OF THE U N I VLRSITY OF ILLINOIS 5S4.Ö J49d NATURAL HISTORY UND GETREIDEARTEN ZU LEICHTER ERKENNTNIS« nach dem Wachse , den Blättern , Bläthen and Frachten zusammengestellt und jW ^ie uub rFot^lwittl^cßa 1 1 wclJL Witkoitmicu uub r)C' Untren ausführlich beschrieben von Carl F. W. Jessen, Dr. med. et phil., ord. .Lelirer der Naturgeschichte an der Akademie Eldena, Docent der liotanik an der Universität zu Greifswald, etc. Mit 208 Holzschnitten. Leipzig, Verlag von T. O. Weigel. 1863. Das Recht der Uebersetzung in neuere Sprachen behält sich der Verfasser ^ 3 // a y J y-Cj et Dem Direktor der staats- und landwirtschaftlichen Akademie Eldena, Geheimen Regierungsrathe, Professor, D" E. BAUMSTARK ¥ .V 3' nach elfjährigem Zusammenwirken ehrerbietigst und freundschaftlichst gewidmet. Digitized by the Internet Archive in 2016 with funding from University of Illinois Urbana-Champaign Alternates https://archive.org/details/deutschlandsgrasOOjess VORWORT W^er die Schwierigkeiten erwägt, welche das Unterscheiden und Bestimmen der Gräser, namentlich jüngeren Botanikern, zu machen pflegt, wird es vielleicht bedenklich finden, dass hier nicht eine, son- dern mehrere Methoden, und zwar nicht nur nach der ausgebildeten Pflanze, sondern selbst nach einzelnen Theilen derselben aufgestellt worden sind. Gleichwohl hoffe ich, dass bei genauer Betrachtung und bei der Benutzung selbst sich die einzelnen Methoden für ihre speciel- len Zwecke als brauchbar erweisen werden , da sie sämmtlich aus oft wiederholten und möglichst verschiedenartigen Beobachtungen hervor- gegangen sind, die von ihnen aber, nemlich die Tabelle über die Gat- tungen, welche als Schlussstein des Ganzen in das VII. Kapitel gestellt worden ist, erst nach wiederholten Umarbeitungen und nach vieljähri- ger Benutzung und Prüfung in den botanischen Uebungen an der hie- sigen Akademie ihre jetzige Gestalt erhalten hat. U eberflüssig darf es erscheinen, die Wichtigkeit einer genauen Kenntniss der Gräser für die Landwirthschaft erst nachzuweisen ; denn einerseits zeigt ein Blick auf die im II. Kapitel beschriebenen Wachs- thums- und Nutzverhältnisse, wie sehr selbst nahe verwandte Arten hierin von einander abweichen, andererseits hat schon Liebig dieselbe hinlänglich betont, wenn er in seinen »Naturwissenschaftlichen Briefen über die moderne Landwirthschaft« es den landwirtschaftlichen Lehr- anstalten als einen Hauptvorwurf anrechnet : dass ihm noch kein Schüler einer landwirtschaftlichen Aka- demie vorgekommen sei, der gewusst hätte, wie der Thau sich bildet, der Gräser und Grassamen gekannt hätte. Hätte freilich Liebig sein Examen auf die Akademie Eldena aus- dehnen können, sein Ausspruch dürfte etwas anders gelautet haben; mindestens hat seit einer langen Reihe von Jahren mehr als ein Akade- VI VORWORT. miker mir auf den Excursionen, meinen Collegen bei den Prüfungen den Beweis geliefert, dass an der hiesigen Akademie das Erkennen und Unterscheiden der Gräser gelernt werden kann und gelernt wird. Gleichwohl möchte ich nicht in solchen Einzelheiten den Massstab für Leistungen der landwirtschaftlichen Akademien und ihrer Lehrer fin- den, vielmehr scheint mir die Aufgabe dieser vor allem in der Herstel- lung richtiger Methoden für kurze und bündige, aber nicht oberfläch- liche Unterweisung wie im Kleinen und Einzelnen, so im Ganzen und Grossen zu bestehen, und dazu einen kleinen Beitrag zu liefern, habe ich in dem vorliegenden Werke versuchen wollen. Das Material für die Beschreibungen und die von Herrn Ahlenhoff zu Leipzig, nach von mir oder unter meiner Leitung gefertigten Ent- würfen und zum Theil nach der Natur trefflich auf das Holz ge- zeichneten und von J. G. Flegel geschnittenen Abbildungen boten mir einerseits der botanische Garten und die Umgebung der Akademie Eldena, andererseits die Pflanzensammlungen, welche ich seit fünf- undzwanzig Jahren in den verschiedensten Gegenden Deutschlands ge- macht habe. Ausserdem ergreife ich die Gelegenheit, meinem Freunde Dr. Th. Marsson meinen Dank dafür auszusprechen, dass er mir nicht nur sein reiches Herbarium, sondern auch die noch ungedruckten Re- sultate seiner vieljährigen Untersuchungen über die hiesige Flora für dieses Werk zur Benutzung gestellt hat. Dies gilt insbesondere für Älopecurus , Scolochloa , Calamagrostis baltica, Dactylis glomerata va- rietas ciliata , Festuca silcatica, Lepturus incurvatus , über welche alle die hoffentlich bald erscheinende Flora von Neu- Vor -Pommern aus- führlicher handeln wird, als es hier geschehen konnte, wo Kürze in der Erwähnung seltener und zweifelhafter Formen des Raumes wegen gebo- ten war. Schliesslich sage ich auch denen im Voraus meinen Dank, welche mir in der Auffindung von Verbesserungen und der Beseitigung von Mängeln ihren Beistand gewähren wollen. Der Verfasser. INHAL T. I. Kapitel. . 1 Seite Eigeiithiiinlichkcitcn und Kennzeichen der Gräser 1 §. 1. Begriff der Gräser 1 §. 2. Körperbau . . 1 §. 3. Stengel 2 §. 4. Bestockung. Einjährige 2 §.5. » Ausdauernde . 3 §. 6. Erdstamm. Käsen. Horst 3 §. 7. Wurzel. Blätter 4 §.8. Kennzeichen der Gräser 5 » der Blattscheiden 6 » der Blatthäutchen 7 §. 9 — 27. Blüthentheile 8 — 28 §. 10. Blüthenachse 8 §.11. Klappen 8 §. 12. Blüthchen. Spelzen 9 §. 13. Blume. Scheidenspelze 9 §. 14. Blumenblätter. Staubfäden. Fruchtknoten ... 10 §. 1 5. Stellung der Blüthentheile 11 §. 16. Unvollkommene Blumen 13 §. 17. Verschiedenheit der Scheidenspelze 14 §. 18. » der Spelzenöffnung 14 §. 19 — 21. » der Aehrchen 15 — 21 §. 22. » der Blüthenachse 21 — 23 VIII INHALT. Seile §.23 — 25. Verschiedenheit der Klappen und Spelzen . . 23 — 28 §. 24. » der Nerven . . 24 §.25. » der Grannen 25 — 27 §.26. » der Blüthe von der anderer Pflanzen 28 §.27. » in der Benennung der Th eile ... 28 §. 28. Frucht . 29 II. Kapitel. Merkmale und Werth der Futtergräser 31 §. 29 — 32. Vorbemerkungen besonders über Futterwerth 31 §. 32. Tabelle nach der Bodenart 34 §. 33. Uebersicht über die Eintheilung 36 §.34. Beschreibung der Arten 37 I. Schilfgräser 37 II. Aehrengräser 41 III. Rispengräser . . . 49 III. Kapitel. Unterscheidungszeichen der Getreidesaaten . 66 §. 35. Die untersten Blätter 66 §. 36. Drehung der Blätter . . . 66 §. 37. Blattnerven 67 §. 38. Bestockung 67 §. 39. Blatthäutchen, Blattgrund 67 §. 40. Tabelle der Arten. ... 68 IY. Kapitel. Unterscheidungszeichen der Gräser nach den Blättern 69 §. 41 — 50. Vorbemerkungen 69 — 74 §.44. Tabelle der Gattungen nach der Blattlage in der Knospe 71 §.45. Unterschiede der Blattscheide . . 71 §.46. » des Blatthäutchens 72 §. 47. » des Blattgrundes 73 §.48, » der Blattnerven 73 INHALT. IX Seite §.51. U ebersicht der Eintheilung 74 §. 52. Beschreibung der Arten 75 — 92 V. Kapitel. Kennzeichen der Grasfrüchte 93 §. 53 — 62. Vorbemerkungen 93 — 97 §. 58. Scheinfrüchte 95 §.'59. Nackte Früchte 95 §. 62. Saatbedarf 97 §. 63. Uebersicht der Eintheilung 98 §. 64. Tabelle der Grasfrüchte nach der Grösse . . . . 100 §. 65. Beschreibung der Arten 101 — 130 §.66. Gewichte der Grasfrüchte 131 §. 67. Tabelle der Grasfrüchte nach dem Gewichte . . . 133 Anhang: Früchte oder Samen anderer Futterpflanzen .... 137 §.68. Menge der Aussaat 138 Tabellen der Grasmischungen nach Latoson . . . 139 — 141 §.69. Tiefe der Aussaat ... 142 VI. Kapitel. Systematische Beschreibung der deutschen Gräser 146 §. 70 — 76. Vorbemerkungen 146 §. 77. Uebersicht der Gruppen 148 §. 78. Beschreibung der Gattungen und Arten 151 I. Unterfamilie: Cereales 151 1. Gruppe. Festucaceae 151 2. » Loliaceae 183 3. » Hordeaceae 187 4. » Stipaceae 204 5. » Avenaceae 206 6. » Arundinaceae 229 7. » Chlorideae 230 8. » Sesleriaceae 231 9. » Alopecuroideae 232 II. Unterfamilie : S a c ch ar if er a e 239 10. Gruppe. Phalarideae 240 11. » Anthoxantheae 242 X INHALT. Seite 1 2. Gruppe. Paniceae 245 13. » Nardoideae 250 14. » Oryzeae 252 15. » Andropogoneae 253 16. » Olyreae 256 VII. Kapitel. Tabelle zum Bestimmen der Gattungen 259 §. 79. Vorbemerkungen 259 §. 80. Unterscheidung der Süss- und Sauer-Gräser 259 §. 81. » der Gattungen der Süssgräser 260 — 277 VIII. Kapitel. Verzeichniss der Pflanzen-Namen und Synonymen 278 §.82. Pflanzen-Namen und Kunst- Ausdrücke 278 — 297 §. 83. Autoren-Namen 297 — 298 §.84. Anhang: Einige Hauptwerke über deutsche Gräser 298 — 299 EINLEITUNG. Die in vieler Beziehung so wichtige, in unserer Vegetation so reich- lich vertretene Familie der Gräser genauer kennen zu lehren und Jedem die Möglichkeit nahe zu rücken , sich in grösserer oder geringerer Aus- dehnung je nach Wunsch und Bedürfniss mit derselben bekannt zu machen, ist die Absicht dieses Werkes. Wenn ich als Einleitung einige Worte über die Benutzung dessel- ben vorausschicke, so glaube ich mich um so kürzer fassen zu dürfen, als einerseits die aus dem Inhaltsverzeichnis leicht ersichtliche Kapitel- eintheilung und andererseits die den einzelnen Kapiteln beigegebenen Vorbemerkungen darüber Andeutung und Auskunft geben. Wie alle Pflanzen, so lassen sich auch die Gräser mit vollkommener Sicherheit und unter allen Umständen nur nach ihren Bliithentheilen unterscheiden, und darnach allein können sie systematisch in Gattungen und Gruppen eingetheilt werden. Anders verhält es sich aber, wenn man nicht im Allgemeinen alle Gräser, sondern einzelne Abtheilungen derselben, wie z. B. nur die deutschen, oder nur die gewöhnlichen Wiesen-, oder Weide-, oder Wald-Gräser unterscheiden will, dann las- sen sich Uebersichten entwerfen, bei welchen entweder ein einzelner Theil ganz allein in Betracht gezogen wird, wie z. B. im III. und IV. Kapitel die Blatttriebe, im V. die Früchte, oder man kann den verschiedensten Theilen bequeme, leicht in die Augen fallende Merk- male entnehmen, wie das im II. Kapitel geschehen ist. Eine streng systematische Anordnung, welche durch eine neue, von den bisher üblichen in verschiedenen Punkten abweichende Form an Uebersichtlichkeit, wie ich hoffe, gewonnen hat, enthält das VI. Ka- pitel. Aufgenommen und beschrieben sind darin sämmtliche in Deutsch- land mit Ausschluss der Schweiz und der Oesterreichischen Gebirge wachsende Gattungen und Arten. Dabei sind die Arten in jeder Gat- tung in so viele Abtheilungen gebracht, als sich deutlich und leicht unterscheiden liessen, und in jeder dieser Abtheilungen tabellarisch zu- sammengestellt. Einige nöthige Abänderungen in der Umgrenzung von Gattungen habe ich an den betreffenden Orten zu begründen gesucht, nur bei Avenästrion S. 214 fehlt die Bemerkung, dass darunter, aus- ser Arrhenaterum Beauv ., von Avena die II, III, V Hotte KocKs gebracht sind , welche durch Zahl der Klappennerven und Stellung der Aehr- chen von der Botte I und III bestimmt genug unterschieden sind. An dieses schliesst sich dann das VII. Kapitel unmittelbar und zwar so an. XII EINLEITUNG. dass dieses eine ähnliche, aber nach bekannter Weise in dichotomisch- fortschreitenden Absätzen angeordnete tabellarische Zusammenstellung der Gattungen enthält. Wer nun hiernach ein Gras genau untersuchen will, wird zuerst in diesem Kapitel, welches nur um der bequemen Verweisungen halber an das Ende des Werkes gestellt ist, die Gattung aufsuchen, und dann nach der dabei stets angegebenen Seitenzahl im VI. Kapitel die Art auffinden können. Für Untersuchungen dieser Art ist eine gewöhnliche Loupe genügend. Das II. Kapitel hat ebenfalls vollständig entwickelte, Blüthen oder Frucht tragende Gräser zum Gegenstände ; es enthält nämlich eine tabel- larische Zusammenstellung von einigen fünfzig der häufigsten Wiesen- und Weidegräser nach augenfälligen , leicht und ohne Hülfe eines Ver- grösserungsglases aufzufindenden Merkmalen und ist vorzugsweise dazu bestimmt, bei landwir thschaftlich-praktischen Fragen rasch Auskunft zu gewähren, so sicher als das eben in der Kürze mög- lich ist. Für praktische Bedürfnisse sind ebenfalls die dann folgenden Ka- pitel entworfen worden, indem das III, die so oft gewünschten Unter- scheidungszeichen der aufgehenden Getreidesaaten, das IV. eine Ueber- sicht der Wiesen- und Weidegräser nach den Blättern allein enthält, wodurch es, wie ich hoffe, möglich sein wird, den Bestand einer Gras- fläche jederzeit genau zu ermitteln, und endlich bietet noch das V. Ka- pitel tabellarische Uebersichten der Grasfrüchte in der Form, wie sie im Handel Vorkommen, und zwar einmal nach ihrer Grösse, das andere- mal nach ihrer Gestalt, und enthält ausserdem Angaben über ihr Ge- wicht, über Gras-Mischungen und Tiefe der Aussaat. Für die Unter- scheidung dieser Grasfrüchte nun hat hie und da eine etwas stärkere, aber nirgends das zehnfache übersteigende Vergrösserung angewandt werden müssen, so dass auch hier eine gute Loupe den Bedürfnissen entsprechen wird, um die fast ohne Ausnahme in Holzschnitt darge- stellten Früchtchen mit Sicherheit zu erkennen. Die Bearbeitung die- ser beiden letzten Kapitel bot die grössten Schwierigkeiten dar, da Vor- arbeiten für die Unterscheidung nach den Blättern gar nicht vorhanden waren, und auch die beiden Bearbeitungen der Früchte von Sinclair in alter, von Hanstein in neuerer Zeit, siehe die Titel auf S. 133, nur etwa die Hälfte der Arten umfassen, eine systematische Anordnung aber von cleinErsteren gar nicht, von dem Letzteren nur nachAehnlichkeiten, nicht nach bestimmten objektiven Merkmalen angewandt worden ist. Das I. Kapitel endlich bietet für alle Unterscheidungen der Ein- zelheiten die allgemeine Grundlage in einer Beschreibung der Formen, durch welche die Gräser sich auszeichnen und von den anderen Pflan- zen unterscheiden. Hier findet man eine Erklärung der wissenschaft- lichen Kunstausdrücke, welche in den folgenden Kapiteln unver- meidlich waren, und auf die sowohl an den einzelnen Orten, wie in dem das VIII. Kapitel hauptsächlich bildenden Namens Verzeichnisse stets hingewiesen worden. I. Kapitel. Eigentümlichkeiten und Kennzeichen der Gräser. §. 1. Die Getreidearten unterscheiden sich von den Wiesen - oder Süssgräsern in Nichts als darin, dass ihre Früchte, das Ge- treide1 oder Korn2, unserm Geschmacke und unsern Nahmngsbe- dürfnissen besser Zusagen als die Früchte anderer Gräser. Wissen- schaftlich muss man sie alle ansehen als Glieder einer und derselben Pflanzenfamilie, nämlich als ächte Gräser3, Gramineae. §. 2. Die Gräser besitzen wie alle andern vollkommen ausge- bildeten — phanerogamen Gewächse folgenden Körperbau: sie haben einen Stengel, welcher oben Blätter, Knospen oder Zweige und Blü- then trägt, unten in Wurzeln übergeht. 1 Getreide, früher Getraide, althochdeutsch geträgide , heisst das Ge- tragene, der Ertrag. 2 Korn, althochdeutsch chorn , gothisch (wie plattdeutsch) kaum, verwandt mit lat. granum = Kern, Kernfrucht. 3 Gras bedeutet ursprünglich wohl kurze Weide, wie lat. gramen und griech. ygdöTi?, welches von ygccco nagen, abnagen abstammt. Beide Wörter erhielten später den Begriff des grünen Futters, wie ja auch bei uns Grünfuttergewächse ganz allgemein als Gras und Heu, ja Klee und dergl. sogar als »künstliche Gräser« bezeichnet werden. Damit hängt wahrscheinlich auch das Wort Granne (§. 11. 12.) zusammen, welches nicht das Genagte, sondern das Nagende, Kratzende bezeichnet. Für Weide- und für Mähgras giebt es bei uns auch noch den Ausdruck Weide, bei den' Griechen ßorccrrj , welches, von ßoaxoo weiden abgeleitet, Futter für Rindvieh ßovs , bedeutet. Später bezeichnete dies Wort überhaupt Kraut , bes. Unkraut (wie engl, iveed) und ßoxav(L,siv hiess zuerst Unkraut ausgäten (wie niederdeutsch utwäeden, utwüden) , dann heilkräftige Kräuter sammeln. Mit Bezug auf diese ursprüngliche Bedeutung des Wortes ßovdvr] kann die vorliegende Schrift, da sie sich mit den Weide- gräsern befasst, recht eigentlich auf den Namen einer Botanik Anspruch machen. Jessen, Gräser. 1 2 I. Kapitel. §• 3. Dass der Stengel unsrer G räser , der sogenan nte H a 1 m 1 , dünn und innerhalb einer festen Hülle hohl ist, darf nicht als etwas diese Familie auszeichnendes angesehen werden. Es kommt nicht nur auch in andern Familien vor , sondern es giebt auch einige Gräser bei uns (nämlich wild Andropogon ischaemum, angebaut der Mais und die Mohrhirse - Sorghum -Arten) sowie viele baumartige Rohrarten in wärmeren Gegenden , welche einen vollen und festen Stengel besitzen. §. 4. Auch in der Art der Bestockung liegt nichts von der allgemeinen Bildungs- weise abweichendes. Bei den einjähri- gen Gräsern und Ge- treidearten macht der Hahn am untern Ende dicht über der Erde einige kurze beblät- terte Seitentriebe (Aeste), welche sofort in demselben Jahre und zwar zugleich mit oder kurz nach dem Hauptstengel zu schossen und zu blü- hen beginnen , so bei Poa annuaFig. 1 . Ganz ebenso ist es bei den Herbstsaaten, oder so- genann ten 2j ährigen Getreidesaaten. Die Bestockung tritt hier meist schon im Herbste ein. Die Seitentriebe haben Zeit sich ebenso- 1 Man bringt das Wort Halm meist in Verbindung mit (ver-) hehlen, hohl, (um-) hüllen, ebenso wie das gleichbedeutende lat. calamus, und griech. xaka/ur], y.ülauog mit celare verhehlen und y.ollog hohl. (Dass Wörter desselben Stammes im Deutschen ein h, im Gr. und Lat. ein k und c haben, ist eine regelmässige Erscheinung). Rich- tiger ist wohl für calamus — Rohr die Ableitung von y.kaio brechen, also : brüchige Theile. Vielleicht hat auch unser »Halm« eigentlich dieselbe der Natur so angemessene Grund- bedeutung, denn der Begriff des hohlen liegt viel weiter ab. Eigenthümlichk eiten der Gräser. 3 weit auszubilden , wie der Haupttrieb und im nächsten Sommer blühen alle zugleich. Wenn man aber diese als 2 jährig von den Sommersaaten unterscheidet, so ist das ungenau, indem keine von ihnen über 12 Monate zu ihrer Ausbildung gebraucht. Sie sind also alle nur von ein- jähriger Dauer, ebenso wie das oben abgebildete Strassengras, welches bald im Herbste keimt und vor Juni Frucht trägt, bald im Vorsommer keimt und gegen den Herbst Frucht trägt. Der untere Theil des Hauptstengels steht da, wo die Triebe abgehen, entweder aufrecht — dann stehen die Triebe sehr dicht neben einander; (Fig.l. linke Seite der Figur) oder er liegt — dann stehen die Triebe einzeln etwas von einander entfernt (rechte Seite). §. 5. Beiden ausdauernden Gräsern finden sich fast dieselben Verhältnisse, aber der untere Theil des Stammes liegt unter der Erde und seine Triebe schossen nicht gleichjährig mit dem Hauptstamme, sondern ein Jahr später. Man findet daher das ganze Jahr neben schossenden Halmen solche beblätterte diesjährige Triebe oder Blatt- triebe, welche dicht beblättert und kurz bleiben, um im folgenden Jahre zu schossen. Die Anwesenheit solcher nicht schossender Blatttriebe1 neben den blühenden ist ein sicheres und leichtes Erkennungszeichen ausdauernder Gräser. §. 6. Der unterirdische Stamm ist in seiner Gestalt von dem ober- irdischen Halme meist etwas verschieden. Er verlangt bei der Beschrei- bung der Gräser besondere Beachtung. Ich werde ihn mit einem be- zeichnenden Namen Erdstamm2 ( caulis subterraneus ) nennen. Er entsteht ursprünglich aus einem unterirdischen Spross, der an einem der untersten Knoten einer Samenpflanze entsteht, wenn sich dieselbe be- stockt. Dieser unterirdische oder Erdspross biegt sich entweder kurz nach oben um Fig. 2. , oder läuft lang unter der Erde hin Fig. 3. Im ersten Falle stehen die daraus aufwachsenden Blatttriebe dicht neben einander und bilden einen Horst, wie bei Poa serotina Fig 2., der je nach der Länge der Sprossen dicht oder locker ist. Im andern Falle, wie bei Poa compressa machen sie Ausläufer, welche sich bewurzeln und einzeln auf die Oberfläche treten und der Erdstamm ist kriechend wie bei der Quecke Fig. 4. 1 Ist mail in einzelnen Fällen zweifelhaft, so genügt es den Blatttrieb auseinander zu zerren, pian erkennt im Innern, und zwar meist ohne Hülfe der Loupe, die jungen Blüthentheile, wenn der Trieb von einem 1 jährigen Grase ist. 2 Dieser Name ist von K. Schimper (Beschreibung des Symphytum Zeyheri, Geigers Mag. f. Pharm. T. 28. Separat Heidelberg 1835. p. 41) aufgestellt. Sonst nennt man diesen Theil meist, aber nicht sehr glücklich, rhizoma Wurzelstock. I. Kapitel. Fig. 2. Poa serotina. Spätes Rispengras. I.inks der Rest des vor-vorjährigen. Halmes aus dem der vorjährige dies Jahr blühende q g Halm als Seitentrieb hervorgegangen ist. Derselbe trägt 2 beblät- terte vorjährige und '■) junge heurige Seitentriebe. Ein geschlossener R äsen entsteht , wenn mehrere solche kriechende Grasptlanzen (von glei- cher oder verschiedener Art) durch einander wach- sen und gegenseitig die Lücken ausfüllen. Horst- gräser aber sind ausser Stande sich mit einander in solcher Art zu durch- dringen. Sie können nur durch Einmischung von Gräsern mit kriechendem Erdstamm zu einem Rasen verbunden werden . 1 Der Erdstamm dauert bei allen ausdauernden Gräsern (wie bei fast allen andern Stauden) mehrere Jahre, so in Fig. 3 links. Meistens bleibt auch ein längeres oder kürzeres Stück des Oberstammes — oder Bliithenhalmes — vertrocknet noch in den folgenden Jahren an ihm sitzen, s. Fig. 2. Ebenso dauern die an den jungen Trieben stehenden untern Blätter halb- oder ganz vertrocknet das folgende Jahr aus. Die Anwe- senheit eines vor- mehr-j ährigen Erdstammes undver- 1 Den Horst nennt man nach Linne’ s Terminologie caespes und übersetzt das Hasen ; ein Horstgras heisst demgemäss gramen caespitosum (z. B. Aira caespttosa), deutsch rasenbildendes , oder rasiges Gras. Es ergiebt sich aber aus dem Obigen, dass solche rasenbildende Gräser durchaus nicht im Stande sind einen Hasen im wirk- Eigentümlichkeiten cler Gräser. witterter vorjäh- riger Blätter und Blattscheiden bildet das un- trügliche Erken- nungszeichen der ausdauernden Gräser. §.7. Wie bei fast allen zunächst ver- wandten Familien (Monocotyledonen) ist die Wurzel der Gräser nicht eine ver- ästelte Haupt- oder Pfahlwurzel, sondern eineBüschel-* 1 oder Faserwurzel, d. h. sie besteht aus zahl- reichen Faser- büscheln, welche der Stengel an seinem untern Ende, Fig. 1., und ebenso dicht un- ter allen den Knoten, welche die feuchte Erde berühren, aus- treibt. Fig. 2. 3. 4. Auch die Stel- lung und der Bau der Blätter stimmt mit de- nen vieler verwand- ten Familien überein. Dieselben ^ stehen ebenso einzeln und 3. Poa cowpressa. Platthalm-Rispengras. Links der kriechend" vor-vorjährige Trieb am untern Ende abgefault trägt ausser dem schon blü- abwechselnd entwe- henden, einige schossende vorjährige und junge heurige Triebe. liehen Sinne zu bilden. Desshalb habe ich das in der Forstwirtschaft übliche Wort Horst angewandt. 1) Wenn Bischoff (Terminologie I, 156.) und nach ihm Seubert und Andere unter Büschelwurzel nur solche büschelige Wurzeln verstehen wollen, welche fleischig 6 I. Kapitel. der nach zwei oder mehr Richtungen, und eben so laufen die Blatt- nerven, von denen im IV. Kapitel ausführlicher die Bede sein muss, ohne sich gabelförmig zu theilen, mit einander und mit den Rändern par- allel vom Grunde bis zur Spitze. Wie bei zunächst verwandten Fami- lien, namentlich den Riedgräsern ( Carices ), bildet der untere Theil des Blattes eine den Stengel umfassende lange Scheide (vagina), welche unten ringsum den Halm auf einer Verdickung — dem Knoten (nodus) — aufsitzt. Dieser ist knorpeliger Natur, schliesst den hohlen Stamm ini Innern quer ab und wird we- sentlich durch die aus der Blatt- scheide quer in den Stengel ein- tretenden Holzbündel gebildet. §. 8. Es unterscheiden sich dieGräservon allen an- dern Pflanzen durch die eigen- thümliche Anordnung ihrer Blü- thentheile, welche im folgenden genauer beschrieben wird. Doch bieten sie auch in den andern Theilen sichere Unterschiede we- nigstens von allen bei uns im Freien wachsenden Pflanzen. Diese Unterschiede sind folgende : 1) Der hohle Halm, der nur bei dem süd- und mitteldeutschen Audropogon ischaemum voll g. 3., bei Hirsegräsern, einigen W e i z e n s ö r t e n un d dem Cynodon dactylon aber sehr dickwandig ist. 2) Die eben g. 7. erwähnten Knoten sind von knorpeliger Be- schaffenheit und sind von dem übrigen Stengel deutlich abgesetzt, meist dicker, s. Fig. 4. 5. a, Avährend siebei den Riedgräsern, Simsen (Carices, Juncaceen) u. s. w. meist etwas eingezogen sind und vor den Zwischen- gliedern sich äusserlich nicht auszeichnen. 3) Die Blattscheiden Fig. 5. b, haben meist einen Längs- Fig. 4. Tritieum re.pens. Quecke. Kriechender heuriger Trieb. oder etwas knollig sind, so ist das falsch. Man kann die feinen Wurzeln unserer Gräser ihrer Feinheit wegen Faserwurzeln nennen , aber die federkieldicken des Mais lassen sich so nicht bezeichnen. Der Name Faserwurzel bezeichnet nur eine feine Form der Büschelwurzel. Eigentümlichkeiten der Gräser. Fig. 5. Poaserotina. Spätes Ris- pengras. a Stengeist ück mit Kno- ten und Blatthäutchen, b Blattgrund mitBlatthäutchen und Blattscheide. schlitz, der von oben bis auf den Knoten herabgeht.: Dies Kenn- zeichen gilt jedoch nicht für alle Gräser, denn es giebt viele Arten, bei denen die Scheiden halb oder ganz ge- schlossen sind, wie die der Riedgräser, u. s. w. s. Kap. IV. Ausserdem sind die 1 — 3 unter- sten Scheiden bei allen Sämlingen der Gräser geschlossen. Geschlossene Scheiden werden oft durch den Druck der durchschiessenden Blätter und Stengeitheile aufgeschlitzt ; man erkennt sie daher mit Sicherheit nur an den obersten jüngeren Blättern der Blatttriebe. Die wirklich geschlitzten Blattscheiden sind in der Kegel an den Bändern des Schlitzes mit einem weissen dünnen Hautrande eingefasst s. Fig. 6. 7. 4) Das Blatthäu tchen. Dies ist eine dünnhäutige Fortsetzung des Hautrandes an dem Schlitze der Blattscheide, welche an der Grenze der Blattplatte, s. Fig. 6. 7, gerade auf- wärts am Halme hervorragt. Seine Länge und Gestalt ist bei jeder Art so regelmässig, dass daraus vorzügliche Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Arten hergenommen werden. So ist es abgerundet und wie ein Oehrchen etwas abstehend bei Festuca — Arten II, 23 — 25, röhrenförmig bei Aira flexuosa ; bei vielen zugeSpitzt, bei andern kurz abgestutzt und kaum merklich. Bei einigen Gattungen wird es durch einen Haarkranz, z. B. bei Phragmites , den Paniciim - Arten u. a. , er- setzt, selten findet man Nerven oder selbst eine kurze Granne darin ( Melica unißora , Ave- nastrum pratense) s. Fig. 8. — Nach den Ge- setzen der Morphologie entspricht die Blatt- scheide mit dem Blatthäutchen den zwei Ne- benblättern, welche an andern Gewächsen den Blattstiel von beiden Seiten bedecken, und ihm anhängen (z. B. bei der Kose). Daher findet man bisweilen , und besonders, wenn die Blatt platte sich nicht gebildet hat, das Blatthäutchen in zwei Zipfel ge- spalten, vergl. §. 27. Fig. 6. Roggen und Fig. 7. Hafer. Blatthäutchen mit Theil der Blatt- scheide und des Blattes. Fig. 8. Melica unißora. EinblÜ- thiges Perlgras. Blatthäutchen mit Granne dem Blatte gegenüber. 8 I. Kapitel. §. 9. Die Blüthentheile cler Gräser bestehen, wie die der aller- meisten Phanerogamen , aus Stempel, Staubfäden und Blumenblättern. Diese eigentlichen Blüthentheile sind indess so klein, und grossen Theils so gleichförmig gebildet, dass man sie für die Systematik nicht benutzt. Will man indess das Mikroskop hinzuziehen, so linden sich in den Blu- menblättern manchmal ganz gute Unterscheidungszeichen für einzelne Arten und Gattungen. Bequemere und mannigfaltigere Merkmale bieten die Deckblät- ter oder Klappe n dar, welche die Blumen aller Gräser umhüllen und an Grösse meist bedeutend übertreffen. Von ihnen soll zuerst die Rede sein. Man kann sie, wie alle Blüthentheile, an jeder Grasblüthe und zwar früh und spät , vor und nach der Bliithe studiren ; bequem sind sie aber nur an den grossblüthigen zu erkennen. Besonders empfiehlt sich der Hafer, sowohl der Grösse aller Theile halber, als auch desshalb, wreil er diese Verhältnisse nicht nur frisch, sondern auch nach der Erndte leicht erkennen lässt und somit fast überall das ganze Jahr zur Hand ist. §. 10. Die Blüthen- und Fruchttheile des Hafers,' Fig. 9, sind durch längere oder kürzere Aeste an den oberen Theil des Stengels befestigt. Dieser, die Bliithenäste tragende Stengeltheil heisst die Blüthenachse oder Spindel1 ( axis oder rhachis). Sind die Aeste verzweigt, so bezeichnet man bisweilen auch den entsprechenden Theil der grossem Aeste als Achse oder Spindel der Seiten- zweisre. Die Blüthentheile selbst werden als Blü- O thenährchen ( spicula ) bezeichnet, und die Stiele oder Zweige, welche jedes einzelne tragen, als Aehr- chenstiele. §• 11 • Auf jedem Aehrchenstiele stehen zu- die uuter^la1j)npkes die obere nächst, s. Fig. 9 , zwei schuppenförmige , grünlich weisse dicke Blättchen. Es sind dies die beiden Klappen ( glumae ). Sie stehen zwar sehr dicht neben einander, je- doch (wie alle vollkommenen und unvollkommenen Grasblätter) nie einander gerade gegenüber, sondern die eine — untere2 — etwras 1 Der Ausdruck soll bezeichnen , dass dieser Stengeltheil die Mitte und den Trä- ger für die nach allen Seiten ausgehenden Blüthenstiele macht, wie die Achse für das Rad mit seinen Speichen, die Spindel für die Spule. 2 Der untere heisst von den Pflanzentheilen derjenige, welcher am Stiele zu un- terst sitzt. Wenn dasAehrchen, wie in der Figur, herabhängt, so wird die untere Klappe nach oben gerichtet sein. Eigentümlichkeiten der Gräser. 9 tiefer am Stiele, die andere — obere — etwas höher. Die obere wird dabei von dem Rande der unteren bedeckt. Sie sind von aussen der Breite nach gewölbt und nach innen mehr oder weniger ausgehöhlt, am tiefsten unten, nach oben gegen die Spitze flacher und schmäler. Sie umschliessen und überragen alle andern Blüthentheile so, dass diese nur an der Spitze zwischen ihnen hervorsehen. Die untere von ihnen ist kleiner und von weniger Nerven durchzogen. §. 12. Innerhalb der Klappen liegen die Blüthchen (flosculi). Beim Hafer sieht man sie nur zur Blüthezeit, oder wenn man die Klappen auseinander biegt, Fig. 10. Zur Blüthezeit öffnen sich nemlich die Blüth- chen und es treten die Staubfäden u. s. w. heraus, zu allen andern Zeiten sind sie geschlossen und alle Theile liegen verborgen in der nach unten oder aussen stehenden, klappenähnlichen Spelze ( palea ) (Sp. in Fig. 1 0 und 1 1 ). Diese Spelzen stehen an der A e h r c h e n a c h s e, d. h. der F ort- setzung des Aehrchenstieles, welche zwischen den Klappen durchtritt, und zwar in zwei Zeilen abwech- selnd rechts und links. Sie sind den Klappen ähnlich und ebenso Mulden oder Kahn ähnlich ausge- höhlt. Die erste derselben steht senkrecht über der unteren, die zweite senkrecht über der oberen Klappe und so fort. Spelzen und Klappen besitzen einen meist recht starken Rücken nerv, der oft wie ein Kiel nach aussen vortritt, und meist daneben jederseits noch ein oder mehrere Seitennerven. Der Rückennerv geht bisweilen (wie in Fig. 1 0 links an der untern Spelze) in eine borstenförmige Granne (arista) aus. Die Zahl der Seiten- nerven ist sowohl bei den Klappen als bei den Spelzen eine bestimmte. Bei dem Hafer zeigt die obere Klappe ausser dem Rückennerv jeder- seits 4, also mit diesem im Ganzen 9, die untere nur 7. §. 13. Jede Spelze enthält in ihrer Höhlung eine Blume — aus fruchtbaren Staubfäden und Blumenblättern bestehend — und bedeckt sie von unten her. Von oben her wird die Blume von einem dünnen Fig. 10. 11. Hafer. Sp. Spelze. 10. Achrchen ausein- andergebogen. 11. Ein Bliithchen in der Spelze ein- geschlossen, von innen oder oben. 10 I. Kapitel. Schuppenblättchen , der Scheide nspelze, Blüthenscheide oder dem Scheidchen (. spathella ) bedeckt. Während der Blüthe treten Spelze und Scheidenspelze an der Spitze auseinander, s. Fig. 10. Zu allen an- dern Zeiten liegen sie dicht an einander und zwar ist die Scheiden spelze in der Kegel ganz von den Bändern der Spelze umfasst und liegt in ihr fast ganz versteckt. Fig. 1 1 . Die Scheidenspelze steht ebenso der Spelze gegenüber wie die obere Klappe, Fig. 10 rechts, der untern, Fig. 10 links, d. h. auf einem un- merklichen Stiele erhebt sie sich etwas über die Spelze, Fig. 12. Sie ist flach und hat nur zwei Nerven. Diese Nerven liegen weit auseinan- der und bilden zugleich zwei scharfe Kanten , denn an ihnen ist die Scheidenspelze wie zusammenge- falzt, so dass j ederseits ein schmaler Band nach aussen oder unten ge- gen die Spelze hin, in Fig. 12 nach vorne, umgeschlagen ist. Mit die- sen Bändern umfasst die Scheiden- spelze die eigentlicheBlume, Fig. 1 2. Ihre Nerven sind ziemlich breit und derb, dunkelgrün und gewimpert; die übrigen Theile weisslich dünn- häutig. §. 14. Die zwischen Scheiden- spelze und Spelze liegende Blum e besteht aus dem Stempel mit seinen Theilen (dem, Fig. 1 2 schwarz ge- zeichneten, behaarten, Fruchtkno- ten, und zwei darauf stehendenGrif- feln mit Narben) und ferner aus drei Staubfäden und zwei Blumen- blättern. Die Blumenblätter sind weissliche, - dünnhäutige Schüppchen (daher lodiculae ge- nannt), etwa von der Grösse des, in Fig. 10. 11. Hafer. Sp. Spelze. 10. Aehrchen aasein- andergebogen. 11. Ein Blüthchen in der Spelze ein- geschlossen von innen oder oben. Bih.rcL Fig. 1‘2. Hafer, ßthsch die Scheidenspelze, die Blü- thentheile einschliessend , von unten oder aussen ge- sehen. Unter ihrem kurzen, weissen, fast viereckigen Stiele die Aehrenachse von deren breiteren Spitze die Spelze entfernt worden ist. Eigentümlichkeiten der Gräser. 1 I Fig. 12 hinter ihnen liegenden, Fruchtknotens, schon mit blossen Auge, besser durch die Loupe, Fig. 12, zu erkennen. Sie liegen in der Blüthe nach unten oder aussen vom Fruchtknoten, und somit dicht innen vor der Spelze. Zwischen ihnen steht der eine Staubfaden, die beiden andern aber stehen auf der andern, innern oder oberen Seite des Frucht- knotens zwischen ihm und der Scheidenspelze. Die Staubfäden haben dünne überhängende Träger, welche in der Mitte der beiden langen Staubkolben befestigt sind. Die Staubkolben sind an jedem Ende etwas eingekerbt, s. Fig. 12. Durch diese beiden Umstände1 unterscheiden sich die Gräser von der nahe verwandten Familie der Riedgräser (Cy- peraceae), deren Staubkolben mit dem einen Ende auf dem Träger, wie die Lanzenspitze auf der Lanze, aufsitzen und am andern Ende stumpf- zugespitzt und nicht oder nur undeutlich eingekerbt sind. Nur das in Böhmen vorkommende Zwerggras Coleanihus siibtilis kommt in beiden Umständen mit den Riedgräsern überein. Bei einem andern deutschen Zwerggrase Chamayrostis minima fehlt die Kerbe an dem einen untern Ende. Nicht ganz in der Mitte, sondern nahe dem einen Ende der Kolben sind die Staubfäden befestigt bei Stipa , Holcus , Avena , Era- groztis, Brtza, Gaudima, Lolium , Hordcum , Secale. Der F r u c h t k n o t e n ist einfach kugelig- eiförmig, an der Spitze dicht mit Haaren bekleidet. Seine Aus- bildung zur Frucht wird unter §. 2G besprochen wer- den. Die zwei Griffel, welche er trägt, sind mit zahl- reichen feinen federigen Aestchen versehen, welche mit warzenförmigen Narben bedeckt sind. §. 15. Die Blume der übrigen Gräser weicht nicht wesentlich von der des Hafers ab. Nur sind einzelne nicht so vollständig. Aber auch die Haferblume ist unvoll- ständig und unregelmässig, denn bei 3 Staubfäden müsste man eigentlich 3 Blumenblätter, und könnte auch 3 Fruchtknoten erwarten. Diese Erwartung wird durch Eigenthümlichkeiten in den Blumen ausländischer Gräser auch bestätigt.2 Darnach ergiebt sich, dass eine vollständig und regelmässig gebildete Grasblüthe, wie A in Fig. 14, aus 3 Blumenblättern, l'ig. 13. Hafer. Stempel. 1 Vergleiche hierüber Bonplandia 1860 S. 175, wo die folgenden Ausnahmen ausführlich behandelt sind. s Sehr gründlich sind die morphologischen Verhältnisse der Gräser bei Röper, Zur Flora Mecklenburgs. Zweiter Theil. Rostock 184 1., abgehandelt. Ich verweise auf dasselbe ein für allemal sowohl wegen der Nachweise als auch wegen der Verschieden- heiten im Bau der einzelnen Gräser. An diese Schrift schliessen sich Aufsätze in den folgenden Jahrgängen der deutschen botanischen Zeitungen an. 12 I. Kapitel. (3 Staubfäden und 3 zu Einem verwachsenen F ruchtknoten mit 3 Griffeln bestehen müsste. In dem Fruchtknoten sollten der Zahl der Griffel nach 3 Fächer, jedes mit wenigstens l Samen sein. Die Stellung dieser Theile wäre folgende : zu innerst der Fruchtknoten, um ihn, und zwar mit den 3 Griffeln abwechselnd, eine innere (dem Centrum näher stehende) Reihe von 3 Staubfäden, mit dieser abwechselnd eine äussere Reihe von 3 Staubfäden (welche in Fig. 14 A mit St. bezeichnet sind, während die 3 innern Staubfäden keine Bezeichnung haben) und schliesslich die 3 Blumenblätter. Es fehlen nun aber beim Hafer, Fig. 14B, und über- haupt gewöhnlich: 1) derjenige in Fig. 14 A feiner gezeichnete Griffel, welcher nach unten vor der Spelze hegen sollte ; 2) das Blumenblatt, A B Fig-. 1 1. Schematische Grundrisse. A vollständige regelmässige Grasblume. Bm. 3 Blumenblätter. St. 3 Staubfäden. Gr. 3 Griffel auf dem Fruchtknoten mit 3 Samen im Durchschnitte. B gewöhn- liche unvollständige Grasblüthe von Scheidenspelze , Scheide , und der Spelze mit 1 Rückennerv, Kiel , und 4 Seitennerven Nv. (Die beiden Griffel sind etwas zu weit nach unten gerückt). welches oben, innen vor der Scheidenspelze liegen sollte; sowie 3) die ganze innere Reihe der Staubfäden. Es bleiben also für die gewöhnliche Blume, Fig. 14 B, nur übrig 2 Blumenblätter, mit ihnen abwechselnd 3 Staubfäden ; und 2 innen vor den obersten Staubfäden stehende (in der Fig. B zu weit nach unten gerückte) Griffel; während der Frucht- knoten nur 1 Fach mit 1 Samen besitzt. Jedoch finden sich 3 Griffel als Missbildung bisweilen1, ja der Fruchtknoten von Briza media hat stets neben 2 ausgebildeten Griffeln noch eine kleine Spitze hinter dem untern Staubfaden als Rest des dritten aufzuweisen ; 6 Staubfäden haben manche ausländische Gattungen; 3 Blumenblätter hat z. B. bei uns die Gattung Stipa. Gewöhnlich ist jedoch die Grasblume gebildet wie die des Hafers, obschon es an noch unvollkommneren, s. §. 16, nicht fehlt. Die Lage 1 Kunth, Agrostograpliia. Stuttgart 1835. Tom. II, bildet sie von Briza media Tab. 25 und der ausländischen Coix lacryma Tab. 4 ab. Eigentümlichkeiten der Gräser. n der Blume zu der Spelze ist dann, wie Fig. 14 B crgiebt, die, dass 2 Staubfäden zwischen Fruchtknoten und Scheidenspelze (also nach oben oder innen vom Fruchtknoten) , der dritte aber zwischen dem Frucht- knoten und der Spelze (also nach aussen oder unten vom Fruchtknoten) stehen, während die beiden Blumenblätter und die beiden Griffel seit- wärts zwischen Scheidenspelze und Spelze, aber mehr nach der Spelze zugewandt, heraustreten. §.16. Es fehlen von den genannten gewöhnlichen Bestandtheilen der Grasblume in einzelnen Blumen oder in allen Blumen einiger Arten bald einzelne oder mehrere. Während die Zwitterblüthen Stempel und Staubfäden besitzen, haben einige unvollkommene Blumen, die Stern pelblüthen oder weiblichen nur den Stempel , während umge- kehrt die Staub bl üthen oder männlichen nur Staubfäden ohne Stem- pel führen, und die geschlechtslosen alle beiden Th eile entbehren, s. §. 20. 21. Es haben nur 1 Griffel mit l Narbe Nardas , Fig. 15 b, die beiden Griffel zu einem verschmolzen und somit 2 Narben auf 1 geineinschaft- l'ig. 16. Alopecurus pratensis. Wiesenfuchs- schwanz. liehen Griffel Alopecurus pratensisYig. 16 e und ruthenicus ; und bei allen dreien findet man statt der fedrigen Aeste nur kleine Zacken. Von Staub- fäden finden sich z.B. bei Anthoxanthum regelmässig nur 2, bei Festuca myurns und bromoides nur 1 . Die Blumenblätter fehlen noch häufiger, so bei Alopecurus , Anthoxanthum, Nardus. Sie sind bald schmal und spitz, bald abgerundet und nach oben breiter und oft mit einem kleinen Seitenläppchen versehen. In der Gestalt sind sie zwar etwas unregel- mässig, doch lassen sich daraus für einzelne Arten und selbst Gattungen 14 I. Kapitel. recht gute Unters cheidungsinerkmale hernehmen, welche nur die Klein- heit der Blättchen gegen sich haben. §. 17. Die Scheidenspelze ist durch die ganze Familie fast überall dieselbe bis hinab zu den Wimpern, welche zwar bald feiner bald derber sind, bald dichter bald weitläufiger stehen, aber nur in wenig Fällen ganz fehlen. Eine Mittelrippe, statt der 2 Kantennerven hat sie bei dem Beis und seinen Verwandten, Ory- zeae , Fig. 17, Anthoxajithum , bei Hierochloabis - weilen, u. s. w. Die Spelze dagegen ist im Allgemeinen den Klappen so ähnlich gebaut, dass diese beiden für die Systematik wichtigsten Theile später §. 24. gemeinschaftlich besprochen werden sol- FigAT.GryzactutidBsHnn.'yer- ]en . nachdem zuerst die Blüthen und ihre Ver- stecktes Reisgras. fremAehr- chen aus sPelze links und schei- theilung in Aehrchen und in diesen um die denspelze mit bewimperten Ner- ° _ . nmperi ven rechts bestehend. Achse abgehandelt ist. §. 18. Diese so beschaffene Blume wird, wie erwähnt, sammt der Scheidenspelze (welche aber in einzelnen Fällen fehlt) von der Spelze umschlossen. Unter dem Ausdruck Blüthchen (flosculns) wird bei Hlhsr/i. Fig. 19. Milium effusum. Flattergras. a Blühendes Aehrchen. Fig. 18. Hafer. Blüthe in der Scheidenspelze. den Gräsern die von den Spelzen umschlossene Blume verstanden. Wenn von der Form u. s. w. des Blüthchens die Bede ist, so meint man damit die Form, welche Spelze und Scheidenspelze im geschlos- senen Zustande darstellen. Eigentümlichkeiten der Gräser. 15 Geöffnet sind aber die Blüthchen, wie erwähnt, nur zur Blüthe- zeit, und auch dann in sehr verschiedenem Grade. Dies wird beson- ders dadurch bedingt, ob die Narben aus der Spitze oder zur Seite zwi- schen Spelze und Scheidenspelze hervortreten. Der letztere Fall ist bei unsern Gräsern der gewöhnliche, der erste bei vielen südlichem Gräsern. Ist der Griffel kurz und tritt daher die Narbe an der untern Hälfte der Spelze seitlich hervor, Fig. 18. 19, so bezeichnet man die Gräser alsS preizblü thige, Eury anthae, als Engblüthige,/S7c^- anthae, wenn sie unter der Spitze, aber seitlich hervortritt. Hier sind beide Narben stets vorhanden. Bei den Schliessblüthigen, Clis- anthae , aber ragen die 1 oder 2 auf langen Griffeln stehenden Nar- ben (denn hier fehlt bisweilen eine, Fig. 22) aus der wenig geöffneten Spitze hervor und bleiben so stehen, auch wenn Spelze und Scheiden- spelze sich nach der Blüthenzeit wieder geschlossen haben. Fig. 20 — 22. Fig. 20. Hierochloa odorata. Marien- gras. b Aehrchen mit 3 Bliithchen, von denen nur die mittlere einen Stem- pel besitzt. Fig. 21. Anthoxanthwn odo- rcitum. Kuchgras. Fig. 22. Nardus stricta. Bor- stengras. §. 