unterseite. Vanesso antiopa L. 1758. Kleines Stück mit schmaler Rand- binde. Könnte aus Amerika stammen, was L. auch neben Europa als Vaterland angibt. Vanesso polychloros L. 1758. 1 kleines Exemplar mit heller Unterseite. Vanesso io L. 1758 und urticae L. 1758 fehlen. Pyrameis atalanta L. 1758. Die gewöhnliche Form mit mälsig breiten roten Bändern. P. cardui L. 1758 1 normales Stück, ebenso Araschnia levana L. 1758. 4. prorsa L. 1758 fehlt. Die übrigen Arten werden in einer der nächsten Sitzungen besprochen werden. Belling legt mehrere Pärchen von Spilosoma lutea zotima Cr. vor, ferner f. deschangei Depuiset, bei der nur die Flügeladern gelb bleiben, und f. totenigra Seitz, bei der auch der Thorax ge- schwärzt ist. Heyne berichtet, dafs sich auf seinem Balkon zahlreiche Notoxus monoceros L. an einem dort stehenden Ver- giftungsapparat eingefunden hätten, offenbar angelockt durch den Schwefelkohlenstoffgeruch. Trotzdem eine beträchtliche Anzahl der Tiere gefangen wurde, fand sich darunter nur 1 abweichendes Exemplar, das der f. unicornis Westh. angehört, bei der die Schulter- flecke fehlen. Kuntzen bemerkt dazu, dafs die Anthiciden eine besondere Vorliebe für faulende und schimmelnde Pflanzenstoffe hätten, weswegen sie wohl auch der Schwefelkohlenstoffgeruch anlockte. Er selbst hätte einmal in einer Kiste verschimmelter Kongokäfer eine grofse Zahl von lebenden Anthiciden ge- funden, die mehreren neuen Arten angehörten. Kleine (Stettin) berichtet über seine ausgedehnten Unter- suchungen über die Biologie der Chrysomeliden, besonders über ihr Verhältnis zu den Nahrungspflanzen (vergl. seine Abh. in der Z. f. w. Insektenbiol.); er bittet die Anwesenden, seine Studien durch lebendes Material häufiger Arten (je ca. 50 Stück) 462 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. zu unterstützen. An seine Ausführungen knüpft sich eine rege Besprechung an, u. a. führt Ohaus ungefähr folgendes aus: Das Studium der Standpflanzenfrage unserer phythophagen Käfer ist noch in den ersten Anfängen und die Zahl derer, die sich mit diesem Gegenstand befassen, ist leider äufserst klein, so dals die Forschungen über diese Disziplin sehr erschwert sind, namentlich. sobald es sich um vergleichende Studien handelt und nicht überall häufige Arten in Frage kommen. Die bisherigen An- gaben in der Literatur sind mit äufserster Vorsicht aufzunehmen, da sie teilweise ganz bestimmt falsch sind, anderenteils der Begriff der Standpflanze erst in neuester Zeit klar umschrieben worden ist. Nicht alle Pflanzen, auf denen die Käfer gefunden werden, kommen als Nährpflanzen oder gar als Standpflanzen in Frage. Unter Standpflanze ist diejenige Pflanze zu verstehen, die den Larven wie den Imagines als Nährpflanze dient. Für den Fall, dafs die Larvenentwicklung an anderen Pflanzen stattfindet als der Ernährungsfrafs der Käfer, ist der Begriff der Standpflanze anders zu definieren. Der Wert der Standpflanze wird nicht allein dadurch bedingt, dafs er der Art Nahrung gibt, sondern er hängt von vielen anderen Faktoren ab, die zwar mit der Nahrungs- aufnahme nicht direkt in Verbindung stehen, wohl aber mit der ganzen Lebensweise (Eiablage, Verpuppung usw.). Es ist nicht zu verkennen, dafs es Eigenschaften gibt, die der Pflanze, der Pflanzengattung oder ja der Pflanzenfamilie spezifisch sind, die für die Annahme oder Ablehnung als Standpflanze eine grolse Rolle spielen. Es kommen meist eine ganze Reihe von Umständen in Frage, die erst durch genaues Studium aufzuklären sind. Aulser den eigentlichen Standpflanzen spielen die Nahrungs- pflanzen, die man auch als Ersatzpflanzen bezeichnen kann, eine gewisse Rolle. Die Ersatzpflanzen liegen in der Regel in ver- wandtschaftlicher Nähe der Standpflanzen. Über die Pflanzenfamilie geht es meist nicht hinaus. In der Regel bewegen sich die Ersatz- pflanzen aber schon innerhalb einer Untergruppe der Pflanzenfamilie. Ist die zu untersuchende Käfergattung gröfser, so sind meist mehrere Käfergruppen zu erkennen, die sich an einer bestimmten Pflanzengruppe finden. Die einzelnen Arten einer Gruppe sind in ihren Ansprüchen an die einzelnen Gruppen der Pflanzenfamilie sehr verschieden. Hier machen sich eben auch andere biologische Einflüsse bemerkbar. Die bisherigen Untersuchungen ausschliefslich mit Chrysomeliden der Gattungen Chrysomela und Cassıda haben ergeben, dafs morphologisch ähnliche Arten auch in ihren An- sprüchen an die Standpflanzenfamilie grofse Übereinstimmungen zeigen. Es wäre nicht ausgeschlossen, dafs weitere eingehende Studien für die Deszendenz der Arten von Wichtigkeit wären. ee j Sitzungsberichte. 463 Zur weiteren Klärung dieser ganzen Angelegenheit ist es notwendig, das Frafsbild genau zu studieren. Das Frafsbild der Imagines ist meist nicht einheitlich. Vor Beginn der Brut ist es anders als während der Brutperiode gestaltet. Auch die Jung- käfer zeigen zuweilen andere Frafseigentümlichkeiten. Ferner ist der Larvenfrafs meist abweichend gestaltet, kann aber auch dem Käferfrafs analog sein. s Der Vortragende führte die einzelnen Punkte näher aus und bat schliefslich die Anwesenden um freundliche Unterstützung durch gelegentliche Beschaffung von Material dieser beiden Gattungen. Sitzung vom 10. V. 15. — Dabbert gibt 3 interessante Mons&rositäten von Käfern herum; 1 Exemplar von Acanthinodera Cumn Hp. (Ceramb.) besitzt einen linken Fühler, der etwa nur halb so lang ist wie der normale rechte, wobei alle Glieder gleich- zeitig eigentümlich flach gedrückt sind; 1 Stück von Callipogon barbatus F. (Ceramb.), der linke Fühler hat bei normaler Glieder- zahl nur die halbe Länge des rechten; endlich eine Lamprima latreillei MeL. (Lucan.), bei der die linke Mandibel nur halb so grols wie die rechte, aber sonst normal ausgebildet ist. Schultz hat die Eichengallen von Andricus circulans Mayr und Cynips kollarü Htg. mitgebracht, und ihre Erzeuger-Gallen und Imagines beider Formen sind sehr verschieden, gehören aber nach den Unter- suchungen von Ulbricht (Entom. Zeitschr. Frankf. a. M. 26, Nr. 52) derselben Art an, wobei eine nur aus 22 bestehende, agame, Generation (kollari) mit einer zweigeschlechtlichen (circeulans) abwechselt. Wanach erinnert daran, dafs er schon 1911 (Berl. Entom. Zeitschr. LVII p. [1], Sitzungsber.) auf einen Unterschied zwischen Cynips kollarü und lignicola aufmerksam gemacht hat, der sich auch bei weiteren zahlreichen Zuchten dieser Arten aus den bei Potsdam sehr häufigen Gallen durchweg bestätigt gefunden hat: die seidenartige Behaarung des Abdomens reicht bei (©. kollarü auf allen Segmenten, namentlich auf dem ersten, sehr viel weiter basal-, und besonders auf dem ersten dorsalwärts, als bei Ü. ligni- cola, so dafs bei dem Potsdamer Material nie ein Zweifel über die Zugehörigkeit eines Exemplars aufkommen kann; auch der Kontrast zwischen dem hellen Rotbraun des Abdomens und dem schwarzbraunen Dorsalfleck des ersten Segments ist bei C. lignicola durchschnittlich weit auffälliger als bei C. kollarü. Von 0. corruptrix, die nach der bisherigen Literatur auch nicht von jenen beiden Arten unterscheidbar sein soll, hat W. bisher nur einige alte, schon verlassene Gallen, aber keine Wespen gefunden. P. Schulze legt 2 märkische Stücke von Geotrupes vernalis L. f. obscura Muls. (oberseits mattschwarz, unterseits blau- we 464 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. n schwarz) vor (Strausberg 31. VIL, 5. VII.) und eine Reihe Übergangsstücke dazu aus Strausberg und Finkenkrug; alle diese verdunkelten Stücke stammen aus dem Jahre 1910; ferner je eine Reihe von Geotrupes silvaticus Panz. aus Bromber 8 | und Berlin, wobei die Bromberger Tiere im Durchschnitt eine etwas Be Skulpturierung der Oberseite aufweisen; weiter teilt er mit, dafs er in Rovigno (Istrien) das Eintragen des Nahrungsmaterials bei Geotrupes laevigatus beobachtet habe. Trotz- dem z. B. Eselsmist reichlich zur Verfügung stand, wurden nur rien, und zwar mit den V orderboiuuee fortgesch eppt populi L. und Ap. ilia Schiff. bei a Zucht. - Während nach der Überwinterung am Zweig stets auf den Bfä hält, an die sie in ihrer ganzen Farbenwirkung vorzüglt zapaleı ist, ziehen sich die Raupen von popwi, deren Fi den ersten Slalıen braun ist, zur Ruhe nach dem Fress N ständig auf die Holzteile der Zweige zurück, Erst nach & letzten Häutung und nachdem die grüne Farbe mehr und mehr hervorgetreten ist, bleiben sie auch zur Ruhe meist an den Blättern. Blätter und Stiele wurden stets durch feine Gespinstfäden ge- sichert, ebenso das Astwerk beim Kriechen leicht übersponnen, um so besseren Halt zu bieten. Von vier Raupen haben sich drei: bei der Verpuppung am Zweig und nur eine am Blatt angeheftet. Blume und Fässig bezeichnen dieses Verhalten als nicht normal und haben die Raupen stets auf Blättern beobachtet, wo sie sich auch zur Verpuppung anspinnen. Ulrich erwähnt ferner, dafs bei der Raupe von populi die beiden bedornten Zapfen auf den vorderen Leibesringen beweglich seien und (in 2 Fällen beobachtet) seit- wärts einzeln angelegt werden können. Die Tiere können leicht freistehend gezogen und so gut beobachtet werden, da sie bei genügend frischem Futter die Zweige nie verlassen und auch bei ihrer Vorsicht, mit der sie stets Sitz und Weg durch Spinnfäden sichern, nicht herabfallen. Auch Ap. :lia sichert die Blattstiele stets durch einige Fäden, bevor sie ihren Sitzplatz herrichtet. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen : durch Herın Dr. Grünberg: Erich Otto Engel, Dachau (Ob.-B.); durch Herrn Prof. Heymons: Zool. Abt. Kgl. bayr. Versuchsstation München. Jede Auskunft in Vereinsange Vorsitzender: Prof. B. Wanach, Botadan Stellvertretende SR ‚© h’e e Geh. Postrat H. Belling, Be H. Soldanski, Berlin-Wi.@& TZeitsehrift. | Schriftführer: DwP: heles, Zoolog. U Invalidenstr. 43. Dr. H. Bischoff, Kgl. 2 validenstrafse 43. Kassenwart : ‚en Gesellschaft, $ V. Dr. K. Grünberg, Kgl. ahdenstralse AB: 1856, Deutsche Entomologische Tiedervereinigung.) lervereinigung.) n von der Bücherwart: F.Schumacher, Lehrer, B: stralse 53. Schriftleiter : Joh. Greiner, Lehrer, B £ 1915. — mr 05. Der Jahresbeitrag beträgt Y Textabbildungen.) Mitglieder haben eine einn von M. 1.50 zu ‚lieder Mk. 5.—. Die Jahresbeiträge und sc sind zu adressieren: Herrn Dr. K. tung: Berlin N 4, Invalidenstr. iner. Karusz. Dr. PB, Schulze, a Beil: Alle Manuskripte, Korrel sprechung sind zu richten an ‚handlung R. Stricker H ımer Stralse 90. errn Lehrer Jc,;, vw 6, Karlstr- 11. Berlin NO 55. \V ember 1915. t und Deutsche Entomologische . « ’ » - mm nn LI L ee ” — - - . . £ ä y > = 3% Tnhale one Rezensionen Und Referatp. an a Vorgeschlagene Mitglieder. . . . PLN N v. Bodemeyer, E., Procerus scabrosus Aa, Varietätel . .-. . Ebner, R., Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. Mit ‚22 Fecbahbiidungen ZEHN, IE Ri. Heller, Dr. K. M., Neue Dapranche Rüsselkäfer a "Longin Naväs, ” P., Notes sur les Raphidides Be Mit 6 Textabbildungen . Minck, Paul, Beitrag zur Kenisnis der Dynikstiden. (Col) Mit. 5 Tafeln De Be Nee = BE TERROR NA IE N rt x Schmitz, H., Neue Beiträgos zur Kenntnis der EN und a aphilen Phoriden; "Mit 5: Tafeln al er N Schumacher, F., Coptosoma scutellatum Geöffr. in Brandenburg aesse ., Bnuce nebeGassitmen... 1.22 ale es Sn Be Sag 465 be °P | | 4, er. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 465 Neue Beiträge zur Kenntnis der myrmecophilen und termitophilen Phoriden. Nummer 2—15. Von H. Schmitz S. J. (Sittard, Holland). Hierzu Tafel VI—XI. Inhaltsübersicht. Seite 1. Einleitung . 465 2. Platyphora Verrallund Aenigmatias Meinert die Geschlechter derselben Gattung, nicht zwei verschiedene Gattungen . . . 466 a) Donisthorpe's, Beobachtungen. . aD En 7 WE b) Vergleichende nen des ‚ Körperbaues er Kopf. a ir ON a a u a en N ne ER N EEE Beine . . 481 3. Neue Charakterisierung der Subfamilie Platyphorinae Enderlein 482 4. Die 3 oder 4 europäischen Platyphora-Arten . . 484 5. Platyphora lubbocki Verrall bei Formica rufibarbis i in Luxem- burg und Plastophora ER Verrall in Bosnien . . . 486 6. Aenigmatopoeus kohli n. sp. . . U We wi N RE 7. Euryphora madagascarensis n. g. n. sp. A a oo Br Mieroplatyphora .congolensis n. 8. n. sp. . „7.2.2 ..1....49 D- Pheidolomyia alpima n.8g.n.2p. . . : .». 2.2 00000020 495 10. Hypocerides pterostigma n. g. n. m BE NE ie 11. Trupheoneura güsoni n. sp. . . Sea ee ee ne.‘ Be nern ap. ENTE TE er 9 13. Puliciphora spinicollis n. sp. . ERTEN, 14. Zur Lebensweise von Plastophora solenopsidis Schmitz. . . 50% 15. Berichtigungen und Ergänzungen zu den „Myrmecophilen Pho- riden der Wasmannschen Sammlung“ (Schmitz 190). . . "008 zeichnis der angeführten Literatur . >. .... 2.0.75 504 ee der Abbildungen.‘ “1... ine Hıra fl: dar 3.008 Seit dem Erscheinen meiner Arbeit „Die myrmecophilen Phoriden der Wasmannschen Sammlung“ (s. Literaturverzeichnis), in deren zweitem Teile ein Überblick über alle bis 1914 bekannt gewordenen myrmecophilen und termitophilen Phoriden ein- schlielslich der Termitoxeniiden gegeben würde, ist mir viel neues Material zugegangen, das unter vorstehend gewähltem Titel in fortlaufenden Nummern bearbeitet werden soll. Nr. 1 dieser „Neuen Beiträge“ ist im Zoologischen Anzeiger unter dem Titel „Die Wahrheit über Thaumatoxzena Bredd. et Börner“ erschienen. Die T'ermitoxeniden betrachte ich seit der Bearbeitung der v. Buttel-Reepenschen Ostindien - Ausbeute als selb- ständige Familie; Nachträge aus dieser Familie werden daher hier nicht behandelt. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft V, 31 466 Deutsch. Iint. Zeitschr. 1915. Das hier vorliegende Material wurde mir teils durch Herrn H. St. Donisthorpe zugänglich gemacht, teils verdanke ich es einer erneuten Durchsicht der Wasmannschen Sammlung, teils endlich erhielt ich es von Herrn P. H. Kohl, dem ver- dienten Naturforscher - Missionär von Stanleyville.. Ich benutze diese Gelegenheit, den genannten Herren meinen verbindlichen Dank für ihre Unterstützung und Freigebigkeit auszusprechen. Eine umfangreiche Sendung termitophiler Phoriden von P. Dr. J. Afsmuth-Bombay wird später beschrieben werden. 2. Platyphora Verrall und Aenigmatias Meinert die Geschlechter derselben Gattung, nicht zwei ver- schiedene Gattungen. Hierzu Abb. 1—9. Bekanntlich hat Mik (1898 p. 204) zuerst die Ansicht ausgesprochen, die Gattung Aenigmatiass Meinert sei vielleicht synonym zu Platyphora Verrall. Bald darauf behauptete Dahl (1899 p. 80): „Die früher von Verrall beschriebene geflügelte Platyphora lubbocki ist höchstwahrscheinlich das Männchen von Aenigmatias blattoides Meinert.“ Seitdem ist diese Identitäts- hypothese von einer Reihe von Autoren, und zwar meist zu- stimmend, erwähnt worden, z. B. von Becker (1901), Brues (1903 u. 1906), Wasmann (1908), Malloch (1912), Donis- thorpe (1913), Schmitz (1914). Dabei wufste man jedoch nicht einmal mit Sicherheit, ob Platyphora lubbocki wirklich ein o’ und Aenigmatias blattoides wirklich ein 2 sei. Zur kritischen Unter- suchung der ganzen Frage fehlte lange Zeit das Vergleichsmaterial. Die Type von Platyphora lubbocki ging verloren; nicht einmal eine Abbildung davon ist vorhanden }). Die englischen Dipterologen, welche später durch die Funde von J. J. F. X. King und Dr. H. Wood in die Lage kamen, Platyphora aus Anschauung kennen zu lernen, kannten Aenigmatias nicht; den wenigen festländischen dagegen, welche Aenigmatias näher kannten, war Platyphora un- erreichbar. So war und blieb man auf Vermutungen angewiesen. Diese gingen allmählich stark auseinander, wie sich aus folgendem ergibt: G. Enderlein nahm an (1908 p. 145), sei es unter dem Einflusse der Mikschen Hypothese, die er jedoch nicht erwähnt, sei es geleitet von einigen Ausdrücken der Originalbeschreibung 1) Becker (1913 p. 19) meint irrtümlich, die Zeichnung von Collin sei nach der Verrallschen Type angefertigt worden. Die Vorlage der- selben bildete jedoch das von Dr. J. H. Wood später in Herefordshire erbeutete Exemplar, wie Collin 1913 p. 174 selbst angibt. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 467 von Verrall, dafs zwischen Platyphora und Aenigmatias blattoides sowie der von ihm neu beschriebenen Oniscomyia dorni, die aber auch nichts anderes als eine neue Art der Gattung Aenigmatias Meinert ist (Schmitz 1914 p. 544 ff.), die gröfste Ähnlich- keit bestehe. Er errichtete sogar aus den Gattungen Platyphora Verrall, Aenigmatias Meinert, Oniscomyia Enderlein, Aenig- matists Shelford, T’haumatoxena Breddin et Börner und Termitodeipnus Enderlein!) eine besondere Subfamilie der Pho- riden mit Platyphora als Type. „Alle diese Gattungen,“ sagt er, „sind echte Phoriden, die man allenfalls auf Grund der allen °) eigentümlichen asselförmigen oder einer Schaben-Larve ähnlichen, abgeflachten und verbreiterten Gestalt als Subfamilie abscheiden kann, so dafs die Phoriden in 2 Subfamilien zerfallen, und zwar in Phorinae (inkl. Stethopathus Wand., Pulieiphora Dahl, Termi- toxenia Wasm.) und Platyphorinae“ Als Merkmale der Subfamilie Platyphorinae gibt er an: Körper schabenartig oder assel- artig abgeplattet. Kopf hinten dem Körper an- geschmiegt und entsprechend ausgehöhlt (mond- sichelförmig). Meist ungeflügelt, wenn geflügelt wi: 3 Ocellen, sonst ohne’. Der Thorax ist breit mondsichelförmig, ungegliedert. Das Scutellum et üuntersden Hinterramd heruntergedrückt, so dafs es nicht sichtbarist. In der Schrift „Die myrmecophilen Phoriden der Wasmann- schen Sammlung“ (1914 p. 549) pflichtete ich Enderlein mit den Worten bei: „Alles, was Enderlein zur Charakteristik seiner Subfamilie sagt, kann ich für diese Tribus [der Platy- phorini| vollständig bestätigen.“ Jedoch bemerkte ich, dafs ich Platyphora lubbocki aus eigner Anschauung nicht kennte. Ich hätte ohne Zweifel besser daran getan, meine Zustimmung ausdrücklich auf die von mir damals untersuchten Aenigmatias blattoides und dorni und Aenigmatopoeus orbicularis Schmitz zu beschränken ; faktisch war sie auch so gemeint. Immerhin machte ich mir von Platyphora lubbocki eine ganz ähnliche Vorstellung wie Ender- lein. Auch Th. Becker teilte dieselbe, gelangte aber dann durch seine Entdeckung einer zweiten Platyphora- Art zu einer ganz entgegengesetzten Auffassung. Die Geschichte dieser neuen .Platyphora pyrenaica Becker ist für die betreffs Platyphora herrschende Unsicherheit recht be- zeichnend. Becker beschrieb das Tier (aus Cauterets, !) Termitodeipnus ist als Gattung unberechtigt und synonym zu Thaumatoxena: Trägärdh 1909 und Schmitz 1915. 2) Also auch Platyphora ! 31* 468 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Pyrenäen) zunächst als neue Gattung Fsalidesma (1912), die in ihrer Körperform durchaus einer Gymnophora gleiche. Gerade wegen dieser Körperform schien ihm eine nähere Beziehung zu Platyphora Verrall ausgeschlossen. Von Collin jedoch über den wahren Habitus der Platyphora lubbocki belehrt, konstatierte Becker einerseits sofort selbst die Identität beider Gattungen und hielt nur die neue Spezies pyrenaica aufrecht (1913), ander- seits gab er (p. 19 Anm.) zu verstehen, dafs er nunmehr den Mikschen Gedanken ganz aufgebe, als ob Platyphora mit Aenigmatias zusammenfalle bezw. erstere das Männchen von letzterer sei. Nach diesen Erfahrungen mit Platyphora pyrenaica Becker steht die Phoridensystematik tatsächlich vor der doppelten Frage: Hat es noch irgendwelche Wahrscheinlichkeit für sich, dafs Platy- phora lubbockk Verrall das Männchen von Aenigmatias blattoides Meinert sei? Kann ferner Platyphora als Type der Subfamilie Platyphorinse Enderlein bestehen bleiben, und ist überhaupt diese Subfamilie berechtigt? Auf die erste Frage ist zu ant- worten: Platyphora lubbockiist trotz allem höchst- wahrscheinlich das Männchen von Aenigmatias blattoides. Das scheint a) aus den Beobachtungen von H. St. Donisthorpe 1914 und b) aus der Übereinstimmung wesent- licher Punkte im Körperbau beider Tiere hervorzugehen. a) Hinsichtlich der biologischen Beobachtungen, welche die Zusammengehörigkeit von Platyphora lubbocki und Aenigmatias blattoides sehr wahrscheinlich machen, muls auf die Schriften von Donis- thorpe selbst verwiesen werden. Nachdem dieser zuerst 1913 beide Dipteren in zwei verschiedenen Nestern gefunden hatte, nämlich Aenigmatias am 21. Juli bei Formica fusca in Inverness, Schottland, und Platyphora am 11. und 26. Juli in seinem vier Jahre alten sanguinea - Beobachtungsnest !), fand und züchtete er 1914 in einem F. picea-Nest gleichzeitig mehrere Exemplare von Aenigmatias blattoides und Platyphora lubbocki und fand auch die Puparien, aus denen sich beide Dipteren-Arten entwickeln. Da sich jetzt auch sicher feststellen liefs, dafs alle ersteren Weibchen und alle letzteren Männchen waren, ferner dafs die Kokons sich durchaus ähnelten, so drängt sich doch mit Bestimmtheit der Gedanke auf, dafs beide nur die Geschlechter einer und derselben Art seien. Eine gute Bestätigung bot auch folgende Überlegung. Ist Platyphora lubbocki Verrall das Männchen von Aenigmatias blattoides Meinert, so mus es eine zweite Platyphora-Art geben als Männchen zu Aenigmatias dorni Enderlein. In der Tat fand 1!) Dem er nicht nur Kokons von F. fusca, wie er 1913 p. 278 an- gibt, sondern auch solche von F. rufibarbis gegeben hatte (1914 p. 278). Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 469 Donisthorpe unter seinen Zlatyphora- Exemplaren eines, das jedenfalls eine von Fl. lubbocki. verschiedene Art darstellt und ganz gut das gesuchte Männchen von Aenigmatias dorni sein kann. Das betreffende Exemplar war das am 26. Juli 1913 aus F. sanguinea-Beobachtungsnest gezüchtete und wahrscheinlich mit den rufibarbis-Kokons hineingelangt. Was an den Mitteilungen von Donisthorpe. besonders interessiert, ist, dafs die Aenigmatias-Larve allerdings, wie schon früher vermutet wurde, in Ameisenpuppen schmarotzt, aber sich vor ihrer eigenen Verpuppung aus den Ameisenkokons heraus- bohrt und als rotbraune Tönnchenpuppe in den Ameisennestern zu finden ist. Dafs aus ebensolchen, in ein und demselben Ameisennest gefundenen Tönnchenpuppen Exemplare von Platy- phora lubbocki hervorgingen, ist der stärkste Beweis für die Zu- sammengehörigkeit beider Tiere, den wir bis jetzt haben. Er ist nicht peremtorisch. Vollkommene Gewifsheit wird man erst er- langen, wenn es gelingt, die Paarung beider Geschlechter zu beobachten oder Platyphora und Aenigmatias als Nachkommen eines und desselben Weibchens zu züchten. b) Inzwischen lohnt es sich wohl zu untersuchen, ob nicht auch in der Morphologie beider Formen Wahrscheinlichkeitsbeweise für die Hypothese von Mik und Donisthorpe gefunden werden können. Mir scheint, dafs es solche gibt. Es sei vorausgeschickt, dals es auf den ersten Blick leichter ist, die totale Verschiedenheit als die nähere Zusammengehörigkeit von Platyphora und Aenigmatias zu konstatieren. Die Unterschiede in Gröfse, Form, Farbe sind derartig, wie man sie sonst nur bei verschiedenen Gattungen, nicht aber als blofsen sexuellen Dimorphismus innerhalb derselben Dipterenspezies findet). Mir wenigstens ist kein Beispiel eines so extremen Dimorphismus bei Dipteren bekannt?). An sich jedoch bildet dieser Gestalt- unterschied kein Bedenken gegen die Zusammengehörigkeit von Platyphora und Äenigmatias; sie sind ja Parasiten der Ameisen und es ist bekannt, bis zu welch hohem Grade die parasitische !) Es handelt sich nämlich bei Platyphora und Aenigmatias nicht blofs darum, dafs das Weibchen flügellos ist und im Zusammenhang damit einen mehr oder weniger reduzierten Thorax besitzt, Merkmale, auf welche sich der Dimorphismus der bisher bekannten Gattungen mit flügellosen Weibchen durchweg beschränkt. Bei Ascodipteron ist zwar das eingebohrte 2? vom 7’ stärker verschieden, aber erst, nachdem es die anfangs vorhandenen Flügel und Beine verloren hat. ?) Der Dimorphismus von Drilus flavescens f' und 9 unter den Coleoptera und derjenige der Strepsiptera geht natürlich bedeutend weiter als bei Platyphora und Aenigmatias in unserer Hypothese. 470 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Lebensweise die Ähnlichkeit von Männchen und Weibchen der- selben Insektenart zu entstellen vermag. Welches sind nun die Ähnlichkeiten zwischen Platyphora und Aenigmatias und welches die Unterschiede ? 1.Kopf. Platyphoraund Aenigmatiashaben Ähn- lichkeit in der Gesichtsbildung, sehr ähnliche Fühler und dieselben Mundteile. Über den Bau dieser Teile bei Aenigmatias haben Enderlein (1908) und ich (1914) eingehende Mitteilungen und Zeichnungen gebracht. Wie die- selben bei Platyphora beschaffen seien, darüber fehlten bisher alle Angaben !). Wie bei andern Phoriden kann man an der Kopfoberseite von Platyphora einen Stirnteil und einen Gesichtsteil unterscheiden. Der Gesichtsteil ist sonst, bei normalen Gattungen wenigstens, meist tief ausgehöhlt und grofsenteils durch die Fühler verdeckt; bei Platyphora bildet er eine grofse, rechteckige Fläche, die an Ausdehnung der Stirnfläche gleichkommt und mit der Ebene der letzteren in einem stumpfen, bei der neuen Platyphora-Art (Exemplar des Britischen Museums) in nahezu rechtem Winkel zusammen- stöfst (vgl. Taf. VII Abb. 3). Die Grenze zwischen beiden Flächen ist natürlich nicht kantig, sondern gerundet. Kenntlich ist diese Grenze übrigens ohne weiteres dadurch, dafs die Stirn kurz be- haart, das Gesicht nackt ist. Nach oben ist also das Gesicht von der Stirn begrenzt, welche sich vorn in der Mitte ein wenig keilförmig in das Gesicht herabsenkt. Auf diese Weise wird bei Platyphora der bekannte Stirnvorsprung ganz schwach angedeutet, der sonst hei Phoriden so scharf ausgeprägt ist, 2 oder 4 Borsten trägt und sich in einer kielartigen Erhabenheit der Mittellinie des Gesichtes entlang bis zur Gegend der Fühlerwurzel oder bis zum Mundrande hin fortsetzt. Seitlich wird das Gesicht begrenzt von dem Innenrand der unteren Augenhälfte. Nach unten bildet den Abschlufs in der Mitte die kleine Mundöffnung und beider- seits von ihr eine beborstete Linie, die sich zur unteren Augen- vorderecke hinzieht (Taf. VII Abb. 2). Die Fühlergruben von Platyphora sind recht seicht, so dafs die Fühler sehr hervortreten. Ihre Insertionsstelle ist kaum ein Haarbreit von dem Mundrande entfernt (Taf. VII Abb. 2). Das „Epistom“, hier nicht gleich „Clypeus“, ist also schmal linien- !) Verrall bemerkt am Schlufs seiner Beschreibung: I am unable to examine the face, palpi, base of antennae. Auch Becker hat bei Beschreibung seiner Psalidesma pyrenaicum diese Teile nur kurz gestreift. Brues’ Beschreibung von Pl. coloradensis und eurynota, n. spp. (1914) lag mir zur Zeit der Abfassung dieses Ms. noch nicht vor. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 471 förmig. Als „Olypeus“ ist ein eigentümliches schwärzliches Sklerit aufzufassen, das sich oberhalb der Ursprungsstelle der Taster, also innerhalb der Mundöffnung, findet (Taf. VII Abb. 2). Das erste Fühlerglied ist ziemlich ansehnlich, nicht stiel- oder wurmartig wie bei andern Phoriden, sondern quer, distal verbreitert, einigermalsen trapezförmig. Zweites Fühlerglied kurz, einen von aufsen unsichtbaren Stiel zwischen dem ersten und dritten darstellend. Drittes Glied ziemlich grols, etwas von vorn nach hinten zusammengedrückt, daher von vorn rundlich, von der Seite oval erscheinend. Arista nur mikroskopisch pubescent. Die Palpen sind schwarz, fein behaart, schwach keulen- förmig; ap der Spitze tragen sie eine Gruppe von Borsten. Die Proboseis ist sehr klein, ihr Vorderende als doppeltes, be- haartes Knöpfchen sichtbar (Taf. VII Abb. 3). Pseudotracheen fehlen. Vergleichen wir nun damit die Gesichts- und Mundteile- bildung von Aenigmatias. Der Gesichtsteil ist auch hier vom Stirnteil deutlich unterschieden, kommt ihm aber an Ausdehnung nicht gleich wie bei Platyphora, sondern ist höchstens halb so lang. Die Fühlergruben sind stärker vertieft. Im übrigen findet man aber alle wesentlichen Züge auch hier wieder. Da ist die kleine, scharf begrenzte Mundöffnung und nahe an ihrem Rande die Ursprungsstelle der Fühler; da ist die charakteristische ‘ Borstenzeile rechts und links vom Munde Da sind dieselben schwach keulenförmigen Taster mit derselben Borstengruppe an der Spitze. Da ist ferner der fast rudimentär zu nennende Rüssel mit dem als zwei kleine Kissen oder Knöpfe sich darstellenden Endteile, an dem keine Spur von Pseudotracheen zu finden ist. Da ist vor allem eine ganz ähnliche Fühlerform: erstes Glied stark quer, trapezoidisch wie bei Platyphora, jedoch relativ grölser als bei dieser; zweites Glied kaum sichtbar, vom dritten grolsen- teils umschlossen ; drittes Glied auch hier ein wenig zusammen- gedrückt, so dals es von der Seite gesehen etwas ins Längliche geht (Schmitz 1914 Taf. 30 Abb. 10). Die dreiteilige Borste ist wie bei Platyphora nicht ganz apikal, sondern eher subapikal eingelenkt; auch hier ist die Pubescenz so fein, dals Meinert die Borste einfach nackt nannte. Eine Folge der weitgehenden Übereinstimmung ist die, dafs der Platyphora-Kopf, so sehr er auch von oben gesehen von dem Aenigmatias-Kopf abweichen mag, von unten-vorn gesehen gänzlich den gleichen Aspekt besitzt — bis auf die Augen. Wer die Abbildungen in meiner Schrift über die myrmecophilen Phoriden der Wasmannschen Sammlung (1914 Abb. L und Taf. 30 Abb. 10) vergleicht mit 472 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. der vorliegenden Abb. 6, welche nach einem Exemplar von Platyphora lubbocki der Sammlung Donisthorpe angefertigt ist, wird dies unbedingt zugeben. Wir kommen nun zu den soeben bereits angedeuteten Unter- schieden in der Kopfbildung beider Geschlechter. Bei gleicher Breitenentwicklung trägt die Oberansicht des Aenigmatias- Kopfes doch ein ganz anderes Gepräge. Ursache ist vornehmlich die Reduktion der Augen oder vielmehr die enorme Vergröfserung der Stirn auf Kosten des Gesichtes (nach vorn) und der Augen (nach den Seiten). Gleichzeitig verliert der Kopf an Dicke, die Stirn wölbt sich transversal und die äufseren Hinterecken treten stärker hervor: es entsteht die von Enderlein so genannte Mondsichelform. So stark, wie diese in Enderleins Abbildung (1908 Taf. 7 Abb. 6) bei Aenigmatias dorni hervortritt, existiert sie allerdings nur in einer gewissen Perspektive). Die Meinertsche Abbildung (1890 Taf. 4 Abb. 1) gibt in der Beziehung eine bessere Vorstellung. Die sonstigen Unterschiede lassen sich zu folgender Tabelle zusammenstellen. DBetreffs der Form des Kopfes sei auf die bereits zahlreich vorhandenen Abbildungen verwiesen. 2. Thorax. Abgesehen von der geringen Höhe des Thorax haben Platyphora und Aenigmatias miteinander gemein die aufserordentliche Breitenentwicklung des Meso- thorax, welche bei beiden durch dieselbe eigentüm- liche Beschaffenheit der Mesopleuren gesteigert wird. Verrall hatte den Thorax von Platyphora als „flach und breit, ähnlich den kleinen Sphaerocera-Arten“ bezeichnet. Becker meint dagegen: „Man wird nicht sagen können, dafs Platyphora eine besonders flache Gestalt habe, wenigstens ist das bei Ps. pyrenaicum nicht der Fall“ (1901 p. 19). Ich glaube, dafs der Ausdruck „flach“ bei Verrall nur sagen will, dafs der Thorax von Platyphora im Verhältnis zu seiner Breite recht niedrig sei, was dann bei Seitenansicht von selbst den Eindruck des Flachen macht ). Er ist dabei doch transversal gewölbt, und das gilt auch vom Thorax des Aenigmatias, wie überhaupt von allen Somiten !) Man sieht an Beckers Widerspruch gegen die Bezeichnung flach, wie schwer es ist, bei Insektenbeschreibungen sich so auszu- drücken, dals jedes Milsverständnis ausgeschlossen ist. „Flach“ kann offenbar zweierlei Bedeutung haben, einmal „eben, platt“ = planus, sodann „von oben nach unten (dorsoventral) zusammengedrückt, ab- geflacht“ — depressus. In letzterem Sinne schlielst es eine gewisse Wölbung nicht aus. So sagt z. B. Silvestri (1906 p. 356) von T’hauma- toxena andreini: „Corpus... latum, valde depressum, supra paullulum convexum ete.* Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. Aenigmatias-Kopf vgl. Meinert (1890) tab. IV fig. 1 (dlattoides) ; Enderlein (1908) tab. 7 fig. 6 (dorm) Form von oben . Form von der Seite vgl. Meinert (1890) tab. IV fig. 2 (blattoides, zieml. unverständlich !); Enderlein (1908) tab. 7 fig. 7 (dormi); Schmitz (1914) tab. 30 fig. 10 vgl. Meinert (1890) tab. IV fig. 3 (blattoides, unverständl.!); Schmitz (1914) Textabb. L p. 545 (dorni). Form von ınten . Farbe . , blattoides: heller od. dunkler braun; blattoides var. high- landica Schmitz: grau- schwarz; dorni: hellbraun 2 in der Mitte doppelt so lang wie an den Seiten vertikal gestellt transversal stark gewölbt ohne Ocellen Behaarung fein und ohne deutliche Fulspunkte Scheitelrand . . mit kaum auffälligen län- geren Härchen, aufser je einem in der Nähe des hinteren, oberen Augen- 5 randes Gesicht . . . „in der Ventralebene des Körpers gelagert, kaum von halber Stirnlänge Fühler . . . . | gelbweils Angen .|sehr klein, je !/,, der Kopfbreite einnehmend, mit 70—100 Ommatidien 473 Platyphora-Kopf vgl. Becker (1912) Abb. 2 (pyrenaica);Collin(1913) tab. 3 fig. 3 (lubbocki) ; Schmitz in vorliegender Taf. VII Abb. 1 (dorm)). vgl. Becker (1912) Abb. 1 (pyrenaica), Schmitzin vorl: Taf... VE Abb, 3: Schmitz s. vorl. Taf. VII Abb. 6 (lubbocki). bei allen Arten: glänzend schwarz. überall annähernd gleich lang. horizontal. transversal fast flach. mit: 3 Ocellen. Behaarung gröber und mit deutlich eingestochenen Fufspunkten. mit deutlich hervortreten- den stärkeren Haaren. vertikal gestellt, so lang wie die Stirnmediane. schwarz. normal fazettiert, je . bis !/, der Kopfbreite einnehmend. 2) Dasselbe gilt von der Textabbildung L bei Schmitz 1914 p. 545. 474 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. dieses Tieres, das in der Literatur gern als schabenförmig be- zeichnet wird, während es viel mehr einer Kellerassel ähnelt (vgl. das treffende Syn. Oniscomyia Enderlein!). Im Quer- schnitt ist der Thorax von Aenigmatias geradezu konvex - konkav, jedoch so, dafs sich in der Mitte der konkaven Unterseite die Sterna samt Hüftpfannen usw. wieder konvex vorwölben !). Die Mesopleuren sind bei Platyphora sehr auffallend gebildet; vgl. Taf. VII Abb. 4. Sie decken nicht wie bei andern Phoriden als vertikale Platten die Brustseiten, sondern sind gekielt und infolgedessen zweiseitig; ihre obere Hälfte liegt in derselben Ebene wie der angrenzende Teil des Rückens, der dadurch noch mehr verbreitert erscheint. Auch die Behaarung ist dieselbe. Die Dorsopleuralnaht erweitert sich nach hinten gegen die Flügel- wurzel hin sehr stark, so dafs die obere Hinterecke der Meso- pleuren von oben gesehen zahnförmig nach auflsen vorspringt. Diese Hinterecke trägt bei allen 3 Arten eine lange, abstehende Borste. Obschon letztere anscheinend in irgend einer Weise bei allen zur Subfamilie der Platyphorinae gerechneten Gattungen an- getroffen wird, ist sie doch für diese Subfamilie nicht charakte- ristisch. Becker will sie zwar bei keiner andern Phoride als bei Psalidesma pyrenaicum gesehen haben (1912 p. 329), sie sei überhaupt von keinem Autor bei irgend einer andern Gattung erwähnt (1913 p. 19). Aber bei der von Becker selbst ent- deckten Paraspiniphora bohemanni ist diese Borste prachtvoll aus- gebildet! Und es ist doch wohl auch ganz dieselbe Borste, die man bei mehreren Aphiochaeta-Arten an der entsprechenden Stelle wahrnimmt, z. B. bei Aphiochaeta eiliata Zett., und Wood hat in seiner Monographie der englischen „Phora“ -Arten nicht ver- säumt, auf dieselbe jedesmal da aufmerksam zu machen, wo sie bei einer Art durch stärkere Ausbildung besonders hervortritt. Die untere Hälfte der Mesopleuren von Platyphora ist un- behaart und stark glänzend, „wie poliert“. Aulserdem gibt es noch eine gewölbte Vorderseite, die sich eng an den Prothorax anschliefst. Ist es nun nicht interessant, dafs diese gekielte, Zur Hälfte der Oberseite angehörende, den Rücken verbreiternde, halb be- haarte, halb unbehaarte, mit einer Borste am Ende versehene Mesopleure bei Aenigmatias wiederkehrt? Es war mir schon früher aufgefallen, dafs das Prothorakalstigma bei Aenigmatias vollständig dorsal gelegen, d. h. weit vom Seitenrande des Thorax entfernt !) Vgl. Taf. VII Abb. 5. Die Brust erscheint also bei seitlicher Ansicht wie eingesunken, während der Bauch sich (bei trächtigen Tieren) mächtig vorwölbt. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 475 ist. Auch liegt es scheinbar frei mitten in der Thoraxfläche, nicht wie es bei den Insekten allgemeine Regel und speziell bei Phoriden, selbst bei Weibchen mit rückgebildetem Brustabschnitt, deutlich zu beobachten ist, in einer Nahtlinie !). Eine höchst auffallende Anomalie! Das genaue Studium der Thoraxunterseite bei Aenigmatias dornn Enderlein in Verbindung mit ‘den bei Platyphora festgestellten Verhältnissen brachte mir des Rätsels Lösung: Die lateralen Partien des Thoraxrückens von Aenigmatias von den Stigmen auswärts sind die mit dem Mesonotum unter mehr oder weniger vollständigem Schwund der Dorsopleuralnaht verschmolzenen oberen Hälften der Mesopleuren! Unter dieser Voraussetzung ist der ganze Aufbau des Aenigmatias- Thorax verständlich; das Prothorakalstigma, das Börstchen am Seitenrande, das von Enderlein entdeckte Flügelrudiment, alles ist an seinem Platze; die Frage: wie ist es möglich, dafs aus dem Thorax von Zlatyphora durch verhältnismälsig geringe Um- formung derjenige von Aenigmatias wurde ? bietet keine Schwierig- keit mehr. Es leuchtet ein, dafs die Erkenntnis dieser Tatsachen für die Hypothese von Mik und Donisthorpe grolsen suggestiven Wert besitzt. Aber selbst wenn Platyphora und Aenigmatias nicht die Geschlechter derselben Art sein sollten, so wäre wenigstens ihre nahe Verwandtschaft dargetan. Die Vermutung von Dahl (1899 p. 72—73 Anm. und p. 80 Anm.), dafs Platyphora die nächste Verwandte von Puliciphora sei, bestätigt sich in keiner Weise. Das Männchen von Puliciphora ist weniger aberrant als Platyphora, das Weibchen dagegen hat, wenigstens bei gewissen Arten, einen stärker reduzierten Thorax als Aenigmatias. Von dem Thorax der zur Gattung Aenigmatias gerechneten oder damit verwandten Formen hat man sich überhaupt geradezu phantastische Vorstellungen gemacht. Nach Meinert und Coquillett sollte er zweigliedrig sein, nach Shelford bei Aenigmatistess sogar 3 der von oben sichtbaren Körpersegmente umfassen. In den Mitteilungen Meinerts fand Dahl eine willkommene Stütze für seine (anscheinend immer noch nicht aufgegebene!) Hypothese der nahen Verwandtschaft zwischen Phoriden und Puliciden (1899 p. 80). Nachdem er erwähnt, dafs 1) Dies ist jedoch nur ein Schein. Hat man einmal die meso- pleurale Herkunft der lateralen Partie der Thoraxoberseite erkannt, so ist es gar nicht schwierig, deutliche Spuren der Nähte, längs welcher die Verwachsung stattfand, aufzufinden. Eine seichte Vertiefung, Dis- kontinuität der Behaarung weisen die Richtung — dort liegen dann auch die Stigmen. 476 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. die 3 Thorakalsegmente bei den Dipteren fest miteinander ver- wachsen, bei den Puliciden aber frei sind, ferner, dafs dort 2, hier 3 Stigmenpaare vorkommen, fährt er fort: Dieser Gegensatz zwischen Dipteren und Puliciden wurde schon vor einigen Jahren von Meinert beseitigt: Meinert beschrieb eine Fliege, eben- falls eine flügel- und halterenlose Phoride, Aenigmatias blattoides, bei welcher die Segmente vom Kopf bis zum Abdomen in ihrer vollen Breite aneinanderliegsen. Von den Thorakalsegmenten ist das hintere vollkommen abgegliedert. Dieses Segment ist ebenso scharf von dem Mesothorax als von dem Abdomen getrennt. Die beiden vorderen Thorakalsegmente sind immerhin noch verwachsen. Wie sich die Meinertsche Form in bezug auf die Thorakal- stigmen verhält, hat noch nicht festgestellt werden können. Vielleicht tritt auch da schon der allgemeine Flohcharakter zu- tage. Sonst müssen wir abwarten, bis wir eine neue Phoride mit 3 getrennten Thorakalsegmenten gefunden haben, ein Fund, der jetzt nicht mehr wunderbar erscheinen könnte. Der „nicht mehr wunderbare“ Fund wurde dann auch von Shelford einige Jahre später gemacht in seinem Aenigmatistes africanus (1908). Ummittelbar darauf aber stellte Enderlein nach Untersuchung der Oniscomyia dorni die Behauptung auf, der Thorax sei bei all diesen Tieren ungegliedert; das angeblich freie zweite oder zweite und dritte Thoraxsegment seien in Wirklich- keit das erste bezw. erste und zweite Abdominalsegment (1908 p. 146). Enderleins Ansichten konnte ich, auch bezüglich der neuen afrikanischen Gattung Aenigmatopoeus, durchaus be- stätigen (1914). Zur Ergänzung füge ich hier die Abbildung der Unterseite von Aenigmatias dorni Enderlein bei: Taf. VII Abb. 5 (Kopf und Vorderbeine samt Coxen sind fortgelassen, von den hinteren Beinen nur Hüften und Schenkelringe gezeichnet). Die Unterseite von Aenigmatias blattoides Meinert und Aenigmatopoeus orbicularis Schmitz und selbst diejenige von Äenigmatistes africanus, wie sich aus Shelfords Abbildung 2 erraten läfst, sehen ähnlich aus. Aus dem Vorhandensein aller wesentlichen Teile: Prothorax (Prosternum), Meso- und Metasternum, Meso- und Metapleuren und ihrer gegenseitigen Lage und Zusammenfügung geht hervor, dafs ein solcher Thorax weder stark verkümmert, noch irgendwie ursprünglich genannt werden kann. Ver- kümmert sind überhaupt nur die dorsalen und dorsopleuralen Partien des Metathorax und vom Mesothorax das Scutellum und die Flügel. Der Prothorax wird erst nach Entfernung des Kopfes sichtbar; an seinen oberen und unteren Vorderecken hat sich auch noch ein Rest der gewöhnlichen Beborstung erhalten, bei Aenigmatias Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 477 in der Form von Härchen. Bei Aenigmatistes und Aenigmatopoeus trägt er auch noch eine etwas gröfsere Borste, die nach vorn gegen die Hinterseite des Kopfes gerichtet ist. Die in der Mitte unten ausgesparte Halsöffnung (H) beweist, dafs der Zusammen- hang von Kopf und Brustabschnitt in der für die Dipteren typischen Weise stielartig ist und gar keinen Anhaltspunkt zum Vergleich mit der Kopf-Thorax-Verbindung der Puliciden bietet !). An den Mesopleuren in Abb. 5 wird man die Borste, die derjenigen von Platyphora homolog ist, vermissen. Sie war an dem dargestellten Exemplar von Aenigmatias dorm Enderlein, dem einzigen, das mir gerade vorlag, beiderseits abgebrochen. Wie bei Aenigmatias blattoides Meinert steht sie ganz an der Hinterecke des Thoraxseitenrandes, direkt vor der Einbuchtung, in welcher das winzige Flügelrudiment verborgen liegt (Abb. 5 Flr). Unterhalb des letzteren endigt ein von der Mesopleure durch eine wenig deutliche Naht geschiedene Partie, die man als Ptero- pleure (Ptpl}) wird deuten müssen; die Naht (Msnt) wäre dann die Mesopleuralnaht. Sehr klein und mondsichelförmig ist das Metasternum (Mst), oder vielmehr der an die Körperoberfläche reichende Teil desselben ; denn es erstreckt sich weiter ins Innere des Körpers hinein. Das Metanotum ist als schmale, dem vom Mesonotum verdeckten Vorder- rand des ersten Abdominaltergits aufgelagerte Spange ganz ins Innere verlegt. Endoskelettale Sklerite sind reichlich erhalten, so 2. B. eine mächtige carina sagittalis des Meso- und Metasternums, die auch Shelford bei Aenigmatistes africanus transparent gesehen und irrtümlich als Naht beschrieben hat (1908 p. 151: „a fine suture runs down the middle line of the ventral surface“). Das unscheinbare Stigma des Metathorax liegt wahrscheinlich wie bei T’haumatoxena versteckt auf der schmalen Hinterkante des Metasternums. 3. Hinterleib. Auch im Bau dieses Körperabschnittes scheinen zwischen Platyphora und Aenigmatias Übereinstimmungen zu bestehen. !) Bei Aenigmatopoeus überdeckt der Hinterrand des Kopfes den vorderen Teil der Thoraxoberseite kragenförmig, was eine rein äulserliche und sicher nur sekundär erworbene Ähnlichkeit mit den betreffenden Verhältnissen bei Puliciden darstellt. Immerhin geht A. C. Oudemans (1914 p. 107) zu weit, wenn er unter den Fakta, die darauf hinweisen, dals Suctoria sehr ursprüngliche oder sehr abweichende Hexapoden sind, unter Nr. 4 sagt: „Die Verbindung von Kopf und Thorax. Statt dafs der Kopf teilweise in den Thorax sinkt, greift er mit einem breiten Kragen über den Prothorax, ein unter den Hexapoden einzig da- stehender Fall.“ Ich beanstande die von mir gesperrten Worte, mit Rücksicht auf Aenigmatopoeus. 478 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Zunächst ist hervorzuheben, dafs bei Platyphora die Aulsen- ränder der Urotergite mit scharfer Kante nach unten umgeschlagen sind, so dafs die membranöse Bauchpartie auf einen mittleren Streifen von etwa ein Drittel der Hinterleibsbreite beschränkt wird. Das ist bei Phoriden nicht das gewöhnliche Verhalten. Zwar zeigen vielfach die Männchen Rückenhalbringe, deren seitliche Partien nach unten umgebogen sind, aber man sieht dann keine scharfe Kante, oder höchstens eine solche am ersten Abdominalsegment. Unter den weiblichen Phoriden kommt so etwas überhaupt nicht vor, aufser gerade bei Aenigmatias Meinert und dessen ausländischen Verwandten. An den bereits zahlreich vorhandenen Beschreibungen und Abbildungen von Aenigmatias, Aenigmatistes und Aenigmatopoeus kann man sich davon überzeugen, dafs hier ganz wie bei Platyphora alle Tergiten auf die Ventralseite übergreifen. Man könnte daher auf den Gedanken kommen, dafs hier ein charakteristisches Merkmal der Subfamilie Platyphorinae vorliege; allein die neue Gattung Microplatyphora widerspricht dem. Ferner. Wie schon Verrall hervorhebt, ist das Abdomen von Platyphora klein, nämlich im Verhältnis zum ganzen Tiere und dem hochentwickelten Thorax. Durch diese geringe Gröfse kommt es eben, so scheint es, dem des viel kleineren Weibchens Aenigmatias entgegen. So wird auch die Kleinheit des Hypopygiums von Platyphora verständlich. Sie war hauptsächlich der Grund, weshalb man so lange über das Geschlecht der verschiedenen Platyphora-Individuen im Unklaren war !). Umgekehrt besitzt Aenigmatias einen verhältnismäfsig grolsen Genitalapparat, so dafs sich der Gröfsenunterschied durch Annäherung von beiden Seiten ausgleicht. Leider konnte ich wegen Spärlichkeit des Platyphora- Materials nicht untersuchen, ob der feinere Bau des Hypopygiums, wie zu vermuten ist, spezielle Anpassungseinrichtungen für die Kopulation mit Aenigmatias aufzuweisen hat; jedoch will ich die Gelegenheit benützen, Genaueres über den eigentümlich gebildeten Ano-Genitalkomplex von Aenigmatias mitzuteilen. Ein Exemplar von Aenigmatias dornn Enderlein wurde auf kurze Zeit in starke Ätzkalilösung eingelegt, dann in Wasser übertragen. Die nun eintretende Quellung der inneren Teile, be- sonders der zahlreichen, den ganzen Hinterleib und selbst den Thorax teilweise erfüllenden Eier, trieb den sogen. „Ovipositor“ 1) Auch Th. Becker hielt sein Exemplar von Platyphora pyrenaica anfangs für ein Weibchen, jetzt vermutet er darin ein Männchen, was ohne Zweifel zutrifft. Donisthorpe nennt zwar das Hypopyg von Pl. dorni grofs, doch ist dies nicht absolut, sondern relativ zu dem von Pl. lubbocki zu verstehen. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 479 weit hervor, so dafs er leicht im ganzen studiert und später abgeschnitten und zergliedert werden konnte. Wie bereits früher ausgeführt wurde (1914 p. 546), besitzt das sechste Tergit am Hinterrande einen breiten, häutigen Saum, der ermöglicht, dafs der folgende Abschnitt bis zum völligen Verschwinden eingestülpt werden kann. Es bestätigte sich auch, dafs dieser, der angeblich ungegliederte „Ovipositor“ Ender- leins, zweigliedrig ist oder sogar, wenn man die dem Ende des zweiten Gliedes angefügten, aus Resten eines ursprünglich wirklich selbständigen Abdominalsegmentes (des elften pri- mären) bestehenden Gebilde (at und ap in Abb. 7) als eigenes Glied nehmen will, dreigliedrig. Zu verwerfen ist letztere Aus- drucksweise wohl nicht, weil diese Organe trotz ihrer Winzigkeit vom vorhergehenden Gliede hinreichend abgeschnürt erscheinen. Wir finden also zunächst auf das sechste Hinterleibsegment folgend ein kurzes und breites, glockenförmig mit der Spitze nach hinten gerichtetes Segment (VII [8-—-9]), das etwa halb so lang und halb so breit ist wie das voraufgehende. Dank seiner Ausstattung mit vielen parallelen bezw. nach hinten konver- gierenden braunen Chitinlängsleisten (Taf. VIII Abb. 8a und b) ist es vollkommen elastisch und formbeständig. Es hat 2 Öffnungen: eine kreisrunde apikale, genauer subdorsale, aus welcher das schmale nächste Glied (vgl. Taf. VIII Abb. 7 VIII 110)) hervorgestülpt werden kann, und eine querspaltförmige ventrale, die Genital- öffnung !) (Go). Letztere wird vorn und hinten von je einer soliden Chitinplatte begrenzt. Die vordere erscheint in Taf. VII Abb. 8b fünfeckig und scheint mit ihrer hinteren Ecke den Genitalspalt zu verengern; in Wirklichkeit ist dies nicht der Fall, denn diese Ecke der Platte ist nach innen umgebogen, wie Taf. VIII Abb. 7 st (8) zeigt. Die hintere dreieckige Platte ‘ wurde schon von Enderlein gesehen und abgebildet (1908 Taf. 7 Abb. 5) und als Subgenitalplatte bezeichnet. Von der abgerundeten Hinterecke derselben zieht sich analwärts ein heller Streifen: kein Spalt, sondern eine durchsichtige, aber feste Membran. Die Dorsalseite des Genitalorgans ist ausgezeichnet durch ein mondsichelförmiges Sklerit, durch welches hinten ein weniger stark chitinisiertes und mit Härchen besetztes halbkreisförmiges Feld ohne Chitinlängsleisten abgegrenzt wird. !) Der Verlauf der Vagina muls noch genauer aufgeklärt werden. Dem Genitalspalt gegenüber liegt innen eine feste Membran, welche ihn taschenförmig abzuschliefsen scheint. Wahrscheinlich schliefst sich am hinteren Ende der Tasche (Abb. 7 bei v) die Vagina an, die dann in ihrem letzten Abschnitt rückläufig wäre. 480 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Der eigentümliche Kranz von ca. 16 kleineren und grölseren tiefschwarzen Haken (Abb. 8a und b) gehört, genau genommen, der Intersegmentalregion an, zwischen dem grofsen glocken- förmigen ersten und dem hervorstreckbaren dünnen zweiten Gliede des Anogenitalkomplexes. Infolgedessen sind diese Haken bald mehr, bald weniger sichtbar. Beim Lospräparieren des zweiten Gliedes verbleiben sie beim ersten (Taf. VIII Abb. 8a und b), und bei horizontaler Halbierung dieses kommt die gröfsere Zahl auf die Dorsalhälfte.e Die physiologische oder biologische Be- deutung der Hakenbewehrung ist noch ein Rätsel; auch ist nichts Ähnliches bei irgend einem andern Phoridenweibchen bekannt. Das zweite Glied des „Ovipositors“ , das mit der Eiablage gar nichts zu tun hat, da es nur vom Rectum durchzogen wird, hatte ich früher als fleischigen Zylinder bezeichnet. Es zeigt sich nun, dafs es äulserlich wie das vorhergehende chitinisiert und mit ganz ähnlichen, nur feineren und dichter aneinander gerückten Chitinleisten versteift ist. Ob es so weit, wie in der schematischen Abbildung 7 angenommen ist, hervorgestreckt werden kann, läflst sich an konserviertem Material nicht ent- scheiden. Meistens ist es ganz eingezogen, und nur die beiden winzigen mehr oder weniger farblosen Gebilde an der Spitze (at und ap) ragen hervor, umgeben von dem Kreise schwarzer Haken. Jene Gebilde erscheinen als 2 ungleich grofse, vertikal übereinander liegende behaarte Papillen, eine kürzere dorsale (Abb. 7 at) und eine längere, eiförmige, ventrale (ap). Auf der Unterseite der letzteren befindet sich die Analöffnung, deren Rand lateral mit Haaren besetzt, sonst aber ganz einfach ist. Die obere Papille ist flacher, breiter, und es schien mir bisweilen, als sei sie in eine linke und rechte Hälfte gegliedert, oder als sei diese Gliederung wenigstens durch die Verteilung der Haare in 2 solche Gruppen angedeutet. Dieser bei der Dissektion ge- wonnene Eindruck liefs sich indessen durch Vergleichung an einem trocken präparierten Tiere nicht bestätigen. Welches ist nun die morphologische Bedeutung der ver- schiedenen Teile des Anogenitalkomplexes, und welche primären Körpersegmente sind in ihm aufgegangen ? Zur Beurteilung dieser Frage muls kurz auf die Hinterleibs- bildung .der Phoridenweibchen im allgemeinen eingegangen werden. Den Systematikern gilt deren Hinterleib als sechsgliedrig mit einer aus 3 teleskopisch ineinander geschobenen Zylindern bestehenden Legeröhre (Becker 1901 p. 10). Börner (1903 p. 504) da- gegen verwirft den Ausdruck Legeröhre für die hinterste Körper- region und findet bei Phora und Pulieiphora 10 echte Tergiten mit einem Paar Cercopoden am letzten derselben. Es empfiehlt Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 481 sich m. E. eine Terminologie, welche das Wahre in der alther- gebrachten und in der neueren von Börner vereinigt. Ich be- ziffere die erkennbaren Abdominalsegmente fortlaufend und unter- scheide zwischen freien und einstülpbaren Segmenten. Gewöhnlich sind 9 vollständige, d. h. aus Tergit und Ventrit bestehende Segmente vorhanden, davon die ersten 6 frei, d. h. nicht bis zum vollständigen Verschwinden einziehbar. Für die Gesamtheit der einstülpbaren Segmente ist unter Umständen der Ausdruck Legeröhre nicht zu verwerfen, z. B. wo dieselben einen hornigen Griffel bilden wie bei Plastophora, oder wo sie zwar weichhäutig, aber vom Körper scharf abgesetzt und lang wurmförmig gestaltet ° sind wie bei Zchidnophora. In andern Fällen ist die Bezeichnung Legeröhre ganz unzweckmälsig, so u. a. gerade bei Aenigmatias, dessen Abdomen nach meiner Ausdrucksweise aus 6 freien Seg- menten und 3 einziehbaren, ungleichartigen, verwickelt gebauten Endsegmenten besteht. Nach diesen Vorbemerkungen ist die morphologische Deutung der gesamten Hinterleibsgliederung bei Aenigmatias nicht schwer. Da bei den Dipteren das primäre erste Hinterleibsegment immer fehlt, so entsprechen die 6 freien Tergite von Aenigmatias den primären 2 bis 7. Das glockenförmige siebente Segment ist aus der Verschmelzung der primären Segmente 8 und 9 hervorgegangen, und zwar sind deren Sternite in den beiden den Genitalspalt vorn und hinten begrenzenden Platten noch erhalten, während dorsal durch das mondsichelförmige Sklerit wenigstens das neunte Tergit angedeutet und von dem Hauptteil abgegrenzt wird. Das schmale zylindrische achte (faktische) Abdominalsegment entspricht dem primären zehnten; die beiden Papillen at und ap sind Reste des elften. Zwei Ergebnisse der anatomischen Zergliederung sind be- sonders bemerkenswert: Erstens, dafs aulser den 6 freien Tergiten nicht 4, wie sonst vielfach bei Phoriden, sondern bestimmt nur 3 gesonderte (i. e. durch Intersegmentalmembran getrennte) Tergite vorhanden sind. Zweitens ist Aenigmatias aulser Thaumatoxena wohl die einzige Phoride, der die Öerci fehlen. Höchstens läfst sich sagen, dals die beiden in der Mitte undeutlich geschiedenen Hälften von at — die ich jedoch nicht sicher beobachtet habe — mit ihrem Haarbesatz den Eindruck machen, als hätte man es mit stark verkümmerten Cercis, die ja bei normalen Phoriden gerade an dieser Stelle sich befinden würden, zu tun. 4. Beine. Sie gehören zu denjenigen Körperteilen, welche bei beiden Tieren die auffallendsten Unterschiede zeigen. Während die Beine von Aenigmatias kurz und gedrungen sind und stark ab- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft V. 39 482 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. geflachte und verbreiterte Schenkel besitzen, sind diejenigen von Platyphora lang und schlank, die hintersten sogar erheblich länger als der Körper. Es erübrigt sich, näher hierauf einzugehen, da wir in der Literatur schon Abbildungen davon besitzen (von Aenig- matiass: Meinert [1890] und Enderlein [1908], von Platy- phora: Collin [1913)]). Nur der sehr eigentümlich.geformte Vordertarsus von Pl. lub- bocki sei an der Hand der beigefügten Mikrophotographie (Abb. 9), welche von einem aufgeweichten und mit Kalilauge behandelten Präparate stammt, noch kurz besprochen. Der ganze Tarsus ist fast 1*/,mal so lang wie die Schiene, dorsoventral abgeplattet, verbreitert. Die einzelnen Glieder sind eiförmig, jedes folgende merklich kürzer und schmäler als das vorhergehende, oberseits chitinisiert und niederliegend behaart, unterseits mit weichhäutiger Sohle, welche dicht gedrängt mit mikroskopisch kleinen zapfen- förmigen Sinnesorganen besetzt ist. Der auffallend breite Meta- tarsus von dreiviertel Schienenlänge. Wie die Schiene am Ende mit einer gröfseren Anzahl von Borsten (ca. 8) geziert ist, so stehen auch am Ende jedes der 4 ersten Tarsglieder je mehrere kurze, dicke Chitinstiftchen. Klauen gewöhnlich, Empodium borstenförmig, Pulvillen zwar nicht grols, aber keineswegs ver- kümmert. Sie stellen normale Haftläppchen dar, welche . mit Haaren dicht besetzt und etwas kürzer als die Klauen sind. Merkmale, in welchen die Beine von Platyphora und Aenig- matias übereinstimmen, sind: das Vorhandensein von Schenkel- furchen zur Aufnahme der Schienen; palisadenartige Haarzeilen an allen Schienen und Tarsen, und zwar je eine an der Vorder- tibie, mehrere an den hinteren Tibien. * * * Auf die unter a) und b) vorgebrachten Beweise hin bezeichne ich im folgenden Aenigmatias (Syn. Oniscomyia Enderlein) als Platyphora 2. 3. Neue Charakterisierung der Subfamilie Platyphorinae Enderlein. Die zweite oben (p. 468) aufgeworfene Frage, ob Platyphora als Type der Subfamilie Platyphorinae Enderlein beizubehalten und ob diese Subfamilie überhaupt berechtigt sei, ist von der Hypo- these der Synonymität von Platyphora und Aenigmatias ganz unab- hängig. Sie ist in jedem Falle folgendermafsen zu beantworten: Platyphora Verrall ist, obwohl sie nicht so organisiert ist wie Enderlein angenommen hatte, tatsächlich als Typus einer besonderen Subfamilie berechtigt, aber Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 483 Enderleins Charakteristik dieser Subfamilie mufs in wesentlichen Punkten geändert werden. Enderlein hat die nähere Zusammengehörigkeit jener Phoridengattungen, aus denen er seine Subfamilie Zlatyphorinae bildete, mehr geahnt als wirklich nachgewiesen. Er kannte Platy- phora f' nur aus der wenig charakteristischen, durch keinerlei Abbildung erläuterten Beschreibung von Verrall. Seine Diagnose der Subfamilie (1908 p. 146) paflst daher nur unvollkommen auf die Type, nach der sie genannt wurde, würde dieselbe in meh- reren Punkten sogar ausschlielsen. Ebenso würden die Weibchen der beiden unten neu zu beschreibenden Gattungen Zuryphora m. und Microplatyphora m. von ihr ausgeschlossen. Nur Platyphora 2 (Aenigmatias, Oniscomyia) Aenigmatistes, Thaumatoxena und der erst voriges Jahr beschriebene Aenigmatopoeus Schmitz besitzen En- derleins Merkmale vollständig. Thaumatoxena weicht indessen von den übrigen Gattungen, ja überhaupt von allen sonstigen Phoridengenera in verschiedenen Stücken so bedeutend ab, dafs für sie eine eigene Subfamilie gefordert werden muls (Schmitz 2315). Nach eingehender Vergleichung der genannten Genera, die mir aufser Aenigmatistes Shelford alle aus Anschauung bekannt sind, bin ich in der Lage, neue Merkmale aufzustellen, welche einerseits allen gemeinsam sind, anderseits bei keiner der übrigen Phoridengattungen vorkommen. Diese Merkmale, speziell die wich- tigsten derselben (Mundöffnung, Mesopleuren), hängen tatsächlich zwar fast alle mit der schon von Enderlein erkannten Haupt- eigenschaft der Platyphorinae: Verbreiterung und Ab- flachung des Körpers zusammen, geben aber genau an, wodurch diese zustande kommt und worin sie sich äufsert, so dafs der Charakter des Vagen und Unbestimmten, der jenem Hauptmerkmal scheinbar anhaftet, gänzlich schwindet. Subfamilie Platyphorinae (Enderlein). Myrmecophile Phoriden mit stark verbreitertem Körper. Kopf hinten dem Thorax angeschmiegt, Scheitelrand geschärft, Hinter- kopf flach oder ausgehöhlt, niemals konvex oder konisch. Stirn breiter als die Augen zusammengenommen, ohne Borsten, aulser bisweilen an den Rändern. Facettenaugen normal oder verkleinert bis sehr klein. Ocellen bei geflügelten Tieren vorhanden, aber fehlend, wo Flügel stark reduziert. Fühlergruben flach oder vertieft, vereinigt oder durch die Stirn getrennt. Fühler vom Phoridentypus, in der Nähe des Mund- randes eingefügt. 32* 484 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Mundöffnung höchstens ein Drittel der Gesichtsbreite ein- nehmend, daher beiderseits von dem unteren vorderen Augenrand weit entfernt und mit ihm meist durch eine Borstenreihe ver- bunden. Mundteile nach dem allgemeinen Phoridentypus gebaut, im einzelnen sehr verschieden. Taster beborstet, Proboscis stets ‘ziemlich kurz (in keinem Falle zu einem dünnen Stechrüssel ver- längert). Thorax flach (deprefs), d. h. im Verhältnis zur Breite niedrig. Prothorax versteckt, mit Börstchen. Mesopleuren gekielt, eine Ventral- und eine Dorsalfläche darbietend und mit letzterer zur Verbreiterung des Mesonotums beitragend, ihr kaudales Ende mit einer auffallenden Einzelborste und etwas zahnartig vorspringend. Brust fach oder ausgehöhlt, auf Kosten des ausgebuchteten Bauchgrundes nach hinten verlängert, stets deutlich gegliedert. Vordercoxen weit getrennt, die hintern genähert und zu trans- versalen der Brust aufliegenden Platten umgestaltet. Scutellum bei geflügelten Formen kurz und sehr breit, bei ungeflügelten gänzlich fehlend. Flügel normal und mit typischem Phoridengeäder oder ver- kürzt oder rudimentär bis fehlend, in welchem Falle auch die Schwinger fehlen. Beine niederliegend behaart, schlank oder gedrungen und mit verbreiterten Schenkeln, die stets eine Furche besitzen zur Auf- nahme der Schienen. Tibien mit oder ohne Einzelborsten. Pul- villen vorhanden oder fehlend. Hinterleib kurz und breit, mit 4—6 freien und bei den Weibchen mit einigen ausstülpbaren Endsegmenten. Die freien Urite dorsal mit wohlausgebildeten, -breiten Chitinplatten, deren Ränder vielfach auf die Bauchseite umgeschlagen sind, ventral ohne solche Platten und ohne alle Sternitgrenzen. Cerci der Weibchen klein, ausnahmsweise ganz fehlend. Umfaflst die Gattungen Platyphora Verrall, Aenigmatistes Shelford, Aenigmatopoeuss Schmitz, Euryphora n. g. und Micro- platyphora n. g. 4. Die 3 oder 4 europäischen Platyphora-Arten. Hierzu Taf. VIII, Abb. 10. Aus der Literatur sind bisher 3 europäische Platyphora- und 2 Aenigmatias-Arten bekannt. Bei Anwendung der vorhin als ziem- lich sicher erwiesenen Hypothese von der Zusammengehörigkeit der Platyphora lubbocki Verrall und Aenigmatias blattoides Mei- nert auf die übrigen Arten ergibt sich, dafs wir im ganzen 3, Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis deı Phoriden. 485 vielleicht 4 verschiedene Platyphora-Arten anzunehmen haben, deren Nomenklatur und Synonymie sich folgendermafsen darstellt: 1. Platyphora lubbocki Verrall 1877 cd’ beschrieben als: Platyphora lubbocki Verrall J. Linn. Soc. Vol. 13 [1877] p. 259 2 beschrieben als: Aenigmatias blattoides Meinert Ent. Medd. Vol. 2 [1890] 5. 2. Pl. dorni Enderlein 1908 o' nicht mit Sicherheit bekannt, vermutlich das von Donisthorpe beschriebene, siehe unter 4. 2 beschrieben als: Oniscomyia dorni Enderlein Zool. Jahrb. Syst. Vol. 27 [1908] p. 150—153;; Aenig- matias dorni (Enderlein) Schmitz Zool. Jahrb. Syst. Vol. 37 [1914] p. 544 — 548. 3. Pl. pyrenaica Becker 1912 J' beschrieben als: Psalidesma pyrenaicum Becker Wien. entomol. Ztg. Vol. 31 [1912] p. 329—330;. Platy- phora pyrenaica Becker Wien. entomol. Ztg. Vol. 32 [1913] p. 19-21 Q nicht bekannt. 4. Pl.n.sp.? Donisthorpe 1914. J' beschrieben als: das vermutliche Männchen von Platy- phora dornn Enderlein, Donisthorpe Ento- mol. Rec. and Journ. of Var. Vol. 26 [1914] p. 278 2 entweder noch unbekannt, oder beschrieben als: Onisco- myia dorni Enderlein |]. c., Aenigmatias dorni SchmiLz ie, Bemerkungen zu einzelnen dieser Arten. Zu Nr. 1. Die „sehr zarte Gabel“ der sogen. zweiten Längs- ader, welche Becker (1913 p. 20) nach der Collinschen Zeichnung als charakteristisch für diese Art ansieht, kann auch vollständig fehlen (Taf. VIII Abb. 10 rechts), und dieser Fall ist vielleicht der häufigere. Anderseits kann der vordere Ast der Gabel (r,) auch recht stark entwickelt sein, liegt aber dann dem hinteren (r,) sehr nahe an (Abb. 10 links). Man wird gut tun, bei Unterscheidung der 3 Arten lubbocki, pyrenaica und dormi bezw. n. sp. Nr. 4 auf die Beschaffenheit der Gabel, als auf ein wenig konstantes Merkmal nicht allzuviel Gewicht zu legen. Zu Nr. 4. Donisthorpe hebt l.c. nur die Unterschiede zwischen der von ihm gezüchteten Art (Type im Britischen Mu- seum) und Pl. lubbocki hervor; sie ist aber auch von Pl. pyrenaica 486 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Becker verschieden. Letztere ist anscheinend etwas kleiner, hat eine ungegabelte und unbedornte dritte Längsader und, nach Beckers Abbildung zu schliefsen, dieselben Vordertarsen wie Pl. lubbocki. Der wenig verbreiterte Vordermetatarsus von weniger als der halben Schienenlänge dürfte das sicherste plastische Merk- mal sein, das die von Donisthorpe entdeckte Art von den beiden andern unterscheidet. Die Vermutung, dafs sie das Männ- chen von Aenigmatias dorni sei, stützt sich darauf, dafs beide an- nähernd unter derselben geographischen Breite in West- und Mitteleuropa und bei verwandten oder den gleichen Ameisen fest- gestellt wurden. Aus Amerika sind bis jetzt 2 Platyphora- und 1 Aenigmatias- Art beschrieben worden: Platyphora eurynota Brues, in: Psyche Vol. 21 [1914] p. 77 und Platyphora coloradensis Brues ibid. p. 79. Aenigmatias schwartzüu Coquillett in: Canad. Entomol. Vol. 25 [1903] p. 21. Vielleicht gehört dieser Aenigmatias als 2 zu einer der beiden Platyphora-Arten. Leider war mir deren Beschreibung bis jetzt nicht zugänglich. Ich zweifle aber nicht, dafs beide Männchen sein werden, ebenso wie Aenigmatias schwartzü trotz der gegenteiligen Ansicht von Coquillett bestimmt ein Weibchen ist. Aus Coquilletts Beschreibung geht hervor, dafs Aenig- matias schwartzü nur 5 freie Abdominalsegmente besitzt, also eines weniger als Aenigmatias blattoides. Enderlein glaubt (1908 p. 149 Anm.) dafs eine Täuschung vorliege, „sollten sich aber doch nur 5 Abdominalsegmente vorfinden, so wäre diese Spezies der Typus einer besonderen Gattung.“ Dafs nur 5 Segmente vorhanden sind, läfst sich nicht mehr bezweifeln, da Malloch (1912 p. 511) dies sowohl von der Type als von einem zweiten im U. S. A. Na- tional Museum befindlichen Exemplar bestätigt. Zur Errichtung einer neuen Gattung reicht dies aber m. FE. für sich allein nicht hin, wenn nicht andere ÖOrganisationsunterschiede hinzutreten. Leider läfst sich darüber nicht das Geringste feststellen, da die Art unzureichend und ohne jede Abbildung beschrieben ist. 5. Platyphora lubbocki Verrall hei Formica rufibarbis in Luxemburg und Plasto- phora formicarum NVerrall in Bosnien. Bei der erneuten Durchsicht der Wasmannschen Samm- lung stiels ich auf 1 Exemplar von Platyphora lubbocki, welches schon 1906 von P. Jos. Thalhammer S. J. determiniert aber seitdem in Vergessenheit geraten war. Es ist im Juli 1904 bei F. rufibarbis in Luxemburg von P. Wasmann gefangen, also das erste und bisher einzige des europäischen Kontinentes. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 487 ‘ Der Wirt F. rufibarbis war mir insofern eine Überraschung, als ich (1914 p. 544) sicher festgestellt zu haben glaubte, dafs Aenigmatias blattoides, also das Weibchen dieser Platyphora-Art, nur bei F. fusca, nicht bei F. rufibarbis vorkomme. Da auch Donis- thorpe im Herbst 1914 ein Exemplar in einem rufibarbis-Beob- achtungs-Nest gezüchtet hat !), so mufs man jetzt wohl annehmen, dafs Platyphora lubbocki unterschiedslos bei Formica fusca, picea und rufibarbis lebt und nur zufällig bei rufibarbis seltener gefunden wurde. Vielleicht kommt auch Platyphora dorni bei Formica fusca ebenso- gut wie bei /". rufibarbis vor. Die bisherigen Funde des 2 weisen zwar alle auf rufibarbis,; das präsumptive 9’ (oben Nr. 4) stammt aus einem Beobachtungsnest von F. sangwinea, dem sowohl fusca als rufibarbis-Kokons zugegeben wurden, und in dem sich gleich- zeitig auch ein typisches lubbocki-Männchen entwickelte. Auch Plastophora formicarım Verrall ist in der Was- mannschen Sammlung vertreten, wie sich nachträglich heraus- stellte, und zwar durch ein 5 aus Travnik, Bosnien, bei Lasius niger Juli 1897 und ein 2 aus Bosnien bei derselben Ameise August 1897 P. Handmann legit. Es sind die ersten Exem- plare vom europäischen Kontinent. Ohne Zweifel hat Pl. formi- carum auf demselben eine weite Verbreitung und wurde bisher nur wegen ihrer Kleinheit und myrmecophilen Lebensweise übersehen. 6b. Aenigmatopoeus kohli n. Sp. Auf S. 540 Anm. der „Myrmec. Phoriden der Wasmann- schen Sammlung“ (Schmitz 1914) wurde ein von Aenigmatopoeus orbieularıs abweichendes Exemplar erwähnt. Es repräsentiert eine neue Art. Ae. kohli n. sp. $. Länge (trocken konserviert und sichtlich geschrumpft) 0,9 mm, Farbe rotgelb, die ersten 3—4 Hinter- leibsringe mit einem feinen schwarzen (uerstreifen. Randborsten der grolsen und tellerförmigen Maxillarpalpen ähnlich wie bei orbieularis; aber die Behaarung ihrer Unterseite min- destens doppelt so dicht. Der Hinterleib scheint stärker nach hinten verschmälert zu sein. Lebensweise. Myrmecophil bei Anomma kohli Wasm. St. Gabriel, Stanleyville, Belgisch Kongo. P. H. Kohl leg. Type (1 Ex.) in Koll. Wasmann. Herr P. Kohl teilte mündlich mit, dafs die Art gleich ge- wissen myrmecophilen Milben auf den Wanderameisen reitet. Sie soll nicht selten sein. 1) Nach brieflicher Mitteilung, auch das betr. Exemplar lag mir vor. 488 Deutseh. Ent. Zeitschr. 1915. ‘. Euryphora madagascarensis n.g. N. Sp. Hierzu Tafel IX, Abb. 11—16. Herr P.H. Kohl C. SS. C. übergab mir im Juli 1914 2 ge- fügelte Phoriden aus einem Nest von Tetramorium aculeatum, welche aus dem Grunde besonders interessant sind, weil sie einer- seits offenbar zur Subfamilie der Platyphorinen gehören, ander- seits geflügelte Weibchen sind, während bisher nur ungeflügelte Weibchen aus dieser Subfamilie bekannt waren. Die Flügel sind zudem höchst merkwürdig : die Breite beträgt mehr als die Hälfte der Länge, die sogen. blassen Adern sind durch Reduktion fast verschwunden. In der Wasmannschen Sammlung fand ich dann später ein halbes Dutzend Exemplare einer myrmecophilen Pho- ride aus Madagaskar mit ebenfalls enorm verbreiterten Flügeln von ganz ähnlichem Geäder. Trotz der weitgehenden Überein- stimmung in der Flügelbeschaffenheit ist es jedoch nicht möglich, beide Arten in einer einzigen Gattung unterzubringen, weil die Kopfbildung und die Beine zu sehr verschieden sind. Dals etwa die Männchen in bezug auf diese Merkmale weniger voneinander abweichen sollten, halte ich, wenigstens was die Ausbildung (Ge- stalt und Beborstung) der Beine betrifft, für gänzlich unwahr- scheinlich.. Für die madagassische Art errichte ich daher die Gattung Euryphora, für die congolesische Microplatyphora. Euryphora n. g. 9. Typus: Eu. madagascarensis Madagaskar. Gattung der Platyphorinen, mit geflügelten Weibchen. Körper im Verhältnis zur Breite kurz und niedrig. Kopfkurz und breit, halbmondförmig, nur von 2 gekrümmten Flächen begrenzt, einer allseitig gewölbten Ober- Vorderseite (Stirn und Gesicht) und einer etwas ausgehöhlten, dem Thorax breit angeschmiegten Hinterfläche. Seiten- und Unter- fläche sind nicht vorhanden, vielmehr verläuft an den äulsersten Kopfseiten die Kante, längs welcher die Obervorder- und die Hinterfläche zusammenstofsen. 