By re fl RARVARDN. 4 UNIVERSITY] LIBRARY 724 you 232% V2S=2G ELAR VAR DOIN DVERSIIDNZ Ty ETE) 1B AN Tee, SC OF THE MUSEUM OF nd labor ZOOLOGY. Jah nn SEP 18 1896 Deutsche Entomologische Zeitschrift (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft (bisher „Berliner Entomologischer Verein“) in Verbindung mit Dr. G. Kraatz und verschiedenen gelehrten Gesellschaften. Fünfundzwanzigster Jahrgang. (1881.) Erstes und zweites Heft ausgegeben Mai und October 1881 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. v Mit 7 Kupfertafeln. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 20 Mark. ” Redacteur: Dr. G. Kraatz. x London. Berlin 1881. Paris. Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Luc. Buquet, 28 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. ‘52 Rue St. Placide. tL 6 1896 ele // ATCC . SFOMAALNL + Y > NER : f Sa ae 18976, 1) P4 Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise. D. Red. Inhalt des ersten u. zweiten Heftes!) fünfundzwanzigsten Jahrgangs der Deutschen Entomol. Zeitschrift. Seite Witelwunde Unihalty ct, un. EAN: 1—6 Verzeichnifs der lellkanlar der Deptsehen Eniomol: Ge- sellsehatı yo. 2... 5 AAU GYOEA ER Leap oss 7-—14 Verzeichnifs der issanschäftl Vereine und Anstalten, mit welchen die Gesellschaft in Schriftentausch oder Verbin- dungastehte: 2% .. 227 15—16 Statuten der Dentsehen Samo Gesellscnart. .... 1720 Deutsches Entomologen-Album . . .. 2.0. ws. 20 Allgemeine Angelegenheiten .... R 47 #211 Ueber eine hymenopterol. Section der Denischsn N logischen Gesellschaft. Von Dr. G. Kraatz. . . ... 32 Abhandlungen. Beiträge zur Kenntnils einiger Braconiden -Gattungen von H. Reinhard, Präses des Landes-Medicinal-Collegiums in Dres- den. Fünftes Stück. Schluß. . . . . ars 2 293,52 Bemerkungen über typische Exemplare von Men der Be meren-Gattung Blaps aus Fischer von Waldheim’s Samm- nico Dr. Ge Kraatz Wa, 2, ...99—60 Ueber Veränderlichkeit der Prosodes-Arten und nen von ra OSMMIUULLOMM SSP at) VOM OMS) meer. ye wann. 2662 Ueber die europäischen Criocephalus-Arten. Von Dems... . 63—64 Ueber die madagascarischen Cetoniden-Gattungen. Von Dems. 65—79 Ueber die beiden Geschlechter und Heimath der Melolonthiden- Gattung Trematodes Fald. Von Dems... 2. 2. 2.2... 80 1) Heft I. (S. 33—232) ist im Mai, Heft II. (S. 1—32, 233 —352) im October 1831 .ausgegeben. 4 Inhalt. Coleopterologische ee in Istrien. Von J. Stussiner in Laibach . Kleinere Mittheilurgen. von Vv. een und 6. a Monströse Käfer aus meiner und der Sammlung des H. Prof. Doebner in Aschaffenburg, beschrieben v. Dr. L. v. Heyden. (Hierzu Taf. II.) 5 Se 5 ee Monströse Käfer, beschr. v. Dr. G. rast, seen Taf. III.) Ueber die Wichtigkeit der Untersuchung des männlichen Be- gattungsgliedes der Käfer für Systematik und Artunterschei- dung. Von Dr. G. Kraatz . h RM: Welchen europäischen oder exotischen Arten gebührt der Gat- tungsname Cetonia F.? Von Dems. 2 Seas : Ueber die Anwendung combinirter Autornamen hiriter den Gat. tungsnamen. Von Dems. SS OT ie RE Sr Ueber das männliche Begattungsglied der europäischen Ceto- niden und seine Verwendbarkeit für deren scharfe specifische Unterscheidung. (Hierzu Taf. I.) Von Dems. Mulsant’s Untergattungen von Cetonia Fabr. Von Dems. Monographische Bearbeitung der Seydmaeniden -Gattung Zepto- mastax von Edm. Reitter und Hans Simon. (Hierzu Taf. IV u VY) . Aston 4 Nachträge zu den Bestimmungstabellen Il der ende wen Julius Weise . Ueber die neuerdings aufgestellten Varietäten des Carabus monilis Fabr. Von Dr. G. Kraatz . - BR ae Ueber Sphodristus (Carabus) Bohemani Men. und separandus Kraate n. sp. Von Dems. . te Vat ee ae ae Ueber die russischen Scolytus-Arten. Von K. Lindemann, Prof. an der landwirthschaftl. Akademie in Moscau . Ueber einige neu aufgestellte Cetoniden-Gattungen. Von Dr. G. Kraatz.. - Neue und seltene Colecnteren 1880 i in Re Fer ee negro gesammelt u. beschrieben von Edm. Reitter in Wien unter Mitwirkung der Herren Dr. Eppelsheim in Grünstadt, Dr. G. Kraatz in Berlin, L. Miller und Fr. Wachtl in Wien. ‚(Hierzu Mateus Vier ee en Neue Käferarten aus Asturien, beschr. von Dr. L. v. Heyden wokam. Reittern 2.2 3 Ei: Trogoderma apicipenne Reitter nov. sp. aus Sechalanel Seite 81—103 104 105—110 111—112 113—126 127 128 129— 142 143 — 144 145 — 164 165—166 167—169 170 171—173 174—176 177—230 231—232 232 Inhalt. Neue Beiträge zur Kenntnifs der Borkenkäfer Rufslands. Von Dr. K. Lindemann, Prof. in Moskau !) WIHOH Einige Worte über die Proceedings of the Entomological Society of London 1840—1846. Von Dr. G. Kraatz Zweites Verzeichnifs von Coleopteren aus Asturien zusammen- gestellt von Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a. M. . Ait, Beitrag zur Kenntnifs der Molops-Arten aus ee Von Demselben : Bye Leptura rufa Brulle und eneundie nahen von Dems.. Ueber Novae Coleopt. species Imperii Ross. incolae a C. G. Co- mite de Mannerheim descriptae. Von Demselben. Ueber Adelosia lyrodera Chaud. aus der Krimm. Von Dems. . Ueber Lymexylon (Serropalpus) biguttatum und Lym. (?) lyguri- cum Schellenberg. Von Demselben 5 ; Bestand der v. Heyden’schen Coleopteren - le Von Demselben . us ol Ueber die Varietäten von re lgehrohe Thomson. Von Dr. G. Kraatz : i AAN ° Ueber Varietäten von Denn Obertkiri, Von Dems. Ueber Smaragdesthes mutica Harold. Von Dems. Ueber Diplognatha incoides Thoms. Von Dems. Ueber die Gruppe der Anoplochiliden. Von Dems. Fünf chinesische Carabus, beschrieben von Dr. G. Kraatz . Carabus emarginatus var. Bohatschi Reitter . Edi eae TSR Ueber das Artrecht der Cicindela maritima. Von Dr. G. Kraatz Ueber das von Neuem angezweifelte Artrecht des Carabus obli- quus Thoms. Von Dems. Ata tO Heteromerum species ex Aegypto, Syria et Arabia a Flaminio Baudi descriptae 3 5 F é Hin neuer deutscher Quedius len von Dr nl in Grünstadt : RE Synonymische Sa de eee Sanremo Von Demselben er El RO toa Einige für Deutschland neue N oe Dr2G- Kraatz® Ueber eine eigenthümliche Var. der Melolontha Hippocastani (ab. nigripes Comolli?). Von C. Cornelius, Oberlehrer zu Elber- feld Seite 233—236 237 —238 239—246 247—248 249—253 253 254 255 256 257 —259 260—261 262—263 263 264 265—269 269 270 271—272 273—296 297—299 299 — 300 301—303 304 1) Einige Figuren, auf welche im Texte verwiesen ist, können erst später nachfolgen. 6 Inhalt. Seite Beiträge zur Kenntnifs der Gattung Colon und Beschreibungen neuer Arten. Von G. Czwalina in Königsberg i. Pr. . . 305—320 Catops flavicornis Thoms. in Deutschland. Von Dems. . . . 320 Beiträge zur Käferfauna vou Turkestan. Von L. v. Heyden und Ge Kraatze ieee. den > hy no Zur Synonymie der Gite: ate on Dre Kr aati Se 336 Necrologe von: Mulsant, Guenée, Metzler, Kawall, Lottermoser, Chaudoir, Zaddach, Rosenhauer, Scherfling . . 337—843 Neuere Literatur. Fortsetzung von Erichson’s Naturgeschichte der Insekten Deutschlands Band VI. Heft 1. Von J. Weise . . 344—345 E. Piaget, Les Pedieulides. Angezeigt von Dr. Tas chee Diem au... nen ~o. . 845—347 Die Myriopoden ce esas Tnpenisehen Mönchen Von Prof. Dr. Robert Latzel. Erste Hälfte. Die Chilopoden 348 Die Insekten. Von Dr. H. R.v. Schlechtendal und Dr. OittoSWiunsicheme . 3848—349 Praktische Insekten- Ramis von Prof. shasheahense 349 Fernere Erklarungen bezuglich des Deutschen Entomologi- schen National-Museums ...-2\).5./ „an ma a nneesd0— abe Literatur-Anzeigen: Chronologisches Verzeichnifs der Arbeiten der einzelnen Autoren in Jahr- gang I—X XIV. der Deutschen entomol. Zeitschrift; als Probe daraus: Verzeichnifs von Arbeiten über vorzugsweise deutsche Käfer aus den Jahren 1867— 1880. Sammlung von Aufsätzen über monströse Käfer von Dr. G. Kraatz. Sammlung von Beiträgen zur Kenntnifs der deutschen Käferfauna, und Sammlung von Aufsätzen über die Arten der Gattungen Carabus und Procerus. Von Dems. Inhalt von Jahrgang II. (1880) der entomologischen Monatsblatter. Beilage fur die zeitigen Mitglieder: Catalog der Coleopteren von Sibirien von Lucas v. Heyden. S. I-XXIV, 97—112) *). *) S.1—96 wird denjenigen Herren, die 1881 beigetreten sind, auf Wunsch für 3 Mark franco zugesendet. Verzeichnils der Mitglieder der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. Vorstand der Deutschen entomologischen Gesellschaft: Vorsitzender: Herr Dr. G. Kraatz, Linksstr. 28. Stellvertreter: - J. Weise, Kastanien-Allee 74. Schriftführer: - J. Weise, Kastanien-Allee 74. Rechnungsführer: - O. Calix, Klosterstr. 41. Bibliothekar: - F. Blücher, Georgenkirchstr. 42. Ehrenmitglieder: Se. Hoheit der Herzog von -Coburg-Gotha in Gotha. Herr Dr. Fr. Brauer in Wien. - Brunner von Wattenwyl, k. k. Ministerialrath in Wien, Theresianumgasse 25. - Prof. H. Hagen in Cambridge. - Baron v. Harold, Major a. D., in München. - TDr. L. v. Heyden in Bockenheim. - Dr. John Le Conte in Philadelphia. - Prof. Dr. G. Mayr in Wien, Hauptstr. 75. - H. Lucas, Aide-naturaliste d’Entomologie am naturh. Mus. in Paris, Rue Cuvier 57. (Ent. gen.) - Dr. O. Staudinger in Blasewitz bei Dresden. - Prof. John Westwood in Oxford. - Prof. Zeller in Grünhof bei Stettin. Gründer der Deutschen Entomologischen Gesell- schaft, welche vorher Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins waren. A. In Berlin. Herr Blücher *), F., Lehrer, Georgenkirchstr. 42. (Col.) - Calix, O., Kaufmann, Klosterstr. 41. (Col.) - Herwig, W., Geh. Regierungsrath, Lützow-Ufer 20. (Col.) *) Die Namen derjenigen Mitglieder, welche 20 Mark oder mehr zu Vereinszwecken pro 1881 gegeben haben, sind mit einem + versehen, die Namen derjenigen, die 10 Mark Jahresbeitrag eingezahlt, mit *; die Namen der Gründer des Berliner Entomologischen Vereins sind mit stärkerer Schrift gedruckt. 8 Verzeichnifs der Mitglieder. Herr Hiller, R., Lehrer, Demminerstr. 2. (Col.) Kasper, Tischler, Reichenbergerstr. 125. (Col.) Klaeger, H., Nadlermeister, Adalbertstr. 7. (Col.) Klaeger, O., Fabrikant, Wilhelmstr. 114. (Col.) Klaeger, Osc., stud. phil., Georgenkirchstr. la. (Col.) +Kraatz, G., Dr. phil., Linkstr. 28. (Col.) - *Lichtwardt, Kellermeister, Markgrafenstr. 45. (Col.) Se. *Rolph, W., Dr., Steglitzerstr. 49. (Col.) Schilsky, Lehrer, Schönhauser-Allee 160. (Col.) Schieck, Optikus, Halleschestr. 15. (Col.) Schirmer, K., Kaufmann, Mohrenstr. 17/18. (Col., Dipt.) Schrickel, Kaufmann, Lichtenbergerstr. 2. (Col.) Strübing, Seminar -Lehrer a. D., Weifsenburgerstr. 64. (Coleopt.) *Sy, Eug., Kaufmann, Jägerstr. 40. (Col.) Theise, Al., Lehrer, Friedrichsbergerstr. 23. (Col.) *Tieffenbach, Kupferstecher, Mariannenstr. 43. (Ins. omn.) Wahlländer, Dr. med. u. pr. Arzt, Königgrätzerstr. 97. (Col.) "Weise, J., Lehrer, Kastanien-Allee 74. (Col.; Chrysom.) Willenberg, M., Steuerbeamter, Chausseestr. 76. (Lep.) Woite, Lehrer, Gr. Frankfurterstr. 2. (Col.) B. .Aufserhalb Berlins. Durchlaucht der Herzog Victor von Ratibor zu Rauden und Corvey. Herr Andre, Ed., Beaune (Cöte d’Or), 21 Boulevard Bretonniére. (Hymenopt.) Bartels, Oberstaatsanwalt in Cassel. (Col.) Bates, H. W., in London, Savile Row, Bourlington Garden. *Baudi di Selve, Flaminio, Cavaliere in Turin, Via Carlo Alberto 44. (Col.) Becker, Alex., Lehrer, in Sarepta. (Ins. omn.) Bellier de la Chavignerie, Evreux, Rue St. Louis 35. (Col. et Lep. europ.) | Berg, Carlos, Inspector del Museo Publico de Buenos-Ayres. Bertkau, Dr. phil., in Bonn, Maarflach 4. (Ins., Arachn.) *Beuthin, H., in Hamburg, St.Georg, Steindamm 13.IV. (Col.) Beyer, Dr., Oberstabsarzt in Dresden, Neustadt, Hauptstr. 8. (Col., Curculion.) *Bigot, J. M. F,, in Paris, rue de Luxembourg 27. (Dipt.) Verzeichni/s der Mitglieder. 9 Herr *Bodemeyer, E. v., Domainen-Inspector in Hannover, Ma- rienstr. 14. (Col.) *Bonvouloir, Henri de, Vicomte in Paris, rue de l’Uni- versite 15. (Col. europ. et exot.) *Bourgeois, J., Paris, Rue de l’Echiquier 38. (Col.) *Brenske, in Freienwalde a/O. (Col.) *Brisout de Barneville, Charles, in St. Germain en Laye (Seine et Oise), rue de Pontoise 15. (Col. gall.) Bruck, Emil vom, Commerzienrath in Crefeld. (Col.) Buddeberg, Dr., Director der Realschule in Nassau an der Lahn. (Col.) Buquet, L., in Paris, rue St. Placide 52. (Faub. St. Ger- main) (Col. europ. et alg.) Burmeister, H., Dr. u. Prof., in Buenos-Ayres, *Czwalina, G., Gymnasiallehrer in Königsberg i. Pr., Hin- terrossgarten 61b. (Col.) *Degenhardt, Oberbergamts-Secretair in Clausthal. (Col.) Desbrochers des Loges, Entomologiste & Ardentes pres Chäteau roux (Indre). (Col.) *Dieck, @., Dr., Landwirth in Zöschen bei Merseburg. (Col.) Dor, Henri, Dr., in Lyon. (Col. eur.) Ehlers, G., in Cartagena, 37 Muralla del Mar. (Carabie.) Eichhoff, W., Kgl. Oberförster zu Saarburg (Lothringen). *Eppelsheim, Dr., Arzt in Grünstadt (Baiern), Sebastians- platz 6. (Col.) *Fairmaire, L., in Paris, rue du Bac 40. (Col., Hym., Hem.) Faust, J., Ingenieur in Schlofs Hasenpoth (Kurland). (Col.) *Fickentscher, W., Fabrikbesitzer in Zwickau. Fischer, Bankdirector in Mühlhausen i.JE. (Col.) Frivaldszky, Joh. v., Königl. Rath, dirig. Custos am Na- tional-Museum in Pest. (Allgem. Entom., Col.) Funk, Dr., Arzt in Bamberg. (Col.) *Fufls, Kgl. Hypothekenbewahrer u. Steuerrath in Cleve. (Col.) Grenier, Dr., in Paris, rue de Vaugirard 55 und in Bagnéres- de-Bigorre (Haut-Pyr.) (Col. Gall.) Gutheil, Aug., Pfarrer in Dörnfeld bei Königsee (Thür.). Hagens, v., Landgerichtsrath a. D. in Düsseldorf, Marien- str. 8. (Col., Hym.) Hahn, H., Lehrer in Magdeburg, Wilhelmstr. 3. (Col.) Haglund, C. J. E., Dr., in Norrköping. (Col., Hym.) “Hetzer, G., in Dresden, Nordstr. 4. (Col.) 10 Verzeichnifs der Mitglieder. Herr Hopffgarten, Max v., Baron, aufMülverstedtbei Langensalza. - Horwarth, G.v., Dr. in Budapest, Elisabeth-Platz 19, Vor- stand der k. ungar. Phylloxera-Versuchsstation. *Jacowlew, W.E., Ober-Revisor in Astrachan. (Hemipt.) Jäger, Cl., Pastor in Mohorn bei Wilsdruff in Sachsen. (Col.) *Jekel, Henri, in Paris, naturaliste, rue Dunkerque 62. Joseph, G., Dr., in Breslau, Neue Antonienstr. 6. *Kaufmann, J., in Wien, IV. Bez. Neumannsgasse 5. (Col.) Kellner, A., Forstrath in Gotha. (Col.) Kirsch, Th., Custos am Zool. Museum in Dresden, grofse Plauen’sche Gasse 13. (Ins. omn.) *Kliegel, W., Kgl. Kastellan in Sanssouci. (Col.) *Koltze, W., Kaufm. in Hamburg, Repsoldstr. 14. (Col. eur.) Kraatz-Koschlau, v., General der Infanterie z. Disp. in Wiesbaden. (Col., Carabic.) Kramer, Rittergutsbes. in Gilgendorf in Ostpreufsen. (Col.) *Krause, F. G. A., in Eisenberg (S.-Altenb.). (Microlep.) *Laboulbene, Alex., Professor in Paris, rue de Lille 11. (Col. gall., Anatom., Sitten der Ins.) Lamey, Ad., Insp. des foréts, 4 rue d’Isly (Alger.) (Col.) Landois, H., Director der zool. Section für Westphalen u. Lippe in Münster. Leidhecker, Regierungsrath in Strafsburg i./E. +Letzner, K., Rector in Breslau, Vorwerksstr. 5. II. (Col.) Lichtenstein, J., in Montpellier, Cours des Casernes 29. *Maltzan, H., Freiherr v., in Frankfurt a. M., Zeil 38 und Eschenheimerstr. 45. (Ins.) Marseul, de, Abbe in Paris, rue Demours 15, aux Thernes Paris. (Col., Hister. exot.) *Matuschka, Graf, kgl. Forstmeister a. D. in Breslau, a. d. - Kreuzkirche 4. (Col.) "Martinez y Saez, Franc., Placa de los Ministerios in Madrid. (Col.) *Mazarredo, Carlos de, in Madrid, Calle de Almiranta 2. (Arachn.) Miller, Ludw., Beamter in Wien, Sünnhof 1, Ungargasse 12. (Coleopt.) Moeckel, Aug., in Homburg v./Höhe Moehring, Herm., in Dresden, Schlofsstr. 25. (Carabie.) *Mors, L., Ingenieur civil in Paris, rue Blanche 2. Morsbach, Ad., Sanitätsrath Dr., in Dortmund. (Col.) Verzeichnis der Mitglieder. 11 Herr Mühl, Forstmeister in Wiesbaden, Rheinstr. 59. Müller, Cl., Nähmaschinen-Fabrikant in Dresden, Holzhof- gasse 16. (Col.) Müller, Alb., in Bern, Junkergasse 195a. Nawradt, Ernst, Banquier in Dresden. (Col.) *Oberthür, René, in Rennes (Ile-et- Vilaine) 20 Faubourg de Paris. (Col.) *Osten-Sacken, v., Baron, in Heidelberg, Haus Mai am Wredeplatz. (Dipt.) *Osterloff, Fr., Beamter an der Bank in Polen in Warschau, Electoralstr. 2. (Col.) Pahnsch, G. A., Oberlehrer am Landesgymnasium in Tellin (Livland), Rüststr. 33. (Col.) *Perez Arcas, Laureano, Prof. der Zoologie in Madrid, calle de la Huerta 14. (Col.) Raddatz, Ad., Gymnasiallehrer in Rostock. (Dipt.) Ragusa, Enrico, in Palermo, Hotel des Palmes. TReitter, Edm., in Mödling bei Wien, Ungargasse 12. (Col.) Ribbe, in Blasewitz bei Dresden. (Lep., Col., Buprest.) Richter, Dr. med., in Göttingen. (Col.) Riley, C. V., in St. Louis. Office of the State Entomologist. Rogenhofer, Al., Custos am k. k. zoolog. Hof-Cabinet in Wien. (Lep.) *Sachse, Rud., Dr. med., in Leipzig. (Col.) Sahlberg, John, in Helsingfors, Södra Magasins gatan 5. Schenkling, C., Lehrer in Laucha a. d. Unstrat. *Schlieben, v., Major in Chemnitz. Schmeltz, J., Naturalienhindler in Hamburg, Custos am Museum Godeffroy. *Schmidt-Goebel, H. M., Univ. - Professor a. D., in Wien, III. Bez. Hauptstr. 93. Schmidt, Pastor in Klosterfelde bei Basdorf. (Lep., Col.) Schnabel, Joh., Dr., in Warschau, Krakauer Vorstadt 81. (Dipt.) Schreiber, Egid., Dr., Director der Ober - Realschule in . Görz. (Col.) *Schuchardt, Carl, in Darmstadt, Sandstr. 2. (Col.) - Schwab, Apothekenbesitzer zu Mistek in Mähren. (Col.) Scriba, W., erster Stadtpfarrer u. Decan in Wimpffen. Seidlitz, Georg, Dr., in Charlottenthal bei Ludwigsdorf bei Königsberg. (Col.) 12 Verzeichnifs der Mitglieder. Herr *Seoane, D. Victor Lopez, Dr., Advokat in Coruna in Spanien. Sharp, David, zu Thornhill in Schottland. (Col. angl.) Simon, Eug., in Paris, Avenue des Gobelins 7. (Arachnid.) +Simon, Hans, in Stuttgart, Lindenstr. 3. (Col., Pselaph.) "Stern, J. C., Kaufmann in Frankfurt a. M. (Col.) Stierlin, G., Dr., in Schaffhausen. (Col.) *Stussiner, J., in Laibach, Neu-Gasse 5. (Col., in spec. Pse- laph., Höhlenkäfer.) Taschenberg, Prof. Dr., in Halle a. d.S. (Ins. omn.) Thomson, James, in Paris, rue de Presbourg 12; in St. Ger- main en Laye, Villa Elderslie, rue Quinault. (Col., Longic.) *Tiesenhausen, Al., Baron v., in Bozen (Tirol), Schlarn- gasse 11. (Coleopt.) Türk, Rud., in Wien, k. k. Sectionsrath, Lagergasse 1. (Col.) *Uhagon, Serafin de, in Madrid, Callede Tovellanos 8. (Col.) “ Venus, C. E., Einnehmer in Dresden, Serrestr. 12. Wahnschaffe, Max, Lieut. a. D. in Weferlingen bei Helm- städt. (Col. eur., Hemipt., Hym. acul.) Wancowicz, Jean, in Zazierze (Gouv. Minsk, Rufsland). Websky, Dr., Gutsbes. auf Schwengfeld bei Schweidnitz. *Wehncke, Ernst, Kaufm. in Harburg. (Col., Hydroc.) Wiepken, C. F., Custos am Grofsh. Naturalien - Cabinet in Oldenburg. Wilde, Justizrath in Weifsenfels. (Col. eur.) Wilken, C., Gymnasiallehrer in Hildesheim. (Col. eur.) *Witte, Landgerichts-Dir. in Breslau, Freiburgerstr. 26. (Col.) Gründer der Deutschen Entomologischen Gesell- schaft, welche vorher nicht Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins waren: Herr Abeille de Perrin in Marseille, 56 rue BUENEDS Ly und in Jaffa (Syrien) bei Mad. Philibert. Ancey, F., in Marseille, 56 rue Marengo. Baumgarten, F.v., Präses der Bank von Polen in Warschau, Electoralstr. 2. (Col.) Cornelius, C., Oberlehrer a. D. in Elberfeld. (Col.) Ganglbauer, Ludw., Assistent am k. k. Zoologischen Hof- kabinet in Wien. Geilenkäuser, E., Lehrer in Elberfeld, Baustr. 57. Verzeichni{s der Mitglieder. 13 Herr Geilenkäuser, W., Hauptlehrer in Elberfeld, Oberstr. 43. Giesbers, C., Rentier in Düsseldorf, Berger-Allee 2. (Col.) Hefs, W., Prof. der Zoologie an der Königl. Techn. Hoch- schule in Hannover. Jacoby, Mart., in London, 30 Delancey Street, Regent Park. (Col., Chrysomel.) Konow, Fr. W., Pastor in Fürstenberg i./M. Leder, Hans, in Tiflis, Kaiserl. Caucasisches Museum. Lindemann, K., Prof. der Zoologie und Anatomie an der landwirthschaftlichen Gesellschaft in Moskau. Müller, W., Amtsrichter in Lauterbach, Oberhessen. (Col.) Merkl, E., in Resieza (Ungarn). (Col.) Micklitz, Franz, k. k. Forstbeamter in Radmannsdorf in Oberkrain. (Col.) Priebisch, C. H., königl. Telegraphen-Secretair in Leipzig, Mahlmannstr. 6. (Lep.) Retowski, O., Gymnasiallehrer am Progymnasium in Theo- dosia (Krimm). (Col.) Schneider, O., Dr., in Dresden, Räcknitzstr. 15. (Col.) Schoch, G., Prof. Dr. in Fluntern-Zürich, Director des ento- molog. Museums des eidgenössischen Polytechnikums. Schönfeldt, v., Hauptmann u. Compagnie-Chef in Erfurt. Schreiner, Arthur, Oberförster-Candidat in Wodek, Reg.- Bezirk Bromberg. (Col., Scolytidae.) Schultze, Major vom Inf.-Regt. No. 117. in Mainz, Walpo- denstr. 9. (Col.) Spängberg, Jac., in Stockholm, Vetenscap Academ. Stobiecki, Stef., in Lemberg, Hörer an der k. k. poly- techn. Hochschule. (Col.) Timm, Paul, Postgehülfe in Pottangow. (Col.) Weifs, Albr., Cassirer der englischen Gasgesellschaft in Frankfurt a. M., Freibergerstr. 49. 14 Verzeichm/s der Mitglieder. Hymenopterologische Section ‘). Einer solchen beizutreten und einen Jahresbeitrag von 10 Mark zu zahlen, sobald das Erscheinen eines vorzugsweise hymenoptero- logischen Heftes gesichert, haben sich zunächst bereit erklärt: Herr *Adler, Dr., in Schleswig. v. Dalla Torre, Prof. in Innsbruck, Meinhardstr. 12. Gribrodo de Giovanni, Ingenieur et Prof. de Mathema- tiques 4 l’universite de Turin, via Academia Albertina No. 5. v. Hagens, Landgerichtsrath a. D. in Düsseldorf, Marien- baderstr. 8. *y. Halfern, Fr., in Burtscheid bei Aachen, Kurbrunnenstr. 1. v. Heyden, L., Dr., in Bockenheim. [ger’s Gebäude. Koch, Fr., Naturhistoriker in Bozen, Rauchgasse, von Zallin- Kolbe, H., Lehrer in Oeding, Kreis Ahaus, Westphalen. (Neur.) Kowarz, F., königl. ungar. Telegraphenbeamter in Asch, Böhmen. (Dipt.) Kraatz, G., Dr., in Berlin. Reinhard, Präsident des Medieinal-Collegiums in Dresden. v. Roeder, Victor, in Hoym (Anhalt). (Dipt.) Rudow, Dr., Oberlehrer in Perleberg. *Tischbein, Oberforstmeister in Eutin. Correspondirende Mitglieder. Herr Ankum, H. J. van, Dr., in Rotterdam. Bethe, Dr. med., in Stettin. Brandt, Prof. Dr. E., in Petersburg. Brischke, emeritirter Hauptlehrer in Zoppot bei Danzig. Costa, Ach., Dir. d. zool. Museums in Neapel, via Santa Antonio alla Vicaria 5. (Entom. gen.) Frey-Gessner, Custos am zoolog. Museum in Genf, aux grands philosophes 5. Gemminger, Max, Dr. in München. (Col. Metamorph.) Hartig, Rob., Dr., Docent in Neustadt-Ebersw. Heldreich, v., Dir. d. kgl. bot. Gartens in Athen. (Col.) Hoffmannsegg, Graf, in Dresden. Klingelhöffer, Oberst z. D., in Darmstadt. 1) Vergl. im Uebrigen $. 32. . *) Die Herren, deren Namen mit * versehen sind, haben den Jahres- beitrag bereits 1881 eingesendet; derselbe ist auf 1882 übertragen und wird ihnen zurückgesendet, falls ein hymenopt. Heft nicht zu Stande kommt. Verzeichni/s der Mitglieder. 15 Herr Krüper, Dr., in Athen. - Mäklin, Frdr. Wilh., Prof. in Helsingfors. - Morawitz, A., Dr., in Petersb., Wosnessenky Prospect 33. - Radde, Dr., Dir. des zool. Museums in Tiflis. - Reiche, L., Kaufm. in Paris, rue du 29 Juillet 10. (Col.) - Rostock, Lehrer zu Dretschen in Sachsen. (Neuropt.) - Speyer, Ad., in Rhoden. - Speyer, August, in Arolsen. - Ulke, Henry, in Washington (Distr. of Columbia). (Col.) - Vuillefroy-Cassini, F. de, in Paris. Verzeichnils der wissenschaftlichen Anstalten, mit denen die Deutsche Entomol. Gesellschaft in Schriftentausch oder Verbindung steht’). Berlin: Academische Lesehalle (gr.). — Berliner Entomologischer Verein. — Kaiser]. Bibliothek (gr.). — Naturforschende Gesellschaft (gr.). — Universitäts-Bibliothek (gr.). Basel: Naturforschende Gesellschaft (Ab.). Bautzen: Naturforschende Gesellschaft (Ab.). Bonn: Naturh. Verein d. Preufs. Rheinlande u. Westphalens. Boston: Society of natural history. Breslau: Verein für schlesische Insectenkunde. Brünn: Naturforschender Verein. Brüssel: Soeiete entomologique Belge. Budapest: Königl. Ungar. naturwissensch. Gesellschaft. Buffalo: Society of Natural Seiences. Caén: Société Linnéenne de Normandie. Christiania: Kongelige Norske Universited. Danzig: Naturforschende Gesellschaft. Davenport: Acad. of Natural Sciency. Dresden: Zoologisches Museum (Ab.). Florenz: Societi Entomologica Italiana. Frankfurt a. M.: Senckenberg’sche naturf. Gesellsch. (Ab.). aaa — Zoologischer Garten. 1) Ein Schriftentausch wird in der Regel nur mit denjenigen Gesell- schaften eingeleitet, deren Schriften ganz oder vorzugsweise entomologischen Inhalts sind; die mit Ab. (Abonnenten) bezeichneten Gesellschaften beziehen die Zeitschrift gegen baar, die mit gr. bezeichneten erhalten sie gratis. 16 Verzeichnifs des Schriftentausches. Genua: Museo civico di Storio Naturale. Göttingen: Universitäts-Bibliothek. Graz: Academischer Leseverein (gr.). Hamburg: Verein für naturwissenschaftl. Unterhaltung. Heidelberg: Universitéts- Bibliothek (Ab.). Hermannstadt: Siebenbürg. Verein für Naturwissenschaften. Illinois: Museum of Natural History. Leipzig: Entomol. Verein „Fauna“ (Ab.). Leyden: Neederlandsche entomol. Vereeniging. London: Bibliothek des British Museum (Ab.). — Entomological Society. Lüttich: Société Royale des sciences. Lyon: Société Linnéenne. Metz: Société d’histoire naturelle. Moscau: Société Impériale des naturalistes. — Société Imp. des amis de la nature ete. München: Zool. Zootomische Sammlung (Ab.). Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft. Oldenburg: Grofsherzogl. Naturalien-Cabinet (Ab.). Paris: Société entomologique de France. Petersburg: Russische entomologische Gesellschaft. Philadelphia: Academie of natural sciences. — American Entomol. Society. Prag: Lotos, Naturh. Verein, Zeitschr. f. Naturwissenschaften. — Lesehalle der deutschen Studenten (gr.). Salem: Peabody Academie of Science. Schaffhausen: Schweizerische entomol. Gesellschaft. Stockholm: Kgl. Schwedische Academie d. Wissenschaften. Entomologiska Föreningen. Strafsburg: Kaiserl. Universität u. Landesbibliothek (Ab.). Stuttgart: Würtembergs Vereins f. vaterl. Naturkunde. Tharand: Königl. Sächs. Forstacademie (Ab.). Trencsén: Naturw. Verein des Trencsiner Comitates. Washington: Smithsonian Institution. — United States Patent Office, Wien: K. K. Academie d. Wissenschaften. — Zoologisch-botanische Gesellschaft. — Academischer Leseverein (gr.). Wiesbaden: Verein f. Naturkunde im Herzogthum Nassau. Pia ut en der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. Centralsitz Berlin. § 1. Zweck der Deutschen Entomologischen Gesellschaft ist: durch Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche ge- sellige Zusammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Ver- kehr zwischen denselben zu unterhalten. Mit dem Erscheinen der Zeitschrift steht die Vermehrung der entomologischen Bibliothek durch Schriftentausch, Bü- cherspenden von Seiten der Autoren und Mitglieder, Ankauf geeig- neter Werke etc. in inniger Verbindung. Die Benutzung !) der Bibliothek steht sämmtlichen Mitgliedern der Gesellschaft frei. Die Anlegung einer Vereinssammlung von Insecten findet um so weniger statt, als ein Deutsches Entomol. National- Museum gegründet worden ist, in welchem gröfsere Sammlungen deutscher Entomologen Aufnahme finden sollen. § 2. Mitglied der Gesellschaft kann ein Jeder werden, welcher sich fiir die Férderung der Entomologie interessirt. Die Aufnahme in die Gesellschaft geschieht, sobald der Aufzunehmende dem Vor- - stande oder einem der Berliner Mitglieder seine Geneigtheit zum Beitritt mitgetheilt hat und zum Mitgliede vorgeschlagen ist, ohne 1) Die näheren Bestimmungen über die Benutzung der Bibliothek er- folgen zugleich mit der nächsten Ausgabe des Catalogs der vorhandenen Werke. Die Verleihung an die Mitglieder findet in Fristen von 8 zu 8 Tagen gegen Empfangszettel statt. : Erheblich beschädigte oder verlorene Bücher sind dem Vereine sofort zu ersetzen. Deutsche Entomol. Zeitschr .XXV. Heft II. 2 18 Statuten der Deutschen _dafs sich ein begründeter Einspruch gegen seine Aufnahme erho- ben hat. Bei der Aufnahme von Berliner Mitgliedern ist es noth- wendig, dafs sie in einer Monatssitzung zum Mitgliede vorgeschlagen werden und mindestens zweimal den Sitzungen beigewohnt haben. § 3. Der jährliche Beitrag der Mitglieder beträgt 10 Mark. Der- selbe ist bei Jahresanbruch zu entrichten, resp. portofrei einzusen- den. Jedes neu aufgenommene Mitglied erhält ein Diplom, für welches 1 Mark 50 Pf. pränumerando zu entrichten sind und welches den deutschen Mitgliedern franco zugeht. § 4. Den Vorstand der Gesellschaft bilden: der Präsident, der Stellvertreter desselben, der Schriftführer, der Rechnungsführer und der Bibliothekar. Der Präsident repräsentirt die Gesellschaft nach aufsen und den Behörden gegenüber, leitet die Verhandlungen, beruft aufser- ordentliche Versammlungen und kehrt überhaupt Alles vor, was er für das Gedeihen der Gesellschaft nützlich erachtet. Der Stellvertreter des Präsidenten vertritt letzteren in Ab- wesenheits- oder Behinderungs-Fällen; als Vertreter kann auch das älteste anwesende Mitglied fungiren. Der Schriftführer führt die Sitzungs-Protocolle, in welche die Zahl der anwesenden Mitglieder, deren Anträge, die eingegan- genen Geschenke, die Aufnahme neuer, die Anwesenheit auswär- tiger Mitglieder, der Stoff der gehaltenen Vorträge etc. aufzuneh- men sind, und unterstützt den Vorsitzenden in der Correspondenz. Der Rechnungsführer besorgt die Geldangelegenheiten der Gesellschaft unter der Controle des Vorstandes und erstattet jähr- lich Bericht über dieselben. Der Bibliothekar sorgt für die Erhaltung der Bibliothek, führt den Nachweis über den Verbleib der Bücher und der Vereins- schriften und besorgt zum Theil den Vertrieb der letzteren. Entomologischen Gesellschaft. 19 § 5. Die Redaction der Vereinsschriften leitet der Redacteur. Für die Annahme oder Ablehnung der einlaufenden Artikel ist die Majorität einer Commission entscheidend, welche aus dem Redacteur und zweien, womöglich in Berlin ansässigen Mitgliedern der Ge- sellschaft besteht. Die Wahl der letzteren wird jedesmal mit der des Redacteurs erneuert. § 6. Die Wahl der Vorstands-Mitglieder für das nächste Jahr findet alljährlich, die des Redacteurs alle zwei Jahre in der ersten Sitzung des Octobers statt. Bei derselben ist die absolute Majorität der anwesenden Mit- glieder entscheidend. Die Abstimmung findet schriftlich statt. Erhebt jedoch die Minorität gegen die Wahl binnen 8 Tagen einen motivirten Protest, so steht der Gesammtheit der Mitglieder eine Revision zu, indem die gedruckte Liste der Candidaten der Majorität und der Minorität sämmtlichen Mitgliedern zugestellt wird. Die Zahl der Stimmen in den zurückgesendeten Wahllisten giebt alsdann den endgiltigen Ausschlag. Mitglieder, welche ihren Beitrag nicht eingezahlt haben, kön- nen nach Befinden des Vorstandes von der Wahl ausgeschlossen werden. § 7. Die wöchentlichen Versammlungen finden am Montage jeder Woche statt. — Wichtigere Angelegenheiten werden hauptsächlich in den Mo- natssitzungen, d. h. in der ersten Versammlung in einem jeden Monate abgehandelt und soviel wie möglich dem Vorstande vorher mitgetheilt, damit derselbe durch geeignete Vorlagen die Discussion abkürzen kann. Hierbei entscheidet die einfache Majorität der an- wesenden Mitglieder, falls nicht eine starke Minorität auf Berufung einer aufserordentlichen Sitzung anträgt. Gäste können nur durch Mitglieder der Gesellschaft einge- führt werden; fremde Entomologen oder Entomophilen, welche sich einem der anwesenden Mitglieder vorstellen, haben das Recht einer oder einigen Sitzungen beizuwohnen, in welcher nicht über Interna der Gesellschaft verhandelt wird oder werden soll. id 20 Statuten der Deutschen Entomol. Gesellschaft. § 8. Die Auflésung der Gesellschaft geschieht, wenn sich drei Vier- theile der Mitglieder dafür ausgesprochen haben. Eben dieselben entscheiden über die Verwendung der vorhandenen Geldmittel, Bücher und Vereinsschriften. Berlin, den 5. September 1881. Deutsches Entomologen-Album. Da die Durchsicht eines solchen Albums nicht nur den Ber- liner Entomologen, sondern allen Mitgliedern der Deutschen Ento- mologischen Gesellschaft, welche Berlin besuchen, von Interesse sein dürfte, so erlaubt sich der Unterzeichnete im Namen der Ber- liner Mitglieder der Deutschen Entomologischen Gesellschaft die Herren Entomologen aufserhalb Berlins und aufserhalb Deutsch- lands freundlichst zu ersuchen, ihre Photographieen für das Album - der Gesellschaft einsenden zu wollen, am einfachsten unter Kreuz- band mit Angabe des Absenders auf demselben an mich oder den Secretair der Gesellschaft, gegenwärtig H. Julius Weise, Kasta- nien-Allee 74 adressirt. Ich selbst tausche jederzeit gern Photographieen von Entomo- logen ein und kann gegen solche nicht nur die meinige, sondern auch die von Herrich-Schaeffer, Redtenbacher und das Bild von v. Kiesenwetter anbieten. Ebenso kaufe ich Bilder älte- rer Entomologen, die ich noch nicht besitze, gern für mein Album an, auch solche welche älteren Werken entnommen sind. Dr. G. Kraatz, Linkstr. 28. Allgemeine Angelegenheiten 1881. Auf die Kunde hin !), dafs unter ganz eigenthümlichen Ver- hältnissen ein neuer Vorstand des Berliner entomologischen Vereins am 25. October 1880 gewählt sei, hatten bekanntlich?) bereits vom 2. bis 28. November gegen 30, am 6. Decbr. gegen 50 Mit- glieder ihren Austritt erklärt, wenn H. Baron v. Türckheim, der be- reits 1880 zwei Circulare als Vereins - Vorsitzender versendet und unterzeichnet hatte, in seiner Stellung verbliebe. Als zeitiger Vorsitzender war es daher meine Pflicht, eine Neu- wahl anzuordnen, was bereits für den 29. Nov. geschah. Inzwischen waren dem Vereine mein Wahlprotest und die nothwendigen Informationen darüber, dafs H. Baron v. Türckheim in keiner Weise das Recht habe, sich bereits 1880 als Vorsitzen- der zu geriren, in verschiedenen Briefen und ausführlichen Exposes zugegangen. Dieselben wurden weder von Seiten des Vorstandes beantwor- tet, noch schienen die zahlreichen Austritts-Erklärungen irgend ei- nen Eindruck im Vereine zu machen. Am 4. Dec. 1880 erhielt ich eine Zuschrift von H. Dr. Stein, in der er erklärte, zu seinem Bedauern nicht in der Lage zu sein, der, p. 39 in den ihm mitgetheilten Schriftstücken gemachten Auf- forderung (eine Neuwahl zu veranstalten) zu entsprechen °), da er die Wahl am 25. Oct. als legal betrachte *). Nachdem am Tage vorher eine Berathung des sog. Vorstandes stattgefunden hatte, so erfolgte dieses Schreiben offenbar mit Ge- nehmigung des H. Baron v. Türckheim. Da fast sämmtliche auswärtige Mitglieder die Verwandlung des Berliner Vereins in eine Deutsche Gesellschaft zum Theil sehr leb- ') Vergl. den Aufruf unter Vereinsangel. II. 1880. p. 37. 2) Vergl. Austritts-Erklärungen a. a. O. p. 40—43. 3) Vergl. Aufforderung an Dr. Stein a. a. O.-p. 39. „*) Dies ist ganz irrelevant, da mir jedenfalls bis zum 1. Jan. 1881 alle Rechte eines Vorsitzenden gebührten! Dr. Stein schreibt mir selbst am 21. Novbr.: allerdings befindet sich in den Usancen (Ergänzungen der Statuten) auf Antrag von Loew ein Passus „der den Vorstand auf das Kalenderjahr antreten lafst*, — — — 22 _ Allgemeine Angelegenheiten. haft wünschten '), so mufsten ?) die Berliner Herren jedenfalls den Berliner Verein umtaufen, und sich allerdings einer solchen Majo- rität gegenüber gleichzeitig sagen, dafs die Wiederwahl des H. Ba- ron v. Türckheim zum Vorsitzenden jedenfalls ein, für das Gedeihen, resp. Bestehen des Vereins sehr gefährliches Experiment sei *). 1) Vier Wochen nach meiner Erklärung und Aufforderung (Vereinsangeleg. 1880. I. p. 8) war keine einzige Gegenerklärung erfolgt (Vereinsangel. 1881. II. p. 33). ?) Allerdings ist in den Statuten nicht ausdrücklich gesagt, dafs die auswärtigen Mitglieder das Recht hätten bei einer Umtaufe des Vereins mitzustimmen; aber es ist ebenso wenig gesagt, dafs sie kein Recht dazu hätten; aus praktischen Gründen entschei- det bei den Wahlen etc. die Majorität der Berliner Mitglieder, aber auch jedes anwesende auswärtige Mitglied hat das Recht mitzustimmen. Damit ist den Auswärtigen überhaupt indirekt volles Stimmrecht eingeräumt, und nur bei den Wahlen aus praktischen Gründen beschränkt, um Wahl-Intriguen zu ver- hindern. Den auswärtigen Mitgliedern das Recht absprechen zu wollen, bei der Umtaufe ihre Stimme geltend zu machen, ist um so unge- rechtfertigter, als die zahlreichen Berliner Entomophilen sich doch sagen müssen, dals sie sich um so weniger als Schwerpunkt eines wissenschaftlichen Vereins betrachten dürfen, da sie es von vorn herein nie gewesen sind. Gelehrte haben den Verein als wissenschaftlichen constituirt und unterstützt und die Gelehrten der Hauptstadt an dessen Spitze gestellt; der Verein hatte seine Existenz nicht den Beiträgen der wenigen Berliner, sondern einerseits denen der vielen Auswärtigen zu verdanken, und an- dererseits den wissenschaftlichen Mitarbeitern an der Zeitschrift, die die Redaction für dieselbe aufserhalb Berlins gewonnen hat. 3) Da die Zahl der wirklich zahlenden Mitglieder geringer ist, als die Berliner Herren vermuthen, so war der Austritt von funfzig Mitgliedern schon allein genügend, um den Fortbestand des Berliner Vereins bedenklich zu gefährden; der durch die Wahl des H. Baron v. Türckheim und seine Circulare citissime in die Oeffent- lichkeit hinausgetragene Zwiespalt hatte aber auch zur selbstver- ständlichen Folge, dafs viele von denen, welche kein tieferes In- teresse für den Verein empfanden, mit dem Zwiespalt wirklich oder angeblich nichts zu thun haben wollten und aus dem Berliner Verein des Dr, Kr. austraten, ohne in den des H. Baron v. Türck- Allgemeine Angelegenheiten. 23 Dadurch dafs H. Baron v. T. aber eine nothwendig anzube- raumende, statutenmälsig ausgeschriebene Neuwahl verhinderte, blieb ich einfach rechtmafsiger Vorsitzender. Dafs meine Ausführungen in den Vereinsangelegen- heiten II. 1880 weder leeres Geschwätz noch Sophiste- reien enthielten, welche einer Antwort nicht gewürdigt zu wer- den brauchten, beweist eine Zuschrift unseres Vereinsmitgliedes des Herrn Justizrath Wilde in Weifsenfels. Da mir derselbe persön- lich völlig unbekannt war, glaubte ich gerade ihn um seine An- sicht über meine Ausführungen bitten zu dürfen, und erhielt ein, den Vorstands-Mitgliedern der Deutschen Entomologischen Gesell- schaft vorgelegtes Schreiben, aus welchem kurz Folgendes hervor- gehoben werden mag: Weifsenfels, den 19. Dec. 1880. Sehr geehrter Herr Doctor! Reisen und Arbeiten haben es mir bisher unmöglich gemacht, Ihre Karte vom 2. d. M. zu beantworten. Was die vorgelegten Fragen betrifft, so ist: 1) es ganz unzweifelhaft, dafs Sie bis zum Jahresschlufs Vor- sitzender sind und bleiben; 2) dals Sie die Wahl auf den 11. Oct. unter den obwaltenden Umständen festsetzen konnten, ist wohl unbedenklich; 3) dafs die von Ihnen nicht festgesetzte Wahl am 25. October ungiltig ist, halte ich für ebenso zweifellos, da nur Sie als Vorsitzender den Tag der Wahl zu bestimmen hatten; 4) endlich halte ich Sie für unbedingt berechtigt, eine Neuwahl anzuordnen, da bis jetzt noch gar keine rechtsgiltige Wahl vorliegt. Ich erlaube mir übrigens noch ergebenst zu bemerken, dafs ich nicht Coleopterologe, sondern Lepidopterophile bin, — also bei mei- nen vorstehenden Ansichten sehr objektiv bin. heim einzutreten. So liefsen langjährige Mitglieder, wie der Herzog von Ujest, H. Prof. Heer u. A. ihren Austritt aus dem Vereine erklären, und es traten namentlich auch Nicht-Coleopterologen aus, wie z. B. J. Ch. Puls in Gent, Jos. Müller in Prag ete. Säu- mige Zahler kamen ihren Verpflichtungen nunmehr um so weniger nach. — Nur meine persönliche Bekanntschaft mit einer verhältnifs- mälsigen grofsen Anzahl von auswärtigen Entomologen schwächte die Wirkung der mit höchstem Geschick in Scene gesetzten Dar- stellungen der Berliner Circulare einigermafsen ab, 24 Allgemeine Angelegenheiten. Weitere Schritte der Berliner Opposition gegenüber zu thun, schien mir vorläufig unnütz. Es fand also überhaupt keine Wahl in der Sitzung am 6. Dec. statt. Obwohl in derselben gegen den Vorsitz des Herrn Baron v. Türckheim von mir nicht einmal for- mell Protest eingelegt war, stimmten einige der Herren Lepidop- terologen einen Ton an, welcher fast sämmtliche Coleopterologen zu der Erklärung veranlafste, dafs ein fernerer geselliger collegia- lischer Verkehr mit den erwähnten Herren vorläufig unmöglich ge- macht sei. Damit war die Trennung derjenigen Berliner Mitglieder des Berliner Vereins vollzogen, welche schon längst eine Reform des- selben erwünscht hatten; indem sie den auswärtigen Mitgliedern das ihnen gebührende Stimmrecht zuerkannten, beschlossen sie ihre Versammlungs-Abende statutengemäls wieder zu geselligen zu ge- stalten und nicht mit unnützen Discussionen etc. zu verbringen, was ihnen auch zu allgemeiner Zufriedenheit bis jetzt vollständig gelungen ist. Der Umstand, dafs der Vorstand der Deutschen Ent. Gesell- schaft keineswegs geneigt war dem H. Baron v. Türckheim und Genossen das Vermögen des Berliner Vereins auszuliefern 1), führte natürlich kein besseres Einvernehmen zwischen den nunmehr ge- trennten Gesellschaften herbei. 1) Es wurde dies wiederholt verlangt, da der neue Ber- liner entomol. Verein sich mit dem früheren hartnäckig identificirt und angeblich nicht begreifen kann, dafs die Vereinigung von Ber- liner und zahlreichen auswärtigen Mitgliedern des Berliner Vereins, welche den Namen Deutsche Gesellschaft angenommen hat, und deren Vorstand nur aus bisherigen Vorstands-Mitgliedern des Ber- liner Vereins besteht, doch nichts anderes ist als der alte Verein, mit Ausnahme einer Clique, die ihn zu ruiniren drohte. Und die- ser jetzige, angeblich auch ältere Verein giebt unter einem neuen Vorsitzenden eine Zeitschrift unter neuem Titel, mit neuen Mit- arbeitern und neuem, nicht einmal rite gewählten Redacteur, und einer alten Vereinsliste von 1878 als Aushängeschild! Da Cireu- lare mit ungültiger Unterschrift natürlich nichts zu sagen haben, so bringt sich der neue Berliner Verein in die unangenehme Ver- legenheit, schliefslich auch Jahrgang XXV. der Deutschen Ent. Zeitschrift bezahlen zu miissen, deren bisheriger, bis Ende 1881 rite gewählter Redacteur weder abgedankt hat, noch formell abge- setzt ist, Allgemeine Angelegenheiten. 25 Lediglich um noch rechtzeitig einen, der wissen- schaftlichen Stellung beider Gesellschaften entspre- chenden modus vivendi herbeizuführen, wurden indes- sen wiederholt Verhandlungen von H. Geh. Reg.-Rath Herwig angeknüpft, und es wurde der Berliner Gesell- schaft die Hälfte des Vereins-Vermögens angeboten, . wenn sie ihre Schriften als Hefte der Deutschen Entomol. Gesell- schaft herausgeben wolle; im Uebrigen sollten Sitzungen, Vermö- gen und Verwaltung beider Gesellschaften völlig getrennt und nur die Benutzung der Bibliothek gemeinschaftlich sein. Obwohl H. Baron v. Türckheim diesem Vorschlage seinerseits beistimmte, wurde derselbe von der Majorität des Berliner Vereins nicht acceptirt. Derselbe gab vielmehr ein Heft I. eines Jahrgangs XXV. einer Berliner ent. Zeitschrift heraus, zu dem kein XXIV. existirt 1). Letztere sieht unter der doppelten Protection des Hrn. Prof. Peters ?) und des Hrn. Baron v. Türckheim einer um so gesicherteren Zukunft entgegen. Wenn der Letztere im März 1881 unter Vereins- Angelegenheiten des Berliner Vereins nach meinen diesbezüglichen öffentlichen Erklärungen (vergl. Berliner Ver. Ang. 1880. pag. 6) und den vorher erwähnten Verhandlungen bemerkt, dafs „vielleicht in Berlin neben der unserigen eine andere entomo- logische Zeitschrift erscheinen dürfte*, so verräth er wieder eine überraschende diplomatische Gewandtheit in der Darstellung des Sachverhalts! Dafs wir denselben unsererseits hier möglichst wahr- heitsgetreu wiedergeben, geschieht auf vielfaches Verlangen auswär- tiger Mitglieder, welche über die Bildung der Deutschen Entomol. 1) Die „geehrten Mitarbeiter der Deutschen entomol. Zeit- schrift“ sind in demselben durch den Museal-Custos Dr. Stein vertreten, der 2 ganze Seiten Grylliden bringt; 7 von 15 Arbeiten liefert der Museal-Custos Dr. Karsch, und zwar meist solche coleopterologische, welche dem bisherigen Arachnologen wohl spe- ciell vom H. Museal- Director Peters aufgetragen wurden; drei andere Aufsätze bringt der Museal-Custos Dr. Dewitz, zwei (die einzigen lepidopterologischen) ein neues Mitglied, einen Dr. Thieme. Was wäre hiernach die Berliner Zeitschrift ohne das überraschende Eintreten der Herren Museal-Custoden? Jedenfalls war H. Prof. Peters seinerseits auf die neue Zeitschrift ausgezeich- net vorbereitet (vergl. dazu Vereinsang. 1880. II. p. 12). *) Derselbe ist wieder Mitglied des Berliner Vereins gewor- den, aus dem er kurz zuvor ausgetreten. 26 Allgemeine Angelegenheiten. Gesellschaft und ihr Verhältnifs zur jetzigen Berliner und diese selbst !) einigermafsen informirt zu sein wünschten. In der Versammlung am 5. Septbr. wurden die Statuten der Gesellschaft vom Vorstande vorgelegt, durchberathen und nach ver- schiedenen Aenderungen genehmigt; dieselben stimmen im Wesent- lichen mit denen des Berliner entomol. Vereins überein, und sind einerseits den Zwecken der Deutschen Gesellschaft entsprechend erweitert, im Uebrigen möglichst kurz gehalten. In derselben Sitzung wurden vom Vorstande zu Ehrenmitglie- dern vorgeschlagen und einstimmig gewählt: Herr Hofrath Brunner v. Wattenwyl in Wien, .- Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a./M., - John Le Conte in Philadelphia, - Prof. G. Mayr in Wien, - Lucas in Paris. In der Versammlung am 3. October fand die statutenmälsige Wahl des Vorstandes statt und wurde der bisher provisorische Vorstand nunmehr definitiv gewählt (vergl. S. 7). In derselben Sitzung wurde vom Vorsitzenden die Mitglieder- liste vorgelegt; derselbe erklärte es für einen groben Mifsbrauch, als Mitglieder eines Vereins solche aufzuführen, welche ihren Pflich- ten gegen den Verein dauernd nicht nachkämen, d. h. Jahre hin- durch mit ihrem Beitrag im Rückstand bleiben ?). Es seien daher !) Unsere frühere ausgesprochene Vermuthung, dafs der Ber- liner Verein eine wohl ganz oder vorzugsweise lepidopterologische Zeitschrift herausgeben würde, findet keine Bestätigung; nach dem Inhalt des ersten Jahrgangs dürften Publicationen über exotische Käfer vorherrschen, demnächst solche über Arachniden, Myriopoden, Scorpionen, Hemipteren und schliefslich einzelnes aus den übrigen Insekten-Ordnungen. 2) Wenn der Vorstand des neuen Berliner entomologischen Vereins, der keineswegs den früheren repräsentirt, ohne Weite- res eine Mitgliederliste aus dem Jahre 1878 der seinigen zu Grunde legt, so täuscht er sich und Andere über den wissenschaftlichen Wirkungskreis und die Zahl der wirklich zahlenden Mitglieder, in- dem die Mehrzahl derselben keinen Beitrag gezahlt hat; wie nachlässig die Liste redigirt ist, geht beispielsweise daraus hervor, dafs die Herren Delmas und Meyer schon 1879 gestorben sind; die Herren Dr. Dieck, Dr. Funk, Koltze, Kramer, Mühl, Ostersloff, Allgemeine Angelegenheiten. 27 als ordentliche ') Mitglieder, resp. Gründer der Deutschen Entomol. Gesellschaft fast nur solche aufgeführt, welche ihren Beitrag pro 1881 wirklich eingezahlt hätten. Die früheren correspondirenden Mitglieder sind zum grofsen Theil beibehalten, die Zahl der Ehrenmitglieder hat sich etwas erhöht. Ebenso sind die Namen derjenigen naturwissenschaftlichen Ge- sellschaften aufgeführt, welche mit dem Berliner Verein bisher in fortgesetzter Verbindung standen. Mit dem jetzigen Berliner entomolog. Verein ist auf Wunsch seines H. Secretairs Schriftentausch eingeleitet, dagegen ist ein an den Stettiner entomol. Verein gestellter Antrag auf Schriftentausch zurückgezogen worden, weil H. Director Dohrn erklärte, eine ab- wartende Stellung einnehmen zu wollen, obwohl ihm ein mit 7 Ta- feln ausgestattetes Heft im Tausch angeboten wurde. Im Uebrigen hat der Vorstand der Deutschen Gesellschaft bei der musterhaft verwalteten französischen, der belgischen und anderen Gesellschaften das freundlichste Entgegenkommen gefunden. Am 3. Oct. konnten bereits die 14 Bogen starke Einleitung so- wie 8 Bogen des v. Heyden’schen Catalogs der Coleopteren von Sibirien nebst einigen Grenzländern vorgelegt werden; diese überaus fleifsige, wichtige Riesenarbeit liegt im Manuscript vollendet vor und wird hintereinander zum Abdruck gebracht werden. Peyl, Ragusa, Dr. Richter, Dr. Sachse, Prof. Schmidt-Goebel, Prof. Schreiber, Dr. Websky haben ausdrücklich öffentlich ihren Austritt aus dem Verein erklärt, wo H. Baron v. Türckheim den Vorsitz führen würde. 1) Die eirca 400 nicht zahlenden, aber dennoch als ordentliche aufgeführten Mitglieder des Stettiner entomolog. Vereins sind von mir gelegentlich als Statisten bezeichnet worden, keineswegs aber die Vorstandsmitglieder des Stettiner entomol. Vereins, wie H. Dohrn (Stett. Entom. Zeitg. 1881. p. 367) fälschlich angiebt. Dafs dieselben nicht wissen, dafs sich die Einnahmen ihres Vereins seit der in den Monatsblättern befürworteten und darauf einge- führten, mehr geordneten Finanzwirthschaft erhöht haben (vergl. Stettiner Ent. Zeitg. 1881. p. 193), ist sehr natürlich; sie lesen die entomologischen Monatsblätter nicht! dafs unparlamentarische Epi- theta ansteckend wirken, brauchte a, a. O. kaum constatirt zu wer- den; exempla nocent et docent! 28 Allgemeine Angelegenheiten. In derselben Sitzung wurde beschlossen: das fünfundzwanzigjährige Stiftungsfest der Berliner, nunmehr Deutschen Entomologischen Gesellschaft zwar nicht am Stiftungstage den 9. October, sondern bereits am Sonnabend den 8. October 84 Uhr durch eine gemeinschaftliche Abendmahlzeit im Vereinslokal zu feiern, aber bis in den 9. October hinein zu verlängern. Zur festgesetzten Stunde versammelten sich etwa ein Dutzend Berliner Mitglieder, darunter die vier gründenden Vorstandsmit- glieder der Deutschen Entomol. Gesellschaft, von denen drei be- reits zu den Gründern der Berliner Entomol. Gesellschaft gehörten, und der Senior der Berliner Mitglieder, Herr Oberlehrer Strübing, der dem Berliner Verein ebenfalls seit seiner Gründung angehört. Der Dresdener Entomologen-Club war durch H. Moehring vertreten; die Thüringer Entomologen waren durch Herrn Haupt- mann v. Schönfeldt aus Erfurt repräsentirt. Dem Abendessen gingen einige Worte des Vorsitzenden sowie die Mittheilung der eingegangenen Glückwünsche voran. Ersterer sagte etwa Folgendes: Meine Herren! Wenn wir einerseits die nach einigen 20 Jahren tiefen Vereins- friedens plötzlich provocirte Spaltung des früheren Berliner Vereins heut, am 2öjährigen Stiftungsfeste desselben, besonders zu bedauern haben, so können wir andererseits eine Wendung nur freudig be- grülsen, welche das Entstehen einer neuen Entomologischen Zeit- schrift und Gesellschaft neben der unserigen zur Folge gehabt hat. Allerdings ist der alte Verein durch unglaubliche Intriguen in sei- nen Grundfesten erschüttert worden, und hat nur mit grofser Mühe und den treuen Beistand hiesiger und auswärtiger Freunde und Mitarbeiter seine frühere Stellung einigermafsen behaupten können; letztere sind fast ohne Ausnahme der deutschen Zeitschrift treu ge- blieben und Mitglieder der nunmehrigen Deutschen Entomol. Ge- sellschaft geworden. Unter denselben haben sich namentlich die Herren v. Heyden, Letzner, Reitter und Simon durch an- sehnliche Tafel-Spenden etc., die einen nicht unbedeutenden Werth repräsentiren, den besonderen Dank der Wissenschaft erworben. Werfen wir am heutigen Tage resp. Abende einen Rückblick auf die Vergangenheit, so ist von den Berliner Gründern des alten Berliner Entomol. Vereins, die sich der Deutschen Gesellschaft an- Allgemeine Angelegenheiten. 29 geschlossen haben, heut nur der rühmlichst bekannte entomologische Kupferstecher Herr Tieffenbach aus Gesundheitsrücksichten fort- geblieben. Von den 76 laut erster Mitgliederliste gründenden Mitgliedern gehören der Deutschen Gesellschaft an: Se. Durchlaucht der Herzog Vietor von Ratibor zu Rauden und Corvey, Herr Baudi di Selve in Turin, - Forstrath Kellner in Gotha, - Director Letzner in Breslau, - Cl. Miller in Dresden, - Dr. Dr. Sachse in Leipzig, - Schwab zu Mistek in Mähren, - Decan W. Scriba, - Prof. Dr. Taschenberg, - Dr. Websky auf Schwengfeld, - E. Wehncke in Harburg. Etwa die Hälfte der genannten Zahl hat bereits allmählich der Tod binweggerafft, darunter eine Reihe der geachtetsten Namen in Berlin: Prof. v. Bärensprung, A. Calix, CO. Fischer, Grimm, Libbach, Mayer, Ruthe, Sckerl, J. Sy, Völcker, Wagen- schieber; und aufserhalb: Bach, Elditt, Graf v. Ferrari, Dr. E. v. Frivaldszky, Dr. Haag, Dr. Kayser, Kelch, v. Kiesenwetter, Klette, Klingelhöffer, Lockey, Prof. Loew, Dr. Marbach, Dr. Ne- bel, Dr. Palliardi, Prof. Ratzeburg, Prof. Redtenbacher, Riehl, Dr. Roger, Dr. Rohnert, Prof. Schaum, Dr. Schi- ner, Dr. Scholtz, Wollaston, Zebe. Im gegenwärtigen Augenblicke setzt sich die Deutsche Ento- mologische Gesellschaft aus etwa 240 Mitgliedern zusammen, unter ihnen 12 Ehren- und 21 correspondirende Mitglieder; von den or- dentlichen haben fast sämmtliche 23 Berliner und 144 andere be- reits dem Berliner Entomol. Verein angehört, 27 sind der Deut- schen Entomol. Gesellschaft seit ihrer vorläufigen Constituirung beigetreten, aulserdem gehören 14 Mitglieder zur provisorischen Hymenopterologischen Section. Von auswärtigen Mitgliedern sind freundliche Erinnerungs- zeichen eingelaufen. — 30 Allgemeine Angelegenheiten. Folgt die Verlesung eines längeren Glückwunschschreibens des Herrn Hauptmann Dr. L. v. Heyden aus Neuenahr, welcher gern selbst erschienen wäre, aber auf Wunsch des Herrn Ober- Präsi- denten der Rheinprovinz mit einigen anderen Collegen auf einem Feldzuge gegen die Phylloxera des Ahrthals begriffen ist und kräftig mit Mord und Brand gegen sie vorgeht. Er sagt zum Schlufs: Möge die Deutsche Gesellschaft nur an den stets von ihr vertrete- nen Principien streng wissenschaftlicher Forschungsweise und an dem Grundsatze festhalten: treu, redlich und gewissenhaft bei der Arbeit! Aus Wien war am Nachmittage folgende Depesche einge- laufen: Zu dem freudigen Feste, welches die geehrte Gesellschaft an- läfslich ihres 2öjährigen Bestandes heut begeht, folgen unsere besten Glückwünsche; möge dieselbe noch weithin erfolgreich wirken und gedeihen! Brauer, Reitter, Kaufmann, Ganglbaur, Miller. Herr Lieutenant Wahnschaffe wünscht zum 8ten nur kurz allgemeine Heiterkeit, da er leider wegen einer schlimmen Hand das Bett hüten mufs. Diese allgemeine Heiterkeit stellte sich zwar erst allmählich nach den ersten Toasten ein (auf das Wohl der Deutschen Ent. Gesellsch. vom Vorsitzenden ausgebracht, auf das Wohl des Seniors der Ge- sellschaft, Herrn Oberlehrer Strübing, von Herrn Weise ausge- bracht u. s. w.), aber sie hielt um so länger vor; die Gesellschaft ging erst am Morgen des 9. October um 3 Uhr auseinander und hatte sich so behaglich gefühlt, dafs beschlossen wurde, die Sitzung am nächsten Abend nicht ausfallen zu lassen. Von Herrn Letzner liefen am 9. October !) herzliche Glück- wünsche ein, zugleich mit der freundlichen Benachrichtigung, dals der Verein für Schlesische Insektenkunde in Breslau in seiner Sitzung am 7. October den Vorsitzenden der Deutschen Entomolo- gischen Gesellschaft zum Ehrenmitgliede ernannt habe und mit dem Wunsche, dafs es Letzterer vergönnt sein möge, „in den nächsten 25 Jahren zum Wohle der Wissenschaft und zur Ehre des deut- schen Vaterlandes ebensoviel Tüchtiges zu schaffen, wie in den verflossenen“. ') Es war Herrn L. unbekannt, dafs das Stiftungsfest bereits am Abend des 8, October gefeiert wurde. Allgemeine Angelegenheiten. 3l “ Schliefslich ging mir ein Diplom als correspondirendes Mit- glied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur vom 8. October zu „in Anbetracht des 25jährigen Jubiläums des von Ihnen gegründeten entomologischen Vereins ete.“ Dasselbe war von einer sehr freundlichen, von sämmtlichen Vorstandsmitgliedern unterzeichneten Zuschrift begleitet. In der Sitzung am 10. Oct. wurde beschlossen, dafs als Auf- nahmetag für sämmtliche Mitglieder, die der Deutschen Ent. Gesell- schaft bis jetzt beigetreten seien, ohne vorher dem Berliner Ent. Verein angehört zu haben, der 9. October 1881 festgesetzt werden solle, weil überhaupt erst die definitiv constituirte Gesellschaft das Recht habe Diplome auszustellen. Die Liste der sog. gründenden Mitglieder der Deutschen Ent. Gesellschaft sei mit diesem Tage geschlossen. Die Dankschreiben des H. Lucas in Paris und des H. Dr. v. Heyden für ihre Aufnahme als Ehrenmitglieder wurden noch einmal vorgelegt, obwohl sie bereits früher verlesen waren. Für den nächsten Jahrgang können schon jetzt mit Bestimmt- heit 6 bis 7 Tafeln und eine Anzahl Arbeiten von allgemeinerem Interesse in Aussicht gestellt werden; zu letzteren würden mono- graphische Revisionen einiger europäischer Käfergattungen, so wie Publikationen von neuen Arten aus der paläarctischen Region und den an dieselbe angrenzenden Gebieten zu rechnen sein. Heft I. 1832 dürfte spätestens im April ausgegeben werden, da der Druck desselben schon ziemlich vorgeschritten ist. Die einzige Unterstützung, um welche Vorstand und Redaction die Herren Mitglieder ersuchen, besteht in der Bitte, die Jahres- beiträge rechtzeitig, d. h. bald nach Neujahr, einsenden zu wollen; es hat für den Vorstand einer wissenschaftlichen Gesellschaft etwas ungemein Peinliches, wiederholt um die Einsendung der Beiträge bitten zu müssen. Fast alle Reclamationen wegen verspäteter oder ausgebliebener Zusendung der Hefte haben in der unrechtzeitigen Einsendung der Beiträge ihren Grund. Dr. G. Kraatz, Ueber eine hymenopterologische Section der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. Seit Jahren ist von den verschiedensten Seiten der Wunsch ausgesprochen worden, dafs nicht nur die entomologischen Arbeiten mehr und mehr in entomol. Zeitschriften concentrirt würden, son- dern dafs auch die Arbeiten über einzelne Insekten - Ordnungen womöglich in besonderen Heften vereinigt würden, um dem Fach- Publikum den Ankauf der nothwendigen Literatur zu erleichtern. Im verflossenen Jahre hat sogar H. Prof. Kriechbaumer in einer Zuschrift an die entomol. Section der Naturforscher-Versammlung in Danzig specielle Vorschläge zur Einrichtung von Sectionen in einer deutschen entomol. Zeitschrift gemacht, welche indessen an dem Fehler laboriren, gegenwärtig nicht gut praktisch durch- führbar zu sein, vielleicht in 20 Jahren! Reformen müssen allmählig eingeleitet werden! Der erste Schritt ist geschehen, indem wenigstens eine Deutsche Entomolo- gische Gesellschaft ins Leben gerufen ist, in welcher zwar keines- wegs die deutschen Entomologen vereinigt sind, aber immerhin eine bedeutende Anzahl tüchtiger Kräfte, namentlich Coleopterologen. Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft hat beschlossen, die beiden bisher vorzugsweise coleopterologischen Hefte in rein coleopt. zu verwandeln, sobald eine genügende Anzahl der bishe- rigen und neu zutretender Mitglieder auf 1—2 Hefte mit 10 Mark © abonniren, welche vorzugsweise den Hymenopteren gewidmet sind, die Coleopteren und Lepidopteren ganz ausschliefsen, kleinere Aufsätze aus den übrigen Insekten-Ordnungen aber nicht. Die Abonnenten würden die sog. hymenopterologische oder diptero-hy- menopterologische Section bilden. Der Plan ist bis jetzt brieflich einer beschränkten Anzahl von Nicht-Coleopterologen mitgetheilt worden, und hat fast überall Bei- fall gefunden; die Namen der Herren, die sich bereit erklärt haben der hymenopt. Section beizutreten, sind im provisorischen Verzeich- nifs der Mitglieder dieser Section aufgeführt. Herr Landgerichtsrath a. D. v. Hagens hat einen Aufsatz über die männlichen Genitalien von Sphecodes zur Verfügung gestellt, mit dem Hinzufügen, die dazu gehörigen beiden Tafeln der Gesell- schaft zum Geschenk machen zu wollen. Es ist nun lediglich Sache der Herren, welche sich weder mit Coleopteren noch Lepidopteren beschäftigen, ein Organ ins Leben zu rufen, welches eine durchaus nothwendige praktische Reorgani- sation bezweckt. Beitrittserklärungen nimmt entgegen Dr. G. Kraatz, Linkstr. 28. Berlin. Ng [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Beiträge zur Kenntnils einiger Braconiden-Gattungen von H. Reinhard. (Schlufs.) 11. Apanteles glomeratus L. 32 Mesonotum subtiliter at confertim punctulatum, subnitidum, scutellum et pleurae laeves, metathorax rugulosus. Abdominis segmentum primum, latitudine fere longius, et secundum rugulosa, hoc tertio paulo brevius, reliqua nitida. Terebra brevissima. Tibiis posticis spinae internae meta- tarsi dimidu paulo breviores. — Niger, palpis pallidis, ventris basi rufa, femoribus tibüsque rufo-testaceis, posticis apice fuscis. Alae subhyalinae, stigmate fusco. — Long. 2.8 mill. Ichn. glomeratus L. F. Suec. n. 1646, Hal. Ent. Mag. 1. 251, Bouche Nat. 150. Meier. reconditus Nees Mon. I. 174, Wesm. Brace. II. 47. “Micr. crataegi Rtzb. Ich. I. 72. Eine der gemeinsten Arten, aus Pieris brassicae, crataegi, ra- pae, daplidice etc. häufig erzogen. Die dottergelben Cocons in der Nähe von Krautfeldern oft an Mauern und Zäunen in Häufchen. 12. Ap. Vanessaen. 9. 2.0mill. Mesonotum confertissime punc- tatum, obscurum, mesopleurae punctatae, obscurae, supra foveam laeves, metathorar punctatus. Abdominis segmentum primum latitu- dine paulo longwus, basin versus angustatum, rugulosum, apice late truncatum, secundum transversum, rugulosum, medio carinulatum, tertio paulo brevius, reliqua laevia. Terebra brevissima, segmentum ventrale ultimum abdominis apicem non superans. Tibiae posticae spinis internis metatarsi dimidio brevioribus. — Niger, ventris bast pedibusque rufo-ferrugineis, coxis nigris. Alae subhyalinae stigmate ferrugineo-fusco, squamulis fuscis. In zahlreichen Ex. von Dr. Mayr in Wien aus Vanessa-Rau- pen, von Rogenhofer aus Arg. Aglaja, von Hofmann in Stuttgart aus Limen. Sybilla erzogen. Cocons rein weils. Deutlich kleiner als glomeratus, die Sculptur der Mesopleuren verschieden. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 3 34 H. Reinhard: Beiträge 13. Ap. brevicornis Wesm. 9. Long. 2.5 mill. Antennae maris corporis longitudine, feminae corpore triente breviores, api- cem versus submoniliformes. Mesothorax laevis, nitidus, metathorar rugulosus. Abdominis segmentum primum, latitudine paulo longius, et secundum tertio non brevius rugulosa, reliqua laevia. Terebra brevissima. — Niger, palpis pallidis, genubus anter. tibiisque rufo-testa- ceis, harum posticis apice fuscis. Alae subhyalinae, stigmate fusco. Micr, brevicornis Wesm. Brac. II. 50. Mier. placidus Hal. Ent. M. Il. 251. (2), praepotens ]l.c. 252. (?) Mier. fuliginosus Rtzb. Ichn. III. 56. ptm. Aus Cidaria impluviata von Kriechbaumer in München, aus Wicklerraupen an Salix von Brischke in Danzig erzogen. Letztere sind von Ratzeburg 1. c. als fuliginosus W. aufgeführt worden. Die betreffenden Stücke befinden sich in Brischke’s Sammlung. 14. Ap. spurius Wesm. Long. 2.3—2.5 mill. Mesonotum cum scutello subtilissime at confertim punctulatum, subnitidum. Pleurae laeves. Metathorax et segmenta abdominis duo anteriora rugulosa, opaca, horum primum quadratum, late truncatum, secundum tertio paulo brevius. Terebra brevis. Coxae posticae laeves. Tibiae po- sticae spina interna metatarsi dimidio breviore. — Niger, palpis pallidis, femoribus anticis apice, tibiisque rufo-testaceis, posticis apice plerumque plus minusve fuscis. Alae subhyalinae, stiymate fusco. M. spurius Wesm. Brae. II. 49, Rtzb. Ichn. III. 50. Var. Femoribus omnibus piceo-testaceis. Oefters aus verschiedenen Raupen von Argynnis, Pieris, Ly- caena ete., aber auch aus Harpyia vinula und Spannern erzogen. Diese Art ist dem difficilis sehr ähnlich, und unterscheidet sich von diesem hauptsächlich durch den kürzeren Dorn der Hintertibien und den etwas linger vorstehenden Bohrer. Wahrscheinlich. doch nicht mit Bestimmtheit ist als synonym hierher auch M. pieridis Bouché Naturg. S. 152 zu ziehen. 15. Ap. juniperatae Bouché 9. Long. 3.0 mill. Mesonotum punctulatum, cano-pubescens, pleurae laeves, metathoraz rugulosus. Abdominis segmentum primum quadratum et secundum rugulosa, ter- tium secundo non longius, plerumque basi punctulatum, nitidum, cozae posticae punctulatae, nitidae, tibiae posticae spina interna melatarsi dimidio paulo longiore. — Niger, palpis apice, genubus anterioribus tibtisque rufo - testaceis, harum posticis apice nigris. Alae infumatae, stigmate fusco. Micr. juniperatae Bouché Naturg. 154, Rtzb. Ichn. I. 74. zur Kenntni/s einiger Braconiden-Gattungen. 35 Aus verschiedenen Spannern, juniperata, sobrinata, rivulata etc. erzogen. Cocons blals gelblich. : Nees (Mon. II. 404) hält diese Art für identisch mit sericeus Ns., doch ist nach der Beschreibung letzterer grölserer und hat glasbelle Flügel. Aehnlicher ist M. sessilis Ns., doch hat dieser weifsliche Flügel. 16. Ap. difficilis Ns. Long. 2.5 mill. Mesonotum confertim punctulatum, opacum. Pleurae antice punctulatae, postice laeves. Metathorax et abdominis segmenta duo anteriora subtihter rugulosa, subnitida, horum primum subquadratum, secundum tertio paulo bre- vius. Terebra brevissima. Coxae posticae laeves. Tibiae posticae spina interna metatarsi dimidio longiore. — Niger, palpis pallidis, antennis saepe subtus obscure rufescentibus, femoribus anterioribus apice, posterioribus interdum lateribus, trochanteribus inferis, tibiis- que rufo-testaceis, posticis vel posterioribus apice plerumque fuscis. Alae subhyalinae stigmate fusco vel fusco-testaceo. M. difficilis Nees Mon. I. 182. M. vestalis Hal. Ent. Mag. II. 253. M. insidens Rtzb. Ichn. I. 72. M. melanoscelus Rtzb. Ichn. I. 74. Oefters aus Spinnern, z. B. Caja, hebe, rubi, coeruleocephala, fuliginosa, populi etc., seltener aus Eulen und Zygänen erzogen. Dafs M. insidens und melanoscelus Rtzb. als Synonyme hierher gehören, ersehe ich aus den mir von G. R. Ratzeburg freundlichst mitgetheilten Original-Exemplaren. Von Ap. juniperatae unterscheidet sich diese Art durch gerin- gere Gröfse und durch das glatte Ste Hinterleibssegment, welches bei difficilis merklich länger als das 2te ist. Die Unterschiede von Ap. spurius s. bei diesem. 17. Ap. octonarius Rtzb. ¢ 9. Long. 2.2 mill. Mesonotum subtilissime punctulatum, fere laeve, nitidum, pleurae laeves, meta- thoraz subnitidus, rugulosus. Abdominis segmentum primum latitu- dine sesquilongius, truncatum, apicem versus subangustatum, fere laeve, secundum laeve, lineis duabus obliquis postice divergentibus impressum. Valvula ventralis anum non superans. Terebra brevis- sima. Tibiae posticae spinis metatarsi dimidio longioribus. — M- ger, palpis pallidis, antennis basi subtus, squamulis, ventre basi, femoribus tibuisque rufo-testaceis, Alae hyalinae stigmate fusco- testaceo. Bye 36 H. Reinhard: Beiträge Var. Femoribus posticis medio infuscatis. Micr. octonarius Rtzb. Ichn. III. 52. Aus Bombyx quadra und depressa öfters erzogen, aber auch aus Tortr. laevigana. Cocons weils. 18. Ap. inclusus Rtzb. 9. Long. 2.5 mill. Mesonotum punctula- tum nitidum, scutellum, metathorax et abdomen laevia, hoc apice compressum, segmentum primum latitudine apicis fere duplo longius, apice truncatum, secundum lineis duabus antrorsum convergentibus impressum, tertio paulo brevius, valvula ventralis 2 anum superans, terebra subexserta. Cozae posticae laeves, nitidae. — Niger, pal- pis, femoribus tibüsque testaceis, pedum posteriorum subfusco-macu- latis. Alae fere hyalinae, stigmate fusco. Micr. inclusus Rtzb. Ichn. I. 70. Aus Liparis auriflua erzogen. 2 9 von Ratzeburg, 1 Q von Perris in Mont St. Marsan erhalten, letzteres ist aus einer an So- lidago lebenden Raupe gekommen. 19. Ap. punctiger Wsm. 592. Long. 3.0 mill. Mesonotum confertim punctulatum, opacum, scutellum laeviusculum , metathoraz punctulatus, subopacus. Abdominis segmentum primum latitudine sesquilongius, rectangulum, secundum tertio modice brevius, parum rugulosum. Terebra abdominis quadrantem aequans. — Niger, an- tennis subtus rufescentibus, palpis, squamulis, ventris basi late, pe- dibusque testaceis, cozis posticis fuscis. Alae hyalinae, stigmate testaceo. Mier. punctiger Wesm. Brac. II. 61. Nach Wesmael ist zwar das Flügelmal d’un testacé obscur, mit einem weilslichen Flecke an der Basis, bei meinem Expl. bis auf den Aufsenrand ganz gelb, doch ist bei der übrigen vollstän- digen Uebereinstimmung an der richtigen Bestimmung nicht wohl zu zweifeln. 20. Ap. adjunctus Ns. 9. Long. 3.5 mill. Thoraz subtilis- sime punctulatus, nitidulus. Abdominis segmentum primum rugulo- sum, latitudine fere duplo longius, apice late rotundatum, segmentum secundum transversum, rugulosum, tertio duplo brevius, reliqua lae- via. Terebra abdomine paulo brevior, compressa, subclavata, de- curva, — Niger, ore, squamulis, ventris basi, pedibusque flavo-testa- ceis, cozis posticis supra nigris, tibiis posticis apice fuscis. Alae obscure hyalinae, stigmate nervisque fuscis. Micr. adjunctus Ns. Monogr. I. 176. zur Kenntnifs einiger Braconiden-Gattungen. 37 Diese Art ist dem A. falcatus sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von ihr aufser durch die gelben Hüften durch das breitere lste und 2te Segment. 21. Ap. lictorius n. SY. Long. 2.5 mill. Mesonotum subti- lissime punctulatum, nitidum, metathorax et segmenta duo abdominis anteriora rugulosa, horum primum latitudine medi duplo longius, dimidio apicali angustatum, apice truncatum, secundum tertio duplo brevius. Terebra subclavata, abdomine vir brevior. — Niger, an- tennis subtus rufis, ore, squamulis, ventris basi, pedibusque rufo-te- staceis, cozis posticis basi vel totis nigris, tibtis üsdem apice fus- cts. Alae hyahnae, stigmate fusco. Micr. ruficornis Wesm. Brac. II. 61. Diese Art, in welcher W. den M. ruficornis Nees zu erkennen geglaubt hat, ist mit derselben gewils nicht identisch, und kanu da- her deren Namen nicht beibehalten. 22. Ap. falcatus Ns. JQ. Long. 4.0 mill. Antennae maris corpore paulo longiores, feminae paulo breviores. Mesonotum punc- tulatum, nitidum, scutellum laeve, metathoraz confertius punctulatum, Abdominis segmentum primum latitudine fere triplo longius, rimulo- sum, nitidum, secundum sublaeve, lineis duabus antice convergenti- bus impressum, reliqua laevia. Terebra abdomine paulo brevior, compressa, decurva. — Niger, palpis pallidis, squamuls, ventris basi, femoribus tibüsque rufo-testaceis, femora postica supra, tibiae apice fusca, Micr. falcatus Nees Hym. I. 175. Micr. equestris Hal. Ent. Mag. Il. 242. Sehr häufig gefangen, aber anscheinend noch nicht erzogen. Der M. falcator Rtzb. gehört sicher nicht hierher, obwohl er nur dürftig beschrieben ist. 23. Ap. hoplites Rtzb. G&. Long. 3.5 mill. Antennae maris corpore longiores, feminae paulo breviores. Mesonotum subtilissime punctulatum, nitidum, scutellum politum, metathorax et abdominis segmenta duo anteriora sparsim punctulato-rugulosa, nitida, horum primum latitudine sesquilongius, apice late truncatum, secundun: transversum, tertio duplo brevius. Terebra abdomine vix brevior, parum curvata. — Niger, palpis, squamulis, femoribus tibüsque an- terioribus rufo - testaceis, posticis feminae concoloribus, mari plus minusve infuscatis. Alae hyalinae, stigmate fusco, basi pallido. 38 H. Reinhard: Beiträge Mier. hoplites Rtzb. Ichn. II. 50. Micr, laevigatus Rtzb. ib. Dals beide Ratzeburgische Arten identisch sind, wie vom Au- tor schon selbst vermuthet wurde, zeigen die vorliegenden Original- Expl. aus Ratzeburg’s und Brischke’s Sammlung. Wiederholt aus Gelechia populella, angeblich auch aus Lina tre- mulae und Rhynchites betuleti in Aspenrollen erzogen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dafs auch der M. parasitellae Bouché (I. ec. S. 153) hierher gehör}. 24. Ap. scabriculusn. 2. Long. 3.5 mill. Mesonotum subtilis- sime punctulatum, nitidulum, metathoraxz granulatus, medio carina- tus. Abdominis segmentum primum latitudine vir longius, late trun- calum, rugulosum, secundum tertio paulo brevius, rugulosum, opacum, tertium fere totum subtilius rugulosum, margine apicali laeve, reliqua laevia. Segmentum ventrale ullimum anum paululum superans. Te- rebra abdominis trientem fere aequans, linearis, subdecurva. — M- ger, femoribus tibüsque rufis, ills supra basi nigro-linealis. Alae albido-hyahnae, stigmate fusco. Ein 2 von Dr. Mayr in Wien aus Cee. rosaria erzogen. Durch das verhältnifsmälsig grofse 2te und die runzlige Ober- fläche des 3ten Segments ausgezeichnete Art. 25. Ap. decorus Hal. Q. Long. 2.8 mill. Thorax subtilissime coriaceus, fere laevis, nitidus. Abdominis segmentum primum oblon- gum, latitudine paulo longius, apice late truncatum, fere laeve, seg- mentum secundum tertio duplo brevius, linea arcuata ab hoc sepa- ratum, cum reliquis laeve, nitidum. Terebra abdominis longitudine leniter decurva. — Niger, palpis pallidis, basi fuscis, ventre plerum- que rufo-testaceis, coris omnibus, posticorum trochanteribus, tibus apice et larsis nigris vel fuscis. Alae hyalinae, stigmate fusco-fer- rugineo, squamulis nigris. M. decorus Hal. Ent. M. Il. 245. Aus Argyresthia Goedartella in Birkenkätzchen von Möschler erzogen. 26. Ap. ultorn. dQ. Long. 2.5 mill. Mesonotum cum scutello confertim punctulatum, nitidulum, medio sulculi longitudinalis vesti- gia exhibens, metathoraz rugosus. Abdominis segmentum primum latitudine parum longius, marginatum, apice truncatum, rugulosum, segmentum secundum tertio duplo brevius, cum reliquis laeve. Te- zur Kenntnifs einiger Braconiden-Gattungen. 39 rebra abdominis trientem aequans. — Niger, palpis fuscis, pedibus testaceis, coxis cum trochanteribus superis migris. Alae albidae, stigmate cinerascente-testaceo. Micr. lactipennis Rtzb. Ichn. III. 54. Der Ratzeburg’sche Name mufste geändert werden, da es be- reits eine Haliday’sche Art dieses Namens giebt. Aus Liparis chrysorrhoea, B. neustria und Liparis auriflua er- zogen. 27. Ap. dilectus Hal. 2. Long. 2.5 mill. Antennae apice crassiusculae. Mesonotum confertissime punctulatum, fere granula- tum, parum nitidum, mesopleurae laeves, nitidae. Metathorar gra- nulatus, opacus. Abdominis segmentum primum latitudine sesquilon- gus, granulato - rugulosum, apice truncatum; segmentum secundum tertio duplo brevius, granulatum, lateribus impressum, reliqua laevia. Terebra dimidio abdominis paulo longior. — Niger, antennis basi subtus, ventre pedibusque rufo testaceis, coris et tibtarum posticarum apice nigris, mandibulis rufis, palpis nervisque alarum pallidis. Alae albido-hyalinae, stigmate subfusco basi pallido. Mier. dilectus Hal. Ent. Mag. II. 246. Aus Wicklern an Syringa vulgaris erzogen. Kriechbaumer hat 1 2 aus einer Coleophora erhalten. 28. Ap. suevusn. 2. Long. 3.0 mill. Mesonotum cumpleuris to- tis confertissime punctatum, opacum, metathorax rugulosus. Abdo- minis segmentum primum latitudine paulo longius, rugulosum, apice late truncatum, secundum tertio duplo brevius, rugulosum, reliqua laevia. Terebra trientem abdominis aequans, linearis, recta. Alae breviusculae, abdominis apicem vir attingentes. — Niger, pedibus fuscis, ventris basi late, segmenti tertii limbo apicali, coxis poste- rioribus et tibiarum basi rufo-ferruginibus. Alae obscure-hyalınae, stigmate testaceo. 3 2 aus dem k. Museum zu Stuttgart. Eine durch die unge- wöhnliche Färbung, besonders der Hinterhüften, sehr ausgezeich- nete Art. 29. Ap. lacteus Nees 9. Long. 4—4.5 mill. Thorax subtilis- sime punctulatus, nitidus. Abdominis segmentum primum latitudine sesquilongius, apice late truncatum, secundum tertio multo brevius, linea arcuata secretum, cum reliquis laeve. Terebra abdominis lon- gitudine, compressa, decurva. — Niger, palpis, tibiis tarsisque an- 40 H. Reinhard: Beiträge ticis, tibüisque posterioribus basi testaceis. Alae lacteae, stigma pel- lucidum, decolor, undique testaceo - marginatum, costa ante stigma testacea, pone sligma nigra. Micr, lacteus Nees Mon. I. 187. Diese durch die Flügelfärbung sehr ausgezeichnete, aber, wie es scheint, ziemlich seltene Art ist aus Nephropleryx abietella, Ho- moeosoma nimbella und nebulella in einzelnen Ex. erzogen worden. Das Gesicht ist nach unten verschmälert und der Raum zwi- schen Augen und Kieferbasis etwas länger als gewöhnlich. 30. Ap. xanthostigma Hal. £2. Long. 2.5 mill. Thorax subtilissime punctulatus, fere laevis nitidus, metathorace subgranu- lato, medio foveolato. Abdominis segmentum primum latitudine ses- quilongius, aequilatum, apice truncatum, medio subsulcatum, parce rimulosum, nitidulum, segmentum secundum breve, linea transversa a tertio discretum, cum reliquis nitidum. Terebra abdomine via bre- vior. — Niger, palpis pallidis, tubiis anticis tofis, posteriorum basi rufo-testaceis. Alae albidae, stigma flavescens vel albidum, nervo ambiente cum costa fusco-testaceis, nervis reliquis decoloribus. Mier. xanthostigma Hal. Ent. M. 11. 244. Micr. ochrostigma Wsm. Brac. Il. 55, Rtzb. Ichn. Ill. 53. Nach Ratzeburg aus Tortr. laevigana und aus Psyche-Säcken, auch von Kriechbaumer aus Erlenwicklern erzogen. Sehr häufig. 31. Ap. annularis Hal. Sj. Long. 2.5 mill. Antennae J corporis longitudine, 2 paulo breviores. Mesonotum subtilissime punctulatum, nitidum, scutellum laeve, metathorax rugulosus. Abdo- minis segmentum primum lineare, latitudine duplo longius, margina- tum, subtilissime aciculatum, secundum transversum, terlio fere triplo brevius, rugulosum, reliqua laevia. Terebra abdomine paulo brevior. — Niger, palpis, pedibus anterioribus fere totis. posticorum trochante- ribus inferis, tibüs basi et metatarsi basi pallide testaceis, coxis omnibus nigris. Ventris basi fusco-testacea. Alae albidae vel lim- pidae, nervi plerique decolores, stigma fusco-testaceum, basi pallidum. Micr, annularis Hal. Ent. Mag. II. 244. Aus Gracilaria rufipennella und Fribergensis erzogen. Diese Art steht dem Ap. emarginatus aufserordentlich nahe und könnte eine Vereinigung beider wohl in Frage kommen. Das hauptsächlichste Unterscheidungs-Merkmal liegt in der Sculptur des Mesonotum, welches beim annularis äulserst fein punktirt und da- her stärker glänzend ist, während beim emarginatus die Sculptur etwas stärker und der Glanz merklich geringer ist. Aufserdem zur Kenntnis einiger Braconiden-Gattungen. 41 sind bei diesem die Flügelschuppen stets weilsgelblich, bei jenem ganz schwarz oder wenigstens mit schwarzer oder brauner Mitte und weilslichem Saume. 32. Ap. emarginatus Ns. oY. Long. 2.7 mill. Antennae corporis longitudine. Mesonotum punctulatum, subnitidum, scutellum laeve, metathorax subrugosus, medio sulculo impressus. Abdominis segmentum primum latitudine duplo longius, lineare, apice trunca- tum, subtiliter rugosum, secundum tertio fere duplo brevius, subco- riaceum, reliqua laevia. Terebra abdominis longitudine vel parum brevius, apicem versus subclavata, decurva, — Niger, palpis, squa- mulis, pedibus anterioribus, posticorum tibüs tarsisque basi pallide testaceis, coxis omnibus nigris. Alae hyalinae stigma fuscum, basi pallidum. Micr. emarginatus Nees Hym. I. 182, Wesm. Brac. II. 56, Ratzb. Ichn. III. 53. Micr, hilaris Hal. Ent. Mag. II. 245. Aus Depressaria chaerophylli erzogen. 33. Ap. nanus n. dg. Long.2.0 mill. Thorax subtilissime punc- tulatus, nitidulus. Abdominis segmentum primum latitudine fere du- plo longius, lineare, apice late rotundatum, secundum terti dimidio paulo longius, utraque rugulosa, opaca, tertium totum vel basi sub- tilius rugulosum, reliqua laevia. Terebra dimidio abdominis brevior, subclavata. — Niger, palpis apice albidis, pedibus piceo - testaceis, cozis nigris, femoribus posterioribus, tibiarum apice, tarsisque plus minusve fuscis. Alae subhyalinae, stigma fusco-cinereum, nervi ple- rique decolores. Diese kleine, einmal aus Lithocoll. amyotella erzogene Art, zeichnet sich durch das verhältnifsmäfsig gröfsere 2te Segm. und durch die Sculptur des 3ten aus, wodurch sie den Arten mit ver- borgenem Bohrer nahe tritt, doch ragt bei ihr der Bohrer deutlich vor, wenn er auch die Länge des halben Hinterleibes nicht erreicht. 34. Ap. obscurus Ns. 72. Long. 3.5 mill. Mesonotum punc- tatissimum, prope medium dorsi utrinque subdepressum , metathorar rugosus. Abdominis segmentum primum latitudine vic sesquilongius, utringue acute marginatum, rugulosum, apice truncatum, secundum tertio plus duplo brevius, rugulosum, reliqua laevia. Terebra abdo- mine paulo brevior, subclavata. — Niger, palpis apice, femoribus anticis apice, tibus tarsisque anticis, tibiarum posteriorum basi rufis. Alae obscure hyalinae, stigma nigrum, 42 H. Reinhard: Beiträge Micr. obscurus Nees Mon. I. 182, Wesm. Brace. II. 58. Mier. arenarius Hal. Ent. Mag. II. 246. Die Art ist sehr häufig, aber über die Wirthe, in denen sie lebt, noch nichts bekannt. 35. Ap. tenebrosus Wesm. g'2. Long. 2.8 mill. Mesonotum punctulatum, nitidum, metathorax rugosus, opacus, medio carinatus. Abdominis segmentum primum latitudine paulo longius, apice late truncatum, punctulato-rugosum, segmentum secundum tertio brevius, rugulosum, reliqua laevia, terebra quadrante abdominis non longior, linearis, — Niger, femoribus anticis apice, tibiis anterioribus et po- sticarum basi rufis. Alae hyalinae, stigma fuscum. Mier. tenebrosus Wesm. Brace. II. 51. Es ist wahrscheinlich, dafs die von Ratzeburg (Ichn. III. 56) als Mier. fuliginosus Wesm. bezeichnete Art, soweit sie die von Kirchner aus Hyponomeuta padella erzogenen Stücke anlangt, hier- her gehöre, da R. die stark keulenförmige Legeröhre des Wes- mael’schen fuliginosus wohl nicht unerwähnt gelassen hätte, bei diesem auch die Sculptur an Metathorax und Hinterleib viel ver- wischter ist. Die andern von Brischke erzogenen und noch in des- sen Sammlung befindlichen Stücke sind Ap. brevicornis Wsm. 36. Ap. viminetorum Wesm. Q. Long. 2.3 mill. Thoraz punctulatus, nitidulus. Abdominis segmentum primum latitudine duplo longius, postice paulo attenuatum, truncatum, punctulatum, opacuu, secundum tertio duplo brevius, primo latius, utrinque lnea obliqua impressum, punctulatum, reliqua laevia. Terebra quadrantıs abdominis longitudine, decurva, clavata. — Niger, geniculis tibiisque anticis totis, tibiis posterioribus basi pallide testaceis. Alae subhya- linae, stigma cinerascenti-fuscum. Ventris basis picea. Mier. viminetorum Wesm. Brac. II. 50. Aus Minen von Elachista Airae an Aira caespitosa und aus Elachista adscitella erzogen. 37. Ap. sodalis Hal. SQ. Long. 2.8 mill. Mesonotum punc- tulatum, nitidulum, metathorax rugulosus. Abdominis segm. primum latitudine duplo longius, secundo angustius, lineare, apice trunca- tum, rugulosum, secundum. tertio duplo brevius, cum reliquis laeve. Terebra abdominis dimidium aequans, subelavata. — Niger, genicu- lis tibiisque anticis, tibiis posterioribus bast rufescentibus vel rufo- testaceis, mari fere totis nigris. Alae albidae, stigma pallide stra- mineum, maryine undique obscurius. Venter piceo-pellucidus. Mier, sodalis Hal, Ent. M. II. 246. zur Kenntni[s einiger Braconiden-Gattungen. 43 Von Dr. R. v. Stein in Böhmen aus Wicklern an Erlen er- zogen. Von Ap. zanthostigma, dem diese Art sehr ähnlich ist, unter- scheidet sie sich durch die dichtere Punktirung des Mesonotum und das schmälere erste Segment. 38. Ap. albipennis Nees GQ. Long. 3.7 mill. Thorax niti- dus, subtilissime punctulatus, fere laevis. Abdominis segm. primum latitudine parum longius, utringue marginatum, apice late truncatum, secundum breve, latum, cum reliquis laeve. Terebra subclavata, ab- domine paulo brevior. — Niger, geniculis tibüsque anticis totis, t- biis posterioribus basi rufis. Alae albae, costa et stigma nigrum, hoc summa basi plerumque pallide notatum. Mier. albipennis Nees Mon. I. 186, Ratzb. Ichn. II. 52. Micr. lacteipennis Hal. Ent. M. II. 244. Aus Puppen von Argyresthia Brockeella, und nach Ratzeburg aus Geometra brumata erzogen. Prof. Mayr in Wien hat auch eine Anzahl Ex. aus den verwirrten Blattschöpfen von Andricus multi- plicatus erhalten. Haliday hat a. a. O. ebenfalls einen Micr. albipennis, der aber mit der Nees’schen Art nicht identisch ist, da er um die Hälfte kleiner als Micr. candidatus Halid. = impurus Ns., also nur circa 2.2 mill. lang sein soll. 39. Ap. impurus Ns. 32. Long. 2.8 mill. Thorax nitidus, punctulatus. Abdominis segmentum primum latitudine sesquilongius, marginalum, apice truncatum, levissime aciculatum, secundum breve, primo latius, cum reliquis laeve. Terebra linearis, abdominis dimi- dium aequans. — Niger, tibiis anticis totis, posterioribus basi flavo- ferrugineis. Alae albidae, stigma fuscum, nervi testucet. Micr. impurus Nees Mon. I. 187, Wesmael Brac. II. 53, Ratzb. Ichn. II. 51. Mier. candidatus Hal. Ent. M. II. 243. Aus Gracilaria syringella, aus Distelköpfen und nach Ratze- burg aus versponnenen Apfelblüthen (Anthonomus pomorum) er- zogen. Diese Art ist dem A. albipennis sehr ähnlich, nur kleiner, und ist das erste Hinterleibssegment schmäler und der Bohrer kürzer und nicht keulenförmig, wie bei jenem. 41 H. Reinhard: Beiträge 40. Ap. infimus Hal. SY. Long. 2.4 mill. Thorax subtilis- sime punctulatus, nitidulus. Abdominis segmentum primum latitudine ver longins, levissime marginatum, late truncatum, aciculatum , niti- dum, secundo paulo angustius, hoc teriio duplo brevius, cum reli- quis laeve. Terebra dimidi abdominis longitudine, recta, crassius- cula. — Niger, tibüs basi fusco-ferrugineis. Alae obscure hyalınae, stigmate fusco. Micr. infimus Hal. Ent. M. Il. 243. Nicht selten, aber wie es scheint, noch nicht erzogen. 41. Ap. exilis Hal. SQ. Long. 2.0 mill. Thorax punctulatus, nitidulus. Abdominis segmentum primum lineare, latitudine plus du- plo longius, apice late rotundatum, punctulatum; segmentum secun- dum breve, lineis obliquis utrinque impressum, cum reliquis laeve. Terebra abdominis dimidio brevior, recta, linearis. — Niger, palpis apice pallidis, pedum anteriorum geniculis, tibus tarsisque flavo- te- staceis, tibiis posterioribus basi plus minusve testaceis. Alae ob- scure hyalinae, stigmate testaceo vel testaceo-fusco. Ventris basis testaceo-picea. Micr. ezilis Halid. Ent. M. II. 247. Aus Coleophora an Birken erzogen. 42. Ap. vipion. OY. Long. 3.8 mill. Oris partes elongatae, ro- striformes. Mesonotum cum scutello laeve, nitidum. Metathoraz sub- tilissime rugulosus, nitidulus, medio carinatus. Abdominis segmen- tum primum latitudine vir duplo longius, laeve, canaliculatum, apice rolundatum, ibique punctulatum, secundum cum reliquis laeve, tertio brevius, medio carinatum, utrinque linea obliqua impressum. Tere- bra dimidii abdominis longitudine, recta, subclavata, — Ater, alis fuscis, litura hyalina sub stigmate. 4 ¢ 12 aus Paris, Spalato und Frankfurt a. M., das Weib- chen aus Tinea Knochella erzogen. Diese sehr ausgezeichnete Art erinnert durch die Form seiner Mundtheile an Agathis, die schnabelförmige Verlängerung ist etwas kürzer als das Gesicht. Im Uebrigen ist sie durch Gröfse und Färbung dem Ap. gagates Ns. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber, abgesehen von der Form der Mundtheile, durch die verschiedene Form und Sculptur der beiden ersten Hinterleibssegmente. 43. Ap. longipalpisn. SQ. Long. 3.5 mill. Oris partes cum palpis mazillarıbus elongatae. Mesonotum laeve, nitidum, metathorar laevis, partum subrugulosus, nitidus. Abdominis segmentum primum zur Kenntni/s einiger Braconiden-Gattungen. 45 latitudine sesquilongius, apice mari distinctius quam feminae atte- nuatum, truncatum, fere totum laeve, utrinqgue subrugulosum, secun- dum laeve, lineis obliquis antrorsum convergentibus impressum, ter- tio distincte brevius, reliqua laevia. Terebra abdomine fere longior, compressa, subclavata. — Niger, tibiis basi plus minusve rufescen- tibus, alis albidis, stigmate fusco, nervis decoloribus. Eine durch die langen, tiefschwarzen Kiefertaster und die weis- sen Flügel ausgezeichnete Art. — 2 3 12. 44. Ap. gagates Ns. $Y. Long. 4.0 mill. Thoraz laevis, niti- dus, metathoracis medio punctulato. Abdominis segmentum primum quadratum, marginatum, late truncatum, laeve, nitidum, apice punc- tulatum, secundum tertio multo brevius, cum reliquis laeve. Terebra abdomine paulo brevior, compressa, subdecurva. — Ater, genubus anticis et tibüs iisdem facie anteriore rufis. Alae fuscae, apice di- lutiores. Mier. gagates Nees Mon. I. 183, Wesm. Brac. II. 57. 2g 32. Einzelne derselben waren aus Pterophorus serotinus, andere aus Scabiosenköpfen erzogen. 45. Ap. lineatusn. Z9. Long. 3.0 mill. Thorax sublilissime punctulatus, nitidulus, Abdominis segmentum primum latitudine ses- quilongius, lineare, marginatum, secundum breve. Segmenta ommia laevia. Terebra abdominis longitudine, subclavata, viz decurva. — Niger, femoribus testaceis, anticis basi, posterioribus supra et infra nigrolineatis, tibiis testaceis, posticis apice, tarsisque posterioribus fuscis. Alae hyalinae, stigmate et nervis fusco-testaceis. 4g 29. Die Art steht dem Micr. lineipes Wesm. sehr nahe, und ihre Vereinigung mit dieser hindert nur die nach Wesmael er- heblichere Gröfse (12 lin.) und das schwärzliche Flügelmal der letzteren. Auch dem Ap. decorus Hal. ist sie sehr ähnlich, doch hat diese Art ganz gelbe Schenkel und einen viel glätteren und glänzenderen Thorax, als A. lineatus. 46. Ap. longicauda Wesm. ZQ. Long. 3.5 mill. Thoraz subhilissime punctulatus, nitidulus, scutello laevi, nitido. Abdominis segmentum primum latitudine sesquilongius, apice late truncatum, lueve vel apicem versus punctulatum, secundum breve, cum reliquis laeve. Terebra abdominis longitudine, fere linearis, perparum cur- vata. — Niger, femoribus anticis apice tibusque visdem, tibris. po- sterioribus basi testaceis vel albido - testaceis. Ventris basis picea- Alae albido-hyalinae, stigmate fusco. 46 H. Reinhard: beiträge Micr. longicauda Wesm. Brac. II. 54. Micr. terebrator Ratzb. Ichn. III. 52. Ein mir von Ratzeburg selbst mitgetheiltes Ex. seines terebra- tor lafst an der Identität der beiden Arten nicht zweifeln; dagegen scheint der M. longicauda Rtzb. eine andere Art zu sein, vielleicht = emarginatus Ns. Ratzeburg hat sie in Menge aus Gelechia leucatella erzogen, Hofmann in Stuttgart aus Atemelia torquatella. 47. Ap. fuliginosus Wsm. d2Q. Long. 2.4 mill. Thoraz punctulatus, nitidus. Abdominis segmentum primum latitudine paulo longtus, apice late truncatum, laeve, viz apicem versus punctulatum, secundum tertio paulo brevius, cum reliquis laeve. Terebra quadran- tis abdominis longitudine, recta, clavata. — Niger, palpis pallidis, femoribus anticis apice late, tibtisque üsdem, tibiis posterioribus basi testaceis vel rufo-testaceis. Alae hyalinae, stigmate fusco, ner- vis partim decoloribus. Micr. fuliginosus Wesm. Brac. II. 52. Der M. fuliginosus Rtzb. ist, wie schon anderwärts erwähnt, theils wahrscheinlich M. tenebrosus Wsm., theils brevicornis W. 48. Ap. corvinusn. JQ. Long. 2.3 mill. Thoraz punctulatus, parum nitidus. Abdominis segmentum primum latitudine duplo lon- gius, laeve, postice paulo attenuatum, apice fere duplo angustius quam medio, truncatum; secundum laeve, cum reliquis laeve. Tere- bra recta, linearis, abdominis dimidii longitudine. — Niger, palpis, femoribus anticis tibtisque üsdem, tibiis posterioribus basi testaceis. Alae albido-hyalinae, stigmate fuscescente. 1g 5Q gefangen. 49. Ap. merulan. 9. Long. 3.3 mill. Thoraz confertim punctu- latus, nitidulus, scutello plano, metathorace medio carinato. Abdo- minis segmentum primum latitudine duplo longius, postice altenua- tum, apice duplo angustius quam medio, laeve, secundum tertio fere duplo brevius, lineis obliquis ad angulos primi conniventibus utrin- que impressum, reliqua laevia. Terebra abdomine vir paulo brevior, recta, subclavata. — Niger, palpis squamulisque pallide testaceis, femoribus anticis apice tibtisque tisdem, tibüs posterioribus bast rufo-testaceis. Alae subhyalinae, stigmate fusco. 72 gefangen. In dieser Art den M. contaminatus Hal. (Ent. M. Il. 245) zu erkennen, hindert, obwohl die Beschreibung in den meisten Punkten zur Kenntnifs einiger Braconiden-Gattungen. 47 gut übereinstimmt, dafs Haliday die beiden ersten Segmente aci- culata nennt, und den scharf ausgeprägten Mittelkiel des Metatho- rax nicht erwähnt. 50. Ap. triangulator Wesm. g'Q. Long. 2.3 mill. Mesono- tum subtilissime punctulatum, nitidulum, metathoraz laevis, nitidus. Abdominis segmentum primum, latitudine duplo longius, lineare, apice obtuse lanceolatum, laeve, apice rimulosum, secundum lineis duabus obliquis, antice conniventibus, aream triangularem laevem describentibus impressum, religua laevia. Terebra brevissima. — Niger, palpis pallidis, pedibus luteis, cozis nigris, femoribus medüs basi, posticis totis vel marginibus fuscis. Alae hyalinae, stigmate fusco-testaceo vel fusco. Ap. triangulator Wesm. Brac. II. 62. Einige Male aus Geometra cytisaria erzogen. Cocons blafs- gelblich. 51. Ap. fraternusn. SQ. Long. 1.8 mill. Mesonotum cum scu- tello punctulatum, parum nitidum, metathorar laevissimus. Abdomi- nis segmentum primum latitudine medii duplo longius, dimidio basali lineare, apical lanceolatum, laeve, secundum lineis duabus obliquis antice conniventibus, aream triangularem laevem describentibus im- pressum, reliqua laevia. Terebra brevissima. — Niger, palpis pal- lidis, femoribus fuscis, tibiis testaceis vel fusco-testaceis. Alae sub- hyalinae, stigmate testaceo. Die gelblichweifsen, bis zu über 100 honigwabenartig in Form einer Scheibe aneinander gesponnenen Cocons sind in sehr zier- licher Weise mit dem Rande der länglichen Scheibe an einem dün- nen Zweige oder Stengel befestigt. Im Wiener zool. Museum be- finden sich mehrere solcher Ooconhäufchen, von Rogenhofer in der Umgebung Wiens gesammelt, aus denen diese Art ausgekommen ist. Die beim Auskriechen abgesprengten Deckel der Cocons be- finden sich theils auf der oberen, theils auf der unteren Seite der Scheibe. Der Wirth, aus dem sich die Apanteles-Larven entwickelt hatten, ist unbekannt. Die Art selbst ist dem Ap. triangulator sehr ähnlich und fast nur durch die beträchtlich geringere Körpergröfse von ihm zu un- terscheiden. Eine ähnliche Anordnung der Cocons wird von Mier. alvea- rius Spin., von Micr. flavipes Hal. (cf. Ruthe 1. e. IV. §. 153) und 48 H. Reinhard: Beiträge von (Microg.?) Ichn. alvearifer!) Schrank (Enum. ins. Austr. S. 378) beschrieben. Auch Reaumur (Mem. II. T. II. P. S. 233. Pl. 35. Fig. 7 und 8) hat sie bekanntlich beschrieben und abgebil- det. Nach dem, was er über die daraus entwickelten Wespen sagt, war es eine andere Art, als die hier besprochene, vielleicht auch M. flavipes. Es heifst von ihr pattes assez longues et d’un jaunatre presque blanc. 52. Ap. pallipesn. SQ. Long. 2.5 mill. Mesonotum subtilissime punctulatum, nitidulum, metathorax rugosus, opacus, medio carina- tus. Abdominis seqmentum primum latitudine medii duplo longius, apicem versus angustatum, elongato-trigonum, rugulosum, secundum Iransversum, tertio paulo brevius, lineis duabus obliquis, antice con- niventibus, aream triangularem rugulosam describentibus impressum, reliqua laevia. Terebra brevissima. — Niger, antennis basi, palpis, ventre basi, pedibusque totis pallide testaceis. Alae hyalinae, stig- mate testaceo, Aus Plusia gamma von Rogenhofer in Wien, aus Botys verti- cals von Brischke in Danzig erzogen. 53. Ap. bicolor Nees 2. Long. 2.0 mill. Mesonotum con- fertim punctulatum, parum nitidum, metathoraz fere laevis. Abdo- minis segmentum primum dimidio basali lineare, apical lanceola- tum, latitudine medi plus quam duplo longius, leviter rugulosum, secundum lineis duabus obliquis, antice conniventibus, aream trian- gularem describentibus impressum, laeviusculum, religua laevia. Te- rebra quadrantem abdominis aequans, pilosa, subclavata, subdecurva. — Niger, palpis pallidis, ventris bast testacea, abdominis dorsum aut totum nigrum, aut basi aut medio rufo-testaceum. Pedes testa- cet, cozis posticis femoribusque üsdem saepe plus minusve infusca- tis. Alae subhyalinae, stigmate testaceo. Micr. bicolor Nees Mon. I. 181, Rtzb. Ichn. II. 50. Mier, circumscriptus Nees Mon. I. 181. Mier. eviguus Hal. Ent. M. II. 249. Micr. ardeaepennellae Bouché Nat. 153. Mer, lividipes Wesm. Brac. II. 63. ') Die von Schrank bezeichneten Cocons gehörten wohl sicher einem Microgaster an, die von ihm daraus enthaltenen Schlupfwes- pen aber kaum, da er den Ichneumon petiolatus nennt. Vielleicht war es ein Mesochorus oder Hemiteles, die ja oft in Microgaster- Cocons schmarotzen. zur Kenntnifs einiger Bracomiden-Gattungen. 49 Sehr häufig aus blattminirenden Lithocolletis - Räupchen, wie cavella, complanella, pomifoliella, populifoliella, emberizaepennella ete. erzogen. Die Färbung, besonders des Hinterleibs, variirt vielfach, oft in einer und derselben Zucht, man erkennt die Art indefs ohne Schwie- rigkeit an Körpergröfse, Farbe der Flügel und Bohrerform. 54. Ap. callidus Hal. SQ. Long. 3.5 mill. Mesonotum sub- tilissime punctulatum, nitidulum, metathorar punctulatus, medio lae- vior. Abdominis segmentum primum angustum, latitudine medi qua- truplo longius, a basi ad apicem attenuatum, rugulosum, secundum lineis duabus obliquis, antice connwentibus, aream triangularem in- cludentibus impressum, rugulosum, reliqua laevia. Ventris compresst valvula anum non superans, terebra brevis. Coxae posticae eximiae, granulatae, tibiae mediae calcar internum subincurvatum. — Niger, palpis, squamulis, ventris basi, pedibusque flavis, posticorum cozis nigris, tibiis apice tarsisque fuscis, abdominis segmento tertio dor- sali plus minusve rufo. Alae obscure hyalinae, stigmate fusco. Mier. callidus Hal. Ent. Mon. II. 248. Micr. majalis Wesm. Brac. II. 64. Eine durch die verhältnifsmälsig grofsen, granulirten Hinter- hüften ausgezeichnete und von den verwandten leicht zu unter- scheidende Art. 55. Ap. lateralis Hal. ZI. Long. 3.2 mill. Mesonotum pun- ctulatum, parum nitidum, metathoraz laeviusculus. Abdominis seg- mentum primum angustum, latitudine medii fere triplo longius, api- cem versus attenuatum, laeve, nitidum, secundi scutum lineis duabus obliquis antrorsum conniventibus, aream triangularem includentibus impressum, cum reliquis politum. Ventris compressi valvula anum superans, terebra subulata abdominis dimidio vir brevior. — Niger, palpis, squamulis, ventris basi late pedibusque flavo-testaceis, coxis posticis nigris, femoribus posticis tibiisque apice fuscescentibus. Alae hyalinae, stigmate fusco. . Micr. lateralis Hal. Ent. M. II. 248. Micr. rufilabris Rtzb. Ichn. I. 69 (?). Dafs die Ratzeburg’sche Art hierher gehöre, ist bei der Un- vollständigkeit ihrer Beschreibung nur wahrscheinlich. Nach Ratze- burg (III. S. 50) soll sie von Kirchner aus Hyponomeuta padella an Birnbäumen erzogen worden sein. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 4 50 H. Reinhard: Beiträge 56. Ap. formosus Wesm. OQ. Long. 3.7 mill. Mesonotum laevissimum, nitidum, metathorax apice tuberculatus, utrinque sub- retusus, laevissimus. Abdominis segmentum primum latitudine me- dii fere triplo longius, dimidio basali hneare, apicali lanceolatum, laeve, nitidum, apice leviter rugulosum, secundum transversum, basi utringue foveola obliqua impressum, cum reliquis laevissimum. Val- vula ventralis anum superans, terebra brevis. Tibiae mediae calcar internum apice subcurvatum. — Niger, ore, palpis, squamulis, abdo- minis segmento primo fere toto, ventris basi, pedibusque flavis, po- sticorum coris summa basi nigris. Alae hyalinae, stigmate fusco. Micr. formosus Wesm. Brac. II. 60. Aus Bomb. antiqua in der Umgebung Wiens in beiden Ge- schlechtern erzogen. Cocons rein weils. Die Art bietet in der Körperform wie in der Färbung manches Eigenthümliche, besonders ist die fast sattelförmige Bildung des Metathorax zu nennen, und die Bildung des 2ten Hinterleibsseg- ments, indem dieses dicht an der Basis zwei etwas schräg gelegte längliche Grübchen zeigt, zwischen denen die Fläche des Segments sich mit einer nach vorn gerichteten Spitze emporwölbt. Es ent- steht so in ähnlicher Weise, wie bei den verwandten Arten ein Jreieckiges Feld, dessen hintere Basisseite jedoch nur undeutlich markirt ist. Bezüglich der Färbung ist besonders die des ersten Segments bemerkenswerth. Nach der Form dieses Segments, des- sen hinteres Ende besonders beim jf ziemlich abgerundet ist, könnte diese Art auch in die Nähe von Ap. octonarius und inclu- sus gestellt werden, doch palst sie dem ganzen Habitus nach bes- ser hierher. 57. Ap. vitripennis Hal. JQ. Long. 3.2—3.5 mill. Mesono- tum subtilissime punctulatum, pubescens, nitidulum, metathorar me- dio laevis, lateribus punctulatus. Abdominis segmentum primum a basi ad apicem attenuatum, latitudine medi fere triplo longius, vir apice rugulosum, secundum obtrigonum, parce rugulosum, nitidulum, reliqua laevia. Ventris valvula anum superans, terebra brevis. Ti- biae mediae calcar internum subcurvatum. — Niger, palpis, squa- mulis, ventris basi, pedibusque flavis, posticorum coxis basi, vel in- fra, vel fere totis nigris, tibiis et tarsorum articulis apice fusces- centibus, abdominis segmentnm tertium plus minusve rufescens. Alae hyalinae, stigmate obscure testaceo. Micr. vitripennis Hal. Ent. M. II. 348. Mier, fulcriger Wsm. Brac. Il. 65, flavilabris Rtzb. Ichn. 1.69. zur Kenntni/s einiger Braconiden-Gattungen. ol Aus Spilosoma fuliginosa in beiden Geschlechtern erzogen. Dafs auch die Ratzeburg’sche Art hierher gehört, zeigt ein mir von R. selbst mitgetheiltes Ex. 58. Ap. rubens n. d. Long. 3.0 mill. Mesonotum punctulatum, parum nitidum, metathoraxr laeviusculus. Abdominis segmentum pri- mum latitudine medii quatruplo longius, a basi ad apicem sensim attenuatum, laeve, secundum lineis duabus obliquis antice conniven- tibus aream triangularem levissime aciculatam describentibus impres- sum, reliqua laevia. — Rufo-ferrugineus, mesonotum maculis tribus fuscis signatum, metathorar niger, abdominis dorsum nigrum, seg- mentis tribus anterioribus rufo-limbatis, venter pallidus, pellucidus, pedes pallide testacei, posticorum trochanteribus, genubus tarsisque infuscatis. Alae hyalinae, stigmate fusco-testaceo. Ein § von Th. Kirsch in der Nähe von Dresden gefangen. Eine durch ihre unter den Apanteles- Arten seltene Färbung ausgezeichnete Art. 59. Ap. fulvipes Hal. “9. Long. 3.0—3.2 mill. Mesonotum cum metathorace subtilissime punctulaia, nitidula. Abdominis seg- mentum primum inde a basi ad apicem sensim attenuatum, latitudine medu fere quatruplo longius, subtilissime aciculatum, secundum lineis duabus obliquis antice conniventibus aream triangularem aciculatam includentibus impressum, reliqua laevia. Valvula ventralis anum non superans. Terebra brevissima. — Niger, squamulis pedibusque flavo- testaceis, cozis posticis migris, ventris basi picea vel piceo-rufa. Alae hyalinae, stigmate testaceo. Micr. fulvipes Hal. Ent. M. II. 249. Mier. glomeratus Nees Mon. I. 179, Wsm. Brac. II. 65. Micr. nemorum Rtzb. Ichn. I. 69. Diese in der Körperbildung und Färbung den verwandten sehr ähnliche Art, unterscheidet sich von ihnen doch ziemlich leicht durch das düstere Roth oder Pechbraun am Grunde des Bauches und die die Hinterleibsspitze nicht überragende Bauchklappe. Die Dornen der Mitteltibien sind gerade. Nach Ratzeburg öfters aus Lasiocampa pini erzogen. Als Index zu den Apanteles-Arten. (Die Zahlen 367 ff. beziehen sich auf den XXIV., die übrigen auf den acuminatus Rhd. adjunetus Ns. affinis Ns. . albipennis Ns. annularis Hal. ardeaepennellae Be . arenarius Hal. bicolor Ns. brevicornis Wsm. callidus Hal. . candidatus Hal. . earbonarius Wsm. . circumscriptus Ns. . congestus Ns. corvinus Rhd. crataegi Rtzb. decorus Hal. . diffieilis Ns. . dilectus Hal. . emarginatus Ns. equestris Hal. . exiguus Hal. . exilis Hal. . faleatus Ns. : flavilabris Rtzb. . formosus Wsm. . fraternus Rhd. fuleriger Wsm. . Juliginosus Rtzb. . fuliginosus Wsm. fulvipes Hal. . gagates Ns. . gastropachae Be . globatus Be glomeratus L. glomeratus Ns. hilaris Hal. hoplites Rtzb. impurus Ns. . inelusus Rtzb. infimus Hal. . insidens Rtzb. intricatus Hal. juniperatae Be lacteipennis Hal. . lacteus Ns. : lactipennis Rtzb. laevigatus Rtzb. . XXV. Jahrgang.) lateralis Hal. . lictorius Rhd. lineatus Rhd. . lineipes Wsm. lineola Hal. lividipes Wsm. longieauda Wsın. longipalpis Rhd. . majalis Wsm. melanoscelus Rtzb. . merula Rhd. . nanus Rhd. nemorum Rtzb. . obseurus NS. . ochrostigma Wsm. . octonarius Rtzb. ordinarius Rtzb.. pallipes Rhd.. perspicuus Wsm. pieridis Be placidus Hal. . praepotens Hal. . punctiger Wsm. . reconditus Ns. rubens Rhd. rubripes Hal.. ruficornis Wsm. . ruficrus Hal. . ruflabris Rtzb. scabrieulus Rhd. sodalis Hal. solitarius Rtzb. . spurius Wsm. suevus Rhd. . tenebrosus Wsm. terebrator Rtzb. . tetrieus Rhd. . triangulator Wsm. ultor Rhd.. . . Vanessae Rhd. vestalis Hal. villanus Rhd.. viminetorum Wsm. . vinulae Be vipio Rhd.. vitripennis Hal. . xanthostigma Hal. . [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Bemerkungen über typische Exemplare von Arten der Heteromeren-Gattung Blaps aus Fischer von Waldheim’s Sammlung von Dr. G. Kraatz. In der Mai-Nummer meiner entomologischen Monatsblätter ') wurde eine Liste der Blaps-Arten von H. Allard veröffentlicht, welche eine Uebersicht der ihm bekannten Species enthält, deren Beschreibungen bereits einen starken Manuscript-Band bei ihm bil- deten. Leider sind dergleichen umfangreiche Arbeiten bei Herrn Allard und auch anderweitig nicht Früchte einer jahrelangen Uebung des Auges, ohne welche der Monograph in der Regel selbst bei gutem Willen mehr oder minder Mangelhaftes leistet, wenn es sich um sog. schwierige, umfangreiche Gattungen handelt. Da mir die Blaps von jeher Interesse eingefléfst haben, so glaube ich mir ein gewisses Urtheil über dieselben erlauben zu dürfen; wie schwierig dasselbe zu erlangen ist, dürfte aus der Aeufserung ?) des anerkannt tüchtigen und sorgfältigen russischen Entomologen Faust hervorgehen: „ich habe mich viel mit dieser Gattung (Blaps) beschäftigt, bin aber leider aus Mangel an den meisten westrussi- schen, von Fischer beschriebenen und mehreren Arten des Mittel- meergebietes zu keinem befriedigenden Resultat gekommen“. Nachdem der Director des zool. Museums in Dresden den Enkel des bekannten Fischer von Waldheim (Herausgeber der Entomo- graphia Imperii Rossici und des Spieilegium Entomogr. Ross.) ver- anlafst hat, dem Dresdener Museum die Sammlung seines Grofs- vaters im Interesse der Wissenschaft zum Geschenk zu machen, wodurch beide Herren sich die deutschen Entomologen in hohem Grade verpflichtet haben, so bot sich mir die Gelegenheit die Ty- pen der erwähnten Fischer’schen Blaps- Arten bei meinem letzten 1) Jahrg. II. 1880 p. 71—74. 2) Hor. Soc. Ent. Ross. XI. 1875. p. 222, am Eingange der Bespre- chung verschiedener Blaps- (p. 222-230) und Prosodes-Arten (p.231-244). 54 G, Kraatz: über Besuche in Dresden zu untersuchen. Obwohl mir im Augenblicke in Dresden weder meine Sammlung, noch Fischer’s Werke zugäng- lich waren, so hielt ich es doch für meine Pflicht, mir sofort eine Anzahl Notizen über die Fischer’schen 5laps-Arten zu machen, da es mir nicht sicher schien, dafs die Typen alsbald an Allard ein- gesendet werden würden, und ich, nach mehrmaligem Besuch von Dresden, vor dem nächsten Sommer kaum dorthin kommen dürfte. Es bleibt Herrn Kirsch überlassen, weitere Auskünfte über die Sammlung zu geben, zu denen namentlich die Rüsselkäfer Veran- lassung bieten dürften, unter denen sich eine Anzahl russischer Seltenheiten ersten Ranges befinden. Die Carabus scheinen leider schon früher durch Transport der Sammlung erheblich gelitten zu haben. Obwohl die Fischer’schen Beschreibungen der Blaps äulserlich kei- nen allzuungünstigen Eindruck machen, gehören sie doch wohl zu den am schwersten deutbaren, und es wäre unnütz über diesen Ge- genstand weitere Worte zu verlieren. Einer seiner Hauptlieferanten war Besser, aulserdem erhielt er namentlich interessantes Material aus der Songarei; diesem Umstande ist es zu verdanken, dafs seine Namen für einzelne Arten von dort werden zu erhalten sein; im Uebrigen weichen sie meist den älteren Gebler’schen. Da es mir nicht möglich war die Fischer’schen Typen mit dem Materiale meiner Sammlung zu vergleichen, so ergiebt sich vielleicht später noch Stoff zu einzelnen Ergänzungen, resp. Berichtigungen. Mit der Besprechung sind einige Bemerkungen über die Arten der erwähnten Allard’schen Liste verknüpft. In derselben sind die 6 neuen Prosodes- und 3 neuen Blaps-Arten in Ballion’s Ver- zeichnils der Kuldscha-Käfer noch nicht aufgeführt, die in meinem Referat ') namhaft gemacht sind. 1. Dila Fischer. 1. Dila laevicollis Fisch. ist zwar von Fischer mit verschie- denen Prosodes-Arten vereinigt, die Gattung aber auch a. a. O. p. 244 von Faust aufrecht erhalten und ausführlicher charakteri- sirt worden. Derselbe kannte nur 4 Ex. desselben Geschlechts; dasselbe ist unzweifelhaft das weibliche. Ein Männchen in mei- ner Sammlung ist merklich kleiner und schmaler (nur 123 lin. ang), hinten mehr zugespitzt, durch die hinter der Mitte deutlich gekrümmten Hinterschienen leicht kenntlich. !) In dieser Zeitschrift 1879 p. 399. Blaps- Arten. 59 Dafs die Art mit Unrecht in dem neuesten Cat. Col. Europ. (1877) aufgenommen ist, habe ich schon erwähnt; sie kommt nach Faust am Altai und in der Songarei vor '). 2. Prosodes Eschsch. Die Synonymie der Prosodes-Arten ist neuerdings durch Faust, die der Fischer’schen schon längst zum gréfsten Theile gelichtet; unbekannt und ungedeutet blieb bis jetzt nur: 2. Peltarium ovatum Fisch. Spie. p. 107. Das typische Ex., Volh. Podol. austr. bezettelt (in Ueberein- stimmung mit Fischer’s Angaben), ist eine Dineria confusa Men. J ”) mit wenig Glanz und deutlichen Längsstreifen. Dafs Prosodes Ledereri Fairm. und montana Motsch. des Münchener Catalogs Blaps -Arten sind, ist schon früher bemerkt worden. 3. Als Dila sulcata Fisch. Songar. ist ein kleines Ex. (? 2) der Bl. pruinosa Fald. bezettelt! Die Beschreibung pafst darauf! — Sollte Leptomorpha Fald., wie Allard angiebt, wirklich als Untergattung von Prosodes aufzufassen sein? 3. Dineria Motsch. In welcher Weise Allard die Gattung Dineria Motsch. begren- zen will, ist mir um so weniger klar, da mir seine Din. puella All. und Ladakensis Bat. unbekannt sind. Der Vergleich der Fischer’schen Typen bestätigte nur meine früher ausgesprochenen Ansichten über einzelne Fischer’sche Arten °), Die typischen Ex. der confluens Fisch. waren jedoch nicht 9, sondern 4; sie stammen aus Podol. austr. Ebenso glaube ich auch jetzt noch, dafs die gleichzeitig *) von mir zu Din. confusa gezogenen 8 Arten bei derselben zu verblei- ben haben. Dieselben sind hier bereits um eine vermehrt worden (Pelt. ovatum Fisch.). 1) Nach Menetr. auch bei Samarkand. (v. Heyden.) 2) Auf die eigenthümliche Schienenbildung von confusa Men. Fisch. ist von mir zuerst (Berliner Entomol. Zeitschrift 1869 p. 276) aufmerksam gemacht. 4 3) Vgl. Berl. Ent. Ztschr. p. 276 —278, 4) Vgl. a. a. O. p. 278 Note 1. 56 G. Kraatz: über Durch welche Merkmale Allard Blaps songorica Fisch. und confluens Fisch. von confusa Men. trennen will, kann erst seine Arbeit ergeben; es sei nur bemerkt, dals die intrusa Fisch. von mir nicht zur songorica Fisch. gezogen wurde. Eine von Mot- schulsky als intrusa bestimmte Blaps-Art gehört sicher nicht zu confusa, sondern wahrscheinlich zu nitida Fisch. Blaps Dahlii Sol. und pannonica Friv., welche in Allard’s Liste unter reflexicollis Fisch. figuriren, und von Solier unter sei- nem reflezicollis citirt sind,.gehören sicher zu confusa Men. Blaps pannonica Dahl und pannonica Friv. gehören zu derselben Art, welche wohl zuerst von Dahl benannt ist; ich besitze ein typisches Ex. der pannonica Dahl. Solier giebt unter seiner Dahlit (= pan- nonica Dahl) ausdrücklich an, dafs das Q' keine Abdominal-Schwiele besitzt. Unter reflezicollis Fisch. sind zwar gewils verschiedene Arten von Fischer vermengt, doch mufs der bezeichnende Name für die Art mit Abdominalpinsel beibehalten werden, wenn Fischer auch unter derselben fälschlich pannonica Dahl eitirt. Solier folgt seinem Beispiele, und scheidet unter seiner reflezi- collis eine sinuatocollis (3) und eine longtcollis (2); von diesen ist sinuatocollis einfach unter reflezicollis Fisch. Sol. zu eitiren, longi- collis Fisch. Sol. unter confusa Men. Der confusa Men. aufserordentlich nahe verwandt ist brevis Men. in litt, von welcher ich ein, höchstwahrscheinlich typisches Expl. aus der Schaum’schen Sammlung besitze, mit welchem von Becker bei Schova und Derbent gesammelte, zum Theil als longi- collis versendete Ex. übereinstimmen. Es wäre wohl möglich, dafs Fischer Ex. dieser Art, welche ich Menetriesii nenne, mit sei- ner songorica oder anderen verwechselt hätte. Die Menetriesii ist von der confusa, bei grofser habitueller Aehnlichkeit, leicht dadurch zu unterscheiden, dals das g einfache Hinterschienen und einen Pinsel am Bauch besitzt; zugleich ist der Käfer nach vorn weniger verschmälert, namentlich der Thorax; die Flgd. sind hinter weniger zugespitzt etc. Aus Europa, resp. Po- dolien erhielt ich Menetriesü nicht. Wegen der schlanken Hinterbeine des J, des Gesammthabi- tus, des Mangels des Abdominalpinsels beim g' scheinen mir Di- neria confusa und Verwandte den Prosodes Eschsch. am nächsten verwandt zu sein und hinter diese ihren besten Platz zu finden. Blaps- Arten. 97 Im Eingange zu seiner Besprechung der asiatisch - russischen Blaps-Arten (a.a.Q. p. 222) weist Faust nach, dafs die Scheidung von Uroblaps, Lithoblaps und Rhizoblaps eine unnatürliche ist. Ich führe diese von Allard beibehaltenen Gattungen nur der leichteren Uebersicht in Allard’s Liste halber auf. Uroblaps Motsch. Blaps ominosa Men. Fisch. ist eine bekannte, ansehnliche Art, zu welcher von Faust a. a. O. p. 225 armeniaca Fald. gezo- gen ist; Allard vereinigt mit dieser letzteren Art plana Sol. und gages Fisch., wohl in Folge von Fischer’s Bemerkung unter seinem Gages (Spie. p. 79). Blaps anthraz Fisch. p. 77 von Iberien ist von Fischer nach einem Ex. aus dem Museum Steven’s beschrieben und von Allard nicht aufgeführt! sollte der Monograph nicht eine Deutung dieser 16 lin. langen Art versuchen können? Blaps hians Fisch. Spic. p. 78, ebenfalls von 16 lin., soll aus Podolien stammen; von dort ist mir keine so grolse Art be- kannt; das typische Ex. zeigt auffallende Uebereinstimmung in den wesentlichen Merkmalen und der Nadel mit einem Expl. meiner Sammlung, welches wahrscheinlich zu gagas gehört und wohl aus Frankreich stammt. Blaps producta Fisch. von Sibirien ist jedenfalls nicht die französische Art. Blapimorpha Motsch. Von Blaps miliaria Fisch. (bezettelt) stecken zwei weibliche Ex. auf einer Nadel. Dazu gehören 2 ebenso gespielste Z. Von dieser Art aus der Songarei sind die beiden typischen Expl. der turcomana (Karelin) Fisch. nicht specifisch verschieden, nur klei- ner, wohl aber erscheinen diese beiden 3 mit langem mucro sehr verschieden von den beiden miliaris (2) mit ganz kurzem. Merklich gréfser, aber nicht specifisch verschieden, sind die drei caudata Gebl. der Fischer’schen Sammlung aus der Kirghisen- Steppe, von denen 2 Q sind, eins ein J. Zwei typische Blaps granulata Gebl. Saivan (SP) stehen der miliaria sehr nahe und sind nur kleiner, die cauda des ¢ deut- lich, des 2 wenig kürzer, der Thorax des g' schlank, des 9 quer- quadratisch; Körnchen der Flgd. schwach. Unter dem Namen variolosa beschreibt Fischer zweimal eine Art, einmal p. 89 eine 11 lin. lange und einmal p. 104, beide von Irkutsk, 58 G. Kraatz: über Gemminger hat die erstere in variolaris, die letztere in vario- lata umgetauft (Münchener Cat. p. 1866), weil bereits eine vario- laris Fald. aus der Mongolei vor Fischer beschrieben wurde. Nach Ausweis der typischen Expl. ist die kleinere variolaris Fisch. = rugosa Gebl., die gröfsere = reflexa Gebl. In Allard’s Liste gehört nun jedenfalls die variolarıs Gemmin- ger unter Blapimorpha und nicht die variolata Gemm., welche sy- nonym mit Agroblaps rugosa ist. Die Blapimorpha-Arten wären hiernach: caudata Gebl. reflera Gebl. granulosa Men. variolaris Gemm. 2 miliaria Fisch. variolosa Fisch. g turcomana Fisch. Cie ia AE variolosa Fald. granulata Geb). obliterata Men. (mir unbekannt). Platyblaps Motsch. Hierher gehören die ansehnlichsten Arten. Obenan steht: Blaps holconota Fisch. aus der Kirghisen-Steppe 18 lin. ') lang und 6 lin. breit; sie ist in Fischer's Ent. Imp. Ross. zuerst fälschlich als gigas L. aufgeführt worden. _ Blaps scutellata Fisch. aus der Songarei 16 lin. lang und 9 lin. breit; ihr reiht sich an: Blaps stenothoraz Fisch. aus der hohen Tartarei, ebenso lang aber nur 8 lin. breit; dann folgt Blaps corrosa Fisch. 164 lin. lang, 7 lin. breit, aus der Son- garei und angeblich auch in Volhynien. In Fischer’s Sammlung trägt das gröfste Stück ohne Kopf den Namen gigas; dasselbe zeichnet sich durch einen beson- ders langen und kräftigen mucro an der Spitze der Fld. aus (ähnlich wie bei ominosa Men.) und ist offenbar das Männchen der 9 lin. breiten (siehe Beschreibung Spice. p. 73) scutellata Fisch., welche man wegen des verhältniflsmälsig langen mucro (wenn auch merklich kürzer als bei gigas Fisch. coll., non descr.) für ein Männ- chen halten könnte. Im Münchener Cataloge ist scutellata Fisch. als g der holco- nota aufgeführt. 1) In Fisch. Spic. p. 71 ist durch einen Druckfehler 13 lin. angegeben; in der Ent. Imp. Ross. p. 184 1 poll. 6 lin. = 18 lin, Blaps- Arten. 59 Blaps stenothorax Fisch. Typ (bezettelt) ist noch breiter in den Flgd. als scutellata, glänzend schwarz; die Seiten des Thorax “sind deutlicher aufgeworfen, die Flgd. vor dem mucro weniger stark eingezogen, derselbe daher an der Basis breiter als bei scu- tellata. Die Spitzen mehr einander genähert. Das Vaterland ist nach Fischer die hohe Tartarei. Blaps corrosa Fisch. Volh., Podol. austr. (bezettelt) ist ein d' mit Abdominalpinsel, etwas kleiner als scutellata, mucro ähnlich wie bei dieser, also schwächer als bei gigas. Als 2 ohne Pinsel gehört dazu ein Exemplar ohne Vaterlands- angabe, costata m. von Fischer bezettelt; es ist wohl 5-costata (siehe Fisch. Spic. p. 76) zu lesen. Das Vaterland beider ist die Songarei. Blaps deplanata Men.*, Fald., Fisch. ist ein g' mit lan- gem mucro derselben Art wie: Blaps muricata Men, Fald.*, Fisch.; ist ein 9 mit ganz kurzem mucro. Beide Arten stammen von Baku und tragen die Ifd. No. 39u.40. Lithoblaps Motsch. Dafs Blaps Fischeri (Kar.) Fisch. = pruinosa Fald., ist schon früher nachgewiesen. Dafs Dila sulcata Fisch. ebenfalls EUR, Fald., ist hier bereits berichtet (p. 55). Unter Blaps seriata Fisch. steckte ein der scabra verwand- tes Stück und ein grofses Ex. von pruinosa; da seriata nach der Beschreibung (p. 90) 13 lin. lang ist, so kann nur die letztere in Betracht und zu pruinosa gezogen werden, da die Beschreibung die Vereinigung gestattet. Blaps All. Blaps dorsata Fisch. (deplanata Besser) Pod. austr. ist wohl nichts Anderes als eine kleine fatidica 9. Blaps coriacea Fisch. Song. (bezettelt) halte ich für das 3 von: Blaps seriatimpunctata Fisch. Song. (bezettelt), und hat deutliche vorgezogene Spitze der Flgd. und Abdominal - Bärtchen, während die Flgd. bei ser. nur etwa so schwach wie bei pruinosa ausgezogen sind. Der Seitenrand des lang quadratischen Thorax ist wenig reflex (namentlich bei ser.). Die Art scheint der von Krasnowodsk zunächst verwandt (viel- leicht mit ihr identisch), welche Faust als striolata Motsch.? ver- sendet. 60 G. Kraatz: über Blaps nitida Stev. Song. (Fisch.) ist in 8 männl. Stücken (mit Abdominalpinsel) vorhanden, bei denen die Spitze der Flgd. deutlich, ziemlich spitz ausgezogen ist, der Thorax langquadratisch, die Punktirung der Flgd. weitläufig. Der Blaps nitida sehr ähnlich und kaum verschieden ist ein etwas plumpes Pärchen aus der Songarei, dessen Weibchen nur eine stumpfe, ausgezogene Spitze der Flgd. zeigt; dasselbe gehört unzweifelhaft zu Al. amoena Fisch., von der ein typisches Männ- chen vorhanden ist. Die nitida stammt jedenfalls aus der Songarei und scheint dort nicht selten. Agroblaps Motsch. Blaps transversalis Fisch. Diese äufserst seltene und sehr ausgezeichnete Art wird in den Catalogen als transversalis Gebl. aufgeführt; sie ist aber laut Mün- chener Catalog 1845 von Gebler beschrieben, während Fischer’s Spicilegium 1844 erschienen ist; weshalb also fransversalis Gebl.? und nicht Fischer? Ueber Blaps reflezicollis Fisch. ist bereits unter Dineria confusa gesprochen. Von Agroblaps pterosticha Fisch. Spic. p. 93 sind 2 auf eine Nadel gespielste Exemplare vorhanden, von denen das obere einen kurzen mucro und keinen Abdominalpinsel, das untere fast keinen mucro zeigt. Halsschild kurz quadratisch, Flgd. ziemlich glänzend, verhältnilsmälsig deutlich punktirt gestreift. Als Vater- land ist Podol. austr. und Song. angegeben, demnach hat Fischer jedenfalls grofse reflexicollis Q im Auge gehabt, und wäre ptero- sticha sonach auf diese in Podolien vorkommende, weit verbreitete Art zu deuten. Blaps damascena Fisch. Podol. (bezettelt) ist = fatidica Ill. 2 mit schwachen Spuren von Längsstreifen; darauf folgen zwei ähnliche 9. Blaps damascena m. Ross. m. (bezettelt) scheint reflericollis Fisch. Jedenfalls ist das erstgenannte Ex. das typische. Blaps conveza Fisch. Podol. austr. (bezettelt), eine schmale abbreviata 3 und schon früher von mir gedeutet. Blaps scabra Fisch. Tatar. magn. (bezettelt). Das bezettelte Ex. und ein zweites unbezetteltes stammen unzweifelhaft von der- selben Localität und haben sehr deutlich gestreifte Fld. mit ex- asperaten Punkten; bei dem einen ist der Seitenrand des lang- quadrat. Halssch. deutlich reflex, hinter der Mitte deutlich eingezo- gen, bei dem anderen kaum reflex, geradseitig; dieses hat deutli- cher vorgezogene Spitze der Fld. und ist muthmalslich das g', zeigt aber keinen Abdominalpinsel. Unter Blaps seriata Fisch. Buchara steckt 1 Expl., welches der Blaps scabra Fisch. nahe verwandt ist, jedoch gréfser mit lang- quadrat. Halssch., bei dem die Seitenränder nicht so. deutlich reflex sind, wie bei scabra; die Spitze der Fld. ist kaum vorgezogen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber Veränderlichkeit der Prosodes-Arten. Herr Allard hat inzwischen in den Annales Soc. Ent. France 1880. trim. III. p. 269 seinen essai de classification des Blapsites de l’aneien monde begonnen. Mehreren Arten sind Umrifs-Figuren in Holzschnitten beigegeben; wozu dieselben fortlaufende Nummern haben, ist mir nicht recht klar; für denjenigen, der in der Gattung nicht genau Bescheid weils, bleibt es ungewils, ob die Figur % oder & vorstellt. Es wäre dies aber nothwendig anzudeuten gewesen, da das übertrieben breit gezeichnete Männchen von Tagona ma- crophthalma viel eher ein © vermuthen lafst. Bei den schwierigen Prosodes- Arten wird leider auch nicht angegeben, welches Geschlecht abgebildet ist; zum Theil entsprechen die Abbildungen auch nicht entfernt der Wirklichkeit und sind Phantasie- gemälde; man vergleiche z. B. den nach hinten wenig verschmä- lerten Thorax der Pros. Karelini, mit fast geraden Seiten- rändern mit Fig. 8! und man suche bei Pros. cribrella Baudi (Fig. 11) die deutlichen Winkel an den Hinterecken des Hals- schildes, welche in natura bei den @ (und ein solches ist abge- bildet) fast gar nicht, bei den ¢ leicht angedeutet sind. Um der möglichen Aufstellung neuer Arten vorzubeugen möchte ich bemerken, dafs sich die Sculptur der Fld. sehr variabel zeigt, selbst wenn man nur eine mafsige Anzahl von Stücken vergleicht; so können die Fld. von cribrella Bdi 3’ bald obne Spur von weit- läufigen, grdfseren Grübchen sein, bald sehr deutliche Grübchen zeigen. Dasselbe ist bei den Männchen der von Allard neu auf- gestellten vestita von Astrabad der Fall, von welcher ich 3 gt und 2Q besitze. Wer kann aus der Beschreibung, in welcher als Artcharakter la pubescence jaunätre angegeben ist, vermuthen, dafs die Art lediglich nach weiblichen oder einem weiblichen Stücke aufgestellt ist. Das Männchen ist dem der cribrella sehr ähn- lich, unbehaart, die Kante am Seitenrande der Fld. deutlicher. Die besonders kurzen Fülse der 2 deuten hier sehr deutlich das Geschlecht an, im Gegensatz zu den langfülsigen g', ähnlich wie bei cribrella. Der scharfsichtige Faust beschreibt bei seiner pustu- lata (= cribrella), welche Horae XI. p. 237 aufgestellt ist (nicht 62 G. Kraatz: über Prosodes- Arten. p. 218, wie Allard citirt), nur die Vorderschienen von ¢ 9; es mufs indefs als ein charakteristisches Artmerkmal hervorgehoben werden, dals bei pustulata Q die Fülse merklich kürzer als beim of und als bei den Q von laevigata, Solskyi, nitidula sind. Möglicher Weise reiben sich die Härchen bei vestita All. ganz ab. — Prosodes granulosa Ball., similis Ball., costipennis Ball., depla- nata Ball., dubia Ball., lweida Ball. von Kuldsha berücksichtigt H. Allard nicht, obwohl sie bereits im Bull. Moscou 1878 No. 2 weitläufig beschrieben sind. - Eine durch ihre geringe Grölse sehr ausgezeichnete Art mag bei dieser Gelegenheit kurz charakterisirt werden; es liegen mir nur zwei Ex. ohne Fühler und Tarsen vor. Prosodes minuta: Pros. angustatae thoracis lateribus sub- rectis elytrisque lateribus fortiter carinatis affinis, sed multo minor, nitida, posterius magis dilatata, tibiis anticis extus haud denticulatis. — Long. 14—15 mill. Mas.: tibiis apice intus rectis. Clypeus vic emarginatus, labrum brevissimum. Caput sub- laeve, vir punctulatum. Thorax coleopteris paullo angustior, late- ribus carinato-elevatis fere parallelis, ante medium leviter rotun- datis, basi fere truncata, disco laevi, lateribus crebre minus sub- tiliter subrugulose punctatis. Scutellum distinctum. Elytra lateribus fere ad apicem usque carinata, dorso leviter convera, costa mediuna suturae magis approzimata vir indicata, spatio intercostah plicis nonnullis transversis parum perspicuis elevato, parce irregulariter, ad costam densius punctato. Abdomen crebre subtiliter, subruguloso- punctatum. Pedes graciles. 2 Ex. von Vernoje (Prof. E. Baillion). Berlin, im December 1880. : Dr. G. Kraatz. “ [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber die europäischen Criocephalus-Arten von Dr. G. Kraatz. Nach dem Catal. Col. Europ. ed. 1877 besitzt Europa zwei Criocephalus- Arten; auf wessen Autorität Crioc. ferus Kraatz mit Crioc. polonicus Motsch. und coriaceus Motsch. vereinigt wurde, ist mir unbekannt; ich habe (Berl. Entomol. Ztschr. 1872. pag. 320) nur angegeben, dafs der kleinrussische coriaceus und der polonicus „wahrscheinlich* zu ferus gehören. Im Münchener Catalog (IX. pag. 2789) ist der polonicus zu rusticus var. pachymerus Muls. ge- zogen. Angeregt durch die synonymischen Angaben meines Freun- des v. Heyden (in dieser Zeitschrift 1880 p. 304) habe ich die von ihm besprochenen Criocephalus - Arten einer sorgfältigen Prüfung unterworfen und bin dabei zu folgenden Resultaten gekommen. 1. Der von H. v. Heyden angeführte Crioc. agrestis Kirby (dessen Bestimmung ich weiter nicht angeprüft habe) von der Hud- sonsbay ist nicht dieselbe Art, wie mein andalusischer ferus, ob- wohl er zwei charakteristische Eigenschaften desselben zeigt, näm- lich unbehaarte Augen und ein weniger tief gespaltenes Fufsglied an den Hinterbeinen (als bei rusticus). Dagegen ist der Thorax etwas breiter, resp. kürzer, nach vorn in der Regel viel stärker verengt, oben mit tieferen (2) Gruben versehen, die Brust zottig behaart, nicht gleichmäfsig fein. Die Beine beider Arten sind ähnlich gebaut. 2. Als ich meine Bemerkungen über Crioc. ferus m. und epi- batta niederschrieb, lagen mir nur einige weibliche deutsche Expl. des epibapta in natura vor, aber weder das von H. Michow er- wähnte, „in allen wesentlichen Merkmalen mit ferus übereinstim- mende“, noch Königsberger epibata, die Czwalina bespricht. Nach- dem ich nunmehr ein deutsches Männchen des epibapta besitze, glaube ich die nordische Art nicht mehr mit voller Sicherheit von der südeuropäischen trennen zu müssen; allerdings haben beide unbehaarte Augen und weniger tief gespaltenes Klauenglied an den Hinterfülsen, aber das zweite und dritte Fühlerglied des 3 sind 64 G. Kraatz: über europäische Criocephalus- Arten. bei meinen (allerdings grölseren) deutschen Ex. stärker verdickt, die Beine merklich kräftiger, die Fülse gleichsam flacher, das dritte Fufsglied scheint relativ kürzer. Obwohl der Grundton des kräftigen deutschen gi wenig dun- keler ist als der der kleineren männlichen Exemplare (1 aus Cor- sica, 1 aus Syrien, 1 aus Deutschland), so sind die Palpen doch schwarzbraun. Untersuchungen weiteren Materiales wären demnach wün- schenswerth. 3. Bei genauerem Vergleich der Mulsant’schen Beschreibung seines rusticus scheint es mir wahrscheinlich, dafs sein sehr ver- änderlich gefärbter rusticus in der Hauptsache mein ferus, und seine var. B. pachymerus mit cuisses tres fortes et presque en massue fusiforme sicher der nordische rusticus d ist, dessen Schenkel viel kräftiger sind, als die des ferus; demnach ist pachymerus Muls. nicht als var. des rusticus L., sondern als Synonym desselben aufzuführen. 4. Als ich 1872 meine Bemerkungen über Criocephalus ver- öffentlichte, war mir unbekannt, dafs schwarzbraune rusficus exi- stiren, wie sie im südlichen Frankreich sicher vorkommen und ich sie jetzt aus Corsica besitze. Bei soleben dunklen rusficus können auch die Rippen sehr schwach werden. Danach sind coriaceus Motsch. und polonicus eher als Varietäten des rusticus aufzuführen, da Motschulsky weiter keine Unterscheidungsmerkmale angiebt. Die Synonymie der Criocephalus ist also folgende: rusticus L. epibata Schioedte. Eur. bor. GS pachymerus Muls. ? ferus Kraatz. Andalus. v. polonicus Motsch. agrestis Kirby. Hudsonsbay. v. coriaceus Motsch. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber die madagascarischen Cetoniden-Gattungen von Dr. @. Kraatz. Nachdem ich die Diagnosen einer Anzahl neuer Cetoniden- Gattungen aus Madagascar in dieser Zeitschrift ') veröffentlicht habe, gebe ich versprochenermafsen als Ergänzung zu dieser Arbeit die Diagnosen von bekannten; ich beschränke mich vorläufig dar- auf, da nach Mittheilung des H. Thomson?) eine Revision der Schizorrbiniden in der Revue et Magazin de Zoologie sich „en pu- blication“ befindet, welche auf ein sehr reiches Material basirt ist, was mir nicht zur Verfügung steht. Die bisher aufgestellten madagascarischen Cetoniden - Gattun- gen sind zum grolsen Theile so auffallend und merkwürdig, dafs es meist kaum möglich ist, sie nicht als solche zu erkennen oder anzuerkennen, doch finden wir in der Gory - Percheron’schen Mo- nographie noch keine davon aufgestellt. Aehnlich wie die der neuholländischen Fauna tragen sie ein so eigenthümliches Gepräge, dafs wir sie in den Catalogen in zwei ziemlich compacten Gruppen vereinigt finden, von denen nur ein- zelne Gattungen und Arten gleichsam versprengt sind. Das Gros der madagasc. Genera findet sich unter Lacordaire’s Schizorrhiniden in der Uebersichtstabelle >) derselben übersichtlich zu- sammengestellt, Aufser der neuholländischen Gattung (!) Schizor- rhina, sowie der ihr zunächst verwandten Anacamptorhina von Neu- Guinea findet sich in der genannten Gruppe nur eine asiatische (Bombodes) und eine africanische (Amphistoros) neben 9 madagas- carischen Gattungen. Mit der Zahl 9 ist aber die Zahl der mad. Schizorrbiniden nicht entfernt erschöpft, da acht von denselben zu den unverkennbaren‘) gehören, die neunte (Anochilia) den Rest der mad. Schiz.-Gattung enthält, die fast ohne jede Kritik zu- sammengestellt sind. ') 1880 Heft II. p. 305. ?) in Deyrolle’s Naturaliste I. No. 37. p. 293. >) Genera des Coléoptéres p. 509. 4) was natürlich nicht ausschliefst, dafs auch deren Arten noch Stoff zu neuen Gattungen liefern. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft 1. 9 66 G. Kraatz: über Lacordaire verfällt bei der Umgrenzung von Anochilia in den- selben Fehler wie bei seiner neuholländischen Gattung Schizor- rhina! Er ist dabei durchaus zu entschuldigen, da er ohne längeres eigenes Studium nicht wohl zu neuen richtigen Resultaten gelangen konnte, das Streben nach solchen ihm aber den endlichen Abschlufs seines Werkes unmöglich gemachthätte. Man mufs ihn aber demnach nicht als Autorität ansprechen wollen! Auch hier hat Burmeister leider durch Aufstellung zu we- niger Gattungen den Grund zur späteren Confusion gelegt; man höre Lacordaire (Gen. III. pag. 514 Note 3): „Comme on le verra dans les notes suivantes, M. Burmeister a compris‘dans la plupart d’entre eux des espéces A chaperon bilobe ou simplement sinue, et a saillie sternale de forme trés-différentes. Depuis son travail, quelques autres ont été découvertes, qu’on ne sait dans lesquels de ses genres classer“. Aus diesem Passus mufs man nothwendig den Schlufs zie- hen, Burmeister habe mit Unrecht sehr verschiedene Formen des Clypeus und des Prosternums vereinigt, und der nachfolgende Satz des Haupttextes bestätigt dies: „je reunis dans ce genre (Anochi- ha) un certain nombre d’espéces de Madagascar qu’on a réparties dans les genres cités en synonymie, et entre lesquels je cherche en vain des limites appréci ables. Meines Erachtens ist der oben geschilderte Sachverhalt der richtige, und Lacordaire hat nicht ängstlich suchen wollen. In neuerer Zeit ist nun eine verhältnifsmälsig ziemlich bedeu- tende Anzahl von neuen madagasc. Arten beschrieben worden (na- mentlich von den englischen Gelehrten Waterhouse und Janson), auch aus den von Lacordaire unter Anochilia zusammengestellten Gattungen. Die Gewissenhaftigkeit der englischen Autoren hat sie indessen nicht den Lacordaire’schen Collectiv-Namen Anochilia an- nehmen lassen, sondern sie haben die Arten meist zu der von La- cordaire eingezogenen Gattung Pygora gestellt. Dabei konnte denn das Unvermeidliche nicht ausbleiben, dafs zu Pygora und Pantolia ganz fremde Elemente gesellt wurden, dafs Pygora costifer Waterh. mit Euchilia quadrata Burm. zusammenfiel, mehrere !) von ihnen jedenfalls Tetraodorrhinen sind etc. Jedenfalls ist es eine besonders schwierige Aufgabe, für die madagascarischen Cetoniden-Gattungen eine sog. natürliche lineare ') Pant. rufobasalis Waterh., politi Waterh. sind Tetraodor- rhinen, ebenso wie rubrofasciata Schaum. madagasc. Cetoniden- Gattungen. 67 Reihenfolge anzugeben. Es ist dies jedenfalls in noch beschränk- terem Maafse möglich, als es gewöhnlich bei einer linearen Folge überhaupt der Fall sein kann. Die Beziehungen der Gattungen untereinander sind mannigfaltiger als gewöhnlich, und weniger ge- regelt als man zu glauben geneigt ist. Die von mir sog. unver- kennbaren Gattungen geben der excentrischen, schöpferischen Laune den prägnantesten Ausdruck, aber auch die unscheinbaren Formen bereiten fast ebenso grofse Schwierigkeiten für die Aneinanderrei- hung; somit bildet die Systematik der madag. Cetoniden eine der schwierigsten Aufgaben für den entomologischen Scharfsinn. Ich würde diesem Gegenstande gröfsere Aufmerksamkeit zu- wenden, wenn ich reicheres Material zur Untersuchung besäfse; dergleichen ist aber für den Deutschen nicht einmal, für Geld zu erhalten, indem für theures Geld nur das angebef ‚wird, was französische und englische Sammler genügend besitzen, und das ist sehr wenig. Zu den von den übrigen entfernter gestellten madag. Gattun- gen gehören: 1. Bothrorrhina Burm. (Handb. ILI. p. 200) mit zwei an- sehnlichen Arten von 12 —14 Linien Länge. — Burmeister stellt die Gattung zu seinen Goliathidae spurw hinter die asiatische Gat- tung Rhomborrhina und vor die afrikanischen Chordodera und Tme- sorrhina. Bei Lacordaire stehen diese 3 Gattungen (Gen. III. p. 472) in seiner Gruppe I. C, während er Brothrorrhina zwischen die Gatt. Dicranocephalus und Ceratorrhina der Gruppe I. B, die die Gatt. mit zweihörnigen S umfafst, stellt. Selbst die afrikanischen Goliathiden zeigen aber so wenig Aehnlichkeit mit Bothrorrhina, dafs es mir natürlicher erscheint, dieselbe nicht von den übrigen Gattungen zu trennen, unter denen sie immerhin die Goliathiden repräsentiren mag. 2. Heterosoma Schaum (Annal. de Fr. 1844. p. 390) ist auf Cetonia collata Gory et P. (2) begründet, deren d Westwood als Schizorrhina Guerini beschrieben und abgebildet hat'). Nach Schaum ist die Gattung neben die ebenfalls madag. Heterophana Burm. zu stellen, deren Geschlechter eben so verschieden sind. Diese Gattung wird von Lacordaire zu den Burmeister’schen Isch- nostomiden gestellt, die er zum Range einer besonderen Gruppe erhebt; dieselbe birgt sehr fremdartige Elemente, welche unver- kennbare Verwandtschaften mit den Dynastiden etc. zeigen und !) Arcan. Ent. I. p. 127 t. 32. £. 2. 5* 68 G. Kraatz: über ihnen näher zu stellen sind, als bei Lacordaire geschieht. Dafs die beiden Gattungen den übrigen Ischnostomiden durchaus nicht besonders nahe stehen, geht deutlich aus Burmeister’s Aeufse- rung hervor (Handb. III. p. 601): „alle Ischnostomiden bewohnen das tropische oder südliche Afrika, einige davon das neben dem Festlande gelegene Madagascar; doch entfernen letztere sich schon mehr vom Gruppentypus*. Hiernach wird kein besonders natürliches Band zerrissen, wenn man Hetero- soma und 3. Heterophana Burm. (Handb. III. p. 602) anstatt zu den Ischnostomiden zu den madagascarischen Gattungen stellt. Von diesen weicht Heterophana in der Kopfbildung viel weniger ab, als z. B. von Heteroclita, und ist eben eine ganz eigenthümliche Gat- tung, wie so viele andere madagascarische. 4. Doryscelis Burm. (Handb. III. p. 584) ist eine der herr- lichsten madasgacar. Cetoniden von ansehnlicher Gröfse, lebhaft ockergelb mit schwarzen Flecken auf Thorax und Flgd., besonders ausgezeichnet durch stark verkürzte Hinterschienen, ihr obe- rer Spor doppelt so lang als die Schiene selbst. Der in der Mitte lappig vorgezogene Hinterrand des Thorax hat Burmeister veranlalst, die Gattung zu seinen gymnetoiden Ce- toniaden zu stellen !); Schaum stellte sie zu den Gymnetiden. Lacordaire sagt: je crois que c’est une Macronotide aberrante qui fait le passage avec le groupe suivant (Schizorrhinides). Alle drei Autoren basiren sonach die systematische Stellung des Käfers auf die Gestalt des Thorax! Dals der Käfer mit keiner oder höch- stens mit einer von diesen Gruppen wirkliche Verwandtschaft zeigt, beweist sich wohl ziemlich schlagend dadurch, dafs jeder Autor die Gattung anders placirt. Wenn Burmeister Doryscelis mit anderen madag. und african. Gattungen zusammenstellt, die eine von der gewöhnlichen abweichende Thoraxform zeigen, so handelt er jeden- falls rationeller als seine Nachfolger, von denen der eine die ma- dagascarische Gattung mit americanischen, der andere mit asiati- schen Formen in natürliche Verbindung bringen will, obwohl sie weiter nichts gemeinsam haben, als eine ungewöhnliche Thorax- form. Wie kann aber dieselbe natürliche Verwandtschaft bedingen, wenn sie bei jeder dieser Gruppen wieder eine verschiedene ist und noch viele andere verschiedene daneben auftreten? Die gréfste ') Nicht zu den Schizorrhiniden, wie Lacordaire (Gen. Ill. p. 508) irrthümlich angiebt. madagasc. Cetoniden-Gattungen. 69 Verwandtschaft im Thoraxbau mit Doryscelis zeigt unstreitig die madagasc. Gattung Micropeltis, und diese ist bei ihr so vollständig systematisch unverwerthet gelassen (merkwürdiger Weise auch von Burmeister selbst), dafs Burmeister aus der cingulata eine Anochi- lia machte und Micropeltis demnach noch heut zu Tage als Syno- nym von Anochilia im Harold’schen Cataloge figurirt '). Die verschiedene Gestalt des Thorax bleibt auch hier ein Merkmal von entschiedener systematischer Wichtigkeit, aber weil sie gerade bei den madagasc. Gattungen und auch anderweitig so oft von einander abweicht, so ist es in erster Linie ein vorzügli- ches Gattungs-, aber um so weniger ein Gruppenmerkmal. Daher muls ich es eben so sehr befürworten mit Burmeister Doryscelis zu madagasc. Gattungen zu stellen (und nicht zu amerikanischen oder asiatischen), als mir andererseits seine Gruppe der Gymnetot- des eine nicht besonders natürliche erscheinen kann. Als Endresultat dieser Betrachtung, die mir im Interesse einer, nach bestimmten Grundsätzen aufgebauten Systematik nothwendig schien, ergiebt sich, dals das einzig natürliche Band, welches Do- ryscelis mit den übrigen madagasc. Gattungen verbindet, das Va- terland ist. Hier, wie fast überall bei den Cetoniden findet zwi- schen den Gattungen aus verschiedenen Welttheilen keine natür- liche Verwandtschaft statt, höchstens finden wir bei asiatischen und africanischen Gattungen analoge Genera, deren Arten aber so viele voneinander abweichende wichtige Merkmale zeigen, dafs eine Tren- nung der Gattungen, trotz einer gewissen dufseren Aehnlichkeit, natürlicher erscheint als ihre Vereinigung. 5. Zu den Cetonides vraies werden von Lacordaire die - madagascarischen Gatungen Euchroea, Cyriodera, Celidota, Euryo- mia gebracht. Wenn er aber auch unter den madagascarischen Cetoniden madag. Schizorrhiniden von madag. Cétonides vraies unterscheidet, so stehen doch die letzteren bei ihm an der Spitze dieser Gruppe und die ersteren fast ganz am Ende der Schizorrhi- den. Entfernt man aus diesen die Lacordaire’sche Gattung (!) Schizorrhina, so folgen auf die madag. Schiz. unmittelbar die madag. Cetoniden-Gattungen Euchroea, Cyriodera, Celidota und Euryomia. Erwägt man, dafs die Lacordaire’schen Cétonides vraies nicht entfernt beanspruchen eine natürliche Gruppe zu ') Synonyme und Untergattungen von einander zu trennen, hält der Catalog nicht für nothwendig. 70 G. Kraatz: über sein !), und zieht man in Betracht, dafs z. B. Lacordaire die Ce- tonia flavomarginata G. et P. und striata G. et P. zu der Schi- zorrhiniden - Gattung Pantolia stellt, während Schaum sie zur Ce- toniden-Gattung Euchroea zieht, so brauchen nicht einmal schein- bar natürliche Grenzen zwischen diesen Gattungen hier verwischt zu werden, weil sie factisch nicht gezogen wurden. Lacordaire stellt seinem Gefühle nach die genannten 4 Gatt. an die Spitze der Cetoniden, ich an das Ende der Schizorrhiniden, mithin wird die Stellung der Gattungen zu einander kaum verändert. Bei Euchroea und Celidota erinnert der Clypeus aller- dings an den der typischen Cetoniden, aber der Prosternalfortsatz ist verhältnifsmälsig zu breit, die Längenverschiedenheit der Tarsen bei d und ® gröfser ete. Euryomia bildet bei Lacordaire das glänzendste Beispiel von völliger systematischer Zerfahrenheit in der Cetoniden-Gruppe. Die durch den nicht ausgebuchteten Hinterrand des Halsschildes höchst ausgezeichnete madagascarische Gattung mufs ibren guten Namen an ein buntes Ge- misch von afrikanischen und amerikanischen Formen hergeben, von denen die letzteren (Euphoria) nach Lacordaire (Gen. III. p. 527) „ne sont pas susceptibles d’étre definies, c’est par consequent un genre établi uniquement d’apres la distribution geographique“. Indem nun Lacordaire diese lediglich auf ein geographisches Verbreitungsbezirk basirte Gattung mit heterogenen asiatischen und afrikanischen Formen zur madagascarischen Gattung Hu- ryomia zieht, begeht er einen Milsgriff, der um so wunderbarer ist, als er durch Burmeister hätte auf den richtigen und wichtigen Gedanken gebracht werden sollen, dafs in der That die geo- graphische Verbreitung bei der Systematik der Cetoni- den in Betracht zu ziehen ist, wie von mir später noch ausführ- licher entwickelt werden soll. Nunmehr zu den einzelnen Gattungen. ') „Ce groupe (Cetonides vraies) comprend tout le reste des Cetonides proprement dits, dont les mandibules sont a l’etat nor- mal. Je me suis suffisament explique plus haut sur l’absence de limites appreciables entre lui et le précédent pour n’avoir pas a revenir ici“, (Lac. Gen. III. p. 522.) madasgasc. Cetoniden-Gattungen. 71 1. Chromoptilia Westw. Arcan. Ent. I. p. 128. — Lac. Gen. III. p. 510. Trichotarsia Burm. Handb. III. p. 587. Bezüglich dieser interessanten Gattung genügt es auf West- wood, Burmeister und Lacordaire zu verweisen; sie gehört wegen der langen, federartig schwarz und gelb gewimperten Hinterschie- nen zu den merkwürdigsten Cetoniden. 2. Pogonotarsus Burm. Handb. III. p. 548. — Lac. Gen. III. p. 517. Auch hier kann in der Hauptsache auf die genannten Autoren und Westwood hingewiesen werden, der (Arc. Ent. I. p. 127. t. 23. f. 4.) eine schöne Abbildung des Männchens giebt; das Weibchen scheint noch unbekannt. Lacordaire hat übersehen, dafs aufser dem plumiger noch eine zweite Art von Coquerel beschrieben ist, welche aber eine eigene Gattung zu bilden hat, die von mir als Pogoniotarsus charakteri- sirt ist (Deutsche Ent. Zeitschr. 1880. p. 306). Im Anschlufs an Burmeister stellt Lacordaire Pogonotarsus zwischen Coptomia und Amphistorus Gory (Gnathocera Kirby, Burm.), indessen ist Pogonotarsus gewils nicht als modificirte Form dieser beiden Gattungen und insofern als verwandt mit ihnen zu betrachten, sondern wohl wegen der sehr langen, innen und aulsen lang behaarten Tarsen am besten neben Chromoptilia zu stellen. Die Länge und Behaarung der Fülse ist wohl Veran- lassung gewesen, dafs Coquerel aus Vescot einen Pogonotarsus gemacht hat; die Behaarung ist aber ebenso wesentlich verschieden als der Habitus, wenn auch beide Gattungen untereinander zunächst verwandt sind. 3. Stenotarsia Burm. Handb. III. p. 590. Clypeus planiusculus, apice summo angustatus, antice leviter emarginatus, lobis rotundatis, leviter reflexis. Thoraz rotundatus ’), ante scutellum subtruncatus. Mesosterm processus parvus, breviusculus, triangulariter acumi- natus. ') Burmeister sagt „wahrhaft kreisrund*. 72 G. Kraatz: über Elytrorum forma fere eadem quae in gen. Epizanthi, humeri modice prominuli. Pedes tarsis valde elongatis, tibiis anticis bidentatis. Sten. vermiculata (Cet.) Gory et P., Burm. 1. c. p. 592 (2). oS velutina (Cet.) Gory et P., Burm. |. c. p. 592. - coccinea (Cet.) Gory et P., Burm. 1. c. p. 593 (2). dS crocata (Cet.) Gory et P., Burm. ]. ce. p. 593. Burmeister zieht zu Stenotarsia vier Gory’sche Arten; seine Vermuthung, dafs die velutina das S der vermiculata und die cro- cata das 0 der coccinea sei, wird durch Janson (Cist. Ent. XV. Aug. 1876. p. 135) bestätigt. Die später von Coquerel beschriebene: Sten. scapulata Coquerel Rev. Zool. 1851. p. 87, Annal. Soc. Ent. France 1852. p. 375 (corpulenta Coq. Ann. France 1852. t.1 9208.06) hat zwar auch ziemlich schlanke Fühler, ist indessen durch den besonders starken Ausschnitt der Thoraxbasis vor dem Schildchen auf das Allerbestimmteste generisch von den Stenotarsien mit kreisrundem Halsschilde verschieden, das Weitere unter /schnotar- sia (Deutsche Ent. Zeitschr. 1880. p. 307) zu vergleichen. Die drei in neuerer Zeit beschriebenen Stenotarsia können we- gen der Thoraxbildung und der dreizähnigen Vorderschienen nicht mit dieser Gattung vereinigt bleiben; weiteres unter Linotarsia m. 3. Parachilia Burm. Handb. III. p. 456. Ueber diese von mir sog. unverkennbare, d. h. von Lacor- daire acceptirte Gattung will ich nur bemerken, dafs ihre Stellung zwischen Euchilia und Anochilia durchaus unnatürlich ist, weil diese Gattungen durch die hinter den Schultern stark ausgeschnit- tenen Flgd. natürlich mit einander verwandt sind, während bei Parachilia dieser Ausschnitt nur ganz schwach ist. Der tiefe Aus- schnitt des Clypeus kann dagegen Veranlassung geben Parachilia vor die genannten Gattungen zu stellen. Als typische Art der Gattung betrachte ich: Par. melanocala Burm. |. c. p. 557. Von der melanocala besitze ich das Männchen, welches Burmei- ster noch unbekannt war. Es hat dünnere Beine, längere, schlan- kere Tarsen und viel schmälere Vorderschienen, an denen von den drei Zähnen der obere kaum angedeutet, der zweite sehr deutlich madagasc. Cetoniden-Gattungen. 73 ist, etwas näher dem Endzahne als dem ersten. Burmeister nennt das Schildchen fast schwarz; bei meinen drei Ex. ist es von der braunen Grundfarbe der Flügeld., nur die Hälfte oder die Spitze schwarz, eine ganz eigenthümliche Färbung. 5. Epizanthis Burm. Handb. Ill. p. 585. Clypeus productus, angustatus, apice emarginatus, leviter re- flexus, lateribus subcurinatus et dilatatus, Thoraz trapezoidalis, planiusculus, lateribus postice parallels, basi rotundata. Mesosterni processus latus, planus, apice medio fortiter an- gulatus. Scutellum parvum, acutum. ' Elytra opaca, humeris valde prominulis, pone humeros valde ercisa. Pedes tibiis anticis acute tridentatis (S 2), 4 posticis extus dentatis, intus ciliatis, 2 posticis tarsis dimidio brevioribus (4-punctata), aut parum brevioribus (maculitarsis). Epic. maculitarsis Burm. }. c. p. 585. - Y-punctata (Cet.) G. et P., Silberm. Rev. III. p. 129. noviespunctata Burm. ]. c. p. 586. Ich zähle zu Epiranthis nur die beiden angeführten Arten, nachdem die dritte von Burmeister dazu gestellte, von Westwood als Euryomia beschriebene, von Janson dafür ausdrücklich erklärt, in Wirklichkeit aber davon ganz verschieden und wohl eigene Gattung ist, über die das Weitere unter Pseudepiranthis zu ver- gleichen (Deutsche Ent. Zeitschr. 1830. p. 309). Burmeister stellt Epiranthis zwischen Doryscelis und Chromop- tilia, und dafs Verwandtschaft mit Euryomia vorhanden, beweist wohl, dafs Westwood die stella zu dieser Gattung stellte; ich lasse Liostraca neben Doryscelis, indem ihre Verwandtschaft für mich durch die übereinstimmde Gestalt des Clypeus, die Gestalt des Thorax ete. vermittelt erscheint. 6. Liostracu Burm. Handb. III. p. 589. Clypeus haud angustatus, leviter converus, apice emarginatus, lateribus subdilatatus. Thoraz minutus, converiusculus, basi rotundatus. Mesosterni processus apice acuminatus. 74 G. Kraatz: über Scutellum minutum. Elytra planiuscula, nitida, profunde sulcata, humeris dilatatis, pone humeros valde ezcisa, angustata, angulo apical recto. Pedes teretiusculi, tibiis ant. bidentatis, tarsis post. feminae tibiis longioribus. Liostr. bina (Cet.) G. et P., Burm. 1. c. p. 589 (2). - jota (Cet.) G. et P., Burm. |. c. p. 590 (2). - bella Waterh. Ent. Monthly Mag. XV. 1878. No. 172. p. 84. Burmeister kennt nur die Weibchen der beiden Gory’schen Arten, Waterhouse beschreibt a. a. O. eine dritte, ohne jede An- gabe über Geschlecht oder Geschlechts-Verschiedenheiten. Die zu- gerundete Basis des Thorax vermittelt wohl Verwandtschaft mit den vorhergehenden opaken Arten, der gleichbreite Kopf mit den folgenden; ein sicheres Urtheil über die mir unbekannten Arten vermag ich nicht zu fällen. ie Bricoptis Burm. Handb. III. p. 583. Clypeus planiusculus, apicem versus leviter angustatus, apice di- stincte sed non late exciso, lateribus elevatis, oculos versus latius. Thorax longiusculus, apice medio subelevatus, lateribus paralle- hs, apicem versus angustatis, basi fere truncata. Mesosterni processus modice productus, leviter constrictus, tri- angulariter acuminatus. Scutellum valde angustatum et acuminatum. Elytra pone humeros prominulos valde excisa, apice emarginata, angulo apicali acuminato, supra subseriatim grosse punctata. Pedes elongati, tibiis ant. tridentatis ({Q), post. 4 extus den- tatis, intus longe nigro - ciliatis, intermedüs apice trispinosis, tarsis maris tibiis duplo fere longioribus, tarsis post. fe- mina tibuis multo brevioribus. Bric. variolosa Burm. |. c. p. 583. variolosa (Cet.) G. et P. Mon. p. 166 t. 28. f. 1. Obwohl Burmeister die Gattung a. a. O. vortrefflich charak- terisirt hat, ist sie dennoch von Lacordaire zu Anochilia gezogen; derselbe läfst den charakteristischen Schnitt der Basallinie des Tho- rax ganz unbeachtet. | Lacordaire hebt den auffallenden Unterschied in der Länge der Hintertarsen bei d und 2 nicht genügend hervor; derselbe madagasc. Cetoniden-Gattungen. 75 tritt kaum bei einer Gattung sonst so deutlich hervor, wäh- rend gerade bei Anochilia dieser Unterschied besonders gering ist. Die Weibchen scheinen, nach meinem Material, viel seltener als die Männchen. Während Bric. durch die Bildung der Beine mit Pyrrhopoda und Eccoptomia verwandt ist, deutet die Kopfbildung auf Verwandt- schaft mit Doryscelis und Euryomia. Eine sehr eigenthümliche Geschlechts- Auszeichnung der Bri- coptis hat Burmeister unbeachtet gelassen; sie besteht darin, dafs sich beim g' an der Spitze der Mittelschienen vor den gewöhnli- chen Enddornen eine fast ebenso langer, nach innen gerichteter, kräftiger Zahn befindet. Kb Euchilia Burm. — Kraatz. Euchilia Burm. Handb. III. 1842. p. 554 (ex parte). Clypeus profunde ezcisus, utringue parum impressus. Thorar amplus, basi fere truncatus. Mesosterni processus brevis, parvus, coarctatus, breviter acu- minatus. Scutellum breve, latiusculum. Elytra striata, laevia, pone humeros fortiter ezcisa, lateribus et apice declivibus, humeris prominulis. Tibiae anticae tridentatae (JQ), tarsi postici tibia paulo (jf), vel dimidio fere breviores (9). Corpus deplanatum, viride, laeve. Als typische betrachte ich die erste der zwei Burmeister’schen Arten: E. sulcata (Cet.) Ol., Burm., Har. Cat. IV. p. 555. Madagascar. Derselben ungemein ähnlich, aber kleiner ist: Euchilia soror: Viridis, nitidissima, viridi - aureo - micans, elytris lineis 5 (2, 2, 1) nigris inscriptis, jurta-suturali ad calli apicem fere producta. — Long. 6 lin. Der sulcata ganz ähnlich gebaut, ebenso schön grün, aber 2 lin. kürzer, der Kopf fein und weitläufig punktirt, die Flügeld. ebenfalls 5-streifig, aber 2, 2, 1, d. h. der Nabtstreif und der ihm nächste genähert, während bei der sulcata der Nahtstreif mehr iso- lirt ist, indem die beiden nächsten einander mehr genähert sind. Bei der quadrata sind Streif 4 und 5 mehr genähert als 2 und 3, bei soror Streif 1 und 2 mehr als 3 und 4; bei der ersten bleibt der Nahtstreif, bei der soror der Aufsenstreif relativ isolirt; Streif 4 76 G. Kraatz: über steht bei soror gleich weit von den einschliefsenden entfernt, bei sulc. ganz nahe an 0. Der Nahtstreif erreicht bei su/c. den End- buckel nicht, bei soror begrenzt er denselben innen bis fast zur Spitze. Ich besitze ein Expl. aus der Haag’schen Sammlung, welches von Daube stammt; dieselbe Art steckte in der Mniszech’schen Sammlung als sulcata Burm. Die Uebereinstimmung der sulcata und soror in allen wesent- lichen Punkten beweist die Natürlichkeit der Gattung; die neuer- dings beschriebenen Euchilien dürften ihr meist nicht angehören, wenn sie den von Burmeister besonders betonten steil abfallenden Seitenrand der Flgd. nicht besitzen etc. Ueber Euch. quadrata siehe unter Cratomolops 1880. p. 311. Nicht ganz sicher gehören hierher die mir unbekannten: Euch. picipes Waterh. Ann. Mag. Nat. Hist. Juni 1879 p. 75. Euch. cupricollis Waterh. |. e. p. 76. 9. Anochilia Burm. Handb. III. p. 558. Clypeus utrinque profunde longitudinaliter impressus, profunde excisus, lobis subacuminatis. Thorax basin versus subangustatus, basi supra scutellum leviter emarginatus, lateribus distincte angulatis. Mesosterni processus brevis, fere truncatus subreclinatus. Elytra thorace latiora, humeris valde prominulis, lateribus pone humeros fortiter ezcisis, apicem versus parum angustata. Pedes validi, tibiis anticis tridentatis (SQ), tarsis validiusculis longiusculis, feminae vic brevioribus, intermediüs tibus multo, posticis tibiis paullo longioribus. Als typische Art betrachte ich die in den Sammlungen am verbreitetste variabis Burm., während die übrigen nur wenig be- Kannt sind; dieselbe variirt auffallend. Die generischen Unterschiede der An. princeps sind unter Moriaphila 1880. p. 313 besprochen, die der cingulata unter der bereits von Blanchard abgezweigten Gatt. Micropeltis, die der stu- pida Gory unter Hyphelithia, die der pratensis Burm. unter Pyr- rhopoda 1880. p. 313, welche bereits einige Arten zählt. Burmeister’s Gattungs - Diagnose giebt sehr wenig oder keine charakteristischen Merkmale für die Gattung Anochilia, denn sie hat zwar den Kopfbau seiner dnochiha, aber den Clypeus verschie- den tief eingeschnitten etc. madagasc. Cetoniden-Galtungen. 77 10. Celidota Burm. Durch den vorn aufgeworfenen und nicht ausgerandeten Cly- peus entfernt sich die eigenthümlich gelb gesprenkelte Art weit von dem Gros der madagascarischen Schizorrhiniden-Gattungen im älteren Sinne, und ist sowohl dadurch als durch Gestalt des Thorax und des Mesosternal-Fortsatzes als nähere Verwandte die europ. Ceto- nien charakterisirt. Sehr eigenthümlich ist das vorn sehr breite, hinten scharf zugespitzte Scutellum. Ein eigentliches Bindeglied zwischen der durchaus originalen madagasc. Gattung und den eu- ropäischen Cetonien ist nicht vorhanden, während die südostasiati- schen Protaetia etc. den Typus der europ. Cetonien sehr wohl er- kennen lassen. Es scheint mir sonach mehr Nachahmung als na- türliche Verwandtschaft vorhanden. 11. Doryscelis Burm. Burmeisters Gruppe der gymnetoiden Cetionaden, die von ibm zu der Doryscelis gestellt wurde, ist ebenso weniy natürlich als ihr Name glücklich gewählt. Man denkt beim Anblick einer Doryscelis so wenig an die metallgrünen americanischen Gymnetis als an die glatten, glänzenden Lomaptera von Neu-Guinea, obwohl sie eine gewisse Aehnlichkeit in der Gestalt des Thorax (mit vor- gezogenem Mittellappen) besitzen; diese Gestalt des Thorax be- gründet um so weniger natürliche Verwandtschaft unter ihnen, als sie nicht mit anderen Merkmalen Hand in Hand geht. Doryscelis ist eine so höchst ausgezeichnete Gattung, dafs es sehr schwer sein dürfte ihr einen sog. natürlichen Platz unter den madag. Cetonien anzuweisen; in einer Uebersichts- oder Bestimmungs - Tabelle ist dies um so leichter. 12. Cyriodera Burm. Handb. III. p. 597. Antennae parvae. Clypeus subdilatatus, apice haud emarginatus, fortiter elevatus, angulis rotundatis, occipite subcarinato. Thorar trapezoidalis, lateribus basi parallels, subemarginatis, basi subtruncata, supra scutellum leviter emarginatum, angulis scu- tellaribus nulls, supra ante basi 4-tuberculatis. Mesosterni processus haud latus, apice obtuse angulatus. Scutellum elongatum, acuminatum. Elytra subparallela, thorace latiora, punctato- striata, intersti- ftiis subcostatis, angulo suturali obtuso, 78 G. Kraatz: über Pedes validi, tursis (praecipue maris) tenuibus, tibiis ant. for- tius tridentatis, posticis 4 brevioribus, fortius dentatis, margine er- teriore tricuspidi. Cyr. tuberculicollis Gory et P. Mon. p. 167. t. 29. f. 2. 2 fascifera Gory et P. Silb. Rev. III. p. 126. var. parallela Gory et P. ]. ce. p. 126. Die ausgezeichnete Gattung ist mir unbekannt! mit den typi- schen Cetoniden hat sie zwar den gerade abgeschnittenen Clypeus gemein, entfernt sich aber von ihnen durch die sehr schwache Aus- buchtung der Thoraxbasis „ohne Schildchenecken“. Der Vollständigkeit halber wird hier noch die Beschreibung einer von Thomson neuerdings errichteten madagascarischen Ceto- niden-Gattung wiedergegeben. Adonides Thomson in Deyrolle Naturaliste II. No. 35. p. 278. Clypeus valde bilobatus. Thorax convezus, subsemi-orbicularis, antice angustior, lateri- bus regulariter rotundatus, postice latior. Mesosterni processus relative (Coptomia) brevis, tamen sat elon- gatus, apice paulo bulbosus, haud superductus. Scutellum magnum, triangulare. Elytra convexa, mediocriter elongata, crassa, subter humeros valde lunata. Pedes robusti, Sf tibiis anticis eztus 2-, Q que 3-dentatis, in- termediüs et posticis J inermibus, 2 medio eztus valde dentatis, tarsis elongatis, sat gracilibus. Antennarum clava sat elongata. Adon. crassa (Coptomia) Waterh. Ann. Mag. Nat. Hist. 1879. p. 83. Fianarantosa. - mutabilis Waterh. - marginata Waterh. madagasc. Cetoniden-Gattungen. 79 Für die auffallende, mir aber noch in natura unbekannte Py- gora puncticollis wird bier die Aufstellung einer neuen Gattung versucht. Stizopygora nov. gen. otiety = punktiren, mvydpa (siehe Burm.). Caput crebre punctatum, vertice viridi, clypeo piceo. Thorax ante medium oblique angustalus, postice subparallelus, crebre fortiter punctatus, lineis 3 viridibus, Mesosterni processus? Scutellum laeve. Elytra depressa, fortiter octostriata, interstitiis con- vezis sat crebre punctulatis. Pygidium crebre punctatum. Abdomen viridi-variegatum. Corpus latius. Stiz. puncticollis (Pyg.) Waterh. Annal. Mag. Nat. Hist. Juli 1879. p. 77. — Long. 7 lin. Die gesperrt gedruckten Merkmale der mir unbekannten Art, die nach einem weiblichen Ex. beschrieben ist, lassen mit Sicher- heit darauf schliefsen, dafs wir es in ihr mit keiner Pygora zu thun haben. Dagegen lassen die hervorgehobenen Eigenschaften auf eine recht ausgezeichnete Form schliefsen mit eigenthümlicher Zeich- nung des Thorax, Punktirung !) des (sonst meist längsgestrichelten oder glatten) Pygidium etc. Von den von Janson nicht erwähnten und auffallenden Gat- tungs - Merkmalen mufste angenommen werden, dafs sie mit denen von Pygora übereinstimmen, indessen dürfte ein genauerer Vergleich wohl noch charakteristische Eigenschaften ergeben; es sind daher vorläufig einige auffallende specifische Merkmale in die Gattungs- Diagnose übernommen. ') Die Punktirung des Pygidium ist übrigens bisweilen Ge- schlechts-Differenz, so ist z. B. das sehr gewölbte Pygidium des ¢ bei Anochilia variubilis fein punktirt, beim 2 unregelmälsig kräftig punktirt, jederseits schräg eingedrückt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber die beiden Geschlechter und Heimath der Melolonthiden-Gattung Trematodes Fald. Dieser, hauptsächlich in der Mongolei vorkommende Käfer ist durch seine habituelle Aehnlichkeit mit dem türkisch - griechischen Pseudotrematodes Frivaldszkyi auffallend, scheint aber in den Samm- lungen sehr selten. Er ist von Faldermann offenbar nach männ- lichen schlanken Stücken beschrieben und abgebildet, denn Falder- mann sagt in der Beschreibung (Col. ab. ill. Bung. p. 374): abdo- mine in medio sat impresso. Burmeister, dem die specifische Uebereinstimmung von Tre- matodes Pallasii mit dem daurischen Scarab. tenebrioides Pall. noch zweifelhaft war, eitirt letzteren als Weibchen, aber Beschreibung und Abbildung sind durchaus nicht mit Sicherheit auf Weibchen zu deuten. J. Duval (Gen. d. Col. p. 53) hat nur Ex. eines Geschlechts gesehen, welches, sagt er nicht; dieselben waren dadurch ausge- zeichnet, dals das sechste Bauchsegment in der Mitte der Queere nach eingedrückt, und in der Mitte der Basis mit einer Art von glattem, dreieckigem Zahne versehen ist. Es sind dies jedenfalls Männchen, deren Bauch deutlich eingedrückt, in der Mitte fast glatt ist. Bei den, wie es scheint, sehr seltenen Weibchen, ist der Bauch nicht eingedrückt, tief, ziemlich dicht punktirt, stärker greis behaart, die Afterdecke grob und ziemlich dicht punktirt, beim Männchen seicht und weitläufig, narbig. Die Weiber sind etwas plumper als die Männer, diese plumper als die & von Pseu- dotrematodes, so dafs man sie für @ halten könnte, wenn man das ® nicht kennt. Deshalb sagt wohl der kritische Duval absichtlich nicht, welches Geschlecht er vor sich hatte, obwohl er dies sehr leicht hätte erfahren können, wenn er ein Ex. auf die Geschlechts- theile untersucht hätte. Der Penis ist hier besonders merkwürdig und Näheres darüber im Bull. Soc. Imp. Moscou 1880 von mir an- gegeben. Der Käfer, der bis jetzt nur im asiatischen Rufsland ete. auf- gefunden wurde, gehört nicht in den Catalog der europäischen Kä- fer, wo er (bei Weise p. 84) als türkischer figurirt. Duval’s Ver- muthung, er könne in Ungarn vorkommen, scheint mir sehr ge- wagt, wenn die Steppen desselben auch manche seltene Arten der russischen beherbergen (vgl. Kraatz Ent. Monatsbl. 1880 No. 20). Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Coleopterologische Streifzüge in Istrien von J. Stussiner in Laibach. Die circa 70 Quadratmeilen grofse Halbinsel Istrien gehört un- streitig zu den in entomologischer Beziehung am wenigsten ge- kannten Ländern der österr. ungar. Monarchie. — Kaum weniger interessant als der vielbesuchte und vielbeschriebene benachbarte kroat.-dalmatinische Küstenstrich, wurde sie bisher nur höchst selten eines Besuches gewürdiget (falsche Vorstellungen über die Natur des Landes und seiner Bewohner werden wohl so manchen unserer wanderlustigen Kerfjäger abgehalten haben, seine Excursionen nach dem halbvergessenen Lande auszudehnen); daher finden sich in der Literatur nur dufserst dürftige Notizen über Istrien und selten wird man es als die Heimat dieses oder jenes Insekts erwähnt finden! ') Wer den in ermüdender Monotonie und trauriger Nacktheit zwischen St. Peter und Triest sich ausbreitenden Karst kennen gelernt hat und etwa Istrien nach diesem Mafsstabe beurtheilen wollte, wiirde gewaltig irren. Nicht eine ununterbrochen pflanzen- kahle, zerklüftete Karstfläche deckt das Land, vielmehr sind es nur einzelne Distrikte, wie jener im Nordwesten (Umgegend von Divaca und Sesana), der Cicen-Boden im Nordosten, einige zerstreut liegende Plateaux in höheren Lagen und der Theil der Ostküste von Fianona abwärts, welche allerdings einen traurigen Anblick bieten. 1) Seit Ernst Friedrich Germar, welcher auf einer Reise nach Dalmatien im Jahre 1811 Triest, Fiume, Veglia und Cherso berührte und 1817 die Resultate seiner Reise in der bekannten ,Reise nach Dal- matien“ veröffentlichte, ist bis auf die neueste Zeit über die Insektenfauna unseres Gebietes nichts bekannt geworden. Die von dem Wiener Orthoptero- logen H. Dr. H. Krauss publieirte Orthopterenfauna Istriens (Sitzb. der k. Ak. der Wiss. in Wien Bd. 78, Oct. 1878) bildet die einzige mir bisher bekannt gewordene, selbstständige Arbeit über Istrianer Insekten. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 6 82 J. Stussiner: Coleopterologische Mangelt es auch an dichten, hochstämmigen Wäldern, wie wir sie im sogenannten Waldkarst (dem krainischen Antheil des Karstes) finden, so trifft doch der Sammler da und dort an den welligen Hügeln nicht zu verachtende, zuweilen weit ausgedehnte Laubhaine an. Häufig überraschen ihn Rebengelände von Oliven und Feigen- sträuchern besäumt, ja sogar wogende Saatfelder und grüne Wiesen an Stellen, wo er deren Vorhandensein kaum vermuthen würde. So gleicht das centrale Becken Istriens (von Pisino) einem veri- tablen Gartenlande. — Andere viel weiter ausgedehnte Länder- gebiete dürften nicht so verschiedenartig anziehende Landschafts- gebilde aufzuweisen haben. Pflanzenarme, rauhe Alpen, öde ver- karstete Plateaux wechseln mit oliven- und rebenreichen Hügeln und den üppigsten Fluren ab. Wir begegnen bald dürren, wasser- losen Höhen, oft nur mit äufserst spärlichem Graswuchs oder kümmerliches Gesträuch ernährend, bald wieder grünen Thälern mit immergrünen Gewächsen. Dieselben grellen Contraste bieten uns die Bewohner und ihre Werke. Hier armselige Hütten, Dürf- tigkeit und Verwahrlosung, dort wieder wohlhabende Städte mit modernen Bauten und mit den herrlichsten Denkmälern des Alter- thums. Leider macht sich in ganz Istrien der durch die Terrainbe- schaffenheit bedingte Wassermangel aufserordentlich fühlbar. Dazu kommt noch die schlimme Bora, welche, zumal im Winter, oft wochenlange wüthet. Die während eines grofsen Theiles des Jahres anhaltende Dürre verhindert Moosbildung; feuchte Wiesen gehören zu den Seltenheiten. Da die meisten Waldbestände sehr licht sind und namentlich am Küstensaume aus immergrünen Gehölzen be- stehen, welche nur sehr wenig Laub und solches nur allmählig abwerfen, sind auch Laubablagerungen kaum vorhanden. Dafs unter solchen Umständen die Fauna nicht besonders reichhaltig sein kann, lafst sich wohl leicht ermessen. Als ein weiterer Uebelstand für den Sammler erweist sich ferner eine wunderbar reiche Stachelflora. Nur zu bald ist die Bekanntschaft des famosen Paliurus (paliuro des Istrianer) ge- macht. Als ein wahrer „Teufelsdorn“ (dies der deutsche Name) verleidet er gar bald den Gebrauch des Schöpfers. Seine häufige Gesellschafterin, die zierliche Smilax, mahnt im Vereine mit ver- schiedenen anderen Disteln ebenfalls zur besonderen Vorsicht beim Sammeln. Ueber Unwirthlichkeit wird der reisende Entomologe, zumal er eine der grölseren Ortschaften zum Standquartier wählt, wohl Streifzüge in Istrien. 83 nicht zu klagen haben. In den Dörfern ist man auf Fremden- besuch allerdings nicht eingerichtet. Die Zugänglichkeit Istriens ist namentlich durch die im Herbste 1876 eröffnete Eisenbahn Divaca-Pola, welche Istrien seiner ganzen Länge nach durchzieht, sehr erleichtert worden. Seit langem aber umspannt ein Netz vorzüglich gehaltener Poststrafsen das Land; von Triest und Fiume aus bestehen regelmälsige Dampfschiff- Ver- bindungen mit den verschiedenen Küstenpunkten. — Im Friihjahre 1879 beschlofs ich einige Ferien-Wochen zur Durchforschung der Coleopterenfauna Istriens zu verwenden. — Kurz vor meiner Abreise hatte ich das grofse Vergnügen, H. Ed. Reitter aus Wien, mit H. Schirmer aus Berlin auf einer grölseren Reise nach der neuen österreichischen Provinz, der Her- zogevina, begriffen, bei mir auf Besuch zu sehen. Der freundlichen Einladung zum Anschlusse an seine Gesellschaft entsprach ich mit um so grölserer Freude, als mein hochgeschätzter Freund auf meinen Vorschlag sich bald entschlossen hatte, mir eine auf Veglia ge- meinschaftlich zuzubringende Woche seiner disponiblen Zeit zu widmen. Mit dem Nachmittagszuge des 14. Mai verliefsen wir also Lai- bach und trafen in später Nachtstunde in Fiume ein. Am darauf folgenden Morgen begrülsten wir in der Person des H. Major von Hoffmann einen ebenso eifrigen als liebenswürdigen Collegen und unternahmen unter seiner Führung einige kleinere Excur- sionen in der Nähe der Stadt. Im Skurinjathale sammelten wir Pristonychus elongatus, Tychus rufus Motsch., Scydmaenus v. Kiesen- wetteri und Otiorrhynchus elegantulus; beim Besuch des Giar- dino publico fanden wir Longitarsus Linnei auf einer die Blumenbeete einsäumenden Monocotyledone häufig. Die nächste Umgebung von Fiume ist, wie jene von Triest, wegen den die Weingärten und Campanien einschliefsenden Mauern dem Kerf- sammler nicht besonders günstig. Zudem beginnt gleich aufserhalb der Stadt das fast vegetationslose Karstterrain so entsetzlich steil aufzusteigen, dals man auch das bescheidenste, zum Sammeln ge- eignete Plätzchen vermissen muls. Am 16. Mai, als eben ein Kanonenschuls im Hafen von Fiume die Mittagsstunde signalisirte, bestiegen wir einen der Lloyddampfer der Levantiner-Linie, und schon nach einer kaum zweistündigen Fahrt brachte uns dieser nach Malinska, dem eigentlichen Hafen der Insel Veglia. Eine bereitstehende Fahrgelegenheit wurde zur Weiterfahrt nach der Stadt Veglia, dem Hauptorte der Insel, be- 6* 84 J. Stussiner: Coleopterologische nützt. Die Fahrt durch grünendes Waldgebiet gestaltete sich besonders interessant, als wir die Höhe des wellenförmigen Plateaus der Insel erreichten und einen Ausblick bekamen nach der grofsen Doline, Panighe grande genannt, mit dem waldumsäumten ,,Jezero“ im Grunde. Den Rest des Tages benutzten wir zu einer kleinen Recognoseirung des die Stadt Veglia umgebenden Terrains. Eine lange Reihe stattlicher, mit Blüthen überladener Tamarisken- bäume lieferte uns den ansehnlichen Telephorus (Armidia) siynatus Germ. (er schien die männlichen Blüthen besonders zu bevor- zugen); aulserdem wurden ein einsamer Procrustes spretus, Doli- chosoma nobile, Cetonia angustata und einige Ex. des grofsen Tychus rufus Motsch. gesammelt. — Die einbrechende Dämmerung mahnte zum Rückzuge und zum Abendessen (verschiedenartigste Seefische, zwiebackartiges Weifsbrod und fabelhaft billiger Veglianer Wein). | Kaum hatten wir am nächsten Morgen früh (17. Mai) die finsteren Vicoli der Stadt hinter unserm Rücken, als sich der Regen in Strömen ergofs; wir siebten aus den Compost- und Weintrester-Haufen am Strande manches gute, südliche Thierchen (Aleochara puberula, Histeriden etec.). Der an den beiden folgenden Tagen fast ununterbrochene Regen, welcher zahlreiche Helix Feburiana, Achatina Poireti und Clausilien aus den löcherigen Mauern der Gärten hervorlockte, hätte allenfalls einen Conchyliologen günstig stimmen können. Der Besuch des nahen Klosters Cassione mit seinem verwilderten Klosterparke mulste unterbleiben! Am 19. Mai verlegten wir unser wenig günstiges Standquartier nach dem weitaus freundlicheren Malinska und fanden eine den ländlichen Verhältnissen entsprechende, comfortable Unterkunft. Wir excursirten wiederholt nach der bereits erwähnten, fast im Centrum der Insel gelegenen, sehr flachen und weiten Mulde: Panighe grande, in welcher ein ziemlich grofser, seichter See, dort kurzweg „Jezero“ genannt, liegt. Eine herrliche Flora — ich nenne nur das prächtige Cyclamen repandum Sibt. — gedieh unter dem Schutze der ausgedehnten Waldbestände, welche den See grölstentheils umsäumen. An den flachen und schlammigen Ufern des Sees schien sich die ganze kleine Käferwelt Veglias ein Stell- dichein gegeben zu haben. Formicomus pedestris, verschiedene Anthicus, kleine Carabicinen und Staphylinen wimmelten im Rohr- geniste, darunter Lathrob. zanthomerum Kraatz und Leptolinus cephalotes Kraatz selten. Im See selbst fanden sich zahlreiche Streifzüge in Istrien. 8 Agabus conspersus etc. An Insekten auffallend arm waren die die buntblumigen Wiesen; wie ausgestorben schienen die Laub- ablagerungen in den vom See etwas entfernten und höher ge- legenen Baumgruppen; es zeigten sich nur: Phloeobium clypeatum, gemeine Pselaphen, Airaphilus elongatus u. dergl. In dem an der Strafse gegen Veglia rechts gelegenen Boschetto klopften wir von den baumartigen Juniperus und pflaumhaarigen Eichen ebenfalls nur wenig brauchbares ab, Polydrosus picus und pterygomalis, Otiorrhynchus signatipennis, vulgäre Coccinelliden. Isomira marcida Kiesw., eine im ganzen österr. Küstenlande häufige Art, fiel von blühenden Mannaeschen in unsere Schirme. Aus einem riesigen Eichenschwamm schnitten wir zu Hause hunderte von Xylographus bostrychoides. Unweit des Boschetto konnten wir eine riesige Wassernatter bewundern, welche aus dem nahen Jezero sich hierher verirrte und von Landleuten — welche sie „gus“ nannten — erschlagen wurde. Das nach meiner eigenen Messung 205 cm. (also circa 64 Schuh!) lange, mehr als armdicke Thier sperrte fast die ganze Breite der Chaussee ab. Nahe an den sogenannten Ohren war es erheblich verletzt, daher zum Mitnehmen leider nicht geeignet; es würde ein prächtiges Cabinetstück abgegeben haben. Diese an und für sich wenig wichtige Beobachtung erwähne ich aus dem Grunde, als unter den Bewohnern des istrisch-kroatischen Küstensaumes die irrthümliche Ansicht verbreitet ist, auf den quarnerischen Inseln gäbe es keine Schlangen. Die Umgebung von Malinska selbst war gerade nicht arm an Coleopteren. Unter Steinen fanden sich Ctenistes palpalis, Asida sabulosa, Cleonus ophthalmicus und Chrysomela Findeli; Aphodius parallelus Muls. war in Dejectionen recht häufig. Am Abende des 22. Mai verabschiedete ich mich von meinen lieben Reisegefährten. In später Nachtstunde betrat ich wieder Fiume. Der mächtige Monte Maggiore stieg majestätisch aus den Fluthen des Golfes empor und ich beschlofs dem König der istrianischen Berge einen Besuch abzustatten. Nach eiuem Abstecher nach der romantischen Recinaschlucht, welcher mir Pristonychus Dalmatinus einbrachte, übersiedelte ich nach dem herrlich gelegenen Volosca. Leider konnte ich in Folge der abnormen täglichen Niederschläge während der folgenden 10 Tage nur kleinere Excursionen aus- führen; so nach dem Dorfe Veprinac an der östlichen Schulter des M. Maggiore, nach dem mit einer stattlichen thurmartigen Ruine gekrönten Städtchen Castua, ferner nach den Waldungen 36 J. Stussiner: Coleopterologische von Jurdani mit der Höhle „Cerljenceva pecina* und schliefslich nach dem ewiggrünen Abbazia mit seinen Lorbeerwäldern. Auf diesen Ausflügen wurden zahlreiche Helops Rossw und ezaratus; Dodecastichen, Danacaea marginata und murina (beide auf blühenden Eschen und Umbelliferen) erbeutet; die zierliche Parmena fasciata (auf Epheu), Timarcha pratensis, Scydmaenus Kiesenwetteri und clan- destinus (Veprinac) wären ebenfalls erwähnenswerth; an der soge- nannten „Slatina“ in einer Meeresbucht unter angeschwemmten Algen zahlreiche, im speciellen Theile angeführte marine Staphylinen. Am 4. Juni fuhr ich per Post diesmal bei schönem Wetter über Lovrana weiter nach dem Süden durch eine landschaftliche Scenerie, deren Reize sich nur derjenige vorstellen kann, welcher die herrliche Adria und ihre Küsten durch eigene Anschauung kennen gelernt hat. Die Poststrafse, anfänglich bart am Strande, hebt sich nicht unbedeutend kurz vor Moscenice und läuft dann, jedoch noch immer parallel dem Gestade, an den Gehängen der südlichen Ausläufer des Mte. Maggiore (Mte. Sia), um hinter Bersec nach rechts einzubiegen und Fianona, welches im Hintergrunde einer grofsen, aber schmalen (canalartigen) Bucht an einer Anhöhe gelegen, zu erreichen. Während der ganzen Fahrt hat man links zu seinen Fülsen den von der langgestreckten Insel Cherso ge- bildeten Canal di Farasina; Cherso selbst scheint uns oft so nahe zu sein, dafs man sie mit einem Steinwurfe glaubt erreichen zu können. Ist auch dieses mit einem schwimmenden Riesenknochen nicht unpassend verglichene, langgestreckte Piland nur mit einem sehr schwachen Pflanzenanfluge versehen, sind auch die uns rechts liegenden Berge, deren nacktes Gestein nur endlos wuchernde Salvia zu beleben scheint, wunderbar zerklüftet, so liegt doch über der ganzen Landschaft ein unbeschreiblicher Farbenschmelz ausgegossen. Selbst der eifrige Insektenjäger vergifst, vom Zauber der herrlichen Natur immer wieder gefesselt, leicht auf sein Metier. Die an der Strafse gelegenen spärlichen Olivenpflanzungen lieferten in der glühenden Sonne nur wenige Otiorrhynchen (Dodecastichus Dalma- tinus, pruinosus und Ot. aurifer). Mein erster Ausflug von Fianona galt der grofsen Sumpfwiese, in welche sich die erwähnte Meeresbucht allmählig verseicht; der Sumpf wird von einer mächtigen, in der nächsten Nähe der Stadt sprudelnden Quelle, welehe schon von Alters ber ihre Berühmtheit hat, gespeist und von einem kleinern Bache durchflossen, welcher sich am Porto in die Bucht ergiefst. Geschöpft wurden zahlreiche Microcoleopteren, namentlich Cercus bipustulatus und die schön Streifzüge in Istrien. 87 gezeichnete Chaetocnema conducta Motsch. Auf den Riedgräsern waren Bryazis Guillemardi und Sitones Cambricus nicht selten. Eine gegen Kozljak unternommene Excursion lieferte wenig von Belang (Otiorrhynchus sabulosus). Zu meiner nächsten Etappen-Station wählte ich Chersano un- weit des Südendes des gröfsten istrischen Sees, nämlich jenes von Cepic (auf der Karte Lago di Cepich). An den flachen Ufern sammelte ich zahlreiche Stenus explorator Fauv. und longipes Heer; im Moose des Wäldchens hinter dem ehemaligen Convente St. Paul am See gab es gute Otiorrhynchen, wie Ot. lutosus Stierl. und multicostatus Hochh. Der anscheinend vorzüglich günstigen Terrain- beschaffenheit des Seebeckens entsprach die Ausbeute indefs nicht; ich beschlofs, unverweilt nach Pola abzureisen und zwar über Pedena, Gallignana und Pisino, von dem aus Pola in wenigen Stunden per Bahn erreicht wurde. Die Südspitze Istriens gehört bereits durchaus dem Gebiete der Mittelmeer-Flora an, welche durch die mit dem aufserordent- lich milden Klima — namentlich des Winters — im innigsten Zu- sammenhange stehende Vegetation der immergrünen Ge- sträuche ganz besonders ausgezeichnet ist. Dem Charakter des Klima und der Flora entsprechend, finden sich viele der kühleren Waldzone angehörende Coleopteren bereits durch ächt mediterrane ersetzt, z. B. Barypithes scydmaenoides, Lirus Junci und Acalles Capiomonti. Das dem eigentlichen Südeuropa angehörende blinde Genus Leptomastar dürfte bei Pola die Nordgrenze seiner Verbrei- tung erreicht haben. Die Umgebungen von Pola erwiesen mich in jeder Hinsicht recht lohnend. Der Streifsack lieferte an grasreichen Stellen brauch- bare Curculionen und Halticinen. In den Anlagen an der neuen Marine-Schwimmschule traten auf dortigen meist südeuropäischen und exotischen Gesträuchen mehrere Dodecastichen massenhaft auf, und in ihrer Gesellschaft besonders der italienische Otiorrhynchus au- rifer. Beim Abklopfen dieser Gebüsche fiel ein herrliches Phasma in den Schirm. Das 96 Mill. — also fast 745 Meter — lange Riesen- Insekt war lebend hell-carminroth, das Roth durch einen grauen, reifartigen Anflug etwas gedämpft. Vollkommen unbeweglich, mit weit ausgestreckten Beinen safs es ruhig da. Ebenso erregte das Auffinden der apulischen Tarantelspinne (am Wege gegen den Kai- serwald in Erdlöchern) mein Staunen. Die erwähnte Gespenst- heuschrecke, nach H. Hofrath Brunner v. Wattenwyl in Wien Bacillus Rossii Fabr. 2, gehört zu den Seltenheiten der istrischen 88 J. Stussiner: Coleopterologische Ortbopterenfauna; nur im südlichen Dalmatien findet sie sich etwas häufiger, das viel kleinere und schmächtigere g ist aber aufser- ordentlich selten. In den kleinen Gehölzen um Pola, namentlich im sogenannten Rizziwäldchen — einem aus flaumhaarigen Eichen gebildeten Busch — siebte ich aus Laubablagerungen unter andern den neuen Lepto- mastar Simonis Stuss. und Euthia formicetorum Saulcy; letztere war sehr selten. Die grofsblumigen Wiesen in der Richtung gegen Altura und besonders die unter dem Namen pra grande bekannten lieferten u. a. Dasytes aerosus, striatulus und subaeneus, Anisopha flavipen- nis, Tychius argentatus und squamulalus, Strophomorphus comatus und Psylliodes chalcomerus. Verhältnilsmälsig am wenigsten entsprachen den gehegten Er- wartungen die wiederholten Sammelversuche in dem etwa 4 Stunde nördlich von Pola gelegenen Kaiserwalde, dem besuchtesten Aus- flugsorte der Fremden wie Einheimischen. Der von majestätischen Eichen gebildete, parkartig gehaltene Hochwald war leider in den südlichen Partien mit ungemein dichtem, starrbuschigem Unterholze so angefüllt, dafs man unmöglich in denselben eindringen und nur die den Wegrändern zunächst stehenden Gebüsche abklopfen konnte. Die fast unerträgliche Hitze in der zweiten Hälfte des Juni veranlafste mich, die kühleren Regionen des nördlichen Istriens aufzusuchen und vor allen die Fauna eines mir seinerzeit bekannt gewordenen Höhlencomplexes bei Castelnuovo kennen zu lernen, H. Ritter v. Vico dortselbst hatte die besondere Gefälligkeit, mir zu diesem Zwecke einen rüstigen jungen Mann !) als Wegweiser und Träger zu verschaffen und zweckdienliche Mittheilungen zu machen. Die besuchten Höhlen liegen sämmtlich südlich von Castel- nuovo in den ausgedehnten Gebirgswaldungen, welche sich an der Nordseite der Cicerei vom Berge Zabnik bis zur Ortschaft Jelsane an der Fiumaner Sirafse ausdehnen. Mit dem Betreten der Wälder begann die Wanderung recht ermüdend zu werden, denn auch das bewaldete Terrain verläugnete nirgends seine echte Karstnatur; die vielen hart aneinander liegenden Dolinen machten es zu einem riesigen Siebe. Kaum hat man sich aus einer trichter- oder kessel- förmigen, 10—20 Meter tiefen Einsenkung herausgearbeitet, so 1) Jacob Gombac, Castelnuovo. Streifzüge in Istrien. 89 stand man sofort wieder vor einer solchen, nicht minder dicht ver- wachsenen. Das Auf- und Abwärtsklettern über die zerklüfteten Kalkfelsen, das Durchzwängen durch dicht verwachsenes Gebüsch ermüdete schnell. Nach etwa 24 Wegstunden standen wir am ganz verwachsenen Eingange der in einer Doline gelegenen Höhle, ge- nannt ,Pecina: jabuceno strzen“. Das mit zum Theil blendend- weilsen, glitzernden Tropfsteinen ausgekleidete geräumige Innere dürfte wohl noch nie vom Wachslichte eines Entomologen beleuchtet worden sein. Der Boden der Höhle war mit magisch glänzendem Kalksinter überdeckt, aber leider war in Folge der gar nicht statt- gefundenen Lehm- und Humusablagerung auch das Insektenleben gleich Null. Nach langem Suchen und erst als ich mich dem Aus- gange wieder näherte, kam ein vereinzelter Anophthalmus Bilimeku var. und ein Stück von Adelops n. sp., der croatica verwandt, zum Vorschein. Ergiebiger war das Aussieben des am Eingange der Höhle und in der Doline selbst fulshoch aufgehäuften Laubes; Orestia Hampei und ein neuer grolser Pselaphus (Stussineri Saulcy n. sp.) wären besonders erwähnenswerth. Nach weiteren etwa eine Stunde dauernden Hin- und Her- zügen im Busch erreichten wir die grofsartige Eishöhle „Pecina: kovaci strzen“. In derselben bildet sich in schneereichen Wintern sehr viel Eis, welches dann erst im Hochsommer verschwindet. Diesmal war die Höhle eisfrei; ein kalter Luftstrom liefg auf Nicht- vorhandensein troglophiler Coleopteren schliefsen. Die Höhle bildet einen anfangs sanft abwärts verlaufenden, sehr langen und hohen, flach gewölbten Gang. Im letzten Drittel seiner Länge vertieft sich derselbe zu einem weiten Kessel, läuft dann steil aufwärts und mündet zuletzt in einer sehr schmalen Felsspalte ins Freie. Der lästige, starke Tropfenfall und die empfindliche Kälte trieben mich bald wieder dem Eingangs-Portale zu. Hier hatte sich eine echte Alpenbewohnerin, Nebria Dahlii, angesiedelt; ihr schien die winterliche Kälte wohl zu behagen, ebenso den zahlreichen Trechen im Moose und Leptusa difformis Muls. Eine halbe Stunde weiter stielsen wir an die geräumige Höhle »Pecina na frudlini*, eine vom Tageslichte ganz erhellte imposante Felsenhalle. An den Wänden salsen einzelne Raphidophora (Trog- lophilus Krauss n. gen.) cavicola Koll. (Höhlenheuschrecke), unter Steinen kleine Colonien des Pristonychus elongatus. Eine nahe ge- legene, höhlenartige Felsspalte beherbergte nur die bereits erwähn- ten Orthopteren. Den freundlichsten Eindruck macht die gewöhnlich „Racicska 90 J. Stussiner: Coleopterologische pecina oder Besti grad“ genannte Höhle in dem zum Dorfe Racice gehörenden Waldantheile. Ein allerliebstes Rasenplätzchen, ringsum vom dichten Buschwald eingeschlossen, liegt vor dem grolsen, bogenförmig gewölbten Portale der enormen Höhle. Ein glatt ab- geschnittener Baumstumpf von mehr als einem Meter Durchmesser ladet uns zum Ausruhen und Abkühlen vor Antritt der Höhlen- wanderung ein. Am Boden der weit ins Innere des Berges horizontal verlau- fenden Höhle lebte der in den Sammlnngen noch seltene Sphodrus cavicola und mit ihm Pristonychus elongatus. Da, wo das Tageslicht nicht mehr hindringen konnte, fand sich Anophthalmus Bilimekw var. gleichfalls unter Steinen, zumal dort, wo Tropfwasser den Boden feucht erhält. Da der Raum am Eingange häufig zum Ein- stellen des Weideviehes benutzt wird, so lieferten die von Bi- und Quadrupeden hinterlassenen Andenken zahlreiche Homalota spelaea, so wie einen kleinen Trechus. Einzeln fanden sich Adelops n. sp. (gleich dem in der ersterwähnten Höhle) und Quedius mesomeli- nus Marsh. In den Buchenwäldern fanden sich vortreffliche Siebestellen vor mit seltenen Pselaphen und Scydmaenen, z. B. Bythinus Heydeni und muscorum, Pselaphus Stussinert Sauley n. sp., Scydmaenus Kiesenwetteri, oblongus; ferner Cychrus attenuatus, Mecinus collaris und Liosoma geniculatum Bris. Den Schlufs meiner Streifzüge bildeten zwei Excursionen in Süd-Krain, nach den Höhlen in der Nähe der Bahnstation St. Peter. Ein Bauer aus dem Dörfchen Käl führte mich nach dem etwa 1 Stunde entfernten Wäldchen von Neverke, in dessen Nähe eine der beiden Höhlen liegt. Eine weite, trichterförmige, am Grunde mit Felstriimmern bedeckte Einsenkung bildete den Zugang zu einer weiten Querspalte, dem Eingang zur Höhle; vor demselben liegt ein Wall aus Felstrimmern. Die Höhle selbst wird immer breiter und läuft, immer mehr zunehmend, in einer sehr steilen Böschung abwärts. Nach langem, mühevollen Herumklettern und Suchen fand ich an einer Felsleiste, welche an der linken Seiten- wand vorsprang, eine Anzahl der Adelops Milleri und montana und ein Stück der A. celata Hampe. Ein riesiger Chernetide, Blothrus spelaeus, sals, auf Beute lauernd, an einer Felswand; sonst zeigten sich nur wenige Sphodrus Schreibersi und ein vereinzelter Pristo- nychus elongatus. Dem Eingange hinaufzukletternd bemerkte ich zahlreiche Zonites carniolicus, welche in allen Altersstufen an den Felsblöcken die üppig vegetirenden Cryptogamen abweideten. Streifzüge in Istrien. 1 Am Nachmittag besuchte ich die, eine Stunde entfernte, zweite Höhle „podmoljica v neverskih grizah“. Ihr Eingang liegt eben- falls am Grunde einer Doline, diese selbst in einem weit ausge- dehnten. Wiesenterrain mit vielen kesselartigen Vertiefungen; sie ist, da eine der andern zum Verwechseln ähnlich sieht, schwierig herauszufinden. Selbst mein Führer fand nicht sofort die richtige Doline und mit ihr die Höhle. Am Ende eines wie durch Kunst hergestellten, weiten, gewölbeartigen Ganges, dessen Boden flach und mit Dammerde hoch überdeckt ist, steht man vor einer gran- diosen, hochgewölbten Halle, welche mit mehreren schönen Sta- laktiten verziert ist. An den feuchten Wänden und Blöcken krochen Leptoderus Hohenwartii nicht selten umher, so dafs ich in einer Stunde etwa ein Dutzend dieser spinnenartigen Silphiden erbeutete. Auf dem Rückwege passirten wir zwei schlottartige, aber un- zugängliche Höblen „Vranjak* und „Golobinjak“. Gegen Abend erreichte ich Käl — eine lieblich grüne Oase im tristen Karste — und bald darnach St. Peter. Der Triester Morgenzug brachte mich und meine Beute tags darauf glücklich nach Laibach zurück. Von den etwa 1000 in Istrien gesammelten oder beobachteten Arten sind nur 350 aufgezählt, welche der Fauna Istriens ein charakteristisches Gepräge verleihen oder in Bezug auf geogra- phische Verbreitung von weiterem Interesse sein dürften. Arten, welche ganz Europa angehören, sind als unnützer Ballast bei Seite gelassen; um so mehr hoffe ich, dafs meine gedrängten Mitthei- lungen als brauchbarer Beitrag zur künftigen Bearbeitung einer Fauna des gesammten österreichischen Littorale betrachtet werden mögen. Aufzählung der gesammelten Arten. Abkürzungen: h. = häufig, u. = unter, s. = selten, s. h. — sehr häufig, n. Ss. = nicht selten, s. s. — sehr selten, z. — ziemlich; P. = Pola; bei Veglia bezieht sich stets auf Stadt Veglia. Notiophilus rufipes, sehr verbreitet, n. s. Cychrus attenuatus, n. s. in den schattigen Gehölzen des nördl. Istriens. Procerus gigas, 1 Ex. todt im Rizziwäldchen bei P. Nebria Dahlit, s. vor der Eishöhle im Walde von Castelnuovo. N. brevicollis, im Recinathale bei Fiume. 92 J. Stussiner: Coleopterologische Dromius linearis Oliv., Blechrus maurus Sturm, Meta- bletus pallipes Dej. u. M.truncatellus Lin., sämmtliche mehr oder weniger häufig unter faulenden Pflanzen auf Veglia. Brachinus bombarda Dej., h. am Ufer des grofsen Sees auf Veglia. Amblystomus metallescens Dej., ebenda, einzeln. Lebia Turcica, mehrere von Gebüsch bei Fianona u. Cher- sano in den Schirm geklopft. Chlaenius festivus u. variegatus Fourer., in den Panighe grande auf Veglia, n. s. Pogonus riparius, auf der Sumpfwiese bei Fianona. Cryptotrichus Dalmatinus, 3 Ex. am Fulse eines einzel- stehenden Baumes auf dem Plateau hinter dem Recinathale: wahr- scheinlich der nördlichste Fundort dieser süddalmatinischen Art. Pristonychus elongatus Dej., am Eingange fast aller grölseren Höhlen des nördl. Istriens; im Skurirjath. bei Fiume unter Laub. Antisphodrus Schreibersi Küst., in der Höhle beim Wäld- chen von Neverke bei St. Peter in Krain, einzeln. Ant. cavicola Schaum, Höhle von Rasice bei Castelnuovo, einzeln. Vor Jahren sammelte ich dieselbe auch in kleinern Höhlen bei Corgnale unweit Divaca (Topla jama ete.). Calathus punctipennis, häufig in ganz Istrien. Olisthopus glabricollis, auf Veglia, einzeln. Poecilus Koyi, am Karste h., unter Steineu und im Grase. Zabrus incrassatus, am Ufer des grofsen Sees auf Veglia unter Steinen. Acinopus picipes Ol., an der Strafse von Fiume nach Vo- losca, einzeln unt. St. Anisodactylus pseudoaeneus, h. in d. Sümpfen bei Fianona. Harpalus Caspius Steven; eine sehr robuste Rasse lebte unter grofsen Steinblöcken am Plateau oberhalb des Dorfes Pasac bei Fiume; sonst n. s. Har. sulphuripes Germ., Panighe grande auf Veglia. Stenolophus prozimus, einzeln, Acupalpus suturalis, dorsalis mit var. maculatus Ziegl., massenhaft, longicornis Schm. und eziguus v. luridus Dej., am Ufer des grofsen Sees auf Veglia. Trechus Croaticus Dej., in Wäldern und namentlich an den Eingängen der Höhlen des nordöstlichen Istriens unter Moos und Laub, n. s., und wie der folgende auch in Krain weit verbreitet. Streifzüge in Istrien. 93 Trechus nigrinus Putz., hie und da häufig. Anophthalmus Bilimekii Sturm var., sehr vereinzelt in den Höhlen bei Castelnuovo. Tachys bistriatus Duft. u. T. haemorrhoidalis Dej., beide s.h. an Pfützen u. Gräben auf Veglia u. durch ganz Istrien. Bembidium Sturmi Panz., mit den vorigen h. B.monticola St., bei Harije unweit Ill. Feistritz an sumpfigen Stellen, h. Hydroporus lituratus, Hydrovatus cuspidatus Kunze, Noterus sparsus Marsh., Agabus conspersus Marsh., h. im grofsen See auf Veglia. Gyrinus urinator u. natator, in Gräben bei Fianona. Philhydrus coarctatus Gredl., Berosus affinis Brull., Helochares dilutus Er., Ochthebius bicolon Germ., meist h. im grofsen See auf Veglia. Cercyon depressus, flavipes, analis und terminatus, s. h. in faulenden Pflanzen bei Veglia, Aaemorrhoidalis bei Volosca. Falagria laeviuscula Eppelsh., Skurinjathal bei Fiume. Leptusa difformis Muls., Eishöhle bei Castelnuovo. Homaeusa acuminata, Rizziwäldchen bei P.n. s. unter Laub. Aleochara puberula (decorata Aubé), in faulenden Wein- trestern und in angeschwemmten Algen am Meeresstrande n. s. bei Veglia. Al. rufipennis Er. (lateralis Heer), auf Aas bei Volosca. Myrmedonia cognata, Recinathal bei Fiume; auch am Ein- gange der Höhle beim Wäldchen von Neverke bei St. Peter. Chilopora longitarsis, am grolsen See auf Veglia und im Recinathal bei Fiume. Ozypoda cuniculina Er., Volosca u. Veglia. Homalota oraria Kraatz, unter faulendem Stroh bei der Eisen- bahnstation St. Peter, in den Wäldern von Volosca u. Castelnuovo. H. pallens Redtb., Veprinac am Mte. Maggiore tief unt. St. H. pulchra Kraatz, h. bei Chersano auf blüh. Sträuchern. H. spelaea Er., in allen besuchten Höhlen. H. spinicollis Kraatz, aus Moos an den Kastanienbäumen bei Veprinac. H. aeneicollis Sharp., einzeln im Skurinjathal bei Fiume, in Vegetabil- und Composthaufen bei Veglia. H. plumbea Waterh., h. am Meeresstrande bei Abbazia. H. fuscipes Heer (fimorum Bris.), bei Volosca. 94 J. Stussiner: Coleopterologische Homalota atricilla Er., plumbea Waterh. u. scapularis Sahlbg., n. s. Placusa adscita Er., unter Eichenrinde bei Abbazia. Pronomaea rostrata, Recinathal und Veglia n. s. Tachyporus tersus, an der Louisenstrafse bei Fiume. Quedius suturalis, im Walde bei Jurdani gesiebt. Q. cruentus Oliv. var. virens Rottbg., im Wäldchen am Cepicer-See n. s. Q. semiaeneus Steph., in den Gehölzen bei P. Ocypus brunnipes Fabr., ebenso. Cafius cantholoma u. sericeus, s.h. in den angeschwemmten Algen in einer kleinen Bucht bei Abbazia. Philonthus laminatus, unter Steinen bei St. Peter. Xantholinus relucens, auf Aas bei Volosca. Leptolinus cephalotes, im Geniste am See auf Veglia, ebenso: Othius punctipennis Lacord., einzeln (am Laibacher Schlofs- berge s. h.). Lathrobium suturale Wenck. (canthomerum Kraatz), wie Leptolinus; nur wenige Ex. Dolicaon Illyricus, bei Veglia aus Composthaufen gesiebt. Lithocharis obsoleta Nordm., Veglia, in den Panighe grande. L. brunnea, unt. Buchenlaub im gebirgigen Istrien. Scopaeus sericans, im Anspilicht am grofsen See auf Veglia. Sunius bimaculatus u. intermedius, im Walde am Cepicer- See, n. s. Stenus explorator Fauv. u. longipes Heer, h. an den Ufern des Cepic-Sees gesellschaftlich. St. subaeneus, wie Homal. spinicollis Kraatz, auch im Sku- rinjathal bei Fiume. St. glacialis, 1 Ex. vor der Höhle bei Jurdani gesiebt. Bledius unicornis 2, unter Algen am Strande bei Abbazia. Ozytelius speculifrons Kraatz, bei Volosca, einzeln. Homalium testaceum Er., P. H. minimum Er. u. planum Payk, s. h. unter Eichenrinde bei Abbazia. Megarthrus affinis, n. s. im Skurinjathal bei Fiume. Micropeplus fulvus, im Rizziwäldchen bei P. Ctenistes palpalis, auf der Sumpfwiese bei Fianona, bei Malinska auf Veglia gekötschert; 1 Ex. im Kaiserwalde bei Pola gesiebt. | Batrisusadnezus Hampe, Z imWalde am Cepicer-See gesiebt. Streifzüge in Istrien. 