19. Solcher Blüthchen trägt der Hafer, wie §. 11 erwähnt, inner- halb der beiden Klappen mehr als 1, gewöhnlich 2 — 3, Fig. 23, an der Aehrchenachse ; obschon man an dem geschlossenen Aehrchen, Fig. 24, dies nicht wahrnehmen kann. Ein solches Aehrchen heisst mehr- blüthig. Die Scheidenspelzen liegen dann immer nach innen, die Spel- zen nach aussen. An der innern Seite der Scheidenspelzen liegt die Aehr- chenachse dicht an, und beim Zerbrechen, besonders auch bei der Keife, bleibt das höhersteigende Stück derselben an der Scheidenspelze sitzen, Fig. 25. 26, indem die Achse dicht unter jedem Blüthchen wie in einem Gelenke zerbricht. Mit wenigen Ausnahmen trägt daher jedes Blüthchen eines mehrblüthigen Aehrchens, mit Ausnahme etwa des obersten, ein 16 I. Kapitel. Stielchen, d. h. das die höher stehende Blüthe tragende Glied de r Aehrchenachse, an seiner Innenseite, d. h. am Grunde der Scheidenspelze, Fig. 25. 26 Schfr. Fi g. 23. Fig. 23 — 25. Hafer. Sp. Spelze, Bthsch. Scheidenspelze. Fig. 23. Aelirchen ausgebreitet, Fig. 24. geschlossen. Fig. 25. Blüthchen mit einem Glied der Aehrchenachse von innen oder oben. Fig. 26. Poa annua. StrassengTas. b c Aehrclien. Blüthchen zur Reifezeit. Fig. 27. Glyceria fluitans. Mannaschwa- den. b Aehrchen von der Seite mit der sehr kleinen Klappe am Grunde. Die Zahl der Blüthchen in den Aehrchen ist sehr verschieden, 1 0 — 20 ist sie z. B. bei Glyceria fluitans Fig. 27, von da sinkt sie bis auf Eigentümlichkeiten der Gräser. 17 3 und 2 herab. Die zweiblüthigen Aehrchen unterscheidet inan je- doch gewöhnlich von den mehrblüthigen. Andere Aehrchen tragen nur 1 Blüthe und heissen demnach einblüthige. Auch ihr Blüth- chen hat oft, ebenso wie auch bisweilen die oberste Blüthe der mehr- blüthigen Aehrchen, ein oberständiges Stiel chen. Fig. 30 Schfr. §. 20. In dem mehrblüthigen Aehrchen sind in der Regel einige Blüthen gross und vollkommen, andere kleiner. Beim Hafer ist, wie er- wähnt, die unterste gegranntund bedeutend grösser als die zweite, und ebenso diese als die dritte. In vielen Fällen nimmt mit der Grösse auch die innere Entwickelung ab. Es verlieren die Blüthen zuerst in der Re- gel den Stempel, behalten aber die Staubfäden — sie werden zuStaub- blüthen; darauf fallen auch die Staub- fäden und damit meist zugleich auch die Blu- • menblätter fort — es sind leere Spelzen, un- fruchtbare, geschlechtlose Blüthen — ferner fällt auch die Scheidenspelze fort, eine meist kleine Spelze vertritt die Blüthe, | Fig. 28. b; oder endlich es bleibt nur das $ Stielchen als Zeichen, dass eine Blüthe hier I fehlgeschlagen ist, Fig. 30, Schfr. Bei Me- | - lica uniflora Fig. 29. a ist von vielen Blüth- 1 chen sogar nur eins fruchtbar, und die Spel- zen aller andern sind zu einem gestielten Knöpfchen dicht vereinigt. Man bezeichnet alle diese verschieden ausgebildeten Theile, Fig. *28. GJyceria spectabihs. Miliz- Tt Schwaden, b Aehrchen in dessen wo man den Grad der u nvollständigkeit nicht Spitze eine kleine leere-Spelze. . . . . , c, tt i weiter bezeichnen will, als Spuren, U eber- bleibsel oder R u d imente oder als fehl- geschlagene Blüthchen (flos sterilis , rndimentam 'pedicelli forme etc.). Dieses Fehlschlagen macht die Unterschiede zwischen 1-und 2-blii- thigen, zwischen 2- und 3 -blüthigen Aehrchen sehr misslich. Ein Aehrchen mit 1 ausgebildeten Blüthchen und einem Stiele wie Fig. 30 gehört der Anlage nach zu den 2-blüthigen, der Ausbildung nach zu den 1 bliithigen. Ausserdem variirt die Zahl der ausge- bildeten Blüthchen in derselben Art, z. B. bei Poa ncmoralis , Fig. 31, und vielen andern Arten dersel- EinblütMgeg * Perl- ben Gattung von 1 — 5 und 6. Gemeiniglich haben fnas grosses K1fmch thares freilich hier die einblüthigen Aehrchen noch ein BluSk3^ Stielchen mit der sehr kleinen Spelze einer zweiten Jessen, Gräser. 2 18 I. Kapitel. Bliithe, doch fehlt auch dieses bisweilen1. Diese Umstände machen die bisher allgemein übliche Benutzung der l-, 2- und der mehrblüthi- gen Aehrchen als Charakter von Unterfamilien und Tribus zu einem Fig. 30. Agrostis Spica venti. Windhalm. b Elnblücthiges, Aehrchen. Schfr. Spelze mit Stielchen, 10 mal vergrössert. etwas unsichern und in der Praxis sehr misslichen. Ja man darf be- haupten , dass hauptsächlich diese Eintheilung das Studium der Gräser so überaus erschwert hat. Sie ist in der Uebersicht am Schlüsse des Werkes ganz vermieden worden. Wichtiger und leichter zu erkennen ist der Unterschied, ob die Aehrchen grundblüthig oder sind. Dem ersteren Falle sämmtliche bisher besprochenen Bei- spiele an. Es sitzen dabei die frucht- baren Blüthchen dicht über den Klappen im Grunde des Achrchens, die unfrucht- Fig. 31. Von nemoraiis. Hainrispengras, baren in der Spitze. Im zweiten Falle b, c, r. Moore und V. Salzwiesen. Ganz nasse Orte, welche stets oder öfter unter Wasser stehen. 1. Hohe sc Gemeines Dachrohr Glanzrohr (Gemeines Landrohr Miliz- Schwaden Manna- Schwaden 2. Niedere Kalbs Sumpf-Fuchsschwanz Wiesen-Fuchsschwanz Fiorin- Straussgras Quell- Schwaden ilfartige Gräser. Pliragmites communis 1 . Baiding er a arundinacea 4. Calamagrostis lanceolata) 6. Glyceria spectabilis 2. Glyceria fluitans 3. ich wimmende Gräser. Alopecurus fulvus 14. Alopecurus geniculatus 13. Ägrostis alba 4. Glyceria aquatica 5. IV, Moore. Besonders : Borstengras Hunds- Straussgras Gemeines Straussgras Glanz- Schmele Dreizahngras Zittergras Blauer Schindermann Nardus stricta 21. Ägrostis canina 49. Ägrostis vulgaris 48. Aira caespitosa 50. Triodia decumbens 36. Briza media 35. Molinia coerulea 5. V. Salzwiesen. Salz -Schwaden Kriechender Schafschwingel Wiesen-Gerste Gemeine Quecke Glycera distans 50. Festuca rubra 23. Ilordeum secalinum. 8. Triticum repens. 19. 3 * 36 II. Kapitel. Blüthe- Nach- zeit. wuchs. Spats. Mits. Spats. Mits. Mits. Früh.-\ Vors, f Vors. Vors. Frühl. Mits. Späts. t Reicht. t t- t t VI. Waldungen. A Mit sandigem Boden, siehe I, B. B. Mit Glanz- Schmele Knaulgras Wald-Zwenke Scharfer Schwingel Riesen- Schwingel Einblüthiges Perlgras Nickendes Perlgras Flattergras Hain- Risp engras Sommer- Risp engras Hunds- Quecke Wald- Gerste gutem Boden. Aira caespitosa 50. Daclylis glomerata 16. Brachypodium silvaticum VI 56. Festucci aspera VI 37. Festuca yigantea VI 34. Melica unißora VI 80. Melica nutans VI 79. Milium effusum VI 77. Boa nemoralis 44. Boa annua 4 1 . Triticum caninum VI 66. Hordeum europaeum VI 73. §. 33. IT ebersicht über die Eintheilung. [. Schilfgräser. Halm steif, 3 — 6' und höher. Ein Horst am Grunde (Kap. I, §. 6) fehlt. Die Hahne und halmartigen, am Grunde blatt- losen Triebe stehen einzeln und bilden zusammen einen gleichförmig hohen Bestand. Eine Art (7) auf sandigen Höhen, alle andern nur in Gewässern, Gräben und sehr nassen Orten. Nr. 1 — 7. II. Aehren - Gräser. Die Blüthen dicht um den Halm in Aehren oder Scheinähren (Kap. I, §. 22) gestellt. A. Aehre cylindrisch, den Hahn ringsum gleichförmig umgebend. Nr. 8 — 14. B. Aehre drei Seiten des Hahns umgebend, so dass die vierte Seite nackt bleibt. Nr. 15 — 16. ('. Aehre zwei einander gegenüberstehende Seiten des Halmes (mit abwechselnd stehenden Aehrchen) bekleidend, die beiden an- dern Seiten nackt. Nr. 17 — 20. D. Aehre nur an einer Seite des Hahnes. Nr. 21. III. Rispen gräser, ästige Rispen (Kap. I. §. 22) bildend, alle Aehr- chen gestielt. A. W urzelblätter borstenförmig rundlich oder sehr schmal zusam- mengefalzt. Nr. 22 — 26. B. Blätter alle flach, schmal oder breit. 1. Aehrchen begrannt. Nr. 27 — 34. 2. Aehrchen unbegrannt. a. Aeste unten zu 1 — 3 im Quirl. (Kap. 1. §. 10.) Nr. 35 — 40. b. Aeste unten zu 4 und mehr im Quirl. Nr. 4 1 — 51. Futtergräser I . 37 §. 33. Beschreibung der Arten.*) I. Scbilfgräser. Halm steif, gerade oder etwas schief aufrecht, 3 — 6' und höher. Die Halme und halmähnlichen, am Grunde blattlosen Triebe stehen ein- zeln oder bilden einen lockern gleichförmig hohen Bestand. Einen Horst oder geschlossenen Basen (Kap. I. §. 6) bilden sie nicht. Sie fehlen auf gewöhnlichen Wiesen. Die letzte Art (7) auf sandigen Hügeln, alle an- dern nur in flachen Gewässern , Gräben , Mooren und an sehr nassen Orten. A. Das oberste Dlatt steht dicht unter der Blüthenrispe. 1. Phragmites communis. VI, 117. Gemeines Daclirohr. Gräben, Sümpfe, Flussufer. August. Halm 4 — 8 , steif aufrecht, rund- lich, von glatten Blattscheiden dicht umschlossen. Blätter, auch die obern, 1 — 2' lang, am Grunde 1 — 2" breit, von der Mitte in eine sehr lange schmale Spitze zulaufend. Statt des Blatt- häutchens eine B e i h e langer Haare. Bispe % — lang, unten mit vielen zarten Aesten. Aehrchen braun- schwarz, lange Haare einschliessend. Die j ungen , fast fusslangen Triebe werden, ehe sie sich entfaltet haben, vom Viehe fast allen andern Gräsern vorgezogen, sind süss und nahrhaft. Später sind die Blätter zu hart und werden nicht gefressen. Ab- weiden, ja selbst öfteres Mähen erträgt das Bohr schlecht und verschwindet in wenig Jahren von den Weiden. Die festen, dicken Stengel geben, wie be- kannt, im Herbste oder Winter ge- schnitten, das vorzüglichste Dcckmaterial. Der lange dünne Erdstamm Fig. 71. Phragmites communis, a Stück der Rispe, b Aehrchen. cBlüthchen. *) Abgebildet ist stets ein Stück des Blüthenstandes in natürlicher Grösse, welche yi bezeichnet wird und einzelne Theile derselben entweder Aehrchen oder Blüthchen 3 , 5, 10 mal vergrössert und a/4, s/± , bezeichnet. Für dieses Kapitel ist die Ab- bildung in natürlicher Grösse fast allein von Bedeutung. 38 II. Kapitel. dringt leicht sowohl aufwärts als seitwärts durch schlammigen und sumpfigen Boden und ist zur Befestigung von Ufern und zur Ausfül- lung flacher Sümpfe sehr brauchbar. Die Vermehrung durch Bohr- stücke, welche 2 — 3 Knoten enthalten, geschieht leicht, wenn die an den Knoten stehenden Augen unverletzt bleiben und die Stecklinge eine Zeitlang vor Bewegung geschützt werden können. Eine An- pflanzung von Kalmus ( Acorus calamus ) an der Aussenseite wird zum Schutze' für Bohrpflanzungen empfohlen. Die Stecklinge sollen mit 1 Auge über den gewöhnlichen Wasserstand hinausragen und gedeihen am besten um Johanni. Sie werden l1/«— 2/ von einander entfernt ent- weder einzeln fusstief fest eingesteckt, wobei man vor dem Knicken sich hüten muss, oder es werden kleine Bündel mit dem untern Ende in passender Entfernung an Strohseile gebunden und diese mit Steinen beschwert ausgeworfen. 2. Glyceria spectabilis M. et K. VI, 17. Miliz - Schwaden. In laufenden und stehenden, nicht moorigen Wässern. Juli, Aug. Fig-. 72. Glyceria spectabilis. Stückchen der Bispe in natürlicher Grösse. c Aehrchen. Halm 4 — 8 ', von den c. %" breiten scharf gekielten Blattscheiden be- deckt. Blätter 1 — 2' lang und bis an die kurze Spitze c. breit; wie die Blattschei- den dunkelgrün und scharf. Bispe bis 1 , un- ten mit zahlreichen Aesten. Aehrchen braun- gelb % — % Dem Vieh durch seinen Standort unzu- gänglich. Verliert geschnitten bald die Härte und Schärfe und wird dann gern gefressen. Heuertrag 43 %. Füllt die Gräben sehr rasch aus und ist dadurch oft lästig, scheint aber nur in süssem, nicht moorigem Wasser zu gedeihen. 3. Glyceria (luitans R. Br. VI, 18. Manna -Schwaden. In Gräben, Sümpfen und überschwemmten Orten. Juni — Sept. Halm 1% — 3r, schief aufsteigend, an sehr nassen Orten unten schwimmend oder wurzelnd , dünn , rundlich. Blätter 3 — 5 " lang, c. %" breit, bis an die abgerundete Spitze gleich breit. Bispe 4 — 8" lang, ganz schmal. Aeste unten einzeln oder höchstens zu 3, Futtergräser 2 — 4 . 39 Fig. 73. Glyceria fluitans. b Aehrchen von der Seite. ungleich lang, bisweilen alle kurz und mit nur 1 Aehrchen. Aehrchen */An lang, lineal länglich, rundlich fest an den Stengel ange- drückt, ausser zur Blüthezeit, wo sie etwas ab- stehen. Allein Vieh, auch den Schweinen sehr zu- sagend. Für Rieselwiesen zu empfehlen. Heu- ertrag 30%. Die leicht ausfallenden Früchte werden von Fischen und Geflügel gefressen und in der Oder- Gegend des Morgens imThau gesammelt und als Frankfurter Schwa- den wie Hirse genossen. ß. Das oberste Blatt weit unter der Rispe stehend. 4. ßaldingcra arundiiiäcea. VI, 133. Glanzrohr. Schattige Gräben, Waldsümpfe, sumpfige Flussufer, Rieselwiesen. Juli. Halme 3 — 6 ' , steif, in ein dich- tes Röhricht vereint. Untere Blätter bis 9 " lang , % — % " breit , schlank zugespitzt, scharf ; oberstes kürzer. oft nur L lang, %— % breit, weit von der Rispe entfernt. Blatthäutchen lang. Rispe %' lang, lappig, weiss-röthlich. Aeste un- ten zu 2 — 3. Bei reichlichem Zufluss von süssem Wasser liefert es eine grosse Masse Futter, das im jungen Zustande Rind- vieh und Pferden angenehm ist. Un- ter den Schilfgräsern ist es eins der ertragreichsten , doch steht sein Nah- rungswerth dem anderer Gräser nach. Seine Ansprüche an den Boden sind nur gering, namentlich ist es unem- pfindlich gegen eine längere Ueber- stauung. Dadurch empfiehlt es sich für solche Wiesen, auf denen andre Gräser, wie Alopecurus pratensis , 40 II. Kapitel. Poa trivialis u. a. nicht den beanspruchten Bodenreichthum finden oder in Folge öfterer oder längerer Ueberstauungen ausgehen würden. 5. Moluiia coerülea. VI, 16. Blauer Schindermann. Torfige Wiesen und Haide, Waldsümpfe. Juli, Aug. Hahn 2 — 4 rund, glatt, mit nur 2 — 3, am Grunde dicht übereinander stehenden Knoten und 2 — 3 kurzen Blättern. Horst ziemlich gross. Blätter lang zugespitzt, scharf, starr und stechend. Rispe 2 — 9", schmal, schwärzlich, im Schat- ten grünlich. Aeste kurz, unten bald zu 1 — 2, bald 3 — 12 und mehr. Eins der härtesten, blattärmsten Gräser. Ob sein Genuss, wie behauptet wird, Krankheiten beim Viehe, besonders bei Schafen, nach sich zieht, ist nicht sicher erwiesen. Die ihm zuge- schriebenen Krankheiten erklären sich vielleicht hinlänglich dadurch, dass das Weiden auf nas- sem Moorboden zumal für Schafe ungesund und das dort wachsende Futter in der Regel ungenügend und kraftlos ist. 6. Calamagröstis lanceoläta Roth. VI, 111. Gemeines Landrohr. Sumpfige Ufer, moorige Plätze, nicht häufig. Juli, Aug. Halm 2 — 3 ' , aufrecht , zart. Blätter sehr schmal, 2"' breit, in eine lange Spitze auslaufend. Blatthäutchen der obern Blätter länglich. Rispe überhängend unten mit 4 — S sehr dünnen Aesten. Aehrchen sehr fein, 1% — 2"' lang, bläulich -grün, lange Haare einschliessend. Wird zur Noth, doch nicht von Schafen, gefressen, verursacht Durchfall. Vergleiche auch das folgende. Futtergräser 5 — 8. 41 7. Calamagröstis epigeios Roth. VI, 109. Hügel -Landrohr. Ilügelrohr. Trockne Sandhügel. Juli, Aug. Halme 2 — 6' hoch, nach oben sehr scharf, einzeln nnd von einander entfernt stehend, Blätter % — */l" breit, lanzetlich, steif, seegrün. Blatthäutchen der obern Blätter länglich. Bispe % — 1 ' aufrecht , etwas lap- pig. Aeste zu 3 — 8, dünn, scharf. Aehrchen lang, grün oder violet, lange Haare einschliessend. Wird, ausser vielleicht in erster Jugend, vom Viehe nur aus Noth ge- fressen, da es Mund und Schlingwerk- zeuge durch seine Schärfe verletzt. Ver- ursacht Darmentzündung, ja selbst den Tod. Andere seltenere ebenso werthlose Arten s. VI, 110 — 116. II. Aehrcn • Gräser. Die Blüthen dicht an dem Halme in eine astlose Aehre oder Schein- ähre (Kap. I, §. 22) gestellt. A. Aehre cylindrisch, den Halm ringsum gleichförmig umgebend. 1. Aehre von steifen % — 2" langen borstenförmigen Grannen umgeben. 8. Horde um sccalinum Schreb. VI, 71. Wiesen-Gerste. Halbnasse, bes. salzige Wiesen, nicht häufig. Juni, Juli. Halm 1 y2 — 21// , nur unten beblättert. Horst sehr klein. Aehre 1 — 2" lang, bräunlich-grün. Granne etwa 1/2//. S. Fig. 78. Der kleine, 1 — 2 "hohe, kleine, langbehaarte Horst wird vom Viehe kaum berührt, ausser vielleicht in der allerersten Jugend. Die Empfehlung dieses Grases als Futtergewächs beruht vermuthlich auf V erwechslung. 42 II. Kapitel. sp u Fig'. 78. Hordeum secalinum. a Aehre in natürlicher Grösse. b 2 Aehrchen daraus vergrössert. Fig. 70. Hordeum murinum. a Grannen und Aehrchen in natürlicher Grösse, b vergrössert, die Grannen abge- schnitten. 9. ISordeum murinum L. VI, 70. Mäuse- Gerste. An Wegen und auf Schutt. Juni, Aug. Einjährig, von der vorigen unterschieden durch zahlreiche bis unter die Aehre beblätterte hellgrüne Hahne, längere, 2 — 3" lange Aehren und l — 2" lange Grannen. Eig. a ein Aehrchen in natürlicher Grösse. Wird, wie die vorige, kaum gefressen. 2. Aehre fein- und kurz-, oder un-gegrannt. 10. Antlioxäntluiiii odorntum L. VI, 136. Gelbes Ruchgras. Fig- 80. Antli. odoralum. Auf Wiesen und Triften. Mai, Juni und auch später. Halm % — 2", zart, sammt dem oft ziemlich gros- sen Horst hellgrün. Scheinähre l — 2" , nach oben und unten verschmälert. Aehrchen c. pfriemlich, nach oben gerichtet. Blätter breitlich mit einzelnen langen Haaren. Als ausschliessliches Futter wegen seines starken Geruchs nach Cumarin 1 und seines bitteren gewürzi- gen Geschmacks von allen Thieren verschmäht, und, wie es scheint, um so mehr, je üppiger es auf gutem Boden wächst, unter andern Gräsern dagegen gefres- sen. An Masse liefert es wegen seiner Feinheit und 1 Es ist derselbe Stoff, welcher auch dem Waldmeister seinen Geruch verleiht. Futtergräser 9 — 11. 43 Kürze wenig. Zum Anbau empfiehlt es sich daher im Allgemeinen nur als geringer würzender Zusatz zu anderen Gräsern. Für trockne Schafweiden wird es sehr empfohlen, da es eins der frühesten Gräser ist und dem Hammelfleisch einen besondern Wohl- geschmack verleihen soll. 1 1. Plileuiii pratense L. VI, 129. Wiesen -Lieschgras. Trockne und halbnasse Wiesen. Juni, Juli. Reife : August. Halm 1 — 3 ', unten oft zwiebelig verdickt. Horst schwach, locker. Scheinähre 1 — , walzenförmig, oben und unten stumpf abgerundet, bürsten- artig - steif, vor der Reife weder von oben noch von unten leicht abzustrei- fen. Aehrchen ringsum wagerecht ab- stehend, 1 — 2 lang, an der Spitze mit 2 kurzen Grannenspitzen. Jung ein nahrhaftes und allem Viehe gleich zusagendes Futter. W urde 1815 durch einen Timothy Hansen von N. -Amerika aus angepriesen und ist daher Timothy- Gras genannt worden. Ueppig in tiefem, lockerem, hu- inosem, oder fettem thonigem, halb- nassem Boden; dagegen auf trocknem Lehm niedriger, auf leichtem trocknem Boden mit sehr kleiner Scheinähre und am Grunde stark zwiebelig verdickt. Ertrag ausser auf Sandboden gut. Zum Anbau auf dem Felde sehr beliebt, weil: 1) die körnige Saat fast immer gut auf- läuft, 2) die Bestockung rasch, 3) die Dauer eine vieljährige ist, 4) auch der trocknere Boden verhältnissmässigen Ertrag liefert. Ertrag am höch- sten im Gemisch mit kriechenden Gräsern oder Klee. Die Verschieden-? heit seines Wuchses bildet ein gutes Kennzeichen für den Wasser- und Fig. 81. Phleam pratense. Bei * isteinTheil der Aehrchen abgestreift. Humüsgehalt des Bodens. Heuertrag 4 3 %. Die andern Arten (VI, 126 — 128) finden sich auf trocknem Boden und sind selten und unbedeutend. 1 So in der Auvergne und in den Ardennen. 44 II. Kapitel. 12. Alopecürus pratensis L. VI, 120. Wiesen -Fuchsschwanz. Feuchte, reiche Wiesen. Blüht schon von Mitte Mai an. Reife : Juli. Halm 2 — 3%*, unten etwas gekniet. Scheinähre l — 3%", dunkelgrün bis schwarz-braun, weich. Aehrchen 2"' lang, mit haarfeinen kurzen Grannen, aufwärts gerichtet, leicht von oben abzustreifen. Blätter zahlreich, lang und breit. Erdstamm mit vielen längern oder kurzem Sprossen. Auf feuchten fetten Wiesen überaus üppig, auf trocknem Boden spärlich. Unter den eigentlichen Wiesengräsern das frühzeitigste, schosst es geschnitten 2 — 3 mal bis in den Herbst. Es ist ein vorzüg- liches Futter für alles Vieh, besonders Bindvieh. Sein Futterwerth und seine Ergiebigkeit stellen es als Wiesengras in erste Linie. Bei Anlage von Wässerungswiesen, Grasgärten u. s. w. ist seine Ansaat jedem anderen voranzusetzen; doch bedarf es zu voller Entwickelung 2 — 3 Jahre, wird leicht von andern verdrängt, wenn seine Ansprüche an Feuchtigkeit und Bodenreich thum nicht vollständig befriedigt werden oder wenn es Ueberschwemmung und zuviel Nässe erleidet. Zum Anbau auf dem Felde ist es desshalb nicht geeignet. An den Küsten der Ostsee fehlt es, und wird wenigstens in Vor- pommern und den russischen Ostseeprovinzen durch den Bohr fuchs- 1 schwänz, Al. arundinac eus Poir. VI, 121 ersetzt. Diese Art liebt sehr nasse S trän d wiesen , ist höher, härter und mehr seegrün als der Wiesenfuchsschwanz. Auf lehmigen und sandigen Aeckern findet man den etwas ähn- lichen, einjährigen Ackerfuchssch wan z Al. agreslis VI, 124. Fig. 82. Alopecurus pratensis. 13. Alopecürus geniculatusL. VI, 122. Geknieter Fuchsschwanz. Sehr feuchte Wiesen und Ufer. Juni — Aug. Wie voriger, aber die Scheinähre a dün- ner, besonders nach den Enden; die Aehrchen b kleiner; Horst dichter und mit den 1 — 1 langen Halmen im Kreise n i e d e r 1 i e g e n d. Blätter etwas bläulich-grün. Dies wie das folgende giebt eine sehr gute Weide, lässj.sich aber nur selten mit der Sense fassen. Fig. 83. Alopecurus geniculatus. Futtergräser 12 — 17. 45 14. Alopecurns fiilvus Sni. VI, 123. Sumpf- oder Rothgelber Fuchsschwanz. Am Wasser und in abgelassenen Teichen. Juni — Aug. Ist dem vorigen ganz ähnlich und nur durch die Kap. VI. ange- gebenen Merkmale zu unterscheiden. ß. Aehre 3 Seiten des Halms umgebend, so Hass die vierte Seite nackt bleibt. 15. Cynosurus cristatus L. VI, 23. Kammgras. Triften und halbtrockne Wiesen. Juni, Juli. Fig. 84. Cynosurus cristatus. Halm 1 % — 2', nur unten beblättert. Horst dunkelgrün, dicht, sehr klein und niedrig. Schein- ähre 1 — 2 ", schmal, glänzend, mit 2 — 3" lan- gen kammförmigen Deckblättchen, b. Der niedrige, nur auf nassen Wiesen mit der Sense zu fassende Horst, die harten, dem Viehe besonders auf trocknerem Boden nur jung zusagenden Blätter empfehlen das Gras wenig. In nassen thonigen Wiesen als Ausfüllgras und in Basenplätzen als kurzes dickes Polster zu em- pfehlen. 16. Dactylis glomerata var. simples. Knaulgras, Abart mit Sehe! nähre. An magern Und schattigen Orten wächst eine Form, der die untern langem Aeste fehlen. Vergleiche diese unter 38. C. Aehre zwei einander gegenüberstehende Seiten des Halmes mit abwechselnd stellenden Aehrchen bekleidend, die beiden andern Seiten nackt. Eöleuin. Raygras. Halm % — 3'. Aehre lang. Aehrchen mit einer Kante an dem Halme anliegend. Von den beiden Arten hat: II L. perenne. VI, 49. Englisches oder gewöhnliches R Die Aehrchen grannenlos oder kurz gegrannt; die Blätter im Triebe zusammengefalzt. 46 II. Kapitel. 18. Luliuni italicum. VI, 50. Italienisches Raygras. Die Aehrchen meist, jedoch nicht immer lang gegrannt; die Blätter — und dies ist das sicherste Kennzeichen — im Triebe zusammengerollt. Ausserdem ist sein Hahn dünner, dieBlüthenähre aber länger und nicht steif, sondern etwas nickend. Das englische Ray- gras wächst wild an Wegen und Rainen, auf lehmigem Boden, nicht auf Sand- oder Moorboden. Blüthe vom Juni bis in den Herbst. Reife : vom iVugust an. Horst bei einzelnem Stande nieder- liegend-ausgebreitet; Blät- ter lineal , Halme auf vor- züglich günstigem Standorte bis 3' hoch. Beim Anbau gedeiht es am besten auf mehr lehmi- gem und feuchtem Wiesen- Boden, auf dem es drei und mehr Schnitte liefert. Es gedeiht vorzüglich in dem leuchten Klima Englands, ist dort mit Recht vor allen andern Gräsern em- pfohlen, erreicht aber in der trockneren Luft Deutschlands nicht zur Hälfte dieUeppigkeit und Höhe wie in England. Fis- 86- L- italicum. ° , . Stück der Aehre. Oben die be- Die Blätter werden jung von jedem \ ieh gern grannte, unten die unbegrannte gefressen , die Hahne dagegen bei uns meist ver- schmäht. Wegen seiner dichten ebenmässigen Berasung eignet es sich ebensowohl zur Anlage von Mähewiesen, als wegen seiner Schnell- wüchsigkeit und seinem Ausdauern bei weniger günstiger Witterung zum Anbau auf dem Felde, zumal auf Weideschlägen , weil ihm das häufige Betreten des Viehes eher nützlich als schädlich ist. Doch ist der Ertrag von trocknen Feldern, besonders wenn dieselben mehr Lehm als Humus enthalten , viel geringer. Oft gemäht und feucht gehalten giebt dieses Gras den dichtesten Rasen, wesshalb es, da seine Blätter zugleich von frischer, glänzend grüner Farbe sind, zur Anlage von T’ig. 85. L. perenne. Stück der Aehre. I klein- blüthige, II grossblüthige Form. Futtergräser 18 — 19. 47 Rasenplätzen r jedem andern vorgezogen wird. Es entwickelt sich erst im zweiten Jahre kräftig. Seine Dauer ist nicht sehr gross , daher wird es auf dauernden Wei- den leicht von andern Gräsern verdrängt, wie es denn auch im Rasen öfteres Ansäen erfordert. Der Engländer unterscheidet viele langdauernde ( evergreen , RusseVs , Pacey 's u. s. f.), niedrige weitkriechende ( sprea - ding ) Formen für das Feld und feine ( WithiüortJi s ) für Rasenplätze. Das italienische R. unterscheidet sich vom vorigen durch hohem, feinem und weniger ausgebreiteten Horst. Es treibt noch früher als dieses, liefert daher noch hohem Ertrag an zarten Blättern und Halmen und nimmt noch eher mit leichterem Boden vorlieb, wenn er feucht genug und gut gedüngt ist. Es stammt aus den lombardischen Rieselwiesen und verlangt daher neben der F euchtigkeit auch Wärme. Seine Entwicklung geschieht schon im ersten Jahre. Die fast unglaub- lichen und dennoch vollkommen beglau- bigten Erträge von 700 — 1000 Ctr. Gras vom Magd. Morgen (min- destens gleich 14 0 — 200 Ctr. Heu), welche das Gras bei Anwendung von flüssiger Düngung nach jedem Schnitte liefert, dürften wohl nur in dem feuchten Klima Englands zu erreichen sein. 1 Seine Dauer über- steigt zwar ein Jahr, auch bei unsern Wintern, sein Ertrag jedoch nimmt schon im zweiten Jahre sehr ab, und nur durch Reifen und Ausfallen des Samens dauert es noch länger. 19. Triticuni repeiss. VI, 64. Ouecke. Auf allem, nicht zu nassem Boden, auf eigentlichen Wiesen selten. An Wegen, in Feldern und Gärten. Blüthe : Juni, Juli. Reife: Aug., Sept. Aehrchen mit der breiten Seite dem meist schief aufsteigenden 1 — 3 ' hohen Halme anliegend. Aehrchen eiförmig , ohne oder mit Fig. 87. Triticum repens. Aehre. I unbegrannte. // be- grannte Form. 1 Hartstein, die flüssige Düngung und das italienische Raigras. Bonn 1859. 48 II. Kapitel. kurzen , höchstens %" langen Grannen. Erdstainm nach allen Seiten zahlreiche wuchernde Ausläufer treibend. Blätter im späteren Alter, wie die einzeln stehenden Halme hart. S. Fig. 87. Jung werden die Blätter von den Schafen gefressen, später, sowie die Halme, von keinem Thiere berührt. Die ausgeeggten oder ausge- harkten Erdstämme enthalten Zucker und geben für Rindvieh ein an- genehmes und nahrhaftes Futter ab, sind in der Medicin und in Noth- zeiten als Brodsurrogat gebraucht. 20. Brachypddiuni pimiätuiii. VI, 55. Sand- Zwenke. Sandige und trockne Felder und Gebüsche. Juni, Juli. Halm 2 — 3', unter den Knoten zottig. Blätter hellgelbgrün, an dem länglichen Blatthäutchen lang bewim- pert. Aehrchen 3/4 — l" lang, läng- lich- schmal. Der mit vielen mässig langen Aus- läufern kriechende Erdstamm treibt einen dichten, hellgelbgrünen, kurzen Basen, der ohne Futterwerth, aber für Gartenanlagen auf trocknem Boden zu empfehlen ist. AufFlugsand durch- dringen die Triebe ziemlich hohe Sand- schichten und sind somit zur Befesti- gung desselben zu verwenden, beson- ders avo höhere Gräser oder Gebüsche ihnen Schutz bieten. Aehnlich, aber dunkelgrün, ist die in Laubwäldern und Zäunen häufig vorkommende Wald - Zwenke, B. silva- ticAim VI, 56. Vergleiche ausserdem: 8. 9. Hordeum , Gerste und 15. Cynosurus Kammgras. giebt ein kurzes Kesume über die in englischen Zeitschriften vielfach besprochene Methode. Futtergräser 20 — 22. 4(J 1). Aehrchen nur an einer Seite des Halmes,, die andern drei Seiten nackt. 21. Nardus stricta L. VI, 144. Borstengras. Auf moorigen Triften und Weiden. Juni, Juli. Halme 4/A — y/, steif, dünn, schärflich, aus einem niedrigen, sehr dichten, trichterförmig in den Boden hinabreichenden Horst borsten förmi- ger, halbrunder Blätter. Wird von keinem Vieh gefressen. III. Rispengräser. Alle Aehrchen gestielt, Rispen (Käp. I, §. 22) bildend. A. Wurzelblätter borstenförmig-rundlieh, oder schmal zusammcngefaizt. 22. Aira flexuosa L. VI, 98. Drath - Schmele. Sandige Hügel und Wälder. Juni, Juli. Fig. 90. Aira flexuosa L . a Stück eines Seitenzweiges. b Aehrchen. c Blatthäutchen. Halm % — 2', zart, oft purpurroth. Horst locker, sehr klein, mit borstenförmigen Blät- tern. Blatthäutchen röhrenförmig. Rispe weit- schweifig. Aestegabeliggetheilt, unten zu 2 — 3. Aehrchen 1 — 1 % gelb und weiss m i t 2 — 3 feinen, langen Grannen. Giebt ein hartes, aber vom Viehe nicht verschmähtes Futter. Aehnlich aber viel kleiner sind die ein- jährigen Arten, das Nelken- und Friih- Hafergras, Avenastrum caryophylleum und praecox VI, 94, 95 auf Sand- und trocknem, lehmigem Boden. O Jessen, Gräser. 4 50 II. Kapitel. 23. Festüea rubra. VI, 2. Rother Scliafschwingel. Halbtrockne, moorige und Salz - Wiesen, Wälder und Triften. Juli, Aug. 24. Frstiira ovina. VI, 2. Echter Schafscliwingel. Sandige und trockne Felder. Mai, Juni. 25. Festüca heterophylla. VI, 2. Wechselblättriger Schaf- schwinge]. An Waldrändern auf sandigem Boden. Juli, Aug. Halm % — 2" hoch. Stengelblätter zuerst flach, sehr schmal, dann borstlich zusammengerollt, Wurzelblätter meist noch schmäler, alle mit rundlich - öhrchenförmigen Blatthäut- chen. Rispe etwas einseitig zusammengezogen, bei den beiden ersten Arten kurz mit wenigen, zu 1, seltner zu 2 stehenden fJIü a \'»e kurzen steifen Aestchen ; nur bei üppigen Exemplaren länger; terophyiia. bei der letzten seltnen Art oft lang überhängend. Aehrchen Blatt- //i • , -m i i häutchen. 1 % — 3 lang mit 3 — 7 zugespitzten odergegranntenBlüthchen. F. ovina und die seltenere heterophylla bilden sehr dichte, ein bis einige Zoll grosse Horste mit sehr vielen borstenfönnig-feinen Blättern. Sie finden sich nur auf Sand- und trocknem, halbsandigen Boden, F. rubra bildet keinen geschlossenen Horst, sondern kriechende, oft zu einem dichten Rasen vereinigte Ausläufer. Die übrigen Unterschiede siehe VI, 28 — 30. Landwirtschaftlich hat der Echte Schafschwingel nur Be- deutung als Weidepflanze für Schafe auf dürren Sandäckern, wo jedes andere Gras versagt. Doch auch die Schafe fressen nur die Blätter und auch diese nur, so lange sie jung sind. Auf etwas besserem Boden ist sein Ertrag und sein Futter werth grösser, auch werden die Blätter wei- cher und länger, doch nur in seltenen Fällen dürfte der Anbau lohnen. Etwas besser ist der Rothe Schafschwingel, denn er bildet nicht wie der Echte einzelne kleine Horste, sondern einen dichten Rasen, doch liefert auch er nur harte, jedoch vom Yiehe zumal auf Salz- wiesen gern gefressene Weide. Besser als beide ist der Wechselblättrige , weil seine Blätter sehr zahlreich, lang und fein sind und sein Halm viel später hart wird. Er wird als zierliches Gras zu Einfassungen in Gärten benutzt. Die vielfachen Empfehlungen des Schafschwingels beruhen grossen- theils darauf, dass er auf dem unfruchtbarsten Boden fast allein vor- kommt, zum Theil vielleicht auf Verwechslung mit dieser letztem Art. Jedenfalls hat sie den Vorzug, guten Ertrag auf verhältnissmässig trock- Futtergräser 23 — 29. 51 nein Boden zu geben. Alle Arten bleiben das ganze Jahr hindurch fast gleichmässig grün. 26. Corynephorus caiiescens. VI, 96. Silbergras. Dürre Sandfelder. Juni bis Aug. Horst kleiner, doch höher als der auf gleichem Boden vorkommende Echte Schafschwingel 24, grau-grün. Halm % — l %' , sehr zart. Blätter borsten förmig. Rispe fein, silber- grau oder röthlich - violet. Aehr- Fig. 92. Corynephorus canescens. chen 1 — 1 */%"' ohne hervorragende Grannen, d. h. die beiden Grannen c sind kürzer als die Klappen. Bildet neben dem Echten Schafschwingel auf dem dürrsten Boden seine kleinen Horste, ist aber viel trockner als dieser und wird nur zur Noth von Schafen gefressen. Ausserdem kommen noch folgende in der Abtheilung B. beschrie- bene Gräser bisweilen mit sehr schmalen fast oder ganz borstenförmigen Blättern auf Sand- oder trocknem Torfboden vor: 46. Po« Wiesen - Rispe n gras. Sch malblättrige Form; 49. Agrostis canina. Hun ds- S traussgr asl B. Blätter alle flach, schmal «der breit. 1. Aehrchen mit 1 oder mehr hervorragenden Grannen. a. Aehrchen gross, % — 1 lang, matt-grün mit vielen steifen Grannen. Untere Aeste meist zu 4 — 5, in kleinen Pflanzen auch weniger. 21. Brömus niollis. VI, 43. Weiche Trespe. r’At-t -mcruA 28. Brönius aiweRSfs; VI, 41. Trauben - Trespe. 29. Bronius secaliiius. Roggen -Trespe. Auf trocknen etwas moorigen Wiesen und an Rainen oft alle drei Arten durch einander, doch findet sich die letzte vorzüglich in der Wintersaat , die mittlere auf Wiesen , die erste fast überall. Mai bis Ende Juni. Alle einjährig. Die grossen etwas ü behängenden Aehrchen, wel- che bei der Roggentrespe bisweilen grannenlos sind, zeichnen die II. Kapitel. 52 Fig. 93. Bromus mollis. Stück der Rispe. Gattung aus, deren andere, seltenere, sehr ähnliche Arten VI, 43 — 47 beschrieben sind. Die W eiche T r e s p e ist überall weich und fein behaart, während die beiden andern kahl sind. Von ihnen hat die Tr aub ent res pe nur wenige kurze, 1 — 2 Aehr- chen tragende Aeste und eine kurze Rispe, die Roggentrespe dagegen lange etwas überhän- gende und etwas verzweigte Aeste. Alle drei geben wenig und saftloses Futter. Trotzdem wird die erste in Deutschland seit langer Zeit als einjähriges Futtergras angebaut. Erst in neuester Zeit wird sie von dem italienischen Ray- grase, welches auch schon im ersten Jahre den besten Ertrag giebt, verdrängt. Fig. 94. Holcus mollis. 1). Achrchen klein, höchstens matt und behaart mit 1 Granne. Untere Aeste höchstens zu 3. 30. Holcus mollis L. VI, 101. Kriechendes Honiggras1. Sandige Gebüsche und Hügel. Juli bis Sept. Ganze Pflanze weissgrau , Halmknoten und Blätter feinborstig-be- haart. Rispe 1 — 3 ", weisslich. Untere Aeste zu 2 — 3. Aehrchen 1 1 /o — 2'" , mit 1 feinen Granne, platt- eiförmig, Fig. 94. Es ist noch werthloser als das Wies en- Honiggras 37, welches sich durch seine hakenförmige, kurze , selten die Klappen überragende Granne von diesem unterscheidet. Es bildet zwar nicht wie jenes Horste, aber durch seine sehr lang und einzeln mehr über als unter der Erde liegenden Stämme auch keinen Rasen. 1 Rossgras ist der alte Name , den man mit Honiggras vertauscht hat , weil h i n n e unter Holcus auch die Gattung Sorghum Zuckerhirse begriff. Futtergräser 30 — 33. 53 c. Aehrchen i/G — l", glänzend mit weissen Hauträndern und meist gelb, rötblich oder bläulich gefleckt. Grannen 1 — 6", geschlängelt und fein. 31. Avenastriini pubescens1 Jess. VI, 92. Behaartes Ilafcrgras. Auf trockneren Wiesen und Grasplätzen. Mai, Juni. Halm 1% — 3#. Horst locker, ziemlich gross. Blätter und Blatt- scheiden zottig, auf gutem Boden fast glatt und ziemlich lang. Rispe % — , schmal. Aeste mit 1, 2, selten 3 Aehrchen. Aehrchen % — 1 ", meist mit 2 — 3, bisweilen mit 4 — 6 Granne. In gedüngtem oder humosem Boden ein recht ertragreiches, doch hartes Gras , auf trocknem durch die Behaarung dem Vieh nicht an- genehm und von spärlichem Er- trage. Lange Dauer, frühes Trei- ben und anhaltender Nachwuchs empfehlen es. 32. Avenastruiu pratense 1 Jess. VI, 91. Feld-IIafergras. Trockne und sandige Triften und Waldränder. Juni, Juli. Halm HÄ,-- 272 - Blätter schmal -lineal, sehr scharf und hart. Ris- penäste alle einzeln oder die untersten zu 2 — 3. Aehrchen y2 — 3/4" lang, meist mit 3 Grannen, glänzend- bläulich. Horst klein. S. Fig. 96. Eins der härtesten Gräser und ohne W erth. 33, Avenastruiu elatius2 Jess. VI, 89. Hohes Hafergras. Französisches Raygras. Ueberall ausser auf trocknem Sandboden und überschwemmten Wiesen. Auf thonigen halbnassen Wiesen am üppigstem. Juni, Juli. .Halm 2 — 4 ', sehr dünnwandig, hoch hinauf reich beblättert. Horst klein und locker, aber hoch. Rispe % — % ', unterbrochen. Aeste kurz, unten zu 4 — 8. Aehrchen 3 — 4"' mit 1 — 2 geschlängelten Grannen, Die zweite meist kürzer, bisweilen kaum bemerklich. 1 Avena- L. 2 Arrhenatherum elatius Beauv . Avena elatior L, 54 II. Kapitel. Die Halme sind saftlos und dünnwandig, das Gras ist grob und bitter, daher dem Vieh nicht sehr angenehm. Masse sehr bedeutend, so- Fig. 96. Av. pratense. Fig. 97. Av. elatius. Fig. 98. Av. flavescens. wohl beim ersten als beim zweiten Schnitte. Erträgt den Schatten recht gut. Auf leichtem Boden verdickt sich der Halm unten zwiebelig, es ist dort, und besonders auf kalkigem Boden, ein lästiges Unkraut. In Frankreich ohne Zweifel nur wegen der Masse des Ertrags viel gebaut, woher der Name Fr anzö sisches Raygras. Empfehlenswerth ist es um so weniger, als es guten gedüngten Boden beansprucht. 34. Avenastrum flavescens 1 Jess. VI, 90. Gold-IIafergras. Nasse und trockne Wiesen und Triften. Juli bis Sept. Halm 1% — 2%' , sehr zart. Horst mässig gross, hoch mit zahlreichen Halmen. Rispe 2 — 8". Aeste haardünn, mit vielen Aehrchen, unten zu 5 — 8. Aehrchen 2 — 4"', gelbgrün, später fast goldgelb, mit 2 — 3 zarten geschlängelten Grannen. Fig. 98 II kleinblüthige Form. 1 Avena-L ■ Futtergräser 34 — 36. 55 Durch hohen Wuchs, feine Halme und reichliche Blätter ein vor- zügliches Futter. Doch auf trocknen und magern Plätzen von geringerm Ertrage und von Ueberschweunnungen leicht getödtet. Mit äusserst feinen Grannen kommt auch vor 4 7 — 49. Agr ostis , 8 tr aussgras. 2. Aehrchen unbegrannt. a. Aeste unten zu l — 3 im Quirl. 35. Briza metlia. VI. 48. Zittergras. Nasse und trockne, besonders moorige Wiesen und Waldränder. Juni, Juli. Reife: Juli, August. Durch die überhängenden, runden oder quer breiten zitternden Aehrchen leicht zu erkennen. Horst äusserst klein. Erdstamm klein, kurz, kriechend ; Blätter kurz, spärlich, ausser auf sein guten Wiesen; Halme wenig, aufrecht, selten über t hoch, ziemlich hart. Dieses unbedeutende Gras wird zwar vom Vieh, und besonders von Schafen gern gefressen; empfiehlt sich jedoch zum Anbau nicht, weil es zu wenig ergiebig ist. Seinem zierlichen Aus- sehen verdankt es zumeist seine Empfehlung. 36. Triöflia riecumbens. Boa uv. VI, 82. Dreizahngras. Trockne moorige AViesen, Haiden und Wälder. Juni, Juli. Halme % — l' lang, sammt dem lang- blättrigen, oft ziemlich reichen Horst im Kreise ausgebreitet, halb liegend; im Schatten län- ger und mehr aufrecht. Blätter steif, schmal. Rispe aus 3 — 20 gestielten Aehrchen be- stehend, % — 2” lang. Aehrchen 3 — 4"', ei- förmig, weiss- oder bläulich glänzend. Auf Wiesen ist es seiner dürren Blätter halber zu verwerfen, auf sandigen, steinigen, nassen oder Triodia decumbens. c Aehrchen. beschatteten Stellen liefert es ein grobes brauch- Bildet in nasskalten Bergwäl- bares Futter. dern, z. B. auf dem Brocken, oft ausschliesslich den Rasen. 56 II. Kapitel. 37. IIölcus lanätus. VI, 100. Wolliges Honiggras. Nicht zu nasse Wiesen, Moore, Triften, Wälder. Juli bis Sept. Reife: Aug. bis Herbst, Ganze Pflanze fein und dicht weisslich behaart. Hahn 2 - 3\ dünn. Horst dicht, massig hoch. Blätter breit, massig lang, Rispe 3 — 6 ", röthlich, im Schatten weiss- lich. Aeste mit abstehenden Zweigen unten zu 2 — 3. Aehrchen 1 - — 1*/%'", platt- Fig. 101. TTolcus Janatus. eiförmig. Nur die ganz jungen Blätter werden von den Schafen auf der Weide angenommen, die Halme von allen Thieren unberührt gelassen. Das Heu, dessen Nährwerth hinter anderem bedeutend nachsteht, wird nur von dem Rindvieh gefressen. Durch seine buschigen Horste er- schwert es die Arbeit des Mähens. Trotz alledem kann das Gras werth- voll sein für trockne, magere, sandige, und besonders moorige Lände- reien, auf denen andere Gräser nicht mehr gedeihen wollen. Salzzusatz empfiehlt sich der Haare wegen wie oben §. 30 erwähnt ist. 38. Däctylis glomerata. VI, 16. Knaulgras. Wiesen, Triften, Waldlichtungen, auf lehmig - humosem , aber trocknem Boden. Blüthe: Juni bis August. Reife: Aug. bis Sept. Halme 1% — 2, im Schatten bis 4' hoch, steif, oben eine kurze, dichte, eiförmig - lap- pige, nach einer Seite gewendete Blüthen- rispe, welche, wie unter 18. erwähnt, an magern und schattigen Orten durch Ver- kürzung der Aeste zur Scheinähre wird, welche eine Seite des Hahnes nackt lässt. Der Halm ist stets an einer Seite nackt. Die Aehrchen gekrümmt. Plorst buschig, etwas über den Boden erhaben, ausgebreitet, wenig Ausläufer trei- bend; Blätter verhältnissmässig lang und breit. Fig. io2. Dactyiis glomerata. Auf jedem Boden, wenn er nicht zu lose und dürr oder zu flach ist, gedeihend, und weniger empfindlich gegen die Einflüsse des Klima’s, verdiente dieses Gras wegen seiner Ergiebig- keit und seinem Nahrungs werthe vor andern Gräsern auf dem Felde an- gebaut zu werden; verlangt aber tiefen Boden, da die Wurzeln mehr Futtergräser 37 — 39. 57 abwärts als seitwärts gehen uncl es in flachem oder nassem Grunde leicht vom Viehe ausgerissen wird. Treibt früh, wird auch früh hart, jedoch vom Vieh, besonders vom Rinde, bis zur Samenreife gern gefressen. Verlangt frühen und häufigen Schnitt. Bei dichtem Stande und gedüngt gewinnt es sehr an Weichheit und Ueppigkeit. Darf daher nur mit ho- hen und rasenbildenden Gräsern gemischt angebaut werden. Mit dem von den Falklands-Inseln stammenden Tussockgrase, D. caespitosa Forst., sind alle Anbauversuche missrathen; es scheint nur dicht an der Küste im Bereiche des Salzwassers zu gedeihen. Sein Erdstamm treibt hügelartige, 3 — 6 ' hohe und 3 — 4' breite, kreisrunde Horste, welche rings mit hängenden Blättern bedeckt sind. Durch Zucker- gehalt dem Viehe angenehm, ist es in seiner Heimath fast vertilgt. Festrica. Schwingel. 39. F. pratensis. VI, 36. Wiesen-Schwingel. Auf nassen und halbtrocknen lehmigen oder humosen Wiesen. Juni bis Aug. Reife : Juli bis Sept. Horst locker, Hahn 2 — 3r. Blätter breitlich, dunkelgrün mit falti- gem , abgebogenem Blattgrunde. Rispe nach einer Seite überhängend. Fig. 103. Festuca pratensis, a Stück der Aehre. b Die Klappen. Fig. 104. Festuca arundinacea. a Stück der Aehre. b Die Klappen. 58 II. Kapitel. Rispenäste unten l oder 2 und dann einer sehr kurz mit 1 oder 2 Aehr- chen. Aehrchen c. } lineal-länglich, mattgrün. Vergl. Nr. 40. 