3 Ocellen vorhanden. Fa- cettenaugen pubescent, verhältnismäfsig klein, an den Seiten der Kopfoberfläche gelegen, bei Dorsalansicht vollständig sichtbar. Fühlergruben durch die dazwischentretende Stirn und den breiten Clypeus weit voneinander getrennt. Fühler dreigliedrig mit dreiteiliger behaarter Endborste.e Mundöffnung wie bei allen Platyphorinen beiderseits von der unteren vorderen Augen- ecke durch einen weiten Zwischenraum getrennt, auf dem sich, vom Mundrande beginnend, 2 Reihen Borsten hinziehen, die eine gegen den Unterrand der Augen hin, die andere dem Unterrand Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 489 der Fühlergruben entlang bis zu deren Berührungsstelle mit dem inneren Augenrand. Im Gegensatz zu den übrigen Platyphorinen die Mund- teile sämtlich gut ausgebildet und z. T. besonders entwickelt. Oberlippe viel breiter als lang, hinten vom Clypeus bedeckt, vorn in der Mitte häutig, sonst stark chitinisiert. Maxillarpalpen auf sehr dünnem, quergerieftem Stiel- chen aufsitzend, eiförmig, an der Spitze beborstet. Labium wohlentwickelt, Labellen mit einigen Pseudotracheen. Thorax etwa doppelt so breit wie lang, oberseits mit einer ziemlich flachen Dorsalplatte bedeckt, welche an den Hals- schild mancher Coleopteren, z. B. Meligethes, erinnert und durch Verschmelzung des Mesonotums mit dem oberen Teile der Meso- pleuren zustande kommt. Prothorax ganz auf die Thoraxvorder- seite gerückt, von der anliegenden Hinterfläche des Kopfes be- deckt, beborstet. Prothoracalstigmen auf der Thoraxoberseite in einiger Entfernung vom Seitenrande gelegen, dem Vorderrand ge- nähert. Dorsopleuralnaht undeutlich, in einer Depression er- kennbar. Mesopleuralborste vorhanden, ungefähr in der Mitte des Seitenrandes stehend, dieser von da ab nach hinten bogig bis zum Schildchen verschmälert, mit einigen Supraalarborsten. Schild- chen vielmals breiter als lang, mit Einzelborsten. Beine kräftig, gedrungen. Schenkel stark, die hin- teren aulserordentlich stark verbreitert und zu- gleich abgeplattet. Schienen kürzer als die Schenkel, an den Vorderbeinen mit einer Serie von starken Wimpern, an den Mittel- und Hinterbeinen mit kräftigen Einzel- borsten. Tarsenglieder allmählich schmaler werdend. Klauen sichelförmig, gewöhnlich ; Empodium eine gebogene Borste, Pul- villen nicht verkümmert, eine lange, schmale, gebogene Bürste bildend. Flügel kurz und ungewöhnlich breit. Randader bis über die Mitte des Vorderrandes hinausgehend, kurz bewimpert, rı kurz, rg 3 ungegabelt, beborstet. Die 4 blassen Adern scheinbar fehlend, aber als Falten bei auffallendem Licht oder teilweise als schwach gebräunte Streifen erkennbar, besonders cu. Flügel- lappen fehlend, der Flügelhinterrand an der betr. Stelle mit einigen langen haarfeinen, pubescenten Borsten. Hinterleib sehr kurz, aus 5 freien und einigen ein- stülpbaren kleinen Endsegmenten zusammengesetzt. Die chitini- sierten Tergitplatten kurz und sehr breit, an den Rändern nicht auf die Unterseite umgeschlagen, letztere daher durchaus häutig. Cerci vorhanden. 490 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Euryphora madagascarensis n.sp. Länge (trocken konserviert) etwa 1,5 mm. Oberseite pech- farben, Feinbehaarung blond schimmernd. Unterseite: Thorax und Beine heller braun, Abdomen grau. Fühler und Taster braun, Flügel gelblich getrübt. Kopf: Im Umkreis und von vorne gesehen elliptisch (Abb. 11), Kante zwischen Obervorder- und Hinterseite überall, aufser in der Mundgegend, geschärft. Scheitelrand ohne Borsten, die Ocellen alle klein, oder bisweilen der vordere gröfser; Stirn fein pubescent, vorn jederseits mit einer vielleicht für die ganze Gattung charakteristischen Borste an der Stelle, wo Stirnvorderrand, Fühlergrubenrand und Clypeushinter- ecken zusammenstofsen. Augen elliptisch, je !/; der Kopfbreite einnehmend, gewölbt. Fühlergruben klein aber tief, ziemlich scharf begrenzt, hinten oben den inneren Augenrand erreichend. Erstes Fühlerglied kurz und quer, gebogen und im ganzen schmaler und kleiner als das dritte, daher weniger hervortretend als das entsprechende Glied bei Aenigmatias, mit dem es in der Form einige Ähnlichkeit hat. Zweites Glied wie gewöhnlich im glockig-halb- kugeligen dritten verborgen. Drittes mit farbloser Pubescenz, Borste apical, ihre Fiederchen kurz aber deutlich, nicht so fein wie bei anderen Platyphorinen. Mundteile: Clypeus schwarz glänzend, von der an dieser Stelle etwas einwärts gewölbten Stirn durch eine deutliche Naht getrennt, an jeder Seite mit einem in die übrigen Skelett- teile eingreifenden Zahn. Oberlippe von der gewöhnlichen, kahnförmigen Gestalt abweichend, von oben gesehen konisch unter dem Clypeus vorragend, kurz, breit und sehr in die Tiefe ent- wickelt, eine feste Chitinkapsel bildend, deren Seiten nach unten und vorn backenartig umgebogen sind (Taf. 9, Abb. 12). Zwischen den Backen vorn in der Mitte ein dreieckiger Ausschnitt mit weicher, weilser Haut bekleidet, welche unterseits als epipharyngeale Bildungen 3 Zähnchen trägt, 1 unpaares, nashornartig gekrümmtes, von einem zentralen Längskanal durch- zogenes mittleres und 2 kleinere seitliche. Im Inneren der Ober- lippe verborgen 2 median verlaufende vertikal gestellte Platten, die nach vorne niedriger werden und am hinteren Ende (wahrschein- lich artikulierend) mit den von der Unterseite des Epistoms aus- gehenden Clypeusspangen (Clsp Abb. 12) verbunden sind. Maxillarpalpen (Abb. 14) an der Spitze mit 6 grofsen stark behaarten Borsten, auf der Unterseite mit etwa 15 Haaren nebst feiner, farbloser Pubescenz, auf der Ober- (bezw. dem Kopfe zugekehrten) Seite mit einer grolsen taschen- Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 491 förmigen Sinnesgrube (T), wie sie sonst bei Phoriden nur an Thaumatoxena beobachtet wurde. Aus dem Boden der Grube, aber auch von den benachbarten Teilen der Tasterhinterwand er- heben sich zahllose farblose an der Spitze abgerundete Zapfen, die sich am trocken präparierten Tiere als weiflswolliger Fleck auf der hinteren Tasterfläche darstellen. Labium (Taf. IX, Abb. 13) verhältnismälsig grofs. Basal- abschnitt (mentum Abb. m) eine fast quadratische, unten mit 2 Paar Borsten besetzte Platte, mit einer durch eine Chitin- leiste verstärkten Mittellinie.e (Eine ähnliche Leiste befindet sich am Grunde des Endabschnittes, und in Abb. 13 sind beide durch den Hypopharynx hindurch sichtbar.) Labellarpartie be- deutend länger als das Mentum, Ligula !) und Schaltstücke sehr grols, zusammen eine pfeilspitzenähnliche dunkle Figur darstellend.: Die eigentlichen Labellen lang beborstet, auf der Innenseite mit ca. 8 verkümmerten Pseudotracheen. Thorax. Länge einschliefslich Schildchen annähernd 0,5 mm, Breite 0,85 mm. Vorderrand gerade, Seitenrand von der Mitte an, wo das Ende der Mesopleuren zahnartig vorspringt, nach hinten im Bogen verschmälert. Prothorax erst nach Entfernung des Kopfes sichtbar, mit 1 längeren nach vorn und einigen kür- zeren seitwärts-auswärts gerichteten Börstchen. Mesonotum ohne Dorsocentralen, Pubescenz länger als die des Kopfes und in deut- lich vertieften Punkten. Borste am Ende der Mesopleuren nicht ‚auffallend lang, kürzer als die hinter ihr am Seitenrand folgenden Supra- und Postalarborsten. Schildchen kurz und sehr breit, etwa 6 mal breiter als lang, mit geradem Hinterrand und ab- gerundeten, je 1 oder 2 Börstchen tragenden Hinterecken. Meta- pleuren in der bei (Aenigmatias) näher besprochenen Weise auf die Unterseite des Thorax verlegt, dieser daher‘ sehr niedrig, unten fast etwas ausgehöhlt. Flügel (Abb. 16) Länge 1,3 mm, Breite 0,8 mm, in der Nähe der Basis r, gegenüber am breitesten, den Hinterleib nur wenig überragend. Randader bis über die Mitte des Vorderrandes hinaus- gehend, sehr kurz bewimpert. r, dünn und kurz, der erste Rand- aderabschnitt daher kürzer als der zweite (Verhältnis 10:13); Tg 3 ungegabelt, breit, der Länge nach mikroskopisch beborstet; im ganzen gegen 45 Börstchen. Alle Vorderrandadern braun ge- färbt, mit deutlich durchschimmernder innerer Chitinspirale.. Von den 4 sogenannten blassen Adern ist nur cu eine Strecke weit !) Durch einen eigentümlichen Zufall hat sich die Ligula an dem Präparat, das in Abb. 13 mikrophotographiert wurde, losgelöst und mit der Spitze nach hinten, der Basis nach vorn gekehrt. 492 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. an der Basis plastisch ausgebildet und schwach gefärbt; 14} 5, m und ax sind blofse, doppelt konturierte Falten, die nur bei auffallendem Lichte durch Reflexe sichtbar werden; sie verlaufen in einem sanften nach vorn konkaven Bogen zum Flügelrande. Aufserdem gibt es eine einfache Konkavfalte zwischen m und cu. Microtrichen der Flügelmembran sehr fein und dicht. Halteren kurz, mit dunklem Kopf. Beine. (Abb. 15.) In ihrer ganzen Ausbildung den Beinen von Thaumatowena sehr ähnlich, besonders durch die riesige Verbrei- terung der Hinterschenkel und das Vorhandensein von Schienen- einzelborsten. Andere Merkmale, z. B. die grolsen Schenkelfurchen zur Aufnahme der Schienen, haben sie auflser mit T’haumatoxena : auch sonst mit verschiedenen Platyphorinen gemein, wie Aenigma- tistes Shelford, Aenigmatopoeeus Schmitz. Coxen am Ende beborstet, die vorderen sehr grols, dreieckig, ventral behaart. Femur I 0,37 mm lang, 0,16 mm breit. Tibia I 0,26 mm lang, 0,08 mm breit, mit einer Serie von 8—9 borstenartigen Wimpern entlang der Dorsalkante und einigen Endborsten. Tarsus I fast um die Hälfte schmäler als die Schiene, Metatarsus so lang wie die 2 folgenden Glieder zusammen, mit Querkämmen. Glied 2—4 allmählich an Länge und Breite abnehmend, annähernd so lang wie breit. Letztes Glied etwas länger, sonst wie bei der Gattung angegeben. Femur II 0,4 mm lang, 0,17 mm breit. Tibia II 0,3 mm lang, 0,09 mm breit, mit 2 ungleich langen Endspornen nebst mehreren Endstiften. _2 Einzelborsten: eine anterodorsal ge- richtete in der Nähe der Basis und eine dorsale am Ende des ersten Schienenfünftels. Tarsus II etwas länger als die zugehörige Tibie und schlanker als Tarsus I. Femur Il 0,53 mm lang und in der Mitte halb so breit, stark abgeplattet. Ventralkante ziemlich gerade, Dorsalkante mit hohem Bogen, der nach der Basis in mehr gerader Linie abfällt. Tibia III 0,42 mm lang, 0,09 mm breit, mit einem Paar Einzel- borsten unfern der Basis und je einer Einzelborste am Ende des ersten und zweiten Drittels, einem längeren und mehreren kürzeren Endspornen. Metatarsus III 0,236 mm lang, 0,05 mm breit, mit Querkämmen, neben denen je 1 stärkeres Börstchen steht. Schwarze, palisadenförmige Haarzeilen kommen an den 3 oder 4 ersten Gliedern aller Tarsen, aber nirgends an den Schienen vor. Hinterleib. Oben braun bis pechschwarz, Tergiten auch an den Hinterrändern ohne Behaarung. Bauch grau, häutig, bei trächtigen Weibchen vorgewölbt (Eier klein und zahlreich wie bei Aenigmatias !). Fünftes Tergit nach hinten verschmälert, durch einen Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 493 häutigen Saum verlängert. Endsegmente an den Rändern behaart, eine kurze Röhre bildend. Cerci knopfartig, klein. Lebensweise. Myrmecophil bei Cremastogaster ranavalonae Kalalo, St. Maria de Madagascar, Perrot leg. X— XII. 1896. Typen in Wasmanns und meiner Sammlung. 8. Microplatyphora congolensis n.g.n. Sp. Typus: M. congolensis Congostaat. Tafel X, Abb. 17—20. Gattung der Platyphorinen mit geflügelten Weibchen, nahe verwandt mit Kuryphora m. In der Bildung des Thorax, der Flügel und des Hinterleibes zeigen beide Gattungen grofse Ähnlichkeit. Dagegen: Beine mit wenig verdickten Schenkeln, Schienen ohne Einzelborsten. Kopf ganz anders gebildet als bei Kuryphora. Die breite Oberfläche geht mit gerundeten Seiten, welche von den stark gewölbten Augen eingenommen werden, in die Unterfläche über. Hinterkopffläche ausgehöhlt, viel kleiner als bei der vorigen Gattung. Fühlergruben in der Mitte durch eine tiefe Einsenkung der Stirn verbunden (Abb. 17). Auf den breiteren Wangen nur eine Borsten- reihe; es fehlt die sonst bei Platyphorinen meist vorhandene Serie vom Mundrande zum unteren Augenrande !). 3 Ocellen. Augen nicht pubescent. Rüssel dick und breit, vorstehend und relativ grölser als bei Furyphora. Thorax breit und niedrig, unbeborstet, Schildchen kurz und breit. Flügel kurz und sehr breit, die „blassen“ Adern fast völlig verschwunden, Geäder überhaupt wie bei Kuryphora. Beine sehr fein behaart, ohne alle Borsten (selbst die Tibialsporne sehr abgeschwächt), im wesentlichen aber mit den Eigentümlichkeiten der Subfamilie. Hinterleib mit 5 freien und mehreren eine aus- stülpbare Röhre bildenden Endsegmenten, Dorsalplatten unbeborstet, ihr Rand beim 2 nicht auf die Bauchseite umgeschlagen. Microplatyphora congolensis n. sp. Länge (trocken präpariert) ohne die vorgestülpten End- segmente 1,1 mm. Oberseite braun, Hinterrand der Abdominal- tergite dunkler, Augen bronzefarben, Unterseite grölstenteils matt- gelbgrau, auch die Beine und Mundteile. Flügel mit braunen Vorderrandadern und schwach rauchbraun getrübter Membran. Kopf (Taf. X, Abb. 17—19) 1?/,mal so breit wie lang, !) Sie fehlt insofern nicht vollständig, als an ihrer Stelle eine Zeile winziger Härchen vorhanden ist, die am Mundrande mit einem borsten- ähnlichen grölseren Haar beginnt und zum hinteren Augenrande ver- läuft, vergl. Abb. 18. 494 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. die Augen zusammen ?/, der Kopfbreite einnehmend. Stirn in der Mittellinie fast so lang wie breit, pubescent ohne Borsten. Der ebenfalls unbeborstete Scheitel mit 3 deutlichen Ocellen. Die Vorderansicht des Kopfes, Abb. 17, zeigt die dorsoventrale Ab- plattung desselben, das Zurückweichen der mittleren vorderen Stirnpartie zwischen den scharfumgrenzten Fühlergruben, die im Vergleich zu Euryphora (Abb. 11) breiten Wangen mit nur 3 Borsten am unteren Rande der Fühlergruben, die ansehnlichen Taster mit einer grolsen Spitzenborste und 2 kleineren Endbörstchen, den vor- tretenden breiten Rüssel. Von den nicht näher untersuchten Teilen desselben ist die Oberlippe grofs und breit, dem Labium aufliegend und mit ihm vorstreckbar. Ein deutlich abgegrenztes Epistom mag wie bei Zuryphora vorhanden sein, es ist aber in der Stirn- bezw. Gesichtsgrube zwischen den Fühlerwurzeln verborgen. Thorax. Kaum halb so lang wie breit und etwas breiter als der Kopf, flach, an den bogig nach vorn verschmälerten Schultern abwärts gewölbt und in die Mesopleuren übergehend ; vor der Ansatzstelle der Flügel am breitesten; Distanz zwischen den mesopleuralen Endbörstchen, die auch hier wieder deutlich vorhanden sind: 0,53 mm. Schildchen 0,09 mm lang, 0,34 mm breit, unpubesciert. Flügel (Abb. 20) kurz und breit, die Spitze des Abdomens (beim trächtigen Weibchen) nicht erreichend. Länge 0,57 mm, Breite 0,53 mm. Verhältnis des ersten Randaderab- schnittes zum zweiten = 2:3. Die ungegabelte zweite Längsader unbeborstet oder genauer: nur auf der proximalen Hälfte mit ca. 8 mikroskopisch kleinen Börstchen. Auch die Costalwimpern sind mikroskopisch klein. Microtrichen der Flügelmembran noch feiner und aufserordentlich dicht. Die sogen. blassen Adern der hinteren Flügelhälfte ähnlich wie bei Zuryphora ; doch ist ax kaum zu erkennen, dagegen die anderen durch einen bräunlichen Schatten deutlicher. Beine. Plump und kurz, aber nicht merklich flachgedrückt. Wie bei Furyphora madagascarensis alle Schienen kürzer als die Schenkel, die der hinteren Beine mit kurzen Endspornen. Meta- tarsus III länger als die 3 folgenden Glieder zusammengenommen. Pulvillen nicht verkümmert. Palisadenartige Haarzeilen kommen auch hier nur an den Tarsen vor, besonders an Tarsus UI. Schenkelfurchen zur Aufnahme der Tibien nur schwach ausgebildet. Hinterleib. Zweites Tergit etwas länger als die übrigen, fünftes gröfstenteils häutig, mit einer rundlichen Chitinplatte in der Mitte der Basis. Cerci klein. Lebensweise. Myrmecophil bei Tetramorium aculeatum, St. Gabriel, Stanleyville am Congo. 2 Ex. von P. H. Kohl ge- sammelt. Typen in meiner Sammlung. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 495 9. Pheidolomyia alpina n.g.n.Sp. Typus: Ph. alpina Brasilien. Hierzu Taf. XI, Abb. 23 und 24. In der Wasmannschen Myrmecophilen-Sammlung fand sich nachträglich noch ein stark defektes — Kopf fehlt —, trocken präpariertes Tierchen, das wesentlich von allen bisher bekannten Gattungen abweicht. Es ist ein Phoridenweibchen mit deutlichen Degenerationsmerkmalen. Gestalt und Beborstung des Thorax sowie das Geäder der etwas verkürzten Flügel sind so charakteristisch, dafs sie zur Kennzeichnung der neuen Gattung genügen, auch wenn die Kopfform unbekannt ist. Weibchen. — Thorax hochgewölbt, breiter als lang, nach hinten gerundet verschmälert, mit deutlich abgesetztem, elliptischem Scutellum und reichlicher Beborstung. Bei der vorliegenden Art sind die meisten Borsten länger als Thorax und Schildchen zusammen genommen. Es sind 2 Dorsocentralborsten etwas vor der Mitte, eine Gruppe von 3—4 Schulterborsten jederseits und 2 Paar Hinter- randborsten, von denen die inneren etwas weiter auseinanderstehen, als die Basis des Schildchens breit ist. Letzteres trägt am oberen Hinterrande 2 etwas kürzere Borsten. Brustseiten mit deutlichen Nähten. Coxen gewöhnlich, die vorderen nicht besonders grofs. Beine ziemlich lang, mit flachgedrückten Schenkeln und Schienen, ohne Einzelborsten. Schwinger und Flügel vorhanden. Das Geäder der Flügel (deren Spitzenhälfte leider abgebrochen ist), ist höchst merkwürdig (Abb. 24). Die Costalader (0,59 mm lang) ist in ihrem ersten Drittel verdickt und tiefdunkel gefärbt, von da an bis zur Spitze dünner und heller. Von ihren 2 Borsten- zeilen (zu je 10—11) besteht die obere aus viel schwächeren und kürzeren Borsten als die untere, namentlich auf dem Basaldrittel. Die Borsten sind gerieft und nur äufserst fein behaart. Erste Längsader (r,) kurz, in der Mitte der Costa mündend. Gabel der dritten Längsader grofs, indem r, bereits an einer Stelle von r, sich abzweigt, die der Mündung von r, gegenüberliegt. Zweiter Randaderabschnitt gleich dem dritten. Alle Vorderrand- adern nach innen breit braunschwarz gesäumt. 4 blasse Adern vorhanden (Abb. 24, 14.45, m, cu, ax). Hinterleib eiförmig, nach hinten zugespitzt, aus 6 freien und 3 einstülpbaren Endsegmenten bestehend. Tergitplatte des ersten Segments verkürzt, 2—5 annähernd gleichlang, an Breite all- mählich abnehmend, mit je einem längeren Haar in den äufseren Hinterecken und einer Wimperzeile entlang dem Hinterrande. Sechstes Segment ringsum mit chitinöser Decke, verlängert, nach hinten stark verjüngt, am Rande und auf der Fläche behaart. 496 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Achtes mit einem schmalen, länglichen Chitinplättchen an der Basis. Cerci vorhanden. Färbung der vorliegenden Art: Thoraxoberseite und abdo- minale Tergitplatten kaffeebraun, letztere mit schwärzlichem Hinter- rand. Bauch schmutzigweils. Thoraxseiten glänzend gelbbraun mit einer schwarzen Makel unterhalb der Flügelwurzel. Beine durchaus hellbraun. Länge ohne Kopf: ca. 1,7 mm. Die Gattung ist offenbar mit Keitomyia Brues, KEeitophora Schmitz, Acontistoptera Brues, Commoptera Brues, vielleicht auch mit Xanionotum Brues näher verwandt. Lebensweise. Myrmecophil bei Zheidole Emeryi Mayr (Forel det.) Colonia alpina, Rio de Janeiro. A. Göldi leg. 1899. 10. Hypocerides pterostigma n.g..n. Sp. Hierzu Taf. X Abb. 21. Unter den bisher als Aypocera beschriebenen Phoriden nahm H. diformis Brues von Neu-Guinea eine isolierte Stellung ein durch eine pterostigma-ähnliche callöse Brücke zwischen dem Ende vonr, und r2 ı 3, Schwund der sogen. vierten blassen Ader u.a. Es liegen mir nun 2 mit diformis nahe verwandte Arten vor, eine aus Vorderindien, die andere aus Madagaskar. Somit zeigt sich, dafs ein Komplex jener Merkmale sich öfter wieder- findet und vermutlich einer grölseren Reihe von Formen, die in der indischen, australischen und madagassischen Region beheimatet sein werden, eigentümlich ist. Es erscheint daher berechtigt und zweckmäfsig, diese Arten unter einem neuen Gattungsbegriff zu vereinigen. Hypocerides n. Q. Typus: Hypocera difformis Brues, Neu-Guinea. Mit Aypocera dadurch verwandt, dafs die Supraantennal- borsten rückwärts gerichtet, die zweite Längsader ungegabelt, 1 Paar Einzelborsten am proximalen Teile der mittleren Schienen vorhanden sind. Von HÄypocera verschieden durch folgendes: Zwischen der Costa, Mündung der ersten und dritten Längsader eine chitinöse Verbreiterung. Nur 3 blasse Längsadern. Vorder- und Hinterschienen ohne Finzelborsten. Alle Beine schlank. Hypocerides pterostigma n. Sp. Länge 2,2 mm (Trockenexemplar), der Flügel 1,78; gröfste Flügelbreite 0,95 mm. Ganz schwarzbraun, Fühler heller. Schenkel dunkel mit helleren Knien. Schienen mit Ausnahme der hintersten Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 497 rotbraun, ebenso alle Tarsen. Abdomen schwärzlich, Endsegmente 7—9 grau. Schwinger braun mit schwarzem Kopf. Flügel schwach gelblich tingiert, mit gelbgrauen Vorderrandsadern. Costa kürzer als bei diformis, merklich unter der halben Flügellänge (von der Wurzelquerader bis zum Ende 0,6 mm lang und auf dieser Strecke mit 16 Paar Wimpern). Scutellum mit 4 gleich grofsen Borsten. Schienen ohne Einzelborsten aufser einem Paar kurzer am Ende des ersten Viertels der mittleren Tibie. | Lebensweise. Vermutlich myrmecophil bei Cremastogaster Ranavalonae Kalalo, St. Maria de Madagascar Perrot leg. Oktober bis Dezember 1896. 1 Ex. Type in Koll. Wasmann. 11. Trupheoneura gilsoni n. Sp. Hierzu Taf. X, Abb. 22. cf. Düster gefärbt, dunkelbraun bis schwarz, die Schienen und Tarsen heller, am hellsten die Vordertibien, auch Teile des Hypopygiums gelbbraun. Flügel gelbgrau. Stirn quer, Verhältnis von Länge und Breite etwa 2:3, mit nur 2 Supraantennal- borsten, welche statt nach vorn oder hinten deutlich nach rechts und links geneigt sind, also zum Auge hin divergieren. Die 3 gewöhnlichen Borstenreihen zu je 4 Borsten fast gerade, nur mit geringer Konvexität nach vorn. Bei der vorderen Stirn- borstenreihe der gegenseitige Abstand der mittleren Borsten etwas grölser als der Abstand zwischen mittlerer und äufserer Borste jeder Seite; bei der Scheitelreihe die mittleren sehr genähert, ihr Abstand nur die Hälfte des Abstandes der hinteren Ocellen von- einander; die Borsten der mittleren Reihe annähernd äquidistant. Aufserdem ist eine ziemlich grobe Pubescenz vorhanden, darunter fallen 2 Härchen, je eins vor dem hinteren Ocellus besonders auf. Augen fein pubesciert. Palpen zylindrisch, die Proboscis über- ragend, schwarz, behaart und an der Spitze beborstet. Labrum nur wenig kürzer als das Labium, beide stark chitinisiert, sonst von gewöhnlicher Form. Drittes Fühlerglied rund, nicht grofs, grauschimmernd mit subapikaler Borste. Thorax mit struppiger Pubescenz, dazwischen etwas glän- zend. 4 ungleiche Scutellarborsten: 2 starke, davor 2 schwache. Flügel (Taf. X Abb. 22) lang und verhältnismäfsig schmal, von echtem Trupheoneura-Typus. Costa bis zur Mitte des Vorder- randes mit mittellangen schwarzen Cilien (die einzelnen etwa so lang wie der vordere Gabelast von ra+s). Längenverhältnis der 3 Costalabschnitte wie 35:20:12. Vierte Längsader an der Wurzel gebogen, nahe der Flügelspitze endigend; fünfte ziemlich gerade ; sechste dem Ende der Costa gegenüber in den Hinterrand Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft V. 33 498 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. mündend ; von der atrophierten siebenten nur die Basalhälfte schwach erkennbar. Alle Längsadern gelblich gefärbt. Schwinger schwarz mit hellerem Stiel. Beine lang und schlank. Vordertibien ohne Einzelborsten. Mittlere mit nur einer Borste am Ende des ersten Viertels; Hintertibie mit einer Borste am Ende des ersten Drittels und einer anderen unmittelbar vor der Spitze, aulserdem mit 2 End- spornen von ungleicher Gröfse. Pulvillen und Klauen normal. Hinterleib matt, zweiter und sechster Ring verlängert, letz- terer am Rande lang behaart und oben heller gesäumt. Siebentes Tergit kolbig, rotbraun glänzend. Der obere Anhang des Andro- pygs lang symmetrisch behaart. Gesamtlänge 3 mm. Lebensweise. Myrmecophilie ist sehr zweifelhaft. Es liegt nur 1 Exemplar vor, bei Camponotus herculeanus L. zu Capitano rua, Britisch Columbia gefangen. Type in Koll. Wasmann. Ich widme die Art Herrn Prof. Dr. G. Gilson, meinem ver- ehrten Lehrer an der Universität Löwen, der zugleich ihr Ent- decker ist. Wohl von allen bisher bekannten Trupheoneura-Arten unter- scheidet sich diese durch den Besitz von nur einer Borste am Ende des ersten Drittels der Mitteltibie. Es bedürfte allerdings weiteren Vergleichsmaterials, um zu entscheiden, ob die übliche zweite Borste bei dem vorliegenden Stücke nicht etwa nur aus- nahmsweise fehlt. Jedenfalls fehlt sie bei diesem Individuum an beiden Schienen wirklich, d.h. sie ist nicht etwa abgebrochen. Die Zugehörigkeit zu Trupheoneura ergibt sich mit Sicherheit aus dem Flügelgeäder, der Stirnbeborstung und der Form des Hypo- pygiums. Die Beschreibungen folgender Trupheoneura-Arten wurden verglichen: vitrea Wood, sublugubris Wood, occidentalis Brues, pachyneura Loew, varipes Malloch, vitrinervis Malloch, fra- tercula Brues, suspecta Malloch, microcephala Loew, subfusca Malloch, palposa Zetterstedt, irinerva Becker, opaca Mg., lugubris Mg., perennis Mg., luteifemorata Wo0d., intermedia Malloch, nigricornis Egger (nach Wood==opaca Mg.). 12. Hypocera trinervis n. Sp. Diese neue Art vom Congo ist die nächste Verwandte der 1913 von Brues beschriebenen Aypocera vectabilis. Sie bestätigt daher die Vermutung, dafs auch vectabilis, deren Vaterland nicht ganz sicher feststand, eine echt afrikanische (abessynische) Art ist. Beide Arten sind von allen übrigen Hypocera besonders durch die reiche Beborstung der Hintertibien verschieden, untereinander Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 499 aber sehr ähnlich, so dafs die Beschreibung von trinervis grolsen- teils diejenige von vectabilis Brues wiederholt. cf. Länge gegen 1,5 mm. Thorax dunkelrotbraun, Kopf braun, Hinterleibsringe 1—4 mattschwarz, 5—6 glänzendbraun, Hypopygium glänzend rotgelb, kolbig vorstehend, grofs. Fühler, Taster, Rüssel, Beine gelb. Stirn etwas länger als breit, zerstreut behaart, mit 2 rück- wärts gebogenen Supraantennalborsten auf der vorgezogenen Mitte des Vorderrandes und 3 Querreihen zu je 4 Borsten. Vordere Querreihe nach vorn konvex, mittlere Querreihe gerade; das innere Borstenpaar der Scheitelborstenreihe medianwärts von den hinteren Ocellen. Augen fein pubescent. Drittes Fühlerglied rundlich, Arista lang, deutlich behaart. Taster schmal, schwach beborstet. Thorax ziemlich lang behaart, besonders vor dem Schild- chen, jederseits mit 6 Borsten, nämlich einer über dem Prothora- calstigma, einer oberhalb der Mitte der Dorsopleuralnaht, einer über der Mesopleuralnaht, einer über der Flügelwurzel, je einer in den äufseren Hinterecken und einer Dorsozentralen vor dem Schildchen. Letzteres jederseits mit einer langen und davor mit einer kurzen, haarähnlichen Borste. Prothorax oben und unten mit einigen Borsten. Mesopleuren mit 6 Härchen auf der oberen Hälfte, sonst nackt. Flügel fast glashell, 1 mm lang, 0,44 mm breit. Costa kurz bewimpert, etwas diesseits der Flügelmitte endigend, ihr erster Abschnitt fast doppelt so lang wie der zweite (31:17), r2+3 nur mit einem Haar an der- Basis, ungegabelt. rı15 im ganzen ge- bogen, m und cu sehr schwach geschwungen, die siebente Längs- ader (ax) ist vollständig unkenntlich. Es sind also nur 3 sogen blasse Längsadern vorhanden, die an ihrer Ursprungsstelle ungefähr gleichweit von einander ent- fernt sind. Beine kurz und kräftig, besonders die Schenkel. Alle Schenkel länger als die Schienen, im Verhältnis von 13:2 IIT4:3 III 5:4. Hinterschenkel verdickt, an den Ventralseiten gegen Ende mit 4—5 längeren dünnen Haaren. Vordertibien auf dem zweiten und letzten Drittel mit einer anterodorsalen Längsreihe von kurzen Börstchen, ohne Endsporne. Mittelschiene mit einem Paar un- gleich langer Borsten vor dem Ende des ersten Drittels und einer schwachen Borste nahe an der Spitze, ferner ein langer und zu beiden Seiten desselben je ein kurzer Endsporn. Dorsal ist die Mitteltibie geebnet und mit 5 Querkämmen von feinen Härchen besetzt. Hintere Tibie mit 5 Einzelborsten (2 anterodorsalen, 3 dorsalen) und 1 langen sowie 3 kurzen Endspornen. Von den 33* 500 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. beiden anterodorsalen Borsten steht die eine am Ende des ersten Viertels, die andere nahe der Spitze. Die 3 dorsalen stehen je am Ende des ersten Sechstels, oberhalb und unterhalb der Mitte, sie nehmen an Länge zu, die unterste ist fast von halber Schienen- länge. Der Metatarsus ist an den Mittel- und Hinterbeinen so lang wie Tarsglied 2-- 3-14 zusammengenommen, am Vorder- bein etwas kürzer. Abdomen sechsgliedrig, zweiter Ring nur wenig verlängert, fünfter verkürzt. Am Ende des sechsten stehen oben 7 lange gebogene Haare. Das grofse, fast kuglige Hypopygium ist von kompliziertem Bau. Lebensweise. Gesetzmälsige Myrmecophilie ist noch nicht sicher festgestellt, aber nicht unwahrscheinlich, da man öfter Hypocera-Arten als Parasiten sozialer Hymenopteren antraf. Das einzige Exemplar 9 fand P. H. Kohl in einem Nest von Sima aethiops auf Barteria fistulosa St. Gabriel, Stanleyville, Kongo. 13. Pulieiphora spinicollis n. Sp. 2. Hierzu Taf. XI, Abb. 25 und 26. Gehört zu den typischen, d. h. der zuerst beschriebenen P. lucifera Dahl nahestehenden Arten, und ist die zweite, oder wenn man mit Brues in Üryptopteromyia jeanssonn Trägärdh eine Puliciphora sieht, die dritte afrikanische Spezies. Länge 1— 1,4 mm. Farbe: Unterseite gelbweils, Oberseite dunkler. Stirn mit einer gelbbraunen halbkreisförmigen Calotte, zwischen dieser und dem oberen Augenrande ein schmaler, heller Streif jederseits. Die Calotte selbst mit dunklerem Vorderrand und 3 verwaschenen dunkleren Längsbinden, 1 mittleren geraden und 2 schrägen, die sich in der Ocellargegend vereinigen und nach vorn divergieren. Thorax mit hellbraunem Mesonotum, in den hinteren Aufsen- ecken ein gelblich-weilser Bezirk, in dessen Mitte die lange, seit- wärts gerichtete Borste steht. Abdominale Tergitplatten rotbraun, Beine gelblich. Vierzehn Stirnborsten: 4 in Trapezstellung auf der vorge- zogenen Mitte des Vorderrandes, je eine jederseits in der Mitte des oberen Randes der Fühlergruben, je eine jederseits von dem kleinen vorderen Ocellus, und zwar ein wenig auswärts und vor- wärts von diesem; 6 am Scheitelrande. Facettenaugen pubescent, länglich, von bohnenförmigem Um- rils, wie Abb. 25 zeigt. Gegen 50 Ommatidien. Schläfen und Backen breit, weitläufig behaart. Wangen in der Nähe der unteren vorderen Augenecke mit 2 unbedeutenden Borsten. Taster normal, I ie Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 501 vierborstig. Fühler normal, Arista länger als der Kopf mit ziem- lich langen und dichten Fiederchen. Proboscis normal, halb so lang wie der Kopf hoch. Thorax fast so breit wie der Kopf, bedeutend schmäler als die folgenden Tergitplatten des Abdomens. Mesonotum breiter als lang, seine äufseren Hinterecken membranös. Scutellum nicht zu unterscheiden. Metathorax von oben sichtbar, wenigstens bei feucht konservierten Exemplaren !. Aufser der Feinbehaarung trägt der Thorax insgesamt 8 Borsten. Je eine, die kürzeste von allen, steht auf dem behaarten (ca. 13 Härchen) Prothorax, direkt unter dem Prothoracalstigma. Von den 6 Borsten am Hinter- rande des Mesonotums sind die äufseren besonders lang und stehen wagerecht ab’; nach der Analogie mit COryptopteromyia zu schliefsen, vertreten sie das fehlende Flügelrudiment; sie stehen auf- fallend isoliert inmitten eines membranösen Feldes. Die mittleren Borsten sind weiter nach vorn eingepflanzt als das innere Paar. Abdomen eiförmig, gewölbt, mit 6 freien und 4 Endsegmenten. Erstes Segment kurz, mit einem linienförmigen Chitinstreifen am Hinterrande. Zweites bis fünftes Tergit mit ausgedehnten Chitin- platten, sechstes mit einer kleinen sichelförmig gebogenen Chitin- spange, von deren vorderem Ende sich jederseits ein stäbchen- ' artiges Apodem oralwärts ins Innere des Körpers erstreckt. Die Längen der Chitinplatten des ersten bis sechsten Segments ver- halten sich wie 1:26:18:16:14:6°), die Breiten nach dem- selben Mafsstabe wie 56::60:56:52:35 (vorn, hinten 38): 14. Der halbkreisförmige Deckel des fünften Tergits ist grofs, seine Länge und Breite verhalten sich nach obigem Mafsstabe wie 10:26. Die Behaarung der 5 ersten Tergitplatten ist am hintern Rande länger; auf dem zweiten Tergit ist sie deutlich dichter als auf den übrigen. Die membranösen Teile der Abdominalsegmente 3—6 sind mit weitläufig angeordneten, in grolsen elliptischen Fulspunkten (Chitinplättchen) eingepflanzten Haaren bedeckt; auf der Bauch- seite des dritten und vierten Segments ist der Haarbesatz zu beiden Seiten von der Medianlinie unterbrochen. Cerci lang und dünn. Beine kräftig, in allen Einzelheiten normal gebaut. Vorder- und Hintertibien mit 1 Endsporn. Pulvillen wie bei P. lucifera (Wandolleck 1898). !) Das abgebildete Tier war durch Aufenthalt in reinem Wasser etwas gequollen. 2) Der vordere Ausschnitt des sichelförmigen sechsten Plättchens als voll gerechnet. 502 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Beschrieben nach 6 Exemplaren meiner Sammlung. Lebensweise. Termitophil, in Pilzgärten einer zentral- afrikanischen Termitenart, deren Bestimmung noch aussteht. St. Gabriel, Stanleyville P.H. Kohl leg. Die vorliegende Art dürfte an dem Vorhandensein von 14 Stirn- borsten in Verbindung mit andern Merkmalen leicht wiederzu- erkennen sein. Dieselbe Anzahl Stirnborsten findet sich nur bei den Weibchen zweier anderer Arten, Kerteszü Brues und obtecta de Meyere. Bei Kerteszü ist jedoch die Anordnung ver- schieden ; obtecta hat einen anders geformten und anders bebor- steten Thorax. Wahrscheinlich ist auch die Beschaffenheit der Behaarung an den Hinterleibsseiten ein gutes Merkmal; obwohl alle echten Puliciphora-Arten einen Haarbesatz von ähnlicher Ver- teilung an jener Stelle besitzen, werden doch auffallend grofse elliptische Fufspunktplättchen nur vereinzelt erwähnt, z. B. bei P. borinquenensis Wheeler, P. occidentalis Mel. et Brues. 14. Zur Lebensweise von Plastophora solenopsidis Schmitz. Die Sendung von P. Ambros Schupp ®. J. an Was- mann, deren Inhalt ich in den „Myrmecophilen Phoriden der Wasmannschen Sammlung“ (1914 p. 451 u. 452) als Pl. solenop- sidis n. sp. beschrieb, war von einem Briefe mit biologischen An- gaben begleitet, dessen Original sich inzwischen wiedergefunden hat und folgendermafsen lautet: Porto Alegre, 5. Juni 1892. UNTERE Anbei erhalten Sie ein Gläschen mit einigen Ameisen [’Solenopsis geminata| und mehreren kleinen Fliegen |Plastophora solenopsidis|. Ich habe beobachtet, dafs dieselben in einer eigen- tümlichen Beziehung zu den beigefügten Ameisen stehen. Als ich mich in den letzten Ferien in Estrella befand, sah ich eines Tages dicht unten am Fulse des Hauses eine nicht sehr geschlossene Kolonne von kleinen Ameisen —- es sind die beigefügten — vor- beimarschieren. Ich wollte mich überzeugen, ob nicht vielleicht ein Ameisengast in der Reihe mit vorbeidefilliere.. Da wurde ich auf ein kleines geflügeltes Wesen aufmerksam, von dem ich an- fangs nicht wulste, ob es eine Fliege oder Wespe oder sonst etwas sei, bis es mir gelang, dasselbe wegzufangen, und mich überzeugte, dafs es eine Fliege sei. — Dieselbe führt, so klein sie ist, ein wahres Wegelagerer- oder Stralsenräuberleben. Jede Ameise ohne Ausnahme, welche unten an der Mauer vorbeikam, wurde von ihr angefallen und visitiert. Einige kamen leer, andere beladen. Die welche unbepackt waren, wurden in Ruhe gelassen Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 503 und durften ihres Weges unbehelligt weiterziehen. Die aber, welche mit Beute beladen kamen, wurden mit einer wahren Wut verfolst. Die Fliege schwirrte dabei immer um den fremden Körper herum, den die Ameise bei sich trug und suchte offenbar mit demselben in direkte Berührung zu kommen. Die Ameise selbst aber zeigte sich durch den Besuch der Fliege im höchsten Grade belästigt, lief so schnell sie laufen konnte, bog selbst ein gutes Stück von der Stralse ab, richtete den Hinterleib in die Höhe und suchte in jeder Weise sich ihres Verfolgers zu entledigen. Die Fliege folgte ihr auf dem Fufse. Hatte sie dann schliefslich ihr Ziel erreicht oder war sie müde geworden, so setzte sie sich auf eine Erhöhung auf der Erde oder an die Wand an eine Stelle, von der aus sie die Ameisen wohl überschauen konnte und wartete die nächste ab, der es dann ebenso ging. Später gelang es mir, noch mehrere andere solcher Fliegenindividuen zu beobachten, und die hier beifolgenden wurden alle in flagranti ertappt. — Was für einen Zweck dieselben bei ihrer Verfolgung haben mochten, wurde mir nicht vollkommen klar. Ich vermute jedoch, dafs sich die kleinen Fliegen in den von den Ameisen erbeuteten Körperchen — meist wohl animalischer Natur — eine Brutstätte suchten und im Fluge an dieselben ihre Eier absetzten...... A Sschupp. 15. Berichtigungen und Ergänzungen zu den „Myrmecophilen Phoriden der Wasmannschen Sammlung“ Schmitz i9l4. Ichymehomieropteron caecutiens p. 515 ff. — Die Halteren fehlen wahrscheinlich nicht, sie werden von mir übersehen worden sein. Von der allgemeinen Regel, dafs mit den Flügelrudimenten stets auch Schwinger vorkommen, scheint nur T’haumatoxena eine Aus- nahme zu machen. Da die Schwinger bei Ahynchomiceropteron puliciforme Annandale deutlich vorhanden sind, müssen sie sich auch bei caecutiens finden. Allerdings an der Stelle, wo Annandale sie bei pulciforme zeichnet, sind sie bei caecutiens nicht, und können sie auch bei puleiforme unmöglich stehen. Psyllomyia testacea p. 523, Zeile 16, ein sinnstörender Inter- punktions-Druckfehler. Es mufs Zeile 14—18 heifsen: Der Thorax ist nicht „mit zerstreuten schwarzen Borsten besetzt“, sondern trägt, abgesehen von den 2 sehr langen auch von Loew er- wähnten Borsten über den Vorderhüften, eine Querreihe von 6 langen Borsten usw. Aenigmatopoeus orbicularis p. 535, Zeile 23, lies häutig statt häufig — p. 540 Die vollständige Abwesenheit von Pulvillen er- 504 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. scheint mir nach Untersuchung eines trockenpräparierten Exem- plars der Wasmannschen Sammlung jetzt ziemlich zweifelhaft. — Die in der Anmerkung erwähnte zweite Aenigmatopoeus-Art ist Ae. kohli n. sp. Ss. 0. p. 487. (Aenigmatias blattodes) Meinert p. 542. Der Ausdruck Meinerts „pilis parvis in series transversas, in margine ano- lorum majoribus, vestitus“ (nicht vestibus) ist doch von dem Hinter- rand der Abdominalsegmente zu verstehen. Aber nicht immer sind die Haare dort merklich länger. — Das Exemplar Nr. 2 wurde nach Lundbecks brieflicher Mitteilung bei Z. niger ge- funden. So lautet die Etikette; es sei aber wahrscheinlich, dafs F. fusca der wahre Wirt gewesen. — p. 547 Die „Subgenital- platte“ Enderleins gehört dem ersten Endgliede an. Ibid. letzte Zeile lies Kronach statt Kronals. — Die allgemeinen Bemerkungen über die myrmecophilen Platyphorinen p. 549 sind natürlich durch meine Ausführungen über Thaumatoxena im Zool. Anzeiger 1915 und oben p. 483 überholt. Phora (Trineura) sp. Westwoods Bemerkung bezieht sich wahrscheinlich auf Plastophora formicarum Verrall, wie Herr Collin mir gütigst mitteilte. — Auch Phora velutina wird ge- legentlich bei Ameisen gefunden, z. B. f. truncicola Lippspringe, Koll. Wasmann. Dohrniphora sp. p. 562. Durch ein Versehen steht die Gattung am Ende der Plotyphorinae statt am Anfang der Phorinae. Die Art wurde inzwischen beschrieben als Dohrniphora schmitzi Kohl (1915). An der Termitophilie dieser zu den nächsten Verwandten von D. dohrni Dahl gehörenden Art ist nicht zu zweifeln. Die Tiere kamen aus dem Innern eines allseitig geschlossenen Erdkarton- nestes hervor, als P. Kohl dasselbe eröffnete, und flogen nicht, sondern sprangen wie Flöhe in grofsen Sätzen umher. Termitomyia braunsi p. 565. Die Wirtstermite ist Termes trans- vaalensis Sjöstedt; Zubicola Wasm. ist ein nomen i. lit. Verzeichnis der angeführten Literatur. Becker, Th. Die Phoriden. Wien 1901. — Psalidesma n. g. Phoridarum, in: Wien. Ent. Z. Vol. 31 (1912) p-: 3829— 330. — Platyphora Verrall und Psalidesma Beck., in: Wien. Ent. Z. Vol. 32 (1913) p. 19—21. Börner, ©. Eine neue im weiblichen Geschlechte flügel- und halterenlose Sciaridengattung, nebst Bemerkungen über die Segmentierung des Hinterleibes der Dipterenweibchen, in: Zool. Anz. Vol. 26 (1903) p. 495—508. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel VII. Be SE un B Z um N Abb. 1. Pe EEE 4 Dpl Prst Du Pr EM ». ng in m Abb. 5. Abb. 6. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. Platyphora. H. Schmitz del, Fre > An 4 Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel VII. ak) Uus+9) Wllag IK) Ed u ' ! ' ' \ Abb. Sb. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. P/atyphora. H. Schmitz del. et phot. Be ICh ; Sg cr a a Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel IX. Abb. 11a. Abb. 12. Abb. 13. Abb. 16. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. Zuryphora. H. Schmitz del. et phot. _ Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel X. Abb. 17. Abb. 18. Abb. 22. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. Microplatyphora, Flypocerides, Trupheoneura. H. Schmitz del. et phot. a & u Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XI. N Abb. 23. Abb. 25. Abb. 24. Abb. 26. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. Pheidolomyia, Puliciphora. H. Schmitz del. et phot. ENT DR FE Jun BE a " it D Ba He, a ER Aa EDER Ku is TREE TU VE Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 505 _ Brues, Ch. T. A monograph of the North American Zhoridae in: Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 29 (1903) p. 331—404. — Phoridae, in: Gen. Insect. Wytsman. Brüssel 1906. — Platyphora eurynota und coloradensis in: Psyche Vol. 21 (1914), p- 76—79. — A Synonymie Catalogue of the Dipterous Family Phoridae in: Bull. Wise. Nat. Hist. Soc. Vol. 12 (1915), p. 85 —152. Dahl, F. Die Stellung der Puliciden im System, in: Archiv f. Nat. Vol. 1 (1899), p. 71— 86. Donisthorpe, H. Aenigmatias blattoids Meinert, captured in Scotland, in: The Entomol. Rec. a. Journ. of Variat. Vol. 25 (1913), p. 277, 278. — Some Notes on the genera Platyphora Verrall and Aenigmatias Meinert, in: The Entomol. Rec. etc. Vol. 26 (1914), p. 276— 278. Enderlein, G. 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Platyphora dorni (Enderlein) 9, Rumpf von unten. la, 2a, 3a, 4a umgeschlagener hand des ersten, zweiten, dritten, vierten Abdominalsegments, CX3, cxXsıQoXa 11, Coxa IH; Flr Flügelrudiment, H Halsöffnung, m membranöser Streifen, Msnt Mesopleuralnaht, Mspl Mesopleure, Mst Metasternum, Msst Mesosternum, Mtpl Metapleure, Ovh Hüftöffnung zum Ansatz der Vorderhüften, Pr: . Brothorax, Ptpl Pteropleure, St Stigma des Metathorax (durchscheinend). 6. Platyphora lubbocki Verrall 5, Kopf von unten. Tafel VII. „ 7. Platyphora dorni. (Enderlein) 2, Hinterleibspitze schematisch. n n in sechstes bis neuntes Abdominalsegment, at Aftertergit, v ao Afteröffnung, ap Atterpapille, go Genitalöffnung, h Hakenkranz, r Rectum, st (8) st (9) achtes, neuntes (primäres) Sternit, t (9) neuntes (primäres) Tergit, v Vagina. 8a. Platyphora dorni (Enderlein) 2, siebentes Abdominalsegment, obere Hälfte. Längs des Randes r und ]1 von der unteren Hälfte getrennt und ausgebreitet. Mikrophotographie. 8b. Platyphora dorni (Enderlein) Q, dasselbe, untere Hälfte. Mikrophotographie. go Genitalöffnung, st (9) neuntes (primäres) Sternit, „Subgenitalplatte Ender- leins*“. Schmitz, Neue Beiträge zur Kenntnis der Phoriden. 507 Abb. 9. Platyphora lubbocki Verrvall g', Vorderbein. Mikrophotographie. 10. Platyphora lubbocki Verrall g', zwei verschiedene Formen des Vorderrand-Geäders. Links mit gegabelter, rechts mit unge- gabelter dritter Längsader. Tafel IX. Alle Abbildungen: Euryphora madagascarensis n.g. n. Sp. 11. Kopf von oben vorn. a Auge, Cl Clypeus, F Fühler, lb Labellen (durch KÖH gequollen), Lr Labrum, T Maxillartaster. lla. Kopf von der Seite. 12. Oberlippe und Clypeus von unten. Cl Clypeus; Vorderrand punktiert, von der Oberlippe bedeckt, . Clsp Clypeusspangen, zum Pharynx gehend, Ep Epipharynx, Ol Oberlippe. 13. Unterlippe und Hypopharynx, Mikrophotogramm. Hy Hypopharynx, Li Ligula, m Mentum, Pstr Pseudotracheen. „ 14. Maxillarpalpus. St Stiel, T Taschenförmige Sinnesgrube. „ 15. Hinterbein bis zum Metatarsus. „ 16. Flügel, Mikrophotogramm. r1 sogenannte erste Längsader, r2+3 ungegabelte dritte Längsader, Y45, m, cu, ax sogenannte vierte bis siebente Längsader. Tafel X. „ 17. Microplatyphora congolensis 2, Kopf von vorn. TT Maxillartaster. „ 18. Microplatyphora congolensis Q, Kopf von der Seite. Lr Labrum. „ 19. Mieroplatyphora congolensis 2, Kopf von oben. „ 20. Microplatyphora congolensis ?, Flügel, Mikrophotogramm. „ 21. Hypocerides pterostigma, Flügel (bestaubt!), Mikrophotogramm. „ 22. Trupheoneura gilsoni, Flügel, Mikrophotogramm. Tafel XI. 23. Pheidolomyia alpina 2, ohne Kopf u. Flügel, Borsten z. T. ergänzt. 24. Pheidolomyia alpina 9, Basalhälfte des Flügels, Mikrophotogramm. 25. Puliciphora spinicollis 2, von oben. 26. Puliciphora spinicollis 2, Kopf von der Seite. me Ve Ve | 508 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Einige neue Cassıdinen. Von J. Weise. In einer gröflseren Sendung von Chrysomeliden von den Philippinen, die von dem ausgezeichneten Beobachter Herrn Pro- fessor ©. F. Baker aus Los Banos auf Luzon gesammelt wurden und die trotz des Krieges kürzlich wohlbehalten hier eintrafen, befinden sich auch folgende neue Hoplionota-Arten : Hoplionota quadrisignata: Subovalis, modice convexa, nitidula, testaceo-Hava, antennarum clava discoque elytrorum longitudina- liter bicarinato rufescentibus, hoc maculis duabus transversis nigris, prima basali, secunda pone medium. — Long. 8 mm. Luzon: Malinao apud urbem Tayabas. Oval, mit der gröfsten Breite vor der Mitte, nach hinten mehr verengt und an der Spitze schmaler abgerundet als vorn, mäfsig gewölbt, hell bräunlich gelb, die Fühlerkeule und die Scheibe der Flügeldecken dunkler, rötlich, jede Decke mit 2 schwarzen Makeln: die erste, an der Basis, ist etwas breiter als lang, hinten abgerundet und nach innen etwas verschmälert, sie reicht von der vorletzten Punktreihe bis über die innere Längsrippe. Die zweite Makel, dicht hinter der Mitte, bildet eine gerade Querbinde, die sich von der zweiten bis zur letzten Punktreihe ausdehnt. Die Fühler sind kurz, reichen nicht bis zur Hinterecke des Thorax und haben eine schlanke fünfgliedrige Keule. Die Stirnplatte ist mälsig vor die Augen verlängert, vorn abgerundet. Das Hals- schild ist normal gebaut und skulptiert, das Seitendach so breit als die Scheibe an der Basis. Flügeldecken in regelmälsigen Reihen punktiert, ohne Querrippen und Höcker; die erste primäre Längs- rippe ist fast gerade, ganz, ziemlich kräftig, die zweite bedeutend schwächer, aber ebenfalls geradlinig, nur am Ende der zweiten Makel leicht nach aufsen gebogen und bald dahinter erlöschend. Hoplionota Bakeri: Oblongo-quadrata, postice angustata, parum convexa, testaceo-fava, nitidula, prothorace fortiter transverso, marginibus basali et apicali subparallelis, protecto latissimo sat crebre punctato; elytris dorso subtestaceo striato-punctatis, bicari- natis, obscure marginatis. — Long. 7 mm. Mindanao: Dapitan. In der Mitte des Thorax und dicht hinter der Schulterbeule am breitesten, dann nach hinten allmählich verengt und am Ende mäfsig breit gemeinschaftlich abgerundet, hell bräunlich gelb, der Rücken des Thorax und der Flügeldecken wenig mehr gebräunt, letzterer mit einer nur leicht angedunkelten, nicht scharf begrenzten Seitenbinde von der vorletzten Punktreihe bis an die zweite Längs- Weise, Einige neue Cassidinen. 509 rippe, vorn etwas auf das Seitendach verlängert und hier auch von unten sichtbar, hinten dem Aufsenrande parallel nach innen gebogen, aber an der ersten Längsrippe abgekürzt. Fühler schlank, die Ecken des Thorax fast erreichend, obere Stirnplatte vorn konvex und wenig vor die Augen verlängert. Das Halsschild ist auffällig kurz und breit, an den Seiten gerundet, vorn aber bis zum Kopfausschnitte fast geradlinig abgestutzt, das Seitendach bedeutend breiter als die Scheibe und etwas weniger dicht als normal punktiert. Flügeldecken in regelmäfsigen Reihen punktiert, ohne Höcker; die erste Längsrippe kräftig, ganz, fast gerade, die zweite schwächer, ebenfalls gerade, dicht hinter der Mitte leicht verdickt und eine schwache, kurze Querrippe schräg nach vorn aussendend, sodann erlöschend. Hoplionota persimplex: Oblongo-quadrata, postice parum an- gustata, modice convexa, testaceo-Nava, nitidula, prothorace trans- verso antice utringue regulariter rotundato , protecto lato crebre punctato, elytris dorso testaceis, fusco limbatis, striato-punctatis, carinis duabus subinterruptis et carinulis binis instructis. — Long. 5,5 mm. Mindanao: Butuan. Oben etwas dunkler gefärbt als die vorige, hinter der Schulter am breitesten und von hier nach vorn etwas weniger als nach hinten mäfsig verengt, am Ende gemeinschaftlich mäfsig breit ab- gerundet, das Halsschild in gleichmälsigem Bogen von den Ecken bis zum Kopfausschnitte gerundet und die Flügeldecken viel un- ebener, da aufser den beiden Längsleisten auch die beiden Quer- leisten gut ausgeprägt sind. Fühler schlank, aber die Ecken des Thorax lange nicht erreichend ; obere Stirnplatte vorn halbkreis- förmig und ziemlich weit vor die Augen verlängert. Seitendach des Thorax etwa so breit als die Scheibe an der Basis, dicht und kräftig punktiert. Die erste Längsrippe der Flügeldecken ist hinter dem Schildchen nach innen gebogen und hier niedrig, fast unterbrochen, dahinter von gleichmäfsiger Höhe; die zweite ist an der Mittelleiste, welche die Naht und den Aufsenrand der Scheibe ziemlich berührt, in einen unbedeutenden Höcker erhöht, dahinter auf eine kurze Strecke völlig unterbrochen. Der hintere Teil ist leicht S-förmig gebogen und wird von der Spitzenleiste nicht geradlinig durchschnitten, sondern vom inneren Teile weiter hinten als vom äufseren Teile berührt. Die schwärzliche Seiten- binde greift vorn nur undeutlich auf das Dach über und wird innen von der zweiten Längsrippe, hinten von der Spitzenleiste begrenzt. Hoplionota sewnotata: Oblongo - quadrata, postice parum an- gustata, modice convexa, albido-flava, sat nitida, elytris testaceo- 512 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Mitte der Flügeldecken am breitesten und von hier aus nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt ist. Oberseite schwarz, wenig glänzend, ein ringsum laufender feiner Saum an den Seiten rostrot, Fühler rötlich gelbbraun, mit dunklerer Keule, Unterseite hell bräunlich gelb. Fühler kurz, die Hinterecken des Thorax lange nicht erreichend, mit dicker viergliedriger Keule, an der die beiden mittleren Glieder stark quer, die einschliefsenden grölser und nur merklich breiter als lang sind. Obere Stirnplatte vor den Augen bedeutend gerundet-verbreitert, vorn breit gerundet- abgestutzt, mit einer kleinen Ausbuchtung in der Mitte. Das Halsschild ist normal gebaut, von den spitzwinkligen Ecken bis in die Nähe der Augen ziemlich gleichmälsig gerundet, mit einem mäfsig dicht, grob punktierten Seitendache, welches etwa so breit als die sparsam punktierte Scheibe an der Basis ist. Flügeldecken gereiht-punktiert, ohne Längsleisten; die erste derselben wird durch 4, von der Seite betrachtet dreieckige Längshöcker ersetzt, die in ziemlich gleichen Abständen hintereinander liegen; der letzte von diesen ist merklich kleiner als die übrigen. Die zweite Längsleiste ist (aufser der Schulterbeule) ebenfalls durch 4 niedrige Höcker angedeutet, von denen der erste in eine kurze Querleiste übergeht, die sich hinter der Schulterbeule im Bogen nach aufsen zieht. Der zweite liegt nahe der Mitte und setzt sich bis an das Seitendach als Mittelleiste fort; die beiden anderen liegen neben den beiden letzten Höckern der ersten Reihe, nur wenig weiter nach hinten gerückt. Aufserdem ist noch ein Höckerchen schräg nach hinten und aufsen vom dritten Höcker der zweiten Reihe vorhanden. Der aufgebogene Seitenrand der Flügeldecken ist höher und dicker wie gewöhnlich und mit einer starken Punkt- reihe besetzt. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 513 Neue papuanısche Rüsselkäfer. Von. Dr. K. M. Heller, Dresden. Die hier beschriebenen Rüsselkäfer des Kgl. Zoologischen Museums zu Dresden stammen von verschiedenen Sammlern her. Einige hervorragende Arten erhielt ich in zuvorkommender Weise von Herrn Bruder Berchmans vom Missionshaus in Steyl zu- gesandt; sie sind von den Missionären, von denen sich die Herren Niedurny, Gottfried, Averberg und Clarentiusin dankenswerter Weise betätigt haben, in den verschiedenen Stationen der Steyler Mission am Potsdamm- und Dallmannhafen gesammelt worden. Andere Arten stammen aus dem D. Entomologischen Museum in Berlin-Dahlem und aus der Ausbeute von Prof. Dr. O. Schlag- inhaufen !), sowie aus der dem Museum überwiesenen Sammlung des verstorbenen Geheimrates Dr. W. Müller in Jena, der an- sehnliche Sammelausbeuten von Wahnes und Weiske erworben hat, aber sich häufig bei der Bezettelung mit der Vaterlandsangabe „Neu-Guinea“ begnügte.e Auch von den mir von Herrn Prof. F. Förster in Oberkirch (Lahn) zur Begutachtung überschickten papuanischen Käfern konnte einer zugleich mit den folgenden als neu beschrieben werden: 1. Exophthalmida latieollis sp..n. . Eupholus geoffroyi var. chrysites n. schönherri var. semicoeruleus n. quinitaenia sp. n. suleicollis sp. n. humeridens prasinus subsp. n. . Oryptorhynchus papuanus sp. n. . Odosyllis lateralis sp. n. 3. i apicalis sp. n. 10. Arachnopus pauzillus sp. n. . caudatus sp. n. 12. Semiathe croceodiscus sp. n. 5 semirufa sp. n. 14. Poteriophorus angulicollis sp. n. 15. Diathetes sanguinosus sp. n. 16. Rhabdocnemis tricolor sp. n. ” 1. Exzophthalmida laticollis sp. n. Niger, subtiliter ochraceo-squamulosa, squamulis interdum (praesertim in metasterno) subauratis; rostro dorso subtricarinato ; !) Der grölste Teil seiner Ausbeute ist veröffentlicht in den Abh. u. Ber. Mus. Dresden XIII, 1900—11, Nr. 3. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft V. 34 514 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. prothorace longitudine sesqui latiore, remote, disco crebrius nigro- granuloso, sulco mediano nullo; scutello rectangulari, transverso ; elytris subtiliter striato - punctatis, stria prima basi secunda arcuato-conjuncta, sutura, spatio 2., 4. et 6. basi subelevatis, ut reliquis confuse, partim seriatim nigro-granulosis; femoribus intermediis et posticis in duabus trientibus basalibus infuscatis, triente apicali ochraceo ; tibiis anticis curvatis. Long. 9,5 (sine rostro), lat. hum. 7 mm. Hab. Nova Guinea Germanica, Paup, legit Dr. O. Schlagin- haufen. Die dritte!) und gröfste Art der Gattung und leicht an dem queren, nicht gefurchten Halsschild zu erkennen. Schwarzbraun, mälsig dicht mit kleinen, runden ockergelben, hier und da (namentlich auf dem Scheitel und der Hinterbrust) etwas goldigen Schüppchen bedeckt. Rüssel relativ kürzer wie bei den beiden anderen Arten, ohne Mandibel nur wenig länger als an den Pterygien breit, Rücken mit sehr feiner Mittelleiste und eben- solchen abgekürzten Seitenleisten. Fühler schlank, Schaft kaum flach gedrückt, den Hinterrand des Auges überragend, zweites Geilselglied etwas länger wie das erste, das dritte nur so lang wie das siebente, Keule nur so lang wie die 4 letzten Geilsel- glieder zusammen. Halsschild 1!/,mal so breit wie lang, die Seiten in der Basalhälfte kaum, in der Apicalhälfte deutlich nach vorn konvergierend, mäfsig dicht und flach gekörnelt, beiderseits der Scheibe je eine gröfsere runde Fläche ohne Körnchen, Mittel- furche fehlend. Schildchen rechteckig quer. Flügeldecken fein punktiert - gestreift, der erste Streifen an der Wurzel mit dem zweiten schleifenartig verbunden, die Wurzel der Naht, sowie des zweiten, vierten und sechsten Spatiums an der Wurzel erhaben, alle Spatien teilweise verworren und flach gereiht gekörnelt. Be- schuppung der Decken etwas scheckig. Mittel- und Hinterschenkel in den basalen 2 Dritteln braunschwarz, die Spitze ockergelb. 2. Eupholus geoffroyi var. chrysites n. Differt a specie typica squamulis viridi-auratis (fere ut in E. browni), loco viridibus aut coerulescentibus, tecta. Long. 16—23 mm. Hab. Nova Guinea Germanica, Monumbo (Potsdammhafen), Missionarii Niedurny, Cletus et Gottfried legerunt. Typi in Museo Dresdense et Museo Missionum in Steyl (Rhenania). Unter den grofsen Mengen von #. geoffroyi, die ich aus !) glauca Faust. Ent. Zeit. Stettin LIII, 1892, p. 188, planirostris m. Wiener Ent. Zeit. XXIX, 1910, p. 180. Heller, Neue papuanische Rüsselkäfer. 515 D.-Neu-Guinea zu sehen Gelegenheit hatte, fanden sich keine Stücke, die wie die mir aus Monumbo vorliegenden ausgesprochen metallisch goldgrünen Glanz, der am besten mit dem von Kupholus dbrowni oder Cyphus augustus zu vergleichen ist, aufwiesen. Die Färbung des typischen geoffroyi ist ein mattes Hellgrün, ebenso bei seiner var. fupinieri und dem nahe verwandten intermedius Rits. 2 Stücke aus Paup, gesammelt von Dr. O. Schlaginhaufen, zeigen auch deutlichen Metallglanz und sind daher ebenfalls als var. chrysites zu bezeichnen. 3. Eupholus schönherri var. semicoeruleusn. Differt a specie typica capite elytrisque (margine apicali coeruleo excepto) nigro-fasciatis, prasino-, prothorace femoribus tibiisque totis saturate coeruleo-squamosis. Long. 25, lat. 8,5 mm. Hab. Nova Guinea Germanica, Dallmannhafen, legit Missio- narius Clarentius, Steylensis. Typi in Museo Dresdense et Museo Missionum in Steyl (Rhenania). In den Abh. u. Ber. Mus. Dresden XII 1908 Nr. 1 p. 7) habe ich gezeigt, dafs petiti Guer. und arfaki Chevr. nur als Varietäten von schönherri aufzufassen sind und ersterer — celebesus Chevr. — desmaresti Chevr., letzterer — aurifer Vollh. ist. E. schön- herri var. arfaki ist ganz grün und zeigt eine goldige Basal- und Postmedianbinde und geht allmählich in v. petiti über, bei dem die erwähnten Binden weniger goldig, die Decken und Schenkel im Spitzendrittel mehr blau angeflogen sind, doch gehen alle Formen so allmählich ineinander und in den typ. schönherri über, dafs schon bei kleinen Serien eine Trennung nicht möglich ist. Die mir in einigen Stücken aus dem Dallmannhafen vorliegende Farbenabänderung ist so ausgezeichnet, dafs sie nicht nur leicht kenntlich, sondern vielleicht subspezifisch zu bewerten ist, was nur durch weitere Funde bestätigt werden kann. Die Form einer Tabelle dürfte am anschaulichsten das Verhältnis der einzelnen Formen zueinander wiedergeben : A’ Schienen und Schenkel grün, letztere an der Spitze mehr oder weniger blau angelaufen. B Halsschild sowie die Decken zwischen der schwarzen Subbasal- und Postmedianbinde und zwischen der dritten schwarzen Kahlbinde und dem schwarzen Spitzenmond blau schönherri Gu£r. B Halsschild grün, höchstens an den Seiten bläulich. ) Auf p. 8 ist in der 8. Zeile von oben, rechts, der Artname cuvieri Guer. versehentlich weggeblieben. 34* 516 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. C Decken und Schenkel im Spitzendrittel mehr oder weniger blau übergossen . >, v. peiili Gier: C Decken ganz grün, Söhenkl Achsieae nur an der äulsersten Spitze blau, Basal- und Postmedianbinde der Decken etwas eoldie7,iT.. . v. arfaki Chevr. A Schienen, Spharikel and Halsschild. en blau, Decken grün, mit in schwarzen Querbinden, Spitzendrittel des Seiten- randes -blau. 7.9 Lei Yan ann. SER 4. Eupholus quinitaenia sp. n. (d', 2). E. geoffroyi Guer. proximus, sed elytrorum basi vix, aut angustissime nigro-marginata, elytris fasciis tenuibus (aut lineis) quingue, prima ejus modi basi approximata ut ante ea in stria | secunda et tertia solum dua puncta observanda; femoribus in | parte apicali coerulescentibus. Long. (rostro haud computato) 19—23, lat. hum. 8—9 mm. | Hab. Nova Guinea Germanica, Dallmannhafen, legit Missio- narius Clarentius, Steylensis. Typi in Museo Dresdense et Museo Missionum in Steyl. | Die Art ähnelt aufserordentlich dem E. geoffroyi Guer. und kann leicht nur für eine Varietät von diesem mit verschmälerten Binden gehalten werden. Doch zeigte sich bei allen 23 mir von | demselben Fundorte vorliegenden Stücken, dafs die 5 schwarzen Querlinien der Decken abweichend von denen des geofroyi und | seiner Abänderungen gruppiert sind, wenngleich auch bei dieser Art Stücke vorkommen, bei denen die Querbänder zu feinen Quer- linien reduziert sind. Es zeigt sich aber immer bei #. geofroyi, | dafs die erste der 4 Querbinden so weit von der Basis entfernt | ist, dafs zwischen ihr und der Deckenwurzel auf dem zweiten | und dritten Deckenstreifen 4 Punkte, bei qguinitaenia nur 2 gezählt werden können. Bei letzterem ist der Basalrand der Decken nicht, oder nur sehr schmal schwarz, und zwischen der zweiten und | dritten der 5 Querbinden schiebt sich zuweilen, ähnlich wie bei | geoffroyi zwischen der ersten und zweiten, ein kurzer discaler breiterer Streifen ein, so dafs dann 6 Querlinien gezählt werden | können. Die weiteren Unterschiede sind wenig auffällig und be- treffen vor allem die Fühler, deren Keule kürzer ist; ihr erstes Glied ist kürzer als das erste und zweite Geifselglied zusammen- genommen und vollkommen konisch, während es bei #. geoffroyi länger als das erste und zweite Geifselglied und an der Wurzel eingeengt ist; das vierte Geifselglied, das bei letzterwähnter Art sehr deutlich länger als breit ist, ist bei der neuen Art kaum länger als breit. Unterseite bei beiden Arten gleich, nur bei quinitaenia die Schenkel in der Spitzenhälfte schön kobaltblau an- | Heller, Neue papuanische Rüsselkäfer. 517 gelaufen. Bei 2 Stücken sind die Querbinden zu haarfeinen _ welligen Querlinien reduziert, die auf der Deckenscheibe ganz verschwinden. — Es gibt auch von E. geoffroyi var. tupinieri ab- errante Stücke mit 5 Querbinden, jedoch liegen diese Querstreifen _ an den für diese Art charakteristischen Stellen, an denen die erste und zweite Querbinde liegen würde, nur erscheint diese in 2 Linien getrennt. 5. Eupholus suleicollis sp. n. Unicolor prasinus, tarsis coerulescentibus ; rostro trisulcato ; prothorace sulco mediano nigro-glabro, ante medium foveolatim dilatato ; elytris seriato-punctatis, spatio quarto apice haud tuber- eulato, humeris rotundato-obtusatis, interdum nigro-denudatis. Long. tot. 25, lat. hum. 8 mm. Hab. Nova Guinea Germanica, Dallmannhafen, in Museo Dresdense et in Museo Missionum in Steyl. Von den 2 bisher bekannten Arten mit einfärbig grünen oder blauen Flügeldecken, humerideus und azureus und deren Varietäten, unterscheidet sich die neue Art von ersterem durch die nicht zahnartig vorspringenden Schultern und den dreifurchigen Rüssel- rücken, von letzterem durch das an der Spitze nicht tuberkelartig erhabene vierte Spatium und durch die in der Mittellinie nicht abgeflachte Halsschildscheibe , von beiden durch die tiefe, kahle, schwarze Halsschildmittelfurche, die vor der Mitte etwas grübchen- artig erweitert ist. Schildchen deutlich, punktförmig oval, zu- weilen hinten etwas zugespitzt. Flügeldecken mit feinen, kaum eingedrückten Reihen entfernter Punkte, deren Abstand voneinander durchschnittlich der Spatienbreite gleichkommt. Schulterecke zu- weilen kahl schwarz, abgerieben. Unterseite sowie die Oberseite blafsgrün, die Tarsen bläulich beschuppt. 6. Eupholus humerideus prasinus subsp. n. (2). A specie typica differt: squamositate fulgide aurato-prasina; scutello nullo; seria punctata suturali basi impressa. Eone. tot. 21— 26, lat. hum. 7—-9' mm: Hab. Nova Guinea Germanica, Kani (reete Kandt ?) montes in coll. R. Bennigsen, in Mus. Dresden et Berlin-Dahlem, Torri- celli montes, casa Saksak, altitudine 720 m, 23. IX. 1909, legit Dr. O. Schlaginhaufen. Die Art steht humerideus so nahe, dafs ich sie vorläufig, da mir nur wenige Stücke von ihr vorliegen, nur subspezifisch ab- trenne. Die Beschuppung bei humerideus schön kobaltblau, ist bei dieser Form hell goldiggrün, das Schildchen bei ersterem immer vorhanden, fehlt bei den mir vorliegenden prasinus, aulser- 518 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. dem ist die erste Punktreihe, neben der Naht, an der Wurzel etwas eingedrückt. Wie bei humerideus zeigt das 2 an der Spitze des vierten Spatiums ein Tuberkel, das vom Torricelli - Gebirge aulserdem einen schwarzen Seitenrandstreifen auf dem Thorax. 7. Öryptorhynchus papuanus sp. n. Or. brandti Har.!) simillimus, sed prothorace superficie plus aequali, lateribus antrorsum minus angustatis, basi plaga sub- transversa, dimidium vix attingente, nigra, rude punctata; elytris profunde striato-foveatis, interstitiis tenuibus carinatis, macula suturali ante medium punctisque nonullis dispersis ut triente apicali albido - squamosis; femoribus parte mediano subtiliter remote punctatis, posticis elytrorum apice superantibus, anticis brevioribus. Long. 11,5—-13, lat. 4,5—5,2 mm. Hab. Nova Guinea Germanica et Nova Pommerania in Mus. Dresdense. Dem Drandti Har. aufserordentlich ähnlich, aber durch die die Decken deutlich überragenden Hinterschenkel und die ab- wechselnd nicht stärker erhabenen Spatien sicher artlich von diesem verschieden. Glänzend schwarz, der Halsschild weils be- schuppt, mit gleichmäfsiger, nicht grübchenartig punktierter Ober- fläche, eine nicht ganz bis zur Mitte reichende quere Makel an der Wurzel, vor dem Schildchen schwarz, mit grofsen tiefen Punktgruben, Mittellinie fein leistenartig erhaben. Schildchen kurz eiförmig, etwas erhaben, dicht samtschwarz tomentiert. Flügeldecken nur auf der Naht etwas dichter schwarz beschuppt, ausgenommen eine weilse quere Makel vor der Mitte und das Spitzendrittel der Decken, die so wie einige kleinere zerstreute Makeln dichter weilslich beschuppt sind; die feinen rippenartigen Spatien zwischen den grubig viereckig punktierten Streifen glänzend glatt, die abwechselnden kaum erhabener. Schenkel vor und hinter der Mitte dichter weilslich beschuppt. Der mir in einer Reihe von Stücken aus Peking vorliegende Ddrandti Har. unterscheidet sich durch folgende Punkte von der neuen Art: Der Halsschild ist länger, vorn stärker verjüngt, zeigt an der Basis nur eine kleine schwarze, rostrot umrandete Punktmakel, seine Seiten kon- vergieren von der Mitte nach hinten zu fast geradlinig, während sie bei papuanus näher der Basis am breitesten und gerundet sind. Flügeldecken bei brandti relativ kürzer, an der Naht mit einigen rostgelben Schuppenpunkten, vor der Nahtmitte ohne weilser Quermakel, Spitzendrittel nicht ganz weilslich beschuppt, sondern 1) Mitteil. des Münchner Ent. Vereins 1880, IV, p. 165. Heller, Neue papuanische Rüsselkäfer. 519 nur eine grofse querovale Makel vor der Spitze dicht, der Seiten- und Spitzenrand ziemlich breit und nur sehr zerstreut weifslich beschuppt, die abwechselnden Spatien sehr deutlich stärker als die übrigen erhaben. Seiten der Mittelbrust sowie der Decken- seitenrand an der Wurzel rostgelb beschuppt. Schenkel gleich -kurz, die hinteren die Dackenspitze nicht erreichend,, dicht und grob punktiert, Punkte länglich. 8. Odosyllis lateralis sp. n. O. majori m.!) affinis; prothorace latiore, disco granulis per- paucis, granulis utrinque in angulis anticis haud spiniformibus ; scutello suboblongo-rectangulari, convexo ; elytris apice haud con- juncetim acuminato-productis, margine basali utrinque intra humeros distinecte sinuato, angulum thoracalem posticum amplectanti, sutura spatiisque (tres internis apice exceptis) seriato-granosis, lateribus plaga semicirculari, marginem lateralem, apice excepta, occupanti ac intus striam secundam tangenti, nigra, elytris reliquis luteo-squamosis; femoribus in triente apicali tibiisque ad basin nigro-anulosis. Long. 14, lat. 6,8 mm. Hab. Nova Guinea Germanica, Sattelberg, in Mus. Dresden. et Berlin-Dahlem. Die gröfste mir bekannte Art und nahe mit ©. major m.) verwandt, aber durch eine Reihe von plastischen und Beschuppungs- Merkmalen unterschieden. Rüssel im Spitzenteil, vor der Fühler- insertion ganz glatt (2?), im Basalteil nach der Wurzel zu all- mählich gröber punktiert. Fühler dunkel rotbraun, Keule schwarz tomentiert, das zweite Geifselglied beträchtlich länger als das erste, drittes, viertes, fünftes und sechstes deutlich länger als dick (bei major ist das fünfte, sechste und siebente mindestens so dick wie lang). Halsschild 1t/,mal so breit wie in der Mittel- linie lang, an der Basis am breitesten, die Seiten leicht gerundet, nach vorn konvergierend, beiderseits an den Vorderecken weniger tief eingedrückt wie bei major, die Körnchen daselbst nicht dornartig, die Scheibe. mit sehr wenigen (ca. 10) unregelmälsig zerstreuten Körnchen. Schildchen etwas länger als breit, rechteckig und ge- wölbt. Flügeldecken mit beiderseits stark ausgeschweiftem Basal- rand, der die Halsschildhinterecken umschlielst, und gewöhnlicher (nicht ausgezogener) Spitze, die Naht und die Spatien, die 3 inneren im Spitzendrittel ausgenommen, mit glänzend schwarzen Körnerreihen, das fünfte Spatium an der Wurzel eingedrückt, sechstes , siebentes und achtes Spatium schwach kielförmig, Be- ) Abh. Ber. Mus. Dresden XII, 1908, Nr. 1, p. 21. 520 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. schuppung der ganzen Oberseite lehmfarben, eine die ganzen Deckenseiten einnehmende, ungefähr halbkreisförmige, innen den zweiten Streifen tangierende Makel schwarz (bei major sind die Decken überall spärlich schwarz scheckig), die den Körnchen ein- gestochenen Schüppchen gelblich, auf den schwarzen Deckenseiten mehr weils. Unterseite heller und dunkler lehmfarben beschuppt, Vorderbrust über den Vorderhüften mit einer weilslichen Längs- binde, über deren hinterem Ende eine ebenso gefärbte Makel. Schenkel mehr rötlich lehmfarben, mit zerstreuten, schwarzen Körnchen und helleren länglichen Schüppchen, ihr Spitzendrittel sowie ein breiter Ring an der Wurzel aller Schienen schwarz. 9. Qdosyllis apte alisiep.ın. Niger, luteo-squamosa, elytris maculis punctiformibus, paucis albicantibus, alteris majoribus plagaque suturali, circulari (fere capitis magnitudine) ad apicem, nigro-squamosis; antennis rufo- piceis, funiculi articulo secundo primo aequante, tres ultimis moniliformibus ; prothorace transverso, granulis sat crebris, in linea mediana et utrinque in plaga promediana plus minusve de- ficientibus, lateribus in duabus trientibus basalibus fere parallelis, margine antico parum producto, subtruncato ; scutello trapezoidali, elevato, longitudinaliter intruso ; elytris oblongo-ovatis, subtiliter substriato-punctatis, punctis squamulis albicantibus, spatiis seriato- spatio secundo in dimidia parte basali crebrius irregulariterque granulosis; corpore subter squamulis majoribus, rotundatis, minus dense tecto; femoribus subter dentatis, postieis sterniti abdomi- nalis quarti apicem vix attingentibus. | Long. 9, lat. 4,2 mm. Hab. Nova Guinea Germanica, in Mus. Dresden. et in D. Ent. Mus. Berlin-Dahlem. In Körperform und Skulptur der O. oposita Faust!) ähnlich, die Körnchen auf den Deckenspatien viel kleiner, nicht gröfser als die des Halsschildes und auf dem zweiten Spatium, in der vorderen Hälfte, eine dichtere verworrene Doppelreihe bildend. Beschuppung lehmfarben, die Decken mit einzelnen weilslichen und teilweise gröfseren, zerstreuten schwarzen Längstropfen, aufserdem an der Nahtspitze mit einer gemeinsamen kreisrunden schwarzen Makel von ungefähr Kopfgröfse. Die Körnchen des Halsschildes etwas quer mit von vorn her, die der Decken mehr rundlich mit von hinten her eingestochenem Schuppenbörstchen, die Punkte der feinen Punktstreifen mit, namentlich in der hinteren Decken- hälfte mehr weifslichem Schüppchen. Unterseite mit grölseren !) Ann. Mus. Genova XL, 1900, p. 80. Heller, Neue papuanische Rüsselkäfer. 