95 Batrisus venustus, Castelnuovo, unter Laub. Pselaphus Heisei, von Fiume bis Pola, auf Veglia nament- lich in den Hainen am grofsen See s. h. Pselaphus Stussineri de Saulcy n. sp.: Castaneus, elytris thorace triente longioribus, basi breviter unicarinatis, capite punctu- lato, thorace paulo angustiore, oculis sat magnis, prominulis, anten- narnum articulis intermedüs tatitudine sua sesqui longioribus, pal- porum articulo ultimo longissimo, ejus clava apice fissa, funicolo hac bis sesqui longiore, thorace basi foveola rotunda notato. — Long. 2.1 mill. Mas: metasterno elevato, elevatione media plana, carinula semi- culari (ferrum equinum simulante, posterius aperta), limitata '). Fem.: metasterno subgloboso. (F. de Saulcy.) Vorstehende, durch Grösse und Bildung des Endpalpengliedes sehr ausgezeichnete neue Art gehört in die Gruppe des pyrenäi- schen P. longipalpis Kiesw. Sie ist diesem am meisten verwandt, entfernt sich aber von demselben durch längere Fühler mit ge- streckteren Gliedern, gröfsere Augen, kürzere Palpen und nicht gebogene Streifen der Fliigeldecken. Dunkelkastanienbraun, Fiifse und Fühler etwas heller, Palpen licht-gelbbraun; der ganze Körper glatt und stark glänzend, nur der Kopf ist überall, am stärksten am Scheitel, sehr dicht punktirt, daher glanzlos. In den Waldungen bei Castelnuovo (Nord-Istrien) im Juni 1879 und Oktober 1880, beidemal nur in wenigen Ex. aus Buchenlaub gesiebt. Das Thierchen war sehr träge. Bryazis Lefebvrei, unter Steinen am Bache zwischen Harije und Castelnuovo einzeln; in Krain h. Br. Guillemardi Saulcy, s. auf der Sumpfwiese am Porto di Fianona gekötschert. Br. Helferi Schmidt, wie vorige, noch seltener. Br, fossulata Reichb. var. rufescens Saulcy, im Recinathal bei Fiume h., bei Veprinac und Fianona seltener, auf Veglia s. h. Br. sanguinea Lin. var. coracina Saulcy, ganz schwarz; bei Rosenbach unweit Laibach. Tychus rufus Motsch., in der Umgebung von Fiume unter Laub (Skurinjathal) und unter tief steckenden Steinen (Recinathal), einzeln. Bei der Stadt Veglia unter faulenden Vegetabilien und im 1) Diese Erhabenheit des Metasternums, am Gipfel etwas abgeplattet, welche von einer schwachen Kiellinie in Form eines Hufeisens eingeschlos- sen ist, giebt, von der Seite besehen, der Brust ein konisches Ansehen. Stussiner. 96 J. Stussiner: Coleopterologische Mulm alter Olivenbäume n. s. Die Verbreitung dieser hisher ganz verschollen gewesenen Art ist vom südlichen Krain bis zum süd- lichsten Dalmatien bereits nachgewiesen und reicht sicher bis nach Griechenland, der Heimath des T. myops Kiesw. Letztere Art ist übrigens nach Ansicht meines Freundes H. Reitter mit rufus Motsch. zu identificiren. Motsch. beschrieb seinen Triester T. rufus (Bull. Mose. 1851. IV. p. 495) 1) nur mit wenigen Worten, aber die Gröfse, Farbe und das Vaterland lassen denselben nicht verkennen, und da ähnlich beschriebene Arten gelten, sollte auch vorstehende nicht ignorirt werden. Bythinus validus Aube, um Laibach n. s. B. Stussineri Sauley, am Portale der Höhle Neverska jama bei St. Peter am Karst gesiebt; scheint auf Kalkboden be- schränkt, fehlt bei Laibach, wo nur Thonschiefer, im Kalkterrain Krains hingegen h. und sehr verbr. B. Brusinae Reitt. (subvalidus Sauley i. litt.), wie vorige, in Krain s. verbr. | B. Burrellii, bei Castua von Gebüschen geklopft. B. muscorum Kiesw., in den Waldungen bei Castelnuovo. B. nodicornis, desgleichen, h.; in Krain die gemeinste Art so wie: B. crassicornis Motsch. (Chaudoiri Hochh.), im ganzen begangenen Gebiet h., auch bei Pola h. B. Heydeni Reitt., in den Wäldern des nördlichen Istriens, zumal an den Eingängen der Héblen in hohen Laublagen, s. B. Curtisii, bei Volosca u. Castelnuovo. Euplectus signatus, 1 Ex. im Recinathale bei Fiume. E. Karsteni, h. in den Gehölzen bei Pola. E. Kunzei, in den Oberkrainer Wäldern, n. s. E. Tischeri Aube, ebenda und häufiger. Trimium longipenne Rtt., s. bei Volosca (Ulrichsberg Ober- krain, 1 2). Tr. brevicorne, wie voriger aber h. Cephennium carnicum Saulcy, überall h. Euthia formicetorum Saulcy, im Rizziwäldchen bei Pola aus trockenem Eichenlaub. Scydmaenus Hopffgarteni Reitt., 1 Ex. von Castelnuovo. Sc. clandestinus Schm., eine winzige, noch wenig gekannte !) Auf p. 598 |. e. läfst ihn Motsch. am Laibacher Schlofsberge vor- kommen! Streifzüge in Istrien. 90 Art, h. bei Veprinac oberhalb Volosca im Moos alter Kastanien- bäume und im Walde am Cepicer See, s. im Kaiserwald bei Pola. (Im Laibacher Stadtwalde, s.) Sc. scutellaris, n. s. auf Veglia und in Nord-Istrien. Sc. (Euconnus Thoms.) oblongus, n. s. in Nord-Istrien und Mittel-Istrien. Sc. Motschulskyi var. Kiesenwetteri Kiesw., s. im Sku- rinjathal bei Fiume; h. im Moos an den alten Kastanienbäumen bei dem Dorfe Veprinac, in den Wäldern und an den Eingängen der Höhlen des nördlichen Istriens, dann im Neverke-Wäldchen bei St. Peter am Karst. — Der Verbreitungsbezirk dieser schönen Va- rietät, welche sich vielleicht noch als selbständige Art wird quali- ficiren lassen, greift nirgends in jenen der sonst in Krain aufser- ordentlich häufigen Stammform ein. Diese selbst fehlt den südlich- sten Strichen Krains und der Halbinsel Istrien vollständig. Ueber- gänge wurden nicht beobachtet. Sc. Wetterhalii, im mittlern Istrien einzeln. Sc. denticornis, bei Volosca und am Cepicer-See. Eumicrus tarsatus Müll., unter Algen bei Abbazia. Eum. rufus Müll., bei Veglia. Leptomastax Simonis Stussiner n. sp. (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1880, p. 499.) S. S. 88. Leptoderus Hohenwartii, Adelops sp., Höhlen bei St. Peter am Karst. S. S. 90 u. 91. Adelops montana Schiödte, in fast allen Karsthöhlen und auch im Freien, überhaupt im nördlichen Istrien sehr verbreitet. Unter tief steckenden Steinen am Monte Maggiore, in feuchten Laublagen aller gréfseren Wälder, in der Recinaschlucht bei Fiume in morschen Baumstöcken. Leptinus testaceus, 1 Ex. in einer Hütte am Ufer des grofsen Sees auf Veglia im faulenden Stroh. Silpha lugens, um Volosca. Colenis immunda Sturm, durch ganz Istrien. Scaphidium 4maculatum, aus Laub im nördlichen Istrien. Hister quadrimaculatus und inaequalis, n. 8. bei Cher- sano und am Cepic-See. H. corvinus Germ., bei Volosca, einzeln. H. bimaculatus Linn., 12striatus Schrank, Carcinops pu- milio Er., Gnathoncus rotundatus Kug. und Acritus minu- tus Herbst; im Dünger und alten Weintrestern am Meeresufer bei Veglia meist h. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 7 98 J. Stussiner: Coleopterologische Abraeus globosus, Castelnuovo aus Laub. Nitidula carnaria Schall, h. auf Aas bei Volosca, unter Laub bei Fiume. Cicones variegatus Hellw., Diodesma subterranea Er. und Dasycerus sulcatus, an verschiedenen Orten der nördlichen Istriens unter Laub n. s. Cryptophagus validus Kraatz, Castelnuovo 1 Stück. Eine seltene Art. Atomaria rubricollis Bris., bei Veglia. Myrmecozenus picinus Aube, ebenda. Anthrenus Verbasci, überall auf Doldenblüthen; apicalis Küst., bei Fianona. Curimus hispidus u. Pedilophorus auratus, h. in den Wäldern bei Castelnuovo ete. unter Laub. Pelochares versicolor Waltl, Veglia, n. s. Ateuchus pius Ill., Veglia, einzeln. A. vartolosus, h. auf der Louisenstrafse bei Fiume an Ex- crementen. In Anzahl auf einem Plateau oberhalb des Dorfes Pasac unter grofsen Felsblécken in kleinen, zollweiten Gruben sitzend. Gymnopleurus Sturmii und cantharus Er., auf Veglia und durch ganz Istrien. Aphodius parallelus Muls., porcus Fabr. und quadrigut- tatus Herbst, s. h. auf Veglia. Pleurophorus caesus Panz., h. im Geniste auf Veglia. Geotrupes vernalis var. autumnalis Er., Veprinac, am Monte Maggiore. Thorectes laevigatus, bei Malinska auf Veglia und St. Peter n. s. Haplidia transversa, auf Gesträuchen bei Pola s. h. Melolontha vulgaris var. albida Cast., Muls.; im nördli- chen Istrien überall h. Anisoplia flavipennis Brull., Pola. Pentodon punctatus, n. s. bei Castua, Votosca und Fiume, zumeist unter Steinen oder an Wegen. Cetonia angustata, besonders kräftige Ex. bei Veglia auf blühenden Gesträuchen, auf der Kaiserwiese bei Pola an Distel- köpfen h. Cet. floricola Herbst mit var. obscura Er., am Cepic-See und bei Volosca auf blühenden Hundsrosen. Cet. aurata Linn. trat nur in einer kleinen Stammform auf und war in ganz Istrien gemein. Streifzüge in Istrien. 99 Ancylocheira Cupressi Lap. Dr. H. Krauss in Wien fand diese seltene Art bei Fiume (Martinsica) Anfangs Juli auf Junipe- rus Oxycedrus. Anthazia auricolor Herbst. Veglia, 1 Ex. A. nitida, auf blühenden Eschen bei Jurdani und Volosca. A. nitidula, bei Fiume in Blüthen der wilden Rosen. Athous cavifrons Redtb., bei Pola gekötschert. (Gute Art und nicht zu pallens Muls. gehörig.) Telephorus (Armidia) signatus Germ., in ganz Istrien auf blühenden Gesträuchen, s. h. auf blühenden Tamariskenbäumen bei Veglia; bei Fiume, Castua und Fianona Ex. mit einfarbig gelb- braunen Fld. und Uebergänge zur normalen Zeichnung; auch in den Krainer Alpen (im Steiner-Feistritzthal) n. s. Rhagonycha nigriceps u. atra, h. in den Oberkrainer Geb. Rh. femoralis Brull., auf Veglia n. s. Malachius geniculatus, spinipennis und viridis, h.; aeneus Lim. bei Moscenice. Ebaeus thoracicus, bei Castua, Jurdani etc. auf blühenden Mannaeschen. Eb, coerulescens Er., n. s. auf der Sumpfwiese bei Fianona. Henicopus hirtus Lim., auf Wiesen in ganz Istrien. Dasytes striatulus, subaeneus, n. s. auf der Kaiserwiese bei P. D. aerosus, h. bei Jurdani, Castua etc. D. plumbeus, h. auf Veglia und bei P. Psilothriz nobilis Ill., überall, aber nicht häufig. Danacaea marginata, s. h. auf blühenden Gesträuchern, namentlich Eschen bei Castua u. Volosca. D. murina, n.s. auf der Strafse von Fiume nach Volosca auf blühenden Umbelliferen. Trichodes Irkutensis Laxm. (bifasciatus Fabr.), s. auf Umbelliferen bei dem Hirschthaler Eisenbahn -Viaduct bei Frenzdorf. Ptinus (Eutaphrus Muls.) nitidus, bei P. auf trockenen Anböhen vom Grase häufig gekötschert, auch unter Laub. Pt. (Gynopterus Muls.) Aubei Boield., n. s, auf Veglia. Asida sabulosa, n. s. im Grase und unter Steinen. Pedinus fallaz, s. bei Veglia, Fiume u. Chersano unt. St. Laena Pimelia, in den Wäldern bei Castelnuovo. Enoplopus caraboides, in den Gehölzen bei P. Helops Rossii Germ., Stenomaz ezaratus Germ., auf Veglia, bei Fiume etc. an Olivenbéumen; in einem Garten an der Ws 100 J. Stussiner: Coleopterologische Strafse nach Volosca einmal so häufig, dafs alle Ritzen der Oliven- bäume vollgepfropft waren; letzterer nicht so h., Nalassus quis- quilius, s. in der Recina bei Fiume. Isomira semiflava Küst., in den oberkrainischen Alpen. Mycetochares 4-maculata, s. h. in den grofsen Ladogna- bäumen vor dem Stadtthore von Pedena. Hypulus quercinus, oberhalb Veprinac am Mte. Maggiore aus Laub. H. bifasciatus Fabr., n. s. in den Waldungen um Laibach. Scraptia fuscula, P. unter Laub. Formicomus formicarius, in Scharren unter Genist am grolsen See auf Veglia. Anthicus bifasciatus Rossi, hispidus Rossi, antheri- nus Lim., floralis Linn., Ochthenomus tenuicollis Rossi, h. im Seegenist am grofsen See auf Veglia, ersterer auch bei Fiume und letzterer bei Fianona. Anth. ustulatus u. humilis, auf der Sumpfwiese bei Fianona gekötschert. Anaspis Geoffroyi, n. s. auf Veglia ete. Mylabris floralis Pall., auf Grashalmen und Blumen bei P. Nacerdes melanura var. gularis Germ., P. auf Wiesen u. in den Häusern der Stadt n. s. Otiorrhynchus (Dodecastichus) pruinosus und var. scabricollis, bei Fiume, Volosca, Moscenice, im centralen Istrien und auf Veglia auf Gebüschen. Ot. mastiz, auf dem Karst bis P., Krain s. h. Ot. pulverulentus, auf Veglia und bei Volosca h. Ot. Heydeni Stierl., Veglia s. Ot. consentaneus Boh. und Lauri Stierl., in Süd-Istrien, namentlich auf den Gebüschen in den Gartenanlagen bei der neuen Marine-Schwimmschule in P. Ot. Dalmatinus Gyll., von Fiume bis P.; Istrien ist an Do- decastichen aufserordentlich reich und verleiht dieser Umstand seiner Coleopterenfauna ein charakteristisches Gepräge. Ot. cardiniger Host. (Goerzensis Herbst), in Istrien, be- sonders im nordöstlichen, im kroat. Littorale u. auf Veglia auf ver- schiedenen Sträuchern s. h.; die volksthümliche Bezeichnung ist »fraté* (Mönch, der grauen Farbe wegen). Otiorrhynchus corruptor Host (gira/fa Germ.), in Gesell- schaft des vorigen und ebenso h.; am häufigsten auf Brombeer- sträuchern; wird auch der Weinrebe schädlich und ist als solcher Streifzüge in Istrien. 101 dem Landvolke — bei Abbazia und Volosca unter dem Namen „ladrone* (Dieb) — wohlbekannt. Ot. bisulcatus, h. bei Fianona, ebenso in Krain. Ot. aurifer, mit obenerwähnten Dodecastichen gesellschaft- lich u. massenhaft in den Ablagen bei der neuen Marineschwimm- schule in P.; im nordöstlichen Istrien z. B. bei Fiume sehr spärlich. Ot. sabulosus, 1 Ex. bei Fianona vom Gebüsch geklopft. Ot. alutaceus, s. auf Veglia, h. im südlichen Istrien, mitunter mit schön gefärbten Längsbinden auf den Fld. Ot. plumipes und perdiz, s. h. bei Jurdani, Castua, Fiume und in Krain. Ot. infernalis Germ., ebenda, einzeln. Ot. scabrosus Marsh., überall n. s. Ot. Crataegi, bei Volosca, am Cepicer See, bei Pola beson- ders h. unter Laub und auf niederen Pflanzen. Ot. signatipennis und confusus, h. in ganz Istrien und auf Veglia, namentlich auf Eichen. Ob letzterer eine gute Art, ist wohl noch fraglich. Ot. Illyricus Stierl., wenige Ex. im Walde von Castelnuovo. Leicht kenntlich an den ungezähnten Hinterschenkeln und an den lanzettförmigen Schuppen, besonders der Scheibe der Flgd. (Die Schuppen sind nämlich doppelt so lang als breit, während sie bei den beiden vorbergehenden und ihren Verwandten rund oder schwach verlängert sind.) Ot. elegantulus, überall in den Wäldern des nördl. Istriens, zumal an den Eingängen der Höhlen, aber stets unter Laub. Ot. lutosus Stierl. = pseudomias Hochh., 3 Ex. im Wäld- chen am Cepicer-See aus Moos gesiebt. Ot. multicostatus, wie voriger; auch bei Volosca und Ca- stelnuovo n. s. Ot. glabellus Rosh., im nördlichen Istrien im Wiesenmoos. Ptochus bisignatus, h. auf trockenen, grasigen Abhängen in ganz Istrien. Phyllobius montanus Miller und Betulae, auf Veglia n. s. Polydrosus picus, cervinus, pterygomalis und seri- ceus, meist h, Sciaphilus scitulus Germ., ebenso. Platytarsus setulosus, im Boschetto bei Malinska auf Veglia und bei Veprinac am Monte Maggiore unter Laub. Barypithes scydmaenoides Seidl., in den Gehölzen bei Pola unter Laub; auch bei Volosca. 102 J. Stussiner: Coleopterologische Omias forticornis und concinnus, im nördlichen Istrien überall unter Laub. Strophomorphus porcellus var. comatus Bohem., bei Pola gekötschert. Sitones Cambricus, s. h. auf Sumpfwiesen bei Fianona, sulcifrons ebenda, longicollis und humeralis bei Fiume. Trachyphloeus aristatus und alternans, in den Hainen bei Volosca. Liophloeus rotundicollis Tourn., einige Ex. bei Fiume, nubilus auf Veglia. Cleonus Apunctatus Schrank (ophthalmicus Rossi), allent- halben n. s., meist abgerieben auf Wegen und unter Steinen. Cl. suleirostris und costatus, bei Fiume. Lixus Junci, auf Cruciferen auf den Aeckern gegen Altura bei Pola. L. Myagri, n. s. auf der Strafse von Fiume nach Volosca. L. Algirus L. (angustatus F.), ganz Istrien auf Disteln h. Larinus sturnus, ebenso. Liparus dirus Herbst, Chersano, 1 Stück. Liosoma geniculatum Bris., in den Wäldern bei Castel- nuovo. Durch matten Glanz ausgezeichnet; wenige Ex. — L. con- cinnum, h. auf dem Laibacher Schlofsberge. Smicronyz politus, in Istrien sehr verbreitet. Bagous subcarinatus und Collignensis, auf Sumpfpflan- zen bei Fianona n. s. Acalles Capiomonti Bris., im Rizziwäldchen bei Pola ge- siebt; auch dort an grasigen Abhängen gegen Abend gekötschert. Ac. hypocrita Bohem., wie folgender. Tychius polylineatus, Castelnuovo, aus Wiesenmoos gesiebt. T. argentatus; dieses nette Thierchen wurde in Gesellschaft des T. difficilis Tourn., squamulatus, picirostris und Si- bynia femoralis auf Wiesen bei Pola gekötschert. Mecinus collaris, Castelnuovo im Wiesenmoos, circulatus, bei P. Orchestes pratensis, auf Wiesen bei Fianona, Lonicerae, bei Chersano. Coeliodes pudicus Rottbg., s. um Volosca, vom Autor auf Sicilien entdeckt. Ceutorrhynchus contractus, überall h., Rapae u. cam- pestris, Volosca u. Fianona, trimaculatus u. rugulosus, bei P., Streifzüge in Istrien. 103 Roberti Boh., von Veglia u. Moscenice je 1 Ex.; letzterer bisher nur aus Frankreich bekannt. Apion holosericeum Gyll., n. s. Bruchus murinus u. nubilus, Fianona auf Gesträuchen u. auf Wiesen, ebenso velaris u. dispar, P., variegatus, überall -in Istrien, Zaticollis Bohem., auf Veglia und bei Fianona (im Catal. Ed. 1877 mit R. m. bezeichnet), Pisorum, Castua, 1 Ex. Parmena baltea Linn., lebt im Epheu, von welchem ich sie in Abbazia, bei Castua und auf Veglia öfters abklopfte. Dorcadion arenarium Scop., in Istrien überall an Wegen, im Grase und unter Steinen. Phytoecia lineola, auf Disteln überall n. s. Donacia angustata, in Krain weit verbreitet. Clythra longipes, bei P. nicht selten. Lamprosoma concolor, durch ganz Istrien verbreitet auf trockenen Wiesen. Pachnephorus pilosus, am Ufer des Cepic-See im Sande umherlaufend, einzeln. Timarcha pratensis, sehr verbreitet bei Castua etc. Chrysomela Findelii Suffr., unt. St. bei Malinska auf Veglia. Ch. Menthastri, überall auf Disteln h. Phaedon carniolicus Germ., im nördl. Istrien aus Moos gesiebt. Galeruca rufa, 1 Ex. von Veglia. Galerucella Crataegi, bei Fianona und h. am Cepic-See. Luperus viridipennis u. rufipes, s. h. in Nord-Istrien. Phyllotreta punctulata Marsh., undulata Kutsch., Aph- thona venustula Kutsch. u. pygmaea Kutsch., überall verbreitet. Longitarsus atricillus L., Fiume, pellucidus Foudr., h. in den Gehölzen bei P. Chaetocnema conducta Motsch., auf Veglia einzeln; in be- sonders grofser Anzahl auf den feuchten Wiesen am Porto bei Fianona in Gesellschaft von Ch. procerula Rosh., meridionalis Foudr. und hortensis Fourer. Psylliodes cupreus Koch., Veglia, einzeln, chulcomerus, Dibolia cryptocephala, n. s. auf Wiesen bei P. Orestia Hampei Mill., 1 Ex. im Walde von Castelnuovo. Triplaz lepida u. Russica, in Wäldern unter Laub. Alezia pilifera u. globosa, ebenso und überall s. h. Sacium brunneum Bris., im nördl. Istrien aus Laub gesiebt. a [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Kleinere Mittheilungen. Necrophorus sibiricus Motsch., der sich durch schwarze Naht von ruspator (sepultor) unterscheiden soll, erhielt ich durch Herrn H. Simon vom Amur. Die Naht ist wie bei meinen 4 deutschen sep. auf der vorderen gelben Binde roth, auf der zweiten gelben Binde schwarz; zwei St. var. microcephalus haben die ganze Naht, ein Stück sogar breit schwarz. Hiernach ist also N. sibiricus Motsch. = sepultor. v. Heyden, Unter dem Ezocentrus lusitanus der deutschen Sammlungen stecken wohl öfters zwei Arten: 1. der kleinere lusitanus und 2. ein -gröfserer (einmal vom Frankfurter Wald), den ich für adspersus Muls. [dann neu für Deutschland] halte. v. Heyden. Dr. Everts giebt in der Tijdschrift voor Entomologie 1879. p. 58—60 die Beschreibung und (auf Tab. 5) Abbildung von 5 neuen Apion, auf welche wir hier aufmerksam machen wollen; es sind: A. Roelofsi (bei confluens) von Valkenburg in Limburg, Ragusae (bei Roelofsi) und viridicoeruleum (bei Ragusae) von Palermo (Ra- gusa), algiricum Algeria (bei rubens), carbonarium Genf (bei Che- vrolati). Die letzten beiden ex coll. Castelnau. v. Heyden. Psylliodes Milleri Kutsch. wurde aus Kärnthen von Kahr an Dr. Eppelsheim eingesendet; die Bestimmung rührt von Letzterem her, ebenso: Crepidodera corpulenta. Thiasophila pexa Motsch. (nach H. Rey’s Bestimmung) wurde von Herrn Ed. Muhlenbeck im Herbst 1871 in 8 Ex. bei Ste Marie- Aux-Mines aufgefunden, von denen mir der Entdecker freundlichst ein Ex. mittheilte. Der Käfer ist noch nicht von mir in der Naturgesch. d. Ins. Deutschlands beschrieben. Hydroporus vagepictus Fairm. ist von Herrn Schulrath Schreiber bei Görz gesammelt worden. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Monströse Käfer aus meiner und der Sammlung des H. Prof. Doebner in Aschaffenburg beschrieben von Dr. L. v. Heyden. (Hierzu Tafel II.) !) 12). Melolontha hippocastani g bei Hagenau im Elsafs gefunden mit doppeltem rechten und doppeltem linken Fühler. Das Wurzelglied beiderseitig normal. Am linken Fühler ist Glied 2 verbreitert, links vorn in eine feine Spitze ausgezogen und rechts in ein abgesetztes Glied ausgebildet, das einen schlauchartigen, nicht gegliederten, 13 mill. langen Anhang trägt. Beim rechten Flügel zweigt sich unten aus Glied 2 ein verkürztes 3tes ab, das den normalen Fühlerfächer trägt; nach oben lehnt sich an Glied 2 eine deutliche Lamelle und daran ein birnförmiges Gebilde. Die übrigen Fübhlerfächerglieder sind concentrisch aufeinander gelagert, so dafs das oberste eine kleine ovale Scheibe bildet. Seltener Fall: je 2 Fühler rechts und links. 2. Pentodon monodon 1335 aus Ungarn. Wäre es ein Ge- hirnthier, so würde man sagen, es sei ein Hydrocephalus *), Der Kopf ist fast so breit wie der Thorax, auf der Stirn mit tiefer Rinne und daneben jederseits stark gewölbt, an den Seiten in grolsem Bogen erweitert, worin die flachen nierenförmigen Augen 1) Geschenk des Autors zur besseren Ausstattung des fünfund- zwanzigsten Jahrgangs der Deutschen Entomol. Zeitschrift. 2) Die No. correspondiren mit denen auf Tafel II. 3) Eine ähnliche Kopfbildung ist bereits bei 2 weiblichen Ex. des Phyllognathus Silenus Fabr. von Laboulbéne (Ann. Soc. Ent. France 1859 p.645) beschrieben worden; Dejean hielt ein solches Ex. für eine grofsköpfige Art, und führt es in seinem Cat. ed. III. p- 167 als cephalotes auf; da nun Laboulbéne dasselbe a. a. O. be- schrieben hat, so sollte in den Catalogen davon Notiz genommen als silenus 2 monstr.; sonst gerathen dergl. interessante Fälle leicht ganz in Vergessenheit. Die Red. 106 L. v. Heyden: über sitzen, deren eine Hälfte nach unten gezogen ist; der Vordertheil des Kopfes vor den Augen plötzlich spitz vorgezogen. Der ganze Thorax ist schmäler wie gewöhnlich, alle Ecken abgerundet, vorn in der Mitte beiderseits eingekniffen und dahinter gewölbt. Der Kopf ist gerade noch einmal so breit wie bei normalen Stücken. 3. Eine Aromia moschata (Abbildung natürliche Gröfse) von H. Carl Dietze bei Frankfurt a.M. gefunden. Alle Körper- theile sind auffallend verkürzt, die Decken klaffen und stofsen am Scutellum nicht zusammen. 4. Ein rothschenkeliger Carabus cancellatus Q von Strals- burg (Ott). Halsschild nach vorn mehr verschmälert, ganz run- zelig. Scutellum fehlt oder ist eingesunken. Die gleich an der Schulter nach unten gebogenen rudimentären Decken zeigen gar keine Sculptur, sondern nur 3 nebeneinander liegende unregelmäs- sige, gerunzelte Rippen. Linker Vorderschenkel blafsgelb (unreif), Hinterleib rothbraun. Ein eben solcher Carabus auronitens 2 (nicht abgebildet) meiner Sammlung, auf dem Feldberg im Taunus von General der Infanterie v. Kraatz-Koschlau gefunden, hat normalen Vorder- körper. Das linke, an der Spitze stumpfe Flügelrudiment steht straff nach aufsen und reicht etwas über den Mittelschenkel hinaus, das linke ist vorn etwas breiter, dann nach unten gebogen und reicht bis zum vorletzten Bauchsegment. 5. Ein Carabus cancellatus J von Dr. C. A. Dohrn 1849 in Franzensbad lebhaft herumlaufend gefunden. Der normale Kopf stark nach der Brust gesenkt, Halsschild quer sehr stark runzelig, Ecken abgerundet, Seitenränder unregelmafsig gekerbt; Scutellum vorhanden, aber von den Deckenwurzeln entfernt; die Decken gleich hinter den Schultern nach unten gebogen, sehr stark quer gerunzelt mit 2 welligen erhabenen Streifen. Hinterleib und Schen- kel dunkelroth, die letzteren stark quergerunzelt. 6. Hylobius abietis von Stentz aus Oesterreich 1846. Das Halsschild ist von der Mitte an nach vorn zerrissen, ebenso an der linken Seite; aus dieser zerstörten Seitenstelle tritt ein voll- ständig ausgebildetes siebentes Bein. Ein seltener Fall, da sonst überzählige Gliedmafsen aus einem Stamme entstehen, also Bi- oder Trifureation auftritt. Oder sollte der gemeinsame Stamm im In- nern des Thieres liegen ? 7. Geotrupes sylvaticus d' bei Frankfurt vom verstorbenen Dr. Haag gefunden. Die rechte Thoraxseite normal; von der monströse Käfer. 107 rechten Vorderecke an nach der linken Seite zu plötzlich so zu- sammengezogen, dals die ganze linke Seite nur eine etwas nach vorwärts gebogene Spitze bildet. Der Kopf steht dadurch stumpf- winkelig zur Thorax - Mittelaxe. Mocquerys bildet ähnliche asym- metrische Halsschildbildungen ab. 8. Geotrupes sylvaticus 2 aus Arolsen von Stentz erhal- ten mit merkwürdiger Halsschildbildung. Das Halsschild ist vorn und hinten gleichmälsig stark verengt, jederseits flügelartig erwei- tert, auf der Scheibe firstartig zusammengekniffen. Die Fld., deren linke sehr runzelig ist, schliefsen an der Naht nicht zusammen und sind durch das Scutellum getrennt, das hinten in grofsem Bogen ausgerandet ist. Schultern stark vortretend, dahinter leicht ausge- buchtet. 9. Geotrupes sylvaticus ohne Fundortsangabe mit je ei- nem scharfen, halbkreisförmigen Ausschnitt vor den Hinterecken des Halsschildes, wodurch die Ecken selbst als lange, an der Spitze abgestutzte Zähne vorstehen. Das Scutellum fehlt. Der Käfer ist hart, aber zum Theil noch nicht ausgefärbt. 10. Ein Carabus purpurascens & von Zornthal bei Za- bern im Elsafs Sommer 1879 von Lieutenant Giebeler gef. Die Decken sind gleich hinter den Schultern durchaus parallel und zu- sammen 7# mill. breit. 11. Ein prachtvolles pterygo-dimorphes 2 von Carabus purpurascens von Zabern, März 1880 (Giebeler). Die Decken vollkommen regelmäfsig sculptirt, vollständig hart, reichen bis zur Mitte der Hinterschenkel. Der Hinterleib nicht zusammengefallen. Die Abbildung giebt die natürliche Grölse. 12. Ein Lucanus cervus 3 mit rechtsseitig ganz zertrüm- mertem Kopf und ganz kleiner, umgeknickter, verkümmerter rech- ter Mandibel. Aschaffenburg, in der Sammlung des H. Prof. Dr. Doebner. 13. Ist der berühmte Lucanus cervus Hermaphrodit, den Klug 1829 in den Verhandl. der Ges. naturf. Freunde in Ber- lin p. 365 beschrieb und abbildete. H. Tieffenbach hatte die Güte das Original auf dem Berliner Museum erneut für diese Tafel ab- zuzeichnen. Eigenthümlicher Weise stammt auch dieses Stück aus der Maingegend (von Würzburg) und hat in der Verkümmerung der Mandibeln einige Aehnlichkeit mit Fig. 12. 108 L. v. Heyden: über 14. 15. Das Lucanus cervus 2 Fig. 14. hat die grölste Aehnlichkeit mit dem von Herbst (Natursystem Band III. 1790. p- 301) beschriebenen und t. 34. f. 1. abgebildeten Lucanus ar- miger. Das Original desselben, gleichfalls im Berliner Museum, von Collignon wohl bei Berlin gefunden, ist unter Fig. 15. von H. Tieffenbach von Neuem gezeichnet. Der Lucanus Fig. 14. wurde in der Meininger Gegend in den zwanziger Jahren gesammelt und befindet sich in der Sammlung des H. Prof. Dr. Doebner. Der- selbe schrieb mir darüber: „Es ist aber auch deshalb von Inter- esse, da ganz dieselbe Form schon früher einmal gefunden wurde, indem das von Herbst 1. c. als L. armiger abgebildete Thier ganz gut auf mein Thier pafst, und dadurch die von Burmeister (Hand- buch d. Entom. V. p. 351) ausgesprochene Vermuthung, dafs der Herbst’schen Figur wahrscheinlich ein Artefact zu Grunde gelegen hat, bestimmt widerlegt wird“. In der That hat das Doebner’sche Thier (Fig. 14.) mit Luca- nus armiger Herbst grofse Aehnlichkeit, und ist entschieden ein Q, während ich den Herbst’schen Käfer eher für einen Hermaphrodit ansehen möchte (auch Herbst ist über das Geschlecht zweifelhaft). Bei dem armiger sind die Vordertibien weiblich, aber die Bezah- nung beider Tibien ist eine verschiedene. Die Fühlerlamellen sind mehr männlich, der kleine Kopf und die Mandibeln erinnern mehr an Weibchen. Bei beiden Stücken liegt die gröfste Breite des Halsschildes mehr in der Mitte. Das Doebner’sche Stück ist 46 mill. lang, in seinem ganzen Körperbaue (Beine, Decken, Thorax, Kopf und Fühler) entschieden weiblich; die Mandibeln zeigen eine mehr ausgesprochene männliche Bildung und sind in der Mitte auf- fallend breit augeschwollen, in dem hinteren Theile zahnlos, die Gabelung vorn sehr deutlich. Vielleicht haben wir es doch auch bier mit einem Hermaphroditen zu thun; doch stelle ich dies als sehr fraglich hin '), — 16. Dromaeolus barnabita Villa. Von Stern in Frank- furt a. M. erzogen. Der linke Fühler mit sehr vergréfsertem Sten Gliede, darauf sitzen drei je 6-gliederige Fühler. Eine regelmafsige Trifurcation. 1) Beide 2 sind wohl als sog. weibliche Hermaphroditen zu betrachten, indem gerade ihre wesentliche Uebereinstimmung in der merkwürdigen Mandibelbildung auf Hermaphreditismus hindeutet; entweder sind beide als monströse ¢ oder beide als Hermaphrodi- ten anzusprechen. D. Red. monströse Käfer. 109 17. Linker Fühler eines Lycus aus Paraguay (Rengger’s Reise). Glied 1 ist trapezförmig und sendet nach hinten einen un- regelmafsig 4-gliederigen und nach vorn einen mehr normalen, etwas in den Axen gedrehten, 9-gliederigen Fühler ab. 18. Der rechte Fühler eines Ditomus tricuspidatus aus Algier von Desbrochers. Glied 7 in der Mitte umgeknickt, 8 dreieckig nach innen erweitert, mit innen rauher Fläche und der ‘ Intension ein überzähliges Seitenglied zu bilden, 19. Agonum viduum bei Ramsthal bei Zabern im Elsafs 1880 von Lieutenant Giebeler gef. Am rechten Fühler ist Glied 6 ver- grölsert (nach der Spitze doppelt so breit als an der Basis) und von hier aus tritt eine Gabelung ein; unten sind 7 Glieder, nach oben 5, das 3te gréfser und gekniet. Die Streifen der rechten Figd. sind ganz verworren. 20. Carabus emarginatus 9 1829 von Hofmann in Mün- chen gef. Aus Glied 2 des linken Fühlers entspringen nach unten 2 normal grolse, nach oben 7 etwas verkürzte Glieder, die „zusam- men“ die Zahl der normalen 11 Glieder geben. Ein seltener Fall, der wohl auf einem anderen physiologischen Zusammenhange be- ruht, da sonst meist jede Abzweigung das Bestreben hat, die Füh- lergliederzahl selbstständig auszubilden. 21. Clytus arcuatus bei Dillenburg in Nassau vom Landes- Geologen Dr. Carl Koch gef. Aus dem 5ten vorn etwas verbrei- terten Gliede des rechten Fühlers entspringt ein einzelnes, dem 6ten gleichgrofses Glied. 22. Der rechte Fühler einer Blaps similis. Wiesbaden (Giebeler). Glied 7 breit herzförmig, 8 noch breiter aber kür- zer mit zweimal 3 Endgliedern; die inneren Glieder sind etwas kürzer und scheinen dem überzähligen Fühler anzugehören. 23. Das linke Fühlerende eines Cerambyz cerdo L. (heros F.) 2 aus Darmstadt von Oberst Klingelhöffer. Schon von Glied 2 an sind die Glieder 2, 3, 4, 5 etwas verdickt und kürzer; das 6te entsendet an der Spitze nach unten einen etwas gekrümm- ten Ast; nach vorn ein weiteres, ziemlich normales Glied, das an seiner Spitze ein kurzes, vorn zweispitziges Glied trägt, an dieses schliefst sich ein eben solches, nach unten und rückwärts gebogenes Glied an, aus dem an der Spitze neben einander 2 nicht ganz gleich lange Glieder entspringen, von denen das äufsere fast nor- mal ist. Der Hauptfühler hat also zusammen 11 Glieder, und aus dem 6ten entspringt nach meiner Auffassung der Anfang eines überzähligen Fühlers. 110 L. v. Heyden: über monströse Kafer. 24. Linker Fühler eines Lucanus cervus Z\ aus Frankfurt (S. A. Scheidel). Das erste Geifselglied sendet einen vierglie- drigen Seitenast ab, die einzelnen Glieder schmal und lang. Mit dieser doppelten Fühlerbildung hängt eine eigenthümliche Zerstö- rung der linken Kopfunterseite zusammen; an Stelle der Kehle ist ein grolser Einsturz, der in das Innere des Kopfes geht, die Unter- lippe ist dadurch ganz bei Seite geschoben. 25. Carabus graecus 2 1867 aus Griechenland (Stentz). Unmittelbar aus der rechten Mittelcoxe entspringen 2 übereinander- stehende Beine: das obere (auf der Zeichnung links) ist vollkom- men ausgebildet, das untere blasse in allen Theilen etwas kürzer; das erste Tarsenglied kurz, vorn breit und (von oben gesehen) nach aulsen mit einem gespaltenen ersten Gliedansatz einer weiteren Tarse. 26. Linkes Hinterbein eines Carabus granulatus & von Schlofs Altenburg bei Alsfeld in Oberhessen. Die Tibie ist an der Spitze nach aufsen in einen starken Fortsatz verlängert, der eine vollständig ausgebildete, nur etwas verkürzte Tarse trägt; ferner stehen hier 4 zum Theil umgebogene rothe Stacheln (normal 2). Auf der Innenseite an ihrem Ende sendet die Tibie ein 2tes erstes Glied aus, das ein kurzes, tief eingeschnittenes zweites Glied trägt, das in einen kleinen Zapfen als Rudiment des 3ten Gliedes endet; an der Basis des ersten Gliedes stehen gleichfalls 2 Stacheln, also im Ganzen 6 Stacheln, die auf die Aufänge von 3 Tarsen schlies- sen lassen. 27. 28. Prionus coriarius 2 vom verstorbenen Heyne- mann bei Hanau gef. Doppelte rechte Mittel- und Hintertarsen, die rechte Mittelschiene (Fig. 27.) ist aufsen etwas mehr gebogen, an der Spitze etwas breiter; das erste Tarsenglied ist von der Mitte an in 2 gleichlange Theile getheilt, der innere Theil normal breit und an ihn setzen sich die normalen übrigen Tarsenglieder an; der äufsere Theil trägt ein ausgebildetes 2tes schmales Glied, an des- sen Ende auf einem Stielchen ein längliches, schmales Glied ansitzt. Am Hinterbein (Fig. 28.) ist die Tibie stark verbreitert, die Doppeltarse wie bei Fig. 27., aber noch regelmäfsiger, die äufsere nur ganz wenig schwächer und ohne Klauenglied (das übrigens erst nachträglich abgestolsen sein mag). Fälle der Art, dafs Doppelgliederung an 2 Beinen derselben Seite gleichzeitig auftritt, sind sehr selten. Mocquerys bildet kein Beispiel ab. Monströse Käfer beschrieben von Dr. @. Kraatz. (Hierzu Taf. III.) Meinem Versprechen gemafs (in dieser Zeitschr. 1880. p. 340) lasse ich einige Monstrositäten grölserer und grölster Käfer abbilden, denen als Liickenbiifser noch einige andere hinzugefügt wurden. 1. Lucanus cervus L. var. capreolus Sulz., kleines Stück aus dem Sarnthal in Tyrol (in der v. Heyden’schen Sammlung), ziemlich stark vergrölsert (Taf. III. Fig. 1), zeigt eine normale linke, aber eine auffallend abweichende Bildung der rechten Man- dibel, welche wohl als beginnende Verdoppelung derselben aufzu- fassen ist; der auffallende lange, nach innen gekrümmte Zahn vor der Mitte der Mandibeln sendet nach unten einen, von oben un- sichtbaren kleinen Ausläufer; merkwürdig ist der fast in der Mitte befindliche lange, schmale, gerad abstehende Dorn; zwischen ihm und dem erst beschriebenen Zahn stehen zwei kleinere, die aber im Verhältnifs zu den gewöhnlichen Zähnchen an den Mandibeln als grofs zu bezeichnen sind. 2. Lucanus cervus L. mittelgrofs, von H. Koltze in Ham- ‚burg erhalten (Taf. Ill. Fig. 2), mit einem schwach nach links ge- neigten, nach der Spitze verdickten Auswuchs, dessen Hinterseite zum Theil glatt, dessen Vorderseite fast gerade abgeschnitten, rauh- körnig, namentlich nach der Spitze zu behaart ist. Oben in der Mitte rechts tritt ein kleines, krallenartiges Gebilde hervor. Am besten wäre dieser scheinbare Auswuchs auf einen abgerissenen Lappen des rechten Kopfstückes zu deuten, welches verkümmert erscheint, nämlich vorn verkürzt, ohne deutliche Kopfkante. Fig. 3 zeigt die Bildung im Profil. 4. Linker Fühler der Anomala Juni ähnlichen Latreillei Bl. aus Mexico (in der Sammlung des H. v. Heyden und von Sar- torius stammend), Taf. III. Fig. 4, mit dreigliedrigem linken Füh- lerschaft mit nach vorn und unten gerichteter Keule, an der Mitte der Aufsenseite des 2ten Fühlergliedes eingesetzt; ein nach oben gerichteter an der Spitze des zweiten Gliedes und ein dritter ebenda zwischen beiden. Dafs dergl. Fühlerkeulen bei Melolon- thiden bis jetzt äufserst selten beschrieben sind, habe ich bereits in meinem letzten Aufsatz (in dieser Zeitschr. 1880, p. 341) be- merkt. 5. Abaz striola Fabr. aus Darmstadt (in der v. Heyden- schen Sammlung), Taf. III. Fig. 5, zeigt an der vorderen Hälfte der etwas verkrüppelten rechten Flügeldecke einen lamellenartigen 112 G. Kraatz: über monströse Käfer. An- und Fortsatz, dessen hinteres Dritttheil nicht mit dem Aufsen- rande der Fld. verwachsen ist. Die Punktreihe am Aufsenrande der rechten Fld. ist bis vorn deutlich, der Ansatz zeigt eine Reihe von etwa einem Dutzend grober Punkte, welche mich darauf schliefsen lassen, dafs der Ansatz als eine verkümmerte zweite Fld. zu betrachten ist. 6. Carabus Lippit Dej. (in der v. Heyden’schen Samm- lung von Stentz stammend), Taf. III. Fig. 6, mit doppeltem 4ten Fühlergliede; das nach hinten liegende Glied ist fast halbkreisförmig gebogen, zweimal schwach winkelig, die Spitze mit der Spitze des vorn liegenden 4ten Gliedes verwachsen! dieses ist etwas verkrüppelt und verkrümmt, an seiner Spitze nur noch ein Stumpf eines fünften Gliedes befindlich, dessen Bildung darauf schliefsen lälst, dafs nicht etwa der Rest des Fühlers vorhanden gewesen und abgebrochen sei. 7. Procrustes coriaceus L. 2 von Norddeutschland, Taf. II. Fig. 7, zeigt vom sechsten Gliede (incl.) ab einen zweitheiligen Fühler, dessen drei innere Glieder schmäler und länger, dessen drei dufsere kürzer und breiter sind; Glied 5 ist leicht ange- schwollen. 8. Tarse des linken Hinterbeins von Cerambyx (Hamma- ticherus) cerdo L. (heros Scop.), bei Pankow von H. Rost 1880 lebend gefunden und mir freundlichst überlassen, mit drei Paar Zähnen an dem verdickten Klauengliede, einem in der Mitte und einem an jeder Seite. 9. Megasoma Actaeon L. von Guyana (aus Haag’s Samm- lung stammend) mit nach links gebogenem Kopfhorn. 10. Dynastes Neptunus Quensel von Columbien, grofses Ex. von H. Kuhlmann in Dresden gekauft (Taf. III. Fig. 10 u. 10b), ist sehr auffallend verkrippelt. Das lange, sonst nach vorn ge- richtete mittlere Halsschildhorn ist links nach unten und alsdann noch einmal so plötzlich von der Mitte ab nach aufsen gekrümmt, dafs die glatten Aufsenflächen des zweiten und des letzten Dritt- theils sich berühren. Gleichzeitig ist das starke Seitenhorn auf der linken Seite fast ganz verkümmert, das Kopfhorn leicht ver- krümmt. Fig. 10 zeigt Kopf und Thorax von vorn, Fig. 10b im Profil. ll. Golofa Porteri Hope von Columbien (in der v. Heyden- schen Sammlung), Taf. Ill. Fig. 11, zeigt ein stark verkürztes Kopf- horn mit abgesetzter, scharfer Spitze. — ES — — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber die Wichtigkeit der Untersuchung des männlichen Begattungsgliedes der Käfer für Systematik und Art-Unterscheidung von Dr. G. Kraatz. Obwohl einer der scharfsichtigsten und ausgezeichnetesten de- scriptiven Entomologen der Neuzeit in einer Arbeit!) über die Carabus-Arten, welche bald die Aufmerksamkeit auf sich lenkte ?), bereits vor sechs Jahren aussprach, dafs die Penis-Spitze der Carabus nicht bei allen, aber bei einer Anzahl besonders schwer zu unterscheidender Arten ein ausgezeichnetes Unter- scheidungsmerkmal derselben liefere, scheint die Wichtigkeit der Thomson’schen Entdeckung doch nur von Wenigen in ihrem vollen Werthe erkannt zu sein. Der französische Entomologe Fairmaire zweifelt denselben sehr entschieden an?) und selbst ein so beach- tenswerther Autor wie H. Baron v. Harold nimmt der schönen Entdeckung gegenüber mehr den Standpunkt der Opposition *) ein. 1) Nagra anmärkningar öfver arterna af slägtet Carabus in Thom- son: Opuscula Entomologica VII. Lund 1857. 2) Die Einleitung wurde alsbald in den Comptes rendus des séances de la Soc. Ent. de Belgique ser. II. No. 18. 1875. p. 15 ins Französische übertragen. 3) Pet. Nouv. Entom. No. 196. Jahrg. X. Mai 1878. p. 232. 4) Vergl. Stettiner entomol. Zeitung 1879. p. 243: „All das enthusiastische Lob, das Kraatz der Thomson’schen Ent- deckung spendet und welches ihn zum Aufbau seiner „zoologischen“ Theorie veranlafst, schmilzt hinweg wie Schnee vor der Sonne, angesichts der That- sache, dafs uns Thomson aus den früheren Bestandtheilen des violaceus nicht die specifischen Charaktere einer Art kennen gelehrt hat, sondern die einer Gruppe, einer höheren systematischen Abtheilung vielleicht.“ H.v.H. hat Thomson wohl nur flüchtig gelesen, studirt gewifs nicht, viel- leicht nur von obliquus sprechen wollen. Der nordische violaceus ist so scharf durch den Penis charakterisirt, dafs ihn ein Anfänger in 5 Minuten erkennen kann, wenn er will; ich habe das Experiment wieder- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 8 114 G. Kraatz: männliches H. Gehin endlich, welcher sich speciell mit der Gattung Carabus beschäftigt und bereits eine ganze Reihe von Lettres sur les Cara- bides!) an H. E. v. Sauley, Präsidenten der naturwissenschaft- lichen Gesellschaft gerichtet hat, eröffnet eine Serie von Nouvelles lettres mit einer sehr weitläufigen Auseinandersetzung über den Forceps, in der er mit einer ganzen Reihe von Argumenten gegen die Verwendung resp. Verwendungsfähigkeit der Forceps-Spitze für die Artunterscheidung zu Felde zieht; einige derselben sollen später besonders zur Besprechung kommen. Wenn ich somit auch die mannigfachen und unglaublichen Einwürfe des H. Gehin hier im Einzelnen unwiderlegt lasse, kann ich es mir nicht versagen, eine Probe von der critischen Manier dieses Herrn zu geben, welche er bei der Besprechung der Arbeit seines Landsmanns?) Ormancey (Recherches sur l’etui penial, considéré comme limite de l’espece dans les coleopteres)?) liefert. Die grofse Wichtigkeit, welche Ormancey auf die Gestalt des Penis legt, geht schon aus dem Titel seiner Arbeit hervor! Weil derselbe nun sagt: „pour arriver & la limitation de l’espece, il faudra tenir compte d’abord de la forme de l’etui, puis de ses details, en tätonnant en sens divers“ etc. plaudert mir H. Gehin *) vor: holt gemacht. Unter obliquus hat Thomson zwei Arten mit ähnlichem Penis zusammengestellt; ich weise mit Hülfe morphologischer Merkmale und geographischer Verbreitung nach, dafs sie specifisch verschieden sind, obwohl sie einen ähnlichen Penis haben! Dafs wir nur allmählig zur vollen Wahrheit durchdringen, sollte doch ein Harold wissen und den herrlichen Wegweiser nicht discreditiren. Wenn H. v. H. ebenda in der Note sagt: „der (von Thomson gebrauchte) Ausdruck Forceps ist so unglücklich ge- wählt als nur möglich, denn er setzt eine Bifurcation voraus“, so ist zu erwidern, dafs der von Thomson Forceps genannte Theil des Penis ur- sprünglich aus zwei Lamellen besteht, welche bei vielen Cetonien alle mög- lichen Zangenformen repräsentiren; bei den Carabus scheinen beide Theile ver- schmolzen, aber an der Stelle, wo der ductus ejaculatorius ausmündet, nicht. 1) Bullet. de la Soc. d’Hist. Nat. de Metz 1875— 1877. ?) Ich sage ausdrücklich, da dies ein Fachmann ist, nicht seines Collegen. 3) Sollte sich Jemand den betreffenden Band der Annales des Sciences Naturelles mit dieser Arbeit, welche wohl nur in wenigen Privatbibliotheken vorhanden sind, in irgend einer Offentlichen bestellen, so will ich bemerken, dafs Gehin eitirt T. XXII, ser. 3, p. 227 & 242 pl. 1 anstatt ser. 3. Zoologie T. XII (1849) ete. pl. 4. 4) Nouv. lettres sur les Carabides I. p. 18. Begattungsglied der Käfer. 115 Ici, Monsieur, vous le voyez, M. Thomson n’a invente qu’une partie du travail d’Ormancey et nous sommes bien loin de la forme de l’apex comme caractere suffisant pour séparer les especes. Si, pour arriver & quelque chose de positif, il faut examiner toutes ou la plus grande partie des pieces qui constituent l’organe mäle, nous entrons dans de nouvelles diffieultes, et nous allons rencontrer des chances d’erreur bien autrement grandes que celles qui se rap- portent seulement & l’etude de la pointe du forceps. Quoiqu’il en soit, la question mérite d’étre reprise, ne serait-ce qu’au point de vue théorique et ä celui de l’anatomie comparee. Man muls so vollständig an Abschreiberei und Mangel an selbst- ständigem Denken gewöhnt sein, um sich selbstgefällig mit der Erklärung zu begnügen: la question merite d’étre reprise. !) Ich würde auf diesen Gegenstand nicht so ausführlich einge- gangen sein, wenn H. Gehin’s Anführungen nicht vor der Be- schäftigung mit dem Gegenstande insofern geradezu zurück- schreckten, als sie glauben machen, es seien bei der Unter- suchung des Penis besonders grolse Schwierigkeiten zu überwinden. Der Zweck dieser Arbeit ist aber gerade das Gegentheil zu be- - weisen und dazu aufzumuntern, ein vorzügliches Unterscheidungs- Mittel nicht länger gänzlich unberücksichtigt zu lassen. Obwohl die Arbeit Ormancey’s eine recht ausführliche und von einer Tafel mit Abbildungen von nahe an sechszig Penis be- gleitet ist, so scheint sie doch von den descriptiven Entomologen fast vollständig unbeachtet geblieben zu sein; dies rührt wohl einerseits daher, dafs sie in den ihnen schwer zugänglichen Annales des sciences naturelles publicirt ist, andererseits daher, dafs O. mit seiner Arbeit eigentlich zu keinem anderen Resultate kommt, als 1) Ich würde angesichts der Thomson’schen Arbeit sagen: Ici, Messieurs et honorés Collégues vous le voyez bien clairement, M. Thomson n’a consulté qu’une partie de_ l’etui penial et, bien loin de s’en servir pour la distinction de toutes les espéces, il a documenté son génie, en trouvant chez un certain nombre des caracteres suffisants en consultant seulement l’ex- tremite du dit organ, visible souvent chez les Carabes. Was sagt dagegen H. Gehin im Grunde Anderes als: Mon- sieur, incapable de saisir et de completer les excellentes caracteres donnés par M. Thomson je me moque de Vous, qui vous prétendez de le pouvoir; la question mérite d’étre reprise — par un savant, moi, je n’y pense pas. g* 116 G. Kraatz: männliches zu dem in seiner Allgemeinheit durchaus nicht begrün- deten, dafs: 1) les tribus s’enchaineront d’aprés leurs moeurs, 2) le genre sera nettement séparé, sur observation de l’etui pénial, sauf quelques rares exceptions, 3) les espéces, ainsi que les variétés, rentreront dans leur types et seront séparées, sans jamais a l’avenir en former de nouvelles. Wären diese drei Schlüsse (conclusions) Ormancey’s am Ende seiner Arbeit richtig, und namentlich der letzte, so hätten die ento- mologischen Anti-Darwinianer in ihm den mächtigsten Bundes- genossen, sie waren aber auch gleichzeitig durch ihn auf den Weg geleitet, mit Hilfe der genres nettement separés zur Erkenntnifs natürlicher Gattungen zu gelangen. Ja selbst für die natürliche Systematik giebt uns die Gestalt des Penis nach Ormancey wichtige Fingerzeige, denn p. 240 heifst es: on est etonne, aprés avoir com- paré les descriptions des tribus, de voir qu’il y ait un enchaine- ment de caractéres qui les réunissent et qui, malgré cela les séparent. Nach meinen bisherigen geringen Erfahrungen lassen sich die genannten Sätze bei den Käfern im Allgemeinen etwa in bedeutend modificirter Form so hinstellen: 1. Gröfsere, natürliche Gruppen zeigen eine typische Form des Penis, jedoch nicht immer. 2. Die Natürlichkeit einzelner Gattungen kann durch die ab- weichende Gestalt des Penis bei dem Mangel auffallender äulserer Merkmale gleichsam im Wege der Ergänzung nach- gewiesen werden. 3. Die meisten Arten, und bisweilen gerade sehr ähnliche, zeigen eine, oft merkwürdig verschiedene Penis-Bildung. Geben uns nicht die vom seeligen v. Kiesenwetter mit so grofsem Erfolge für die Artunterscheidung verwertheten mannig- faltigen Bildungen der appendices der Hinterleibsspitze, die Aus- randungen, Eindrücke, Gruben an der Spitze des letzten Hinter- leibssegments vieler Staphylinen etc. etc. mit ihren verschiedenen Haar- und Borsten-Bekleidungen einen deutlichen Fingerzeig, die die Bildung des Penis selbst genauer zu untersuchen? Thomson’s Angaben erschienen mir vom ersten Augenblicke an von so hervorragender Wichtigkeit, dafs ich schon im Jahre 1876 auf der Naturforscher-Versammlung in Graz vor den Herren Prof. v. Krauss, Troschel, v. Kiesenwetter und Anderen erklärte, dafs in vielen Fällen der Penis der Schlüssel zur Art sei. Zufällig er- 5 4 ’ 4 Begattungsglied der Käfer. 217 fuhr ich durch H. Preudhomme de Borre bei seinem Besuche im vorigen Sommer, dafs der verewigte Lacordaire genau denselben Ausdruck gebraucht und den Penis la clef de l’espece genannt habe; vielleicht auch irgendwo in seinen Werken? Wie verhält sich einer unserer gefeiertesten älteren Zoologen Prof. Burmeister der Frage gegenüber, die uns hier beschäftigt? er sagt (Handbuch d. Entomol. 1832. I. p. 227): „wenn wir schon bei den weiblichen äufseren Geschlechtstheilen eine grofse Mannig- faltigkeit der Formen wahrnehmen, so dürfte dies bei den männ- lichen in noch gröfserem Grade der Fall sein, wenn die Theile desselben schon so umfassend untersucht und beschrieben worden wären; es giebt indessen vielleicht kein anderes so verschieden- artig gebildetes und so charakteristischen, generischen Verschieden- heiten unterworfenes Organ.“ Im Speciellen ergeben die Untersuchungen des Cetoniden-Penis so überraschende Resultate, dafs ich bei der Unterscheidung der Arten mit der Erichson’schen Tradition brechen konnte, welche in bestimmten Fällen eine ähnliche Prosternal-Bildung als den wesentlichsten Art-Charakter bei sonst sehr abweichenden Formen hinstellt, deren Abweichungen bei der Erichson’schen Auffassung nur den Werth von Rassen-, nicht von Art-Merkmalen zu bean- spruchen haben. Das möglichst scharfe Auseinanderhalten von Arten und Rassen ist aber als das wichtigste Problem der heutigen descriptiven Zoo- logie zu betrachten, da wir ohne dasselbe in ein Chaos von Con- fusion und subjectiver Willkürlichkeit hineingerathen, in welchem sich nur uncritische Beobachter und Zoologen wohl fühlen können, während critische fort und fort bestrebt sind, „mehr Licht“ in dunkle Fragen zu bringen. Das ist unter der Herrschaft des Pseudo- Darwinismus ungleich schwerer als früher, und selbst früher ver- mochten exacte Beobachtungen, wenn sie nicht durchgekämpft wurden, schwer oder gar nicht zu allgemeiner Geltung zu kommen. Das mag hier durch ein recht auffallendes Beispiel bewiesen werden. Wenige Jahre nach dem Erscheinen des dritten Bandes von Erichson’s Naturgesch. der Ins. Deutschl. veröffentlichte der Capi- tain Godart in den Annales Soc. Ent. France 1851 p. 665 eine Arbeit von einigen Seiten, betitelt: Remarques sur les differences spécifiques des organes males de la generation dans les espéces francaises du genre Cetonia, suivies de quelques observations semblables sur quatre Chrysomelines. In derselben heifst es: frappe des nombreuses difficultés que pré- 118 G. Kraatz: männliches sentent la distinction des Cetonia aenea et metallica je me suis pose la question de savoir, si, en examinant les parties sexuelles des mäles je ne pourrais pas rencontrer des caracteres assez solides pour fixer toutes les irrésolutions a ce sujet; & ma grande satis- faction j’ai trouvé que les penis de chaque espece présentaient des différences notables, qui ne permettaient pas de les confondre les unes avec les autres; apres avoir reconnu ce caractere intérieur j'ai trouvé que dans la C. aenea le dessous du corps est constam- ment d’un rouge-cuivreux sans jamais tourner au violet, ainsi que cela se voit fréquemment chez la metallica etc. Il résulte des dis- sections que j’ai faites que, pour moi, les C. aurata, funeraria, me- tallica et aenea sont quatre especes bien distinctes; il est probable que parmi les nombreuses variétés de l’aurata on reconnaitrait encore d’autres especes particuliéres. Zum Schlufs bemerkt Godart, dals er die Penis von Lema 12-stigma und 12-punctata überein- stimmend, die von Coptocephala scopolina und tetradyma ganz ver- schieden gefunden habe. Obwobl nun meines Wissens die Richtigkeit der Beobachtungen von Capitain Godart niemals widerlegt ist, so haben doch selbst die französischen Entomologen mit Mulsant an der Spitze durch- aus keine Notiz von ihnen genommen und aenea und metallica sind in deutschen und französischen Werken und Catalogen bis in die neueste Zeit als Varietäten einer Art aufgeführt!), ebenso wie die funeraria als Varietät der aurata. Dafs indessen der Sinn für exacte Untersuchungen in neuerer Zeit noch nicht überall verschwunden ist, davon legt eine, bereits 1875 im Bulletin de la Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou er- schienene Arbeit von Prof. ©. Lindeman ein rühmliches Zeugnifs ab; sie betitelt sich: Vergleichend-anatomische Untersuchung über das männliche Begattungsglied der Borkenkäfer und beginnt mit den Worten: „Zu den am wenigsten bearbeiteten Fragen der vergleichenden Anatomie der Insekten gehört die Frage über die Zusammensetzung des männlichen Begattungsgliedes, und namentlich über die ver- schiedenen Modificationen, welche dieses Organ bei verwandten Formen erfahren kann. Die bisherigen wenigen Untersuchungen 1) Die Cet. aenea Godart ist von mir in meinen entomol. Monats- blättern II. 1880 p. 57 u. folg. als Hebert genauer charakterisirt, die funeraria ebenda p. 104 als eigene Art in Anspruch genommen. Begattungsglied der Käfer. 119 haben zu keinem allgemeinen Resultate geführt, denn die unter- suchten Insecten waren zu verschieden, so dafs es unmöglich war, selbst die Homologie der Theile festzustellen.“ Ich mufs mich hier damit begnügen, auf die sehr sorgfältigen Untersuchungen und Abbildungen der Copulations-Organe der Scolytus-, Hylesiniden- und Tomiciden-Arten hinzuweisen; da die Cop.-Organe bei ihnen besonders differenzirt sind, so ist für die einzelnen Theile eine be- sondere Nomenclatur eingeführt; es werden primäre und secundäre Stücke des Penis unterschieden, unter den ersteren drei Haupt- theile, der Körper, die Gabel und der Stengel. — Hier ist nur besonders hervorzuheben, dafs nach Lin- deman die verschiedenen Formen des Körpers des Penis „ausge- zeichnet gute Merkmale zur Artunterscheidung liefern.“ Leider ist die Arbeit den descriptiven Entomologen nicht gerade leicht zugänglich gewesen, da sie im Bulletin de Moscou ver- öffentlicht wurde; gleichzeitig ladet sie insofern am wenigsten zum Penis-Studium ein, da die Bostrichiden- Arten meist gut ohne der- gleichen unterschieden werden können und der complicirte männ- liche Geschlechts- Apparat nur mit Hülfe des Mikroscopes genauer festzustellen ist. Wohin wir somit sehen, ist immerhin die Gestalt des Penis als ein ausgezeichnetes Mittel zur Unterscheidung anerkannt, aber noch sehr wenig practisch verwendet worden, weil die descriptiven Entomologen kaum etwas von der Verwendbarkeit des Merkmals wulsten, wenn dies aber der Fall war, die Mühe der Untersuchung für gröfser hielten, als sie wirklich ist. Endlich hat ein practischer Engländer bei den Oreinen, der crux entomologorum im Allgemeinen und Suffrian’s im Besonderen einen Versuch angestellt, mit dessen Resultaten ich die deutschen Entomologen sofort bekannt machen konnte!), da der Autor so freundlich war, mir ein Separatum seiner Arbeit zuzusenden. Hier soll der Penis bei der Unterscheidung schwieriger Arten den Aus- schlag geben und thut es ähnlich wie bei den Carabus; Oreina Ca- caliae, tristis, Tussilaginis, Senecionis bleiben Rassen, wie die Ver- wandten des Carabus Scheidleri; einzelne andere Arten stellen sich mit Bestimmtheit als gute Arten heraus, nachdem auch H. Weise auf meine Anregung weitere Untersuchungen vorgenommen ?). 1) In meinen entomologischen Monatsblättern II. 1880. p. 33 u. folg. 2) Ebenda p. 97: die Verschiedenheiten des Forceps der Oreina-Arten. 120 G. Kraatz: männliches Ich selbst habe erst in der höchsten Noth zum letzten Rettungs- Anker gegriffen und den Penis der Cetonia aurata und Verwandten untersucht, nachdem ich eine ausführliche Arbeit über einige der- selben geliefert hatte, welche mich eben doch nicht vollständig be- friedigte!), obwohl z. B. H. Baron v. Harold sich ganz mit der- selben einverstanden erklärte ?). Der erste Erfolg war bei den Cetonien ein so glücklicher und bei wenigen weiteren Untersuchungen ein so überraschender, dafs mir nunmehr die Wichtigkeit des Gegenstandes völlig klar geworden ist und in einer Reihe von Abhandlungen genauer nachgewiesen werden soll. Im Allgemeinen mag daher hier nur Folgendes als bisheriges Resultat meiner Special-Studien bei den Cetoniden und vereinzelter Untersuchungen in den verwandten Gruppen dienen. 1. Geradeso wie bei Carabus einzelne Arten in der Gestalt des Penis wenig oder gar nicht, andere und gerade täuschend ähnliche, sehr bedeutend abweichen, so können auch bei den Ceto- niden sehr ähnliche Arten sehr verschiedene Penis-Bildungen zeigen (z. B. submarmorea Burm. und brevitarsis Lewis). 2. Während die Arten einzelner Gattungen und bisweilen sehr ähnliche einen merkwürdig verschieden gestalteten Penis zeigen, so dals eine Analogie in der Bildung nach meinem jetzigen Wissen für mich unfindbar scheint, ist in anderen Gattungen der für alle oder fast alle Arten gemeinschaftliche Grundtypus unver- kennbar und es kann, bei täuschend ähnlichem (ich sage absicht- lich täuschend) Habitus, die Gestalt des Penis unverkennbare Finger- zeige für die Natürlichkeit der bestehenden oder Aufstellung neuer Gattungen geben, ausgezeichnet durch die gleichzeitige Anwesen- heit wenig in’s Auge fallender aber wesentlicher Merkmale, wie z. B. Gestalt und Gröfse des Scutellum ete. 3. Die Gestalt des Penis hat in anerkannt natürlichen Fa- milien und Gruppen eine so grolse Uebereinstimmung, dafs sie unverkennbare Fingerzeige für die Systematik giebt, wenn Gruppen, !) Vergl. meine reservatio mentalis in dieser Zeitschr. 1879 p. 304. 2) L’examen des materiaux du Musée de Berlin m’a conduit & recon- naitre la justesse des conclusions de mon savant ami en ce qui concerne Videntité de la Glycyph. viridiopaca Motsch. avec notre Cetonia aurata. — Der Penis der viridiopaca stimmt nicht mit dem der aurata, wohl aber mit dem der pilifera Motsch. überein, deren Identität mit viridiopaca H. v. H. bestreitet (vergl. auch den folg. Aufsatz). Begattungsghed der Kafer. 121 bei denen die typische Gestalt des Penis die gleiche ist, bisher durch andere getrennt wurden. Demnach ist jedenfalls in den kleineren Gruppen, deren natür- liche Stellung noch nicht klar festgestellt ist, der Vergleich des Penis von grofser Wichtigkeit etc. etc. Vor allen Dingen ist aber hier darauf besonders aufmerksam zu machen, dafs die Entfernung des Penis aus dem Hinterleibe zwar in den verschiedenen Gruppen eine sehr verschieden schnell zu ermöglichende, in mehreren aber eine überaus leichte ist» vielleicht die leichteste bei den Cetoniden und überhaupt den Sca- rabaeen; denn hier kann man ohne Mühe den ganzen Hinterleib abtrennen und den Penis mit einer feinen Pincette herausnehmen (auch dabei gleichzeitig den sehr häufig vorhandenen Wurmfrafs herausklopfen); dabei bleibt der Hinterleib äufserlich unversehrt und kann mit Hülfe von etwas Schellack wieder an das Meta- sternum angesetzt werden; bei nicht wenigen Cetoniden und z. B. gerade den riesigen Goliathiden bedarf es keines Leims, nur des Anschiebens an das Metasternum und des Unterschiebens unter den Rand der Fld. Dem Einwurf, es sei unpractisch, die Arten im Allgemeinen mit Hülfe des Penis unterscheiden zu wollen, brauche ich hier kaum zu begegnen. Bei schwer unterscheidbaren Arten, von denen man oft Material in Menge besitzt, ohne sie deshalb sicher bestimmen zu können, den Penis nicht in Betracht ziehen zu wollen, wäre nach allem Gesagten geradezu unwissenschaftlich, ihn überall in Betracht ziehen zu wollen, nicht einmal gut möglich. Bei den Beschreibungen der aus Sammlungs-Ex. genommenen Penis hat man aus practischen Rücksichten nur den chitinisirten Theil des Penis in’s Auge zu fassen, welcher bei den trockenen Insekten unserer Sammlungen so gut wie unversehrt zunächst aus dem Insekt herauszupräpariren und alsdann von dem nicht selten anhaftenden Leibesinhalte und den oft eng anschlielsenden feinen Häutchen durch Abschaben mit einem feinen Messerchen zu be- freien ist. Natürlich würde die Untersuchung frischer Präparate in mancher Beziehung noch lehrreicher sein, vorläufig können wir aber sehr zufrieden sein, dafs gerade an den dem Verderben am wenigsten ausgesetzten hornigen und stärker chitinisirten Theilen die vor- handenen charakteristischsten morphologischen Unterschei- dungsmerkmale mit Leichtigkeit constatirt werden können. 122 G. Kraatz: männliches Dieselben sind im Allgemeinen so bedeutend und innerhalb der Stücke einer Art so wenig variabel, dafs es keiner langen Vorstudien bedarf, um ein sicheres Urtheil über Artverschiedenheit oder Gleichheit aus der Gestalt des Penis ableiten zu können. Leider ist, wie bereits erwähnt, nichts unversucht gelassen worden, um die Verwerthbarkeit der Penisform für die Artunter- scheidung der Carabus zu verdächtigen, im Grunde ist aber dabei nur die Oberflächlichkeit der Gegner bewiesen worden. Jedes Organ unterliegt innerhalb gewisser Grenzen kleinen Formverschiedenheiten, und wir finden sehr bedeutende Unter- schiede in der Länge der Fühler, Gröfse des Thorax nach Gröfse, Geschlecht und Rasse der Individuen; dergleichen aber z. B. bei den Individuen von Carabus violaceus, purpurasceus, Germari etc., welche in der Regel überhaupt nicht zusammen vor- kommen, als Folgen von Bastardirung, wie es z. B. Fairmaire thut, angesprochen zu sehen, ist doch nur erbeiternd. Bei der Beschreibung des Penis sind insofern Schwierig- keiten zu überwinden, als bis jetzt fast jeder Autor für die von ihm beschriebenen männlichen Geschlechtstheile eine besondere Terminologie anwendete. | Ks ist wohl bisher zu wenig betont, dafs wir einige sehr ver- schiedene Grundformen des Penis zu unterscheiden haben. Die erste und einfachste findet sich bei den Carabicinen (wo sie Thom- son Forceps nennt), Chrysomelen (wo sie bei Baly Telum heifst) etc. Burmeister giebt von ihr folgende Beschreibung: „die Ruthe ist ein sanft gebogener, oben runder, gegen das Ende hin er- weiterter und plattgedrückter Horncylinder mit schief abgestutzten Endflächen. Auf der unteren oder Bauchseite ist eine längliche, von einem wulstigen Rande umgebene Oeffnung, welche den Aus- gang des in diesem Cylinder verlaufenden Samenausführungs- ganges bezeichnet. Hierzu wäre zunächst zu bemerken, dafs der Samenausführungs- gang nicht durch den Horncylinder selbst gebildet wird, sondern dafs er in erster Linie durch einen häutigen Schlauch gebildet wird, der in dem Horncylinder verläuft und von ihm umkleidet wird. Es ist merkwürdig, dafs Burmeister sich hier über die Function des Copulationsorganes nicht ganz klar geworden ist, indem er die Angabe macht, es befände sich eine längliche Oeffnung „auf der unteren oder Bauchseite“. 3 Begattungsglied der Käfer. 123 Vergleicht Burmeister nicht mit Unrecht die Ruthe der Ca- raben mit einem Cylinder, so darf doch nicht vergessen werden, dafs wir uns die Ruthe auch in ihrer einfachsten Gestalt stets als aus 2 respective 4 Theilen zusammengesetzt zu denken haben; das ist bei einem Cylinder allerdings nicht leicht, wohl aber bei einem viereckigen Organe, wo wir sofort von den Seitenwänden sowie einer unteren und oberen Wand sprechen würden. Nun ist be- kannt, dafs der Penis bei den Caraben im Ruhezustande stets nach links liegt, bei dem Begattungsacte aber schräg nach unten ge- richtet ist; im ersteren Falle liegt die sog. Oeffnung allerdings nach unten, im letzteren aber entschieden nicht nach unten, sondern mehr seitlich nach aufsen. Der Penis ist überhaupt nicht cylindrisch, sondern unsym- metrich, was Burmeister durch „schief abgestutzte Endfläche“ an- deutet; er setzt sich aus 2 unsymmetrischen Hälften, resp. Klappen zusammen, welche zum grolsen Theil mit einander verwachsen sind oder scheinen und oft an der Spitze einen Hornkeil bilden, vor demselben da, wo sie nicht verwachsen und häutig sind, dem Samenschlauch den Ausgang gewähren, welchem sie vermöge ihrer festeren Consistenz gleichsam den Weg bahnen. Bei den Wasserkäfern (Staphylinen?) Necrophorus, Silpha, Dermestes, Byrrhus etc. ist der Copulationsapparat viel complicirter; Burmeister beschreibt ihn (I. p. 229) bei den ersteren so: „öffnet man das Präputium, so stölst man zunächst auf die Hornscheide des Penis, ein zweiklappiger, sanft von rechts nach links gebogener Körper, zwischen dessen Klappen ein ebenso gebogener, spitzer Hornstachel liegt; derselbe ist eine ausgehöhlte Rinne, in welcher eine feine, lancettförmige Borste liegt, zwischen Borste und Rinne öffnet sich der Samenausführungsgang; dieser Stachel ist also der eigentliche Penis, die beiden Klappen sind die Ruthenkapsel oder Hülle.“ Wir sehen also, dafs bei den Wasserkäfern ein eigentlicher und uneigentlicher, ein Penis im engeren und weiteren Sinne von einander zu unterscheiden sind. Es ist zu bedauern, dafs Burm. keine lateinische Kunstsprache für die einzelnen Theile des Penis eingeführt hat; die sog. Klappen mögen hier valvae laterales genannt werden. In Brullé’s Einleitung zur hist. nat. des Ins.-Col. par Castelnau I, p. LVIII heifst es: le penis est formé de deux parties, la verge proprement dite, qui est la continuation du conduit éjaculateur, et une gaine et etui corné qui enveloppe la verge. Nach einigen 124 G. Kraatz: männliches anderen hier nicht verwerthbaren Bemerkungen schliefst Brulle: „nous bornerons a ce peu de mots la description du penis, par- ceque l’examen des differentes formes qu’ offrent ses parties ac- cessoires exigerait de trop grand détails. Das wäre nun ganz vor- trefflich, wenn irgendwo von den Details die Rede wäre, diese bleiben aber hier in ein keusches Dunkel gehüllt, aus dem nur hervorgeht, dals für Brullé der eigentliche Penis, la verge propre- ment dite, wieder ganz etwas ganz anderes ist als für Burmeister, nämlich der von Burmeister sog. Samenausführungsgang. Leon Dufour bezeichnet in seinen Darstellungen der Ap- pareils generateurs mäles verschiedener Käfer!) ebenfalls den Samenausführungsgang als penis, den penis der Carabieinen und sonstigen Käfer als armure copulatrice. Ormancey beschreibt das sog. etuit penial und scheidet bei den Carabicinen den Penis Burm. als armure von dem étuit com- plet mit den seitlichen Valven, die Burmeister bei den Caraben gar nicht anführt; bei den Wasserkäfern sind die valves = valvae laterales Kraatz = Klappen Burm.; bei Necrophorus heifst der Theil des étui hinter den Valven der pédoncule, ohne durch irgend eine Nath erkennbar getrennt zu sein; ‘bei Lucanus cervus wird ein premier und second étui unterschieden, von denen das second étui durchaus nicht identisch mit dem sonst sogenannten étui ist. Auch bei Ormancey ist der penis in specie gleich dem Ausführungsgang bei Burmeister. Lindemann sagt in der Einleitung zu seiner vergleichend- anatomischen Untersuchung über das männliche Begattungsglied der Borkenkäfer ?): „Audouin, Léon Dufour, Siebold, Ormancey haben das genannte Organ bei einigen Insekten studirt und be- — schrieben. Diese Untersuchungen haben aber zu keinem allge- meinen Resultate geführt, denn die untersuchten Insekten waren zu verschieden, so dals es unmöglich war, selbst die Homologien der Theile festzustellen.“ Er selbst führt nun eine neue Termino- logie ein, nicht für die verschiedenen Theile des Begattungsgliedes bei den Insekten oder Käfern, sondern bei dem der Borkenkäfer, welches „ein Gebilde von sehr grolser Variabilität“ ist, so dafs man bei den Borkenkäfern allein drei verschiedene Gruppen von Formen dieses Organes feststellen kann, deren Verbindungsglieder 1) Recherches anatomiques sur les Carabiques et sur plusieurs autres insectes coléopteres, Annal. Sciences Naturelles 1826. 2) Bullet. Soc. Imp. Nat. de Moscou 1875. Begattungsglied der Käfer. 125 noch unbekannt sind, während die Formen jeder einzelnen Gruppe durch allmählige Uebergänge mit einander verbunden sind. Nach Lindemann’s sehr sorgfältigen Zeichnungen zu urtheilen, würde sich das Begattungsglied der Borkenkäfer überhaupt etwa nur mit dem des Hirschkäfers in einen allgemeinen Vergleich bringen lassen. Dasselbe ist viel complieirter als das der Lauf- und Wasserkäfer. Da meine Auseinandersetzung zunächst nicht anatomischen Zwecken bei Microcoleopteren, sondern practischen Studien mit Pincette und Lupe bei den Macrocoleopteren gewidmet ist, so mufs ich diejenigen, welche erstere beabsichtigen, auf das Linde- mann’sche Werk verweisen; für die vergleichend - anatomische Betrachtung der Caraben, Dytisciden, Silphalen, Cetoniden genüge es zu bemerken, dals Lindemann sich insofern der Burmeister’schen Anschauung anschliefst, als er ausdrücklich von dem im Körper des Penis eingeschlossenen Theile des „ductus ejaculatorius“ spricht, welcher gewöhnlich an einer Stelle mehr oder weniger stark blasenförmig aufgetrieben ist. So finde ich ihn auch z. B. zwischen den Penisklappen und dem Penis eines Byrrhus auromicans, welche aus der Hinterleibsspitze vortreten, wie nicht selten bei den Byrrhus- Arten; der gefüllte Samenausführungsgang hat die Form eines kleinen, gelben, glänzenden Bläschen oder Säckchen. Jedenfalls glaube ich mit Burmeister und Lindemann die Fort- setzung des ductus ejaculatorius als solche und nicht als penis auf- fassen zu müssen. Burmeister betrachtet übrigens, streng genommen, den ductus ejaculatorius nur bis zur Basis des Penis als solchen, denn er sagt in $ 151, p. 226 ausdrücklich, dafs der ductus ej. nur bis zum Anfang des Penis reiche; die Fortsetzung nennt er Samenausführungsgang, ich ziehe den Ausdruck ductus ej. bei Weitem vor. Da der ductus ejaculatorius nicht überall ein Schlauch oder Bläschen, versteckt im Penis, ist, sondern bei Lucanus als eine lange, haarfeine, spiralig gewundene Borste aus dem Penis hervor- tritt, so liegt der Gedanke in diesem Falle um so näher, dies Organ könne der Penis sein. !) ') Wie sehr manche Gebiete noch vernachlässigt sind, tritt gerade hier recht auffallend hervor; J. Duval sagt in der Introduction zu seinem Genera des Coleopteres p. CXI, Note 1: „le resumé succinct sur l’armure génitale male donné par Mr. Lacordaire dans son introduction sur l’entomologie, n’a presque aucune valeur.“ 126 G. Kraatz: männliches Begattungsglied der Kafer. So wäre zunächst constatirt, was nicht Penis zu nennen ist! Bei näherer Betrachtung zeigt sich der schmale mittlere Theil des Penis zwischen den Seitenklappen bei Dytiscus als ein Organ, welches schon mit der Loupe einen viel complicirteren Bau als der Caraben-Penis besitzt; derselbe ist aus vier deut- lich unterscheidbaren Stücken zusammengesetzt, nämlich aus einer dunkleren Hornleiste, welche unten jederseits, mit Ausnahme der Spitze, lang goldgelb bewimpert, oben jederseits von einer häutigen hochstehenden Membran eingefafst ist, so dafs eine aus- gehöhlte Rinne gebildet wird, mit der Hornleiste als Boden; in dieser Rinne liegt eine feine, lanzettförmige Borste, zwischen beiden der ductus ejaculatorius. Da die Ränder fast ganz sym- metrisch sind, so ist eher anzunehmen, dals der Mitteltheil des Penis hier gerade von oben nach unten eingeführt wird. Von beiden bei den Caraben und Dytiseiden beschriebenen Bildungen ist der Penis der Cetoniden wiederum verschieden, in- dem ihm die starken Valven der Dytisciden fehlen, resp. mit ihm verwachsen sind, dagegen besteht der Penis aus zwei deutlichen Hälften, welche oft hinter der Mitte mit einander verbunden sind oder scheinen, jedoch nur selten so stark, dafs nicht eine deutliche Nath oder Rinne in der Mitte übrig bleibt; etwa auf dem vorderen Drittheil klafft der Innenrand beider Hälften meist leicht und sind dieselben in der Weise unsymmetrisch gebaut, dafs die Spitze der einen am Innenrande etwas über die der anderen übergreifen kann. Unter diesen Umständen scheint mir das einfachste, den ver- hältnilsmälsig schwachen und zarten ungetheilten Penis der Cara- bicinen als p. simplex zu bezeichnen, den der Dytisciden etc. mit den beiden kräftigen Seitenklappen als trivalvus, den der Cetoniden als bivalvus. Halten wir daran fest, dafs valva Klappe bedeutet, und der mittlere Theil z. B. bei Byrrhus so beweglich ist, dafs das Mitteltheil senkrecht in die Höhe gerichtet werden kann und nach dem Tode bisweilen in dieser Lage so bleibt, so wird derselbe im wahren Sinne des Wortes aufgeklappt und dadurch die Bezeich- nung trivalvus vollkommen gerechtfertigt. Die Nomenclatur der männlichen Geschlechtstheile im Ein- zelnen hier weiter zu entwickeln liegt nicht im Sinne dieses Auf- satzes, welcher sich in der Hauptsache zur Aufgabe gestellt hat, auf die Wichtigkeit des behandelten Gegenstandes im Allgemeinen aufmerksam zu machen und die folgende kleine Arbeit über die männlichen Geschlechtsorgane der Cetoniden einzuleiten. Welchen europäischen oder exotischen Arten gebührt der Gattungsname Cetonia F.? Die Sammler europäischer Insecten halten es meist für selbst- verständlich, dafs der Fabricius’sche Namen Cetonia auf die an- sehnlichen europäischen Arten. angewendet werde; im Münchener Cataloge finden wir unter Cefonia noch vier Burmeister’sche Gattungen (darunter drei exotische) und eine Mac Leay’sche aus Australien. Wenn wir auch bald soweit sein dürften, exclusiv africanische natürliche Formen-Reihen, wie sie uns Pachnoda Burm. so eigenartig vor Augen führt, überhaupt nicht unter der euro- päischen Gattung Cetonia zu suchen, geschweige denn Kinder Neu- hollands, so bleibt doch noch eine hübsche Anzahl von Arten übrig, deren Prosternalfortsätze sogar verschieden gebaut sind, und welche somit in einem für die Systematik vielfach verwendeten Merkmale von einander abweichen. Werfen wir indessen einen Blick auf die von Fabricius, dem Begründer der Gattung, unter derselben vereinigte Arten, so können eigentlich nur zwei in Betracht kommen, nämlich die erstbeschriebene micans, oder die weitverbreitete europäische aurata. Die erstere bildet jetzt die bekannte Goliathiden - Gattung Dicranorrhina, die letztere ist die einzige angeführte ansehnliche europäische Ce- tonien-Art, die übrigen Europäer sind Trichiinen, wie nobilis, 8-punctata, Eremita, oder gehören zu den kleinen Cetoniden- Gattungen Tropinota und Ozythyrea (hirta und stictica). Den traditionellen Gegensatz zwischen Goliathiden und Ceto- niden durch Einführung des Namens Cetonia für eine Goliathiden- Gattung verwischen zu wollen, wäre um so unpassender, als kein Zwang dazu vorliegt. Hervorhebenswerth ist aber gewils, dals gerade die nächsten verwandten Arten der aurata zu den indischen Glycyphanen und Protaetien, ja zur madagascarischen Gattung Eu- ryomia gestellt sind, während den anderen europäischen Arten nichts Aehnliches passirt ist. Dies ist nun wohl nichts ganz Zufälliges! die nächsten Ver- wandten der Cet. aurata besitzen habituelle Verwandtschaft in so hohem Grade, dafs sie sogar als eine natürliche Art angesprochen sind; diese Ansicht kann nicht festgehalten werden, aber sehr wohl kann nach den Ausführungen des folg. Aufsatzes (p. 129) diese an- gebliche Art und ihre Verwandten zu einer, bis nach Indien ver- breiteten natürlichen Gattung erhoben werden und sie allein kann den Namen Cetonia ganz oder in erster Linie beanspruchen. Bus eu G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber die Anwendung combinirter Autornamen hinter den Gattungsnamen. Bei dieser Gelegenheit mag von Neuem darauf hingewiesen werden, dafs in vielen Fällen das schnelle Verständnifs durch Citirung zweier Autor-Namen für eine Gattung wesentlich er- leichtert wird. Bleiben wir bei dem Gattungs- Namen Cetonia Fabr. stehen, so wissen wir, dafs diese Gattung im Laufe der Zeit grofse Wand- lungen durchgemacht hat und unter Cetonia Fabr. von den ver- schiedenen Autoren durchaus verschiedene Arten Complexe zu- sammengestellt sind. Die Gesetze, welche für die Citirung der Artnamen gelten, können nicht genau dieselben sein, wie für die Gattungsnamen, denn das mit einem Artnamen belegte Object bleibt (von Irrthümern etc. abgesehen) immer dasselbe, während der mit einem Gattungs- namen belegte Arten-Complex fortwährend wechselt, sei es, dafs neue Arten ohne Beschränkung oder mit Erweiterung des Artbe- griffs hinzutreten, sei es, dafs der Begriff der Gattung mehr und mehr beschränkt wird. Da giebt es nun kein einfacheres Mittel den Umfang der Beschränkungen etc. kurz anzudeuten, als die Hinzu- fügung des Namens des Autors (zu dem des ersten), durch den die Beschränkungen vorgenommen sind. Cefonia F. Harold be- deutet die Begrenzung der Gattung im Sinne des Catalog Harold’s, respective der Autoritäten, denen dieser Catalog geglaubt hat, folgen zu müssen!). Stände im Weise’schen Cataloge Cetonia F. Muls., so würde man wissen, dafs daselbst die Gattung im Mulsant’schen Sinne aufgefafst ist; würde in einer späteren Auflage über die Ver- wandten der aurata der Name Cetonia F. Kraatz gesetzt, so würde man wissen, dafs die Gattung von mir in so beschränktem Sinne aufgefalst ist. Derselbe mag von manchem auch für beschränkt in anderem Sinne erklärt werden, aber die Weisheit der Gegen- partei ging doch bis vor Kurzem nur soweit die aurata als Art der madagascarischen Gattung Euryomia anzusprechen. G. Kraatz. 1) Eigene Ansichten darf ein Catalog nur Yorke wenn der Heraus- geber sie wissenschaftlich begründet. nn [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber das männliche Begattungsglied der europäischen Cetoniden und seine Verwendbarkeit für deren scharfe specifische Unterscheidung von Dr. G. Kraatz. (Hierzu Tafel I.)?) Um ein Bild von der Verschiedenartigkeit der Penis-Bildung bei den Käfern zu geben, schienen mir die Cetoniden zunächst be- sonders geeignet, da die Arten im Ganzen gut bekaunt und meist nicht schwer erhältlich sind. Mehrere von ihnen verdienen wegen ihrer zahlreichen Rassen und Varietäten noch jetzt mit besonderem Eifer gesammelt zu werden, da sie durchaus noch nicht hinläng- lich bekannt und studirt sind. Erst wenn man sich mit den Penis-Bildungen der europ. Ce- tonien im Allgemeinen bekannt gemacht hat, kann man deutlich erkennen, dafs die Verwandten der Cetonia aurata zwar nach dem- selben Typus gebaut sind, dafs aber bei einigen Formen (funeraria Gory, Carthami Gene), welche bisher namentlich auf Erichson’s Autorität als Rassen der aurata angesprochen wurden, Unter- schiede in der Penis-Bildung vorhanden sind, welche nicht wohl anders als specifische aufgefalst werden können. Unter den betreffenden Arten ist dieser Gegenstand gegen das Ende der Arbeit hin ausführlicher erörtert. Was die von mir hier angewendeten Bezeichnungen der ein- zelnen Theile des Penis anbetrifft, so ist derselbe nach den Aus- führungen des vorhergehenden Aufsatzes also zunächst als bivalvus, zweiklappig zu betrachten; die beiden Valven sind durch einen 1) Die Umrifs-Zeichnungen zu Tafel I sind unentgeltlich von H. Kupfer- stecher Habelmann mit besonderer Sorgfalt ausgeführt; auf die litho- graphische Darstellung hat H. Prof. Fischer nicht weniger Fleils verwendet und derselben überall die Präparate neben den Zeichnungen zu Grunde gelegt; dieselbe hat auf Kosten des Autors stattgefunden. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 9 130 G. Kraatz: das männliche Begattungsglied deutlichen Kerb von einander getrennt, an der Spitze (Fig. 5) oder vor derselben (Fig. 6, 7) bisweilen deutlich klaffend, namentlich wenn die beiden Valven nicht ganz eng zusammengefaltet sind, wie bei Fig. 6. Ist an der Valve keine deutliche Trennung zwischen dem inneren, sog. Mitteltheile und dem äufseren Theile, dem Aufsen- lappen (im Gegensatze zum Mittellappen), so nenne ich die valva simplex (Fig. 5, 9). Je deutlicher nun ein oberer mittlerer, oft stärker chitinisirter Theil von einem seitlichen, zunächst durch eine Längsfurche, abgetrennt wird, um so nothwendiger wird es in den Beschreibungen die beiden Lappen auseinanderzuhalten, man könnte auch ebensogut Leisten oder Lamellen sagen. Die lamina interior ist nun in die denkbar mannigfachsten Gegensätze zur lam. exterior gebracht; dabei sind hauptsächlich folgende zu unterscheiden. Es kann die lam. int. an der Spitze mit der exterior verwachsen sein, oder deutlich getrennt (Fig. 13, 18); die Mittellappen können an der Spitze in zwei divergirende Zähnchen vorgezogen sein (Fig. 23—26) oder nur schwach diver- giren (Fig. 27—28). Nur selten sind die Spitzen der lam. int. rückwärts in die Höhe gebogen (recurv), so bei der japanischen submarmorea Burm. (Fig. 10). Die lam. exterior der Aufsen- oder besser Seitenlappen kann an der Spitze sanft verrundet sein (Fig. 15) oder eckig (Fig. 14), oder spitzig nach aufsen ausgezogen (Fig. 17, 18). Etwa in der Mitte der vorderen Penishälfte tritt oft am Aufsen- rande der lam. exter. ein deutliches Zähnchen hervor, welches mehr (Fig. 21, 22) oder minder (Fig. 20) deutlich nach hinten ausgezogen ist und viel zur charakteristischen Gestalt der ver- schiedenen Penisformen beiträgt. Dieses Zähnchen wird hier der Seitenzahn der lam. exter. im Gegensatz zu dem Aufsenzahn an der Vorderecke genannt. Nicht selten ist ein rundliches Fleckchen an der Spitze der lam. ext. schwächer chitinisirt, gelblich durchscheinend, macula apicalis (Fig. 16, 21—28). Bisweilen sind diese dünneren Stellen von Larven etc. ausgefressen, ohne dafs die Frafsstelle als solche sehr deutlich zu erkennen ist. Viel auffallender als bei den europ. Cetoniden sind die Penis bei den exotischen gebildet, namentlich bei denen der africanischen Gattung Pachnoda, welche naturwidrig von Schaum mit den europ. Arten verbunden wurde. Dabei zeigen die Penis deutlich eine gréfsere typische Uebereinstimmung; die Beschreibung und Abbildung der- selben bleibt für einen besonderen Aufsatz vorbehalten. der europäischen Cetoniden. 131 Figuren der ersten Reihe (1—4)?). Von den grofsen und kräftigen Cetonien sind längst einige Gattungen mit kleineren Formen abgezweigt und an die Spitze derselben gestellt. Dazu gehört zunächst Orythyrea Muls.?) Fig. 1. Die Abbildung des Penis von Ozythyrea funesta Poda (stictica L.) zeigt, dafs derselbe nach einem ganz anderen Typus gebaut ist, als bei den grolsen Cetonien, nämlich viel kürzer, in meinen Augen noch mehr als die Abbildung angiebt; die inneren Valvenlappen sind fast winklig ausgeschnitten und eingedrückt, schon weit vor der Spitze deutlich durch einen Einschnitt von den äulseren Lappen getrennt. Fig. 2. Der Penis von Heterocnemis graeca Brullé weicht noch ungleich mehr von dem gewöhnlichen Typus ab als der der vor- hergehenden Art; man wolle namentlich die eigenthümliche Krüm- mung des Basaltheils (in der Profilzeichnung) beachten, welche gleichsam vom Apicaltheil auf den Basaltheil verlegt ist. Der innere und äufsere Lappen der Valve sind hier ganz mit einander ver- schmolzen; während sonst der Mittellappen über den Seiten- lappen zu liegen pflegt, liegen hier beide in einer Ebene, der Aufsen- rand der Valve ist etwas stärker erhaben als der Innenrand, der Raum zwischen ihnen leicht vertieft, bei 5—28-tberall gewölbt! Der Seitenrand, welcher sonst stets nicht weit von der Spitze ent- fernt liegt, befindet sich hier ganz nahe dem Basal- Ausschnitt des Azicaltheiles und ist sehr kräftig. Fig. 3. Der Penis von Tropinota squalida ist dem der vorher- gehenden Gattungen nicht entfernt verwandt, obwohl dieselben sich sonst in habitueller Hinsicht und der Grölse ziemlich nahe stehen. Anstatt viel kürzer ist er fast schlanker als bei Cetonia, die beiden Valven klaffen fast bis zur Basis deutlich, der mittlere und seitliche Lappen sind fast ganz verschmolzen, nur auf der Vorderbälfte an den Seiten durch eine Längsvertiefung getrennt; 1) Es dürfte sich empfehlen, zur schnelleren Orientirung zuerst die Arten der folgenden Reihen, namentlich 2—4 (Fig. 5—22) in’s Auge zu fassen, und dann erst die der Isten Reihe folgen zu lassen. 2) Mit dieser Gattung ist Zeucocelis Burm. nicht in Synonymie zu bringen; beide sind von H. v. Harold Col. Hefte XVI, p. 70 scharf aus- einandergehalten. 9* 132 G. Kraatz: das männliche Begattungsglied die Krümmung des Penis liegt der Spitze näher als bei Cetonia; derselbe ist bei jeder Valve leicht zugerundet. Fig. 4. Der Penis der bisher zu Tropinota gestellten femo- rata Ill. (hispanica Gory) zeigt sich sofort nach einem anderen Typus gebaut als der der squalida und offenbar dem der stictica zunächst verwandt, nur nicht ganz so stark verkürzt. Der Aus- schnitt zwischen dem inneren und dufseren Lappen ist hier viel tiefer und deutlicher als bei sfictica und das Uebereinandergreifen des inneren Lappens der einen Valve über den der anderen sehr hübsch in der Abbildung dargestellt; nur ist der innere Lappen noch schmaler als dort angegeben. Höchst bemerkenswerth ist es, dals der Seitenlappen an der Spitze deutlich eingeschnitten ist, wie auch die Abbildung andeutet. Vergleichen wir nicht die Penis, sondern die beiden be- sprochenen Tropinota mit einander, so finden wir, dals beide un- möglich derselben Gattung angehören können, denn die Vorder- schienen von femorata sind zweizähnig, nicht dreizähnig. Die femorata kann somit nur in näheren Vergleich mit Oxythyrea ge- bracht werden (gerade so wie ihr Penis), von welcher Gattung sie sich indessen wesentlich unterscheidet, habituell in dem Grade, dafs sie zu Tropinota gestellt wurde, anstatt etwa zu Ozythyrea. Die neue Gattung ist bereits 1871 von Reiche erkannt, im Catal. Weise aber noch nicht aufgeführt; Reiche nannte sie Paleira Reiche. Ann. Soc. Ent. France 1871. p. 83. Pedes tibiis anticis fortiter bidentatis, femoribus (praecipue posticis) breviusculis et latiusculis. Thoraz dense pilosus, media basi ad scutellum haud sinuata, supra parum elevata, angulis posticis subrotundatis. Scutellum latum, latius solito. Elytra dorso subtiliter striata, parum dense punctata et pilosa, costulis 2 via elevatis, maculis albidis nullis aut vir perspicuis. Corpus conveziusculum. Der Käfer ist meines Wissens in den Sammlungen sehr selten, jedenfalls die seltenste europ. Cetoniden-Art. Ich hatte das Glück, einige Ex. auf den Dünen von Puerto Santa Maria zu finden; wenn ich mich recht erinnere, lagen sie todt, aber wohlerhalten in einer . der Buchten, welche der Dünensand so häufig bildet; der Käfer findet sich auch an der Nordküste von Africa; so erhielt ich 1 Ex. von Marocco von Dr. Rolph. der europäischen Cetoniden. 133 Figuren der zweiten Reihe (5—10)!). Fig. 5. Der Penis der Aethiessa floralis ist durch seinen auf- fallend einfachen Bau und kurze, breite Gestalt von allen übrigen abweichend. Die Valven sind oben glanz glatt, nach der Spitze zu schnell verschmälert, an derselben leicht ausgeschnitten. Die Conturen seitlich an der Basis zeigen uns, dafs wir uns die Mittellappen, genetisch betrachtet, auf Kosten der Seitenlappen besonders stark entwickelt zu denken haben. Somit ist der Penis der Gattung Aethiessa als ein durchaus originell gebildeter zu betrachten. Die in neueren Catalogen irrthümlich zu Aethiessa gestellte sicilianische Cet, tincta, die derselben recht ähnlich ist, zeigt einen Penis (Fig. 14), der nicht die mindeste Verwandtschaft mit dem von Aethiessa zeigt. Fig. 9. Der Penis von C. marmorata ist von den übrigen der einfachst gebildete, indem bei ihm ebenfalls die Oberseite der Valven fast eben, leicht gewölbt, ein Seitenzahn kaum angedeutet ist. Fig. 10 gehört einer der marmorata so ähnlichen japanischen Art an, dafs ein anklingender Name (submarmorea) für sie von Burmeister gewählt wurde. Und dieser so ähnliche Käfer zeigt einen ganz merkwürdigen Penis, welcher in seiner Gesammtanlage dem der metallica zunächst steht, indessen durch die aufwärts gebogenen Valvenspitzen den Weibchen der übrigen Arten Re- spect einzuflölsen nicht ungeeignet erscheint. Fig. 6 (affinis) zeigt demnächst die einfachste Bildung, indessen sind hier die seitlichen Lamellen bereits schmal aber deutlich von den mittleren durch eine Längsfurche abgesetzt, und es tritt vor der Spitze ein deutlicher Seitenzahn an der mittleren Lamelle hervor, an welchem sich hinten die hellere seitliche Lamelle an- schlielst. Fig. 7 (Judith Reiche) ist eine der angustata sehr nahe ver- wandte und meist mit ihr verwechselte syrische Art, indessen steht sie in der Penisbildung nicht dieser, sondern affinis nahe und ist durch die hinter der Mitte eckig ausgezogene seitliche Lamelle sehr ausgezeichnet, die bei keiner anderen Art ähnlich hervortritt. Fig. 17 (angustata) gehört einer der affinis sehr ähnlichen Art an und zeigt doch scharfspitzig ausgezogene Vorderecken der seit- 1) Es sind aufser bei der ersten und letzten Reihe immer zwei Reihen als eine gezählt, da die Zeichnungen unter No. 5—10 Profilzeichnungen derselben Gegenstände sind. 134 G. Kraatz: das männliche Begattungsglied lichen, nach vorn verbreiterten Lamellen, ähulich wie bei der schwarzen, syrischen funesta (18). Der Seitenzahn der seitlichen Lamelle ist hier gar nicht angedeutet. Fig. 8 (speciosissima). Der Penis der gröfsten (grünen) deut- schen Cetonie erinnert in der Gesammtgestalt durchaus an den der metallica und ist durch den starken Ausschnitt an der Spitze zwischen der mittleren und seitlichen Lamelle besonders ausge- zeichnet; derselbe ist durch eine mehr häutige Membran ausgefüllt. No. 6, 8, 9 zeigen die bei den Cetoniden seltene Erscheinung, dals der Penis metallisch grünlich glänzt, während er sonst fast immer einfach hochbraun ist. Hiermit sind die Arten der zweiten Reihe und die ihnen ähn- lichen besprochen. Figuren der dritten und vierten Reihe (11—22). Die 12 Figuren dieser beiden Reihen stehen untereinander in näherer Verwandtschaft als mit denen der meisten Fig. der zweiten Reihe, ohne dafs man für sie gut ein anderes gemeinschaftliches Merkmal hervorheben könnte als das, dafs ihr Bau nicht mehr ganz so einfach ist, als bei Fig. 6—9, indem Mittel- und Seiten- lappen der Valven in stärkeren Gegensatz zu einander gebracht sind. Fig. 11 stellt den Penis der weit verbreiteten, sehr veränder- lichen C. metallica Herbst (floricola Herbst) dar und ist der var. obscura And. entnommen. Er hat sehr wenig Ausgezeichnetes, ist vorn leicht zugerundet, die Vorderecken abgerundet, der Seiten- zahn der Seitenlappen deutlich abgesetzt. Die Mittellappen sind von den Seitenlappen oben durch eine scharfe Kante abgesetzt; oben ist der Penis vor der Spitze stark eingebogen, wie die Profil- zeichnung deutlich zeigt. / Ichhabebisjetztvergeblich gesucht, constante Unter- schiede in der Penisbildung der bekannten Racen der'metallica herauszufinden und nur bemerkt, dafs dieselben allerdings unter sich etwas verschieden sind, namentlich ist die Einbuchtung nicht immer ganz gleich stark. Fig. 12. Der Penis der Fieberi Kraatz (aenea Fieb.), welche sich durch ihre stets einfarbig kupferig messingfarbene Unter- seite und bedeutendere Grölse von der nordischen metallica unter- scheidet, ist dem der metallica sehr verwandt, fast ganz ebenso gebildet, nur oben vor der Spitze viel schwächer ausgebuchtet (siehe die Profilzeichnung). Der Unterschied zwischen den Penis beider Arten ist weniger der europäischen Cetoniden. 135 scharf durchgreifend, als bei den übrigen Arten und spricht in diesem Falle meines Erachtens nicht unbedingt für ihre specifische Verschiedenheit, welche daher nach anderer Richtung noch weiter zu verfolgen ist und dadurch sicherer zu constatiren wäre. Fig. 13. Penis der griechischen C. trojana. — Obwohl diese Art der floricola äufserlich durchaus nicht verwandt ist, müssen die Penis-Bildungen beider als nächst verwandt bezeichnet werden, aber dennoch ganz verschieden; der Hauptunterschied besteht darin, dals die obere Ausbuchtung vor der Spitze eine andere, mehr winklig ist, und dafs der obere Endbuckel mehr scharfkantig hervor- tritt, nicht abgerundet (siehe Profilzeichnung). Aufserdem tritt an der Spitze eine Trennung zwischen Mittel- und Seitenlappen hervor, welche mir in der Abbildung etwas zu stark angedeutet scheint; namentlich treten die Spitzen der Mittellappen nicht so deutlich zwischen den Seitenlappen hervor und erscheinen nur in gewissen Frofilstellungen so. Die Verwandtschaft zwischen der frojana und sibirica ist wohl wegen der Seltenheit der letzteren noch nicht ganz klar gestellt und wird dabei die Penisbildung in Zukunft eine wichtige Rolle zu spielen haben. Fig. 14. Cet. tincta Germ. aus Sicilien, ist bereits unter No. 5 erwähnt, der sie körperlich sehr ähnlich!) ist, während die Penis total verschieden sind. Der der tincta ist dem der eben besprochenen Arten zunächst verwandt, nur treten die Vorderecken der Seiten- lappen fast noch deutlicher eckig hervor als in der Figur, während der Seitenzahn der Seitenlappen nur schwach angedeutet ist. Fig. 15. Bei der mattschwarzen südeurop. Cardui Gyll. sind die Vorderecken der Seitenlappen abgerundet, ihr Seitenzahn tritt nicht hervor; somit ist die Bildung des Penis als eine sehr ein- fache zu bezeichnen. Fig. 16. Bei der südeurop. €. morio, welche sich bis nach Süddeutschland verbreitet, ist die Spitze des Penis ein wenig aus- gebuchtet, die Vorderecken der Seitenlappen sind ebenfalls abge- rundet, der Seitenzahn derselben tritt aber scharf hervor. Er ist zarter, mehr rothbraun als schwarzbraun, die Vorderecken sind gelblich durchschimmernd. 1) so ähnlich, dafs wohl nur die Aehnlichkeit die Veranlassung gegeben hat, dafs die tincta im Weise’schen Cataloge p. 67 fälschlich zu Aethiessa gestellt ist, 136 G. Kraatz: das männliche Begattungsglied Fig. 17. C. angustata ist bereits unter No. 6 mit affinis ver- glichen, der Penis nach vorn verbreitert, durch die scharfspitzigen Ecken der Seitenlappen sehr ausgezeichnet. Fig. 18. C. funesta Men. aus Syrien mit ihren auffallenden Varietäten ist ebenfalls durch die spitzig vorgezogenen Vorder- ecken der Seitenlappen ausgezeichnet, so wie durch die deutliche Trennung derselben (an der Spitze) von den Mittellappen (ähulich wie bei Fig. 13, wo aber die Mittellappen an der Spitze breiter sind), der Seitenzahn der Seitenlappen ist sehr deutlich. Fig. 19. Der Penis der schwarzbraunen kleinen oblonga ist verhaltnifsmafsig sehr kräftig, dem der grünen angustata dadurch ähnlich, dafs er nach vorn stark verbreitert ist, weil die vorderen Aufsenecken der Seitenlappen spitzig vorgezogen sind; der Seiten- zahn der Seitenlappen tritt sehr deutlich hervor, zwischen ihm und den Aufsenecken bisweilen ein schwaches Zähnchen, nicht so deut- lich wie die Abbildung angiebt. Fig. 20. Bei der kupfrigbraunen griechischen vidua ist der Penis an der Spitze nicht verbreitert, doch sind die Vorderecken der Seitenlappen aufsen scharfwinklig, die Seitenzähne der Mittel- lappen wenig deutlich. Diese Bildung ist der der syrischen funesta Men. wohl zunächst verwandt. Fig. 21. Die ansehnliche, dunkle afflicta, welche oft schwer von der kleineren vidua zu unterscheiden ist, zeichnet sich durch einen verhältnifsmälsig sehr schwachen, rothbraunen Penis aus, bei dem die Bildung der Mittellappen bereits der der Verwandten der aurata sich annähert; indessen macht der P. dadurch einen ganz anderen Eindruck, dafs die Seitenzähne der Seitenlappen nach hinten als scharfe Widerhaken hervortreten. Fig. 22. Obwohl die saftgrüne hungarica der düster gefärbten afflicta äufserlich wenig ähnlich, wenn auch sonst verwandt ist, sind die Penis beider Arten ungemein ähnlich gebaut und fast nur dadurch verschieden, dafs der der hungarica vorn weniger schmal ist, die Aufsenecken der Seitenlappen mehr verrundet sind. Mittel- und Seitenlappen sind bei beiden an der Spitze deutlich von ein- ander abgesetzt, erstere stärker chitinisirt, letztere an der Spitze mit einem rundlichen, gelblichen durchscheinenden Fleck. Figuren der fünften Reihe (23— 28). Wir sind nun erst bei dem wichtigsten Theile dieser kleinen Arbeit angelangt, wo mit Hülfe der verschiedenen Penis- bildungen Artverschiedenheit nachgewiesen wird und der europäischen Cetoniden. 137 zwar bei höchst schwierigen Formen, welche nach den äulseren Merkmalen von den namhaftesten Entomologen falsch ge- deutet wurden. Alle bisher untersuchten Penis haben auffallende specifische Merkmale und nach meinen bisherigen Untersuchungen wenig oder keine Neigung zu Varietätenbildung gezeigt; dasselbe ist auch bei den folgenden der Fall. Fig. 25 giebt das Bild des Penis einer kräftigen Berliner Cet. aurata, Fig. 24 das eines kräftigen Ex. aus Corsica; der einzige Unterschied zwischen beiden besteht darin, dafs die Ausbuchtung an der Spitze des Seitenlappens bei dem deutschen -Stücke etwas deutlicher ist; es ist ausdrücklich ein Stück aus Corsica!) gewählt, weil das benachbarte Sardinien die Heimath der Carthami Gene ist, welche bisher allgemein für aurata var. erklärt wurde. Ich habe aurata-Penis aus Südrulsland, Syrien ete. etc. ver- glichen und zwischen ihnen höchstens so unwesentliche Unterschiede gefunden, wie zwischen Fig. 24 und 25; ebenso differiren die Penis von grofsen und kleinen Stücken nur unwesentlich. Bei Fig. 23 der C. Carthami Gene aus Sardinien ist dagegen die Penisspitze wesentlich verschieden gebildet; der Seitenlappen ist viel weiter nach vorn vorgezogen, so dals die Ausbuchtung jederseits an der Spitze des Penis nur eine schwache; am klarsten wird man über die Differenz, wenn man sich von der Spitze des helleren häutigen Theiles vor der Spitze eine Linie nach der äufseren Vorderecke gezogen denkt; dieselbe bildet bei Fig. 23 einen viel stumpferen Winkel mit der Mittellinie als bei Fig. 24 und 25. Sehr charakteristisch für aurata sind die in der Mitte vorge- zogenen divergirenden Hornspitzen des Mittellappens; die nach aulsen vorgezogenen Ecken desselben verbinden sich eng mit den heller gefärbten Seitenlappen. Fig. 26. Der Penis einer grofsen funeraria Gory (= opaca Fabr.) seitlich an der Spitze noch viel schwächer ausgebuchtet als bei der kleinen Carthami, während man eher umgekehrt hätte erwarten können, er entspreche mehr dem der nächstgrofsen aurata; bei diesen beiden springt der Unterschied noch viel mehr in’s Auge; die Vorderzipfel des Mittellappens sind bei funeraria noch stärker vorgezogen. Fig. 28. Während man früher nach den äufseren Merkmalen wohl geneigt sein mulste, die sibirische viridiopaca Motsch. als eine 1) Gerade in Corsica variirt die aurata in der Färbung prächtig, ohne im Bau sehr wesentlich von der deutschen Rasse abzuweichen. 138 G. Kraatz: das männliche hegattungsglied Form der aurata anzusprechen, welche in mehreren Punkten ana- log abweicht wie die sardinische Carthami, findet man die Penis beider wiederum ganz verschieden. Die Entwickelung des hornigen Vordertheils des Mittellappens ist eine ganz andere, viel stärkere, der Seitenzahn viel weiter von der Spitze entfernt. Fig. 27, Penis der japanischen piligera Motsch., zeigt sich in allen wesentlichen Merkmalen mit dem der sibirischen viridiopaca übereinstimmend; um nicht zweimal dieselbe Fig. zu geben, habe ich von der viridiopaca einen Penis mit besonders schwach ent- wickelten Seitenlappen abbilden lassen, bemerke aber, dafs die Penis beider -Formen meist genau mit einander übereinstimmen. Die kleinen unwesentlichen Abweichungen treten natürlich bei den schwächer chitinisirten Seitenlappen häufiger auf als bei den dunkel- hornigen Mittelleisten; von vorn gesehen, erscheint der Seitenzahn meist schwächer abgesetzt, als von oben gesehen, bei Fig. 28 ist die Trennung zu scharf angedeutet. Die augenscheinliche Uebereinstimmung der Penis von viridio- paca und piligera hat für mich volle Beweiskraft, dafs beide der- selben Art angehören. Wenn dagegen H. v. Harold erklärt: „mais, quant a la Cetonia (Glycyphana) pilifera Motsch. de Japon, que Mr. Kraatz réunit également a l’aurata, je suis d’avis qu’elle constitue une espéce parfaitement distincte, malgré sa ressemblance intime avec l’aurata de l’Amour“, so ist zunächst zu bemerken, dafs wir bis jetzt keine aurata vom Amur kennen, sondern nur die viridiopaca Motsch., welche ich (mit Vorbehalt) als aurata var. angesprochen hatte. Wenn H. v. Harold sagt: l’aurata présente surtout dans sa variété Carthami quelques formes qui, sauf leur couleur plus brillante et leur pubescence bien moins devoloppee, relient évidemment entre eux ces extrémes en apparence si diffé- rents, so schliefst er sich meinen früheren Anschauungen genau an. Wenn wir somit unter Führung Erichson’s, Mulsants ete. beide vom richtigen Wege abgeirrt waren und der Penis nunmehr augen- scheinlich den richtigen Wegweiser abgegeben hat, so scheint mir damit die Wichtigkeit seiner Untersuchung für die descriptive Ento- mologie auf das Beste documentirt. Bei der Besprechung der Verwandten der Cet. aurata ist die indische Cef. Bensoni nicht aufser Acht zu lassen. H. v. Harold sagt von dieser seltenen Art a. a. O.: „N’ayant qu’un seul individu & ma disposition, il m’est impossible de me fixer a l’egard de la validité de cette espéce, mais, comme l’individu en question présente tous les caractéres particuliers que je viens de signaler der europäischen Cetoniden. 139 pour la pilifera, aussi la forme de l’apophyse sternale il me parait tres probable que la pilifera et la Bensoni ne forment qu’une seule et méme espece, dont la derniére ne differerait que par sa ponctua- tion beaucoup plus grossiere“. Ohne auf die meiner Ansicht nach guten, specifischen äufseren Unterscheidungsmerkmale hier weiter einzugehen, kann ich mich mit der Bemerkung begnügen, dafs die Untersuchung eines Penis sofort die totale Verschiedenheit der beiden Arten documentirt. Zunächst treten die convergirenden Vorderzipfel des Mittellappens bei demselben ebenso so deutlich hervor, wie bei der aurata. Viel auffallender ist aber die Ab- weichung im Bau der Mittelleiste, welche darin besteht, dafs sie nicht unmittelbar am Rande buckelig erhaben ist, wo der hornige Seitenzahn endet, sondern weit ab vom Seitenrande, so dals der (hier auffallend hell gefärbte) Seitenlappen nicht am Seitenrandzahn endet, sondern breit unterhalb desselben fortläuft. Diese Penis- bildung weicht ungleich mehr als die aller übrigen von der der aurata ab. Die convergirenden freien Vorderzipfel des Mittellappens sind als ein typisches Merkmal der aurata-Reihe zu betrachten, welches bei den beiden ostasiatischen Arten in seiner Schärfe nur ein wenig verwischt ist !). Die Verwerthung der verschiedenen Penisformen für die Unter- scheidung schwieriger Arten bringt uns wieder einen bedeutenden Schritt vorwärts, während uns oft geist- und hypothesenreiche Schriftsteller aus dem Varietätenreichthum, den sie gerade von den descriptiven Entomologen meist erst kennen gelernt haben, beweisen wollen, der Begriff von der Speciesconstanz sei erschüttert. Es ist nun diesen Herren Gelegenheit geboten, aus der Diffe- renzirung der Penisformen neue interessante Schlüsse zu ziehen. Die Verschiedenheit der älteren und neueren Anschauungsweise 1) Der Penis sämmtlicher Verwandten der aurata hal eine deutliche erkennbar von dem der übrigen europ. Cetoniden abweichende typische Bil- dung; da die Zahl der hierher gehörigen Arten bereits auf 6 gestiegen ist, haben wir in ihnen eine Gattung zu erkennen, nachdem Mulsant (Lamellic. ed. II) bereits die aurata als Untergattung aufgestellt hat. Der critische Godart hat schon 1851 (Ann. France p. 667) die Aufstellung einer Gattung befürwortet und wir dürfen so wenig anstehen, Arten zu Gattungen zu er- heben, als bei den Caraben Gattungen zu Arten zusammengeschrumpft sind und Hexaphyllus turcicus Muls. von mir als identisch mit Zucanus cervus verschmolzen werden mulste. 140 G. Kraatz: das männliche Begattungsglied scheint mir bei dergl. Schlufsfolgerangen durch folgendes Beispiel vortrefflich illustrirt zu werden. Der bereits erwähnte!) Ormancey sagt p. 240: lorsqu’on se rappelle maintenant les varietes innombrables de forme peniale, il est impossible de ne pas penser que les organes, soit mäles, soit femelles, étant faits l’un pour l’autre, ne se trouvent pas aussi modifies chez les femelles dans leurs matrices, comme les mäles le sont dans leurs penis, quand surtout on observe les modifications des valves, pieces qui en dependent. Dagegen lesen wir bei Lindemann?): „die beinahe unend- liche Mannigfaltigkeit im Baue des Begattungsgliedes der Borken- käfer mufs, meiner Ansicht nach, dadurch erklärt werden, dafs in den weiblichen Geschlechtsorganen überhaupt gar keine Anpassungen an dieses Begattungsglied vorhanden sind. Das Variiren im Baue dieses Gliedes zwischen sehr weiten Grenzen ist hier möglich, ohne die physiologische Wirkung des Organes irgendwie zu beein- trächtigen, denn die weite, ganz einfache Höhle der weiblichen Kloake und Begattungstasche ist gleich geeignet, ein ganz einfaches sowohl als verschieden complicirt gebautes Glied in sich aufzu- nehmen“. Die weiteren Ausführungen schliefsen mit den Worten: „es scheint also, als ob die Natur es für nöthig gefunden habe, die grolse Menge verschiedener Formen des Begattungsgliedes hervor- zurufen und als Mittel dazu die Einfachheit des weiblichen Ge- schlechtsapparates gebraucht hat!“ Der Unterschied beider Auffassungen ist gewils sehr characte- ristisch! Ohne Physiolog von Fach zu sein, glaube ich mir doch hier noch einige allgemeine Bemerkungen erlauben zu dürfen. Unstreitig spielt der Begattungsact bei einer kurzlebigen Art (und das sind die Insekten zum grofsen Theil) eine noch wichtigere Rolle als bei einer langlebigen. Wie verschwenderisch sind Vier- und Zwei- fiifsler bedacht, um in Jahren eine verhaltnifsmafsig geringe Anzahl von Jungen zur Welt zu bringen, während die Ablagerung einer allerdings oft recht ansehnlichen Zahl von Eiern bei den Insekten von dem Erfolge einer geringen Anzahl von Begattungen, ja nicht selten von dem einer einzigen abhängt; die Natur ist hier offenbar bestrebt, nicht nur die Fortpflanzung im Allgemeinen, sondern auch die der einzelnen Arten soviel als möglich zu sichern. Sie war demnach 1) Im vorhergehenden p. 118 erwähnten Aufsatze. 2) Monographie der Borkenkäfer Rufslands Lief. I, Moskau 1877. p.17oben. der europäischen Cetoniden. 141 darauf bedacht, den sinnlich erregten Männchen des unvernünftigen (?!) Thieres einen Riegel vorzuschieben, welcher allerdings eine Reihe der verschiedensten Gestalten angenommen hat. Die Triebe der Käfer sind jedenfalls sehr ungezügelt und die beobachtete Paarung eines Elater mit einer Oreina liefert gewils einen guten Beweis dafür. — H. Prof. Lindemann begeht nun den Fehler, die hornigen Theile des Penis oder die Penisklappen mit dem Penis zu identi- fieiren, nicht nur sprachgebräuchlich, sondern auch physiologisch. In letzterer Beziehung können wir aber wohl nur den ductus ejaculatorius mit dem menschlichen Penis in Parallele bringen und die hornigen Theile, die wir sprachgebräuchlich Penis nennen, sind physiologisch zum Theil auch als innere Haftapparate zu be- trachten, im Gegensatz zu den äulseren Haftapparaten des Ab- domen der ¢, welche ebenfalls die Begattung erleichtern sollen. Suchen wir die von mir sog. inneren und äufseren Lappen oder Lamellen der Penisvalven physiologisch zu deuten, so dürfte unsere Cetoniden-Tafel dazu einige ganz gute Anhaltepunkte bieten. Die inneren und äulseren scheinen den Begattungsact in ver- schiedener Weise unterstützen zu sollen. Sind die hornigen Valven in das Abdomen des Q eingeführt, so hat die Natur zunächst Sorge zu tragen, dals sie in demselben bleiben, also womöglich nicht herausrutschen können. Dieses zu verhindern sind die Seiten- zähne der Seitenlappen offenbar vorzüglich geeignet; wahrschein- lich kann das Männchen, wenn die Valven von dem oft säckchen- artig angeschwollenen ductus ejaculatorius auseinandergetrieben sind, den Penis gar nicht zurückziehen!). Die Widerhaken sollen das offenbar verhindern und finden wahrscheinlich bei den Q der einzelnen Arten geeignete, aber verschieden liegende Stützpunkte für den Gegenhalt. Die inneren Lamellen sind offenbar mehr zum Fortschieben des ductus ej. bestimmt und geeignet, obwohl die auffällige Bildung bei Fig. 10 und die Häkchen am Ende des Mittellappens bei Fig. 21—25 ebenfalls auf die Bestimmung zum Fest- resp. Zurück- halten schliefsen lassen. Erwägen wir nun zum Schlufs noch einmal, dafs sämmtliche Autoren über die unendliche Mannigfaltigkeit der Formen des Penis oder besser gesagt seiner inneren hornigen Haltapparate einig sind, dafs sich mehr und mehr herausstellen dürfte, dafs diese verschiedenen Bildungen mit der sog. systematischen Gliederung in mehr oder weniger enger Beziehung stehen, so werden wir zu- gestehen müssen, dals uns in unberechenbar vielen Fällen die !) Der uns allen wohlbekannte Maikäfer kann augenscheinlich den Penis nicht eher zurückziehen als bis der Begattungsaet ganz vollendet, der duetus ej. leer und der Haltapparat wieder im Stande ist, zusammengezogen herausgezogen werden zu können. 142 G. Kraatz: das männl. Begattungsglied d. europ. Cet. Vergleichung des Penis über schwierige Arten und Rassen ungleich schneller zum Ziele (der specifischen Unterscheidung) führen wird, als der Vergleich des wechselnden Habitus, der trügerisch wech- selnden Punktirung, Behaarung, Färbung der Schuppen im Ganzen oder Einzelnen etc. etc. Findet man dadurch dann eine feste Basis zur Artunterschei- dung, so wird man anfangen, der Variabilität nicht mehr Recht einzuräumen als ihr gebührt, und von der alten Schule gern zuge- standen ist; man wird weniger sicher behaupten wollen, dafs durch die heutigen Rassen eine wirkliche Veränderung der Species angebahnt ist und wie früher nur die längst bekannte Veränder- lichkeit der Art erkennen. Man wird endlich in den meisten und in vielen bisher zweifelhaften Fällen den Artbegriff einfach dahin definiren können, dafs man sagt, zu einer Art gehören alle ähnlichen Individuen mit der gleichen Bildung des männ- lichen Begattungsgliedes. Dafs dasselbe bei den europ. Cetoniden wesentlich verschieden gebildet ist, lehrt, glaube ich, der Blick auf Taf. I zur Genüge. Erklärung der Abbildungen des männlichen Begattungsgliedes der europäischen Cetoniden und einiger ihnen nahe verwandter Arten. Fig. 1. Oxythyrea funesta Poda (stic- | Fig. 13. C. trojana Gory Graec. tica L.)!) Graecia.| - 14. ©. tincta Germar Sicil. - 2. Heterocnemis graeca Brulle - 15. ©. (Pot.) Cardui Gyl!. (non Graeeia. opaca F.)*) Andalus. - 3. Tropinota squalida L. German. | - 16. C. (Melanosa Muls.) morio F. - 4, Paleira Reiche (Trop. olim) | Alger. femorata Ill. Andalus.| - 17. ©. (Pot.) angustata Germ. - 5. Aethiessa floralis Fabr. Alger. Bozen. - 6. Cetonia (Potosia Muls.) affinis - 18. C. funesta Men. Syria. Bozen. - 19. C. (Melanosa Muls.) oblonga - 7. C.(Potosia Muls.) Judith Reiche Gory Syria.| - 20. C. vidua Gory var. Graec. - 8. 0. (Potosia Muls.) speciosissima - 21. C. afflicta Gory Scop. German. | - 22. ©. hungarica Herbst - 9. ©. (Potosia Muls.) marmorata, - 23. Cetonia Carthami Gene Sardin. Fabr. German. - 24. Cetonia aurata L. Corsica. - 10. C. aurata Er. (= submarmorea| - 25. Cetonia aurata LL. German. Burm. var.) Japon. | - 26. Cetonia opaca F. ( funeraria - 11. ©. (Pot.) metallica Hb. (1782, Gory) *) Alger. Jfloricola Hb. 1790) ?2) Austr.| - 27. Cetonia pilifera Motsch. Japon. - 12. C. Pot.) Fieberi Kraatz (aenea| - 28. Cetonia viridiopaca Motsch. Fieb.) 3) Austr. Amur. 1) In der ersten Reihe steht die Profilzeichnung rechts yon der Haupt- figur, in den folgenden unter derselben, von No. 28—28 sind keine Profil- zeichnungen gegeben. 2) Vide v. Harold Compte Rendu Belge 1880, Jan. p. VI. 3) Vide Kraatz Ent. Monatsbl. II. 1880. p. 57. 4) Vide Kraatz Entomol. Monatsbl. II. 1880. p. 62. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Mulsant’s Untergattungen von Cetonia Fabr. Obwohl der Weise’sche Catal. Col. Eur. 1877, Mulsant’s Hist. nat. des Col. de France, Lamellicornes 1871 erschienen ist, so sind in ersterem die Namen der 4 von Mulsant unterschiedenen Gruppen der französischen Cetonien noch nicht aufgeführt. In neuester Zeit ist noch von Thomson auf die afflicta Gory eine Gattung!) be- gründet worden. Nachdem ich mich bereits p. 127 dieses Bandes dafür ausgesprochen, dafs der Gattungsname Cetonia Fabr. auf die Verwandten der aurata zu beschränken und (siehe p. 133) Aethiessa Burm.-Muls. als besondere Gattung aufzufassen sei, so dürfte es den Vielen, die Mulsant’s Lamellicornes nicht besitzen, von Inter- esse sein zu erfahren, wie derselbe seine Gruppen unterscheidet. Demnach mag der betreffende Passus seines Werkes (p. 669) hier wörtlich wiedergegeben werden. A Saillie mesosternale depassant notablement & son bord anterieur celui des hanches et des cuisses intermediaires. Ecusson non voilé a sa base par des cils courts, naissant de la partie in- ferieure de la base du prothorax. Elytres n’offrant, au plus, sur le milieu de la depression juxta-suturale, qu’un intervalle lisse et non saillant. Metasternum lisse ou superficiellement pointillé de chaque cöte de sa ligne mediane. Dernier arceau du ventre densement ponctue. 1) Philhelena Thoms. (in Deyrolle Natur. II. No. 35. p. 278). Als Merkmale sind angegeben: Mesosterni appendix basi angustata deinde semicircularis, femorum anticorum basim nec superans. Corpus robustum, sat breve, subrotundatum. Diese Diagnose ist völlig nichtssagend, da mehrere andere europ. Cetonien eine vorn abgerundete, nach hinten verschmiilerte Mesosternalspitze besitzen und alle möglichen Nüancen in der Ge- stalt des Körpers vorkommen, so dafs der Ausdruck subrotundatum auf gewisse Varietäten des trojana ungleich besser zutrifft. Im Wesentlichen würde Philhelena mit Melanosa Muls. Lam. ed. II. p- 669 identisch sein. 144 BB AA CC Mulsant’s Untergattungen von Cetonia Fabr. Saillie mesosternale obtriangulaire, terminée en un angle dirigé en arriere. Epistome moins long que large, tronqué en devant, entier ou n’offrant d’échancrure qu’ä son rebord anterieur. Prothorar échancré au devant de l’écusson et plus ou moins sensiblement sinué entre cette échancrure et chaque angle posterieur. Potosia (speciosissima, affinis, cardui, angustata, marmorata, floricola). Saillie mesosternale subglobuleuse, lisse, glabre, tronquée a sa partie postérieure ou & peine anguleuse dans le milieu de son bord posterieur. Epistome échancré ou entaillé dans le milieu de son bord anterieur; presque aussi long que large. Ecusson échancré au devant de l’ecusson et non ou faiblement sinué entre cette échancrure et chaque angle posterieur. Cetonia (aurata), Saillie mesosternale obtriangulaire, ne dépassant pas & son bord antérieur celui des banches et des cuisses intermédiaires. Ecusson voilé & la base par des cils courts et peu serrés, naissant de la partie inférieure de la base du prothorax. Meta- sternum grossierement ponctué de chaque cöte de son sillon mediaire. Dessus du corps noir. Saillie mesosternale grossierement ponctuée ou couverte de poils. Epistome tronqué en devant, échancré au milieu de son rebord anterieur. Prothorar échancré au devant de l’ecusson et sou- vent & peine sinué entre cette échancrure et chaque angle posterieur. Elytres marquées d’une dépression juxta-suturale brusquement terminée en devant; offrant souvent sur le milieu de celle-ci les traces d’une cöte. Melanosa (morio, oblonga). Sailhe mésosternale lisse et glabre sur la surface. Epistome ä peu prés aussi long que large, tronqué en devant, échancré au milieu de son bord anterieur. Prothorar presque aussi large a la base que long sur sa ligne médiane; arqué en arriére a son bord posterieur et tronqué ou a peine échancré au de- vant de l’&cusson. Elytres & dépression juxta-marginale peu brusquement terminée & sa partie antérieure; offrant sur son milieu les traces d’une cöte. Cinquieme arceau du ventre de moitié plus grand que le quatrieme. Aethiessa (florals). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft. I.] Monographische Bearbeitung der Scydmaeniden-Gattung Leptomastax von Edm. Reitter und Hans Simon. (Hierzu Tafel 4 und 5) '). Die obengenannte interessante Scydmaeniden-Gattung Lepto- mastac wurde von Pirazzoli vor etwa 25 Jahren unter dem Titel: Coleopteri italici Genus novum Leptomastax Forocornelii (Imola) 1855 recht gut beschrieben und die neue Art hypogaeum abge- bilde. Wenige Monate später beschrieb Fairmaire (Ann. Soc. Ent. France p. 527) die Gattung Pylades (Coquereli). Dieselbe ist ohne Zweifel mit Leptomastar, die Art jedoch mit Unrecht mit der Pirazzoli’schen identificirt worden. Die bisher beschriebenen Leptomastaz-Arten sind: 1855. hypogaeus Pirazzoli l. c. Nord-Italien. Coquereli Fairm. ]. c. Klein-Asien (Bay von Beikos). 1861. Delarouzeei Brisout Ann. France 1.1. f. 7. p. 597; Ann. France 1863. Südfrankreich. 1864. Raymondi Saulcy Ann. Soc. Ent. France p. 257. Frejus. 1880. Stussineri Reitter Verh. d. zool.-botan. Ges. Wien p. 220. Dalmatien. Mehadiensis Friv. Termeszetrajzi Fiizetek, Budapest 1880, p- 180. ? Grenieri Sauley (teste Catal. Col. Europ. von Stein und Weise) Corsica. In den Sammlungen fanden. wir noch folgende benannte, aber nicht beschriebene Arten: . Müller Sauley und Mülleri Kiesw. aus Griechenland. . Kiesenwettert Sauley aus Saloniki. . Emeryi Sauley aus Neapel. . Argivus Saulcy aus Griechenland. L. Cenideis Stussiner aus Pola. SASS !) Geschenk des Herrn Simon zur besseren Ausstattung von Jahr- gang XXV. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 10 146 E. Reitter und H. Simon: Von diesen ist Mülleri Kies. = Cenideis Stuss. i. 1. = Argivus Sauley, dann Kiesenwetteri Sauley = Q von Mülleri Sauley = Co- quereli Fairm. Die Gattung Leptomastaz bildet wegen der geknieten Füh- ler mit Ablepton Friv. und Mastigus Latr. eine besondere Gruppe mit nachstehenden Merkmalen für die einzelnen Gattungen: Augen deutlich, vollständig entwickelt, Kopf schmäler als das Halsschild, Mandibeln klein und einfach, Schenkel gegen die Spitze schwach verdickt, Flügeldecken ohne Punktreihen, Körper fein, die beiden ersten Fühlerglieder nach aufsen lang, abstehend, behaart. Mastigus Latr. Augen rudimentär oder nur durch kleine Augenflecken ange- deutet. Kopf am Hinterrande jederseits mit einem borsten- tragenden Grübchen, Flügeldecken mit Punktreihen. Schen- kel gegen die Spitze keulenförmig verdickt. Mandibeln viel kürzer als der Kopf, mit einem Zahne am Innenrande, Kopf schmäler als das Halsschild, rundlich, Körper behaart. Ablepton. (Frivaldszky, Naturhist. Hefte, Budapest 1877, p. 17.) Mandibeln viel länger als der Kopf, lang und dünn, halb- kreisförmig gebogen, innen ungezähnt. Kopf quer, minde- stens von der Breite des Halsschildes. Körper kahl. Leptomastax. Leptomastax Piraz. Mandibulae falcatae, tenues, intus muticae, capite valde lon- giores. Palpi maxillares triarticulati, articulo ultimo magno, sub- ovato, apice breviter unisetoso. Caput breve, valde transversum, thorace non angustius, oculis obsoletis aut fere nullis. Antennae in media fronte insertae, fractae, 1] articulatae, haud clavatae. Pro- thorax oblongo-ovatus, basi subtruncatus. Elytra connata, elliptica, abdomen tegentia, punctato-striata aut seriatim punctulata. Coxae conicae, posticae distantes. Abdomen segmentis ventralibus sex, primo majore. Corpus haud pubescens, plus minusve rufum, niti- dum, glabrum. Kopf mindestens von der Breite des Halsschildes, häufig breiter als dieses, immer wenigstens doppelt so breit als in der Mitte lang, die Seiten von den Vorderecken gegen die Basis mehr oder minder verengt oder mit dem Scheitelrande halbkreisförmig verrundet. Die grölste Breite derselben liegt immer am vorderen Rande. Die Hin- terwinkel (Wangenwinkel) sind meist nur als eine stumpfe, abge- Leptomastaz - Monographie. 147 rundete Ecke angedeutet. Der Vorderrand ist sowohl zwischen der Fühlereinlenkungsstelle als auch jederseits derselben buchtig ver- tieft; die Scheibe gewöhnlich abgeflacht, selten deutlich, meist nicht oder höchst obsolet, selbst bei starker Vergröfserung kaum sicht- bar punktirt. In der Nähe des unteren Scheitelrandes befindet sich immer jederseits ein punktförmiges, ein langes Borstenhaar tragen- des deutliches Grübchen und dazwischen 2 genäherte, nach vorne divergirende und abgekürzte oder allmählich erloschene Längsein- drücke. Da sowohl die Haargrübchen als auch die Scheitelein- drücke allen Arten zukommen und bei den einzelnen Species kaum wesentlich in Stellung oder Form abweichen, jedoch im Bereiche derselben sich bald stärker, bald schwächer, also je nach dem Ent- wickelungszustande der einzelnen Individuen veränderlich zeigen, so haben wir diese Sculpturen des Kopfes nicht bei der Fixirung der Merkmale der einzelnen Arten verwendet und aus gleichem Grunde auch nicht in der speciellen Beschreibung der letzteren besonders hervorgehoben. Augen stets sehr klein, meist nur als blofse dunkle Augenflecken vorhanden, am Seitenrande oder nahe oberhalb desselben, ziemlich in der Nähe der kantigen Vorder- winkel des Kopfes gelegen. Manchmal sind jedoch wirkliche, wenn auch nicht allzu zahlreiche Augenfacetten vorhanden (Coquereli). Die Augen sind gewöhnlich rund, seltener länglich oval, vorne und unten etwas spitzig ausgezogen, und dicht unter denselben befindet sich ein grölserer Punkt, der bei einem Theile der Arten ein glei- ches Borstenhaar trägt, wie die Scheitelgrübchen, bei einem andern jedoch stets kahl steht oder überhaupt auch fehlt. Die verküm- merten Augen treten niemals deutlich aus der Wölbung des Kopfes, bei der nahe verwandten Gattung Ablepton hingegen springen sie als höchst subtiler Kegel hervor. Mandibeln sichelförmig, sehr lang und schmal, vielmal länger als der Kopf, innen ungezähnt. Lippen- taster schlank, dreigliederig, das letzte Glied länger als das vor- hergehende, zugespitzt. Kiefertaster ebenfalls dreigliederig, das erste Glied sehr klein, das zweite ziemlich lang, allmählig etwas stärker werdend, das letzte verdickt, fast eiförmig, an der Spitze mit einem längeren Härchen. Fühler gekniet, fein behaart, bis zur Mitte oder zur Basis des Halsschildes reichend; das erste Glied sehr lang, fast dreikantig, das zweite stets viel länger als breit, die nächsten quer (bei den kleinen Arten) oder so lang als breit (bei den grölseren Arten), allmählig sehr schwach gegen die Spitze breiter werdend, das letzte Glied länglich-eiförmig, stets länger als breit, von der Breite des vorhergehenden. 10* 148 E. Reitter und H. Simon: Halsschild gewöhnlich schmäler als der Kopf und fast immer schmäler als die Flügeldecken in der Mitte, länglich-eiförmig, im oberen Drittel am breitesten mit abgerundeten Winkeln und etwas abgestutzter Basis, oben mehr oder minder gewölbt. Bei dem % ist es fast immer etwas kürzer als beim 9. Bei vielen kleinen Arten ist dasselbe dufserst fein und weitläufig, nur mit sehr guter Loupe sichtbar punktirt. Noch in selteneren Fällen sind dicht vor dem Hinterrande 2 sehr kleine flache, einander genäherte Grüb- chen vorhanden. Schildchen ist nicht sichtbar. Flügeldecken verwachsen, elliptisch, gewöhnlich von der Breite des Kopfes, den Hinterleib bedeckend oder höchstens die Spitze der Pygidiums frei lassend, entweder leicht, gleichmäfsig gewölbt, oder oben plattförmig niedergedrückt. Gewöhnlich trägt die Scheibe auf jeder Decke drei Punktreihen, die niemals die Spitze völlig er- reichen und nur manchmal in regelmälsig vertieften Streifen stehen. Immer ist die erste (Nahtstreifen) und zweite Punktreihe etwas unter der Wurzel, wo sie entspringen, mit einander verbunden, weshalb sie von da nach abwärts divergirend erscheinen; der dritte Streifen ist in der Regel schwächer ausgeprägt und gegen die Spitze früher verkürzt, dagegen erreicht derselbe oben fast die Basis der Flügeldecke. Bei den grölsten Arten sind aufserdem noch in der Regel zwei sehr feine Subhumeralreihen an den Seiten vorhanden. Sie entspringen unterhalb der Schultern und sind in oder kurz nach der Mitte abgekürzt, die innere ist noch von oben, die äulsere aber nur noch von der Seite her zu sehen; beide Reihen verbin- den sich an beiden Enden im Bogen mit einander und bilden eine punktirte Ellipse. Häufig ist jedoch dieselbe nur noch durch ein- zelne Punkte angedeutet; seltener verschwinden auch die Dorsal- reihen bis auf eine feine abgekürzte Nahtreihe. — Die Länge der Flgd. ist wenig veränderlich; gewöhnlich sind dieselben doppelt so lang als zusammen in der Mitte breit und nur in seltenen Fällen etwas länger, dabei gleichzeitig gegen die Wurzel und das Ende weniger zugespitzt, sondern mehr oval abgerundet. Ihre Wölbung ist niemals eine bedeutende, manchmal sind dieselben oben ganz flach gedrückt. Bei jenen Arten, welche dicht unter dem Auge ein emporstehendes Borstenhaar besitzen, haben auch die Flgd. je eine vor der Spitze und 2 in der Nähe der Basis. Von den letz- teren befindet sich eine in der Mitte, nahe an der Wurzel jeder einzelnen Decke, die zweite ziemlich entfernt stehend, mehr ab- wärts und näher dem Seitenrande zugerückt. Bei einer einzigen Art (grandis) ist ein Borstenhaar an der Basis und eines vor Leptomastaz - Monographie. 149 der Spitze vorhanden, während die Seiten- und Augenhaarborsten fehlen. Beine mafsig schlank, die Hüften konisch, die hintersten von einander abgerückt, die Schenkel gegen die Spitze mehr oder min- der keulenförmig verdickt, die Schienen einfach, dünn, fast gerade oder schwach nach innen gekrümmt; die Tarsen durchweg fünf- gliederig, einfach, die Klauen klein und einfach. Nach Pirazzoli besitzt auch das Klauenglied an der Spitze oberhalb der Klauen vier kleine Dörnchen. Bauch aus 6 Ringen bestehend, wovon der erste der gröfste ist. Die Arten gehören der Mittelmeerfauna an und sind von Süd- frankreich bis Syrien verbreitet; in Spanien scheinen sie zu fehlen. Sie leben unterirdisch unter Steinen an einsamen Orten, am lieb- sten in der Nähe alter Gemäuer, oder unter tieferen feuchten Laub- lagen, aus denen sie gesiebt werden können. Ueber ihre ersten Stände ist bisher nichts bekannt. In dem nachfolgenden speciellen Theile ist der Name des Be- schreibers jedesmal hinter dem Namen der neuen Arten angegeben. Obgleich wir an der vorliegenden kleinen Arbeit beide nach Kräf- ten zu ihrem Gelingen beizutragen bemüht waren, so haben wir es doch vorgezogen, die neuen Arten selbständig zu beschreiben und gegenseitig in Einklang zu bringen; eine entomologische Com- pagnonschaft a la Mulsant & Rey hielten wir für unthunlich. I. Caput sub oculos puncto pilifero instructum; elytra pilis erectis, singula ante apicem, duobus prope basin. Aufser den beiden borstentragenden Punkten am unteren Rande des Kopfes, welche allen Arten dieser Gattung eigenthümlich sind, besitzen die Arten dieser Gruppe dicht unter dem Auge einen sol- chen Borstenpunkt. Die Haarborsten sind lang und dünn, steif aufgerichtet und bei Betrachtung des Objectes von der Seite immer sehr deutlich zu sehen. Wir haben nur an einzelnen alten, stark abgeriebenen Individuen dieselben vermifst. Ebenso befinden sich an der Basis der Flügeldecken zwei und vor der Spitze eine empor- gerichtete Haarborste. Dieselben sind der Abscheuerung mehr aus- gesetzt als jene des Kopfes, weshalb sie an alten Individuen auch häufiger vermifst werden. Der Kopf ist nur von mälsiger Breite, beim g' nur selten merklich breiter als das Halsschild. Letzteres ist immer kurz eiförmig, wenig länger als breit. Flügeldecken nur 150 R. Reitter und H. Simon: mit feinen, häufig unregelmäfsigen, oder oft nur angedeuteten ob- soleten Punktreihen. Die Arten dieser Gruppe bewohnen den westlichen Theil der Mittelmeerländer. Uebersicht der Arten. Halsschild an der Basis ohne Grübchen. Kopf (stark vergrölsert) glatt oder nur mit Spuren feiner Punkte. Grofs, Fld. gewölbt, kurz elliptisch, höchstens 2mal so lang als zus. breit, mit deutlichen Punktreihen. (Ital. bor.) hypogaeus. Kleiner, Fld. lang elliptisch, mehr wie 2mal so lang als zus. breit. Fld. leicht gewölbt, mit 2 deutlichen und einer angedeu- teten Punktr. gegen die Seiten. . . . (Piemont) nemoralis. Fld. niedergedrückt, nur mit einer sehr feinen Punktr. neben der Naht und einzelnen Punkten neben ders. (Cors. Sardin.) Grenieri. Kopf (stark vergr.) deutlich und zieml. stark punktirt; Fld. leicht niedergedrückt, kurz oval, mit 3 schwer sichtbaren Punktr., die 2 inneren einander genähert. (Gall. m.) Delarouzeei. Halsschild an der Basis mit 2 sehr kleinen, punktförmigen Grübchen. #8. 21 mprn er Welty pesos, Hi _(Galleaiay Raymnends 1. Leptomastar hypogaeus Pirazzoli Col. ital. 1855 p. 3. Taf. 1. Fig. I-IIl. — Vide Taf. 4. Fig. 1. Rufo-testaceus, nitidus, capite vic evidenter punctato, sub ocu- los puncto pilifero instructo, prothorace ovato, glabro, latitudine minus longiore, elytris ellipticis, convezis, brevibus, triseriatim punctatis, serie externa obsoleta, omnibus vir impressis, apice sensim evanescentibus, pilis erectis ante apicem singulo, prope basin duobus perspicuis. — Long. 2,1— 2,5 mill. L. Mehadiensis Friv. Termeszetrajzi Füzetek. IV. III. Heft p. 180. SI Rothgelb, oder hell rothbraun, die Beine ein wenig heller. Kopf beim g' nur sehr schwach breiter, beim Q kaum merklich breiter als das Halsschild in seiner gröfsten Breite, vorne reichlich zwei- mal so breit als lang, die Seiten beim g' kaum gerundet, sondern stark nach abwärts verengt, mit verrundeten stumpfen Hinterwin- keln; beim 2 sind die ersteren mit den letzteren mehr gebogen, weshalb die Hinterwinkel nur angedeutet erscheinen. Oberseite Leptomastaz- Monographie. 151 des Kopfes bei starker Vergröfserung dufserst fein und weitläufig punktirt. Augen nicht facettirt, sehr klein, punktförmig, schwarz. Das 4te bis Ste Fühlerglied schwach quer. Halsschild eiförmig, wenig oder kaum länger als breit, glatt. Flügeldecken elliptisch, gewölbt, zweimal so lang als in der Mitte zusammen breit, mit 3 recht veränderlich markirten Punktreihen, die Punkte derselben meist deutlich, aber wenig tief eingedrückt, die äulsere Reihe ge- wöhnlich nur angedeutet oder sehr unvollständig; alle sind gegen die Spitze erloschen und keine ist streifartig vertieft. Vor der Spitze jeder Decke befindet sich ein, an den Schultern zwei etwas entfernt stehende, aufgerichtete Borstenhaare. Ein von H. Jekel als L. Pirazzoli Saulcy i. litt. mitgetheiltes, aus Nord-Italien stammendes Ex. mit unwesentlich stärkeren Punkt- reihen gehört sicher zu hypogaeus. L. Mehadiensis Friv., der eben in den Budapester Naturhistorischen Heften nach einem einzelnen Stücke beschrieben wurde, ist nach sorgfältiger Prüfung der Type ein Q vorstehender Art. Nord-Italien, Insel Imola und Süd-Ungarn (Mehadia). Dürfte auch in Istrien, einem Theile Croatiens und Slavoniens nicht fehlen. 2. Leptomastarz nemoralis Rttr. nov. spec. Taf. 4. Fig. 2. Rufo-testaceus, nitidus, capite haud punctato, sub oculos puncto pilifero instructo, prothorace ovato, glabro, latitudine parum lon- giore, elytris ellipticis, oblongis, subconvezis, leviter tri- seriatim punctatis, serie intermedia apice longe abbre- viata, externa obsoleta, seriebus apicem versus evanescentibus, pilis erectis brevibus, ante apicem singulo, prope basin duobus per- spicuis. — Long. 1,9 mill. L. nemoralis Baudi in litteris. L. hypogaeus Piraz. var. Baudi, Berl. Ent. Ztschr. 1869 p. 418. ' Gelbroth, sehr glänzend, glatt. Kopf etwas breiter als das Halsschild, stark quer, mehr als doppelt so breit als lang, nach vorne leicht erweitert, mit stumpfen, etwas verrundeten Hinterwin- keln, oben nicht punktirt. Die Augen und Hinterrandborsten deut- lich. Augen sehr klein, punktförmig, mit Spuren von Facetten. Das 3te bis 8te Fühlerglied deutlich quer. Halsschild etwas länger als breit, eiförmig, glatt. Flügeldecken länglich, gestreckt, ellip- tisch, mehr als 2mal so lang als in der Mitte breit und hier so breit als der Kopf; oben mit 3 feinen, nicht sehr deutlichen Punkt- reihen, die erste an der Naht am deutlichsten, die zweite ist schon in der Mitte abgekürzt und die seitliche undeutlich oder fast feh- 152 E. Reitter und H. Simon: lend; alle Reihen sind im letzten Drittel nicht mehr sichtbar. Vor der Spitze befindet sich ein, an den Schultern 2 etwas entfernt stehende kleine, emporstehende Borstenhaare. Schenkel gegen die Spitze stark verdickt. Baudi de Selve hat diese Art unter obigem Namen versendet und am o. a. O. als Varietät des L. hypogaeus beschrieben. Sie entfernt sich aber von diesem durch die kleinere Körperform, die viel längeren und schmäleren Flügeldecken und geringere Wölbung der letzteren. Der L. nemoralis ist zunächst dem Grenieri verwandt und von ihm durch deutlichere Wölbung des Körpers, die mehr an der Wurzel und Basis zugespitzten und viel deutlicher gestreiften Flü- geldecken sehr gut verschieden. In den piemontesischen Alpen. 3. Leptomastaz Grenieri Sauley. Taf. 4. Fig. 3. Testaceus, nitidus, capite haud punctato, sub oculos puncto pi- lifero instructo, prothorace ovato, glabro, latitudine paululum lon- giore, elytris ellipticis, angustis, depressis, subglubris, prope suturam obsoletissime uniseriatim punctatis, punctis apice sensim evanescentibus, pilis erectis ante apicem singulo, prope basin duobus perspicuis. — Long. 2,7 — 2,2 mill. Rothgelb, glänzend, die Beine etwas heller. Kopf beim 2 von der Breite des Halsschildes, beim g' nur wenig breiter, reichlich 2mal so breit als lang, vorne mäfsig erweitert, die Hinterwinkel stumpf verrundet, oben nicht punktirt. Augenflecken (nicht facet- tirt) sehr klein, schwer sichtbar. Das 3te bis Ste Fühlerglied deut- lich, das neunte schwach quer, das 10te fast quadratisch. Hals- schild eiförmig, glatt, wenig länger als breit. Flügeldecken von der Breite des Kopfes, elliptisch, niedergedrückt, ziemlich schmal und gestreckt, deutlich länger als bei hypogaeus, 24mal so lang als zusammen breit, oben fast glatt, nur mit einer angedeuteten, sehr feinen Punktreibe neben der Naht und einigen noch erlosche- neren, zerstreuten Punkten von dieser gegen die Seiten. Vor der Spitze jeder Decke befindet sich ein, an den Schultern zwei etwas entfernt stehende, aufgerichtete Borstenhaare. Beine ziemlich schlank, Schenkel gegen die Spitze wie bei der vorhergehenden Art verdickt. Diese Art ist durch die gestreckten, schmalen, an der Basis und Spitze abgestumpften, nur mit einer angedeuteten Nahtreihe gezierten Flügeldecken recht ausgezeichnet. Sie unterscheidet sich Leptomastaz - Monographie. 153 von dem nahe verwandten L. nemoralis durch die schmäleren, nie- dergedrückten, fast glatten Deckschilde. Ein Ex. aus Sardinien weicht von den gewöhnlichen Corsica- nischen nur durch geringere Gröfse ab. Wo diese Art von de Sauley beschrieben wurde, ist uns nicht gelungen ausfindig zu machen, jedoch ein Original-Ex. verglichen. Corsica, Sardinien. 4. Leptomastaz Delarouzeei Brisout. Ann. Fr. 1861 p. 597; 1863 Taf. 1. Fig. 7. — Vide Taf. 4. Fig. 4. Rufo-testaceus, nitidus, capite semicirculari, (sub oculis fortiter armatis) distincte punctato, sub oculos puncto pilifero instructo, prothorace ovato, glabro, latitudine in Z\ via, in Q parum longiore, elytris ellipticis, leviter convezis, brevibus obsoletissime triseriatim punctatis, seriebus duabus internis geminatis, omnibus apice evanescentibus, pilis erectis ante apicem singulo, prope basin duo- bus conspicwis. — Long. 1,5 mill. Gelbroth, glänzend, Fühler und Beine undeutlich hell gefärbt. Kopf fast halbkreisförmig, indem die Seiten desselben mit dem Hinterrande vollständig verrundet sind und deshalb die Hinter- winkel nicht vortreten. Oberseite bei starker Vergréfserung deut- lich, ziemlich tief punktirt. Augenflecken (nicht facettirt) äufserst klein, sehr schwer sichtbar. Das 3te bis Ste Fühlerglied stark, das 9te schwach, das 10te kaum quer. Halsschild beim 2 so breit als der Kopf und etwas länger als breit, beim g' nur wenig breiter als der Kopf und kaum länger als breit, eiförmig, glatt. Flügel- decken elliptisch, 2 mal so lang als zusammen breit, von der Breite des Kopfes, oben mit 3 sehr erloschenen, manchmal nur angedeu- teten, feinen Punktreihen, wovon die inneren zwei einander stark genähert sind. Borstenhaare auf den Flügeldecken wie bei den vorhergehenden zwei Arten, nur merklich kürzer. Beine schlank, Schenkel gegen die Spitze nur wenig verdickt. Durch den halbkreisförmigen, punktirten Kopf und kurze Fld. sehr ausgezeichnet, bei denen die beiden inneren, einander stark genäherten Punktreihen recht bemerkenswerth sind. Südfrankreich (Ostpyrenden). 9. Leptomastar Raymondi Saulcy Ann. Fr. 1864 p. 257. Diese durch die beiden Basalgrübchen am Halsschilde sehr ausgezeichnete Art ist uns unbekannt geblieben und nur die Ori- ginalbeschreibung wiedergegeben; wahrscheinlich steht sie hier an ihrem richtigen Platze. 154 E. Reitter und H. Simon: Testaceus, depressus, capite thoracis latitudine, thorace ad basin bifoveolato, elytris ad suturam duabus striis punctatis, postice diver- gentibus, notatis. — Long. 2 mill. Niedergedrückt, rothgelb, Kopf von der Breite des Halsschil- des, wie bei L. Delarouzeei gebaut und sculptirt. Oberlippe vorne leicht ausgebuchtet und etwas eingedrückt am rückwärtigen Theile des Eindruckes. Fühler, Palpen und Mandibeln wie bei Delarouzeei. Halsschild an der Basis mit 2 ziemlich kleinen aber genug tiefen und gut sichtbaren Grübchen. Die grölste Breite desselben liegt im vorderen Theile, der Hinterrand gerade abge- stutzt. Flügeldecken mit 2 punktirten Streifen; der erste entspringt unterbalb des Schildchens und läuft mit der Naht parallel bis zu zwei Drittel ihrer Länge; der zweite entspringt aus demselben Punkte und verläuft etwas divergirend unter dem ersten und ver- schwindet in derselben Länge. Die Seiten der Flügeldecken sind nur mit einigen feinen, unregelmälsigen und lockeren Punkten versehen. Unterscheidet sich von L. Delarouzeei durch das mit 2 Grüb- chen an der Basis versehene Halsschild und die ganz verschieden gestreiften Flügeldecken. L. hypogaeus hat einen breiteren Kopf, der gut breiter ist als das Halsschild, nach vorne erweitert, die Oberlippe ausgerandet; das zweite Glied der Fühler ist kürzer, die Flügeldecken gewölbter und regelmafsiger oval. Sie sind mit 2 Streifen versehen, wie bei Raymondi, nur biegt sich der dufsere noch vor der Mitte und läuft parallel mit dem ersten biz zu drei Viertheilen ihrer Länge, wo beide verschwinden. Ferner ist noch ein dritter, sehr kurzer, nach aulsen sehr gebogener, schiefer Streifen unterhalb der Schultern vorhanden. (Sauley loc. cit.) Ein einziges Stück wurde von Raymond bei Frejus gefangen. II. Caput sub oculos puncto pilifero nullo; elytra pilis erectis (primo pone basin, altero ante apicem) rarissime instructis. In diese Gruppe gehört der gröfsere Theil der Leptomastar- Arten. Bei denselben ist zwar manchmal unter dem Auge ein grölserer, einzelner Punkt vorhanden, das borstenförmige Haar in demselben fehlt jedoch stets. Am Hinterrande des Kopfes befin- den sich, wie bei den Arten der ersten Gruppe von einander ab- gerückt, 2 borstentragende kleine Grübchen. Die Fld. sind in der Regel ganz kahl, nur bei einer Art (grandis Simon) ist ein empor- Leptomastaz - Monographie. 155 gerichtetes Borstenhaar an der Basis und eines vor der Spitze vor- handen. Die beiden Längseindrücke am Hinterhaupte sind hier ebenfalls vorhanden und kommen allen bisher bekannten Arten zu, sind jedoch in ihrer Länge und Stärke, je nach der Entwickelung der einzelnen Individuen, variabel, weshalb sie nicht als Merkmal zur Trennung der Arten verwendet wurden. Die Formen dieser Gruppe sind in Gröfse und Körperform mannigfaltiger als jene der ersten und die Arten fast durchgehends auf den östlichen Theil der Mittelmeerfauna beschränkt. A. Fld. an der Basis und vor der Spitze mit einem aufstehen- den Borstenhaar; Scheibe nur mit Spuren von 2—3 unregel- mälsigen Punktreihen. 6. Leptomastaz grandis Simon nov. spec. Taf. 4. Fig. 5. Rufus, nitidus, capite haud punctato, sub oculos puncto pilifero haud instructo, prothorace ovato, glabro, capite angustiore, latitu- dine parum longiore, elytris ellipticis, leviter converis, seriebus 2—3 valde indistinctis, utrinque abbreviatis, subirregulari- bus, subtiliter punctulatis, pilis erectis primo ad basin, altero ante apicem perspicuis. — Long. 2,6 mill. Hell kastanienbraun, ziemlich stark gewölbt, sehr glänzend, besonders am vorderen Theile des Körpers. Kopf kaum sichtbar punktirt, sehr breit, nach vorne stark erweitert, beim G 24mal so breit als lang; hart am Hinterrande jederseits mit dem gewöhn- lichen, Borstenhaar tragenden Grübchen, welches aber flacher und gröfser ist, als bei hypogaeus. Augen klein, deutlich, mit einigen Facetten, unterhalb mit einem Grübchen; die mittleren Fübhlerglie- der wie bei den nächsten grofsen Arten fast quadratisch. Hals- schild um 4 länger als breit, eiförmig, fast glatt, bedeutend schmäler als der Kopf. Flügeldecken von der Breite des letzteren, ziemlich gewölbt, elliptisch, 2mal so lang als zusammen breit, oben mit 3 unregelmälsigen, sehr feinen, beiderseits stark verkürzten Punkt- reihen, wovon namentlich die dufserste sehr undeutlich wird; zwi- schen den Reihen befinden sich noch einzelne ebenso grolse Punkte als jene der ersteren, wodurch ihre Unregelmäfsigkeit erhöht wird. Beine schlank und sowie die Fühlerspitzen heller gefärbt. Ich erwarb dieses Thier mit den Scydmaenen der Jekel’schen Sammlung als L. hypogaeus mit der Bezeichnung: Italia — Qui- riente — Bargagli. 156 E. Reitler und H. Simon: B. Fld. ohne aufstehende 2 Borstenhaare; Scheibe fast immer in kräftigen Reihen oder Streifen punktirt. a. An den Fühlern wenigstens Glied 3—5 quadratisch. Kopf nicht punktirt. Grofse Arten. Halsschild dicht vor dem Hinterrande mit 2 genäherten, sehr kleinen, schwachen Grübchen. Kopf stark quer, mit deutlichen Wangenwinkeln und ge- radem Hinterrand, breiter als das Halsschild; Fld. an der Basis niedergedrückt. . . . in pee Syria) NS yraaezs: Kopf halbkreisförmig, nicht hess als das Balkepue Fld. leicht gleichmälsig gewölbt. . . . . (Graecia) bipunctatus. Halsschild ohne Grübchen. Mindestens die 2 inneren Punktreihen der Fld. streifen- artig vertieft, letztere länglich; Kopf nur reichlich dop- pelt so breit als lang, Augen länglich. (Graec. Ture. Syria) Coquereli. Höchstens die Nahtreihe zum Theil vertieft, die inneren Reihen stark und weitläufig punktirt; Fld. kurz elliptisch; Kopf viel breiter als das Halssch., fast dreimal so breit als lang, Augen rund... . . . . . (Dalm. m.) Stussinert. 7. Leptomastax Syriacus Simon. nov. spec. Taf. 4. Fig. 6. Dilute rufus, nitidus, antennarum articulis 3— 9 quadratis, capite valde transverso, thorace latiore vix punctato, sub oculos puncto pi- hfero nullo, prothorace oblongo-ovato, glabro, ad basin foveolis duabus minutissimis, tenuibus, approzimatis ornato; ely- Iris ellipticis, glabris, antice depressis, fortiter punctato tri- Striatis, et striolis duabus subhumeralibus, subtiliter punctatis in medio abbreviatis, antice apiceque conjunctis, notatis, strus apice evanescentibus. — Long. 2,1 mill. Lebhaft röthlich kastanienbraun, glänzend, ziemlich niederge- drückt. Fühler gestreckt, das 3te bis 9te Glied so lang oder fast so lang als breit, das 10te etwas länger. Kopf viel breiter als das Halsschild, ja sogar fast noch breiter als die Flügeldecken zusam- men, stark quer, nicht ganz 3mal so breit als lang, nach vorne erweitert, die Basis gerade und die Wangenwinkel rundlich abge- stumpft aber deutlich. Augen hoch gegen die Vorderwinkel des Kopfes gelegen, sehr undeutlich und klein, nicht facettirt, unter- halb ist kein Griibchen vorhanden. Die Oberseite ist selbst bei starker Vergrölserung kaum sichtbar punktirt, am Hinterrande des Leptomastaz- Monographie. 157 Scheitels mit den gewöhnlichen borstentragenden Grübchen und dazwischen den mehr oder minder deutlichen, nach vorne abge- kürzten Längseindrücken. Halsschild eiförmig, deutlich länger als breit, glatt, dicht vor der Basis mit 2 genäherten, schwachen, seichten und punktförmigen Grübchen. Flügeldecken kurz elliptisch, 2mal so lang als zusammen breit, vorne deutlich niedergedrückt, gegen die Spitze gewölbt, jede mit 3 sehr kräftigen, dicht und tief punktirten und auch längsvertieften Streifen, welche im letzten Drittel erlösehen; hiervon sind die beiden inneren vor der Basis verbunden, der dritte, etwas schwächer ausgeprägte, erreicht oben fast die Wurzel der Fliigeld. Aufserdem befinden sich zwei kurze und feine, in der Mitte abgekürzte Punktreihen unterhalb der Schulter; die eine ist noch von oben, die zweite nur von der Seite sichtbar, beide sind sowohl oben als unten geschlossen und bilden zusammen eine punktirte Ellipse. Schenkel stark keulenförmig verdickt. Diese ansehnliche Art, welche von allen die stärksten Punkt- streifen auf den Fld. besitzt, wurde im Winter 1879 von Fr. Lange in Syrien, bei Kaifa, am Fufse des Berges Carmel mit anderen Kleinkäfern gefangen und befindet sich in meiner Sammlung. 8. Leptomustaz bipunctatus Rttr. nov. sp. Taf. 4. Fig. 7. Dilute piceo-rufus, nitidus, antennarum articulis 3, 4 et 10 qua- dratis, 5 et 9 leviter, interjacentibus magis transversis; capite sub- semicirculari, thoracis latitudine, haud, angulis anticis sub- tiliter punctulatis, foveola punctiform, haud pilifera, instructo, pro- thorace ovato glabro, latitudine parum longiore, ad basin foveolis duabus minutissimis tenuibus, approzimatis, ornato; elytris ellipticis, oblongis, glabris, sat convezis fortiter sed minus pro- funde punctato tristriatis, strus duabus internis (suturali magis) im- pressis, stria suturali confertim punctata. — Long. 2,2 mill. Hell bräunlich gelbroth, glänzend, glatt. Fühler mälsig schlank, das 3te, 4te und 10te Glied so lang als breit, das 5te und 9te schwach, die dazwischen liegenden Glieder stark quer. Kopf fast halbkreisförmig, indem die Seiten mit den Hinterwinkeln verrundet sind, nicht breiter als das Halsschild und wenig mehr als zweimal so breit als lang. Die Augen schwer sichtbar, flach, sehr klein, hoch gegen die Vorderwinkel gelegen, nicht fazettirt, rundlich, dicht am unteren Rande mit einem sehr kräftigen Punktgrübchen, das bei dem nahestehenden L. Syriacus kaum angedeutet ist; das Borsten- haar darin fehlt. Die Oberseite des Kopfes glatt, die Gegend der 158 E. Reitter und H. Simon: Vorderwinkel sehr fein und spärlich punktirt, am Hinterrande mit den beiden gewöhnlichen borstentragenden Grübchen und dazwischen mit den gewöhnlichen Längseindrücken. Halsschild etwas länger als breit, eiförmig, glatt, an der Basis mit 2 genäherten, sehr schwachen, seichten, punktförmigen Grübchen. Fld. elliptisch, ziemlich gestreckt, mindestens zweimal so lang als in der Mitte zusammen breit, mit 3 mäfsig starken Punktstreifen, die im unteren Drittel, aufser dem dichter punktirten und stärker streifartig ver- tieften Nahtstreifen, verschwinden; der zweite Dorsalstreifen ist etwas, der dufsere nicht vertieft. Am Seitenrande, innerhalb der Schulter, sind kaum Spuren der beiden, eine Ellipse formirenden Randstreifen vorhanden. Beine ziemlich schlank, die Schenkel gegen die Spitze nur mäfsig verdickt. Wegen der beiden Halsschildgrübchen mit L. Syriacus ver- wandt, von ihm durch längeren, fast halbkreisförmigen Kopf, der nicht breiter ist, als das Halschild, dem Punktgrübchen unterhalb der Augen, längere gleichmalsig gewölbte Flügeldecken und durch die Längendimensionen der Fiiblerglieder verschieden. Ein einzelnes, angeblich aus Griechenland stammendes, muth- mafslich weibliches Exemplar dieser Art befindet sich im k. E. zoolog. Naturalienkabinet in Wien, und wurde demselben von H. Schenk in Prag mitgetheilt. 9. Leptomastaz Coquereli Fairm. Ann. France. 1855, pg. 527. Taf. 16. II, Fig. 1. Vide Taf. 4. Fig. 8. Dilute piceo-rufus, nitidus, antennarum articulis in femina 3—5 et 9—10 quadratis, 6—8 subtransversis, in mare 3—10 quadratis, capite haud punctato, thorace minore, latitudine fere ses- qui longiore, angulis posticis rotundatis, oculis antice apiceque subacuminatis, sub oculos puncto pilifero nullo; pro- thorace elongatim ovato, glabro; elytris oblongo-ellipticis, sub- depressis, fortiter punctato tristriatis, striis omnibus aut duabus interioribus subimpressis et punctis sat dense in- sculptis, seriebus abbreviatis subhumeralibus parum perspicuis. Long. 2—2.2 mill. L. Mülleri Saulcy i. lit. L. Kiesenwetteri Saulcy i. lit. Hell braunroth, leicht gewölbt, glänzend, glatt. Fühler mäfsig lang, beim 9 das 3te bis Ste und das Ite und 10te Glied qua- dratisch, das 6te bis Ste schwach quer; beim ¢ das 3te bis 10te quadratisch. Kopf nur sehr wenig, beim Q nicht breiter als das Leptomastaz - Monographie. 159 Halsschild, wenig mehr als doppelt so breit als lang, mit ver- rundeten Hinterwinkeln, nach vorne erweitert, oben nicht punktirt, die Borstengriibchen am Hinterrande tief, die Mitteleindrücke läng- lich, nach vorne divergirend. Augen klein, länglich, nach oben und unten zugespitzt, sehr deutlich, fast grob fazettirt, unterhalb derselben ohne Punkt. Halsschild um 1/3 länger als breit, eiförmig, glatt, glänzend. Flügeldecken von der Breite des Kopfes, länglich oval, also an beiden Enden mehr stumpf abgerundet, merklich länger als doppelt so lang, wie zusammen breit, sehr schwach ge- wölbt, jede oben mit 3 sehr kräftigen Punktstreifen, welche erst gegen die Spitze zu erlöschen, die inneren immer, meist aber alle streifartig vertieft und ziemlich dicht (besonders der Nahtstreifen) punktirt. Wie bei allen Arten verbinden sich die beiden inneren in der Nähe der Basis. Unterhalb der Schulter sind 2 abgekürzte sehr feine, zu einer Ellipse verbundene Streifen, wie sie bei Syriacus beschrieben wurden, vorhanden, bei dieser Art sind sie aber viel undeutlicher oder nur durch einzelne feine Punkte angedeutet. Schenkel gegen die Spitze stark keulenförmig verdickt. Diese Art ist der folgenden, Stussineri, sehr ähnlich und unter- scheidet sich von ihr durch den weniger breiten Kopf mit seinen länglichen fazettirten Augen und die länglichen, weniger ge- wölbten, mit vertieften, dicht punktirten Streifen gezierten Flügel- decken. Sie wurde von de Sauley als L. Mülleri bezeichnet; von Kiesenwetter versendete unter demselben Namen einen ganz anderen, viel kleineren Käfer (L. Simonis). Ein 9 derselben Art aus Saloniki, welches nur einen etwas schmäleren Kopf und etwas weniger stark vertiefte Streifen auf den Flügeldecken besitzt (wie sie den @ Q eigen sind), das aber die charakteristische Form der Augen aufweist, wurde H. von Heyden von de Saulcy als L. Kiesenwetteri bezeichnet. Nauplia, Saloniki, Kleinasien, Syrien. 10. Leptomastax Stussineri Rttr. Verhandl. d. zool. bot. Ges. 1880, pg. 220. Vide Taf. 5. Fig. 1. Rufus, nitidus, antennarum articulis 3—5 et 9—10 quadratis, 6—8 subtransversis, capite latissimo, haud punctato, thorace evi- dentius longitudine fere triplo latiore, angulis posticis ob- tusis, subrotundatis, sub oculos rotundos puncto pilifero nullo, prothorace elongato, ovato, glabro; elytris breviter ellipticis sat convezis, tristriatim distincte punctatis, seriebus dorsalibus (suturali nonunquam breviter impressa excepta) sim- 160 E. Reitter und H. Simon: plicibus, remote punctatis, apice longe evanescentibus, serie externa abbreviata subtiliore, seriebus subhumeralibus minus perspicuis. — Long. 2—2.2 mill. Gesättigt gelbroth, glatt, glänzend, leicht gewölbt. Fühler mälsig schlank, das 3te bis Ste und das 9te und 10te Glied qua- dratisch, die dazwischen liegenden etwas breiter als lang. Kopf bedeutend breiter als das Halsschild, von der Breite der Flügel- decken, sehr stark quer, fast 3mal so breit als lang, nach vorne bedeutend erweitert, mit stumpf verrundeten, leicht vorstehenden Hinterwinkeln und geradem Hinterrand, oben nicht punktirt, mit den gewöhnlichen Borstenpunkten und Längseindrücken am hinter- sten untersten Theil des Scheitels. Augen klein, rund, schwarz, undeutlich fazettirt, ohne punktförmige Grübchen am unteren Rande desselben. Halsschild eiförmig, beim & etwas, beim Q viel länger als breit, glatt. Flügeldecken höchstens doppelt so lang als zusammen breit, kurz elliptisch, nach der Basis und dem Apex ziemlich zugespitzt, schwach gewölbt, oben mit 3 wenig starken Punktreihen, welche unter der Mitte meist schon verschwinden, die Punkte derselben weitläufig stehend, die Nahtreihe etwas dichter punktirt und manchmal zum Theile streifenartig, die ferneren nicht vertieft, die seitliche schwächer und kürzer, unterhalb den Schultern höchstens mit angedeuteter, punktirter Ellipse. Beine lang, Schenkel gegen die Spitze stark keulenförmig verdickt. — Mittel- und Süd- — dalmatien, unter Laub. b. Drittes bis achtes Fühlerglied stark quer. Kopf punktirt, von der Breite des Halsschildes. Kleine Arten. Kopf und Halsschild (bei starker Vergröfserung) deutlich punktirt. Zehntes Fühlerglied quadratisch, das neunte etwas breiter als lang, Kopf und Halssch. gleich fein punktirt. Fld. kurz elliptisch, undeutlich niedergedrückt. Augenflecken undeutlich, Kopf und Halssch. fein und deut- lich punktirt, Kopf von den Augen nach abwärts schwach verengt, die Reihen der Fld. gedrängt punktirt, Nahtreihe streifenartig vertieft... . » . . . . (Siid-Italien) Emeryi. Augenflecken deutlich, Kopf und Halssch. nur sehr fein und weitl. punktirt, Kopf von den Augen stark verengt, die weit punktirten Reihen der Fld. kaum streifenartig vertieft. . . 2 2020202020... (Dalmatien) Kaufmanni. Leptomastaz- Monographie. 161 Zehntes Fühlergl. etwas, das neunte bedeutend breiter als lang. Der Kopf viel stärker als das Halssch. punktirt. Fld. lang und schmal elliptisch, deutlich niedergedrückt, mit 3 gedrängt punktirten Reihen, wovon wenigstens die inneren streifenartig vertieft sind. (Dalmat., Griechenl., Syrien) Simonis. Kopf (b. starker Vergr.) sehr fein, Halssch. nicht punktirt, Fld. niedergedrückt, mit drei dicht punktirten Reihen, wo- von die inneren in Streifen stehen. Nur 14 mill. (Klein- Asien) lapidarius. 11. Leptomastaz Emeryi (Saulcy in litt.) Simon nov. spec. Taf. 5. Fig. 2. Dilute rufus, nitidus, antennarum articulis 3—8 transversis, articulo 9 parum, 10 vie transverso, capite subtiliter punctu- lato, thorace haud latiore, lateribus apicem versus minus an- gustato, pone oculos obsoletissimis puncto pilifero nullo; pro- thorace subtiliter punctulato, breviter ovato, elytris ovalibus, viz depressis, lateribus in medio minus rotundatis, thorace parum latioribus, distincte tristriatim punctatis, seriebus subintegris, dense (serie suturali leviter impressa magis dense) punctatis; seriebus subhumeralibus parum perspicuis. — Long. 1,5—2 mill. Gelbroth, glatt und glänzend. Das 3te bis Ste Fühlerglied ziemlich stark, das 9te etwas, das 10te kaum breiter als lang. Kopf sowie das Halsschild (bei starker Vergröfserung) fein und deutlich punktirt, die Punktirung des letzteren kaum schwächer. Der erstere von der Breite des Halsschildes, reichlich doppelt so breit als lang, die Seiten vom Kopfe nach abwärts sehr schwach gerundet verengt, die Augenflecken sehr undeutlich und klein, kaum fazettirt, mit sehr kleinen, aber kahlen Punktgrübchen unter den- selben. Halsschild nur wenig länger als breit, eiförmig. Flügel- decken oval, etwas breiter als der Kopf, reichlich 2mal so lang als zusammen in der Mitte breit, vorne und an der Spitze stumpf abgerundet, undeutlich gewölbt aber nicht niedergedrückt, die Seiten wenig gerundet, oben mit 3 dicht punktirten, ziemlich kräftigen Punktreihen, welche bis nahe zur Spitze reichen und wovon die erste an der Naht dichter punktirt und etwas streifenartig vertieft ist. Unter den Schultern sind die elliptisch geschlossenen Sub- humeralreihen wenigstens durch einzelne Punkte angedeutet. Schenkel mälsig keulenförmig. Neapel; in den Sammlungen ziemlich stark vertreten. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 11 162 E. Reitter und H. Simon: 12. Leptomastaz Kaufmanni Ritr. nov. spec. Taf. 5. Fig. 3. Rufo-testaceus, nitidus; antennarum articulis 3—8 fortiter, ar- ticulo 9 leviler transversis, 10 subquadrato; thorace oblongo- ovato capiteque parce subtilissime punctatis, hoc thoracis in @ latitudine, in g latiore, lateribus apicem versus fortiter angustato, pone oculos parvulos et distinctos puncto pilifero nullo, elytris breviter ellipticis, sat convezis,lateribus distincte rotundatis, capite vic latioribus, sat fortiter triseriatim punctatis, seriebus postice longe evanescentibus, parce punctatis et vir striatim impressis, seriebus subhumeralibus minus perspicuis. — Long. 1,6—1,9 mill. Rothgelb, glatt und glänzend. Das dritte bis achte Fühler- glied stark, das neunte schwach, das zehnte kaum quer. Kopf beim @ von der Breite des Halsschildes, beim ¢ deutlich breiter, reichlich 23 mal so breit als lang, die Seiten von den Augen nach abwärts stark verengt, Augenflecken rund, klein, sehr deutlich, schwarz, kaum fazettirt, mit einem nur sehr undeutlichen, grölseren, immer kahlen Punkte unterbalb derselben. Oberseite, sowie das Halsschild dufserst fein, weitläufig und gleichmäfsig punktirt. Hals- schild etwas länger als breit, eiförmig. Flügeldecken kurz ellip- tisch, kaum breiter als der Kopf, höchstens 2mal so lang als in der Mitte zusammen breit, die Seiten deutlich gerundet, zur Basis und Spitze stark verschmälert, oben leicht aber deutlich gewölbt mit 3 ziemlich kräftigen, im unteren Drittel oder Viertel ver- schwindenden Punktreihen, die Punkte derselben weitläufig stehend, die Nahtreihe kaum dichter punktirt, keine deutlich streifenartig vertieft, die äulsere gewöhnlich etwas schwächer ausgeprägt und gleich nach der Mitte verschwindend, die elliptisch geschlossenen Subhumeralreihen nur durch einzelne feine Pünktchen angedeutet. Schenkel gegen die Spitze stark keulenförmig verdickt. Dem L. Simonis äufserst ähnlich, aber durch feinere, weit- läufigere und auch gleichmälsige Punktirung auf Kopf und Hals- schild, breiteren Kopf, kürzere, ziemlich gewölbte, gegen die Basis und das Ende mehr zugespitzte Flügeldecken, deren Punktreihen nicht in Streifen stehen, kürzer und weitläufiger punktirt sind, be- stimmt verschieden. Am Festlande Süd-Dalmatiens (Ragusa) und in der Herzego- wina (Domanovich), unter gröfseren Laublagen, sehr selten. Leptomastaz- Monographie. 163 13. Leptomastaz Simonis Stussiner Verh. Zool. Bot. Gs. Wien 1880. Vide Taf. 5. Fig. 4. Angustus, subdepressus, rufo-testaceus, nitidus; antennarum ar- -ticulis 4—9 fortiter, articulo 10 leviter transverso; capite sub- tiliter distincte punctato, thorace haud latiore, lateribus apicem versus minus angustato, pone oculos parvulos distinctos puncto pili- fero nullo; prothorace magis subtiliter punctulato, ovato; elytris elongato-ovalibus, depressis, lateribus in medio minus rotundatis, thorace non latioribus, sat profunde, crebre punctato-tristriatis, striis interioribus subim- pressis, omnibus confertim punctatis, apice parum eva- nescentibus, seriebus subhumeralibus vix perspicuis. — Long. 1,5 — 1,7 mill. L. Mülleri Ksw. i. lit., Argivus Sauley i. lit., Cenideis Stussiner i. lit. Rothgelb, schmal, glatt, glänzend. Das 4te bis 9te Fühler- glied stark, das 10te schwach quer. Kopf von der Breite des Hals- schildes und der Flügeldecken, bei starker Vergrölserung ziemlich kräftig, stärker als das Halsschild punktirt, reichlich 2mal so breit als lang, die Seiten von den Augen nach abwärts schwach ge- rundet verengt, Augenflecken rund, klein, sehr deutlich, schwarz, kaum fazettirt, mit einem nur sehr undeutlichen grölseren, immer kahlen Punkte unterhalb derselben. Halsschild nur wenig breiter als lang, beim 9 etwas länger, eiförmig, feiner als der Kopf punk- tirt. Flügeldecken lang, oval, Wurzel und Spitze stumpf abge- rundet, nicht breiter als der Kopf, mehr als zweimal so lang als zusammen breit, die Seiten nur wenig gerundet, oben niederge- drückt, jede mit 3 ziemlich kräftigen, dicht punktirten, erst im letzten Viertel obsoleten Punktstreifen, wovon wenigstens die inneren streifenartig vertieft sind. Der äulsere ist gewöhnlich etwas schwächer ausgeprägt und kürzer als die inneren. Die elliptisch geschlossenen Subhumeralreihen sind nur durch einzelne kleine Pünktchen ange- deutet. Schenkel gegen die Spitze ziemlich stark keulenförmig verdickt. Unter den kleineren Arten ist diese die kleinste und am wei- testen verbreitete; sie ist meinem liebenswürdigen Mitarbeiter Hans Simon in Stuttgart a. a. O. gewidmet worden. Istrien (Pola), Dalmatien (Ins. Lesina), Griechenland (Nauplia), Syrien (Caramanien). 11* 164 E. Reitter u. H. Simon: Leptomastar-Monographie. 14. Leptomastax lapidarius Rttr. nov. sp. Taf. 5. Fig. 5. Parvulus, depressus, rufo-testaceus, nitidus; antennarum arti- culis 3—8 fortiter, articulo 9 parum transverso, 10 quadrato; capite subtilissime punctulato, thorace haud latiore, lateribus apicem versus minus angustato, pone oculos parvulos, distinctos puncto pili- fero nullo; prothorace ovato, non punctulato; elytris ellip- ticis, depressis, lateribus mediorotundatis, thoraceparum latioribus, sat profunde crebre punctato-tristriatis, striis interiori- bus leviter impressis, omnibus confertim punctatis, apice sat longe evanescentibus, seriebus subhumeralibus vir perspicuis.— Long.1,5 mill. Klein, niedergedrückt, rothgelb, glänzend. Das dritte bis achte Fühlerglied stark, das neunte schwach quer, das zehnte so lang als breit. Kopf von der Breite des Halsschildes, bei starker Ver- grofserung sehr fein punktirt, weit mehr als zweimal so breit als lang, die Seiten von den Augen nach abwärts mafsig gerundet ver- engt, Augenflecken klein, rund, deutlich, mit Spuren von Fazetten, an ihrem Unterrande mit einem kahlen, sehr kleinen Grübchen- punkte. Hals nur sehr wenig oder kaum länger als breit, eiförmig, glatt, nicht punktirt. Flügeldecken elliptisch, kürzer und breiter als bei Simonis, in der Mitte breiter als das Halsschild und hier deutlich, ziemlich stark gerundet, höchstens zweimal so lang als breit, niedergedrückt, oben mit ganz ähnlichen Punktstreifen wie bei L. Simonis, nur reichen dieselben weniger tief gegen die Spitze. Schenkel ziemlich stark keulenförmig verdickt. Brussa. Ein Ex. im kön. ungar. National-Museum in Buda-Pest. Auf Taf. 5, Fig. 6 wird der einzige Vertreter der nahe ver- wandten Gattung Ablepton: Treforti Frivaldsky veranschaulicht. Systematische Uebersicht der beschriebenen Arten. I. Abtheilung. 8. bipunctatus Rttr. Taf. 4. F. 7. . . < Graecia. 1. hypogaeus Pirazzoli Ei Ei 9. Coquereli Fairm. Taf. 4. F. 8. Mehadiensis Friv. Mehadia. Grace») areia nA SahmEL 2. nemoralis Rttr. Taf. 4. F. 2. ae Neid en | Badcnoninn, iesenwetteri Saulcy i. 1. hypogaeus Baudi var. 10. Stussineri Rttr. Taf. 5. F. 1. bert : Dalm. m. 3. Grenieri Sauley Taf. 4. F. 3. u Cons., Sardin. 11. Emeryi Simon re pies 4. Delarouzeei Brisout. Taf. 4. F. 4. Gall. mer. Gall. mer. 12. Kaufmanni Rttr. Taf. 5. F. 3. Dalm. mer. 13. Simonis Stuss. Taf. 5. F. 4. Ist., Dalm., Graec. 5. Raymondi Saulcy II. Abtheilung. . grandis Simon Taf. 4. F. 5. Italia mer. . Syriacus Simon Taf. 4. F. 6. Kaifa. Millert Kiesenwetter i. 1. Argivus Sauley i. 1. Cenideis Stussiner i. |. 14. lapidarius Rttr. Taf. 5. F. 5. Asia min. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Nachträge!) zu den Bestimmungstabellen II der Coccinellidae. von Julius Weise. 1. Die auffälligste Varietät von Hippodamia 13-maculata, signata Fald. vom Kaukasus mit einfarbig rothen Flügeldecken und kleinem, sehr gestreckten Körper, ist in Deutschland noch nicht gefunden worden. Dagegen zeigte sich auf Sumpfwiesen bei Eberswalde eine nahe verwandte Form, welche im ersten Drittel der Flügeldecken noch eine Querreihe von 4 schwarzen, runden Punkten, die verkleinerten Normalpunkte 2 und 3, besitzt. Aufser- dem ist nur das Schildchen schwarz. Sie ist zwischen Var. b u. c einzureihen und mag den Namen incomta erhalten. 2. Anisosticta 19-punctata gehört zu den am wenigsten variirenden Coccinellen. H. Baron von Tiesenhausen in Graz sandte eine Reihe, auf Weiden in den Etschauen bei Trient ge- sammelte Ex. ein, bei denen die Makeln der Fld. theilweise oder ganz verschwinden, während die 6 Punkte des Halsschildes von normaler Gröfse und scharf ausgeprägt sind. Es lassen sich dar- unter zwei Formen unterscheiden und hinter Var. e stellen: a athesis: Flügeldecken mit 15 bis 3 schwarzen Punkten. Die Punkte 3 und 6 an der Naht oder einer von beiden, sowie 4 am Schildchen pflegen die beständigsten zu sein. e. Tiesenhauseni: Flügeldecken einfarbig gelb, nur das Schildchen schwarz. 3. Coccinella distincta Fald. hat nach Abbildung und Beschreibung nur 5 schwarze Punkte auf den Fld. Diese Form findet sich im Kaukasus (Meskisches Gebirge, Leder) häufiger, und nur diese, mit fehlendem Normalpunkte 1 auf jeder Flügeld., darf den angegebenen Namen führen. Sie ist kleiner und flacher, trüber gefärbt als die deutschen Stücke, welche als magnifica Redtb. die 7-punktige Grundform bilden. 4. Bei Coccinella 10-punctata reiht sich hinter Var. p. ein: p.! recurva. Die Punkte 3 und 4 sind vereint und bilden 1) Einige andere Nachträge sind von H. Prof. Sajo in Kraatz eutomol. Monatsbl. II. 1880. Oct. gegeben. 166 Nachträge zu den Bestimmungstabellen der Coccinellidae. mit 4 + 3 der rechten Flügeldecke eine gemeinschaftliche Quer- binde, aufserdem ist Punkt 3 nach hinten breit mit 6 verbunden, welcher entweder von 5, am Seitenrande getrennt, oder mit ihm zu einer Quermakel vereint ist. In Dr. Eppelsheim’s Sammlung, 5. Ein Typ von Cocc. sinuatomarginata var. ambigua Gredl. (Ludy) zeigt nicht nur Makel 2 am Grunde der Fligeld. von 1, sondern auch 5 von 7 deutlich getrennt, so dafs nur noch 1, 3 und 5 am Seitenrande durch einen gelben Streifen zusammen- hängen. Bei Ghilianit Bellier ist auch Makel 3 von 5 geschieden und nicht 6 von 7, wie es p. 29 irrthümlich angegeben ist. 6. Unter dem ansehnlichen Materiale von Harmonia 4-punctata in Dr. Eppelsheim’s Sammlung befinden sich Stücke der Var. a, bei denen nicht Punkt 6 sondern Punkt 1 fehlt. Bei der Var. e, mit 16 deutlichen Punkten, ist zuweilen 1 -+ 3 oder 3 +4 ver- bunden. 7. Bekannt ist das Ueberhandnehmen der schwarzen Farbe bei Micraspis 16-punctata; dagegen sind Stücke, bei denen einzelne Punkte fehlen, meines Wissens noch nicht beobachtet worden. Bei Berlin findet sich sparsam eine Varietät (flavidula), die den Punkt 2 am Seitenrande verloren hat. 8. Ezochomus undulatus wurde von Herrn Faust auch bei Derbent gesammelt. 9. Aus Versehen ist p. 47 die Beschreibung von Ezoch. pu- bescens vergessen: 3a. Ex. pubescens Küst. Kleiner als nigromaculatus, Taster nicht schwarz, wie bei diesem, sondern röthlich, Vorder- brust ganz roth (bei nigromac. in der Mitte schwarz), Flügel- decken schwarzblau, äufserst zart behaart, oft abgerieben, kahl. Long. 2,5 mill. Südliches Europa von Spanien bis Südrufsland. 10. Neue Europäische Art neben suturalis ist: Scymnus argutus Muls. Oberseite hell braungelb, Flügeld. mit 7 schwarzen Punkten: 1 rund, am Grunde vom Schulterhécker nach innen, 2 halbkreisförmig, hinter der Mitte am Seitenrande, 3 rund, auf der Scheibe zwischen Makel 2 und der Naht, } auf der Naht in $ der Flügeld. und die Naht von hier bis zum Schild- chen schmal, wenig scharf begrenzt schwarz. Die Makeln 2, 3, 4, 3, 2 bilden eine etwas nach hinten gebogene Querreihe. Unter- seite schwärzlich, Beine gelb, Schenkel bis kurz vor die Spitze schwarz. Schenkellinie vollständig, Long. 1,5—2 mill. Derbent (Faust). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber die neuerdings aufgestellten Varietäten des Carabus monilis Fabr. Nachdem sich H. Gehin auf seiner Reise durch Deutschland bei mehreren deutschen Entomologen persönlich bekannt gemacht hat, sehen dieselben mit um so gréfserem Interesse seiner grofsen Carabus-Monographie entgegen, welche er seit Jahren vor- bereitet; in Deyrolle’s Naturaliste II. 1880. No. 41. p. 326 erfahren wir, dafs dieser überaus sorgsame Forscher zunächst nichts weniger vorbereitet als eine: Monographie des Carabes de France et l’Algerie. Einen Vorgeschmack, wie H. Gehin dem dringenden Bedürf- nifs nach einer solchen abhelfen wird, giebt ein 54spaltiges Exposé in No. 41 u. 42 des Naturaliste, welches unmöglich schweigend hingenommen werden kann, weil es die gröbsten Irrthümer in die Wissenschaft einbürgern will und von Neuem beweist, dafs H. Gehin nicht einmal fähig ist, die Arbeiten seiner Vorgänger zu reprodu- ciren. Wenn derselbe statt Heer Käfer der Schweiz eitirt „Käfer des Schweitzer“, so ist das selbst für einen Franzosen etwas stark, wenn er aber aus Carabus Kronii (p. 331) Krownii macht, und den Oberférster Wissmann wiederholt Wiesemann nennt, so beweist das wieder, dafs ihm dergl. Autoren-Namen auch nicht im Min- desten geläufig sind, nachdem er sich scheinbar so speciell mit den Varietäten des C. monilis beschäftigt hat. Obwohl nun dieser Käfer in Frankreich viel häufiger und weiter verbreitet ist als in Deutschland, so scheint es doch H. Gehin geradezu unbekannt zu sein, dafs von demselben sehr verschieden grofse Rassen in der Ebene existiren, und dafs sonach vom alti- cola Bellier keineswegs gesagt werden kann: „cette forme alpine est du reste au monilis typique ce que l’alpicola est 4 l’arvensis, le comptus au Scheidleri, le Neesi au violaceus. Durch diese drei Beispiele zeigt der Besitzer einer der grölsten Caraben-Sammlungen, dafs ihm die Literatur über dieselben so gut wie unbekannt ist. Er hat bereits vergessen, dafs er den Nees auf Thomson’s Autorität in seinem eigenen’ Carabus-Cataloge p- 5 als eigene Art und nicht als violaceus var. aufführt. Er 168 G. Kraatz: aufgestellte Varietäten weils natürlich noch weniger, dafs neuerdings in meinen Monats- blättern der Car. comptus Dej. als var. minor des Hampei und nicht des Scheidleri angesprochen ist; er eitirt alpicola Heer als var. minor des arvensis, obwohl Heer einen Gröfsenunterschied gar nicht angiebt, sondern beim alpicola nur von elytris brevioribus, convexioribus spricht. — Nun kommt aber der monilis nicht nur einzeln, sondern als gleich grofse, ähnlich, nur meist kupfriger ge- färbte Race wie alpicola in der Ebene vor; in Deutschland z. B., namentlich in Württemberg. Der ziemlich gleich grofse, eher kleinere und schmälere regularis Wissmann wurde namentlich bei Erfurt gefunden; jetzt soll er sehr selten sein. Diesen Käfer erklärt nun H. Gehin ausdrücklich als eine forme alpine und zieht den alticola dazu, letzteres völlig mit Unrecht, denn der regularis ist eine durch ihre schwärzliche Färbung und dabei goldgrünen Seitenrand ausgezeichnete locale Race, von der mir noch kein grünes Ex. vorgekommen ist. Ganz ähnliche Stücke finden sich einzeln in Frankreich, doch fehlt bei den Ex. meiner Sammlung die genauere Angabe des Fundorts. Noch unbegreiflicher ist Géhin’s Angabe, dafs C. gracilis (Abr.) Küst. eine alpine, 18 mill. lange Form des monilis sei. Obwohl Gehin Küster citirt, hat er ihn offenbar nicht verglichen; denn Kiister’s Käfer ist 10 lin. = 22 mill. lang, und gar keine Form mit gleich starken Streifen, wie Géhin angiebt, sondern eine var. des monilis Küst., bei dem der mittlere von den 3 Streifen paullo elevatior ist (Küst. Käf.-Eur. VI. 14), aufserdem ist er nigro-aeneus, nigro-aeneus, subopacus. H. Gébin bezieht auf den gracilis Küst. einen Käfer, der sich in den Sammlungen öfters unter dem Namen als gracilis Ahr. findet, und namentlich bei Augsburg vorkommt; er hat die Gröfse der mittleren Ex. des taunicus Heyden, welcher nur ausnahms- weise 16 mill. grofs (oder vielmehr klein) ist. C. affinis Panz. kann unmöglich als eine eigene Rasse aufge- führt werden, wie es von Géhin geschieht, sondern nur als schwarzer monilis, wie es in den Ins. Deutschl. II. p. 139 von Schaum richtig geschieht; nur ist er dort irrthümlich als var. minor aufgeführt, was lediglich auf den kleineren regularis Wissm. zu beziehen ist. Wie Géhin dazu kommt, auf Krownü Hoppe Ex. mit rothen Schenkeln und rothem Fühlerschaft zu beziehen, ist unbegreiflich, denn der grüne Käfer ist schwarzbeinig abgebildet. Geradezu erschreckend wirkt es, wenn Gehin „le veritable intermediaire, qui se trouve presque toujours melangé avec l’affinis des Carabus monilis Fabr. 169 et consitus* mit einem besonderen Namen interpositus belegt! wie soll man diese Form denn bestimmen, wenn man ,remarque en effet tous les passages d’une forme & l’autre?“* Eine alpine Form von 22 mill. nennt Gehin Sabaudus!); die- selbe ist aber keineswegs local, sondern beruht auf einzelnen Ex. des consitus vom Reculet, Saleve, Sentis und aus Piemont; sie be- steht wohl aus ausnahmsweise grofsen Schartowi (18—19 mill.), die natürlich nicht fehlen. Herr Fuchs fand im Jura die kleinen Schartowi zusammen mit Stücken von der Gröfse des consitus. Die Monströsität rugatinus Gehin (1. ]. p. 332) besitze ich aus der Schweiz. Nach den klaren Auseinandersetzungen Schaum’s beweist die Creirung der sog. Varietäten interpositus und Sabaudus die völlige Unfähigkeit des Autors zu irgend einer critischen Arbeit. Es fehlt übrigens in Frankreich durchaus nicht an eigenthüm- lichen Formen, die einen eigenen Namen verdienen; so schlage ich für die von Fauvel (Ann. France 1881. Bull. 21. p. 178) er- wähnte, mittelgrofse Form auf der Grande Chartreuse, wo sie „le Carabe le plus commun et toujours d’un noir profond“ ist, den Namen var. nigritulus vor; ich sammelte sie selbst. G. Kraatz. 1) Während des Satzes gehen mir die drei, von Gehin erwähnten Ex, seines Sabaudus aus der v. Heyden ’schen Sammlung zu; sie sind nicht 22 sondern 23 mill. lang, so dafs 22 mill. muthmafslich ein Druckfehler ist» der es allerdings unmöglich macht, den Sabaudus zu bestimmen. Alle 3 Ex. sind so grundverschieden, wie es nur Ex. von ähnlicher Seulptur sein können und eben Varietäten des consitus, wie sie mir aus verschiedenen Theilen Deutschlands und Frankreichs vorliegen. Einen Formencyclus mit dem Namen Sabaudus zu belegen, dessen typisches Ex. in des Autors Sammlung aus dem Jura stammt, die übrigen vom Saleve, dem Sentis und den Piemonteser Alpen läfst hier geradezu Unkenntnis der Bedeutung des Wortes Sabaudus voraussetzen. Weil zwei Stücke der Heyden’schen Sammlung die Vaterlandsangabe Turin (Colombel) tragen, versetzt H. Gehin den Sabaudus in die Piemonteser Alpen! Die Farbe des Sabaudus soll die des regularis Wissm. sein, der nie d’un vert gai ist, wie Gehin falsch angiebt; das Stück vom Sentis ist kupfrig grün, ein Turiner schön schwärzlich blau, eins wie der typische regularis gefärbt. Nach alle- dem kann der Sabaudus nicht als eine locale oder kenntlich beschriebene Form des monilis betrachtet werden, sondern als ein merkwürdiges Produkt absoluter Critiklosigkeit. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber Sphodristus (Carabus) Bohemani Ménétr. und separandus Kraatz nov. spec. In meiner Besprechung der Sphodristus- Arten ist diese Art bereits ziemlich ausführlich behandelt (Deutsche E. Z. 1878. p. 104); leider ist mir daselbst ein unangenehmer Schreibfehler passirt; durch Thomson verführt nenne ich Mannerheim (anstatt Menetries) als Autor und beginne dann mit den Worten: Mannerheim nennt seinen bei Talyche nicht seltenen Käfer ete.; es mufs aber natürlich heifsen Menetries, da Mannerheim den Käfer überhaupt nicht beschrieben, sondern nur in litt. benannt hat. Ebenso ist auf S. 105 von Mannerheim’s Beschreibung anstatt von Menetries’ gesprochen. Der Satz lautet: Nur 1 Ex. meiner Sammlung (Bohemani bezettelt, aus älterer Quelle) stammt genau mit Mannerheim’s Beschreibung und stammt vielleicht von derselben Localität, die er angiebt (Talyche). Diese Vermuthung wird jetzt vollkommen durch ein von H. Reitter eingesendetes, in den Bergen von Talyche gesammeltes Pärchen bestätigt, welches genau die angles posterieurs (du cor- selet) assez prolonges en arriere zeigt. Diese Hinterwinkel unter- scheiden den echten Bohemani am sichersten von den übrigen bisher zu dieser Art gezogenen Formen, bei denen die Hinterecken deut- lich weniger spitz vorgezogen und nicht gerade nach hinten ge- richtet, sondern etwas herabgebogen sind. Aufserdem ist der echte Bohemani kleiner (19 mill.), flacher, in den Fld. bauchiger, der Seitenrand derselben breiter und flacher abgesetzt, das Halsschild oben viel feiner punktirt; das letzte Glied der Maxillartester ist etwas kürzer. Die Sculptur der Fld. ist beim typ. Bohemani ganz ähnlich, wie bei den dazu gezogenen, nur erscheinen die erhabenen Streifen ein wenig mehr genähert; die Punkte zwischen ihnen sind weniger deutlich. Die von Falderman und Anderen auf Bohemani bezogene grölsere, lebhafter violette Art mit dem thorax crebre rugoso-punc- tatus ete. kann nach dem Gesagten nicht diesen Namen behalten und möge separandus heilsen. G. Kraatz, [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber die russischen Scolytus- Arten von K. Lindemann, Prof. an der landwirthschaftl. Akad. in Moskau. Bis jetzt sind im Bereiche Rufslands blofs sechs Arten der Gattung Scolytus aufgefunden, welche ich folgendermalsen über- sichtlich anordnen möchte. Unterseite des Bauches bei beiden Geschlechtern gleich ge- formt. Zweites Bauchsegment bewaffnet . . . multistriatus M. Bauch unbewaffnet. od mit zwei Stirnhörnern, das 2 ungehörnt inéricatus R. g' u. 2 ungehörnt. Aufsatz am Copulationsorgan einfach hakenförmig Pruni R. Aufsatz am Copulationsorgan sehr complicirt zusammengesetzt. rugulosus R. Unterseite des Bauches bei beiden Geschlechtern ungleich ge- formt, Bauch des d\ bewaffnet, des 2 unbewaffnet. . . Ratzeburgii J. OS unbewaffnet, des 2 bewaffnet . . . destructor Ol. An diese Uebersicht mögen sich einige Bemerkungen über die genannten Arten knüpfen. 1. Sc. multistriatus Marsh. erscheint blofs im mittleren und südlichen Rufsland (in Moskau, Orel, Saratow und Transkaukasien). Bei Moskau erscheint er sehr selten und zwar auf Ulmus effusa, immer am Stamme oder an den dickeren Aesten; stets habe ich ihn hier den ganzen Sommer hindurch, vom Mai bis Sept. beob- achtet, so dafs es scheint, er habe keine festgesetzte Flugzeit. Ebenso finden sich auch seine Larven und Puppen im Laufe des ganzen Sommers. Der Muttergang des Nestes ist ein in Bast und Splint ge- fressener, beinahe gerader, oder nur wenig geschwungener Loth- gang, welcher keine Ventilationsöffnungen hat, sondern blofs durch die Eingangsöffnung mit der Aufsenwelt communicirt. Jederseits entspringen demselben bis an 20 Larvengänge, deren dufseres Ende in einer kleinen ins Holz gegrabenen Höhlung endet. Die zur Verpuppung reifen Larven gehen also ins Holz, wo sie ein 4 mill. tiefes Loch machen. Die Generation ist einjährig. 172 K. Lindemann: über die In den Gängen finde ich bei Moskau recht häufig den Rhino- simus ruficollis, welcher die Larven des Scolytus auffrifst. 2. Sc, intricatus R. Beim g' sind bis jetzt von Allen die ziemlich langen und gerade vorstehenden Hörner am Mundrande auf der Stirne übersehen worden, auch von Herrn Eichhoff, in seinem ausgezeichneten Werke „die europäischen Borkenkäfer (1881)*. Sc. intricatus geht in Rufsland bis an die Nordgrenze der Eiche, in der er bei uns ausschliefslich brütet. Ich fand ihn sehr oft bei Moskau an den Aesten alter Bäume und an abgehauenen Stöcken. Er befällt blofs die kranken Bäume, nie die nebenstehenden ge- sunden Eichen. So z. B. sollte im Garten unserer Akademie eine 30jährige Eiche umgepflanzt werden und zu diesem Zwecke wurden ihr im Spätherbste einige Wurzeln durchgehauen, um sie zusammen mit der Erde auszuheben. Die Arbeit wurde aber gestört und später aufgegeben. Der Baum blieb so mit durchhauenen Wurzeln und rund herum umgraben an seiner alten Stelle stehen und wurde im folgenden Frühjahre und Sommer natürlich leidend. Das rochen die intricatus sogleich, und schon im Juli waren alle Aeste dieser Eiche voll von Nestern des Borkenkäfers. Im zweiten Jahre war der Baum todt. Alle anderen Eichen, welche unbeschädigt und gesund daneben standen, waren absolut frei vom Borkenkäfer. Auch der intricatus hat bei uns keine festgesetzte Flugzeit und finde ich den erwachsenen Käfer sowohl als seine Larven und Puppen den ganzen Sommer hindurch. Der Muttergang ist immer wagerecht, kurz und an den Verzweigungsstellen der Aeste ge- legen. Jedes Weibchen macht blofs einen Gang, an dessen Ende es auch immer, lebend oder todt, gefunden wird. Es werden von jedem ungefähr 30 Eier abgelegt. Die Generation ist einjährig. Von Feinden kenne ich nur Elachestus leucogramma und eine mikroskopisch kleine Milbe, welche zu 10—15 Stück am Körper der Larve schmarotzt. 3. Sc. pruni R. ist bei uns sehr verbreitet; ich kenne ihn aus dem ganzen mittleren Rufsland und aus Ostsibirien. Er lebt am Vogelbeerbaum (Sorbus aucuparia) und an Apfel- und Birn- bäumen und gehört zu den häufigsten und schädlichsten Borken- käfern. Der ausgewachsene Käfer erscheint von Mai bis August und fliegt nur während der Mittagstunden an sonnigen heilsen Tagen sehr hurtig. Will man ihn greifen, so fliegt er auf, seltener lafst er sich fallen, Bei der Copulation sitzt das Weibchen im Neste, russischen Scolytus - Arten. . 175 und steckt blofs die Spitze ihres Leibes heraus; das Männchen aber bleibt an der Aufsenseite, auf der Oberfläche des Astes, blofs mit der Hinterleibsspitze dem Weibchen genähert. Ich habe diesen Käfer massenhaft in Obstgärten des Gouv. Tula beobachtet, wo er grofsen Schaden anrichtet, indem er constant die am Krebs oder anderen Krankheiten leidenden Bäume befällt und sie sicher tödtet. Der Muttergang ist öfters ein breiter Lothgang; seltener liegt er schräg oder hakenförmig gebogen. Auf abgestorbenen Aesten liegt er im Baste und auf dem Splinte; an Aesten, die noch leben, wird der Muttergang in den oberflächlichsten Schichten der Rinde gefressen. Seine Länge erreicht 40 mill. Ventilationsöffnungen fehlen hier wie auch bei den früher genannten Arten. Dieser Gang wird blofs von dem Weibchen gefressen. Die Generation ist ein- jährig, und fressen sich die Larven kleine Puppenhöhlen ins Holz, wie bei S. multistriatus. 4. Sc. rugulosus R. lebt in ganz Mittel- und Siid-Rufsland, in der Krim und in Chodschent (an Abrikosen). Bei Moskau finde ich ihn am Faulbaum (Prunus padus) und Vogelbeerbaum (Sorbus aucuparia); etwas südlicher verursacht er sehr grofsen Schaden an Pflaumen und Kirschen, Apfel- und Birnbäumen, deren Stamm sowohl als Aeste er gar nicht selten so stark befällt, dafs sich die Rinde wie eine grofse Blase vom Holze abhebt auf grofse Strecken. Ich finde ihn auch den ganzen Sommer hindurch, ebenso wie S. prum. Er fliegt auch in den heifsen Mittagstunden. Die Mutter- gänge sind kurze (15 mill. lange) Lothgänge. Die Generation ist einjährig. d. Sc. Ratzeburgii J. ist eine der verbreitesten Scolytus- Arten; ich kenne ihn aus ganz Rufsland nördlich bis nach Wologda und Witegra, aus Sibirien (Nertschinsk), und aus den Kirgisen- steppen. Er scheint überall die Birke zu begleiten, deren oberes Stammende und Aeste er befällt und tödtet. Die von ihm ange- griffenen Bäume sterben allmählich, im Laufe einiger Jahre ab. Er befällt nur ältere Bäume und zwar hauptsächlich solche, die nicht dicht, oder einzeln stehen. Die Generation ist einjährig. Als Feinde finde ich in seinen Nestern den Hypophloeus bicolor und Elachestus leucogramma. 6. S. destructor Ol. — Ueber diese Art ist uns blofs sehr weniges bekannt, weil dieselbe immer mit dem S. Ratzeburgü ver- wechselt worden ist. Sicher ist, dafs sie in Tamboff und Rjazan an Ulmus effusa und U. campestris vorkommt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Ueber einige neu aufgestellte Cetoniden - Gattungen. Als ich H. Thomson seiner Zeit meine Absicht mittheilte, mich specieller mit der Systematik der Cetoniden beschäftigen zu wollen, welche sehr im Argen liege (wie beispielsweise die Ver- einigung aller möglichen Gattungen im Münchener Cataloge, na- mentlich der herrlichen Goliathiden-Formen unter Ceratorrhina, der zahlreichen Genera unter Heterorrhina etc. etc. beweisen), so stimmte H. Thomson hierin mit mir vollkommen überein und bat mich, zunächst über die Gruppe der Goliathiden nichts zu veröffentlichen, was ich ihm gern versprach. Nachdem derselbe nun neuerdings die reiche Sammlung des Englanders Higgins für 10,000 Frances angekauft hat, theilt er in Deyrolle’s Naturaliste II. No. 34. August 1880. p. 268 kurz mit: „Richesse oblige. Des lors, nous avons resolu d’offrir au public entomologique une Revision et un Catalogue avec planches de la famille des Cétonides. Mais, comme c’est la un travail de longue haleine, nous croyons, dans le but de ne pas laisser perdre le fruit de nos traveaux, devoir donner, ci apres les diagnoses de quelques genres nouveaux de Cetonides, dont la creation nous a paru necessaire.* Wenn H. Thomson mit Hülfe seines reichen Materials und eines gewissen, natürlichen Scharfblicks (weleher nur leider nicht selten durch grofse Flüchtigkeit mehr oder weniger getrübt ist) einen systematischen Catalog und zusammenhängende Beschrei- bungen neuer Gattungen und Arten geben will, so werden wir ihm sehr dankbar sein, vorläufig aber bietet uns derselbe nichts weniger als reife Früchte einer wirklichen ernsten Arbeit, in der Furcht de perdre les fruits de ses traveaux (welche er machen wird). H. Thomson weils, dafs wir ihm und der Wissenschaft aufrichtig zugethan sind und wird daher einige Worte zu Gunsten unserer gemeinschaftlichen Freundin nicht übel aufnehmen. Möchte er doch eine, seiner herrlichen Sammlung entsprechende ernste Thätigkeit entwickeln und ein schön ausgestattetes Werk herausgeben, welches wenigstens die nothwendigste Sorgfalt nicht vermissen lälst. Lydinodes Thomson loc. cit. p. 278. ist auf Pachnoda cincta Burm. basirt. Obwohl Th. unter diesem Namen ausdrück- lich Pachnoda Burm. pars citirt, hat er gänzlich übersehen, dals G. Kraatz: über neu aufgestellte Cetoniden-Gatiungen. 175 Burmeister (Handb. III. p. 512) seiner Gruppe I (zu welcher cincta allein gehört) ausdrücklich den Namen Dischista gegeben; derselbe figurirt auch im Münchener Catalog als Synonym von Cetonia und ist es mit Hülfe dieser Citationsmethode glücklich so weit gebracht, dafs selbst der Besitzer der grölsten Cetonien-Sammlung keine Ahnung hat, was eine Dischista ist, weil ihm jeder Nachweis darüber fehlt; da wird denn schlief[slich die verfehmte Unter- gattung zum zweiten Mal als Gattung beschrieben. — Der eigenthümliche Mesosternalfortsatz, durch welchen sich Dischista den Rhabdotis zunächst verwandt zeigt, in deren Nähe sie Burmeister hätte stellen sollen, ist von Thomson sehr unge- nügend beschrieben, denn er erwähnt nicht einmal, dafs derselbe an der Spitze herabgezogen (declinatus od. dependens) ist. Da Dischista ein zweispitziges Kaustück hat, so trifft eine abweichende Bildung der Mundtheile mit dem anders gebauten Prosternum zu- sammen; aber auch der Penis von Dischista ist von dem der meisten Pachnoden grundverschieden! Dennoch bietet Dischista dem Systematiker wirklich eine unerwartete Schwierigkeit, indem Pachnoda impressa eine ganz ähnliche Prosternalbildung zeigt. — Thomson’s Angabe, dals cincta tibiae anticae inermes habe, ist falsch, Burmeister’s „männliche Vorderschienen zahnlos“ richtig; das 2 hat sogar einen recht kräftigen Zahn. Ueber Palaeopragma Thoms. (in Deyrolle Natur. II. No. 35. p- 278). — Type: Pachnoda Petersii Gerstaecker Reise nach Mossambique. Da diese Art muthmafslich nur ,fast zahnlose Vorderschienen der Männchen“ besitzt, wie z. B. P. impressa, deren Beschreibung die eitirten Worte entnommen sind, und da die Gestalt des Pro- sternalfortsatzes bei den Pachnoden recht varlirt (so ist er z. B. bei rufo-marginata nach Burm. klein, schmal, etwas aufgebogen), so ist durch Thomson’s wenige Worte durchaus keine Gattungs- Diagnose gegeben, da eine solche doch schliefslich nicht darin be- steht, dafs man einer Art lediglich einen Gattungsnamen anhängt unter Hinzufügung einiger unpassenden oder nichtssagenden Worte. Palaeopragma muls sich also erst durch eine weitere Charakteristik einbürgern oder Synonym von Pachnoda bleiben, über deren typische Prosternal- und Schienenbildung Thomson richts angiebt. Cyprolais Thoms. (in Deyrolle’s Natur. II. No. 37. p. 249). Type: Hornimanni Bates und chloropyga Thoms. (viridipyga Lewis „nom. barb.“), läfst fragen: Warum nicht Coelorrhina B.? 176 G. Kraatz: über neu aufgestellte Cetoniden - Gattungen. Wodurch unterscheiden sich diese zwei von den übrigen Coe- lorrhina- Arten, welcher in dieser Zeitschrift 1880. p. 146 von mir aufgezählt sind? Lewis hat den Namen viridipygus und nicht viridipyga ge- geben und das Recht, eine vox hybrida umzutaufen, steht meines Wissens Thomson nicht zu. Ceratorrhina Thomson -(in Deyrolle’s Natur. II. No. 37. 293). Typen: C. Derbyana Westw. und Oberthüri H. Deyr. Thomson’s Citat unter seiner citirten Ueberschrift: „nec Westwood qui = Dicronorhina Hope“ ist meines Erachtens nicht richtig, denn Westwood ertheilt den Namen Ceratorhina an einen Complex von sechs Gattungen (vergl. Arcan. I. p. 171. Acceptirt Thomson nach meinem Vorgange diesen nicht, so kann der Name einer Gruppe der Ceratorrhi- nidae zur Grundlage dienen oder er muls fortfallen; keinesfalls kann er willkürlich auf eine der Arten bezogen werden, welche Westwood zu einer der sechs Gattungen stellt. Die erste derselben, Dicronorhina Hope, wurde auf Scar. micans Hope gegründet, welchem Westwood cavifrons, splendens und Derbyana zugesellte. Zweigt nun Thomson diese Art als Gattung von Dicronorhina Hope ab, so läfst er zwei Arten mit sehr abweichender Kopf bildung (micans und cavifrons) unter dieser Gattung vereinigt. Könnte ich ihm in dieser inconsequenten Anschauungsweise folgen, so würde ich seine Gattung Ceratorhina umtaufen, deren corpus beiläufig nur aus- nahmsweise bei Oberthüri vittis album notatum ist. Wenn H. Thomson an dem barbarisch klingenden viridipygus Anstofs nimmt, so sollte er doch von Burmeister’s hübschen sprach- lichen Bemerkungen unter Dicranorrhina Hope (Handb. III. p. 187 Note) Notiz nehmen und sprachrichtig Dieranorrhina statt Dicrono- rhina schreiben. Platinocnema Thomson (in Deyrolle’s Natur. II. No. 37. p. 294), Type: Aphelorrhina tibialis Waterh., characteres ha- bitusque G. Aphelorhinae Westw., kann doch unmöglich allein wegen der Gestalt der Hinterschienen eine eigene Gattung bilden; wahrscheinlich kennt H. Thomson überhaupt nur die männlichen Hinterschienen! Platinocnema Thoms. ist also Synonym mit Aphelorrhina Westw. Oraniola Thoms. (l. c. Il. p. 294), algoensis Westw. = Genus Melinesthes Kraatz Entom. Monatsbl. II. p. 24. Isandula Thoms. nov. gen. (J. 1. II. p. 294) africana Drury = Smaragdesthes Kraatz loc. cit. p. 28. Dr. G. Kraatz. — a [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Neue und seltene Coleopteren, im Jahre 1880 in Süddalmatien und Montenegro gesammelt und beschrieben von Edm. Reitter in Wien, unter Mitwirkung der Herren Dr. Eppelsheim in Grinstadt, Dr. G. Kraatz in Berlin, L. Miller und Fr. Wachtl in Wien. (Hierzu Tafel VI. und VII.) Die schönen Erfolge meiner vorjährigen Sammeltour in Cen- tral-Dalmatien, und zwar im Narenta-Thale '), haben mich bestimmt heuer den südlichsten Theil Dalmatiens in coleopterologischer Be- ziehung zu durchstreifen. H. Baron v. Hopffgarten und Jos. Kaufmann, letzterer aus Wien, schlossen sich mir an, und wir reisten gemeinschaftlich am 15. April von Wien ab. In Triest blieb uns bis zur Abfahrt des nächsten Loyd-Dampfers ein voller Tag übrig, den wir zum grölsten Theile zu einer nahen Excursion benutzten, die uns zwar nur recht wenig, darunter aber eine neue Triplax-Art, tergestana m., eintrug. Für die erste Haltestation war die Insel Lesina, die uns mehrfach empfohlen wurde, gewählt. Auf der Fahrt dahin benutzten wir einige freie Stunden in Zara um den leider kränklichen Lepidopterologen H. Gaiger zu be- suchen und die Bekanntschaft des Militair-Oberarztes H. Walter zu machen. Eine ähnliche Pause benutzten wir in Sebenico, um an wüsten Gartenplätzen, nahe der Stadt, in aller Eile diverse Tenebrioniden einzuheimsen und eine weitere in Spalato, und zwar in der Nähe an dem von der Stadt südwestlich gelegenen Fort 2 Thorictus-Arten, Catopomorphus Dalmatinus, einen Eretmo- tus Sartori aus Ameisen - Colonien, Car. Dalmatinus, Chrysomela Heeri, Cephennium turgidum Reitt. u. s. w. unter Steinen hervor- zuholen. 1) S. Verh. d. zool. bot. Gesellschaft 1880. II. p. 201: Coleopterolo- gische Ergebnisse einer Reise nach Croatien, Dalmatien und der Herzoge- wina im Jahre 1879. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 12 178 Edm. Reitter: neue und seltene In Lesina langten wir am 19. an. Obgleich diese Insel uns einiges Gute, darunter selbst mehrere neue Arten lieferte, entsprach sie durchaus nicht den gehegten Erwartungen, und wir bedauerten lebhaft, eine volle Woche bis zur Anlegung des nächsten Dampfers hier ausharren zu müssen. Nur dem grofsen Fleifse und meiner eisernen Ausdauer haben wir das wenige Gute zu danken, das wir hier der armen Fauna abgerungen haben. Laub gab es in der Nähe der Stadt Lesina selbst sehr wenig und es ergab auch nur eine dürftige Ausbeute, die niedrigen im Blüthenschmucke pran- genden Haine im Innern der Insel waren fast ausschliefslich nur von Cetonia aurata belebt und die dickeren Laublagen daselbst nur von einem Termiten bewohnt. Die Stöcke von Pinus maritima lieferten ausnahmsweise recht zahlreich den Crypturgus numidicus und mediterraneus, Hylurgus n. sp., Platysoma filiforme, Plegaderus u. 8. w., aber durchaus Arten, die wir auch später überall am Fest- lande in der Nähe des Meeres angetroffen haben. Wir waren äus- serst froh die Insel am 26. verlassen zu können, und müssen Co- leopterologen und Dipterologen abrathen sie zur Sammelstation zu wählen. In Ragusa verweilten wir vom 27. April bis 14. Mai, indem wir die Umgegend der Stadt selbst, die Insel Lacroma, beson- ders aber die Halbinsel Lapat absuchten, und während dieser Zeit auch einen Abstecher nach Trebinje unternahmen, der aber wegen heftigen Regens fast resultatlos blieb, und einen zweiten auf die nahen Herzegowiner Grenzgebirge, worüber die Strafse nach Tre- binje führt. Namentlich die letzteren Localitäten, die von zahlrei- chen, mit Strauchwerk bestockten Dolinen durchzogen werden, er- wiesen sich sehr thierreich. Das Sieb fand hier die schönsten Laub- lagen, welche eine grofse Anzahl neuer Käfer, namentlich Psela- phiden und Scydmaeniden enthielten und auch das Abklopfen der Büsche war vom besten Erfolge begleitet. Diese Localität be- zeichne ich in der nachstehenden Aufzählung mit Drieno, ein altes türkisches Fort, obgleich die angezogenen Fundstellen noch eine Stunde weiter an der Stralse gegen Trebinje liegen. Sie seien Coleopterologen bestens empfohlen, zumal sich diese Tour von Ra- gusa aus mit Benutzung eines Fahrzeuges leicht in einem Tage ausführen lälst. Eine weitere, sehr ergiebige Localität, die wir durch die Güte des H. Obersten Dorotka v. Ehrenwall, Platz-Commandant in Ragusa, kennen lernten, ist das mit jungen Eichen bewaldete Pla- teau des Berges, worauf sich das Fort Imperial befindet. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 179 Von Ragusa aus folgten wir der Einladung des genannten Hrn. Obersten einige Tage auf seinem Landbesitze in Pridworje, einige Stunden östlich von Ragusa, an der Südlehne der Alpe Sniesitza, Station zu nehmen. Aufser einigen kleineren Excursio- nen in der Umgebung, die uns unter anderen auch die Chevrolatia egregria, Leptomastar Kaufmanni, Raymondia salpingoides etc. ein- trugen, unternahmen wir in Gesellschaft unseres liebenswürdigen Obersten, der uns überhaupt eifrig zu sammeln mithalf und dessen Güte wir gar nicht genug hervorheben können, eine gröfsere Tour nach der Kadmusgrotte; dieselbe befindet sich jenseits der Snie- sitza, bei welcher Gelegenheit wir die Alpe selbst überschreiten mufsten. Leider war die Höhle von Insecten unbewohnt und das Wetter schlecht geworden, weshalb uns gerade diese vielverspre- chende Tour verhältnilsmälsig weniger eintrug als die nachträgli- chen nahen Sammelversuche. Unsere nächste Station, die lohnendste und bequemste von allen anderen, war Castelnuovo. Wir blieben hier vom 19. bis 26. Mai. Die mit Niederwald bewachsene Umgebung von Meljnie, die kaum eine halbe Stunde von Castelnuovo entfernt ist, bot uns ein einträgliches und bequemes Sammelfeld; die tiefen Laublagen bargen hier den Leptomastar Stussineri, Laena Kaufmanni, Adelops Erberi, neue Bythinen etc. Nachdem wir noch durch 3 Tage in der Umgebung von Cat- taro sammelten, die wegen der steil ins Meer abfallenden Felsen auch viel unergiebiger war, ritten wir nach Budua. In dieser Stadt existirt kein Gasthaus, und haben wir es dem Platz - Com- mandanten Hrn. Hauptmann Moritz zu danken, dafs wir nicht selbst abwechselnd den Koch machen mufsten. Diese Station er- wies sich günstiger als Cattaro. Von hier aus verwendeten wir 4 Tage zu einem Hauptaus- fluge nach Montenegro, indem wir den alten, unsaglich schlech- ten Reitsteg benutzten, der über Braicz und St. Peter nach Cetinje führt. In der Nähe des Fort Kosmac (Dorf Braicz) sammelten wir am ersten Tage und brachen am nächsten von hier nach Ce- tinje auf. Das alte (westliche) montenegrinische Gebiet ist äufserst verkarstet, die ganze Landschaft weils, und verdiente besser den Namen der weifsen, als der schwarzen Berge. Ein Anflug jungen Gesträuchs ist hier und da anzutreffen, an der westlichen Grenze sind auch stärkere Wälder sichtbar, die wir am andern Tage be- suchten. Um Cetinje unmittelbar ist das Terrain für den Coleop- terologen wenig einladend; die besten Fangplätze haben sich fürs 12* 180 Edm. Reitter: neue und seltene Sieb am Rückwege von Cetinje nach Budua in den mit Haseln und Erlen bewachsenen kleinen Dolinen, für den Schirm das Ter- rain 2 Meilen westlich von Cetinje, Ivanona Aluga (Westabhang des Lowcen), ergeben. Das Umwenden der Steine blieb überall unlohnend. In Budua verweilten wir noch bis zum 9. Juni und machten endlich noch einige Schlufs-Excursionen bis 13. bei Ragusa. Nach einer stürmischen Meerfahrt trafen wir wieder am 13. in Triest und am nächsten Tage in Wien ein. — Zum Schlufs bleibt uns noch die angenehme Pflicht, allen Herren, die uns während unserer Reise auf das Liebenswürdigste entgegen kamen, uns durch Rath und That unterstützten, hier noch- mals herzlichst zu danken. Aufzählung der wichtigsten gesammelten Arten. Cicindela campestris Lin. Eine fast fleckenlose Var. dieser Art kommt subalpin auf der Snesica, in der Nähe von Pridworje vor. Cychrus semigranosus Pall. Ein Ex. bei Ivanova Koritto in Montenegro. Procrustes rugosus Dej. var. nitidior. Eine auffällig glänzende, sehr kräftige Form dieser Art, mit sehr feiner, nicht sehr in Strei- fen gestellter Sculptur der Flügeldecken, welche ich unter diesem Namen versendet habe, kommt auf Lesina, aber auch bei Zara vor. Carabus intricatus L. var. Montenegrinus Kraatz. In ganz Mon- tenegro, aber überall nur einzeln. Reicheia frondicola Rttr. n. sp. S. Anhang No. 1. Omphreus morio Dej., Pristonychus elongatus Dej. var. robu- stus Schauf., Cryptotrichus Dalmatinus Dej., Molops Parreyssi Kraatz und Stenochoromus Montenegrinus Miller auf den südlichen Ausläu- fern des montenegrinischen Berges Lowcen, in der höchsten Baum- region (Ivanova Aluga), aber alle selten. Platynus sordidus Dej. An kleinen versumpften Stellen des Meeresstrandes bei Budua, zwischen Buschwurzeln einzeln. Platyderus Dalmatinus Miller. Unter dickeren Laublagen im südlichen Theile Dalmatiens, der Herzegowina und Montenegro, überall sehr selten und meist nur durch das Sieb zu fangen. Myas chalybaeus Pall. Wenige Ex. aus West-Montenegro. Trechus subnotatus Dej. Süddalmatien, Montenegro. An feuch- ten Orten, meist unter faulendem oder moderndem Laube. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 181 Anophthalmus Dalmatinus Mill.’). In einer kleinen, finsteren, sehr feuchten, abschüssigen Grotte in der Herzegowina bei Drieno nicht selten; in den grölseren, nahe gelegenen Höhlen seltener. In den letzteren fand sich auch Ocys rufescens Guer. einzeln. Peryphus Dalmatinus Schaum und das echte, häufig verkannte brunnicornis Dej. kommt an allen Quellen und geschützten Flufs- ufern Süddalmatiens mehr oder minder. zahlreich vor. In deren Gesellschaft findet sich meist häufig: Laccobius obscuratus Rottbg., Ochthebius bicolon Germ., Hy- draena riparia und striata Lap.? Helophorus singularis Miller n. sp. S. Anhang No. 2. Leptusa Hopffgarteni Eppelsheim n. sp. S. Anhang No. 3. Leptusa arida Eppelsheim n. sp. S. Anhang No. 4. Myrmedonia Reitteri Eppelsheim n. sp. S. Anhang No. 5. Callicerus atricollis Aub. var. fulvicornis Epp. Ein einziges © mit röthlich braunen Fühlern dürfte von C. atricollis kaum anders als durch die Farbe der Fühler unterschieden sein, und wurde von mir bei Drieno in der Herzegowina entdeckt. Homalota deplanata Grav. lebte gesellschaftlich unter Steinen in im Sande gegrabenen Gängen am Bache bei Cattaro. Vor dem Sonnenuntergange flog sie umher, und ihr Anfliegen liefs uns ihre Wohnungen auffinden. Unter einem Steine entdeckte ich ein förm- liches Nest dieses Käfers, in welchem Hunderte herumliefen und in dessen Mitte diese zu einem haselnufsgrofsen Knäuel dicht zu- sammengekrochen waren, den ich wie einen festen Gegenstand auf- heben konnte und der erst in meiner Sammelflasche sich völlig auflöste. Edaphus dissimilis Aube. Ein schönes Expl. dieses seltenen Käfers wurde von Baron v. Hopffgarten bei Drieno gesiebt; einige andere fing ich im Vorjahre an Sümpfen bei Knin in Norddal- matien. Faronus Lafertei Aub. Im Ombla-Thale bei Ragusa 1 Ex. Bryazis xanthoptera Reichb. Ein einzelnes Stück von Budua. 1) Anophth. Reitteri Miller, der nach einem Stücke aus Süd- croatien (Likaner Bezirk) beschrieben wurde, ist mir seitdem aus einigen Grotten des nahegelegenen Velebitgebirges in grölserer Anzahl eingesendet worden, und dürfte in den gewils vorhandenen Grotten des südlichen Theiles des Velebit, also auf dalmatinischem Gebiete, nicht fehlen. 182 Edm. Reitter: neue und seltene Bryazis tibialis Aub. Budua. Bythinus Dalmatinus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 4, 5, 16. S. Anhang No. 6. Bythinus Melinensis Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 6, 7, 15. S. Anhang No. 7. Bythinus bajulus Hampe. Castelnuovo, westl. Montenegro, s. s. Bythinus solidus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 8, 9. S. Anhang No. 8. Bythinus scapularis Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 10, 11. S. Anhang No. 9. Bythinus armipes Rttr. n. sp.'). Taf. VI. Fig. 12, 13, 14. S. Anhang No. 10. Euplectus securiger Reichb. Herzegowina, Montenegro, selten. Pygozyon nov. gen. Pselaphidarum. S. Anhang No. 11. Pygozyon lathridiiforme Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 1, 2, 3. S. Anhang No. 12. Tychus rufus Motsch. (T. myops Kies.). Motschulsky beschreibt diese Art nur durch einige Worte, indem er die Gréfse, Farbe und das Vorkommen (Triest) erwähnt. Die Beschreibung ist zwar völlig unzureichend, da es aber nur eine einzige Art dieser Gattung giebt, welche sich auf die wenigen Worte, diese aber mit Sicherheit be- ziehen läfst, so acceptire ich den älteren Motschulsky’schen Namen, obgleich Herr v. Saulcy nicht dafür ist. Die grofse Art hat eine grofse Verbreitung; mir ist ein ein- zelnes, von Laibach stammendes Ex., ein 2tes von Wippach, eines von Triest, mehrere von der Halbinsel Istrien, Fiume, Insel Veglia u. s. w. bekannt geworden. Wir sammelten sie sehr einzeln im ganzen besuchten Gebiete; sie ist ferner in Griechenland, woher sie v. Kiesenwetter als myops beschrieb, dann bei Saloniki und gewifs noch weiterhin einheimisch. Hr. v. Frivaldszky zeigte mir auch ein Stück aus Südungarn, welches der nachfolgenden dunklen Var. angehörte. Hr. v. Sauley war geneigt in Stücken von der Insel Veglia, wegen kleineren Augen und flacherer Stirnsculptur, eine besondere Art zu erblicken; ich konnte jedoch nicht sichtbare Unterschiede 1) Aufser den angeführten Bythinus-Arten erbeuteten wir noch eine neue, grofse Art, eine zweite, ebenfalls ziemlich ansehnliche, in der Herzegowina, aber nur in weiblichen Stiicken, weshalb von der Beschreibung abgesehen werden muls. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro, 183 herausfinden und auch nicht in derselben etwas anderes als T. ru- fus constatiren. Tychus rufus var. morio. In weit grölserem Maalse weichen einige von unsim Süden Dalmatiens (Castelnuovo, Cattaro, Drieno) gesiebte Stücke ab, für welche ich den Namen morio einführe '). Sie sind etwas kleiner, völlig schwarz, nur der Kopf und der Vor- derrand des Halsschildes sind rostbraun, Fühler und Beine roth. Euplectus intermedius Saulcy i. litt. Einige Stücke unter Baum- rinden bei Castelnuovo gesammelt. Trimium puncticeps Rttr. Im südlichen Dalmatien (Ragusa, Castelnuovo) und im unteren Theile der Herzegowina (bei Drieno) ziemlich reichlich gesiebt. Trimium cavicolle Rttr. Verh. d. zool. bot. Ges. 1880. p. 210. Diese schöne, sehr ausgezeichnete Art, welche ich a. a. O. nach einem einzelnen g' beschrieb, sammelten wir in beiden Geschlech- tern auf der Insel Lesina einzeln unter Steinen. Das 2 ist dem ¢ sehr ähnlich, aber einfarbig gelbbraun, die Fligd. sind kaum ganz so lang als in der Mitte breit, die letzteren aufsen in der Mitte stark gerundet erweitert. Trimium Hopffgarteni Rttr. n. sp. S. Anhang No. 13. Cephennium turgidum Rttr. Ein Ex. von Spalato. Ist mir von H. v. Frivaldszky auch aus Ungarn vorgelegt worden. Das Vor- kommen dieser ausgezeichneten, nicht zu verwechselnden Art aus dem Caucasus in so ferner, westlicher Richtung ist sehr interessant. Cephennium Montenegrinum Ritr. n. sp. Taf. VI. Fig. 17. S. Anhang No. 14. ı) Für eine so abweichende Form einer Art, in der jeder min- der geübte Kenner dieser Gattung eine besondere Species sehen würde, einen Namen zu substituiren, wodurch die Sammler darauf aufmerksam gemacht werden, scheint mir nicht so unpraktisch zu sein, als man im Allgemeinen dagegen ist. So habe ich auch in den Verh. der zool. botan. Gesellsch. 1879. p. 47 eine vermeint- liche Varietät des Scydmaenus elongatulus mit dem Namen semica- staneus nach zwei einzelnen Stücken, in denen ich allerdings eine nahestehende, wahrscheinlich eine neue Art vermuthete, benannt. Heute unterliegt es gar keinem Zweifel mehr, dafs S. semicasta- neus m. einer besonderen, vortrefflichen Art angehört, welche sich, abgesehen von dem a. a. O. angeführten Unterschieden, durch den Mangel der Scheitelgruben in der Nähe der Augen von elongatu- lus specifisch entfernt, 184 Edm. Reitter: neue und seltene Cephennium Lesinae Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 18. S. Anh. No. 15. Cephennium liliputanum Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 19. S. Anhang No. 16. Euthia formiceticola Sauley. Lesina, Ragusa und Drieno, sel- ten unter halbtrockenem Laube. Chevrolatia egregia Rtty. n. sp. Taf. VII. Fig. 1. S. Anh. No. 17. Scydmaenus collaris Mul. Ein Ex. von Budua. Scydmaenus Helferi Schaum. Lesina, Montenegro; selten. Scydmaenus Hopffgarteni Rttr. Pridworje, 1 Ex. Scydmaenus helvolus Schaum. 4 Ex. von Drieno (Herzegow.). Scydmaenus filicornis Rttr. n. sp. Taf. VII. Fig.2. S. Anh. No. 18. Scydmaenus tricavulus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 20, 21. S. Anhang No. 19. Scydmaenus sulcipennis Rttr, n. sp. Taf. VI. Fig. 22, 23. S. Anhang No. 20. Scydmaenus flaveolus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 23. S. Anh. No.21. Scydmaenus tritomus Rttr.n.sp. Taf. VI. Fig. 24. S. Anb. No. 22. Euconnus Motschulskyi Strm. et var. Kiesenwetteri Ksw., Drieno, Castelnuovo, Cattaro, Montenegro; selten. Euconnus denticornis Mii]. var. mit rothen oder kastanienbrau- nen Flgd.; Montenegro, wenige Stücke. Euconnus Schlosseri Rttr. Castelnuovo, 8 Ex. Euconnus microcephalus Rttr. n.sp. Taf. VII. Fig.3.S. Anh. No. 23. Euconnus Nikitanus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 25. S. Anh. No. 24. Euconnus subterraneus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 26. S. Anhang No. 25. Euconnus Dorotkanus Rttr. s. sp. Taf. VI. Fig. 27. S. Anh. No. 26. Euconnus nanus Schaum. Ragusa, Drieno, Cattaro, Montene- gro, überall nur 1 Ex, gefangen. Leptomastaz Stussineri Rttr. Deutsche Ent. Ztschr. 1881. p. 159. Unter tiefen Laublagen überall in der Nähe von Castelnuovo (Me- line), Cattaro ete., aber nur recht einzeln. Leptomastax Kaufmanni Rttr. n. sp. D. Ent. Ztschr. 1881. p. 162. Leptomastar Simonis Stussiner n. sp. Wien, k. k. zool. bot. Ges. 1880; Deutsche Entomol. Zeitschr. 1881. p. 163. — Im Laufe einer Woche gelang es mir, trotz erdenklich aufgewendeter Mühe, nur 10, meinen Reisegefährten 3 Ex. unter Steinen auf der Insel Lesina zu finden. Pholeuon Pluto n. sp. S. Anhang No. 27. Adelops Dorotkana Rttr. n. sp. S. Anhang No. 28. Adelops Erberi Schauf. Diese sehr kleine, von der nächsten Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 185 durch den Mangel des Nahtstreifens unterschiedene Art lebt nicht allzu selten unter Laub im ganzen südlichen Dalmatien, Herzego- wina und in Montenegro. Sie ist bisher noch nicht in den Samm- lungen vertreten, da seinerzeit Herr Erber, mit der Siebemethode nicht vertraut, nur wenige an einem Grotteneingange aufgelesene Stücke mitbrachte. Adelops Lesinae Rttr. n. sp. S. Anhang No. 29. Catopomorphus Dalmatinus Kraatz. Unter grofsen Steinen bei Ameisen, im Frühjahr bei Spalato. Choleva brunnea Strm. Westl. Montenegro, unter Laub. Ptomaphagus anisotomoides Spence. Süddalmatien und Her- zegowina, unter Laub. Ptinella aptera Guer. In grofser Menge im Baummulme alter Eichenstöcke bei Castelnuovo. Platysoma filiforme Er. Unter der Borke von Pinus aleppen- sis in ganz Dalmatien. Teretrius Rothii Rosenh. Ebenfalls, aber nur bei Ragusa, auf der Insel Lapat, in einigen Ex. gefunden. Cercus Dalmatinus Strm. Von Sumpfpflanzen bei Budua ge- kötschert. Endophloeus squarrosus Germ. Ein einzelnes Stück fand ich in Montenegro unter Buchenrinde. Langelandia callosipennis Rttr. n. sp. Taf. VII. Fig. 4. S. Anhang No. 30. Airaphilus Ruthenus Solsky. An den kleinen Sümpfen bei Bu- dua, einzeln. Meine als elongatus im Vorjahre aus Dalmatien stam- menden und zahlreich unter diesem Namen verschickten Stücke ge- hören alle zu dieser Art. Der echte elongatus kommt in den Dü- nen der Nord- und Ostsee vor, und entfernt sich sammt geminus von ihr durch das Halsschild, welches im obern Drittel so breit ist als die Flgd. Bei Ruthenus ist es immer viel schmäler. Airaphilus nasutus Chevr. Wenige Stücke aus Süddalmatien. Atomaria (Anchicera Thoms.) Montenegrina Rttr. n. sp. S. Anhang No. 31. Holoparameus Lowei Woll. Alle Uebergänge, von hellem rost- braun bis zur dunklen Färbung des H. niger sammelten wir auf Lesina unter Steinen, die auf Gras auflagen. Mir ist nun die Iden- tität der Arten klar; Lowe: ist fernerhin nur als helle, häufigere Form des niger aufzufassen. Merophysia lata Kiesw. und oblonga Ksw. sammelten wir bei Ameisen unter Steinen auf Lesina und bei Spalato. Diese Arten sind bisher nur aus Griechenland bekannt gewesen. 186 Edm. Reitter: neue und seltene Cartodere elongata Curtis. Süddalmatien, Montenegro; selten. Cartodere Anatolica Moh. Mon. p. 88. Eine sehr kleine, mit elongata verwandte, bei Drieno, Ragusa und auf Lesina aus Laub gesiebte Art, die ich anfänglich für neu hielt (C. minima Rttr. i. ].), beziehe ich jetzt auf die obige, von Mannerheim beschriebene Spe- cies. Ich bin dazu durch den Umstand veranlafst worden, weil ebenfalls dieselhe Leder heuer am Caspischen Meere sammelte, sie also einen sehr weiten Verbreitungsbezirk haben mufs und auf Mannerheim’s Beschreibung sich zwanglos deuten läfst. Sie ist viel kleiner als elongata und aequalis (2 mill.), hat ein viel kürze- res Halsschild; die Flgd. sind ebenfalls kürzer, an den Seiten mehr gerundet, die Punkte der dritten Reihe sehr gedrängt, tief und grofs, die 3 ersten Reihen erreichen sämmtlich die Basis; der 5te schmale Zwischenraum und die Naht ist unmerklich erhabener als die andern. Das Halsschild hat nur eine Querfurche, die seitlichen Eindrücke fehlen. Anthrenus scrophulariae var. gravidus Küster im ganzen südli- chen Dalmatien auf Blüthen nicht selten. Anthrenus verbasci var. nitidulus Küster. Bei Spalato und Bu- dua, nicht häufig. Anthrenus apicalis Küst. Diese herrliche Art fanden wir bei Cattaro und einzeln in Budua und Montenegro. Anthrenus Pimpinellae var. delicatus Kiesenw. In Dalmatien überall häufig. Curimus Montenegrinus Rttr. n. sp. S. Anhang No. 32. Aphodius parallelus Muls. 1 Ex. aus Pridworji (Dalm.), 8 aus Montenegro; aus Laub gesiebt. Kommt auch auf der Insel Veglia vor und ist nach Miller ein Ammoecuus. Geotrupes fossor Waltl. Ein Pärchen in Pilzen bei Castelnuovo. Hoplia flavipes Germ. Bei Budua im Juni n. s. Melolontha Rhenana Bach. Grofse Stücke auf Buchen (Monten.) Phyllopertha hirtella Brull. Wenige Ex. bei Ragusa im Juni. Buprestis Cupressi Lap. 2Ex. mir von Lesina im Juli einge- sendet worden. ; Lacon crenicollis Ménétr. Unter Steinen am Bachufer bei Cat- taro; eben auch, häufiger: Cryptohypnus alysidotus Kiesw. Athous cingulatus Miller n.sp. Taf. VII. Fig. 6d, 5 2. S. Anhang No. 33. Agriotes nitidicollis Mill. n. sp. S. Anhang No. 34. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 187 Homalisus (Phaeopterus Costa) nigricornis n. sp. S. Anhang No. 35. Drilus fulvicollis Aud., Budua, 1 Ex. Ptinus brevivittis Rttr. n. sp. S. Anhang No. 36. Ptinus validicornis Desbr. Ebenfalls 1 Ex. von Baron Hopff- garten bei Drieno erbeutet. Cis punctifer Mel. Diese seltene Art lebt in den Schwämmen von Pinus halepensis, ist jedoch nicht häufig. Lesina, Ragusa. Ebenda kommt auch vor: Dinoderus substriatus Payk. und Corti- ceus Pini Panzer. Laena Kaufmanni Rttr. n. sp. S. Anhang No. 37. Laena Marthae Rttr. Lesina, Ragusa, Drieno, Castelnuovo, Cattaro, Budua und Montenegro, häufiger als die vorige Art. Ich bin geneigt dieselbe für die echte ferruginea Küst., syriaca Baudi jedoch eine von dieser verschiedene, gute Art zu halten. Helops splendidulus Schauf. = Nalassus lapidicola Küst. Ein- zeln auf Paliurus. Gonodera Luperus var. ferruginea. Auf blühendem Crataegus bei Drieno; die Stammform fehlte daselbst. An derselben Locali- tät sammelten wir auch eine schwarze, kleine Art, die mir von hypocrita und murina verschieden zu sein scheint. Tomoderus Dalmatinus Rttr. n. sp. S. Anhang No. 38. Otiorrhynchus Heydeni Stierl., pruinosus Germ. Drieno, Mon- tenegro, auf Buchen, selten. Otiorrhynchus crinipes Miller. Lesina, Pridworje und Drieno, nur sehr einzeln; ebenda O. Herzegowinensis Stier]. n. sp. Otiorrhynchus rugicollis Germ. und Hopffgarteni Stierl. n.sp. Aus halbtrockenem Laube gesiebt bei Ragusa, Castelnuovo, Drieno ete. Otiorrhynchus pachyscelis Stierl. In trockenem Laube auf Lesina. Otiorrhynchus mazillosus Gyll. Drieno und westl. Montene- gro, auf jungen Eichen und Buchen; selten. Otiorrhynchus horridus Stierl. Schweiz. Mitth. VI. p. 37. S. Anhang No. 39. Stomodes Schaufussii Miller. Lesina, Drieno und Montenegro auf Buchen, selten. Trachyphloeus rugicollis Seidl. Diese seltene, bisher noch nicht in den Sammlungen vertretene Art, siebten wir aus Laub bei Drieno und Castelnuovo in einigen Ex. Coniatus Deyrollei Capiom. Auf Tamarixsträuchern bei Castel- nuovo zahlreich. Ich halte diese nur für eine var. von Tamaricis. Acalles variegatus Boh, In ganz Dalmatien und Montenegro, 188 Edm. Reitter: neue und seltene aber nicht häufig. Darunter befinden sich einzelne Stücke, welche die normale Grölse dreifach überragen. Acalles Capiomonti Bris. Diese sehr seltene Art fand ich in einem Stücke bei Ragusa, im Vorjahre in einem bei Metkovie und 1 Ex. auf der Insel Veglia unter Laub. Raymondionymus salpingoides Kraatz n. sp. Taf. VU. Fig. 7. 5. Anhang No. 40. Aylurgus Micklitzi Wachtl on. sp. Taf. VI. Fig.28. S. Anh. No.41. Crypturgus numidicus Ferrari und mediterraneus Eichh. sam- melten wir in denselben Brutgängen in Rinden der Pinus aleppen- sis auf Veglia und bei Ragusa sehr häufig. Da ich typische Expl. von beiden aus Eichhoff’s Händen besitze, welche auf seine vor- züglichen Beschreibungen in seinem Tomicidenwerke vollständig passen, glaube ich auch auf Grund meiner Beobachtungen und mei- nes gesammelten Materials die Vermuthung aussprechen zu sollen, dafs beide die verschiedenen Geschlechter einer Art sein dürften. Tomicus rectangulus Eichh. Ueberall in Dalmatien in Pinus maritima. Bruchus hamatus Miller n. sp. S. Anhang No. 42. Oberea insidiosa Muls. Auf Euphorbia dendroides bei Ragusa ziemlich zahlreich, Die Larve entwickelt sich in den unteren Thei- len der Stengel. Stylosomus depilis Abeille. In Castelnuovo auf einer grofsen blühenden Erica-Art sehr häufig. Luperus Diniensis Bellier. Ist sicher von rufipes Scop. speci- fisch verschieden, und kommt in Dalmatien auf blühenden Eichen, manchmal in Menge, vor. Triplax Marseulii Bedel. Drieno, Castelnuovo, Cattaro, Mon- tenegro nicht selten gesiebt. Das Thierchen lebt an kleinen, fau- lenden Pilzen, welche selten über die Laub- und Moosschichten hervortreten, weshalb dieses Thierchen eigentlich nur durch das Sieb zu erbeuten ist. Triplax tergestana Rttr. n. sp. S. Anhang No. 43. Hylaia rubricollis Germ. Drieno, Castelnuovo, Montenegro. Die gesammelten Stücke sind sämmtlich etwas gréfser als die un- garischen, die Flügeldecken niemals so tief schwarz gefärbt; die Spitze der letzteren ist gewöhnlich verwaschen rostroth. Einige einfarbig rostrothe, gut ausgefärbte Stücke sind uns auch unterge- kommen, Coccinella undecimpunctata L. var. novempunctata Lin. Mehr- fach auf Disteln bei Ragusa gefunden. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 189 A'n'hian €: Beschreibungen der neuen Arten. 1. Reicheia frondicola Ritr. n. sp. Dilute rufa, breviuscula, leviter conveza, prothorace longitudine latiore, antrorsum magis angustato, elytris brevibus, ovals, thorace parum latioribus, striato-punctatis, striis pone medium evanescenti- bus, antennarum articulis penultimis globoso - transversis. — Long. 1.5—2.1 mill. Diese Art ist dieselbe, welche Putzeis in seiner Rev. Cliv. p. 40. 3, dann in der Abeille Tom. VI. e, 1869. p. 147 als Reicheia mirabilis beschreibt. Wie ich bereits in den Verh. der zool. bot. Ges. 1879. p. 547 erwähnte, ist Speleodytes mirabilis Miller nicht nur von der vorhergehenden Art, sondern auch generisch ver- schieden. Sie unterscheidet sich hauptsächlich von den beiden mir vor- liegenden Arten: palustris und lucifuga, durch gedrungenere Ge- stalt, kürzeres, nach vorn mehr verschmälertes Halsschild, kürzere, mehr ovale Flgd., deren Punktstreifen schon sehr bald unter der - Mitte verschwinden und kürzere Fühler, deren vorletzte 3 —4 Glie- der deutlicher quer sind. Lebt unter feuchtem Laube, besonders mit sandigem Unter- grunde, im südl. Theile der Herzogewina und in Süddalmatien. 2. Helophorus singularis Miller n. sp. Oblongo-ovatus, conveziusculus, nigro-aeneus, pedibus ferrugi- neis; capite thoraceque densissime granulato, hoc quinque - sulcato, sulco dorsali angusto, medio non ampliato, sulcis lateralibus inter- nis valde flecuosis, externis fere rectis; elytris apice brunneis, pun- ctato sulcatis, interstitiis angustis, subcarinatis; abdomine apice ru- fescente. — Long. 21 mill. Langlich, gewölbt, auf dem Rücken flachgedrückt. Fühler und Palpen schwarz, metallglanzend. Kopf und Halsschild sehr dicht und fein granulirt, schwarz-metallisch, glanzlos, letzteres viel brei- ter als lang, an den Seiten schwach gerundet, nach hinten etwas verengt, mit fünf sehr wenig vertieften Längsfurchen; die Mittel- furche fein, der ganzen Länge nach gleichbreit, nämlich in der Mitte nicht erweitert; die inneren Seitenfurchen stark gekrümmt, die bei- den äulseren etwas tiefer, fast gerade; auch längs des Seitenrandes mit einer furchenartigen Vertiefung; die Zwischenräume nur sehr schwach wulstig erhaben. Die Figd. sind dunkel metallisch glän- 190 Edm. Reitter: neue und seltene zend, an der Spitze braun, tief punktirt-gestreift, ohne den Anfang einer Punktreihe zwischen dem ersten und zweiten Streif, die Zwi- schenräume schmäler als die Punktstreifen, kielförmig erhaben, glatt. Die Schenkel sind braun, die Schienen gelb. Der Hinter- leib gegen die Spitze röthlich. Diese Art ist sehr ausgezeichnet durch die schwach vertiefte und in der Mitte nicht erweiterte Mittelfurche des Halsschildes und die wenig aufgewulsteten Zwischenräume desselben. An den zahlreichen Quellen bei Pridworje (Dalmatien), aber sehr selten. Wir haben leider die neue Art nicht gleich in ihr er- kannt, weshalb wir sie nicht besonders gewürdigt haben. 3. Leptusa Hopffgarteni Eppelsheim n. sp. Elongata, sublinearis, parum conveza, nitidula, subtihter flavo- pubescens, rufo-testacea, antennis pedibusque concoloribus, abdomi- nis cingulo lato nigro; thorace transverso, lateribus rotundato basi subimpresso, elytris paullo latiore, his thorace nonnihil longioribus, planiusculis, confertim minus subtiliter punctatis; abdomine subpa- rallelo segmentis anterioribus sat crebre posterioribus parcius subti- liter punctatis. — Long. 1—1+ lin. Die neue Art ist reichlich doppelt so grofs als L. asturiensis mihi (Stett. Zeit. 1830. p. 282), im Uebrigen derselben in Gestalt und Färbung recht ähnlich, schlank und gestreckt, fast gleichbreit, oben wenig gewölbt. Die Farbe des ganzen Körpers ist ein leb- haftes Rothgelb, nur ein breiter Hinterleibsgürtel, welcher den Hin- terrand des 4ten, das ganze Ste und die Basis des 6ten Segments einnimmt, ist tief schwarz. Die Behaarung ist auf Kopf und Hals- schild sehr, auf den Flgd. etwas weniger dicht und fein, auf den Hinterleib sparsamer und länger; daher und der dichten und fei- nen Punktirung wegen sind Kopf und Halsschild weniger glänzend als der übrige Körper. Der Kopf ist wenigstens um ein Drittel schmäler als das Halsschild, hinten wenig eingeschnürt, oben we- nig gewölbt, sehr dicht und seicht punktirt. Die Fühler sind kräf- tig, länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze zu verdickt, das 2te Glied cylindrisch, etwas länger und dicker als das Ste ver- kehrt kegelförmige, 4 quadratisch, 5 schwach transversal, 6— 10 allmählig breiter werdend, letzteres doppelt so breit als lang, das Endglied stumpf eiförmig, fast so lang als die beiden vorhergehen- den zusammen. Das Halsschild ist um mehr als die Hälfte breiter als lang, vorn gerade abgeschnitten, hinten sanft, an den Seiten stärker gerundet, etwas vor der Mitte am breitesten und hier brei- Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 191 ter als die Flgd., nach hinten kaum mehr als nach vorn verengt, mit abgerundeten Vorder- und stumpf zugerundeten Hinterecken, oben der Quere nach mälsig gewölbt, sehr dicht und fein punktirt, vor dem Schildchen mit einem kleinen, manchmal ganz undeut- lichen Quergrübehen. Die Flgd. sind etwas länger und schmäler als das Halsschild, an den Schultern breiter als der Hinterrand derselben, nach hinten kaum verbreitert mit fast gleichlaufenden Seiten, hinten in der Mitte gemeinschaftlich seicht ausgerandet, oben fast eben, sehr dicht und rauh, aber nicht grob punktirt, von Farbe röthlich gelbbraun, um das Schildchen herum zuweilen mit dunklerem Anflug. Der Hinterleib ist so breit als die Flgd., bei- nahe gleichbreit, nach der Mitte zu nur äufserst wenjg erweitert, nach der Spitze sehr schwach verengt, vorn ziemlich dicht und deutlich, hinten etwas sparsamer und unbestimmter punktirt. Die Beine sind wie der übrige Körper rothgelb. Von Reitter und v. Hopffgarten in Dalmatien bei Castelnuovo und Pridworje in gröfserer Anzahl aufgefunden. Von Lept. asturiensis weicht die neue Art durch bedeutendere Gröfse, längere und schlankere Fühler, nach hinten weniger ver- engtes Halsschild, längere, dichter und feiner punktirte Flgd. und breiter schwarzen Hinterleibsgürtel ab. L. rubigena ist flacher, hat einen schwarzen Kopf, nach rückwärts stark verengtes Hals- schild und längere, gröber und zerstreuter punktirte Flgd. 4. Leptusa arida Eppelsheim n. sp. Elongata, subconvera, nitida, subtilissime pubescens, brunneo- testacea, capite brunneo, abdominis cingulo posteriore nigro, anten- nis pedibusque testaceis; thorace transversim subquadrato, angulis omnibus rotundatis, bast foveolato; elytris hoc dimidio brevioribus, disco in utroque sexu impressis, dense minus fortiter subgranoso- punctatis; abdomine anterius parce subtilissime punctato, posterius laevigato. — Long. *—1 lin. Eine neve Art aus der Gruppe der L. difformis und piceata, kleiner und glänzender als die erstere, grölser und heller als die letztere, von beiden durch den rückwärts viel weniger erweiterten Hinterleib und durch ganz andere Halsschildform verschieden. Der Körper ist mäfsig gestreckt, oben nur wenig gewölbt, äufserst fein und hinfällig, wenig dicht behaart, glänzend, röthlich gelbbraun, der Kopf gewöhnlich etwas dunkler, ein breiter Hinter- leibsgürtel, welcher den Hinterrand des 4ten und das ganze dte Segment einnimmt, glänzend schwarz. Die Fühlerbasis und die 192 Edm. Reitter: neue und seltene Beine heller gelblich. Der Kopf ist rundlich, nur wenig schmäler als das Halsschild, etwas breiter als lang, die Stirn wenig gewölbt, nicht sichtbar punktirt. Die Fühler sind kaum länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze allmählig stark verdickt, das 3te Glied um die Hälfte kürzer und schmäler als das 2te und nach der Basis mehr verengt, das 4te schwach, die vorletzten Glieder stark transversal, das stumpf - eiförmige Endglied so lang als das Ite und 10te zusammen. Das Halsschild ist etwa um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten sehr wenig, am Vorder- und Hin- terrand sanft gerundet mit abgerundeten Vorder- und Hinterwin- keln, nach hinten kaum mehr als nach vorn verengt, oben wenig gewölbt, in der Mitte der Länge nach etwas abgeflacht, vor dem Schildchen mit einem zumeist deutlichen Quergrübchen, glatt, nicht sichtbar punktirt. Die Flgd. sind an den Schultern so breit als der Hinterrand des Halsschildes, um die Hälfte kürzer als dasselbe, nach rückwärts etwas erweitert, am Nahtwinkel gemeinschaftlich beim g' schärfer und tiefer, beim Q seichter ausgeschnitten, auf der Scheibe in beiden Geschlechtern schräg eingedrückt, ziemlich dicht, mafsig stark, leicht körnig punktirt. Der Hinterleib ist vorn so breit als die Flgd., beim 3! fast gleichbreit, beim 2 bis zum 5ten Segment sehr schwach erweitert, und von da zur Spitze wie- der verengt, oben auf den vorderen Segmenten sparsam, äufserst fein und unbestimmt punktirt, hinten ganz glatt. Bei völlig ausgefärbten Stücken ist der Kopf schwarz, das Halsschild kastanienbraun, die Flgd. gelbbraun und die Basis der vorderen Hinterleibssegmente etwas angedunkelt. Solche Stücke scheinen selten zu sein; unter einer grofsen, von Reitter gesammel- ten Individuenzahl fanden sich nur einige wenige solcher Ex. Bei Ragusa und Castelnuovo in Dalmatien, bei Drieno in der Herzegowina und im westl. Montenegro nicht gerade selten, aber meist vereinzelt aufgefunden. Lept. arida kann nicht leicht mit den oben angeführten Arten verwechselt werden. Sie ist kleiner, heller gefärbt und viel glän- zender als L. difformis, mehr gleichbreit, d. h. in der Mitte weni- ger eingeschnürt, indem das längere Halsschild nach hinten nicht so verengt ist, die Flgd. sind dichter und etwas stärker punktirt und auf der Scheibe eingedrückt und der Hinterleib sparsamer und unbestimmter punktirt und rückwärts nur sehr schwach erweitert. — Lept. piceata ist viel kleiner, dunkler gefärbt, vorn und hinten ungleich breiter, in der Mitte mehr eingeschnürt, Kopf und Hals- schild sind breiter, letzteres nach hinten stärker verengt und die Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 193 Figd. sind kürzer, viel sparsamer und feiner punktirt. — Auch zu Lept. myops steht die neue Art in naher Verwandtschaft, aber jene ist heller gefärbt, hat einen viel längeren Kopf und schlankere, längere Fühler; die Flgd. des 2 sind nicht eingedrückt und das Zi hat einen Höcker auf dem vorletzten Hinterleibssegment. 5. Myrmedonia Reitteri Eppelsheim n. sp. Elongata, parum nitida, breviter griseo - pubescens, nigra, tho- race abdominisque segmentis 2 et 3 obscurius, antennis elongatis pedibusque dilutius rufis; capite thorace angustiore fronte sulcata, thorace transverso posterius angustato medio late longitudinaliter impresso, elytrisque hoc tertia parte longioribus et latioribus con- fertim subtiliter subgranoso - punctatis; abdomine lineari segmentis 5 primis crebrius subtilius punctatis, 60 fere laevi. — Long. 12 lin. Mas: Abdominis segmento 20 in media basi apiceque transver- sim impresso, 30 medio lamina triangulari posterius elevatiore late- ribus declivi munito, 40 fovea posteriore rotundata et carinis dua- bus longitudinalibus postice divergentibus instructo; segmentis 2 et 3 lateribus apiceque densius longius fulvo-aureo pubescentibus. Fem.: latet. Viel kleiner als die nächstverwandten Myrm. Fusst und Rou- gett, weniger glänzend und dichter und feiner punktirt, durch die Färbung allein schon hinlänglich gekennzeichnet. Der Körper ist gestreckt, mälsig gewölbt, ziemlich dicht und fein, kurz graugelb behaart, wenig glänzend, schwarz, das Halsschild und der 2te und 3te Hinterleibsring schmutzig roth, die Fühler und Beine reiner und lebhafter roth. Der Kopf ist schmäler als das Halsschild, hinten stark eingeschnürt, oben abgeflacht, ziemlich glänzend, dicht und mafsig fein, leicht körnig punktirt, die Stirn in der Mitte bis zum Fühleransatz mit einer vorn und hinten tieferen Längsfurche. Die Fühler sind sehr kräftig, viel länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze zu sehr unmerklich verdickt, das 3te Glied um die Hälfte länger als das 2te, die folgenden alle fast länger als breit, das 10te etwas länger als das 9te, das Endglied so lang als die beiden vorhergehenden zusammen, scharf zugespitzt. Das Hals- schild ist um mehr als die Hälfte breiter als lang, vorn gerade ab- geschnitten, am Hinterrande leicht gerundet, vorn an den Seiten gerundet mit tief herabgeschlagenen Vorderecken, nach hinten deut- lich verengt mit stumpf zugerundeten Hinterecken, vor denselben seicht ausgerandet, oben ziemlich gewölbt, dicht und deutlich, fein körnig punktirt, in der Mitte der ganzen Länge nach von einer Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 13 194 Edm. Reitter: neue und seltene breiten und tiefen, vorn und hinten etwas schmäleren Grube durch- zogen. Die Flgd. sind um ein Drittel länger und breiter als das Halsschild, dunkel schwarzbraun, an der Naht schmal bräunlich- roth, noch dichter und deutlicher als das Halsschild körnig-runze- lig punktirt. Der Hinterleib ist ziemlich gleichbreit, an den Seiten hoch gerandet, auf den 5 ersten Segmenten ziemlich dicht, nicht gerade fein punktirt, auf dem 6ten fast glatt. Beim Z ist das 2te Segment in der Mitte des Vorder- und Hinterrandes ziemlich tief eingedrückt und seicht ausgerandet, zwi- schen den Eindrücken leicht gewölbt, oben besonders an den Sei- ten dicht goldgelb behaart, — das 3te Segment ist in der Mitte mit einer 3eckigen, mit der Spitze bis zum Hinterrand des Seg- ments reichenden, nach rückwärts aufsteigenden, an den Seiten und der Spitze abfallenden, und hier äufserst dicht und ziemlich lang goldgelb behaarten Platte versehen; auch der übrige Theil der Oberfläche des Segments ist ziemlich dicht, aber weniger lang gold- gelb behaart, — das 4te Segment ist vorn in der Mitte etwas bucklig erhöht, hinter dem Buckel bis zur Spitze mit einer kreis- runden, mäfsig tiefen Grube versehen, dicht neben dem Buckel und der Grube von zwei die ganze Länge des Segments durchlaufen- den, nach hinten divergirenden, erhabenen Längskielen durchzogen. Das 5te Segment ist ohne Auszeichnung. Von Reitter in einem einzigen 1 Ex. bei Drieno in der Her- zegowina aufgefunden. In der Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale stimmt diese Art am meisten mit Myrm. Rougeti überein, mit welcher die geringe Grölse, die feinere Punktirung und die andere Färbung sie nicht leicht verwechseln lassen. 6. Bythinus Dalmatinus Ritr. n. sp. Taf. VI. Fig. 4, 5, 16. Rufus, capite thorace paululum angustiore, punctato, vertice lae- vigato, prothorace vir transverso, glabro, elytris parce sat fortiter punctatis. — Long. 1.5 mill. Mas: Antennarum articulis duobus basalibus incrassatis, primo valde inflato, apicem versus crassiore, latitudine minus longiore, apice intus fortiter appendiculato, secundo rotundato, subtransverso, primo angustiore, intus securiformi; femoribus haud incrassatis, tibiis anticis intus ante apicem subtilissime, vir perspicue dentatis, posticis simplicibus, parum curvatis, prope basin tenuibus, apice le- vissime calcaratis. — Vide antennam Taf. VI. Fig. 4. et tibiam post. Fig. 16. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 195 Fem.: Antennarum articulis duobus basalibus parum incrassa- tis, primo cylindrico, latitudine parum longiore, secundo primo an- gustiore, globoso. — Vide antennam Taf. VI. Fig. 5. Gelbroth, glänzend, fein und spärlich behaart. Kopf sammt den grofsen, vortretenden Augen nur wenig schmäler als das Hals- schild, so lang als zwischen den Augen breit, unter den Augen fast parallel, am Vordertheile dicht punktirt, am hinteren Scheitel- rande glatt, Stirngruben tief. Fühler dicker als bei Giraffa Rttr., die beiden Wurzelglieder verdickt, beim 2 ist das lste nur wenig länger als breit, cylindrisch, das 2te nicht oder kaum sichtbar schmaler, kugelig; beim di ist das erste sehr verdickt, gegen die Spitze keulenförmig angeschwollen, wenig länger als breit, innen an der Spitze mit einem kräftigen, geraden Anhängsel, das 2te ist viel schmäler, kugelig, fast etwas breiter als lang, innen schwach messerförmig abgeplattet. Halsschild fast so lang als breit, glatt. Flgd. nicht sehr dicht, aber stark punktirt, der Nahtstreifen sehr tief eingedrückt. Beim Z sind die Schenkel nicht verdickt, die Vorderschienen vor der Spitze, auf der Innenseite leicht einge- schnürt, wenig sichtbar gezahnt, die hintersten einfach, schwach gebogen, an der Wurzel wie gewöhnlich viel dünner, an der Spitze kurz bespornt. Diese Art ist am nächsten mit B. Giraffa Rttr. aus dem Cau- casus verwandt, sie ist aber viel kürzer, hat dickere Fühler, viel grölsere Augen, die Flgd. sind spärlicher punktirt, der Scheitel glatt und beim 3! befindet sich das Anhängsel des ersten Gliedes ganz an der Spitze, das zweite ist kürzer und die Vorderschienen um Vieles schwächer gezahnt. In Süddalmatien und dem südlichen Theile der Herzegowina die am reichlichsten auftretende Art. 7. Bythinus Melinensis Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 6, 7, 15. Rufus, capite thorace angustiore, punctato, prothorace vic trans- verso, glabro, elytris parce fortiter punctatis. — Long. 1.2 mill. Mas: Antennarum urticulis duobus basalibus incrassatis, primo inflato, apicem versus parum clavato, intus apice breviter appendi- culato; secundo primo valde angustiore, subrotundato, non trans- verso, intus indistincte securiformi; femoribus haud incrassatis, tibüs anticis simplicibus, posticis subrectis, leviter incrassatis, prope basin non angustioribus, apice breviter calcaratis. — Vide antennam ma- ris Taf. VI. Fig. 6. et tibiam post. Fig. 15. Fem.: Antennarum articulis duobus parum incrassatis, primo 13 * 196 Edm. Reitter: neue und seltene cylindrico, latitudine parum longiore, secundo 1o vir angustiore, non transverso, subgloboso. — Vide ant. Q Fig. 7. Dem B. Dalmatinus aufserordentlich ähnlich und durch fol- gende Merkmale unterschieden. Der Kopf ist deutlich schmäler als das Halsschild, nicht so lang als zwischen den Augen breit, überall, auch am Scheitel, punktirt, der Nahtstreifen auf den Flgd. ist viel schwächer vertieft; beim g' ist das erste Glied etwas weniger keu- lenförmig gegen die Spitze, an derselben immer nur mit einem kur- zen, kleinen, geraden Anhängsel, das zweite Glied ist etwas ge- streckter, so lang als breit, immer viel undeutlicher messerförmig, mit der Spur eines stumpfen Winkels, die Vorderschienen sind gar nicht gezahnt, die hinteren dagegen dadurch sehr ausgezeichnet, dafs selbe gleichmäfsig schwach verdickt und mehr gerade sind, an der Basis sind die letzteren durchaus nicht dünner, wie bei den meisten Arten, und endlich ist der Käfer immer sehr merklich kleiner. Wir sammelten diese Art ausschliefslich bei Meline, ganz in der Nähe von Castelnuovo, in Süddalmatien, durch Sieben sehr feuchten Laubes, das dort in Menge vorhanden ist. Sie ist jedoch recht spärlich zu finden. 8. Bythinus solidus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 8, 9. Dilute castaneus, capite thorace paullulum angustiore, vertice parce subtiliter punctulato, prothorace vir transverso, glabro, elytris parce subtilissime punctatis, — Long. 1.8 mill. Mas: Antennarum articulis duobus basalibus incrassatis, primo subcylindrico, latitudine fere duplo longiore, intus leviter rotundato, in medio profunde foveolato, secundo primo paullulum angustiore, globoso, intus subsecuriformi: femoribus incrassatis, tibiis anticis intus dentatis, posticis calcaratis. — Ant. maris Fig. 8. Fem.: Antennarum articulis duobus basalibus leviter incrassa- tis, primo cylindrico, latitudine duplo longiore, secundo 10 paullu- lum angustiore, oblongo quadrato. — Ant. 9 Fig. 9. Rostroth oder hell kastanienbraun, fein gelblich behaart. Kopf sammt den Augen etwas schmäler als das Halsschild, fein, am Vordertheile dicht, am Scheitel spärlich punktirt. Stirngruben nur mälsig grofs, aber tief; von den Augen nach vorn convergirend verschmälert, kurz vor der Spitze parallel, kaum so lang als zwi- schen den Augen breit. Die beiden Wurzelglieder der Fühler ver- dickt, beim Q das erste 2 Mal so lang als breit, cylindrisch, das zweite etwas weniger schmäler, nur wenig länger als breit; beim Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 197 OG das erste stark verdickt, fast eben so lang, die Innenseite schwach gerundet, in der Mitte mit einer tiefen grofsen Grube, das 2te etwas schmäler als das vorhergehende, kugelig, innen un- deutlich messerförmig. Halsschilid kaum oder undeutlich breiter als lang, oberhalb der Querlinie glatt. Flgd. sehr fein und spär- lich punktirt. Beim ¢ sind die Vorderschienen in der Mitte scharf gezähnt, die hinteren deutlich bespornt und überdies alle Schenkel verdickt. In der Körperform der vorigen ähnlich, aber wegen der Aus- zeichnung der männlichen Fühler mit einer noch unbeschriebenen Art aus Krain (Emonae Sauley in litt.) verwandt, von der sie sich durch feiner punktirte Flgd. und verdickte Schenkel des JS ent- fernt. — B. troglocerus Saulcy hat ebenfalls ähnlich gebaute Füh- ler, ist aber schwarz, kleiner, von anderer Körperform etc. Wenige Ex. wurden von uns bei Castelnuovo und Cattaro aus Laub gesiebt. 9. Bythinus scapularis Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 10, 11. Rufus, capite thorace minus angustiore, inaequali, foveolis fron- talibus in mare antice confluentibus, prothorace vix transverso, re- mote subtilissimeque punctulato, fere laevi, elytris parce fortiter pun- ctatis. — Long. do 1.9, 2 1.7 mill. Mas: Antennarum articulis duobus primis incrassatis, primo longissimo, latitudine fere triplo longiore, intus basi angusto, ante apicem paululum excavato, apice breviter appendiculato, appendiculo apice truncato, secundo minus angustiore, transversim globoso, in- trorsum leviter dilatato, subsecuriformi, apice puncto pihfero ornato; femoribus vir incrassatis, tibiis anticis intus ante apicem subtiliter acute dentatis, posticis breviter calcaratis. — Ant. mar. Fig. 10. Fem.: Antennarum articulis duobus primis incrassatis, articulo primo longissimo, cylindrico, latitudine plus quam triplo longiore, secundo parum angustiore, elongatim quadrato, oculis minoribus. — Ant. fem. Fig. 11. Eine aufserordentlich ausgezeichnete neue Art. Gesättigt gelbroth, glänzend, fein gelblich behaart. Kopf nicht ganz so breit als das Halsschild und kaum so lang als zwischen den Augen breit, der vorderste Theil gleichbreit, oben sehr uneben und punktirt, mit dem gewöhnlichen, hier sehr deutlichen Längs- kiel über die Stirn. Die Stirngruben nicht sehr tief nach vorn ge- zogen und an dem Kiele fast verbunden; unterhalb derselben noch mit einem schwachen queren Eindrucke. Die Spitze des Kopfes, 198 Edm. Reitter: neue und seltene oberhalb der Fühlereinlenkungsstelle jederseits beulenförmig aufge- trieben. Augen klein, unterhalb derselben an den Seiten mit eini- gen längeren, abstehenden Haaren. Fühler des g' sehr schlank, die beiden Wurzelglieder verdickt, das erste sehr lang, schaftför- mig, fast dreimal so lang als breit, an der Wurzel viel dünner, vom ersten unteren Viertel bis zur Spitze fast gleich diek, innen vor der Spitze schwach und flach ausgehöhlt, an der dufsersten Spitze mit einem sehr kurzen, kräftigen Anhängsel, welches am Ende gerade abgestutzt ist; das zweite Glied etwas breiter als lang, kugelig, immer schwach gerundet erweitert und die äulserste Kante leicht messerförmig abgeplattet; .die nächsten Glieder dünn, das 3te ist anderthalb Mal so lang als breit, das 4te, 5te und 6te min- destens so lang als breit, das 7te und 9te kugelig, so lang als breit, das Ste allein schwach queer, das letzte eiförmig, lang, zu- gespitzt, das vorletzte rund. Durch den Fühlerbau ist diese Art sehr ausgezeichnet. Halsschild wenig oder kaum merklich breiter als lang, kugelig gewölbt, viel schmäler als die Flügeldecken, oben sehr fein und äulserst weitläufig, nicht auffällig punktirt. Flügeld. weitläufig mälsig stark punktirt; der Nahtstreifen tief eingedrückt. Hinterleibsringe fast glatt, sehr fein gerandet. Schenkel des ¢ nicht verdickt, die Vorderschienen fein, scharf gezahnt, die hinter- sten mit feinem Endsporne. Ein einzelnes d fing ich in einem Eichenwalde bei Ragusa, oberhalb des Fort „Imperial“; 2 2, die sich durch kleinere Augen und etwas geringere Grölse auszeichnen, und die ich anfangs ge- neigt war für eine besondere Art zu halten, bei Drieno in der Her- zegowina, 2 Meilen von Ragusa entfernt, in einer grofsen Höhle, am Eingange derselben unter nassen Steinen. 10. Bythinus armipes Ritr. n.sp. Taf. VI. Fig. 12, 13, 14. Rufus, capite prothoraceque fortiter dense punctatis, hoc sub- transverso, capite latiore, elytris piceis fortiter punctatis. — Long. 1—1.1 mill. Mas: Antennarum articulis duobus incrassatis, primo latitudini longitudine aequali, apice intus sensim crassiore, ante apicem intus appendiculato, apice subfoveolato, secundo subquadrato, primo vir angustiore, intus securiformi, angulis introrsis rectis, extrorsis ro- tundatis, femoribus incrassatis, tibiis omnibus robustis, anticis intus ante apicem acute dentatis, posticis ante medium dente valido arma- tis, sub dente curvatis, intus emarginatis et ciliatis. — Ant. mar. Fig. 12, tib. post. Fig. 14. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 199 Fem.: Antennarum articulis duobus basalibus incrassatis, primo latitudine vir longiore, secundo primo vir aut minus angustiore, ro- tundato. — Ant. fem. Fig. 13. Klein, hell roth, die Flgd. braun. Kopf und Halsschild dicht und stark punktirt; der erstere schmaler als das letztere, fast so lang als breit, unter den Au®en zur Spitze kurz, parallel; Stirn- gruben nur mälsig grofs, Augen sehr deutlich. Halsschild undeut- lich quer, stark gewölbt. Flügeldecken mit tiefem Nahtstreifen und stark punktirt. Hinterleib fast glatt. Die Fühler sind ziemlich kurz, die beiden Wurzelglieder ver- dickt, das erste beim 2 so lang als breit, das zweite unmerkbar schmäler, mindestens so lang als breit, beide mit abgestumpften Winkeln; beim g' das erste so lang als breit, innen gegen die Spitze dicker werdend, kurz vor der Spitze mit einem kurzen, ge- raden Anhängsel und dicht über diesem mit einem kleinen Grüb- chen, welches sich an der Spitze befindet, das zweite Glied qua- dratisch, kaum schmäler als das erste, die Innenseite gerundet er- weitert und messerförmig abgeplattet mit rechteckigen inneren Win- keln, die äufseren Winkel abgerundet. Beim ¢ sind ferner die Schenkel verdickt, alle Schienen viel kräftiger und breiter als bei den verwandten Arten, die Vorderschienen innen ober der Spitze scharf gezahnt, die hintersten dicht ober der Mitte, innen mit einem grofsen, dreieckigen Zahne. Ober und unter demselben ist diese bogenförmig ausgerandet, die untere gréfsere Ausrandung, die gleichzeitig eine Krümmung der Schiene begleitet, ist mit feinen Härchen dicht bewimpert. Wegen der gedrungenen Körperform, dem dicht und stark punktirten Kopfe und Halsschilde mit nigripennis, puncticollis ete. verwandt, aber durch den Bau der Fühler und Schienen von allen ähnlichen Arten weit verschieden. 3 cd und etwa 17 2 wurden von uns zusammen im westlichen Theile Montenegros erbeutet. ll. Pygoxyon nov. gen. Pselaphidarum. Reitter Verh. d. zool. bot. Ges. Wien 1880. p. 508. Corpus breviusculum, converum, antrorsum apiceque attenuatum. Caput thorace angustius, antice tuberculatum, medio longitudinaliter canaliculatum. Antennae undecimarticulatae, graciles, clavatae, basi approximatae. Palpi mazillares quadriarticulati, in capitis foveis profundis lateralibus positae, articulo primo tertioque minuto, se- cundo quartoque oblongo, ultimo elongato-ovali, intus cavernoso, 200 Edm. Reitter: neue und seltene apice subtruncato, unisetoso. Prothoraz transversim quadratus, de- pressus, longitudinaliter canaliculatus, pone medium transversim im- pressus. Elytra elongata, apicem versus ampliata, convera, Abdo- men segmentis dorsalibus conicis, tribus primis conspicuis margi- natis, ultimo subacuminato. Pedes tenues, femoribus non incrassa- tis, simplicibus, marginibus inferioribus ezcavatis, tibiis tenuibus subrectis. Cozae posticae subdistantes. Tarsi unguiculo singulo. Diese neue Gattung tritt in die Verwandtschaft von Tychus, obgleich ihre Körperform nicht sehr an dieselbe erinnert, sondern eher einem Conoderus Saulcy ') einigermalsen ähnlich ist. Die erste Art derselben wurde im Jahre 1879 von Leder im hohen Caucasus, im Suramgebirge, in einem einzelnen Stücke entdeckt und von mir in den Verh. der zool. bot. Ges. im zweiten Nach- trage zur Käferfauna des Caucasus als P. scydmaeniforme beschrie- ben. Daselbst mag auch die ausführliche Gattungs- Charakteristik nachgelesen werden. Besonders merkwürdig sind bei dieser Gat- tung die dünnen Beine, deren Schenkel auf der Unterkante stark ausgehöhlt sind; in die Rinne derselben legen sich die Schienen zum Theil ein. Ferner befindet sich an den Seiten des Kopfes eine tiefe, ovale Grube, in welche sich die Kiefertaster in der Ruhe einlegen und dann schwer sichtbar sind. — Merkmale, wel- che keiner bisher bekannten Gattung zukommen und dieselbe un- gemein charakterisiren. Zur Beschreibung der Gattung a. a. O. sei noch der unten an- geführte, höchst eigenthümliche Bau der Kiefertaster nachgetragen, dessen Zusammenhang mir erst in jüngster Zeit klar geworden ist. 12. Pygozyon lathridiiforme Ritr. n. sp. Taf. VI. Fig. 1, 2, 3. Rufo - castaneum, tenuiter fulvo - pilosum, vir punctatum, capite pone oculos obtuse bidenticulato, ante basin transversim profunde impresso, fronte utrinque arcuatim canaliculato; antennarum articulo secundo quadrato; prothorace transverso, depresso, antice magis quam postice angustato, in medio tenuiter longitudinaliter sulcato, sulco prope basin latiore et profundiore, pone medium transversim impresso, impressione utrinque profunde lateque bifoveolata, lateribus medio rotundato, elytris oblongis, basi leviter bifoveolatis, strus sutural integra, strüs dorsahbus duabus 1) Conoderus Saulcy ist bei den Elateriden vergeben, weshalb ich für diese Gattung den Namen Saulcyonymus vorschlage. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 201 tenuis geminatis, abbreviatis, interstitio striarum intervorum subelevato, abdomine brevi, conico. — Long. 1.8 mill. Kurz, nach vorn allmählig, nach rückwärts rasch zugespitzt, gewölbt, hell kastanienbraun oder braunroth, dünn und lang, ab- stehend behaart, kaum punktirt. Kopf viel schmäler als das Hals- schild, länger als breit, am Vorderrande mit 2 genäherten, empor- gehobenen Höckern, unter denen die Fühler eingelenkt sind. Au- gen rund, klein, vorstehend, grob facettirt. Vor und unterhalb der Augen ist der Kopf eingeschnürt, die Seiten dicht unter den Augen mit einem, und unterhalb der Einschnürung, welche mit einer Quer- furche des Scheitels correspondirt, mit einem zweiten, kleinen, stumpfen Zähnchen. Die Theilungsfurche der Höcker setzt sich über die ganze Stirn bis zum Hinterhauptrande fort. Die Seiten der Stirn sind jederseits von einem feinen gebogenen Leistchen durchzogen, zu beiden Seiten derselben ist diese schwach längs vertieft. Fühler fast von halber Körperlänge, die beiden Wurzel- glieder schwach verdickt, das erste ist cylindrisch, länger als breit, das zweite quadratisch, die folgenden 7 dünner, etwa so lang als breit oder kürzer, das 10te und 11te verdickt, eine Keule bildend, das letzte lang cylindrisch, am Ende zugespitzt, 3mal so lang als das 10te, dieses quer, fast fünfeckig. Kiefertaster viergliedrig, das erste derselben sehr klein, das zweite lang gestreckt, an der Wur- zel dünn und gebogen, gegen die Spitze verdickt und hier von der Stärke des 3ten; dieses fast dreieckig, klein, das letzte lang oval, dicker als die vorhergehenden, an der dufsersten Spitze schwach abgestutzt, an dieser mit einem Borstenhaar versehen. Das letzte verdickte Glied ist innen der ganzen Länge nach ausgehöhlt und wird über die 3 vorhergehenden so geschlagen, dafs sie ganz in der Aushöhlung derselben aufgenommen werden. In diesem gefal- teten Zustande legt sich aber auch dieses Glied in eine grofse und sehr tiefe Grube an den Seiten des Kopfes ein, welche genau der Gröfse derselben entspricht. Sind die Taster eingelegt, so fällt die Wölbung des äufseren letzten Gliedes mit jener des Kopfes zusam- men, und in dieser normalen Lage sind die Taster nur sehr schwer erkennbar. Halsschild breiter als lang, von der Form des Lathri- dius (Enicmus) transversus, oben flach gedrückt, die Seiten in der Mitte leicht gerundet, nach vorn mehr als nach der Basis verengt, die Vorderwinkel als eine kleine Spitze vortretend, die hinteren rechteckig, die Scheibe in der Mitte mit einer feinen Längsfurche, welche sich im unteren Viertel vor den Flgd. vertieft und oval ver- breitert, unter der Mitte breit, quer eingedrückt, und die Querfurche 202 Edm. Reitter: neue und seltene jederseits mit zwei genäherten, weiten, flachen Grübchen versehen, ähnlich wie bei dem oben angeführten Lathridier, ebenso ist eine feine Längsfurche in der Nähe der Seiten vorhanden, welche die Basis erreicht und am Vorderrande, ziemlich in die Vorderwinkel, einmündet. Oberhalb der Querfurche befindet sich an den Seiten eine dünne, emporgehobene Platte, diese entspringt vom Seiten- rande, erhebt sich schräg aufwärts gegen die Scheibe und mündet in die Seitenfurche ein. Sie ist indefs nur bei schiefer Ansicht be- merkbar. Flgd. etwas länger als zusammen in der Mitte breit, an der Basis mindestens von der Breite des Halsschildes, die Seiten gerundet erweitert, kaum punktirt, mit einem ganzen Naht- und zwei doppellinigen Rückenstreifen, der äulsere, kürzere an der Schulterbeule, der zweite, innere, unter die Mitte reichende zwi- schen dem dufseren und der Naht in der Mitte der Basis entsprin- gend; die Mitte zwischen jeder Doppellinie der Dorsalstreifen deut- lich, schwach kielförmig emporgehoben und oben mit nur sehr fei- ner, weitläufiger Punktreihe versehen. An der Basis jeder Decke befinden sich zwischen den Rückenstreifen 2 Grübchen, welche nach abwärts stark abgeflacht sind. Rückensegmente 5 sichtbar, alle zusammen viel kürzer als die Flgd., nach abwärts stark conisch zugespitzt, die 3 ersten von gleicher Länge, an den Seiten geran- det, das 4te ist etwas länger, das letzte sehr klein, beide ungeran- det. Unterseite dicht und fein punktirt, die Hinterbrust unterhalb der Hüften jederseits mit einem sehr feinen, ziemlich langen, pa- rallelen, die beiden ersten Bauchringe mit 2 convergirenden, sehr feinen Fältchen versehen. Hüften der Vorderbeine aneinander ste- hend, die Mittelhüften etwas, die hintersten mehr von einander ab- stehend. Beine dünn, mafsig lang, die Schenkel einfach, nicht ver- dickt, am Unterrande für die Schienen ziemlich tief ausgehöhlt; die Schienen ziemlich gerade, von der Länge der Schenkel, dünn. Tarsen 3gliederig, das erste hiervon sehr kurz, die beiden letzten gestreckt, gleichlang, das Klauenglied viel dünner, mit einer einzi- gen Klaue. Das ¢ scheint sich durch kürzere, dickere Fühler aus- zuzeichnen. Von der caucasischen Art ist diese durch etwas kleinere Kör- perform, an den Seiten deutlich gerundetes Halsschild, die Form der Mittelfurche, welche bei scydmaeniforme durchaus gleichmälsig, breiter und flacher ist, durch nicht sichtbare Punktirung der Flgd. und deren längere und erhöhte, fast kielchenférmige Dorsalstreifen verschieden. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 203 Im Laube zwischen Felsenspalten, welche durch Dornhecken geschützt sind, bei Ragusa und Pridworje (Dalm.) selten; noch viel einzelner bei Drieno (Herzogew.) und in Montenegro. Das Thier stellt sich anfangs todt und macht später nur sehr langsame, unbeholfene Bewegungen, eine Erscheinung, die ich bei Pselaphi- den aus den ersteren Gruppen noch nicht beobachtet habe. Auf Taf. VI. Fig. 1. ist diese Art ganz, Fig. 2. ein Kiefer- taster und Fig. 3. ein Hinterbein abgebildet. 13. Trimium Hopffgarteni Rttr. n. sp. Capite thorace latitudine aequali, dense punctato, apice (prope clypeum) transversim impresso, prope oculos utrinque foveolato, pro- thorace subtilissime punctulato, latitudine fere longiore, striohs ab- dominalibus divergentibus, tertiam segmenti longitudinem aequanti- bus, quartam disci partem includentibus. — Long. 1.2—1.4 mill. Mas: Nigerrimum, antennis pedibusque ferrugineis, antennarum clava femoribusque nonnunguam subinfuscatis, elytris conjunctis la- titudine longioribus, abdominis segmento dorsali primo conspicuo lateribus parallelo; segmentis ventralibus duobus primis extrorsum utringue foveolatis. Fem.: Nigerrimum, prothorace elytrisque piceis, antennis pedi- busque rufis; elytris conjunctis latitudine fere brevioribus, extus ro- tundatis, abdominis segmento dorsali primo conspicuo basi angusto, apicem versus latiore, segmentis ventralibus simplicibus. Schwarz, nur bei dem ¥ das Halsschild und die Figd. heller braun, Fühler und Beine rostroth, manchmal die Fühlerkeule und Schenkel beim 3 schwach angedunkelt. Kopf am Vorderrande mit einer Querfurche, neben den Augen mit einem Grübchen, sonst ein punktirt, die Mitte des Scheitels meist mit einem sehr undeut- lichen Grübchen. Halsschild so breit als der Kopf, fast länger als breit, feiner punktirt, die Eindrücke vor der Basis von gewöhn- licher Form. Flgd. beim d länger, beim 9 etwas kürzer als zu- sammen breit, beim 2 aufsen gerundet, beim 5 von der Mitte zur Spitze nahezu gleichbreit. Die Längsfältchen am ersten oberen sichtbaren Rückensegmente ein Drittel der Länge derselben errei- chend, divergirend, und ein Viertel der Breite des Segments ein- schliefsend. Bei dem Z\ sind die Seiten desselben fast gleichbreit, bei dem 2 an der Wurzel viel schmäler als am Hinterrande. Das ¢G ist aufserdem dadurch recht ausgezeichnet, dafs die beiden ersten 204 Edm. Reitter: neue und seltene unteren Bauchsegmente jederseits nahe am Aufsenrande ein tiefes Grübchen besitzen. Nach meinem lieben Freunde und Reisegefährten, Hrn. Baron Max v. Hopffgarten, benannt. Diese wegen der dunklen Färbung in beiden Geschlechtern leicht kenntliche, grofse Art fand sich im Laubgesiebe von Drieno (Herzegowina) und im westlichen Theile von Montenegro. 14. Cephennium Montenegrinum Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 17. Rufum, elytris nigro-piceis aut castaneis, apice dilutioribus, ca- pite glabro, oculis sat magnis, thorace elytrisque parce subtilissime . punctulatis, his elongato - ovatis, striola humerali recta, brevi, ad marginem non vergente, antennarum articulis 1o—7o non, 80 et 9o sensim parum majoribus minus transversis, articulo To contiguis paulo majore, art. ulttmo ovato, praecedente plus quam duplo lon- giore. — Long. 1 mill. Hell rostroth, nur die Flgd. bis auf die hellere Spitze schwärz- lich oder braun, selten einfarbig rostroth. Kopf glatt, Augen ziem- lich grofs, deutlich. Fühler schlank, die beiden Wurzelglieder sehr schwach verdickt, die ersten 5 fast länger als breit, die folgenden quadratisch, darunter das 7te etwas grölser als die umgebenden, die beiden ersten Glieder der Keule undeutlich quer, allmählig breiter werdend, das letzte lang, eiförmig, zugespitzt, von der Breite des zehnten und mehr als doppelt so lang als dieses. Hals- schild sowie die Flügeldecken sehr fein, nicht dicht punktirt, fein gelblich und spärlich behaart. Das erstere von der Breite der letzteren, von gewöhnlicher Form, Hinterwinkel rechteckig. Flgd. 2mal so lang als das Halsschild, eiförmig, ober der Mitte am brei- testen, in der Mitte an der Basis mit einer grolsen, tiefen Grube; die seitlichen Fältchen gerade nach abwärts gestellt, kurz, nicht mit dem Seitenrande parallel verlaufend.. Beim g! ist die Hinter- brust nicht sichtbar eingedrückt. Aus der Gruppe des C. thoracicum, und zwar zunächst mit simile Sauley, carnicum Sauley und hungaricum Sauley verwandt; von der ersten Art durch die feinere, auf Kopf und Halsschild gleichmäfsige Punktirung und gestrecktere Fühlerkeule, von den beiden letzten durch hellere Färbung, geringere Wölbung des Kör- pers, schlankere Fühler und besonders durch das kurze, nicht mit dem Seitenrande parallel verlaufende Humeralfaltchen auf den Fld. abweichend, Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 205 Drei Ex. wurden bei Pridworje (Dalm.) auf der Senesica aus Buchenlaub, eines bei Drieno (Herzegow.) und eine grölsere An- zahl im westl. Montenegro gesiebt. 15. Cephennium Lesinae Rittr. n. sp. Taf. VI. Fig. 18. Angustum, leviter converum, rufo-testaceum, oculis minutis, pro- thorace subtransversim cordato, elytrisque elongato-ovatis vix per- spicue punctulatis, his foveolis brevissimis, striola humeral longa, ad marginem vergente, antennarum articulis 40o—80 globosis, clava abrupte triarticulata, apicem versus sensim latiore, his articulis pri- mis transversis, ultimo oblongo-ovato, praecedente duplo longiore. — Long. vix 1 mill. Gestreckt, leicht gewölbt, rothgelb, glänzend, fein gelblich und spärlich behaart. Kopf fast glatt, Augen klein, aber deutlich. Füh- ler kräftig, das 4te bis Ste Glied kugelig, das 7te unmerklich grös- ser, die Keule gut abgesetzt, die beiden ersten Glieder derselben leicht quer, das letzte länglich eiförmig, reichlich zweimal so lang als das vorhergehende. Halsschild sowie die Flgd. kaum sichtbar, sehr fein, nicht dicht punktirt, das erstere schwach quer, leicht herzförmig, im oberen Drittel am breitesten, von da zur Basis ver- engt, die Hinterwinkel rechteckig. Flgd. länglich, fast 3mal so lang als das Halsschild, im oberen Drittel am breitesten, die Sei- ten hier deutlich gerundet, die Basalgrübchen klein und kurz, we- nig deutlich, das Humeralfältchen jederseits lang, ein Viertel der Flügeldeckenlänge erreichend, fein und deutlich, mit dem Seiten- rande parallel verlaufend, daher gebogen, vom dufseren Rande der Basalgrübchen ausgehend, mithin ziemlich weit auf die Scheibe der Decken gerückt. Fühler, Palpen und Beine kaum heller gefärbt. Von der Gruppe des C. Aubei, aber schmäler, die Flgd. viel länger, weniger gewölbt, namentlich durch die langen Humeral- fältchen abweichend; von fulvwm durch schwächere, kaum sichtbare Punktirung und die weniger queren vorletzten Fühlerglieder, dann schmälere Kopfform, von caucasicum Saulcy, dem die neue Art zu- nächst steht, durch leicht queres 9tes Fühlerglied und feinere Punk- tirung, von den anderen gelben Arten durch grölseren oder kleine- ren Körperbau verschieden. 206 Edm. Reitter: neue und seltene 16. Cephennium liliputanum Rttr.!) n.sp. Taf. VI. Fig. 19. Elongatum, subdepressum, rufo-testaceum, oculis minimis, pro- thorace subquadrato, lateribus apice sensim subparallelo, elytris parce vir perspicue punctulatis, oblongis, lateribus ante medium mi- nus, apice obtuse rotundatis, foveolis basalıbus flavo-tomentosis, an- gulo humerali recto, parvo, striola humerali longa, ad marginem vergente; antennarum articulis 30—80 globosis, nono decimoque transversis, ultimo ovato, praecedente his longiore. — Long. 0.7— 0.8 mill. Gestreckt, rothgelb, sehr schwach gewölbt, fast leicht nieder- gedrückt, besonders auf dem Halsschilde, fein gelblich behaart, die Maxillarpalpen blafs gelb. Kopf glatt, Augen so klein, dafs sie in der Regel nicht sichtbar sind. Fühler mit kugeligen Gliedern, das Tte kaum merklich breiter, die ersten 2 Glieder der Fühlerkeule quer, das letzte eiförmig, zweimal so lang als das zehnte. Hals- schild fast quadratisch, nur bei sehr starker Vergrölserung sicht- bar, fein punktirt, im obersten Viertel am breitesten, von da bis zur Basis fast gleichbreit, wodurch das Halsschild eine abweichende Form erhält, als es gewöhnlich gebildet ist, die Hinterwinkel mehr spitz als rechteckig, direct nach abwärts vorgezogen. Flgd. 2mal so lang als das Halsschild, an den Seiten sehr schwach, und zwar !) Mir ist noch nachstehende, vom H. Baron v. Hopffgarten im Bakoner Wald in Ungarn gesammelte neue Euthia-Art bekannt. Euthia clavata Rttr. n. sp.: Subdepressa, elongata, castanea, pedibus antennisque rufis, his clava valde abrupta magna picea; ca- pite prothorace dense punctatis, elytris confertim sat fortiter, api- cem versus subtihus punctatis, impressione longitudinali prope suturam pone medium abrupte abbreviata. — Long. 1.1 mill. Der E. scydmaenoides sehr nahe verwandt, von derselben Gröfse, Form und Punktirung; sie ist aber einfarbig kastanien- braun, die Fühler bis auf die angedunkelte Keule und Beine roth. Die Fühlerkeule ist viel breiter als bei der verglichenen Art, dop- pelt so breit als die Geifselglieder, die beiden vorletzten Glieder schwach quer. Flgd. mit einem deutlichen Längseindrucke neben der Naht, der die Nahtlinie vertritt, dieser Eindruck ist unterhalb der Mitte plötzlich abgekürzt und an dieser Stelle am tiefsten. Bei scydmaenoides ist derselbe an der Wurzel an die Naht genähert, hier am deutlichsten, dann allmählig gegen die Spitze verschwin- dend. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 207 ober der Mitte, gerundet, die Spitze abgestumpft, nach der letzteren nur undeutlich verengt, die Basalgruben klein, dicht an der Wur- zel, leicht zu übersehen, mit dichtem, gelben Toment besetzt, die Humeralfältchen deutlich, ziemlich lang, mit dem Seitenrande pa- rallel verlaufend, mithin leicht gebogen. Der Ausgangspunkt der- selben ist wie bei der vorigen Art. Diese äufserst kleine Art ist durch ihre geringe Wölbung und den fast parallelen Körper recht bemerkenswerth. In der Gröfse dem C. minimum Saulcy gleichkommend; von diesem durch die angeführten Merkmale und stark queres 9tes und 10tes Fühlerglied sich entfernend. Ein Stück wurde bei Ragusa auf der Halbinsel Lapat, 2 wei- tere bei Drieno in der Herzegowina aus Laub gesiebt. 17. Chevrolatia egregia Ritr. n. sp. Taf. VII. Fig. 1. Angusta, rufo-testacea, tenuiter fulvo puberula, vir punctata; capite thorace fere angustiore, elongato, utrinque leviter sulcato, suleis in foveis magnis elongatis excurrentibus, ante collum longum constricto, antennarum articulis 20, 40—80 subquadratis (30 trans- verso), ultimis minus incrassatis, viz clavatis, articulo ultimo ovato, latitudine longiore, duobus penultimis leviter transversis; prothorace elongatim quadrato, basi quadrifoveolato, foveolis lateralibus oblon- gis, duabus dorsalibus transversis; elytris thorace latioribus, elon- gato-ovalis, subdepressis, basi leviter biimpressis, plica humerali minus distincta. — Long. 1.7 mill. Einfärbig rothgelb, die Palpen und Schienen etwas heller, sehr fein, nicht allzu dicht gelblich behaart, kaum punktirt. Die Füh- ler kaum von halber Körperlänge, gegen die Spitze wenig verdickt die Keule nicht abgesetzt, das erste Glied mehr verdickt als die nächsten, länger als breit, das 2te, 4te bis 8te quadratisch, das 3te quer, das letzte eiförmig, anderthalb Mal länger als breit, die beiden vorhergehenden schwach aber deutlich quer. Kopf länger als breit, mit langem glatten Halse, zwischen diesem und der Stirn stark eingeschnürt, oben mit 2 Furchen, welche am Scheitel, jede in eine besondere grolse, tiefe, längliche Grube, einmünden. Die Seiten des Kopfes sind abstehend behaart, die Haare von den Au- gen bis zu dem Halse nach abwärts, die des Halses selbst nach aufwärts gerichtet. Halsschild um ein Viertel länger als breit, fast 4eckig, vorn wenig gerundet, von der Mitte zur Basis fast gleich- breit und die Seiten daselbst erhaben gerandet, an der Basis mit 4 tiefen, durch Kiele getrennte Grübchen, wovon die dufseren läng- 208 Edm. Reitter: neue und seltene lich, die inneren quer sind. Flgd. breiter als das Halsschild, lang oval, an der Spitze abgestutzt, oben leicht niedergedrückt, kaum sichtbar punktirt, an der Basis jede mit 2 weiten Eindrücken, die Schulterfalte ist undeutlich oder wenig erhaben, stumpf. Von Ch. Holzeri Hampe, die mit der mir noch unbekannten insignis synonym sein soll und wovon ich das typische Ex. in der Hampe’schen Sammlung untersuchen konnte, durch viel kleinere, schmälere Körperform, die helle Färbung, den langen Kopf mit deutlich abgesetztem Halse, andere Form der Kopffurchen, kleinere Grübchen an der Basis des Halsschildes, wovon die mittleren quer sind und durch undeutlichere Schulterfalte auf den Flgd. weit ver- schieden. Ein schönes Ex. siebte ich in Pridworje (Süddalmatien, östlich von Ragusa) aus Eichenlaub an einem Gartenzaune. Das Thier- chen sieht im Leben grölser aus und seine Bewegungen sind ziem- lich langsam. 18. Scydmaenus filicornis Rttr. n. sp. Taf. VII. Fig. 2. Elongatus, rufus, tenuiter longe erecte pilosus, vir punctatus, antennis valde elongatis, filiformibus, articulis omnibus fortiter elon- gatis, sensim crassioribus; capite thorace angustiore, fronte anterius concava, oculis minutissimis, valde obsoletis, prothorace elongato, subquadrato, lateribus postice subparallelo marginato reflexo, antice minus ampliato , angulis anticis defleris rotundatis, posticis acuto rectis, basi transversim late impressis et obsolete quadrifoveolatis, sulco carinula brevi, longitudinali mediaint errupta; elytris thorace valde latioribus, elongatis, thorace fere triplo longioribus, ante me- dium ampliatis, apicem versus subacuminatis, basi profunde foveo- latis, carinula humeral fortiter elevata sat elongata. Long. 1.8 mill. Wegen den äufserst langen Fühlern, der langen, aufstehenden Behaarung, der Länge des Halsschildes etc. die auffälligste, mar- kirteste Art der Gattung, welche in der europäischen Fauna ohne Verwandten dasteht. Recht gestreckt, roth, glänzend, nicht punktirt, sehr lang auf- stehend, dünn behaart. Fühler mindestens drei Viertheile des Kör- pers erreichend, alle Glieder viel länger als breit, gegen die Spitze allmählig dicker werdend, die drei vorletzten weniger gestreckt, Keule nicht abgesetzt, 4- bis 5gliederig. Kopf klein, schmäler als das Halsschild, bedeutend länger als breit, der vordere Theil des- selben concav, der Scheitel ohne Grübchen, seitlich, an Stelle der kaum sichtbaren, rudimentären, äufserst unentwickelten, kleinen Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 209 Augen, etwas eckig erweitert. Halsschild viel schmäler als die Flgd., anderthalb Mal so lang als breit, länglich viereckig, die ab- gerundeten Vorderwinkel leicht niedergebogen, die hinteren scharf rechteckig, die Seiten ober der Mitte sehr wenig gerundet, gegen die Spitze noch weniger verengt, von der Mitte zur Basis parallel, die Scheibe sehr wenig gewölbt, vor der Basis quer vertieft, die Querfurchen mit 4 schwachen, flachen Grübchen, wovon die mitt- leren durch einen kurzen, erhabenen Kiel getrennt werden. Flgd. lang gestreckt, ober der Mitte gerundet erweitert, von da nach ab- wärts stark verengt, wodurch die Axe zugespitzt erscheint, lang aufstehend behaart, an den Seiten mit noch längeren und mehr emporgehobenen Haaren untermischt, jede an der Basis mit einer runden Grube und an den Schultern mit einem Längseindruck, der aufsen scharfkantig erhöht und ziemlich lang ist. Beine auffallend langgestreckt, die Schenkel schwach verdickt. Ein einzelnes Ex. wurde bei Drieno in der Herzegowina im Mai aus Laub gesiebt. 19. Scydmaenus tricavulus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 20, 21. Rufus, antennis palpis pedibusque dilutioribus, helvolo pilosus, vic punctatus, lateribus fere ciliatis, capite thorace angustiore, non foveolato, antennis sensim crassis, clava magna, indistincte abrupta, articulis penultimis duobus transversis, prothorace oblongo, cordatim quadrato, laterıbus apice marginato, ante basin transversim sulcato, sulco leviter quadrifoveolato, elytris thorace fortiter latioribus, ob- longo-ovatis, bast rotundatim profunde foveolatis, plica humerali brevi, distincte elevata, apice foveolatis et ante apicem fo- veola suturali communi profunda ornatis. — Long. vix 1 mill. Kaum kleiner als der ihm nahe stehende bulgaricus Rttr., die Flügeld. sind aber glatt und an der Spitze anders mit Grübchen geziert. Roth, kaum mit Spuren einer Punktirung, ziemlich rauh gelb und dünn behaart, Fühler, Beine und Palpen blasser gefärbt. Kopf schmäler als das Halsschild, mindestens so lang als breit, glatt, Augen sehr deutlich, Fühler kurz und kräftig, gegen die Spitze stark verdickt, die 3- bis 4gliedrige Keule wenig abgesetzt, die vorletzten 2 Glieder quer, das letzte eiförmig. Halsschild länger als breit, vorn wenig breiter, fast länglich viereckig, von der Mitte zur Basis kaum verengt, die Seiten daselbst gerandet, vor der Basis mit einer Querfurche, in der 4 schwache, flache Grübchen stehen. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 14 210 Edm. Reitter: neue und seltene Die Seiten mit längeren Haaren bewimpert. Flgd. viel breiter als das Halsschild, langeiförmig, ober der Mitte gerundet erweitert, an der Basis mit einer runden, tiefen Grube, in der Nähe der Seiten und an den Schultern mit einem feinen Längseindruck, der aufsen kielförmig erhöht ist. An der Spitze befindet sich nahe der Naht an jeder Decke ein Grübchen, dicht ober denselben ein tiefes ge- meinschaftliches in der Naht. Durch diese sehr auffällige Bildung der Flügeldeckenspitze ist diese Art auch leicht von der ihr ähn- lichen nächsten zu unterscheiden. Drieno, in der Herzegowina; westl. Montenegro, s. s. 20. Scydmaenus sulcipennis Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 22. 23. Rufus, antennis palpis pedibusque dilutioribus, helvolo pilosus, lateribus fere ciliatis, capite thorace angustiore, subglabro, antennis sat tenuibus, clava subquadriarticulata, ultimis tribus aequilatis, duo- bus penultimis transversis, articulo octavo praecedente latiore et se- quento angustiore, subquadrato; prothorace oblongo, cordatim qua- drato, lateribus apice marginato, ante basin transversim sulcato, an- gulis subfoveolatis; elytris thorace fortiter latioribus, parce subtili- ter punctulatis, oblongo - ovatis, basi foveolatis, plica humerali sat longa distincte elevata, sutura apice breviter profunde sul- cato. — Long. vix 1 mill. Der vorigen Art äulserst ähnlich, aber die Fühler sind schlan- ker, die 3 letzten Glieder der Keule gleichbreit, das 8te ist etwas grölser als das 7te und kleiner als das 9te, fast quadratisch; die Flgd. sind sehr fein und weitläufig, aber deutlich punktirt, die Naht an der Spitze kurz furchenartig eingedrückt. Im südlichen Theile Dalmatiens, der Herzegowina und im west- lichen Montenegro. 21. Scydmaenus flaveolus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 23. Magnitudo, color, corporis forma et antennarum structura fere ut in S. sulcipenni, sed elytris apice simplicibus diversus. Mit S. sulcipennis ganz übereinstimmend, nur sind die Flgd. an der Spitze einfach. Man könnte in dieser Art das 9 von der vorigen vermuthen; dagegen habe ich vorläufig Folgendes einzu- wenden. Aehnliche Auszeichnungen der Flgd.spitze sind mir an einer grölseren Reihe von Individuen — da mir die ganzen Reise. ausbeuten vorlagen — bei S. tricavulus, bulgaricus, nodifer und or- natus vorgekommen, obne dafs mir je dazu ein passendes 9, das diese Auszeichnungen nicht besäfse, vorgekommen wäre. Ich habe Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 211 also dieselben nicht als sexuelle aufgefalst; obgleich es immerhin möglich ist, dafs die entsprechenden Weibchen noch nicht entdeckt wurden, was aber befremden mufs, wenn man, wie ich von sulci- pennis, an 80 Exemplare vor sich hatte, während von flaveolus nur 5 Ex. gefangen wurden. Ehe diese Frage sich durch weiteres Material feststellen lafst, ziehe ich es vor, die mit swlcipennis ver- wandte Form mit einfacher Flügeldeckenspitze durch einen be- sonderen Namen auszuzeichnen. Ragusa und Pridworje. 23. Euconnus microcephalus Rttr. n. sp. Taf. VII. F. 3. Oblongus, convezus, rufus aut rufo-castaneus, tenuissime fulvo pubesceus, capite thorace valde angustiore, oblongo-ovale, an- tennarum clava abrupte quadriarticulata, articulis pen- ultimis quadratis, prothorace latitudine longiore, basin versus wiz angustato, bast media late bifoveolato utrinque angustius foveolato, elytris ovalibus, in medio rotundatim ampliatis, convenis, viz perspicue punctulatis, basi fortiter foveolatis. Long. 2 mill. Von der Gröfse und Gestalt des E. Transsylvanicus Saulcy, heller rostroth, glänzend, fein und dünn gelblich behaart. Fühler schlank, von halber Körperlänge, das 3te bis 7te Glied so lang als breit, die 4 letzten Glieder stark abgesetzt, allmählig etwas breiter werdend, das letzte eiförmig, die 3 vorhergehenden qua- dratisch oder fast quadratisch. Kopf sehr klein, viel schmäler als das Halsschild, länglich oval, Augen klein, wenig vorragend, fein facettirt. Stirne zwischen den Fühlern concav. Halsschild etwas länger als breit, kugelig gewölbt, vorne abgerundet, nach der Basis kaum oder sehr undeutlich verengt, vor der Basis quer eingedrückt, jederseits mit einem grolsen, weiten Grübchen und in der Nähe der Hinterwinkel mit einem zweiten, schmäleren und kleineren, das nur von der Seite her sichtbar ist. Vor dem Schildchen be- findet sich die Spur eines Kielchens; zu beiden Seiten desselben ist der Quereindruck etwas stärker vertieft. Flügeldecken oval, in der Mitte gerundet erweitert, kaum sichtbar punktirt, höchstens 3mal so lang als das Halsschild, an der Basis jede mit einer tiefen nach unten verflachten Grube. Das g' hat diekere Fühler, und das letzte Bauchsegment ist sehr schwach viereckig, weit eingedrückt, der Eindruck wird jeder- seits von einer absoluten länglichen Erhöhung begrenzt. Dem E. Transsylvanicus sehr nahe verwandt, heller gefärbt, mit längerem Kopfe, längeren, dickeren Fühlern, deren Glieder 14* 212 Edm. Reitter: neue und seltene nicht quer sind und durch das gegen die Basis nicht verschmälerte Halsschild sehr bestimmt verschieden. Im ganzen südlichen Dalmatien, Herzegowina und im west- lichen Montenegro verbreitet. 24. Euconnns Nikitanus Rttr. n. sp. Taf. VI. F. 25. Oblongus, rufus aut rufo-castaneus, tenuissime fulvo puberulus, capite thorace angustiore, rotundatim oblongo, antennis ro- bustis, sensim incrassatis, articulis 3—5 quadratis, ceteris transversis, ultimo ovato, prothorace subgloboso, la- titudine parum longiore, basin versus angustato, basi quadri- foveolata et utrinque foveola angusta sublaterali impressa, elytris ovalibus, in medio rotundatim ampliatis, convezis, parce subtilissime punctulatis, basi fortiter foveolatis. — Long. 1,6 mill. Mit der vorigen Art nahe verwandt, aber durch nachfolgende Merkmale weit verschieden. Der Kopf ist weniger klein, demnach deutlich schmäler als das Halsschild, länglich oval, die Augen sind fast noch kleiner, die Fühler dicker, kürzer, allmählig gegen die Spitze verdickt, die Keule ist nicht abgesetzt; das 1te und 2te Glied ist länglich, das 3te bis 5te quadratisch, die folgenden quer, das letzte eiförmig. Das Halsschild ist an den Seiten, besonders im oberen Drittel gerundet, gegen die Basis deutlich verengt, an der Basis mit 4 Grübchen in den gewöhnlichen schmalen und kleinen Seitengrübchen, die von oben her nicht sichtbar sind, endlich sind die Flügeldecken deutlicher, fein und spärlich punktirt. Zu Ehren Seiner Hoheit, des Fürsten von Montenegro, des Beherrschers des mit Unrecht vielfach verleumdeten Landes be- nannt; wir reisten in demselben nicht nur mit der gröfsten Sicher- heit, sondern man kam uns auch allerseits aufs Zuvorkommendste entgegen. 25. Euconnus subterraneus Rttr. n. sp. Taf. VI. F. 26. Oblongus, dilute rufus, tenuiter fulvo-puberulus, vix punctatus, capite thorace haud angustiore, rotundatim oblongo, antennis gra- cilis, sensim parum incrassatis, articulis 5 primis oblongis, 6 et 7 quadratis, clava quadriarticulata, magna et sat bene abrupta; sen- sim paululum latiore, articulo ultimo oblongo-ovato, tribus penultimis subquadratis; prothorace subgloboso, latitudine longiore, angusto, basin versus leviter angustato, basi subtilissime sex foveolata; elytris ovalibus, lateribus rotundatim ampliatis, convezis, vir punctulatıs, basi fortiter foveolatis. — Long. 1,8 mill. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 213 Mit E. Thomayi Rttr. nahe verwandt und ihm recht ähnlich; die Fühlerkeule ist jedoch viel stärker, die 3 vorletzten Glieder quadratisch, Kopf und Halsschild schmal, der erstere nicht schmäler als das letztere und auf der Basis des Halsschildes befinden sich 6 kleine Grübchen. Hell rostroth, die Palpen und Beine rothgelb, überall sehr fein und nicht dicht gelblich behaart. Kopf länglich oval, von der Breite des Halsschildes, zwischen den Fühlern concav. Fühler schlank, fast die Mitte des Körpers erreichend, die ersten 5 Glieder läng- lich, das 6te und 7te quadratisch, die Fühlerkeule 4-gliederig, ziemlich gut abgesetzt, die Glieder derselben allmählich breiter werdend, ihre 3 ersten so lang als breit oder kaum merklich breiter, das letzte länglich-eiförmig. Halsschild schmal, länger als breit, vorne gerundet, gegen die Basis leicht verengt, oben gewölbt, dicht an der Basis quervertieft, die Querfurche mit 6 zarten Grübchen besetzt und in der Mitte mit einem kurzen, sehr feinen Längs- kielchen. Flügeldecken oval, viel breiter als das Halsschild, aufsen stark gerundet erweitert, kaum punktirt, gewölbt, an der Basis mit einem grofsen, nach hinten abgeflachten Grübchen. Das ¢ hat am letzten Bauchsegmente ein schwaches, flaches Grübchen. Ausgezeichnet durch schmalen Kopf und schmales Halsschild. 4 Ex. fand ich auf der Insel Lesina, in der Nähe der gleich- namigen Stadt, an einem zerfallenen Fort, unter Steinen in der Erde. Ich habe zu diesem Zwecke mit einem Messer die Erde unter den Steinen aufgewühlt. 26. Euconnus Dorotkanus Rttr. n. sp. Taf. VI. Fig. 27. Parvus, rufo-testaceus, tenuiter fulvo pubesceus, vix punctatus, capite thorace minus angustiore, rotundatim oblongo, antennarum articulo 5 et 6 globoso-quadratis, 7 subtransverso, clava abrupta quadriarticulata, sensim paululum latiore, articulo ultimo ovato, tri- bus penultimis transversis; prothorace latitudine parum longiore, lateribus rotundato, basi subtilissime sex foveolata; elytris ovalis, lateribus valde rotundatim ampliatis, basi fortiter foveolatis. — Long. 1,2 mill. Dem E. Reitteri Sauley recht ähnlich, aber schlanker, der Kopf und das Halsschild sind länger, die Fühlerkeule ist gut abgesetzt» viergliederig und die Färbung stets heller rothgelb. Von E. hae- maticus Fairm. durch dieselben Merkmale und feinere Grübchen an der Basis des Halsschildes; von Kraussı Rttr. durch kleinere 214 Edm. Reitter: neue und seltene Körperform, kürzere Fühler mit stärker abgesetzter Keule und längeres Halsschild abweichend. Ich erlaube mir, diese sehr kenntliche Art dem Herrn Obersten Dorotka, Ritter von Ehrenwall, in Ragusa zum Zeichen unseres Dankes zu widmen für die gastfreundliche Aufnahme, die uns auf seinem Besitze Pridworje zu Theil wurde, von wo aus wir mehrere erfolgreiche Coleopterologische Excursionen in seiner Gesellschaft unternahmen, sowie für die thätige und rege Unterstützung, womit er unsere Interessen zu fördern unermüdlich war. 27. Pholeuon Pluto n. sp. Major, elongatum, fulvo-castaneum, nitidulum, breviter fulvo- pubesceus, antennis valde elongatis, articulis aequalibus, penultimis haud brevioribus, capite prothoraceque confertim obsolete punctulatis, hoc subquadrato, elytris oblongo-ovatis, dense subtiliter punctatis, sensim converis, sututra apice late leviter elevata, apice acuminatis. — Long. 5—6 mill. Die gröfste Art der Gattung. Von der Körperform des Ph. leptoderum, aber grölser, ähnlich gefärbt und behaart. Fühler fast von der Länge des Körpers, alle Glieder, mit Ausnahme des kürzeren und dickeren ersten, fast gleich lang und gleich dünn, die vorletzten nicht verkürzt, an der Spitze nur sehr undeutlich knotenförmig verdickt. Kopf etwas schmäler als das Halsschild» länger als breit, sowie das letztere gedrängt und verwaschen, tbeil- weise undeutlich punktirt. Halsschild fast quadratisch, sehr wenig länger als breit, vor den scharfen, fast spitzen Hinterwinkeln an den Seiten nur schwach geschweift, Hinterrand doppelbuchtig> Vorderecken verrundet und etwas niedergebogen. Schildchen sehr klein, dreieckig. Flügeldecken lang eiförmig, etwa 4mal so lang als das Halsschild, vor und in der Mitte gerundet erweitert, am Ende wie bei den Androdietus- Arten, oder einigen Mastigus zuge- spitzt, oben sanft, gegen die Spitze stärker gewölbt, dicht und fein, aber viel deutlicher als das Halsschild punktirt, die Naht ist gegen die Spitze allmählich schwach dachförmig gehoben. Der Seiten- rand ist sehr schmal abgesetzt, in der Nähe der Schultern aber ziemlich breit und mälsig stark aufgebogen. Beine sehr fein und lang, die Schienen mit feinen Enddornen, die Tarsen lang, fünf- gliederig, Klauen schmal, einfach. Von allen ungarischen und den Balkan-Arten durch die dufserst langen Fühler, deren vorletzte Glieder nicht kürzer sind (dadurch auch von den Pyrenäischen Androdietus-Arten abweichend) und die Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 215 zugespitzten Flügeldecken, endlich durch die viel gröfsere Körper- form verschieden. Lebt in mehreren Grotten des Velebit-Gebirges; bisher auf der nördlichen Abdachung in Croatien gefunden, dürfte aber der süd- lichen dalmatinischen Seite ebenfalls nicht fehlen. 28. Adelops Dorotkana Rttr. n. sp. Oblongo-ovata, convera, apicem versus fortiter attenuata, fusco- ferruginea, fere opaca, confertissime, minutissimeque, sed vir per- spicue punctulata, pube brevissima sericea incano-fulva, depressa, densissime tecta; antennis tenuibus dimidio corporis attingentibus, pedibusque testaceis; prothorace amplo, antrorsum rotundatim an- gustato, basi utrinque minus sinuata, angulis posticis subacutis, re- trorsum levissime productis; scutello distincto, triangulare, elytris apicem versus fortiter angustatis, apice subtruncatis, minutissime et confertissime, sed vix conspicue transversim striguloso, stria su- tural nulla. — Long. 2,1 mill. Mit Narentina Mil. verwandt, aber viel schlanker gebaut, feiner punktirt und behaart. Länglich eiförmig, ziemlich stark gewölbt, rostbraun, Fühler und Beine heller gefärbt, aufserordentlich dicht und fein, seidenartig graugelb, anliegend behaart, dals die Grund- farbe von derselben völlig verdeckt wird und extrem zart und ge- drängt punktirt. Die Punktirung ist als solche erst bei starker Vergröfserung erkennbar. Fühler dünn, fast haarförmig, die Mitte des Körpers erreichend; die beiden Wurzelglieder lang, cylindrisch, verdickt, die folgenden 4 dünner, länger als breit, die restlichen, mit Ausnahme des kürzeren und dünneren achten Gliedes, dicker, ungefähr zweimal so lang als breit, das letzte etwas länger, zuge- spitzt. Kopf eben. Halsschild am Grunde mindestens von der Breite der Flügeldecken, nach vorne gerundet verengt, kaum dop- pelt so breit als lang, die Basis sehr schwach an den Seiten ge- buchtet, die Hinterwinkel nach abwärts wenig vorgezogen und wenig spitzig, Schildehen deutlich, dreieckig. Flügeldecken be- deutend mehr als 2mal so lang als das Halsschild, von der Basis zur Spitze stark verengt, an der letzteren fast abgestutzt, die Seiten- kante etwas vortretend, oben zwischen der Punktirung aulser- ordentlich fein und dicht, nur bei starker Vergrölserung sichtbar quernadelrissig; Nahtstreifen ist nicht vorhanden. Bei allen (4) untersuchten Exemplaren fand ich die hinteren Fiifse 5-, die vordersten 4-gliederig; die letzteren etwas kräftiger, 216 Edm. Reitter: neue und seltene kürzer, mit schwach verdicktem ersten Gliede. Wahrscheinlich durchwegs d'. Lebt in einer kleinen, sehr feuchten, finsteren, schräg stufen- weise abfallenden Grotte in der Nähe von Drieno, in der Herze- gowina. Ich dedieire die Art unserem liebenswürdigen Gastfreunde- Obersten Dorotka von Ehrenwall in Ragusa. 29. Adelops Lesinae Rttr. n. sp. Subovata, convera, testacea, vir perspicue confertissime punctu- lata, pube brevissima, depressa, dense vestita, antennis brevibus, articulis 3—6 et 7 (9—10 iatioribus), minus oblongis, prothorace antrorsum rotundatim angustato, basi utrinque minus sinuato, an- gulis posticis parum productis subrectis; scutello magno, triangulart, elytris subtilissime transversim strigosis, a medio ad apicem rotun- datim angustatis, stria suturali distincta, — Long. 1.5 mill. Von A. Erberi und den verwandten kleinen, unter Laub lebenden Arten durch den deutlichen Nahtstreifen leicht zu unter- scheiden. Ziemlich breit, eiförmig, leicht gewölbt, röthlich gelb, sehr fein und dicht anliegend gelblich behaart und noch viel feiner, schwer sichtbar punktirt. Fühler kurz, die Glieder, mit Ausnahme der ersten 2 und des längeren Endgliedes, dann des viel kürzeren kleineren, achten, wenig länger als breit; sie erreichen höchstens den Hinterrand des Halsschildes. Kopf einfach. Halsschild von der Breite der Flügeldecken, nach vorne gerundet verengt, nicht ganz 2mal so breit als lang, der Hinterrand fast gerade, an den Seiten wenig gebuchtet, die Hinterecken spitz rechtwinkelig, nach abwärts schwach vorgezogen. Schildchen grols, dreieckig. Flügel- decken 2mal so lang als das Halsschild, von der Mitte nach der abgerundeten Spitze gerundet verengt, die Seitenkante fein nach aufsen vortretend, die Scheibe mäfsig gewölbt, sehr fein und dicht quer nadelrissig, deutlicher als bei Dorotkana, ein feiner Naht- streifen, ähnlich wie bei den kleinen Catopiden eingedrückt, ist vorhanden. Beine kräftig, die Schienen stramm, die Vordertarsen (des g'?) kürzer, viergliederig, die drei ersten Glieder schwach er- weitert. Auch bei dieser Art fand ich blofs Individuen mit 4-glie- derigen Vordertarsen. Auf der Insel Lesina, unter feuchtgelegenen, auf Laub gebetteten Steinen, selten, Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 217 30. Langelandia callosipennis Rttr. n. sp. Elongata, depressa, ferruginea, antennarum cluva testacea; pro- thorace vir costato, dense fortiter punctato, lateribus valde expla- nato, sulca laterali inaequaliter foveolata, elytris haud costatis, grosse striato-punctatis, lateribus carinaque humerali apice conjunc- tim gibboso-refleris, callosis, callo reflero supra obtuse dentato; tarsis triarticulatis. — Long. 3.5 mill. Eine durch den Mangel der Rippen von den bekannten Arten abweichende, durch die merkwiirdige Bildung der Fltigeldecken- spitze die ausgezeichnetste Art dieser Gattung. Rostroth, oder kastanienbraun, ziemlich glänzend, die Fühler- keule heller. Kopf dicht runzelig punktirt, am vorderen Theile tief quer eingedrückt und beiderseits mit einer kurzen, schrägen Furche, wodurch die Seiten aufgeworfen erscheinen. Halsschild länger als breit, gedrängt, grob punktirt, die gewöhnlichen 3 Kiele auf der Scheibe sind nur sehr schwach angedeutet, besonders sind die seitlichen kaum wahrzunehmen, der Seitenrand breit abgesetzt und aufgeworfen, die tiefe Randfurche mit den gewöhnlichen 3 Grüb- chen, wovon das obere das gröfste und zum Theile bis auf die Scheibe ausgebreitet ist, die Vorderwinkel als stumpfe, starke, die Hinterwinkel nach abwärts als kleine, scharfe Spitze vortretend. Flügeldecken von der Breite des Halsschildes, an der Wurzel breiter als dieses an der Basis, 14mal so lang als dasselbe, fast gleich breit, die Scheibe schwach gewölbt, fast eben, jede mit 5 ge- drängten, sehr groben und tiefen Punktreihen, die Schulterrippe scharf erhaben, diese mit der Seitenrandkante gleichzeitig an der Spitze sehr stark schwielenförmig verdickt, die Verdickung oben stumpf zahnförmig vorgezogen und gegen die Scheibe auf- und niedergebogen. Dadurch scheint die Endschwiele in der Mitte ge- meinschaftlich ausgerandet ; in der Mitte, am Grunde der Ausran- dung, ist ein rundes, kleines, stumpfes Höckerchen sichtbar. Fühler und Beine von gewöhnlicher Form und Stärke. Die Fiifse sind bei dieser Art nur dreigliederig!). 1) Ich habe bei Langelandia grandis Rttr. (vom Caucasus und gleichzeitig aus Calabrien) stets viergliederige Tarsen angetroffen und deshalb diese Gattung von den Lathridiern abgesondert und unter die Colydier zu Lyreus ete. gestellt, indem ich voraussetzte, dafs auch L. anophthalma und die weiteren kleinen Arten dieselbe 218 Edm. Reitter: neue und seltene Ein einzelnes Ex., welches sich in meiner Sammlung befindet, wurde von meinem Reisegefährten, Herrn Kaufmann, bei Drieno (Herzegow.) aus Laub gesiebt. 31. Atomaria (Anchicera Thoms.) Montenegrina Rttr. n. sp. Subovalis, fortiter convera, nitida, tenuiter puberula, rufo-ca- stanea, prothorace parum dilutiore, coleopterorum basi minus vel haud angustiore, leviter transverso, convero, parce subtiliter punc- tulato, basi subbisinuato, transversim impresso et lineatim marginato, lateribus medio leviter rotundato, antice angustato, angulis posticis subrectis; elytris breviter ovatis, fortiter convezis, parce subtiliter punctatis. — Long. 1.1—1.2 mill. Antennarum articulis 3, 5 et 7 sensim brevioribus, contiguis paulo majoribus et latioribus, 7 transverso. Aus der Gruppe der gibbosa, zunächst mit parvula Rttr. ver- wandt und ihr recht ähnlich; sie ist aber stärker gewölbt, weit- läufiger punktirt, etwas dünner und länger behaart und die Basis des Halsschildes ist sehr fein linienförmig gerandet, wie bei tur- gida und ornata, wozu sie auch gestellt werden muls. Im westlichen Montenegro unter Laub, recht selten. Wir haben daselbst nur noch die überall häufige pusilla angetroffen. 32. Curimus Montenegrinus Rttr. n. sp. Brevissime ovalis, valde convezus, niger, nigro-tomentosus, dense fulvo-varius, setis erectis sat longioribus, parum clavatis nigris al- bidisque densius adspersus, subtus distincte fulvo - pubescens, anten- nis tarsisque ferrugineis; prothorace dense subtiliter punctulato, co- leopteris striatis, strüs subtilissime vir perspicue punctulatis, aequa- Fufsgliederzahl besitzen werden, zumal die grandis der annophth. so aufserordentlich ähnlich ist und hauptsächlich nur durch ihre Gröfse von ihr abgesondert wurde. Die dreigliederigen Tarsen der callosipennis bestimmten mich, alle Arten nochmals auf die Anzahl der Fufsglieder nachzuprüfen, und ich fand nun, dafs alle Arten, mit einziger Ausnahme der grandis, welche wirklich und deutlich 4 Glieder hat, doch nur drei Fufsglieder besitzen. L. grandis kann aber unmöglich von den anderen Arten getrennt werden und hat als aberrante Form unter dieser Gattung zu verbleiben. Die letztere wird jedoch wieder unter den Lathridiern aufgezählt werden müssen, wo sie früher war, obgleich sie unter den Colydiern mehr habituell verwandte Formen fände. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 219 hbus, interstitus indistincte seriatim punctulatis, alternis atro-fulvo- que alternatim maculatis. — Long. 4.8 mill. Dem C. decorus täuschend ähnlich, ebenso grofs und ähnlich gefärbt, nur sind die schwarzen Flecken auf den abwechselnden Zwischenräumen der Flgd. gröfser, während bei decorus der um- gekehrte Fall eintrifft; er unterscheidet sich aber von letzterem wesentlich durch die weifsen und schwarzen Börstchen der Ober- seite und dichtere gelbe Behaarung der Unterseite. Westliches Montenegro: Ivanova Aluga aus Buchenmoos gesiebt. 33. Athous cingulatus Miller n.sp. Taf. VII. Fig.6 oc, 52. Piceus, cinereo-pubescens, antennis pedibusque ferrugineis, ely- tris rufo-cinctis; capitis margine antico elevato et incrassato, medio sinuato; prothorace minus dense punctato, angulis posticis non ca- rinatis; elytris striato - punctatis, interstitüs transversim rugulosis; tarsorum articulo secundo et tertio sublobato, quarto minimo. — Long. 6 mill. Mas: Elongatus , depressus, subparallelus, prothorace lateribus rectis, angulis posticis obtusis. Fem.: Convera, prothorace breviore lateribus rotundato, angu- lis posticis acutis, elytris pone medium subamplatıs. Die kleinste Athous- Art. Das d ist flach, das 2 mehr ge- wölbt; pechschwarz oder braunschwarz, glänzend, der Seitenrand des Unterleibes roth, mit mäfsig dichter und langer, abstehender _ Behaarung überall bekleidet. Der Kopf dicht punktirt, der Vorder- rand röthlich, wulstig aufgebogen, in der Mitte gebuchtet. Die Fühler gelb oder gelbbraun, an der Wurzel heller, fadenförmig, sämmtliche Glieder ohne scharfe Innenecke. Das 2te Glied wenig kürzer als das 3. Das Halsschild etwas länger als breit, ziemlich dicht punktirt, an den Hinterecken unten gelblich, beim g' mit fast geraden Seiten, gegen die Spitze etwas verschmälert, die nach hinten gerichteten Hinterecken abgestumpft; beim 9 an den Seiten gerundet, schwach kissenförmig gewölbt, die Hinterecken zugespitzt. Die Flgd. punktirt, gestreift, die Zwischenräume runzlig, die Basis, die Sutur und der Seitenrand schmal gelbroth; beim ¢ ziemlich flachgedrückt, an den Seiten gerade, nach unten ein wenig ver- schmälert; die röthliche Färbung der Sutur dehnt sich häufig bis über den fünften Zwischenraum aus, so dafs nur ein schwärzlicher Wisch übrig bleibt, der sich von der Schulterecke, den Seitenrand frei lassend, bis zur Spitze hinabzieht, nach unten zu breiter wird, so dafs am Ende nur derSeiten-, Spitzen- und Nahtrand röthlich bleibt; 220 Edm. Reitter: neue und seltene beim 2 sind die Flgd. gewölbt und hinter der Mitte schwach ge- rundet - erweitert; die Färbung ist hier dunkler, indem nur die Wurzel unbestimmt, dann der erste Zwischenraum und der schmale Seiten- und Spitzenrand röthlich ist. Die Beine sind gelb, Schenkel an der Wurzel schwärzlich, das zweite und dritte Tarsenglied unten schwach gelappt, das vierte sehr klein, viel kürzer und schmäler als das dritte. Von Reitter in einigen Exemplaren bei Cattaro gekötschert. 34. Agriotes nitidicollis Miller n. sp. Oblongus, minus convezus, niger, nitidus, cinereo - pubescens, prothorace latitudine parum longiore, lateribus fere parallelis, sub- tilissime minus dense punctato; elytris brunneo - ferrugineis, basi apiceque nigricantibus. vel totis nigris, striatis, strüs subpunctatis, interstitüs rugosis; femoribus nigris, tibiis tarsisque ferrugineis, nonnunquam pedibus totis nigris; coris posticis extus parum angu- statis, — Long. 7—9 mill. Dem Agriotes ustulatus Schall. sehr ähnlich, aber schlanker, und besonders durch das viel feiner und weniger dicht punktirte, stärker glänzende Halsschild sehr gut verschieden. Die Flgd. sind gelbbraun, an der Basis und Spitze schwarz, oder ganz schwarz; bei Agr. ustulatus sind dieselben, bei gelbbrauner Färbung, nie an der Wurzel schwarz. Auf blibendem Paliurus bei Budua im Juni in grofser Anzahl. Leider haben wir ihn für wstulatus gehalten und deshalb wenig beachtet. 35. Homalisus (Phaeopterus Costa) nigricornis Rttr. n. sp. Elongatus, fusco-testaceus, nitidus, palporum articulo ultimo, an- tennisque nigris, capite, fronte medio excepta, femoribus tibiisque apice fuscis; capite longitudinaliter sulcato, prothorace transversim subcordato, punctato, leviter convero, late longitudinaliter depresso, angulis posticis valde acuminatis dentiformibus, extrorsum porrectis, scutellum triangulare, elytris striatis, striis interstitiisque punctulatis, carina humerali valde obsoleta. — Long. 7.2 mill. Braungelb, das letzte Glied der Kiefertaster und der Fihler schwarz, der Kopf an allen Seiten, die Schenkel und gewöhnlich auch die Spitze der Schienen braun. Kopf schmäler als das Hals- schild, sehr fein, an den Seiten und am Hinterhaupte dichter punktirt, gewölbt, mit einer tiefen Längsfurche in der Mitte, welche den Clypeusrand ganz erreicht, am Scheitel jedoch abgekürzt ist. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 221 Augen an den Seiten des Kopfes, grofs, rund, stark gewölbt. Halsschild breiter als lang, quer viereckig, nach hinten herzförmig verengt, vorne schwach gerandet, die Hinterwinkel als lange Spitze schief nach aufsen vorgezogen, die Scheibe deutlich besonders vorne leicht gewölbt, dicht punktirt, mit einem sehr flachen, breiten vor dem Vorderrande verschwindenden Längseindruck. Schildchen dreieckig, mit abgestumpften Ecken, dicht, sehr fein punktirt. Flgd. breiter als das Halsschild, lang gestreckt, gestreift, die Strei- fen nicht allzu deutlich punktirt, die Zwischenräume ziemlich breit, sehr dicht und fein punktirt, die Subhumeralrippe kaum angedeutet. Behaarung des Körpers ziemlich dicht, fein und kurz gelblich. Nur mit Phaeopterus unicolor Costa verwandt, aber fast 3mal so grols und durch die Färbung der Fühler und Beine und nach vorne nicht verschmälertes Halsschild verschieden. 36. Ptinus brevivittis Rttr. n. sp. Ferrugineo - fuscus, antennis pedibusque rufis, antennis dimidio corporis superantibus, sat robustis, apicem versus tenuibus, protho- race longitudinaliter canaliculato, obsolete quadrituberculato, ante basin constricto, ferrugineo, punctato - rugoso, elytris subparallelis, latitudine conjunctis bis longioribus, extus fortiter, intus subtiliter punctato-striatis, punctis valde crenatis, interstitüs sat latis, aspe- rato rugosis, pube brevi dense vestita, fasciis duabus latis transver- sis, minus determinatis, prima in medio, altera apice obscure fuscis, scutello et maculis parvis elongatis, transversim positis, ante et pone medium griseis; tarsorum articulo quarto vie dilatato. — Long. 3.4 mill. Einem @ von Pt. Italicus nicht unähnlich, aber kürzer, die Fühler nur wenig die Mitte des Körpers überragend, stärker, und wie es mir scheint in die Untergattung Gynopterus gchörend. Länglich rothbraun, überall dicht und ziemlich kurz, fast an- liegend behaart. Fühler an der Basis ziemlich verdickt, gegen die Spitze allmählig dünner werdend; Glied 2 so lang als breit, das 3. länger, das 4. — 10. fast gleich lang, etwas länger als das dritte, das letzte länger. Kopf grüngelblich behaart. Halsschild viel schmäler als die Flgd., so lang als breit, heller rostbraun, vor der Spitze eingeschnürt, die Scheibe dicht runzelig punktirt mit 4 nicht sehr deutlichen, länger behaarten Höckerchen, die Mitte von einer Furche durchzogen. Schildchen greis behaart. Flgd. fast parallel, zweimal so lang als zusammen breit, gewölbt, stark, die innersten Streifen schwächer punktirt-gestreift, die Punkte der Streifen sehr 222 Edm. Reitter: neue und seltene erenulirt, die Zwischenräume ziemlich breit, körnig gerunzelt, eine wenig begrenzte breite Binde in der Mitte und die Spitze dunkler braun und dunkler behaart, das obere Drittel der Flgd. und die schmale Scheidungsstelle der beiden Binden ist heller behaart, mit einzelnen heller behaarten, länglichen Makeln geziert, die nirgends sehr abgegrenzt sind und wovon sich auf jeder Decke zwei auf dem 4. Zwischenraume besser hervorheben. Das vierte Fufsglied ist nicht verbreitert. Mein geehrter Freund, Baron von Hopffgarten, klopfte ein Ex. bei Drieno (Herzegow.) von jungen Eichen ab, das er mir in libe- ralster Weise tiberliefs. 37. Laena Kaufmanni Ritr. n. sp. ') Nigro-picea, fere opaca, antennis pedibusque minus dilutioribus, pube brevissima, depressa parce obtecta, dense fortiter punctata, an- 1) Aufserdem sind mir noch folgende 2 neue Arten bekannt. Laena Krüperi n. sp. Rufo picea, nitidula, pube suberecta sat dense longiore hirtella, antennis rufis, articulis 3—10 subquadratis, pedibus rufo-testaceis, femoribus valde clavatis, muticis; capite pro- thorace sat dense fortiter punctatis, hoc latitudine vir longiore, ba- sin versus forliter angustato, lateribus tenuissime sed distincte mar- ginato, angulis posticis rotundatis, anticis rotundato-obtusis, margi- nato - subreflezis; elytris subovalıs, thorace bis longioribus, fortiter punctato-striatis, interstitus valde angustis, seriatim punctulatis, su- tura jucta et pone scutellum impressa, impressione utrinque punctis validis 2—3 fortiter insculptis ornata. — Long. 3.2 mill. Die kleinste, mit ferruginea Küst. nahe verwandte Art, von der sie sich jedoch durch kürzere, gedrungenere Gestalt, dickere Schenkel, schmälere Zwischenräume der Punktstreifen auf den Fld. und deutlicher gerandete Seiten des Halsschildes, welche auch we- niger herabgebogen sind, unterscheidet. Griechenland, Olymp. Laena hirtipes Rttr. n. sp. Picea, nitida, pube dense lon- giore hirtella, antennis rufo - piceis, gracilibus, articulis 3—11 di- stincte elongatis, pedibus rufis, femoribus obtuse dentatis, longe pi- losis; capite thoraceque parce fortiter punctatis, hoc in mare vir, in feminae latitudine longiore, lateribus rotundato, basin versus ma- gis angustato, angulis omnibus rotundatis, elytris elongato-obovatis, pone medium latissimis, fortiter punctato - striatis, interstitiis latis, planis, subaequalibus, seriatim punctulatis. — Long. 5.5-7.5 mill. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 223 tennis articulis Ao— 100 aequalibus, in mare sensim paululum in- crassatis, latitudine sesqui longiore; prothorace in 2 subquadrato, in S quadratim oblongo, lateribus ante aut in medio parum rotun- dato, angulis anticis parum productis, subacutis, posticis distinctis, obtusis, dorso longitudinaliter obsoleteque canaliculato; elytris elon- gato-subovatis, aequaliter profunde sulcatis, sulcis crenato-punctatis, interstitiis sat angustis, converts, dense irregulariter punctulatis femoribus fortiter acute dentatis. — Long. 6.5—9.5 mill. Robust, grofs, fast noch grölser als L. Heydeni; braunschwarz, Mit Weise: m. sehr nahe verwandt, aber die Fühler sind viel schlanker mit längeren Gliedern, auch der Kopf ist länger, die Augen vom Vorderrande des Halsschildes weiter entfernt, die Sei- ten des Halsschildes auffallend stark gerundet und die Fld. hinter der Mitte weniger bauchig erweitert. Bei beiden Arten sind die Schenkel auffällig lang behaart. Ich war geneigt, die russische Art mit der griechischen zu identificiren; mein lieber Freund v. Heyden machte mich aber zuerst auf die specifischen Unterschiede, namentlich die dünneren, viel längeren Fühler, aufmerksam. Aus dem Caspischen Meergebiete: Lenkoran. Durch Leder entdeckt. An dieser Stelle mag eine dritte Art der mit Orchesia ver- wandten Gattung Lederia, welche Herr E. Merkl bei Constantino- pel und Brussa sammelte, Platz finden, dieselbe ist von H. v. Fri- valdszky neuerdings beschrieben: Lederia anatolica (Termeszetrajzi Füzetek IV. 1330. p. 262). Oblonga, apicem versus acuminata, conveza, nitida, castanea, bre- vissime parum perspicue pubescens, capite prothorace dense subtih- ter, elytris confertim distincte punctatis; antennis sat robustis; sub- tus confertissime subtilissimeque, metasternum utrinque parce fortiter punctatis. — Long. 2.5—3.1 mill. Der Led. Suramensis und Asturiensis recht ähnlich, aber grös- ser, gewölbter, einfarbig glänzend kastanienbraun, mit robusten Fühlern und viel stärkerer Punktirung. Der Kopf und das Hals- schild sind dicht und fein, die Flgd. wenig stärker, aber nament- lich gegen die Seiten fast dichter punktirt. Die Punktirung der Unterseite ist sehr fein und aufserordentlich gedrängt, nur die Hin- terbrust in der Mitte fast glatt, an den Seiten einzeln, viel stärker punktirt. Fühler und Beine wenig heller. Behaarung des Körpers äulserst fein und kurz röthlichbraun. 224 Edm. Reitter: neue und seltene fast matt, die Fühler und Beine wenig heller. Fühler beim 9 fast gleich dick, das 4. bis 10. Glied 14mal so lang als breit, das letzte etwas länger. Kopf gleich breit, so lang als breit, dicht und stark punktirt; Augen nur mälsig grofs, gewölbt, vortretend. Stirn zwischen den Fühlern quer, die Seiten von den Fühlerwur- zeln bis zu den Augen der Länge nach eingedrückt, der Vorder- rand und der vordere Seitenrand gewulstet. Halsschild mit der Spur einer Längslinie, welche manchmal stark markirt ist, stark und dicht punktirt, selten beim @ jederseits in der Mitte der Scheibe mit einer rundlichen Vertiefung, beim % so lang als breit, beim & stets länger als breit, die Seiten in der Mitte oder dicht über der Mitte leicht gerundet, der Vorderrand sanft ausgeschnitten, dadurch treten die Vorderwinkel als deutliche nicht scharfe Spitze vor; Hinterwinkel stumpf aber deutlich vorhanden. Flgd. von der Form wie bei pimelia, aber mehr gleich breit, tief gleichmälsig gefurcht, die Furchen kerbartig punktirt, die Zwischenräume er- haben, ziemlich schmal, dicht irregulär und fein punktirt. Alle Schenkel mit einem grofsen, spitzen Zahne. Mit Heydeni Weise Entomol. Monatsblätter, Berlin 1880, p. 102, verwandt, ebenso grofs, aber durch die fast matte Oberseite, die gleichmälsig tief gefurchten Flgd., deren Zwischenraum dicht und irregulär punktirt sind, weit verschieden. Unter tiefen Laublagen bei Drieno (Herzogowina), Cattaro, Castelnuovo, (Dalm.) und in Montenegro, einzeln. Meinem Reise- gefährten und Freunde J. Kaufmann in Wien gewidmet. 38. Tomoderus Dalmatinus Rttr. n. sp. Rufo-testaceus, leviter convezus, tenuiter fulvo-pubescens, et pi- lis longioribus errectis intermiztis, thorace antennis pedibusque di- lutioribus; capite thorace minus aut vir angustiore, vix punctato, oculis magnis nigris, antennis tenuis, apicem versus vir incrassatis, articulis 30—9o oblongis, 100 subquadrato, ultimo elongato - ovato, apice acuminato; prothorace latitudine vir longiore, subtiliter punc- tulato, ante basin valde constricto, elytris elongatis, ovalibus, dense fortiter irregulariterque punctatis. — Long. 2.5 mill. Von der Gréfse des T. compressicollis, weniger gleich breit, mehr gerundet an den Seiten, gewölbter, dunkler rostgelb, fein und mälsig dicht gelblich behaart und dazwischen mit viel länge- ren emporgerichteten Haaren untermischt. Kopf fast von der Breite des Halsschildes rundlich, gegen den Mund zugespitzt, nach abwärts geneigt, gleichmälsig schwach gewölbt, oben fast glatt, Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 225 an den Seiten mit grofsen vortretenden schwarzen Augen. Fühler dünn, den Hinterrand des Halsschildes überragend, gegen die Spitze wenig bemerkbar verdickt, das 1ste Glied dicker als die näch- sten, länger als breit, die folgenden verkehrt conisch, das 2. so lang als breit, die nächsten 6 länger, fast gleich, das 9. Glied wenig, das 10. ist länger als breit, das letzte lang, eiförmig, zu- gespitzt. Die vorletzten Kiefertasterglieder mit einem langen Haare am Innenrande. Halsschild so lang, als vorne breit, vor der Basis stark eingeschnürt, die oberen Seitenlappen viel breiter als die unteren, Scheibe mälsig dicht, fein und flach punktirt, ohne Mittel- linie. Flgd. lang, oval, dicht über der Mitte am breitesten, sanft gewölbt, sehr dicht und stark punktirt, mit einem hinten deutlichen, vorne obsoleten Nahtstreifen. Vom P. compressicollis durch den Mangel der Mittellinie auf dem Halsschilde, ovale, gewölbte, stark irregular punktirte Flgd., längere Endglieder der Fühler und etwas gesättigtere gelbrothe Färbung; von Piochardi durch geringere Wölbung, längere, gegen die Spitze kaum verdickte Fühler, längere, dichter punktirte Flgd. und dichtere, doppelte Behaarung; von scydmaenoides durch die- selben Merkmale; von Italicus Marseul durch kleineren, helleren Körper, breiteren, kaum dunkler gefärbten Kopf, und viel dichtere und stärkere, nirgends gereibte Punktirung der Flügeldecken ab- weichend. Aus tiefen Laublagen gesiebt bei Ragusa (ober dem Fort „Imperial“) Castelnuovo, Cattaro, Drieno (Herzegow.) und Monte- negro. 39. Otiorrhynchus horridus Stierl. Inzwischen von Stierlin a.a.O. beschrieben. In die Gruppe des Ot. ovatus L. gehörig und dem Ot. pauzillus Rosh, ähnlich, aber von noch schmälerer Gestalt und von allen Arten sehr verschieden. Schwarz- braun, Fühler und Beine, manchmal auch die Brust, rothbraun, mit abstehender Behaarung dünn bekleidet. Der Kopf dicht punk- tirt; Rüssel ziemlich dünn, an der Basis mit einem schwachen Längseindruck, die Fühler ziemlich kräftig, die zwei ersten Geifsel- glieder von gleicher Länge, die folgenden queer, das letzte Glied kurzeiförmig. Halsschild so lang wie breit, an den Seiten gerun- det, gegen die Spitze etwas verschmälert, schwach gewölbt, stark und dicht punktirt, die Punkte aber nicht ineinander fliefsend. Die Flgd. sind länglich - eiförmig, reihenweise mit längeren, aufstehen- den Haaren besetzt, punktirt-gestreift, die Punkte in den Streifen Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft I. 15 226 Edm. Reitter: neue und seltene grols, die Zwischenräume sehr schmal. Alle Schenkel gleichmälsig mit einem kurzen Zahn bewaffnet. Brust und Hinterleib glänzend, weitläufig punktirt. Im südlichen Dalmatien sehr einzeln, bei Drieno in der Her- zegowina und auf Lesina zahlreicher unter tiefen Laublagen. Es ist ein Siebe-Thier, bisher als cribellarius Miller versendet. 40. Raymondia salpingoides Kraatz n. sp. Taf. VII. Fig. 7. Brunnea, elytrorum disco paullo obscuriore, antennis pedibusque dilutioribus, rostro subopaco, capite thorace fere occulto, hoc ely- trisque nitidis, vir punctulatis, elytris pilis subtilissimis, paullulum erectis, subseriatim vestitis, margine laterali punctorum serie apicem versus evanescente. — Long. 2 mill. Durch den Mangel der Punktirung von den bisher bekannten augenlosen Raymondia-Arten sehr wesentlich verschieden, und durch den ganzen Habitus so wie namentlich das hinten leicht eingezogene Halsschild einem Salpingus von oben gesehen recht ähnlich. Die Bildung der Fühler, des Kopfes und namentlich der Beine stimmt wesentlich mit Raymondia überein, denn die letzteren zeigen die dieser Gattung eigenthümlichen, stark erweiterten Schienen, welche hinter der Mitte am breitesten, fast zahnartig ausgezogen, und dann plötzlich verschmälert sind; der Aufsenrand ist an der Spitze mit einem Büschel längerer Haare besetzt. An den Fühlern ist das erste Glied der Keule merklich länger als die folgenden !), der Rüssel ist etwa von der Länge des Thorax, oben kaum bemerkbar punktirt, matt, der Kopf meines Ex. fast ganz im Torax versteckt. Dieser ist nach hinten leicht verschmä- lert, vor der Mitte am breitesten, also ähnlich wie bei R. fossor gebaut, oben kaum bemerkbar punktirt, ziemlich glänzend. Die Flgd. braun, wenig kürzer als bei Ray. Marqueti, merklich kürzer als bei der mehr gleichbreiten apennina Dieck, nach der Abbil- dung zu schliefsen nicht viel verschieden von der fossor; sie sind oben schwach punktirt, also fast glatt, fettglänzend, mit sehr feinen, schräg abstehenden Härchen wenig dicht besetzt, oben am Aufsen- rande mit einer Reihe ziemlich grober Punkte, die aber hinter der Mitte verschwinden. Die Näthe der vorderen Abdominalringe sind sehr fein, das drittletzte Segment ist leicht vertieft, etwas kürzer 1) Wahrscheinlich ist es auch bei den übrigen Arten ge- streckter. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 227 als die beiden letzten. Der Käfer ist rothbraun, die Scheibe der Flgd. etwas dunkler, Beine und Fühler sind heller braunroth. Eine der interessantesten unter den zahlreichen, schönen Ent- deckungen, welche mein Freund Reitter auf seiner letzten Reise in Dalmatien machte. Derselbe war so freundlich mir ein Ex. bei meinen letzten Besuche in Wien bald nach seiner Reise für meine Sammlung und zur Beschreibung zu überlassen. Er fand nur 1 Ex. bei Castelnuovo, ein zweites bei Pridworje unter Buchen- laub. — Die bisher bekannt gewordenen Arten der Gattung Raymondia stammen aus Frankreich, Italien, Corsica, Sicilien und sind meist unter grolsen Steinen versteckt lebend aufgefunden worden. 41. Hylurgus Micklitzi Wachtl n. sp. Taf. VI. Fig. 28. Elongatus, opacus, dense pilosus, piceo-fuscus vel nigro-piceus, antennis tarsisque fulvis. Pili flavo-micantes, in prothoracis lateri- bus et in elytrorum margine lateral longi, subvillosi. Caput aequa- hter et densissime punctatum. Prothoraz dense et profunde punc- tatus, in disco linea media brevi, glubra. Elytra punctato - striata, sirus ad basin versus obscuris, ad apicem versus profundioribus; punctis confertis, permagnis, rotundis, profundis; interstitiis vir la- tioribus quam striae et dense et rude transversim rugosis. Elytro- rum dechvitas densissime pilosa, interstitio secundo in mare profun- dius, in femina brevius impresso; sutura elevata. — Long. 4-4.5 mill. Dalmatia (propo Ragusam et Lesina insula) sub truncarum Pini aleppensis Mill. cortice. Hylurgus maritimus Rttr. in litt. 1) Von Statur und Farbe des H. ligniperda, aber verschieden durch die Behaarung auf den Seitenwänden der Figd., welche nahezu ebenso lang wie in den Halsschildseiten ist, durch die con- stant geringere Grölse, insbesondere aber durch die Sculptur der Flgd., namentlich die viel schmaleren Zwischenräume der Punkt- streifen und die viel grölseren Punkte in den letzteren, was man am deutlichsten bei durchfallendem Lichte sieht. Ich dedicire diese Art in dankbarer Erinnerung meinem ehe- maligen Lehrer, dem k. k. Oberlandforstmeister und Ministerial- Rathe im k. k. Ackerbau-Ministerium, H. Robert Micklitz. Auf Taf. VI, Fig. 29 wird die Sculptur und Behaarung von Hyl. ligniperda, durch Fig. 28 jene von Micklitzi Wachtl bei durch- fallendem Lichte dargestellt. 1) Unter diesem Namen habe ich diese Art bisher versendet. Rttr. 15* 228 Edm, Reitter: neue und seltene 42. Bruchus hamatus Miller n. sp. Niger, pedibus duobus anticis rufis; pronoto longitudine latiore, lateribus emarginato, bast medio macula albida; elytris obsolete ci- nereo-albido maculatim-villosis; pygidio cinereo-villoso; subtus cine- reo-subvilloso, abdominis segmentorum lateribus albo - maculatis; fe- moribus duobus posticis ante apicem dentatis. — Long. 3-4 mill. 3 antennis flavo-rufis, articulo quinto extus apice hamato, se- quentibus dilatatis; tibiae anticae subcurvatae, intermediae apice in- tus calcaratae. Q antennarum art. quinque primis rufis, sequentibus nigris. Schwarz, mit sehr feiner, grauer, anliegender Behaarung be- kleidet. Die Fühler ziemlich kurz, kaum das Halsschild überragend, beim g' ganz gelbroth, die fünf ersten Glieder schmal, die folgen- den quer, das fünfte aulsen an der Spitze mit einem schwach ge- bogenen längern Haken, die Vorderschienen etwas gekrümmt, die mittlern an der Spitze innen mit einen Sporn; beim 2 sind die ersten fünf Glieder gelb, alle folgenden schwarz, das fünfte ein- fach. Das erste Glied ist gewöhnlich auf der Oberseite schwarz. Das Halsschild ist gerunzelt punktirt, breiter als lang, an den Seiten ausgerandet, die Ausrandung bis zur Mitte reichend, am obern Ende mit einem Zahn, von da an gegen die Spitze gerundet, verschmälert; an der Basis beiderseits gebuchtet, die Hinterecken scharf; der Mittellappen schwach ausgerandet, mit einer gröfsern weilshaarigen Makel, auch an den Seiten ist die Behaarung dich- ter, und bildet gewöhnlich an den Hinterecken und am Seitenzahn einen weilsen Fleck. Die Flgd. mit schwachen Makeln aus weilser und grauer Behaarung, welche manchmal zwei undeutliche Quer- binden bilden; am dritten Zwischenraum ober der Mitte meistens mit einem längern weilsen Fleck. Das Pygidium ist sehr fein anliegend grau behaart mit zwei kahlen parallen, mehr oder weni- ger deutlichen Längsflecken. Die Unterseite eben so behaart, die Hinterleibssegmente an den Seiten weilsgefleckt. Die zwei Vorder- beine gelbroth, die Schenkel an der Wurzel schwärzlich, die vier Hinterbeine ganz sehwarz, die beiden Hinterschenkel vor der Spitze gezähnt. Diese Art ist dem Bruchus ruficornis Allard sehr nahe stehend; das g! unterscheidet sich auffallend durch den Haken am fünften Fühlerglied; das 2 könnte mit Br. brachialis Fahr. verwechselt werden, ist aber an dem letzten schwarzen Fühlerglied zu erkennen. Einzeln auf der Insel Lesina gekötschert. Coleopteren aus Dalmatien und Montenegro. 229 43. Triplaz tergestana Ritr. n. sp. Ovalis, convera, subtus ferrugineo-fusca, capite prothorace (su- pra subtusque), antennis (concoloribus) pedibusque rufis, scutello rufo-ferrugineo, elytris nigris, subtiliter striato-punctatis, interstitüs latis subtilissime irregulariter punctulatis, antennarum articulo tertio secundo viz longiore. — Long. 5 mill. Aus der Gruppe der T. bicolor, lepida und rufipes; wegen dem rostrothen Schildehen zunächst mit scutellaris (bicolor) verwandt, aber durch viel breitere Körperform, kürzeres 3. Fühlerglied und dunkelrotsbraunen Bauch und ebenso gefärbte Hinterbrust ver- schieden; von rufipes durch das kurze dritte Glied der einfarbigen Fühler; von Jepida durch die Färbung des Schildchens und der Unterseite; von allen durch die robuste, weit gröfsere Körperform sich entfernend. Für diese Art ist characteristisch, die Grölse, breite, kurze Körperform, die Färbung des Schildchens, der Hinter- brust und des Bauches. Die Sculptur ist ähnlich wie bei den ge- nannten Arten. Die Hinterbrust und der Bauch ist immer schwärz- lich rothbraun, die Brust dunkler, gegen die Spitze des Hinter- leibes allmählig heller rostbraun. Mehrere, vollkommen übereinstimmende Stücke habe ich bei Triest aus wunden, verpilzten Stellen des Stammes lebender Eichen mit dem Beile ins Sieb herausgehauen. Uebersicht der Figuren auf Tafel VI. und VI. Tafel VI. Fig. 1. Pygozyon lathridiiforme Rittr. - 2. Pogoz. Kiefertaster, 3. Hinterbein. - 4. Bythinus Dalmatinus Rttr. d, 5. 2 Fühler. - 6. Byth. Melinensis Rttr. d, 7. 2 Fühler, - 8. Byth. solidus Rttr. J, 9. 2 Fühler. - 10. Byth. scapularis Rttr. gf, 11. 2 Fühler. - 12. Byth. armipes Rttr. J, 13. 2 Fühler. - 14. Byth. armipes Rttr. d Hinterschiene. - 15. Byth. Melinensis Rttr. d - - 16. Byth. Dalmatinus Rttr. J - - 17. Cephennium Montenegrinum Rttr. - 18. Ceph. Lesinae Rttr. - 19. Ceph. lilipvtanum Rttr. - 20. Scydmaenus tricavulus Rttr. Spitze der Flgd. - 21. Scydmaenus tricavulus Rttr. Fühler. - 22. Scydm. sulcipennis Rttr. Spitze der Flgd. - 23. Scydm. flaveolus und sulcipennis Rttr. Fühler. - 24. Scydm. tritomus Rttr. Filer. - 25. Euconnus Nikitanus Rttr. Fühler. - 26. Euc. subterraneus Rttr. Fühler. - 27. Euc. Dorotkana Rttr. Fühler. - 28. Hylurgus Micklitzi Wachtl. - 29, Hyl. ligniperda Fabr. Tafel VII. Fig. Chevrolatia egregia Rttr. 1 2. Scydmaenus filicornis Rttr. - 3. Euconnus microcephalus Rttr. 4. Langelandia callosipennis Rttr. 5. Athous cingulatus Miller 0, 6. Q. - 7. Raymondia salpingoides Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Neue Käferarten aus Asturien beschrieben von Dr. L. v. Heyden und Edm. Reitter. 1, Haptoderus Ehlersi Heyd. n. sp. — Oblongo-ovalis, rufo- piceus. H. procerulo Heyd. affinis, sed distinctus. Corpus in om- nibus partibus, quamvis eadem magnitudine, latius et brevius (maxima latitudo elytrorum 3., H. proceruli 23 mill.). Thoraz postice latior, supra magis planus; interstitia striarum elytrorum magis plana, inde simulate latiora quam in H. proc. Stria praescutellaris perspicua, profunda, in proc. plerumque deest aut puncto indicata est. Latera elytrorum in proc. magis aequali latitudine, in Ehlersi magis ro- tundata, — H. Ehlersi statura cantabrico Schfs., H. procerulus Caucasi speciebus (pulchello Fald.) affinis ab H. cantabrico (64—7} mill.) differt corpore majore planiore, elytris profundius striatis. Long. 8—8} mill., inde maximus specierum Hispaniae. Asturia. — A Dom. G. Ehlers Carthaginensi, in cujus honorem dedicatus, repertus et nomine rudimentalis Chdr. (qui = cantabricus Schfs. est) quattuor exempl. missa; altera misit Dom. Koltze. v. Heyden. 2. Scydmaenus frondosus Reitter n. sp. — Castaneus, ni- tidus, helvolo-pubescens, antennis pedibusque rufis, capite thorace angustiore, fronte inter antennas subelevata, late transversim biim- pressa, prope oculos foveolata; prothorace subguadrato, lateribus postice marginato, basi obsolete sulcato, quadrifoveolato, sulco cari- nula longitudinal media interrupta; elytris thorace latioribus, parce subtilissime punctatis, basi bifoveolatis, foveola externa oblonga an- gusta, extus plicata, interna magna subrotundata, antennis elongatis, tenwbus, apicem versus sensim latioribus, articulis intermediis sub- oblongis, 8° et 9° quadratis, articulo 10° subtransverso, ultimo elon- gatim-ovato, Long. 1,5—1,8 mill. — Asturia. — Aus der Gruppe des S. angulatus und mit Balaena Saulcy nahe verwandt, ebenso grofs und von derselben Farbe und Körperform, aber die Fühler sind dünner, die letzten vier Glieder weniger deut- lich abgesetzt, kaum quer. Das Halsschild ist etwas länger als breit. Drei Exemplare aus Asturien, in der Sammlung meines Freundes Hans Simon in Stuttgart. — Reitter. 232 Neue Käferarten aus Asturien. 3. Lederia!) asturiensis Reitter n. sp. — Elongata, apice magis attenuata, nitida, brevissime pubescens, brunnea, antennis pedibusque rufo-testaceis, capite subtilissime, prothorace valde ob- solete punctulatis, hoc parum transverso, antrorsum angustato, basi utrinque minus sinuato, elytris thorace vir latioribus, elongato sub- ovalis, apice subacuminatis, convezis, dense subtiliter punctatis, an- tennis tenuibus, gracilibus. Long. 2—2,5 mill. Etwas gröfser und viel schmäler als Lederia Suramensis m. aus dem Caucasus, sonst der letzteren Art sehr äbnlich. Die spanische Art dieser Melandryiaden-Gattung unterscheidet sich aber von der caucasischen durch viel längere, dünnere, und gegen die Spitze weniger verdickte Fühler, das höhere, oben schwer sichtbar punk- tirte Halsschild; die Flügeldecken sind länger und schmäler, nicht breiter als das Halsschild vor der Basis, deutlicher und dichter punktirt. Reitter. Eine neue Trogoderma aus Neuholland. Trogoderma apicipenne Reitter n. sp. Subovale, nigrum, dense nigro-pubescens, antennis piceo ferru- gineis, tarsis rufis; capite conferlissime punctato, opaco; prothorace subtihter parce, lateribus sensim confertim ruguloso-punctato; elytris dense sat fortiter punctatis, nitidulis, macula subrotundata ante apicem rubra; subtus confertim subruguloso-punctatum, subopacum. — Long. fere 4 mill. Nova Hollandia (Ex. un. in Museo Berolinensi, 5). Ganz schwarz, etwas rauh und ziemlich abstehend behaart, Fühler beim Männchen nach innen leicht verengt, rothbraun, Tarsen lebhaft rostrotb. Kopf matt, gedrängt punktirt. Halsschild sehr breit, die Scheibe glänzend, fein und weitläufig, die Seiten gedrängt und runzelig punktirt, fast matt. Schildchen sehr klein, glänzend, glatt. Flügeldecken vor der Spitze mit einer rundlichen, rothen Mackel, oben mäfsig dicht stark punktirt, ziemlich glänzend. Unterseite überall gedrängt punktirt, wenig glänzend. Reitter. 1) Verhandl. k. k. zool. bot. Ges. Wien 1879. p. 478. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Neue Beiträge zur Kenntnifs der Borkenkäfer Rufslands von Dr. K. Lindemann, Professor an der landwirthschaftlichen Akademie in Moskau. I. Einiges über die Lebensweise des Tomicus typographus. Bis jetzt ist es noch nicht genau festgestellt, ob das Männ- chen oder ob das Weibchen des T. typographus die Stelle wählt, wo ein Nest gegründet werden soll. Da aber diese Frage ein ge- wisses biologisches Interesse hat, so suchte ich sie zu lösen. Im Laufe mehrerer Jahre hatte ich die Gelegenheit den T. typographus zu beobachten, wenn er im Anfange oder in der Mitte des Mai die von mir aufgestellten Fangbäume befiel, sehr oft glückte es mir dabei eben erst angelegte Gänge zu finden, die blos aus der Ein- gangsgallerie und der verschieden grofsen Rammelkammer bestan- den. Ein Muttergang fehlte immer vollständig in diesen eben an- gelegten Nestern, die beständig nur ein Käfer-Individuum enthiel- ten. Da nun bei T. typographus die J von den 2 äufserlich bei- nahe gar nicht zu unterscheiden sind, so mulste ich mich zur anatomischen Section wenden, um die Frage zu lösen, ob J oder 2 einzeln in den eben angelegten Nestern safsen, und somit die Stelle für das Nest gewählt und die Rammelkammer nebst Ein- gangsgallerie gebohrt hatten. Dabei ergab sich in 50 Fällen, dafs es jedesmal das Männchen ist, welches das Nest anlegt; nie habe ich ein Weibchen allein in einem Neste gefunden, welches blos aus Rammelkammer und Eingangsgallerie bestand; mithin be- fällt bei P. typographus immer das Männchen die Bäume, In der von ihm angelegten Rammelkammer sitzt nun das d, er- wartet das Anfliegen der 2 und frifst dabei an den Wänden der Rammelkammer, wodurch letztere die verschiedensten, ganz zufälli- gen Formen enthält, und wohl überhaupt entsteht. Darum fehlt auch eine Rammelkammer beidenjenigen Borkenkäfern;, wo das Weibchen allein das Nest anlegt. Je nachdem die Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft II. 15 234 K. Lindemann: Beiträge 2 eine kürzere oder längere Zeit auf sich warten lassen, wird die Kammer bei T. typographus gröfser oder kleiner. Bei dieser Art kommt gewöhnlich blos ein, selten zwei Weibchen angeflogen. Geleitet durch den starken Geruch des liegenden Fichtenstammes fliegen sie ihn an und laufen auf demselben hin und her, bis sie den Eingang in das angelegte Nest finden. Es geschieht dies im- mer mitten am Tage, bei schönem, sonnenklaren Wetter. Es scheint den Weibchen nicht schwierig zu sein, die Nestanlage auf- zufinden, denn das Männchen sitzt gewöhnlich ganz im Eingangs- loche, sein Hinterleibsende weit hinausschiebend. Der mit den be- kannten Zähnchen umkränzte Eindruck an der Flügeldeckenspitze trägt dazu bei, das herausgeschobene Körperende des Käfers für andere Geschöpfe, etwa Feinde, weniger auffallend zu machen. Auf diese Weise sitzt das Männchen übrigens auch in solchen Nestern, wo schon befruchtete Weibchen vorhanden sind, wie das schon lange von Ratzeburg gesehen ist. Sobald das Weibchen das Nest gefunden hat, begiebt es sich hinein, und wird wahrscheinlich in der Rammelkammer befruchtet; darauf beginnt es den Muttergang zu bohren und die Eier abzu- legen. Zwar habe ich nie die Käfer in copula in der Kammer gesehen, aber die Weibchen, welche auf dem Fichteustamme um- herliefen oder sich noch in unveränderten Nestanlagen fanden (also eben in den Nestern erschienen waren), hatten nie Samenfäden im Receptaculum seminis. In den Nestern dagegen, wo schon der Anfang eines Mutterganges gebohrt war, waren die Q immer be- fruchtet und hatten viele Samenfäden im Receptaculum. Letztere bewegten sich sehr energisch in der oberen, runden Abtheilung desselben. Gleich nach der Befruchtung beginnt das Weibchen den Mut- tergang zu bohren, und zwar entweder nach oben oder nach unten, aber immer nur längs des Stammes. Am häufigsten besteht jedes Nest nur aus einem Muttergange; zuweilen aber aus zwei und selbst aus drei. Es hängt letzteres davon ab, dals zwei oder drei 2 in die Rammelkammer eines und desselben Männchens kommen. Der Procentsatz der am gegebenen Orte vorhandenen Männchen kann also auf diese Weise die Form und die verschiedenen Variationen der Gänge bei T. typogra- phus erklären. Es ist dieses der erste wichtige Schlufs, welcher aus meinen hier auseinandergesetzten Beobachtungen gezogen wer- den kann. Als Feinde des 7. typographus habe ich in seinen Nestern zur Kenntnifs der Borkenkäfer Rufslands. 235 sehr oft beobachtet: Ips quadripustulata und I. ferruginea, Hypo- phloeus bicolor, pini und castaneus; alle diese fressen die Larven des Borkenkäfers. 2. Ueber Tomicus chalcographus L. In dem Bull. de la Soc. Imp. des Nat. de Moscou 1875 No. 1. habe ich den Nachweis geliefert über den wenig bekannten echten Linne’schen T. chalcographus und über seine Unterschiede von T. zylographus Sahlb. Ich bemerkte damals, dafs der T. chalcogra- phus L. beinahe ausschliefslich die Kiefer bewohne (I. ce. p. 133). Ich kann hier meinen früheren Mittheilungen Einiges zufügen. T. chalcographus L., dessen Weibchen eine tief eingedrückte Stirne besitzt, lebt sowohl auf Kiefern als auch auf Fichten, und macht Nester, deren Rammelkammer bald in der Rinde, bald im Splinte gelegen ist. Wenn der Käfer die Aeste eines Baumes be- fällt, so bohrt er seine Rammelkammer immer in dem Splinte, ebenso wie die Muttergänge. Die Art des Baumes hat dabei gar keinen Einfluls, ebenso wie der Zustand desselben, und fand ich die Rammelkammer im Splinte wohl an solchen Aesten, die schon seit vielen Monaten abgehauen waren, als auch an solchen, die eben erst abgeschnitten und noch mit ganz frischen, grünen Nadeln bedeckt und mit Harz durchtränkt waren. Ungefähr tausend Nester habe ich an Aesten untersucht, und noch nie eins gesehen, wo die Rammelkammer nicht im Splinte gelegen wäre. Es sind solche Nester von denen des Tomicus bidens gar nicht zu unterscheiden, und überzeugte ich mich jedesmal durch die directe Untersuchung der in dem Neste sitzenden Käfer davon, dafs es wirklich von T. chalcographus und nicht von T. bidens gemacht ist. Wenn aber Tom. chalcographus nicht die Aeste, sondern den Stamm eines Baumes befällt, dann behrt er seine Rammelkammer verschieden, je nachdem er sich an einer Kiefer oder an einer Fichte niedergelassen hat. An Kieferstämmen geht er ganz wie an den Aesten bis an den Splint, und bohrt dort seine Kammer. An Fichtenstämmen aber macht er seine Rammelkammer ganz wie der T. zylographus Sahlb. in den oberflächlichen Rindenschichten, so dafs man beim Abheben der Rinde an ihrer unteren Seite und am Holze blos die unzusammenhängenden Muttergänge bemerkt. Es finden sich übrigens auch am Fichtenstamme einige Nester, deren Rammelkammer auf dem Holze gemacht ist. Es scheint also nicht blos die Art des Baumes, sondern auch der Zustand desselben darauf Einfluls zu haben, wo der Käfer seine Rammelkammer ausführt. 236 K. Lindemann: Beiträge Ganz wie bei T. typographus ist auch bei T. chalcographus das Männchen, welches die Anlage des Nestes macht, die Rammel- kammer bohrt und die Weibchen zwingt, ihre Muttergänge an der von ihm gewählten Stelle anzulegen. 3. Einige Beobachtungen über die Lebensweise des Dryocoetes autographus. D. autographus gehört überall zu den selteneren Borkenkäfern, und ist darum seine Lebensweise lange noch nicht genug studirt worden. In der Umgegend von Moskau habe ich ihn recht häufig gefunden und beobachtet. Er bewohnt hier nur die Fichte, weil bei uns überhaupt nur Fichte und Kiefer wild vorkommen. Weifs- tanne und Lärche, welche von ihm anderwärts bewohnt werden, kommen bei uns nicht vor. Ganz übereinstimmend mit Ratze- burg, Nördlinger und Eichhoff finde ich den D. autographus brütend an Wurzeln sowohl als an Stämmen. Einige Male fand ich seine Nester auch an dünnen Aesten alter, hundertjähriger Bäume. Er befällt blos abgestorbene Bäume, namentlich aber solche, die erst kürzlich, z. B. im vorhergehenden Jahre, gefällt wurden. Wie bekannt, gab Ratzeburg an, dafs D. autographus nicht selbstständig seine Gänge bohrt, sondern von den Gängen anderer Borkenkäfer ausgeht 1), Nördlinger stellte fest, dafs D. autographus zwar sehr oft die Löcher von B. Sareseni und C. pilosus benutzt, um unter die Rinde des Baumes zu gelangen; aber häufig auch vollständig Löcher bohrt?). Nach meinen Beobach- tungen bohrt D. autographus nur selten von fremden Gängen aus- gehend die seinigen, gewöhnlich macht er ganz wie alle anderen Borkenkäfer ein selbstständiges Eingangsloch in der Rinde. Ich fand ihn in Gesellschaft mit Pytiophthorus exculptus und Hyl. pal- liatus, Eichhoff ®) mit H. cunicularius, Tom. typographus und T. chalcographus. Aber viel öfter habe ich die Gänge des D. auto- graphus an Stellen gefunden, wo keine Spuren von anderen Bor- kenkäfern zu sehen waren, und da bohrt er seine Nester folgen- dermalsen. In der Rinde oder auf der Oberfläche des Holzes macht er eine grolse, ganz unregelmälsige Rammelkammer, welche aber zuweilen auch ganz fehlt (Fig. 1.). Von dieser Rammelkammer entspringen gewöhnlich mehrere Muttergänge (zuweilen 4), welche ganz unre- 1) Forstins. Ed. II. p. 491. ?) Lebensweise von Forstkerfen 1880. p. 33. 3) Eichhoff, die europ. Borkenkäfer 1881. p. 262. zur Kenntnifs der Borkenkafer Rufslands. 237 gelmälsig gelegen sind, häufiger längslaufend, bisweilen in die Quere ziehend. Dieselben sind 24 Mill. breit und erreichen höchstens 25 Mill. Länge; sie sind nie regelmäfsig cylindrisch, sondern im- mer unregelmälsig geschwungen und ausgebuchtet, ja beinahe im- mer unregelmälsig verzweigt und zeigen zuweilen bis acht Verzwei- gungen an einem Muttergange. Die Eier werden bald unregel- mafsig, gruppenweise mitten im Gange abgelegt, wie Nördlinger und Eichhoff angeben; ebenso oft werden sie aber auch einzeln an den Seitenwänden des Ganges abgesetzt, zuweilen sogar in kleinen Eiergruben. Im ersten Falle fressen die Larven gruppenweise; im zweiten Falle aber frifst jede Larve ihren besonderen Gang (s. Fi- gur 1.). Zuweilen werden selbst in einem und demselben Mutter- gange einige Eier haufenweise, die anderen einzeln abgelegt, so dals an einem Ende des Mutterganges die Larven gruppenweise, am anderen Ende desselben einzeln fressen. Das ganze Nest hat gewöhnlich nur eine Oeffnung. Die Muttergänge sind gewöhnlich ganz leer oder enthalten nur kleine Häufchen feines braunes Wurmmehl. Die Larvengänge verlaufen geschwungen, indem sie sich bald der Rindenoberfläche nähern, bald wieder vertiefen; in Folge des- sen kann man nicht die ganze Länge des Larvenganges auf der Innenseite der Rinde übersehen, wie das bei den meisten anderen Borkenkäfern möglich ist. Die erwachsenen Larven nähern sich der Rindenoberfläche und fressen hier eine eliptische Puppenhohle. Gewöhnlich ist die Generation in unseren nördlichen Gegenden einfach. Nur wenn der Herbst sehr lang und warm ist, macht sich die Neigung des Käfers zu einer doppelten Generation geltend, wie sie von Eichhoff festgestellt ist; so war z. B. im Jahre 1872 der Herbst in Mittelrufsland sehr lang, und legten die Ende Au- gust erschienenen Käfer im September ihre Eier ab. Ende Mai 1873 fand ich darum überall sehr viele Larven des D. autographus. Gewöhnlich aber bleiben die im August entstandenen Käfer in der Rinde bis zum Frühling des kommenden Jahres. Gewöhnliche Ge- neration ist die einfache, denn unzählige Male fand ich die erwach- senen Käfer Anfangs April, und dann wieder im Herbste in den Nestern, den Sommer über aber immer nur Larven. 4. Einiges über Dryocoetes alni S. Dieser Käfer kommt sehr häufig bei Moskau unter der Rinde von Alnus incana und Alnus nigra vor. Er erscheint im Mai und Anfang Juni und befällt sowohl die Stämme als auch die Aeste. Am häufigsten finde ich ihn an Aesten von ! bis 3 Zoll im Durch- messer. Er bohrt sich nur in todte oder absterbende Aeste, doch 238 K. Lindemann: Beiträge zur Kenntnifs ete. muls deren Rinde ganz heil sein. Die Nester liegen in der Rinde und greifen beinahe gar nicht in den Splint, wie das ganz richtig von Eichhoff angegeben wird (Europ. Borkenk. p. 263). Wie bei autographus sind auch die Gänge von alni sehr verschiedenartig, bald ganz einfache Lothgänge, bald hakenförmig gebogene oder un- regelmälsig verzweigte Gänge. Das Eingangsloch führt zuweilen direkt in den Muttergang, zu- weilen aber öffnet es sich in eine unregelmäfsige, geräumige Ram- melkammer, von welcher dann mehrere Muttergänge entspringen (Fig. 2. natürl. Gröfse). Die Muttergänge sind auch bei D. alni ganz unregelmälsig gebogene und gebuchtete Röhren, und haben auch keine Eiergruben; die Kier werden auch hier haufenweise mitten im Gange, oder auch einzeln, aber ebenfalls in der Nähe des Mutterganges abgelegt. Die Larvengänge sind ganz unregelmäfsig und verflechten sich so vollständig, dafs an stark befallenen Aesten die Rinde sich bla- senförmig abhebt. D. alni hat auch bei uns wohl nur eine Generation, denn ich habe ihn immer nur im April und Mai, und dann wieder im Au- gust und Sept. gefunden. H. Eichhoff schliefst für Deutschland auf eine doppelte Generation. 5. Ueber Dryocoetes coryli Perr. und D. aceris Lindem. D. coryli kommt in Rufsland selten vor, scheint aber weit ver- breitet. Ich habe ihn beobachtet in Moskau, in Orel, Rjazan und Tambow, bei Moskau im Mai, dann wieder Ende Juli und endlich im Sept.; daraus könnte man also schliefsen, dals er bei uns eine doppelte Generation hat. Im Mai finde ich aber gewöhnlich nicht nur erwachsene Käfer, sondern auch Puppen und erwachsene Lar- ven, so dals die Schwärmezeit dieses Käfers ziemlich lange dauert. Coryli befällt blos die abgestorbenen Zweige von Corylus avel- lana, welche im Laufe des vorhergehenden Winters vom Froste ge- tödtet worden sind. Längst abgestorbene Zweige scheint er ebenso zu verschmähen wie die gesunden. Gewöhnlich findet er sich nur an den dünnen Zweigen, die nicht mehr als 4 Zoll im Durchmesser haben. Die Muttergänge sind tief in den Splint gefressene Längs- gänge von 2—3 cm. Das Eingangsloch ist gewöhnlich an dem un- teren Ende des Mutterganges, seltener in dessen Mitte zu beobach- ten. Eine Rammelkammer fehlt immer. Rechts und links sind in den Seitenwänden des Mutterganges kleine, sehr wenig zahlreiche Eiergruben zu sehen (Fig. 3.). Die Larvengänge sind ebenfalls ins Holz gefressen, und laufen bald ganz oberflächlich, bald gehen sie sogar unter die Oberfläche des Holzes, so dafs sie dann beim Ent- rinden des bewohnten Zweiges nicht sofort sichtbar werden. Die Gänge von D. aceris (Fig. 4.) sind Längsgänge, welche tief in das faule Holz der Zweige von Acer platanoides eingreifen. Selten verzweigen sie sich so, wie es die Abbildung vorstellt, und bilden dann Sterngänge. Wie bei coryli, so werden auch bei ace- ris die Eier in besondere, aber auch nicht zahlreiche Eiergruben abgelegt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Einige Worte über die Proceedings of the Entomolo- gical Society of London 1840 — 1846. H. Dohrn beginnt eine Besprechung der seltenen Stethodesma Strachani Bainbr. in der Stett. Entomol. Zeitg. 1881. p. 89 mit den Worten: „vorweg sei bemerkt, dafs man die Beschreibung die- ser Cetonie von Bainbridge nicht, wie Burmeister und der Mün- chener Catalog angeben, in den Proceedings 1840. p. 6, sondern in den Transaetions der London. Ent. Soc. 1841—1843 p. 320 zu suchen hat“. Da wird man sie aber auch nicht finden, sondern auf Seite 321, weil auf Seite 320 nur die Gattungs-Diagnose ge- geben ist. Nach H. Dohrn’s Worten mufs man glauben, Burmeister habe ein falsches Citat gegeben und H. v. Harold es copirt. Dem ist aber nicht so! Beide Citate sind vollkommen richtig, und es bleibt nur zweifelhaft, ob H. Dohrn die citirten Proceedings gar nicht gekannt hat, oder ob er hat sagen wollen, man finde nur in den Transactions die Beschreibung, in den Proceedings nur die Diag- nose. Wahrscheinlich ist das Erstere der Fall, und H. Dohrn hat die wirklichen Proceedings gar nicht verglichen; dieses hat um so mehr für sich, als H. D. nur von der Diagnose Bainbridge’s Notiz nimmt, nicht von der Beschreibung. Er vergleicht die Diagnose Bainbridge’s mit der Burmeister’s; hätte er die Diagnose Bainbridge’s in den Proceedings mit der in den Transactions verglichen, so würde er wahrscheinlich bemerkt haben, dafs die erstere fast wörtlich mit der Burmeister’schen über- einstimmt! Es sollen uns aber nicht diese Diagnosen, sondern die Pro- ceedings beschäftigen, die H. Dohrn wahrscheinlich gar nicht ge- sehen hat. Warum? Weil sie sehr selten sind! dies ergiebt sich schon daraus, dafs Hagen’s Angaben über die Proceedings zu der ersten Serie der Transactions Lond. Ent. Soc. gerade bezüglich einiger Bände (Ill. und namentlich IV.) falsch sind. Vielleicht hat H. D. auch die Proceedings 1840 in Band II. der Transactions (1837—40) gesucht. Die Proceedings 1840 sind aber wohl meist an Band IV. (1845—1847) angebunden und gehen vom Januar 1840 bis December 1846; sie sind 158 Seiten stark. Hagen giebt die Proceedings zu Band III. nicht ganz richtig mit 240 G. Kraatz: einige Worte über die Proceedings ete. 35 Seiten an, indem er dabei p. XXXVII—XLII. ganz unerwähnt läfst; dieselben enthalten additions to the library. Band IV. (1845—47) enthält nach Hagen (Bibl. Ent. p. 350) 19 und 17 S. Proceedings. Von diesen 19 und 17 S. kommen die 19 S. wahrscheinlich auf 16 S. Auto - Biography of J. C. Fabricius !) (S. I—XVI) und 3 S. Some brief Notices of deceased Neapolitan Entomologists. Communicated by Signor O. G. Costa, of Naples, and translated by the Rev. F. W. Hope F. R. S. etc. etc. (S. XVII—XIX.). Für die 17 S. kenne ich keine Deutung. Zu Bd. V. (1847—49) giebt Hagen richtig 89S. Proceed. an. Diese Proceedings 1840— 1846 sind deshalb so selten, weil sie zum Theil nicht gleichzeitig mit den Transactions versendet, sondern separat vertheilt wurden. Von denselben ist ihrer Seltenheit wegen ein Separat-Abdruck veranstaltet worden, welcher mir aber noch seltener zu Gesicht ge- kommen ist, als die ursprünglichen Proceedings. Derselbe enthält statt 158 nur 132 Seiten compendiösen Drucks. Die echten Proceedings sind oft unvollständig; H. Salle in Paris hatte lange Jahre ein Ex. bis auf einen Bogen completirt, den ich ihm dann verehren konnte. Hagen giebt bei Vol. I. der Transactions an: Address by Mr. Westwood 1835 p. 23. Es sind aber auch in den folgenden Jahren solche Address erschienen, und zwar: 1836, vongE- SW. Hope kur pP: 1836 und 1837 von F. W. Hope p- 6 und p. 7. 1838 von J. F. Stephens . . . p.6. 1842 u. 1843 von W.W. Saunders p. 8 und p. 10. 1844 u. 1845 von G. Newport. . p. 15 und p. 23. 1846; von F.. W. Hope ~ =. 4.) psd. 1) Mit dem Bilde desselben, welches nicht sehr bekannt scheint, da H. Kirsch mich um mein Ex. zum Copiren fiir seine hiibsche Sammlung im Dresdener entomol. Museum bat. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.) Zweites Verzeichnifs von Coleopteren aus Asturien zusammengestellt von Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a. M. Im Anschlufs an das in dieser Zeitschrift 1880 von mir ver- öffentlichte Verzeichnifs von Coleopteren aus Asturien folgt hier ein weiteres Verzeichnifs derjenigen Arten, die H. Getschmann 1880 in Asturien sammelte und mir bei der Vertheilung zufielen. Früher aufgezählte Arten führe ich nur dann an, wenn sie zu neuen Beobachtungen Veranlassung boten. Notiophilus biguttatus F. mit gelbem Spitzenfleck der Decken und ein Stück ohne solche. Carabus lineatus Dej. mit ganz grüner bis feuriger Oberseite wie C. rutilans Dej. Cymindis alternans Ramb. 4 Stück, die meine Ansicht bestär- ken, dafs Vogelit Schauf., Compostellana Rche. und alternans Ramb. zu einer Art gehören. Die ungeraden Zwischenräume sind stellen- weise glatt, dann folgen vereinzelte Punkte; solche Stücke bilden also gerade Mittelglieder zwischen Vogeli und alternans. Calathus rotundatus Duv. 1 Stück. Ich fand schon 1868 ein Stück bei Arvas. C. melanotus Putz. 2 Stück; auch ich fand 1868 2 St. Die Art steht dem melanocepcalus am nächsten. Der Thorax ist schwarz mit ganz feinem, rothen Saum, die Deckenstreifen sind tiefer. Von Putzeys in seiner Monographie 1873 p. 70 beschrieben nach Stücken die Ehlers 1871 bei Arvas fand. Anchomenidius melanocephalus Dej. (astur Sharp) 3 weitere St., wovon eins viel dunkler mit deutlich noch dunklerem Kopf. Haptoderus Ehlersi Heyd. n. sp. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1881. pag. 231. Seit Aufstellung des procerulus Heyd. erhielt ich von H. Ehlers 4 St. als rudimentalis Chaud. aus Asturien, ferner einige Stücke durch Herrn Koltze, die dem procerulus nahe stehen aber doch verschieden sind. Sie sind in allen Körpertheilen, bei gleicher Gröfse, breiter und kürzer (die gröfste Breite der Decken bei Ehlersi 3, bei procerulus 24 mill.), besonders der Thorax ist Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft II. 16 242 L. v. Heyden: über hinten breiter, oben flacher, die Zwischenräume der Deckenstreifen flacher und daher breiter erscheinend als bei procerulus. Der Prä- scutellarstreif ist sehr deutlich und tief, bei procerulus fehlt er mei- stens oder ist nur durch einen Punkt angedeutet. Die Seiten der Decken sind bei procerulus gleichbreiter, bei Ehlersi gerundeter. Ehlersi erinnert in der Gestalt an cantabricus, procerulus mehr an die caucasischen Arten. DBrülerie zog rudimentalis zu cantabricus (er verglich damals die Typen) und bestimmte mir einen Haptode- rus cantabricus Schauf., den ich vom Autor erhielt, als solchen, mit der Bemerkung: „Haptoderus cantabricus Schauf. Jamais je le separerais du rudimentalis. L’individu de Reinosa que j’ai ajoute est un typ du rudimentalis Chaud.“ Bekanntlich sammelten Brü- lerie und Vuillefroy bei Reynosa, und aus derselben Quelle stamm- ten auch die Chaudoir’scheu Stücke. Steropus madidus F. Die rothschenkelige Form. Ein ¢ mit sehr ausgeprägtem Höcker des letzten Segments. War mir aus Spa- nien noch nicht bekannt. Zu Pterostichus cantaber Chaud. 1368 gehört uppendiculatus Gaut. Schweiz. Ent. Mitth. III. 1869 p. 131. Leiocnemis brevis Dej. 1 St. und Celia livida F. Beide von G. gef. Zabrus consanguineus Chevr. mit spitzen Hinterwinkeln des Thorax. 10. Schon 1868 fand ich eine Anzahl bei Arvas, Trechus saxicola Putz. 1 St. vom Autor bestimmt. Megasternum obscurum Marsh. Unter der diesmaligen Staphylinen- Ausbeute befand sich keine neue Art. — Die nachfolgenden sind von Dr. Eppelsheim be- stimmt. Leptusa lativentris Sharp. und difformis Muls. in Anzahl. L. granulipennis Epph. Nach Stücken der 1879ger Ausbeute beschrieben Stett. Ent. Ztg. 1380 p. 283. Ilyobates nigricollis Payk. Oxypoda platyptera Fairm., annularis Sahlb. Homalota laevana Rey, fungi Grav., eribrata Krtz. Tachyporus chrysomelinus L. Conurus pedicularius Grav. Bolitobius lunulatus L. (atricapillus F.) Megacronus inclinans Grav. 1 St. Mycetoporus Reichei Pand. 1 St., splendens Marsh. Quedius dubius Heer (fimbriatus Er.), nigriceps Kraatz, fuma- tus Steph. Coleopteren aus Asturien. 243 Philonthus nigrita Grav. Othius myrmecophilus Kiesw. Lithocharis rufiventris Nordm. Nazeris pulcher Aube kannte ich noch nicht aus Asturien; ich fand ihn in den portugies. Serren. Stenus atratulus Er. 1 Stück, subaeneus Er., impressus Germ. St. subeylindricus Scriba. Diese von mir 1868 bei Arvas ent- deckte Art war lange nur in 3 St. bekannt; diesmal fand G. ein halbes Dutzend dieser ausgezeichneten Art. St. Erichsoni Rye. Homalium Ozyacanthae Grav. Hadrognathus longipalpis Rey. Phloeobium clypeatum Müll. Phloeocharis umbratilis Epph. Wenige Stücke; ebenfalls nach 1879ger Stücken Stett. Ent. Ztg. 1880 p. 283 beschrieben. Micropeplus staphylinoides Mars. In Anzahl. Das Verzeichnils der folgenden wenigen Pselaphiden u. Scyd- maeniden verdanke ich H. Hans Simon in Stuttgart. Pselaphus Heydeni Saulcy. Seither nur die 2 Typen bekannt, von ebendaher. Bryaxis fossulata Reichb. var. rufescens Saulcy. Bythinus curticollis Reitter!), B. Lusitanicus Sauley (Oedipus Sharp), B. Asturiensvs Rttr. '). Cephennium Asturicum Ritr. ') Ich erhielt einige Stücke. Scydmaenus subsulcatus Rttr.1, S. Asturiensis Rttr. ') Scydmaenus frondosus Rttr. n. sp. Deutsche E. Z. 1881 p. 231. Euconnus Simoni Rttr. '). Mastigus prolongatus Gory in Menge. Bathyscia Uhagoni Sharp. In Anzahl, von mir schon 1868 gef., aber schlecht erhalten. Nach Horn (Ann. France 1880, Bull, p. 89) gehören alle europ. Adelops zu Bathyscia Schiödte (auf mon- tana und byssina gegründet). Die Gattung Adelops findet sich nur in Amerika in der Mamuth-Höhle, steht in der Nähe von Ptoma- phagus, hat Augen ohne Pigment und die Hinterhüften stolsen zu- sammen, während sie bei Bathyscia getrennt sind. 1) beschrieben Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1879 pag. 533 ete. nach Stücken der 1879ger Ausbeute. — Ferner daher: Bythinus monstripes Rttr., Scydmaenus convezifrons Rttr. Beide von vorjähriger Aus- beute. 16* 244 L. v. Heyden: über Catops Vandalitiae 3 Q fast einfärbig. Colon rufipes Czwalina n. sp. in litt. Von Czwalina bestimmt. Scaphidium quadrimaculatum Oliv. Abraeus globosus Hoffm. Epuraea aestiva L. Meligethes solidus Sturm. Cryptophagus lapidarius Fairm. 1 St. von Reitter bestimmt. Atomaria pusilla Payk. A. atricapilla Steph. var.? (oder n. sp. Reitter). 1 Ex. Tritoma atomaria F. 2 St. Byrrhus depilis Graélls. Zum Theil sehr gut erhalten. Die ungeraden Zwischenräume sind deutlich schwarzsammet gewirfelt, zwei goldtomentirte Fleckenbinden sind aufserdem sichtbar. Die vordere Binde besteht aus 4 Flecken: einem Fleck auf dem Naht- raum, dieht daneben etwas zurück einer auf dem ersten Zwischen- raum, der dritte noch mehr zurück auf Zwischenraum 3, der vierte in gleicher Höhe mit dem 2ten auf Zwischenraum 5; die vordere Binde läuft also erst zurück, dann wieder vor. Die zweite Binde besteht aus drei Flecken: einem Nahtfleck, einem 2ten langgezo- genen, etwas rückwärts gerückten auf dem dritten Zwischenraum und einem dritten wieder vorgerückten Fleck. Ein langgezogener Fleck auf dem 7ten Zwischenraum verbindet beide Binden. Schon Mulsant vermuthete in seiner Bearbeitung der Piluliformes, dafs auch depilis in behaarter Form vorkommen möge. Hierher ziehe ich nun auch die B. pilula meines ersten Verzeichnisses. Morychus metallicus Chevr. Viel gröfser (7 statt 5 mill.) wie die früher gesammelten, die Farbe grün oder mit einem Stich ins Violette. : Dorcus parallelepipedus L. $. Ich fand früher schon 1 St. in Serra do Gerez in Portugal. Platycerus caraboides L. & sicher. Der ebenfalls bei Arvas vorkommende Platycerus spinifer Schauf., von dem auch Getsch- mann bei seiner ersten Reise ein Q fand, hat in beiden Geschlech- tern an den Hinterschienen einen starken Dorn. Rhizotrogus flavicans Blanch. var. Chevrolati Graélls 1 J mit breit gebräunter Naht. Corymbites cupreus F. var. aeruginosus F. d sicher. Von mir in Portugal gef. C. haemapterus Illig. gj. Oben kurz schwarz behaart. Limonius pilosus Leske (nigripes Gyll.). Von Getschmann an H. Koltze in Hamburg geschickt. Coleopteren aus Asturien. 245 Athous Reynosae Bris. 2 dieser seither nur von Reynosa in Asturien bekannten und mit swbfuscus Müll. verwandten Art von 53—7 mill. Länge. Attalus lateralis Er. an H. Koltze geschickt. Henicopus Heydeni Ksw. Eine Anzahl Stücke in beiden Ge- schlechtern, die, wie im ersten Verzeichnifs erwähnt, breiter wie die typischen Stücke sind, die @ dunkler schwarz und grau ge- mischt behaart. Danacaea pallipes Panz. Ein Stück dieser Art, bei welcher das 5te und 6te Fühlerglied nach aufsen deutlich zahnförmig erwei- tert ist (? Geschlechtsunterschied, wie er aber sonst nirgends ange- geben wird), fand Getschmann auf seiner ersten Reise 1870 bei Arvas. Ich hielt das Thier anfangs für eine besondere Art, bis ich dieses Merkmal auch bei unseren deutschen (gt) Stücken fand. Zu pallipes gehört wohl sicher die Danacaea hispanica Gougelet, na- mentlich stimmt die Halsschildbildung. Byturus fumatus F. 2 St. Aspidiphorus orbiculatus Gyll. 1 St. in Koltze’s Sammlung. Ptinus quercus Ksw. 2. Coelometopus clypeatus Germ. 1 Stück. Schon 1868 ein Stück dieser portugiesischen Art von mir bei Arvas gef., das der östlichste Punkt seines Vorkommens sein dürfte. Isopetus plicatulus Krtz. Zwei weitere d, von denen nun eins in der Sammlung des Autors. Nalassus latiusculus Krtz. 1 g' in der Koltze’schen Samml. Omophlus Betulae Hrbst. Ebenso. Lederia Asturiensis Rttr. n. sp. D. E. Z. 1881 p. 232. Tomoderus Piochardi Heyd. 4 St., die mit meinen Typen von Serra do Gerez und Estrella in Portugal genau übereinstimmen. Von H. Ehlers erhielt ich ein Stück, das er am 10. August 1880 bei Bussaco in Portugal fand. Zonabris (Mylabris) sobrina Graälls. Alle Punkte sind kleiner wie bei dem Stück von der Sierra Guadarrama, die Spitze der Decken ist äulserst schmal schwarz gerandet, die 2 Flecken davor selten vereinigt; der vordere Nahtfleck seltener mit dem Scutellum verbunden. Otiorhynchus Getschmanni Str). 3 St., Ot. Perezii Strl. 1 St. Ot. Reynosae Bris. Ein sehr kleines d, 94 mill., so grofs wie mein Typ von Reynosa. Die voriges Jahr von G. gef. St., Z®, sind 12 mill. lang. Strophosomus erinaceus Chevr. Hierher alle St. coryli von 246 L. v. Heyden: über Coleopteren aus Asturien. Asturien in Verz. I. Durch besonders auf dem Thorax deutlich aufstehende Schuppen ausgezeichnet. Sitones gressorius F. Hypera biglobosa Kirsch. Drei weitere Stücke. [Meleus Megerlei Panz. nur aus den Gebirgen vom Schwarz- wald an östlich zu Hause, und ebenso wie Platyrhinus latirostris F. sicher nicht aus den Bergen von Asturien. Herr Getschmann sammelte auch bei Gyjon am Meere in Nord-Asturien. So fand er dort den Heliopathes gibbus, ein bekanntes Meeresstrandthier, aber auch nach einer Etiquette in der Sammlung des H. Oberstaatsan- walts Bartels in Cassel bei dem bekannten französischen Seebade Biarritz. Er ist häufig an allen atlantischen Dünen von Ostende an südlich bis Portugal, wo ich ihn noch bei Aveiro fand. Hier- her gehört von der Laguna bei Valladolid auch paludicola Chevr.] Apion Genistae Kirby, cantabricum Desbr. 2 St. Stenocorus bifasciatus F. Strangalia maculata Poda. Ein Stück mit den normalen drei Flecken der Vorderbinde, 1 St. mit fehlendem Nahtfleck (var. C. Muls.) und ein Stück mit fehlendem äufseren Fleck. Die Varietät manca Schauf. (die vordere Binde fehlt) Isis 1862 p. 204, Nung. ot. II. 1872 p. 341) ist 23 Jahre früber von Mulsant in der ersten Auflage seiner Longic. 1839 p. 258 als var. impunctata beschrieben. Lema Lichenis Voet (cyanella F.) Thoraxscheibe mit 2 Punkt- linien. Labidostomis Hordei F. oft. Cryptocephalus rugicollis Oliv. var. virgatus Suffr. Cr. lusitanicus Suffr. f° mit grofsem, rothen Spitzenfleck der Decken; Schildchen, Halsschildseitenrand, Innenrand der Augen und die Schultern fein gesäumt, gelb, im Uebrigen ganz schwarz. Ich fand 1868 bei Arvas ein Stück mit ganz schwarzen Decken und breiterer, röthlichgelber Fleckenlinie. Durch H. Koltze erhielt ich aus Asturien (Getschmann) ein St. mit rothem Spitzenfleck und rother Querbinde vor der Mitte, welche die Naht nicht erreicht und aufsen rückwärts mit dem Spitzenfleck, vorwärts mit der Schulter- makel zusammenhängt. Timarcha geniculata Germ. rothschenkelig mit feinem Seiten- rand des Thorax; T. asturiensis Kraatz, rothschenkelig ohne Sei- tenrandlinie und dadurch zur metallica- Gruppe gehörig. Die schwarzschenkeligen Stücke (mit Seitenrand) aus Asturien gehören zur pyrenäischen monticola Duf. Scymnus rufipes F. (Ahrensi Muls.). Auf der iberischen Halb- insel weit verbreitet, besitze ich ihn aus Asturien, Sevilla, Ronda, Lissabon, ferner aus Marseille und Sicilien. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II] Beitrag zur Kenntnifs der Molops-Arten aus Südost- Europa von Dr. L. v. Heyden. 1. Nach einem Vergleiche meines 1875 beschriebenen Molops promissus aus Dalmatien mit einem auf dem Berliner Museum be- findlichen typischen Exemplare des longipennis Dej. gehören nach H. v. Harold’s Ansicht beide zu einer Art, die den Dejean’schen Namen zu führen hat. Mein promissus ist ein ganz schmales, Cophosus-artiges Thier, das mir auch Chaudoir als Molops n. sp. bestimmte. Aus Dejean’s Beschreibung und Abbildung (wo übrigens auf Tab. 154. der Ico- nogr. longicollis, im Text longipennis, wie in den Species steht), die ich natürlich seiner Zeit auch beachtet habe, ist nicht zu er- sehen, dafs es eine Art mit ganz langgestreckten Decken sein soll; die Abbildung stellt sie sogar noch kürzer wie bei bucephala dar. In der Beschreibung heifst es allerdings elytris elongato - oblongis subparallelis, das Thier wird aber stets nur mit dem kurzen terri- colu verglichen und gesagt proportionellement plus allongee. Sollte Dejean nicht verschiedene Thiere dieser schwer zu „beschreiben- den“ Gattung später als /ongipennis verschickt haben? da er selbst sagt: „J’ai trouve une seule fois cet insecte dans la Croatie mili- taire. J’en ai recu depuis, de Vienne, un individu absolument semblable, sans désignation de localité*. Ich nehme aber jetzt trotz- dem an, dafs promissus Heyd. = longipennis De). ist. 2. In Croatien fand ich 1878 mit meinen lieben Reisegefährten v. Hopffgarten und Reitter in Anzahl einen Molops, den ich für longipennis Dej. hielt und so vertheilte, der aber nach dem oben Gesagten nicht diese, sondern eine unbeschriebene Art ist, die ich nenne: Molops Hopffgarteni Heyden nov. spec. = longipennis Heyd. i. litt. nec Dejean). Nigro-piceus, pedibus rufis, labro clypeo angulatım ezcisis, thorace lateribus valde rotundato, e medio angu- stato, angulis posticis rectis, angulo ipso paullulum extrorsum ver- gente, basi utrinque linea parva profunde impressa, lineaque curta in fovea lata non profunda; elytris thorace duplo longioribus, ob- longo-ovalibus (in 3 magis parallelis), supra planiusculis, distincte striatis (in 2 saepius minus profundis), interstitio 8° angustissimo carinato, 7° 6° latiore. — Long. 104—13 mill. 248 L. v. Heyden: über südosteurop. Molops- Arten. M. ovalipenni Chaud. affınis, sed elytris longioribus, magis pla- natis (in ovalipenni breviter ovatis, magis convexis), interstitio 8° toto carinato (in ovalip. antice latiore, postice solum carinato), 7° 6° latiore (in ovalip. fere aequalibus); thorace antice multo latiore quam in ovalip., e medio usque ad basin magis angustato. Ad Lacus Plitvica Croatiae a Dom. M. de Hopffgarten cui dedicatus, Reitter et auctore non infrequens in societate M. ovalipennis reper- tus nomineque longipennis communicatus. Die Art steht dem M. ovalipennis sehr nahe, ist aber beson- ders in den Flgd. viel gestreckter, gleichbreiter, oben flacher, und durch den sehr schmalen kielförmigen 8ten Zwischenraum der Dek- ken und den 7ten, der viel breiter wie der 6te ist, verschieden. Bei M. terricola ist der Ste Zwischenraum nicht kielförmig, 7 und 6 gleich schmal; bei ovalipennis 7 vorn breiter wie 6. M. latiusculus Krtz., von dem ich die zwei Typen bei Svica (bei Otocac) in Croa- tien fand und die Dr. Kraatz mit longipennis Heyd. nec Dej. ver- gleicht, ist viel gröfser, breiter, nur an den Seiten deutlich gestreift, Zwischenr. 8 erst hinter der Mitte kielförmig, 7 wenig breiter wie 6. Die 2 sind ovaler; die Stärke der Streifen variirt. 3. Molops (Pterostichus antea) Plitvicensis Heyd. Den in Verh. zool.-bot. Ges. Wien XXIX. 1880. p. 37 von mir beschriebenen Pterost. Plitvicensis stelle ich jetzt, wo mir mehr Ma- terial besonders durch die HH. Miller und Kaufmann aus Fuzine in Croatien vorliegt, zu Molops. Die zwei Streifen aufserhalb der Augenpunktreihe auf den Fld. sind nicht immer ganz deutlich ausgeprägt, am deutlichsten noch im letzten Drittel. In der Originalbeschreibung ist der Ausdruck „molopiformis, convexus“ und die Bezugnahme auf Pterost. atra- mentarius und Martinezi wegzulassen. Selbst Dr. Kraatz, der gründ- liche Kenner dieser schwierigen Gattung, wurde durch den wenig ausgeprägten 2ten Streifen, den man bei besonderer Beleuchtung nur für den Schatten des etwas aufgebogenen Randes halten kann, .irregeführt. Die Art steht grofsen, breiten Stücken des M. elatus sehr nahe. M. Plitv. unterscheidet sich aber durch die stärkere Wölbung, die ovaleren, kürzeren Decken, das schmälere, vorn und hinten gleich- mafsig verengte Halsschild, den deutlichen inneren Strich inner- halb der Hinterecken. Alle Zwischenräume sind flacher, der 7te (der den Augenpunkten innerhalb am nächsten) gar nicht kielför- mig; 6 besonders in der Mitte breiter wie 5 (bei elatus gleichbreit). —— in [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Leptura rufa Brullé und Verwandte besprochen von Dr. L. v. Heyden. In dieser Zeitschrift (1877. p. 420) habe ich die Leptura Sil- bermanni Lef., die L. nigropicta Fairm. vom Bosz Dagh und Cau- casus und die trisignata Fairm. von Madrid mit der rufa Brulle vereinigt. Dr. Kraatz besprach hierauf (I. c. 1880. p. 385 Heft II., aus- gegeben October 1880) die Zusammenziehung ausführlicher, und machte auf eine andere Farbenvertheilung des Hinterleibs bei der ost- und westeuropäischen Art aufmerksam, verbunden mit viel weniger feiner Punktirung bei der spanischen Art. Kraatz sieht die osteuropäische (griechisch-türkisch-kleinasiatische) Art für die rufa Brulle an, was auch richtig ist, da Brullé nach griechischen Stücken in der Exped. Morée beschrieb. Kraatz benannte die spa- nische Art (sagt aber pag. 376 Zeile 23, „dafs die osteuropäische rufa eine von der griechischen rufa verschiedene Art ist“; statt ost- muls es westeuropäische heifsen) semirufula Krtz. Fast gleichzeitig (Ann. France 1880. p. 29), doch etwas früher (das Heft ist am 9. Juni 1880 herausgegeben) bespricht Fairmaire meine Zusammenziehung dieser Arten und unterscheidet gleichfalls 2 Arten, die rufa Brulle „propre aux regions mediterrannees, de- puis le detroit de Gibraltar jusqu’a la Grece, tandis que la Silber- mannt parait speciale aux montagnes de l’Asie occidentale“, Fair- maire sagt: „Chez la premiere (rufa var. trisignata Fairm. 2 Ma- drid) la ponctuation du corselet est trés - grosse, trés - serrée, tres- ruguleuse; il existe, & la base, une forte impression transversale rebordée en devant par un relief, formant au milieu un empätement oblong dirigé en avant*. Dies pafst vollkommen auf die semirufula Krtz. 2. Fairmaire sagt weiter: „Chez la Silbermanni (je possede les deux sexes) le corselet offre des points trés-peu serrés, sa sur- face n’est nullement rugueuse, et au lieu d’un relief il existe en arriére un sillon assez fin; le bord postérieur est aussi moins for- tement bisinue. Les élytres présentent aussi, chez la rufa 9, une 250 L. v. Heyden: über ponetuation bien plus grosse, plus serree, formant des rides vers la suture, et leur extremite est un peu moins échancrée. La pon- ctuation de l’abdomen est plus fine et plus serrée chez la Silber- manni, dont l’abdomen varie pour la coloration*. Alle diese An- gaben über Si/bermanni passen vollkommen auf meine Stücke aus Graecia, Krüper (¢\), Rumelia, Michahelles (7), Turcia, Abresch (2 mit Fleck), welche ich mit Dr. Kraatz für die echte rufa Brulle halte. Fairmaire spricht bei der rufa nicht von der Farbe des Hinterleibs, bei Silbermanni sagt er nur „l’abdomen varie pour la eoloration“. Meine semirufula Krtz. d (Provence, Grenier) hat rothes er- stes und zweites Fühlerglied; Bauchsegment 1, 2 schwarz, die andern roth. ; Semirufula 3 (Madrid, Perez Arcas) Fühlergl. 1 roth; Segment 1, 2, 3 schwarz, Mitte von 4 dunkelbraun. Mein rufa g Graecia hat ganz schwarze Fühler, Segment 1 schwarz mit rothem Mittelfleck (Kraatz sagt einfarbig röthlich-gel- ben Hinterleib); Spitze der Decken schwärzlich. Rufa 3 Rumelia, ganz schwarze Fühler, ganz rothen Bauch und Flügeldecken. Rufa £ Turcia, ganz schwarze Fühler, Segm. 1, 2 schwarz, 3 und 4 in der Basismitte schwarz. Rufa Q Antiochia (Kindermann) Lederer, Segm. 1 Basis breit schwarz mit rothem Hinterrand, Segm. 2 weniger breit schwarz gefärbt; Fühler rothbraun mit schwarzem Glied 1, 2, Spitze von 3, 4, 5, 6 schwarz, 7 und 8 dunkler rothbraun. Pafst vollkommen auf die Beschreibung von Silbermanni Lef. vom Libanon. Dieses 2 hat ein viel enger punktirtes Halsschild, die vertiefte charakteri- stische Mittellinie ist schwach angedeutet und trägt hinten einen kleinen, unpunktirten Fleck; die Punktirung der Decken ist aber so fein und die Basis des Halsschildes ebenso wenig vertieft wie bei der rufa, so dafs ich sie nur zu dieser stellen kann; bei semi- rufula ist dieser Quereindruck sehr tief und davor stark steil erha- ben, die glatte, nicht vertiefte Mittellinie geht bis zur Thoraxmitte. Küster sagt von seiner rufa: Halsschild wenig dicht und tief punktirt mit feiner Mittellinie, vor der Basis querüber seicht ein- geschnürt; er beschreibt hiermit die rufa Brullé, vermengt aber doch beide mit einander, denn er sagt: „Spanien, südl. Frankreich, Griechenland, Türkei“. Was Mulsant (Coleopt. France Longicornes ed. I. 1839. p. 269 und ed. JI. 1862. p. 544) unter seiner rufa aus France merid. und Leptura rufa und Verwandte. 251 speciell von Le Luc (Provence) versteht, ist mir nicht vollkommen klar. Aus der Provence besitze ich, wie gesagt, semirufula. Die antennes noir g\ deuten auf rufa; ventre (d) noir, avec les 2 der- niers arceaux d’un rouge roux kann bei beiden Arten vorkommen; antennes (d') presque aussi long que le corps palst auf semirufula (bei rufa reichen sie nur bis zum Beginn des 3/3. der Decken- lange); von der Basalfurche des Thorax sagt er: ,creusé de 2 sil- lons transversaux, l’un apres le bord antérieur, l’autre plus large et plus profond, au devant de la base, deutet auf semirufula; pro- thorax couvert de points rapproches, sensiblement moins petits que ceux de la tete, pafst auf semirufula; ebenso elytres ruguleuses, marquees, pres de la base, de points peu serres, notablement plus gros que ceux du prothorax, affaiblis posterieurement. Diese Be- schreibung ist doch wohl nur auf semirufula mit schwarzer Fühler- wurzel zu beziehen. Das 2 „Antennes d’un rouge roux, ventre noir“ kann wohl auch nur auf semirufula gedeutet werden. Lept. oblongomaculata Buquet 2!) (eine oblongoguttata, wie sie Fairmaire erwähnt, giebt es nicht) meiner Sammlung aus Bona, (Desbrochers) hat die charakteristische Punktirung der semirufula, ist aber oben ganz roth, nur der Seiten- und Hinterrand, sowie die Seiten des Vorderrandes, das Schildchen und eine kleine läng- liche Makel auf der Mitte jeder Decke sind schwarz; die ganzen Fühler sind roth, ebenso wie die Beine. Unterseite des Halsschil- des, die Kehle, die ganze Brust, die Coxen, Trochanter und Bauch- segment 1, 2 sind tiefschwarz. Dies pafst vollkommen auf die Be- schreibung von Buquet und Lucas und ist die oblongomaculata nur auf die Art zu deuten, die Kraatz als semirufula beschreibt; der Buquet’sche Name hat die Priorität. Die rufa Fairmaire (die ich auf die semirufula beziehe) variirt sehr in der Farbe, denn Fairm. sagt: „elle présente aux environs de Tanger des variétés fort cu- rieuses chez lesquelles la couleur noire, bornée, dans quelques in- dividus, a une bande suturale atténués en arriére, se répand en- suite de maniére a ne laisser qu’une large tache humerale et finit par envahir toute l’elytre. Les pattes, qui sont rouges dans le type, passent aussi peu a peu a la teinte noire en suivante la pro- 1) Hier will ich erwähnen, dafs diese Art nach der Abbildung absolut nichts mit Calchaenestes Nogelii Friv. zu thun hat. v. Heyden. 252 L. v. Heyden: über gression intensive du dessus du corps“. — Ich nenne diese Varie- tät Tangeriana Heyd. — Lucas (Expl. d’Algerie 1849. p. 509 t. 43. f. 10. 2) sagt: „Mr. Buquet, en décrivant cette espece, n’a connu que la femelle, qui est entierement rouge et ornee sur chaque elytre d’une belle tache noire de forme oblongue. Le o est entierement de la méme couleur que la 2, mais il est plus petit, beaucoup plus etroit, et ne presente pas de täche noire oblongue sur le milieu de ses elytres; il est aussi & noter que les antennes sont noires, & l’exception cependant des 4 premiers articles et de l’extremite du dernier, qui sont roussätres. Les pattes different aussi de celles de la 9; ainsi au lieu d’étre entierement roussätres, connue chez cette derniére, les tibias dans le S sont d'un noir, fonce a leur naissance. — Philippeville et cercle de Lacalle*. Die Synonymie beider gestaltet sich demnach wie folgt: Species fortiter punctata. Q tota rufa, subtus maxima pars nigra maculaque oblonga ely- trorum nigra. Antennis pedibusque rufis. L. oblongomaculata Bug. (Ann. Fr. 1840. 296) Stora, Alger. — Lucas |. ec. 2. Philippeville, Lacalle. — Krtz. |. c. p. 376. 2 (in coll.). — Heyden. Bona, Alger. (in coll.) oJ elytris immaculatis, antennis nigris, articulis 4 primis rufis, tibiis basi nigris. L. oblongomaculata Lucas |. c. Z. — Krtz. |. e. S (in coll.). Philippeville, Lacalle. S capite, thorace nigris, ant. nigris art. duobus basal. rufis. L. oblongomaculata Bug. var. semirufula Krtz.]. ce. d. Chiclana, Andal., Lusitan., Provence et Madrid (Heyden). Syn. rufa Küst. pars 1847. IX. 75. - rufa Fairm. (Ann. Fr. 1880. p. 29) nee auctorum. Q antennis rufis, elytris unicoloribus rufis. Syn. rufa Muls. 2 (I. ¢.). Le Luc (Provence). Q sutura elytrorum nigra, pars mediana magis nigro-dilatata, maculu oblonga nigra postica discoidalı. L. oblongomaculata Bug. var. trisignata Fairm. (Ann. Fr. 1852. p. 92). 9. Madrid. © elytris nigris, macula humeral rufa vel totis nigris; pedibus plus minusve obscuratis. L. oblongomaculata Bug. var. (Ann. France 1880. pag. 29) = var. Tangeriana Heyd. Tanger. Leptura rufa und Verwandte. 253 Species minus fortiter, disperse punctata. 3 antennis, capite, thorace nigris, elytris immaculatis apice concoloribus vel obscuratis, abdomine rufo. L. rufa Brullé (Exp. Morée 1832. p. 263); Krtz. 1. c.; Küst. l. ce. g. — Graecia, Rumelia, Turcia. Syn. Silbermanni Fairm. d (Ann. France 1880. |. e.). — Mon- tagnes de l’Asie occid. . Q antennis nigris, abdominis segmentis 1, 2 nigris, elytris uni- coloribus. L. rufa Kraatz |. c. 2. — Graecia ete. © antennis nigris, articulis 1—5 basahbus plus minusve rufis, elytris rufis, apice late maculaque discoidali ad marginem remota nigris. Abdomine segmento 1° toto, 2° basi late nigris. L. rufa var. Silbermanni Lef. 5 (Silberm. Rev. ent. 1835. III, p. 305 f. 35.) — Libanon, Antiochia (coll. Heyd.). Syn. 2 nigropieta Fairm. (Ann. Fr. 1866. p. 278). — Bosz Dagh (As. min.), Caucas. Ueber Novae Coleopt. species Imperii Ross. incolae a C. G. Comite de Mannerheim descriptae. Schon aus der Ueberschrift dieser Mannerheim’schen Arbeit (in Hummel’s seltenen Essais entomol. No. IV. 1825. p. 19—41) sind alle dort aufgeführten Arten von Mannerheim beschrieben und nicht von den Namengebern, die hinter dem Artnamen mit Genitivendung citirt sind, mithin gebührt folgenden Arten der Au- torname Mannerheim: Chlaenius extensus Eschscholtzii, Amara Fodinae Esch. (bei dem folgenden Pogonus brevicollis heilst es mihi), Platynus longi- ventris Esch., Agonum inauratum Esch., Omaseus magus Esch., Ste- ropus maurusiacus Esch., Harpalus erosus Gebleri, Harpalus lumba- ris Esch., Cantharis annulata Fischeri, Melolontha altaica Steveni, Heliophilus damascenus Esch., Polydrosus dorsalis Gebl., Cleonis granulosa Gebl., Clytus comptus Ziegleri (Ziegler hat nie etwas be- schrieben), Galleruca nigro-lineata Gebl., Galleruca signata Gebl., Luperus altaicus Gebl., Chrysomela aurichalcea Gebl., Clythra bipun- ctata Gebl. In No. VI. 1827. pag. 23 schreibt Mannerheim: Carabus Stscheglowii (und nicht Stcheglovi oder Stchlegovi, wie es Berl. Entomol. Zeitschr. XI. 406 heifst); er benennt ihn nach Nicolaus Stscheglow, consiliarius aulicus in universitate Petropolitana Pro- fessor. Dr. L. v. Heyden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Ueber Adelosia lyrodera Chaud. aus der Krimm. Die Feronia, welche Hans Leder mit den No. 50. 63. 64. auf den gedruckten Etiquetten aus dem Caucasus als Adelosia lyrodera Chaud. versandte, ist nicht diese Art, die nur in der Krimm vor- kommt, sondern die im Caucasus weiter verbreitete A. anacho- reta Men. Der Autor sagt von ihr: „Elle est plus grande que la picimana, la tete est proportionellement plus large ainsi que le corselet; les elytres sont plus longues, plus paralleles, et le second point imprime est beaucoup plus pres de l’extremite, les antennes et les pattes sont beaucoup plus foncées. Sur les alpes du Scha- dach a l’est du Caucase, ä la hauteur de plus de 8000 pieds. — Meine 4 Stücke sind 13—14 mill. lang, meine picimana 11 — 13, ein Stück von Theodosia 13; Anachoreta ist aber entschieden schwarz, viel flacher, das Halsschild vorn mehr ausgerandet, daher treten die Vorderecken mehr hervor, die Seiten sind weniger ge- rundet. Herr Gymnasiallehrer Retowski in Theodosia in der Krimm sandte mir ein EX. einer Feronia mit sehr langen Episternen und fein gekantetem Prosternum, diese weisen auf Adelosia, und zwar auf Ad. lyrodera Chaud. (Enum. Carab. p. 230), die Chaudoir bei Kertsch (Krimm) unter Steinen am Meere fand. Retowski fand nur das eine Ex. bei Theodosia. Der Kopf zwischen den Augen, die Seiten des Halsschil- des, der Brust und des Hinterleibs sind stark und tief punk- tirt. Sie ist viel kleiner (10 mill.) und schmäler als A. picimana; Halsschild an den Seiten weniger gerundet, Hinterecken stumpfer und nicht scharf; Vorderecken und Seitenrand mehr herabge- bogen, wodurch das Halsschild von oben gesehen viel schmäler ist. Die Basis der Decken ist so breit wie der Hinterrand des Halsschildes. Auf dem dritten Zwischenraum der Decken steht nur ein Punkt vor der Spitze. Das Thier ist rothbraun (wie die Hohlenthiere), sehr glänzend, die flachen Augen sind ohne jede Facettirung. Dr. L. v. Heyden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Ueber Lymexylon (Serropalpus) biguttatum und Lym. (?) liguricum Schellenberg. Im Catalog Stein-Weise wird unter Serropalpus ein biguttatus Schellbg. als fragliche Art erwähnt. Nach Vergleich des seltenen Werkchens „Entomol. Beiträge von Joh. Rud. Schellenberg Heft I. mit 10 illuminirten Kupfertafeln. Wien 1802“ meine ich, dafs wir es hier nur mit einem monstrésen Thier zu thun haben. Die Abbildung auf Tab. III. zeigt das Thier in seiner nattirlichen Gröfse; sehr genau sind der Kopf mit Fühlern und Mundtheilen vergrölsert wiedergegeben. Die Beschreibung (p. 10) beschränkt sich fast nur auf die von Illiger gegebenen Kennzeichen der Gatt. Serropalpus, um zu beweisen, dals Lym. (Serr.) bigutt. nur fraglich zu Serrop. gehört. — „Grölse ist 10 Linien, Fühler gelb, faden- förmig, Frefsspitzen ungleich, die vorderen sehr lang, an der inne- ren Seite tief sägeförmig; Fufsglieder 4 an den vier Vorder-, 5 an den Hinterfülsen“. Dies stimmt nicht mit Illiger’s Angabe, wie auch Schellenberg bemerkt, denn bei Illiger (Verz. Käfer Preufsens 121) heifst es: „pedum anteriorum quinque, posticor. quatuor etc.“ Der Käfer ist rothbraun gemalt und hat auf jeder Decke hin- ter der Mitte je einen blutrothen (in Beschreibung goldgelben) „er- haben gemalten“ Fleck. Zum Schluls heifst es: „dieser Käfer ist hier um Winterthur selten und lebt wie die vorhergehenden (d. h. dermestoides und proboscideum) im faulen Holze*. Serropalpus barbatus Hellenius hat nun in beidenGeschlech tern (gf erweiterte Vordertarsen) an den Fülsen incl. Klauengliedes 5. 5. 4. Glieder, wie alle Heteromeren im weiteren Sinne. L. bigutt. ist nach der Abbildung der Mundtheile sicher nur Serrop. barbat., und mufs die Angabe Schellenberg’s über die Gliederzahl aller Fülse auf einem Irrthum beruhen (er vergleicht übrigens Serrop. nur mit den 5. 5. 5-gliedrigen Lymerylon- Arten und sagt, dafs er die Dir- caea barbata nicht kenne) — denn eine solche Melandryide kann es nicht geben. Der rothe „erhabene“ Fleck beruht sicher nur auf einer mon- strösen, blasenartigen Auftreibung (die meist pigmentloser ist), wie sie jeder Monstrositäten-Sammler zur Genüge kennt, und z. B.. Moc- querys mehrere Fälle abbildet. Auf den Ausdruck „selten bei Winterthur“ lege ich kein Gewicht. In Stierlin’s Käferfauna der Schweiz wird nur striatus erwähnt. Das auf derselben Tafel abgebildete, p. 11 beschriebene Lymezylon (?) liguricum von Genua hielt ich früher für ein Artefact, schliefse mich aber jetzt ganz der Ansicht des Dr. Kraatz an, welcher es für eine Zonitis mutica var. erklärt, bei welcher die Lappen des Unterkiefers irrthümlich als Taster abge- bildet sind. Dr. L. v. Heyden, a [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Im ersten Bande der Monatsblätter ist die Artzahl der grölseren Käfersammlungen Wiens, in diesem Bande S. 41 die der Tenebrioniden - Sammlung des verewigten Dr. Haag angegeben; nachstehend folgt nach einer sorgfältigen Zählung am letzten December Bestand der von Heyden’schen Coleopteren-Sammlung. Arten (excl. Var.) aus Europa mit Einschlufs der Mittel- meerküsten und Sibirien. Carabidae 1618 Eucnemidae 30 Dytiscidae 272 Elateridae 311 Gyrinidae 16 Cebrionidae 27 Hydrophilidae 165 Dascillidae 30 Staphylinidae 1284 Cantharidae 531 Pselaphidae 196 Cleridae 49 Clavigeridae 14 Ptinidae 58 Paussidae 2 Anobiidae 154 Scydmaenidae 151 Tenebrionidae 993 Silphidae 249 Cistelidae 103 Clambidae 19 Lagriidae 12 Sphaeriidae 1 Melandryidae 47 Trichopterygidae ol Pedilidae 21 Hydroscaphidae J] Anthicidae 135 Scaphidiidae 9 Pyrochroidae 5 Histeridae 143 Mordellidae 60 Phalacridae 39 Rhipiphoridae 9 Nitidulariae 190 Meloidae 191 Trogositidae 13 Oedemeridae 69 Colydiidae 52 Pythidae 21 Rhyssodidae 3 Cureulionidae 1957 Cucujidae 63 Rhinomaceridae 3 Cry ptophagidae 117 Brenthidae 2 Derodontidae 1 Anthribidae 38 Lathridiidae 39 Bruchidae 76 Tritomidae 28 Scolytidae 100 Thorictidae 11 Platypidae 3 Dermestidae 77 Cerambycidae 492 Byrrhidae 57 Chrysomelidae 1034 Georyssidae d Erotylidae 36 Dryopidae 40 Endomychidae 26 Heteroceridae 27 Coceinellidae 104 Lucanidae 12 Corylophidae 25 Scarabaeidae 626 12 721 Buprestidae 247 Arten December 1880. Dr. L. v. Heyden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Ueber die Varietäten von Neptunides polychrous Thoms. Diese prächtige, in neuester Zeit entdeckte Goliathiden-Gattung ist verhältnifsmälsig schnell in den Sammlungen verbreitet worden. H. Oberthür (Ann. Soc. Entomol. France 1880. Bull. p. 119) er- klärt mit Recht, dafs Neptunides polychrous Thoms. und abundans Thoms. einer und derselben Art angehören, welche aufserordent- lich variabel ist („on pourrait dire, qu’il est presque impossible de trouver plusieurs exemplaires absolument semblables entre eux; le plus beau type est celui d’un rouge feu trés brillant, mais il pa- rait fort rare“). Bald darauf unterscheidet Thomson (a. a. O. Bullet. pag. 131) bereits 4 benannte Formen, nämlich die Stammform: polychrous verus: caput viridi vel cyaneo-metallicum, pro- thor. niger, aliquando lateribus post. viridis. v. 1. purpurescens: cap., ped. ant. elytraque purpurascentia. v. 2. fasciicollis: splendide viridi-aureo-metallicus, prothor. fasciis 2 nigris longitudinalibus plus minusve magnis ornatus. v. 3. abundans: splendide viridi-aureo vel flavo- metallicus, prothor. sine fasciis. Nachdem ich zuerst eine Anzahl Ex. von den Herren Ancey und Oberthür erhalten hatte, welche von französischen Missionairen stammten, kam der Käfer auch nach Deutschland, und es war mir möglich im Ganzen eine ziemlich bedeutende Zahl zu vergleichen und zum Theil zu acquiriren. Der Fundort der Oberthiir’schen Stücke sind die Berge von Mhonda auf dem Festlande von Zanzi- bar, etwa 40 Meilen von der Küste. Obwohl der Reichthum an Varietäten nicht so grols ist, wie die Aeulserung von H. Oberthür vermuthen läfst, so bleibt es doch von grolsem Interesse, die Reihe der Varietäten von den Ex. mit schwarzem Thorax und purpur - ockerfarbigen Flgd. bis zu den einfarbig grünen zu verfolgen, um so mehr als bisher die Ver- theilung auf die verschiedenen Geschlechter gar nicht in Betracht gezogen wurde. Thut man dies, so stellen sich alsbald 2 Stamm- formen des Z' und 2 des 2 heraus. Die beiden Stammformen des d bilden zunächst die Ex. mit a. Caput viride, thorax niger, scutellum nigrum, elytra ochraceo purpurascentia. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft II. 17 258 G. Kraatz: über Die zweite Stammform des ¢ zeigt ein b. Caput viride, thorax niger, linea media lateribusque viridibus, maculis 2 lateralibus anticis confluentibus, scutellum viride, elytra testaceo-viridia. Die Uebergangsformen zwischen a und 5 entstehen nun ein- fach in der Weise, dafs der Hinterwinkel und eine zunächst nur durchscheinende schmale, abgekürzte Mittellinie bei a purpurn oder purpurgrün werden, während bei 6 die grüne Mittellinie und der Seitenrand immer schmaler werden und zuletzt ganz ver- schwinden. Hieraus folgt, dafs die Form a mit purpurrothen Hinterecken häufiger sein mufs als mit grünen, und dafs von 6 Mann. mit schwar- zem Thorax nur selten vorkommen, die grüne Mittellinie auf letz- terem nur selten ganz schwindet, sehr selten purpurn wird. So lange der vordere Seitenrand des Thorax schwarz bleibt, ist auch das Seutellum schwarz, dagegen können grüne Hinter- ecken des Thorax mit schwarzem Thorax verbunden sein; solche Ex. sind rechte echte Mittelformen zwischen a und 6, und können weder zu fascücollis gezogen werden, noch zu polychrous, ich nenne sie var. /ineatocollis: thoracis linea media angulisque posti- cis viridibus, thorace nigro. Die schwarzen Zeichnungen auf dem Thorax des ¢ sind fast immer scharf; zwei schwarze Schrägflecke auf der vorderen Hälfte des grünen Seitenrandes sind bei allen meinen Expl. miteinander vereinigt; beim Q bestehen sie nur aus zwei Punkten, die nicht zusammenfliefsen, von denen der innere der kleinere ist. Aehnlich wie beim d sind beim Q zwei Hauptformen zu un- terscheiden: a. Caput purpureum, thorax niger, margine laterali et angulo apicali purpureis seu viridibus, scutellum nigrum, elytra ochraceo- purpurascentia. b. Caput viride, thorax viridis, utrinque fascia dilatata, postice cum scutello viridi conjuncta, punctis 2 lateralibus ante medium nigris, elytra viridia. Hiervon ist nun eine seltene Varietät c. Thorax viridis, concolor. Wiederum ist Form a als die seltenere aufzufassen und als 2 der ausgeprägtesten, aber selteneren Form a des d.. Eine herrliche und seltene Form des @ ist die mit ganz grü- nem Thorax. Von diesen Formen ist nun jedenfalls Varietäten von Neptunides polychrous. 259 Ca = polychrous Th. A 5 = fasciicollis Th. 2 a = purpurescens Th., 2 5 = fasciicollis Th. 2 ce = abundans Thoms. Es wäre übrigens möglich, dafs von purpurescens auch Männ- chen existirten, die dann aber jedenfalls einen ganz schwarzen Thorax zeigen würden; vielleicht gehört das von Oberthür a. a. O. erwähnte einzelne Exemplar dahin: le plus beau type, d’un rouge feu tres brillant. Aus alledem ergiebt sich, dafs die verschiedene Färbung im innigsten gesetzmälsigen Zusammenhange mit der Geschlechtsver- schiedenheit steht und von einem Variiren ins Ungefähre hinein keine Rede ist. Dadurch sind bestimmte Färbungen wahrscheinlich ganz auf das eine Geschlecht beschränkt, und es ist im Grunde durchaus fehlerhaft, die normale Färbungsstufe des 2 als eine Varietät der Art zu bezeichnen, vielmehr ist abundans Thoms. nur eine Varie- tät des 9. Ich möchte behaupten, dafs nie ein ./ mit einfarbig grünem Thorax vorkommt, und wahrscheinlich ebenso wenig ein 2 mit einfarbig schwarzem Thorax; nie ein Ex. mit grünem i’'horax und schwarzem Scutellum etc. Eine schöne Varietät der abundans (marginicollis m.) scheint mir noch hervorhebenswerth; bei derselben schimmern die schwar- zen Flecke auf dem schön grünen Discus gleichsam schwach durch, der Seitenrand ist aber nicht grün, sondern gelbgrün; da sich diese Färbung bis zum Scutellum hinzieht, markirt sie sich um so mehr. Die Varietäten lassen sich hiernach etwa so gruppiren: polychrous Thoms. (thor. nigr., elytr. purp. ochr.). 2 v. purpurescens Thoms. (caput purp.). dv. lineatocollis Krtz. (thor. ang. post. vir., scut. nigr.) v. fascücollis Thoms. (thor. lat. vir., scut. vir.) 2 v. abundans Thoms. (thor. vir.) Q v. marginicollis Krtz. (thor. vir., marg. test.) Dr. G. Kraatz. We [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II. | Ueber Varietäten der Dicranorrhina Oberthüri Deyr. Mit Neptunides an denselben Orten scheint Mephistia Ber- tolonii Luc. vorzukommen, über welche H. Dohrn in der Stetti- ner Entomol. Zeitg. 1881 auf fast drei Druckseiten (83—85) plau- dert. Das ist immerhin verzeihlicher, als wenn er eine weitere halbe Druckseite dazu verwendet, die in den Ann. France 1876. Bull. LXXXH. ganz gut beschriebene, in der Ueberschrift genannte Art anzuzweifeln. Es geschieht dies wieder in jener wenig kritischen Manier, welche lediglich deshalb schlechte Arten wittert, weil grofse Aehn- lichkeit vorhanden ist. “Wenn H. Dohrn bei Goliathiden mitspre- chen will, sollte man meinen, er habe wenigstens ein reiches Ma- terial vor Augen, um seinen Ausspruch zu begründen: „ich fürchte, da werden sich über kurz oder lang bedenkliche Zwischen-Exem- plare finden, welche es zweifelhaft machen, ob sie zu Oberthüri oder Derbyana gehören“ Diese Befürchtung begründet sich auf ein ihm vorliegendes Oberthüri 2 von Bajamojo mit weifsgerandetem Thorax und zwei weilsen Binden auf jeder Flügeldecke, wie sie bei Derbyana vor- kommt. Dabei hat H. Dohrn übersehen, dafs Raffray schon am Ende der Deyrolle’schen Beschreibung einige von Hildebrandt gefan- gene Ex. mit Spuren von weilsen Flecken erwähnt und hinzufügt, dafs die Oberthüri und Derbyana 2 „sont impossible a distinguer autrement que par les taches blanches de l’abdomen“. \ Diese Worte legt H. Dohrn in Folge flüchtigster Lecttire dem Beschreiber der Oberthiri in den Mund, obwohl sich letztere nach H. Deyrolle von Verbyana „distingue tres facilement par la forme, la téte etc.“ Das von H. Dohrn erwähnte Weibchen beweist für einen kritischen Kopf doch weiter nichts, als dafs beide Ar- ten analog variiren. Ich erhielt von H. Oberthiir selbst eine grofse Anzahl Ober- thüri, welche durchaus einfarbig grün sind; dagegen besitze ich von Bajamojo a) ein Oberthüri Z\ mit grünen Flgd. und ziemlich breitem, weilsen Seitenrand des Thorax; G. Kraatz: über Dicranorrhina Oberthüri. 261 b) ein Z' mit schmalem, vielfach unterbrochenen weilsen Sei- tenrand des Thorax, schmalem Seitenrand der Flgd., 2 kleinen weilsen Makeln neben dem Schildchen und einem breiten, dreieckigen Fleck an der Spitze jeder Flgd., welcher mit dem Seitenrand auf der rechten Flgd. noch verbunden ist, auf der linken nicht; c) ein d mit breitem Thoraxrand und breiter Rand- und Dor- salbinde auf jeder Flgd.; d) ein 2 mit schmaler Randbinde des Thorax und der Flgd. und breiterer Dorsalbinde der letzteren, welche einen charakteri- stischen kleinen Zacken vor der Mitte nach vorn, hinter der Mitte nach hinten abzweigt. Die weifsen Bauchflecke fehlen nirgends. Bei einem Oberthüri 2 bleibt nur ein Pünktchen an der Basis des zweiten Bauchsegments weils, bei der Dicranorrhina carnifex Harold aus dem Innern Zanzibars bleibt an den Segmenten des fast glatten Bauches nur ein punctulum extus weils. H. Dohrn sagt a. a. O.: „die Oberthüri 3, wenn sie auf gute Sitten und Gefühl für Schicklichkeit irgend Anspruch machen wollen, müssen oft in der tödtlichsten Verlegenheit sein, wenn sie voller Gefühl sich aber in der peinlichen Ungewifsheit befinden, ob sie Derb. 9 oder Oberth. 2 vor sich haben, zumal wenn es ih- nen unmöglich ist sich über die täches blanches preablement zu orientiren“. In diese Verlegenheit könnten aber die Oberthüri 2 nur kom- men, wenn H. Dohrn oder ein sonstiger Bastardfreund sie einmal im Interesse der Wissenschaft in diese Verlegenheit setzen wollte! Was sollen diese Witzeleien denn überhaupt sagen, wenn beide Arten noch nicht nebeneinander beobach- tet sind? Jeder Anfänger muls nach solchen Witzen vermuthen, die Thiere seien nicht local getrennt! dann wäre allerdings an Rassen und Uebergänge zu denken! Für einen geschulten Entomologen ist diese Möglichkeit aus- geschlossen, weil die Z' beider Arten constant verschiedene Kopf- bildungen besitzen, und weil die verschiedene Zeichnung des Bau- ches hinzutritt, welche allein allerdings weniger zu bedeuten hätte und hier stets mit grofser Vorsicht zum specifischen Merkmal zu verwenden ist. Bei den Goliathiden sitzen die charakteristischen Merkmale in den Kopfanhängen der g\, bei Hydropsyche in den Schwanzanhängen; M’Lachlan hat nach Hagen (in derselben No. der Stettiner Entomol. Zeitg. p. 120) den gordischen Knoten durchhauen, dafs er die 2 unbeachtet läfst, H. Dohrn weidet sich an einer tödtlichen Verlegenheit der $\, in die sie nie kommen können, und macht „den entomologischen Nachwuchs“ unnütz confus. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Ueber Smaragdesthes ') mutica Harold. Schaum hat die mit der Heterorrhina africana Drury verwandten Arten in den Ann. Soc. Ent. France 1849. p. 249 be- sprochen und zwei Formen von derselben sehr kenntlich unter- schieden. Die gesättigt grüne blanda Burm. vom Senegal, sowie die gelblich grüne, meist kleinere smaragdina Voet mit sehr feinen Punktstreifen der Fld. Er betrachtet aber diese Formen als locale Rassen oder Varietäten. H. v. Harold spricht die blanda Burm. mit Recht als eigene Art an”), und ebenso glaube ich die smarag- dina für eine solche ansprechen zu müssen. H. v. H. sagt nun von seiner a. a. O. p. 64 neu aufgestellten mutica, dals sie möglicher Weise schon früher unkenntlich beschrie- ben sei und fährt fort: „mit Sicherheit glaube ich nur die jucunda Westw. Ac. I. p. 137 hierher ziehen zu können, der Name ist je- doch wegen der Bezugnahme auf die asiatische jucunda Hope nicht zulässig“. Westwood nimmt aber gar nicht auf die jucunda Hope, son- dern auf die jucunda Germar in der Allgem. Lit. Ztg. Aug. 1837 Bezug, und setzt hinter deren Namen in Klammer (nec jucunda Hope). Ich weifs nicht, weshalb im Harold’schen Catalog der von Ger- mar rite ertheilte Name gänzlich ignorirt ist? Die Allg. Lit. Zeit. ist weder ein Flugblatt, noch ein Preisverzeichnifs, sondern sie wurde von Germar seiner Zeit als den geeignetesten Ort zur Ver- öffentlichung einer wissenschaftlichen Kritik gehalten, sonst hätte er einen anderen gewählt. Da nur wenige Entomologen im Besitz der Nummer 148 und 149 der genannten Zeitung sein dürften, welche Germar’s sehr aus- führliche Kritik und Besprechung des französischen Cetonien-Wer- kes enthält, so will ich hier bemerken, was Germar (p. 576) von der jucunda sagt: Gn. jucunda nob. = smaragdina der Monographie (Gory et Perch.) mit Ausnahme der Citate. Dem Westwood schlielst sich Germar an und citirt smaragdina Gory ebenfalls ausdrücklich unter jucunda Germ. Er bemerkt, dafs die von Gory abgebildete smaragdina nicht aus China sein könne, sondern aus Africa stam- 1) Kraatz Entomol. Monatsbl. II. 1880..p. 20. 2) Col. Hefte XVI. p. 69. G. Kraatz: über Smaragdesthes mutica. 263 men müsse, „juding from the male specimen in Mr. Hope’s collec- tion“. Er nennt dessen clypeus being only slightly produced into an elevated lobe. In Uebereinstimmung damit ist der Clypeus in Gory’s Abbil- dung deutlich dreieckig zugespitzt, und seine Worte d’un vert de- merande, fortement ponctue de noir passen nur auf africana Drury. Weshalb H. v. H. nach den hier citirten Angaben Westwood’s und Gory’s seine, durch den geraden Vorderrand des Clypeus ausge- zeichnete mutica ,mit Sicherheit glaubt auf die jucunda Westw. be- ziehen zu können“, vermag ich hiernach nicht gut abzusehen. Obwohl also eine jucunda Westw. nicht existirt, bleibt der Harold’sche Name aufrecht zu erhalten. Bei dieser Gelegenheit will ich bemerken, dafs das Citat von Heterorrhina smaragdina Herbst im Harold’schen Catalog p. 1281 zur africana Drury gehört; das zur smaragdina gehörige lautet: Cetonia smaragdina Herbst Käf. III. p. 258. t. 32. fig. 5. G. Kraatz. Ueber Diplognatha incoides Thomson. Wiederholter Bemühungen ungeachtet war es mir erst in neue- ster Zeit möglich, durch die Liberalität des Autors H. Thomson’s Musée scientifique zu erhalten; bei der Durchsicht desselben stellte sich als unzweifelhaft heraus, dafs Diplognatha incoides Thomson (Mus. scient. p. 37) von Guinea mit dem Käfer identisch ist, auf welchen ich in dieser Zeitschr. 1880. p. 159 die Gattung Pseudinca begründet habe und auf den wohl mit Sicherheit Diplognatha ad- mizta Hope zu beziehen ist, welche Thomson unbeachtet gelassen hat. Derselbe sagt übrigens am Ende seiner Beschreibung: Haec species divisionem propriam in G. praesentem inter Diplognathas veras et Porphyronotas facit. In der That ist Pseudinca aber als eine höchst ausgezeichnete Gattung der Diplognathiden-Gruppe, nicht etwa als sog. Untergat- tung von Dipl. aufzufassen. G. Kraatz. Ueber die Gruppe der Anoplochiliden. Als Charakter dieser Gruppe sind vorläufig die von Burmei- ster für die Gattung Anoplochilus (Handb. d. Entom. III. p. 505) gegebenen anzunehmen; dieselbe macht sich als natürliche Gattung schon dadurch verdächtig, dafs sie afrikanische und asiatische Ar- ten enthält. Die Unnatürlichkeit der Gattung wird dadurch noch deutlicher, dafs mir jetzt eine, wohl unbeschriebene Art vom Hi- malaja vorliegt, welche auf den ersten Blick dem kurzköpfigen, afrikanischen An. variabilis habituell recht ähnlich ist, aber fast die Kopfbildung von Anatona hat. Es dürfen somit dem Habitus keine zu weit gehenden Concessionen gemacht werden. Die Diagnose der neuen Gattung kann etwa lauten: Eumimela nov. gen. Antennae debiles. Clypeus productus, apice medio elevatus et subdentatus , un- gulis anticis fortiter dentatis. Mesosterni processus parum productus, apice leviter rotundatus, margıne apice longe fulvo-piloso. Thorax angulis posticis obtusis, fere rotundatis, ante scutellum parum emarginatus. Scutellum magnum, apice obtusum. Elytra obsolete punctata, fulvo-pilosa, Tibiae ant. fortius 3-dentatae, tarsi post. simphes, fere ut in gen. Anatona. Eumimela pygialis: Nigra seu nigro-castanea, nitida, ca- pite dense rugo-punctato, fulvo-hirto, thorace disco fere parce latera versus crebrius et subtilius punctato, scutello lateribus et medio apice parce punctato, elytris subseriatim fere parce obsolete puncta- tis et fulvo-pilosis, costis 2 dorsalibus valde obsoletis, pygidio aci- culato, media basi maculis 2 magnis albis approzimatis, abdominis segmentis basi apiceque fere laevigatis, immaculatis, minus dense piloso quam pro- et mesosterno. — Long. 5 mill. Einige Ex. vom Himalaja von H. Dr. Plason freundlichst über- lassen. haa! Die Gatt. Anoplochilus ist auf Burmeister’s sog. echte Anoplo- chilus (I. A.) und Verwandte von Süd-Afrika zu beschränken. Die afrikanischen Arten der Gruppe B. haben eine eigene Gat- tung (Xeloma m.) zu bilden, deren wesentliche Charaktere Burmei- ster angiebt. Die Arten der Gruppe II. sind durchaus nicht homogen; als typische Art dieser Gruppe ist jedenfalls der indische terrosus auf- zufassen, mit: clypeus bidenticulatus vir marginatus, tib. ant. obtuse ridentatis (gen. Eumimimetica m.). . Von ihm unterscheidet sich der prächtige tomentosus vom Cap durch seinen goldigen Pelz, c/ypeus marginatus, antice emarginatus, tibiis ant. (acute) 2-dentatis, dente 3° fere nullo (Gen. Sisyraphora); die ihm zunächst verwandten afrik. Arten scheinen weniger ausge- zeichnet, aber vorläufig kaum generisch zu trennen, dahin cicatri- cosus Burm. und seticolis Kraatz Ent. Monatsbl. II. p. 154. Ueber die Westwood’schen Anoplochilus später. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.) Fünf neue chinesische Carabus beschrieben von Dr. G. Kraatz. Herr General v. Kraatz, welcher sich seit Jahren besonders für die Gattung Carabus interessirt, sandte mir einige Arten der- selben zu, welche ihm in den letzten Jahren direct aus China zu- gegangen sind und mir unbeschrieben erscheinen; es sind folgende: 1. Carabus de Kraatzii Kraatz n. sp. Gracilior, postice acuminatus, capite thoraceque nigro - aeneis, nitidis, confertim subtiliter punctatis, elytris fusco - subaeneis, opucis, strüs primarüs, 3 leviter elevatis, punctis aureis catenatis, secundariis aequaliter elevatis, sed integris (haud catenatis), inter- stitiis subgranulosis, strits tertiarüs nullo fere modo indicatis. — Long. 25 mill., lat. 9 mill. Eine zierliche, schlanke Art, sehr ausgezeichnet durch die opaken, matt holzbraunen Flgd. mit Goldpunkten in den feinen prim. Streifen und ebenso feinen, ununterbrochenen, secundären, und nicht entwickelten (alsoeinen Kérnchen-Grund bildenden) tertiären Streifen. Der Käfer scheint mir kaum als Verwandter meines Orino- carabus Christophi vom Amur aufgefafst werden zu können, viel- mehr wohl eher der Arten der canacellatus-Gruppe mit Kettenstrei- fen; in der Gestalt steht er dem Christophi am nächsten, ist aber grölser, hinten noch deutlicher zugespitzt, die Oberseite der Flgd. matt. Fühler und Taster schlank. Kopf vorn und Hals glatt, Scheitel dicht und fein punktirt und der Thorax schwarz erz- glänzend; dieser ist oben dicht und fein punktirt, weniger ge- wölbt als bei Christophi, die Seitenränder deutlicher aufgeworfen abgesetzt, die Hinterecken ähnlich leicht nach hinten vorgezogen, etwas spitzer und schwächer herabgebogen; der Thorax ist ver- hältnifsmäfsig schlank, nach hinten kaum mehr als nach vorn ver- engt. Die secundären, nicht unterbrochenen Streifen liegen (ähn- lich wie bei den Verwandten des cancellatus) höher als die Ketten- streifen mit Goldpunkten, die zwei äulseren sec. Streifen sind schwä- cher als die inneren, so stark als die primären; die Zwischenräume 266 G. Kraatz: neue zwischen den primären und secundären Streifen sind fein runzlig gekörnelt, Streifen nicht vorhanden; Seitenrand ziemlich breit und deutlich durch einen regelmäfsigen glänzenden Kettenstreif ab- gesetzt. Beine sehr schlank. Ein Weibchen aus dem nordöstlichen China (Prov. Liaotong) in der Sammlung des H. General v. Kraatz und zu Ehren dieses eifrigen Entomologen benannt, dessen unausgesetzten Bemühungen es gelungen ist, das hier beschriebene, interessante Material der Wissenschaft zugänglich zu machen. 2. Carabus semicoriaceus Kraatz n. sp. Niger, subparallelus, fere opacus, elytris nigro-subaeneis, strüs primarüs, strus 3, punctis nitiduhs catenulatis, strüs secundarüs et tertiarus tuberculorum seriebus subtilibus indicatis, interstitüs sub- tilissime coriaceis, thorace crebre rugulose punctato, angulis posti- cis fortius prominulis, acutis. — Long. 24 mill., lat. 9 mill. Mas: antennarum articulis 5—8 apice intus leviter incrassatis. Eine dem eigenthümlichen nordchinesischen coriaceipennis Chaud. durch die Sculptur nahe verwandte Art, mit weniger stark entwickeltem Thorax, welcher nach vorn leicht verengt ist, die Hinterecken ebenso grofs und stark nach hinten vorgezogen, die Flgd. schlanker, weniger flach, ähnlich aber viel feiner sculpirt. Kopf fein runzlig punktirt, vorn fast glatt, Taster schlank, Fühler- glied 5—8 beim d innen an der Spitze deutlich erweitert. Tho- rax gleichmäfsig ziemlich fein, dicht runzlig punktirt, Gestalt ähn- lich wie bei dem bekannteren Mannerheimi mit breiten, stark vor- gezogenen, spitzigen Hinterecken, Seitenrand hinter der Mitte deut- lich aufgeworfen; von der Basis des Thorax geht jederseits da, wo die Hinterecken beginnen, eine leicht vertiefte Linie fast bis zur Mitte (ob immer?). Beim coriaceipennis zeigt der feine, lederartig gekörnte, matte Grund der Flgd. drei Reihen ziemlich starker, länglicher oder mehr rundlicher, blanker (primärer) Tuberkeln; zwischen denselben je eine Reihe etwas schwächerer (secundärer) Tuberkeln: neben die- sen treten mehr oder weniger deutlich schwächere tertiäre Tuber- kelreihen hervor. Beim semicoriaceus sind die primären Tuberkel- reihen so fein, dafs sie einfach als Kettenstreifen zu bezeichnen sind; die secundären und tertiären bilden drei’) gleich starke ') Chaudoir giebt series binae an! dergleichen sind hier nach den Sculpturgesetzen der Carabus unmöglich, bisweilen aber hier chinesische Carabus. 267 (resp. feine) regelmäfsige Körnchenreihen. Hiernach könnte der semicoriaceus einmal als Rasse des coriuceipennis angesprochen werden; daran würde aber heut zu Tage kaum irgend jemand den- ken. Beine kräftig, 4tes Glied der Vordertarsen beim J' quer. Ein Männchen aus China (Liaotong) in der Sammlung des H. General v. Kraatz. 3. Carabus gracilentus Kraatz n. sp. Niger, statura graciliore thoraceque oblongiusculo, elytris paullo minus nitidulo, supra crebre fortiter aciculatim punctato insignis, hoc angulis posticis leviter productis, parum deflezis, fere acutius- culis, elytris regulariter striatis, strüs aequaliter modice elevatis, primariis 3 punctorum magis minusve interruptis serie magis distincta, punctis cyanescentibus. — Long. 19-20%, lat. 7-8 mill. Dem Car. Hummeli var. minor tristiculis mihi!) in der Gestalt ganz ähnlich, mit ebenso schmalem, länglichen Thorax, welcher mir aber vor der Basis an den Seiten kaum noch ausgebuchtet er- scheint, die Oberseite nicht matt, sondern ziemlich glänzend, die Flgd. mit ähnlichen gleich hohen Streifen, doch zeigen die pri- mären deutlicher die Neigung Kettenstreifen zu bilden, die dazwi- schen liegenden sich zu verflachen oder fast ununterbrochene Strei- fen zu bilden. Fühler beim g' einfach. Kopf vorn in der Mitte oben ziem- lich stark aufgewölbt, glatt, hinten kaum punktirt, mit einzel- nen eingeritzten Längslinien. Thorax ganz ähnlich wie bei Hum- meli, aber oben etwas flacher, mit deutlicher Mittellinie, vor den Hinterecken kaum eingezogen, diese ein wenig spitziger. Aufsen von den dufseren Kettenstreifen 2—3 Streifen (also 2—3 neben der Naht, meist 2 nach dem Aufsenrande zu). Seitenrand mit schwachem Purpur oder bläulichen Schein, Beine schlank, viertes Glied der Vordertarsen beim ¢ deutlich quer. Zwei Männchen aus den Gebirgen westlich von Peking in der Sammlung des Hrn. General v. Kraatz. Diese wenigen Ex. erlauben kein sicheres Urtheil, ob wir es im gracilentus mit einer kleinen Localrasse des Hummel zu thun haben oder nicht. und da vorhanden, wo die tertiären Körnchen auf einer Seite der secundären schwächer oder gar nicht hervortreten. 1) Vergl. Bd. 1878. p. 249. 268 G. Kraatz: neue 4. Carabus crassesculptus Kraatz n. sp. Niger, supra interdum nigro-violaceus seu nigro-cyaneus, tho- race transversim subquadrato, posterius leviter angustato, angulis posticis parum productis, leviter defleris, supra crebre grosse, sub- ruguloso-punctato, elytris crasse striatis, striis elevatis circiter 13, alterms paullo magis elevatis, inter se saepius conjunctis. — Long. 20 mill., lat. 74—8 mill. Dem Car. Sahlbergi nicht unähnlich, ihm jedoch nicht unmit- telbar verwandt, schlanker, der Thorax länger, quadratischer, nach hinten deutlich verengt, die Oberseite schwärzlich mit mehr oder minder bläulichem oder bläulich-srünlichem Anfluge, im letzteren Falle wie bei manchen intricatus. Fühler bei J2 einfach. Endglied der Taster beim g' ziem- lich stark angeschwollen. Kopf von der gewöhnlichen Bil- dung, vorn in der Mitte fast glatt, hinten ziemlich grob runzlig punktirt. Auch die Punktirung ist im Verhältnils zur Gröfse des Thieres grob, mafsig dicht, hinten runzlig; seine querquadratische, nach hinten deutlich verengte Gestalt giebt dem Käfer eine ziem- lich schlanke Gestalt. Die Flgd. sind durch grobe Sculptur aus- gezeichnet. Es sind etwa 14 erhabene Streifen vorhanden, davon 6 stärker als die zwischen ihnen liegenden; aufserhalb des 6ten ist nur noch ein Streif erkennbar, zwischen dem ersten und der Naht liegen zwei; zwischen den Streifen treten die ursprünglichen Punkt- reihen hier und da deutlich hervor, namentlich neben der Naht. Beine schlank, viertes Glied der Vordertarsen des ¢ deutlich brei- ter als lang. Ein Pärchen aus den Gebirgen westlich von Peking in der Sammlung des Herrn General v. Kraatz. 5. Carabus manifestus Kraatz n. sp. Car. arvensi similis et affinis, sed multo latior, viridis seu vi- ridi-cupreus seu cupreolus, thorace minus tenuiter marginato, angu- lis posticis leviter productis, fere rotundatis, elytris strüs 3 latiori- bus catenulato - interruptis, striis interjacentibus (3 + 3) parum di- stinctis et parum elevatis. — Long. 19—20 mill., lat. 8—9 mill. Ein unverkennbarer Verwandter des Carabus arvensis, etwas gröfser und namentlich viel breiter; somit ist der Thorax kürzer; seine Hinterecken sind breiter, leicht herabgebogen, verrundet; die Oberseite ist ziemlich verloschen, runzlig punktirt. Kopfbil- dung ähnlich wie bei arvensis, Fühler bei JQ einfach. Die Ket- tenstreifen der Flügeld. sind breiter und etwas erhabener als bei chinesische Carabus. 269 arvensis, die Zwischenräume mit drei kaum erhaben schwach ge- kerbten Streifen, der mittlere (secundäre) nicht selten etwas deut- licher erhaben. Beine schwarz, Vordertarsen der { ähnlich wie bei arvensis erweitert. Aus den Gebirgen westlich von Peking '). Nach Ex. aus der Sammlung des H. General v. Kraatz be- schrieben; das Q ist oben matt kupfrig. Wenn ich nicht irre, gehören hierher 5 oder 6 Expl., welche ich im Herbst 1879 in der Sammlung des H. Grafen v. Mniszech sah. Dabei waren, glaube ich, auch schwärzliche, und variirt der Käfer jedenfalls ebenso beträchtlich wie Car. arvensis. Carabus Billbergi von Daurien ist ähnlich, hat aber merklich erhabene Streifen der Flgd., von denen die 3 am Rande aufserhalb des 3ten Kettenstreifs sehr deutlich, beim manifestus kaum vorhan- den sind; auch sind die mittleren Glieder der Fühler beim 4 we- niger deutlich verdickt. Carabus emarginatus var. Bohatschi Rttr. Herr Alb. Bohatsch hat mir eine Reihe eines schénen, sehr grofsen Car. emarginatus mitgetheilt, welcher aus dem nördlichen Italien stammt (der genaue Fundort wurde mir leider nicht mit- getheilt!), er steht zunächst dem C. v. oblongus etwa (Dahlit Schm.). Die ganze Oberseite mehr oder minder hell smaragdgrün, der Rand des Körpers gewöhnlich etwas heller, manchmal oben dunkler grün, in gewisser Richtung mit einem Stich ins Blaue, niemals mit einem Bronzescheine auf dem Halsschilde wie bei oblongus und Dahlii; Unterseite, Fühler und Beine tief schwarz. Körper grölser als emarginatus, die kleinsten Stücke messen 28, die grölsten 32 Mill., kommen also in der Grölse dem Ulrichi gleich und über- treffen in dieser Beziehung die grölsten Stücke des C. v. corpulen- tus Kraatz. Der Käfer weicht aulserdem vom emarginatus ab; durch flachere Oberseite, breitere und verhältnilsmälsig kürzere Flgd., endlich etwas kürzeres Halsschild, dessen Seiten gegen die Hinterwinkel mehr eingezogen erscheinen. Die Var. oblongus Strm. (Picciolii Schaum i. l.) und Dahlii Schaum sind kleiner, schlanker, mit etwas mehr gewölbten Flgd., heller grasgrüner Färbung, während der Thorax einen Stich ins Kupfrige zeigt. Edm. Reitter. ') Auch am Amur, wo der echte Billbergi zu fehlen scheint. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] * > Ueber das Artrecht der Cicindela maritima De). Ich habe diese Art stets für eine gute gehalten, jedoch keine besondere Veranlassung gehabt, dies Schaum gegenüber geltend zu machen, welcher maritima als eine Küstenrasse in Anspruch nimmt '). Es entspricht wohl dem Wesen der Rasse, dafs (bei den Lepidopteren) eine Bindenzeichnung local heller und dunkler, deutlicher oder undeutlicher werden kann, aber dafs der Haken der Hakenzeichnung auf den Flügeldecken gerade an der Küste. eine bedeutende Länge zeigen soll, welche im Binnenlande so gut wie nie zu finden ist, hat an und für sich keine rechte logische Begründung; wohl aber ist es durchaus logisch zu vermuthen, dafs die sog. Zwischenformen, welche sich mit der maritima zusammen finden, einfach Varietäten einer, der hybrida sehr ähnlichen Küsten- art sind, deren Bindenzeichnung stärker variirt, als die der hy- bridd, im Uebrigen aber eine leicht kenntliche ist, wenn man das Gros der typischen Stücke ins Auge falst. Im Catalog Weise ist maritima noch als hybrida var. aufge- führt, während nicht deutsche Catologe, wie z. B. der von J. Du- val und Fairmaire, maritima meist als Art verzeichnen. Ein tüchtiger, deutscher, praktischer Sammler, H. W. Koltze in Ham- burg, hat sich in dieser Zeitschrift (X. pag. 405) dafür ausgespro- chen, dals maritima als Art zu betrachten und durch ein kürzeres, stärker behaartes Halsschild specifisch verschieden sei. Es ist aber auch sonst viel über den Gegenstand geschrieben worden. Unter diesen Umständen schien es mir von Interesse, den Penis beider Arten zu untersuchen, und siehe da, die Untersuchung ergab, dals wir es unzweifelhaft mit zwei Arten zu thun haben. Die Penis- Spitze der maritima lälst sich etwa mit der einer gewöhnlich ge- schnittenen Schreibfeder vergleichen, während die der hybrida viel länger, spitzig ausgezogen ist. Wichtiger aber noch als hier und ungleich leichter dürfte es für diejenigen sein, in die Geheimnisse des Penis-Cultus einzudringen, welche eine richtige specifische Un- terscheidung schwieriger Scarabaeen-Arten etc. anstreben; dafür soll hier in Kürze bald ein auffallendes Beispiel geliefert werden. G. Kraatz. 1) Naturg. d. Ins. Deutschl. I. p. 25 u. 26. | [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Ueber das von Neuem angezweifelte Artrecht des Carabus obliquus Thoms. In dem Sitzungsberichte der Belgischen entomol. Gesellschaft vom 7. Mai p. LXXXII heifst es: M. de Borre fait encore la communication suivante, exhibant Yinsecte auquel elle se rapporte: Notre collegue M. Duvivier vient de me communiquer, il y a un instant, un ex. femelle de Carabus violaceus qu'il a pris le 26 octobre dernier 4 Groenendael. Nous ne prenons d’habitude dans cette localite que le Carabus purpurascens; Vex. que Mr. Duvivier a capture, n’est nullement un purpurascens. JH n’y a sur ses ely- tres aucun indice de lignes longitudinales saillantes, mais elles sont toutes couvertes d’une assez forte granulation, trés faible- ment sériale. — Dafs die question de ces especes von H. de Borre im Besonderen nicht suffisamment étudiée ist, wie derselbe später allgemein hinstellt, kann allerdings kaum deutlicher bewiesen wer- den, und sein Studiengang ist ein höchst origineller. Anstatt zur Bestimmung des fraglichen Käfers die neuere Arbeit von Thomson oder mir zu benutzen, nimmt H. de Borre Schau m’s Ins. Deutschl. zur Hand, und bestimmt das Duvivier’sche Ex. als Germari, weil seine Flgd. aufser der bereits angegebenen Sculptur „sont marquées de trois lignes de points enfoncés, caractere qui place cet ex. parmi la var. Germari, dont la rapproche encore la forte saillie des angles posterieurs du corselet“ ’). Die trois lignes de points enfonces sind „die drei Reihen feiner Grübchen“, die nach Schaum beim Germari im Gegensatz zum typischen violaceus (var. a) stets deutlich vorhanden sein sollen und natürlich auch beim purpurascens, wo sie Schaum a. a. O. p- 155 ausdrücklich erwähnt, nicht fehlen; dieselben haben nicht den mindesten Anspruch darauf, als specifisches Merkmal be- 1) Den auf erwähnte Weise kritisch als Germari bestimmten Käfer glaubt H. de Borre ,pouvoir identifier avec celui des ces ex. decrit par Drapiez comme type de son detritus, ex. qui a une taille plus forte et des granulations plus grossieres qu’un certain nombre de Germari de la Styrie, rapportes par notre collegue Mr. Th. Le Comte*, Nach Note 1 haben Putzeyfs und Gehin den detritus (mani- festement) für Germari erklärt, eine Bestimmung, welche ganz rich- tig sein kann, da detritus aus Ungarn stammen soll und Germari bei Mehadia nicht selten von Miller gesammelt ist. 272 G. Kraatz: über Carabus obliquus. trachtet zu werden, weil sie bei fast allen Carabus- Arten mehr oder weniger deutlich sichtbar sind. Wenn nun H. de Borre hinzufügt: la variete Germari, qui con- stitue une race dans l’Europe centrale meridionale, se manifeste aussi isolément parmi les violaceus en toutes contrées, suivant Schaum (Nat. Ins. Dtschl. I. p. 154), so eitirt er Schaum falsch, denn derselbe sagt a. a.O. nur: „diese Form kommt einzeln unter dem echten violaceus vor“. Wo giebt Schaum charakteristischer Weise gar nicht an, und vermeidet dadurch vielleicht absichtlich, dafs ihm später ein Bestimmungsfehler nachgewiesen werden kann. Dafs Schaum’s Angabe und noch viel mehr die de Borre’sche Ver- sion falsch sein müsse ?), ist ja jetzt, wo wir wissen, dafs Ger- mart eine hauptsächlich süddeutsche Art ist, für jeden klar, der sich auch nur oberflächlich mit dem Gegenstände beschäftigt hat. Hat dies H. de Borre gethan? Gewils! aber nur in soweit, als er nicht Anstand nimmt, eine veraltete falsche Angabe Schaum’s für seinen Zweck zu ändern, und einen Käfer, der in einer Gegend gefunden ist, wo notorisch purpurascens vorkommt, aus dem aller- nichtigsten Grunde, der gedacht werden kann, als Germari zu be- stimmen, obwohl jetzt jeder weils, dafs der purpurascens dem Ger- mart ungemein ähnlich werden kann. Zum Ueberflufs fügt er noch in Note 2 hinzu, dafs H. Putzeyfs das Duvivier’sche Ex. für einen violaceus var. exasperatus erklärt habe, und H. Géhin, dafs er ei- ner der Formen des violaceus nahe stehe, die Kraatz vom ezaspe- ratus als psilopterus und asperulus getrennt habe. — Beide treffen das Richtige und von vorn herein höchst Wahr- scheinliche, nur sollte gegenwärtig nicht mehr von den genannten Formen als Var. des violaceus gesprochen werden. Wenn die sorgfältigsten und schwierigsten Artfragen deshalb nicht suffisament etudiees sind, weil Jemand, der sich wenig oder gar nicht mit denselben beschäftigt, im Stande ist, eine zu diesen Arten gehörige Form mit grölster Flüchtigkeit falsch zu bestimmen, so werden dergleichen sog. Fragen wahrscheinlich ewig Fragen bleiben. Wolle sich H. de Borre nur die Mühe geben, die belgischen Varietäten des vsolaceus, purpurascens und obliquus zu studiren, dann wird er wahrscheinlich schnell zu ganz hübschen Resultaten gelangen; bin ich doch im Stande verschiedene jüngere Entomolo- gen inner- und aufserhalb Berlins zu nennen, die in fünf Minuten (einer in Prag in Gegenwart des H. Haury) die Penis des viola- ceus und obliguus mit Sicherheit zu unterscheiden vermochten. G. Kraatz. 2) es muls erst jetzt von Neuem nachgewiesen wer- den, was die angeblichen vereinzelten Germari in Wirk- lichkeit sind oder gewesen sind, ebenso wie die douteuses cap- tures de violaceus in Belgien. — — ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II. | Heteromerum species ex Aegypto, Syria et Arabia a Flaminio Baudi descriptae. 1. Zophosis Sabaea Baudi nov. sp. Oblongo - ovata, nigro - virescens, subnitida, capite thoraceque crebre, illo fronte, hoc lateribus strigose punctatis, elytris crebre et minute subpunctato-granulosis, granulis utrinque linearibus, margine lateral infero, postice vic sinuato. — Long. 8 mill. Corpus oblongo-ovatum, postice paulo magis quam antice atte- nuatum, supra nigro- virescens, subaeneum, infra cum pedibus an- tennisque nigrum, subnitidum, pectoris lateribus elytrorumque parte inflexa opacis. Caput subtiliter, creberrime punctatum, punctis in vertice distinctis, in fronte longitudinaliter strigosis, ad clypei api- cem sensim minus crebris, hoc apice late emarginato; labro con- vexo, subtiliter punctato; clypei sutura lineola obliqua utrinque vix conspicua designata, carinulae superoculares elevatulae: oculi ob- longi, infra auriculas leniter producti: antennae graciles, thoracis basin vix attingentes, articulis 2—7 filiformibus, tertio secundo duplo, quarto sesqui prope longiore, $—10 sensim brevius obco- nicis, ultimo pyriformi. Thorax basi longitudine media fere triplo latior, antrorsum sensim et leniter rotundatim attenuatus, apice profunde emarginatus, margine per verticis latitudinem subrecto, basi utrinque ad angulos posticos sat curvatus, medio vix arcuatus ibique minus quam anguli postici retrorsum productus, hisce acutis; apice lateribusque subtillime marginatus, modice convexus, dorso medio nitidulus, crebre at distincte, subtiliter punctatus, punctis ad latera opaca densissimis, subtillime reticulatim longitudinaliter stri- gosis. Elytra medio suturam secus subtiliter granulosa, granulis retrorsum subpunctatis, iisdem latera versus sensim magis elongatis, densioribus, coadunatis, modice convexa, retrorsum leniter ac gra- datim inflexa, suturam secus plus minusve depressa, depressione interdum sulculo simplici vel duplici utringue concomitata, sulculis obsolete impressis, interdum nullis; carinula marginalis argutula, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft II. 18 274 Baudi: Heteromerum species integra, simplex, antice extima, postice infera, leniter subsinuata. Lineolae longitudinales elevatae in elytrorum epipleuris parcae, in thoracis pleuris marginem superum secus subtiles et obsoletae, pleuris caeterum vix granulosis, opacis; prosternum basi puncta- tum, punctis apicem versus sensim parcioribus, prosterni processu planiusculo, utrinque subtillime marginato, apice rotundatim® atte- nuato et leniter acuminato, retrorsum verticaliter truncato: meso- sternum haud impressum, crassulum; metasternum utrinque valde oblique truncatum, medio usque ad longitudinis trientem sulcula- tum, sparsim uti abdomen punctatum. Pedes ut in affinibus con- structi, unguiculis calcaribusque testaceis. Statura pluribusque notis Z. magadascariensi et inezplicatae Deyr. accedere videtur, at ab utraque corporis colore, thoracis praesertim punctura subtiliore crebrioreque nec non elytrorum sculptura distinguenda. Nonnulla in Arabiae felicis regione extrema olim Sabaeam dictam, nunc Yemen prope Aden Marchio Doria Genuensis Musaei Praefectus collegit et ad examinandum misit. 2. Arthrodeis impressifrons Baudi nov. sp. Oblongo- ovatus, subnitidus, converus, nigro-piceus; capite sat fortiter punctato, clypeo rugoso, transversim valde elevato, antice medio producto, edentato; thorace transversim subquadrato, angulis posticis rectis, parum crebre, medio parce punctato: elytris dorso planiusculis, subtiliter sparsim punctatis, carinula marginal integra. — Long. 7, lat. 35 mill. Corpus nigro-piceum, oblongo-ovatum, subparallelum, leviter convexum, medio longitudinaliter planiusculum, capite thoraceque modice, elytris minus nitidis, infra nitidior et paulo dilutior. Caput fronte sat profunde, modice crebre, subaequaliter punctatum, clypeo confuse ac rugose punctato, transversim basi elevato, impressione profunda a fronte distineto, antice medio leviter producto, limbo inaequali at edentato, utrinque sat emarginato: antennae validae, articulo ‘ultimo majore, transverse conico, subtruncato. Thorax longitudine media sesqui latior, transversim subquadratus, apice profunde emarginatus, angulis anticis acutis, porrectis, lateribus a basi ultra medium usque subrectus, inde modice rotundatus, angulis posticis rectis, basi obsolete bisinuatus; leniter convexus, pariter ac caput at paulo minus dense, dorso sparsim punctatus, ante an- gulos posticos utrinque transversim leviter impressus. Elytra basi thoracis latitudine, eadem sesqui longiora, utrinque perparum ro- tundata, a triente antico circiter apicem versus arcuatim attenuata, er Aegypto, Syria et Arabia. 275 subtiliter sparseque punctulata, epipleuris sublaevibus nitidisque, carinula marginali prorsus integra. Mentum subtransversum, pla- niusculum, punctatum, apice medio leviter emarginatum atque im- pressum, submenti lateribus fortiter acuteque angulato prominulis. Thoracis pleurae in integrum longitudinaliter striolatae, prosterno parce, obsolete fere punctato, ejus processu inter coxas subparal- lelo, convexiusculo, laevi. Abdomen subtiliter obsoleteque puncta- tum. Pedes validiusculi, parce punctulati, femoribus mediis aeque fere ac antiei validis. Corpore oblongo-ovato erypticoidi Fairm. accedere videtur, at clypei thoracisque forma, corporis punctura pluribusque summopere discedit. Habitus ei speciebus generis Opatroidis quammodo con- similis. In Arabia felici ad Sceik-Osman D. Doria. 3. Adesmia austera Baudi nov. sp. Nigra, nitida, capite thoraceque sparsim, subtillime punctatis ; elytris oblongis, crebre uniformiterque tuberculato-asperis, carina la- terali nulla. Habitu A. biskrensi affinis, at major, staturae ratione haud latior, crassior; nigerrima, valde nitida. Caput ut in illa extructum, lineolis elypei utrinque obliquis magis impressis, subtiliter, sparsim aequaliterque punctulatum. Thorax superne inspectus lateribus usque prope apicem subrectis, fere parallelis, apicem prope leniter rotun- datis, angulis anticis modice porrectis, basi utrinque magis sed late bisinuatus, lobo medio lato, magis rotundato; dorso aequalis, sub- tiliter uti caput punctatus, punctis. dorso medio parcioribus, utrin- que sparsis. Elytra oblonga, ab humeris thoracis basin vix exce- dentibus medium usque sensim ampliata, regulariter apicem versus attenuata, dorso planiuscula, apice fortiter declivia, utrinque cum parte inflexa rotundata, carinae marginalis rudimento nullo, crebre tuberculata, tuberculis elevatulis, distinctis, lucidis, undique, etiam suturam secus, aequalibus. Corpus infra mediocriter nitidum, im- punctatum, prosterni processu inter coxas parallelo, valido, crasso, apice rotundato, mesosterno arcte applicato. Pedes modice elon- gati, tibiae posticae haud compressae. A. Fagergremu quodammodo etiam affinis, at huic corpus in foemina magis ampliatum, thorax utrinque magis rotundatus, ely- trorum tubercula majora, inaequalia, carina marginalis distincta. Ex Arabiae felicis regione Yemen a D. Doria relata, verisi- militer foemina. 18* 276 Baudi: Heteromerum species Tentyriae orbiculatae var. glabra Sol. in Aegypto non modo sed et juxta Maris Arabici litora a D. Doria reperta (Moka, Aden, Sceik-Osman), at arabica specimina statura longe majora praedita et multo nitidiora; fovea attamen gulari profunda thoracisque an- gulis postieis rotundatis illi referenda. Alterum ex his facie con- simile differt thorace lateribus minus rotundato, proinde longiore, angulis posticis obtusis at distinetioribus, gula sulculo transverso impressa, illud quapropter T. puncticeps Mill. habendum censeo, eo magis quod epistoma ejus apice dente valido armatum: ab auctoris descriptione e contra discrepat capite haud 4-foveolato, thorace la- teribus haud longitudinaliter rnguloso-punctato, elytrorum punctura nequidem uniformiter sparsa, sed, fere ut in orbiculata, per series longitudinales compositas coadunata, corpore demum sat convexo, antennis pedibusque nigris. 4. Tentyria mesostenoides Baudi nov. sp. Elongata, nıtida, capite parum dense punctato, epistomate apice dentato; thorace longitudine vir latiore, basin versus attenuato, limbo antico subarcuato, sat dense, per plagas substrigose punctato, linea media laevi: elytris bast carinatis, punctorum seriebus substriatis, suturam secus depressis; gula fovea lata impressa. Mesostenae puncticolh facie simillima, ejusdem staturae, at vera Tentyria, nitida, corpore medio sat coarctato. Caput transversim convexiusculum, inter carinas superoculares sat impressum, clypeo crassulo, apice medio in dentem validum, inflexum porrecto; sub- tiliter, sat profunde, modice dense punctatum: oculi sat prominuli: antennae tenues, thoracis basin fere attingentes. Thorax subcor- datus, convexus, latitudine maxima paulo ante medium sita vix brevior, lateribus anterius ad medium usque sat rotundatus, inde basin versus attenuatus, basi multo magis quam apice angustior, margine antico leniter rotundato, angulis valde inflexis, rectis, basi subbisinuatim truncatus, lobo medio lato, paulisper porrecto, an- gulis posticis valde obtusis, margine basali latiusculo, laterali prius tenui, apicem versus fere evanescente; profunde sat crebre puncta- , punctis disco utrinque plus minusve substrigosis, medio linea longitudinali laevi, basin prope saepe subelevata notatus, punctura ad ejus latera minus crebra, disco praeterea interdum utrinque ob- solete foveolatus. Elytra basi magis quam solito a thorace dis- creta, ejusdem baseos haud latiora, ab humeris param deflexis, late rotundatis subito medium usque sensim ampliata, inde apicem ver- sus attenuata, capitis cum thorace longitudinem vix superantia, basi ex Aegypto, Syria et Arabia. 277 sat crasse marginata, seriebus e punctis duobus vel tribus compo- sitis longitudinaliter substriata, dorso juxta suturam impressa, im- pressione sat lata, a basi remote incipiente, postice abbreviata, eam inter sutura elevato-costulata, ab inde apicem usque argutula, pun- ctorum seriebus ad latera et apicem nullis. Gula fovea modice profunda, subtriangulari impressa: thoracis pleurae sat fortiter, pa- rum crebre punctatae, prosterni processus inter coxas subparallelus, subtiliter marginatus, apice leniter inflexus, obtuse acuminatus. T. orbiculatae statura equidem affinis, thorace longiore, basi angustiore, elytris magis attenuatis, capitis thoracisque punctura validiore praesertim distincta: a T. Strauch Kr. cui ex descr. forma consimilis videtur, pariter capite thoraceque fortius punctatis, hoc apice immarginato, elytris minus longis, basi complete margi- natis discrepat. T. gibbicollis quoque cum nuper descripta specie pluribus notis confert, at longior, caput et thorax subtillime punctu- lata, elytra basi a thorace longe minus discreta, hujus baseos la- tiora, capite cum thorace multo longiora, obsoletissime substriata, sutura impressa praecipue a mesostenoide abscedit. In Arabia felici, regione Yemen a D. Doria inventa. 5. Micipsa Burtoni Baudi nov. sp. (Piochard in litt.) Nigra, capite thoraceque nitidis, illo sat crebre punctulato, hoc transverso, dorso leniter striolato; elytris amplis, subglobosis, apice breviter attenuatis, opacis, fere impunctatis, supra tenuissime pilo- sulis, infra nitida; abdomine piceo; palpis antennisque ferrugineis, his articulo ultimo praecedente vir longiore. — Long. 8 mill. Breviter ovata: caput parvum, latitudine vix longius, clypeo convexo, apice late subemarginatim truncato, lateribus utrinque sinuoso; sulculis duobus obliquatim postice convergentibus, apice late disjunctis sat profunde impressum, sat fortiter, modice dense, clypeo densius punctatum; labrum latiusculum, apice subtruncatum, angulis utrinque rotundatis, ferrugineum, laeve; palpi maxillares longuli, ferruginei, articulo ultimo dilutiore, praecedente longiore: antennae modice elongatae, articulis 4—10 longitudine sensim fere decrescentibus, 9—11 paulo crassioribus, hoc praecedente perparum longiore. Thorax longitudine duplo latior, anterius capitis prope latitudine, basi eadem sesqui latior, lateribus sat rotundatus, lati- tudine ejus maxima pone medium sita, leviter convexus, undique subtiliter marginatus, angulis anticis deflexis, acutis, haud promi- pulis, posticis obtusis; haud perspicue punctulatus, longitudinaliter parum profunde subtiliterque striolatus, striolis latera versus sensim 278 Baudi: Heteromerum species evanescentibus. Elytra basi subtilissime marginata, mox subito ampliata, convexa, apice sat fortiter declivia et breviter attenuata, dorso suturam secus leniter deplanata et obsolete longitudinaliter subsulcata, impunctata, alutacea, villulis brevissimis, luce quadam perspicuis, flavescentibus hirta, parte inflexa obscure ferruginea, glabra. Corpus infra nididum; thoracis pleurae superne fere laeves, acetabula versus fortius striolatae, mesosterni epimera tuberculis linearibus parcis corrugata; abdomen ferrugineum, sublaeve; pedes ut in M. phihstina. Corpore breviter ovato a M. pubescente et simili Haag quibus pariter elytra villosula tribuuntur, thorace in primis convexo, non antice sed pone medium ampliato, elytris convexis, opacis, villosis a M. Batesı Haag, quae etiam corpore brevis, distinguenda. Specimen prope Damascum lectum atque hoc nomine a D. Pio- chard indicatum D. Abeille de Perrin amice communicavit. Mesostenam nomine trachonitica!) Pioch. quoque D. Abeille misit, quae M. puncticollis Sol. var. minor dumtaxat habenda, cor- pore paullulum breviore, thorace paulo fortius punctato elytrorum- que striis magis impressis. Syria. Phaeotribon pulchellus Kr. prope Aden a D. Doria inventus. 6. Stenosis costulata Baudi nov. sp. Ferruginea, nitida, capite magno thoraceque subquadrato forti- ter parum dense punctatis; elytris punctato-striatis, interstitüs alter- nis elevatis, tertio et septimo postice, junctis, carimformibus; anten- nis validis, cylindricis. S. sardeae et congeneribus similibus statura proxima, at latior, relative brevior, nitidior, supra vix perspicue pubescens, capite majore elytrisque postice magis ampliatis, carinatis praeser- tim distincta; rufo-ferruginea, palpis, antennis basi tarsisque paulo obscurioribus. Caput anterius thorace latius, ovale, parum crebre, sat fortiter distincteque uti thorax punctatum, interstitiis ut in eodem laevibus; clypeo convexo, utrinque foveolato, foveis po- stice linea tenui, obliqua, nigrescente definitis, fere laevi, punctis dumtaxat minutissimis sparsim notato: antennae prorsus cylindricae, ') A Trachonite montana Syriae regione ad fines Judeae hoc nomine antiquius nuncupata: Mesostenam pro peculiari specie, er- rato nomine brachonytidis, utpote eam in collectionibus indicatam vidi, in Ann. del Museo Civico di Genova tom. VI. 1874. p. 101 et in Bull. della Soc. Ent. Italiana Anno VI. 1874. p. 289 recensui. ex Aegypto, Syria et Arabia. 279 vix apice magis tenues, articulo tertio secundo sesqui longiore, se- quentibus transversis, apice haud fere quam retrorsum latioribus, breviter pilosulae. Thorax latitudine sua maxima ante medium sita paulo longior, basi recte truncatus et subelevato marginatus, late- ribus sat anguste explanatulus, ante medium leniter rotundatus, apice arcuatim truncatus, uniformiter fere punctatus, foveola media obsoleta ante basin impressus. Scutellum transversum, elevatulum. Elytra basi thorace latiora, modice emarginatim truncata, margine basali inaequaliter crasso, humeris antrorsum haud productis, an- guste rotundatis; lateribus regulariter ampliata, paulo ultra duplum latitudine maxima media longiora, transversim sat convexa, punctis vix quam in thorace majoribus, parum approximatis striata, inter- stitiis alternis elevato-subcarinatis, sutura leniter elevata, apice cum carinula marginali arguta conjuncta, interstitio tertio septimoque postice elevatioribus, apice connatis, integris, quinto et nono ante apicem abbreviatis. Caput infra paullulum subtilius, prosternum paulo minus profunde, parce punctata: tibiae et tarsi pilosuli. Arabia, Yemen mer. D. Doria. 7. Stenosis Arabs Baudi nov. sp. Parvula, ferruginea, subopaca, obsolete punctulata et pubes- cente-pruinosa: capite magno, clypeo profunde bifoveolato; antennis filiformibus, longis; thorace parvo; elytris aequalibus, subtillime punctulatis. Facie Dichillum simulat, at capitis praecipue structura vera Stenosis, smyrnensi affınis, a qua statura longe minore, corpore haud villoso, capitis forma, elytrorumque sculptura praecipue distingui- tur; corpore toto ferrugineo, fere opaco, pube omnium tenuissima brevissimaque quasi pruinoso. Caput pro statura, quam in smyr- nensi, relative majus, minus elongatum, antice latius, clypeo apice late subrotundato, tantisper crasso, utrinque supra antennarum in- sertionem fovea magna, profunda impresso; oculi modice prominen- tes; antennae filiformes, capitis cum thorace longitudinem aliquan- tum excedentes, articulo primo longo, secundo eodem dimidio fere breviore, tertio sesqui longiore, sequentibus sensim paulo magis ob- longo-conicis, ultimo oblongo-ovato.. Thorax parvus, postice atte- nuatus, quasi conico-truncatus, basi rectus, apice fortius quam in smyrnensi rotundatus, angulis anticis magis obtusis, transversim mo- dice convexus, immarginatus. Elytra elongato-ovata, basi immargi- nata, emarginatim truncata, humeros pone leviter sinuata, aequalia, subtillime uniformiterque punctulata, punctura vix seriatim dispo- 280 Baudi: Heteromerum species sita, margine laterali postice tantum conspicuo. Pedes graciliusculi, fere glabri. Arabia, Aden. D. Doria. 8. Thriptera murina Baudi nov. sp. Ovata, nigra, griseo tomentosa; antennis tenuibus, parce villo- sis; thorace transverse subquadrato, busi vir attenuato, anterius ro- tundato, parce subtiliterque granulato, dorso medio denudato; ely- tris parum crebre tuberculatis, tuberculis utrinque transversim ap- prozimatıs. Mas: femorum anticorum margine interiore callo laevigato a longitudinis quadrante a bast, paulo ultra medium producto, modice lato instructo, tibvis posticis fortiter curvatis. Pachyscelis granulosae prope statura, at vere hujus generis, undique dense murino tomentosa, haud villoso-hispida. Caput uti in T. Varvasi constructum, subtillime sparsim granulatum, tomento adpresso dense obtectum, epistomate atque oris partibus denudatis, parce breviterque nigro-villosis; antennae quam in nuper citata spe- cie tantisper validiores, articulis 4—9 obconicis, gradatim longitu- dine decrescentibus, hoc postremo crassitie sua sesqui saltem lon- giore, decimo subtransverso, dense murino-tomentosae parceque ni- gro-villosae. Thorax transversim subquadratus, lateribus subrectis, vix paulo ante basin subsinuatis, antice leniter rotundato-attenua- tus, apice pone oculos sat sinuatus, medio recte truncatus, angulis anticis modice prominentibus, posticis subrectis, dorso medio parce granulatus, granulis latera versus sensim minoribus et sub densiore tomento minus perspicuis, dorso postico plus minusve late denuda- tus, juxta marginem anticum breviter nigro-villosus. Elytra in mare minus, in foemina latius ovata, dorso parum convexa, postice paulo acutius quam in congeneribus sensimque attenuata, parum dense tuberculata, tuberculis vix suturam secus seriatim dispositis, latera versus, praesertim pone medium quasi in series transversas coadunatis, tuberculis lucidis e tomento griseo, minus quam in cor-- poris parte anteriore denso, crispato, exorientibus, latera versus perparce breviterque nigro villosa, interstitiis impunctatis. Corpus infra cum pedibus griseo-tomentosum, plus minusve subtiliter gra- nulosum; pedes mediocres, tibiis parce breviterque nigro - villosis, anticis simplicibus, posticis in foemina rectis. A plerisque congeneribus thorace lateribus haud rotundato, corporis tomento nec non elytrorum tuberculis minus numerosis, distinctioribus, haud longitudinaliter seriatis distinguenda: a Th. ex Aegypto, Syria et Arabia. 281 Kraatzii Haag, quae et tomento quodam induta videtur, corpore brevius ovali, nec hispido neque villoso, thorace basin versus haud attenuato, antice recte truncato, angulis anticis modice tantum pro- minentibus elytrorumque granulatione aliter distributa discedit. Arabia, Yemen merid. D. Doria. Opatrinus niloticus Muls. in Aegypto prope Cairo a D. Doria repertus: mas tibiis anticis basi gracilibus, apicem versus sensim paulo crassioribus, margine interiore subbisinuatis, mediis ad quadrantem circiter ab apice intus angulato-subdentatis; pedum anticorum tarsis articulis quatuor primis subtus fulvo - spongiosis, primo triangulari, 2—4 dilatatis. 9. Cabirus obsoletus Baudi nov. sp. Elongatus, fusco-ferrugineus, antennis flavo, pedibus rufo-ferru- gineis; capite thoraceque parum dense, aequaliter punctatis, hoc sub- quadrato, postice parum attenuato, basi lateribusque subtiliter mar- ginato; elytris subeylindricis, subtiliter punctato-striatis, striis apice externisque obsoletis, interstitiis subtillime punctulatis; lateribus api- ceque subtihter marginatis. Minimis C. rotundicollis Mill. statura aequalis, ab eo et a mı- nutissimo capite thoraceque aequaliter et parum crebre punctatis: a minutissımo singillatim, quocum forma quodammodo accedit, sta- tura longe minore differt, thorace anterius convexiore, basi minus subtiliter marginato, elytrorum interstitiis postice haud elevatis, margine ibidem nullomodo incrassato: a rotundicolli elytrorum la- teribus haud rotundatis, eis apice summo magis declivibus, striis dumtaxat internis dorso leviter impressis, externis obsoletis, cor- pore demum omnino glabro. Libano et Tiberiade D. Abeille. 10. Dendarus calcaratus Baudi nov. sp. Elongatus, niger, nitidulus; capite thoraceque subtiliter puncta- tis, hoc latitudine haud (3) vel parum (Q) breviore, leniter utrinque rotundato ac postice sinuato, angulis posticis acutiusculis; elytris subtihter punctato-striatis, interstitiis omnibus planis, extimo infero. Mas angustior, thorace latitudine fere longiore, antennis ejus angulos posticos tantisper excedentibus; abdomine antrorsum late impresso, segmento primo fortius profundiusque punctato-striolato: pedibus relative gracilibus, femoribus anticis intus fulvo villosis, quatuor posterioribus glabris, tibiis intus perparce tantum pilosis, anticis parum arcuatis, apicem versus sensim leniter dilatatis, medtis 282 Baudi: Heteromerum species intus calcare apicali, quam in congeneribus multo validiore armatıs, posticis denticulo parvo ante apicem munitis; tarsi antici et medti infra fulvo spongiost, priorum articulis primo et quarto leniter, se- cundo tertioque transversim fortiter dilatatis, mediorum quatuor pri- mis eadem ratione at multo minus latiusculis. Foemina major, sat latior, antennis thoracis angulos posticos solummodo attingentibus; thorace latitudine paullulum breviore; ab- dominis segmento primo longe minus profunde punctato; pedibus paulo minus elongatis, simplicibus. Statura D. rhodio major, magis elongatus, sat nitidus. Caput et thorax mediocriter crebre, sat profunde distincteque punctata, punctis in fronte media paullulum majoribus, in thoracis lateribus vix substrigosis; oculi ut in Dendaris genuinis constructi; antennae relative graciles. Thorax lateribus regulariter rotundatus, latitu- dine ejus maxima paulo ante medium sita, breviter ante angulos posticos sinuatus, hisce acutis, basi modice bisinuatus, lobo medio angulos posticos haud excedente, lateribus et basi subtiliter margi- natus, dorso parum convexus. Elytra basi ad humeros nullomodo prominulos thoracis angulos vix excedentia, pro sexu elongata vel oblongo-ovata, a basi ipsa medium usque plus minusve arcuatim ampliata, inde apicem usque attenuata, subtiliter punctis oblongis, pariter fere ac in /ugente substriata, striis fere subtilioribus, inter- stitiis omnibus, etiam externis, planatis, dense et parum profunde punctatis, interstitio externo prorsus infero, anterius cum septimo perparum callosis connivente, carinula marginali postice in mare haud, in foemina parum sinuata. Pedes sat elongati, subtiliter et parum dense punctati, tibiis omnibus extus rotundatis, dorso haud lineatis. In Monte Libano D. Abeille. 11. Pandarinus subopacus Baudi nov. sp. Elongatus, parum nitidus, capite exserto thoraceque subtihter, parum profunde punctatis, illo fronte obsolete carinata; thorace la- titudine parum breviore, lateribus modice rotundato posticeque si- nuato, angulis posticis rectis; elytris oblongo-ovatis, subtillime pun- ctato-substriatis, interstitiis subtihter punctulatis, perparum (3) vel haud (Q) converis. Mas paulo angustior et minus opacus; tibüs anticis leniter ar- cuatis, apicem versus sensim sat incrassatis, intus sat crebre denti- culatis et asperis, mediis subarcuatis, anterius aspersis, intus denti- cults sex circiter remotis munitis, apice muticis, posticis leniter er Aegypto, Syria et Arabia. 283 flezuosis, intus ante apicem late emarginatis; pedum anticorum tar- sis articulis tribus primis infra fulvo spongiosis, primo quartoque triangularibus, secundo tertioque valde dilatatis. Foemina paulo latior, magis opaca, tibus anticis paulo minus apicem versus incrassatis, intus pariter ac mediae muticis, his po- sticisque rectis. P. pauperi statura affinis, thorace elytrisque basi singillatim angustioribus, hiscae apicem versus ampliatis et habitu valde dis- cedens. Caput modice a thorace exsertum, oculis ut in Pandarinis canthu fere divisis, parvis, obliquis, fronte longitudinaliter medio elevatula, utrinque subimpressa; subtiliter, aequaliter dense, haud rugose punctatum; antennae in mare thoracis basin fere attingen- tes, in foemina breviores. Thorax quam in paupere angustior, lon- gitudine in mare vix, in foemina quadrante circiter latior, apice parum emarginatus obsoleteque pone oculos sinuatus, angulis anti- cis perparum prominentibus, lateribus modice rotundatus, ante an- gulos posticos sinuatus, basi vix qnam antice latior, basi bisinua- tus, lobo medio tantisper, evidentius in mare, angulos posticos ex- cedente, hisce in illo rectis, in foemina paullulum acutis; subtilius quam in paupere, minus profunde distincteque punctatus, lateribus, praesertim antice, subtillime marginatus. Elytra basi thorace paullo latiora, ab humeris usque pone medium sensim leviter ampliata, subtiliter punctato-substriata, striis vix, in foemina haud impressis, in hace e punctis magis remotis signatis, interstitiis subtilius, multo minus dense quam in paupere punctulatis, tribus vel quatuor dor- salibus in mare planis, externis leniter admodum, antice non magis quam postice convexis, omnibus in foemina planatis, apice summo et octavo interstitio exceptis. Prosterni processus inter coxas con- vexus, medio longitudinaliter obsolete canaliculatus, postice latior. Pedes mediocres, tibiis mediis posticisque extus depressis, vix lineatis. Antilibano. TD. Abeille. Phylacis incerti Muls. duo foeminea specimina e Tlemcen in Algiria D. Abeille ad examinandum misit, quae siugulari facie a genuinis discedunt, statura nempe duplo fere majora, elytris sat striatis, interstitiis ut in Microsito plicato transversim sulculis in- terruptis. 12. Opatroides judaicus Baudi nov. sp. Oblongus, convexus, capite thoraceque disco parcius, illo antice, hoc utrinque crebrius fortiusque punctatis; elytris subtiliter striatis, 284 Baudi: Heteromerum species refleco-marginatis; thorace apice emarginatim truncato, basi fortius bisinuato, angulis posticis retrorsum spectantibus, apice rotundatis. O. longulo Reiche minor, praesertim brevior, magis convexus, subcylindricus, nitidulus, niger, antennis pedibusque rufo-ferrugineis. Caput vertice convexum, ibi parum, utrinque et antice profundius crebriusque punctatum; antennae paulo minus elongatae, aliquanto validiores, articulis a quarto ad apicem fere crassioribus; palporum maxillarium articulo ultimo crassiore, fortius securiformi. Thorax magis quam in Jongulo convexus, anterius attenuatus, utrinque pone medium rotundatus, apice late emarginatus, angulis magis porrec- tis, basi utrinque profundius sinuato-emarginatus, media basi paulo magis arcuata, angulis posticis latioribus, rotundatis, lateribus paulo fortius marginatus, margine basin versus reflexo, ante et ad angu- los posticos explanatulo, basi utrinque intra angulos subtiliter, inde crassius marginata, margine ante scutellum evanescente; dorso pa- rum dense, latera versus sensim densius, fortius, magis profunde vel fere intricate punctatus. Scutellum evidenter brevius, triangu- lare, lateribus arcuatis. Elytra tenuiter striata, striis pareius pun- ctatis, interstitiis planis, vage punctalatis, margine laterali lato, valde reflexo; ad humeros magis quam in Jongulo angulata, angulo leviter extrorsum prominulo, carina basali transversa longiore: epi- pleurae latiores, sensim fere a basi ad apicem attenuatae, laeves. Prosternum ut in citata specie constructum, processu ejus utrinque marginato, medio laevigato: pedes itidem fere ut in illa, femoribus relative brevioribus, omnibus pariter fere incrassatis. Duo foeminae, quarum unae magis illesae caput et thorax te- nuiter fulvo-pubescentia, a D. Abeille circa Tiberiam in Palaestina collectae. - In Annales Soc. Entom. Fr. 1880. p. 18 D. Fairmaire Genus Pseudolamus describit et speciem seriatoporus cui pro synonimo Pachypterum pusillum m. subjungendum autumat. De duarum spe- cierum identitate ex praeclari auctoris verbis minime suasus sum: enimvero Pseudolamus secundum auctorem a Gonocephalo differt, inter alia, palporum maxillarium articulo ultimo ovali, truncato, haud securiformi, epistomate mediocriter emarginato, tibiis anterio- ribus nec dilatatis nec dentatis: in Pachyptero pusillo e contra pal- porum maxillarium articulus ultimus plane triangularis et securi- formis, epistoma profunde, licet late, emarginatum, tibiae anterio- res a basi ad apicem sensim dilatatae, denticulo apice extus mu- nitae ut in mauritanico. In speciei diagnosi cl. auctor haec de seriatoporo refert: ca- ex Aegypto, Syria et Arabia. 285 pite dense sat tenuiter punctato, thorace lateribus an- guste marginatis, dum in P. pusillo caput modice dense, sat fortiter punctatum, punctura ejus paulo magis crebra quam in tho- race; thorax utrinque late marginatus, margo ejus reflexo-elevatulus. Quoad reliqua ab auctore allata haec animadvertere juvat, meo visu, P. pusillum totius corporis complexu maximam cum maurita- nico affinitatem praebere; thorax ejus, utpote multo minus basi ar- cuatus, elytrorum basi propius et latius necessarie applicatus, margo ejusdem lateralis quamvis non denticulatus, haud plane aequalis est, sed obsoletissime crenulatus; corporis pubes, etsi brevis vel brevissima, eodem modo fere ac in mauritanico disposita; antennae demum quantumvis in pusi/lo apicem versus paulo magis dilatatae et compressae, eadem ac in mauritanico nihilhominus remanet ea- rundem structura articulorumque inter se ratio. Scleronis sulcati m. specimen statura majus, relative latius ab arabico e coll. Breme in Deutsche Ent. Zeit. 1876 descripto solum- modo discedens, notis omnibus peculiaribus suis caeterum congruens circa Aden D. Doria reperit. 13. Dilamus pictus Baudi nov. sp. Niger vel nigro-piceus, nitidus, glaber, capite thoraceque sub- quadrato subtiliter punctatis; antennis, pedibus elytrisque testaceis, his maculis scutellari, apicali et in singulo laterah nigris ornatis, fortiter punctato - striatis. Variat elytrorum maculis plus minusve obsoletis. Statura inter congeneres minimus, Palorum depressum vix aequans, oblongus, subparallelus, leniter convexus, nitidus, glaber, nigro-piceus, in minus maturis obscure ferrugineus. Caput trans- versim ovatum, subtiliter modiceque crebre punctatum, clypeo la- tius et multo minus profunde quam in rufipede emarginato, sutura frontali parum impressa, oculis majoribus haud infossis, convexis, infra a genis minus obtectis: palpi testacei, maxillarium articulo ultimo brevius et latius triangulari: antennae subfiliformes, articulis secundo tertioque longulis, hoc illo tantisper longiore, 4—6 sensim brevioribus, sequentibus (septimo interdum abrupte fere), crassiori- bus, subcompressis, 7—10 plus minusve breviter obconicis, ultimo ovato, ferrugineae, interdum apice obscuriores. Mentum ut in ruf- pede medio elevatum. Thorax forma ab eodem parum dissimilis, transversim magis subquadratus, non magis apice quam basi latior, lateribus perparum, anterius paulo magis rotundatus, apice trunca- tus, angulis anticis rotundatis, posticis rectis, vix prominulis, basi 286 Baudi: Heteromerum species obsolete bisinuatus, ibi et lateribus subtillime marginatus, dorso parum convexus, distinte uti caput punctatus, interstitiis aequalibus, nitidis, ante sinus basales utrinque leniter impressus. Scutellum mediocre, triangulare, lateribus magis rotundatum, apice vix acu- minatum. Elytra basi subrecte truncata, thoracis prope latitudine, lateribus usque ad trientem posticum circiter subparallela, inde ar- cuatim attenuata, dorso planiuscula, thorace triplo circiter longiora, regulariter punctato-striata, striarum punctis approximatis, quam in thorace majoribus, interstitiis planis, tertio, sexto, interdum etiam septimo apice tantisper tumidulis et conniventibus, subtillime regu- lariter uniseriatim punctulatis; sat argute marginata, epipleuris in- tegris, antice sternum secus paulo latioribus, punctulatis, postice juxta abdominis segmenta ultima tria sat perspicue canaliculatis ; testacea, macula communi media baseos triangulari, plerumque su- turam secus anguste cum apicali communi conjuncta, alteraque me- dia laterali oblonga, a sutura discreta, nigris ornata, epipleuris testaceis. In magis intense coloratis elytra nigra videntur, arcubus duobus oppositis ab humero ad quadrantem posticam proficientibus testaceis ornata: interdum elytrorum maculae plus minusve obso- lescunt, tune elytra saepius minus laete testacea, vel corpus etiam ferrugineum. Hoc plerumque inferne piceum vel brunneum, pro- sterno cum pleuris fortiter, param crebre punctato, ejus processu inter coxas subtili, eas pone, ut in rufipede marginem usque tho- racis posticum producto, at haud explanato, sed convexo, pone coxas curvato, apice attenuato, reflexo-elevato, tuberculi instar pro- minulo. Pedes testacei, mediocres, sublaeves, femoribus omnibus subaequaliter parum crassis, tibiis linearibus, anticis perparum api- cem versus dilatatis, extus apice spinula tenui munitis, tarsis infra villosis, articulo unguiculari validiusculo. Pedum anticorum tarsi in mare articulis tribus primis trans- versim dilatatis, inferne spongiosis. Aegypto ad Cairo. D. Doria. 14. Boromorphus libanicus Baudi nov. sp. Elongatus, rufo-ferrugineus, nitidulus, capite thoraceque dense subtiliterque punctatis, hoc latitudine vie longiore; elytris humeris haud prominulis, subtillime seriatim punctulatis, interstitis dorso planis, eztus subtiliter carinulatis. B. tagenioide dimidio minor, relative minus elongatus, nitidior; capite tantisper breviore discedit, utrinque pone oculos subangulato, minus dense et minus profunde punctato, antice utrinque super an- er Aegypto, Syria et Arabia. 287 tennarum insertionem macula nigra notato; antennae pariter gra- ciles, at articulo tertio secundo parum longiore, dum in tagenioide tertius secundo sesqui saltem longior. Thorax relative minus elon- gatus, latitudine paullulum tantum longior, minus crebre et minus profunde punctatus, linea media laevi plus minusve conspicua. Ely- tra quoque pro statura evidenter minus elongata, angulo humerali recto, extrorsum autem nullomodo prominulo, subtillime seriatim punctulata, stria suturam secus interdum impressa, caeteris obso- letis, interstitiis dorsalibus planis, 4—7, vel 5—7 subtillime medio carinulatis, carinula e pilis per series congestis quasi efformata. Corpus rufo-ferrugineum, elytris interdum rufo-piceis, antennis pe- dibusque rufo-testaceis; capite thoraceque parce subtillimeque fulvo- pubescentibus. B. parvo Woll. quibusdam notis consonus videtur, at pubes- centia corporis perparca, fulvescente, elytris basin versus vix atte- nuatis, aliter exculptis praecipue distinctus videtur. In Monte Libano. D. Abeille. 15. Helopinus elegans Baudi nov. sp. Oblongo-ovatus, nigro-piceus, glaber, antennis pedibusque rufo- piceis, pubescentibus: capite grosse punctato, thorace globoso - sub- quadrato, apice rotundatim attenuato, bast subtruncato, subtiliter, utrinque fere strigoso punctato, marginato; elytris carinato-sulcatis, interstitiis aequalibus, utrinque punctatis. Mas pedum anticorum tibiis deformibus, extrorsum leniter ar- cuatis, a basi usque medium circiter sensim dilatatis, inde apicem usque paulisper attenuatis, apice mucrone parvo munitis, inlrorsum excavatis, excavationis margine interiore paulo pone medium in den- tem validum, introrsum curvatum producto, postinde spins duabus longiusculis, subcylndricis, apice muticis munito, anteriore paulo minus quam apical elongata; tibiae margine infero ad trientem ab apice dente valido armato, margine ipso, ante apicem plus minusve profunde emarginato; tarsis ejusdem paris articulis tribus primis modice dilatatis, villositate densissima fulva articulos utrinque valde excedente subtus obtectis; tibiis mediis apicem prope intus leniter curvatis, apice dente valıdo armatis, posticis bifleruosis et sat arcuatis, Foemina major, antennis equidem gracilibus, at minus elonga- tis: tibüs omnibus simplicibus, anticis leniter arcuatis, intus parce spinulosis, posterioribus subrectis; tarsis simplicibus, anticis, quam in mare paulo longioribus. 288 Baudi: Heteromerum species Statura Helopi assimili propius accedit, at corpus multo con- vexius, verticaliter crassius, fere ut in Misolampis, gibbulo magni- tudine proximus, at minus nitidus, piceus, elytrorum sculptura longe alienus. Caput transverse subquadratum, utringue pone oculos leniter rotundatum et attenuatum, crebre, sat profunde, subrugose punctatum; oculis sat convexis, superne rotundatis, inferne sat atte- nuatis, anterius vix emarginatis; lobis super-antenrariis convexis, extus rotundatis, oculos latitudine haud superantibus: clypeus cras- siusculus, a fronte impressione arcuata distinetus, apice late atque sat emarginatus, lateribus utrinque rectus, angulis apice rotundatis: labrum crassulum, piceum, punctulatum, apice emarginatum, utrin- que longe ciliatum: palpi testacei, labiales articulo ultimo pyri- formi, apice anguste truncato, maxillarium eodem magno, triangu- lari, ejus lateribus interiore et apicali, hoc longiore, rectis, externo paullulum arcuato: mentum medio longitudinaliter elevatum, lobo apicali obtuso, prominente: antennae longitudine thoracis basin attingentes, filiformes, articulo secundo brevi, tertio valde elongato, sequentium duorum simul longitudinem aequante, 4—7 longitudine descrescentibus, $— 10 tantisper sensim brevioribus, apice paullu- lum crassioribus, ultimo subovato, pilosulae. Thorax basi elytris arcte applicatus, latitudine haud brevior, utrinque modice rotunda- tus, apicem versus magis quam postice attenuatus et magis con- vexus, basi vix emarginatim truncatus, angulis posticis rectis, apice plus minusve arcuatus, angulis anticis valde declivibus, subrectis, apice rotundato, lateribus et basi subaeque subtiliter marginatus, capite paulo subtilius, dense, utrinque plus minusve substrigose punctatus, disco antico punctis saepius minus densis, distinctis, tune autem lineola longitudinali media plus minusve, praesertim postice conspicua impressus; basi elytrorum summam basin plus minusyve excedens atque ei fere superincumbens. Scutellum breve, sub- triangulare, transversum, punctulatum. Elytra oblongo - subcylin- drica, valde convexa, apice valde rotundato-declivia, latitudine maxima postica duplo longiora, utrinque perparum rotundata, cum sutura novem carinata, carinis elevatis, argutis, alternis prope ba- sin et ante apicem plus minusve abbreviatis, suturali basi extror- sum curvata, interstitiis latis, pleramque planis, nitidis, interdum medio obsolete elevatis, omnibus ad carinarum basin utrinque sat fortiter seriatim punctatis; limbo marginali infero, subaequali, laevi, integro. Thoracis pleurae strigoso subpunctatae, minus nitidae: prosternum breve, ejus processus pubescens, canaliculatus, pone coxas rotundatim attenuatus, leniter inflexus ac prominens; meso- ex Aegypto, Syria et Arabia. 289 sternum basi leniter declive, inde horizontale; metasterni episterna latitudine maxima haud duplo longiora: abdomen punctatum et parce pilosum, segmento primo inter coxas lato, substrigoso. Pedes Jongiusculi, femoribus anticis validiusculis, prope apicem arcuatis, mediis posticisque subrectis, tarsis anticis (¢') tibiae dimidio parum brevioribus, mediis posticisque longioribus, posticorum articulo primo quarto longitudine aequali. Ab H. costato Sol. corpore piceo, capite non granuloso sed profunde punctato, thorace globoso potius quam cylindrico, lateri- bus distincte marginato (immarginato sec. Lacordaire), apice arcua- tim truncato, elytris basin versus angustioribus nec ut in Solieri icone parallelis, eorundem interstitiis haud plicatis discedere vide- tur. Pedum praeterea in mare structura sat a notis a Solierio allatis aliena, eo quod sec. Solier tibiarum anticarum margo inte- rior dentibus tribus approximatis effigitur, inferus muticus adparet, dum in elegante dens primus a sequentibus magis remotus, margo inferus valide dentatus atque emarginatus: tibiae intermediae sec. Solier cylindricae, posticae arcuatae, tarsi breves, dum in hoc tibiae mediae arcuatae, posticae bifariam curvatae, tarsi longiusculi. Animadvertendum insuper a D. Lacordaire (Genera tomo V. p. 461) de hoc genere atque specie allata Helopino nostro quibus- dam non parvi momenti notis haud convenire, uti nequidem cum Solieri definitione, quatenus thorax elytris non aptenus contiguus refertur, lateribus immarginatus, Otiorhynchi faciem praebens, ely- trorum costulae perparum elevatae, interstitiis asperulis; femora an- tica in mare subtus dente valido ante apicem armata, quae sive in costato, sive in elegante omnino mutica, dubium quapropter anne syriaca specimina a D. Lacordaire examinata ad Solieri costatum referri possint. Ad Maris Arabici abyssinica litora prope Assab D. Doria. 16. Helopinus psalidiformis Ancey '). Ovatus, niger, glaber, antennis pedibusque rufo-piceis, pubes- centibus; capite subrugose punctato; thorace transversim subqua- drato, substrigose punctato; elytris ovalibus, amplis, punctorum se- riebus multistriatis, interstitus alternis subcarinatis. Praecedente minor, praecipue brevior, nitidior, supra niger; ') Hujusce speciei alio nomine designatae descriptio jam typo- thetae tradita, dum obvenit cl. Ancey ejusdem speciei diagnosis in Naturaliste N. 50. 1881. p. 397. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft II. 19 290 Baudi: Heteromerum species thorace relative breviore, elytris brevius ovatis, parvae Micipsae faciem refert. Caput aeque ac in elegante extructum, pone oculos minus adhuc, vix attenuatum, fronte rugose, quasi longitudinaliter strigatim, punctatum: antennae, staturae etiam habita ratione, minus longae; palporum maxillarium articulus ultimus equidem triangu- laris, at brevior, magis antrorsum quam postice productus, lateribus nempe apicali et extimo longitudine subaequalibus, hoc arcuato, illo recto, latere interiore eis sesqui saltem breviore. Thorax pariter ac in illo subtiliter, ad dorsi latera substrigose, punctatus, at punctura paulo minus densa, nitidior, aequalis, transversim aeque, longitudi- naliter vero minus convexus, lateribus et basi marginatus, utrinque minus rotundatus, elytris angustior, anterius tantisper, basi vix atte- nuatus, angulis posticis minus argute rectis, anticis fere magis de- flexis, latius rotundatis. Elytra summa basi angustata, a thoracis basi una cum scutello fere obtecta, inde subito fortiter ampliata, utrinque regulariter rotundata, apice summo attenuata, breviora, nitida, multifariam punctato-substriata, serierum punctis minus quam in praecedente approximatis, interstitiis laevibus, alternis obsolete carinatis, carinulis et punctorum seriebus postice evanescentibus. Corpus inferne fere ut in illo constructum et punctatum, thoracis pleuris fortius longitudinaliter strigosis, prosterni processu angu- stiore, subparallelo, apice subtruncato; metasterni episterna tantis- per relative latiora; abdomen basi haud impressum (2 verisimiliter), segmento primo dimidio basali pariter strigoso; pedes simplices, tibiis apice muticis, anticis leniter curvatis, postieis intus sub- incurvis. Huie potius corporis ob formam elytrorumque sculpturam re- ferenda videntur syriaca specimina a Lacordairio memorata, mascula illa, foemina haecce, etsi obstet thoracis ab auctore allata structura. Arabia prope Aden D. Doria. 17. Laenae clivinoidis m. plura specimina in Syria collecta D. Abeille ad examinandum amice tradidit, quae cum descripto cy- prio aptenus congruunt, duobus parvi sane momenti notis exceptis, quae in cyprio unico accidentales fortasse; thoracis nempe anguli antici in illis minus porrecti et minus perspicue carinulati, prosterni processus margines laterales minus elevati, spatio intercedente pa- ram, interdum haud excavato, vix impresso. A ferruginea semper autem dignoscitur statura majore, anten- nis longioribus gracilioribusque, thoracis angulis posticis prominu- lis, ejus et elytrorum lateribus pilis longioribus ornatis. ex Aegypto, Syria et Arabia. 291 Variat thorace minus profunde et minus grosse punctato, unde parcior punctura ejus adparet. Variat alias elytris multo minus profunde striato - punctatis, punctis interdum minus numerosis, interstitiis haud convexis, saepe planatis striisque subtilioribus; haecce magis L. piliferae Weise accedit. — Omnibus tarsi antici haud dilatati, abdominis autem segmen- tum quartum quintumque in mare, quintum solummodo in foemina transversim per totam fere basin sulcatum. Segmentum porro quartum uti et in ferruginea haud raro leniter retractum, sulco ejus sub tertii margine recondito. 18. Laena ferruginea Küst. statura praecedente sesqui vel dimidio minor, antennis evidenter minus elongatis, articulis ultimis relative crassioribus, thoracis angulis postieis nullis, corpore pilis longioribus destituto. Cypriis et thessalicis, quae vidi, rarius ely- tra oblonga, parallela uti a D. Weise describuntur, saepius e con- tra breviter oblongo-ovata; varietati autem syriaca, cujus nonnulla e Syria D. Abeille etiam misit, saepius elytra oblonga et subpa- rallela, rarius oblongo-ovata. Omnibus hisce tarsorum anticorum articuli quatuor primi in mare arctius connexi leviterque dilatati, abdominis segmenta duo ultimo ut in praecedente. 19. Helops (Odocnemis) valgus Baudi nov. sp. Elongatus, piceus, thorace subquadrato, subtihter parum dense punctato, lateribus leniter rotundato, ante angulos posticos rectos subsinuato; elytris punctato-striatis, interstitus planis, impunctatis, dorso antico excepto, seriatim tuberculatis. Mas: tibiis quatuor anterioribus intus leniter arcuatis, denta- tis, apice incurvis, posticis extus intusque sinuatis, huc pilis erectis longisque, fulvis cihatis. H. praelongi m., caudati All. prope statura, piceo St. forma consimilis, at nec aenescens, nec elytris productis, modice nitidus. Caput subtiliter, sat dense punctatum, punctura quam in thorace profundiore; antennae ut in affinibus graciles, valde elongatae. Thorax modice convexus, latitudine summa paulo ante medium sita vix brevior, basi apiceque truncatus, lateribus modice, ad angulos anticos paulo magis rotundatus, breviter ante angulos posticos rec- tos perparum sinuatus, subtiliter uniformiterque parum dense punc- tatus. Elytra thorace triplo saltem longiora, basi thorace haud la- gy 292 Baudi: Heteromerum species tiora, ab humeris subangulatim rotundatis sensim usque ad trien- tem posticum perparum ampliata, mediocriter striato-punctata, striis externis gradatim minus impressis, interstitiis fere planis, impunc- tatis, tubereulis sensim postice validioribus, remotis seriatim aspe- ratis, duobus primis dimidio basali non tuberculatis; margine ex- timo apicem versus sensim magis explanato, integro rectoque, apice summo cum sutura parum late rotundato. Thoraeis pleurae superne laeves, ad acetabula subtiliter striolatae; prosternum parce punctu- latum, ejus processu laevi, retrorsum sat producto, subparallelo, haud inflexo, apice rotundato: metasternum parce, abdomen subti- liter, plus minusve dense punctulata. Pedes picei, coxis femoribus- que dilutioribus, in mare longiusculi, glabri, tibiis quatuor anterio- ribus extus subrectis, intus parce villosis, arcuatis, anticis dentibus sex vel septem, mediis tribus vel quatuor munitis, posticis extus dimidio postico curvatis, intus in triente basali sat emarginatis, inde apicem usque crassioribus, leniter arcuatis, limbo interiore fere toto villis longis, erectis, flavis ornato; tarsis infra villosis, anterio- ribus haud dilatatis, modice, posticis valde, elongatis. In mare praeterea abdominis segmentum primum medio prope basin tumi- dulum ibique dense villosum. Duo mares circa Hierosolymam D. Abeille. 20. Allecula oronthea Baudi nov. sp. Picea, nitidula, capite thoraceque fere glabris, crebre et pro- funde, fortiter punctatis; elytris punctato-striatis, interstitüs subpla- nis, subtiliter punctulatis, tenuiter fusco-pubescentibus: antennis ar- ticulo tertio secundo plus quadruplo longiore: oculis in fronte di- stantibus, transversim rotundatis, antice haud emarginatis. Mas: palporum mazillarium articulo ultimo maximo, brevi, an- terius triangulariter, posterius in lobum parallelum, apice rotunda- tum producto. A. morioni forma et facie perquam affinis, at nitidior, capite thoraceque crebre fortiusque punctatis, punctis profundioribus, di- stinctis, interstitiis in thorace praesertim nitidioribus, hoc lineola tenuissima longitudinali media exarato. Caput et thorax fere ut in illa constructa, oculis pariter in fronte sat remotis, at margine eo- rundum interiore prorsus rotundato, antice haud angulato, pone an- tennas vix perspicue emarginatis: antennae aequidem longae, arti- culo autem tertio quarto sextante fere, secundo ultra quadruplum longiore. Elytra consimiliter punctato-striata, interstitiis tantisper fortius punctulatis, duobus vel tribus primis subconvexis, reliquis er Aegypto, Syria et Arabia. 293 planiuseulis, pubescentia fusca subtili indutis. Os cum palpis flavo- testaceum; corpus infra paulo fortius, abdomen praecipue minus subtiliter et profundius punctatum. Monte Libano D. Abeille. 21. Cistela syriaca Baudi nov. sp. Elongata, nitidula, picea, ore, antennarum basi, pedibus abdo- mineque testaceis; capite crebre, thorace parum dense punctatis, hoc longitudine sesqui fere latiore, anterius rotundato-attenuato, an- gulis posticis subrectis; elytris subtiliter punctato-striatis, interstitiis pnnctulatis, vic converis. Mas: oculis mazimis in fronte anterius valde approzimatis, an- tennis validis, dimidiam corporis longitudinem superantibus. Corpore sublineari, longitudinaliter planiusculo, thoracis forma et sculptura Mycetochari lineari habitu conformis, Alleculae morio- nis fere statura, capitis structura Cistelae badiae perquam affınis, a qua corpore nigro - piceo, nitidiore, parcius pubescente, thorace minus convexo, lateribus longe minus ampliato, parce punctato praecipue discedit. Caput in fronte et utrinque ante oculos modice crebre, fortiter punctatum, epistomate flavescente, basi parcius, apice vix punctulato, sulculo arcuato sat impresso a fronte distincto; oculi maximi, obliquatim invicem anterius convergentes, spatio in- tercedente vix antennarum articuli tertii latitudinem excedente: an- tennae corporis dimidiam longitudinem superantes, validae, articu- lis 3— 10 longitudine subaequalibus, 3—8 obconicis, crassitie sua apicali ultra duplum longioribus, fusco - ferrugineae, articulo primo secundoque brevissimo testaceis: os et palpi testacea, hisce articulo ultimo praecedente sesqui longiore, triangulari, lateribus extimo et apicali longitudine subaequalibus. Thorax planiusculus, semiellyp- ticus, basi longitudine sua vix sesqui latior, elytrorum baseos sex- tante fere angustior, lateribus in triente postico subparallelis, inde apicem usque sat, anterius modice rotundatus, basi subbisinuatim truncatus, angulis posticis subrectis, apice anguste rotundatis; dorso parum dense debiliterque punctulatus, sulculo longitudinali medio, latiusculo, parum profundo exaratus, depressione utrinque ante ba- sin impressus. Elytra elongata, latitudine baseos triplo saltem longiora, apicem versus leniter, ad quadrantem posticum arcuatim attenuata, ad suturam postice fortiter dehiscentia, nitidula, punctis crebris striata, striis dorsalibus paulo profundioribus, interstitiis fere planis, punctulatis, pariter ac thorax parce et subtiliter fusco- villosa. Corpus infra cum pedibus plus minusve dilutius rufo-fer- 294 Baudi: Heteromerum species rugineum vel flavo-testaceum, parce punctatum, meso- et metasterno nigro-piceis, hujus episternis crebrius punctatis: tarsorum articulo penultimo inferne in lamellam leniter prolongato. Ab Allecula castanea Faust ex descriptione corpore angustiore atque magis elongato, antennis longioribus, articulis duobus primis solummodo testaceis, reliquis intense ferrugineis, thoracis sculptura nec non elytrorum singulo apice valde attenuato, eorundem inter- stitiis irregulariter punctulatis praecipue abscedit. Syria D. Abeille. 22. Omophlus lucidus Kirsch et in Palaestina ad Tiberiam et Hierosolymam a D. Abeille collectus, mas dignoscitur corpore graciliore, antennis subtilioribus dimidiam corporis longitudinem su- perantibus, articulo ultimo acuminato: pedum anticorum tarsis ar- ticulis 2—4 longitudine haud latioribus, ultimo apicem versus mo- dice, intus fere tam quam extus incrassato, unguiculo antico sub- tili, basi denticulato. Caput plerumque in mare vertice paulo mi- nus crebre, haud rugoso punctatum, elytra saepe flavo - testacea, glabra, minus confuse quam in foemina punctato-striata, interstitiis plus minusve remote punctatis. Species proinde ante tarsalem in systemate locum potius obtinere debet. 23. Anthico quisquilio Thoms. pro varietate syriaca refe- rendum videtur specimen quod cl. Laferté in Monographiae suae supplemento pag. 303 a D. Breme e Syria communicatum tradit, quodque A. floralis varietatem refert. Quaedam enimvero, circa Jépem nune Jaffa a D. Abeille collecta, elytra ejusmodi depicta praebent, nigro-picea nempe, basi minus late atque fascia pone medium transversa rufo - ferrugineis ornata. Ea porro tum capitis thoracisque structura, tum metasterni in mare lineolis elevatis, nec non ventralis segmenti quinti villositate media longiore ad quisqui- lium plane spectant. In syriacis maribus praeterea abdominis seg- mentum sextum prodit, late apice emarginatum, angulis utrinque acutis, villosis; in foemina metasternum apice abdomenque basi rufo-ferruginea, 24. Anthicus degener Baudi nov. sp. Parum elongatus, niger, antennarum basi tibiisque testaceis; thorace breviusculo, utrinque foveolato, basi marginato, uti caput subrotundatum obsolete punctato, rufo; elytris planiusculis, basi sub- quadratis, postice dilatatis, parum dense subtillime punctulatis, testa- ceis vel brunneis, dimidio postico infuscatis. er Aegypto, Syria et Arabia. 295 A. lividipedi Desbr. statura et thoracis forma affinis, at multo nitidior, elytris postice magis ampliatis, aliter depictis: minoribus ruficollis etiam proximus, capitis fere nec non thoracis, licet brevioris, forma consimilis, at corpore breviore, thorace basi di- stinctius marginato elytrorumque pictura discedit. Caput nigrum, postice rotundatum, oculis modice prominulis, subtillime parceque punctatum, nigerrimum, nitidum; antennae graciles, capite cum tho- race vix longiores, fuscae, basi plus minusve dilute ferrugineae. Thorax capitis prope latitudine, eadem vix longior, basin versus leniter attenuatus, ad latera foveatus, basi sat late marginatus, mo- dice convexus, vix perspicue, perparce punctulatus, nitidus, rufus. Elytra basi thorace sesqui fere latiora, subrecte truncata, humeris anguste rotundatis, abinde apicem versus sensim leniter dilatata, apice late rotundata, subtruncata, dorso antice parum, lateribus po- sticeque modice convexa, subtiliter punctulata, tenuiter parceque pubescentia, modo ferruginea, apice obscurius picea, modo testacea, ad trientem saltem posticum, dorso brevius, utrinque latius infus- cata, sutura etiam postice testacea. Pedes mediocres, femoribus piceis aut brunneis, tibiis testaceis, tarsis piceis. Corpus infra, thorace excepto, nigrum vel nigro-piceum. In Monte Libano D. Abeille. 25. Anthicus coarcticollis Baudi nov. sp. Rufo-testaceus, valde nitidus, parce pubescens; capite suborbi- cuları thoraceque longitudine haud latiore, ante basin fortiter con- stricto laevigatis; thoracis lobo antico basi utrinque densius flavo- villoso; elytris oblongo-ovatis, basi arcuatim truncatis, subtiliter par- ceque punctulatis, macula fusca communi pone medium notatis; ab- domine nigro, apice ferrugineo. Statura parvus, minoribus fasciati subaequali, rufo - testaceus, nitidus, capite thoraceque haud perspicue punctatis perparce, ely- tris evidentius flavo-pubescentibus. Caput suborbiculare, epistomate lineola transversa a fronte distincto, labro semiellyptico, convexo palpisque pallide flavis, hisce articulis secundo tertioque ut in To- modero compressicolli inferne angulatis et villo longiore munitis, ultimo fere obconico, apice valde oblique truncato; antennae capi- tis cum thorace prope longitudine, tenues, articulis duobus primis validis, 3—7 filiformibas, 8—10 leniter obconicis, ultimo elongato- acuminato, in mare praecedente duplo, in foemina sesqui longiore. Thorax capitis prope latitudine, hac vix longior, ad quadrantem posticum fortiter et subito quasi constrictus, ad constricturam sul- 296 Baudi: Heteromerum species ex Aegypto, Syria et Arabia. culo lato dorso impressus, utrinque dense ibi flavo - villosus, lobo antico modice convexo, transverse subellyptico, postico transver- sali, paulo magis convexo, medio obsolete impresso, quasi bisgib- boso, basi subtiliter marginato. Scutellum triangulare, mediocre. Elytra basi thoracis latitudine maxima quadrante fere latiora, ob- longo-ovata, basi fere emarginatim truncata, subrecte angulata, an- gulis rotundatis, lateribus medium usque fere parallelis, inde api- cem usque attenuata, apice angustius in mare, latius in foemina rotundatim subtruncata, dorso antice planiuscula, postice leniter convexa, sutura in mare dimidio postico elevatula; subtiliter, in mare evidentius, subseriatim parum crebre punctata, minus laete quam caput et thorax testacea, macula fusca in singulo obliqua, suturam secus angustiore, extus latiore pone medium umbrata, spa- tio subovali communi apicis dilutius testaceo. Corpus infra cum pedibus graciliusculis rufo - testaceum, abdominis segmentis tribus plus minusve nigricantibus. Ab A. Mohammedis Mars., quocum ex descriptione multis notis congruit, oculis in primis pro statura parvis, antennarum structura, thorace vix vel haud capite lajiore, elytris suturam secus haud im- pressis, apice non acuminatis, distincte punctatis praesertim absce- dere videtur. Alioquin species nostra sive thoracis sive palporum structura Tomodero generi perquam affinis, ille praesertim aptenus delineatus videtur ut in Cl. Laferté Monographia in G. Tomoderi tabulae, icone N. 5. Beryto D. Abeille. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft IT.] “ Ein neuer deutscher Quedius, beschrieben von Dr. Eppelsheim in Grünstadt. Quedius vezans n.sp.: Niger, nitidus, antennarum basi, ely- tris pedibusque rufis; capite orbiculato vel orbiculato-ovali, thorace minore, temporibus oculorum diametro distincte longioribus, seta frontali ab oculari nonnihil magis quam a collo remota; thorace transverso absque serie laterali; elytris hoc paullo longioribus par- cius minus profunde punctatis; abdomine sat dense subtiliter aequa- liter punctato. — Long. 34 — 43 lin. Mas: Segmento To ventrali medio emarginato, sputio brevi se- micirculart pone excisionem laevi. Von der Gröfse und Form des Q. brevicornis, durch andere Färbung der Fühler und Beine, andere Form des Kopfes und ver- schiedene Stellung der Borstenpunkte desselben leicht zu unter- scheiden; ziemlich gestreckt, schwarz, glänzend, die Fühlerbasis, der Mund, die Flgd. und die Beine, mit Ausschlufs der Hüften, roth. Der Kopf ist bei gréfseren G rundlich, fast so lang als breit, bei kleineren g' und bei den 2 rundlich eiförmig, in beiden ‚Geschlechtern entschieden schmäler als das Halsschild; die Augen sind schräg eiförmig, vorn unmerklich breiter als hinten, innen nicht bis zur Wangenlinie reichend, in ihrem Längsdurchmesser bedeutend kürzer als die langen, fast unpunktirten Schläfen; der borstentragende Stirnpunkt ist vom Ocularpunkt nur wenig weiter als von den Scheitelpunkten entfernt, der vordere Wangenpunkt stölst nicht an die Genallinie, sondern steht von derselben ab; oben ist der Kopf wenig gewölbt, im Grunde, wie bei den ver- wandten Arten, äulserst dicht und fein quergestrichelt und fein, seicht und sparsam punktirt. Die Fühler sind schwarzbraun, die beiden ersten Glieder und die-Basis des 3ten roth, nicht doppelt so lang als der Kopf, hinter der Mitte am breitesten, nach der Spitze zu wieder etwas verschmälert, das 3te Glied fast doppelt so lang als das 2te, nur wenig kürzer als das Iste, das 4te etwas länger, das Ste so lang als breit, die folgenden 3 an Gröfse wenig 298 Eppelsheim: verschieden, unmerklich breiter als lang, das 10te wieder schmäler als das 9te, so lang als breit, das Endglied noch etwas schmäler, eiförmig, kürzer als die beiden vorhergehenden zusammen. Das Halsschild ist quer, breiter als der Kopf, hinten so breit als die Flgd., an den Seiten und dem Hinterrande im Bogen gerundet, nach vorn etwas verengt und zusammengedrückt, der Seitenrand namentlich hinten deutlich abgesetzt, oben hoch gewölbt, mit zwei nach innen convergirenden Rückenreihen von 3 Punkten, aufser den Randpunkten jederseits zwischen Rückenreihe und Seitenrand noch mit 1 oder 2 dem Vorderrand genäherten, unregelmälsig ge- stellten Punkten. Das Schildchen ist glatt. Die Flgd. sind wenig länger als das Halsschild, wie bei Q. brevicornis ziemlich weit- läufig, mäfsig fein punktirt. Der Hinterleib ist so breit als die Flgd., nach hinten sanft verengt, einfarbig schwarz, wenig farben- schillernd, an der Spitze nicht heller, ein schmaler Hinterrand der oberen und unteren Segmente pechbräunlich, oben mäfsig dicht und fein gleichmälsig punktirt und anliegend grau behaart. Die Beine sind roth, sämmtliche Hüften pechbraun, die Vordertarsen beim g' wenig mehr als beim 2 erweitert, an den Hintertarsen das erste Glied fast länger als das te. Beim 3 ist der Hinterrand des 7ten Bauchsegments in der Mitte, wie bei brevicornis, sanft ausgerandet, hinter der Ausran- dung mit einer kurzen, halbkreisförmigen, glatten Stelle versehen. Die interessante neue Art ist der nächste Verwandte des Q. brevicornis, und in Gréfse, Gestalt und Punktirung der Flügeld. und des Hinterleibs demselben zum Verwechseln ähnlich; aber ab- gesehen von der dunkleren Färbung der Fühler und Beine hat Q. brevicornis viel kürzere, breitere Fühler und einen kürzeren, brei- teren Kopf, auf welchem der Frontalpunkt dem Halse viel näher gelegen ist als dem Augenpunkt. Was aber den Q. brevicornis besonders kennzeichnet, und was ihn mit Leichtigkeit sofort von allen verwandten Arten unterscheiden läfst, das ist die von Thom- son aufgefundene Stellung des vorderen Genalpunktes, welcher bei brevicornis mit der Wangenlinie verbunden ist, bei den übrigen Arten von derselben entfernt liegt. — 0. fulgidus weicht von verans durch dunklere Fühler und Beine, dickeren Kopf, mit dicht punktirten Schläfen, durch die zwischen Rückenreihe und Seitenrand des Halsschildes eingeschobene gebogene Seitenreihe von drei bis vier Punkten und durch dichter punktirte Flügeld. ab, Q. ochripennis gleichfalls durch dunkle Fühler und Beine und durch Bin ein neuer deutscher Quedius. 299 eine schräge Seitenreihe des Halsschildes von 2 Punkten. — Q. maurus, welcher in seiner rothfligeligen Form Anlafs zu Verwech- selung geben könnte, unterscheidet sich von Q. vezans durch schmäleren Kopf mit gröfseren Augen, deren Längsdurchmesser kaum kürzer ist als die Schläfen, und auf welchem der Stirnpunkt dem hinteren Augenrande näher gelegen ist, durch gröber und we- niger dicht punktirte Flügeldecken und Hinterleib, durch schwarze Fühler und Beine und durch andere Geschlechtsauszeichnung des Mannchens. — 0. cruentus endlich, welcher in der Färbung der Fühler und Beine mit verans übereinstimmt, hat dickere Fühler, grölsere Augen, kürzere Schläfen, andere Stellung der Borsten- punkte des Kopfes, eine gerade Seitenreihe des Halsschildes von 2 Punkten und eine rothe Hinterleibsspitze. Ich habe den Q. vexans zuerst in dem reicheren Quedien-Ma- terial aus Ostpreufsen entdeckt, welches Herr Professor Lentz so freundlich war mir zur Bestimmung einzusenden; es fanden sich in demselben vereinzelte Stücke aus Königsberg, Danzig und Gil- genburg. Das von Herrn v. Bodemeyer aufgefundene schlesische Exemplar, welches ich — Mittheil. der schweiz. ent. Ges. 1880. pag. 583 — irrthümlich für eine Form des Q. maurus angesehen hatte, gehört gleichfalls zu dieser Art, welche demnach in Deutsch- land wohl noch weiter aufgefunden werden dürfte. Synonymische Bemerkungen über caucasische Staphylinen. Bolitochara venusta Hochh. ist jedenfalls nach nicht völlig ausgefärbten Stücken der Leptusa analis aufgestellt. Ich habe aus dem Caucasus eine Menge Ex. dieser Art, alle mit der von Hoch- huth angegebenen Färbung gesehen. Der Vergleich mit Bol. bella ist, wie schon die Worte der Diagnose ,creberrime punctata“ be- weisen, ein möglichst unglücklicher; aber die Stellung in der Gat- tung Boltochara und die Angabe der Geschlechtsmerkmale weisen mit ziemlicher Sicherheit auf Lept. analis hin. Aleochara solida Hochh. ist offenbar nichts anderes als Al. crassicornis Lac., welche in den Caucasusländern und im ganzen Gebiete des schwarzen und caspischen Meeres vorkommt. Auch Al. carinata und tuberculata Saulcy aus Syrien dürften kaum von Al. crassicornis verschieden sein. © 300 Eppelsheim: Synonymische Bemerkungen. Aleochara filum Kr. (1862) ist melanocephala Motsch. (1860) Hochh. (1862). Der Vergleich Hochhuth’s mit Al. solida (= cras- sicornis), die geringe Grölse, der schwarze Kopf und die weitläufige Punktirung des Hinterleibs lassen kaum Zweifel über die Zusam- mengehörigkeit der beiden Arten aufkommen. Myrmedonia bituberculata Bris. = Fussi Kr. = confra- gosa Hochh. Die Beschreibung Hochhuth’s pafst vollständig auf die genannten Arten. Ich habe zwar kein caucasisches Expl. der Myrm. Fussi gesehen, aber ich zweifle an ihrem Vorkommen da- selbst um so weniger, als ich von der nächstverwandten Myrm. Rougeti ein caucasisches Stück in meiner Sammlung besitze. Der Name confragosa (1849) hat das Prioritätsrecht vor Fussi (1859). Homalota lithuanica Motsch. Hochh. dürfte kaum etwas anderes als Hom. humeralis Kr. sein, welche gleichfalls im nörd- lichen Rufsland (Petersburg, Jaroslaw) und in Finnland (Atheta fennica J. Sahlb.) vorkommt. Gyrophaena glacialis Kolen. ist nach Erichson = Oligata inflata Mnh.; dagegen ist Gyr. glacialis Hochh. = Gyr. strictula Er. Bolitobius flavicollis Hochh. = Bol. Kraatzu Pand. = tri- maculati Payk. var. — Hochhuth erhielt seine Art von Lenkoran, ich habe zwei gleichfalls bei Lenkoran (Leder) gesammelte Stücke des Bol. Kraatzi gesehen, bei welchen jedoch der Hinterleib schwarz mit breit bräunlichgelbem Hinterrand der einzelnen Ringe ist. Wenn man aber bedenkt, wie veränderlich die Färbung des Hinterleibs bei den Bolitobien ist, wie die von Hochhuth geforderte Färbung „segmentis superioribus 4 et 5 basi, 6 toto nigris“, während der Hinterleib im Uebrigen „rufo-brunneus“ ist, beinahe in ganz glei- cher Weise auch bei den verwandten Arten ezoletus und trinota- tus vorkommt, wenn man endlich berücksichtigt, dafs Hochh. seine Art auf ein einziges Ex. begründet hat, so ist wohl die Annahme gerechtfertigt, dafs B. flavicollis nur eine Farbenvarietät des Bol. Kraatzi, resp. trimaculatus ist. Dolicaon angusticollis Hochh. ist mit grofser Wahrschein- lichkeit = Lathrobium bicolor Er. Ich besitze ein caucasisches Stück dieser Art, auf welche die Beschreibung Hochhuth’s leidlich zutrifft. Scopaeus pusillus Hochh. (nec Kiesw.) ist wahrscheinlich nach unreifen Stücken des Sc. bicolor Baudi aufgestellt, wie sie Leder mit völlig ausgefärbten bei Lenkoran gesammelt hat. In der Diagnose Hochhuth’s ist ein Druckfehler zu berichtigen; es heifst hier: „capite etc. rufo-testaceis“, während in der Be- schreibung gesagt wird: „der Kopf und die 5 ersten Segmente dunkelbraun“. Das letztere ist jedenfalls das richtige. Der Name pusillus ist der ältere. Stenus minutus Hochh. ist unzweifelhaft = crassus Steph. Dr. Eppelsheim. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft I.] Einige für Deutschland neue Anobiidae. Obwohl Mulsant die französischen und v. Kiesenwetter die deutschen Arten dieser Gruppe sorgfältig bearbeitete, ist un- sere Kenntnifs der letzteren doch noch keine vollständige, und, wie so oft, namentlich mit Hiilfe von Thomson’s vortrefflichen „Skandinaviens Coleoptera* noch zu ergänzen. H. Czwalina hatte dies beabsichtigt und das Material meiner Sammlung durchgemustert. Augenblicklich anderweitig in Anspruch genommen, hat er mich ermächtigt, über einige Ergebnisse der Un- tersuchung desselben hier etwas ausfiihrlicher zu berichten, nach- dem er mir den Sachverhalt kurz brieflich mitgetheilt. 1. Priobium planum Muls. Von den drei Priobium-Arten sind von v. Kiesenwetter zwei in Deutschland nachgewiesen, welcher in der zweiten (tricolor Ol. Muls.) und dritten (planum F.) muthmalsliche Varietäten des ca- staneum sieht. Es fehlt mir an Material, um mich mit Bestimmt- heit in einem anderen Sinne aussprechen zu können, indessen deutet Czwalina gewils mit Recht ein deutsches Stück, welches muthmafslich bei Frankfurt a. M. vom alten H. v. Heyden gefan- gen wurde, auf Priobium planum Fabr. Muls. Dasselbe ist bezet- telt 10./IV. Ulmus campestris und stimmt mit v. Kiesenwetter’s kurzer Beschreibung (Ins. Deutschl. IV. p. 97) ganz überein. 2. Anobium confusum Kraatz (denticolle Thoms.). Anobium denticolle Thoms. Skand. Col. V. p. 163 ist sicher nicht mit denticolle Creutz. Ksw. identisch, sondern eine heller ge- färbte, schlankere Art, welcher der seidenglänzende Toment auf dem Thorax ganz fehlt. Czwalina bezieht jedenfalls mit Recht auf denticolle Thoms. zwei finnländische Ex. meiner Sammlung, welche aus der Germar- Schaum’schen stammen. Der Käfer könnte daher wohl im nord- östlichen Deutschland aufgefunden werden. Der Käfer ist etwas kleiner und schlanker als pertinat und auch ihm habituell ver- wandt, aber nicht so dunkel gefärbt „foveis thoracis sat profundis, 302 G. Kraatz: über einige carina tuberculoque nullis, coxarum post. structura ete. bene di- stinctum“ (Thoms. 1. c.). Hiernach mufste für An. denticolle Thoms. ein neuer Name eingeführt werden. . 3. Hadrobregmus Thomsoni nov. spec. Herr Czwalina hat drei Ex. einer dem rufipes Fabr. zunächst stehenden Art meiner Sammlung jedenfalls richtig auf Hadrobreg- mus brunneus Thoms. gedeutet, auf welche indessen wohl kaum Anobium brunneum Oliv. zu beziehen ist. Der brunneus Thoms., fiir welchen sonach der Name Thom- soni eintreten mag, erreicht nur die Gröfse der kleineren Stücke des rufipes (also 2 lin.), ist nach den Ex. meiner Sammlung nicht so dunkel gefärbt und leicht vom rufipes zu unterscheiden, wenn man die Fühlerbildung genauer beachtet, denn, wie Thomson beschreibt, ist das neunte Fühlerglied beim rufipes kürzer als der funiculus (d. h. die vorhergehenden zusammen genommen), beim Thomsoni länger. Die drei letzten Fühlerglieder sind also beim rufipes kürzer, die 7 ersten länger. Die Beschreibung trifft aber einigermalsen scharf nur auf Thomsoni 2 zu; das Männchen, welches Thomson nicht beschreibt und wohl nicht kannte, hat merklich gestrecktere Fühler, bei de- nen also Glied 9 ebenfalls kürzer als die Geilsel ist. Die S beider Arten unterscheiden sich demnach durch die verschiedene Länge der Fühler, und zwar ist bei Thomson ZA na- mentlich auch Glied 2 viel gestreckter, wohl doppelt so lang als breit, bei rufipes nur etwa 14mal so lang. Wahrscheinlich ist Thomsoni immer rothbraun. Nun eitirt v. Kiesenwetter (Ins. Deutschl. IV. p. 109) unter rufipes eine var. a. minor, dilute rufo-brunneus und dazu Anobium cinnamomeum Sturm. Oberflächlich betrachtet palst nun diese Abbildung nicht übel auf Thomsont, sie kann aber nur auf Oligomerus brunneus Ol. Ksw. bezogen werden, wie namentlich die vortrefflich wiedergegebenen unregelmäfsigen Doppelreihen von Punkten auf den Flügeldecken beweisen. 4. Ernobius tarsatus Kraatz (mollis Muls.). Liozoum molle Muls., welches auch von v. Kiesenwetter in den Insecten Deutschlands als Synonym von Ernobius mollis Linne aufgeführt wird, ist nach Czwalina nicht = molle L., son- für Deutschland neue Anobiidae. 303 dern eine sehr gut, namentlich durch breitere Fufsglieder zu un- terscheidende Art, welche ausschliefslich dem Süden angehört und auch von Czwalina auf dem Lido bei Venedig gefunden wurde. Es ist demnach ziemlich widersinnig, gerade diesen Käfer auf die Art des nordischen Autors beziehen zu wollen. Um auf Ernobius mollis Muls. gebührend aufmerksam zu ma- chen, erlaube ich mir für denselben den Namen éarsatus vorzu- schlagen. Liozoum consimile Muls. wird von v. Kiesenwetter (p. 124) als lichte Varietät von mollis L. angeführt und ist geradezu mit demselben identisch. Ferner macht H. Czwalina darauf aufmerksam, dafs Anobium brunneum Sturm sicher mit Anobium rufipes Fabr. identisch sei, worüber die vorzüglichen Sturm’schen Abbildungen in der That bei mir keinen Zweifel lassen. 5. Ernobius crassiusculus Muls. = Pini St.? Ernobius crassiusculus Muls. wird von v. Kiesenwetter nicht im Haupttext als deutsche Art beschrieben, obwohl er ihn (Ins. Deutschl. IV. p. 125) erwähnt und angiebt, dafs er nach Mul- sant & Rey in Deutschland vorkomme. Czwalina bestimmte 2 aus Mähren (Zebe) stammende Ex. als crassiusculus und fügt hinzu: „scheint mir = pini Sturm“. 6. Anob. paradozum Rosenh. ist nach Czwalina mit E. suc- cinctus Chevr. (Rhaphaélensis Muls.) identisch; meine Stücke wur- den in Andalusien von mir gesammelt. 7. Als Ernob. parvicollis Muls. bestimmte Czwalina zwei Stücke von Aschersleben! Nach Catalog Weise kommt die Art in Gall. und Germ. vor, in den Inseeten Deutschlands IV. ist sie in der Uebersichts - Tabelle p. 119 nicht angeführt und scheint auch im Text nicht erwähnt. H. v. Heyden führt sie in seinen Käfern von Nassau und Frankfurt auf. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Ueber eine eigenthümliche Varietät der Melolontha Hippocastani (ab. nigripes Comolli?) C. Cornelius, Oberlehrer a. D. zu Elberfeld. Aus der Gegend von Rathenow, Mark Brandenburg, erhielt ich von einem Nichtkenner 4 Expl. eines Maikäfers (2 Männchen, 2 Weibchen), der dort nicht selten vorkommen soll, als M. Hippo- caslanı var. Beim ersten Anblick erscheinen die Thiere auch nicht einmal verwandt mit Hippocastani: die Weibchen sind viel gröfser als die meisten von Hippoc., ja grölser als die von vulg., die Fld. braun- roth und kahl, das Halsschild sammt den Beinen ist schwarz, die spärliche Behaarung auf dem Halsschilde nicht aufstehend und fein weilslich, sondern niederliegend, grob und graugelb. Dafs diese Form dennoch nicht als besondere Art aufzufassen sei, ergab die Untersuchung der Penis-Scheiden der Hippo- castani und der schwarzbeinigen Märkerin, denn es fand sich kein einziger wesentlicher Unterschied. Bei beiden Thieren besteht die Scheide nicht aus zwei neben einander laufenden Gräten, sondern aus einer ungetheilten, ka- putzenförmigen Hülle, in deren Grund der Penis steckt. Sie ist etwa doppelt so lang als breit, mit ziemlich parallelen Seiten, ge- gen das letzte Drittel der Länge nach vorn mit einem Zähnchen am Innenrande und schliefslich in einem etwas flach abgeschnitte- nen spitzen Bogen gerundet. Hier sind nur die Ränder hornartig, bräunlich, das Uebrige aber lederartig und durchscheinend. — So ist es bei beiden der untersuchten Männchen. Ich mufs aus diesen Gründen die beiden Käfer als zu Einer Art gehörig betrachten. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Beiträge zur Kenntnils der Gattung Colon und Beschreibungen neuer Arten von G. Czwalina. Die Gattung Colon kann nicht mit Thomson (Skand. Col. I. p- 60) zu einer eigenen Tribus (er nennt sie Myloechina) erhoben werden '), denn der wichtigste Unterschied, den er IV. p. 69 an- führt: Abdomen maris segmentis 6, feminae 4 compositum, hält beim Vergleiche reicheren Materials, wie Tournier (Ann. Soc. Ent, de France 1862. p. 134) richtig angiebt, nicht Stich; und nicht nur wird das kleine sechste Segment des gi zu oft unsichtbar, sondern es tritt sogar bei einzelnen @ des unten beschriebenen myops ein breites fünftes Segment (heller gefärbt, also für gewöhnlich wohl zurückgezogen) sehr deutlich hervor. Dazu kommt noch, dafs (wie Herr v. Heyden mir freundlichst mittheilte) nach Horn die ameri- kanischen Arten überhaupt keine Differenz in der Zahl der Bauch- ringe zeigen; es tritt also hier der merkwürdige Fall ein, dafs in einer sehr natürlichen Gattung diese sonst so constante Zahl Schwankungen erleidet, über die volle Klarheit nur eine für jede Art durchzuführende anatomische Untersuchung bringen kann. _ Dafs sie nicht in zwei zerspalten werden darf (Myloechus Thomson auf die Arten mit einfachen Vorderfülsen, Colon Thoms. auf die mit erweiterten gegründet), ist sicher; angulare nähert sich durch fast einfache Vorderfülse des 2 und grofses Halsschild dem serripes so sehr, dafs eine Trennung unstatthaft ist. Noch mehr befestigt hat mich die Vergleichung reicheren Ma- terials in der Ueberzeugung, dafs Stärke und Schwäche der Punk- tirung, und davon abhängig der schwächere oder stärkere Glanz 1) Daher muls ich widerrufen, was ich früher über die sy- stematische Stellung der Gattung gesagt habe (vergl. das Referat in Katter’s entomologischen Nachrichten über meinen Vortrag auf der letzten Danziger Naturforscher-Versammlung über Colon). Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft II. 20 306 G. Czwalina: über der Stücke nicht zur Artentrennung benutzt werden dürfen 1). Fast jede Art, von der ich eine gréfsere Stückzahl vor mir habe (nur appendiculatum nicht), zeigt darin bedeutende Verschiedenheiten, die bei dem unten beschriebenen rufipes den höchsten Grad errei- chen; Zebei Kr. mufste ich deshalb mit dentipes vereinigen. Recht gute Unterschiede bieten die Fühler, namentlich die bei- den letzten Glieder, während die Längenverhältnisse der ersten nicht so feststehen; als allgemeine Regel gilt dabei, dafs kleine Exemplare kürzere und stärkere Fühler zu haben pflegen; bei ganz grolsen verwischen sich bisweilen auch die charakteristischen Ei- genthümlichkeiten des letzten Gliedes (ef. unten bei armipes). Die allgemeine Körperform kann bei derselben Art bald etwas kürzer, bald etwas länglicher sein; es liegt das an den Flgd., die bei grofsen Stücken öfters verhältnilsmälsig gestreckter sind. Am deutlichsten spricht sich aber der Artcharakter im Halsschilde aus, dessen Gestalt sehr constant ist; die genaue Beachtung des Laufes der Seitenrandlinie, von der Seite gesehen, hilft fast stets zum sicheren Erkennen der Art, wo bei abnormen Stücken die ande- ren Merkmale im Zweifel lassen. Auch die umgeschlagenen Sei- ten des Halsschildes liefern bei vielen Arten vortreffliche Kenn- zeichen. Sammler möchte ich darauf aufmerksam machen, dafs sie ihren Stücken den höchsten Werth geben, wenn sie sich auf ein mühe- 1) Dieser Satz darf in seiner Allgemeinheit wohl nur beding- ten Anspruch auf Richtigkeit machen; weun der scharfsichtige Au- tor sich auf die Vergleichung reicheren Materials beruft, so sei be- merkt, dals Zebe das Colon Zebei zu Hunderten bei Volpersdorf gesammelt hat, welche zum grolsen Theil von Kraatz und Zebe ver- glichen wurden; beide sind kaum ein einziges Mal zweifelhaft gewesen, ob sie es mit Zebei oder dentipes zu thun hatten; mithin fehlt es bei Volpersdorf an Zwischenformen gänzlich! H. Czwalina übersieht, um nur eins hervorzuheben, dals die Behaarung der Flgd. bei Zebei und dentipes total verschieden ist, nämlich kurz und anliegend bei letzterem, lang und abstehend, ein wenig kraus bei ersterem. Die Punktirung, mit kritischem Auge benutzt, bietet auch bei Colon ein sehr gutes Unterscheidungsmerkmal, welches natürlich, wie jedes andere, gewissen Schwankungen unterliegt. Es ist jedenfalls sehr auffallend, dafs Czwalina neben vier deutlich zu unterscheidenden Formen oder Nüancen der Punktirung beim den- ttpes noch scharf eine fünfte unterscheiden will. D. Red. die Gattung Colon. 307 volles Präpariren gar nicht einlassen, sondern die Thiere in der Körperhaltung, die sie von selbst beim Tode annehmen, auf der Seite liegend aufkleben; dann ist alles Wesentliche am Besten zu sehen. Nur darauf ist sehr zu achten, dafs die Beine der nach oben gekehrten Seite ganz frei bleiben. Ich führe nun die einzelnen Arten auf in der Reihenfolge, die mir bei Beachtung der allgemeinen Körperform die natürlichste er- scheint, bei den meisten neue Artkennzeichen hinzufügend. Erste Gruppe. Vorderfifse und Vorderschienen in beiden Geschlechtern einfach. adde: fibiarum anticarum calcaribus fere aequalibus. C. bidentatum Sahlb. adde: prothoracis linea marginali fere angulata. Die Randlinie des Halsschildes bildet im letzten Drittel einen deutlichen, sehr stumpfen Winkel, und verläuft von da geradlinig nach vorn und hinten. Da viennense und serripes im Bau des Halsschildes sehr nahe verwandt sind, können sie nicht durch das abweichende bidenta- tum getrennt werden. C. viennense Urbst. adde: prothoracis linea marginal postice rotundata. Die Randlinie biegt sich im letzten Drittel in sanfter Rundung nach innen und oben. C. serripes Sahlb. adde: prothoracis linea marginale antice subconcava postice valde rotundata, valde deflexa. Die Randlinie ist stark bis über die Wölbung hinaus herab- gebogen, auf der ersten Hälfte in einem sehr seichten Bogen nach innen gekrümmt, im hinteren Drittel stark verrundet, die Rundung ohne Winkel in den Hinterrand übergehend. Var. majus, fortius punctatum, maris femoribus poslicis dentatis. C. puncticolle Kr. Die Unterschiede, die zwischen serripes und puncticolle ange- geben werden, sind alle solche, die bei andern Arten der Gattung erfahrungsmälsig schwanken; namentlich kann ich die stärkere Punktirung durchaus nicht als Artunterschied gelten lassen. Die Verschiedenheit im Bau des sechsten Fühlergliedes, die Tournier (l. e. pl. 4, 3a Fühler von puncticolle, Aa!) von serripes) zeichnet, ist in der Natur nicht vorhanden; die Bezahnung der Hinterschen- ') 4a ist richtig. 20* 308 G. Cswalina: über kel ist bei allen Arten bei grofsen Stücken stärker, und C. serripes var. Kraatzi Tourn. bietet den Uebergang zu den ungezähnten Stücken. Andere Unterschiede habe ich durchaus nicht finden kön- nen, namentlich ist Bau des Halsschildes und Verlauf der Rand- linie genau gleich; ich mufs puncticolle Kr., als besonders grofse Stücke umfassend, zu serripes stellen. (Siehe Nachträge.) Mit allen ihren Eigenthümlichkeiten scheint sich die Varietät nur sehr lokal zu entwickeln); unter meinen ziemlich zahlreichen Stücken des serripes von Königsberg und Oliva sind mebrere mit stark punktirtem Halsschilde, aber keines mit gezähnten Hinter- schenkeln. Var. mas nanus: antennarum articulis tribus ultimis multo ma- joribus. Berlin (Finkenkrug) in coll. Weise. Zweite Gruppe. Vorderfifse und Vorderschienen erweitert. adde: fibiarum anticarum calcari inferiori minuto. Colon myops n. sp.: Ovatum rufo-brunneum fulvo-pubescens, antennis, ab oculis parvis remote insertis, pedibusque ferrugineis, clava apicem versus subdilatata, articulo ultimo truncato, dense mi- nus subtiliter punctatum, prothorace majusculo, angulis posticis retro spectantibus, acute rectis, episternis punctatis. — Long. 2—2.3 mill. Mas: Tibiis tarsisque anticis modice dilatatis, femoribus posti- cis subdilatatis, intus ante apicem dente longo, summo apice incurvo armatis, tibüs rectis. Dem angulare zunächst verwandt, durch kleine Augen, abge- stutzte Fühlerkeule, nach hinten gerichtete, scharf rechtwinklige Hinterecken des Halsschildes und ganz punktirte Episternen aus- gezeichnet. Rothbraun, mit gelblicher schimmernder, nicht dichter Behaa- rung, Beine und Fühler rothgelb, die Keule eher noch heller. Der 1) Ich halte es wohl für möglich, dafs C. puncticolle als eine sehr kräftig entwickelte Localrasse des serripes aufzufassen ist, vermag aber nur hinzuzufügen, dafs Erichson dieselbe bereits als Art (dentipes Er.) aufgefafst hatte, und dafs mir und H. Czwalina nur Stücke von Berlin vorgelegen haben; sehr zu bedauern ist, dafs Czwalina nicht angiebt, ob puncticolle zusammen mit serripe® gesammelt sei oder nicht, und von wem! G. K. die Gattung Colon. 309 Kopf ist ziemlich grofs, sehr fein, dicht punktirt, die Augen ganz am Halsschilde liegend, wenig gewölbt, von oben nach unten fast doppelt so breit als von vorn nach hinten, vor ihnen eine tiefe ruodliche Grube, deren Durchmesser dem längeren Augendurch- messer gleichkommt, und in der am Vorderrande innen die Fühler eingelenkt sind. Diese sind ziemlich kurz, die Keule erscheint da- durch, dafs die Glieder vom vierten ab allmählich an Breite zu- nehmen, wenig abgesetzt, von den vier gleich langen letzten ist das erste deutlich schmäler, das gerade abgeschnittene letzte so breit oder bisweilen sogar deutlich breiter als das vorletzte; im letzteren Falle erscheint auch die ganze Keule nach der Spitze zu deutlich verbreitert. Das Halsschild ist grofs, breiter als lang, mit der grölsten Breite dicht vor den Hinterwinkeln, anfangs wenig, dann stärker in sanfter Rundung nach vorn verengt. Der Hinter- rand ist in weitem Bogen ausgeschnitten, die gewöhnlichen kleinen Ausbuchtungen neben dem Schildchen kaum angedeutet. Die Sei- tenrandlinie biegt sich im letzten Viertel unter sehr stumpfem Win- kel sehr wenig nach innen, die Hinterwinkel werden dadurch und durch die Ausbuchtung des Hinterrandes scharf rechtwinklig nach hinten vorgezogen. Die umgeschlagenen Seiten sind vor den Vor- derhüften ganz punktirt. Die Punktirung ist verhältnifsmäflsig stark und tief, die Zwischenräume der Punkte glatt, auf dem Halsschilde schmäler, auf den Flgd. ebenso breit wie die Punkte. Die Flgd. sind kaum so breit als das Halsschild und etwa doppelt so lang, hinten etwas stumpf zugerundet, die Nathstreifen bis vorn hin deutlich, auf der ersten Hälfte ein wenig mehr als gewöhnlich von der Nath entfernt. Vorderschienen und Vorderfiifse sind beim Weibchen sehr we- nig, beim Männchen etwas stärker erweitert, die Hinterschenkel des Männchen etwas verbreitert, im letzten Viertel auf der inne- ren Seite mit einem etwas nach hinten gerichteten Zahn von fast 1 Schenkellänge, der etwas schmal, bis nahe zur Spitze fast gleich- breit, ganz an der Spitze hakenförmig nach innen gekrümmt ist; die Hinterschienen sind gerade. Sechs bis auf die etwas schwankende Breite des letzten Füh- lergliedes sehr übereinstimmende Stücke, 2 0 u. 4 2, mit der Be- zeichnung: Caucasus '), Meskisches Geb., Leder, von Hrn. Reitter freundlichst mitgetheilt. 1) Aus dem Caucasus sah ich noch, von Hrn. Leder gesam- melt: appendiculatum (1 Ex. Abastuman), affine (sehr klein, 1 Ex. 310 G. Ozwalina: über Colon angulare und myops nähern sich durch schwach er- weiterte Vordertarsen und grofses Halsschild am meisten dem ser- ripes, das auch etwas kleinere Augen als gewöhnlich hat; ich möchte sie daher beide (angulare vorn) an die Spitze der zweiten Hauptgruppe bringen. C. angulare Er. adde: Mas var.: femorum posticorum angulo exlerno rotundato. Lissa hora. (Weise!) Lassen wir dann clavigerum folgen, so darf von ihm sicher nicht getrennt werden sein nächster Verwandter: Colon affine Sturm adde: tibiarum anticarum calcari summo apice incurvo, tarsis anticis feminae latis, maris latissimis. Mas: femoribus posticis medio angulatis. C. confusum Fairm. Mas var.: femoribus posticis dente acuto armatis. C. affine Kraatz. Da ich von nahe an 30 Männchen nur ein einziges (den Ty- pus von Kraatz) gesehen habe, dessen Hinterschenkel einen schar- fen Zahn zeigen, sonst die Bildung immer nur so ist, wie sie Tournier (Ann. Soc. Ent. de France 1862. Pl. 6. Fig. 15b) abbil- det, also in der Mitte ein scharfer Winkel, der aber immer noch grölser als ein rechter ist, so empfiehlt es sich wehl, auch in der Artbeschreibung letztere Form als Hauptform zu betrachten, affine Kraatz als Varietät. Nun ‚möchte ich, als besonders langgestreckt, folgen lassen: Colon griseum n. sp. '): Oblongum, subdepressum, nigro-fus- cum, pube densa grisea opacum, antennis fortiter clavatis pedibus- que rufo - piceis, clava subcylindrica nigra, densissime subtilissime punctatum, strus suturalibus usque ad scutellum profundis. — Long. 2.6— 2.8 mill. Mas: tarsis tibiisque anticis dilatatis, his extus apice dentato- Abastuman), angulare (Abastuman 1 Ex., Lenkoran 10 Ex.), sowie ein 2 einer wohl neuen Art: rothgelb mit schwarzem Kopf und dunkler Keule, länglich, ziemlich glänzend mit sehr kurzem Hals- schilde, kaum herabgebogener Randlinie und glänzenden Episternen, das ich aber nicht genauer zu beschreiben wage. (Von Martkopi.) 1) Mit andern Arten aus Hyéres vermengt, von Tournier als Heydeni i. |. bezeichnet. die Gattung Colon. 311 productis, femoribus posticis incrassatis, denie magno armatis, tibiis incurvato-incrassatis. Gallia, Dalmatia (Austria). Mit armipes nahe verwandt, auf dem Rücken flacher, durch sehr dichte graue Behaarung, fast cylindrische Fühlerkeule und tiefe Nathstreifen ausgezeichnet. Länglich, schwarzbraun, Fühler und Beine rothbraun, die Keule schwarz, überall äufserst dicht und fein punktirt. Der Kopf ist etwas breit, die Augen wenig vorgequollen, rundlich, die Fühler ihnen sehr nahe eingelenkt, etwas kurz und dick, die Keule stark, ibre Glieder fast gleich lang und gleich dick, das letzte abgestutzt; bei armipes ist das letzte Glied deutlich länger und breiter als das vorletzte, abgerundet, bei fuscicorne deutlich länger, stumpf zuge- spitzt; die Keule sieht also (bei schwächerer Vergröfserung noch deutlicher) bei griseum cylindrisch, bei armipes nach der Spitze zu verbreitert, bei fuscicorne spindelförmig aus!). Das Halsschild ist nur wenig breiter als Jang, vom ersten Viertel an sehr wenig nach hinten, etwas stärker nach vorn, fast geradlinig verschmälert, die Hinterecken sind stumpfe Winkel; die Seitenrandlinie ist ziemlich stark (wie bei fuscicorne, bei armipes schwächer) herabgebogen, die umgeschlagenen Seiten bis nahe an die Hüften dicht punktirt. Die Flgd. sind kaum breiter als das Halsschild und fast dreimal so lang, bis über die Mitte fast gleichbreit, dann sanft verschmä- lert, ziemlich stumpf zugerundet. Die Streifen neben der Nath, die bei den meisten andern Arten vorn sehr flach werden, sind hier bis zum Schildehen hin ziemlich tief, der Raum zwischen ih- nen auf dem ersten Drittel deutlich, nach dem Schildchen zu stär- ker vertieft. Vorderfiifse und Vorderschienen sind bei beiden Geschlechtern ziemlich stark erweitert, letztere beim g' an der Spitze nach aufsen in einen stumpfen Zahn vorgezogen, der fast so lang als die halbe Schiene an der Spitze breit ist (beim einzigen vorliegenden @ sind die Spitzen der Schienen verklebt); die Hinterschenkel sind breit, etwas hinter der Mitte auf der Innenseite mit einem grofsen, !) In Tournier’s sonst so schönen Abbildungen (l. e.) sind die Fühler von fuscicorne und armipes nicht ganz richtig darge- stellt; das letzte Glied ist bei fuscicorne zu gleichbreit, bei armipes nicht grofs und breit genug gezeichnet; in Migneaux’s Abbildung (ebenda) von Delarouzei ist das letzte Fühlerglied zu kurz. 312 G. Czwalina: über schwach nach innen gekrimmten Zahne, der bis zur Spitze des Schenkels reicht; die Hinterschienen sind nach innen gebogen, nach der Spitze allmählich etwas verbreitert. Je ein g' von Hyéres (Dr. v. Heyden!) und Spalato (Dr. Ka- raman!), von den Herren v. Heyden und E. Reitter zur Beschrei- bung freundlichst mitgetheilt; ein 2, Austria bezettelt, in der Samm- lung des H. Dr. Kraatz. Auf griseum folgt: C. armipes Kr. adde: antennarum articulo ultimo mazimo, rotundato. Die Art ist auch in sehr kleinen Exempl. mit ganz kleinem spitzen Zähnchen der Hinterschenkel und geraden Hinterschienen (so von mir bei Oliva gefangen) sehr leicht zu erkennen an dem grofsen, abgerundeten, letzten Fühlergliede; sehr grofse 9 (in col- lectione v. Heyden und Kraatz) zeigen aber gerade ein kleineres Endglied, fast abgestutzt, ohne dafs sie artlich zu trennen wären. Nun wären die auch noch ziemlich gleichbreiten, durch be- haarten Zahn ausgezeichneten C. appendiculatum und calca- ratum einzuschieben. C. appendiculatum Sahlb. adde: Mas: prothoracis margine postico ante angulos profunde semi- circulariter exciso, his valde acutts. Fem.: prothoracis margine postico truncato, angulis obtusis. Die Art ist sehr merkwiirdig durch den angegebenen Ge- schlechtsunterschied in der Bildung des Halsschildes; dals es eben nur Geschlechtsunterschied ist, scheint zuerst Tournier (l. c. p. 149) gesehen zu haben. Es ist die einzige Art, bei der ich beim Vergleich einer grös- seren Anzahl von Stücken keinen merkbaren Unterschied in der Stärke und Dichtigkeit der Punktirung gesehen habe; um so mehr variirt die Form der Hinterschienen, fast gerade bis stark gebo- bogen, die Bewaffnung der Hinterschenkel; der sonst abgestumpfte Zahn ist bei einem grofsen Stücke (von Oliva) spitz, fast doppelt so lang als gewöhnlich, sehr sparsam behaart; bei kleinen wird er fein, spitz, unbehaart. Ein Stück mit abnormen Fühlern (die beiden vorletzten Glie- der sind in eins verschmolzen) fing ich bei Oliva. die Gattung Colon. 313 C. calcaratum Er. Das Citat Sturm Deutschlands Insecten XIV. p. 56 tab. 280. G.g.h. ist zu streichen. Sturm’s Abbildung stellt ein so breites Thier dar, wie kein Colon (nicht einmal /atum) ist, und so beschreibt er es auch, |. c. und wieder p. 59 unter dentipes; ich halte es für eine Ptomaphagus-Art mit angesetzten Fühlern und Fülsen von Colon appendiculatum Sahlb. In der Mitte zwischen den gleichbreiten und den eiförmigeren Arten steht: C. dentipes Sahlb. adde: Var. densissime minus subtiliter punctatum, subnitidum. firmum Weise i. 1. (sec. spec. typicum). (Caucasus). Var. densissime subtiliter punctatum, subopacum. dentipes in sp. Var. dense minus subtihter punctatum, subnitidum. Zebei Kraatz. Var. subrugulose punctatum. Barnevillei Kraatz. Var. parcius punctatum, puncta strigis transversis connexa. var. nova Lentzit mihi. Die letzte Form ist sehr abweichend, die Zwischenräume der Punkte sind breiter als die Punkte selbst, und zeigen sehr feine Querrisse; eine Runzelung ist nicht zu bemerken. Meinem verehrten, Freunde, Hrn. Prof. Dr. Lentz in Königs- berg dedicirt, der sich durch sein: „Neues Verzeichnifs der Preus- sischen Kafer“ um die Käferkunde unserer Provinz wohl verdient gemacht hat. Die vier letzten Formen fing ich an einigen Abenden des Juli 1830 auf dem Königsberger Glacis zusammen auf einem Plätzchen von mittlerer Stubengrölse. C. dentipes Sturm wird von Kraatz und nach ihm von Tour- nier unter puncticolle citirt, da Sturm sich auf dentipes Er. bezieht und die Hinterschenkel gekerbt zeichnet. Er giebt aber an, Be- schreibung und Zeichnung nach von Sahlberg erhaltenen Stücken aus Finnland angefertigt zu haben, und die Zähne der Abbildung geben der Lage und Länge nach sehr genau, nur viel zu grob (wohl durch Erichson’s Beschreibung beeinflulst) eine Reihe feiner Haare wieder, die wohlerhaltene Ex. am Hinterrande des Schenkels zeigen. var. mas minor: femoribus posticis dente minore recto armatis. C. armipes Thoms. (ex descr.) 314 G. Czwalina: über Es folgen die mehr eiförmigen Arten, zuerst: Colon rufipes n. sp.: Oblongo - ovatum vel ovatum obscure rufo-brunneum, antennis tenuioribus pedibusque rufo-testaceis, clava quadriarticulata subeylindrica nigra, fulvo-griseo-pubescens, dense subgranuloso-punctatum. — Long. 2—2.8 mill. Variat: punctura fortiori, valde opacum, subtiliori, subnitidum. Mas: tibüs tarsisque anticis modice dilatatis, femoribus posticis dilatatis, spina elongata valde arcuata acuta armatis, tibiis rectis. Var. mas minor: spina breviori recta, tibiis subincurvis, anten- nis paullo fortioribus. Hispania. Zunächst, namentlich durch die Bildung der Hinterbeine, dem dentipes verwandt, mehr eiförmig, mit kleinerem Halsschilde, durch wenig dicke, fast cylindrische Fühlerkeule und rauhe Punktirung ausgezeichnet, übrigens die veränderlichste Art, die ich kenne. Dunkelrothbraun bis fast schwarz, die Beine auffallend hell, hellröthlichgelb, bei dunkeln Stücken rothgelb, die Fühler röthlich- gelb, die vier letzten Glieder schwarz; eine ziemlich dichte bis sehr dichte gelblichgreise Behaarung lälst die Grundfarbe bald deut- lich hervortreten, bald verdeckt sie sie fast ganz. Der Kopf ist ziemlich klein, breit, die Augen mittelgrofs, gewölbt; die Fühler sind wenig dick, das erste Glied kaum dicker als die beiden fol- genden, diese drei gleichlang, die folgenden allmählich kürzer und breiter werdend, das siebente merklich schmäler als das achte, daher die vier letzten eine deutlich abgesetzte Keule bilden; sie sind unter sich fast gleichbreit, die drei ersten gleich lang, das letzte länger, so lang als breit, abgerundet - zugespitzt. Bei ei- nigen Stücken sind die beiden mittleren Glieder ein wenig breiter, die Keule sieht dann nicht ganz so cylindrisch aus. Das Hals- schild ist breiter als lang, hat seine gréfste Breite dicht vor den Hinterecken, und verschmälert sich in sanfter Rundung nach vorn; der Seitenrand ist mälsig herabgebogen (etwas stärker als bei den- tipes) und biegt sich dicht vor den Hinterwinkeln nach innen, diese werden dadurch stumpf, aber scharf. Die Flgd. sind etwas breiter als das Halsschild, mehr oder weniger gestreckt, verengen sich im ersten Drittel oder etwas hinter demselben, und sind hin- ten ziemlich spitz zugerundet; die Nathstreifen sind vorn sehr flach. Die Punktirung ist rauh, die dichten Punkte sind von hin- ten eingestochen und durch feine Querrunzeln verbunden; auf dem Halsschilde stehen sie dichter als auf den Flgd. Ihre Stärke und damit der Glanz der Stücke ist aber sehr veränderlich; einzelne die Gattung Colon. 315 Exemplare sind auf dem Halsschilde fast noch matter als clavige- rum, andere ziemlich stark glänzend, während die Mehrzahl einen seidenartigen Schimmer hat. Die Vorderfülse sind bei Männchen und Weibchen, bei erste- ren stärker, die Vorderschienen nur schwach erweitert; die Hinter- beine sind fast ganz wie bei dentipes gebaut, der Zahn nicht ganz so lang wie bei gleichgrofsen Stücken desselben, stärker gebogen, Hinterschienen gerade. Bei einem kleinen Männchen von 2 Mill. Länge ist der Dorn kürzer, gerade, schräg nach hinten gerichtet, die Hinterschienen sind etwas gebogen, die drei ersten Fühlerglieder kürzer, das erste im Verhältnifs merklich stärker; es gehört aber sicher zu dieser Art. 23 102 aus der Sierra de Cordoba (Ehlers!), ein @ aus Asturien (Getschmann) von H. v. Heyden mitgetheilt. Nun kommen C. fuscicorne Kr. (mit dem mir unbekannten emarginatum Rosh.) und murinum, beide durch die Form der Hinterbeine der nahe verwandt, ersteres mit starker, letzteres mit schwächerer Fühlerkeule. Den Uebergang zu den kleineren eiförmigen Arten bildet denticulatum Kr. Dann folgen diese; zuerst: C. brunneum, adde: episternis juzta lineam marginalem punctatis. Var. punctura multo subtiliori et densiori. Aulser dem sogleich zu beschreibenden episternale werden sich bei reicherem Materiale wohl noch zwei Arten gut von brunneum trennen lassen, von denen ich aber bisher nur einzelne Stücke ge- sehen habe; die eine (Kraatz in collect. no. 25, Berol. °°/; 52 be- zettelt /) durch schwächere Fühlerkeule, eingedrückte glänzende Episternen, ungezähnte Hinterschenkel und sanft ausgebuchtete Hinterschienen; die andere (Kraatz in collect. no. 29, Silesia 2) durch helle Fühler, tief eingedrückte Nahtstreifen, der Raum zwi- schen ihnen deutlich bis vorn vertieft; ich bitte auf ähnliche Stücke zu achten. Colon episternale n. sp.: Ovatum, dense subgranuloso-pun- ctatum, nigro-fuscum, fulvo-pubescens, pedibus antennisque testaceis, clava cylindrica fusca, articulo ultimo praecedente longiori, rotun- dato, prothorace brevi, lateribus rotundato, episternis subconveris, nitidis. — Long. 2 mill. Mas: tibis tarsisque parum dilatatis, calcarı arcuato, femori- 316 G. Czwalina: über bus posticis modice dilatatis, interne denticulo acuto armatis, an- gulo exteriort rotundato, tibiis recti '). Von der eiförmigen Gestalt des brunneum, durch schwach er- weiterte Vordertarsen, cylindrische Fühlerkeule und nicht einge- drückte glänzende Episternen ausgezeichnet. Schwarzbraun, mit feiner, ziemlich dichter, gelblicher Behaa- rung, Beine und Fühlerbasis röthlichgelb, die Keule dunkel, mäfsig dick, die vier letzten Glieder fast genau gleichbreit, das letzte so lang als breit, abgerundet; das fünfletzte schliefst sich ihnen eng an, gehört zur Keule; der Kopf ist ziemlich grofs, sehr fein, nicht dicht punktirt. Das Halsschild ist kurz, mit der grölsten Breite im letzten Drittel, seine Seiten runden sich wenig nach hinten, wodurch die Hinterwinkel sehr stumpf werden, stärker nach vorn. Die Seitenrandlinie, die von der Seite gesehen sonst fast stets eine Strecke geradlinig verläuft, ist hier durchaus sanft gebogen, in der Mitte etwas nach unten umgebogen. Die umgeschlagenen Seiten sind neben der Randlinie nicht eingedrückt, besonders vorn etwas gewölbt, nicht punktirt, glänzend. Die Flgd. sind etwas breiter als das Halsschild, an den Seiten sanft gerundet, eiförmig, etwas spitz zugerundet, die Nathstreifen bis zum Schildchen hin deutlicher als gewöhnlich. Sie sind fein und dicht, etwas körnig punktirt, die Körnelung auch auf der Spitze, wenn auch schwächer, wahr- nehmbar; das Halsschild ist ähnlich, etwas dichter punktirt, die Körnelung verwischt sich nach dem Vorderrande zu. Beim Männchen sind Vorderschienen und Fülse nur mälsig er- weitert, die drei ersten Fulsglieder etwa so breit als lang, der End- dorn gekrümmt; die Hinterschenkel etwas verbreitert, auf der In- nenseite mit einem scharfen, nach hinten gerichteten Zähnchen, das von aufsen nicht sichtbar ist, der Aufsenwinkel stark verrun- det, die Hinterschienen gerade. Kassel (Riehl), Thüringen, je ein Männchen von H. Dr. Kraatz zur Beschreibung freundlichst mitgetheilt. Den Schlufs der Gattung bildet eine kleine Gruppe mit beim Männchen gekrümmten Vorderschienen und verhältnilsmälsig gros- sem Halsschilde. C. rufescens Kr. adde: prothoracis linea marginali tota arcuata, episternis nitidis ma- ris impunctatis, feminae parce subtilissime punctatis. Die Seitenrandlinie des Halsschildes bildet von den Vorder- 1) Conf. Nachtrage. die Gattung Colon. 317 bis zu den Hinterwinkeln einen sehr regelmäfsigen flachen Kreis- bogen. Mir liegt nur ein stark punktirtes Männchen (Typus von Kraatz) und ein viel schwächer und dichter punktirtes Weibchen (Berlin) vor; ich weils also nicht, ob der angegebene Unterschied in der Punktirung der Episternen wirklich Geschlechtsunterschied (cf. appendiculatum) oder individuell ist. C. latum Kr. adde: episternis fere totis subtiliter punctatis; und zuletzt: C. Delarouzei Tourn. adde: prothorace lateribus angulato, episternis profunde excavatis, tibiis anticis subfractis. Durch den Bau des Halsschildes die ausgezeichnetste Art der ganzen Gattung. Die Seitenrandlinie bildet von der Seite gese- hen, kurz vor dem ersten Drittel, einen deutlichen stumpfen Win- kel (von oben gesehen erscheint er dadurch abgerundet, dafs sie sich bis über die Wölbung hinaus herunterbiegt) und verläuft nach hinten ganz, nach vorn fast geradlinig; die Hinterwinkel sind sehr scharf, gleich 1} Rechten. Die Episternen sind bis vorn hin tief eingedrückt, der Seitenrand wird dadurch bis zu den Vorderecken messerscharf schneidend. Tournier’s falsche Angabe: tibiis anticis rectis (l. c. p. 154) und in der Beschreibung: jambes anterieures droites, wird durch seine schöne Abbildung (pl. 6, 18°) corrigirt, leider ist sie auch in Redtenbacher’s Diagnose (F. A. Ed. III. 1. p. 314) übergegangen. Die beiden Arten Chaudoir’s: sinuatum und subdepressum, blei- ben auch von mir ungedeutet. Zum Schlusse bleibt mir noch die angenehme Pflicht, denje- nigen Herren meinen herzlichsten Dank zu sagen, die mich durch Mittheilung von Material bei meiner Arbeit unterstützt haben; na- mentlich den Herren v. Heyden, Kraatz, Reitter, Weise. Königsberg i. Pr., Pfingsten 1881. 318 G. Czwalina: über Nachträge. Colon microps n. sp.: Oblongum rufo - brunneum, antennis, ab oculis oblongis remote insertis, pedibusque vir dilutioribus, clava subcylindrica, densissime subtiliter punctatum, dense fulvo - griseo- pubescens, prothorace elytris angustiori, linea marginali postice vir arcuata, angulis posticis fere rectis. — Long. 2.4 mill. Fem.: tibiis tarsisque anticis modice dilatatis. Mas: Jatet. Anglia. (Coll. Kraatz.) Durch flache, längliche Augen und fast rechtwinklige Hinter- terecken des Halsschildes ein merkwürdiges Bindeglied zwischen myops und clavigerum bildend. Rothbraun, die ganzen Fühler und die Beine kaum heller, von der länglichen Gestalt des clavigerum, aber mit schmälerem Hals- schild und hinten ein wenig spitzer gerundeten Flügeldecken, also weniger gleichbreit, sehr dicht fein punktirt, dicht gelblich - greis behaart. Der Kopf ist dicht und fein punktirt, die Augen sind wenig gewölbt, von oben nach unten fast noch einmal so lang als von vorn nach hinten, vor ihnen eine Grube, die nicht ganz so breit als der schmälere Augendurchmesser ist, und in der am vor- deren Rande die Fühler eingelenkt sind. Diese sind schlank, die ziemlich starke Keule deutlich abgesetzt, die vier letzten Glieder gleichbreit, das letzte gleichlang wie das vorletzte, an der Spitze in sehr flachem Bogen abgerundet. Das Halsschild ist wenig brei- ter als lang, deutlich schmäler als die Flügeldecken, von oben ge- sehen kurz vor den Hinterecken am breitesten, nach hinten sehr wenig, nach vorn stärker, geradlinig verengt. Von der Seite ge- sehen biegt sich die Randlinie im letzten Drittel sehr wenig nach innen und oben, so dafs die Hinterwinkel nur wenig gröflser als rechte sind. Die Flügeldecken sind etwa 22 mal so lang als das Halsschild, länglich eiförmig, die grölste Breite in der Mitte des ganzen Körpers. Die Episternen sind sehr fein punktirt, etwas glänzend, die Epipleuren verhältmälsig dicht und stark punktirt. Obgleich mir nur ein einzelnes Weibchen vorliegt, Anglia be- zettelt, von H. Dr. Kraatz mitgetheilt, so lassen doch die ange- führten Merkmale an den Artrechten nicht den geringsten Zweifel. die Gattung Colon. 319 Ueber €. Zebei puncticolle und episternale. Es ist ganz richtig (conf. Note auf p. 306), dafs ©. dentipes und Zebei sich nach dem geringeren oder grölseren Glanze, be- sonders mit blofsem Auge betrachtet, wohl trennen lassen; es ist ferner ganz richtig, dafs die Behaarung bei Zebei länger und mehr abstehend, etwas kraus ist. Aber die Benutzung des ersteren Merkmales hängt doch etwas von willkürlichem, subjektivem Er- messen ab, und das letztere zeigt sich bei mehreren andern Arten nicht stichhaltig, an deren Zerlegung in zwei oder mehr Arten nicht gedacht werden kann. Es ist überall bei den in der Punktirung variirenden Arten die Behaarung stärker punk- tirter Stücke länger und abstehender. Die extremen Stücke meines €. rufipes sind in der Punktirung und Behaarung weit mehr von einander verschieden als C. dentipes und Zebei; auch von C, affine, einer durch Körperform, Fühler und Vorder- fiifse so sicher charakterisirten Art, habe ich Stücke mit stärkerer Punktirung und längerer, abstehender Behaarung (zwei extreme von Reitter aus Montenegro eingesandt), und andere mit fei- ner Punktirung und schwacher, ganz anliegender Behaarung (ein extremes bei Königsberg gefangen) vor mir, die weit verschiede- ner aussehen als dentipes und Zebei. Erwägt man nun, dals bei je zwei anderen, nahe verwandten Arten sich stets noch Tren- nungsmerkmale an Fühlern, Halsschild und Beinen auffinden las- sen, die hier gänzlich fehlen (ich verweise auf Tournier’s gute Abbildungen loc. eit. Fig. 8 und 9; die geringen Verschieden- heiten, die Fig. 10 [Barnevillei] darbietet, sind individuell, Typen von Kraatz zeigten sie nicht), so glaube ich, dafs ich nicht ohne gute Gründe für die Vereinigung von dentipes und Zebei bin. Von C. puncticolle sah ich nachträglich noch einige Stücke von Neustadt-Ebersw. (in coll. Lentz), von denen eines stark ge- zähnte Hinterschenkel, aber ein dicht und fein punktirtes Halsschild hat; also ein Mittelglied mehr. Auch Habelmann sendete solche ein. Von C. episternale m. sah ich (in coll. Habelmann) 3 Stück, 2 5 12, Wörlitz bezettelt. Die beschriebene Bildung der Hinter- schenkel des g' ist individuell, von den letzterwähnten g' hat das eine ein ganz kleines, gerade nach unten gerichtetes Zähnchen, wie brunneum, das andere unbewaffnete Hinterschenkel. G. Czwalina, 320 G. Czwalina: über die Gattung Colon. Dem Gesagten mag nur hinzugefügt werden, dafs die ver- schiedene Punktirung des Halsschildes seiner Zeit für mich eins der besten Unterscheidungsmittel gewesen; Zebei mag mit Recht als Rasse angesprochen werden, aber nicht auf reicheres Mate- rial hin, sondern auf Grund von Verschiedenheiten in der Rassen- entwickelung, welche bisher bei den Colon kaum constatirt wa- ren und allgemeinere Aufmerksamkeit beanspruchen dürfen. Colon serripes entwickelte bei Volpersdorf, wo es jährlich zu Hunderten von Zebe gesammelt wurde, nicht ein Exemplar mit stärkerem Zahn, und aus einer Berliner Localität (ich glaube Hasenhaide) kommen nur solche, und noch dazu mit grob punk- tirtem Thorax. Im Gegensatz dazu giebt es ganz kleine Zebei und ganz kleine dentipes, bei denen die Punktirung des Thorax genau mit der der grofsen Ex. übereinstimmt. Und diese finden sich Jahr aus Jahr ein neben einander ohne Zwischenformen, während bei Königs- berg ein zimmergrofser Raum vier Formen lieferte! Dr. G. Kraatz. Catops flavicornis Thoms. in Deutschland. Von dieser Art, die durch den vor den Hinterecken halbkreis- formig ausgeschnittenen Hinterrand des Halsschildes so leicht kennt- lich ist (Thoms. Skand. Col. IX. 346, Seidlitz F. B. 221), wurde mir von einem inzwischen verstorbenen jungen Sammler, Martin Stoppel, ein von seinem Bruder in Biindken bei Saalfeld in Ost- preufsen im Walde unter einem Steine, Mitte October, gefangenes Stiick zur Bestimmung eingeschickt. Nach seinem Tode ging es in meinen Besitz über. G. Czwalina. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Beiträge zur Käferfauna von Turkestan von L. v. Heyden und G. Kraatz. Nachdem wir jeler ein Loos von Turkestan-Käfern von Hrn. Dr. Staudinger übernommen hatten, dürften sich die meisten Arten, die derselbe erhalten, in unseren Händen befinden; einige Matadore sind bereits von H. Dr. Thieme beschrieben, dem die erste Aus- wahl vergönnt war. Die Fauna von Turkestan, und namentlich die des wenig oder gar nicht bekannten Hochgebirges von Margelan darf das beson- dere Interesse aller Freunde der palaearctischen Region beanspru- chen; aus diesem Grunde schien es uns zweckmälsig, zunächst ei- nige der interessantesten Arten zu beschreiben resp. zu besprechen, und zuletzt eine Aufzählung sämmtlicher bei Margelan gesammel- ten Käfer zu geben, welche uns zugegangen sind; eine solche Fau- nula ist um so interessanter, da die Zahl der Arten nur eine mälsige ist; aulserdem dient dieselbe zur Ergänzung von v. Solsky’s Bear- beitung der von Fedtschenko gesammelten Käfer von Turkestan, von der indessen nur zwei Theile (1874 und 1876) mit 2 Tafeln erschienen sind, welche mit der Bearbeitung der Melolonthiden ab- schliefsen. G. Kraatz. Ueber Cicindela turkestanica Ball. u. maracandensis Solsky. H. v. Heyden hatte seine Margelan-Stücke als Cicindela tur- kestanica Ball. bestimmt und berief sich dabei auf Vergleich eines typ. Ex. von Ballion, ich hatte sie auf maracandensis Solsky bezo- gen. Bei wiederhoiter Prüfung der Beschreibungen ergab sich Fol- gendes: Bei grofser habitueller Uebereinstimmung unterscheiden sich beide, in Solsky’s Arbeit auf Taf. I. Fig. 1 und 2 abgebildete Arten durch die Bindenzeichnung; aufserdem soll das vorletzte Hinterleibssegment bei den g' beider Arten verschieden gebildet sein, turkestanica ist 12 mill. lang, maracandensis G 12 mill., & 15 mill., maracandensis würde also die grölsere Art sein. Bei die- ser macht die schräg zur Naht verlaufende Mittelbinde der Flgd. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft II. a 21 322 G. Kraatz: über Cicindela turkestanica. nicht weit vom Aufsenrande derselben einen sehr deutlichen Win- kel, und ist daselbst verbreitert, bei der turkestanica ist kaum ein Winkel vorhanden, so dafs die Binde weniger nach hinten ausge- zogen scheint, auch ist die Binde fast gleichbreit, an beiden Enden nicht erweitert. Zwischen beiden Bindenformen existiren zahlreiche Zwischenformen. — Trennt man nun beide Geschlechter und vergleicht die Binden- zeichnungen, so findet man, dafs bei den gréfseren 2 die Zeichnung der marac., bei den kleineren g' die Zeichnung der turk. vorherrscht; ich besitze von Margelan kein 2 mit der Binde der turk.; unter den d ist die Binde der turk. die vorherrschende, doch sind Stücke mit der Binde der marac. nicht sehr selten. Es existirt also haupt- sächlich eine Form des $ neben zwei Formen des ¢. turkestanica J soll ein abdomen segm. penultimo apice sinuato, maracandensis 0 - - - - - in medio api- cis semicirculariter emarginatum zeigen, also einen viel stärkeren Ausschnitt als turk. &. Von 10 & zeigt nun das kleinste die Binde und den ap. sinuatus der turk., 4 zeigen die Binde der turk. und den halbkreis- förmigen Ausschnitt der mar., 3 eben diese aber die Binde der mar.; zwei Ex., von denen eins die Binde der turk., eins die Binde der mar. zeigt, haben einen dreieckigen Ausschnitt, also eine Bil- dung, die ziemlich genau in der Mitte zwischen dem apex sinua- tus und semicirc. excisus steht. Hieraus folgt unwiderleglich, dafs H. v. Solsky die extremste, kleinste Form des g' als turkestanica angesprochen, das Weibchen und kräftige Männchen als maracandensis abgetrennt hat. Das typische Ex. der turkestanica in der Sammlung des Hrn. v. Heyden besitzt die Bindenzeichnung der maracandensis. Die grofsen Unterschiede in der Stärke des Ausschnitts des vorletzten Abdominalsegm. der / sind auffallend und mahnen zur Vorsicht bei Verwerthung desselben für die Artunterscheidung. Besonders interessant war mir (ic. 10-pustulata Mén.; sie ist 16 mill. lang, hat das schöne Grün der campestris, aber mehr den Habitus grofser Jaegeri; der Schulterfleck fehlt ganz, der zweite und der breite Basalthal der Mittelbinde stehen weiter vom Sei- tenrande ab, als bei allen verwandten Arten; da nun der dünne Ast der Binde verschwindend fein ist und eine Verbindung zwischen den 2 Apicalflecken fehlt, so erklärt sich der Name 10-pustulata leicht. Ich erhielt die Art als campestris var. cespitis Thieme. v. Heyden besitzt decemp. durch Ballion aus Chodsent. G. Kraatz. v. Heyden: Aphodius. 323 Aphodius turkestänicus Heyden. Obwohl H. v. Solsky 29 Aphodius- Arten von Turkestan auf- zählt, darunter sechs neue mit dem prächtigen lunifer, und von Margelan nur wenige neue Arten vorliegen, so befand sich doch unter denselben die obengenannte neue: A. melanosticto Schmidt affinis, sed major, depressior. Niger, nitidus. Capite lato, nigro, apice truncato, leniter emarginato, ge- nis in angulum rectum sed non acutum productis, antice lateribus- que fortiter fere ruguloso, medio disperse minus profunde punctato, parum trituberculato. Palpis labialibus mazillaribusque rufis, anten- nis rufis clava nigra. Thorace non transverso, antice non angu- stato, longitudine parum latiore, lateribus parum rotundatis, angulis anticis parum productis, posterioribus fere non indicatis, basi an- guste marginato, nigro nitido, margine antico lateribusque medio la- tiore flavis, medio postice perparum canaliculato, undique sat forti- ter disperse punctato. Elytris subparallelis, deplanatis, glabris, in striis leniter remote punctatis, interstitiis conveziusculis, subtilissime punctatis; lutulentis, maculis nonnullis nigris; sutura pallida; interstitüs 7° 8° immacu- latis; 6° striga posthumerali aliaque in medio interstitio cum puncto in 5° conjuncta; striga communis in interstitüs 4° et 3°, punctisque singulis adjacentibus in interstitio 2° et 1° ante declinationem ely- trorum; maculis singulis adjacentibus interstitüs 3°, 2° et 19, in 2° longiore post declinationem; in interst. 2° cum parvo in 1° con- juncto in medio longitudinis elytri striga et antea in 3° altera striga semicirculum imitant. Pedibus rufo-piceis, femoribus flavis. — Long. 6 mill. A. nigrivittis Solsky affinis sed diversus signatura elytrorum, sutura pallida, interstitüis elytrorum subconvexis, genis acutioribus. Margelan Turkestaniae in coll. Kraatz et de Heyden. Die Art aus der Gruppe des melunostictus steht dem nigrivit- tis Solsky (Fedtschenko Reise Turkest. p. 327) sehr :nahe, ist aber durch die angegebenen Merkmale verschieden; auch ist die Flecken- zeichnung auf den Flgd. eine andere, so wird namentlich bei ni- grivittis eine „vitta sublateralis paulo obliqua in interstitiis 7 et 8 ab humero ultra medium producta et apice cum macula parva ob- longa interstitii sexti conjuncta* angegeben, während diese Zwi- schenräume bei Turkestanicus stets ungefleckt sind. — L. v. Heyden. Pal 324 G. Kraatz: über Pleonomus 9. Ueber die Gattung Pleonomus Menetries. Menetries hat die Gattung auf ein männliches Ex. begrün- det und mit Campylus zunächst verwandt gehalten, Lacordaire ') hält sie für tres difficile a classer, aber doch wahrscheinlich für nahe verwandt mit Athous. Man kennt bis jetzt nur 2 Arten, von denen Motschulsky die von Faldermann als Serropalpus spinicollis beschriebene zu Athous gestellt hat ?). Die Typen (Unica) befinden sich auf dem Peters- burger Museum. Unter den Käfern von Margelan befanden sich nun ein Männ- chen und zwei Weibchen eines Elateriden, von denen das Männ- chen jedenfalls ein Pleonomus, und wahrscheinlich nicht vom tere- ticollis verschieden ist; er hat dessen schmalen Thorax, schlanke Fühler, welche wenig kürzer sind als der Körper etc. Ganz ver- schieden dagegen ist das Weibchen, welches unverkennbar an die Weibchen der mit Athous Dejeani verwandten Arten erinnert, und auch als Athous spec.? zuerst bestimmt wurde, nur ist der Thorax kürzer, an den Seiten stärker gerundet, sehr kurz (4 mill.), wäh- rend die Flgd. fast 16 mill. lang sind. Der Käfer ist ebenfalls ein- farbig gelblich braun, aber etwas glänzender als der g\, nament- lich der Thorax; derselbe ist an den Seiten sehr dicht und fein punktirt, nach der Mitte zu weniger dicht und fein, oben ziemlich stark gewölbt, jederseits auf dem Discus mit einem Eindruck oder Grübchen vor und hinter der Mitte, von denen das vordere Paar ganz verschwinden kann. Der Seitenrand ist vor den Hinterecken stärker verengt, wie eingeschnürt, diese selbst nach hinten und aufsen spitzig vorgezogen. Der Kopf ist dicht und deutlich punk- tirt, die Stirn zeigt einen deutlichen dreieckigen Eindruck in der Mitte, der Seitenrand ist über den Einlenkungsstellen der Flgd. höckerartig aufgewulstet. An den Maxillartastern ist das mittlere Glied viel kürzer, das letzte wenig kürzer als das erste, stumpf eiförmig zugespitzt. Die Fühler sind ebenfalls zwölfgliedrig, er- reichen aber kaum die Mitte des Körpers, Glied 12 (ein sog. faux article) ist etwas kürzer als 11. Die Figd. sind sehr lang, wie auch Lacordaire angiebt, deut- lich gestreift, Punkte in den Streifen kaum angedeutet, die Zwi- schenräume leicht gewölbt, dicht und fein punktulirt, kaum sicht- 1) Gen. de Col. IV. p. 223. 2) Vergl. Lacord. loc. cit. p. 223 Note 1. v. Heyden: Cardiophorus Margelanicus n. sp. 325 bar behaart. Das letzte Hinterleibssegment ist ziemlich spitz drei- eckig vorgezogen. Da sich vorläufig nicht mit voller Sicherheit feststellen läfst, ob der Margelan-Käfer mit dem Menetries’schen der Art nach iden- tisch ist, so nenne ich das hier beschriebene merkwürdige Weib- chen rotundicollis; wird es dann auch zum tereticollis gezogen, so ist doch bleibend auf die grofse Verschiedenheit der Geschlechter durch den Namen aufmerksam gemacht. Da die Q der Campylus, in deren Nähe Ménétriés die Pleonomus stellen wollte, nur plumpen Männchen gleichen, nicht dem hier beschriebenen, so ist Lacor- daire’s Ansicht die richtige, dafs Pleonomus mit Athous zunächst verwandt sei, ja ich halte es für möglich, dals ein Monograph, der die verwandten andalusischen Arten genauer kennt (ich besitze vom procerus Ill. 4 &, aber kein 2), die Gattung Pleonomus ganz zu Athous zieht. Das 2 meiner Sammlung ist reichlich 19 mill., dafs der v. Hey- den’schen 16 mill. lang; die Eindrücke auf dem Thorax meines Ex. sind viel stärker, auch scheint derselbe etwas breiter. Im Uebrigen sind fast gar keine Elateriden von Margelan ge- kommen; vgl. jedoch die folgende Beschreibung, G. Kraatz. Cardiophorus Margelanicus Heyden. Capite, antennis nigris; prothorace latitudine parum longiore, toto rufo, convexo, antice postice aequaliter angustato, angulis acutis intus porrectis, subliliter confertissime punctulato. Elytris glabris, profunde punctato-striatis, interstitiis convezis, confertissime subtilis- sime transversim rugulosis et punctulatis; niger, fascia postbasalt angusta parum obliqua, fasciaque postmediana ad suturam perparum angustata flavo-stramineis, fasciae sutura nigra diwisae. Abdomine supra rufo, subtus toto nigro, parce griseo-pubescente. Pedibus ni- gris, genubus basi tibiarum tarsis rufis, unguiculis simplicibus. — Long. 64 mill. — Margelan. Ex affinitate C. sexpunctati Ill. magis quam syriaci L. C. ana- tici Cand. Indiae orient. affinis, sed thorace non umbilicato sed simpliciter densissime tenuissime punctato, angulis thoracis non flavis sed concoloribus rufis. C. Olgae Solsky (Fedtsch. Reise t.1. f.23 non descriptus) affinis est sed diversus secundum figuram thorace macula utrinque ni- gra, articulis antennarum duobus primis rufis, sutura maculisque griseo albis, fascia prima basali non postbasali. L. v. Heyden. 326 L. v. Heyden: Lampyris Turkestanica. G. Kraatz: Zonit.spectabils. Lampyris (Lampronetes) Turkestanica Heyden &. Tota flavo - pallida, elytris obscurioribus, pallido cinctis. Tho- racis pars antica supra oculos opaca, fortissime reticulata, in me- dio carinata; pars postica disco laevissima, fere impunctata, pro- fundissimis duabus impressionibus carinaque parva mediana; margine antico explanato, subelevato, lateribus postice parum con- vergentibus, angulis posticis acutis prominentibus; tota pars postica lateralis elevata et angulis late refleris. Scutello postice fere pa- rallelo, apice truncato, antice depresso. Elytris vix tricostatis, costa mediana longissima; exteriore antice, interiore postice abbreviatis. Abdominis segmento ultimo superiore medio fastigato brunneo. supra carinato, lateribus rotundatis, apice truncato, evidenter bisi- nuato in angulos tres aequales non acutos producto, segm. ult. inferiore apice profunde inciso, dentibus duabus trian- gularibus perparum recurvis. Antennis articulo primo secundo tertio simul sumtis breviore, quarto longitudine tertu. Tarsis posticis art. primo, secundo ter- tioque simul aequali. — Long. 12 mill. Margelan. L. Reichet Duval similis, abdomine magis ut in noctiluca L. constructo. L. v. Heyden. Zonitis spectabilis nov. sp. Rufo-testacea, antennis (basi exceptis), tarsis elytrorumque ma- cula rotunda ante medium fasciaque pone medium nigris, capite tho- raceque utrinque leviter infuscatis. — Long. 13, lat. 43 mill. Grundfarbe ähnlich wie bei der praeusta, jedoch viel grölser, auf den Flügeld. ein runder Fleck vor der Mitte, etwas näher der Naht als dem Aufsenrande und eine Querbinde hinter der Mitte, welche Seiten- und Nahtrand frei läfst, schwärzlich. Unterseite ganz rothgelb, von den Fühlern nur die ersten Glieder, von den Beinen: Schenkel, Schienen und Glied 1 der Vordertarsen. Mandibeln schwärzlich. Kopf und Thorax dicht, etwas verloschen punktirt, mit schwachem Glanz, jederseits auf dem erhabensten Theile leicht gebräunt, dieser liegt beim Thorax hinter der Mitte, da derselbe vor der Mitte der Quere nach leicht verflacht ist; nur der erhabe- nere Theil zeigt eine deutlich vertiefte, glatte Mittellinie. Punktirung und Behaarung der Flgd. wie bei den verwandten, die Spitze der- selben bleibt roth, doch ist ein kleiner, rundlicher, schwärzlicher Fleck vor der Nahtspitze vorhanden. Ein 2 von Margelan, durch die Zeichnung leicht kenntlich. Motschulsky kennt in seiner Uebersicht der Zonitis-Arten Bull. 1872. No. III. p. 52 u. 53 nur eine Art mit ganz rother Unterseite, aber ohne schwarze Flecke auf den Flügeld., das ist die persische flava Tausch. G. Kraatz. L. v. Heyden: Zonabris- Arten von Margelan. 327 Zonabris (Mylabris olim) Arten von Margelan. 1. Zonabris scabiosae Oliv. 2. Z. sedecimpunctata Gebl. variirt von 9— 17 mill. (Flecken E22): 3. Z. Frolovü Gebl.'), blau mit drei gelbrothen Binden. 4. Z. caerulescens Gebl., ebenso mit vier Binden. 9. Z. quadripunctata L. 6. Z. quadrisignata Fisch. aus Songaria, neben dem Schildchen mit je einer buckelartigen Erhöhung. 7. Z. gemmula Dohrn Stett. Ent Ztg. 1873. p. 73 = vittata Kirsch Ent. Monatsbl. Kraatz Il. 1880. p. 77 2). 8. Z. undecimpunctata Fisch. rothe Beine, Flecken 2. 2. 13. 9. Z. ocellata Pall. var. rothe Beine, Flecken 2. 2. 3. aber ohne Spitzenfleck. 10. Z. Audouini Mars. 1 Ex. Diese merkwürdige Art, die in Mars. Monogr. gut colorirt abgebildet ist, erinnert in der gedrun- genen Gestalt an eine Zonitis. Die Beine, mit Ausnahme der schwarzen Kniee und Tarsen sind scharlachroth, ebenso wie der Hintertheil des Kopfs, Halsschild roth mit schwarzem Seiten- und Hinterrand und erhabenem schwarzem, glänzendem Mittelpunkt. Seutellum schwarz, Fleck 1. 2 dann zwei chevron-artige Binden hintereinander, deren letzte aufsen und hinten von je einem schwar- zen Punkt begleitet ist. Länge 8 mill. 11. Z. Zebraea Mars. 1 St. als metatarsals erhalten, die = atrata Pall., welche jedoch auf schwarzem Grund nur eine gelbe 1) Bei Margelan findet sich in der That die in den Samm- lungen wenig bekannte typ. Frolovi Germ. („elytris mac. trausv. humerali fasciisque duabus flavis“), dagegen macht die in den Samm- lungen häufigere, z. B. auch am Tarbagatai vorkommende kleinere sibirische Form den Eindruck einer eigenen Art, indem die Mittel- binde aus einem fast kreisrunden Fleck besteht (fascia valde abbre- viata nennt sie Marseul). Ich halte diese sehr constante Form für die media Fisch.! Specil.; zwischen meinen 17 media und 12 Fro- lovi fehlt es an Zwischenformen. G. Kraatz. ?) Der Name Marseuli Kirsch Krtz. Ent. Monatsbl. 1880. II. p. 77 für eine persische Art (blau mit 1. 2. rothen Flecken) hat wegzufallen, da schon Ballion 1878 eine Marseuli aus Kuldsha be- schrieb. Die pers. Art ist von Dohrn Stett. E. Z. 1873 p. 73 als plurwulnera skizzirt, welcher Name die Priorität hat. 328 L. v. Heyden: Zonabris-Arten von Margelan. Binde ganz hinten und vor der Spitze einen gelben Punkt trägt, während bei Zebr. die Basis mit Ausnahme der Schulter, zwei Binden und. ein Fleck vor der Spitze gelb sind. 12. Z. Schrenkii Gebl. bei cincta. Letzte gelbe Binde schief, Thorax fast glatt, wenigstens sehr viel feiner als bei cincta punktirt. 13. Z. magnoguttata Heyd. n. sp. 14. Staudinger Heyd. n. sp. Zonabris (Mylabris) Staudingeri Heyd. Corpore nigro-viridi, elytris rufo-luteis, apice, macula posthume- rah, vitta obliqua transversa, maculaque duplica, ad scutellum un- guste producta in sutura antica. — Signatura elytrorum ut in 2. pusillae Tausch. sed vitta mediana obliqua alter dentata; macula posthumerah, maculisque non nigris sed evidenter nigro-viridibus vel nigro-caeruleis. A. Z. pusilla differt corpore majore, longiore, ca- pite thorace fortiter profunde punctatis. Variat maculis partum deficientibus, «la ut in apice sola color niger caeruleus vel niger-viridis conspicuus. — Long. 83— 12 mill. Margelan, Turkestan. Ziemlich breit, schwarzgrün, oben fein schwarz, unten schwarz mit grau untermischt behaart. Kopf und Halsschild sind tief, fast narbenartig ziemlich eng und tief punktirt, auf der Scheibe mit einigen mehr glatten Stellen; der Hinterrand aufgebogen, davor dreieckig eingedrückt. Die Flügeld. sind glänzend, rothgelb oder strohfarben, die Fleckenzeichnung im Allgemeinen derjenigen der pusilla ähnl., aber die Binden schief, die Zacken mehr vorgezogen und deutlich schwarzblau oder schwarzgrün, wodurch sie sich mehr der splendidula nähert. Hinter der Schulter und nicht auf sie über- greifend steht eine ovale Makel; auf der Naht in gleicher Höhe mit ihr eine Doppelmakel, durch die feine schwarze Naht mit dem Schildchen verbunden, hinten ist diese Makel zugespitzt; hinter der Mitte steht eine Querbinde, die am Aufsenrande breit und hinten gerundet ist, vorn nach der Mitte einen grolsen, dreieckigen Zahn vorschickt und dann wagerecht zur Naht verläuft, hinten ist die Binde an der Naht wagerecht bis zur Mitte, und dann in starkem Bogen nach hinten und dem Aufsenrand zu gerundet. Die Spitze ist breit schwarzgrün, gegen die Naht nach vorn etwas vorgezogen und jederseits zweimal ausgebuchtet. Die Art variirt: 6) bei einem Stück ist der Schulterfleck je- derseits bis auf einen kleinen Punkt an der Naht, die aber vorn noch gedunkelt ist, geschwunden. L. v. Heyden: Zonabris-Arten von Margelan. 329° c) Bei einem andern ist der Scutellarfleck ganz geschwunden und die Querbinde reicht nur bis zur Mitte der Decke, hart an der Naht zwei kleine Punkte. d) Die Querbinde in einzelne Atome aufgelöst (Samml. Kraatz). e) Von den Flecken ist nur die Schultermakel deutlich, das vordere Fünftel der Naht und die Spitze ist schmal blauschwarz. f) Die Schultermakel ist ganz geschwunden, daher die Decken einfarbig gelbroth mit schwarzgrüner schmaler Spitze (Sammlung v. Heyden, Kraatz). Die Art liegt in einer Anzahl Ex. vor. Zonabris (Mylabris) magnoguttata Heyden. Elongata, parallela; nigra, lucida, elytris rufo-brunneis, singulo maculis (2. 1. 1): 2 posthumeralibus una positis, macula maxima mediana, maculaque ante apicem ad marginem remota; omnibus ro- tundis. Capite magno, lateribus parallelis, punctato, linea mediana elevata impunctata. Thorace lateribus e medio calloso ad capitem valde coarctato, ad angulos posticos magis parallelis, margine po- stico elevato, ante scutellum profunde transversim, punctoque dis- coidalt impresso; supra impunctato, lateribus remote punctato, Cor- pore toto parce mgro villoso. Antennis articulo primo valido, se- cundo monihformi, tertio secundo triplo, quarto duplo longiori. — Long. 94—11 mill. Variat solummodo magnitudine maculae magnae, sed semper mazima alium. Ex affinitate Z. decempunctatae F. Margelan, Turkestaniae. Durch die eigenthümliche Fleckenzeichnung mit keiner Art sehr nahe verwandt, noch am nächsten steht sie der 10-punctata. Durch den grofsen Fleck erinnert sie an Ledereri Mars., diese hat aber nur 2. 1. Punkte. Die 5 mir vorliegenden Exemplare varii- ren nicht. — Es mag hier die Beschreibung einer neuen Persischen Zona- bris (Mylabris) angeschlossen werden: Zonabris (Decatoma) Kraatzii Heyd. Parva, corpore nigro viridi, antennis obscure rufo-brunneis, pe- dibus cinereo hirsutis, elytris pallidis, maculis 2. 2. 1. nigris, scu- tello nigro; capite lato; thorace angusto, parvo, lucido. — Long. 5—8 mill. — Variat raro maculis partim deficientibus. Persia a Dom. Haberhauer reperta; in collect. Kraatz et de Heyden. 330 L. v. Heyden: Zonabris-Arten von Margelan. Nach den zehngliedrigen Fühlern zur Gruppe Decatoma ge- hörig. Durch die schwarzgrüne Farbe, verbunden mit der ein- fachen Fleckenzeichnung und der Kleinheit der meisten Exem- plare sehr ausgezeichnet. Kurz, nach hinten etwas verbreitert. Kopf, Halsschild, Beine und Unterseite dunkelschwarzgrün, überall mit feinen graugelben Haaren besetzt, wodurch der Glanz gemil- dert wird. Der Kopf ist viel gröfser wie das Haisschild, oben gewölbt, die Hinterecken stark verrundet, zwischen den Fühlern eingedrückt, vereinzelt stark punktirt, zwischen den Fühlern grün metallisch. Mund und Lippe schwarz, einzeln schwarz behaart. An den Fühlern sind’ Glied 1—6 glänzend, 7—10 matt dunkel- braunroth. Glied 1 ist grofs, verdickt, durch die Behaarung schwer im Umrifs zu sehen; Glied 2 knopfförmig, so breit wie 1, 3—6 viel schmäler, cylindrisch, 3 fast dreimal so lang wie 2, Glied 4 halb so lang wie 3, 5 so lang wie 4, 6 etwas kürzer, 7 und 8 viel dicker, mehr becherförmig, d. h. cylindrisch und nach der Basis verengt, 9 und 10 bilden eine birnförmige, geschwungene Keule; die Trennungsnaht schwer zu sehen. Das Halsschild ist vor der Mitte quer gewölbt, davor nieder- gedrückt, fast halsförmig zum Kopfe verengt, vor dem Schildchen eingedrückt, sparsam tief punktirt, glänzend aber so wie der Kopf durch ziemlich lange gelbgraue Behaarung abgeschwächt; Hinter- rand aufgebogen. Das Schildchen ist schwarz, einzeln punktirt, vorn niedergedrückt. Die Flgd. haben eine deutliche Schulterbeule, der vorderste Theil der Nabt ist etwas eingesenkt, die Basis daher beiderseitig leicht gewölbt, so dafs im Ganzen vier leichte Beulen zu sehen sind. Sie sind rothgelb oder blafsgelb mit 2. 2. 1. kleinen schwar- zen Flecken. Reihe 1 hinter der Schulter, der Fleck an der Naht etwas tiefer stehend; Reihe 2 hinter der Mitte, der Nahtfleck etwas vorgerückt; ein einzelner Fleck vor der Spitze in der Mitte. Die Flecken variiren wenig, die äufseren und die vor der Spitze wer- den öfter kleiner, bleiben aber bei den 5 mir vorliegenden Stücken stets noch recht deutlich. Die kleinsten Expl. sind 5 mill. lang, fast noch kleiner wie splendidula; ein 2tes Stück ist 7, ein 3tes 8 mill. lang. Neben caeruleomaculata Redt. zu stellen. Vaterland: Persien; von Haberhauer gesammelt und von Dr. Staudinger unter No. 325. n. sp. verschickt. L. v. Heyden. G. Kraatz: neue Pimeliinen von Margelan. 331 Einige neue Pimeliinen von Margelan. Pimelia variabilis nov. spec. Nigra, parum conveza, latior, pilis rufulis vestita, capite tho- raceque crebre granulatis, elytris costis 3 (humerali dorsalibusque 2) elevatis, interstitiis parce irregulariter subtiliterque tuberculatis, tu- berculis fulvo-piliferis, tibiis anticis extus apice dente longiore ar- mattis, — Long. 12—17 mill., lat. 10—12 mill. Pimelia variabilis Ballion in litt. Etwas flacher und namentlich im Thorax breiter als Pimelia graeca, matt glänzend, mit nur drei Rippen (graeca hat vier) auf den Flügeldecken, einer Schulterrippe und zwei Rückenrippen, von denen die dufsere gleichweit von der inneren und der Schulter- rippe liegt; die innere liegt der Naht merklich näher. Fühler ab- stehend behaart, dünner als bei graeca, Glied 9 etwas länger als breit. Kopf und Halsschild dieht granulirt, die Körnchen, Vorder- und Hinterrand des Thorax mit goldgelben Härchen besetzt. Der Thorax ist fast doppelt so breit als lang, ohne Seitenrandlinie, die Tuberkeln fast überall gleich grofs, rundlich. Die Flügeldecken sind nach vorn weniger verengt als bei graeca, oben flacher, die Dorsalrippen sind mit gröberen glänzenden Tuberkeln besetzt, die der Schulterrippe sind kleiner; auch die Naht entlang stehen un- regelmälsige Tuberkeln, welche um das Schildchen herum ein Dreieck (vorn offen) bilden. Die Tuberkeln in den Zwischenräu- men sind etwas ungleich, ziemlich fein, glänzend. Abdomen und Beine sind fein punktirt, resp. tuberculirt. Nur wenige Exemplare in meiner und v. Heyden’s Sammlung, welche ein typisches Exemplar derselben Art (variabilis Ball. in litt.) enthält. Ich habe den Namen beibehalten, da schon die bei- den Stücke meiner Sammlung in der Gréfse bedeutend variiren. Pimelia sordida nov. spec. Oblongo-ovata, atra, plerumque opaca, antennis brevibus et de- bilibus, thorace fortiter transverso, minus dense tuberculato, ely- tris basin versus parum, apice summo minus solito angustatis, hu- meris antrorsum productis, supra parce granulatis, granulis minulis nonnullis majoribus subbiseriatim intermiztis, subtus subtilissime griseo-pubescens, parce subtilissime punctata. — Long. 15-16 mill., lat. 9-10 mill. Eine unansehnliche, fast möchte ich sagen hafsliche Art von 332 G. Kraatz: neue Pimeliinen von Margelan. plumper Gestalt, auffallend kurzem Thorax (wohl doppelt so breit als lang), viel schwächer auf den Flügeldecken granulirt als die bisher bekannten Faldermann’schen Pachyscelis-Arten mit längerem | Thorax, mit denen der Käfer durch die Art der Tuberculirung ei- nige Aehnlichkeit gewinnt; doch hat er die am Ende in einen scharfen Zahn ausgezogenen Vorderschienen und die dünnen, kur- zen Tarsen der Pimelien; bei diesen ist Fühlerglied 3 meist kürzer als 4-4+-5-+6, bei sordida deutlich ebenso lang, 7 und 8 sind wenig länger als breit, 9 und 10 transversal, 11 sehr kurz und klein, in 10 fast eingekapselt. Kopf mäfsig dicht granulirt, nach hinten dichter und kräftiger, nach vorn weitläufig fein, Clypeus ausgeran- det mit spitzigen Vorderecken. Thorax sehr kurz, kaum halb so lang als breit, Seiten schwach, Hinterecken stark verrundet, Basal- linie des Thorax und Kopfes meist goldgelb behaart, Oberseite mälsig dicht mit kräftigen Tuberkeln besetzt, Hinterrand vor dem Schildchen leicht ausgerandet. Während der Thorax nur 3 mill. Länge hat, haben die Flügeldecken 12 mill., und sind nach vorn wenig verschmälert, hinten erst nahe der Spitze verengert und stark abgestutzt. Die Oberseite ist wenig dicht mit kleinen Körn- chen besetzt, zwischen denen namentlich vorn einzelne etwas, und einzelne viel gröfsere, glänzendere Tuberkeln stehen, welche aber kaum Reihen bilden; eine Schulterrippe ist durch eine kaum dich- tere Körnerreihe wenig deutlich abgesetzt, der umgeschlagene Rand der Flgd. wie deren Oberseite. Unterseite grau behaart, weitläufig fein punktirt. Beine kurz und dünn. Mehrere Ex. Podhomala ') Fausti nov. spec. Nigra, griseola, supra omnium parce subtiliter punctata et longius tenuiter pilosa, antennis pedibusque gracilibus, elytris cari- nis humerali dorsalique externa fortius elevatis, dense granulato serratis, carina dorsali interna fere nulla, pone medium leviter in- dicata, apice extincta. — Long. 17 mill., lat. 9 —10 mill. ') Wenn Solier (Annal. Soc. Entomol. France 1836 p. 74) auch gesagt hat, dafs man seine Gattung Podhomala vielleicht zu Pimelia ziehen könne, so unterscheidet er sie doch durch die Ge- stalt der Vorderschienen und 4 Hinterschienen „filiformes et arron- dis et non anguleux“ bestimmt von dieser Gattung. Lacordaire (Gen. d. Col. V. p. 188) benutzt‘ Solier’s Zweifel, um im Sinne seiner Zeit die Gattung Podhomala ohne Weiteres einzuziehen. Bei G. Kraatz: neue Pimeliinen von Margelan. 399 Der Podh. bicarinata !) Gebl. zunächst verwandt, aber gröfser, im Thorax breiter, Fühler und Beine viel schlanker, die innere Dorsalrippe fast ganz geschwunden, vor der Mitte nicht durch eine deutliche Tuberkelreihe angedeutet, sondern nur hinter derselben durch ein schwach erhabenes Leistchen, welches bald wieder ver- schwindet. Die Fühler reichen weit über den Hinterrand des Thorax hinaus; Glied 8 ist wobl 3mal länger als breit, 9 etwa doppelt so lang als breit, 10 deutlich breiter, kaum transversal, 11 sehr klein. Kopf und Thorax sind fast gleichmafsig weit- läufig fein punktulirt und behaart, letzterer nach den Seiten etwas stärker. diese sanft gerundet, der Hinterrand leicht ausgebuchtet, die Hinterecken fast ganz verrundet. Die Flgd. sind an der Basis etwas breiter als der Thorax, dann allmählig verbreitert, Schultern ganz abgerundet, Oberseite ganz ähnlich wie die des Thorax punk- tulirt, eine Schulter- und äulsere Dorsalrippe stark erhaben, dicht mit Körnchen besetzt, erstere einreihig, letztere unregelmälsig, diese etwa soweit von der Naht, wie jene vom Aufsenrand entfernt; eine innere Dorsalrippe ist nur hinter der Mitte als schwache Leiste angedeutet, der Naht näher und schräger gegen dieselbe gelegen. Unterseite dicht greis behaart, etwas weniger dicht punktulirt als die Oberseite. Beine sehr schlank, Vorderschienen deutlich zahn- artig nach vorn erweitert, Mittel- und Hinterschienen ohne deutliche Kanten, Tarsen unten lang schwarz behaart. Mehrere Ex. von Margelan. G. Kraatz. der Masse von Pimelia-Arten und dem eigenthümlichen Habitus der sibirischen suturalis Gebl., die Solier und Lacordaire allein kannten, scheint mir diese Vereinigung eine That von zweifelhaftem Ver- dienst. Die Podh. bicarinata Gebl. und die neuerdings in dieser Zeitschrift 1876. p. 30 beschriebene, ebenfalls turkomanische nitida Baudi, noch mehr aber die ’hier beschriebene neue Art zeigen ein charakteristisches Gepräge, welches in Worten schwer wiederzuge- ben ist, aber namentlich auf den dünnen, schlanken Beinen und der mehr oder minder schwachen Dorsalrippe und einem verhältnifs- mäfsig kleinen Thorax beruht. Die Fühler der Fausti sind auffal- land schlank. Dergl. Formen in einen Topf mit dem Gros der Pi- milien zu werfen, heifst doch wahrlich nicht der natürlichen Syste- matik höher Rechnung zu tragen als die, die für Beibehaltung des einmal nicht ohne Grund ertheilten Gattungsnamens sind. 1) Höchstwahrscheinlich ist diese Art auf die bis jetzt unge- deutete Pimelia serrata Fisch. (Bull. Mose. II. 1830. p. 187): elon- gato-globosa, thorace glaberrimo, elytris muricatis, carina serrato spinosa“ zu beziehen, 334 G. Kraatz: Cleonus-Arten von Margelan. Ueber Cleonus-Arten von Margelan. 1, Bothynoderes conicirostris Gyll. scheint die häufigste Art zu sein und in Mehrzahl gesammelt. 2. Conorhynchus !) Faldermanni Fahr. in Schh. VI. II. p. 107 (Heydeni Desbr. d. Loges Opuse. Ent. I. 1874-75. p. 17). Mehrere Ex. Diese Art ist im Schönherr’schen Werke recht kenntlich be- schrieben und passend mit dem durch die Becker’schen Sendungen verbreiteten pulverulentus Zoubk. verglichen. Auch Desbrochers des Loges stellt seinen Heydeni von Chodshent neben pulverulen- tus, erwähnt aber den Faldermanni gar uicht. Die Margelan-Stücke stimmen genau mit einem typ. Ex. des Heydeni überein, welchen mir H. v Heyden zuvorkommend zur Ansicht mittheilte, Der Käfer variirt von 7—12 mill., ist nur selten ganz rein und dann einfarbig, weilsgrau, der Thorax jederseits kaum mit einem dunkleren Streifen, ohne Punktirung. Bei mehr graugel- ben Stücken treten die Thorax-Streifen deutlicher hervor, bei ab- geriebenen (meist pechbraunen) Ex. erscheinen die Punktstreifen der Flgd. viel stärker. Mehrere Ex. 3. Von Chromonotus confluens (Fisch.) Fahr. in Schh. und Chrom. leucographus (Fisch.) Fahr. in Schh. konnte ich die typischen Expl. im Dresdener zoologischen Museum’) vergleichen, und glaube sicher, dafs leucographus nach klei- nen Expl. des confluens beschrieben ist. Die Art ist durch den „thorax rugoso - serobiculatus, trivittatus* sehr ausgezeichnet; je schöner die Exemplare erhalten sind, um so undeutlicher wird die Rugosität. Mein grolses Expl. von 14 mill. stimmt genau mit dem typi- schen Ex. der Fischer’schen Sammlung, ein kleines, sehr wohl er- haltenes in der Heyden’schen Sammlung sehr gut mit dem typi- schen leucographus Fisch.; ich besitze ein etwas grölseres. Es scheinen nur wenige Ex. gesammelt zu sein. 4. Trichocleonus (Motsch.) leucophyllus Fisch. ist durch die lange, nach hinten gerichtete Behaarung sehr ausgezeichnet. Ein Ex. in der v. Heyden’schen Sammlung, eins in der meinigen. Aulser diesen Arten erhielt ich noch vier andere, von denen H. Kirsch eine sehr grofse, von 19 mill. Länge und 7 mill. Breite als punctiventris anspricht, doch wohl nicht mit Recht. Ueber diese und die anderen mag später H. Faust urtheilen. G. Kraatz. 1) Im Stein-Weise’schen Cataloge sind diese und die anderen von Chevrolat in seinem Mém. sur les Cleonides vom Jahre 1873 noch nicht aufgeführt. ?) Zwei sehr ausgezeichnete Arten, die mir sonst kaum vor- gekommen sind, sind Cleonus Panderi Fisch. und fronto Fisch. or G. Kraatz: Dorcadion turkestanicum. 33 Dorcadion turkestanicum Kraatz n. sp. Subtus griseum, supra nigro - velutinum, antennarum articulo primo femoribusque interdum pices, plerumque nigris, capitis linea media apice abbreviata frontisque linea obliqua utrinque albis, occi- pite maculis 2 nigro tomentosis triangularibus, thorace nigro -velu- tino linea media lateribusque albis, elytris nigro - velutinis, sutura, vittis angustiore dorsali, apice abbreviata, lateral haud, marginal paullulum abbreviatis, vitta scutellari brevi, saepe interrupta, pedibus dense griseo-tomentosis, saepius fuscescentibus. — Long. 10-14 mill. Die kleinste, bis jetzt bekannte Art aus der Verwandtschaft des Dore. Glycyrrhizae, dem Abakumovu Thoms. vom Ala-Tau zu- nächst verwandt, aber viel kleiner, die (sog. Scutellar-) Binde ne- ben der Naht nur auf dem ersten Viertheil sichtbar, oft undeut- lich; Unterseite und Schenkel nicht schwärzlich, sondern mit dichtem grauem Toment bedeckt. Der Höcker am Seitenrande des Thorax ist wenig spitz, im Uebrigen wäre der Diagnose kaum etwas Wesentliches hinzuzufügen. Sonst fehlt es unter den Margelan-Käfern fast ganz an Böcken, ein Mangel, wofür der ansehnliche Plocederus scapularis Fisch. ent- schädigen mufs, eine der palaearctischen Region sonst ganz fremde Cerambyciden-Form. Herr Ballion erwähnt auch nur 8 Bockkäfer von Kuldsha '), darunter zwei unbestimmte und drei Dorcadion, nämlich: Dorcadion crassipes Ball. |. c. p. 368, nach einem 2 von 21 mill. beschrieben, welches sich von Pallasii Esch. durch die merkwürdig kurzen und dicken Beine unterscheiden soll. Dorcadion mystacinum Ball. |. ec. pag. 369 wird nur mit crassipes, anstatt mit einer bekannten Art verglichen; aus der Diagnose wäre hervorzuheben: Mgrum, holosericeum, capite inter antennas late impresso, facie sparsim profunde punctata, antennis articulo primo rufo, thorace longitudine fere duplo latiore, postice valde angustato, linea media 4 lateribusque albidis, elytris nigro- fusco-holosericeis, singulo bicostato, sutura, margine laterali, lineis 2 integris et una interrupta albidis, pedibus rufis, corpore subtus cinereo-tomentoso. — Long. 17 mill., lat. 74 mill. ') Verzeichnifs der im Kreise von Kuldsha gesammelten Käfer Bull. Moscou 1878. II. p. 253— 389. 336 G. Kraatz: zur Synonymie der Clytus- Arten. Zur Synonymie der Clytus-Arbeiten. Meine Bearbeitung der Amur-Longicornen hat eine scheinbare Ergänzung durch die Beschreibungen von 3 Clytus- Arten von Dr. Thieme, die, „so weit er nachkommen konnte“, noch nicht be- schrieben waren, erhalten. Nach Vergleich typischer Stücke von allen drei Arten, welche ich der Freundlichkeit des H. Dr. v. Hey- den und H. Dr. Staudinger verdanke, kann ich über dieselben Folgendes bemerken: Clytus lignatorum Thieme (Berl. E. Ztg. XXV. ') p. 100) ist = pulcher Blessig (Hor. Ross. IX. p. 184 mit-guter Abbildung auf Taf. VIII. Fig. 2.) und von mir neben dieser Art aufgeführt (Dtsche E. Z. 1879. p. 89). Clytus fugitivus Thieme (l. c. p. 100) ist = ibex Gebl. var., und wurde von Thieme mit denselben Arten (arvicola und An- tilope) verglichen, wie von mir (l. c. p. 90 Note). Clytus decolor Thieme (l. c. p. 101) ist = cuneipennis Krtz. (l. e. p. 110) dS‘ und von mir nach einem grofsen weiblichen Ex. beschrieben; auch die g' machen den Eindruck unreifer Stücke durch ihre eigenthümliche Färbung der Flgd. „von der Farbe der Milchchokolade“. Thieme vergleicht die Art nicht unpassend mit Xylotrupes, während ich sie keiner europäischen unmittelbar ver- wandt nannte. Die Männchen scheinen meist viel kleiner, von fast paralleler Gestalt. G. Kraatz. 1) Wenn in den Vereinsangelegenheiten p. I unten gesagt wird: „wir bemerken indessen ganz ausdrücklich, dafs mit dem Erschei- nen eines Jahrg. XXV. einer Berliner ent. Ztschr. die Continuität der früheren und der nun folgenden Jahrgänge in keiner Weise unterbrochen ist“, so könnte eine solche Bemerkung allenfalls an Jahrg. XXV. der deutschen ent. Zeitschr. geknüpft werden; die ununterbrochene Continuität zwischen Jahrgang XXV. und einem nicht existirenden früheren Jahrg. XXIV. der Berliner Ent. Ztschr. ist uns ein Räthsel. Wenn es aber weiter heilst: „wir wahren uns alle und jede Ansprüche und Rechte, die mit dem Fest- halten an den dies bezüglichen, historischen Traditionen verknüpft scheinen könnten“, so überlassen wir es H. Dr. Thieme und Ge- nossen mit Vergnügen die betreffenden Vereinsrechte zu wahren, die mit dem Festhalten etc. verknüpft scheinen könnten, und wol- len uns im Gegensatz dazu mit dem Wahren der wirklich vorhan- denen begnügen. u [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Necrologe. Am 4. Novbr. 1880 verstarb in Lyon im Alter von 83 Jah- ren Prof. Etienne Mulsant, langjähriges Mitglied des Berliner entomol. Vereins und wohl mit den meisten deutschen Entomolo- gen in wissenschaftlicher oder freundschaftlicher Beziehung stehend. Dieselben wurden jedenfalls noch erheblich gesteigert durch eine im Herbst 1861 nach Deutschland unternommene Reise, welche er im folgenden Jahre in seinen Souvenirs d’un voyage en Allemagne in 22 Briefen auf 144 S. grofs Octav recht ausführlich beschrieb. Unter diesen Briefen sind 5 aus Dresden (Bautzen, Leipzig), 3 aus Berlin, 2 aus Stettin und München, von wo Mulsant über Augs- burg, Lindau, Zürich, Bern, Lausanne, Genf etc. nach Haus zu- ruckkehrte. Die ersten Briefe sind aus Paris datirt, von wo der Weg über Lüttich, Aachen, Köln, Münster, Stettin 1), Swinemünde, Rügen, Neustadt-Ebersw. nach Berlin führt. Er reiste in Gesell- schaft seines Collegen Perroud und besuchte auch eine Sitzung des Berliner Vereins, in welcher die Herren Prof. v. Bärensprung, Calix, Fischer, Fuchs, Habelmann, Helfrich, Keitel, Klaeger, Stein, Tieffenbach, Wagenschieber, Wahnschaffe zugegen waren. Gleich- zeitig mit Mulsant war damals auch H. Sallé in Berlin, wo sich alle drei ganz wohl zu fühlen schienen. Der gesellige Verkehr war ein um so heiterer, als wir uns durch meine früheren Besuche von Paris und Lyon bereits persönlich bekannt waren. Mulsant besafs jedenfalls die glückliche Gabe eines Schnell- und Schönschreibers, letzteres allerdings nicht im calligraphischen Sinne. Daher seine Lettres a Julie etc. Die Bände seiner zahl- reichen Werke waren stets einem Freunde oder Gelehrten gewid- met. Unter denselben stehen die Coléoptéres de France an der Spitze, von denen eine ungleich gréfsere Reihe von Bänden er- schienen ist als von den Käfern Deutschlands; auch ist die Aus- stattung eine viel reichere. Es ist indessen wohl zu beachten, dafs die meisten dieser ') In Stettin kostete Mulsant „Katlschaller“, soll heifsen Bierkaltschale! Lederer schreibt in seinem Handex. des Voyage dazu: Pfui Teufel! In Madrid bereitete uns Prof. Perez Arcas im Kaffeehause in einer Terrine eine Bierbowle, welche mir eine Art von Localrasse der Bierkaltschale zu bilden schien. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV. Heft II. 22 338 Necrologe. Bände ') zuerst in den Annales de la Société Lineenne de Lyon erschienen sind, deren Präsident Mulsant war. Die daselbst von Mulsant veröffentlichten kleineren Aufsätze vereinigte Mulsant in seinen Opuscules entomologiques ?). Von grofsem Fleifse zeugt sein zweibändiges Species des Col. Triméres Securip. 1851, dem 1866 eine Monographie des Coccinellides folgte. Auch ein Werk über die Punaises de France gab Mulsant heraus. Mulsant’s Stellung als Bibliothekar der Lyoner Universität kam seinen Werken wohl zu Statten, in denen die Bibliographie mit besonderer Vorliebe behandelt ist. Ueber sein Wirken als Do- cent der Naturgeschichte ist mir nichts Näheres bekannt, die Zahl der Lyoner Entomologen ist nicht gerade besonders grols. Mulsant’s Arbeiten sind zum grofsen Theil wahrscheinlich nicht von ihm, sondern von seinen sog. Mitarbeitern, namentlich von dem scharfsichtigen Rey. Es bleibt den französischen En- tomologen vorbehalten nachzuweisen, in wie weit Mulsant ein Recht hat überhaupt als Autor resp. Mitarbeiter der von ihm „gemeinschaftlich mit Anderen“ herausgegebenen Werke genannt zu werden. Vermuthlich bestand seine Mitarbeiterschaft mehrfach darin, dafs er den Druck der Arbeiten vermittelte oder rein biblio- graphische Nachweise gab. Beides berechtigt nicht zu der durch- aus verwerflichen Citir-Methode von zwei Autoren hinter einer Art, welche schon lange bei den deutschen Gelehrten Anstofs er- regt hat. Mulsant’s gedehnte Beschreibungen erscheinen äulserlich sorg- fältig, erweisen sich aber oft als ganz unkritisch. Drei Zeilen Thom- son können mehr bringen als drei Seiten Mulsant. Abgesehen davon bleibt Mulsant noch immer ein überaus fruchtbarer und anregender Entomolog, dem unsere Wissenschaft unendlich viel zu verdanken hat und der sich durch seine Werke ein Denkmal für alle Zeiten gesetzt hat. Er war ein liebenswürdi- ger Mensch und College, welchem die Anerkennung seiner vielen Verdienste Freude und Bediirfnifs war; sie ist ihm in reichem Maafse zu Theil geworden. G. Kraatz. 1) Es sind einige zwanzig im Gesammtpreise von über 100 Tha- lern. Die meisten sind einzeln zu haben, die erste Auflage der Lamellicornes ist noch sehr brauchbar und wichtig, aber viel seltener als die tibrigen. Die Staphylinen (Brévipennes) fiillen be- reits fünf Bände, Preis gegen 30 Thlr. 2) Etwa 15, von denselben sind einige längst vergriffen; voll- ständige Ex. sind eine bibliographische Seltenheit. u se u ne Necrologe. 339 Weniger Ausführliches wissen wir zu berichten über: Achille Guenée, Mitglied und seit 1874 Ehrenmitglied der französischen entomol. Gesellschaft, am 30. Decbr. 1880 in Chä- “ teaudun im Alter von 72 Jahren verstorben. Sein Hauptwerk bilden Bd. V—XI. des Species général des Le- pidopteres in den Suites & Buffon, deren ersten Band Boisduval bearbeitete. Sein Index method. Europ. Microlepidopterorum von 1845 ist veraltet. In den Annales de France veröffentlichte Gue- nee eine Reihe kleinerer Aufsätze seit 1833 bis in die neuere Zeit, 1872 erschien von ihm in Genf eine Monogr. des Catagrammides. Eine Kritik seiner Werke ist bereits durch den Lepidopterologen Lederer erfolgt. In den Annales de France wird Paul Mabille einen Necrolog von ihm und die Aufzählung seiner wissenschaft- lichen Arbeiten bringen. G. Kraatz. Nach dem Tode zweier verdienter französischer Veteranen der Wissenschaft hat uns in schmerzlichster Weise der eines jugend- lichen deutschen Pioniers zu beschäftigen, auf den die wenigen deutschen Entomologen, denen Georg Metzler in Frankfurt a. M., geb. am 10. März 1863, bekannt war, mit Freuden sahen. Der- selbe berechtigte zu den schönsten Hoffnungen, namentlich deshalb, weil der so frühzeitig Dahingeschiedene entschiedenes Talent für die Entomologie bekundete und seine Lieblings-Neigung von wohl- habenden Eltern auf das Liebevollste unterstützt wurde. Fügt man hinzu, dafs H. v. Heyden und ich es sich zur Auf- gabe gestellt hatten, den jungen Mann so wenig Zeit als möglich unnütz verlieren und ihn alle die Vortheile ausnützen zu lassen, die seine. glückliche Lebenslage ihm gewähren konnte, so wird man den Schmerz der Eltern und den Kummer der wissenschaft- lichen Freunde wohl zu begreifen im Stande sein, die sich an diesen Todesfall knüpfen. Auf unseren Rath hatte der junge Metzler beschlossen, sich zunächst ausschliefslich dem Studium der Melolonthiden zu widmen, und zu diesem Zwecke die von Dr. Haag hinterlassene Sammlung derselben und interessante Suiten exotischer und Algier’scher Arten von Desbrochers des Loges, so- wie von Brown u. A. m. angekauft; als Student sollte und wollte er zunächst ein Supplement zu Erichson’s Melolonthiden in der Naturgesch. d. Ins. Deutschl. bringen. Den Gedanken, nachzuprüfen, inwiefern die verschiedenen For- ceps-Bildungen für die Systematik der Melolonthiden etwa verwerth- 22* 340 Necrologe. bar seien, falste er mit Lebhaftigkeit auf, hatte bereits eine grolse Anzahl von Präparaten und mit den ersten Beschreibungen begon- nen, welche drei Tafeln mit Abbildungen begleiten sollten. Da erlag plötzlich der 17jährige talentvolle Jüngling am 21. Decbr. — 1880 einer plötzlich auftretenden inneren Entzündung. H. v. Heyden hat sich entschlossen, die Bearbeitung des Textes für die Tafeln zu übernehmen und die sich dabei ergebenden Re- sultate kurz zu veröffentlichen. Umfangreiche Notizen über Funde seltener Käfer, besonders von Frankfurt und Bad Schwalbach im Taunus, stellte Metzler Herrn v. H. zur Verfügung zur Ver- öffentlichung in einem dritten ') Nachtrag zum „Verzeichnils der Käfer von Nassau und Frankfurt“. Der Vater des Verstorbenen ist den Wünschen seines Sohnes, der ja noch nicht im Stande war eine rechtsgültige letztwillige Erklärung zu Gunsten seiner Lieb- lingswissenschaft abzugeben, in liberalster Weise nachgekommen. Dabei hat ihn H. v. Heyden in bekannter liebenswürdiger Weise dadurch unterstützt, dafs er den ungeordneten Theil der Sammlung in conforme neue Kästen (gegen 30 Doppel-Buch- Kästen im Ganzen) einordnete und zur Versendung fertig stellte, welche Anfang April erfolgen soll, wo das National-Museum sein erstes, bescheidenes Zimmerchen provisorisch zur Verfügung stellt. Berlin im Januar 1831. G. Kraatz. Am 17./29. Januar 1881 ist nach schwerem Leiden unser lang- jähriges ordentliches, später correspondirendes Mitglied H. Pastor Joh. Heinr. Carl Kawall zu Pussen in Kurland im Alter von 82 Jahren nach S0jähriger Amtsthätigkeit gestorben. Der Verewigte hatte in allen Insekten - Ordnungen hübsche Kenntnisse, und publicirte eine Reihe von kleineren Aufsätzen, na- mentlich auch über schädliche Iusekten im Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins in Riga, in der Stettiner Ent. Zeitung, im Bulletin de Moscou, auch eine Notiz über Deilephila Neeris in der Berliner entomol. Ztschr. 1867. p. 193—194. Die ausgedehnten Sammlungen von Insekten aller Ordnungen und die reiche Bibliothek des Verewigten sind von seinen beiden Töchtern mit seltener Liberalität an naturwissenschaftliche Vereine in Riga und ähnliche Institute, sowie an die Stadtbibliothek in Riga vermacht worden. G. Kraatz. 1) Dr. Buddeberg wird einen zweiten Nachtrag über die Käfer der Umgegend der Stadt Nassau geben. Necrologe. 341 Am 11. April 1881 verstarb nach langerem, schweren Leiden unser langjähriges Mitglied Hr. Heinr. Lottermoser in Schweid- nitz. Derselbe hatte eine nicht unansehnliche Sammlung von euro- päischen und exotischen Käfern im Laufe der Jahre zusammenge- tragen. G. Kraatz. Am 6. Mai 1881 verstarb zu Amelie-les-Bains im Alter von 64 Jahren Baron Maximilian von Chaudoir, geboren am 12. September 1816 in Iwnitza bei Jitomir. 1834 lernte er den bekannten französischen Entomologen Chevrolat in Hamburg kennen, welcher ihn bewog, sich den Gründern der fran- zösischen entomologischen Gesellschaft anzuschliefsen; der Berliner gehört er bereits seit 1860 an, publicirte von 1861—1877 7 Artikel in der Berliner und Deutschen entomol. Zeitschrift, und erfreute den Unterzeiehneten fast jedesmal durch seinen Besuch auf der Durchreise von Frankreich nach Jitomir. Chaudoir kam 1359 zum ersten Mal nach Frankreich und erwarb die Carabicinen-Sammlungen von Dejean, Reiche und Gory, nachdem er bereits 1835 seine zahlreichen Publikationen über die genannte Familie in den Annales Soc. Ent. de France begonnen, dann namentlich im Bulletin Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou fortgesetzt hatte. Daran schlossen sich später (1859 —1880) 11 zum Theil monographische in den Annales de France, 1869-1880 etwa 10 grölsere monographische in den Annales de Belgique, etwa ebenso viele in Guérin’s Revue et Magazin de Zoologie, ein- zelne in der Stettiner Ent. Zeitung, in der Abeille und den Anna- len des Museums von Genua. Rechnet man hierzu gegen 40 im Bulletin de Moscou, so er- weist sich Chaudoir als ein überaus fruchtbarer entomologischer Autor in der einzigen Familie der Carabicinen! Chaudoir’s Beschreibungen sind sorgfältig aber nicht in so hohem Grade kritisch, wie z. B. die von Schaum; beide Gelehrte standen in lebhaftem, auch persönlichen Verkehr, bei welchem Chaudoir stets einen hohen Grad von Liebenswürdigkeit, Courtoisie und gentilstem Wesen entwickelte. In Folge eines schweren rheu- matischen Leidens, welches ihn im Winter 1879 befiel, den er in Amélie-les-Bains bei seiner Frau und Tochter zubrachte, gab er seine Sammlungen ') an H. René Oberthiir ab, indem er sich die ') Seine Cieindeliden - Sammlung (713 Arten) hatte Chaudoir bereits 1874 dem Pariser Museum überlassen. 342 Necrologe. Bearbeitung einzelner Gruppen vorbehielt. Der gleichzeitige Ver- lust seiner Tochter traf ihn schwer, indessen bekam ihm der Winter 1880 im genannten Städtehen sehr gut, bis ihn ganz uner- wartet der Tod daselbst ereilte. Ein Theil der hier angegebenen Daten ist einem Necrologe Chaudoir’s aus der Feder seines Freundes Salle (Annal. Soc. Ent. France, Septembre 1881) entnommen, welchen derselbe so freund- lich war mir zu übersenden. Am Schlufs dieses Necrologs befindet sich ein Verzeichnils sämmtlicher Arbeiten des Verewigten. G. Kraatz. Am 5. Juni 1881 starb Dr. Ernst Gustav Zaddach, Prof. der Zoologie und Director des zoologischen Museums in Kö- nigsberg. Er war langjähriges Mitglied des Berliner entomologi- schen Vereins und hat sich zuerst durch eine Anzahl von „Be- richten des Vereins für die Fauna der Provinz Preufsen“ in den Preufsischen Provinzialblättern 1846 —1857 vortheilhaft bekannt gemacht. Später lieferte er zusammen mit Brischke Beobach- tungen über die Arten der Blatt- und Holzwespen in 4 Abtheilun- gen (1863—1875), welche seinem Namen einen ehrenvollen Klang unter den europäischen Entomologen verliehen. G. Kraatz. Am 13. Juni 1881 starb unerwartet schnell: Dr. med. Wilh. Gottlob Rosenhauer, Prof. an der Universität zu Erlangen; ursprünglich descriptiver Entomologe beschäftigte er sich später hauptsächlich mit der Bio- logie der Insekten. Seine erste Arbeit war 1842 „Die Lauf- und Schwimmkäfer Erlangens“. Mehrfache Excursionen in Tyrol und Ungarn lieferten ihm das Material zu seinen Beiträgen zur Insekten-Fauna Europas 1847, mit einem Catalog der Käfer Tyrols; dort entdeckte er auch „Broscosoma und Laricobius, zwei neue Käfergattungen“, Erlangen 1846. In seinen Thieren Andalusiens, gesammelt von Will, be- schrieb er 1856 249 neue Arten. Er starb über der Herausgabe eines gröfseren biologischen Werkes, welchem einige kleinere Arbeiten früher vorhergegangen, namentlich 1852 eins von 2 Bogen über die Entwickelung und Fortpflanzung der Clythren und Cryptocephalen. Sämmtliche Arbeiten Rosenhauer’s zeugen von Fleils, Ge- schick und Gewissenhaftigkeit; seine Lehrweise soll ebenso eine ee, ee ee "ne nun Necrologe. 343 praktische und sehr anschauliche gewesen sein; er war seit 1852 Privatdocent, seit 1858 Professor, bei seinen Hörern beliebt, von seinen Collegen und Correspondenten verehrt und hochgeschätzt. Mit Rosenhauer starb ein entomologischer Gelehrter der alten Schule vom besten Ruf. Mögen seine Käfer- und biologischen Sammlungen, welche zum Verkauf gestellt sind, in gute Hände gelangen! G. Kraatz. Otto Scherfling, Landschaftsmaler und Zeichenlehrer am Friedrich Wilhelms-Gymnasium in Berlin, verschied auf einer Stu- dien- und Erholungsreise am Abende des 11. Juli 1881 in Waren bei Brixen am Herzschlage. Er war augenblicklich der einzige Berliner Dipterologe, und brachte durch grofsen Fleifs in den we- nigen Mufsestunden, die ihm sein Amt und seine ausgedehnte künstlerische Thätigkeit übrig liefsen, eine nicht unbedeutende, sehr sauber gehaltene Dipteren-Sammlung zusammen, aus welcher er zwar nichts selbst beschrieben hat, wohl aber an Fachgelehrte freigebig mittheilte. Sein Andenken wird bei allen Berliner Ento- mologen fortleben, die auf Excursionen Gelegenheit fanden sein gleichmäfsig freundliches und liebenswürdiges Wesen näher kennen zu lernen. J. Weise. Neuere Literatur. Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, begon- nen von Dr. W. F. Erichson, fortgesetzt von Prof. Dr. Schaum, Dr. G. Kraatz, H. v. Kiesenwetter und J. Weise. Erste Abtheilung: Coleoptera. Sechster Band, erstes Heft. Bearbeitet von J. Weise. S. 1—192. 4M 508. Es gereicht mir zur besonderen Freude die deutschen Entomo- logen darauf aufmerksam machen zu können, dafs nach jahrelanger Pause wieder ein Heft der Fortsetzungen zu Erichson’s Natur- geschichte der Insekten Deutschlands erschienen ist, und zwar das erste des sechsten Bandes. Da es bei dem immer zunehmenden Umfange unserer Wissen- schaft für den Einzelnen geradezu unmöglich geworden ist, die Exoten in dem Umfange mit zu berücksichtigen, als dies noch von Schaum und mir geschehen konnte, hat H. Weise auf meinen Rath neben den deutschen Arten, den europäischen eine erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet, und zwar geschieht dies, wie früher von Erichson, bei Anisoplia ete. in Noten. Im wohlthuenden Gegensatze zu neueren Arbeiten, und nament- lich Monographien, liefert Herrn Weise’s Arbeit, obwohl es-sich nur um deutsche Käfer handelt, keine Abschreiberei, sondern den Be- weis, dals er selbstständig sorgfältig nachgeprüft und untersucht hat. Das zeigt sich beispielsweise recht deutlich, wenn Cr. Bischoff Tappes als dunkle Var. zu albolineatus gezogen, curinthiacus Suffr. von sinuatus Har. (fasciatus Herr.-Schaeffer) getrennt wird, wenn Lachnaea hirtipes All. mit hirta F., Gynandrophthalma thoracica Küst. mit zanthaspis Germ. vereinigt, floralis Ol. von rubicunda Laich. verschieden erklärt wird, u. s. w. Das haben die Monographen de Marseul und Lefevre, die zugleich über die reichen Pariser Sammlungen verfügten, alles nicht herausgefunden. Die Gattung Rhaebus, die der Catalogograph Weise noch zu den Sagrini stellte, ist nunmehr den Bruchidae zugewiesen; Plateu- maris Thomson, welche im Cat. Col. Europae noch nicht einmal als Untergattung figurirt, ist zur Gattung erhoben, die Gattung Lema mit einer neuen deutschen bereichert. Neuere Literatur. 345 Die Angaben über die schwierigen aufserdeutschen Clythriden und Cryptocephalus, bei deren 3lster Art das 12 Bogen starke Heft abbricht, dürften den Besitzern europäischer Insekten-Sammlungen die Bestimmung derselben wesentlich erleichtern und dem Werke zu besonderer Empfehlung dienen. Es wäre nicht schwer, in der Arbeit kleine Mängel und Schwä- chen nachzuweisen, die Erichson in seiner Stellung am Berliner entomologischen Museum spielend überwinden konnte; das hindert aber nicht, dafs H. Weise durch seine Bearbeitung der Chrysome- linen der wissenschaftlichen Welt Deutschlands beweisen wird, dafs sein richtiger Platz im Berliner entomol. Museum wäre! G. Kraatz. E. Piaget, Les Pédiculines. Essai monographique. 2 Vol. Leide, E. J. Brill. 1880. 4. Wer die Giebel’sche Veröffentlichung der Nitzsch’schen Manu- skripte über „Thierinsekten* in den Händen gehabt, ohne sich näher mit dieser Gruppe von Parasiten zu beschäftigen, hat viel- leicht eine gewisse Verwunderung nicht unterdrücken können, als er verhältnilsmäfsig kurze Zeit darauf ein ähnliches umfassendes Werk aus der Feder des Herrn E. Piaget angezeigt fand. Es ist bekannt, dafs durch die aufserordentlich fleifsigen Untersuchungen von Nitzsch die Aufmerksamkeit auf die bisher wenig berücksich- tigten Mallophagen gerichtet wurde, dafs Burmeister damit begann, einiges aus dem Nachlasse seines Vorgängers zu veröffentlichen, dafs in England durch Denny der gleiche Gegenstand in einem besonderen Werke behandelt wurde, und dafs Giebel nach einer Anzahl kleinerer Mittheilungen in seiner Zeitschrift das gesammte von Nitzsch gesammelte Material in seinen Insecta epizoa (Leipzig 1874) der Oeffentlichkeit übergeben hat. Das Erscheinen einer neuen Monographie sechs Jahre später mufste einigermalsen be- fremden, wenigstens denjenigen, welcher nicht eigene Studien über jene Parasiten angestellt hatte und daher das Bediirfnifs nach einer solchen nicht kannte. Wer sich dagegen etwas genauer mit diesen Insekten beschäftigt, sei es auch nur, dafs er die Giebel’sche Mo- nographie zur Bestimmung dieser oder jener Art zu Rathe gezogen hatte, der war jedenfalls bald von ihrer Unbrauchbarkeit überzeugt, und mufste mit Spannung einer neuen Monographie der Läuse ent- gegensehen. 346 Neuere Literatur. Herr Giebel hat seinem Amtsvorgänger wahrlich keinen Dienst erwiesen durch Veröffentlichung seiner Beobachtungen und Zeich- nungen; denn Nitzsch selbst hätte sie in jener Zeit sicherlich in anderer Form, oder überhaupt gar nicht den Fachgenossen vorge- legt. Die Zeichnungen sind ungenau, theilweis gar nicht vollendet. Giebel hat aber alles so wiederzugeben für nöthig erachtet, wie er es vorfand, hat dagegen von denjenigen Arten, die er neu beschrie- ben hat, keine Abbildungen geliefert, was um so wünschenswerther gewesen wäre, als seine Beschreibungen oft sehr oberflächlich sind. Er hat sich nicht die Mühe gegeben, in die zahlreichen Arten eine gewisse Ordnung nach grölserer oder geringerer Aehnlichkeit zu bringen, sondern hat sie einfach nach ihren Wirthen aufgeführt und dadurch eine Bestimmung derselben aufserordentlich erschwert, zum Theil ganz unmöglich gemacht, namentlich dann, wenn er völlig kritiklos auf je ein einziges, vielleicht sogar schlecht erhaltenes oder unreifes Exemplar zahlreiche neue Arten aufgestellt hat. Kurz, er hat dieses Buch, wie so manches andere, geschrieben, um zu schreiben! Die descriptive Zoologie hat eher Nachtheil als Vor- theil dadurch erlangt; denn spätere Bearbeiter müssen sich die Mühe geben, die begangenen Fehler gut zu machen. In der Wissenschaft handelt es sich eben nicht sowohl um multa als um multum! Beides findet sich vereinigt in dem uns vorliegenden Werke von E. Piaget. Dasselbe ist ein Muster von Sorgfalt und Beob- achtungsgabe, das Erzeugnifs eines Mannes, an welchem man auch in den kleinsten Dingen den gewissenhaftesten Untersucher kennen und schätzen lernt. Er hat zum ersten Male in kritischer Weise die einzelnen Arten verglichen, und hat nicht ohne Weiteres für neu gehalten, was auf einem bisher nicht aufgeführten Wirthe ge- funden war; er hat die Arten auch nicht einfach in systematischer Reihenfolge der letzteren behandelt, sondern Merkmale aufzufinden gewulst, durch welche sich zusammengehörige Gruppen von andern unterscheiden lassen, er hat durch übersichtliche Tabellen zum er- sten Male die Möglichkeit einer sicheren Bestimmung gegeben. Seine Abbildungen sind mit einer Sorgfalt und Sauberkeit ausge- Seführt, dafs sie auch in der Folge kaum übertroffen werden kön- nen. Das Piaget’sche Werk ist unentbehrlich für alle folgenden Untersuchungen auf diesem Gebiete und annullirt die Giebel’sche Arbeit vollständig. Piaget hat sowohl die auf Vögeln und Säugethieren lebenden Epizoen wie die eigentlichen Pediculiden in seiner Monographie Neuere Literatur. 347 behandelt, und neben sämmtlichen schon früher aufgeführten Arten eine grofse Anzahl neuer beschrieben, und was die ersteren an- langt, nicht etwa nur nach den Mittheilungen Anderer, sondern nach eigenen Untersuchungen, sofern ihm das Material zur Verfü- gung gestanden hat. Leider mufsten in seiner trefflichen Bearbei- tung eine Anzahl Lücken bleiben, wo ihm das letztere fehlte; denn die Giebel’schen und noch mehr die Rudow’schen Beschreibungen sind viel zu oberflächlich und theilweise falsch, um sie ohne Durch- sicht der Arten selbst verwenden zu können. Glücklicherweise ha- ben dem Verfasser eine grofse Menge von Formen zur Verfügung gestanden, so dafs der erwähnte, von ihm natürlich ganz unver- schuldete Mangel nicht allzusehr fühlbar wird. Weitere Untersu- chungen auf diesem Gebiete, in welchen Mr. E. Piaget nicht nur selbst fortfahren wird, sondern zu denen er sicherlich auch man- chen Fachgenossen durch seine Monographie angeregt hat, werden hoffentlich recht bald auch diesen beseitigen helfen. Das Werk des Verfassers zerfällt in einen Textband von XXXIX und 714 Seiten und einen Atlas mit 56 Tafeln. In einer Einleitung giebt derselbe eine vollständige historische Entwickelung von unseren Kenntnissen der in Rede stehenden Thiere, und führt sodann die gesammte einschlägige Literatur auf, was bisher eben- falls noch nicht geschehen war. Unter der Familie der Philopte- ridae stehen die Gattungen Docophorus, Nirmus, Akidoproctus n. g., Oncophorus, Goniocotes, Goniodes, Lipeurus, Ornithobius und Tri- chodectes, unter derjenigen der Liotheidae folgende: Menopon, An- cistrona Westw., Colpocephalum, Nitzschia, Laemobothrium, Trino- tum, Boopia n. g., Physostomum, Eureum und Gyropus. Die Pedi- culidae umfassen die Genera Pediculus, Phthirius, Pedicinus, Hae- matopinus, Echinophthirius und Haematomyzus n. g. Am Schlusse werden sämmtliche Arten nach ihren Wirthen aufgeführt. Da das Werk bei seinem Umfange und der grofsen Zahl von Abbildungen ziemlich kostspielig ist, so dürfte es sich bei uns in Deutschland noch in wenigen Händen befinden, und wir hielten es daher für angezeigt, auf diese Monographie hinzuweisen, welche für diesen Zweig der Entomologie von der gréfsten Bedeutung und einer allgemeinen Anerkennung ebenso werth wie sicher ist. Dr. Otto Taschenberg. 348 Neuere Literatur. Die Myriopoden der Oesterreich- Ungarischen Monarchie. Mit Bestimmungs-Tabellen aller bisher aufgestellten Myrio- poden-Gattungen und zahlreichen, die morphologischen Ver- hältnisse dieser Thiere illustrirenden Abbildungen. Von Prof. Dr. Robert Latzel. Erste Hälfte. Die Chilopoden. Mit 10 lithogr. Tafeln. 228 S. Wien 1880. Alfr. Hölder. Die schön ausgestattete Arbeit ist eine um so verdienstvollere, als bisher ein gröfseres, zusammenhängendes, leicht zugängliches Werk über die Myriopoden Europas fehlte und die sichere Bestim- mung derselben öfters mit grofsen Schwierigkeiten verbunden ist. Man braucht sich nicht speciell mit der nur schwach kultivirten Gruppe beschäftigt zu haben, um die grofse Sorgfalt konstatiren zu können, mit welcher Latzel untersucht und beschrieben hat. Die Zahl der neu aufgestellten Arten (15) in den beiden ersten Familien ist eine verhältnilsmälsig grofse. Die Literatur scheint sehr sorgfältig berücksichtigt, die Citate sind nach den (dem Citat vorangestellten) Jahreszahlen geordnet. Aufser der völlig entwik- kelten Form werden meist die drei übrigen als juvenes, immaturi und pulli auseinander gehaltenen beschrieben. Im Ganzen sind ge- gen 70 Arten der österreich - ungarischen Monarchie behandelt, welche sich auf die Scutigeriden mit nur 1 Art, Lithobiiden (39 sp., 9 gen.), Scolopendriden (6 sp., 3 gen.) und Geophiliden (22 sp., 9 gen.) vertheilen. Unter Anderen interessirt sich neuerdings unser Mitglied H. Peyl in Prag lebhaft für die Myriopoden. G. Kraatz. Die Insekten. Eine Anleitung zur Kenntnils derselben von Dr. H. R. v. Schlechtendal und Dr. Otto Wünsche. Leipzig 1879. Zweite Abtheilung. Mit 4 lithographirten Tafeln. (VI—IX) (S. 269—556.) Dritte (letzte) Abtheilung. Mit 4 lithogr. Tafeln. (X— XII) (S. 557—707). Das compendiös gestaltete Werkchen in klein Octav-Format scheint mir vorzugsweise geeignet und bestimmt einen mehr ober- flächlichen, schnellen Ueberblick über das Heer des Insekten zu geben, als wirklich die sichere Bestimmung aller darin beschrie- benen Arten zu ermöglichen; das wird sich in vielen Fällen ma- Neuere Literatur. 