40. F. arumliiiacea VI, 135. Rohr-Schwingel. An etwas erhöhten Grabenrändern und Ufern, nicht in allen Gegenden. Juni, Juli. Dem vorigen gleich, aber der Horst dicht, sehr gross und 1 — 1%' hoch ; Halme 3 — 6 ' ; Rispe aufrecht ; unterste Aeste zu 2 und beide mit vielen Aehrchen; Aehrchen breiter, ei-länglich. S. Fig. 104. Der Rohrschwingel wird trotz seiner festen Blätter vom Vieh sehr begierig gefressen und würde einen sehr hohen Ertrag liefern, wenn er auf Wiesen aushielte. Dies ist aber sehr selten der Fall, da er einen oben festen und nur unten nassen Boden zu lieben scheint. An Bächen und Ufern, selbst an betretenen Wegen gedeiht er daher vortrefflich. Auch der Wiesenschwingel ist gegen den Boden empfindlich, denn er verträgt grosse Nässe gar nicht, liefert aber auch auf trockneren Stellen und auf mageren Triften nur sehr kurzen und lockern Rasen. Daher bildet er nur für schwere Wiesen ein vorzügliches F utter mit vie- len Blättern und hohen, weichen Halmen. Es steht im Wüchse dem Raygras nahe und zeichnet sich vor ihm durch lange Dauer aus , ver- langt dagegen bessern Boden und entwickelt sich bei der Aussaat besser. Poa. Rispengras. Die Arten kommen zum Theil mit mehr, zum Theil mit weniger als 3 untern Aesten vor. Siehe alle zusammen in der folgenden Ab- theilung Nr. 41 — 46. b. Aeste unten zu 4 und mehr im Quirl. Aehrchen 6 — 9'" lang s. 3. Glyceria ßuitans. Poa. VI, 4 — 15. Rispengras. Aehrchen 1%. — 21/2,// lang, nicht glänzend, platt mit scharfen Kanten, von der Gestalt einer Lanzenspitze ^ , grün mit weisslichen Hauträndern und bisweilen braun gefleckt. Aeste dünn, unten zu 1 — 5. Halme und Blätter weich. Die verschiedenen Arten von Poa zeichnen sich durch die ange- gebene Form der Aehrchen vor allen andern Gräsern aus. Bei den ge- wöhnlichen Arten pratensis , annua, trivialis und compressa ist das Aehrchen etwas breiter, bei der seltneren serotina und bei der in Waldungen wachsenden nemoralis etwas schmäler. Futtergräser 40 — 41 . 59 Halm % — 2%', nur bei annua oft viel niedriger. Blätter schmal, meist ziemlich lang. Vom Viehe werden alle Arten sehr gern gefressen, und geben sie mit ihren saftigen Stengeln und Blättern vielleicht von allen unsern Gräsern den grössten Ertrag an wirklich feinem und untadelhaftem Futter. Das 44. Hain-, und nächst ihm 42. Platts tengel - Rispen- gras sind die trockneren und weniger ertragreichen. 41. Poa annua. Strassen-, Sommer-Rispengras. An Strassen und kahlen Wiesenstellen, sowie an sehr nassen, aber nicht moorigen Orten. Einjährig. Die Herbstpflanze blüht im Frühling, die Sommerpflanze im Herbste. Auf Wiesen be- deckt es rasch die ent- blössten Stellen. Der einjährigeStock (s. Kap. I. §. 4) unter- scheidet diese Art von allen andern, der platte und ganz glatte Stamm mit weiten Blattschei- den und der meist nur 1 — 4" hohe Wuchs von den meisten andern Ar- ten. Wie das folgende hat es ineist unten nur 1 — 2 Bliithenäste, in sehr fruchtbaren und nassen Wiesen wird es aber mehr als fusshoch und bekommt 4 — 5 Aeste. W er einj ährigesGras an süssen Gewässern auf Poa annua. nicht moorigen Wiesen bauen will, wird dieses Gras wählen müssen; da aber dieser Fall sich, ausser etwa für rasche Ansaat lange überstauter Wiesen, selten er- eignen dürfte, wird es als ein gutes Ausfüllgras auf sehr nassen Plätzen, an allen trocknen Orten aber als ziemlich werthlos und nur zur Schaf- weide passlich anzusehen sein. Heuertrag 35%. Auf schattigen Flecken in Städten als rasch anzuziehender Rasen zu empfehlen. 60 II. Kapitel. 42. Poa compressa. Platthai in - Rispengras. Trocknere , halbsandige Triften und Felder , Mauern und Wiesen. Juni, Juli. Hügel ; niemals auf nassen Fig. 106. Poa compressa. An dem bis un- ter die Rispe plattgedrückten Hal- me zu erkennen, wo- bei j edoch zu beach- ten , dass der untere Theil des Stengels und namentlich die Blattscheiden auch bei den andern Arten oft etwas platt sind. Horst fehlend. Ausläufer ziemlich lang. Rispenäste meist zu 1 — 3, auf gutem, humosem Boden auch zu 4 — 5. HumosenGarten- boden bedeckt es mit einem massig hohen, sehr lockern Rasen, in lehmigem Sande kriecht es ziemlich weit. Auf Ruinen und an kalkigen Bergen bildet es kurze, dichte Rasen. Nutzbar ist es fast nur als Weide, doch auch da wegen des sperrigen Wuchses nur etwa an steinigen dürren Orten und im Gemisch zu empfeh- len. Heuertrag 50 %. Futtergräser 42 — 43. (>1 43. Poa serotina. Spätes Rispengras. In tiefen fruchtbaren Wiesen. Ende .Juni bis Aug. Unterscheidet sich in den Wiesen von allen andern Arten dadurch. Fig. 107. Poa serotina. dass es einen hohen Horst von zahlreichen Halmen bildet, sowie durch die feinen später gelbbraunen Aehrchen. In allen diesen Merkmalen kommt es indess mit: II. Kapitel. 62 44. Poa nemoralis. Hain - Rispengras. überein, von dem es durch ein länglich rundes oder spitzes (nicht un- merklich kurzes) Blatthäutchen und dichte wiederholte Bestockung sich un- terscheidet. Das Späte R. entwickelt sich zwar wenig später als die andern Wiesengräser, macht aber seine Blüthentriebe doch oft so spät, dass es vor dem Schnitt nicht be- merkt wird. Nachher aber treibt es gleich wieder Blüthen und Blätterbüschel. Da- her hat es nicht ganz unpassend den Na- men des Späten erhalten. Ein vorzüg- liches Wiesengras erträgt es ziemlich gut längere Ueberstauung und ver- dient wegen des grossen Ertrages der hohen Horste mit ihren zur Schnitt- zeit knospenden Blüthen die grösste Beachtung. Selbst auf halbtrocknen Weiden dürfte es, nach dem üppigen Wüchse im Eldenaer botanischen Garten zu urtheilen, sich empfehlen. Heuertrag 42%. Es wird auch im Handel oft mit dem Hain-R. verwechselt. 45. Poa trivialis. Rauhes, 46. Poa pratensis. Wiesen- Rispengras. Diese sind die gewöhnlichen Rispengräser unserer Wiesen und Grasplätze. Das erstere nur auf nassem, fruchtbarem Boden in Wiesen Fig. 100. Poa trivialis. Fig. 110. Poa pratensis. und Waldschatten blüht etwas später, meist Ende Juni; das letztere mehr auf trocknerem Boden, etwas früher, etwa Mitte oder Anfang Futtergräser 44 — 49. 63 Juni. Beide haben fast ausnahmslos unten 5 Blüthenäste, bilden keinen Horst, sondern kürzere oder längere Ausläufer, welche bei trivialis einen dichtem, bei pratensis einen lockern Basen bilden und 1 — 3 ' hohe, zarte, grünliche Halme. Das Bau he B. ist mit seltenen Ausnahmen an den ziemlich engen Blattscheiden und am Stengel rauh, das Wie- sen -B. an den etwas weiten und zusammengedrückten Scheiden glatt. Jenes hat lang zugespitzte, dieses kurz abgestutzte Blatthäutchen. Bei dem erstem erheben sich die sehr zarten Halme in grosser Zahl aus dem Basen und liefern den grössten Ertrag, während das letztere einen ge- ringem Ertrag liefert, aber dafür auch auf weniger gutem Boden noch gute Erndten liefert. Auf trocknem, lehmigem Boden giebt das Wie- sen-B. indess nur Weide, indem es unter solchen Umständen einen sehr kurzen, dichten Basen bildet, auch leicht vom Boste befallen wird. Sein Nachwuchs ist ein sehr geringer. Blüthenhalme treiben beide in der Begel nur einmal. Heuertrag BO0/.*« Agrostis. VI, 102 — 104. Straussgras. 44. A. alba. Fiorin-, 48. A. vulgaris. Gemeines, 49. A. canina. BBnnris - Straussgras. 4 7. An Gräben und Ufern, oft auf dem Wasser schwimmend, auf nassen Stellen, guten Wiesen. — 48. Auf trocknerem , selbst etwas nassem Sand- und auf Moorboden. — 49. An sandigen und torfigen trocknen Orten. — Alle; Juni, Juli. Durch die zartesten, oft nebelartig feinen Blüthenrispen ausgezeichnet. Halm % — 3', zart, am Grunde mit einem liegenden Horst oder förmlichem Basen. Aeste unten zu 3 — 10 oder mehr. Aehrchen I glänzend, violet, grün- lich oder gelblich. Die erstere Art ist mit Sicherheit durch das länglich - spitze Blatthäutchen von der meist kleineren zweiten Art zu unterscheiden, doch ist auch die Form der Bliithenrispe eine etwas andere, nemlich bei jener schmäler, mehr kegelförmig und nach der Blüthe zusammengezogen’, bei dieser mehr eiförmig und auch nach der Blüthe ausgesperrt. Das Hunds-Straussgras hat mit der ersten Art das lange Blatthäut- chen gemein, unterscheidet sich von beiden Arten leicht durch den Fig. 111. Agrostis alha. 64 II. Kapitel. etwas liegenden Stengel , welcher dicht mit kurzen Büscheln kleiner Blatttriebe besetzt ist, sowie durch seinen Standort. Das F io ring ras mit derben, strohhalmdicken, unterirdischen Sten- geln versehen, ist auf nassen Wiesen ein weitkriechendes , reichblättri- ges, halbliegendes Gras, erreicht an höheren, etwas beschatteten Stellen 2' und mehr an Höhe und erscheint dann mit einem festen Hahn, der wenige, lange Blätter trägt; ganz fein und zart durchkriecht es nasse Sandplätze des Strandes. Auf trocknem, lehmigem Boden geht es aus. Dies vielgepriesene Gras gehört somit ausschliesslich dem feuch- testen Boden, Riesel- und Stauungswiesen an. Hier überzieht es rasch den Boden so sehr , dass es die andern Gräser fast ganz verdrängt und einen dichten pelzigen Rasen bildet. Der Rasen ist fast nirgends mit der Sense zu fassen, ja auf feuchtem Sand, und besonders in trocknem Klima wird er so kurz, dass nur Schafe ihn fassen können; die Pferde, Kühe und Schweine indess können ihn in sehr feuchtem Klima und auf etwas kräftigem Boden beweiden. Blätter, sowie ober- und unterirdische Stengel sind zart und süss. Das Gras wächst bis tief in den Winter hinein kräftig fort. Das Gemeine Straussgras ist auf sandigen, lehmigen Feldern ein lästiges Unkraut, bildet an Wegrändern und in trocknen Gräben dichte kurze und feine pelzige Rasen und giebt wenig Ertrag, obwohl es von Schafen abgeweidet wird. 50. Aira cäespitosa. VI, 97. Glanz -Sclmiele. Nasse und trockne moorige Wiesen und Wälder. Juli, Aug. Horst gross, auf Wiesen mässig hoch, etwas ausgebreitet, in Wäldern sehr hoch, gerade aufrecht. Halm 2 — 4 '. % — 1', sehr ästig. Aeste unten zu 6 — 10, sehr dünn und lang. Aehrchen 1 — 1 % sehr glänzend grün und violet, im Schatten oft gelbweiss. Dieses härteste und rauheste aller unserer Wiesengräser bedeckt mit sei- nen dichten, dicken und sehr hohen Horsten auf etwas nassen, moorigen und humosen Wiesen grosse Flächen ohne Nutzen, da das Vieh es ver- schmäht. Wem es um gutes Futter und nicht bloss um Massen un- Blätter hart, scharf, schmal. Rispe Fig. 1 1 2. Aira caespitosa. Futtergräser 50 — 52. 65 nützen Ballastes zu thun ist, der vertilge es durch Ausstechen oder Umpflügen. 51. Glyceria «listans Wahlbg. VI, 20. Salz- Schwaden. Salzige, etwas feuchte Plätze. Juni bis Aug. Horst klein, locker, mit vielen Blatt- trieben. Halm 1 — 1 % ', Blätter grau- grün, Rispe % — % ' , fein. Aeste unten $jf meist zu 5 , nach dem Verblühen nach unten herabhängend. Aehrchen 2 — 3"', weisslich - grün. Dieser einem Rispengrase an Fein- heit nahestehende Schwaden ist als Salzgras dem Viehe sehr lieh. Er scheint indess von andern Salzpflanzen leicht verdrängt zu werden, findet sich daher auf Salzwiesen meist nur an entblössten Stellen, so z. B. zwischen den Binsen an oft überfluthe- ten Strandflächen, an Grabenrändern u. desgl. Der ähnliche Seestrand - Schwaden G. tnaritima VI, 21 macht grössere niederliegende Rasen, findet sich aber nur am Seestrande. Fig'. 113. Glyceria distans. 52. Glyceria aquätica. VI, 19. Ouell - Schwaden In Süsswasser-Gräben und quelligen, besonders sandigen oder humosen, nicht moorigen Gründen. Nicht in allen Gegenden. Juni, Juli. Reife: Juli, Aug. Horst locker, mit vielen Blatttrieben. Halm 1 — 1 1/a 7 , zart, am Grunde niederliegend und oft wurzelnd. Blätter breitlich, bläulich- grün, zart, sehr saftig. Rispe bis % ', unten breit. Aeste unten zu 5 — 10, dünn , ver- zweigt. Aehrchen 2'", dunkelbräunlich-grün und violet. Blätter und Halme werden auch noch in der Blüthe, wie bei den meisten Arten dieser Gattung, von allem Vieh, besonders von Rindvieh und Schweinen, gern gefressen. Für den Anbau ist dieses Gras nur von untergeordneter Bedeutung, weil der feine niederliegende Horst viel Raum einnimmt, wenig Ertrag gewährt und mit der Sense schwer zu fassen ist. Heuertrag 30 °/0. Fig. 114. Glyceria aquatica. Jessen, Gräser. III. Kapitel. Unterscheidungszeichen der Getreidesaaten. §. 35. Das 1. Blatt aller keimenden und auflaufenden Getreide- saaten bildet (wie bei allen Gräsern, Kap. I, §.7. 8) eine kurze, rings ge- schlossene, dünnhäutige Scheide, welche nur eine kleine, bisweilen etwas 2theilige Spitze1, aber kein Blatt im gewöhnlichen Sinne, oder richtiger keine Blattplatte trägt. In dieser Scheide verlaufen 2 Nerven, anfangs parallel, weit auseinander, meist an zwei einander gerade gegenüber liegenden Seiten gerade aufwärts , um oben bogenförmig in die Spitze zusammen zu treten. Bei einigen Gräsern und Getreidearten (bes. Koggen) bilden sie zwei vorspringende Kanten. Das 2. , in ande- ren Fällen erst das 3. Blatt hat eine längere Blattplatte, woran aber das Blatthäutchen nur unvollkommen entwickelt zu sein pflegt. Erst das 3. oder das 4. Blatt hat dann alle Theile vollständig ausgebildet. §. 36. Fast alle längeren Blätter (Blattplatten) der Getreidearten sind ein- oder mehrmal um ihre Axe gedreht. Eine Ausnahme machen 1 Diese Spitze steht senkrecht über dem Samenlappen , wenn nicht eine Drehung des Pflänzchens eintritt, und die kurze Spalte an der Spitze, wodurch die jungen Blät- ter austreten , liegt somit nach auswärts , vom Ivorne abgewendet. Da Samenlappen und Scheide als unvollkommene Blätter zu betrachten sind , so muss auch für sie das Gesetz gelten , dass alle Blätter der Gräser einander in verschiedener Höhe gerade gegenüberstehen. Ihre Stellung auf derselben Seite zeigt , dass der Samenlappen das erste, jene Scheide das dritte Blatt ist, während das zweite Blatt fehlt. Es lässt sich indess in einer kleinen weisslichen, dem Samenlappen gerade gegenüberstehenden Schuppe mit der Loupe z. B. beim keimenden Weizen u. a. (sehr gross z. B. bei der nordamerikanischen Zizania aquatica) dieses zweite Blatt oder der zweite verkümmerte Samenlappen deutlich erkennen. III. Kapitel. Getreidesaateil. 67 meist die schlaff herabhängenden Blätter. Die Richtung der Drehung ist aber bei derselben Art meistens dieselbe , und zwar bei dem Hafer rechts 1 ^ , bei den übrigen Getreidearten wie bei den meisten andern Gräsern links §. 37. Die Blätter zeigen, wie bei allen Gräsern, an der Mitte einen, auf der Unterseite deutlicher hervortretenden Mittelnerven oder Kiel, und ausserdem eine Reihe von halbrunden oder flacheren Längs ner- ven. Diese sind, gegen das Licht gesehen, durch schmale hellere Streifen von einander getrennt und gegen die Ränder meist deut- licher. Ihre Zahl scheint mit Ausnahme der untersten Blätter ziemlich beständig zu sein, und ist daher mit angeführt, obschon sie nur für Gerste abweichende Zahlen darbietet. §. 38. Die Zeit der Bestockung lässt sich insofern zur Unter- scheidung benutzen, als bei einigermassen später Wintersaat der Winter- weizen VI, 58 sich erst spät im Frühjahre bestockt, während der Win- ter-Roggen VI, 67 sich stets im Herbste bestockt. 2 Bei etwas früher Aussaat und in etwas wärmeren Gegenden bestockt sich indess auch der Weizen noch im Herbste. Darauf beruht die in England übliche Re- gel/den Weizen sehr dünn zu säen, wenn man früh im Herbste säet und somit noch auf Bestockung rechnen darf, verhältnissmässig dick aber, wenn bei später Saat die Witterung so kalt wird, dass die Be- stockung erst im F rühj ahre erwartet werden darf. Wintergerste VI, 6S bestockt sich, wie der Roggen, wird aber, wenn man einzelne Ge- genden, z. B. die Marschen, ausnimmt, sehr selten gebaut. Von den in Süddeutschland angebauten Getreidearten wird der Spelz VI, 60 fast allein als Winterkorn, der Emmer VI, 61 und das Einkorn VI, 62 in beiderlei Art angebaut. Vergleiche darüber Kap. VI. §. 39. Die besten Unterschiede bieten das Blatthäutchen Kap. IV, §. 46 und der Blattgrund IV, §. 47 dar, wie die folgenden Holzschnitte zeigen. Sie allein genügen, um die gewöhnlich gebauten 1 Rechts gedreht heisst eine Schraube , welche mit der rechten Hand, durch die gewöhnliche Arbeitsbewegung von innen nach aussen und oben, eingedreht werden kann;.links umgekehrt die, welche derselben Bewegung der linken Hand folgt. Die gewöhnlichen Schrauben drehen alle rechts. Ebenso, von unten gesehen, der Uhrzeiger. Die Sonne steigt bei uns rechts auf, die Pflanzen haben meist eine Neigung, ihr ent- gegen, also links, zu drehen. Diese Benennungen umdrehen zu wollen, wie dies einige Botaniker gewollt haben, ist eben so vergeblich wie unnöthig. 2 Auf diesen und einige der andern angegebenen Unterschiede machte Heinzei im: Jahresbericht des landwirthsch. Vereins zu Oppeln für 1851 aufmerksam. Ausserdem hat meines Wissens noch Niemand hierüber geschrieben. 68 III. Kapitel. Getreidesaaten. Getreidearten zu unterscheiden. Die verschiedenen in Süddeutschland gebauten Arten der Gattung Triticum : Spelz, Emmer und Einkorn aber habe ich bisher nicht durch sichere Merkmale unterscheiden können. §. 40. Beschreibung der Arten. Blattgrund \ I Blatthäutchen — dessen Zähne Blattrippen Blatt und ) Blattscheide ) — gedreht meist : Fig. 115. Weizen. Fig. 116. Gerste. abstehend , meist mit 2 kleinen oder grossen stengelumfassenden Zähnen. steif bewimpert länglich, rundlich pfriemlich, haar- förmig 11 - 13 hellgrün, glatt od. sammt- haarig länglich, spitz breit dreieckig 18 — 24 hellgrün kahl Fig. 117. Roggen. abgerundet — wim— kurz, halbrund kurz dreieckig 11- röthlich weichhaarig nach links Fig. 118. Hafer. — zahnlos. —perlos kurz, eiförmig, pfriemlich, haar- förmig. — 13 hellgr. od. röthl. kahl oder kurz- borstig rechts Fig. 116. Emmer. Spelz und Einkorn sind durch kein sicheres Unter- scheidungsmerkmal von dem Weizen zu unterscheiden, ausser durch die Blüthentheile. Der Emmer kommt mit und ohne Zähne vor, im ersten Falle unterscheidet er sich von der Gerste durch etwas tiefere Einschnitte des Blatthäutchens ; im letztem Falle von dem Hafer dadurch, dass sein Blatthäutchen höher und schräger abgeschnit- ten ist. IY. Kapitel. Unterscheidungszeichen der Gräser nach den Blättern. §.41. Der mehrfach ausgesprochene Wunsch, die Gräser vor der Blüthe, sowie nach dem Schnitte, kurz jederzeit unterscheiden zu kön- nen, hat mich veranlasst, den vorliegenden Versuch zu machen. Ich habe mich dabei auf die verbreitetsten Wiesen-, Weide- und Waldgräser, zusammen 63 Arten, beschränkt, weil die Schwierigkeit, die einzelnen Arten zu unterscheiden und diese Unterschiede kurz und sicher zu be- zeichnen , mit der Zahl der zu unterscheidenden Arten rasch zunimmt. Ausgeschlossen sind alle einjährigen Gräser. Nicht nur ist ihre Zahl auf Wiesen und Weiden eine sehr geringe, sondern man findet auch , mit Ausnahme der allerersten Entwicklungsperiode , fast immer Blüthen., welche für die Untersuchung hinlänglich ausgebildet sind, entweder in den Trieben eingeschlossen oder hervorragend. Von den ausdauernden Arten unterscheiden sie sich aber durch die Kap. I, §.5. 6, S. 3, aufgeführten Merkmale. Bei der Untersuchung wird sich in jedem einzelnen Falle die Zahl der zu vergleichenden Arten durch Beachtung des überall mit angegebe- nen Standortes meist bedeutend beschränken lassen. Bei der Eintheilung durfte freilich auf diesen schwer zu umgrenzenden Umstand kein Bezug genommen werden. §. 42. Den eigentlichen Gegenstand der Ui^tersuchung bilden die Blatttriebe, welche die ausdauernden Gräser aus ihrem Erdstamm entweder in einem Horst oder aus einzelnen Ausläufern treiben, Kap. I. §. 5, 6. Auch dieser Unterschied im Wüchse ist bei jeder Art angege- ben worden, um desto leichter die Arten lebend, wie sie auf den Wiesen stehen, unterscheiden zu können. Doch wird es hoffentlich möglich 70 IV. Kapitel. sein, auch ohne Rücksicht auf die Form des Erdstammes an einzelnen abgemähten Trieben die Art zu erkennen. §. 43. Ein Hauptunterschied nun ist hergenommen von der Lage der jungen Blätter in dem Triebe; ob dieselben nemlich in der Knospung gefalzt oder gerollt sind. Das ge- falzte Blatt Fig. 1206 ist von oben bis unten in der Mitte einmal platt zu- sammengelegt, so dass der Kiel die eine, die Blattränder die andere Kante bilden. Das gerollte Blatt Fig. 120a ist in sich der Länge nach zusammen- gerollt. Man erkennt diese Verschie- denheit entweder, wie in Fig. 120 oben, an den Spitzen der jungen Blät- ter oder auf dem Querdurchschnitt des Triebes, wie in den Figuren un- ten. Dieser Querschnitt darf nicht zu tief am Triebe gemacht werden, da- mit man nicht den jungen Stengel statt der Blätter fasst. Die Blätter, welche sich im Innern des Triebes entwickeln, liegen bei den gefalzten Blättern so in den alten, dass der Kiel des jungen dem des ältern gerade gegenüber zwischen den Kanten des ältern Blattes liegt, Fig. 1206 unten. Die Blätter liegen somit reitend über einander und der Trieb erhält zwei scharfe Kanten und zwei fast flache Seiten, wird daher im Querschnitte zusammengedrückt- platt. Bei den gerollten Blättern schiebt sich die Spitze des jüngern Blattes in die Höhlung des ältern, Fig. 120a unten, ein, so dass das ältere die jungen Blätter tutenförmig umgiebt. Auf dem Querschnitt liegen alle ringförmig um einander, daher bilden die gerollten Triebe einen stiel runden, die gefalzten einen platten Trieb. Diese Abplattung ist indess bisweilen bei üppigen Trieben mit breiten Blät- tern nicht deutlich, indem die gefalzten Blätter dann, weil sie in der Breite nicht hinlänglich Platz haben, ein paar flache, von oben nach unten verlaufende Falten werfen, so dass die beiden Blatthälften auf dem Querschnitte zwar parallel, aber nicht gerade Vi in per haare. (I, §. 8.) 12 — 16. Mit den hier aufgeführten Arten können andere insofern verwech- selt werden, als sie entweder auf dem Blatthäutchen oder am Blatt- grunde kürzere oder einzelne längere Haare tragen, so z. B. 50. Koe- lerici cristata , 53. Anthoxantlium, 55, 56. Brachypodinm , 57. Avenastrum elatius. Alle diese, wie auch die folgenden Arten sind an den Blatt- rändern und Scheiden mehr oder weniger mit einzelnen langen Haaren besetzt. 12. Phragmites communis. II, 1. VI, 117. Gemeines Dachrohr. Gräben, Sümpfe, Flussufer. Blätter am Grunde quer abstehend, 1 — 2 " breit, 1 — 2 ' lang, lang zugespitzt. Junge Blätter gerollt. Trieb bis fingerdick, von blattlosen oder kurz beblätterten Scheiden dicht umhüllt. 13. Molinia coerulea. II, 5. VI, 16. Blauer Schiiidermaiin. Moore, Heiden, Waldsümpfe. Blätter 2 — 4'" breit, 3 — 6" lang, am Grunde aufstehend, abwärts am Rande scharf, lang zugespitzt, steif und stechend. Blattgrund aussen kahl. Junge Blätter gerollt. Triebe kurz mit 2 — 3 fast gleich hohen Blättern, am Grunde verdickt und mit blattlosen, gelb -grauen Schup- pen versehen. Horst dicht, ziemlich gross. 14. Triodia decumbens. II, 36. VI, 82. Dreizahngras. Moorige Wiesen, sandige, halbnasse Heiden und Wälder. Blätter 1 — 2'" breit, 6 — 12" lang, fast gleich breit, kurz zuge- spitzt, schlaff, aber hart, ganz glatt, am Grunde rinnig, halb offen, etwas knorpelig. Am Blattgrunde auch aussen ein langer Bart. Junge Blätter gefälzt. Triebe sehr lang und dünn, von wenigen weisslichen, später schwärzlichen, abgefaulten Blattscheiden locker umhüllt. 15. Andropogon ischaemum. VI, 147. Gemeines Bartgras. Süd- und Mittel-Deutschland, auf dürrem Sand- und Kalkboden. Blätter l — 1 i/2,n breit, 1 — 3 " lang, vom Grunde an allmählig zu- gespitzt, meist zusammengefalzt oder rinnig gekielt, röthlich-blau-grün, Unterschiede nach den Blättern 12 — 17. 79 am Rande und auf dem Kiele scharf, mit einzelnen, Haare tragenden Knötchen. Junge Blätter gerollt. Blattgrund nach auswärts geschlagen. Meist ein paar Zähnchen oder Fältchen in den Rändern dicht über dem Blattgrunde. Triebe kurz, von vielen, dachziegelförmig übereinander- liegenden, bräunlichen, halb vertrockneten, unten unbeblätterten Schei- den dick umgeben. Horst sehr locker, mit vielköpfigen, holzigen Aus- läufern. 16. Cynoclon Dactylon. VI, 18. Hundszahn. Mittel- und Süddeutschland, auf trocknen Triften und Sandfeldern. Dem vorigen in allen Theilen gleich, nur unterschieden durch die meist etwas grossem, 1 — 3m breiten und 1 — 4" langen Blätter, welche in den anfangs unmerklichen, dann mehr aufrecht abstehenden , selten unten umgeschlagenen Blattgrund übergehen. Triebe ebenfalls ge- streckter, und, wie die Blätter, gelblich - graugrün , nicht ins bläulich - rothe spielend. Von einjährigen Gräsern gehören hierher noch die Paniceen VI, 137 — 143, der Mais VI, 151 und die seltenen Eragrostis YI, 1 — 3. B. Blatthäutchen häutig, kürzer «der länger. 17 — 67. 1. Blattscheiden bis dicht unter den Blattgrund geschlossen. 1 17 — 30. a. Blatthäutchen kurz, aber dem Blatte gegenüber in eine häutige Granne ausgewachsen. Fig. in 17. 17. Melica uniflora. Einbliithiges Perlgras. Laubwälder, nicht überall. Blätter 1 — 3'" breit, 1 — 5" lang, lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, etwas schärfiich, dünn und trocken, dunkelgrün. Junge Blätter gerollt. Trieb sehr dünn, unten mit einigen röthlichen Schuppen und allmählig längern Blättern. Horst hoch, äusserst klein. Fig. 129. Melica uni- flora. 1 Man untersuche mit Rücksicht auf §. 44 stets die jüngsten Blätter. 80 IV. Kapitel. b. Blatthäutchen ohne solche Granne, dem Blatte gegen- über am niedrigsten. 18 — 30. b1. Blätter in der Jugend gerollt. Triebe stielrund. 18 — 22. * Blätter am Rande aufwärts rauh. 18. 18. Briza metlia II, 35. VI, 48. Zittergras. Moore und Wiesen. Blatthäutchen weisslich, dünn. Blätter 1 — 2 breit, 2 — 5 " lang, lineal-lanzettlich, weich, kahl, am Grunde wellig abstehend. Triebe ein- zeln, fein, mit wenigen halbaufrechten Blättern, von einigen Scheiden dicht umschlossen. ** Blätter am Rande entweder ganz glatt oder abwärts rauh. 19 — 22. 10. Melica liutans. VI, 79. Nickendes Perlgras. Laubwälder, nicht überall. Blattscheiden meist sehr kurz, sammthaarig. Junge Blätter schwach gerollt. Im Uebrigen und ausser der Granne der M. unißora 1 7. gleich. 20. Melica ciliata. VI, 81. Bewimpertes Perlgras. An Felsen, Mauern, dürren bes. kalkigen Orten. Dem vorigen ähnlich, aber die Blätter auf der Oberseite fein filzig. Blattscheiden meist dicht abwärts behaart. 21. Festuca hieraus. VI, 39. Graniienloser Schwingel. Trockne, sandige Triften und Hügel. Blätter 4 — 6"' breit, 6 — 9" lang, lineal-lanzettlich, lang zu- gespitzt, ganz kahl, am Grunde abgebogen abstehend, s. Fig. 120, S. 70. Blatthäutchen f/4 so lang als breit, am Rande etwas geschweift und kaum merklich gezähnelt, dünn oder dicklich. Triebe fest, hoch, dicht bescheidet. Horst sehr locker. - 22. Lolinni italicuni. Italienisches Baygras. Formen ohne Zähne am Blattgrund siehe oben 2. Vergleiche auch ferner 54. Acenastrum flavescens , Gold- hafergras, dessen 1 — 2 unterste beblätterte Blattscheiden geschlos- sen sind. Unterschiede nach den Blättern IS — 26. 81 Ir. Blätter in der Jugend gefalzt. Triebe mehr oder weniger zusammengedriickt. 23 — 30. * Blatthäutchen mindestens in der Mitte so lang wie die halbe Blattbreite oder länger. 23 20. 23. Glyceria spectahilis. TI, 2. VI, 17. Miliz- Schwallen. In flachen, laufenden und stehenden süssen, nicht moorigen Wässern. Blätter 5 — I 0 breit, bis über 1 ' lang, gleich breit, allmählig zu- gespitzt, dunkelgrün, mit den Scheiden abwärts schärflich. Blatthäut- chen rnässig lang, in der Mitte in eine lange, häutige, fast grannenförmige Spitze auslaufend. Blattgrün d jederseits mit einem braunen, drei- eckigen Flecke. Triebe einzeln, sehr hoch, elliptisch - zweischneidig, 4 — 10"' dick. 24. Glyceria Ihaiians. II, 3. VI, 18. Manna - Schwaden. In fliessenden und stehenden flachen Gewässern und Sümpfen. Blätter l1/«— - 3'" breit, 3 — 5" lang, gleich breit, abgerundet zu- gespitzt, lebhaft grün, mit den Scheiden schärflich. Blatthäutchen fast so lang als breit. Blattgrund jederseits mit einem gelben, dreieckigen Flecke. Triebe einzeln, hoch, rundlich, stark gestreift, 1 ‘/2 — 3 dick. 25. Glyceria acgnatica. 11,52. VI, 19. Quell-Schwaden. An süssem Wasser, auf quelligem Sand- und Humusboden. Blätter 2 — 3 breit, l % — 3 " lang, fast gleich breit, an der Spitze rundlich zugespitzt, schön grün, weich und dünn. Blatthäutchen rnässig lang. Triebe einzeln, etwas zusammengedrückt, dick, von wenigen, nach oben kurz beblätterten Scheiden dicht umgeben. 26. Daclylis glomcrata. II, 38. VI, 14. ünaul&ras. Wiesen und Triften. Blätter 1% — 4"' breit, von sehr verschiedener Länge, zoll- bis fusslang, gleich breit, lanzettlich zugespitzt, anfangs gefalzt, dann scharf gekielt, erst spät sich ausbreitend, am Grunde weisslich - faltig ; fächer- förmig aufrecht in zwei Zeilen, hell- oder grau-grün, schärflich. Blatt- häutchen dünnhäutig, fast so lang als breit. Triebe zweischneidig-platt, 1 — 4"' breit, von halb durchsichtigen Blattscheiden und Blättern (welche oft im Blattgrunde abgebrochen sind, so dass das Blatthäut- chen stehen bleibt) sehr locker umgeben. Horst hoch, gross. Dies Gras fällt durch die hellgrünen, breiten und platten, meist schief auseinan- der stehenden Triebe im Basen sehr auf. Jessen, Gräser. 0 82 IV. Kapitel. ** Blattliäutchen sehr kurz, meist nur ein gelbgrünlicher Rand. 27 — 30. 27. Festuca erccta. VI, 38. Steifer Schwingel. Kalkige Triften und Gebüsche. Blätter l'" breit, sehr lang, lineal, meist zusammengefalzt und meist ober- sei ts borstig -behaart , am Grunde fal- tig, steif, stechend. Blattbäutchen ein kaum merklicher Rand. Blattscheiden meist lang behaart, selten kahl. Triebe mit wenigen aufrechten Blättern, fest, dünn, von trocknen zerfaserten Schei- den dicht umschlossen. Der Festuca inermis 2 l mit gerollten und (stets L) unbewimperten Blättern sehr ähnlich, aber schmalblättriger. 28. Sesleria coerulea. VI, 119. Blaue Seslerie. Felsige, besonders kalkige Höhen in Mittel- und Süddeutschland. Blätter 1 — 2"' breit, 1 ■— 2 " lang, meist zusammengefalzt, kurz und stumpf zugespitzt, an den Kanten und oft auch am Kiele von borsti- gen, aufwärts stehenden Zähnen sehr scharf. Blatthäutchen sehr kurz, in der Mitte kurz zugespitzt. Triebe 1 — 2" lang, mit wenigen, steif auf- rechten Blättern, von vielen beblätterten Scheiden dicht, fest und dick umhüllt. Horst klein, dicht. 21). Aveuastrum ptibesceus. (Avena-L.) II, 31. VI, 91. Behaartes I Safergras. Blatthäutchen ein äusserst fein gezähnelter Rand. Blätter c. l'" breit, 2 — 12" lang, gleich breit bis an die dreieckige Spitze, am Rande durch borstige, lange, am Grunde nach abwärts, in der Mitte wagerecht, an der Spitze aufrecht abstehende Wimpern etwas scharf1, und ausscr- ’ Eine Abart, der auch diese Wimpern fehlen , ist mir bisher nicht vorgekommen. Unterschiede nach den Blättern 27 — 33. 83 dem glatt oder weich behaart. Trieb kurz, dünn, von fest umschlosse- nen wenigen, kurz beblätterten Scheiden, welche sainmt den Blättern meist dicht, fein borstig behaart, jedoch auf üppigen Wiesen auch kahl sind. Horst etwas locker. »30. EoBiiim perenne. Englisches Raygras. Wiesen und Triften. Blätter glatt und unbehaart, flach. Form ohne Zähne am Blatt- grunde. Siehe oben unter 1 . Vergleiche auch 4 1 — 46. Poa, Rispengras, dessen unterste beblät- terte Scheiden stets geschlossen sind. 2. Elattsch eiden geschlitzt. 31 — 67. a. Blätter in der Jugend gefalzt. 31 — 50. a'. Blöder sehr schmal, entweder horsten förmig, oder zus.immengef.ilzt kantig, hart und mit ah gerundetem oder aufrecht rinnig dem Stengel angedriiektem Blattgrunde. 31 — 43. * Blatthäutchen ein kurzer Rand, von dem a.ngedr ii c k t e n Blatt- grunde verdeckt. 31 33. »31. Poa pratensis. Wiesen-Rispengras. SrhmalhfiiH rige Eorm. Sandige und trockne Felder und Wälder. Blatthäu tchen ein kaum merklicher Rand. Blätter bis 1 ' lang, oft viel kürzer, oberseits rinnig, oft mit flachen % — \ " breiten untermischt, ganz glatt. Trieb platt, kürzer als die Blätter, von einigen trocknen, unten blattlosen oder kurz beblätterten Scheiden locker umhüllt. Siehe die Hauptform unter 46. 32. Poa eompressa. PSaühalmiges Rispengras. Sandige Orte, Mauern, Felsen. Blätter zwar meist flach, aber in sehr schmalen Formen rinnig zu- sammengefalzt, %- i " lang, oft haarfein, etwas gebogen', abwechselnd in 2 Zeilen gestellt. Vergl. die Hauptform unter 45. 33. Cynosiirus cristatus. Gemeines Kammgras. Ilalbtrockne WieseA und Triften. Blätter rinnig, schmal oder breiter, mit meist etwas abstehendem Blattgrande. Siehe unter 4 4. \ ergleiche 37. Auemistrum pratense. G 84 IV. Kapitel. ** Blatthäutchen kurz abgerundet, jederseits am Blattgrunde ein aufrecht-, später abstehendes, abgerundetes Oehrchen bildend. 34. 34. Festuca. Scbafschwingel. Fi g. 131. Die Unterschiede der 3 Arten siehe II, 23 25, VI, 28 — 30. *** Blatthäutchen lang, röhrenförmig den Trieb umgebend, an der Spitze gerade (Fig. 132) oder rundlich abgestutzt. 35 36. 35. Aira flexuosa. II, 22. VI, 98. Drath - Sehmele. Fi lg. 131. Festuca. Sandige Wälder, Sandhügel und Heide. 1 11 Blätter 3 — 6 " lang , von unten an gleich - fjl dick, haardünn, schlängelig, auseinanderfahrend, - Jfj glatt oder kaum schärflich. Triebe einzeln, von röthlieh- gelben, durchscheinend - dünnen Schei- lll /i den locker umhüllt. Horst unmerklich. Fig. 132. Aira flexuosa. 36. Nardus stricta. II, 21. VI, 144. Borstengras. Auf trocknen Mooren. Blätter 4 — 9" lang, sehr scharf, borsten förmig, oben rinnenfönnig, am Grunde etwas verdickt, an der Spitze stechend, fahlgrün, die jüng- sten gebogen aufrecht, die ältern quirlförmig nach allen Seiten ab- stehend. Triebe 1 — 2"' dick, sehr fest von schmutzig - gelben , unten schuppenförmigen Scheiden umgeben. Horst sehr dicht, trichterförmig in den Boden eingesenkt. **** Blatthäutchen zugespitzt, in 1 — 2 lange Spitzen oder 2 und mehr dreieckige Zähne auslaufend. 37 — 43. 37. Avenastruiu pratense. (Avena-L.) II, 32. VI, 92. Fcld-Ilafergras. Sandige Hügel und Wälder. Blattliäutehen derb, gelbgrün, kurz, aber in der Mitte in eine kürzere oder längere Spitze vorgezogen , welche aus dem rinnenförmig zusammengefalzten Blattgrunde bisweilen hervorragt. Blätter 1 — 2 breit, 6 — 12" lang, hart und stechend, an den Bändern sehr scharf. Trieb mit 2 — 3 später wagerecht abstehenden Blättern, von vielen grau- gelben Scheiden locker, aber dick umhüllt. Horst klein. Unterschiede nach den Blättern. 85 38. Aira caespitosa. II, 50. VI, 97. Glanz -Schmele. Etwas moorige Wiesen und Laubwälder. Blätter 1 — 2"' breit, 6 — 12" lang, lineal, kurz zugespitzt, mit 5 — 6 Nerven j am Rande abwärts scharf, hart, steif, aufrecht, dunkel-, im Schatten hellgrün. Blattgrund rinnig. Blatthäutchen lang, pfriemlich zugespitzt, bisweilen gespalten. Triebe durch viele gleich hohe, beblät- terte, grüne und trockne Scheiden fächerförmig platt. Horst dicht, gross. 39. Corynephonis canescens. 11,26. VI, 96. Silbergras. Dürreste Sandfelder. Blätter zusammengefaltet , sich zusammenrollend , borstlich , röth- lich- oder weisslich- grün , kurz, 1 — 3" lang, aufrecht. Blatthäutchen 1 — 1 % lang, 4 — 5 mal so lang, als das Blatt breit, an der Spitze oft kurz-zweispitzig. Triebe dünn und kurz, l — 3/; hoch, am Grunde meist von schmutzig- oder braungelben, oben abgefaulten, gestreiften, matten, dicklichen Scheiden umgeben . Horst klein* sehr dicht. 40. Agrostis canina. II, 49. VI, 104. Hunds - Straussgras. Dürre Sandfelder, Hügel und moorige Orte. Blätter zusammengefaltet, borstlich oder schmal lineal , glatt, 1 — 2" lang, Aveich, dunkelgrün. Blatthäutchen 1 — 2 mal so lang als das Blatt breit, in 1 — 2 gefranste Spitzen auslaufend. Triebe sehr kurz und fein: am Grunde mit einigen, bald abfaulenden bräunlichen, stark genervten Blattscheiden. Horste im Herbste aus den Gelenken des lie- genden Stengels in Büscheln aufwachsend. 41. Aira uliginosa. VI, 99. Sumpf- Schmele. Selten, auf sumpfigem Sandboden Norddeutschlands. Blätter fadenförmig, haarfein, glatt oder schärflich, 3 — 6 " lang, steif, etwas abstehend, hell oder gelblich grün. Blatthäutchen 2 — 3 mal so lang als das Blatt breit, haarfein zugespitzt. Triebe 2 — 4 " lang, 1 — 4 1/2'" dick, mit 1 — 2 dicht anliegenden Scheiden, dünn und durch- scheinend, 2—3 schräg abstehende Blätter tragend. Horst hoch, klein und dicht von abgestorbenen, grauen Trieben und Scheiden umgeben. 42. Glyceria distans. II, 51. VI, 20. Salz- Schwaden. Auf Salz wiesen. Blatthäutchen höchstens so lang als breit, dünnhäutig, kurz zuge- spitzt oder mit 2 und mehr dreieckigen Zähnen. Blätter flach zusammen- 86 IV. Kapitel. gefalzt 3/4 — 1 % breit, lJ2 — 2*% " lang, meist säbelförmig, abstehend oder aufrecht, oben und am Rande schärflicfö Scheiden glatt, meist röthlich. Triebe 1 — 1 l/J' lang, dünn, am Grunde bisweilen von gelb- lichen Scheiden locker umhüllt. Horst klein, dicht. 43. Glyceria maritima. VI, 21. Seestrand- Schwaden. Am Seestrande. Ist der vorigen ähnlich, hat aber viele lockrere, blattlose Scheiden am Triebe und grössere horstartige Rasen mit dichtstehenden , langen Ausläufern. a2. Blätter (lach oder etwas rinnig. Blattgrund in der Jugend aufrecht 5 später abstehend oder faltig. 44 — 50. 44. Cynosiirus cristatus. II, 15. VI, 23. Gemeines Kammgras. Halbtrockne Wiesen und Triften. Blätter l/2 — 3"' breit, 3 — 7" lang, nach der Spitze sehr lang-, nach dem etwas rinnigen Grunde unmerklich zugespitzt, säbelförmig, dick, kahl; ganz glatt ausser an der Spitze, oberseits graugrün, unter- seits glänzend. Blattgrund mit aufwärts abstehenden, etwas verdickten Oehrchen. Blatthäutchen ein kleiner, abgestutzter, grobgekerbter, mit zwei Oehrchen versehener, bisweilen grünlicher Rand. Triebe kurz, von vielen, gleich hohen, in zwei Zeilen stehenden, z. Th. trocknen Scheiden fächerförmig umgeben, deren lange Blätter in gleicher Höhe nach zwei Seiten quer abstehen. Horst dicht, klein. Schmalblättrige Formen sind oben unter 33 erwähnt. Poa. Rispengras. Felder, Wiesen, Wälder. Blätter R 3/" breit, 1 - 4 " lang, dünn, lebhaft- oder dunkel- grün, gegen den Grund kaum, gegen die Spitze mässig zugespitzt. Blattgrund, ausser den oben 31, 32 erwähnten Sandformen, mit kleiner Falte abstehend. 45. Poa compressa. II, 12. VI, 10. PiaUhalmiges Rispengras. 40. Poa pratensis. II, 46. VI, 11. Wiesen- Rispengras. 41. Poa trivialis. II, 45. VI, 7. Rauhes Rispengras. Diese drei Arten haben einen etwas platten, kurzen Trieb, die Blät- ter stehen zweizeilig, der Horst ist locker, meist ganz undeutlich. Unterschiede nach den Blättern 13 — 50. 87 Die Unterscheidungszeichen der drei Arten sind : Das II au he 11. hat weisse Schüppchen an den dünnen Blattscheiden und Blättern, welche sich meist rauh anfühlen, und stets lange, abge- rundet-spitzliche Blatthäutchen, Fig. 133. Das Platthalm ige hat sehr platte Triebe, zahlreiche, schmale, sehr kurze, glatte, von ein- ander entfernte, regelmässig abwechselnde Blät- ter, ein dünnhäutiges, gestutztes, kurzes oder Fig. 133. Toa trivia Ws. etwas längeres Blatthäutchen. Das Wiesen- R. hat oft einen etwas knorpeligen Blattgrund, un- merklich kurzes Blatthäutchen, wenige, glatte, unregelmässig abwech- selnde, an verschiedenen Standorten sehr verschieden gestaltete, ent- weder kurze und breite, oder schmale und sehr lange Blätter. Die schmalblättrigen Formen der beiden letzten Arten sind oben 31, 32 erwähnt. 48. Poa liemoralis. II, 44. VI, 13. Hain Rispengras. Laubwälder. 40. Poa serotina. II, 43. VI, 8. Spätes Rispengras. Nasse Wiesen. Diese haben fast rundliche, verlängerte, dünne Triebe ; die Blätter sind etwas steif, auf- recht, stehen nicht streng zweizeilig und sind länger zugespitzt, der Horst ist deutlich, sehr klein bei der ersten , dicht bei der zweiten. Das Hain - B. hat ausserdem glatte Blät- ter und unmerklich -kurze Blatthäutchen; das S p ä t e - B. ein rundlich - zugespitztes , längeres oder kürzeres Blatthäutchen, Fig. 134, und etwas rauhe Blätter. 50. Koeleria cristata* VI, 83. Kamm - kölerie. Dürre, besonders kalkige Hügel und sandige Triften, nicht überall. Blatthäutchen ein kaum merklicher, spitz gekerbter, gelblicher, spä- ter bräunlicher Band. Blattgrund und Blattrand meist langborstig ge wimpert, bisweilen kahl. Blätter % — l'" breit, 2 — 3" lang, sehr 88 IV. Kapitel. schmal, von dem faltigen oder abstehenden Grunde sehr lang zugespitzt, hart, anfangs aufrecht, dunkel- oder bläulich-grün. Triebe hoch, faden- förmig dünn, von dünnen, graugelben, beblätterten oder zerfaserten Scheiden locker, aber dick umhüllt. Horst dicht, massig gross, im Flug- sande oft mit holzigem, dicht verästeltem, aufsteigendem Erdstamme. b. Junge Blätter im Triebe gerollt. 51 — 67. b1. Blattscheiden dicht behaart, filzig oder zottig. 51 — 56. 51. Holcus lanatus. II, 37. VI, 100. Wiesen- Honiggras. Wiesen und Triften. Alle Theile kurz sammetartig - weich behaart, grau-grün, Blätter 4 — ß'" breit, 6 — 9'" lang, lang zugespitzt mit vielen Nerven, fast wagrecht abstehend , schlaff. Blatthäutchen halb so lang als breit, oft fein gezähnelt. Triebe mässig lang. Horst dicht, aufrecht, mässig hoch. 52. ilolcus niollis. II, 30. VI, 101. Kriechendes Honiggras. Sandige Gebüsche und Waldungen. Die Behaarung kürzer, bisweilen nur die Blätter dicht und grau-, aber überaus kurz behaart , die Scheiden aber kahl ; die Triebe faden- förmig, liegend und weit ausgebreitet. Horst klein und undeutlich. Sonst wie vorige. 53. Anthovanthiun odoratuni. II, 10. VI, 136. Ruchgras. Ueberall. Blätter 3 — 4'" breit, 5 — ß". lang, lanzettlich- lineal , fest, nach aufwärts schärflich; mit zerstreuten, langen Haaren, besonders am Rande und Blattgrunde bewimpert. Blattgrund abstehend. Blatthäut- chen halb - eiförmig, halb oder eben so lang als das Blatt breit, doppelt- gezähnelt, meist bräunlich, oft bewimpert. Blattscheiden zottig behaart. Trieb schlank, dünn, von ein paar vertrockneten Scheiden locker umhüllt. Horst dicht, mässig gross. 54. Avenastrum flavescens. (Avena-L.) II, 34. VI, 89. Gold- Ilafergras. Wiesen und. Triften. Zottig lang - behaart. Blätter 1% — 2 " breit, 2 — 4" lang, vom Grunde allmählig zugespitzt, auf der Unterseite bisweilen kahl, glatt. Unterschiede nach den Blättern 51 — 57. 89 aufrecht, am Bande scharf, Kiel unterseits glänzend. Blattgrund aus- gebogen abstehend. Blatthäutchen äusserst kurz, gekerbt - gezähnelt, nervig gestreift. Trieb inässig lang, dünn, mit 2 — 3 aufwärts-abstehen- den Blättern; von 2 — 3 kurz zugespitzten oder beblätterten Scheiden locker umhüllt. Horst hoch, ziemlich gross, inässig dicht. 55. Brachypodumi pimiaüun. II, 20. VI, 55. Sand- Zwenke. Trockne Triften, Berge und Gebüsche. Blätter 3 breit, 4 — 6 " lang, hell- grün, lineal-lanzettlich , lang- zugespitzt, scharf, meist behaart oder bewimpert. Blattgrund knorpelig, aufrecht anliegend, jederseits aussen filzig oder zottig be- haart. Blatthäutchen, Fig. 135a, gestutzt, kaum halb so lang als das Blatt breit. Blattscheiden meist zottig behaart, bis- weilen die obern, oder alle kahl oder be- wimpert. Triebe kurz , meist mit 2 steif aufrechten Blättern, kriechend, einzeln oder in Basen vereint. Fig. 135. Brachypodium. a pinnatim. b silvaticam. 