521° neue 1° rundlichen Schüppchen undicht bedeckt, das dritte und vierte Abdominalsternit nur mit einer, an den Seiten verbreiterten Quer- reihe solcher Schüppchen. Schenkel mit kräftigem Zahn unter- seits, die hinteren das vierte Abdominalsternit nicht überragend. vs 10. Arachnopus pauzillus sp. n. Niger, prothorace creberrime granuloso-punctato, disco utrinque lineis duabus, flavidis, postrorsum divergentibus et per marginem basalem concolorem conjunctis, alteris utringue submarginalibus desuperne haud cernendis; elytris acuminato-ovatis, subpunctato- striatis, spatiis in dimidia parte basali distincte, postice minute seriato-granulosis, spatio secundo tertioque post basin subelevatis, stria secunda et septima in dimidia parte apicali, hac basin versus ad vittam thoracalem continuata ac incurvata, flavo- tomentosis; femoribus crebre rugoso-punctatis, parce albido-setosis, posticis dimidia parte elytrorum apice superantibus. Long. 5,5, lat. 2,5 mm. Hab. Nova Guinea Germanica, in Mus. Dresden. (comparatio a Dr. Staudinger et Bang-Haas). Die kleinste mir bekannte Art der Gattung, deren Oberseite ähnlich wie bei ferus m.!) auf dem Halsschild jederseits mit einer auf die Decken sich fortsetzenden und einer zweiten gelblichen Linie auf dem zweiten Deckenstreifen geziert ist. Rüssel in der Basalhälfte dicht runzlig punktiert, mit scharfer Dorsalleiste, Spitzenhälfte fein zerstreut punktiert und so wie die Fühler dunkel rot; letztere vor der Mitte eingefügt, erstes und zweites Geilselglied gleich lang, die folgenden ziemlich kuglig nach der Keule zu an Dicke zunehmend. Halsschild etwas breiter als lang, kuglig gewölbt, mit gleichmäfsig und ziemlich stark gerundeten Seiten, etwas breiter wie die Flügeldecken, dicht und fein gekörnt punktiert, beiderseits mit einer geraden im ersten, beziehentlich im zweiten Drittel des Vorderrandes entspringenden und auf die Wurzel des vierten Deckenspatiums zulaufenden schmutzig gelben Tomentlinie, die an der Wurzel mit dem zwischen ihnen gleich- gefärbten Basalrand des Halsschildes miteinander verbunden sind, in der Mittellinie nur eine Andeutung von einer feinen Toment- linie. Flügeldecken nicht ganz 1!/ymal so lang wie breit, kurz eiförmig zugespitzt, undeutlich punktiert gestreift, die Spatien gereiht gekörnt, das erste und zweite Spatium in der Basalhälfte gewölbt, letzteres mit unregelmäfsiger Doppelreihe von gröfseren Körnchen, die Körnchen auf der Naht und im Spitzenteil der Decken kleiner, Naht im ersten Drittel, der zweite und siebente u ai B 1) Abh. Ber. Mus. Dresden XII, 1908, Nr. 1, p. 29. 5232 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Deckenstreifen in den hinteren 2 Dritteln bräunlichgelb beschuppt, die Tomentlinie des siebenten Deckenstreifens biegt, indem sie sich etwas verbreitert, nach der Wurzel der Decken nach innen zu um und stölst mit der Halsschildlinie zusammen. Unterseite mäfsig dicht, nur das erste Ventralsternit dicht und sehr grob punktiert, Vorderbrust in der Mittellinie und dicht unter dem Halsschildseitenrand mit gelblich tomentierter Längslinie, die Mittelbrust und deren Seitenstücke, die Hinterbrust namentlich am Hinterrande ebenfalls gelblich, Schenkel dicht körnig punktiert, mit weifslichen Schuppenbörstchen,, die Hinterschenkel fast mit ihrer Hälfte die Deckenspitze überragend. 11. Arachnopus sandatus sp. Dee Ex affınitate sectatoris et lacertae Faust!) sed gracilior ; pro- thorace subquadrato, planiusculo, lateribus subrotundatis, subtiliter rugoso-granuloso ac parce flavo-cinereo-squamoso ; elytris pro- thorace haud latioribus, in dimidia parte apicali conjunctim acuminato-productis, femorum posticorum apicem fere attingentibus, summo apice paulo dependenti ac penicillato, sutura spatioque primo post basin depressiusculis, spatiis 2.—4. elevatioribus ac fortius granosis; femoribus gracilibus, posticis longissimis; ab- domine nitido nigro, glabriusculo. Long; lat: 3. mm. Hab. Nova Guinea Germanica, Huon-Golf, Prof. F. Förster, Oberkirch, benevolenter Museo Dresdensi dedit. Schwarz, spärlich, schmutzig gelblichweils beschuppt. Rüssel in der Basalhälfte mit 5 feinen Dorsalleisten, zwischen diesen grob gereiht, in der Apicalhälfte fein zerstreut punktiert. Hals- schild wenig breiter als lang (3,5: 4), viereckig, die Seiten gleichmälsig und sehr schwach gerundet, oberseits fein und ent- fernt gekörnelt, die Scheibe schwach gewölbt, die Vorderecken im äufseren Drittel des Halsschildvorderrandes niedergedrückt. Flügeldecken leicht flach gedrückt, nicht breiter wie der Thorax, in der Spitzenhälfte zu einer gemeinsamen spitz keilförmigen Spitze ausgezogen, Naht und erstes Spatium hinter der Wurzel etwas abgeflacht, zweites bis viertes Spatium daselbst etwas ge- wölbt und gröber gereiht gekörnelt, Deckenspitze leicht nach unten gebogen mit schwärzlichem Haarpinsel,, die Schenkelspitze fast erreichend. Vorderbrust ziemlich dicht raspelartig gekörnt punktiert, über den Vorderhüften mit feiner gelblicher Längslinie. Seitenstücke der Mittelbrust dicht schmutziggelb tomentiert, Meso- sternalplatte halbmondförmig, ziemlich dicht und grob punktiert, 1) Ann. Mus. Genova 1899, p. 99 u. Ent. Zeit. Stettin 1898, p. 192. Heller, Neue papuanische Rüsselkäfer. 523 Metasternum am Hinterrand, in der Mitte, tief ausgeschnitten, nur an den Seiten grob zerstreut punktiert, Abdomen glänzend schwarz, drittes und viertes Sternit am Seitenrande mit gelblichen Schüppchen. Schenkel sehr dünn und lang, die hinteren wenig kürzer als die Decken und diese etwas überragend, mälsig dicht und fein gekörnelt, zwischen den Körnchen fleckig beschuppt und spärlich weils behaart, die kantigen Schienen, wie gewöhnlich, lang gelblichweils befranst. 12. Semiathe croceodiscus sp. n. Niger, elytris nitidis, disco a basi ultra medium croceis; rostro in parte basali rude rugoso-punctato, dorso subtricarinulato; antennis rufis, funiculi articulo secundo tribus sequentibus unitis aequilongo ; oculis margine superiore late sulcato, fronte dense, vertice remote punctatis; prothorace longitudine latiore, fortiter ac creberrime punctato ; scutello nigro, nitido ; elytris prothorace latioribus, margine basali elevato ut humeris apiceque nigris, plaga discali rotundata, extus striam octavam tangente crocea, fusco seriato-punctatis; femoribus perlatis, longitudinaliter rude strigosis, posticis dorso albo-squamosis, tibiis basi subanguloso- dilatatis. Long. 4,5, lat. 2 mm. Hab. Nova Guinea Germanica, Rawlinson montes, legit Missionarius evangelicus C. H. Keysser. Die bisher beschriebenen 4 Semiathe-Arten sollen, im Gegen- satz von’ /dotasıa, bei welcher Arten sowohl mit grob, als auch fein facettierten Augen vorkommen, nur solche letzterer Art auf- weisen. Die vorliegende neue Art, die wegen des deutlichen Schildchens und der sonstigen Bildung nach, trotz der nicht winklig vorgezogenen Schultern vorläufig zu Semiathe gestellt werden muls, zeigt dagegen wesentlich gröber facettierte Augen als die mir vorliegenden 2 Faustschen Arten: linnei und puncti- collis!), auch ist der Oberrand der Augen, namentlich innen, tief umfurcht, was nur bei linnei teilweise der Fall ist. Kleiner als die beiden erwähnten Arten, Halsschild matt, ziemlich grob und ganz dicht punktiert, die Flügeldecken glänzend, ein grofser runder, über die Deckenmitte herausragender Scheibenfleck , der nur einen schmalen schwarzen Basalrand und die Schultern frei- läfst und an den Seiten bis über die achte Punktreihe heraus- reicht, rotgelb. Rüssel im Wurzelteil flach gedrückt, sehr grob runzlig punktiert, mit feiner Mittelleiste und undeutlichen Seiten- !) Ent. Zeitung, Stettin LIX, 1898, p. 203 u. 204. 524 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. leisten. Fühler dunkelrot, erstes Geifselglied an der Spitze stark verdickt, das zweite viel länger, so lang wie die 3 folgenden, ziemlich kugligen zusammengenommen, Keule gestreckt elliptisch. Stirn grob und dicht, Scheitel fein und spärlich punktiert. Augen innen bis auf Vorderschienenbreite einander genähert. Schildchen rundlich, glänzend schwarz, erhaben. Flügeldecken an den leicht gerundeten Schultern breiter als der Halsschild und daselbst fast gerade abgestutzt, nur beiderseits des Schildchens der aufgeworfene Basalrand schwach vorgezogen, mit Reihen schwarzbrauner Punkte, von denen nur der erste der 5 inneren Reihen stärker eingedrückt und beträchtlich grölser ist als die übrigen, die nur bei ca. 20- facher Vergrölserung in ihrem Zentrum einen feinen Nadelstich zeigen und als Reihen solcher Stichpunkte auch auf dem schwarzen Spitzenteil sichtbar sind. Zwischenräume äulfserst fein zerstreut punktiert. Seiten der Vorderbrust in der vorderen Hälfte, die Seiten der Mittelbrust und der Rücken der Hinterschenkel weifslich beschuppt, diese so wie Vorderschenkel breit und flach gedrückt, runzlig längsstreifig und unterseits schwach gezähnt. Schienen mit Längsleisten und namentlich die hinteren an der Wurzel knieartig erweitert, die 2 letzten Tarsenglieder rotbraun. 13. Semiathe semirufa sp. n. Nitido-aterrima, elytris in dimidia parte basali utrinque ultra striam septimam, ut antennis tarsisque duabus articulis ultimis, rufis; rostro subtilissime remoteque subseriato-basi utrinque crebre fortitergue punctato; antennis funiculi articulo secundo primo aequilongo, tertio latitudine distincte longiore, ultimo crassiore, sphaerico, clava ovata; prothorace subtiliter (subtilius quam vertice) ac sat remote punctulato; scutello nigro, rotundato; elytris basi prothorace vix latioribus, humeris angulatim productis, angulum thoracalem posticum amplectantibus, subtiliter seriato- punctatis, punctis fusco-areolatis; margine basali nigro, elevato, seriarum puncto primo, oblongo, foveolatim impresso ; femoribus compressis, remote apicem versus crebrius ac fortius punctatis, posticis dorso ut guttula apicali in elytris, albo-squamosis. Long. 4,5, lat. 2,1 mm. Hab. Nova Guinea Germanica (ex coll. W. Müller-Jena, in Mus. Dresden). Etwas kleiner als 8. linnei Faust und dieser sehr ähnlich skulptiert, die Decken aber in der Basalhälfte, ausgenommen am Basflrand, bis über den siebenten Deckenstreifen hinaus dunkel orangerot. Fühler dunkelrot, ihr erstes und zweites Geifselglied gleich lang, das dritte etwas länger, das vierte so lang wie breit, - Si ee Da A > Heller, Neue papuanische Rüsselkäfer. 525 das letzte, das dickste, leicht quer, kuglig. Halsschild feiner und undeutlicher entfernt punktiert wie bei linnei, die Flügeldecken aber in ganz gleicher Weise am Basalrand mit 8 länglichen, tiefen Gruben (bei croceodiscus sind es nur 5 runde Punkte), die Punktreihen an den Seiten aber nicht wie bei linnei gröber, sondern ebenso fein wie die dorsalen und an der Spitze nicht streifen- artig eingedrückt. Schenkel im mittleren Teil entfernt punktiert, unterseits undeutlich gezähnt, wahrscheinlich an Stelle des Zahnes nur mit längeren Borstenschuppen, die hinteren auf dem Rücken so wie ein Apicaltropfen auf den Decken weifs beschuppt. Die bisher bekannten sSemiathe- Arten lassen sich wie folgt unter- scheiden : A’ Halsschild an der Wurzel schmäler als die Deckenbasis, diese an den Schultern nicht winklig nach vorn ausgezogen. Halsschild fein zerstreut punktiert, Decken rotgelb, nur an der Spitze schwärzlich . . . ....7.,° "rufipennis Pasc. B Halsschild äufserst dicht und kräftig punktiert, Flügeldecken mit bis hinter die Mitte und aufsen bis zur achten Punkt- reihe reichender, den schwarzen Basalrand und die schwarzen Schultern freilassender, rötlichgelber Scheibenmakel, Decken- basis mit einer Querreihe von 5 mälsig tiefen Punkten croceodiscus sp. n. A Halsschild an der Wurzel kaum schmäler als die Decken- wurzel, diese an den Schultern spitzwinklig nach vorn ge- zogen und die Halsschildhinterecken umschliefsend. C Deckenwurzel jederseits mit einer Querreihe von 5 grofsen tiefen länglichen Grübchen, Halsschild dicht und ziemlich rate. punktiert.. - . 0. 5, ., Punclicollis Paust. C Deckenwurzel jederseits mit einer Querreihe von je 8 läng- lichen Grübchen (je 2 davon unterhalb der Schulter), Hals- schild fein und ziemlich entfernt punktiert. Einfärbig schwarz, die achte und neunte Punktreihe deutlich gröber punktiert wie die dorsalen, die 3 innersten an der Spitze streifenartig eingedrückt . . . . limnea Faust. D Vordere Deckenhälfte, ausgenommen den schwarzen Basal- rand, aufsen, bis zur achten Punktreihe, dunkel orangerot, die achte und neunte Punktreihe nicht gröber als die dor- salen Punktreihen, die 3 innersten an der Spitze nicht ac al A eV RR - B Q 14. Poteriophorus angulicollis sp. n. (d’.) Niger, prothorace elytrisque punctis flavis minute nigro- centripunctatis, his praeterea utrinque, post medium, fascia brevi 526 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. (a stria tertia usque ad sextam extensa) albicante ornatis; rostro ochraceo-tomentoso, subter scrobem tubero, bituberculoso, armato; prothorace oblongo, lateribus antice abrupte constrictis, utrinque angulo fere rectangulari ac granoso formantibus; scutello vitti- forme, flavo ; elytris prothorace sesqui longioribus, apice singulis rotundatis, striato-punctatis, punctis remotis, angustissime fulvo marginatis, spatiis punctis flavis rotundatis, totam latitudinem occupantibus ; corpore subter propter punctis flavis, fere omnino confluentibus, unicolore, pallide ochraceo; pygidio nigro-variegato, profunde punctato, medio carinulato. Long. 15, lat. hum. 6 mm. Hab. Nova Guinea (Germanica?) ex coll. W. Müller-Jena, in Mus. Dresdense. Die kleinste, zugleich wohl aber die schönste Art der Gattung und durch die einzigartige Halsschildform (nur beim ) aus- gezeichnet. Oberseite schwarz und so dicht mit grofsen ocker- gelben, an den Rändern etwas dunkleren, in der Mitte klein schwarz punktierten Punktmakeln geziert, dafs beide Farben gleich verteilt erscheinen. Rüssel so lang wie der Thorax, mit feiner, an der Wurzel eingedrückter schwarzer Mittellinie, einfarbig ocker- gelb, ziemlich dicht mit etwas gereihten, dunkleren Schuppen- pünktchen bedeckt, unterhalb spärlich abstehend gelb beborstet, unter der Fühlergrube mit kurzem kräftigen, zweiteiligem Höcker, vor den Fühlern seitlich zusammengedrückt, an den Seiten mit flacher breiter Längsfurche. Fühler blafs ockergelb, alle Geifsel- glieder vom zweiten ab quer, die Keule schwarz, deutlich breiter als lang, in der Apicalhälfte grau tomentiert. Halsschild viel breiter als lang, die Seiten gleichmälsig und sehr schwach ge- rundet, vorn plötzlich eingeengt und jederseits eine ziemlich rechtwinklige scharfkörnige Ecke bildend. Schildchen streifen- förmig, einfarbig ockergelb. Flügeldecken nur 1!/,mal so lang wie der Halsschild, an der Spitze einzeln schwach abgerundet, fein entfernt punktiert gestreift, jeder Punkt fein rötlichbraun umrandet, die Spatien mit grofsen, ihre ganze Breite ausfüllenden gelben runden Punkten, deren Mittelpunkt dunkel und Träger eines Börstchens ist. Jede Decke hinter der Mitte mit weifslicher, vom dritten bis zum sechsten Streifen reichender Querbinde. Unterseite des Halsschildes, namentlich an den Seiten, durch Zusammenfliefsen der gelben Punktmakeln nur teilweise schwarz marmoriert, sonst vorwiegend einfarbig hell lehmgelb. Pygidium mit mäfsig dichten, aber sehr tiefen, breit gelb umrandeten Punkten, deren Zwischenräume schwärzlich. Beine einfarbig hell gelblichbraun, die Hinterschenkel die Deckenspitze deutlich über- ragend. u Ze Heller, Neue papuanische Rüsselkäfer. 527 15. Diathetes sanguinosus sp. n. (d'.) D. Kükenthali Faust!) affinis, sed minor, niger, capite pronoto, elytris, (praesertim dorso) tibiis femoribusque obscure sanguineis ; rostro breviore, dorso in dimidia parte basali utrinque laeviusculo ; prothorace breviore, antrorsum minus angustato, in angulis anticis posticisque haud fortius punctato, lobo scutellari plus rotundato ; elytris spatiis omnibus summa apice, ut sutura, maculatim lurido tomentosis; pygidio in dimidia parte apicali subimpresso, inaequali, lurido-tomentoso ; femoribus subter fulvo fimbriatis; tarsis nigris. Long. 16, lat. 6,7 mm. Hab. Nova Guinea Germanica, Sattelberg (a A. Voelschow, Schwerin, comparata), in Mus. Dresden. Wesentlich kleiner als der ihm zunächst verwandte D. Küken- thali Faust!) und oberseits dunkel blutrot; Schildchen, Körper- unterseite und Tarsen schwarz, Rüssel in der Basalhälfte beider- seits mit geglättetem Rücken, in der Mittellinie und an den Seiten mäfsig dicht grob punktiert; Fühler schwarz, erstes und zweites _ Geilselglied gleich lang, die folgenden quer, nach der Keule zu an Dicke zunehmend. Halsschild in der Mittellinie etwas länger als breit, gleichmäfsig zerstreut punktiert, weder in den Vorder-, noch in den Hinterecken mit gehäuften gröberen Punkten. Decken in den Streifen, von welchen der zweite bis sechste an der Wurzel verbreitert und vertieft ist, kaum punktiert, die Spatien sehr fein zerstreut, an der Wurzel nicht gröber punktiert, alle an der äufsersten Spitze lehmgelb tomentiert, so zwar, dafs, wie bei Kükenthali, an der Spitze des vierten bis sechsten Spatiums ein gemeinsamer Tomentfleck gebildet wird, die Naht aber ist im Gegensatz zu erwähnter Art nur an der Spitze gelblich tomentiert. Unterseite an den Seiten grob entfernt punktiert, die Mitte ziemlich glatt. Schenkel am Unterrande gelb befranst. 16. Rhabdocnemis tricolor sp. n. (d.) Niger, prothorace lineis utringue linea submarginali, elytris spatio primo in duabus trientibus basalibus, fascia in secundo triente, punctisque posthumeralibus in spatio sexto et septimo ut corpore (abdomine excepto) subter pedibusque indumento lacteo tectis, spatiis 2.—5. in quarto basali ferrugineis. Long. tot. 14, lat. 4 mm. Hab. Nova Guinea (Germanica?) ex coll. W. Müller-Jena, in Mus. Dresdense. 1) Ent. Zeitung, Stettin 1895, LVI, p. 104, aus Halmahera. Aulser dem dort beschriebenen ' liegt mir ein von Dr. Schlaginhaufen in Neu- Guinea gesammeltes 2 vor. 528 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. B Von gestreckterer Gestalt wie nudicollis Kirsch. (beccarü Pasc.), der Halsschild weniger gerundet, ähnlich der Form des lineato- collis m. (The Philippine Journal of Science VII, 1912, p. 395) und ebenso wie dieser ausgezeichnet durch die weilsen Linien, die aber ganz anders verlaufen. Rüssel des Y etwas kürzer als der Halsschildseitenrand, in der Apicalhälfte dunkelrot und etwas gereiht punktiert, in der Basalhälfte mit gelblichweilsem Indu- ment, dichten, groben Nabelpunkten und glattem Dorsalkiel. Fühler ebenfalls gelblichweils, nur die Wurzel des ersten und zweiten Geifselgliedes und die Keule, mit Ausnahme des grau tomentierten Spitzenteiles, schwarz, drittes bis sechstes Geifsel- glied stark quer. Halsschild viel länger wie breit, die Seiten in der Basalhälfte parallel, dann nach vorn konvergierend, oberseits mit mäfsig dichten, gelblichen Ringpunkten, die die Mittellinie in den vorderen zwei Dritteln freilassen, beiderseits von dieser je eine gerade, im zweiten Drittel des Vorderrandes entspringende und auf die Wurzel des vierten Deckenstreifens zulaufende Linie wachsartig gelblichweils. Schildchen streifenförmig. Flügeldecken- streifen entfernt, an der Wurzel dicht gereiht punktiert, die Punkte im Spitzendrittel der Decken undeutlich, Spatien mit sehr ent- fernt gereihten gelblichen Ringpunkten, das erste Spatium in den vorderen zwei Dritteln und mit diesen an der Spitze susammen- hängend eine leicht gebogene, schmale Querbinde und je 2 Tropfen hinter der Schulter auf dem sechsten und siebenten Spatium gelblichweils, zweites bis fünftes Spatium im Basalviertel rostrot, im übrigen die Decken schwärzlich. Pygidium ziemlich dicht und sehr grob punktiert, jeder Punkt auf dem Grunde mit Börstchen. Vorder-, Mittel- und Hinterbrust mit ihren Seitenstücken sowie die ganzen Beine mit gelblichweilsem Überzug, Abdomen gröfsten- teils rotbraun (abgerieben), Schenkel und Hinterbrust entfernt, Abdomen gröber und namentlich das letzte Sternit an den Seiten grob und tief punktiert, dieses aufserdem (beim 7) im mittleren Teil dicht und grob zottig gelblich behaart. Schienen ähnlich wie bei den anderen Arten der Gattung, an der Aulsenseite mit Mittel- furche, die auf dem Grunde eine Borstenreihe trägt, aber ohne kahle Längsleisten. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 529 Coptosoma scutellatum Geoffr. ın Brandenburg. Von F. Schumacher, Charlottenburg. Coptosoma scutellatum Geoffr. gehörte bis vor kurzem zu den Wanzen, deren Heimatberechtigung in unserer Provinz für sehr zweifelhaft gehalten wurde, bis es mir gelang, in den alten aber umso wertvolleren Kollektionen des Berliner Zoolog. Museums einige Stücke aus Brandenburg aufzufinden, so 1 von v. Bären- sprung bei Berlin erbeutetes Exemplar und 2 weitere aus Freien- walde von Stein. Ich habe diese Fundorte schon in meiner Hemipterenfauna Brandenburgs 1911 bekannt gegeben. Nach jahrelangem Suchen in den verschiedensten Teilen der Mark ist es mir nun selbst gelungen, die Art aufzufinden. 1912 und in den folgenden Jahren hielt ich mich oft, manch- mal mehrere Wochen, in Brodowin bei Chorin in der Uckermark auf, um mit Genehmigung der Staatlichen Stelle für Naturdenkmal- pflege in dem geschützten Plagefenn und seiner Umgebung zoo- logische Studien zu betreiben. In der Nähe des genannten Dorfes befinden sich bemerkenswerte Hügel mit ausgesprochen pontischer Flora und Fauna, von denen der Herrscherberg mit seiner wunder- vollen Aussicht über das Fenn ganz besondere Beachtung durch Dr. Ullrich und Prof. Dahl bereits gefunden hat. Ich kann mich den Wünschen nur anschliefsen, dafs dieser Hügel dem Naturschutzgebiete angegliedert werden möchte. Hier war es, wo mir beim Streifen das erste Exemplar von Coptosoma ins Netz kam. Als ich dann meine Streifzüge immer weiter ausdehnte, schliefslich den ganzen Odertalrand bis zur pommerschen Grenze in meine Untersuchungen mit einbegreifend, kam mir das Tier noch öfter vor, aber immer nur in wenigen Stücken, so auf dem Rosmarienberg und dem Koppelberg bei B., auf den Kernbergen bei Groß-Ziethen, dem Eckartsberg östlich vom Großen Parsteiner See, auf dem weit bekannten Pimpinellenberg bei Oderberg, bei Stolzenhagen am Oderrand, auf einem Hügel nördlich vom Diebel- pfuhl bei Bergholz. Was mir nun aber besonderen Anlafs zum Niederschreiben dieser Zeilen gab, das war ein Massenauftreten des Tieres auf einem Steilhang des Eckertberges bei Brodowin. Hier konnte man in wenigen Minuten Hunderte von Tieren er- beuten, hier sals es an seiner Nahrungspflanze in Klumpen von manchmal 30 Exemplaren. So war ich in der Lage, Züchtungs- versuche zu unternehmen und Eiablagen zu erhalten, in manchen Punkten die Biologie des Tieres zu ergänzen und aus der Form der Eier Schlüsse systematischer Natur zu ziehen. Coptosoma scutellatum gehört zu der gattungsarmen, aber arten- reichen Familie der Plataspididen. Es sind durchweg Tiere von Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft V. 35 530 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. breiter stark gewölbter Körperform mit mächtig entwickeltem Skutellum, welche die ganze Oberseite vollkommen bedeckt. Die Deckflügel sind bedeutend länger als der Körper, sie können aber ° durch ein Gelenk und ein eigenartiges Adersystem fächerartig gefaltet werden und liegen eingefaltet unter dem Skutellum voll- ständig verborgen. Die Unterflügel sind am Hinterrande zweimal eingebuchtet und werden gleichfalls gefaltet. Sind diese morpho- logischen Merkmale schon eigenartig und bei Wanzen ganz isoliert dastehend, so sind noch viel eigenartiger gewisse Kopffortsätze, die bei afrikanischen Gattungen auftreten. Zwar zeigt bei unserer einheimischen Art der Kopf nichts Besonderes und verbirgt sich in einem Ausschnitt des Pronotums, aber bei exotischen Gattungs- vertretern erreicht er bisweilen enorme Grölse und wird scheiben- förmig. Die bizarrsten Formen aber kommen zustande bei Ver- tretern der afrikanischen Gattungen Severiniella Mont. und Zlapheo- zygum Kuhlg. Die Männchen der ersteren Gattung besitzen mäch- tige aufwärtsgebogene Verlängerungen, die aus den verschmolzenen und verlängerten Wangenplatten gebildet sind. Die Männchen der zweiten Gattung tragen jederseits ein mächtiges Geweih mit Seitensprossen. In beiden Fällen sind die Weibchen ganz un- scheinbar. Ein so eigenartiger Fall von Geschlechtsdimorphismus ist mir von Hemipteren nicht wieder bekannt geworden. Interessant ist auch die Verbreitung dieser Familie. Vertreter fehlen vollständig in Amerika, einem grolsen Teil des australischen Festlandes, ferner auf Hawaii und Neuseeland, dagegen sind sie im austro-malayischen, indischen und afrikanischen Gebiet reichlich vorhanden. In das paläarktische Gebiet dringen nur wenig Arten ein, in Europa findet sich nur eine einzige, ebenfalls nur eine in Nordafrika; von Kleinasien und Syrien ab treten mehrere auf. Unsere Art läfst sich kurz folgendermalfsen beschreiben : Ober- seite glänzend schwarz, fein punktiert, Brust mattgrau, Grund- glieder der Antennen, Knien, Tarsen, Augen, oft auch die Tibien- enden braun. Seitenränder des Bauches mit glatter, schmaler brauner oder gelber Linie, aufserhalb der Stigmen mit kurzen schräggestellten kurzen braunen Kielstrichen. Beim Männchen ist das Skutellum am Ende tief eingebuchtet, beim Weibchen gleich- mälsig abgerundet. Länge 3,5 —4 mm. Während das Tier in Südeuropa häufig ist, zeigt es sich in Nordfrankreich, im Norddeutschen Flachlande und den russischen ÖOstseeprovinzen nur noch selten. In Deutschland ist die Art im ganzen Süden und den warmen Teilen der Mittelgebirge nach- gewiesen. Die nördlichsten Fundorte sind bisher Münster, Wefer- lingen, Uckermark (Bergholz), Posen (Janowitz). . | Schumacher, Coptosoma scutellatum Geoffr. in Brandenburg. 531 Das Tier lebt auf sonnigen, freien, trocknen, kräuterreichen Orten, in Brandenburg ausnahmslos auf „pontischen* Hügeln. Als Nahrungspflanzen kommen besonders Papilionaceen in Betracht. Da diese wiederum kalkreichen Boden bevorzugen, so trifft ein gleiches für unsere Wanze zu. Von Aufenthaltspflanzen werden genannt: Coronilla, O©. varia L., C. emerus L. (Oberitalien), Medicago (Steiermark), M. falcata L. (Südrufsland), Melilotus (Steiermark), - Onobrychis (Steiermark), Trifolium (Böhmen), Ononis spinosa (Italien), Glyzyrrhiza (Südrulsland), Lotus cornieulatus L. (Nordfrankreich), - Lathyrus (Frankreich), Vicia multiflorum, Ervum cassubicum Peterm. (Frankreich). Bei den sonst noch genannten Arten (Skabiosen, | Gramineen, Gras, Schlehenbüsche, Baumblätter, Eiche) handelt es sich offenbar um ganz zufälliges Vorkommen. Die Angaben „im Moose, im Gesiebe“ beziehen sich auf überwinternde Tiere. Bei uns ist Coronilla varıa die Hauptnahrungspfianze, vereinzelt kam das Tier auf Vicia angustifolia vor. Es sitzt einzeln oder klumpen- weise unbeweglich unter den Astgabeln, um Saft zu saugen und erinnert an schwarze Beeren. Bei der geringsten Berührung fällt die ganze Gesellschaft zu Boden und verschwindet. Es soll noch erwähnt werden, dafs auch ausländische Arten Papilionaceen be- vorzugen , so beispielsweise €. acieulatum Mont. und (. canavaliae Kuhlg. Bei der Berührung verspürt man den typischen Wanzen- geruch. Sonst sind die Tiere höchst träge, sitzen stundenlang in copula fast unbeweglich. Da mir sehr viele Exemplare zur Verfügung standen, so habe ich die Tiere mit gutem Erfolge gezogen und viele Eiablagen er- halten. Besonders gern werden dieselben auf der Unterseite der Fliederblätter abgelegt. Die Stückzahl schwankt sehr, beträgt aber im Durchschnitt etwa 10. Die Form der Eier weicht von der der Pentatomiden stark ab. Ich will mich hier noch nicht auf eine weitere Untersuchung einlassen. Erwähnt sei noch, dals ich bereits Ende Juli das erste Larvenstadium erhalten habe, welches mit seinen vielen borstenartigen Fortsätzen einen eigen- artigen Anblick gewährt. Wenn meine Untersuchungen abgeschlossen sind, so will ich die Eiablage und das erste Larvenstadium eingehend beschreiben. 35* 532 Douiien‘ Ent. Zeitschr. 1915. Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. (Col.) Von Paul Minck, Berlin. Mit 5 Tafeln. 7. Paläarktische Oryctiden. (ad nasicornis-grypus- Gruppe.) Nach Fertigstellung der Arbeit in der D.E.Z. 1915. I. er- hielt ich von den Herren B. von Bodemeyer und Dr. O0. Staudinger u. A. Bang-Haas eine Reihe paläarktischer | ÖOryctiden, die mich veranlassen, meine Arbeit nach diesem Material zu vervollständigen. Ich füge dieser Arbeit Abbildungen der Mundteile sämtlicher bekannter Arten bei. Die Untersuchung und Zeichnung des Unterlippengerüstes ist insofern schwierig, als es wegen der sehr starken Beborstung, namentlich im vorderen Teil, unbedingt erforderlich ist, es voll- ständig auszurasieren. Die Wiedergabe dieser starken Beborstung mulste im Interesse der Deutlichkeit etwas eingeschränkt werden. Die Unterlippengerüste sind nach geeigneter Präparation gut zu unterscheiden und nach der Zeichnung deutlich erkennbar. Die Maxillen, die auf der borstenfreien Seite fein gerunzelt sind, sind weniger gut kenntlich, weil sie einen mit der Spitze leicht nach innen und oben gewölbten Helm haben, und unter dem Prisma einerseits diese Wölbung irritiert, andererseits die Trennungs- resp. Verbindungsnähte der Laden sich schlecht abheben. Wegen dieser Schwierigkeiten ist die Untersuchung der Mundteile und des Forceps als Mittel zur Bestimmung einzelner Individuen dieser Arten wenig geeignet, sie kann daher hier nur als Hilfsmittel zur Kontrolle der Konstanz äuflserer Merkmale in Frage kommen. Diese äufseren Merkmale (Kopfform, Clipeus, areola apposita beim 57 usw.) sind scharf charakterisiert, so dals sie zur Bestimmung genügen. Wie ich in der D. E. Z. 1915. I. p. 3 erwähnte, scheint, soweit ich bisher feststellen konnte, eine jede Art auf ein eigenes, durch natürliche Hindernisse begrenztes Verbreitungsgebiet be- schränkt zu sein, so dafs mehrere Arten nicht zu gleicher Zeit an demselben Fundort vorkommen können. Relativ bodenständig, scheinen die Arten nicht befähigt zu sein, gröfsere natürliche Hindernisse, z. B. geschlossene Gebirgszüge, zu überwinden. Ge- naue Festlegung der Fundorte ist daher von grofsem Interesse, _ da dann auch zu entscheiden wäre, wie weit einzelne Arten als Unterarten einer oder der anderen Art aufzufassen wären. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 533 Was das Verhältnis des nasicornis L. zu grypus Ill. und laevi- | gatus Heer betrifft, so dürfte aus der Art der Verbreitung und der Morphologie der nächstverwandten Arten zu entnehmen sein, dafs die Verbreitung des nasicornis L. von Ost nach West erfolgt _ ist, während grypus Ill. und laevigatus Heer wahrscheinlich medi- _ terranen Ursprungs sind. Die letzten beiden Arten dürften wohl _ auch in ihrem Verbreitungsgebiet bereits ansässig gewesen sein, _ als die Ausbreitung des masicornis L. in dem heutigen Gebiet erfolgte. Zu der Reitterschen Bestimmungstabelle Heft 38 p. 7 möchte ich bemerken, dafs Reitter offenbar die Type des grypus Ill. nicht bekannt war, und er infolgedessen durch die bisher fälschlich als grypus Ill. bezeichnete Art laevigatus Heer irritiert worden ist. Von den zum Schlufs allgemein bezeichneten Gebieten scheint Reitter kein Material vorgelegen zu haben, da er trotz Anerkennung durchweg nur individueller Abweichungen später (Ent. Z. Wien 1907 p. 205) eine neue Art nach äufseren Merkmalen beschreibt. Dem bei v. Ragusae über zufällige individuelle Abweichungen Ge- sagten muls ich dagegen voll und ganz beipflichten. nasicornis- Formen. OÖryctes hindenburgin. sp. — B. v. Bodemeyer in litt. Lone. 32-38 mm, lat. 17—19 mm. 3 5 2 2 Elburs-Gebirge, Iran (Gihlan), Nord-Persien, Bodo von Bodemeyer-S. (in coll. auct.). Gedrungener und relativ breiter als nasicornis L., dunkel kastanienbraun, glänzend, Flügeldecken rötlich, Unterseite etwas heller, Tarsen und Schienen von der Farbe der Flügeldecken. Clipeus vom Epistom nicht abgesetzt und soweit verkürzt, dafs die durch eine Ausrandung gebildeten Vorderecken, die etwas aufgebogen sind, nur noch den Abschlufs des Epistoms bilden. Epistom wenig oder kaum ausgerandet, Spitze der Wangenecken etwas vorspringend, Augenkiel länger und breiter als bei nasi- cornis L., auch streben die Augenkiele durch die breitere Anlage des Kopfes und die dadurch seitwärts vorstehenden Augen mehr nach aulsen. co". Kopf gerunzelt, mit einem sich allmählich verjüngenden, stumpfspitzigen, erst aufwärts gerichteten, in halber Höhe in einer scharfen Rundung nach hinten gebogenen Horn. Halsschild relativ breiter und kürzer als bei nasicornis L., im mittleren Teil der fovea, sowie ein, dem vertieften, auf dem Grunde gerunzelten Basalrand zunächst liegender Teil glatt zerstreut punktiert. Areola 534 Deulsch. But Lech wioue: apposita schmal, wenig vertieft, doch ziemlich scharf markiert. Runzeln in einer schmalen Rinne nach vorn überlaufend. Area retusa mit stark abgerundeten, wenig vorgezogenen Seitenecken, Mittelzahn leicht vorspringend, Verbindungen wenig vertieft. 2. Kopf grob gerunzelt, stark vorgewölbt, mit mehr oder weniger spitzem Höcker. Halsschildgrube etwa !/, der Hals- schildfläche einnehmend, Grubenrand wenig erhaben, doch gut markiert, glatt. Runzeln querrissig mit länglichen, entsprechend quer gelagerten Intervallen. Der übrige Teil des Halsschildes, bis auf den, dem vertieften, auf dem Grunde gerunzelten Basal- rand zunächst liegenden, ca. 3 mm breiten glatten, zerstreut punktierten Streifen, grob gerunzelt. Schildchen glattrandig grob punktiert, oft noch in der Mitte mit einem schmalen, glatten Streifen. Flügeldecken dichtreihig fein punktiert. Pygidium in der Mitte glatt an den Seiten kurz behaart. Die Tibien der letzten beiden Beinpaare endigen ziemlich deutlich dreizähnig. Mandibeln vorn relativ schmäler und länger als bei nasi- cornis L. Unterlippengerüst in der Mitte des labialen Teils etwas vertieft, vorn stumpfspitzig gerundet. Helm der Maxille durch Rundung des oberen nnd äufseren Randes sichelförmig. Über den Fang sowie die örtlichen Verhältnisse machte mir v. Bodemeyer folgende Angaben: Fang: Anfang März in stockfaulen Eichenstämmen, Bruch usw., ferner beim Anflug an die Lampe, meist bei, nach starken Regengüssen einsetzender, stickiger Hitze. Temperatur: Durchschnittlich 20° R, nächtlich auf — 4° fallend. Boden: Lehmboden mit sehr starker Humusschicht. Vegetation: ÜUrwaldartiger Mischwald, vorwiegend Eiche (viele stockfaule Stämme und Bruch). Höhe: ea (00 müM. Gelände: Von Höhenzügen eingeschlossene Talkessel. Jorma montana nov. forma. Long. 2730 mm, lat: 14-15 mm. 4 d' 4 2 Dörwögh-Dagh, B. v. Bodemeyer-S. (in coll. auct.). Unterscheidet sich von der typischen Art hauptsächlich durch die auffallend geringe Gröfse. Gegenüber den durchweg stark ent- wickelten Tieren aus den Tälern stechen diese Höhentiere durch ihre allen Individuen eigene Kleinheit ab. Dementsprechend sind die sekundären Geschlechtsmerkmale der 00’ weniger ausgeprägt, Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 535 doch haben einzelne Exemplare ein Kopfhorn von ca. 5 mm Länge. Die areola apposita ist bei den gröfsten Exemplaren scharf be- grenzt, bei den schwächeren dagegen ziemlich verschwommen und nähert sich die Form des Halsschildes bei diesen Tieren bereits der der 22. Wegen der übereinstimmenden Gröfsenverhältnisse, die den minder günstigen Lebensbedingungen dieser Hungerform _ entsprechen, benenne ich dieselbe. Erwähnen möchte ich noch, dafs bei einem Exemplar der Clipeus. ein wenig länger, doch immerhin bedeutend kürzer als bei nasicornis L. ist. Nach dem Bericht v. Bodemeyers kommen in der Höhe nur kleine, in den Tälern nur grofse Exemplare vor. Vegetation: Eiche in Buschform mit einzelnen faulen Unter- stämmen, bei relativ trocknerem, magerem Boden. Höhe: ca. 3000 m ü. M. Herr v. Bodemeyer, der diese Art von seiner letzten Reise mitbrachte, hat sie mir selbst sofort als neu bezeichnet. Seinem besonderen Wunsche entsprechend ist sie dem berühmten Generalfeldmarschall zu Ehren benannt. Oryctes turkestanicus Minck.' Deutsche Entom. Zeitschr. 1915. I. p. 11, Tafel II. Turkestan : Osch, Wernyi, Alai-Gebirge, Aksutal (Thianschan), Kokand (Fergana). O0. Staudinger undA.Bang- Haas (in coll. auct.). grypus-Formen. Oryctes Illigerim. spec. Long. 28—41 mm, lat. 15—22 mm. 4 0' 1 2 Poo, Kashmir (0. Staudinger und A. Bang- Haas, Dresden-Blasewitz) in coll. auct. Dem ©. grypus Ill. sehr ähnlich, tief dunkelbraun, glänzend. Flügeldecken von gleicher Farbe, Unterseite und Schenkel heller, Tarsen und Schienen dunkler. Clipeus gleichbreit, vorn kaum ausgerandet, schmäler und kürzer als bei grypus Ill., etwas auf- gebogen. Leider ist nur ein Teil der Exemplare gut erhalten, der Clipeus der beiden stärksten J’ ist etwas abgenutzt, so dafs sich bei diesen beiden Exemplaren die Stärke der Ausrandung nicht genau kontrollieren läfst. Kopf im vorderen Teil kürzer als bei grypus Ill. Epistom kurz, von einer durch die scharf vorspringenden Wangenecken gebildeten Einbuchtung leicht aus- gerandet schräg nach vorn verlaufend. 536 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. d'. Kopf mit einem seitlich zusammengedrückten, in halber Höhe nach rückwärts gerichteten Horn, welches in seiner Form bei dem stärksten 9’ etwas an turkestanicus m. erinnert. Hals- schild in der Mitte glatt, zerstreut punktiert, seitlich bis zum Innenrand der scharf begrenzten, etwas vertieften areola apposita, sowie vom Vorderrand derselben nach den Vorderecken des Hals- schildes"grob gerunzelt. Die Zacken der area retusa gut markiert, doch stumpf abgerundet, Mittelzahn kaum tiefer stehend. Der dem vertieften, auf dem Grunde grob gerunzelten Basalrand zu liegende Teil glatt, sparsam zerstreut punktiert. 2. Kopf gerunzelt, nicht so stark vorgewölbt und daher allmählicher abfallend als bei nasicornis L. Halsschild seitlich der flach, glatt gerandeten Grube nach den Halsschildecken zu grob gerunzelt, nach hinten mehr und mehr in zerstreute grobe Punk- tierung übergehend. Flügeldecken glatt, unregelmälsig fein zerstreut punktiert. Beim 2 ist diese Punktierung etwas stärker, doch auch sehr un- regelmälsig. Die Tibien der letzten beiden Beinpaare laufen in 3 End- zacken aus. Unterlippengerüst nach vorn allmählich stumpfspitzig ver- laufend, Seitenränder des labialen Teiles etwas nach oben gebogen. Nliger zu Ehren benannt. OÖryctes kuntzeni Minck. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. I. p. 16, Tafel III. Syrien: Aleppo.. — O0. Staudinger und A. Bang-Haas (in coll. auct.). Auch die in der D. E. Z. 1915 p. 16/17, fälschlich zur subsp. mediterraneus gestellten syrischen Stücke gehören zur Stammform. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XI. 1 = Unterlippengerüst. m = Maxille. Oryctes nasicornis. Oryctes latipennis. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. Deutsche Ent. Zeitschr, 1915, Tafel XI. 1 = Unterlippengerüst. m = Maxille. Oryctes turkestanicus. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XIV. 1 = Unterlippengerüst. m = Maxille. E80. m 6. Oryctes grypus. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XV. 1 = Unterlippengerüst. m = Maxille. m 19. m il. Oryctes laevigatus. m 8. Oryctes holdhausi. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XV. 1 — Unterlippengerüst. m = Maxille. Oryctes kuntzeni. 110. m 10. Oryetes illigeri. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 542 Da Ent. Zeitschr. 1915. Notes sur les Raphidides (Neur.). Par le A. P. Longin Naväs, S. J. T: Raphidides du Musee de Greifswald. Tous les &chantillons que j’ai examine proviennent d’Alle- magne, ä ce qu’il semble. 1. Raphidilla zanthostigma Schumm. 2. Raphidia ophiopsis L. 0'%. L’aile antörieure gauche de la 2 presente l’anomalie que le stigma n’est pas limit par la veinule externe, ce qui fait que la couleur du m&me s’evanouisse d’une maniere irreguliere. 3. Raphidia cognata ?% Ramb. (fig. 1). Il sera utile de constater que l’aile anterieure droite presente plus de fourchettes marginales que d’ordinaire et un vestige de division & la premiere cellule radiale. Pie. 1. Fig. 2. Raphidia cognata Q Ramb. Lesna major 2 Burm. Partie apicale de l’aile Aile anterieure. X4. anterieure. 4. Lesna notata F. (&tiquett& media Burm.). 5. Lesna major Burm. 22. Etiquette: notata Fab. ophiopsis Curt. Un &chantillon est notable par la tendence & multiplier les veinules chez les deux ailes, anterieure et posterieure. Cette tendence se manifeste au plus haut degr& & l’aile anterieure (fig. 2) oü on trouve la derniere cellule procubitale divisee en deux. La taille de cet &chantillon est aussi considerable. Longueur du corps 15,5 mm; aile anterieure 15 mm; aile post. 13 mm; oviscapte 7,3 mm. 7. Raphidides du Musee de Hambourg. 1. Raphidilla zanthostigma Schumm. Plusieurs &chantillons: Sachsenwald, 28. V. 93, L. Graeser leg. Haake, 29. V. 92, A. Sauber leg. Hamb. Umgegend W. Fick leg. Sottorf, 16. VI. 95, A. Sauber leg. Naväs, Notes sur les Raphidides. 543 2. KRaphidia ophiopsis L. Plusieurs &chantillons: Leipzig, 21. V. 94, 1. VI. 94, Dr. Brauns; Höpen, 2. V. 94, A. Sauber leg. Un &chantillon 5 presente une curieuse anomalie au stigma de lV’aile posterieure droite (fig. 3); c’est qu’il n’y existe pas. Quelque autre anomalie dans la reticulation est exhibee dans la figure ei-jointe. 3. Raphidia jflavipes Stein. Collection Beuthin. 4. Raphidia cognata Ramb. Dr. Warburg ded. 24. XI. 90. Un &chantillon J' de la collection Beuthin a une anomalie au stigma de l’aile posterieure (fig. 4). Celui de la droite est divise par deux veinules, celui de la gauche par une fourchue. Fig. 3. Fig. 4. Raphidia ophiopsis ' L. Raphidia cognata g' Ramb. Partie de l’aile posterieure. Bout de l’aile posterieure. 5. Lesna notata F. Plusieurs &chantillons: Sachsenwald, 3. VII. 92, A. Sauber leg.; Haake, 1. VIL. 88, A. Sauber leg.; Wilseder Berg, 7. VI. 1911, Heinr. Baur leg.; Leipzig, 27. V. 97, 18. VII. 95, Dr. Brauns; Sweiz, Fr. vend., Dr. v. Brunn ded.; Andreasberg im Harz, 18. VI. 91, Th. Meyer leg.; Alte Sammlung. 6. Lesna major Burm. Süd-Europa, Behn vend. 3. XH. 1900. 7. Inocellia Brunni sp. nov. (fig. 5, 6). En hommage du Dr. von Brunn, Directeur du Musede de Hambourg, & qui je suis redevable de la revision de ces insectes. Caput (fig. 5) nigrum duplo longius quam latius, punctato- impressum, callo epicranii elongato, laevi, linea impressa longi- tudinali diviso; marginibus lateralibus pone oculos parallelis, apice retrorsum subito arcuatis; oculis prominulis, fuscis; labro et epistomate fulvis. Collum breve, angulo laterali parum pro- minente, nigrum. Prothorax (fig. 5) capite cum collo tertio saltem brevior, marginibus lateralibus parallelis, nigrum, nitidum, marginibus flavo - aurantiacis.. Meso- et metathorax aurantiaci, superne ad humeros fusci. 544 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Abdomen nigrum, nitidum, segmentorum marginibus antico et postico aurantiacis, inferne latius; ovipositore breviore abdomine. Pedes toti flavo-aurantiaci. Alae (fig. 6) hyalinae, vitreae, irideae; reticulatione fusca, ad alae basim flava, radio longius; stigmate duplo aut amplius longiore quam latiore, margine interno leviter, externo fortiter obliguo, fusco ; subcosta costam attingente longe a stigmate hujus- longitudine aut amplius; primo ramo apicali simplici, secundo ramoso. Fig. 5. Fig. 6. Inocellia Brunni 2 Nav. Inocellia Brunni 2 Nav. Tete et prothorax. Alles. X3. Ala anterior area costali 10 venulis, subcostali secunda venula ante apicem subcostae inserta, 2° inter. radium et subcostam intra stigma inserta. Ala posterior area costali fere 8 venulis; venula 2? radiali ad initium stigmatis inserta. Long...corp. 2, .: 18,5. mm —. Valrant, a. 1b, 5 =, Bot, , 1 a, ==! ompos. , 2.8 g Patria. Tonkin. Mont Mauson, Avril-Mai. 2—3000. H. Fruh- storfer. Saragosse, 24 Avril 1915. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 545 Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. Von R. Ebner. Mit 22 Textabbildungen. Es ist eine wohlbekannte Tatsache, dafs viele Gebiete Europas faunistisch weit weniger bekannt und durchforscht sind wie manche aufsereuropäische Gegenden, nach welchen alljährlich viele Reisende und Sammler ziehen. Dies hat hauptsächlich seinen Grund in verschiedenen Schwierigkeiten, welche sich dem Naturforscher entgegenstellen und in der Tat oft genug eine gedeihliche Arbeit unmöglich machen. Aber manche Gebiete, die gemieden werden, sind oft viel besser als ihr Ruf, und dann gehört das Studium ihrer Fauna wohl zweifellos zu den interessantesten Arbeiten. So verhält es sich auch mit den höchsten Teilen der Apenninen, der Gruppe des Gran Sasso und der benachbarten Erhebungen. Die alte Räuberromantik, die bei dem Wort Abruzzen unwillkürlich erwacht, ist in diesem Gebiete ganz verschwunden, und das Reisen ist daselbst auch in den kleinsten Orten viel sicherer wie das Leben am Rande einer Grolsstadt. Allerdings mufs man die Sprache beherrschen, denn nur in den Städten kann man sich gelegentlich auch anders als italienisch verständigen. Im August 1912 unternahm ich gemeinsam mit dem Ad- junkten am botanischen Institut der Universität Wien, Herrn Dr. A. Ginzberger und dessen Frau eine Reise, welche uns in die Abruzzen führte, und bei welcher wir durch die Besteigung von 3 Gipfeln, darunter auch des Gran Sasso d’Italia, eine recht gute Vorstellung von der Natur dieses überaus interessanten Ge- bietes bekamen. Während mein Begleiter, der auch den Plan für unsere Reise zusammengestellt hatte, eifrig botanisierte, be- schäftigte ich mich hauptsächlich mit der Beobachtung und dem Fange von Orthopteren, welche Ergebnisse in vieler Beziehung von Bedeutung sind. Zunächst sei kurz der Verlauf der Reise wiedergegeben. Am 4. VIII. Bahnfahrt von Rom am Tiber aufwärts bis Orte, von da die Nera flulsaufwärts bis Terni (130 m). Nach ungefähr fünfstündiger Fahrt erreichten wir am Abend Rieti (402 m). Am nächsten Tag mit Wagen bis Lisciano (ungefähr 600 m), dann Aufstieg auf den Terminillo, Übernachten im nichtbewirtschafteten Schutzhaus (2108 m), Besteigung des Gipfels (2213 m), Abstieg durch das Valle della Meta und Valto- nina nach Leonessa (970 m). Wagenfahrt über Posta (720 m) nach Antrodoco (490 m), mit der Bahn nach Aquila degli Abruzzi (ungefähr 700 m) und zu Wagen nach Assergi Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft V, 36 546 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. (860 m) am Fufs der Gran Sasso-Gruppe. Am 9. VIII. Auf- stieg zur neuen Schutzhütte auf dem Portella-Kamm (2360 m) und am nächsten Tage Besteigung des Westgipfels des Corno grande (2914 m), des höchsten Gipfels der Apenninen. Rück- wanderung zum Schutzhaus; Abstieg durch den Campo Peri- coli und nach Norden durch das Tal des Rio Arno bis Pietracamela (1000 m), dann über den Sattel neben der Cima Alta zuerst nach Südosten bis Casale (S. Niccola, 850 m) und südwärts über den Vado di Corno (1962 m) Heimkehr nach Assergi und Aquila. Von hier am 15. VII. Bahnfahrt über Sulmona (403 m) bis zur Station Anversa- Scanno (460 m) und Wanderung über Anversa (570 m), Villalago (ungefähr 900 m) nach Scanno (1030 m). Dann zurück bis Sulmona und mit der Bahn nach Alfedena (890 m); über Rocca Ranalda und Campetello zu der Hirtenhütte Biscurri (1740 m) und Besteigung der Meta (2241 m) von Südwesten. Rückfahrt von Alfedena über Sul- mona, Avezzano und Tivoli nach Rom am 19. VIH. Bei der Besteigung der 3 Berge mulsten wir für die Nahrungs- mittel selbst sorgen, weshalb wir aulser von unserem Führer auch von einem reich beladenen Maultier und seinem Treiber begleitet wurden. Die Schutzhütten am Terminillo und am Gran Sasso sind zwar nicht bewirtschaftet, jedoch mit Geschirr und Holz gut versorgt und bieten auf diesen Bergen die einzige Unterkunft. Auf der Meta, woselbst sich keine Schutzhütte befindet, über- nachteten wir bei Hirten, welche uns überaus gastfreundlich auf- nahmen. Dort hatten wir auch die seltene Gelegenheit, nach Einbruch der Dunkelheit das Geheul von Wölfen zu hören, welche daselbst den Schafherden oft sehr gefährlich werden. Nachstehend gebe ich nun eine Aufzählung und Beschreibung der beobachteten Orthopteren, sowie einige Betrachtungen über die Gliederung des Gebietes auf Grund dieser Funde. Achetidae. Liogryllus Sauss. 1. gampestris L Terminillo, 5. VIIL; La Meta, 17. VII. Entsprechend der Jahreszeit fand ich nur Larven. Auf die unteren und mittleren Regionen der Berge beschränkt. Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 547 Oecanthus Nerv. 2. Oe. pellucens Scop. Terminillo, 5. VIIL.; Assergi, 12. VIIL.; Anversa, 15. VII; Scanno, 16. VIII.; Alfedena, 18. VII. Stellenweise sehr häufig, namentlich bei Scanno; vielfach noch im Larvenzustand.. Am Terminillo nur in der untersten: Region. Tettigoniidae. Dolichopoda Bol. 3. D. geniculata Costa. Brunner, Prodr. eur. Orth., 1882, p. 413 (Linderi). Brunner, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXXVIII, 1888, p. 301 (Linderi). Griffini, Boll. Mus. Zool. Anat., VII, N. 141, 1893, p. 6 (Linderi). De-Leo, Boll. Soc. Rom. Zool., VI, 1897, p. 86 (Linderi). Azam, Miscell. Entom., IX, 1901, p. 64—65 (geniculata). Monti, R. Ist. Lomb.: sc. e lett., Ser. I, Vol. XXXV, 1902, 24 p. (geniculata). Kirby, Syn. Cat., II, 1906, p. 126 (geniculata). Giard, Bull. Soc. ent. France, 1906, p. 285— 287 (geniculata). Burr, Synops. Orth. West. Europe, 1910, p. 135 (geniculata). Azam, Compt. rend. Congres Soc. sav. en 1913, Paris 1914, p. 181— 182 (geniculata). Leonessa, 7. VII. In einer kleinen, nur wenige Meter langen und ziemlich lichten Höhle nicht selten, doch konnte ich nur wenige Exemplare erbeuten, weil die Tiere sich rasch in engen Klüften versteckten. — Beine etwas kürzer wie bei D. palpata Sulz., Hinterrand der Thorakal- und Abdominalsegmente meist braun gerändert. Mit Sicherheit nur aus Italien bekannt. Ephippiger Serv. 4. E. spec. Terminillo, 5. VIII, unterste Region. 1 Larve von 10 mm Körperlänge. Anterastes Br. 5. A. raymondi Yers. Terminillo, 5. VII. Nur in der mediterranen Region, nicht häufig. 36* 548 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Pnholidoptera Wesm. 6. Ph. brunneri Targ. Targioni-Tozzetti, Bull. Soc. Ent. Ital., XIII, 1881, p. 183 (Thamnotrizon). Brunner, Prodr. eur. Orth., 1882, p. 335 (Thamnotrizon). De-Leo, Boll. Soc. Rom. Zool., VI, 1897, p. 88 (T’hamnotrizon). Kirby, Syn. Cat., IL, 1906, p. 198 (Pholidoptera). Caudell, Gen. Ins., Fasc. 72, 1908, p. 30 (Pholidoptera). Burr, Synops. Orth. West. Europe, 1910, p. 104 (Olynthoscelis). Alfedena, 17. und 18. VII, 2 973%. Oberhalb des Ortes auf dem Wege zur Meta im hohen Grase und in Büschen von Salz purpurea nicht selten, aber schwer zu fangen. Diese seltene Art kommt nur in den Abruzzen und in der Provinz Rom vor und unterscheidet sich von Ph. chabrieri Charp. aulser durch die von Brunner angegebenen Merkmale im männ- lichen Geschlecht noch durch längere, schwarze Elytren, welche am Hinterrande des Pronotums deutlich hervorragen. 1. Ph. fallaz Fisch. Terminillo, 5. VIll.; La Meta, 17. VII. Auf kleinen Wiesen und mit Strauchwerk bestandenen Plätzen in der Waldregion stellenweise nicht selten. Platycleis Fieb. 8. Pigrisea Pabhr. Terminillo, 5. VIII; Assergi, 9. VIIH.; Pietracamela, 11.— 12. VII.; Anversa, 15. VII.; Alfedena, 17. VII]. — Zu dieser Art gehört wahrscheinlich auch eine Larve von Leonessa, 7. VII. Bei manchen Larven verblassen die schwarzen Flecke auf den Flügelscheiden und verschwinden manchmal ganz. Auch die Zeichnung der Pronotumseitenlappen wird undeutlich. Die stärkste Abweichung zeigt eine weibliche Larve von Rio Arno, 11. VII, bei welcher Flügelscheiden und Halsschildlappen ganz einfärbig sind, letztere grün. Auch der schwarze Streifen an der Aulsen- seite der Hinterschenkel ist sehr schmal. Die Furche der Sub- genitalplatte fehlt, was aber nach Brunner (Prodr., p. 348) bei Plat. grisea manchmal vorkommt. Ich stelle diese Larve nur mit Bedenken hierher, um so mehr, als mir von demselben Fundort keine entwickelten Tiere vorliegen. 9. P. intermedia Serv. Terminillo, 5. VII. Gemeinsam mit der vorigen Art in ziemlich kleinen Exemplaren. ‘ Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 549 10. P. tessellata Charp. Heaonessa, 7. VIIL, 1 d. 11. P. abbreviata Serv. (=saussureana Frey-Gelsner). Brunner, Prodr. eur. Orth., 1882, p. 357 (Saussureana). Kirby, Syn. Cat., II, 1906, p. 210 (abbreviata). Häufig auf einer grolsen Waldwiese am Terminillo, 5. VII., in ungefähr 1600 m Höhe. Am nächsten Tag fand ich an einem Südabhang in unmittelbarer Nähe der Schutzhütte mehrere Larven. Verbreitung: Nordspanien, Pyrenäen, Mt. Dore, Vogesen, Jura, Schweizer Alpen, Apenninen. In Gesellschaft mit den Larven der genannten Art fand ich einige Decticiden - Larven, welche im allgemeinen etwas dunkler sind; auch heben sich die schwarzen Seitenlappen des Halsschildes von dem hellen Rande und dem braunen Mittelteil scharf ab. Besonders auffallend erscheint mir aber die Farbe der Hinter- schenkel, bei welchen die ganze basale Hälfte, sowie die Knie schwarz sind, während der zwischenliegende mittlere Abschnitt deutlich heller ist. Auch die Hinterschienen sind an der Basis, namentlich an den Seiten, deutlich schwarz gefärbt. Bei der geringer Gröfse (Körper 9—10 mm, Hinterschenkel ebenfalls 9—10 mm lang) ist es leider nicht möglich, eine sichere Be- stimmung vorzunehmen. Decticus Serv. 12. D. verruceivorus.L. Terminillo, 5. VIII., 1 männliche Larve. Tettigonia L. (= Locusta de Geer). 13. P'vwirtarissinga L. La Meta, 17. VIIL, 1 2 auf Gebüsch. Bei Pietracamela, Assergi und Aquila (14. VIII.) auf Bäumen zirpen gehört. Polysarcus Fieb. (= Orphania Fisch.). 14. P. denticaudus Charp. Terminillo, 6. VIIL, 2 cd. Beide Exemplare fand ich auf einem Südabhang bei der Schutzhütte in Gesellschaft von Decticiden-Larven , G@omphocerus sibirieus und Podisma costae, wo sie sich durch ihr lebhaftes Zirpen bemerkbar machten. Das Vorkommen in solch beträchtlicher Höhe 550 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. ist von Interesse. Da die Tiere ziemlich klein sind, gebe ich nachstehend die Dimensionen an: Körperlänge 27, 28 mm Pronotum 10,077 Hinterschenkel 22,5, 21,5 „ Poeecilimon Fisch. 15. P. interius Tare. Targioni-Tozzetti, Bull. Soc. Ent. Ital., XIII, 1881, p. 182. Targioni-Tozzetti&Stefanelli, ib., XIV, 1882, p. 52. Brunner, Prodr. eur. Orth., 1882, p. 262. Brunner, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XLI, 1891, p. 28. Kirby, Syn. Cat, 4.271906, 1.29% Burr, Synops. Orth. West. Europe, 1910, p. 82. Terminillo, 5. VIII; Rio Arno, 11. VIH.; La Meta, 17.—18. VII. In der Waldregion stellenweise ziemlich häufig auf ver- schiedenen Pflanzen, wie Urtica dioica, Sambucus ebulus u. a. Nur aus Italien bekannt. Kirby gibt irrtümlich Kleinasien als Heimat an. In der Brunner-Sammlung befinden sich auch einige noch unbestimmte Exemplare von Vallombrosa, die ich ebenfalls hierher stelle. | Phaneroptera Serv. 16. Ph. gquadripunctata Br. Anversa, 15. VII, nur 2 Exemplare. Tylopsis Fieb. 17. T. thymifolia Petagna (= lilifolia Fabr.). Terminillo, 5. VIII, 1 Larve; Anversa, 15. VIIL, 1 2. Locustidae. Aderydium Geoffr. 18. A. spec. (bipunctatum L.?). Oberhalb von Alfedena, 17. VII, 1 Larve. Acrida L. 19.,.Arturrita L. Anversa, 15. VIII, 1 Larve. Gomphocerus Thunb. 20; suhirıges, Li Terminillo, 5.—6. VII. Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 551 An sonnigen, mit Gras bewachsenen Abhängen über der Baumgrenze stellenweise häufig, vereinzelt schon in der Wald- region auf Wiesen. BI OH us: Leonessa, 7. VIH.; Macchia grande ober Assergi am Gran Sasso, 9. VIII; Pietracamela, 12. VIII.; Alfedena-Meta, 17. VIII, auf niedrigem Gebüsch. | Im ganzen Gebiete in der Waldregion weit verbreitet, aber nirgends häufig. Stenobothrus Fisch. 22. S. apenninus.n. sp. Olivenbraun, an den Seiten manchmal grün. Kopf und Pro- notum meist mit hellem Längsstreifen in der Mittellinie. Scheitel stumpf, namentlich beim 2; Scheitelgrübchen deutlich. Fühler beim & länger, beim 2 meist etwas kürzer als Kopf und Pro- notum. Seitenkiele des Pronotums gebogen, beim $2 manchmal fast winklig. Diese Kiele durchschneiden eine schwarze Linie, welche auflsen oft undeutlich ist und bei einigen Exemplaren daselbst ganz fehlt. Hinterrand des Pronotums stumpfwinklig, seltener fast gerade. Elytren an der Basis nicht erweitert, stark abgekürzt; beim o’ die Spitze des Abdomens nicht erreichend, beim 2 sehr kurz, lappenförmig, höchstens bis zum Ende des dritten Abdominalsegmentes reichend, meist aber noch etwas kürzer; in beiden Geschlechtern mit geraden, unverzweigten Längsadern. Cubitus und Analis deutlich getrennt, nur bei einem 9’ beider- seits und bei einem anderen auf einer Seite ganz am Grunde eine kurze Strecke weit verwachsen. Flügel sehr kurz, !/;—!/, so lang wie die Elytren. Hinterschenkel oben et hell, mit schwarzen oder dunkelbraunen Knien. Subgenitalplatte des cd’ seitlich zusammengedrückt, Klappen der Legeröhre beim 2 aulsen deutlich gezähnt. 0% 2 Körperlänge 13—14,5 mm, 14,5—21 mm Pronotum 3 2 3—4 “ Elytren 6,5 —7 e 2,5—4 x Hinterschenkel 9—10 E 8,5—11l „ Terminillo, 6. VIH., 1 0; Gran Sasso, 10. VII., 2 und Larven; La Meta, 18. VII, 5, 2 und Larven. Die 2 von der Meta sind durchweg gröfser wie jene vom Gran Sasso. Als hochalpine Art meist über 2000 m auf Wiesen mit etwas höheren Grasbüscheln, stellenweise nicht selten. Nächstverwandt mit sStenobothrus crassipes Charp. und sten. 552 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. kirgizorum Ik.!) Von ersterem ist die neue Art durch bedeutendere Gröfse und die schwarzen Knie der Hinterbeine sofort zu unter- scheiden, auflserdem sind die Elytren des o’ relativ länger, die des $ breiter, das Discoidalfeld ist schmäler, Cubitus und Analis sind meist nicht miteinander verwachsen, und endlich sind die Kiele des Pronotums stärker gekrümmt. Von st. kirgizorum (aus Zentralasien) unterscheidet sich meine Art durch kürzere Fühler, stärker gebogene Kiele des Halsschildes, sowie durch abweichende Länge und Färbung der Elytren. Auch mit Gomphocerus brevipennis Bris. aus den Pyrenäen und mit Chorthippus parallelus Zett. zeigt Sten. apenninus bei flüchtiger Betrachtung einige Ähnlichkeit, des- gleichen mit Omocestus brölemanni Azam aus den Pyrenäen. Letztere Art wurde zuerst als Stenobothrus beschrieben, später aber zu Omocestus gestellt ?), sie unterscheidet sich von meiner Art unter anderem durch längere Flugorgane und durch die Form der Klappen der Legeröhre. 23. S. nigromaculatus Herr.-Schäff. Terminillo, 5. VII. Zwischen oberer Waldgrenze und Schutzhütte nicht selten. 24. S. lineatus Panz. Terminillo, 5. VII. Gemeinsam mit der vorigen Art, aber etwas seltener. Ein 2 ist statt grün rötlichviolett gefärbt. Omocestus Bol. 25. OÖ. haemorrhoidalis Charp. Terminillo, 5. VII.; Rio Arno, 11. VIU.; Pietracamela- Casale, 12. VII.; La Meta, 17. VII. Bewohnt hauptsächlich die Waldregion. 26. O. petraeus Bris. Rieti-Lisciano, 5. VIIH.; Terminillo, 5. VIII.; Leonessa, 8. VIII.,; Assergi, 9. VIII; Scanno, 16. VII.; Alfedena, 17. VIH. In der mediterranen Region weit verbreitet und nicht selten. Bei einigen Exemplaren ist der Kopf vorn und an der Seite, sowie das Pronotum seitlich grün gefärbt. Stauroderus Bol. 27. S. scalaris Fisch.-Waldh. (= morio Fabr.) (Abb. 1—2). Terminillo, 5. VIII. — Auf Waldwiesen häufig. !) Ikonnikov, N., Revue Russe d’Entom., XI, 1911, p. 348—349. ?) Azam, J., Feuille des Jeunes Naturalistes, XLIII, 1913, p. 84. Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 553 Wird meist nur aus den nördlichen Teilen von Italien an- gegeben. Ein 2 zeigt eine eigentümliche Mifsbildung des Kopfes, indem der Scheitel fehlt (Abb. 1 und 2). Die Augen stofsen oben in der Mittellinie des Kopfes beinahe zusammen, und unter ihnen befindet sich zwischen den Basalgliedern der Fühler ein kleines, unregelmälsiges, warzenförmiges Gebilde, welches dem Scheitel und dem oberen Teil der Stirnleiste entspricht. Der untere Teil der Stirnleiste ist ziemlich normal entwickelt, ebenso das unpaare Nebenauge. Vielleicht ist diese Mifsbildung durch eine Verletzung im Larvenzustand oder gleich nach der letzten Häutung entstanden. 28.8..0pricarius L. Ferminillo, 6..VEL, 1 2 8. Diese in Südeuropa nicht sehr verbreitete Art fing ich am Weg vom Terminillo nach Leonessa in verhältnismälsig geringer Höhe im hohen Grase und im Gestrüpp. 29. S. monticola n. sp. (Abb. 3—5). Braun bis braunschwarz. Fühler viel länger als Kopf und Pronotum, an der Spitze etwas erweitert, fast wie bei einem 2 von Gomphocerus. Stirnleiste gefurcht. Pronotumkiele winklig gebogen und in der Mitte stark eingeschnürt. Querfurche des Pronotums etwas hinter der Mitte gelegen, sein Hinterrand sehr stumpfwinklig und fast abgerundet. Kopf und Halsschild manchmal mit heller Linie, welche sich auch auf den Hinterrand der Flügel- decken fortsetzt. Elytren kurz, das Abdomen nicht bedeckend, braun oder schwärzlich, meist hinter der Ulnaris oder wenigstens hinter der Axillaris heller; Discoidalfeld mit schwarzen Flecken. Präcostalfeld über die Mitte des Vorderrandes reichend, an der Basis nur schwach erweitert (bei einem Exemplar ist diese Er- weiterung kaum zu bemerken). Costalfeld vor dem Ende mälsig erweitert. Subcosta den Vorderrand der Elytra vor der Spitze 554 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. erreichend. Radii Sector knapp vor der Spitze des Radius ent- springend, mitunter blofs als schräge Querader ausgebildet, die mit der Media in Verbindung tritt. Die Media ist einfach oder einfach gegabelt, durch eine oder mehrere schräge Queradern mit dem Radii Sector und mit dem Cubitus verbunden. Dieser ist gegabelt, der vordere Ast verläuft fast gerade und mündet in die Randader des Vorderflügels. Der hintere Ast ist kürzer und zieht schräg zur Analis. Flügel wenig kürzer wie die Elytren, Vorder- rand und Spitze meist deutlich angeraucht; Media deutlich hinter der Mitte aus dem Radius entspringend. Vorderbeine ziemlich lang behaart. Hinterschenkel braun bis schwarz, oben und aufsen sehr undeutlich, innen aber deutlich gefleckt; Knie schwarz. > IH ————— Hinterschienen an der Basis ebenfalls schwarz, dann schmutzig- rötlichgelb bis braun ; Dornen mit schwarzen Spitzen. Abdomen oben manchmal gegen die Spitze rötlichbraun, unten gelb und daselbst wie die Brust schwach behaart. Subgenitalplatte stumpf, oben etwas zusammengedrückt, kurz behaart. = Körperlänge 15—16 mm Antennen Ä 8-—9,5 , Pronotum 3 E Elytren B-,9 Hinterschenkel 9 k Gran Sasso, 9. VIL, 3 d.. Steht am nächsten Staur. sauleyi Kraufs var. daimei Azam (Abb. 7) aus Südfrankreich und Nordspanien und unterscheidet sich davon durch längere und an der Spitze etwas flachgedrückte a a dd Zn U A Zn Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 555 Antennen, etwas stärker gebogene Pronotumkiele, abweichendes Geäder, geflecktes Discoidalfeld, undeutlichere Zeichnung an der Aufsenseite der Hinterschenkel, durch die Farbe der Hinterschienen, sowie endlich durch die etwas stumpfere Subgenitalplatte. Als weitere Verwandte kommen aufserdem noch Staur. pullus Phil. und cazurroi Bol., letzterer aus Spanien, in Betracht. Von der ersten Art sind meine Exemplare namentlich durch den Verlauf der Halsschildkiele, Form und Farbe der Elytren, Farbe der Hintertibien und durch die Behaarung der Vorderbeine leicht zu unterscheiden. Die zweite Art weicht hauptsächlich durch die kürzeren Fühler und die hellen Hinterknie von der beschriebenen ab. Von Staur. vagans Eversm. unterscheidet sich die neue Art vor allem durch die dunklere Farbe, durch Länge und Form der Antennen und Elytren, sowie durch die Behaarung der Vorder- beine und durch die schwarzen Knie. 30. S. modestus n. sp. (Abk. 6). Braun. Kopf grofs. Fühler viel länger als Kopf und Hals- schild, an der Spitze kaum erweitert. Stirnleiste eingedrückt. Pronotum hinten stumpfwinklig, Querfurche in der Mitte gelegen ; Kiele vor der typischen Querfurche einander genähert, vorn und hinten nach auswärts gebogen. Zeichnung des Halsschildes viel undeutlicher wie bei der früheren Art, namentlich heben sich die Kiele durch hellere Farbe nur sehr wenig ab. Flugorgane den Hinterleib überragend, aber die Hinterknie nicht erreichend. Prä- costalfeld über die Mitte des Vorderrandes reichend, an der Basis schwach erweitert. Costalfeld deutlich erweitert, sodals die Flügel- decke vor der Spitze schief abgeschnitten erscheint. Subcosta den Vorderrand vor der Spitze erreichend. Radii Sector vor der Spitze des Radius entspringend und an der Spitze des Vorder- flügels endigend. Media hinter der Mitte gegabelt. Discoidalfeld sehr undeutlich gefleckt. Ulnaris und Analis getrennt. Media der Hinterflügel vor der Mitte aus dem Radius entspringend. Vorderbeine und Brust kurz und schwach behaart. Hinterbeine wie bei der vorigen Art gefärbt. Abdomen unten hellgelb, oben gegen die Spitze rötlichbraun. 04 Körperlänge 16 mm Antennen Baus Pronotum 3,0 \, Elytren 1197, Hinterschenkel 10 Terminillo, 6. VII., 1 od’. Der vorigen Art und ihren früher angegebenen nächsten Ver- 556 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. wandten sehr nahestehend, aber an den angegebenen Merkmalen leicht davon zu unterscheiden. 31. S. vagans Eversm. Anversa, 15. VII, 42. 32. S. variabilis Fieb. f. bicolor Charp. Kraufs, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXXVI, 1886, p. 141—147 (‚Stenobothrus). Ebner, Mitteil. Naturwiss. Ver. Univ. Wien, VII, 1910, p. 149—150 (Stauroderus). Terminillo, 5.—6. VIII.; Leonessa, 7. VIIL.; Assergi, 9. VIIL; Gran Sasso und Rio Arno, 11. VIIL.; Pietracamela-Casale, 12. VII; Anversa, 15. VIII; Scanno und Alfedena, 16. VIII.; La Meta, 17.NHE Im ganzen Gebiete verbreitet und häufig, im Gebirge auf die untere und mittlere Region beschränkt. Chorthippus Fieb. 33. Ch. pulvinatus Fisch.-Waldh. Terminillo, 5. VII.; Leonessa, 7. VIII; Antrodoco, 8. VIH. ; Alfedena-Meta, 17. VII. Im mediterranen Gebiet. g”" ? Körperlänge 13—14 mm, 17—21 mm Elytren 6,5—7 E 8—-9 „ Nach der Ausbildung der Elytren und nach der Form des Kopfes gehören die Exemplare zur var. declivus Bris. 34. Ch. dorsatus Zett. Terminillo, 5.—6. VII.; Leonessa, 7. VIIL; Alfedena-Meta, 17. VII. In der unteren und mittleren Region der Berge. Die gesammelten Tiere sind ziemlich klein: " ? Körperlänge 12—14,5 mm, 15—18 mm Elytren 8—10 ? 9—11 „ In Italien meist nur aus den nördlicheren Teilen bekannt. 35. Ch. parallelus Zett. Terminillo, 5. VII.; La Meta, 17. VII. An feuchten Plätzen und auf Waldwiesen stellenweise sehr häufig. Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 557 35a. var. montanus Charp. Gran Sasso, 9.—10. VII, 1 co’ 3 2, in beträchtlicher Höhe. Flugorgane beim ' 13,5 mm lang, die Knie der Hinter- schenkel deutlich überragend ; bei den 2 15 mm lang, die Hinter- knie nur sehr wenig überragend. 4Jiolopus Fieb. 36. A. strepens Latr. Anversa, 15. VII, 3 d. Oedipoda Nerv. 37. Oe. miniata Pall. Terminillo, 5. VII.; Leonessa, 7. VIII.; Leonessa - Posta, 8. VIII; Assergi und Gran Sasso, 9. VIII; Pietracamela, 11. VIII; Casale, 12. VIII.; Anversa, 15. VIIL.; Alfedena und Meta, 17. VII. In der mediterranen Region überall verbreitet und nicht selten. 38. Oe. coerulescens L. Terminillo, 5. VIH.; Assergi, 9. VII; Anversa, 15. VIIL; Alfedena, 17. VII. (1 5 der var. ferrugata Karny); Alfedena- Meta, 17. VIII Verbreitung wie bei der vorigen Art. Sphingonotus Fieb. 39. 8. coerulans L. Atwersa, 15. VII, 1 d'. Pezotettic Burm. 40. P. giornae Rossi. Terminillo, 5. VIIIL.; Anversa, 15. VIIL.; Alfedena-Meta, 17. VII. Nur in der mediterranen Zone. Orthacanthacris Karsch. 41. 0. aegyptiaL, Terminillo, 5. VII.; Anversa, 15. VII. Entsprechend der Jahreszeit nur Larven gefunden. Bei An- versa auf Blättern von Aubus und Vitis fressend. Podisma Latr. 42. P. costae Targ. (= Pezotettix samniticus Br. in coll.). (Abb. 8—9.) Dereıoni-Tozzetti,: Bull. Soe. Ent. Ital., XI, 1881, p. 185 (Pezottetis). Brunner, Prodr. eur. Orth., 1882, p. 229 (Pezotettix). 558 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Scudder, Proc. U. S. Nat. Mus., XX, 1897, p. 113 (Podisma). Burr, Synops. Orth. West. Europe, 1910, p. 72 (Podisma). Kirby, Syn. Cat., IH, 1910, p. 535 (Podisma). Terminillo, 5.—6. VII.; Gran Sasso, 9.—11. VIIH.; Vado di Corno, 12. VII; La Meta, 17.—18. VII. Schmutzig olivengrün bis rotbraun. Länge der Fühler sehr verschieden: meist kürzer als Kopf und Pronotum, bei manchen Exemplaren den Hinterrand des Halsschildes aber deutlich über- ragend. Pronotum kurz, beim o’ fast zylindrisch, beim 2 hinten etwas erweitert, namentlich das letzte Drittel deutlich punktiert und rauh. Mittelkiel hinter der letzten Querfurche und manchmal auch am Vorderrand deutlich, in der Mitte des Halsschildes aber fehlend. Hinterrand abgestutzt oder in der Mitte etwas ein- geschnitten. Seitenlappen mit schwarzer Längsbinde, welche nur selten undeutlich wird. Elytren fehlen. Hinterschenkel unten rot, oben und innen mit 2 oder 3 dunklen Flecken, welche sich manchmal auch nach aufsen fortsetzen. Knielappen hell. Con- dylus der Hintertibien hell, darauf folgt ein schmaler dunkler und ein breiterer heller Ring, der übrige Teil der Tibien ist im Leben blauviolett. Dornen gelblichweils mit schwarzen Spitzen. Die Farbe der -Hintertibien geht jedoch in den meisten Fällen beim Trocknen verloren, wodurch die Schienen dann gewöhnlich schmutzig-rot aussehen. Prosternalzapfen kurz. Abdomen seitlich mit schwarzen Flecken, beim 07 meist gelblich; Unterseite ein- färbig, beim 0’ gelblich, beim 2 olivengrün. Erstes Segment ohne Tympanum, letztes Segment beim 0’ mit 2 schwarzen Zähn- chen. Supraanalplatte des 07 gefurcht, dunkel und nur in der Furche etwas heller, vor dem Hinterrande jederseits mit einer Erhöhung. Cerci an der Basis etwas zusammengedrückt, kurz, gerade und zugespitzt. Subgenitalplatte stumpf. Klappen der Legeröhre beim 2 gebogen, teilweise gezähnelt, die unteren mit einem scharfen, zahnartigen Vorsprung (Abb. 8 und 9). og" = Körperlänge 15,5—19,5 mm, 20—27 mm Pronotum 4—45 „ b—55 „ Hinterschenkel 9,5—11 : 11—13 „ Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 559 Die gröfsten Exemplare stammen vom Terminillo, die kleinsten vom Gran Sasso. | Fin 2 hat eine Mifsbildung am Pronotum, indem dessen Vorderrand rechts etwas nach hinten und aufwärts gebogen ist, sodals das Pronotum entlang der vorderen Querfurche oben und namentlich rechts stark eingedrückt erscheint. Als hochalpine Art tritt Podisma costae erst in bedeutender Höhe — bei ungefähr 1700 m — auf und steigt bis höchstens 2400 m; einzelne Exemplare fand ich gelegentlich schon in der Waldregion. Die Art ist auf Wiesen und sonnigen Abhängen stellenweise sehr häufig und wegen ihres plumpen Körpers leicht zu fangen. Im Leben erinnert sie durch die Farbe des Körpers und der Tibien aufserordentlich an Pod. pedestris L., von welcher sie sich aber leicht durch die fehlenden Elytren unterscheidet. Sonst steht sie indessen der Pod. pyrenaea Fisch. näher. Brunner, Seudder und Burr beschreiben nur das 2 und geben an, dafs die Hintertibien rötlich sind. Wie ich schon früher erwähnt habe, sind sie im Leben aber blauviolett, doch behalten sie diese Farbe nur bei sorgfältigem Trocknen bei. Pod. costae war bisher nur vom Monte Morrone in den Abruzzen bekannt und ist wahrscheinlich auf allen höheren Er- hebungen dieses Gebirges anzutreffen. Calliptamus Serv. 43.10, Ita lious-L. Terminillo, 5. VIIL.; Assergi, 9. VII; Anversa, 15. VIIL; Scanno, 16. VII. = Körperlänge 11,5—14 mm, 20—22,5 mm Pronotum aa 5 h Elytren TON 14,5—16 4 Hinterschenkel a 13—14 ® Alle Exemplare sind auffallend klein. Die Flügel sind ganz glashell oder zeigen höchstens an der Basis eine sehr schwache Rosafärbung,, sodals es sich hier um var. siculus Burm. und um Übergänge zur Hauptform handelt. Phasmiidae. Baecillus Latr, 44. B. spec. Terminillo, 5. VII. In ungefähr 800 m Höhe fand ich eine kleine Larve, welche entweder zu D. rossü Fabr. oder zu D. gallicus Charp. gehört. 