349 chen lassen, in vielen aber auch nicht. Deshalb wird nur der schwach bemittelte Specialist es seinen Studien zu Grunde legen, jeder nicht besonders engherzige Entomolog seiner Bibliothek mit gutem Gewissen einverleiben und daraus lernen können. Band II. behandelt die Lepidoptera (S. 269—414 mit Tafel VI., VII.) und bringt aufser den Tabellen zur Bestimmung der Arten auch eine solche zur Bestimmung der Raupen der Tagfalter, Schwärmer, Spinnen und Eulen nach Familien, Gattungen und Arten. Für die Diptera (S. 415—556, Tafel VIII, IX.) ist eine be- sondere Tabelle zum Bestimmen der Familien (S. 417— 423) ge- geben. Band III. behandelt die: Neuroptera (S. 557—591, Taf. X., XI.). Orthoptera (S. 592—605, Taf. XII.). Hemiptera (S. 606—673, Taf. XIII). Neuer Verlag von M. Heinsius in Bremen. Entomologen, Land- und Forstwirthe, Gartner, Lehrer, Semi- nare, Realschulen, land- und forstwirthschaftl. Lehranstalten, Natur- wissensch., Gartenbau- sowie Landwirthsch. Vereine kann die Re- daction bestens empfehlen: Praktische Insekten-Kunde oder Naturgeschichte aller derjenigen Insekten, mit welchen wir in Deutschland nach den bisherigen Erfahrungen in nähere Berührung kommen können, nebst Angabe der Bekämpfungsmittel gegen die schädlichen unter ihnen von Prof. Dr. E. L. Taschen- berg. Fünf Theile. 23 Mark. Mit 320 Holzschnitten. I. Einfihrung in die Insektenkunde. Mit 46 Holz- schnitten. Preis 3. # 80.4. U. Die Käfer und Hautflügler. Mit 98 Holzschnitten. Preis 6 # 20.3. II. Die Schmetter- linge. Mit 83 Holzschnitten. Preis 5 #4. IV. Die Zweiflügler, Netzflügler und Kaukerfe. Mit 56 Holzschnitten. Preis 4 M. V. Die Schnabelkerfe, flügellose Parasiten und als An- hang einiges Ungeziefer, welches nicht zu den Insekten gehört. Mit 43 Holzschnitten. Preis 4 M. Dieses Werk, das Resultat jahrelangen Forschens, füllt eine Lücke in der deutschen Literatur aus, und bedarf wohl keiner be- sonderen Empfehlung! Sn —— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV. 1881. Heft II.] Fernere Erklärungen zu Gunsten des deutschen entomologischen National-Museums (vergl. diese Zeitschrift 1880. S. 9). Die Idee der Gründung des genannten Museums ist von ver- schiedenen Seiten nicht nur für eine gute gehalten, sondern es sind auch drei neue Erklärungen zu Gunsten desselben eingegangen, unter welchen ganz besonders hervorzuheben ist die: Erklärung des Vorstandes der zoologischen Section des west- fälischen Provinzial-Vereins für Wissenschaft in Münster, unter- zeichnet von den Vorstands-Mitgliedern Dr. H. Landois, Prof. der Zoologie in Münster, Dr. Karsch, Medicinal-Rath, Prof. der beschreib. Naturw., Dobbelstein, Oberförster, Radeberg, Oberförster, Dr. Vormann, Kreis-Wundarzt, Rade, Rechnungsrath und den Sections-Mitgliedern: Dr. med. Morsbach, Sanitätsrath in Dortmund, Dr. H. Müller, Oberlehrer in Lippstadt, Dr. Tenckhoff, Gymnasiallehrer in Paderborn, Westhoff, Pfarrer in Ergste bei Isersohn, Renne, Oberférster zu Haus Merfels bei Dülmen, Schacht, Lehrer in Feldrom bei Horn. Unter Hinweis auf die reiche und rühmlichst bekannte Museal- Sammlung von biologischen Präparaten, welche H. Prof. Lan- dois mit besonderem Eifer und Geschick in einem besonderen Saal des Museums zusammengestellt hat, bietet das Museums- Ge- bäude dem National-Museum unentgeltlich trockene, feuer- sichere und lichte, im Winter geheizte Räume! Es wird vorge- schlagen Münster womöglich sofort als Stätte des zu errichtenden Museums zu acceptiren. Diese Propositionen sind so günstige und in so freundlichem Sinne gemachte, dafs sie sofort die grölste Berücksichtigung finden würden, wenn Unterzeichneter und H. v. Heyden nicht glaubten | | | | sches National-Museum. 351 abwarten zu müssen, ob nicht etwa noch eine Erklärung von einem Berliner ') Institute erfolgt. Die Möglichkeit hierzu ist um so mehr vorhanden, als auch einflufsreichere Personen sich für das Museum zu interessiren be- ginnen. Erklärung. Ich vermache durch diese Erklärung meine Insekten - Samm- lungen, obwohl ich hoffe, dieselbe noch lange vermehren zu kön- nen, dem deutschen entomologischen National-Museum. Dieselben sind gegenwärtig in 80 Kästen untergebracht, und bestehen aus europäischen und exotischen Coleopteren und Neuropteren. Sollte jedoch eins meiner Kinder sich speciell für eine In- sekten-Ordnung interessiren, so behalte ich mir vor, diese ganz oder zum Theil demselben zu übergeben. Zur Bestreitung der Kosten für die Verwaltung des genannten Museums verpflichte ich mich, jährlich 25 Mark zu zahlen. Oeding in Westfalen, den 9. November 1880. Hermann Kolbe, Lehrer. Erklärung. Ich erkläre hiermit, dafs ich Sorge tragen werde, dafs meine Erben nach meinem Tode meine entomologischen Sammlungen nicht verkaufen oder zersplittern, sondern dieselben ungetheilt der deutschen National-Sammlung überweisen, falls keiner derselben bis zur Erlangung seiner Grofsjährigkeit sich selbst entomologischen Studien und Bestrebungen zuwenden würde. Rittergut Zoeschen, den 11. Februar 1831. Dr. Georg Dieck. Erklärung. Ich vermache hiermit meine Käfersammlung, umfassend euro- päische und exotische Glaphyriden, Melolonthiden und Ruteliden 1) Dals eigentlich nur an Berlin gedacht werden kann, weils jeder Mann der Wissenschaft, der aus praktischer Erfahrung die unendlichen Vortheile kennen gelernt hat, welche allein die Benutzung der vielen, in Paris vorhandenen, wenn auch nicht vereinigten öffentlichen und privaten Sammlungen jeden Genres bietet. Stapelplätze von wissenschaftlichem Materiale müssen an Punkten des gröfseren, resp. Weltverkehrs liegen, welche gleich- zeitig die reichsten Hülfsmittel in Bibliotheken, Anwesenheit von Fachmännern etc. bieten. 352 Deutsches National-Museum. (vorausgesetzt dafs ich ohne Kinder sterbe, die ent- schiedenes Interesse an meiner Sammlung haben), dem „deutschen entomologischen National-Museum“. Ferner verpflichte ich mich zu einem jährlichen Beitrag von 25 Mark zu Verwaltungszwecken. Frankfurt a. M., den 9. Nov. 1880. Georg Metzler. Erstes Vermachtnifs an das deutsche entomologische National-Museum. Wenige Monate nach der Abfassung der vorhergehenden Er- klärung wurde der talent- und hoffnungsvolle junge Metzler von einer tödtlichen Krankheit schnell dahingerafft '). Von Seiten der tiefbetrübten Eltern wurde der Wunsch des Sohnes, seine Sammlung dem deutschen entomologischen Natioral- Museum übermacht zu sehen, in der gentilsten Weise erfüllt. Es wurde mir nicht nur die, aus 30 Berliner Doppelkästen bestehende Melolonthiden - Sammlung übersendet, sondern auch 60 Mark für geeignete Aufstellung, 100 Mark zu einer vom Verstorbenen be- reits projektirten Vermehrung derselben übermittelt. Die Sammlung enthält: 1) Die Melolonthiden-Sammlung des verstorbenen Haag. 2) Einen Theil der Melolonthiden der Germar - Schaum’schen Sammlung. 3) Die Melolonthiden der Brown’schen Sammlung. 4) Eine Partie, namentlich Algier’scher und exotischer Arten von Desbrochers des Loges und anderweitig erstanden. Endlich ging vom Vater des Verewigten durch H. v. Heyden noch folgende Erklärung ein: Als Beitrag zur Deckung der laufenden Kosten für das deutsche entomologische National-Museum stelle ich die Summe von jährlich funfzig Mark zur Verfügung. Carl Metzler-Grunelius. Herr Rector Letzner erklärt, dafs er sich nicht zu einem jährlichen Beitrage von 25 Mark, sondern 25 Rthlr. = 75 Mark erboten habe. Der ebenso unerwartete als schmerzliche Tod des jüngsten Mitbegründers des National-Museums (S. oben und S. 345) machte die Miethe eines provisorischen Zimmers nothwendig zur Aufstel- lung seiner kleinen, aber nicht unwichtigen Sammlung von vorzugs- weise exotischen Lamellicornien. 1) Vergl. im Uebrigen den Necrolog auf S. 345. Beilage: Literatur- Anzeigen. Chronologisches Verzeichnifs der Arbeiten der einzel- nen Autoren in Jahrgang I—XXIV der deutschen entomologischen Zeitschrift. Preis 1 Mark. Da- die Nachfrage nach diesem sehr praktischen Inhaltsver- zeichnils bis jetzt eine verhältnifsmälsig schwache gewesen ist, so mag hier auf die praktische Bedeutung desselben besonders auf- merksam gemacht werden. Dasselbe enthält auf 34 Octav-Seiten ein Verzeichnifs sämmtlicher Arbeiten der einzelnen Autoren in chronologischer Reihenfolge; da nun die einzelnen Autoren in der Regel ein bestimmtes Feld cultiviren, also entweder Insecten einer Ordnung, oder vorzugsweise deutsche oder exotische Arten dersel- ben, so ist durch das Verzeichnifs gleichzeitig ein leichterer Ueber- blick über einzelne Theile des Gesammt-Inhalts geboten. Der Unterzeichnete wird wie bisher zur Beschaffung einzelner Aufsätze gern bereit sein, namentlich der von ihm selbst verfals- ten, sowie von Separatis der Arbeiten des H. v. Kiesenwetter, und solcher über deutsche Insecten, Faunen bestimmter Gegen- den etc. Da mancher das Inhaltsverzeichnifs nicht besitzt und die Zahl der über deutsche Käfer veröffentlichten Artikel unterschätzen dürfte, welche namentlich seit 1867 besonders in der Zeitschrift eultivirt wurden, so mag das Stück des chronologischen Verzeich- nisses mit meinen Arbeiten aus den Jahren 1867 — 1880 hier als Probe und zugleich den beiden folgenden Anzeigen zur Basis dienen. 57. 67 p. 384-388. Kraatz Beitr. z. Kenntn. d. deutsch. Käferfauna. 58. — p. 394. Die Zahl der deutschen Tenebrio-Arten. 59. — p. 406. Carabus Schönherri Fisch. und Stchlegovi Mnh. 60. — p. 209-210. Aufforderung z. Sammeln von Oreinen. (Kl.M.) 61. — p. 435-443. 41. Naturf.-Vers. in Frankf. a. M. 62. 68 p. 215-218. Einige europ. Bruchus-Arten. 283-304. Bemerk. zum Verz. d. Käfer Deutschl. I. Reihe. 305-307. Ueb. einige deutsche Anaspis-Arten. [No. 1-100. 315-320. Ueber Bruchus pallidicornis Schh. u. Verwandte. 321. Bruchus Perezw n. sp. 322. Bruchus Brisoutü n. sp. 323. Bestimmungs-Tabelle. 324-330. Eine Anzahl f. Deutschl. neuer Bruchus-Arten. . 331-338. Ueber deutsche Käfer-Arten. . 331-333. Criomorphus fuscus Fabr. GG. = 67. — {er} > uumutununounnm tg tag A x 67. 68. ee Brose eb eek) Ge) > HL EL rete oor So eo SE SE SE Chronologisches Verzeichni/s 333. Dircaea Revelierit Muls. 334-335. Die Arten der Käfergattung Nothus. 335-336. Einige Saprinus-Arten. 336. Dermestes cadaverinus und peruvianus. 337. Bembidium bulsanense Gredl. 337-338. Callidium angustum Kriechb. 338. Callidium anale Redtenb. 339-348. Ueber versch., auf deutsche Staphylinen bezügl. Bemerk. des H. Fauvel. 339-340. Die Gattung Stenusa Kraatz. 340-341. Die Gattung Lomechusa und Atemelus. 341-342. Die Gattung Crataraea Thomson. 342-344. Die Gattung Cyphea Fauvel. 344-345. Aleochara proceru Er. und spadicea. 345-346. Ueber den Gattungsnamen Heterops. 346-347. Bledius tricornis Herbst und Verwandte. 348. Stenus glacialis Heer. 348. Anthobium Rhododendri Baudi. 349-350. Megarthrus sinuatocollis Lacord. 351. Philonthus temporalis Muls., tenuicornis Muls. u. ad- 352. Eine neue deutsche Staphyl.-Art. [dendus Sharp. 397-398. Ueber Bruchus Retamae Vogel. 402-403. Notiz. üb. seinen Ausflug nach Constantinopel u. 404. Synon. Bemerk. [Athen. 263-272. Ueber deutsche Donacien. 273-275. Ueber die deutschen Coninomus-Arten. 276-280. Ueber einige deutsche Blaps-Arten. 281-282. Synon. Bemerk. über B/aps-Arten. 283-287. Ueber die europ. Arten d. Gatt. Sacium Le Conte u. Arthrolips Woll. 302-304. Ueb. d. neuenZeichenapparat v. Dr.J.R. Schiner. 331-334. Einige Bemerk. über Allard’sche Bruchus. 335-336. Synon. Bemerk. über einige Dorcadion-Arten. 365-368. Bemerk. über einige Sphodrini. 419-424. Aufz. d.neubeschr. Artenin Thomson’s Scand.Col. 447-448. Einige für die eur. Fauna neue Carabicinen. 47-48. v. Siebold’s Beob. über Parthenogenesis bei Pol- stes gallica, sowie über Paedogenesis der Strepsipteren. 91-96. Ueber das älteste der Merian’schen Werke. 219-220. Clytus Sterni, neue deutsche Bockkäfer-Art. 221-229. Feronia cuprea L. und Verwandte. u a tm m ro a Oo Bo Go 10 io a Ged gl Ud DSS PUD DP PP UP U SP SUP UD der Arbeiten der einzelnen Autoren. 3 . 231-332. Rhizophagus puncticollis Sahlb. u. Wagae Wane. . 271-272. Synon. Bemerk. . 405-410. Ueber Varietäten von Clytus-Arten. 411-412. Dorcadion formosum n. sp. 414-415. Zur Abbild. eines deutschen Pärchens von Xy- losteus Spinolae Friv. . 416. Coryphium Gredleri, n. alpine Omalinen- Art. . 140. Orthoperus Kluki Wane. in Deutschl. nachgew. 141-142. Ueber die europ.-deutschen Throscus-Arten. 143-145. Uebersicht der deutschen Triplaz-Arten. . 146-148. Ueber einige deutsche Dorcatoma-Arten. . 149-161. Für Deutschland neue Homalota-Arten. 162. Eine neue deutsche Criocerinen-Art. 166-168. Einige für Deutschland neue Wasserkäfer. 169. Bagous nigritarsis Thoms., muticus Thoms., Gronops 170-172. Ueber die schles. Hypera-Arten. [seminiger. 192. Rhynchites uncinatus Thms. u. Hister succicola Thms. 195-205. Zahl u. Benennung d. deutsch. Dorcadion-Arten. 206. Synon. Bemerk. 47-48. Andalusische Nanophyes-Arten. 140-142. Andalusische Lizus und Larinus. 143-144. Die deutschen Lizus und Larinus. 187-190. Die Gattung Pseudocolaspis Lap. . 193-232. Bemerk. über europ. Clythriden. . 319-320. Criocephalus epibata Schioedte. . 181-188. Deutungen einiger Käferarten, beschrieben in Beck’s Beitr. zur bayerischen Insecten-Fauna. . 189-194. Rev. d. eur. Arten d. Coccinelliden-Gatt. Exocho- .195. Exochomus minutus, n. deutsche Art. [mus Redt. . 196-197. Uloma Perroudi Muls. aus Deutschl. u. eine neue Art aus Cypern. . 297. Ophonus planiusculus, neue Laufkäferart a. Thüring. 198-199. Adimonia fontinalis Bob. Thoms. 199. Adimonia pallida Joannis. 200-201. Cyphon nigriceps Thoms., Kiesw. 201. Xylolaemus fasciculosus Gyll. 202. Xylosteus gracilis n. sp. 212. Fang der Aleochara grisea Thoms. . 213-216. Synon. Bemerk. 225-226. Hydaticus piciventris. 239-242. Eine neue Art Trichodes Herbst. A2 goauadua sep md m ss SD vo DoS Ie P P Pp p- je P p P 2 P Pp P ig P Chronologisches Verzeichni/s .422. Ueber Exochomus. . 425-429. Beschr. eines Maikäfer-Zwitters. . 429-435. Beschr. difformer oder sog. monströser Käfer. . 436-439. Ueber einige schwierige Opatrum-Arten. . 441-442. Synon. Bemerk. . 446-448. Ueber v. Harold’s coleopt. Hefte nebst Bemerk. über Nomenclatur. 44. Brancsick, die Käfer der Steiermark. 83-101. Beitr. z. Kenntnifs der Cassida-Arten. 103. Verz. andalusischer Cassida-Arten. 104. Verz. griech. Cassida- Arten. 105-112. Wieviel und welche Asida- Arten besitzen wir in Deutschl. und in der Schweiz? 112-114. Asida pusillima n. sp. 115. Asida terricola Küster und sabulosa Goeze. 119-122. Die deutschen Orthoperus-Arten. 123-125. Syst. Verz. der in der Gegend v. Bremen gef. Käferarten von Fr. Brüggemann. 125-126. Donacia discolor Fabr. und Comari Suftr. 129-130. Die Verwandten von Trachys pumila Ill. 131-133. Bembidium biguttatum Fabr. u. inoptatum Schaum. 138. Ueber ein interess. nomen in litteris. 143-145. Dejean’s Samml. in Dalmatien. 151-152. Ueber die schnelle Verbr. des Kartoffelkäfers aus Colorado. . 231. Hemiptera scutata Fauna Hung. von G. v. Horvath. . 232-234. Verh. d. k.k. zool. bot. Ges.in Wien. Int. Uebers. . 235-236. Monogr. d. Ditomides p. M. Pioch. de la Brülerie. . 237. Die naturgem. Auffassung einiger Sphodrini. 238-240. Syst. Einth. d. Nitidularien von E. Reitter. .240. Seidlitz Fauna baltica. . 240. Redtenbacher Fauna austriaca ed. III. . 289-292. The Staphyl. of Japan by D. Sharp. .293-296. Ein Dytiscus-Bastard. 97-298. Erchomus colchicus Kraatz — Coproporus gallicus Perris — Cilia colchica in Pandellé Ess. . 299-300. Einige Harpalus v. Sarepta. .301. Hyperaspis erythrocephala Fabr. .302. Hyperaspis 4-macul. Redt. u. 6-guttata Bris. . 303. Coccinella Aegyptiaca Reiche. . 304. Liste d. Arten d. Rüsselkäfer-Gatt. Brachycerus Ol. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. ale 172. 173. 174, 175. 176. AF 178. 179). 180. 181. 182. 183. 184. 185. 186. 187. 188. 189. 190. 191% 192. 193. 194. 195. 196. 197. 198. 199. 200. 201. 202. sev oU etree AO ee OD ee eae a sors sree e ee oes SoS der Arbeiten der einzelnen Autoren, 5 351-352. Neogonus Plasonii Hampe. 352. Die syst. Stellung der Kafergattung Boros, 449-444, Zur Nomenclatur des Kartoffelkäfers. 123. Lithocharis Kellneri n. sp. 125-126. Ueb. neue deutsche u. vermuthl. deutsche Käfer. 127-128. Synon. Bemerk. 157-160. Jac. Sturm’s Insecten-Cabinet. 228. Cebrio ustulatus. 232. Dytiscus ibericus. 233. Brachycerus algirus. 235-237. 47ste Naturf.-Vers. in Breslau. 239. Enum. Col. Carniv. Fenniae von Sahlberg. 320. Sitaris analis Schaum und Colletis Mayet. 369-376. Vier neue deutsche Molops-Arten. 412. Ueber deutsche Chrysomelinen. 413-415. Die deutschen Molops-Arten. 416. Haptoderus cognatus Dej., placidus Rosenh. und Schmidti Chaud. 417-419. Drei neue europ. Pterostichus Bon. 420. Anthocomus fenestratus Lind. und Verwandte. 491-422. Brachycerus-Arten. . 423-432. 48ste Naturforscher-Vers. in Graz. 433. Synon. Bemerk. 75-77. Vorschl. zur prakt. Einricht. wissenschaftl. Zeit- und Vereins-Ztschr. 77-79. Ueber sog. Ausschnitte aus Zeitschriften. 80. Ueber Separata aus von Harold’s col. Heften. .134. Stephanocleonus Saintpierrei Chevr. 135. Cleonus sardous Chevr. 136. Ueber andalus. Cleonus- Arten. 137-138. Ueber andalus. Cryptocephalus. 139-141. Entom. Studien im Darwin’schen Sinne. 141. Carabus Ulrichit var. Rhilensis. 142-143. Carabus torosus Friv. 144. Carabus brabeus Schauf. 166-167. Limnebius picinus Marsh. .169. Käfer in Block’s Verz. der Insect. d. Plauen’schen . 174. Synon. Bemerk. [Grundes. . 175-176. Aeltere Mitth. über Höhlenkäfer. . 179-183. Deutsche Haemonia-Arten. . 183. Amara continua Thoms. Bons PUP DUP PSPS SUPPUUP PUP PUP PUPP PPP UU PT? Chronologisches Verzeichnifs 184. Bembidium cribrum Duval. 185-188. Phaedon pyritosus d. Rossi sowie einige Verw. 188. Deutsche Gonioctena-Arten. 193-200. Naturf.-Vers. in Graz. 201-202. Vorschl. z. Abzweig. einer Station auf d. 49. 224. Carabus biseriatus Chaud. [ Naturf.-Vers. . 282. Bemerk. über Prosodes-Arten. . 283-285. Bemerk. über Asida-Arten. 286-288. Die Bockkäfer-Gatt. Phytoecia. . 321-332. Ueber Thoms. nägra anmarkn. öfver art. af 333-334. Carabus leptopus Thoms. [slägtet Carabus. . 334-336. Carabus Fausti Dohrn. . 336. Carabus intricatus var. montenegrinus Kraatz. . 344, Zwei neue Grammoptera-Arten. . 353-374. Ueb. Syst. u. geogr. Verbr. d. Gatt. Silpha L. 375-376. Ueber die südamer. Arten der Silphiden-Gatt. Hyponecrodes Kraatz. 377. Eine merkw. Monstr. bei Cimber azillaris. 377-378. Noch einige Beschr. von Difform. bei Käfern. 379. Ueb. einen Heilipus aus Peru mit fadenförm. Pilzen. 380. Die Zahl der deutschen Phytoecia-Arten. 395-396. Ueber den Clypeus der Necrophorus-Arten. 396. Ueber das Artrecht der Necroph. morio. 396. Necroph. sepulchralis Heer. 397. Donacia sericea der v. Heyden’schen Samml. 397. Amara continua und Philonthus sericeus. 398. Bothynoderes duplicarina Chevr. 33-47. Beitr. zur Kenntn. d. flachen Carabus d. Caucasus. 48. Die Calosoma des Caucasus. 53-63. Bemerk. z. d. abgebild. Körperth. mifsgebild. Käfer. 64-66. Ueber Pterygo-Dimorphismus bei Caraben. 67-68. Carabus Cumanus, Billbergi u. regularis Fisch. 78-80. Ischnocarabus, neue Untergatt. von Carabus. 80. Lamprocarabus Bartholomei Motsch. 81-128. Beitr. z. Käferfauna v. Japan, meist auf Hiller’s 86-87. Ueber die Zahl d. Damaster-Arten. [Samml.basirt. 100-108. Japanische Silphidae. 249-256. Die Arten der Gattung Melancarabus Thoms. .256. Carabus bessarabicus. . 257-264. Varietäten deutscher Caraben. I. . 265-269. Das ent. Mus. d. Univ. Berlin und sein Reglem. 243. 244. 245. 246. 247. 248. 249. 250. 251. 252. 253. 254. 259. 256. 257. 258. 259. 260. 261. 262. 269. 264. 265. 266. 267. 268. 269. 270. 271. 272. 273. iS scouts us» So's oS ool ee) Bo) Tred Gach Gel Ue) Gol Boy Ge) et eh os) Ge) ci) 5 der Arbeiten der einzelnen Autoren. 7 .303. Carabus repercussus Drapiez. 304. Apolites graecus Kraatz n. sp. 422. Cortodera Beckeri Desbroch. 435-436. Procrustes spretus Dej. und Verw. 437. Procrustes Hopffgarteni n. sp. 448. Synon. Bemerk. 97-112. Die Arten der Gattung Sphodristus Thoms. 129-148. Varietäten deutscher Caraben. II. 129-134. Carabus granulatus L. 134-143. Carabus Ulrichi Germ. 144. Carabus Creutzeri var. nov. pseudonothus. 145-148. Carabus Scheidlert Fabr. 149-150. Haury’s in den Pet. Nouv. Ent. beschr. Carab.- 151-155. Cathaicus Bates als Carabusart. Gatt. [Variet. 156. Carabus Mannerheimi. 157. Carabus auriculatus Putz. 157. Carabus pyrenaeus var. nov. costatus. . 158. Car. catenulatus var. nov. inflatus, Beawvoisi Dej., Bayardi Sol., Jenissonii Fald. 159-160. Ueber Werth u. Prioritätsrechte der Gatt. Me- lanocarabus, Lamprocar. u. Sphodristus Motsch. Thoms. . 197-198. Die deutsche Anobiaden-Gatt. Psoa Herbst. 215-216. Zwei neue sibir. Carabus. . 217-218. Einige caucas. Dorcadion-Arten. 219-221. Zwei neue sibir. Dorcadion. . 224-229. Necrol. von F. J. Schmidt in Laybach, Dr. A. Schenk in Weilburg, A. B. v. Medembach de Boy in Arnhem, Ed. Perris in Mont de Marsan, Perroud in Lyon, Wollaston und Andr. Murray in London. 237-239. Gaurambopsis, n. Peltiden-Gatt. aus Südafrica. 241-253. Die von Christoph am Amur ges. Carabus. 254-256. Die Gehin’schen Sect.-Namen d. Gatt. Carabus. 257-262. Ueb. d. wirkl. Werth der versch. Bild. d. For- ceps-Spitzen f. d. spec. Untersch. der Carabus-Arten. 262-263. Die puncta ordin. d. Hinterl. d. Carabus. 264-266. Pachy- und Trachycarabus Géhin Cat. 267-270. Damaster und Coptolabrus Sol. 270-272. Ein Wort zu Gunsten d. Thoms. Untergatt. d. 273-291. Die Sculptur-Elemente d. Carabus. [Carabus. 292-294. Sculptur-Wandelungen d. Carabus. 295-302. Carabus Rothi Dej. ~~] oo go} BUIVVGDD PUP UO DD PP PV PVUP DSU UU U PUP PUPP PP PPP Chronologisches Verzeichnifs .303-317. Beitr. zur krit. Scheid. u. Deut. der früher zu Carabus violaceus gezogenen Arten. . 318-326. Ceroglossus- Arten. 327-335. Orinocarabus und verwandte Gatt. 335. Orinocar. acutesculptus Chaud. u. Christophi Kraatz. 336. Orinocar. Linnei v. polonicus Motsch. 336. Orinocar. Linnei v. angustatus Panz. Sturm. 417-434. Die deutschen Orinocarabus. 440. Verwandte d. Orinocar. sylvestris im Berl. ent. Mus. 25-32. Die Arten der Carab.-Gatt. Tribar Thoms. 48. Die Puppe von Car. nemoralis. 60-62. Varietäten des Cychrus rostratus L. 63-64. Varietäten des Procrustes coriaceus. 65-76. Verwandte v. Pachyta interrog. L. u. variab. Gebl. 77-120. Die Bockkäfer Ost-Sibiriens. 121-144. Neue Käfer vom Amur. 154. Molops latiusculus n. sp. 157-160. Neue Var. von Megadontus purpur. u. violac. 170. Carab. irregularis v. bucephalus. .171-172. Einige Motschulsky’sche Carabus. 172. Carabus smaragdınus. 173-174. Carabus amoenus Chaud. 175-176. Bei Trapezunt vorkomm. Carabus. 176. Einige sibir. Calosoma. 193-201. Einige Lathrobien mit verkürzten Flgd. 227-228. Bockkäfer Ost-Sibiriens. 1. Nachtr. 229-240. Die Scarabaeiden des Amur-Geb. 241-252. Cetonia aurata L. am Amur. 257-265. Cryptocephalen von Sibirien und Japan. 266. Sibir. Entomoscelis-Arten. 267-275. Cassiden von Ost-Sibirien und Japan. 276-278. Rhaebus Gebleri Fischer, neu in Europa. 279-280. Bockkäfer-Gatt. Fallacia Muls. 283. Corymbites songoricus n. sp. 284. Elateriden vom Amur. 287. Corymbites informis n. sp. 288. Cryptocephalus euchirus n. sp. 288. Coptocephala hilaris n. sp. 304. Euryomia Amouriensis Thoms. u. Verw. der Cetonia 371. Mastigus pilifer n. sp. f [aurata. . 375-376. Athous deflecus und porrectus Thoms. 314. 315. 316. 317. 318. 319. 320. 321. 322. 323. 324. 325. 326. 327. 328. 329. 330. 331. 332. 333. 334. 335. 336. 337. 338. 339. 340. 341. 342. I (Leo) no) DUST DS SS Soc rus UD EOP Sees der Arbeiten der einzelnen Autoren. 9 .377-378. Autorrecht von Hoppe, Sturm und Hagenbach in Hoppe et Hornschuch’s Ins. Coleopt. .379. Asiatische Callisthenes-Arten. .380-384. Neue span. Timarcha-Arten. 385-386. Die Arten der Car.-Gatt. Tribar Thoms. (Schlufs.) 387-397. Var. u. Verw. d. Car. sibiricusu. obliteratus Fisch. 398-400. Ballion’s Verz. d. im Kreise Kuldsha ges. Käfer. 9-14. Deutsches Entom. National-Museum. 15-16. Uebers. der in den Beiträgen z. Kenntn. d. Can- thariden beschriebenen und erwähnten Lytta-Arten. . 91-95. Rhytinota und Verwandte. 97-120. Beitr. zur Kenntn. der asiat. Cnodaloniden. 121-135. Die Arten der Tenebrioniden-Gatt. Zophobas. 145-159. Käfer aus dem Aschanti-Gebiete. 165-167. Aphelorrhina simillima Westw. 168-170. Goliathiden-Gatt. Hypselogenia Burm. 170-171. Eudicella Darwiniana n. sp. 172-173. Zwei neue westafrican. Cetoniden-Gatt. 174-176. Varietäten der Pachnoda flaviventris Gory. 177-214. Genera Cetonidarum Australiae. 215-216. Drei neue Lomaptera aus Neu-Guinea. 231-235. Necrolog von Haag-Rutenberg. 236. Necrolog von Kirschbaum. 238. Necrolog von Snellen van Vollenhoven. . 239-240. Prospekt der Entom. Monatsbl. Jahrg. II. 305-320. Genera nova Cetonidarum. 2tes Stiick. 321-322. Nachträgl. Bemerk. über meine Lomaptera aus Neu-Guinea und eine neue Glycyphana von dort. 323-336. Gedenkblätter an H. v. Kiesenwetter. 337—338. Ueber Sculptur-Abweichungen bei Carabus. . 339-345. Milsbildungen von Insecten. .375-376. Leptura rufa und Verwandte. Sammlung von Aufsätzen über monströse Käfer von Dr. G. Kraatz!) und Dr. L. v. Heyden aus der Deutschen Entomol. Zeitschrift 1876— 1881; dazu 5 Tafeln. Preis 4 Mark (6 Mark durch den Buchhandel). 1) No. 219-221, 231, 232, 340, 341 des vorherg. Verzeichn. und zwei Aufsätze aus dem Jahre 1881. 10 Literatur- Anzeigen. Beiträge zur Kenntnifs der deutschen Käfer-Fauna. Von Dr. G. Kraatz und anderen Mitgliedern des Berliner entomologischen Vereins veröffentlicht in der Deutschen Entomol. Zeitschrift XI—XXIIl (1867—1880), 150—160 Stiick mit 3 Tafeln. Kine Sammlung von fast simmtlichen, allerdings oft kleineren Arbeiten, welche von mir im Laufe der Jahre tiber deutsche Kafer a. a. O. veröffentlicht sind, und zwar 1867 die ersten unter dem- selben Titel '). Da mehrfach kleinere Mittheilungen verschiedener Autoren mit einander verbunden wurden, welche nicht wohl als besondere Separata in die Welt geschickt zu werden verdienten, so treten zu diesen Aufsätzen noch die der meisten übrigen Mitglieder hinzu, die besonders für die Erweiterung unserer Kenntnisse von den deutschen thätig gewesen sind, wie Brancsik, Brauns, Calix, Czwalina, Doebner, Eichhoff, Eppelsheim, Fufs, Ger- hard, von Heyden, Joseph, Kellner, von Kiesenwetter, Kirsch, Koltze, Letzner, Preller, Reitter, v. Rotten- berg, Scriba, Seidlitz, Schwarz, Weise. Die Arbeiten vertheilen sich auf drei Hefte. Heft I. mit Stiick 1 bis 26. mit Arbeiten von etwa einem Dutzend der genannten Herren Autoren?) aus den Jahren: 1867 bis 1869. Heft II. mit etwa 90 Stücken *) aus den Jahren 1870-1874. Heft III. mit etwa 30 Stücken aus den Jahren 1875 u. 1876 und ein kleines Supplement aus den Jahren 1878—1880, im Gan- zen 150 — 160 Nummern. Zu diesen treten noch eine Anzahl Bücher-Anzeigen, kleinerer Aufsätze über europäische Käfer, Ne- crologe, Berichte über Naturforscher-Versammlungen, welche sich theils nicht gut trennen liefsen, theils kaum dazu eigneten, beson- ders ausgegeben zu werden. Dieselben sind nicht berechnet. Stück I. kostet 8 Mark, II. 20 Mark, III. 4 Mark, Supplement 14 Mark, das Ganze durch mich bezogen 30 Mark, durch den Buch- handel 33} Mark. ') Darunter von mir No. 57, 58, 63-71, 76-79. 2) No. 88-90, 94-104, 106, 107, 113-133, 135-148. 3) No. 167-175, 178-185, 197-205 des vorhergehenden Ver- zeichnisses, Literatur- Anzeigen. 11 Sammlung von Aufsätzen über die Arten der Gattun- gen Carabus und Procerus 1876—1880 veröffentlicht in der Deutschen Entomol. Zeitschrift, den Entomol. Mo- natsblättern, der Stettiner entomol. Zeitung, den Mitthei- lungen der Schweizer entomol. Gesellschaft und im Bulle- tin de la Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou von Dr. G. Kraatz. Berlin 1880. Unter diesem Titel sind einige 60 1) gröfsere und kleinere, von mir in der Deutschen Entomol. Zeitschrift 1876--1880, einige in meinen Entomol. Monatsblättern 1880 veröffentlichte Aufsätze über Carabus, einer aus der Stettiner entomol. Zeitung veröffent- licht; ferner meine Arbeiten: Ueber die mit Carabus sylvestris F. verwandten Arten in der - Schweiz und Ober - Italien (Schweiz. Mittbeil. V. 1878) mit Ta- feln und: Revision der Procerus-Arten (Bull. de Moscou 1876) mit Taf. Eine besondere Paginiruug dieser Sammlung ist absichtlich vermieden; die bekannten Ueberschriften der Aufsätze in der Deut- schen Entomol. Zeitschrift gestatten nach den Separaten und Aus- schnitten genau zu citiren, während die separate Paginirung vieler Separata ein genaues Citat erst dann möglich macht, wenn es kaum noch von Interesse ist, nämlich wenn der betreffende Band der Vereinsschrift erschienen ist. Dieselben sind durch den Buchhandel für 30 Mark, direkt von mir für 25 Mark zu beziehen ?). Der Ladenpreis von Jahrgang 1876—1880 der Berliner Entomol. Ztschr. ist über 80 Mark. 1) No. 212—215, 229—230, 233—235, 239—241, 246, 247, 249— 257, 259, 264— 285, 290—296 der vorhergehenden Liste mei- ner Arbeiten. ?) Für kleinere Arbeiten unter einem Bogen sind 20 oder 15 Pfennige berechnet, für den Druckbogen 80 Pfennige. Inhalts-Verzeichnils von Jahrgang II. (1880) der entomologischen Monatsblätter von Dr. G. Kraatz. Seite 1. Prospect des zweiten Jahrgangs. . . . . .. . 172 2. Original-Abhandlungen (descriptiv). E. Allard: Tableau des Blapsides. . . . . . del Th. Kirsch: Neue oder seltene Rüsselkäfer . . 3—16 =a Zwyelsneue, (Mala bins a: SVT fe 77 — u. v. Kiesenwetter: Neue A et : 129 — Adimonia costipennis n. sp. u. Phyllopertha mas- SOQ CLO coi oie wuiottthey 6% Mean AUT BE ee 146 v. Kiesenwetter: Beschreibungen neuer Pedinus- Arten. ir. 65 se neigen f a. Mannenea a. Pent Artenaun.t. h- 5 fl, oe 69 Kraatz: Genera Noes ne I NE, . 17—30 — Synonymische a; über exotische Ce- tonidenns.2.. we ter a ol Oe — Die Unterscheidung Hee Or einen- NUR nach ic männlichen Geschlechtsorganen . . . . . 33—38 — Ueber Carabus comptus Dej. u. dessen Varvaten 49 — Carabus- Miscellanea (Schaufuls, Haury, rey. 55 — Ein für Deutschland neuer Carabus . . . 56 — Carabus chilensis var. nov. fallaciosus Kraatz . 97 — Cetonia Fieberi, eine wichtige deutsche Form . 58 — Ueber Cetonia opaca Fabr. 62 u. Cardui Gyll. 104 — Notes provisoires sur les Oxythyrea . . ‘ 63 — Ueber Basiana conspersa Dewitz Leridopt) 3 105 — Ueber diebische Bienen. . . 4 113 — Ueber rothgefleckte oprophonaen germaniens . . 116 — Ueber Varietäten der deutschen Buprestis- (Ancy- lochira) Arten . . . se 133 — Zwei syrische Bupresten in @Heoheuland sh la 137 — Perotis longicollis nov. sp. As. min. . . . . 142 Inhalts - Verzeichni/s. Kraatz: Coeculus insularis Kiesw. u. Verwandte . — Ueber Thomson’s Revue des Psilopterides . — Revision d. Arten d. Buprestiden-Gattung Lampra — Zwei neue africanische Leucocelis-Arten . — Anoplochilus seticollis Kraatz n. sp. Sansibar — Tmesorrhina simillima Kraatz n. sp. Afr. oce. . — Carabus cavernicola n. sp. aus der Dobrudscha Lindemann: Phloeopthorus ae u. anne borus pilosus : hte, : Reitter: 60 synonymische pales — Drei neue Scydmaeniden aus Abyssinien — Zwei neue Scydmaeniden aus Algier . — Chevrolatia Maroccana n. sp. — Scaphidium nigromaculatum n. sp. . IT. Sajo: Beiträge zu Weise’s Bestimmungstabellen der ‘ europäischen Coccinelliden J. Weise: Cryptocephalus sericeus und aureolus . — Die Verschiedenheiten des Forceps der Orina-Arten — Synonymische aaah über arg — Laena Heydeni nov. sp. — Ueber Phytodecta pallida L. u. 5- nivicheite F. — Acanthodon nov. gen. eur. Chrysomelidarum — Ueber Halyzia japonica Thunb. u. ihre Varietäten — Synonymische Bemerkungen über Chrysomelinen 3. Literatur-Besprechungen. Zwei seltene französische Localfaunen . Donovan’s Insecta Novae Hollandiae : Ein verschollenes Werkchen v. Jacob Sturm Thomson’s Buprestides Polybothroides Der Sammler, ein Inseraten -Organ . A Proceed. of the Linnean Soc. of New Sanity Welles ; Entomologisk Tidskrift af Spangberg. I. 1. 124. I. 2. Entomological Libraries of the United States Jahresbericht des naturf. Vereins in Visconsin . Von T. H. Scudder diverse Separata . Annali del Museo Civ. di St. Nat. di Genova valk XV Frei, die Lepidopteren der Schweiz (Dr. nn Chronologisches Verzeichnils etc. Kraatz, Beitr. z. Kenntn. d. deutlichen Käfer 14 Inhalts-Verzeichnijs. 4. Entomol. Gesellschaften, Redactionen u. Museen. Der Abgang des Herrn Baron v. Harold vom Berliner zoologischen Museum ; Mein Ausstofs aus dem Stettiner ent. ve n Ueber Maculaturbogen der Stettiner ent. Zeitung Die Cassen-Abschlüsse des Stettiner entomol. Vereins a pro 1875 —1878 . Naturw. Verein des Trenesiner Comitats . Monatl. Versamml. d. Entomologen in GQuediinnees Thüringer Entomologen . Entomologischer Kalender . . ; Rath und Rückblick für Bonelli mE Ueber diebische Bienen . 5. Diverses. Monographieen etc. in Vorbereitung: Erichson’s Naturgesch. der Insecten. Bd. III, IV. Suppl, VI. VII. Jahresberichte über die entomol. Beiktungen i Faust, Monogr. d. Erirhiniden. . Bedel, Monogr. d. Hydrophiliden Entomolog. Reisen von Becker, Rah Teer Stussiner, Ribbe Insecten-Handlungen ‘ Insecten-Kasten u. Bepcsterrurn] Larven-Tödtung mit Cyankali Insecten-Sammlungen v. Chaudoir (91), Gokkäre 91, Dr. Haag 79, v. Heyden 156, v. Kiesenwetter 91, Ed. Schmidt 91, v. Solsky . 126 u. Verkäufliche v. Haag 48, Reiche 48, E. Schi 48, Mertens (Lepid.) . 3 Insecten-Werke etc., erkänfliehen, Seidlitz Fauna baltica . Bitte, kleine Conchylien Hierhenen "48, 128 u. Todes-Anzeigen von Jac. Boll 176, Guenée 176, v. Kiesenwetter 47, Kirschbaum 47, G. Koch 175, Metzler 176, Mulsant Denkmal für Camillo Rondani . Beilagen Beigabe (v. Kiekenweitärie Bild) 128 Seite 128 144 127 78 176 127 176 123 Deutsche Entomol. Zeitschrift XXV/ 17881) Wow Se, | Es P Habelmann del. G Kraatz ragt. CE Schmidé lith. Tif Deutsche entom. Zeitschrift 1881. Tiefenbach del. & sc. KAT. Deutsche entom. Zeitschrift 1881 Ba. Nid. Meyn lilly. ferbach Sy 7, HT, o t ' . ; 1 > ‘ < ‘ ’ : ’ 5 a She - ’ ne N N . ‘ Oe i R ri, 4 ER ER Baer ” — 5 = “ ‘ - g - : x Taf IV. Deutsche entom. Zeitschrift 1881. Tieffenbach del Asc a ne Deutsche entom Leitschrift 1881. 2 Hep Tiefenbach. del.etsc: } ‘ i ; : | r 2 7 2 gi . : t - Pa} 5 4 ; 4 y “ 12 | ‘ , * . "NS: 7 . I ere — \ va : by = [2 ~ en : x i ee x Tat lh Engel Wien, Schottenring 23. . Lith. Emil M1 ır v. Schlereth del. 1880. Ihe 1 Deutsche. eitom Seits chr ttt 188/, M Fre Tit VU. Dectsche entomLeitschrtte 16S, Lith. Emil M. Engel Wien, Schottenring 23. M.Freiherr v. Schlereth del. 1880. F HE HAFEN je m Deutsche Entomologische Zeitschrift (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft (bisher „Berliner Entomologischer Verein“) in Verbindung mit Dr. G. Kraatz und verschiedenen gelehrten Gesellschaften. Sechsundzwanzigster Jahrgang. (1882.) Erstes und zweites Heft ausgegeben April und August 1882 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. Mit 9 Kupfertafeln. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 20 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. % London. Berlin 1882. Paris. Edw. Janson, Nicolai’ sche Verlags- Luc. Buquet, 28 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide. Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise. D. Red. Inhalt des ersten u. zweiten Heftes!) sechsundz wanzigsten Jahrgangs der Deutschen Entomol. Zeitschrift. TET TUNG y LATE ies nn ile Ne ana, et een er De I= Aelpiemeimer Anwelegenheiten °. 0. e+, fee ce 7—8 Abhandlungen. Stichopogon Dziedzicku nov. spec. Von Dr. Joh. Schnabl in NPAC ita cme tr tod est rreu pi ciore) 'c, Muar Wl Mar dre Gove) Woe tater 1) Nrpantenamcenvi, var. aleis 9. Von Dems . si. .... 13 Berichtigung wegen Microcephalus Loewii Schn. Von Dems. . 13—14 Kurze Revision der Zlaphocera-Arten von Dr. G. Kraatz . . 17—82 Revision der europäisch-syrischen Arten der Melolonthiden- Gattung Haplidia Hope von Dr. G. Kraatz . . . .„. . 3838—42 Beitrag zur Coleopteren- Fauna der Sierra de Cordoba. Mitge- theilt von Dr.L.v. Heyden. . . ee Ueber die Gattung Clinteria Burm. von Dr. 6. Kuda Ist der Prosternalsatz von Goliathus Higginsi Westw. Q von allen übrigen Goliathen auffallend abweichend? Von Dems. v2... Spike SR EN AD Uebersicht der oe io ri kl nach Dr. Stier- IineseAnbeit: no Vion Demis.. 2.0 00 i Ue 00 ae. ne 98-89 Ueber Cyaniris thoracica Küster von J. Weise . . . 5 56 oe der Arten der Dynastiden-Gattung Pentodon fees von Lo MIG AL Za EL ros RT eee N en git LO Od 1) Heft I. (S.33—192) ist im April, Heft II. (S. 1—32, 193 —338) im August 1882 ausgegeben. 4 Inhalt. Die africanischen Zeucoceliden und die ihnen zunächst ver- wandten Gattungen der Cetoniden. Besprochen von Dr. G. Kraatz MA a Rieu AMS CRD N ER we Ueber die Verwandten der Zeucocelis haemorrhordalis Fabr. Von Dems. feasts WeePawad det ace iiee Bats ea ae Beitrage zur Kaferfauna von Turköetan IL iver Tenebrioni- niden von Margelan ee le Zwei neue Melyriden-Gattungen von ae elan. Von Dems.. Käfer um Margelan, gesammelt von Haberhauer, aufgezählt von L. v. Heyden und G. Kraatz : : Ueber einige Fischer’sche Tenebrioniden-Typen des Dresden zoologischen Museums von Dr. G. Kraatz . : Ueber die verschiedenen Forceps - Bildungen der europäischen Cistela- (Byrrhus-) Arten von Edm. Reitter in Modling bei Wien. Hierzu Tafel I. 6 : Abbildungen verschiedener Forceps - Bilden > von exotischen Melolonthiden nach Präparaten von Metzler in Frank- furt a. M. Hierzu Tafel II. u. III. Ist Carabus punctato-auratus wirklich = auronitens var.? . Für Deutschland neue Käfer von von Heyden, Wilcken, Kraatz : se ey SE Neue Pselaphiden und See aus reihen. Beschrie- ben von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Hierzu Tafel V. SER ne et Re oO ™ (0 Fünfzig Ergänzungen und Bemerkungen zum Chinnor Bhai terorum Europae von Dr. L. v. Heyden . ; Neue und seltene Elateriden aus der Krimm. Von Dems.. Synonymische Bemerkungen von G. Kraatz und J. Weise Magdalis Weisei Schreiner, neue deutsche Art EEE Histoire Naturelle des Coléoptéres de France, Famille des La- thridiens, par le R. P. Fr. Marie Joseph Belon, Lyon 1881. Besprochen von Edm. Reitter G. Horn’s Revision of the Nitidulidae of the United Seel Besprochen von Dems. G. Horn: Synopsis of the Monoamine of the ‘United Siete Besprochen von Dems. . . 0 Die Käfer Westfalens, ran von Wate Westhoff, I. Abtheilung. Besprochen von G. Kraatz 5 Neue entomol. oder theilweise entomol. Zeitschriften und Publi cationen. Besprochen von Dems.. Seite 65—78 79—80 81—95 96—98 99—118 119—120 121—122 123—124 125—127 128 129—152 153—154 155 156—158 159—160 161—164 165—170 IAL 171—173 173—174 Inhalt. Die Auflösung des Münchener Entomol]. Vereins. Von Dems. . Deutsche Entomol. Zeitschrift 1882, Heft II. Von Dems. Catalog der Coleopteren von Sibirien von L. v. Heyden. Ueber eine hymenopterologische Section der Deutschen entomo- logischen Gesellschaft Neue Pselaphiden und Scydmaeniden von “eae Mica von Bae Reitter in Modling bei Wien DEREN, Dorcadion cribricolle Kraatz n. sp. Von G. Kraatz : Ueber Carabus intricatus und Lefebvrei. Versuch eines kritischen Referates. Von Dr. G. Kraatz A kr 5 Ueber die Varietäten von Carabus regalis und Henningii von Dr. G. Kraatz . 5 : Synonymische Bemerkungen fiber einige Goliathiden. von Den ms. Ueber die systematische Stellung der Cetoniden-Gattungen Dy- musia Burm. und Gnathocera Kirby. Von Dems. Synoptic tables of Coleoptera (of the United States) Des edehen von Dr. L. v. Heyden Br pinay TA ES os Ueber die männlichen Genitalien der Bienen- Kane Sphecodes von Landgerichtsrath a. D. v. Hagens in Düsseldorf. (Hierzu Tafel VI u. VII.) . kor Ueber die europäischen Melolontha- Arten von G. Mötzler in Frankfurt a. M. a ae : Ueber die Polyphylia-Arten der alneanecohlen Renion von Dr. G. Kraatz. (Hierzu Tafel IV. z. Theil.) Anhang . ER: HERE EST EN N ce Abbildungen sehiedener Forebpi Bildungen von europäischen Melolonthiden nach Präparaten von Metzler in Frank- furt a. M. von Tieffenbach. Hierzu Tafel IV. . Ueber einige seltene Melolontha-Arten und die männlichen Geni- talien dieser Gattung von Dr. G. Kraatz. (Hierzu Tafel IV.) Neue Tomicinen von der Goldküste Afrikas beschrieben von Schreiner, Oberforster-Candidat . Zwei neue deutsche Cis-Arten beschrieben von Dr. ©. Dach, Kleinere Mittheilungen: 1. Variabilität der Zareynia-Arten, von C. Flach, prakt. Arzt in Aschaffenburg é : 2. Ueber Carabicinen mit aufgetriebenen Summit er Dems. ante a ccna : 3. Verschiedene Pubescens a ne Auen nn Dems. 5 Seite 175 175 175 176 177—195 196 197 — 201 201— 203 204 205—206 207—208 209—228 229—234 235 — 240 241 242 243—245 246—247 248—250 252—253 253 253— 254 6 Inhalt. Synonymische Bemerkungen von v. Heyden, Kraatz, Sharp Rüsselkäfer aus dem Amurgebiet von J. Faust . . Bemerkungen zu Herrn Maurice de Gozis Synonymische Rectificationen mehrerer Genera und Species französischer Coleopteren (Ann. Soc. Ent. France 1881. III. Bul. CXIL.). Von E. Reitter . 3%. an. aduirhand Ieee ew CLTELTS sb Käfer um Samarkand, gesammelt von Haberhauer, aufgezählt von L. v. Heyden und G. Kraatz . Seite 254— 256 257—295 296 297—338 Allgemeine Angelegenheiten 1882. Ein längeres Kranksein des Unterzeichneten, ein kürzeres des Herrn Tieffenbach und des H. Setzers hat die Herausgabe des zweiten Heftes bis jetzt verzögert, sie sollte ursprünglich Ende Mai erfolgen. Der Jahrgang ist mit 9 Tafeln ausgestattet, mithin am reich- sten von allen bisherigen. Die Abbildungen der Forcipites dürften Herrn Fairmaire, Fauvel, Gehin u. A. m. die ungemeine Wich- tigkeit beweisen, welche der Forceps bei vielen Arten für die Art- unterscheidung hat; es verräth einen grofsen Mangel an philosophi- schem Geiste dazu, nicht an die Wichtigkeit der Forceps zu glau- ben, und was H. Fauvel nicht sieht, sieht in Deutschland jeder Schulknabe, der jetzt nicht mehr Carabus Germari mit violaceus, Cenisius und Putzeysi mit sylvestris verwechselt. Die Bearbeitung der Käfer um Samarkand enthält Beschrei- bungen interessanter neuer Arten; einige sollen bereits in der Horae Rossicae enthalten sein; obwohl ich aber bereits zweimal nach Rufsland geschrieben, ist es mir nicht gelungen die Horae von dort zu erlangen, und ebenso wenig der Friedländer’schen Buchhandlung hierselbst. Unter diesen Umständen können die in den Horae pu- blieirten Arten erst von dem Moment an Priorität haben, als die Horae wirklich nach Berlin gelangt sind. Die neue französische entomologische Gesellschaft ist jetzt de- finitiv constituirt; in der General - Sitzung in Chambery wurde Cl. Rey mit 66 Stimmen zum Vorsitzenden, Fauvel mit 67 Stim- men zum Secretair, Paulmier mit 66 Stimmen zum Tresorier, Gehin mit 65 Stimmen zum Bibliothekar gewählt; die von ihr herausgegebene Revue entomologique enthält, wie voraus zu sehen war, viele tüchtige aber meist kleinere Arbeiten, welche die mei- sten Leser finden. Nach dem Vorsitzenden ist die Lage des neuen Berliner en- tomol. Vereins als eine durchaus günstige zu bezeichnen (Berliner Entomol. Ztschr. II. p. XIV), er giebt aber 1881 nur 183 Bogen, während die Berliner Zeitschrift ihren Abonnenten 24 Bogen garan- tirt und unter meiner Leitung meist 28 Bogen gegeben hat; ob die Mitglieder die Zufriedenheit des H. Vorsitzenden theilen, ist mir daher fraglich. 8 Allgemeine Angelegenheiten. Am 2ten April starb H. Dr. J. P. E. Stein von hier, nach längerem Leiden im 68sten Lebensjahre; er war 23 Jahre hindurch ein treues Mitglied des alten Berliner Vereins, bis ihn endlich seine Stellung am Museum zum Prof. Peters nöthigte, zum neuen Berliner Verein überzugehen. Seine Stellung am Berliner Museum ist durch Herrn Herm. Kolbe besetzt, so dals kein älterer, er- fahrener Entomolog wie früher, sondern nur jüngere Entomologen, wie der genannte, Dr. Karsch, Dr. Dewitz an demselben be- schäftigt sind. Aulserdem verlor der Verein durch den Tod Herrn Lehrer Wilken in Hildesheim, einen sehr fleifsigen und tüchtigen Lokal- sammler, welcher auch Hymenoptera sammelte. Ausgetreten sind: Herr W. Fickentscher in Zwickau. In der Mitglieder-Liste sind vergessen aufzuführen: Herr E. Bergroth in Helsingfors, L. Robertsgaten 11. - Spir. Brusina, o. ö. Prof. an der Universität, Director des zool. Nat.-Museums in Zagreb (Agram), Kroatien. - Dr. Nickerl in Prag, Wenzelsplatz 16. - E. Scriba, Fabrikant in Heilbronn. Seit dem October 1881 sind beigetreten: Herr J. Akini in Petersburg, Beamter im medicin. Departement des Ministeriums der inneren Angelegenheiten. - Dr. Baumeister, prakt. Arzt in Teplitz. - A. Fein, Regierungs-Baumeister an der Breslau-Schweidnitz- Freiburger Eisenbahn in Breslau, Holteistr. 46. - Dr. K. Flach in Aschaffenburg. - Rud. Oberndorfer, Lehrer d. Arithmetik in Günzburg a./D. - Prag, Bildhauer in Berlin, Adalbertstr. 7. (Lep.) Ihren Wohnsitz veränderten: Herr Dr. Richter, jetzt dirigirender Arzt der Heilanstalt in Pan- kow bei Berlin. - H. Hahn, jetzt Dreiegelstrafse 7. Aus der Liste der gründenden Mitglieder sind zu streichen: Herr G. v. Horwäth, Dr. in Budapest. - F. Ancey in Marseille. Verstorben sind: Herr G. A. Pahnsch, Oberlehrer in Tellin. - Wilken in Hildesheim. ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I. |] Stichopogon Deiedzickit nov. spec. Niger; mystace nigro (SQ), aut nigro alboque mato, rare albo (3), fronte nigro (3), infuscato (2); facie nivea, genibus in © aurichalceo - micantibus, thorace pleurisque albido - pollinosis (3) aut modice ochraceo - pollinosis (2); abdomine segmento primo albo in media ejus parte nigro interrupto, segmentis abdominalibus 2°, 3°, 6°, 7° et 8° in Sf atro-chalybaeis nitidis, in 2 nigris, modice ochraceo-pollinosis praeter 8” album; segmentis 4° et 5° niveis in media eorum parte nigro triangulariter interruptis; pygidio 3 albo; pedibus nigris pruinosis; alis hyalinis in utroque sexu modice in- fuscatis; petiolo cellulae posteriore quartae brevi, rarissimo longo. — Long. corp. d 2—3 lin., 2 3—4 lin., long. alar. 21—2g5 lin., 9 22 —3 lin. Schwarz; Knebelbart schwarz (j‘2), schwarz mit weils ver- mischt, selten weils (S), Stirn schwarz (3), oder dunkelbraun (2); Gesicht schneeweils, Backen bei Q mit messinggelbem Schimmer, der Thoraxrücken ist bei dem d mit bläulichweilser, bei dem 2 mit blafsockergelber Bestäubung bedeckt; der erste Hinterleibs- abschnitt an den Seiten weils, in der Mitte schwarz und glänzend, der 2te, 3te, 6te, 7te und 8te Abschnitt bei dem d' schwarz ins Stahlblaue und glänzend, bei dem 2 ebenso mit Ausnahme des 8ten, welcher weils ist; der 4te und 5te Hinterleibsabschnitt schnee- weils, mit Ausnahme ihrer Hinterränder und des dreieckig ausge- buchteten mittleren Theiles derselben, welche schwarz sind; Podex des S weils. Beine weils bereift, Flügel leicht bräunlich tingirt, die vierte Hinterrandzelle kurz — selten lang gestielt. Diese Art ist in der Länge des Körpers, der Farbe des Kne- belbartes und der Länge des Stieles der vierten Hinterrandzelle sehr veränderlich; es wurden bei der Beschreibung 18 männliche und 12 weibliche Ex. verglichen. Die Grundfarbe des Körpers ist schwarz mit bläulichweilsem (3) oder bräunlichgeibem (2) Anfluge mehrerer Theile. Die Stirn des 2 ist schwarz, glänzend, sehr leicht weils bestäubt, das 9 dun- kelbraun, leicht ockergelb bereift; sie ist mit weilsen langen Här- chen besetzt. Die Grenze zwischen Scheitel und Hinterkopf ist der ganzen Länge nach mit schwarzen, steifen Börstchen besetzt; Fühler schwarz, weilslich bereift, die unteren Theile der beiden ersten Fühlerglieder sind mit weilsen Härchen besetzt. 10 J. Schnabl: Das Gesicht ist schneeweils, seidenglänzend, nur die Backen beim 2 wegen der goldgelben Pubescenz messinggelb schimmernd. Knebelbart bei dem g' entweder schwarz (bei 12 Ex., und unter diesen bei 4 Ex. obenauf mit 4—5 weilsen Börstchen, bei 1 Ex. mit wenigen braunen Borsten nach unten vermischt) oder aus schwarzen, gelben und braungelben Borsten bestehend (3 Ex., bei einem Ex. stehen die schwarzen Borsten hauptsächlich nach vorn, bei anderem mehr nach hinten), selten besteht der Knebelbart aus rein weilsen Borsten nach hintenzu mit sehr wenigen schwarzen Borsten vermischt (1 Ex.), oder er ist gelblichweifs (1 Ex.). — Bei dem @ ist der Knebelbart schwarz (bei allen 12 Ex.), selten mit wenigen braunen (1 Ex.), blafsgelben oder weilsen (3 Ex.) Borsten vermischt, — oder die Borsten sind schwarz mit weilser und gel- ber Spitze (1 Ex.). — Backenbart lang, weils; Hinterkopf schwarz, weilslich (3) oder dicht braungelb (2) bestäubt, unten und beson- ders an den Aulsenseiten mit weilser langer Behaarung. Thoraxrücken, die Brustseiten und Schildchen schwarz, un- gleichmäfsig dicht bläulichweils (3') oder blafsockergelb (2) bereift und mit einer weilsen (gj) oder gelblichen (2) Pubescenz, so dafs der Thoraxrücken bei d hellschiefergrau und bei 2 braungelb und beinahe matt erscheint. Bei manchen Exemplaren ist die Berei- fung an dem vordersten Theile des Thorax dichter, und bildet da bei G Spuren von vier abgekürzten Striemen und bei 2 von nur zwei ockergelben Mittelstriemen. An jeder Seite des Thorax- rückens finden sich drei lange schwarze Borsten; die erste in der Mitte, die letzte und zugleich die längste an dem unteren Thorax- winkel, die zweite zwischen den obengenannten. — Brustseiten bei Sg stark weils bereift, bei 2 oben und in der Mitte blafsockergelb, unten und gegen hintenzu gräulichweils bestäubt. Hinterrücken weils seidenglänzend. 3 Der erste Hinterleibsabschnitt an den Seiten seidenglänzend, rein weils und an den dufseren Rändern lang weils behaart; das mittlere Drittel desselben schwarz, glänzend, schwach begrenzt; der zweite und dritte Abschnitt dunkelschwarzblau, glänzend, bei d mit dichten weifsen Härchen besetzt, welche aber die Grund- farbe nicht verdecken, die Seitenränder mit langen weilsen Härchen besetzt, bei 2 dünn und bei manchen Exemplaren dicht ockergelb bereift und weils pubescent; der vierte und fünfte Abschnitt weils, — seidenglänzend , bei 3 mit weilslichen Härchen, der sebr schmale schwarze Saum am Hinterrande dieser letzten Abschnitte vergrös- sert sich allmählig gegen die Mitte jedes Abschnittes, so dafs hier Stichopogon Dziedzichit: 11 ein kleiner, querdreieckiger, schwarzer, schwach begrenzter Platz entsteht, welcher bei allen weiblichen Ex. mit der Spitze bis zum Hinterrande des vorhergehenden Abschnittes reicht; mit anderen Worten kann man sagen: an dem 4ten und Sten Abschnitte sind je zwei grofse breite weilse, vorn in der Mitte sich berührende oder vereinigende Querbinden vorhanden, und zwischen diesen ein kleiner stumpfwinkliger, querdreieckiger, schwach begrenzter schwar- zer Raum; 6ter, 7ter und 8ter Abschnitt bei dem Jg! dunkelschwarz- blau, glänzend mit weifslichen Härchen besetzt; beim Q ist der 6te und 7te Abschnitt leicht braungelb bereift, an den Rändern weils, und an der Fläche ganz kurz schwarz behaart; der Ste Abschnitt bei dem Q ist weils und weifsbehaart. (Bei einem männlichen Ex. ist die Vorderseite des 6ten Abschnitts schmal weilsgesäumt und an den Seitenrändern findet sich je ein kleiner dreieckiger Fleck.) Der verhältnifsmälsig grofse obere Afterring (Pygidium) der männ- lichen Genitalien ist weils und kurz weifsbehaart; die inneren Ge- nitalanhänge braun; die untersten Lamellen der weiblichen Geni- talien sind grofs, braungelb, die nach unten gerichtete Spitze der- selben lang, sehr stark krallenförmig gekrümmt; über dieselben tritt eine braune, papillenartige, behaarte Hervorragung aus, rundum derselben, einen Halbkreis bildend, stehen etliche (8—10) schwarze, kurze, steife, dicke und stumpfe Borsten. Bauch unten schwarz, der 4te, 5te und der letzte Abschnitt desselben mit ganz kurzen weilslichen Härchen dünn besetzt. Die Beine sind schwarz, wegen der dichten weifsen Pubescenz und Be- reifung weils erscheinend; Vorder- und Mittelschenkel ohne Bor- sten, der untere Theil der Hinterschenkel sparsam weilsbeborstet; alle Schienen, und besonders die mittleren, mit etlichen weilsen langen Haaren, besonders nach hintenzu, beborstet; die drei ersten Fufsglieder aller Fülse jedes mit ein paar langen weilsen Borsten, das 4te mit kürzeren beborstet. Flügel glasartig leicht bräunlichgelb tingirt, Adern braun, die 4te Hinterrandzelle weit offen, gröfstentheils kurzgestielt (bei 10.8 und 7 2 Ex., Stiel = 4 — #3, — {, der Länge der die 4te Hinterrandzelle nach unten begrenzenden Ader), manchmal beinahe oder wirklich sitzend (bei 6 gf und 6 4 2 Expl.) oder (selten) langgestielt (bei 2 J und 1 2 Ex., wo der Stiel die Länge des 4-5 t Theiles der obengenannten Ader erreicht). Schwingerkopf wachsgelb, Schüppchen weilsschimmernd, mit langen weilsen Cilien besetzt. 112 J. Schnabl: Körperlänge 3 2 lin. (1), 24 lin. (5), 22 lin. (3), 3 lin. (9). 2 3 lin. (8), 34 lin. (2), 33 lin. (1), 4 lin. (1). Flügellänge d 24—24 lin., 2 24—3 lin. Aus dieser Art kaun man den interessanten Schlufs ziehen, dals man bei den Stichopogonen keinen besonderen Werth auf die Farbe des Knebelbartes und die Länge des Stieles der 4ten Hin- terrandzelle legen kann; hier sieht man alle Uebergänge von schwar- zer bis zu weilser Farbe des Bartes und von einer sitzenden bis zur langgestielten Hinterrandzelle; wenn mehrere Dipterologen diese Art in nur einem Exemplare erbeuten würden und davon eine Be- schreibung verfertigten, was für Verwirrung mülste einstweilig ent- stehen! wenigstens fünf neue falsche Arten könnten sie aus dieser einzigen machen. Wenn auch Prof. H. Loew (in einem Briefe vom 22. August 1877) mir Folgendes mittheilt: „Gerade die näch- sten Verwandten des Stichopogon albofasciatus sind durch die Irr- thümer, welche Schiner in der Fauna begangen hat, in Confusion gebracht, so dafs ohne Untersuchung der typischen Expl. schwer in das Reine zu kommen ist“, — so bietet diese Art solche Unter- schiede von allen bis jetzt beschriebenen Arten dar, dafs nach Ver- gleich der gesammten Literatur ich mir erlaube, dieselbe als eine durchaus neue und gute Art zu bezeichnen. Vaterland: Polen. Diese Art, die ich nach dem unermüdlichen heimischen Dip- terologen, dem ersten Entdecker dieses Insekts, Dr. H. Dziedzicki, benenne, treibt sich in ziemlich grolser Anzahl auf den ausgetrock- neten Sandflächen des rechten Weichselufers in Praga (Pragaer Park), Vorstadt Warschaus, während den heifsesten Stunden im Juni und Juli (alle Exemplare gefangen vom 20. Juni bis in die ersten Tage des Juli) umher. Ein Exemplar habe ich auch unter ähnlichen Verhältnissen an dem linken Weichselufer in den Salinen Ciechocinek (bei Thorn, unweit der preufsischen Grenze) den 8. Juli gefangen. Diese Insekten sind sehr scheu, dufserst flüchtig und schwer zu erhaschen wegen der Dünne und des fahlen Aussehens ihres Körpers inmitten der stark durch die Sonne beleuchteten Sandflächen. Dr. Joh. Schnabl in Warschau. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] Lipoptena cervi, var. alcis 9. A Lipoptena cervi, cui proximus, corpore autem multo majore et obscuriore, segmento abdominali primo nigro-piceo, pedibus prae- ter basim, fuscis, distinctus; caeterum similis Lipoptenae cervi. — Long. corp. 23—3 lin. Bedeutend gröfser als L. cervi und dunkler gefärbt; das erste Abdominalsegment pechschwarz gefärbt, nur an der Basis manch- mal dunkelbraun. Die Füfse dunkelbraun mit Ausnahme des Wur- zeldritttheils der Vorder- und Mittelschenkel und der Wurzelhälfte der Hinterschenkel, welche licht bräunlichgelb gefärbt sind; alles Uebrige wie bei L. cervi. Sechs weibliche Exemplare gefangen am Elenthiere (C. alcis) in den ersten Tagen des November 1880; durch die Vermittelung des hiesigen Naturforschers Herrn A. Slösarski in Litthauen (Ge- gend Pinsk) habe ich dieselben bekommen. — Am Ende des De- cembers 1881 habe ich aus derselben Gegend den Kopf eines Elenthiers bekommen und an diesem zwölf lebende weibliche Ex. L. alcis hier in Warschau gefangen. Bis jetzt war nur eine Art Lipoptena bekannt: L. cervi, welche auf den Rehen, Hirschen und Elenthieren lebt; Prof. v. Siebold hat dieselbe auf dem Elenthiere bei Königsberg gefangen (siehe Stettiner Entomologische Zeitung 1845. 275; — Schiner, Fauna austr. II. Th. 649); dieselbe ist bedeutend kleiner und alle Theile des Körpers sind viel lichter und gleichförmiger gefärbt; die zahlreichen Exempl. der Lip. cervi meiner Sammlung übertreffen nicht die Grölse von 2 lin.; alle Ex. der L. alcis sind nicht kleiner als 23 lin., und beinahe die _ Hälfte der Ex. hat die Gröfse von 3 lin.; daher möchte ich alcis für eine lichte, kleine var. von cervi halten. J. Schnabl in Warschau. Berichtigung wegen Microcephalus Loewii Schn. In der Deutschen Entom. Zeitschrift XXI. 1877. Heft I. bei der Beschreibung des Microcephalus Loewii war das Vaterland falsch angegeben. Da sich jetzt Herr Jul. Kietlinski, welcher diesen interessanten Oestriden gefangen hat, in Warschau befindet, so vernahm ich von ihm, dafs er denselben im Jakuck-Gouver- 14 J. Schnabl: über Microcephala Loewii. nement (Nordost - Sibirien) den 12. Juli 1871 fing, nämlich im Olekminer Kreise in den am Flusse Bodajbo (Zuflufs des Flusses Witim) gelegenen Goldgruben, im Flufsgebiete der Lena. In die- ser Gegend findet man von grölseren Widerkäuern nur wilde und zahme Rennthiere und Jakuter Vieh, vielleicht auch Elenthiere. Ich erlaube mir hier einige Zeilen aus dem Briefe des Herrn Prof. Fr. Brauer, welcher das Exemplar (jetzt im Wiener Museum be- findlich) besichtigt hat, hier mitzutheilen. „Der Oestride, welchen ich sehr bewundert habe, ist eine ganz gute Gattung, und derselbe ist auch sehr gut beschrieben. Ich halte das Thier für die Hautbremse des Cervus alces, da nach dem Vorkommen wohl dieses Wild zuerst in Betracht kommt. Der Kopf hat Aehnlichkeit mit Aulacocephala, alles Uebrige stimmt mit Oede- magena (Untergatt. von Hypoderma; die einzige Art: O. tarandi L.) überein. Das Gesicht weicht zwar von allen Hypodermen ab, aber das Thier stellt ein Gemisch von Gattungen dar, die heute getrennt auf unseren Wildarten leben —: Cephenomyia und Hypoderma. Vielleicht haben wir es hier mit einem Aus- gangspunkt anderer Gattungen zu thun, wie ja auch das Elch ein mehr vorweltliches Thier ist, das vielleicht in kurzer Zeit von der Erde verschwindet; — wollen Sie nicht zu erfahren suchen, wie er ihn gefangen hat, ob in der Ebene, oder auf einem Wege oder Stein, oder auf einer Wiese. Das ist auch wichtig. Hypoder- men fängt man stets in der Tiefe auf Strafsen und Fufssteigen, Ce- phenomyien auf Berggipfeln, ebenso Cephalomyien, Oestrus und Gastrophilus“. — Leider konnte ich nur wenig erfahren, insbesondere dafs das Thier in der Ebene mit dem Köscher gefan- gen wurde; ob auf Pflanzen? das könne sich der Sammler nicht erinnern. Ich mufs noch hinzufügen, dafs der hiesige bekannte Arzt, Prof. L. Neugebauer, als er vor etlichen Jahren im italienischen Tyrol Insekten gesammelt hat, am Monte Brione im September einen grofsen, 94 lin. langen Oestriden fing, welcher von dem be- kannten russischen Entomologen Herrn J. Posezynski als eine zweite Art des Microcephalus erkanrt und Microcephalus Neuge- baueri benannt wurde (s. vorläufige Mittheilung in Horae Soc. Entomol. Rossicae T. XVI.), aber die genauere Ortschaft des Fanges nicht angegeben hat. J. Schnabl in Warschau. ee —— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.) Kurze Revision der Elaphocera-Arten von Dr. G. Kraats. Die Gattung Elaphocera ist eine der zierlichsten und gesuch- testen der Melolonthiden, deren Arten Festland und Inseln des Mittelmeerbeckens bewohnen, namentlich Stidspanien und Algier. Nur einige Arten, namentlich die sardinischen und die ansehn- liche Bedeaui sind allgemeiner bekannt, in den meisten Sammlun- gen nur einige vertreten. Daher ist die meinige mit 20 Arten ziemlich reich zu nennen; dazu haben namentlich zwei Umstände mitgewirkt; ich erhielt vor einer Reihe von Jahren durch Ankauf der andalusischen Käfer, die Dr. Staudinger für sich reservirt hatte, fünf Arten, darunter Bedeaui in einem schlechten Expl. Später kaufte ich von H. Depuiset fünf andere Arten aus der Sammlung des Herrn Doué, von dem Rambur die typischen Expl. zu den von ibm beschriebenen barbara, mauritanica und numidica erhalten hatte; von der letzteren existirt nur ein typisches Expl., jetzt in meinem Besitze. Einzelne Arten erhielt ich durch die Herren Erber, Krüper, Lederer, Müller, Rolph ete. Die Schwierigkeit der Bestimmung der Elaphocera-Arten be- ruht namentlich darin, dafs oft einzelne Exp]. gesammelt und be- schrieben wurden, und die Merkmale, die zur Unterscheidung der Arten dienen, variabel sind !). Nach meiner Ansicht haben wir davon auszugehen, dafs die geographische Verbreitung der Arten keine weite ist und der Fundort daher bei den Bestimmungen eine nicht zu unter- schätzende Rolle spielt; so dürften z. B. Malaga und Granada nur Bedeaut gemein haben. Unter dieser Art wird nachgewiesen werden, dafs die Länge der Fühlerkeule lokal variiren kann. Da- 1) Aus diesem Grunde ist es auch schwer, gute Bestimmungs- tabellen zu geben. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. 2 18 G. Kraatz: Kurze Revision von haben wir übrigens schon Beispiele bei den echten Melolontha- Arten. Dafs die für die Artunterscheidung wichtige Gestalt und Länge des Fortsatzes des dritten Fühlergliedes variabel ist, hat Erichson bereits erwähnt; indem er den langen, dornförmigen Fortsatz des dritten Fühlergliedes der beiden sardinischen Arten, welcher sich bei den beiden Arten der spanischen Halbinsel kaum durch einen kleinen Vorsprung angedeutet findet, bei den beiden türkischen Arten wieder mehr oder weniger stark entwickelt ist, aber auch einzelnen Individuen ganz fehlt. Es giebt übrigens auch in Spanien Arten mit dornartigem Fort- satz des dritten Fühlergliedes (s. Seite 23 hirticollis). Die Weibchen sind von den Männchen total verschieden, wenn auch nicht so wie bei Pachypus, da bei ihnen die Flügeld. nicht fehlen, sondern nur etwas verkürzt sind; sie sind kleiner, glänzender, robust, flügellos, mit weniger stark behaarter Brust und viel kürzeren, kräftigeren Beinen, namentlich Fülsen. El. Bedeaui lebt im Dünensande bei Cadix ete. und fliegt im Februar in Menge bei Regenschauern. Die wenigen auf dem Sande sich zeigenden flügellosen Weibchen sind bald von einem Haufen Männchen umlagert, der sich ihren Besitz streitig macht; aber nur selten trifft ein Sammler den richtigen Moment, namentlich bei den kleineren Arten. Wohl bei allen ist die Unterseite, namentlich aber die Brust dicht mit längeren Haaren besetzt, die auch den Seitenrand des Thorax einfassen; daher brauchen dieselben kaum in den Beschrei- bungen erwähnt zu werden. Dagegen ist es ein wichtiges Art. merkmal, wenn die Scheibe des Halsschildes mit längeren Haaren besetzt ist, dieselben stehen in gröfseren Punkten, die bemerkbar bleiben, wenn das Haar auch abgerieben ist. Von den bereits beschriebenen Arten sind meist hier kurz die wichtigsten Merkmale, zum Theil diagnostisch hervorgehoben. Bei der Aufzählung der Arten schien mir in erster Reihe das Vaterland berücksichtigt werden zu müssen. der Elaphocera- Arten. 19 1. Arten von Algier. 1. El. barbara Ramb. Mon. Ann. France 1843. pag. 350. Algier. Supra et subtus nigro - picea, antennis palpisque nigro - piceis, clypeo latiusculo distincte erciso, capite confertim rugose, thorace crebre distincte punctato, elytris minus dense, distinctius punctatis, pedibus picets. — Long. 13—14 mill. Von der Gröfse der Bedeaui, Vorderkörper, namentlich der Kopf breiter, Clypeus vorn deutlich ausgeschnitten, Fühler und Unterseite pechbraun, Kopf dicht runzlig punktirt, Halsschild mälsig dicht, deutlich, Flügeld. verhaltnifsmafsig stark und wenig dicht, an den Mittelfülsen Glied 1, an den hinteren Glied 2 schlan- ker als bei Bedeawi. In Algier; das von Rambur beschriebene Ex. der Doué’schen Sammlung jetzt in meinem Besitz. la. El. Bedeaui var. Tangeriana Kraatz. S. No. 20. unter den andalusischen Arten. In Tanger und Marocco. bisweilen in Mehrzahl gesammelt, z. B. von H. Rolph, die 2 sehr selten. 2. El. mauritanica Ramb. |. ec. p. 341. Algier. GQ. Supra nigro-picea, infra obscure testacea, antennis flavis, capite anterius minus crebre, posterius dense, thorace crebre distincte punc- tato, elytris dense punctatis, vir costulatis, pedibus testaceis. — Long. 13 mill. Fem.? Unguiculis fortius bifidis (in El. Bedeaui medio subtih- ter dentatis). Den kleineren Ex. der Bedeaui recht ahnlicb, Fühler und Un- terseite ebenfalls gelblich, aber der Vorderleib breiter, der Kopf dichter punktirt, der Clypeus vorn leicht ausgebuchtet, Flgd. dicht, vorletztes Hinterleibssegm. oben unregelmälsig grob punktirt. Das von Rambur beschriebene 2 ist von ihm nur fraglich zu dieser Art gezogen; die g' beschrieb er nach Ex. der Doué’schen Sammlung, welche ich erhielt, nicht so das 9. 3. El. numidica Ramb. |. c. p. 343. Algier (ex typ. un. ex coll. Doué in coll. Kraatz) d. Supra picea, infra testacea, antennis flavis, articulo tertio di- latato, securiformi, clypeo haud emarginato, thorace piceo, crebre subtiliter punctato, elytris piceo-castaneis, dense punctatis, vir co- stulatis. — Long. 124 mill. Etwas schmäler als mauritanica, durch das beilförmige dritte Fühlerglied leicht zu unterscheiden. I 20 G. Kraatz: Kurze Revision 2. Arten aus Spanien. 4. El. Bedeaui Er. Andalus. (von Rambur, Rolph, Staudin- ger, Gougelet erhalten), Algier (von Doué), Tanger (Rolph) 52. Erichson’s Diagnose (Entom. pag. 37) lautet: ftestacea, dorso brunneo, infra fulvo-villoso. — Long. 7 lin. (= 154 mill.) In der Beschreibung wird der thorax brunneus, lateribus testa- ceis, Supra sparsim subtiliter punctatus genannt. Mir ist in der That kein europäisches Stück bekannt gewor- den, bei welchem kein lichter, gelbbrauner Seitenrand des Thorax vorhanden ware. Die Fld. nennt Erichson nigro-brunnea, subtilis- sime punctulata, glaberrima. Einige dieser Beschreibung entspre- chende schlechte Stiicke aus Andalusien besitze ich von Rambur (Cadix) und Staudinger (Poto Santo Maria?). Die antennarum clava palpis brevior findet sich bei meinen bereits erwähnten andalusischen und bei einem Dutzend Ex. von Malaga. Bei einer noch grölseren Anzahl von Tanger ist die Füh- lerkeule deutlich länger, der Thorax ist in der Regel einfarbig schwarzbraun, alsdann sind die Fld. stets schwarzbraun; sie sind aber auch braun (dann ist der Thorax seitlich heller) oder braun- gelb. Bei den Ex. aus Tanger und Marocco, welche meine var. Tangeriana bilden, ist aber auch der Kopf dichter und tiefer, das Halsschild kaum bemerkbar punktirt, der Glanz der Oberseite gréfser; es ist also eine recht deutlich ausgeprägte Rasse vorhanden. Eine andere, wie es scheint ebenfalls lokale spanische Rasse erhielt ich in 2 Ex. von H. Gougelet; ich nenne sie var. adusta, weil die gelblich braunen Fld. an der Spitze bräunlich sind; der Thorax ist an den Seiten besonders deutlich gelb gefärbt (vorn mehr als hinten); die Fühlerkeule ist hier ebenso schlank als bei den Ex. von Tanger. 5. El. longitarsis Ill. Mag. Il. 218, Ramb. 1. ec. p. 345. of Lissabon. Supra nigra, nitida, infra fusco - ferruginea, antennis clava magna flava, articulo tertio mutico, clypeo leviter sinuato, elytris distinctius subrugoso punctatis, pedibus, praecipue tarsis, longioribus quam in El. Bedeaui, tibiis angustioribus. — Long. 13 mill. Der Bedeaui und mauritanica ähnlich, Fühlerkeule viel länger, Thorax hinten jederseits deutlicher ausgebuchtet, Schildchen länger. Fld. deutlicher punktirt, Beine, namentlich Tarsen, schlanker. 6. El. malacensis Ramb. |. ec. p. 343. ¢ Malaga. Supra nigro-picea, nitens, infra obscure testacea, antennarum clava flava, articulo tertio mutico, cylindrico, pedibus brevioribus quam in El. mauritanica, specie simillima. — Long. 13 mill. der Elaphocera-Arten. 21 Der mauritanica sehr ähnlich, Fühlerkeule deutlich länger, Beine merklich kürzer, namentlich die mittleren, deren erstes Glied verhaltnifsmafsig länger erscheint. Beschreibung nach Rambur, der nur 1 Ex. Ende Herbst an der sandigen Küste von Malaga fand. 7. El. granatensis Ramb. ]. c. p. 349. 3d. Granada. Piceo-ferruginea, antennarum clava flava, articulo tertio submu- cronato, clypeo distincte emarginato, thorace nigro, lateribus piceo- lis, supra minus dense punctato, punctis majusculis, angulis posticis rotundatis, anticis subacutis (magis prominentibus quam in El. Be- deam), elytris distincte subrugoso - punctatis, costis parum elevatis, abdomine basi ferrugineo-testaceo, apice nigro, tarsis brevioribus (quam in Bedeaut). Den mittleren Ex. der Bedeaui ähnlich, kürzer, ovaler, unten röthlich gelb, dichter behaart, Clypeus kürzer, Hinterleib oben hin- ten ziemlich stark punktirt, Vorderschienen schwach gezähnt, Tar- sen kürzer, Krallen breiter und kürzer. Mir unbekannt, Beschreibung nach Rambur, der nur | Expl. Mittags um Granada in der Sonne fliegend fing. 8. El. Heydeni Kraatz. Hisp. mer. (in coll. dom. de Heyden). Supra nigra, infra picea, antennis pedibusque fusco - testaceis, articulo tertio submutico, clypeo distincte emarginato, thorace crebre subtiliter et parce fortius punctato, punctis magnis piliferis, lateri- bus ante basin vix punctulatis, scutello laevi, impressiusculo, elytris crebre distinctius punctatis, costis elevatis. — Long. 13 mill., lat. 65 mill. In Gestalt und Gröfse zwischen barbara und mauritanica ste- hend, durch Punktirung und Behaarung des Halsschildes der aff- nis Schauf. zunächst stehend, aber grölser, von mehr gleichbreiter Gestalt, Fühler und Beine mehr braungelb, als gelblich, das vor- letzte obere Hinterleibssegment dichter und deutlicher punktirt, die Fld. oben gewölbter, fast noch kräftiger punktirt als die stärkst punktirten affinis. Fühlerkeule ziemlich schlank, gelbbraun, Füh- lerglied 3 aulsen kaum gezähnt. Kopf dicht runzlig punktirt. Hals- schild vor der Mitte, namentlich seitlich, dieht punktirt; in der Mitte treten zwischen dieser dichten Punktirung grölsere Punkte ziemlich zahlreich auf; hinter der Mitte, oder besser auf dem letz- ten Drittheil fehlen die grofsen Punkte ganz, die feinen sind zart und spärlich. 1 Ex. aus dem südlichen Spanien, von Schaufuls stammend, 22 G. Kraatz: Kurze Revision in H. v. Heyden’s Sammlung. Ich vermag dasselbe nicht wohl auf affinis Schauf. zu beziehen; sollte sich Identität etwa heraus- stellen, würde ich für meine affinis den Namen pilicollis vor- schlagen. 9. El. hispalensis Ramb. |. c. p. 353. Sevilla. J. Parva, atro-picea, untennis clava nigra, arliculo tertio me- dium versus subdentatis, capite crebre punctato, clypeo distincte emarginato, thorace fortiter punctato, elytris dense punctatis, di- stincle costatis, pedibus apice ferrugineis, tibiis posticis fortius coarctatis. Fast von der Gestalt der sardoa Ramb., Kopf dichter punk- tirt, Clypeus tiefer ausgeschnitten, Fühler braun, Keule kürzer, Zahn des dritten Gliedes wenig bemerkbar, mehr nach der Mitte zugerückt, Thorax merklich dichter als bei carteiensis punktirt Pygidium dichter, grob punktirt. Mir unbekannt, Beschreibung nach Rambur. Vormittags bei Sevilla fliegend. "10. El. affinis Schauf. Nung. Ot. I. p. 312. Hisp. mer. 3. Fere obovata, picea, antennis testaceis, articulo tertio submu- tico, clypeo distincte emarginato, thorace nitido, crebre subtiliter, parce fortius punctatis, punctis majoribus longe fulvo - pilosis, scu- tello parce punctato, elytris piceis seu piceo-ferrugineis, crebre punc- tatis, costis magis minusve prominulis, — Long. 12 mill. Von der kürzeren Gestalt der sardinischen Arten, hinter der Mitte bauchig erweitert, durch dunkle Färbung, hellere Fühler und das weitläufig behaarte Halsschild ausgezeichnet, dessen Haare in gröberen Punkten zwischen der feineren Punktirung stehen. Schaufuls giebt über die Gestalt des Clypeus nichts an, und hebt die feine Punktirung der Fld. und die Schwäche der Rippen hervor. Ich beziehe auf affints 2 andalusische Stücke von Staudinger und eins von Malaga von H. Wehncke. Bei den beiden Stücken von Staudinger ist der Kopf dichter punktirt, die Punktirung des einen wie Schaufufs angiebt, die des anderen viel kräftiger, so dafs die Rippen sehr deutlich hervortre- teu. Das Expl. von Malaga ist etwas schlanker. El. carteiensis scheint kleiner, der Thorax gröber punktirt. 11. El. carteiensis Ramb. 1. e. p. 356. Ö Sanroque. Parva, atro-picea, thorace grosse punctato, villoso, clypeo ma- gis minusve emarginato, antennis clava magna fusco-flavescente, ar- der Elaphocera-Arten. 23 ticulo tertio vix dentato, elytris leviter costatis, fortius (quam in El. Bedeaui) punctatis, abdomine nigro, apice supra dense subtiliter punctato, punctis majoribus intermixtis, piligeris. Mir unbekannt, Beschreibung nach Rambur. Sein Ausdruck: „prothorax assez étroit, marqué de gros points médiocrement ser- res, couvert de poils longs, peu serrés, plus épais sur les bords“, lafst auf ein oben (nicht allein seitlich) behaartes Halssch. schliefsen. Ein solches hat affinis Schauf., deren Hinterleib aber oben weit- läufig und fein, nicht verschieden stark punktirt ist; meine hirti- collis hat ein dicht punktirtes Halsschild und stark bedorntes drittes Fühlerglied. 12. El. hirticollis Kraatz, Andalusien (Staudinger) 2 4. Nigra, elytris piceo-castaneis, antennis tarsisque fusco-testaceis, antennarum clava palpis longiore, articulo tertio longe mucro- nato, clypeo profunde inciso, capite thoraceque dense punctatis, disco longe fulvo-piloso, scutello leviter punctato, elytris nitidis, cre- bre minus subtiliter punctatis, costis lateralibus fere extinctis, pygi- dio laewt. — Long. 95 — 10 mill., lat. 5 mill. . Etwas kleiner als die beschriebenen Arten, mehr gleichbreit, die Flgd. also hinter der Mitte nicht erweitert, an dem tiefen Ausschnitt des Clypeus, dem langen Dorn am 3ten Fühlergliede, das auf der ganzen Oberseite, nicht allein am Seitenrande, dicht und lang abstehend behaarte Halsschild sehr ausgezeichnet, Unter- seite nicht stark behaart. Die Färbung der Fühler ist mehr bräun- lich als gelblich, der Fortsatz des 3ten Gliedes länger als das 2te und der Theil des 3ten vor dem Fortsatz zusammen genommen. Die Punktirung des Thorax ist sehr dicht, also viel dichter als bei allen bisher beschriebenen Arten. Oberseite matt glänzend, die der Fld. ziemlich stark. Beine bräunlich gelb. Tarsen etwas heller. Von H. Dr. Staudinger in Andalusien, muthmafslich bei Chi- clana gesammelt. 13. El. angusta Kraatz, Andalusien (Staudinger) SP. Elongata, picea, elytris piceo-castaneis, palpis rufis, antennis pedibusque piceo-testaceis, his articulo tertio submutico, piceolo, cly- peo emarginato, thorace nitidulo, crebre minus subtiliter punctato, lateribus minus dense fulvo-piloso, scutello laevi, elytris crebre mi- nus subtiliter punctatis, costis 4 perspicuis, dorsalibus latiusculis, pygidio dense subrugoso, apice parce fortiter punctato, pedibus mediocribus. — Long. 10 mill., lat. 5 mill. 24 G. Kraatz: Kurze Revision Fem. minor, brevior, elytris brevioribus, postice dilatatis, an- tennis pedibusque brevioribus, thorace elytrisque parce punctatis, parum nitidis, pygidio rufo, basi lateribus distincte punctato, ete. Durch ihre schmale Gestalt ausgezeichnet, dadurch etwas an Pachydema erinnernd; zur Diagnose wäre etwa noch ergänzend zu bemerken. Taster heller als die Fuhler; an diesen die Keule hel- ler als die ersten Glieder, Glied 3 aufsen vor der Mitte kaum erwei- tert. Kopf dicht runzlig punktirt, Clypeus deutlich ausgerandet, wenig stark aufgebogen. Thorax deutlich, mäfsig dicht punktirt, Flgd. deutlich, mälsig dieht punktirt, die sog. Rippen durch die einfassenden Punktreihen angedeutet. Vorletztes oberes Hinter- leibssegment und Pygidium deutlich ziemlich dicht punktirt, eine Mittellinie glatt. Unterseite dicht punktirt. Beine pechbraun, Fiifse mälsig gestreckt, die Basis der einzelnen Glieder heller. Das Weibchen ist weniger glänzend als bei den verwandten Arten, seine Tarsen sind verhältnilsmälsig weniger verkürzt, der dritte (obere) Zahn der Vorderschienen fehlt (ob immer?), der 2te ist sehr stumpf. Das vorletzte obere Hinterleibssegment ist weit- läufig, das letzte jederseits ziemlich dicht punktirt, in der Mitte glatt. Hlinterleib röthlich, kräftig punktirt. Ein g' am 20. Mai und ein 2 am 19. Mai von Dr. Staudinger gefangen, in meiner Sammlung. 14. El. autumnalis Motsch. Etud. Entom. 1859. p. 159. An- dalusien (Staudinger) 5 J\, 12. Nigro-picea, parva, nitida, elytris piceo-castaneis, antennis ni- gro-piceis, clava modice elongata, articulo tertio vel submutico vel dentato, clypeo fortius latius emarginato, lobis leviter acuminato- productis, thorace minus crebre distincte punctato, lateribus (haud dense) fulvo-pilosis, scutello laeviusculo, elytris crebre distincte punctatis, costis 3 perspicuis, pygidio utrinque crebre rugulose punc- tato. -— Long. 9 mill. Var. elytris testaceis. Fem.: Paullo minor, rufa, nitida, thorace parce distinctius punctato, elytris punctatis, tricostatis, elytris dilatatis, antennis pe- dibusque brevioribus etc. — Long. 8 mill. Hine kleine, sehr zierliche Art, dadurch besonders ausgezeich- net, dafs in der Regel der Clypeus nicht nur in der Mitte deut- lich, sondern auch jederseits derselben leicht ausgebuchtet ist, wo- durch der Vorderrand mehr oder minder zweizähnig erscheint. An den pechschwarzen Fühlern ist das dritte Glied meist ohne zahn- der Elaphocera- Arten. 25 förmigen Fortsatz, bisweilen ist indessen ein solcher deutlich vor- handen. Die Rippen der Fld. sind deutlich markirt, die Zwischen- räume kräftig punktirt. Das vorletzte obere Hinterleibssegm. ist weitläufig punktirt. Beine pechbraun; Fülse ziemlich schlank. Das Weibchen ist rothgelb, Kopf ähnlich wie beim g', Fühler, Fld. und Tarsen wie gewöhnlich kürzer. Ein Pärchen am 21. Septbr. von Dr. Staudinger gesammelt, ein Stück am 23. Oct., einige ohne Datum. Dadurch, dafs Motschulsky angiebt, seine autumnalis als au- tumnalis Staud. in litt. von Staudinger erhalten zu haben, ist die Bestimmung meiner Expl., die ebenfalls von Staudinger stammen, wohl verbürgt. In den Sammlungen öfters als churianensis Ramb. bestimmt und auch im Harold’schen Cataloge als Synonym derselben aufge- führt, doch hat diese nach der Beschreibung eine viel längere Füh- lerkeule, hellen Fühlerschaft, drittes Fühlerglied mit ziemlich lan- gem Dorn bewaffnet, sehr grob punktirten Thorax etc. und ist bei Malaga aufgefunden. 15. El. churianensis Ramb. |. c. p. 355. Malaga ¢. Nach Rambur eine der kleinsten Arten, ohne Längenangabe. Vergl. im Uebrigen unter autumnalis Kraatz. 16. El. funebris Fairm. Ann. France 1879. p. 249. Magenta. Oblongo-ovata, fusco-nigra, subtus cum thoracis marginibus pe- dibusque cinereo-luteo villoso, capite tenuiter dense ruguloso -punc- tato, medio vir arcuato, antennis fusco-nigris, articulo tertio inermi, thorace longitudine duplo latiore, mediocriter dense punctato, linea media laevi, elytris parum dense punctatis, tenuissime costatis, sub- tus cum pedibus ruguloso-punctulata, pygidio planiusculo, lateribus grosse et save punctata. — Long. 9 mill. 17. El. Martorelli Fairm. Aun. Fr. 1879. p. 271. Carthagena. Suboblongo-ovata, rufo-testacea, nitida, genubus tibiis medio et apice tarsorumque articulis apice fuscis, capite ruguloso - punctato, clypeo medio vix emarginato, prothorace longitudine fere duplo la- tiore, dorso tenuissime punctato, macula parva notato, elytris te- nutter sat dense punctatis, utrinque costulis 3 vir elevatis, pygidio laevi, abdomine minus dense punctato. — Long. 104 mill. Differt coloratione ab omnibus speciebus, a granatensi angulis anticis haud acuminatis et subtilissime punctatis, 26 G. Kraatz: Kurze Revision 3. Arten aus Italien und Sardinien. 18. El. emarginata Gyll. Schönh. Syn. Ins. I. 3. App. p. 70. Italien. Synon. obscura Gene Mém. Acad. Turin 1836. p. 189. t. 1. fig. 20. 1839. p. 62. Sardinien. - sardoa Ramb. Ann. Fr. 1843. p. 352. Sardinien. Nigra, nitida, antennis pallide testaceis, articulo tertio longe mucronato, clypeo fortiter exciso, thorace dense minus subtiliter punctato, elytris distinctius minus dense punctatis. Von Sardinien (Doué). Kleiner als dilatata, Clypeus kräftig ausgeschnitten, Antennen mit langem Dorn am 3ten Gliede. 19. El. Erichsoni J. Duval Gen. des Col. III. p. 61. Sardi- nien 3 @. Synon. obscura Er. Entom. 1840. p. 38. — Ann. Fr. 1843. p. 346. p. 12. fig. 1. fig. 3. — J. Duval Gen. d. Col. III. 17. fig. 82. Nigra, nitida, antennis pallide testaceis, articulo tertio lonyge mucronato, clypeo haud ezciso, crebre punctato, integro, thorace basin versus aeque atque apicem versus angustato, latitudine dimidio breviore, parcius subtiliter punctato, coleopteris lateribus rotundatis, strüs 4 gemellis obsolete exaratis, prope suturam stria profundiore, pone medium evanescente, impressa, lateribus et apice sat crebre, dorso parcius punctata, pygidio parce subtihter punctato, pedibus piceis. Fem.: Obovata, fortiter convera, testacea, capite thoraceque picescentibus, unguiculis mediis fortiter dentatis. Aus Sardinien an das Berliner Museum, von Baudi und Doné an mich mitgetheilt. 20. El. dilatata Er.: Obovata, posterius dilatata, nitida, picea, capite thoraceque nigris, elytris castaneis, crebre punctatis, strüs gemellis quaterne exaratis, palpis testaceis, apice picescentibus, an- tennis lestaceis articulo tertio spina longa armato, clava obscuriore (an semper?), clypeo grosse rugoso - punctato, apice rotundato (an semper?), thorace coleopteris angustiore, basin versus minus quam apicem versus angustato, basi subbisinuato, crebrius minus subtihter punctato, scutello nigro, nitido, coleopteris basi thorace paullo la- tioribus, paullo pone medium fortiter rotundatis, crebrius punctatis, modice convezis, crebrius punctatis, striis gemellis quaternis obsolete eraratis, striaque suturali posterius evanescente impressa, castanea, der Elaphocera- Arten. 27 pygidio nigro-piceo, subtiliter punctato, parce piloso, corpore infe- rius testaceo-piceo, pedibus testaceis. — Long. 10 lin. Sardinien. N Da mein, aus der Doné’schen Sammlung stammendes Ex, kei- nen clypeus integer, sondern deutlich emarginatus hat, so gehört der Käfer nicht ganz sicher hierher, ist aber wahrscheinlich nichts anderes, 4. Arten aus Dalmatien, Griechenland, der Türkei, Kleinasien und den Inseln. 21. El. dalmatina Motsch. Etud. Ent. 1859. p. 141.2 Dalmat. Subparallela, minus convera, brevius villosa, nigro-picea, palpis bast antennisque flavis, his artic. tertio basi longe spinoso, clypeo emarginato, thorace subtihter elytris minus subtiliter, pygidio et ab- domine vix punctatis, scutello laevt. — Long. 11, lat. 5 mill. Mir unbekannt, nach Motschulsky kurz charakterisirt. 22. El. hiemalis Er. Entom. 1840. p. 39. Macedonien. Etwa von der Gröfse und Gestalt meiner graeca, aber etwas breiter, die Fühler und, wie Erichson besonders hervorhebt, der Hinterleib gelblich. Ein gelber Hinterleib ist z. B. auch ein specifisches Merkmal der Bedeaui, bei der die Färbung des Hals- schildes und der Fld. sehr variabel ist. 23. El. graeca Kraatz, Attica, Aetolia (Krüper), d®.: Oblonga, nigra, elytris plerumque castaneis, antennarum flabello palpisque piceis, articulo tertio subdentato, clypeo medio leviter ex- ciso, thorace subopaco, minus crebre et subtiliter punctato, scutello parce punctulato, elytris dense minus subtihter punctatis, interdum tenuiter rugulosis, 4-costulatis, subtus thoracisque lateribus longe fulvo-pilosis, elytrorum marginibus minus longe fulvo-ciliatis, pygidio crebre exasperato-punctato, — Long. 11—12, lat. 5—5% mill. Var. Magis elongata. Fem.: Obovata, nitida, magis convexa, rufo - testacea, capite thoraceque piceohs, clypeo distincte exciso, hoc crebre distinctius punctato, elytris abbreviatis, obsoletius punctatis, costis 4 leviter in- dicatis, pectore minus villoso, pedibus praecipue tarsis brevioribus, unguiculis medio dentatis. Der durch Kriiper’s Sendungen in den Sammlungen ziemlich verbreitete Käfer ist durch seine verhaltnifsmafsig schlanke Gestalt und schwärzliche Fühler leicht von der Raymondi, durch diese, dunklere Unterseite und Beine von der hiemalis unterschieden; 28 G. Kraatz: Kurze Revision gracilis Waltl von Macedonien und Constantinopel ist merklich kleiner, unten heller, das dritte Fühlerglied öfters mit kräftigem, dornartigen Fortsatz. Die Fühler sind pechschwarz oder pechbraun; die Keule ist nicht lang, das dritte Fühlerglied schlank, aufsen vor der Mitte deutlich winklig erweitert, aber ohne Fortsatz. Der Clypeus ist meist leicht, bisweilen deutlicher, bisweilen kaum ausgeschnitten. Der Kopf ist oben dicht runzlig punktirt, der Hinterkopf, wie ge- wöhnlich, dicht mit aufstehenden gelben Haaren besetzt. Der Tho- rax ist mäfsig dicht, deutlich punktirt. Die Flgd. sind hinter der Mitte kaum erweitert, deutlich sehr dicht, runzlig punktirt, die vier Rippen in der Regel deutlich. Die Expl. meiner Sammlung (etwa 15, darunter einige 2) sind ziemlich veränderlich, doch werden die Fühler nicht so hell, wie bei meiner hiemalis; zu letzterer möchte ich ein von H. v. Heldreich stammendes Pärchen von Athen rech- nen, dessen 2 dunkler als graeca 2, und ohne Einschnitt am Vor- derrande des Clypeus ist. 24. El. elongata Schauf. Nung. Ot. I. p. 31. Aetolien (Krüper). Der vorigen Art jedenfalls verwandt, aber durch gelbe Füh- ler und die grobe Punktur des Halsschildes, die truppweise steht, ausgezeichnet. Ist mir nicht vorgekommen, obwohl ich ziemlich viel Käfer von Krüper durchgesehen habe. 25. El. Raymondi Kraatz, Salonichi (Raymond). Latiuscula, picea, elytris saepius fusco - testaceis, antennarum clava palpisque fuscis, articulo tertio denticulato, clypeo medio levi- ter exciso, capite crebre rugoso-punctato, occipite longe fulvo-piloso, thorace minus crebre et subtiliter punctato, scutello parce punc- tato, elytris dense punctatis, distincte 4-costulatis, pectore abdomi- neque longe fulvo-pilosis, hoc segmentis 2 ultimis concoloribus. — Long. 11—12 mill., lat. 7 mill. Var. thorace rufo. Wenig länger aber viel breiter als graeca, also etwa von der Gestalt der sardinischen Arten. An dem dritten Fühlergliede tritt ein deutliches Zähnchen hervor. Der Clypeus hat nicht selten ei- nen dunkelbraunen Anflug. Der Thorax ist wenig dicht, fein punk- tirt, vor dem Schildehen am weitläufigsten; nicht weit vom Seiten- rande steht öfters vor der Mitte, und auch hinter der Mitte, mehr nach innen ein Grübchen. Beine heller als gewöhnlich, Tarsen schlank. der Elaphocera-Arten. 29 Bei El. hiemalis soll das „abdomen obscure testaceum, seg- mento penultimo dorsali nigro-piceo“ sein; bei Raymondi finde ich die beiden letzten Segmente stets gleichfarbig. Von Raymond bei Salonichi in Mehrzahl gesammelt, mir und H. v. Heyden von H. Cl. Müller (Dresden) freundlichst mitgetheilt. Ich habe die Art als nigro-flabellata Burm. bestimmt gefunden, deren Kopfschild indessen ohne jede Spur von Einschnitt ist und deren Länge nur 4 lin. (= 9 mill.) beträgt. 26. El. syriaca Kraatz. Syria 2 ex. in coll. Kraatz. Praecedenti simillima, nigra, antennis pedibusque vir dilutiori- bus, elytris piceis, his, capite thoraceque subtilius punctatis, clypeo medio vie exciso, fere integro scutello laevi, femoribus apice magis incrassatis quam in praecedente. — Long. 11—12, lat. 7 mill. Der vorhergehenden sehr ähnlich, den dunkelsten Stücken ähn- lich, Fühler und Beine schwärzlich, die Schenkel, namentlich die hinteren, an der Spitze stärker verdickt, Halssch. feiner punk- tirt, Scutellum glatt, Fld. hinter der Mitte weniger erweitert, mehr gleichbreit. 27. El. Erberi Kraatz, Ins. Tinos (Erber). Praecedentibus 2 simillima, sed subtus fusco-testacea, antennis pedibusque testaceis, clypeo medio distincte exciso, antennarum arti- culo tertio spina armata, thorace parce subtilissime punctato, ely- tris etiam subtilius punctatis. — Long. 11, lat. 64 mill. Durch die angegebenen Merkmale leicht zu erkennen, nament- lich durch den sehr fein punktulirten Thorax; das Zähnchen am dritten Fühlergliede ist sehr deutlich. El. suturalis Schauf. (Rhodana Mars.) von Rhodus ist der Er- bert nahe verwandt, indessen „antennarum articulo tertio submu- tico“, tiefer ausgeschnittenen Clypeus, weniger fein punktirten Tho- rax, ganz verschwundene seitliche Rippen der Fld. verschieden. 28. El. suturalis Schauf. Nung. Ot. I. p. 312. 1871. Rhodus d'. Syn. rhodana Marseul Abeille XVI. 1878. Nouv. et Faits “ div. ser. II. No. 14 et 15. p. 59. Rhodus. Nach Schaufufs a. a. O. „leicht an der gedrungenen Gestalt, dem Glanze der Oberseite, den helleren Fühlern, der hellen Unter- seite des Halsschildes und die an der Basis hellen Beine zu er- kennen. de Marseul’s ziemlich nichtssagende Beschreibung stimmt in der Hauptsache überein, d. h. in der hellen Farbe der Fühler und 30 G. Kraatz: Kurze Revision Beine; erstere haben bei Schaufuls das dritte Glied submuticus, Marseul nennt zwei Mal das 2te Glied unbewaffnet, aber muni de cils, er meint offenbar das dritte; gedrungen ist de Marseul’s Art gewils auch, denn er giebt ihr 7 mill. Breite, bei 12 lin. Länge, Schaufuls 53 mill. Breite bei 10 mill. Länge. Meine Stücke sind 11 mill. lang, 6 mill. breit, halten also ziemlich die Mitte; der Clypeus ist in der Mitte sehr deutlich ausgeschnitten, Marseul nennt ihn incisé, Schaufufs erwähnt ihn nicht. Erbert von Tinos hat deutlichen Fortsatz der ähnlich hellen Fühler und hellere Beine, syriaca schwärzliche Fühler und Beine und mehr gleichbreite Gestalt. Durch Lederer als gracilis (von Rhodus) auch an mich ver- sendet. 29. El. confusa Krtz. (suturalis 2 Schauf. Nung. Ot. I. p. 312) Insula Rhodus. Q. H. Schaufufs beschreibt a. a. O. als @ seiner 10 mill. langen El. suturalis ein Ex. von 15 mill. Länge! Da nun meine sämmt- lichen Elaphocera 2 (von fünf Arten) kleiner als die g' sind, so dürfte der an sich wenig beweisende Umstand, dafs dies grofse 2 „gleichzeitig mit seinem kleinen d auf Rhodus gefangen wurde“, kaum einen gültigen Beweis liefern, dafs beide Käfer als gi und 9 zusammengehören. Es schien mir daher zweckmälsig, auf das muthmalsliche Vorkommen einer etwa 15 mill. grofsen Elaphocera- Art auf Rhodus hier besonders aufmerksam zu machen. 30. El. lucidicollis Kraatz. Ins. Rhodus (Kindermann) 1 ex. in coll. -Kraatz. Elongata, subtus fere testacea, supra nigro - picea, nitida, an- tennis fusco - testaceis, clava breviuscula, articulo 3 mutico, clypeo integro, capite minus dense solito punctato, clypeo fortiter, occipite minus fortiter, thorace nitidissimo, parce obsolete punctato, scutello laevi, elytris dense parum profunde punctatis, vix costula- tis, margine summo testaceo, abdomine parce punctato, pygidio laevı. — Long. 9 mill., lat. 43 mill. Eine kleine, schlanke Art, durch das stark glänzende Hals- schild, pechschwarze Ober- und helle Unterseite leicht kenntlich. Fühler braungelb, Glied 3 schlank, ohne Zahn, 4 lang ausgezogen, 5 deutlich kürzer als 6, dieses merklich kürzer als die folgenden. Während bei den meisten Arten die Punktirung von Vorder- und Hinterkopf nicht sehr verschieden und sehr dicht ist, ist sie hier der Elaphocera-Arten. 31 auf ersterem stark und ziemlich weitläufig, auf letzterem dicht und ziemlich fein, wenn auch deutlich. Thorax stark glänzend, auf der Scheibe kaum punktirt. Ein Ex. dieser ausgezeichneten kleinen Art, von Kindermann auf Rhodus gesammelt, erhielt ich durch H. Lederer. 31. El. gracilis Waltl Isis 1858. p. 457. — Erichs. Entom. 1840. p. 40. Graec. Syn. bysantica Ramb. Ann. Fr. 1843. p. 354. Turcia (teste Erichson). Oblongo - ovata, nigra, antennis concoloribus, articulo tertio longius aut breviter spinoso, elytris fusco -testaceis. — Long. 8— 9 mill. Durch ihre Kleinheit, dunklen, kräftig punktirten Thorax, hell-gelbbraune Flügeldecken, dunkle Fühler und Beine ausgezeich- net, am dritten Gliede der ersten meist ein sehr deutlicher dorn- artiger Fortsatz. Nach griechischen Ex. von Waltl beschrieben, nach Erichson auch in der Türkei. Die Ex. meiner Sammlung stammen ebenfalls aus Griechenland (v. Heldreich) und der Türkei (Hampe). 32. El. nigroflabellata (Friv.) Burm. Handb. IV. B. p. 456. Macedonien. © (Das typische, von Frivaldsky stammende Ex., friiher in Ger- mar’s Sammlung). Long. 4 lin. Man könnte versucht sein, die Art auf eine gracils mit nicht ausgebuchtetem Kopfschilde und wenig oder gar nicht entwickeltem Fortsatze des dritten Fühlergliedes zu deuten, da der Käfer eben- falls aus Macedonien stammt, und die meisten macedonischen Käfer der älteren Sammlungen von Frivaldsky stammten. Burmeister’s Ex. hat vier deutliche Rippen, gracilis nur 3. 32 G. Kraatz: Kurze Revision der Elaphocera- Arten. Verzeichnils der besprochenen Arten. barbara Ramb. mauritanica Ramb. numidica Ramb. Bedeaui Er. v. Tangeriana Krtz. v. adusta Krtz. longitarsis Ill. malacensis Ramb. granatensis Ramb. Heydeni Krtz. hispalensis Ramb. affinis Schauf. cartevensis Ramb. hirticollis Krtz. angusta Krtz. autumnalis Motsch. churianensis Ramb. funebris Fairm. Martorelli Fairm. Alger. Algier N Andalus. Tang. Hisp. Lusitan. Malaga Granada Hisp. mer. Sevilla Hisp. mer. Sanrogue Andalus. N ” Malaga Magenta Cartagena emarginata Gyll. obscura Gene sardoa Ramb. Erichsoni Duval obscura Er. dilatata Er. dalmatina Motsch. hiemalis Er. graeca Kraatz elongata Schauf. Raymondi Kraatz syriaca Kraatz Erberi Kraatz suturalis Schauf. Rhodana Mars. confusa Kraatz lueidicollis Kraatz gracilis Waltl bysantica Ramb. nigroflabellata Burm. Ital. Sardin. Se Dalmat. Macedon. Attica, Aetol. Aetol. Salonichi Syria Tinos Rhodus N N ” Graee. Turcia Macedon. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Revision der europäisch-syrischen Arten der Melolonthiden-Gattung Haplidia Hope von Dr: G. Kraatz. Die Arten dieser Gattung sind an ihrem Habitus leicht kennt- lich, mit Ancylonycha zunächst verwandt, von den Rhizotrogus am leichtesten dadurch zu unterscheiden, dafs das Zähnchen an der Innenseite der Krallen kräftiger ist und nicht nahe der Basis, son- dern mehr nach der Mitte zu liegt. Burmeister giebt als leicht falsbaren Gattungscharakter an: „über den Scheitel zieht sich eine hohe, scharfe Querkante‘. Die deutsche Art ist Abends zwischen 74 u. 9 Uhr bisweilen in Menge im Fluge beobachtet worden, z. B. vom 20.— 24. Juni zwi- schen Nago und Torbole von Rosenhauer; sie ist bei Brixen und Bozen auf Eichen und Eschen beobachtet und wird daselbst nach Gredler bisweilen kaum 54 lin. lang. Auch die von Prof. Schreiber aus Görz mitgetheilten Stücke zeigten sich durchschnittlich merklich kleiner als die dalmatinischen und griechischen Ex., so dafs diese von Burmeister (Handb. IV. 2. p. 343) besonders erwähnte und als quercina (Stentz in litt.) beschriebene kleine deutsche Form im- merhin verdient in den Catalogen aufgeführt zu werden. Die übrigen Species kommen im südlichen Europa und den wärmeren Theilen von Vorderasien vor. Burmeister unterscheidet vier (transversa, hirticollis, villigera, fissa), zu denen seitdem nur wenige hinzugetreten sind: 1862. Hapl. attenuata Reiche Ann. Fr. p. 543. Sardin. 1870. H. pruinosa u. cypria Baudi D. Ent. Ztschr. p. 74. Cypern. Zu diesen 7 treten hier 11 neue hinzu. Die Haplidia- Arten sind dadurch ganz besonders ausgezeich- net, dafs beide Geschlechter fast immer so verschieden aussehen, dafs man sie für besondere Arten halten muls, wenn man diesen Umstand nicht zu beachten gelernt hat. So ist z. B. das gi der deutschen Art matt (parum pruinosus), das Q fettglänzend; bei an- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. 3 34 G. Kraatz: Revision deren (villigera) ist der Thorax beim ¢ lang zottig behaart, beim 2 kaum; es kann aber auch der Thorax beim Z' wenig länger behaart sein, der Glanz der Figd. fast ebenso fehlen wie beim & (villo- sicollis). Umgekehrt können beide Geschlechter so glänzend sein, dafs man die für Q halten möchte, und ist der Thorax des JS nur leicht behaart (nitidulus) oder dicht, doch weniger lang. Die geographische Verbreitung der einzelnen Arten dürfte be- schränkter sein, als bisher vermuthet wurde, und es ist wenig wahrscheinlich, dafs die in Sicilien und Sardinien einheimischen Arten bis nach Cypern verbreitet sind; im Zweifel ist eher anzu- nehmen, dafs wir es mit ähnlichen als mit identischen Arten zu thun haben; in solchen Fällen reichen Beschreibungen allein nicht aus, und derjenige der neue Arten aufstellen will, mufs suchen von den bisher bekannten Stücken zu untersuchen, welche von den typischen Localitäten stammen. Die Schwierigkeiten sich der- gleichen zu verschaffen, sowie der Umstand, dafs von der fissa Burm. nur das Weib beschrieben war, scheinen von der Beschäfti- gung mit der Gattung Haplidia abgeschreckt zu haben; vielleicht auch das unscheinbare Aeulsere. A. Europäische Arten. 1. Haplidia transversa Fabr.: Obovata, clypeo leviter sub- emarginato, thorace viz pruinosulo, haud piloso, lateribus crenula- tis, elytris pruinosis. Mas: fuscus, leviter pruinosus, opaculus, interdum subtilissime pubescens. Fem.: fusco-picea, nitida. Fabr. Syst. El. II. 163. 12. (Mel.) — Burm. Handb. IV. 2. p. 343. — Erichs. Naturg. Ins. Dtsch. III. p. 693. In Süd-Tyrol, Nord-Italien, der Schweiz, Dalmatien, Griechen- land, stellenweise häufig. Der Käfer ist so bekannt, dafs er kaum besonders besprochen zu werden verdient; er ist verhältnilsmälsig wenig ausgezeichnet, d. h. sein Kopfschild nur schwach ausgerandet, der Thorax des g! nicht mit langer, dichter Behaarung besetzt; die Flgd. des Z sind rothbraun matt, pruinös, die des 9 kastanienbraun, glänzend, der Thorax nur bei sehr frischen Stücken reifartig pubescent. 2. Haplidia etrusca: Oblongo-ovata, clypeo leviter emar- ginato, thorace maris dense piloso, feminae nudiusculo, — Long. 15—18 mill. der Gattung Haplidia. 35 Mas: fusco-brunneus, thorace opaco, dense fulvo-piloso, elytris fere opacis, crebre punctatis pilosisque. Fem.: fusco-castanea, thorace nudiusculo dense subtiliter punc- tato, nitidulo, elytris nitidis. Das 9 ist den gréfseren Exempl. der transversa sehr ähnlich, etwas robuster, dunkler, der Thorax dicht und fein, fast ohne Un- gleichheiten der Sculptur, der Kopf kräftiger, die Flügeld. an der Naht dichter punktirt; das Männchen ist dagegen leicht an der dichten, längeren, goldgelben Behaarung des Thorax (die der trans- versa ganz fehlt) zu erkennen, ist auch heller gefärbt; der Clypeus erscheint mir deutlicher ausgeschnitten. Die Flgd. sind etwas glän- ‘gender und kräftiger, straffer behaart als bei transv. Ein von H. Baudi als hirticollis mitgetheiltes 9 aus Fossom- brone im Kirchenstaat in meiner Sammlung, ebenso Ex. in der des H. Dr. Dieck mit der Vaterlandsangabe Etrurien. Es ist sehr möglich, dafs die Art mit der sardinischen iden- tisch ist, doch scheint mir dies keineswegs sicher, da Sardinien . viel eigenthümliche Species besitzt. Ich möchte aus Burmeister’s Beschreibung schliefsen, dafs die sardinische Art noch länger zottig behaart sei; das Q soll kürzere Haare auf dem Thorax haben als das 5, zeigt aber bei meinen efrusca @ so wenig Haare als bei transversa 9. 3. Haplidia graeca: Obovata, clypeo distincte emarginato, thorace dense subtiliter fulvo-pilosis, pilis adpressis, longis nonnullis intermiztis (J), lateribus crenulatis. — Long. 14 mill. Mas: Fuscus pruinosus, opacus, thorace dense sed haud longe adpresso-piloso, pilis longioribus erectis intermiztis, elytris pruinosis. Fem.: latet. Der transversa sehr ähnlich, durch die lange Behaarung der Stirn, des Vorderrandes des Halsschildes und einzelne, lange ab- stehende Haare, sowie die anliegende goldgelbe (viel kürzere) Be- _haarung desselben leicht zu unterscheiden; sein Glanz nicht so schwach wie bei iransv., Färbung weniger röthlich. Figd. ähnlich pruinös, etwas kräftiger behaart. Abdomen an den Seiten matt pruinös, bei trans. ziemlich glänzend. Ein Männchen aus Griechenland (wahrscheinlich von den In- seln) in meiner Sammlung, aus der Reich’schen Samml. stammend. By 2 36 G. Kraatz: Revision 4. Haplidia turcica: Obovata, clypeo leviter emarginato, thorace dense sed minus longe piloso (3) lateribus haud crenulatis. pone medium fortius angulatis. — Long. 14—17 mill. Mas: Fuscus, pruinosus, opacus, thorace dense sed minus longe (quam in speciebus Syriae) fulvo-piloso, elytris pruinosis. Fem.: Fusco-picea, nitidula, thoracis pilis subtilioribus minus densis, saepius detritis. Dem transversa sehr ähnlich, Z und 2 ähnlich durch pruinose (3!) und glänzende Flgd. (2) verschieden, indessen sehr bestimmt durch das dicht (wenn auch nicht gerade lang) anliegende, be- haarte Halsschild und dessen ganz glatten (nicht gekerbten) Sei- tenrand verschieden. Beim 2 reibt sich die feinere Behaarung des Thorax leicht ab; auch die der Flgd. ist sehr dünn und zart. In der Türkei; von Abresch und Fehr gesammelt; zwei Pär- chen, von denen H. v. Heyden mir freundlichst eins überliefs. 5. Haplidia vagepunctata: Oblongo - ovata, fusco - picea, thorace nitidulo, interdum rufo - piceo, parce minus subtiliter punctato, elytris subopacis, crebre pilosis, — Long. 13—15 mill. Hapl. vagepunctata vy. Heyden in litt. Von der Gröfse der kleineren transversa, nach hinten leicht verbreitert, Stirn und Vorderrand des Thorax mit abstehenden Haaren besetzt, welche im Uebrigen bei den mir vorliegenden Ex. auf dem Thorax nicht bemerkbar sind, aber wohl nicht immer fehlen; derselbe ist, wie bei keiner bis jetzt bekannten Art, weit- läufig punktirt. Schildchen bisweilen fast glatt. Fld. etwas kräf- tiger behaart als bei ¢transv. Drei 3 aus der Türkei von Abresch und Fehr gesammelt in der Sammlung des H. v. Heyden, von denen eins in die meinige überging. 6. Haplidia villigera Burm.: Rufescens, 3 sericeus, 9 ni- tida, punctata, pihs patentibus cinereis vestita, thorace pectoreque hirsutissimis, elytris hirsutis. — Long. 13 mill. Burm. Handb. IV. 2. p. 344. Diese kleine, gedrungene, sicilianische Art scheint in den Samm- lungen selten, und ist durch die bei 2 pruinösen (beim ¢ stärker) Fld. und das lang zottig behaarte Halsschild, namentlich aber da- durch ausgezeichnet, dafs auch die Fld. beim SQ ziemlich lang behaart sind. der Gattung Haphdia. 37 Sicilien; Burmeister’s Stücke stammten aus Germar’s Samm- lung; ich erhielt die Art nur einmal in 2 Ex. mit einem kleinen Loose sicilianischer Käfer. — Syracus (Zeller) in coll. Heyden. 2Ex. 7. Haplidia hirticollis Burm.: Fusca, 3 sericeus, 2 pube- Scens, nitida, pronoto, scutello, pectoreque cinereo-hirsutis. — Long. 15—17 mill. Fem.: Nitidula, capite minus dense distinctius punctato, thorace magis nitidulo quam in H. transverso, elytris distinctius punctatis, fere glabris (an semper?). Burm. Handb. IV. 2. p. 344. Aus Sardinien; von Gené an Burm. mitgetheilt. Wird von Burmeister nur mit der transversa verglichen; die Sculptur soll constant derber, Kopf und Thorax so lang zottig behaart sein wie die Brust, der Vorderrand des Kopfes stärker aufgebogen, der o mehr bereift, das 2 glänzender, sein Thorax kürzer behaart. 8. Haplidia attenuata Reiche: Fusco - castanea, nitidula, subcylindrica, postice valde latior, clypeo leviter emarginato, tho- race disco sat crebre fortiter punctato, elytris crebre punctatis, tricostatis. — Long. 13 mill., lat. 6 mill., 2 7 mill. Reiche Ann. France 1862. p. 544. Die von Reiche beschriebenen, sardinischen Expl. sind ihm (wie die hirticolis an Burmeister) von Gene mitgetheilt; die Be- schreibung beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Unwesentlichen und zieht die bekannten Arten nicht in Betracht, von denen trans- versa die nächstverwandte scheint; von dieser und den meisten an- deren kommen nicht selten Stücke vor, welche nach hinten ziem- lich verbreitert sind; aber attenuata Reiche könnte wegen des tho- rax sat crebre fortiter punctatus unmöglich auf sie bezogen werden. 9. Haplidia tarsensis: Subobovata, fusca, clypeo subsinuato, thorace maris nitidulo, elytris pruinosulis, subtiliter punctatis. — Long. 15—16 mill. Fem.: Fusco-picea, elytris fortius punctatis, longius villosulis, fronte thoracisque marginibus longius pilosis, hoc confertim subtili- ter punctato. — Long. 17 mill. Der Hapl. transversa zunächst verwandt, etwas kräftiger ge- baut, der Clypeus ähnlich ausgerandet, der Thorax aber nicht sehr dicht und fein, sondern deutlich weniger dicht und kräftiger 38 G. Kraatz: Revision punktirt, daher merklich glänzender, der Seitenrand sehr deutlich gekerbt und langhaarig; die Flügeld. sind noch deutlicher und gleichmäfsig pruinös; Rippen heben sich auf ihnen kaum, bei der transversa meist deutlich heraus; der Hinterleib ist deutlich glänzender als bei dieser. Beim of ist der Thorax ebenfalls glänzender und weniger dicht punktirt als bei transversa, die Flgd. sind mit längeren, gelben, zottigen, dünnen Haaren besetzt. Von Tarsus; 3 d u. 2 9 aus der Germar-Schaum’schen Samml. 10. Haplidia chaifensis: Oblonga, fusco-picea, clypeo di- stincte emarginato, thorace dense subliliter punctato, tibus anticis latioribus quam solito, dentibus obtusis. — Long. 15—18 mill. Mas: Thorace confertim piloso, pilis erectis, elytris opaculis minus longis, subtilibus, saepe detritis, longioribus vir intermictis. Fem.: Pils thoracis etiam brevioribus, plerumque detritis, ely- tris nitidulis. Von schmaler, fast gleichbreiter Gestalt und ziemlich dunkel pechbrauner Färbung, durch den deutlich (mehr als leicht) aus- geschnittenen Clypeus, das (mäfsig lang) behaarte Halsschild, na- mentlich aber die sehr kräftigen Vorderschienen mit stumpfen Zähnchen ausgezeichnet. Stirn dicht goldgelb, abstehend behaart. Punktirung des Thorax sehr dicht und fein, Glanz ähnlich wie bei transversa, der aber die Behaarung fehlt. Figd. etwas glänzender und kräftiger behaart. Abdomen ziemlich glänzend, verhältnifs- mälsig lang und kräftig behaart. Von Chaifa in Syrien; 6 Ex. in der Sammlung des H. v. Hey- den, von H. Simon geschenkt; ein 9‘ davon jetzt in der meinigen. 11. Haplidia Baudii: Obovata, clypeo leviter sinuato, di- stinctius elevato. — Long. 16 mill. Mas: Fuscus, opacus, pruinosulus, thorace dense longius fulvo- aureo-piloso, pilis minus erectis. — Long. 16 mill. Der 3 durch das dicht goldgelb behaarte Halsschild leicht kenntlich, doch scheinen die Haare, obwohl lang, mehr anliegend als bei den andern Arten mit behaartem Thorax. . Ein Ex. von Cypern von H. Baudi als Airticollis mitgetheilt; ich bin indessen sehr zweifelhaft, ob die cyprische Art in der That mit der sardinischen identisch ist, und möchte daher durch einen Namen auf sie aufmerksam machen. der Gattung Haplıdia. 39 12. Haplidia fissa: Clypeo profunde sinuato, bilobo, mas dense griseo-pruinosus, opacus, thorace longius piloso, fem. rufo-brunnea nitidula, thorace vir villoso, elytris breviter pilosis, interdum fere glabris. — Long. 13—15 mill. Burm. Handb. IV. 2. p. 345 (2). Der Umstand, dafs Burmeister nur das 2 dieser Art beschrie- ben hat, welches allerdings (ebenso wie der 3) durch den kräftig ausgeschnittenen Vorderrand des Clypeus („dilobus“) recht ausge- zeichnet ist, hat wesentlich dazu beigetragen, andere Arten mit ähnlich deutlich ausgeschnittenem Clypeus auf die fissa zu beziehen. Burmeister’s Beschreibung seiner ,syrischen“ fissa (ein 2) pafst vortrefflich auf abgeriebene Weibchen einer kleinen, bei Beyrut vorkommenden Art, deren d allerdings ganz verschieden aussieht und matt graubraun, also stärker pruinös ist, als die meisten übri- gen Arten. Der Thorax ist dicht punktirt und dicht gelblich ab- stehend behaart, vorn am längsten (ähnlich wie auf der Stirn). Die Figd. sind kurz behaart, matt graubraun. Das 2 beschreibt Burmeister treffend, doch zeigen besser erhaltene Expl. deutlich kurz behaarte Flgd. (nitidula) und auf dem Thorax, namentlich jederseits vor den Hinterecken, deutliche Reste einer längeren, goldgelben Behaarung; abgeriebene Ex. sind natürlich glänzender („nitida*). Von Beyrut; namentlich früher durch Lederer verbreitet. 13. Haplidia villosicollis: Cylindrica, rufo-fusca (3), seu fusca, clypeo distincte emarginato, fronte thoraceque confertim punctatis, dense longius villosis, elytris maris via nitidulis, feminae subopacis. — Long. 13—15 lin. Mas vie nitidulus, fem. opaca. Durch geringen Glanz, cylindrische Gestalt, den vorn deutlich (aber nicht tief) ausgerandeten: Clypeus und das bei beiden Ge- schlechtern lang und dicht goldgelb behaarte Halsschild leicht kenntlich. Aus Syrien von H. Jekel in beiden Besansenan ‘Pee fissa und Airticollis) erhalten. Die syrische fissa ist heller, „nitida, clypeo profunde sinuato, © nitida“, während hier das 2 opaca ist. Bei der sardinischen hirticollis soll der Reif beim J stärker, der Glanz des 2 lebhafter sein; hier ist es umgekehrt. 40 G. Kraatz: Revision 14. Haplidia pubiventris: Oblongo - obovata, clypeo pro- funde emarginato, pygidio parce subtilissime punctato, abdomine parum nitidulo crebre subtiliter punctato, pube tenuissima grisea ve- stito. — Long. 14 mill. Mas: Thorace nitidulo, hoc scutelloque longe fulvo-pilosis, ely- tris breviter pelosis, pruinosulis. Fem.: latet. Von fissa und villosicollis J mit ähnlich stark ausgeschnitte- nem Clypeus durch etwas glänzenderen Thorax, ziemlich weit- läufig, sehr fein, fast verloschen punktirtes Pygidium und den we- nig glänzenden, weniger rothbraunen, viel feiner und gleichmafsi- ger punktirten, deutlich pruinösen Hinterleib verschieden. Flgd. ähnlich wie bei den genannten. Ein Männchen mit der Vaterlandsbezeichnung Natolien aus der Germar-Schaum’schen Sammlung. 15. Haplidia aegyptiaca: Obovata, clypeo rotundato, vir emarginato, thorace nitidulo, dense punctato et fulvo-aureo villosulo, laterıbus subcrenulatis, elytris pruinosis, abdomine dense punctato et pruinoso, fere opaco. — Long. 13 mill. — Mas. Fem.: latet. Ein Expl. aus Aegypten in der Sammlung des Dresdener en- tomologischen Museums; von H. Kirsch freundlichst zur Beschrei- bung mitgetheilt. Der Haplidia transversa (3) in Gréfse und Färbung recht ähn- lich, durch die dichte, goldige Behaarung des Thorax leicht zu un- terscheiden, welche indessen weder sehr lang ist, noch besonders in die Augen fällt. Der Vorderrand des Clypeus ist kaum ausge- randet. Der Kopf seicht, wenig dicht punktirt, ziemlich glänzend. Thorax wie oben beschrieben, an den Seiten deutlich crenulirt, etwas kräftiger punktirt als transv. Die Flgd. ganz ähnlich punk- tirt und behaart, der Unterleib dagegen viel dichter, deutlicher pruinös, matt. 16. Haplidia nitidula: Cylindrica, rufo-brunnea, seu rufo- castanea (JS), nitidula (SQ) clypeo leviter sinuato, thorace maris longe piloso. — Long. 13—17 mill. Mas: Thorace longe sed non dense fulvo-piloso, elytris nitidu- lis, haud pruinosis sed crebre pilosis. — Long. 13—14! mill. Fem.: Rufo - castanea, magis nitida, thorace plerumque fere glabro, elytris pilis subtilioribus. — Long. 15—17 mill. der Gattung Haplıdia. 41 Durch die rothbraune (beim 2 allerdings meist dunklere) Fär- bung und ziemlich starken Glanz in beiden Geschlechtern ausge- zeichnet, so dafs der J etwa so glänzend ist, wie das 2 der trans- versa, von dem er indessen leicht durch hellere Färbung, viel län- gere Fühlerkeule etc. zu unterscheiden ist; indessen ist der Thorax ähnlich punktirt und lang behaart, jedoch etwas weniger dicht und feiner; ebenso das Pygidium. Der Clypeus ist vorn nur schwach ausgerandet, die Scheitel- kante des 2 merklich stärker, bei diesem ist die Behaarung des Thorax viel feiner, meist ganz abgeriebene längere Haare meist nur am Vorderrande sichtbar. Flgd. glänzender, kräftiger punktirt als beim g', Behaarung sehr fein und dünn, nicht straff. Eine Anzahl syrischer Ex. fand ich unter den Duplis der Le- derer’schen Sammlung. Der Käfer kann nicht zur fissa gezogen werden, weil sein Clypeus nur leviter emarginatus ist, nicht profunde sinuatus, bilo- bus; auf ganz abgeriebene 2 würde Burmeister’s nitida, glabra passen; diese sind aber meist castanea und 15—17 mill. lang, nicht 13 (wie fissa 2); die Männchen beider Arten sind ganz verschie- den; bei der nitidula ist der d wenig vom 2 in der Sculptur ver- schieden, bei der fssa dicht behaart. 17. Haplidia pruinosa Baudi: Rufo-brunnea, clypeo apice profunde emarginato, capite thoraceque ereberrime punctatis, hoc scutelloque densissime flavescente - villosis et pulvere flavo fari- nosis, elytris fere ut in H. transversa ezsculptis, paullo obsoletius punctatis. — Long. 15 mill. Mas: Elytris pulvere tenuissime irroratis subtilterque breviter pilosis. Fem.: Elytris nitidis, parcius et paullo longius pilosis. Baudi Deutsche Ent. Ztschr. 1870. p. 74. Von Cypern. Von der hirticolis durch weit dichter punktirtes, feiner be- haartes Halsschild unterschieden, 18. Haplidia cypria: Subcylindrica, rufula, clypeo profundius emarginato, fere bilobo. — Long. 12—13 mill. Mas: Dilutior, opacus, thorace longius fulvo-piloso, elytris pi- lis erectis ad scutellum longioribus (ut in thorace) vestitis. Fem.: Rufo-brunnea, thorace nitidulo, vix piloso,-minus dense punctato, elytris vir pruinosis, breviter pilosis, nitidulis. Haplidia villigera Baudi Deutsche Ent. Z. 1870. p. 74. 42 G. Kraatz: Revision der Gattung Haplidia. Eine kleine, durch die grofse Verschiedenheit der Geschlech- ter, und namentlich das (bisweilen hell röthliche) ganz matte J ausgezeichnet, dessen Flgd. länger als gewöhnlich, auf dem Schild- chen und um dasselbe herum lang goldgelb behaart sind. Auch auf dem Thorax ist die Behaarung länger und dichter goldgelb als bei der fissa mit ähnlich stark ausgeschnittenem Clypeus; der Tho- rax des g' ist deutlich weniger dicht punktirt und merklich glän- zender als bei fissa 2. Andere Arten kommen beim Vergleich kaum in Betracht. Wenn Baudi a. a. O. von einer villigera spricht, „quae in Cypro variat epistomate profundius, quam in siculis speciminibus, emargi- nato, et in qua corpus aequaliter posterius haud ampliatum, statura dignoscitur etiam majore“, so hat er mir jedenfalls freundlichst die von ihm als villigera angesprochene, cyprische Art mitgetheilt; die- selbe kann aber unmöglich als Varietät der sicilianischen velligera betrachtet werden, da schon Burmeister die verschiedene Tiefe des Clypeus-Ausschnitts als specifisches Merkmal aufgefalst hat, nach meiner Ansicht mit vollem Rechte; der Clypeus ist bei der cypria ebenso tief ausgeschnitten wie bei der fissa, und dafs erstere der villigera ähnlich ist, entkräftet nicht den Werth eines guten spe- cifischen Merkmals, sondern ist eher geeignet ihn zu erhöhen. Ein Pärchen aus Cypern von H. Baudi als hirticollis mitgetheilt. Aufzählung der beschriebenen Arten. A. Europäische. B. Aufsereuropäische. 1. transversa F. G.m., Dalm.,Gr. 9. tarsensis Kr. Tarsus v. quercina Burm. Tyrol. | 10. chaifensis Kr. Chaifa 2. etrusca Kr. Etrur. | 11. Baudü Kr. Cyprus 3. graeca Kr. Graec. | 12. fissa Burm. Berytus 4. turcica Kr. Ture. | 13. villosicolis Kr. Syria 5. vagepunctata Kr. Ture. | 14. pubiventris Kr. Natol. 6. villigera Burm. Sic. | 15. aegyptiaca Kr. Aegypt. 7. hirticollis Burm. Sard. | 16. nitidula Kr. Syria 8. attenuata Reiche Sard. | 17. pruinosa Baudi Cyprus 18. cypria Baudi Cyprus [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Beitrag zur Coleopteren-Fauna der Sierra de Cordoba mitgetheilt von Dr. L. v. Heyden. Herr Wilhelm Ehlers in Cartagena hatte die Gtite mir ein Sammelgläschen unpräparirter, gesiebter Käfer aus der Sierra de Cordoba in Andalusien zu verehren; da darunter sich manches Neue und Interessante befindet, so gebe ich hier ein Verzeichnifs aller mir vorliegenden Arten. Helophorus rugosus Oliv. mit Stücken von der Nordsee über- einstimmend. Leptusa Heydent Epp. n. sp. bei arida Epp. aus Montenegro. Homalota atomaria Kraatz ') 13; H. fungi Grav.; Tachinus flavolimbatus Pandelle; Tachyporus pusillus Grav.; Conurus monti- cola Woll.; Mycetoporus nanus Er.; Xantholinus linearis Oliv. var. multipunctatus Thoms.; Othius melanocephalus F.; Stilicus affinis Er.; Sunius latus Rosh. Lithocharis Aveyronensis Mathan.; Paederus meridionalis Mtsch. Compsochilus curtipennis Fauvel neu für Europa, seither nur Algier. Phloeobium clypeatum Müll.; Phloeocharis subtihssima Mhm. Choleva angusticollis Krtz. $2. Colon rufipes Czwalina n. sp.; Hister 12-striatus Schfank Hetaerius Marseuli Bris.; Thorictus grandicollis Germ. = lati- collis et gallicus Peyr.; Coluocera formicaria Motsch. Merophysia carinulata Rosh., formicaria Luc. Rhizotrogus granulifer Rosh. SY; Triodonta aquila Muls. Aphodius granarius L. 3’; Psammobius caesus Panz. Drasterius bimaculatus Rossi; Cryptohypnus curtus Germ., exilis Cand.; Silesis Cordubensis Heyd. n. sp. Cardiophorus sexpunctatus Illig. Bruchus (Ptinus olim) latro F. 3 &. Tentyria platyceps Sol.; Stenosis hesperica Sol. Dichillus subcostatus Sol.; Asida hesperica, Lorcana Perez. 1) Alle Staphylinen sind von Dr. Eppelsheim bestimmt. 44 L. v. Heyden: Beitrag Micrositus longulus Muls.; Oochrotus unicolor Luc. Boromorphus tagenioides Luc.; Misolampus gibbulus Herbst. Helops Ehlersi Krtz. n. sp. Xylophilus pygmaeus Dej. = populneus F. Anthicus floralis Lin. verus; Tomoderus Ehlersi Heyd. n. sp. Amorphocephalus coronatus Germ. ein Z vollständig überein- stimmend mit osteuropäischen und provencalischen Stücken. Mylabris (Bruchus olim) histrio Bohem., rufimanus Bohem. et exiguus Rosh. Die letztere Art, etwas über 1 mill. lang, stimmt vollkommen mit der Rosenhauer’schen Beschreibung; 2 Ex. Chrysomela Banksit F., Americana L., hyperici Forst. = fucata F. Orestia andalusica All. et Sierrana Heyd. n. sp. Lycoperdina bovistae F.; Triplax Marseuli Bedel. Rhizobius litura F. var. marinus Muls. (elytris immaculatis). Acritus minutus Herbst; Carcinops minima Aubé; Corticaria pubescens var. piligera Mhm.; crenicollis Mhm. (= lacerata Mhm.) — alle von Reitter bestimmt. Beschreibungen neuer und Bemerkungen zu anderen Arten. 1. Leptusa Heydeni Eppelsh. nov. spec. Elongata, nitida, parcius subtilissime pubescens, fusca, capite abdominisque cingulo posteriore nigris, antennis fusco-testaceis, pedibus testaceis; thorace transversim orbiculato subaequali; elytris hoc tertia parte breviori- bus dense minus fortiter subrugulose punctatis; abdomine segmentis anterioribus parce subtilissime punctatis, posterioribus laevigatis. — Long. 1 lin.. Mas: Elytris paullo fortius punctatis, disco oblique minus pro- funde impressis. Ganz von der Gröfse und Gestalt der dalmatinisch - montene- grinischen Lept. arida mihi, und derselben in allen Stücken so zum Verwechseln ähnlich, dafs auf ihre Beschreibung — Deutsche Ent. Ztschr. 1881. p. 191 — verwiesen werden kann; nur in folgenden Punkten weicht sie von der letzteren ab: Sie ist etwas dunkler als Z. arida, namentlich der dunklere Kopf gegen das hellere Halsschild und die helleren Flgd. stärker abstechend, übrigens völlig ausgefärbt ganz von der Färbung der L. arida, wie ich sie bei den ausgereiften Stücken der letzteren ge- schildert habe. Der Kopf ist breiter als bei L. arida, fast so breit als das Halsschild, die Fühler ganz wie bei dieser gebildet, nur etwas. dunkler. Das Halsschild ist breiter als bei der letzteren zur Coleopteren-Fauna der Sierra de Cordoba. 45 Art, fast um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten stärker ge- rundet, oben mehr gewölbt, ein Quergrübchen am Grunde meist nur äulserst schwach angedeutet. Kopf und Halsschild sind wie bei L. arida glatt, nicht sichtbar punktirt. Die Flgd. sind länger wie bei dieser, nur um ein Drittel kürzer als das Halsschild, gleichmälsig wenig gewölbt, an der Naht nicht erhaben, nur beim & auf der Scheibe schwach, viel weniger tief als bei L. arida, schräg eingedrückt, ebenso dicht aber nicht so stark, weniger deut- lich körnig, etwas runzelig punktirt, nach hinten weniger erweitert mit deutlicher ausgebildeten Schultern. Der Hinterleib ist durch- aus wie bei L. arida geformt und punktirt. Von Ehlers in der Sierra de Cordoba in mehreren Ex. aufge- funden und meinem lieben Freunde Dr. v. Heyden, von dem ich die neue Art erhielt, dedicirt. Dr. Eppelsheim. 2. Choleva angusticollis Krtz. SQ. Der Autor beschrieb nach 2 2 der Dieck’schen Sammlung aus Cordoba, ich besitze ein 9 von Algericas (Dieck). Der ¢ hat nicht erweiterte Mitteltarsen und nicht gekielte Mittelbrust. 3. Colon rufipes Czwalina n. sp. Oblongo-ovatum vel ova- tum, obscure rufo-brunneum, pedibus antennisque tenuioribus, testa- ceis, clava quadriarticulata subcylindrica nigra, fulvo-griseo-pubes- cens dense subgranuloso-punctatum. — Long. 2—2.7 mill. Variat punctura fortiori valde opacum, subtiliori subnitidum. Mas: tarsis tibtisque anticis modice dilatatis, femoribus posti- cis incrassatis, spina longa valde arcuata acuta armatis, tibus rec- tis. (Czwalina.) H. Czwalina wird diese Colon-Art im Zusammenhange mit an- deren Arten noch weiter besprechen, und stellte mir einstweilen diese Diagnose zur Verfügung. Von Ehlers in einiger Anzahl ¢Q, aber fast alle unter einander verschieden, gesammelt. 4. Cryptohypnus angularis Cand. = ezilis Cand. Je ein Ex. mit fehlenden Schulterflecken und ganz schwarzen Flgd. Durch das nach vorn nicht vorgezogene Halsschild von alysidotus Ksw. verschieden, aber mit ihm verwandt durch die Hinterecken ohne Leistchen, welches Kennzeichen nur diese 2 Arten haben. 5. Silesis Cordubensis Heyd. n. sp. Corpore toto sub- tus rufo, capite nigro, elytris dimidia parte postica obscuratis, co- lor obscurus in suturam non longe a scutello productus. Supra evi- dentius griseo - flavo tomentosus. Thorace medio postice linea im- pressa laevi. Scutello rufo aut obscurato. Strus elytrorum minus 46 L. v. Heyden: Beitrag profundis inde punctae evidentiores, interstitüs planis. Prosterno pectoreque rufis a S. terminato (in hac speciei nigris) corporeque minore, convexiore differt; S. concolori Desbr. Syriae valde affinis, sed haec species tota rufa est, interstitia elytrorum magis convera sunt. — Long. 51—6 mill. (S. termin. 6—7.) — Novem exempla- ria similia reperit D. Ehlers in Sierra de Cordoba. Diese Art steht dem S. terminatus Germ. aus Ost-Europa sehr nahe, ist aber kleiner, convexer, stärker niederliegend behaart und die Unterseite ist ganz roth, während bei terminatus Prosternum und Brust tief schwarz sind. Die braune Spitzenfärbung der Decken erstreckt sich mitunter weiter nach vorn nach dem Schild- chen zu, die Unterseite bleibt aber stets hell, das Prosternum meist am hellsten. Die Streifen der Decken sind nicht so tief, daher die Punktirung in denselben deutlicher aber nicht stärker. Das Halsschild ist etwas enger aber nicht stärker punktirt. Der syri- sche S. concolor Desbr. (den ich aufser einem Typ auch aus Ru- melien besitze) ist noch kleiner, auch der Kopf ist roth, die Zwi- schenräume der Decken sind aber leicht convex. v. Heyden. 6. Dichillus subcostatus Sol. Viele Expl.; bei allen sind die Zwischenräume 2. 4. 6. sehr stark gekielt. Solier sagt: „inter- stitiis totis planatis*, und nennt doch die Art sudcostatus. Die Stenosiden bedürfen sehr einer Revision. 7. Asida hesperica (Ramb.) Perez. Ein 19 mill. und 81 mill. breites Weibchen scheint von der, meist kleineren hesperica nicht wesentlich‘ verschieden. 8. Asida Lorcana Perez Arcas Ins. Nuev. 1845. p.46. Ein Männchen. Mein Freund Dr. Kraatz, dem ich dasselbe zur Be- stimmung einschickte, theilte mir darüber Folgendes mit: das ¢ aus der Sierra de Cordoba, welches der herrlichen As. Clementer Perez zunächst steht, ist sicher von dieser bei Granada nicht sel- tenen Art specifisch verschieden. Der Käfer ist aber bereits nach abgeriebenen Ex. aus Lorca von Perez Arcas a. a. O. als Clementei var. Lorcana beschrieben, von welcher weder Allard in seiner Asida- Monographie, noch der Münchener Catalog Notiz nimmt. Ich würde völlig aufser Stande sein das Ex. von Cordoba mit der Lorcana zu identificiren, wenn ich nicht zwei Stücke von der Lorcana besälse (auch v. Heyden besitzt ein Typ). Das schöne Toment auf der Oberseite der Flügeld. ist völlig abgerieben, nur auf dem Thorax sind 4 längliche Tomentstreifen (ähnlich wie bei der holosericea, aber schwächer) vorhanden. Diese sind bei dem Cordoba-Ex. viel zur Coleopteren-Fauna der Sierra de Cordoba. 47 ausgedehnter, bei dem auch noch 2 Tomentflecke in der Mitte des Vorderrandes deutlich hervortreten, welche bei holos. fehlen. Das Toment auf den Flgd. ist fast so schön wie bei Clementei, nur ist es neben den beiden Rippen etwas abgerieben; wo dies nicht der Fall ist, ist das Toment nicht schwarz, sondern silbergrau. Bei einem 2 meiner Sammlung, welches unzweifelhaft hierher gehört, sind Naht und Rippen jederseits fein silbergrau gesäumt, was auch bisweilen bei Clementei vorkommt. Bei dieser Art geht die äulsere Rippe der Flgd. bis zur Basis derselben und verbindet sich hinten mit der Rückenrippe; bei der Lorcana ist die äulsere Rippe weit vor der Basis abgekürzt, hinten nicht mit der Rückenrippe ver- "bunden. Die von Perez Arcas erwähnten Uebergangs - Exemplare sind nicht wirklich solche; die goldgelbe Behaarung des Prosternum und der Beine ist sicher als specifisches Merkmal aufzufassen; Cle- mentei mit Tomentflecken auf dem Thorax sind mir ebensowenig vorgekommen wie holosericea mit gleichmälsig tomentirtem Hals- schilde. G. Kraatz. 9. Helops Ehlersi Kraatz n. sp. Z. H. coriaceo affinis, sed minor, gracilior, thorace basin versus fortius angustato, aeneo-ni- ger, nitidulus; antennis (J) capite thoraceque distincte latioribus, articulis penultimis latitudine duplo fere longioribus; capite densis- sime ruguloso-punctato, opaco; thorace dense punctato nitidulo, post medium fortius angustato, angulis posticis rectis, basi truncata, su- pra convexwsculo; elytris striato-punctatis, interstitüs crebre sub- tiliter punctatis, basin et latera versus transversim rugosis, apicem versus distincte tuberculatis. Abdomen dense latera versus minus subtiliter punctatum. Pedes longiusculi et validiusculi, tarsis pices- centibus. — Long. 104 mill. A Dom. W. Ehlers in Sierra de Cor- doba semel (Z\) captus. G. Kraatz. 10. Tomoderus Ehlersi Heyd. n. sp. Parum convezus de- pressus. Totus rufo-pallidus, oculis nigris, fulvo - sericeo - depresso hirsutus pilis longioribus erectis. Capite thoracis latitudine. Lobo thoracis antico non canaliculato. Elytris elongato - ovalibus parum convezis postice parum attenuatis, fortiter irregulariter punctatis. — Long. 21 mill. T. Piochardi Heyd. affinis, sed corpore magis elongato, postice attenuato, supra magis piloso, parte postico thoracis longiore, ca- pite rufo, elytris crebrius punctatis, thorace fortius punctato diver- sus. A. T. dalmatino Reitt. differt corpore lateribus multo minus ovatis magis fere parallelis, postice attenuatis. A Dom. Ehlers 4 ex. in Sierra de Cordoba detecta. 48 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopteren-Fauna etc. Der Körper ist länger wie bei allen Arten, aber die Decken sind seitlich nicht parallel wie bei compressicollis Motsch., sondern leicht gerundet und dabei nach hinten etwas verschmälert, so dafs die grölste Breite kurz hinter den Schultern ist. Glänzend roth- gelb, doch gemildert durch seine niederliegende und einzeln auf- rechtstehende lange Behaarung. Der Kopf von der sonstigen Kör- perfarbe ist rund, nicht sehr convex, glänzend, dufserst fein einzeln punktirt. Die Fühler sind wie bei Pioch. gestaltet. Das Halsschild ist weniger convex wie bei Pioch. stärker, aber nicht enger, punk- tirt, ohne irgend welche Spur einer Längsfurche, der hintere Theil etwas länger wie bei Pioch. Die Flgd. sind etwas weniger stark, aber zahlreicher punktirt, flacher, an den Seiten weniger gerundet und deutlich nach hinten verengt. Durch die Körperform und die stärkere Behaarung von den verwandten Arten Piochardi Heyd., italicus Mars. und dalmatinus Reitt. verschieden. Herr W. Ehlers fand 4 Ex. dieser schönen neuen Art in der Sierra de Cordoba. ll. Triplax Marseuli 1 Ex. weit verbreitet: Serra Estrella (v. Heyden), Gall. mer., Algeria (Bedel), Castelnuovo, Dalmatiae (v. Hopffgarten). 12. Orestia Sierrana Heyd. n. sp. Ovata parallela subde- pressa, tota nigra, elytris perparum nigro-caeruleo micantibus. An- tennis rufis, humeros multo superantibus, art. 2. 3. 4. ovalibus aequa- libus, 1. 5. 6. longioribus inter se aequalibus, crassioribus, 1-6 luci- dis, 7-11 opacis, griseo-hirtis, multo fortioribus. Thorace nigro, ni- tidissimo, longitudine latiore, convero subtilissime punctato, antice recte, basi ad scutellum lobo magno laevissimo impunctato, apice acutiore producto, lateribus evidenter marginatis, parum rotunda- tis, angulis posticis acutis rectis, ante angulos perparum sinuatis, angulis anticis porrectis sed fortiter oblique truncatis, post angulos ad medium parum sinualis, basali depressione profunda longitudina- liter parum strigoso-punctata, plica longitudinali utrinque terminata. Scutello nigro, triangulariter rotundato laevi. Elytris nigris perpa- rum caeruleo-micantibus, prothorace parum latioribus, lateribus pa- rallelis, basi conjunctim emarginatis, striato-punctatis, punctis bast apiceque (late laevissimo) evanescentibus, stria praescutellari fere ad medium producta (punctis 12), striis 1—4 usque ad 2 longitudinis evidenter, regulariter, fortiter punctatis, postice evanescentibus (punc- tis 30 et plus), striis 5—9 minus regulariter multo magis disperse fortius punctatis, stria 5° 16 punctatis 6* 7° punctis 10—12 con- spicuis, ceteris evanescentibus. Corpore subtus nigro, pedibus rufo- piceis, femoribus obscurioribus. — Long. 24 mill. Orest. Pommeraui Perris Algeriae affınis sed diversus corpore majore, elytris fere parallelis, antennis longioribus non moniliformi- bus, thorace latiore lateribus rectiis, minus convexo, striis elytrorum extus fortioribus (in Pommeraui in contrario fere evanescentibus). Semel captus a Dom. Ehlers in Sierra de Cordoba. v. Heyden. rt — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Ueber die Gattung Clinteria Burm. von Dr. G. Kraatz. Auch diese von Burmeister bereits 1842 (Handb. der Ent. III. p. 299) aufgestellte Cetoniden-Gattung ist keineswegs als eine na- türliche zu betrachten, sondern sollte hauptsächlich die sog. echten Gymnetiden der östlichen Halbkugel zu denen der westlichen in Gegensatz bringen, denen der in der Mitte der Basis lappig vor- gezogene Thorax gemeinsam ist. Hat nach Burmeister das Meso- sternum der Clinteria „nie einen wahren Zapfen vor den Hüften, so ragt doch der Mesosternalfortsatz stark als stumpfer, nach unten und vorn vorgeschobener Kegel hervor und giebt der ganzen Brust eine vorwärts geneigte Stellung“. Diese Beschreibung trifft so ziemlich auf die von Burmeister an die Spitze der Gattung gestellte guttifera zu, obwohl man den Pseudozapfen dennoch für schwächer halten muls. Diese Bildung ist aber eine ganz andere, als z. B. die von atra und imperialis, welche einen viel längeren Fortsatz haben, so dafs Burmeister z. B. bei imperialis im schroffen Gegensatz zum stumpfen Kegel sagt: „mit spitzem Fortsatz“; bei atra heilst es: „Fortsatz lang, stumpf“. Im Uebrigen beschreibt Burmeister noch verschiedene andere Prosternalformen; das entgegengesetzte Extrem der imperialis lielse sich als „brevis, latiuscula, subtriangularis, apice obstusa* charak- terisiren; es findet sich nach Thomson bei den typ. Arten seiner Gattung Tinclirea, welche er einzig durch dies Merkmal aus Clin- teria Burm. ausscheidet !) (15 asiatische Arten sollen zu Tinclirea gehören), nur hilaris Burm. genannt worden. Noch wichtiger scheint es mir sich darüber klar zu werden, dafs die afrikanischen und asiatischen Chinteriidae nicht unter einer Gattung vereinigt bleiben können, sondern als folgende nova ge- nera auszuscheiden sind. 1) In Deyrolle’s Naturaliste II. 1880. No. 34. p. 268. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. 4 50 G. Kraatz: über Pseudoclinteria nov. gen. Clypeus subinteger aut subsinuatus. Pronotum margine postico latiore, lobo maximo, scutellum omnino obtegente. Mesosternum processu angusto, debili. Tibiae anticae bidentatae. Habitus generis Clinteria Burm. Spec. typ.: spec. africanae adhuc ad gen. Clinteria relatae. Clinteria infuscata Gory et Perch. Mon. pag. 379. Burm. Handb. III. p. 305. — Senegal. Clinteria permutans Burm. Hdb. III. p. 554. — Caffraria. Nur wenige afrikanische Arten, welche angeblich typischen asia- tischen Gattungen angehören, erweisen sich bei näherer Betrach- tung als wirklich zu denselben gehörig, so auch die bisherigen afri- canischen Clinteria. Burmeister sagt ausdrücklich (p. 300): die zierlichen Beine haben immer bei beiden Geschlechtern dreizähnige Vorderschienen; die der africanischen Arten sind ziemlich plump und zweizahnig. Dieser Unterschied in der Schienenbildung ist meist systematisch durchgreifend, selbst bei Arten eines Erdtheiles oder einer Insel- gruppe. Die echten Clinterien weichen in Habitus und Zeichnung sehr von einander ab; die feineren gemeinschaftlichen Merkmale der Pseudoclinterien lasseu sich erst bei genauerer Kenntnils der in den Sammlungen seltenen Arten constatiren. Aufser den genannten gehören muthmafslich hierher: Cl. eincticollis Burm. V. p. 554: „Vorderschienen mit drei Randzähnen, aber der oberste sehr stumpf“; die Krümmung der Schiene wird öfters als ein stumpfer Zahn bezeichnet; bei Cl. per- mutans (V. p. 555) sagt Burm. seiner Gattungsdiagnose von Clinteria entgegen: Vordersebienen mit 2 unteren Randzähnen. Kafferland. Cl. cariosa Janson Cist. Ent. II. Nov. 1877. p. 247: „nigra, subnitida, confertim punctata, thorace albo-bipunctato, elytris leviter bicostatis, 14-alboguttatis, lateribus interdum late rufis. — Long. 14—15 mill.“ | steht der permutans nahe; der oberste, vordere Schienenzahn (von dreien) ist almost obsolete. Clinteria und Goliathus Higginsi. ol Amazula nov. gen. Clypeus profunde sinuatus, marginibus haud elevatis. Thorax fere ut in gen, Pseudoclinteria ej Clinteria. Mesosternum processu valido, usque ad femora antica producto. Pedes tibiis ant. fortiter tridentatis, crassi, tarsis brevissimis. Spec. typ.: Clinteria suavis Burm. Handb. V. p. 554. Patria: Caffraria (Amazula) unde nomen generis. Mit Chnterta nur durch den Bau des Halsschildes verwandt, der elypeus nicht subsinuatus, sondern profunde sinuatus, der proc. mesost. validus. Von Pseudoclinteria durch die Bildung des clypeus und die stark dreizähnigen Vorderschienen leicht zu unterscheiden. Cl. tricolorata Westw. Trans. Ent. Soc. 1874. p. 477 t. 8. fig. 4. vom N’Gnami ist von der swavis nicht specifisch verschieden (teste Janson Cist. Ent. II. p. 147). Ist der Prosternalfortsatz von Goliathus Higginsi Westw. 2 von allen übrigen Goliathen auffallend abweichend? Diese öffentlich aufgestellte Frage !) des H. Dr. C. A. Dohrn mag ihre Beantwortung finden, ehe der Besitzer des zweiten be- kannten Stückes des erwähnten Goliathiden constatirt hat, dafs H. Dohrn das Prosternum eines normalen Weibchens beschrieben hat, denn sie ist eine wesentliche systematische. Auffallend ist, dafs H. Dohrn mit keinem Worte erwähnt, dafs der Goliathus Higginsi schon längst kein Goliathus mehr ist, son- dern von Thomson wiederholt als eigene Gattung angesprochen ?) und als solche charakterisirt wurde! Sind aber, wie es a. a. O. geschieht, bereits nicht durchaus unwesentliche Merkmale zur Fundirung der Gattung Goliathinus angegeben, so hat es für den Sachverständigen eigentlich gar nichts Auffallendes, dals Goliathinus eine andere Proster- nalbildung als Goliathus hat. — 1) Zwei Fragen, aufgeworfen von C. A. Dohrn. Stett. Ent. Ztg. 1881. p. 495. ?) Ann. Soc. Ent. Fr. 1830 Bull. 17. p. 147; 1881 Bull. 2. p. 11. Au: 52 G. Kraatz: über Goliathus Higgınsı. Wieviel oder wiewenig sich Herr Dohrn mit dem Studium der Prosternalbildungen beschäftigt hat, geht aus seiner Note a. a. O. p. 496 unten überraschend klar hervor; daselbst heifst es: „Beiläufig mufs ich hier die Bemerkung einschalten, dafs mir Lacordaire’s Angabe in der Gattungs-Diagnose von Goliathus (Ge- nera III. p. 473) unverständlich ist, wo es lautet: „saillie sternale- ses deux portions non séparées par une suture’. An sämmtlichen mir vorliegenden Goliathus, 3\ und %, bemerke ich deutliche, meist bis an die Spitze erkennbare Nabtlinien. Auch bei Fornasinu 92 wird sie erst 1 Mill. vor der Spitze undeutlich*. H. Dohrn weifs also nicht einmal, dafs die von Lacordaire bei den Goliathiden fast in jeder Gattungsdiagnose erwähnte portion mesosternale et metasternale de la saillie sternale nicht selten durch eine suture transversale deutlich getrennt sind!). Daher bleibt ihm auch Lacordaire’s richtige Angabe unverständlich, und er be- schreibt als „deutliche Nahtlinien*“ nicht Quernähte, sondern Rand-Längslinien. | Dals es H. Dohrn passirt mehrere Male Higgini statt Higginsi zu schreiben, und so einen offenbaren Druckfehler zu wiederholen, der sich bereits in der Tafel-Erklärung von Westwood’s Thesaurus (Index of the Plates p. XII, wo Higginsi steht) berichtigt findet, ist um so bezeichnender, als H. v. Harold und Thomson stets Hig- ginsi schreiben. Wenn man aber auch nur Westwood auf Anre- gung von Baden-Bates consultirt, so sollte doch der bekannte Name von Higgins, den Westwood ausdrücklich erwähnt, zu denken geben. Dr. G. Kraatz. 1) Man vergleiche aus der Einleitung zu den Cetoniden in Lacordaire’s Genera III. p. 466 den Satz der mit den Worten be- ginnt: il existe tres communement. [Deutsche Entomologische Zeitschrift. XXVI. 1882. Heft I.] Uebersicht der europäischen Tropiphorus-Arten nach Dr. Stierlin’s Arbeit ') von Dr. G. Kraats. Uebersichts-Tabelle der europäischen Tropiphorus-Arten. Flügeldecken an der Basis viel breiter als die Basis des Hals- schildes. [Hung. Carn.] micans Flgd. nicht breiter, grob punktirt. [Austr. Styr. Wallis] globatus - fein oder ziemlich fein punktirt, Zwischenraum der Flgd. hoch gekielt, Kiel in der Mitte abgekürzt. [Car. Austr. Sil.] abbreviatus - bis zur Spitze verlaufend, oval, Halsch. hinten kaum verengt. [Austr. Carn.] ochraceosignatus schlank, - -. stark - [Germ. Styr.] carinatus Form Zwischenraum schwach oder nicht gekielt, Halssch. nicht od. kaum gekielt. [MtDore, Macugn.] tricristatus - deutlich gekielt, auf den Flgd. Zwischenräume 1— 4 schwach gewölbt. [Pedemont.] pedemontanus 2—4 eben, Figd. bauchig, 14mal so lang als breit. Halssch. so lang als breit. [Macugn.] longicollis - 1 breiter als lang, Flgd. fein punktstreifig, 3 Zwischenr. bis zur Mitte fein gekielt. [Eur. bor., Germ., Helv. b.] mercurialis?) Halssch. imal breiter als lang, Flgd. stärker punktstr., 3 Zwischenr. eben. [Styr. Hung.] cinereus 2—4 eben, Flgd. länglich, doppelt so lang als breit. [Rhilo Dagh] caesius 1) Mittheilungen der schweiz. entomol. Gesells. VI. 2. 1880. p. 71—79. 2) Tr. abbreviatus und mercurialis sind bier im Stierlin’schen Sinne aufgeführt. 94 G. Kraatz: über Bemerkungen zur Uebersichts-Tabelle. Dafs eine sorgfältige Revision selbst artenreicher Gattungen immer noch Neues zu Tage fördert, beweisen Dr. Stierlin’s „Bei- träge zur Kenntnifs der Tropiphorus- Arten“, in denen vier neue Arten aufgestellt sind: pedemontanus (von Piemont), longicollis (von Macugnaga), caesius (Friv. i.1., vom Rhilo Dagh), abbreviatus (von Krain, Oesterreich, Schlesien und dem Schwarzwald). Diese letz- tere Art steckt jedenfalls in den meisten Sammlungen als mercu- rialis Fabr. Ist aber mercurialis F. = mercurialis Stierl., einer mehr nordischen Art, welche ich nur aus Island besitze? Jedenfalls nicht! denn der mercurialis Fabr. hat „elytra lineis aliquot elevatis costata et sutura postice elevata, compressa“; beim mercurialis Stierl. sind dagegen die Zwischenräume 1, 2, 4, 6 vollkommen flach, der 3. vorn schwach gekielt, 5 und 7 deutlich erhaben, hinten vereinigt. Erwägt man, dafs Zwischenr. 5 und 7 ganz seit- lich liegen, so trifft die Beschreibung des abbreviatus Stierl. viel besser auf mercurialis Fabr. zu, denn der weit verbreitete abbre- viatus hat Zwischenr. 3 bis zur Mitte, 5 und 7 stark gekielt, Naht hinten stark vortretend; nur auf eine solche Naht trifft das postice compressa des mercurialis Fabr. zu! Im Grunde hat uns aber die Frage kaum zu beschäftigen, ob abbreviatus Stierl. = mercurialis Fabr. sei oder nicht, denn Stier- lin durfte diesen Namen überhaupt nicht in erster Linie verwen- den, da ja Herbst bereits 6 Jahre früher als Fabricius zwei Tro- piphorus-Arten beschrieben hatte, welche auch im Schönherr’schen Werke unter den Synonymen des mercurialis aufgezählt sind. Aber nur der eine (elevatus) ist wirklich als Synonym aufge. zählt, der andere (/epidotus Hrbst.) als „var. ß elytrorum intersti- tiis vix vel parum elevatis“. In Uebereinstimmung damit sagt Gyllenbal (Ins. Suec. III. p. 297): „var. 6 differt tantum interstitiis alternis vix vel parum elevatis; caetera omnia conveniunt, adeoque non species distincta“. Offenbar ist nun hiernach: Tr. mercurialis Stierl. = lepidotus Herbst. - mercurialis Fabr. = abbreviatus Stierl. = elevatus Herbst. Gyllenhal und die anderen Autoren haben jedenfalls den stärker gekielten mercurialis Fabr. ') (= elevatus Hrbst.) als Stammform 1) Der Catal. Gemminger - Harold VIII. p. 2308 folgt richtig dieser Anschauung; chronologisch ware lepidotus Hb. var. ele- europ. Tropiphorus-Arten. 95 _aufgefafst, weil er der häufigere ist. Auch Stierlin nennt den ab- breviatus weit verbreitet, und somit häufiger als seinen mehr nor- dischen mercurialis. Sobald nun aber der Jepidotus Herbst nicht mehr als var. des elevatus Hb. aufgefalst wird (sondern nach Vorgang Stierlin’s zwei Arten unterschieden werden), dann muls der Jepidotus Hrbst. (1875) dem noch älteren obtusus Bonsd. weichen, den Gyllenhal ausdrück- lich unter seiner var. ebenso (III. p. 296) eitirt wie den Jepidotus. Mitbin stellt sich die Synonymie hiernach folgendermafsen: obtusus Bonsd. elevatus Hrbst. lepidotus Hrbst. mercurialis Fabr. mercurialis Stierl. abbreviatus Stierl. Nach Herbst kämen seine beiden Arten bei Braunschweig vor; ich besitze die schwächer gerippte, jedenfalls viel seltenere Art nur in 4 Ex. aus Island (Staudinger), in 1 Ex. aus Serbien. Aus Deutschland besitzt H. v. Heyden in seiner Sammlung: Tr. mercurialis F. Stierl. ein Expl. in Oberrad bei Frankfurt (G. Metzler); ebenso: cinereus Schh. — Neu für die Frankfurter Gegend. abbreviatus Stierl. 11 Stück: Schweden, Engadin, Steyermark, aus dem Taunusgebirge bei Frankfurt, eins vom hohen Vogelsberg in Oberhessen. — Stierlin sagt: Krain, Oesterreich, Schlesien, Schwarzwald. carinatus Müll. nur aus Steyermark; globatus Herbst nur aus Steyermark und Banat; ochraceosignatus Schh. fand er auf der Capela in Croatien und hat ihn von Dahl aus Oesterreich als cuprifer Dahl (Stierl.: Oesterreich, Krain) *). \ vatus Hb. zu citiren gewesen, denn lepidotus ist auf S. 133, eleva- tus auf S. 135 von Herbst vol. VI. beschrieben. 1) Auch ich besitze ochr. als cuprifer Dahl aus Schüppel’s Catalog, so dafs derselbe sicher nicht zum cinereus zu ziehen ist, wie im Münchener Catalog p. 2308. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Cyaniris thoracica Küst. Käfer Eur. 5. 99 wird von K. mit aurita verglichen. Hierdurch sowie durch zwei ungenaue Angaben (indem K. den Mittelstreifen des Halsschildes „macula“ nennt und die Deckschilde „feiner punktirt* als bei au- rita angiebt) ist die Deutung der Art jedenfalls bisher verhindert worden. Suffrian (Stett. Ent. Zeitg. 1851. 215) folgert aus dem Worte macula, dafs der „Mittelfleck länglich dreieckig sein und sich in der Mitte selbst befinden soll“, also weder Vorder- noch Hinterrand berührt. Hierzu berechtigt aber die längere Beschrei- bung Küster’s nicht. Kraatz (Berliner Entomol. Ztschr. 1872. 218) gelangt, durch dieselben Angaben getäuscht, zu der Meinung, tho- racica sei eine ihm unbekannte türkische Art, deren Berechtigung weiter geprüft zu werden verdiene. Küster hat jedoch 1846, als er seine Art beschrieb, von der Existenz der zanthaspis Germar keine Ahnung gehabt, denn sonst hätte er thoracica mit dieser und nicht mit aurita verglichen. Er lernt dieselbe erst aus Lacordaire kennen, den er wörtlich abschreibt (Heft 16. 93. 1849), nur ist oblongo-elongata in oblongo-ovata verändert. Um nun seine tho- racica als Art zu halten, nimmt er die Gröfse und die „verschie- dene Zeichnung des Brustschildes“, die er leider anzugeben ver- gifst, nicht die Punktirung zu Hiilfe. Die Gröfse erweist sich jedoch aus seinen Angaben als gleich: L. 2— 23/4, 1. 1— 13/4 (zan- thaspis) und L. 21a — 23/4, 1. 1a 11/3 (thoracica), und es bleibt, da die Beschreibung sonst genau auf canthaspis palst, nichts wei- ter übrig, als die thoracica hinfort als ein einfaches Synonym zu zanthaspis anzusehen. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Revision der Arten der Dynastiden-Gattung Pentodon Hoppe von Dr. G. Kraatz. (Erstes Stück.) Der Weise’sche Catalog zählt 11 europäisch-caucasische Pen- todon-Arten auf, von denen drei von Motschulsky aufgestellt und bisher ungedeutet geblieben sind. Eine solche Deutung ist aller- dings nur mit reichem Materiale möglich, da die Pentodon-Arten einerseits sehr variabel, andererseits gute Arten sich dufserst ähn- lich sind. Ein vorzügliches Mittel, ja vielleicht das einzige Mittel über einzelne Species ins Klare zu kommen, bietet auch hier die Unter- suchung des Penis; derselbe kann bei sehr ähnlichen Arten (z. B. Algerinus und Balearicus Kraatz) ganz verschieden gebildet sein. Es werden hier zunächst die europäisch -syrisch - caucasischen Arten ins Auge gefafst, weil von den persisch-turkmenischen Arten noch sehr wenig Material bekannt ist. Die nächstliegende Gruppirung der Arten stützt sich darauf, ob die Stirn ein oder zwei Höckerchen zeigt; demnächst sind die Zähnchen des Clypeus zu beachten; doch variiren sie nicht unbe- deutend. I. Arten mit einem Stirnhöckerchen. 1. Pentodon Idiota Herbst (Monodon Fabr.). Die Art war früher mehr unter dem Fabricius’schen Namen Monodon bekannt, den auch noch Redtenbacher in Anwendung bringt; Erichson kannte nur den punctatus als deutsch, Herr Mil- ler hat aber auch den /diota am Neusiedler See aufgefunden. Ich ziehe es vor auf Redtenbacher und die geographische Ver- breitung des Idiota zu verweisen, anstatt eine Diagnose desselben zu geben. 98 G. Kraatz: über Der Idiota verbreitet sich von Ungarn aus über Südrufsland und Griechenland nach dem Caucasus, und bildet an allen diesen Orten seine Hauptvarietäten ähnlich, aber nicht besonders local aus. Zu denselben sind zu zählen: la. Pentodon tauricus Motsch. (Bullet. Moscou 1849. II. p. 110) soll schwärzlich kastanienbraun, durch schwachen Stirn- höcker, gréfseres, namentlich vorn breiteres Halsschild, parallele Flgd. mit schwachen Streifen und sehr schwachen Punkten kennt- lich sein. Ich besitze eine ganze Anzahl /diota Hb. aus der Krimm (Kumm!) von sehr verschiedener Gröfse, an deren Trennung von Idiota nicht zu denken ist; da die von Motschulsky angegebenen Kennzeichen keine Rassen-Merkmale sind, so ist der tauricus ein- fach als Synonym des Idiota aufzuführen. 16. Dafs in Bessarabien neben Idiota eine eigene Art vorkom- men soll, ist mehr als unwahrscheinlich; Motschulsky beschreibt (Bull. Moscou 1849. III. p. 111) einen ventricosus Besser i. litt., welcher vom Idiota einzig und allein durch schwarze Färbung und kräftiger punktirte und gestreifte Flgd. unterschieden ist. Besser’s Namen garantiren oft schlechte Arten; bei der Variabilität der Sculptur die erwähnten Unterschiede als specifische hinstellen zu wollen, ist mindestens kritiklos! Und dennoch figurirt die Art nun schon länger als 30 Jahr in den Catalogen! In der Sammlung des H. v. Heyden steckt ein typischer mo- nodon aus Rumelien, welcher von Parreyfs als ventricosus einge- sendet wurde; ein Umstand, der meine Ansicht unterstützt, da Par- reyfs und Besser jedenfalls in Verkehr standen. lc. Dr. Schneider hat im Caucasus nur den Pentodon Idiota Herbst aufgefunden !), bei Baku im Mai, bei Borshom vom Juni bis August. H. Leder hat dagegen nur den caminarius Faldm. im Mai im Chramthal beobachtet. Sonach ist der Idiota im Caucasus nachgewiesen. _ Aufser demselben kommen nach Motschulsky im Caucasus noch zwei Arten vor: subdilatatus und curtus Motsch.; von diesen ist indessen der letztere im Catalog Gemminger bereits als Varietät zum subdilatatus gezogen. Motschulsky sagt von demsel- ben, er sei nicht länger als 7 lin., rothbraun, nach hinten merklich lich verbreitert, die Punktirung des Thorax ziemlich stark, dieser 1) Vergl. Schneider u. Leder, Beitr. z. Kenntn. d. cauc. Kä- ferfauna 1878. p. 196. die Dynastiden-Gattung Pentodon. 99 und die Flügeldecken matt, diese mit Schrägreihen von Punkten. Das ist Alles. Sowohl in Griechenland als Syrien kann man eine grofse und eine kleine Form des /diota unterscheiden, zwischen der die Mittel- formen nicht gerade häufig sind (wie bei so vielen Käferarten). Bei beiden Formen kommen Ex. vor, welche nach hinten deutlich verbreitert (wohl meist, aber nicht immer g') und in der Regel schwächer sculpirt sind; nach solchen Expl. ist unzweifelhaft der subdilatatus aufgestellt. Ueber die Gröfse des curtus ist garnichts angegeben, die „we- nig tiefe Punktirung und sehr schwach markirten Streifen“ lassen sicher auf I/diota schliefsen, als dessen Synonym der „schwarze, kurze, convexe* Käfer wohl am einfachsten aufzuführen ist. ld. Pentodon anthracinus: Ater, obscurus, infra nitidulus, clypeo bidenticulato, fronte transversim carinulata, haud tubercu- lata, thorace convexo elytrisque laze punctatis, his stria suturali deficienti vel obsoleta. — Long. 8—94 lin. Reiche in Wiener Ent. Monatsschr. V. p. 2. Habitat Antiochiam versus Syriae. Die Art ist mir unbekannt, in die von mir verfafste Diagnose sind die wesentlichsten Punkte der Beschreibung aufgenommen. Es liegen mir aus Syrien mittelgrofse Stücke des Idiota vor, bei denen bald die vordere Hälfte des Nahtstreifs ganz geschwun- den, bald der Stirnhöcker sehr undeutlich ist. Da nun auch die Punktirung des /diota sehr wohl laxe genannt werden kann, so ist der anthracinus sehr wahrscheinlich lediglich nach abnormen Stücken des Idiota beschrieben. — Ueber die Bildung des Penis ist das Nähere unter Algerinus angegeben; dieselbe stimmt bei den Expl. aus Ungarn, Griechen- land, der Krimm und dem Caucasus überein. 2. Pentodon Algerinus: Niger, nitidiusculus, clypeo biden- tato, fronte carinulata medio unituberculata, thorace (basin medium- que versus paullo minus) dense punctato, elytris trigeminato-striatis, punctis modice profundis, metasterno parce punctato , lateribus sub- coriaceis confertim punctulatis. — Long. 84 —11 lin. Penis rufo-testaceus, angustulus, bivalvus, valvis apice paullo latioribus, dente laterali (haud apicali) haud indicato, infero ante medium acuto. Herbst Käfer 1879. II. p. 250 t. 17, f. 6. 60 G. Kraatz: uber P. puncticollis Burm. Handb. V. p. 382. P. monodon Muls. (non Fabr,) Lamell. ed. I. p. 882. Var. Marginibus lateralibus capitis latius reflexis, dentibus cly- per erectis, interstitio profundo sinuato, corpore graciliore, magis nitido (an semper?). Sardinia. P. bispinosus Küst. Käf. Eur. XXIV. 36. Var. brunneus. Gall. mer. P. brunneus Muls. Lamell. ed. I. p. 382. In Algier, Andalusien, Südfrankreich; vom monodon durch stärkeren Glanz, die geographische Verbreitung etc. mit Sicherheit zu unterscheiden. Es ist eigenthümlich, dafs bei den beiden, mei- nes Wissens nicht zusammen vorkommenden Arten, /diota und Algerinus, von denen die eine dem Südwesten Europas, die andere dem Osten und Südosten Europas angehört, die Bildung des Penis so übereinstimmend ist, dafs ich kaum wesentliche Unterschiede anzugeben vermag, obwohl dergleichen vorhanden sein mögen. Da sich diese Erscheinung aber in anderen Gattungen wiederholt, so genügt es hier darauf aufmerksam zu machen. Pent. bispinosus Küst. ist nach Expl. aus Sardinien (nicht Sieilien, wie Catalog Harold angiebt) beschrieben und auf Autori- tät des genannten Catalogs hierher gestellt. Pent. brunneus Muls. ist nach braunen südfranzösischen und nicht syrischen Ex. beschrieben; es verdient dies namentlich auch um deshalb hervorgehoben zu werden, weil in Syrien eine vorherr- schend rothbraun gefärbte Art einheimisch ist. 3. Pentodon Balearicus n.sp.: Nigerrimus, nitidus, clypeo maris distincte bidentato, dentibus approximatis, fronte (feminae viv) subcarinulata, medio unituberculata, thorace crebre scutellum versus parcius et minus fortiter punctato, elytris trigeminato-stria- tis, punctis profundis, metasterno parce punctato, lateribus nitidu- lis, vir coriaceis et punctulatis. — Long. 9—11} lin. Penis nigro-piceus, bivalvus, latiusculus, valvis bast oblique truncatis, ante apicem extus fortius emarginatis, medio dente acuto ad partem inferiorem armatis. Habitat in insulis Balearieis (in coll. Heyden et autoris). Dem Algerinus zunächst verwandt, tief schwarz, lackartig glänzend, die Vorderschienen weniger plump, merklich schlanker, die Zähne bei den drei mir vorliegenden Ex. verhält- nifsmafsig kurz und stumpf. die Dynastiden-Gattung Pentodon. 61 Kopfbildung ähnlich wie bei Alg., die Zähne des Clypeus eher etwas schwächer. Thorax und Fld. zeigen im Bau kaum wesent- ‚liche Verschiedenheiten, sind aber merklich schwächer und (na- mentlich erster hinten nach der Mitte zu) weitläufiger punktirt; auch ist die Punktirung des Metasternum eine ungewöhnlich feine. Der Penis ist ganz anders wie bei Algerinus, ähnlich wie bei syriacus gebaut, dem der Käfer sonst sehr unähnlich ist. Drei von H. Will auf seiner letzten Reise nach den Balea- ren bei Palma gesammelten Exemplare wurden mir von meinem lieben Freunde Dr. L. v. Heyden freundlichst zur Ansicht mitge- theilt und eins für meine Sammlung überlassen. Das Vorkommen einer eigenen Pentodon-Art auf den Belearen scheint mir von besonderem Interesse, wenn man die ansehnliche Grölse des Käfers und den Umstand in Betracht zieht, dafs aus Europa sonst nur zwei südeuropäische und eine südosteuropäische Art bekannt sind. 4. Pentodon pygidialis: Niger, nitidus, clypeo maris di- stincte bidentato, dentibus approzimatis, fronte carinulata, medio unituberculata, thorace crebre fortius lateribus dense punctato, elytris vix geminato - striatis, strüs fortius punctatis, pygidio me- dio pone apicem impresso, tuberis (etiam feminae?) 3 leviter eleva- tis, subapical subtransversa et utrinque submedia magis oblonga, metasterno nitido, parce minus fortiter punctato. — Long. 9 mill. Mas: abdominis segmento ultimo late emarginato. Penis nigro-piceus, bivalvus, magnus, latus, deplanatus, valvis basi recte truncatis, longitudinaliter impressis, apice di- latatis, lateribus (haud apice) extus dente acuto reclinato armatis. Habitat in Algeria (Coll. autoris ex coll.*Germar). Von gedrungenerer Gestalt als die verwandten Arten, also Thorax und Flügeld. etwas kürzer, sehr stark punktirt, dabei die Doppelreihen der Punkte auf den Fligd. wenig deutlich hervortre- tend, die Beine sehr kräftig, die Zähne an den Vorderschie- nen sehr stark entwickelt, der hinterste von ihnen deut- lich weiter nach binten gerückt als bei algerinus, dem der Kä- fer sonst wohl zunächst steht. Die Zähnchen des Clypeus stehen recht nahe, der Seitenrand desselben ist sehr deutlich erhaben, der Stirnhöcker und die Kiellinie schwach. Der Thorax ist gewölbter, nach vorn und hinten etwas deutlicher eingezogen, ähnlich aber kräftiger punktirt, ebenso die deutlich kürzeren Flgd. Das Pygi- gium hat in der Mitte vor der Spitze eine schwache Querbeule und 62 _ G. Kraatz: über hinter derselben jederseits eine schwache Längsbeule, so dafs das Pygidium zwischen ihnen etwas verflacht erscheint. Die Beulen. sind fast unpunktirt, wie die Spitze des Pygidiums. Wahrscheinlich kommt diese Bildung nur dem männlichen Geschlechte zu. Unterseite und Hinterleib zeigen starken Glanz, die gewöhn- lichen Querreihen von Punkten sind nur schwach ange- deutet und fehlen auf dem vorletzten Segmente fast ganz; das letzte ist beim gf weit und sehr deutlich aus- gerandet. Der Käfer ist wahrscheinlich in den Sammlungen bisher mit Algerinus verwechselt worden, da man nnr diese eine Art in Algier vermuthete; der Penis ist ganz anders wie bei alg. gebaut, und sehr abweichend von dem aller anderen Arten. 9. Pentodon Syriacus n. sp.: Rufo-brunneus, supra brun- neus, rarius brunneo - piceus, nitidulus, clypeo distincte bidentato, fronte carinulata, medio unituberculata, thorace crebre punctato, elytris geminato-striatis, striis distinctius punctatis, metasterno niti- dulo, plerumque subtilissime coriaceo et parce punctato, punctis pa- rum profundis. — Long. 71—8 lin. Penis rufo-piceus, bivalvus, valvis simili modo quo in P. Ba- learico instructis, lateribus minus profunde emarginatis, angulo api- cali laterali minus acuminato. Habitat in Syria (Coll. autoris ex coll. Lederer). Auf den ersten Blick einem kleinen punctatus nicht unähnlich, indessen viel weniger stark punktirt, die Stirn nur mit einem Hocker bewehrt, durch geringe Gréfse, pechbraune oder rothbraune Färbung ausgezeichnet, nur mälsig glänzend, aber nicht fettglänzend wie Idiota, die Flgd. merklich stärker punktirt, die Doppelreihen von Punkten sehr deutlich. Meine Expl. (gegen 12, leider sehr defect) variiren wenig in Grölse und Gestalt, na- mentlich sind die Flgd. bei ihnen hinter der Mitte nicht bauchig erweitert, wie so oft beim Idiota. Clypeus zweizähnig, zwischen den Zähnen schwächer oder stärker ausgerandet, Stirnkiel sehr schwach, oft fast Null, Höcker deutlich. Thorax wenig kräftig nach der Mitte zu ziemlich weitläufig punktirt. Unterseite roth- braun. Vorderschienen nicht selten mit deutlichen Kerbzähnen hinter den drei starken vorderen. Der Penis dieser Art ist ganz verschieden von dem des Idiota; indem er zwar ebenfalls rothbraun ist, die Lappen aber an den Seiten vor der Spitze bogenförmig ausgeschnitten sind; der seit- die Dynastiden-Gattung Pentodon. 63 liche Innenzahn springt beim /diota nur schwach, beim syriacus scharf und spitz vor. Durch diese Penis-Bildung steht der syriacus dem sonst ganz unähnlichen Balearicus am nächsten. I. Arten mit zwei Stirnhöckerchen. 6. Pentodon punctatus: Obovatus, niger, nitidus, clypeo apice bidenticulato, subrecto denticulis approzimatis, fronte bituber- culata, elytris crebre fortiter (plerumque trigeminato-) striatis. — Long. 7—11 lin. Penis rufo-testaceus, angustulus, bivalvus, valvis apice et la- tioribus, dente lateral (haud apicali) distincto, infero ante medium minus acuto. Villers, Oliv., Fabr. (Scar.), Burm., Er. Scar. punctulatus Rossi. Var. castaneus: castaneus Muls. Lamell. ed. I. p. 384. Von Dalmatien über Italien nach Südfrankreich und weiter verbreitet; in Europa die einzige bis jetzt bekannte Art mit zwei Stirnhöckerchen, aufser der nächstfolgenden. 7. Pentodon pimelioides Costa: Late ovatus, dorso sub- depressus, supra niger, nitidissimus, subtus cum pedibus piceus, rufo-hirtus; fronte transverse tenuiter curinata, ad medium in tu- berculos duos elevata, in ipso medio interrupta; pronoto crebre punctato; elytris nervis seu costis 4 oblique valde elevatis, intersti- tiis grosse rugosis. — Long. 84 lin., lat. 54 lin. (Ex. Costa.) Costa Fauna Napol. Col. Pent. Fam. Agestidei p.3 t. 17. f. 4. Der mir unbekannte Käfer soll bei Otranto sehr selten sein; die Diagnose ist die in Costa’s seltenem Werke a. a. O. gegebene, das Citat des Münchener Catalogs ergänzt. 8. Pentodon bidens: Nigro-piceus, subtus ferrugineus, niti- dus, clypeo antice bidentato, profunde emarginato, fronte carinu- lata bituberculata, tuberculis acutis, elytris subtiliter punctatis, pa- rum distincte trigeminato-striatis. — Long. 10-11, lat. 54-6 lin. Pallas Reisel. p.461; Krynicki Bull. Mose.I. 1829. p.190. Pentodon emarginatus Küst. Käf. Eur. VIII. 42. Habitat in Gubernio Orenburgensi (a Dom. Karelin, Dom. Kry- nicki datus), in Russia meridionali (teste Küster). Der Scar. bidens Pall. wird von Krynicki a. a. O. nach Oren- burger Exemplaren ausführlich beschrieben, und soll der monodon simillimus hauptsächlich durch die zwei Stirnhöcker von demsel- 64 G. Kraatz: über die Dynastiden-Gattung Pentodon. ben unterschieden sein. In Krynicki’s Beschreibung wird das ab- domen laevissimum genannt, die tibiae anticae compresso - trique- trae sollen auffallender Weise margine exteriore externo 7—8 den- tatae sein. . Küster kennt den bidens Pall. nicht und beschreibt als emar- ginatus (Sturm Catalog 1843. pag. 115) eine ansehnliche Art von 11 lin. Länge aus dem südlichen Rufsland; auch Krynicki giebt dem bidens 10-11 lin. Länge und sogar 54-6 lin. Breite. Aufser der Beschreibung der Vorderschienen widerspricht fast nichts in Krynicki’s Beschreibung der längeren Kiister’schen. Küster nennt die Beine kurz, sehr stark, die Vorderschienen kurz mit einem Kerbzahn vor and 2—3 hinter dem oberen Hauptzahn. Meines Erachtens ist daher emarginatus Küster immerhin zum bidens Pall. zu ziehen, da die von Krynicki angegebene Schienen- bildung überhaupt bei Pentodon nur in soweit vorkommen dürfte, als man ein kaum bemerkbares Zähnchen zwischen den hinteren beiden starken Zähnen und drei Kerbzähnchen hinter den starken Zähnen mitzählt, welche meist undeutlich und verwachsen oder ab- gerieben sind. Mir unbekannt ist: Pentodon affinis Ballion (Bull. Moscou 1870. II. p. 346). Subcylindricus, niger, nitidus, punctatus; capite ruguloso, clypeo antice bidentato, dentibus acutis, erectis, distantibus, frontis linea transversa undulata, medio bituberculato; prothorace ruguloso-punc- tato; elytris distincte striatis, strüs et interstitüs fortiter sed vage punctatis; pygidio bast subtihter punctato, apice laevissimo. — Long. 26 mill., lat. 142 mill. Tschemkent. ; Diese Beschreibung scheint keine wesentlichen Unterscheidungs- Merkmale vom bidens zu enthalten, mit dem sie nicht verglichen wird. Eine endgültige Entscheidung ist allerdings erst durch kri- tischen Vergleich von Ex. von Tschemkent herbeizuführen. Zu einem befriedigenden Abschlusse dieser kleinen Revision würden mir sowohl unbestimmte Expl. aus Asien angenehm sein, als namentlich typische oder muthmalsliche Ex. von: . bilobus Motsch. (Anapa.) caminarius Falderm. (Armenia.) . elatus Küst. (Caucasus.) . mongolicus Motsch. (Mongolia.) . quadridens Gebl. (Songoria.) ae] BS) ash SS) Ss) [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Die afrıcanischen Leucoceliden und die ıhnen zunächst verwandten Gattungen der Cetoniden besprochen von Dr. G. Kraatz. Wenn Burmeister seine Beschreibung der Gattung Leuco- celis mit den Worten beginnt: in dieser Gattung begegnen wir einer natürlichen, durch vielfache Momente eigenthümlich ausge- zeichneten Gruppe, so hat er in sofern sehr Recht, als die Gattung die Elemente einer natürlichen Gruppe, wenn auch nicht Gat- tung in sich schliefst, welche wir als eine wesentlich africanische bezeichnen können. Dennoch beherbergt die Burmeister’sche Gattung sowohl fremde Elemente, wie bereits H. v. Harold nachgewiesen hat, als auch Stoff zu einigen nahe verwandten, sehr natürlichen Gattungen, an deren Spitze Microthyrea m. (mit den Verwandten der eustalacta Burm.) steht. H. v. Harold, der neuen Gattungen nicht gerade das Wort zu reden pflegt, hat sich bereits für die Nothwendigkeit der gene- rischen Abtrennung verschiedener Arten (Col. Hefte XVI.) ausge- sprochen, so der Perroudi (I. c. p. 70), der rufofemorata (l.c. p. 73); gleichzeitig hat er seine Leucocelis in schärferen Gegensatz zu Ozy- thyrea (stictica) gebracht (l. c. p. 70). Ich kann seinen Bemerkun- gen im Allgemeinen nur beipflichten, bei der Perroudi aber nur in soweit, als ich dieselbe von Leucocelis ausgeschlossen, nicht aber etwa mit Tephraea in nächste Verwandtschaft gebracht wissen will (s. das Weitere unter Leptothyrea p. 72). Bei den, mit Oxythyrea Aehnlichkeit, resp. Verwandtschaft zei- genden Tepbraea ist dieselbe für mich durch das kleinere, scharf- spitzige Schildehen und die weilsen Punkte der Flgd. angedeutet; indessen können die betreffenden Arten (punctulata, stellata) nicht generisch mit Tephraea vereinigt bleiben (s. Polystalactica). Die typische Tephraea (pulverulenta) und ihre Verwandten haben ein kurzes, breites, stumpfspitziges Schildchen und wohl nahe Verwandt- schaft mit Pachnoda leucomelaena. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. 8 66 G. Kraatz: über Ozythyrea und die zunächst damit verwandten Gattungen un- terscheiden sich von Leucocelis und Verwandten durch die merk- lich kürzeren Hintertarsen und meist zahlreichere, resp. grölsere weilse Flecke. Zu ihnen gehört (Leptothyrea) Perroudi, welche mir deutlich Verwandtschaft mit Pseudoprotaetia zu vermitteln scheint. Auch Stalagmosoma ') Cynanchi scheint mir in diesen Kreis afrikanischer Cetoniden hineinzugehören, welcher hier kurz abgehandelt ist. Beim Bekanntwerden weiterer neuer Arten werden sich die Grenzen wohl noch schärfer ziehen lassen, als es hier geschehen konnte. ') Stalagmopygus nov. gen. Clypeus parabolicus, leviter marginatus, apice haud emarginatus. Thorax trapezoidalis, basi supra scutellum fortius emarginata, angulis posticis fere rotundatis. Mesosternt processus haud productus, apice fere truncatus, po- stice coarctatus, glaber. Scutellum mediocre, apice parum angustatum. Elytra apice leviter acuminata, albomaculata, ad scutellum haud elevata (sutura elevata, pone medium fere carinata), pone medium subcostata, 4-striata. Pygidium maculis 2 magnis albis (tertio apicali nullo). Pedes breviusculi, tibiis anticis tridentatis, dente sup. minori, fe- moribus posticis feminae vir crassioribus. Nachdem bereits Burmeister seine 2 Stalagmosoma-Arten von den americanischen Euphorien getrennt hat (Handb. III. p. 807). empfiehlt es sich gegenwärtig die asiatische albella Pall. von der afrikanischen Cynanchi Gory zu trennen. Burmeister’s Angaben über die auffallend kurzen und dicken Hinterfiifse der 2, welche auf Cynanchi allein zutreffen, lassen jedenfalls besser die afrikani- sche auf Stalagmosoma beziehen. Dafs auch der Fühlerbau von Cynanchi ein originaler ist, beweisen die Worte der Burmeister- schen Beschreibung: Fühler röthlich, der Fächer kurz, klein und dick. Von alledem ist bei der asiatischen Art nichts vor- handen, wenn dieselbe auch sehr wohl als eine mit Stalagmosoma verwandte Form aufgefafst werden kann. Spec. typ. Stal. albellus Pail. (Cet.), Burm. (Stalagmosoma) Handb. III. p. 807, Harold Cat. IV. p. 1308. die afrik. Leucoceliden und Cetoniden. 67 Tephraea Burm.-Kraatz. (Tephraea Burm. ex parte.) Spec. typ.: Tephraea pulverulenta Gory-Burm. Handb. III. p. 419. Thorax subtrapezoidalis, ante scutellum vix emarginatus. Die Gattung Tephraea besteht keineswegs aus homogenen Elementen, das war schon nicht der Fall, als sie bei Burmeister nur zwei Arten hatte, und dieser (Handb. III. p. 420) sagte: die „punctulata macht einen eben so deutlichen Uebergang zu Leuco- celis wie pulverulenta zu Aethiessa; dennoch können dieselben nicht füglich von einander getrennt werden etc.“ Dieses füglich scheint mir darauf hinzudeuten, dafs Burmeister die Vereinigung der bei- den Arten doch wohl nicht unbedingt natürlich fand. Recht auf- fallend bemerkbar macht sich der Unterschied in der Gröfse des Schildchens zwischen Tephr. punctulata einerseits und pulverulenta und den ihr zunächst verwandten Arten (dichroa und napaea) an- dererseits. Bei den letzteren finden wir ein verhaltnifsmafsig grofses, plumpes, hinten stumpfes Schildchen mit fast ausgebuchteten Sei- tenrändern, bei ersterer ein kleines, schmales, hinten spitzes Schild- chen mit fast eingebuchteten Seitenrändern; bei dieser erinnert uns somit nicht nur die weifse Sprenkelung der Flgd., sondern auch die Gestalt des Scutellum an die Leucoceliden. Ebenfalls deutliche weilse Sprenkeln, wenn auch merklich weniger, zeigt die neuer- dings aufgestellte Tephraea ancilla Har.; diese beiden Arten sind daher als Polystalactica von Tephraea abgezweigt. Burmeister hat die Gattung Aplasta Schaum ausdrücklich an- erkannt (Handb. V. p. 561), indessen wird es mir schwer, weitere generische Unterschiede zwischen der typischen, mir nicht vorlie- genden pulverulenta und der dichroa sicher herauszufinden. Bei dieser Gelegenheit mag bemerkt werden, dals an Tephraea und Aplasta sehr nahe herantritt: die eigenthümlich gezeichnete Pachnoda leucomelaena Gory; sie ist ebenfalls von untersetzter Ge- stalt und zeigt ein kurzes und breites Schildchen wie Aplasta; die Beine sind ähnlich kräftig gebaut; die weilsen Tupfen auf den Flgd. scheinen charakteristisch und stehen in regelmäfsigen Reihen. Diese Art dürfte von Pachnoda abzuzweigen sein als Psacadoptera nov. gen. Vaxds = Tröpfchen, ntepdv = Flügel. Speciebus generis Pachnodae habitu subsimile, sed elytris mi- nus parallelis aliter coloratis, capite paullo angustato, thoracis basi utrinque magis obliquata, pedibus brevioribus distinctum videtur. 5 % 68 G. Kraatz: über Der Psacad. leucomelaena sehr ähnlich ist eine, mir erst in. neuerer Zeit zugekommene Art aus Zanzibar, welche vielleicht noch nicht beschrieben ist; ich nenne sie: Psadacoptera simulatriz: Psad. leucomelaenae similis, su- pra rufa, thoracis vittis 2 obliquis elytrorumque macula (punctum album includenti) nigris, elytris punctis nonnullis aliis abdominisque nigri fasciis lateralibus albis, tibiis anticis subtridentatis (J). — Long. 16 mill. Var. supra tota nigra (maculis albis ezceptis). Oben schmutzig gelbroth, etwas weniger flach gewölbt als Jeu- comelaena, die Stirn mit einem Büschel goldgelber Haare, der Thorax jederseits neben der Mitte mit einer ziemlich schmalen Schrägbinde (welche bei meinen /eucomelaena in ein Fleckenpaar getheilt ist), die Basis jederseits weniger schräg abgeschnitten wie bei /eucomelaena, die Hinterecken mehr verrundet, Oberseite ver- loschen punktirt. Scutellum noch etwas grölser als bei leucome- laena, Schulterblätter etwas weiter nach innen reichend, Flügeld. etwas kürzer und nach hinten weniger deutlich verengt, die weifsen Punkte ähnlich gestellt, das Dorsalpaar hinter der Mitte aber mehr einander genähert, das mittlere Paar in einer schwarzen Makel stehend, nicht hinter derselben, sonst kaum Spuren von schwarzen’ Makeln; auf den Flgd. ziemlich regelmälsige, wenig deutliche Rei- -hen seichter Punkte. Brust goldgelb behaart. Hinterleibsegment 2—5 am Aufsenrande mit einer fast rundlichen, innen. davon mit einer langen weifsen Quermakel, fast unpunktirt. Innenrand der Schenkel und Schienen goldgelb bewimpert. Aplasta Schaum !). Ann. Soc. Ent. France 1844. p. 411. Clypeus brevis, impressus, margine elevato, antico subintegro, angulis anticis rotundatis. Thorax basi utrinque oblique truncatus, ante scutellum leviter emarginatus, sed angulis scutellaribus distinctis. Mesosternum processu transverso, constricto. Scutellum amplum, latius sohto. Tibiae anticae fortius bidentatae, dente tertio fere nullo. 1) Burmeister hat den Namen in Anaplasta geändert (Hdb. V. p. 561), wohl weil eine Kafergattung Aplastus existirt, aber Apla- stus und Aplasta sind doch nicht identisch! die afrik. Leucoceliden und Cetoniden. 69 Tarst postict tibits breviores. Habitus fere specierum generis Cetoniae. Spec. typ.: Aplasta dichroa Schaum Ann. Fr. 1844. p. 411 (2 lutulenta Schaum |. ce. p. 412). Burmeister acceptirt Schaum’s Gattung mit der Bemerkung, sie müsse zwischen Anatona und Anoplochilus stehen und viel- leicht mit der letzteren verbunden werden, wohl weil Schaum sagt, sie ähnele durch den kurzen Körper und den thorax arrondi eini- gen Anoplochilus. Als Schaum die Gattung .aufstellte, wufste er noch nicht, dafs seine graue /utulenta das 2 der dichroa mit rothem Thorax und schwärzlichen Fld. sei. Zu dieser Gattung gehört nach meiner Ansicht: Tephraea Napaea Bohem. Öfvers. Vet. Ak. Förh. 1860. p. 118. als anceps Dohrn Stett. Entom. Zeitg. 1868. p. 240 et 243 wieder- beschrieben. — N’Gami. Polystalactica nov. gen. mohve — viel, otadaxtixds = betropft. (Tephraea Burm. ex parte.) Clypei forma fere eadem quae in gen. Tephraea. Thoraz basi subrotundatus, ante scutellum vir emarginatus, an- gulis scut. haud distinctis. Mesosternum processu transverso, constricto. Scutellum parvum, fere ut in generibus cum Ozythyreis affinibus. Tibiae anticae bidentatae, dente tertio fere nullo. Tarsi postict tibüis breviores. Spec. typ.: Polystalactica punctulata Fabr. (Cet.), Burm. (Tephr.) Handb. V. p. 420. Auch gehört hierher wohl mit Sicherheit: Pol. stellata Harold (Tephr.) Mon.-Ber. Ak. Wissens. Berlin 1878. p. 213. Guinea (Aschanti Aquapim). Burmeister bemerkt sehr richtig, dafs seine Tephr. punctulata den Uebergang zu Leucocelis mache, dafs Tephr. pulverulenta den zu Aethiessa bildet, möchte ich weniger bestätigen; wenn Burm. aber hinzufügt, dafs beide Arten „füglich nicht von einander ge- trennt werden können“, so macht schon allein die Verschiedenheit in der Bildung des Scutellum ihre natürlicbe Verbindung unmöglich. Es ist bemerkenswerth, wie sich hier das kleinere Scutellum bereits mit den deutlicheren Doppelreihen und den weifsen Punkt- zeichnungen der Leucoceliden verbunden zeigt, 70 G. Kraatz: über Pseudotephraea. (Tephraea? v. Harold Col. Hefte XVI. p. 69.) Clypeus margine antico truncato, leviter reflezo. Thoraz suborbicularis, basi arcuata, ante scutellum neque emar- ginata, neque truncata. Mesosterni processus planus, subtruncatus, leviter constrictus, Scutellum triangulare, acuminatum. Tibiae anticae bidentatae. Spec. typ.: Pseud. ancilla Har. Col. H. XVI. p.68. —St. Thome. - furfurosa Burm. (Cetonia) Hdb. V. p. 558. — Caffraria. H. Baron v. Harold sagt a. a. O., dafs seine Tephr. ancilla der Cetonia furfurosa Burm. zunächst verwandt, diese aber nicht bei Cetonia zu belassen sei, da er unter dieser Gattung nur Arten mit in der Mitte deutlich ausgebuchtetem Thorax zusammenfasse, worin ich ibm vollkommen beipflichte. Wenn H. v. Harold nun die genannten Arten zu Tephraeu stellt, „mit welchem Genus sie wegen des mangelnden Thoraxausschnittes nicht vereint bleiben können“, so hätte er lieber eine neue Gattung aufstellen sollen, zu der die genannten Arten gehören, als diejenigen anführen, zu de- nen sie nicht gehört. Demnach ist hier die Gattung auf ancilla und furfurosa begründet. Bei der Ozxyth. Perroudi, welche von v. H. ebenfalls hierher gezogen wird, scheinen mir weder der Bau des Halsschildes noch die (beim 2 deutlich dreizähnigen) Vorderschienen genügende Ueber- einstimmung zu bieten. Pseudoprotaetia nov. gen. Clypeus antrorsum attenuatus, apice emarginatus lateribus elevatıs. Thoraz postice leviter rotundatus (utrinque haud sinuatus ut in speciebus generis Protaetia) ante scutellum leviter emarginatus. Mesosternum processu fortius transverso et constricto. Pedes tibiis anticis tridentatis aut subbidentatis, dente medio viz perspicuo, dente tertio parvo, tarsis tibiis brevioribus. Species typica Protaetiis nonnullis asiaticis sculptura, magnitu- dine elytrisque spinosis subsimilis, sed thoracis structura, clypeo bicuspi etc. valde diversa. Spec. typ.: Pseudoprotaetia stolata Oliv. (Cef.), Burm. (Protaetia) Handb. Ill. p. 484. — Afr. oce., Senegambia. die afrik. Leucoceliden und Cetoniden. 71 Der stolata wenig, der Oz. stictica sehr ähnlich ist eine neue afrikanische Art, welche mir nach ihren wesentlichen Merkmalen vorläufig nicht von Pseudoprotaetia getrennt werden zu können scheint. Pseudoprotaetia stictica: Nigro-subcupreometallica, nitida, clypeo lateribus fortius elevatis, fronte longe fulvo-pilosa, thorace, scutello, elytris pygidioque albo-guttatis, corporis lateribus subtus late albido-tomentosis, pedibus breviusculis, tibiis antics tri- dentatis, dente superiore parum distincto. — Long. 12 mill. Einer grofsen Oxythyrea stictica auf der Oberseite recht ähn- lich, die weilsen Fleckchen noch etwas zahlreicher, namentlich auf dem Thorax, durch ganz andere Kopf- und Schildehenbildung aber sehr verschieden, der Körper unten jederseits dicht kreidig toment- los, ganz ähnlich wie bei stolata. Die Seiten des Kopfes sind verhältnilsmälsig stark aufgebogen, vorn schwach vorgezogen, sehr schwach ausgebuchtet, über den Fühlern stärker als gewöhnlich aufgerandet, oben deutlich mäfsig dicht punktirt, zwischen den Au- gen dicht und lang abstehend goldgelb behaart, Scheitel in der Mitte deutlich gekielt. Der Thorax ist ähnlich wie bei Oz. stictica gebaut, etwas kürzer, vor dem Schildchen verhältnifsmälsig deut- lich ausgerandet, auf dem Rücken mit 2 convergirenden Längsrei- hen von je 4 weilsen kleinen Flecken, aufsen neben denselben auf der vorderen Hälfte mit einer Reihe von je drei Punkten, zu denen auch hinten noch ein vierter hinzutritt, am Aufsenrande mit eini- gen weilsen Pünktchen und in der Mitte mit einem länglichen Fleckchen. Punktirung kräftig, aber nicht stark, eine Mittellinie hinten glatt, Haare goldgelb, zurückliegend. Scutellum genau wie bei stolata gebildet, also viel grölser als bei den Leucoceliden, hinten leicht abgerundet, nicht scharf zugespitzt, unpunktirt, jederseits an der Basis und an der Spitze mit einer weilsen Makel. Auf den Flügeldecken tritt nur eine Rippe deutlich hervor, die Punktirung ist vorn weitläufig, im Uebri- gen schwach, die Längslinien in dem verflachten Theile auf der Hinterhälfte der Flügeldecken seicht und wenig deutlich, ebenso die Bogenpunkte; die weilsen Fleckchen sind etwas dichter als bei stictica, werden aber nicht so grofs. Das Pygidium zeigt je- derseits vorn einen grolsen weilsen Tomentfleck, an der Spitze jederseits einen kleinen. Unterseite in der Mitte metallglänzend, weitläufig punktirt. Mesosternalfortsatz stark eingeschnürt, Tren- nungslinie vom Metasternum deutlich. Oberseite der Hinterschenkel 12 G. Kraatz: über zum Theil auch weils tomentlos, der obere von den 3 Zähnchen an den Vorderschienen ziemlich deutlich. Einige Expl. von Natal aus der Javet’schen Sammlung stam- mend; ich fand den Käfer auch fälschlich als Euphoria leprosa Burm. bestimmt. Leptothyrea nov. gen. Caput vir angustatum, clypeus margine antico truncato, leviter reflexo, angulis rotundatis. Thorax subtrapezoidalis, basi vir arcuata, ante scutellum truncata. Mesosterni processus planus, subrotundatus, constrictus. Elytra 13, costata, costa interiori abbreviata, haud suturam ver- sus flera '). ; Scutellum oblongo-triangulare, acutum. Pedes tibiis anticis feminae tridentatis ?), tarsis posticis graci- libus, feminae tibüs distincte brevioribus. Spec. typ.: Orythyrea Perroudi Schaum Ann. Soc, Ent. France 1844. p. 410. — Port Natal. Dafs die Oxyth. Perroudi nicht mit Leucocelis vereinigt wer- den könne, hat bereits H. v. Harold (Col. Hefte XVI. p. 70) er- kannt, denn sie hat das Metasternum zwischen den Mittelhüften deutlich eingeschnürt etc. Nach H. v. H. würde die Perroudi voraussichtlich zusammen mit seiner Tephr. ancilla und der Cet. furfurosa generisch abzu- trennen sein. Wenn aber die ancilla Harold von Tephraea getrennt wird, weil der Thorax durchaus keine Abstutzung vor dem Schildchen zeigt, so kann sie doch auch nicht unbedingt mit der Perroudi ver- einigt werden, wo er vor dem Schildchen gerade abgeschnitten ist, nicht bogig gerundet. Die Verwandtschaft zwischen Leptothyrea und Pseudoprotaetia beruht sowohl auf Aehnlichkeit in der Zeich- nung als in der Uebereinstimmung des Mesosternalfortsatzes. Süd- africa entwickelt eben bei den Leucoceliden und Verwandten einen ') Die bei der Pseudotephraea ancilla am Ende quer der Naht zu fortgesetzte Rippe ist vielleicht von mehr als specifischer Be- deutung. ?) Ich nenne sie beim 2 tridentatae, weil der obere Zahn bei ihnen deutlich hervortritt, bei den ähnlichen Leucoceliden - Gattun- gen kaum oder gar nicht. die afrik. Leucoceliden und Cetoniden. 73 ganzen Cyclus von Formen, während bei Pachnoda grofse Einför- migkeit herrscht. Der Pseudoprotaetia stictica in der Zeichnung näher als der Perroudi verwandt scheinend, kleiner und fast noch mehr an O.xy- ihyrea erinnernd, ist eine Art, welche ich als Elaphinis moesta aus Paris erhielt; sie ist aber nicht opaca und augenscheinlich mit zahl- reicheren weilsen Sprenkeln versehen, als diese Art. In der Ge- stalt des Thorax, Scutellum und des Mesothorax stimmt sie we- sentlich mit Leptothyrea überein, ebenso in der länglichen Gestalt; der obere Zahn an den Vorderschienen ist deutlicher markirt; auf den Fld. fliefsen die weifsen Fleckchen nicht zu gréfseren Makeln zusammen; dadurch und durch die geringere Grölse erinnert der Käfer noch mehr an Ozythyrea; ich nenne ihn: Leptothyrea sticticollis: Nigra, nitida, supra griseo-multi- maculata, capite crebre distinctius thorace minus crebre fortiter punctato, bast utrinque fortius foveolato, lineis longitudinali media recta et utringue obliqua e punctis 4—5 albis composita, lateribus irregulariter maculatis, scutello acuminato, puncto albo fere ad me- dium utrinque notato, elytris 14 costatis, punctis numerosis albido- adspersa, pygidio piceo-nigro, albido-adsperso, pectore abdominisque lateribus albido-maculatis, femoribus intermediis dense fulvo-pilosis, posticis longe fulvo-ciliatis. — Long. 10 mill. Schmäler als Ozythyr. stictica, der Thorax kürzer. Stichothyrea nov. gen. otfyw = ich punktire, Yupeös = Schildchen. Caput leviter angustatum, clypeo apice leviter reflero et emarginato. Thorax latiusculus, supra scutellum fere truncatus, angulis po- sticis, obtusis, angulatim ezcisis. Mesosterni processus latiusculus haud constrictus, apice parum rotundatus, linea impressa setis instructa, utrinque guttis 2 albis. Scutellum parvum, acutum, punctatum. Elytra breviora et magis acuminata quam in gen. Ozythyrea, lateribus dense, dorso sparsim albo - maculata, biseriatim punctata (2, 2, 2) 1 vel 14-costata, impressione pone medium ad suturam striata. Pygidium utrinque albo-plagiatum. Abdominis segmenta 1—4 utrinque gutta, quinto lnea trans- versa alba notata. Pedes tibiis anticis bidentatis, tarsis posticis maris tibiis multo longioribus. 74 G. Kraatz: über Thoracis elytrorumque pictura magis cum generibus Pseudopro- laetia et Leptothyrea convenit. Species nondum descripta ad Lacum Nyassa degit. Eine eigenthümliche kleine Form, welche durch die Zeichnung des Halsschildes sehr an Pseudoprotaetia erinnert, aber das Seutel- lum der Leucoceliden besitzt. Demnächst erinnert sie an Lepto- thyrea, welche aber noch den Mesosternalfortsatz der Cetoniden zeigt. Endlich könnte man geneigt sein, sie für eine Oxythyrea anzusprechen, wären nicht Zeichnung und Habitus recht verschie- den und Ozythyrea nicht rite in Südafrika repräsentirt. Stichothyrea picticollis: Nigro-subaenea, nitida, capite dense punctato, thorace nitido, dorso subtiliter minus crebre punc- tato, punctis 4 albis quadratim positis notato, lateribus (anterius latius) albis puncto nigro ante medium excepto, scutello disperse di- stincte punctato, elytris vir costatis, costa dorsali parum distincta, lateribus dense dorso sparsim albo notatis, maculis albis ad latera magis minusve confluentibus, pygidio punctis magnis, lateribus albo- notato, pectore abdomineque nigris, nitidis, breviter fulvo - pilosis; lateribus albo-punctatis, segmento quinto utringue albo-fasciato. — Long. 10 mill., lat. 5 mill. Kürzer und nach hinten deutlicher verengt als die Arten der verwandten Gattungen, durch den vorn merklich breiteren weifsen Seitenrand mit einem schwarzen Fleckehen im weilsen Felde vor der Mitte leicht kenntlich, aufserdem mit 4 weilsen, im Quadrat stehenden Punkten auf dem Thorax, zwei in der Mitte, zwei an der Basis. Der Kopf ist ähnlich gebaut wie bei Oxythyrea, dicht und deutlich punktirt. Der Thorax ist merklich breiter als bei Oz., oben namentlich auf der Scheibe ziemlich weitläufig punktirt, die Hinterecken stumpf, mit einem charakteristischen kleinen, winkligen Ausschnitt. Schildchen sehr klein, sehr spitz, deut- lich, weitläufig fein punktirt. Auf den, namentlich an den Seiten stark weilsgesprenkelten Fld. tritt nur die Mittelrippe schwach her- vor, doch ist die Naht hinter der Mitte dachförmig erhaben, der Nahtwinkel nur schwach vorgezogen. Von den 3X2 vor der Mitte deutlichen Punktstreifen werden die 3 inneren hinter der Mitte zu eingegrabenen Liangslinien. Die weilsen Makeln fliefsen seitlich vielfach zusammen. Das Pygidium zeigt grofse, ziemlich dicht ge- stellte Nabelpunkte, und ist an den Seiten weils gezeichnet. Der glänzend schwarze Hinterleib zeigt wenig weilse Zeichnungen, nur die afrik. Leucoceliden und Cetoniden. (i) weilse Punkte an den Seiten, mit Ausnahme eines längeren, weifsen Querflecks jederseits auf dem 5. Segment. Beine kräftig, Tarsen merklich schlanker als bei den Pseudoprotaetien. ; Einige Ex. aus dem östlichen Africa in meiner Sammlung. Ozythyrea Muls. Lam. p. 572. Caput sensim angustatum, clypeo emarginato, subbilobo. Thorax media basi levissime emarginata, fere truncata. Mesosterni processus haud coarctatus, leviter productus eic. Scutellum parvulum, acutum. Elytra parum attenuata, angulo apicali parum aut nullo modo producto. Pedes tibiüis anticis feminae subtridentatis, tarsis posticis maris tibvis paullo longioribus. Patria: Europa, Asia et Africa bor. Spec. typ.: Orythyrea') funesta Poda (stictica L.) — Eur. - cinctella Schaum. — Eur. mer. or. Leucocelis Burm.-Kraatz. Caput oblongum, sensim angustatum, clypeo emarginato, subbilobo. Thorax basi rotundatus (supra scutellum haud emarginatus). Mesosternt processus haud coarctatus, leviter productus ante apicem linea setis instructa impressus. Scutellum parvum, acutum. Elytra magis minusve apicem versus attenuata, angulo suturali acuminato producto, punctorum lineis geminatis impressa, plerumque albo-maculata, apice dentata, Pedes tibüis anticis bidentatis, tarsis posticis maris tibiis saepe dimidio longioribus. Patria: Africa mer. Spec. typ.: Leucocelis haemorrhoidalis Fabr., adspersa Fabr. und Verwandte. Nach Ausschliefsung von (Leptothyrea) Perroudi und den kur- zen, breiten Microthyreen bleibt eine noch immer ziemlich be- ') Da die mit Oxythyrea verwandten europ. Gattungen und die Ozythyrea-Arten bereits in meinen entomol. Monatsbl. II. 1880. p- 63 u. 64 im Zusammenhange besprochen und. analytisch unter- schieden sind, so habe ich keine Veranlassung hier weiter auf die- selben zurückzukommen. 76 G. Kraatz: über trächtliche Anzahl africanischer Arten übrig, die untereinander zum Theil sehr grofse Aehnlichkeit haben; daher ist ihre Synonymie noch keineswegs vollständig gelichtet; es bleibt dies einer beson- deren Arbeit vorbehalten, in welcher die Richtigkeit einiger von mir bereits gemachter synonymischer Bemerkungen ') nachgewiesen werden soll. Acrothyrea nov. gen. dxpos = acutus, Jupeos = scutum. Clypeus profunde emarginatus. Thorax basi rotundatus. Mesosterni processus valde productus, cuneiformis, acuminatus apice leviter declinatus. Scutellum minutum, acutissimum. Elytra basi latiuscula, bicostata, immaculata, ad suturam et inter costas lineata, angulo suturali haud dentato. Pedes tibiis anticis bidentatis, tarsis post. tibtis multo longioribus. Habitus specierum generis Leucocelidis, clypei mesosternique forma valde discedens, elytris immaculatis apice haud dentatis ete. Spec. typ.: Acrothyrea rufofemorata (Gory) Burm. (Leu- cocelis) Handb. III. p. 422. — Cap. bon. spec. Zu den von H. v. Harold bereits (Col. Hefte XVI. pag. 73) angegebenen wichtigen generischen Unterschieden von Leucocelis dürfte auch der Mangel der weifsen Flecke zu rechnen sein, denen die Gattung Leucocelis den Namen verdankt. Microthyrea. Kixpös —= parvus, Yupeös = scutum. Capitis mesosternique forma fere eadem quae in genere Leu- cocelidt. Thoraz supra scutellum truncatus. Scutellum parvum, acutum. Elytra biseriatim punctata (costis parum distinctis), apice an- gulo suturali valde producto. Pygidium utringue albo seu ochraceo-notatum. Abdominis segmentum quintum utrinque dente retrorsum prominulo instructo. Pedes tibiis anticis gracilibus, intermediis perbrevibus, posticis maris valde dilatatis, femoribus maris incurvatis, tarsis posticis tibiis multo longioribus. — Corpus latiusculum. ') Kraatz, Entomol. Monatsbl. Il. p. 32. die afrik. Leucoceliden und Cetoniden. IM. Spee. typ.: Microthyrea eustalacta Burm. (Ox.) Handb. III. p.424.— Ins. S. Johann. Microthyrea amabilis Schaum (Oz.) Ann. Ede 1844. p. 408. — Afr. or. mer. Den sowohl habituell, als durch ihre Zeichnung recht ausge- zeichneten Leuc. amabilis, eustalacta Schaum und Verwandten scheint mir der Stempel einer neuen Gattung durch ein bisher über- sehenes, recht auffallendes Merkmal aufgedrückt zu werden. Das- selbe besteht darin, dafs der Seitenrand des fünften Hinter- leibssegmentes hinten jederseits in einen scharfen Zahn ausge- zogen ist, der so deutlich unter den Aufsenecken hervortritt, dafs ich zuerst glaubte, diese seien in einen Zahn ausgezogen. Denselben Zahn zeigt die den genannten habituell zunächst ver- wandte, durch den rothen Thorax ausgezeichnete egyptische Leue. thoracica Schaum. Auch die gréfsten Leucocelis, wie rubra Gory u.s.w., zeigen keine Spur von der beschriebenen Bildung. Dafs dieselbe nicht ohne systematische Bedeutung ist, geht meines Erachtens daraus hervor, dafs ein ähnlicher, aber noch stärkerer Zahn ein charakte- ristisches Merkmal der meisten Cremastochiliden-Gattungen bildet. Sehr bemerkenswerth ist die Bildung der Hinterschienen ‘beim g' der amab. und eust., indem dieselben der ganzen Länge nach nach innen erweitert, mithin sehr kräftig gebaut sind. Von der thoracica besitze ich nur Weibchen. Die amabilis zeigt eine Anzahl sehr auffallender Varietäten, welche noch nicht im Zusammenhange besprochen, im Gemminger- Harold’schen Cataloge auch nur zum Theil vereinigt sind. Die typische amabilis Schaum (Annal. France 1844. p. 408) von der Algoa-Bay ist »vitta lata laterali punctisque 2 thoracis, maculis 3 magnis mar- ginalibus punctisque 2 parvis disci elytrorum candidis“ kurz und treffend charakterisirt. Dieser Beschreibung entspricht ein Ex. meiner Sammlung vom N’Gami-See genau, bei einem anderen von dort und einem von der Algoa-Bay ist die Seitenbinde des Thorax in zwei Flecke aufgelöst. Ebenso wie diese beiden Stücke ist ein Expl. von Natal ge- zeichnet, aber merklich kleiner. Die Varietät heterospila Gerst. (Gliederth. von Sansibar p. 100) nach einem Expl. von Mombas beschrieben, „weicht von den ama- bilis aus dem Kafferlande und Mosambik dadurch ab, dafs der Pro- thorax jederseits einen grolsen, ungetheilten Fleck zeigt, welcher aus 18 6. Kraatz: über die afrik. Leucoceliden etc. der Vereinigung der gewöhnlichen beiden Randflecke hervorgegan- en ist“. : Hiernach ist die typ. amabilis die ungewöhnliche Form derselben. Der äufsere Theil des gelappten vorderen Flecks der Flügeld. setzt sich bis auf die Schultern fort; auch der mittlere ist gréfser als gewöhnlich, in zwei aufgelöst. Sehr auffallend ist amabilis var. picticollis m. von Sansibar (Mus. Berol.), bei welcher auf der Scheibe des Thorax drei Punktpaare vorhan- den, dagegen die Randflecke der Flg. auffallend klein sind. Zwei neuerdings beschriebene, wenig bekannte und ausge- zeichnete Arten dieser Gattung, welche jedoch ziemlich von den typischen abweichen, sind: Microthyrea Selika Raffray (Oxythyrea) Rev. et Mag. Zool. 1877. p: 332. Nigra, nitidissima, albido-cretaceo-maculata, capite crebre, tho- race remote punctato, hoc maculis 10 albidis, 2 lateralibus majori- bus, 6 discoidalibus minoribus; scutello laevi; elytris obsolete 1-co- statis, undique cicatricibus minutis lineariter dispositis, maculis al- bidis 11 notatis, intra-humerali minuta, 5 marginalibus majoribus ceteris discoid. minoribus , apicali magna; pygidio transversim stri- goso, medio subcarinato, utrinque maculato, scapulis, pectore et epi- meris maculatis; abdominis segmentis utrinque albo-maculatis; femo- ribus corisque anticis argenteo - pilosis. — Long. 91—12 mill. (ex Raffray). Zanzibar (montes prope Schimba). Mycrothyrea flavomaculata Raffray (Orythyrea) Rey. et Mag. Zool. 1877. p. 332. t. 2. fig. 5. Nigra, nitida, subtus setulosa, supra irregulariter maculis plus minusve confluentibus, cretaceis, ochraceis notata, capite crebre sub- rugosulo punctato; thorace punctato, ochraceo, lineis media longitu- dinali et transversali, cruciatim dispositis nigris, elevatis, nudis; scutello nigro; elytris obsolete unicostatis, undique cicatricibus ro- tundatis linealiter dispositis, maculis ochraceis 8 irregularibus, 4 su- turalibus, 4 lateralibus; scapulis ochraceis, pygidio ochraceo-trima- culato, pectore valde, abdom. segmentis utringue minus ochraceis. — Long. 11 mill. (ex Raffray). — Pemba. Die eigenthümliche, sehr variabele Zeichnung ist von der aller übrigen Arten grundverschieden, die Abdominalbildung jedoch ganz ähnlich; auch durch die buntfleckige, ockergelbe Tomentbekleidung sehr ausgezeichnet. Diese, mir in natura unbekannte Art ist hier mit den übrigen vereinigt, weil sie die charakteristischen Zipfel an den Seiten des öten Hinterleibssegmentes zeigt; nach der Abbildung zu urtheilen wären die Mittel- und Aufsenschienen hinter der Mitte zahnartig erweitert, was bei den bekannteren Arten nicht der Fall ist. Durch den rothen Thorax sehr ausgezeichnet und dadurch ei- nigen Leucocelis ähnlicher ist: Micr. thoracica Schaum (Ox.) Ann. Ent. p. 47. — Arabia. EEE — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Ueber die Verwandten der Leucocelis kaömdrrhöidals Fabr. Da mir zu einer Revision der typischen Lewcocelis-Arten bis jetzt noch wenig Material zugegangen ist, so will ich den nach- stehenden kleinen Aufsatz, der bereits einige Jahre liegt, nicht län- ger zurückhalten. Es ist gewifs sehr dankenswerth, wenn die Besitzer so heilen tender Exoten-Sammlungen, wie H. Dohrn, an ihr reiches Material kritische Bemerkungen knüpfen und dadurch anregend auf die Be- sitzer ärmerer wirken. Unter „Exotisches“ hat H. Dohrn bereits 1868 (Stett. Ent. Zeitg. p. 229 —239) nach einer Haupt-Einleitung No. 1. und einer weiteren No. 2. von 4 Druckseiten unter No. 3. auf mehr als 5 Seiten die nächsten Verwandten der oben genann- ten Arten besprochen. Da ich mich seit einigen Monaten mit dem Studium der exoti- schen Cetonien beschäftige, habe ich natürlich auch a. a. O. Beleh- rung gesucht, indessen hat H. v. Harold bereits vor mir nach Ver- gleich eines Ex. der Leuc. dysenterica Boh. (non Mac Leay) die specifische Ver- schiedenheit derselben von der haemorrhoidalis auf geringerem Raume auseinander gesetzt '), als H. D. verbraucht, um das Ge- gentheil (S. 327) zu thun; zugleich hat H. v. H. zwei neue west- afrikanische Arten beschrieben (cognata und spoliata). Aufser der genannten vereinigt H. Dohrn mit der haem.: Leuc. amethystina Mac-Leay, bei welcher „die Farbe der Elytra eine für ein Malerauge gewils höchst anziehende Scala von etc. durchläuft, so dafs sie um so unfehlbarer hierher zu ziehen ist, als die von der Fabricius’schen Diagnose abweichenden Punkte —, thorace supra punctato rufo, margine postico nigro durchaus passen“. Das Auge eines einigermalsen geschulten Entomologen sieht in der angegebenen Färbung unfehlbar ein vortreffliches speci- fisches Merkmal der amethystina. Betrachtet man nämlich die haem. mit rothem Thorax aufmerksamer, so findet man, dafs: a) der Thorax entweder ganz roth ist, b) oder dafs ein schwarzer Mittelfleck hinter dem Kopfe sich bis etwa zur Mitte des Thorax erstreckt, c) oder nicht selten bis fast zur Basis, d) oder selten deutlich bis zu derselben. Dagegen bleibt der Thorax bei Ex. mit schwärzlicher Basis (mar- gine postico nigro), d. h. bei der amethystina, stets einfarbig roth und das Schwarz verlängert sich nicht nach vorn, wie der Spitzenfleck nach hinten. Wir erkennen also zwei ganz verschie- dene Ausfärbungs-Gesetze. Natürlich treten zu den Färbungs- auch andere specifische Un- terschiede hinzu, namentlich ist das Pygidium bei der haem. ziem- lich dieht punktirt, bei der amab. weitläufig punktirt; von den zwei 1) Col. Hefte XVI. p. 70. 