56. Braehypodimn silvaticum. VI, 56. Wald- Zwenke. Laubwälder. Der vorigen ähnlich, aber lebhaft-, später dunkelgrün, das Blatt- häutchen Fig. 135 b länger und mehr gezähnelt. Triebe blattreicher, in dichtem Horst und stets zottig behaart. b3. Blattscheiden kahl oder mit einzelnen Haaren. 57 — 67. * Blatthäutchen mindestens halb so lang als breit. 57 — 63. Vergleiche auch: 52. Holcus mollis , Kriechendes Honiggras. 57. Avenastrum elatius. (Arrhenatliermn-Beauv. Avena-L.) II, 33. VI, 90. Hohes Ha feig ras. Halbnasse und trockne Wiesen und Triften. Blätter lang , dünn , schlaff, nach beiden Enden lang zugespitzt, meist 2 — 4m breit, 6 — (j" lang, im Schatten schmäler, hellgrün und 90 IV. Kapitel. kahl, auf kräftigem Boden breiter und länger, lebhaft grün, oft am Rande lang bewimpert, abwärts scharf. Blattgrund faltig, seitwärts ab- stehend. Blatthäutchen abgestutzt, an den obern Blättern so lang als breit; an den untern niedriger, fein spitz gezähnelt, oft etwas wimperig behaart. Blattscheiden aufwärts scharf oder glatt. Triebe sehr lang und dünn, von 1 — 2 meist langen, grünen, fast blattlosen Scheiden fest umschlossen, an trocknen Orten am Grunde meist zwiebelig verdickt. Horst hoch, etwas locker. 58. Alopecuriis geniciilatus. II, 13. VI, 122. Geknieter Fuchs- schwanz. 50. Alopecuriis fulvus. II, 14. VI, 123. Sumpf- oder Rothgelber Fuchsschwanz. Sehr nasse Wiesen nncl Sümpfe. Blätter % — 3"' breit, 1% — 3" lang, lang zugespitzt, aufrecht, schärflich, kahl, nach unten kaum verschmälert, ganz ohne, oder mit sehr kleiner Falte am Blattgrunde in die Scheide übergehend. Blatt- häutchen an den obern Blättern fast eben so lang als breit, Rundlich zugespitzt, mit breitem Saum schräg herablaufend. Scheiden glatt , die langen, dünnen, liegenden und wurzelnden Triebe locker umgebend. Am Grunde der Triebe einige trockne kürzere Scheiden. Horst liegend, dicht oder locker. Die beiden Arten scheinen sich nur in den Blüthen zu unterscheiden. Auf Wiesen kommt der erstere, in Sümpfen und ab- gelassenen Teichen und an Wasserläufen der letztere vorzüglich vor. 60. Phleum pratense. II, ll. VI, 129. Wiesen -Lieschgras. Halbtrockne und trockne Wiesen. Blätter 3 — 4'" breit, 4 — 8" lang, an trocknen Orten kaum halb so gross, an dem abstehenden Blattgrunde am breitesten, dann allmäh- lig zugespitzt, an den Rändern mit sehr scharfen, kurzborstigen Zäh- nen, auf den Flächen glatt oder schärflich. Blatthäutchen ringsum fast gleich hoch, kurz zugespitzt, oder zweizähnig, etwa halb so lang als breit, an den obern Blättern länger, dünnhäutig. Triebe dünn, lang, mit einigen halbaufrechten Blättern, an trocknen Orten oft am Grunde zwiebelig verdickt. Horst dicht, hoch. 61. Rahling era ariinilinacea. II, 4. VI, 133. Glanzrohr. Gräben und Sümpfe, besonders beschattete. Blätter 3 — 6"' breit, 5 — 8" lang, von dem abstehenden Blatt- grunde an allmählig zugespitzt , durch sehr feine , kurze Zähnchen am Unterschiede nach den Blättern 58 — 65. 91 Rande etwas scharf, derb, lebhaft grün, unterseits mit weisslich glän- zendem Kiele. Blattgrund meist bräunlich und faltig- herablaufend. Blatthäutchen weiss , fast so lang als breit, stumpf- abgerundet, oder etwas geschweift. Triebe sehr dünn, von langen, trocknen, beblätter- ten Scheiden locker umhüllt. Horst undeutlich. 62. Calamagrostis. II, 6, 7. VI, 109 — 116. Landrohr. Die eine Art, limceololata, das Gemeine L. VI, 1 11, an sumpfigen Orten, alle anderen Arten auf sandigem Boden, sterilen Wäldern u. dgl. Blätter % — 1 ' lang, meist zusammengerollt , steif und stechend, oder 2 3,r/ breit, sehr scharf und dürr, lang zugespitzt und auch nach unten meist stark verschmälert. Blattgrund anliegend oder mit einer Falte aufwärts eingerollt. Blatthäutchen deutlich, oft ziemlich lang. Triebe 3 — 6 "* hoch, im Flugsande oft dick, locker bescheidet, sonst fast nackt und dünn. 63. Milium ellusum. VI, 77. Flattergras. Laubwälder. Blätter 2 — 3"' breit, 2 — 3" lang, nach oben und in den etwas abstehenden Blattgrund verschmälert, ganz glatt und weich. Blatthäut- chen fast so lang als breit, viereckig , abgestutzt oder stumpf abgerun- det. Triebe mässig hoch , von ein paar dünnen , blattlosen Scheiden ziemlich fest umhüllt. Horst sehr locker und klein. 64. Agrostis alba. II, 17. VI, 102. Fioriu- Straussgras. Ueberall an nassen Orten. Die Beschreibung siehe unter folgender 65. Art. ** Blatthäutchen ein kurzer, oft bräunlicher Rand. 64 — 67. 65. Agrostis vulgaris. II, 18. VI, 10 3. Gemeines Straussgras. Ueberall; an sandigen und trocknen Orten. Blätter 1 — 2'" breit, 1 — 3" lang; vom Grunde an allmählig zu- gespitzt, beiderseits und am Rande scharf, oben bisweilen mit einzelnen kurzen Haaren besetzt. Blattgrund auswärts gebogen. Blatthäutchen bei der ersten Art zugespitzt, L — 2 mal so lang als das Blatt breit ; bei der zweiten abgestutzt, kaum halb so lang als das Blatt breit. Triebe sehr kurz. 92 IV. Kapitel. Unterschiede nach den Blättern 66 — 67. 00. Alopecurus pratensis. II, 12. VI, 120. Wiesen - Fuchs- schwanz. Nasse und halbnasse Wiesen. Blätter 2 — 3'" breit, 7 — 12 " lang, nach unten verschmälert, nach oben sehr lang zugespitzt, schärflich und in seltenen Fällen etwas be- haart. Blattgrund abstehend. Blatthäutchen sehr kurz, ungezahnt, an- fangs weisslich und oft grüngestreift ; dann bräunlich. Scheiden glatt oder schärflich , bräunlich , bisweilen mit einzelnen Härchen besetzt. Triebe lang, dünn, unten von lockern Scheiden oft dick umhüllt. Horst dicht. 07. Alopecurus arundinaceus. VI, 121. Rohr- Fuchsschwanz. Ostseek üsten. Unterscheidet sich von voriger durch federkiel - starke , nicht in Horsten stehende Triebe und blaugrüne Farbe. Vergleiche ferner 9. Festuca gigantea, Riesen-Schwingel , 10. Fe- stuca arundinacea, Rohr - Schwingel, 11. Festuca pratensis , Wiesen- Schwingel ; alle drei mit breiten , lebhaft- oder dunkelgrünen Blättern und gelblich - braunen , kaum merklichen Blatthäutchen; 65. Agrostis vulgaris , Gemeines Straussgras, mit weisslichem Blatthäutchen und schmalen Blättern; 6. Triticum repens, Gemeine Quecke, 7. Triticum caninum , Hunds-Quecke, mit weisslichem, sehr kurzem, fein gezähnel- tem Blatthäutchen. Y. Kapitel. Kennzeichen der Grasfrüchte. §. 53. Die Früchte der Gräser enthalten stets nur einen einzigen Samen', und zwar ist dieser Same, wie Kap. I, §. 28 nachgewiesen wurde, zur Zeit der Keife dergestalt an allen Seiten mit der Frucht- schale verwachsen, dass die Frucht ein volles, untrennbares Korn bil- det. Somit ist jedes Getreide- oder Graskorn eine einsamige Frucht. Wenn man nun im gewöhnlichen Leben von Grassamen spricht, so ist dieser Ausdruck nicht präcis, denn man versteht darunter die ganze Frucht. §. 54. Diese Frucht ist bei den wenigsten Gräsern nackt, wie z. B. beim Weizen oder Koggen, sondern fast immer bespelzt, wie bei Hafer oder Gerste ; das heisst, sie ist innen von der Scheidenspelze, dann aussen von der Spelze, fest umschlossen, ja bei vielen Arten an diese Theile, und besonders an die Scheidenspelze, fest angeklebt oder fest damit verwachsen. In diesem Falle bildet also eigentlich das ganze Blüthchen, Kap. I, §. 18, die Frucht. In einigen Fällen bleiben ferner an der so bespelzten Frucht aussen auch noch die Klap- pen sitzen, so dass dann die anscheinende Frucht von dem ganzen Aehrchen gebildet ist, wovon im §. 57 weiter die Kede sein wird. Um nun diese so verschieden eingehüllten Früchte mit Einem Namen zu bezeichnen, habe ich den Ausdruck Scheinfrucht (Schfi\) ge- wählt. Er bezeichnet das, was man im gewöhnlichen Leben recht treffend Heublumen nennt, denn meist hat man hier in der That die Blüthe vor sich. §. 55. Bei der Unterscheidung der Scheinfrüchte kann man viel- fach die für die Unterscheidung der blühenden Gräser in Kap. VI an- 94 V. Kapitel. geführten Kennzeichen benutzen , namentlich soweit es sich nur um die ganzen Aehrchen und um die Form der Blüthen handelt, jedenfalls wird die Unterscheidung derselben dem am leichtesten werden, welcher in der Untersuchung blühender Gräser sich hinlänglich geübt hat. Um jedoch eine rasche und sichere Bestimmung zu ermöglichen, ist im Fol- genden nicht diese systematische Ordnung zu Grunde gelegt worden, sondern es sind Abtheilungen nach der Form der Scheinfrüchte selbst gebildet, wie sich aus den folgenden Paragraphen ergeben wird. So sind namentlich auch die Arten, deren Früchte in verschiedener Form von Scheinfrüchten auftreten, unter den verschiedenen Abtheilungen wiederholt worden. Aufgenommen sind nicht bloss die im Handel vor- kommenden Arten, sondern alle verbreiteten Gräser, da doch die mei- sten derselben als Verunreinigungen der Grassämereien sich vorfinden können. Es sind jedoch die wichtigen Arten durch gesperrte Schrift ausgezeichnet worden. §. 56. Die Benutzung einer guten Loupe oder eines Mikroskops ist für diese Untersuchungen unerlässlich, da in vielen Fällen die Früchte oder Scheinfrüchte von sehr geringer Grösse sind. Man er- kennt dies auf den folgenden Holzschnitten , welche rechts oben die Scheinfrucht und Frucht in natürlicher Grösse innerhalb eines kleinen Rahmens zeigen, während für die andern Figuren bei den kleinsten Arten eine 1 0 fache, bei mittleren meist eine 5 fache, bei den grössten eine 2fache gewählt werden musste, wie dies durch die Zahlen ,0/,, s/,, % jedesmal ausgedrückt ist. Ebenso ist die Beschreibung nach dem entworfen, was man durch eine gute Loupe wahrnimmt. Abgebil- det ist neben der Scheinfrucht ( Sclifr .) fast immer die aus dieser aus- geschälte Frucht (Fr.). War dieselbe angewachsen, so ist meist ein Fetzen Haut in der Zeichnung angedeutet worden, Avie solche beim Losschälen sitzen zu bleiben pflegen. Die nicht angewachsenen Früchte lassen sich meist durch Reiben in der Hand von den Spelzen befreien, bei den angewachsenen muss man in der Regel ein feines Messer zur Hülfe nehmen. §. 57. Wenn die Scheinfrucht aus dem ganzen Aehrchen be- steht, so erkennt man dies oft daran, dass das Aehrchen auf einem längern oder kürzern Stiele aufsitzt. Meistens aber fehlt der Stiel gänz- lich und das Aehrchen hat sich dicht unter den Klappen losgelöst. Dann liegen nur die beiden Klappen vor, welche nach der Spitze meist etwas von einander stehen. Einzelne Aehrchen finden sich bei fast allen Arten , besonders wenn die Saat nicht viel bearbeitet ist ; aber regel- mässig bilden die Aehrchen nur in solchen Fällen die Scheinfrucht, Grasfrüchte. 95 wenn sie mehr als eine einzige Frucht enthalten. Es kommen dieselben somit nur bei Gattungen vor, deren Aehrchcn entweder nur 1 Blüthe be- sitzen, oder ausser einer fruchtbaren noch l — 2 unfruchtbare, s. Kap. 1, §. 20. Es sind im Folgenden, und zwar II, Nr. 3 — 13, nur diese regelmässig vorkommenden I fruchtigen Aehrchen beschrieben. Mit den Aehrchen lassen sich einige bespelzte Scheinfrüchte verwechseln, die, wie z. B. Anthoxcinthum , ausser der eigentlichen Spelze noch von 2 unfruchtbaren Spelzen umgeben sind, oder die aus 2 aneinander hän- genden gleichgrossen, und somit einem Paar Klappen ähnelnden Blüthcn bestehen. Solche sind der Uebersichtlichkeit halber mit den Aehrchen zusammen aufgeführt. §. 58. Die bespelzten Scheinfrüchte dagegen haben meist an der Seite unter der Scheidenspelze ein kürzeres oder längeres Stiel - chen, welches die in dem Aehrchen höher stehenden Blüthen trug, s. Kap. I, §. 19. Das Stielchen hat an seiner Spitze eine tiefere oder flachere Gclenkgrube , in der die obere Blüthe sass. Bisweilen sitzt noch ein unausgebildetcs Blüthchen in Form eines lanzettlichen Schüpp- chens darauf. Auch bei einigen einblüthigen Aehrchen trägt die Schei- denspelze ein solches Stielchen. Dasselbe ist dann aber grannen- förmig spitz ohne Gelenkgrube, weil das Blüthchen, welches darauf stehen sollte, fehl geschlagen ist, siehe V, B, 2, Nr. 65 — 67. Das Stielchen fehlt bei, all den Gräsern, welche endbliithig sind, Kap. I, §. 20, diese haben aber oft Budimente unfruchtbarer Blü- then am Grunde, s. III, A, B, Nr. 14 — 18. Meist erkennt man leicht die Spelze und die in ihr eingeschlossene Scheidenspelze. Nur wenn beide nicht die gewöhnliche trockenhäutige Beschaffenheit und die gelblich-grüne, strohartige Färbung besitzen, sondern als glänzende Schalen die Frucht dicht umschliessen, wie bei den eben citirten Arten Nr. 14 — 18, kann man über ihre Natur in Zweifel sein und sie für eine nackte Frucht halten, besonders da in diesen Fällen der seitliche Stiel so oft fehlt. §. 59. Die nackten Früchte sind allerdings dadurch kenntlich, dass an ihrem einen , dem untern , Ende an einer Seite der Keimling, und zwar meist in einer eiförmigen Vertiefung liegt. Indess scheint auch Fei den bespelzten Scheinfrüchten diese Vertiefung bisweilen etwas durch, wenn nemlich dünne Spelzen die Frucht dicht umschlies- sen. Sicher unterscheidet man die letztem dadurch, dass die Scheiden - spelze, welche die eine flache Seite der Scheinfrucht bildet, ringsum von einem schmalen Bande der Spelze eingefasst ist, während die nackten F rüchte entweder auf beiden Seiten oder ringsum ganz gleich- 96 Y. Kapitel. förmig sind oder auf einer Seite in der Mitte eine Längsfurche haben, während auf der andern der Keim liegt. Diese Längsfurche befindet sich stets auf der innern, der Scheidenspelze zugewandten Seite und ist bei den Arten derselben Gattung ziemlich übereinstimmend. §. 60. Unfruchtbare taube Bliithen findet man, ausser den §. 58 erwähnten, regelmässig verkümmerten stets in grosser Menge, nament- lich sind in allen mehrblüthigen Aehrchen eine oder mehrere der obern Blüthen stets viel kleiner und entweder ganz unfruchtbar oder mit sehr kleinen Früchten versehen. Solche sind bei den folgenden Bestimmun- gen nicht mit berücksichtigt. In der käuflichen Grassaat findet man sie bei vielen Arten zum Theil in Folge ungenügender Reinigung in so grosser Menge, dass sie viel mehr als 50 Prozent ausmachen. Der Jahr- gang ist von bedeutendem Einflüsse auf die Güte der Grassämereien. Nicht bloss variiren die Grösse und Schwere, sondern manche Gräser, z. B. Alopecurus, liefern in einzelnen Jahren fast gar. keine Früchte. §.61. Im Folgenden sind zuerst §. 64 alle beschriebenen Früchte nach der Grösse tabellarisch zusammengestellt. Dabei sind alle ver- schiedenen Formen von Scheinfrüchten berücksichtigt. Man findet da- her Arten, welche bespelzt u. s. fort Vorkommen, zwei- und mehrmal 4 10 iS 20 SS 30 34 40 44 40 4f 10 14 20 aufgeführt. Gesperrt gedruckt sind die gewöhnlich im Handel vorkom- menden Formen der Futtergräser. Die Grössenangabe mm. bezeich- net Millimeter und bezieht sich auf die beigegebene Millimetertafel; doch kann man im Ganzen annehmen , dass 1 Millimeter etwa gleich % Linie sei. Die Anordnung der Arten ist in dieser Tabelle ohne Rücksicht auf Länge der Granne (Gran.) getroffen, besonders deshalb, um auch in den Fällen, wenn die Grannen ganz oder theilweise abgebrochen sind, nach der Grösse noch eine wenigstens ungefähre Bestimmung machen zu können. Die Länge der Scheinfrucht bei den einzelnen Arten va- riirt nämlich , mit Ausnahme einiger Endblütlien , sehr wenig. Die voranstehenden Zahlen verweisen dann auf die Nummer der Art in dem darauf folgenden §. 65, welcher die Beschreibung der einzelnen Arten Grasfrü clite. 97 enthält. Bei dieser sind die verschiedenen Formen der Scheinfrüchte nach dem in §. 63 dargestellten Schema zusammcngcstellt. §. 62. Ausser der Unterscheidung und Wahl der Arten bildet in der Praxis die Bestimmung der erforderlichen Saatmenge für eine ge- gebene Fläche eine wichtige Aufgabe. Auf die Grösse des Horstes und die Verschiedenheit des ganzen Wuchses wird man, so scheint es, zu- nächst Rücksicht nehmen müssen. Indess in Wirklichkeit kommt diese Verschiedenheit meist nur in geringem Grade in Betracht, weil gewich- tige Gründe dazu nöthigen , die Menge des Saatgutes bei Grassaaten ganz ausserordentlich zu erhöhen. Zunächst ist zu bedenken, dass die volle Entwicklung der Gräser nur bei wenigen Arten vor Ablauf des zweiten oder dritten Jahres eintritt. Man wird daher sowohl für ein- bis zweijährige, als für ausdauernde Grasländereien in der Regel soviel Saat nehmen, dass die Fläche schon bald nach dem Keimen dicht bestanden ist. Der dazu nöthige Saatbedarf übersteigt aber selbst das Zehn- und Zwanzigfache der schliesslich erforderlichen Pflanzen. Die nöthige Sa- menmenge lässt sich dann freilich für alle Fälle gleichmässig feststellen, wenn man nemlich auf den verschiedenen Wuchs und die dadurch spä- ter eintretende verschiedene Ausdehnung bei den verschiedenen Arten keine Rücksicht nimmt. So sind auf den Morgen von ISO Quadratruthen etwa 4 Millionen keimende Samen nöthig, wenn auf jeden Quadratzoll, 16 Millionen, wenn auf jeden viertel Quadratzoll eine Pflanze kommen soll u. s. w. Die Saatmenge muss jedoch eine abermals viel grössere sein, weil unter allen Umständen nur ein kleiner Theil der Aussaat zum Keimen kommt. Zum Theil liegt dies daran, dass es namentlich bei den in Scheinfrüchten auszusäenden Arten sehr schwer hält, die Keim- fähigkeit der einzelnen Körner sicher zu ermitteln, zum Theil aber auch an der Empfindlichkeit der Saat gegen zu tiefe Bedeckung einerseits, gegen Austrocknen andererseits. Versuche, deren Hauptresultate ich in §. 69 mittheile, haben ergeben, dass selbst von auserwählten Gras- früchten bei etwas tiefer Unterbringung eine geringe Menge keimt, ja dass unter den günstigsten Bedingungen nur 50 — 75 Procent das Maxi- mum waren, welches nur bei den nackten Früchten von Plileum pra- tense wesentlich überschritten ist. Legt man die Resultate dieser Ver- suche zu Grunde, so ergiebt sich, dass man, selbst abgesehen von allen Mängeln der Saat, auf wenig mehr als ein Drittheil der Körner rechnen darf, und daher, um 4 Millionen Körner zu erhalten, mindestens 10 — 12 Millionen Körner säen muss. Auf dies Verliältniss haben in der Praxis noch viele andere Umstände Einfluss, welche säinmt den Gewichten der Grasfrüchte in §. 66 — 6S besprochen werden. Jossen, Griispr. 7 98 V. Kapitel. §. 63. Uebersicht der Eintheilung. I. Schfr. 4 — 8 mm. vom Grunde aus mit etwa eben so langen Haaren umgeben. Nr. 1 — 2. II. Schfr. aus 2 klappenförmig zusammenneigenden Theilen (nemlich den wirklichen Klappen, oder 2 Blüthchen mit ihren Spelzen) be- stehend, nach unten gestielt oder ungestielt, nach oben mit 1, 2 oder ohne Grannen. Nr. 3 — 13. A. Schfr. mit 2 kurzen Spitzen wie gehörnt, aber ohne Granne. Nr. 3. B. Schfr. mit einer Granne aus der Spitze. Nr. 4 — 9. C. Schfr. mit zwei oft ungleich-langen Grannen , von denen ent- weder nur die längere, oder alle beide nicht an der Spitze, sondern nach unten zu an der Kante entspringen und gedreht oder gekniet sind. Nr. 10 — 11. D. Schfr. grannenlos. Nr. 12 — 13. III. Schfr. g rannen los nicht aus 2 klappenförmigen Theilen zusam- mengesetzt, bisweilen aber am Grunde I — 2 klappenförmige Schüpp- chen tragend. Nr. 14 — 45. A. Schfr.: Körner 3 — 6 mm. lang, etwas abgeplattet, im Um- kreise zugespitzt- eiförmig , auf beiden Seiten gleich, bis- weilen unten 1 — 2 Schüppchen tragend , an der Spitze meist kurz-zweispitzig. Nr. 14 — 15. B. Schfr. : Körner 2 — 3 mm., glänzend oder rauh punktirt, ku- gelig oder abgeplattet, im Umkreise rundlich oder elliptisch. Auf einer Seite ein umgeschlagener Rand. Nr. 16—19. C. Schfr.: Körner 1 — 2% mm. , auf einer Seite unten der Keim in einer Vertiefung sichtbar. Ohne oberständi- ges Stielchen. Nr. 20 — 22. D. Schfr. eine 3 mm. lange, dünne, kreisförmige oder quer-ovale, etwas zusammengerollte Schuppe. Ohne oberständiges Stiel- chen. Nr. 23. E. Schfr. höchstens 2 mm. lang, weissliche, zarte Schüppchen, durch welche meist die Frucht durchscheint. Mit oder ohne Stielchen. Nr. 24 — 28. F. Schfr. 2% — 15 mm. , lanzettlich, viel länger als breit, mit o b e r s t ä n d i g e m S t i c 1 c h e n, aus der trockenhäutigen Spelze und der davon mehr oder weniger cingeschlossenen Schei- de ns pel z e bestehend. Nr. 29 — 45. 1. Schfr. 7 mm. Stielchen platt und breit. Nr. 29 — 30. Grasfrüchte. 09 2. Schfr. 2 — 15 mm. Stielchen drehrund. Nr. 31 — 45. a. Schfr. höchstens 4 mm. , auf dem Kücken scharf gekielt; an der Spitze dünnhäutig, eingerissen oder ganzrandig; am Grunde, auf dem Kiele und an den Seiten mehr oder weniger weisslich und weich- behaart, niemals steifborstig, selten ganz kahl. Nr. 31—38. b. Schfr. 3% — 15 mm., auf dem Kücken rundlich gewölbt, am Grunde bärtig oder kahl, auf dem Kücken kahl oder behaart, an der Spitze eingerissen, oder gezähnt, oder zugespitzt. Nr. 39 — 45. b1. Schfr. am Grunde bärtig, übrigens kahl, an der Spitze 3zähnig. Nr. 39. b2. Schfr. ohne Bart am Grunde der Spelze; ent- weder ganz kahl, oder auf dem Kücken der Spelze behaart. Nr. 40 — 45. IV, Schfr. mit einer, unten an der Seite oder aus dem Grunde ent- springenden Granne. Nr. 46 — 59. A. Schfr. 2V2 — 6 mm., krugförmig, ohne oberständiges Stielchen, am Grunde kahl. 46 — 50. B. Schfr. am Grunde bärtig, nach oben zugespitzt oder gezähnelt, von gewöhnlicher Form (nicht krugförmig). Auch ist das ober- ständige Stielchen, welches nur bei 52, 53 unmerklich kurz ist, mit langen Haaren besetzt, oft davon ganz verdeckt. Nr. 51 — 59. V. Schfr. mit einer Granne, welche dicht unter oder aus der Spitze entspringt. Nr. 60 — 88. A. Schfr. dreikantig, nach oben allmählig in die kurze Granne zu- gespitzt. Ohne oberständiges Stielchen. Nr. 60. B. Am Grunde ein oberständiges Stielchen. Nr. 61 — S8. 1. Stielchen platt und breit, oben tellerförmig, kaum ausge- höhlt. Nr. 61 — 64. 2. Stielchen drehrund, sehr dünn, nach oben zugespitzt. Granne länger als die Spelze. Schfr. 2 — 10, mit der Granne 10 — 50 mm. Nr. 65 — 67. 3. Stielchen drehrund, cylindrisch oder nach oben verdickt, und oben mit einer Grube oder einem tellerförmigen Kande. Nr. 68 — 88. 100 V. Kapitel. Tauber Schwingel . . . Rauhhaariger Sch wingel Feld- Hafergras Behaartes Hafergras . . Gemeine Quecke D ach- S chw ingel Mäuse- Gerste Wald-Zwenke . . . . . Sand- ,, Steifer Schwingel Verwechselte Trespe Trauben- ,, . . . Wiesen- Gerste Taumel-Lolch Hunds- Quecke Hohes Hafergras .... Kiesen- Schwingel Acker-Trespe Weiche , , Roggen- , , Italienisches Raygras Englisches ,, Rohr- Schwingel Gemeines Dachrohr. . . Borstengras Acker-Fuchsschwanz Wechselblättr. Schwingel Roth er , , Wiesen- , , Wiesen- Lieschgras . . . Canariengras Gemeines Knaulgras Kriechendes Honiggras Manna- Schwaden. . . . G old- Hafergras Draht- Schmele Landrohr Wiesen-Fuchssehwanz Rohr- , , Wiesen- Lieschgras Dreizahngras Flachs-Lolch Echter Schafschwingel Kammgras Blauer Schindermann Sommer-Rispengras . . I Miliz -Schwaden Glanz rohr Gemeines Ruchgras Geknieter Fuchsschwanz Frühes Hafergras Gemeines Zittergras Grosse Hirse ;ht der Grasfrücb Länge in Millimetern iler: . Schfr. Schfr. | ohne . Granne. Granne. mit Granne.' 24 14 38 ‘ 88 1 5 3 i8 |87 13 16 20 | 59 12—13 15—18 1 7—20 58 12 0—3 15 86 11 — 12 11—12 22—24 85 10 40 50 65 10 10 20 84 9—10 1—2 11—12 83 9 9 18 82 9 7 16 77 9 5—6 14—15 76 r 8 * 10 18 66 8 10 18 63 8 * 8 f 16 81 8 12 14 11 7 19 26 80 7 7 14 74 7 5 — 6 12 75 7 0—3 11 73 7 0 — 7 14 61 7 0—4 11 62 7 0—1 8 42 6—8 0 0 1 6—7 2 9—10 60 6 s 10 8 6 4 10 72 6 2 ' 8 71 6 0—1 7 43 6 0 0 3 6 0 0 14 5 — 6 3 8—9 69 5—6 1—2 6—8 9 5— 6 0 0 20 5 5 8 56 5 5 7— S 55 1—5 0 0 2 5 6 7 4 5 6 7 5 5 1 6 3 5 0 0 39 4—5 4 — 5 s— io 64 4 0—2 5—6 70 4 1 5 68 4 0 0 45 3% 0 0 31 3% . 0 0 21 3% 0 0 15 3—4 5 5 10 3 5 6 6 3 4 — 5 4—5 53 3 0 0 23 3 0 0 18 Festuca sterilis. ,, aspera. * Avehastrum pratense, ,, puh es eens. Triticum repens. Festuca tectorum. Hordeum murinum. Brachy podium silvaticum . ,, pinncitum. Festuca erecta. Bromus commutatus. ,, r ac emo su s. Hordeum secalinum. Lolium temulentum. Triticum caninum . Avenastrum elat iu s. Festuca gigantea. Bromus arvensis. ,, mollis. , . sec all nu s. Lolium italicu m . ,, pere n n e. Festuca ci r u n d i nacea. Phragmites communis. Nardus stricta. Alopecurus agrestis (Aehrchen). Festuca h et er op K/y lla. ,, rubra. , , pr atensis. Plileum pratense (Aehrchen). Phalaris c a n arie n s is. Dactylis gl ome r ata. Holcus mollis. Gly ceria ß 1 1 itan s . Avenastrum flavescen s. Aira flexuosa. Calamagrostis. Alopecurus pr atensis. , , arundinaceus. Plileum pratense (Blüthchen). Triodia dccumbens. Lolium linicola. Festuca ovina. Cynosurus c r i statu s. Moliniä coerulea . . Poa annua. Gly ceria spectabilis (Blüthchen). Baldin gern a r u n d i nacea. Anthoxanthum o dora tu m. Alopeciirus g eniculat u s. Avenastrum praecox. Briza m e d i a. Pan icum m iliace u m . Grasfrüchte 1 . 101 Wolliges Honiggras Silbergras Wiesen- Rispengras . . Sudeten- ,, Hain- , , Alpen- ,, Rauhes , , Spätes , , Platthalm- , , Glanz- Schmele Silbergras Gemeiner Windhalm Quell- Schwaden Sumpf-Fuchssch wanz Kolben-Fennich . . . Manna- S ch waden N elken- Hafergras Wiesen-Lieschgras Ruchgras ...... Hunds- Straussgras* Fiorin- ,, Gemeines , , Wiesen- Lieschgras . . Miliz- Schwaden Blauer Schindermann Quell- Schwaden Wolliges Honiggras . . Länge iu Millimetern (1er: Schfr. ohne Granne 3 3%-4 3 3 3 3 3 2% 2%# •2% . 2% 2-% ■ 2% 2% 274 2 7* 2—2% 2 % 2 2 $ 1% 1% | l‘/4 1% 5 10 Granne 0 0 0 0 0 (I f Ü 0 0 0 0 4 3 s 0 3 0 0 4 — 5 0 0 2 U—l U—l 0 0 0 0 I) iS zo Schfr. mit Granne 0 0 0 0 0 0 4 0 0 0 u 4 3 10 0 0 0 3 2% 2% 0 0 0 0 0 ss ; A 17 12 i\ 51 32 33 34 35 30 37 33 54 51 67 13 7 19 20 52 23 10 27 25 20 22 21 15 13 24 3ö Milium effnsum . TIolcus lanatus (Aehrchen). ,, (Bespelzt). Corynephorus canescens (Aehrchen) . Poa praten sis. ,, sndetica. ,, nemoralis. alpina. ,, trivialis. ,, serotina. ,, coinpr'es s a. Aira c a e s p i tosa. Corynephorus canescens. Ayrostis spicaventi. Glycerin aquatica. Alopecurus fu l r u s. Setaria p a n i s. Glyceria fl u i t a n s, Avenastrum caryophylleum . Phleum pratense. Antlioxantimm- odo rat u m . Ayrostis canina. ,, alba. ,, vulyarjs. Phleum pratense (Nackte Fr.). Glyceria sp ectab ilis (Nackte Fr.) , Molinia coerulea (Nackte Fr.). Glyceria aquatica (Nackte Fr.). TIolcus lanatus (Nackte Fr.).' w os so I. Scheinfrucht 4—8 mm. lang, vom Grunde aus mit langen Haaren umgeben, welche die aus den Spelzen bestehende Scheinfrucht überragen oder bis fast unter die Spitze verdecken *. 1—2 Diese Formen kommen äusserst selten vor. I. Phragmites communis. II, 1. Schfr. 6 — 8 mm., lineal, schraubenförmig gedreht, braungrau- schwarz, Haare weisslich-grau. Fig. 138. 1 Auch die folgenden Abtheilungen enthalten Scheinfrüchte , welche am Grunde 102 V. Kapitel. 2. Calamagrostis. II, 6, 7. Scltfr. c. ^4 — 5 mm. lang, dünnhäutig, das rundliche Korn Fig. 139 durch die Spelzen* durchscheinend. Haare entweder viel länger als die a Stück der Rispe, b Aehrchen, c Blüthchen, Schjr. Fig1. 130. Calamagrostis lanceolata , Spelze von Haaren umgeben. Fig. 140. Calamagrostis arundinacea. c Spelze mit oberständigem Stielchen. Granne, z. B. bei lanceolata , Fig. 139, oder die Haare kürzer als die Granne, und dann bald länger als die Spelze, bald viel kürzer, z. B. bei arundinacea , dann aber mit langbärtigem Stielchen, Fig. 140c. Die Arten lassen sich kaum nach der Schfr. allein unterscheiden, s. Kap. VI, 104 — 11 6. nach 2 Seiten, seltener ringsum bärtig sind, aber ihre Haare sind stets viel kürzer als die Spelzen. ’ Dagegen giebt es einige seltene Arten von Calamagrostis , bei denen die Hc tare ebenfalls sehr kurz sind. Auf sie ist nicht Rücksicht genommen. Sie sind übrigens durch ein lang behaartes Stielchen, s. Fig. 110, leicht zu erkennen. Grasfrüchte 2 — 3. 103 II. Scheinfrucht aus 2 klappenförmig zusammenneigenden Theilen (nemlich entweder den wirklichen, das ganze Aehrchen einschlies- senden Klappen, oder aus 2 Blüthchen mit ihren Spelzen) bestehend, nach unten gestielt oder ungestielt, nach oben mit 1, 2 oder ohne Grannen. 3 — 13. Scheinfrüchte, welche am Grunde 2 kleine Klappen zeigen, siehe unter III, a. A. Schfr. mit 2 derben kurzen Spitzen wie gehörnt, aber ohne Granne. 3. 3. Phleiim pratense. II, 11. Schfr. i) die nackte Frucht, s. Nr. 22; 2) selten dieselbe bespelzt, s. Nr. 28; 3) noch seltener das Aehrchen, Fig. b c , 6 mm. lang, platt, ei - keilförmig , die Kanten (Kiele der Klappen) borstig gewimpert und Fig. 141. Phleum pratense. b Aehrchen, c dass, vergrössert. Fig. 142. Alopecurus pratensis, b c Aehrchen, d bespelzt. an der Spitze in eine derbe, kürzere oder längere Stachelspitze vorgezo- gen. Zwischen den Stachelspitzen quer abgestutzt. Fig. 141. Andere Arten von Phleum mit ähnlichen 2 — 3 mm. langen Schfr. siehe Kap. VI, 126 — 128. 104 V. Kapitel. II. Schfr. mit einer Granne aus der Spitze. 4 — 9. 4. Alopecurus pratensis. II, 12. Schfr. 1) meist das Aehrchen, Fig. 142 b,c, 5 mm. lang, mit seiner fast eben so langen, aber nur 1 — 2 mm. hervorragenden Granne, ei-lanzettlich , nach oben spitz, die Kanten von einem breiten Nerven gebildet, lang bewimpert. 2) seltener die bespelzte Fr. , Fig. 142c/, 5 mm. lang, eiförmig- zugespitzt, am Grunde des Rückens begrannt, ohne Scheidenspelze, krugförmig, unten verwachsen, oben offen. Fr. 2 — 2% mm., ei-förmig, nach beiden Enden rasch zugespitzt, platt, strohgelb, durchscheinend. Keim an der einen Kante. 5. Alopecurus arunrfiiiaccus. VI, 121. Nur am Ostseestrande. Schfr. wie vorige, aber die Klappen an der Spitze auseinander- fahrend, die Granne bisweilen kaum hervortretend. Fig. 143. Fi”’. 1-13. Alopecurus arundinaceus. b , c Aehrchen, d bespelzte Fr. Fig. 144. Alop. geniculatus. b , c Aehrchen, d bespelzte Fr. Fig. 146. Alopecurus agrestis. c Aehrchen. 6. Alopecurus geniculatus. II, 13. Schfr. wie vorige. 1) das Aehrchen 3 mm. mit Granne, Klappen auseinanderfahrend, stumpf nach aussen zugespitzt, Granne in der Mitte etwas gekniet. Fig. 144 bc. O O 2) selten die bespelzte Fr. 3 mm., sonst wie die vorigen, nur alle Theile kleiner. Fig. 144c/. Grasfrüchte 4 — 10. 105 7. Alopecurus fulvus. II, 14. Schfr. wie Nr. 4 — 6, I) das Aehrchen 2% , mit Granne 4 mm., breit- eiförmig, nach oben stumpf. Klappen an der Spitze nach innen ab- gerundet, stumpfüch. Granne sehr zart, nicht gekniet. Fig. 145a c. 2) die bespelzte Fr. 2% mm., kurz und dick. Sonst wie gcnicula- tus, nur alle Theile ein wenig kleiner. Fig. 145 b. 8. Alopecurus agrestis. VI, 124. Schfr. wie Nr. 4 — 7, J) das Aehrchen 6 mm. lang, mit fast ebenso langer, feiner Granne, umgekehrt keil-eiförmig, an den Kanten nicht gewimpert, sondern scharf gezähnelt. Fig. 146. 1). Ilolcus mollis. II, 30. Schfr. 1) meist die bespelzte Fr., vergl. Nr. 24. 2) selten das Aehrchen, Fig. 147 a, h, c , 5 mm. lang, Granne wenig vortretend, sehr fein, Klappen fein behaart, lang zugespitzt, die Bliith- chen ganz verdeckend. Nerven an den Kanten fein gewimpert. Vergleiche auch 11. Avenasirum elatius und 25 — 27. Agrostis. C. Schfr. mit 2 oft ungleich-langen («rannen, von denen entweder nur die längere, oder alle beide nicht an der Spitze, sondern nach unten zu an der Kante ent- springen und gekniet oder gedreht sind. 10 — 11. 10. länglich Fig'. 118. Anthoxanthum odoratum. Schfr. 1 doppelt-, 2 einfach bespelzt. Fig. Anth oxauth um odoratum. II, 10. Schfr. 1) Fig. 1 48 x , doppelt bespelzt, 4 mm. lang, glänzend- dünn, hellbraun, behaart, mit einer c. 8 mm. und einer meist etwa halb so langen Granne. Diese begrannten Theile sind die Spelzen zweier unfruchtbarer Bliithen, wel- che am Grunde der fruchtbaren Bliithe ziemlich fest sitzen. 2) ebenso häufig einfach bespelzt, zugespitzt - eiförmig. F r. 148o, 2 mm. lang, glänzend, hellbraun 1% mm., frei, aber fest in den Spelzen sitzend. 106 V. Kapitel. 11. Avenastrum elatius. II, 33. Schfr., Fig. 149 4, aus 2 Blüth- chen bestehend, 8 mm. lang. An einer Seite unten die längere, stark ge- drehte, meist braune Granne 12 mm. lang, an der andern Seite eine oft sehr kurze, meist gerade, höher oder tiefer entspringende Granne, diese dem obern, fruchtbaren, jene dem untern, unfruchtbaren Theile ange- hörend. Aehrchenachse am Grunde kurz - weisslich - behaart. Blüthchen jede 2spitzig oder geschlitzt, meist an der Spitze faltig zusammenge- drückt, gelb- oder bläulich weiss. Fr. 4 — 5 mm., frei, meist gelbweiss, an der Spitze schwach - bärtig, schmal- elliptisch, entweder weich und unregelmässig zusammengedrückt, mit einer Längsfurche auf der innern Seite, oder stielrund, voll und fester, ohne diese Furche. — Die obere fruchtbare Blüthe scheint allein ohne die untere, lang-gegrannte Staub- blüthe nicht vorzukommen. Vergleiche übrigens Nr. 57 — 59. D. Schfr. granuenlos. 12 — 13. 12. Holen* lanatus. II, 37. Schfr. 1) meist die bespelzte Fr., siehe Nr. 24. 2) selten das Aehrchen, Fig. 150«, b, 3y2 — 4 mm., sammet- artig-behaart, Klappen ungleich, die untere einnervig, die obere Granne ragt oft über die kleine Klappe hervor. Grasfrüchte 11 — 15. 107 13. Glyceria aquatica. II, 52. Schfr. 2% nun. lang, aus 2 Bliithen zusammengesetzt, welche jede l3/4, zusammen 3ys mm. breit sind. Jede mit 3 stark vorspringenden Nerven, glatt, braun oder bläulich, an der Spitze weisslich, dünnhäutig. Fr. 1 J/4 mm. frei, glatt, bräunlich, eiförmig zusammengedrückt, so dass der Keim an der einen Kante liegt. Fig. 151 . Vergleiche auch III. A. Nr. 14, 15 und 25 — 27, Agrostis. III. Scheinfrucht grannenlos, nicht aus zwei klappenförmigen Theilen zusammengesetzt, bisweilen am Grunde 1 — 2 klappen- förmige Schüppchen tragend . 14 — 45. A. Schfr. Körner 3 — fi mm. lang, etwas abgeplattet, im Umkreise zugespitzt- eiförmig, auf beiden Seiten gleich, bisweilen unten I — 2 Schüppchen tragend, an der Spitze meist zweispitzig, indem die eine Spitze von der Spelze, die andere von der sehr wenig hervortretenden Scheidenspelze gebildet wird. 14 — 15. 14. Phalaris canariensis. VI, 132. Schfr. Spelzen 6 mm. lang, ei-lanzettlich , am Grunde zwei (oft abfallende) lanzettliche, 2 mm. lange Schuppen, lebhaft gelb. Fr. 4 mm. Fig. 152. Phalaris canariensis. Fig. 153. Baldingera arandinacea. frei, breit, elliptisch, abgeplattet, meist lebhaft gelb gefärbt. Keim an der einen Kante. 15. 11a ld i n^er a ai ini d i liacea. 11,4. Schfr. 3% mm., schmal, länglich zugespitzt, etwas abgeplattet, glänzend, mit einzelnen weisslichen Haaren und jederseits 2 — 3 feinen Nerven, bräunlich, indem die Frucht durchscheint ; am Grunde oft 108 V. Kapitel. mit 2 lang bewimperten, pfriemliclien Schuppen , siehe Fig. 153. Die Spelzen oben oft etwas aufstehend. Scheidenspelze kürzer. Fr. 1 % mm., frei, umgekehrt -eiförmig, matt - braun , etwas glatt. Der Keim an der einen Kante. 1». Schfr. Körner 2 — 3 mm. , glänzend oder rauh puuktirt, kugelig oder abge- plattet, im Umkreise rundlieh oder elliptisch. An f einer Seite ein (unge- schlagener Hand (auf der andern Seite bisweilen unten ein undeutlicher Eindruck von dein innenliegenden Keime). 16 — 19. 1. Körner glänzend braun, 1% — 2 mm. lang, % — 1 mm. breit. Der umgeschlagene Rand schräg von oben nach unten herablaufend. 16. 16. Anthoxaiithum od o ratu in, II, 10. Siehe Nr. 10, Schfr. 2). 2. Körner 1 — 3 mm. lang, verschieden-farbig, der umgeschlagene Rand liegt ringsum an der Kante. 17 — 19. 17. Milium efTiisiiiii. VI, 7 7. Schfr . 3 mm. lang, schmal-, oder breit - elliptisch, etwas zusammengedrückt, graubraun, glänzend. Auf der innern Seite zwischen 2 Nerven etwas vertieft und glänzender. Fr. 1 l/» mm. lang, frei, bräunlich, eiförmig, 1 M/S | beiderseits zugespitzt, etwas zusammengedrückt, bis- weilen auf der innern Seite mit sehr flacher und breiter, MiUum effusum. etwas glänzender Längs furche. 18. Pa nie um iiiiliaceiiin. VI, 137. Schfr. kugelig oder etwas abgeplattet, rundlich- eiförmig , Fig. 1555, oder elliptisch, Fig. 155«, beiderseits glatt und glänzend, von sehr verschiedener Farbe, weiss, gelb, röthlich u. s. w. Fr. 2 mm., frei, kugelrund oder eiförmig, mit grossem Keim, weiss, matt, undurchsichtig. Grasfrüchte 1 (> — 22. 109 19. Setaria panis. VI, 142. Schfr . 2 — 2% mm., etwas abgeplattet, eiförmig - elliptisch , auf einer Seite (der Spelze) fein punktirt, glatt, auf der andern (der Schei- denspelze) innerhalb des übergreifenden, glänzenden Randes matt quer- punktirt, von sehr verschiedener Farbe, gelb, röthlich, grün u. s. w. Fr. 1% mm., frei, kugelig oder eiförmig, auf der innern Seite bisweilen nach unten zu etwas vertieft, mit grossem Keime, halbdurchscheinend. Fig. 156. Kleine Schfr. derselben Form gehören den andern Arten der Gat- tungen Panicum und Setaria an. Siehe Kap. YI, 138 — 143. C. Schfr. Körner I — 2% um»., rundlich, auf einer Seile unten der Keim in einer Vertiefung sichtbar. (Nackte Früchte.) Ohne oberständiges Stielchen. 20 — 22. 20. Glyceria finita 11s. II, 3. Fig. 157. Glyceria fluitans. 1) Fr. 2% mm. lang, Fig. 157 Fr., läng- lich - eiförmig , durchscheinend - bräunlich, auf der innern Seite mit einem feinen Längs- nerven, leicht ausfallend. 2) Schfr. selten, die bespelzte Fr. 6 mm. lang, Fig. 157 Schfr., an der Spitze einge- rissen gezähnelt, weisslich. Stielchen lang, etwas platt, oben mit stark- vorspringendem Rande. 21. Glyceria spectabilis. II, 2. 1) Fr. 1% mm., eiförmig, nach unten wenig und allmählig zugespitzt, undurchsichtig, auf der innern Seite oft eine flache Längsfurche , bräun- lich-schwarz, leicht ausfallend. 2) Schfr. selten, die bespelzte Fr. 3% mm. Fig. 15S. Glyceria spectabilis. ]ang ? 8 mm> breit. Die Spelzen an der Spitze stumpf oder eingerissen. Die Scheidenspelze länger als die Spelze, nach unten stark gewölbt. Stielchen lang, fein, ein wenig zusammen- gedrückt. Sehr ähnlich ist die Schfr. von 4 5. Molinia coerulea. 22. Phletim p raten se. II, 11. 1) Fr. 1% mm. lang, matt-gelb-braun, nach unten oder beiderseits kurz zugespitzt. Fig. 159. 110 V. Kapitel. Fig. 159. Phleum pratense. 2) Schfr. selten die bespelzte Fr. 2 mm. lang, die Fr. von 2 weisslichen, dünnhäutigen, eiförmig - zusammenneigenden Spelzen ganz, Fig. 1592 , oder grösstentheils, Fig. 1 59 4 , umhüllt. 3) Schfr. sehr selten das Aehrchen siehe Nr. 3. Andere nackte Fr. scheinen nicht vorzukommen. Freie, leicht aus- tretende Fr. von 1 — l1/« mm. finden sich bei 45. Molinia coerulea, 13. Glyceria aquatica , 24. Holcus lanatus. D. Schfr. eine 3 mm. lange, dünne, kreisförmige oder quer ovale, etwas zusain- mengerollte Schuppe, meist ohne oberständiges Stielcheu, oder mehrere solche Schoppen in ein Aehrchen vereinigt. 23. 23. ISriza media. II, 35. Schfr. eine 3 mm. lange und breite weiss- liche Schuppe (die Spelze), oft mehrere zu- sammen als Theil des Aehrchen. Fr. I V4 mm., umgekehrt - ei- oder -birnenförmig, matt, gelb- braun, auf der innern Seite flach oder schwach concav, auf der äussern (Keim-) Seite gewölbt. Das Stielchen ist nur bei der obersten frucht- baren Blüthe in jedem Aehrchen deutlich, bei den übrigen unmerklich. E. Schfr. höchstens 2 min. lang, weissliehe, zarte Schüppchen, durch welche meistens die gelb-braune Frucht durchscheint. 24 — 28. 24. Holcus lanatus. II, 37. Schfr. 1) die bespelzte Fr. 3 mm. lang, durch- scheinend-dünnhäutig, ei - lanzettlich mit länglichem Stiele, welcher bisweilen das obere, unfruchtbare, hakig - begrannte Blüthchen trägt (siehe Nr. 12, Fig. 150 c) Fr. Vf 4 mm., frei, elliptisch - länglich, gelblich, hornartig. 2) selten das Aehrchen, siehe Nr. 12. Grasfrüchte 23 — 27. 111 Agrostis. 11, 4 7 — 49. 25. A. alba. 26. A. vulgaris. 27. A. canina. Schfr. I) 1% — 2 min. , Spelzen weiss, sehr zart, so dass die Fr. etwas durchscheint, die Scheidenspelze viel kürzer, oft zerrissen oder durch die Fr. zur Seite geschoben, bei 27 fehlend. Die Spelze schwach gekielt, oben zweispitzig, oft mehrfach eingerissen. Die Fr. ist frei, länglich -eiförmig, matt -gelb -braun, stielrund mit schwacher Längs- furche. Die Arten zu unterscheiden ist schwierig, bei 25 und 27 ist die Schfr. 2 mm., die Fr. 1 % nun., bei 26 die Schfr. 1% mm., die Fr. I mm. Beide sind meist grannenlos, immer gegrannt, siehe Fig. 165. Fig. 102. Agrostis vulgaris. bei 27, die selten vorkommt, fast Fig. 164. Agrostis alba. Fig. 105. Agrostis canina. b c Aehrchen. 2) einzelne Aehrchen 2% — 3 mm. lang, kommen meist zwischen der bespelzten Schfr. vor. Dieselben sind schmal lanzettlich, etwas zu- sammengedrückt, an den Kanten (den Kielen der ausserdem nerven- losen Klappen) kurz borstig, mit oder ohne eine feine Granne. Die Arten zu unterscheiden bietet auch hier grosse Schwierigkeiten. Von 25 und 26 sind die Klappen sehr zart, bei 27 grösser und derber. 112 V. Kapitel. 28. Phleuin pratense. II, 11. Schfr. 2 mm., siehe Nr. 22, 2). V. Schfr. 2l/4 — 15 nun., ei-laiizettlich, viel länger als breit, mit ober- st ii n <1 i gern St t eichen, aus der trockeiihäutigen Spelze und der davon mehr oder weniger eingeschlosseneil Scheideiispelze bestehend. 29 — 45. 1. Schfr. 7 mm. Stielehen platt und breit. 29 — 30. 29,30. Lol i u in perennc u. italicum. II, 17, 18. Sclifr. 7 mm. Kommt mit und ohne Granne vor, siehe Nr. 61, 62, wo auch die möglichen Verwechselungen angegeben sind. 2. Schfr. 2 — 15 mm. Stielchen drehrund. 31 — 45. a. Schfr. nicht über 4 mm., auf dem Rücken scharf gekielt und dadurch dreikantig1; an der Spitze dünnhäutig und meist mehrfach eingerissen, frisch jedoch ganzrandig, am Grunde, auf dem Kiele und an den Seiten mehr oder weniger weisslich und weich behaart, niemals steif- borstig, selten ganz kahl. 31 — 38. Poa. Die Arten sind in Form und Grösse, wie die Abbildungen ergeben, etw^as verschieden, aber schwer zu unterscheiden. Die Stärke der Be- haarung schwankt bei den einzelnen Arten sehr. Die kleinste Art, 3 1 , hat die grössten Schfr. Die Fr. ist gelblich, mehr oder weniger durch- scheinend, frei und stumpf - dreikantig, so dass der Keim in der einen Kante liegt. 31. Poa a n n ii a. II, 41. Schfr. 3% mm. lang, 1 mm. breit. Spelze nach oben breit, bauchig. Seitennerven deutlich. Scheidenspelze fast eben so lang. Fr. 1% mm., zugespitzt oder länglich-eiförmig. Fig. 166. 1 Dies ist in den Holzschnitten weniger deutlich dargestellt. Die Scheinfrüchte liegen in Folge dieser Kanten nie auf dem Rücken , so dass man die Scheidenspelze bei einzeln liegenden nie anders als nur von der Seite her zu Gesicht bekommt. Grasfrüchte 2S — 34. 