560 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Das Tier frafs an einem Blatt von Ostrya carpinifoia und fiel durch seine hellgrüne Farbe auf dem dunklen Laube sehr auf. Von Schutzfärbung also diesmal keine Spur! Dermaptera. Anechura Seudd. 45: A. orsinii Gene (Abb. 10—17). Targioni Tozzetti & Stefanelli, Bull. Soc. Ent. Ital., XIV, 1882, p. 51 (Forficula). Brunner, Prodr. eur. Orth., 1882, p. 23, f. 6A (Chelidura). Cecconi, Bull. Soc. Ent. Ital., XXIX, 1897, p. 161 (Chelidura). Bormansu.Kraufs, Tierreich, XI, 1900, p. 106 (Chelidura). Kirby, Syn. Cat., I, 1904, p. 54 (Pseudochelidura). Bürr, Synops. Orth. West. Europe,. 1910, p. 97w 751 (Chelidura u. Pseudochelidura). Burr, Gen. Ins., Fasc. 122, 1911, p. 74 (Anechura). Burr, Ann. Nat. Hofmus. Wien, XXVI, 1912, p. 96 (Anechura). Gran Sasso, 9. VIII, unterhalb des Schutzhauses (2000— 2360 m); Pietracamela-Casale, 12. VIIH.; La Meta, 17.—18. VII. — Zu dieser Art gehören wahrscheinlich auch 2 Larven von Leonessa, 7. VII. Gewöhnlich erst über der Baumgrenze unter Steinen und trockenem Kuhmist, stellenweise nicht selten, geht aber weder am Gran Sasso, noch auf der Meta bis zum Gipfel. Die Art variiert überaus in der Grölse und in der Form der Zangen, so dafs man leicht 2 oder mehr Abarten, ja sogar Arten nach der Ausbildung der Zangen der 5’ aufstellen könnte, wenn eben nicht alle Übergänge vorhanden wären. Bei der Besteigung der ge- nannten Berge konnte ich die Beobachtung machen, dafs man zuerst kleine Exemplare mit ziemlich schwach gebogenen Zangen der 0’ antrifft (Abb. 14), während an der oberen Grenze ihres Verbreitungsgebietes sehr grofse und kräftige Tiere mit stattlichen Zangen leben (Abb. 10—11, 12—13). Die Zangen sind jenen von Anechura bipunctata Fabr. sehr ähnlich, aber mit Ausnahme einiger Exemplare vom Gran Sasso nicht so stark nach abwärts gebogen, auch ist der Zahn meist deutlicher ausgeprägt. Die grölseren Larven sind meist an einer schwachen Aufwärtsbiegung der ziemlich kräftigen Zangen in der Mitte zu erkennen. 2 besondere Fälle der Zangenbildung beim 5’ mögen noch genauer besprochen werden. In dem einen Fall handelt es sich um ein kleines Tier, bei dem die Zangen gar keine Andeutung des normalerweise in der Mitte befindlichen Zahnes aufweisen und nur sehr schwach gekrümmt sind (Abb. 15). Ich halte diese Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 561 Bildung für das eine Extrem in der Ausbildung der Zangen, während das andere die kräftigen, stark gezähnten und gebogenen Zangen grofser Exemplare bilden. Ähnliche Verhältnisse sind von vielen anderen Arten bekannt, so sagt schon Brunner (Prodr., p- 23) bei Chelidura sinuata Germ.: „Die beiden Formen, in welchen die Zange des o’ auftritt, ist eine bei allen Cheliduren vorkommende Variation.“ Auch Anechura bipunctata weist ganz analoge Bildungen der männlichen Zangen auf. Vielleicht sind auch Burriola (— Chelidoura) apfelbecki Wern. und D. reiseri Wern. nur extreme Formen derselben Art, was ja auch Werner!) selbst vermutet hat. 1! 16 Keaj 15 Die zweite erwähnenswerte Abweichung bildet ein d, das ich auf der Meta (17. VIII.) fand, und das ebenfalls der kleinen Kümmerform angehört. Der linke Zangenarm ist normal ent- wickelt und mit einem deutlichen, wenn auch kleinen Zahn ver- sehen; der rechte Zangenarm ist kleiner und ungezähnt, also dem eines 2 ähnlich (Abb. 16). Jedoch handelt es sich nach der Anzahl der Abdominalsegmente und der Form des Analsegmentes nicht um einen Zwitter, sondern wohl nur um ein normales mit regenerierter rechter Zange, welche kleiner und unvollkommen geblieben ist. 1) Werner, F., Wiss. Mitteil. aus Bosnien u. d. Herzeg., X, 1907, p. 648. Deutsche Entomoi Zeitschrift 1915. Heft V. 31 562 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. g’ ? Körperlänge 7,5— Sg 5 mm, 8—13 mm Pronotum 13 # are Elytren 1,5 — r . N 2.5 Zangen 3—6 } 2,8—3,8 „ Anechura orsinii ist nur aus Italien bekannt: Ligurische Alpen, M. Morello, Florenz, M. Catria, Ascoli, Abruzzen, Kalabrien. Forficula L. 46. F. apennina Costa (Abb. 18—21). Costa, Atti Acc. Napoli, IX, 1881, p. 36, ff. 7—7a. Heyden, Deutsche Entom. Zeitschr., XXVIL, 1883, p. 364. Bormans u. Kraulfs, Tierreich, XI, 1900, p. Tb, Kirby,'Syn. Cat.; 121904, .p. 50. Burr, Synops. Orth. West. Europe, 1910, p. 6 u. 151. Burr, Gen. Ins, Hase 4122; 1911, p. 81. Burr,.Ann. Nat. Hofmus. Wien, XXVI, 1912, 2 WE Gran Sasso, 10.—11. VI. Rotbraun bis kastanienbraun, Kopf heller. Fühler zwölf- gliedrig. Pronotum fast quadratisch, der Hinterrand etwas ge- rundet, Seitenränder aufgebogen und durchscheinend. Elytren ein- färbig, Flügel verkümmert und schuppenförmig, von den Elytren vollständig verdeckt. Abdomen runzlig punktiert. Analsegment des 0’ grofls, etwas breiter als lang. Verbreiterter Basalteil der Zangen kurz, sehr fein gezähnelt und am Ende ohne deutlichen Zahn. Die Zangen selbst sind schwach gebogen, in der Mitte mit einem deutlichen Zahn versehen und überkreuzen sich manch- mal leicht an der Spitze. Zangenarme des $ schlank und an der Spitze gekreuzt. g' En Körperlänge 10—15,5 mm, 9,5—13 mm Pronotum 1,5—2 s AR: Elytren 1,9 2 ; 2 Zangen 5—10,5 „ 3,5—4 ,„, Diese bisher recht selten beschriebene Art ist am Gran Sasso stellenweise aufserordentlich häufig und hält sich immer unter Steinen auf. Sie erscheint als hochalpine Art erst oberhalb der Waldgrenze;, am Südabhang in beiläufig 2350 m, am Nordabhang reicht sie bis ungefähr 1760 m herab. Zum Unterschied von der früheren Art geht sie aber bis zum Gipfel des Berges (2914 m) und ist daselbst die einzige Orthopterenart. Die 2 unterscheiden sich von jenen der vorigen Art durch geringeren Glanz und längere, schlanke Zangen; die gröfseren Larven durch die in der Mitte nichta ufgebogenen Zangen. Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 563 Von Mifsbildungen der Zangen beobachtete ich nur 2 er- wähnenswerte Fälle, die vielleicht beide auf Regeneration zurück- zuführen sind. Bei einem 0’ ist der rechte Zangenarm normal (7 mm lang), der linke sehr kurz (1,5 mm lang), hakenförmig nach aufsen gebogen und in der Mitte am Aufsenrand mit einer dreieckigen, zahnartigen Erweiterung versehen (Abb. 20). Er ist also eigentlich nach aufsen gedreht. Der zweite abnorme Befund betrifft ein 2, dessen linker Zangenarm nicht ganz 2 mm lang ist. Aulserdem ist er an mehreren Stellen eingeschnürt, sowie 18 am Ende hakig nach innen gebogen und verdickt (Abb. 21). Auch unvollkommene Entwicklung der Elytren und teilweise abgebrochene Zangen fand ich gelegentlich bei den lebenden Exemplaren. Forficula apennina ist nur aus den Abruzzen und aus Kalabrien bekannt. 47. F. auricularia L. (Abb. 22). Terminillo, 5. VIIL.; Leonessa, 8. VlII.; Assergi, 9. u. 12. VII.; Rio Arno, 11. VIII; Pietracamela-Casale, 12. VII.; La Meta, 17.—18. VII. Zangenlänge der 9’ sehr verschieden. Unter Steinen und trockenem Kuhmist stellenweise häufig, zum Teil gemeinsam mit Anechura orsinü. Bevorzugt hauptsächlich die Waldregion, geht aber doch bis fast 2000 m. 37* 564 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Oberhalb von Casale fand ich neben zahlreichen normalen Tieren ein Exemplar, dessen linker Zangenarm männlich ist, während der rechte an der Basis ungezähnt, sowie etwas kürzer und schwächer ist, also dem eines @ ähnlich sieht \ (Abb. 22). Anläfslich dieses Fundes habe ich schon vor einiger Zeit mit einer Zusammenstellung der bei ÖOrthopteren bekannt gewordenen Fälle von Gynan- dromorphismus und echtem Hermaphroditismus namentlich auf Grund der Angaben bei Brunner v. Wattenwyl (1876, 1878, 1882), Chopard 2 (1912) und Ramme (1913) begonnen, welche Arbeit von Kheil etwas ergänzt und veröffentlicht worden ist!). Daselbst findet sich auch eine schematische Zeich- nung eines gynandromorphen Exemplares von Forficula auricularia, sowie die Beschreibung und Abbildung eines Hermaphroditen von Ephippiger terrestris Yers. | Im nachfolgenden beschränke ich mich nur auf die sogenannten Zwitter bei Dermapteren. In allen Fällen, in denen die Tiere genauer untersucht wurden, betrug die Zahl der sichtbaren Ab- dominalsegmente 9, wie bei normalen J, während die $ nur 7 sichtbare Segmente zeigen. Ganz ähnliche Fälle wie der mir vorliegende haben Paoli (1906) bei Zabidura riparia Pall. und Forfieula auricularia, Lucas (1909) und Chopard (1912) bei Forficula aurieularia beschrieben und abgebildet. Das Exemplar der letztgenannten Art von Paoli ist links männlich und rechts scheinbar weiblich, während Lucas und Chopard den um- gekehrten Fall vor sich hatten. Ersterer schreibt darüber: „The right branch of the callipers is normal, of the small rounded type; the left is simple, and gives one the impression that the base of it is within the creature’s abdomen.“ Chopard hat auch die inneren Genitalorgane untersucht und dabei gefunden, dafs es sich bei seinem Exemplar um ein normales J’ gehandelt hat. Auch weist er darauf hin, dafs der kleinere Zangenarm dem einer Larve ähnlicher ist als dem eines ? und vermutet, dafs diese ungleichmäfsige Ausbildung beider Zangenarme vielleicht durch eine Verletzung zu erklären sein könnte. Es zeigt sich also, dafs in neuerer Zeit alle Autoren (Burr, Paoli, Chopard) der Ansicht zuneigen, dafs die Fälle von Gynandromorphismus bei Dermapteren sich nur auf 0’ beziehen, ) N. M. Kheil, Orthopterologisches von den Hyeres’schen Inseln (Hermaphroditismus bei Orthopteren). — Internat. Entom. Zeitschr., Guben, 8. Jahrg., 1914 (p. 21—33 des Separatums). Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 565 bei denen ein Arm der Zange unentwickelt blieb und jenem der weiblichen Zange ähnlich wurde. Diese zweifellos richtige Ansicht möchte ich noch dahin ergänzen, dafs es sich in allen diesen Fällen sehr wohl um Regenerationserscheinungen handeln kann, wenn auch speziell bei Dermapteren noch keine sicheren Versuche darüber vorliegen. Doch lassen die eingehenden Untersuchungen, die von MeguSar!) und Griffini?) über andere Gruppen von Orthopteren vorliegen, diesen Schlufs wohl zu. Auch habe ich selbst bei Anechura bipunctata Fahr. öfters Beinregenerate und Mifsbildungen der Zangen beobachtet, die ich ebenfalls auf Ver- letzungen während des Larvenlebens und nachfolgende Regeneration zurückführe °). Über sehr eigentümliche Mifsbildungen an den Zangen zweier 4’ von Labidura riparia berichtet auch Lucas), doch stehen diese Fälle in keinem Zusammenhang mit Gynandromorphismus. Blattidae. Ectobius Steph. 48. E. lapponicus L. Leonessa, 7. VIIL, 2 cd’. Bei dem einen Exemplar ist das Pronotum in der Mitte fast schwarz, also normal gefärbt; bei dem anderen ist der Discus in der vorderen Hälfte rotbraun, in der rückwärtigen dunkelbraun gefärbt. E. lappomicus ist in Südeuropa selten und hauptsächlich in gebirgigen Gegenden anzutreffen. 48a. var. nigra n. Terminillo 6. VIIL, 4 d. Etwas kleiner wie mitteleuropäische Exemplare und sehr dunkel gefärbt. Pronotum in der Mitte ganz schwarz, die Seiten- ränder manchmal nur undeutlich aufgehellt. Elytren viel dunkler wie bei Stücken aus Mitteleuropa. Beine mit Ausnahme der gelben Dornen schwarz. Hinterleib oben ganz schwarz. !) F. Megusar, Regeneration der Fang-, Schreit- und Sprungbeine bei Aufzucht von Orthopteren. — Arch. f. Entwicklungsmechanik d. Org., XXIX, Leipzig 1910. 2) A. Griffini, La rigenerazione delle zampe negli Ortotteri saltatori. — Rivista mensile di Sc. Nat. „Natura“, II, Pavia 1911. ®) R. Ebner, Die Orthopterenfauna der Umgebung von Guntrams- dorf in Niederösterreich. — Mitteil. Naturwiss. Ver. Univ. Wien, VIII, 1910 p. 163. #) W.J. Lucas, British Orthoptera in 1912. — Entomologist, XLVI, London 1913, p. 43, 2 fig. 566 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Körperlänge 7,5—8 mm Elytren 7 P7] Eine melanistische Zwergform. In der Brunner-Sammlung (Wien) finden sich bei E. lapponicus Exemplare von verschiedenen Gegenden Südeuropas, welche zwar ungefähr so grofs sind wie meine Varietät, aber ebenso gefärbt sind wie die Hauptform. 49. E. perspicillaris Herbst. Terminillo, 5. VIIL, 0%; Leonessa, 7. VIIL, 1 2; La Meta, 17. VIHz,02 ®i Blatta L. 50, B. orientalis L. Bahnhof in Anversa-Scanno, 16. VIII, 1 Larve. Mantidae. Mantis L. 31, Mreligiose 1. Assergi, 9. VIIl.; Anversa, 15. VII. Vom ersten Fundort liegt mir nur ein Eikokon vor, welcher trotz seiner geringen Gröfse wohl nur von Mantis herrühren kann. Wie aus vorstehender Aufzählung zu entnehmen ist, gelang es mir, in der kurzen Zeit vom 5. bis zum 18. August im ganzen 51 Arten zu erbeuten. Wenn damit natürlich die gesamte Orthopteren-Fauna des Gebietes sicher noch nicht vollständig be- kannt ist und bei genauerer Durchforschung noch manchen inter- essanten Fund ergeben wird, so glaube ich doch, eine ziemlich richtige Gliederung der Abruzzen in orthopterologischer Hinsicht geben zu können. Meine Ergebnisse dürfen wohl auch deshalb als recht befriedigend betrachtet werden, weil es mir gelungen ist, aulser 3 neuen auch eine Anzahl seltenerer Arten aufzufinden, welche nur aus den Abruzzen oder wenigstens nur aus Italien bekannt sind. Von den gesammelten Arten sind folgende auf die Abruzzen beschränkt: Stenobothrus apenninus, Stauroderus monticola, Stauroderus modestus, Podisma costae, Eectobius lapponicus var. nigra. . Nachstehende Arten sind nur aus Italien bekannt: z EB En Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 567 Dolichopoda geniculata (?), Pholidoptera brunneri, Poecilimon incertus, Anechura orsinü, Forfieula apennina. Aufserdem erbeutete ich mehrere, vorwiegend mitteleuropäische Arten, welche in Südeuropa nur von wenigen Orten bekannt waren. Relativ grofs ist die Zahl der flugunfähigen Arten. Wenn man von Dlatta orientalis als „Haustier“ absieht, so kommen hier folgende Arten in Betracht, die mit Ausnahme des nur im weib- lichen Geschlecht flugunfähigen Kectobius lapponicus in beiden Ge- schlechtern des Flugvermögens entbehren : Dolichopoda gemiculata, Stenobothrus apenninus, Ephippiger spec., Chorthippus parallelus, Anterastes raymondi, Pezotettiw giornae, Pholidoptera brunneri, Podisma costae, Pholidoptera fallaz, Bacillus spec., Platycleis abbreviata, Anechura orsinü, Polysarcus denticaudus, Forficula apennina, Poecilimon incertus, Eetobius lapponieus. Auch einige andere Arten machen von ihren Flugwerkzeugen wohl nur selten und in unbedeutendem Mafse Gebrauch, wie: Liogryllus campestris, Stauroderus monticola, Chorthippus pulvinatus var. declivus, Forficula auricularia, Ectobius perspieillaris und Mantis religiosa. Wichtig erscheint mir die Tatsache, dafs die meisten jener Arten, die ich früher als für die Abruzzen und für Italien charakteristisch an- geführt habe, zu den flugunfähigen Arten ge- hören, wenngleich auch die letzteren in Italien oft ziemlich weit verbreitet sind. Bei der Besteigung eines Berges lassen sich unschwer mehrere Regionen unterscheiden, welche durch die Vegetation bedingt sind und ihre ganz bestimmte Orthopteren-Fauna aufweisen. Es ist selbstverständlich , dafs diese Zonen nicht immer scharf getrennt sind, sondern vielfach ineinander übergehen. Die untere Region möchte ich auch hier als mediterrane bezeichnen, ihre Fauna ist sehr artenreich und setzt sich vorwiegend aus mediterranen Arten zusammen. Charakteristisch sind besonders: Oecanthus, Anterastes, Platycleis grisea, Tylopsis, Omocestus petraeus, Chorthippus pulvinatus, Oedipoda miniata und coerulescens, Pezotettiv giornae, Orth- acanthacris aegyptia, Calliptamus, Bacillus und Mantis. In ungefähr 1150 m Höhe schliefst sich als zweite Region die Wald- region (Buchenwaldregion) an, in der baltische Arten vor- 568 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. herrschen , wie Gomphocerus rufus, Omocestus haemorrhoidalis, Stauro- derus scalaris, C'horthippus dorsatus und parallelus. Aber auch Pholi- doptera fallae und Poecilimon incertus, sowie Platycleis abbreviata leben in dieser Zone. Nach oben hin geht diese Waldregion zwischen 1800 und 2000 m Höhe allmählich in die alpine Region über. Diese ist durch geringe Artenzahl gekennzeichnet: noch- mals Platycleis abbreviata, Polysarcus denticaudus, Gomphocerus sibirieus, Stenobothrus apenninus, Podisma costae, Anechura orsinü und Forficula apennina. Vielleicht wäre es sogar besser, zwischen Waldregion und alpiner Region noch eine Zone zu unterscheiden, die dann als subalpine Region zu bezeichnen wäre. Dieser würden dann einige Übergangsformen angehören , wie Platycleis abbreviata, Polysarcus, Gomphocerus sibiricus, Stenobothrus nigromaculatus und lineatus und noch einige andere Arten. Von Interesse ist namentlich das Vordringen von Polysarcus in solch beträchtliche Höhen. Unter den hochalpinen Arten steigt Forfeula apennina am höchsten, wie ich schon früher erwähnt habe. Da sie sich vorwiegend unter Steinen aufhalten dürfte, ist sie vielleicht der nächtlichen Kälte weniger ausgesetzt und kann daher auch in den höchsten Teilen des Gran Sasso noch gut fortkommen. Es ergeben sich aber aulser dieser allgemeinen Gliederung noch einige erwähnenswerte Tatsachen. Zunächst die auffallende Armut an ÖOrthopteren an Nordhängen, die ja ihren Grund in dem Wärmebedürfnis dieser Tiere hat. Auch sind die Verhältnisse bei den einzelnen Bergen nicht gleich. So erscheint an dem bis auf die „Macchia grande“ — einem im unteren Teil vorzugsweise aus Zerr-Eichen, im obersten Teile aus Rotbuchen bestehenden Walde — vollständig kahlen Südabhang des Gran Sasso die Fauna der Buchenwaldregion nicht gut entwickelt, denn die mittel- europäischen Arten beschränken sich hier auf den Höhengürtel von 1200—1300 m der Macchia grande. Eben wegen dieser Kahlheit reichen auch manche mediterrane Arten hier sehr weit nach aufwärts. Die Nordseite des Gran Sasso und die beiden anderen Berge, die wir besucht haben, Terminillo und Meta, sind teilweise mit ausgedehnten Buchenwäldern bestanden, die eine reiche baltische Fauna aufweisen. Im Anschluls an die Ausbeute aus den Abruzzen möchte ich hier noch einige Arten von anderen Orten Italiens anführen. In Rom fand ich folgende Arten: Decticus albifrons Fabr. — co’, das eine Exemplar bei Tag auf einer Mauer, das andere am Abend auf der Stralse fliegend (3. VIII). Beide sind etwas grölser wie dalmatinische Exemplare. Ebner, Zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Abruzzen. 569 Acrida turrita L.. — Beim Kolosseum, 3. VII. Stauroderus variabilis Fieb. f. bicolor Charp. — Kolosseum und Bahnhof Trastevere. Oedipoda coerulescens L. — An denselben Orten, aufserdem in Orvieto beobachtet (22. VIH.). Calliptamus italieus L. — Trastevere, 21. VII. Gelegentlich eines Ausfluges nach Bracciano, etwas nördlich von Rom, sammelte ich am 21. VIII.: Oecanthus pellucens Scop., Anterastes raymondi Yers., Ithacocleis germanica Herr.-Schäff., Rhacocleis bormansi Br.!), Platycleis intermedia Serv., Phaneroptera quadripunctata Br., Tylopsis thymifolia Petagna und var. margine- guttata Serv., Acrydium spec. (bipunctatum L.?) Larve, Acrida turrita L., Gomphocerus rufus L., Stauroderus variabilis f. bicolor Charp., Chor- thippus pulvinatus Fisch.-Waldh. var. declivus Bris., Atolopus thalas- sinus Fabr., Oedipoda coerulescens L. und var. marginata Karny, Pezotettie giornae Rossi, Orthacanthacris aegyptia L. (Larven), Callip- tamus italicus L. (ebenso klein wie die Exemplare aus den Abruzzen und nach der Flügelfärbung Übergang zu var. siculus Burm.). Endlich möchte ich auch noch die wenigen Arten erwähnen, welche ich anläfslich der Wiener Universitätsreise im April 1913 auf Sizilien und Stromboli gefunden habe, obwohl alle bereits schon in den trefflichen Arbeiten von Kraufs (1887) und Riggio & Pajno (1887) für Sizilien angeführt sind. Myrmophilina ?) (— Myrmecophila) ochracea Fisch. — 0’, 2 und Larven unter einem Stein bei Aphaenogaster barbara L. (det. Prof. Fahringer) am Monte Pellegrino bei Palermo, 10. IV. Tettigonia viridissima L. — M. Pellegrino bei Palermo, 10. IV., 1 Larve. Odontura stenoxipha Fieb. — Taormina, 7. IV., 1 Larve; M. Pellegrino, 10. IV., nicht selten auf niederen krautigen Pflanzen, 1 2 bereits mit Spermatophor; Akragas bei Girgenti, 15. IV., Larven und entwickelte Tiere. Acrida turrita L. — Syrakus, 6. IV. Stauroderus variabilis Fieb. f. bicolor Charp. — M. Pellegrino bei Palermo, 10. IV., 1 o'. Hierher gehört vielleicht auch eine Larve von Akragas bei Girgenti, 15. IV. Acrotylus spec.? — Giardini, 7. IV., Larven am Strand nicht selten. !) Nur von De-Leo aus der Provinz Rom angegeben (Boll. Soc. Rom. Zool., VI, 1897, p. 88), sonst nur aus den nördlichen Teilen von Italien bekannt. 2) Silvestri, F., Boll. Lab. Zool. Gen. Agrar. Portiei, VI, 1912, p. 231—234. 570 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ocnerodes canomicus Fisch. — Syrakus, 6. IV., 1 2; Akragas bei Girgenti, 15. IV., 1 d’. Orthacanthacris aegyptia L. — Syrakus, 6. IV. Forfieula decipiens Gene. — Taormina, 7. IV.; Stromboli, 8. IV. Polyphaga aegyptiaca L. — Ein 2 wurde von einem Reiseteil- nehmer auf der Insel Stromboli unter einem Stein gefunden (8. IV.). Obwohl ich das Tier nur ganz flüchtig sehen konnte, glaube ich es doch als zu dieser Art gehörig hier erwähnen zu können. Ameles spec. — Girgenti, 15. IV., 1 Larve; Stromboli, 8. IV., 2 Eikokons. Procerus scabrosus und Varietäten. Von E. v. Bodemeyer. Wie erklärt sich das schmale und breite Halsschild der scabrosus-Formen ? Diese Frage habe ich mir seit 1899 vorgelegt, und bevor andere Argumente nicht gegeben werden, komme ich zu folgender Erklärung: Ursprünglich waren es 2 Arten, eine in Syrien, eine im vorderen Klein-Asien, beide auf diese Räume auch heute noch lokalisiert; Seitenspritzer nach dem nördlichen Kaukasus un- berücksichtigt, weil späterer Entwicklung angehörig. Es kommen nur die blauen mit den für die vorliegende Studie aber ganz irrelevanten Farbenabweichungen in Betracht. Die syrische Art ist laticollis, die kleinasiatische scabrosus. scabrosus ist heute in giganteus m. — Alem-Dagh — die mächtigste ursprünglich erhaltene Stammform, und doch war sie einstmals der syrischen unterlegen. Dem ganzen Habitus nach ist laticollis eine viel stärkere Rasse, der unbedingt im Laufe der Zeit die heute zwar mächtigere Art giganteus unterlegen gewesen wäre. Warum hat latieollis, das viel kräftigere Tier, nicht seine Überlegenheit bewahrt? In der Beantwortung dieser Frage liegt allein die Erklärung der Übergangsformen von scabrosus zu laticollis. Der massige Bau wäre heute noch dem spillerigen, langbeinigen giganteus überlegen, wenn sie auf gleichem Kampffelde sich gegen- überständen. Ein syrischer laticollis bekäme noch heute jeden scabrosus nieder, wenn es sich um den Daseinskampf handelte, aber auch dann, wenn nur kopulative Überlegenheit die Existenz des einen oder anderen gefährdete. Der giganteus würde heute noch unterliegen, er würde verschwinden und das breite Hals- schild hätte die Oberhand. Warum also nicht ? Bodemeyer, Procerus scabrosus und Varietäten. 571 Bei der grofsen lokalen Entfernung kommt laticollis an giganteus nicht heran. laticollis ist nach Westen, giganteus nach Osten vor- gedrungen, freilich zu einer Zeit des ursprünglichen Klein-Asien mit seinen Urwäldern. So hat laticollis allmählich die Ausläufer von giganteus bezwungen ; aber das ist langsam vor sich gegangen, denn während der Nährboden für die gedeihliche Entwicklung von Procerus — der Wald — der Urwald — gänzlich verschwunden ist, und der laticollis sich auf den langen, kahlen Karawanen- stralsen nach Westen schiebt, thront giganteus heute noch ur- sprünglich im Alem-Dagh, einem Urwalde, überhaupt einem Unikum von Waldgebirge, wie es keines mehr gibt durch den gesamten Osten, durch Anatolien, Karamanien, Syrien, Mesopotamien bis an die Grenzen von Luristan, wo endlich von Choremabad bis Hamadan in Persien wieder gewaltige Urwälder auftreten; aber bis dorthin reicht kein Procerus. Die Vorstufen von giganteus sind also in dem inzwischen ebenfalls sterilisierten Gelände bis in den Bulghar-Dagh von laticollis überwunden ; aber laticollis war nun auch durch Äonen und wieder Äonen lange Entziehung seiner Kraftfülle, also des Urwaldes, entkräftet. Neue Urwälder entstehen nicht. Es ging sogar so weit, dafs heute überhaupt keine Wälder mehr durch die grolsen Gebiete von Vorder-Klein-Asien bis nach dem fernen Östen existieren. So drangen denn die Epigonen des laticollis über den Bulghar-Dagh und nach Norden ausbiegend, vom nörd- lichen Kaukasus her — wo sie jene Rassen des colchicus und tauricus durch Mischung mit den am Südufer des Schwarzen Meeres vor- gedrungenen Emigranten des Alem-Dagh bildeten — nach dem Westen immer weiter vor und beraubten den scabrosus seiner ur- sprünglichen Originalität, indem bei den Nachkommen, also den Kreuzungen, das lange, schmale Halsschild immer breiter wurde und damit die eigene Kraft des laticollis auf die schwächlicheren Nachkommen des scabrosus überging, um im Zentrum von Klein- Asien bei Ak-Chehir und Eski-Chehir, Richtung Biledjik, in der mächtigen Sommeri-Form die heute noch urwüchsige Mitte von laticollis und giganteus hervorzubringen. Im Bulghar-Dagh finden sich heute vereinzelt noch Stücke, welche die erste Etappe jener Bastarde darstellen und im bulghar- maadensis (coll. Roeschke) von mir 1899 als dem laticollis am nächsten stehenden aufgefunden wurden. Von hier aus ging der Eroberungszug des laticollis weiter nach Westen. Mit dem Auf- treten grölserer Ansiedlungen von scabrosus nahm auch der physische Einflufs von laticollis auf die Umgestaltung des giganteus zu, bis ihm bei Ak-Chehir, Sultan-Dagh Halt geboten wurde. Hier aber ist in der Sommeri-Form schon eine solche Verbreiterung des 572 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Halsschildes und damit eine solche Urfülle der Kraft eingetreten, dafs, wenn von Syrien der Nachschub derselbe geblieben wäre, in Zukunft giganteus unterliegen würde. Aber, das wird nicht sein, denn, nachdem Syrien und die Zwischengelände immer mehr und jetzt gänzlich entwaldet wurden, schwindet die Urkraft des laticolis und dem giganteus wird die Zukunft gehören, solange Alem-Dagh Urwald bleibt und in dem Nebengelände von Brufsa— Sabandja sich Waldungen finden, welche zwar nicht giganteus-, wohl aber kräftige scabrosus-Formen bis in die Gegend von Eski- Chehir züchten. So zeigt sich bei laticollis und giganteus ganz das Gegenteil von dem bisher Vermuteten, als ob giyanteus der Überwinder wäre von Westen nach Osten. Nein und immer wieder nein! Die Umgestaltung ist von Osten nach Westen erfolgt und heute liegt es so: scabrosus-giganteus im Urwald des Alem-Dagh,, bosphoranus im Nebengelände bei Konstantinopel, verhungerte scabrosus Brulsa, Richtung Eski-Chehir, und Sabandja, Richtung Eski-Chehir, auch bis Amasia immer noch schmales Halsschild, lange Form. Sa- bandja—Biledjik Erweiterung des Halsschildes. Auf dieser Strecke Sabandja—Biledjik, Eski-Chehir stofsen die beiden Formen auf- einander und biegen sich nun zu dem breiten Halsschild, welches zuerst in meinem sterils auf dem ausgedörrten Höhengelände bei Biledjik einen typischen Vertreter findet. Das ist der Anfang von der breviusculus-Gruppe, welche nun in der weiteren ebenen Umgebung von Biledjik, Richtung nördlich Eski-Chehir, und auf den Sultan-Dagh zu, also Ak-Chehir, die allerkräftigsten Mischlinge in der Sommeri-Form bringt. — Von mir selbst schon 1899 auf halber Höhe des Sultan-Dagh er- beutet. — PBulghar-Dagh behält in dem bulgharmaadensis (coll. Roeschke) den ersten Vorstols von laticollis gegen scabrosus. Wäre es mit der Entwicklung so weiter gegangen, so hätte giganteus aufgehört, so aber unterliegt laticollis aus Gründen der nachhaltigen Entwaldung und scabrosus giyanteus — immerhin der imponierendste Procerus — bleibt im Alem-Dash Sieger in der scabrosus-Gruppe. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 573 Rezensionen und Referate. An dieser Stelle finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, die der Schriftleitung zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bücherei der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Beiträge zur Meeresfauna Westafrikas. Heraus- gegeben von W. Michaelsen (Hamburg). Lieferung 2. Mit 13 Tafeln. Hamburg, L. Friederichsen & Co., 1914. Unter diesem Titel werden, wie in dieser Zeitschrift Jahr- gang 1914 S. 459 schon auseinandergesetzt wurde, die Ergebnisse der Meeresausbeute der Hamburger deutsch -südwestafrikanischen Studienreise 1911 veröffentlicht. Die vorliegende Lieferung 2, die erste ist uns leider nicht zugegangen, enthält von H. Strebel (Hamburg) bearbeitet, die Molluscen I, welche nur das Genus Pusionella Gray umfassen, sodann die Echinodermen I: Asteroidea, Ophiuroidea und Echinoidea von R. Koehler (Lyon) und die Echinoderma II: Crinoidea von A. H. Clark (Washington). Besonders sei auf die hervorragenden Lichtdrucktafeln ver- wiesen. Dr. B. Harms-Berlin. Beiträge zur Kenntnis der Meeresfauna West- afrikas. Herausgegeben von W. Michaelsen (Hamburg). Lieferung 3. Mit 4 Tafeln und 4 Abbildungen im Text. Ham- burg, L. Friederichsen & Co., 1915. Preis geb. Mk. 18.—. Mit der vorliegenden dritten Lieferung, welche auf 200 Seiten die von Michaelsen bearbeiteten Tunicaten bringt, schlielst der erste Band der „Beiträge zur Kenntnis der Meeresfauna West- afrikas“ ab. Die vorliegende Lieferung beschäftigt sich mit den litoralen Tunicaten Westafrikas von Kap Verde bis zur Mündung des Orange -Flusses mit Einschlufs der Inseln des Golfes von Guinea, aber unter Ausschluls der Kap Verdeschen Inseln. Da planktonische Tunicaten nur wenig in Gestalt einiger Salpen gefunden wurden, enthält die Arbeit fast ausschliefslich Beschreibungen von Ascidien nebst faunistischen, biologischen und geographischen Erörterungen. 2 Arten und einige Variationen werden neu beschrieben. Da die Ascidienfauna Westafrikas bisher noch wenig erforscht war, so bildet die Arbeit einen wertvollen Beitrag für den Ascidien- forscher. Dr. B. Harms-Berlin. 574 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. "vw. Frisch, K., Der Farbensinn und Formensinn der Biene. Jena 1914. 188 S., 12 Textabb., 5 Taf. Am Schlufs einer geschichtlichen Einleitung legt der Verf. seinen den Ansichten von Hefs entgegengesetzten Standpunkt dar. Nach der Untersuchung der Beschaffenheit des Farbensinnes der Biene (die Beobachtungen beschränken sich zunächst auf die deutsche Rasse der Honigbiene) wird eine eingehende Darstellung seiner Beziehungen zu den Blumenfarben und seiner Bedeutung sowie des Formensinns der Biene für den Blumenbesuch gegeben. Ein anderes Kapitel behandelt die praktische Bedeutung eines farbigen Anstrichs der Bienenstöcke sowie Versuche über die Orientierung der Bienen bei der Heimkehr in den Stock. Sie zeigen, dafs die Biene, wenn sich ihr Stock von den Nachbar- stöcken durch seine Farbe in auffallender Weise unterscheidet, dieses Merkmal als Hauptorientierungsmittel zum Auffinden ihres Heims benützt. Sie zeigen ferner, dafs sie dabei nicht nur die Farbe des eigenen Stockes, sondern auch die Farbe der Nachbar- stöcke und deren relative Lage beachtet. Im Anschluls an die zahlreichen Experimente (125 Tabellen darüber am Schlufs des Buches) sind folgende Ergebnisse kurz zu erwähnen: Die Biene besitzt Farbensinn. Der Einwand, dafs die Bienen die bei den Versuchen verwendeten farbigen Papiere (die letzte der 5 Tafeln gibt eine Skala derselben) nicht durch die Farbe, sondern durch den Geruch von den grauen unter- schieden hätten, ist nicht stichhaltig, da die Versuche in gleicher Weise gelingen, wenn die Papiere mit einer Glasplatte bedeckt werden. — Der Farbensinn der Biene zeigt eine grofse Überein- stimmung mit dem eines rotgrünblinden Menschen. — Farben, welche vom Bienenauge nicht farbig gesehen werden, also ein Blaugrün und ein reines Rot, kommen in unserer Flora als Blumen- farben nur äulserst selten vor. Man kann hierin eine Stütze für die Ansicht sehen, dafs sich die Farben der Blumen als Anpassung an ihre Bestäuber entwickelt haben, um so mehr, als bei jenen ausländischen Blumen, welche an die Bestäubung durch Vögel angepalst sind, scharlachrote Blumen vorherrschend, blaue Blumen auffallend selten sind. — An vielen Blumen findet man mehrere, meist lebhaft kontrastierende Farben miteinander kombiniert. Auch diese Kontrastfarben hat man als Anpassung an den Insekten- besuch gedeutet, vor allem da, wo sie in Form von Saftmalen auftreten. Nach den neueren Erfahrungen des Verf. über den Farbensinn der Biene dürfen wir Farbendifferenzen, die für unser Auge als solche auffällig sind, nicht ohne weiteres auch für das Insektenauge als Farbendifferenz gelten lassen. Eine genauere Rezensionen und Referate. 575 Prüfung ergibt jedoch, dafs hier der eben erwähnten Ansicht keine Schwierigkeit erwächst; denn wir finden an den mehrfarbigen Blüten fast ausschliefslich solche Farben miteinander kombiniert, die sich für das Bienenauge deutlich voneinander abheben müssen. — Auch Formen und Farbenkombinationen werden von den Bienen als Merkzeichen verwertet. Die Bedeutung der Saftmale dürfte zum Teil in dieser Richtung zu suchen sein. — Es ist von psychologischem Interesse, dafs die Dressur milslang, wenn von den Bienen die Unterscheidung von Formen verlangt wurde, die ihnen von Natur aus völlig fremd sind (geometrische Figuren). Stii® zarEa,,V, Die Bienen der Provinz Posen Ih: Z Naturwiss. Abteil. naturr. Ver. Posen. Jahrgang 20, 1913 (Zoologie), S. 97—181. Nicht die ganze Provinz Posen ist in der Arbeit berück- sichtigt, sondern nur deren nördlicher Teil und angrenzende Ge- biete, die auf einer kleinen Übersichtskarte verzeichnet sind. Das meiste Material lieferte die Umgegend von Nakel (ungefähr 10 km im Umkreis) mit 234 Arten. — Einem Abschnitt über die Flug- zeiten der Bienen, nach den Jahreszeiten geordnet, folgt ein Verzeichnis von 271 Arten, mit eingestreuten biologischen Be- merkungen, und ein solches über in Posen noch nicht gefangene Arten, deren Vorkommen daselbst aber nicht zweifelhaft sein dürfte. Weitere Abschnitte handeln von den Megachile - Nestern und den Schnitten dieser Bienen an Blättern verschiedener Laub- gewächse, von den Gröfsenunterschieden bei Bienen derselben Art, von einigen Bienenschmarotzern und Raubinsekten und vom Blütenbesuch der Bienen. Am Schlufs ist ein Verzeichnis der von Bienen besuchten Pflanzen (189 Arten in systematischer Folge) und der sie besuchenden Bienenarten gegeben. Stitz. 576 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen : durch Herrn Hedicke: Ewald H. KRübsaamen, OÖberleiter der staatlichen Reblaus- bekämpfungsarbeiten, Metternich b. Koblenz, Trierer Str. 41; durch Herrn Prof. Wanach: Benediktiner-Pater Gilbert Rahm, O.S.B. in Gerlewe bei Coes- feld, Westfalen. Zu angemessenem Preise wünscht zu erwerben richtig bestimmte Kollektionen von: Zecken, Museiden, Psyllomorphen, Stomoxiden, Stechmücken, Glossinen, Tabaniden, Pupiparen. Offerten unter W. an H. Eisendrath,. Buchh., Rokin 117, Amsterdam. Wanzenspezialist, der geneigt ist, tropische Wanzen genau zu determinieren, wird gebeten, Adresse unter W. an H. Eisendrath, Buchh., Amsterdam, zu senden. Das zu liefernde Material kann als Eigentum behalten werden. Von häufig vorkommenden Arten eventuell mehrere Exemplare gratis. 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Mit 3 Teieh* 635 4 rl ENoRk Parnassius apollo L. aus dem SnmorünBenEn., ER EM ein, _ Parnassius apollo Claudius Belling noy. subsp. k 655 Be 1% TE lnthel, Wilhelm, Hermann Fuls gestorben . . . . e 5 577 gr Moser, ds Neue Melhlenthiddn und Cetoniden. (Col). . . . a Ohaus, Dr. F., Actinobolus-talpipes n. sp. mr lamell. Dynastin.) Bi: Mit 1 Abbildung . Be ER N ENL ı- 608. we ie Roi, Dr., . Odonaten ans der erschien a von der Be Bi: 0 x des Baker H. Geyr von Schweppenburg. "Mit einer Über- N BR. "sicht der nordafrikanischen Odonaten-Fauna . . 2... .... 609 u, Bet tichel, H., Über Riodinidae des Britischen Museums und an-i.. EEE lebende Betrachtungen. Mit 4 Tafeln . ....... 67 } Smits van Burgst, 0. A. L., Ichneumonidae (Hym.) gesammelt, Kon in ‚der Amgebung von ı Bozen (Tirol) in Im 01a N 701 “ \ ’* - . s v # » 2 t » * f} Er ’ Ad « f h 4% ER Re ‚Das han für, Jahı gang 1915 id, Ri. Be dem ı Heft I “ ER 1916, RE ıverden. : E} 7 F3 ” # ® ty eh ? ” — = —,—— er r ns er # & n x 2 ‚ “ ® x ” » 5 + - RK r . % & E z _ \ PR} * . > SER. ’ \ “ SIR DE a - n ‘ + = [3 EcH h . = % Ei % Y4 “ N ‘ PL: 6 7% Are; 4 * = 1 Dr N Girz mr Pr Hl Li Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 577 A Hermann Fuls gestorben. | Von Wilhelm Hubenthal, Pfarrer in Bufleben bei Gotha. Herr Amtsgerichtsrat Roettgen-Coblenz, der zur Zeit als Hauptmann im Westen steht, teilte mir mit, dafs der Nestor der Rheinischen Entomologen, Justizrat Hermann Fuls, am 21. September 1915 in Bonn a. Rh. im Alter von 91 Jahren gestorben ist, und ersuchte mich, einen Nachruf zu schreiben, da er selbst hierzu jetzt nicht in der Lage ist. Soweit es mir möglich ist, komme ich diesem Wunsche gern nach, Hermann Fufs ist am 15. Mai 1824 in Geldern geboren. Er sammelte nach 1845 in Düsseldorf, von 1850 bis 1866 in Ahrweiler, bis 1889 in Kleve. Mit vielen Entomologen jener Zeit, z. B. mit vom Bruck und Kraatz, stand er in regem Verkehr. Kraatz hatte ihn schon 1851 in Ahrweiler aufgesucht und mit ihm ge- sammelt. In seiner Sammlung, sowie in der Sammlung vom Bruck (in Bonn) befinden sich zahlreiche, von Fufs stammende Stücke; ebenso auch z. B. in der einstigen Sammlung Habel- mann. Kraatz erwähnt (Insekten Deutschlands. II.) Ahrweiler oft; ebenso hat Fauvel (Faune gallo-rhönane. III.) Angaben von Fufs benutzt. Fufs selbst gab von 1857 bis 1868 in der Berliner Entomologischen Zeitschrift eine Reihe von Sammel- berichten heraus, von welchen besonders die Nachricht von der Lebensweise des Hister distinetus Er. in neuester Zeit wieder mit Erfolg benutzt worden ist. Der Verstorbene mu[s ein äulserst energischer, glücklicher und scharfsichtiger Sammler gewesen sein. Seine vorzüglich erhaltene Sammlung birgt eine grofse Anzahl seltener Arten in gröfseren Reihen. So sind Hadrambe glabra und Buprestis splendida vertreten. In der Umgebung von Ahrweiler fand er z. B. Trogophloeus Mannerheimi, Pseudobium labile, Aecritus rhenanus, Gynandrophthalma flavicollis, Nanophyes flavidus. Schwierige Gattungen, wie Atheta, sind in seiner Sammlung sehr reich ver- treten und, jedenfalls mit Hilfe von Kraatz, hervorragend durchgearbeitet. Als kostbarste Neuheiten entdeckte Fufs seine Borboropora Kraatzi, Atheta nitens (— Fussi Bernhauer, Wien. zool.- bot. Ges. 1908, 40, wegen nitens Mäklin aus Russisch-Amerika) und Ptenidium longicorne. (Borboropora wurde öfters wiedergefunden, 2. B. bei Wien, in Tirol, auf Corsica [Bickhardt]). Atheta Fussi befindet sich aus den Seealpen in Sammlung Everts, nach obiger Ausführung offenbar in Sammlung Bernhauer und in einem Stück vom Altvater in Sammlung Kraatz. Von den drei Typen hat Fauvel eine erhalten, die zweite soll sich in Samm- lung Kraatz befinden, wo sie aber bisher nicht festzustellen Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft VI. 38 578 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. ist, die dritte ist noch in Sammlung Fufs. Ptenidium longicorne hat Ganglbauer aus Württemberg vor sich gehabt.) Die Sammlung Fufs habe ich bei dem Besitzer, Herrn Amtsgerichts- rat Roettgen, gesehen. Sie ist sehr gut erhalten, Fundort- bezeichnungen sind im allgemeinen spärlich, besonders bei selteneren rheinischen Vorkommnissen und Tauschstücken fremder Herkunft vorhanden. Alles ist gleichmäfsig präpariert. In peinlicher Ord- nungsliebe hatte Fufs alle Stücke von oben nach unten und rechts nach links genau ausgerichtet eingesteckt; die Nadel war im Torfboden durch etwas Leim befestigt, was beim Heraus- nehmen leicht Beschädigung des Papiers und Abspringen des Käfers verursacht. Offenbar sollte die Sammlung als etwas Fertiges und Vollendetes angesehen werden, wie dies auch Kellner und Krause vorgeschwebt hatte, als sie ihre Sammlungen zum letzten Male ordneten. — Justizrat Fufs genofs als ein freundlicher und hilfsbereiter Mann ein grofses Ansehen ; die Entomologen des Rheinlandes verehrten ihn sehr. Noch im höchsten Alter besafs er grofse Kenntnisse und ungetrübten Scharfblick. Bis in sein letztes Lebensjahr war er der Naturfreund seiner früheren Zeit. Herr Amtsgerichtsrat Roettgen schreibt, dafs er ihm stets seine Ausbeuten aus dem Gebirge mitbringen mufste und dafs er über den scharfen Blick des neunzigjährigen Herrn oft gestaunt habe. Zu Anfang dieses Sommers aber machten sich leichte Beschwerden des hohen Alters geltend; er stellte seine mehr- stündigen täglichen Wanderungen ein. Dann nahm die Schwäche immer zu, zuletzt verlor er seine geistige Klarheit, erkannte fast niemand mehr und ist dann leicht und ruhig hinübergeschlummert. Seine entomologischen Zeitgenossen sind längst dahingegangen ; dem lebenden Geschlecht, besonders den rheinischen Entomologen, galt er als der verehrungswürdige Zeuge einer vergangenen Zeit, in der erstaunlich gründlich, fleifsig und vielseitig gearbeitet wurde. In Dankbarkeit und Treue wollen wir immer seiner ge- denken ! a SIERT FREE EEE PIE IENE: a Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 579 Neue Melolonthiden und Cetoniden. (Col.) Von J. Moser, Berlin. Microserica quadrinotatan. sp. M. quadripunctatae Brsk. similis. Nigra, opaca, elytris singulis maculis duabus rufo-flavis ornatis, pedibus fuscis an nigro-fuseis. Capite setis raris instructo, fronte fortiter punctata, linea media longitudinali laevi, celypeo rugoso-punctato, antrorsum angustato, margine antico leviter sinuato ; antennis 10-articulatis, rufo-flavis, flabello plerumque obscuriore, in utroque sexu parvo, ovato, 4- articulato,, flabelli articulo primo abbreviato ; prothorace medio- criter crebre punctato, lateribus margineque antico setosis, angulis posticis breviter rotundatis, angulis anticis acutis, porrectis; scutello parce punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis raris punctis obtectis, fere planis, elytrorum basi breviter setosa; pygidio sat remote punctato. Corpore infra coriaceo,, pectoris medio longitudinaliter sulcato et parce setoso, coxis posticis mediocriter dense punctatis, juxta latera setas ferentibus; ab- dominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus posticis nitidis, modice dilatatis, post marginem anticum et ante marginem posticum setosis; tibiis postieis haud dilatatis. — Long. 4,5—5 mm. Hab.: India (Dekan). Von Staudinger und Bang-Haas er- halten. Die Art steht der M. quadripunctata Brsk. sehr nahe. Sie ist durchschnittlich etwas kleiner wie diese, matt, ohne Opalglanz. Die Färbung ist schwarz, jede Flügeldecke trägt zwei rotgelbe Flecke, die Brust und die Beine sind mehr oder weniger rotbraun. Der Kopf ist vereinzelt beborstet, die Stirn ist grob punktiert, eine mittlere Längslinie ist punktfrei. Der Clypeus trägt eine runzlige Punktierung. Er ist nach vorn verjüngt, der erhabene Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist gewöhnlich etwas dunkler. Letzterer ist in beiden Geschlechtern klein, oval und viergliedrig. Das erste Glied des Fächers ist verkürzt, beim 2 ein wenig mehr wie beim o’. Das Halsschild trägt eine mälsig dichte Punktierung, der Vorderrand und die Seitenränder sind beborstet und auch hinter den spitz- winkligen, etwas vorgezogenen Vorderecken stehen einige Borsten. Die Hinterecken sind kurz abgerundet. Das Schildchen ist weit- läufig mit Punkten besetzt. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume zwischen denselben sind nur ganz vereinzelt punktiert und im Gegensatz zu quadripunctata kaum merklich gewölbt. An der Basis der Flügeldecken stehen kurze gelbliche 38* 580 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Börstchen. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte sind nicht so kräftig wie bei guadripunctata. Die Unter- seite zeigt eine sehr feine lederartige Skulptur. Die Mitte der Brust trägt eine schwache Längsfurche und weitläufig gestellte, beborstete Punkte. Die Hinterhüften sind mit einer mäfsig dichten Punktierung versehen, an den Seiten der Hinterhüften stehen einige kräftige Borsten. Jedes Bauchsegment zeigt eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind glänzend, mäfsig verbreitert, vorn und hinten mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinter- schienen sind weder verbreitert noch verkürzt. Apogonia brevicollis n. sp. Statura A. coriaceae Wat., minor. Nigro-aenea, nitida, pectoris medio, femoribus tarsisque fuscis. Capite fortiter punctato, fronte tuberculis duobus laevibus instructa, clypeo brevi, margine antico truncato; antennis brunneis; prothorace valde transverso, laxe punctato, angulis posticis rotundatis, angulis anticis acutis, pro- ductis; scutello fere laevi; elytris mediocriter crebre sat grosse punctatis, costis angustis, impunctatis; pygidio leviter rugoso, haud dense punctato, punctis pilosis. Subtus pectoris medio longitudinaliter sulcato et remote subtiliter punctato, pectoris lateribus paulo densius et fortius punctatis, punctis breviter pilosis; abdomine laxe punctato, punctis ad abdominis latera versus paulo densius positis, punctis omnibus pilos breves feren- tibus; abdominis lateribus carinatis; tibiis anticis tridentatis. — Long. 11 mm. Hab.: India (Trichinopoli). Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art ist von ähnlicher Gestalt wie A. coriacea Wat., je- doch kleiner und anders skulptiert. Sie ist schwarz mit schwachem Erzschimmer, die Mitte der Brust, die Schenkel und Tarsen sind rotbraun. Der Kopf ist kräftig punktiert, die Stirn trägt hinter der Naht zwei flache unpunktierte Höcker. Der Clypeus ist kurz, sein Vorderrand ist abgestutzt, die Vorderecken sind abgerundet. Die Fühler sind braun. Das Halsschild ist ebenso wie bei coriacea sehr kurz. Es ist weitläufig punktierW, seine Hinterecken sind abgerundet, die spitzen Vorderecken sind etwas vorgezogen. Das Schildchen ist entweder glatt oder läfst einige äufserst feine Pünktchen erkennen. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht und kräftig punktiert, die Rippen sind schmal und unpunktiert. Auch auf dem Pygidium sind die kurz behaarten Punkte mälsig dicht gestellt. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig punktiert, während nach den Seiten zu die Punkte etwas enger stehen und gröber sind. Alle Punkte tragen kurze helle Härchen. Die Mitte nee Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 581 der Brust ist mit einer Längsfurche versehen, die Seiten des Ab- domens sind geleistet. Die Vorderschienen sind dreizähnig. Apogonia mindanaoanan. Sp. d'. Viridi-aenea, nitida, griseo-squamoso-setosa, corpore infra brunneo-micante, tarsis fuscis. Capite subrugoso-punctato, fronte post suturam anguste laevi, clypei margine antico reflexo, truncato, angulis antieis rotundatis; antennis brunneis; prothorace transverso, post medium rotundato-ampliato, angulis posticis ob- tusis, subrotundatis, angulis anticis paulo productis, fere rect- angulis, dorso crebre punctato; scutello parce punctulato; elytris sat dense punctatis, costis planis indistinctis; pygidio umbilicato- punctato, punctis pilosis. Corpore infra medio mediocriter crebre, ad latera versus dense punctato, abdominis lateribus carinatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Mindanao (Butuan). Von Herrn Professor C. F. Baker in Los Banos erhalten. Glänzend, von erzgrüner Färbung, die Unterseite braun schimmernd, die Tarsen braun. Alle Punkte der Ober- und Unter- seite tragen helle schuppenförmige Börstchen. Der Kopf ist grob, etwas runzlig punktiert, die Naht ist deutlich, in der Mitte ein wenig nach hinten gebogen. Hinter der Naht befindet sich ein schmaler glatter Streifen. Der Vorderrand des Clypeus ist gerade abgestutzt, die Ecken sind gerundet. Die Fühler sind braun. Das Halsschild ist an der Basis mehr als doppelt so breit wie lang, hinter der Mitte ist es bogenförmig erweitert, die Hinter- ecken sind stumpfwinklig, undeutlich abgerundet, die schwach vorgezogenen Vorderecken sind fast rechtwinklig. Die Oberseite ist dicht punktiert und wird die Punktierung nach den Seiten- rändern zu etwas runzlig. Das Schildchen trägt in der Mitte einige feine Punkte. Die Punkte der Flügeldecken sind kräftig und stehen ziemlich eng. Die Rippen sind flach und markieren sich nur undeutlich durch die einfassenden Punktstreifen. Das Pygidium trägt grofse Nabelpunkte und sind die Borsten der Punkte in der hinteren Hälfte des Pygidiums mehr haarförmig. Die Unterseite ist in der Mitte mäfsig dicht, nach den Seiten zu enger punktiert. Die Seiten des Abdomens sind auf der ganzen Länge geleistet. Die Beine sind schlank, die Vorderschienen sind zweizähnig, ein dritter Zahn ist bei dem vorliegenden Exemplar durch Winkelung schwach angedeutet. In der oberen Hälfte tragen die Vorderschienen am Aufsenrande ein Kerbzähnchen. Apogonia luzonican. sp. cd. 4A. viridanae Mos. similis. Viridis, nitida, capite, pro- thorace scutelloque paulo cupreo - micantibus, subtus brunneo- 582 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. micans, tarsis fuscis. Capite fortiter punctato, clypei margine antico reflexo, truncato; antennis rufo-flavis; prothorace medio- criter crebre grosse punctato, transverso, medio rotundato-ampliato, angulis posticis obtusis, angulis anticis paulo acutis, porrectis; scutello parce punctato; elytris sat fortiter haud crebre punctatis, punctis ad latera versus seriatim positis; pygidio fortiter um- bilicato-punctato,, punctis pilosis an squamosis. Corpore infra medio sat remote, juxta latera dense punctato, punctis albo- squamosis, squamis angustis, abdominis lateribus haud carinatis ; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Luzon. Von Herrn Professor C. F. Baker erhalten. Die Art ist in Färbung und Gestalt der A. viridana Mos. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber schon dadurch, dafs die Seiten des Abdomens nicht wie bei letzterer Art geleistet sind. Sie ist grün, glänzend, die Unterseite schimmert bräunlich, die Tarsen sind braun. Der Kopf trägt ziemlich kräftige Punkte, die Naht ist verloschen, der Clypeus schimmert etwas kupfrig, der Vorderrand ist gerade abgestutzt, die Vorderecken sind ge- rundet. Die Fühler sind rotgelb. Das Halsschild ist an der Basis doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig er- weitert. Die Oberfläche ist mälsig dicht mit kräftigen Punkten bedeckt, die neben den Seitenrändern des Halsschildes winzige helle Börstchen erkennen lassen. Die Hinterecken des Halsschildes sind stumpfwinklig, die vorgezogenen Vorderecken schwach spitz- winklig. Das Schildchen ist zerstreut punktiert und viel kleiner wie bei viridana. Die Flügeldecken sind zwischen Naht und erster Rippe mit kräftigen Punkten besetzt, die ein wenig weitläufiger stehen wie auf dem Halsschild. Zwischen der ersten Rippe und dem Seitenrande stehen die Punkte in Reihen, und zwar sind in den Reihen, welche die flachen Rippen einfassen, die Punkte enger gestellt. Das Pygidium trägt grofse Nabelpunkte, welche im vorderen Teile des Pygidiums mit weifsen Schüppchen, im hinteren Teile dagegen mit abstehenden grauen Haaren besetzt sind. Die Unterseite ist in der Mitte ziemlich weitläufig, nach den Seiten zu dagegen dicht punktiert. Die Funkte tragen schmale weise Schuppen. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia monticolan. sp. f'. A. viridanae Mos. similis. Nigro-aenea, nitida, capite, prothorace scutelloque paulo cupreo - micantibus, tarsis fuscis. Capite punctato, punctis semicirceularibus, clypeo sat brevi, late rotundato ; antennis brunneis; prothorace duplo latiore quam longiore, medio rotundato - ampliato, angulis posticis obtusis, angulis anticis parum productis, fere rectangulis, dorso medio Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 583 sat remote, ad latera versus paulo densius punctato ; scutello laevi; elytris mediocriter crebre fortiter punctatis, costis angustis, impunctatis; pygidio sat sparsim punctis magnis obtecto. Subtus pectore medio fere laevi, lateribus laxe umbilicato - punctatis ; abdominis segmentis singulis in parte media duabus seriebus, ad latera versus tribus seriebus punctorum instructis, punctis breviter setosis; abdominis lateribus carinatis; tibiis anticis tridentatis, dente primo parvo. — Long. 6,5 mm. Hab.: Luzon (Mt. Makiling). Von Herrn Professor C. F. Baker erhalten. Auch diese Art ist der 4. viridana Mos. ähnlich und leicht durch die dreizähnigen Vorderschienen unterschieden. Sie ist schwarz mit erzfarbigem Schimmer, Kopf, Halsschild und Schildchen sowie die Naht der Flügeldecken schimmern schwach kupferig. Der Kopf trägt ziemlich grolse aber flache halbkreisförmige Punkte, die Naht ist verloschen, der Clypeus ist flach abgerundet. Die Fühler sind braun. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, in der Mitte etwas bogenförmig erweitert, die Hinterecken sind stumpfwinklig, die Vorderecken sind schwach vorgezogen und fast rechtwinklig. Die Oberfläche ist in der Mitte ziemlich weitläufig, nach den Seiten zu ein wenig enger mit kräftigen Punkten be- deckt. Das Schildchen ist unpunktiert. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht und kräftig punktiert , die von Punktreihen einge- fafsten Rippen sind schmal und glatt. Auf dem Pygidium stehen die groben Punkte ziemlich weitläufig, in der hinteren Hälfte des Pygidiums tragen sie feine Härchen. Die Mitte der Brust ist fast glatt, die Seiten der Brust sind weitläufig mit Nabelpunkten be- deckt. Die einzelnen Bauchsegmente tragen in der Mitte des Abdomens eine Punktreihe am Vorderrande und eine vor dem Hinterande. Neben den Seiten der Segmente verdoppelt sich die hintere Punktreihe. Alle Punkte tragen helle Börstchen. Die Seiten des Abdomens sind auf der ganzen Länge geleistet. Die Beine sind schlank, von den drei Zähnen der Vorderschienen ist der oberste zwar nur klein, aber deutlich. Apogonia nigroaenea n. nom. für A. subaenea Mos. D. ent. Zeit. 1915, p. 125, von Sumatra. Der Name subaenea wurde von Herrn Prof. Kolbe für eine afrikanische Art angewendet. Holotrichia monticolan. Sp. f'. H. Flachi Brsk. similis, sed minor. Supra fusca, pruinosa, capite prothoraceque nigro-fuscis, subtus flavo-brunnea,, .opaca, pedibus nitidis. Capite rugoso-punctato, c]ypeo antrorsum haud angustato, angulis anticis late rotundatis, margine antico reflexo, 584 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. medio sinuato; antennis brunneis 10-articulatis, flabello maris parvo ; prothorace longitudine plus duplo latiore, medio rotundato- ampliato, lateribus ante medium subsinuatis, angulis posticis obtusis, rotundatis, angulis anticis acutis, porrectis, dorso medio sat remote, ad latera versus pawlo densius punctato ; scutello juxta latera punctis obtecto ; elytris leviter rugosis, sat sparsim punctatis, costis indistinctis; pygidio parce punctato. Subtus pectore flavo-piloso ; abdomine medio impunctato, lateribus sub- tiliter punctatis, punctis in segmentorum parte anteriore pilosis; articulo primo tarsorum posticorum secundo parum breviore; ungui- bus curvatis, basi dilatatis, dente medio armatis. — Long. 18 mm. Hab.: Luzon (Mt. Makiling). Ein männliches Exemplar dieser Art wurde mir von Herrn Professor ©. F. Baker in Los Banos eingesandt. Sie ist von ähnlicher Gestalt und Färbung wie /lachi, auch wie diese Art auf der Unterseite matt, doch ist sie bedeutend kleiner, der Clypeus und das Halsschild sind anders gebildet. Der Kopf ist runzlig punktiert, die Seiten des Clypeus sind im hinteren Teile parallel, die Vorderecken sind breit abgerundet, der aufgebogene Vorder- rand ist in der Mitte ausgebuchtet. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 07 ist klein und oval, nur so lang wie die vier vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen, das letzte Glied des Stieles ist innen gedornt. Das Halsschild ist in der Mitte zweieinhalbmal so breit wie lang, nach vorn und hinten verjüngt. Die Seitenränder sind nicht gekerbt und verlaufen hinter der Mitte viel weniger schräg nach der Basis zu als bei Flachi, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Vor der Mitte sind die Seitenränder sehr schwach ausgebuchtet, die Vorderecken sind leicht aufgebogen , vorgezogen und spitz- winklig. Die Oberseite des Halsschildes ist in der Mitte ziem- lich weitläufig, nach den Seiten zu ein wenig enger punktiert. Das Schildchen ist neben den Seitenrändern mit Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind sehr leicht gerunzelt und ziemlich weitläufig mit Nabelpunkten bedeckt. Die Rippen markieren sich nur sehr undeutlich. Auch auf dem Pygidium stehen die Punkte ziemlich zerstreut. Die Brust ist gelblich behaart, das Abdomen ist in der Mitte unpunktiert, während die Seiten des Abdomens eine feine Punktierung zeigen. Die einzelnen Bauchsegmente sind seitlich in der vorderen Hälfte dünn behaart. Die Endsporen der Hinter- schienen sind für das männliche Geschlecht verhältnismäfsig breit. Das erste Glied der Hintertarsen ist fast so lang wie das zweite. Die Krallen sind gekrümmt, im Basalteile verbreitert und unter- halb der Verbreiterung mit einem kleinen, etwas nach der Basis zu gekrümmten Zahn versehen. FE ULLI Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 585 Holotrichia Helleri Brsk. (= rugiceps Mos.). Microtrichia sericeicollis n. sp. MM. chinenst Brsk. similis et affınis. Castanea, supra nitida, capite prothoraceque nigro-fuscis. Capite dense subrugoso-punctato, clypei margine antico sinuato; antennis rufis 10-articulatis, flabello in utroque sexu parvo ; prothorace transverso, densissime punctato, lateribus leviter crenulatis, angulis anticis obtusis, angulis posticis subrotundatis; scutello punctato, lateribus lineaque media laevibus; elytris subrugosis, umbilicato-punctatis, sutura et utrinque 4 costis angustis elevatis, fere laevibus; pygidio mediocriter crebre punc- tato, margine antico opaco. Subtus medio nitido, lateribus pruinosis, pectore sat dense, abdomine parcius punctato; tibiis anticis tridentatis, articulis duobus primis tarsorum posticorum longitudine aequalibus. — Long. 15 mm. Hab.: Tonkin (Montes Mauson). H. Fruhstorfer leg. Die Art ist der M. chinensis Brsk. sehr ähnlich und wurde früher (Ann. Soc. Ent. Belg. 1908, p. 342) von mir mit dieser Art verwechselt, zumal Brenske die chinensis nur nach einem ein- zelnen 0’ beschrieben hat, dessen Forceps zerstört ist. Die Unter- schiede von chinensis sind aber folgende: Das Halsschild ist feiner und noch viel dichter als bei chinensis punktiert und schimmert infolge der dichten Punktierung seidenartig. Der Fühlerfächer ist bei chinensis 5’ etwas gestreckt, fast so lang wie die sechs vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen, bei sericeicollis da- gegen ist er kaum so lang wie die fünf vorhergehenden Stielglieder zusammengenommen, der weibliche Fühlerfächer ist noch etwas kürzer. Endlich ist auch der Winkel, den die beiden Krallen- zähne miteinander bilden, bei der Art von Tonkin viel gröfser als bei chinensis. Miernotriehia brunnearn. sp: M. chinensi Brsk. affınis. Brunnea, nitida, capite prothora- ceque obscurioribus. Üapite subrugoso-punctato, c/ypei margine antico medio exciso ; antennis 10-articulatis, flabello maris paulo elongato, flabello feminae parvo, ovato; prothorace longitudine plus duplo latiore, densissime punctato,, lateribus subcrenulatis, angulis antieis fere rectangulis, angulis posticis rotundatis; scu- tello , lateribus lineaqgue media exceptis, punctato; elytris leviter rugosis, umbilicato-punctatis, sutura et utrinque 4 costis elevatis, fere laevibus ; pygidio crebre punctato, margine antico opaco. Subtus medio nitido, lateribus pruinosis, metasterni medio longi- tudinaliter sulcato, sat crebre punctato, in parte posteriore flavo- setoso ; abdominis medio sparsim punctato, pectoris abdominisque lateribus mediocriter dense punctis obtectis, parce breviter setosis; 586 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. tibiis anticis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo parum breviore, unguibus fissis, dente interiore abrupte acuminato. — Long. 16 mm. Hab.: Yunnan. Die Art ist sowohl der M. chinensis Brsk., als auch der M. sericeicollis sehr ähnlich. Von beiden unterscheidet sie sich durch die Bildung der Krallen. Der innere Krallenzahn verschmälert sich nämlich nicht allmählich nach der Spitze zu, sondern er ist schräg abgestutzt, so dafs er stark gekrümmt erscheint. Der Fühler- fächer des 9 ist im Gegensatz zu sericeicollis länger als die sechs vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen, während der weib- liche Fühlerfächer nur klein und oval ist. Die Skulptur des Hals- schildes und der Flügeldecken stimmt mit sericeicollis überein. Abweichend von chinensis und sericeicollis tragen die Punkte auf der hinteren Hälfte des Metasternums abstehende Borsten. Mierotrichiaprwinosipennös u. sp. M. nilgirinae Mos. similis. Supra fusca, capite, prothorace scutelloque obscurioribus, nitidis, elytris pruinosis. Capite crebre, fortiter punctato, clypeo antrorsum haud angustato, angulis anticis late rotundatis, margine antico medio sinuato ; antennis brunneis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu parvo, ovato; prothorace longitudine duplo latiore, medio rotundato - ampliato , lateribus ante medium leviter crenulatis, angulis anticis et posticis obtusis, dorso crebre punctato, linea media longitudinali, antice abbreviata, laevi,; scutello, medio excepto, punctato ; elytris mediocriter crebre umbilicato-punctatis, singulis 4-costatis, costis laevibus ; pygidio margine antico opaco, .sat crebre punctato, in femina postice leviter conico - producto. Subtus rufo - brunnea, abdomine plus minusve flavescente, medio nitido, sparsim punctato, lateribus opacis, densius punctatis; tarsis posticis articulo primo secundo paulo breviore, unguibus fissis. — Long. 17 mm. Hab : Laos. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art hat Ähnlichkeit mit M. nilgirina Mos., welche jedoch durch andere Krallenbildung, und zwar kurze, aber deutliche Börstchen auf den Flügeldecken unterschieden ist. Die Oberseite ist braun, Kopf, Halsschild und Schildchen sind dunkel gefärbt, die Flügeldecken sind pruinös. Der Kopf ist dicht und grob punktiert, der Clypeus ist nach vorn nicht verjüngt, die Vorder- ecken sind breit abgerundet, der Vorderrand ist in der Mitte ausgebuchtet. Die Fühler sind braun und zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern nur klein und oval. Das Halsschild ist an der Basis doppelt so breit wie lang, in der -Mitte bogen- förmig erweitert. Die Seitenränder sind vor der Mitte fein ge- Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 587 kerbt, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig, erstere jedoch nur schwach. Die Oberfläche ist dicht punktiert, eine . schmale glatte Mittellinie verschwindet hinter dem Vorderrande. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte punktiert. Auf den Flügeldecken stehen die Nabelpunkte mäfsig dicht, jede Flügel- decke zeigt vier schmale glatte Rippen. Das Pygidium ist am Vorderrande matt, trägt eine ziemlich dichte Punktierung und springt beim 2 vor dem Hinterrande etwas kegelförmig vor. Die Unterseite ist rotbraun, das Abdomen mehr oder weniger rotgelb. Die Mitte ist glänzend und ziemlich weitläufig punktiert, während auf den matten Seiten die Punkte enger stehen und äulserst win- zige Börstchen tragen. Das erste Glied der Hintertarsen ist ein wenig kürzer als das zweite, die Krallen sind am Ende gespalten. Microtrichia montivagan. sp. M. pumilae Sharp. similis. Supra fusca, nitida, capite pro- thoraceque obscurioribus, subtus rufo-brunnea, medio nitido, lateribus opacis. Capite dense punctato, clypei margine antico sinuato ; antennis rufo-Havis, 9-articulatis; prothorace transverso, antice et postice angustato, lateribus suberenulatis, angulis anticis fere rectangulis, angulis posticis obtusis, dorso rugoso-punctato ; scutello irregulariter punctis obtecto; elytris leviter rugosis, um- bilicato-punctatis, sutura et utringue 3 costis indistinctis parum elevatis; pygidio sat crebre punctato, margine antico opaco. Corpore infra medio sparsim punctato, lateribus parum densius punctatis; tibiis anticis tridentatis, tarsis posticis articulis duobus primis longitudine fere aequalibus, unguibus fissis. — Long. 12 mm. £ Hab.: Tonkin (Montes Mauson). H. Fruhstorfer leg. Die Art ist der M. pumila Sharp. sehr ähnlich, doch haben die beiden vorliegenden Exemplare im Gegensatz zu pumila nur neungliedrige Fühler und auch der Forceps ist etwas abweichend gebildet. Der Kopf ist dicht punktiert, der Clypeus ist bogen- förmig ausgerandet, seine Vorderecken sind abgerundet. Der Fühler- fächer ist beim 0’ etwas länger als die fünf vorangehenden Glieder des Stieles zusammen, beim @ ist er kürzer und oval. Das Hals- schild ist von ähnlicher Gestalt wie bei pumila, seine Oberfläche ist etwas stärker gerunzelt wie bei dieser Art. Das Schildchen ist unregelmäfsig punktiert. Die Flügeldecken sind schwach ge- runzelt und mit Nabelpunkten bedeckt, auf jeder Flügeldecke markieren sich undeutlich drei Rippen. Das Pygidium trägt eine ziemlich dichte Punktierung, sein Vorderrand ist matt. Die Unter- seite ist heller als die Oberseite gefärbt. Die glänzende Mitte ist weitläufig punktiert, auf den pruinösen Seiten stehen die 588 Daiteah Ent. Zeitschr. 1915. Punkte enger. Die Beine sind schlank, die Vorderschienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist kaum merklich kürzer als das zweite. Von den beiden Krallenzähnen ist der innere ein wenig länger und kräftiger als der Endzahn. Microtrichia rugatan. sp. 0’. M. pumilae Sharp. similis. Nigro-fusca, nitida. Capite rugoso - punctato, clypeo sat profunde sinuato; antennis rufis, 9-articulatis, flabello piceo, sat elongato ; prothorace longitudine duplo latiore, rugoso-punctato, lateribus subcrenulatis, angulis anticis et posticis obtusis; scutello punctato; elytris rugosis, umbilicato-punctatis, indistincte costatis; pygidio rugoso-punctato, margine antico anguste opaco. Subtus medio parce punctato, nitido, Jlateribus paulo densius punctatis, pruinosis; pedibus gracilibus, tibiis anticis tridentatis, unguibus apice fissis. — Long. 11 mm. Hab.: Yunnan. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art, von der ein männliches Exemplar vorliegt, ist der IT. pumila Sharp. ähnlich und, abgesehen von der Fühlerbildung, durch eine feinere und viel weitläufigere Punktierung der Unter- seite verschieden. Der Kopf ist grob und dicht punktiert, der Clypeus ist nach vorn stärker verschmälert wie bei pumila, der Vorderrand ist ziemlich tief ausgebuchtet, die Vorderecken sind abgerundet. Der Fühler ist bei dem vorliegenden Exemplare neun- gliedrig, der Stiel ist rötlich, der Fächer dunkel. Letzterer ist schlank und fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist doppelt So breit wie lang, etwas hinter der Mitte am breitesten, die Seiten- ränder sind leicht gekerbt, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig, die Oberfläche ist etwas gerunzelt, grob und un- regelmäfsig punktiert. Die mit Nabelpunkten bedeckten Flügel- decken sind ziemlich grobrunzlig, so dafs die 3—4 Rippen auf jeder Flügeldecken sich nur undeutlich markieren. Auch das Pygidium trägt eine runzlige Punktierung, der Vorderrand ist schmal matt gesäumt. Auf der Unterseite ist die glänzende Mitte nur fein und weitläufig punktiert, auf den pruinösen Seiten stehen die Punkte etwas enger. Die Beine sind schlank, die Vorder- schienen sind dreizähnig, die Hintertarsen fehlen dem vorliegenden Exemplar, die beiden Krallenzähne sind fast von gleicher Länge, der innere Zahn ist kräftiger als der Endzahn. Die Art ist auch der M. montivaga ähnlich. Sie unterscheidet sich von dieser durch den nach vorn stärker verjüngten und tiefer ausgeschnittenen Clypeus, durch stärkere Runzlung der Flügel- decken und feinere Punktierung der Unterseite. Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 589 Hoplosternus pygidialis n. sp. d'. Supra fuscus an nigro-fuscus, capite prothoraceque flavo- setosis, elytris albido-squamulatis, pygidio griseo-setoso ; subtus niger, lateribus albo-maculatis,, tibiis tarsisque fuscis an nigro- fuseis. Capite dense punctato, clypei margine antico reflexo, leviter sinuato; antennarum stipite rufo, flabello nigro, flabello maris curvato, stipite dimidia parte longiore; prothorace medio sat crebre, ad latera versus confertim punctato; scutello sat dense subtiliter punctulato ; elytris subrugosis, singulis 4-costatis, costa tertia indistineta; pygidio aciculato-punctato, triangulari, apice truncato, late sinuato. Subtus medio fere laevi, pectoris lateribus flavo-cinereo-pilosis, processu mesosternali longo, angusto, abdominis lateribus albo-squamosis; tibiis anticis tridentatis. — Long. 24 mm. Hab.: China. Von der Firma Staudinger und Bang-Haas erhielt ich zwei männliche Exemplare dieser Art aus der Plasonschen Sammlung mit den Fundorten Yunnan und Kiautschou. Nur einer der beiden Fundorte, wahrscheinlich Yunnan, ist richtig, da die Firma bei der Übernahme der Sammlung den Fundort einer Ausbeute ver- wechselt hat. Die Art, welche in der Färbung und Gestalt Ähnlichkeit mit Melolontha papposa Illig. hat, ist durch die Bildung des Pygidiums ausgezeichnet. Die Oberseite ist bei dem einen Exemplar dunkel rotbraun, bei dem anderen schwarzbraun, die Unterseite ist bei beiden Exemplaren schwarz, die Schienen und Tarsen sind braun oder schwarzbraun. Der Kopf ist grob und dicht punktiert, die Punkte sind gelb beborstet, der Vorderrand des Clypeus ist auf- gebogen und leicht ausgebuchtet. Der Stiel der Fühler ist rot- braun, der Fächer ist schwarz, beim co’ leicht gebogen und anderthalbmal so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist in der Mitte ziemlich dicht, nach den Seiten zu noch enger punktiert und sind die Punkte gelb beborstet. Das Schildchen ist mit feinen Punkten bedeckt. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt und läfst jede Flügeldecke 4 Rippen erkennen, von denen jedoch die dritte nur schwach angedeutet ist. Die Flügeldecken sind mit kleinen spitzen gelblichen Schuppen besetzt. Das Pygidium ist dreieckig, an der Spitze abgestutzt und flach ausgebuchtet. Die Oberfläche ist etwas runzlig, nadelrissig punktiert und grau anliegend beborstet. Die Unterseite ist in der Mitte fast un- punktiert, die Seiten der Brust sind gelblichgrau behaart, der Brustfortsatz ist lang und schmal. Die Episternen und die Seiten des Abdomens sind dicht mit weilsen länglichen Schüppchen be- kleidet. Die Vorderschienen sind deutlich dreizähnig. 