80 G. Kraatz: über Leucocelis haemorrhoidalıs. Streifen neben der Nath ist namentlich der innere feiner punk- tirt etc. Meine ameth. stammen vom N’Gami-See; sie sind nie so plump gebaut wie grolse haem. Die fast 100 Expl. der haem., welche H. D. vorlagen, liefern ihm im Uebrigen leider nur Stoff zu theilweise unverständlichen Bemerkungen von Darwin’s Axiom ete. Es wäre interessant gewesen, das Zahlenverhältnifs der g' und 2 zu erfahren (unter meinem geringen Material sind die 2 viel seltener), ferner das der einzelnen Var. zu einander und wie sich die Var. auf die verschiedenen Geschlechter vertheilen. Die ein- zige positive Angabe, dafs „sich die gi graciliores durch ihre ge- ringere Schulterbreite leicht von den 2 crassiores unterscheiden lassen“, ist nicht besonders anschaulich, denn der g' ist in den Schultern insofern relativ breiter, als sich die Fld. hinter denselben sehr merklich, beim 9 wenig verengen. In der Note auf S. 234 wird bemerkt, dafs Burmeister die Streifen der Fld. braun nenne, „aber schwarzbraun sind sie gewils“. Bei Ex. welche nicht rein oder intensiv grüne, sondern elytra vi- ridia, aureo-micantia besitzen, und solche beschreibt Burmeister laut Diagnose, ebenso bei solchen die mehr oder minder fusco-vi- ridia erscheinen, sind die Streifen entschieden braun. Leuc. nitidula Ol. vom Senegal, die laut eitirter Diagnose einen thorax niger, lateribus brunneis und élytres parsemees de points blancs, disposées par paires besitzt, vereinigt H. D. mit hae- morrhoidalis, weil dieselbe variirt und sein einziges Ex. vom Sene- gal „einen rothgelben Thorax und nur vor dem Scutellum eine schwarze, schmale Basis zeigt“. Das ist gewifs genial! indessen erlaubt sich H. Dohrn immer- hin die bescheidene Frage: was bleibt da noch als wesentliche Differenz von haemorrhoidahs? Da sich der Besitzer der haem. - Centurie gewils eine schöne Suite für seine Sammlung aufbewahrt hat, erlaube ich mir zunächst die Gegenfrage: wieviele Ex. mit einem thor. niger, lat. brunneis befinden sich darunter? Ich besitze zufällig keine solche haem. und H. D. wahrscheinlich auch nicht! Die nächste Antwort ist, dafs als wesentliche Differenz von haem. der schwarze Saum des rothen Thorax bleibt (wie be- reits auseinandergesetzt) und H. D. nunmehr zu beantworten hat: was bleibt als wesentliche Differenz von der amethystina? Die wenigen Ex. meiner nitidula vom Senegal haben die von Olivier angegebene Färbung, sind kleiner und untersetzter als haem., deren gi ein in der Mitte schwach erhabenes, jederseits leicht eingedrücktes Pygidium besitzt, während das der nitidula ein- fach aufgewölbt, weitläufiger punktirt ist. Werfen wir einen Blick auf das 20 Jahre vor H. D.’s Arbeit von Schaum publieirte Verz. d. Lamellic. melitoph. p. 36, so finden wir, dafs H. D. ältere Irrthümer bestätigt und neue einführt, denn Schaum führt nitidula als besondere Art, amethystina als haemor- : rhoidalis var. auf. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Beiträge zur Käferfauna von Turkestan. II. Neue Tenebrioniden von Margelan von Dr. @. Kraatz, Capnisa depressiuscula Kraatz. Nigra, nitida, parum convera, thorace paullo longiore elytris- que apice paullo magis productis quam in Capn. Karelini, crebre subtiliter punctatis, pedibus nigris concoloribus. — Long. 9 mill. Viel schmaler und flacher als Capn. Karelini, daher mehr an einzelne Pachychila erinnernd, jedoch mit allen charakteristischen Merkmalen der Gattung. Fühler deutlich kürzer als bei Capnisi Karelini, Glied 3 deutlich länger als 4, dieses länger als 5, die folgen- den allmählig kürzer, die vorletzten leicht transversal. Kopf kaum punktulirt, hinten neben der Augenbeule längsgestrichelt. Thorax ein wenig länglicher als bei Kar., am Hinterrande jederseits deut- licher ausgebuchtet, die Hinterecken stumpflich, Oberseite leicht punktulirt, ebenso auf den Flgd. Diese in der Mitte etwas ver- flacht, an der äulsersten Spitze etwas eingebogen und ausgezogen. Unterseite des Abdomen matt, kaum punktulirt, nur Segm. 1 vorn seitlich grob runzlich punktirt, ebenso das ganze Mesosternum, nicht aber der umgebogene Seitenrand des Thorax. Beine zart, schwarz, Krallen braun. Ein Ex. in meiner Sammlung. Capnisa Schrenki Gebl. Bull. Mose. 1860. III. p.11 vom Flusse Tschui bei Samarkand ist ebenfalls schmaler und weniger gewölbt als Karelini, scheint aber gröfser (4+ lin.), die Spitze der Flügeld. nicht deutlich vorgezogen (haud acuminata), die Unterseite querge- strichelt, die Tarsen pechbraun. Microdera margelanica Kraatz. Elongato - ovalis, nigro-picea, nitida, capite confertim perspicue punctato, thorace confertim subtiliter punctato, basin versus for- tius angustato, linea basah parum profunde impressa, elytris ovali- bus, subtiliter punctatis, via striatis. — Long. 10 mill. Der Micr. globulicollis Mén. von Krasnowodsk, einer der Ver- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. 6 82 G. Kraatz: neue wandten der convera, sehr ähnlich, pechschwarz, und von der durch Faust’s u. Becker’s Sendungen ziemlich bekannten globulicollis haupt- sächlich in folgenden Punkten verschieden. Kopf und Halsschild, namentlich ersterer, sind kräftiger punktirt, die eingedrückte Hin- terrandlinie des letzteren weniger tief und dem Hinterrande ein wenig näher als bei globulic. Der Thorax erscheint namentlich vorn etwas breiter, mehr quergewölbt. Die Flügeld. sind etwas schmaler und gestreckter, deutlicher punktirt, kaum mit Spuren von Längsstreifen. Der umgeschlagene Rand des Halsschildes ist kaum punktirt. Oberseite, wie bei globulicollis, etwas fettglänzend. Nur ein Ex. Microdera') Heydeni Kraatz. Nigra, subpicea, nitida, capite thoraceque crebre distinctius punctatis, hoc pone medium valde coarctato, elytris subtiliter punc- tatis, parce obsolete transversim rugulosis, vir subsulcatis, bast coarctatis. — Long. 10 mill. — Ex unic. in coll. Heyden. ') Den Microdera zunächst verwandt ist die sehr wenig be- kannte Gattung Alcinoe; für eine neue Art derselben halte ich Alcinoe spectabilis nov. spec. Convera, nigro-picea, nitida, antennis pedibusque gracihbus piceo-subrufis, capite crebre obsoletissime punctato, impressione pro- funda utringue inter antennarum insertionem vic (in Ale. helopioide grosse) punctata, thorace fortiter convexo, laevigato basin versus magis angustato, elytris ovatis in medio antico disperse punctatis, apice laevibus. — Long. 13 mill. 9. — Turcoman. (ex coll. Schaum.) Die Gattung Alcinoe unterscheidet sich von den Microdera hauptsächlich durch runde, vorstehende Augen, lange Beine mit schneidigen Vorderschienen und längere Fühler, deren einzelne Glieder Menetries sehr passend grossissant vers l’extremite nennt. Es war bisher nur eine Art, helopioides Menetr., aus Turkmenien und der Insel Tscheleken bei Krasnowodsk bekannt, über welche Faust ausführlicher berichtet hat (Hor. Soc. Ent. Ross. XI. No. 2 und 3. Sep. pag. 12—14); eine zweite, ebenfalls aus Turkmenien stammende (ohne nähere Angabe des Fundorts) scheint merklich grofser, denn der 5 mifst 13 mill., der hel. 3 ist nur 11 mill., 2 9 mill. lang. Der Kopf hat zwar zwischen den Fühlerbuckeln (oder Seitenlappen, wie Faust sagt) zwei vertiefte Gruben, aber dieselben sind kaum punktulirt, bei der hei. nach Faust grob punk- Tenebrioniden von Margelan. 83 Der Thorax ist bei dieser Art fast ebenso stark nach hinten verengt als bei der deplanata, doch ist sie der Microd. conveza und ähnlichen näher verwandt, weil die eingedrückte Hinterrands- linie des Halsschildes nicht so weit vom Hinterrande entfernt liegt. Der Kopf ist deutlich, mäfsig dicht punktirt; die Längsfurche, welche vorn innerhalb der Augenleisten beginnt, ist durch einen vertieften Punkt unterbrochen. Der Thorax ist vor der Mitte nicht so gerundet wie bei convera, dann plötzlich stark verengt, fast so dicht und deutlich als bei dieser Art punktirt, ebenso die Flügeld., welche leichte Querrunzeln und Spuren von Längsstreifen zeigen. Unterseite fast ganz glatt, Pro- und Mesosternum flach punktu- lirt, der umgeschlagene Seitenrand des Halsschildes glatt. Die Art ist eine der ansehnlichsten, nicht tief schwarz wie deserta und globithorar, sondern mit einem Stich ins Pechfarbene, wie ihn die fast ebenso grolse campestris zeigt, deren Thorax nach hinten nicht so stark verengt ist. M. subglobosa m. und subsulcata m. sind klein und heller, fast rothbraun. Cyphogenia Kraatzii var. brevicostata Kraatz. Cyph. Cratii Mor. (Kraatzi Baudi, truncata Kraatz) similis et valde affinis, thoracis angulis posticis paullo magis productis, elytris basin versus minus angustatis, costis multo brevioribus, paullo pone medium abbreviatis differre videtur. — Long. 26, lat. 10 mill. Der Unterschied in der Länge der Rippen ist um so auffallen- der, als die anderen Arten darin nicht erheblich variiren '). Im tirt. Der Thorax scheint ähnlich gebaut wie bei hel., also nach hinten stärker verengert, so dals die gröfste Breite des Halsschil- des vor der Mitte liegt; die Oberfläche ist glatt, glänzend. An den Flügeld. ist ebenfalls nur die Aufsenhälfte der Basis gerandet, die Oberfläche ist auf der vorderen Hälfte kräftig, scheinbar ganz un- regelmalsig punktirt, doch zeigen die Punkte das Bestreben, immer je zwei Punktreihen zu bilden, die auf der hinteren Hälfte der Figd. allmählig verschwinden. Das Abdomen ist glatt, die Mittel- brust an der Basis grob punktirt. Fühler und Beine sehr schlank; bei ersteren ist Glied 1 sehr deutlich verdickt, 2 etwas kürzer wie 4,3=4+5, 4=5=6 ete.; an den Hintertarsen ist das Klauen- glıed so lang wie das erste, wie Faust für hel. angiebt. ') Bei einem Ex. von Baku (4), welches mir von H. Faust als Kraatzii mitgetheilt wurde, scheinen die Rippen etwas länger, 6* 84 G. Kraatz: über Uebrigen scheinen allerdings nur meist unwesentliche Merkmale vorhanden, so dals kaum anzunehmen ist, dafs die brevicostata sich als eigene Art herausstellen wird. Meine beiden brevicostata stammen nicht von Margelan, son- dern von Chodshent (Ballion), dagegen erhielt ich von Margelan: Cyphogenia brevicostata var. unicostata Krtz. Das einzige Stück ist etwas kleiner als die beiden Exemplare von Chodshent, unter der abgekürzten Schulterrippe ohne die gewöhn- liche zweite, etwas längere. Das Prosternum zeigt einen ganz dbn- lichen spitzen Vorsprung, wie bei dem in der Note erwähnten von Baku. Platyscelis margelanica Kraatz. Ovata, leviter convera, nigra, minus nitida, antennis gracilibus, capite dense punctato, inter antennas arcuatim impresso, thorace transverso, antrorsum leviter angustato, basi apiceque truncatis, an- gulis posticis obtusiusculis, subrotundatis, supra crebre subtiliter (sed haud confertissime) punctato, disco paullo magis nitidis, elytris bast thorace distincte latioribus, obsolete parum perspicue striato- punctatis, interstitüs planis, crebre punctatis, abdomine nitido, mi- nus subtiliter punctato. — Long. 10—11 mill. Mas: Tarsis anticis et intermediis (art. 2-4) fortiter transversis. Fem.: Minus nitida, tarsis simplicibus. Von den europäischen Arten dadurch sehr verschieden, dafs der Hinterrand des Thorax nicht den Vorderrand der Figd. um- fafst, sondern deutlich schmäler als letzterer ist, und fast gerade abgeschnitten, die Hinterecken stumpflich rundlich; die Schenkel. der 3% sind einfach, wie die der 9. Plat. ovata Ballion scheint ähnlich, aber gröfser (13 mill.), weitläufiger punktirt („parum crebre“, auf dem Thorax bei mar- gelanica durchaus nicht), die Flgd. deutlicher gestreift; sulcata Ball. ist 17 mill. lang. auch schärfer als bei der typischen Crati, dieselbe scheint mir aber keiner anderen Art anzugehören, obwohl das Prosternum bereits an der gewöhnlichen Umbiegungsstelle einen deutlichen zahn- artigen Vorsprung zeigt und der Kehleindruck viel stärker ist. Tenebrioniden von Margelan. 85 Pimelia pachyscelis nov. sp. Pim. sordidae Kraatz D. E. Z. 1881. p. 331 habitu simillima, thorace paullo minus brevi, densius tuberculato, tuberculis latera versus validioribus, dorso subtilioribus, linea longitudinali media laevi, macula media parva dorsali utrinque laevi, elytris latiuscu- lis, seriebus 2 fortius tuberculatis, 5 minus fortiter tuberculatis, 3 dorsalibus, 1 suturali et 1 humeral, crebrius et subtilius tuber- culata, interstitiis parce granulatis, subtus dense griseo - pubescens, parce subtilissime punctulata (abd.), seu granulata (prost. et mesost.). — Long. 17 mill., lat. 9 mill. Ganz von der Gestalt und dem Habitus der sordida, aber da- durch einer Pachyscelis viel ähnlicher, dafs die gréfsten Tuberkeln auf den Flgd. ziemlich grofs sind und zwei Dorsalreihen bilden; neben ihnen treten drei andere secundäre (eine neben der Naht) mit kaum selbst so starken Tuberkeln auf, und eine Schulterreihe aus dichter gestellten, noch kleineren Tuberkeln; Zwischenräume weitläufig gekörnelt. Sicher gute Art! ich besitze aber nur 1 Ex. Pimelia simulatrix. Nigra, nitidula, capite thoraceque creberrime elytris minus cre- bre et subtilius tuberculatis, his carinato-tuberculatis, tuberculis dor- salibus 2, humeralibus una, dorsali externa ab humeral paullo magis quam a dors. interna remota, hac suturae vir magis approzimata, interstitüs crebre minus subtiliter tuberculatis. — Long. 16 mill., lat. 9 mill. Der Lasiostola variolarıs auf den ersten Blick sehr ähnlich, die Schulterrippe etwas weiter von der äulseren Dorsalrippe ent- fernt als diese von der innern, diese gleich weit von der äulseren und der Naht, kräftiger tuberkulirt als die beiden anderen. An den Fühlern ist Glied 3 fast =4 +5 + 6, 4—10 werden allmäh- lig etwas kürzer, 9 und 10 sind leicht transversal, 10 ist sehr klein. Das Labrum ist ziemlich tief, dreieckig ausgeschnitten. Der Kopf ist vorn stark verflacht, dicht und kräftig tuberkulirt, der Clypeus aber ziemlich weitläufig, nicht abgesetzt. Der Thorax ist merklich schmäler als die Flgd., fast doppelt so breit als lang, Hinterrand vor dem Schildehen leicht ausgerandet, Hinterecken herabgebogen, ganz verrundet, Vorderecken keine, weil keine Seitenrandlinie vorhanden ist, Oberseite dicht mit kräftigen, runden Tuberkeln besetzt. Die Flgd. sind oben etwas verflacht; auffällig ist, dafs die Tuberkeln um das Schildchen herum merklich grölser als die übrigen sind; die Tuberkeln in den Zwischenräumen 86 G. Kraatz: neue der je 3 Rippen sind etwa so stark, wie die, oft gedoppelten der Schulterrippe; die äufsere Rückenrippe ist stärker, die innere noch stärker tuberkulirt. Die Rippen erlöschen auf dem abschüssigen hinteren Theile der Flgd. Unterseite dicht grau pubescent, weit- läufig punktulirt. Die Kanten der Hinterschienen undeutlich, die Vorderschienen am Aufsenrande deutlich gezähnelt, die Aufsenecke spitzig ausgezogen. Beine und Tarsen wenig kräftig. Ein Ex. in meiner Sammlung. Obwohl der Mangel der Randlinie des Thorax ein sehr auffäl- liges Merkmal ist, schien es mir vorläufig noch nicht zweckmäfsig, eine neue Gattung aufzustellen. Pachyscelis major nov. sp. Oblonga, nigra, opaca, capite granulis subtilibus, thorace dense granulato, granulis minus elevatis, elytris crebre granulatis, granu- lorum seriebus humeral et dorsali externa parum distinctis, interna pone medium indicata, abdomine griseo-pubescente, crebre distinctius granulato. — Long. 19 mill. Diese Art steht der Trigonoscelis pygmaea, aaah Menetries (Ins. rec. par Lehmann II. p. 6 t. III. f. 7.) beschrieben und abge- bildet, Faust (Hor. Ross. XI. No. 2. u. 3. Sep. 56) als Pachyscelis angesprochen hat, sehr nahe und ist ganz von derselben schlanken Gestalt; sie stimmt in allen wesentlichen Merkmalen, die Faust hervorhebt, mit ihr überein, indessen ist der Unterschied in der Gröfse ein bedeutender, da pygmaea nur 10—14 mill. lang wird. Fühler und Beine scheinen mir kräftiger, die Granulirung ebenso, doch könnten Uebergänge wohl existiren. Ein Ex. von Margelan in meiner Sammlung. Pachyscelis nitidula nov. sp. Praecedenti simillima, sed minor, minus opaca, nitidula, granu- lis thoracis minoribus, elevatis, saepe oblongis (haud rotundatis, deplanatis ut in Pl. majore) labro tibüsque rufo-piceis. — Long. 16 mill. Viel kleiner als major, gröfser als pygmaea, von beiden durch den leichten Seidenglanz der Oberseite, feiner granulirten Thorax, dessen granula nicht flach abgeschliffen sind, weitläufiger und fei- ner granulirten Flügeld. (als major) und rothbraune Oberlippe und Tarsen unterscheiden. Bei dem Mangel sonstiger wesentlicher Unterschiede wäre es möglich, dafs die nitidula als ein kleineres, frisches Stück der major Tenebrioniden von Margelan. 87 mit etwas abweichender Sculptur aufzufassen wäre; mit einiger Sicherheit läfst das aber erst der Vergleich mehrerer Exempl. ent- scheiden. Ein Ex. von Margelan in meiner Sammlung. Thriptera Ballionis nov. sp. Oblongo-subovalis, atra, fere opaca, antennis art. penultimo elongato, capite thoraceque longe pilosis, minus crebre subtiliter punctatis, elytris parum convezis, omnium crebre subtiliter fere aequaliter tuberculatis; abdomine parce subtiliter granulato, pedibus modice elongatis, longius pilosis. — Long. 12—15, lat. 7—8 mill. Ocnera chodsentica Ballion in litt. Fast ebenso lang als die bekannte egyptische Thriptera. cri- nita Klug, aber der Thorax kürzer, die Flgd. breiter, Kopf und Halsschild lang, aber nicht abstehend, die Flgd. gemischt behaart, die Behaarung niederliegend. Fühler schlank, fast länger als Kopf und Halsschild, Glied 3 = 4+-5+6, 7—9 kaum kürzer als 5 und 6, 10 etwas kürzer und breiter als 9, deutlich länger als breit, Endglied klein. Thorax um die Hälfte breiter als lang, nach hin- ten deutlich verengt, hinten gerade abgeschnitten, Hinterecken stumpf, Vorderecken weniger stumpf, Oberseite schwach glänzend, weitläufig mit feinen Tuberkeln besetzt. Haare lang, aber dünn, nicht steif abstehend. Die Flügeld. sind merklich breiter als bei Thript. crinita, die Schultern mehr abgerundet, hinten stumpfer zu- gespitzt, die Oberseite fast gleichmälsig, mäfsig dicht, fein tuber- kulirt, die Tuberkeln keine deutlichen Reihen bildend. Die ziem- lich schlanken Beine sind mit langen Haaren besetzt, die Vorder- schienen mit schwachem Aufsenzahn. — Mehrere Ex. Ein Ex. dieser Art in H. v. Heyden’s Sammlung war von Bal- lion als Ocnera chodsentica Ball. in litt. eingesendet; mir scheint aber die Stellung der Art in die Nähe von Thript. crinita ungleich natürlicher, auch spricht kein Merkmal wesentlich dagegen. Trigonoscelis laeviuscula nov. sp. Oblonga, converiuscnia, nigra, thorace subquadrato longitudine paullo latiore, apice truncato, basi leviter sinuato, angulis anticis acutis productis, posticis subrectis deflexiusculis, dorso subtilis- sime minus crebre punctato, elytris apicem versus angustatis, sexseriatim subtiliter, interstitiis parce subtilissime granulatıs, serie marginali dense, ceteris minus dense granulatis. — Long. 19, lat. 10 mill. 88 G. Kraatz: neue Fast ganz von der Gestalt der gréfseren Stücke der Trig. se- riata von Krasnowodsk, der Thorax ein wenig breiter und gewölb- ter, die Tuberkeln aber viel schwächer, für das unbewaffnete Auge gleichsam nur leicht angedeutet. Fühler schlank, Glied 8 = 9, 9 etwas länger als 10 + 11, 11 sehr klein. Kopf und Thorax ähn- lich gebaut, letzterer hinten nicht der Quere nach eingedrückt, sehr fein, wenig dicht punktirt, die Punkte durch feine Bogenstriche mit einander maschenartig verbunden, die Maschen aber selbst an den Seiten kaum zu ganz schwachen, grolsen, aber flachen Tuber- keln erhoben. Schulterecken der Figd. genau wie bei seriata ge- bildet, also schwach vorgezogen, Oberseite der Flgd. mit 6 regel- mäfsigen Reihen erhabener Pünktchen, von der nur die der Sei- tenrandreihe dicht stehen; zwischen der sog. Seitenreihe und dem Seitenrande liegt noch eine Reihe weitläufiger Punkte; zwischen den Punktreihen, von denen die inneren sehr schwach sind, ste- ‘hen weitläufig reibeisenartig erhabene Pünktchen oder Tuberkel- chen. Unterseite in der Mitte dicht und deutlich, an den Seiten schwächer, mit reibeisenartig erhabenen, glänzenden Körnchen und vertieften Punkten besetzt. Beine wie bei den verwandten. Ein Ex. in meiner Sammlung. Durch die schwache, gleichsam nur angedeutete Tuberkulirung der Figd. sehr ausgezeichnet. Trigonoscelis planiuscula nov. sp. Oblonga, supra vir convexiuscula, nigra, elytris opaculis, tho- race ut in spec. praecedente, supra dense tuberculato, tuberculis magnis sed parum elevatis, elytris dorso fere planis, tuberculorum serie lateral dense, seriebus 6 paullo majoribus, 6 paullo minoribus, interstitis subtilissime parce granulatis, abdomine dense granulato et griseo-pubescente, opaco, femoribus dense tuberculatis. — Long. 14—16 mill. Den kleineren Ex. der seriata Men. in der Gestalt ganz ähn- lich, aber oben merklich flacher, die Fld. fast abgeplattet. Fuhler ziemlich schlank, Glied 8=9, 9=10-+11, 11 sehr klein. Kopf we- nig dicht, mit schwachen Höckerchen (reibeisenartig) besetzt. Tho- rax dicht mit flachen Tuberkeln besetzt, die an den Rändern selbst kleiner und schwächer werden. Flügeldecken mit einer Schulterkiellinie aus dicht gestellten Tuberkeln, und innerhalb der- selben mit 6 (primären) Reihen stärkerer und 6 (secundären) Rei- hen feinerer, glänzender Tuberkeln; die Zwischenräume viel dichter Tenebrioniden von Margelan. 89 mit erhabenen Tuberkeln besetzt als bei seriata, die übrigen Tu- berkeln etwas schwächer, deutlich Reihe haltend, als bei die- ser, Unterseite ähnlich grau pubescent und tuberculirt. 2 Ex. in meiner Sammlung. Lasiostola affinis (Ballion in litt.) nov. sp.) Nigra, oblongo-ovalis, nigro-pilosa, thorace transversim subqua- drato, dense tuberculato, linea media elevata, elytris quadricostatis, costis tuberculatis, interstitiis minus subtiliter granulatis, fusco-pu- bescentibus. — Long. 10—12 mill. Merklich kleiner als Las. pubescens, mit schwächeren Rippen auf den Flgd., welche nur eine Reihe Körnchen tragen. Fühler schlank. Kopf fein granulirt und behaart. Thorax ganz ähnlich wie bei pub. gebaut, kräftig tuberkulirt, mit erhabener Mittellinie. Zwischenräume der Rippen auf den Flgd. kräftiger granulirt als bei pub., die Behaarung dünner, mehr goldig als grau, über den ganzen Zwischenraum zerstreut, nicht bandartig zusammengedrängt. Unterseite und Beine ähnlich wie bei pubescens. Ein, mit einem Expl. der Lasöostola affinis Ball. in litt. der v. Heyden’schen Sammlung verglichen, scheint ein co’, ein breite- res, kräftigeres ein Q zu sein. Lasiostola simillima nov. sp. Las. affinis simillima, statura paullo breviore, antennis pedibus- que brevioribus, thorace minus grosse, elytrorum interstitiis distinc- tius granulatis, parcius pilosis. — Long. 94 mill. Die Beine der kleineren carinata sind merklich länger als die der simillima. Ein Ex. in meiner Sammlung. Lastostola carinata nov. sp. Nigra, breviter ovalis, nigro - pilosa, thorace transversim sub- quadrato, parce subtiliter granulato, elytris quadricostatis, costis tuberculatis, interstitiis parce minus subtiliter granulatis, pubescen- tia fere nulla. — Long. 8—9 mill. Etwas kleiner und gedrungener als affinis, durch das fein und weitläufig granulirte Halsschild leicht kenntlich, die Tuber- keln auf den Zwischenräumen der Rippen der Flgd. ziemlich spar- sam, auf bleiig grauem, matten Grunde; es tritt meist nur eine etwas geschlängelte Tuberkelreihe in den Zwischenräumen hervor, 90 G. Kraatz: neue welche nach vorn von einzelnen anderen Tuberkeln begleitet ist. Fühler schlank, Glied 3=4+-5+6, 9 länger als 10-+-11, 11 ganz klein, viel kleiner als 10. 1 Ex. in meiner und eins in der Samml. des H. v. Heyden. Lasiostola laticollis nov. sp. Nigra, nitida, nigro-pilosa, thorace fortius transverso, lateribus fere rectis, angulis anticis fere acutis, prominulis, posticis obtu- siusculis, supra confertim distinctius granulato, linea longitudinali media elevata, elytris thorace paullo latioribus, lateribus leviter ro- tundatis, ommium crebre granulatis, granulorum lineis 4 (costarum loco) subtilissime indicatis. — Long. 10—12 mill. Etwas kleiner und untersetzter als Las. pubescens, an dieselbe hauptsächlich durch das querquadratische Halsschild erinnernd, des- sen Seiten fast gerade sind; die Vorderecken sind etwas spitzig vorgezogen; die Oberseite ist kräftig granulirt, in der Mitte eine erhabene Längslinie; der Thorax ist fast doppelt so breit als lang, also merklich breiter als bei den verwandten. Der Kopf dicht mit feinen Körnchen besetzt; Behaarung des Kopfes und Halsschildes nach vorn gerichtet, die der Flgd. nach hinten; diese sind tief, glänzend schwarz, mäfsig dicht mit Körnchen besetzt, die nach der Naht zu feiner werden; man unterscheidet zwischen denselben etwa da, wo die Rippen der vorher beschriebenen Arten liegen, vier deutliche Körnchenreihen, von denen die inneren allerdings nach hinten verschwinden. Fühler und Beine schlank, ähnlich wie bei den vorigen. Einige Ex. in meiner Samml. und der des H. v. Heyden. Unter der Lasiostola variolaris Gebl. vom Ala-Tau kommt einzeln eine Art vor, welche zwischen ihr und der laticollis in mancher Beziehung in der Mitte steht, aber ein merklich schmale- res Halsschild und viel stärker granulirte Fld. besitzt; ich nenne sie: Lasiostola granulata: Nigra, nitida, thorace modice trans- verso, lateribus subrectis, angulis anticis obtusis, supra confertim distinctius granulato, linea longitudinal media (postice abbreviata) elevata, elytris thorace latioribus (sed multo minor quam in vario- lari) crebrius et fortius granulatis (quam in spec. allata), granulo- rum lineis 4 distinctis, duabus lateralibus subparallelis, interstitüs latitudine vir aequalibus. — Long. 13 mill., lat. 7 mill. -Schmaler und matter als variolaris, die Körnchen stärker und Tenebrioniden von Margelan. 91 Platynoscelis nov. gen. Palpi mazillares articulo ultimo securiformit. Antennae thoracis basin superantes, feminae breviores, articulo tertio duobus sequentibus simul sumptis longiore aut fere longiore. Caput cum oculis fere ut in gen. Platyscelidi, sed paullo magis converum; epistomum fere truncatum. Prothoraz elytris paullo angustior, conveziusculus, angulis valde obtusis, fere rotundatis, anticis declinatis, margine basal fere truncato, apicali medio subproducto. Prosternum breve, postice recurvatum, apice denticulo pro- minenti instructum. Scutellum fere nullum. Coleoptera thorace paullo latiora, sed angustiora et magis con- vera quam in gen. Plat. Pedes validiusculi, femoribus tibisque maris neque dentatis ne- que incurvatis, tarsis anticis maris articulis 2—4 fortiter transver- sis, intermediüs paullo latioribus quam in femina, sed haud trans- versis. Genus ex affinitate generis Platyscelidis, sed habitus diversus, corpus minus latum, magis converum, habitus maris fere Helopidis; feminae multo latiores; prosternum denticulatum peculare. Patria: Margelan. Spec. typica: Platynoscelis helopioides m. Spec. affinis: Platyn. lucidicollis m. Die neue Gattung ist wohl den Platyscelis am nächsten ver- wandt, obwohl der Habitus der g' fast helops-artig ist, weil sie bei weitem nicht so breit und flach als die Plat. sind. Wie Weibchen sehen recht verschieden aus, weil sie in den Flgd. viel breiter sind. Der Vorderrand des Thorax, der bei Plat. gerade abgeschnitten ist, erscheint von oben gesehen, leicht vorgezogen, die Vorderecken sind herabgebogen, die stumpfen Ecken sämmtlich fast verrundet. Ober- glanzender, der Lauf der vier Körnerreihen auf jeder Flgd. ein ganz anderer. Setzen wir fiir die Rippen von der Naht ab die Zahlen 1, 2, 3, 4 (davon sind also 1 und 2 Rücken-, 3 und 4 Seitenreihen), so steht bei variolaris Rippe 3 viel näher an 4 als an 2, bei granulata dagegen ist sie von 2 und 4 gleichweit ent- fernt; bei dieser laufen 3 und 4 fast parallel, bei variolarıs ver- einigen sich 2 und 4 vorn mit einander; bei Jaticollis sind die Kör- nerreihen überhaupt nur schwach angedeutet, und laufen bei ihr 3 und 4 ebenfalls parallel. 92 G. Kraatz: neue seite ziemlich glänzend, nicht matt; das Prosternum macht hinter den Vorderhiiften keinen Winkel, sondern ist sanft gekrümmt, an der Spitze mit einem deutlich vorspringenden Zähnchen versehen. Platynoscelis helopioides: Niger, nitidus, antennis capite thoraceque longioribus, articulo tertio quarto quinto longiori, 6 —8 latitudine duplo fere longioribus, 9—10 paullo brevioribus, ultimo acuminato. Caput crebre punctatum, opacum, epistomum linea levi- ter arcuata subtilissima separatum. Thorax converiusculus. crebre subtiliter sed perspicue punctatus, nitidus, lateribus leviter rotunda- tus, posterius paullo magis angustatus, angulis omnibus obtusis, fere rotundatis, margine apicali leviter producto, basi truncata. Elytra thorace paullo (in fem. multo) latiora, crebre subtiliter punctata, thorace minus nitida. Abdomen crebre minus subtiliter punctatum, prosternum et mesosternum fere granulata, praecipue prosternum. Pedes longiusculi et validiusculi, crebre rugoso-punctata. — Long. ¢ 94/2, 2 111% Mill. Mas: gracilior, tarsis anticis art. 2—3 valde transversis inter- medus latioribus quam in fem., sed haud transversis, tibüs interme- dis sublus apicem versus subtiliter fulvo-pilosis. Fem.: elytris multo latioribus, antennis pedibusque brevioribus. Einige meist lädirte Ex. von Margelan in der v. Heyden’schen und meiner Sammlung. Platynoscelis lucidicollis: Praecedenti similis et affinis sed antennis pedibusque debilioribus et brevioribus capite subtiliter punc- tato, mtido, thorace subtilissime obsolete punctato, nitidissimo, ely- iris magis parallelis, crebre subtiliter et substriatim punctatis, ab- dominis segmentis ultimis fere laevigatis, pro- et mesosterno ru- gulosis, opacis. — Long. 10 mill. Mas: Paullo angustior et magis parallelus, tibiis ant. ut in spec. praec., intermediis parum latioribus quam in 2, latitudine di- stincte longtoribus. Fem.: Paullo latior. Ein Pärchen in der v. Heyden’schen und meiner Sammlung. Faustia noy. gen. Palpi mazillares articulo ultimo securiformi. Antennae debiles, articulo tertio duobus sequentibus simul sum- ptis longiore, secundo quarto parum breviore (in genere Platynos- celidi dimidio brev.) 5—-10 longitudine subaequalibus, I— 10 prae- cedentibus paullo latioribus, ultimo acuminato. Tenebrioniden von Margelan. 93 Caput paullo magis productum quam in gen. Platysc. clypeo li- nea arcuata leviter impresso. Thoraz transversus, coleopteris paullo angustior, lateribus levi- ter arcuatis, apicem versus paullo magis angustatus quam basin ver- sus, angulis posticis obtusis subrotundatis, basi truncata, utrin- que ad angul. post. subtilissime sinuata. Prosternum inter cozas anticas recurvatum, nullo modo productum. Coleoptera oblongo-ovata, confertim punctata, substriata. Pedes tenues, minus validi, femoribus haud incrassatis, tarsis ant. extus apice dentatis, his et intermediis modice dilatatis, his ar- ticulis 2—4 via transversis. Habitus maris et foeminae valde diversus. Genus ex affinitate generis Platyscelidis sed habitus longe alius, propius ad species breviusculas generis Helopidis accedens, feminae multo latiores Capnisis subsimilis. Die habituelle Verschiedenheit der Gattung von Platyscelis ist viel grdfser als die in den wesentlichen Merkmalen; wollen wir dieselbe nicht in Betracht ziehen, so wiirde der Gattungsbegriff von Platyscelis eine Erweiterung erfahren, welche mit unserer Kenntnifs der Arten nicht im richtigen Verhältnifs steht, um so mehr als in Turkestan Arten vorkommen, die den europäischen ganz analog gebaut sind. Während bei diesen die Hinterecken des Thorax den Vorderrand der Figd. ganz umfassen, sind bei Fau- stia die Flgd. an der Basis etwas breiter als der Thorax, dessen Volumen ein viel geringeres ist. Bei Platyscelis ist der Habitus von ¢ und 2 ziemlich derselbe, bei Faustia sind die 2 in den Flgd. viel breiter und gewölbter, so dafs sie fast an Capnisa erinnern, das Prosternum ist ganz einfach zwischen den Vorderschienen zu- rückgebogen, ohne Vorsprung. Faustia modesta: Nigra, subopaca, capite thorace elytrisque dense punctatis, his subtiliter striatis, illo saepius in disco et ad an- gulos posticos leviter impresso. — Long. 10 mill. Mas: gracilior, tarsis anticis art. 24° 3%°que fortiter transver- sis, intermedtis art. 24° 3'°que modice dilatatis, vir transversis, la- titudine fere longioribus. Fem.: multo latior, tarsis simplicibus. Die Fühler schlank und zart, Glied 3 deutlich länger als 44-5, 5—6 deutlich länger als breit, die folgenden wenig (¢') oder kaum. Einige Ex. in H. v. Heyden’s und meiner Sammlung. 94 G. Kraatz: über Anhang. Nachträglich sind mir noch folgende Arten zugegangen: 1. Zophosis lata nov. sp.!): Breviter ovata, leviter convera, parum nitidula, capite thoraceque confertim subtiliter punctatis, hoc angulis posticis valde productis, elytris basi thorace paullo latiori- bus, haud carinatis, confertim exasperato-punctatis. — Long. 9—10 mill., 5—6 mill. Ungefähr von der kurzen, breiten Gestalt der plana Fabr., aber viel weniger gewölbt, die Fliigeldecken ohne Rippen, dichter, fein reibeisenartig punktirt, mattschwarz. Fühler ziemlich schlank, das viertletzte Glied merklich kürzer als das vorhergehende, aber noch merklich länger als breit, 9 kaum, 10 deutlich breiter als lang. Endglied abgesetzt-zugespitzt. Kopf sehr dicht, fein punk- tirt. Thorax ähnlich gebaut wie bei plana, aber nach vorn viel weniger verengt, der Vorderrand jederseits nicht winklig ausgeran- det, sondern im leichten Bogen ausgeschnitten, die Hinterecken weit und spitzig nach hinten vorgezogen, Oberseite sehr dicht und fein punktirt. Die Flügeldecken verschmälern sich erst hinter der Mitte und sind jederseits vor der Spitze deutlich ausgeschnitten, so dafs diese etwas nach hinten vorgezogen erscheint. Beine schlank und zart, schwach beborstet. Hinterleib deutlicher, weni- ger dicht punktirt. Mehrere Ex. 1) Dieser Species ist eine im nördlichen Persien 1878 von Haberhauer gesammelte sehr ähnlich: Zophosis persica: Zoph. latae valde similis et affinis, sed minor, paullo angustior et convexior, elytris subtihssime fusco - pu- bescentibus, lateribus ante apicem minus emarginatis. — Long. 8—-9 mill., lat. 4—5 mill. In Persien kommen aufserdem vor: Zoph. asiatica Mill. (s. Baudi Cat. dei Tenebr. del Mus. Civ. di Genova Sep. p. 2. Zoph. punctata Sol. var. ovata Latr. Baudi |. ce. p. 1. Zoph. puncticeps Baudi |. c. p. 2. Zoph. pulverulenta Deyr. Baudi |. c. p. 3. Tenebrioniden von Margelan. 95 2. Blaps longicornis nov. sp.: Al. parvicolli Zoubk. etiam minor, elytrorum sculptura fere eadem, mucrone paulo breviore, tho- race breviore, ante medium magis lateribus rotundato, pone medium magis angustato, antennis multo longioribus, articulis 4—7 inter se subaequalibus, latitudine duplo longioribus, 7° 4° fere longiore, vir latiore, 8—10 moniliformibus, 11° acuminato, pedibus tenuibus, praecipue tarsis. — Long. 18 mill., lat. 74 mill. Noch kleiner als parvicollis, etwas flacher, Kopf und Hals- schild dichter und kräftiger punktirt, Flügeldecken kaum, im Uebri- gen durch die viel schlankeren Fühler etc. sehr verschieden. Ein Weibchen. 3. Prosodes parallelocollis nov. sp.: Pros. obtuso similli- mus, sed opacus antennis gracilioribus, tarsis brevioribus, capite thoraceque crebre distinclius punctatis, hoc basin versus minus an- gustato, lateribus fere parallelis distincte marginatis. — Long. 19 mill. _ Fem.: latet. Das einzige mir vorliegende Männchen ist dem des Pr. obtu- sus F. gf sehr ähnlich, ganz matt, durch die viel kräftigere Punk- tirung des nach hinten kaum verengten Thorax leicht zu unter- scheiden. Während beim odtusus das 6te und namentlich 7te Füh- lerglied. deutlich kürzer als das 4te und Ste, so sind 3--7 hier ganz gleich schlank; die Punktirung der Flügeld. ist ganz ähnlich, ihr Seitenrand ist vielleicht etwas weniger stark verrundet. Tarsen nicht ganz so gestreckt, wie bei obtusus, auch die Unterseite we- niger glänzend. 4. Trigonoscelis submuricata nov. sp.?: Trig. muricatae Pall. simils et valde affinis, elytris 11-seriatim tuberculalis tuber- culis subtilissimis, subaequalibus, suturam versus vix minoribus. — Long. 26 mill., lat. 13 mill. Es liegt mir nur ein, von Dr. Staudinger mitgetheiltes, fühler- loses Ex. vor, welches den grölsten muricata an Grölse gleichkommt und in den meisten wesentlichen Merkmalen mit ihnen überein- stimmt; nur sind die Körnchen der Fld. viel feiner und statt 5-7 Reihen, 11 Reihen vorhanden, welche nach der Nath zu ein wenig stärker werden. Hiernach erscheint es mir wahrscheinlich, dafs wir es in der submuricata mit einer Rasse der muricata zu thun haben, bei wel- cher 6 Reihen secundärer Körnchen auf Kosten der 5 primären hervortreten; dergleichen ist noch nicht oft beobachtet worden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Zwei neue Melyrinen-Gattungen aus Margelan. Von Dr. G. Kraatz. Chaetomalachius nov. gen. Palpi filiformes, mazillares articulo ultimo penultimo multo longiore. Labrum transversum angulis anticis rotundatıs. Antennae 11-articulatae, capite thoraceque paullo breviores, apicem versus paullo latiores, articulis 2 primis leviter incrassatis, tertio primo vie breviore, 4, 5, 6 paullo sensim brevioribus, 6—9Y inter se subaequalibus, 9, 10, 11, sensim paullo latioribus, ultimo magno, praecedentibus 2 conjunctis vir breviore. Caput thorace angustius, oculis leviter prominulis. Thorax leviter transversus, basi cum lateribus rotundatis, angu- hs anticis obtuse rotundatis, supra leviter convecus. Scutellum transversim subquadratum. Elytra basi fere truncata, angulo apicali externo rotundato, in- terno subrecto, supra (sicuti thorax) subtilissime punctata et gri- seo-pubescentia, ceterum pilis nigris erectis dense vestita. Pedes mediocres, tibiis articulo 3 bilobo, quarto minimo, quinto majusculo, unguiculis simplicibus. Eine eigenthümliche neue Gattung, welche mir zu den Mala- chiern zu gehören scheint, aber an keine der bekannten Gattungen besonders erinnert, allenfalls etwas an Apalochrus; die Oberseite fein greis pubescent, ziemlich dicht mit ziemlich langen, abstehen- den, schwarzen Haaren besetzt. Die Fühler sind zart, nach der Spitze zu leicht verdickt (s. o.), 11-gliedrig (bei Apalochrus kräftig, 10-gliedrig). Kopf mit den leicht vorstehenden Augen etwa so breit als der Thorax vorn, geneigt. Der Thorax ist ziemlich ge- wölbt; die Basis ist mit den Seitenrändern in einem Bogen ge- rundet. Vorderecken stumpflig abgerundet, leicht herabgebogen. Schildchen sehr deutlich, quer viereckig. Flügeldecken dadurch an die der Dasytiden erinnernd, dafs sie an der Spitze nur aulsen G. Kraatz: zwei neue Melyrinen-Gattungen aus Margelan. 97 abgerundet sind, während der Innenwinkel scharf, fast spitzig ist; die Schultern treten leicht buckelförmig vor. An den Fülsen ist Glied 1 etwas kürzer als 2 und 3 zusammengenommen, 3 leicht zweilappig, 4 sehr klein. das Klauenglied kräftig, die Klauen an der Basis mit einem schmalen, kleinen Hautläppchen. Chaetomalachius dasytoides: Nigro-aeneus nitidulus, su- pra pilis erectis dense vestitus, capite dense minus subtiliter subru- guloso punctato, opaco, thorace dense subtilissime punctato, fere ni- tido, elytris dense subtiliter subcoriaceo-punctatis, griseo-pubescen- tibus, abdomine subtilissime punctato et pubescente. — Long. 4 mill. Dem bereits Gesagten wäre etwa nur noch hinzuzufügen, dafs die Vorderschienen an der Spitze in ein deutliches Zähnchen aus- gezogen sind. Flgd. etc. schon oben beschrieben. Einige wenige gut erhaltene Exemplare in meiner Sammlung und der des H. v. Heyden. Eulobonyz nov. gen. Palpi filiformes, mazillares articulo secundo tertio breviore, hoc primo vir breviore sed paullo latiore, apice truncato. Labrum transversum angulis ant. subrotundatis. Antennae filiformes, thorace multo longiores. Thorax leviter transversus, lateribus fere parallels, leviter mar- ginatis, angulis rotundatis. Elytra lateribus tenuiter marginata dense subtiliter punctata, parce punctis majoribus ezasperatis, piliferis instructa. Abdomen segmentis 6. Pedes graciles, tenues, tarsis articulis 1—4 sensim brevioribus, quarto latitudine triplo fere longiore, quinto praecedentibus 2 con- junctim paulo breviore, unguiculis basi lamella angusta instructis. Species unica adhuc cognita magnitudine pedibusque rufo-testa- ceis insignita. Hiner der ansehnlichsten Dasytiden, mit ebenso schén grin- glanzender Oberseite und gelbrothen Beinen, wie Cerocoma, durch die einzelnen, abstehenden Haare als Verwandter von Lobonyz er- kennbar, aber viel gröfser, mit ganz anders gebautem längeren Thorax, längeren Fühlern und Beinen, weniger flachen Flgd. mit sehr feiner greiser Pubescenz und herabgebogenem (nicht breit ab- gesetztem) Seitenrande. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. % 98 G. Kraatz: zwei neue Melyrinen-Gattungen aus Margelan. Eulobonyx Turkestanicus: Laete viridi-aeneus, ore, ano, antennarum basi pedibusque rufo-testaceis, tarsis magis minusve in- fuscatis, capite oblongo, thoraceque leviter transverso, lateribus pa- rallelis, supra nitidis, parce pilosis, elytris subtilissime coriaceis et pubescentibus, nitidulis, parce exasperato-punctatis et piliferis. — Long. 7—8 mill. Die Fühler sind ähnlich gebaut wie bei Lobonyr, aber merk- lich länger, Glied 2 etwa halb so lang als 4, dieses etwas länger als 3, merklich kürzer als 5, die folgenden wenig von einander verschieden. Oberlippe und Taster rothgelb, Kopf oben glatt, glänzend, hinten wenig dicht mit tieferen Punkten besetzt, die lange, abstehende, schwarze Haare tragen. Thorax wenig breiter als lang, die fast parallelen Seiten ziemlich stark herabgebogen, hinten jederseits deutlich eingedrückt, Hinterecken abgerundet, Oberseite glatt, glänzend, Seitenrand mit längeren, abstehenden Haaren besetzt. Schildehen schwach abgesetzt, dreieckig, an der Basis merklich breiter als der Thorax, hinter der Mitte leicht er- weitert, die exasperaten Punkte mit den abstehenden Haaren Längs- reihen bildend, die bisweilen leicht erhaben sind, namentlich nach der Nath zu. Unterseite glänzend, fein greis behaart, die beiden letzten Segmente rothgelb, ebenso die Beine, mit Ausnahme der bräunlichen Tarsen, namentlich der hinteren. Geschlechtsunter- schiede unbekannt. Einige wenig gut erhaltene Ex. in meiner Sammlung und der des H. v. Heyden. Cerallus Kiesenwetteri: Fusco-aeneus, ore, antennis pedi- busque testaceis, thorace subnitido, minus dense subtiliter punctato, medio canaliculato, elytrıs dense profunde punctatis, fuscis, margi- nibus apiceque testaceis. — Long. 5 mill., lat. 25 mill. Grölser und verhältnifsmäfsig breiter und flacher als die euro- päischen Arten, aber ganz mit den charakteristischen kurzen, säge- zähnigen Fühlern und dem bedornten Aufsenrande der Vorder- schienen, Kopf und Halsschild etwas olivengrün, mit einem Stich ins Pechbraune, äulserst fein lederartig gerunzelt, daher fettglän- zend, Kopf aufserdem mälsig dicht deutlich punktirt, auf dem Scheitel mit einem leichten, dreieckigen Eindruck. Thorax quer, nach vorn stärker verengt, mit stumpflich abgerundeten Hinter- ecken, oben ziemlich gewölbt, wenig dicht, fein aber deutlich punk- tirt, mit einer schwachen Längsrinne und einem Schrägeindruck jederseits auf der Mitte, an der Basis vor dem Schildchen etwas buckelig aufgetrieben; Seitenrand abstehend gelb behaart, Oberseite schwächer. Fld. wie bei den ähnlichen Arten, Schulterbeule etwas vortretend, fast glatt. — Ein Ex. von Margelan. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Käfer um Margelan, gesammelt von Haberhauer, aufgezählt von L. v. Heyden und @. Kraatz. Obwohl das nachfolgende Verzeichnifs der bisher im Hoch- gebirge um Margelan gesammelten Käfer nur eine ziemlich geringe Anzahl von Arten umfalst, so sind doch nicht wenige interessante darunter. Wir haben es offenbar hauptsächlich mit Sommerthieren zu thun, unter denen die Carabus ganz fehlen, die Cieindelen da- gegen durch 7 Arten vertreten sind, unter denen einige sehr schöne. Gut repräsentirt sind die Zonabris- Arten, ziemlich gut die Tene- brioniden, indessen ist die Gesammtzahl der Arten noch zu gering, um weitere Vergleiche etwa mit der Käfer-Fauna von Kuldsha an- zustellen, welche Prof. Ballion veröffentlicht hat (vergl. Deutsche Ent. Ztschr. 1879. p. 898); nur wäre allenfalls zu bemerken, dafs sich unter den von ihm erwähnten 293 Arten verhältnifsmäfsig mehr bekannte deutsche Arten befinden. Die Familien von den Laufkäfern bis zu den Dermestidae sowie die Zonabris-Arten sind von H. v. Heyden bestimmt und aufgezählt, die übrigen von mir; die Aufzählung der Rüsselkäfer wird nachträglich von Herrn Faust gegeben werden. | 1. Cicindela turkestanica ') Ball. u. var. Maracandensis Solsky. Ich besitze 2 Stück von Ballion selbst; vergl. im Uebrigen diese Ztschr. 1881. p. 321. 2. Cie. decemguttata Men. 1 Ex. (Coll. Kraatz). S. Deutsche Ent. Ztschr. 1831. p. 98. 3. Cic. Kirilovi Fisch. 1 Ex. 4. Cic. aegyptiaca Klug. Mehrere. 5. Cic. litoralis F. var. lunulata F. sind kleine Stücke, wie ich sie auch von der Wolga besitze. 6. Cic. caucasica Ad. (strigata Dej.) 1 Ex. 7. Cic. Galathea Thieme. In mehreren Ex. gekommen. ') Von Dr. Staudinger als Cic. desertorum versendet. Ti 100 L. v. Heyden und G. Kraatz: 8. Elaphrus sibiricus Motsch. 9. Pantophyrtus Turcomanorum Thieme Berl. E. Z. 1881. p. 98. 10. Calosoma sericeum Fabr. var.? Ein verkrüppeltes 2 scheint nur durch etwas kräftigere Sculptur und schwächere Goldpunkte der Fld. abzuweichen. 11. Cymindis Mannerheimi Gebl. 2 St. dieser breiten, ganz schwarzen Art; ein halb so grolses, 9 mill. langes Stück ist wohl nur 12. Cymindis Mannerheimi var. minor. 13. Chlaenius spoliatus Rossi. Einige Ex. (Coll. Kraatz.) 14. Chlaen. spoliatus var. inderiensis Mot. Bauch ohne gelben Saum; die turkestanischen Stücke haben schwarze Schenkel und Tarsen, auch ist die Oberseite dunkler. 15. Chlaen. flavicornis Fisch. S. s. (Coll. Kraatz.) 16. Pogonus virens Ménétr. ') 17. Poecilus leptoderus ?) Solsky. 18. Poecilus longiventris Solsky. 19. Acinopus striolatus Zoubk. Durch die lackartig glänzende Oberseite und die feinen Deckenstreifen von allen verschieden. 20. Harpalus atratus Ball. Ein glänzend schwarzer, langellyp- tischer Harpalus palst ganz gut auf die Beschreibung dieser Art; sie gleicht dem serripes, aber alle Halsschildecken sind abgerundet. 21. Stenolophus morio Ménétr. Schon aus dem Zaravschanthal bekannt, sonst Caucasus. — Kraatz theilte mir eine ganz rothgelbe Varietät mit; die Decken sind nicht weich, also ausgebildet. 22. Acupalpus dorsalis F. 1 Stück dieser von Spanien bis Turkestan verbreiteten Art. | 23. Peryphus pictus Faldm. 1 St. 24. Per. dilutipennis Solsky. 1 St. in der Sammlung von Dr. Kraatz pafst auf die Beschreibung, die wohl nach einem unausge- färbten Ex. aufgestellt ist; namentlich ist der 7te Streif der Decken sehr deutlich. Ein Verwandter des Andreae. 25. Tuchypus abnormicollis Heyden n.sp. 1 St. S. Anh. No. 12. 26. Hydroporus planus F. 27. Noterus clavicornis Degeer. 23. Laccophilus variegatus Sturm. 29. L. obscurus Panz, = hyalinus Er. = minutus Strm. Kennt- lich an dem scharfwinklig gegen das Schildchen vorgezogenen Hals- schildhinterrand. 1) Von Dr. Staudinger als Pog. salzilaginis Thieme versendet. 2) sahne - - Fer, pascuorum Thieme versendet. Käfer um Margelan. 101 30. Rhantus vibicollis Hochhuth 2 Stück, die auf die Beschrei- bung passen; die Halsschildmitte hat stets, wenn auch oft fast ver- loschen, einen kleinen erhabenen Längskiel. 31. Cymatopterus fuscus L. sicher. 32. Agabus amoenus Solsky var. capite, thorace aeneis (nec ni- gro-aeneis, virescentibus). 33. Cybister laterimarginalis Degeer (Roesseli Füsslin) 2 2 ganz mit deutschen Stücken übereinstimmend, wie sie schon vom Balkasch-See und Alakul, sowie Turemenien bekannt sind; es ist nicht Gotschi, tataricus oder Chaudoiri. 34. Gyrinus natator L. verus. Einige Ex. 35. Hydrophilus piceus L. 2 verus. 36. Philhydrus. Eine grofse dunkelbraune Art, die Ränder des Halsschildes hell, ebenso wie ein Fleck vor den Augen. Diese und die nahestehenden Gattungen bedürfen sehr einer Revision, da man stets bestrebt war, die südlichen Arten in die nördlichen einzu- passen. 37. Enoplurus spinosus Steph. 38. Sphaeridium bipustulatum F. 39. Staphylinus (Goerius)? fusco-aeneus Solsky. 1 St. stimmt mit der Beschreibung, aber die Oberseite ist mit langen fuchsrothen Haaren besetzt. 40. Staph. picipennis F. Einige Ex. bei mir und Kraatz. 41. Philonthus formosus Motsch. 1 St. Eine sehr charakteri- stische Art, schwarz, Halsschild, Schildchen, Decken, Brust, Vor- derbeine, Mittel- und Hinterschenkel und die drei ersten Fühler- glieder gelbroth. 42. Phil. salinus Ksw. 43. Saprinus maculatus Rossi. 44. Sapr. Gangeticus Mars. 45. Dermestes elegans Gebl. Schöne Art aus der Verwandt- schaft des dimidiatus. Von Solsky in Fedtschenko Reise abge- bildet. Scarabaeidae. 46. Copris hispanus L. 3. 47. Synapsis Tmolus Fisch. Einige Stücke dieses lange ver- schollenen Riesen - Copriden 40 mill. lang, in den Schultern 22 mill. breit. 48. Onthophagus Haroldi Ball. B. M. 1878. p. 2 p. 280. — 1 Männchen, auf welches Ballion’s Beschreibung zutrifft; lebhafter 102 L. v. Heyden und G. Kraatz: gefärbt als nuchicornis, durch das fast glatte Kopfschild leicht von demselben zu unterscheiden. 49. Aphodius satellitius Hbst. (pecari F.). 50. Aph. brunneus Klug. 51. Aph. Turkestanicus Heyd. D. E. Z. 1881. p. 323. 52. Onitis humerosus Pall., auch Stücke mit ganz violetter Oberseite. Geotrypini. 54. Geotrypes Murrayi Ball. B. M. 1870. p. 334. Ein 20 mill. langes Ex. mit grünlich - kupfrig glänzender Oberseite ist muthmafslich auf diese Art zu beziehen, welche Bal- lion supra viridi- aut fuscescente-metallicus, nitidus, infra violaceo aut viridi-cyaneus nennt; alle meine europ. stercorarius L. (putri- darius Er.) haben oben einen matt fettartig glänzenden Thorax, während derselbe bei meinem Margelan - Stücke glänzend ist, in Uebereinstimmung mit Ballion’s Annahme. Ballion’s wenige übrige Angaben beziehen sich auf Nebensächliches, doch ist der Käfer „dem stercorarius sehr ähnlich, aber bestimmt verschieden“. Ohne mehr Material in sachkundiger Hand ist die Frage schwer endgül- tig zu entscheiden; impressus Gebl. nigro-cyaneus, nitidus thoracis margine medio late reflexo, 10— 113 lin., soll sich hauptsächlich durch diesen Rand von den Uebrigen unterscheiden und ist als stercorarius L. var. im Catal. Harold aufgeführt, als Synonym des impressus im v. Heyden’schen Cat. Col. Sib. p. 107. 55. Lethrus laevigatus Ball. B. M. 1870. p. 334. Ich beziehe auf diese, nach Ballion 20 mill. lange Art zwei Stücke, von denen das eine mit 6 mill. langen Mandibelzähnen 25 mill. lang ist, das andere mit 24 mill. langen Mandibelzähnen 19 mill. Den Clypeus wiirde ich nicht truncatus, sondern emarginatus und impressus nennen. 56. Lethrus rosmarus Ball. B. M. 1870. p. 336. Long. 17 mill. Hierauf möchte ich ein Y mit deutlich gefurchten Flügeldecken beziehen, genau 17 mill. lang; dann wäre aber Ballion’s fragliches 2 ein Männchen. 57. Lethrus turkestanicus Ball. B. M. 1870. p. 335. 1 Ex. der kleinen var. A. Solsky in v. Heyden’s Sammlung. Käfer um Margelan. 105 58. Lethrus pygmaeus Ball. B. M. 1870. p. 357. 10 mill. Hierauf beziehe ich eine kleine, 10 mill. lange, bläuliche Art, mit fast glattem Kopf und leicht gestreiften und gerunzelten Fli- geldecken. — 1 Ex. 59. Lethrus bituberculatus Ball. B. M. 1870. p. 338. 1 Ex. (Coll. Kraatz.) Hat zwischen den Augen zwei Tuberkeln. 60. Lethrus tuberculifrons Ball. B. M. 1870. pag. 357. 1 Ex. (Coll. Kraatz.) Hat auf der Stirn eine Tuberkel. Glaphyrini. 61. Amphicoma Kuschakewitscht Ball. Einige Ex. Melolonthin:. 62. Rhizotrogus glabripennis Ball. B. M. 1870. p. 341. Einige Expl., welche mit einem typischen in H. v. Heyden’s Sammlung verglichen wurden. Die ansehnliche Art ist zuerst bei Chodshent und Tschemkent aufgefunden worden, von untersetzter Gestalt, hellgelb, 15—20 mill. 63. Ancylonycha dilaticoliis Ball. B. M. 1870. p. 342. 1 Ex.; durch weitläufig punktirten Thorax ausgezeichnet, nur 12 mill. lang. 64. Polyphylla pulverea Ball. B. M. 1870. p. 342. 1 Ex. glaube ich auf diese Art beziehen zu müssen, obwohl es nicht plumper, sondern eher schlanker als hololeuca ist; wahr- scheinlich ist pulverea überhaupt nur kleine lokale Rasse mit mehr gelblichen Schuppen. 65. Melolontha afflicta Ball. B. M. 1870. p. 343. Ein 2; kaum gute Art, Flügeld. schwarz gerandet, Pygidium stumpf zugespitzt („anus muticus*), ganz wie bei praeambula. 66. Adoretus nigrifrons Stev. 1 Ex. Rutelini. 67. Phyllopertha variabilis Ball. B. M. 1870. p. 344. Einige Ex.; sehr kleine Art (6;—8 mill.), Fld. gelblich oder schwärzlich, oder gelbbraun mit dunkler Nath und Dorsalbinde. Dy nastini. 68. Pentodon dubius Ball. B. M. 1870. p. 345. 1 Ex.; P. humilis Ball. |. c. p. 346 dürfte kaum davon speci- fisch verschieden sein. 104 L. v. Heyden und G. Kraatz: Cetonini. 69. Oxythyrea cinctella Schaum; scheint häufig; ebenso 70. Tropinota squalida Linn. 71. Cetonia Karelini Fald.; einige Ex. wenig von denen vom Bogdo (Becker!) verschieden, kupfrig messingfarben. 72. Cetonia marginicollis Ball. B. M. 1870. p. 346. Diese Art ist etwas untersetzter als aurata, „nitidissima, tho- racis lateribus constanter albomarginatis“ ; die weilsen Zeichnungen sind kräftiger und breiter als bei aurata. — Nur 1 Ex. Buprestidae. Diese Familie ist sehr schwach und namentlich durch 1 Ju- lodis, 1 Buprestine und mehrere Sphenoptera- Arten vertreten. 73. Julodis variolaris Pall. In v. Heyden’s Sammlung. 74. Dicerca obtusa Krtz. Siehe Anhang No. 1. 1 Ex. 75. Sphenoptera Solier. Von den 4 Gruppen, welche de Marseul unterscheidet, sind zwar drei in Persien und Turemenien vertreten, aber Margelan hat bis jetzt aus der 4ten, den schönen Autilans '), keine einzige Art geliefert. Ebensowenig aus der 2ten, den Margines, von der bis- her erst eine sibirisch-turemenische Art bekannt war (Meyeri Gebl., Abel ?), vielmehr waren die Margelan - Species unter der artenrei- chen ersten Gruppe der Bronzes *) zu suchen. 76. Sphenoptera cunea Mars. Mon. p. 346. Die Beschreibung dieser persischen Art trifft ziemlich genau auf eine ansehnliche, 19 mill. lange Art von Margelan mit breiter und tiefer Mittelfurche auf dem Thorax zu. 1) Aus Persien und Turcmenien sind beschrieben: Zubkofi Cast. (T., M. 61), Karelini Fald. (T., M. 62) aciculata M. 63 (T.), cupraria Mannh. (T., M. 63a), orichalcea Pal. (T., M. 64), Scovitzi Fald. (P. Arm., M. 66). 2) M. 42 = de Marseul Mon. Sphenoptera No. 42; P. = Per- sien, T. = Turem. 3) Von diesen sind aus Persien und Turemenien beschrieben: Mniszechi M. 1 (P.), semistriata Palis (P., M. 4), elamita M. 6 (P.), cunea M. 15 (P.), lateralis Fald. (T., M. 16), fissifrons M. 19 (T.), Armena Stev. (Armen. pers., M. 22b), derugata Redtenb. (P., M. lla p. 52a), chalybaea Men. (T.); letztere Art ist von de Marseul nicht aufgeführt, ebenso die erst in neuerer Zeit beschrie- bene cuprea Ballion Bull. M. 1878. No. 2. p. 292 von Kuldsha. Käfer um Margelan. 105 77. Sphenoptera lateralis Fald. Mars. Mon. p. 347. 1 Ex. 78. Sphen. derugata Redt. 1. c. Vielleicht gehört hierher eine ziemlich matte, bräunlich erha- bene, 18 mill. lange Sphenoptera mit miifsig dicht und fein punk- tirtem Thorax, mit breitem rundlichen Quereindruck vor der Basis und punktirt gestreiften Fld. 79. Sphen. cuprea Ballion. — In v. Heyden’s Samm. 80. Sphen. margelanica Kraatz. S. Anh. No. 2. Einige d. 81. Sphen. olivacea Kraatz. S. Anh. No. 3. Elateridae — Cleridae. 82. Cardiophorus Margelanicus Heyd. Deutsche Ent. Z. 1881. PR3250 Sis: 83. Pleonomus tereticollis Men.? D. E. Z. 1881. p. 324. 1 Ex.; dazu als Weibchen 84. Pleonomus rotundicollis Krtz. D. E. Z. 1881. p. 325. 2 Ex. 85. Lampyris (Lampronetes) Turkestanica Heyd. D. E. Z. 1881. p. 326. Einige Ex. 86. Chaetomalachius dasytoides Krtz. D. E. Z. 1882. p. 96. 8. s. 87. Eulobonyz Turkestanicus Krtz. D. E. Z. 1882. p. 97. S.s. 88. Cerallus Kiesenwetteri Krtz. D. E. Z. 1882. p. 98. 1 Ex. 89. Trichodes Turkestunicus Krtz. S. Anh. No.4. 1 Ex. Tenebrionidae. Zophosini. 90. Zophosis lata Krtz. D. E. Z. 1882. p. 94. Mehrere. Adesmiint. Ballion zählt von Kuldsha (p. 297) zwei Arten auf: Adesmia Karelini Fisch. (nur 1 Ex. von Kuldsha) und Ad. Panderi Fisch. Kuldsha (Regel). Von Margelan liegen mir ebenfalls nur !) 2 Arten vor; von diesen ist die eine unzweifelhaft: 1) Diese Zahl ist jedenfalls nicht hoch, da z. B. aus Persien noch bekannt sind: Ad. Fagergremii Baudi Cat. d. Ten. d. Mus. d. Genova 1874. p. 92, von ansehnlicher Gröfse, einer schmalen longipes Fabr. (aus Egypten) nicht unähnlich, stärker sculpirt, mit einem leichten Buckel jederseits auf der Scheibe des Halsschildes und einem Schrägein- 106 L. v. Heyden und G. Kraatz: 91. Adesmia Karelini Fisch.; es stimmt nicht nur die Beschrei- bung, sondern ich besitze auch ein von Menetries stammendes und druck an der Seite desselben, der unten von den Hinterecken aus- geht. Die Vorderecken der Fld. sind deutlich vorgezogen; in die- sen Merkmalen stimmen meine 9 Exempl. von Schahrud überein, welche man in den Sammlungen nicht selten als strophium Fisch. bestimmt findet; dieselbe ist aber eine ganz verschiedene, viel kleinere Art. Ad. Fagergremü Baudi var. A. (loc. cit. pag. 5), von welcher mir Baudi gütigst ein Ex. mitgetheilt hat, mufs ich als eigene Art ansprechen, für welche ich mir erlaube den Namen Baudii vorzu- schlagen. Es finden sich zwischen meinen Schahrud-Ex. und dem eingesendeten, viel breiteren durchaus keine Uebergänge, es fehlen die charakteristischen Eindrücke an den Seiten des Thorax, die Beulen auf der Scheibe desselben, die vorgezogenen Schulterecken der Fld., deren Körnelung eine ganz andere ist, indem die Tuber- keln viel kleiner und somit dichter gestellt sind. Es liegt mir ein reiches Material von Adesmia-Arten in beiden Geschlechtern vor; mögen dieselben aber auch noch so sehr von einander abweichen, so bleibt die charakteristische Gestalt der Schulterecke dieselbe. Ad. Servillei Sol. Ann. Fr. 1835. p. 538. Persien (Amadan). Ad. carinata Sol. loc. eit. p. 547. Pers. mer. (Amadan) ist von Solier angeblich nach persischen Stücken beschrieben und kommt nach Baudi bei Schiraz vor; sind die syrischen Stücke sicher identisch ? Ad. clathrata Sol. (Athalia Reiche). Persien (Amadan). Ad. Audouini Sol. loc. eit. p. 550 ist Baudi unbekannt geblie- ben und stammt nach Solier aus Persien oder Egypten! Im Catal. Gemminger pag. 1812 ist Persien allein als Vaterland angegeben; von wem ist die Art als persische angegeben? Ad. pulcherrima Sol. (Fischer? nec Fald.) ist nach Baudi häufig - im südlichen Persien bei Ispahan gesammelt; derselbe spricht aenea Redtb. wohl mit Recht als @ an. Ueber Ad. pulcherrima Fisch. und Faldm. habe ich kein Ur- theil; letztere wird atro-coerulea, cinereo-tomentosa genannt; nach Baudi (Deutsche Ent. Ztschr. 1875. p. 26) ist die letztere von der pulcherrima Sol. ganz verschieden, und wird daher von ihm in granulosa umgetauft; die Beine der pulch. Fald. sind so lang wie bei der parallela Mill. Käfer um Margelan. 107 so determinirtes Stück (aus Germar’s Sammlung) und zwei turk- menische, von Karelin versendete Ex. Die Richtigkeit der Bestimmung ist besonders hervorzuheben, weil eine ähnliche, stärker sculpirte Art von Schahrud von H. Dohrn als Karelini versendet ist. Die echte Karelini ist aufser durch ihre schlanke Gestalt, tief- schwarze Färbung, starken Glanz, geringe Zahl von Tuberkelreihen auf den Fld. meines Erachtens am Besten dadurch von der persischen Art zu unterscheiden, dafs der Thorax auf der Scheibe glatt, unpunktirt ist. Nach Baudi (Deutsche E. Z. 1875) ist Karelini Fald. = Kar. Fisch. 2; Ad. Servillei Sol. könnte nach Baudi Varietät der Kare- lint sein. Bei der Karelini Dohrn (non Fisch.) = tenebrosa Sol. ist der Thorax deutlich punktirt, die Tuberkeln der Fld. sind stärker. Von der zweiten Art liegen mir nur einige J und Q vor, welche der Pandert von Krasnowodsk nahe stehen, aber wohl sicher einer anderen Art angehören; bei beiden sind allerdings die Fld. mit je 5 ziemlich deutlichen Tuberkelreihen zwischen Naht und Schulterrippe besetzt, aber die Tub. der Panderi sind zuge- spitzt, die der Margelan-Art flach abgeschliffen; bei dieser ist der Rücken der Flgd. aufserdem weniger gewölbt, die Tuberkeln wer- den nach der Naht zu schneller flacher, Kopf und Halsschild sind glatt, unpunktirt, bei der Panderi deutlich punktirt. Die Tub. der Schulterrippe sind bei der Margelan-Art ebenfalls spitzer als bei der Panderi, so dafs die Rippe im Profil gesehen bei der letzteren subserrata oder serrata genannt werden kann, bei jener undulata. Muthmalfslich ist die Art von Margelan noch nicht beschrieben '). 92. Adesmia laevicollis: Nigra, oblonga, anterius paullo magis angustata, dorso viz punctata, capile prothoraceque laevi- bus, elytris 5-seriatim tuberculatis, tuberculis haud acutis, sutu- Ad. Gebleri Gebl., welche in der Doria’schen Sammlung nicht vertreten und sehr ausgezeichnet ist (durch eine Reihe weitläufiger Tuberkeln aufserhalb der Dorsalrippe und eine Reihe weitläufiger Grübehen innerhalb derselben, Gestalt mehr rundlich), besitze ich ein Ex. aus Turcmenien aus der Germar’schen Sammlung. ') Aus Turemenien sind aufser der genannten beschrieben: Ad. Lehmanni Men., welche etwas an die persische pulcherrima erinnern soll. 108 L. v. Heyden und G. Kraatz: ram versus magis deplanatis, costa humerali distincta, undulata haud serrata; regione circumscutellart semper, suturali plerumque sublaevi. Mas: angustior, long. 14—16 mill., lat. 6—7 mill, Fem.. latior, long. 16—17 mill., lat. 8—9 mill. Ein Expl. der Ad. Panderi Ball. (non Fisch.) von Kuldsha in der v. Heyden’schen Sammlung ist nicht mit der Art von Kras- nowodsk identisch, hat ebenfalls Kopf und Halsschild glatt; die Fld. sind kräftiger tuberkulirt als bei meinen Stücken von Marge- lan, doch glaube ich sicher, dafs es von denselben nicht specifisch zu trennen ist. Tentyriini. 95. Capnisa depressiuscula Krtz. D. E. Z. 1882. p. 81. 1 Ex. 96. Dailognatha nasuta Fald. Kraatz Rev. p. 88. 2 Ex. in der v. Heyden’schen Samml. und 2 in der meinigen. 97. Microdera margelanica Kraatz D. E. Z. 1882. p. 81. Ein Ex. von Margelan in meiner Samml. von 10 mill. glaubte ich zuerst auf diese Art beziehen zu miissen, obwohl mir Kopf und Halsschild kräftiger punktirt zu sein scheinen, als die Beschreibung von Menetries vermuthen läfst; nach dem Vergleich mit Stücken von Krasnowodsk ist mir die Verschiedenheit unzweifelhaft. Nur 1 Ex. in meiner Sammlung. 98. Microdera Heydeni Kraatz D. EB. Z. 1882. p. 82. Ein Ex. in der Sammlung des H. v. Heyden. 99. Tentyria gigas Fald. — Einige Stücke dieser ansehnlichen Art übertreffen die von Haberhauer auf dem Ala-Tau gesammelten noch an Grölse; die Fld. sind ganz ohne Querrunzeln. Acisint. 100. Cyphogenia Kraatzü var. brevicostata Kraatz D. Ent. Z. 1882. p. 83. 2 Ex. von Chodshent. 101. Cyph. brevicostata var. unicostata Kraatz |. c. p. 84. 1 Ex. von Margelan. Blaptinz. 102. Prosodes Baerü Fisch. (2 Kurelini Gebl.). Ein Pärchen, mit Ex. vom Ala-Tau ganz übereinstimmend. 103. Pros. parallelocollis Krtz. D. E. Z. 1882. p.95. 1 Ex. 104. Dila laevicollis Gebl. Ein kleines Ex. 105. Blaps gigantea Motsch. (Coll. v. Heyden.) Käfer um Margelan. 109 106. Blaps pruinosa Fald., nicht selten; die grölseren Ex. zeich- nen sich durch besonders lange Beine aus, die Punktstreifen sind sehr schwach, die beiden Tuberkeln in der Mitte des ersten Hin- terleibssegments des ZT ganz wie bei pruinosa d. 1065. Blaps longicornis Krtz. D. E. Z. 1882. p. 95. 1 Ex. Pimeliini. 107. Pimelia variabilis (Ballion) Kraatz D. E. Z. 1881. p. 331. Selten; 2 Ex. in meiner Sammlung. 108. Pimelia pachyscelis Kraatz loc. cit. 1882. p. 85. S. s. 109. Pimelia sordida Kraatz |. c. 1881. p. 332. Mehrere Ex. 110. Pimelia simulatrie Kraatz loc. cit. 1882. p. 85. Nur ein Ex.; der Lasiostola variolaris ähnlich. 111. Podhomala Fausti Kraatz loc. eit. 1381. p. 332. Diese sehr ausgezeichnete, der bicarinata Gebl. zunächst ver- wandte Art wurde in mehreren Ex. aufgefunden. 112. Pachyscelis major Kraatz loc. cit. 1882. p. 86. Der Trig. pygmaea Men. sehr nahe verwandt; nur 1 Ex. 113. Pach. major var.? nitidula Kraatz loc. eit. p. 86. 1 Ex. 114. Thriptera Ballionis Kraatz loc. cit. p. 87 (Ocnera chod- sentica Ballion in litt... Mehrere Ex. 115. Trigonoscelis muricata var.? submuricata Kraatz.loc. cit. P+I9:287 3: 116. Trig. laeviuscula Kraatz loc. cit. p. 87; s. 8. 117. Trig. planiuscula Kraatz loc. cit. p. 88; =. s. 118. Lasiostola affinis Ball. Kraatz loc. cit. p. 89; s. s. 119. Las. carinata Kraatz loc. cit. p. 89; s. s. 120. Las. simillima Kraatz loc. cit. p. 89; s. s. 121. Las. laticollis Kraatz loc. cit. 1881. p. 90; selten. Platyscelini Lac. Diese Gruppe scheint in Turkestan besonders reich vertreten zu Sein, indem Ballion in seinen Käfern von Kuldsha ein halbes Dutzend neuer Arten aufzählt, während im Münchener Catalog etwa nur doppelt soviel im Ganzen angeführt sind. Von mir wurde zwar nur eine Platyscelis von Margelan be- schrieben, dagegen zwei mit ihr verwandte, aber habituell recht abweichende Gattungen; erstere ist 122. Platyscelis margelanica Kraatz D. E. Z. 1882. p. 84. Die erwähnten beiden neuen Gattungen sind Platynoscelis und Faustia, erstere mit 2 Arten. 110 L. v. Heyden und G. Kraatz: 123. Platyn. helopioides Kraatz D. E. Z. 1832. p. 92 s. und 124. Platyn. lucidicollis Kraatz loc. cit. p. 92; s. 8. 125. Faustia modesta Kraatz loe. eit. p. 92 s. s.; ist aber mehr mit Platyscelis verwandt, doch erinnert das Q habituell fast mehr an Capuisa. 126. Heterophylus picipes Fald. — 1 Ex. in v. Heyden’s Samml. Es mag bemerkt werden, dafs Faust in seinen Beiträgen zur Kenntnifs der Käfer des europ. und asiat. Rufsland (Horae XI. Heft 2. 3. Sep. p. 35) diese Gattung mit Bestimmtheit zu den Pla- tysceliden zählt, welche Gruppe somit durch 4 Gattungen und eine grölsere Zahl von Platyscelis-Arten von Turkestan vertreten ist. 127. Pentaphyllus chrysomeloides Rossi. Einige Ex. in meiner und .v. Heyden’s Sammlung, etwas kleiner und heller als süd- französische. Cistelidae — Cantharidae. 128. Podonta tenuis n. sp. S. Anhang No.5. Ein Pärchen. 129. Omophlus volgensis Kirsch. — 1 Ex. von Kirsch: bestimmt in meiner Sammlung. Cantharidae. 130. Meloe curticollis n.sp. S. Anh. No. 11. 131. Von Zonabris (Mylabris) sind von H. v. Heyden in die- ser Zeitschrift 1881. pag. 327—329 14 Arten aufgezählt worden, darunter zwei neue. 146. Zonitis spectabilis Kraatz D. E. Z. 1881. p. 326. — Ein 9. Curculionidae. 147. Otiorrhynchus ponticus Stierl. neben unctuosus 1 Ex. in der Sammlung des H. v. Heyden, welches Dr. Stierlin nicht für specifisch verschieden von ponticus halten kann, obwohl die Flgd. etwas länger sind (Diff. sezus?). (Briefl. Mittheil. von Dr. Stierlin ans ee vous) 148. Cleonus-Arten sind von mir bereits Deutsche E. Z. 1881. p. 334 4 Arten aufgezählt; die übrigen und der Rest der schwach vertretenen Rüssler (kaum ein Dutzend Arten) hat H. Faust zur Bestimmung und Beschreibung erhalten. 1485. Larinus Astrachincus Becker in litt. Mehrere Ex. Käfer um Margelan. 111 Cerambycidae. 153. Plocederes scapularis Fisch. Von dieser ansehnlichen Art, welche der paläarctischen Region sonst ganz fremd sind, sind meh- rere Ex. gesammelt. 154. Callidium scabrum Kraatz. ‚S. Anhang No. 6. 2Ex. 155. Clytus asellus Thieme Berl. E. Z. 1881. p. 99. 156. Dorcadion Turkestanicum Krtz. D. E. Z. 1881. p. 335. Die & viel seltener. 157. Agapanthia spec. bei Asphodeli; drittes Fühlergl. bis fast zur Spitze fleischfarben. Nur ein geradezu unkenntliches Ex. 158. Oberea semirufa Krtz. S. Anhang No. 7. 1 Ex. 159. Phytoecia nivea Krtz. S. Anh. No. 8. 1 Ex. Chrysomelini. 160. Clythra (Labidostomis) lucida Germ. 161. Cryptocephalus rufus Kraatz. S. Anhang No. 9. 1 Ex. 162. Chrysochares asiaticus Pall. — 2 Expl., eins in v. Hey- den’s Sammlung, eins in der meinigen; bei letzterem ist das Vio- lett der Fld. fast ganz in Grün übergegangen; ähnliche Ex. ver- sandte Kindermann als viridis. Bei dem v. Heyden’schen Ex. hat das Grün der Flgd. einen Stich ins Goldige und der Thorax ist feuerfarbig. 163. Galeruca margelanica Kraatz. S. Anhang No. 10. 1 Ex. 164. Galerucella Crataegi Fort. 1 Ex. in der v. Heyden’schen Sammlung. 165. Gal. Sareptana Stierl. var. 1 Ex. in der v. Heyden’schen Sammlung, eins in der meinigen. Auf diese Stücke trifft auch die Beschreibung der persica Fald. ganz gut zu, und wäre der Vergleich anderer Stücke von Interesse. Coccinellidae, 166. Bulaea Lichatschovivt Hummel. — Einige Ex. in meiner Sammlung und der des H. v. Heyden. Anmerkung. Durch Versehen sind No. 53., 93., 94. ausge- fallen; dagegen sind No. 1065. und 1485. nachträglich eingeschaltet, so dafs sich die Gesammtzahl nur um 1 vermindert, 112 L. v. Heyden und G. Kraatz: Anhang. 1. Dicerca obtusa Kraatz: Aurichalceo-aenea, nitida, subtus aurichalcea, distinctius punctata, thorace utrinque distincte oblique impresso, elytris punctato-striatis, inaequahter rugosis, apice trun- catis, bidentatis, dente exteriore fortiori. — Long. 19 mill. Fem.: Segmento ultimo ventrali apice tridentato. Mas: latet. Kürzer und nach hinten merklich weniger verschmälert als Berolinensis, oben durchgängig viel stärker punktirt, die Fld. mit sehr deutlichen Punktstreifen und stellenweise leichten Querrun- zeln, die Unterseite weniger lebhaft kupferroth, mehr messingfar- ben, viel gröber punktirt. Fühler und Kopf ähnlich wie bei Be- rolinensis, letzterer weitläufig runzlig - maschig, fast ohne glatte Schwielen. Thorax ähnlich gebaut, grob runzlig - punktirt, der Schrägeindruck jederseits in der Mitte stärker. Fld. neben der Nath mit kräftigen Punktstreifen, ohne Reihen länglich viereckiger glatter Erhabenheiten, an einzelnen Stellen mit deutlichen Quer- runzeln, vor der Mitte mit wenigen glatten Stellen, Glanz wenig schwächer als bei Berolinensis, die Spitze jeder einzelnen zwi- schen den beiden Enddornen gerade abgeschnitten (bei Beroli- nensis leicht ausgerandet), der äufsere Enddorn stärker. Unterseite weniger lebhaft kupferroth, mehr messingfarben, grob punktirt. Ein Weibchen. Nur mit Derolinensis zu vergleichen, kleiner, nach hinten we- niger verengt; gute Art. 2. Sphenoptera margelanica Kraatz: Fusco-aenea, capite thoraceque parce punctatis, hoc lateribus crebrius punctato, impres- sione laterali fere lineari, media latiuscula, modice profunda, ely- tris crebre subtiliter subaequahter punctatis, striis longitudinalibus leviter indicatis, haud punctatis, ad scutellum impressis, humeris ele- vatis, abdomine et prosterno parce punctulatis, illo lateribus dense griseo-pubescentibus. — Long. 15 mill., lat. 5 mill. Noch zu den grölseren Arten gehörig, mit lebhafterem Erz- glanze als die merklich gréfsere carinata, nicht so schwärzlich, durch die fast gleichmälsig dicht und fein punktirten, fein ge- streiften Fld. ausgezeichnet, nach hinten stärker verengt als cora- cina. Kopf ziemlich weitläufig punktirt, leicht gewölbt, bisweilen Käfer um Margelan. 113 mit schwacher Mittellinie. Thorax nach vorn etwas stärker als nach hinten verengt, also verhältnilsmälsigschmal, oben sehr fein und dicht lederartig punktirt, also wenig glänzend, mit weitläufigen Punkten auf der Mitte und dichteren, nicht gro- ben, an den Seiten; vor der Mitte ein ziemlich breiter, wenig tie- fer Längseindruck, vor einem tieferen halbkreisförmigen Eindruck an der Basis; Seiten leicht aufgewölbt, hinter der Mitte mit einem schwachen, linienartigen Längseindruck. Fld. an der Basis leicht gemeinschaftlich in der Mitte vertieft, ohne Punktstreifen, mit deut- lieber Schulter- und schwacher Rückenbeule. Unterseite glänzend, weitläufig fein punktirt, Seitenrand dicht und fein punktirt und greis behaart. Prosternum ziemlich weitläufig, Seitenrand des Hals- schildes unten sehr dicht und fein punktirt. Schienen der Vorder- und Mittelbeine des g' hinter der Mitte deutlich gekrümmt. Einige Männchen. 3. Sphenoptera olivacea Kraatz: Olivacea, subnitida, ca- pite thoracisque, fovea media lata, sat profunda parce punctata, impressionibus lateralibus latiusculis crebrius minus subtiliter punc- tatis, elytris subtilissime coriaceis, suturam apicemque versus viz, pone humeros subtiliter striato-punctatis, basi ad suturam impressis, abdomine nigro-olivaceo, parce punctato, lateribus dense punctatis et griseo-pubescentibus. — Long. 13 mill. Mas: tibiis 4 anticis pone medium incurvatis. Dunkel olivengrün, unten fast schwärzlich. Kopf zwischen den Augen mit rundlichem Eindruck; Thorax mit breiter, deut- licher Längsgrube, deren Basis aber nicht erhaben ist, jederseits vor der Mitte mit einem ziemlich tiefen, dichter und kräftiger punk- tirten Längseindruck, Seiten fast parallel, Habitus der rauca. Vor- dere Aulsenhälfte der Fld. mit 5 seichten Punktstreifen, sonst fast unpunktirt, Schulterecken scharf, Schulter- und Dorsalbeule schwach, ebenso der Scutellareindruck. Ein Männchen. 4. Trichodes Turkestanicus Kraatz: Viridi - subcoeruleus, planiusculus, omnium longe albo villosus, palpis, antennis tarsisque testaceis, elytris viridibus, foveato-reticulato-punctatis, fascüs basah apicalique obliquis, media recta aequelatis et margine toto (summo apice excepto) testaceis, thorace minus dense punctato, nitido, ca- naliculato, — Long. 10 mill. Von der Grölse und Gestalt eines kleinen favarius, die Zeich- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. 8 114 L. v. Heyden und G. Kraatz: nungen, Tarsen etc. aber gelblich, nicht röthlich, der Thorax viel weniger dicht körnelig punktirt, daher glänzender, vor der Spitze kräftig der Quere nach eingedrückt, in der Mitte mit einer feinen Längsrinne. Fühler gelblich. Kopf sehr dicht und fein punktirt. Fld. dicht und wenig deutlich grubig, mehr runzelig punktirt, stark schimmernd; der Nathrand bleibt zwischen den gelben Binden- zeichnungen nur ganz schmal grün, an der Basis ein wenig brei- ter; die gelben Binden sind fast gleich breit, die vordere nach der Schulterecke gehende etwas schmäler; neben der vorderen grünen Binde ist der Seitenrand etwa doppelt so breit gelblich als neben der hinteren; der grüne Apicalfleck ist nur klein, länglich, aber bis zur Spitze gehend; demnach ist der Apicalfleck bei favarius viel grölser; ebenso bei der var. viridifasciatus; bei diesem und beim verwandten nobilis Klug erreicht die grüne hintere Binde den Seitenrand; bei nobilis ist der grüne Apicalfleck auch nur klein, aber die grünen Binden sind viel breiter. Unterseite und Beine sind stark greis behaart; letztere kräftig. Ein Exemplar. Die Trichodes bedürfen längst wieder einer Revision; unter meinem ziemlich zahlreichen Materiale befand sich der Margelan- käfer nicht; zu awellarıs Fisch. und Ballion’s syriacus Chevrol. ge- hört er nicht. 5. Podonta tenuis Kraatz: Oblongo-ovata, nigra, thoruce nitido, minus dense punctato, bast fere truncato, lateribus a basi ultra medium usque leviter elevatis, angulis posticis fere rectis, ely- tris dense subtilissime punctulatis pubescentibusque, distinctius stria- tis. — Long. 74 mill., lat. 3 mill. Mas: antennis validioribus et longioribus, tarsis antics arti- culis viz compressis, unguiculis latiusculis, fuscis. Eine kleine, schlanke Art, bei der der Thorax nicht breiter als die Basis der Fld., weniger dicht als gewöhnlich punktirt, und daher verhältnilsmälsig stark glänzend ist, Fld. mit sehr deutlichen Längsstreifen. Fühler von der gewöhnlichen Bildung, aber beim 2 merklich dünner und kürzer als beim g', bei diesem kräftig, fast bis zur Mitte des Körpers reichend. Kopf jederseits zwischen den Augen seicht eingedrückt, in der Mitte mit schwacher Längsgrube, dicht und deutlich punktirt. Der wenig breite, vorn schwach ver- engte Thorax mit hinten aufgebogenem Seitenrande giebt dem Käfer einen Omophlus-artigen Habitus, ebenso der Schrägeindruck jederseits hinter der Mitte und das Basalgrübchen in der Mitte, Käfer um Margelan. 115 Oberseite auf der Scheibe weniger dicht punktirt, diese glänzend. Fld. sehr gestreckt, dicht und fein punktirt und pubescent, deutlich gestreift. Beine ziemlich gestreckt, beim 3 kräftiger, die Vorder- tarsen verhältnilsmälsig schmal, gleichsam mit einem breiten brau- nen Hautsaum versehen. Ein Pärchen. 6. Callidium scabrum Kraatz: Nigrum, parum nitidum, an- tennis corpore paullo brevioribus, thorace leviter transverso, lateri- bus haud angulatis, leviter rotundatis, supra crebre fortiter sed pa- rum profunde punctato, elytris bast fortius apicem versus leviter transversim rugosis, subtiliter griseo-pubescentibus, magis solito an- gustatis, femoribus parum clavatis. — Long. 11 mill. Keiner der bekannten Arten unmittelbar verwandt, durch die Bildung des wenig kurzen, an den Seiten sanft gerundeten, nicht eckig erweiterten Halssch. dem femorale sich annähernd, ebenso grols, in den Schultern kaum schmäler, aber nach hinten sehr deut- lich verengt, Fühler nicht ganz von Körperlänge, die Propor- tionen der einzelnen Glieder wie bei Call. macropus, doch sind dieselben nicht an der Spitze deutlich verdickt, weniger zart, kräftiger. Der Kopf ist oben dicht und fein runzlig punktirt, ohne Glanz, hinten mit einer feinen Langslinie. Die Punkte des Thorax sind ziemlich grols, aber nicht tief, die Oberseite schwach glänzend. Das Scutellum ist kürzer, kleiner als bei macropus, nach hinten deutlich verengt, die Fld. sind vorn ziemlich stark, hinten schwach runzlig punktirt, matt, durch eine greise Pubescenz hier und da mit grauem Schimmer; Schenkel allmählig, nicht keulen- formig verdickt. Ein wenig gut erhaltenes Ex. in meiner Sammlung. 7. Oberea semirufa Kraatz: Rufa, antennis elytrisque ne- gris, his dense griseo-pubescentibus medio subcostatis, crebre fortiter subseriatim punctatis, punctis apicem versus evanescentibus. — Long. 10 mill. Kopf, Thorax, Schildchen, Unterseite, Beine einfarbig roth, Füh- ler schwarz, Fld. ähnlich dicht grau behaart wie Euphorbiae, längs der Nath dichter, noch kräftiger punktirt, namentlich zwei deutliche regelmäfsige Punktreihen innerhalb und eine aufserhalb der leicht gewölbten Mittelrippe der Flgd. Fühler wie bei den verwandten Arten, schwarz. Kopf und Thorax mälsig dicht, ziemlich fein punktirt, letzterer mit fast glatter Mittellinie und einigen geglätte- 8* 116 L. v. Heyden und G. Kraatz: ten Stellen neben der Mitte und unweit der Hinterecken. Behaa- rung goldgelb. Schildchen röthlich, dicht goldgelb behaart. Die Flgd. sind dicht grau behaart, an der Nath noch etwas dichter, mehr gelblich. 8. Phytoecia nivea Kraatz: Nigra, subtus, capite, thorace, maculis nonnullis glabris exceptis, dense niveo-pubescentibus, elytris rufo-testaceis, tenuiter nigro-marginatis, ad suturam leviter niveo- adspersis. — Long. 12 mill. Der Phyt. vittipennis Reiche ') (Ann. Fr. 1877. Bull. p. 141) aus dem Balkan nahe verwandt, aber merklich grölser, die ganze Unterseite, Kopf und fast der ganze Thorax dicht schneeweils be- haart, die Fld. neben der Naht dünner weifslich pubescent. Fühler schwarz, so schlank wie bei den verwandten Arten gebaut. Kopf fast breiter als der Thorax, mit einer fein vertieften, durchgehen- den Mittellinie. Thorax schmäler als die Fld., schlank,-an den Sei- ten sanft gerundet, dicht weils behaart, nur eine nierenförmige er- habene Makel jederseits nackt, glänzend schwarz. Scutellum dicht weils behaart. Flgd. réthlich gelb, Naht nnd Seitenrand schwarz gesäumt, ein breiter Streif neben der Naht durch zarte weifsliche Behaarung greis angeflogen, die Punktreifen aufserbalb dieses Thei- les kräftiger. Beine ebenfalls diebt weils behaart, die Vorderschie- nen vor der Mitte etwas eingebogen (ob immer?), die Kniee röth- lich gelb durchschimmernd. Nur 1 Ex. 9. Cryptocephalus rufus Kraatz: Rufus, minus nitidus, pec- tore ubdomineque nigris, griseo-pubescentibus, thorace crebre distinc- tius punctato utrinque pone medium latera versus puncto nigro, ely- tris punctis 4 (2, 2) oblique positis. — Long. 5 mill. Var. tota rufa. Von der Grölse des hypochoeridis, der Thorax aber schmäler, nach vorn sehr deutlich verengt, die Fld. deutlich nach hinten, so dafs der Kafer nicht gleich breit, sondern nach hinten etwas ver- breitert erscheint. Kopf dicht und deutlich punktirt, in der Mitte leicht der Länge nach vertieft. Thorax dicht und kräftig punk- tirt, Punkte länglich, jederseits hinter der Mitte mit einem schwar- zen Punkt. Flgd. weniger dicht schwach lederartig gerunzelt, da- ') Sollte von mir als bivittis beschrieben werden, unter welchem Namen ich sie meinen Bekannten, auch H. Reiche, mitgetheilt hatte. Käfer um Margelan. 117 her nur mit leichtem Glanz, jede mit 4 schwarzen, kleinen Punk- ten, von denen je 2 eine Schräglinie bilden, der vorderste Schulter- punkt ist; das zweite Punktpaar steht fast in der Mitte der Flgd. fast genau hinter der vorderen, etwas mehr nach innen. Unter- seite dicht greis behaart. Beine und Fühler röthlich. 2 Ex., eins in der v. Heyden’schen Sammlung. 10. Galeruca Margelanica Kraatz: Obovata, minus lata, picea, thorace elytrisque piceo-subrufis, capite crebre inaequaliter punctato, fronte fere laevigata, thorace valde transverso, angulis post. valde obtusis, subrotundatis, anticis subrectis, lateribus pone medium leviter sinuatis, supra crebre rugoso-punctato, elytris lineis 2 dorsalibus humeralique elevatis, interstitüs sublineatis, crebre haud fortiter rugoso punctatis, nitidulis. — Long. 10 mill. Eine nahe Verwandte der silphoides !), ist jedoch grölser, na- mentlich breiter, aber durch die pechbraune Farbe wenig ähnlich, in der Gestalt des Thorax und der Bildung der Rippen auf den Flgd. nahe stehend. Fühler ähnlich, etwas kräftiger, Kopf nicht glatt, hinten deutlich punktirt, nur die Stirnschwielen geglättet. Ge- stalt und Eindrücke des Thorax fast ganz wie bei stl/phoides, nur ist der Vorderrand nicht schwielig verdickt und nicht aufgeworfen, auch nicht glatt, sondern punktirt; die Mitte ist mehr rinnenartig als linienförmig vertieft, die Punktirung ist ziemlich dicht, etwas runzelig, nach der Mitte kräftiger. Lage der Rippen auf den Fld. ähnlich wie bei si/phoides, die Schulter- rippe die kräftigste, zwischen ihr und der äufseren Dorsalrippe liegt eine dritte Dorsalrippe, welche aber viel schwächer als die beiden anderen und nicht zu rechnen ist; zwischen je zwei dieser Rippen tritt eine secundäre schwach bemerkbar hervor, Punktirung ähnlich dicht, stark und runzelig wie bei si/phoides, Glanz der Fld. etwas schwächer. Abdomen und Beine tief schwarz. Ein Weibchen in v. Heyden’s Sammlung. 11. Meloé curticollis Kraatz: Supra nigro-subaenea, anten- nis simplicibus, capite thoraceque valde transverso crebre fortius punctatis, hoc bast emarginato angulis posticis valde rotundatis, elytris thorace plus quadruplo longioribus, abdomine pedibusque cya- nescentibus. — Long. 13—18 mill. Dem Meloé scabriusculus zunächst verwandt, oben jedoch 1) und zwar der stärker gerippten caucasischen Form. 118 L. v. Heyden u. G. Kraatz: Käfer um Margelan. schwärzlich erzfarben, Kopf und Halsschild stärker, dicht punk- tirt, Flgd. mehr als 4 Mal so lang als das Halsschild, gröber runz- lig. Fühler ganz ähnlich wie bei der genannten Art, Kopf kräftig etwas unregelmäfsig dicht punktirt (bei scabriusculus fast weitläufig), ebenso der Thorax; Fld. merklich länger und gröber gerunzelt, Hinterleib und Beine mit bläulicbem Schimmer. Bei brevicollis ist die Punktirung viel feiner und die Fld. sind viel kürzer. Einige Ex. 12. Tachypus abnormicollis Heyden. Aeneus, elytris per- parum viridi - nebulosis; oculis valde prominulis, capite latioribus; capite thoraceque fortiter dense rugoso-punctatis, interstitüs lucidis (capite in T. flavipedi opaco minus fortiter punctato); thorace cor- dato, ante medium angulatim producto, angulo ipso acuto, disco medio fortiter canaliculato, canaliculo antice postice magis profundo, basi anticeque integro, angulis posticis rectis, seto nullo, angulo ipso dente minuto extrorsum prorecto, ante angulos foveolatim im- presso, disco utrinque leviter unifoveolato. Elytris oblongo-ovalibus, singulo impressionibus duabus profun- dis lucidis impunctatis, plagis nonnullis lucidis, quarum latera for- titer punctata, interstitiis plagarum punctis magis minutis densiori- bus perparum virido-tinctis; sutura postice plana. Palpis, antennis pedibusque flavis, tarsorum articulis apice vi- ridibus. Tachypo angulicolli Solsky (Bull. Acad. Pet. v. 1863. p. 263) Amurensi valde affinis, sed palpis, antennis pedibusque flavis (in angulic. viridi- aeneis, tibiis antennarumque articulis 2, 3, 4 basi testaceis), elytrisgue non subtilissime transversim strigulosis di- versus. Ein gf in der Sammlung des Dr. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Ueber einige Fischer’sche Tenebrioniden-Typen des Dresdener zoologischen Museums von Dr. G. Kraatz. Da ich mich jahrelang mit dem Studium der Blaps-Arten be- schäftigt habe, war es mir möglich einige Notizen über Fischer- sche Blaps-Arten zu geben !), ohne dieselben mit den Stücken mei- ner Sammlung zu vergleichen. Die Beschreibungen der Fischer- schen Arten sind bekannter Maalsen grofsentheils so trostlos, dafs es mir eine Pflicht gegen unsere russischen Collegen, namentlich Herrn Faust, erschien, einige Notizen über andere Fischer’sche Melasomen-Typen zu veröffentlichen und mir eine Anzahl dersel- ben zu diesem Zweck von Herrn Custos Kirsch zur Ansicht zu erbitten. Leider theilte mir derselbe mit, dafs der Director des Museums, Herr Hofrath Meyer, Bedenken trage, der General- Direction gegenüber die Verantwortung dafür zu übernehmen, dafs eine Anzahl Fischer’scher Typen den Gefahren der Reise von Dresden nach Berlin ausgesetzt würden. — Es wäre unnütz ein Wort weiter über diesen Gegenstand zu verlieren, welchen ich nur deshalb zu berühren gezwungen war, als Viele wahrscheinlich über die geringe Zahl der nachfolgenden Bemerkungen erstaunt sein werden; es entspricht ja auch dem heutigen Stande der entomol. Wissenschaft durchaus, dafs man den wenigen Männern, die noch im Stande sind, deutsches Wissen zur Geltung zu bringen, auf den Museen weniger entgegen kommt, als — tritt. 1. Gnathosia glabra Fisch. ist eine schlanke Capnisa-Art. 2. Trigonoscelis echinata (Karel.) Fisch. In seiner hübschen Revision der russischen Trigonoscelis- und Ocnera-Arten ?) kann Faust nicht über diese Art ins Klare kom- 1) In dieser Zeitschrift 1881 p. 53—60. 2) Beitr. zur Kenntnifs der Käfer des Europ. u. Asiat. Rufs- lands etc. Horn Ross. XI. No. 2. u. 3. Sep. p. 38. 120 G. Kraatz: über Fischer’sche Tenebrioniden- Typen. men, denn ihre Beschreibung, und namentlich die der nodosa, „mit welcher die Mehrzahl der übrigen Arten von den Autoren ver- glichen wird, sind so ungenügend, dafs ohne sichere Kenntnifs der nodosa die Deutung der übrigen stets eine sehr unsichere sein wird“. Die echinata Fisch., von welcher ich auch ein bisher unbe- nanntes, von Karelin stammendes Expl. besitze, ist eine Ocnera, welche der triangularis (Karelin) Faust zunächst verwandt, aber von etwas untersetzterer Gestalt ist; als Ocnera zeigt sie das von Fischer beschriebene prosternum latum, in conum obtusum desi- nens; das punctulatus des Thorax der Fischer’schen Beschreibung mufs einfach so erklärt werden, dafs Fischer zur Veränderung die kleinen, feinen, erbabenen Tuberkelchen punctuli nennt. 3. Ueber Pimelia tuberculata Fisch. habe ich schon in mei- ner Revision d. Tenebr. p. 353 berichtet. Als tuberculata Fald. ist von Chaudoir an Fischer eine cepha- lotes Pall. aus Armenien mitgetheilt. 4. Diesia Karelini Fisch. habe ich wahrscheinlich für sez- dentata Fisch. gehalten, wenigstens gehört zu letzterer ein angeb- licher Typ der Karelini, welcher echt zu sein scheint; Fischer er- wähnt unter Karelini nichts von den weit vorgezogenen Schulter- ecken meiner serdentata. 5. Platyscelis labialis Fisch. Bull. Mosc. 1844. I. p. 122 (von Anatolien) erwies sich als ein Zabrus von gedrungener Ge- stalt, wie sie in Kleinasien nicht selten sind und z. B. von Lede- rer in Menge mitgebracht wurden. Hatte hier ein Umtausch statt- gefunden? Nach Fischer’s Beschreibung kaum, so mangelhaft die- selbe ist! Ein Platyscelis mit einem caput magnum, glabrum, ni- tidum ist nicht gut denkbar, wohl aber pafst dies vortrefflich auf einen Zabrus-Kopf. Da es unmöglich sein dürfte, Fischer’s Beschreibung auf eine anatolische Zabrus - Art mit Sicherheit zu deuten, so ist die Art einfach in den Catalogen zu streichen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Ueber die verschiedenen Forceps-Bildungen der europäischen Cistela- (Byrrhus-) Arten von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. (Hierzu Tafel J.) Die männlichen Genitalien der europäischen Cistela- (Byrrhus-) Arten zeigen so mannichfache Abweichungen in der Form der Penis- Spitzen (Forceps), dals ich es für geboten hielt, dieselben bildlich darstellen zu lassen. Durch die damit verknüpften Untersuchun- gen ist es mir möglich geworden, in C. inaequalis Er. eine von kleinen Stücken der C. alpina Gory (scabripennis Steff.) schön un- terscheidbare, aber sicher specifisch unterscheidbare Art zu consta- tiren. Ebenso wurde meine langgehegte Vermuthung, dafs wir es in der Pilula- Gruppe nur mit einigen wenigen, in der Färbung des Haartomentes auf der Oberseite veränderlichen Arten zu thun haben, bestätigt. Die Forcepsspitzen der Cisteliden sind trivalvae '), d. h. sie bestehen hier aus drei gesonderten und beweglichen Theilen, einem mittleren und zwei Seitentheilen; den ersteren (die valva media) nenne ich der Kürze wegen „Löffel“, mit dem er eine gewisse Aehnlichkeit hat; die Seitentheile („valvae laterales“ teste Kraatz) „Klappen“. Bei den grofsen Arten: C. gigas Fbr. und sorreziana Fairm. ist der breite Löffel mehr oder minder, bei der ersteren stark, bei der letzteren schwach, nach aufwärts, die äufserste Spitze der Klappen hingegen schwach nach abwärts geneigt. Bei allen anderen Arten sind die Spitzen der Löffel und Klappen nach abwärts geneigt. Diese letzteren zerfallen nach der Form derselben wieder in sechs Gruppen: Bei Gruppe I. (C. alpina Gory) ist der Löffel stark nach ab- wärts gekrümmt und die Klappen stark hakenförmig umgebogen. ') Vergl. Kraatz Deutsche Ent. Zeitschr. 1881. p. 126. 122 E. Reitter: Forceps-Bildungen d. eur. Cistela- Arten. Bei Gruppe II. (C. inaequalis Er., signata Panzer und Pyre- naea Dufour) sind die Klappen an der Spitze zu einem Knöpfchen erweitert. Bei Gruppe III. haben die Klappen eine einfache Spitze, der Löffel ist breit, fast parallel und gerinnt. Hierher gehört C. auri- coma Kiesenw., bei welcher die Klappen an den Seiten eine tiefe Rinne haben und der Löffel eine lange Mittelfurche besitzt; und C. picipes Duftschm., deren Klappen sehr gedrungen gebaut und plötzlich zugespitzt sind und der Löffel nur eine kurze Mittelrinne besitzt. Bei Gruppe IV. haben die Klappen aufsen dicht vor der Spitze eine kleine Ausrandung. Hierher C. striata Steff. (similaris Muls.), deren Klappenspitzen sich durch auffällige Länge auszeichnen, und C. luniger Germ., ornata Panz. und pilosella Heer, bei welchen die Klappen kurz und stark gebaut sind. Bei Gruppe V. haben die Klappen eine stumpfe, an den Sei- ten schräg abgestutzte Spitze. Der Löffel ist stark löffelförmig geformt, vor dem Ende desselben mit einem Längsstrichel. Hier- her €. depilis Graélls, pilula Lin. und regalis Steff. Bei Gruppe VI. sind die Klappen wie bei der dritten einfach, aber mit viel stumpferer Spitze und der Löffel ist hier wie bei der vorhergehenden gebildet. Hierher C. fasciata Fbr. und pustulata Först. (dorsalis Fbr.) zu ziehen. Auf Tafel I. erscheint der Forceps der einzelnen Arten in der Aufsicht (vertical) und in der Seitenansicht (horizontal), alle bei gleicher Vergrölserung dargestellt und zwar von: C. gigas, nebst einer vom Löffel etwas abstehenden Klappe. C. sorreziana, ebenso. C. alpina, bei der Aufsicht sind die Klappen etwas abstehend gezeichnet. C. inaequalis, nebst einer einzelnen Klappe. C. signata, pyrenaea, auricoma, picipes, ebenso. C. striata, die Klappen etwas geöffnet dargestellt. C. luniger, pilula, fasiata und ihre Verwandte, ebenso. Curimus murinus Fbr., Vorder-, Hinter- und Seitenansicht. Cytilus sericeus Först. (varius Fbr.), vordere Ansicht mit etwas abstehenden Klappen und Seitenansicht. [Deutsche Entomologische Zeitschrift. XXVI 1882. Heft I.] Forceps-Abbildungen von exotischen Melolonthiden nach Präparaten von Metzler in Frankfurt a. M. von Tieffenbach abgebildet. Dazu Tafel II. und III. Der leider so früh verstorbene, hoffnungsvolle junge Frank- furter Entomologe Herr Metzler hatte eine Anzahl von Präparaten gemacht, welche in dieser Zeitschrift abgebildet und von ihm be- sprochen werden sollten; ich habe von denselben die der Europäer abgesondert, an die ich eine weitere Besprechung zu knüpfen ge- denke; die von H. Tieffenbach sauber gezeichneten Abbildungen der exotischen Präparate sind nur zweckmälsig auf zwei Tafeln arrangirt, und die Arten aufgezählt, zu denen sie gehören. _ Die Tafeln sind ein Geschenk des Vaters des Verewigten an die Deutsche Entomologische Gesellschaft, für welches ihm hiermit im Namen derselben der herzlichste Dank ausgesprochen wird. Tafel II. 1882. Hoplidae. Sericidae. 1. Anisonyx longipes L. Cap | 24. Phyllotoc.rufipennis Boisd. Austr. 2. lepidotus Wied. » 25. australis Boisd. » 3. abdominalis Burm. » 26. Mac Leayi Fisch. » 4. Lepitrix stigma De Geer » 27. Trochalus xanthocerus Bm. Natal 5. Peritrichia dimidiata Brm. » 28. apicalis Germ » 6. cinerea Ol. » 29. Serica iricolor Say Am. bor. 7. ursina Eelon i, |. » 30. Camenta infaceta Brm. Caffr. 8. Eriesthis stigmatica Billb. > 31. Ablabera nigricans Brm. » 9. Pachycnoma squamosa Brm. >» 32. rostrata Brm. > 10. calcarata Brm. > 33. luridipennis Blch. Cap 1l. flavolineata Burm. » 34. Symmela Norrisi Brm. Columb. 12. Hoplocnemis hylax F. > 35. Athlia rustica Grm. Chili 13. Dichelus semivirgatus Burm. > 36. Diphucephala sericea Kirby Austr. 14. squamulatus Brm. > 37. Edwardsi Waterh. » 15. Mitrophorus ateuchoides Brm. » 38. Xylonychus piliger Blech. Tasman. 16. Heterochelus dentipes F. » 39. Phytolaema mutabilis Sol. Valdivia 17. detritus Burm. > 40. Liparetrus atratus Brm. Tasm. 18. Monochelus calcaratus Brm. > 41. Scitala rorida Brm. Austr. 19. glaberrimus Brm. > 42. pruinosa Dalm. > 20. bivittatus Brm. > 43. Macrotoma glacialis F. Margelan 21. Goniaspidius brevis Brm. > 44. Heteronyx pilosus Blch. Austr. 22. Scelophysa militaris Gyll. » 45. Maypa obesa Germ. Chili 23. Hoplia squamifera Brm. Mexico 124 G. Kraatz: Forceps-Abbildungen von erot. Melolonthiden. CoN oR GO to Tafel III. Macrodactylidae. . Anoplosiagum sulcatum Blch. Bras. rufipenne F. > . Philochlaenia ambitiosa Bleb. >» chalcea Brm. > tessellata Burm. > superba Burm. > . Isonychus ocellatus Brm. Mexico . Corminus canescens Brm. . Isonychus variegatus Grm. » . Schizochelus luteipes Chevr. Chili Bras. 11. Macrodactylus cinereus Blch. Peru 12. Rhinaspis aenea Billb. Bras. 13. Dicrania velutina Cast. » 14. nigra Serv. » 15. Ceraspis bivulnerata Grm. » 16. rufipes Brm. > 17. signata Blch. » 18. Ancistrosoma farinosum Sallé 19. rufipes Ltr. Bogota ([Carac. 20. Manopus biguttatus Cast. Columb. Clavipalpidae. 21. Clavipalpis ursinus Blch. Columb. 22. Pachydema Kindermanni Reiche 23. Hornbecki Luc. Alg. [Syr. 24. foveola Mg. » Melolonthidae verae. 25. SchizonychaafricanaCast. Sennaar 1882. 26. cervina Reiche Guinea 27. tumida Cast. Cap 28. Psilonychus gracilis Brm. Natal 2% 30. 31. Exopholis hypoleuca Wiedm. Java Lepidiota stigma F. > LachnosternaSinensis Hope China 32. crenaticollis Blech. Cuba 33. fusca Fröl. Pensylv. 34. hirticula Knoch. Am. bor. 35. rugipennis Schfs. Mexico 36. Endrosa quercus Knoch. Am. bor. 37. Phytalus forcipatus Brm. _ Bras. 38. pruinosus Blch. Mexico 39. Hoplosterna chinensis Guér. China 40. 41. 42 43 44 Melolontha serratula Gyll. Ind. or. sulcipennis Cast. Manil. . Rhopaea Verreauxi Blch. Austr. Macrophyllidae. . Leontochaeta Alspex F. var. brunnipennis Cast. Cap Pachypodidae. . Elaphocera mauritanicaRamb. Alg. 45. hiemalis Er. Bulgar. 46. Pachypus cornutus Ol. Cors. 47. Candidae Pet. Ital. Euchiridae. 48. Euchirus longimanus L. Amboina G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Ist Carabus punctato-auratus wirklich auronitens var?. Herr Prof. Valery Mayet bringt einen interessanten Beitrag zur genaueren Kenntnifs der geographischen Verbreitung der Ca- rabus in den Corbieren '). Dieselben sind zwei kleine Ausläufer (chaines secondaires) der Pyrenäen im Departement der Aude (Languedoc), und verbinden gleichsam die Pyrenänen mit den Ce- vennen. Während nun im Departement des Landes nach Gobert nur 8, in den Ost-Pyrenäen nach Pellet nur 9, im Seine- Bassin (12 Departements) 13 Carabus-Arten vorkommen, besitzen die Cor- bieres 11 davon. Aus den Pyrenäen stammen rutilans, splendens und punctato-auratus, die Cevennen liefern den einzig exelusiv französischen Carabus, den Fabricius leider unpassend hispanus genannt hat. Der monilis, der sich nur an einigen isolirten Punk- ten der Pyrenäen findet (und gar nicht in den südlichen Ceven- nen), ist häufig im Thale von Sault. Carabus splendens findet sich allein neben den 6 einheimischen catenulatus, cancellatus, nemoralis, converus, purpurascens, auratus in dem Walde des Fanges bei Quillan; der rutilans allein neben den letzteren in den Gorges de Saint-Georges bei Quillan und auf dem Col de la Peyre an der Grenze des Ariege. Der Cevennen- Carabus hispanus ist häufig im Juni und September in Rennes-les- Bains, Eisenbahn-Station zwischen Limoux und Quillan. Carabus monilis und der schöne Farinesi finden sich im Thale von Sault beim Dorfe Belcaire, letzterer häufig auf Feldern und Wiesen, während punctato-auratus den düsteren Tannenwald der benachbarten Höhen nicht verläfst. Schliefslich wird das Thal von Sault als Hauptquartier des Carabus punctato-auratus var. Farinesi bezeichnet; derselbe war bisher als fragliche Var. des festivus (der Cevennen) mit schwachen oder erloscheuen Rippen bekannt, und dieser höchstwahrscheinlich eine südliche Form des auronitens des Nordens und der Alpen. Die meisten deutschen Entomologen dürften aber überrascht sein, den Farinesi mit Bestimmtheit von einem Sammler reichen Materiales auch als festivus var. angesprochen zu sehen! Der auronitens wird von H. Mayet mit Recht als eine waldliebende ') Ann. Soc. Ent. France 1881. Bullet. 17. p. 146—148, 126 G. Kraatz: über Art charakterisirt, der punctato-auratus dagegen liebt freies Terrain oberhalb der Waldregion. Als sein Prototyp wäre nach M. die kleine Form vom Canigou (2500 Meter) zu betrachten, bei der die Rippen der Flügeldecken vielfach durch Grübchen unterbrochen sind. In Luchons, Bigorre, Cauterets (1500 — 2000 Meter) ist der punctato-auratus noch nicht Waldbewohner, aber grölser, meist mit ganzen Rippen, mehr und mehr mit röthlichen Beinen. In den Corbieres ist der Käfer Waldbewohner, hat oft rothe Beine, oft stark erhabene, bisweilen keine Rippen, wie festivus. Im Thale von Sault sollen nun „alle Uebergänge zwischen punctato-auratus und festivus“ vorkommen, und eine Reihe von etwa 20 Exemplaren, welche H. Mayet der französischen entomo- logischen Gesellschaft vorlegt, soll wohl geeignet sein die Frage zur Entscheidung zu bringen, ob punctato und festivus eine Art zu bilden haben; manche Stücke von der genannten Lokalität haben Flügeldecken ohne Rippen und rothe Beine, wie festivus, die meisten die deutlichen Rippen (mit starken Griibchen) und die schwarzen Beine des punctato-auratus. Niemand hat gegen diese Ausführungen das Wort ergriffen, obwohl der punctato-auratus in den Pyrenäen sehr häufig, und das Thema ein sehr interessantes ist. Anscheinend führen hier die sog. „Beobachtungen in der Natur“ zu unerwarteten Resultaten, resp. ergänzen sie ausgesprochene Ver- muthungen! Wieder ‘aber zeigt sich, wie so oft, dafs dergleichen Beobach- tungen in freier Natur zu Irrthümern führen, ohne das minutiöseste Detail-Studium. Dieses lebrt, dafs die wesentlichen Unterschiede der be- sprochenen beiden Carabus-Arten darin bestehen, dafs auronitens und festivus g' einfache Fühler zeigen, während Fühlerglied 7 und 8 bei punct. § deutlich ausgerandet sind. Dies ist nach dem jetzigen wissenschaftlichen Stande unserer Kenntnifs der Caraben ein Cardinal- Unterschied, während Gréfse, Gestalt, Rippenbildung und Beinfarbe notorisch sehr variabel sind. Diesen wichtigsten Punkt läfst aber H. Prof. Mayet unerörtert! Immerhin jedoch sind seine Ausführungen sehr anregend und inter- essant! gerade an solchen Betrachtungen über die geographische Verbreitung variirender Arten ist die entomol. Literatur verhält- nilsmälsig arm. H. Mayet’s Auffassung, dafs man die kleine Form vom Cani- gou „pourrait appeler le prototype“ des punctato-auratus, vermag Carabus intricatus und Lefebvrei. LEG ich nicht zu theilen. Sollte nicht vielmehr anzunehmen sein, dafs die Hügel früher bewaldet gewesen und die Art auf dem später unbewaldeten Terrain verkümmert sei? Die Local-Varietäten des punct. aus den Ost-Pyrenden ver- dienten auch noch eine kritische Beschreibung, nur nicht a la Géhin! Auf den sehr interessanten Umstand, dafs beim punect. die _ (primären) Grübchen der Rippen bisweilen neben denselben, an- statt in denselben stehen, ist bereits von mir besonders aufmerk- sam gemacht '). Dr. G. Kraatz. Nachschrift. Im Bullet. Soc. Ent. de France 1881. No. 24. p. 222 und 223 erklärt H. Prof. Mayet gegen die Ausführungen von Hrn. Géhin (a. a. O. 1881. No. 19. p. 162) und eine Notiz mir (a. a. O. p. 164), dafs Farinest = punctato-auratus var. und festivus = auronitens var. sei, auronitens und punctato-auratus seien specifisch identisch, weil er Farinesi besitze, bei denen Fühlerglied 7 u. 8 faiblement échan- cres seien und festivus, bei denen dieselben visibliment échancrés seien. Die Richtigkeit der letzteren Beobachtung wäre hiernach zunächst wohl von kritischen Carabus-Kennern zu bestätigen. ') Sculptur-Elemente der Carabus. Deutsche Ent. Zeitschrift 1878. p. 274 Note 1. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Für Deutschland neue Käfer. 1. Cryptopleurum crenatum Panzer = Vaucheri Tournier, von C. minutum F. = atomarium Oliv. (non Fabr.) durch tiefgefurchte Punktreihen und stark erhabene Zwischenräume verschieden, be- sitze ich aus dem Harz und Caucasus (Leder No. 95). 2 Philydrus halophilus Bedel ist durch einfarbiges 2tes Maxil- larpaipenglied und schwarze Färbung des Kopfes, die bis zu den Augen nach vorn reicht, von testaceus F. verschieden. Mein Vater fand die Art in den salzigen Wässern der Salinen von Nauheim in der Wetterau in Oberhessen. Sonst ein Meeresstrandbewohner, Küsten von Frankreich und Mittelmeer. 3. Von Orthochaetes erinaceus Duval besitze ich ein Stück aus Ems; der Kafer ist noch nicht als deutscher bekannt; den setiger besitze ich aus dem Taunus. Dr. v. Heyden. 4. Epuraea laeviuscula Gyll., welche nach Reitter nur in Schwe- den vorkommt, sammelte ich im Sommer 1879 in einigen Ex. an entrindeten Fichten in der Nähe des Oberharzes. C. Wileken in Hildesheim. 5. Parnus striatellus ist bei Görz in Mehrzahl am Isonzo, 6. Clytra propinqua ebenfalls bei Görz einzeln auf Rhamnus frangula von Hrn. Schulrath Schreiber gesammelt, die Bestimmung von H. v. Kiesenwetter gegeben worden. 7. Scolytus Kirschi Skalitzky wurde von H. Oberförster- Can- didat Schreiner bei Wodek (Reg.-Bez. Bromberg) in einigen todten Ex. in einer Rüster aufgefunden. G. Kraatz. 8. Euplectus intermedius Wollaston seither wohl mit Harsteni und punctatus verwechselt, fing Dr. Osc. Boettger in seinem Hausgarten bei Frankfurt. Ebenso Eupl. Aubeanus Sauley, seither nur aus Mecklenburg (Konow) bekannt. 9. Die Frankfurter Stücke der Zeugophora flavicollis mit gel- ben Hinterschenkeln gehören zur var. australis Weise. 10. Alle meine Frankfurter Atraphilus elongatus gehören nicht zu dieser Art, die nur an der Nord- und Ostsee vorkommt, son- dern zu ruthenus Solsky. 11. Microglosa nidicola Fairm. fand ich am 20. Juli 1881 in Anzahl an den Wänden der Sandgruben bei Bockenheim am Ein- gang der Nester der Uferschwalbe. Dr. v. Heyden. m — — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Neue Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien, | beschrieben von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. (Hierzu Tafel V.) Von dem um die entomologische Wissenschaft vielfach verdien- ten Herrn Hans Simon in Stuttgart erhielt ich eine ansehnliche Partie Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien zur Determi- nation vorgelegt, die mir Anlafs zu diesem Artikel gaben. Das Material wurde von Herrn Professor Müller um Sao Paolo gesam- melt. Ich habe bei dieser Gelegenheit einige Beschreibungen neuer Arten aus Columbien, welche sich in meiner Sammlung vorfanden, den ersteren zugefügt, was den Werth dieser kleinen Arbeit nicht beeinträchtigen dürfte. Für die liberale Mittheilung, theilweise auch Ueberlassung der schönen Thiere, sowie besonders für die Tragung der Kosten für die beigegebene Tafel wird Herrn Simon sowohl von meiner Seite als auch von der Redaction herzlich gedankt. Pselaphidae. Apharus nov. gen. Corpus sat latum, convexum, pubescens, antennis crassis, 11-articulatis, basi approximatis, clavatis, palpis quadriarticulatis, articulo ultimo crasso, ovali, introrsum apicem versus excavato, oculis emarginatis. Caput antice subbituberculatum, subtiliter bifo- veolatum; prothorax subglobosus, basi trifoveolatus, foveolis minu- tis; elytra elongata, stria suturali profunde impressa, stria dorsali abbreviata; abdomen segmentis dorsalibus haud marginato-reflexis, segmento primo conspicuo, magnis convexo, segmentis ventralibus quinque perspicuis, primo maximo, reliquis angustis, coxis posticis inter se parum distantibus, tarsi triarticulati, unguiculis binis aequalibus. Mit Hamotus Aubé verwandt, aber die Fühler dicker, mehr ge- nähert, Halsschild ohne Basal-Querfurche, Hinterleib nicht breit gerandet und aufgeworfen, sondern wie bei Batrisus ge- formt, erstes Segment lang, die Tarsen mit 2 gleichen Klauen. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. 9 130 E. Reitter: über neue Kopf ähnlich wie bei Tychus. Letztes Glied der Kiefertaster verdickt, oval, innen vor der Spitze ausgehöhlt. Fühler dick, erstes Glied fast doppelt so lang als breit, das nächste ebenso dick, qua- dratisch, die nächsten 6 quer, allmählig breiter werdend, Glied 9 und 10 gröfser, allmählig breiter werdend, quer, letztes Glied sehr grols, fast kugelförmig. Augen mälsig grols, seitlich stehend, ge- gen die Schläfen ausgerandet, die Ausrandung lang behaart. Hals- schild wie bei Bryazis; alle drei Basalgrübchen punktförmig, ohne Querfurche. Figd. breit, mindestens so lang als zusammen breit, mit tiefem Naht- und abgekürztem Dorsalstreifen. Das erste sicht- bare Dorsalsegment so lang als die folgenden zusammen, alle wie bei Batrisus geformt, und fein, einzeln schräg gerandet, nicht ab- gesetzt und aufgebogen. Bauch aus 5 Ringen gebildet, der erste sehr lang, die andern kurz. Hinterhüften von einander entfernt. Beine lang und dick, Tarsen 3gliederig mit zwei gleichen, feinen Klauen. — Von Cercocerus durch die Randung des Abdomens und das Endglied der Taster verschieden. 1. Apharus Mülleri Rttr. n. spec.: Rufo-testaceus, fulvo-pu- bescens, capite thorace angustiore, fronte bifoveoluta, prothorace subgloboso, leviter transverso, foveolis basalibus minutis, elytris am- pliatis, thorace sesqui longioribus, parce punctulatis, segmento dorsali primo conspicuo magno distincte punctato. — Long. 2 mill. Mas: Trochanteribus anticis et femoribus anticis prope basin subtiliter dentatis, metasterno apice impresso. Patria: Brasilia: Sao Paolo (2600 Fuls über dem Meere). Coll. Hans Simon in Stuttgart. Taf. V. Fig. 4. Einem Hamotus sehr ähnlich. Fühler sehr dick, den Hinter- rand des Halsschildes kaum überragend, das letzte Glied grols, kugelförmig, wenig länger als breit. Kopf klein, so lang als breit, die Stirnwulst zu zwei nahen Höckern getheilt, kaum sichtbar punk- tirt, jederseits mit einem kleinen Grübchen. Halsschild etwas brei- ter als lang und viel breiter als der Kopf, nach vorn etwas mehr als zur Basis verengt, an dieser mit 3 kleinen, punktförmigen Grüb- chen, wovon die dufseren in den Hinterwinkeln stehen. Flügel- decken fein, das erste sichtbare grofse Rückensegment etwas deut- licher punktirt. Körper gelbroth, etwas glänzend, ziemlich dicht gelb, abstehend behaart. Bei dem & sind die Trochanteren der Vorderbeine und die Vorderschenkel an der Wurzel auf der Unterseite in ein kleines, spitziges Zähnchen erweitert, die Hinterbrust grubenartig eingedrückt und die Mittel- und Hinterschienen vor der Spitze etwas gebogen. Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 131 Es liegen mir 2 gi von H. Prof. Müller gesammelt vor, dem ich diese schöne Art dedicire, welche sich in der Sammlung mei- nes Freundes Hans Simon in Stuttgart befinden. 2. Hamotus gracilicornis Rttr. n. sp.: Obscure castaneus, fulvo-hirtus, palpis tarsisque ferrugineis, vir punctatus, capite parvo, thorace angustiore, oblongo, inter oculos bifoveolato, antennis elon- gatis, dimidium corporis superantibus, articulis 3-9 quadratis, aut latitudine parum longioribus, clava triarticulata, parum abrupta, articulis duobus penultimis oblongis, aequalibus, ultimo latiore, magno, elongato, obovato, eztus sinuato; prothorace oblongo, antrorsum magis angustato, foveolis basalibus subaequali- bus, sat magnis; elytris latis, thorace minus longioribus, stria sutural integra discoidalique in medio abbreviata profunde impressis; abdominis segmentis duobus primis dorsalibus conspicuis subaequalibus; tibüis anticis subrectis, posterioribus apice leviter si- nuatis. — 2 Long. fere 3 mill., g' incognitus. Patria: Columbia. Coll. Reitter. Mit den bekannten Arten im Baue des Körpers sehr überein- stimmend, aber durch Gröfse und die langen, schlanken Fühler sehr ausgezeichnet. Eine Verbindung zwischen den Basalgrübchen des Halsschildes, wie sie Aubé bei seinem ebenfalls grofsen H. la- teritius aus Columbien angiebt, ist nicht vorhanden. Das letzte Glied der Fühler ist fast so lang als die 3 vorhergehenden zusam- men, gegen die Spitze allmählig dicker, an der Basis leicht ge- schwungen. 3. Hamotus monachus Rttr. n. sp.: Castaneus, elytris tar- sisque ferrugineis, fulvo pubescens, capite thorace vir angustiore, viz oblongo, inter oculos bifoveolato, antennis robustis, articulis 2, 3 quadratis, 4—8 transversis, clava triarticulata magna, bene abrupta, articulis sensim paullulum latioribus, duobus penul- timis quadratis, ultimo obovato, magno, duobus praecedentibus longitudine; prothorace subcordato, latitudine haud longiore, laevi, foveolis tribus sulca arcuata connezis impresso; elytris thorace fere sesqui longioribus, parce punctulatis, stria suturali inte- gra discoidalique in medio abbreviata profunde impressis; abdomi- nis segmentis duobus primis dorsalibus conspicuis subaequalibus; tibiis anticis subrectis, posterioribus leviter sinuatis. — Q Long. 2.2 mill., g' incognitus. — Patria: Yucatan. Coll. Reitter. Hamotus monachus Saulcy in litt. 9 * 132 E. Reitter: über neue Die ‘Behaarung ist viel feiner als bei Ham. gracilicornis, und darum wohl von H. commodus Schauf. auch verschieden, der, wie auch der kleine H. humeralis Aubé, eine die Basalgrübchen des Halsschildes verbindende Querrinne besitzt. So lange Herr Dr. Schaufufs uns die Dimensionen der einzelnen Fühlerglieder nicht beschreibt, worauf es bei diesen Thieren hanptsächlich ankommt, so lange werden seine Arten schwer zu deuten sein. Färbung und die sich immer wiederholenden Angaben über die Körperform ohne vergleichende Angaben zu einander, bleiben bei dieser Familie stets Unterschiede letzten Grades. 4. Hamotus clavicornis Rttr. n. sp.: Rufo-castaneus, fulvo- pubescens, palpis tarsisque testaceis; capite thorace vir angustiore; inter oculos bifoveolato; antennis brevibus, crassis, articulo se- cundo quadrato, 3—8 transversis, sensim magis trans- versis, clava sat bene abrupta, triarticulata, articulis sensim parum jatioribus, duobus penultimis valde transversis, ultimo mazimo, latiore, ovato, apice obtuserotundato, fere tribus praecedentibus longitudine; thorace subcordato, latitudine haud lon- giore, laevi, foveolis basalibus tribus sat magnis, subaequalibus, elytris thorace plus sesqui longioribus, varcissime vir per- spicue punctulatis, stria suturali integra dorsalique ante medium ab- breviata profunde impressis; abdominis segmentis duobus primis dor- salibus conspicuis subaequalibus; tibiis anticis subrectis, posteriori- bus sinuatis. — 9 Long. 2.2 mill., J latet. Patria: Venezuela. Coll. Reitter. Durch die kurzen Fühler mit queren Mittelgliedern recht be- merkenswerth. 5. Hamotus tritomus Ritr. n. sp.: Rufo-ferrugineus, fulvo- pubescens, palpis pedibusque rufo-testaceis, vir punctatis, capite tho- race viz angustiore, inter oculos bifoveolato, antennarum articulo primo cylindrico, secundo quadrato, 3—8 parum minoribus, transversis, clava triarticulata valde abrupta, sensim paulo latiora, articulis duobus penultimis subquadratis, ultimo magno, ovato, praecedente sesqui longiore, pro- thorace subcordato, foveolis lateralibus cum sulca transversa con- neris, foveola media vic perspicua; elytris thorace sesqui lon- gioribus, stria suturali integra dorsalique abbreviata fortiter im- pressa, abdominis segmentis duobus primis conspicuis dorsalibus Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 133 subaequalibus, tibiis posterioribus minus sinuatis. — Long. 2 mill. — Patria: Columbia: Sito; Ambalema. Coll. Reitter '). Ich besitze 2 Weibchen von dieser schénen Art, welche sich durch die grofse 3gliederige Fühlerkeule, die viel mehr als 1 der gesammten Fühlerlänge einnimmt, und durch die tiefe Basalfurche des Halsschildes auszeichnet, in deren Grunde das Mittelgrübchen kaum zu entdecken ist. Batrisus Aube. Diese sehr artenreiche Gattung läfst sich in nachfolgende Sub- genera zerlegen, auf die der Kürze und leichteren Uebersicht we- gen bei ferneren Neubeschreibungen Rücksicht genommen werden sollte. Ihre Deutung wird sodann wesentlich erleichtert sein. Bei allen Arten hat nur das erste sichtbare Rückensegment eine scharfe Seitenrandkante. ") Mir ist noch nachfolgende unbeschriebene Art bekannt: Hamotus singularis Rttr. n. spec.: Rufo - castaneus, palpis tarsisque rufis, fulvo-pubescens, vir punctatus, capite thorace fere aequilato, inter oculos bifoveolato, antennis mediocribus, articulo primo latitudine duplo longiore, articulis 2-3 quadratis, cete- ris sensim magis subtransversis, clava viz abrupta, ar- ticulis penultimis transversis praecedentibus parum la- tioribus, ultimo crasso, mazimo, subglobosim obovato, praecedente duplo latiore; prothorace subcordato, latitudine haud longiore, basi trifoveolato, elytris thorace parum longioribus, stria suturali integra dorsalique valde abbreviata profunde impressa, abdominis segmento dorsali primo conspicuo secundo parum fongsone: tibiis anticis rectis, posterioribus leviter sinuatis. Mas: tibüs posticis apice longe calcaratis, calcaribus sensim apice subincrassatis. Patria: Mexico. Gefunden von Bilimek. In meiner Samml. Von H. suturalis Schauf. und commodus Schauf. sicher durch die nicht durch eine Querfurche verbundenen Griibchen des Halsschildes verschieden. An den Fühlern sind die 2 queren, ziemlich kleinen vorletzten Glieder wenig abgesetzt, dagegen das letzte rundlich eiförmige Glied aufserordentlich stark verbreitert. Die Hinterschie- nen des ¢ haben einen langen Sporn, der gegen die Spitze sicht- lich dicker wird, 134 E. Reitter: über neue Die scharfe Seitenrandlinie des ersten Rückensegments erreicht nicht die Mitte desselben; dieses von hier zur Spitze stielrund; das schräge Sublateralfältchen ist nur am ersten und vierten Segmente vorhanden, das 3te und 4te vollständig ungerandet. Endglied der Taster kurz, verkehrt spindelförmig, an der Wurzel dünn, über der Mitte verdickt. Halsschild mit 3 Längsfurchen, ohne Basaldörn- chen. Fld. mit abgekürztem Dorsalstreifen. Aube: Batrisus'!). Die scharfe Seitenrandkante des ersten Segments erreicht fast die Spitze desselben; Endglied der Taster länglich, spindelförmig, an der Wurzel breiter, gegen das Ende zugespitzt. Alle 4 Rückensegmente mit feinen Sublateralkielchen. Hals- schild mit 3 Längsfurchen und mit deutlichen Basaldörnchen. Fld. mit kurzem Dorsalstreifen. Rttr.: Batrisodes. Nur das Iste und 4te Segment mit feinen Sublateralkielchen, das 2te und 3te höchst fein linienförmig gerandet. Halsschild ohne Dörnchen. Fld. ohne Dorsalstreifen. Halsschild mit Seitenfurchen, Mittelfurche fehlt. Reitter: Syrbatus. Halsschild ohne Längsfurchen. Leconte: Arthmius. 6. Batrisus (Syrbatus) clypeatus Ritr. n. sp.: Rufus, ni- tidus, pubescens, capite thoracis latitudine, fronte antrorsum pro- funde exciso, margine antice deflero valde foveolatoque, lateribus elevato, vertice subtilissime longitudinaliter cristato, clypeus produc- tus, apice subrotundato, postice tuberculato, antennarum articulo primo inflato, apice magis incrassato, introrsum apice rotundatim producto, supra canaliculato, ceteris angustioribus, articulis 3—8 subaequalibus, leviter oblongis, ultimis tribus magis incrassatis, duo- bus penultimus subglobosis, ultimo obovato, apice acuminato; pro- thorace subcordato, haud transverso, ante basin sulca tenui trans- versa impressa, utrinque foveolata, sulca laterali longitudinaliter in- sculpta, media nulla, elytris globoso amphatis, laevibus, stria sutu- ralt distincta,: discoidah nulla, abdominis segmento primo dorsah majore, foveolis lateralibus parum perspicuis, in medio haud foveo- lato, tubiis posticis breviter calcaratis. — Long. 2 mill. Taf. V. Fig. 6. Mas: tibüs intermedüs apice calcaratıs. 1) Diese Gruppe dürfte wegen dem abweichenden Endgliede der Taster, sowie den völlig ungerandeten mittleren Abdominal- segmenten vielleicht eine selbstständige Gattung bilden. Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 135 Patria: Brasilia: Sao Paolo (3000 Fufs über dem Meere). Coll. Hans Simon. Durch die Kopfbildung erinnert diese Art an unseren Batrisus oculatus; das Halsschild hat aber weder eine Mittellängslinie noch Basaldörnchen. Mir liegen 2 wohlerhaltene Männchen vor. 7. Batrisus (Syrbatus) Phantasma Ritr. n. spec.: Testa- ceus pubescens, capite magno, thorace latiore, antice profunde exca- vato, lateribus cavam, utrinque in lobam duobus dentiformibus pro- ductis, dente posteriore extus dense piloso, clypeus apice triangu- lari, fronte punctata, foveola oculari oblonga, antennis elongatis, articulo primo incrassato, suboculto, ceteris suboblongis, clava mi- nus abrupta, articulis duobus penultimis suboblongis, fere globosis, ultimo elongato, apice acuminato; prothorace subcordato, longitudine fere breviore, vir perspicue punctato, sulca transversa ante basin, longitudinal prope lateribus sat fortiter impressis, elytris globoso ampliatis, vic punctulatis, stria suturali distincta, dorsali nulla, ab- dominis segmento primo dorsali majore, pliculis brevissimis; tibiis posticis tenwiter calcaratis. — Long. 1.5 mill. Taf. V. Fig. 7. Mas: trochanteribus intermedüs spinosis, femoribus anticis et tibus anticis intus in medio subdentatis, tibiis intermediis calcaratis. Patria: Brasilia: Sao Paolo (4000 Fufs über dem Meere). Coll. ‘Hans Simon. Von B. clypeatus durch grölseren, längeren, anders gebildeten Kopf und die Geschlechtsdifferenzen sehr verschieden. Ein einzelnes, etwas beschädigtes Männchen. 8. Batrisus (Syrbatus) sublyratus Rttr. n. spec.: Rufus, pubescens, palpis tarsisque testaceis, capite thoracis latitudine, fronte inter antennas transversim impressa, impressione in medio inter- _rupta, prope oculos foveolato, vertice breviter carinato, antrorsum obsolete longitudinaliter subimpresso, lateribus leviter obtuse elevato, thorace subcordato, lateribus antice subangulato, ante basin sulca transversa impressa, ante angulos posticos foveolato et sulca longi- tudinali sublaterali impressa, intermedia nulla, elytris globoso am- pliatis, stria suturali distincta, dorsah nulla, abdominis segmento primo dorsali majore, pliculis basalibus brevissimis plus quam ter- tiam disci partem includentibus, tibiis posticis apice spinula, tenui subarcuata armatis. — Long. 2.2 mill. i Mas: incognitus. 136 E. Reitter: über neue Patria: Brasilia: Sao Paolo (3000 Fufs über dem Meere). Coll. Hans Simon. Es liegen mir von dieser Art 2 Weibchen vor. Diese Art ist der nächsten sehr ähnlich, unterscheidet sich jedoch durch die Sculp- tur des Kopfes. Die Fühler sind schlank, das 2te bis 7te Glied länger als breit, das Ste merklich länger als die umgebenden, das 8te klein, rund, 9 und 10 breiter, kugelig, das letzte lang eiförmig, zugespitzt, etwas breiter als die vorhergehenden. 9. Batrisus (Syrbatus) simplicifrons Rttr. n. sp.: Rufus, pubescens, palpis tarsisque testaceis, capite prothoracis latitudine, fronte subquadrato, antrorsum profunde impresso, impressione in medio interrupta, prope oculos foveolato, lateribus leviter obtuse ele- vato, antennarum articulis 3—7 leviter oblongis, 8 parum minore, clava vix abrupta, articulo 9 suboblongo, 10 fere quadrato, ultimo minus latiore, oblongo, apice acuminato, prothorace subcordato, la- titudine parum longiore, sulca transversa ante basin, sulcoque lon- gitudinali sublaterah impressis, foveola ante angulos posticos parva; elytris globoso ampliatis, vic punctulatis, striola suturali impressa, dorsali nulla, abdominis segmento primo dorsal majore, pliculis ba- sals brevis fortiter elevatis, vic dimidiam disct partem includenti- bus; tibiis posticis breviter calcaratis, — Long. 2.2 mill. Mas: fronte margine antice in medio subangulato, impressione transversa antice in medio vir interrupta, antennarum articulo primo magis inflato, tibiis intermediis robustioribus, apice fortiter calcaratis. Patria: Brasilia: Sao Paolo (3000 Fufs über dem Meere). Coll. Simon, Reitter. Bei den g! ist der Vorderrand der Stirn zwischen den Fühlern eckig erweitert, die Querfurche vor demselben in der Mitte nicht unterbrochen, das Wurzelglied der Fühler dicker, die Mittelschie- nen robuster mit einem starken Endsporne. 10. ‚Batrisus (Syrbatus) calcarifer Rttr. n. sp.: Rufo-te- staceus, pubescens, palpis tarsisque pallidis, capite cum oculis tho- race fere latiore, fronte transversim quadrata, antrorsum sulca trans- versa in medio interrupta impressa, prope oculos foveolato, utrinque punctulato, vertice obsolete longitudinaliter foveolato, antennarum articulis A—10 subglobosis, duobus penultimis parum majoribus, ul- timo obovato, apice acuminato, prothorace subcordato, latitudine fere longiore, sulca transversa tenui ante basin, longitudinal prope Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 137 lateribus impressis, foveola ante angulos posticos parva, elytris glo- boso ampliatis, laevibus, striola suturali distincta, discoidah nulla, abdominis segmento primo dorsali majore, pliculis brevissimus, con- vergentibus, latitudine dimidiam segmenti partem includentibus; tibus posticis sat longe calcaratis, — Long. 1.8 mill. Mas: latet. Patria: Brasilia: Sao Paolo (3000 Fufs über dem Meere). Coll. Hans Simon. Auf dem Scheitel befindet sich, anstatt des gewöhnlichen Leist- chens, ein längliches Grübchen; die Seiten des Kopfes sind schwach aufgeworfen, punktirt. Nur ein einzelnes Weibchen. 11. Batrisus (Syrbatus) brevispinus Rttr. n. sp.: Rufus, pubescens, palpis tarsisque testaceis, capite cum oculis thorace la- tiore, fronte transversim quadrata, punctata, antice fovea transversa magna impressa, foveola laterali angusta, antennarum articulis 3—7 suboblongis, 8 parvo, rotundato, 9, 10 parum majoribus, globosis 11° magno, obovato, apice acuminato, prothorace subcordato, lati- tudine vir longiore, sulca transversa tenui ante basin, longitudinal prope lateribus impressis, elytris globoso ampliatis, stria suturali distincta, discoidali nulla; tibtis posterioribus parum, anticis tenuis introrsum magis curvatis, posticis apice brevissime calcaratis. Mas: latet. — Taf. V. Fig. 8. Patria: Brasilia: Sao Paolo (3000 Fufs über dem Meere). Coll. Hans Simon. Dem Vorigen sehr ähnlich, die Hinterschienen haben aber nur einen sehr kurzen Enddorn, die Vorderschienen sind dünn und nach innen stark gebogen, die Stirn hat am Vordertheile eine tiefe, grofse, quere Grube, in welche die kleinen Seitengrübchen ein- münden. Nur ein einzelnes defectes Weibchen. 12. Batrisus (Arthmius) tripunctatus Rttr. n. sp.: Ru- fus, palpis pedibusque testaceis, pubescens, capite magno, thorace parum latiore, subtilissime parce punctulato, vertice trifoveo- lato, foveola intermedia minore, lateribus minus elevato, margine antice deflero, tuberculo antennari gibboso, opaco, anten- narum articuls 3, 4, 6, 8 subquadratis, 5, 7 subelongatis, clava triarticulata parum abrupta, articul. duobus penultimis subglobosis; prothorace subcordato, haud transverso, sulca transversa ante basali 138 E. Reitter: über neue et utrinque foveola impressis; elytris globoso ampliatis, vic punc- tatis, stria suturali distincta, dorsali nulla, abdomine segmento primo dorsali majore, pliculis segmentam latitudine plus quam dimidiam disct partem includentibus; tibiis anticis rectis, postice brevissime calcaratis. — Long. 1.6 mill. Mas: Callo humerali prominulo, trochanteribus anterioribus bre- viter angulatis, tibiis intermediis intus ante apicem parum emargi- natis, apice brevissime calcaratis. Patria: Columbia: Bogota. Coll. Reitter. Diese Art ist durch die 3 Scheitelgrübehen und die matten, stark beulenförmig vortretenden Fühlerhöcker sehr leicht kenntlich. An der Basis des Halsschildes befinden sich aufser dem normalen Grübchen, in welche die Querfurche einmündet, 2 kleine punkt- förmige Grübchen in der Nähe der Hinterecken, die zwar den an- deren Arten auch zukommen, bei dieser aber sehr deutlich sicht- bar sind. Es liegen mir 2 J' und 12 vor. 13. Batrisus (Arthmius) Luzerae Rttr. n. sp.: Castaneus, capite obscuriore, elytris pedibusque rubris, palpis tarsisque testa- ceis, pubescens, capite magno, thorace fere parum laliore, subru- goso, tuberculis antennarus valde gibbosis, foveola ocuları antror- sum in sulcis productis, sulcis antice conjunctis, vertice foveolato; antennarum articulis 3, 4, 6, 8 subquadratis, 5, 7 oblongis, clava triarticulata, parum abrupta, articulis duobus penultimis quadrato- subtransvis; prothorace subcordato, vic transverso, sulca transversa ante basali et utrinque foveola impressis; elytris ampliatis, vir punc- tatis, stria suturali distincta, .discoidali brevissime obsoleta, callo humerali subangulato, abdomine segmento dorsali primo majore, pliculis brevissimis, subobsoletis, segm. latitudine plus quam dimi- diam disci partem includentibus, tibus leviter curvatis. Long. 1.8 mill. Patria: Columbia: La Luzera. Coll. Reitter. Dem B. tripunctatus ähnlich, der Kopf-ist aber runzelig sculp- tirt, die Fühlerhöcker grölser, dazwischen mit einem Eindrucke, in welchem auch die seitlichen Stirnfurchen einmünden, das Scheitel- griibchen ist grölser, alle Schienen leicht gebogen, die Fld. weniger kugelig, mit schwach zahnförmig vortretender Schulterbeule, dicht daneben mit einem schwachen Längseindruck. Ich besitze von die- ser Art nur ein einzelnes Weibchen. Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 139 14. Batrisus (Arthmius) bicolor Rttr. n. sp.: Rufus, pal- pis testaceis, capite prothoraceque nigris, pubescens, fronte trans- versim quadrato, antrorsum transversim impresso, impressione in medio interrupta, vertice intermediis subglobosis, ultimis tribus pa- rum majoribus, duobus penultimis globosis, articulo ultimo praece- dentibus latiore, obovato, prothorace capite vir angustiore, subcor- dato, latitudine vir longiore, ante basin utrinque foveola oblonga, sulca tenui transversa impressis, sulcis longitudinalibus nullis, ely- tris globoso ampliatis, vir. perspicue parce punctulatis, stria suturali distincta, discoidali nulla; abdominis segmento primo dorsali ma- jore, pliculis basalibus brevissimis, extis subfoveolato, in medio vir im- presso; tibiis posticis tenuiter calcaratis, — Long. fere 1.5 mill. Mas: incognitus. Patria: Brasilia: Sao Paolo (400 Fufs über dem Meere). Coll. Hans Simon. In der Färbung dem B. rhinoceros Schauf. ähnlich, aber klei- ner, Scheitel ohne Längskiel. Zum Verständnisse nachfolgend beschriebener Arten mag an dieser Stelle gegeben werden eine Uebersicht der mit Bryazis verwandten Gattungen. Die 3 ersten sichtbaren Rückensegmente gerandet und fast immer aufgebogen ; Endglied der Taster kurz spindelförmig oder oval. Fühler in beiden Geschlechtern 10gliederig; erstes Rücken- segment grofs, plattenförmig verlängert mit langen Dorsal- strichen. Halsschild mit 3 Grübchen. Fld. mit Dorsal- streifen. Korper lang behaart.. . . Brendel: Decarthron '). Fühler 11gliederig. Fld. mit Dorsalstreifen; erstes sichtbares Rückensegment deutlich länger als die folgenden. | Der umgeschlagene Rand der Flügeld. ohne Sublateral- furche. Die 3 Basalgrübchen des Halssch. stehen frei. Ab- men ohne Grube. Erstes Fühlerglied einfach, wenig länger als breit. Leach.: Bryaxis. 1) Von Bryazis durch gedrungene Gestalt, lange Behaarung und 10gliederige Fühler abweichend. 140 E. Reitter: über neue Erster Fühlerglied stark verlängert, die innere Apicalecke zahnartig vortretend, das folgende an der Aufsenecke des ersten angefügt. Schaufuls: Gonathocerus }). Halsschild mit Basalquerfurche, das mittlere Grübchen fehlt; Abdomen zwischen den Dorsalstricheln mit einem Basalgrübchen. . . . . Rttr.: Acamaldes ?). Der umgeschlagene Rand der Fld. mit Sublateralfurche. Die drei Griibchen des Halsschildes durch eine quere Furche verbunden. Spitzenrand der Fld. in der Mitte beim ¢ mit einem lappenförmigen, häufig häutigen Ambangiee cp i sch se) hee tye SaulcyeShybrexzsE))® Fliigeldecken ohne Dorsalstreifen. Fld. mit Nahtstreifen. Erstes sichtbares Rückensegment wenig länger als eines der folgenden. Körper mehr oder minder behaart. Fld. an der Basis mit 4 kleinen Grübchen. Fühler in beiden Geschlechtern deutlich 1lgliederig. Halssch. jederseits an der Basis mit einem Grübchen. Die fein gerandeten Seiten des Abdomens nicht aufge- bogen. . NETTER N, . Rttr.: Xybaris +). Fld. an der Basis ohne Grübchen. Letztes Glied der Fühler beim g' mit dem 10ten verwachsen. Hals- 1) Nunquam otiosus p. 506. — Der Autor will diese Gattung wegen der Fühlerbildung zu Ahezius stellen, was aber nicht statt- haft ist, da sich dieselbe von Bryazis nur durch dieselbe unter- scheidet. 2) Ich habe diese Gattung als Subgenus, bei Beschreibung der Bryaszis bythinoides von der Goldküste, an gleichem Orte beschrie- ben; reclamire jedoch nun dafür die Gattungsberechtigung. 3) Zu den vielen Unterschieden, die wir bereits von Rybazis kennen, konnte ich noch jetzt den noch nicht bekannten sexuellen zufügen; ich habe an allen mir bekannten exotischen Arten dieser wohlbegründeten Gattung die Flügeldeckenbildung angetroffen. 4) Entfernt sich von Bryazis, dem diese Gattung, namentlich den Arten des Subgenus Reichenbachia aufserordentlich ähnlich sieht, durch sehr schmal gerandetes, nicht aufgebogenes Abdomen. Halsschild nur jederseits mit einem Grübchen. Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 141 schild ohne Grübchen. Die gerandeten Seiten des Abdomens aufgebogen. . . . . . . King: Eupines 4). Erstes sichtbares Riickensegment stark verlängert. Ab- domen sehr schmal gerandet. Körper sehr fein behaart. Basis der Fld. ohne Griibchen.. . . . . . Leconte: Scalenarthrus 2). Körper kahl. Flügdel. an der Basis mit einem Grübchen im Nahtstreifen und einer Grube ne- ben den Schultern. Glied 9 und 10 der Fühler stark quer, 11 sehr grofs, lang eiförmig. Leconte: Eupsenius °). Flügeld. ohne Naht und Dorsalstreifen, Halsschild ohne Grübchen, mit einer schwachen Basalquerfurche. Sei- ten des Abdomens fein gerandet, das erste Segment langer. ken een... oe eo ueconte:: Pselaptus:‘). Nur das erste sichtbare längere Rückensegment gerandet. Endglied der Palpen zugespitzt, schwach beilförmig. Füh- ler llgliederig. Halsschild mit tiefer Basalquerfurche, jederseits mit einem Grübchen; das Mittelgrübchen fehlt. Fld. ohne Dorsalstreifen. . . . . . Rttr.: Batrybrasis 5). Hinterleib vollkommen ungerandet. Endglied der Palpen oval, schwach beilförmig. Fühler l1gliederig, das 9te u. llte Glied verdickt. Halsschild ohne Grübchen und Fur- chen, am Seitenrande mit einem kleinen Höckerchen. Fld. ohne Naht und Rückenstreifen. Basis des ersten Rücken- segments mit mehreren kleinen Grübchen. Westw. Sathytes ®). 1) Mit dieser Gattung ist identisch: Byrazis Rttr., Verh. d. Nat. Ver. in Brünn 1880, p. 166. *) Trans. Am. Ent. Soc. 1880, 185. 3) Mit Bryazis ebenfalls sehr nahe verwandt, einen Uebergang zu Trimium gewissermalsend darstellend. 4) Trans. Am. Ent. Soc. 1880, 184. 5) Bildet einen Uebergang zu Batrisus. Die Taster sind mehr jenen von Bythinus ähnlich, nur ist das Endglied viel kleiner. Das Abdomen ist nur am ersten Segmente gerandet: 6) Trans. Ent. Soc. Lond. 1870, II. 128. Mir ist diese Gat- tung unbekannt. 142 E. Reitter: über neue 15. Decarthron bipunctatum Ritr. n. sp.: Rufum, nitidum, convecum, palpis tarsisque testaceis, longe pubescens, capite thorace viz angustiore, utrinque foveola parva impressa, oculis grandibus, rotundatis, prothorace transverso, subcordato, laevi, foveolis latera- libus nullis, foveola antescutellari minuta, profunde impressa; elytris latis, stria suturah et discoidah apice abbreviata profunde insculpta parce subtilissime punctulatis, striolis abdominalibus levissime diver- gentibus, fere parallelis, longitudine dimidiam segmenti partem su- perantibus, plus quam dimidiam disci partem includentibus; antennis sat tenuibus, articulis 3—8 quadratis, articulo 9 paullulum majore, clava subbiarticulata; tibiüs subrectis, posticis leviter sinuatis. — Long. 1.3 mill. Patria: Columbia. Coll. Reitter. Dem Decarthron stigmosum ähnlich, aber etwas kleiner, leb- hafter roth, mit dünneren Fühlern. Auf dem Kopfe sind nur zwei deutliche Grübchen vorhanden; vor denselben ist manchmal unter jedem einzelnen noch die Spur eines anderen angedeutet. Ich besitze 3 2 aus Carracas. 16. Bryazis nasuta Rttr. n. sp.: Rufo-testacea, palpis pedi- busque pallidis, brevissime vir perspicue pubescens, capite thorace haud angustiore, fronte magna, plana, juxta oculos grandiores fo- veolata, margine antice in medio subdefleco et foveolato, antennis elongatis, articulis 1—6 oblongis, tertio longiore, 7 et 8 quadratıs, clava triarticulata, minus abrupta, his articulis sensim latioribus, duobus penultimis oblongo-quadratis, ultimo magno, ovato; palporum articulo ultimo elongato, prothorace subcordato, vir transverso, fo- veolis laterahbus parvis, intermedia minutissima; elytris vir punc- tatis, stria dorsali ante apicem abbreviata, striohs abdominalibus brevissimis, longitudine sextam partem aequantibus, terliam disci partem includentibus; pedibus gracilibus, longioribus, tubus basi te- nuibus, subrectis, posticis leviter sinuatis. — Long. 1.5 mill. Mas: antennarum articulo quinto sextoque incrassato, quinto subquadrato, sexto elongato; tibiis intermediis intus paulo ante api- cem spinula armatis. Patria: Honda am Magdalena. Coll. Reitter. Diese Art ist durch blasse Farbung, lange Fiihler und Beine recht ausgezeichnet; sie gehört in die Untergattung Reichenbachia und in die Verwandtschaft der Br. eucera Aube. Die Stirn ist ziemlich eben, grofs, viereckig, neben den Augen befindet sich das Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 145 gewöhnliche Grübchen; das vordere ist im Vorderrande der Stirn eingefügt, und gleichzeitig ist diese Stelle etwas nach abwärts ge- neigt, wodurch der Stirnrand fast in zwei kurze, stumpfe Zipfeln ausgezogen erscheint. 17. Bryazis biclavata Rttr. n. sp.: Nigro-brunnea, elytris rubris, tibüs tarsisque ferrugineis, palpis testaceis, brevissime vir perspicue pubescens, capite thorace haud angustiore, fronte bifoveo- lata, foveola antice valde obsoleta, oculis mediocribus, prothorace viz transverso, foveolis lateralibus sat parvis, ante scutellari minu- tissima, punctiformi; elytris stria dorsali subtiliter insculpta striolis abdominalibus brevissimis, plus quam tertio segmentam partem in- cludentibus, tibüs subrectis, posticis leviter sinuatis. — Long. 1.8 mill. Taf. V. Fig. 10. Mas: antennis articulis 3 et 4 parvis, transversis, 5 et 6 valde “‘magnis, incrassatis, irregularibus, quinto majore introrsum excavato et bispinuloso, sexto fere subquadrato, articulis 7, 8 subquadratis, clava triarticulata, parum abrupta, his articulis sensim minus latio- ribus, duobus penultimis quadrato-oblongis; trochanteribus tibiisque simpleibus. Patria: Bogota. Coll. Reitter. Eine neue Reichenbachia, die wegen der Bildung der männ- lichen Fühler ebenfalls mit Br. eucera Aubé in nahe Verwandt- schaft tritt, und unserer impressa ähnelt, nur ist sie grölser, die vordere Grube des Kopfes ist verflacht und fast ganz erloschen und Trochanteren und Schienen des $ sind einfach. Mir liegt nur ein einzelnes, schön erhaltenes J vor. 18. Xybaris spiniceps Rttr. n. spec.: Parva, rufo-tesiacea, brevissime, vir perspicue pubescens, capite magno, thorace haud an- gustiore, in mare profunde excavato, temporibus extus dentato-pro- ductis, in medio antice tuberculato, antennis elongatis, articulis sub- quadratis, clava triarticulata, obscuriore, articulo ultimo elongato ovato, prothorace subcordato, longitudine parum latiore, foveohs la- teralibus distinctis, puncto antescutellari vie perspicuo, elytris con- vezis, vir perspicue punctulatis, stria suturah integra, dorsah nulla, basi foveolis punctiformibus quatuor impressis, striohs abdominahibus brevissimis, tertiam segmenti partem ineludentibus; tubs anticis pone medio intus emarginatis, tenuibus, apice curvatis, intermedius ante apicem obtuse dentatis, posticis in medio sinuatis. — Long. § 1.0 mill., Q incognita. Taf. V. Fig. 11. 144 E. Reitter: über neue Patria: Brasilia: Sao Paola (2600 Fufs über dem Meere). Coll. Hans Simon. Gelbroth, glänzend, stark gewölbt, gedrungen, schwer sicht- bar, fast staubartig behaart. Fühler lang, den halben Körper über- ragend, die Keule grofs, dreigliederig, wenig abgesetzt, allmählig breiter werdend, die vorletzten Glieder so lang als breit, das letzte lang eiförmig. Kopf des g' grofs, fast breiter als das Halsschild, oben tief ausgehöhlt, die Schläfen hinter den Augen nach auf- und auswärts lang flügelförmig erweitert, am vorderen Theile der Grube in der Mitte mit einem Höckerchen. Halsschild etwas breiter als lang, von gewöhnlicher Bryaxis-Form, gewölbt, die Seitengrübchen deutlich, das mittlere Basalgrübchen kaum angedeutet. Fld. viel breiter, kugelig gewölbt, so lang als zusammen breit, oben kaum punktirt, mit ganzem Nabtstreifen, an der Basis jede mit 4 punkt- förmigen kleinen Grübchen, wovon das innerste in der Wurzel des Nabtstreifens steht. Abdomen kurz, gewölbt, verschmälert, schmal gerandet, die Ränder nicht aufgebogen, die Dorsalstrichelchen des ersten sichtbaren Segments sehr kurz, ein Drittel der Segments- breite einschliefsend. Die Vorderschienen des g' sind gegen die Spitze verdünnt, unter der Mitte gekrümmt, die mittleren unter der Mitte innen stumpf gezähnt und die hinteren unter der Mitte nach innen gebogen. Das 2 ist unbekannt; mir liegt nur ein einzelnes d vor. 19. Xybaris troglocera Rttr. n. sp.: Parva, rufo-castanea, nitida, brevissime vir perspicue pubescens, fere glabra, capite magno, antice transversim impresso, impressione subbifoveolata, prope ocu- los magnos foveolato, antennis sat brevibus, articulis 3—8 leviter, 9 fortiter transversis, clava biarticulata, articulo penultimo triangu- lare, ullimo magno ovato, intus excavato; prothorace subcordato, leviter transverso, foveolis lateralibus obsoletis, antescutellari fere nulla, elytris converis, vic punctulatis, stria suturali integra, dor- sali nulla, bast foveohs punctiformibus quatuor impressis, striolis abdominalibus quartam segmenti longitudinem aequantibus, quintam disci partem includentibus, tibiis posticis leviler sinuatis. —o Long. 1 mill., 2 incognita. Patria: Columbia, Ubaque. Coll. Reitter 1 J. Der vorigen Art sehr ähnlich, der Kopf ist jedoch von der Breite des Halsschildes, oben eben, am Vorderrand mit einer ge- raden, feinen Querfurche; in dieser mit zwei undeutlichen Grib- chen; aufserdem mit zwei Grübchen zwischen den Augen. Mit Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 145 Bryazis denticornis Schauf., die jedenfalls trotz der kaum richtigen Angabe der zehngliedrigen Fühler, hierher gehört, verwandt, aber durch andere Sculptur des Kopfes verschieden. 20. Batrybrazis fortis n. spec.: Brunneo-castanea, nitidis- sima, fulvo-pilosa, viz punctata, capite antice semicirculariter im- presso, utrinque foveolato, antennis obscure rufis, prothorace capite oie latiore, transverso, subcordato, ante basin profunde transversim sulcato, elytris latis, ante apicem latissimis, vix perspicue punctatis, thorace fere duplo longioribus, basi in medio foveola punctiformi levius impressa, abdominis segmento primo majore parce subtilissime punctulato, striolis haud conspicuis, ceteris angustis, sensim subacu- minatis, palpis pedibusque rufo-testaceis. — Long. 1.6 mill. Taf. V. Fig. 5. Fem.: antennarum articulis duobus primis leviter incrassatis, primo latitudine plus quam sesqui longioribus, secundo quadrato, 3—8 transversis, ultimis tribus majoribus, sensim latioribus, 9° for- titer, 10° leviter transverso, elongato-ovato, tibiis intermedüs parum, posticis intus ante apicem fortiter curvatis. Mas: antennarum articulis 6—7 mazime transversis, angustis, 8° et 9° valde inflatis, irregularibus; tibiis magis curvatis, ceteris ut in feminae. Patria: Brasilia: Sao Paolo (3000 Fufs tiber dem Meere). Coll. Hans Simon. Vom Aussehen eines Batrisus, die Füfse jedoch nur mit einer Klaue. Dunkel kastanienbraun, sehr glänzend, lang, gelb- lich behaart, kaum punktirt, Fühler wenig heller, Taster und Beine gelbroth. Kopf von der Breite des Halsschildes, Stirn viereckig mit aufgebogenem Vorder- und Seitenrande, jederseits mit einem Grübehen. Augen rund, mäfsig vorragend. Schläfen hinter den Augen verrundet. Fühler von halber Körperlänge, lang behaart, die beiden Wurzelglieder dicker als die folgenden, das erste mehr als anderthalb Mal so lang als breit, das 2te quadra- tisch, die folgenden quer, die Keule 3gliederig, allmählig breiter werdend, Glied 9 stark, 10 schwach quer, das letzte lang eiförmig; beim J' ist das 4te bis 7te Glied dufserst quer, linsenförmig, das Tte fast verschwindend, Glied 8 und 9 sehr verbreitert und ver- grölsert, unregelmälsig, das 8te grölser. Halsschild leicht quer, schwach herzförmig, vor der Basis mit einer geraden, tiefen Quer- furche. Fld. etwas länger als zusammen breit, unter der Mitte am breitesten, gewölbt, mit ganzem Nahtstreifen, der Dorsalstreifen Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. 10 146 E. Reitter: über neue fehlt, an der Basis in der Mitte mit einem flachen Punktgrübchen. Abdomen gegen die Spitze zugespitzt, erstes sichtbares Segment länger als die folgenden, allein an den Seiten gerandet, oben we- nig sichtbar, zerstreut punktirt. Beine schlank, die 4 hinteren Schienen beim 2 deutlich, beim Z' gegen die Spitze stärker gebo- gen und verbreitert. Es liegen mir von dieser schönen Art 2 gi und ein gebroche- nes Q vor. 21. Batrybrazis curtula nov. spec.: Rufa, nitida, fulvo- pubescens, capite transverso, antice transversim impresso, utrinque foveolato, antennis gracihbus, antennarum articulis 3—9 leviter transversis , clava biarticulata, articulo 10 subquadrato, prothorace transverso, ante basin constricto, profunde transversim sulcato, ely- tris valde convexis, thorace fere duplo longioribus, parce minus per- spicue punctulatis, bast in medio puncto majore levius impressis, ab- dominis striolis dorsalibus distinctis, brevibus, approximatis, septimam segmentam disct partem includente; tibüs apicem versus levissime dilatatis, intermediis apice intus vir posticis distincte curvatis, — Long. 1.1 mill. Patria: Brasilia: Sao Paolo (2600 Fufs über dem Meere). Coll. Hans Simon. Von der vorigen Art durch die kleine, kurze, gedrungene Kör- perform, die einfacher gebauten Fühler mit zweigliedriger Keule, den breiteren Kopf und die deutlichen Abdominalstrichelchen sehr verschieden. Mir liegen von dieser Art nur 2 2 vor. 22. Rhezius procerus Rttr. nov. sp.: Elongatus, rufus, pu- bescens, capite thorace haud angustiore, transverso, rugulose punc- tato, utrinque oblique impresso, vertice foveolato, protho- race longitudine haud latiore, utrinque dense, dorso parce punctulato, lateribus subtiliter denticulato, collum prothoracis antice brevi, elytris subtihter punctatis, thorace haud longioribus, stria dorsali valde abbreviata, abdominis segmentis dorsi aequalibus; an- tennarum articulo primo latitudine triplo longiore. — Long. 3 mill. Taf. V. Fig. 2. Mas: femoribus anticis intus in medio obtuse lobatis, abdomi- nis segmento quarto dorsali conspicuo longitudinaliter carinato. Patria: Brasilia: Sao Paolo (3000 Fufs über dem Meere). Coll. Hans Simon in Stuttgart. Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 147 Ausgezeichnet durch die grofse Form und das verhältnilsmäfsig kurze erste Fühlerglied; von der nächsten Art durch das Halsschild unterschieden, welches bei dieser so lang als breit ist. Langgestreckt, gewölbt, fein behaart, rostroth; Kopf sehr quer, aber nicht breiter als das Halsschild, dicht und fein runzelig punk- tirt, fast matt, nur in der Mitte weniger dicht punktirt und glän- zender, jederseits mit zwei vorne sich vereinigenden kurzen Fur- chen, welche an beiden Enden stärker vertieft sind; Scheitel mit einem Längsgrübchen, das den Hinterrand ganz erreicht. Fühler den Hinterrand des Halsschildes wenig überragend, dünn, das erste Glied nur dreimal so lang als breit, Glied 2 etwas sehmäler, läng- lich rund, die nächsten dünner, kugelig, Glied 9 und 10 grölser, rundlich, so lang als breit, zusammen so lang als das letzte; die- ses grölser, lang eiförmig. Halsschild so lang als breit, herzför- mig, die Scheibe spärlich, die Seiten dichter punktirt, mit einer mittleren Längsfurche wie bei allen Arten, vor der Basis mit drei durch eine Querfurche verbundenen Grübchen, die Seiten sehr fein gezähnelt, der Hals vorn kurz, viel kürzer als bei insculptus; Fld. von der Länge des Halsschildes, fein punktirt, mit tiefer Naht und stark abgekürzter Dorsallinie, Humeralfalte etwas erhöht, die Sei- ten gegen die Spitze leicht erweitert. Die sichtbaren Rückenseg- mente von gleicher Länge, glänzender und viel spärlicher punktirt. Beine schlank. Bei dem 3 sind die Vorderschenkel auf der Unterseite in der Mitte lappenförmig erweitert und das vierte sichtbare Rückensegm. mit einem Längskiele ausgezeichnet. Ein Pärchen in der Sammlung des Hrn. Simon in Stuttgart. Anmerkung. Diese Gattung hat nicht, wie Leconte und Schaufuls sagen, nur eine Klaue an den Fülsen, sondern deutlich 2 ungleiche. Die Schaufufs’sche Tabelle zur Bestimmung der Pse- laphiden-Gattungen im Nonquam otiosus p. 243 entspricht durchaus nicht dem Bedürfnisse, welchem der Autor sich unterziehen wollte. Durch die zahlreichen Fehler, die ihr anhaften, ist sie kaum als das zu benutzen, was durch sie bezweckt war. Man vermilst darin eben ein eingehendes selbstständiges Studium. Dafs zur Trennung der Abtheilungen nur die Fühler und Klauen in Betracht gezogen wurden, scheint mir kein glücklicher Gedanke desselben gewesen zu sein, und das Resultat, welches dadurch geschaffen wurde, kei- neswegs den Anspruch eines natürlichen Systems oder einen be- deutenden Schritt zu einem solchen zu machen. Ebenso mufs ich lebhaft bedauern, dafs Herr Dr. Schaufufs 10% 148 E. Reitter: über neue bei seinen zahlreichen Neubeschreibungen von Pselaphiden in den seltensten Fällen die Geschleehtsunterschiede, welche bei dieser Familie stets mehr oder minder ausgeprägt vorhanden sind, angiebt. Wer nur einigermalsen mit diesen interessanten Geschöpfen vertraut zu sein Anspruch machen darf, wird wohl sehr selten in die Lage kommen, das betreffende Geschlecht nicht herauszufinden. Die Geschlechtsdifferenzen gehören zu dem interessantesten Theile ihrer Naturgeschichte, und sind häufig so bedeutend, dafs man die- selben als Merkmale verschiedener Arten zu halten geneigt sein könnte, wenn man sich darüber nicht klar ist, was zur Trennung der Art und was zur Scheidung des Geschlechts gehört. Aus die- sem Grunde möchte ich meinen geehrten Herrn Collegen bitten, bei seinen künftigen Arbeiten über diese Familie uns auch die Ge- schlechtsdifferenzen kennen zu lehren, was bisher in den meisten Fällen nicht oder nur sehr unvollständig geschehen ist, weshalb dieselben früher oder später einer Vervollständigung entgegensehen. 23. Rhezius Simonis Rttr. n. sp.: Elongatus, rufus, pubes- cens, capite thorace vix angustiore, transverso, parce punctulato, utrinque foveolato, inter antennas profunde transver- sim sulcato, vertice impresso, prothorace longitudine paullulum latiore, sat dense punctulato, lateribus distincte denticulatis, collum prothoracis antice brevi, elytris subtilissime punctulatis, thorace haud longioribus, stria dorsah fortiter abbreviata abdominis segmento primo perspicuo dorsali secundo vix longiore, antennarum articulo primo latitudine triplo longiore. — Long. 3 mill. Taf. V. Fig. 3. Mas: Capite vertice parvo acute bituberculato, femoribus antt- cis intus ante apicem lobato-productis, abdominis segmentis dorsa- libus simplicibus. Patria: Brasilia: Sao Paolo (3000 Fufs über dem Meere). Ich dedicire Herrn H. Simon in Stuttgart diese herrliche Art als kleines Zeichen meiner Anerkennung seiner Mühen, die er zur Entdeckung und Kenntnifs der Pselaphiden und Scydmaeniden auf- wendet. Dem Rh. procerus täuschend ähnlich, ebenso grofs, von der- gelben Form, der Kopf ist jedoch anders sculptirt, das Halsschild etwas breiter und dessen Seiten viel stärker gezähnt und die Ge- schlechtsdifferenzen andere. Der Kopf zeigt zwischen den Fühlern eine tiefe, gerade, quere Rinne, jederseits neben dem Auge befindet sich ein Grübchen, wel- ches nicht mit dem vorderen Quereindruck in Verbindung steht. Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 149 Der Scheitel ist wie bei der anderen Art eingedrückt. Bei dem g' trägt der letztere jederseits neben den Scheitelgrübchen ein klei- nes, spitziges Höckerchen. Die Vorderschenkel des g' sind wie bei der andern Art auf der Unterseite gelappt, nur ist der Lappen weiter gegen das Knie gerückt; die Rückensegmente sind durchaus einfach. Ein einzelnes G von der gleichen Localität der vorigen Art. Diese beiden Arten sind nun die grölsten bis jetzt beschriebe- nen der Gattung. 24. Rhezius rugulosus Ritt. n. sp.: Parvulus, rufus, tenuiter pubescens, antennarum articulo primo latitudine triplo longiore, se- cundo quadratim subrotundato, articulis 3—8 angustis, parvis, valde transversis, clava triarticulata, articulis duobus penultimis mazime transversis, ultimo magno, leviter ovato; capite thoraceque confer- tissime rugoso-punctatis, opacis, hoc haud transverso, capite vir an- gustiore, longitudinaliter sulcato, sulco basah transverso foveolaque media tenuibus, lateribus haud denticulato, collo antice brevi, elytris abdomineque nitidis, illis parce subtilissime punctulatis, thorace la- tioribus et parum longioribus, stria dorsal valde abbreviata. -— Long. 1.1 mill. Patria: Columbia: Barrunquilla. Coll. Reitter. Diese sehr kleine Art, welche sich von den bekannten durch den matten Kopf und ein gleiches Halsschild, was durch die dichte, runzlige Punktirung hervorgerufen wird, auszeichnet, hat ebenfalls nur ein verhältnilsmälsig kurzes erstes Fühlerglied. Ich besitze ein einzelnes Q. Trimiopsis noy. gen. Corpus elongatum, convexum, ut in gen. Trimio. Antennis undecimarticulatis, brevibus, clavatis, basi distantibus, palpis qua- driarticulatis, articulo ultimo leviter securiformi, coxis posticis ap- proximatis, abdomine late marginato, segmento ventrali secundo tertioque parum majori, segmentis primis dorsalibus aequalibus; tarsorum unguiculo singulo. Mit Trimium sehr nahe verwandt und durch die gleichlangen Dorsalsegmente und den verlingenten zweiten und dritten Bauch- ring, endlich schwach beilförmiges Endglied der Palpen ver- schieden. 150 E. Reitter: über neue 25. Trimiopsis claviceps Rtt. nov. sp.: Elongatus, leviter converus, subpubescens, testaceus, elgtris palpis pedibusque pallidis, capite subquadrato, magno, thorace latiore, temporibus magnis, pa- rallelis, fronte antice fortiter bifoveolato, inter foveam tuberculo in- structo, margine frontali antice inter antennas leviter rotundato, antennis brevibus, antennarum articulis basalibus duobus parum in- crassatis, articulo 2 subgloboso, ceteris angustioribus, 3 obconico, subquadrato, 4—8 transversis, ultimis tribus clavam magnam ova- tam formantibus, articulo 9 maxime transvevso, 10 transverse trian- gulare, ultimo maximo; prothorace subcordato, latitudine fere lon- giore, ante basin foveolis tribus cum sulco transverso conjunctis; elytris thorace latioribus et longioribus, subparallelis, stria suturah integra, dorsali parum abbreviata, his basi profundiore, abdomine parallelo, segmentis tribus perspicuis primis dorsalibus aequalibus, late marginatis. — Long. 1.3—1.4 mill. Taf. V. Fig. 9. Patria: Columbia: La Luzera. Coll. Reitter 9. Gasola nov. gen. Corpus elongatum, subdepressum. Antennis undecimarticulatis, gracilibus, haud clavatis, basi approximatis, palpis quadriarticu- latis, articulo ultimo fusiformi, capite subtus bicarinatis, carinis postice convergentibus, mentum magnum, antrorsum productum, os subobtegens, temporibus magnis, postice rotundatis, fronte bisulcata, suleis approximatis, postice foveolatis, oculis granulatis, magnis, vix rotundatis, thorace lateribus mucronato, sulca transversa subar- cuata antebasali et utrinque foveola impressis; elytris stria dorsali distincta, discoidali valde abbreviata, sublaterali prope humeros nulla, coxis posticis approximatis, abdomine late marginato, segmentis dorsalibus et ventralibus quatuor primis conspicuis aequalibus, tar- sorum unguiculis binis aequalibus. Mit Sagola Sharp und Faronus verwandt; der Kopf hat abge- rundete Schläfen, auf der Unterseite zwei gegen das Halsschild zusammenlaufende Kiele, der Mund ist zum grölsten Theile von dem verhältnilsmälsig grofsen Mentum bedeckt, die Augen sind ziemlich grofs, grob granulirt, nach unten zu zugespitzt, die Fld. haben keinen Sublateralstreifen (wie bei Trichonyr), weshalb der umgebogene Theil nicht abgegrenzt wird, das Halsschild ist an den Seiten mit einem scharfen Zähnchen wie bei Trogaster be- wehrt. Bei einer anderen noch unbeschriebenen, dieser sehr nahe verwandten und ähnlichen Gattung aus Westindien sind die Füh- ler deutlicher keulenförmig, die Augen rudimentär, das Halsschild Pselaphiden und Scydmaeniden aus Brasilien. 151 hat eine Mittelfurche und die Flgd. wie bei Trichonye mit einer deutlichen Sublateralfurche. 26. Gasola Simoni Rttr. n. sp.: Testacea, subpubescens, ca- pite magno, thorace angustiore, antrorsum angustato, laevi, sulcis frontahbus approximatis, subparallelis, postice abbreviatis, foveola- fisque, prothorace transverso, subcordato, prope basin constricto, sulca transversa utrinque foveolata profunde impressis, lateribus pone medium dentato, elytris thorace vix latioribus sed plus quam sesqui longioribus, subparallelis, subtilissime vir perspicue punctula- tis, stria suturali punctiformi, callo humerali parum distincto, abdo- mine elytris haud angustiore, sat brevi, late marginato, vir perspicue subtilissime punctulato. — Long. 1.4—-1.5 mill. Taf. V. Fig. 1. Patria: Brasilia: Sao Paolo (4000 Fuls über dem Meere). Coll. Hans Simon. Die Fühler von mäfsiger Länge, den Hinterrand des Halsschil- des etwas überragend, die beiden Wurzelglieder von der Stärke des 4tea und Sten, Glied 3 und 4 klein quadratisch, 5—10 quer, allmählig etwas breiter werdend, 11 lang eiförmig, zugespitzt. Mir liegt ein einzelnes g dieser Art vor; die Schenkel dessel- ben sind als solches ziemlich verdickt, der Bauch besteht aus sie- hen fast ganz gleich langen Segmenten (beim Q sicher 6) und das Analsegment besitzt eine grofse, flache Grube. Ich dedieire diese schöne Art ihrem Besitzer, Herrn Hans Si- non in Stuttgart. Scydmaenidae. 1. Euconnus fimbriatulus Rttr. n. sp.: Parvulus, aureo hir- ts, rufo-piceus, capite elytrorum dorso fusco castaneis, antennis pal- ps pedibusque testaceis, antennarum art. duobus primis leviter in- cassatis oblongis, subcylindricis, 3—8 quadratis, clava triarticulata, at. duobus penultimis sensim latioribus, subtransversis, ultimo ovato, aobus penultimis summo longitudine fere aequali; capite thorace agustiore, subrotundato, introrsum linea transversa subimpressa; pothorace subelliptico, oblongo, antrorsum parum magis attenuato, hevi, bast vie foveolato, longe aureo hirto, angulis posticis dense areo-pubescens; elytris obovatis, basi thorace latioribus, dein sen- sm ampliatis, laevibus, impressione basal obsoleta lataque, callo jumerali minus producto. — Long. 1 mill. Patria: Brasilia: Sao Paolo (2600 F. ü. d. M.). Coll. Simon. Gehört in die Verwandtschaft unseres Euc. nanus Schaum. 152 E. Reitter: über neue Pselaphiden u. Scydmaeniden etc. 2. Euconnus conicus Rttr. n. sp.: Piceo-rufus, palpis pedi- busque testaceis, pilosus, antennis mediocribus, dimidio corporis lon- gitudine, apicem versus sensim incrassatis (articulis 5 ultimis paul- lulum majoribus), articulo 2 obconico, oblongo, ceteris minoribus, 3—6 subquadratis, 7— 10 fere quadratis, ultimo ovato, oblongo; capite late obovato, thorace wir angustiore, collo longo, fronte laevi; prothorace latitudine parum longiore, conico, basi bifoveo- lato; elytris ovatis, ampliatis, parcissime subtilissimeque punctatis, basi bifoveolatis, foveola externa majore, extus divergenta, interiore punctiformi, parvula; callo humeral obtuso. — Long. 1.4 mill. Patria: Brasilia: Sao Paolo (3000 Fufs über dem Meere). Coll. Hans Simon. Gehört in die Untergattung Napochus Thoms. Erklärung der Figuren auf Tafel V. Gasola Simoni Rttr. Rhexius procerus Rttr. - Simonis Rttr., Halsschild. Apharus Mülleri Rttr. Batrybrazxis fortis Rttr. Batrisus clypeatus Rttr., Kopf. - Phanthasma Rttr., Kopf. - brevispinus Rttr., Kopf. Trimiopsis claviceps Rttr., Kopf. Bryazis biclavata Rttr., Kopf. Xybaris spiniceps Rttr., Kopf. 1 IN 1 1 —_ -So@rnopnppemn [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Fünfzig Ergänzungen und Bemerkungen zum Catalogus Coleopterorum Europae von Dr. L. v. Heyden. Bei Bearbeitung meines Catalogs der Kafer von Sibirien mufste ich eine grofse Menge Original - Beschreibungen vergleichen, und fand bei dieser Gelegenheit eine Anzahl Käferarten, die aus den Europäischen Catalogen zu streichen sind, da sie nicht wirklich in Europa vorkommen. Scarites abbreviatus Dej. nur Madeira, nicht Spanien. P Sc. sabuleti Fisch. nach Chaudoir’s Monogr. 1880 = salinus Pallas. Cymindis violacea Chaud. Asia min. Sibir., nicht Spanien. Cym. vaporar. var. immaculata Dej. nur Baikal, Kamtschatka. Chlaenius inderiensis Motsch. wie alle Arten, die seither nur vom Inderskoe-See bekannt waren. Dieser Salzsee liegt in der kleinen Kirghisen-Steppe zwischen dem Emba-Flufs und Aral-See auf asiatischem Gebiet. Broscus semistriatus Besser in litt. hat Fischer zum Autor. Tachys Lucasii Duv. var. metallicus Peyr. kommt nur im Orient vor. Auch das Synonym copticus Apetz, als auf Ober-Aegyptische Stücke begründet, ist in rein europ. Catalogen nur Ballast. Laccobius maculiceps Rottb. ist schon 1860 von Motsch., Amur- Reise p. 103, sehr kenntlich als cinereus aus Sib. or. und Amur beschrieben. Der gefleckte Kopf wird besonders erwähnt. Heterothops melanocera Solsky hat als europ. Synonym von prae- via zu entfallen; nur Turkestan. Physetops tataricus Pall. kommt nur am Ala-kul (See) und Kisil-kum (Steppe) in Turkmenien vor und ist überhaupt seit sei- ner Entdeckung 1771 meines Wissens nicht wieder gefunden. Ich besitze ein typ. aus der alten Sommer’schen Sammlung, 25 mill., tiefschwarz glänzend, ganz cylindrisch. Philonthus scutellatus Motsch. Synonym von ephippium Nordm. Da nur Kirg. oce. zu streichen. Stilicus capitalis Harold = bimaculatus Motsch. str. nur Outch- Boulak, Kirg. occ. und Samarkand. Phosphuga nuda Motsch. vom Inderskoe-See, Silpha sericea Zoubk. desgl. Necrophorus Germanicus var. frontalis Fisch. nur aus Buchara bekannt. Lathridius subbrevis Motsch. (= lardarius L.) nur vom Lena- Flufs bekannt. Corticaria baicalica Mannhm. (= linearis Payk.) nur Baikal, Kamtschatka. Aphodius maculicollis Ball. (= gregarius Har.) nur Turkestan. 154 50 Ergänz. u. Bemerk. zum Cat. Coleopt. Europ. Lethrus bolbocerus Fisch., crenulatus Gebl. und Karelini Geb). sind zu streichen, da nur Kirg. or., die 2 letzten auch Turkestan. Schismatocera nitidula Gaut. hat ganz zu entfallen, da die Gat- tung mit der einen Art nur von Kjachta an der mongol. Grenze beschrieben ist. Geotrogus dispar Buquet kommt nur in Algier vor, Türkei ent- schieden nicht, Sicilien beruht sicher auf Verwechselung. Anomala arcuata Gebl. et var. lunata Faldm. nur Daurien und Kjachta. A. daurica Mhm. (var. von aenea Deg.) nur Daur., Sib., Amur. Chalcophora hiulca Pall. (= Mariana L.) nur vom Obj. Anthazia quadriimpressa Motsch. von Irkutsk ist = var. von quadripunctata, zu der wohl auch punctata Ponza (die ich nicht kenne) gehört. Ebenso haben folgende Arten und Synonyme aus den europ. Catalogen zu schwinden: Sphenoptera cuprina Mot. Kirghis. merid. Sph. obscuriventris Mot. Kirghis. or. Prosodes carinatus Fisch. (= angustatus Zoubk.) Turemenia. Trigonoscelis Perevostchikovii Zoub. (= deplanata Kryn.) nur Turemenia. Phyllobius fessus Boh. (= Urticae Deg. = alneti F.) nur Irkutsk. Ph. impressirostris Boh. (= Pomonae Ol.) Irkutsk. Ph. irroratus Boh. (= suleirostris Boh.) Barnaul. Alsus Inderiensis Motsch. — Inderskoe-~ee, Songarei. . Bothynoderes cylindricus Gebl., Both. musculus Fahr. und Both. atrirostris Gebl. aus West-Sibirien. Temnorrhinus pilosus Chevr. und T. Kirghisicus Chevr. aus Kirghisen-Steppe (asiatisch). Hylobius rugicollis Mhm. (= fatuus Rossi) Barnaul. Pedinus punctatus Muls. ist nicht aus Turcia, Italia, sondern Anatolia. Cantharis bilunata Marseul ist nicht aus Frankreich, sondern Palästina. C. Peyroni Mars. nicht aus der Krimm, sondern Caramanien. C. angustus Mars. nicht Russia mer., sondern vom Taurus. Bagous Chevrolati Tourn. von Tanger, nicht Lusitanien. Clytus floralis Pall. var. abruptus Kraatz ist = var. vartabilis Mot. 1859. Gynandrophthalma gratiosa Luc. nicht Hispania (Verwechselung mit amabilis Lac.), sondern Algeria. Coptocephala bistrinotata F. nicht Hisp., sondern Alg. Monochirus caucasicus Heyd. = M. inermis Zoubk. (Chapuis. Ann, Belg. 1877.) [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Neue und seltene Elateriden aus der Krimm. Unter den Elateriden, die mir H. Gymnasiallehrer Retowski aus Theodosia in der Krimm zur Bestimmung einsandte und die ich Dr. Candéze in Lüttich vorlegte, befanden sich einige für Eu- ropa neue oder überhaupt unbeschriebene Arten. Noch nicht in Europa, nur im Caucasus, waren gefunden: 1) Agriotes Gurgistanus Faldm. und 2) Megapenthes Volzemi Cand. (Ann. Belg. 1878. CXXXV.) Letztere, von dem mir zwei habituell tibereinstimmende Exemplare (6 mill. J, 7 mill. 2) vorliegen, diagnosticire ich: Capite, thorace nigro-metallicis, thoracis margine antico et postico, angulis posticis, subtus marginibus rufis; prosterno rufo, postice ante medium obscu- rato, meso- et metasterno nigris, abdomine obscuro-rufo, marginibus dilutioribus; elytris brunneo-testaceis, pedibus rufo-brunneis, femo- ribus nigris. Zwei andere Stücke machen den Eindruck einer besonderen Art; ich nenne sie var. Retowskii Heyd.: M. Volremi Cand. si- millimus formatione et sculptura, sed totus rufo - ferrugineus supra et subtus (non immaturus) 2 8. — Long. 64 und 8 mill. 3) Agriotes Tauricus Heyd. nov. sp. Supra fuscus, dense griseo-pilosus, capite margine antico, scutello, ore rufis; subtus tho- race fusco, margine antico et prosterno, pedibus omnibus cum cozis, antennis abdomineque rufis, pectore obscurato, Antennis brevioribus, thoracis angulos posticos vix superantibus, crassioribus, articulis 2. 3. parvibus, longitudine primi simul sumtis, 4—9 fere triangula- ribus, 10° longitudine ultimi oblongo-ovali. Thorace latitudine lon- giore, fortiter minus dense punctato, lateribus in medio parum con- stricto, medio postice solummodo canaliculato; elytris thorace parum latioribus, duplo longioribus, subcanaliculato-striatis et leniter punc- tatis, interstitiis parum convexis. — Long. 10 mill. A. piloso Panz. affinis Sectionis I. A. Cand. (hauches post. graduellement atténuées de dedans en dehors), sed diversus subtus colore, antennis crassioribus, brevioribus, thorace breviore, minus dense punctato, elytris thorace duplo (in piloso 23) longioribus, subcanaliculato striatis interstitiis convexis, pilis elytrorum lon- gioribus. Duo ex. reperit D. Retowski ad Theodosiam. Andere interessante Arten von dort sind: 4) Athous Tauricus Cand. 2 d. 5) Melanotus aemulus Er. und 6) Curdiophorus crassicollis Er. Dr. L. v. Heyden.. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Synonymische Bemerkungen. Es wäre zu wünschen, dafs publicationslustige junge Entomo- jogen sich mit einer sachverständigen Redaction in Verbindung setzten, welche ihre Arbeiten einer Durchsicht unterwirft. Das dürfte doch z. B. dem Herrn Gradl offenbar angenehmer sein, als später zu hören, dals in dem coleopterologischen Theile seines Aufsatzes „aus der Fauna des Egerlandes“ ') folgende Arten ohne Weiteres einzuziehen sind: Magdalis tridentatus Gradl p. 302 = carbonaria L. Platynus chalibaeus Gradl p. 303 = Mülleri Hbst. var. coe- rulescens Letzner Bresl. Ztschr. f. Ent. V. 1851. p. 177. Herr Gradl scheint nicht zu wissen, dafs H. Letzner eine sehr sorgfältige Auf- zählung der Varietäten der schlesischen Carabicinen gegeben und auch die Varietäten benannt hat. Einfache Farben -Varietäten, die sich oft wiederholen, werden aber in den Catalogen meist nicht aufgezählt, wenn sie nicht local sind. Melasoma Lapponicum var. coeruleum Gradl p. 306 (ganz dunkel stahlblau) ist die schon von Fabricius beschriebene Varietät Bulgharense. Zu dieser var. Bulgharense würde die im Harold’schen und Weise’schen Cataloge aufgeführte var. haemorrhoidale Müller Zool. Ianicae Prodr. p. 81 als Synonym zu stellen sein, wenn sie über- haupt ein blaues Mel. Lapponicum wäre; aus den beiden letzten Worten der fünfwortigen Beschreibung „ovata, violacea, punctata; ano rubro“ geht aber evident hervor, dafs Müller nicht die var. Bulgharense mit einfarbigem Hinterleibe, sondern die blaue var. des Mel. aeneum beschrieben hat, bei dem Rand und Spitze des Ab- domen mehr oder minder breit röthlich oder rothgelb gefärbt sind. Cryptocephalus flavipes var. Kowarzii Gradl pag. 307: „Omnino niger Feminam unum“ ist nach der Beschreibung entwe- der ein flavipes mit schwarzen Beinen, dessen Existenz mir sehr fragwürdig erscheint, oder ein quadripustulatus ohne Flecke, der gerade in Ungarn nicht selten ist, woher Kowarzü stammt. Crypt. flavipes var. nigrescens Gradl p. 307: „A specie Cr. flavipedis, cujus mari forma simillimus est, coloris flavi exten- sione minore distendens; collum non flavomarginatum, solum in angulo anteriore parum late flavescens. Mares duos cepi“. Mir sind solche männliche Ex. mit einfarbigem Vorderrande des Tho- '") In Katter’s Entomol. Nachr. 1881. Heft 21. Synonymische Bemerkungen. 157 rax (natürlich nicht collum) nicht vorgekommen; ihre Existenz ist aber kaum anzuzweifeln. Carabus purpurascens var. Palliardii Gradl p. 308 ist einfach zu streichen, da die Angaben über die Sculptur nichtssa- gend und an ein Ex. ohne Vaterlandsangabe geknüpft sind, welches so abnorm gebildet ist, dafs die Flgd. „kaum erhabener als z. B. die von depressus, Fabricii etc. sind.“ Monohammus peregrinus Gradl p. 301, nach einem 29 mill. langen Weibchen beschrieben, welches an einer Holzabladung des Eger Bahnhofes gefunden wurde, könnte immerhin ein abnorm grolses galloprovincialis Weibchen sein! wodurch es sich „auf den ersten Blick unterscheidet“, ist leider nicht angegeben. Das Ex. scheint sehr stark behaart und beschuppt zu sein; dadurch wird z. B. ein scheinbar „ungefurchter Scheitel“ leicht erklärlich; die vier Haarflecke vor der Mitte des Thorax in einer Querlinie, sind Reste der vier Längsstreifen von Haaren bei galloprovincialis. — Ganglbauer glaubt peregrinus auf saltuarius Gebl. beziehen zu dür- fen, der in den österr. Alpen vorkommt. G. Kraatz. Ueber Phyllodecta viennensis Schrank. Diese Art wurde 1781 durchaus kenntlich als Chrysomela von Schrank (Enum. Ins. Austr. p. 72), von Suffrian (Linnaea V. 259) als Chrys. tibialis ausführlicher beschrieben und durch ihre rotbgelben Schienen von vulgatissima getrennt. H. Cornelius machte in einer gründlichen Arbeit über Ernährung und Entwick- lung einiger Blattkäfer (Stett. Zeit. 1847. p. 392—404) nicht nur die Larve und Puppe bekannt, sondern führte auch Varietäten des Käfers mit nur gelblicher Schienenspitze oder mit einfarbig dunklen Beinen an, so dafs er zuerst den wirklichen Umfang der Art er- kannte. Das Variiren der Schienenfärbung bestimmte jedoch Kell- ner (Berliner Entom. Ztschr. 1873. p. 217) und Redtenbacher (Fauna Austr. II. p. 484 Anm. 1874), sich für eine Wiedervereini- gung mit vulgatissima auszusprechen. Diese Ansicht fand, als die neueste, sowohl im Münchener als im Berliner Cataloge Berück- sichtigung, ist aber eine irrthümliche, und zu beseitigen der Zweck dieser Zeilen. Die mehr gleichbreite Larve von viennensis ist auf der Unter- seite nach Cornelius (I. ce. 396) schwarz gefleckt, die nach hinten sehr verschmälerte von vulgatissima daselbst einfarbig rein gelb- lichweifs; die Oberseite des ersteren ist rufsfarbig, mit einer gelb- lichen Längslinie, die der letzteren schwarz, mit olivengrüner Mit- tellinie. Aehnliche, wohl bedeutende Verschiedenheiten finden sich 158 Synonymische Bemerkungen. auch bei dem vollkommenen Insekte. Ph. vulgatissima ist blau oder grünlichblau, Fühlerglied 3 wenig länger als 2, Halsschild mit einer leichten Quervertiefung jederseits vor dem Hinterrande, die Flügeldecken sind fein, in nicht ganz regelmälsigen Reihen punktirt, die Hinterschienen des ¢ leicht nach aufsen gekrümmt, das erste Tarsenglied derselben ist grofs, fast breiter als das 3te, der Penis in eine schmale und kurze, vorn vollkommen abgerun- dete Spitze ausgezogen; viennensis ist schwarz - metallgrün oder bronzefarbig, Fühlerglied 3 bedeutend länger als 2, das Halsschild hat einen kräftigen Quereindruck jederseits vor dem Hinterrande und einen breiten Eindruck jederseits in der Mitte, die Flügeld. sind ziemlich stark in durchaus regelmälsigen Reihen punktirt ?), die Hinterschienen des g' sind gerade, das erste Tarsenglied des- selben kaum so breit als das dritte, der Penis ist in eine breite und lange, vorn ganz gerade abgestutzte Spitze vorgezogen. Die Beine, bei vulgatissima einfarbig blau oder grünlichblau, sind hier metallgrün, die Schienen (meist mit Ausnahme der kupfrig- violetten Basis) und die Tarsen rothgelb. Allmählig nimmt die dunkle Färbung der Schienen soweit zu, dafs letztere metallgrün, mit kupferiger Aufsenkante und die Tarsen schwarz werden. Diese Form, die ich Cornelii nenne, fand sich 1879 auf verschie- denen Salix-Arten an den Bächen des Altvater-Gebirges so zahl- reich, dafs auf 7 Exemplare immer nur 1 Stück mit rothgelben Schienen und Tarsen kam. Zwischenstufen in der Färbung fehlten. Mit viennensis ist am nächsten Jaticollis Suffr. (Linnaea V. 1851. p. 262) verwandt, die von Thomson 1866 als cavifrons be- schrieben wurde. Sie lebt Ende Mai bei Berlin häufig auf Populus tremula und alba, ist merklich kürzer als viennensis, schwärzlich blaugrün und von allen Verwandten sofort durch die tiefe Mittel- rinne des Kopfes zu unterscheiden, die sich bis auf den Scheitel erstreckt. Der Penis ist in eine breite und kurze, abgerundete Spitze verlängert. Dieser Art steht in der Körperform Ph. vitellina nahe, ist aber durch beträchtlich kürzere Fühler, gewölbten Scheitel, lebhaft me- tallische Farbe und besonders durch den Penis abweichend, welcher vorn einfach gerundet-abgestutzt und nicht wie bei den übrigen Arten in eine Spitze ausgezogen ist. J. Weise. 1) Die 7te und Ste Punktreihe ist bei allen Arten verworren. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Magdalis Weisei Schreiner, neue deutsche Art. Oblongo-ovata, nigra; elytris obscure cyaneis aut obscure viri- dibus; subtus lateribus densius albido-squamosis; prothorace subqua- drato, inermi, fere nigro, subopaco, fortiter denseque punctato, linea media brevi, angustissima, non impressa; elytris basi valde elevatis, struis elytrorum punctis profundis et subquadratis, stria prima se- quentibus non profundius impressa, interstitiis fortiter rugulose-punc- tatis, interstitio primo (jurta suturam sito) lato, secundo primo non latiore, interstitiis sexto et octavo totis umiseriatim, secundo et quarto modo antice uniseriatim, alus confertim irregulariter punctatis; ca- pite dense evidenterque punctato; oculis non productis; rostro valde arcuato, longitudine thoracis, crebre punctalo; antennis nigris, funi- culi articulo primo crasso, longitudine secundi cum tertio; femoribus dente magno acuto armatis. — Long. (rostro excl.) 4.5, lat. 2 mill. Patria: Germania. Zu der Gruppe mit blauen und schwarzgriinen Fld. zu rech- nen, mit duplicuta nahe verwandt, doch ist der Riissel viel dichter, wenn auch kaum feiner punktirt, und die glatte Mittellinie dessel- ben (bei duplicata lings des ganzen Riissels deutlich und bestimmt zu sehen) nur in der Mitte angedeutet. Der Scheitel ist dichter und etwas tiefer punktirt. Das erste Geifselglied dicker und län- ger als bei duplicata, so lang als 2 und 3 zusammen. Das Hals- schild ist etwas länger und an den Seiten weniger gerundet. Be- sonders ist der Vorderrand der Fld. ganz erheblich stärker aufge- worfen. Das Hauptmerkmal aber bilden die Punktreihen der Zwi- schenräume, welche bei duplicata einfach oder nur zuweilen am Grunde verworren doppelt anftreten. Bei Weisei dagegen zeigen sich die ungeraden Zwischenräume stets verworren doppelt und nur die geraden zum grölsten Theil, und zwar der 6te und 8te Zwi- schenraum ganz, der 2te und 4te vorn, einreihig punktirt. Endlich ist der Zahn an den Schenkeln länger und deutlich stärker als bei duplicata. Von dem stark seidenglänzenden frontalis Gyll. unterscheidet sich Weisei durch dunklere Färbung und bedeutend matteren Glanz der Fid. in Folge der stärker und runzelig punktirten Zwischen- 160 Schreiner: Magdalis Weisei. räume, ferner durch geringere Gröfse, durch den etwas stärker auf- geworfenen Rand der Flügeldeckenbasis, schwarze Fühler und ins- besondere noch durch das Fehlen der breiten, unpunktirten, flach eingedrückten Mittellinie über den Thorax, welche für frontalis in der Regel sehr charakteristisch auftritt, während die Mittellinie bei Weisei nur äulserst schwach angedeutet ist. Von violacea L. unterscheidet sich die neue Art durch den stark gebogenen Rüssel, deutlich und dicht punktirten Kopf, etwas erhabenen Vorderrand des Halsschildes, matten Glanz der Flügel- decken, sowie durch die gleiche Breite der ersten beiden Zwischen- räume und den im Verhältnifs zum zweiten Punktstreifen nicht tiefer eingedrückten ersten Punktstreifen, da bei violaceus der naht- ständige Zwischenraum viel schmaler als der folgende und der erste Punktstreifen erheblich tiefer als der zweite eingedrückt er- scheint. Schliefslich trennen die nicht vorstehenden Augen und die gedrungene Gestalt Weisei leicht von phlegmatica, desgleichen die Grofse, die Punktirung des Kopfes, Rüssels und der Fld. etc. von striatula Dsbr. Zur Lebensweise der neuen Art ist zu bemerken, dafs sich dieselbe in fingerdicken Zweigen junger abgestorbener Kiefern (Pi- nus silvestris) entwickelte, welche ich bei Dresden Ende September 1880 sammelte. Die betreffenden Zweige waren in dieser Zeit mit vollwüchsigen Magdalis - Larven besetzt und enthielten in der Markröhre häufig schon fertig entwickelte Magdalis phlegmatica. Ende Juni 1881 fanden sich sämmtliche aus den Larven entwickel- ten Magdalis ausgekrochen und todt auf dem Boden des Behält- nisses liegend vor. Es waren zum grölsten Theil frontalis, viola- cea, duplicata und phlegmatica, während 6 Individuen (4 schwarz- blaue und 2 schwarzgrüne) der neuen Art angehörten, von denen eins in das Eigenthum des Herrn Cl. Müller in Dresden und ein zweites in das des Herrn J. Weise in Berlin, zu dessen Ehren die Art benannt wurde, übergegangen sind. Schreiner, Oberförster-Candidat in Wodek. Neuere Literatur. Histoire Naturelle des Coléoptéres de France. (Par E. Mul- sant.) Famille des Lathridiens, par le R. P. Fr. Marie- Joseph Belon. Lyon 1881. Hiervon erschien in den Annales de la Société Linneenne de Lyon der erste halbe Theil, enthaltend die Merophysim und Lathri- dini. Der Verfasser widmet denselben dem verdienstvollen Ento- mologen Herrn E. Reveliere in Porto-Vecchio, liefert als Einleitung eingehende Familien-Charaktere, eine Entwickelungsgeschichte die- ser Familie, verbunden mit einer Uebersicht der dies bezüglichen Literatur, unter Anführung der einzelnen wichtigeren Eintheilungen der älteren Autoren, indem er sich schliefslich für meine (Stettiner Ent. Zeitg. 1875) ausspricht und in ähnlicher Weise die Gruppen und Gattungen scheidet. Es wird nur eine neue Gattung: Neoplo- tera peregrina Belon aufgeführt, die wahrscheinlich nach Rouen eingeschleppt wurde und zu den Merophysinen gehört, hier sich aber durch grofse Augen und auf der Stirn eingelenkte Fühler aus- zeichnet. An neuen Arten finden sich zwei, Lathridius laticeps aus Frankreich und Cartodere Godarti aus Algier vor. Am Schlusse . werden Berichtigungen gebracht, welche meine neueste Bearbeitung dieser Familie für die Bestimmungstabellen der europäischen Co- leopteren, Heft III., in den Verh. der zool -bot. Ges. Wien 1880, ergeben hat. Ueber den Inhalt der mir vorliegenden umfangreichen Arbeit läfst sich nur Gutes berichten. Der Autor führt sich durch sein Erstlingswerk auf sehr vortheilhafte Weise in die Wissenschaft ein. Das Hauptverdienst seiner Arbeit ist in der Fixirung der Geschlechts- differenzen bei den einzelnen Arten zu suchen, die ebenso interes- sant als lehrreich sind. Coluocera punctata Märkel ist von dem geschätzten Autor mit Unrecht zu formicaria gestellt worden; hier ging er in seinen Fol- gerungen offenbar zu weit. In Folge meiner Bestimmungstabellen findet sich die specifische Differenz, aufser der stärkeren Punkti- rung beider Arten, am Schlusse angegeben. Dabei mufs ich die Frage, ob der eigenthümliche Schnitt des Halsschildes nicht etwa Ge- schlechtsauszeichnung einer und derselben Art sei, entschieden ver- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft I. 11 162 Neuere Literatur. neinen. Dagegen bin ich mit der Zusammenziehung der Merophy- sia sicula Kiesw. zu formicaria ganz einverstanden. Ebenso habe ich in der Deutschen Entom. Zeitschr. 1881. p. 185 erwähnt, dals Holoparamecus Lowei eine helle Form des niger sei. Mit der Gattung Anommatus hatte Rev. P. Belon kein Glück. Die Arten wurden nach Art meiner ersten Tabelle in der Stettiner Zeitung durch die Anzahl der Streifen und die Dimensionen des Halsschil- des geschieden. Diese Unterschiede fand ich stets matt und unzu- verlässig, weshalb ich für die Bestimmungstabellen (III.) andere gewählt habe. Die Punktreihen werden meist aus sehr entfernt stehenden, häufig nur einzelnen Punkten gebildet, weshalb die Zäh- lung der Streifen schwierig und unzuverlässig zu ermitteln ist. Die Länge des Halsschildes ist jedoch variabel, ebenso die emporgeho- bene Mittellinie derselben. Wenn man nur auf diese Merkmale Rücksicht nimmt, wird man stets A. 12-striatus und pusillus theil- weise zusammenwerfen, und das hat auch mein französischer Col- lege gethan. Unter seinem pusillus befindet sich sicher auch mein Kiesenwettert aus Andalusien, der aber eine vorzügliche Art für sich ist. A. Baudit m., den der Verfasser zu A. 12-striatus stellt, und den er gewils nicht gesehen, hat mit dieser Art nichts gemein. In der Beschreibung meiner Art sage ich vom Halschilde „margine basali utringue exciso“, was auf keine der von Rev. P. Belon un- tersuchten Arten zutrifft. Dagegen bin ich geneigt den A. Baudüi mit Dieckit zu identificiren. Unrecht hat derselbe auch, dafs er auf p- 201 meinen neuen Merkmalen der schwierigen Anommatus-Arten, wodurch dieselben eigentlich erst jetzt definirt werden können, mit Milstrauen entgegen kommt. Er thut dies, weil er unter seinen A. 12-striatus Individuen findet, welche die Schulterzähnchen des pu- sillus besitzen, was aber nur beweist, dafs die alte Sichtungsmanier, die auch er angewandt hat, matt und unzuverlässig ist, dann, dafs er bisher mit A. 12-striatus auch pusillus, wie ich schon oben er- wähnte, vermengt hat. Dafs die von Anommatus total verschiedene Gattung Abromus m. als Subgenus der ersteren aufzufassen sei, daran glaubt der Verfasser doch selber nicht, wie aus der Note auf p. 89 zu entnehmen ist. Ein ganz verschiedener Brustbau mit anders gebauten Fühlern und verschiedener Fühlerkeule wird doch innerhalb einer Gruppe eine gute Gattung bilden müssen, in wel- cher die Fühler der meisten Gattungen fast durchgehends uniform gebildet sind? Wenn der Verfasser den Umstand betont, dafs Abromus Bruckii den Uebergang der Gruppe der Merophysint mit jener der Lathridiini vermittelt, so kann ich die Bemerkung nicht Neuere Literatur. 163 unterdrücken, dafs meiner Ansicht nach zwischen Gattungsgruppen doch nur Gattungen und zwischen Gattungen erst Arten Ueber- gänge bilden können. In diesem Mifsgriff wird ihm gewifs Nie- mand nachzufolgen geneigt sein. Langelandia incostata Perris wird mit exrigua Perris verbunden und durch Uebergänge motivirt. Dafs Ex. der erigua mit schwa- chen Rippen vorkommen, ist richtig; ich pflege aber solche an dem kürzeren Halsschilde, welches weniger parallel ist, von der anderen Art zu erkennen. Das parallele Halsschild, welches H. Rev. P. Belon der ezigua zuschreibt, ist nur auf incostata anzuwenden, bei erigua ist es im oberen Drittel ebenfalls wie bei anophthalma brei- ter. Mit der Zusammenziehung der Langelandia-Arten scheint mir Vorsicht geboten zu sein, um nicht in willkürliche Fehler zu ge- langen. L. grandis wäre von anophthalma eigentlich durch gar- nichts aulser der gröfseren, aber vollständig übereinstimmenden Körperform, welche jedoch durch einzelne kleinere Individuen eben- falls kaum einen stichhaltigen Unterschied bietet, zu charakterisi- ren, wenn sie eben nicht viergliederige Fülse besälse, während die anderen Arten nur dreigliederige besitzen. L. incostata bietet aber schon mehrfache Anhaltspunkte zu ihrer Erkennung. Auf p. 217 der Deutschen Ent. Ztschr. 1881. Note 1 habe ich diese Gattung wieder zu den Lathridiern verwiesen und A. grandis als aberrante Art ihr zugezählt. Da diese Gattung nicht in meiner Bestimmungs- tabelle der Lathridier enthalten, so gebe ich hier eine Uebersicht der bekannten Arten: Fülse 4gliederig. Subgen. Agelandia m. Calabrien, Caucasus, Caspi Gebiet. grandis Rttr. Fülse 3gliederig. Subgen. Langelandia in sp. Seitenrand der Flgd. einfach. Halsschild im oberen Drittel am breitesten, dieses und Flgd. mit Rippen. Grofs, Halsschild viel länger als breit. Westl. Mitteleuropa. anophthalma Aubé. Klein, Halsschild etwas länger als breit. Nizza, Corsica, Sardinien. ezigua Perris. Halsschild parallel, viel länger als breit, nur höch- stens mit Spuren, Flgd. ohne Rippen. Corsica, Sardinien. incostata Perris. Seitenrand der Flgd. mit der Schulterrippe gemeinschaft- lich schwielenartig verdickt, an der Spitze dieker und 17 164 Neuere Literatur. hier jederseits stumpf zahnförmig vorgezogen, der Zahn gegen die Scheibe auf- und niedergebogen; Halsschild kaum, Flgd. ohne Dorsalrippen. Herzegowina. callosipennis Rttr. Sehr interessant und schön abgegrenzt sind die Cartodere- Arten. Die mir vor diesem Frühjahre unbekannte echte C. elegans Aube, welche ich in Bozen im April an der Mauer eines Stalles zahlreich gesammelt habe, ist, wie ich in meiner Revision der La- thridier angenommen habe, glatt, ohne feine Behaarung. Meine neuere Deutung dieser Art auf ein fein behaartes Thier aus Bel- gien in der Bestimmungstabelle III. hat zu entfallen; die darauf bezogene Art ist neu. Aus demselben Grunde ist in Belon’s La- thridius-Arbeit auf p. 203 die diesbezügliche Aenderung zu streichen. In meiner Tabelle dieser Arten habe ich bereits darauf aufmerksam gemacht, dals C. pilifera m. aus Sieilien auch in Japan, C. rufcollis Mrsh. in Europa und ganz Amerika, C. flum Aube in Europa und Mexico vorkommt, weshalb es nicht sehr auffällig erscheinen darf, wenn ich C. Godarti Belon aus Algier, ein ebenso ausgezeichnetes als leicht kenntliches Thierchen, mit C. bicostatu m. identificire, die ich nach mexicanischen Ex. in den Verh. der zool. bot. Ges. Wien, 1877. p. 183 beschrieben habe. Die Arten mit schmalem Halsschilde aus der Gruppe der €. elongata, welche aufser der Subhumeralrippe auch noch Dorsalrip- pen besitzen, sind aufser inflaticeps Motsch. nun folgende: Der 2te, 4te und 6te Zwischenraum der Flgd. erhaben. Kopf nicht länger als breit. Körper fein behaart. Das 4te und Ste Fühlerglied von den umgebenden wenig an Länge verschieden, wenig länger als breit. Hals- schild so lang als breit, ohne Quereindruck an der Basis, Scheibe gewölbt, die Seiten nicht aufgebogen. Sicilien, Japan, Turkestan. (C. parallelipennis Solsky) pilifera Rttr. Das 4te und 5te Fühlerglied viel länger als das die um- gebenden, fast doppelt so lang als breit. Halsschild quer, mit Quereindruck vor der Basis, die Scheibe mit einer breiten Längsrinne, Seiten aufgebogen. Belgien. Ist wahrscheinlich mit Taback aus Westindien einge- schleppt. (C. elegans Rittr., non Aube. Bestimmungs- tabelle III. p. 16). Beloni Rttr. Neuere Literatur. 165 Körper kahl, Halsschild fast etwas breiter als lang, zur Basis verengt, mit sehr schwachem queren Basal- und länglichen Eindruck an den Seiten. Frankreich, Tyrol. Aube fand 3 Ex. in seiner Wohnung, also ähnlich wie ich in Tyrol. elegans Aube. Der 2te und 6te Zwischenraum der Streifen der Flgd. ist allein erhaben. Kopf fast doppelt so lang als breit. Algier, Mexixo (C. Godarti Belon) bicostata Rttr. Mödling bei Wien, im August 1881. E. Reitter. G. Horn’s Revision of the Nitidulidae of the United States (Trans. Amer. Ent. Soc. VII. 1879. p. 267—336) brachte verschiedene systematische und synonymische Daten, worauf ich glaube nachstehende besprechen zu sollen. Genus Amartus wurde von demselben anders aufgefalst als ich es und Murray gethan haben. Es wurde von Brachypterus durch einfache Klauen, fast ungerandete Seiten der Flgd. und un- deutliche Epipleuren abgesondert. Zu dieser Gattung wird auch Brach. tinctus Moh. gestellt, der allerdings dahin gehört. Nachdem aber Motschulsky im Bull. Mose. 1845 p. 45 auf die letztere Art und Brach. canescens, der wegen den gezähnten Klauen bei Brachypterus verbleiben muls, die Gattung Brachyleptus aufge- stellt hat, so sollte der Name Amartus nicht mehr angewendet wer- den. In unserer europäischen Fauna wird die Gattung Brachy- leptus nur durch eine Art: (Brachypt.) aurosericeus Rttr. (diluti- tarsis Solsky) aus Griechenland, Kleinasien, dem Caucasus ete. vertreten sein. Genus Epuraea. Der Verfasser acceptirt weder die Gattung Omosiphora noch Haptoncura, die in Nordamerika vertreten sind. Gewils ganz ohne alle Prüfung werden deren Charaktere als schwach und unannehmbar bezeichnet. Bei Omosiphora werden nur die entfernt stehenden Hinterhüften als Unterschied erwähnt; dafs die Hinterfüfse auch einfach sind, wird übergangen. Seine Gruppe A. bei Epuraea wird aber durch den Hauptcharakter mei- ner Gattung Omosiphora abgetrennt, nämlich durch den breiten, abgestutzten Vorsprung des Bauches zwischen den Hinterhüften gegen die Hinterbrust. Ein Merkmal, das zur Erkennung einer Gattung Herrn Dr. Horn nicht als geeignet erscheint, sollte er jedoch selbst zu benutzen vermeiden. Wie inconsequent er gerade 166 Neuere Literatur. in Anwendung desselben Merkmals vorgeht, mag nachfolgender Zug illustriren. In der Synopsis of the Monotomidae of the United States (Trans. Amer. Ent. Soc. VII. 1879. p. 257, wenige Blätter vor der Verurtheilung der Gattung Omosiphora) charakterisirt Dr. Horn die Gattung Hesperobaenus Leconte von Europs Wollast. fol- gendermalsen: | Der Vorsprung des Bauches gegen die Hinterhüften breit, schwach nach vorn gerundet; 9tes Fühlerglied nicht ganz so breit als das 10te. Hesperobaenus. Der Vorsprung des Bauches gegen die Hinterhüften drei- eckig; 9tes Fühlerglied so breit als das 10te. Europs. Der Unterschied zwischen den beiden Gattungen, die der Ver- fasser unbeanstandet acceptirt, ist jedoch genau derselbe, wie zwi- schen Omosiphora und Epuraea, nur mit dem Unterschiede, dafs während man bei Omosiphora über die Art dieses Charakters nie in Zweifel sein kann, sich derselbe bei den Monotomiden - Gattun- gen lange nicht in dem Maafse bewährt, da eine abgerundete und eine dreieckige Fläche sich näher stehen, als eine abgestutzte (wie bei Omosiphora) und eine spitzig vortretende (wie bei Epuraea). Uebrigens finde ich bei dem typischen Europs impressicollis diesen Vorsprung nicht dreieckig, sondern im Gegentheil an der Spitze abgerundet. Ist dies also ein unparteiischer Vorgang? Oder ist etwa z. B. die Gattung: Perimegatoma Horn ') (Trans. Am. Ent. Soc. 1875. pag. 121) besser als Omosiphora oder gar Haptoncura charakterisirt? In seiner Check List of the Coleoptera of America, Nord of Mexico hat H. Crotch für die Epuraea rufa und helvola den Sub- genusnamen Epuraeanella, der meiner Gattung Omosiphora ent- spricht und 1 Jahr früher in die Oeffentlichkeit gelangte, nicht aber beschrieben wurde, katalogsweise substituirt. Dieser Name kann vor meinem unmöglich Berechtigung finden, wenn unsere no- menclatorischen Normen das auch consequenterweise von der Gat- tung beanspruchen, was sie von der Art in erster Linie verlangen, nämlich, dafs sie auch wirklich beschrieben sei, oder nicht schon auf eine vergebene, früher beschriebene oder eine früher charakte- risirte, jedoch verkannte Bezug nimmt. Für mich und jeden billig denkenden Entomologen ist Epuraeanella nur ein Catalogsname, 1) Perimegatoma Horn |. c. ist von Megatoma nur durch feh- lende Fühlergruben abgezweigt, die aber bei den verwandten Gat- tungen selbst wenig abgegrenzt und daher verschwommen sind. Neuere Literatur. 167 sowie jene Dejean’s, und von dieser Ansicht trete ich auch nicht zurück, nachdem Herr Baron v. Harold in dem Carus’schen Jah- resberichte für 1880 sich für den unbeschriebenen Crotch’schen und gegen meinen beschriebenen ausgesprochen hat. Wenn es zur Erlangung der Priorität genügen soll, die Art anzuführen, welche man als den Typus einer neuen Gattung betrachtet, und die Be- schreibung der letzteren Nebensache oder gar nicht nothwendig ist; wenn man an den Entomologen, der sich belehren will, die Zumuthung stellt, die Gattungs-Charaktere sich selbst nach Belie- ben heraus zu tüfteln, so ist dies einer der dunkelsten Punkte in den Regeln unserer Nomenclatur, der der Nichtigkeit und willkür- lichsten Gattungsmacherei Thür und Thoren öffnet und nicht bald genug ausgewischt werden soll. Ich gebe mich indels noch immer der Hoffnung hin, dafs selbst Herr Baron v. Harold dieser Maxime von Gattungsmacherei auf die Dauer nicht das Wort reden wird, da wir sonst noch eine gewaltige Zahl guter, richtig in die Wis- senschaft eingeführter und bisher geltender Gattungen zu Gunsten leichtsinniger Namengeber ausmerzen mülsten, was im Interesse der Stabilität unserer Nomenclatur nicht genug zu bedauern wäre und hoffentlich in mafsgebenden Kreisen keinen Anklang finden wird. Die Zugeständnisse, die dem Begründer einer Gattung ge- macht werden, sind ja ohnehin grofs und weit genug; nur zu häufig vertritt die Gattung nicht mehr eine Spur jener Merkmale, die der Verfasser für sie einstmals namhaft machte, die durch völlig andere ersetzt wurden. Doch hat in diesem Falle der Erstere immerhin eine Gattungsdiagnose versucht zu geben, und hat die Bedingung zur Erlangung der Priorität erfüllt oder doch erfüllen wollen, was bei dem hier eitirten Falle nicht geschehen ist. Nach dieser Abschweifung kehre ich zur Besprechung der Horn’schen Arbeit zurück. Die Horn’sche Deutung meiner Omosiphora helvola und rotun- dicollis scheint mir ganz richtig zu sein. Dafs der Verfasser auch die Gattung Haptoncura Rttr. für Epuraea luteola Er. aus den bei Omosiphora erwähnten Gründen nicht gelten läfst, ist nur ein Be- weis, dafs derselbe sich entweder nicht die Mühe genommen hat, meine angezogenen Gattungsmerkmale nachzuprüfen und sie ein- fach durch sein „feeble* todtschweigen oder sie aus Gründen nicht sehen will, die ich zwar ahne, sie jedoch nicht anführen mag, um persönliche Angriffe nicht zu provociren. Seine schöne Arbeit hätte gewils darunter nicht gelitten, wenn Horn auch die Entdeckung eines Deutschen anerkannt und zu ihrem Rechte gelangen liels, zu 168 Neuere Literatur. der sie schliefslich kommen mufs. Ich kann getrost annehmen, dafs sich früher oder später Coleopterologen finden, die vorurtheils- frei constatiren werden, dafs sich die Gattung Haptoncura durch die grofse Oberlippe, welche die Mandibeln verdecken, die langen gebogenen Schienen beim oc, hauptsächlich aber die sehr merk- ‘ würdige, völlig verschiedene Form der Lippentaster, deren letztes Glied eine abgestutzte Kugel darstellt, sich sehr auffällig von Epuraea abtrennt und Uebergänge absolut nicht vorhanden sind. Oder findet Herr Dr. Horn die Bildung der Lippentaster nicht der Beachtung werth? Die Gattung Haptoncura ist als die modificirte Form von Haptoncus Murray zu betrachten, mit welcher sie alle Charaktere gemein hat, bis auf den kürzeren Hinterleib, wovon bei Haptoncus die 2 letzten, bei Haptoncura nur das letzte Rücken- segm. von den Fld. unbedeckt bleibt. Wenn Haptoncura zu Epuraea gezogen wird, so mufs demnach auch Haptoncus dahin kommen, und dies zu thun, wird auch Dr. Horn nicht befürworten können. Wenn demselben schon die Gattungscharaktere von Haptoncura zu schwach erscheinen, warum hat er an demselben Orte p. 273 die gewils noch viel schwächere Gattung Anthonaeus ins Leben geru- fen? Letztere wird von Amartus abgetrennt durch niedergedrückte Form und ein sichtbares sechstes Dorsalsegmentchen bei Männ- chen. Beide Merkmale sind aber sicher nicht als generisch halt- bar, das erstere um so weniger, als Amartus tinctus nur gewölbt, rufipes aber viel flacher ist, und zwischen finctus und Anthonaeus in der Mitte steht. Das zweite Merkmal ist bei Anthonaeus sehr schön ausgeprägt, wenn man Amartus tinctus zum Gegensatze wählt, der nur ein kleines Bauchsegmentchen besitzt; Amartus rufipes hält aber wieder zwischen beiden die Mitte; man kann bei dieser Art weder von einem Bauch oder Rückensegmentchen sprechen; das kleine Segmentchen ist hier von unten und von oben her sichtbar. Was bleibt nun noch als Gattungscharakter für Anthonaeus übrig, der nicht „feeble* wäre? Dafs die Gattung Amphotis mit Soronia vereinigt wurde, scheint mir kein glücklicher Griff zu sein. Abgesehen von den bekannten Unterschieden, ist die Füblerkeule bei den ersteren fast rund, das erste Glied nahezu halbkugelig, so grofs als die beiden anderen zusammen, ganz ähnlich wie bei Thalycra; bei Soronia jedoch länglich, mehr lose, von gewöhnlicher Form und die einzel- nen Glieder von gleicher Bildung und gleicher Länge. Perthalycra Murrayi wurde vom Verfasser als nov. gen. et sp. beschrieben, erscheint jedoch schon in der Check List von Crotch a Neuere Literatur. 