113 32. Poa praiensis. II, 46. Sch fr. 3 mm., dünn, bräunlich- weiss, an der Spitze von innen zu- gespitzt, der Kiel gleichmässig gekrümmt. Seitennerven ziemlich deut- lich. Scheidenspelze spitz, etwas oder viel kürzer als die Spelze. Be- haarung am Grunde sehr lang, auf Bücken und Seite wechselnd. Fr. 1 */2 mm., eiförmig- elliptisch.“ 33. Poa suclc Schfr. 3 mm., bräunlich- gelb, spitzter, wenig dünnhäutiger Spitze Fig. 108. Fon sudeüca. nerven deutlich. Behaarung nur a O elliptisch. tica. VI, 12. mit stumpflicher oder etwas* zuge- Der Kiel stark gekrümmt. Sciten- Fig. 109. Fon ncmoralis. Grunde. Fr. iy2 mm., eiförmig- 34. Poa liemoralis. II, 44. Schfr. 3 mm., dünn, in's Violetbraune spielend. Kiel nur unten gekrümmt, oben gerade oder schwach auswärts vorgestreckt. Seiten- nerven undeutlich. Hautrand schmal, oft abgestossen. Behaarung ge- ring. Scheidenspelze stumpflich zugespitzt, ziemlich lang. Fr. 2 mm., eiförmig -elliptisch. Fig. 169. Jessen, Gräser. 8 114 V. Kapitel. 35. P. alpina. VI, 6. Sch fr. 3 mm., schmal, matt, graugelb. Kiel wenig und ganz gleich- massig gekrümmt. Seitennerven ziemlich deutlich. Behaarung sehr lang, aber meist nur unten. Fr. 1% mm., schmal. Eine seltenere Art. Fig. 170. Fon alpina. Fig. 171, Poa trivialis. 36. Poa trivialis. II, 45. Schfr. 2% mm., durchscheinend, röthlich - gelbbraun mit starken Nerven. Der Kiel gleichmässig stark gekrümmt. Behaarung meist lang, weich. Sclieidenspclze spitz, flach oder nach unten etwas gewölbt. Fr. 1 */4 — 1 % mm. , lunzettlich-zugespitzt. Fig. 171. 37. Poa serotina. 11,43. Schfr. 2% mm. lang, l/o mm. breit, glatt, weisslich, in’s Violet- braune spielend. Kiel schwach gekrümmt. Spelze und Scheidenspelze stumpflich. Seitennerven ziemlich deutlich. Behaarung lang, dünn und nur am Grunde. Fr. l3/4 mm., schmal ei-elliptisch. Fig. 172. Poa serotina. Fig. 173. Poa compressa. 38. Poa compressa. 11,42. Schfr. 2% mm. lang, nach oben flach, matt, weisslich. Kiel vom Grunde aus schwach gekrümmt. Spelze stumpflich. Schcidenspelze fast durchscheinend, kurz zugespitzt. Behaarung oft ganz fehlend. Fr. 1 mm., breit, ei-elliptisch. Fig. 173. Grasfrüchte 35 — 41. 115 b. Schfr. 3 V« — 15 min., auf dem Kücken rundlich gewölbt1, am Grunde bärtig oder kahl, auf dem Kücken kahl oder be- haart, an der Spitze ein gerissen, oder gezähnt, oder zu- gespitzt 39 — 4 5. b*. Sch fr. am («runde bärtig, übrigens kahl, an der Spitze derb 3 zahnig. 39. 39. Triodia decumbens. II, 3G. auf kurzem Stiel, durch die Keste der beiden Griffel an der Spitze kurz zweihörnig. b\ Schfr. ohne Bart am Grunde der Spelze, entweder ganz kahl «der auf dem Hiieken der Spelze behaart. 40 — 45. Schfr. 12 mm. lang, mit derber, flacher, strohartiger, oben quer abgestutzter oder abgerundeter Scheidenspelze, kommt meist kurz be- grannt vor, siehe unter Nr. 85. > 41. ISromus sccitlimis. II, 29. Schfr. 7 mm., mit langer, kammförmig bewimperter Scheiden- spelze, kommt auch meist begrannt vor, siehe unter Nr. 72. 40. Triiieisni repens. II, 19. Fig-. 175. Triticum repens. Fig. 17G. Bromus secalinus. 1 Diese Scheinfrüchte liegen entweder auf der Scheidenspelze oder auf dem Rücken, da sie auf den Seiten der Wölbung halber nicht liegen können. 116 V. Kapitel. 42. Festu ca aruiifl i naeea. 11,40. Sch fr. 7 — 8 mm., entweder wehrlos, oder mit Stachelspitze, oder kurzer Granne, derb, meist ganz glatt, an der Spitze etwas gekielt und rauh. Nerven undeutlich. Scheidenspelze pergamentartig-derb , zugespitzt, so lang wie die Spelze , tief-rinnig , besonders nach oben, wo sie von den Rändern der Spelze umfasst wird. Stiel chen ein wenig platt. Fr. 4 mm. breit und stumpf elliptisch, etwas zusammen- gedrückt, angewachsen. 43. Fest u ca pratensis. II, 39. Schfr. (i mm. lang, Spelze gewölbt, an der Spitze kurzhäutig, mit derben, bisweilen in eine kurze Stachelspitze auslaufenden Ner- - ven, übrigens glatt, gelbweiss, undurchsichtig. Scheidenspelze fein punktirt, mässig dick, so dass die Fr. etwas durchscheint, mit derben Rändern, unten breit-rinnig , nach oben fast ganz flach, an der Spitze mit 2 stumpflichen, oft übereinanderliegenden Spitzen, länger oder wenig kürzer als die Spelze. 'Stielchen etwas flach und oft etwas brei- ter als in Fig. 179«. Fr. 3% mm., angewachsen, breit, umgekehrt- eiförmig, ziemlich flach, mit breiter, flacher Furche, viel kürzer als die Scheidenspelze. An Grösse gleich, aber sonst nicht sehr ähnlich ist die kaum vorkommende bespelzte Schfr. 20, 2) Glyceria fluitans. Fig-. 177. Festiica arundinacea. 44. Festiica ovina. 11,24. Schfr. 4 — 5 mm. , nach oben spitz , meist mit kurzer Granne, Fig. 179, siehe Nr. 70. Grasfrüchtc 42 — 51. 117 45. Molinia coerulea. II, 5. Schfr. 4 mm. lang, bräunlich- violett. Spelze mit stark gekrümm- tem, oben etwas auswärts gebogenem Kiele. Seitennerven besonders unten stark. Scheidenspelze am Grunde bauchig, oben von der Spelze abstehend und länger als dieselbe. Stielchen dünn, meist sehr lang. Fr. 1 yg nun., umgekehrt-eiförmig, stielrund mit schwacher Längsfurche, braungelb bis schwarzblau. Fig. 180. — Sehr ähnlich, aber dünnhäuti- ger und mit starken Nerven ist die Schfr. von 21. Glyccria spectabilis. Hierher würde gehören die 2y2 mm. lange Schfr. von 13. Glyceria aquatica, wenn dieselbe einzeln Vorkommen sollte. IV. Scheinfrucht mit einer unten an der Seite oder aus dem Grunde der Spelze entspringenden Granne. 46 — 59. A. Schfr. 2% — 0 nun., keilförmig, ohne oberständiges Stielchen, am krümle kahl. 46 — 50. 40 — 50. A 1 op ecu ms. 11,12 — 14. Schfr. 2'/4 — 6 mm., siehe Nr. 4 — 8, 2) die bespelzte Fr. B. Schfr. am 0 runde bärtig, nach oben zugespitzt oder gezähnelt, von gewöhnlicher Form (nicht krugförmig). Auch ist das oberständige Stielchen, welches nur bei 52, 53 immerklich kurz ist, mit langen Haaren besetzt, oft davon ganz verdeckt. 51 — 59. 51. Corynephonis canescens. II, 26. Schfr. 1) Bespelzte Fr. 2 — 2%, mit der Granne 2 % — 3 mm. lang. Ausgezeichnet durch die braune Granne mit Borstenkranz, welche über der Mitte hervorzutreten pflegt, aber am Grunde entspringt, und unten braun, an der Spitze weiss ist. Spelze weiss, durchscheinend. 118 V. Kapitel. die Scheidenspelze breit umfassend. Am Grunde, sowie auf dem ziem- lich langen Stielchen, lange Haare, welche das Stielchen verdecken. Fr. 1 mm., frei, umgekehrt- eiförmig, mit schmaler Längsfurche. 2) selten: das Aehrchen 2% — 3 mm., Fig. 182 6 vergrössert, c aus- gebreitet, meist auf feinen Stielchen. Klappen spitz, matt-weiss, von feinen Pünktchen schärflich. Fig. 1S3. Avcnastrum caryophylleum. 52. Avenastrimi caryophylleum. VI, 94. Sclifr. 2* mm. , mit viel längerer, unten brauner, oben weisser Granne, Fig. 183c, gelbbraun oder braun, mit langen, weissen Hautspitzen, überall, am meisten aber gegen die Spitze von feinen weissen Punkten oder Börstchen rauh, mit kurzen, weissen Haaren am Grunde. Stiel- chen fehlt. 53. Avenastrum praecox. VI, 95. Schfr. 3 min., im Uebrigen durchaus wie 52, nur betragen die weissen Spitzen hier oft fast die Hälfte, dort etwa ein Drittel der gan- zen Länge. 54. Aira caespitosa. 11,50. Schfr. 2% mm., sehr zart, fast durchsichtig, oben mit 4 Zähnen oder mehrfach zerrissen und mehr oder weniger ausgebreitet. Granne 4 mm., nicht gekniet, bisweilen schwach gedreht, am Grunde entspringend, Fig. 184 4. Scheidenspelze stumpf oder kurz zugespitzt, etwas kürzer als die Spelze. Behaarung lang. Fr. I % mm., eiförmig- länglich, zugespitzt, kahl, durchscheinend- bräunlich, ohne Furche. 55. Aira flextiosa. II, 22. Schfr. 5 mm., matt-braun, mit hellerer, kurzer Hautspitze. Granne gelb-braun, 5 mm. lang. Stielchen kurz, mit wenig langen Haaren. Fr. 2*/s — 4 mm., durchscheinend- bräunlich , stielrund, schmal- ellip- tisch, nach oben bisweilen etwas dicker, bisweilen rundlich-zugespitzt, unbehaart, ohne Furche. Fig. 185. Grasfrüchte 52 — 58. I 10 50. Ave uast rum flavesceiis. IT, 34. Sch, fr. omni., durchscheinen d- weisshäutig , nach oben viel feiner zugespitzt als 55, von der sie sich ausserdem durch die weisse Farbe l'ig. 185. Aira flexuosa. l’ig. ISO. Aven. flavesceiis. Vergrösserung 2mal. aller Theile unterscheidet. Granne 5 mm., gelblich. Scheidenspelze mit langer, abstehender Spitze. Stielchen mit langen, fächerförmig-stehen- den Haaren. Fr. 3 mm. lang, ei-kegelfönnig mit kleinem Haarschopf, weich, durchscheinend- weiss, ohne Furche. 57. Aveiiastrimi elatius. II, 33. Schfr. 8 — 9 mm. lang, selten kommt die untere, dem vorigen ähnliche, unfruchtbare Bliithe vor, siehe Nr. 11. 58. A ven an t r ii in piibescens. 11,31. Schfr. 12 — 13 mm. lang, sehr schmal. Granne 15 — 18 mm. lang, hellbraun. Spelze mit sehr langer, schmaler , weisser Hautspitze , unten hell- bis schwarzbraun. Ausgezeichnet durch die fächerförmig abstehen- den Haare des Stielchens, welche mindestens halb so lang sind als die 120 Y. Kapitel. Schfr. Scheidenspelze sehr schmal und spitz. Fr. 6 mm. lang, elliptisch- zugespitzt, an der Spitze behaart. — Vergleiche übrigens Nr. 59. 50. Aveiiastriiiu pratense. II, 32. Schfr. 13 — 14, Granne 16 — 18 mm. lang, bräunlich. Spelze gelb- röthlich, nach oben mit breiter, gelbweisser Hautspitze. Scheidenspelze stumpf zugespitzt, meist viel kürzer als die Spelze. Fr.* 5 mm. lang, umgekehrt eiförmig, nach unten wie gestielt, an der Spitze behaart, innen mit Längsfurche. Fig. 188. Die Fr. dieser und der vorigen 2 Arten ist meist weich, etwas durchscheinend und mit einer tiefen Längsfurche versehen. Indess kommen auch festere Körner vor, diesen fehlt wenigstens bei A. elatius die Längsfurche, siehe unter Nr. 1 1. V, Scheinfrucht mit einer Granne, welche dicht unter oder aus der Spitze entspringt. 60 — 88 A. Schfr. dreikantig, nach ohen allmählig in die kurze Granne zitgespitzt. Ohne1 * ober ständiges Stielchen. 60. 00. Narchis stricta. II, 21. Schfr. 6 — 7, mit Granne 9 — 10 mm. lang, *3/4 breit. Spelze durch den vorspringen- den Kiel dreikantig, mit flachen Seiten, in die kurze Granne allmählig zugespitzt, mit sehr schmalen Hautzipfeln daneben, oben kurz- borstig-bewimpert. Scheidenspelze rinnig-hohl zugespitzt. Fr. 1 mm., länglich- lineal, rund- lich-dreikantig, mit schwacher Längsfurclie> stumpf, rothbraun. Vergleiche auch 51. Corynephorus canescens , Schfr. 2J/a mm. lang. 1 Dies Stielchen ist bei den folgenden sehr deutlich , bei Abtheilung B, 2, Nr. 65 — 67, jedoch sehr fein, und dann leicht zu übersehen. Jedoch alle dahin gehörigen Früchte sind auf dem Rücken gewölbt, nicht dreikantig. Grasfrüchte 59 — 62. 121 1$. Am Gruutlc der Scheideiispelze ein ober ständiges Stiel dien. 61 — 88. 1. Stielchen platt und breit ^ oben tellerförmig kaum ausgehöhlt. 61 — 64. Lolin m. 61. L. italicum. II, 18. 62. L. p ereil ne. II. 17. Schfr. beider Arten 7 mm., Granne ebenso lang, oder kürzer, oder fehlend. Bei den im Handel gewöhnlich vorkommenden Formen von 61 ist die Granne lang, bei denen von 62 ganz kurz oder fehlend; doch Fig. 190. Lolium italicum. - Fig. 191. Lolium perenne. giebt es von jener unbegrannte, von dieser lang begrannte Formen. Andere Unterschiede zwischen beiden haben sich nicht auffinden lassen. Von den beiden folgenden Arten 63 , 64 unterscheiden sie sich durch die nicht eiförmige, sondern länglich - lanzettliche Form und einen we- niger breiten Hautrand an der Spitze. Spelze flach gewölbt, auf dem Rücken leicht S- förmig gekrümmt, glatt oder nach oben etwas rauh, mit unmerklichen Seitennerven , indem selbst der Mittelnerv nur beim Uebergang in die Granne vortritt. Scheidenspelze von der Länge der Spelze, eine breite, nach oben und unten etwas schmälere und tiefere Rinne bildend, mit stark hervorstehenden, dicht und sehr kurz stachel- spitzig-gewimperten Kanten , etwas durchscheinend. Die dünnhäutige Spitze zugespitzt, aber oft zerrissen. — Mit den kurz- oder ungegrann- ten Formen sind 42. 43. Fesluca arundinacea und pratensis leicht zu 122 V. Kapitel. verwechseln, da ihr Stielchen, wenn auch nie so breit und flach, so doch etwas zusammengedrückt ist , die Form und eben so sehr die dünnere, mehr häutige Textur, unterscheiden sie jedoch hinlänglich. Fr. 4 mm., angewachsen, umgekehrt -eiförmig, an der Spitze breit, weiss berandet, flach , aussen bisweilen mit einer vorspringenden Mittellinie, Fig. 191 Fr. innen breit - rinnig , ebenfalls mit vorspringender Mittel- linie, dunkelblau. 03. Loliuin trimiieiitiiin. VI, 52. Schfr. S mm., mit Granne 18 mm., ei- fönnig-dick, bräunlich. Spelze dick, flach ge- wölbt, ganz kahl und glatt, bis auf die mit [|j breiter, flacher Basis oben aus dem Bücken 0 hervortretende Granne, welche stachelspitzig- rauh ist. Neben derselben beiderseits eine breite Hautspitze. Scheidenspelze mit dünn- häutiger Spitze, von der Länge der Spelze, meist durch die dicke Frucht weit vorgetrieben, fal- Fig. 192. LoUum temuicntum . tig-rinnig mit vertiefter Mittellinie und stachel- spitzig-gewimpert, unten meist weit vorstehende Kanten. Fr. 4—5 mm., dunkelbraun, sehr dick und nicht flach, sonst wie bei den vori- gen Arten. 04. Lolimu linicola. VI, 51. Schfr. 4 — 5, mit Granne 8 — 10 mm., gelblich-weiss. Spelze meist ganz glatt. Granne bis unten hin dünn. Hautspitzen lang und breit. Scheidenspelze wenig faltig, mit schwacher Furche. Fr. 3 — 1 min., ziemlich flach. — Uebrigens wie Nr. 63. 2. Stielchen drehrund, sehr dünn, nach oben zugespitzt. Granne länger als die Spelze. Schfr. 2 — 10, mit der Granne 10 — 50 mm. Spelze schmal, nach oben spitz in die Granne übergehend. 65 — 67. Horden m. 05. II. liiiiriniim. II, 9. 00. II. secalimim. II, S. Schfr. 10, mit Gr. 40 — 50 mm. Schfr. 8, mit Gr. 15 — 20 mm. Scheinfrüchte meist von den seitlichen, unfruchtbaren Aehrchen, wie Fig. 191«, umgeben, und sind dann beide nach Kap. VI, 70, 7 1 zu unterscheiden. — Kommt die bespelzte Fr. allein vor, so ist, ausser der geringem Länge und Breite , ausser der feinem , aber rauhern Grasfrüchte GO — G8. 123 Fig. 194. TTönlciim secalinum. Granne bei 66 kaum ein sicherer Unterschied anzugeben. Fr. 4 — 6 mm., angewachsen , länglich - elliptisch , mit massiger Längsfurche , an der Spitze behaart. # 67. Agrostis spicaventi. VI, 107. Sc/, fr. Fig. 195. A . spicaventi. Sc Af/-. J Fig. 19G. A. interrupta. Schfr. H/2, mit Granne 10 — 12 min. und mehr. Spelze röthlich gelb, mehr oder weniger borstig - rauh , die Scheidenspelze breit umfassend. Fr. 1 '/» mm., elliptisch, fast pfriemlich- stielrund. Den kleineren Formen dieser Art sind die in Fig. 106 dargestellten Schfr. der seltenen A. interrupta VI, 108 so ähnlich, dass es nicht möglich ist, sie mit Sicherheit zu unterscheiden. 3. Stielchen drehrund, cylindrisch oder nach oben verdickt , und oben mit einer Grube oder einem tellerförmigen Rande versehen. 68 — 88. 68. Cynosuriis er i statu s, II, 15. Schfr. 4, mit Granne 5 mm., Fig. 107, gelbgrün, lebhaft rothgelb, oder graubraun. Spelze gegen die Spitze hin, oder überall mit kurzen, weissen Borsten besetzt, auf dem Rücken unten gewölbt, nach oben zu- sammengedrückt-zugespitzt. Scheidenspelze glänzend, drüsig-punktirt, eine breite Furche mit aufgewulsteten Rändern bildend. Stielchen kurz, 124 V. Kapitel. oben breit- tellerförmig. Fr. 2 mm., umgekehrt ei-förmig, der Scheiden- spelze fest anliegend und mit eben solcher breiten Furche. — Yergl. übrigens Nr. 09. 09. Dactylis glonierata. II, 38. Fr. Schfr. 5, mit Granne 6 — 8 mm. , behaart oder nur bewimpert. Spelze gekielt- dreikantig, nach oben von den Seiten her stark zusammenge- drückt, kurzborstig oder behaart. Kiel steif- bor- stig oder kammartig-ge- o o 197. Cynosnras cristatus . zähnelt. Scheidenspelze unten Hach und breit, tig. 198. Dacfyiis giome^ata. mit dicken Rändern, nach oben spitz, zusammengedrückt-rinnig, von der zusammengedrück- ten Spelze seitlich umschlossen. Stielchen oben tellerförmig - breit. Fr. 3 mm., frei, umgekehrt -eiförmig- zugespitzt, stumpf- dreikantig oder stielrund, aber innen etwas flach. Die sehr ähnlichen Schfr. der Festuca heterophylla sind schlanker und länger, die der ovina und rubra selten so gross und bei allen drei Arten auf dem Rücken flach gewölbt. Sie liegen daher, ebenso wie 68. Cynosurus , häufig auf dem Rücken, so dass die Scheidenspelze nach oben sieht, während Dactylis stets auf einer Seite liegt und die Kante zeigt. Jene sind, von der Seite gesehen, von oben nach unten gleichmässig gerade , während Dactylis und Cynosurus unten eingezo- gen und mehr im Kiel gekrümmt sind. Das Stielchen ist bei jenen gleichförmig- stielrund oder nach oben schwach verdickt, bis an die Ge- lenkgrube, bei diesen beiden aber unter dieser, die tellerförmig etwas vorspringt, verdünnt. Die Färbung ist bei Dactylis weisslich oder ins Röthlich- gelbbraune ziehend, aber nie so lebhaft wie bei Cynosurus. Die Nerven jederseits sind weisslich und etwas vorspringend, die Sub- stanz dazwischen scheint dünner oder zarter. Bei Festuca ovina ist die Spelze derber, mehr strohgelb, bei rubra und heterophylla in’s Bläu- liche ziehend; bei allen sind die Nerven undeutlich, gar nicht oder nur als hervorragende Kanten zu erkennen, endlich ist bei ihnen die Schei- denspelze in der Regel von unten bis oben gleichförmig - rinnig , auch sind oft mehrere Schfr. als Stücke des Aehrchens mit einander vereinigt. Grasfrüchte 09 — 72. 125 Festuca. II, 23 — 25. Sclifr. 4 — 5 nun. 4 — 6 mm. 6 — 7 mm. mit Granne 5 — 6 ,, 6 — 9,, 10 — 12,, Fr. 2% „ 3 „ 4 Diese 3 Arten sind sich sehr ähnlich. Am schlanksten ist 72, am kürzesten 7 0 , am dünnhäutigsten ist die unbehaarte F orm von 7 1 . Doch sind die Spelzen aller 3 Arten trocken und fest, und nur bei 72 mit merklich breitem Hautrande. Die Scheidenspelze ist bei 71 und 72 dünnhäutig und durchscheinend, dieselbe ist bei 72 meist tiefrinnig-zusammengebogen, besonders nach der Spitze zu halb offen. Meist sind alle 3 Arten unbehaart und nur gegen die Spitze und auf der Granne kurzborstig, doch giebt es von 70 und 71 auch behaarte Formen, während 72 nur wenige und äusserst kurze, borstenförmige Spitzen zeigt, dagegen auf dem Hautrande und der dünnen Scheiden- spelze mit weissen Knötchen besetzt ist. Uebrigens siehe unter G9 die ferneren Unterschiede. Brom us. Schfr. 5 — 9, mit Granne 8 — 18 mm. Stielchen meist etwas ge- bogen. Spelze in oder über der Mitte am breitesten, an der Spitze breit- häutig. Granne unter der Spitze eingefügt, meist etwas rückwärts ge- bogen, rasch zugespitzt. Schcidenspelze an den Kanten mit regelmässig vertheilten, steifen Borsten zugespitzt oder etwas stumpflich. Fr. ange- wachsen, länglich, an der Spitze behaart, mit breiter Scheidenspelze. 126 Y. Kapitel. * Schfr. 7 mm., Scheidenspelze eben so lang als die Spelze. 73. Biomus sccnlinus. 11, 29. Schfr. Granne bis 7 mm. lang,* oder fehlend. Fr. 5 mm., lineal- länglich. 74. Biomus arvensis. VI, 4. Schfr. 7, mit Granne 14 mm. Fr. 7 mm., lineal -länglich. Fig. 203 ** Schfr. 7 — 9 mm., Scheidenspelze kürzer als die Spelze. 75. Bronius mollis. II, 27. Schfr. 7^— 8, mit Granne 12 — 13, Fr. 5 mm., umgekehrt- eiförmig 70. Br oni us racemosus. VI, 44. Schfr. 9, mit Granne 14 — 15 mm. F r. 7 mm. , lineal-länglich. Fig. 20 5. 77. Bromiiscoiiiuiutatatus. VI, 45. Schfr. 9, mit Granne 16 mm. Fr. 7 mm., lineal-länglich. Fig. 206. Fig'. 204. Broinus mollis. Fig. 205. Brotnus racemosus. Grasfrüchte 73 — 79. 127 Die gewöhnlichste von den sehr ähnlichen Arten, 75. mollis, zeich- net sich meist durch die weichen, langen Haare der Spelze aus, doch kommt sie auch kahl vor, während umgekehrt 73 bisweilen dicht behaart ist, 76 und 7 7 sind meist etwas rauh, 74 glatt und kahl. Ein sicheres Kennzeichen für 74 ist die breite Frucht, welche, oben abgerundet und merk- lich kürzer als die Scheidenspelze ist. Die Spelze ist bei diesen Arten oft, die Scheiden- spelze stets durchscheinend, so dass die Frucht- form leicht erkannt werden kann. Am dünn- sten ist die Spelze bei 74 und 75, deren Ner- ven überall stark vorspringen; am dicksten und strohartig bei 73, dessen Nerven meist nur nach oben etwas vortreten. In den mei- sten Fällen ist die Fr. breiter als die Scheidenspelze und tritt daneben beiderseits hervor, am meisten ist dies jedoch bei der flächeren 73 und etwas weniger bei 74 der Fall, während sie bei 72, 76, 77 von den rinnig umgebogenen Spelzenrändern fast ganz verdeckt wird. Die Spelze ist nach oben flacher und breiter bei 75 und 76, vergleiche Fig. 204 — 205«, bei den drei andern gleichinässig von den Seiten eingerollt und zwar am wenigsten und nicht immer bei 74. In der Regel ist 74 violett gefärbt, 75 dagegen grau durch die Behaarung, die übrigen hell-strohgelb. Fi«-. 200. Bromus commutatus. Fig. 207. Festuca pratensis. Fi?. 20S. Festuca arundinacea. 78. Festuca pratensis. II, 39. Schfr. 6 mm,, meist ungegrannt, Fig. 207, siehe Nr. 43. 79. Festuca a r u ml i n ac ea. 11,40. Schfr. 7 — 8 mm. , mit kurzer Granne , oder Stachelspitze oder wehrlos, Fig. 208, siehe Nr. 42. 12S V. Kapitel. 80. Festuca gigautea. VI, 34. Schfr. 7 nun., mit Granne, die in Fig. 209^2* Falb abgeschnitten, 22 nun. Spelze sehr flach, durch 3 und gegen die Spitze 5 — 9 Reihen derber Knötchen rauh. Scheidenspelze etwas durchscheinend, ihre feine, dünnhäutige Spitze ist länger als die Spelze. Fr. 4 nun., umge- kehrt-eiförmig, dick, angewachsen. 81. Triticum caiiiniini. VI, 66. Schfr . 7 — 9, mit Granne 16 nun. lang, 2 nun. breit. Spelze auf dem Rücken flach gewölbt, meist rauh punktirt, mit ziemlich deutlichen Ner- ven und mit kurzen Blichen mehr oder weniger, oft nur am Grunde, besetzt. Scheidenspelze länger als die Spelze , unten sehr tief - und schmal - rinnig, nach oben flacher, dünnhäutiger, rundlich zugespitzt, meist weich und kurz behaart. Stielchen meist durch dichte Haare ver- deckt, nach oben kegelförmig verdickt. Fr. 6 mm. , fast lineal, nach oben breiter und behaart, angewachsen, mit flacher, in der Mitte rinnig- vertiefter Längsfurche. Fig. 209. Festuca gigantea. Fig. 210. Triticum caninum. Fig. 211. Festuca erectn. Die Merkmale, welche diese Art von der sehr ähnlichen 79. Festuca arundinacea unterscheiden , sind ausser der längern Granne das nach oben kegelförmig verdickte, kurze Stielchen, die flache, nicht spitze, sondern abgerundet-abgestutzte Scheidenspelze und die derbere Textur der Spelze und Scheidenspelze. Bei dem noch ähnlicheren 83 . Brac/iy- podium pinnatum bildet die Scheidenspelze eine von unten bis oben cylindrische Rinne, ist quer abgestutzt, ohne Hautrand und deutlich kürzer als die Spelze. 82. Festuca erecta. VI, 38. Schfr. 8 — 9, mit Granne 16 — 18 mm., Fig. 211, oft purpurn über- laufen. Spelze auf dem Rücken durch den vorspringenden Mittelnerv Grasfrüchte 80 — 80. 129 schwach gekielt, fast bis oben hin eingerollt, nach oben mit 2 dünnhäu- tigen, spitzen Zipfeln neben der derben Granne, glatt oder behaart. Schei- denspelze dünnhäutig, lang zugespitzt, fast so lang als die Spelze und wenig länger als die Frucht, deren behaarte Spitze oft an der Seite ein wenig hervorguckt, an den Rändern borstig gezähnelt. Stielchen lang, dünn, sehr kurz behaart. Fr. 8 min., angewachsen, elliptisch, oben bärtig, fast dreikantig, mit tiefer Längsfurche. 83. Brach vp o di um pinn atu m. II, 20. , y — j i -n- Schfr. 9 — 10, mit Granne 11 — 12 mm. ) i Fi?. 212. dick, kahl, unten eingerollt, oben flacher, in die un- ten ^ platte, pfriemliche Granne rinnig zulaufend, aussen nach oben mit 5 breiten, vorspringenden Ner- ven. Scheidenspelze derb, quer ausgerandet, gestutzt, etwas oder bedeutend kürzer als die Spelze. S. übri- gens Nr. 81. Fr. 6 mm., frei, länglich- lineal, an der Spitze undeutlich behaart, aussen rundlich oder ab- gerundet-dreikantig, innen mit breiter, mässig tiefer, in deren Bmchy podium pinnatum. unten und oben geschlossener Längsfurche Mittellinie eine schmale, dunklere, etwas erhabene Leiste. 84. Brachypodium silvaticuni. VI, 56. Schfr . 10, mit Granne 20 mm. Spelze lang -behaart oder kurz- borstig. Etwas dünnhäutiger, im Uebrigen gleich voriger, von der sie sich, ausser durch die Grösse, schwer unterscheiden lässt. 85. Festuca tectorum. VI, 26. Schfr. 11 — 12, mit Granne 22 — 24 mm. lang, f sehr schmal, nur l4/2 mm. breit. Spelze sehr kurz behaart, flach mit eingerolltem Saume, meist violet mit gelblichen, vortretenden Rückennerven und 2 * sehr langen, zarten Hautspitzen. Scheidenspelze rin- nig, mit vortretendem Rande. Stielchen und Schfr. mit fast senkrecht stehender Gelenkgrube. Fr. 7 — 8 ^ mm., länger als die Scheidenspelze, sehr schmal und dünn, übrigens gleich der von Nr. 82. Fi?. 213. Fest, tectorum. 86. Triticum repens, II, 19. Schfr. 12 mm.; mit der Granne, welche indess oft ganz fehlt (siehe Nr. 40), bis 16 mm. lang. Spelze flach, etwas gekielt, besonders nach Jessen, Gräser. 9 130 V. Kapitel. Grasfrüchte 87 — 88. oben zu derb, mit etwas vortretenden Nerven, matt, mehr oder weniger behaart. Auf der innern Seite (über der Spitze der Scheidenspelze) ange- drückt - weich - behaart. Scheidenspelze derb, strohartig, meist glatt, selten behaart, eine ge- gen die Spitze flachere Rinne bildend, welche nicht halbrund ist, wie bei fast allen andern Grä- sern, sondern in der Mittellinie eingeknickt- ver- tieft nach den Kanten flach aufsteigt. Die Kan- ten glatt, unten etwas verdickt. Die Scheiden- spelze kürzer als die Spelze, entweder quer-abge- stutzt oder zungenfönnig-abgerundet, oder etwas ausgerandet. Stielchen meist etwas behaart, an der Spitze stark vertieft und von da gleich- massig nach unten verdünnt. Fr. 7 mm., fast lineal, nach oben etwas breiter und behaart, innen mit sehr tiefer, scharf furche. Fig. 214. Tritt cum repens. winkeliger Längs- 81 Festuca aspera. Schfr. 1 5 , mit Fig. 215. Festuca VI, 37. Granne 18 mm. Spelze flach , nur oben durch die vortretende Granne gekielt, breithäutig mit 2 kurz - zugespitzten, lang an der Granne hinlaufenden Zipfeln, auf dem Rücken meist weich - behaart , besonders nach unten zu. Scheidenspelze dünnhäutig, durchsichtig , kürzer und schmäler als die dun- kele Frucht, deren Bart über sie hinausragt, Fig. 215s, an der Spitze in 2 breite Zipfel ge- theilt, an den Rändern steif - kurzborstig. Fr. 9 mm., angewachsen, elliptisch, nach unten zu- gespitzt, oben bärtig, übrigens wie Nr. 82. 88. Festuca sterilis. VI, 27. Sc7i.fr. 24, mit Granne 38 mm., lang, sehr schmal, nur 2 mm. breit, braungelb, unten röthlich, unbehaart, oben oft mit einigen kur- zen Borsten besetzt, eingerollt und nach oben zusammengedrückt-kielig, die langen Hautspitzen oft ganz eingerollt. Fr. 10 mm., sehr schmal. Uebrigens gleich Nr. 85. Menge der Aussaat. 131 §. 66. Die Frage, in welchen Mengen und Mischungen die Früchte der verschiedenen Grasarten bei Ansaat von Grasländereien angewandt werden sollen, ist eine von praktischer Seite oft besprochene. Zahl- reiche Mischungen sind besonders in England angegeben worden. Sucht man aber nach den Gründen für die getroffene Auswahl und na- mentlich für die angegebenen Gewichtsmengen, so sucht man meist vergebens. Die beiden Punkte, von denen man ausgehen muss, sind ohne Zweifel diese. Es ist zuerst, wie im §.62 angegeben, nöthig zu wissen, wie viele Pflanzen einer Art für eine gegebene Fläche , für den Morgen z. B., nöthig sind, und zweitens, wie viele keimfähige Samen eine gegebene Menge Saat enthält. Zur Feststellung des zweiten Punktes sind Zählungen und Wägungen von Grasfrüchten mehrfach angestellt worden, namentlich in England , wo man auf die Auswahl der besten Grassaaten bei Bestellung der Wiesen und Weiden seit langer Zeit eine weit grössere Aufmerksamkeit verwendet als in Deutschland. ZumTheil beziehen sich diese Angaben auf den Bushel, die Metze und andere Maasse, deren Gewicht und Körnerzahl man gesucht hat festzustellen. Diese bei der Zusammendrückbarkeit der Grasfrüchte so sehr unzuver- lässigen Angaben habe ich ganz bei Seite gelassen. Alle mir bekannt gewordenen, anderen Angaben , welche die in einem bestimmten Ge- wichte gefundene Körnermenge angeben, sind in der ersten Rubrik der folgenden Tabelle zusammengestellt worden. Die grossen Abweichun- gen aber, welche sich dabei herausstellten, machten eine neue Beihe von Wägungen nöthig, deren sorgfältigste und unermüdlichste Durch- führung mein früherer Schüler B. Martiny, jetzt Generalsekretär des Vereins Westpreussischer Landwirthe zu Marienwerder, im Jahre 1861 übernahm. Die Ermittelung des Körnergewichtes geschah dabei in der Weise, dass entweder Parthieen von einigen Hundert Körnern zu wie- derholten Malen abgezählt und dann einzeln gewogen, oder dass eine grosse Menge von Körnern, bis zu 6000 hin, gewogen und dann gezählt wurden. Aus dem Mittel wurde dann die Körnermenge für 1 Pfund Zollgewicht = 500 Grammen berechnet, daneben wurden zu bequemer \ ergleichung auch die übrigen Angaben auf 1 Zollpfund umgerechnet. Alle Wägungen geschahen auf einer vorzüglichen Oertlingschen W age und unter allen Vorsichtsmassregeln. Die Körner wurden einzeln aus- gesucht und alle tauben oder unvollkommenen sorgfältigausgeschieden. Die gewonnenen Zahlen dürfen daher auf Zuverlässigkeit auch da An- spruch machen , wo sie von den früheren beträchtlich abweichen. Im Allgemeinen stimmen sie mit den englischen Wägungen recht wohl überein, bieten dagegen meistens grosse Abweichungen von den durch 9* 132 V. Kapitel. Grasfrüchte. H. Hanstein in Deutschland veröffentlichten. Bis zu einem gewissen Grade werden solche Abweichungen auf Rechnung eines verschiedenen Samengewichts selbst geschoben werden müssen, denn es finden hier nach J ahrgang und Klima ähnliche Schwankungen statt , wie beim Ge- treide. Doch sind die Abweichungen bisweilen so grosse, dass man sie zum Theil einer minder genauen Untersuchungsmethode zuschreiben muss. Die von Hanstein zu Grunde gelegte Menge betrug 1 Deci- gramm, welche abgewogen und dann nachgezählt wurde. Es enthält nun diese Menge zwar bei den feinsten Früchtchen genügend viele, wie z. B. bei Agrostis etwa 1000 Stück, aber nicht bei grösseren, z. B. bei Bromus nur etwa 40, so dass ungenaue Wägungen selbst bei gröss- ter Sorgfalt kaum ausbleiben konnten. Eine andere Rubrik der Tabelle enthält die Zahl der keimfähigen Körner, welche in guten Proben käuflicher Saat gefunden worden sind. Darnach betragen die Ver unreinigungen, welche wesentlich bestehen in tauben Bliithen, in Früchten und Samen anderer Pflanzen, Sand u. dgl., bei den meisten Arten weit über 50 Procent. Die Reinigung der Gras- saat, die Abscheidung der tauben Bliithen u. s. w. scheinen wenigstens den deutschen Händlern unbekannte Dinge zu sein, wenn man Ray- gras, Lieschgras, Trespe und ein paar andere Arten ausnimmt, die hin- länglich rein bezogen werden können. Schwierig ist die Sache aller- dings. Bei dem im Verhältnisse zur Zahl der Bliithen stets schlechten, in manchen Jahren kaum nennenswerthen Ertrag der Gräser an keim- fähigen Früchten und der Sorgfalt, welche die Reinigung so feiner, leichter Theile erfordert, müsste der Preis für wirklich gute Saat bei den meisten Arten noch sehr viel höher sein, als es jetzt schon der Fall ist. Auf der andern Seite besteht dagegen der grösste Theil der Ver- unreinigungen, ausser den tauben Bliithchen derselben Art, wieder in keimfähigen Früchtchen anderer Gräser, so dass also nicht die ganze Menge der Verunreinigungen als völlig nutzlos gelten kann. Anhangsweise habe ich zur Vergleichung die Samengewichte einiger anderer zur Einmischung unter Grassaaten gebräuchlichen oder em- pfehlenswerthen Futterpflanzen mitgetheilt. Es bedeutet in der 2. Rubrik: alt = Frucht aus einem älteren Jahrgang. geb. = gebauet, und zwar bei den eigenen Wägungen im botanischen Garten zu Eldena gezogen, k. = käufliche Saat, w. = wild gewachsen. 59, 00 = 1859, 1860 u. s. w. Menge der Aussaat. 133 in der 3. Rubrik: H. = H anstein, H., in »Die Familie der Gräser«. Wiesbaden 1857: L. = Lawson, Peter, in » Agrostographia. « Edinburgh. 5 te Auflage. R. = Mittheilung unter dieser Chiffre im » Gardeners Chronicle « 1856. S. 234. S. = Sinclair im » Hortus gramineus Wobur nensis «. Deutsch. Stutt- gart 1826. S. 251. X. = Mittheilung unter dieser Chiffre im » Gardeners Chronicle « . 1856, S. 251. §. 67. Die Gewichte der Grasfrüchte. Name. Agrostis alba, Fiorin-Straussgras Agrostis vulgaris, Gemeines Straussgras . . Aira caespitosa, Glanz- Schmele Aira flexuosa, Draht- Schmele Alopecurus pratensis, Wiesen-Fuchsschwanz Anthoxanthum odoratum , Gemeines Ruch- gras ; mit Spelzen Avenastrum elatius, Hohes Hafergras . (Französisches Raygras.) Ur- Körnerzahl sprung und enthalten in 1 Pfund in Pro- Jahr- gang. reiner Saat. 1 käuflicher | Saat. zen- ten. geh. 60. 5.525.000 3.360.000 H. 1.252.000 S. 5, 331, 500 X. 6,600,000 L. w. 60. 8.368.000 4.416.000 H. w. 1,388,500 944,000 H. 1,742,400 L. w. 61 . 1 887,000 geh. 488,000 55. 350,000 H. 56. 301,000H. 342,000 S. 584,300 X. 1,003,200 L. k. 1,100,000 geh. 1,065,000 55. 571,000 H. 56. 416.000 H. 836.000 S. 740,900 X. 937,200 L. 1,017,900R. k. 180,000 85,500 48 geh. 59. 173,500 geh. 60. 2 198.000 64.000 H. 102.000 S. 135, 500 X. 277,200 L. 1 Frisch geerntet; mit der Spelze. 2 Var. bulbosa. 134 V. Kapitel. Grasfrüchte, Ur- Körnerzahl in Name. sprung enthalten in 1 Pfund Pro- und reiner Saat. 1 käuflicher zen- Jahrgang | Saat. ten. Avenastrum ßavescens, Gold-Hafergras. . . k. 948,500 544,000 57 J, 02 4,000 H. 1, 905, 200 X. Avenastrum pratense, Feld- Hafergras . . . Avenastr . pubescens, Behaartes Hafergas . ' geh. 116,500 geb. 60. 166,500 1 1 2,000 H. Baldingera arundinacea, Gemein. Glanzrohr k. 626,000 800,000 H. 558,900 X. 554,400 L. 573,000 91 Br achy podium pinnatum , Sand-Zwenke . . geb. 60. 198,500 Briza media,‘ Zittergras k. 1,048,000 896,000 H. 1,024, 600 X. Bromus niollis, Weiche Trespe k. 197,500 175,000 89 80,000 Ceratochloa unioloides 1 2 k. 44,500 38,000 Corynephorus canescens, Silbergras .... geb. 60. 5,435,000 Cynosurus cristatus, Kammgras .... k. 1,209,500 448.000 H. 640.000 H. 756.000 S. 1,050,000 X. 369,600 L. 611,500 55 Dactylis y Ionier ata, Knaulgras k. 412,500 143,500 35 55. 360,000 H. 56. 368.000 H. 500.000 S. 4 36,1 00 X. 528,000 L. — — var. qiyantea 448,800 L. Festuca arundinacea* , Rohr- Schwingel . . . geb. 59. 297,796 geb. 60. 217,500 160,000 H. 223,450 L. 190,750 L. Festaca erecta , Steifer Schwingel .... geb. 60. 84,500 48,000 H. 76,200 X. Festuca giyantea, liiesen- Schwingel .... w. 242,500 139,700 X. 93,740 L. Festuca heterophylla 3, Wechselblättriger Schafschwingel k. 465,000 562,500 371,500 80 geb. 60. 410.000 326.000 H. 435,600 L. 1 Ueber dieses harte, wohl mit Unrecht empfohlene Gras siehe S. 1021. 2 Unter dem Namen F. elatior bei Lawson und Hanstein. 3 Von Hanstein unter dem Namen F. duriuscula aufgeführt, welche bei ihm nach S. 1 19 synonym mit heterophylla ist. Menge der Aussaat. 135 Ur- Körnerzahl in Pro- Name. sprung enthalten in 1 Pfund und Jahrgang reiner Saat. käuflicher Saat. zen- ten. Festuca ovina , Echter Schafschwingel . . . 'k. 660,000 482,000 73 k. 636,000 geb. 640,000 2,496,000 H. 1,227, 800 X. 844,800 L. 605,1 00 R. — — var. tenuifolia 1, 161,600 L. Festuca pratensis, Wiesen- Schwingel. . . . k. 346,000 1 19,000 44 55. 270,000 H. 56. 144,000H. 258,000 S. 228,600 X. 343,200 L. — — var. loliacea 326,040 L. Festuca rubra1, Kriechender Schafschwingel geb. 60. 543,560 geb. 61. 3 380,500 256.000 H. 445.000 S. 491,100 X. 514,800 L. Glyceria distans, Salz- Schwaden, bespelzt . w. 60. 1,792,000 Glyceria ßuitans, Manna- Schwaden, bespelzt w. 61. 3 224,000 1 28*4)00 H. — — nackte Frucht w. 61. 297,500 — — alter Jahrgang w. 334,500 — — wahrscheinlich nackt 30 1,800X. 435,4300 L. Glyc. spectabilis, Miliz- Schwaden, nackte Fr. w. 60. 967,600 1, 371, 700 X. $ 765,600 L. Holcus lanatus, Wolliges Honiggras ... k. 1,323,500 528,000 H. 377,500 29 2, 150,700 X. 1, 251, 000 L. Holcus niollis, Kriechendes Honiggras . . . w. 60. 1,156,500 1, 122, 000 L. Koeleria cristata, Kamm-Kölerie geb. 60. 7 17,500 1 ,280,000 H, Loliuni italicum, Italienisches Itaygras . . . k. 294,504) 200,000 H. 356,400 L. 299,90011. 279,000 95 1 t Eine käufliche Saat ergab 766,900 Körner auf 1 Pfund. Bei der äusseren Aehnlichkeit des Samens von F. rubra mit dem leichteren von ovina war indess nicht festzustellen, inwiefern diese echt war, und ob nicht das so auffallend leichter befun- dene Gewicht von einer Vermischung mit Samen yow ovina herrührte. Diese Art wird von Sinclair und Lawson unter F. duriuscula aufgeführt. Eine bei Lawson aufgeführte rubra hat bei ihm dasselbe Gewicht. 2 Ueppige Form von feuchtem Sandboden ; vor acht Tagen gesammelt. 3 Ganz frisch. 136 V. Kapitel. Grasfrüchte. Ur- Körnerzahl in Name. sprung enthalten in 1 Pfund Pro- und Jahrgang reiner Saat. käuflicher Saat. zen- ten. Loliuni perenne , Englisches Kaygras . . . . k. 275,000 250,000 .91 geh. 60. 293,500 — — var. Davidson’s geh. 60. 21*1,000 55. 221, 000 H. 56. 128.000 H. 324.000 S. 220,200 X. 21 1 ,200L. 180,800 L. 379,300 R. Milium effusum , Wald-Flattergras w. 407,500 804,000 H. 1,254,000 L. Molinia coerulea , Blauer Schindermann . w. 933,000 Panicum miliaceum, Grosse Hirse . . geh. 106,500 Phalaris canariensis, Canari engras .... k. 68,000 71, 130 X. 59,530R. Phleum pratense, Wiesen-Lieschgras . . . . k. 1,218,500 1,139,000 93 geh. 60. 694,500 1,1 66,000 H. 897,000 S. 1,045,700X. 976,800 L. 1,299,200 R. — — var. bulbosmn Poa alpina var. badensis , Badisches Alpen- geh. 60. 712,000 Risp engras geh. 60. 2,057,500 Poa annua, Strassen-Rispengras 1.789.000 1.680.000 H. 1.702. 000 X. Poa compressa, Platthalmiges Rispengras . . w. 60. 1,809,500 2,231,200 X. Poa nemoralis, Hain- Rispengras w. 61. 1 • -3,174,500 *2, 000, 000 H. 1,689,000 S. 1,8S5,700L. Poa pratensis, Wiesen-Rispengras w. 60. 1.855.500 1.836.500 1.280.000 H. 1.544.000 S. 1 ,549,500X. 3,207,600 L. — — var. angustifolia 1,409, 900 X. — — ,, subeoerulea 1,503, 000 X. • Poa serotina, Spätes Rispengras 60. 2,222,000 1,449, 700 L.2 Poa sudetica, Sudeten- Rispengras geh. 60. 1,828,000 1 Frisch geerntet. 2 Wird bei Law so n aufgeführt unter dem Namen Poa nemoralis var. sempervirens , den dieses Gras bei den Engländern oft führt. Menge der Aussaat. 137 Ur- Körnerzahl Name. sprung enthalten in 1 Pfund Pro- (und Jahrgang reiner Saat. käuflicher Saat. zen- ten. Poa trivialis, Rauhes Rispengras 61. 2,955,000 1, 100, 000 H. 2,000,000 H. 1,748,000 S. 2,625,000 X. 2,861,400 L. Triodia decumbens, Dreizahngras w. 60. 222,500 211, 700 X. Triticum caninum var. asperum , Rauhe Hunds-Quecke geb. 60. 98,723 Triticum repens , Gemeine Quecke w. 60, 74,500 Andere Futterpflan zen. Achillea millefolium, Gemeine Schafgarbe . 3,395,800 R. 2,640,000 L. Lathyrus pratensis 1 , Wiesen- Platterbse . . ei I«* w'6 '|6. 41.500 37.500 Q O. 37,820 X. Lotus corniculatus, Gemeiner Hornklee . . alt. 318,500 369,600 L. Lotus uliginosus, Sumpf-Hornklee .... 673,200 L. Medicago lupulina , Hopfen - Luzerne mit Hülsen alt. 276,000 \v. 61. 304,500 — — ohne Hülsen 383,000 21 1,200 L. Medicago sativa, Futter-Luzerne 226,000 X. 166,300 L. Onobryclüs sativa , Gemeine Esparsette . . . 25,690 X. 1 6,900 L. Petroselinum sativum, Gemeine Petersilie. . 169,000 L. Plantago lanceolata, Spitz- Wegerich . . . 319,700 R. 205, 9Ö0 L. Poterium Sanguisorba, Gemeine Bibernelle . 43,800 L. Trifolium hybridum, Bastard-Klee .... alt. 706,000 w. 61. 2 719,000 Trifolium pratense, Rother Klee 60. 263,000 w. 355,600 L. 254,300 S. w. 351,000 R. geb. 279,400 X. geb. 275,200 R. geb. 21 1,200 L. Trifolium repens, Weisser Klee 60. 803,000 alt. 820,500 w. 61. 3 823,500 722,200 S. 1 Vor 1 1 Tagen geerntet ; a. volle und flaclie Körner zusammen ; b. nur volle Körner. 3 Vor 3 Wochen geerntet. 3 Vor 3 Wochen geerntet. 138 V. Kapitel. Grasfrüchte. Name. Ur- sprung und Jahrgang Köri enthalten in reiner Saat. lerzahl 1 Pfund käuflicher Saat. in Pro- zen- ten. Trifolium repens, Weisser Klee Vicia Cracca , Vogel- Wicke Vicia Sepium, Zaun- Wicke w. 61. 1 906,000 X. 756,800 R. 422,400 L. 39.000 27.000 S. 31,610 X. §. 68. Vergleicht man diese Resultate -von Wägungen mit den Mengen von Grassaat, welche üblich sind, so erhält man seltsame Re- sultate. Bei dem Thiinotygrase ( Phleum pratense) repräsentirt jedes Pfund käufliche Saat etwa 1 Million Körner, 1 0 Pfund würden also nach der Rechnung in §. 62 auf den Morgen ausreichen, und diese Menge kann man wohl als Durchschnittsatz der gewöhnlichen Aussaat an- nehmen, obschon manche Wirthe selbst bei Einmischung von Klee bis auf das Doppelte gehen und vielleicht noch weiter. Will man aber die- selbe Körnerzahl von dem französischen Ray- oder hohem Hafergrase (. Avenastrum elalius) ansäen, so ist dazu reiner Same 50 — 60 Pfund, käuflicher gar 100 — 120 Pfund vonnöthen. Diese Menge übersteigt die übliche um das Zwei- bis Dreifache, wobei allerdings in Betracht kommt, dass dieses Gras nicht bloss rasch und schnell keimt, sondern auch hohe und blattreiche Büschel treibt. Hier fehlt es noch an rationel- len Feststellungen. Selbst die englischen Samenhändler Lawson et Co. in Edinburgh haben die von ihnen berechneten Samenmengen bei der Entwerfung ihrer weit verbreiteten und viel gerühmten Grasmischun- gen ausser Acht gelassen, und dasselbe wird wohl vorziehen, wer nicht selbst die einzelnen Grasarten mit Berücksichtigung der im II. Kapitel angegebenen Wachsthumsverhältnisse für seinen Boden und Bedarf zu- sammenstellen will, was allerdings für sorgsame Futterwirthschaften ein sehr lohnendes Bemühen sein wird. Ich gebe desshalb Lawson’s Gras- mischungen auf Zollpfunde und den preussischen Morgen berechnet und etwas übersichtlicher, bequemer zusammengeordnet. Mit ihnen stimmen andere englische Tabellen überein. Für die Anwendung in Deutschland eignen sie sich indess nur, wenn man auf unser viel trock- neres Klima Rücksicht nimmt. Die Bezeichnungen »L., Sch., Leicht, Mittel, Schwer« beziehen sich auf die Bodenart. » Ob. « bedeutet m i t und » — « ohne Oberfrucht. 1 Vor acht Tagen geerntet. Gr as mis ch ringe n Tab. Menge der Aussaat. 139 fl o IG ► d 0 1 ! i -|et ec|«# - e LlO CS — » TH ec|«* , — I 1 | | s | «r* | ** | I I I - CO CO fl 0 rd ,£ 0 ^ «2 O 1 50 -t» ec Mi «k a* | — 1 1 |«ST|*|S-|-| | | 1 -e, 03 1 — ! in ro 1 i- ec[<* — > | — I | |«S|S 1^1*1 | 1 | - CS CO 1 — 1 1— 1 % .O o 1 ! ° -f ~ 1 — i i 1 — 1 - l z* LL l l l ec]«# 0 s O 1 1 1 *- tO - 1 ec!«# | | | «1«* «!«* | | «H1 sei«* | ec|«# | | | | 03 ri Lei Ob. I CO «^ --- ec]«» , — i i r-^r'L i 1 1 £ ■ o cs U CD 1 « 50 icTcs 'S? 1 - 1 « LL 1 1 1 | ■fl m o iO »o 1 $ 1 ^ 1 | | | [ ^ ~ ^ cs co | eck CO CO CO 1 CO CO »o « ~ ^ 1 - P ^ _ -H | ^ | ' 1 | | --»CI« L CO . 0 0 oa •fl w • r-i fcH Ob. 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Heide Schattiger und a. b. c. Ueber- Name. Wald. Moor. Moo- schwemint a. b. c. d. rige CZ2 Weide &ß Ph tu rfÖ #&ß 'bh .fci) C3 CO a 2 £ 0 0 d ro ’S .o> ’S 02 bß L. M. | S. Ob.