590 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Macronota Boettcherin. sp. Ex affınitate M. pietae Guer. cd’. Elytrorum humeris rufis exceptis nigra, albo-signata, supra opaca, subtus nitida. Capite fortiter punctato, fronte albo-bivittata, parce setosa, longitudina- liter carinata, clypeo latitudine parum longiore, margine antico sinuato; antennis piceis; prothorace fere eadem statura ut in MM. pieta, minus lato, sat remote punctato, punctis breviter setosis, vitta juxtalaterali obliqgua vittisque duabus mediis, postice con- Junctis, antice divergentibus albis; scapulis postice albo-margi- natis; scutello, maculis duabus nigris exceptis, albo ; elytris vitta suturali antemedia, fascia brevi tansversa media, vitta juxta- suturali postmedia, fasciis duabus angustis transversis lateralibus fasciaque anteapicali albis; pygidio aciculato , parce flavo-setoso, vitta media alba ornato. Corpore infra medio parce, ad latera versus densius punctato, pectoris abdominisque lateribus albo- fasciatis, processu mesosternali compresso; tibiis anticis tridentatis, tibiis postieis intus flavo-ciliatis. — Long. 15—16 mm. 2. A mare differt: Supra flavo-signata, elytris rufis, nigro- vittatis. Hab.: N. Palawan (Binaluan). G. Boettcher leg. XI—XH. 1913. Von dieser Art liegen 3 7 und 1 2 vor. Letzteres ist anders gefärbt als die männlichen Exemplare und ist die Ab- weichung in der Färbung wahrscheinlich Geschlechtsunterschied. Die Art gehört in die Verwandtschaft der M. picta Guer., ist aber von anderer Färbung und durch die Clypeusbildung unter- schieden. Der 0’ ist auf der Oberseite mit Ausnahme der roten Schultern schwarz, beim $ dagegen sind die Flügeldecken rot, eine kurze schwarze Binde beginnt innerhalb der Schultern und endet vor der Mitte an der Naht, eine schwarze Seitenrandbinde reicht von den Hinterecken nach vorn bis etwas über die Mitte hinaus. Die Zeichnungen der Oberseite sind beim o’ weils, beim 2 gelb. Der Kopf ist kräftig punktiert, die Punkte sind auf der Stirn kurz beborstet, die Mitte der Stirn trägt einen Längskiel und beiderseits derselben befindet sich eine mehr oder weniger deutliche weifse oder gelbe Längsbinde. Der Clypeus ist ein wenig länger als breit, sein Vorderrand ist bogenförmig aus- geschnitten. Die Fühler sind schwarzbraun. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei picta, nicht ganz so breit und ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte sind kurz beborstet. Eine weifse oder gelbe Binde läuft von der Mitte des Seiten- randes etwas schräg nach hinten, den Hinterrand nicht erreichend, während 2 mittlere Längsbinden hinten vor der Halsschildbasis verbunden sind, nach vorn divergieren und den Vorderrand er- Moser, Neue Melolonthiden und Üetoniden. 591 reichen. Das Schildehen ist beim 0’ mit Ausnahme von 2 kleinen Flecken weils, bei dem vorliegenden 2 zeigt es eine feine gelbe Mittellinie und eine gelbe Spitze. Die Flügeldecken sind zwischen Naht und Dorsalrippe in der hinteren Hälfte mit Längsnadelrissen bedeckt, die Rippe ist elatt, die Seiten der Flügeldecken sind mit nadelrissigen Punkten versehen, die Punkte sind mit kleinen gelben Börstchen besetzt. Eine schmale Binde beginnt an der Basis neben dem Schildchen und läuft an der Naht bis zur Mitte der Flügeldecken, wo sich ein Querfleck befindet. Hinter diesem läuft neben der Naht jederseits eine schmale Längsbinde. An den Seiten befindet sich ein winkliger schmaler Querfleck unter- halb der Schulter und ein zweiter etwas kräftigerer Fleck steht hinter der Mitte. Auch vor dem Hinterrande der Flügeldecken ist eine Querbinde vorhanden. Diese Zeichnungen sind beim weils, beim ?2 gelb. Das Pygidium ist kräftig nadelrissig, ab- stehend gelb beborstet und mit einer weilsen oder gelben Längs- binde versehen. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig mit kurz beborsteten Punkten bedeckt, nach den Seiten zu stehen die Punkte etwas enger. Das Metasternum sowie die einzelnen Bauchsegmente tragen an den Seiten des Hinterrandes eine weilse Querbinde. Der Brustfortsatz ist seitlich zusammengedrückt. Die Vorderschienen sind dreizähnig, die Hinterschienen sind innen beim 0 dicht, beim 2 spärlich gelb bewimpert. Macronota viridicollis n. sp. 2. M. Ludekingi Voll. similis. Supra opaca, capite, pro- thorace scutelloque viridibus, elytris pygidioque rufis, illis nigro- vittatis et flavido-maculatis, subtus nitida, viridi-aenea , tibiis brunneis, tarsis cupreis, abdomine flavido-maculato. Capite nitido, fortiter punctato, medio paulo convexo, clypei margine antico profunde exciso; antennis rufis; prothorace medio triangulariter impresso , fortiter punctato, punctis setosis, in medio sparsim, ad latera versus densius positis, in parte anteriore vitta marginali Havida obsoleta; scutello apice punctato; elytris rufis, vitta longi- tudinali, post medium abbreviata, maculaque anteapicali nigris, elytrorum parte media maculis minutis flavis ornata, spatio juxta suturam leviter impresso, post medium longitudinaliter striato ; pygidio fortiter aciculato, flavo-setoso, medio ante apicem impresso. Subtus medio laevi, lateribus aciculato-punctatis, punctis setosis ; processu mesosternali rotundato ; abdominis segmentis singulis utringue flavido - bimaculatis; femoribus tibiisque flavo - ciliatis, tibiis anticis tridentatis, tibiis posticis extus uno dente obtuso instructis. — Long. 19 mm. Hab.: Sumatra (Bandar Berve). 5923 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Die Art hat Ähnlichkeit mit M. Ludekingi Voll., ist aber ein wenig kürzer und die Flügeldecken sind anders gefärbt, ohne Seidenschimmer. Der Kopf ist glänzend, kräftig punktiert, die Mitte ist leicht gewölbt, der Vorderrand ist tief winklig aus- geschnitten. Das Halsschild ist ähnlich gestaltet wie bei Zude- king, doch sind die Seiten hinten mehr parallel. Die Färbung ist grün mit leichtem Seidenschimmer, am Seitenrande befindet sich in der vorderen Hälfte eine gelbliche Randbinde angedeutet. Die Mitte zeigt einen flachen dreieckigen Eindruck und ist weit- läufig mit kräftigen Punkten bedeckt, während dieselben nach den Seitenrändern zu enger stehen. Die Punkte sind hell be- borstet. Das Schildchen ist ebenso gestaltet wie bei Zudekinge und am Ende mit einigen nadelrissigen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind rot. Von der Schulter reicht eine schwarze Längsbinde bis etwas über die Mitte hinaus und 2 schwarze Makel befinden sich an den Endbuckeln. Einige gelbliche kleine Flecke stehen in der Mitte an der Naht, ein feiner Querfleck befindet sich am hinteren Ende der schwarzen Längsbinde und ein rundlicher kleiner Fleck am Aufsenrande dieser Binde etwas vor der Mitte. Neben der Naht sind die Flügeldecken schwach eingedrückt und ist der Eindruck hinter der Mitte mit Längs- nadelrissen besetzt. Das Pygidium ist rot, kräftig quernadelrissig und abstehend gelb beborstet. Vor dem Hinterrande befindet sich ein Eindruck. Die Unterseite ist erzgrün, glänzend, in der Mitte glatt, an den Seiten mit beborsteten Nadelrissen und nadelrissigen Punkten besetzt. Der Brustfortsatz ist abgerundet. Die Schenkel und Schienen sind gelb bewimpert, die Schenkel der Mittel- und Hinterbeine tragen vor dem Hinterrande eine Borstenreihe. Die Schienen sind rotbraun, die Vorderschienen sind mit 3 Zähnen versehen, am Aufsenrande der Hinterschienen befindet sich unter- halb der Mitte ein stumpfer Zahn. Die Tarsen sind kupfrig. Vom Museum in Wiesbaden wurden mir 2 weibliche Exem- plare dieser Art eingesandt, von denen mir eins gütigst über- lassen wurde. Potosia Sauteri,n. Sp. P. impavidae Jans. similis. Nigro-coerulea, albo-maculata. Capite, fronte crebre, clypeo parcius fortiter punctato, clypeo subquadrato, marginibus elevatis, margine antico leviter sinuato; prothorace sat dense sed inaequaliter grosse punctato, punctis minutissime setosis, linea media longitudinali impunctata; scutello laevi; elytris sat crebre punctatis, singulis indistincte bicostatis, sutura postice acuminata; pygidio transversim aciculato. Subtus medio fere impunctato,, pectoris lateribus flavo-pilosis, abdominis lateribus parce punctatis, punctis pilosis; processu mesosternali Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 593 brevi, margine antico late rotundato, fere truncato ; tibiis flavo- eiliatis, genuibus albis. — Long. 17 mm. Hab.: Formosa (Taihanrokü). Sauter leg. 1.—7. VII. 1908. Die Art ist sowohl der P. impavida Jans. als auch der P. hubalensis Rtt. ähnlich, unterscheidet sich aber von beiden durch die kräftigere Skulptur der Oberseite und durch den kürzeren Mesosternalfortsatz. Sie ist schwarzblau, glänzend, weils gefleckt. Die Stirn ist dicht, der Clypeus weitläufiger punktiert. Letzterer ist fast quadratisch, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist leicht ausgebuchtet. Das Halsschild ist zwischen den Hinter- ecken so breit wie lang, nach vorn bis zur Mitte schwach , vor der Mitte stärker verjüngt. Die Hinterecken sind abgerundet, der Hinterrand ist vor dem Schildchen deutlich ausgebuchtet. Die Oberfläche ist ziemlich dicht, aber unregelmäfsig mit bogen- förmigen Punkten bedeckt, die kurz beborstet sind. Ein mittlerer schmaler Längsstreifen ist unpunktiert. Entweder ist das Hals- schild ungefleckt oder es trägt einige weilse Sprenkel neben den Seitenrändern und 2 kleine weilse Flecke in der Mitte. Das Schildchen ist glatt und ungefleckt. Die Flügeldecken sind ziemlich dicht punktiert, lassen je 2 undeutliche Rippen erkennen und zeigen zahlreiche weilse Sprenkel, namentlich neben den Seiten- rändern. Der Hinterrand der Flügeldecken ist neben der erhabenen Naht ausgebuchtet, letztere ist hinten zugespitzt. Das Pygidium ist quernadelrissig, mit kurzen Börstchen besetzt und mehr oder weniger weils gesprenkelt. Die Unterseite ist in der Mitte fast unpunktiert, die Seiten der Brust sind gelb behaart, die Seiten der Bauchsegmente sind weitläufig mit behaarten nadelrissigen Punkten bedeckt und zeigen einige kleine weilse Fleckchen. Der Brustfortsatz ist kurz, die Mittelhüften nicht überragend. Er ist nach vorn verbreitert, sein Vorderrand ist ganz flach abgerundet. Das Metasternum hat eine mittlere Längsfurche. Die Schenkel sind weitläufig mit behaarten Nadelrissen bedeckt und ebenso wie die Schienen gelb bewimpert. Letztere sind mit weilsen Knie- makeln versehen. Pachnoda postmedian. sp. fd. P. posticae G. P. similis. Supra opaca, subtus nitida, obscure viridis, clypeo, pygidio, pectoris abdominisque lateribus pedibusque rufis, prothoracis limbo laterali et elytrorum lateribus post medium late luteis. Capite, fronte opaca, clypeo quadrato, dense sat subtiliter punctato, margine antico sinuato; prothorace postice latiore quam longiore, antrorsum angustato, angulis posticis rotundatis, margine postico trisinuato, dorso impunctato ; scutello triangulari, apice rotundato ; elytrorum vitta marginali postmedia Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft VI. 39 594 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. antice ad suturam versus dilatata, postice utrinque nigro-maculata ; pygidio, basi excepta, impunctato, leviter biimpresso. Subtus medio laevi, pectoris lateribus transversim aciculatis, abdominis lateribus parce punctatis, processu mesosternali apice paulo ro- tundato-producto; abdomine maris leviter sulcato; tibiis antieis in mare bidentatis. — Long. 23 mm. Hab.: Congo (Alimario).‘ Durch die Zeichnung der Oberseite hat die Art Ähnlichkeit mit P. postica @. P. Letztere Art hat aber einen kürzeren und breiteren Brustfortsatz und einen anders gebildeten Forceps. Die Färbung ist dunkelgrün, der Clypeus, das Pygidium, die Seiten von Brust und Abdomen, sowie die Beine sind rotbraun. Die Stirn ist tomentiert, der Clypeus dicht und fein punktiert, in der Mitte gewölbt, vorn bogenförmig ausgeschnitten. Das Halsschild ist zwischen den Hinterecken breiter wie lang, nach vorn ver- jüngt, die Hinterecken sind abgerundet, die Basis ist dreibuchtig. Die Seiten sind breit gelb gesäumt und befindet sich in der gelben Seitenrandbinde vor der Mitte ein kleiner dunkler Fleck. Das Halsschild ist ebenso wie das Schildchen und die Flügeldecken unpunktiert. Das Schildchen ist ungefleckt, dreieckig mit ab- gerundeter Spitze. Die Flügeldecken sind in der hinteren Hälfte ebenso wie bei postica breit gelb gesäumt. Der vordere Teil dieser Randbinde ist nach der Naht zu erweitert, ohne letztere jedoch zu erreichen. Vor dem Hinterrande der Flügeldecken schliefst die gelbe Binde jederseits einen kleinen schwarzen Fleck ein. Das Pygidium ist, abgesehen von der nadelrissigen Basis, un- punktiert. Die Unterseite ist in der Mitte punktfrei, auf den Seiten der Brust stehen Quernadelrisse, die Seiten des Abdomens sind weitläufig punktiert. Der Vorderrand des Brustfortsatzes ist in der Mitte etwas vorgezogen. Das Abdomen trägt beim eine leichte Längsfurche, die Vorderschienen sind zweizähnig. Ein o' dieser Art wurde mir vom Museum in Wiesbaden gütigst überlassen. Leucocelis Mulsanti Guer. Typische Exemplare dieser Art wurden von Gunnar Kristensen in grofser Zahl bei Udi Ugri in Erythraea gesammelt. Alle mir von dort vorliegenden Exemplare variieren nicht in der Färbung, doch schwankt ihre Gröfse zwischen 9 und 13 mm. Bei Harar sammelte Kristensen eine Lokalform dieser Art, welche dadurch ausgezeichnet ist, dafs, im Gegensatz zur typischen Form, die Zwischenräume zwischen den doppelten Punktreihen sewölbt sind, so dafs die Flügeldecken deutlich gerippt erscheinen. Die Seiten des Halsschildes sind nur sehr spärlich behaart, meist Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 595 fehlen die Haare ganz. Die weilsen Sprenkel auf den Flügeldecken sind zahlreicher wie bei der typischen Form, die Bauchsegmente tragen nur einen kleinen weilsen Fleck in den Hinterecken. Da- gegen befinden sich auf dem Discus des Halsschildes häufig 2 oder 4 kleine Flecke. In der Färbung ist diese Lokalform sehr veränderlich, indem mir grüne, kupfrige, blaue und rötliche Exem- plare vorliegen. Ich nenne diese Lokalform costigera. Eine andere Form, die ich signaticollis nenne, stammt aus der Gegend des Abasse-Sees. Dieselbe unterscheidet sich dadurch von der typischen Form, dafs sich auf dem Halsschild 6 weilse Flecke in 2 nach vorn konvergierenden Längsreihen befinden. Der Raum zwischen den beiden Fleckenreihen ist gewöhnlich grün, der Raum aufserhalb derselben rot gefärbt. Aufserdem trägt das Halsschild eine weilse Seitenrandbinde. Die Färbung der Flügeldecken und der Unterseite stimmt mit der typischen Form überein. Scaptobius carinifrons n. Sp. Niger, subopacus, cicatricoso - punctatus, punctis breviter fHlavo - setosis. Fronte longitudinaliter carinata, a clypeo carina transversa separata, clypeo brevi, margine antico truncato, angulis anticis rotundatis; prothorace ante medium valde dilatato, lateribus post medium sinuatis, angulis posticis subspinosis, disco triangu- lariter impresso ; elytris singulis bicostatis; pygidio reticulato- punctato, medio longitudinaliter carinato; tarsis omnibus 5- articulatis. — Long. 12,5 mm. Hab.: Deutsch Südwest-Afrika (Windhuk). Die Art ist durch die Form des Halsschildes dem S. cafer Schaum. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch eine andere Kopfbildung. Die Oberseite ist grubig punktiert, die Punkte tragen kurze gelbe Börstchen. Die Stirn ist vom Clypeus durch einen (Querkiel getrennt. In der Mitte der Stirn befindet sich ein Höcker, der mit dem vorderen Querkiel durch einen Längs- kiel verbunden ist. Auf dem kurzen Clypeus ist die Skulptur schwächer wie auf der Stirn, der Vorderrand des Clypeus ist abgestutzt, die Vorderecken sind abgerundet. Das Halsschild ist fast von derselben Gestalt wie bei cafer, die Skulptur der Ober- seite ist gröber, der Eindruck in der Mitte des Discus ist etwas tiefer. Das Schildchen trägt Längsnadelrisse. Die Flügeldecken sind mit grolsen grubenförmigen Punkten bedeckt, die mit einem elliptischen Nadelrifs versehen sind. Auf jeder Flügeldecke mar- kieren sich undeutlich 2 unterbrochene Rippen. Das Pygidium ist netzartig punktiert, in der Mitte längsgekielt. Die Tarsen sind fünfgliedrig. 39* 596 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Coenochilus uncinatipes n. sp. ©. apicali Westw. affinis, multo major. Niger, nitidus, sub- depressus. ÜCapite rugoso, flavo-setoso, convexo, fronte inter oculos leviter biimpressa, clypei margine antico sinuato; antennis piceis; prothorace subrotundato, angulis antieis obtusis, angulis posticis rotundatis, disco sat dense punctato, punctis in anteriore parte disci majoribus, sulco medio, minime profundo, antice ab- breviato, laevi, prothorace ante marginem posticum bifoveolato, foveolis striolatis; scutello mediocriter crebre punctato; elytris sutura et utringue costis duabus leviter elevatis, costis punctatis, interstitiis cicatricosis, angulis suturalibus rotundatis; pygidio convexo, fulvo-piloso, in anteriore parte coriaceo, ante marginem posticum sparsim punctato. Subtus pectore flavo-piloso, abdomine medio punctato, lateribus aciculatis, punctis favo-setosis, abdomine maris medio late impresso ; femoribus aciculato-punctatis, punctis setas ferentibus; tibiis anticis ad apicem versus dilatatis, biden- tatis; tibiis mediis et posticis extus unidentatis, in mare intus calcari reflexo armatis. — Long. 20 mm. Hab.: China (Fo-kien, Lilong). Die Art, von der ein d’ vom Hamburger Museum und ein 2 aus meiner Sammlung vorliegt, gehört durch die eigentümliche Bildung der Mittel- und Hinterschienen beim 0 in die Verwandt- schaft von C. apicalis Westw. und Ü. armiger Westw. Von beiden unterscheidet sie sich durch ihre Grölse und dadurch, dafs die Nahtwinkel der Flügeldecken kurz abgerundet sind. Der Kopf ist gewölbt, grob gerunzelt und kurz gelb beborstet, die Stirn ist jederseits neben den Augen schwach eingedrückt, der Vorder- rand des Clypeus ist flach ausgebuchtet. Das Halsschild ist von rundlicher Gestalt, die Vorderecken sind stumpfwinklig, die Hinter- ecken sind abgerundet. Die Oberfläche ist ziemlich dicht punktiert, die Punkte sind im vorderen Teile gröber als im hinteren, eine sehr flache schmale glatte Mittelfurche erreicht nicht den Vorder- rand. Vor der Basis des Halsschildes befinden sich 2 nadelrissige Eindrücke. Das Schildchen ist mäfsig dicht, nach der Spitze zu weitläufig punktiert. Auf den Flügeldecken sind die Naht und jederseits 2 Rippen schwach erhaben. Die Rippen sind punktiert, die Zwischenräume, sowie eine Längsfurche hinter der Schulter sind mit grubenartigen Punkten und Nadelrissen bedeckt. Neben den Seitenrändern sind die Flügeldecken quernadelrissig, Das Pygidium ist gewölbt, gelb beborstet, im vorderen Teile leder- artig quergerunzelt, vor dem Hinterrande weitläufig punktiert. Die Brust ist goldgelb behaart, das Abdomen ist ziemlich weit- läufig gelb beborstet, in der Mitte punktiert, an den Seiten nadel- rissig. Beim 07 ist das Abdomen in der Mitte breit eingedrückt Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 597 und sind bei dem vorliegenden 5 auch die beiden ersten Bauch- segmente in der Mitte mit Nadelrissen bedeckt. Die Schenkel sind nadelrissig punktiert und gelb beborstet. Die Vorderschienen sind nach dem Ende zu verbreitert und zweizähnig. Die Mittel- und Hinterschienen sind längsgefurcht und am Aufsenrande unter- halb der Mitte mit einem Zahn versehen. Beim 7 tragen die Mittel- und Hinterschienen am Ende auf der Innenseite einen nach vorn gerichteten Zahn, der an den Mittelschienen nur schwach, an den Hinterschienen dagegen sehr kräftig ist. Dasyvalgus variegatus.n. Sp. fd. D. Vethi Rits. similis, major. Niger, flavo- et nigro- squamosus. Capite, fronte dense flavo-squamosa, clypeo sat crebre punctato, punctis breviter setosis, clypei margine antico sub- sinuato ; antennis piceis; prothorace postice longitudine paulo angustiore, antrorsum angustato, dorso flavo-squamoso, in dimidia parte anteriore bicarinato, carinis postice nigro-fusco-fasciculatis, prothoracis margine postico ad scutellum versus rotundato - pro- ducto, fasciculis 4 antebasalibus fuscis; scutello Navido-squamu- lato ; elytris flavo-squamosis, macula antemedia, macula postmedia tribusque maculis lateralibus nigris, humeris angulisque externis apicalibus indistincte flavo - fasciculatis; propygidio pygidioque confertim flavo - squamosis, illo postice fasciculis duobus flavis ornato. Subtus sat dense squamis flavidis obtectus; tibiis anticis quinquedentatis, dentibus primo, tertio quintogue quam ceteris majoribus; tibiis posticis brevibus, clavatis; articulo primo tar- sorum posticorum elongato. — Long. 6,5 mm. Hab.: Java. Koller leg. Die Art ist dem D. Vethi Rits. in der Färbung ähnlich, jedoch gröfser und vor allem durch die Bildung der Hinterbeine unterschieden. Sie ist schwarz und mit gelben und schwarzen Schuppen bekleidet. Die Stirn ist dicht gelb beschuppt, der Clypeus ziemlich eng punktiert” und kurz gelblich beborstet. Der Vorderrand des Clypeus ist ganz leicht ausgebuchtet. Das Hals- schild ist zwischen den Hinterecken etwas schmäler als lang, nach vorn verjüngt. Die Oberfläche ist gelb beschuppt, die beiden Kiele in der vorderen Hälfte des Halsschildes tragen hinten einen schwarzbraunen Schuppenbüschel. Der Hinterrand des Halsschildes ist nach dem Schildchen zu bogenförmig erweitert. Die 4 Büschel vor dem Hinterrande sind von gelbbrauner Färbung. Das Schild- chen ist gelblich beschuppt. Die Flügeldecken tragen gelbe und schwarze Schuppen, und zwar markieren sich je 3 schwarze Flecke am Seitenrande, sowie je ein Fleck vor der Mitte und hinter der Mitte neben der Naht. Propygidium und Pygidium sind gedrängt 598 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. gelb beschuppt, ersteres trägt am Hinterrande 2 gelbe Borsten- büschel. Die Unterseite ist ziemlich dicht mit blafsgelben Schuppen bedeckt. Die Vorderschienen sind fünfzähnig und sind der zweite und vierte Zahn kleiner wie die übrigen. Die Hinterschienen sind kurz und keulenförmig verdickt. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie die 3 folgenden Glieder zusammen. Dasyvalgus formosanus.n. sp. . D. luzonico Kıtz. similis et affınis. Niger, supra flavo- et nigro-squamosus, clypeo, pygidio, tibiis tarsisque fuscis. Capite, fronte confertim flavo-squamosa, clypeo fortiter punctato, punctis breviter squamosis, apice leviter sinuato,, post apicem impresso ; prothorace paulo longiore quam latiore, antrorsum angustato, dorso flavo -squamoso, in dimidia parte anteriore bicarinato, carinis postice nigro- an fusco - fasciculatis, disco in parte pos- teriore longitudinaliter strigoso, ante marginem posticum 4-fasci- culato, fascieulis externis flavis, fasciculis duobus mediis nigris; scutello flavo - sgquamulato; elytris haud crebre flavo - squamosis, macula media nigra; propygidio pygidioque flavo-squamulatis, illo postice fasciculis duobus flavis ornato; pygidio maculis duabus parum squamosis, squamis nigris. Subtus albido-squamosus ; tibiis anticis quinquedentatis, dentibus tertio apicalique quam ceteris majoribus; articulo primo tarsorum posticorum secundo duplo longiore. — Long. 5 mm. Hab.: Formosa (Tainan). Kraatz hat Deut. ent. Zeit. 1883, p. 374, einen D. sellatus von Malacca beschrieben und dazu eine Varietät /uzonicus. Ich kann wohl mit Sicherheit annehmen, dafs Kraatz 2 verschiedene Arten vor sich gehabt hat. Bei sellatus ist das erste Glied der Hintertarsen kaum länger als das zweite, bei luzonicus dagegen ist es doppelt so lang wie das folgende Glied. Die vorliegende Art ist dem luzonieus sehr ähnlich und vielleicht nur eine Lokal- form desselben. Sie ist schwarz, der Clypeus, das Pygidium, die Schienen und Tarsen sind rotbraun. Die Stirn ist dicht gelb beschuppt, die Punkte des Clypeus tragen kleinere Schüppchen, der Vorderrand des Clypeus ist flach ausgebuchtet. Das Hals- schild ist etwas länger wie breit und nach vorn verschmälert. Es ist gelb beschuppt und in der vorderen Hälfte mit 2 Längs- kielen versehen, die hinten einen schwarzen oder dunkelbraunen Schuppenbüschel tragen. Bei allen mir vorliegenden Exemplaren von luzonicus sind diese Büschel gelb» Von den 4 Büscheln vor dem Hinterrande sind die beiden äufseren gelb, die beiden inneren schwarz, bei luzonieus sind die inneren gelb oder schwarz. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht gelb beschuppt, nur wenig vor Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 599 der Mitte markiert sich ein Makel aus schwarzen Schuppen und steht aufserdem noch ein undeutlicher schwarzer Fleck hinter der Mitte. Die Schuppen auf den Flügeldecken sind etwas länger als bei Zuzonieus. Das Propygidium ist ziemlich dicht gelb beschuppt und zeigt am Hinterrande 2 gelbe Schuppenbüschel. Auch das Pygidium trägt gelbe Schuppen und befindet sich an der Basis jederseits ein Fleck mit kleineren Schuppen, so dafs er dünner beschuppt erscheint, ähnlich wie bei luzonicus. Während jedoch bei letzterer Art die Schuppen an dieser Stelle gelb sind, sind sie bei der vorliegenden Art schwarz. Die Stigmenkegel des Propygidiums sind länger als bei Zuzonicus. Die Unterseite ist weilslich beschuppt, die Vorderschienen sind fünfzähnig, der dritte und der unterste Zahn sind länger als die übrigen. Das erste Glied der Hintertarsen ist doppelt so lang als das zweite. Dasyvalgus ichangicus n. Sp. Sf. D. Laligantü Frm. similis. Niger, flavido - squamosus, clypeo , elytrorum parte juxtasuturali pedibusque fuscis. Capite, fronte flavido - squamosa , clypeo fortiter punctato, medio post apicem impresso ; prothorace latitudine longiore, antrorsum an- gustato, lateribus post medium sinuatis, dorso flavo - squamoso, bieristato, cristis postice fusco-fasciculatis, ante marginem posticum quadrifasciculato,, fasciculis duobus externis flavis, fasciculis in- ternis fuscis; elytris striatis, interstitiis aciculatis, interstitio juxtasuturali, basi, vittaque transversa postmedia flavido-squamosis, interstitiis secundo quartoque nigro-squamulatis, humeris angulisque externis apicalibus nigro-fasciculatis; propygidio pygidioque dense flavido - squamosis, squamis erectis; propygidio margine postico flavo - bifasciculato. Subtus confertim albido - squamosus; tibiis anticis quinquedentatis, dente secundo parvo; tarsis posticis articulo primo elongato. — Long. 5,5 mm. Hab. : China (Ichang). Die Art ist dem D. Laliganti Frm. ähnlich, unterscheidet sich aber schon durch die abweichende Beschuppung des Pro- pygidiums, des Pygidiums und der Unterseite. Sie ist schwarz, der Clypeus, die innere Hälfte der Flügeldecken und die Beine sind rotbraun. Die Stirn ist dicht gelb beschuppt, der Clyp eus ist kräftig punktiert, hinter dem Vorderrande in der Mitte ein- gedrückt. Das Halsschild ist etwas länger wie breit, nach vorn verjüngt, die Seiten sind in der hinteren Hälfte parallel, sch wach ausgebuchtet, die Basis ist nach dem Schildchen zu bogenförmig erweitert. Die Oberfläche ist mit gelben Schuppen bedeckt, am hinteren Ende der Längskiele steht je ein brauner Schuppen- büschel, desgleichen ein kleiner gelber zwischen diesem und dem 600 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Seitenrande. Von den 4 Büscheln vor dem Hinterrande sind die beiden inneren dunkelbraun, die beiden äufseren gelb. Die Schuppen auf dem Schildchen sind schwarz, an der Spitze des Schildchens gelb. Die Flügeldecken sind gestreift, die Zwischenräume sind nadelrissig. Der erste Zwischenraum an der Naht ist gelblich beschuppt, der zweite und zugleich breiteste Zwischenraum, sowie der vierte Zwischenraum tragen eine Längsbinde aus schwarzen Schuppen, die den Vorder- und Hinterrand nicht erreicht, während sich auf dem dritten Zwischenraume nur einige schwarze Schuppen zeigen. Eine schmale Basalbinde und eine kurze Querbinde hinter der Mitte, die die schwarzen Längsbinden unterbricht, bestehen aus blafsgelben Schuppen. Schultern und Hinterecken der Flügel- decken tragen einen kleinen Büschel schwarzer Schuppen. Pro- pygidium und Pygidium sind sehr dicht mit grofsen abstehenden gelblichen Schuppen bedeckt. Das Propygidium trägt am Hinter- rande 2 Fascikel von gleicher Färbung. Die Unterseite ist dicht gedrängt mit grauen Schuppen besetzt und auch die Beine sind beschuppt. Die Vorderschienen tragen an der Aufsenseite 5 Zähne, von denen der zweite von oben kleiner ist wie die übrigen. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammen. Dasyvalgus pulchellus n. sp. cf. Niger, flavo-, nigro- et niveo-squamosus. ÜCapite, fronte fHlavo-squamosa, clypeo mediocriter crebre punctato, margine antico sinuato ; prothorace haud longiore quam postice latiore, lateribus post medium parallelis, antice incurvatis, disco flavo-squamoso, vitta media longitudinali nigra, antice bicarinato, carinis postice nigro-faseiculatis, margine postico ad scutellum versus rotundato- producto, fasciculis 4 ante marginem posticum positis nigris; scutello nigro-squamulato ; elytris nigro-squamosis, sutura, fascia transversa antemedia fasciaque postmedia niveis; propygidio pygidioque flavo -squamosis, illo medio nigro, margine postico nigro - bifasciculato. Subtus haud dense albo - squamosus; tibiis anticis quinquedentatis, dentibus secundo quartoque minutis; articulo primo tarsorum posticorum elongato. — Long. 7,5 mm. Hab. : Celebes. Die Grundfarbe ist schwarz, nur Propygidium und Pygidium sind mit Ausnahme der Mitte braun gefärbt. Die Stirn ist gelb beschuppt, der Clypeus ist mäfsig dicht punktiert und vorn leicht ausgebuchtet. Das Halsschild ist zwischen den Hinterecken un- gefähr so lang wie breit. Die Seitenränder sind hinten parallel, vorn einwärts gekrümmt. Die Oberfläche ist, mit Ausnahme einer schwarz beschuppten mittleren Längsbinde, mit gelben Schuppen Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 601 bedeckt. Die Hinterecken des Halsschildes sind unbeschuppt. Die beiden Kiele in der vorderen Hälfte des Halsschildes tragen hinten einen schwarzen Schuppenbüschel. Die 4 Büschel vor der nach dem Schildchen zu erweiterten Halsschildbasis sind gleich- falls schwarz. Das Schildchen trägt schwarze Schuppen. Die Flügeldecken sind in der Hauptsache schwarz beschuppt. Aus weilsen Schüppchen befindet sich auf den Flügeldecken ein Fleck neben dem Schildchen, eine unterbrochene Querbinde vor der Mitte, eine zickzackförmige Querbinde hinter der Mitte und ein undeutlicher Fleck vor dem Hinterrande.. Auch die Naht ist schmal weils gesäumt. Propygidium und Pygidium sind gelb beschuppt, doch sind die Schuppen klein und rundlich und be- decken den Untergrund nicht völlig. Das Propygidium zeigt eine schwarze mittlere Längsbinde und am Hinterrande 2 schwarze Schuppenbüschel. Die Unterseite ist mäfsig dicht mit weilsen Schuppen besetzt. Von den 5 Zähnen der Vorderschienen sind der dritte und fünfte von oben sehr kräftig. Das erste Glied der Hintertarsen ist dreimal so lang wie das zweite. Dasyvalgus montivayus.n. Sp. Sf. D. parveoli Frm. similis, paulo major. Niger, nitidus. Capite, fronte flavo-squamosa , clypeo subrugoso-punctato , apice rufo, sat profunde emarginato ; prothorace longiore quam latiore, ‚antice et postice angustato, margine postico ad scutellum versus rotundato-producto, disco sat sparsim flavo-squamoso, fasciculis 4 antebasalibus ornato, fasciculis duobus mediis parvis nigris, fasciculis duobus externis majoribus, e squamis nigris et flavis compositis, disco in parte anteriore bicarinato, carinis postice nigro-fasciculatis; scutello albido-squamulato ; elytris nigro-squa- mosis, vitta suturali, fascia media transversa fasciaque anteapicali e squamis albis et flavis compositis, humeris angulisque externis apicalibus nigro-fasciculatis; propygidio pygidioque squamis flavis haud dense obtectis, illo postice nigro - bifasciculato. Subtus sparsim albo-squamosus, squamis angustis; tibiis anticis quinque- dentatis, dentibus primo, tertio quintoque acutis; tarsis fuscis, articulo primo tarsorum posticorum secundo duplo longiore. — Long. 7,5 mm. Hab.: Tonkin (Montes Mauson). H. Fruhstorfer leg. Die Art steht dem D. parvicollis Frm. nahe, ist aber etwas srölser und mit Ausnahme der roten Clypeusspitze und der braunen Tarsen schwarz gefärbt. Dafs die Art keine Lokalform von parvi- collis ist, beweist der ganz anders gebildete Forceps. Die Stirn ist gelb beschuppt, der Clypeus ist etwas runzlig punktiert, sein Vorderrand ist ziemlich tief ausgeschnitten. Das Halsschild ist 602 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. länger als breit, nach vorn und hinten verschmälert, der Hinter- rand ist nach dem Schildchen zu gebogen. Die Oberfläche ist bei allen vorliegenden Exemplaren nur spärlich gelb beschuppt, was jedoch auf Abreibung der Schuppen beruhen kann. Die Schuppenbüschel am hinteren Ende der beiden Dorsalkiele sind schwarz. Von den 4 Büscheln vor dem Hinterrande sind die beiden inneren nur klein und schwarz, die beiden äufseren sind gröfser und setzen sich aus schwarzen und gelben Schuppen zu- sammen. Die Flügeldecken sind schwarz beschuppt, doch finden sich auch zahlreiche weifsliche und gelbliche Schüppchen. Von letzteren markieren sich besonders eine schmale Nahtbinde, eine mittlere Querbinde und eine Binde vor dem Hinterrande. Die Schultern und die äufseren Hinterecken der Flügeldecken tragen kleine schwarze Schuppenbüschel. Propygidium und Pygidium sind mit kleinen gelben Schuppen besetzt, die den Untergrund nicht ganz verdecken. Am Hinterrande des Propygidiums stehen 2 schwarze Borstenbüschel.e. Die Unterseite ist mit schmalen, nicht dicht stehenden hellen Schüppchen bedeckt. Die Vorder- schienen sind fünfzähnig und sind der erste, dritte und fünfte Zahn kräftig. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind schlank, das erste Glied der Hintertarsen ist doppelt so lang wie das zweite. Dasyvalgus biplagiatus n. Sp. Niger, nitidus. Capite crebre punctato, clypeo convexo, margine antico exciso; prothorace paulo longiore quam latiore, antrorsum angustato, dorso aciculato, medio antice bicarinato, carinis acutis, postice fasciculatis, fasciculis parvis, nigris, pro- thoracis dorso ante marginem posticum 4-fasciculato , fasciculis nigris, spatio post fasciculos externos squamis flavis instructo ; elytris striatis, interstitiis aciculatis et parce nigro - squamosis, macula quadrata media et raris squamis basalibus, juxta scutellum positis, flavis; propygidio pygidioque ocellato-punctatis, punctis squamas parvas erectas ferentibus, propygidio postice nigro- bifasciculato. Subtus ocellato - punctatus, pectoris abdominisque lateribus raris squamis albis ornatis; femoribus albo - squamosis, tibiis anticis quinquedentatis, dentibus primo, tertio apicalique quam ceteris majoribus; tarsis posticis articulo primo secundo duplo longiore. — Long. 4,5 mm. Hab.: Mindanao (Tligan). Diese kleine Art hat grofse Ähnlichkeit mit Spiüovalgus Modiglianii Gestro. Sie ist schwarz, glänzend. Der Kopf ist dicht punktiert, der Clypeus ist gewölbt, sein Vorderrand ist ausgeschnitten. Das Halsschild ist etwas länger wie breit, nach Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 603 vorn verschmälert, die Seitenränder sind leicht gekerbt, der Hinter- rand ist nach dem Schildchen zu gebogen. Die Oberfläche ist netzartig punktiert, die beiden Dorsalkiele in der vorderen Hälfte sind schief und tragen hinten einen äufserst kleinen schwarzen Schuppenbüschel. Die 4 Büschel vor dem Hinterrande sind gleich- falls schwarz, hinter den beiden äufseren Büscheln stehen gelbe Schuppen. Die Unterseite des Halsschildes trägt weitläufig stehende weilse Schuppen, unterhalb der abgerundeten Hinterecken befindet sich ein filzartiger gelblicher Fleck, der auch von oben etwas sichtbar ist. Auf den Flügeldecken sind die Zwischenräume zwischen den Streifen schwarz beschuppt. Ein grofser quadrati- scher gelber Fleck befindet sich jederseits in der Mitte und einige gelbe Schuppen stehen an der Basis neben dem Schildchen. Die Schultern und Endbuckel zeigen keine Schuppenbüschel. Pro- pygidium und Pygidium sind mit ringförmigen Punkten bedeckt, die kleine abstehende schwarze Schüppchen tragen. Am Hinter- rande des Propygidiums stehen 2 ziemlich kräftige schwarze Büschel. Auch die Unterseite ist mit ringförmigen Punkten be- deckt. An den Seiten, namentlich auf der Brust, stehen einige weilse Schuppen. Die Schenkel sind weils beschuppt, ebenso auch die Mittelschienen, während die Hinterschienen schwarz beborstet sind... Von den 5 Zähnen der Vorderschienen sind der zweite und vierte Zahn kleiner als die übrigen. Das erste Glied der . Hintertarsen ist doppelt so lang wie das zweite. Ich verdanke diese Art Herrn Professor C. F. Baker in Los Banos. Hybovalgus fraternus n. sp. f. AH. bioculato Klb. simillimus, minor. Piceus, elytris pedi- busque brunneis. Capite dense punctato, celypei apice emarginato, fronte flavo - squamosa; prothorace latitudine paulo longiore, la- teribus subcrenulatis, regulariter curvatis, margine postico ad scutellum versus rotundato - producto,, dorso flavido - squamoso, bicristato, cristis antrorsum divergentibus, medio flavido-fascicu- latis, ante prothoracis marginem posticum 4 fasciculis fuscis ornato ; scutello flavido-squamulato; elytrorum basi, vitta suturali antemedia fasciaque transversa postmedia flavido-squamosis, utrinque macula, ante medium posita, nigra; propygidio pygidioque den- sissime flavo - squamosis, illo postice flavo -bifasciculato. Subtus confertim flavido-squamosus ; femorum posticorum margine postico fasciculo submediano ornato, tibiis posticis extus uno dente ob- tuso instructis; tibiis anticis quinquedentatis, dentibus tribus anterioribus quam ceteris longioribus; articulo primo tarsorum posticorum secundo duplo longiore. — Long. 6,5—7 mm. 604 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Hab.: Tonkin (Montes Mauson). H. Fruhstorfer leg. Die Art ist dem Z. bioculatus Klb. täuschend ähnlich, aber etwas kleiner und durch abweichende Form des Halsschildes unterschieden. Sie ist schwarzbraun, die Flügeldecken und Beine sind braun. Der Kopf ist eng netzartig punktiert, die Stirn ist zwischen den Augen dicht gelb beschuppt, der Vorderrand des Clypeus ist ausgebuchtet. Das Halsschild ist etwas länger als breit, seine schwach gekerbten Seitenränder sind im Gegensatz zu bioculatus fast gleichmälsig gebogen. Die Oberfläche ist gelblich beschuppt, die beiden Dorsalkiele, welche in der Mitte schwach gelblich gebüschelt sind, laufen nicht parallel, sondern divergieren etwas nach vorn. Vor dem Hinterrande des Halsschildes befinden sich 4 schwarzbraune Schuppenbüschel. Das Schildchen ist gelblich beschuppt. Die Flügeldecken sind fast ebenso gezeichnet wie bei bioculatus. Die Basis und der Hinterrand sind gelblich beschuppt, während sich eine Querbinde von gleichen Schuppen hinter der Mitte befindet. Vor der Mitte steht auf jeder Flügeldecke ein Fleck aus schwarzen Schuppen, der Raum zwischen diesem und der Naht ist hell beschuppt. Zwischen der hellen Querbinde und der Apicalbinde sind die Schuppen schwärzlich. Die Schultern und Apicalbuckel tragen kleine gelbliche Schuppenbüschel. Pro- pygidium und Pygidium sind dicht mit gelblichen Schuppen be- setzt. Das Pygidium trägt am Hinterrande 2 Schuppenbüschel von gleicher Farbe. Auch die Brust und das Abdomen sind dicht blafsgelb beschuppt. Die gleichfalls beschuppten Hinterschenkel tragen am Hinterrande etwas unterhalb der Mitte einen kleinen Schuppenbüschel. Die Hinterschienen sind am Aufsenrande mit einem stumpfen Zahn versehen. Von den 5 Zähnen der Vorder- schienen sind die 3 untersten am kräftigsten. Das erste Glied der Hintertarsen ist doppelt so lang wie das zweite. Euryvalgus tibialis n. sp. f. Statura E. borneensis Mos. Niger, nitidus, squamosus. Capite, fronte flavido-squamosa , clypeo parce punctato, margine antico haud exciso; prothorace longitudine paulo latiore, ante medium antrorsum valde angustato, lateribus post medium sinuatis, margine postico ad scutellum versus producto, dorso bicristato, angulis posticis nitidis strigillatis exceptis, dense flavido-squamoso, fasciculis obscurioribus; elytris griseo- et nigro - squamulatis, utringue macula media nigra distineta, fasciculis humeralibus fuscis; propygidio pygidioque flavido-squamosis, illo postice bi- fascieulato; pygidio margine postico producto et late emarginato. Corpore infra medioeriter crebre griseo -squamoso ; femoribus gracilibus, tibiis anticis quadridentatis, dente penultimo parvo; Moser, Neue Melolonthiden und Cetoniden. 605 tibiis mediis et posticis clavatis; tarsis posticis articulo primo elongato. — Long. 9 mm. Hab. : Borneo. Die Art ist von derselben Gestalt wie #. borneensis Mos., jedoch sind die Schuppen anders gefärbt und das Pygidium ist abweichend gebildet. Sie ist schwarz, glänzend, die Schuppen sind teils schwarz, teils gelblichgrau. Die Stirn ist gelblich be- borstet, der Clypeus ist weitläufig punktiert, die Punkte tragen Schüppchen, die nach dem nicht oder doch kaum merklich aus- gebuchteten Vorderrande des Clypeus zu kleiner werden. Das Halsschild ist etwas breiter wie lang, vor der Mitte stark nach vorn verjüngt. Hinter der Mitte sind die Seitenränder aus- gebuchtet, die Hinterecken treten seitlich etwas vor, die Basis des Halsschildes ist nach dem Schildchen zu erweitert. Die Ober- fläche ist mit graugelben Schuppen bedeckt, mit Ausnahme des Raumes neben den Hinterecken, welcher eine striemenförmige Skulptur zeigt. Die Fascikel am Hinterende der Dorsalkiele und vor dem Hinterrande des Halsschildes sind etwas dunkler gefärbt. Die Flügeldecken sind mit grauen und schwarzen Schuppen be- deckt. In der Mitte der Flügeldecken markiert sich jederseits ein schwarzer Fleck. Die Schultern zeigen einen Büschel aus dunkelbraunen Schuppen. Propygidium und Pygidium sind mit graugelben Schuppen bedeckt und tragen erstere am Hinterrande 2 ebenso gefärbte Borstenbüschel. Der Hinterrand des Pygidiums springt etwas vor und ist flach bogenförmig ausgeschnitten. Die Unterseite ist mälsig dicht mit grauen Schuppen bedeckt, die Schenkel sind schlank, die Vorderschienen tragen 3 kräftige Zähne und zwischen den beiden unteren derselben einen kleinen Zahn. Ein fünfter Zahn zwischen den beiden oberen Zähnen ist kaum angedeutet. Die Mittel- und Hinterschienen sind keulenförmig verdickt und am Aufsenrande in der Endhälfte mit einem stumpfen Zahn versehen. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie die 3 folgenden Glieder zusammen. 606 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Andrena angustior W. K., eine deutsche Biene. Von J. D. Alfken in Bremen. Eine Biene, deren Vorkommen in Deutschland bisher noch nicht festgestellt, und die wahrscheinlich nur verkannt wurde, ist Andrena angustor W. K. Sie ist nahe verwandt mit A. gwy- nana W. K., mit der sie, wie auch ihre noch näheren Verwandten A. rufula Schmied. und A. symphyti Schmied., in der Gröfse und in der Färbung des Haarkleides fast ganz übereinstimmt. Von A. gwymana unterscheiden sich die 3 genannten Arten sofort durch das wenigstens teilweise hell behaarte Gesicht, welches bei A. gwynana schwarze Haare trägt. Andrena angustior ist in England keine Seltenheit; sie gehört zu den Frühlings-Andrenen und fliegt dort an Hieracium ‚Pilosella, ranunculus und Allum ursinum. Auch in Nordfrankreich scheint sie häufig aufzutreten ; so fand sie sich in Menge in der Sammlung von Herrn E. Cavro, Direktors des naturhistorischen Museums in Roubaix, der sie in der Umgegend dieses Ortes sammelte. Aus Deutschland wurde sie zuerst von Freund W. Peets nachgewiesen, der am 14. Mai 1911 ein Weibchen bei Liethe, zwischen Wunstorf und Bordenau, Provinz Hannover, fing, später von Freund J. D. Schröder, der am 25. Mai 1913 ein Pärchen bei Harpstedt, Provinz Hannover, in der Nähe von Bremen erbeutete. Eine gute Beschreibung der Art gibt Edw. Saunders in seiner Synopsis of British Hymenoptera in Trans. ent. soc. London, 1882, p. 251 und in den Hymenoptera Aculeata of the British Islands, London, 1896, p. 244. Schmiedeknecht führt A. angustiorr in seiner Bearbeitung der Gattung Andrena in den Apidae Europaeae leider nicht auf. Bei der Beschreibung des Weibchens seiner A. rufula in diesem Werke hat ihm wohl nicht diese Art vorgelegen, da er angibt, p. 592, dafs das 2. Geilsel- glied der Fühler so lang ist wie die 3 folgenden, während es nur wenig länger als die 2 nächsten zusammengenommen ist. Ich vermute, dafs er das Weibchen der A. symphyti vor sich ge- habt hat, da nur dieses ein so langes 2. Geifselglied der Fühler besitzt, wie er seiner A. rufula zuschreibt. A. symphyti, rufula und angustior lassen sich an dem rötlich behaarten Mesonotum und an der goldgelb oder rot behaarten Schienenbürste erkennen. Die Hinterschienen und Fersen sind meist auch im Chitin mehr oder weniger rötlich gefärbt oder gelbrot durchscheinend. A. symphyti, die nicht, wie ich früher, Ent. Nachr. v. 25, p. 145, 1899, annahm, mit A. angustior identisch ist, läfst sich von den beiden anderen Arten besonders durch den abweichend skulpturierten Hinterleib unterscheiden. Dieser ist r Alfken, Andrena angustior W. K., eine deutsche Biene. 607 bei ersterer sehr fein und dicht runzlig, bei den beiden letzteren ohne Skulptur, aber mit vereinzelten haartragenden Punkten be- setzt. Bezüglich der Unterschiede zwischen A. rufula und A. angustior verweise ich auf die nachfolgende Tabelle. 1. 2. Geifselglied der Fühler nur wenig länger als das 3. und 4. zusammengenommen. Hinterleib mit einigen erhabenen, haar- Beenden Punkten; besetzt! ”, .ı „tell ln en — 2. Geilselglied der Fühler so lang wie die 3 folgenden zu- sammengenommen. Hinterleib ohne erhabene, haartragende Punkte. Clypeus grob punktiert, mit schmaler, nicht punktierter, undeutlich begrenzter Mittelstrieme. A. symphyti Schmied. 2. Clypeus ziemlich stark punktiert, schwächer und dichter als bei A. symphyti, mit deutlicher, unpunktierter Mittelstrieme. Endrand der Hinterleibsringe schwach eingedrückt. A. rafela Schmied. — Clypeus feiner punktiert, ohne punktlose Mittelstrieme. Endrand der Hinterleibsringe stark eingedrückt. A. angustior W. K. Ir 1. 2. Geilselglied der Fühler so lang wie das 3. und 4. zu- sammengenommen. Gesicht seitlich mit wenigen eingemischten TR ee ii Bu — 2. Geifselglied der Fühler nur wenig länger als das 3. Gesicht seitlich schwarz behaart, ebenso die Seiten des Clypeus. Fühler- geifsel unten schwarz gefärbt. Hinterleib mit einzelnen haar- tragenden Punkten, seine Hinterränder schwach eingedrückt. A. rufula Schmied. 2. Hinterleib matt, sehr dicht und fein runzlig, Wimperbinden am Ende der nicht eingedrückten Hinterränder dicht. Fühler- geilsel unterseits braun oder rotbraun. A. symphyti Schmied. — Hinterleib glänzend, mit einzelnen haartragenden Punkten besetzt, Wimperbinden am Ende der stark eingedrückten Hinterränder dünn. Fühlergeifsel unterseits schwarz. A. angustior W.K. Andrena symphyti ist mir bislang bekannt aus Österreich.- Schlesien (Odrau, Ducke), Triest (Ducke), Ungarn (Dr. A. Kifs), Schweiz (Frey-Gefsner) und Süd-Frankreich (P&rez). A. rufula kenne ich nur vom österreichischen Küstenlande, Triest und Fiume, durch Freund A. Ducke. Schmiedeknecht beschrieb sie nach Stücken von Bordeaux. Frey-Gefsner führt sie als in der Schweiz vorkommend auf, hat sie aber wahr- scheinlich mit 4. symphyti vermengt oder verwechselt. A. angustior ist von England, Nord-Frankreich und West- Deutschland bekannt geworden. 608 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Actinobolus talpipes n. sp. (Col. lamell. Dynastın.) Von Dr. F. Ohaus, Berlin-Steglitz. Oblongus, cylindrieus, fuscobrunneus, nitidus, supra glaber, subtus pectore et coxis dense et breviter rufopilosus. Tibiae an- teriores lobatim dilatatae. Long. 27, lat. 12 mm. 2. Paraguay. Gestreckt, zylindrisch, oben etwas heller, unten dunkler rot- braun, glänzend, Oberseite und Afterdecke kahl, unten die Brust und Hüften dicht behaart, die Schenkel und Bauchringe nur mit (uerreihen sehr kurzer roter Borsten. Kopfschild direkt von oben gesehen nahezu halbkreisförmig, der Rand sehr hoch aufgeworfen, in der Mitte gleichmälsig etwas niedriger, sonst ohne alle Zacken, Zähne oder Ausbuchtungen, nur hinten beiderseits über der Wurzel der Augenkiele scharf rechtwinklig abfallend, seine Höhe vorn über der Oberlippe etwa so lang wie 2 Fulstarsenglieder ; die Oberfläche ist vertieft, mit einzelnen und zusammenstofsenden seichten Ringpunkten bekleidet; Stirnnaht verloschen, Stirn und Scheitel gröber skulptiert. Halsschild kaum !/, breiter als lang, die Seiten in der Mitte erweitert, die spitzen Vorderecken nur ganz kurz, aber scharfwinklig vorspringend, die stumpfen Hinterecken gerundet, der Vorder- und Hinterrand gerade, ringsum mit feiner Randfurche, die mittlere Längsfurche sehr seicht, nur in der Mitte deutlich, vorn und hinten verloschen, vorn mit 2 kräftigen breiten Höckerchen ; die Oberfläche ist zumal vorn mit groben tiefen Ringpunkten bedeckt, die hier vielfach seitlich zusammen- stofsen, an den Seiten nach hinten zu vereinzelt stehen und flacher werden, um hinten beiderseits neben den groben Punkten der Mittellinie in einfache flache Punkte überzugehen. Schildchen nur in den Vorderecken mit je 2—3 Punkten. Die Deckflügel sind gefurcht und in den Furchen mit Reihen grofser Ringpunkte, das erste oder subsuturale Interstitium nur mit einigen wenigen Punkten vorn, das zweite mit einigen mehr auf dem Spitzenbuckel. Pro- pygidium und Pygidium dicht mit einzelnen grofsen Ringpunkten bedeckt, matt bis auf den Hinterrand des ersteren. Bauchringe mit einer Querreihe, Brust und Hüften dicht einzeln mit grofsen Ring- punkten bedeckt. Die Vorderschienen sind ganz auffallend breit, mit 3 grolsen Zähnen, deren basaler bis zum Kniegelenk lappenartig verbreitert ist; ihre Dorsalseite trägt 2 Längsfurchen, die mit Ringpunkten und kurzen Bosten besetzt sind; der Sporn ist auf- fallend lang und stark. Mittel- und Hinterschienen mit je 2 grolsen gezähnten schiefen Querkanten, ihr Spitzenrand mit 3 grolsen Zähnen. #4 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 609 | Odonaten aus der algerischen Sahara von der Reise des Freiherrn H. Geyr von Schweppenburg. | _ Mit einer Übersicht der nordafrikanischen Odonaten-Fauna. | Von Dr. le Roi, Bonn a. Rh. | Der zentrale Teil der Sahara ist in zoologischer Beziehung nur sehr unzureichend durchforscht worden. Einem daraufhin ge- richteten Unternehmen stellten sich bis vor wenigen Jahren un- überwindliche Schwierigkeiten entgegen, die in erster Linie durch das feindselige Verhalten der eingeborenen Araberstämme bedingt waren. Erst in neuester Zeit nahmen die diesbezüglichen Ver- hältnisse eine günstigere Wendung. Freiherr v. Geyr!) brach in Begleitung des bekannten vortrefflichen Kenners des algerisch- tunesischen Gebietes, Herrn Paul Spatz, am 24. Dezember 1913 von Ouargla mit einer Dromedar-Karawane auf, um vor allem das unter dem Wendekreise, im Herzen der Sahara gelegene Ahaggar- oder Hoggar-Gebirge faunistisch zu untersuchen. Die Expedition - erreichte Ende März 1914 ihr Ziel und gelangte bis Ideles unter dem 24. Grade, kehrte dann um und traf Anfang Juni wieder am Ausgangspunkte ein, nachdem sie insgesamt rund 3000 km zurück- gelegt hatte. Wenn auch die umfangreichen zoologischen und - botanischen Sammlungen für unsere Kenntnis jener Gegenden einen beträchtlichen Fortschritt bedeuten, so erwies sich doch ein Um- stand für die Zwecke der Reise als wenig förderlich. Seit dem Jahre 1905 war nämlich in diesem Teile der Sahara kein Regen mehr gefallen. Welche grofse Bedeutung diesem Umstande zu- zumessen ist, läfst sich bei einem an und für sich bereits äufserst niederschlags- und quellenarmen Gebiete, wie es die Wüste ist, leicht denken. Dafs dies bei einer Tiergruppe wie den Odonaten, deren Larvenstadien im Wasser leben, besonders zu berücksich- tigen ist, liegt auf der Hand. Trotz dieser geringen Entwicklungs- möglichkeiten beläuft sich die Libellen-Ausbeute — die ausschliefls- lich der Sahara bezw. deren Oasen entstammt — auf rund 100 (98) Individuen in 11 Arten. 4 dieser Arten sind für Algerien _ als neu hervorzuheben. Für seine Liebenswürdigkeit, mir dies so mühsam gesammelte Material zu überlassen, sage ich meinem Freunde Freiherrn v. Geyr - auch hier nochmals herzlichsten Dank. f 1. Ischnura Genei (Ramk.). Rambur, Hist. Nat. Insectes. Neuropteres. Paris 1842, - | 1) Da ein allgemeiner Reisebericht bisher noch nicht erschien, - mögen die hier gegebenen kurzen Bemerkungen zur Orientierung dienen. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft VI. 40 610 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. p. 276. — de Selyset Hagen, 1850, p. 187, Taf. 7, Fig. 2. — de Selys, Bull. Acad. Roy. Sc. Belg. 1876, p. 276. — Roster, Bull. Soc. Entom. Ital. Firenze. Vol. 18, 1885, p. 254, Taf. 5 und 6, Fig. 6. 5 0’ Amgid, 13. Il. 14. 1 9’ ebendort, 17. Il. 14. 4 1 2 der grünen Form, 1 2 der Orangeform (var. aurantiaca Roster) ebendort, 22. IV. 14. 2 9,:1 2 der grünen Form, Bros Orangeform, Ideles, 30. Il. 14. 1 9, je 1 2 der grünen und Orangeform, Tahart, 20. IV. 14. 1 o, 4 2 der Orangeform, Quelle in Tinurt, 24. IV. 14. 1 0, 2 2 der grünen Form, 19 der Orangeform, Ouargla, 3. VI. 14. 1 2 der grünen Form, Tou- eourt,. 11: VL. 14. Die 5 gleichen in der Färbung und im Bau des Prothorax, sowie der Analanhänge gut den Beschreibungen und Abbildungen von de Selys und Hagen 1. c. Bei einem 5 erscheinen die im all- gemeinen recht grofsen blauen Postokularflecken punktförmig klein, bei normaler Gestalt der Appendices anales, die für die Art sehr charakteristisch sind. Ein anderes 0’ ist nicht nur auf dem achten Abdominalsegment rein blau gefärbt, sondern auch im basalen Drittel des neunten. Bei den meisten ’ ist der Hinter- randsaum des Prothorax weilslich. 2 Stücke aber zeigen ihn nur im mittleren Teil weiflslich, während er bei 2 anderen ganz dunkel gefärbt erscheint. Von den 16 vorliegenden 2 gehören 6 der grünen, 10 der Orangeform an. Unter den grünen Individuen befindet sich 1 Stück, bei dem die blaugrünen Postokularflecken über das Occiput durch eine feine grüne Linie — die den anderen 5 2 fehlt — verbunden sind. Diese Flecken zeigen bei der ÖOrangeform gröfsere Ausdehnung und stehen bei 7 Exemplaren in Verbindung, während bei 2 Stücken der Mittelstreif die Flecken nicht erreicht und bei einem gänzlich fehlt. Der Hinterrand des Prothorax bei den 2 stimmt gut mit den Angaben von de Selys überein. Das achte Segment ist bei beiden Färbungsvarietäten stets blau. 1 2 zeigt auf dem Thorax nur noch geringe Spuren des stark reduzierten schwarzen Medianstreifens. o' wie 2 sind zum Teil mit Acariden-Larven behaftet, die auf der Unterseite des Thorax, auf dem Interalarraum, sowie oben und unten auf den 2 oder 3 ersten Abdominalsegmenten sitzen. Ein besonders stark besetztes 0 trägt sogar an Teilen des Genitalapparates diese Milbenlarven. f' Abdomen 20—26, Hinterflügel 13—17,5 mm. 2 Abdomen 20,5—24, Hinterflügel 15—18 mm. Das Vorkommen von /schnura Genei auf Korsika, Sardinien und Sizilien ist schon lange bekannt, und man glaubte, die Art le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 611 sei auf diese Inseln beschränkt, bis Ris 1911 den Nachweis er- brachte, dafs sie auch bei Dernah und Bengasi an der Küste von Tripolitanien lebe. 1905 berichtete Morton kurz von einer zweifel- haften /schnura von Biskra, die ihm möglicherweise zu Genei zu gehören schien, während Ris sie nach Besichtigung des Stückes zu Graellsü Ramb. stellte. Morton liefs diese Frage offen. Durch die aufgeführten Funde wird die Art nun zum ersten Male mit Sicherheit für Algerien nachgewiesen. Hier lebt sie offenbar weitschichtig verbreitet in der ganzen Sahara von Tougourt bis zum Wendekreis hinab. Ihr Wohngebiet erfährt dadurch eine ganz beträchtliche Erweiterung. Auf das grolse zoogeographische Interesse, welches das Vorkommen dieser Art in Nord-Afrika bietet, hat Ris bereits hingewiesen, ohne sich näher darauf einzulassen. Ich beschränke mich auf einige Andeutungen. Geologische Unter- suchungen haben dargetan, dafs zur Tertiärzeit zwischen Korsika, Sardinien, Sizilien und Nord-Afrika eine Landverbindung bestanden hat, die erst später unterbrochen wurde. Eine wesentliche Stütze finden diese geologischen Nachweise durch einige Tatsachen der Pflanzen- und Tierverbreitung in dem beregten Gebiete. Das gleichzeitige Auftreten von /schnura Genei auf den tyrrhenischen Inseln, Sizilien und in Nord-Afrika dürfte wohl gleichfalls von diesem Gesichtspunkte aus zu betrachten sein. Es handelt sich hierbei demnach auch um Reste eines ehemaligen kontinuierlichen Verbreitungsareales. Die Annahme, die Art sei erst in späterer Zeit, nach der Ländertrennung, von Nord-Afrika nach den Inseln oder umgekehrt gelangt, hat weniger Wahrscheinlichkeit für sich. Unter günstigen Umständen können allerdings auch so zarte Formen wie die Agrioniden gröfsere Wasserstrecken überfliegen. Schon Seitz (Gaea, 1888, p. 515) teilt mit, dafs auf dem Roten Meer häufig solche Formen über 50 Meilen vom Lande entfernt um das Schiff flogen. Auf Helgoland machte Keilhack (Aus der Natur, Jahrg. 6, 1911, p. 737— 740) die Beobachtung, dafs bei Landwind auch die kleinen Arten auf der Insel erschienen. Freiherr v. Geyr fand diese /schnura-Art ausschliefslich an solchen Orten, an denen Quellwasser vorhanden war, und nur un- mittelbar an diesen Gewässern, niemals entfernt davon. Im Gegen- satz hierzu traf er andere Arten, wie die flugkräftige Hemianaz ephippiger, an Stellen sehr weit vom Wasser an. 2. Ischnura Fountainei Morton. Morton, 1905, p. 147, Fig. 1—4. 5 d', 2 2 der-var. aurantiaca, Temacin, 10. VI. 14. 1 cd, Toosourt, 11. VI. 14. Diese Art wurde erst 1905 von Biskra durch Morton |. c. 40* 612 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. beschrieben und seitdem von R. Martin (Ann. Soc. Entom. France, Vol. 79, 1910, p. 103) noch für El Guerra im Dep. Constantine nachgewiesen, ist also nur aus Algerien bekannt. Die eigenartige Gestalt ihrer männlichen Appendices läfst keine Verwechslung mit einer anderen Spezies aufkommen. Die Antehumeralstreifen des Thorax zeigen Neigung zur Re- duktion. Unter den 6 vorliegenden 0’ sind sie nur bei 3 ganz entwickelt, in 2 Fällen schmal und mehrfach unterbrochen und bei einem Stück bis auf einen kleinen Mittelfleck verschwunden. Pterostigma weilslich, in den Vorderflügeln mit schwarzem Kern- fleck, in den Hinterflügeln in der Mitte grau getrübt. Morton beschreibt 1. c. kurz ein ? der grünen Varietät. Die beiden mit den 0’ gleichzeitig bei Temacin gefangenen $ gehören augenschein- lich dieser Art an, und zwar der orangefarbigen Form, die neben der grünen bei sämtlichen Vertretern des Genus /schnura im weib- lichen Geschlechte auftritt. Der Lobus des Prothorakal-Hinterrandes ist stumpf-dreieckig und ziemlich klein, wie bei dem einzigen ? Mortons. Die orangen Postokularflecken sind wesentlich gröfser als bei den 9’ und mit- einander durch eine orangefarbene Linie über das Occiput ver- bunden. Der Prothorax ist überwiegend gelb, ebenso der Thorax, mit Ausnahme eines breiten schwarzen Medianstreifens. Ptero- stigma in allen Flügeln in der Mitte getrübt. Erstes Abdominal- segment einfarbig orangegelb, das zweite gelb mit schwarzem Terminalring und ebensolchem mäfsig breiten Längsstreifen, der vor der Mitte einen gelblichen Längsfleck einschliefst oder dort ganz unterbrochen ist. Segment 3—9 bei einem Exemplar dorsal breit schwarz mit schwarzem ventral offenen Endring und auf Segment 3—7 mit schmalem dorsal in der Mitte schwarz unter- brochenen gelblichgrünen Basalring. Segment 10 an der Basis diffus schwärzlich, im übrigen gelblichgrün wie der übrige Teil der Segmente 3—10. Bei dem im wesentlichen gleichgefärbten zweiten 2 ist die schwarze Zeichnung auf Segment 8 und 9 nur im basalen Drittel deutlich, im übrigen diffus. Morton beschreibt leider nicht die Färbung der Abdominalsegmente 3—10 seines grünen $. Viel- leicht ist bei allen 2 der Art das achte Segment dorsal schwarz gefärbt zum Unterschied von den nahestehenden /. Genei und J. Graellsü mit blauem oder grünlichem achten Segment. Appendices gelb. Vulvardorn wie bei /. Genei. Bei Tougourt fing Freiherr v. Geyr neben einem 0’ von 1. Fountainei ein Ischnura-?2, das ich wegen seiner Färbung und der Gestalt seines Prothorax für J. Genei halten muls. cf’ Abdomen 20,5—23, Hinterflügel 13—15 mm. 2 Abdomen 21, Hinterflügel 14,5—15,5 mm. le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 613 3. Anax parthenope de Selys. 1 c', Ideles, 1400 m, 30. III. 14. Dieser Fundort, unter dem 24. Grad n. Br., nahe dem Wende- kreis gelegen, ist der südlichste, von dem die Art bekannt wird. 4. Hemianax ephippiger (Burm.). 1 2, Temaeinin,. 28.1. 14. & 2, ebendort, 30. I. 14. 1 2, In Kelemet, 8. II. 14. 1 co’, Tazzait, 7. 1II. 14. 1 07, Oued Agelil, Zr. 14.: 1.9, Ideles, 30, III: 14. Anscheinend ist dieser in Wüstengegenden gerne auftretende gewaltige Flieger recht häufig in der algerischen Sahara. Bei Temacinin war er die einzige Libellenart, die an einem erst vor wenigen Jahren erbohrten artesischen Brunnen vorkam. 5. Orthetrum Ransonneti (Br.). Ris, Libellulinen, 1909, p. 187. Bosd Agelil, 1 9‘, 18. 1E: 145° 1.8,727. DE: 14. ' »Ideles, 26 HE ta ot, 30.10. 14. Alle 4 Stücke sind ganz ausgefärbt und stimmen gut mit der Beschreibung von Ris überein. 0: Ang. 10-10, 10-10, Be 9: Ang. 11.11. In den Zellreihen zwischen Rs und Rspl tritt bei einem o' im Vorderflügel rechts und links eine Zellverdoppelung auf, bei dem 2 eine solche nur im rechten . Vorderflügel. Im Hinterflügel ist Cu, zweimal an der analen Ecke von t, zweimal (0 und ®) ein wenig davon getrennt. t steht im Hinterflügel zweimal am Arc. und zweimal etwas proximal davon. cd Abd. 28—31, Hfl. 31—34, Pt. 2,9—3 mm. = Aan8. 235, HB 33, Pr.'3 mm: Für Pt. gibt Ris kleinere Mafse an, 2—2,5 mm. Die Art war bisher nur von Persien, Arabien, dem Sinai und Ägypten bekannt. Durch obige Funde wird das Verbreitungs- gebiet bedeutend nach Westen erweitert. Dafs es sich nicht um verflogene Stücke handelt, beweist der Umstand, dafs Baron v. Geyr die Exemplare an verschiedenen Orten und Tagen auffand. Er traf sie nur in dem südlichsten Teile der von ihm durchreisten Gebiete, tief im Herzen der Sahara. Wie aus allen bisherigen Angaben von Fundorten zu ersehen ist, bewohnt O. Ransonneti nur Wüsten und wüstenähnliche Gebiete. Sie dürfte daher in der ganzen Sahara weit verbreitet sein. 6. Orthetrum Sabina (Drury). Ris, Libellulinen, 1909, p. 223. 1 0’, Temacin, 12 km südlich Tougourt, 10. VI. 14. 614 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Das Exemplar stimmt in der Färbung, dem Bau der Geni- talien usw. genau mit den Stücken meiner Sammlung von Su- matra, Indien und Formosa überein. Seine Mafse: Abd. 32, Hfl. 31, Pt. 3,5 mm, sind verhältnismäfsig klein, fallen aber noch durchaus in die von Ris angegebenen Werte. Auch diese Art ist neu für Algerien und war bisher nur aus dem äulsersten Osten von Afrika nachgewiesen, von Suez und dem Somaliland. Ris Il. c. hielt es für unwahrscheinlich, dafs sie weit in den afrikanischen Kontinent vordringe. Dafs dies zum mindesten gelegentlich der Fall ist, beweist das vorliegende Stück vom 6. Grad östl. Länge. Freiherr v. Geyr versichert mir, er habe aulser dem gefangenen Exemplar noch weitere Stücke der Art — deren abweichender Habitus ihm bereits aufgefallen war — wahr- genommen. 7. Orthetrum chrysostigma (Burm.). Ris, Libellulinen, 1909, p. 204. 1-2, Ideles, 27. II. 14. .1.'0°/ juv:,»ebendort, BOFILF2ER 1 /', oberes Tahihaout, 23. IV. 14. 2 0’, 1 2, Ouargla, 3. VI. 14. 1 J', ebendort, 4. VI. 14. 8. Crocothemis erythraea Brulle. Ris, Libellulinen,.1911, p. 536. 1.;0,-Djehna) 11: XI: 13.. Ouargla, 3 9, 1 9, WR 10,138,4. VI 14. 1 9, Temacin, 12 km südlich Tougoutt, 19. y LI E. 1727, Tousourt, 211. WI. 114. 9. Sympetrum decoloratum de Selys. Ris,. Libellulinen,; 1911, p. 629. — Ris, 1911, 2.7646: Tripolitanien. 10%, 2 2, Amgid, 13.1. 14. 19, Oued Agelil, 21. II. 14. Ideles, 1 2, 26. IH. 14; 3 4, 30. IN. 14. 1 7, 1 2, Ouargla, Er 3a Die vorliegenden Exemplare stimmen gut mit der ausführ- lichen Beschreibung überein, die Ris von Stücken aus Tripolitanien entworfen hat. Seine Ansicht, dafs die Ausdehnung der dunklen Zeichnung von der Ausfärbung abhängig sei, findet durch das vor- liegende Material ihre Bestätigung. Die schwarze Stirnbasislinie ist öfters nur in Spuren vorhanden. Der Aufsenast des Hamulus spitzt sich wie bei den Tripolis-Stücken nach hinten ein wenig mehr zu, als es die Abbildung Fig. 363 in der Monographie zeigt. Bei ganz alten 2 ist das Abdomen vornehmlich an den Basalsegmenten rötlichgelb gefärbt und die dunkle laterale Längsbinde, sowie die schwarze Dorsalzeichnung auf Segment 8 und 9 sind stark reduziert. De u 3 le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 615 Valvula Vulvae deutlich aber leicht in der Mitte ausgerandet, in etwa 45° abstehend. 0": Ang. 6!/,- 6!/,, Abd. 23—26, Hfl. 25—28, Pt. 2,5—3 mm. 2: Ang. 6!/, - 6!/,, Abd. 22—24,5, Hfl. 24—25, Pt. 2,5 mm. S. decoloratum war bis vor kurzem nur aus verschiedenen Teilen von Asien bekannt, bis Ris 1911 sein Vorkommen in Tripolitanien aus der Ausbeute von Dr. Klaptocz nachwies und auch 2 eigen- artige Exemplare der Sammlung de Selys aus Catalonien in Spanien fragweise hierhinzog. Durch die Funde von Freiherrn v. Geyr, die sich über das ganze von ihm durchforschte Gebiet von Ouargla bis Ideles im Ahaggar-Gebirge verteilen, wird der Verbreitungskreis nach Westen nun auch über die ganze algerische Sahara ausgedehnt. Hier tritt die Art augenscheinlich recht verbreitet auf. 10. Trithemis arteriosa (Burm.). Ris, Libellulinen, 1912, p. 762. eo: 1.2; Pahart,, 30. IV. 144 351 8’ Amgeid; 22. MM. 3 0’, oberes Tahihaout, 28. IV. 14. Ouargla, 1 0',12, 3. VI. 14; 2 0‘, 4. VI. 14. Die Serie ist durchweg von geringen Malsen und sehr klein- fleckig. Die 3 5’ und das ? von Ouargla sind die gröfsten Exem- plare ; bei diesen 5’ zeigen auch die Basalflecke der Flügel grölsere Ausdehnung. ': Ang. 10!/,—121/, symmetrisch in beiden Flügeln. Brietsten:: 104, -11U.l2<), te 208, , 12ll5+ 1027, m -112,, 12%, -12%,,.12-12. Abd. 21—24, Hfl. 22—26, Pt. 2—2,5 mm. 9: Ang. 10!/, symmetrisch. Varietät: 10 - 10?|/,. Abd. 21—23, Hfl. 25—26, Pt. 3 mm. 1 2 besitzt einen verwaschenen gelblichen Fleck proximal vom Nodus in allen Flügeln. 11. Trithemis annulata (Pal.). Ris, Libellulinen, 1912, p. 769. 4,92, /Tougeurt,: 11.,VI. 14. Bei den 5 ist der Basisfleck in den Vorderflügeln nur in Spuren vorhanden, bei dem 2 gänzlich fehlend. Im Hinterflügel der oJ’ ist er etwas reduziert, noch mehr bei dem 2. o': Ang. 9%), - 91/,—9'!, - 8%/, (*),). ‚Abd. 23—24, Hfl. 27—28, Pt. 2,5 mm. ring: 825-884... ad. 22, Bil. 27, Pt: 3: mm. 616 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Die besprochene Sammlung bietet trotz ihres geringen Um- fangs besonderes Interesse dar. Einmal liefert sie zu der doch bereits recht gut bekannten Fauna Algeriens einen Zuwachs von 4 weiteren Arten, zum anderen ermöglicht sie uns, ein Bild von der Zusammensetzung der Libellenfauna der Sahara zu ge- winnen. Wir erkennen daraus, dafs die Wüste, soweit sie bisher erforscht wurde, also bis Ideles, der paläarktischen Zone zuzu- rechnen ist und keine endemischen Formen besitzt. Werfen wir zunächst einen Blick auf die odonatologisch zu- sammengehörenden Länder des Festlandes von Nordwest - Afrika: Marokko, Algerien, Tunesien und Tripolitanien. Die Odonaten- fauna dieses Gebietes ist sehr ungleichmäfsig erforscht. In be- sonderem Malfse ‚gilt dies von dem westlichsten Staate, von Ma- rokko, bei dem sich unsere ganze Kenntnis auf einige Funde, 23 Arten betreffend, aus der Küstenregion beschränkt, die von de Selys 1850 und 1871, Kolbe 1884, Me Lachlan 1889, Ris 1909—1913, Martin 1910 und Navas 1913 veröffentlicht wurden. Einige weitere Arten lagen mir aus der Sammlung von Herrn Dr. med. Artur Müller in München vor. Ich lasse eine Zusammen- stellung hier folgen: 1. Calopterye haemorrhoidalis Vanderl. Benzus-Bai, 25. VII. (Me Lachlan 1889, p. 348). 2. Lestes fuscus Vanderl. Tanger, XII. (Mc Lachlan 1889, p. 348). Ebendort 1 o’ (Coll. Dr. A. Müller). 3. L. barbarus Fabr. Esmir, 16. VII. (Mc Lachlan 1889, p. 348). Tanger 1 0% (Coll. Dr. A. Müller). 4. L. virens Charp. Esmir, 16. VII. (Me Lachlan 1889, p. 348). 5. L. macrostigma Eversm. Marokko (Martin 1910, p. 102). Der einzige sichere Fundort in Afrika. 6. Ischnura Graellsü Rbr. Esmir, 16. VII.; Tanger (Mc Lachlan 1889, p. 348). — Hierher gehört jedenfalls auch die /. maroc- cana Kolbe (1887, p. 65) von Casablanca. 7. Agrion puella L. Tanger (de Selys 1871, p. 19; Mc Lachlan 1889, p. 349). 8. A. Lindenü de Selys. Tanger (Me Lachlan 1889, p. 349). 9. Pyrrhosoma tenellum Devill. Esmir, 25. VII. (Me Lachlan 1889, p. 349). Tanger, 1 0 (Coll. Dr. A. Müller). 10. Gomphus simillimus de Selys. Marokko (Martin 1910, p. 100). 11. Onychogomphus uncatus Charp. Benzus-Bai (Mc Lachlan 1889, p. 348). 12. Cordulegaster annulatus immaculifrons de Selys. Tanger (de Selys et Hagen 1850, p. 107, 302). Benzus-Bai, 24. VI. (Mc Lachlan 1889, p. 348). le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 617 13. Anax imperator Leach. Esmir, 16. VII. (Me Lachlan 1889, p. 348). 14. Hemianax ephippiger Burm. Tanger (Kolbe 1884, p. 132). Esmir, 16. VII. (Mc Lachlan 1889, p. 348). 15. Orthetrum nitidinerve de Selys. Marokko (Schiodte [Hagen] 1855, p. 123); Ris, Lib. 1909, p. 182). Tanger (Kolbe 1884, p. 132). 16. ©. coerulescens Fabr. Esmir, 16. VII. (Mc Lachlan 1889, p. 348). 17. O.anceps Schneid. Esmir, 25. VII. (Mc Lachlan 1889, p. 348). 18. ©. trinacria de Selys. Esmir, 25. IX. (Mc Lachlan 1889, p. 348). 19. O. chrusostigma Burm. Tanger, Marokko (Ris, Lib. 1909, p. 204). 20. Diplacodes Lefebvrei Rbr. Esmir, 16. VII. (Mc Lachlan 1889, p. 348). Marokko (Ris, Lib. 1911, p. 466), , 21. Crocothemis erythraea Brull. Marokko (Ris, Lib. 1911, p. 538). Tanger, VI., Escalera (Navas 1913, p. 111). 22. Sympetrum Fonscolombü de Selys. Tanger (Ris, Lib. 1911, p- 369). Marokko 1 2 (Coll. le Roi). 23. Trithemis arteriosa Burm. Marokko (Ris, Lib. 1912, p. 763). Hiermit dürfte die marokkanische Odonatenfauna bei weitem nicht erschöpft sein. Verhältnismäfsig gründlich ist Algerien untersucht worden, vornehmlich der wasserreiche Osten des nördlich vom Atlas ge- legenen Teils, so dafs bereits 65 Arten bislang nachgewiesen werden konnten, zu denen aus der vorliegenden Ausbeute 4 weitere hinzutreten, wodurch sich die Gesamtzahl auf 69 Spezies erhöht. Ein gröfserer Zuwachs ist nun wohl kaum mehr zu erwarten. Die meisten Beiträge lieferte de Selys 1849, 1850, 1858, 1865, 1866, 1871, 1872, 1887 und posthum 1902, ferner Brauer 1876, Kolbe 1885, Me Lachlan 1897, Martin 1901 und 1910, Morton 1905, sowie Ris 1911—1913 und 1913. In der nachfolgenden Übersicht zerlege ich das Gebiet in einen nördlichen Bezirk, der bis zum Südrande des Saharischen Atlas reicht (= N), und die südlich davon beginnende Region der Bahara (= 8): 1. Calopteryx virgo meridionalis de Selys.. N: Oran (de Selys 1871, p- 17). Constantine (Martin 1910, p. 101). Augenscheinlich in Algerien sehr selten, da nur 2 Exemplare bekannt ge- worden sind. 2. ©. splendens zanthostomma de Selys.. N: Lambessa (de Selys 1871, p.'17)..’El Guerra (Martin: 1910, p. 101). 3. ©. haemorrhoidalis Vanderl. N: Häufig und verbreitet. IV bis Mitte VIII. Bone, La Calle (de Selys 1871, p. 17). Constantine, Le Tarf, Oubeira-See (Me Lachlan 1897, p. 156). Sebdou (Morton 1905, p. 147). Bone, La Calle, El Guerra, Batna 618 10. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. (Martin 1910, p. 101). 