169 im Jahre 1874 aufgeführt. Hat Crotch diese Art nicht be- schrieben? Pocadius infuscatus, limbatus und breviusculus Rttr. werden als Synonyme zu helvolus gezogen. Dafs infuscatus Rttr. mit der letzteren identisch ist, habe ich in den Verh. der zool. bot. Ges. Wien, 1879. pag. 507 berichtigt. Synonyme geschaffen zu haben, halte ich für kein Vergehen, denn das ist selbst unserem grolsen Erichson passirt, und Irrthümer einzugestehen, für keine Schande, weshalb ich mich auch stets beeilte, meine Fehler selbst zu corri- giren. Gegen die Einziehung von P. limbatus und breviusculus mufs ich jedoch protestiren. Von limbatus hat der Autor das typi- sche Exemplar aus dem Mus. Dohrn untersucht. Dafs derselbe zu dem negativen Resultate gelangte, bedauere ich sehr, weil ich stets von seinem Scharfblick die beste Meinung gehegt hatte. Unver- zeihlich scheint mir aber die Einziehung von P. breviusculus, der gewils Herrn Dr. Horn noch nie zu Gesichte kam, indem er ihn einfach als kleine Form derselben Art erklärt. Nachfolgend erlaube ich mir eine Uebersicht der nordamerika- nischen, im Ganzen wegen der ähnlichen Sculptur schwierigen Po- cadius-Arten zu geben, die als Begründung meines Protestes ange- sehen werden mag: Elytra striatim punctata. Interstitiis striarum praesertim antice subbiseriatim aut confuse punctulatis. Punctis striarum rotundis, profunde insculptis; prothorace a basin antrorsum subarcuatim angustato, prope basin latis- simo, lateribus vix explanato, angulis posticis fere rectis; corpus ferrugineum: helvolus Erichson. Punctis striarum oblongis, sed magnis, minime impressis !) in fundo nitidis, prothorace lateribus parum explanatis le- viter rotundato, antrorsum magis angustato, pone medium latissimo, angulis posticis obtusis, basi utrinque vix sinuata; corpus ferrugineum, elytris nigris, macula magna triangu- lari communi basali ferruginea: limbatus Rttr. Interstitiis striarum distincte uniseriatim punctatis. Corpus nigrum, elytris ferrugineis, nonnunquam lateribus toto nigris, striato-punctatis, interstitiis dense uniseriatim distincte punctatis, prothorace confertim punctato, basi 1) Die Punkte der Streifen sind hier sehr seicht, am Grunde glänzend, ähnlich wie bei den meisten Cetonien. 170 Neuere Literatur. utrinque sinuata, lateribus a basin antrorsum subarcuatim angustato, minus explanato, prope basin latissimo, angulis posticis fere rectis: fulvipennis Er. Corpus fusco-ferrugineum, brevis, valde convexum, nitidum, elytris disco dilutioribus, fortiter striato - punctatis, striis regulariter aequalibus, sublateralibus haud magis profun- dis, interstitiis parce subtilissime uniseriatim -punctulatis, prothorace longitudine fere triplo latiore, basi utrinque vix sinuata, lateribus subaequaliter rotundato, pone medium latissimo, minus explanato, dorso parce punctato, angulis posticis rotundatis: breviusculus Rttr. Mit P. fulvipennis Er., nach Expl. aus Mexico beschrieben, ist dorsalis Horn synonym. Meligethes rufimanus Lec. ist mit unserem Brassicae Scop. völlig einerlei. Wenn es Herrn Dr. Horn Vergnügen macht, mit der Einziehung dieser Art bis zu dem Momente zu warten, als er sich selbst von der Richtigkeit meiner Determination durch Ver- gleichung der in Europa und Asien gemeinen Art, die ihm nicht erlangbar zu sein scheint, zu warten, so haben ich natürlich nichts dagegen. Ob aber derselbe ähnlich vorgegangen, wenn ich der Autor des rufimanus gewesen wäre, möchte ich, bei der erwiesenen Hast, meine nordamerikanischen Arten einzuziehen, schier bezwei- feln. — Mel. ruficornis Lec., der vom vorigen kaum verschieden sein dürfte, kann diesen Namen wieder führen, da die gleichna- mige europäische Art gestrichen wurde. Psylopyga Lec. kenne ich nicht, bemerke aber, dafs die ange- führten Charaktere, bis auf die gerandete Basis des Halsschildes, welche aber als nicht gerandet gezeichnet ist, vollständig mit Tria- canus Er. übereinstimmen. Trotzdem vermuthe ich in dieser eine besondere Gattung, die aber erst mit Triacanus zu vergleichen und von ihr präeiser zu sondern wäre. Cychramus substriatus Crotch und Amphicrossus Arizonae Crotch, beide wahrscheinlich in litt., wurden nicht beschrieben, ebenso vermisse ich Amphicrossus con- color Lec. Agass. Lake super. p. 223. Smicrips palmicola Lec. 1878 = Tisiphone hypocoproides Rttr. 1876. Deutsche Entomol. Zeitschrift p. 301. — Da jedoch die Gat- tung bereits vergeben sein soll, dürfte der Gattungsname Smicrips beizubehalten sein. Edm. Reitter. Neuere Literatur. 171 G. Horn: Synopsis of the Monotomidae of the United States. (Trans. Amer. Ent. Soc. VII., Juni 1879.) Da in dieser Synopsis nur meiner Rhizophaginen-Arbeit vom Jahre 1872, welche in den Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn erschienen ist, gedacht wird, scheint dem geehr- ten Verfasser meine Revision der Monotomidae in der Deutschen Entomol. Ztschr. 1876. p. 295 entgangen zu sein. In der letzteren habe ich Hesperobaenus als Subgenus aufgefalst; Herr G. Horn führt es jedoch als besondere Gattung auf. An gleichem Orte, p. 831, wird Rhizoph. corpulentus Rttr. mit Hesperobaenus abbre- viatus Motsch., mit dem das Thier weder in Form und Färbung, noch generisch verwandt ist, identificirt. Da derselbe als Rhizo- phagus und nicht als Europs beschrieben wurde, war es doch nicht schwer zu folgern, dals er zu Bactridium gehören müsse, was ich bereits a. a. O. p. 299 richtig gestellt habe. Uebrigens bin ich geneigt in demselben ein kräftig entwickeltes Z' von striolatum zu sehen. Die Gattung Mimema Woll. habe ich mit Unrecht zu Phyco- nomus gestellt, bei welcher die Fled. irregular punktirt sind; sie gehört zu Hesperobaenus Lec. Aus demselben Grunde sind die in der Deutschen Entom. Zeitschr. 1876. p. 299 beschriebenen Arten: Phyconomus subtestaceus und luridipennis zu Hesperobaenus zu stel- len. Bactridium (Rhizoph.) orientalis Rttr. gehört zu Mimemodes Rttr. Die Gattung Bactridium scheint auf Amerika beschränkt zu sein und wird in Ostindien und Australien durch Mimemodes ersetzt. Edm. Reitter. Die Käfer Westfalens zusammengestellt von Fr. West- hoff. I. Abtheilung. Bonn 1881. 140S. Das vorliegende Verzeichnils reibt sich den besten Local-Fau- nen, die wir bis jetzt besitzen, würdig an und entspricht durchaus den Anforderungen der Neuzeit. Aeltere, weniger zuverlässige An- gaben sind mit Kritik benutzt, Zweifel deutlich ausgesprochen, wo es am Orte war. Die Zahl von eirca 3200 Arten ist verhältnifsmälsig bedeutend, wenn auch noch gewils recht vermehrungsfähig, denn Lentz (Preu- sen) bringt 3200, Letzner (Schlesien) 4230, Kellner (Thüringen) 3450, Braun-Clasen (Mecklenburg) 2800, Beuthin-Preller (Hamburg) 2950, Förster-Bach (Rheinlande) 2700, v. Heyden (Nassau u. Frank- urt) 3160 (!), Riehl (Cassel) 2450, Everts (Niederlande) 2100. 172 Neuere Literatur. H. Westhoff ist kein alter Sammler, hat aber mit Kritik und Fleifs die Arbeiten der Vorgänger benutzt, wie die sehr hübsch geschriebene Einleitung von 28 Seiten deutlich beweist. Sehr dankenswerth ist die Aufzählung derjenigen Männer, die sich um die westfälische Käferkunde im Allgemeinen verdient ge- macht haben; solche Beiträge zur Geschichte der deutschen Ento- mologie werden zu wenig gegeben und beachtet. In der Reihenfolge der Gattungen hat der Autor zweckmälsig dem Stein-Weise’schen Catalog folgen zu müssen geglaubt, er zählt mit Sorgfalt Varietäten auf und scheidet sie streng von den Syno- nymen, bei den Staphylinen mehrfach im wohlthuenden Gegensatz zum Catalog Weise, der blindlings Fauvel’s Manier folgt, gute Arten (die Fauvel aus Mangel an Kritik nicht unterscheiden kann, während bisher Jedermann dies konnte) als Synonyme aufzuführen. Gegen ein solches Verfahren spricht sich H. Westhoff in der Ein- leitung p. XVII sehr entschieden aus. Seine Worte: „gerade bei der jetzt herrschenden Zeitrichtung, wo man vielfach darwinistischen Speculationen zu Liebe ein Vermischungssystem einzuführen für gut hält und hie und da gleich Uebergangsfor- men wittert, ist es durchaus geboten, die faktisch existirenden Formen so scharf als möglich zu diagnostieiren“, verbürgen in ihm den fleilsigen und ernsten Zoologen, welcher nicht mit Phrasen, sondern mit dem Kopfe arbeitet. Carabus violaceus und purpurascens werden scharf auseinander gehalten; eine Form des letzteren (Suffr. var. 7) aus dem südlichen Theile des Sauerlandes wird Suffriani benannt. Auch eine Anzahl anderer Varietäten ist benannt, und dürfte Anspruch haben, na- mentlich in den Catalogen deutscher Käfer, aufgeführt zu werden. Dafs das Benennen der Varietäten ganz besonders zum genaueren Studium der Arten anregt, ist unzweifelhaft. Wenn aber eine var. Monasteriensis auf ein einzelnes, grofses Expl. der hybrida be- gründet wird, so scheint mir dies kaum ein zulässiges Verfahren; was soll daraus werden, wenn einzelne abweichende Stücke als berolinensis etc beschrieben werden, deren Namen die Vermuthung erwecken muls, es existire eine Berliner Rasse? Wenn dagegen einzelne Exemplare von auffallender Färbung nach derselben be- nannt werden, so hat dies weit weniger gegen sich, da ähnliche Färbungen leichter zu constatiren sind als einzelne Stücke mit einem Ensemble von Merkmalen, welches nur zufällig wiederkehren kann oder dürfte. Bei den sog. gewöhnlichen Arten hätte die Neuere Literatur. 173 Zahl der Fundorte vielleicht vermindert werden können, während bei den Varietäten bisweilen die Ortsangaben vermifst werden. Die fraglich citirte Homalota fragilicornis, die im feuchten Ufersande lebt, kann selbstverständlich kaum in Wespennestern vorkommen, dagegen mit grölster Wahrscheinlichkeit divisa Maer- kel, die in denselben nicht selten haust. Die erste Abtheilung schliefst mit Heterocerus ab. G. Kraatz. Neue entomologische oder theilweise entomologi- sche Zeitschriften und Publicationen. Die Mehrzahl der descriptiven Entomologen ist gegenwärtig von einem wahrhaft überraschenden Muthe beseelt, neue entomol. Zeitschriften, Vereine etc. zu gründen. Die Gründe, welche uns zwangen kürzlich eine deutsche entomologische Gesellschaft unter vielfachem Beifall ins Leben zu rufen, sind hier bereits aus- führlich erörtert worden; in Folge dessen erschien im Frühjahr 1881 neben der deutschen zunächst die Berliner Entomologische Zeitschrift Preis 9 M., für die der Name Berliner Entomol. Museums-Zeitschrift eigentlich passender und wenigstens buchhändlerisch zu rechtfertigen gewe- sen wäre. Schon im Herbste folgte Frankreich dem Beispiele Deutschlands, indem von H. Fauvel zur Gründung einer Societe Francaise d’Entomologie Beitr. 9,60 fr. neben der Société Entomologique de France durch Prospectus auf- gefordert wird. Dieselbe giebt, und das ist das Wichtigste, jähr- lich eine Revue Entomologique in 12 Nummern heraus; im Natu- raliste !) werden von einem Anonymus die 19 Paragraphen der Statuten mitgetheilt; dabei wird die Organisation derb, aber nicht völlig ohne Grund angegriffen; die Zahl der guten Vorsätze ist zu grofs, um wirklich ausgeführt werden zu können! Schon in der December-No. des genannten Blattes erfolgt eine geharnischte Zu- schrift des H. Fauvel an den Hrn. Deyrolle, resp. den Anonymus, aus der hervorgeht, dafs sich in 6 Wochen über 100 Mitglieder zur neuen Gesellschaft gemeldet haben. Im Uebrigen wird die Gesell- schalt „sans centre, avec des delegues aux quatre coins de la France“ hauptsächlich damit gerechtfertigt, dals bereits ähnlich or- 1) Année III. No. 63. Nov. 81. p. 502 u. 503. 174 Neuere Literatur. ganisirte existiren, woraus aber noch lange nicht folgt, dafs die Organisation deshalb besonders praktisch ist! Eine zweckmälsige Erweiterung der alten französi- schen Gesellschaft herbeizuführen, würden wir für ein ungleich grölseres Verdienst erachten, indessen sind uns die Verhältnisse zu wenig bekannt, um hier weiter über die Societe Francaise d’Ento- mologie urtheilen zu können; jedenfalls wird dieselbe neue Kräfte zum Wohle der Entomologie flott machen und die Zukunft prakti- scher werden als es die Gegenwart ist. Im November 1881 kündigt ein Prospeet von Alfr. Hölder in Wien an, dafs ab 1882 eine Wiener entomologische Zeitung Preis 8 M. in 12 Nummern jährlich erscheinen wird; die Namen des Redac- tions - Comites: L. Ganglbauer, Dr. Fr. Loew, Prof. J. Mik, Edm. Reitter, Fr. Wacht! leisten eine sichere Bürgschaft, dafs uns dieselbe in den verschiedenen Fächern der Entomologie Gutes bieten wird. Natürlich ist die von der Deutschen Entomol. Gesellschaft ge- plante hymenopterologisch-dipterologische Sectionsschrift 1) neben der Wiener Zeitschrift nicht haltbar; dagegen ist den Hymenopterolo- gen Gelegenheit geboten, aufser auf die Wiener Zeitschrift auf eine Bearbeitung „sämmtlicher Apiden und später auch der Sphe- giden der europ. Fauna“ von Dr. Otto Schmiedeknecht zu abonniren, jährlich mit 14 M. Unser langjähriges Mitglied Enr. Ragusa in Palermo ist je- denfalls an der Gründung eines neuen naturwissenschaftlichen Jour- nals daselbst betheiligt: Jl Naturalista Siciliano 9 M. Anno I, No. 1. Oct. 1881 enthält Beschreibungen neuer Käfer und eines Papilio Machaon L. lillipuziano. Mögen die deutschen Entomologen sich nach Kräften betheiligen! Glücklich der frische, unverdorbene Sammler, der sich um den ganzen Bücherkram nicht zu kümmern braucht, wenn er der Wis- senschaft dadurch Genüge gethan hat, dafs er sich von einer oder zweien der vielen entomolog. Gesellschaften hat aufnehmen lassen; ihm bleibt Geld für, wie Ragusa sagt, die interessantissima lista No. XIII. von Edm. Reitter, welche nicht nur sauber gehaltenes, kleines Zeug !), sondern auch ausehnliche neue Arten zur Verfügung stellt; z. B. 2 neue und 3 bekannte Plectes, nebst 2 var., zusammen in beiden Geschlechtern für 1640 sgr.; dazu 3 weniger seltene Plectes (2?) 300 sgr., ein hübscher, schwarzer Car. Boschniaki {2 240, Omphreus 32 (200) u.s.w.; der Freund feiner Pselaphiden nimmt JR von Pygozion (200), Scotoplectus (200), Paussus (160), 2 sp. Leptomastar (240) ete. Doch genug! ich hoffe unsere Leser haben schon längst ausgewählt, sonst finden sie das Meiste vergriffen. Anfang December 1880. G. Kraatz. 1) worunter vieles Hübsche und Preiswürdige. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft 1.] Die Auflösung des Münchener Entomolog. Vereins, welche natürlich das Eingehen der von demselben herausgegebenen Mittheilungen zur Folge hat, kam uns nicht gerade überraschend, und liefert den ersten deutlichen Beweis, dafs die Zahl der Abonnenten auf gemischte entomol. Vereinsschriften nicht ins Un- endliche vermehrbar ist. Cale Deutsche Entomologische Zeitschrift 1882 Heft II. Vorläufig wird die Deutsche Ent. Gesellschaft im Kampfe ums Dasein von einzelnen ihrer Mitglieder auf das Liberalste unterstützt, so dafs dem nächsten Hefte fünf Tafeln beigegeben werden kön- nen, dem ganzen Jahrgang also mindestens neun! Dieselben sind der Mehrzahl nach Geschenke der Herren Autoren v. Hagens, Metzler, Reitter und des Herrn Simon, und dürften den besten Be- weis liefern, dafs die Redaction sich der Sympathieen der wissen- schaftlichen Welt mebr denn je erfreut. Catalog der Coleopteren von Sibirien *) mit Einschlufs derjenigen der Turanischen Länder, Turkestans und der chinesischen Grenzgebiete. Mit specieller Angabe der einzelnen Fundorte in Sibirien und genauer Citirung der darauf bezüglichen Arbeiten nach eigenem Vergleich, sowie mit besonderer Rücksicht auf die geographische Verbreitung der einzelnen Arten über die Grenzländer, namentlich Europa und Deutschland, bearbeitet von Lucas von Heyden, herausgegeben von der Deutschen Entomo- logischen Gesellschaft. Berlin 1880—1882, XXIV und 244 Seiten. Preis durch den Verein bezogen 8 M. im Buchhandel 9 M. Eine Riesenarbeit, deren unzählige Citate einen Beweis für die uneigennützige, unermüdliche Thätigkeit des allseitig geschätzten Bearbeiters liefern und die im Druck bereits vollendet vorliegt, wenn auch die 5 letzten Bogen den Vereinsmitgliedern erst mit den näch- sten Heften zugehen. Die specifisch sibirischen Arten sind durch stehende, die gleichzeitig in Europa vorkommenden durch Cursiv- Schrift, die gleichzeitig deutschen sowie die russisch - asiatischen (nicht sibirischen) durch vorgesetzte Zeichen kenntlich gemacht, so dafs die geographische Verbreitung und Vertheilung der Arten sofort im Cataloge ersichtlich ist. Die Erklärung der abgekürzten Autor-Namen und der abge- kürzten Citate hinter ihnen nimmt allein 14 Seiten, die der Ab- kürzungen der Fundorte 4 Seiten ein. Die Sorgfalt welche auf die Arbeit verwendet ist, macht sie zu einer vorzüglichen Grund- lage für alle weiteren, welche sich mit der geographischen Verbrei- tung der Käfer des palaearctischen Gebietes beschäftigen. Ehre und Dank dem Autor! G. Kraatz. *) Der Schlufs des Catalogs wird erst dem Heft I. 1883 beigelegt wer- den können; doch wird derselbe den Mitgliedern, die sich besonders für denselben interessiren, schon jetzt franco zugesendet, wenn sie den Vereins- beitrag pro 1883 bis Ende Februar 1882 einsenden. Tr — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Ueber eine hymenopterologische Section der Deutschen Entomol. Gesellschaft. LI. Kurze Zeit nach meinem Vorschlage zur Gründung einer sog. hymenopterologischen Section ') wurde der Prospect einer neuen „Wiener Entomologischen Zeitung“ versendet (vergl. über dieselbe auch S. 174), welcher die Gründung der genannten Section kaum mehr thunlich erscheinen liefs, da auf Österreichische Mitar- beiter und Theilnehmer gerechnet war; da nun diese sich unzwei- felhaft mit Vorliebe bei der Wiener Entomologischen Zeitung be- theiligen werden, so ist es höchst wahrscheinlich, dafs sich die zur Bildung der hymenopterologischen Section nothwendige Mitglieder- zahl nicht vereinigt. Aufserdem ziehen es jetzt bereits Hymenoptero- logen vor, ihre Arbeiten im Selbstverlage erscheinen zu lassen und zum Abonnement auf dieselbe einzuladen, so z. B. Herr Dr. O. Schmiedeknecht in Gumperda bei Kahla (S.-Altenburg) auf ‘eine Bearbeitung sämmtlicher Apiden °) und später Sphe- giden. Von unserem Standpunkte aus ist hier von Herzen der beste Erfolg zu wünschen, doch erscheint uns derselbe immerhin noch zweifelhaft. Die undankbare Last der Redaction eines hymenopterologi- schen Heftes, welche wir lediglich im Interesse der Sache zu über- nehmen bereit waren, ist damit von unseren Schultern genommen; freundlicher Beirath von aufserhalb war hinlänglich gesichert. Der bereits a. a. O. erwähnte, von 2 Tafelu begleitete Auf- satz des Hrn. Landgerichtsrath a. D. v. Hagens über die männ- lichen Genitalien von Sphecodes, wird nun in Heft Il. unserer Zeit- schrift erscheinen, welche im Uebrigen noch mehr als früher eine vorzugsweise coleopterologische sein wird. Was wir jetzt vergeb- lich gerathen und einzuführen versucht haben, wird der Geldbeutel über kurz oder lang als zwingende Nothwendigkeit fordern. Dr. G. Kraatz. 1) Deutsche Entomol. Ztschr. 1881. p. 32. 2) Der jährliche Preis „den man nicht zu hoch finden wird“, wird 14 Mark sein, aber H. Dr. S. giebt nur an, dals er keine Tafeln geben wird und sagt von der Bogenzahl nichts. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden und Scydmae- niden von Westafrika, von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. (Hierzu Tafel VIII u. IX.) Dafs ich im Nachfolgenden einen Beitrag zur Kenntnifs der beiden Coleopteren-Familien aus einem Landstriche geben konnte, aus welchem bisher noch keine einzige Art bekannt geworden ist, verdanken wir Herrn Hans Simon in Stuttgart, der keine Mühe scheute, die Kleinkäfer-Fauna der Goldküste zu erschliefsen, und dem Missionair Herrn J. Kopp, der diese schönen Thierchen fleifsig und in bedeutender Anzahl gesammelt hat; sie stammen sämmtlich aus der Umgegend von Addah und sind vor einem Jahre eingesendet worden; eine zweite Sendung vom letzten Frühjahre hat ganz dieselben Arten gebracht. Herrn Simon, der für diese kleine Arbeit den Stoff zu schaffen bemüht war und sie mit 2 schönen Tafeln ausstatten liels, sei an dieser Stelle von mir und der Redaction bestens gedankt. Pselaphidae. 1. Odontalgus Raffrayi Rttr. Brevis, crassus, rufo-testa- ceus, pilis brevibus, squamiformibus sat dense tectus, capite cum oculis thorace fere latiore, fronte bifoveolata, prothorace subqua- drato, antrorsum parum angustato, dorso inaequali, antice in medio et utrinque oblique tuberculato, elytris thorace fere sesqui longior- bus, apicem versus sensim latioribus, stria suturali et duobus dor- salibus integris, sutura et stria dorsah interna recta sat distincte elevatis, stria dorsali externa sinuata, vir evidenter carinata, ab- dom. segm. dorsalibus sensim brevioribus, apice in medio subtuber- culatis; antennis sat robustis, dimidio corporis superantibus, articu- lis duobus primis incrassatis, art. primo oblongo, secundo quadrato, in mare ultimis tribus abrupte crassioribus, sensis latioribus, latitu- dine parum longioribus, ultimo ovalis, majore; palpis mazillaribus fere ut in gen. Pselapho. — Long. 1.2 mill. Taf. VIII. Fig. 3. Deutsche Entomol. Zeitschr. XX VI, Heft I. 12 178 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs Mas: abdom. ventrali segmento anali profunde transverse fo- veolato. Körperform eines kleinen, gedrungenen Ctenistes, mit 3 bis 5 schwach erhabenen Rippen auf den Fld., die Maxillartaster jedoch fast mit dem gen. Pselaphus übereinstimmend. Rothgelb, überall ziemlich dicht mit weifslichgelben, schüpp- chenartigen Härchen besetzt. Der Kopf wie bei Ctenistes, sammt den grofsen Augen fast breiter als das Halsschild, ebenso sind die Stirnhöcker ähnlich und die Fühler ebenso eingelenkt. Die Stirn- höcker durch eine feine Längsrinne undeutlich getheilt; Stirn mit 2 genäherten, querstebenden Gruben. Fühler die Mitte des Kör- pers etwas überragend, kräftig, die 2 Wurzelglieder dicker als die nächsten, das erste länglich, das zweite quadratisch, die folgenden so lang als breit, das achte quer rudimentär, beim g' die 3 letzten zu einer verdickten Keule abgesetzt, wovon die einzelnen Glieder allmählig breiter werden, die beiden ersten Glieder der Keule sind länger als breit, das letzte oval, nicht ganz so lang als die beiden vorhergehenden zusammen; beim 2 ist das 10te quadratisch, das letzte oval, breiter, grofs, doppelt so lang als das vorhergehende. Maxillartaster dünn und sehr lang, viergliederig; das erste klein, das zweite lang und dünn, an der Spitze keulenförmig verdickt, das dritte kurz oval, verdickt, das letzte sehr lang, dünn, an der Spitze keulenförmig verdickt, die Keule des letzten Gliedes nimmt nicht ganz die Hälfte desselben Gliedes in Anspruch. Halsschild an der Basis fast etwas breiter als lang, nach vorn leicht verengt, wie bei Ctenistes geformt, oben uneben, mit mehreren länglichen Erhabenheiten, wovon sich eine in der Mitte gegen den Vorder- rand und zwei schief gestellte auf der Scheibe, abwärts schräg gegeneinander divergirend, bemerkbar machen. Fld. 14mal so lang als das Halsschild, ähnlich wie bei Ctenistes, mit einem Sutural- und 2 Dorsalstreifen, wovon die Sutur und der innere gerade Dor- salstreifen hier als erhabene Kielchen erscheinen, der äulsere, ge- bogene Dorsalstreifen ist jedoch kaum deutlich gekielt. Die ersten sichtbaren Rückensegmente ziemlich von gleicher Länge, allmählig etwas kürzer werdend, an der Spitze jedes einzelnen befindet sich in der Mitte ein kleines, körnchenartiges Tuberkel. Beine von ge- wöhnlicher Bildung, Fülse mit 2 kleinen, gleichen Klauen. Diese Art unterscheidet sich von den beiden ostafrikanischen: Od. tuberculatus und vespertinus Raffray, durch kleinere Körper- form, dünnere Fühler mit längeren Keulengliedern, nicht erhabe- nen dufseren Dorsalstreifen auf den Fld., Färbung etc. der Pselaphiden und Scydmaeniden von Westafrika. 179 Der Name vorliegender Art sei dem Gründer dieser ausge- zeichneten Gattung gewidmet. 2. Ctenistes Imitator Rttr. Rufo-testaceus, capite cum oculis haud transverso, prothorace suboblongo, foveola basali oblonga, an- gusta, elytris thorace sesqui longioribus, abdominis segmentis dor- salibus primis tribus conspicuis subaequalibus; antennis elongatis, tenuis, in mare articulis 3—7 brevissimis, mazime transversis, 8—11 valde magnis, 9 triente, 10 paulo octavo brevioribus. — Long. 2 mill. Dem Ct. palpalis aufserordentlich nahe stehend, so dafs es ge- nügt, die Unterschiede hervorzuheben. Die neue Art hat einen merklich längeren Kopf und ein deutlich längeres Halsschild, die Fld. sind etwas kürzer, die ersten drei sichtbaren Rückensegmente ziemlich von gleicher Länge (bei palpalis ist der zweite viel län- ger), die Anhänge der Kiefertaster dicker, lang, flachsig. Der Bau der Fühler ist mit der verglichenen Art fast ganz übereinstimmend. 3. Ctenistes (Sognorus) Simonis Rttr. Rufo - testaceus, capite cum oculis subtransverso, vertice bifoveolato, prothorace sub- transverso, foveola basali magna rotundata, elytris thorace plus ses- qui longioribus, antennis brevibus, dimidio corporis longitudine, in mare artic. 3—7 transversim quadratis, 8—11 magnis, art. 8 et 11 oblongis, 9 et 10 quadratis, ultimo ovato, majore; abdomine seg- mentis dorsalibus primis conspicuis tribus subaequalibus. — Long. 1.2 mill. Taf. VIII. Fig. 2. Mas: Tibiis posticis ante apicem inlus calcare valıdo armatıs. Ganz vom Aussehen des Enoptostomus globulicornis, jedoch durch die 3 letzten Glieder der Maxillartaster, welche sämmtlich einen kleinen dornartigen Fortsatz tragen, zu Ctenistes gehörend. Röthlichgelb, fein gelblich, schüppchenartig behaart. Fühler nur von halber Körperlänge, beim d mit 4 grofsen abgesetzten Endgliedern, wovon das Ste und letzte doppelt so lang als breit, die dazwischen liegenden nur so lang als breit sind, beim Q all- mählig gegen die Spitze verdickt, die beiden letzten Glieder deut- lich breiter und grGfser als die andern. Das letzte Glied der Maxil- lartaster quer, das vorletzte länglich. Kopf sammt den grofsen vorgequollenen Augen breiter als lang, die Stirn mit 2 tiefen, quer- stehenden Grübchen. Halsschild von der Breite des Kopfes, sehr schwach quer, nach vorn etwas deutlicher verengt, die Basalgrube grofs, rund. Fld. 12 mal so lang als das Halsschild, gegen die 22 180 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs Spitze breiter werdend, mit einem ganzen Sutural- und einem ge- bogenen Dorsalstreifen. Die beiden ersten sichtbaren Rückenseg- mente ziemlich von gleicher Länge, der dritte nur wenig kürzer. Das 5 hat die Hinterschienen an der Innenseite vor der Spitze mit einem kräftigen Dorne bewaffnet. Diese Art, sowie Ctenistes Oberthirt Perez aus Spanien und calcaratus Baudi aus Syrien haben einen anderen Habitus als die sonstigen grölseren Arten dieser Gattung, nämlich jenen von Eno- ptostomus. Der Kopf ist hier stets kürzer, plumper, die Fühler sind zwar beim g nach demselben Typus gebaut, aber die letzten 4 Glieder sind lange nicht so sehr ausgezogen, die kleinen Geifsel- glieder nicht linsenförmig, die Flgd. sind gewöhnlich kürzer, das zweite obere Rückensegment weniger gestreckt und der Anhang des zweiten Kiefertastergliedes ist rudimentär. Ich schlage für diese Arten die Untergattung Sognorus ') vor. 4. Desimia?) subcalva Rttr. Rufa, nitidissima, sublaevi- gata, capite cum oculis magnis prothoracis latitudine, antice subbi- tuberculato, fronte prope oculos utrinque leviter foveolata; protho- race globosim subquadrato, angulis posticis foveolaque antescutellari fulvo perulis, elytris thorace plus quam sesqui longioribus, apicem versus sensim latioribus, apice fulvo ciliatis, stria suturali integra, dorsali late impressa fere dimidiata, abdominis segmento dorsal se- cundo perspicuo primo longiore, primo apice fulvo cihato; fibüs an- ticis extus sensim leviter dilatatis, articulis palporum mazillarıbus indistincte penicillatis. — Long. fere 2 mill. Taf. VIII. Fig. 6. Mas: antennarum artic. quatuor ultimis abrupte majoribus, cla- vam formantibus, tribus primis subquadratim obconicis, ultimo ovalıs, praecedentibus duobus longitudine; clavae artic. duobus intermedius contiguis paullulum angustioribus; metasternum longit. sulcato, utrin- que subgibboso. Fem.: antenn. artic. tribus ultimis abrupte majoribus, cluvam formantibus, artic. sensim paullulum latioribus, his primis duobus quadrato - obconicis, ultimo majore, oblongo, praecedentibus duobus longitudine. Lebhaft dunkelroth, sehr gläuzend, fast glatt, kaum sichtbar ') Siehe Bestimmungs-Tabelle d. europ. Col. v. Wien, 1881. | pag. 458. 4 >) Eingeführter Namen für Tetracis Sharp, da letzterer von Gene bei den Lepidopteren vergeben ist. der Pselaphiden und Scydmaeniden von Westafrika. 181 behaart, von der Körperform und Gröfse unserer Des. Ghiliani Aube (Tetracis Sharp). Der Kopf ist sammt den grofsen, grob facettir- ten Augen viel breiter als lang, und zwar so breit als das Hals- schild. Die beiden Höckerchen des Vorderrandes sind fast parallel, kurz, durch ein deutliches Griibchen von einander getheilt. Jeder- seits neben den Augen befindet sich ein Punktgrübcehen, sonst ist der übrige Theil der Stirn glatt. Der Unterrand der Augen ist fein gelblich tomentirt. Maxillartaster ziemlich klein, die Dornan- hänge der 2 bis 5 letzten Tasterglieder sind bei dieser Art nur durch ein kleines und sehr kurzes Börstchen angedeutet und äulserst leicht ganz zu übersehen. Fühler kräftig, die Mitte des Körpers schwach überragend, die beiden Wurzelglieder schwach verdickt, wenig länger als breit, die nächsten 5 fast quadratisch, die Keule beim o& vier-, beim Q dreigliederig, verkehrt schwach konisch, so lang als breit, beim J die beiden mittleren Gldr. deutlich etwas schmäler als die umgebenden, das letzte Glied stets oval, grofs, so lang als die beiden vorherge- henden zusammen. Halsschild fast so lang als breit, gerundet vier- eckig, glatt, glänzend, gewölbt, die Hinterwinkel und ein flaches rundes Grübchen vor dem Schildchen mit feinem, punktartigem, gelblichem Toment ausgefüllt. Flgd. 12mal so lang als das Hals- schild, gegen die Spitze stets breiter werdend, an der letzteren mit dichten, goldgelben Härchen bewimpert (ebenso die Spitze des ersten oberen sichtbaren Rückensegments), mit einem ganzen Naht- und einen halben Rückenstreifen; der letztere breit, allmählig ob- solet eingedrückt. Die drei ersten sichtbaren Rückensegmente breit gerandet und der Rand aufgebogen, der zweite fast doppelt so lang als einer der umgebenden, gewölbt, alle ohne Rückenfält- chen. Schenkel über der Mitte schwach keulenförmig verdickt, Schienen ziemlich robust, schwach gebogen, die vordersten aufsen gegen die Spitze ziemlich verbreitert. Beim g' ist die Hinterbrust in der Mitte furchenartig längsvertieft und jederseits stumpf höcker- artig aufgetrieben. 9. Centrophthalmus grandis Rttr. Castaneo - rufus, miti- dus, sat dense fulvo villosus , antennarum articulis quatuor majori- bus, sensim paullulum latioribus, art. octavo leviter ob- longo nono decimoque quadratim globoso, ultimo magno, ovato, spinula oculari sat longa, subrecta, foveis fronta- libus magnis, elytris confertim subtilissime punctatis, abdominis segmento secundo dorsali conspicuo primo 182 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs minus longiore, palporum mazillaribus articulo ultimo subulato praecedente duplo minore et angustiore, cum tertio sublineare. — Long. 2.5 mill. Mas: antennarum art. quatuor ultimis magis incrassatis, art. ultimo subtus basi compresso. Von der Gröfse des Batrisus formicarius, hell kastanienbraun, sehr glänzend, ziemlich lang und dicht behaart. Kopf sammt den grolsen Augen fast so breit als das Halsschild und nicht ganz so lang als breit. Die Vorderrandbeulen deutlich, durch eine feine Rinne getheilt, welche in ein Mittelgrübchen einmündet. Das Sei- tengrübchen neben den Augen stark. Letztere grob granulirt, der untere Theil derselben (sammt den Schläfen des Kopfes) stärker, länger und dichter behaart. Die seitliche Mitte der Augen mit ei- nem sehr deutlichen geraden, etwas nach vor- und abwärts gerich- teten Dörnchen versehen. Das 3te Glied der Maxillartaster mälsig verdickt, das letzte ahlförmig, an der Seite des vorhergehenden eingefügt, aber in gerader Richtung mit dem letzteren verlaufend und }mal so lang als dieses. Fühler reichlich von halber Körper- länge; das erste Glied deutlich, das zweite kaum verdickt, die nächsten fast quadratisch, klein, die 4 letzten eine Keule bildend, dicker, allmählig dicker werdend, besonders beim g\, und dann gleichzeitig stärker aufgetrieben, das Ste ist schwach länglich, die beiden nächsten rundlich, verkehrt conisch, so lang als breit, das letzte einförmig, viel grölser und breiter, mindestens so lang als die 2 vorhergehenden zusammen, beim gZ' an der Basis und Unter- seite zusammengedrückt. Halsschild quadratisch, abgerundet, fast etwas breiter als lang, vor dem Schildchen an der Basis mit einem undeutlichen Grübchen und mit einem länger behaarten, flachen Längsgrübchen oberhalb der Hinterwinkel. Flgd. 14mal so lang als das Halsschild, an den Seiten schwach gerundet, sehr fein und dicht punktirt, der Nahtstreifen ganz, der Rückenstreifen bis in die Mitte reichend. Das zweite obere Rückensegment ist nur sehr we- nig länger als das erste, das Dorsal- Rückenfältehen am ersten Segmente ist sehr fein aber ganz, ziemlich in der Nähe des Seiten- wulstes gelegen; am 2ten Segmente erreicht das Fältchen nur ein Drittel der oberen Länge desselben. Schienen kurz vor der Spitze sehr schwach gebogen. der Pselaphiden und Scydmaeniden von Westafrika. 183 6. Centrophthalmus dominus Rttr. Castaneus, nitidus, dense fulvo-villosus, antennarum articulis quatuor majoribus, arti- culis 8, 9 et 10 elongatis, sensim viz latioribus, ultimo ovato, magno, spinula oculari parva, subcurvata, foveis fronta- libus minoribus, elytris parcissime viz perspicue punc- tulatis, fere luevigalis, abdominis segmento secundo dorsali conspicuo primo sesqui longiore, palporum mazil- laribus articulo ultimo subulato praecedente plus quam duplo minore et angustiore, cum tertio sublineare. — Long. 2.4 mill. Taf. VIII. Fig. 5. Mas: antennarum articulis quatuor ultimis magis incrassatis, articulo ultimo subtus basi compresso, praecedentibus tribus latitu- dine fere duplo longiore. Dem C. grandis aufserordentlich nahe stehend und sehr ähn- lich, durch den Bau der längeren Fühler, kleinere Stirngriibchen, kleines, gekrümmtes Augenhäkchen, längeres zweites, sichtbares Riickensegment und durch die fast glatten Flgd. jedoch specifisch verschieden. Das Fältchen am zweiten Rückensegmente erreicht hier die Mitte. Ist viel seltener als die verglichene Art. 7. Centrophthalmus barbatus Rttr. Rufus, nitidus, dense griseo-villosus, antennarum articulis quatuor majoribus, articulis tri- bus penultimis sensim sublatioribus subquadratis, artic. octavo sub- elongato, ultimo majore, subovato duobus penultimis longitudine; spinula oculari vız perspicua, foveis frontalibus sat magnis, elytris parcissime vic perspicue punctulatis, fere laevigatis, abdo- minis segmento secundo dorsali conspicuo primo plus quam sesqui longioribus, palporum mazillaribus artic. tertio valde incrassato, ultimo subulato minutissimo in- tus oblique posito. — Long. 1.8 mill. Taf. VIII. Fig. 4. Mas: ant. art. quatuor uitimis magis incrassatis. Wenig gröfser als C. villosulus Fairm. aus Algier und dieser Art sehr ähnlich, und vorzüglich durch längeren ersten und kürze- ren zweiten oberen Rückenring verschieden. Gesättigt roth, glänzend, überall gelblichgreis ziemlich dicht und lang behaart. Kopf sammt den Augen so breit als das Hals- schild und weniger lang als breit. Die vorderen Stirnhöcker durch eine feine Furche getheilt, welche in ein Grübchen ausläuft. Stirn- grübehen in der Nähe der Augen tief. Augenstacheln kaum wahr- nehmbar. Der untere Theil der Augen und die Schläfen lang 184 E. Reitter: Beitrag znr Kenntnifs bartartig behaart. Fühler die Mitte des Körpers erreichend, die mittleren Glieder (3—6) fast quer, das 7te klein, quadratisch, die letzten verdickt, eine Keule bildend, hiervon die ersten 3 allmählig etwas breiter werdend (besonders beim 4), so lang als breit, oder kaum merklich länger, das letzte viel grölser und breiter, fast oval, so lang als die 2 vorhergehenden zusammen. Das dritte Glied der Kiefertaster ziemlich stark verdickt, das ahlförmige letzte sehr klein, an der Seite des vorhergehenden eingefügt, schief nach innen ge- stellt. Halsschild quadratisch verrundet, mit einem runden Grüb- chen vor dem Schildehen und einem länglichen in der Seitenkante oberhalb der Hinterwinkel. Flgd. 14mal so lang als das Hals- schild; der Nahtstreifen ist ganz, der Rückenstreifen erreicht nicht die Hälfte ihrer Länge. Das zweite sichtbare Rückensegment ist anderthalb Mal so Jang als das erste; die Rückenfältehen sind am ersten ganz und erreichen auch am zweiten fast die Spitze des Segments; sie sind bei dieser Art besonders deutlich. Die hinte- ren Schienen sind fast gerade. 8. Batrisus deformis Rttr. Parvulus, castaneus, capite cum oculis thorace fere latiore, bisulcato, in medio longitudinaliter tenui- terque canaliculato, prothorace subcordato, latitudini suae aequi- longo, basi haud spinoso, sulca media nulla, elytris thorace sesqui longioribus, stria suturali integra, dorsali obsoleta, valde abbreviata, femoribus posticis valde inflatis, gibbositae ante genis oblique ab- breviatis et supra irregulariter impressis, tibüs intermedüs apice calcaratis. — Long. 1.4 mill. Taf. VIII. Fig. 1. Eine sehr kleine, schöne Art, welche an den eigenthümlich verdickten Hinterschenkeln leicht zu erkennen ist. Klein, kastanienbraun, Fühler und Beine heller roth, überall wie gewöhnlich sehr spärlich und kurz gelblich behaart. Kopf sammt den grolsen Augen fast breiter als das Halsschild, ziemlich viereckig, etwas breiter als lang, an den Seiten und am Vorder- rande sehr fein granulirt, am Scheitel glatt, längs den Seiten mit einer Furche, in der Mitte mit einer feinen Mittellinie, der glatte Scheitel leicht emporgehoben. Fühler roth, kaum von halber Kör- perlänge, die mittleren Glieder quadratisch, das te bis Ilte ein wenig breiter werdend, das letzte verdickt, grofs eiförmig, zuge- spitz. Halsschild so lang als breit, herzförmig, glatt, vor dem Hinterrande mit 3 durch eine feine gebogene Querfurche verbun- dene Grübchen, von den seitlichen setzt sich eine Längsfurche nach vorn fort, am mittleren fehlt sie; ebenso fehlen die gewöhnlichen der Pselaphiden und Scydmaeniden von Westafrika. 185 zwischen den Grübchen stehenden spitzen Höckerchen. Fld. viel breiter als das Halsschild, anderthalb Mal so lang als dieses, kaum sichtbar punktirt, mit einem ganzen Naht- und einem obsoleten, vor der Mitte abgekiirzten Dorsalstreifen. Das erste sichtbare Rückensegment so lang als die folgenden zusammen, die feinen Seiten und Dorsalfältchen kurz und deutlich, die letzteren + der Breite des Ringes einnehmend und ein Viertel der Länge dersel- ben erreichend; jederseits am Innenrande der Dorsalfältehen mit einem flachen Griibchen. Hinterschenkel stark blattförmig verdickt, die Verdiekung weit vor den Knieen schräg abgebrochen, die Aus- senfläche der Verdickung unregelmäfsig und kniffig eingedrückt. Die Mittelschienen an der Spitze mit einem kräftigen Enddorne. Mir liegen von dieser Art 5 Individuen vor, wovon alle die verdickten hintersten Schenkel und den Enddorn an den Mittel- schienen besitzen und wohl insgesammt ¢ sind. Panaphysis nov. gen. Corpus sat breviusculum, gen. Batriso similis, convexum, anten- nis undecimarticulatis, clavatis, basi distantibus, palpis quadriarti- culatis, articulo ultimo fusiformi, cozis posticis approximatis, caput bifoveolatus, margine apical argute elevata et in medio sinuata, prothorar cordatus, in medio longitudinaliter canaliculatus, parce spinulosus, lateribus mucronatus, elytra stria suturali integra, strüs duobus dorsalibus abbreviatis, abdomine fere immarginato, tarsorum unguiculis duobus inaequalibus. Körperform nahezu von Batrisus, aber vorn breiter, gewölbt, derb. Fühler I1gliederig, von einander entfernt, vor den Augen eingefügt, mit 3gliedriger Keule. Kiefertaster wie bei Batrisus. Kopf sammt den seitlichen, mälsig grofsen Augen so breit als das Halsschild, breiter als lang, der Hinterrand der Stirn als scharfe, erhabene, in der Mitte ausgebuchtete Kante ausgezogen, Scheibe mit 2 Grübchen und mit feinen Kielchen geziert, die vorn verschie- dene Figuren darstellen. Halsschild wie bei Trogaster, querherz- förmig, an den Seiten mit einem Dorn bewehrt, in der Mitte mit einer feinen Furche und daneben mit einigen dornförmigen, kleinen Höckerchen. Halsschild wie bei der verglichenen Gattung, mit ei- nem Naht- und 2 abgekürzten Dorsalstreifen. Abdomen nur un- deutlich durch feine Kielchen gerandet, nicht aufgebogen. An den Tarsen sind zwei ungleiche Klauen vorbanden. Entfernt sich von Batrisus durch die abgesetzte dreigliederige Fühlerkeule und durch die genäherten Hinterhiften. 186 E. Reitter: Beitrag zur Kenntni/s 9. Panaphysis Koppi Rttr. Castaneus, parce breviterque fulvo-pubescens, capite bifoveolato, antice lunatim bicristulato, mar- gine argute elevata apicali in medio sinuata, prothorace transversim cordato, parce punctato, medio longitudinahter canaliculato, dorso utrinque bispinuloso, lateribus mucronato, sulca sublaterali in fovea ante angulos posticos excurrente, elytris convexis, dense punctulatis, tuberculo humerali distincto, abdomine supra parce subtilissime punc- tulato, his striolis dorsalibus nullis. — Long. 2.2 mill. Taf. IX. Fig. 4. Länglich, sehr robust, gewölbt, kastanienbraun, glänzend, fein und spärlich behaart. Fühler die Mitte des Körpers nicht ganz erreichend, das erste längliche Glied etwas, das zweite kaum ver- dickt, letzteres quadratisch, die folgenden 6 etwas dünner, rund- lich, quer, die 3 letzten verdickt, eine abgesetzte Keule bildend, wovon die beiden ersteren quer, das letzte Glied länglich eiförmig ist. Kopf von der Breite des Halsschildes, breiter als lang, Stirn in der Mitte mit 2 Grübchen, vorn mit einer von feinen Kielchen umschriebenen, hufeisenförmigen Zeichnung, der Hinterrand ist scharfkantig emporgehoben, in der Mitte etwas eingebuchtet und die Einbuchtung am Scheitel durch ein kurzes Kielchen fortgesetzt. Halsschild querherzförmig, an den Seiten dicht vor der Einschnü- rung mit einem dornförmigen Zahn bewaffnet, die Scheibe ziemlich stark und weitläufig, an den Seiten dichter und feiner punktirt, in der Mitte mit einer ganzen Längsrinne, eine andere befindet sich in der Nähe der Seiten, welche vor den Hinterwinkeln in einen Eindruck einmündet. Die Scheibe zwischen beiden Furchen mit 2 kleinen Dornhöckerchen, wovon das obere kleiner ist, an der Basis befindet sich jederseits ein sehr kleines Grübchen. Fld. brei- ter als das Halsschild und anderthaib Mal so lang als dieses, an den Seiten schwach gerundet, oben gewölbt, dicht punktirt, mit ei- nem ganzen Naht- und 2 abgekürzten Rückenstreifen. Die beiden ersten sichtbaren Rückensegmente ziemlich von gleicher Länge, ohne Dorsalfältchen, an den Seiten mit feinen Fältchen gerandet, die Seiten jedoch nicht abgesetzt. Beine ziemlich robust, die Schen- kel in der Mitte nur leicht verdickt, die Schienen gegen die Spitze, allmählig dicker werdend, die Tarsen von halber Schienenlänge, mit 2 ungleichen Klauen. Zweites Bauchsegment sehr grols, das erste schwer sichtbar. Hinterhüften einander genähert. Ein einzelnes Stück vom Missionär Hrn. J. Ie Be bei Addah entdeckt und ihm zu Ehren benannt. der Pselaphiden und Scydmaeniden aus Westafrika. 187 10. Pselaphus filipalpis Rttr. Parvus, rufus, nitidissi- mus, antennis palpis pedibusque dilutioribus, capite oblongo, cum oculis thoracis latitudine, antice sulcato, prothorace oblongo - obo- vato, glabro, laevi, elytris thorace fere duplo longioribus, haud ca- rinatis, apice dense flavo - ciliatis, stria suturali dorsalique arcuata integra, antennis dimidio corporis superantibus, clava abrupte tri- articulata, his articulis oblongis, palpis mazillaribus valde elongatis, tenwissimis, art. ultimo longissimo, apice clavato. — Long. 1.5 mill. Von der Form des P. Heisei, aber viel kleiner, heller gelb- roth, glatt, glänzend, kaum sichtbar behaart. Kopf sammt den Augen von der Breite des Halsschildes, länger als breit, die vor- dere Hälfte mit einer Längsfurche, neben den Augen ohne Haar- beulen, Stirne glatt. Fühler länger als der halbe Körper, dünn, das Wurzelglied von der Länge des Kopfes, cylindrisch, die fol- genden 7 klein, etwas länger als breit, die drei letzten abgesetzt, verdickt, eine deutliche Keule bildend, alle länglich, gerundet, das letzte Glied viel gréfser, eiförmig, schief zugespitzt. Maxillartaster sehr lang und dünn, das letzte Glied noch länger als das zweite, schwach gebogen, an der Spitze keulenförmig verdickt, die Keule etwas mehr als ein Drittel desselben Gliedes einnehmend. Hals- schild verkehrt eiförmig, glatt, viel länger als breit. Flügeld. fast ‚anderthalb Mal so lang als das Halsschild, ohne Rippen, mit einem Naht- und gebogenen Rückenstreifen; beide sehr fein ausgeprägt. Scheibe nur mit Spuren von Härchenreihen, fast spiegelblank. Das erste grofse Rückensegment etwas schmäler als die Flgd. in ihrer grölsten Breite. Beine zierlich, von normaler Form. Es liegen mir 3 ganz übereinstimmende Ex. vor. 1l. Aryazis Rosmarus Rttr. Tota dilute rufa, confertis- sime punctulata, palpis pedibusque testaceis, prothoracis foveola me- dia minima, striolis abdominalibus divergentibus, longitudine tertiam segmenti partem aequantibus, quintam disci partem includentibus. — Long. 1.5 mill. Taf. IX. Fig. 5. Mas: mandibulis extus longissime subrecte cornutis, trochante- ribus anticis spinula sat brevi armatis, tibiis posterioribus breviter calcaratis. Einfarbig gelbroth, sehr dicht und fein punktirt und darum fast matt, Beine und Palpen etwas heller. Fühler den Hinterrand des Halsschildes überragend. dünn, von normaler Form, die mitt- leren Glieder so lang als breit, das Ste bis 10te quer, allmählig breiter werdend. Kopf etwas schmäler als das Halsschild, die drei 188 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs Stirngruben mäfsig tief. Halsschild breiter als lang, sehr dicht punktirt, das mittlere Grübchen nur punktförmig. Flgd. fast an- derthalb Mal so lang als das Halsschild, mit ganzem Naht- und gebogenen Rückenstreifen, Rückensegmente punktirt, das erste sicht- bare anderthalb Mal so lang als das 2te, die folgenden 3 ziemlich von gleicher Länge. Bei dem < sind die Mandibeln an der Wurzel aufsen in ein langes, fast gerades, nach vorn und abwärts gerichtetes, dünnes Horn verlängert, das die halbe Kopflänge erreicht und an der äufsersten Spitze schwach nach innen gebogen ist. Die Hüften der Vorderbrust besitzen ferner ein kleines dornförmiges Zähnchen und die hinteren Schienen haben an der Spitze einen kleinen, kur- zen Endsporn. 12. Bryazis picticornis Rttr. Tota rufa, antennarum basi palpis pedibusque testaceis, prothorace nitido, foveola media minima, elytris dense minutissime vir perspicue punctulatis, striolis abdomi- nalibus divergentibus, longitudine plus quam tertiam segmenti par- tem aequantibus, quintam disci partem includentibus. — Long. 1.3 — fearon Bar IX Rio. Mas: Antennarum articulis tribus ultimis parum incrassaltis, duobus penultimis totis et art. ultimo basi partim nigricantibus; ti- biis intermediis apice brevissime calcaratıs. Einfarbig, gesättigt gelbroth, kaum, die Flügeld. äufserst fein, schwer sichtbar punktirt, die untere Hälfte der Fühler, Palpen und Beine etwas heller. Fühler reichlich von halber Körperlänge, dünn, das 3te bis 5te Glied etwas länger als breit, das 6te bis 7te qua- dratisch, das 8te klein, quer, die nächsten 3 allmählig breiter wer- dend, eine Keule bildend, beim 9 ist das neunte nur wenig breiter als das vorhergehende, konisch, so lang als breit, das zehnte viel gröfser, quadratisch-konisch, das letzte grofs, lang einförmig; beim d ist das 9te quer, verkehrt - konisch, das 10te quadratisch, viel grölser, das letzte grofs, lang eiförmig, an der Wurzel von der Breite des 10ten und hier schief geschwärzt; ebenso sind beim < die beiden vorhergehenden Glieder geschwärzt. Kopf nicht ganz so breit als das Halsschild, die 3 Stirngruben mäfsig tief und grofs. Halsschild etwas breiter als lang, glänzend, fast glatt, das mittlere Grübehen nur punktförmig, sehr klein. Fld. reichlich anderthalb Mal so lang als das Halsschild, aufserordentlich fein und dicht, wenig bemerkbar punktirt, mit einem ganzen Naht- und Rücken- der Pselaphiden und Scydmaeniden von Westafrika. 189 streifen. Rückensegmente glänzend, das erste fast doppelt so lang oder 13 Mal so lang als das zweite, dieses und die folgenden zwei von gleicher Länge. Mittelschienen an der Spitze beim S mit ei- nem sehr kurzen, kleinen, wenig bemerkbaren Enddorne. 13. Bryazıs Schlerethi Rttr. Rufa, palpis pedibusque te- staceis, indistincte subtilissime punctulatis, prothoracis foveola media minima, elytris dense subtiliter distincteque punctatis, striolis abdo- minalibus divergentibus, longitudine tertiam segmenti partem aequan- tibus, sextam disci partem includentibus. — Long. 1.2 mill. Mas: Elytris castaneis, trochanteribus intermediis spinula tenui curvala, cozis posticis acute angulato armatis, tibiis anticis intus apice levissime incrassatis. Gelbroth, die Wurzel und Spitze der Fühler gewöhnlich, Pal- pen und Beine etwas heller, die Fld. beim ¢ hell kastanienbraun, Kopf, Halsschild und Rückensegmente kaum bemerkbar, Fld. sehr deutlich dicht punktirt, glänzend. Fühler schlank, das 3te bis 6te Glied länglich, das 7ie bis 9te quadratisch, das 9te bis 11te all- mählig verdickt, das 10te quadratisch, verkehrt-konisch. Kopf we- nig schmäler als das Halsschild, das vorderste Grübchen in der Mitte des Vorderrandes flach. Halsschild breiter als lang, glän- zend, das mittlere Grübchen sehr klein, punktförmig. Fld. 12 mal so lang als das Halsschild, mit einem ganzen Naht- und einem vor der Spitze abgekürzten, ziemlich geraden Rückenstreifen. Das erste sichtbare Rückensegment ist nur anderthalb Mal so lang als das nächste; das 2te und 3te sind gleich lang. Die Rückenfält- chen des ersten Segments schliefsen nur den sechsten Theil der Breite desselben Segments ein. Die Trochanteren der Vorderhüften beim 5 mit einem dünnen, mälsig langen, gebogenen Dorne, die Hinterhüften spitzig und eckig nach abwärts ausgezogen; ebenso sind die Vorderschienen beim g' innen, dicht vor der Spitze, etwas mehr verdickt und kurz vor dem gebuchtet. Enddörnchen an den Schienen kann ich nicht deutlich wahrnehmen. Erlaube mir diese Art Herrn Baron Max v. Schlereth, einem jungen Coleopterologen, zu dedieiren, der die Anfertigung der Fi- guren zu diesem Artikel freundlichst übernommen hat. 14. Bryazıs pulvinata Rttr. Parvula, dilute testacea, an- tennis palpis pedibusque pallidioribus, pube pulvinata grisea dense tecta, subopaca, capite thoracis latitudine, prothoracis foveola media t 180 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnafs minuta, striohs abdominalibus parallelis, longitudine quartam seg- menti partem aequantibus, tertiam disci partem includentibus; tarsis elongatis. — Long. 1.1 mill. Taf. IX. Fig. 7. Mas: Antennis parum brevioribus, leviter incrassatis, articulis 4—6 subovatis, intus leviter angustatis, 7—10 valde transversis, sensim latioribus et magis transversis, extus subserratis, articulo ultimo ovato, magno, intus in dente acuto productis; tarsis tenuis, magis elongatis. . Sehr klein, schaalgelb, Fühler, Palpen und Beine noch blasser, oben überall dicht staubartig, greis behaart, fast matt. Fühler des @ dünn, die halbe Körperlänge nicht erreichend, die beiden Wur- zelglieder leicht verdickt, die nächsten 4 mindestens so lang als breit, dünner, Glied 7 bis 9 quer, das letztere etwas breiter, das 10te noch breiter werdend, quer, das letzte von der Breite des 10ten, eiförmig; beim / sind die Fühler kürzer, leicht aber sehr deutlich verdickt, das 3te schwach quer, die folgenden Glieder kaum dünner als die beiden Wurzelglieder, das 6te quer eiförmig, mit dem dünneren Ende nach innen stehend, das 7te bis 10te äulserst stark quer, linsenförmig, allmählig breiter werdend, die Anfügungsstellen mehr nach aulsen gelegen, wodurch diese Glieder nach innen schwach gesägt erscheinen, das letzte grols, fast breiter als das 10te, länglich eiförmig, der Innenrand desselben in der Mitte zu einem scharfen, dreieckigen Zahn erweitert. Kopf sammt den kräftigen Augen so breit als das Halsschild, die Stirngruben mäfsig tief. Halsschild quer viereckig, nach der Basis nur leicht verengt, das Mittelgriibchen sehr klein, tief, punktförmig. Flügeld. 13 bis 2 Mal so lang als das Halsschild, mit einem ganzen Naht- und Rückenstreifen. Das erste Rückensegment anderthalb Mal so lang als das nächste, die folgenden vom 2ten allmählig etwas an Länge abnehmend, die Dorsalfältchen des ersten kurz, die Hälfte der Breite des Ringes einschliefsend, parallel. Füfse dünn, viel länger als bei den andern Arten, beim Z an den Vorder- und Hinterbeinen drei Viertel, bei den Mittelbeinen fast die ganze Schienenlänge erreichend. Diese Art scheint sehr selten zu sein. Mir liegen 4 Männchen und 1 Weibchen vor. der Pselaphiden und Scydmaeniden von Westafrika. 191 15. Acamaldes ') bythinoides Rttr. Tota rufa, brevissima, valde convera, breviter fulvo pubescens, capite cum oculis thorace vir angustiore, foveis frontalibus duobus posticis magnis profundis, fovea antice obsoleta; prothorace transverso, fere laevi, basi tenuiter transversim sulcato, foveola media nulla, foveis lateralibus parvis, elytris thorace duplo longioribus, latis, convezis, stria arcuata dor- sah integra, apice in angulo suturali excurrente, abdominis segmentis dorsalibus anguste marginato reflexis, striolis parallels, longitudine dimidiam segmenti partem aequantibus, sextam disci partem inclu- dentibus, segmento primo, inter striolas foveolato, pedibus robustis. — Long. 1 mill. Taf. IX. Fig. 8. Mas: abdominis segmento primo inter striolas magis foveolato, quarto toto transversim elevato, femoribus leviter incrassatis, tibtis posticis parum curvatis, intermediüs apice brevissime calcaratis. Sehr klein, gedrungen, stark gewölbt, fein, aber länger als bei den Bryazis-Arten (ähnlich wie bei Bythinus) gelblich behaart, ein- farbig und lebhaft rostroth, die Extremitäten kaum heller. Fühler den Hinterrand des Halsschildes leicht überragend, die beiden Wurzelglieder kräftig verdickt, viel stärker als dies bei den Arten der Gattung Bryazis zu sein pflegt, beide etwas länger als breit, das zweite gleichzeitig etwas dünner, die folgenden dünn, das 3te etwas länger als breit, verkehrt-konisch, 4, 6 und 7 quadratisch klein, das 5te von der Länge und Stärke des 3ten, 8—10 quer, allmählig breiter werdend, das letzte breiter, grols, lang eiförmig, zugespitzt. Kopf wenig breiter als lang, sammt den sehr grob fecettirten Au- gen von der Breite des Halsschildes, die beiden Stirnfurchen mehr auf der Scheibe gelegen, grofs und tief, das Vorderrandgrübchen fast völlig erloschen. Halsschild quer, schwach herzförmig, fast glatt, dicht vor dem Hinterrande mit einer feinen Querfurche, in der Mitte ohne Spur eines Grübchen, die Seitengrübchen in der Seitenrandkante klein. Flügeldecken breit, gewölbt, 2 Mal so lang als das Halsschild, spärlich, kaum bemerkbar punktirt, mit einem ganzen geraden Naht- und einem ganzen, abwärts in den Naht- winkel eingebogenen, feinen Rückenstreifen. Das erste sichtbare Rückensegment anderthalb Mal so lang als das 2te, die nächsten schräg abfallend, allmählig kürzer werdend, die seitliche Randung nur schmal, die Dorsalfältchen des ersten parallel, sehr genähert, dazwischen beim @ schwach, beim JS stark grübchenartig vertieft. 1) S. meinen vorhergehenden Artikel an diesem Orte p. 140, 192 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnis Beim J ist ferner das vierte Bauchsegment der ganzen Länge und Breite nach erhaben gewölbt, vortretend; die Beine stärker ver- dickt, die hinteren Schienen gebogen und die Mittelschienen mit einem sehr kurzen, wenig bemerkbaren Endsporne. - 16. Euplectus Strix Rttr. Elongatus, depressus, testaceus, parallelus, dense subtilissime punctatus, capite thoracis latitudine, subquadrato, medio canaliculato, sulcis duobus laterali- bus antrorsum connezis, apice in foveis magnis rotun- datis excurrentibus, prothorace subquadrato, basin versus levi- ter angustato, apice abrupte constricto, lateribus ante api- cem angulato, dorso longitudinaliter profunde canalicu- lato, elytris thorace plus quam sesqui longioribus et vir latioribus, parallels, stria suturali integra, dorsali suturali approximata abbre- viata; abdomine elongato, parallelo. — Long. 1.4 mill, Taf. IX. Fig. 1. Kine durch die Sculptur des Kopfes und die Form des Hals- schildes héchst ausgezeichnete neue Art. ; Langgestreckt, stark niedergedrückt, parallel, rostgelb, sehr fein und dicht punktirt, staubartig behaart. Kopf fast quadratisch, Stirn mit einer ganzen Mittelfurche; die Seitenfurchen und die Mittelfurche vorn quer miteinander verflossen, die ersteren münden jederseits in der Mitte der Stirn in ein grofses, tiefes Grübchen, welche sich wie Augen hervorheben. Halsschild ziemlich quadra- tisch, gegen die Basis leicht verengt, dicht vor der Basis einge- schnürt, die Seiten vor der Einschnürung mit einer vortretenden Ecke, oben eben, mit einer tiefen Mittelfurche, welche fast den Vorderrand erreicht, dann mit den gewöhnlichen drei Grübchen. Fld. von der Breite des Halsschildes, lang, gleichbreit, mit einem tiefen Naht- und einem diesen genäherten, geraden, abgekürzten, aus einem Grübchen entspringenden Rückenstreifen. Rückenseg- mente gleichbreit, fast von der Breite der Fld., parallel, die ersten drei sichtbaren Ringe gleich lang. 17. Euplectus biformis Rittr. Parvulus, testaceus, convezus, capite thoracis latitudine, sulcis duobus lateralibus, antice conjunetis, apice in foveis magnis oblongis et profundis excurrentibus, protho- race subquadrato, basin versus leviter angustato, foveolis tribus cum sulca transversa conjunctis, elytris thorace latioribus et sesqui lon- gioribus, stria suturali profunde impressa, abdomine parallelo, seg- mentis dorsalibus primis conspicuis subaequalibus. — Long. 0.9 mill. Mas: Piceus, elytris antennis palpis pedibusque testaceis. 7 der Pselaphiden und Scydmaeniden aus Westafrika. 193 Aus der Gruppe der E. ambiguus und minutissimus, aber stark gewölbt, einem Trimium dadurch recht ähnlich. Fühler ziemlich dünn, den Hinterrand des Halsschildes schwach überragend. Kopf von der Breite des Halsschildes, ziemlich dreieckig, die beiden Seitenfurchen vorn verbunden, hinten gegen den Scheitel in ein grofses Grübchen einmündend. Halsschild fast etwas breiter als lang, viereckig, nach der Basis zu leicht, schwach verengt, mit 3 durch eine Querfurche verbundenen Grübchen. Eine Längsfurche fehlt. Fid. breiter, 1;mal so lang als das Halsschild, mit tiefem Nahtstreifen. Die ersten 3 oberen, sichtbaren Segmente ziemlich von gleicher Breite, ebenso die unteren Bauchsegmente; deshalb gehört diese Art unzweifelhaft zu Euplectus. Der ganze Käfer ist beim 9 einfarbig röthlichgelb, beim g' roth- braun mit gelbrothen Fld. und blassen Fühlern, Palpen und Beinen. Scydmaenidae. 1. Euconnus aurosericeus Rttr. Breviusculus, rufus, niti- dus, dense subaureo-pilosus, capite thorace angustiore, subrotundato, oculis magnis, rolundis. granulatis, antennis brevibus, clava quadri- articulata maaima valde abrupta, prothorace subgloboso, antrorsum magis angustato, basi quinque foveolato, glabro, elytris thorace duplo longioribus, viz perspicue punctulalis, basi late uniimpressis, im- pressione postice divergente, plica humerali elevata, lateribus di- stincte, apice singulatim rotundatis. — Long. 1.6 mill. Taf. IX. Fig. 2. Fast vom Aussehen des Euconnus (Napochus) claviger Müller, einfarbig gelbroth, dicht und ziemlich lang goldgelb behaart, Halssch. nicht, Fld. schwer sichtbar punktirt. Kopf viel kleiner als das Hals- schild, rundlich, Augen grofs, rund, grob facettirt, Fühler kurz, derb, mit sehr grofser, 4gliedr. Keule; die 3 vorletzten Glieder beim @ fast quadratisch, beim © stärker quer, Glied 3—7 kaum quer, dicht aneinander gefügt; Halsschild rundlich, etwa so lang als breit, selten etwas länger, nach vorn etwas stärker verengt, gewölbt, glatt, die Basis mit 5 Grübchen, zwischen den seitlichen befindet sich in Nähe der H.winkel ein kurzes Längsfältchen. Fld. kurz, an der Basis von der Breite des Halsschildes, dann gerundet erweitert, von der Mitte zur Spitze verengt, letztere einzeln abgerundet, Basis mit einem breiten, grübchenartigen Eindruck, der sich bald verflacht und seitlich nach hinten divergirend ausgebreitet ist, Humeralfältchen lang und stark erhaben; Beine kräftig, Schienen aufsen vor der Spitze schwach erweitert, etwas gebogen. — Gehört in die Verwandt- schaft des EF. Löwii Ksw. und ist durch ganz Senegambien verbreitet. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft II. 13 194 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 2. Euconnus subdivisus Rttr. Brevis, rufo-testaceus, niti- dulus, dense subaureo - pubescens, capite thorace parum angustiore, oculis grandioribus, postice acute profundeque emarginatis, fere di- visis, prothorace latitudine via longiore, antrorsum angustato, an- gulis posticis subrectis, lateribus minus rotundatis, basi leviter qua- drifoveolatis, extus plicatulis, elytris brevibus, ovatis, apice singulatim rotundatis, dense subtilissime punctulatis, basi obsolete biimpressis, impressione externa majore, postice divergente, plica humerali di- stincte elevata, antennis brevibus, crassis, articulis 3—7 transversis, clava valde abrupta, maxima, quadriarticulata, art. tribus penultimis quadratis. — Long. 1.6 mill. Taf. IX. Fig. 3. Dem Euconnus aurosericeus Rttr. so täuschend ähnlich, dafs man sie leicht damit verwechseln könnte, aber durch das nach vorn mehr verengte Halsschild, das an der Basis nur vier kleine, flache Grübchen besitzt, und besonders durch die hinten tief aus- gerandeten, fast getheilten Augen sehr verschieden. Diese Art gehört in die Untergattung Napochus Thoms., ist einfarbig rothgelb, ziemlich lang, dicht goldgelb behaart. Fühler kurz, dick, die Glieder 3—7 leicht quer, die Keule 4gliedr., grofs, stark abgesetzt, die 4 vorletzten Glieder quadratisch. Kopf rund- lich, klein, von der Breite des Halsschildes an seinem Vorderrande, kaum sichtbar, einzeln punktirt; Augen sehr grofs, quer, am Hin- terrande scharfspitzig, tief ausgerandet, fast getheilt, grob facettirt. Halsschild so lang als breit, nach vorn verengt, an der Basis in den fast rechtwinkeligen Hinterecken mit einem kurzen Kielchen, dazwischen mit 4 seichten, kleinen Grübchen, Scheibe nicht punk- tirt. Fld. sehr fein und dicht punktirt, eiförmig, an der Basis kaum breiter als das Halsschild, hinter den Schultern gerundet erweitert, die Spitze einzeln abgerundet, Basis mit einem breiten, flachen Eindrucke, der am Grunde die Spur von zwei Grübchen aufweist, seitlich divergirend, Humeralfalte sehr deutlich, lang, erhaben. Schenkel verdickt, Schienen an der Wurzel dünn, dann etwas er- weitert, unter der Mitte leicht verschmälert, sehr schwach gebogen. Nur ein Unicum von Addah. 3. Euconnus atricapillus Rttr. Parvulus, rufus aut rufo- testaceus, nitidus, impunctatus, laevis, vix aut parce, prothorace ma- gis dense fulvo-pubescens, capite infuscato, subrotundato, prothorace angustiore, oculis magnis, rotundis, antennis dimidio corporis lon- gitudine, sat tenuibus, articulis 3— 7 quadratis, suboblongis, clava quadriarticulata, his articulis sensim parum majoribus, subrotundatis, der Pselaphiden und Scydmaeniden aus Westafrika. 195 ultimo ovato; prothorace latitudine longiore, lateribus rotundato, basi apiceque fere aequaliter ungustato, convero, basi quadrifoveo- lato, foveolis approzimatis, elytris subgloboso ovatis, latis, laevibus, bast uniimpressis, impressionibus apice divergentibus, plica humeral obsoleta, femoribus clavatis, tibüs tenuibus, subrectis. Long. 1 mill. Gehört in die Gruppe des E. hirticollis, ist klein, roth, glatt, sehr spärlich, Halsschild dichter behaart, der Kopf ist stets ange- dunkelt und dadurch diese Art leicht kenntlich. 4. Euconnus intrusulus Rttr. Parvulus, rufus, nitidus, parce erecte fulvo-pubescens, capite thorace angustiore, subrotundato, oculis sat magnis, vix transversis, antennis sat brevibus, tenuibus, articulis 3—8 quadratis, clava valde abrupta triarticulata, articulis duobus penultimis subquadratis; prothorace subgloboso, basi quadrifoveolato, laevi, elytris thorace latioribus, breviter ovatis, parce punctatis, basi uniimpressis, impressionis apice divergentibus, callo humerali subro- tundato. — Long. vix 1 mill. Dem E. intrusus nahe verwandt und diesem sehr ähnlich; die Färbung ist ein gesättigtes Roth, die Behaarung dünn, emporste- hend, gelb, die Fld. sind spärlich, aber sehr deutlich punktirt. Erklärung der Figuren auf Taf. VIII. Tafel IX. Fig. 1. Batrisus deformis R. Fig. 1. Euplectus Strix R. - 2. Sognorus Simonis R. - 2. Euconnus aurosericeus R. 3. Odontalgus Raffrayi R. = Vas - subdivisus R. - 4. Centrophthalmus barba- - - 4, Panaphysis Koppi R. tus R. - 5. Bryazis Rosmarus R. - 5. Centrophth. dominus R. =. & - picticornis R. - 6. Desimia subcalva R. © ZUR. - pulvinata R. 8. Acamaldes bythinoides R. 13* [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] Dorcadion cribricolle Kraatz n. sp. Dorc. polito affine, sed thorace crebre punctato, nigrum, tibüs tarsisque rufescentibus, elytris nitidis, vittis niveis 4, suturali com- muni valde angusta, dorsali hac latiore, marginali et humerali latis, ad apicem usque productis, vitta fusca parum distincta juzta- suturali, ante medium interdum nivea. — Long. 18 mill. (Femina.) | Nur mit politum 2 zu vergleichen, nach hinten weniger ver- schmälert, Kopf und Halsschild nicht glatt, sondern Hinterhaupt und Halsschild dicht und kräftig punktirt. Fühler schwarz, von halber Körperlänge. Vorderkopf ziemlich dicht und fein punktirt, schwielig vom Hinterhaupt abgesetzt, die- ses dicht und kräftig punktirt, eine Mittelrinne und die Seiten weils behaart. Thorax quer, mit kräftigen Seitendornen, an den Seiten und auch wohl in der Mitte weils behaart (bei meinen Stücken nur an der Basis). Während bei nitidum der gemeinschaftliche weilse Nathstreif sehr breit ist, ist er hier sehr fein, je nach der Breite der schmalen Rückenbinde etwas schmäler oder breiter als diese, diese deutlich schmäler als Schulter- und Randbinde, die beiden glänzend schwarzen Zwischenräume zwischen diesen drei Rippen kantig erhaben, vorn schwach punktirt, hinten glatt. Innen neben der Rückenbinde tritt eine fuchsig-graue Binde mehr oder minder deutlich hervor, welche gerade nach vorn geht, während die Rücken- binde an der Basis sich deutlich mehr nach aufsen zieht; diese fuchsige Binde kann weils werden, dann wird auch die Rücken- binde breiter weils und die fuchsige bildet vorn eine accessori- sche, hinten abgekürzte und mit der Rückenbinde zusammenflies- sende weilse Binde. So bei meinen beiden Weibchen! gewils giebt es noch andere Varietäten. Der Mann ist mir unbekannt. Einige Stücke in meiner und Dr. Staudinger’s Samml. vom Altai. Dorcadion obtusipenne Motsch. (Col. Severstsef, Bull. Ac. St. Petersb. I., Mel. biol. 3, p. 538) soll dem Glycyrrhizae sehr nahe verwandt sein, kürzer, hinten weniger verengt, die Spitze der Fld. abgerundet, comme dilatee, Halsschild grölser, Seitendornen spitzer, und in der östlichen Kirghisen-Steppe (Fort Perofski) und der Son- garei das Glycyrrhizae remplaciren. Aber gewifs nicht als Art, da die Dilatation der Flgd. schon bei Stücken derselben Localität sehr variirt, warum nicht local noch etwas mehr? G. Kraatz. —$—$— _— Wiens: Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] Ueber Carabus intricatus und Lefebvre. Versuch eines kritischen Referates. Herr Haury bringt in Deyrolle’s Naturaliste No. 55. und 56. Juli 1881 p. 438 u. p. 446, 47 eine étude sur le Carabus intricatus, zu der er durch einige Ex. dieses Carabus vom Berge Sila in Ca- labrien angeregt wurde, welche le facies du Car. Lefebvrei hatten und ihn in der Idee bestärkten, dafs letzterer eine Local-Varietät des intricatus sein könnte. Er unterwirft nun die Varietäten des letzteren einer etude generale, über welche ein kurzes Referat den vielen deutschen Carabus-Freunden willkommen sein dürfte, die das genannte Blatt nicht halten. Was zunächst die Stücke vom Berge Sila betrifft, die mir ebenfalls durch die Freundlichkeit des H. Stussiner vorgelegen haben, der meine Ansicht über dieselben zu hören wünschte, so habe ich demselben bereits brieflich mitgetheilt, dafs sie unbedingt zu intricatus zu ziehen seien, obwohl sie eine hübsche Localform zu bilden schienen, so weit als 2 Exemplare darüber ein Urtheil gestatten. Darauf hat nun H. Haury a. a. O. p. 447 eine intricatus var. nov. Silaensis gegründet, von der er sagt: s’approche beaucoup du Lefebvrei Dej., et il n’est comme lui qu’une var. locale du C. in- tricatus. Il a le prothorax beaucoup plus convexe en avant, les angles posterieurs sont beaucoup plus courts quoiqu’aussi aigus; la taille est plus petite et les elytres en proportion plus larges et arrondies au bout !). Dabei vergifst H. Haury ganz und gar, dafs er überhaupt erst beweisen will, weshalb Lefebvrei Var. des intricatus ist; das ge- schieht aber doch wahrlich nicht dadurch, dafs er verschiedene grofse, kleine, schmale Formen des intricatus beschreibt, aber keine einzige Mittelform zwischen ihm und Lefebvrei. Der Silaensis ist keine Mittelform, denn er hat nicht den charakteri- stischen breiten Thorax des Lefebvrei. Thomson, dessen hochkri- tische Angaben am meisten malsgebend sind, sagt vom Lefebvrei !) Diese Angabe ist werthlos, wenn nicht dabei Rücksicht auf die verschiedenen Geschlechter genommen wird, deren Flgdspitze verschieden gebildet ist. 193 G. Kraatz über (Opuse. Ent. VII. p. 655): C. intricato simillimus, sed brevior et latior, prothorace fere transverso, elytris postice minus dilatatis, catenis magis regularibus, intervallis parum rugosis. Beim Sitlaensis ist aber der Thorax durchaus nicht breiter, sondern vorn viel convexer, die Hinterecken sind kürzer, aber ebenso spitz, aufserdem ist er kleiner, verhältnifsmäfsig breiter und hinten abgerundet. Das ist die ganze Beschreibung einer Localrasse, in noch nicht vier Halbzeilen, d. h. fast gar keine. Von der Färbung, die mir ziemlich eigentbümlich schien, jedenfalls nicht dunkelblau wie bei Lefebvrei, von der Sculptur kein Wort. Hiernach hat Herr Haury durch seine étude nur bewiesen, dafs der Lefebvrei ihm „ne parait étre qu’une var. locale de l’in- tricatus, qui est sujet & tant varier dans la forme du thorax“. Aber H. Haury weist weder eine einzige neue Var. des intricatus mit Lefebvrei-ähnlichem Thorax noch einen Lefebvrei mit intrica- tus-artigem Thorax nach, denn das ist Silaensis eben nicht, und H. Haury läfst seine Sculptur ganz im Dunklen. Den Carabus Bayard Sol. habe ich in dieser Zeitschrift 1878. p. 158 bestimmt als Lefebvrei 2 angesprochen; dafs H. Haury nicht einmal selbstständig dessen Beschreibung interpretirt, sondern sich von Herrn Gehin vorreden lälst, er sei noch kleiner und con- vexer als Silaensis (d’apres M. Géhin), ist sehr charakteristisch. Der Silaensis, dessen Länge Herr Haury nicht einmal an- giebt, ist als kleiner intricatus zu bezeichnen, eine Art, die nach Dejean 11—14 lin. mifst, Lefebvrei 11—12 lin.; Bayardi ist 23 mill., d. h. dreizehn lin., also grölser als Lefebovrei. Wer nun etwa Solier’s Beschreibung nicht nachliest, der wird durch Haury-Gehin in den falschen Glauben versetzt, Silaensis sei länger als 28 mill.! Was nun die von Haury unterschiedenen Varietäten und die Stammform des intricatus betrifft, so wäre über dieselben etwa kurz zu referiren. Wenn H. Haury sagt, der Typ der Art habe sur les élytres entre deux cötes catenulées trois rangees de rides ondulées, so bedient er sich gleich von vorn herein nicht der üblichen Schreib- weise; während Dejean und Schaum ganz richtig angeben elytra triseriatim punctata, spricht er von deux cötes, was den Laien leicht confus macht. Var. gigas Heer ist nach einem sehr grofsen, flachen Exem- plar von 15 lin. von Lugano beschrieben. Haury besitzt Ex. von Carabus intricatus und Lefebvrei. 199 31 mill. aus Siebenbürgen, Böhmen; ich erhielt ein von Kahr ge- sammeltes, 15 lin. langes, flaches Ex. aus den steirischen Alpen. Als var. minor führt Haury Stücke von 20 mill. an. Var. nov. Bohemicus Haury. Parmi tout ce grand nombre d’ex. de provenances si variees, il s’en trouve fort peu qui aient la sculpture régulicrement striee, das soll heifsen mit drei ganzen Rippen zwischen den Ketten- streifen; eine Sculpturprobe liefert ein Holzschnitt mit der Unter- schrift boemicus. Als Vaterland werden Böhmen und Baiern an- gegeben. \ Also wird eine Form, die jedenfalls überall ebenso gut wie in Böhmen und Baiern vorkommen kann, Bohemicus benannt!!! Var. nov. Liburnicus Haury. Die drei Reihen Längsrunzeln zwischen den Kettenstreifen vereinigen sich zu einer Längsstrieme, welche oben mehr oder weniger deutliche Spuren von Eindrücken zeigt, wo die Vereini- gung keine ganz vollkommene geworden ist. Die Angabe, der hiburnicus ne parait pas rare dans les régions montagneuses longeant toute la mer Adriatique a lest steht in Widerspruch mit der An- gabe: je dois les quelques ex. de cette var. intéressante qui fut prise avec bon nombre de Car. intricatus type a M. Dobiasch qui a retrouvé enfin le rarissime C. Paraysi (recte Parreyssi) 1). Nach meinem Materiale (auch von Dobiasch) ist der typi- sche liburnicus recht selten, und nur der intricatus und die all- mähligen Uebergänge zu demselben sind pas rare. Dies ist aber 1) Warum in der Welt Gottes nennt H. Haury den Käfer Paraysi (recte Parreyssi)??? weil H. Dobiasch so schreibt??? In der Note heifst der Käfer Pareysi, muthmafslich weil der savant collegue et ami M. Gehin ihm geschrieben hat, „qu’il possede deux ex. du Pareysi dont l'un est d’un beau vert cuivreux et provient des environs de Graz en Styrie*. Ueber dieses wunderbare Vorkommen des Parreyssü (so schreibt Dejean!) schreibt mir auf meine Anfrage H. Baron v. Tiesenhausen in Graz, dafs der be- treffende Carabus von einem Bahnbeamten in einem Grazer Garten gefangen und von H. Gehin aus seinen Duplicaten herausgenom- men sei; „es scheine dem H. Gatterer sich doch nur um eine hübsche var. des cancellatus von ziemlich lebhaft grüner Färbung und röthlichen Seitenrand zu handeln“. Eine wunderbar falsche Bestimmung des H. Gehin scheint mir die natürlichste Lösung des Räthsels! 200 G. Kraatz: über ein gewaltiger Unterschied, denn in dem einen Falle hätten wir es mit einer häufigen Rasse, in dem anderen mit einer selten zur vollen Entwickelung gelangenden Sculpturform zu thun. Dafs H. Haury auf eine solche aufmerksam gemacht !), bleibt natürlich dankenswerth, aber um so wichtiger, als auch die folgende „variete la plus belle“ nichts Anderes ist, nämlich die Var. Montenegrinus Kraatz Deutsche Entomol. Zeitschr. ORS 870330: Unter den von H. Reitter gesammelten Ex. fand ich die typi- sche Seulptur dieser Form nicht so rein entwickelt, wie bei den Erber’schen Stücken, und auch Expl., deren Sculptur ganz in die des intricatus zurückfällt. Var. angustulus Haury (vergl. diese Ztschr. 1878. p. 149). Nach Ex. von Bazias beschrieben; Haury modificirt seine mir früher nicht ganz verständliche Beschreibung jetzt etwas, wonach etwa zu sagen wäre, dafs die secundäre Rippe zwischen den Ket- tenstreifen auf Kosten der einschliefsenden tertiären verstärkt, aber nicht ganz wie beim montenegrinus, sondern vielfach zerstückelt ist; dabei sind die Bazias-Stücke klein und schmal, während mon- tenegrinus eine breite Form ist. Ich besitze 1 Expl. von Bazias, welches fast ganz die Sculptur des typischen montenegrinus hat. Dafs die typische Sculptur des angustatus auch nur bei einzelnen Ex. hervortritt, mag hier hervorgehoben werden. Hiermit schliefst die Reihe der Varietäten. Deutliche Uebergänge zum sicilianischen Lefebvrei bleiben somit nachzuweisen, Si/aensis ist kein solcher! Wenn aber die Beschreibungen der Varietäten nicht streng kritisch entworfen wer- den, gehen wir einem Chaos entgegen. Liburnicus und montenegrinus sind interessante Sculptur-Varie- täten, welche aber, im Gegensatz zu der reinen Localrasse, in star- ker Minorität zu den Ex. der typischen Localität bleiben. In neuerer Darwin’scher Sprachweise mülste es heilsen: Libur- nicus und Montenegrinus sind in der Bildung begriffene Rassen. Von der grölsten Wichtigkeit wäre es nun, durch exacte Beschrei- bungen dahin gelangen zu können, zu constatiren, ob etwa im 1) Der Holzschnitt, der ein Stück Flügeldecke mit der Unter- schrift iburnicus zeigt, ist recht anschaulich, namentlich wenn man die Form besitzt. Carabus intricatus und Lefebvrei. 201 Laufe der Jahre oder Jahrzehnte ein Fortschritt in der Rassenbil- dung nachweisbar ist, oder Alles beim Alten bleibt? Was aber ist alt? . Uebersichtlich lassen sich die besprochenen Sculptur-Varietäten etwa so zusammenstellen: Elytra triseriatim tuberculata, interstitiis: 3-seriatim irregulariter tuberculatis seu rugosis. Typ. 3-seriatim lineatis (seu costulatis). v. Bohemicus. l-seriatim late costatis, costa planiuscula. v. Liburnicus. l-seriatim costatis, costa haud interrupta. v. Montenegrinus. l-seriatim tuberculatis, corpus angustius. v. angustulus. Dr. G. Kraatz. Ueber die Varietäten von Carabus regalis und Henningii von Dr. G. Kraats. EV 1. Carabus regalis Fisch. Entomol. Imp. Ross. I. pag. 100. tis De AR Diese Art ist eine der häufigsten sibirischen, aber in neuerer Zeit wenig nach Deutschland gekommen, so dafs ihre Varietäten hier noch wenig bekannt sind. Dies rührt auch mit daher, dafs die von Gebler und Lederer versendeten Stücke Localitäten an- gehörten, auf welchen nicht der typische, in der Färbung sehr va- riabele regalis Fisch., sondern meist der einfarbig erzfarbene re- galis Dej. („supra aeneus“) vorzugsweise vorkam. Daher erhebt Dejean auch diese einfarbige Form zur Stammform des regalis Fisch., obwohl Fischer sie unter dieser Art gar nicht erwähnt und nur Ex. mit blauem Thorax beschreibt und abbildet; haben. diese einen Purpurrand, so bilden sie seine var. «, den „regalis proprie dietus“; haben sie einen grün-goldenen Rand, so stellt er sie zu seiner var. P cuprinus (Böb.) t. IX. fig. 22. Die einfarbige Form beschreibt Fischer in Ent. Imp. Ross. III. p. 100 t. VII. f. 7. als Pasianaz „thorace elytrisque totis aeneis“, und giebt Barnaul als Hauptfundort an; diese wurde hauptsächlich von Gebler als regalis versendet. Vom Altai sind nun an H. Dr. Staudinger gleichzeitig folgende Varietäten eingesendet worden: 202 G. Kraatz: über Varietäten Supra totus nigro-violaceus . . . . . . . var. nigritulus m. % » eyaneo-violaceus . . . . . . var. Cyanescens m. Thorax violac., elytr. viol. marginata var. cyanicollis (Stev.) m. purpurea. violaceo-purpurea. purpureo-cupreola. purpureo-aenea. aurichalceo-aenea. viridi-cyanea. Thorax viol., elytr. viridi-marg., purpurea, var. viridicinctus m. Thorax viridi-eyaneus, elytr. viridi-marginata, var. viridicollis m. purpureo-aurichalcea; thor. viridi-marg. . var. cuprinus Fisch. Supra totus aeneus . . . . . . var. Pasianaz Fisch. Es liefsen sich noch mele Karben Varietäten aufstellen; es sind aber nur die Hauptformen hier ausgewählt, welche meist in Serien vorliegen, und zum Theil recht farbenprächtig sind. Eine Reihe merklich kleinerer Ex. liegt mir aus Lederer’s Vor- räthen vor; sie wurden von Kindermann im Altai gesammelt. Von der var. minor dubius Motsch. erhielt ich bis jetzt nur 1 Ex. von H. Graf v. Mniszech, welches sich durch gewölbte Ge- stalt und andere Eigenthümlichkeiten recht auffallend von regals unterscheidet, aber nicht specifisch verschieden scheint. 2. Carabus Henningii Fisch. var. Sahlbergii Dej. Obwohl Thomson (Opusc. Ent. III. p. 709) ausdrücklich den Sahlbergii und Henning zusammenzieht und H. Gehin das ge- nannte Werk ausdrücklich in seinem Catal. d. Carab. p. 23 unter Sahlbergu citirt, so fällt ihm doch nicht ein, den Sahlbergü als Var. des Henningü zu eitiren, vielmehr schiebt er Hummehi und obversus zwischen beide ein, von denen der letztere wiederum nur eine Varietät des Hummelii ist. Henningii ist merklich kleiner, schmaler und gewölbter als regalis, seine Sculptur eine ähnliche, doch sind die Streifen krafti- ger und erhabener. Der Henningit, welcher bei Barnaul sehr häufig sein soll, ist in erster Linie durch lebhaft rothe Schenkel und rothes erstes Fühlerglied ausgezeichnet, seine Oberseite cupreus vel coeruleo-ni- ger. Von der letzteren Form besitze ich Ex. mit ganz rothen Fühlern und Beinen (var. ruficornis mihi). Unter den Stücken vom Altai befindet sich kein einziger Hen- ningü; sie gehören sämmtlich zu der schwarzbeinigen Form, dem von Carabus regatis und Henningi. 203 Sahlbergü Dej.: ,cupreo-aeneus, thoracis elytrorumque margine vi- ridi-aureo, long. 94 lin.“ Im Uebrigen zerfallen die Ex. in zwei Haupt-Varietäten, eine, dem typischen Sahlbergu ähnliche, aber kleinere, oben cupreo- aeneus etc., und eine einfarbig schwarzblaue Form, welche ich von anderen Orten ganz ohne die grüngerandete erhielt. Da dieselbe namentlich im letzteren Falle einen recht verschiedenen Eindruck macht, schlage ich für dieselbe den Namen unicolor vor. Einzelne Ex. erreichen nur eine Länge von 8 lin., und ist die mir vorliegende Rasse überhaupt als eine schwächliche zu bezeich- nen; einzelne Stücke sind cyanescentes zu nennen, bei einzelnen endlich sind die Streifen weniger oft unterbrochen, bisweilen kaum, und nur noch die primären deutlichen Kettenstreifen. Der mehrfach als Sahlbergü var. citirte spurius Mnh., welcher meines Wissens noch nicht beschrieben, ist auf Stücken basirt, welche der oben beschriebenen kupfrigen var. minor des Sahlbergis ganz ähnlich sind, aber pechbraune Schenkel haben. Uebersichtlich lassen sich die besprochenen Varietäten kurz so zusammenfassen: Var. supra cupreus, femoribus ete. rufis . . . Henningü Fisch. „ supra nigro-coeruleus, pedibus antennisque rufis v.ruficornism. » supra cupreo-aeneus, thoracis elytrorumque marginibus ierdemeeisee aes yaa! nun. Ape Ve Sahlbengi Wey. » supra cupreus, femoribus etc. piceis seu brunneis v. spurius (Moh.) Kr. „ supra nigro-coeruleus ant. pedibusque nigris v. unicolor m. Der Vergleich der zusammen eingeschickten regalis- und Hen- ningii-Varietäten vom Altai ergiebt, dafs die Localität beiden in- sofern einen ähnlichen Stempel aufdrückt, als sie die blaue Fär- bung zum Vorherrschen bringt. Unter diesen Umständen können kleine blaue regalis grolsen unicolor täuschend ähnlich werden, so dals sie nur ein geübtes Auge auseinander zu halten vermag, ob- wohl die typischen Stücke recht leicht zu unterscheiden sind; der regalis ist grölser, flacher, die Streifen stehen auf etwas mattem Grunde, die Fühler der g' sind einfach, der Forceps kurz und sehr breit; beim spurius dagegen ist er dünn und fein, Fühler- glied 7—9 der Z sind an der Spitze innen erweitert u. s. w. Alles das hindert nicht, dafs ein kleines gewölbtes regalis- Männchen bis auf den etwas kürzeren Thorax und den etwas mat- teren Grund der Fld. täuschend ähnlich wird. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] Synonymische Bemerkungen über einige Goliathiden. 1. Obwohl ich von den beiden Arten der Gattung Hypselo- genia nur je ein Weibchen besitze, so erlaube ich mir doch Be- sitzern reicheren Materials die Frage vorzulegen, ob sie beide Arten, abgesehen von den weilsen Zeichnungen der Hypselogenia albopunctata, scharf specifisch zu unterscheiden vermögen, oder ob wir es hier etwa mit zwei merkwürdigen Rassen oder Altersstufen zu thun haben? Meine beiden Weibchen sind 11 lin. lang; nach Burmeister soll concava S—11 lin., albopunctata 7—8 lin. messen; seine 8—10 lin. lange concava ist nach einem Weibchen, seine 7—8 lin. lange albopunctata nach 2 Männchen beschrieben. Somit fällt der Unterschied in der Grölse fort! Ferner soll die Sculptur der concava gröber sein; kann über- haupt von einem Unterschiede in der Sculptur bei meinen beiden Exemplaren gesprochen werden, so würde ich meine concava zarter sculptirt nennen. Nun erwähnt aber bereits Burmeister eine albopunctata var. maculis albis nullis, foveis vero in macularum loco (geotrupina Schh.), welche sich von der ungefleckten concava nunmehr lediglich da- durch unterscheidet, dafs die Flgd. dieser Art keine Vertiefungen zeigen, wie die sonst gefleckten Stellen der ungefleckten albopunc- tata. Das scheint mir denn doch ein sehr subtiler Unterschied! Die Gröfse als Merkmal festgehalten mifste ich eher eine gefleckte concava als eine ungefleckte albopunctata besitzen. Wie würden sich überhaupt gefleckte concava von gefleckten albopunctata unter- scheiden? Die Geschlechtsauszeichnungen der Männchen sind nach Burmeister dieselben! 2. Eudicella Thomsoni Ancey in Deyrolle Naturaliste II. No. 40. p. 313 Novbr. 1880 ist mit der Hud. trilineata Quedenf. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. p. 347 (Octbr. 1880) identisch und letztere wohl mit Recht als Var. der bekannten Eud. Smithi aufgefalst. . G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] Ueber die systematische Stellung der Cetoniden- Gattungen Dymusia Burm. und Gnathocera Kirby. Die zierliche Gattung Dymusia, welche so viel Aehnlichkeit mit den kleineren Aphelorrhina-Arten zeigt, ist von Burmeister zu seinen Goliathidae amphiboli gestellt und von Aphelorrhina wegen deutlich zweilappigen Kopfes und der charakteristisch verschiedenen Beine generisch getrennt worden. Lacordaire vereinigt 1) unglaublicher Weise auch diese Gattung mit Heterorrhina; im Catalog Harold (IV. p. 1280) ist die Gattung aufrecht erhalten und zwischen Chordodera Burm. und Trymodera Gerst. gestellt, muthmafslich von H. v. Harold selbst. Von diesen beiden Gattungen méchte ich namentlich Chordo- dera als Verwandte von Heterorrhina oder besser ‘als Heterorrhini- den-Gattung ansprechen, da die Gattung Heterorrhina des Harold- schen Catalogs offenbar nicht als eine nattirliche, sondern als eine Gruppe von Gattungen aufzufassen ist, deren gemeinschaftliches Merkmal, wie der Name andeutet, in der Verschiedenheit der Nasen, resp. des Clypeus besteht. Diese Heterorrhinidae den Goliathidae scharf gegenüber zu stellen, ist eine der nächsten Aufgaben der Systematik. Dymusia zu Burmeister’s Schizorrhiniden zu bringen, verbieten ihm „die grofse Uebereinstimmung mit Aphelorrhina“ und gewisse Unterschiede in den Mundtheilen (besser Aehnlichkeit). Trotz der grofsen Uebereinstimmungen ist aber die Kluft zwi- schen Dymusia und Aphelorrhina eine bedeutende; die Beine sind bei Dymusia viel abweichender als man nach Burmeister glauben sollte, namentlich die Schenkel kürzer. Wenn nun Burmeister Dymusia trotz der Kopfbildung nicht zu seinen Schizorrhiniden stellt, so scheint es mir mindestens ebenso erlaubt Lacordaire’s einzige africanische Schizorrhiniden - Gattung, nämlich Amphistoros (= Gnathocera Kirby) in nähere Verbindung mit den Heterorrhiniden zu bringen, nachdem Lacordaire’s austra- lische und madagascarische Schizorrhiniden von mir als (australi- sche) Schizorrhinidae und (madagascarische) Stenotarsiden gegen- über gestellt sind 2). Diese Verbindung wird sehr wesentlich durch die Prosternal- bildung von Gnathocera unterstützt, welche ganz ähnlich wie bei Aphelorrhina, Dymusia und den Heterorrhiniden ist. 1) Gen. d. Col. III. p. 488. 2) Deutsche Ent. Ztschr. 1880. p. 182 Mitte. 206 G. Kraatz: über die Gattungen Dgmusia u. Gnathocera. Eine auffallende Uebereinstimmung zeigen aber Dymusia und Gnathocera in der Zeichnung des Bauches der Männchen, welche bei Dymusia noch ganz unbekannt geblieben zu sein scheint. Burmeister (Handb. III. 210) beschreibt bei Dym. cyanea den Bauch so: Unten Alles grün, mit 4 Reihen weilser Punkte am Bauch, nämlich je 4 am Rande, je 3 neben der Mitte; in der That sind es am Rande und neben der Mitte je 4, wie er und Afzelius auch bei punctata angeben. Mithin ist von einer Punktreihe in der Mitte keine Rede, obwohl Afzelius unzweifelhaft auch Männchen vor sich gehabt hat, denn er sagt: marginibus segmentorum canalique me- dia maris profunde impressa. Diese punctata ist von Schaum selbst als Varietät zu cyanea gezogen, bei der sich nur der weilse Punkt an der Schwiele und der am Nahtende erhalten haben. Den weis- sen Fleck an oder unter der Schwiele läfst Burmeister übrigens unerwähnt. Die 4 Reihen von 4 Punkten können sämmtlich feh- len; es können aber auch nur die Reihen neben der Mitte fehlen, während die am Rande sehr deutlich sind. Bei wohlerhaltenen 4 nun steht auf dem Bauche in der mitt- leren breiten Längsfurche eine Reihe von fünf grofser weilsen Makeln, von denen die erste rundlich ist, die folgenden meist quer stehen. Von diesen Makeln ist bei Aphelorrhina keine Spur, dagegen sind die Gnathocera Z\ durch dieselben ausgezeichnet. Dergleichen Uebereinstimmungen sind durchaus nicht unbeach- tet zu lassen; im Uebrigen besitzen die Gnathocera durchaus keine typische Schizorrhiniden-Nase, sondern der Clypeus erscheint nur bei oberflächlicher Betrachtung ausgerandet oder eingeschnitten; in Wirklichkeit ist er in der Mitte sogar leicht, an den Seiten stark spitzig vorgezogen. Besonders einleuchtend wird die Verwandtschaft zwischen Dy- musia und Gnathocera, wenn man die weniger bekannte grasgrüne Gnathocera hirta Fabr. in Betracht zieht, welche auch weils ge- sprenkelte Fld. besitzt, während die Arten mit röthlich gelben Fld. einen weit fremdartigeren Eindruck machen. Als zweite Dymusia-Art figurirt im Catal. Harold die Cetonia nitidula Fabr.; da nun Burm. (Hab. III. 771) in derselben ein Go- liathiden Q, Schaum eine Dym. cyanea ohne weilse Flecke vermuthet, so wäre sie wohl als cyanea var.? zu citiren? oder ist eine Dymusia ohne Flecke nachgewiesen ? ‘G. Kraatz. u [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] SMOPHC. A tables of Coleoptera (of the United States) besprochen von Dr. L. v. Heyden. Der Güte des Herrn F. G. Schaupp in Brooklyn verdanke ich eine Anzahl Bestimmungs-Tabellen amerikanischer Carabicinen, welche in den Bullet. Brooklyn Entomol. Society vom Jahre 1878 und 1879 publieirt sind. Ich gebe hier einige Notizen daraus, da sie manches Interessante aus der Synonymik der nordamerikani- schen mit den circumpolaren und selbst europäischen Arten bieten. Die einzelnen Gattungen sind bearbeitet von Dr. Horn, Leconte und Schaupp. Es werden in jeder zuerst die Arten analytisch aufgezählt, dann folgt Literatur uud Fundort der Arten; die Blätter sind nicht paginirt; eine charakteristische Art ist stets in Holz- schnitt beigefügt. 9 Omophron Latr. (Schaupp). 11 Elaphrus Latr. (Schaupp), darunter der europ. riparius L. aus Californien und Alaska, zu welchem als Synonyme gezogen werden: intermedius Kirby, californicus Mhm., gratiosus Mhm., si- milis Lec., punctatissimus Lec. 4 Blethisa Bon. (Horn), darunter die europ. multipunctata aus dem Norden der Vereinigten Staaten. 4 Loricera Latr. (Horn), darunter die eur. pilicornis F., unter dem älteren Linné’schen Namen caerulescens Syst. Ent. p. 243 mit den Syn. pilicornis F., semipunctata Mhm., neosotica Lec. 2 Trachypachys Mots. (Horn). 7 Notiophilus Dum. (Schaupp). Zu sibiricus Mots. wird aufser punctatus Lec. auch confusus Lec. gezogen. 1 Opisthius Kirby (Horn). 3 Pelophila Dej. (Horn). 26 Calosoma Weber (Leconte). Prominens Lec. und angulatum Lee. werden zu peregrinator Guér., irregulare Walk. zu tepidum Lec., laqueatum Lec. zu moniliatum Lec. und pimelioides Walk. zu luzatum Say gezogen. 9 Carabus L. (Schaupp nach Crotch), darunter dic sibir. Vie- tinghovi Adams, Maeander Fisch. (= Lapilayi Cast., Tatumi Mots.). truncaticolus Esch.; zu taedatus F. werden gezogen: Oregonensis Lec., baccivorus Fisch. und var. Agassii Lec.; zu sylvosus Say wird finitimus Hald. als „a somewhat narrower form with more distinct punctures“ gezogen. 208 L. v. Heyden: Synoptic tables of Coleoptera. 5 Nomaretus Lec. (Horn). 25 Cychrus F. (Schaupp nach Horn) in 5 Untergattungen: 3 Sphaeroderus Dej., 5 Scaphinotus Latr., 1 Pemphus Mots., 13 Bren- nus Mots. und 3 Cychrus F. Zu Sphaerod. nitidicollis Chevr. wer- den gezogen niagarensis Cast., Schaumi Chaud., granulosus Chaud., palpalis Mots. und var. Brevoorti Lec.; zu stenostomus Weber als var. Lecontei Dej. und var. bicarinatus Lec., die dritte Art ist ca- nadensis Chaud. Scaphinotus: 1. elevatus F. = unicolor F. = flammeus Hald. = dilatatus Lec. = heros Harris — 2. viduus Dej. = unicolor Knoch = Leonardi Harris = violaceus Lec. — 3. Guyotü Lec. — 4. Ri- dingsi Bland. — 5. Andrewsü Harris = Germari Chaud. Pemphus: angusticollis Fisch. (= velutinus Men., upper sur- face black). Brennus: reticulatus Mhm. wird zu cristatus Harris, ventricosus Mots. non Dej. = constrictus Lec. zu interruptus Men., alternatus Mots. und ovalis Mots. zu striatopunctatus Chaud. gezogen. Diese Untergattung enthält: cristatus Harr., rugiceps Horn, cordatus Lec., marginatus Fisch., dissolutus Schaum, interruptus Mén., obliquus Lec., striatus Lec., ventricosus Dej., mimus Horn, punctatus Lec., subtilis Schaum und striatopunct. Chdr. 3 Cychrus (tuberculatus Harr., Hemphillii Horn, angulatus Harr.). 2 Promecognathus Chdr., 1 Metrius Esch. Pasimachus Bon. (nach Leconte von Schaupp) mit 11: substria- tus Lec. wird als var. zu sublaevis Bon., viridans Lec. zu mevica- nus Gray, morio Lec. und Jaevis Lec. zu depressus Bon., costifer Lec. als var. zu duplicatus Lec. und punctulatus Lec. (nec Hald.) = validus Lec. = corpulentus Lec. zu californicus Chdr. gestellt. 2 Scarites F. (Schaupp): subterraneus F. mit 10 Synonymen und substriatus Hald. (= quadriceps Chdr.). 34 Dyschirius Bon. (Lec.) (ob vollständig?) von jetzt paginirt. 1 Amblychila cylindriformis Say p. 5 (Schaupp) (Piccolomini Rche. in Northern Texas, not a Californ. insect, is merely a smoo- ther cylindric.) 9 Omus Esch. p. 6 (Schaupp): Dejeani Rehe., Edwardsii Crotch, Audouinii Rehe., submetallicus Horn, Hornii Lec., californicus Esch., sequoiarum Crotch, Lecontei Horn, /aevis Horn. 2 Tetracha Hope p.8 (Schaupp): carolina L. (about a dozen varieties of this species are described from Mexico, Cuba, Brazil, Chili, Peru) und virginica L. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft I.] Ueber die männlichen Genitalien der Bienen-Gattung Sphecodes von Landgerichtsrath a. D. v. Hagens in Düsseldorf. (Hierzu Tafel VI u. VII.) Vorbemerkungen. Die männlichen Genitalien der Käfer sind in den letzten Jah- ren mehrfach der Beobachtung unterworfen und zur Unterscheidung der Arten verwandt worden; namentlich haben mich die Aufsätze von H. Dr. Kraatz in der Deutschen Entomol. Zeitschr. von 1881 S. 113 u. 129 besonders interessirt, da ich darin dieselben Grund- gedanken und Schlufsfolgerungen wiederfinde, wie in meinem frü- heren Aufsatze in der Berliner Entom. Zeitschr. 1874 S. 25. Bei den Bienen ist das Studium der Genitalien leichter und lohnender, da bei denselben die einzelnen Theile frei liegen und leicht zu er- kennen sind, während bei den Käfern die äulseren Zangen cylin- derartig zusammengewachsen sind und die übrigen Theile um- schliefsen, Bei den Bienen sind bisher vorzüglich die Genitalien der gröfsten Gattung, der Hummeln, namentlich von den Herren Prof. Schenck und Thomson genauer beschrieben und die einzel- nen Theile benannt worden. Die Genitalien der Bienen bestehen aus fünf verschiedenen Theilen, welche an der Basis von einer hornartigen Kapsel (cardo) umgeben sind; in der Mitte ragt ein flaches Blattchen (spatha) vor; dasselbe ist umgeben von zwei Paar zangenartiger Theile; die inneren (Klappen, sagittae) sind schmäler und meist kürzer, von einfachem Bau; die äulseren (Zangen, forci- pes oder forcipes exteriores) sind breiter und meist länger; sie be- stehen entweder aus einem Stücke, oder haben aufser dem Haupt- gliede noch ein oder zwei Endglieder. Thomson nennt die Haupt- glieder stipes, die Endglieder squama und lacinia, und die gesamm- ten Genitalien forcipes. Aus einem Vergleiche mit den Genitalien der Käfer ergiebt sich, dafs man deren Begattungsglied weder penis noch forceps im Singular nennen darf, sondern besser forci- pes zu nennen hat. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft II. 14 210 v. Hagens: über die männlichen Die Bienen-Gattung Sphecodes bildet ein auffallendes Beispiel für die Bedeutsamkeit der männlichen Genitalien; denn bei keiner Insecten-Gattung hat wohl je eine so grofse Meinungsverschieden- heit über die Anzahl der einzelnen Arten stattgefunden — Dr. Sichel nimmt nur 3, Prof. Förster 232 Arten an — und nirgendwo -geben die Genitalien einen so klaren Aufschlufs zur Entscheidung über die Meinungsverschiedenheit und die Feststellung der Arten. Zu meiner grölsten Befriedigung habe ich namentlich ersehen, dafs die auf Grund der Genitalien von mir 1874 und späterhin aufgestellten neuen Arten meistens auch von anderen Herren (Thomson, Schenck und Förster) nach sonstigen Merkmalen als besondere Arten aner- kannt worden sind, so dafs ich hierin eine Probe für die Richtig- keit der Entscheidung finde und für überflüssig halte, die im Auf- satze von 1874 vorgebrachten Gründe gegen die Ansicht von Dr. Sichel nochmals zu wiederholen. Das Werk von Thomson Hyme- noptera Scandinaviae ist bereits 1872 erschienen, aber erst später zu meiner Kenntnifs gekommen. Seinen Benennungen räume ich die Priorität ein. Von den neueren Arbeiten von Prof. Schenck und Prof. Förster, welche noch nicht gedruckt sind, habe ich im Manuscript Kenntnifs genommen und typische Exempl. von Prof. Förster zur Ansicht gehabt. Nachdem ich zu meinem Aufsatze von 1874 über Sphecodes noch einige Zusätze gemacht hatte in der Berliner Ent. Zeitschrift 1875 S. 314 und in den Entomologischen Nachrichten von Dr. Katter 1877 S. 53, hatte ich stets in Uebereinstimmung mit dem von andern Entomologen ausgesprochenen Wunsche die Absicht, die Arbeit vollständig zum Abschlufs zu bringen, namentlich durch Beifügung von Abbildungen; denn eine Abbildung läfst sofort den Unterschied zwischen den verschiedenen Genitalien erkennen, wo- gegen man davon bei der besten Beschreibung kaum sich ein kla- res Bild machen kann. Längere Zeit hatte ich vergeblich versucht, durch Photographie oder auf sonstige Weise passende Abbildungen zu erhalten, bis dies mir endlich durch die Freundlichkeit des Hrn. Tieffenbach gelungen ist; ich will deshalb mit der Publikation nicht länger zögern, zumal zur Zeit auch von anderen Seiten die Bedeu- tung der Genitalien für die Feststellung der Arten gewürdigt wor- den ist. Genitalien der Gattung Sphecodes. all Unterscheidungsmerkmale. Die Gattung Sphecodes gehört zu den Bienen mit drei Cubi- talzellen, von welchen die zweite am kleinsten ist. Von den übri- gen hierher gehörigen Gattungen unterscheidet sie sich durch den Mangel eines Sammelapparats; desl;alb wurde sie früher für para- sitisch gehalten. Nachdem aber die Herren Smith und Dr. Sichel nachgewiesen, dals sie selbst Zellen bauen, hat Prof. Schenck aus dieser Gattung und der Gattung Prosopis die Tribus der Pseudo- parasiten gebildet. Uebrigens sind Sphecodes leicht kenntlich durch die intensiv rothe Färbung der vordern Hinterleibssegmente, welche von der schwarzen Farbe des übrigen Körpers um so mehr ab- sticht, als die Behaarung weit unbedeutender ist, wie bei den mei- sten übrigen Bienen. Nur ausnahmsweise wird die rothe Farbe mehr oder weniger durch die schwarze verdrängt, so dafs sogar ganz schwarze Stücke vorkommen, welche leicht mit Halictus ver- wechselt werden können und selbst von Prof. Schenck verwechselt worden sind (Berl. E. Z. 1874 S. 337). Die Arten von Sphecodes sind mitunter schwer zu unterschei- den, und besonders schwierig ist es davon erschépfende Diagnosen zu machen, indem dabei unnütze Wiederholungen kaum zu ver- meiden sind, namentlich was die Farbe der Arten und deren Va- rietäten betrifft; insbesondere lassen sich die Genitalien der ver- schiedenen Arten kaum genügend mit Worten beschreiben. Ich halte es deshalb für zweckmälsig, zuerst die wesentlichen Unter- scheidungsmerkmale zusammenzustellen, und sodann theils in der Gruppenabtheilung, theils bei den einzelnen Arten das Charakteri- stische hervorzuheben und auf die Abbildung der Genitalien dabei zu verweisen. Am besten glaube ich hierbei an den Geschlechts- unterschieden anknüpfen zu können. Die Geschlechter von Sphe- codes unterscheiden sich nämlich in folgenden Punkten: 1) Die Fühler des o& fallen durch ihre gröfsere Länge auf; sie haben 13 Glieder; der Schaft ist kurz, die beiden ersten Geis- selglieder klein, die übrigen mehr oder weniger gestreckt und mit den sogenannten Haarflecken versehen. Die Fühler des 2 haben 12 Glieder; der Schaft ist lang, die Geifselglieder kurz, ohne Haar- fleck, dicht aneinandergefügt, eine Keule bildend. 2) Der Hinterleib des ¢ ist länglicher und hat ein Segment mehr, als beim 9; er birgt an der Spitze die verschieden gestal- teten Genitalien. Beim $ ist er oval und hat an der Spitze den 14 * 212 v. Hagens: über die männlichen Stachel und neben demselben zwei gekniete pinselförmige Griffel (Fig. 27). 3) Das erste Hinterleibssegment ist meistens bei dem d gröfs- tentheils schwarz, beim 2 ganz roth. 4) Die Mandibeln sind bei 9 kräftiger, in der Regel an der Innenseite mit einem Zahn versehen; doch fehlt dieser Zahn bei den Arten meiner vierten Gruppe (Sph. puncticeps und Jongulus). 5) Die Hinterschienen des 2 sind am Oberrande mit einer Reihe Dörnchen versehen, welche bei den meisten Arten röthlich, bei Sph. gibbus, reticulatus und subovalis schwärzlich sind. Aus- nahmsweise kommen solche Dörnchen auch bei ¢ Sph. spinulo- sus vor. 6) Bei d ist in der Regel die Sculptur gröber und kräftiger, die Punktirung dichter. Die 9 einiger Arten haben feine parallele Streifen an den Seiten des Hinterrückens, namentlich Sph. subqua- dratus und subovalıs. Einige dieser Punkte bedürfen noch einer näheren Erörterung. ad l. Der Haarfleck gehört zu den wichtigsten Unterschei- dungsmerkmalen der g\. Es befindet sich nämlich an der Vorder- seite der einzelnen Fühlerglieder eine etwas eingedrückte grau be- haarte Stelle, welche Prof. Förster ,Haarfleck*, Thomson „reticu- latio subtilis grisea“ benannt hat; am vorletzten Gliede ist der- selbe am deutlichsten ausgeprägt, weshalb ich mich auf dies Glied beziehe, wenn ich nachstehend von der Gréfse des Haarflecks _ spreche. Die Arten Sph. subquadratus und reticulatus haben nur einen wenig bemerkbaren Haarfleck an der Basis der Glieder; bei Sph. similis erstreckt derselbe sich bis zur Mitte des vorletzten Gliedes, bei Sph. pilifrons weit über die Mitte hinaus, bei Sph. di- midiatus fast bis zum Ende. Bei Sph. gibbus hat der Haarfleck auf der untern Seite eine Verlängerung bis zum Ende des Gliedes und bei Sph. subovalis beiderseits eine Verlängerung, so dals zwi- schen diesen Armen eine kleine, glatte Stelle übrig bleibt. ad 2. Von den männlichen Genitalien zeigen die Haupt- glieder der Zangen, abgesehen von ihrem Bau,. namentlich Ver- schiedenheit in der Sculptur, indem sie entweder glatt (resp. fast glatt) oder deutlich längsgestreift, oder mit einer länglichen Grube versehen oder fein gerunzelt sind. Auf diese Verschiedenheit grün- det sich die nachstehende Gruppeneintheilung. Die Endglieder der Zangen sind in mannichfacher, complieirter Weise aus hornigen und häutigen Theilen zusammengesetzt und mit Behaarung ver- sehen, so dafs in den meisten Gruppen durch die Abbildungen die Genitalien der Gattung Sphecodes. 213 Verschiedenheit sofort in die Augen fällt. Nur in der dritten Gruppe, bei den Arten mit länglicher Grube auf dem Hauptgliede, sind die Endglieder nach demselben Typus gebaut und zeigen nur unbedeutende Verschiedenheit. ad 3. In Betreff der Färbung gilt als Regel, dafs beim 2 die drei ersten Hinterleibssegmente roth .sind, beim g' dagegen nur Segment 2 und 3 nebst dem Hinterrand des ersten, während an diesem der gröfste Theil von der Basis an schwarz ist. Hiervon giebt es mehrere Ausnahmen, welche theils nur Varietäten, theils für bestimmte Arten eigenthümlich sind. Zunächst kommt die schwarze Hinterleibsbasis ausnahmsweise auch bei 2 vor, nämlich bei einer Varietät von Sph. gibbus; aufserdem befindet sich zuwei- len ein geringer schwarzer Anflug an der Hinterleibsbasis des 9; Thomson bezeichnet eine solche macula triloba als Regel für Sph. gibbus 9. Dagegen kommt auch vor, dafs bei g' die schwarze Hinterleibsbasis fehlt. Für Sph. rubicundus und ferruginatus & ist das rothe erste Segment charakteristisch, auch wohl bei Sphecodes rufiventris. Bei den Arten Sph. fuscipennis und subovalis d ist die Basis bald roth, bald mehr oder weniger schwarz; bei den Arten Sph. pihfrons und similis ist zuweilen statt der schwarzen Basis nur ein schwarzer Fleck in der Mitte des ersten Segmentes vorhanden. Die rothe Farbe des Hinterleibs erstreckt sich auch auf das 4te Segment regelmälsig bei Sph. rubicundus, subovalis und rufiven- tris 2, ausnahmsweise bei Sph. gibbus und subquadratus. Ein ganz rother Hinterleib kommt vor bei Sph. fuscipennis, verticalis und hispanicus 9, und zwar regelmälsig. Hingegen hat auch manchmal die schwarze Farbe eine grölsere Ausdehnung, indem sich auf den ersten Segmenten schwarze Binden und Makeln bilden. Hierzu neigen am meisten die g' der kleineren Arten, wovon bei mehre- ren die Vorderhälfte der Segmente schwarz, die hintere roth ist; eine solche Färbung fand ich auch bei einem kleinen Stücke von Sph. subovalis 3. Es kommt auch vor, dafs der ganze Hinterleib schwarz ist und nur der Endrand der Segmente etwas röthlich durchscheint, und zwar bei Sph. niger und nigritulus, und nur aus- nahmsweise bei kleinen Stücken von Sph. gibbus und subquadratus, sowie bei Sph. longulus. Die Beine sind bei den hiesigen gréfse- ren Arten ganz schwarz (bei unausgefärbten Stücken braun); bei kleineren Arten sind sie oft heller gefärbt, besonders an den Knieen und Fülsen. In südlichen Gegenden kommen gröfsere Arten mit helleren Beinen vor: Sph. hispanicus 2 hat rothe Hinter- 214 v. Hagens: über die männlichen schienen, Sph. verticalis 2 ganz rothe Beine. Aufserdem scheinen von hiesigen Arten im Süden Varietäten mit helleren Beinen vor- zukommen; ich erhielt ein solches Exemplar von Sph. fuscipennis eingesandt, und über einige französische Stücke bin ich im Zweifel, ob sie ebenfalls solche Varietäten oder besondere Arten sind. Als Unterscheidungsmerkmal ist ferner hervorzuheben, die An- zahl der Häkchen (hamulae) an der Oberseite der Hinterflügel; die kleineren Arten haben 5 Häkchen; bei einigen Arten schwankt die Zahl zwischen 5 und 7; die meisten grölseren Arten haben mindestens 7, doch ist die Zahl nicht bei jeder Art constant, z. B. bei Sph. subquadratus 8—9, Sph. gibbus 9—12, Sph. fuscipennis 11—14. Bei den Hinterleibssegmenten ist darauf Riicksicht zu nehmen, ob die Punktirung sich auf den hinteren, etwas eingedrückten Theil (depressio) ausdehnt, und ob der hintere Theil (namentlich beim 4ten Segmente) nadelrissig oder fein querrunzelig ist. Endlich zeigen auch mehrere Arten von Sphecodes Abweichun- gen in der Flugzeit. Die meisten, namentlich die häufigeren Arten, Sph. gibbus, subquadratus, pilifrons und similis, haben eine ähnliche Flugzeit, wie die Arten der Gattung Hulictus. Man findet davon im Frühjahr, namentlich im April, zahlreiche 2, und später im Jahre, Ende Juli, August und September, fliegen Z und 2 zu- sammen. In der Zwischenzeit von Mitte Mai bis Mitte Juli sieht man diese Arten selten, und auffallender Weise fand ich eben zu dieser Zeit die oben erwähnten Stücke von Sph. gibbus und sub- quadratus mit rothem 4ten Hinterleibssegmente. Dagegen fand ich von Sph. reticulatus $ erst Ende Mai, am häufigsten im Juni, ¢ im August und September. Von Sph. sub- ovalis fand ich 9 Mai, Juli, August und Z von Anfang Juli bis August; von Sph. rubicundus 2 im Mai, Juni, Juli, $ im Mai; von Sph. spinulosus 2 im Mai, g' im Juni (auch die A von Dr. Kriechbaumer trugen das Datum 26. Mai und 15. Juni). Von Sph. scabricollis fand ich @ im Juni, Q' im August; von Sph. puncticeps 2 Mai, Juni, Juli, August, | August, September, von Sph. longu- lus 2 Mai, Juni, Juli, 3 Juli, August, September. _ Genitalien der Gattung Sphecodes. 215 Uebersicht der Arten von Sphecodes. Erste Gruppe. Hauptglied der Zangen glatt oder nur äus- serst fein gestreift. Gröfsere Arten mit runzligem oder sehr dicht punktirtem Mittelrücken. 1. Sphecodes fuscipennis Germ. (Latreillei Wesm., nigri- pes Lep., rugosus Sm.). Gröfse in der Regel 11—13 lin.; dieselbe geht bei kleinen d zuweilen bis 8 lin. herab. Auffallend ist die Punktirung, welche auf dem Rücken sehr grob und gedrängt, fast runzelig, auf dem Hinterleib sehr dicht und fein ist, mit Ausnahme des glatten Hin- terrandes des 2ten bis 4ten Segments. Der Hinterleib ist ganz roth, nur an der Basis bei g zuweilen schwarz. Die Zahl der Häkchen der Hinterflügel beträgt 11—14. Die Fühler des sind kräftig; der Haarfleck einseitig erweitert, jedoch nicht immer recht deutlich. Die Genitalien (Fig. 1.) sind orangegelb, an den compli- eirten Endgliedern reichlich behaart. Von dieser gréfsten Art fand ich in Cleve 1 3, in Düsseldorf etwa 8 J'; sie ist in Norddeutschland selten, im Süden häufiger. 2. Sphecodes scabricollis Wsm. (2 varispinis Först.). Gröfse 8—9 lin. Das g' ist leicht kenntlich durch den grob runzelig punktirten Mittelrücken nebst Schildchen. Die Fühler des ¢ sind ziemlich schlank, Haarfleck nur an der Basis der Glieder; die Genitalien (Fig. 2) sind hellgelb; Zahl der Häkchen 8—9. Beim 2 sind Kopf, Rücken und besonders Schildchen dicht punktirt, aber nicht runzelig. Am Hinterleibe meines einzigen Exemplars ist Segment 1 und 2 roth, dagegen 3 bis auf die Basis schwärzlich; Segment 1 fast ganz glatt, 2 und 3 am Hinterrande . glatt, 4 am Hinterrande etwas querrunzelig; Schienendörnchen röthlich. Von dieser seltenen Art fing ich in Cleve 1Q und etwa 8 di; sie wurde mir zugesandt von Dr. Rudow in Perleberg 3, von Prof. v. Dalla Torre in Inspruck 2! und von Fr. v. Halfern in Burt- scheid 25. Auch Prof. Förster hatte bei Aachen 2° gefunden. 216 v. Hagens: über die männlichen Zweite Gruppe. Hauptglied der Zangen längsgestreift. Grölsere und mittlere Arten. Erste Abtheilung. Fühler länger, Hinterleib reichlicher punktirt: Hinterflügel mit meist mehr als 7 Häkchen. 3. Sphecodes spinulosus Hag. (1875) (canus Förster). Eine der gröfsten Arten von 9—11 lin., besonders ausgezeich- net dadurch, dafs auch das g' Schienendörnchen hat; beim 9 sind dieselben zahlreich, rötblich, unter der dichteren Behaarung wenig bemerkbar. An den Genitalien der g' (Fig. 3.) sind die Zangen schwarzbraun, gestreckt, deutlich gestreift, die Endglieder abge- stutzt. An den Fühlern des 3 ist der Haarfleck eigentlich zwei- seitig erweitert, aber sehr schmal, so dafs der mittlere glatte Theil sich fast über die ganzen Glieder erstreckt. Das Halsschild hat bei beiden Geschlechtern durch eine feine graue Behaarung einen grauen Schimmer und ist dicht punktirt, beim ¢ etwas kräftiger. Der Hinterleib ist ziemlich dicht punktirt, beim ersten Segment auch bis zum Rand, beim 2ten und 3ten ist der Hinterrand glatt, beim 4ten äulserst fein querrunzelig. Die Hinterflügel haben 8 bis 10 Häkchen. Diese Art ist sehr selten; ich fand in Cleve nur 1 d', in Düs- seldorf 1 Q, 1 d, und erhielt sie zugesandt von Dr. Rudow d, und aus München von den Herren Dr. Kriechbaumer und Hindlmayer mehrere Q und o. 4. Sphecodes gibbus L. (Apis rufa Chr., sphecoides K. Q, monilicornis K. 0, picea K. & var., Sph. piceus Wsm.). Die Gröfse ist meist 9—10 lin.; ausnahmsweise geht sie bis 7 lin. herab und steigt auch bis 12 lin. Die Fühler des g' sind lang und kräftig, der Haarfleck ist deutlich einseitig bis zum Ende erweitert. Die Genitalien zeichnen sich aus durch die bogenförmig gekrümmte Verlängerung des End- gliedes (Fig. 4.). Bei beiden Geschlechtern ist der Kopf breit, das Halsschild sehr kräftig, aber weitläufig punktirt, der Hinterleib reichlich punktirt, der Hinterrand des 4ten Segments glatt oder äus- serst schwach querrunzelig; Hinterflügel meist mit 9—10 Häkchen, bei den ungewöhnlich grofsen Stücken mit 11 —12. Beim Q sind die Schienendörnchen schwärzlich; an den Seiten der Hinterbrust befinden sich Streifen, aber nicht so fein und deutlich, wie bei den Arten 6 und 8. Verschiedene Abweichungen in der: Farbe des Hinterleibs habe ich schon oben erwähnt. Ueberall häufig. Genitalien der Galtung Sphecodes. 217 5. Sphecodes reticulatus Thoms. (distinguendus Hag. 1874 d\, 1875 2). Gröfse 7—8 lin. Die Fühler des g sind schlank, der Haar- fleck nur an der Basis der Glieder; Genitalien siehe- Fig. 5. Die Zahl der Häkchen 7—8. Das 2 hat schwärzliche Schienendörn- chen, keine deutliche Streifen an den Seiten der Hinterbrust. Diese Art unterscheidet sich von der folgenden namentlich durch deut- liche Querrunzeln am Rande des 4ten Segments, dichtere Punkti- rung und durch Andeutung einer Furche auf dem Schildchen. Diese ‘ziemlich häufige Art erhielt ich von mehreren Seiten, na- mentlich von Dr. Rudow ein g& mit ganz rother Hinterleibsbasis aus Marseille. 6. Sphecodes subquadratus Sm. (gibbus Wesm.). Gröfse 7—10 lin. Das d ist schlank, hat schlanke Fühler mit Haarfleck nur an der Basis der Glieder. Die Genitalien (Fig. 6.) haben als Endglieder zwei zangenartige Lappen. Die Hinterflügel haben 8—9 Häkchen. Das 9° zeichnet sich besonders aus durch den dicken, kubi- schen, d. h. hinter den Augen erweiterten Kopf und die feinen halbkreisförmigen Streifen an der Hinterbrust; die Schienendörn- chen sind röthlich; der Endrand des 4ten Segments ist glatt. Diese Art ist überall häufig. 7. Sphecodes rufiventris (sec. Schenck). Diese Art ist nicht zu verwechseln mit der unter 9. bezeich- neten Art, für welche Prof. Förster den Namen rufiventris in An- spruch nimmt, weil Panzer dieselbe als Sph. rufiventris beschrieben habe. Sollte der letztgenannten Art wirklich dieser Namen zu- kommen, so müfste die hier in Rede stehende 7te Art einen an- dern Namen bekommen, wofür ich Sph. Schenckit vorschlage. Von dieser äulserst seltenen Art liegt mir ein einzelnes g' vor, welches ich von Dr. Rudow erhielt. Aufserdem wurde mir von Professor v. Dalla Torre ein S zur Ansicht zugesandt, sowie früher von Prof. Schenck zwei d, welche leider sehr beschädigt hier ankamen. Ein wahrscheinlich duzu gehöriges, aus Hannover stammendes | wurde mir von Dr. Kriechbaumer zugesandt. Gröfse 7—8 lin. Fühler des f mäfsig lang, der Haarfleck nur an der Basis der Glieder, Genitalien Fig. 7. Der Hinterleib ist roth, am Ende rothbraun, wie überhaupt das Roth einen mat- ten, dunkeln, bräunlichen Ton hat; die Punktirung desselben ist 218 v. Hagens: über die männlichen ziemlich dicht, beim 2 hat Segment 2, 3 und 4 einen abgesetzten glatten Hinterrand. Der Thorax ist kräftig, mäfsig dicht punktirt. Die Hinterflügel haben bei meinem gi und dem genannten ® 7 Häkchen, bei den Stücken von Prof. Schenck habe ich 8—10 Häkchen notirt. 8. Sphecodes subovalis Schenck (brevis Hag. 1875). Ueber die Identität dieser beiden Namen war ich lauge zwei- felhaft, sowie auch Prof. Schenck, welcher nach Einsendung mei- ner Stücke zuletzt sie doch mit seiner Art für identisch erklärte. Grölse 6—8 lin. Die Genitalien (Fig. 8.) sind ähnlich denje- nigen der vorstehenden Art, doch die Endglieder wenig kräftig. An den ziemlich kurzen Fühlern des S ist der Haarfleck sehr deutlich zweiseitig erweitert, so dafs zwischen diesen Erweiterun- gen nur eine kleine glatte Fläche zurückbleibt, die bei kleinen Stücken sich auf einen Punkt reducirt. Die Zahl der Häkchen ist 7, bisweilen nur 6. Beim 2 sind die 4 ersten Segmente roth, die Schienendörnchen sehwärzlich; die Seiten der Hinterbrust sind deutlich fein gestreift, sowie auch eine Stelle an der Mittelbrust. Hinterleib reichlich punktirt. Die Art ist nicht häufig; ich fand sie in Cleve und Düsseldorf nur an einzelnen Stellen auf Dämmen, und erhielt sie zugesandt von den genannten Herren v. Halfern, Rudow und v. Dalla Torre, sowie von H. Dr. Schmiedeknecht in Gumperda. In diese Abtheilung sind auch wohl die nachfolgenden Stücke zu stellen, wovon mir nur 9 bekannt ist: a. Sph. cristatus Förster. Mit dem so benannten Exemplare aus den Förster’schen Typen scheint mir übereinzustimmen ein 9, welches mir von Dr. Beuthin in Hamburg übergeben und in Lipp- springe gefunden worden ist. Es zeichnet sich aus durch einen Längskiel auf dem Scheitel hinter den Nebenaugen; sonst hat es wenig Bemerkenswerthes, doch stimmt es mit keiner Art überein. Gröfse 7 lin., die Schienendörnchen sind röthlich; die Zahl der Häkchen 8. Der Rücken ist ziemlich kräftig, mäfsig dicht punk- tirt; an den Seiten der Hinterbrust befinden sich keine Streifen. Das erste Hinterleibssegment hat einen schwarzen Anflug und ist bis zum Endrande fein punktirt; beim 2ten und noch mehr beim 3ten bleibt die Punktirung vom Endrande entfernt; der Endrand des 4ten ist glatt ohne Querrunzeln. Die Flügel sind ziemlich stark getrübt; die Mandibeln gröfstentheils roth, sowie die Beine grölstentheils rothbraun. Genitalien der Gattung Sphecodes. 219 b. Sph. verticalis Först. Mit dieser auffallenden Art aus den Förster’schen Typen stimmen einige 2 aus Südfrankreich über- ein, welche mir von Dr. Rudow und Dr. Kriechbaumer zugesandt worden. Auch hierbei befindet sich auf dem Scheitel ein Längskiel. Gröfse 10 lin.; die Hinterflügel haben 12 Häkchen. Der Vorder- kopf ist dicht weils behaart; Mandibeln schwarz; Fühler rothhraun; Flügel ziemlich getrübt; Rücken kräftig, mäfsig dicht punktirt. Der ganze Hinterleib ist hellroth; das erste Segment ist dicht punktirt bis zum Rande; beim 2ten bleibt die Punktirung etwas, beim 3ten noch mehr vom Endrande entfernt; der Rand des 4ten ist glatt, ohne Querrunzeln. Beine roth nebst den Dörnchen. Aufserdem erhielt ich von Dr. Rudow mehrere ® und ¢ aus Frankreich, die ich vorläufig nach dem reichlich punktirten Hinterleibe unter dem Namen Sph. punctiventris zusammengestellt habe. Ich bin aber noch im Zweifel, ob sie wirklich zusammengehören und ob sie eine oder mehrere selbstständige Arten sind. Ich unterlasse eine aus- führliche Beschreibung um so mehr, als ich mich wesentlich auf die deutschen Arten beschränken will. Zweite Abtheilung. Fühler kürzer, Schienendörnchen stets röthlich; Hinterleibssegmente weniger punktirt, Zahl der Häkchen 9 bis 7. 9. Sphecodes rubicundus Hag. (1875) (rufiventris Panz. sec. Förster 9, leucotrichus Först. ¢, ambiguus Schenck). Gröfse 8—11 lin. Das ¢& ist selten und kann auf den ersten Blick leicht für ein 2 gehalten werden wegen der kurzen Fühler und den drei ersten, ganz rothen Hinterleibssegmenten. An den Fühlern reicht der Haarfleck nicht ganz bis zur Mitte. Die Geni- talien (Fig. 9.) haben ein auffallendes löffelartiges Endglied. Das Halsschild des & ist abstehend grau behaart. Bei beiden Ge- schlechtern ist das Halsschild nebst Schildchen dicht und ziemlich stark punktirt. Der obere Theil des Hinterrückens ist runzelig und durch eine erhabene Kante sehr deutlich abgesetzt. Am Hin- terleib ist bei $ Segment 1 nicht dicht, aber bis zum Hinterrand punktirt, Segment 2, 3 am Rande glatt, 4, 5 am Rande fein quer- runzelig; beim Q hat Segment 1 nur spärliche Punkte, die folgen- den sind vorn ziemlich dicht punktirt, 2 u. 3 hinten glatt, 4 etwas querrunzelig; die 4 ersten Segmente und die Vorderecken des 5ten sind lebhaft roth. Häkchen 6bis7. Das 2 fand ich häufig, vom g' höchstens 6 Stück Ende Mai. Das 3 erhielt ich eingesandt 220 v. Hagens: über die männlichen von Dr. Rudow und F. v. Halfern, das 2 von manchen Orten, auch aus Holland von H. Ritzema. 10. Sphecodes hispanicus Wesm. Gröfse 8&—10 lin. Beim d ist der Haarfleck nur an der Basis der ziemlich kräftigen Glieder. Die Genitalien (Fig. 10.) gleichen denjenigen der vorigen Art, die Endglieder sind etwas dicker; der Vorderkörper ist auffallend weifslich behaart; die Punktirung des- selben ist dicht, aber nicht tief. Der Hinterleib des 3 ist bis auf die schwarze Basis roth; Segment 1 spärlich punktirt, die folgen- den vorn dicht punktirt, hinten in grofser Ausdehnung glatt. An den Beinen sind nur die letzten Fufsglieder roth. Das 2 zeichnet sich aus durch den ganz rothen Hinterleib und rothe Hinterschie- nen nebst Fufsgliedern; der Vorderkörper ist abstehend schwarz behaart. Anzahl der Häkchen 6. Ich habe diese Art selbst nicht gefunden, aber zugesandt er- halten 2 aus der Schweiz durch Prof. Schenck und F. v. Halfern und von Dr. Rudow @ und d'; von Letzterem stammte ein Theil aus Frankreich, ein Theil, wie ich glaube, aus Mark Brandenburg. 11. Sphecodes pilifrons Thoms. (brevicornis Hag. 1874, senilis Först.) Gréfse 8—10 lin. Beim ¢ ist an den sehr kurzen Fühlern der Haarfleck stark abgesetzt und erreicht etwa drei Viertel der Gliederlinge. An den Genitalien (Fig. 11.) findet sich Behaarung auch an den Klappen und die Ecken der Hauptglieder der Zangen. Der Vorderkörper ist grau behaart, dicht und kräftig punktirt. Der Hinterleib ist auffallend glatt; Segweut 1 fast punktlos, die folgen- den nur an der Basis punktirt. Das 2 ist meist grölser und kräftiger als das etwas ähnliche ® der folgenden Art, und unterscheidet sich von den gröfsten Ex- emplaren derselben in folgenden Punkten. Der Kopf ist kräftiger punktirt, hinter den Augen convergirend; auch das Halsschild kräftig punktirt mit deutlicher Mittelfurche; Schildchen etwas ge- wölbt, in der Mitte zerstreuter punktirt, hinten stärker. Beine ganz schwarz; Hinterbeine länger und dichter weifslich behaart. Häk- chen 6. Diese Art ist überall nicht selten. 12. Sphecodes similis Wsm. (rufescens Fourer., Apis gibba Chr., Nomada gibba F., Sph. gibbus Latr., pellucidus Sm., Dichroa analis 111.). Gröfse 6—8 lin. An den Fühlern des d reicht der Haarfleck Genitalien der Gattung Sphecodes. 221 bis zur Mitte der Glieder. An den Genitalien (Fig. 12.) haben die Endglieder einige Aehnlichkeit mit Sph. subquadratus, die Haupt- glieder sind kürzer und breiter. Halsschild dicht mäfsig stark, Hinterleib sehr fein und spärlich an der Basis der Segmente punk- tirt. Das 2 ist meist bedeutend kleiner als das der vorhergehen- den Art, der Kopf dichter, feiner punktirt, hinter den Augen mehr erweitert; das Schildchen flach, kräftig punktirt, Halsschild weni- ger kräftig; die Vorderschienen sind in der Regel an der Innen- seite rothbraun. Häkchen 5. Diese Art ist die allerhäufigste. An der Zusammengehörigkeit dieser 2 und § habe ich keinen Zweifel, und stimme darin mit Prof. Förster und Schenck überein. Hingegen scheint bei der Beschreibung von Thomson, besonders bei den Worten „reticulatione subtili tantum basali“, es mir, als habe er das ¢ einer anderen Art, etwa meines Sph. variegatus, im Auge, und stelle den rechten similis gi zu crassus, wovon er sagt: „reticulatione grisea ad medium extensa“. Auch Stücke, welche Prof. Schenck als crassus d mir einsandte, waren nur kleine similis 3. Dritte Gruppe. Hauptglied der Zangen mit einer länglichen Grube. Die Endglieder zeigen bei den einzelnen Arten nur wenig Unterschied. Mittlere und kleinere Arten. Erste Abtheilung. Hinterleibsbasis des g' grölstentheils roth, 2 ohne schwarze Makel am dten Segment. Häkchen 5—7. Ich besitze hiervon nur wenige, von Prof. Schenck erhaltene Stücke; aufserdem wurden mir solche mehrfach zur Ansicht zuge- sandt, z. B. von den Herren Hofmann aus Stuttgart und Dr. Ru- dow. Gegen den von mir 1874 dafür gewählten Namen Sph. ru- fescens hat Prof. Schenck eingewandt, dafs dieser Name dem Sph. similis zukomme und sogar dabei den Vorzug habe. Er hat statt dessen in seiner ungedruckten Schrift 2 Arten aufgestellt, nämlich: 13. Sphecodes ferruginatus Schenck (rufescens Hag. 1874). Gröfse 7 lin. Genitalien Fig. 13., woran die inneren Theile zerstört sind. Bei beiden Geschlechtern sind die 3 ersten Hinter- _ leibssegmente roth, die Beine rothbraun; Zahl der Häkchen 7. Die Punktirung des Halsschildes ist beim g' ziemlich dicht, bei 2 zer- streut, bei beiden nicht tief; die Punktirung des Hinterleibs ist sehr gering, fast wie verwischt. An den Fühlern des J ist der Haar- fleck etwas rundlich und reicht ungefähr bis 4 des Gliedes. 222 v. Hagens: über die männlichen 14. Sphecodes hyalinatus Schenck (rufescens Hag. 1874 S. 42 Z.6 von unten). Gröfse 6 lin. Aehnlich der vorigen Art, aber etwas kleiner. Die Farbe des Hinterleibs ist gelbroth, beim o& an der Basis mit schwärzlichem Anflug. Die Zahl der Häkchen ist 5—6. Der Haar- fleck erstreckt sich fast bis zur Mitte der Fühlerglieder. Genita- lien Fig. 14. Zweite Abtheilung der dritten Gruppe. Hinterleibs- basis des / schwarz; 2 mit einer schwarzen Makel an den Seiten des 3ten Hinterleibssegments. Häkchen 5, selten 6. Auf diese Abtheilung sind am richtigsten die Namen Sphecodes Geoffrellus K. und ephippius L., womit man gewöhnlich alle klei- neren Sphecodes zu bezeichnen pflegt, zu beziehen, während ich 1874 und 1875 die nachfolgende 24ste Art Sph. ephippius benannt habe. Späterhin habe ich bei Zusendungen die Arten dieser Ab- theilung als Geoffrellus bezeichnet, da sich bei der Feststellung der Arten eine doppelte Schwierigkeit ergab; einestheils zeigen die Ge- nitalien nur geringe, kaum zu beschreibende Abweichungen von dem gemeinsamen Typus, anderntheils fehlen genügende Anhalts- punkte, um den annähernd bestimmten g' mit Sicherheit die ent- sprechenden 2 zuzugesellen. Andere Merkmale, namentlich die Fühlerbildung, machen es mir unzweifelhaft, dafs auch hier ver- schiedene Arten vorliegen, und da ich auf keine derselben die älte- ren Namen Geoffrellus und ephippius bestimmt ausschliefslich bezie- hen kann, habe ich vorgezogen, andere Namen zu geben. Ich be- fasse mich zunächst nur mit den o und theile sie ein: A. Arten, deren Haarfleck nur an der Basis der Glieder sich befindet. 15. Sphecodes variegatus Hag. 1874. Gröfse 6! —7 lin. Die schwarzen Fühler haben den Haar- fleck nur an der Basis der etwas längeren, nach aufsen gerundeten Glieder, wodurch sich diese Art leicht unterscheiden läfst von den nachstehenden, meist kleineren Arten mit ähnlichen Genitalien. An letzteren (Fig. 15.) ist die Grube ziemlich lang, die Endglieder weniger lang, die Farbe bald heller glänzend goldgelb, bald matter röthlich gelb. Die Punktirung des Halsschildes ist mälsig dicht und stark, aber nicht tief, die des Hinterleibs sehr fein. Letzterer hat ein lebhaftes Roth von verschiedener Ausdehnung, namentlich ist das 3te Segment vorn, oder in der Mitte oder hinten schwarz; Genitalien der Gattung Sphecodes. 223 zuweilen ist auch der Rand des 4ten und 5ten röthlich. Häkchen 5, zuweilen 6. Diese nicht seltene Art erhielt ich mehrfach zugesandt z.B. von den HH. v. Halfern, Ritzema, Hofmann, Schmiedeknecht. 16. Sphecodes divisus Hag. Als Sph. divisus erhielt ich von Prof. Schenck zwei ganz ver- schiedene Stücke von ähnlicher Färbung, indem sämmtliche Seg- mente vorn schwärzlich, hinten röthlich waren; das eine war ein kleines Stück von Sph. subovalis, das andere ist eine besondere, hierher gehörige Art, wovon ich auch ein Stück in Cleve fand, ein anderes von Prof. v. Dalla Torre eingesandt erhielt. Grölse 6 lin. An den rothbraunen Fühlern erstreckt sich der Haarflack nur bis ein Drittel der Glieder. Charakteristisch ist die (für 5) sehr weitläufige feine Punktirung des Halsschildes, sowie die auffallend schmale 2te Cubitalzelle; der Hinterleib ist fast glatt, nur mit einer äulserst feinen, kaum sichtbaren Punktirung; das Roth ist bleicher und geht nach dem Rande zu in Gelb über. An den Genitalien Fig. 16. ist der häutige Theil der Endglieder auf- fallend ausgedehnt. B. Arten, deren Haarfleck auf den grölsten Theil der Glieder sich ausdehnt. 17. Sphecodes miniatus Hag. Grölse 7 lin. An den schwarzen, kräftigen Fühlern erreicht der Haarfleck wenigstens drei Viertel der Länge. Die Genitalien Fig. 17. sind kräftig entwickelt, von gesättigt rothgelber Farbe. Häkchen 6. Halsschild dicht und stark punktirt. Der Hinterleib hat eine feine, doch deutliche Punktirung. Der Rand des ersten Segments, das 2te und das 3te bis auf einen kleinen Flecken leb- haft hellroth; der übrige Theil glänzend schwarz. Von dieser schö- nen Art fand ich nur ein Stück in Düsseldorf. 18. Sphecodes marginatus Hag. (egregius Först.). Gröfse 6 lin. Fühler kurz rothbraun; der Haarfleck erstreckt sich fast bis zum Ende und läfst einen schmalen Rand übrig. Ge- nitalien Fig. 18. ziemlich klein, röthlich gelb. Halsschild und be- sonders Schildchen kräftig punktirt. Der Hinterleib ist auf der vorderen Hälfte der 3 ersten Segmente auffallend dicht und stark punktirt; das erste Segment ist am Hinter- und Seitenrande, das 2te grölstentheils dunkelroth, der übrige Theil tief schwarz. Aufser meinen 2 Stücken aus Cleve sah ich diese Art nur unter den För- ster’schen Typen. 224 v. Hagens: über die männlichen 19. Sphecodes dimidiatus Hag. Gréfse 6 lin. Fühler hinten schwarzbraun, vorn röthlichbraun; die Glieder etwas länger als breit; der Haarfleck fast bis zum Ende, läfst nur einen schmalen Rand übrig. Die ziemlich kräfti- gen Genitalien Fig. 19. zeichnen sich durch längere, kräftige End- glieder aus. Halsschild ziemlich dicht und stark punktirt; Hinter- leib sehr fein punktirt; das 2te und 3te Segment zuweilen ganz röthlich, meist mit schwarzen Binden; zuweilen auch der Hinter- rand des 4ten und 5ten Segments röthlich. Diese Art fand ich häufig in Cleve und Düsseldorf. Ein Stück aus Düsseldorf unterscheidet sich durch dunklere Farbe; Segment 1 und 2 hinten dunkel bräunlichroth, sowie auch die Ränder der folgenden Segmente. Vorläufig halte ich es nur für eine Varietät. 20. Sphecodes fasciatus Hag. Gröfse 54 lin. An den Fühlern erreicht der Haarfleck nur 2 der Glieder. Die Genitalien Fig. 20. sind ungewöbnlich klein, glänzend hellgelb mit kürzeren Endgliedern; Halsschild weniger dicht und stark, Hinterleib sehr fein punktirt, wie divisus gefärbt, jedoch befindet sich auf Segment 2 und 3 die schwärzliche Binde mehr in der Mitte. Für mein einziges Stück aus Cleve glaube ich das Artrecht geltend machen zu müssen. 21. Sphecodes affinis Hag. Gröfse 54 lin. An den kurzen, bräunlichen Fühlern sind die letzten Glieder nur so lang als breit; der wenig deutlich ausge- prägte Haarfleck erreicht über drei Viertel der Glieder. Die Ge- nitalien Fig. 21. sind gelbbräunlich mit grofsen flachen Gruben; Halsschild mehr glänzend, mäfsig dicht und fein punktirt; der Hin- terleib sehr glatt, glänzend, fast unpunktirt; die einzelnen Segmente vorn schwarz, in der Mitte réthlich, am Rande gelblich. Mehrere Stücke fand ich in Cleve und Düsseldorf. 22. Sphecodes atratus Hag. Gröfse 5} lin. An den kurzen, braunen Fühlern reicht der Haarfleck ganz bis zum Ende, so dafs dieselbe auf der Seite ab- geplattet erscheinen. Genitalien Fig. 22. klein, etwas glänzend. Halsschild mäfsig dicht und fein punktirt; Hinterleib fein, aber nicht tief; derselbe ist bräunlich mit helleren Rändern. Flügel etwas ge- trübt. Hiervon fand ich einige Exemplare. Genitalien der Gattung Sphecodes. 225 23. Sphecodes nigritulus Hag. Gröfse 5 lin. An den kurzen, schwärzlichen Fühlern reicht der Haarfleck fast bis zum Ende. Genitalien Fig. 23. klein, gelb- bräunlich, in der grofsen, weiten Grube etwas gestreift. Halsschild nicht dicht, aber deutlich punktirt, glänzend. Flügel wasserhell. Hinterleib schwarz, mit bräunlich durchscheinenden Rändern. Die Punktirung auf der Vorderhälfte der Segmente ist fein, aber tiefer eingestochen. Ein Stück aus Cleve. Von den schwer zu unterscheidenden 2 dieser Abtheilung habe ich folgende Hauptformen unterschieden: a. Eine grofse, breitere Art von 64—7 lin. hat ein fein und weitläufig punktirtes Halsschild; ich stelle sie als 2 zu Sph. varie- gatus (vielleicht crassus Thoms. 2). Diese Art ist häufig. b. Einige ähnliche Stücke von 7 lin. mit 6 Häkchen, deutliche- rer Punktirung und mehr dunkelrothem Hinterleib halte ich für Q des Sph. miniatus. €. Einige etwas kleinere, jängliche Ex. von 6—6# lin. mit fein weitläufig punktirtem Halsschild, halte ich für Sph. divisus 9. d. Eine ebenfalls länglichere Art von 6— 64 lin. mit dichter punktirtem Halsschild gehört wohl sicher zu Sph. dimidiatus; sie findet sich am häufigsten. e. Eine Anzahl Stücke ist ein wenig kleiner (6 lin.), gedrun- gener, das Halsschild ist weniger dicht, aber kräftig punktirt und wie der Hinterleib glänzender. Hiervon weils ich nicht, zu welchen d sie zu stellen ist, vielleicht am besten zu der oben erwähnten, angeblichen Varietät von Sph. dimidiatus. f. Einige etwas gröfsere Stücke (6! lin.) zeichnen sich durch dunkeles Roth und kräftige Punktirung aus, und scheinen zu Sph. marginatus zu gehören. g. Eine kleinere, gedrungene Art (54 —6 lin.) zeichnet sich durch das sehr glänzende, weitläufig fein punktirte Halsschild aus, und gehört wohl zu Sph. affin:s. h. Einige kleine Stücke von 53 lin. mit ziemlich kräftiger Punktirung und schwarzem Anflug an den Hinterleibssegmenten stelle ich zu Sph. nigritulus. Aufserdem befinden sich unter meinen 130 Stück Q allerlei zweifelhafte Ex., namentlich solche mit ganz gelbbraunen Beinen, wobei es mir zweifelhaft ist, ob dieselben unausgefärbt sind oder stets dadurch sich unterscheiden. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft II. 15 226 v. Hagens: über die männlichen Vierte Gruppe. Hauptglied der Zangen länglich, weder mit Streifen noch mit Gruben, aber sehr fein gerunzelt. Kleinere Arten; die @ unterscheiden sich von den ähnlichen Q der vorigen Gruppe durch die Mandibeln ohne Seitenzahn, durch den Mangel der schwarzen Grube am 3ten Segment, durch den dichter punk- tirten Fühlerschaft und durch die grofse zweite Cubitalzelle, an derem dufsersten Ende die Querader mündet. 24. Sphecodes puncticeps Thoms. (ephippius Hag. 1874, inermis Först. 2, geminus Först. dj‘). Gröfse 64—7 lin. Beim d erreicht der Haarfleck ein Drittel der Glieder. Die Genitalien Fig. 24. sind matt orangegelb, die Zangen am Innenrande ausgebuchtet. Die Punktirung besonders auf dem Halsschilde ist viel kräftiger, als bei dem an Gestalt ähn- lichen Sph. variegatus. Auch beim Q ist die Punktirung kräftiger und reichlicher als bei den 9 der vorigen Gruppe. Diese nicht seltene Art erhielt ich mehrfach zugesandt z. B. von den Herren v. Della Torre, Ritzema, v. Halfern. 24a. Sphecodes nitidulus Hag. Von Dr. Beuthin erhielt ich ein aus dem Harz stammendes 7 zugesandt, das nach den von mir untersuchten, aber später abhanden gekommenen Genitalien in diese Gruppe gehört. Gröfse 64 lin. Haarfleck fast bis zur Mitte der Glieder, aber ziemlich undeutlich. Halsschild und Hinterleib sind feiner punktirt und glänzender als bei Sph. puncticeps; der hintere Theil des ersten Hinterleibssegments und das Qte gröfstentheils sind etwas trüb bräulichroth gefärbt. 25. Sphecodes.longulus Hag. (edentulus Först.). Gröfse 5—5! lin. Eine kleine und besonders schlanke Art, wodurch sie leicht kenntlich ist, abgesehen von den vorstehenden Unterscheidungsmerkmalen. Beim ¢& erstreckt sich der Haarfleck fast bis zur Hälfte, die Genitalien Fig. 25. sind goldig glänzend. Der Innenrand der Zangen nicht eingebuchtet. Der Hinterleib des Z ist vorherrschend schwarz. Diese nicht seltene Art erhielt ich öfter zugesandt z. B. von den Herren Rudow, Hofmann, Ritzema, v. Halfern. Eine etwas gröfsere, hellere Form habe ich vorläufig als var. epidus bezeichnet. Genitalien der Gattung Sphecodes. 227 Fünfte Gruppe. Hauptglied der Zangen kurz und breit, undeutlich längsgestreift; Endglieder sehr klein. 26. Sphecodes niger Sichel (Hag.) (carbonarius Först. 3, dispar Först. 2). Zu einer Anzahl von Prof. Schenck erhaltener , auf welche ich 1874 den bei Dr. Sichel als Subvarietät vorkommenden Namen Sph. niger bezog, stelle ich in Uebereinstimmung mit Prof. Schenck dasjenige 9, welches Prof. Förster Sph. dispar benannt hat. Grölse 5—5# lin. Der Haarfleck erreicht fast die Hälfte der Glieder. Genitalien Fig. 26. Der Hinterleib des 4 ist schwarz bis auf die mehr oder weniger roth durchscheinenden Ränder, glänzend und glatt, mit kaum bemerkbaren, schwach eingestoche- nen Punkten. Das Halsschild ist dicht, aber sehr fein punktirt. Beim @ ist das Halsschild fein, aber nicht tief punktirt; auch die Seiten des Thorax sind weit weniger gerunzelt, als bei den übri- gen Arten. Der Hinterleib ist auf den beiden ersten Segmenten und am hinteren Theil des dritten matt röthlich gelb; vorn auf den Segmenten kaum punktirt, aber etwas fein runzelig. Die Oberlippe ist röthlich. Häkchen 5—7. Von 2 fand ich in Düsseldorf 1 Stück, dasselbe wurde mir von den Herren Hofmann und v. Halfern zugesandt. Zum Schlufs hebe ich mit Rücksicht auf die in der Deutschen Entomol. Ztschr. 1881 S. 142 angegebenen Sätze nochmals das Re- sultat hervor: In den meisten Fällen konnte ich durch die männ- . lichen Genitalien die Arten der Gattung Sphecodes sehr gut unter- scheiden; sodann fand ich, dafs die so unterschiedenen Arten aus- serdem in einer Reibe von Merkmalen, namentlich Fübhlerbildung und Sculptur, constant sind; die Färbung bietet zuweilen auch ein charakteristisches Merkmal; manchmal findet sich aber innerhalb der Art eine Variabilität in der Färbung, sowie in der Gröfse, z. B. bei Sph. gibbus L., bei welchem aber schon aufser den Ge- nitalien die sonstigen Merkmale die Identität der Art so unzwei- felhaft machen, dafs von Rassen keine Rede sein kann. Nur bei der dritten Gruppe zeigen die Genitalien kaum erhebliche Unter- schiede; trotzdem glaube ich aber auch hier nach sonstigen Merk- malen, namentlich der Fühlerbildung, verschiedene Arten annehmen zu müssen. Ebenso konnte ich bei einzelnen andern Bienen-Gat- tungen, z. B. bei Coelioxys, einen erheblichen Unterschied zwischen den Genitalien der einzelnen Arten nicht ermitteln. 15* 228 v. Hagens: über die männlichen Genitalien etc. Ich stelle daher den Satz auf, dafs bei Verschiedenheit der Genitalien Verschiedenheit der Art angenommen werden mufs, dafs hingegen, wo eine erhebliche Verschiedenheit nicht bemerkbar ist, deshalb noch nicht nothwendig Einheit der Art anzunehmen sei. Verzeichnifs der Abbildungen der männlichen Genitalien der Bienen-Gattung Sphecodes. Dieselben sind auf Taf. VI. u. VII. zur besseren Vergleichung von derselben Grölse dargestellt, während sie in der Wirklichkeit bei den grölsten Arten verhältnilsmälsig grölser sind. Fig. 1. 2 3 4. =u1129: 6 tl 8. zu. SG = SI. u v7 = Iles = „14, Sph. fuscipennis Germ. scabricollis Wesm. spinulosus Hag. gibbus L. reticulatus Thoms. subquadratus Sm. rufiventris Schenck subovalis Schenck rubicundus Hag. hispanicus Wesm. pilifrons Thoms. similis Wesm. ferruginatus Scheck. hyalinatus Schenck | Fig. 15. Sph. variegatus Hag. 16. 17. 18. 26 divisus Hag. miniatus Hag. marginatus Hag. dimidiatus Hag. fasciatus Hag. affinis Hag. atratus Hag. nigritulus Hag. puncticeps Thoms. longulus Hag. niger Sichel 27. Stachel u. Griffel des 2. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] Ueber die europäischen Melolontha-Arten') von G. Metzler in Frankfurt a. M. Dr. Kraatz hat bereits früher (Berl. Entomol. Ztschr. VIII. 1864. p. 1) die Artrechte der europ. Maikäfer zu dem Thema eines längeren Aufsatzes gemacht. Nachdem derselbe die ,unechte“ albida Redt. = weilsbestäubten vulgaris 2, Mulsant’s albida = weilsbestäubten vulgaris Q mit verkürzter Afterspitze, pulverea Muls. = albida Muls. J = vulgaris 3 mit besonders langer und dichter Behaarung des Halsschildes nachgewiesen und alle diese streng von der „echten albida* = rhenana Bach geschieden hat, haben sich für mich keine Momente ergeben, diese letztere Art für eine zweifelhafte zu erachten, obwohl Kraatz loc. eit. pag. 9 sagt: „haben wir aber einmal vulgaris 2 ohne Afterspitze kennen ge- lernt, so dürfen wir dies den albida 2 (so nennt Dr. Kraatz die rhenana Bach, Metzler) vis-a-vis nicht unbeachtet lassen, und es tritt unwillkürlich die Frage an uns heran, ob wir es nicht in der albida mit einer Rasse zu thun haben könnten, bei der die 2 im- mer ohne Afterspitze sind, wie sie es in Griechenland häufig sind?“ Ein solches 2 von vulgaris ohne Afterspitze habe ich aus der Sammlung von v. Heyden vor mir; es stammt aus den Pyre- näen (Bellier) und war als pectoralis eingesandt, ist aber unver- kennbar ein vulgaris 2 (var. albida Muls.), die weilse Behaarung ist nicht sehr auffallend, stark abgerieben. Käme vulgaris am Rheine auch nicht, so scharf getrennt neben Aceris-rhenana vor, als nach den rheinländischen Entomologen der Fall sein soll, so wäre meiner Ansicht nach damit immer noch kein Beweis gegen die Selbstständigkeit beider Arten geliefert. Denn wo zwei nahe verwandte Formen unter gleichen Verhält- nissen vorkommen, halte ich nur drei Fälle für möglich: entweder sind die beiden Formen die beiden Geschlechter einer Art, oder die eine Form ist eine Varietät sensu stricto der andern, d. h. 1) Die erste und letzte Arbeit des verstorbenen talentvollen jungen Entomologen G. Metzler in Frankfurt a. M. D. Red. 230 @. Metzler: über eine Form, die sich durch viele Zwischenglieder in die andere zu- rückführen läfst (also etwa nur durch leichte Unterschiede in Farbe, Sculptur und Gröfse von ihr verschieden), oder endlich es sind zwei nahe verwandte, aber selbstständige Arten. So ist es in unserem Falle offenbar. Nachdem Dr. Kraatz loc. cit. p.8—12 candicans als var. von vulgaris angesprochen hat, sagt er p. 10: „Es kann aufserdem der Gedanke nicht fern liegen, ob nicht etwa candicans und albida (= Aceris-rhenana) Formen einer, von vulgaris verschiedener Art wären, da beiden etwas schlankere Fühler und das besonders weilse Schuppenkleid der 2 gemein sind?“ Nachdem ich Aceris-rhenana kurz als Art angesprochen habe, halte ich es für inconsequent, in candicans etwas anderes als eben- falls eine selbstständige Art zu sehen. Denn wir dürfen nicht von den türkisch-griechisch-syrischen Maikäfern reden, sondern nur von einem Theile, da aufser der Form candicans Burm. auch die gewöhnliche vulgaris in der Türkei und Griechenland vorkommt. Ich besitze 1 Expl. aus Serbien (Zebe) und Corfu (Erber), beide aus der Haag’schen Melolonthiden-Sammlung, die nun in die mei- nige übergegangen ist. Was die candicans für mich am besten erkennen lafst, ist der Habitus, der, wenn auch schwer in Worte zu fassen, den, der ihn einmal erfalst hat, candicans von vulgaris oder Aceris-rhenana leicht unterscheiden läfst, auch ohne das Va- terland in erster Linie ins Auge zu fassen. Wie schon Kraatz l. e. pag. 9 richtig hervorhebt, „ist die Fühlerkeule von candicans etwas länger als bei vulgaris“, und zwar stets länger, meist aber bedeutend länger und geschwungener. Den rautenförmigen Ein- druck am Vorderrande des Halsschildes, dessen gröbere Punkte nach Burmeister besonders charakteristisch sein sollen, vermag ich ebenso wenig wie Dr. Kraatz kenntlich finden, meist ist die Behaa- rung zu lang und dicht. Am schwierigsten sind schön weils be- stäubte 2 von candicans ohne Hinterleibsspitze und mit dunklem Halsschilde (wie sie auch Dr. Kraatz in seiner Arbeit erwähnt) von rhenana zu scheiden — was ja auch Dr. Kraatz veranlalste zu vermuthen, candicans und rhenana könnten zu einer Art gehören — und eben nur durch flachere Gestalt und noch dichtere, namentlich schuppigere Behaarung der Fligeld. Aber gerade darin scheint mir auch ein Hauptargument für die Selbstständigkeit von vulgaris und Aceris-rhenana zu liegen, da wir jetzt nicht mehr sagen kön nen: „vielleicht ist ein Theil der griechischen Maikäfer nur = Ace- ris-rhenana“, sondern sagen müssen: „Es giebt 2 der griechischen die europ. Melolontha- Arten. 231 candicans, die, wenn auch schwer, doch sicher von Aceris-rhenana zu scheiden sind“. Hiernach muls also candicuns Burm. wieder in ihre Artrechte eintreten. Es ist mir nicht gelungen, mit Sicherheit unter etwa 30 Stücken candicans aus den verschiedensten Gegenden die zwei Hauptfor- men herauszufinden, die Kraatz l. c. p. 11 scheidet. Die „läng- lichen, dichter weils behaarten Flecken hinter dem Vorderrande des Halsschildes“, die Kraatz seiner „syrisch-griechischen Rasse“ zuschreibt, finde ich nur bei 1 2 aus Griechenland und einem & aus Smyrna in meiner Sammlung deutlich, angedeutet bei 2 türki- schen g' in Coll. Heyden. Dagegen glaube ich bestimmt zwei Rassen der M. candicans Burm. folgendermafsen unterscheiden zu können: Rasse A. Türkisch - griechische (nach ihrem vorwiegen- den, nicht ausschliefslichen Vorkommen). Meist von der Gröfse von vulgaris, Flügeldecken mäfsig dicht, namentlich die der griech. Stücke mehr fleckenweise. Turcia (Abresch) 2 Ex., Ins. Joniae 1 Ex. (als farinosa Parr.) von Parreyfs, 1 Ex. von den Cycladen (Kraatz), alle in Coll. Hey- den, Tureia 1 Ex. in Coll. Metzl. Rasse B. Griechisch-syrische (siehe die obige Bemerkung). Gewöhnlich kleiner als vulgaris, namentlich die Stücke dieser Form sehr flach, Halsschild und Flügeldecken mehr hellgelb, Behaarung gelb oder auch rein weils, meist sehr dicht; Füblerkeule der & sehr viel gréfser und geschwungener als bei vulgaris. Hierher auch die Stücke, die Aceris-rhenana so ähnlich sehen. Athen, Parnals (Raymond), Graecia, Candia (als albida De). durch Frivaldsky), Smyrna, Turcia (seltener) in Sammlung Metzler und v. Heyden. Zum Schlufs möchte ich die europäischen Melolonthen folgen- dermafsen eintheilen: I. Pygidium bei g'2 gleichförmig in eine (wenig variabele) Spitze ausgezogen. Hippocastani Fabr. Syst. El. II. p. 162 mit folgenden Varietäten: v. coronata Muls. Col. Lamell. p. 415 (Ränder des Hals- schildes schwarz). v. nigricollis Muls. 1. ec. p. 415 (Halsschild ganz schwarz, Beine roth), v. tibialis Muls. |. ec. p. 415 (Halsschild schwarz, Schenkel . schwarz, Schienen roth). 232 G. Metzler: über v. nigripes Comolli Col. nov. 1837 p. 24 (Halssch. u. ganze Beine schwarz). v. elytris nigro-fuscis. Durch die eingekniffene Spitze, die nie so plump und breit wird, wie bei vulgaris, leicht kenntlich. II. Pygidium des 3' mit einer Spitze, des 2 mit oder ohne. Pygidium des 2 zwar sehr variabel, aber doch nur sehr sel- ten ganz ohne Spitze. Vulgaris Fabr. Syst. Ent. p. 32 mit den Farbenvarietaten: v. discicollis Muls. Col. Lamell. p. 413 (Scheibe des Hals- schildes roth). v. ruficollis Muls. 1. c. p. 413 (Halsschild ganz roth). v. albida Redt. Fauna austr. II. pag. 454 (schön weils be- stäubte 2). v. albida Muls. 1. c. p. 409 (schöne weilse 2 mit abgekürz- tem Pygidium). v. lugubris Muls. Col. Lamell. p. 412. Fld. ganz oder theil- weise schwarzbraun (todte, verdorbene, angefaulte Ex.). [albida Friv. A’ Magyar tudös tarsasag’ Budan 1835 p. 258 t. 5. fig. 10. wurde bisher als var. von vulgaris aufge- führt, ist aber nach einer handschriftlichen Notiz von Frivaldszky sen. selbst im Besitze des Hrn. Dr. v. Hey- den mit candicans Burm. identisch. Die Abbildung und die freilich sehr kurze lateinische Diagnose sind dem nicht zuwider.] M. extorris Er. Nat. Ins. III. p. 675 ist nach Kraatz loc. cit. p. 14 ebenfalls var. von vulgaris, nicht einmal eine lokale Rasse, da Kraatz ein mit den südrussischen Typen ganz übereinstimmen- des Ex. von Berlin erwähnt. Es ist also der Name exztorris nur auf eine der unendlich vielen Variationen des gemeinen Maikäfers in Gestalt der Afterdecke und des 3ten Fühlergliedes gegründet und nicht werth aufrecht erhalten zu werden. Pygidium des g' mit einer Spitze, des @ ebenso häufig mit als ohne. albida Friv. A’ Magyar tudos 1835. candicans Burm. Handb. IV. 2. 1855. farinosa Parreyfs i. 1. die europ. Melolontha-Arten. "11938 Pygidium des g' mit einer Afterspitze, des 2 ohne, nur sehr selten mit einer Spitze. pectoralis Germ. Ins. spec. nov. p. 126. 1824. Aceris Fald. Faun. transc. I. p. 270. 1835. Aceris Er. Nat. Ins. III. p. 675. 1848. v. rhenana Bach. Abh. preufs. Rheinl. II. p.19. 1845. albida Er. Nat. Ins. III. p. 672. 1848. d' grölser und stärker gebaut. © meist sehr schön weils bestäubt. III. Pygidium des d meist ohne Spur, nur sehr selten etwas zugespitzt, das des @ stets ohne Spitze. 1) papposa Illiger Magaz. f. Insect. p. 215. 1803. 2) hybrida Charp. Horae entom. p. 210. t. 9. fig. 2. d\. 1825. fucata Blanch. Cat. coll. ent. p. 160. 1850. M. papposa ist zwar auf den ersten Blick leicht von allen an- deren europäischen Melolonthen durch die Fühlerkeule zu unter- scheiden, die in demselben Verhältnils zum Körper steht, wie die von Polyphylla fullo. Burmeister nennt sie „enorm grols*. Den- noch haben bisher Zweifel geherrscht, ob sie von der zweiten Art der Gruppe, hybrida, deren Fühlerkeule von gewöhnlicher Gröfse ist, specifisch verschieden sei. Illiger beschreibt papposa und er- wähnt loc. cit. p. 218 als „eine Art Zwitterstücke* die Form, die später von Charpentier unter dem Namen hybrida als Art abge- trennt wurde. Kraatz vermuthet in seiner Arbeit loc. eit. p. 15, hybrida könne sich möglicherweise als „kleinere, straffer behaarte, nördliche Rasse von papposa mit kleinerer Fühlerkeule* heraus- stellen, und erwähnt Exemplare der papposa, deren Fühlerkeule zwischen der der gewöhnlichen papposa und hybrida ungefähr in der Mitte steht. Wir haben es aber in papposa und hybrida mei- ner Ansicht nach sicher mit zwei selbstständigen Arten zu thun. Die Auffassung von hybrida als „nördliche Rasse“ verbietet sich schon deswegen, weil hybrida fast in ganz Spanien vorkommt, und gerade in Algarve, dem südlichsten Theile Portugals, von Freiherrn v. Maltzan im April 1879 in Mehrzahl gesammelt wurde. Papposa hat allerdings eine weit geringere Verbreitung, — nur in Andalu- sien und linke Seite des Tejo (Illiger) — während hybrida von Algarve und Andalusien bis Galizien binaufgeht, aber durchaus nicht — wie schon erwähnt — nur im nördl. Spanien vorkommt. 234 G. Metzler: über die europ. Melolontha- Arten. Aulserdem führen die Arten eine verschiedene und scharf getrennte Lebensweise, die wohl auf Artverschiedenheit hindeutet: hybrida fliegt nämlich nach Dieck (Etiquetten-Notiz in Samml. v. Heyden) nur in der Mittagshitze, papposa wie unsere Maikäfer des A bends, Betrachten wir nun die Unterschiede zwischen beiden Arten und die vermeintlichen Uebergangsstiicke. Die Fühlerkeule von papposa yariirt allerdings in Gröfse be- trächtlich, ist indessen stets, auch bei Stücken, bei welchen sie an Länge sich eher der der hybrida nähert, von ganz anderem Bau, nämlich viel geschwungener, die einzelnen Blätter breiter und rothbraun, während die von hybrida stets schwarz ist. Schon hierdurch sind die beiden spanischen Melolonthen leicht auseinan- der zu halten, denn zwischen papposa-Stücken mit rothbrauner und breit geschwungener, wenn auch kürzerer Fühlerkeule und hybrida mit der kleinen, dünnen, ziemlich geraden, schwarzen Keule finden sich keine wirklichen Uebergänge. Der Unterschied in der Bil- dung der Hinterschienen, den Burmeister erwähnt, ist hingegen ein zufälliger und ganz unzuverlässiger; selbst hybrida-Stiicke von der- selben Lokalität zeigen bald eine Stachelquerreihe auf den Hinter- schienen, bald eine mehr oder minder deutliche Querkante. Wohl aber findet noch ein Unterschied in der Färbung der Figd. statt: dieselben variiren bei hybrida vom dunkelsten Braunroth bis Hell- gelb, gewöhnlich am Aufsenrande geschwärzt, bei papposa sind sie ziemlich constant kastanienbraun, alle Ränder stark schwarz an- gelaufen. Betrachtet man den Habitus beider Arten, so ist hybrida meist kleiner, und namentlich im männlichen Geschlecht viel flacher gebaut. Die Farbenvarietäten von hybrida werden durch die besser oder schlechter erhaltene, straffere oder feinere Behaarung noch vermehrt. Manchmal ist das Halsschild schwarz mit etwas Erz- glanz (2 Lusit.- coll. v. Heyden, 1 Q' Lusit. coll. Metzl.). Auch Illiger erwähnt schon ein „Zwitterstück“, dessen Halsschild eine grünliche Beimischung zeigt und das folglich hierher gehört. IV. Pygidium des g' wie des 29 vollkommen abgerundet. praeumbula Kolenati Mel. Ent. V. p. 24 1846. — Caucasus. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XX VI. 1882. Heft II.] Ueber die Polyphylla-Arten der palaearctischen Region von Dr. G. Kraats, (Hierzu Tafel IV. z. Theil.) Es ist auffallend, dafs nicht selten über die scharfe specifische Scheidung der gröfsten Arten am längsten Unsicherheit herrscht; so spricht z. B. Burmeister die griechische Polyphylla Boryi Brulle und die Olivieri Cast. als Varietäten der fullo an, Reiche hält Borys für eine gute Art und v. Kiesenwetter hält es für wahr- scheinlicher, dafs sie keine gute Art sei, denn „die Melolonthi- den scheinen in der Beschuppung alle beträchtlich zu variiren, man erinnere sich nur an die Anoxien; von meinen 2 Boryi zeigt das eine nur in geringem Grade die von Reiche für eharakteristisch erklärten ecailles blanches entre les taches, während das andere sie nur in sehr geringem Grade zeigt und ein deutsches Ex. der P. fullo in meiner Sammlung seinerseits deutliche Spuren davon erkennen läfst“. Im Harold’schen und Weise’schen Cataloge ist diese Boryi Brull& als fullo var. aufgeführt, und doch ist sie eine, sogar ziem- lich ausgezeichnete, mehrfach durch Krüper nach Deutschland ge- kommene Art. Die nach persischen Ex. von Castelnau beschriebene Polyph. Olivieri ist nach dem Harold’schen Catalog eine syrische Species, nach dem Weise’schen eine sicilianisch-griechische! und doch habe ich nie ein sicilianisches oder griechisches Stück gesehen, obwohl ich seit langen Jahren die Polyphylla-Arten in den Sammlungen beachtete. Erst ganz neuerdings erhielt ich eine sicilianische Polyphylla als Olivieri, welche mir sofort den Eindruck einer neuen machte. Ich möchte nun versuchen, die Unterschiede der erwähnten Arten schärfer zu präcisiren als bisher geschehen. 1. Polyphylla fullo Linne. Bezüglich dieser Art ist im Allgemeinen auf Erichson’s Be- schreibung zu verweisen; was die Grofse anbetrifft, so wird sie ae Cy 230 G. Kraatz: über von ihm auf 12—16 lin. angegeben; Stücke von 12 lin. sind aber wohl nur selten, das Durchschnittsmaafs dürfte 14 lin. für den d und 15 lin. für das 2 sein. Mein gröfstes Stück ist ein 2 aus Karnthen und milst 18 lin.; demselben sind männliche Fühler an- geklebt, welche sich durch gewaltige Dimensionen auszeichnen, so dafs dort eine sehr kräftige Rasse vorzukommen scheint. Mulsant (Col. de France Lamellic. ed. I.) nennt die röthliche Varietät marmorata, eine fast ganz schwarze, die mir nicht vorge- kommen ist, luctuosa; beide wären wohl im Cat. Col. Europ. auf- zuführen. Erichson erwähnt über die, für die Artunterscheidung ziem- lich wichtige Gestalt des Kopfschildes gar nichts, Burmeister sagt: ‘Kopfschild mit leichter Andeutung einer Ecke in der Mitte. Diese Angabe trifft aber nur auf das Weibchen zu! das Männchen hat einen clypeus leviter emarginatus. Bei P. fullo sind nun die Vorderecken des Clypeus in der Re- gel!) leicht abgerundet, bei den verwandten ähnlichen süd- europäischen und asiatischen Arten dagegen scharfeckig ?); dies ist festzuhalten! Burmeister sagt nur: Boryi habe ein stärker ent- wickeltes Kopfschild. j Bei alten Stücken der Boryi können die Ecken einmal etwas abgerundet sein, doch kommt dies selten vor; deutsche fwllo mit ') Bei kräftigen Ex. werden die Ecken des Clypeus allerdings ziemlich scharf; das von H. v. Heyden (Berl. Ent. Ztschr. VIII. 1864. p. 320) erwähnte Ex. von fullo 2 der Haag’schen Sammlung, welches sich jetzt in der Sammlung des Deutschen National-Mu- seum befindet, würde hierbei allerdings weniger in Betracht kom- men, als die mit ihm zusammen gefangenen co, die ebenfalls ein kräftig entwickeltes Kopfschild besitzen, doch bei Weitem nicht so scharfe Vorderecken als Olivieri; dieselben sind im Uebrigen typi- sche fullo. Die Kopfschilde der 2 nutzen sich stärker ab als die der gi und scheinen variabler, weshalb sie hier gar nicht beson- ders in Betracht gezogen sind, während H. v. Heyden a. a. O. an- giebt, dafs der Clypeus bei seiner Boryi 2 (= Olivieri) vorn mehr aufgeworfen sei und „vorn beiderseits einen stumpfen Winkel bilde, welcher bei fullo 2 abgerundet ist“. ?) Es kommen einzelne Stücke der Boryi mit fullo-ähnlichem Kopf vor, und besitze ich ein solches von Stambul; bei der Be- stimmung mulste die Untersuchung des Penis den Ausschlag geben. Polyphylla- Arten der palaearctischen Region. 934 scharfeckigem Kopfschilde sind mir nicht vorgekommen, auch nicht südeuropäische. Bei der südrussischen P. alba Pall. sind die Vorderecken des Kopfschildes noch stärker verrundet als bei der fullo. Was nun die bereits im Eingange erwähnten zerstreuten Schup- pen zwischen den grölseren weilsen Flecken auf den Fld. betrifft, so fehlen dieselben in der That bei der fullo so gut wie ganz, während sie bei den südeuropäischen stets deutlich vorhanden sind; man hüte sich einzelne kleinere Schuppenfleckchen mit einzelnen Schuppen zu verwechseln; erstere sind mehrfach bei fullo vorhan- den, letztere, wie gesagt, fast gar nicht. Daher erscheinen die Fld. der fullo im Vergleich zu denen der anderen Arten zwischen der weilsen Marmorirung wie abgerieben. Die weilse Marmorirung ist im Allgemeinen bei den 2 stärker als bei den ¢. Ueber die geographische Verbreitung der fullo ist jedenfalls weniger bekannt als man glaubt. Es scheint kaum, dafs in der Türkei fullo neben Olivieri vorkommt, in Griechenland scheint sie noch nicht nachgewiesen. Angeblich soll P. fullo bei Borshom im Caucasus vorkommen '), Olivieri dagegen (mit Boryi Brullé aufgeführt) mit scharfen Ecken des Kopfschildes vorn bei Elisabeththal und Helenendorf im Cau- easus. — Nach y. Heyden’s Cat. der Col. in Sib. kommt P. fullo auch in der Kirghisen-Steppe vor. 2. Polyphylla Boryi Brulle. Die griechische Polyphylla, von der ich eine gröfsere Anzahl besitze und auch sonst verglichen habe, macht auf mich einen durchaus Specifisch verschiedenen Eindruck von der fullo. Die schwarze, relativ glänzende Form der fullo fehlt ganz; die Stücke sind mehr pechbraun, bisweilen rothbraun; die weifse Marmorirung der Figd. ist viel schwächer, dagegen erscheinen dieselben durch die zahlreichen einzelnen kleinen weifsen Schuppen leicht weils be- stäubt, ohne Glanz. Die Weiber sind viel seltener. Bei wohlerhaltenen Ex. ist der Thorax merklich stärker weils behaart; ein unbehaarter rundlicher Fleck auf der Mitte der seit- lichen Längsbinde und ein zweiter aufserhalb desselben sind fast immer durch weifsliche Behaarung von einander getrennt, bei fullo !) Schneider und Leder Beitr. z. Kenntn. d. cauc. Käferfauna. Sep. p. 195. 238 G. Kraatz: über fast nie, sondern zu einem glatten Schrägstreif vereinigt; der hin- tere Theil der Thoraxlängsbinden sucht sich in der Regel mit dem hinteren Theile der Mittelbinde durch eine weils behaarte Bogen- linie zu verbinden. Die gröfseren weilsen Flecke auf den Fld. erhalten sich längs der Naht am längsten und bilden dort nicht selten eine unregel- mälsige Längsreihe; bisweilen können sie fast ganz verschwinden. Die geographische Verbreitung der Boryi ist noch weiter zu verfolgen; ich besitze ein wenig gut erhaltenes Expl. aus Syrien, welches ich glaube mit Sicherheit auf Boryi beziehen zu können. H. v. Heyden zieht (Berl. Ent. Ztschr. VIII. 1864. pag. 320) die Boryt Brullé als var. zur fullo. Er scheint aber die griechische Boryi Brullé wenig gekannt zu haben und seine türkischen Boryi sind offenbar Olivieri. 3. Polyphylla Olivieri (Dej. Coll.) Cast. Hist. nat. II. p. 131 t. 14. fig. 4. ist a. a. O. höchst ungenügend in folgender Weise be- schrieben: D’un brun noir, couvert de petits poils écailleux, formant plu- sieurs taches longitudinales sur le corselet; poitrine tres velue; pattes anterieures bidentees dans les A. — Long. 14 lin., larg. 7, lin. . Perse. Im Gegensatz dazu soll P. fullo aus Südfrankreich 17 lin. lang sein, und nombreuses taches blanches besitzen, die auf dem Hals- schilde trois bandes longitudinales bilden. Die Abbildung der Oh- vieri ist eine Caricatur. Nach Burmeister (Handb. IV. p. 405) wäre die Castelnau’sche Art von Mesopotamien bis nach Persien hinein verbreitet und be- sälse „zu Längsstreifen auf den Fld. verflossene Flecken“. Von diesen erwähnt Castelnau nichts. Ohne persisches Material im Augenblick vor mir zu haben, glaube ich der allgemeinen Tradition folgen zu dürfen, welche die syrisch-caucasischen Polyphylla zu Olivieri zieht. Während Boryt nicht mit Unrecht kleiner als ful!o zu nennen ist, ist Olivieri gröfser, die weifse Marmorirung der Fld. stärker, in den Zwischenräumen stehen ähnliche weilse Schüppchen, wie bei Boryi, die Vorderecken des Clypeus sind beim , ebenfalls scharfwinklig vorgezogen. Hiernach ist die Unterscheidung von fullo im Allgemeinen nicht schwer, dagegen könnte man die Boryi als griechische Rasse Polyphylla-Arten der palaearctischen Region. 239 der Olivieri ansprechen, da die Kopfbildung ziemlich dieselbe ist und die Fld. bei beiden mit weifslichen Schüppchen bedeckt sind; es scheint mir Obiges indessen nicht besonders wahrscheinlich, da die Kluft zwischen beiden im Uebrigen doch eine ziemlich bedeu- sende ist, Uebergänge mir bis jetzt so gut wie gar nicht vorgekom- men sind '). Die Färbung der Ohviert ist durchschnittlich viel dunkler als die der Boryi, selten so hell rothbraun, wie bei den rothdeutschen Stücken. Meine caucasischen Ex. sind im Ganzen noch dunkler als die kleinasiatischen von Brussa ete.’ In der Mitte des Aufsen- randes der Vorderschienen des & tritt nicht selten ein mehr oder minder deutliches Zähnchen hervor, welches ich bei Boryt nie be- merkt habe, und noch weniger bei fullo, deren Vorderschienen über- haupt schmaler sind. Da z. B. Castelnau ausdrücklich von der Olivieri sagt, die Vorderschienen seien zweizähnig, so könnten Manche geneigt sein, in den Ex. mit schwachem dritten Zahne eine eigene Art zu vermuthen ?). Dagegen spricht jedoch die Ueber- einstimmung in den übrigen Merkmalen. Die P. alda zeigt übri- gens stets ein deutliches Mittelzähnchen. Dafs die @ aller Poly- phylla-Arten stark dreizähnige Vorderschienen haben, braucht wohl kaum hervorgehoben zu werden. Ein von H. v. Heyden erhalte- nes Ex. mit der Vaterlandsbezeichnung Turcica Abresch, welches wohl jedenfalls von Constantinopel stammt, gehört sicher zu Olivieri. 4. Polyphylla Ragusae nov. spec.: Piceo-brunnea, thorace nigro-piceo, angulis posticis obtusiusculis, clypeo maris angulis an- ticis rectis, elytris haud squamoso-marmoratis, albo-squamosis, linea jucta suturali albo-squamosa. — Long. 153 — 14 mill. Sieilia (Ragusa). Bisher mit Olivieri verwechselt, aber eine sehr verschiedene, ausgezeichnete Art, welche in der Gréfse und braunen Färbung 1) Sollten sich, namentlich in Griechenland selbst, Olivieri und Uebergänge zur Boryi finden, dann wäre eine Vereinigung még- lich, da auch die Penis nicht sehr wesentlich verschieden sind. ?) Mit Rücksicht auf diese Eigenthümlichkeit der caucasischen Stücke könnte die caucasische Rasse wohl in den Catalogen als caucasica (Kol.) Heyden Berl. Ent. Ztschr. VIII. 1864. p. 320 auf- geführt werden. 240 G. Kraatz: über der Fld. der griechischen Boryi zunächst steht, aber auf den Fld. keine Spur von weifser Marmorirung, sondern nur mäfsig dicht stehende weilse Schüppchen zeigt, welche längs der Naht zu einer schmalen weilsen Längslinie verdichtet sind. Der Clypeus der ¢ ist weils behaart, seine Vorderecken sind rechtwinkelig, aber weniger scharf vortretend als bei Oliviert. Der Thorax ist ähnlich weils beschuppt, wie bei den verwandten Arten, doch sind die weilsen Streifen wenig scharf; die Hinterecken sind merklich weniger scharf, leicht verrundet. Flgd. wie angegeben, Vorderschienen schlank, wie bei fullo, und den kleineren Exemplaren derselben an Gröfse gleich. Das Weibchen ist mir unbekannt geblieben. In Sicilien, durch die HH. Ragusa und Reitter verbreitet. 5. Polyphylla irrorata Gebl. Mir unbekannt geblieben; nach der Beschreibung im Bulletin Moscou 1859. IV. pag. 334 in 5 Ex. (4) beim Balchasch-See und Alacul gesanmmelt, der fullo sehr verwandt, aber kleiner, die Füh- lerkeule viel kürzer (longitudine capitis), nigro-picea, supra maculis irregularibus sqaamulisque numerosissimis solitariis, albis irrorata. 6. Polyphylla alba Pallas (hololeuca Pall.). Dicht weifs beschuppt, daher sehr leicht kenntlich, in neuerer Zeit aus Astrachan in Mehrzahl nach Deutschland gekommen, die Weibchen sehr selten. 7. Polyphylla pulverea Ball. Bull. Mose. 1870. p. 372. Plumper als alba Pall., gi 26—28 mill., 9 34 mill., oben spar- sam und gleichmäfsig beschuppt, Schuppen schmutzig gelblichweils, Fühlerkeule des / kürzer und besonders schmäler, 3 gi 1 2 von Chodshent. — Ball. l. c. Mir unbekannt. | Eine kurze Uebersicht über die wichtigsten Merkmale der be- kannteren besprochenen Arten gewährt die nachfolgende Tabelle. Clypeus maris angulis astieis rotundatis, elytra dense albido spuamosa Ross. mer. alba rectis, el. minus dense albo squamosa. Sieil. Ragusae leviter rotund., el. squamoso-marmorata Eur. temp. fullo fere acutis, el. squam.-marm. squamosisque, maculis numerosis, sp. major - Turc., As. min., Caus., Pers. Olivieri minus numerosis, sp. minor Graec. Boryi Polyphylla-Arten der palaearctischen Region. 241 Anhang. Zur weiteren Controlirung der vorher unterschiedenen Arten bietet die Untersuchung des männlichen Begattungsgliedes ein werth- volles Mittel, da dasselbe bei ihnen verschieden gebaut ist. Der Penis der Polyphyllen zeichnet sich in Uebereinstimmung mit dem der Anoxien und im Gegensatz zu dem der Melolonthen durch seine auffallend schlanke Gestalt aus, so dafs er, den ver- dickten Basaltheil ungerechnet, eine Länge von 8—9 mill. hat. Der Spalt an der Spitze ist etwa 3 mill. lang und, wie gewöhn- lich, sind die beiden Valven unsymmetrisch gebaut; die eine ist gleich beim Beginn der Spalte oder weiter nach unten oben am Innenrande in der Regel mit einem läppchenartigen Anhang ver- sehen, die andere an der Spitze stärker bogig erweitert. 1. Bei P. fullo ist der Penis ganz an der Spitze hakenför- mig nach innen umgebogen, etwa so wie die französischen Zangen zum Einstecken der Insekten; der läppchenartige Anhang der rechten Valve beginnt ziemlich bald hinter dem Anhang der Spalte. 2. 3. Bei P. Olivieri und Boryi ist der Penis an der Spitze nicht hakenförmig umgekrümmt; bei der ersteren beginnt der läpp- chenartige Anhang der rechten Valve fast am Grunde der Spalte, bei Boryi erst in der Mitte zwischen diesem und der Spitze. 4. Bei P. sicula ist der Penis an der Spitze ähnlich umgebo- gen wie bei fullo, der läppchenartige Anhang sehr schwach; somit ist ersterer grundverschieden von dem der griechischen Boryt. 5. Bei P. alba ist der Penis an der Spitze ähnlich umgebogen wie bei fullo, der läppchenartige Anhang fehlt. Im Uebrigen ist auf die Abbildungen der eur. Melolonthiden- Penis zu verweisen, welche auf Tafel IV. gegeben sind. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft II. 16 Forceps-Abbildungen europäischer Melolonthiden nach Präparaten von Metzler in Frankfurt a. M. von H. Tieffenbach. (Dazu Tafel IV.) Nachfolgend ist die Abbildung und Aufzählung der Präparate europäischer Melolontha-Penis gegeben, welche H. Metzler in Frank- furt hinterlassen hat; Fig. 37—-42 auch im Profil, Fig. 25—36, 43, 45 nur im Profil. Es wird in den nachfolgenden Arbeiten auf diese Figuren Bezug genommen werden. Erklärung der auf Tafel IV. gegebenen Abbildungen. 1. Hoplia, farinosa L. Eur. mer. | 25. Polyphylla fullo L. Germ. { squamosa F. 26... = ‘alba’ Pall: Ross. mer. 2. - coerulea Drury Gall. | 27. - Ragusae Kraatz Sicil. 3. Hymenoplia Chevrolati Muls. Gall. | 23. - Olivieri Lap. Caucas. 4, Triodonta aquila Lap. Gall. | 29. - Boryi Brulle Graec. 5. Homaloplia ruricola F. Germ. | 30. Anowia orientalis Kryn. Graec. 6. Serica brunnea L. Germ. | 3l. - emarginata Coq. Barb. 7. Haplidia transversa F. Dalm. | 82. - matutinalis Lap. Gall. m. 8. Lasiopsis Henningü Fisch. R.m. | 35. - villosa F. Germ. mer. 9. Monotropus Staudingeri Schf. And. | 84. - pilosa F. Germ. mer. 10. Lachnost. castanea Waterh. Amur | 35. - scutellaris Muls. Gall. m. 11. Trematod.tenebrividesPall.Ross.m. | 86. - szicula Motsch. Sicil. 12. Pseudotrematodes Frivaldskyi Men. | 37. Melolontha vulgaris F. Germ. Graec. | 38. - hippocastani F. Germ. 13. Rhizotrogus solstitialisL. Germ.b. | 39. - albida Friv. 14. - Javeti Stierl. Sieil. candicans Burm. Syria 15. - fuscus Scop. Helv. 40. - albida Muls. Graec. We Bing OE Pyr. | 41. - papposa Illig. Andalus. 17. - nomadicus Reiche Portug. | 42. - hybrida Charp. Hisp. centr. 18. - Arianae Fairm. Naxos | 43. - Rhenana Bach Rheinld. 19. - caucasicus Gyll. Cauc. | 44. - hybrida Charp. (Profil.) 20. Amphim. aequinoctialis Hrbst. E.b. 45. - praeambula Kol. Cauc. 21. - pulvereus Knoch. Ross. m. | 46. Tanyproctus Kindermanni Reiche. 22. Geotrogus sicelis Blanch. Sieil. | 47. Pachydema Reichii Ramb. Graec. 23. - dispar Blanch. Algier | 48. Elaphocera Bedeaui Er. Andalus. 24. - sinuatocollis Fairm. Algier [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] Ueber einige seltene Melolontha-Arten und die männlichen Genitalien dieser Gattung von Dr. G. Kraats. (Hierzu Tafel IV.) Die Untersuchung der männlichen Geschlechtstheile der Melo- lonthen unterstützt die von H. Metzler vertretenen Ansichten, während aber der Penis von Anoxia dem der Polyphyllen in der schlanken Gestalt sehr ähnlich ist, ist der von Melolontha durch seine besonders kurze und gedrungene Gestalt ausgezeichnet. An der Spitze ist ein kopfartiger Theil leicht abgeschnürt, dessen Ge- stalt nach den einzelnen Arten abändert. Am meisten entfernt sich von dem der übrigen Arten der Bau des Penis von 1. M. Hippocastani (Fig. 38.) Hier ist der Forceps beson- ders gedrungen und oben stärker eingebogen als bei den übrigen; da die beiden Valven nicht ganz gleich gebaut sind, soll immer nur die beschrieben werden, welche dem Auge zunächst liegt, wenn man den Forceps in wagerechter Lage so vor sich hat, dals der Kopf nach links liegt, also die linke Valve. Die äufserste Spitze des Kopftheils ist stark umgekrümmt, der hintere Theil verrundet, nicht scharfeckig abgesetzt, der Oberrand der Valve alsbald stark buckelförmig aufgetrieben, Basaltheil darauf schnell stark verbreitert. 2. Bei M. vulgaris (Fig. 37.) ist der Kopf des Forceps weni- ger scharf abgeschnürt, der Hintertheil durch eine wenig scharfe Ecke abgesetzt, hinter derselben keine buckelförmige Erhöhung. 3. Bei der rheinländischen Rhenana Bach (Fig. 43.) ist die Kopfbildung ähnlich, der Kopf aber merklich flacher, der Hinter- theil durch eine schärfere Ecke abgesetzt. 4. Bei der syrischen M. albida Friv. (Fig. 39.) ist der Kopf hin- ten stark hakenförmig vorgezogen, gleich hinter demselben eine deutliche, buckelförmige Auftreibung vorhanden. lo 244 G. Kraatz: über 5. Bei der M. papposa (Fig. 41.) ist die obere Kopffläche stärker entwickelt, gerade abgeschnitten, der vordere (Innen-) Win- kel scharf, die Hinterecke stark hakenförmig nach hinten vorge- zogen. 6. Bei der M. hybrida (Fig. 42, 44.) ist die obere Kopffläche ebenfalls gerade abgeschnitten, der Vorderwinkel stumpf, die Hin- terecken schwach hakenförmig vorgezogen. 7. M. praeambula Kol. (Fig. 45.) hat eine ähnliche Forceps- Bildung wie hybrida, aber hinter dem Kopfe ist eine deutliche Auf- treibung der linken Valve bemerkbar. 1. Ueber Melolontha afflicta Ball. Das 22 mill. lange und 124 mill. breite Weibchen dieser Art soll praeambula nahe stehen, ,aber durch Sculptur und Behaarung verschieden sein“; aus der Beschreibung geht aber diese Verschie- denheit in keiner Weise deutlich hervor. Ein kräftiges Weibchen von Margelan (siehe Deutsche Ent. Ztschr. 1882. p. 103) läfst sich ganz wohl auf afflicta beziehen, ist aber ohne Zweifel eine kräftige praeambula; es möchte daher afflicta wohl als praeambula var.? in den Catalogen aufzunehmen sein. 2. Ueber Melolontha Aceris Fald. Diese Art ist im Gemminger-Harold’schen Cataloge als Syno- nym von pectoralis citirt, wahrscheinlich weil Faldermann angeb- lich, wie Erichson, eine Aceris Ziegl. beschreibt. Faldermann’s An- gaben (Fauna I. p. 271): Antennae piceae, elytra fusca, sutura et margine pone humerum nigra, pygidium apice subacuminatum beweisen, dafs er Hippocastani beschrieben hat, aber keinesfalls Aceris Er.; daher ist Aceris Fald. unter AHippocastani zu citiren, eventuell als var.? 9 3. Ueber Melolontha soror Marseul. Diese Art ist nach einem weiblichen Exemplare in Leder’s Beitrag zur kaukasischen Käferfauna, Verhandl. der zool. - botan. Gesellschaft 1879 Sep. p. 24 beschrieben und von mir im Sommer 1879 in Herrn Reitter’s Sammlung genau verglichen worden; die von de Marseul hervorgehobenen Unterscheidungsmerkmale sind: „Differe de l’aceris, par les cötes de l’epistome peu arrondis, ceux du pronotum plus brusquement renflés, son écusson en demi- einige seltene Melolontha- Arten. 245 cercle regulier, lisse, angle suturale mousse“. Unter diesen Un- terschieden ist kein einziger wichtiger, es sind solche zweiten und dritten Ranges. Ob de Marseul mit Aceris Fald. oder Erichs. ver- gleicht, ist nicht ersichtlich; erstere ist, wie oben gezeigt — Hip- pocastani. de Marseul hat sich wahrscheinlich dadurch täuschen lassen, dafs das Weibchen nicht so stark weils behaart ist, als das der typischen rhenana Bach; nach solchen, und zwar kleinen Stücken ist die Aceris Er. beschrieben. Das Pygidium „sans appendice caudal“ läfst aber die verschiedenen Formen, die bei Boppard zu- sammen vorkommen, leicht als Weibchen derselben Art erkennen. Sonach ist Mel. soror unzweifelhaft = Aceris 2! Melolontha tibialis n. sp.: Nigra, albo-pubescens, antennis tibiisque rufo-testaceis, elytris testaceis, basi nigro-marginatis, mi- nus subtiliter inaequaliter ulbo - squamosis, stylo anali maris valde elongato, feminae paullo breviore et latiore. — Long. 104-11 lin. Durch Gröfse und Färbung der Hippocastant am ähnlichsten, die Afterspitze aber wie bei vulgaris gebaut, fast noch schlanker, durch die rothgelbe Farbe der Fiihler und Schienen sehr ausge- zeichnet. Fühlerkeule kürzer als bei Hippocastani, lebhaft roth- gelb, drittes Fühlerglied vorn an der Spitze nicht dornartig erwei- tert. Kopf ähnlich wie bei Hippocastani, der aufgebogene Vorder- rand des Kopfschildes hell gelbbraun. Thorax ähnlich gebaut und ebenso glänzend schwarz als bei Hippocastani, aber die Punktirung feiner, die Behaarung etwas kürzer. Sehr eigenthümlich sind die weilsen Schuppen der Flgd. in der Mitte jeder Intervaller zwischen zwei Rippen dadurch unterbrochen, dafs sich der Grund leicht runzlig erhebt, namentlich beim g' und an den Seiten; mit blofsem Auge gesehen treten dadurch zu den Rippen noch einige undeut- liche Längsstreifen. Unterseite ähnlich wie bei Hipp., der Hinter- leib aber noch tiefer schwarz, weil die Behaarung noch feiner ist. Ein von Christoph in Persien gesammeltes Pärchen in meiner Sammlung. Forceps-Bildung ähnlich der der M. vulgaris. {Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft H.] Neue Tomicinen von der Goldküste Afrıkas beschrieben von Schreiner, Oberforster-Candidat. Dryocoetes africanus Schreiner. Oblongus, cylindricus, piceo-brunneus vel ferrugineo-testaceus, nitidus, sat dense longius pallido-pilosus; thorace semielliptico an- trorsum subangustato, toto crebre aequaliterque imbricato- punctato; elytris thorace nondum duplo (12), latitudine communi vix duplo longioribus, punctato - striatis, stria suturali a basi ad apicem sub- aequaliter profundius impressa, interstifiis striarum subaeque ac strüs punctatis, apice obtuse rotundato, declwitate postica »latius subretuso-deplanata, sutura subelevata et versus apicem subtilissime granulata; tibiis extus dentibus 2—4 ucutis armatis. — Long. 2,2, lat. 0,8 mill. Mas: Elytris apice subimpresso-retuso. Patria: Guineae ora Afric. In der Form, Färbung und Behaarung unserem Dryocoetes villosus F. sehr ähnlich, aber viel kleiner und glänzender. Der nahtständige, tiefer als die andern Reihen eingedrückte Punkt- streifen nach hinten sich nicht verbreiternd. Die einreihig punk- tirten Zwischenräume der Hauptstreifen mit gleichgrofsen Punkten wie die letzteren versehen. Die Punkte der Hauptstreifen bedeu- tend kleiner als bei villosus und der Absturz der Flügeldecken neben der Naht nicht gefurcht, sondern (am merklichsten beim g') etwas abgeflacht. Thorax hinten ohne Spur einer glatten Mittel- linie. Die lang behaarte Stirn bei beiden Geschlechtern einge- drückt, beim Q stärker behaart als beim d. Tiarophorus n. gen. Tomicinorum (inter „Dryocoetes Eichh.“ et „Hylocurus Wichh.“ inserendus). Caput in thoracem retractum. Frons in feminis convera, in maribus excavata et processu marginali elevato circumdata. Ocul Schreiner: Neue Tomicinen von der Goldküste Afrikas. 247 simplices, reniformes, antice supra antennas insertas emarginati. Antennarum funiculi 6-articulati articulus primus crassiusculus, bulbiformis, ceteri 5 minores, aequales, transversi, capitulum com- pressum, orbiculatum, solidum, absque suturis. Thorax latitudine longior, dorso aequaliter profunde punctatus. Elytra punctato- striata, declivitate postica integra. Tibiae compressae extus denti- bus serratae, apice intus spina elongatae. Tarsorum articulus ter- tius simplex, secundo duplo fere longior, quartus minimus, ultimus longissimus. An die Gattung Dryocoetes Eichh. durch Körpergestalt sowie Sculptur der Flügeldecken und des Brustschildes erinnernd, doch ist die Fühlergeifsel deutlich 6gliederig (bei Dryocoetes 5gliederig), das erste Geilselglied dick und ziemlich grofs, die folgenden fünf klein und im Vergleich zu einander von fast gleicher Breite und Länge, die Keule aber glatt, kreisrund und ohne Nähte. Die Au- gen sind wie bei Dryocoetes nicht getheilt. Der eigenthümliche Geschlechtsunterschied, dafs die Stirn beim 2 gewölbt, beim d ausgehöhlt und dabei aufwärts und nach vorn gebogen in eine vor- stehende Kante diademartig ausgezogen ist, könnte ein bei Auf- findung neuer Arten der Gattung vielleicht noch zu modificirendes Charakteristicum sein. Tiarophorus elongatus Schreiner. Sublinearis, ferrugineo-testaceus, oculis et mazillis piceis, sub- nitidus, longissime pallido-pilosus; thorace oblongo, lateribus subpa- rallelis, aequaliter crebre et profunde ruguloso - punctato, linea me- diana obsoleta; elytris latitudine thoracis at illo duplo longioribus, profunde striato-punctatis, stria suturali aequah, ceteris vir pro- fundius impressis, interstitüis striarum subtiliter uniseriatim puncta- fis, in margine apicah conjunctim rotundatis, declivitate postica con- vere rolundata, integra; tibiis extus dentibus 3—4 serratis. — Long. 2, lat. 0,6 mill. Mas: Fronte excavata et processu marginali elevato circumdata. Fem.: Fronte conveca. Patria: Guineae ora Afric. Von den europäischen Tomicinen dem Dryocoetes Coryh in der Gestalt und Gröfse am nächsten stehend, doch laufen die Seiten des Brustschildes am hinteren Theile parallel, auch sind die Flügeldecken mit tiefen Punktstreifen versehen, während die Zwischenräume viel feiner als die Punktstreifen, und zwar einrei- hig punktirt sind. Der Absturz der Flügeldecken ist gleichmälsig 248 Schreiner: Neue Tomicinen von der Goldküste Afrikas. gewölbt und fehlt hier die breite, glänzend glatte Furche des Co- ryli. Unter 6 Individuen befanden sich 2 Weibchen. Xyleborus Eichhoffi Schreiner. 2 Brevis, longe pallido - pilosus; prothorace rufescente, opaco, longitudine latiore, apice et lateribus leniter rotundato, anterius tu- berculato-scabro, posterius fortiter granulato-punctato; elytris piceo- brunneis, nitidis, sat dense subseriato-punctatis, latitudine thoracis et illo nondum duplo longioribus, lateribus a basi ad apicem paral- lelis deinde praerupte conjunctim obtuse rotundatis, apice infra utringue carinato-marginato; declivitate postica convere declivi, in- terstitiis omnibus aequaliter remote tuberculatis; tibiae extus rotun- datae, serratae. — Long. 2,8, lat. 1,2 mill. d latet. Patria: Guineae ora Afric, Der Käfer steht dem Xyleborus rufithorar Eichh. aus Brasilien und semiopacus Eichh. aus Japan ziemlich nahe, unterscheidet sich aber durch Form der Flügeldecken und Sculptur des Hinterabstur- zes leicht von denselben. Von den deutschen Arten ist er in Folge der gedrungenen Gestalt mit dem dispar 2 vergleichbar, aber noch gedrungener und vorn am Thorax wie am freien Ende der Flügeldecken viel schwächer gerundet. Der hintere Theil des Thorax ist grobkörnig punktirt. Die Flügeldecken sind glänzend und am Absturz sämmtliche Zwischenräume der Punktstreifen mit je etwa 7 nicht gedrängt stehenden Höckerchen in der Längsreihe besetzt. Aulser obigen Arten befanden sich noch Exemplare von Xy- leborus confusus Eichh., badius Eichh. und affinis Eichh. unter der Sendung von der Goldküste Afrikas. Es ist auffallend, dafs diese drei Arten, welche nach einer brieflichen Mittheilung auch Herr Eichhoff aus beiden Welttheilen besitzt, in den tropischen Länder- strichen sowohl Afrikas als Südamerikas vorkommen. Dies kann eine Erklärung darin finden, dafs die Arten der Gattung Xyleborus Eichh., welche sich im Holzkörper der Bäume entwickeln, durch Schiffsverkehr über ihr ursprüngliches Gebiet hinaus eine weitere Verbreitung gefunden haben. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft 11.] Zwei neue deutsche Cis-Arten beschrieben von Dr. C Flach. l. Cis Reitteri m. Niger, nitidus, brevis, subcylindricus, se- tulis crassis longiusculis flavescentibus obtectus; prothorar disco aequalis, longitudine latior, coleopterorum latitudine, antrorsum an- gustatus, lateribus rotundatis et basi sat anguste, marginatus vir depressus; crebre distincte punctulatus, angulis anticis rectiusculis, posticis rotundatis; elytra perpaulum fortius ac minus dense punc- tata leviter rugulosa; antennis pedibusque rufescentibus, illis clava femoribusque obscurioribus. — Long. 2 mill. Mas: Clypeo antice leviter inflexo ac trisinuato, prothorace pau- lum antice producto vir emarginato; abdominis segm. I. foveola di- stincta. Eine gedrungene schwarze Art, von der mir nur 6 ¢ vorlie- gen. Der ziemlich starke Glanz wird durch die starken gelbweilsen bis fuchsrothen, verhältnifsmäfsig langen Bérstchen gemildert, und erscheint die Oberfläche wie bestäubt. Der Kopfschild ist schwach dreimal aufgebogen, in der Mitte etwas weiter ausgebuchtet. Das nach vorn verengte Halsschild von der Breite der Flügeld. er- scheint an den Seiten von den breit abgerundeten Hinterecken bis zu den stark eingezogenen, fast rechtwinkligen Vorderecken stark gerundet und aufgebogen; die Basis sehr schmal, doch deutlich ge- randet, aber nicht bemerkbar niedergedriickt. Die deutlich und dicht punktirte Oberfläche ist gewölbt, der Vorderrand in der Mitte vorgezogen und sehr undeutlich ausgerandet. Flügeldecken leicht gerunzelt und mit deutlichen Punkten dicht besetzt, die etwas grölser sind als die des Thorax. Die ziemlich dicht stehenden Börstchen scheinen bei gewöhnlicher Betrachtung völlig unregelmälsig ver- theilt; wende ich aber dem Fenster den Rücken und betrachte das Thier mit scharfer Lupe von vorn, dann treten bei allen mir vor- liegenden Stücken auf jeder Decke 5 bis 6 Reihen stärker aufste- hender Börstchen deutlich hervor, die zwischen der übrigen Behaa- rung vertheilt erscheinen. Sämmtliche Ex. haben ein deutliches behaartes Grübchen in der Mitte des Bauchsegments, sind also ¢; ob das 2 nicht nach Art des comptus 2 nach vorn verengt ist, bleibt noch zu entdecken, 250 C. Flach: Die Art steht dem punctifer Mell. am nächsten, von dem sie sich durch viel gröbere und längere Behaarung, an den Seiten stark gerundetes, breiter gerandetes Halsschild und durch den Man- gel des Quereindrucks vor der Basis desselben unterscheidet; von Cis punctulatus und sericans durch die dunkle Färbung, Form und seitliche Rundung des Halsschildes verschieden. Ich fing eine kleine Anzahl des Thierchens in Schwämmen eines Eichenplanken-Zaunes in der Nähe Aschaffenburgs. Herrn E. Reitter, dem ausgezeichneten Kenner der Familie, dessen aufserordentlich klar geschriebener Arbeit ich die meiste Anregung zur Beschäftigung mit Cioiden verdanke, widme ich die Art als Zeichen meiner Hochachtung. 2. Cis gladiator m. Rufo-piceus, oblongus subcylindricus crassus pilis erectis longioribus levius flavescenti-tomentosus. Pro- thorar aequalis, antrorsum angustatus, longitudine latior, angulis rotundatis, anticis perpaulum prominulis; lateribus minus rotundatis anguste, postice angustissime marginatus levissime depressus; supra crebre fortius punctatus. Elytra rugulosa punctis majusculis irregu- lariter vel hinc illine subseriatim dispositis; antennis pedibusque rufescentibus, illis clava obscuriore. — Long. 2,8—3 mill. Mas: Clypeo late inflexo, incisura profunda, lata triangulariter bicornuto; vertice obtuse tuberculato; prothorace longiore, exacte coleopterorum latitudine, antice depresso ac fortiter bidentate reflexo. Kine ansehnliche Art, von der mir nur ein Parchen vorliegt, und die durch die gedrungene, robuste Gestalt und die ziemlich lange, abstehende, gelbliche Behaarung ausgezeichnet ist. Die Farbe ist ein dunkles Rothbraun. Das Halsschild ist bei dem Weibchen ktirzer, etwas deutlicher nach vorn verengt und seitlich gerundet, nicht sehr gewölbt; bei dem Männchen ist die Rundung der Seiten sehr schwach, auch erscheinen die letzteren nur wenig nach vorn convergirend; die Scheibe etwas flach gedrückt mit ei- nem sehr undeutlichen Quereindruck vor dem Hinterrande. Die Vorderecken ragen kaum bemerkbar gegen die Augen vor. Die Flügeldecken sind beim g' cylindrisch, genau von der Breite des Thorax, beim 2 schwach nach nach hinten erweitert und ums Merktiche breiter, als letzterer. Ihre Oberfläche ist mit groben, hier und da gereihten Punkten besetzt, dazwischen fein runzlig. Das Kopfschild des f ist am ganzen Vorderrande breit quer aufgebogen und durch eine tiefe Ausrandung in zwei entfernt stehende, grofse, dreieckige Zähne getheilt. Das Halsschild vor zwei neue deutsche Cis- Arten. 21 dem Vorderrande niedergedrückt und ebenfalls mit zwei grolsen dreieckigen, zurückgekrümmten Zähnen bewehrt. Das erste Abdo- minalsegment zeigt an der Stelle des Griibchens nur einen undeut- lichen Quereindruck und weiter nach vorn leichte Runzeln. Die Art gehört in die Nähe des bidentatus und dentatus, erin- nert auch durch die Sculptur der Decken einigermafsen an die Gruppe des micans. Sie unterscheidet sich von den ersteren durch die Behaarung und Punktirung sowie die schwach entwickelten Vorderecken des Halsschildes. Die Geschlechtsauszeichnung des d weicht von beiden nicht nur durch ihre Stärke, sondern auch da- durch ab, dafs die Zähne des Clypeus viel weiter auseinander ste- hen, also den ganzen Vorderrand einnehmen, während bei den ge- nannten Arten aufser den genäherten Zähnchen auch noch die seit- lichen Winkel hervortreten. Ich erhielt die Art von Rosenhauer als micans aus Sachsen. Beide Arten (C. Reitteri und gladiator) sind auch von Reitter als neu anerkannt. Cis villosulus galt mir bisher als zweifelhafte Art, da sämmt- liche mir vorliegende Stücke aufser den undeutlichen Halsschild- eindrücken kaum einen Unterschied von micans erkennen liefsen. Erst von H. Reitter erhielt ich den richtigen villosulus aus Dalma- tien, und erkannte, dafs Alles, was mir aus den verschiedensten Gegenden unter diesem Namen zuging, zu micans gehörte. C. vil- losulus ist dem Boleti viel näher verwandt und unterscheidet sich mit diesem durch die mikroskopische Sculptur der Thoraxoberfläche sehr scharf von micans. Bei ersterem besteht die Punktirung aus grolsen blatternarbigen Punkten, deren schmale Zwischenräume bei Boleti glatt, bei villosulus hier und da hautartig gerunzelt erschei- nen; C. micans hat viel kleinere, sehr viel weiter auseinander ste- hende Punkte auf stark hautartig gekörntem Grunde; auch er zeigt in manchen Stücken eine unebene Halsschildoberfläche. Cis glabratus, Jaquemarti, nitidus sind nur als relativ kahl zu bezeichnen; diese Arten haben eine deutliche, besonders am Hals- schild frischer Stücke vortretende seidenschimmernde Behaarung, die nur durch ihre Kürze sowie durch ihre Feinheit und die zuge- spitzte Gestalt der niederliegenden Härchen schwieriger sichtbar ist. Bis auf mikroskopische Spuren glatt scheint mir Ennerarthr. Wagae und Octotemnus. Cis reflezicollis Ab. bisher nicht aus dem eigentlichen Deutsch- land bekaunt, sammelte ich einzeln im Spessart. nn [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.) Kleinere Mittheilungen. 1. Variabilität der Lareynia-Arten. Beim Versuche die Lareynia Latreillei Bedel = aenea Er. et collect. (non Müller = Maugeti Latr.) und L. Kirschü Cl. Müll. zu unterscheiden, fiel mir zunächst die grofse Variabilität meiner theils von Herrn Simon zu Stuttgart, theils von mir selbst gesammelten aus den verschiedensten Gegenden Süd- und Mitteldeutschlands stammenden Exemplare der M. Latreillei auf. Stücke aus der Gro- bach bei Baden messen kaum 1,5, solche aus der Lauter bis zu 2,5 mill. Auch der Körperumrifs ist vielen Schwankungen unter- worfen, doch existiren von den schlanken, zierlichen Schwarzwälder zu den beiden Würzburger Stücken alle Uebergänge. Besonders variabel ist die Sculptur des Halsschildmittelfeldes. Es bestehen hiervon zwei Extreme: Die eine Form (Latreillei) zeigt auf glattem Grunde am Vorder- und Hinterrand mehr ge- drängte, gegen die Mitte gewöhnlich ziemlich locker stehende grö- bere Punkte, scheint ziemlich selten; ich besitze sie einzeln fast aus allen von mir untersuchten Gegenden. Die zweite Form (Kirschii Müll.) zeigt an genannter Stelle einen matten, dufserst fein und dicht punktirten Grund, der die gröbere Punktirung von der ersteren Form bisweilen kaum noch hervortreten lälst. Ueberall die häufigste, z. B. in Franken, der Pfalz (typische Ex.!), Württemberg, Schwarzwald, Oesterreich und Ungarn. Beinahe eben so zahlreich finden sich aber alle Uebergänge zwischen beiden Formen. Fünf Stücke aus einem Bache bei Orb zeigen das besonders deutlich: von denselben ist Stück 1 ganz ohne Spur der feinen Punktirung. Diese tritt bei 2 zuerst am äulsersten Vorderrande, bei 3 auch in der Mitte auf, nimmt bei 4 die vor- dere Hälfte, bei 5 das ganze Mittelfeld ein. Es ist demnach L. Kirsehii Müll. nichts weiter als eine extreme Form der Latreillet. Der 3te Zwischenraum der Deckschilde (von der Nath ab) ist nicht immer so flach als die anstofsenden, sondern tritt vorzüglich bei Stücken aus der Lauter deutlich kielartig vor, ohne dafs hier- Kleinere Mittheilungen. 253 durch eine Verwechslung mit der habituell schon ganz verschiede- nen L. Maugeti möglich ware. Vielleicht ist die mir nur in wenigen unreinen Ex. vorliegende L. similis Cl. Müll. aus der Guadarrama ebenfalls als lokale Ab- weichung anzusehen. Die mir auffallenden Unterschiede bestehen nur in ausgeprägterer Sculptur. So ist das Mittelfeld grob und dieht punktirt, der 3te Zwischenraum der Flügeld. springt stärker vor, die Punktreihen nehmen gegen die Nath an Stärke nur wenig ab. In letzteren beiden Punkten werden die Guadarrama - Stücke von mehreren aus der Lauter stammenden beinahe erreicht, wäh- rend die Stärke der Punktirung des Halsschildes auch bei unseren Formen bedeutenden Schwankungen unterliegt. C. Flach, prakt. Arzt in Aschaffenburg. 2. Ueber Carabicinen mit aufgetriebenen Schultern. Die eigenthümliche Bildung der Flügeldeckenbasis, die zur Aufstellung des Agonum emarginatum Gyll. geführt hat, ist eine unter den am Sumpfe lebenden Laufkäfern sehr verbreitete Er- scheinung. In dem ausgetrockneten Fasanerieweiher zu Aschaffen- burg waren in den Jahren von 1875—79 ein grofser Theil der da- selbst lebenden Carabiden damit behaftet. Ich habe die Sache be- obachtet nicht allein bei: Agonum viduum und v. moestum, A. Mül- leri Hrbst. (= parumpunctatum F.), A. versutum, A. micans, A. gra- cile, A. fuliginosum, sondern auch bei: Anchomenus albipes, oblon- gus, Oodes helopioides, Omaseus nigrita, Argutor diligens. Beson- ders ausgeprägt fand ich die Erscheinung auch bei einem unter nassem Schilf gefundenen Carabus granulatus L. Wir haben es also allem Anscheine nach nicht mit einer ei- gentlichen Varietät, sondern mit einer direkt durch äulsere, mit der Entwickelung am Sumpfe zusammenhängende Einflüsse beding- ten Wachsthumsanomalie zu thun. C. Flach. 3. Verschiedene Pubescens der Anisodactylus-Arten. In den mir zugänglichen Beschreibungen der schwarzen Ani- sodactylus-Arten finde ich die Behaarung der Deckschilde nicht er- wähnt, die ‘besonders bei schiefer Ansicht von vorn her recht deut- lich hervortritt. Dieselbe besteht aus fuchsrothen Härchen, die bei den 3 deutschen Arten eine charakteristische Vertheilung zeigen. Bei An. signatus Ill. bedecken dieselben vorn nur den ganz schmalen Rand bis zum Streifen 9, ziehen aber nach rückwärts 254 Kleinere Mittheilungen. auf die beiden nächsten Streifen übergreifend bis zur Spitze, die dann quer über alle Streifen hinweg behaart erscheint. Bei A. binotatus F. ist die ganze Spitze vom Ausschnitt ab, sowie der Rand der Flügeld. von Streifen 7 ab dicht behaart; die Behaarung zieht sich aber auch, gegen die Scheibe sparsamer wer- dend, im 2ten, 4ten und 6ten Interstitium eine Strecke weit nach vorn. Bei einem frischen Stücke reicht die Behaarung im 6ten In- terstitium bis zur Wurzel. A. nemorivagus Duft. weicht wieder stark von binotatus ab, und erinnert in obigem Punkte mehr an signatus, indem nur der Rand vom 7ten Streifen ab behaart, der Rücken aber und die äufserste Spitze völlig kahl erscheint. Auch der übrige Körper ist nicht immer kahl. Bei meinen wenigen A. signatus ist die Unterseite deutlich mit zerstreuten rothgelben Härchen bedeckt. Dr. C. Flach. Anmerkung. Thomson erwähnt in seinen Skandin. Col. nichts von dieser Behaarung. Dejean hingegen Spec. Col. I. p. 142 sagt in der Beschreibung des binofatus: avec une tres-forte loupe, le 9™° et une partie du 8™° intervalle paraissent couverts de tres- petits poils et de tres-petits points enfoncés A peine distincts. Dejean erwähnt keine derartige Behaarung bei signatus und inter- medius Dej., auch Illiger nicht in der ersten Beschreibung seines signatus. Jedenfalls ist die Behaarung bei frisch entwickelten Anisodactylen am deutlichsten. Dr. L. v. Heyden. — Synonymische Bemerkungen. Notiophilus laticollis Chaud., der mir jetzt aus der Krim, seiner eigentlichen Heimath, vorliegt, ist aus den deutschen Cata- logen zu streichen; die 5 Stirnstreifen sind parallel; bei Hildes- heim’schen Stücken, die Wilke dafür hielt, divergiren sie nach vorn; sie gehören also zu palustris. Dr. v. Heyden. Ophonus planiusculus Kraatz 1873 von dem Eislebener Salzsee fällt mit dem O. Rayei Linder 1864 aus Buda in Ungarn zusammen. Ich besitze Stücke aus Theodosia nnd ein Stück aus Samara an der Uralgrenze als Zacharschevskyi Chaud. (in litt.?). Es ist ein Salzsteppenthier und seine Verbreitung bis nach Sachsen Synonymische Bemerkungen. 255 hinein sehr interessant, beweist aber aufs Neue den ehemaligen Steppencharakter dieses Theiles von Deutschlands. Ich erinnere nur an die Funde von subfossilen Zähnen des kleinen Nagethieres Spermophilus, der sogar zur Tertiärzeit im sog. Mainzer Becken vorkam. Der Rayei (planiuse.) ist kein Scybalicus, sondern ein Ophonus, da der Basalrand der Decken in der Höhe von Streifen 3 nicht eingedrückt und abgebogen, sondern gerade ist, und die 4 letzten Glieder der Hintertarsen auf der Mitte der Unterseite nicht squa- mulirt sind. Dr. v. Heyden. Baris sulcipennis Brisout. Baris sulcipennis Brisout (Unicum in meiner Sammlung) fand ich mit mehreren Expl. des mexicanischen Baris puncticollis Schh. in der Sammlung des verstorbenen Dr. Haag, die vollkommen mit dem von Frankfurt übereinstimmen. Ich hatte stets einen kleinen Zweifel, ob die von meinem Vater bei sulcipennis vermerkte Va- terlandsangabe (Frankfurt a. M.) richtig sei, der nunmehr nach Vergleich der beiden Arten für mich entschieden ist. Mein Vater hatte von diesem Brasilianer an Haag abgegeben. — Baris sulcipennis Brisout ist also nicht europäisch und Synonym zu puncticollis Schönherr. Dr. v. Heyden. Saphanus cylindraceus Fairm. 2 besitze ich aus Tyrol Von 4. spinosus durch stumpfen Seitenhöcker (nicht Zahn) des Halsschildes verschieden. Der Name cylindraceus ist nicht charak- teristisch gewählt, da alle Sapkanus-Männchen mehr parallele, die Weibchen mehr ovale Decken haben. Dr. v. Heyden. Agrilus rugicollis Ratzeb., welcher sich im Weise’schen Cataloge noch als eigene Art aufgeführt findet, ist nach den sorg- fältigen Untersuchungen von Ch. Brisout de Barneville bereits 1876 (Annal. Soc. Ent. France 1876. Bull. p. XXI) für angustulus 2 var. erklärt worden. Agrilus scaberrimus Ratzeb. ist zwischen angustulus und laticornis einzureihen (teste Brisout et v. Kiesenwetter loc. cit.). G. Kraatz. Ueber Cicindela Juliae Ballion. Eine von Margelan stammende Cicindela zeigt sich völlig über- einstimmend mit einem Ex. der Airilovi Fisch. aus Turkmenien in Schaum’s Cieindelen-Sammlung !). Dieses Stück lafst sich ebenso ') Die Europäer sen. lat. sind fast intact in meinen Besitz 256 Synonymische Bemerkungen. gut auf Ballion’s Cic. Juliae (Bull. M. 1870. p. 323) beziehen, von der der Autor a. a. O. sagt: „steht der Kirilovii Fisch. sehr nahe, unterscheidet sich aber auch durch mehrere Merkmale, welche für die Selbständigkeit der Species genügen“. Da diese aus der Dia- gnose nicht irgendwie deutlich hervorgehen, so dürften wir Juliae so lange als Kirtlovii aufzufassen haben, bis H. Prof. Ballion ge- fälligst die Unterscheidungsmerkmale angiebt. G. Kraatz. In meinem alten Handcataloge der europ. Käfer finde ich: Rhizotrogus anachoreta Rosenh. zu cicatricosus Muls., Rhiz. parvulus Rosh. zu monticola Bl. gezogen, erinnere mich aber nicht bestimmt auf wessen Autorität, muthmafslich auf die des Herrn Reiche in Paris, der in der Gattung gut Bescheid wulste. G. Kraatz. Ueber Anchomenus Astur Sharp. In the Deutsche Entom. Ztschr. 