| — Ob.j — CO P CO P Dactylis glomerata 3 3* 4 2 2.1 — — 4 — — — — 4 4 Lolium perenne — — — ü 7 5 6 — — 5 6 6 6 , , italicurn — — — 3 2 5 3i 4 — — — 3 2 — — — Phleum pratense 3. 3 4 3. 2 2 2.1 3 4 2 2 ? — 4 4 Alopecur us pratensis .... — — — 3 4 3 4 — — — — — Festuca ovina 4 4 , , durvuscula 4 U 4 4 13 1 4 4 11 — — — — — — ,, rubra 2* 2| 2‘ 5 ,, arundinacea .... — — — — — — ■ — — 2i 2 — — , , pratensis — — — — 3 4 3 4 — 2 i 2 2 — — : — — Poa nemoralis 4 4 4 — — — — 4 — — — — 4 4 , , serotina 4 4 4 ,, pratensis 2 2i 4 2.4 , , trivialis 4 4 4 3 4 1 4 2 2i 2* 3 — — 4 — Baldingera arundinacea — — — 3 4 3 4 H 2 4 — — — Cynosurus cristatus 2' 2 2 4 2 24 — — — — ,, vulgaris 3 4 3 4 1 3 4 1 — — 4 — — 4 2 4 4 Glyceria fluitans — — — — — — — 3 3 — — — — ,, spectabilis ■ — — — — — — — — 3 4 — — — — Aira caespitosa 4 4 2 Avenastrum elatius 2* 2* 3 4 2 — — 4 — — 9 1 - 2 5 4 4 Pracky podium silvaticum 13 1 4 2 2i — — — 4 — — — 4 1 j Festuca gigantea 2 2 2 PTolcus mollis 3 4 3 4 1 — — — — — — — 4 2-2 4 4 , , lanatus — — 4 1* — — 1 i — — 2 2 4 4 Elymus arenarius 91 2 Medicago lupulina — — — 4 4 — - — 3 — — 2i 5 31 3 Trifo lium hy bridum — — — — — 4 4 ,, medium — — — 4 4 3 4 3 4 — — — — — — — , , repens — — — 2 2 3 3* 2-i ■*2 — — 2 — 2| H ,, filiforme 4 — 4 4 Lotus corniculatus — — — 2 2 — — — — — — — — — ,, major 4 4 4 — — 1 1 4 2 2 — — — 20 214 23iü 27 i 34 24* 27 32 1 24 •>o; 24*| 28 33 37 Im Einzelnen ist zu bemerken, dass die Yorscbriften der IV. Ru- brik sich auf die grossen Weideflächen beziehen, welche man in Parks beständig von ausgezeichnet schönem Vieh als Staffage beweiden lässt, die der VI. Rubrik auf die stets kurz geschorenen, weichen Wiesen für die verschiedenen Ball- und Kugelspiele. Die letzten Rubriken VII. bis X. beziehen sich auf solche Orte, an denen es schwierig ist, überhaupt 142 V. Kapitel. Grasfrüchte. nur eine Rasendecke zu erkalten, an denen man also auf einen hohen Ertrag; gar nicht rechnen darf. Rubrik VII. und X«. sind besonders auf Wild berechnet und zwar die letztere Rubrik auf die dünenartigen Höhen, welche besonders von Kaninchen zahlreich bewohnt werden. Festuca duriuscula ist meiner Meinung nach nur eine Form von F. rubra, womit nach der Tabelle §.67 auch das Samengewicht übereinstimmt. Jedenfalls ist was bei uns unter diesem Namen in den Handel kommt, bald diese, bald ovina , bald ein Gemisch beider. Man thut am besten, rubra dafür zu nehmen, wenn man diese sicher haben kann. Poa sero- tina heisst bei Lawson nemoralis semjoervirens. §. 69. Darüber, dass die Grasfrüchte bei einer zu tiefen Bedeckung schwer und spärlich keimen, ist kein Zweifel, von Versuchen darüber ist mir jedoch nur einer bekannt, der von J. D. Stirling in » Prize essays of the highland and agricultural society. Edinburgh 1844« veröffent- licht und dann in das §. 66 genannte Werk von Lawson, sowie in die auszugsweise Uebersetzung einer früheren Ausgabe dieses Lawson’schen Werkes aufgenommen, in den »Annalen der Landw. im K. Preussen. 22. Bd. Berlin 1852. S. 200« wieder abgedruckt. Leider ist mir das Original nicht zugänglich und aus den genannten Schriften ersieht man eigentlich nur, dass bei tiefer Bedeckung der Früchte, die bis 3 Zoll ging, immer weniger gekeimt sind. Gegen die Annahme, dass die Aus- saat auf die für jeden Viertelzoll angegebenen Abtheilungen eine gleich - mässige sei, spricht, dass in den ersten Abtheilungen die Zahl der Keim- pflanzen nicht bloss ebenso gross, sondern bisweilen noch etwas grösser war, als die der nach Verhältniss darauf entfallenden Saatkörner. Ein durchschnittliches Keimen aller Körner widerspricht meinen folgenden Versuchen durchaus. Es ist daher hier über die Procente der Keim- pflanzen im Verhältnisse zur Aussaat keine Angabe zu gewinnen. Ich habe nun in dem Eldenaer botanischen Garten eine Reihe von Versuchen ähnlicher Art sowohl für Gräser, wie für andere Kultur- pflanzen begonnen, um die Verhältnisse des Keimens in verschiedenen Tiefen für die verschiedenen Jahreszeiten und Bodenarten festzustellen. Natürlich ist eine oftmalige Wiederholung in verschiedenen Jahren nöthig, um sichere Resultate zu gewinnen, da die Witterung von so grossem Einflüsse auf das Keimen ist. Gleichwohl lassen sich schon aus der ersten Reihe, welche der Gartengehiilfe Herr Conrad Marxsen aufs Zuverlässigste ausgeführt hat, einige Folgerungen von Bedeutung ziehen, weshalb ich dieselbe hier in ihren Hauptresultaten mittheile, soweit sie Gräser betrifft. Sie wurde im Sommer 1862 so angestellt, dass je 96 Löcher bis zu derselben Tiefe in lockerin, genau geebnetem Gartenboden gemacht Keimen der Gräser in verschiedenen Tiefen. Tiefe der Aussaat. 143 144 V. Kapitel. Grasfrüchte. wurden, darauf ward in jedes Loch ein Samenkorn bis auf den Grund hinabgedrückt und die Hälfte der Löcher mit fein gesiebter Erde, die andere Hälfte mit weissem Sande ausgefüllt. In der Tabelle bezieht sich jede zweite Reihe, welche mit kleinern Zahlen gedruckt ist, auf diese mit Sand bedeckten Körner. Die Zahl der Keimpflanzen wurde anfangs täglich, später ein- bis zweimal wöchentlich beobachtet, bis sie ganz un- verändert blieb. Leider wurden die Resultate in einzelnen Abtbeilun- gen, welche desshalb in der Tabelle leer gelassen sind, z. B. bei Lo- linm perenne , Phleum pratense u. A. durch einen Maulwurf gestört. Die Bedeckung mit Sand hat bei einigen einen auffallend ungünstigen Einfluss auf das Keimen gehabt, wie sich aus der Tabelle ergiebt, in welcher alle Angaben gleichförmig auf Procente zurückgeführt sind. Tiefer als 1 2 Centiineter sind nur die Getreidearten gesäet worden, doch werden bei einer spätem Wiederholung des Versuches auch Gräser tiefer gesäet werden. Die wochenlangen Arbeiten, welche dieser Ver- such bei sorgfältiger Ausführung verlangt, verbunden mit ungünstigem Wetter, veranlassten zur Abkürzung desselben. Uebrigens war für das Keimen die feuchte, nicht sehr kalte Witterung sehr günstig. Von dem erwähnten Versuche Stirling’s weichen die Resultate bedeutend ab. Bei bis 3 Zoll = 8 L 2% 2% 3 2% 2% 2fA 2 1 = 7 = 6 — 7 = 8 — 9 = 7 — 8 = 6 — 7 = 5 — 6 = 5 = 2 — 3 9 Cent. 8 „ ihm keimen Lolium perenne und italicum nur Festuca arundinacea .... ,, pratensis Lolium perenne und italicum . Festuca arundinacea .... , , pratensis ,, heterophylla und duriusculaX Dactylis glomerata Alopecurus pratensis Plileum pratense Poa serotina gar nur .... während bei meinen Versuchen alle Arten noch bei 12 Cent. = 5% Zoll Englisch gekeimt haben. Dagegen stimmt die grosse Abnahme der Keimpflanzen bei wachsender Tiefe in beiden Versuchen überein und ebenso fällt die grösste Zahl der Keimenden auch bei Stirling auf die, welche weniger als % Zoll tief bedeckt waren. Ein anderer Punkt, in welchem die Versuche mit der Praxis , oder wenigstens mit Lawson’s Angaben in Widerspruch zu treten scheinen, ist der, dass eine Sandbedeckung in den meisten Fällen ungünstig zu wirken schien, während Lawson gerade für den schwersten Boden die Tiefe der Aussaat. 145 grösste Saatmenge empfiehlt. Dies rührt daher, dass die ungleich- mässige und in der Regel tiefere Bedeckung bei schwerem , klümperi- gen Boden (auf dem Felde weit mehr Schaden thut, als umgekehrt die Sandbedeckung bei meinem Versuche, und hierin liegt ein genügender Grund für die grössere Saatmenge auf solchem Boden. Doch diess wie vieles Andere bedarf noch durchaus der fernem Untersuchung. Gegen- wärtig darf die übliche Methode der Grassaat noch nicht für eine ra- tionell begründete angesehen werden. Jessen , Gniser. 10 YI. Kapitel. Systematische Beschreibung der deutschen Gräser. §. 70. Die Gräser in Unterabtheilungen und Gruppen zu bringen, ist bei der nahen Verwandtschaft der Einzelnen eine sehr schwierige Aufgabe. Selbst Gattungen lassen sich oft schwer von einander unter- scheiden. Zwei Hauptmerkmale bieten sich indess dar, der Unterschied zwischen Grund- und Endblüthigen, s. §. 20, S. 18, und der zwischen Spreiz- und Schliessbliithigen , zwischen denen die Engblüthigen einen Uebcrgang bilden, s. §. 18, S. 15. Diese beiden Merkmale fallen in der Weise zusammen, dass die Grundblüthigen meistentheils spreizblüthig, umgekehrt die Endblüthigen meistentheils schliessblüthig sind. Die Grundblüthigen bestehen vorzugsweise aus den Gräsern der gemässigten Zone und sind im Folgenden als Mehlgräser, Cer eales, bezeichnet worden, da sie unsere sämmtlichen Getreidegräser umfassen. Die Endblüthigen gehören ihrer grossem Menge nach den wärmern Zonen an und sind unter dem Namen Zuckergräser, Saccharifercie , aufgeführt, Aveil einestheils sämmtliche Zucker führenden Arten ihnen angehören, anderntheils auch viele andere Arten kleine Mengen eines Bitterstoffs enthalten, der zu jener Klasse der Zucker bildenden Stoffe (Sacchar offene) gehören dürfte, deren nahe Verwandtschaft mit den Zuckerarten in neuerer Zeit A^on der Chemie nachgeAviescn AATorden ist. Ihre zahlreichen Gruppen sind spärlich bei uns vertreten , n cmlich nur durch 20 Arten in 12 Gattungen und von diesen gehören als Avirk- lich unsrer Flora nur 7 — 10 Arten in 0 — 8 Gattungen an, denn ausser Canariengras 132, Mohrhirse 148 — 150 und Mais 151, Avelchc stets nur angebaut sich finden, sind alle Hirse- und Fennich- Arten 1 37 — 143, höchstens mit Ausnahme der beiden Finger- Hirsearten, 130 — 140, und VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. 147 vielleicht auch noch der Versteckte Reis 146, aus Ostindien nach Europa eingewandert. Doch auch von den Mehlgräsern gehören die eng- und schliessblüthigcn Gruppen ,6 — 9, mehr dem Süden an , und sind bei uns nur durch 7 Gattungen mit 1 5 Arten vertreten, so dass zwei Drittel aller unserer Gräser, nemlich 32 Gattungen mit 116 Arten, oder nach Abzug der eingeführten, 30 Gattungen mit 103 Arten den sprcizblüthi- gen Mehlgräsern angehören, während alle andern genannten Gruppen nur in 19 Gattungen mit 35 Arten, oder nach Abzug der eingeführten, in 13 — 16 Gattungen in 22 — 25 Arten Vorkommen. §. 71. Gewöhnlichtheilt man die Mehlgräser ein in Aehren- und Rispengräser, indess ist dieser Unterschied nicht nur an und für sich ein misslicher, s. §. 22, S. 21 — 23, sondern manche Arten der Rispengräser aus der 1. Gruppe, z. B. Festuca pratensis, Glyceria fluitans, kommen bisweilen in Aehrenform mit kurz gestieltem Aehr- chen vor. Sicherer ist bei den Aehrengräsern der Unterschied, oh die Achrchen senkrecht mit einer Kante nach unten, mit der andern gegen die Achse gestellt sind, 2. Gruppe Lolchgräser, oder mit den Kanten quer nach den Seiten, 3. Gruppe Gerstengräser. Bei allen ähren- förmigen Formen der 1. Gruppe fand ich die Stellung, wenn man von einer später meist eintretenden Drehung absieht, wie bei den Lolch- gräsern. Es wäre nicht unmöglich, dass alle Aehrchen in der 1 . Gruppe diese Stellung haben 1 , während andererseits die 4 . Gruppe der Hafer- gräser die quere Stellung der Gerstengräser zu besitzen scheint. Indess ist ein genaues Studium der Entwickelungsgeschichte jeder Art nöthig, um diesen Punkt, auf den ich zu spät aufmerksam geworden bin, in das nöthige Licht zu setzen. Erschwert wird die Untersuchung bei man- chen Arten, z. B. bei Bromus , noch dadurch, dass oft ein Hauptast, auf den die Stellung der seitlichen Aehrchen zu beziehen ist, fehl- schlägt. Bestätigt sich indess obige Annahme, so würden die 1. und 2. Gruppe durch ein sicheres Merkmal von der 3. und 4. unterschieden sein und man würde die 2. Gruppe um so mehr mit der ersten vereini- gen können, als zwischen Festuca pratensis und Lolium perenne Bastard - bildungen gefunden werden, wie unter Nr. 36 angegeben ist. §. 72. Die Zahl der Blüthchen im Aehrchen habe ich wegen der oben, §. 20, S. 18, erwähnten LTnbeständigkeit, selbst innerhalb dersel- ben Art, hei der Abgrenzung der Gruppen nicht als ein entscheidendes Merkmal ansehen können, soviel Werth darauf auch bisher gelegt ist. 1 Dabei werden freilich einzelne Gruppen, welche man bisher hierher zählte, eine andere Stellung erhalten. Vergleiche z. B. Festuca rigicla, S. j 69, Anmerkung 1. 148 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Als Nebencharakter ist sie indess in vielen Fällen beständig genug und dann zu beachten. §. 73. Auf alle Abweichungen und Formen der einzelnen Arten konnte in der folgenden Charakteristik der Abtheilungen keine Rück- sicht genommen werden, dagegen sind diese in der diagnostischen Ta- belle der Gattungen im folgenden Kapitel soweit berücksichtigt wor- den, als sie mir bekannt geworden sind. Um aber auch die Fiebersicht über die Ar ten zu erleichtern, sind diejenigen, welche nur in einzelnen Localitäten Vorkommen, meist unter Angabe des besonderen Fundortes angeführt, s. z. B. Nr. 105, 106 u. s. w. §. 74. An Namen habe ich ausser den lateinischen und deutschen, auch noch, soweit ich sie in Erfahrung bringen konnte, den polnischen und die der andern europäischen Sprachen gegeben. Andere Namen und besonders die Synonyme, sind in dem Register am Ende des Wer- kes zu finden. §. 75. Abgebildet ist, wie schon S. 37* angegeben, in der Regel in natürlicher Grösse (%) ein Stück des Blüthenstandes, vergrössert das Aehrchen und die in Kap. V beschriebenen Früchte und Schein- früchte ( Schfr .), welche meist aus dem Blüthchen bestehen. Einige Aehrchen sind auch von der schmälern Kante her dargestellt. g. 76. In Betreff der vorkommenden Abkürzungen verweise ich auf die dem ganzen Buche vorgedruckte Erklärung. Die einzelnen Ausdrücke sind in dem I. Kapitel erläutert und können überdiess im Register nachgeschlagen werden. §. 77. IJebersicht der Gruppen. I. Unterfamilie. Ce r e a le s, M e h 1 g r ä s e r. Aehrchen grundblüthig, mit vielen, selten 2 — 1 , Zwitterbliithen. A. Euryanthae , Spreizblüthige. Narben federförmig, am Grunde des Bliithchens seitlich hervortretend. 1. Gruppe. Festucaceae, Wiesen-Rispengräser. Aehrchen ge- stielt. Bliithenachse meist verästelt, ohne Aushöhlungen für die Aehrchen. Klappen kürzer als das unterste Blüthchen. Klappen und Spelzen gekielt oder bauchig - zusammenge- drückt. a. Carincitae , Gekielte. 1. j Erayrostis. 2. Poa. 3. Dactylis. 4. Sclerochloa. b. Teretiusculde, Bauchig-zusaminengedrücktc. 5. Molinia. 6. Glyceria. 7. Cynosiirus. 8. Fcstuca. 9. Bromus. 10. Briza. Uebersicht der Gruppen. 149 2. Gruppe. Loliacecie. Lolchgräser. Aehrchen ungestielt in einfacher Aehre, einzelne auf den Absätzen der Achse sitzend, mit einer Kante derselben zugekehrt und mehr oder weniger tief in ihren Aushöhlungen liegend. Klappen vielnervig, die obere oft fehlend. 11. Lolium. 12. Lepturus. 3. Gruppe. Hordeaceae , Gerstengräser. Aehrchen in einfacher Aehre, mit ihrer breiten Seite deii Aushöhlungen der Blüthenachse zugekehrt, zu l — 4 auf jedem Absätze, kurz oder nicht gestielt. Klappen wechselnd breit oder schmal. 13. Nardurus. 14. Brachypodium. 15. Gaudinia. l(j. Triticüm. 17. Secale. 18. llordeum. 19. Elymus. 4. Gruppe. Stipacecie , Flattergräser. Aehrchen 1-blüthig, in armblüthiger, langästiger Risp§. Klappen länger und dün- ner als die knorpelig - harte Spelze , sammt dieser auf dem Bücken flach. 20. Stipa. 21. Milium. 5. Gruppe, Avenaceae , Hafergräser. Aehrchen ein- und viel- blüthig in traubiger oder langästiger R i s p e. Klappen länger als das unterste Bliithchen, sammt den Spelzen bauchig- zusamm engedrückt und wie diese entweder dünn- häutig oder derber. a. Inermes , Grannenlose. 22. Melica. 23. Triodici. 24. Koideria. 25. Scolochloa. b. Aristatae , Begrannte. 26. Avenci. 27. Avencistrum. 28. Corynephorus. 29. Aira. 30. Hohns. 31. Ayrostis. 32. Calama- grostis. B. Stenanthae, Engbliithige. Narben besenförmig unter der Spitze des Blüthchens seitlich hervortretend. Beide Gruppen kurz- klappig. 6. Gruppe. Ätundinaceae , Rohrgräser. Rispe verzweigt, dünn- ästig. Aehrchen 2- bis 6-blüthig, fast stielrund. Aehrchen- achse sehr lang behaart. 33. Plircigmiles. 7. Gruppe. Chlorideae , Fingergräser. Blüthenachse mit ein- fachen, fächer- oder fingerförmig gestellten Aesteii. Aehr- chen einseits wendig, mit 1 Zwitter- und 1 darüber stehen- den, mehr oder weniger ausgebildeten Staubbliithe. Klap- 150 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. pen und Aehrchen stark zusammengedrückt. Aehrchenachse kurzhaarig. 34. Cynodon. G. Chsanthae, Schliessbhäthige. Zwei dünne Narben aus der Spitze des Blüthchens lang heraustretend Beide Gruppen mit ähren- förmigen Rispen. 8. Gruppe. Sesleriaceae 5 Stachelgräser. Aehrchen 2- bis 0-blüthig. Klappen und Spelzen bauchig - zusammenge- drückt. 35. Sesleria. 9. Gruppe. Älopecuroideae , Fuchsschwanzgräser. Aehrchen 1 -blüthig. Klappen und Spelze stark zusammengedrückt., meist scharf gekielt. 36 . Alopecurus. %l.Phleum. 38. Crypsis. '6^. Cham- ayrostis . II. Unterfamilie. Saccharifercie , Zucker gr äs er. Aehrchen endblüthig, zwittrig oder eingeschlechtig , mit 1 ausgebildeten und meist mit 1 — 2 verkümmerten Blüthchen darunter. A. Ilermaphroditae, Zwitterblüthige. Aehrchen gleichartig, jedes mit 1 Zwitterblüthe. I. Chsanthae, Schliessblüthige. Zwei oder eine dünne Narbe aus der Spitze des Blüthchens hervortretend. a. Glumosac, Grossklappige. Klappen so lang als das Aehrchen. 10. Gruppe. Phalarideae, Glanzgräser. Klappen gleichlang, derb, zusammengedrückt mit scharfem Kiele, das platte Aehrchen fest und gänzlich einschliessend. 40. Phdtaris . 41. Baiding er a. 11. Gruppe. Anthoxantheae , Buchgräser. Klappen dünn- häutig, schwach zusammengedrückt, oft ungleich das stiel- runde Aehrchen locker umhüllend. 42. Hierochloa. 43. Anthoxanthum. b. Paleosae, Kurzklappige. Die untere oder beide Klappen sehr klein oder fehlend. 12. Gruppe. Paniceae, Hirsegräser. Die untere Klappe sehr klein, selten fehlend, die obere von der Grösse des rund- lich-linsenförmigen Aehrchens. Klappen und Spelzen flach am Bande gewölbt. Als Rudiment der unfrucht- baren Blüthchen eine leere Spelze. 44. Panicum. 45. Setaria. Uebersicht der Gruppen. 151 13. Gruppe. Nardoideae, Borstengräser. Beide Klappen ver- schwindend klein, oder fehlend. Spelze gekielt , pfriern- lich-zugespitzt. Unfruchtbare Blüthen fehlen. Aehrchen in einseitiger Aehre oder in Döldchen. 4 0. Nardiis. 4 7. Coleanthus. 2. Euryanthae, Spreizblüthige. Zwei fedrige Narben am Grunde des Blüthchens hervortretend. 14. Gruppe. Oryzeae , Reisgräser. Die 2 Klappen und 2 un- fruchtbaren Bliithchen bilden 4 von den Spelzen und oft von einander entfernte, oft nur drüsenartige Schüppchen am Aehrchenstiele. 48. Oryza . B. Monoeciae, Zweigeschlechtige. Aehrchen ungleichförmig, die einen männlich mit Staubbliithen, die andern weiblich mit Stempel- oder Zwitterbliithen. Die untere Klappe grösser, vielnervig. 15. Gruppe. Andropoy oneae , Bartgräser. An jedem Absätze der Blüthenachsen 1 stielloses weibliches und 1 gestieltes männliches Aehrchen, alle 1 -blüthig. 49. Andropogon. 50. Sorghum. IG. Gruppe. Olyreae , Maisgräser. Männliche und weibliche Aehrchen in getrennten Bliithenständen. 51. Zea. §. 78. Beschreibung der Gattungen und Arten. Gramineae, Gräser. I. Unterfamilie. Cereäles, Mehlgräser. Aehrchen grundblüthig, mit vielen, selten 1 — 2, Zwitter-, und endständigen un- ausgebildeten Blüthchen. In der Regel zerfällt die Aehrchenachse bei der Reife und jedes Blüthchen trägt ein Glied derselben als oberständiges Stielchcn, welches auch in vielen einblüthigen Aehrchen nicht fehlt. 1 — 39. Gatt. A. Euryauthae, Spreizblüthige. Zwei federförmige Narben auf kurzen Griffeln treten zur Blüthezeit am Grunde des weit geöffneten Blüthchens seitlich hervor. 1 — 32. Gatt. 1. Gruppe. Festucäceae, Wiesen-Rispengräser. Aehrchen ‘gestielt. Blüthenachse in der Regel rispig verästelt, nur in wenigen Arten unverästelt, mit sehr kurz gestielten Aehrchen. Klappe kürzer als das unterste Blüthchen, gekielt- oder bauchig- zusammengedrückt. Grannen fehlend oder 152 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. an der Spitze entspringend, geschlängelt oder steif, nicht gekniet, noch schrauben- förmig gedreht. Sehr kurz gestielte Formen lassen sich nur etwa durch wenignervige Klappen von der folgenden Gruppe unterscheiden. 1 — 10. Gatt. a. Carinätae, Gekielte. Klappen und Spelzen auf dem Kücken scharf gekielt. Mit oder ohne Stachelspitze, aber nie lang begrannt. 1 — 4. Gatt. a\ Pa ucinerviae, Wenignervige. Klappen 1- oder schwach 3-nervig. Spelzen 3- bis 5 -nervig. 1 — 3. Gatt. 1. Eragrostis lieauvais, Liebesgras.1 Holl.: Minnelyk Trilgr.'; Var eng r. Engl.: Branched quaking-gr. Franz.: Brize amou- rettes. Ital.: Gramigna amoretta. Böhm.: Milicka. Rispenäste ausgebreitet, dünn, geschlängelt. Klappen 1- bis 3-nervig, wie die Aehrchen stark zusammengedrückt. Aehrchen 5- bis 50 -blüthig, länglich - lineal. Spelzen nach unten bauchig - gekielt, 3-nervig, jederseits mit einem im Bogen neben demRande verlaufenden Nerven, dünnhäutig, oft durchscheinend röthlich - grün, an der Spitze weisslich; Scheidenspelze fein gezähnelt. Frucht kugelig-eifönnig, frei, mit der Spelze abfallend, während Scheidenspelze und Aehrchenachse stehen bleiben. Ein Kranz von Wimperhaaren statt des Blatthäutchens und oft auch am Ursprung der Rispenäste. 1. E. pilösa B , I 2. E. poacoides B., I 3. E. megastäcliya Behaartes L. Gemeines L. ! K., | Grossblüthiges L. Aehrchen . . Spelze . . . . Stielchen der] Seitenährchen geg. d. Klappe] Rispenäste . . Alle Q Juli, August. Halme zart, V4 — 1%' hoch, unten oft etwas liegend. 4 — 1 1 - blüthig, U/s — ,2%'" länglich, spitzlich. sehr dünn , 2 — 3 mal länger. dünn , sehr lang, aufrecht. 8 — 22 -blüthig, 2— 3%"' stumpf. mässig dünn, 1 — 2 mal länger. mässig , halb auf- recht. 15 — 50 - blüthig, 3 — 5 sehr stumpf. dick, kürzer als die Klappe. kurz, dick, dicht abstehend. ,, unten zu 3 — 5 . zu 1 2. 1 Eragrostis vom griecli. lodio , lieben und agrostis (s. dieses) = Liebes- Gras. Zuerst bei C. B au hin Name von Nr. 3. s gr. — gras hier und überall. Gatt. 1 — 2, Art 1 — 3. 153 2 . Poa 1 Beauv., Rispengras. Poln.: Wiklina. IIoll.: Beemdgr. (v. Beemden alt = Fett weiden). Dän.: Faaregr. Schwed. : Gr'öe; Angsgr. Engl.: Meadow-gr. Franz.: Paturin , Poherbe , Ilcrbe. Ital.: Poa. Böhm.: IApnice. Rispenäste lang und meist dünn, ausgebreitet oder etwas über- hängend, die untern zu 2 — 5. Klappen ungleich, die untern kleiner, l — 3-nervig; die obern 3-, sehr selten am Grunde 5 -nervig; beide kürzer als das unterste Blüthchen. Aehrchen 1 — 5-blüfhig von Ge- stalt einer Lanzenspitze, stark abgeplattet, indem Klappen und Spel- zen zusammengedrückt und ganz scharf gekielt sind. Spelzen mit 5 meist deutlichen Nerven , meist an Kiel und Rändern, und besonders nach unten, mit weissen Wollhaären besetzt, übrigens den Klappen gleich mit noch breiterem Ha utsaume und gegen die Spitze oft mit braunen oder violetten Flecken. Frucht frei, länglich, abgerundet- dreikantig mit Längsfurche. Scheinfrucht: die Blüthchen oft durch Wollhaare unter einander zusammenhängend. Blätter gefalzt. Im Habitus und besonders in der Form der Rispe nähern sich einer- seits 6. alpina, 5. bulbosa , 11 .pratensis, 12. sudetica und allenfalls 4. an- nua ; andererseits 10. compressa, 7. trivialis, 8. serotina und 13. nemoralis einander. Die seltene 9. laxa' hat ihren besondern Habitus durch einfache, traubige, armblüthige Rispe und lange, langbeblätterte Scheiden, sie ist nie- drig und steht einigen Formen von annua wohl am nächsten ; während die ebenfalls seltene sudetica alle durch Grösse überragt. Zwischen nemoralis und den glatten Formen von trivialis steht serotina, unterscheidet sich aber von jener ausser dem Stand- ort durch die stets zugespitzten , wenn auch bis- weilen sehr kurzen Blatthäutchen und den Wuchs. Sie kommt nemlich mit laxa und trivialis darin überein, dass mehrere, und zwar in sumpfigen Orten sehr viele, Knoten innerhalb der Blattscheide einen, oft wieder ebenso fächerförmig verästelten , lang- gestreckten, beblätterten Trieb machen, während rig.216. -Poa serotina. a längeres, bei nemoralis nur die 1 — 2 untersten Knoten, und b kürzeres Blatthäutchen. zwar jeder mehrere dicke, kurze, beschuppte Triebe machen, welche die Blattscheiden meist durchbrechen und sich seitwärts wenden. 7i oa, Grünendes, Gras. 154 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. A. Blatthäutchen der obern oder alle r Blätter länglich- zugespitzt, nicht quer abgestutzt, Fig. 216. Horst ohne lange Ausläufe r. 1 Nr. 1 — 9* A1. Annuae, Einjährige. Horst fehlend. Herbst- und Frühlingspflanzen. 4. I\ äiiiiua L., Strassen-, oder Sommer- R. Poln.: W. proczna. Ucberall, ausser auf dürrem Boden und im tiefsten Walde. Rispenäste meist 1 — 2, auf üppigem Boden bis zu 5, platt, derb, kurz, später abwärts stehend. Rispe kurz, etwas einseitig. Aehrchen 3 — 7 - blüthig. Halme l/4 — 1 ' , unten etwas liegend und büschelig- verästelt. Untere Blatthäutchen abgestutzt. 11,41. V, 31. 1 Nr. 10 aus der Abtheilung B. kommt bisweilen mit ziemlich langem, aber nicht spitzem Blatthäutchen, doch stets mit langen Ausläufern vor. Gatt. 2. Von, Art 1 — 0. 155 A3. Alpinae, Berg -Rispengräser. Nur auf trocknen Höhen, selten auf ebenen Sandflächen. Rispen länglich - eiförmig l, 1 — 2 " lang. Rispenäste kurz, bis an den Stamm mit Aehrchen besetzt, glatt oder schärfiich; die untersten zu 1—2. Aehrchen breit, eiförmig, meist 1 — 10-blüthig. Spelze zu- gespitzt. Horst polsterförmig, dicht und kurz, % — 3” hoch. Halme % — 1 ' hoch, am Grunde, wie auch die Triebe, von kurzen, trocknen Blattscheiden dicht und dick umkleidet. Halmblätter 1 — l" lang, viel kürzer als die Scheide. Klappen beide 3 -nervig. Untere Blatt- häutchen kurz. Trockne und kalkige Triften und Anhöhen, in Süd- und Mittel- deutschland. 2J. Mai, Juni. Hahn unten: Blatthäutchen 5. P. buibösali., Zwiebel-R. Poln.: W. cibalatä. Von Berlin südlich an vielen Orten. zwieb. verdickt, Fig. 220 Ic. ländlich. 0. P. alpina B;., Alpen -R., Adelsgras, Homeien. Poln. : JV. hornj. Rheinebene , Thüringen , Mark, - Oesterreich. schlank, dicht bescheidet. länglich oder spitz. 1 Von Nr. 5 kommt auf der norddeutschen Ebene, z. B. bei Berlin, meistens eine VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. 1 56 Rispenäste : Aehrchen : Spelzen behaart Spitze : P. bulbosa. schärflich. 4 — 1 0 - bliithig , meist lett oder grün. am Grunde, breit und kurz. V, 35. P. alpina . oft glatt. vio- 4 — 7 - bliithig , meist gelb, weiss und violett, bis an die Spitze, schmal und lang. "V, 35. Von 6. kommt in der Ebene die var. baclensis vor, welche von der eigentlichen Alpenform durch schlanken Wuchs, kurze, am Rande knor- pelige, steife, blaugrüne Blätter sich unterscheidet. Ah Triviales, Wiesengräser. Ueberall. Rispe mit langen, dünnen, rauhen, unten nackten Aesten *. Aehr- chen 2 — 5-, bisweilen 1 -bliithig. Horst locker. Triebe lang, aufrecht, oder am Grunde kurz umgebogen. Halme % — 2* 1 2/o/, hoch. Form vor, deren Aehrchen in Blätter auswachsen, s. die Abbildung bei litt, b. Bei dieser sind die Aeste lang und dünn und stehen unten meist zu 3 — 5. Auch 6. kommt bisweilen, aber viel seltener vor. 1 Bei dem Nachwuchs von 8. kommen traubige Rispen vor, deren Aeste nur 1 bis 2 Aehrchen tragen, s. in der Fig. 226 den Trieb links. Gatt. 2 Poci, Art 7 — 9. 1 57 7. P. trivialis L. 8. P. serotina Erh. Rauhes R. Spätes R. Fig. 223—225. Fig. 220 — 229. Poln.: JV. pospolita. JV. plodna. Blütliezeit : Mitte Juni bis Juli. Juli, Aug. Standort : U eberall. Etwas nasse Nicht überall. Sehr Wiesen u. Wälder. nasse Wiesen. - r fuXiit'th, 9. P. laxa Ilke. Schlaffes R. JV. plicha. Juni bis August. Wiesen des Rffesengeb. und der Sudeten. 158 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Blattscheiden : Halm ; P. trivialis. etwas zusammengedr.. locker, meist rauh. P. serotina. stiel - eng. alatt P. rund. laxa. locker. glatt. Halmknoten, Fig. 224: lang, knorpl.weiss. kurz, meist grünlich, oftm. schwarzem Strich. Blatthäutchen, Fig. 224: lang, spitz. Rispenäste unten: Rispe : Aehrchen meist: Nerven d. Spelze: eiförmig od. spitzlich. 5, sei ten 1—2. 2 — 7", ausgebreitet, selten 1 — 2. 3-blüthig, eiförmig, erhaben. Vorzügliche — 2 — 5-blüthig, länglich. schwach — - Wiesengräser. , länglich, nur 1 — 2. traubig, 1 — 2". 2 — 3-blüthig, eirund. — schwach. II, 45. IV, 47. V, 36. H, 43. IV, 49. V, 37. B. Blatthäutchen quer abgestutzt, meist sehr kurz (nur bei 10. bis- weilen m ä s s i g lang). Erdstamm mit oder ohne lange Ausläufer. Feld- und Waldgräser.. Alle 2J. Juni, Juli. 10. P. COSM- pressa L. Plnttlinlin - H. Fig. 230 — 232. 11. P. praten- sis Ii.. Wiesen -R. Fig. 233 — 34. 12. P. sudetica Ilkc., Sudeten-, Schlesisch. R. Fig. 235—36. Poln : TV. splaszczona. JV. tqkowna. TV. mdeckibh . Standort : Trockne Felder, Gemäuer. Felder , Wiesen, Wald. Laub — Selten. Halm : '% — 1 unten liegend, bis an die Rispe zweischneidig. ‘/4 — 3', aufrecht, schwach zusam- mengedrückt. 1 % — 4 ' dick, aufrecht, stark zusammen- gedrückt. Ausläufer : sehr lang. mässig lang. sehr lang u. dick. Blattscheiden : 1 — 5 lang, % — 2 breit, hach, steif, zusammenge- drückt, glatt — 1.— 9 " lang, % — 2'" breit, flach od. borsten- förmig, schlatf, schwach zusam- mengedrückt, — glatt. 2 — 5 " lang, 2 — 3 breit, sehr breit, flach, zusammen ge- drückt, aufwärts rauh. Farbe : bläulich - grün. lebhaft od. bläul. hellgrün. Rispenäste unten meist 2. meist 5. 4 — 5. Rispenäste : kurz, einseitig. langausgebreitet od. etwas nickend Aehrchen : eiförm. - länglich , 4 — 9-blüthig. eiförmig, 3 — 5- blüthig. eiförm . -länglich, 3 — 5-blüthig. Spelzen : bräunlich. grünlich. grün - violett.. , , behaart : stark — — stark. nicht. Als Futter : mässig. ii, 42. rv; 45. V,.38. sehr gut. II, 46. IV, 46. V, 32. gut. V, 33. 13. P. neinorä- lis L., Hain -11. Fig. 237 — 238. JV . ffojown. — Wälder. Ueberall. 1 — 2', fein, auf- recht, stielrund. äusserst kurz. 1 — 4 " lang, V* - 1 breit, • schmal, sehr -« schlaff, stielrund, glatt. dunkelgrün. 2 — 5. lang, nickend, eiförm.- länglich, 1 — 5-blüthig. braun- violettlich schwach, unbedeutend . II, 44. V, 48. V, 34. 10. v'ariirt an Grösse sehr nach dem Standort, zeichnet sich durch die in Kap. IV. beschriebene Stellung und Form der Blätter aus. Gatt. 2. Poo, Art 10 — 13. 159 11., das verbreitetste aller unserer Gräser, wechselt nicht nur in Höhe des Halms, sondern mehr noch in der Blattform . Im Sande sind die Blätter fein-borstenförmig und oft bis fusslang, auf lehmigem Boden flach, aber nur 1 — 2" lang, auf besserem , humosem Boden werden sie IGO VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. wenig länger, aber viel breiter. Auf solchem Boden wird die Pflanze oft seegrün, während sie in sandigen Wäldern ins Hellgrüne übergeht. 12. dürfte sich mit seinen dicken, hohen und breit-blättrigen Trie- ben zum Anbau empfehlen, da es auch ohne Schatten gut aushält. 13. bildet in der 1 — 2-blüthigen Form in unsern Laubwäldern oft den Hauptgrasbestand. Yergl. übrigens S. IS. Gatt. 2 — 3, Art 14. 161 3. Dactylis L. 1 Knaulgras. Poln. : Niestrawa. Schweizerisch: Hundsgr ., Katzengr ., Zötteligr ., Schlegelhalm. Holl.: Krop-aair; Monds- gr. Dän. : Mvas-gr. Schwed. : Exing ; Mundexing. Engl.: Cocld s -foot- gr. Franz. : Dactile. Ital. : Dattilo. Böhm. : Kluhenka. Rispe kurz , dick und breit ; Rispenäste alle nach einer Seite ge- wandt, einzeln, derb, die untern am Grunde nackt und nur an der Spitze die Aehrchen in dichten, lappigen Büscheln tragend, nur zur Blüthezeit abstehend. Klappen und Spelze zusammengedrückt- gekielt, ungleichseitig, stachelspitzig und kurz- gegrannt, auf dem Kiele steif- bewimpert; die untere fast ganz häutig mit 1, die obere mit 3, die Spelze mit 5 nach oben deutlichem Nerven. Aehrchen 2 — 7 -blüthig, zusam- mengedrückt, auf der flachen Seite (wie eine Schaufel) gekrümmt und aufwärts gebogen. Scheidenspelze zweispitzig, an den Kanten gewim- pert. Frucht frei, länglich - dreikantig. Scheinfrucht: die Spelzen mit Aehrchenstiel. Blätter im Triebe gefalzt. 14. D. gloineräta L., Gemeines K. Poln. : N. shupiona. Wiesen, Triften, Wälder. 2f Juni bis August. Horst dicht. Triebe % — 1 % ' hoch, bisweilen etwas liegend. Halm 1 % — 3' hoch, steif, glatt oder oben schärflich. Blätter l1/« — 3 breit 1 Yom griech. darrvltg, fingerförmig. Vgl. Cynodon Thtctylon. Jessen , Gräser. 1 1 162 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. länger oder kürzer, lang- zugespitzt, stark gekielt, überall schärflich. Aebrcben 2>'" lang. II, 38. IV, 26. V, 69. Gutes, hartes Gras. Eine nicht häufige Abart hat bewimperte Blattscheiden und fein behaarte Aehrchen. a2. Nervosae, Vielnervige. Untere Klappen wenigstens mit 3, obere mit 7 — 8 Nerven1. 4. Gatt. 4. Sclerochloa2 Beauv., Bartgras. Poln. : Tuianska. Rispe sehr kurz, einseitig, ährenfönnig. Rispenäste sehr kurz und dick, einzeln, in 2 nach derselben Seite gewandten Reihen ab wechselnd, 1 — 4 kaum gestielte Aehrchen tragend. Klappen sehr kurz , ungleich- seitig, die obere grösser, 7 — 8-nervig (3 — 4 Seitennerven auf der brei- tem, 3 auf der schmälern Hälfte), die untern 3-nervig; wie die Spelzen stark gekielt, pergamentartig dick, mit stark vortretenden rauhen Ner- ven. Aehrchen 3 — 6-blüthig. Spelze 5-nervig, an der Spitze breit zu- sammengedrückt und ausgerandet, mit beiderseits vorragendem, breitem, weissem, abgerundetem Hautsaume. Scheidenspelze gestutzt, an den Kanten steif bewimpert. Blumenblättchen kahl, fleischig, eiförmig, oft gezähnelt. Staubbeutel und Griffel sehr kurz. Frucht frei, länglich- eiförmig, dreikantig, deutlich geschnäbelt. Der Keim liegt in der einen Kante. Scheinfrucht: das Aehrchen (?). Blätter gefalzt. Blattscheiden halb geschlossen. 1 In diese Gruppe gehört auch Cercitöchloa unioloides Beauv. mit schlaffer, nicken- der Rispe. Dieses aus Amerika eingeführte Gras ist als einjähriges Futtergras em- pfohlen, aber wohl mit Unrecht, denn seine sehr harten, fast schilfartigen Blätter geben nur ein schlechtes, hartes Futter. Untere Klappe 3-, obere 7-nervig, wie die Spelzen scharf zusammengedrückt, grün und spitz. Aehrchen vielblüthig , sehr platt. Das im Vaterlande ausdauernde Gras treibt bei uns, zeitig gesäet , einen dichten Stock, mit 1 — 2 ' hohen, unten lang und dicht beblätterten Halmen, welche im ersten -Jahre blühen und Frucht bringen, stirbt beim ersten Froste aber ab. Die Pflanze ist als Festuca von Willd. und als Bromus von Kunth. beschrieben. Ausserdem sind die in Nord- und Süd- amerika, sowie am Cap gefundenen Formen als: Bromus JVilldenown Lk. , Ccrato- cliloa pendula Schrad., Fromus Schraden Kunth. , Cerat. Haenkeanü und secunda Presl., Brom. Haenkeana und Preslei Kth. , Cerat . australis Sprengel, und Cerat. exaltata , aufgeführt worden. 2 Von oxhrjoog, hart und /löa, Gra-;. Von Beauv. neu gebildet. Gatt. 4 — 5, Art 15. 163 15. S. chira lleauv., Kleines H. Pobi. : T. twrdä. Rheingebiet, Unterharz, Thüringen, Süd- und Mitteldeutschland. Trockne Triften und Wegränder. 0 Mai, Juni. Kleine, seegrüne, niederliegende Stöcke. Halm 1 — 6 " lang, halb- liegend, zusammengedrückt, bis an die Bliithen mit Scheiden bedeckt. Blätter % — 2 " lang, massig breit. Rispe oft sehr kurz , bisweilen nur aus 1 — 3 Aehrcben bestehend. b. Ter etiusculae , Rundrückige. Spelzen und meist auch die Klappen auf dem Rücken rundlich gewölbt , an der Spitze bisweilen etwas zusammengedrückt. Aehrchen daher rnässig von den Seiten zu- sammengedrückt. 5 — 10. Gattung. b1. Paucinerviae, Wenignervige. Klappen 1 — 3-nervig , ausnahmsweise einmal die eine grössere am Grunde kurz 5-nervig. 5—8. Gatt. 5. Molniia1 Schrank, Schindermann2. (Besengras, Riedbesengras, Pfaffengras.) Poln. : Trzp.Uica. Holl. : Blaauw havergr. Dän. : Blaaetoppet-gr. Schwed. : Blätätel, Bläslok. Norw.: Blaaebunke, Ledelös. Engl Purple melic-gr. Franz.: Melique bleue; canfe; granne sans noeuds. Böhm.: Bezkolenec. Fig. 241. Rispe aufrecht, schwarzblau, im Schatten bleich, bald schmal, bald ausgebreitet. Aeste lang, unten bald zu 2 — 3, bald sehr zahlreich. Klap- pen violett mit grünen Nerven, dünnhäutig, ei- förmig-zugespitzt oder stumpflich, halb so lang als das untere Blüthchen, die untere kleiner. Aehrchen 2 — 5-blüthig, lang zugespitzt, etwas zusammengedrückt. Spelze 5-nervig, derb, ei- förmig - länglich , zuge- spitzt. Scheidenspelze am Grunde bauchig, an der Spitze über die Spelze hinausragend und ab- stehend. Scheinfrucht: das Molinia caerulea. Fig. 242. 1 Molina, ein Spanier, schrieb 1782 eine an neuen Beobachtungen sehr reiche Naturgeschichte von Chili. 2 Dieser in Mecklenburg volksthümliche Name ist bezeichnend genug für die 11* 164 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. lautlichen. Frucht frei, länglich- eiförmig, rundlich mit schwacher Furche. Blätter gerollt. 16. M. coerülea Mönch., Blauer Sch. Poln.: T. btqkitna. Sumpfige und moorige Plätze in Feld und Wald. 2J. Juli, Aug. Horst dicht, niedrig, starr. Halme auf verschiedenen Standorten sehr verschieden hoch, 2 — 8', steif aufrecht, nur am Grunde mit 1 — 2 dicht bescheideten Knoten, darüber nackt, darunter meist zwiebelig ver- dickt. Blätter lang und schmal, 2 — 5'" breit, straff, lang zugespitzt, stechend, am Rande scharf, oft eingerollt. Rispe ebenso verschieden, 2 — S" lang, schmal oder breit. Im Waldschatten bleich -grün, violett - berandet, sonst blauschwarz mit grünem Rückenstreifen der Klappen und Spelzen. II, 5. IV, 13. V, 45. Hie steifen, harten Hahne zu Besen , Pfeifenreinigern u. dgl. ver- wendet. Als Futter unbrauchbar, ja schädlich, s. oben. 6. Glyceria* 1 Brown, Schwaden2. Poln. : Manna. Holl.: Vlotgr. ; vlottende dravik. Dän.: Manna-gr. Sclrvved. : Vatten- Gröe. Norw. : Gaasgr. ; Andgr. Engl.: Flöte fescuegr. Franz.: Fetuque ßottante. Ital. : Festuca fiuttuante. Esthn. : Partsi-hein. Böhm. : Odemska ; Beloliribek. Rispe sehr verschieden , bei den meisten Arten ausgebreitet, mit vielen dünnen Aesten, bei 18 und 22 mit kurzen, wenig verzweigten, ja selbst ganz zweiglosen, steifen Aesten. Klappen 1- oder 3-nervig, kurz, sehr ungleich, viel kürzer als das unterste Blüthchen. Aehrchen 2 — 1 1-blüthig, nur die 2-blüthigen ohne unfruchtbare Blüthchen in der Spitze, wenig zusammengedrückt. Spelzen 3 — 7 - nervig, an der Spitze breit- dünnhäutig, stumpf oder mit mehreren dünnhäutigen Zähnchen. Scheidenspelze meist ziemlich lang, am Rande gewimpert. Frucht frei, bei 1 7 und 1 8 sehr leicht ausfallend , länglich mit flacher Längsfurche, bei 19 von den Seiten zusammengedrückt. Scheinfrucht: bei 19 meist die 2, bei den andern die einzelnen Blüthchen. Blätter gefalzt. Wasser- und Strandgräser. — Bei Linne gehörten die Arten theils zu Poa, theils zu Festuca . schädlichen Eigenschaften des Grases , daher ich denselben lieber aufnehme, als die vieldeutigen andern. 1 Aus dem griech. ylvxegog = süss, gebildet. 2 Alle Volksnamen beziehen sich eigentlich nur auf Nr. IS. Gatt. 5 —0, Art 16—20. 165 Poln. : Blüthezeit : Standort : Horst : Halme : U nter e Risp enäste Blätter : Blatthäutchen Aehrchen : Spelze : ,, an d. Spitze 17. U. spectä- bilis M. K., Miliz- S. Kg. 243 — 14. M. okazala. % Juli bis Aug. 18. 4*. fl ui (ans R. Br., Manna - S. Big. 215 — 40. M. jadalna. 2J. Mitte Juni bis Aug. 19. Cn.aqiiatiea Presl., Quell -S. Kg. 217 — 48. M . wo dna. 2J. Mitte Juni bis Juli. Nasse, nicht moorige Stellen, in Quellen u. Gräben fehlend. Lange Ausläufer. 4 — 8 ' lang, 4 — 8 dick, zweischneidig, steif aufrecht. zahlreich, dünn, weit ver- zweigt. 1 2 ' lang, % " breit, mit Granne. 4 — 9 - blüthig. % 3 1 — 3 lang, dick, stielrund, 20. 4*. distans Whb., Salz- S. Big. 249. M. rozfoiysta. 2^. Juni bis Sept. Salzboden mit 21, 22. niedrig, dicht. — 1 *4', dünn und fein. schief aufstei- gend. 1 — 2, steif, mit wenig Aehrchen. % — Vs ' lang, V4 ' ' breit. länglich. 7 — h 2-blüthig, lineal, stielrund. gestreift. zusammen- gedrückt. derb 7-nervig. gezähnelt oder ganz. II, 2. IV, 23. V, 21. II* 3. IV, 24. V, 20. liegend, oft wur- zelnd. aufrecht, dicht. 5—10. | 2 — 5, mit vielen Aehrchen, dünn. I 1 — 2 lang, 1 — 2 breit. kurz. 1 — 2-, selten 5 -blüthig. stielrund. derb 3-nervig. gekerbt. II, 52. IV, 25. V, 13. lang, spitz. 2 — 7-blüthig, etwas zusammen- gedrückt, schwach 5-nerv. ganz. II, 51. IV, 42. Vorzügliche Weide- und Buttergräser. 17. Eines der grössten deutschen Gräser. Poa aquatica L. Glyc. aquat . Wahlbg. 18. Die nackte Frucht bildet den, der Hirse in Geschmack und Gebrauch ähn- lichen Frank für ter Schwaden. Es wer- den nemlich die bespelzten oder frei ausfal- lenden Früchte in den Oder- und Weichsel- niederungen frühmorgens im Thau durch Anschlägen mit einem untergehaltenen Fig. 243. Glyceria spectabilis. Fig. 244. 166 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Siebe gesammelt und dann getrocknet. Die Spelzen löst man durch Schlagen mit einem hölzernen Hammer auf Strohunterlage ab, und reinigt dann das Korn. 19. Von dieser vielgestaltigen Art kann man folgende Abarten unterscheiden: a) plicata, Gefalteter Manna-Sch. Diese grös- sere Form ist mit Unrecht als besondere Art G. plicata Fr. beschrie- ben. Die wiederholte Faltung der Blätter, wonach sie benannt ist, be- ruht auf der grossen Breite der Blätter und kommt, wie S. 70, §. 43 am Ende erwähnt ist, bei breitblättrigen Formen vieler Arten mit gefalzten Blättern vor. Ihre Spelzen sind an der abgerundeten Spitze eingekerbt- gezähnelt ; die Aeste stehen unten zu 3 — 5 ; die Aehrchen sind dicht- Gatt. 0 — 7, Art 21 — 22. 167 blüthiger. — b) lolicicea , Lolchartiger Manna- Schw. , eine armblüthige Form. Hier sind die Aeste verkürzt, so dass die Aehrchen einzeln und fast ungestielt wie bei Lolium stehen. Es ist Gl. loliac e a Goclron, der aber wohl ähnliche Formen anderer Gräser damit ver- wechselt. Vgl. 36. Festuca pratensis. 20. Am Seestrande kommen ausser dieser Art noch folgende vor, welche aber nicht wie jene an den Salinen und Salzwiesen im Binnen- lande getroffen werden : Fig. 250. Glyc. maritima. 21. Gl. maritima M. K., Seestrand - Sch. An der Nord- und Ostsee. 2j. August. Rispenäste aufrecht, auch nach der Blüthe, während sie dann bei 20 meist gerade herabhängen. Horste sehr gross, mit langen, kriechenden Ausläufern. Blatthäutchen kurz, eiförmig - spitz. Aehrchen länger und grösser, s. Fig. 250. Klappen und Spelzen breiter, Rispenäste unten öfter zu 2. Bei uns scheinen nicht mehr als diese 2 Arten vorzu- kommen. Die Gl. confer ta Fr. ist wohl nur eine Form von Kr. 20. 22. Gl. procümbens Sin., Liegender Scli. Bei Warnemünde, wohl mit Ballast aus West-Europa eingeschleppt. 