8: IV—VI. Biskra, gemein (Me Lachlan 1897, p. 156. Martin 1901, p. 249, 250; 1910, p. 101). Biskra, Laghouat (de Selys 1902, p. 430). Hamman R’hira (Ris 1913, p. 468). . ©. ewul de Selys.. N: Ende V— VII. Constantine, besonders an der Vereinigung der Rummel-Schlucht und des Bou-Mersoug (de Selys 1871, p. 17. Me Lachlan 1897, p. 156. Martin 1901, p. 250). Zwischen Blida und Medea (Kolbe 1885, p- 152). Sebdou (Morton 1905, p. 147). Fast auf allen Bächen der Provinz Constantine in Menge, z. B. Rummel- Schlucht, Alger, El Guerra (Martin 1910, p. 101). . Lestes fuscus Vanderl. N: I, II, V, VI, VII, X. Häufig. Bone, Tonga-See (de Selys 1871, p. 18). Bone, Constantine (Me Lachlan 1897, p. 157. Martin 1910, p. 102). Fetzara- See (Martin 1901, p. 250). T&niet el Haäd, Sebdou (Morton 1905, p. 149). S: Ende V. Biskra (Me Lachlan 1897, p. 287. Martın 1901, 9.249:719707 p7 102, . Lestes virens Charp. N: Ende V—X. Verbreitet. Alger, Con- stantine, Bone, La Calle (de Selys 1871, p. 18). Medea, Constantine, Bone, Vogel-See, Le Tarf (Mc Lachlan 1897, p- 157). Constantine, Philippeville, Bone, Fetzara-See (Martin 1901, p. 250). Provinz Constantine überall (Martin 1910, p. 102). . L. barbarus Fabr. N: V—VU. Häufig. Alger, Constantine, Bone, La Calle (de Selys 1871, p. 18). Medea, Constantine, Vogel-See, Le Tarf (Me Lachlan 1897, p. 157). Constantine, Philippeville, Bone, Fetzara-See, La Calle (Martin 1901, pP. 250 5 17910). p- 102). . L. viridis Vanderl. N: Ende V bis Anfang XI. Allgemein ver- breitet und häufig. Bone, La Calle, Tonga-See, Oubeira-See (de Selys 1871, p. 18). Zwischen Blida und Medea (Kolbe 1885, p. 152). Constantine (Mc Lachlan 1897, p. 157). Constantine, Bone, Fetzara-See, Philippeville (Martin 1901, p- 250; 1910, p. 102). Sebdou (Morton 1905, p. 149). . L. sponsa Hansem. N: Nur von Martin (1910, p. 102) als überall im Dep. Constantine häufig angegeben, mit den näheren Fundorten Ta Seybouse und Philippeville. Die einzigen Nach- weise für Nord-Afrika. Platycnemis subdilatata de Selys. N: IY’—VU. Häufig und ver- breitet. Rummel und Bou-Mersoug bei Constantine (de Selys 1871, p. 18). Zwischen Blida und Medea (Kolbe 1885, p. 152). Constantine, Oued Bou Sba, Le Tarf, Kef Oum Teboul, Oubeira-See (Me Lachlan 1897, p. 156). Rummel bei Con- 1 12. 14. 15. 16. 17. le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 619 stantine (Martin 1901, p. 249, 250). Sebdou (Morton 1905, p- 147). Überall häufig in der Provinz Constantine, z. B. Rummel (Martin 1910, p. 102). 8: IV—VI. Biskra (Me Lachlan 1897, p. 156). Biskra sehr häufig (Martin 1901, p- 249, 250). Laghouat, Biskra, Tougourt (de Selys 1902, p- 430). Biskra in beträchtlicher Zahl, Tougourt (Martin 2910, p. 102). P. acutipennis de Selys. Brauer (1876, p. 299) nennt die Art für Algerien, ohne Belege anzuführen, und Martin (1910, p. 102) kennt keine sicheren Nachweise. 1885 (p. 152—154) beschrieb Kolbe eine P. algira aus der Gegend zwischen Blida und Medea, vom VI. oder VIII. Wie de Selys 1887 (p. 64) darlegte, dürfte diese Art mit acuiipenmis identisch sein. Ischnura pumilio Charp. N: V—VI Bisher nur von Lucas bei Alger und La Calle gefunden (de Selys 1871, p. 18). . ]. Graellsü Rbr.!). N: Ende V—Vll. Bone, La Calle (de Selys 1871, p. 18). Augenscheinlich weitverbreitet (Me Lachlan 1897, p- 157). Rummel, Philippeville, Fetzara-See (Martin 1901, p. 249, 250). Sebdou (Morton 1905, p. 148). Im Dep. Constantine überall an Flüssen, Bächen, Seen, Teichen und Sümpfen (Martin 1910, p. 102). Fetzara-See (Ris 1913, p. 468). S: IV— VI. Biskra (Martin 1901, p. 249). Laghouat, Ain Rich, Biskra, Hammam Salatin, Tougourt, Temacin (de Selys 1902, p. 430—431). Tougourt (Martin 1910, p. 102). Ob sich die Funde aus dem Süden nicht zum Teil auf 7. Genei beziehen ? I. Genei Rbr. S: II—VI. Tougourt, Ouargla, Amgid, Tinurt, Tahart, Ideles (coll. von Geyr 1914). I. Fountainei Morton. N: VI. El Guerra (Martin 1910, p. 103). S: IV, VI. Biskra (Morton 1905, p. 147). Tougourt, Temaecin (coll. von Geyr 1914). I. lamellata Kolbe. N: VII - VIII. Zwischen Blida und Medea (Kolbe 1885, p. 152, 155). Eine noch sehr zweifelhafte Art. E. de Selys (1887, p. 65) ist geneigt, sie für /. elegans Vanderl. zu halten. Enallagma cyathigerum Charp. N: Ende V. Constantine (Me Lachlan 1897, p. 157. Martin 1910, p. 103). Der einzige nordafrikanische Fundort. 1) Es wird stets angegeben, I. Graellsii vertrete in Algerien und Spanien die dort fehlende I. elegans Vanderl. In Spanien, d. h. zum mindesten auf den Balearen, kommt jedoch auch /. elegans vor, denn ich verdanke ein zweifelloses 5’ der Art Dr. A. v. Jordans, der es — als einzige Libelle — am 8. IV. 13 bei Alcudia auf Mallorca fing. 620 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 18. E. deserti de Selys. N: Lambessa (de Selys 1871, p. 19— 20; 1876, p. 337). Aufser dem vermutlich von Lambessa stam- menden Typus der Art, einem 9, sind keine weiteren Stücke bekannt geworden. 19. Agsion puella L. N: V. Sehr zahlreich in Philippeville (Martin 1901, p. 250; 1910, p. 103). Der einzige sichere Fundort in Nord-Afrika. 20. A. mercuriale Charp. N: VI. Lambessa (de Selys 1871, p. 19). Constantine (de Selys 1872, p. 45). Sebdou (Morton 1905, p- 148). La Seybouse, Bone (Martin 1910, p. 103). 21. A. scitulum Rbr. N: Ende V—VIU. La Calle (de Selys 1871, p- 19). Constantine (Martin 1901, p. 250). La Seybouse, La Calle (Martin 1910, p. 103). S: VI. Laghouat, Ain Rich, (de Selys 1902, p. 431). 22. A. coerulescens Fonsc. N: VI. Sebdou (Morton 1905, p. 148). — 4. pulchellum Vanderl. Diese Art wird zwar von Brauer 1876, p- 300, für Algerien aufgeführt, doch wohl nur auf Grund der unsicheren Angaben von de Selys (1850, p. 200, 302; 1887, pP: 65). 23. A. (Cercion) Lindeniü de Selys. N: Ende V—VII. Zahlreich und verbreitet. Alger, Constantine, Bone, Mont Edough bei Bone, La Calle (de Selys 1871, p. 19). Le Tarf, Vogel-See, Oued Bou Sba (Me Lachlan 1877, p. 157). Fetzara-See (Martin 1901, p. 250). Die verbreiteste Agrionide im Dep. Constantine, z. B. Constantine, Philippeville, Bone, Fetzara-See, Oubeira- See, Tonga-See (Martin 1910, p. 103). Fetzara-See (Ris 1913, p. 468). 24. Erythromma najas Hansem. N: V—VI. Tonga-See (Martin 1910, p. 104). 25. E. viridulum Charp. N: In ziemlicher Anzahl Anfang VII an der Seybouse bei Bone (Martin 1910, p. 104). Der einzige Fundort in Nord-Afrika. 26. Pyrrhosoma tenellum Devillers. N: VI bis Anfang VII. La Calle (de Selys 1871, p. 18). Ain Kriar, Kef Oum Teboul (Me Lachlan 1897, p. 157). Sebdou (Morton 1905, p. 148). El Guerra, Batna, La Seybouse, Bone (Martin 1910, p. 104). 27. Onychogomphus uncatus Charp. N: VI. Selten. Teniet el Haäd, Sebdou (Morton 1905, p. 147). Rummel bei Constantine (Martin 1910, p. 99). Kolbe beschrieb. 1885, p. 152 ein Gomphus-Q aus der Gegend zwischen Blida und Medea als @. forcipatus socialis, das Karsch (1890, p. 377) zu der nur aus dem Kapland nachgewiesenen Art 0. cognatus Rbr. stellte, aber gewils mit ae a 29. 30. 31. 32. 33. 34. 28. le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 621 Unrecht. E. de Selys bezog dagegen dies ? auf O. uncatus, wohin es auch zweifellos gehört (1887, p. 63; 1892, p. 88). O. foreipatus unguieulatus Vanderl. N: VI—VII. Algerien (de Selys 1850, p. 100, 302; 1887, p. 63; 1892, p. 88). Zwischen Blida und Medea (Kolbe 1885, p. 152, 153). Constantine (Me Lachlan 1897, p. 154). Sebdou (Morton 1905, p. 147). Constantine (Martin 1910, p. 99). | O. Lefebvrei de Selys.. Martin 1910, p. 100, erwähnt je 1 2 von der Rummel N und der Oase Biskra S unter diesem Namen, jedoch nicht mit völliger Sicherheit. O. Costae de Selys. N: VI. Oran (de Selys 1871, p. 14, 15; 1887, p. 66). Constantine (Me Lachlan 1897, p. 154. Martin 1910, p. 99). 8: Ende V— VI. Biskra (Me Lachlan 1897, p. 154. Martin 1901, p. 250; 1910, p. 99). O. Genei de Selys. N: Oubeira-See, und S: IV’— VI. Biskra (Me Lachlan 1897, p. 155; dieser offenbar zitiert von Martin 2310,'p.'99). O. Hagenü de Selys. N: Oubeira-See (Martin 1910, p. 100). S: Biskra, Ende V (Martin 1901, p. 249, 250; 1910, p. 100). Biskra, 24. I.—16. II. (Ris 1913, p. 468). Es ist immerhin auffallend, dafs diese Art und die vorige an denselben Örtlichkeiten zusammen vorkommen sollen. GFomphus simillimus de Selys.. Wenn auch Brauer (1876, p. 300) ihn bereits für Algerien namhaft macht, so hat ihn doch Martin (1910, p. 100) zuerst mit Sicherheit nachgewiesen. N: VI. EI Guerra, La Seybouse. @. Lucasü de Selys.. N: Ende V— VII Stellenweise häufig. Oran (de Selys et Hagen 1850, p. 319). Orleansville (de Selys et Hagen 1858, p. 398). Rummel, Oubeira-See, Orl&ans- ville (de Selys 1871, p. 15). Zwischen Blida und Medea (Kolbe 1885, p. 152). Constantine (Mc Lachlan 1897, p. 156). 35. 36. 37. Rummel (Martin 1901, p. 249, 250). Teniet el Haäd, Sebdou 1 etwas unsicheres 2 (Morton 1905, p. 147). Rummel, ÖOubeira-See (Martin 1910, p. 100). Lindenia tetraphylla Vanderl. N: Ende VII. Oubeira-See bei La Calle 3 2 (de Selys et Hagen 1858, p. 562, 693). Seit den Zeiten von Lucas nicht mehr in Nord-Afrika wieder- gefunden. Cordulegaster annulatus immaculifrons de Sely. N: VI— VI. Sebdou, Tlemcen (Morton 1905, p. 147). Gebirgsbäche zwischen Constantine und La Calle, Vogel-See (Martin 1910, p. 100). Anax imperator Leach. N: Ende V— Anfang VII. Alger, Philippe- ville, Bone, La Calle (de Selys 1871, p. 16). Zwischen Blida und Medea (Kolbe 1885, p. 154). Medea, Oubeira-See 622 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44, 45. 46. 4N. 48. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. (Me Lachlan 1897, p. 156). Philippeville, Fetzara-See (Martin 1901, p. 250). La Seybouse zahlreich (Martin 1910, p. 100). S: I’—V. Biskra (Mc Lachlan 1897, p. 156. Martin 1901, p. 249). A. parthenope de Selys. N: VII. Mont Edough bei Bone- | (de Selys 1866, p. 41. Martin 1910, p. 101). 8: II—.V. Tougourt (de Selys 1902, p. 430). Biskra-Tougourt (Martin 1910, p. 101). Ideles (coll. v. Geyr 1914). Hemianaz ephippiger Burm. N: Bone (de Selys 1865, p. 33, 34. Martin 1910, p. 101). 8: I[—II. Hassi el Hadjar (Ris 1913, p. 468). Temacinin, In Kelemet, Tazzait, Oued Agelil, Ideles (coll. v. Geyr 1914). Cordulia aenea L. N: IV. Oran (de Selys 1871, p. 13). Vogel-See (Martin 1910, p. 99). Augenscheinlich nur selten in Nord-Afrika. Aeschna mixta Latr. N: VI—VII. Alger, Bone, Mont Edough, La Calle (de Selys 1871, p. 17). Teniet el Haäd (Morton 1905, 9. 14%7)., Bone:{Martin‘ 1910; p./101}. Ae. affınis Vanderl. N: Sommer und grofser Teil des Herbstes. Alger, Constantine, Bone, Mont Edough, La Calle (de Selys 1871, p. 16). Ain Kriar und La Calle gemein (Mc Lachlan 1897, p. 156). Überall zwischen Bone und La Calle (Martin 1949) ,p: 109); Ae. cyanea L. N: IX. Mont Edough bei Bone (de Selys 1871, p-. 17). Azazga, ein aberrantes 5’ (Me Lachlan 1897, p. 156). Bone (Martin 1910, p. 101). Ae. isosceles Müll. N: VL. Gemein. Ain Kriar (Me Lachlan 1897, p. 156). Der einzige Fundort aus Afrika. Boyeria irene Fonsc. N: VI—-VI. Sebdou, Tlemcen (Morton 1905, p. 147). Bone (Martin 1910, p. 101). | Orthetrum nitidinerve de Selys.. N: V—VII. Setif, Bone (de Selys 1871, p. 12). Ain Kriar, Constantine (Me Lachlan 1897, p. 154). Teniet el Haäd, Sebdou (Morton 1905, p. 146). Sebdou, Bone (Ris Lib. 1909, p. 182). Setif, Bone, La Calle (Martin 1910, p. 98). S: IV’— VI. Biskra (Me Lachlan 1897, p. 154. Martin 1901, p. 250; sehr häufig, 1910, p. 99). Hammam Salatin, Laghouat, Ain Rich (de Selys 1902, p. 430). Hammam Salatin, Biskra (Ris Lib. 1909, p. 182). O. coerulescens Fabr. N: VII. Oubeira-See (de Selys 1871, p. 11). Bone, Philippeville, Setif (Martin 1910, p. 98). O. anceps Schneider. N: Sehr häufig, V—VI. Ain Kriar (Mc Lachlan 1897, p. 154). Constantine, La Calle (Martin 1910, p. 98). S: IV—VI. Biskra (Mc Lachlan 1897, p. 154. Martin 1901, p. 250. Ris Lib. 1909, p. 186). Biskra sehr nn SO 49. 50. 51. 52. 53. 54, 55. 57. 58. le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 623 zahlreich, Tougourt (Martin 1910, p. 98). Biskra, Hammam Salatin, Tougourt, Laghouat (de Selys 1902, p. 430). Biskra, Hammam R’hira (Morton 1905, p. 146). Hammam R’hira (Ris 1913, p. 468). O. Ransonneti Br. 8: III. Oued Agelil, Ideles (coll. v. Geyr 1914). O. brunneum Fonsc. N: IV, VI. Bou Tlelis, Sebdou (Ris Lib. 1909, p. 190, 191). Die einzigen Nachweise aus Afrika. O. trinacria de Selys. N: Ende V bis Ende VIII. Häufig. Mont Edough (de Selys 1866, p. 40; 1871, p. 11). La Calle, Tonga-See, Oubeira-See (Me Lachlan 1897, p. 153). Fetzara- See (Martin 1901, p. 250). Bone (Ris Lib. 1909, p. 196). Fetzara-See, Tonga-See, Oubeira-See, Vogel-See, La Seybouse (Martin 1910, p. 98). S: V. Temacin (de Selys 1902, p. 430). O. chrysostigma Burm. N: V—IX. Tonga-See bei La Calle (de Selys 1871, p. 11). Ain Kriar, Vogel-See, La Calle (Me Lachlan 1897, p. 154). Orleansville (Ris Lib. 1909, p- 204). S: Ende III—VI: Biskra (Me Lachlan 1897, p. 154. Martin 1901, p. 250; 1910, p. 98). Biskra, Hammam Salatin, Ouargla (de Selys 1902, p. 430). EI Golea (Ris 1913, p. 468). Ouargla, Oberes Tahihaaut, Ideles (coll. v. Geyr 1914). O. Sabina Drury.- S: VI. Temaecin (coll. v. Geyr 1914). Einziger Fundort aus West-Afrika. O. cancellatum L. N: Ende V—VII. Mont Edough bei Bone (de Selys 1871, p. 11). La Calle, Oubeira-See (Mc Lachlan 1897, p. 154). Fetzara-See (Martin 1901, p. 250; 1910, p- 99). Bone, Fetzara-See (Ris Lib. 1909, p. 231). Acisoma panorpoides ascalaphoides Rbr. N: VI, VII. Oubeira- See (de Selys 1871, p. 13). Martin (1910, p. 98) suchte die Art hier im VI und VII vergebens. . Diplacodes Lefebvra Rbr. N: VI, VU. La Calle, Tonga-See (de Selys 1871, p. 13). Seitdem in Algerien nicht wieder gefunden. Brachythemis leucosticta Burm. N: Ende VI bis Ende VII. Auf den Seen in grolser Anzahl. La Calle, Tonga-See, Oubeira- See (de Selys 1871, p. 15). Tonga-See, Oubeira-See, Vogel- See (Mc Lachlan 1897, p. 153. Martin 1910, p. 97). Orocothemis erythraea Brull&. N: III—V. Sehr verbreitet. Bone, Tonga-See, Oubeira-See (de Selys 1871, p. 12). Bone, La Calle, Tonga-See (Me Lachlan 1897, p. 153). Philippeville, Fetzara-See (Martin 1901, p. 250). Bone (Ris Lib. 1911, p. 537). S: XI, I, IV—VI. Biskra (Me Lachlan 1897, p 153. Martin 1901, p-: 249. Morton‘ \1905,,1 p« 146). 624 Deutsch Ent Kaiser. Bio, Hammam Salatin, Tougourt, Ouargla (de Selys 1902, p. 430). Biskra, Tougourt (Martin 1910, p. 97). Djehma, Temacin, Ouargla (coll. v. Geyr 1914). 59. Sympetrum striolatum Charp. N: Ende V—X. Verbreitet und häufig. Mont Edough, Tonga-See (de Selys 1871, p. 12). Constantine (Mc Lachlan 1897, p. 153). Philippeville, Fetzara- See (Martin 1901, p. 250). Te&niet el Haäd, Sebdou (Morton 1905, p. 146). Sehr gemein auf allen Teichen und Sümpfen des Dep. Constantine (Martin 1910, p. 96). Bone (Ris Lib. 1911, p. 633). S: Ende V. Biskra (Martin 1901, p. 249). 60. 5. meridionale de Selys. N: V—VII. Verbreitet und häufig. | Constantine, Mont Edough, La Calle (de Selys 1871, p. 13). | | Bone, Vogel-See (Me Lachlan 1897, p. 153). Fetzara-See (Martin 1901, p. 250). Te&niet el Haäd, Sebdou, Tlemcen (Morton 1905, p. 146). Gemein im Dep. Constantine (Martin 1910, p. 96). 8: Ende V. - Biskra (Martin 1901, p. 249). 61. S. Fonscolombü de Selys. N: VI—IX. Mont Edough (de Selys 1871, p. 12). Zwischen Blida und Medea (Kolbe 1885, p. 152). Medea (Me Lachlan 1897, p. 153). Sebdou, Tlemcen (Morton 1905, p. 146). Bone (Ris Lib. 1911, p. 639). $S: Ende V. Biskra (Me Lachlan 1897, p. 153. Martin 1910, p. 96). 62. 5. sanguineum Müll. N: V—-VI. Verbreitet und häufig. Tonga-See, Oubeira-See (de Selys 1871, p. 12). Ain Kriar (Me Lachlan 1897, p. 153). Häufig nahezu überall in der Prov. Constantine (Martin 1910, p. 96). 63. S. depressiusculum de Selys.. N: VII. Sehr selten. Tonga-See (Martin 1910, p. 97). Der einzige Fundort in Nordwest- Afrika. 64. S. decoloratum de Selys. 8: II, II, VI. Ouargla, Amgid, Oued Agelil, Ideles (coll. v. Geyr 1914). | 65. Trithemis arteriosa Burm. N: VI—VU. Tonga-See, Oubeira-See (de Sölys 1871, p. 12). Martin 1910, p. 97). 8: IV—VI. Ouargla (de Selys 1902, p. 430. Ris Lib. 1912, p. 762). Ouargla, Oberes Tahihaaut, Amgid, Tahart (coll. v. Geyr 1914). 66. Trithemis annulata Palis. N: II—VU. Oubeira-See (de Selys 1871, p. 12). Tonga-See, Oubeira-See (Mc Lachlan 1897, p- 153). S: IV, VI. In-Salah, Tidikelt (Ris 1913, p. 468). Tougourt (coll. v. Geyr 1914). 67. Rhyothemis semihyalina Desj. N: Ende VII. Oubeira-See (de Selys 1871, p. 11). Der einzige Fundort in Nordwest-Afrika, 68. Urothemis Edwardsi de Selys. N: Ende VII. Oubeira - See einmal 1 2 (de Selys 1871, p. 13). Gleich der vorigen Art nur an diesem einen Ort in Nordwest-Afrika gefunden und seit Lucas Zeiten nicht wieder festgestellt. le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 625 69. Selysiothemis nigra Vanderl. Am 16. V. 1912 in einem 0’ im S, bei EI Golea gefangen (Ris 1913, p. 468), sonst nicht aus Afrika bekannt. Sehr dürftig ist wieder die Fauna von Tunesien bekannt. Wir besitzen über dieses Land nur einige wenige Notizen von de Selys 1871, Spagnolini 1877, Me Lachlan 1897, Sjöstedt 1899, Martin 1910, Ris 1911 und Campion 1914. Eine kleine Anzahl von Stücken, die sich in meiner Sammlung befinden, sammelte Bodo v. Bodemeyer 1913 in der Khroumirie. Die Zusammen- setzung der Fauna dürfte derjenigen des angrenzenden östlichen - Algeriens sehr nahe kommen. 1. Calopteryw haemorrhoidalis Vanderl. Ain Draham, 21. VI. (Mc Lachlan 1897, p. 157). Ain Draham, VI—VI (coll. B. v. Bodemeyer). 2. Lestes fuscus Vanderl. Tunesien (Spagnolini 1877, p. 309). 3. L. virens Charp. Ain Draham, 21. VII. (Mc Lachlan 1897, D: 157). 4. L. barbarus Fabr. Sutrra (Spagnolini 1877, p. 308). 5. Agrion coerulescens Fonsc. Ain Draham, V (coll. B. v. Bode- meyer). 6. A. Lindenü de Selys.. Ain Draham, 21. VII (Me Lachlan Beel..D: 157). 7, Erythromma najas Hansem. Tunesien, V—VI (Martin 1910, p. 104). 8. Onychogomphus uncatus Charp. Tunesien (Martin 1910, p. 99). 9. O. Lefebvrei de Selys.. Tunesien (Martin 1910, p. 100). 10. ©. Costae de Selys. Touzeur, V (Campion 1914, p. 118). 11. Gomphus simillimus de Selys.. Ain Draham, V (coll. B. v. Bode- meyer). 12. Anax imperator Leach. Tunis (Spagnolini 1877, p. 307). 13. A. parthenope de Selys. Karthago (Spagnolini 1877, p. 307). 14. Aeschna mizta Latr. Tunis (Spagnolini 1877, p. 308). 15. Orthetrum nitidinerve de Selys. Ain Draham, 21. VII. (Mc Lachlan 1897, p. 157). 16. O. anceps Schneider. Ain Draham, Anf. VIII (de Selys 1871, p- 11). Ain Draham, 21. VII. (Me Lachlan 1897, p. 157). Touzeur, V (Campion 1914, p. 118). 17. O. chrysostigma Burm. Touzeur, V (Campion 1914, p. 118). 18. Crocothemis erythraea Brull&. Tunesien (Spagnolini 1877, p. 305). Tunis (Sjöstedt 1899, p. 18). 19. Sympetrum meridionale de Selys. Tunis (Spagnolini 1877, p. 306). 20. 5. Fonscolombü de Selys.. Tunis (Ris Lib. 1911, p. 639). 21. Trithemis annulata Palis. Touzeur, V (Campion 1914, p. 118). Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft VI. 41 626 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Die Odonaten von Tripolitanien kennen wir, abgesehen von einer Notiz de Selys’ 1865, einzig und allein durch die 1911 erschienene Arbeit von Ris über die Ausbeute von Klaptocz, die folgende 13 Arten umfalste: 1. Lestes barbarus Fabr. VI. Ain Zarah, Gherran (Ris 1911, pP. 643). 2. /schnura Genei Rbr. VII bis Anfang IX. Dernah, Benghasi (Ris 1911, p. 644). 3. Anaz imperator Leach. VII bis Anfang IX. Tripolis, Dernah, Benghasi (Ris 1911, p. 644). 4. A. parthenope de Sölys. VO. Tripolis (de Selys 1865, p. 34). Tripolis, Ain Zarah (Ris 1911, p. 644). 5. Orthetrum anceps Schneid. VII—VIH. Gherran, Tripolis, Ain Zarah, Endschila, Dernah (Ris 1911, p. 645). 6. O. trinacria de Selys. Anfang IX. Benghasi (Ris 1911, p. 645). 7. O. chrysostigma Burm. VII. Tripolis (Ris 1911, p. 645). 8. Acisoma panorpoides ascalaphoides Rbr. VII. Ain Zarah, End- schila (Ris 1911, p. 645). 9. Diplacodes Lefebvrei Rbr. VII—Anfang VIII. Gherran, Tripolis, Ain Zarah (Ris 1911, p. 645). 10. Crocothemis erythraes Brulle.. VII—Anfang IX. Tripolis, Ain Zarah, Endschila, Dernah, Benghasi (Ris 1911, p. 645). 11. Sympetrum decoloratum de Selys. VII—IX. Gherran, Endschila, Dschebel T’kut (Ris 1911, p. 646). 12. S. Fonscolombü de Selys. IX. Benghasi (Ris 1911, p. 649). 13. Trithemis arteriosa Burm. VII. Dernah (Ris 1911, p. 649). Ris folgerte aus dieser Formenliste, dafs Tripolitanien faunistisch zum marokkanisch - algerisch - tunesischen Gebiete zu- zurechnen sei und nicht zum östlich angrenzenden Bereich von Ägypten. Mustern wir die hier gegebene Zusammenstellung sämtlicher nordwestafrikanischen Fundorte der Libellen, so ergibt sich, dafs die weitaus überwiegende Zahl derselben im Gebirge oder der vorgelagerten Küstenebene gelegen ist. Angaben über die Oasen südlich der Atlas-Ketten besitzen wir nur aus Algerien und auch nicht gerade viele. Immerhin können wir aus ihnen eine Vor- stellung von der Odonaten-Fauna der Sahara gewinnen. Ähnliche Verhältnisse wie in Süd-Algerien herrschen auch im Gebiete von Tripolitanien, indem hier die Wüste bis in die Küstenregionen heraufreicht. Es ergeben sich nun folgende Arten als sicher für diesen Wüsten-Bezirk nachgewiesen: le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 627 Calopteryx haemorrhoidalis, Lestes fuscus (nur Biskra), Z. barbarus, Platycnemis subdilatata, Ischnura Graellsü, J. Genei, J. Fountainei, Agrion scitulum, Onychogomphus Costae, O. Genei, O. Hagenü (alle drei nur Biskra), Anax imperator, A. parthenope, Hemianax ephippiger, Orthetrum nitidinerve, O. anceps, O©. Ransomneti, ©. trinacria, ©. chrysostigma, ©. Sabina, Acisoma panorpoides ascalaphoides, Diplacodes Lefebvrei, Crocothemis erythraea , Sympetrum striolatum , S. meridionale, S. Fons- colombü (alle drei nur Biskra), S. decoloratum, Trithemis arteriosa, T. annulata, Selysiothemis nigra. Somit handelt es sich trotz der verhältnismäfsigen Lücken- haftigkeit unserer Kenntnisse bereits um 30 Spezies. Unter diesen befinden sich wohl eine ganze Reihe, deren Vorkommen mehr auf die nördlichen steppenartigen Randgebiete der Sahara, die nördliche Vorwüste, beschränkt ist. So beherbergt z. B. die Gegend um Biskra von den 30 genannten Formen 7 ausschliefslich, darunter sogar noch mehrere der an raschfliefsende Gewässer ge- bundenen Gomphiden. Eine gewisse Anzahl verbreitet sich aber ‘durch die ganze Wüste, d. h. soweit dieselbe bisher durchforscht ist, also bis zu den Hoggar-Bergen. Als besonders bezeichnend für diese Fauna der inneren Sahara, also die eigentliche Wüstenfauna, hebe ich hervor /schnura Genei, Anax parthenope, Hemianax ephippiger, Orthetrum Ransonneti, O. chrysostigma, Sympetrum decoloratum, alles Formen, die Baron v. Geyr noch bei Ideles, am südlichsten von ihm erreichten Punkte, angetroffen hat. Vielleicht gehört noch die sich wohl in Brackwasser entwickelnde Selysiothemis nigra hierzu. Wir sehen also auch bei den Odonaten als an einer infolge ihrer aquatilen Larvenentwicklung offensichtlich wenig für die Wüste geschaffenen Gruppe, dafs sogar die innerste Sahara der Libellen keineswegs entbehrt, wo nur irgendeine Wasser- ansammlung dauernder oder zeitweiser Natur ihnen Lebens- möglichkeiten erschliefst. Über die Odonaten der südlichen Hälfte der Sahara mit den Gebirgsländern Tibesti und Air und der anstofsenden Gebiete, z. B. des mittleren Niger-Laufes und des Tschad-Sees, ist zur Zeit leider noch gar nichts bekannt. Dafs die Wüste für die Libellen wie für manche andere Tiergruppen eine Art Faunen- scheide darstellt, zeigt die untersuchte Ausbeute aus dem Herzen der Sahara: Sie enthält keine einzige äthiopische Form, die nicht auch bereits weiter nordwärts in der paläarktischen Region an- getroffen worden ist. Dies ist immerhin auffallend für so flug- begabte Tiere, da Freiherr v. Geyr auf der gleichen Breite u. a. eine Reihe von Lepidopteren, Vögeln und Pflanzen von aus- gesprochenem Sudan - Charakter auffand, die so weit nördlich bislang noch nicht nachgewiesen wurden. Wahrscheinlich dringen 41* 628 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. von der äthiopischen Zone noch rein afrikanische Formen in die südliche Vorwüste ein. Werfen wir noch einen Blick auf die Möglichkeit eines Vor- dringens der äthiopischen Elemente der nordafrikanischen Fauna aus ihrer Heimat bis zum Mittelmeere unter den heutigen hydro- graphischen Verhältnissen. Im allgemeinen kommt bei der Aus- breitung der Odonaten nur aktive Wanderung in Frage, keine passive. Den grolsen Arten Anaw imperator und Hemianax ephippiger mit ihrer hervorragenden Flugkraft und Ausdauer stellt die Sahara noch heute kein ernstliches Hindernis entgegen. Für die übrigen durchweg mittelgrofsen Arten dieser Gruppe wäre eine solche rezente Ausbreitung von Süden her quer durch die Wüste schon schwieriger, aber unter der günstigen Voraussetzung der Auf- einanderfolge mehrerer regenreicher Jahre immerhin denkbar. Ein heftiger Sirokko könnte manches Tier auch in kurzer Zeit nach Norden befördern. Ich mache bei dieser Gelegenheit noch darauf aufmerksam, dafs unter den vorstehend genannten 6 für die Wüstenfauna besonders bezeichnenden Arten nur 2 — der gute Flieger Hemianax ephippiger und Orthetrum chrysostigma — äthiopische Formen sind. Es ist aber auch möglich, dals die tropischen Arten im Niltal nordwärts bis zum Mittelmeer vordrangen und dann der Küste entlang nach Westen wanderten. Prüft man die jetzt be- kannten Fundorte der fraglichen 13 Spezies, so ergibt sich, dafs 10 davon sowohl im Sudan (West-Sudan) wie in Ägypten leben. Mesogomphus Hageni ist aus dem südlichen Afrika und Ägypten bekannt, gewils auch noch im Sudan aufzufnden. Allen diesen Arten stehen also beide Wege offen, doch dürfte der über Ägypten der vorwiegend benutzte sein. Urothemis Edwardsi und Acisoma panorpoides ascalaphoides kennen wir noch nicht aus Ägypten, wohl aber aus dem Sudan. Die erstere Art hat vielleicht den Wüsten- weg eingeschlagen, um nach Norden zu gelangen, wo sie — ebenso Khyothemis semihyalina — nur an einem Orte, am Oubeira- See, vor über 60 Jahren gefangen wurde, während später an der gleichen Stelle vergeblich danach gesucht wurde. Beide Spezies sind hier, am nördlichsten isolierten Punkte ihres Vorkommens, anscheinend im Aussterben begriffen oder bereits verschwunden. Für Aeisoma panorpoides ascalaphoides möchte ich eher eine Aus- breitung über Ägypten vermuten, da die kleinafrikanischen Stücke nicht mit den westafrikanischen übereinstimmen, sondern solchen aus dem oberen Nilgebiet nahestehen (ich verweise auf p. 356 meiner 1915 erschienenen Bearbeitung der Odonaten der 2. Inner- Afrika-Expedition des Herzogs Adolf Friedrich von Mecklenburg). Die Art ist in Ägypten wohl noch aufzufinden. — Wie diese Aus- | le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. 629 führungen zeigen, liegt für keine der besprochenen äthiopischen Arten ein zwingender Grund vor zu der Annahme, dafs sie Nordwest - Afrika nur erreichen konnten, wenn die Sahara in früheren Zeiten einen wesentlich gröfseren Wasserreichtum als heutzutage aufgewiesen hätte. Dieser Befund steht ganz in Ein- klang mit Kobelts (Studien zur Zoogeographie, Wiesbaden 1897 — 1898) Anschauungen, die sich auf das Studium der Mollusken- Fauna dieser Gebiete gründen und darin gipfeln, dafs die Sahara seit ihrem Bestehen im wesentlichen stets die gleichen Verhält- nisse aufwies wie zur Jetztzeit. Eine geographische Analyse der kleinafrikanischen Libellen- Fauna wurde zwar schon von de Selys, Martin und Ris unter- nommen, aber teils schon vor langer Zeit und stets nur für einzelne Teile des ganzen Gebietes. Ich halte es daher für an- gebracht, einmal die Gesamtfauna einer genaueren Analyse zu unterziehen. Unter den 70 Arten, welche die Fauna von Nordwest- Afrika zusammensetzen, finden sich Elemente dreier Regionen, und zwar I. der paläarktischen in 56 Arten, II. der äthiopischen in 13 Arten und II. der orientalischen Zone in 1 Art. I. Die paläarktischen Formen lassen sich wieder gliedern in: 1. Rein paläarktische Arten (16), die auch aufser dem mediterranen Gebiet eine weitschichtige Verbreitung in der Paläarktis besitzen (Ris 1912, p. 168): Lestes fuscus, L. sponsa, Ischnura pumilio, KEnallagma cyathigerum , Agrion puella, Erythromma . najas, E. viridulum (vorzugsweise im Südosten), Cordulia aenea, Aeschna mirta, A. cyanea, A. isosceles, Orthetrum coerulescens, O. can- cellatum, Sympetrum striolatum, S. sanguineum, S. depressiusculum. 2. Paläarktisch-mediterrane Arten (40), d.h. solche in Typus und Verwandtschaft paläarktische Formen, deren Hauptverbreitung im Mediterran-Gebiet liegt (Ris 1912, p. 168): Calopteryx virgo meridionalis !), CO. splendens wanthostoma , ©. haemor- rhoidalis, ©. exul, Lestes virens, L. barbarus, L. viridis, L. macro- stigma, Platycnemis subdilatata, P. acutipennis, Ischnura Graellsü, I. Genei, I. Fountainei, ]. lamellata (fragliche Art), Enallagma deserti, Agrion mercuriale, A. scitulum, A. coerulescens, A. Lindenü, Pyrrhosoma tenellum, Onychogomphus uncatus, OÖ. forcipatus unguiculatus, O. Lefebvrei, O. Costae, !) Bei dieser, sowie den anderen ternär benannten Spezies bezieht sich der Begriff „mediterran“ nur auf diese Subspezies. 630 Baker unbe O. Genei, Gomphus simillimus, @. Lucasü, Lindenia tetraphylla, Cor- dulegaster annulatus immaculifrons, Anax parthenope (mit orientalischem Einschlag), 4Aeschna affınis, Boyeria irene, Orthetrum nitidinerve, O. anceps, ©. Ransonneti, O. brunneum, Sympetrum meridionale, S. Fons- colombü, S. decoloratum (geht nach Osten bis Turkestan), Selysiothemis nigra (ebenfalls bis Ost-Turkestan vorkommend). Ein grofser Teil dieser Arten lebt nur in der engeren Mittelmeer - Region und 6 davon sind ausschliefslich auf Klein- Afrika beschränkt, also endemische Spezies, nämlich Calopteryz ewul, Ischnura Fountainei, I. lamellata, Enallagma deserti, Onychogomphus Costae und Gomphus Lucasü. Eine einzige Form, ‚Sympetrum Fonscolombü, ragt auch weit bis in das äthiopische Gebiet hinein. II. Bei den äthiopischen Arten können wir unterscheiden: 1. Rein äthiopische Spezies (6), die nicht über Afrika hinaus oder höchstens bis Syrien gehen: Mesogomphus Hagenü, Acisoma panorpoides ascalaphoides, Diplacodes Lefebvrei, Trithemis arteriosa (bis Syrien), Zhyothemis semihyalina (bis Syrien), Urothemis Edwardsi. | 2. Äthiopische Spezies (6), deren Verbreitungsgebiet in die Paläarktis nach Norden bis über das Mittelmeer oder bis Kleinasien reicht: Ana imperator, Orthetrum trinacria, ©. chryostigma, Crocothemis erythraea, Trithemis annulata, Brachythemis leucosticta. 3. Äthiopisch-orientalische Spezies (1), die weit in die orientalische Zone hineingehen : Hemianax ephippiger. IH. Orientalische Arten (1): Orthetrum Sabina (aus Afrika nur von 3 Orten — Suez, Somali-Land, Ideles in der zentralen Sahara — bekannt). Die Fauna ist also weitaus überwiegend von paläarktischem Gepräge. Es entfallen 80°/, auf paläarktische Arten, 18,57 °/, auf äthiopische und 1,43°/, auf orientalische Formen. Ris hat 1912 gezeigt, dafs Ägypten einen vorwiegend äthiopischen Cha- rakter in seiner Odonaten-Fauna trägt, da im Niltal viele tropische Formen weit aufwärts, z. T. bis zum Mittelmeer, vorgedrungen sind. Zum Vergleich mit Klein-Afrika gebe ich hier die ent- sprechenden Werte in Zahlen, indem ich 31 Arten der Übersicht von Ris als für Ägypten sicher nachgewiesen annehme: Paläarktische Arten 35,48 °/,, Äthiopische Arten 58,06 °/,, Orientalische Arten 3,23 °/,, Cireumtropisch-kosmopolitische Arten 3,23 %/,. Werfen wir nun noch einen vergleichenden Blick auf die nordwestafrikanischen Inseln. Von diesen sind die Azoren Zu Z.. 2 05 » _ N.‘ le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara. _ 631 durchaus unbekannt, während über Madeira und dieCanaren mehrere Arbeiten vorliegen, von denen nur die neueren von Me Lachlan 1883, Brauer 1900!) und Navas 1906 genannt seien. Aufgeführt werden: Ischnura pumilio Charp. Madeira. I. senegalensis Rbr. Madeira. Gomphus spec. (simillimus? Lucasü?) Madeira. Anaw imperator Leach. Madeira, Canaren. A. imperator mauricianus Rbr. Madeira. A. parthenope de Selys. Canaren. Hemianax ephippiger Burm. Canaren. Orthetrum chrysostigma Burm. Canaren. Libellula depressa L. Canaren. Palpopleura lucia Drury. Canaren. Orocothemis erythraea Brulle.. Canaren. Sympetrum striolatum nigrifemur de Selys. Madeira, Canaren ? S. Fonscolombü de Selys. Madeira, Canaren. Trithemis arteriosa Burm. Canaren. Pseudomacromia torrida Kirby. Canaren. Von diesen Arten ist ZLibellula depressa fraglos zu streichen, wohl auch die tropisch-afrikanische Palpopleura lucia, über die nur eine unkontrollierbare Angabe aus dem Jahre 1803 vorliegt. Ferner wäre es wünschenswert, das von Mc Lachlan erwähnte zweifelhafte 0 seiner Sammlung von Anax imperator mauricianus nachzuprüfen, da diese Form nur aus Südafrika, von Madagaskar und Mauritius nachgewiesen wurde. Ebenso erwünscht wäre eine Untersuchung des 5 und 2 von I/schnura senegalensis von Madeira in der Sammlung de Selys. Das Auftreten dieser Art, die dem nordwestafrikanischen Kontinent fehlt, auf Madeira erscheint immerhin auffallend. Allerdings bildet Pseudomacromia torrida ein Gegenstück. Von diesen 4 zweifelhaften Arten abgesehen bleiben 11 Spezies für die Inseln als sicherer Bestand, darunter ein un- bestimmter Gomphus. Die restierenden 10 Arten verteilen sich folgendermalsen : Rein paläarktisch ist nur /schnura pumilio, sowie Sym- petrum striolatum nigrifemur (nach Morton 1914, p. 3, auch in Schottland). Paläarktisch-mediterran sind Sympetrum Fonscolombü und Anaxw parthenope. ) Brauer gibt 1876, p. 297, noch Orthetrum trinacria für die Canaren an, jedoch 1900 nicht mehr. Ausgeschlossen erscheint dies Vorkommen keineswegs. 632 Deutsch; Ein, Zeitschr 10 Als rein äthiopisch hat zu gelten Trithemis arteriosa. Äthiopisch mit Ausstrahlungen nach Europa sind Anar imperator , . Orthetrum chrysostigma, Crocothemis erythraea und Pseudo- macromia torrida, welch letztere Form auch in Spanien lebt. Äthiopisch-orientalisch ist Hemianaz ephippiger. Die äthiopischen Arten überwiegen also mit der Anzahl 6 gegenüber den 4 Paläarkten. Ihrer Zusammensetzung zufolge gehört die Fauna von Madeira und den Canaren zu Nordwest- Afrika, da sie 8 Arten mit diesem Gebiet gemeinsam hat. Die 9. Spezies, Sympetrum striolatum nigrifemur, ist nur eine geographi- sche Form, die bis Schottland reicht, während die Stammart auf dem Kontinent vorkommt. Nur die 10. Art, Pseudomacromia torrida, fehlt auf dem nordafrikanischen Kontinent nach dem jetzigen Stande unserer Kenntnisse. Literatur. Bartenef, A. N. Die paläarktischen und ostasiatischen Arten der Gattung Calopterye Leach. — Rab. Zool. Kab. Univ. Warschau 1911, T. 1 [1912], p. 63— 257. Brauer, F. Die Neuropteren Europas und insbesondere Öster- reichs mit Rücksicht auf ihre geographische Verbreitung. — Festschr. z. Feier d. 25jähr. Best. K. K. Zool. Bot. Ges. Wien 1876, p. 265—300 (p. 1—38). — Über die von Prof. O0. Simony auf den Canaren gefundenen Neuroptera und Pseudoneuroptera (Odonata, Corrodentia et Ephe- meridae). — Sitzber. K. Akad. Wiss. Wien. Math.-Nat. 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Bruxelles 1909—1913. — Libellen von Tripolis und Barka. Gesammelt von Dr. Bruno Klaptocz f. — Zool. Jahrb. Abt. Syst. Geogr. Biol. Bd. 30, 1911, p. 643— 650. — Ergebnisse der mit Subvention aus der Erbschaft Treitl unter- nommenen zoologischen Forschungsreise Dr. Franz Werners nach dem ägyptischen Sudan und Nord - Uganda. XVII. Libellen (Odonata). — Sitzber. K. Akad. Wiss. Wien. Math. nat. Klasse Bd. 121, Abt. 1, 1912, p. 149—170. 10 Fig. — Expedition to the Central Western Sahara by Ernst Hartert. XIV. Odonata. — Novit. Zoolog. Tring. Vol. 20, 1913, p. 468—469. de Selys-Longchamps, E. Exploration scientifique de l’Algerie.e. Animaux articules. 3. Partie. Libellulines de l’Algerie. Paris 1849. — Odonates d’Algerie (Libellula de Linne). — Bull. Acad. d’Hippone. Bone, No. 1, 1865, p. 31—34. 634 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. de Selys-Longcehamps, E. Additions aux Odonates d’Al- gerie. — Ebendort No. 2, 1866, p. 40—41. — Nouvelle Revision des ÖOdonates de l’Algerie. — Ann. Soc. Entom. Belg. Vol. 14, 1871, p. 9—20. 3 Fig. — Sur la distribution des Insectes Odonates en Afrique. — Assoc. francais pour l’avancement des sciences. Congres d’Alger. Paris 1881, p. 1—7. — Re£vision des Diplax palöarctigues. — Ann. Soc. Entom. Belg. Vol. 28, 1884, p. 29—45. — Rectification concernant l’Onychogomphus Genei Selys, et signalement de deux Gomphines nouvelles. — Ebendort Compt. Rend. 1885, p. CXLVI—CXLVL. — Odonates de 1l’Asie Mineure et Revision de ceux des autres parties de la Faune palearctique (dite europeenne). —- Ebendort Vol. 31, 1887, p. 1—85. — Causeries Odonatologiques. No. 6. Les Gomphines d’Afrique. — Ebendort Vol. 36, 1892, p. 86—-107. — ÖOdonates d’Algerie recueillis en 1898 par M. le professeur Lameere. — Ebendort Vol. 46, 1902, p. 430—431. — et H. Hagen. Revue des Odonates ou Libellules d’Europe. — Mm. Soc. 'R. Sc. Liege T. ‘6, 1850, p. 1408. 2EPE — — Monographie des Gomphines.. — Ebendort T. 11, 1858, p. 257 —720. 23 Pl. — et R. Mc Lachlan. Materiaux pour une faune neuroptero- logique de l’Asie septentrionale. — Ann. Soc. Entom. Belg. Vol. 15, 1872, p.: 25 — 77. Sjöstedt, Y. Odonaten aus Kamerun, West-Afrika. — Bih. K. Svensk. Vet.-Ak. Handl. Bd. 25, Afd. 4, No. 2, Stock- holm 1899, p. 1—62. Spagnolini, A. Di alcune Libellule raccolti nei dintorni di Constantinopoli. — Bull. Soc. Entom. Ital. Tom. 9, 1877, p-: 302—310. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 635 Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. Von H. Belling. Mit 3 Tafeln. Schon lange war es mein Wunsch gewesen, das Ötztal, dessen tiefer gelegene Teile mir bei früheren Reisen bekannt geworden waren, auch in seinem oberen Verlaufe kennen zu lernen. Es zog mich, wieder einmal hinanzuklimmen zu den luftigen Höhen, um die hehre Pracht und Gröfse einer unentweihten Hochgebirgswelt zu bewundern, eines himmelnahen Erdenflecks, geeignet, eine Reihe von Empfindungen in der Seele des Beschauers auszulösen. Genielsen wollte ich wiederum die unbeschreibliche Herrlichkeit einer langentbehrten Bergeinsamkeit, wo noch ein herzerquickender Friede weilt und eine begehrenswerte Ruhe herrscht, die dem müden, abgearbeiteten Stadtbewohner neue Daseinsfreude und neuen Lebensmut verleihen. Den eigenartigen Wechsel der Land- schaftsbilder, den unsagbaren Stimmungszauber der jungfräulichen Hochgebirgsnatur, der in der wildschönen Vereinigung von Fels und Eis mit ihrem Glanze und ihrer Bläue Ausdruck findet, wollte ich von neuem auf mich wirken lassen. Aber daneben sollte die Bergfahrt auch der entomologischen Sammeltätigkeit dienstbar gemacht werden. Manche Lücken an alpinen Faltern zeigte noch meine Sammlung; sie sollten möglichst mit eigen erbeuteten Tieren ausgefüllt werden. Es war mir ferner darum zu tun, festzustellen, wo in der Talsohle das Fluggebiet alpiner Schmetter- linge hier wohl beginne, und welche Falterarten dort zu erjagen seien. Endlich wollte ich in Erfahrung zu bringen suchen, wie weit Parn. apollo L., welchem Falter ich von Anbeginn meiner Sammeltätigkeit dauernd eine besondere Neigung entgegengebracht habe, in unserem Tale emporsteigt, und ob die in dem unteren Teile des Tales fliegenden Vertreter dieser Art sich von ihren Genossen aus höheren Lagen in Gestalt und Kleid merklich unterscheiden. Meine erste Wanderung zum Talschlusse fiel in die Zeit vom 5. bis 16. Juli 1907, zu einem zweiten Besuche wählte ich im folgenden Jahre die zweite Hälfte des Juli. Sodann durchwanderte ich noch einmal das Tal im Jahre 1911 um die letztere Zeit. Demnach umfassen die drei Fahrten beinahe den ganzen Monat Juli. In den Jahren 1907 und 1911 endigte meine Wanderung, mit Ausschluls des südlichen Talarmes, in Vent, während ich im Jahre 1908 sowohl im Venter, wie im Gurgler Tale sammelte. Literatur über die Schmetterlingsfauna des Ötztals stand mir leider wenig zur Verfügung. Der Aufsatz von Hinterwaldner „Beitrag zur Lepidopterenfauna Tirols“ in der Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg, 13. Heft, 1867, enthält 636 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. nur vereinzelte Angaben, die die Schmetterlingsfauna des Ötztals betreffen. Mehr ee findet sich in der Abhandlung „Drei Wochen im Ötztal“ von €. v. Gumppenberg, abgedruckt in der vom Entomologischen Verein zu Stettin herausgegebenen Entomo- logischen Zeitung, 50. Jahrgang, 1889. Der Verfasser nennt seine Arbeit einen Sammelbericht und zählt darin unter Hinweg- lassung der überall vorkommenden Tiere diejenigen Falterarten auf, die er vom 1. bis 24. Juli 1889 im Ötztale erbeutet hat. Eine besondere Berücksichtigung finden die in der Umgebung von Um- hausen gefangenen Schmetterlinge (24 Tagfalter-, 6 Schwärmer-, 10 Spinner-, 4 Eulen- und 41 Spannerarten); doch werden auch die aus höheren Lagen stammenden Tiere kurz erwähnt. Bei der Spärlichkeit entomologischer Aufzeichnungen über das Ötztal war ich um so mehr erfreut, in den Nummern 29 und 30 der Inter- nationalen see Zeitschrift von 1910, Guben, 4. Jahr- gang, einen Aufsatz „JParnassius apollo aus dem Ötztale“ von Professor Dr. M. Kitt, Wien, zu finden. Der ansprechende Schrift- satz kam mir vor meiner dritten Bergwanderung sehr gelegen und gab zur Beobachtung meines Lieblingsfalters weitere, er- wünschte Anregung. Zu meiner Genugtuung konnte ich daraus feststellen, dafs die Wahrnehmungen, die ich bezüglich des Ver- en usw. des Ötztaler Apollofalters bei meinen früheren Besuchen des Tales gemacht hatte, durch die Ausführungen des Herrn Dr. Kitt bestätigt wurden. Zu Nutz und Frommen derjenigen Sammelfreunde, die Lust verspüren, das Ötztal zu besuchen, denen aber dieses Tal noch nicht bekannt ist, möchte ich hier zunächst, soweit nötig, eine Schilderung seiner örtlichen Verhältnisse usw. geben. Vom Oberinntale führen zu den ausgedehnten Gletschermassen der Ötztaler Alpengruppe drei grofse Quertäler, die mit ihren Sohlen bis über 2000 m ansteigen: das Kaunser-, das Pitz- und das Ötztal. Unter ihnen ist das Ötztal das Durchflossen von der Ötz, die oberhalb Haiming in den Inn sich ergielst, zieht es als rn der genannten Alpengruppe von seinem Eingange bei der Schnellzugstation Ötztal der Staatseisenbahn Innsbruck - Bregenz in fast gerader Richtung gegen 18 Stunden nach Süden und weist in hervorragendem Malse landschaftliche Reize auf, die durch vielfachen Wechsel weiter Talkessel mit wilden, schroffen Felsengen, durch zahlreiche Wasserfälle und ausgedehnte Gletscher in die Erscheinung treten. Herrschendes Gestein der Ötztaler Alpengruppe ist Glimmerschiefer , daneben Gneis und Hornblende. Der untere Teil des Ötztales ist überaus fruchtbar. Hier wird vielfach Landwirtschaft betrieben, während in den höher gelegenen Strichen Weidewirtschaft und Viehzucht m. >, BRRRERE VER, Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. 637 die ausschlielsliche Erwerbsquelle der Einwohner, deren Zahl sich auf rund 7000 Seelen beläuft, bilden. Die Eingangspforte zum Ötztale vom Inn her läfst ein wildes Durcheinander von Schutt- und Erdmassen,, bewachsen mit Moos und breitastigen Kiefern, erkennen. Die Massen werden als Trümmer- reste aus einem vorgeschichtlichen Bergsturze des der Mündung des Tales am linken Innufer vorgelagerten Tschirgantmassivs, die kilometerweit in das Ötztal geworfen wurden, gedeutet. Jenseits der Höhe von Brunnau führt zur Linken ein guter Weg am Stuibenbach, der hier einen schönen Fall bildet, durch das Neder- tal über das arme Dörfchen Ochsengarten nach dem rund 2000 m hoch gelegenen Kühtai, einer idealen Sommerfrische in reinster, kristallklarer Luft, in dessen Nähe in einem kleinen einsamen Hochtale die Finstertalerseen träumen. Dem rechten Ufer der Ötztaler Ache, die zur Sommerzeit einen starken Strom milchigen Gletscherwassers daherwälzt, folgend, erreichen wir über Weiler Ebne und Ötzermühle eine Arsundlichs Talweitung, in der das anmutige, von Sommerfrischlern wimmelnde Pfarrdorf Ötz (692 m) liegt. Auf kurzer Strecke nimmt das Tal hier eine nahezu ost- westliche Richtung an und bringt im Schutze der steilen, zur Rechten sich aufbauenden Berge, die die Nordwinde abhalten, bei mildem Klima — Ötz soll das mildeste Klima in Neratinol haben — ein üppiges Wachstum der Pflanzen mit fast südlichem Gepräge hervor. Einen lohnenden dreiviertelstündigen Spaziergang von Ötz bietet ein Ausflug jenseits der Ache zu dem idyllisch mitten in einen Fichtenkranz gebetteten kleinen Piburgersee, in dessen grünem Wasser Erlen, Schilf und Felsblöcke ihr Abbild finden. Hinter Ötz ändert sich schnell das Landschaftsbild. Wir überschreiten bei Habichen die Ache und betreten jenseits einer Talstufe, das „Gsteig“ genannt, über das die Ötz angesichts der gewaltigen Achenwand in wildem Brausen ihre hoch auf- schäumenden Wogen treibt, bei Tumpen die zweite Talweitung, das Becken von Umhausen. Der Pfad ist eben, aber den Tal- boden bedecken mehrfach alte und neue Schuttmassen, die von den steilen, mächtigen Hängen herniedergekommen sind. Wald, feuchte Wiesen, schroffe Bergwände sowie viele und ansehnliche Wasserfälle kennzeichnen die Eigenart dieses Beckens und lassen den Wanderer bei 1000 m Höhe schon eine wohltuende Kühle empfinden. Am Ende der Talweitung treffen wir inmitten üppiger Fluren und duftender Wiesen auf das freundliche Dorf Umhausen, das bei zufriedenstellenden Gasthausverhältnissen gern als Sommer- frische benutzt wird. Schon eine halbe Stunde vor dem Dorfe sieht man zur Linken aus der Talschlucht von Niedertai den Wasserstaub des Stuibenfalles emporsteigen. Ein guter Weg führt 638 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. in dreiviertel Stunden, zuletzt durch taufrischen Lärchenwald, an den Fufs des Falles, der über eine dunkle Hornblendeschiefer- wand in 2 Absätzen von etwa 150 m herabstürzt: ein grols- artiges Naturschauspiel, das in den Ostalpen nur in den Krimnler Wasserfällen ein Gegenstück hat. Unbeschreiblich ist das Getöse der auf die Felsplatten aufschlagenden Wassermassen, aus denen mächtige Strahlengarben blitzartig emporschiefsen und kleinste Teile als Wasserstaub vom Luftzuge weggeweht werden. Bei Fortsetzung der Wanderung stolsen wir jenseits Umhausen’s bald auf eine aus verwittertem Gneis gebildete Landschaft, die Maurach, die in ihrer Wildheit so leicht nicht ihresgleichen findet; es ist eine riesenhafte alte Moräne mit wüstem Geröll und ge- waltigen, durcheinander geworfenen, von der Ache durchbrochenen Felsblöcken zwischen weilsgrauen Wänden. Begleitet von spärlichem Nadelwalde, bahnt sich die Fahrstrafse nach kurzer Steigung ihren Weg zu einem weiteren 7 km langen Talgrunde, dem sonnigen, grünen Becken von Längenfeld, in dem wir zunächst die Weiler Au und Dorf berühren. In der Mitte des Grundes, den mächtige Berge einrahmen, liegt an einem saftgrünen Lärchenwalde das ansehnliche Pfarrdorf Längenfeld, und zwar da, wo das von Osten kommende Sulztal mit dem aus den Eisfeldern der Stubaier Alpen herabsausenden, für Längenfeld so gefährlichen Fischbache in das Ötztal mündet. Das Dorf ist durch sein Schwefelbad von alt- bewährter Heilkraft bekannt und bei seiner hohen, windgeschützten Lage daneben als Sommerfrische und Luftkurort beliebt. Viele angenehme Spazierwege, auch in der Talebene, laden zu ihrer Benutzung ein. Zu empfehlen sind besonders die auf beiden Seiten der tiefen Schlucht des Fischbachs in das Sulztal führenden Pfade. Durch schattigen Wald geht ein neuer Weg am linken Ufer des Baches in 1!/, Stunden zu dem Kirchdorfe Gries (1573 m), auf dessen Talboden der 3498 m hohe Schrankkogel majestätisch herniederblickt. | Hinter Längenfeld ist die Steigung der Fahrstralse anfangs nur gering. Zur Linken liegen das Schwefelbad und der scharf abstürzende Burgstein. Bald nähern wir uns dem am Fulse des Hallkogels, nur wenig höher als Längenfeld, gelegenen Pfarrdorfe Huben, hinter dem sich das Tal völlig zu schliefsen scheint. Ein mächtiger Bergrücken schiebt sich hier vor; doch zur Linken öffnet sich das Tal in einer engen Schlucht, durch die die Ötz wild dahinbraust. Die Steilheit der Hänge nimmt allmählich ab; wir erreichen oberhalb der einsamen Siedelung Aschbach, bei der wir auf das linke Ufer der Ache hinübergehen, der Kapelle Brand und des Weilers Kaiser, sowie nach Durchschreiten zweier Felsentore das Becken von Sölden, einen schönen Talkessel, Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. 639 begrenzt von himmelanstrebenden Höhen. Auf grünen Matten, die nur noch Gerste hervorbringen, liegen die Wohnstätten der heimischen Bevölkerung. Über Wiesen und Wälder zeigen sich Felskolosse mit mächtigen Gletschern. Eine gewaltige dunkle Felsmasse schaut aus dem Hintergrunde herüber: der 3166 m hohe Nöderkogl. Hier endigt der Fahrweg; es beginnt das obere Ötztal, in das nur noch Saumwege führen. Wieder überschreiten wir die Ache. Jenseits der Mündung des Windachtales geht der Weg steil hinauf; ein trümmerreicher Pfad, zu dessen Seiten glattgeschliffene Felsplatten, Gletscher- mühlen und Gletschertöpfe sowie ungeheure Steinblöcke lagern, läfst uns längs einer Bergwand die Höhe erklimmen, während tief unter uns zur Rechten die Ötz in ihrem Bette, der schaurigen Kühtreienschlucht, ihre Wogen donnernd talwärts wälzt und tosend die gewaltigen Steinmassen umbraust, die sich ihrem Laufe hemmend entgegenstellen. Allmählich senkt sich der Weg, um in eine kleine Talweitung mit kargem Boden zu münden. Wir haben den aus wenigen Häusern und ärmlichen Hütten. bestehenden Weiler Zwieselstein (1472 m) erreicht. Steil vor uns erhebt sich der Nöderkogl, den wir schon in Sölden erblickten. Er bewirkt hier eine Spaltung (Zwieselung) des Tals. Links nach Süden zieht das Gurglertal in die Eiswelt hinauf, rechts nach Südwesten das Ventertal. Dem Gurglertale möge zunächst unser Besuch gelten. Der gute Saumweg benutzt bald das linke, bald das rechte Ufer der Gurgler Ache. Abwechselnd durch Wald und Wiesen kommen wir an einsamen Höfen und Stallungen vorbei. Kurz nach Über- schreiten des letzten grünen Sattels erschliefst sich dem Wanderer ein wunderbares Bild der glanzvollen Eiswelt. In wenigen Minuten befinden wir uns in Obergurgl, 2!/, Stunden von Zwieselstein entfernt. Es ist der Hauptort des Gurgltals, das höchstgelegene Kirchdorf Österreichs und das zweithöchste in Europa. Die dürftigen Hütten der Bewohner liegen mitten zwischen herrlichen Alpenwiesen, mächtigen Bergriesen, Wasserfällen und Gletschern. Im Hintergrunde erglänzt der grofse Ötztaler oder Gurgler Ferner, der besonders morgens oder bei Mondenschein einen herrlichen Anblick gewährt. Nicht satt sehen kann man sich hier an der Szenerie, die sich in unbeschreiblicher Pracht durch den Reichtum an Licht und den blendenden Glanz des Firnschnees, durch die satte Färbung der grünen Matten mit ihren Zirbenhainen und die reiz- volle Gruppierung des Kirchleins mit seinem hohen spitzen Turme und der niedrigen Holzhütten der Siedelung entfaltet. Eigenartige Verhältnisse offenbaren sich in diesem entlegenen Erdenwinkel dem Besucher. Die mittlere Temperatur des Ortes entspricht 640 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. etwa der des Nordkaps. Die Pflanzenwelt zeigt im Frühsommer ein selten rasches Wachstum; in nur um ein geringes höheren Lagen wächst weder Baum noch Strauch. — Gern würden wir noch einen Ausflug zum Talschlufse unternehmen. Allein unsere Zeit ist gemessen; wir müssen zur Rückkehr rüsten. Nicht ohne Überwindung reifsen wir uns von der stimmungsvollen Landschaft los, der wir eine dauernde Erinnerung bewahren. Wir kehren auf dem gleichen Wege, den wir gekommen, nach Zwieselstein zurück. Nach kurzer Rast und nach Überschreiten des Venter Zu- flusses, der sich hier mit der Gurgler Ache zur Ötztaler Ache ver- einigt, schlagen wir jenem Zuflusse entlang nunmehr eine südwestliche Richtung ein, die uns zu einer gleichen Hochstation vornehmsten Ranges, wie Gurgl, dem Alpendörfchen Vent, in das eigentliche Heiligtum der Ötztaler Alpen führt. Ein schöner lichter Wald im engen Tale nimmt uns auf; der Pfad steigt allmählich an. Nach einer Stunde verbreitert sich das Tal. Der Ausblick wird offen; vor uns erscheint auf frei ragendem, dunklem Felsen das Kirchlein und das Widum von Heiligkreuz, überragt von der schneebedeckten Talleitspitze. Hier und dort liegen zerstreut im Tale ein Hof oder eine Hütte von gebräuntem Holze, die breiten, auslangenden Dächer mit Steinen beschwert und reich mit Moos bewachsen. Nicht unbekannt erscheint die ganze Gegend dem, der die Geier-Wally der Wilhelmine von Hillern gelesen hat. Jenes Kirchlein ist unser nächstes Ziel. Der Pfad geht zuletzt zwischen Felsentrümmern recht steil in die Höhe; bald ist die Anhöhe erklommen. Dorf und Kirche sind prächtig gelegen und gewähren eine freundliche Aussicht auf die tiefe Talsohle und die wild dahinströmende Ache. Aber die Fortsetzung der schmalen Dorfstralse ist ein gräulicher Sumpf, der nur mit kräftigen, wasser- dichten Nagelschuhen zu nehmen ist. Nun geht es wieder bergab. Das Tal gestaltet sich enger und unwirtlicher und zeigt mehr und mehr alpine Eigenart. Spärlich wird schon der Baumwuchs. Unten braust die Ache, die an verschiedenen Stellen wohl 5 Meter hoch mit altem Lawinenschnee angefüllt ist. Der Weg wird holprig; öde und steinig sind vielfach die ihn begleitenden Berg- lehnen, aber auch teilweise mit reichstem Blumenflor geschmückt. Wasserrinnsale eilen der Ache zu. Vorüber an kleinen und gröfseren Wasserfällen erreichen wir Winterstall. Nach weiterer einstündiger Wanderung entwickelt sich vor uns ein anziehendes Bild. Auf weitem, grünem Plane liegt das freundliche Alpendörfchen Vent mit seinem Kirchlein. Nur aus wenigen Hütten besteht die Gemeinde, das zweithöchst gelegene Dorf Tirols, bewohnt von etwa 100 Seelen; die Männer zumeist arme Hirten, die in der kurzen Reisezeit sich als Bergführer verdingen. Im Süden, im Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. 641 Hintergrunde des Venter Bodens, baut sich die Talleitspitze mit _ ihrem blinkenden Eisschilde 3400 m hoch auf und verursacht eine weitere Gabelung des Tales. Rechts geht es durch das Rofental, in dem grüne Matten bis zu den weltentlegenen Rofenhöfen, dem höchsten Weiler des Tales, den Weg umsäumen, über wilde Giels- bäche und die Moräne des Vernagtferners zum Hochjochhospize und weiter über das Hochjoch in das zum Vintschgau sich öffnende Schnalstal. Der linke Talast, im öden Niedertale ansteigend, ver- mittelt über die Ramolalpe, die Sammoarhütte und das Niederjoch ebenfalls einen stark benutzten Übergang in das Schnalstal. Eine ernste feierliche Stimmung, ein Gefühl scheuer Ehrfurcht bemächtigt sich des Wanderers in diesen schweigsamen Hochtälern. Nur unterbrochen wird die Stille durch das Glucksen und Plät- schern der Wasser, die, hier in winterlicher Einöde geboren, raschen Laufs zu Tal eilen, um vereint mit ihren Geschwistern den fernen Meeren zuzustreben. — Die Schmetterlinge sind bekanntlich von der Vegetation ab- hängig; für ihren Aufenthalt und ihr Fortkommen ist die Ge- samtheit der Pflanzen ihrer Heimat von unmittelbarem Einflufs. Zu den äufseren Bedingungen, die Wachstum und Gedeihen der Pflanzen ermöglichen, gehören die Bodenbeschaffenheit einer Gegend und deren Klima, also die Verteilung des Lichts, der Wärme und der Feuchtigkeit. In seiner eingangs genannten Abhandlung spricht sich v. Gumppenberg in dieser Beziehung dahin aus, dafs im Taleingange und im Ötzer Becken der Charakter des Oberinntals vorherrsche, weshalb die Fauna nichts Bemerkenswertes, d.h. keine Abweichungen von den überall vorkommenden Tieren auf- weise. „Mit dem Übergange der Kalk- in die Glimmerschiefer- und Gneisformation (Umhausener Becken)“, so fährt er fort, „tritt sofort in der Vegetation wie Fauna ein charakteristischer Wechsel ein; erstere mengt alpine Formen mit denen der Ebene, die Buche, Linde, der Ahorn verschwinden und Lärche, Birke, Erle, Hain- buche bilden fast ausschliefslich den Waldbestand ; zugleich tritt aber ein dem Ötztal eigentümlicher Strauch — Juniperus Sabina — die Felsen überragend auf und begleitet den Wanderer bis in das Söldener Becken. Ebenso die seltene Linnaea borealis. Die Tal- wände stürzen meist schroff und ohne bewachsene Übergänge ab; üppige Wiesen decken die Talsohle; dagegen sind die Almen seltener als in der Kalkzone.. Vom Söldener Becken an beginnt der alpine Charakter, der sich im Gurgler Becken in steinige, kurzrasige Halden, im Venter Becken in herrliche, blumenreiche Wiesen verliert. Die mittlere Erhebung ist in Umhausen 1036 m, Längenfeld 1164 m, Sölden 1354 m, Gurgl 1900 m, Vent 1850 m. DaS Ötztal ist aufserordentlich ie der Winter dauert Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft VI. 42 642 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. dort 7, der Sommer 5 Monate, die mittlere Temperatur erhebt sich in den letzteren nicht über 18°.“ Ergänzend wird diesen Ausführungen hinzuzufügen sein, dafs der Nadelwald im Ötztal eine weite Verbreitung hat. Schon am Eingange des Tals begegnet er uns und im weiteren Verlaufe des letzteren bildet er mehrfach, ja wohl überwiegend die Wald- bestände. Besonders die Rottanne ist als führender Baum in der Talsohle wie an den Hängen zu nennen; seine Stelle in höheren Lagen vertritt die Zirbelkiefer oder Arve, Pinus Cembra L., jener stattliche Baum mit den bläulich schimmernden Zapfen, der sich von seinem nächsten Verwandten, der gemeinen Waldkiefer, Pinus silvestris L., sofort dadurch unterscheiden läfst, dafs seine Nadeln immer in Gruppen von mehr als zweien, meistens zu fünfen an den Kurztrieben sitzen, während die Nadeln der gewöhnlichen Kiefer paarweise beisammen stehen. Die Lärche, Larix decidua Mill., ist vielfach zu kleinen Wäldchen vereinigt, so in der Nähe von Ötz, am Stuibenfall und bei Längenfeld. Weidengebüsch und Zitterpappeln finden sich längs des Laufs der Ache und der ihr zufliefsenden Bäche. Sehr selten ist die Eiche vertreten. Obstbäume, vornehmlich Apfelbäume, sind reichlich in den unteren Talstufen vorhanden. Von Ötz kann man geradezu sagen, es liege in einem ÖObsthaine und mache den Eindruck eines wohlgepflegten Gartens. An Feldfrüchten werden, ebenfalls vorzugsweise im Ötzer Becken, Weizen, Roggen, Gerste, Hafer sowie Mais angebaut und geben fast durchweg zufriedenstellende Ernten. Kartoffeln fehlen nicht und gedeihen selbst noch in be- trächtlichen Höhen. Besondere Erwähnung verdient der angeblich von Nonnen eingeführte Anbau von Flachs, den das untere und mittlere Ötztal genügend hervorbingen; der Flachs wird von den Dörflern selbst geweicht, geschwungen, gebleicht und versponnen. Kurz gedacht sei hier noch der so überreichen Blumenwelt der Berge. Die die mittlere und obere Alpenregion beherrschenden Alpenpflanzen legen sich zumeist knapp dem Boden an, um den oben zuweilen wütenden Stürmen eine möglichst geringe Fläche zum Angriffe zu geben. Ihre Blüten prangen dagegen in den lebhaftesten und reinsten Farben und Schattierungen. Der Preis der Schönheit ist der herrlichen Alpenrose, Rhododendron hirsu- tum L. und Rhododendron ferrugineum L., zuzuerkennen, die die Mehrzahl der sich um sie scharenden Alpenblumen überragt und sie durch das glühende Rot ihrer Blütenglocken an Pracht über- trifft. Sich zu messen mit ihr, die die „einz’ge dornenlose in ihrer Schwestern Kreis“ ist, versuchen die verschiedenen Vertreter der grofsen Pflanzenfamilie: himmelblaue, azurblaue, punktierte und gelbe Gentianen, Glockenblumen und Primeln, Astern und Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. 643 Anemonen,, Heiden, Ehrenpreis, Thymian, Veilchen und Vergils- meinnicht und viele andere, die an Ausdehnung ihrer Blüte und an Glanz und Reinheit ihrer Farben ihre Geschwister in der Ebene weit hinter sich zurücklassen. Dem Sträufschen, das wir, an- geregt durch die Fülle und Schönheit der Alpenblumen, uns aus ihnen binden, sei aus der Wiesenflora noch ein zierliches Pflänzchen beigesellt, das zwar nicht durch sein stattliches Äufseres,, wohl aber durch seinen angenehmen Vanillegeruch auffällt: das Tiroler Kohlröserl, Blutströpfel, die Braunelle (Nigritella angustifolia Rich.). Ich sagte absichtlich „Sträufschen“ ; denn nebenbei sei hier be- merkt, dafs nach dem neuen, 1914 erlassenen Gesetze zum Schutze der Alpenpflanzen in Tirol, das weit über den Rahmen der ähn- lichen Gesetze in Bayern, Ober- und Niederösterreich, Salzburg usw. hinausgeht, eine grofse Reihe von Pflanzen, so vor allem Edel- weils, Edelraute, Enzian, Speik, Braunelle, Cyclamen, Primel usw., strengen Schutzbestimmungen unterliegt. Sie dürfen weder aus- gegraben noch überhaupt gepflückt werden, soweit es sich nicht um Mitnahme kleiner Sträufschen handelt. Suchen wir, noch höhere Lagen, die obere Alpenregion, zu erreichen, so fällt sogleich das Fehlen strauchartiger Gewächse auf. Niedrige Alpenpflanzen haben hier ihre Heimat; polsterbildende Moosarten, dunkelborstige Gräser und bunte Kräuter bekleiden die Fläche, die während des gröfsten Teils des Jahres unter einer schützenden Schneedecke ruht. Die günstigen klimatischen Verhältnisse des Ötztales, die Anordnung seiner breiten sonnenbestrahlten Talbecken, die von mächtigen Gebirgsstöcken umschlossen werden und infolgedessen gegen rauhe Winde geschützt sind, lassen erwarten, dafs der Falterwelt günstige Daseinsbedingungen gegeben und viele er- giebige Fangplätze vorhanden sein werden. Das ist tatsächlich der Fall. Schon die Fahrstrafse von Ebne nach Ötz mit ihren der Sonne ausgesetzten und reichlich mit Blumen und niederem Laubholze bekleideten Hängen ist als lohnender Fundplatz zu nennen; weiter sind als gute Sammelplätze aufzuführen der zwischen Ötz und Habichen gelegene Abhang, der Wiesschrofen, und die Um- gebung des Piburgersees. Ein Sammelausflug inch Kühtei und den Finstertalerseen zeitigt wohl ausnahmslos befriedigende Er- gebnisse. Bei Umhausen möchte ich besonders des Pfades zum Stuibenfalle gedenken; Längenfeld bietet günstige Gelegenheit zum Sammeln auf der Wiese und in dem kleinen Gehölze am Wege nach Huben unterhalb des Burgsteins. Auch am Wege nach Gries und auf den um dieses Dorf gelegenen Wiesen ist mit Erfolg zu sammeln. Weiterhin im Ötztale flogen reichlich Schmetterlinge bei Aschbach und vor Sölden. Der schmale Weg oberhalb der Kühtreienschlucht ist in den frühen Nachmittagsstunden dem 42* 644 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Apollofange günstig. Von Zwieselstein ab kommt bis Vent nur der Saumpfad und seine nächste Begrenzung für Sammelzwecke in Be- tracht. Gleiches gilt vom Wege nach Gurgl; doch sei auch der Besuch der oberhalb des Dorfes gelegenen Wiesen empfohlen. Der untere Teil des Rofentals über Vent zeigte wenig Falter; um so ergiebiger als Sammelplatz war die Umgebung der Ramolalpe und diese selbst. Zurückkommend auf die eingangs gestellte Aufgabe: zu er- forschen, wo in der Talsohle das Fluggebiet alpiner Falter beginne, darf ich nach meinen Beobachtungen Längenfeld als diesen Ort bezeichnen ; unterhalb dieses Ortes habe ich wenigstens derartige Tiere nicht getroffen. Dabei mufs ich allerdings bemerken, dafs ich Köderfang überhaupt nicht, Lichtfang nur ausgeübt habe, wenn die durch den Fang zur Tageszeit reichlichst in Anspruch genommenen Körperkräfte dazu am Abende noch hinreichten. Zur Anwendung kam hauptsächlich die Jagd mit dem Netze an sonnigen Tagen, zu Zeiten, wo die Ungunst der Witterung diese Art des Sammelns verbot, das Aufsuchen der Falter in der Ruhe. Es ist daher wohl möglich, dafs Sammler, die auch die sonstigen Fang- weisen und diese auch in längeren Zeiträumen betreiben, zu einem von dem meinigen abweichenden Ergebnisse kommen. Hinsichtlich der Frage wegen Verbreitung von Parnassius apollo L. im Ötztale und wegen etwaiger Verschiedenheit in Ge- stalt und Zeichnung zwischen den in den einzelnen Höhenlagen fliegenden Tieren, stellte ich Folgendes fest. Das Fluggebiet reicht von Ebne bis kurz hinter Zwieselstein, also von etwa 750 bis 1500 m Meereshöhe. Der Falter ist nicht selten und am Haupt- talwege innerhalb dieser Grenzpunkte da zu fangen, wo der Weg längsseits von sonnigen, blumenreichen Felshängen begleitet wird. In gröfserer Zahl fand sich Apollo unterhalb Ötz und, wie bereits angeführt, über der Kühtreienschlucht. Auch auf der Wiese unter dem, Burgstein zwischen Längenfeld und Huben war er keine seltene Erscheinung. Hier konnte ich einmal mit einem Schlage 3 tadellose Apollofalter erbeuten, nämlich ein kopulierendes Paar und ein Männchen, das schnellsten Flugs sich auf das Liebespaar stürzte. Die Flugzeit des Falters scheint auch im Ötztale recht ausgedehnt zu sein. Herr Professor Kitt, auf dessen im Eingange angeführte treffliche Arbeit ich diejenigen Sammler, die sich für den Gegenstand interessieren, hinweisen möchte, erwähnt, er habe Anfang Juli neben frischen Faltern bereits stark abgeflogene ge- troffen, am 29. August ein frisches Exemplar (?) beobachtet und Mitte September trotz eingetretener ungünstiger Witterung noch zahlreiche Falter gesehen. Der Apollo stellt sich im Ötztale bis Längenfeld in mittlerer Grölse dar. Länge des Vorderflügels: 5 34—37 mm, 2 40— 43 mm. Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. 645 Die Vorderflügel haben vielfach eine abgerundete Form, ähnlich wie bei der var. bartholomaeus Stich. Die Zeichnung ist meist kräftig durchgeführt; die Weibchen zeigen sich oft in verdunkeltem Kleide. Der Glassaum ist bei vielen Tieren schmal und erreicht nicht immer den Innenrand; die Submarginalbinde auf den Vorderflügeln deutlich ausgebildet und nicht selten auch auf den Hinterflügeln recht sicht- bar. Die roten Augenflecke der Hinterflügel sind bald gekernt, bald lassen sie den weilsen Kern vermissen. Zumeist rundlich, nehmen sie aber auch öfter eine nierenförmige Gestalt an, wie wir diese bei der var. vinningensis Stich. bemerken. Wie überall ist die Abweichung im Gewande und in der Form bei unseren Faltern erheblich, so dafs auch hier der Ausspruch Rothschilds gilt: man könne bei- nahe jedes zweite Exemplar vom Apollo als eine Aberration an- sprechen. Nicht selten, besonders bei den Weibchen, finden sich die schönen Formen der Abarten graphica Stich., decora Schultz und fasciata Stich. Oberhalb Sölden’s treten die Apollofalter in beiden Geschlechtern anscheinend in geringerer Gröfse auf als in den tieferen Lagen und bekunden den Charakter der Höhentiere. Die von mir dort erbeuteten Falter messen in den Vorderflügeln : die dd 33—35 mm, die 22 35—40 mm. Die Männchen haben mehrfach einen mittelbreiten, bis zum Hinterrande reichenden Glassaum und eine kräftige Submarginale. Die schwarzen Flecke sind deutlich ausgebildet. Hinterflügel oft mit dunkler, um den Hinterrand der Mittelzelle verlaufender Basalfärbung und zwei rund- lichen, bisweilen auch oben mit roten Schüppchen geschmückten Analflecken. Die karminroten Ocellen mittelgrofs, schmal schwarz umrandet und meist weilsgekernt. Bei den Weibchen fällt der breite Glassaum auf, der sich von der ebenfalls breiten sub- marginalen Binde deutlich absetzt, aber sich am Innenrande mit dieser vereinigt. Costal-, Zell- und Innenrandsflecke grols und rundlich ; der Diskus der Vorderflügel stark verdüstert. Auf den Hinterflügeln ist die Basalfärbung kräftig schwarz, die Mittelzelle umfassend und sie zum Teil ausfüllend; die Kappenbinde sehr deutlich, Aufsenrand rauchig beschattet. Von den drei starken Analflecken sind die beiden unteren oft rot beschuppt. Die satt- roten Ocellen sind, wie bei den Männchen, von mittlerer Grölse, gut schwarz umrandet und in der Mehrzahl der Fälle weils gekernt; bei einem Stücke waren die Augenflecke gänzlich rot ausgefüllt, während ein anderes einen geteilten Kern — ab. yraphica Stich. — zeigte. In den beigegebenen Abbildungen sind dargestellt: auf Tafel XVII in Abb. 1 ein o’.aus Längenfeld vom Juli 1911, an 2mein? aus Otz:vom’ Juli 1908, 646 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. auf Tafel XVII in Abb. 1 ein J aus Sölden vom Juli 1911, » » 2 ein 2 aus Längenfeld vom August 1913, das ich einem lieben Freunde verdanke, auf Tafel XIX in Abb. 1 ein % aus Zwieselstein vom Juli 1911, „..y' »2 ein Zlaus'Sölden vom ‘Juli 7907: In der folgenden Zusammenstellung, die nach dem Kataloge von Staudinger & Rebel, III. Auflage 1901, angeordnet ist, zähle ich die Arten auf, die ich während meines Aufenthalts im Ötztale erbeutet oder beobachtet habe. Berücksichtigt sind darin ferner solche Falter, die von einem Freunde während seines öfteren Aufenthalts im Ötztal dort für mich gesammelt worden sind. Rhopalocera. Papilionidae. Papilio machaon L. Ötz, Umhausen, Längenfeld. Grundfarbe oft sattgelb. Ein 2 mit einem zweiten Flecke vor dem Apex — bimaculata Eim., ein o’ mit roten Flecken am Vorderrande der Hinter- Nügel — rufopunctata Wh. Parnassius apollo L., siehe die obigen Ausführungen. Nicht selten von Ebne bis hinter Zwieselstein. P. delius Esp. (= phoebus F., phoebus sacerdos Stich.). Zwieselstein, Vent, Gurgl, Kühtai. Ein 2, bei dem die Costalflecke des Vorderflügels mit dem Hinterrandsflecke durch eine schwarzschattierte Binde verbunden sind, — ab. herrichi Oberth., ein J', dem im Hinterrandsfelde der Vorderflügel die schwarzen Ocellen fehlen, — casta Stich. Pieridae. Aporia erataegi L. Ötz, Längenfeld, Umhausen. Ein 2 ohne den schwarzen Strich auf dem Queraste der Vorderflügel. Pieris brassicae L., verbreitet im ganzen Tale bis zum Talschlusse. Vorderflügelspitze gut ausgebildet und tiefschwarz. P. rapae L., häufig und ebenso hoch gehend, wie brassicae. Einzelne Stücke recht grofs, mit reiner weilser Grundfarbe. P. napi L., in der Sommergeneration napaeae Esp., ebenfalls bis zum Talschlusse aufsteigend, gemein. Grundfarbe rein weils; Flügelspitze und Fleckenzeichnung kräftig bestäubt. In der Gebirgsform bryoniae O. bei Kühtai, Vent, Obergurgl. Ein Stück mit stark wverloschenen Discalflecken und Rippenstreifen der Vorderflügel — f. obsoleta Röb.; ein anderes, bei dem die | Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. 647 gelbliche Grundfarbe durch gröfsere Ausbreitung der dunklen Zeichnung verdrängt wird — ab. concolor Röb. Ein 5 aus Vent. (Die 00’ sind bekanntlich gewöhnlich etwas grölser, als die 0'0’ von napi, mit dichterer Bestäubung der Flügelwurzeln, der Flügelspitzen und der Adern der Unterseite.) P. callidicee Esp. Vent. Zwei d'’7'. Wegen seines reilsenden Flugs schwer zu fangen. Enchloö cardamines L. Umhausen; ein 5 in der Zwergform hesperides Newnh. Leptidia sinapis L. Ötz, Umhausen, Längenfeld ; nicht selten. Colias palaeno L. v. europomene Ö. Kühtai, Vent. Unterseite der Hinterflügel mit kräftig grünlicher Bestäubung. Ein 2 mit gelbgetönter Oberseite — ab. herrichi Stdg. ©. phicomone Esp. Vent, Obergurgl; in untereinander recht ver- schiedenen helleren und dunkleren Stücken ; häufig. C. hyale L. Ötz, Längenfeld. (ronopterye rhamni L., verbreitet ; häufig. N ymphali dae. A. Nymphalinae. Apatura ilia Schiff. Ötz, Längenfeld ; selten. | Vanessa io L., verbreitet. Raupen an Nesseln (Urtica) und Hopfen (Humulus). V. urticae L., verbreitet und häufig. Raupen an Nessel (Urtica). V. antiopa L., verbreitet. Raupen an Birke (Betula) und Weide (Salix). Polygonia c. album L., bis Sölden; häufig. Ein 9’ mit heller, ocker- gelb marmorierter Unterseite — pallidior Tutt. Melitaea maturna L. v. wolfensbergerı Frey. Vent. M. cynthia Hb., oberhalb Kühtai’s. M. aurinia Rott., oberhalb Vent’s am Wege zum Ramoljoch. M. phoebe Knoch., im unteren Tale bis Umhausen ; nicht häufig. M. didyma O., von Ötz bis Huben; ziemlich häufig. Beide Ge- schlechter in der Färbung recht verschieden. c’0’ oberhalb mehr oder weniger lebhaft rotgelb, 22 bald von blafsroter, bald dunkler, gelb- oder braunroter Grundfarbe. Von Um- hausen ab v. alpina Stdg. unter der Stammform, eine kleinere Form mit überschwärzten, stark geflockten Vorder- und Hinter- flügeln. Ein Z ziegelrot mit kleineren Flecken — meridionalis Stdg. M. athalia Rott., von Ötz bis Zwieselstein und weiter hinauf häufig anzutreffen. An den gleichen Örtlichkeiten, besonders auf feuchten Wiesen, wie sie athalia liebt, wird die durch geringere Gröfse und dunklere, mehr bräunliche Grundfarbe bei dickerer Zeichnung von ihr sich unterscheidende M. aurelia Nick. gefunden. 