1880 p. 283. Herr v. Heyden has rejected Anchomenus astur Sharp as a synonym of Anchome- nus melanocephalus Dej. As von Heyden had no direct evidence that the two names belong to one species, and as Dejean’s de- scription of A. melanocephalus does not agree with my specimen of A. astur. I naturally thought von Heyden’s synonymy likely to prove incorrect, and accordingly on a visit. J have just made to Rennes I took with me a type of A. astur to compare with De- jean’s type. The specimen in Chaudoir’s collection of A. melano- cephalus still bears on the pin the label in Dejean’s well known handwriting „melanocephalus m.“, and the insect has nothing to do with A. astur to which it does not even bear a remote resem- blance. This statement can be confirmed by Dr. Horn and M. Rene Oberthur who saw the two insects side by side: And I have moreover left one of my two specimens of A. astur in Oberthur’s collection where the two species may now be seen coexistent. As Iam not well skilled in the species of European Anchomeni I made no attempt to decide to what species A. melanocephalus Dej. is nearest allied. Thornhill, 14. Juni 1882. D. Sharp. übergegangen, die vom Berliner Museum arg decimirten exot. Ci- cindelen meist fortgegeben. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] Rüsselkäfer aus dem Amurgebiet von J. Faust. Motschulsky konstatirte seiner Zeit (1859 u. 1860) das Vor- kommen von 32 Rüsselkäfer-Gattungen mit ca. 80 Arten; denselben sind bis zu Christoph’s zweijähriger Sammelperiode am Amur nur einzelne Arten durch Solsky, Allard und Tournier angereiht worden. Christoph sammelte ca. 25 pCt. der bis dahin vom Amur bekannten Arten, aufserdem aber 32 für das Amurgebiet neue Gat- tungen mit ca. 80 Arten, von diesen sind ca. 33 pCt. neu. Mit Hülfe meiner Sammlung und der einiger meiner Collegen konnte die Anzahl der in obigem Gebiet bis jetzt gesammelten Rüsselkäfer auf 61 Gattungen mit über 180 Arten gebracht werden, eine Zahl, die von einem geübten Coleopteren-Sammler voraussichtlich wird mindestens verdoppelt werden können. Die grofse Aehnlichkeit der Amurfauna mit der Europäischen ist wenigstens für andere Käferfamilien wiederholt hervorgehoben und wird durch die Familie der Rüsselkäfer nur bestätigt. Dals das von der Europäischen Fauna Abweichende sich theilweise in der Fauna von Japan vorfinden mufste, lag auf der Hand. Durch die Freundlichkeit, mit welcher Hr. Roelofs, der Bearbeiter der Rüsselkäfer-Fauna von Japan, mir theils einige seiner Arten über- liefs, theils sein Gutachten über mir zweifelhafte Arten mittheilte, war ich im Stande, mich mit Sicherheit über den Theil der Japan- Fauna zu orientiren, welcher die des Amurgebietes tangirt. Das gemeinsame Vorkommen wenn auch nur weniger Arten am Amur und in Nordamerika verdient besonders hervor- gehoben zu werden; zu solchen gehört bis jetzt Sitones lineellus u. ti- bialis, Notaris aethiops (morio Mnh.), Calandra Oryzae. Japan hat nach dem Verzeichnifs von Lewis Tanysphyrus lemnae, Rhinoncus pericarpius, Calandra Oryzae mit Nordamerika gemein. Le Conte und Horn (the Rhynchophora of N. America) zählen in der Nord- amerikanischen Fauna 28 europ. Rüsselkäfer auf, welche meist auch aus dem östlichen Sibirien bekannt sind. | December 1881. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft II. 17 258 J. Faust: Küsselkäfer Verzeichnifs der mir bekannten Amur-Rüsselkäfer *). Otiorrhynchus brevicornis Sch. *Mesagroicus angustirostis n.sp. Chr. eribricollis Sch. Leposoma variegata Mots. eribrosicollis Sch. *Pseudocneorrhinus obesus Roelofs. Peritelus griseus? Oliv. Chr. (Jap.), WI., Us. Palo. eras maculosus Mots. Chr. | Gneorrhinus punctatus Mots. [Rad. fomigatus Sch. US. | Gatapionusfossulatus Mots. Chr. WI., Jugubris Mats: *Piazomias Schönherri Faust. Chr., crassipes Mots. Alb. WI., Rad., Alb. pacificus Mots. “humilis n. sp. Chr., Rad. higurinus Dej. maculicornis Germ. chloris Sch. *llibatus Tourn. *Amomphus virescens Boh. Sch. Bl. Chlorophanus submarginalis Gebl. scabricollis Mots. brachythorax Mots. *Pom liv. Chr. eg Cae? yn : parallelocollis Mots. gyratus Sch. Us. inne *chlorizans Sch. Alb., Us. DE ; = foveolatus Mots. sanctus n. sp. Us. ‘biti Dei Chr. Bl Alsus flavipes Mots. [(Jap.) 4 ae “J: TA ie *Myllocerus castaneus Roelofs. Chr. Ptochidius tessellatus Mots. Chr., Alb. *Polydrosus sibiricus Hochh. Alb. BOSNELENS Lam, Chr "piriformis n. sp. Bl. *obesulus n. Sp. ; A *intelligens n. sp. Chr. *“Sciaphilus squalidus Gyll. Alb. *Blosyrus falcatus n. sp. Chr. | Alophus albonotatus Mots. Chr., W1., Sitones ovipennis Hochh. Chr., WL., Us., Nikolski Pristan, Rad. audax All. [Alb. Anotatus Mots. Us. serpentarius All. *rudis Boh. Sch. Chr. lineellus Bond. Chr. (Am.) var. gibbosulus Mots. sulcifrons? Thunb. “var. 8. Sch. attritus? Sch. *yar. y. Sch. *tibialis Hrbst. Chr. (Am.) var. cirriger Boh. Sch. “lateralis Gyll. Chr. “Gronops inaequalis Sch. Bl. *amurensis n. sp. Chr. | *Cepurus Capiomontin.sp. Chr., Rad. ”) Die Namen der Arten, welche auch in Europa vorkommen, sind cursiv gesetzt. Die Namen der Arten, welche in Motschulsky’s beiden Verzeichnissen noch nicht aufgezählt wurden, sind mit einem * versehen. Chr. bedeutet: von Christoph am Amur gesammelt. (Jap) > : dafs die Art auch in Japan vorkommt. (Am.) » : dafs die Art auch in Nord-Amerika vorkommt. Alb. = Albasin, Bl. = Blagoweschtschensk, Rad. = Raddefka, Us. = Ussuri, Wl]. = Wladiwastok. aus dem Amurgebiet. Hypera puncticauda Mots. meles Fabr. mongolica Sch. *subcostata Cap. (Jap.) *Viciae Cap. *suspiciosa Gyll. Chr. *misella n. sp. Chr., WI. *Stephanocleonus ferrugineus Sch. *deportatus Chevr.? Chr. [Chr. *3carinatus Fisch. Chr. *obliteratus Sch. Chr. *Pleurocleonus torpescus Sch. Chr. *Chromosomus granulosusMnh. Chr. *Chromoderus declivis Oliv. Bl. Cleonus sulcirostris Lin. Chr. Lixus elongatus Germ. divaricatus Mots. (Jap.) *Nordmanni Hochh. Chr., Alb. *Larinus serobicollis Sch. Chr., Alb. Lepyrus nebulosus Mots. Chr., Alb., v. Motschulskyi. Alb. Us. [Rad., Us. arcticus Payk. Chr. var. 4notatus Sch. Us. *Christophi n. sp. Chr., Bl., Rad. *var. notabilis. Chr., Bl., Rad. *japonicus Roelofs. Chr. (Jap.) ?geminatus Say. Hylobius albosparsus Mots. pinastrt Gyll. *Haroldi n. sp. Chr. (Jap.) *Gebleri Boh. Sch. Chr., Us. *var. picatus. Chr., WI. *longulus n. sp. Chr. *Niphodes variegatusRoel. Chr. (Jap.) *Carcilia strigicollis Roel. Chr. (Jap.) Pissodes piniphilus Hrbst. Cembrae Mots. = Pint Vs *Procas biguttatus n. sp. Chr., WI. *Grypidius Mannerheimi Faust Notaris bimaculatus var. * Frivaldszkyi Tourn. Chr., Us. Scirpi F. rotundicollis Mots. aethiops L. (Am.) rufipes Mots. 259 Dorytomus bituberculatus Zett. Tremulae Payk. *Lamyrus odiosus n. sp. Chr. Solenorrhynchus variegatus Mots. Cryptorrhynchus Lapathi Lin. *Coelosternus electus Roel. Chr. (Jap.) *Catarrhinus septentrionalis Roelofs. Magdalis duplicata Germ. [Chr. (Jap.) *Cerast Lin. Chr., Us. *carbonaria Lin. Chr. Balaninus glandium Marsh. *dentipes Roelofs. Chr. (Jap.) *distinguendus Roel. Chr. (Jap.), Rad. *alboscutellatus Roel. Chr. (Jap.), W]. *conjugalis n. sp. Chr., WI. * Anthonomus pomorum Lin. Chr., Rad. *Rubi Hrbst Chr. *pedicularius Lin. Chr., Us. *Bradybatus Sharpi Tourn. Chr. * Acalyptus Carpini var. sericeus Gyll. Chr. *Elleschus infirmus var. Chr. languidus Schh. Rad. Tychius albolineatus Mots. "Dpunctatus Lin. Chr. *ovalis Roelofs. (Jap.), Us, *Miarus Campanulae Lin. Chr. *longirostris? Schh. Chr. *Orchestes fasciculatus n.sp. Chr., Us. *amplithorax n. sp. Chr., Rad., Us., *similis n. sp. Chr. [Alb. *bifasciatus n. sp. Chr., Us. *mutabilis Sch. var. Chr., Us. Tachyerges stigma Germ. Bl. *Coeliodes Geranü Payk. Chr., Us. Rhinoncus perpendicularis Reich. bruchoides? Hrbst. (Jap.) Ceutorrhynchus posthumus Germ. Querceti var. haemorrhoidalis Mots. Chr. "ignitus Germ. Chr. *obsoletus Germ. Chr. *Tapinotus sellatus Fabr. Alb. Baris Artemisiae var. rufitarsis Mots. Us., Suy-fuu. *dispilotus Solsky. Chr., Rad., Alb. 1" 260 *Baris T album Lin. Chr., Rad. Calandra oryzae Lin. Chr., (Am.) *elongata Roelofs. Chr., (Jap.) Chr. Chr. *Cossonus rutundicollis n. sp. “linearis F. Rhyncolus chloropus F. Apion crassirostre Mots. Craccae L. nigricorne Mots. Trifohi? Lin. Javipes F. apricans Hrbst. "vicinum Kirby. "cineraceum Wenck. Chr., WI. *Auletes puberulus n. sp. Chr. *Rhynchites hirticollis n.sp. Chr., Alb. Chr., Rad., Us. Chr. Chr., WI., Us. Chr., Rad. *laevior n. sp. "var. obscurus Faust. *conicus ig. Betulae Lin. *unicolor Roelofs. Chr., (Jap.), WI. *planipennis Roel. Chr., (Jap.), Amur "pacatus n. sp. Chr., WI. *proximus n. sp. Chr. "interpunctatus Steph. Chr., WI. | *“amurensis n. sp. Chr. *depressus n. sp. Chr. cupreus Lin. *“Dybofskyi n. sp. Us. *Byctiscus Populi var. nigripes Us. J. Faust: Rüsselkäfer *Byetiseus congener Jekel. Us. var. puberulus Mots. *var. priuceps Solsky. Chr., (Jap.), regalis Roelofs. [Us. rugosus Gebl. Wi. Alni Müll. cicatricosus Mots. Chr. lacunipennis Jekel. (Jap.) Attelabus cyaneus Sch. *splendens Roelofs. Chr., (Jap.) *oiganteus n. sp. Chr. Aphoderus longiceps Mots. Chr., Rad. “coloratus n. sp. Chr., W1., Us. *Jekeli Roelofs. Chr., (Jap.) carbonicolor Mots. Chr., WI., Us. var. dorsalis Faust. W1., Us. rubidus Mots. i. litt. Chr., WI. humerosus Mots. erythropus Gmel. Chr., WI. var. politus Gebl. maurus Mots. i. litt. Kamtschaticus Mots. Dauricus Mots. Coryli Lin. Chr., Alb., Us. var. Avellanae Lin. Chr., Alb., Us. "var. collaris Scop. Alb., Us. *ruficollis F. Us. | Apoderus latipennis Jekel. (Jap.) flavimanus Mots. i. litt. *Litocerus JaponicusRoel. Chr.,(Jap.) Bemerkungen über einige bekannte und Beschreibungen neuer Arten. Phyllobius sanctus n. sp. Magnitudo, forma, color Ph. ful- vaginis Stev. sed fronte latiore, rostro basi haud gibboso, longitu- dinaliter viz impresso; oculis minus convexis, prothorace latiore, lateribus postice evidenter sinuato, angulis poslicis acutis, mox ante basin ampliato, antrorsum angustato, ante apicem subcontracto, mar- gine antico medio acute sinuato; sculello magno, semicirculare, dense albido-squamoso; elytris squamis elongatis, opacis aureo-flavis brunneisque maculatim pilisque brevibus albidis fere adpressis tectis. — Long. 8, lat. 2.8 mill. aus dem Amurgebiet. 261 Von fumigatus Sch. und maculosus Mots. sogleich durch das. dieht beschuppte grofse Schildchen, von. canus Gyll. Schh. durch nicht genäherte Fühlergruben, sehr breite Stirn, fast anliegende, schwer sichtbare Borstenhaare auf den Decken zu unterscheiden. Stirne zwischen den Augen beinahe doppelt so breit als die Entfernung zwischen den Fühlergruben. Kopf und Thorax dicht mit dicken goldgelben, Abdomen weniger dicht mit dünneren grau- gelben, anliegenden Haaren, Hinterbrust mit grauen, opalisirenden, runden Schuppen besetzt. Beine wie bei fulvago. Ein 2 vom Ussuri. Polydrosus obesulus n. sp. Elongato-ovalus, niger, squa- mis rotundatis viridi-sericeis undique tectus et breviter nigro - seto- sus; antennis, tibüs, tarsis ferrugineis; mento angusto; fronte lata, deplanata, parum impressa; rostro brevi longitudinahter vir im- presso; scrobe oculi marginem inferiorem haud superante; antenna- rum scapo oculos superante, quam funiculo fere duplo breviore, articulis hujus elongatis; prothorace transverso, cylindrico, lateribus medio subangulato-rotundatis; scutello oblongo-ovato, elevato, opaco, nigro, basi solummodo squamulis nonnullis viridimicantibus; elytris prothorace duplo latioribus, humeris rotundato-productis, post hume- ros sinuatis, apice rotundato-acuminatis, punctato-siriatis, interstitiis planis uniseriatim nigro - punctatis et breviter nigro - setosis, setis erectis; femoribus muticis, tibiis subcompressis, abdominis media vi- ride pubescente. — Long. 5.5—7.7, lat. 2— 2.8 mill. Hat ganz den Kopf des P. impressifrons, nur die Stirn etwas flacher. In der Form gestreckter als dieser, längere Fühlerschnur, grolses erhabenes, fast ganz schwarzes Schildchen und längere Myllocerus fumosus n. sp. Magnitudo et forma M. castanei Roelofs. Elongatus, niger, squamulis griseo-luteis dense tectus et setosus, dorso fumoso - variegato; capite cum rostro angustioribus, hoc late sulcato, oculis majoribus; antennis piceis articulo 1° funi- cult 2° multo breviore, clava crassiore; prothorace transverso, basi utrinque paulo sinuato, lateribus rotundatis, pone basin evidenter sinuato et constricto; elytris prothoracis basi duplo latioribus et quadruplo longioribus, humeris oblique angulatis, lateribus post hu- meros leviter sinuatis, apice sensim angustatis, subacuminatis, sub- remote punctato-striatis, interstitiis subplanis, uniseriatim albido-se- tosis; femoribus mucrone parvo acuto armatis, — Long. 6, lat. 1.8 mill. Japan. 262 J. Faust: Rüsselkäfer Beine mit dunkleren Schenkeln; von sericeus durch schmales Kinn, von corruscus, flavipes und flavovirens durch längere Fühlerschnur hauptsächlich verschieden. Amur (Christoph). Polydrosus sibiricus Hochh. Dem amoenus Germ. sehr ähnlich, aber durch gröbere Sculptur, etwas längere Fühlerschnur, vorn mehr verengten Thorax, dessen gröfste Breite vor der Basis liegt, sowie helle Schienen und Tarsen verschieden. Albasin. Blosyrus falcatus n. sp. Ovatus, subglobosus, niger, subtus nitidulus sparsim pubescens, supra opacus obscure brunneo-squamo- sus, cinereo - fasciatus et setosus; antennis tarsisque ferrugineis; fronte plana grosse rugoso-punctata usque ad verticem sulcata; ro- stro supra plano, basi incisura profunda a fronte distincto, rugoso, linea media tenue elevata, utrinque longitudinaliter apicem versus latius impresso; articulo 2° funiculi 1° dimidio longiore; prothorace latitudine media dimidio fere breviore, lateribus medio subangulari- ter ampliato, modice convexo, disperse grosse punctato, dorso cari- nula tenui; elytris subglobosis, bast conjunctim leviter emarginata, lateribus obliquis, apicem versus angustata, apice ipso conjun- ctim rotundatis, dorso converis, postice declivis, profunde punc- tato-striatis, interstitiis convezis, seriatim griseo-setosis, 5° postice aequale (2) vel tuberculo obtuso instructo (J), pone medium fascia falcata cinerea signatis; femoribus modice clavatis. — Long. 6.3, lat. 3.7 mill. Ein echter Blosyrus und durch seine kugligen Decken mit der charakteristischen sichelförmigen (die Spitzen zu den Schultern ge- richtet) hellen Makel hinter der Mitte hinreichend gekennzeichnet. Das 3 hat aufser dem Höcker auf dem 5ten Zwischenraum noch breiteren Kopf, längere Vorderschenkel und Schienen sowie kürzeres Analsegment, und diesem entsprechend die Decken hinten, von der Seite gesehen, weiter unter den Leib gezogen, also die hintere Wölbung höher als beim 2. Amur (Christoph). Sitones ovipennis Hochh. Mit dieser Art ist bereits von Bedel im Bull. d. 1. Soc. ent. de France 1878 und mit Recht der audaz All. vereinigt worden, nachdem schon von jenem Autor l. c. 1876 audaz und serpentarius All. zusammengezogen sind. Meine Stüeke stammen von Wladiwastok, Albasin; auch von Christoph gefunden. aus dem Amurgebiet. 263 Sitones amurensis n. sp. Oblongus, niger, subtus squamulis albis, supra griseo-umbrinis, interdum toto albidis tectus; antennis pedibusque ferrugineis; fronte angusta cum rostro plana, canaliculata; oculis subplanis; prothorace elongato - quadrato, lateribus paulo ro- tundato, ante apicem leviter constricto, margine antico paulo pro- ducto, fortiter punctato, vittis tribus albidis; elytris prothoracis basi parum latioribus, humeris oblique rotundatis, lateribus fere paralle- hs, profunde punctato - striatis, ante apicem subcallosis, interstitüs planis apicem versus seriatim setosis, sutura interstitusque 5° et 6° albido squamosis; femoribus interdum per partes infuscatis. — Long. 2a 122 mill: Von der Form des inops Sch., nur noch schmäler und von ihm durch flachen Kopf nebst Rüssel, längeren und wie bei /ineel- lus Bonsd. grob punktirten Thorax, durch diesen auch von cylin- dricollis Fährs. verschieden. Die Vereinigungsstelle des öten und 7ten Zwischenraums leicht schwielig und durch eine hinten dicht anliegende braune Makel ins Auge fallend. Bei einem Stück ist die ganze Oberseite gleichmälsig weils beschuppt. Amur, von Christoph aufgefunden. Mesagroicus angustirostris n. sp. Simillimus M. obscurt, rostro basi fronte angustiore apicem versus altenuato, profunde sul- cato, pterygus lateraliter productis; elytris apice obtuse rotundatis. — Long. 4—5, lat. 1.3—1.8 mill. Von obscurus Boh. Sch. durch schmäleren flachen Kopf, län- geren, schmaleren, weniger keilförmigen Rüssel, erweiterte Ptery- gien, schwach gewölbte Augen und hinten mehr gerundete Decken verschieden. M. pilifer Boh. Sch. ist paralleler, gestreckter, sein Rüssel nach vorn nicht oder nur äufserst wenig verengt und so breit als die Stirn, Pterygien seitlich nicht erweitert, ebenso wie bei obscurus. Von einem Stück, welches mir als occipitalis Germ. aus Dal- matien zugeschickt, nur durch die etwas vorstehenden Pterygien verschieden. Amur (Christoph). Pseudocneorrhinus obesus Roelofs. Gewöhnlich mit ei- nem erdigen Ueberzuge wie die Trachyphloeus-Arten bedeckt. Reine Stücke haben in den Streifen grofse flache Punkte. Am Amur von Christoph gesammelt. Besitze die Art aufser- dem von Wladiwastok und vom Ussuri. 264 J. Faust: Rüsselkäfer Catapionus fossulatus Mots. Das Geschlecht bei den Cneor- rhinus- und Catapionus-Arten läfst sich leicht durch das Profil der hinteren Deckenwölbung unterscheiden; das 2 hat eine Ausbuch- tung vor der Spitze und ist hinten weniger hoch gewölbt als das 3, ebenso wie schon bei Alosyrus falcatus erwähnt. Wladiwastok, Raddefka, Amur (Christoph). Piazomias humilis n. sp. Oblongo - ovatus, niger, opacus, squamis griseis vel brunneis dense tectus, setosus; untennis tarsis- que ferrugineis; rostro longitudine capitis, lateribus parallelis, supra plano, sulco tenue in fronte subconvera assurgente; fronte inter oculos parum convezos latitudine rostri haud latiore; scutello nullo; prothorace subquadrato, postice marginato, lateribus rotundatis, an- trorsum magis attenuato, verrucoso; elytris ovatis, postice rotun- dato - acuminalis, supra converis, postice valde dechvis, evidenter striatis, strüs vir punctatis, interstitiis subconvexris uniseriatim sub- erecto-setosis; femoribus haud clavatis. d griseo-squamosus; prothorace fere quadrato, lateribus aequa- liter rotundato; elytris angustioribus, lateribus leviter rotundatis; . tibüis anticis apice evidenter curvatis. — Long. 4, lat. 1.3 mill. 2 brunneo-squamosus; prothorace transverso, mox ante basim, elytris medio rotundato - ampliatis; tibüs anticis vir curvalis. — Long. 4.5, lat. 2 mill. Durch seine geringe Grölse, die ziemlich einfarbige Beschup- pung, nicht gekeulte Schenkel und beim & und 2 kaum verschie- den lange Vorderbeine von den mir bekannten Arten ausgezeichnet. Meine beiden Stücke von Raddefka und Amur (Christoph) sind nicht ganz rein; es scheint als ob die Decken einzelne helle Ne- belstreifen haben. Leposoma. Es ist mir bis jetzt kein Thier aus dem nörd- lichen Asien vorgekommen, welches gut auf L. variegata Motsch. palste. Nach dem Wenigen, was Motschulsky über die Gattung sagt, und nach der Abbildung ist es nicht unwahrscheinlich, dafs Leposoma den Gattungen Piazomias und Capanopachys Roelofs (Ja- pan) sehr nahe steht, oder gar mit einer von beiden zusammen- fällt. Le Conte hat die Leposoma californica Mots. nicht gesehen, weils die Gattung nicht zu deuten, erwähnt oder beschreibt aber auch kein Thier, welches der Gattung Piazomias nahe stände. Amomphus virescens Boh. Sch. Diese Art ist in Ost-Sibi- rien ziemlich verbreitet, namentlich habe ich viele Stücke aus aus dem Amurgebiet. 265 Daurien gesehen. Es kommen grün-metallisch oder schwach gold- glänzende oder ganz matte, hell grünspanfarbige Stücke mit bläu- lichem Anflug vor. 3 Stirn schmal, Rüssel zur Spitze nur wenig verengt, Thorax länger und schmäler, wie überhaupt der ganze Körper, Analsegm- kürzer, stumpf gerundet. © Körper robuster, Stirn breit, Rüssel nach vorn deutlich ver- engt, Analsegment wie die Decken hinten zugespitzt, beiderseits an der Basis mit einem glatten, schwarzen, mit dem Deckenseiten- rande parallelen Strich. Von Blagoweschtschensk erhalten. Ich habe früher diese Art fälschlich als Piazomias virescens Sch. verschickt; sie hat aber offenen Schienentalus und gehört zu Amomphus. Der mir unbekannte P. inauratus Geb). Songoria könnte auf unsere Art gedeutet werden, wenn nicht der thorax supra de- planatus, subcanaliculatus angegeben wäre. Ptochidius tesselatus Mots. in litt. Oblongo-ovatus, niger, dense cano-squamosus et cervino-tesselatus; antennis tarsisque fusco- piceis; rostro longitudinaliter, apicem versus profundius impresso; antennis scapo prothoracis medium fere atlingentibus, articulis dua- bus primis funiculi valde, reliquis parum, clava magis elongatis; prothorace parum transverso, subcylindrico, basi obsolete bisinuato, lateribus vic rotundatis, sicut capite grosse disperse punctato irre- gulariter impressoque; scutello parvo, nigro, glabro; elytris humeris obtuse subangulatis, lateribus postice sensim ampliatis, apice acute rotundatis, obsolete punctato-strialis, punctis in strus paulo elonga- tis, interstitus subplanis, cano-fuscoque-tesselatis, uniseriatim subal- bido-setosis; femoribus dente parvo acuto armatis; tibiis interne bi- sinuatis. — Long. 4.5—6, lat. 1.5—2.1 mill. Mitunter ist der Käfer fast ganz einfarbig aschgrau, und nur die geneigten hellen Börstchen auf den Zwischenräumen entsprin- gen aus etwas angedunkelten Stellen; zuweilen ist die Grundfarbe rehbraun, die hellgrauen Würfelflecke sehr klein, nie aber scheint die Würfelung scharf. Die stets hellere Färbung der Unterseite erfalst in geringer Ausdehnung die Schultern. Im Grunde der Rüsselfurche ist mitunter eine feine kurze Kiellinie bemerkbar. Beim g' Stirn schmäler und Schenkel deutlicher gezähnt. Von Christoph am Amur gefunden. Da Motschulsky in keiner seiner Schriften die Gattung Myllo- cerus erwähnt, so glaubte ich früher die Gattung Pfochidius auf 266 J. Faust: Rüsselkäfer Myllocerus deuten zu müssen, um so mehr diese Gattung sowohl am Amur als in Ostindien vertreten ist, von wo Motschulsky eben die Vertreter der Gattung Ptochidius beschreibt. Nachdem ich aus Motschulsky’s ungespiefsten Doubletten ein von Albasin stammendes, mit deutlich entwickelten Augenlappen zur Cyphiceriden - Gruppe (Lacordaire) gehöriges Thier erhalten, welches der Pt. tesselatus Mots. aller Wahrscheinlichkeit nach ist, vermuthe ich, dafs Motschulsky unter Ptochidius möglicherweise auch den einen oder anderen Myllocerus beschrieben hat, da Mots. gerade die Augenlappen nicht erwähnt, welche Ptochidius von Myllocerus hauptsächlich trennt, dagegen seinem Ptochidius einen Fühlerschaft ,distinctement aplati* giebt, welcher meinen Myllo- cerus- und Ptochidius-Arten fehlt, vielleicht aber auch nur einigen Species eigen ist, und weniger der Gattung als einigen Arten zu- kommt. Die japanischen Gattungen Canoizus, Anosimus und Calomyc- terus Roelofs kenne ich nur aus der Beschreibung; nach dieser liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, dafs jene 3 Gattungen kaum untereinander und von Ptochidius generisch abweichen, und mit dem gemeinsamen breiten Rüssel, deutlichen Augenlappen, ausge- randetem Prosternum, stumpf abgerundetem Interkoxalfortsatz, zwei- tem Abdominalfortsatz an Länge gleich 3-+-4, freien Klauen und gezähnten Schenkeln eine gut abgegrenzte Gattung in der Cyphi- cerus-Gruppe bilden könnten, wobei die Länge des Fühlerschaftes, der Geifselglieder, die Thoraxform (Hinterrand gerade oder zwei- buchtig), Form des Schildchens (dieses mitunter kaum sichtbar), Form, Richtung und Entfernung der Pterygien als gute Artenunter- schiede zu verwenden wären. Ptochidius piriformis n. sp. Ovatus, ferrugineo-testaceus, dense cervino-squamosus flavo-tesselatus; antennarum clava scutello- que flavo-squamulatis; elytris brevioribus, piriformibus, basi latiori- bus, humeris obtuse rotundatis; pedibus brevioribus, tibüs intus vir bisinuatis; reliquis ut in Pt. tesselato. — Long. 4, lat. 1.9 mill. Das einzige $ sieht einem unreifen, kurzen und breiten tesse- latus sehr ähnlich, ist aber des beschuppten Schildchens, der bei gleichlangen Fühlern, kürzeren Beine, sowie der breiteren, gerun- deten Schultern und der innen schwach zweibuchtigen Schienen wegen eine gute Art. Von Blagoweschtschensk. aus dem Amurgebiet. 267 Ptochidius intelligens n. sp. Oblongus, angustior, ferru- gineo-testaceus, subtus squamulis albido-virescentibus supra squamu- hs albido-flavis cervinisque dense tectus et breviter setosus; rostro depresso; antennis brevioribus, scapo prothoracis marginem anticum parum superantibus, articulis 3°, 5°, 6° funiculi subtransversis, clava breviori; prothorace quadrato, cylindrico, basi truncato, lateribus rectis basi subplicatis, modice punctato, intra plicaturas depresso; scutello haud conspicuo; elytris prothorace dimidio latioribus, basi truncatis, humeris breviter rotundatis, postice minus ampliatis, tenue punctato-striatis, interstitüis planis; tibiis longioribus interne bisi- nuatis. — Long. 4, lat. 1.4 mill. Von der Gröfse des piriformis, nur viel schmaler; Rüssel flach; Geifselglied 1 u. 2 gleichlang und fast 3mal so lang als breit, 4 und 7 so lang, die übrigen kürzer als breit; Thorax cylindrisch, die Seiten an der Basis stumpffaltig, zwischen den Falten flach ge- drückt, die Punkte klein, zerstreut, in der Mitte dichter gestellt; Schildchen nicht sichtbar; Decken im Verhaltnifs zum Thorax breiter als bei den beiden vorbergehenden Arten, nach hinten we- nig erweitert; Schienen innen deutlich zweibuchtig, wie bei tesse- latus. Unterseite, namentlich Prosternum und Schultern mit grün- lichem Schimmer. Christoph fing nur 1 d. Alophus rudis Boh. Schh. Länge des Thorax, Form der Decken, ihre Zeichnung, Tiefe der Punktstreifen, Wölbung der Zwischenräume spielen bei den Alophus-Arten nur eine untergeord- nete Rolle, sogar variirt die Deckenskulptur so bedeutend, dafs es mitunter nur bei reichem Material möglich ist, zu entscheiden, ob man es mit einer guten Art oder nur mit Varietäten zu thun hat. Da die meisten mir bekannten Alophus-Arten 2 helle Flecke auf jeder Decke haben (mir ist sogar 1 Stück des gewöhnlich einfar- bigen /eucon Boeb. mit 1 Fleck auf jeder Decke vorgekommen, welcher das Auftreten eines zweiten Flecks mit Sicherheit voraus- setzen lälst), welche in ihrem Auftreten und ihrer Ausdehnung äulserst veränderlich sind, so scheint es nicht überflüssig darauf hinzuweisen, dafs bei Aufstellung neuer Arten die Zeichnung nicht zu sehr in den Vordergrund gezogen wird, und dafs dieselbe auf folgende Weise variirt. Entweder dehnen sich die Flecke aus und fliefsen zu einer Längsmakel zusammen, oder diese Flecken wer- den kleiner und verschwinden ganz, der vordere Fleck gewöhnlich zuerst. 268 J. Faust: Rüsselkäfer Von der obigen Art habe ich hunderte von Stücken vom Bai- kal-See, aus Daurien und vom Amur untersuchen können, und bin dabei zu folgenden Resultaten gekommen. Typische Zeichnung des rudis mit 2 Punkten auf jeder Decke. Amur, Dauria, Baical, Ussuri. var. ß. Sch. mit einem Punkt hinten. Amur, Dauria, Baical. var. 7. Sch. ohne Punkt. Amur, Dauria, Baical. var. gibbulosus Mots. ohne Punkt; kurze, gedrungene 9. Dauria, Amur. var. cirriger Boh. Sch. ohne Punkt; lange, gestreckte g' mit tiefen Punktstreifen und etwas gewölbten Zwischenräumen. Amur, Dauria, Baical. ?var. humeralis Gbl. mit 2 zusammengeflossenen Punkten. Dauria. Ob humeralis Gebl. wirklich hierher zu ziehen, ist mir noch zweifelhaft. Alophus albonotatus Mots. Die Hinterecken des Thorax sind, wie Motsch. angiebt, scharf, ragen aber nicht immer seitlich vor. Von dem zunächst verwandten 4-guttatus Gebl. weicht albo- notatus hauptsächlich durch den seitlich vor den Hinterecken aus- geschweiften Thorax, längere Fühler (Glied 3 und 4 länger als breit) und viel gröbere Punktirung, von 4-notatus Mots. mit ganz matter, mausgrau behaarter Oberfläche und flach gefurchten Rüs- sel, durch den seitlich mehr geschweiften Thorax, längere Fühler (bei 4-notatus Glied 1 viel kürzer als 2, die folgenden kürzer als breit und von gleicher Länge), an denen 1 und 2 nur wenig an Länge verschieden, durch ungefurchten flachen Rüssel, der nicht selten. eine glatte Mittellinie aufweist, durch, wenn auch ebenso grobe, aber weniger dichte Punktirung, welche den Körper schwach glän- zend erscheinen läfst und glänzende, etwas metallische Behaa- rung ab. Ich besitze den albonotatus Mots. von Raddefka, Wladiwastok, Ussuri, Nikolski Pristan und von Christoph am Amur gefunden, den 4-notatus Mots. von Ajan, Ussuri und Baical-See. Cepurus Capiomonti n. sp. Lato-ovatus, converus, niger, supra squamulis elongatis albis, cervinis brunneisque maculatim va- riegatus; antennis tarsisque ferrugineis; oculis parum convezis, in fronte plus minusve remotis; rostro breve obtuse quadriangulato, obsolete punctato, interdum linea media elevata, in fronte assur- gente; antennis brevibus, articulo 1° funiculi 2° vie breviore; pro- aus dem Amurgebiet. 269 thorace transverso, basi tenue marginato utrinque leviter sinuato, apice truncato, lateribus bast sinuato, deinde rotundato - angustato, obsolete sed confertim punctato, vitta lata media brunnea; scutello parvo, rotundato, cervino-squamoso; elytris elongato- quadratis, hu- meris obtuse rotundatis, lateribus obliquis apicem versus plus mi- nusve ampliatis, apice obtuse rotundatis, dorso converis, lateribus apiceque albido - cervino - tesselatis, vitta lata postscutellari postice utrinque lobata brunnea, obsolete et subremote punctato-striatis, in- terstitiis parum converts; corpore subtus dense sericeo - squamoso; pedibus gracilioribus, tibiis bast et apice albo - annulatis. — Long. 7 ar A or ml. Unter allen am Amur gesammelten Rüsselkäfer-Gattungen ist das Vorkommen der Gattung Cepurus, deren einziger bekannter Vertreter C. torridus vom Senegal stammt, am auffallendsten; den Capiomonti besals ich schon früher in einem Stück von Raddefka, zweifelte aber an der richtigen Fundortsangabe, welche Zweifel jetzt durch Christoph’s Ausbeute gehoben sind. Von torridus Oliv. unterscheidet sich unsere Art durch kurze, gedrungene Gestalt, eckigeren Rüssel und die auffallende Zeich- nung. Bei einem besonders gut erhaltenen Stück setzt sich die breite, dunkele Farbe der Thoraxmitte auf die Decken nach hinten verengt fort, an der Basis jederseits 3, in der Mitte der Decken nur 2 Zwi- schenräume einnehmend, und bildet etwas hinter der Mitte die Vereinigung zweier dunkler, querovaler Makeln auf dem 3ten, 4ten und Sten Zwischenraum. g' kleiner, schmäler, nach hinten weniger erweitert, Augen- entfernung geringer als der kleinere Augendurchmesser, Schienen länger, zwei erste Abdominalsegmente der Länge nach flach ge- drückt, Analsegment flach und breit längsvertieft, die Seitenränder der Vertiefung dichter behaart. Q gröfser, breiter, nach hinten mehr erweitert, Augen um den kleineren Augendurchmesser von einander entfernt, Schienen kür- zer, Abdomen gleichmälsig gewölbt. Hypera (Phythonomus) misella n. sp. Oblongus, niger, squamulis fissis albo - griseis et fuscis variegatus; antennarum basi unguiculisque rufis; articulo 1° funiculi 2° via longiore; rostro sub- crasso, arcuato, carinula elevata instructo; prothorace subquadrato, lateribus aequaliter rotundato-ampliato , subconvexo, crebre sed ob- solete punctato, setulis depressis fissis fuscis cinereisque tecto, gri- seo-subtrilineato; scutello minuto vir distincto; elytris ovatis con- 270 J. Faust: Rüsselkäfer verioribus, basi paulo emarginatis, lateribus rotundatis, postice acu- tioribus, punctato-striatis: interstitus subconvezis, subtilissime puncta- tis, squamulis brevibus fissis fuscis griseisque subundulato variegatus, uniseriatim albido - selulosis; tibiis anticis apicem versus angulato- excisis et breviter fimbriatis. — Long. 6.5—7, lat. 2.3—3 mill. Reiht sich an den mir unbekannten Pandellei Cap. aus den Pyrenäen, unterscheidet sich von ihm durch feinere Sculptur, anders gefärbte und geformte Bekleidung, kräftigen Rüssel, ziemlich gleich- lange Geilselglieder 1 u. 2, längeren Thorax, sehr kleines Schild- chen und nicht gebogene Vorderschienen. Die schuppenförmigen Haare des Thorax wie auch die ebenso geformte Haarreihe auf den Zwischenräumen der Decken sind an- liegend, die kurzen grauweilsen und längeren braunen Schuppen dieser sind flach mit parallelen Seiten, an der Spitze gespalten; die von ihnen gebildete Zeichnung ist nicht gewürfelt, sondern ganz unregelmälsig gefleckt, gewöhnlich hängen die vorherrschen- den grauen Makeln mehr zusammen und bilden unregelmälsig ge- wellte Querlinien. 3 Rüssel kürzer als Thorax, Vorderschienen etwas länger als ihre Schenkel, hinter der inneren Ausrandung mit einem spitzen, rothen Zahn. Q Rüssel so lang als Thorax, Vorderschienen so lang als ihre Schenkel, ihre Ausrandung flacher und ohne Zahn. Wladiwastok, aufserdem von Christoph gesammelt. Pleurocleonus torpescus (Schh.) Chevr. Es ist geradezu unbegreiflich, dafs Chevrolat, der doch die Namen Motschulsky’s . für die Eintheilung der Cleonus adoptirt, aus dem variegatus Mots. einen Pleurocleonus macht und zu ihm torpescus synonym stellt, denn Motschulsky beschreibt seine Art aus der Kirghisensteppe als Chromonotus variegatus, und sagt ausdrücklich: „tres ressem- blant au Chromon. interruptus Zoubk.“, welchem er in der That sehr ähnlich ist und mit ihm zu derselben Gruppe gehört. — Cl. torpescus Sch. gehört allerdings der Gruppe Pieurocleonus an und ist aus der Chevrolat’schen Verknüpfung mit variegatus zu befreien. Lepyrus nebulosus Mots. Ich besitze die Art von Albasin, Raddefka und vom Ussuri. Dieselbe scheint keine bedeutende Va- rietäten aufzuweisen bis auf eine var. Motschulskyi, bei welcher der Ste und 5te Zwischenraum erhabener als die übrigen sind, immer aber sind die beiden erhabenen Streifen durch graue vertiefte Ne- belflecke unterbrochen. aus dem Amurgebiet. 271 Lepyrus arcticus Payk. Die charakteristischen Kennzeichen dieser weit verbreiteten Art sind der dicht vor der Mitte mehr oder weniger stumpfwinklig erweiterte, vorn schräg verengte Thorax, der tief ausgerandete Vorderrand des Prosternums, die länglich viereckigen Punkte in den Deckenstreifen, die haarförmige Beklei- dung, die innen nicht gezähnelten Vorderschienen und der Dorsal- punkt vor der Mitte der Decken. In Form, Seulptur, Färbung und Zeichnung variirt die Art auf folgende Weise: A. Thoraxseiten in der Mitte deutlich stumpfwinklig erweitert. a. Längere gestrecktere Form, gröbere Sculptur. 1. Körnelung der gleichmäfsig erhabenen Zwischenräume grob, einzelne Körner oder Runzeln springen in die Streifen, ver- wischen diese und machen die länglichen Punkte ungleich; Behaarung fein weilsgrau, sparsam, die schwarze Grund- farbe des Körpers vorherrschend, ein gröfserer Dorsalpunkt und ein kleinerer an der Vereinigung des 4ten und öten Zwischenraums (dieser nicht selten fehlend) weifs behaart. Lappland, Daurien, Amur, typische Form. arclicus Payk. 2. Sculptur nur wenig feiner als beim typischen arcticus, die geraden Zwischenräume etwas schmäler, die ungeraden breiter und erhabener; Behaarung fein gelbgrau aber häu- figer die Grundfarbe nur durchschimmernd; kleiner und selbst die 9 schlanker als bei 1. Ochotsk, Nertschinsk var. costulatus. b. Kürzere Form, feinere Sculptur. 3. Die Körnelung auf den Zwischenräumen fein, diese gleich- mälsig flach, die Punktstreifen deutlicher, Behaarung grau- gelb oder rehfarben, die Haare theilweise dicker, die Kör- perfarbe nur durchschimmernd, die Decken ohne, mit einem oder mit 2 hellen Punktmakeln. Lappland, Baical, Kjachta, Dauxien, Ussuri 7. | . . . var. 4-notatus Boh. Sch. 4. Decken beim ¢@ stark ene erweitert mit 2 hellen, runden Punktmakeln auf jeder Decke, sonst wie 3. Vehotskgr. ay colo) ch naan snaidin Valea Dentricosus. 5. Wie 4, aber der vordere Dorsalpunkt zu einer grolsen, un- regelmafsigen Makel erweitert, die Decken hier hoch bucklig gewölbt, zur Basis und Spitze gleichmäfsig schräg abfallend und einen ganz fremdartigen Eindruck machend. Krasnejarskun. yatlkanäsen ln: tau. veeiklakivans gedber. 272 J. Faust: Rüsselkäfer B. Thoraxseiten in der Mitte nicht auffallend stumpfwinklig erwei- tert, mehr gerundet, Form des typischen arcticus, nur meist ro- buster, namentlich die 9; Sculptur wie bei a; Behaarung ziem- lich dicht, rehfarbig, die einzelnen Haare dicker, auf den Decken stellenweise länglich schuppenförmig, hier auch scheckiger, jede Decke mit 1 oder 2 Punktmakeln, die vordere zuweilen erwei- tert, den 4ten und Sten Zwischenraum als schräg nach hinten gerichtete Quermakel einnehmend. Bei Samara in gröfseren Mengen von mir gefangen. . . . . . . ... var. volgensis. Es mufs noch bemerkt werden, dafs die Augenentfernung, Dicke des Rüssels nebst Furchen auf denselben, die Länge der bei- den ersten Geifselglieder veränderlich sind, und dafs eine Spaltung des arcticus mit seinen Varietäten in mehreren Arten, basirt auf diese Merkmale vielleicht nach einzelnen Stücken, nicht aber nach einem grölseren Material, wie das mir vorliegende, möglich ist. Die Beschreibung der var. variegatus Schmidt war mir nicht zugänglich. Lepyrus Christophi n. sp. Oblongo-ovatus, niger, squamis subrotundatis cinereis albidisque dense variegatim tectus; antennis unguiculisque nigro - piceis; rostro prothorace paulo longiore, 4-ca- naliculato, medio carinato; prothorace quadrato, lateribus parallels, antrorsim angustato, nec medio dilatato nec antice subito angustato, rugoso-granulato, dorso carinato, basi utrinque impressione obliqua, lateribus linea flexuosa dilutiore; elytris humeris minus obsoletis rotundatis, lateribus fere parallelis postice magis attenuatis, apice singulatim acuminatis, supro modice convexo sub callo postico evi- denter compressis, punctato-striatis, punctis striarum rotundatis sub squamis plus minusve occultis, interstitiis planis, antice granulato- rugosis, cervino-albidoque-squamosis, interstitio 4° medio puncto albo notatis; femoribus cervino - annulatis; tibiis elongatis, 4 anticis in- terne evidenter bisinuatis, denticulatis; prosterno apice late haud profunde emarginato; abdomine rugoso-punctato, segmentis 4 primis utrinque macula cervina notatis. — Long. 11-13.5, lat. 5-6 mill. Var. puncto disci deficiente, dorso. cervino-squamoso viz, late- ribus evidenter albido-consperso. . . fh viele orale Die ovalen, namentlich auf der Hintatbrrst fast kreisrunden Schuppen, der deutlich viergefurchte Rüssel (die 2 seitlichen über den Fühlerfurchen tiefer), der vorn nicht zusammengeschnürte Tho. rux, das weniger tief ausgerandete Prosternum, die längeren, innen tiefer zweibuchtigen und fein gezähnelten Vorderschienen und bei aus dem Amurgebiet. 273 der typischen Zeichnung der helle Punkt nicht vor, sondern in der Mitte, trennen den Christophi leicht vom arcticus. Gewöhnlich sind die Seiten der Decken mehr weils gesprenkelt als der Rücken, zuweilen wird noch ein zweiter heller Pnnkt hinten auf dem 4ten Zwischenraum bemerkbar. Blagoweschtschensk, Raddefka; auch von Christoph gesammelt. Lepyrus Japonicus Roelofs. Am Amur von Christoph ge- funden. Mir ist die Beschreibung des nordamerikanischen L. geminatus Say nicht zugänglich gewesen. Nach Leconte’s (Rhynchophora of America p. 127) wenigen Worten über diese Art und colon L. bin ich geneigt, den Japonicus mit geminatus zu vereinigen. Hylobius Haroldi nov. sp. Magnitudo et color H. Abietis Linn. sed angustior, supra grossius sculpturatus; emarginatura pro- sternt breviter ciliato; processu prosterni et mesosterni sparsim pu- bescente; abdomine disperse punctato. H. Abietis var. Roelofs. Diese Art steht allerdings dem Adietis Lin., der auch in Ost- sibirien vorkommt, sehr nahe, unterscheidet sich aber von ihm con- stant durch die in der Diagnose angegebenen Merkmale; das d ist besonders schmal, gestreckt, und vom d des nordamerikanischen pales Herbst nur durch weniger starke Augenlappen, spärlicher punktirtes Abdomen !) und durch den sparsam behaarten Vorder- und Mittelbrustfortsatz zu unterscheiden, welcher bei Abietis und pales sehr dicht gelb behaart ist. Abgeriebene Stücke des Haroldi lassen sich durch die gröbere Sculptur der Oberseite und die fei- nere, sparsamere Punktirung des Abdomens von Adbietis leicht tren- nen. Die glatte dreieckige Fläche am Metasternum - Hinterrande, welche nicht selten die Artenunterscheidung in dieser Gattung er- leichtert, ist bei pales und Haroldi etwas schmäler, sonst aber von der dreieckigen lanzettlichen Form des Abvetis. Herr v. Harold, nach welchem ich diese Art benannt, hat in der Dtsch. Ent. Ztschr. 1878 p. 83 mit Recht die Zusammengehö- rigkeit dieser Art und Abietis bezweifelt; von ihm daselbst ange- 1) Da bei Hylobius = Curculio das Abdomen des d' mit längs- vertieften 2 ersten Abdominaisegmenten und zuweilen einer flachen Grube auf dem Analsegm. immer dichter punktirt ist als das des 9, so sind beim Vergleich auch die gleichen Geschlechter zu nehmen. Deutsche Entomol. Zeitschr. XX VI. Heft I. 18 274 J. Faust: Rüsselkäfer führten Merkmalen ‘st allein die Seulptur recht constant, während der flache Rücken und Farbe der Zeichnung variiren. Amur (Christoph). Hylobius longulus n. sp. Elongatus, piceus, subdepressus, subnitidus; rostro subrecto, rugoso-punctato; prothorace latitudine multo longiore, basi subbisinuata, lateribus parum arcuato, antror- sum angustato, lobis ocularıbus minus productis, dorso parum con- vero, punctis majoribus et minoribus rare confluentibus, linea media impunctata; elytris prothorace paulo latioribus, lateribus parallelis, apice gradatim angustato-ertensis, sub callo postico evidenter com- pressis, dorso depressis, cancellato - striatis, interstitus strus paulo latioribus subrugoso - punctatis, fasciis macularibus albo - flavescente pilosis; prosterno antice profunde emarginato; metasterno inter coras latitudine coxarum intermediarum evidenter longiore, impressione triangulart impunctata. — Long. 10, lat. 3.4 mill. oS abdominis segmentis intermediis disperse punctatis. Q deest. Durch seine schmale Gestalt, verhältnilsmälsig feine Seulptur, sehr langen Thorax, flachgedrückte, hinten ziemlich lang ausgezo- gene und unter der Schwielenstelle seitlich zusammengezogene Decken ausgezeichnet. Christoph sammelte nur 1 gj am Amur. Hylobius Gebleri Boh. Sch. Mit dieser Art ist bereits von Harold der A. signatipennis Roelofs vereinigt worden. Mir liegen eine ziemlich grolse Anzahl Stücke vor, bei denen die Form der Fld. nicht unbedeutende Formverschiedenheit zeigt, die Runzeln in den Deckenzwischenräumen sich zuweilen in ungleich grofse Punkte auflösen, während bei sonst tiefschwarzer Färbung die Tarsen und Fühler immer röthlich sind. Unsere Art steht am nächsten dem fatuus, hat mit ihm auch die fast kreisrunde, vertiefte Fläche an der Hinterbrustbasis gemeinsam, unterscheidet sich aber aufser durch schwarze Körperfarbe noch durch feinere, unregelmälsigere Sculptur auf Thorax und Hinterbrust, dichtere und feinere Punkti- rung des Abdomens, unbehaartes Schildchen, gröbere Punktstreifen und schmälere Zwischenräume auf den Decken. Zwei röthlich pechbraun gefärbte Stücke, ¢ 2, von Wladiwastok mit rothen Füh- lern und Beinen sind im Ganzen etwas feiner punktirt als die schwarzen Gebleri; da bei ilınen durch schlechtes Spielsen die Hinterbrust zertrümmert ist, so dafs sich die Form der Vertiefung aus dem Amurgebiet. 275 am Hinterrande nicht erkennen läfst, kann ich mich nicht ent- schlielsen, diese beiden Stücke als gute nov. spec. zu beschreiben, sondern lasse sie einstweilen als Gebleri var. picatus gelten. Der H. japonicus Harold (Deutche Ent. Zeitschr. 1878. p. 83) wird vom Autor mit Gebleri verglichen, und von ihm aufser durch etwas andere Form, durch ganz schwarze Fühler und grob punk- tirtes Abdomen des & (ein solches ist mit dem flach eingedrückten Analsegment offenbar beschrieben) hinreichend getrennt, da das g' des Gebleri mit ungleich grofsen, ziemlich feinen Punkten nicht dicht besetzt ist. Der mir unbekannte H. Sedakovi Hochh. aus Südost-Sibirien Bull. Mose. 1851. p. 57 mit schwarzen Fühlern ist höchst wahrscheinlich mit japonicus identisch. Hylobius pinastri Gyll. ist von kleinen abietis durch die halbkreisförmige glatte Vertiefung an der Hinterbrustbasis (bei abie- tis, wie schon bemerkt, lang dreieckig, fast lanzettförmig) stets mit Sicherheit zu trennen. Bei ganz reinen Stücken ist das Schildchen des pinastri ebenso dicht und dick behaart, als die Bindenmakeln auf den Decken (bei abietis feiner und dünner), während Proster- nal- und Mesosternalspitze nicht dichter (bei abietis dichter) als die umliegenden Theile mit Haaren besetzt sind. Die Art ist durch das ganze nördliche Asien verbreitet. Carcilia strigicollis Roelofs. 1 Stück vom Amur (Chri- stoph). Meiner Meinung nach gehört diese Gattung nicht zur Mag- dalinus - Gruppe, weil die Metasternum-Epimeren unsichtbar sind, wohl aber zu den Hylobiint zwischen Paipalesomus und Pissodes; von beiden durch die am Grunde zahnförmig erweiterten Krallen verschieden. Pissodes Pini Linn. Bei allen meinen sibirischen Stücken ist die hintere Binde in Flecke aufgelöst. Procas biguttatus nov. sp. Oblongo-ovatus, niger, opacus, pilis depressis brunneis cinereisque vestitus, elytris albo-bipunctatis; antenms tarsisque rufo-piceis; rostro valido, breviore, modice ar- cuato, confertim punctato; antennis articulo 3° funiculi 4° vir lon- giore; prothorace subtransverso, basi leviter rotundato, lateribus subrotundato, obsolete griseo-vittato, antice subito angustiore, parum convero, confertissime punctato; scutello ovato vix pubescente; ely- tris bast conjunctim emarginatis prothoracis basi duplo latioribus, humeris elevatis rotundatis, lateribus postice sensim ampliatis, apice acutius rolundatus, striatis, striis in fundo remote catenato-punctatis, 13 276 J. Faust: Rüsselkäfer interstitiis planis, confertim alutaceis, tomento cinereo obsolete un- dulatis, interstitus 2° et 3° post medium gutta albida notatis; pe- dibus gracilioribus, tibiis basi anguste apice late albido- annulatis ; abdomine confertim punctato, subnitido. — Long. 4.5—6.5, lat- 2—3 mill. Vier ganz gleiche Stücke von Wladiwastock und vom Amur (Christoph). Dem armillatus Fabr. sehr äbnlich, durch kurzes 3tes Geilsel- glied, kürzeren Rüssel, fast kahles Schildchen, kürzere, nach hinten deutlich erweiterte, mehr zugespitzte Fld. mit 2 weilsen länglichen Punkten hinter der Mitte, anliegende Behaarung der Oberseite und durch längere Schienen verschieden. Bei armillatus ist nur die hellere graue Behaarung anliegend, während die dunkelbraune ab- steht, das Schildehen dicht weilsgrau behaart und die Decken nach hinten nicht erweitert. Ebenso geformte Decken und dicht behaartes Schildchen wie armillatus hat auch Steveni Gyll. Sch., von dem ich 3 Stücke vom Flusse Don besitze; dieselben haben aber mehr transversalen, an den Seiten stark erweiterten Thorax, so dafs die Decken wenig breiter sind als dieser und die dunkelbraune Behaarung steht nur auf der hinteren Wölbung der Decken ab. Andere Verschieden- heiten kann ich zwischen beiden Arten nicht auffinden; die erwähn- ten aber scheinen mir zur Aufrechterhaltung des Steveni als eigene Art nicht genügend, mögen auch wohl bei gröfseren Reihen (be- sitze nur 3 Stücke armillatus, alle mit schmalem Thorax) verschwin- den; jedenfalls möchte ich aber das einfache Zusammenziehen bei- der einstweilen nicht befürworten, den Stevent aber als armillatus var. auffassen. Lamyrus!) odiosus n. sp. Oblongus, nigro-piceus, subtus dense albido - squamosus, supra pube nigra et ochracea maculatim tectus, antennis tarsisque rufis; rostro curvato, longitudine elytro- rum, basi incrassato, carinato, confertim apicem versus tenue punc- tato; capite globoso, basi prothoracis dimidio angustiore, ochraceo pubescente; oculis oblongis supra fere contiguis; antennis pone medium rostri insertis, articulo 2° funiculo elongato, clava articu- 1) Zygops? balsaminae Mots. von Ostindien gehört ebenfalls in diese Gattung, oder vielmehr, streng genommen, zu Euryomma- tus, da bei meinen Stücken das Pygidium von den Fld. nicht ganz bedeckt wird, aus dem Amurgebiet. 277 lata; scrobibus subito defleris basi confluentibus; prothorace elon- gato, conico, apice truncato, basi utrinque sinuato, lobo scutellari producto apice emarginato, dense punctato, dorso lineis ochraceis tribus longitudinahter parallelis, una transversim dispositis fene- strato; scutello breviter ovato, dense albido-pubescente; elytris elon- gato-quadratis, bast anguloso-emarginaits, humeris rotundato - angu- losis, lateribus parallelis, apice brevissime rotundatis, fere truncatis, supra deplanatis, punctato-striatis, interstitiis planis, nigro-pubescen- tibus, lineis ochraceis subundulatis, sutura postice dense ochracea; pedibus griseo-albido-pubescentibus, femoribus posticis macula nigra notatis, dente parvo acuto, anticis dente valido trianguları armatıs; tibüs unguiculatis, tarsis elongatis, unguiculis hberis simphcibus; pygidio haud conspicuo; coris anticis contiguis, pro- sterno nec canaliculato nec apice emarginato; epimeris mesothoracis magnis alte adscendentibus; episternis me- tathoracis latis; cozis posticis episterna attingentibus, processu mesothoracis quadrato, processu abdominale cozarum latitudine fere aequale, apice subtruncato; ab- domine sursum convezo, segmento 2°, 3° et 4° simul sum- ptis aequale, marginibus posticis rectis lateribus den- tato-productis. — Long. 6, lat. 3 mill. 1 Stück von Christoph am Amur gefunden. Doppelt so grofs als E. Mariae Roger und viel breiter, aufser- dem durch ganz andere Zeichnung und viel längeren Rüssel aus- gezeichnet. Lacordaire hat unbegreiflicher Weise der Gattung „elytres laissant & decouvert le pygidiam* wie überhaupt seinen Corysso- merides (Lamyrus, Coryssomerus, Euryommatus) zuertheilt, während Schönherr ausdrücklich die „elytra pygidium obtegentia* nennt. Diese Eigenschaft aber, die nur durch eine Linie getrennten grofsen Augen und der grofse dreieckige Zahn der Vorderschenkel trennen hinreichend Lamyrus von Coryssomerus. Ob Lamyrus von Euryommatus aber wird zu trennen sein, be- zweifle ich, denn das bei diesem nur sehr wenig vortretende Pygi- dium ist als einziger Unterschied von Lamyrus zur generischen Trennung unzureichend. Obgleich Lacordaire die Gattung Euryom- matus in natura nicht gekannt hat, bezeichnet er den E. Muriae als peut-etre une espece du genre Lamyrus égarée en Europe. Herr Roelofs, dem ich den L. odiosus zur Begutachtung schickte, erklärte denselben für Metialma nov. sp. Mir ist die Gattungs-Be- schreibung Pascoe’s unbekannt, da aber Herr Roelofs die Pascoe- 278 J. Faust: Rüsselkäfer sche Type gesehen, und auch eine M. pusilla von Japan beschreibt, so ist es nicht unwahrscheinlich, dafs die Gattung Metialma mit Lamyris identisch ist, welche demnach über Ost- und Südasien, sowie über Südafrika verbreitet ist. Höchstwahrscheinlich gehört die Gattung Panoptes Gerst. von Madagascar (Stett. Ent. Ztg. 1860. p. 385), welche Lacordaire als fraglich zu seinen Sphadasmides bringt, hierher. Ueber die Stellung der Gattung Lamyrus werde ich mich bei anderer Gelegenheit aussprechen. Einstweilen mag sie mit Euryom- matus bei Coryssomerus stehen. Balaninus conjugalis nov. spec. Oblongo-ovatus, piceus, brunneo-flavoque-subquamosus; antennis pedibusque dilutioribus; ro- stro prothorace fere duplo longiore, bast incrassato ad antennarum insertionem usque recto, gradatim angustato, deinde cylindrico, cur- vato, mitido, punctato - striato et pubescente, medio carinato; articulis funiculi elongatis, 7° 6° longiore; prothorace quadrato, lateribus bast ad medium usque parallelis antrorsum sinuato-angu- stato, linea media lateribusque dilutiore pubescente; scutello elon- Balaninus (Balanobius) clavatus n. sp. Oblongo-ovatus, niger, haud dense griseo-pubescens; rostro elongato-conico, via cur- vato, apicem versus tenue sed evidenter, basi rugoso-punctato; arti- culis funiculi duobus basahbus valde elongatis, rehquis transversis, articulis 6 ultimis simul sumptis clava valde elongata vix longiori- bus; scutello dense albido - pubescenie; elytris latitudine longioribus subplanis, haud dense maculatim, griseo - pubescentibus; femoribus tenuioribus vie clavatis, mucrone parvo acuto armatis; tibiis anticis apice exteriore dilatato. — Long. 5, lat. 2.3 mill. Dem funebris Roelofs am nächsten stehend, aber durch den fast geraden, dicken, bis zur Spitze verengten, von der Wurzel bis zur Füblereinlenkung runzlig, dann bis zur Spitze fein punktirten Rüssel, die grofse Fühlerkeule, die fein gedornten Schenkel, aufsen an der Spitze erweiterte Vorderschienen und die unten gleichmalsig weitläufige Behaarung (diese bei funebris dichter, mehr schuppen- förmig, auf Prosternum und Mesothoraxepimeren condensirt) eine gute Art. oS Rüssel länger als die Decken, Fühlereinlenkung dicht hinter der Mitte. Japan. aus dem Amurgebiet. 279 gato-ovato, flavo; elytris cordatis, subsquamosis et transversim sub- fasciatis; femoribus dente magno trianguları armatis, his solummodo clavatis; tibiis omnibus interne bisinuatis (basi evidenter), posticis dorso sinuatis; segmento anal fimbriato. — Long. 7, lat. 3.5 mill. Hat mit dentirostris Roelofs die Thoraxform, Farbenverthei- lung und die stark dreieckig gezähnten Schenkel gemein, ist aber durch kleinere, kürzere Gestalt, kürzere Beine, kürzeren, beim J 2 gleichlangen und bis zur Fühlereinlenkung verengten, deutlich punk- tirt gestreiften und behaarten Rüssel sowie durch die Geschlechts- kennzeichen verschieden. g' Fühlereinlenkung dicht vor der Mitte, Fühlerschaft so lang als Thorax, Geifselglied 4 u. 5 die kürzesten, Analsegment an der Spitze kurz gefranzt, beiderseits mit längerem Pinsel. 2 Fühlereinlenkung binter der Mitte, Fühlerschaft kürzer als Tho- rax, Geifselelied 6 das kürzeste, Analsegment an der Spitze lang gefranzt, die Franzen gebogen. Bei dentipes ist die Bebaarung der Decken mehr schuppenför- mig, sowie das männliche Analsegment längsgefurcht und bürsten- artig behaart. Von pellitus durch kürzere Form, in beiden Geschlechtern fast gleichlangen, an der Wurzel viel dickeren und gestreiften Rüssel, schmäleren, am Grunde mehr parallelen Thorax, von glandium, von welchem er die Form und Zeichnung hat, hauptsächlich durch den Rüssel verschieden. Elleschus infirmus Hrbst. var. languidus Sch. i. litt. Wie bereits a. a. O. von mir erwähnt, gehört Er. infirmus mit am Grunde zahnförmig erweiterten Klauen (schwer sichtbar), 2 feinen Proster- numskielen und dieht behaartem Schildchen zu Elleschus. Die roth- gelbe Farbe obiger Art breitet sich zuweilen aus, verdrängt die dunklen Flecken auf den Decken, bis schliefslich der ganze Käfer, mit Ausnahme der Hinterbrust, rothgelb wird. Zwei so gefärbte Stücke sah ich aus Schönherr’s Sammlung, das J als languidus, das Y als pauzillus Schh. Dauria - Sedakof. Ich besitze solche Stücke aus Sarepta, Sibirien, Daurien, Raddefka, von denen einige bei gebräuntem Abdomen auch die nebelhafte, dunkle Querbinde auf den Decken zeigen. Wurde auch von Christoph gesammelt. Orchestes amplithoraz n. sp. Oblongo-ovatus, niger, sub- opacus, tenue cinereo-pubescens; antennis tarsisque fusco-testaceis; antennarum funiculo 6-articulato; prothorace basi longitudine dimi- 280 J. Faust: Rüsselkäfer dio latiore, vir sinuato, antrorsum valde angustato, paulo convero, dense fortiterque punctato, opaco; scutello concolore; elytris distincte punctato-striatis; femoribus posticis haud denticulatis. — Long. 3, lat. 1.25 mill. Neben cinereus Sch. zu stellen, von ihm durch Gröfse, kräfti- gere Sculptur, spärlichere Behaarung, das nicht dieht behaarte Schildchen und den hinten breiten Thorax zu unterscheiden; anch dem subfasciatus sehr ähnlich, aber ohne Scutellarfleck auf der Naht, ohne aufstehende Haare und ohne gezähnte Schenkel. Thorax gleich an der Basis wenig gerundet erweitert, nach vorn stark verengt und wenig geschweift. Decken wenig breiter als Thorax, mit gerundeten Schultern, hinter dem Schildehen flach, quer eingedrückt, Punktstreifen an der Basis sehr deutlich und tief, Zwischenräume kaum breiter als die Streifen, wenig convex, fein gekörneli; Hinterschenkel an Stelle der Zähne mit einzelnen län- geren Haaren. Raddefka, Ussuri, Albasin, Amur (Christoph). Orchestes similis n. sp. Elongato-ovatus, niger, tenue cer- vino-pubescens (in prothorace suberecto-pubescens); antennis testa- ceis, tarsis fuscis; oculis subconveris anguste distantibus; antenna- rum funiculo 6-articulato; prothorace fere quadrato, margine postico leviter rotundato, lateribus basi rotundato - ampliatis, antrorsum an- gustato, sinuato; scutello concolore; elytris profunde punctato-stria- tis; femoribus denticulatis. — Long. 2.9, lat. 1.1 mill. Fast von der Grölse des Vorigen, aber schmäler und mit ge- zähnten Hinterschenkeln. Von irroratus, neben welchen zu stellen, durch gelbliche, nur auf dem Thorax aufstehende Behaarung, schlankere Form hinreichend verschieden. Fühler hinter der Rüsselmitte eingefügt; Geilselglied 1 dick, keulig, nur wenig länger als 2, dieses doppelt so lang als breit, 3 viel kürzer. 1 Ex. vom Amur (Christoph). Orchestes subbifasciatus nov. sp. Ovatus, subconvezus, niger, dense cervino-pubescens; rostro antennis pedibusque, femori- bus posticis exceptis, testaceis; antennarum funiculo 6-articulato; prothorace valde transverso; scutello nudo; elytris tenuiter punctato- striatis, sculptura pube fere tecta, fasciis duabus transversis subde- nudatis; femoribus posticis haud denticulatis. — Long. 2.25, lat, 1.1 mill. aus dem Amurgebiet. (84 Eine hübsche Art von der Form des Rusci Herbst und vor diesen zu stellen; die Behaarung oben gleichmäfsig durch 2 kaum behaarte, breite Querbinden unterbrochen, von denen die vordere vor der Mitte gerade, die hintere gebogen, beide an der Naht un- terbrochen sind. Der rothe Rüssel wird zuweilen an der Spitze braun. Geilsel- glied 1 doppelt so lang und dick als 2, dieses wenig länger als breit, die übrigen sehr kurz. Ussuri, Amur (Christoph). Orchestes fasciculatus nov. sp. Elongato-quadratus, sub- converus , niger, subtus tenue, supra dense fusco-cinereo-pubescens, nigro-tessellatus et nigro-fasciculatus; antennis totis pedibusque per partes testaceis; oculis anguste distantibus, parum converis; protho- race subtransverso, postice leviter bisinuato, lobo antescutellari pro- ducto, antice truncato, dorso late sulcato; scutello globoso conco- lore; elytris elongato-quadratis, prothorace fere duplo latioribus, la- teribus parallelis, apice fere truncatis, ante apicem profunde trans- versim impressis, subconveris, punctato-striatis, interstitiis alternis elevatioribus nigro-tesselatis et ante apicem nigro-faseiculatis; femo- ribus anticis spina obsoleta armatis, posticis denticulatis. — Long. 4, lat. 1.75 mill. Von der Form des Quercus Linn. und dorsoplanatus Roelofs. Thorax mit vorn breit offener Furche, die Begrenzungen des- selben vorn kielförmig, an der Spitze mit einem Büschel schwarzer, halb aufstehender dicker Haare. Die abwechselnden Zwischenräume auf den Decken etwas erhabener, setzen sich als solche auch auf den tiefen (beim g' weniger tiefen) Quereindruck bis zur Spitze fort, auf dem Rücken sparsam, an den Seiten häufiger sammt- schwarz gewürfelt, an der abschüssigen Stelle der 3te und 5te, an der Spitze der 2te mit einem Büschel schwarzer, schräg aufstehen- der Haare. Hinterschenkel ganz schwarz, die 4 vorderen gebräunt, Hinterschienen gebogen. Fühlereinlenkung im Basaldrittel, Geifsel- glied 1 doppelt so lang und dick als 2, dieses doppelt so lang als breit, die übrigen kurz. Vom Ussuri. Orchestes dauricus n. sp. (Tachyerges). Ovalis, niger, an- tennis pedibusque 4 anticis totis, 2 postieis tarsis tantum laete te- staceis; antennis pone medium rostri insertis; scutello albo; elytris 282 J. Faust: Rüsselkäfer Orchestes mutabilis Sch. Von dieser Ostsibirien angehö- renden Art besitze ich 1 Stück (Dauria) und 1 Stück (Ussuri), bei welchem die schwarze Querbinde dicht hinter der Thoraxmitte liegt und jede Decke 2 schwarze, nicht scharf begrenzte Makeln an der Seite gleichweit von der Naht (die eine unter der Schulter, die an- dere etwas hinter der Mitte) trägt. Ein von Christoph mitgebrachtes Stück hat Thorax und Decken ganz ungefleckt. Cossonus rotundicollis n. sp. Castaneus, glaber, nitidus, subconverus; rostro capite duplo longiore, dimidia parte apicali di- atata, dense sat tenue punctata; capite laevigato, fronte haud im- pressa; antennis in medio rostri insertis, articulo 2° funicul 3° di- midio longiore; prothorace elongato-quadrato, subconvero, basi trun- cato, lateribus aequale rotundato, profunde minus crebre punctato» basi vie depresso et subcarinato; elytris subconveris punctato - sul- catis, interstitiis elevatis, quam sulcis angustioribus; corpore subtus concinne punctato, metasterni dimidia parte late sulcata. —- Long. 6, lat. 1.5 mill. Der gewölbte, an den Seiten gleichmälsig gerundete, vorn we- der plötzlich verengte noch eingeschnürte Thorax, die gewölbteren Decken sowie die feiner und sparsamer punktirte Unterseite unter- scheiden diese Art von cylindricus Sahlb., mit welchem er die lange, erweiterte Rüsselspitze gemein hat. (Amur, Christoph). fascus duabus angustis, antica ad suturam sinuata, postica semieir- cuları alba; femoribus posticis muticis. — Long. 2, lat. 1.1 mill. Die beiden Deckenbinden bestehen aus weilsen neben einander gelegten, nicht zusammenfliefsenden Strichen; vordere Binde jeder- seits vom Schildchen in tiefem Bogen bis unter die Schulter gezo- gen, Strich auf dem 2ten Zwischenraum nach hinten verlängert; hintere Binde halbkreisförmig über beide Decken, nach vorn offen. Gréfse, Form und Färbung ganz wie bei Awomoriensis Roel., von welchem ich ein typisches Stück besitze. Obige Art unter- scheidet sich von dieser durch anders geformten, längeren Thorax, näher dem Basisdrittel eingefügte Fühler, feinere Punktirung auf Kopf und Thorax, sowie durch die nieht zu einem Dreieck zu- sammenfliefsende vordere Binde. 2 Stücke von Daurien und Nertschinsk. aus dem Amurgebiet. 283 Auletes puberulus n. sp. Ovatus, converus, niger, nitidus, tenue griseo - pubescens, supra confertim subtus subtile punctatus; rostro recto, terete, laevi; antennis basi rostri insertis, articuhs fu- nicuh basalibus fuscis; capite breve, fronte convero; prothorace me- dio lateribus modice rotundato, dorso minus convero; scutello mi- nuto; elytris breve ovatis, postice vic ampliatis, confertim punctatis, stria suturali integra; unguiculis basi solummodo fissis. — Long. 1.8, lat. 0.8 mill. Durch den glänzenderen, sparsamer behaarten Körper, die viel feiner und spärlicher punktirte Unterseite von Tubicen Boh. ver- schieden, dem er durch die an der Rüsselbasis eingefügten Fühler am nächsten steht. Die Deckenpunktirung ist wenig gröber und weitläufiser als die auf Kopf und Thorax, Klauen an der Warzel- hälfte verdickt und gespalten. Von Christoph am Amur aufgefunden. Rhynchites hirticollis n. sp. Oblongo - ovatus, coeruleus, subtus griseo supra fusco - pubescens; capite post oculos parallelo, punctato; oculis prominulis; rostro elongato, validiusculo, curvato, punctato, basi carinato; prothorace basi haud impresso, fronte cre- breque punctato, dorso carinato, cum capite pube nigro - brunnea erecta induto; elytris basi regulariter punctato-striatis apicem ver- sus inordinate striato-punctatis, striola basiları nulla vel puncto uno majore significata, interstitiis planis crebre punctatis; femoribus in- crassatis, coxis anticis margini antico prosterni adhaerentibus; un- guiculis brevibus, basi incrassatis et hic inconspicuo fissis. — Long. 5, lat. 2.5 mill. Ganz von der Gröfse, Form und Punktirung des parellinus von ihm durch wegen der deutlich hervorragenden Augen, breiter erscheinende Stirn, kürzeren Rüssel, die dicken Schenkel, kurze, an der Basis bis zur Mitte verdickte und hier schwach gespaltene Klauen (bei parellinus Klauen länger und von der Spitze an in fast 2 gleich'ange Hälften gespalten) und die nur auf Kopf und an der Basis nicht quer eingedrückten Thorax abstehende Be- haarung verschieden. Die rothbraune Behaarung der Decken liegt fast ganz dicht an. Die Punkte der Streifen sind an der Basis und neben der Sutur gréfser und tiefer als bei parellinus, werden aber nach hinten feiner, flacher und unregelmäfsig gereiht. Die Thorax- punkte stehen nicht so dicht als bei parellinus. Geschlechtsunter- schiede wie bei diesem. . Albasin, Amur (Christoph). 284 J. Faust: Rüsselkäfer Rhynchites laevior n. sp. Oblongo-ovatus, coeruleus, niti- dulus, griseo - pubescens et breviter fusco - hirsutus; capite lateribus parallelo, modice punctato; oculis prominulis; rostro elongato, vali- diusculo, arcuato, supra sparsim striato-punctato, basi carinato; pro- thorace bast transverse impresso forte et concinne punctato, dorso subtiliter carinato; elytris emarginitura scutellari elevata, basi re- gulariter punctato-striatis apicem versus inordinate striato-punctatis, striola basal nulla vel puncto uno majore significata, interstitiis planis concinne et subtiliter punctatis; pedibus gracilioribus, elon- gatis; coris anticis prosterni margini antico adhaerentibus; ungui- culis gracilioribus, basi evidenter bifidis. — Long. 4.3—5, lat. 2.2— 2.6 mill. var. corpore toto atro, viz cyanescente . . . . . obscurus. Wie der vorige dem parellinus sehr ähnlich; /aevior hat mit hirticollis den nicht konischen Kopf, die breite Stirn und vorra- gende Augen gemein, unterscheidet sich aber von ihm durch die auch auf den Decken aufstehende dunkelbraune Behaarung, etwas dünneren und längeren Rüssel, dünnere und schlankere Beine, hin- ten quer eingedrückten Thorax und längere, feinere, am Grunde deutlicher gespaltene Klauen, von ihm und parellinus durch weit- läufige Punktirung der ganzen Oberseite und die weilsgraue, nie- dergedrückte Behaarung auf der hinteren Deckenhälfte (bei jenen rothbraun). Während bei parellinus die Thoraxpunkte so dicht stehen, dafs die Oberfläche matt wird, sind bei /aevior deutliche glänzende Zwischenräume vorhanden, welche nicht selten so grofs als die Punkte selbst werden. Raddefka, Ussuri, Daurien, Baical. Ein von Christoph am Amur gefundenes g zeichnet sich durch seine feine Punktirung und schwarze Farbe mit nur auf den Decken schwachem blauen Schimmer (var. obscurus) aus, und lälst voraus- setzen, dafs /aevior ebenso schwarz werden kann, wie zuweilen parellinus. Rhynchites conicus Illig. Kommt am Amur in ungewöhn- lich kleinen Stücken vor. (Christoph.) ° Rhynchites unicolor Roelofs. Dem Betulae Linn. 2 am ähnlichsten. Decken ohne Scutellarstreif, Kopf hinter den Augen etwa um den Augendurchmesser parallel verlängert, Wangen ge- rundet, Hals schwach abgesetzt; die erhabene Mittellinie des Rüssels ist ebenso oft gabelförmig wie einfach. Amur (Christoph). n aus dem Amurgebiet. 285 Rhynchites pacatus n. sp. Blongatus, angustus, subdepres- sus, niger, interdum submetallescens, dense testuceo-griseo-pubescens; antennis pedibusque mgris, elytris cyaneis; rostro brevissimo cum capile disperse punciato, bast subtilissime carinato, vertice magno postice constricto, fronte inter oculos linea impressa vel sulcata; oculis modice prominulis; prothorace latitudine vir longiore, lateri- bus rotundatis, apice vie constricto, modice punctato; elytris lateri- bus parallelis, apice singulatim rotundatis, subconverts, grosse pro- fundeque punctato-striatis, interstitiis anguslis uniseriatim punctatis; tarsorum posticorum articulo primo 2° et 3° nonnihil longiore. — Kong: 3, lat. 1 mill. 3 Rüssel so lang als der Kopf, bis zur Einlenkung höher, von hier zur Spitze niedriger; Fühlereinlenkung näher der Spitze als der Basis. 2 Rüssel etwas kürzer als Kopf und Thorax zusammen, zur Spitze etwas erweitert und der ganzen Länge nach gleich hoch Fühlereinlenkung näher der Wurzel als der Spitze. Von der gestreckten Form des planipennis Roelofs, durch beim 3 kürzeren, beim 2 längeren Rüssel und viel feiner punktirten Thorax, von wnicolor Roelofs durch andere Färbung, kleineren Kopf, kürzeren weiblichen Rüssel, tiefe Deckenpunktstreifen und dichte Behaarung zu trennen. Rüssel bis zur Fühlereinlenkung sehr fein gekielt, wie Kopf und Thorax ziemlich fein und nicht dicht punktirt, vor der Fühler- ‘ einlenkung glatt, die eingedrückte Stirnlinie wird zuweilen furchen- artig wie bei wnicolor; Kopf vom Vorderrande der mälsig gewölb- ten, nicht grofsen Augen bis zur halsförmigen Einschnürung so lang als breit und hinter den Augen doppelt so breit als der Rüssel an seiner Basis; Punkte in den Deckenstreifen noch grölser als die von planipennis, und namentlich tiefer, Zwischenräume schmal, an der Wurzel fast kielförmig, mit einer unregelmälsigen Reihe sehr feiner Punkte. Unterseite des Körpers schwarz mit grünlichem oder bläulichem Schimmer; Beine, Fühler und Rüssel schwarz, Kopf und Thorax schwarz mit schwachem Messingschimmer. Wladiwastok, Amur (Christoph). Rhynchites amurensis n. sp. Elongatus, cylindricus, con- vezus, coeruleus, nitidus, brunneo-pubescens et fusco-pilosus; capite breve, postice evidenter constricto, oculis mazimis, convezis; rostro elongato ad apicem usque carinato, seriatim punctato; capite evi- denter sed laxe punctato, fronte sulcato; antennis praelongis thoracis 286 J. Faust: Rüsselkäfer basin attingentibus, hirsutis, 2 primis leviter incrassatis, 4° longis- sımo, clava 3-arliculata, articulis triangularibus, latitudine duplo longioribus; prothorace latitudine fere duplo longiore, coleopteris duplo angustiore, cylindrico, apice vir angustiore, subconstricto, evi- denter sed haud confertim punctato, basi tenue marginato; scutello ovato, nigricante; elytris latitudine fere triplo longioribus, lateribus parallehs, convezis, antice transverse depressis, juxta scutellum sub- callosis, striato-punctatis, striis 9°, 10° basin attingentibus, inter- stitiis planis, minutissime punctatis; pedibus elongatis, pilosis, tarsis tibus paulo brevioribus, articulo primo 2° et tertio simul sumptis plus duplo longioribus; corpore subtus sparse punctato, — Long. 4.5, lat. 1.75 mill. ?2 Rüssel doppelt so lang als der Kopf, an der Spitze leicht erweitert, Einlenkung der Fühler in der Mitte. Von der Form eines grolsen und langen megacephalus und besonders durch die grolsen Augen und die langen Fühler bemer- kenswerth. Augen zur Rüsselbasis etwas convergirend, rund, ihr Durch- messer grölser als die Rüsselbreite und zwei Drittel der ganzen Kopflänge einnehmend. Fühlerfurche vor den Augen abgekürzt, alle Fühlerglieder länger als breit, 2, 6, 3 die kürzesten und an Länge gleich, 1, 3, 5, 7 gleichlang und länger als jene, 4 das längste, 1 und 2 nur wenig verdickt; Keulenglieder 1 und 2 ver- kehrt kegelförmig, fast doppelt so lang als breit, 3 ebenso lang und an beiden Enden schlank zugespitzt. Eine den Punktreiben Rhynchites socius nov. sp. Elongato-ovatus, nitidus, fusco- testaceo - pubescens; corpore coeruleo, viridicante, abdomine rufo; capite magno, postice constricto, oculis magnis prominulis; rostro ad insertionem antennarum carinato, utrinque subsulcato cum capite disperse punctato, fronte sulco abbreviato instructo; scrobibus bre- vibus; prothorace elongato, basi et apice subconstricto, dorso tenue punctato; elytris prothorace fere duplo latioribus, humeris breviter rotundatis, lateribus parallels, striato-punctatis, striola juxta scutel- lari nulla, stria 9% mox pone coxas posticas cum 10° conjuncta, in- terstitiis latis tenue et irregulariter punctatis; pedibus elongatis, tarsorum posticorum articulo primo 2° 3° fere duplo longiore; cor- pore subtus nitido via punctato. — Long. 4, lat. 1.7 mill. od rostro prothorace vix longiore, apicem versus paulo dilatato. Darjeeling (Ostindien). aus dem Amurgebiet. 287 der Decken entspringende hellere Behaarung ist kürzer und mehr anliegend, die den übrigen Punkten der Oberseite und der Beine entspringende dunkler und länger. Rüssel nur mit schwacher Ein- senkung an der Basis. 1 Stück vom Amur (Christoph). Rhynchites prorimus nov. sp. Elongato-ovatus, depressus, subnitidus, nigro-cyaneus, brunneo-pubescens; rostro, capite, anten- nis pedibusque nigris, elytris cyaneis; rostro fere cylindrico, nitido, vic punctato; capite transverso, postice vie constricto evidenter punctato; oculis minoribus, convexis; prothorace quadrato, antror- sum angustato, nitido, concinne punctato, elytris subelongatis, late- ribus paxallelis, antice grosse et profunde punctato-striatis, intersti- tus angustissimis uniseriatim punctatis; tarsis tibüs brevioribus, ar- ticulo primo 2° 3° fere aequale; corpore subtus tenue punctato. — Long. 3.25, lat. 1.3 mill. In der Form und Färbung dem paccatus ähnlich, sogleich durch glänzende Oberseite, kleinere Augen, breitere Stirn, gröber punktirten Kopf, feiner punktirten Thorax zu trennen. Mit plani- pennis Roelofs hat prozimus die wenig behaarte Oberseite und Fär- bung gemein, unterscheidet sich aber durch die grob und tief ge- streiften, etwas kürzeren Decken, durch nach vorn gerade vereng- ten und fein punktirten Thorax, viel breitere Stirn, kleinere Augen und von beiden durch den fast eylindrischen, kaum punktirten Rüssel des 9. Augendurchmesser kleiner als die Rüsselbreite, Kopf hinter den Augen höchstens um ihren Durchmesser verlängert und nur schwach abgesetzt, seine Punktirung gröber als die des Thorax; Fihlerfurche von der Einlenkung zur Spitze nicht verlängert; Decken hinter dem Schildehen etwas eingedrückt, der zweite Zwi- schenraum neben dem Schildchen schwach kielförmig. 2 Rüssel doppelt so lang als Kopf, Fühler etwas hinter der Mitte eingefügt. S unbekannt. Amur (Christoph). Rhynchites depressus n.sp. Ovatus, depressus, niger, su- pra opacus, subtus subnitidus, tenue fusco-griseo-pubescens; rostro breve subtilissime punctato; oculis minoribus convexiusculis; capite brevissimo convexo post oculos lateribus obliquis, collo vir con- stricto, item prothorace tenue et confertim punctato, hoc transverso 288 J. Faust: Rüsselkäfer depresso ante basin dilatato - rotundato, antrorsum angustato, mar- gine postico late rotundato; elytris elongato-quadrahs, apicem ver- sus dilatatis, regulariter profunde striato - punctatis, stria 10° sub humeros furcillata; interstitiis leviter converis evidenter et subseria- tim punctatis; pedibus robustis, tarsis articulo 2° triangulari; abdo- mine tenuiter reticulato-rugoso. — Long. 3.8, lat. 2.1 mill. ¢G Rüssel so lang als Kopf, Fühlereinlenkung in der Mitte unten in einen schräg gerichteten, an der Spitze gerundeten Zahn erweitert, Vorderschienen an der Spitze mit deutlich gekrümmtem Enddorn. 2 Rüssel doppelt so lang als Kopf, Fühler dicht hinter der Mitte eingelenkt, Vorderschienen ohne Enddorn. Der kurze und schmale Kopf, der kaum abgesetzte Hals, die feine Punktirung von Kopf und Thorax, der unter der Fühlerein- lenkung zahnförmig erweiterte Rüssel des g',. der hinten ungeran- dete Thorax, das nicht gabelförmige zweite Tarsenglied lassen de- pressus leicht vom verwandten fristis Fab. unterscheiden. Aufser- dem ist die Wölbungslinie von Scheitel und Rüssel an der Basis Rhynchites argutus n. sp. Subelongatus, converus, coeru- leus, pube grisea reclinata tectus; rostro, antennis tarsisque nigris; rosiro cylindrico curvato, capite cum prothorace longiore; scrobibus ad oculos prominulos usque ductis; antennis elongatis, articulis in- termedüs fiiformibus, vir dividuis; capite rostro fere triplo latiore, sparsim punctato, fronie profunde sulcata; prothorace quadraio an- trorsum rotundato - angustato, concinne punctato; elytris elongato- quadratis, grosse, parum profunde punctato-striatis, striis 9° et 10° pone cozas posticas confluentibus, interstitiis angustis, tenue puncta- tis; metasterno vir, abdomine evidenter punctato; pedibus elongatis, anticis longioribus, tarsorum articulo primo 2° 3° simul sumptis aequale. — Long. 5.6, lat. 2.3 mill. Am ähnlichsten plumbeus Roelofs, und gehört mit ihm in die cupreus - Gruppe ohne abgekürzten Scutellarstreif. Von ersterem hauptsächlich durch hellere Farbe, gestrecktere Gestalt, weilsliche Behaarung, gekrümmten und unpunktirten Rüssel, schlankere Beine, viel feiner und sparsamer punktirten Kopf, gröber punktirte Strei- fen, schmälere Zwischenräume, schärfere, bis zu den Augen gleich tiefe und glatte Fühlerfurche (bis zum Mundwinkel ebenso scharf, nur schmäler fortgesetzt) verschieden. 2 Darjeeling (Ostindien). aus dem Amurgebiet. 289 tief eingesenkt (bei fristis ohne Einsenkung), der Scheitel zwischen den Augen gewölbt (bei tristis flach) und Thorax fein, ziemlich dicht punktirt. Amur (Christoph). Rhynchites Dybofskyi n. sp. Oblongus, subnitidus, obscure aeneus, pube tenue grisea depressa indutus, rostro coerulescente, apice, antennis tarsisque nigris; vertice elevato, rostro basi cari- nato, utringue punctato-sulcato, antice vir punctato; capite vertice convero, lare post oculos haud punctato; antennis gracilibus; pro- thorace mtidulo, cylindrico, confertim punctato; elytris elongato-qua- dratis, prope scutellum quadrangulariter ezcisis, profunde et grosse punctato-striatis, strüs 9° et 10° pone coxas posticas confluentibus, interstitiis angustis subconvezis, punctatis. — Long. 3.5, lat. 1.3 mill. Dem cupreus L. sehr ähnlich, aber sicher gute Art. Das mir nur bekannt gewordene $ obiger Art unterscheidet sich von cu- preus G durch schmälere, schlankere Gestalt, feinere Sculptur auf Kopf, Thorax und Abdomen, ferner durch eingepflanzten Rüssel und hoch gewölbten Scheitel. Die Punkte in den Deckenstreifen sind ebenso grols als bei cupreus, die Punkte in den Zwischen- räumen aber feiner; bei cupreus ist der Scheitel flach, kaum ge- wölbt, der Rüssel nur an der Basis schwach niedergedrückt; Dy- bofskyi gS hat das fein punktirte und glänzende Abdomen des cu- preus 2, während das männliche Abdomen des cupreus sehr dicht punktirt und matt ist. 3 Rüssel um ein Drittel länger als Thorax, Fühler in der Mitte eingelenkt, Abdomen fein und nicht dicht punktirt, glänzend. Von Professor Dybofsky am Ussuri gesammelt. Byctiscus Populi Linn. Es wird bisher angenommen, dafs diese Art (mit blauer Unterseite) oben nicht blau werden kann. Es liegen mir vom Ussuri (2 dieser Art vor, bei welcher die Oberseite und Abdomen dunkelbraun, Beine, Vorder-, Mittel- und Hinterbrust schwarz und sonst in nichts von Populi verschieden sind. Dieselbe mag den Namen var. niyripes führen zum Unter- schiede der ganz kornblumenblauen var. tataricus, welche ich in wenigen Stücken bei Kasan gefangen, und von denen ein g' einen griinschimmernden Thoraxrücken hat. Von Alni Müller also nur durch geringere Grölse, kürzeren Rüssel und Beine, gröbere und regelmälsiger streifige Punktirung der Decken, dagegen feinere Deutsche Entomol. Zeitschr. XXV]. Heft II. 19 290 J. Faust: Rüsselkäfer Punktirung von Kopf und Rüssel (die des Thorax variirt) und halbkreisförmig erweiterte Kinnplatte verschieden. Byctiscus congener Jekel. Von Alni Müller hauptsächlich durch längeren Rüssel, Fühler und Beine, die anliegende greise Behaarung auf dem ganzen Körper (selbstverständlich kommen auch ganz kahle und dann jedenfalls abgeriebene Stücke vor), die mehr streifige aber nicht gröbere Deckenpunktirung mit 3 schwach er- habenen Linien auf jeder Decke und die Metathoraxepisternen ver- schieden, welche letztere im Gegensatz zu Alni und Populi feiner und weitläufiger punktirt sind als die Seiten des Metasternums, während das gi des congener mit & von Alni die vorn zugespitzte, erweiterte Kinnplatte gemein hat. Aulser der typischen grünen Färbung mit unten ganz, an den Seiten nur theilweise blau gefärbten Rüssel sammelte Christoph noch die ganz blaue Varietät dieser Art puberulus Motsch. !) und die prächtige Varietät princeps Solsky ?) = regalis Roelofs. Da die Thoraxpunktirung bekanntlich bei den Byctiscus- Arten nicht unerheblich variirt, auch princeps die charakteristische greise Be- haarung, die sparsame Punktirung der Metathoraxepisternen, die langen Beine, Fühler und Rüssel sowie die zugespitzte Kinnplatte beim g' mit congener gemein hat, so kann diese Art nur als con- gener var. aufgefalst werden. Was die brillante Färbung angeht (Deckenbasis und runde Makel auf der hinteren Hälfte rothgolden auf grünem Grunde), so kommen ähnliche Farbenvarietäten auch bei Alni, Populi und dem rugosus, wenn auch nicht so scharf aus- geprägt (wenigstens nicht bei meinen Stücken) vor. Die mittleren Fiihlerglieder sind selbst beim-blauen puberulus dunkel metallisch grün, die untere Hälfte des Rüssels bei allen dreien kornblu- menblau. Stücke des puberulus Mots. vom Caucasus und Transcaucasien (Schrenck’s Reise pag. 170) sind mir nicht vorgekommen; wahr- scheinlich hat M. blaue Alni (frische Stücke sehr fein und kurz be- haart) mit puberulus vermengt, ebenso wie es nicht unwahrschein- lich, dafs der typische congener mit Motschulsky’s betuleti Fabr. (Alni Müll.) vom Amur vermengt ist. 1) Congener und puberulus sind in demselben Jahre 1860 be- schrieben, ebenso wie die Synonymen cicafricosus Mots. und lacunt- pennis Jek. Ich schlage vor die erste Art nach Jekel congener, die zweite nach Motschulsky cicatricosus zu nennen. 2) Horae Soc. Ross. VIII. p. 284. aus dem Amurgebiet. 291 Auf welche Veranlassung im Catalog Lewis Rhynchites betu- leti L. (Motsch.) in Motschulskyi umbenannt worden, ist mir nicht klar geworden. Byetiscus cicatricosus Mots. Diese Art mit ungezähnel- ten Schienen ohne Enddorn und etwas entfernteren Mittelhüften als bei den übrigen Byctiscus- Arten, hat sonst alle Eigenschaften der Gattung Byctiscus, und sehe ich keine Veranlassung dieselbe von ihr zu trennen. An das Ende von Byctiscus (diese Gattung muls hinter Rhynchites stehen) gestellt, vermittelt sie sehr gut, wie Motschulsky bemerkt, den Uebergang von Rhynchites zu Attelabus. Attelabus cyaneus Boh. Sch. Stücke dieser Art vom Amur habe ich bis jetzt nicht gesehen; die meinigen stammen von Dau- rien (Gebler), Ochotsk, Ajan, und variiren in der Färbung vom schönsten Kornblumenblau bis zum schmutzigen Broncegrün mit Messing- oder Kupferglanz. Attelabus giganteus n. sp. Oblongus, subparallelus, rufo- testaceus, supra glaber, nitidus, subtiliter punctatus, subtus parce pubescens, evidenter punctatus; antennis, femoribus apice, tibüs tar- sisque nigris; rostro medio sulcato; capite post oculos converos elongato, supra plano, fronte utrinque profunde sulcata, sulcis ad collum usque ductis; antennis prothoracem superantibus, articulis fu- nicult ultimis transversis; prothorace longitudine duplo latiore, an- trorsum magis, basin versus minus rotundato-angustato, hic profunde transversim sulcato, marginato, ante apicem profunde semicirculari- ter impresso, lobis ocularibus obtuse angulatis, prosterno apice emar- ginato; scutello fere quadrato, postice subrotundato; elytris oblongis parallelis, dorso pone scutellum depressis, postice dechvis, convexis, 11 seriato-punctatis, seria subhumerali et scutellari conspicuis, reli- quis apicem versus evanescentibus, interstitüis planis subtihter punc- tatis; pectore lateribus grosse rugosoque, abdomine confertim et py- gidio evidenter punctato; pedibus anticis elongatis, femoribus ante apicem unidentatis, tibüs intus serratim denticulatis; cozis interme- dis distantibus, processu metasternali angusto processum mesoster- nalem attingente, mesosterno sulcato. — Long. 8—10.5, lat. 3.5 — 4.6 mill. Obgleich ich diese Art in keine der fünf Unterabtheilungen Jekel’s (Insecta Saudersiana) unterbringen kann, sind mir doch zu wenig der exotischen Attelabiden bekannt, um für dieselbe mit Sicherheit eine eigene Gattung in Anspruch nehmen zu können. 192 292 J. Faust: Rüsselkäfer Rüssel kurz, breite Mittelfurche über die Fühlereinlenkung etwas fortgesetzt und hier zwei schwach beulige, stumpfe Kiele bildend; jederseits von hier schräg zum Innenrande der Augen und dann parallel bis zum Scheitel fortgesetzt eine eingegrabene Linie. Geifselglied 1, 3, 4 etwas länger, 5 so lang, die übrigen kürzer als breit, Keulenglieder 1, 2, 3 cylindrisch, mindestens so lang als breit, 4 conisch und von 3 nur durch den Haarquirl an der Spitze dieses zu trennen. Tarsen an allen Beinen und beim 4% gleich gebildet, Glied 1 verlängert, conisch, 2 gleichseitig dreieckig, 3 gleich lang mit 2, aber breiter und tief zweispaltig, Krallenglied so lang wie 2-+ 3, mit längeren, bis über die Hälfte verwachsenen Krallen. o der flache, lang gezogene Rüssel von der gewölbten Stirn tief abgesetzt, Kopf hinter den Augen mindestens so lang als breit, Spitze des unteren Rüsselrandes nach vorn und aulsen in einen beilförmigen Fortsatz erweitert. Vorderschenkel so lang als die Decken, unten stark keulig mit einem kleineren, nach vorn gerich- teten, die 4 hinteren nicht gekeulten, mit gröfserem, nach unten gerichteten zapfenförmigen Zahn. Alle Schienen schlank, 2 vor- dere gebogen und länger, 4 hintere kürzer, gleich lang, innen zwei- buchtig, Ausbuchtung der mittleren an der Wurzel tief und scharf. Q der weniger flache Rüssel von der wenig gewölbten Stirn durch einen Quereindruck schwach abgesetzt, Kopf hinter den Au- gen kaum halb so lang als breit, unterer Rüsselrand vorn stumpf- spitzig. Alle Schenkel kräftiger, nach oben und unten gleichmäfsig verdickt, schwächer gezähnt als beim g', die vorderen kürzer als die Decken; Mittelschienen die kürzesten, alle kräftiger, zur Spitze verdickt und gerade bis auf die zweibuchtigen hintersten. Amur (Christoph). Apoderus (Cycnotrachelus) coloratus nov. spec. Angustus, niger, nitidus, elytris obscure coeruleis, abdomine rufo-testaceo, tibus apicem versus tarsisque infuscatis, rostro elongato; capite elongato- conico, impunctato, stipite subtilissime transversim strigoso, fronte bisulcato; antennis capitis longitudine, articulo funiculi 7° opaco, dense, griseo-pubescens; prothorace oblongo-conico, apice posticeque plus minusve constricto, hic marginato; elytris elongato quadratis, dorso antice transversim impressis, postice converis, tenue et obso- lete striato-punctatis, interstitiis planis, ordinartis paullulum elevatis, tenuissime punctatis; metasterno episternisque nitidulis, punctis majo- aus dem Amurgebiet. 293 ribus nonnullis, abdomine sparsim, pygidio disperse punctato; pedi- bus gracilibus. — Long. 6.5, lat. 2.2 mill. Gehört wie Roelofsi Harold mit cylindrischem Halse zu Cyc- notrachelus, und ist von jenem durch geringere Grölse, schmälere Gestalt, feinere Punktirung und andere Färbung leicht zu trennen; bei beiden ist Geilselglied 7 beim /Q an die Keule geschlossen und fast eben so dicht, aber länger grau behaart als diese; der bei coloratus dQ vor den Augen allmälig in den Rüssel übergehende Kopf ist bei Roelofsi 2 vor den Augen schnell gerundet verengt und der Rüssel seitlich deutlich abgesetzt. Flache oder tiefe Quer- eindrücke auf dem mittleren Thorax sind sehr unbeständig. Die sichersten Geschlechtsunterschiede bei Apoderus hat La- cordaire zuerst angegeben; die männlichen Schienen besitzen einen, die weiblichen zwei Hornhaken an der dufseren Taluskante, von denen der äufsere der grölsere ist. Aufserdem ist bei coloratus 3 Kopf so lang als die Decken, sein Hals anderthalbmal so lang als sein Durchmesser, Thorax um die Hälfte länger als breit, Keulenglied 4 in eine hornige Spitze ausgezogen. © Kopf kürzer als die Decken, sein Hals nur angedeutet, Thorax wenig länger als breit. Das & ist vom ® nitens Roelofs (Ceutrocorynus) nur durch das rothe Abdomen mit Sicherheit zu trennen. Wladiwastok, Ussuri, Amur (Christoph). Apoderus carbonicolor Mots. In Färbung sehr veränder- lich; die typ. Form ist schwarz bis auf die Wurzel der Hinterschen- kel, Schienen, Tarsen, Fühler und zwei runde, nicht scharf be- grenzte, getrennte bräunliche Makeln auf jeder Decke, wie die Ab- bildung in Schrenck’s Reise Taf. X. Fig. 26. zeigt. Nicht selten fliefsen die vier Makeln zu einem grofsen Dorsalfleck zusammen und die braune Färbung ergreift Hinterrand und Rücken des Tho- rax und des Kopfes; für solche Stücke schlage ich den Namen var. dorsalis vor. Das Analsegment des g' dieser Art ist der Länge nach mul- denartig vertieft, die Seiten der Vertiefung dreieckig zahnförmig erhaben, wie bei Dorytomus dorsalis ¢, der Hinterrand des Dreiecks dicht gewimpert. Wladiwastok, Ussuri, Amur (Christoph). 294 | J. Faust: Rüsselkäfer Apoderus rubidus n. sp. Totus testaceo-rubidus vel capite subtus, prosterno lateribus, metaslterno per partes, femoribus anticis apice, posticis basi fuscis; capite impunctato, triangulare (3) late- ribus leviter rotundato, latitudine dimidio saltem longiore, fronte 3 sulcato; antennis prothoracis marginem anticum atlingentibus; pro- thorace conico ante apicem obsolete constricto, basi ante scutellum parce punctato, dorso longitudinahter tenue interdum utrinque trans- versim et profundius impresso; elytris elongato-quadratis, pone scu- tellum impressis, basi evidenter, dorso posticeque obsolete striato- punctatis, interstitüs plans, subtiliter punctatis, duobus ordinariis basalibus elevatis; pygidio forte et crebre, mesothorace grosse sub- rugoso, episternis extus solummodo et remote, abdomine parce sub- tihterque punctatis; tibiis posticis rectis. — Long. 6.5— 7.2, lat. 2.3 — 2.75 mill. rubidus Mots. i. litt. Schrenck’s Reise p. 172. Wie Motschulsky angiebt, dem erythropus Gmel. namentlich in Form und Punktirung der Decken sehr ähnlich, aber durch anders geformten Kopf, Thorax und gerade Hinterschienen verschieden; von den drei Stirnfurchen reicht die mittlere, die tiefste und brei- teste, bis zum hinteren Augenrande; auf der Stirn stehen einzelne eingestochene Punkte. Wladiwastok, Amur (Christoph). Besitze nur 3. Apoderus erythropus Gmel. Mit var. frontalis habe ich 2 d vom Baikal-See mit grofser rother, verwaschener Stirnmakel auf dem Scheitel bezeichnet. Die beiden Stiicke sind nur wenig gröfser als meine zahlreichen europäischen und asiatischen, und Zwischenraum 2, 4 sind an der Basis flach gekielt. Die Höhe die- ser Letzteren ist übrigens bei den Europäischen verschieden, ge- wöhnlich bei kleineren Stücken gröfser; vielleicht gehören obige 2 Stücke zu dem mir unbekannten sibirischen poltus Gebl., der als Varietät von erythropus aufgefalst wird. Apoderus Coryli Linn. Während bei dieser Art aufser der Färbung die Form des Kopfes und Thorax bedeutenden Aenderun- gen unterliegt, scheint die relative Länge des Kopfes und Thorax ziemlich constant, nämlich: gi Kopf etwas länger, 2 ebenso lang als der Thorax. Motschulsky’s Angabe, dafs die var. Avellanae in Sibirien häufiger ist als der typische Cory, finde ich bestätigt. Beide sowie die Zwischenfärbung collaris Scop. besitze ich von Albasin, vom Ussuri und vom Amur (Christoph). Besonders kräf- aus dem Amurgebiet. 295 tige und grofse Stücke, bei denen der Thorax (co) weniger verengt ist, besitze ich aus Daurien, welche als var. superans den Ueber- gang. zu meiner bei Kasan und Samara gesammelten var. gibbi- _collis vermitteln. Bei letzterer hat der Thorax (J 2) gerade Seiten und sehr kurz gerundete Vorderecken, Kopf so lang wie der Tho- rax mit gerundeten, weniger conischen Wangen, und die Beine sind etwas kürzer und kräftiger bei sonst gleicher Form, Grölse und Sculptur mit Coryli; ihre Färbung ist die des collaris mit mehr oder weniger roth gefleckten Beinen. Anfänglich bestimmte ich diese Stücke als Kamtschaticus Mots. (tibiis apice dente curvata armatis lassen auf gi schliefsen), aber weder sind dieselben un peu plus petit noch plus allongé als unser Coryli, eher bei derselben Gröfse kürzer. Mein einziger Apoderus von Kamtschatka stammt als nigri- collis Esch. von Gebler und ist von Coryli Linn. nur durch ganz schwarzen Thorax verschieden; 2 eben so gefärbte Stücke besitze ich noch aus Daurien und. Finnland. Apoderus latipennis Jekel. Mit dieser Art ist identisch der A. flavimanus Mots. i. litt., welcher in Schrenck’s Reise p. 171 beiläufig erwähnt wird. Ich besitze 1 Stück vom Ussuri. Apoderus (sens. strict.) miniatus n. sp. Miniatus, glaber, nitidus; pectore lateribus, pedibus antennisque nigris; rostro supra antennarum insertionem vir elevatam obsolete sulcato; capite breve, postice convexo, rotundato, impunctato, fronte bisulcata, vertice de- presso et longiudinaliter impresso; antennis brevibus apicem pro- thoracis haud attingentibus, articulis funiculi duobus basalibus rufo- brunneis; prothorace quadrato, antrorsum rotundato-angustato, apice obsolete. constricto, basi transversim impresso, dorso impunctato; scutello basi nec impresso nec punctato; elytris elongato - quadratis antice subimpressis evidenter sed remote apice vir conspicue seriato- punctatis, stria marginali sulcata, sutura tota, interstitio 4° basi subelevatis; pectore abdomineque sparsim, pygidium concinne punc- tato; femoribus haud incrassatis, tibiis posticis apice curvalis. — Long. 9, lat. 3 mill. 1 & Ostindien (Cameroons). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. He ft IT.] Bemerkungen zu Herrn Maurice de Gozis Synonymische Rectificationen mehrerer Genera und Species französischer Coleopteren (Ann. Soc. Ent. France 1881. HI. Bul. CXII.). Auf p. CXIII a. a. O. schlägt der Herr Autor für die Gattung Mylabris || Fbr. 1775 (nicht Mylabris Geoffr. 1762 = Bruchus Lin. 1767) den Namen Megabris vor. Derselbe hat aber übersehen, dafs diese Gattung schon von Herrn v. Harold den Namen Zo- nabris führt, und unter diesem Namen schon mehrere neue Arten beschrieben sind. — Ebenda wird für Corticus Latreille, wegen Corticeus (!) Piller, der Name Horrimantus von de Gozis vor- geschlagen, was jedoch blos wegen der Aehnlichkeit der beiden Namen nicht statthaft ist, da wir sonst Hunderte von Gattungen umtaufen mülsten, wozu keine Nothwendigkeit vorliegt. Aus dem- selben Grunde ist der weiterhin eingeführte Name Sarandonyz de Gozis für Cteniopus Soll., wegen Ctenopus (!) Fisch., hinfällig. Auf p. CXX wird von Herrn de Gozis auseinander gesetzt, dafs der Namen Lacordaireus Desbr. = Teretinus Jekel fälschlich als Subgenus für Cneorrhinus Barcelonicus, prodrigus und ludifica- tor gebraucht wird, da Schönherr ausdrücklich den ersten als Typus seiner Gattung aufstellt. Für die zweite Untergattung, für welche Jekel und Desbrochers den Namen Cneorrhinus anwen- deten, stellt Herr de Gozis einen neuen: Bornazon, auf. Dabei scheint aber demselben wieder entgangen zu sein, dafs Tournier in die Gattung Cneorrhinus 2 neue Untergattungen: Dactylorrhinus und Attactagenus, eingeführt hat, wovon einer der beiden Namen vor dem de Gozis’schen Prioritätsberechtigung haben dürfte. Die Trennung der C. advena Waltl (1. c. p. CXXIV) von der Gattung Cathartus, welche von Herrn de Gozis befürwortet und für diesen die Gattung Ahasverus vorgeschlagen wird, ist nicht ge- rechtfertigt. Die Verschiedenheiten in der Form der Fühlerkeule sind speeifische, und nicht sehr bedeutend, die Körperform ist in- nerhalb dieser Gattung keineswegs so abweichend, als der Herr Autor annimmt; die tropischen Formen’ bieten von C. Cassiae dem einen und advena dem andern Extrem alle Zwischenstufen in Be- zug auf die angeführten Verschiedenheiten, die übrigens an und für sich nicht genügend wären, ein besonderes Genus aufzustellen. E. Reitter. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1882. Heft II.] Käfer um Samarkand, gesammelt von Haberhauer, aufgezählt von L. v. Heyden und G. Kraatz. Herr Haberhauer hat diesmal um Samarkand gesammelt und wiederum manches hübsche Neue mitgebracht. Es schien mir zweckmälsig, wiederum eine Aufzählung fast sämmtlicher gefunde- nen Arten zu geben, da die Gegend um Samarkand ein ziemlich eigenthümliches Gepräge hat. Die Bupresten sind fast sämmtlich nur in 1 Expl. da, mit Ausnahme der bekannten Acm. Scovitzü. Leider fehlen genauere Angaben über den Fundort auch diesmal gänzlich. Herr v. Heyden wird wieder die Aufzählung der Carabicinen u. s. w. bis zu den Scarabaeiden und der Mylabriden übernehmen, unter denen mehrere neue Arten zu verzeichnen, Herr Faust die der wenigen vorhandenen Rüssler, ich den Rest. Es schien mir aus naheliegenden Gründen praktisch, damit nicht zu zögern, so dafs H. v. Heyden’s Arbeit erst später nachfolgen wird. Es ist wieder die Eintheilung in eine aufzählende Uebersicht und die Be- schreibung der neuen Arten gewählt worden. Auffallend ist die Zahl der Lethrus- und Prosodes-Arten, wenn auch nicht so grofs als die der von Ballion aufgezählten; dagegen übertrifft die der Stalagmoptera - Arten die bisher bekannt gewor- denen 4. Die 3 Capnisa-Arten waren interessant, aber bereits be- schrieben. 1. Cicindela 10-pustulata Menetr. Zwei typische Stücke; bei einem fehlt der Spitzenfleck; ein g\ ist kleiner (14 statt 16 mill.) und etwas kürzer, ebenfalls ohne Spitzenfleck. 2. C. turkestanica Ball. 1 3, 22 mit mehr oder weniger ge- knickter Binde (v. maracandensis Solsky). 3. C. Fischeri Adams var. alasanica Motsch. Kupferröthlich. Von Dr. Staudinger als caucasica var. strigata Dej. erhalten. Diese ist nach Dejean (1 St. aus Caucasus) viridi-obscuro aenea, striga media subinterrupta. Bei caucasica ist die Binde stets vorhanden. 19 He 298 L. v. Heyden und G. Kraatz: Der Kopf zwischen den Augen ist feiner gestrichelt, das Halsschild ohne stärkere Querstriche. Auch Solsky bezieht die Samarkander Stücke auf alasanica. Bei den mir vorliegenden Stücken sind die Flecken am Rande mehr verlängert, als dies sonst bei Fischeri der Fall ist, doch ist bei einer Fischeri meiner Sammlung die Mittel- binde auf der rechten Decke ausgebildet; ein gröfseres Kraatz’sches Stück aus Samarkand steht der eigentlichen caucasica schon näher. 4. C. sublacerata Solsky. d. C. melancholica F. 6. Nebria psammophila Solsky. Ein unreifes Stück in Samm- lung Kraatz. 7. Pantophyrthus Turcomanorum Thieme Berl. Ent. Ztschr. 1880. p. 98. 2 Männchen mit erweiterten Vorderfülsen; von schlankem Baue; der Käfer erinnert an Carabus violaceus, und ist von Thieme wohl nach einem grofsen Weibe beschrieben. 8. Carabus Fedischenkoi Solsky. Ein 9 in Sammlung Kraatz. 9. Calosoma sericeum F. Desgl. 10. Scarites saxicola Bon.? Nach Chaudoir Monogr. Ann. Belg. 1880. bestimmt. Die Streifen der Decken sind ein wenig feiner, der 6te Zwischenraum an der Basis etwas mehr erhaben. 25-29 mill. lang; meine sazicola von Andalusien (Algericas), Algier und Chaifa in Syrien 20—25 mill. 11. Brachynus Bayardi Sol. 1 Stück in Samml. Kraatz. 12. Glycia flavipes Solsky. Durch einfarbig rothgelbe Beine und mehr vorspringende, vor den Ecken mehr ausgeschweifte Hin- terecken des weniger breiten Halsschildes von cingulata verschie- den. Einzeln. 13. Gl. cingulata Gebl. in der Samml. v. Heyden und Kraatz. 14. Gl. bicolor Solsky. — 1 Ex. 15. Lebia turcica F. 1 St. in Samml. Kraatz. 16. Cymindis quadrisignata Menetr. Wenige Stücke in beiden Sammlungen. Chaudoir kannte die Art nicht, als er 1873 seine Monographie schrieb. 17. C. simpler Zoubk. N. s. 18. C. Andreae Men. 2 St. in Samml. Kraatz. 19. Blechrus parallelus Ball.? Ein Riesenexemplar von 4 mill. in Kraatz Samml. Es ist keine der Arten in Motsch. Col. Sib. — Das Stück steht dem parallelus jedenfalls sehr nahe; aber ein ty- pisches meiner Sammlung aus Chodsent hat deutlichere Streifen neben der Naht, doch kann dies auch variiren. Solsky erwähnt parallelus aus Samarkand. Käfer um Samarkand. 299 20. Chlaenius extensus Mhm. Ich besitze Stücke aus Chodsent. 21. Ch. flavicornis Fisch. nach Chaudoir’s Monographie. 22. Pseudotaphozenus substriatus Ballion. Ich nehme keinen Anstand auf diese Art Samarkander Exemplare zu beziehen, die ich anfangs für eine neue Art (brosciformis m.) hielt, weil sie mir nicht ganz auf die dürftige Ballion’sche Beschreibung pafsten. Ich gebe hier eine ausführlichere Diagnose, trotzdem Solsky die Art in Fedtsch. Reise eine weitläufige russische Beschreibung gegeben hatte. S. Anhang No. 1. 23. Ps. juvencus Ballion. Ebenfalls wegen ungenügender Be- schreibung des Autors hatte ich eine sehr schmale Art als peran- gustus Heyd. i. litt. benannt. Samarkand. Nonnulla exemplaria. — Da aufser der Diagnose von Ballion, nach der die interessante kaum mit Sicherheit zu erkennen ist, keine andere Beschreibung existirt, so gebe ich auch in diesem Falle eine erneute Diagnose. S. Anhang No. 2. 24. Ps. Kraatzii Heyden n. sp. Ein g in Sammlung Kraatz. S. Anhang No. 3. 25. Anchomenus dorsalis Pontopp. Sammlung v. Heyden und Kraatz. Von deutschen Stücken nicht verschieden. 26. Poecilus hosomus Chaud. (laevigatus Menetr. non Dufour). S. Anhang No. 4. 27. P. subcaeruleus Quens. (non = striatopunctatus Dft.) = Ka- relini Chaud. Ein fast schwarzes Q' mit blauem Schimmer an den Rändern und ein normal gefärbtes Ex. in Samml. Kraatz. 28. Derus Kraatzii Heyd. n. sp. 2 Stück in Samml. Kraatz. S. Anhang No. 5. 29. Omaseus nigrita F. SQ ebenso. 30. Celia famelica Zmrm. 1 in Samml. Kraatz; oben ganz eyanblau; die Art ist nach Solsky bei Samarkand einheimisch. 31. €. ambulans Zmrm. in Samml. Heyden. — C. picina Solsky ist es nicht, da diese anguli postici thoracis recti haben soll; zwei grofsere 2 in Samml. Kraatz gehören vielleicht auch hierher. 32. Zabrus gibbosus Zmrm. Ein Männchen bei Kraatz. Ballion schickte mir Stücke vom Mogol-Tau. 33. Aristus semicylindricus (Ball. i.1.) Brülerie. Meine Ballion- Stücke von Chodsent lagen Brülerie vor. Die Art ist von punctu- latus Chaud. durch feinere Punktirung der Decken unterschieden, durch welches Merkmal Solsky seinen tenwesculptus aus Samarkand von punctulatus unterscheidet. Die Solsky’sche Art fällt mit semi- cylindricus zusammen. 300 L. v. Heyden und G. Kraatz: 34. Ditomus Chodsenticus Ball. Eine interessante Art aus der Verwandtschaft des südspanischen baeticus Ramb. In Anzahl. 35. Chilotomus chalybaeus Faldm. Ich erhielt 2 Stück dieser prachtvollen, oft verkannten, langgestreckten, leuchtend cyan- blauen Art. 36. Acinopus striolatus Zoubk. — N. s. 37. Pangus intermittens Solsky. In Anzahl. 38. Harpalus intermittens Solsky. — 1 Ex. war auch schon bei Margelan gefangen worden. 39. H. atratus Ball.? — Ich bin immer noch unklar, ob ich die Samarkander- oder Margelan-Stücke eines lackartig glänzend schwarzen Harpalus hierher ziehen soll. Der Beschreibung (nach einem Stück von Kuldsha) widerspricht nur „antennis, nigro-piceis, palporum articulo ultimo apice ferrugineo ... Fühlhörner pech- schwarz, Taster pechschwarz, das letzte Glied in der oberen Hälfte hellrostfarben“ —; bei den vorliegenden Stücken ist das erste Füh- lerglied und die Taster entschieden rothbraun. Eher würde dies zu affinis Ball. passen, doch hat dieser „thorace transverso qua- drato, antice posticeque recto“; die vorliegenden Stücke wie es bei . atratus heilst „prothorace transverso, antrorsum parum attenuato“. Die Ballion’schen Beschreibungen sind trotz der Länge unklar, da sie meist Unwesentliches besprechen und nie in Vergleich mit be- kannten Arten gezogen werden. Uebrigens mufs atratus Ballion einen anderen Namen erhalten, da es schon einen atratus Latr. (Hotentotta Duft.) giebt; ich schlage für die turkestanische Art den Namen Ballionis Heyd. vor. 40. H. psittacus Fourer. (distinguendus Duft... Ein G in der Kraatz’schen Sammlung. 41. H. tenebrosus Dej. Desgl. 42. Bembidion (Leja) platypterum Solsky. In Anzahl. 43. B. (Peryphus) fasciatus Chaudr. 1 St. in Samml. Kraatz. 6 mill. lang. Hierher gehören die Stücke, die ich im Margelan- Verzeichnisse als dilutipennis Solsky bestimmte; dieses ist aber nur 44 mill. lang und wahrscheinlich nach einem unreifen Ex. von Kokand aufgestellt. 44. B. (P.) insidiosus Solsky. Ein Ex. in Sammlung Kraatz, das auf die Beschreibung palst, aber die Fühler sind vom vierten Gliede an, sowie das letzte Tasterglied braun. Solsky sagt „an- tennis palpis pedibusque rufo-testaceis seu rufis*. In valle Saraf- schan, variis locis. Käfer um Samarkand. 301 45. Bembidion (P.) abbreviatus Solsky. 1 Stiick in Sammlung Kraatz, das ziemlich auf die Beschreibung pafst. Das „capite tho- raceque supra brunneis, viridi - aeneo micantibus“ bei dilutipennis Solsky (specimen unicum in agro Kokandico) und bei abbreviatus (specimina duo d ad urbem Taschkent) deutet wohl auf unausge- färbte Exemplare. Hydrophilidae. 46. Helophorus micans Fald. (= subcostatus Kolen. = acuti- palpis Muls.). Ein Stück von 4 mill. Länge in Sammlung Kraatz. Es steht nichts im Wege den 5 mill. langen elegans Ballion mit nichtssagender Beschreibung („Elongato ovatus, griseo - testaceus, capite aeneo, prothorace 5 sulcato, lateribus sinuatis; elytris nigro- maculatis) aus Chodsent ebenfalls hierher zu ziehen. Der abge- kürzte Scutellarstreif ist klein, doch variirt dies auch. Staphylinidae. 47. Ocypus nitens Schrank (similis Fabr.). — 1 Ex. Oc. picipennis F. — 1 Ex. 48. Philonthus varians Payk. — N. s. Histeridae. 49. Hist. stercorarius Er. — 1 Ex. 50. Saprinus nitidulus Payk. — 1 Ex. Trogositidae — Cucujidae. 51. Tenebrionides turkestanica Solsky. — 1 Ex. 52. Silvanus Surinamensis L. — 1 Ex. L. v. Heyden. Scarabaeidae. 53. Gymnopleurus aciculatus Gebl. (violaceus Ball.). — Nicht s. 54. Copris Hispanus L. — Selten. 55. Onitis humerosus Pallas. 56. Onthophagus Amyntas Ol. — S. 57. Onth. rugosus Poda. — 12. 58. Onth. verticicornis Laich. — 1 SP. 59. Onth. marginalis Gebl. — S. 60. Onth. leucostigma Stev. — 1 d 2. 61. Onth. n. sp. 9. 62. Omiticellus fulvus Goeze (flavipes F.). — Selten. 63. Aphodius satellitius Herbst (pecari Fbr.). — S. 64. Aph. luridus Payk. — 1 Ex. 65. Aphodius Edgardi Harold. — Selten. 302 L. v. Heyden und G. Kraatz: Geotrypint. 66. Lethrus laevigatus Ball. B. M. 1870. p. 334. — N. selten. Durch ansehnliche Gestalt und die glatten Fld. ausgezeichnet. 67. Lethr. geminatus Kraatz. — N. s. S. Anh. No. 6. 68. Lethr. superbus Kraatz. — N. s. S. Anh. No. 7. 69. Lethr. pygmaeus Ball. B. M. 1870. pag. 337. An den auf dem Discus weitläufig, an den Seiten dichter punktirtem, stark punktirtem Halsschilde und seiner blauen Färbung leicht kenntlich. 8-11 mill. lang; selten. 70. Lethr. puncticollis Kraatz. — S. S. Anh. No. 8. Glaphyrini!). 71. Amphicoma Kuschakewitski Ball. — Nicht selten. Melolonthini. 72. Rhizotrogus solstitialis Linn. 3 Q. 73. Rhizotr. glabripennis Ball. B. M. 1870. p. 341. — S. 74. Rhizotr. Myschenkovi Ball. B. M. 1870. p. 341. — S. An dem gerade abgeschnittenen Clypeus und den segmentis 1—4 spi- nosis, spinis in lineis transversis dispositis leicht kenntlich. 75. Ancylonycha dilaticollis Ball. B. M. 1870. p. 342. — S. 76. Cryphaeobius brunneus Krtz. — 2 Ex. S. Anh. No. 9. 77. Polyphylla pulverea Ball. B. M. 1870. p. 342. — S: Wie- derum nur 1 Ex., welches wohl zu alba Pall. gehört. 78. Melolontha afflicta Ball. B. M. 1870. p. 343. — 3 Ex. Nach- dem mir nunmehr drei weitere Ex. vorgelegen haben, möchte ich die Ballion’sche Art doch vielleicht durch dichtere Behaarung etc. verschieden halten, doch kann da nur reiches Material sicher ent- scheiden. 79. Mel. praeambula Kol. — N. s. 80. Tanyproctus opacus Ball. B. M. 1870. pag. 339. — 2 Ex. 2d, 22. Eine ansehnliche Art, von der mir ein 2 von 15 mill. vorliegt, während die oS meist nur 10 lin. lang sind. 81. Adoretus nigrifrons Stev. — 1 Ex. Rutelini. 82. Phyllopertha variabilis Ball. B. M. 1870. pag. 344. — Ein ziemlich helles Ex. 1) Glaphyrus caucasicus Krtz. — Caucasus. 83. Käfer um Samarkand. 303 Dynastini. Pentodon humilis Ball. B. M. 1870. p. 346. — 2 Ex. die wohl von P. dubius nicht verschieden sind. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 100 Cetonini. Ozythyrea cinctella Schaum. — Häufig. Tropinota hirta Poda. — H. Cetonia afflicta var. — Grünlich und bläulich. S. Cet. Bogdanoffi Ball. — S. Cet. interruptecostata Ball. — S. Cet. sibirica Gebl. var.? — 1 Ex. Buprestidae. Julodini. . Julodis Kaufmanni Ball. B. M. 1870. I. p. 348. — S. Buprestini. . Capnodis 6-maculata Ball. B. M. 1870. II. p. 349. — N. s. . Anthazia (Cratomerus) fariniventris Putz. — 1 Ex. S. An- . Anth. aurulenta F. — 1 Ex. [hang No. 10. . Acmaeodera spec.? — 1 Ex. Sphenopterine. . Sphenoptera purpuriventris Krtz. —1 Ex. S. Anh. No. 11. . Sphen. derugata Redtb.? — 1 Ex. . Sphen. dubia Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 12. . Sphen. propingua Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 13. . Sphen. lateralis Fald. — 1 Ex. Spen. cuprea Ball. Bull. Mose. 1878. No. 2. p. 292. Siehe Anh. No. 14. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. Sphen. lucidicollis Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 15. Sphen. viridicoerulea Kriz. — 1 Ex. S. Anh. No. 16. Sphen. aeneomicans Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 17. Sphen. viridiaurea Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 18. Sphen. subtricostata Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 19. Sphen. Karelint Fald. — S. Sphen. Scovitzii Fald. — S. Chrysobothrini. Chrysobothrys affinis Fabr. — 1 Ex. Agrilini. Coraebus cyaneus Ball. 304 L. v. Heyden und G. Kraatz: . Elateridae — Cleridae. 110. Adelocera tristis Krtz. — N. selten. S. Anh. No. 20. 111. Adel. incompta Krtz. — S. S. Anh. No. 21. 112. Drasterius bimaculatus Rossi. — 1 Ex. 113. Cardiophorus ebeninus. — N. s. 114. Card. picticollis Krtz. S. Anh. No. 22. 115. Melanotus persicus Men. Cai. p. 157 (conformis Falderm. Nouv. mem. Mosc. IV. 1835. p. 163). Das caput ubique aequaliter confertissime distincte punctula- tum, die antennae thoracis basi multo longiores, der thorax con- cinne punctatus, die elytra evidenter punctato - striata etc. passen so gut auf meine neue Art, dafs ich in derselben den Faldermann- schen Kafer erkennen zu miissen glaube. Nicht selten. 116. Agriotes spec. Ein schlecht erhaltenes Ex. eines Agriotes in spec. wage ich nicht von paludum Kiesenw. aus Griechenland zu trennen. 117. Attalus marginicollis Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 23. 118. Chaetomalachius dasytoides Krtz. — 1 Ex. 119. Eulobonyz Turkestanicus Krtz. — Häufig. 120. Trichodes Turkestanicus ') Krtz. — 2 Ex. S. Anh. No. 24. 121. Ptinus quadrisignatus Fald. — 1 Ex. Tenebrionidae. 122. Gnathosia nasuta Men. — H. 123. Zophosis orientalis Deyr. Mon. p. 115; da dies dieselbe Art, die Faust orientalis genannt hat, habe ich ihr denselben ge- lassen. 124. Tentyria gigas Faldm. — Nicht häufig. 125. Tentyria gigas Faldm. var. minor. Nur 2 Ex. Kleiner als gigas (18 mill.), sonst derselben ganz gleich. 126. Capnisa Schrenkii Gebl. — Nicht selten. 127. Capn. elliptica Men. — Seltener als die vorige. 128. Capn. glabra Gebl. (Gnathosia). Wie die vorige. Diese Art ist als Gnathosia beschrieben und ein wenig zu breit abgebil- det; ich habe aber. den Typ verglichen, der eine echte Capnisa ist. 129. Dichillus brunneus Krtz. S. Anh. No. 25. 130. Cyphogenia brevicostata Krtz. Dtsche E. Z. 1881. p. 84. 2 Expl., die ganz mit meiner Beschreibung stimmen, aus Sa- markand. 1) Trichodes caucasicus Krtz. — Caucasus. Käfer um Samarkand. 305 131. Prosodes Staudingeri Krtz. In Samarkand kommt nicht selten eine grofse Art vor, welche Aehnlichkeit mit dem Prosodes Baerii hat, aber grölser ist, breitere Schienen und Tarsen hat, nach hinten weniger verengt ist, der Thorax nach vorn weniger verengt, sein Seitenrand weniger deutlich abgesetzt. Aber alle diese Merkmale lassen es zweifelhaft, ob wir es mit einer wirklichen Art zu thun haben, deren Hauptkennzeichen ich daher hervorheben wollte; sie möge Pros. Staudingeri heilsen. 3 Jg 229 in meiner Sammlung. — N. s. 132. Prosodes parumpunctata Krtz. — 2 Ex., eins in meiner Sammlung. S. Anh. No. 26. 133. Pros. brevitarsis Krtz. 2 Prosodes erreichen nicht die Grölse der erwähnten Stücke und haben einen nach vorn kaum erweiterten Thorax, sowie deutlich kürzere Tarsen an allen Fülsen; auch die Fühler sind kürzer; doch fehlt es an sonstigen guten Scheidungsmerkmalen. 134. Pros. undulata Krtz. S. Anh. No. 27. 135. Pros. obliquesulcatus Krtz. S. Anh. No. 28. 136. Pros. diloides Krtz. — 2 Pärchen in meiner Sammlung. S. Anh. No. 29. 137. Pros. Heydeni Krtz. — 2 Pärchen in meiner Sammlung. S. Anh. No. 30. 138. Pros. lucida Ball. Bull. Mose. 1878. No. 2. pag. 516. — 2 Pärchen in meiner Sammlung. S. Anh. No. 31. 139. Pros. pygmaeus Krtz. — 5 Pärchen in meiner Sammlung. S. Anh. No. 32. 140. Pros. minimus Krtz. — 3 Männchen in meiner Sammlung. S. Anh. No. 33. 141. Trigonoscelis muricata Pallas; 1 Ex. mit verhältnifsmälsig feiner Punktirung. 142. Blaps stenothoraz Fisch.; nicht selten. 143. Blaps longicornis Krtz. — S. Anh. No. 34. 144. Stalagmoptera Heydeni Krtz. S. Samarkand. S. Anh. No. 35. 145. Stal. incostata Krtz. — S. Samarkand. S. Anh. No. 36. 146. Stal. tuberculosa Krtz. — Ein Pärchen in meiner Samml. S. Anh. No. 37. 147. Stal. tuberculosa var.? modesta Krtz. — 1 Ex. in meiner Sammlung. S. Anh. No. 38. 148. Stal. dubia Krtz. — Ein Pärchen in meiner Sammlung. S. Anh. No. 39. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft II. 20 306 L. v. Heyden und G. Kraatz: 149. Stal. striata Krtz. — Mehrere Ex. in meiner Sammlung. S. Anh. No. 40. 150. Stal. mollis Krtz. — 1 Ex. in meiner Sammlung. Siehe Anh. No. 41. 151. Pimelia spectabilis Krtz. — N. s. S. Anh. No. 42. 152. Centrocnemis mollis Kraatz. S. Anh. No. 43. 153. Lasiostola piligera Krtz. S. Anh. No. 44. 154. Somocoelia pinguis nov. gen. Kraatz. — Selten. S. Anh. No. 45. 155. Platyselis tibiahs Ball. Durch die rundlichen Flecke auf dem Hinterleibe, deren Haare länger als bei ovalis und oblonga sind, ausgezeichnet. Unterseite der Hinterschenkel ebenfalls mit rostfarbenen Haaren dicht besetzt. 156. Platynoscelis lucidicollis Krtz.; nur 2 Ex. 157. Heterophilus pygmaeus Fisch. Lettre & Pandre Col. d. Rus- sie II. Taf. XX. p. 7 (Erodius). Faust beschreibt Horae Ross. 1875. pag. 247 ausführlich den Heterophilus picipes Fald. Faune. II. p. 55, welcher ein kleines Kä- ferchen von Krasnowodsk ist, wo er sehr häufig vorkommt. Eine zweite Art ist bis jetzt noch von Keinem gedeutet, von mir aber bei der Durchsicht der Fischer’schen Sammlung bemerkt und später von Haberhauer bei Samarkand gesammelt worden. Es ist der 2 lin. lange Erodius pygmaeus, der dem picipes sehr ähnlich ist, nur etwas grölser und merklich breiter. Beim ¢ sind alle Schen- kel von gleicher Stärke; an den Vordertarsen ist nicht, wie Faust p. 247 unten angiebt, Glied 3 und 4, sondern 2 und 3 sehr breit, 4 wiederum schmal. 158. Cabirus minutissimus Men. Eine kleine, zierliche Art, gröfser als die beschriebenen syri- schen; von den viel gréfseren Pedinus dadurch unterschieden, dafs die Basis des Halsschildes und der Flgd. gerade abgeschnitten ist, so wie durch die parallele und leicht niedergedrückte Gestalt. Häufig. 159. Penthicus granulosus Men. — Häufig bei Samarkand. 160. Penth. punctulatus Brulle (subeylindricus Men.). — 2 Ex. 161. Hedyphanes coerulescens Fisch. — N. selten. 162. Hedyph. niger? Krtz. — Häufig. S. Anh. No, 46. 163. Stenomar lucidicollis Krtz. — 2 9. S. Anh. No. 47. 164. Sten. laevicollis Krtz. — 1 3. S. Anh. No. 48. Käfer um Samarkand. 307 Rhipiphoridae — Oedemeridae. 165. Evaniocera Dufouri Latr. — Selten. 166. Meloé sulcicollis Krtz. — Häufig. S. Anh. No. 49. 167. Mel. cicatricosus Leach. — Häufig. 168. Mel. tuccius Rossi. — Selten. 169. Mel. pygmaeus Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 50. 170. Cerocoma Schreiberi Fabr. — Selten. 171. Cantharis luteo-vittata Krtz. — Häufig. S. Anh. No. 51. 172. Canth. Menetriesi. — Sehr selten. 173. Zonitis spectabilis Krtz. — Selten. 174. Zon. flava Tausch. 175. Hapalus necydaleus Pall. — Nicht selten. . 176. Hap. apicalis Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 52. 177. Ischnomera haemorrhoidalis. — Selten. Cerambycidae. 178. Prionus brachypterus Gebl. — 1 g\ in meiner Samml. 179. Clytus bicallosus Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 53. 180. Clyé. glabromaculatus Goeze (4-punctatus). — S. selten. 181. Agapanthia. detrita Krtz. — Selten. S. Anh. No. 54. 182. Agap. soror Krtz. — Nicht selten. S. Anh. No. 55. 183. Phytoecia circumdata Krtz. — Selten. — S. Anh. No. 56. 184. Phyt. ochraceipennis Krtz. — 1 Ex. S. Anh. No. 57. 185. Phyt. cinerascens Krtz. — Selten. S. Anh. No. 58. 186. Phyt. virescens Fabr. — Ein grofses und 1 kleines Ex. 187. Phyt. sibirica Gebl. — 1 Ex., ziemlich abgerieben. Chrysomelidae. 188. Labidostomis nitida Ball. Häufig. Der Umstand, dafs Ballion von dieser Art nur Männchen sah, erklärt sich vielleicht so, dafs er die kleineren Weiber nicht darauf bezog. Diese haben ein diehter punktirtes, mattes Halsschild, und erinnern an meine senicula, doch ist diese kleiner. 189. Coptocephala 1-fasciata Scop. (4-maculata L.). Drei Ex. haben viel Blau, aber die Beine der 1-fasciata (Mittel- und Hinter- schenkel schwärzlich). Dagegen ist der Kopf über der Oberlippe bei der einen roth, doch scheint mir dies kein Grund eine Art darauf zu gründen; bei einem zweiten Ex. mit rothen Beinen ist er in noch weiterer Ausdehnung roth. 190. Pachybrachys Glycyrrhizae Suffr. — N. s. 191. Gynandrophtalma viridis Kıtz.. Häufig. S. Anh. No. 59. 20 * 308 L. v. Heyden und G. Kraatz: 192. Chrysochares asiaticus Pall. — Einzeln. 193. Chrysomela circumducta Men. — Selten. 194. Oreina dolens Krtz. — Selten. S. Anh. No. 60. 195. Entomoscelis Adonidis Ball. — Sehr einzeln. 196. Hispa atra L. — 1 Ex. 197. Galleruca Sareptana Stierl. — Selten. 198. Cassida 11-notata Gebl. — Selten. 199. Cass. bella Fald. — 1 Ex. Am heme, 1. Pseudotaphorenus substriatus Ballion (brosciformis Heyden in litt.). — Apterus, niger, laevissimus, lucidus, comvezus. Capite sat magno, fronte convero, antice leviter biimpresso, post oculos rotundato-angustato; labro lato, antice medio parum emargi- nato. Palpis rufo-piceis. Thorace elongato, postice angustato, con- vexo, laevissimo, impunctato, angulis anticis fere rectis, acutiusculis, deflexis; lateribus parum rotundatis, postice angustatis, ante angulos posticos obtusos, fere acutos, perparum elevatos lenter sinuatis, basi margineque antico rectis; thorace antice medio arcuatim im- presso, arcu ad angulos directo, ibique profundiore, linea media le- viter impressa, ad angulos posticos late subimpresso, lateribus mar- ginato, non deplanato. Elytris ellipticis, valde convexis, ad humeros denticulatis, leviter punctato-striatis, interstitiis planissimis; stria septima ante apicem punctis 4 impressis, primo in apice ipso. An- tennis thorace longioribus rufo-piceis; articulis tribus primis lucidis, primo puncto setam longissimam gerenti. Pedibus nigris; tarsis di- lutioribus, supra glabris in utroque seru et unguiculis multistriatis; in JS pedum anteriorum articulis tribus dilatatis, subtus spongiosis; SQ tibüs apice fulvo - hirsutis, onychiis hirsutis, unguiculis nudis, non denticulatis. — Long. 18—20 mill. (Ball. 14, — Ballion führt meist geringeres Maafs an — Solsky 16 mill.). — Die Original-~ beschreibung lautet: „Piceo-niger, subnitidus; ore antennis pedibus- que rufo-piceis; prothorace elongato, convezo; elytris oblongo - ova- tis, convexis, subtilissime striatis, interstitiis planis, subopacis.“ — Bischkent. 2. Pseudotaphorenus juvencus Ballion (= perangustus Heyd. i. l.). — Apterus, niger, untennis pedibusque piceo-rufis. An- gustissimus, parallelus. Capite elongato, antice sat fortiter bim- presso, inter oculos frontemque rugis nonnullis transversis irregula- Käfer um Samarkand. 309 ribus, post oculos lateribus constricto. Thorace elongato, postice angustato, antice lateribus convero, supra plano, impunctato, laevis- simo, angulis anticis rectis acutiusculis, deflexis; lateribus non ro- tundatis , postice angustatis, ante angulos posticos rectissimos, per- parum allevatos minime sinuatis, bast margineque antico rectis; su- pra leviter transversim ruguloso, medio non profunde canaliculato, ad angulos posticos longe subimpresso, impunctato, lateribus margi- nato, non deplanato. Elytris longissime elliptieis, in G magis pa- rallelis, parum converis, supra deplanatis, leviter striato-punctatis, strüs bast profundioribus, postice ad suturam evanescentibus; inter- stitus planissimis; stria septima ante apicem punctis 4 impressis pi- lum gerentibus; humeris denticulatis. Antennis capite thorace non longioribus, rufis, articulis tribus primis lucidis, primo puncto setam longissimam gerenti. Pedibus piceo-rufis, tibiis intermediis, postico- rum et intermediorum farsorum articulis omnibus onychüsque supra multostriolatis, in g' pedum anteriorum articulis tribus dilatatis sub- tus spongiosis; J @ tibüs apice fulvo-hirsutis; onychiis subtus hir- sutis, unguiculis nudis. — Long. 135 —16 mill. — Samarkand. Nonnulla exemplaria. . Die Ballion’sche Diagnose lautet: Angustatus, rufo-piceus; pro- thorace elongato, basi truncato, utrinque impresso, anguls posticis rectis; elytris elongato-ovatis, nigro-piceis, convexis, subtiliter stria- tis, strüs obsolete punctatis, interstitiis planis; tarsis supra (g)labris, subtiliter striatis, unguiculis simplicibus. — Long. 11}, lat. 4 mill. — Im Thale Ssalukty-Tsai. 3. Pseudotaphozenus Kraatzii Heyd. nov. sp. Apterus. Piceo-rufus, supra deplanatus, adspectu subgeneris Antisphodri. Ca- pite longitudine thoracis, postice parum angustato, impunctato, inter antennas leviter longitudinaliter biimpresso, subtihter transverse ir- regulariter strigoso; oculis planulis. Antennis rufis, capite thorace longioribus, articulo tertio secundo fere triplo longiore. Thorace elongato, antice parum arcuato, basi fere recto, angulis anticis ob- tusis prominulis; lateribus usque ad medium parum rotundatis, dein usque ad angulos posticos rectiusculos minime angustatis et sinuatis, marginatis, antice parum elevatis, angulis posticis elevatioribus, linea media fortiter impressa, strigis binis impunctatis ad angulos posti- cos. Elytris longius ellipticis, maxima latitudo in medio, humeris aculis prominulis, fortiter striatis, strus subtilissime disperse punc- tatis, interstiliis convexiusculis, stria septima ante apicem unipunc- tata, striis 3, 4 ante apicem, 5, 6 multo antice postice conjunctis. . 310 L..v. Heyden und G. Kraatz: Pedibus gracilibus, longissimis, tarsorum articulis omnibus supra glabris, strigosis, subtus et onychiis setosis, unguiculis laevibus; S articulis tribus anticis pedum anteriorum dilatatis, subtus spongiosis. —— boyares ak woul Mas unicus in collect. Dom. Doct. G. Kraatz, cui viro doctis- simo amicissimo dedicatus. — Samarkand. Speciebus subgeneris Antisphodri, in cavernis viventibus, co- lore forma oculisque planis affinis, sed ob tarsos supra non pilosos da Pseudotaphoxenus collocandus. 4. Poecilus liosomus Chaud. (laevigatus Mén.). Magnus aterrimus, lucidus, laevigatus. Capite supra punctulato, inter an- tennas ruguloso foveolato. Antennis mediocribus, totis nigris, arti- culis tribus primis supra carinatis. Thorace fere quadrato, sed lon- gitudine paulo latiore, angulis obtusis rotundatis, lateribus aequaliter rotundatis, ante angulos posticos non sinuatis, postice lateribus ma- gis deplanatis, convexo sed medio deplanato, canaliculato, inter lineam mediam et angulos posticos strigis binis profundis quarum interna recta, externa brevior obliqua, interstitiis sat fortiter punc- tatis. Elytris thorace multo latioribus, fere triplo longioribus, non fortiter lateribus rotundatis, magis parallelis, humeris acutiusculis sed non prominulis, subtilissime antice evidentius striato - punctatis, interstitüs planissimis, interstitio tertio punclis tribus, primo ante medium, secundo post medium, tertio valde ante apicem. Pedibus nigris, onychüs utrinque plurime setosts; tarsis posticis extus solum- modo sulcatis (articulis 1, 2, 3 bisulcatis, carina divisis). Episterna postica extus sulcata. Subtus lucidus, impunctatus. Long. 14 mill. Samarkand. Nonnulla exemplaria. P. punctulato F. (laevigato Dufour) affinis sed episternis valde diversus. . Chaudoir stellte in seiner Monographie (Abeille XIV. 1875— 1876) diese Art, die er nur nach der Beschreibung kannte, in die Gruppe 1. zu den Arten mit seitlich nicht gefurchten Hinterepi- sternen, wohl meist aus dem Grunde, weil Liosomus durch seine glatten Decken an punctulatus erinnert. Menetries erwähnt nichts über die Sculptur der Tarsen und Episternen. Durch die Form dieser Körpertheile tritt Jiosomus in nähere Verwandtschaft zu P. Lucasi Rche. aus Algier, der aber hinten verengtes Halsschild und auf dem dritten Deckenzwischenraum nur zwei Punkte hinter der Mitte hat. — Liosomus kommt nach Menetries und Solsky (Fedt- schenko Reise Turkestan), der nur eine lange russische Beschrei- Käfer um Samarkand. 31] bung giebt, bei Samarkand und Taschkent (132 mill.), nach Ballion bei Wernoje und Kuldsha vor. 5. Derus Kraatzii Heyd. n. sp. Elongatus, elytris obscure violaceis. D. advenae Quens. affinis, sed diversus colore thorace- que postice magis punctato et non constricto diversus. D. poli- tus Motsch. rufo-piceus est, elytris levissime striato-punctatis. Capite thoraceque nigris, lateribus parum violaceo tinctis. Illo laevigato, ad oculos impresso, leviter punctato. Antennis rufo-piceis, articulis tribus primis supra non carinatis (inde ad generem Derus Motsch. et non ad Poecilos pertinet). Thorace subcordato, lateribus usque ad angulos posticos obtusos sensim rotundato, postice non corstricto et sinuato, angulis posticis ipsis perparum dentiformibns, angulis anticis parum productis rotundatis, supra plano lucido, me- dio canaliculato, basi utrinque bistrigato, in strigis, quarum interna minus profunda, externa mullo brevior est, fortiter, in basi media leviter punctato. Elytrorum forma ut in D. advena, fortius striata, punctis antice majoribus profundioribus, interstitiis perparum con- verioribus. Abdomine fortius punctato, segmento primo lateribus non ruguloso. Pedibus antennis obscurioribus. — Long. 124 mill. Mas unicus et femina nigra, elytrorum lateribus strigisque tho- racis solummodo violaceo tinctis, in collect. Dom. Doct. Kraatz. 6. Lethrus geminatus Kraatz. Maximus, niger seu nigro- aeneus, nitidus, clypeo antice subtruncato, mandibulis lunaribus, sin- gula ramo incurvo longo, apice subdentato armato, prothorace trans- verso-convero, antice posticeque emarginato , lateribus nonnihil ro- tundatis, angulis posticis rotundatis, anticis obtusis, disco plerumque vage punctato, lateribus magis minusve punctatis, elytris rotundato triangularibus, humeris productis, rotundatis, 5—8 striatis. — Long. 18—23 mill., lat. 10—14 mill. Noch gröfser als laevigatus Ball., einzelne grofse Exempl. mit deutlichem Erzglanz, die meisten schwarz, glänzend. Der Kopf ist bald dichter, bald feiner punktirt, der Clypeus vorn gerade ab- geschnitten, der Zahn der Mandibeln an der Spitze ein wenig ge- theilt, gleichsam eingeschnitten. Die Vorderecken des Thorax’ sind leicht gerundet, die Hinterecken ganz abgerundet, die Oberseite ist sehr verschieden punktirt, bisweilen ziemlich gleichmäfsig, bisweilen der Discus fast glatt. Beim dist der erste, dritte und fünfte Zwi- schenraum breiter, nach aufsen weiter nichts deutlich zu erkennen, bei den 2 sind meist 8 Zwischenräume deutlich, gleichweit von einander entfernt. Häufig, 312 L. v. Heyden und G. Kraatz: 7. Lethrus superbus Kraatz. Major, niger, aeneo-micans, nitidus, capite punctulato, clypeo antice subtruncato, mandibulis lu- naribus, singulo ramo incurvo, medio dente obtuso armato, apice acuto, transverso convexro, anlice vir posticeque marginato, lateribus nonnihil rotundatis, angulis anticis subrectis, posticis rotundatis, disco crebre punctato, elytris rotundato-triangularibus, humeris pro- ductis, 8 punctato-striatis, interstitus irregulariter punctatis, subtus niger. — Long. 20 mill., lat. 11 mill. An dem lebhaften röthlichen Erzglanz sofort zu erkennen, ebenso an seiner Gréfse. Die Mandibeln haben ziemlich in ihrer Mitte eine zahnartige Erweiterung; am Ende laufen sie spitz zu. Kopf und Halsschild sind ziemlich dicht und deutlich punktirt, die Vorderecken des Halsschildes fast rechte, die Hinterecken abge- rundet. Die Vorderecken der Fliigeld. vorgezogen, diese deutlich 8streifig, die Zwischenräume deutlich gewölbt, unregelmalsig punk- tirt und gefurcht. Die Zähne an den Beinen, namentlich den vor- deren, deutlich. — Selten. 8. Lethrus puncticollis Kraatz. Niger, subcoeruleus, niti- dulus, clypeo late impresso, apice truncato, mandibulis brevibus, sub- absconditis, inermibus, labro prominulo, apice profunde emarginato, prothorace conveziusculo, antice vic emarginato, postice truncato jateribus rotundatis, angulis posticis rotundatis, anticis obtusis, su- pra dense subaequaliter punctato, elytris triangularibus obsolete striatis, vage et irregulariter punctatis, humeris rotundatis. — Long. 13—15 mill. Von der Beschreibung des microbuccis Ball. pag. 337 nur da- durch abweichend, dafs er nicht leviter aeneo- micans, sondern schwärzlich ist, die Flgd. mit schwach bläulichem Schimmer, 13— 15 mill. lang. — Selten. Glaphyrus caucasicus Kraatz. Obscure aeneus, elytris obscure rufis, elytris villoso vittatis, capite bidentato, thorace late- ribus 'pallide hirsuto, pygidio nigro, modice dense pubescente, anten- nis piceis, clava elongata, corpore subtus vium, femoribus viridibus tibiis tarsisque viridi-nigris. — Long. 11 mill. Antennarum clava longiore, thorace dense et fortiter punctato, linea media utrinque apicem versus evanescente ad medium baseos laevi, femoribus non incrassatis insignitus. Dem Gl. modestus nahe stehend, der Thorax aber nicht kupfrig, sondern mehr messingglänzend, die rothbraunen Fld. mit nur we- Käfer um Samarkand. 318 Cryphaeobius. Antennae clava triarticulata. Caput clypeo magno, lateribus parum, antice distincte reclinato, truncato, medio laevi. Thorax basi apiceque truncatus, lateribus fortiter angulatis. Elytra plus duplo longiora, parum latiora, subinaequalia, crebre fortius pilosa, punctorum serie ad suturam parum distincta. Pedes longiusculi, tibiis anticis fortius tridentatis, tarsis ante- rioribus articulo primo ceteris paullo longiore, tribus sequentibus fere aequalibus, ultimo longiore, ungwieulis fissis, posticis articulis A primis aequalibus, ultimo paullo longiore. Die Gattung zeichnet sich namentlich darch die Gestalt des Halsschildes aus, welches an den Seiten stark gewinkelt ist, sowie durch die kurze, dreiblättrige Ftihlerkeule. Das Männchen ist noch unbekannt, dürfte aber unschwer zu erkennen sein. Mit keiner bisher bekannten Gattung zu verwechseln. 9. Cryphaeobius brunneus Krtz. Brunneus, capite clypeo truncato, leviter antice reclinato, linea impressa ante oculos a ca- pite separato, minus crebre punctato, capite crebre punctato, ante lineam glabro, thorace hexagono, lateribus parum dense longius fulvo ciliato, supra modice crebre punctato, scutello majusculo, punc- tis nonnullis instructo, elytris thorace plus quam duplo longioribus, pone basin paullulum ampliatis, parum crebre fortius punctatis, ab- domine lateribus crebre medio parum punctato, metathorace creber- rime subtiliter punctato et pubescenti. — Long. 8 mill. Braun; der Clypeus durch eine eingedriickte Linie vom Kopfe getrennt, vorn leicht zurückgebogen, gerade abgeschnitten, weit- läufig punktirt. Der Kopf ziemlich dicht punktirt, vor der einge- nig markirten Haarstreifen. Der Kopf dicht punktirt, das Kopf- schild vorn gerade abgeschnitten, mit deutlich vorgezogenen Vor- derecken. Schildchen dicht punktirt, die Spitze glatt. Das Hals- schild ist deutlich schmaler als bei modestus, die Mitte kaum, die Seiten lang behaart. Die Flgd. wenig glänzend, fein punktirt, die leicht erhabenen Streifen. stärker. Der Hinterleib ist oben dicht weils behaart, unten nur dünn schwärzlich, die letzten Segmente rothbraun. Beim g' sind die Flgd. am Ende höchstens stumpfwinklig ab- gerundet, die hinteren Schienen ohne Nebenzahn. Das 2 ist unbekannt. Im Caucasus (Staudinger). 314 L. v. Heyden und G. Kraatz: drückten Linie glatt. Das Halsschild ist vorn und hinten fast ge- rade abgeschnitten, an den Seiten stark winkelig erweitert, mit einzelnen lang abstehenden Haaren besetzt, oben ziemlich weit- läufig und stark punktirt. Die Flgd. sind gleich hinter der Basis etwas erweitert, dann gleichbreit, hinten zugerundet, mälsig weit- läufig ziemlich stark punktirt, neben der Naht ein wenig bemerk- barer Nahtstreif. Beine wie oben geschildert. 2 Ex., eins in meiner Sammlung. 10. Cratomerus fariniger Krtz. Oblongus, subnitidus, viri- dis, pectore segmentorumgue basi farinosis. — Long. 8 mill. Mas: femoribus posticis incrassatis. Von oben gesehen einem grünen Cratom. cyanicornis ziemlich ähnlich, ganz grün, aber auf der Unterseite die Brust und die An- fänge der Hinterleibssegmente mit dichter, weifser, farinaartiger Behaarung besetzt. Der Kopf dicht punktirt, in der Mitte leicht eingedrückt. Halsschild und Figd. wie bei cyanicornis gebaut. Ein Männchen. il. Sphenoptera purpuriventris Krtz. Supra aenea, sub- tus tota purpurea, marginibus corporis flavis, capite crebre punc- tato, antice leviter impresso, postice linea media subtiliter impressa, thorace latitudine duplo longiore, medio subtiliter impresso, parce punctulato, lateribus crebre punctato, margine laterali subcupreo, scutello latitudine duplo longiore, apice truncato, elytris apicem ver- sus fortius acuminatis, interstitio tertio basi elevato, ceteris vir ele- vatis, punctorum strüs subtilibus parum perspicuis, margine lateral basin versus subceupreo. — Long. 19 mill. Vorn breit, hinten auf dem letzten Drittheil plötzlich verschmä- lert, durch die purpurne Unterseite sehr kenntlich; an den Rändern des Körpers weilslich oder gelblich behaart; die Seiten des Thorax leicht nabelförmig punktirt, ganz mit Behaarung bedeckt. Der Kopf ist leicht verflacht, vorn verflacht, mäfsig dicht und deutlich punktirt, hinten weitläufig und fein, mit feiner Mittellinie. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, die Vorderecken etwas vortretend, hinten zweimal ausgeschnitten; der mittlere Theil ist in der Mitte leicht vertieft, jederseits leicht aufgebogen, hinten vor- gezogen, glatt, einzeln punktirt, jederseits ein tief punktirter, seit- licher Theil, der Seitenrand selbst etwas aufgetrieben, leicht kupfrig. Schildchen quer. Flgd. dreimal so lang als das Halsschild, der dritte Zwischenraum an der Basis etwas aufgetrieben, vor der Mitte Käfer um Samarkand. 315 jederseits leicht eingedrtickt, an der Spitze einzeln zugespitzt, ohne auffallende Erhabenheiten etwas uneben, Punktreihen hier und da verwischt. Unterseite purpurn, auf dem Hinterleibe einzeln punk- tirt. Prosternum seitlich punktirt, sonst einzeln. Beine kupfrig, Vorderschienen sehr schwach gekrümmt. Ein Exemplar. 12. Sphenoptera dubia Krtz. Viridi-aenea, capite creber- rime punctato, medio impresso, thorace capite parum latiore, medio longitudinaliter impresso, utrinque irregulariter impresso, basi bisi- nuato, angulo apicali acuto valde producto, depresso, scutello bre- viore, elytris sensim acuminatis, interstitiis primo (marginal) postice elevato, terlio quintoque basin versus, septimo basi (humeris) tenui- ter elevatis, abdomine crebre subtihter sicutt prothorace punctato, prothorace apice, mesothoraci et metathoraci segmentoque promo basi aequaliter profunde impresso. — Long. 124 mill. Durch den Eindruck auf Meso- und Metasternum, das unten dicht punktirte Halsschild und den dicht punktirten, an den Seiten greisbehaarten Hinterleib etwas von der Sphenoptera abweichend, doch habe ich keine Gattung darauf begründen wollen. Der Kopf ist lebhaft erzgrün (mit Ausnahme des weitläufig punktirten Hin- terkopfes), dicht punktirt, in der Mitte mit einem kleinen, halb- kreisförmigen Eindruck. Der Thorax etwas breiter als der Kopf, ziemlich lichtgrün, an der Spitze seitlich nach unten gerichtet, an der Basis zweimal ausgebuclitet, in der Mitte der Länge nach ver- tieft, seitlich jederseits über der Basis, überall weitläufig und punk- tirt, nur in den Hinterecken etwas dichter. Sentellum um die Hälfte breiter als lang. Flügeld. allmählig schwach nach der Spitze verengert, mit 9 deutlich punktirt-eingedrückten Längslinien, der erste (Nath-) Zwischenraum nach hinten deutlich erhaben, der 3te und Ste nach der Basis zu schwach, der 7te an der Schulter. Unterseite hell erzfarben, Hinterleib und Thorax dicht punktirt, der Meso- und Metathorax in der Mitte vertieft, das erste Hinter- leibssegment an der Basis ebenso, aber viel schmäler. 13. Sphenoptera propinqua Krtz. Sph. laterali valde affi- nis, sed strüs elytrorum fortioribus, thoracis medio punctato et ca- pite crebre punctato, spatiis 2 paullo elevatis laevibus. — Long. Bat din. Der mittleren Zateralis an Grölse gleich, von ganz ähnlichem Gesammtbau, aber der Kopf mit 2 glatten Reliefs, im Uebrigen ziemlich dicht punktirt. Das Halsschild ist doppelt so breit als 316 L. v. Heyden und G. Kraatz: lang, in der Mitte der Länge nach eingedrückt, mälsig dicht und fein punktirt, an den Seiten der Länge nach eingedrückt, dicht und kräftig punktirt, der Seitenrand bis zur Mitte schwach verdickt, der Hinterrand jederseits stark ausgebuchtet, Schildchen doppelt so breit als lang (breiter als bei /ateralis). Die Flgd. hinter der Mitte verschmälert, der dritte Zwischenraum breiter, glatt, die anderen Punktstreifen deutlich, verhältnilsmäfsig tief, ihre Zwischenräume punktirt, Zwischenraum 3 auf der vorderen Hälfte, 5 auf dem vor- deren Dritttheil, 7 nur wenig erhöht. Unterleib bläulich violett» weitläufig punktirt; Unterseite jederseits dicht behaart, das Proster- num bläulich, weitläufig punktirt. Ein Exemplar. 14. Sphenoptera cuprea Ball. Capite parce punctulato, convexo, thorace latitudine duplo longiore, converiusculo supra laevi, medio linea antice via impressa, angulis anticis depressis, acumi- natis, posticis rectis, omnium subtilissime parce punctatum, elytris subtilissime striatis, interstitiis 3, 5, 7 basi elevatis; subtus? — Long. 12—13 mill. — Bull. Mose. 1878. No.2. p. 292. Ziemlich gewölbt, dunkel erzfarben, Kopf weitläufig punktirt, Halsschild ziemlich gleichmälsig gewölbt, weitliufig fein punktirt, an den Seiten ein wenig deutlicher punktirt. Flügeld. sehr fein punktirt gestreift, Zwischenraum 1, 2 a. 3 an der Basis verdickt, ebenso 4 und 5 und 6 und 7 die Naht an der Spitze, die Flgd. im Uebrigen glatt. Ein Exemplar. 15. Sphenoptera lucidicollis Krtz. Elongata, laete cu- prea, subtus cyanea, capite leviter modice impresso, antice crebrius postice parcius punctulata, thorace latiore, longitudine duplo latiore, angulis anticis defleris, posticis rectis, parte media triangulariter leviter impresso, valde nitido, parce punctato lateribus, crebrius for- tus punctatis, elytris regulariter punctato-striatis, ad scutellum pa- rum impressis, interstitüs 3 et 5 basi elevatis, 7° humerum elevante, primo postice elevato, subtus parce punctato, mesothorace et meta- thorace medio impressis. — Long. 12 mill. Oben ziemlich triib erzfarben, mit Ausnahme des lichten Hals- schilddiscus, unten eyanblau, an den Seiten weils behaart. Der Kopf ist glänzend, flach gedrückt, weitläufig, fein punktirt. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, in der Mitte breit flach gedrückt, an den Seiten leicht vertieft, der Eindruck von einem, bis zu zwei Drittel der Länge an Breite zunehmenden, dann ver- Käfer um Samarkand. 317 schwindenden, aufgeworfenen Seitenrande begrenzt, dicht und an der Basis stark punktirt, der mittlere Theil hinten deutlich vor- springend, an der Basis fast glatt, in der Mitte und nach vorn ziemlich weitläufig punktirt. Das Schildchen quer. Die Fld. nach hinten allmählig verengt, an der Basis ein wenig aufgeworfen, mit 8 deutlichen länglichen Punktstreifen, am Schildchen vertieft, der dritte Zwischenraum leicht erhaben, aufserdem die Ecke schwach erhaben, der Raum daneben eingedrückt; die Flügeld. sind dunkel kupfrig braun, die Zwischenräume der Streifen kaum punktulirt; der Hinterleib ist weitläufig punktirt, das Mesosternum kräftiger; die Mittel- und Hinterbrust sind in der Mitte der Länge nach schmal eingedrückt; die Vorderbeine sind leicht gekrümmt. Ein Exemplar. 16. Sphenoptera viridicoerulea Krtz. Supra obscure cu- prea, opaca, subtus viridi-coerulea, abdomine albo-marginato, capite subtilissime punctulato, thorace longitudine duplo latioribus, medio late impresso, postice producto, ante scutellum truncato, vage subti- hter punctulato, lateribus leviter impressis, minus dense et subtiliter punctatis, sed tantum parce impressa, limbo lateral subtiliter punc- tulato, elytris subtiliter 8 punctato-striatis, ad basin vir elevatis, ad suturam impressis, abdomine viridi-coeruleo purce, prosterno meso- sternoque fortiter parce punctatis. — Long. 13 mill. Der vorhergehenden sehr ähnlich gebaut, nach hinten allmäh- lig verschmälert, oben dunkel kupferbraun, unten dunkelblau mit einem Stich ins Grünliche, die Seiten des Hinterleibs weilslich ge- randet. Der Kopf ist flach gedrückt, in der Mitte der Basis mit feiner Längslinie, fein punktulirt, braun, ziemlich glänzend. Der Thorax ist fast doppelt so breit als lang, in der Mitte sanft einge- drückt, weitläufig punktirt, nach hinten vorgezogen, vor dem Schild- chen abgeschnitten, der Seitenrand wenig deutlich abgesetzt, neben demselben ein Längseindruck, welcher kräftig punktirt ist, der Sei- tenrand selbst nur fein. Das Schildchen ist quer, hinten zuge- spitzt. Die Flgd. sind so breit wie der Thorax, nach hinten ver- schmälert, mit 8 feinen Punktstreifen, längs der Nath leicht ver- tieft, an der Basis wenig deutlich. Die Vorderschienen sind vorn deutlich eingebogen. Abdomen weitläufig punktulirt, Vorderbrust deutlich, Mittel- und Hinterbrust nicht eingedrückt. Ein Exemplar. 17. Sphenoptera aeneomicans Krtz. Aenea, nitida, subtus abdominis laterıbus haud albis sed thoracis et metathoracis lateribus late, abdomine toto crebre distincte, prosterno, mesosterno, meta- 318 L. v. Heyden und G. Kraatz: sternoque mediis crebre punctatis, capite convexo, irregulariter dense punctaio, thorace longitudine duplo latiore, subaequali, medio vir elevato, producto, ad scutellum truncato, scutello transverso, postice paullo producto, elytris apicem versus dilatatis, basin versus eleva- tis, punctato-striatis, strus ad suturam fere nulls, tarsis rectis. — Long. 114 mill. Durch ihren blanken Glanz ausgezeichnet, ähnlich wie die eu- ropäische rauca, aber der Thorax eben, ziemlich gewölbt, in der Mitte weitläufig punktirt, dann ein schmaler, dichter punktirter Streif, dann der breite, wiederam weitläufig punktirte Seitenrand. Der Kopf ist sehr dicht punktirt, etwas unregelmäfsig. Die Flgd. sind allmählig verschmälert, an der Basis leicht aufgewölbt, fein punktirt-gestreift, die Punktreihen nach der Nath hin fast null, die letztere nur an der Spitze vertieft, daselbst etwas bestäubt. Die Unterseite ziemlich dicht punktirt, namentlich auch das erste, in der Mitte vertiefte Segment, die leicht vertiefte Hinterbrust und das ebene Prosternum. Vordertibien gerade. Ein Exemplar. 18. Sphenoptera viridiaurea Krtz. Viridi-aurea, nitida subtus densissime punctulata, capitis lateribus, prosterno, mesostermi abdominisque basi albis, capite densissime, thorace cylindrico den- sissime punctato, elytris humeris productis, punctato-striatis, densis- sime punctulatis. — Long. 7 mill. Viel kleiner als die vorhergehenden, durch ihre glänzend gold- grüne Farbe ausgezeichnet, unten grofsentheils weifslich behaart. Die Fühler kurz, die ersten Glieder nicht länger als die folgenden, nicht so stark sägeförmig. Die Stirn hat vorn einen W förmigen Ausschnitt, vor dem erst der dreieckige Ausschnitt liegt, in den die Oberlippe eingelenkt ist. Ueber diesem Eindruck ist ein nach hinten spitz zulaufender Eindruck, hinter dem der Kopf noch dich- ter punktirt ist, als sonst. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, hinten über dem Schildchen vorgezogen, nachher nach den Aufsenwinkeln zu, Vordertheil leicht vorgezogen, oben leicht gewölbt, dicht punktirt, ohne deutliche Eindrücke. Das Schildehen ist fast dreieckig. Die Flgd. haben 8 regelmäfsige Punktstreifen, innerhalb derer sie dicht punktirt und gleichmäfsig gewölbt sind, die Schultern stark erhaben. Unterseite überall äufserst dicht punktirt. — Ein Exemplar. 19. Sphenoptera subtricostata Krtz. Obscure cuprea, subopaca, capite thoraceque vix punclatis, hoc utrinque pone medium Käfer um Samarkand, 319 punctis 2 cupreis majoribus, scutello transverso, acuminato, elytris subtricostatis, apicem versus modice acuminatis. — Long. 63 mill. Durch ihre Kleinheit ausgezeichnet, kupferfarben, ohne Glanz. Kopf und Halsschild kaum punktirt, dieses neben den mittleren Erhabenheiten, jederseits hinter der Mitte mit einem grölseren und einem kleineren (vielleicht nicht immer vorhandenen) rundlichen Eindrucke, sonst weitläufig fein punktirt, die Flgd. sehr fein punk- urt gestreift, die gewöhnlichen erhabenen Zwischenräume etwas er- haben, namentlich an der Schulter, leicht schwärzlich gegen das Kupferbraune des Grundes abgehoben. Kopf mafsig dicht und deutlich punktirt, mit vertiefter Mittellinie. Halsschild doppelt so breit als lang, mit Ausnahme der beschriebenen Eindrücke bräun- lich, diese röthlich braun. Die Fled. zeigen an der Basis, nament- lich der Schulter, drei schwache schwärzliche Erhabenheiten, welche sich nach hinten fortsetzen, und sind im Uebrigen kupferbraun. 20. Adelocera tristis Kıtz. Piceo-nigra, nitidula, capite confertim, thorace crebre punctato, angulis posticis acutis lateribus leviter rotundatis, angulis anticis producto-defleris, scutello trans- versal, elytris aequilatis, apicem versus angustatis, bast paullo de- chivibus, dense subtiliter punctatis. -— Long. 15 lin. Pechschwarz, fettglänzend; die untere Kinnplatte ist so weit vorgezogen, dafs sie mit der Stirnplatte die Mundtheile verbirgt. Der Kopf ist dicht punktirt. Das Halsschild ist hinter der Mitte verengt, mit rechtwinkligen Hinterecken, oben gewölbt, mit herab- gebogenen, vorgezogenen Vorderecken ziemlich dicht und deutlich punktirt. Das Schildchen von der bei Adelocera gewöhnlichen Bil- dung, die Flgd. ebenfalls dicht und fein punktirt, nach hinten fei- ner. Unterseite des Hinterleibs dicht und fein, des Halsschildes dicht und ziemlich stark punktirt. Beine pechschwarz. Ziemlich selten. 21. Adelocera incompta Krtz. Nigro-picea, vir nitidula, capite thoraceque confertim punctatis, his angulis posticis acutis, lateribus leviter rotundatis, angulis antieis producto defleris, elytris aequilatis, apicem versus angustatis, basi subdechvibus, dense sub- titer punctatis, — Long. 184 lin. Der vorhergehenden sehr ähnlich, aber gröfser und die untere Kinnplatte nicht so stark vorgezogen, so dafs die rothbraunen Taster deutlich sichtbar sind; auch der Thorax etwas länger. Es genügt auf die Beschreibung der vorhergehenden zu verweisen, und zu bemerken, dafs die Punktirung der Ober- und Unterseite feiner ist. — Selten. 320 L. v. Heyden und G. Kraatz: 22. Cardiophorus picticollis Krtz. Card. collari similli- mus, sed antennis longioribus, thorace paullo mitidiore, margine an- fico rufo, elytrorum striüs magis distinctis. Da die Mitte der schwarzen Färbung des Halsschildes das Scutellum fast erreicht, so bleiben die Hinterecken in weiter Aus- dehnung roth. Die Fühler sehr schlank, Glied 3 viel gestreckter als 2, so lang als die folgenden. 23. Attalus marginicollis Krtz. Coeruleus, ore, thoracis lateribus elytrorumque apice interno rufis, antennis filiformis, thorace longitudine duplo fere latiore, antice oblique truncato, postice cum lateribus rotundatis, basi leviter elevato, elytris coeruleis, pedibus elongatis. — Long. 4 mill. Meinem Jateralis ziemlich nahe stehend, aber gréfser, die Fld. dunkelbraun, nur an der Innenseite geröthet, der Mund und der Seitenrand des Halsschildes roth, dieser nach vorn schmäler, nach hinten breiter. Die Fühler sind einfarbig schwarzblau, Glied 3 etwas länger als 2, die folgenden nicht länger. Der Kopf ist grünlich, jederseits schräg eingedrückt. Das Halsschild ist in der Diagnose beschrieben, vorn in der Mitte vorgezogen, der ganze Hinterrand etwas aufgebogen. Die Flgd. sind dreimal länger als das Halsschild, dunkelblau, hinten einfach umgekrümmt. Die Beine sind sehr lang, die Hinterschenkel leicht gekrümmt. Ein Exemplar. 24. Trichodes Turkestanicus Krtz. Viridis, antennis te- staceis, elytris viridibus, angulo humerali cum macula media externa conjuncta, apicali fere ad medium usque producta, extus latiore. — Long. 10 mill. Griin, Kopf und Halsschild fein punktirt, Fühler rothgelb, Flgd. grün, ein Schulterfleck der sich mit einem bis zur Mitte rei- chenden, etwas gröfseren Mittelfleck längs des Aufsenrandes ver- bindet, und ein Fleck vor der Spitze, der fast bis zur Mitte reicht, aber wenig grofs ist, rotbgelb. Beine grün, Körper mialsig dicht mit längeren gelben Haaren besetzt. Flgd. dicht punktirt, Hals- schild dagegen fast gar nicht auf dem gröfseren Theile vor der eingedrückten Randlinie des Halsschildes am Vorderrande. Zwei Ex., davon 1 bei mir. Trichodes Caucasicus Kraatz. Viridis, elytris, rubro - te- staceis, fasciis duabus transversis, sutura tota apiceque viridi - coe- ruleis, sutura basin versus haud latiore, sed angusta, anten- narum apice pedibusque corpori concoloribus. — Long. 33 — 43 lin. Käfer um Samarkand. 321 25. Dichillus brunneus Krtz. Piceo-brunneus, postice levi- ter dilatatus, antennis articulis 3—10 leviter transversis, capite tho- raceque crebre subtiliter punctatis, nitidulis, elytris subtiliter pun- ctato-striatis, striis apicem versus evanescentibus. — Long. 34-4 mill. Dunkelbraun, ganz von der gewöhnlichen Gestalt der Dichil- lus; der dicht punktirte Kopf rundlich, die Fühler kräftig, Glied 3—10 leicht transversal, das Halsschild kaum breiter als der Kopf, nach hinten leicht verengt, oben dicht punktirt, die Flgd. in der Mitte etwas breiter, fein punktirt gestreift, zwischen den Streifen eine Reihe feiner Punkte. Beine braun. — Ziemlich selten. 26. Prosodes parumpunctata Krtz. Pros. cribrellae Baudi subsimilis, sed major, thorace laevi, elytris parce punctatis facillime dignoscenda, nigra, nitida, latiuscula, antennis articulis 4 — 7 lati- tudine duplo longioribus, S—10 fere globulosis, ultimo acuminato, capite glabro, medio transversim impresso, thorace coleopteris angu- stiore, lateribus subrectis (J) aut leviter ante medium rotundatis (2) viz punctulata, basi transversim impresso, elytris ovalibus, pone me- dium paulo dilatatis, punctis numerosioribus (31) seu paucis et de- bihoribus ad latera impressis, medio laevibus, pedibus mediocribus, maris paulo longioribus. — Long. 25—26, lat. 10 mill. Von der breiten Gestalt der eribrella Baudi (punctulata Faust), durch die weitläufigen Punkte der Flgd., den ganz glatten, kaum bemerkbar punktirten Thorax und die fast gleichlangen Beine leicht zu unterscheiden. Die Flgd.punkte fehlen an der Basis und sind überhaupt nur an den Seiten weitläufig gestellt, bald stärker, bald schwächer. — Sehr selten, nur 2 Ex. Eine kleine Art, welche dadurch sehr ausgezeichnet ist, dafs die grünen Binden auf den Flgd. die Nath nur ganz schmal ein- fassen; vorn wird sie auf dem abschüssigen Theile wieder grün; dabei ist der Käfer schön grün. Kopf und Halsschild ebenso, ziemlich deutlich punktirt, die Fühler grün, die ersten Glieder un- ten gelblich. Die erste Binde läfst vorn einen grofsen, fast vier- eckigen Theil der Flgd. frei, welcher rothgelb ist, ebenso den Aufsenrand; die zweite Binde ist gerade, etwas breiter, und läfst den Aufsenrand nicht frei; sie ist vorn und hinten gerade abge- schnitten. Auf der Spitze steht ein länglicher, d. h. nicht runder, gemeinschaftlicher Fleck, der dieselbe einnimmt. Die Schenkel der / kaum stärker. Aus dem Caucasus von Staudinger erhalten. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft II. 21 322 L. v. Heyden und G. Kraatz: 27. Prosodes undulata Krtz. Forma fere Pros. mitidae Motsch., ovata, parallela, nitidula, thorace latitudine elytrorum sub. quadrato, angulis anticis subrotundatis declinatis, lateribus reclina- tis, supra vir punctulato, fovea basali ad angulos posticos parva profunda, scutello late triangulari, elytris parallehs, pone medium paullulum dilatatis, apice ut in Pr. nitidula 2 productis, supra un- dulatis, pedibus modice elongatis. — Long. 17—19, lat. 7—10 mill. S Antennis pedibusque longioribus, corpore angustato, elytris minus distincte vage granulatis. — Long. 17 mill. ® Latior, antennis pedibusque brevioribus, elytris distincte vage granulatis. — Long. 19 mill. Das @ ziemlich von der Gestalt der Pr. nitidula Motsch., vorn noch mehr gleich breit, das Z' ihm ziemlich ähnlich, aber stets kleiner, von derselben gleich breiten Gestalt, aber schmäler, das Halsschild nur wenig kürzer als breit. Kopf von der gewöhnlichen Gestalt, unpunktirt, die Fühler ziemlich gestreckt, Glied 4 bis 6 etwa doppelt so lang als breit, die folgenden kugelig, das letzte zugespitzt. Halsschild von der besprochenen Gestalt, nach vorn ein wenig erweitert, an der Spitze verengt, Vorderecken herabge- bogen, stumpf, Hinterecken etwas spitz, weil der Hinterrand jederseits leicht vorgezogen ist, Oberseite mit Ausnahme der herabgebogenen Vorderseite fast eben, kaum punktulirt, eine Grube innerhalb der Hinterecken deutlich vertieft. Die Flgd. sind kaum so breit als das Halsschild, gleichbreit, an der Spitze verengt, an den Seiten mit einer stumpfen Kante, die ganze Oberseite weit- läufig punktirt, beim ¢ ziemlich verloschen, bei den © meist deut- lich weitläufig undulirt. Beim co sind die Beine schlanker. 28. Prosodes obliquesulcata Krtz. Statura fere praece- dentis, sed major, antennis pedibusque validioribus, ills articulis 4—6 latitudine vir longioribus, 7° latissimo, latitudine breviore, sequentibus minoribus, subtransversis, ultimo acuminato, capite crebre subtiliter punctulato, thorace longitudine vix latiore, lateribus haud reclinatis, parallelis, supra converiusculo, crebre punctulato, elytris thoracis bast haud latioribus pone medium paullulum dilatatis, api- cem versus angustatis, supra sulcis obliquis circiter 20 impressis, pedibus maris paullo crassioribus. — Long. 194 — 22 mill., lat. 2 I mill: Dem vorhergehenden in der Gestalt ähnlich, aber das Q schmä- ler und daher 3 und @ weniger verschieden, an den 20 Schräg- furchen der Flügeld. sehr leicht zu erkennen. An den Fühlern ist Glied 4—6 kaum länger als breit, 7 am gréfsten, leicht transver- Käfer um Samarkand. 323 sal, 8—10 leicht transversal, 11 zugespitzt. Der Kopf ist deutlich, ziemlich dicht punktirt, durch eine verloschene bogenförmige Linie eingedrückt. Das Halsschild ist fast länger als breit, an den Sei- ten vor der Spitze verengt, diese herabgebogen, oben gewölbt, die Hinterecken kaum ausgezogen, fast spitzig, dicht und fein punktirt, ein deutliches Grübchen in den Hinterecken. Die Fld. sind hinter der Mitte schwach erweitert, mit etwa 20 Schrägfurchen, der um- gebogene Rand der Flgd. punktulirt; die Beine des etwas kräf- tiger, namentlich die Tarsen. Das Iste bis 3te Hinterleibssegment des @ leicht bauchartig vortretend. — Selten. 29. Prosodes diloides Kraatz. Mas: Elongata, angustata, subopaca, antennarum articulis 4—7 latitudine duplo longioribus, 8—11 sensim minoribus, globulis, 11 acuminato, capite crebre sub- tiliter punctato, fere aequali, thorace fere quadrato, ante medium paullo latiore, apice angustato et declinato, angulis anticis obtusis, posticis acutis, lateribus ante apicem paullo productis, supra immar- ginato, leviter convexo, crebre subtiliter punctato, puncto majori ad angulos posticos profundius impresso, elytris angustis, valde elon- gatis, lateribus rotundatis, ut in Pros. obtusa constructis, sed api- cem versus minus angustatis, pedibus elongatis. — Long. 25 mill., lat. 7—10 mill. Fem.: Multo latior et robustior, pedibus brevioribus. Etwa von der Gestalt der Pros. obtusa, jedoch das Halsschild beim g' schmaler, ungerandet, das Weib ebenfalls stark erweitert, aber sein Halsschild schmäler, ungerandet. Die Fühler schwarz, schlank, Glied 4—7 etwa doppelt so lang als breit, die folgenden kleiner, kugelig, das letzte zugespitzt. Der Kopf wie bei den verwandten Arten gebaut, über den Augen leicht ausgerandet, vorn leicht ausgeschnitten, oben mälsig dicht, sehr fein punktirt. Das Halsschild ist so breit als lang, mit geraden Seiten, an der Spitze abgerundet und niedergebogen, die Vorder- ecken stumpf, die Hinterecken spitzig, weil sie deutlich etwas vorgezogen sind, oben leicht gewölbt, dicht und fein punktirt, ein gréfserer Punkt in den Hintereeken vertieft; der Seitenrand ist kaum umgewendet, so dals er ungerandet zu nennen ist. Die Flügeldeeken ähnlich wie bei obtusa, aber nach hinten weniger verengt, dicht und fein punktirt, matt. Beine schlank. Das Weib sieht ganz verschieden aus, es ist viel breiter, das Halsschild sehr schlank, fast länger als breit, die Flgd. sind bis- weilen schwach gestreift, Segment 1—3 des Hinterleibes treten 21* 324 L. v. Heyden und G. Kraatz: bauchartig hervor, die Beine sind viel kürzer, die Tarsen daher weniger gestreckt. Einige Pärchen in meiner und v. Heyden’s Sammlung. 30. Prosodes Heydeni Kraatz. Elongata, nigra, nitida, an- tennis articulis apicem versus haud angustioribus, articulis 4—8 latitudine sensim duplo longioribus, 9— 10 rotundatis, capite antice transversim magis minusve longitudinaliter impresso, thorace latiore quam in Pr. diloidi, lateribus reflexis, angulis apicem versus deflexis, angulis posticis aculis, margine posteriore leviter emarginato, supra nitido, subtiliter punctato, puncto majusculo ad angulos posticos profundius impresso, scutello interdum pilis longis marginem posti- cum thoracis superantibus obtecto, elytris mitidis, subtiliter puncta- tis, paullo magis deplanatis quam in spec. praecedenti. — Long. 25 mill., lat. 9—10 mill. Fem.: Nitida, multo latior et robustior, pedibus brevioribus. Dem vorigen nahe verwandt, aber durch den Glanz der beiden Geschlechter und die Fühlerbildung sicher unterschieden. An den Fühlern sind Glied 4—8 ebenfalls fast doppelt so breit als lang, aber die folgenden kaum schmäler, kugelig. Der Kopf ist oben ziemlich dicht punktulirt, der Quere nach eingedrückt. Das Hals- schild ist ein wenig kürzer als beim vorhergehenden, nach vorn etwas mehr verbreitert, oben mehr gewölbt, mit deutlich abgesetz- tem Seitenrande, der Hinterrand meist deutlicher abgesetzt, die Gruben neben den Hinterwinkeln merklich tiefer und deutlicher punktirt. Ebenso sind die Flgd. glänzender, hinter der Mitte gleich- mälsig nach hinten verengt, nicht ein wenig erweitert, mit Spuren von erhabenen Rippen; Bildung der Beine wie beim vorigen. Das Weib ist kleiner als das der vorigeu Art, glänzend, der Thorax ein wenig kürzer und gewölbter, die Fühlerglieder 4—8 etwas kürzer. In meiner und v. Heyden’s Sammlung. 31. Prosodes lucida Ball. Bull. Mose. 1878. No. 2. p. 316. Elongata, nigra, valde nitida, antennis paullulum brevioribus quam in Pr. Heydeni, capite paullo ante medium transversim im- presso, crebre distincte punctato, thorace subquadrato, basin versus leviter angustato (in feminis viv), supra ante apicem angustato, conveziusculo, nitido, basi leviter marginata, anguiis posticis sub- rectis, vic punctulata, fovea majuscula ad angulos posticos densis- sime punctata, elytris fere ut in Pr. Heydeni constructis, valde niti- dis, parce punctatis, in fem. interdum parce striolatis, pedibus maris distincte longioribus. — Long. 19—22, lat. 7 —8 mill. Fem.: Brevior et latior, pedibus brevioribus. 19 mill., 74 mill. Käfer um Samarkand. 325 Von der schlanken Gestalt der Heydeni, aber (lack)glänzender, der Thorax stärker gewölbt. Die Fühler ähnlich gebaut. Der Kopf ziemlich weitläufig, fein punktirt, die Stirn der Quere nach vertieft, namentlich in der Mitte. Das Halsschild nach der Spitze zu erweitert, dann plötzlich verengt, beim 2 nicht verengt, nach vorn und hinten fast gleichmafsig verengt, oben ziemlich gewölbt, weitläufig punktirt, in den Hinterecken mit einer, beim 2 tieferen Grube, in derselben dicht punktirt. Die Flügeldecken etwas kürzer wie bei Heydeni, kaum punktulirt, beim Q merklich kürzer, biswei- len deutlich gestrichelt. Die Beine des g' merklich stärker und länger als die des 2. Zwei Pärchen. 32. Prosodes pygmaea Kraatz. Atra, opaca, 3 longiuscu- lus, 2 breviuscula, antennis articulis 4—7 latitudine duplo (g\) aut fere duplo longioribus, septimo paullo latiore ceteris globuliformibus, capite vic aut nullo modo punctato, thorace latitudine vir (Z) aut nullo modo longiore (Q), apicem versus angustato, angulis posticis rectis, ad angulos posticos puncto profundiore (G) seu fovea (Q) impresso, parum distincte, ad foveam paullo densius punctato, ely- iris maris longioribus, feminae brevioribus, in illis parce punctatis, aequalibus, in his subcostatis, subelevatis, pedibus longioribus (3) seu brevioribus (2). — Long. 124—16, lat. 5—7 mill. Fem.: Brevior, latior, pedibus brevioribus (3). Long. 1243 — 16, lat. 6—7 mill. Kleiner als die bisher beschriebenen, 4 und @ recht verschie- den aussehend, das 2 dem brevis 2 ähnlich, aber nicht so gewölbt, matt schwarz, wenig glänzend. Beim ¢ sind die Fühler viel schlan- ker, Glied 4—7 deutlich doppelt so lang als breit, 7 etwas stärker, die folgenden fast kugelförmig, beim 2 alle etwas kürzer. Der Kopf ist weitläufig punktirt. Das Halsschild des Männchens ist fast länger als breit, das des 2 kürzer, bei beiden seitlich leicht gerundet, vor der Mitte verengt, hinten leicht ausgeschnitten, Hin- terwinkel rechtwinklig, Oberseite mälsig gewölbt, weitläufig fein punktirt. Die Flgd. des viel schmäleren g' sind Helops-artig, aber hinten steiler abfallend, weitläufig, fein punktulirt, die des 2 viel breiter, ungleichmälsig erhaben, dazwischen weitläufig punktirt. Die Beine des g' sind viel gestreckter als die des $, die vorderen Fufsglieder des g' nicht so lang wie die der mittleren und Hinter- beine, die Vorderschienen des g' in der Mitte innen erweitert. Drei Pärchen. 326 L. v. Heyden und G. Kraatz: 33. Prosodes minima Kraatz. Atra, opaca, praecedenti si- millima, thorace elytrisque densius et distinctius punctatis, thoracis foveola postica minore. — Long. 12 mill. Ich kann diese deutlicher punktirten, viel kleineren, aber tiefer punktirten Männchen kaum für Varietät der vorhergehenden Art erachten, mit der sie sonst ziemlich übereinstimmen; namentlich ist die Unterseite ziemlich dicht, sehr deutlich punktirt, das letzte Segment bisweilen mit zwei Grübchen. Drei Männchen; Weib unbekannt. 34. Blaps longicornis Krtz. Oblongus, niger, nitidulus, an- tennis longiusculis, articulis 4—7 latitudine duplo fere longioribus 8° breviore, 9° et 10° fere circularibus, ultimo acuminato, capite thoraceque dense minus subtiliter punctatis, hoc longitudine fere la- tiore, elytris paullo latioribus, postice coarctatis, crebre distincte punctatis. — Long. 18 mill. Eine kleine, zierliche Art, welche durch die schlankeren Füh- ler ausgezeichnet ist. Der Kopf ist dicht und fein punktirt, in der Mitte etwas weniger dicht. Das Halsschild ist fast so breit als lang, beim 2 etwas kürzer, mit fast geraden Seiten, nur an der Spitze verschmälert, die Vorderecken herabgebogen, die Hinterecken fast rechtwinklig, die Oberseite ziemlich dicht und kräftig punk- tirt, nach vorn zu feiner, beim g' in der Mitte leicht eingedrückt. Die Flgd. zeigen nichts Besonderes, sind an der Nath leicht ein- gedrückt, hinten nicht ausgezogen, sondern stumpf zugespitzt, in beiden Geschlechtern dicht punktirt, ziemlich kräftig. Die Beine sind schlank, die des 3 mehr; der Hinterleib des d ohne Abzei- chen, die Vorderbrust in der Mitte eingedrückt. 35. Stalagmoptera Heydeni Kraatz. Ovata, fusco-nigra, opaca, capite thoraceque subtiliter crebre granulatis, hoc longitudine triplo fere latiore, basin versus magis angustato, ante medium ma- gis rotundato, angulis posticis rotundatis anticis subprominulis, su- pra sicuti caput crebre adspersis, antennarum articulis penultimis transversis, elytris humeris productis, thorace latioribus, subquadra- tis, basin versus parum angustatis, summo apice obtuse rotundatıs, supra minus dense subtiliter granulatis, regione scutellari, sutural, costis dorsalibus lateralique dense tuberculatis, dorsali interiore for- tius elecata, tuberculis majoribus, dorsal ezteriore interdum tuber- culis vix minoribus, laterali semper tuberculis minoribus, suturalibus parvis, sublus cum pedibus subtilissime alutacea, dense cinereo - to- mentosa, subsericea, ventre subtilissime disperse setuloso, pedibus paullo magis. — Long. 17—19 mill., lat. 10—11# mill. Die durch ihre abgerundeten, nicht viereckigen Hinterschienen Käfer um Samarkand. 327 ausgezeichnete Gattung Stalagmoptera ist in Turkestan sehr ver- breitet, und es gehören zu derselben die vier von mir als Pimelia- Arten beschriebenen Arten von Margelan (Deutsche Ent. Zeitschr. 1881. II. p. 331). Der Seitenrand des Halsschildes existirt bei den meisten Arten dieser Gattung nicht. Die hier zuerst beschriebene Art steht der variabilis mihi ') entschieden nahe, ist aber sehr bestimmt von ihr durch das nach hinten verengte Halsschild und die viel weiter nach hinten verlau- fenden Dorsalrippen der Flgd. verschieden. Von Samarkand. 36. Stalagmoptera incostata Kriz. Ovata, parum con- vexa, nigra subnitida, capite thoraceque crebre subtihter granulatis, elytris bast paullulum productis, leviter converis, subtiliter minus crebre tuberculatis, tuberculorum paullo majorum seriebus dorsalibus viz, suturali vie et laterali leviter indicatis, pedibus gracihbus. — Long. 19—20 mill., lat. 11 mill. Von der vorhergehenden recht verschieden, etwas kleiner, das Halsschild noch etwas kiirzer, von den etwas vorgezogenen Vorder- ecken der Flgd. eingeschlossen, schwarz, mit schwachem Glanze. Die Fühler sind kräftig, Glied 4--7 deutlich länger als breit, die folgenden breiter als lang. Kopf dicht und deutlich punktirt, Au- gen etwas vorstehend. Das Halsschild ist nach hinten ein wenig stärker als nach vorn verengt, mit abgerundeten Hinterecken, oben dicht und deutlich erenulirt. Die Flgd. sind breiter als das Hals- schild, aber nach hinten deutlicher verengt als bei der vorigen, oben ziemlich weitläufig und fein crenulirt, zwei kaum bemerkbare Rückenrippen aus etwas gröfseren Körnchen treten schwach her- vor, ebenso die Randrippe, zwischen ihnen noch weitläufige, ein- zelne Punkte von der Gröfse der Rippenpunkte. Unterseite dufserst dicht und fein granulirt, Beine mit stärkeren Höckern. Durch die weniger gewölbte Gestalt von der folgenden ab- weichend. — Selten. 2 Ex. 37. Stalagmoptera tuberculosa Krtz. Ovata, elytris pube rufula dense tecta, thorace basin versus paullo magis angustato, elytris tuberculis in serie dorsalı interiori maximis, in serie dorsali externa minoribus, in serie laterali etiam minoribus, tuberculis sutu- ralibus minus numerosis, interstitüs tuberculatis. — Long. 16 mill., lat. 9 mill. Den kleineren Individuen der Pim. graeca an Grölse gleich, 1) Diese Variabilis ist mit der Stalagmoptera tuberculatocostata Faust Horae Ross. 1875. p. 287 identisch. 328 L. v. Heyden und G. Kraatz: die Oberseite etwas flacher, der Vorderrand der Oberlippe ausge- randet, die Flgd. bei gut erhaltenen Expl. fuchsig behaart. Der Kopf ist dicht mit erhabenen Punkten besetzt, vorn weniger. Der Thorax ist mehr als doppelt so lang als breit, nach hinten ein wenig mehr verengt, oben dicht granulirt, kurz. Die Flgd. sind an der Basis kaum ausgebuchtet, an der Basis breiter als das Hals- schild, nach der Mitte zu verbreitert, oben leicht gewölbt, mit Tu- berkelnstreifen, von denen der der inneren Dorsalreihe kräftiger oder so kräftig als der der äufseren Reihe ist, der Seitenstreif we- niger, die Nath sparsam gekörnelt, die Zwischenräume zwischen ihnen schwächer gekörnelt sind; aufserdem sind ganz kleine Tu- berkelchen weitläufig überall auf der vorderen Hälfte zerstreut. Die Unterseite ist ziemlich dicht mit feineren Körnchen besetzt. Die Beine abgerundet, tuberculirt. Ein Pärchen. 38. Stalagmoptera tuberculosa var.? intermedia Krtz. Praecedenti simillima sed tuberculis multo minoribus. Stalagmoptera tuberculosa var.? modesta Krtz. Praece- dentibus simillima sed tuberculis fere nullis. | Die Tuberkulirung ist hier abermals schwächer, so dals sie dem blofsen Auge nur schwach bemerkbar wird; wenn man die Thiere unbefangeu betrachtet, erscheinen sie sehr verschieden, aber wenn wir erwägen, wie sehr die europäischen Arten variiren, ha- ben wir dies auch hier gelten zu lassen. Mehr Material mufs auch hier entscheiden. 39. Stalagmoptera dubia Krtz. Ovata, nigra, thorace ely- trisque pube rufula minus densa tectis, thorace basin versus paullo magis angustato, elytris simili_modo quo in luberculosa tubercuhs tectis, tuberculis autem paullo debilioribus. — Long. 14, lat. 8 mill. Der tuberculosa durch die Stellung der Tuberkeln ähnlich, in- dessen kleiner, die Behaarung sparsamer und länger, dem Käfer daher ein nur wenig verändertes Ansehen gebend. Kopf und Tho- rax ähnlieh wie bei tuberculosa gebildet, die Flgd. ebenfalls, die Höcker nieht rundlich, sondern hinten zugespitzt, die röthliche Be- haarung zwischen ihnen überall deutlich, die Unterseite ähnlich granulirt wie bei tuberculosa. Ein Pärchen. 40. Stalagmoptera striata Kıtz. DÖDreviter ovata, nigra, dense griseo-pubescens, elytris strits 7 pubescentibus, strüis dorsalibus latioribus, praecipue stria dorsali interiore tuberculis nonnullis in- structa. — Long. 10—14, lat. 6—8 mill. Von mehr rundlicher Gestalt als die bisher beschriebenen Arten, x Käfer um Samarkand. 329 kleiner, dadurch sehr ausgezeichnet, dafs Kopf, Thorax und Flgd. dicht grau pubescent sind, letztere jedoch deutlich 7streifig, die Dorsalstreifen stärker wie die übrigen; die Zwischenräume heller grau, fein punktulirt; in den Streifen stehen unregelmälsig grölsere, rundliche Tuberkeln. Die Beine sind rundlich, grau, die Vorder- schienen mit starkem Endzahn und 7 Zähnen am Aufsenrande, die Mittel- und Hinterschienen ohne Endzahn, aber mit etwa 9 Zälhn- chen am Aufsenrande. Diese Zähuchen fehlen auch bei den vor- hergehenden Arten nicht. Kopf und Thorax sind nur mälsig dicht mit Körnchen besetzt, letzteres ist vorn und hinten fast gerade ab- geschnitten, nach hinten stärker verengt, oben leicht gewölbt. Ein, im Uebrigen fast abgeriebenes Expl. hat auf der Dorsal- rippe starke Tuberkeln, so stark fast, wie die grölsten bei der éu- berculosa, aber nur etwa 5. Mehrere Ex. 41. Stalagmoptera mollis Krtz. Ovalis, nigra, nitida, ca- pite thoraceque glabris, hoc lateribus marginato, elytris thorace paullo latioribus, ovalibus, subglabris, vage punctatis, punctis e certo situ visis granuliferis. — Long. 19 mill., lat. 10 mill. Von den bisher beschriebenen Stalagm. namentlich durch die Bildung des Halsschildes abweichend, welches bei dieser Art allein deutlich gerandet ist, wie bei den meisten echten Pimelien und bei keiner Stalagmoptera, deren Beinbildung sie indessen theilt; mag sie einstweilen noch bei diesen stehen bleiben. Sie erinnert am meisten an die fast glatte Pum. polita, hat jedoch, in gewisser Rich- tung betrachtet, dichte Tuberkelreihen, aber von solchen, welche die Flgd. ganz bedecken, und im vorliegenden Falle sehr flach, kaum bemerkbar sind. An den Fühlern sind Glied 4—9 fast dop- pelt so breit als Jang, 10 und 11 so lang als 9, 11 viel kleiner. Kopf und Halsschild sind etwa wie bei polita gebildet, nur breiter, ohne jede Punktur, vorn und hinten gerade abgeschnitten, nur un- terhalb des Seitenrandes mit deutlicher Seitenrandlinie. Die Flgd. sind an der Basis etwas breiter als das Halsschild, nach der Mitte zu leicht erweitert, mit der beschriebenen Sculptur versehen. Der Hinterleib ist weitiäufig mit erhabenen Pünktchen besetzt; die Beine sind nicht viereckig, sondern abgerundet, dicht und kräftig bedornt. Ein Exemplar. 42. Pimelia spectabilis Krtz. Pim. cephalotem Pall. sub- simulans, sed multo major, nigra, nitida, antennarum articulis tertio- quinto extus longs ciliatis, sexto-nono latitudine plus duplo longio- . ribus, decimo et undecimo conjunctim nono brevioribus, thorace capite 330 L. v. Heyden und G. Kraatz: paullo latiore vir punctulato, elytris thorace latioribus, laevibus, punctorum seriebus 6 et punctis minoribus ad suturam impressis, — Long. 27 mill., lat. 13 mill. Von den russischen Pimelien allenfalls der cephalotes im Bau ähnlich, aber viel gréfser, nicht so punktirt, schwarz, ziemlich glän- zend. Die Fühler nicht ganz so lang wie Kopf und Halsschild, von der beschriebenen Bildung. Der Kopf nicht oder nur am Vor- derrand des Epistoms punktirt, schmäler als das nach hinten stär- ker verengte Halsschild, dessen Vorderecken etwas spitzig unten vortreten, dessen Hinterecken stumpf sind, Oberseite leicht gewölbt, glatt. Die Flgd. sind breiter als das Halsschild, vom Grunde ab gleich erweitert, dann aber nur noch schwach, leicht gewölbt, mit 6 bis 7 deutlichen Reihen weitläufiger Punkte, welche an Stelle der gewöhnlichen Dorsalrippen stehen und deren Zwischenräume die 4 andern Punktreihen darstellen. Hinterleib glatt, Beine ziem- lich schlank. Scheint nicht selten. 4 Ex. Centrocnemis Kraatz. Antennae capite prothoraceque paullo longiores, graciles, arti- culis 2 ultimis nono aequalibus. Caput fere ut in genere Silpha, antice vir, postice crebre pun- clatum, intra insertionem antennarum impressum. Thorax coleopteris parum angustior, rotundatus, basi emargina- tus, angulis posticis rotundis, anticis obtusis, supra dense granulatus. Elytra longiuscula, costis 4 et suturali elevatis aeque distantibus. Pedes longi, ut in genere Lasiostola. Jedenfalls eine neue Gattung, welche durch den runden, hin- ten abgeschniirten Thorax der Gattung Lasiostola verwandt ist; aber der Thorax ist viel deutlicher abgeschnürt, die Fld. sind läng- licher, die Kopfbildung eine andere. 43. Centrocnemis mollis Krtz. Nigro-picea, nitidula, pilis brevissimis elytrorum rufis piceo - subbrunnea micans, capite antice obiuso, thorace longitudine fere duplo latiore, dense granulato, elytris sutura et costis 4 elevatis, sutura et costa sutural vir, costis dor- sahbus fortius, laterali viv minus elevata, dense punctata, pedibus longis, ut in genere Lasiostola. — Long. 16—17 mill. Pechschwarz mit bräunlichem Schimmer auf den Flgd., auf dem Kopfe, mit Ausnahme eines kleinen Stückes hinter den Au- gen, weitläufig punktirt, auf dem Thorax dicht, auf den Fld. ziem- lich weitläufig, je dreireihig punktirt. Die Fühler schlank, Glied 3 Käfer um Samarkand. sol 35 mal so lang als 4, 4—9 wenig an Länge abnehmend, 9 andert- halb Mal so lang als breit, dem 10+-11ten an Länge gleich; die Fühler sind mit längeren Haaren besetzt, ähnlich wie bei den Lasio- stola-Arten. Der Kopf ist zwischen den Fühlern der Quere nach ein- gedrückt, fast glatt, dann weitläufig, hinten dicht punktirt. Taster wie bei Lasiostola, d. h. die drei letzten Glieder der Maxillartaster ‚wenig an Länge verschieden, das letzte wenig breiter, an der Spitze gerade abgeschnitten. Das Halsschild fast doppelt so breit als der Kopf, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten ge- rundet, nach hinten etwas mehr, hinten gerade abgeschnitten, in der Mitte leicht ausgerandet, von oben gesehen fast abgerundet, von der Seite sehr stumpf, oben dicht granulirt, mafsig lang be- haart. Die Flgd. etwa dreimal so lang, länglich, bräunlich pubes- cent, alle Rippen gleich weit von einander, die beiden Dorsalrip- pen am stärksten, die Lateralrippe schwächer, die neben der Nath noch schwächer, die Nath selbst kaum erhaben, die Punkte auf ihnen dicht liegend, die der Zwischenräume wenig dicht; die braune Pubescenz in den Zwischenräumen glacirt. Die Unterseite ist eben- falls braun pubescent, dicht punktirt. Beine ähnlich wie bei La- siostola. — Häufig. 44. Lasiostola piligera Krtz. Nigra, nitida, nigro-pilosa, thorace latitudine duplo longiore, linea longitudinali media elevata, crebre granulato, elytris fere ut in affini m., paullo angustioribus, omnium granulatis, granulorum lineis 4 (costarum loco) subtiliter indicatis. — Long. 11—12 mill. Der affinis mht verwandt, etwas schmäler, schwarz, ohne Glanz, die Fühler schlank, Glied 4—9 gleich lang, 10-+-11 kaum gleich 9, das letzte Glied das kleinste. Der Kopf wie bei den ver- wandten Arten gebaut, undeutlich gekörnelt, lang behaart. Der Thorax ähnlich wie bei affinis gebaut, etwa doppelt so breit als lang, an den Seiten sanft gerundet, oben dicht und deutlich granu- lirt, lang behaart, in der Mitte mit einer erhabenen Längslinie. Die Flgd. etwas breiter als das Halsschild, lang behaart, da wo bei den verwandten Arten die Rippen liegen, vier Körnerreihen, von denen die innere nur schwach ist, die dritte aber sehr deut- lich, dazwischen mäfsig dicht granulirt. Beine schlank. Nicht selten. Somocoelia nov. gen. Generi Platynoscelidi valde affinis, sed elytra majora, thoracem amplectentia, hoc apice truncatus, cum lateribus posticis angulum obtusum formans, angulis anticis valde obtusis, declinatis; caput 332 L. v. Heyden und G. Kraatz: paullo brevius, labrum singulo modo cum capite conjunctum, anten- nae sub margine minus elevato insertae. Elytra punctato - striata, striis vage punctatis. Antennae et pedes similes. Einem grofsen Platyscelis ähnlich, aber das Halsschild nicht die Vorderecken der Flügeld. umfassend, sondern fast umgekehrt, diese den Hinterrand des Halsschildes, welcher sehr stumpf ist. Die Fühler sind zarter und feiner als bei Platyscelis, Glied 3 etwas schlanker. Der Kopf ist kürzer gebaut als bei Platyscelis, die Ver- bindung mit der Oberlippe eine deutlichere, losere. Ueber der Einlenkungsstelle der Fühler ist er weniger aufgeworfen. Die Fld. sind nach hinten nur wenig verengt und fallen hinten sehr steil ab. Sie zeigen nicht eine Menge kleiner Punkte, sondern sind fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume fein punktirt. 45. Somocoelia pinguis. Atra, thorace elytris paullo angu- stiore, angulis posticis obtusis, latitudine duplo fere longiore, elytris punctato - striatis, interstitis subtiliter punctato - striatis. — Long. 114—14 mill. Die Fühler sind fein, Glied 3 mindestens doppelt so lang als vier, dieses so lang wie die 4 folgenden, die vorletzten nur wenig länger als breit, das Endglied länger, zugezpitzt. Der Kopf quer, eine feine Linie hinter dem Vorderrande verbindet die Einlenkungs- stellen der Fühler. Oberseite dicht punktirt. Halsschild wie vor- her beschrieben, vor der Mitte stark verengt, von da ab nach hin- ten fast gleichbreit, Vorderwinkel stark herabgebogen, Vorderrand gerade abgeschnitten, Oberseite eben, dicht punktirt. Scutellum unsichtbar. Fld. etwas breiter als das Halsschild, die Vorderecken der Fld. die Hinterecken desselben ein wenig umfassend, nach hinten ein wenig verengt, vor der Spitze steil abfallend, oben 9- oder 10streifig, Streifen an den Seiten fast unsichtbar, weitläufig punk- tirt. Beine ähnlich wie bei Platyscelis, aber dünner, einfach, ohne Geschlechtsunterschied. 46. Heydyphanes? niger Krtz. Niger, nitidus, elongatus, capite convexo densissime ' punclato, antennis gracilibus, articuls 4—10 sensim longioribus, decimo latitudine duplo fere longiore, ul- timo longiore, acuminato, thorace convexo, latitudine dimidio fere longiore, angulo postico rotundato, antico valde obtuso, lateribus rotundatis, supra dense punctato, elytris subglabris, vie strialis. — Long. 5—7 mill. Durch die schwarze Färbung sehr ausgezeichnet, die Beine pechschwarz. Die Fühler des d noch etwas schlanker, die einzel- Käfer um Samarkand. 333 nen Glieder vom 4ten ab deutlich doppelt so lang als breit. Der Kopf convex, der Quere nach eingedrückt, dicht punktirt. Das Halsschild ebenfalls ziemlich gewölbt, hinten leicht ausgeschnitten, vorn gerade abgeschnitten, die Vorderecken herabgebogen, sehr stumpf. Die Flügeldecken sind kaum gestreift, dicht, fast unmerk- bar punktirt, gewölbt, wenig breiter als das Halsschild. Beine schwarz. — Häufig. Var. minor. 4 lin. Noch kleiner, deutlicher gestreift, die Fühler und Beine pech- braun, aber wohl kaum specifisch zu unterscheiden. 47. Stenomaz lucidicollis Krtz. Piceus, nitidus, antennis pedibusque piceo-rufis, antennis art. 4—7 latitudine duplo longiori- bus, decimo latitudine vir longiore, undecimo longiore, capite hnea impressa profundius transversim impresso, pone lineam vage subtili- ter punctato, thorace capite latiore, lateribus leviter rotundatis, ba- sin versus paullo magis, angulis posticis obtusiusculis, anticis paullo deplanatis, obtusis, supra minus dense, subtiliter punctato, elytris thorace paullo latioribus striis 8 punctatis, stria scutellari basal, brevi, pedibus brevibus rufo-piceis. — Long. 9 mill. 2. Aus der Verwandtschaft des Stenomaxr exaraius, aber kleiner, glänzender, die Flgd. länger, die Fühler viel kürzer, wenn die hier beschriebenen Ex. in der That Weibchen sind; pechbraun, Beine und Fühler heller, an letzteren die vorletzten Glieder nur wenig länger als breit. Der Kopf hat zwischen der Einlenkungsstelle der Fühler eine tiefe Furche, hinter welcher er dicht und ziemlich deutlich punktirt, bisweilen sehr glänzend ist. Das Halsschild ist breiter, nach hinten kaum stärker verengt, seitlich schwach gerundet, vorn und hinten gerade abgeschnitten, Hinterwinkel stumpf, Oberseite leicht gewölbt, dicht und fein punktirt, glänzend. Die Flgd. sind etwas breiter, lang, 8streifig, mit einem kurzen Supplementarstreif an der Basis, die Zwischenräume dicht und fein punktirt. — 2 9. 48. Stenomaz laevicollis Krtz. Piceus, antennis pedibus- que rufis, capite thoraceque fere ejusdem coloris, crebre subtilissime punctulatis, nitidis, elytris fortiter punctato-striatis,, interstitüs ele- vatis, sublaevibus. — Long. 8 mill. Eine kleine, zierliche Art, dem fulvipes Reiche aus Syrien nicht unähnlich, Kopf und Halsschild röthlich braun, Flgd. pech- braun, die Fiifse und Fühler rothbraun, letztere mit Glied 4— 10 fast gleichlang, etwa doppelt so lang als breit, das letzte zuge- spitzt, etwas länger. Der Kopf zwischen der Einlenkungsstelle 334 L. v. Heyden und G. Kraatz: quer eingedrückt, dicht und fein punktirt. Das Halsschild etwas breiter, kaum um die Hälfte breiter als lang, die Seiten leicht ge- rundet, nach hinten etwas stärker, vorn und hinten ziemlich gerade abgeschnitten. Die Vorder- und Hinterecken schwach stumpflich, die Oberseite dicht und fein punktirt, glänzend. Flgd. etwas brei- ter als das Halsschild, nicht lang, mit 8 Punktstreifen, deren Punkte wenig deutlich sind, ohne Supplementarstreif, Zwischen- räume gewölbt, kaum punktulirt, ziemlich glänzend. Beine ziem- lich kurz. — Ein Männchen. 49. Meloé suleicollis Krtz. Elongata, nigra, nitida, anten- narum simplicium articulo primo femoribusque rufis, thorace subqua- drato medio sulcato, parce subtiliter punctato, elytris hoc plus duplo longioribus, subtilissime alutaceis. — Long. 19—24 lin. Schwarz, mäfsig glänzend, Fühlerglied 1 und Schenkel roth- gelb. Glied 3 mehr als doppelt so lang als breit, die folgenden doppelt so lang als breit, allmälig dünner werdend, ziemlich gleich lang, das Endglied länger, zugespitzt. Der Kopf ist seidenartig schwarz, mit abgerundeten Hinterecken, oben weitläufig und fein punktirt. Das Halsschild ist schmäler, fast doppelt so breit als lang, die Hinterecken vortretend, der Hinterrand in der Mitte ein- gezogen, oben in der Mitte mit einer Längsfurche, weitläufig, fein punktirt. Die Flgd. sind etwas breiter und etwas mehr als dop- pelt so breit als lang, dufserst fein lederartig gerunzelt, ziemlich glänzend. Der Hinterleib ist schlank, ähnlich sculpirt, am Ende der hinteren Segmente etwas rauher. Beine schlank. Häufig. 50. Meloé pygmaeus Krtz. Minoribus exemplaribus M. brevi- pennis uequalis sed magis nitida, atra, capite thoraceque simili modo parce punctatis, hoc medio utrinque profunde impresso, ely- iris subtihus etiam quam in brevicolli punctatis, fere glabris, ab- domine laevigato. — Long. 11—12 mill. An den Fühlern ist das dritte Glied etwas länger als breit; die folgenden sind etwa so lang als breit. Der Kopf ist breiter als das Halsschild; dieses jederseits mit einem rundlichen, ziemlich tiefen Eindruck. Die Figd. fast eben. Die Farbe des Körpers ohne Stich ins Bläuliche, sondern tief schwarz. Ein Exemplar. 51. Cantharis luteo-vittata Krtz. Nigro- coerulea, mili- dula, thoracis lateribus elytrorumque vitta media lutea. — Long. 20 mill. Käfer um Samarkand. 300 Var. linea lutea fere nulla. Var. tota nigro-coerulea. _ Eine auffallende Art (da die meisten sonst hellgrün sind), schwarzblau, mit gelben Vorderecken des Halsschildes und einer mehr oder minder breiten gelben Linie auf der Mitte der Flügeld., etwas näher der Nath. Die Fühler sind kurz, noch kürzer als bei flavipes Muls., Glied 3 fast so lang als 4 und 5 zusammengenom- men, diese allmählig an Länge zunehmend, 10 etwa doppelt so breit als lang, das Endglied länger zugespitzt. Der Kopf ist deut- lich, ziemlich dicht punktirt, mit einem gelblichen Strich in der Mitte. Das Halsschild ist quer viereckig, vorn breiter, die Vorder- ecken stärker abgerundet als die Hinterecken, oben weitläufig punk- tirt, die Vorderecken breiter, nach hinten allmählig schwächer leb- haft rothgelb. Die Flgd. sind deutlich breiter als das Halsschild, mit einer deutlich erhabenen Linie in der Mitte, etwas näher der Nath; der Raum zu beiden Seiten dieser Linie ist gelb; dieses Gelb kann sich mehr und mehr verlieren, bis die Flügeld. zuletzt einfarbig schwarzblau werden. Körper und Beine schwarz, diese mälsig gestreckt. — Häufig. 52. Hapalus apicalis Kıtz. Niger, elytris, apice ezceplis, anoque, tibiis, ercepla basi, tarsisque excepto apice rufo-testaceis, ca- pitis linea media thoracisque parte anteriore laevibus. Long. 8 mill. Schwarz, Flgd. mit Ausnahme der Spitze, Tibien aufser der Basis, Tarsen aufser der Spitze gelblich roth. Die Fühler sind schwarz, länger als das Halsschild, kürzer als bei den verwandten Arten. Auf dem Kopfe ist ein Fleck vor den Augen und die Mittel- linie glatt, blank, das Uebrige dicht punktirt. Auf dem Halsschilde ist der ganze vordere Theil, welcher herabgedrückt ist, glatt, der hintere jederseits erhaben punktirt, die Basis über dem Schildchen vertieft. Das Schildehen ist nach hinten verschmälert, hinten ge- rade abgeschnitten, glatt. Die Flgd. sind dicht und fein punktirt, hinten etwas stärker als bei den verwandten Arten zugespitzt und daselbst schwarz. Der Hinterleib schwarz, glänzend, die beiden letzten Segmente roth. Beine wie beschrieben. Ein Exemplar. 53. Clytus bicallosus Krtz. Cl. mystico persimilis, capite thoraceque subrufis, elytris humeris brunneis, maculis 2 nigro-lomen- tosis basalıbus, intra medium et basin striga undulata, aha pone me- dium nigris apiceque late albido pubescenti. — Long. 14 mill. Die Fuhler sind wie bei Clytus mysticus gezeichnet, Kopf und Halsschild wie bei diesem gebaut, etwas länglicher, dunkel roth- 336 L. v. Heyden und G. Kraatz: braun. Die Flügeld. ähnlich wie bei mysticus, an der Basis aber zwei schwarz behaarte erhabene Flecke; dahinter eine ge- zackte, schwache, graue Binde; die Zeichnung in der Mitte ähnlich wie bei mysticus; die Schultern etwa so weit dunkel rothbraun, beim mysticus lebhaft röthlich. Die Spitze weilslich behaart, aber so, dafs zwei Flecke fast so schwarz bleiben, wie die Flügeldecken, Beine schwärzlich, Tarsen bräunlich; Seiten des Thorax unten weils, auch die der Hinterbrust und die Seiten der einzelnen Segmente. 54. Agapanthia detrita Krtz. Subtus cum capite dense fulvo - pubescens, detrita, thoracis linea media scutellogue anguste [ulvo - pubescentibus, ceterum detritis, elytris apice acuminatis. — Long. 18 mill. Der Agap. Kirbyi Gyll. (latipennis Muls.) am nächsten ver- wandt, und, wenn wohl erhalten, auch wohl oben so gezeichnet, aber an sämmtlichen Fülsen, namentlich an den vorderen, das ' erste Glied merklich länger, die Figd. rauher punktirt, hinten mehr zugespitzt, die Fülse schwarz. Der Kopf ähnlich gelb behaart. Die Fühler ähnlich gebaut, die gelb gefärbten Theile mehr röthlich, am 3ten bis öten Gliede der dunkle Theil etwas kürzer, weniger deutlich abgesetzt, an ihrer Spitze kaum mit längeren Haaren be- setzt. Das Halsschild ist ganz ähnlich gebaut, flacher, eine dünne, nach hinten nicht erweiterte Mittellinie gelb pubescent. Das Schild- chen schwach pubescent. Die Fld. sind flacher, hinten mehr zuge- spitzt als bei Körbyi, mit dünner, gelblicher Behaarung bekleidet, die Beine schwarz, im Uebrigen gelbgrün pubescent. Nicht selten. 55. Agapanthia soror Krtz. Nigro-subcoerulea, aut nigra, capitis linea postica, thoracis (pone medium macula parva glabra) basi apiceque media et lateribus, scutello elytrisque trilineatim ma- culis flavo - pubescentibus, antennis articulo tertio, excepto apice rufo - griseo, sequentibus semi-griseis, tertio et quarto praecipue apicem versus nigro-penicillatis. — Long. 20 mill. Der irrorata täuschend ähnlich, aber bestimmt verschieden. Die Fühler etwas schlanker, ähnlich gezeichnet, aber das Ste und 4te Glied nach der Spitze zu deutlich mit schwarzen Haaren be- setzt, bei irrorata kaum. Der Kopf ist hinten in der Mitte einge- drückt, greis pubescent. Das Halsschild ist ähnlich gebaut wie bei irrorata, in der Mitte an der Basis und am Ende mit einem gelb- lichen Haarfleck, hinter der Mitte mit einem kleinen glatten Fleck. Schildchen ganz gelb behaart. Flügeld. mit 3 Reiben von Haar- Käfer um Samarkand. 337 tupfen, wie bei errorata, doch diese noch etwas stärker und weni- ger regelmälsig. Beine schwarz, Fufsglieder an der Basis grau, Oberseite in der Mitte und Hinterschenkel an der Mitte abstehend schwarz behaart. 56. Phytoecia circumdata Krtz. Nigra, nitida, nigro-pu- bescens, elytris rufo-testaceis, macula communi elytrorum neque ba- sin neque apicem attingente, nigra. — Long. 10 mill. Schwarz, ziemlich glänzend, die Flgd. gelb, eine gemeinschaft- liche Makel, die weder Basis noch Spitze berührt, schwarz. Die Fühler so lang oder etwas länger als der Körper, kräftig. Der Kopf verhältnifsmäfsig klein, fein, mäfsig dicht punktirt, abstehend behaart. Das Halsschild fast doppelt so lang als breit, mit erha- bener glatter Mittellinie, jederseits in der Mitte undeutlich erbaben, dicht und deutlich punktirt. Das Schildehen klein, quer. Die Fld. von der angegebenen Farbe, obne Rippen, eine Art Abflachung wird durch den schwarz gefärbten Theil erzeugt, ziemlich glänzend, der vordere Theil stark, nach hinten allmählig schwächer, ziemlich dicht punktirt, abstehend schwarz behaart. Unterseite beinahe glatt, greis pubescent, die Mittelbrust fein punktulirt. Beine schwarz. Selten. 97. Phytoecia ochraceipennis Krtz. Linearis, griseo-pu- bescens, elytris ochraceis, puncto humerali et macula angusta com- muni basin haud attingente ochraceis, femorum apice tibiarumque media basal rufo-testaceis, thorace maculis 3 glabris.— Long. 11 mill. Schwarz, unten grau behaart, oben die Flgd. ockergelb, der Schulterwinkel, ein gemeinschaftlicher, hinten sehr schmaler Fleck hinter dem Schildehen und der schmale Hinterrand mit Ausnahme der Basis schwärzlich, die Spitze aller Schenkel und die vordere Hälfte der Schienen röthlich. Die Fühler sind von Körperlänge. Der Kopf ist dicht grau abstehend behaart, aber ziemlich dicht punktirt, an der Basis in der Mitte glatt. Das Halsschild ist ringsum dicht grau behaart, etwa um die Hälfte breiter als lang, die winklig aufgeworfene Basis und ein Fleck jederseits der Mitte glatt, der andere Raum dicht lang schwarz behaart, das Schildchen quer, schwarz. Die Flgd. von der angegebenen Färbung, in der Mitte eine schwache Rippe, vorn mälsig dicht, kräftig, hinten fein punktirt. Unterseite grau behaart. Beine wie angegeben. Selten. 58. Phytoecia cinerascens Krtz. Cinerea, thorace fusco- testaceo, vittis lata media et angustis lateralibus albis, scutello albo, elytris thorace paullo latioribus sensim angustatis, linea dorsali ea- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVI. Heft II. 22, 338 L. v. Heyden und G. Kraatz: Käfer um Samarkand. terna humeralique ex punctis albis, sutura late alba, elytris basin versus parce punctatis, subtus femoribusque nigro - punctatis. — Long. 11—12 mill. Grau, dicht behaart, der Thorax bei abgeriebenen Exemplaren glänzend schwarz, unpunktirt, die Fühler grau bestäubt, beim A so lang als der Körper, beim 2 kürzer. Der Kopf ist weils grau und einzeln fein, abstehend schwarz behaart, ein Fleckchen auf der Stirn (ob immer?) dunkler braun behaart. Das Halsschild ist um mehr als die Hälfte breiter als lang, von vorn gesehen braungrau, mit einer breiten schneeweilsen Mittelbinde und zwei schmalen Seitenbinden, fast unpunktirt, an den Seiten schwach ge- rundet, mit einzelnen erhabenen Punkten besetzt. Die Flgd. sind deutlich breiter, nach hinten sanft verschmälert, eine Schulterreihe erhabener, ziemlich weitläufig stehender Härchen, und eine zweite noch schwächere auf dem Rücken weils; der Raum zwischen bei- den ziemlich dicht und fein punktirt; die Nath breit weils, der Raum zwischen Dorsalstreif und der Nath vor der Mitte weitläufig punktirt, der Aufsenrand weilsgrau behaart, vor der Mitte ziemlich dicht und deutlich punktirt. Unterseite weifslich behaart, bei schö- nen Stücken die des Thorax, der Mittel- und Hinterbrust gelblich, die Schenkel und die Unterseite selbst ziemlich weitläufig schwarz punktirt. Die Vorderschienen beim 5 ganz leicht nach innen ge- bogen, die Mittelschienen bei beiden Geschlechtern von der Mitte ab aufsen leicht ausgeschnitten und mit weilsen Haaren besetzt. Klauen gespalten, die inneren kürzer. Selten. 59. Gynandrophthalma viridis Krtz. Elongatula, viri- dis, nitida, capite leviter impresso, subtihter rugoso, epistomate triangulariter exciso, antennis articulis 2 et 3 rufis, thorace modice convexo, undique punctato, basi puncto utrinque impresso, elytris viridibus, undique dense punctatis, pedibus viridibus. — Long. 4—5 mill. Der bekannten limbata an Grdfse gleich, aber ganz grün, das Grün dabei. dunkler, auf dem Halsschilde gleichmäfsig, dicht und fein, auf den Flügeld. ebenfalls feiner punktirt. Von der concolor durch gröfsere Gestalt und die dicht runzlige Stirn unterschieden, die beim Männchen vertieft ist, aulserdem stärker punktirt. Häufig. EES A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. Fenisspilzen. . Taf-I d. Genus Cistela Geofr. GDeırische_ entom. X eits.chrifk 1882. | ! i I 1} | | | | | i | | | | | | ne = ae I ~ Ö) r j Cstriada. | : i | | | | | | | | | | | | | | 1 | se | | Clun iger | | | | | | Fl | eee | | Curimus NUTS. Gls sertceus. M.Freiherr v. Schlereth del. 1880. ‘Lith. Emil M. Enge! Wien, Schottenring 23. Melolonthidae I. Hophdae. Deutsche entom. Zeitschrift 1862. Melolonthidae U. Servcidae. 4 I i u Hleepfenbach del. et se. Deutsche entom. Leüschrift 1882. l Taf. Mel. II ]IV_Macrodactylidae et Clavpabpidae: hi & VEE LED AED ees DP) Deutsche entom. Zeitschrift 1882. Melolonthidae ceuropaeae. H-Tieffenbach del. esc. = Deutsche entom Leiisch I882. Tat V. briyvschievcth del, Stricker tite Lith. Anst.v Th.Bannwarth, Wien, Deutsche entom. Zeitschrift 1662. RE N‘ Tieffenbach del. et sc: Tiefenbach deletsc. u Deutsche entom. Zeitschrift 1882. Tafel VIL. _ _ Aeitter.Pselaph:dae aus Westafrika. MFreiherrv.Schlereth del 1881. i Lit.Emil M.Engel Wien. Deutsche entom. Zeitschrift 1882. Tafel De Reiter, Pselaphidae aus Westafrika. ro — MEreiherrv-Schiereth del 1881. Lit.Emil M.Engel Wien. EI a EN 4 Po BUN | 8 2044 4