0 Juli. Seegrün, mit niederliegenden 6 — 8" langen Halmen. Rispe 1 — 2" lang, einseitswendig mit dicken, i/f langen, unten zu 2 — 3 stehenden Aesten, welche dicht und bis auf den Grund mit Aehrchen besetzt sind. Klappen derb, stumpf, die eine grössere mit 3 derben Nerven. Aehr- chen 3 — 5-blüthig. Spelze mit 5 starken Nerven, stumpflich. 7. Cynosürus1 L., Kammgras. Poln. : Grzebienica. Schweiz.: Herdgras. Holl.: Hondstaartgr.; Kamgr. Dän.: Hane- kamsgraes. Schwed .: Kam-exing. Engl. : Dog’ stail-gr . ; Coxcombgr. Franz.: Cretelle. Ital. : Cinosuro. Böhm. : Pohanka. Rispe schmal - ährenförmig. Aeste einzeln , sehr kurz , alle nach einer Seite gewendet, mit 2 — 5 Aehrchen dicht besetzt. Unter jedem fruchtbaren Aehrchen ein unfruchtbares, welches ein flaches, ellipti- sches, beiderseits tief rinnenförmig - eingeschnittenes Deckblatt bildet, und das fruchtbare Aehrchen von unten ganz verdeckt, in Fig. 251 b herabgeschlagen. Klappen kaum kürzer als die Spelzen, zusainmen- 1 Vom griech. y.vrog- ovgd, des Hundes Schwanz, hat Linne den Namen gebildet. 168 YI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. gedrückt, lanzettlich- zugespitzt, die untere kürzer. Aehrchen 3- bis 5-blüthig. Spelze auf dem Rücken gewölbt, lanzettlich, kurz oder gar nicht begrannt. Frucht länglich, dick, mit flacher Längsfurche. Schein- frucht: das Blüthchen. Blätter gefalzt. Fig. 251. Cynosurus cristatus. Fig. 252. b das Deckblatt herabgezogen. 23. C. cristatus L. Gemeines K. Poln. : G. grzebieniasta. Trockne und halbnasse Wiesen und Triften. 2J. Mitte Juni bis Mitte Juli. Horst kurz, klein. Halm 1 — 2', aufrecht, gestreift, glatt, nur unten bescheidet. Blätter kurz, schmal-lineal, glatt, selten mit einzel- nen Haaren. Blatthäutchen kurz. II, 15. IV, 4 4. V, 68. Mässiges Weidegras. 8. Festüca 1 Jessen, Schwingel. Poln.: Kostrzewa. Holl,: Dravik. Schwed.: Svingel. Engl.: Fescue. Franz.: Fetuque. Ital.: Festuca. Böhm.: Mrwkci. Rispe mit langen oder kurzen Aesten, bisweilen fast ährenförmig. Aeste bald sehr lang und dünn, bald kurz und steif, bisweilen unmerk - lieh kurz mit nur einem Aehrchen. Klappen stumpf oder kurz- zuge- spitzt, bauchig oder schwach gekielt, die untere meist kleiner, bisweilen fehlend, die obere grösser, beide 1 — 3 -nervig. Aehrchen eiförmig oder länglich, bisweilen, und zwar besonders nach der Blüthe, gegen die Spitze fächerförmig - breiter, stets vielblüthig. Spelze zugespitzt oder begrannt, lanzettlich, bauchig gewölbt. Scheidenspelze mit feinem oder derbem Haaren, an den Kanten gewimpert. Staubfäden in einigen Arten zu 1 — 2. Griffel an oder etwas unter der Spitze eingefügt. Frucht 1 Altlateinisch, bedeutete den Halm, besonders den Grashalm und ausserdem ein Unkraut - Gras. Gatt. 7 — 8, Art 23. 169 an der Spitze kahl oder behaart, den Spelzen anhängend, länglich, rinnenförmig. Blätter im Triebe gefalzt und gerollt, s. S. 71. lieber das Verhältnis der Gattung zu 9. Bromus , wie es hier und wie es bei andern Schriftstellern aufgefasst ist, vergleiche die Bemer- kung bei Bromus. A. Annuae, Einjährige Schwingel. Stock sehr klein, mit wenigen aufrechten Halmen. Wurzelblätter zur Blüthezeit meist vertrocknet 1 oder fehlend. Blatthäutchen kurz ab- gestutzt oder kurz-zweiöhrig. Spelze schmal in eine mindestens eben so lange Granne allmählich zugespitzt. Aehrchen von unten nach oben keil- oder fächerförmig auseinanderspreizend. Klappen sehr schmal und spitz, die grössere 1 — 3-, die kleinere 1 - nervig, viel kleiner, bis- weilen fehlend. Scheidenspelze an den Bändern steif - k a m m - förmig g e w i m p e r t. I. Vulpia2, Scliweifsclrwingel. Bispenäste kurz und steif, meistens einzeln, mit nur einem Aehr- chen, nur die untern zu 1 — 2 und mit mehreren Aehrchen. Aehrchen- stielchen zusammengedrückt-zweischneidig, nach oben fast so breit wie die Klappen. Bispen einseitswendig, kurz. Granne länger als die Spelze. 1 Staubfaden. Blätter im Triebe gefalzt, meist zusammengefal- tet- borstlich. 1 Im westlichen Norddeutschlancl , bei Eupen, Cornelimünster , Aachen und Jena hat man bisweilen an trocknen Orten , Weinbergen u. dgl. ein, wie es scheint, mit französischer Saat eingeschlepptes Gras Fes tu ca rigid a Roth, Scleropoa Gri- seh. gefunden, welches einjährig, aber ein längliches Blatthäutchen und sehr schmale, nach oben nicht breitere Aehrchen besitzt und nicht begrannt ist. Halme 2 — 8 " hoch, llispe schmal mit kurzen, dicken Aestchen. Klappen stumpf, schwach-gekielt. Aehr- chen 1 — 1 V2 lang, fadenförmig dünn, mit 5 — 11 sehr entfernt stehenden, stumpfen Blüthchen. Blätter schmal, lineal, später fadenförmig- zusammengerollt. Bei dieser Art scheint die Stellung der Aehrchen, ebenso wie bei 13. Nardurus , quer gegen die Achse zu sein. Bestätigt sich dieses, so würde sie mit den verwandten ausserdeutschen Arten in die Nähe dieser Gattung zu bringen sein. 2 Diese Gruppe ist oft als eigene Gattung beschrieben worden, doch sind die Cha- raktere trotz des eigenthümlichen Habitus zu unsicher. Ihr steht namentlich unter den Ausdauernden die Gruppe der Schafschwingel 28 — 30 sehr nahe und zeigt bei der Fruchtreife etwas spreizende Aehrchen, Eig. 260. Der reichblättrige Horst, die weich- behaarte Scheidenspelze, die bauchige, plötzlich in eine Granne zugespitzte Form der Spelze und die breiteren und kürzeren Klappen unterscheiden letztere leicht. 170 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Poln. : Standort : Blüthezeit : Bispe : A ehr eben : Granne : Untere Aeste : Blattscheiden : den Halm: 24. F. myiirus L., Mäuse- schwanz - Schw. K. mysiwrek. 25. F. hromoides L., Trespen - Schw. K. wyezyniek. Auf Sandboden, hie und da, nicht häufig. 0 Mai und Juni. —10" läng, meist etwas hängend. 5 — 7 lang, 3 — 6-blüthig. meist 3-mal : mit vielen : länger : halb : 4 — o länger als die Spelze: Aehrchen : als ihr Blatt : bedeckend : lang, 5 — 8-blüthig. meist 2 -mal mit 2-^-4 kürzer bis zur Bispe Beide Arten sehr ähnlich, doch nach guten Beobachtungen stets verschieden. Die in Norddeutschland seltenere 25 bleibt nach Reichen- bach untbSonder lange grün, während 24 rasch gelblich wird. Viele Schriftsteller beschränken den Namen F. myurus L. auf eine in Eng- land und Südwesteuropa vorkommende Form, deren untere Klappe ein Drittel der obern erreicht und deren Spelze nicht bewimpert ist, und be- zeichnen unsere Form als eigne Art F. pseudo -myürus Soyer-Wille- met. Indess lassen neuere Beobachtungen diese Unterschiede nicht als stichhaltig erscheinen. Auch F. hromoides L. hat man lange auf kleinere Formen beschränkt und die deutsche Pflanze mit Unrecht als F. sciuroidesRoth bezeichnet, wie denn Godron alle vier Formen als Arten aufführt. II. Steriles, Taube Schwingel. Rispenäste unten zu 2 — 7, lang und geschlängelt oder hängend. Aehrchenstiele dünn und lang. Blätter schmal oder breit, in Triebe gerollt. Spelze 7 -nervig, oben in zwei feine Hautzipfel aus- laufend. Wimpern der Scheidenspelze lang, steif, entferntstehend. Griffel seitlich unter der Spitze eingeführt. Blätter im Triebe gerollt. Bromus- Arten bei Linne und Pariatore. Schedonörus- Arten bei Fries. Schfr. % Fig. 253. Festuca sterilis. Gatt. 8. Festuca, Art 24—27. 171 Poln. : Standort : Blüthezeit : Aehrchen : Granne : Rispe : Untere Aeste : Halm : 26. F. sterilis Jess., Tauber Sch. Fig. 253. K. 'plonna. 27. F. tectörum Jess., Dach - Sch. Fig. 254—55. K. dachowa. An trocknen Orten, auf Triften, Hügeln und Gemäuer. 0 Juni und Juli. 1 — 1 % ", mit Granne 2 — S meistens kahl und grün. stets länger : als die Spelze 4 — 8 ", locker, allseitig über- hängend. an der Spitze mit 1 — -3 Aehrchen, rückwärts sehr scharf. % — 1 oben stets kahl. V, 88. % — % ", mit Granne 1 — 1 V4 ", meistens behaart und violett. kaum länger 2 — 4", aufrecht, dann nach einer Seite überhängend. mit 5 — 15 Aehrchen, kurz - weichhaarig. 1 — 2', oben meist weich behaart. Y, 85. Nutzlos, bisweilen als Unkraut lästig. B. Perennes, Ausdauernde Schwingel. Ein Erdstamm mit Horsten oder Ausläufern. Granne entweder fehlend oder dünn, geschlängelt (bei Nr. 34) und sehr lang, oder steif und dann kürzer als die Spelze. Nr. 28 — 39. B1. Setiföliae, Borstenblättrige. Wurzelblätter l/A — 1 breit, hart, borstenförmig oder sehr schmal lineal1 und dick. Hahnblätter dünner, aber wenig breiter. Blätter im Triebe gefalzt, Nr. 28 — 31. III. Ovinae, Schafschwingel. Blatthäutchen mit abgerundeten, aufstehenden Oehrchen, Fig. 259. Halmblätter dünner, zusammengerollt, oder etwas breiter als die Wurzelblätter. Halm dünn, % — T dick, % — 3' hoch. Rispe kurz; ihre Aeste steif, am Grunde nackt, zur Blüthezeit wagerecht, sonst aufrecht- einseits wendig, unten meist nur 1 — 2. Granne kaum so lang als die Spelze, oft kaum merklich. Blätter im Triebe gefalzt. 1 In einigen Formen von Nr. 36 und 38 aus der folgenden Abtheilung kommen zwar auch recht schmale Blätter vor, indess sind die Halmblätter dann breit und die Wurzelblätter nicht verdickt. 172 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. I I 28. F. ovina L., Echter Schafseh. Fig. *260. 29. F. heteropliylla Fam., Wechsel- blättr. Schafsch. 30. F. rubra L., Rother, Kriechen- der Schafsch. Poln. : Standort : Blüthezeit: Horst : Wurzelblätter jung zusammengefalzt jung u. alt zusammen- ,, auf d. Kiele: Halmblätter : Weidegräser : K. oivcza. K. roznolistna. K. czericona. Alle auf sandigen und trocknen Feldern und an Waldrändern, 2S bis auf den unfruchtbarsten Sandboden, 30 andererseits auf halb- trockne, besonders auch moorige und salzige Wiesen hinabgehend, 29 auf schattigem Sandboden, nicht überall. 2f Mai bis — dicht büschelig, ohne Ausläufer. Juni. locker, viele Ausläufer. und von der Seite platt zusammengedrückt, später tief-rinnig, ‘/o bis s/4 breit , meist 5-nervig , sehr scharf. Fig. 256. rundlich dick, borstenartig- schmal . II, 24. IV, 34. V, 70. gering. gefalzt, mit verdickten Bändern , dreikantig, oben gewölbt , ‘4 " breit, 3 - nervig , glatt. Fig. 25S. scharf - kantig. 1 — 2 breit, flach. II, 25. IV, 34. V, 72. sehr — jung zusammengefalzt und von der Seite zu- sammengedrückt, spä- ter flach-rinnig, % bis 1 % breit , meist 7 -nervig, scharf. Fig. 261. rundlich, dünn, flach oder borstenartig. H, 23. IV, 34. V, 71. — gut. 28 — 30 sind überaus ähnlich und werden vielfach verwechselt. Sie sind früher in viele Arten getheilt worden , welche aber alle un- Gatt. 8. Festuca, Art 28 — 31. 173 haltbar sind. Die oben angegebenen Unterschiede der Wurzelblätter sind hier zum ersten Male beschrieben, hoffentlich werden sie sich auch an den abweichenden Formen anderer Gegenden bestätigen. 28 und 29 kommen sich, wenn man von der Horstbildung absieht, in der Form sehr nahe und variiren sehr, insbesondere findet sich 28 in sehr ver- schiedener Grösse, und bald mit fast einfacher, traubiger, bald mit aus gebreiteter Rispe vor. Die grossem Formen sind als F. duriüs- cula L ., F. gl au ca L am. beschrieben worden. Bei der Reife spielen die Spelzen und Hahne in’s Gelbröthliche , ebenso die von 30, welche aber meist etwas röthlich - violett sind. Dunkelviolett sind die von 29, deren Rispe auf stets hohem, weit aus dem Horste hervor- ragendem Halme länger und mehr überhängend ist, als die der beiden andern, auch sind die Blätter, obschon die feinsten , doch die längsten und oft sehr lang. Diese Art wird neuerdings als Einfassung um Garten- beete benutzt. Mehr oder weniger behaart kommen alle Arten vor. Auffallend ist von 30 die kurz - behaarte Form F. dum et ö r um L. und die dicht-graubehaarte, kräftige Dünenform, welche als eigne Art F. arenäria Osbeck beschrieben ist. 1Y. Alpinae, Alpen - Schwingel. Nur im Biesengebirge. Blatthäutchen länglich, abgestutzt oder spitzlich, ohne Oehr- chen. Blätter am Grunde knorpelig - verdickt (s. Nr. 98), im Triebe gefälzt. 31. F. varia Haenke. Hunter Sch. Schneegrube. Mährisches Gesenke. Babia Gora. 2J. Juli und August. Horst dicht, Wurzelblätter % — ?/4 breit, starr, % — 1 ' lang. Halmblätter dünner, kürzer. Halm 1 — l1//. Rispe 1 — 1 % " ; ihre Aeste dünn, kurz, zu 1 — 2. Aehrchen 5 — 8-blüthig, violett und bunt, glänzend. Spelzen zugespitzt, selten kurz begrannt. B2. Planifoliae , Flachblättrige. Blätter flach, Halmblätter breit. Wurzelblätter bisweilen schmäler, zusannnengefalzt (Nr. 38), sehr breit. Blätter im Triebe ausser Nr. 38 gerollt. Nr. 32 — 39. Y. Nemoräles, Hainschwangel. In schattigen Laubwäldern. Aehrchen ganz grannenlos, Fig. 2635, sehr klein, 2 — 3'" lang, Scheidenspelze, Fig. 263c, so lang als die Spelze, nach innen vor 174 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. tretend und rinnig. Griffel etwas unter- halb der Spitze des Fruchtknotens einge- fügt. Rispenäste unten zu 2 — 4 , sehr dünn, weit verzweigt. Blatthäutchen etwa so lang als der Hahn breit, , stumpf oder spitzlich, nicht zweijährig. Blätter 3 — 6 "' breit, hart, am Rande scharf. Halm 3- — 4' hoch, rund, glatt, aufrecht. Blätter 3 — 6"' breit, lang zugespitzt , oben bläulich , un- ten hellgrün. Blätter im Triebe gefalzt. Poln. : Standort : Blüthezezeit: 32. F. silvätica Vill., 33. F. Drymeja M. K., Wald -Sch. Forst- Sch. K. lesna. Auf waldbedeckten Bergen u. Hügeln mit gutem Boden. Hie und da in Deutschland. | Nur um Wien. 2J. Juni und Juli. Untere Blattscheiden : blattlos. Ausläufer : nackt. Spelzen : scharf, am Grunde 5-, an der Spitze 3-nervig. mit % — 4" langen Blättern, dicht braun -beschuppt. kahl, bis zur Spitze erhaben, 5-nervig. VI. Schedonöri, Grossbliitliige Schwingel. Auf Wiesen, Triften, Höhen und Waldlichtungen. Aehrchen gross, 5 — 16"', begrannt oder unbegrannt. Blatt- häutchen kurz, ohne Oehrchen, abgestutzt oder spitzlich. Via. Aristösae , Langb egr annte. Granne 2 — 3 mal länger als die Spelze. Rispenäste sehr lang, herabhängend. 34. F. gigäntea Vill., Riesen -Sch. Fig. 264 — 265. Poln. : K. olbrzymia. In den Waldlichtungen und Gebüschen der Ebenen überall , seltener in Bergwäldern. %. Juni bis August. Horst locker, klein. Halme 2 — 5 ', aufrecht , glatt. Blätter breit, lang, sehr schmal zugespitzt, herabhängend, am Rande und oft auch an Gatt. 8. Festuca, Art 32 — 36. 175 den Flächen scharf, am Grunde mit zwei langen Zähnen. Rispe % — 1 ästig. Aehrchen mit den Grannen 1 — 1%", ohne dieselbe 5 — 6'" lang, 4 — 8 - blüthig. Klappen und Spelzen grün mit breitem Hautsaume. IV, 9. V, 80. Für das Vieh zu hart. VI 5. Pr atenses, Wiesen- Schwingel. Aehrchen entweder stumpf oder mit kurzer, grannenförmiger Spitze, länglich- eiförmig, 5 — 6’" lang, dunkelgrün mit breitem Haut- rand. Rispenäste steif, aufrecht, zur Blüthezeit abstehend, die untern meist zu zweien von ungleicher Länge, bisweilen einzeln, selten zu dreien, indem daneben noch ein ganz kurzer steht, der nur 1 Aehrchen trägt. Blattscheiden geschlitzt. Blatthäutchen ein schmaler, oft grün- lich-brauner Rand. Blattgrund den Stengel umfassend, meist etwas schief, oft mit querstehenden Zähnen. 35. F. arundinäcea Schieb., Rohr - Sch. 36. F. pratensis Huds., Wiesen - Sch. Poln. : Fig. 266 — 67. K. trzcinoiva. Staitdort : Blüthezeit : Horst : Rispenäste : An Grabenrändern und Ufern, nicht überall. 2J. Juni bis August. 1 — 1 1/2/ hoch , sehr dicht und hoch. stets locker ausgebreitet, mit 5 — 15 Aehrchen. ,, unt. zul,od.| zu 2 u. dann J Klappen : beide mit vielen Aehrchen. zugespitzt, Fig. 2666. Fig. 268 — 269. K. ivysoka. Auf nassen und halbtrocknen, lehmigen und humosen Wiesen. 2J. Juni bis August, locker, niedrig. ausser der Blüthezeit aufrecht, mit 1 — 5 Aehrchen. der eine mit nur 1 — 2 Aehrchen. abgerundet, Fig. 26S6. 176 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Aehrchen : Blätter : F. arundindcea. länglich- eiförmig, 4 — 7-blüthig. 4 — 6 lang, meist violett. 6 — 8 breit, 1 — 1 % ' lang. F. pratensis. lineal - länglich,- 5 — 1 0 - blüthig. 6 — 7"' lang, meist grünlich. 2 — 4 breit, 3/4 — 1 ' lang, n, 39. IV, 11. V, 43. II, 40. IV, 10. V, 42. Vorzügliche Wiesengräser. Obschon Wuchs und Grösse beider Arten, wie in Kap. II und IV angegeben, sehr verschieden ist, so sind sie doch nicht leicht durch be- stimmte Merkmale zu unterscheiden. Linne vermischte sie unter dem Namen F. elätior , unter dem man in neuerer Zeit pratensis oft beschrie- ben findet, der aber verworfen werden muss. Diese letztere Art kommt Gatt. 8. Festuca, Art 35 — 39. 177 auf dürrem Boden mit sehr schmalen Blättern vor, so dass sie selbst der F. rubra einigermassen ähnlich sieht. An solchen Stellen wird die Rispe einfacher, oft ährenförmig, indem die Aehrchen einzeln auf sehr kurzen Stielen der Achse ansitzen, diese Form ist als eigne Art F. lo- liäcea Hudson, Lölium festucäceum Link, Brachxypodium loliäceum Fries beschrieben worden. Da ihre untern Aehrchen nur l — 2 lange, die obern oft fast unmerkliche Stielchen haben und ausserdem Formen Vorkommen, bei welchen die innere Klappe fehlt, während die äussere statt 3 Nerven 5 — 7 erhalten hat, so ist die An- nahme, dass hier Bastardformen von F. pratensis und Lölium perenne vorliegen, wohl nicht ungerechtfertigt, zumal da nach A. Braun’s Be- obachtungen diese Formen meistens unfruchtbar sind, und meist nur in Gesellschaft jener beiden Arten Vorkommen. In bessern Gartenboden gepflanzt erhalten dieselben 1 leicht neben den stiellosen Aehrchen einen oder den andern Ast. VIc. C o llin ae , Höhen sch wingel. Aehrchen meist lang begrannt, 8 — 16”' lang, lineal - länglich, meist lang begrannt, selten ohne Grannen. Die unbegrannte Form ist durch geschlossene Blattscheiden , meist dünne, unten meist zu mehr als zwei stehende Aeste von voriger Gruppe unterschieden. Poln. : Standort : Blüthezeit : Horst : Rispenäste : ,, unten zu : Aehrchen : Spelzen : Blattscheiden : ,, die untern: Blätter : 37. F. äspera M. K., Scharfer Sch. Fig. 270 — 271. K. szorstka. Laubwälder und Ge- büsche, nicht überall. 2J. Juni bis Juli. sehr klein lang, herabhängend. 1 — 2. 10 — 1 2 " , 7— 9-blüth mässiglang-begrannt. geschlitzt, steif - behaart. gerollt. IV, 5. V, 81. 38. F. erecta Wallr., Steifer Sch. Fig. 272 — 274. K. prosta. 39. F. inermis De Fand., Wehrloser Sch. Fig. 274 — 275. K. bezbronna. Trockne, sandige Triften. 2f Mai bis Juni. und 8—16 21 Juni bis Juli. locker. — 6. — 1 0 - blüthig. j begrannt od. unbegr. geschlossen. steif-behaart od. kahl, gefalzt. IV, 27. V, 82. kahl, gerollt. IV, 21. 1 Nach Mittheilung und Exemplaren , welche ich Herrn Professor A. Braun’s Güte verdanke. Jessen, Gräser. 12 178 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Gatt. 9, Bromus. 179 b2. Nervösae, Yielnervigo. Klappen beide oder die grössere mit 7 und mehr, die kleinere mit 3 — 3 Nerven. 9-10. Gatt. . 0. Bromus1 Fries. Trespe. Poln. : Stoklosa. Schweiz.: Ttcalch ; Turt. Holl.: Zwenkgr. Dän. : Hejre; Hegre. Schwed. : Löstet. Engl.: Bromegr.; (Drank). Franz.: Brome ou droue; (fetu). Ital. : Brotno. Esthn. : Lusted; Lustja rolilii. Kuss. : Kosterj. Rispenäste lang, dünn, einfach oder etwas verästelt. Klap- pengewölbt, stumpf zugespitzt, breit, die untere 3 — 5-, die oberen 5 — 9 -nervig. Aehrchen 6 — 15-blüthig, eiförmig oder lanzettlich. Spelze bauchig, nach oben flacher, 5 — 9 -nervig, mit zwei häutigen Spitzen, unter denen die, nur bei 40. bisweilen fehlende, dünne, meist schlänglich -gebogene Granne entspringt. Scbeidenspelze dünn, mit stuinpflicher Spitze, an den Rändern mit steifen, weissen Wim- perhaaren. Griffel auf der äussern Seite unter der behaarten Spitze stehend. Frucht angewachsen, flach 'rinnenförmig, länglich, an der Spitze bärtig. Scheinfrucht : das Blüthchen. Blätter im Triebe gerollt. Blattscheiden bis über die Mitte oder ganz geschlossen. Alle Arten einjährig, mit kleinem Stock und 2 — 4' hohen Hal- men; auf trocknen Feldern kleiner, und daselbst besonders 43 oft nur einige Zoll hoch, mit einigen oder gar nur einem einzigen Aehrchen. Linne begriff unter Bromus alle Gräser mit vielblüthigen Aehrchen, deren Spelzen eine unter der Spitze entspringende Granne besitzen, d. h. ausser den jetzt zu Brachypödium und andern Gattungen ge- brachten Arten einen Theil von dem, was ich Festüca genannt habe, nemlich die 2. Rotte Steriles und manche der 6. Rotte S chedonöri. Später hob man die entfernt-kammförmig-stehenden, steifen Wimpern der Scheidenspelze als Charakter von Bromus für dieselben Arten her- vor. Indess dieser Charakter ist höchst unbestimmt, wie denn z. B. bei Festüca die 1. Rotte Vülpia im Verhältnisse zu ihrer geringen Grösse kaum kürzere Wimpern hat, als die 2. Rotte. Endlich glaubte man in der seitlichen Einfügung der Griffel unter der Spitze des Fruchtknotens ein sicheres Merkmal für Bromus gefunden zu haben. Nach diesem blieben ausser jener 2. Rotte auch noch die drei letzten Arten von Festüca , Nr. 37 — 39, bei Bromus. Indess ist dieser Charakter nicht 1 Griech. ßgoyog, ßo^pog, ßgco/uog, Name des Hafers, worüber die Bemerkung zu Gatt. 26. Avena zu vergleichen. Ist seit dem Mittelalter für diese Ackerunkräuter im Gebrauch. — Trespe, früher auch Trebs und DrefFs, ist vielleicht mit Träber verwandt. 12* 180 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. nur wegen cler Kap. I, §.15 geschilderten ungleichseitigen Entwicklung des Fruchtknotens der Gräser überhaupt, sondern ganz besonders des- halb nicht haltbar , weil die Stellung der Griffel bei Festuca silvätica 1 den Uebergang von einer Gattung zur andern macht. Aus diesem Grunde habe ich alle eben genannten Arten zu der Gattung Festuca gebracht. Diese wird dadurch freilich sehr umfangreich, aber bei der nahen Verwandtschaft der Arten bietet die Abscheidung einer einzelnen Gruppe eben solche Schwierigkeiten, wie die Auflösung der ganzen Gattung in mehrere. Die hier nun als Bromus aufgeführten Arten be- zeichnete Par lato r e als S errafälcus und liess den übrigen Arten den Namen Bromus. Fries dagegen bezeichnete die letztem, von mir zu Festuca gebrachten Arten als Schedonörus und behielt für die fol- genden Arten den Namen Bromus , worin ich ihm mit Rücksicht auf den früheren Gebrauch des Namens gefolgt bin. A. Spelzen mit einem nach, der Blüthezeit mehr oder weniger ein- gerollten Hautrande, an der Seite ohne Zähne, an der Spitze neben der bisweilen fehlenden Granne in zwei kurze breit-dreieckige Zipfel auslaufend. Al. Scheidenspelze von der Länge der Spelze. Spelze nach der Bliithe stärker oder schwächer eingerollt. Granne oft kürzer als die Spelze oder fehlend. Poln. : Standort : Granne : 27ß. Bromus secalinus. 40. B. secalinus Fig. 277. Bromus arvmsis. 41. B. arvensis L., Acker -T. St. polna. Ueberall an Wegrändern und unter Getreide. @0 Mai bis Juli. (Y) Juni, Juli. fehlt oder kurz. Roggen -T. St. zytnia 42. B. bracliystä cliys Hornung, Kurzälirige T. Aschersleben, Quedlin- burg, Lippstadt. 0 Jun. so lang wie die Spelze. 1 Dies ist zuerst von Marsson beobachtet und wird in seiner demnächst erschei- nenden Flora von Neu-Vor- Pommern weiter beschrieben werden. Gatt. 9. Bromus, Art 10 — 4(3. 181 Aehrchen : Spelze, Fig. 276s 277a : nach cl. Blüthe: B. secalmus. B. arvensis. eiförmig - länglich. 3%- dunkelgrün, in der Mitte stark : n, 29. V, 73. B. brachystächys . -% • I ". länglich- lanzettlich, zusammengedrückt. 2-2%'", blassgrün. violett. am Grunde schwach : eingerollt. V, 74. | Schädliche Unkräuter. 40. Der Same berauscht das Federvieh, bläht es auf und ist somit schädlich. Brod mit starkem Zusatze davon wirkt, wenigstens frisch, betäubend oder einschläfernd auf Menschen. Die Samen liegen lange in der Erde und keimen dann bei neuer Bearbeitung reichlich, was zu Fabeln über Umwandlung des Getreides in Trespe Veranlassung ge- geben hat. A8. Scheidenspelze deutlich kürzer als die Spelze. Spelze nach der Blüthe schwach eingerollt. Granne von der Länge derselben. 4(>. B. squarrö- sus L., »Sparrige T. Fig. 282. St. twardawa. Poln. Standort: Blüthezeit: Rispe : Rispenäste : Spelzen, Fig. 27 98 — 281'*: ,, in d. Mitte: ,, z us. gerollt: Untere Blätter I und Blattscheiden: 43. B. mollis 44. B. racernö- 45. B. commu- L., SIIS Ij.,1 tatus Sclirad., Weiche T. Trauben-, Wiesen -T. Ver- wechselte T. Fig. 278 — 279. Fig. 280. Fig. 281. St. miekka. St. (jronkowa. St. zmienna. überall, auf Feldern und an Wegen, häufig auf nassen Wiesen, selten auf trocknen Wiesen. Südwestl. Deutschland. CD CD aufrecht, mit 3 und mehr : 3-3%'", behaart, selten kahl, viel breiter, nur unten. kurz und dicht behaart. n, 27. V, 75. Mai bis Juli. über mit nur 1 — 2 : 4% stets kahl. kaum breiter, über die Mitte. | 0 Mai bis Juli, hängend. Aehrchen. 3 % — 4 kahl. etwas breiter, bis zur Mitte. selten behaart, viel breiter, nur unten. mit länge rn, weniger dichten Haaren. V, 77. II, 28. V, 76. Schlechte Futterpflanzen und Unkräuter. Alle Arten sind sehr ähnlich. Die weiche, dichte Behaarung aller Theile' zeichnet zwar die gewöhnlich vorkommende Form von 43 sehr aus, indess giebt es von ihr eine seltene Abart, welche, wie die übrigen, kahl ist. 45 wird von Vielen für eine Abart von 44 angesehen. 1 In Folge eines Schreibfehlers ist in Kap. II B. arvensis als lateinischer Name der Trauben- Tr. angegeben; es soll B. racemosus heissen. 182 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Fig. 278. Bromus mollis. |Fig. 279. Fig. 280. Bromus racemosus. Fig. 281. Bromus commutatus. Fig. 282. Bromus squurrosus. B. Spelze an jeder Seite mit einem lanzettlichen % — 3/4"' langen Zahne und an der Spitze neben der stets vorhandenen Granne in zwei kleinere rauhe Grannen auslaufend. Nur in Nordwest- Deutschland. Libertin. Lejeune. 47. B. nrduennensis Roth., Ardennen- T. Aiwaille in den Ardennen. (2) Juni und Juli. ' Halm, Blattscheiden und Blätter schwach behaart. Rispe gross, überhängend. Uebrigens den vorigen gleich. Gatt. 9 — 11, Art 47 — 48. 183 10. Briza 1 L., Zittergras. Poln.: Drzqczka. Schweiz.: Flitterchen ; Hasenbrod; Flemel. Holl.: Trilgr. Dän. : Befoergr. Schwed. : Darrgr. ; Bäfvegr. Engl.: Quakinggr. Franz.: Bnze; brise; amourettes. Ital. : Briza. Böhm. : Treslice. Estlin. : Werrisemisse rohhi. Rispe kurz, einseitig. Aeste dünn, geschlängelt. Aehrchen viel- bliithig, anfangs aufrecht, später herabhängend, eiförmig oder kreisrund, schwach zusammenge- drückt. Klappen und Spelzen kreisrund, am Grunde herzförmig, aufgedunsen-bauchig, 7- und mehrnervig. Blüthchen so dicht gedrängt, dass ihr Stiel chen verschwindend kurz ist. Frucht frei, platt, rinnig- gebogen. Scheinfrucht: die Spelze. Blätter im Triebe gerollt. 48. ß. media L., Gemeines Z. Poln. : D. srednia. Trockne, besonders moorige Wiesen und Waldränder. % Juni und Juli. Horst klein. Erdstamm kurz. Halme % — 1' hoch. Ein zartes, un- bedeutendes Gras, durch die Form der Aehrchen ausgezeichnet. II, 35. IV, 17. V, 23. 2. Gruppe. Loliäceae, Lolchgräser. Aehrchen ein- oder mehrblüthig, stiellos, einzeln, in einfacher Aehre, ab- wechselnd auf leistenförmigen Absätzen der Blüthenachse sitzend, mit einer Kante gegen diese Achse gerichtet, und in Aushöhlungen derselben ganz oder mit einigen Blüthchen verborgen. Spelzen wie in voriger Gruppe gestellt , bauchig zusam- mengedrückt oder fast flach. Die obere Klappe entweder fehlend oder zur Seite neben die untere gerückt ; die untere unter dem Aehrchen stehend. Klappen derb 3 -4-nervig. Grannen fehlend oder aus der Spitze entspringend, geschlängelt. Vergleiche oben S. 147. 11 — 12. Gatt. 11. Lolium2 3 L. Lolch. Poln.: K<{kolnica.‘ Holl.: Dolyk; Lolyk. Dän.: Hcyre. Schwed.: Repe. Engl. : Ryegr.; Raygr.; Ramel. Franz.: Yvraie. Ital.: Loglio. Böhm.: Kaukol ; Gilek. Buss.: Pschanez. Aehre gestreckt, bei üppigem Wüchse bisweilen mit einem oder einigen kurzen unregelmässigen Aesten. Aehrchen 3 — 20-blüthig, zu- sammengedrückt, einzeln, das endständige mit 2 , die seitenständigen 1 Griech. ßgiCu, eine thracische Getreideart. Der Name ist von Linne auf diese Gattung übertragen. 3 Altlatein. Name des Taumellolchs, nach Voss wahrscheinlich das griechische öohov, trüglich, von doXo? , Köder, Lockspeise, Betrug. Griech. hiess die Pflanze itiQU s. Gatt. 29. 184 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. mit einer unterständigen 1 Klappe. Klappen stumpflich, viel-, meist 7 -nervig, derb. Hach gewölbt. Spelze derb, meist 5-nervig, meist begrannt, flach gewölbt. Scheidenspelze derb, abgestutzt oder ausgerandet, an den Kanten gewimpert. Frucht angewachsen, länglich, mit flacher Rinne. Scheinfrucht : das Bliithchen. Blätter im Triebe gerollt oder gefalzt. Tig. 281. Loliuni perenne. Stück der Aehre. Zkleinblüthige, //grossblüthige Form. .1 j c i Schfr. 1 i } 1 i i \ L r /i y y - ( l — i Fr. Fig. 285. Lolium perenne. Flg. 286. Lolium italicum. Stück der Aehre. Oben die begrannte, unten die un begrannte Form. Fig. 287. Lolium italicum. Fig. 288. L . linicola. Stück der Aehre. 1 Die innere Klappe, welche in der Aushöhlung der Achse liegt, ist bisweilen durch eine oder zwei dünnhäutige Schuppen vertreten. Gatt. 9. Loliran , Art 49 — 52. 185 Fig. 28(t. Stück der Aehre. I grossbllithige, II kleinblüthige Form. Fig. 290. Lolium temulcntum. 49. L. pe renne L., Englisches Poln. : Standort: | Blüthezeit: Horst: Blätter: Aehrchen: Klappe: Granne: keine od. K. trwata. Wild und gesäet 50. li. italicuni Br., Italienisches Raygras. ' Fig. 286 — 287. K. ivtoska. Nur gesäet : 51. L. linicola Sond., Elaclis- Fig. 288. K. Inowa. auf Wiesen und Weiden. 2j. Juni bis Sept. dicht - büschelig. gefalzt : I lanzett - kürzer sehr kurz. II, 17. IV, 1 V, 62. Vorz ügliche Futtergräs er - lieh, als das Aehrchen. kürzer: als die Spelze. II, 18. V, IV, 2. 61. 5&. L.teimilen- t ii in L., Tauniel- iOldl. Fig. 289 — 290. K. omelek. Unkraut unter: Flachs. | Sommerkorn. (7) Juni bis Juli, fast einstenglich. rollt. ei förmig. länger, länger. V, 64. V, 63. Unkräuter. Die Granne fehlt meistens bei 49 und oft bei 51, bei den andern beiden selten. Alle Arten ausser 49 stammen aus südlichen Gegenden. 50 ist erst in neuerer Zeit aus der lombardischen Ebene eingeführt, wie oben Kap. II erwähnt ist, wo auch seine sonstigen Unterschiede bespro- chen sind. 51 und 52 sind von Alters her mit den Getreidearten einge- wandert. Der Name Taumel-Lolch bezeichnet die betäubenden Eigen- 186 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. schäften,, welche man an Brod beobachtet hat, welches aus Korn bereitet wurde, das mit den Früchten dieser Pflanze verunreinigt war. In ge- ringerem Masse zugesetzt und wenn das Brod nicht mehr frisch ist, äussern sie kaum Wirkung auf Menschen, Schafe dagegen werden leicht betäubt und sclrwindelig. Ob die vom Vieh verschmähten Früchte von 19 und 50 auch an dieser Eigenschaft Antheil haben, ist ungewiss. 12. Leptürus1 R. Br., Strandschwänzchen. Bliithenachse stielrund, in einzelne, durch Querlinien getrennte Glieder, deren jedes ein Aehrchen trägt, zerfallend. Aehr- chen in ihren Aushöhlungen verborgen und durch die zwei unterständigen Klappen ausser der kurzen Blüthezeit so bedeckt, dass die Achse wie das Stück eines abge- brochenen, etwas verdickten Halmes aus - sieht. Aehrchen 1 - blüthig mit dem Stiel- chen einer zweiten Blüthe. Klappen am Grunde verwachsen, 5 -nervig, verdickt. Blüthchen mit der Scheiden spelze schief der Spindel anliegend. Frucht frei, flach. 53. L. lililörmis Trin., Gemeines St. Strand wiesen. Selten. 2f Juli und August. Aehre stielrund, bis zur Spitze gleich dick, aufrecht oder ge- krümmt. Klappen die Spelze kaum überragend. Halm 2 — 6", selten 1 ' hoch. Blätter sehr schmal. Blattscheiden bauchig. Blatthäutchen abgestutzt. Aehre so dick, als der Stengel. Klappen lederartig, gleich- lang, spitz. Spelze und Scheidenspelze dünnhäutig. Der in den Floren ebenfalls angegebene L. incurvätus Trin. unterscheidet sich durch Folgendes: die Klappen überragen die Spel- zen um ein Drittel. Die Achse ist nach oben pfriemenförmig verdünnt und stets im Bogen gekrümmt. Die Blätter bekleiden den Halm bis zur 1 Aus khnTog — ovqu, dünn — Schwanz, zusamengesetzt. Ein Volksname existirt für dies versteckte Pflänzchen in keiner Sprache. Der vorgeschlagenc »Faden- schwanz« ist entsetzlich , eher noch »Fadengras« oder »Strandfadengras«; am besten vielleicht wie oben. Gatt. 12, Art 53. 187 Aehre. — Indess steht es weder fest, dass diese Form an den Nord- deutschen Küsten vorkommt, noch ob sie wirklich eine besondere Art ausmacht. 3. Gruppe. Hordeaceae, Gerstengräser. Aehrchen I - oder mehrblüttrig , in einfacher Aehre , kurz- oder ungestielt, stiel- rund oder wie in den beiden vorigen Gruppen zusammengedrückt, auf abwechselnden, leistenförmigen Absätzen des Halmes zu 1 — 4 stehend, mit der breiten Seite der Achse zugekehrt. Auf jedem Vorsprunge 1 — 4 Aehrchen. Klappen stets beide vorhanden, derb; bald lang und stechend, bald breit, mit oder ohne Grannen, beide Seiten des Aehrchens quer vorstehend. Grannen der Spelze meist vorhanden. 13 — 19. Gatt. Mit einigen kurzen, dgr Hauptachse gleich gebildeten Aesten kom- men auf üppigem Boden fast alle hierher gehörigen Arten hie und da vor. Am häufigsten findet dies bei den angebauten Getreidearten statt, wo solche Formen als Wunderkorn bezeichnet werden. Die meisten Gattungen dieser Gruppe sind durch unsichere und unbedeutende Charaktere von einander geschieden und scheinen noch einer gänzlichen Umgestaltung zu bedürfen. 1 3. Nardürus undjl4. Bra- chypödium, sowie andererseits 16. Triiicum und 17 . Secäle, unterschei- den sich unter einander nur durch die grössere oder geringere Breite der Klappen, und diese wechselt namentlich bei Triticum in den ein- zelnen Arten sehr. Zwischen jenen ersten beiden einerseits, und den letztem beiden Gattungen andererseits bildet nur die Anwesenheit oder Abwesenheit des überaus kurzen Stielchens das unterscheidende Merk- mal, während doch strenge genommen jedes Aehrchen als ein Theil eines Blüthenastes angesehen werden muss und folglich nicht unmittel- bar auf der Achse sitzen kann, sondern nur auf einem, wenn auch mikroskopisch- kleinem Stielchen. Die Gattungen 18. Hördeum und 19. Ely?nus endlich scheinen durch ein sehr sicheres Merkmal von den übrigen geschieden zu sein, denn sie haben statt eines zwei und mehrere Aehrchen auf jedem Absätze der Achse. Doch dies eyveist sich viel- leicht als der unsicherste aller Unterschiede, denn nicht nur kommen bei Triticum - Arten bisweilen zwei Aehrchen auf demselben Absätze vor und sind dann ebenso wie bei Elymus kurz gestielt, sondern auch Elymus -Arten haben bisweilen Aehren, deren sämmtliche Absätze nur ein einzelnes stielloses Aehrchen tragen, und sind dann von Triticum durchaus nicht zu unterscheiden. Auf der andern Seite geht Elymus in Hördeum über, wenn man beide Gattungen, wie das bisher geschah, nur nach der Zahl der Blüthchen im Aehrchen unterscheidet, indem dann Hördeum 1 — 2, Elymus 2 bis viele besitzt. Ob der unten von mir 188 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. hervorgehobene Unterschied in der Anheftung der Klappen ein auch für die ausländischen Arten ausreichender ist, das ist aber für manche mir nicht zugängige Arten noch zu untersuchen. Sonach besitzt nur Gaudinia in seiner haferartigen, geknieten Granne ein sicher scheiden- des Merkmal. a. Aehrchen einzeln, kurz gestielt. 13 — 14. Gatt. 13. Nardürus1 Godron, Borstenscliwäiizchen. Aehre bisweilen mit einem oder mit einigen kurzen Aesten. Aehr- chen einzeln, sehr kurz - gestielt, 3 — 8-blüthig. Klappen lineal-lanzett. lich, zugespitzt, die untere 1 — 3-, die obere 3 -nervig, etwas gekielt. Spelze [bei uns stets] ungeg rannt, stumpf oder kurz -zuge- spitzt. Frucht angewachsen, länglich, rinnig. Blätter im Triebe gerollt. 54. N. Lachenälii Godron, Lachenais ß. Nur im südlichen Baden, bei Freiburg und gegen Basel zu, auf Sand und Geröll. (i) Mai bis Juli. Stock sehr klein. Halme fast einzeln, % — 1/„' hoch. Aehre 4/* — %' lang. Blätter graugrün, lineal, oben spärlich behaart , meist zusammen- gerollt. Blatthäutchen kurz, gestutzt, gezähnelt. Aehre am Grunde bis- weilen etwas ästig. Triticum Hälleri Vi viani, Brachypodium Pott, Kö- rner, Festüca Lachenälii Spenner, Festüca tenuiflora Schräder. Ver- gleiche in Betreff der Stellung der Gattung auch S. 169 Anmerk. 1. 14. Brachypodium2 Beauvais, Zwenke. Poln Klosownica. Holl.: Zwenkgr. Schwed Sparrlosta ; Axsvrngel. Engl.: Spiked bromegr. Franz.: Brome comicule. Böhm.: Krätkonozka. Aehre locker. Klappen lanzettlich, spitz, etwas bauchig, kürzer als die nächste Spelze, die untere kleiner, 3 — 5 -nervig, die obere 7 -nervig. Aekrchen auf kurzen, oben oft unmerklichen Stielen, 7 — 20 -blüthig. Spelze 5 — 7 -nervig, lanzettlich, [bei uns stets] be- grannt. Scheidenspelze an den Kanten kammfönnig ge wimpert. Frucht- knoten kahl oder kurz behaart. Griffel endständig, sehr kurz. Frucht angewachsen, mit Längsfurche. Scheinfrucht: das Blüthchen. Blätter im Triebe gerollt. 1 Aus dem griech. idodog, s. 40. Gatt., und ovoö, s. S. 1861. s Brachypodium aus dem griech. ßitci/v — noöiov, kurz — Füsschen, Stielchen. Gatt. 13 — 14, Art 54 — 5G. 189 Fi". 292. B. pinnatum. Fig. 293. Brachypodiiun . a pinnatum , b silvaticum. Ein Stück der Aehre und das Blatthäutchen. Poln. : Standort : Blüthezeit : Färbung : Horst : Blatthäutchen : Aehre : Aehrehen : Halm : Blätter : 55. B. pinnatum Pal., Sand-Z. K. pierzasta. Auf Sandhügeln und in Gebüsch. Nicht häufig. 2|. Juni, Juli, hellgelbgrün. kriechend, selten locker büschelig. halb-eiförmig, sehr feingewimpert steif, aufrecht. in der Blüthezeit wagerecht, sonst aufrecht. 1 — 3 ', glatt , an den Gelenken behaart. in der Knospe ausammengerollt ; breitlinig. II, 20. IV, 55. V, 84. 56. B. silvaticum R. Sch., Wald-Z. K. lesna. In fruchtbarem Laubwald. Ueberall. 2j. Juli, August. dunkelgrün, klein, büschelig. ringsum gleich hoch, gezähnelt. schlaff, hängend, stets der Spindel anliegend. 1 — 2 ’, mehr oder weniger lang- behaart. fest, rauh, mit den Scheiden mehr oder weniger lang behaart. IV, 56. V, 84. Die Aehrehen behaart oder glatt. 55. liefert auf massig schwerem Boden einen kurzen , geschlossenen , langdauernden Basen von heller, angenehmer Farbe, welcher wenig und hartes Heu liefert, ist aber für Rasenplätze zu empfehlen. 56. wird nur vom Wild gefressen. 190 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. b. Aehrchen einzeln, ungestielt. 15 — 17. Gatt. 15. Gaudinia1 Beauvais, Gaudi nie. Poln. : Gandin ä trawa. Aehrchen stiellos in einfacher Aehre. Klappen länglich, ungleich, die untere viel kleiner, spitz, 2 — 4-nervig, die obere stumpf, 5 — 9-ner- vig, beide kürzer als die Spelzen, zusammengedrückt-gekielt. Aehrchen 4 — 7 - blüthig. Spelze lanzettlich , auf dem Kücken eine gekniete, doppelt so lange Granne tragend. Frucht länglich gefurcht , an der Spitze behaart. Blätter im Triebe gerollt. 57. G. frägilis Beauv., Brüchige G. Poln. : G. t. krucha. Eppendorf bei Hamburg, aus Südeuropa eingeschleppt. Q Juni. Stock klein. Halm 1 — 2'. Aehre 2 — 4", nach dem Verblühen zerbrechlich. Blätter lineal, mit den Blattscheiden zottig. 16. Tritjcum2 L., Weizen und Quecke. Poln.: Pszenica. Plattd.: Weeten. Holl.: Tarw; Weite. Dän.: Hvecle. Island.: Hveite. Schwed.: Hwete . Engl.: Wheat. Angelsächs.: Hwaete. Franz.: Froment; Ble. Ital.: Grano; Formenio; Frumento. Böhm.: Pssenice. Esthn. : Nisso. Finnisch: Nini : Wehna. Livländ. : Kweeschi; Puhri. Huss.: Ptscheniza; Jariza. Aehre dicht, oft gedrängt, selten am Grunde mit einigen dicken, kurzen Aesten. Aehrchen mit der Seite der Achse anliegend, einzeln, ausnahmsweise auf einem oder dem anderen Absatz deren zwei neben- einander; mit 2 — 10 Blüthen, von denen oft nur 1 — 2 fruchtbar sind. Klappen vielnervig, breit, gewölbt oder bauchig, mit vortretendem Kiele, zugespitzt, begrannt oder abgestutzt, kürzer als das Aehrchen. Spelze begrannt oder unbegrannt. Frucht frei, länglich stumpf drei- oder vierkantig, oder von den Seiten zusammengedrückt, mit Längs- furche, an der Spitze weichhaarig. Scheinfrucht: bei I b das ganze Aehrchen mit je einem Gliede der Achse; bei I a fällt die Frucht nackt aus. Blätter im Triebe gerollt. 1 Gaudin schrieb 1804 — 1833 über die Flora der Schweiz, und zwar besonders über Gräser. Er war ein sehr guter Beobachter. 2 Der latein. Name des Weizens wird nach Varro abgeleitet von te.ro , reiben, also ausgeriebenes, gedroschenes Getreide. Der Name Weizen ist entstanden aus weiss, im Gegensätze zu dem mehr, .braunen Mehle anderer Getreidearten. Quecke heisst leben- dig, vom altdeutschen quick (woher auch Queck-silber). Gatt. 15 — 16, Art 57 — 59. 191 I. Frumenta, Angebaute Weizen. Südliche, bei uns als Sommer- und Winterkorn angebaute Arten. Klappen breit- eiförmig oder ei-lanzettlieh, bauchig, mit yorsp rin- gen dem Kiele, an der Spitze entweder abgestutzt oder mit einer derben, bisweilen grannenartigenStachelspitze und jederseits mit einem kurzen Zahne. Aehre dicht. Aehrchen mit 2 — -5 Blüthen , von denen die obern l — 3 Staubblüthen sind. Spelze derb oder dünnhäutig , mit steifer, derber, oft zu einer Stachelspitze verkürzter Gran n e. a. Nackte Weizen. Blüthenachse gleich-breit, zähe, nicht gegliedert. Klappen gegrannt oder fast stumpf, mit oder ohne Seitenzähne. Frucht stets nackt, eiför- mig, fast stielrund , an der behaarten Spitze stumpf. Die Formen ge- hören vielleicht nur einer, höchstens aber zwei Arten an. Man unter- scheidet folgende vier Formenreihen, die meist als vier Arten beschrie- ben werden. Die Unterschiede der keimenden Saat s. Kap. III, S.68. Klappen u. Spelze Klappen : 58. T. sativum I.ainark, Saat-W. [59. T. polöni- ! cum Ij., IPolnischerW. geschnitten. a. T. durum Desf., Glas - W. Sommerkorn. b. T. türgidum 1 I L., Englischer W. Sommer- und c. T. vulgare L., Gemeiner W. Winterkorn. Aehrchen : 4 — 6'" 3 — 5 7—14 turgidum = dick, aufgeschwollen und durum = hart; jenes bezieht sich auf die 192 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. T. sativum. a. T. durum. b. T. turgidum. c. T. vulgare. Kiel der Klappe : fast fiügelförmig. bis unten vor- nur oben deut- tretend. lich. ihre Spitze : lang zugespitzt, breit zugespitzt. rundl. abgestutzt gezähnt. Grannen d. Spelze stets sehr lang. lang od. sehr kurz Halm oben: voll. fast voll. hohl. Korn: länglich, spitz, bauchig, gross, dick, kurz, meist glasig. meist mehlig. b. Spelzweizen. T. polönicum . schwach. kurz zugespitzt, oft gezähnt, 'lang, voll. sehr lang, meist glasig. Blüthenachse aus bimförmigen , bei der Reife zerfallenden , und auch früher leicht ablösbaren Gliedern bestehend, welche jedes ein Aehrchen tragen. Klappen stets mit Stachelspitze und Seitenzähnen. Scheinfrucht: das Aehrchen mit Achsenglied. Frucht nie nackt, drei- kantig oder abgeplattet, nach oben spitzlich. Achsenglieder* 1 : Klappen- Spitze : ,, -Seitenzähne: I ,, -Kiel: 60. T. spelta L., 61. T. dicöccum I 62. T. nionocöc- Spelz, Dinkel. Schrk., Emmer. cnmL., Einkorn. Sommer- 2/s der Klappe, 3 auswärts gebogen, gestutzt, deutlich. und Winterkorn. c. % der Klappe, 1 einwärts gebogen, rundlich, klein, sehr stark. Va - % der Klappe, 1 fast gerade, spitz, gerade, oben deutlich. Form, dieses auf der meist glasartige Härte der Körner. Letztere Abart nennt man in den Handbüchern meist »Bart weizen«, während im gewöhnlichen Leben dieser Ausdruck alle lang-behaarten Sorten bezeichnet. 