648 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. M. dietynna Esp. Ötz, Umhausen; recht zahlreich ; ebenso oberhalb Längenfeld’s am Fufse des Burgsteins, aber in kleineren Stücken. Argynnis selene Schiff. Ötz, Umhausen und weiter oberhalb ; nicht selten. A. A Bat Br a euphrosyne L. Ötz und weiter bis Zwieselstein besonders auf feuchten Wiesen. pales Schiff. mit den Abarten isis Hb., der Art mit der hellen Grundfarbe der Oberseite, und der dunkel olivgrün über- schatteten Form — napaea Hb. in den höheren Lagen: Kühtai, Vent. Dunklere Stücke, bei denen die schwarze Zeichnung schärfer hervortritt und auch auf der Unterseite der Vorder- flügel sich mehr zeigt, erinnern an die Tieflandform arsilache Esp. . thore Hb. Stuibenfall; ein 5’ mit kräftiger schwarzer Bestäubung von Längenfeld (Wiese hinter dem Schwefelbade). . dia L. Ötz, Umhausen, Längenfeld; recht häufig. . amathusia Esp. an denselben Flugplätzen wie dia. Der Falter ändert beträchtlich ab. . aglaja L. Ötz, Längenfeld ; häufig. Seltener scheint . mobe L. vorzukommen; nur ein 0’ von Umhausen. Dagegen war die durch das Fehlen der Silberflecke auf der Unterseite von der Stammform sich unterscheidende ab. eris Meig. recht häufig und fand sich noch oberhalb der Ortschaft Heiligkreuz. Ein 2 mit kräftiger Schwarzfärbung der Oberseite (Zwiesel- stein) zur ab. pelopia Borkh. zu rechnen. Mehrere Stücke der ab. intermedia Gillm., also Übergänge mit nicht völlig fehlenden, wohl aber verminderten Silberflecken. . adippe L., recht verbreitet und nicht selten. . paphia L., nur in wenigen Stücken bei Umhausen und am Wege von Längenfeld nach Gries auf einer Waldlichtung be- obachtet. Die an den Flugplätzen von A. paphia nicht gerade seltene ab. 2 (dimorph.) valesina Esp. wurde nicht bemerkt. B. Satyrinae. Melanagria galathea L., am Talanfang. Erebia epiphron Knoch. var. cassiope F., auf blumenreichen Halden &> > des oberen Tales, nicht selten; ebenso dort die v. nelamus Bsd. und Übergänge zu dieser Form. . melampus Fuessl., Längenfeld (Talstralse) und weiter oben; zahlreich; ein besonders grolses 2 von Winterstall. pharte Hb., am Wege unterhalb Vent’s. manto Esp. Zwieselstein: ein 0’; vor Heiligkreuz: ein g’ mit verminderten Fleckenbinden, also Übergang zur ab. caecilia Hb. ceto Hb., vor Heiligkreuz ; ein o’ von kleinerer Gestalt und mit weniger deutlicher Fleckenbinde auf den Hinterflügeln — Über- gang zur v. caradjae Gall. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XVII. \bh. 1. Abb. 2. Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. r $ Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XVII. Abh. 1. Abh. 2. Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tatel AIX, \hh. 1. Abh. 2. Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. a Sr A s * ‘ ke hi mi vu : & Par i ” E N j ’ ” E Be x > f 3 i L u » [1 - i h B \ ' ” \ 2 “ . F r f t RK - j | - . j : i wo b L 4 {) „+ “ # r ' f 5 E 2 1% h, > pr rt Pe . ) e < r - , x Fr f h i “ y ra \ | ' a B i r - Ä 7 ö j b \ n ?. < je e hr ® R - de . % ’ u 22 2 Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. 649 E. medusa F., auf feuchter Wiese am Stuibenfall; dort auch die kleinere Gebirgsform hippomedusa O. E. oeme Hb. Zwieselstein ; von dort auch ein ’ der ab. lugens Stdg. E. goante Esp. Ein co’ bei Gries. ‘ E. gorge Esp., in den obersten Lagen des Tales, oberhalb .der Baumgrenze an felsigen Orten und auf Schutthalden. Ein ab. triopes Spr. oberhalb Vent’s. E. aethiops Esp. Umhausen. Zwei frische 4’ Ende Juli. E. euryale Esp. Umhausen, Längenfeld, Sulztal. E. ligea L. Im lichten Wäldern verbreitet und nicht selten; var. adyte Hb., kleiner und dunkler als die Stammform, ober- halb Zwieselstein’s. E. lappone Esp. Rofental, Obergurgl ; ein 2 von Obergurgl recht srofs und dunkel. Unter der Art Stücke mit ungebänderter grauer Unterseite — ab. polluxe Esp. E. tyndarus Esp., auf Almen und an sonnigen Berglehnen oberhalb Sölden’s. Ein 9’ von Vent mit verwischter Binde der Vorder- flügel und ohne Augen — ab. coecodromus Gn. Satyrus semele L., an dürren steinigen Orten des Tales nicht selten. Ein farbenprächtiges ? von Huben. S. dryas Sc. Ein frisches X Ende Juli von Umhausen. Pararge aegeria L. v. egerides Stdg. Umhausen, Längenfeld. Ein Stück mit satterer Färbung — Übergangsform zu intermedia Tutt. P. megaera L. Ötz, Huben. P. maera L. Von Ötz bis Sölden beobachtet ; ziemlich häufig. Aphantopus hyperantus L. Bis Zwieselstein an Waldrändern und auf feuchten Wiesen; ziemlich häufig. Epinephele jurtina L. (janira L.). Von Ötz bis Sölden; häufig. Ein 2 von besonders lebhafter Färbung aus Umhausen. E. Iycaon Rott. Umhausen, Längenfeld; vereinzelt. Ooenonympha iphis Schiff. Wie Iycaon. ©. satyrion Esp. Obergurgl an feuchten Stellen; ziemlich häufig. ©. pamphilus L. Im ganzen Tale, gemein. Lycaenidae. Chrysophanus virgaureae L. Sulztal. ©. hippothoe L. Umhausen (ein 4’). Die alpine Form var. eurybia O. (= eurydice Hb.) in den oberen Talstufen, Zwieselstein Ende Juli. ©. aleiphron Rott. var. gordius Sulzer. Umhausen und besonders bei Längenfeld und Huben; vorwiegend an trockenen Plätzen. ©. phlaeas L. Umhausen ein d’. ©. dorilis Hufn. Umhausen. Die meist bedeutend gröfsere, mehr schwärzliche var. subalpina Spr. von Längenfeld, Huben; auf trockenen Wiesen. 650 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Lycaena argus L. (— aegon Schiff.). Längenfeld, Huben, Aschbach; häufig. L. argyrognomon Bgstr. (= argus Schiff.). Ebenda; doch seltener. L. optilee Karch. Längenfeld, Zwieselstein, Vent. L. orbitulus Prun. Oberhalb der Orte Heiligkreuz, Vent, Gurgl, ‚auf höheren Alpenmatten ; über Geröll und Grashalden, meist dicht über dem Erdboden dahinfliegend. Nicht selten. Die Falter sammeln sich gern um Wegpfützen. L. pheretes Hb. Oberhalb Vent’s. L. astrarche Bergstr. (= medon Hufn.). Im ganzen Tale verbreitet bis zum Talschlusse; ebenso die alpinen Stücke mit dunklerer Oberseite ohne Fleckenbinde — ab. allous Hb. L. icarus Rott. Weit verbreitet, doch in den Höhenlagen eine seltenere Erscheinung. Ein a ? mit prächtiger blauer Be- stäubung der Flügeloberseite — caerulea Fuchs vor Ötz erbeutet. . L. meleager Esp. Ötz, Umhausen. Zwei 22 der ab. steeveni Tr. L. bellargus Rott. Bee bei Ebne. Ein 2 der ab. caerwlea Courv. (— ceronus Esp.) ebendaher. L. semiargus Rott. Im ganzen Gebiete verbreitet und nicht selten. In höheren Lagen mehrfach die kleinere, dunkler blaue Form montana M. D. neben recht grofsen Stücken der Stammform. L. arion L. Landstrafse unterhalb Ötz’s und von dort ansteigend bis zum Talschlusse. Ein kleines dunkles Stück der Gebirgsform — Übergang zur var. obscura Christ. — von Zwieselstein und ein typisches Stück dieser Form von Heiligkreuz. Hesperiidae. Adopaea lineola O. Ötz bis Längenfeld; häufig. Augiades comma L. Überall und nicht selten. In den höheren Lagen (Vent, Gurgl) auch Stücke in verdunkeltem Kleide. Ein Stück var. catena Stdg. von Winterstall. A. sylvanus Esp. Umhausen. Hesperia serratulae Rbr. Sölden, Vent. H. alveus Hb. Im ganzen Talbereiche nicht selten. Bei den Stücken aus höheren Lagen sind die Flecke der Vorderflügel kleiner, als bei jenen der Ebene; die Mittelbinde der Hinterflügel ist verwischt und die Unterseite heller. H. cacaliae Rbr. Alpiner Falter, kenntlich an der bleichen Unter- seite der Hinterflügel. Vent. H. malvae L. Verbreitet und häufig auf sonnigen Hängen. Sehr ver- änderlich in Zahl und Gröfse der Flecken, wie in der Färbung. Ein d' mit zusammengeflossenen Flecken der Vorderflügel — ab. taras Bergstr. — von Sölden. Thanaos tages L. Umhausen, Längenfeld. Doch wohl auch weiter verbreitet. ne u Fr Te © 2 ei Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in's Ötztal. 651 Heterocera. Sphingidae. Smerinthus populi L. Verbreitet. Dilina tiliae L. Längenfeld; als Raupe. Sphin® ligustri L. Umhausen. Deilephila euphorbiae L. Raupen im unteren und mittleren Tale an Wolfsmilch bemerkt. Macroglossa stellatarum L. Überall und recht häufig. Hemaris fueiformis L. Umhausen, Längenfeld. Notodontidae. Cerura biida Hb. Ein 0’ Umhausen, am Licht. Dieranura vinula L. Ein Pärchen in Copula; Umhausen ; daselbst auch Raupen auf Weiden (Salix). Lophopteryx camelina L. Längenfeld. Phalera bucephala L. Ötz, Umhausen. Pygaera pigra Hufn. Längenfeld. Lymantriidae. Dasychira pudibunda L. Umhausen. Euproctis chrysorrhoea L. Ötz, Längenfeld; recht häufig am Lichte. Mehrfach auch die ab. punctigera Teich und punctella Stz. Porthesia similis Fuessl. Ebenfalls Ötz, Längenfeld. Stilnotia salicis L. Umhausen, Längenfeld, Sölden ; häufig. In allen vier Entwicklungsformen. Lymantria monacha L. Ötz. Lasiocampidae. Malacosoma neustria L. Ötz, Längenfeld; in der gelblichen und braunen Form. Eriogaster lanestris L. Umhausen (Stuibenfall) ; zwei Gespinste. Lasiocampa quercus L. Umhausen; einen 0’ fliegend beobachtet. Saturniidae. Aglia tau L. Eine Raupe bei Ötz am Wege kriechend gefunden, die im Mai den Falter zeitigte. Noctuidae. Cramophora ligustri F. Umhausen. Agrotis augur F. Ötz, Längenfeld. A. pronuba L., auch in der dunklen Form innuba Tr. ; Längenfeld, Sölden. A. triangulum Hufn. Längenfeld. A. exwclamationis L. Ötz; in helleren und dunkleren Stücken. Mamestra advena F. Längenfeld. M. persicariae L. Längenfeld; ein Stück mit verdunkelter Nieren- makel — Übergang zur ab. unicolor Stdg. 652 Deutsch. Ent, Zeitsch tote. M. oleracea L. Längenfeld. M. dissimilis Knoch. Längenfeld. M. pisi L. Umhausen. M. serena F. Huben. Dianthoecia nana Rott. (= conspersa Schiff.). Längenfeld. Miana strigilis Cl. Längenfeld; dort auch die ab. latruncula Hb. mit dem | ledergelben lichten Aufsenband und die dunkle Form aethiops Haw. Hadena monoglypha Hufn. Längenfeld, Vent. H. Iythowylea F. Ein 9 Huben. Dipterygia scabriuscula L. Ein co’ Längenfeld. Rhizogramma detersa Esp. Längenfeld. Trachea atriplieis L. Ötz. Leucania conigera F. Umhausen, Längenfeld; am Tage an Blüten der Disteln saugend. L. lithargyria Esp. Längenfeld. Caradrina quadripunctata F. Längenfeld, Sölden. Rusina umbratica Goeze (— tenebrosa Hb.). Umhausen. Amphipyra pyramidea L. Umhausen. Cucullia asteris Schiff. Ötz, Umhausen; Raupen am Tage an den Stengeln der Futterpflanze. ©. umbratica L. Umhausen, Längenfeld; bei Tage oft an Zäunen, Pfählen sitzend. Ouculia lueifuga Hb. Längenfeld, Sölden. Erastria deceptoria Sc. Umhausen, Längenfeld ; auf Wiesen fliegend. Plusia chrysitis L. Längenfeld. P. gamma L. Sehr verbreitet; bis oberhalb der Orte Vent und Obergurgl bemerkt. Euelidia glyphica L. Umhausen. Geometridae. Geometra papilionaria L. Ötz, Längenfeld; am Lichte. Acidalia similata Thnbg. Otz, Längenfeld; auf Wiesen und an grasreichen Stellen. A. dimidiata Hufn. Umhausen (Wasserfall). A. contigquaria Hb. Burgstein bei Längenfeld; an Felsen sitzend gefunden. A. virgularia Hb. Umhausen; vorwiegend in dunkler Form, am Tage in Stallungen und Wohnräumen an dunklen Stellen. A. bisetata Hufn. Längenfeld; auf sonnigen feuchten Wiesen. A. humiliata Hufn. Ötz; an sonnigen Stellen. A. aversata L. Umhausen (Wasserfall). A. immorata L. Umhausen; auf Wiesen und am Waldrande. A. incanata L. Zwieselstein; im Grase sitzend. Ha . ornata Sc. Umhausen; häufig am Lichte. Belling, Mit Bergstock und Fangnetz in’s Ötztal. 653 Ortholita limitata Sc. _ Umhausen, Längenfeld ; auf Waldstellen. O. bipunctaria Schiff. Längenfeld; auf feuchten Wiesen. Minoa murinata Sc., auch in der helleren, mehr weilsgrauen Färbung. Längenfeld; an trockenen Stellen. Odezia atrata L. Huben; zahlreich auf feuchten Wiesen. Lobophora sabinata H. G. Sölden, Zwieselstein. | Lygris populata L. Ötz, Längenfeld, Sölden; im Walde recht häufig. Larentia variata Schiff. Längenfeld ; in sehr veränderlichem Kleide, fliegt besonders gegen Abend. . aptata Hb. Ein 5 Längenfeld. . olivata Bkh. Längenfeld; im Walde. montanata Schiff. Längenfeld; im Walde und auf Wiesen ziemlich häufig. . ferrugata Cl. Längenfeld, Huben ; auf trockenen Wiesen. . caesiata Lang. Zwieselstein ; in Gruppen an den Felsen sitzend, sehr scheu. . infidaria Lah. Ötz, Umhausen (am Wasserfall). . sociata Bkh. Umhausen ; auf feuchten Wiesen. . hastatı L.. Umhausen, am Stuibenfalle. . bilineata L. Längenfeld; sehr veränderlich. Unter der Art auch die Form mit rotbraunem Mittelfeld der Vorderflügel — infuscata Gumppb. L. autumnalis Ström. (= trifasciata Bkh.). Umhausen, Längenfeld ; sehr veränderlich, gern an Felsen sitzend. Tephroclystia pusillata Schiff. Längenfeld; im Walde, bei Tage an den Stämmen sitzend. T. semigraphata Brnd. Zwieselstein; im Walde an Felsen. Abraxas marginata L. Längenfeld; im Walde, recht veränderlich. A. adustata Schiff. Längenfeld ; geklopft. Deilinia pusaria L. Längenfeld; im Walde, bei Tage an den Stämmen sitzend. Metrocampa margaritata L. Ötz; geklopft. Selenia bilunaria Esp. var. juliaria Hw. Ötz; im Walde geklopft. S. lunaria Schiff. var. delunaria Hb. Ötz; im Walde geklopft. Crocallis elinguaria L. Längenfeld; in bleicherem Kleide als die Stammform — ab. trapezaria B. Angerona prunaria L. Ötz; geklopft von Büschen. Semiosthia notata L. Otz; in Gebüschen. Amphidasis betularia L. Längenfeld; zum Teile mit stärkerer schwärz- licher Zeichnung als die Stücke des Tieflands. Boarmia repandata L. Längenfeld; recht veränderlich, im Walde. Gnophos glaucinaria Hb. Zwieselstein, Heiligkreuz; gern an Felsen sitzend, sehr veränderlich. G.dilueidaria Hb. Längenfeld, Sölden; an Felsen sitzend, auch amLichte. BD en 654 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Psodos quadrifaria Sulz. Vent; an Blüten saugend oder aus dem Grase auffliegend. _ Phasiane clathrata L. Otz; häufig auf Wiesen. Arctiidae. Spilarctia lutea Hufn. (= lubrieipeda Esp.). Umhausem; ein 5’, am Lichte. Spilosoma lubricipeda L. (= menthastri Esp.). Längenfeld; ebenfalls ein J', am Zaune sitzend. Parasemia plantaginis L. Zwei fc’ Zwieselstein und Vent; im Sonnenscheine fliegend. Diacrisia sanmio L. (= russula L.). Umhausen, Längenfeld; auf feuchten Wiesen im Sonnenscheine fliegend. Arctia caja L. Längenfeld; ein befruchtetes 2, von dem ich eine gröfsere Zahl Eier erhielt. Die daraus gezogenen Falter wiesen mehrfach recht hübsche Abweichungen vom Typus auf, die sich in der Abnahme oder Zunahme der braunen Zeichnungen der Vorderflügel sowie der blauen Flecke der Hinterflügel, endlich in dem Zusammenfliefsen dieser Flecke darstellten. Auch zwei kleine Stücke — ab. standfussi Röber — ergab die Zucht. Callimorpha donimula L. Längenfeld. | Nudaria mundana L. Längenfeld; tagsüber an Felsen, Mauern und Stämmen ruhend. Endrosa irrorella Cl. Vent, Gurgl; nicht selten an grasreichen Stellen, auch in der blasser gelben, dünner beschuppten Form — nickerli Rtl. E. roscida Esp. var. melanomos Nick. Ein 9’ Vent. Lithosia deplana Esp. Ötz. L. lurideola Zinck. Längenfeld. L. complana L. Umhausen. Zygaenidae. Zuygaena purpuralis Brünnich. Ötz, Umhausen ; häufig. 7. achilleae Esp. Längenfeld, Huben; nicht selten. Z. exulans Hochenw. Vent; in Scharen auf den Bergmatten. Z. lonicerae Scheven. Ötz, Längenfeld; nicht selten. Z. filipendulae L. Längenfeld ; häufig. Z. transalpina Esp. Ötz, Längenfeld; auf sonnigen, trockenen Plätzen, nicht selten. Z. ephialtes L. var. athamanthae Esp. Ötz; nicht selten. Ebenso die var. peucedani Esp. Ino globulariae Hb. Umhausen ; nicht selten auf trockenen Wiesen. I. statices L. Längenfeld; ebenfalls nicht selten, doch mehr auf feuchten Wiesen. Hepialidae. Hepialus heceta L. Ötz; einen d' an Gras sitzend gefunden. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 65 or Nochmals Parnassius apollo L. aus dem Karwendelgebirse. Parnassius apollo Claudius Belling nov. subspec. Von H. Belling. Während meines Aufenthaltes in den Monaten Juli und August dieses Jahres in Mittenwald (Oberbayern) unternahm ich, wenn der Wettergott nicht ein gar zu griesgrämiges Gesicht aufgesteckt hatte, öfters zum Schmetterlingsfang Ausflüge in die Täler des Wetterstein- und Karwendelgebirges.. Zeitigten die einzelnen Ausflüge auch nur winzige Ergebnisse des Fanges, so war es bei der fortgesetzten Sammeltätigkeit mir doch gelungen, eine Anzahl Falter, unter denen sich auch solche des Karwendel-Apollos befanden, einzutragen. Diese Apollofalter liegen jetzt gespannt vor mir und lassen, vereint mit ihren in früheren Jahren er- beuteten Brüdern, keinen Zweifel zu, dafs sie nach den in ihrer Gestalt und ihrem Kleide sich ausprägenden Eigentümlichkeiten Anspruch darauf erheben können, als eine gut durchgebildete Lokalform oder Unterart angesehen zu werden. Abgesehen von klimatischen Einflüssen, besonderen Witterungs- und Temperaturverhältnissen, mag die Ausbildung einer Lokalform mit von Geschlecht zu Geschlecht sich vererbenden , eigenartigen Kennzeichen hier dadurch gefördert worden sein, dafs, wenigstens meines Wissens und soweit ich in der Literatur feststellen konnte, in nächster Umgebung des Karwendelgebirges Flugstellen von Parnassius apollo nicht bestehen. Nach Süden zu habe ich Apollo- falter erst südlich von Innsbruck an der Brennerstralse an- getroffen; nach Westen hin ist mir der Fernpafs jenseits der Mieminger Alpen als nächster Flugplatz bekannt. In nördlicher Richtung sind, nach den Angaben bei Dr. Pagenstecher (Über die Verbreitungsbezirke und die Lokalformen von Parnassius apollo L.), Oberammergau (Kofel) und der Chiemgau als nächstgelegene Flugplätze zu nennen. Dieselbe Quelle läfst nach Osten zu den Apollofalter bei Brannenburg im unteren Inntale, Ruhpolding und Marquartstein vorkommen. Ferner soll er am Hintersteinersee am Südabhange des Wilden Kaisers und in der Umgebung von Kufstein fliegen. In meiner Arbeit „Vom JParnassius apollo L. aus dem Kar- wendelgebirge und seiner Heimat“, die auf den Seiten 152—156 im Heft II des laufenden Jahrgangs der Deutschen Entomologischen Zeitschrift veröffentlicht wurde, habe ich eine eingehende Be- schreibung des ebengenannten Falters gegeben. Um Wiederholung 656 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. zu vermeiden, darf ich auf jenen Schriftsatz verweisen und somit davon absehen, die besonderen Eigentümlichkeiten der Karwendel- form hier noch einmal vollständig aufzuzählen. Dies wird um so mehr unterbleiben können, als die dem Aufsatz beigegebenen Abbildungen die Besonderheiten des Falters in genügender Weise erkennen lassen. Nichtsdestoweniger seien die hauptsächlichsten Merkmale hier kurz zusammengestellt, die bestehen: 1. in der sanft abgerundeten Gestalt der Flügel, damit an den Königsee-Apollo erinnernd, 2. in der satten, kräftigen Durchführung der Zeichnung, in der der Karwendel-Apollo sich ebenfalls der Bartholo- mäusform nähert, 3. in dem Vorhandensein des breiten glasigen Aufsenrandes der Vorderflügel nebst voll schwarz angelegter Sub- marginalbinde und der zusammenhängenden, fast den Innenrand erreichenden Halbmondbinde, 4. in der meist runden Gestaltung der roten Augenflecke, die, kräftig schwarz umrandet, im Innenteil entweder ganz rot ausgefüllt oder auf rotem Grunde mit nur kleinem, weilsem Kern geschmückt sind, 5. in der Kennzeichnung der Hinterflügel durch eine, auch bei den Yo’, fast nie fehlende, bei mehr oder weniger reichlicher schwarzer Bestäubung deutlich hervortretende Wellen- oder Pfeilspitzenbinde, die in gleicher Richtung zum Saum der Flügel zieht, 6. in der Neigung der 22, ein verdunkeltes Kleid an- zulegen. Auf das Karwendelgebirge, die Geburtsstätte unseres Apollo- falters, blicken vom linken Ufer der jungen Isar die Trümmer der im 17. Jahrhundert von der Erzherzogin Claudia von Medici auf den Resten eines alten Römerkastells angelegten, im Jahre 1805 von den Franzosen zerstörten Befestigung, der Porta Claudia. Nach dieser sei der Karwendel-Apollo künftig Parnassius apollo Claudius genannt. Schliefslich bitte ich, in meiner oben angeführten Arbeit auf Seite 156 in der zweiten Zeile von unten statt „PP?“ zu setzen dc. 7 ji ee 7 m PET ES WET, A Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 657 Über Riodinidae des Britischen Museums und anschlielsende Betrachtungen. Von H. Stichel, Berlin. Mit 4 Tafeln. Einige Zeit vor dem Ausbruch des europäischen Krieges im vorigen Jahre sandte mir Herr M. D. Riley vom Britischen Museum, London, eine Anzahl Riodiniden zur Ansicht und zur Begutachtung. Der Sendung war ein Schriftwechsel vorangegangen, zu dessen Anfang Riley erwähnte, dafs er sich mit der Ordnung der im Museum befindlichen Riodininae beschäftige und dazu meine in „Genera Insect.“ veröffentlichte Revision mit „vortrefflichen“ Resultaten benutzt habe, er erböte sich, mir eine gröfsere Anzahl unbestimmter Arten des Museums und anderes Material zur Auf- klärung zweifelhafter Schlüsse zu übersenden. Es ist dies das einzige mir seit der Publikation jener Revision zugegangene Zeichen, dafs sich überhaupt jemand mit ihr beschäftigt hat. Das Urteil Rileys entschädigt mich indessen für eine jahrelange mühevolle Arbeit; ich hege die Überzeugung , dals es mir ge- lungen ist, zum wenigsten eine brauchbare Unterlage für den Ausbau der Systematik der Familie geschaffen zu haben. Dals das Geleistete nicht vollkommen ist und, wie ich schon hie und da selbst feststellen konnte, manche Irrtümer enthält, die zu verbessern sind, soll unumwunden zugestanden werden. Auch bei der Auswahl des eingangs erwähnten Materials hat Riley einige Corrigenda in seinem Begleitverzeichnis anbringen können, die ich, wie überhaupt seine Mühewaltung, dankbar anerkenne und bei dieser Gelegenheit mitteile. Da, wo es mir wichtig erscheint, lasse ich den Wortlaut Rileys folgen. Im übrigen will ich das Material beschreibend und analysierend durchnehmen. Der laufenden Nummer, die jeder Einheit vorangesetzt ist, folgt in Klammern die Seiten- und Ördnungszahl aus Genera Insectorum Fasc. 11248. Dem Wort- laut des Rileyschen Textes ist ein „R:“ voraufgesetzt worden. Perophthalma Westw. 1 (26, 1b). Perophthalma tullius lasius Stich. R: „lasus Dbl. = nom. und., but lasus Westw. is valid as it is described in footnote in Gen. diurn. Lep. p. 455: „Var. coloribus magis distinctis fasciaque anticarum alba“. Type in B. M.“ Der Name der Unterart lasius Stich. ist demnach durch lasus Westw. zu ersetzen und die Synonymie dementsprechend zu berichtigen. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft VI. 43 658 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Leucochimona Stich. 2 (29, 1d). Deucochimona philemon nivalis (Godm. & Salv.). R: Z. nivalis. „I do not think this can be regarded as an race of philemon. Our material does not support that view at all. We have 29 mivalis every one of which has a distinet unpupilled ocellus on the middle of the hind margin of the underside of the forewing. I cannot find any single specimen amongst our 50 examples of philemon which shows any tendence in that direction... I should have very little doubt but that nivalis is a subsp. of lepida not of philemon.“ Das ist richtig. Die Form, von der Riley ein Vergleich- stück mitgesendet hat, mufs an oben zitierter Stelle ausgeschieden und p. 30 unter lfdr. Nr. 3 eingereiht werden. Es heifst dann dort: 3. Leucochimona lepida (Godm. & Salv.) a) Leucochimona lepida lepida (Godm. & Salv.) b) Leucochimona lepida nivalis (Godm. & Salv.) — L. philemon nivalis Stich. Semomesia Westw. 3 (33, 2 bis 34, 5). ‚Semomesia croesus Fabr., capanea Cram. und ihre Verwandtschaft. Aus dem Formenkreis dieser Art enthält die Museums- Zusammenstellung eine kleine Anzahl Vertreter, die im Verein mit meinem nachträglich erworbenen Material eine Neubetrachtung der Verwandtschaftsverhältnisse und Umgruppierung der Artkreise bedingen. Meine bisherigen Schlüsse gründeten sich auf Kon- solidierung des unter dem Namen Mesosemia croesus von Hewitson (Exot. Butt., Mesosemia t. 3 f. 25, 26) abgebildeten Weibchens als Typus der Art. Das ist aber falsch, wie ich an dem mir von Riley gesandten Original dieses Bildes (Taf. XX Abb. 13) und an einem damit übereinstimmenden Stück meiner Sammlung (auch aus Parä) sehe. Diese Form ist zwar mit croesus F. ver- wandt, gehört aber gar nicht zu dessen Artreihe und scheidet aus der Synonymie aus. Leider ist es mir bis jetzt nicht möglich gewesen, das zugehörige Männchen zu ermitteln, die Form ist vermutlich zusammenhängend mit marisa Hew., deren /’, wiederum vermutlich, mit :ionima Stich. identisch ist. Abgesehen hiervon kommen bei der Bestimmung der Type von croesus auch wegen der Vaterlandangabe Fabricius’ „habitat Surinami“ nur 2 Arten in Betracht, nicht deren 5, wie ich in Berl. ent. Z. v. 54 p. 25 angegeben habe. Es sind dies diejenigen, für deren 22 nachher die Namen gneris Westw. (1851) und meana Hew. (1858) auf- gestellt worden sind. Mesosemia gneris Westw. ist, wie aus meinem Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 659 reichen Material (7 0’, 12 22) unzweifelhaft zu ersehen, das rechtmäfsige Weibchen von Semomesia capanea (Cramer). Riley sandte mir eine Photo- graphie des Originals, die ich auf Taf. XX Abb..5 wiedergebe, weil die Abbildung in Gen. diurn. Lep. nicht einwandfrei ist. Ich besitze damit fast übereinstimmende Stücke aus Britisch und Französisch Guayana, die nur darin etwas abweichen, dafs die in der weilslichen Aufhellung des Distalfeldes im Hinterflügel laufende dunkle wellige Binde etwas schmaler ist, wie die Zeich- nung des Hinterflügels überhaupt zur Variation neigt: Taf. XX Abb. 10 u. 11. R. schreibt zu M. gneris: „The figure in Gen. Diurn. Lep. t. 71 f. 6 gives a very good idea of the insect although some- what diagrammatic. The forewing is much like that of capanea 2 but the rings are more concentric. The three outer dark lines of the hindwings are clother together than in capanea 2 leaving a longer space between the 3th and 4th, which is much straighter than in capanea 2. From the figure I should say it was highly propably that the specimen you figure (nb.: in Gen. Ins.) really is gneris 0’.“ Die hier geäulserten Bedenken müssen beim Ver- gleich der Abb. 5, 10 u. 11 auf Taf. XX schwinden, es handelt sich gewifs nur um individuelle Schwankungen, und damit fällt auch vermutlich die Sonderstellung der als gneris 5' von mir in Gen. Ins. abgebildeten Form. Ich komme hierauf noch zurück. Mit dieser Feststellung ergibt sich das weitere von selbst. Der Name „croesus“ (Fabr.) verbleibt der zweiten für das Flug- gebiet überhaupt in Betracht kommenden Art, die ich in Berl. ent. Z. v. 54 p. 25 schon hierzu gewählt und gekennzeichnet habe, nur mit dem Unterschiede, dafs sich als rechtmäfsiges Weibchen Mesosemia meana Hew. (Taf. XX Abb. 7, 8) unmittelbar anschlielst (9 0", 9 22 i. c. m.). Dieser Name ist also syno- nymisch mit jenem. Als spezifisch mit dieser Nominatform zu- sammenhängend betrachte ich Mesosemia sylvieolens Butl. BR: „This is undoubtedly a form of croesus. It is really not separable from 2 meana. It is a unique specimen and in rather poor condition, see photograph.“ Diese Photographie bringe ich auf Taf. XX Abb. 6, und in Abb. 12 ein Exemplar meiner Sammlung aus Camaria, Brit. Guayana, dessen grundsätzliche Übereinstimmung mit jenem britischen Original aufser Zweifel steht. Diese ?-Form leitet hinüber zu Mesosemia trilineata Butl., zu der bis zu meiner Revision noch das 0’ fehlte. Als solches ist, wie ich in Berl. ent. Z. v. 54 p. 26 erklärt habe, eine croesus-Form aus dem südwestlichen Verbreitungs- gebiet der Art anzunehmen, wie sie Staudinger, Exot. Schmett. 43* 660 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Taf. 88, als Mesosemia ceroesus „var.“ abbildet. Ich besitze diese Unterart: 0’ aus Marcapata, Peru (Taf. XX Abb. 3), 2 aus Pebas (Taf. XX Abb. 9) und 7% aus La Paz, Bolivien. Hierher gehören auch 2 Stücke der britischen Kollektion aus Sarayacu, Ecuador. — Was Mesosemia thymetina Butl. 2 (nicht 4) betrifft, so schreibt R. in Übereinstimmung mit meiner früheren Ansicht: „You were quite right in calling it as a synonym of trilineata. We have the Types of trilineata and of thymetina (2), and they are practically indistinguishable. The white bands howewer are rather narrower than in trilineata and the transverse lines in the hindwings slightly more wavy. The type is labelled „Bogota“. Nun enthält die britische Sendung eine croesus - Form aus Columbien, die von fri- lineata g' sichtlich abweicht und näher croesus typ. steht. Ich möchte diese columbische Form, deren $ also durch thymetina 9 Butl. dargestellt wird, jetzt als besondere Unterart ansehen, die ich nenne Semomesia croesus lacrimosa n. sbsp. — co’. Gestalt und Färbung wie die typische Unterart, im Vorderflügel die tränenförmige Quer- binde der distalen Zone nach vorn ausgelöscht, der strichförmig auslaufende Zipfel erscheint erst in einem kurzen Stück am Vorder- rande wieder (individuell?) vor dem Discalfleck, von dem an seiner distalen Peripherie ein ziemlich kräftiger Strich nach hinten aus- fiiefst. Zwischen diesem und dem Tränenstreif ein gleich starker, nach hinten etwas längerer Querstrich, der bei der typischen Unterart feiner ist und sich vorn konzentrisch um den Discalfleck legt. Im Hinterflügel die zweite Querbinde vom Distalrand aus verstärkt, ihr folgen wurzelwärts 3 deutliche und 1 weniger deutlicher schmaler Querstreifen, die nach vorn nur wenig mit- einander divergieren. Auf der Unterseite der im Distalfeld des Vorderflügels befindliche, bei der typischen Unterart mehr oder weniger unvollständige bogenförmige Querstreif sehr deutlich aus- gebildet, im Hinterflügel die submarginale Querbinde entsprechend deren Bildung auf der Oberseite verstärkt, aber weniger als dort. — Vorderflügellänge 283 mm. 1 0’ coll. Brit. Mus.: S. Martin, Llanos of Rio Meta, Colombia. — G. D. Child. 2 — Mesosemia thymetina Butl. 2 (non c'), siehe vorher. Dadurch, dafs Mesosemia gneris (2) Westw. zum glatten Synonym von S. capanea (g') Cram. herabsinkt, wird die von mir als S. gneris d' in Gen. Ins. v. 112 t. 24 (s. auch Taf. XX Abb. 18) abgebildete Form anschlufslos. Ich möchte sie jetzt nur als eine Aberration der typischen Form ansehen, ebenso wie ich ein weiteres kleines Stück von 18 mm Vorderflügellänge der britischen Kollektion für einen Kümmerling derselben Art halte. In beiden Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 661 Fällen entscheidet die längliche und verhältnismälsig schmale Form der Vorderflügel. Es bliebe dann nur noch Mesosemia maria Butl. zu erklären, die ich als Synonym zu S. capanea (Cr.) gestellt habe. Butler vergleicht sie mit croesus und hebt namentlich die beträchtlichere Gröfse und die Vollständigkeit der Querstreifen auf der Unterseite des Hinterflügels hervor. Es sind dies Merkmale, die unverkennbar auf capanea weisen, selbst wenn Butler eine der in Amazonas heimischen , nicht mit croesus zusammengehörigen Arten als Ver- gleichsobjekt gewählt hat. Da Riley überdies hier nichts ein- zuwenden gehabt hat, so dürfte meine Wahl richtig sein. Die Synonymie der beiden Arten würde sich nun folgender- malsen gestalten (s. Gen. Ins. v. 112 p. 33 No. 2—4). 2. Semomesia croesus (Fabr.). a) Semomesia croesus croesus (Fabr... — Taf. XX Abb. 1, 2 0, Abb. 7,8 9. d'. Papilio c. Fabr., 1776, 1781, 1787. — .Emesis c. Hoffmannsegg, 1817. — Mesosemia c. (part.) Bates, 1868. — M. ce. (part.) Staudinger, 1888. — M. ce. (part.) Mengel, 1905. — Semom. ce. c. Stichel, 1909, S. ec. c. (part.) ders., 1911. — Mesosem. splendida, Seitz, Grofsschmett. Faun. amer. Taf. 125, Reihe h, 1914. Q. Mesos. meana Hew., 1858. — M. croesus var. m. Mengel, 1905. — M. croesus var. (nur 2) Stau- dinger, 1888. — Semom. c. c. forma Q meana Stichel, 193097 EIER. &) Forma sylvicolens Butl. Taf. XX Abb. 6, 12. Q. Mesosem. s. Butler, 1877; Mengel, 1905. — Semom. croesus trilineata forma s. Stichel, 1909, 1911. Franz., Niederl., Britisch und nördliches Brasilian. ' Guayana. b) Semomesia croesus lacrimosa Stich. I. 5. croesus trilineata (part.) Stich., 1909, 1911. Q. Mesosem. thymetina 2 (non c’) Butler, 1874 et auct. cet. Colombia. <) Semomesia croesus trilineata Butl. Taf. XX Abb. 3 as Abb. 9 2. '. S. ec. t. Stichel, 1909. — S. ce. t. forma typica (part.) Stichel, 1911. Q. Mesosem. t. Butler, 1874. — Mengel, 1905. Ecuador, Peru, Bolivia, westliches Amazonas. 662 Deutsch. Ent Zoikcie Me 3. Semomesia capanea (Cram.). Taf. XX Abb, 4,18 5, Abb. 5, 20, 21.9. cf’. „Capanea“, Papilio c. Cramer, 1779, 1780. — Meso- semia c. Hübner, 1816. — Kmesis c. Hoffmannsegg, 1817. — Mesosem. c. Doubl., 1847. — Sem. c. Stichel, 1909. — 8. ce. c. ders., 1911. — Eryeina craesus G@odart, 1824. -— Mesos. croesus Westw. 1851. — Emesis cresus Chenn & Lucas, 1851—53. — Mesosem. croesus Mengel, 1905. M. gneris Stich., 1909, 1911. — M. croesus Seitz, Grofsschmett. Faun. amer. t. 125, Reihe h, 1914. 2. Mesosem. gneris Doubl., 1847; Westwood 1851. — M. croesus var. 9. Mengel, 1905. — M. g. Stichel, 1909, 1911; Guayana (wie Ifde. No. 2). S. capanea ionima Stichel scheidet aus der Gemeinschaft aus, sie gehört zu den im östlichen und mittleren Amazonasgebiet fliegenden Arten, welche nach dem mir zur Verfügung stehenden Material durch 3 weibliche Formen verkörpert werden. Dies sind (unter absichtlicher Weglassung der Gattungsnamen): a) croesus Hew. (non Fabr.) Taf. XX Abb. 13, Parä (Original), b) marisa Hew. Taf. XX Abb. 16, Pebas (auch Santarem und Amazonas ohne nähere Angabe), c) spec. an subsp. nov. Taf. XX Abb. 17, Tapajoz (Original), denen 2 männliche Formen gegenüberstehen, nämlich d) ionima Stich. Taf. XX Abb. 14, 15, Santarem , Pebas (auch Jurua, Ega, Fonteboa), e) marisa Stich. (non Hew.) Taf. XX Abb. 19, San Paulo de Olivenca (? Ecuador). Die Identität des abgebildeten Stückes zu b) ist durch ein von Riley mit dem Original verglichenes Stück, das in der britischen Sendung enthalten ist, gesichert. Daraus ergeben sich zur Zusammenfassung folgende Möglich- keiten: 1. a(P?) --d(d”) unter Annahme des Namens ionima Stich. 2. a(2) -+- unbekanntes 5 mit Neubenennung für ceroesus Hew. 3. b (9) -- d (7) mit der Benennung marisa Hew. und Kassierung von ionima Stich. . b(2)--e(0’) mit der Benennung marisa Hew. c (2) 4 unbekanntes 5’ mit neu einzuführendem Namen. . Unbekanntes 2--d (co) mit der Benennung ionima Stich. . Unbekanntes ? —- e (co) mit Neubenennung für marisa Stich. -1D vo $ ur. To Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 663 In meiner Revision und den Vorarbeiten dazu (Gen. Ins. v. 112 und Berl. ent. Z. v. 54) habe ich die Fälle 4 und 5 als vorliegend angenommen. Die 7 Möglichkeiten würden in tabel- larischer Form wie folgt veranschaulicht werden können: 1. Semomesia ionima Stich. | 2. Semomesia hewritsom nom. Nov. — SS. capanea ionima Stich. 1. c. cd’: Taf. XX Abb. 14, San- co’: unbekannt. tarem (auch Ega u. Fonte- boa), coll. Mus. Brit., Abb. 15, Pebas, No. 1833 c. m. — Mesosemia gneris Seitz (non Westw. nec Stich.), Grofs- schmetterl., Faun. amer. Taf. 125, Reihe h. ?: Mesosemia croesus Hew. (non Fabr.), Taf. XX Abb. 13, Parä, nach dem Original Mus. Brit., Cotypus No. 1826 c. m. Semomesia marisa marisa Hew. 3. 9: S. capanea ionima Stich., | 4. ': S.marisa Stich. (non Hew.), Taf. XX Abb. 14, 15, wie Taf. XX Abb. 19, San unter 1, Santarem, Pebas | Paulo de Olivenca. (auch Jurua, Ega, Fonte- boa). | 2: Mesosemia marisa Hew., Taf. XX Abb. 16, Pebas (auch Santarem und Amazonas allgemein). 5. ‚Semomesia marisa gentilis nov. subsp. cd’: unbekannt. 2: Taf. XX Abb. 17, Tapajoz (Beschreibung folgend). 6. Semomesia ionima Stich. cf’: Taf. XX Abb. 14, 15, wie unter 1, Santarem, Pebas (auch Jurua, Ega, Fonteboa). 1. Semomesia geometrica nom. noVv. d': S. marisa Stich. (non Hew.) (siehe vorher unter e), Taf. XX Abb. 19, wie unter 4, San Paulo de Olivenca. Es wäre müfsig, hier die Fälle mit der gröfsten Wahrschein- lichkeit in den Vordergrund zu stellen, es erübrigt nur, die Ent- scheidung bis zur Erlangung weiteren Materials mit sicherer Fundortangabe zu vertagen. Ich würde es dankbar begrülsen, wenn mir solches leihweise oder zur Erwerbung überlassen werden würde, namentlich aus Par& und dem östlichen Amazonas, wo- durch die Stellung von Mes. croesus Hew. gesichert werden könnte. 664 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Zu den neu, zum Teil bedingungsweise eingeführten Namen: Zu 2: 5. hewitsoni 2. Eine Beschreibung ist entbehrlich, weil die Form oder Art durch die durch die Photographie des Originals ergänzte farbige Abbildung von Hewitson (Mes. croesus) genügend gekennzeichnet ist. Zu 5: S. marisa gentilis 2. Oberseite graubraun, der Vorder- flügel mit schwarzem Discalfleck, in dem drei blauweilse Punkte liegen, beide Flügel mit dunkelbrauner Zeichnung, die mit der- jenigen von 5. marisa Hew. 2 grundsätzlich übereinstimmt. Die Gegend des Flügelgrundes um den Discalfleck des Vorderflügels trüber ockerbraun aufgehellt als bei jenem, die gegen den Distal- rand nahe dem Discalfleck verlaufende zweite Linie (nächst der breiten Schattenbinde) weniger wellig, der graue, von einem braunen Strich durchzogene Nebelstreif im distalen Saumfeld in- tensiver. Im Hinterflügel die Distalzone bis zum dritten Quer- streif (vom Rande aus) rein weils, der Randstreif bis auf Spuren am Vorder- und Hinterwinkel ausgelöscht, die Fransen weils, alle Querstreifen weniger wellig. — Unterseite in der Grundfarbe fahler, der Zeichnungskontrast schärfer, der Nebelstreif im Saum- felde des Vorderflügels fast weils, alle Querbinden des Hinterflügels stark wellig, fast zackig, die im Weifsen liegende Binde in Flecke aufgelöst. — Vorderflügellänge 17 mm. Typus in coll. Mus. Brit., Tapajoz, Amazonas. 4 (34, 7). Semomesia tenella optima nov. subsp. Tafs XXI Abb. 1. Die britische Sendung enthält 1 0” dieser neuen Form, das R. als „n. sp. prox. S. macaris“ bezeichnete. Von einem in meiner Sammlung befindlichen Cotypus (No. 1047, Pachitea) unterscheidet sich das vorliegende Stück dadurch, dafs die Querstreifen des Vorderflügels stärker sind und dafs der schwarze Duftfleck des Hinterflügels, der bei den Originalen klein und spitzwinklig drei- eckig ist, sich fast über das ganze sonst seidenweilse Vorderrand- feld ausbreitet. Diese Merkmale verbunden mit der geographischen Lage des Fundortes berechtigen zur Aufstellung eines neuen Namens. — Vorderflügellänge 13,5 mm. Typus 1 co’, coll. Mus. Brit., Tapajoz, nördl. Brasilien. Mesosemia Hübn. 5 (42, 13). Mesosemia hesperina Butl. (M. calypso h. Stichel). R:. „This has claim to be regarded as a good species.“ Zur Aufklärung und Begründung sind der Sendung beigegeben worden: a) 1 07 M. hesperina Butl., verglichen mit der Type, aus gleicher Lokalität. Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 665 b) 1 og" M. thetys Godm. & Salv., wie vor: S. Pablo, Colombia. c) 1 9" M. calypso, Taf. XXI Abb. 9, fast genau mit der Type übereinstimmend, wahrscheinlich von Bates gesammelt: Amazonas. d) 1 o' M. calypso nov. subsp., Taf. XXI Abb. 10: Sauren (s. weiter unten: 13b). Hierzu mein leider geringes Material: Zu a): 1 Paar aus Bugaba, Panama, dessen o’ mit dem obigen übereinstimmt. Zu b): 1 0’ aus Pebas (No. 2634). Diese Art hatte ich anfangs (Berl. ent. Z. v. 54 p. 4) als Unterart zu M. hesperina betrachtet, den Irrtum indessen schon in Gen. Ins. korrigiert, nachdem ich erkannt hatte, dafs mein erwähntes Stück 2634 fälschlich als M. calypso bestimmt war. Zwischen dem mit dem Original übereinstimmenden Exemplar der britischen Sendung und dem meinen sind einige ganz unbedeutende Unterschiede wahr- zunehmen. Dieses ist etwas kleiner (16,5 : 17,5 mm), die Grund- farbe leuchtender stahlblau (? frischer), im Vorderflügel bildet sich hinter dem Augenfleck und im Hinterflügel zwischen dem zweiten und vierten Querstreifen (von der Wurzel aus gezählt) intensivere schwärzliche Schattierung bei ungewisser Begrenzung. Auf der Unterseite des Vorderflügels sind die Zeichnungen zierlicher, d.h. die Querstreifen — namentlich im Mittelfeld — schmaler, die Grundfarbe mehr grau statt graugelb. Im ganzen sind die Unter- schiede aber so nichtssagend, dafs sie zur Aufstellung einer Sonder- rasse nicht genügen. Zu c) und d) besitze ich kein Material. Ich kann an dem einen Exemplar von M. calypso (Taf. XXI Abb. 9) und unter Zuhilfenahme des Bildes der Type nicht sicher erkennen, ob dies eine gute Art ist oder mit M. thetys spezifisch zusammenhängt. Auffällig ist der wellige Verlauf der Querstreifen des Mittelfeldes im Vorderflügel und auf der Unterseite des Hinterflügels der Um- stand, dafs der distal von dem Discalfleck verlaufende Querstreif zahnartige Bildungen an den Adern erkennen läfst. Ersteres Merkmal ist bei dem von R. als neue Unterart bezeichneten Stück auch erkennbar, zwar bedeutend schwächer, aber immerhin ge- nügend, um es als charakteristisch für den Artkreis aufzufassen. Ich entschliefse mich daher zu folgender Bestätigung und Umgruppierung der behandelten Artengruppe (Gen. Ins. p. 42, 12—13): 12. Mesosemia thetys Godm. & Salv. et Stich. (l. c.). Colombia, Peru. 666 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 13. Mesosemia calypso Bates. a) M. calypso calypso Bates et Stich. (1. c.). Taf. XXI Abb. 9. Colombia, westl. Amazonas. b) M. calypso amicula nov. subsp. Taf. XXI Abb. 10. cf. Oberseite der Flügel ein wenig heller stahlblau als bei der typischen Unterart. Der dem Zellfleck zunächst liegende elliptische Ring feiner, namentlich hinten, wo derselbe bei der typischen Form fleckartig verstärkt ist und mit dem vom Discal- fleck nach hinten auslaufenden Zipfel fast zusammenhängt. Vorn ist der Ring fast geschlossen, an den absteigenden Seiten wie auch der folgende Querstreif nur wenig wellig. Die Querstreifen des Hinterflügels ebenfalls feiner und schärfer. Grundfarbe der Unterseite fast weifs gegenüber einem schmutzig weilsen Ton bei calypso typ., die Zeichnung dadurch lebhafter, so tritt namentlich der vordere zackige Teil des submarginalen Streifens im Vorder- flügel sehr deutlich zutage. — Vorderflügellänge 16 mm. Typus 1. ec. Mus. Brit., Santarem, Amazonas (H. H. Smith). Beschreibung in Anlehnung an die Notiz Rileys. Eine schwach begründete Unterart, die aber wegen der Lokalität erhöhte Aufmerksamkeit verdient. 13bis. Mesosemia hesperina But!. a) M. hesperina hesperina Butl. (M. calypso h. Stich. 1. e. p. 42 No. 13a.) | Nicaragua, Costa Rica, Panama. b) M. hesperina tenuivittata Stich. (M. calypso t. Stich. 1. e. No. 13b). Rio de Janeiro. c) M. hesperina lycorias nov. subsp. Kleiner als die typische Unterart. d’. Grundfarbe mehr stahlblau, Vorderflügel distal bräunlichblau, bei einem, sehr ab- geflogenen, Exemplar graubraun. Die distal von dem discalen Augenfleck laufenden beiden gekrümmten dunklen Streifen etwas weiter voneinander entfernt; sonst ohne bemerkenswerten Unter- schied. — 2. Der im Distalfeld des Vorderflügels querlaufende braune Schattenstreif verhältnismälsig breiter, von dem nächst- gelegenen gekrümmten Querstreif nur schmal durch heller braune Grundfarbe getrennt. Die Linie selbst, die bei meinem einzigen Exemplar der typischen Unterart am Hinterrande etwas distalwärts gewinkelt ist, steht hier senkrecht zum Rande. Im Hinterflügel die nächst dem Distalrande verlaufende Linie schärfer, deutlich punktiert. — Vorderflügellänge Ü 12—13, 2 14 mm.. Typen: 2 70‘, Parä (Dr. Goeldi), Itaparica (28/12; Meade-Valdo), 1 9, Par& (Dr. Goeldi) i. ec. Mus. Brit. A Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 667 Ebenfalls eine nur schwach differenzierte Unterart, die besser von der südbrasilianischen Rasse (b) als von der typischen zu trennen ist und von dieser eigentlich nur durch geringere Gröfse und durch die Grundfarbe abweicht. 6 (40, 1). Mesosemia misipsa Hew. 2, Taf. XXI Abb. 2. Von R. als %, verschieden von allen bekannten Arten bezeichnet. Es handelt sich aber, wie die deutlich sichtbaren Vorderbeine be- weisen, um ein $. Ich kenne von dieser Art nur bläulich ge- färbte Weibchen, nicht bräunliche, wie Hewitsons Abbildung (Mesos. t. IV f. 35). Das vorliegende Exemplar ist alt und hat in der Farbe gelitten. Während die Hinterflügel himmelblau sind, sind die vorderen im Costal- und Distalfeld bräunlichgrau. Die Zeichnung auf Ober- und Unterseite, die vollkommen mit’ einem 9 meiner Sammlung aus Marcapata, Peru, übereinstimmt, läfst in- dessen keinen Zweifel an der Bestimmung. Es ist bezettelt: Hewitson Coll. 79—69. Mesosemia ephyne 9. Ecuador. 7 (41, 7). Mesosemia duleis Stich. 2, Taf. XXI Abb. 3. R. wie zu 6. Zwei gleich gezeichnete Stücke, nur im fahl ockerfarbenen Grundfarbenton etwas voneinander abweichend, bezettelt: Hewitson Coll. 79—69. Mesosemia ephyne. Ecuador. In der Zeichnung von dem 2-Original meiner Sammlung im Vorderflügel gar nicht, im Hinterflügel wie folgt etwas verschieden: Die distale Begrenzung der heller grundierten Mittelbinde des Hinterflügels löst sich. bei dem Original als Sonderstreif ab, wodurch im Mittelfeld 3 deut- liche Querstreifen,, statt deren 2 der vorliegenden Stücke, auf- treten. Der distal folgende, stark gekrümmte Querstreif weiter abgerückt, so dafs ein deutlicherer Kreisabschnitt entsteht (in der Abbildung, Gen. Ins. 112 t. 24 f. 6a ist dies nicht gut ge- troffen). Dieselbe Erscheinung auf der Unterseite. Diese Unter- schiede können wohl eine Unterart begründen, ehe indessen das Ecuador-Männchen nicht bekannt ist, möchte ich von Einführung eines neuen Namens absehen. 8 (41, 6his). Mesosemia signata nov. sp. 2, Taf. XXI Abb. 4. Diese sowie die folgende Form bezeichnete R. „wahrscheinlich 7 und 9, nahe mesoba Hew.“. Nach Ausweis der Vorderbeine liegen aber 2 Weibchen vor. Bei dem hier behandelten sind zwar Tibia und Tarsus abgebrochen, das stehengebliebene kräftige Femur genügt indessen zur Erkennung. Oberseite der Flügel hellblau, die vorderen nur bis zu einer distal von der Zelle verlaufenden weifsen Querbinde, ihr folst eine gegen den Apex verbreiterte schwärzliche Randzone, die von 2 parallelen, feinen, etwas welligen bläulichen Linien durchzogen wird. Am Zellende der gewöhnliche runde schwarze Fleck mit einem stärkeren und einem schwächeren weilsen Punkt. Der Fleck 663 Deutsch: Ent. Zeitschr. 1915. wird von 2 schwärzlichen Streifen umzogen, die an seiner distalen Seite nach hinten etwas divergieren, der der weilsen Binde zu- nächst liegende steht fast senkrecht zum Hinterrande, der andere krümmt sich wurzelwärts. Proximal von dem Discalfleck sind die Streifen schwächer und an der Mediana gebrochen. — Hinter- flügel nahe der Wurzel mit 2 undeutlichen, im Mittelfeld mit 3 deutlichen schwärzlichen Querstreifen; sie verlaufen gerade, nur nahe dem Hinterrand ist der mittelste rundlich, der letzte stumpfwinklig gekrümmt. Dem Distalrand folgend laufen 3 weitere Streifen, der eine unmittelbar am Saum, der proximale bildet mit dem letzten Streif des Mittelfeldes annähernd ein Kreissegment. — Unterseite licht graubraun mit braunen erheblich verstärkten Streifen. Im Vorderflügel sind die distal des Discalfleckes, der hier einen starken und 2 kleine weilse Punkte trägt, hinten so verbreitert, dafs die weilse Querbinde zu einem schmalen Zipfel eingeschränkt wird; auch ist das letzte Ende der Streifen sichtlich wurzelwärts gekrümmt. Hinter dem Discalfleck bildet sich fleck- artige braune Schattierung. — Im Hinterflügel alle Querstreifen sehr deutlich, im Wurzelfeld um einen vermehrt, dieser sowie der erste Streifen des Mittelfeldes bilden die Grenzen einer binden- artigen Zeichnung, in deren Mitte eine Reihe rundlicher, schat- tierter Flecke entlang zieht. In dem Kreisabschnitt zwischen dem distalen Streifen des Mittelfeldes und dem folgenden bräunliche Schattierung. — Vorderflügellänge 14,5 mm. Typus, 1 2 be- | zettelt: Hewitson Coll. 79—69. Mesosemia zikla. 1. Ecuador. e.: e. Mus. Brit. Ähnlich der letzteren Art, insbesondere durch den Verlauf der (uerstreifen von dieser zu unterscheiden. Dafs sie nicht identisch sind, dürfte durch den Vergleich mit zikla durch Riley feststehen, beides sind 2, daher wäre auch die Annahme eines gewissen Geschlechtsdimorphismus von der Hand zu weisen. Hierbei kann ich feststellen, dafs M. zikla in Gen. Ins. trotz der weifsen Querbinde nicht in Cohors Thymetiformes (Gen. Ins. p. 48), sondern in Cohors Ephyniformes (1. ce. p. 40) gehört und hinter M. mesoba einzureihen sein wird. 9 (41, 6). Mesosemia mesoba Hew. 2. Taf. XXI Abb. 5. Das Original dieser Art ist ein 0’, dessen Beschreibung sich nur unvollkommen mit der Abbildung (Mesos. XII f. 118, 119) deckt. Die Merkmale sind bei dem vorliegenden Exemplar recht gut wiederzufinden, nur die Grundfarbe ist fast weils, an der Wurzel des Vorderflügels und der gröfseren Fläche des Hinterflügels ganz leicht graublau getönt. Dies kann sehr wohl ein Geschlechts- unterschied sein (0 himmelblau) und ich glaube nicht fehlzugreifen, wenn ich hiermit das scheinbar noch unbekannte 9 der Art vor- Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 669 stelle. Bezettelung: Hewitson Coll. 79—69. Mesosemia mesoba. 2. Ecuador. Brit. Mus. 10 (42, 11bis). Mesosemia visenda nov. spec. Taf. XXI Abb. 6 5’, Abb. 7 2. Gestalt wie M. thetys Godm. & Salv. und Verwandte. — co’. Grundfarbe der Flügel stahlblau mit schwarzer Zeichnung, im Vorderflügel der charakteristische Discalfleck mit einem weilsen Punkt. Um den Fleck zieht ein länglicher, vorn offener, feiner Ring, der hinter jenem in einen schwärzlich schat- tierten Zipfel übergeht. Im Proximalfeld 2, im Distalfeld des Flügels 4 parallele, leicht gekrümmte Querstreifen, der Distalrand fein schwarz gesäumt. — Hinterflügel mit 6 gestreckten Quer- binden und nahe dem Distalrande mit einer parallel zu diesem, also stark gekrümmten, Querbinde, der Rand selbst fein schwarz gesäumt. — Unterseite fahl graubraun, die Zeichnung wie oben, braun, der um den Discalfleck des Vorderflügels laufende Ring dicker, vorn geschlossen, im Zwischenraum trübe ockergelbe Färbung. In dem vom Discalfleck nach hinten gerichteten Zipfel hebt sich ein schwarzer Kern ab. In der über die Mitte des Hinterflügels laufenden Querbinde ein deutlicher länglicher heller öhrartiger Fleck mit dunkelbraunem Kern, der Submarginalstreif mit knotenartigen Verdickungen und in der Mitte zu einem gröfseren rundlichen Fleck verstärkt. — 9. Grundfarbe der Flügel oben fahl ockerbraun, fast schmutzig weils, mit braunen Quer- streifen wie beim Y, nur dafs der konzentrische Ring um den schwarzen Discalfleck fehlt. Im Hinterflügel zeigt sich auch oben der in der Mittelbinde liegende Fleck. Unterseite blasser,, sonst wie beim o’, die Querstreifen im Mittelfeld des Vorderflügels, wie übrigens auch auf der Oberseite, vorn mehr gegeneinander gekrümmt. — Vorderflügellänge 18 mm. Typen 1 91, 13, coll. Mus. Brit., bezettelt: Hewitson Coll. 79— 69. Mesosemia antaerice. 3. Ecuador (9) und Mesosemia cippus. 4. Ecuador (2). Nächst M. cyanira Stich., aber dunkler stahlblau, die Quer- streifen beim 0’ weniger gekrümmt, bei M. c. fehlt der kon- zentrische Ring um den Discalfleck , auf der Unterseite der Kern in dem nach hinten gerichteten Zipfel, der Distalrand ist breiter schwarz gesäumt. Alle diese Unterschiede fehlen dem $, so dafs ein spezifischer Zusammenhang angenommen werden könnte, wenn nicht das Original von M. cyanira (No. 1822 c. m.) ebenfalls aus Ecuador stammte. 11 (43, 18). Mesosemia parishi Druce. R: „Surely this is only the Guianan subspecies of M. ibycus Hew. We have a long series of both and I can see no reason to keep them separate.“ Dem kann ich nicht beipflichten. Als Artunterschied be- trachte ich folgenden : Bei M. ibycus Hew. treffen die beiden über 670 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. das Mittelfeld des Hinterflügels laufenden den nahe dem Distalrand liegenden knotigen Streifen nahe dem Analwinkel des Flügels in einem spitzen Winkel, bei M. parishi Druce münden sie fast in die Mitte des Hinterrandes in deutlichem Abstand von dem Sub- marginalstreif. Bei den im allgemeinen bei Mesosemia recht diffi- zilen Artmerkmalen halte ich diesen Unterschied für ausreichend, um die Arttrennung zu begründen. 12 (43, 19). Mesosemia minos Hew. R: „In view of the fact, that Hewitson describes the 9 first and figures it, giwing the locality „Amazon.“ — and there can be no doubt that the was an Amazonian specimen — would it not have been better to have regarded this form as the typical form and to have named the S. Brazil-form (= Hewitsons 2)? Personally I feel bound to regard the Amazonian form as the typical one.“ Hierauf kann ich entgegnen: M. minos Doubledy als nomen nudum ist aus Bahia angegeben. Hewitson zitiert diese Schrift- stelle bei der Beschreibung. Wenn nun, wie R. hervorhebt, das Original des 5 unzweifelhaft ein Amazonas-Stück ist, so bleibt nur anzunehmen, dafs Hewitson eine Mischform beschrieben hat, deren 2 dasjenige aus Bahia ist, für welches Doubleday den nackten Namen eingeführt hat. Es würde also eine Auf- teilung der Mischform nötig sein, die aber dadurch bereits erfolgt ist, dafs ich die mit dem 0’ übereinstimmende Rasse aus Guayana neu benannt habe als M. m. modica. Die von Hewitson abge- bildete weibliche Form, die übrigens auch deshalb ein gewisses Prioritätsrecht zu beanspruchen hat, weil sie unter früherer Ördnungsnummer (39) als der 5 (40) abgebildet worden ist, ver- bleibt also als Typus für die Nominatform. Die Aufteilung ist nach Art. 30 u. 31 der Internat. Regeln für die zoolog. Nomen- klatur giltig und unabänderlich. Fraglich bleibt indessen, ob die Guayana-Rasse sich mit der Gesamtheit der Amazonastiere vereinigen läfst oder ob es sich bei dem Hewitsonschen J' nur um eine Ausnahme handelt. Jedenfalls kann die Form der atlan- tischen Zone Brasiliens nicht damit vereinigt werden. Sie ist gröfser und auch im männlichen Geschlecht im Hinterflügel durch das ausgedehntere Weifs leicht zu erkennen. Hierzu gehören auch die in Parä& heimischen Stücke. Ich erhielt von dort durch H. Thiele, Berlin, ein Exemplar zur Begutachtung, die mir anfangs erhebliche Schwierigkeiten machte, weil die Flügelform männlichen Charakter hatte, das Abdomen weiblich war. Bei genauerer Be- trachtung erwies sich letzteres aber als angeklebt und so ist an dem Anschlufs des Stückes als 5’ zur Nominatform aus Bahia kaum zu zweifeln. Hiernach wäre also in Abänderung meiner Angaben in Gen. Ins. zu teilen: Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 671 Mesosemia minos minos Hew. (Doubl. i. M. S.). Bahia, Parä. ? Amazonas ex parte. Mesosemia minos modiea Stich. Guayana. ? Amazonas. Etwas unsicher wird diese Disposition durch die Vorführung der im folgenden unter 13 beschriebenen Art. Sie ist mit M. minos sehr nahe verwandt und wenn sich ihr Fluggebiet nicht zwischen Par&ä und Bahia einschöbe, würde ich sie auch als Unterart von M. minos mit extrem verbreitertem Weils halten. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dafs es sich um eine Zeitform handelt. Bis weiteres Material Aufklärung bringt, führe ich die jedenfalls sehr auffällige Form ein als: '13 (43, 23bis). Mesosemia tetrophthalma (Godm. & Salv. i. 1.) nov. spec. Taf. XXI Abb. 8 co’. Vorderflügel fahl graubraun, das Distalfeld etwas dunkler, das Mittelfeld weilslich. Darin der charakteristische schwarze Discalfleck mit 3 weilsen Punkten, in seiner Fortsetzung nach hinten ein dreieckiger und ein rundlicher brauner Fleck, das Ganze von einem länglichen braunen Ring umzogen, der von dem Discalfleck schmal gelblich getrennt und der an der distalen Seite vorn verkümmert ist. Nächstdem ein weiterer, stärkerer Ring, der vorn nicht ganz geschlossen, proximal an der Mediana gebrochen ist. Nach der Wurzel zu folgt ein weiterer brauner Querstreif von der Mediana bis zum Hinterrand und distal ein gekrümmter Streif von Vorder- zum Hinterrand. Im Saumfeld hebt sich bei seitlicher hellerer Begrenzung ein Sub- marginalstreif ab, der in der Mitte knotig verdickt ist. Hinter- flügel weils, an der Wurzel graubraun, durchzogen von 7 Quer- streifen, deren dritter, von der Wurzel aus, bindenartig verstärkt ist und in der Zelle einen hellen eirunden Fleck mit dunklem Mittelpunkt trägt, der sechste Streif ist rudimentär und der siebente in der Mitte knotenartig verdickt. Distalrand schmal braun besäumt. — Unterseite von weifslicher Grundfarbe, die Zeichnungsanlagen wie oben, die submarginale Linie des Vorder- flügels vorn zickzackförmig, zwischen den Querstreifen der Distal- hälfte des Hinterflügels bräunliche Schattierung. — Vorderflügel- länge 18,5 mm. Typus 1 9 i.c. Mus. Brit., bezettelt: Quipapa, Pernambuco. W. A. Forbes. 14 (47, 25bis). Mesosemia pinguienta nov. spec. Taf. XXI Abb. 11, 12 5, 13 2. Nächst M. melaene Hew. 5’ von gleicher Gestalt, die graubraune Grundfarbe mit demselben eigenartigen Fettglanz wie bei frischen Stücken jener Art, die wohl etwas dunkler getönt sind, mit folgenden Unterschieden: Im Vorder- flügel: Nächst dem äufseren der Querstreifen, der sich vorn kon- zentrisch um den Discalfleck legt, eine schmale helle Zone, die 672 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. mitunter nächst dem dunklen Querstreifen weifslich bestäubt ist und die folgende, hinten spitz zulaufende dunkle Schattenbinde von dem Querstreifen trennt, während sie bei M. melaene damit in spitzem Winkel zusammenläuft. Im Hinterflügel: Von den distal der Zelle querlaufenden 3 dunklen Streifen ist der letzte, auf der Grenze gegen das weilse Saumfeld liegende, S-förmig ge- krümmt, während er bei M. melaene meist ganz gerade, selten in leichter Krümmung verläuft. — Beim 2: Die zwischen dem äufseren konzentrischen Streifen im Vorderflügel und der distal davon laufenden Schattenbinde gelegene Zone als weilse, oben distal unscharf, unten beiderseits scharf begrenzte Binde ausgebildet, im Hinterflügel der Abstand des dritten Querstreifens hinter der Zelle zum folgenden grölser, beide sind vorn voneinander getrennt, die weilse Aufhellung ist breiter. Grundfarbe heller graubraun. Abgesehen von der Lage der Vorderflügelzeichnung sind sämtliche Merkmale nebensächlicher Bedeutung und alle zusammen würden kaum ausreichen, eine gute Art zu begründen, wenn sie nicht aus derselben Heimat wäre wie M. melaene. Vielleicht handelt es sich um eine Zeitform. Vorderflügellänge © 18—18,5, £ 17 mm. Typen 277,12 i. c. Mus. Brit., bezettelt: Carimang R. Brit. Guiana. H. Whitely (5) u. B. Guiana. Crowley. Bequest. 1901—78 (2). 15 (44, 26). Mesosemia coea Hübn. R: „In our very long series of the species (51 examples) I cannot see any constant difference between the Guianan and Amazonian specimens to justify the name Zraga Hew. being reclamed for the Amazon form.“ Ich habe in Gen. Ins. l. ec. traga Hew. auch schon als „nom. vix conserv.“ bezeichnet: Bei seiner Annahme war der Vergleich mit dem Bilde von Hewitson (Mesosem. V Abb. 44) ausschlag- gebend. Nach diesem hat traga im Hinterflügel 3 fast vollständige dunkle Querstreifen wie keines meiner 7 Männchen aus Guayana. Das von Hewitson als 2 bezeichnete Tier, Abb. 43, ist im Hinterflügel reichlicher weils als meine 4 Guayana-Stücke. Wenn diese Verschiedenheiten sich nicht als beständig erweisen sollten, so mag der Name Zraga, da er nun einmal vorhanden ist, als Bezeichnung für eine so charakterisierte Zustandsform erhalten bleiben. 16 (45, 31c). Mesosemia metope ungulata nov. subspec. Taf. XXI Abb. 14. c’. Flügelform wie metope Hew. Im Vorder- flügel fehlt die bläuliche Subapicalbestäubung, es ist nur jeder- seits einer schwach erkennbaren isolierten Zickzacklinie etwas nebelartige Schuppenbildung zu erkennen. Im Hinterflügel das schwarze Wurzelfeld kleiner, an der Grenze gegen den grölseren A U 2 u ZT a A dl 0 Lu iL ı 0 ee Me re 1 2 04 dm 0 Se ln De ie. ee Die a a] ED "4 Ju zu 2 ER AP AE tie. Piel, Ih in > m Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 673 weifsen Flügelteil schwache graublaue Bestäubung, vorn 5 krallen- artige kurze schwarze Striemen, von denen der dem Rande zu- nächst liegende verlängert ist und sich in Spuren eines Sub- marginalstreifens verfolgen lälst. Der Rand selbst vorn kurz schwarz besäumt, Fransen weils. — Auf der Unterseite im Vorder- flügel der Discalfleck auffälliger ockergelb umrandet, die Quer- streifen weniger gekrümmt und nicht wellig, im Hinterflügel nur im Wurzelfeld 3 nicht sehr deutliche dunkle Querstreifen , die übrigen durch das weilse Feld zu kurzen Striemen am Vorderrand verringert. — Vorderflügellänge 15,5—16,5 mm. Typus 2 o’ i. ec. Mus. Brit., bezettelt: Santarem, Amazonas. H. H. Smith. Das zweite, kleinere, nicht abgebildete Stück ist stark ver- flogen, deswegen matter und undeutlicher in Färbung und Zeichnung. 17 (45, 30bis). Mesosemia levis nov. spec. Taf. XXI Abb. 15. cd. Nächst M. vaporosa m., aber kleiner. Von dieser dadurch unterschieden, dafs der Discalfleck vorn nicht von 2, sondern von 3 feinen Linien begrenzt wird. Dies tritt auch namentlich auf der Unterseite deutlich in Erscheinung. Daselbst ist die distal laufende Linie nahe dem Hinterrand stumpfwinklig gebrochen und nähert sich in ihrem letzten Teil etwas dem Hinterwinkel. Sonst keine Unterschiede bemerkbar, so dafs ich spezifische Überein- stimmung anzunehmen geneigt wäre, wenn das Auftreten von 3 statt 2 konzentrischen Linien am Discalfleck sich nicht in anderen Fällen als ein sicherer Artcharakter erwiesen hätte. — Vorder- Hügelläinge 13—14 mm. Typen 2 7 i. c. Mus. Brit.: Chapada, Matto Grosso. H. H. Smith. 18 (56, 85a). Mesosemia zorea zorea Hew. 2. Taf. XXI Abb. 16. Die Rileysche Sendung enthält ein Weibchen , bezettelt Hewitson Coll. 79—69. Mesosemia. N. S. 1. Ecuador, dafs R. als zu der vorigen Art gehörig betrachtete, obgleich das von Hewitson gegebene Bild (Mesos. IX Abb. 86) schlecht damit zu vergleichen ist. Er sagt in der Beschreibung „female on both sides as on the under- side of the male“ und das stimmt weder mit der Beschreibung der Unterseite des 5’, noch mit derjenigen in natura überein. Gewils lassen sich die Charaktere der Zeichnungsanlage wiedererkennen, ich glaube aber, dafs die Abbildung des 2 zu schematisch aus- gefallen ist. Alle Einzelheiten der Zeichnung der Oberseite des vorliegenden Stückes, die in der Photographie gut zum Ausdruck kommen, sind auf der Unterseite des 7 wiederzuerkennen, nur mit der Einschränkung, dafs sie hier minder scharf, im Distalfeld des Vorderflügels verwaschen sind. Hier nähern sich aber die Unterseiten. Etwas abweichend ist die äufsere Umrandung des Discalfleckes im Vorderflügel, die bei dem 2 hinten fast geschlossen, beim © offen ist, ferner die Lage der durch 2 Streifen mit hellerer Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft VI. 4t a Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ausfüllung gebildeten Mittelbinde des Hinterflügels, die beim näher am Hinterwinkel mündet. Dies würde ich für ein bedenk- liches Unterscheidungszeichen ansehen, wenn nicht das Bild von Hewitson gleichermafsen gezeichnet wäre. Jedenfalls ist das vor- liegende Exemplar mit dem von mir als M. z. toparcha erkannten und in Gen. Ins. beschriebenen 2 so übereinstimmend, dafs auch seine Zuteilung richtig oder beides falsch ist. Nach meiner sorg- fältigen Untersuchung bei der Bestimmung von toparcha 2 und in Anbetracht dessen, dafs für das Fluggebiet der beiden 22 kein anderes bekanntes 7 in Frage kommt, scheint die Wahl aber richtig zu sein. Die braungraue Grundfarbe der Flügel ist an den rein braunen Querbinden reichlich mit ockergelb durchsetzt, das Tier ist im übrigen von toparcha 2 kaum verschieden. Meine Anmerkung in Gen. Ins. p. 56, dafs das ? der typischen Unterart unbekannt war, ist durch die Publikation von Hewitson widerlegt. Das von Seitz, Grofsschmett. Erde, Faun. american., auf Taf. 125, Reihe e, gegebene Bild „zorea“ 2 scheint eine ver- zeichnete Kopie desjenigen von Hewitson zu sein. 19 (46, 34b). Mesosemia zanoa orthia (M. orthia Godm. & Salv. i. 1.) nov. subsp. Taf. XXI Abb. 1%. — cd’. Etwas kleiner als zanoa typ., das distale Drittel des Hinterflügels mit Begrenzung vom Apex bis etwa zum letzten Viertel des Hinterrandes rein weils mit ziemlich scharfer Begrenzung gegen das anschlielsende himmelblaue Feld. Auf der Unterseite das bei der typischen Unterart bläuliche Distalfeld des Hinterflügels rein weils, nur mit Spuren einer Querreihe von dunklen Flecken. — Vorderflügellänge 16 mm. Typus i. c. Mus. Brit., bezettelt: Interior of Colombia. Wheeler. 20 (46, 35). Mesosemia philocles L. R: „I think this is a good species distinct from egabella and laetiica. If these two are to be regarded as forms of phülocles then philocles, occuring in the middle and towards the East of the Amazon valley, would have to be regarded as an intermediate geographical race situated between and connecting egabella and laetifica. 1 do not think this view can be upheld. Certainly our series do not, in my opinion, support it (14 9" phil: 5 J egab: 11 7 laetif.). I regard ega- bella as the Western race of laetiica and philocles as a distinct species. “ Hiergegen ist einzuwenden: Wenn es auch wahrscheinlich ist, dafs eine zwischen 2 anderen geographischen Rassen auftretende dritte die beiden ersteren hinsichtlich der Zeichnungseigentümlich- keiten verbindet, so ist dies nicht unbedingt notwendig, namentlich dann nicht, wenn diese Mittelrasse durch seitlich einwirkende Lokalkreise beeinflufst wird. Das ist hier der Fall. Als Heimat Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 675 der typischen Unterart ist keineswegs das mittlere und östliche Amazonasgebiet zu betrachten, sondern Guayana, von wo aus sich die Form, sagen wir, keilartig zwischen die Amazonasrassen geschoben haben kann. Zwischen philocles und egabella bestehen tatsächlich keine anderen Unterschiede als die verschiedene Aus- breitung der blauen Bestäubung, diese ist selbst innerhalb des Individuenkreises nicht ganz beständig, und endlich kann ich auch nicht einsehen, warum pärlocles nicht auch bezüglich der Zeichnung eine Art Bindeglied zwischen egabella und laetifica vor- stellen soll. Wenn man endlich die Weibchen zur Hilfe nimmt, muls jeder . Zweifel schwinden. Hiervon enthält Rileys Sendung 2 etwas voneinander abweichende Stücke aus Britisch Guayana (Carimang R., H. Whitely und ohne nähere Lokalität; Crowley, Bequest), die also zur typischen Unterart gehören. Der Gesamteindruck der Weibchen ist demjenigen der Männchen der vorher beschriebenen M. pinguienta ähnlich, aber die Grundfarbe ist satt graubraun, die ringförmigen Querstreifen des Mittelfeldes sind in der Mitte nach innen eingedrückt, die weilsliche Binde ist deutlicher und hinten durch einen breiten Keil der Grundfarbe von dem Doppel- streifen getrennt. Hinterflügel mit weilsen Fransen, einer dicken schwarzbraunen Saumbinde, der ein breites weifses von einem gekrümmten Streif durchzogenes weilses Feld folgt; der Streif läuft mit dem nächsten vorn und hinten in einem spitzen Winkel zusammen. Diese Form ist von dem von Hewitson abgebildeten Weibchen egabella (M. philocles var., Mesos. VII f. 61) fast nur durch die weilse Vorderfügelbinde unterschieden. Es ist mir unmöglich, einen Unterschied festzustellen, der eine spezifische Sonderstellung begründen könnte, ich kann mich daher Rileys Ansicht nicht anschliefsen. 21 (46, 35d). Mesosemia philocles patruelis nov. subsp. Taf. XXI Abb. 18. — co. Im Vorderflügel die blaue Zone fast wie bei M. p. laetifica, nur distal etwas reduziert, das Blau nicht so leuchtend. Hinterflügel bis auf ein geringes Distalfeld verdüstert, mit voll- ständigen Querstreifen, zwischen denen in der distalen Hälfte leichte bläuliche Bestäubung auftritt. — Vorderflügellänge 16 mm. Typus i. c. Mus. Brit.: Brasilien, Tapajoz. 22 (47, 36). Mesosemia jeziela Butl. — R: „M. jeziela jeziela Butl. The type came from Bogota. 2 other species in B. M.. are from Ecuador. ... M. j. thyene Stich. This I make out to be the same as M. sylvia Druce of which I send you a specimen which agrees axactly with the Type.“ „Bogota“ ist natürlich nur als Vermittlungsstelle für jeziela aufzufassen, das Tier selbst fliegt jedenfalls nicht in unmittelbarer 44* 676 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Nähe dieser Stadt. Das mitgesandte Stück von sylvia deckt sich allerdings mit thyene m. Aus der Beschreibung von sylvia war dies unmöglich zu erkennen. Das, was Druce „greyish-white“ nennt, ist bei dem vorliegenden Stück schön licht himmelblau, ich vermisse im Vorderflügel auch den „elongated black spot“ hinter dem Ozellus, der auf der Unterseite allerdings sehr deutlich ausgeprägt ist. Wie dem auch sei, nach Rileys Feststellung ist M. j. thyene als Synonym von M. j. sylvia einzuziehen, wodurch diese auf p. 62 Gen. Ins. v. 112 als species incertae sedis be- zeichnete Art an mafsgebender Stelle p. 47 No. 36c eingereiht wird. Daran schliefst sich 23 (47, 36d). Mesosemia jeziela limbata nov. subsp. Taf. XXI Abb. 19%. 9. Unterscheidet sich von der typischen Unterart da- durch, dafs der Hinterflügel am Distalrand breit schwarz gesäumt ist, dıe im hinteren Teil in Hellblau übergehende Verdunkelung des Proximalfeldes des Hinterflügels ist nur durch einen schmalen weifsen Streif von der Randbinde getrennt und wird von 3 etwas welligen geraden schwarzen Querstreifen durchzogen. Auf der Unterseite nähert sich die Zeichnung derjenigen von M. 5. sylvia Druce, jedoch ist die Grundfarbe dunkler, der gekrümmte weilse bindenartige Streifen im Hinterflügel schmaler. — Vorderflügel- länge 18 mm. Typus i. c. Mus. Brit , bezettelt: Hewitson Coll. 79-69. Mesosemia jeziela 1., ohne Fundort. Vermutlich Ecuador. 24 (48, 40). Mesosemia thymetus Cr., thymetina Butl. R: „M. thymetina. Butl. This seems a good species and not a form of thymetus, as we have both from Guiana. I am sending you a o’ which though not from the same locality as the Type yet agrees sufficientliy to leave no doubt as to do being the same species. In thetype howewer the lines on the hindwing are slightly bolder and the white band comes to a sharper point atthe analangle ofthe hindwing, and does not finish broadly asin this speeraen All our other specimens agree with this one in these respects rather than the Type. The short brown streak which runs up centrally in the white band of the hindwing from the inner margin, is absent in the Type, though present in all the others (very faint in some). — Type from Bogota, the only spec. in B. M. from Colombia. — Butlers figure in Lep. Ex. pl. 32 f. 5 is a perfectly accurate reproduction of the Type.“ Bei diesen Feststellungen bleibt zunächst die Frage offen: Was versteht R. unter thymetus Cr.? Gerade die Form, von der R. das Belegstück als M. thymetina geschickt hat, ist es, welche ich für den wahren thymetus Cr. halte. Ich besitze 2 mit diesem Vergleichstück vollkommen übereinstimmende, nur in der Grölse unter sich etwas uw u an a Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 677 abweichende Tiere aus Franz. Guayana, jenes ist mit Cayenne (Bar) bezettelt, also in allen Beziehungen mit den meinigen identisch. Letzteres (No. 1823 c. m.) ist auf Taf. XXI Abb. 20 abgebildet. Es stimmt in allen Einzelheiten mit der etwas drastischen Abbildung „T7hymetus“ von Cramer überein, nur diese ist gröfser. Ich habe wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dafs Cramers Bilder, namentlich bei kleineren Arten, vielfach die natürliche Grölse überbieten, dieser etwaige Einwand würde also fortfallen. Als Charakteristikum ist die Umrandung des Discal- fleckes im Vorderflügel anzusehen. Sie besteht an seiner distalen Peripherie aus 2 feinen zum Hinterrand absteigenden Linien, die hinter der Mediana um eine dritte (innere) vermehrt werden. Die Abbildung Butlers von ihymetina läfst aber von vorn an deutlich 3 und ziemlich starke Ringe erkennen, wie sie auch bei der von mir als subsp. umbrosa eingeführten Form (nur feiner) auftreten. Dieses Merkmal besitzt, wie an anderer Stelle hervorgehoben, an sich den Wert eines Artnachweises, indessen ist hier die Zeichnungs- anlage etwas anders geartet dadurch, dafs die dritte, innere, Linie, die sonst in den Discalfleck einläuft, frei an dem Winkel des vorderen und mittleren Medianastes endet, so dafs ihre Ver- längerung nach vorn in einer zur Fleckperipherie konzentrischen Lage wohl gedacht werden kann. Aus diesem Grunde pflichte ich dem Gutachten Rileys bei, dafs die durch das abgebildete Stück verkörperte Individuenreihe mit thymetina Butl. spezifisch zusammenhängt. Wegen der indessen doch vorhandenen Ver- schiedenheiten und mit Rücksicht auf die lokale Trennung können beide aber als nebengeordnete Unterarten bestehen bleiben, wie sie in Gen. Ins. von mir aufgeführt worden sind. Es bliebe nun nur noch aufzuklären, was R. unter thymetus versteht. Offenbar verwechselt er, wie aus den Notizen zu dem be- treffenden Material hervorgeht, damit eine Mischart, deren Vertreter zu einer ganz anderen Gruppe, die ich in Gen. Ins. Cohors Judiciali- jformes genannt habe, gehören. Aus dieser Gruppe sind mehrere als M. thymetus im Umlauf, ihre Sonderstellung ist leicht an der Zeichnung des Mittelfeldes des Vorderflügels zu erkennen. Anstatt der bei der Cohors T’hymetiformes bis zum Hinterrand absteigenden Streifen und Linien haben Arten der Cohors Judicialiformes nur einen konzentrischen dicken Ring um den Discalfleck, der sich nach hinten erweitert und verlängert, aber ganz geschlossen ist. In dem hinteren Teil dieser so entstehenden Ellipse liegt dann zuweilen noch ein undeutlicherer Kreisabschnitt von dunklerer Tönung oder die Kontur eines solchen. Die Auseinanderhaltung der zu dieser Gruppe gehörigen Arten ist recht schwierig, der Zukunft mag es vorbehalten sein, meine 678 Deutsch Ent Zeitschr 1815, diesbezüglichen Annahmen zu revidieren. Als Material hierzu habe ich eine Anzahl Vertreter abbilden lassen und gebe zu diesen und anderen nachstehend einige Erklärungen. 25 (50, 51). Mesosemia nympharena Stich. Die Sendung ent- hält ein ganz typisches $, bezettelt: Hewitson Coll. 79—69 Mesos. magete. 6. Surinam. Das Charakteristische der Art liegt im Hinterflügel. In der breiten weilsen, einen Kreisabschnitt bildenden Zone läuft eine isolierte dicke schwarzbraune (beim 2 braune) Strieme, die hinten spitz von dem letzten Mittelstreif abzweigt, vorn näher zum schwarzbraunen Apex als zum Ende des Mittelstreifes mündet. Bisher war mir die Art nur in dem Original (No. 2342 c. m.) bekannt, das britische Belegstück be- stätigt das Artrecht. 26 (50, 52). Mesosemia naiadella Stich. Hierzu dürften 2 Stücke der britischen Sendung gehören, die etwas vom Typus abweichen und aus anderen Gegenden sind als die bekannten beiden Unterarten, deswegen neue Namen zu beanspruchen haben. Allgemein ist hervorzuheben, dafs die Querstreifen des Hinter- flügels mehr oder weniger stark wellig verlaufen. Es ist nun zu teilen: a) Mesosemia naiadella naiadella Stich., Typus 5 Taf. XXH Abb. 1. Östliches Peru !), westliches Amazonas. Hierzu ein als Zustandsform der Rasse anzusehendes Stück der britischen Sendung aus Ega (H. W. Bates), bei dem die weilse Binde des Vorderflügels vorn verschmälert und bräunlich über- stäubt ist. Die Form mag heifsen: @) f. coenosa. b) Mesosemia naiadella dryadella Stich. &' Typ. Taf. XXI Abb. 3. Ecuador. Hiervon enthält die Sendung 1 0’ aus Aguano, Ecuador (Simson), das mit dem Original grundsätzlich übereinstimmt, ferner 1 2, Cururai, Ecuador (Simson), das sich der folgenden Unterart nähert: es fehlt die dunkle Schattierung an der distalen Seite des letzten Streifens im Mittelfelde des Hinterflügels, statt dessen erscheint ein unterbrochener Streifen in der weilsen Zone. Aus geographischen Rücksichten erfolgt der Anschlufs an dieser Stelle als Zustandsform, die den spezifischen Zusammenhang dieser mit der folgenden Unterart dartut. c) Mesosemia naiadella oreas nov. subsp. Taf. XXI Abb. 23, 24. 2. Binde des Vorderflügels etwas eingeschränkt, der in der weilsen Zone des Hinterflügels laufende Streif abgeschwächt, stellen- 1) In Gen. Ins. 112 p. 50 ist irrtümlich „Westliches“ Peru angegeben. — WET, AN Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 679 weise unterbrochen. Grundfarbe bräunlicher. Typus No. 2341 c. m. Brit. Guayana, Matope (Abb. 23). Cotypus i. c. Mus. Brit., be- zettelt: B. Guiana, Crowley, Bequest, 1901—78. Diese Form hatte ich bis jetzt bei naiadella typ. eingereiht, deswegen auch die Angabe des Verbreitungsgebietes in Gen. Ins. auf B. Guayana ausgedehnt. Die Beibringung eines. zweiten, übereinstimmenden Stückes begründet die Aufstellung. der neuen Unterart. Das 0’ fehlt noch, wenigstens in einer Form, die nach den bisherigen Erfahrungen als Hauptform zu betrachten wäre. Dagegen bringt die Sendung eine interessante melanotische Ab- erration des Männchens, die ich als @) Forma maesta, Taf. XXI Abb. 22, bezeichne. Auf der Unterseite ist das Weils auf beiden Flügeln erhalten, wenn auch nicht so leuchtend wie sonst. Auch hier macht sich die Rückbildung des dunklen Streifens in der weilsen Hinterflügelzone bemerkbar. Typus i. c. Mus. Brit., bezettelt: W. F. Rosenberg. 1912—431. Coll. 910. St. Laurent du Maroni, Cayenne. Riley sandte ferner mit ein in diese Kollektivart gehöriges Stück, bezettelt: Chiriqui, Crowley. Bequest 1901—78, Mesosemia titea Stoll. Die Vaterlandsangabe erscheint mir so bedenklich, dafs ich davon absehe, auf die im übrigen geringfügigen Unter- schiede gegen den Typus der Art eine weitere Lokalrasse auf- zustellen. Der Hauptunterschied liegt in einer kräftigeren Aus- bildung des im Weifs des Hinterflügels laufenden dunklen Streifens, der sehr nahe an dem letzten Mittelstreif entlang zieht. 27 (50, 53). Mesosemia nerine Stich. 9, Typus: Taf. XXIL Abb. 4. Bolivien. Dazu ein J der britischen Kollektion, be- zettelt: Phipson. Coll. 91—11”7. Bolivia, gut mit dem Original übereinstimmend. Ob diese Art ihr Recht als solche später, d. h. nach Beibringung genügenden Materials, wird behaupten können, lasse ich dahingestellt sein. - 28 (51, 55). Mesosemia sirenia Stich. Typen: 0 Taf. XXI Abb. 5, Matto Grosso. 2 Taf. XXII Abb. 6, Pozuzzo, Peru. Zuweilen bildet sich beim 5’ ein Stück des vom Analwinkel des Hinterflügels aus aufsteigenden dunklen Streifens, der beim 2 mehr oder weniger verlängert ist. Ein in dieser Weise gezeichnetes cd’ enthält die britische Sendung, bezettelt: Ega, M. Amazonas. H. W. Bates: Taf. XXII Abb. 2. Ein weiteres 0’ dieser Kollektion, bezettelt: Chapada, Matto Grosso. H. H. Smith, ist dadurch etwas vom Typus abweichend, dafs die weilse Binde des Vorderflügels vorn stark verschmälert ist, im Analwinkel des Hinterflügels macht sich der Anfang des erwähnten Streifes bemerkbar. 680 | Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 29 (51, 56). Mesosemia judicialis Butl. Diese Art scheint vornehmlich dazu berufen gewesen zu sein, als M. thymetus um- zulaufen, wenngleich auch die meisten der vorerwähnten Tiere der britischen Sendung mit demselben gedruckten Namen aufser den anderen Angaben versehen sind. Die typische Unterart Mesosemia judicialis judicialis Butl. Taf. XXI Abb. 12 5 ist in der Kollektion in einem männlichen Stück aus Canelos, Ecuador, A. Simson, vertreten, das in Gen. Ins. angegebene Verbreitungs- gebiet erweitert sich durch den Fundort dieses Belegstückes. Einem Zweifelsfall begegne ich bei der Wiedererkennung der zur gleichen Cohors gehörigen: 30 (51, 54). Mesosemia tenebricosa Hew. Hierzu R: „Un- fortunately the Type is the only specimen we possess of this species. I am howewer sending you a very rough sketsch I have made from it which I hope may be of some use. The ring round the black tripupillate ocellus is fairly as in thymetus and distinctly yellowish. The transverse band is pure white on the forewing above and below, broader below. On the hindwing it is suffused above but pure white below. .. . I do not think it is the same as M. anica Druce. I have kept them apart as good species.“ Dieses Gutachten war begleitet von Bleistiftskizze und einer Photographie, welch’ letztere wegen Überkopierung leider wenig erkennen läflst. Zunächst ist hierbei die Vergleichsart thymetus unsicher; nach obigen Ausführungen ist anzunehmen, dafs darunter eine Art aus Cohors Judicialiformes zu verstehen ist, der auch M. tenebricosa angehört. Bei allen diesen ist der Ring um den Ozellus mehr oder weniger ockergelblich, zuweilen allerdings sehr trübe. Dafs er bei dem festzustellenden Stück „deutlich“ gelblich ist, dürfte gar keine Rolle spielen. Bei dem von mir als tenebricosa aufgefalsten Stück No. 2623 meiner Sammlung, aus Mapiri, Bolivia, das ich auf Taf. XXII Abb. 10 abbilden lasse, ist der Ring trübe ockergelb. Verglichen mit der Photographie des Originals- finde ich nur den Unterschied, dafs die weiflse Binde des Vorderflügels um ein geringes breiter ist. Weitere Einzelheiten lassen sich in der Photographie nicht erkennen. Sie ergänzen sich durch die Skizze. An dieser ist auffällig, dafs der Ozellenring sich nicht nach hinten fortsetzt, sondern dafs hinter der Mediana eine Zeichnung liegt, die aus 2 mit der Konvexseite zusammenstofsenden Kreisabschnitten besteht, von denen der vordere aus einer Doppel- linie, der hintere aus einer dicken Strieme besteht. Etwas Ähn- liches, wenngleich lange nicht so ausgeprägt, tritt bei einzelnen Weibchen von Arten der Gruppe, so auch bei einem ? von anica Druce auf, aber die äufsere Linie des vorderen Kreisabschnittes läuft stets, wenigstens distal, in dem Zweigwinkel des mittleren Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 681 und vorderen Medianastes etwas gebrochen, mit dem ÖOzellenring zusammen, und der hintere Kreisabschnitt ist nur in undeutlichen, vom DBerührungspunkt ausgehenden Anfängen vorhanden. Die Skizzierung des Hinterflügels läfst grundsätzliche Abweichungen nicht erkennen, auch nicht auf der Unterseite, wo nur die weilse Binde in der Skizze etwas breiter ist. Auf der Unterseite des Vorderflügels wiederholt sich in der Skizze die Zeichnung von oben mit geringer Verschiedenheit, sie palst besser mit der An- lage in „meiner“ tenebricosa, wenngleich auch hier die Linien des vorderen Kreisabschnittes distal von dem Ozellenring auffällig abgerückt sind. Sei es nun, dafs die Skizze etwas zu drastisch ausgefallen ist, sei es, dafs die Unterschiede im Vorderflügel tat- sächlich vorhanden sind, so ist der Gesamteindruck der Vergleichs- objekte doch so übereinstimmend, dafs ich meinen Standpunkt nicht aufzugeben vermag und diese Art als spezifisch zusammen- hängend betrachte mit: 31 (51, 54b). Mesosemia tenebricosa anica Druce, Taf. XXH Abb. 11, 5, No. 2344 c. m. aus Pozuzo, Süd-Peru. Die beiden Photographien mögen zur endgültigen Klärung der Frage dienen. Aus der vorhererwähnten Cohors T’hymetiformes enthält die Kollektion noch ein Exemplar 32 (48, 41). Mesosemia materna Stich. 9, bezettelt : Hewitson Coll. 79—69. Mesosemia 7. Bolivia. Es stimmt überein mit einem Exemplar der Typen, No. 901 c. m., bei welchem die Distal- besäumung des Hinterflügels bis auf einen schmalen Streif rück- gebildet ist. Zur Vervollständigung des Bildes über die Verwandtschaft der betreffenden Gruppen und zur Behebung irriger Auffassung der betreffenden Objekte lasse ich noch 2 Vertreter der Cohors Myrmeciformes folgen, nämlich: 33 (50, 40). Mesosemia hedwigis Stich. Typen: Taf. XXI Abb. 7, 5’; Abb. 8, 2, No. 2616 u. 18 c. m., das 0’ aus Yungas de la Paz, Bolivien, das 2 aus Cuzco, Peru. 34 (50, 41). Mesosemia amarantus Stich. 2, Typus Taf. XXH Abb. 9, No. 2620 c. m. aus Cuzco. Das co’, welches mir fehlt, ist kleiner, von dunklerer (schwarzer) Grundfarbe, die Ringe um den Discalfleck zierlicher, die Querstreifen des Hinterflügels stärker gewellt, der in der weilsen Zone laufende schwächer schattierte wellige Streifen fehlend. Dieser fehlt übrigens auch dem zweiten Weibchen meiner Sammlung (No. 2621). Zurückgreifend auf eine früher behandelte Gruppe lasse ich hier die Beschreibung eines Weibchens folgen, das ich für neu halte: 684 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ein ? meiner Sammlung aus Surinam (No. 2310) ist schlecht x erhalten, so dafs nicht genau zu erkennen, wo es unterzubringen ist, es scheint aber zur typischen Unterart zu gehören. Dieser Gruppe teile ich eine neue interessante Art bei, die in der Kollektion in einem weiblichen Exemplar vertreten ist. 39 (55, 78bis). Mesosemia palatua nov. spec. 9. Taf. XXN Abb. 16. Oberseite der Flügel graubraun, auf der ganzen Fläche fein ockergelb bepudert. Vorderflügel mit schwarzem Discalfleck mit 2 weilsen Punkten, in der distalen Hälfte 3 schwarzbraune (uerlinien, die vorn wurzelwärts gekrümmt sind und von denen der zweite und dritte hinten konvergieren, der zweite am Hinter- rande fleckartig verstärkt. — Hinterflügel mit 3 ähnlich angelegten (Juerstreifen, die sich im Hinterwinkel treffen. — Distalrand beider Flügel schwarzbraun gesäumt. — Unterseite hell graubraun mit den Zeichnungen der Oberseite, aber die Streifen dünner, die Besäumung des Distalrandes undeutlich. — Vorderflügellänge 19 mm. — Typus i. c. Mus. Brit.: Huancabamba. Cerro de Pasco. N. E. Peru, W. F. Rosenberg. 40 (55, 79). Mesosemia ama Hew. R: „We have only the only (2) specimen of this, but there can be no doubt, that it is the 2 of bifasciata Hew. I am sending you a photograph of it.“ Aus dieser Photographie, die überkopiert ist, läfst sich aller- dings nicht viel sehen, die Feststellung genügt indessen zur Be- stätigung meiner bereits in diesem Sinne erfolgten Aufstellung. Ein unbestimmtes Weibchen der britischen Kollektion halte ich für; 41 (53, 68). Mesosemia thera Godm. 9, Taf. XXII Abb. 15. Flügel oben graubraun, unten hellbraun mit dunkelbrauner Zeich- nung, die mit derjenigen des 0’ auf der Unterseite grundsätzlich übereinstimmt. Etwas anders sind die Ringe und Querstreifen im Mittelfeld beider Flügel, die weniger wellenförmig gestaltet sind. Die Vorderflügel zeigen oben den charakteristischen schwarzen Discalfleck mit einem weilsen Punkt, unten mit 3 Punkten. — Vorderflügellänge 18 mm. Typus i. Mus. Brit., Chapada, Matto Grosso, H. H. Smith. 42 (56, 87). Mesosemia lamachus Hew. R: „We have the specimens referred to by Doubleday in his list still in the Museum, with the name „lamachus“ attached to the 2. They ware a pair c'2 from Honduras. — I am unable to trace the specimens figured by Hewitson at taf. Mesosemia I fig. 3, 4, 5, 6, but the two specimens mentioned above agree exactly in every detail with Hewitson figures and they are certainly not telegone Boisd., but they agree quite well with methion G. & S. BE DE 2 1 0 u Zn A DS ad 7 2 ul Lab n 1 2 Aa ZU Duo Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 685 I think it best to send you these two specimens, when you will able to see that lamachus Hew. cannot possibly be a synonym of telegone Boisd. I also send a typical 57 „methion“. If you agree that methion G. & S. — lamachus Hew. (or is a form of it) then lamachus will be the name of the species. — We have telegone from Honduras, Nicarag., Panama, Venez., Colombia and Ecuador; 49 specimens; lamachus (= methion — tetrica) from Mexico, Guatem., Hond., Brit. Hond., Nicar., Costa Rica, Panama: 50 specimens.“ Die Feststellung kann nur zum Teil anerkannt werden. Aus dem Vergleich der mitgesandten Objekte „lamachus“, die scheinbar den Abbildungen von Hewitson als Vorlage gedient haben, ergibt sich die überraschende und interessante Tatsache, dafs Hewitson eine Mischart abgebildet und beschrieben hat, von der das 5 zu telegone Boisd. gehört. Der Name „lamachus“ verbleibt dem 2 und methion Godm. & Salv. (= tetrica Stich.) fällt hierzu als Synonym. Dies ist an den Bildern von Hewitson allerdings nur zu erkennen, wenn man die Beschreibung zur Hilfe nimmt (wieder ein Beweis, dafs Bilder, deren Vollkommenheit in dem Werke von Hewitson als mustergültig angenommen wird, allein eine sachliche Beschrei- bung nicht zu ersetzen vermögen). Nach dem Text hat das 7 im Hinterflügel eine schwarze Mittellinie und einen von einem blauen Streifen durchzogenen schwarzen Saum. Nur bei aufmerk- samer Betrachtung kann man zwischen ihnen und im Wurzelfelde schattenhaft noch andere Querstreifen erkennen, die im Bilde viel zu intensiv aufgetragen sind. Dieses 57 ist also eine telegone, das Exemplar unterscheidet sich nur dadurch von anderen, dafs die gewöhnlich zwischen Saum und Mittellinie liegende schwarze Binde sehr schwach zu erkennen ist. Sie ist aber da, und der Zusammen- hang kann nicht zweifelhaft sein. . Das Weibchen ist dem von Zelegone ähnlich, viel matter ge- zeichnet, der helle Streifen des Saumfeldes im Vorderflügel ist leicht violett getönt 'Hewitson sagt lilac white), vor allem aber ist die Form der Flügel charakteristisch, sie ist wie auch bei dem zugehörigen 0’ schlanker und der Apex des Vordeıflügels spitzer. Dieser Art gebührt der Name lamachus Hew. (= methion Godm. & Salv. — tetrica Stich ). Aus der Synonymie von M telegone telegone (56, 87a) scheidet demnach M. lamachus aus, ist für M. tetrica (57, 88) einzusetzen und auf deren Literaturnachweis aus- zudehnen, jedoch mit der Einschränkung, dafs von dem Zitat „Hewitson M. lamachus t. Mesosemia I Fig. 5, 6° bei dem Nachweis für M. telegone verbleibt. Die von Hewitson als Zelegone 1. c. Abb. 9, 10 abgebildete Form ohne Vaterlandsangabe dürfte ein heller gefärbtes Exemplar der von Boisduval abgebildeten Art sein. He- witson hatte nach .dem dazu gegebenen Text Bedenken wegen der 688 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. des Hinterflügels ganz schwache Spuren von Querstreifen, am Zell- ende ein kleiner schwarzer, an der proximalen und distalen Seite weils betupfter Fleck, auf der Grenze des graubraunen Wurzel- feldes zwei wellige dunklere Querlinien. — Vorderflügellänge 18 mm. — Typen, 2 22 i.c. Mus. Brit., bezettelt: Hewitson Coll. 79—-69. Mesosemia. N.S. 1, 2. Ecuador. 46 (61, 102). Mesosemia messala Hew. R.: „Why do you regard this as a subsp. of ulrica Cr.? I am unable to trace any tendence, either in the J' or 2 of ulrica to vary in the direction of messala Hew. One would expect the Columbian and E.-Peruvian forms to be nearer to the Ecuador - form, but lamprosa is even less like messala Hew. than is the Guianan ulrica. I consider messala to be a good species.“ Die Argumente können mich in meiner Auffassung nicht be- kehren. Ich will zugeben, dafs diese etwas subjektiv ist, sie wird gefestigt durch folgende Tatsachen: Messala 5’ unterscheidet sich von ulrica 9 nur durch die im Distalfeld laufende weilse Querbinde. Das Auftreten oder Schwinden einer solchen bei den verwandten Arten candara und amona läfst die Folgerung einer Ana- logie bei ulrica zu. Das 2 messala unterscheidet sich von forma lamprosa m. einzig dadurch, dafs sich der dunkle Proximalteil über die weilse Binde ergielst, ohne sie ganz zu verdrängen. Ich be- sitze vom co’ allerdings kein Material, vom $ nur 1 Stück aus Süd-Peru (No. 4108), bei dem ich keinen Unterschied gegen das Hewitsonsche Originalbild entdecken kann. Bei der Wieder- erkennung des bin ich auf die Abbildung und kurze Beschrei- bung angewiesen. Jener fehlt der in dieser erwähnte „discal black spot marked by two white spots“. 47 (62, 104). Mesosemia macella Hew. R. berichtigt treffend, dafs die Originalbeschreibung der Name macella nicht marcella geschrieben worden ist, wie er von späteren Autoren wieder- gegeben wird. Zum näheren Verständnis der Artrechte sandte R.: 48 (62, 105). Mexosemia nesti Hew. 1 2: Hew. Coll., Cayenne: Taf. XXIII Abb. 1. | 49 (62, 106). Mesosemia steli stei Hew. o': Hew. Coll. Ama- zonas, 9, agrees with Type: Massauary, ex Staudinger: Taf. XXIIL Abb. 2. Nesti ist, abgesehen von den Zeichnungsunterschieden, durch einen leichten rötlichblauen Seidenglanz von dem völlig grau- braunen stei @ zu unterscheiden, bei dem aufserdem der über das Mittelfeld laufende Querstreifen rotbraun gefärbt ist. Die Art- rechte stehen aufser Zweifel. Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 689 Hier schliefse ich an 50 (62, 106b). Mesosemia steli gigantea nov. subsp. Bedeutend gröfser als die typische Unterart. co’. Oberseite der Flügel tief schwarzbraun, samtartig, von den Querstreifen nichts zu sehen, nur nahe dem Distalrand beider Flügel ein leicht aufgehellter Submarginalstreif. Unterseite heller, die Querbinden wesentlich verbreitert, im Hinterflügel fliefst der Submarginalstreif mit dem dunklen Saum zusammen, die knotenartige Verstärkung in seiner Mitte ganz undeutlich. — 2 mit verbreiterten Querstreifen ober- und unterseits. Typen: co’ No. 1880, 2 No. 1881 i. c. m.: Ama- zonas ohne nähere Angabe. Vielleicht nur Zeitform der Nominatform, die ich aus Boli- vien (La Paz) und Juruä besitze, beides /', bei denen die Flügel- oberseite auch dunkler ist als bei dem vorliegenden Exemplar der britischen Sammlung. Ferner enthält diese 51 (62, 106 bis). Mesosemia eurythmia spec. nov. Taf. XXIII, Abb. 3, Unterseite 0. Oberseite der Flügel dunkelgraubraun, Vorderflügel mit dreifach weils gekerntem Discalfleck, distal von diesem eine schmalere und eine breitere schwarzbraune gerade Querbinde, Distalraum schwarzbraun, der Länge nach von einer ganz schwach aufgehellten und ungewils begrenzten Linie durch- zogen. Hinterflügel mit 2 etwas gekrümmten dunklen Binden wie im vorderen, Distalsaum breit schwarzbraun. — Unterseite: Grundfarbe fahl braungrau mit den Zeichnungen der Oberseite, der lichte Streifen im Distalsaum deutlicher, auch im Hinterflügel vorhanden, hier wellig. Der Raum zwischen den Querbinden, zwischen diesen und dem Saum und die Randzone proximal von der Mittelbinde bläulichgrau. Hinter dem Discalfleck des Vorder- flügels noch ein schwarzer Fleck. Ein weiterer, beiderseits weils betupfter schwarzer Fleck in der Zelle des Hinterflügels und ein kleinerer ähnlich angelegter Fleck im stumpfen Winkel des hinteren Medianastes. — Fransen beider Flügel weils, an den Aderenden undeutlich braun durchbrochen. Oberseite ähnlich M. steli Hew., Unterseite in auffälliger Übereinstimmung mit M. eumene erynnis Stich. 2, nur die bläulichen Zonen intensiver und in dem Saum des Hinterflügels ohne verdickten Fleck. — Typus 1 Y i. c. Mus. Brit.: Hewitson Coll. 79—69. Mesos. steli. 2. Amazon. Riley hatte die Freundlichkeit, die Synonymie der von mir Gen. Ins. 112 p. 63 registrierten nomina nuda von Doubleday an den im Brit. Museum vorhandenen Originalen festzustellen, wie folgt: Deutsche Entomol. Zeitschrift 1915. Heft VI. 45 690 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Mesosemia presbo (nicht presto) — M. laetifica Bates 7, monaesess —= M. laetifica Bates 9, & tharybass = M. coea Hübn., A sabina == M. friburgensis Schaus,., x gonduta —= M. rhodia Godt., % arıbas = M. croesus Fab. o' [?]}), i dialis == Üremma alector Geyer. Nicht festzustellen war die Identität von M. iphinoe und halmus. Eurybia Hübn. R. schreibt, dafs ihm bei der Gruppierung der Arten dieser Gattung wenig Schwierigkeiten erwachsen wären aufser bezüglich einiger Formen, die scheinbar mit keiner anderen genau überein- stimmen. Diese 8 Tiere liegen vor, sie gehören zur Cohors Hali- mediformes (71) und bieten allerdings einige Schwierigkeiten, die zu heben ich versuchen will. Ich halte für 52 (71, 17a). Eurybia halimede halimede Hübn. ein 2, das ich Taf. XXIII Abb. 6 abbilden liefs. Von der Abbildung in Hübner, Neue Ausg., deren Kolorit zu drastisch ist, unterscheidet es sich dadurch, dafs die ockerfarbene Umrandung der submarginalen Flecke beider Flügel trüber ist, dafs die Flecke des Hinterflügels distal nicht bläulich, sondern ganz grau begrenzt sind. Sehr deutlich sind dagegen die beiden distal hell angelegten Schatten- flecke in und hinter der Zelle des Vorderflügels und in derjenigen des Hinterflügels, die mir für die Art charakteristisch zu sein scheinen. Auf der Unterseite liegt in der Zelle beider Flügel, gegen ihr Ende, ein intensives schwarzes Fleckchen. Vorderflügel- länge 26 mm c. Mus. Brit.: Parä, L. Amazonas. H. W. Bates. Eine sehr interessante, zu derselben Unterart gehörige männ- liche Form benenne ich 53 (71, 17a@). E. halimede h. forma n. violaria. Taf. XXIH Abb. 7. co’. Steht etwa in demselben Verhältnis wie #. lamia Cr. zu nicaea F., wenngleich ich ihm keine Artrechte einräumen kann. Im Habitus und in der Zeichnung mit der typischen Form über- einstimmend, aber der Hinterflügel im Distalfeld nicht rötlich, sondern violett übergossen, besonders lebhaft schillernd bei schräg auffallendem Licht. Von den bei der typischen Form in der Regel ganz oder doch wenigstens vorherrschend weilsen Fleckchen des Hinterflügels sind die vorderen 3 gelblichweils, die anderen !) Diese Feststellung bleibt fraglich, weil mir Rileys Rekognos- zierung von Croesus F. nicht bekannt ist. Nach der Vaterlandsangabe „Bahia“ handelt es sich vermutlich um M. hewitsoni m. oder ionima m. Siehe p. 663. Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 691 rötlichgelb, die Flecke nahe dem Rande rötlichgelb geringt, die vorderen undeutlicher. — Vorderflügellänge 27 mm. Typus i. c. Mus. Brit.: Parä, Brazil. Dr. Goeldi 1907 —386. Durch diese Feststellung gewinnt es den Anschein, als ob die parallele Formenreihe von E. lamia und nicaea spezifischen Zu- sammenhang hat. Als neu ist einzuführen: 54 (71, 17e). .Eurybia halimede passercula nov. subsp. Taf. XXIII Abb. 4, 5, Abb.5, 92. Nächst E. h. stellifera m. Beim 7’ die weilsen Punkte des Vorderflügels verkleinert; am Ende der Zelle und hinter ihr je ein sehr deutlicher schwärzlicher Schatten- fleck, von denen jener beiderseits, dieser distal rötlichgelb an- gelegt ist. Hinterflügel zum gröfseren Teil, nur das Vorderrand- feld nicht, rötlich übergossen, die Submarginalflecke verkleinert, schwach gelblichrot geringt. — Unterseite fahl graubraun mit sehr schwachen und kleinen Flecken wie oben. — 2 dem J' ähnlich, ohne rötliche Bestäubung im Hinterflügel, die nahe der Mitte über den letzteren laufende Fleckreihe orangefarben. Sehr ähnlich E. elvina m., mit verkleinerten.. Flecken, aber von schlankerem Flügelschnitt und mit den charakteristischen Schattenflecken in der Proximalhälfte des Vorderflügels. 2 der vorliegenden Stücke sind auffällig klein und zeigen weiter rückgebildete Zeichnung. — Vorderflügellänge: ’ 25, 2 24,5, 23, 19 mm. — Typen i. c. Mus. Brit.: Chapada, Matto Grosso. H. H. Smith. Die Sonderstellung von E. elvina m. wird durch diese Form gefährdet. Es liegt die Möglichkeit vor, dafs es sich bei #. halimede und elvina um eine Kollektivart handelt, zwischen deren Extreme die hier beschriebene Form ein Bindeglied vorstellt. Das Fluggebiet der beiden Arten oder Formen greift ineinander. Eine etwas differenzierte Lokalrasse letzterwähnter Art ist: 55 (71, 18c). Hurybia elvina emidiata nov. subsp. Taf. XXIII Abb. 8, 2. Von der typischen Unterart wie folgt zu unterscheiden: Beim 5 die schwarzen Flecke am Distalrand des Hinterflügels vergrölsert, mit verhältnismälsig breiteren, hell ockergelben Ringen ; beim 2 ganz ähnlich, die Flecke sogar etwas kleiner als beim 7', die proximal folgenden gelblichweifs statt ockerfarben, beim nach vorn zu schwindend, teilweise ausgelöscht. Bei schräg auf- fallendem Licht schimmert der Hinterflügel des 5 schwach violett. — Vorderflügellänge 5 25, 2 26,5 mm. Typen i. c. Mus. Brit.: d' Ega, $ Ega, U. Amazonas. H. W. Bates, E. halimede. Hier schliefse ich die Beschreibung einer weiteren neuen Unterart an: 56a. Kurybia elvina tephrias nov. subsp. co’. Sämtliche Flecke 45* 692 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. der Flügeloberseite verkleinert. Die schwärzlichen Submarginal- flecke des Vorderflügels punktartig, nur von einem schwach auf- gehellten Halbmond begleitet, von der weifsen Reihe die jederseits der hinteren Radialis gelegenen fehlend oder bis auf Spuren ver- schwunden. Die rötlichgelben Flecke des Hinterflügels zu win- zigen Dreiecken verkümmert, die runden dunklen Submarginal- fleckchen nur schwach gelblich geringt. — 9. Derjenigen Form von E. halimede sehr ähnlich, die ich vorher unter No. 49 erwähnt habe und Taf. XXIII Abb. 6 abbilden lies. Von diesem nur dadurch unterschieden, dafs in der weilsen Fleckreihe des Vorderflügels die beiden jederseits der hinteren Radialis liegenden ausgefallen und durch schwarze ungewils begrenzte Punkte ersetzt sind, auch fehlen die 1. c. erwähnten Schattenflecke auf der Oberseite, und die Zellflecke auf der Unterseite beider Flügel sind nur ganz schwach angedeutet. — Vorderflügellänge 5 27—28, 2 27 mm, Typen 2 Jo’, No. 4377, 78; 12 No. 4379 c. m. Cuyaba, Matto Grosso, Brasilien. Ithomiola Feld. 57 (75, 1). Ithomia jloralis Feld., celtilla Hew., rubrolineata Lathy. R: „I am very much inclined to regard there as distinct species, at least for the present, as, taking them separabely they seem so very different; nor can I find any intermediates or spe- cimens tending to vary between one from the other. Our spe- cimens of each form seem lobe very constant. — We have 5 jlo- ralis, 4 celtilla, 3 rubrolineata.“ Ich besitze leider nur 1 /. foralis 2 aus Brit. Guayana (No. 2391). Schon dieses weicht von dem Hewitsonschen Bilde von Compsoteria cephalena, ein Name, der als Synonym zu ersterem zu ziehen ist, nicht nur durch beträchtlichere Grölse (21,5 gegen 15,5 mm Vorderflügellänge) ab, sondern auch darin, dafs der im schwarzen Saumfeld laufende rotgelbe Streifen im Hinterflügel bis zum Apex vollständig ist und sich im Vorderflügel bis zur halben Höhe deutlich, von da verloschener fortsetzt. Dieser Zeichnungs- charakter ist also unbeständig. Fehlt er ganz, so haben wir cel- tilla, die nach der Abbildung im übrigen ganz und gar mit floralis übereinstimmt, ist er auf beiden Flügeln fast vollständig, so haben wir rubrolineata. Da diese noch durch vergrölserte und weniger deutlich durch die schwarzen Adern getrennte glasige Subapical- flecke des Vorderflügels ausgezeichnet ist, müssen zu ihrer Be- stätigung diese beiden Merkmale nebeneinander wirken. Ich kann mich daher nicht zu einer Änderung der Gruppierung entschliefsen, bin sogar geneigt, auch 7. cascella Hew. in die Artgemeinschaft einzuschlielsen, nachdem ich ein von R. mitgesandtes, hierher ge- höriges, abweichendes Exemplar derselben gesehen habe. Wenn Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 693 ichjes jetzt nicht tue, so geschieht dies in der Hoffnung, den Zusammenhang später an reichlicherem Material feststellen zu können. Das betreffende Tier benenne ich: 58 (75, 2@). Ithomiola cascella Hew. forma n. forella. Taf. XXIII Abb. 9, 0’. Man vergleicht es besser mit ithomiola, bei der die Subapicalflecke des Vorderflügels verkleinert und von denen die Grenzzone bei den vorderen vorn und distal schwach ocker- gelb bestäubt ist. Verglichen mit der Nominatform ergibt sich eine Vergröfserung der glasigen Subapicalflecke und Reduzierung der ockergelben Binde auf die erwähnte Grenzzone. — Typus i. c. Mus. Brit.: Ecuador, Hew. Coll. 79—69. Ithomiola celtilla. 3. Es mag bei dieser Gelegenheit festgestellt werden, dafs die Abbildungen von /. cascela Hew. bei Hewitson und Stau- dinger (Exot. Schmett. t. 90) auch recht verschieden sind. Das Bild Staudingers besitzt einen viel breiteren Hinterflügelsaum, in dem ein vollständiger ockergelber Streif entlang zieht, der sich im Vorderflügel fortsetzt und mit der gelben Subapicalzone ver- einig. Hewitsons Bild zeigt davon keine Spur, auch ist in der Beschreibung darüber nichts gesagt. Das Stück, 1 2, ist aus Peru. Möglich, dafs es sich um einen Geschlechtscharakter han- delt. deutet doch die Verschiedenheit des Fundortes auf lokale Konsolidierung. Es liegt dasselbe Verhältnis vor wie zwischen T. eeltilla und rubrolineata, ich en deswegen die von Staudinger l. c. abgebildete Form als: I. eascella servilia nov. subsp. einführen. Es ist dann zu teilen (75, 2): a) I. cascella cascella Hew. — Ecuador, Colombia — I, cascella Stich. 1. e. ex parte @) Forma florella m. b) I. cascella servilia Stich. — Peru — I. cascella Staudinger (non Hew.). Teratophthalma Stich. 59 (78, 31). Teratophthalma maenades (Hew.). BR: „Z. m. is I feel certain the Colombian form of 7. marsena, with which it agrees exactly on the underside, although the upperside is some- what different, and it is smaller. Unfortunately we have only the one specimen (Type). — There are 4 other specimens in the He- witson Coll. (all 9 like the Type of maenades) named maenades and from Ecuador are the Yo’ of T. marsena Hew., all of which (5 specimens) are 22 taken in the same locality and by the same collector as the 4 co’ menaedes mentioned above.“ 694 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Auch diesem Urteil kann ich nicht beitreten. Ich besitze auch keine 7. maenades, aber die Photographie eines hierzu ge- hörigen f der Sammlung Niepelt aus Ecuador. Schon aus diesem Grunde ist die Annahme einer columbischen Rasse von marsena hinfällig. Aber auch die Zeichnung ist grundsätzlich anders, nämlich die weifse Fleckbinde des Vorderflügels läuft bei maenades steiler zum Hinterrande, ihre proximale Grenze bildet eine ganz gerade Linie, sowohl im Bilde von Hewitson als in meiner Photographie. Die Vaterlandsangabe für maenades (1. ce.) ist demnach auf Colombia und Ecuador auszudehnen. 60 (78, 6). Terathophthalma marsena marsena Hew. besitze ich in einem männlichen Stück aus Ecuador (No. 1045), das mit dem co des von Riley mitgesandten Stückes (Ecuador, C. Buckley, falso als Mes. marsidia bezettelt) übereinstimmt, nur etwas gröfser ist. Ich finde über das 0’ in der Literatur keine Angaben. Ver- glichen mit der Abbildung des 2? von Hewitson (Mesos. IX, f. 80), die mit dem 2 oben erwähnten Pärchens ziemlich übereinstimmt, ergeben sich folgende auffällige Verschiedenheiten: Die glasige Binde des Vorderflügels beiderseits eingeschränkt, die hinteren Flecke aus der geraden Linie distalwärts vortretend, die gesamte übrige Flügelfläche schwarz, nur längs des Distalrandes eine Reihe weilser Fleckchen, abgesehen von dem tief rostrot umrandeten Discalfleck. Hinterflügel ebenfalls schwarz, zwischen den Adern in der distalen Hälfte schwache Spuren weifslicher Aufhellung, am Distalsaum weilse halbmondförmige Flecke. — Unterseite von grauer, distal schwarzer Grundfarbe mit den Zeichnungen der Oberseite aber schärfer, die Adern und ein dreieckiger Fleck in der Mitte der Zelle des Vorderflügels rostrot. — Typus 1 d, Ecuador, c. m. No. 1045. Cotypus i. Mus. Brit., wie vorher erwähnt. In Beziehung auf die Zeichnung bildet 7. marsena polyplusia Stich. eine Mittelstufe. Diese Form (Original 5, No. 2294 c. m.) hat, wie Riley auch erwähnt, indessen gröfsere Ähnlichkeit mit dem 2 als mit dem co’ der Nominatform. — Von 61 (78, 4). Teratophthalma marsidia Hew. sandte R. 19, das dadurch etwas von dem Bilde des Originals abweicht, dafs im Hinterflügel die weilse Binde bis auf einen Fleck am Vorderrande ausgelöscht ist. Diese Aberration mag heilsen: Forma n. marigemina, Taf. XXIII Abb. 10, 2. Typus i. ce. Mus. Brit.: Hewits. Coll. 79—69. Mes. marsidia. 2. Ecuador. Unter fraglicher Bestimmung, als 7. lactıfusa, sandte R. eine hervorragende neue Art: | 62 (78, 6bis). Teratophthalma coronata n. sp. Taf. XXIH Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 695 Abb. 11, 5. Gestalt wie die der vorhergehenden Arten. Ober- seite der Flügel tiefschwarzbraun. Vorderflügel in und hinter der Zelle etwas heller, schattig gestreift. Am Zellende ein schwarzer, rotbraun geringter Fleck mit einem deutlichen weilsen Punkt. Distal von der Zelle bindenartig eine stark gekrümmte Reihe weilser Flecke, der hinterste abgelöst, vor dem Apex 3 weilse Punkte. Hinterflügel mit einer etwas aufgehellten Zone jenseits der Zelle, in der eine Reihe weilser Flecke liegt, von denen der mittelste am gröfsten ist. — Unterseite dunkelgrau, Zeichnung wie oben, dazu ein länglicher Fleck in der Zelle, der Vorder- rand des Vorderflügels, der gröfsere Teil der Zelle, der Saum des Hinterrandes des Hinterflügels und die Adermündungen auf beiden Flügeln rotbraun. Längs des Saumes der Flügel weilse Fleckchen. — Vorderflügellänge 25 mm. — Typus i. c. Mus. Brit.: Hewits. Coll. 79—69. (falso) Mes. maenades. 2. Ecuador. Zur besseren Wiedererkennung gebe ich schlielslich eine Photographie von 63 (78, 5). Teratophthalma lactifusa Stich. o', Taf. XXL Abb. 12. Es ist nicht ausgeschlossen, dafs dieselbe mit einer der anderen Teratophthalma-Arten, vielleicht mit «zilla Druce, spezifisch zusammenhängt. Alesa Doubl. 264 (81, 3b).. Alesa’lipara Bates, . R: „We have 4 oc, 1% of this of which I send you 1 9’ which agrees exactly with the Type. It seems quite different from amesis. Staudinger had specimens from Massauary (7Q in B. M.). c-Type came from Tapajos whence we have amesis as well.“ Es ist sehr schwierig, irgend ein durchgreifendes Merkmal zwischen den beiden strittigen „Arten“ zu erkennen. Der Flügel- schnitt ist bei lipara etwas weniger schlank, der blaue Schiller ist über die ganze Flügelfläche verbreitet (bei amesis nur auf der Distalzone), die hellen Streifen auf den Vorderflügeln sind schwächer und die Apicalflecke der Hinterflügelunterseite schillern nicht blau. Hinzu kommt die Aufhellung der Unterseite und die Umgestaltung der dort über den Hinterflügel ziehenden Querbinden, die bei amesis geschlossen, bei lipara wellenförmig, schmaler verlaufen. Alles in allem kann für die Artberechtigung stimmen. Ich besitze 1 o7 lipara vom unteren Amazonas und ein solches vom oberen Ama- zonas, amesis 'f' und 22 aus Guayana vom unteren und oberen Amazonas und aus Peru (Pachitea), sämtlich ohne belangreiche Unterschiede; 22? von lipara habe ich noch nicht gesehen. 65 (81, 3c). Alesa hemiurga Bates. R: „4A. h. is also distinct from amesis. We have 3 0'0' from Ega — also 2 07 amesis from 696 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Ega — and I send you one for comparisation, which agrees with Type. I regard it as the western race of lipara Bates.“ | An dem betreffenden Stück aus Ega kann ich nur den Unter- schied gegen lipara entdecken, dafs im Hinterflügel die Flecke der Unterseite leicht durchscheinen. Ich halte das Stück für ein solches, das durch sein Alter gelitten hat. Die Zeichnung der Unterseite nähert sich wieder amesis. Das entspricht aber noch nicht der Beschreibung: „Hind wing with the marginal row of black spots visible on the upper surface and margined with yellowish“. Ein solches Stück befindet sich gleichfalls in der Kollektion. R. schreibt dazu: „This is not the Type though so labelled. It may have been a Cotype. I send it you on account of the curious markings on the upperside — quite unlike the Type.“ — Diese merkwürdigen Zeichnungen aber sind es gerade, welche Bates ausdrücklich in seiner Beschreibung betont, so dafs augenscheinlich eine Verwechslung der Typen vor sich gegangen ist. Davon aber ganz abgesehen, es unterliegt keinem Zweifel, dals hemiurga eine nur schwach differenzierte Form von lipara ist, dessen Extrem durch die Form mit oberseits deutlich geringten Randflecken auf der Oberseite des Hinterflügels dargestellt wird. Ein endgiltiges Urteil wird man sich erst bilden können, wenn die Weibchen der 3 vermeintlichen Arten sicher bestimmt worden sind. Vielleicht gibt auch die Morphologie des Copulationsapparates näheren Aufschlufs. Napaea Hübn. 66 (84, 5bis). Napaea umbra (Boisd.), nec Cremna u. Stich. R: „I have examined most of our specimens of this species and in none of them are the Costal and Subcostal united in any way at all. I have therefore placed it in Napaea next to agroeca Stich., to which it has a very strong resemblance.“ Diese Berichtigung ist dankbar zu registrieren. Die Art scheidet Gen. Ins. 112 p. 89 aus und ist, wie anfangs vermerkt, umzustellen. 67 (84, 7). Napaea beltiana (Bates) und malis (Godm.). R: „It seems rather doubtfull whether these should be called the same species. We have only 2 (2) beltiana and one (o') malis. The malis is quite conspicuous on account of the grey-blue suf- fusion over the posterior part of the hindmarginal area, which is quite absent in beltiana. It is also a much blacker brown and lacks all traces of the white marginal spots so conspicuous in beltiana. Unless material shows the connection between the two forms better than ours does I should be inclined to keep them separate, for the present at any rate.“ Br I heutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XX. 2 Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums und anschließende Betrachtungen. >* Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XXI. Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums und anschließende Betrachtungen. Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XXII, Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums und anschließende Betrachtungen. o—*, . a „iin j e ke { a ‚ - > Deutsche Ent. Zeitschr. 1915. Tafel XXI. Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums und anschließende Betrachtungen. Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. 697 Ich besitze leider kein Material, so dafs ich den Wert der trennenden Merkmale nicht nachprüfen kann. Auffällig ist es mir nur, dafs das Brit. Museum von beltiana nur 2 besitzt, Bates auch nur das 2 beschreibt, während von malis nur das fd’ bekannt bezw. beschrieben ist, so dafs die Annahme eines Geschlechts- dimorphismus in Frage käme. FEinstweilen bin ich geneigt, bei meiner Gruppierung in Unterarten zu beharren. 68 (85, 10b). Napaea theages asteria Stich. R: „I cannot make out this form. The differences you give are that the ground colour is darker, the basal spots more distinct (I do not see how they can be more distinct the in the Types) and the white discal band split up into two isolated roundish spots. But the Types have no discal band, the discal band consists of two well sepa- rated roundish spots in the Types and in all our other specimens. If you have a form with a white discal band, it is not typical... We have it from Costa Rica, Nicaragua, Panama, Ecuador. — N. theages: There is an excellent fig. of the Type (2) in Biologia Centrali-Americana, the 9 is practically identical, but with the 2 spots of the „discal band“ smaller and much more widely separated.“ Mein Befund des columbischen Stückes, No. 165 in meiner Sammlung (nicht Grose Smith), nach dem ich es einer Benennung für wert befand, gründete sich auf seinen Vergleich mit Exemplaren der Staudinger - Sammlung aus Chiriqui, die eine entschiedene Bindenzeichnung,, d. h. 2 nur durch die schwarz bestäubte Ader getrennte weilse Flecke, erkennen liefsen. In dem Bilde in Biol. Centr.-Amer. t. 44 f. 22 (2) ist dies zwar weniger auffällig, immerhin liegen die Flecke enger zusammen als bei dem Original asteria, einem '. Die übrigen Merkmale mögen unwirksamer sein. Ich bin der Ansicht, dafs der Name für die columbische Rasse haltbar ist. — Ganz auffällig abweichend ist aber 1 Pärchen aus Ecuador, das sich in der Kollektion befindet und das ich einführe als 69 (85, 10c). Napaea theages cribralis subsp: nov. Die weilsen Flecke im Vorderflügel in beiden Geschlechtern wesentlich ver- kleinert,, teilweise punktartig, beim 07 die beiden grofsen Flecke des Mittelfeldes infolgedessen weit voneinander getrennt, der von ihnen gegen den Hinterwinkel vorgeschobene durch den mittleren Medianast noch einmal geteilt. Dieselbe Neigung bei dem kor- respondierenden Fleck des 2, hier zwar die Teilung noch nicht vollzogen, der Fleck aber beiderseits stark eingeschnürt. — Vorder- flügellänge f 17, 2 16 mm. Typen i. c. Mus. Brit.: Ecuador Hewits. Coll. 79—69. Cremna nepos. 3. 698 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Cremna Doubl. Riley sandte 3 Exemplare einer Form nächst (©. alector Geyer: ‘ „This is not true (©. alector. The most conspicuous difference is the 2 white dots beyond the end of the cell near the costa of the forewing. It seems to be the southern form of alector, of which we have 8 50 all constant from Bahia. We have 2 more specimens of the new form 1 co’ Espirito Santo 1 0’ without locality. Our true alector do not show any tendence to acquire the white dots of the other form.“ Diese Feststellung, soweit es sich um die Anwesenheit der weilsen Punkte bei der südlichen Form handelt, die andere besitze ich nicht, mufs bestätigt werden, danach ist zu teilen: 70 (89, 4). Cremna alector (Geyer). a) ©. alector alector (Geyer). — Mittleres und nördliches Brasilien, Guayana. b) ©. alector pupillata m. nov. subsp. — Südliches Brasilien. Die Ausbildung der weilsen Fleckchen am Vorderrand ist nicht beständig. Von 4 Stücken meiner Sammlung haben zwei den Doppelpunkt, die beiden anderen nur einen einfachen, den vorderen, Punkt. — Typen 4 77 c. m. No. 2381—83: Espirito Santo, No. 2492: Santa Leopoldina. Cotypen: 3 70 i. c. Mus. Brit., davon 2: Esp. Santo. Hew. Coll. 79 — 69. Cremna alector 2. 3. IB: Saor Paulo.‘ 89.'28. | Mit diesen Erörterungen, die mit wenigen Ausnahmen ein sachliches Urteil über die Gruppierung der ersten 14 Gattungen der FRiodininae erlaubten, dürfte die Revision dieses Teiles der Unterfamilie zu einem annähernd vollkommenen Abschlufs gelangt sein. Es ist dies am so befriedigender, als darin wohl das schwierigste Kapitel der Gemeinschaft, die Gattung Mesosemia, enthalten ist. Hoffen wir, dafs die Fortführung und Beendigung der Aufgabe nur eine Frage der Zeit ist. Stichel, Über Riodinidae des Britischen Museums. Erklärung der Tafeln. Tafel XX. . Semomesia croesus croesus (Fahr.) 0. re UBRDEREN 20 ee re — "iriments (Batl.) G'... .: 2. . .. 660, capanea (Cram.) g' — (Cram.)® (Mesosemia. Ba Böskl. K ) 659, croesus croesus f. sylvicolens (Butl.) 2 "(Mesosemia sylvicolens Butl., Original). . . . 659, croesus croesus (Fabr.) Q (Mesos. meana Hew.) 659, — — (Fabr.) 2 (Mesos. meana Hew.) 659, ZH rmlineata (Buatl.) 2%, +7. 660, capanea (Cram.)Q (Mesosemia gneris DE 659, — (Cram.) Q (Mesosemia gneris Doubl.) 659, croesus croesus f. sylvicolens (Butl.) 2. . 659, hewitsoni Stich. 2 (Mesosemia croesus Hew. |non Fahr.) „Driesmal)n, 28 2.082058... 662, ionima Stich. 0’ (S. capanea i. ir (? 8. marisa Hew.). . . . 662, — Stich. 4 (8. ee Sach). .. „662, marisa marisa (Hew.) (Mesosemia m. Hew.) (? — I. "ecapanedı ionima Stich.) = -. =... 6862, — gentilis Stich. 2 . capanea (Cram.)o7 (8. en ee, 660, geometrica Stich. (S. marisa Stich., non Hew.) co’ 662, Tafel XXI. . Semomesia tenella optima Stich. 4',- Original . Mesosemia misipsa Hew. 2. dulcis. Stich. 21 % signata Stich. 9, Ol mesoba Hew. 9, Original visenda Stich. 0’, Original . — Stich. 2, Original . : tetrophthalma Stich. JS, Original i calypso calypso Bates . . ER R 1: —, ‚amicula ‚Stich.,. Original: . ... . ...'665, pinguilenta Stich. q, Original . a ee — Stich. 07, Original — Stich. 9, Original. metope ungulata Stich. J', De levis Stich. 0, Original zorea zorea Hew. $, Original . zanoa orthia Stich. 9, Original 699 Seite 661 661 661 662 662 661 661 661 661 662 662 661 663 6653 663 6653 663 662 663 664 667 667 667 668 669 669 671 666 666 671 671 671 672 673 675 674 Abb. sono Mkumr Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. . Mesosemia philocles patruelis Stich. o', - { Jeziela limbata 5', Original . . — thymetus (Cr.) (? M. thymetina Bier non " Butl.) . — araeostyla Stich. 2, Original en . — naiadella forma maesta Stich. JS, Original =. m oreas «Stich, ®; Original... u. a Sich 20, Dr Tafel XXI. . Mesosemia naiadella naiadella Stich. ', Original . = Swen Blick oT ar. — naiadella dryadella a 5, Original — . nerine Stich. oO’, Original — sirenia Stich. 0’, Original . pr ON, Original . — hedwigis Stich. 0’, Original —: — Stich. 2, Original. — camarantus Stich. $, Original — ?tenebricosa Hew. . — tenebricosa anica Druce 0’ . — Judicialis judicialis Butl. 4. — anceps Stich. 9, Original ‚„.— : mathania Schaus. 7. . . — thera Godm. 9, Original — palatua Stich. $, Original . . — loruhana candara f. isis Stich. 9, Or) - — macrina mustela Hew. 2 (M. adida Hew.) . — messeis battis Stich. 0’, Original . — — — Stich. 2, Original Tafel XXI. . Mesosemia nesti Hew. 2 — steli steil Hew. o’ — eurythmia Stich. co’, Orletas - Eurybia halimede passereula Stich. 0, Original — —- — Stich. 2, Original — .— halimede Hübn. 2 — — — f violaria Stich 77, Oral — elvina emidiata Stich. 2, Original . . Ithomiola cascella f. florella Stich. d', Dr 10. . — coronata Stich. 0’, Original . — lactifusa Stich. J', Original Teratophthalma marsidia f. marigemina Stich. 2, Original Seite 675 676 677 682 679 678 678 678 679 678 679 679 679 681 681 681 680 681 680 687 682 684 684 686 686 687 687 688 688 689 691 691 690 690 691 693 694 694 695 a Zu Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 701 Ichneumonidae (Hym.) gesammelt in der Umgebung von Bozen (Tirol) im Juni 1914, von €. A. L. Smits van Burgst, Haag, Holland. Zweite Liste). Unter-Familie /chneumoninae. Hoplismenus armatorius F. (albi- Jrons Grv.) od". Trogus exaltatorius Panz. co’. Ichneumon funebris Holmgr. d'. — castaneiventris Grv. 2. — validus Berth. 2. — confusorius Gıv. 2. — sareitorius L. 0". — varipes Wesm. do’. —— albosignatus Grv. d’. — bilunulatus Grv. var. moragquesi Kriechbk. 2. Unter-Familie Oryptus dianae Grv. var. spectator Grv. d’. Gonioeryptus rusticus Tschek. 2. — plebejus Tschek. cd’. Hoploeryptus pulcher Ths. var. 2. Spiloeryptus fumipennis Grv. g'. Unter-Familie Pimpla instigator F. dJ'. — eraminator F. d'. — brassicariae Poda 2. — rufata Grv. 0”. — — Grv. var. 9. — alternans Grv. Q and d'. Polysphincta multicolor Grv. ®. Ichneumon fabricator F. o'. — annulator F. 2 and cd”. — nigritarius Grv. 2. — /försteri Wesm. d’. Amblyteles castigator F. o'. — palliatorius Grv. do". — mesocastaneus Grv. Christ.). Herpestomus zanthops Gıv. 2. Diadromus albinotatus Grv. '. (nitens Oryptinae. Spilocryptus zygaenarum Ths. J. Mesostenus gladiator Scop. dc’. Nematopodius formosus Grv. 2. Microeryptus orbitalis Ths. var. 2. Leptocryptus claviger Taschb. 2. Exolytus marginatus Ths. JS. Pimplinae. Glypta eicatricosa Rtz. 2. Phytodietus obscurus Desv. 2. Lampronota caligata Gıv. ®. Xorides nmitens Gıv. 2 (Ober- Bozen). Calliclisis hectica Grv. 9. Phaenolobus arator Rossi 9. Unter-Familie Ophioninae. Nototrachys foliator F. 2 and d.. Schizoloma amictum F. 2. Agrypon anomelas Grv. d'. Campoplex oxyacanthae Boie. 2. — /alcator F. 2. Opheltes fuscipennis Grv. 2. !) Die erste Liste erschien in „Deutsche Entom. Zeitschrift“ 1914, Seite 325. Eine dritte Liste wird folgen. 702 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Paniscus opaculus Ths. 2. Oremastus geminus Grv. Q and d’. — gracilipes Ths. 2. Proclitus grandis Först. 9. — rossicus Kok. 2. Megastylus eruentator Schiödte. 2. Mesochorus thoracicus Grv. 9. Unter-Familie Tryphoninae. Öteniscus gnathoxanthus Grv. 2. Polyblastus arcuatus Holmgr. var. — morio Holmgr. cd’. marginatus Holmgr. 2. Holmgr. d. Scolobates auriculatus F. 2. Tryphon obtusator Thbg. A Perilissus orbitalis Grv. 9. brinus Holmgr.) 2. Alexeter sectator Thbg. 2 and d’. Mesoleius multicolor Grv. d'. Berichtigung. In der Arbeit von Dr. K. Heller „Neue papuanische Rüssel- käfer“ muls es p. 517 3., 5. und 13. Zeile von unten p. 518 2. Zeile von oben statt humerideus humeridens und p. 522 12. Zeile von oben statt candatus caudatus heilsen. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen : durch Herrn Prof. Wanach: Herr Otto Krabbe, Kaufmann, Stralsund, Heilgeiststr. 15, Herr v. Cappius, Polizeirat, Charlottenburg, Suarezstr. 56, durch Herrn Dr. Ohaus: Herr Woldemar Heinitz, Chemnitz, Neefestr. 24, II. rt Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. 703 Sıtzungsberichte. Zur Beachtung! Während der Dauer des Krieges sind im wissenschaftlichen Teile der Sitzungen gemachte Mitteilungen, die in den Sitzungsberichten veröffentlicht werden sollen, spätestens bis zur darauffolgenden Sitzung dem Schriftführer schriftlich ein- zureichen. Sitzung vom 7. VI. 15. — Belling zeigt eine Ausbeute von Faltern vom westlichen Kriegsschauplatz (Isle de France). Sie enthält, in Muflsestunden von einem Nichtentomologen gesammelt, Euchlo cardamines L., Pieris rapae L., Arachnia levana L. und eine stark gelbliche Form von Pararge egerides Stgr. Ulrieh hat die Raupe von Limenitis populi L. beim An- heften zur Verpuppung beobachtet. Die Raupe spinnt am Blatt- stiel oder am Zweig ein kleines Polster aus zarten Fäden und kriecht dann nach Fertigstellung vorsichtig soweit darüber hin, bis das letzte Fulspaar, die sogenannten Nachschieber, an dieser Stelle aufgesetzt ist. Mit kräftigen Druckbewegungen des ganzen Körpers, die sich in rascher Aufeinanderfolge und unter leichtem seitlichen Hinundherrücken so lange wiederholen, bis das Fuls- paar fest verankert ist, geht der eigentliche Akt des Anheftens vor sich. Ein Anspinnen der Raupe findet also nicht statt. Heinrich berichtet über das Vorkommen von Leptidia sina- pis L., die nach seiner Ansicht bei Berlin in den letzten Jahren verhältnismäfsig selten geworden ist. Die vorgelegten Stücke sind bei Eberswalde gefangen. Wanach bemerkt hierzu, dafs der Falter von ihm bei Potsdam alljährlich be- obachtet und gefangen wurde. Hannemann erbeutete ihn bei Hirschgarten und Strausberg (Stienitzsee) häufig. Des weiteren zeigt Heinrich Spilosoma sordidum Hb. und Sp. mendicum Cl., sowie ein zweifelhaftes Stück, das sich bei keiner der beiden Arten unterbringen läfst. In gleicher Weise fraglich ist eine Noctuwide, die scheinbar zu Taeniocampa populeti Tr. gehört, aber in der Fühlerbildung von dieser Art abweicht. Ulrich hat Saperda perforata Pall. beim Brutgeschäft an- getroffen und zwar alle Tiere (12 70, 3 2?) an einem Stamm, während die übrigen Espen der Umgebung trotz anscheinend gleicher Beschaffenheit nicht besucht waren. Diese eigentümliche Vorliebe für einzelne Bäume, die man auch bei Duprestiden be- obachten kann, sowie der Umstand, dafs es sich hier meist nur um 2% handelt, können leicht die Ausrottung seltener Arten zur Folge haben. 704 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Schumacher gibt einige Fundnotizen über märkische Lepi- dopteren und Coleopteren : Pamphila palaemon Pall. und P. silwvius Knoch., Finken- krug, Schwanenkrug, Zootzen bei Friesack, Lindholz bei Paulinenaue. Hoplosia fennica Payk., Lindholz bei Paulinenaue. Menesia bipunctata Zoubk. und Trochilium formiciforme Esp., Oranienburg, an Korbweiden. Schumacher zeigt Nymphen von Deltocephalus abdominalisE. aus Finkenkrug, an denen in grolser Zahl eine Dryinide schmarotzt, und bespricht die Lebensweise von Gonatopus pilosus Thoms. im Anschlufs an eine Arbeit von J. Mik (Wiener Entomologische Zeitung Bd. 1 S. 215, Wien 1882). Sitzung vom 14. VI. 15. — Wanach legt ein von Schu- macher am Südrande des Brieselang an (alamagrostis am 7. VI. 15 gefangenes 2 von Psectra diptera Burm. vor. Leider war das Tier beim Transport nach Potsdam verendet, ohne Eier abgelegt zu haben, trotz des stark aufgedunsenen Abdomens, und bedauerlicherweise wurde es trocken präpariert und sein grofser Seltenheitswert zu spät erkannt. Aufser 4 von M’Lachlan erwähnten englischen, 5 von Wallengren aufgezählten schwedischen Exemplaren und der aus Leipzig stammenden Burmeisterschen Type im Kgl. Museum in Berlin scheint nämlich kein Stück bekannt geworden zu sein; das vorliegende wäre demnach das erste Exemplar aus der Mark Branden- burg und das zweite deutsche. Die meisten Autoren be- trachten die Stücke mit rudimentären Hinterflügeln als 77, die mit entwickelten als 22; Zweifel an der Richtigkeit dieser Auf- fassung treten mehrmals in der Literatur auf, wie Schumacher festgestellt hat, und auch Wallengren äufsert seine Bedenken gegen diese Auffassung, ohne die Frage entscheiden zu können, da auch ihm nur trocknes Material zur Verfügung stand, das wegen seiner Seltenheit nicht zum Zwecke anatomischer Unter- suchung geopfert werden durfte. Das vorliegende Stück halten Schumacher und Wanach wegen des sehr dicken Abdomens für ein unzweifelhaftes 2; die Bewegungen des lebenden Tieres erweckten den Eindruck, dafs es Mühe hätte, das schwere Ab- domen beim schnellen Umherlaufen nachzuschleppen; seine Hinter- flügel sind aber zu ganz kurzen Lappen mit einer einzigen starken gelben Längsader verkümmert. Danach scheint also der Verdacht Wallengrens berechtigt zu sein, und auch die Burmeister- sche Type wäre nicht männlichen, sondern weiblichen Geschlechts. —_ ee ee Sitzungsberichte. 05 Wanach berichtet in Ergänzung früherer Angaben, dals Aporia erataegi L. bei Potsdam, besonders bei Kaputh und vor einigen Jahren auch bei Werder, zahlreich aufgetreten sei. Belling zeigt eine Anzahl Yo’ von Parnassius apollo L. aus den Dolomiten, die er auf einer Wanderung Mitte Juli 1914 dort erbeutet hat. Es sind dies: 1. 2.0, Tre Groei (1800 m), 2.2 Z'd', Cortina d’Ampezzo (1224 m), 3,4 oo, Andraz (1421 m), 4.27 dd, Eggental. Die 0’ von Andraz und Eggental zeigen einen schmalen Glassaum und eine kräftige submarginale Binde. Die schwarzen Flecke der Vorderflügel sind klein, die Analflecke. der Hinterflügel gut ausgebildet, der Hinterrand bestäubt, die Ozellen klein, hell- rot mit weilsem Kern. Spannweite 60—65 mm. Die 70 von Cortina und Tre CGroci sind heller, weniger bestäubt, mit schmalem Glasrand und deutlich gezackter Submarginalbinde. Die schwarzen Flecke sind kräftig, die Ozellen der Hinterflügel klein, kräftig schwarz umzogen, karminrot mit kleinem Kern. Hoch- gebirgscharakter. Spannweite 62—65 mm. Sitzung vom 11. X. 15. — Wiehgraf bemerkt, dafs Par- nassius apollo bartholomaeus Stich. nicht nur am Königs- see, sondern auch an anderen Stellen um Berchtesgaden anzutreffen sei. Sitzung vom 25. X. 15. — Nach Heinrich hat das Sammel- jahr 1915 zum mindesten für die Lepidopterologen sehr schlechte Ergebnisse gezeitigt, trotzdem im vorangehenden Frühjahre die Raupen vieler und zum Teil auch besserer Arten zahlreich auf- traten, so z. B. von Biston pomonarius Hb. und Pülophora plumi- gera Esp. Auch die Köderergebnisse waren gering, ebenso die Ausbeute an besseren Coleopteren, wie Greiner erwähnt; nur Orthopteren waren scheinbar stark vertreten. Man nimmt allgemein an, dafs diese Erscheinung ihren Grund wohl in der grolsen Dürre hat, die während der ersten Hälfte des Sommers herrschte. Die gleiche Ursache ist wohl auch für das Auftreten vieler Krüppel und aberrativer Stücke unter den Faltern, die von Blume, Fässig, Hannemann u. a. beobachtet wurden, anzunehmen. In einem gewissen Gegensatz zu dem Vorangehenden steht die Beobachtung von Wanach, dafs wiederum einzelne Arten sehr häufig waren, z. B. Aporia crataegi L. und Jaspidea celsia L. bei Potsdam. 46 706 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. Rezensionen und Referate. An dieser Stelle finden im allgemeinen die Besprechungen von Büehern Aufnahme, die der Schriftleitung zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bücherei der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Braun und Seifert, die tierischen Parasiten des Menschen, die von ihnen hervorgerufenen Erkrankungen und ihre Heilung. I. Teil: Naturgeschichte der tierischen Parasiten des Menschen von Max Braun. Mit 407 Abbildungen im Text. Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage. Würzburg 1915. Verlag von Curt Kabitsch. Preis Mk. 13.—, geb. Mk. 14.50. 2 13 Sieben Jahre sind seit dem Erscheinen der 4. Auflage vor- stehenden Werkes vergangen, eine Zeit, in welcher die Bedeutung der tierischen Parasiten des Menschen erst in vollem Malse er- kannt wurde, und in welcher die parasitologische Literatur durch wertvolle Schriften beträchtlich vermehrt wurde. So ist es denn auch erklärlich, dafs bei dem vorliegenden Werke inhaltlich vieles verändert, d. h. vervollkommnet und ver- bessert wurde. Z. B. ist das Kapitel über die pathogenen Pro- tozoen fast gänzlich neugestaltet worden, und den Insekten, die in der vorigen Auflage auf 19 Seiten behandelt wurden, ist jetzt ein ihrer Bedeutung mehr zukommender Raum von 44 Seiten ge- widmet worden. Die früher gänzlich fehlenden Stechmücken sind jetzt eingehend besprochen. Dafür ist das einleitende Kapitel über Parasitismus im allgemeinen bedeutend gekürzt worden. Während es früher 44 Seiten umfalste, ist es diesmal auf deren 7 zusammengedrängt. Dafs dies den Wert des Buches nicht im geringsten beeinträchtigt, ist selbstverständlich. Natürlich ist immer noch einiges verbesserungsfähig. So ist es z. B. merkwürdig, dafs der Verfasser noch immer die jetzt zu solcher Bedeutung gelangte Kleiderlaus und die Kopflaus für eine Art hält. Dafs das Kapitel über Läuse durch die zahlreichen neuesten Untersuchungen bereits wieder veraltet ist, ist nicht Schuld des Verfassers, der sich nach seiner Angabe bemüht hat, „die reiche, aber auch sehr zersplitterte, parasitologische Literatur der letzten Jahre selbst kennen zu lernen, um bei der Abfassung der fünften Auflage meines Parasitenbuches allen Fortschritten auf dem behandelten Gebiete Rechnung zu tragen“. Eine Folge hiervon ist wohl auch, dafs z. B. die Flöhe als selbständige Ord- nung und nicht mehr als Untergruppe der Dipteren betrachtet werden, wie es noch in der 4. Auflage von 1908 geschehen ist. Dafs die Literaturangaben jetzt 95 Seiten füllen, anstatt wie letzthin 70, dafs die Anzahl der — übrigens wirklich guten — Abbildungen sich um 82 vermehrt hat, gereicht dem Buche nur zum Vorteil. Auch das gesonderte Erscheinen des früheren, jetzt * Rezensionen und Referate. 707 von 0. Seifert-Würzburg neubearbeiteten „klinisch-therapeutischen Anhangs“ erscheint mir zweckmäfsig und angenehm. Als Lehrbuch der Parasitologie wird das Werk immer würdig seinen Platz behaupten! Dr. B. Harms- Berlin. Wasmann, E., Das Gesellschaftsleben der Ameisen. (Das Zu- sammenleben von Ameisen verschiedener Arten und von Ameisen und Termiten.) Gesammelte Beiträge zur sozialen Symbiose bei den Ameisen. — 3. Aufl., Bd. I, 413 S., 16 Textabb., 7 Taf. — Münster 1915. Das Buch enthält die gesammelten Beiträge des Verf. zur sozialen Symbiose bei den Ameisen von 1891—1915 in ihrer ge- schichtlichen Reihenfolge. Der erste Teil ist die Neuauflage der „Zusammengesetzten Nester und gemischten Kolonien“ (1891), in der die neuen Zusätze in eckigen Klammern beigefügt sind. — Der erste Abschnitt dieses Teiles behandelt die zusammengesetzten Nester, Wohnungen, die 2 oder mehrere Kolonien verschiedener Ameisenarten beherbergen. Mehr oder weniger zufällige Formen sind die einen, weil das Zusammenleben der betreffenden Arten eine Ausnahmeerscheinung, gesetzmäfsige Formen die anderen, weil es die gewöhnliche Regel ist. Die Bewohner solcher Nester sind zu unterscheiden in Diebsameisen, die zu ihren Wirten in einem feindschaftlichen Verhältnis stehen, und deren Lebensweise eingehend dargestellt wird (Solenopsis fugax) (neue Be- obachtungen über Diebsameisen anderer Gebiete in Teil 2, S. 344) und in Gastameisen, deren Verhältnis zu den Wirtsameisen ein freundliches ist /Formicoxwenus nitidulus) (Beobachtungen über neue Gastameisen aus Nordamerika in Teil 2, S. 339). — Im zweiten Abschnitt des ersten Teils werden wir mit den gemischten Kolonien bekannt gemacht. Die gesetzmäflsigen Formen derselben, in denen die Herren normale Sklavenhalter sind und die Hilfsameisen zu den normalen Sklavenarten zählen, können in 3 Klassen unterschieden werden : 1. Formica sanguinea : Die Herren, deren Arbeiterform Mandibeln mit gezähntem Kaurand besitzt, sind wesentlich unabhängig von ihren Hilfsameisen ; 2. Polyorgus rufescens: Die Herren sind wesentlich abhängig von ihren Hilfs- ameisen, ihre Arbeiterform hat keinen gezähnten Mandibularrand. Aufserdem geht der Verf. auf die Lebensweise von Strongylognathus huberi und testaceus sowie Harpagorenus sublaevis ein; 3. Anergates atratulus: Die Herren sind allseitig und gänzlich von ihren Hilfs- ameisen abhängig und besitzen keine eigene Arbeiterform. — Als zufällige Formen gemischter Kolonien bezeichnet W. solche Ameisengesellschaften, in denen Ameisen von 2 oder mehreren Arten, die für gewöhnlich nicht zusammenleben, zu einem Haus- 708 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. halt verbunden sind. Dabei werden unterschieden: 1. Künst- liche anormal gemischte Bundeskolonien, wobei hervorzuheben ist, dafs die verschiedenen Ameisenarten und -gat- tungen in sehr verschiedenem Grade, am meisten die Formicinen, zu Bündnissen geneigt sind; 2. Künstliche anormal ge- mischte Raubkolonien, das sind solche, in denen durch künstlich herbeigeführten Raub fremder Larven und Puppen eine gemischte Ameisengesellschaft entsteht. Hierbei kommen in Be- tracht sowohl in freier Natur erzeugte sanguwinea-pratensis-Kolonien als künstlich gemischte sanguinea-Kolonien in Beobachtungsnestern. Ferner wird berichtet über das Schicksal fremder Arbeiterpuppen bei den Sklaven von Polyergus. 3. Natürliche, anormal gemischte Kolonien, bei deren Feststellung genau darauf zu achten und durch Versuche zu erproben ist, ob die betreffen- den Arten auch wirklich einen gemeinsamen Haushalt bilden. Auch ist bei den im Freien angetroffenen Kolonien dieser Art die Art und Weise ihrer Gründung, ob durch Puppenraub oder fried- liches Bündnis, niemals festzustellen. Es handelt sich hier um Ameisen aus der Gattung Formica; als ganz vereinzelter Fall kommt eine durch Forel beobachtete Verbindung von Tapinoma erraticum und Bothriomyrmex meridionalis in Betracht. — Von den beiden letzten Abschnitten des ersten Teils beschäftigt sich der eine mit der Psychologie der Ameisengesellschaften, wobei inter- essante allgemeine Auseinandersetzungen über Instinkt einen breiten Raum einnehmen, dessen eigentliches Wesen W. in der unbewulst zweckmälsigen Verbindung bestimmter sinnlicher Wahrnehmungen oder Empfindungen mit den entsprechenden Trieben und äufseren Tätigkeiten sieht. Bei der Psychologie der gemischten Kolonien wird eingegangen auf den Sklavenraub und die Erziehung der Sklaven bei Formica sanguinea, das Kriegstalent und die Blödheit der Amazonen, das Verhalten der Hilfsameisen, auf die normalen Raubkolonien und die Bundeskolonien. Der zweite Teil behandelt die Entwicklungsgeschichte der Ameisengesellschaften, und zwar, nach Erörterungen über die Differenzierung der Instinkte in den In- sektenstaaten, die der zusammengesetzten Nester und gemischten Kolonien. — Der zweite Teil des Buches enthält „Neues über die zusammengesetzten Nester und die gemischten Kolonien“, von deren Unterscheidung S. 338 die Rede ist. Wir finden darin Beobach- tungen über die Sklavenjagden von Polyergus rufescens und über neue gesetzmälsige Formen gemischter Kolonien bei diesen Ameisen sowie bei Vertretern der Gattung Formica, aus der sich auch FF, dakotensis-wasmanni als sklavenhaltend herausgestellt hat. Es schliefsen sich weiter Beobachtungen an bei anormalen Formen gemischter Kolonien der genannten Gattungen sowie bei einer An- Rezensionen und Referate. 709 zahl anderer Ameisen, teils solche des Verf., teils solche anderer Beobachter, denen eine Übersicht der gesetzmälsigen Formen ge- mischter Ameisenkolonien (mit phylogenetischen Bemerkungen) folgt, welche zum Teil mit den Auffassungen Wheelers in Gegensatz steht. Die Descendenzlehre bietet nach W. allein den Schlüssel zum einheitlichen Verständnis der Erscheinungen des Sklavenhaltens und des sozialen Parasitismus bei Ameisen ; aber von einer tieferen Erkenntnis jener Entwicklungsvorgänge, sowohl in bezug auf ihren lückenlosen, äufseren Verlauf als namentlich in bezug auf ihre inneren Ursachen sind wir noch sehr weit ent- fernt. — Eine längere Betrachtung ist der Symbiose zwischen Ameisen und Termiten gewidmet. In dem Kapitel „Theoretisches über die Klassifikation der Symbiose bei Ameisen und Termiten“ wendet sich W. gegen die Wheeler’sche Einteilung dieser Ver- hältnisse und gibt im vorletzten Kapitel eine übersichtliche Dar- stellung seiner Auffassung, die im folgenden kurz aufgeführt ist: Individuelle Symbiose (Symbiose einzeln lebender, fremder Arthropoden und Ameisen bezw. Termiten). 1. Trophobiose (Ausscheidungen der betreffenden Arthropoden dienen zur Nahrung) ; 2. Symphilie (echte Gäste, die von den Ameisen gefüttert werden); 3. Synoekie (indifferent geduldete Einmieter); 4. Syn- echthrie (feindlich verfolgte Einmieter); 5. Parasitismus (eigentliche Schmarotzer). Soziale Symbiose (Symbiose von Ameisen [Termiten] mit anderen Ameisenarten |Termitenarten] oder von Ameisen und Termiten). — Zusammengesetzte Nester (die Sym- bionten wohnen nur nebeneinander). 1. Echthrobiose (Clepto- biose Wheeler, Lestobiose Forel als Feinde); 2. Parabiose [nach Forell] (völlig indifferent); 3. Phylakobiose (die eine Art dient als Schutzwache; bisher nur zwischen Ameisen und Termiten bekannt); 4. Xenobiose (nach Wheeler; eine Art wohnt als Gast im Nest der andern, indifferent geduldet oder als echter Gast). — Gemischte Kolonien (die Symbionten verbinden sich zu einer Kolonie, bei Termiten noch unbekannt). 1. Skla- verei (Dulosis Wheeler; Raub fremder Puppen der Hilfs- ameisen) mit fakultativen oder obligatorischen Sklavenhaltern ; 2. Sozialer Parasitismus ; die Herren gelangen durch Allianz (Allometrose Forel) oder Adoption befruchteter Weibchen in die Gesellschaft der Hilfsameisen, wodurch in letzterem Fall tem- porär gemischte oder permanent gemischte (Colacobiose Wheeler) Kolonien entstehen. Bemerkt sei schliefslich noch, dafs sich in dem Werk einige Neubeschreibungen von Termiten und Ameisen.(auch von Forel und Emery) finden, die dem Spezialisten an dieser Stelle leicht entgehen können. Stitz. 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Universitäts-Institut, Berlin N 4, 'Invalidenstr. 43. Dr. H.’Bischoff, Kgl. Zool. Museum, Berlin N 4, In- validenstralse 43. [3 “ Kassenwart: | Dr.:K. Grünberg, Kgl. Zool. Museum, Berlin N 4, In- . E * _, validenstrafse 43. Bücherwart : | ‘ F.Schumacher, Lehrer, Berlin- „Charlottenburg, Mömmssnk stralse 53. -"Schriftleiter: . = F - Joh. Greiner, Lehrer, Berlin NO55, Wehlauer Str. 3. | Der Jahresbeitrag beträgt M. 10.—. Neu eintretende | Mitglieder haben eine einmalige Einschreibegebühr |1 von M. 1.50 zu entrichten. If Die Jahresbeiträge und haskeen Geldsendungen sind zu adr essieren: Herrn Dr. K. Grünberg Berlin N 4, Invalidenstr. 43, Kgl. Zool. Museum. Alle innen; Korrekturen und Bücher zur Ber sprechung sind zu richten an: Herrn Lehrer Joh. Greiner | Berlin NO 55. Wehlauer Str. 3. Re Bu eat See Dr . . fi ‚Die Versammlungen der Gesellschz Montag abend ab 8 Uhr statt im Ho Berlin C, Neuer Markt 8—12, I Treppe. De Druck von Oskar Bonde Altenbu CALIF ACAD OF SCIENCES LIBRARY 3 1853 10004 0083 ne 1% n ’ y j P , w/ R y ] Plön \ J Y kY NAuı . IR ’ h ur ’ i „ 13 y Au R x $ N y i L y } x f « Bi m % \ R i r i ‘ \ \ . Ir I ‘ ee 5 X \ p) Ä ’ 4 Y t Ä \ JA . . ‘4 u N j x ya \ E P P 3 RR 5 y * N ; n r x A “ % N C. 3 Sy ? Yan Me ; N x SR a2 % % ” 5 R fa ” 2% N i 5 £ 4 2 Yx En N ? 5 R a & ? : / ’ \ \ . _ en Aue - ra 2 ; E # f x