1 Die untersten Achsenglieder der Aehre sind unregelmässig verlängert und daher nicht maassgebend. Gatt. 16 Triticum, Art 60 — 62. 193 Spelze : Früchte im Aehrchen: T. spelta. | T. dicöccum . bisweilen unbegrannt. .1 2 — 3, scharf-dreikantig, innen flach. Scheidenspelze zur Fruchtzeit1: ga: Aehre: 1 4-seitig, oder von den Kanten der Aehrchen her zusammeneedrückt T. monocöccum. stets begrannt. 1 - 2, elliptisch, von den Seiten zusammenge- drückt , innen gekielt. gespalten. von den breiten Seiten der Aehrchen her zu- sammengedrückt. Von allen diesen Weizenarten wird in Norddeutschland eigentlich nur der Kolben-W., d. h. die unbegrannte, und der Bart-W., d. h. die begrannte Form c. des Gemeinen W. gebaut. Von den anderen Formen der Nackten W. kann vielleicht der nirgends, ausser etwa in Spanien und Südrussland im Grossen angebaute Polnische W. eine eigene Art aus machen. Bei uns kommt er nur in botanischen Gärten vor und ist den meisten deutschen Landwirthen nur bekannt durch die oft wiederholten betrügerischen Anpreisungen als Schilf weizen oder S chilfr oggen, Riesenhafer u. s. f., da ihm seine langen Klappen ein seltsames Ansehen, und die grossen Aehrchen den Anschein grosser Fruchtbarkeit geben. — Die drei andern erstgenannten Formen ge- hören bestimmt zu einer Art. Davon ist a) der Glas- W. die ursprüng- liche, wahrscheinlich am Mittelmeer einheimische Form. Er zeichnet sich aus durch dichte Aehren, ausserordentlich starke, oft schwarz- gefärbte Grannen, kräftiges, kürzeres Stroh. Der südrussische, soge- nannte Taganrock- W. bildet eine schon etwas lang- und schlaffährige Form desselben. Bei uns verliert der Glas -W. seine Eigentümlich- keiten in kurzer Zeit und geht entweder zunächst in kurz- und dicht- ährige Formen des gewöhnlichen Weizens, in den sogenannten Igel- weizen, oder gleich in schlaffährige Formen über , während gleichzeitig sein Stengel hohl und sein Korn mehlig wird. Von den drei unter- scheidenden Charakteren: Form der Klappen, Menge des Markes, Be- schaffenheit des Kornes geht bald der eine, bald der andere zuerst ver- loren. Feste Grenzen giebt es nicht. — Der Englische W. schliesst sich zunächst an die langährige Form des Glas-W. an, welche ganz un- merklich in ihn übergeht. Seine Grannen und Klappen sind etwas 1 Beim Einkorn wird die anfangs tief-zweikielige Scheidenspelze durch die platte, breite Frucht der Länge nach gespalten, so dass sie meist nur ganz unten und oben noch etwas zusammenhängt. Seringe, der dieses Merkmal ( Descriptions des Cereales enrop ., S. 76 — 11-4) meines Wissens zuerst mittheilt, begründet darauf eine eigene Gattung Niviera Ser. neben Spelta Ser. und Triticum Ser. Jessen, Gräser. 13 194 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. kürzer, etwas schwächer, seine Aehre ist etwas länger, etwas schlaffer; sein Stroh etwas länger und etwas schwächer; sein Korn in England meist mehlig, in Südeuropa meist glasig. Er ist das Produkt eines ziem- lich warmen Klima’ s und eines fruchtbaren Bodens, dem reichlich Feuch- tigkeit zufliesst. Daher gedeiht er ebensowohl in dem nassen Boden des Nilthaies , wie in dem feucht- warmen Klima Englands. In unserem käl- teren Klima geht er in wenig Jahren in die gewöhnliche, schlaff- ährige, zuerst begrannte, dann unbegrannte Form des Gemeinen W. über. Die Zeit, in der dies geschieht, ist je nach Boden und Lage eine verschiedene, im Ganzen genügen indess einige Jahre1. — Die Abarten sind bei jeder dieser Formen ganz dieselben. Wie bei den an- dern Getreidearten werden die Farben der Aehren durch die Kultur immer heller. Blauschwarze Aehren und ebenso solche, bei denen die Grannen dunkel, die Aehrchen selbst aber schon hell sind, finden sich fast nur bei dem Glas-W., hellblauliche, röthliche und gelblich- weisse aber bei allen Formen; jedoch in der Vertheilung, dass bei dem Ge- meinen W. fast nur röthliche und gelblich- weisse Vorkommen. Damit hält die Verkürzung der Granne gleichen Schritt. Dünner wird sie bei dem Englischen W., verloren geht sie erst bei uns, und dies erreicht in dem Kolben-W. seinen Endpunkt. Auch die sehr kurze, sammet- artige Behaarung- der Aehren verschwindet in derselben Reihenfolge mehr und mehr, obschon nicht in dem Grade, denn selbst Kolbenweizen kommen behaart vor. — Zu einer Astbildung neigt sich der üppige, etwas schlaffe Englische W. besonders. Ihm gehört daher fast aller soge- nannter Wunder weizen an, welcher bei übermässiger Düngung in guten Jahren reichlich in den botanischen Gärten erzielt wird; jedoch keineswegs eine besondere Art T. compositum L. ausmacht, wie man früher meinte. Auf dem Felde findet er sich bei uns kaum, häufiger im Süden, indess wohl nur auf dem vorzüglichsten Boden. Die Spelz weizen bilden dem gegenüber drei feste, scharf geschie- dene Arten. Von ihnen kommt das Einkorn auf steinigem und kälte- rem Boden, also besonders auf den Höhen Süddeutschlands als Winter- korn, seltener als Sommerkorn vor, während die beiden andern in den wärmern Ebenen Süddeutschlands gebaut werden. Von diesen bedarf der Spelz längerer Zeit zu seiner Entwickelung, wird daher meist als 1 Man muss es daher geradezu als Betrug ansehen, wenn Sanrenhändlei; in Deutsch- land gezogene Saat als englische Sorten verkaufen. Selbst wenn nach dem ersten Jahre äusserlich kein Unterschied von der ursprünglichen Aussaat zu sehen sein sollte, ist doch schon der U ebergang in die einheimische Form eingeleitet. Gatt. 16 Triticum. 195 Winterkorn gebauet, der Emm er dagegen reift sicher als Sommerkorn. Tn den Formenreihen bieten die letzten beiden nach Farbe, Länge der Granne und Behaarung dieselben Verschiedenheiten dar, wie die Bacen des Saat-W., das Ei nkorn aber besitzt stets bräunliche, glänzende Aehren, die nur der Grösse nach in geringem Grade variiren. Ueber ihre Herkunft steht nichts fest. Ihr Anbau reicht in das graue Alter- thum zurück und ist älter als der des Weizens. Vor einigen Jahren hat man in Italien und Südfrankreich Bastard- formen zwischen dem Weizen und einem dort wildwachsenden, kleinen, bis 1 ' hohen Grase Aegilops oväta L., jetzt Triticum, ovätum Godr. et Gren. beobachtet. Die wenigen, 3 — 4, kleinen Aehrchen, welche diese Pflanze trägt, stehen auf einer dicken, zerbrechlichen Achse und unter- scheiden sich von denen des Weizens am auffallendsten dadurch, dass die vielnervigen Klappen an der Spitze in 3 — 4, und ebenso die Spelze in 2 — 3 breite, lange Grannen ausgehen. Der Bastard tfnW- coides Requien. (Bertoloni Fl. ital.), Triticum vulgäri- ovätum Godr. et Gren. ist 1 — 1 seineAehre besteht aus 7 — 9 dicht stehenden Aehr- chen, fällt bei der Keife vom Stengel ab, ohne in Glieder zerbrechlich zu sein. Ihre Klappen haben zwei kürzere oder längere Grannen , da- zwischen und daneben oft noch einen Zahn. Die Spelze ist länger oder kürzer gegrannt und daneben zweizähnig, wie der Weizen. Einige Aehr- chen waren durch nebenstehenden Weizen befruchtet worden und brachten diesem noch ähnlichere Formen hervor, so dass die hierdurch entstandene Formenreihe den Anschein gewährte, als gehe Aeg. oväta allmählig in den Weizen über, und einige Botaniker zu der falschen Vermuthung führte, als könne jene Pflanze die Stammform des Weizens sein. — Ein ähnlicher Bastard mit der wenig von T. ovätum verschiede- nen Art T. triaristätum Godr. et Gren. (Aegilops- Willd.) ist kürzlich von Godron und Gren in Südfrankreich beobachtet worden. II. Agropyrum1, Quecken. Ausdauernde, wildwachsende Gräser. Klappen ei-lanzettlich, flach-gewölbt, nicht bauchig, schw ach-gekielt, an der Spitze abgestutzt oder zugespitzt. Aehre locker. Aehrchen 5 — 10 Blüthen, von denen die 1 — 2 obern meist Staubbliithen. Spelze mit sehr feiner, langer, oder ohne Granne. 1 Griech. ciyQog - ttvqov, Acker- Weizen , mit Rücksicht auf die Gemeine Quecke gebildet. 13* 196 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Fig. 301. Einzelne Aehrchen. Klein- und gross- ährige Form. 63. T. jüncetim L., Binsen - O. Poln.: P. sitoivata. Standort : Sandiger See- ' Strand. Blüthezeit : 2J. Juli bis Anfang : Sept. Erdstamm : mit langen 1 Halm : % — l V* \ halb liegend, starr. Blätter : eingerollt, gelb- grün. Blattnerven oben dicht, sammet- haarig. Aehrchenach.se : in Glieder zer- fallend. Klappen : 9 — 1 1 - nervig, sehr stumpf. Fig. 302. Aehre. I unbegrannte, II begrannte Form. 64. T. repens Gemeine O. P. perz. ’riften und Ge- üsche. Ueberall, 2J. Mitte Juni bis| Herbst. Ausläufern. 1 — 4 aufrecht. Fig. 303. 65. T. rigid mn 66. T.caiiinnm Schrad., L., Steife Q. Hunds -O. P. sztyicna. P. psia. Sandfelder. Nur Wälder, Zäune, in Oestreich. häufig. ' 2f Juli bis Sept. 2J. Juli bis Sept. schlaff, dunkel- od. blaugrün. mit dichtem Horst. 1 */s — 4 ', steif- aufrecht. steif, lebhaft grün. von einzelnen Börstchen rauh lang behaart. auch bei der Fruchtreife nicht zerfallend. 1 % — 3 ', auf- recht, dünn, schlaff, dunkel- grün. bisweilen auch 4 — 7 - nervig, spitz od. stumpf. 9- nervig, sehr stumpf. 4 — 7 - nervig, spitz gegrannt. Gatt. 16. Triticum — 17, Art 63 — 66. 197 T. jünceum. T. repens . T. rigidum. Granne d. Spelze: keine. keine oder kurz. keine. Aehrchen : 5 — 8-blüthig. meist 5-blüthig. II, 19. IV, 6. 5 — 1 0-blüthig. V, 40. 86. Unkraut. T. caninum. der Spelze gleich, meist 5-blüthig. IY, 7. V, 81. 63. Die Binse n- Q. schliesst sich durch die gegliederte Achse an die Spelzweizen und die um das Mittelmeer zahlreichen, früher, wie oben S. 195 erwähnt, als Aegilops beschriebenen Arten an. Schon aus diesem Grunde ist der oft gemachte Versuch, die ausdauernden Arten unter dem Namen Agropyrum als eigene Gattung zu behandeln, sehr misslich. Diese Art variirt sehr in der Grösse der Aehrchen, siehe Fig. 301. 64. Die Gemeine Q., die ihren Namen von den zahllosen, lan- gen und schwer zu tödtenden Ausläufern hat, enthält in diesem Erd- stamm viele zuckerartige Stoffe, und dient daher sowohl dem Yiehe, als in Zeiten der Noth den Menschen zur Nahrung, ist ausserdem ein schwer auszurottendes Unkraut, welches nur durch mehrjähriges, oft wiederholtes, sorgfältiges Lockern, Auseggen und Ausharken entfernt werden kann. Sie variirt sehr in der Grösse der Aehrchen, sowie in Länge der Klappen und Grannen, siehe Fig. 302. Oft tritt im Binnen- lande, und noch häufiger am Seestrande, die Abart T. glaucum mit blau- grünen Blättern, stumpfen Klappen und stumpfen, bald begrannten, bald unbegrannten Spelzen auf. Am Strande bildet sie eine grosse Menge verschiedener Formen und ausserdem mit 63., der Binsen-Q., Bastarde von sehr wechselnder Gestalt1. Die häufigste Form ist als T. acutum Cand. beschrieben. Sie steht durch ziemlich lange Klappen, welche stumpf oder zugespitzt sind, und eine dichte, etwas rauhere Saminet- behaarung der Blätter der Binsen-Q. näher. Die seltenere Form ist T. pungens Persoon mit breiten, kurz-zugespitzten oder stachelspitzigen Klappen, welche kürzer sind als bei acutum und in der Regel nur die Hälfte des Aehrchens erreichen, sehr rauhen Blättern und dicht stehen- den Aehrchen. 17. Seeäle2 3, Roggen. Poln. : Rez. Holl.: Rag; Roffye. Dän. : Rüg. Isländ.: Rugur. Schwecl.: Rag. Engl.: Rye. Angelsächs. : Rige; Sigel. Franz.: Seigle. Ital. : Segale. Böhm.: %ito. Esthn. : RukJii; Rüggi; Read; Röa. Livland.: Rudsi. Finnisch: Ruwis. Buss.: Rosch (Winter-K.) ; Jar; Sei (Sommer-B.). Aehre dicht, in sehr seltenen Fällen mit einem oder einigen. 1 Dass diese Formen Bastarde sind , scheint aus den langjährigen Beobachtungen Marssons unzweifelhaft hervorzugehen. 3 Altlateinischer Name einer geringen, als Grünfutter benutzten Weizensorte von 198 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. cler Hauptachse gleichen, und meist auch eben so lan- gen Aesten. Aehrchen einzeln, 2-, selten 3-bliithig. Klap- pen zusammengedrückt - gekielt , sehr schmal , 1 - n e r v i g. Achse am Rande zottig. Spelze 3 -nervig, lang - begrannt, kahnförmig - gekielt , am Kiele borstig- bewimpert. Frucht frei, ausfallend, länglich, mit schmaler Längsfurche, an der Spitze behaart. Blätter im Triebe gerollt. Secale cereale. von^ome^inder <»7. 8. cereäle L., Gemeiner K. Blüthe rechts eine Frucht. \}J Jam. Meist als Winterkorn gebauet, Halm 5 — 7', kahl, graugrün. Blät- ter schmal, lineal. Die Unterschiede der keimenden Saat s. Kap. III, S. 68 Tnticum secale E. Meyer. Von viel leichterem Boden und wohl aus einem kälterem Klima stammend als alle unsere anderen Getreidearten, bildet der Roggen das härteste Winterkorn, gedeiht dagegen als Sommerkorn, seiner langen Entwickelungszeit wegen, nur bei früher Aussaat einigermassen. Schwe- ren, festen Boden erträgt er, besonders bei Nässe, noch weniger als die Gerste. Früh im Herbst gesäet, bestockt er sich sehr dicht und giebt das früheste Frühlingsfutter. Ausserdem wird er als Flechtstroh benutzt. Unterarten giebt es nicht; unter Staudenroggen versteht man üppigere, in guter Lage und fruchtbarem Boden erzielbare Sorten. c. Aehrchen zu 2 — 4 auf jedem Absätze, gestielt oder un- gestielt. 18 — 19. Gatt. O 18. Hördeum i9 Gerste. Poln.: Jqczmieh . Holl.: Gerst. Dän.: Byy. Island.: Bygy. Schwed. : Biuyg ; Korn. Engl.: Barleg. Angelsächs.: Gerst; Bere. Franz.: Orge. Ital.: Orzo. Span.: Cebada. Böhm.: Gecmen. Esthn.: Odder ; Ohlier ; Ohr ad; Kesiva. Finnisch: Ohm. Livländ.: 3Ieeschi. Buss.: Jeischmen; Jesmin. Aehre einfach, sehr selten mit ein paar kurzen Aesten am Grunde, meist ziemlich dicht. Aehrchen l - blüthig , ltfit dem Rudimente oder secare , schneiden, welcher im Mittelalter auf den Roggen überging. — Der deutsche Name hängt mit rauh zusammen, was sowohl auf das Mehl, wie auf die Aehre passt. 1 Der lateinische Name der Gerste kommt von dem latein. liorrere = von spitzen Grannen starren, ebenso wie Gerste von dem gothischen gazds = Stachel. Nahe ver- wandt ist ger = Spiess, Karst mit spitzen Zinken, vielleicht auch Gerte. Der alte gothische Name baris , wovon das englische bar leg , bedeutet überhaupt Getreide oder Korn. Fig. 304. Gatt. 17. Secale — 18, Art 67 — 69. 199 Stielchen einer zweiten Bliithe; auf jedem Absatz zu dreien, von denen aber oft nur das mittelste fruchtbar; entweder alle ungestielt oder alle, oder nur die seitlichen auf sehr kurzen Stielchen. Klappen sehr schmal, flach, grannenförmig-zugespitzt, am Grunde mit schräger oder abgerundeter Basis eingelenkt, meist etwas nach unten vor das Aehr- chen gerückt, oft bei den Aehrchen desselben Absatzes in regelmässig abwechselnder Gestalt, siehe Nr. 70, 71. Spelze flach gewölbt, lanzett- lich-zugespitzt; die fruchtbaren stets lang-begrannt, die unfruchtbaren begrannt oder unbegrannt. Frucht meist fest angewachsen, selten frei, länglich- elliptisch, mit Längsfurche, an der Spitze kurz-behaart. Schein- frucht: das Blüthchen, ausser in einigen Abarten von 68 und 69, wo die Frucht nackt ausfällt. Blätter im Triebe gerollt. — Heber die Be- grenzung der Gattung vergleiche S. 187 und 202. I. Crit.ho1 Angebaute G. Klappen lineal oder schmal-lanzettlich, pfriemenförmig-zugespitzt, aber nicht begrannt. Das Mittelährchen ungestielt, fruchtbar, ei- förmig-bauchig, in die starre, sehr lange Granne plötzlich zugespitzt. Die seitlichen Aehrchen entweder ebenso , oder nur Staubblüthen und dann grannenlos, und aufsehr kurzen, dichtbehaarten Stielchen. Poln. : Gebauet : Aehrchen : Fig. 305. Die 3 einblüthigen Aehrchen. M. das mittlere, Seitab. die seitlichen Aehrchen. 68. II. polystichum Döll., j Vielzeilige Ci. J. wielorzedowy . Winter- und Sommerkorn, alle fruchtbare Zwitterblüthen. Zeilen der Aehrchen : vier bis sechs. Abarten: M ^Srita/i Fig. 300. M das mittlere, Seitab, die seitlichen Aehrchen. 69. II. distichum Lam., Zweizeilige Ci. ,T. dwarzqdowy. meist Sommerkorn, die seitlichen: unfruchtbare Staubblüthen. zwei. Ab arten: Zeilen : а. H. vulgare L., Gemeine, Kleine G. б, unregelmässig. b. H. hexästi- chum L., Sechszeilige G. 6, regelmässig. a. H. distichum L. Zweizeilige, Grosse G. b. H. Zeocriton L. Pfauenschweif-, Reis - G. 2, regelmässig. 1 Aus dem griech. xQid-r], Gerste gebildet. 200 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. H. polystichum. II. distichum. a. H. vulgäre. b. H.hexästich. a. II. distichum. b. H. Zeocriton. Grannen : aufrecht, abstehend. aufrecht. abstehend. Aehre : schlaff. gedrängt. schlaff. gedrängt. Aehrchen : klein. klein, dick. gross. gross und dick. Zu diesen Formen kommt in botanischen Gärten noch eine, von dem Himalaya stammende monströse Abart von 68 c. H. aegicerasx , die Ziegenhörnige G. Bei dieser ist nemlich die Granne der Spelze bis auf kaum %" verkürzt, zugleich aber rinnenförmig - verbreitert , nach oben in eine kurze Spitze zusammengerollt und zugleich wie ein Horn herab- und dann wieder hakig-aufgebogen. Neben ihr entspringt meist jederseits noch eine kürzere, gerade oder gebogene Granne. Unter den Varietäten jeder Art, von denen die mit b bezeichneten südlichere Formen sind, welche fast nie bei uns gebauet werden, finden zahlreiche Uebergänge statt, dagegen sind solche zwischen 68. der Vielzeiligen und 69. der Zweizeiligen G. noch nicht beobachtet. Diese beiden Arten zeigen aber ausser dem angegebenen Verhalten der seitlichen Aehrchen durchaus keine Unterschiede und man findet auch bei beiden ganz genau dieselben Abarten wieder, nemlich : 1) schwarze, bläuliche und gelbe Aehren; 2) von den Spelzen fest umschlossene und an dieselben ange- wachsene und ausfallende, nackte Früchte; 3) schlaffe lange und kurze dichte Aehren; 4) bald schmälere, lineal- pfriemli che, bald breitere, lanzettlich- pfriemliche Klappen. Letztere scheinen besonders bei den süd- lichen, afrikanischen Formen ( H . macrolepis A. Braun) vor- zuwalten. Diese genaue Uebereinstimmung in allen Formen, welche sich nicht bloss auf die Aehre und Blüthentheile, sondern auf alle einzelnen Theile der ganzen Pflanze erstreckt, macht es sehr wahrscheinlich, dass beide Formen nur zwei Abarten einer Art sind, welche ich in den Samen- katalogen des Eldenaer botanischen Gartens 1855 als H. sativum Jessen bezeichnet habe. Bestätigt wird diese Annahme noch dadurch, dass die Seitenährchen auf den untersten Absätzen der Vielzeiligen G. oft un- fruchtbar sind und dann die Form der Zweizeiligen darstellen. Da es jedoch noch nicht gelungen ist, die eine Form in die andere über- 1 Critho aegiceras E. Meyer. II. törtile Hob. H. vulgare var. törtile und H. coe- leste var. trifurcätum Seringe. Gatt. 18. Hordeum. 201 Zufuhren, habe ich beide hier noch beibehalten. Die Sechszeilige und die Pfauen -G. aber bieten kein stichhaltiges Merkmal und sind be- stimmt keine eigenen Arten. Die Gerste stammt von einem durchlassenden, ziemlich leichten Boden. Grosse Körner bildet sie schon auf mittlerem, noch mehr auf etwas schwerem Boden, derselbe muss aber für ihr Gedeihen nach Mög- lichkeit gelockert und vor Nässe geschützt sein. Auf leichterem frucht- baren Boden geht sie von allen Getreidearten am höchsten in die Ge- birge und gegen den Pol hinauf, auf schwererem (und in grosskörnigen Sorten) wintert sie bei einiger Kälte und Nässe leicht aus. Festen Bo- den erträgt sie schwer. Die Gerste reift von allen Getreidearten zuerst und treibt schon bei geringer Wärme rasch in den Halm. Bei früher Herbstsaat bestockt sie sich reichlich, bei später wenig, denn durch die Kälte wird ihr Wuchs bald unterbrochen. Ursprünglich ist sie wahr- scheinlich eine reine Sommerpflanze aus einer mittelasiatischen Berg- gegend mit kurzem , mässig warmem Sommer. Gehören alle einer Art an, so dürfte die ursprüngliche F orm die Sechszeilige sein, welche beim Vorrücken gegen Norden einerseits in die Vierzeilige, andererseits un- ter grösserer Entwickelung der Körner in die Zweizeilige übergegangen sein kann. Die Unterschiede der keimenden Saat s. S. 68. II. Hordästrum, Gerstengräser. Klappen lang begrannt, dünn, scharf- oder rauhhaarig. Aehrchen lanzettlich, alle begrannt, 1-blüthig; das mittlere stiellos, lang-begrannt ; die seitlichen unfruchtbar, gestielt, kürzer begrannt. Fig. 307. Hordeum murinum. b das mittlere und das linke seitliche Aehrchen ; das rechte abgeschnitten. Fig. 30S. Hordeum secalinum. b das mitt- lere und das linke seitliche Aehrchen ; das rechte abgeschnitten. 202 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Poln. : j70. H. nnmmini L., Mänse-G. Fig. 307. J. myszy. 71. II. secalimim L., Wiesen -G. Fig. 308. J. la koivy. 72. H. maritiimim With., Strand-G. J. morshy. Standort : Klappen d. mitt-1 leren Aehrch.{ ,, d. seitlichenl Aehrchens J Grannen d. mitt-\ leren Aehrch. j ,, d. seitlichenl Aehrchens j Halm: ,, beblättert: Stamm: Triften und Wege. Ueberall. © lanz ettlich-lineal . Fluss- u. Strandwiesen. Nicht überall. 2J. alle gleichförmig- pfriemlich. Seestrand. Selten. © pfriemlich. meist schmäler, die innere lanzettlich. 1 — 2 1 — 2" sehr lang. kürzer als die Klappen. % — 1%', meist aufrecht. fast bis zur Aehre. aufrecht oder liegend, n, 9. IV, 4. V, 05. 1 % — 2 '/o', aufrecht. bis zur M’tte. kurz-büschelig. I II, 8. IV, 3. V, 66. liegend. bis zur Aehre. liegend. Werthlose Gräser. Am Seestrande nimmt 70. ganz die niedere, starre Form der Strand- gerste an, so dass dort die Arten , oberflächlich betrachtet, leicht ver- wechselt werden können. III. Hordelymus, Waldgerste. Klappen lang-gegrannt, dick, glatt. Aehrchen alle gleichförmig und fruchtbar, alle kurz -gestielt und lang-begr annt. Klappen am Grunde schräg abgeschnitten, glatt. S. Fig. 309. Linne unterschied wie erwähnt Elymus nur durch vielblüthige Aehrchen von Hordeum mit einhlüthigen, wobei die Waldgerste nebst einer grossen Mmige ihr ähn- licher ausländischer Arten, weil sie neben einer vollständigen fast immer noch eine un- vollständige Blüthe hat, zu Elymus gezählt ward. Aber nicht bloss ist bei dieser Art das Blüthenrudiinent oft sehr klein , sondern es kommt auch , wie schon Andersson ( Gramin . Scand. S. 7) bemerkt, ein eben solches Rudiment bei echten Gerstenarten vor. Aus diesem Grunde habe ich jene Art hierher gebracht. Ganz unbeschrieben ist meines Wissens die Einlenkung der Klappen, welche bei allen Gerstenarten vorkommt, welche aber bei der Waldgerste so eigentümlich ist, dass es vielleicht nicht ungerecht- fertigt sein wird, diese und die vielen ausländischen, ihr ähnlichen Arten zu einer be- sondern Gattung zu erheben, falls genaue Untersuchung aller Arten die Beständigkeit des Charakters bestätigt. 73. II. europaeum All., Wald-G. Poln. : J. europejska. Nasse, dichtbeschattete Waldplätze besonders auf Höhen. 2j. Juni bis August. Horst unbedeutend, Halme wenige, 2—3', oben schärflich , mit abwärts gerichteten Haaren besonders an den Knoten besetzt. Blätter Gatt. 18 Herdeum — 19, Art 70 — 74. 203 ziemlich lang, flach, 3 — 4"' breit, lang - zugespitzt , dunkelgrün, meist scharf und spärlich behaart. Blatthäutchen sehr kurz. Aehre 1 % — 2", Aehrchen, Fig. 309«, 5 mit Grannen 1 " lang. Klappen alle gleich, lineal-pfriemlich, lang gegrannt. Spelze lanzettlich, ihre Granne länger als die der Klappen. Fig. 309. Hord. europaeum. b das mittlere Aelirchen; die Gran- nen und beide Seitenährchen abge- schnitten. Sp. die Spelze. Fig. 310. Elymus arenarius. Zwei Absätze, der obere mit 2 Aehrchen. 19. Elymus1 L., Haargras. Poln.: Wydmuchrzyca. Holl.: Zeehaver; Zcmdhaver. Dän.: Sandhavre; Stründhvede; Marehalm. Schwert.: Strandroy ; Elm . Engl.: Sea-Ume-gr. Franz.: Elyme des sahles. Ital. : Elimo. Böhm.: TVlasinec. Aehre ziemlich dicht und gross. Aehrchen vielblüthig, unten und oben oft einzeln , in der Mitte der Aehre stets zu 2 — 4 auf dem- selben Absätze, alle mit kurzen und dicken Stielchen. Klappen zu- sammengedrückt-gekielt, das Aehrchen umfassend, am Grunde mit einer Guerfurche und darunter breit aufsitzend, nicht ein- gelenkt. Spelzen lanzettlich, zugespitzt, [bei uns] unbegrannt. Frucht angewachsen, länglich, mit breiter Längsfurche. Scheinfrucht: das Blüthchen. Blätter im Triebe gerollt. — Vergleiche übrigens in Betreff der Abgrenzung der Gattung die vorige Seite. 74. E. arenarius L., Sand - Haargras., Sand -Hafer. Poln. : TV. piaskoioci. Dünen und Sandfelder an der Küste und im Inlande, wild und angepflanzt. 2j. Juli und August. Erdstamm mit fast fingerdicken, kriechenden oder im Sande auf- 1 Griech. ekv/nog , hiess der Kolben- Fennich ; der Name bedeutet das Umhülste, von ihvio, einwickeln, umhüllen, vergl. 21. Milium. 204 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. steigenden Ausläufern. Halm 2 — 5 starr, dick. Blätter breit, später zusammengerollt, hart, stechend spitz, unten seegrün, kahl, oben fein- weiss-zottig und mit vielen tiefen Rinnen. Aehre % — 1 an den Kan- ten und nach oben meist mit den Aehrchen zottig. Klappen s/4 — 1 y2f/, Aehrchen ebenso lang. — IV, 8. — Die ganz jungen Triebe werden vom Viehe gefressen. Wichtig als Befestigungsmittel für Flugsand. Zur Aussaat werden die Körner mit Lehmbrei gemischt auf Strohseile ge- strichen und diese in dem Sande befestigt. 4. Gruppe. Stipäceae, Flattergräser. Aehrchen 1-blüthig, in armblüthiger, langästiger Rispe. Klappen länger und dün- ner als die knorpelig - harte Spelze. Klappen und Spelzen auf dem Rücken kaum ge- wölbt, so dass ihre Ränder die Kanten1 des Aehrchens bilden. 20 — 21. Gatt. 20. Stipa2 L., Pfriemengras. Poln. : Ostnica. Holland.: Kwispclgras. Engl.: Feather-grass. Franz.: Stipe. Esthn.: Robbt-, Kaste-hein. Böhm. u. Ruthen.: Kaivil. Rispe aufrecht, bisweilen halb in der oberen Blattscheide eingeschlossen. Klappen dünnhäutig, flach gewölbt , lanzettlich , pfriemlich-zu ge- spitzt oder begrannt, die untere 3-, die obere 5 — 7-nervig. Aehrchen einbliithig. Blüthe auf 1 y2'" langem, seidenhaarigen Stiele. Spelze pergament- artig, zusammengerollt, mit 5 Längsreihen von Seidenhaaren, an der Spitze in ein Knötchen ver- dickt, welches auf einem Gelenke eine mindestens % ’ lange Granne trägt. Frucht länglich, frei. Scheinfrucht: das Blüthchen. Blätter im Triebe gefalzt. Fig. 311. a Aehrcchen von Stipa capillata. b Stück der Granne von Stipa pennata. Poln. : Blüthezeit : Standort : Granne : Blätter : 75. St. capillätaL., Haar-Pf. O. piorowa. % Mai, Juni, Juli. Auf sonnigen, dürren Hügeln, circa scharf, unbehaart. Fig. 311«. innen weichhaarig, aussen glatt. 76. St. pennata L., Feder-Pf. O. wtoskoicata. % Mai, Juni. Fig. 3116. innen kahl, aussen scharf. 1 Wie es scheint ist die eine so gebildete Kante stets der Achse zugekehrt, solange der Stiel des Aehrchens noch keine Drehung erlitten hat. 2 Lateinisch , von stipare , dicht machen , bedeutet ursprünglich Material zum Gatt. 20 — 21, Art 75 — 78. 205 Bei beiden Arten ist der Horst klein. Halm 1 J/2 — 3 ', aufrecht, von den fast ebenso langen Blättern dicht, und oft bis über den untern Theil der Rispe bedeckt. Die Blätter zusammengerollt, fadenförmig- steif und stechend, aufrecht, dann herabhängend, seegrün. Vom Viehe werden beide Arten nicht gefressen. Die Scheinfrüchte besonders von 75. mit den Grannen sollen, in der Wolle der Schafe aufwärts krie- chend, die Haut durchbohren und so Entzündungen und Tod ver- ursachen. 76. als Ziergras in den Gärten. £1. Milium 1 L., Flattergras. Poln.: Prosownica. Holl.: Hirsgr. ; Geerstgr.; Zacidgr, Dän.: Hirsegraes; Vildhirse Schwed.: Amur. Engl.: Millet-grass. Franz.: Petit mittet. Ital.: Garmigna migliaria ; Nolgastro. Rispe ausgebreitet, hängend. Klappen fast gleich -lang, dünn- häutig, breit - eiförmig, die flachen Seiten des Aehrchens bildend, nach oben etwas zusammengedrückt und kurz - zugespitzt, 3 — 5 -ner- vig. Spelze pergamentartig , ei- elliptisch, 3 -nervig, grannenlos oder (bei 78) mit dünner, leicht abfallender Granne. Frucht ei - elliptisch, kahl, zusammengedrückt, innen flach. Scheinfrucht: das Blüthchen, platt, glänzend, eiförmig. Blätter im Triebe gerollt. Poln. : Standort : Blüthezeit : Spelze : Aehrchen : Staubbeutel an der Spitze Fig. 312. Fig. 313. Milium effusum. b Stückchen der Rispe. 77. M. Hi n sinn L,, Wald - F. P. pospolita. 78. M. imilliflonmi Fav., ßegranntes F. P. wielokwiatowa. Laubwald, überall. % Mai, Juni, grannenlos. Grasplätze. Regensburg, Wien. 2J. Juni, Juli, lang - begrannt. fast so lang: als die Klappen. 2/s so lang: unbehaart. mit 2 Haarbüscheln. Dichten und Ausstopfen, dann im frühen Mittelalter ein Bäumchen , welches Material zum Dichten der Dächer lieferte , endlich seit Linne dies Gras. Stupa oder Stypa zu schreiben, wie einige Neuere, liegt kein Grund vor. — Der deutsche Name Pfriemen- gras nach den lang-begrannten Spelzen. 1 Der altlateinische Name der Grossen oder Rispen - Hirse Nr. 137. Wahrschein- 206 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Horst klein. Halme 2 — 4 diinn. Blätter ziemlich breit, lang zu- gespitzt, meist scharf. Blatthäutchen länglich. Rispe überhängend. 7 7. überdeckt mit seinen hängenden Rispen oft ganze Waldflächen als Obergras. Wird vom Wilde und Geflügel gerne gefressen. Enthält etwas Cumarin wie das Ruchgras. 5. Gruppe. Avenäceae, Hafergräser. Aehrchen ein- und vielbltithig, in traubiger oder langästiger Rispe. Klappen und Spelze bauchig - zusammengedrückt, meist mit breitem Hautsaume oder ganz häutig. Klappen lang, mindestens das unterste Blüthchen überragend. Spelze meist am Grunde von steifen Haaren umgeben* 1. Granne aus dem Rücken entspringend, mit Ausnahme der kleinern schraubenförmig-gedreht und gekniet, seltener fehlend 22 — 32. Gatt. a. Inermes , Unbegrannte. Grannen fehlen , der Hautrand der Spelze oben stumpf , oder mit mehreren Spitzen. 22 — 25. Gatt. 22. Melica2 L., Perlgras. Poln.: Pertowka. Holl.: Havergr. Schwed. : Slok-gr. Engl.: Melic-gr. Franz.: Melique. Böhm. : Strdiwkci. Blüthenäste fast aufrecht, dünn, entweder mit nur 1 — 5 Aehrchen in einseitswendiger , annblüthiger , traubenförmiger Rispe , oder kurz mit mehr Aehrchen in dichter, ährenförmiger Rispe. Klappen bauchig- gewölbt, dünnhäutig, fast gleich -lang, 5 — 7-nervig, die Spelzen fast überragend. Aehrchen mit 1 oder 2 fast stiellosen Blüthen und einem deutlich gestielten Knöpfchen, Fig. 315« und 316c, welches aus mehre- ren unvollkommenen Blüthchen besteht. Spelze papier- oder pergament- artig, 5 — 7-nervig, eiförmig oder lanzettlich. Frucht frei, länglich, stielrund, innen flacher, mit Längsfurche. Scheinfrucht: das Blüth- chen. Blätter im Triebe gerollt. lieh von /uvw, schliessen, abstammend, weil das Korn von den Spelzen fest um- schlossen ist. 1 Vom latein. mel, Honig. Italienischer mittelalterlicher Name für Gatt. 50. Mohr- hirse, wegen des honigsüssen Geschmackes der Stengel (Petrus Crescentius), von Linne auf diese Gattung übertragen, obschon sie nichts Süsses enthält. 2 Nur Melica und Koeleria sind kahl , wie denn diese Gattungen überhaupt den Uebergang zu den Festucaceen zu vermitteln scheinen. Gatt. 22, Art 79 — 81. 207 Fig. 314. Fig. 315. Melica vniflora. b Aehr- Fig. 316. Melica ciliaia. a , 6, c Aehrchen. c ge- Melica nutans. chen geöffnet , links das gestielte öffnet, links das gestielte Knöpfchen. a Stück d. Rispe. Knöpfchen. c Blatthäutchen mit Granne. 79. M. nutans L., 80.M.uniflöraRetz., 8t. M. ciliata L., Nickendes P. Einblüthiges P. Bewimpertes P. Poln. : P. zwist a. P. jednokiviatowa. P. reqsowata. Standort : Schattige Wälder, überall, bald das eine, bald Trockne Hügel und das andere häufiger. Mauern. Süd- und Mittel-Deutschland. Blüthezeit : 2J. Mai, Juni. 2J. Mai, Juni. Rispe : armblüthig, stets einseitig. dicht, ährenförmig. Rispenäste : 1 4 - Vs"» mit 1—2 1 — 4", mit 2 u. mehr y4 — mit 2 und Aehrchen. Aehrchen. mehr Aehrchen. Aehrchen : hängend, aufrecht, aufrecht-abstehend, eiförmig. lanzettlich, spitz. Vollkommene Blüthchen : 2, glatt. 1 , glatt. 1 , nach oben lang be- haart. Klappen : eiförmig , kurz-zugespitzt. lanzettlich , lang-zuge- spitzt. Horst : dünn, locker. dicht, holzig, derb. Blätter : dünn, flach, oben spärlich behaart. steif, zusammengerollt, oben flaumig. Blatthäutchen : sehr kurz gestutzt. röhrig, mit einer dem Blatte gegenüberste- henden Granne, Fig. 315c. länglich. IV, 19. IV, 17. IV, 20. Zwar alle Arten hart und trocken , besonders 81. , aber von Pfer- den und Rindvieh gefressen; weshalb 79., 80. für schattige Torfwiesen, 81. für trockne, kalkige Hügel empfohlen werden. 208 YI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. 23. Triödia 1 R. Brown, Dreizahngras. Poln. : Izgrzyca. Schwed. : Ax-, Tcmd-svingel. Engl. : Decumbent fescue-gr. Franz.: Fetuque inclinee. Böhm. : Trogzubnice. Rispe traubenförmig , kurz, mit 3 — 20 Aehrcben, fast aufrecht, etwas einseitig. Klappen grünlich , bauchig gewölbt , ei-lanzettlich, 3 — 5-nervig, fast gleich-lang , die Spelzen fast überragend. Aehrchen 3 — 5-blüthig. Spelze 7- und mehrnervig, dicklich, fast knorpelig, an der Spitze mit 3 Zähnen , von denen der mittlere derber und oft spitzer ist, bisweilen aber auch fehlt; am Grunde von steifen Haaren umgeben, Fig. 318 Sclifr. Frucht eiförmig, abgeplattet innen fast flach, an der Spitze die Reste der Griffel tragend. Keim gross. Scheinfrucht: das Blüthchen. Blätter im Triebe gerollt. Fig. 317. 82. T. decümbens Beauv., Liegendes Dr. Poln. : I. leiaca. Auf Haiden, magern, torfigen Wiesen, in lichten Wäldern , von der Seeküste bis an die Alpen. 2J. Juni und Juli. Halme % — 1 ', mit den etwas kurzen Blatttrieben kreisförmig in einen dichten Horst ausgebreitet ; anfangs liegend, später halb aufrecht. Blätter schmal, kurz. Statt des Blatthäutchens kurze Wimpern. II, 36. IV, 14. V, 39. Von geringem Werthe. Treibt spät. 24. Koeleria Pers., Kölerie2. Poln. : Str{'plica. Scheinähre locker, schmal. Aeste sehr kurz. Klappen und Spelzen zusammengedrückt -gekielt. Klappen dünnhäutig, mit grünem, schärf- 1 Vom griech. TQi-odovg Dreizahn , nicht richtig gebildet , da es Triodon heissen müsste. Triödia kann nur Dreiweg, Kreuzweg gedeutet werden. 2 Köler beschrieb 1802 die deutschen Gräser ausführlich und genau. Gatt. 23 — 24, Art 82 — 83. 209 lichem Kiele, ei-lanzettlich, zugespitzt; die untere 1- nervig, kleiner; die obere 3-nervig. Aehrchen 2 — 4-blüthig. Spelzen 3 -nervig, an der Spitze gespalten. Der Mittelnerv tritt oft als kurze Granne oder Stachel- spitze aus der Spalte hervor. Frucht frei, länglich, etwas von den Sei- ten zusammengedrückt. Scheinfrucht: das Blüthchen. Blätter im Triebe gefalzt. 83. K. cristäta, Kaimnfünnige K. Poln.: S. grzebteniasta. Sandige Hügel in Norddeutschland, seltener. 2J. Juni, Juli. Horst dicht- büschelig. Halm % — 1 oben oft schärflich oder weichhaarig. Triebe kurz, von vielen Blattscheiden umhüllt. Blätter schmal-lineal, oben stark gerippt, gewimpert, schärflich oder sainmt den Scheiden glatt oder abwärts zottig. Blatthäutchen kurz. Blätter grün. Eine Abart, welche Manche als eigene Art (K. glaiicct De Cand.) ansehen, hat blaugrüne, nicht gewimperte, entweder glatte oder zottige Blätter, meist, aber nicht immer, stumpfe Spelzen. IV, 50. Werthlos, nur die jüngsten Spitzen werden gefressen. Jessen, Gräser. 1 4 210 VI. Kapitel; Beschreibung der Gattungen und Arten. 25. Scoloehloa 1 Link, Schwingel rohr. Fig. 320, S. 209. Rispe ausgebreitet. Klappen bauchig, ei-lanzettlich, zugespitzt, die untere mit 3 — 5, die obere mit 5 — 7, am Grunde schärflichen Nerven, Mittelnerven in eine kurze Spitze auslaufend. Aehrchen 3 — 4-blüthig. Spelze bauchig, ei-lanzettlich, dünnhäutig, mit 5 schärflichen Nerven, von denen mindestens 3 in zahnige Spitzen auslaufen. Scheidenspelze so lang als die Spelzen, oder etwas länger, Fig. 320 b, cf fein gewimpert. Fruchtknoten behaart. Frucht länglich , der Scheidenspelze angewach- sen. Scheinfrucht: das Bliithchen. Blätter im Triebe gerollt. 84. S. festucäcea Innk, Nordisches Sch. In Flüssen und Seen, selten. Zwischen Eider, Elbe und Oder, südlich bis Potsdam. 2J. Juni, Juli. Erdstamm kriechend. Ausläufer gegliedert, weiss und derb. Halme 3 — 6'. Blätter lineal- lanzettlich, 1 — l1/2/ lang, schärflich, am Grunde mit 2 rostbraunen Flecken. Blatthäutchen länglich, zerschlitzt. Aehr- chen 3 — 4 lang, glänzend gelb- grün oder etwas violett. Die Pflanze wird jetzt meist als Festüca boreälis M. K. beschrie- ben, bildet aber eine eigene Gattung der Hafergruppe. Die älteren Namen sind Festüca arundinäcea Liljebald 1798; Aründo festucäcea Willd. 1809; Donax boreälis Tr in. Neuerdings ist sie als Fluminia arun- dinäcea Fries, beschrieben; indess lässt sich gegen Links älteren Namen kein gerechtfertigter Ein wand erheben. b. Aristätae, Beg rannte. Eine Granne entspringt entweder aus dem Bücken oder am Grunde der Spelze ; fehlt indessen bei einzelnen Blüthchen bestimmter Arten und bei einigen Abarten in allen Blüthchen. Spelze oben meist in 2 lange Zipfel auslaufend. 20 — 32. Gatt. bl. Nervösae, Vielnervige. Klappen breit, bauchig, 5 — 9-nervig. 26. Gatt. 26. Avena 2 Jessen, Hafer. Poln. : Owies. Althochdeutsch: Ha/para; Habaro. Altnordisch: Hafri. Nieder- deutsch : Ifaiver. Holl. : Häver ; Altfries. : Jomcer. Dän. : Havre; Island. : Hafur. Scliwed.: Hafre; Gothländ. : Hagra. Engl. : Oat ; Angelsächs. : Ata. Franz. : Avoine. Ital.: Vena. Esthn.: Kaer; Kura. Livländ.: Ausas. Buss.: Owes. Böhm.: Owes, Wo wes. Rispenäste sehr lang und dünn , unten zu 3 — 6 , aufrecht oder 1 Vom griech. ay.eUXog — /Ao«, Stachelgras, zuerst von M. K. für ein anderes Gras gebildet, dann von Link auf diese Gattung übertragen. 5 Der deutsche Name stammt ab von hafr, der Bock; bedeutet also Bockskorn, Gatt. 25 — 26, Art 84 — 87. ‘21t wagerecht abstehend, mit langen, feinen Zweigen, wenige Aehrchen tragend. Klappen breit - eiförmig oder ei - lanzettlich , gewölbt oder schwach gekielt, zugespitzt, beide 5 — 9 -nervig, die untere kleiner. Aehrchen 2 — 4-blüthig, begrannt oder unbegrannt. Das untere Blüth- chen ist bei einigen Formen allein begrannt, bei andern allein unbe- grannt. Spelze meist aus der Mitte des Kückens begrannt und an der Spitze länger oder kürzer, zweispaltig und gezähnt, seltener ohne Granne und dann an der Spitze oft kaum ausgerandet. Die Granne gedreht und gekniet. Frucht länglich, glatt oder an der Spitze behaart, innen mit Längsfurche, frei, aber selten nackt, sondern meist von dem Blüthchen als Scheinfrucht fest umschlossen. Blätter im Triebe gerollt. Alle Arten CO. Ueber die von mir vorgenommene Beschränkung der Gattung auf die vielnervigen Arten vergleiche die Bemerkung zur folgenden Gattung. I. Sativae, Angebaute Hafer. Aehrchen gross, 2 — 4rblüthig, nach der Blüthe oder schon vor- her herabhängend. Blüthchen entweder alle unbegrannt, oder das unterste (und 1 — 3 der darüber stehenden), lang aus dem Kücken begr an n t. Klappen fast gleichlang, stets länger als das unterste Blüthchen, meist alle überragend. Frucht an der Spitze behaart. Poln. : Standort : Blüthezeit : Spelze : ,, an d. Klappe: 85. A. sativa J., NO. A. brevis Rolli Gemeiner II. Sperlings - II. Fig. 321 — 322. Fig. 323. 5 I (). pospolity. O. krotki. überall angebaut. selten angebaut. 00. August kabl oder borstig behaart, mit 2 dünnhäutigen, oft kurzen Zipfeln. 87. A. slrigösa Schi eb., Rauh - II Fig. 324. P. owsik. Unkraut. kahl. mit 2 borstenförmigen I Ivnvmon wie denn auch jetzt noch zur Brunstzeit die Böcke mit Hafer (Springhafer ge- nannt) gefüttert werden. Auf diese Bedeutung bezieht sich auch der alte nieder- deutsche Kinderspruch: »Bock, Bock, Bock.stöet mi nich, Häwerkorn fret ick nich«. Das jetzt gebräuchlichere Ha fe r lehnt sich an das Niederdeutsche an, Hochdeutsch ist Haber richtiger. Avena bezieht Grimm (Geschichte d. deutsch. Sprache, 1. Ausg. I, 66) ebenso auf das Schaf, latein. ovis , und ist geneigt, auch den griechischen Na- men des Hafers, ßQouos als Bockskorn mit ßpco/uoc; = Bocksgestank auf einen Namen des Schafbocks zurückzuführen. Uebrigens zogen die Römer auch die Trespen zu avena , wahrscheinlich ihrer ebenfalls herabhängenden Aehrchen halber. So Plinius XXII, 25 (79) 161: »Promos . . nascitur inter vitia segetis avenae g euere « , und die Roggentrespe heisst in der italienischen Schweiz noch heute Avena. 14 212 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. A. sativa . A. brevis. A. strigosa. Obere Klappe : 9 — 1 2'" , breit-eiförm., 5 — 7'", eiförm., spitz, 10 — 1 '2'" lang- eiförm.. '7 — 9-nervig. 7 - nervig. 7 — 9-nervig. Rispe : ausgebreitet oder ein- seitig zus. gezogen. einseitig-ausgebreitet. einseitig- zusammen- gezogen. Aehrchen : %-l ", 2 — 4-blüthig. c. 2 — 3-blüthig. % — 1", 2-blüthig. Halm : 3 — 5 ', dick, hohl. 1% — 2%', dünn. 2 — 3', fest. Fig. 324. Avena strigosa. 85. Gewöhnlich unterscheidet man als verschiedene Arten den Rispen- und denFahnen-H. Nach meiner Ansicht gehören diese, sammt dem als Unkraut auf Haferfeldern meist vorkommenden Flug-H. alle zu einer Art. Die Unterschiede dieser Unterarten sind folgende: Poln. : Rispe : Spelzen : Aehrchenachse : a. A. fatua (A. fatua L.), Flug-H. b. A. vulgaris ( A . sativa L.), Rispen -H. c. A. orientälis (A. orientälis Schreb.), Fahnen - H. O. czczy. ausgebreitet. fahnenartig zus. gezog. borst. -behaart, bräunl.lweich behaart, fast kahl, bräunl. od. gelblich. struppig-behaart. unten spärlich behaart, oder ganz kahl. Gatt. 26. Avena , Art 85 — 87. 213 Zwischen allen diesen und den gleich noch zu nennenden Formen giebt es keine sichern Grenzen. Der Rispen*- und der Fahnen-H. sind in allen Theilen absolut gleich und unterscheiden sich nur durch die Haltung der Aeste, aber Formen, in denen die Rispe halb zusammen - gezogen ist, sind mir wiederholt vorgekommen. Sicherer schien sich der Flug-H. zu unterscheiden. Aber genau betrachtet ist nur die An- wesenheit der borstigen Haare an der Aehrchenachse und dem oberen Theile der Spelzen das Unterscheidende. Nun findet aber bei der Ein- wirkung der Kultur auf eine Pflanze nichts beständiger und allgemeiner statt, als das Abwerfen von Haaren. Beobachtet sind Mittelformen zwischen beiden schon öfter und an verschiedenen Orten, aber man hat sie als neue Arten oder Abarten un- terschieden; so A. intermedia Lindgren in Botan. Notiser 1841 und bei Sonder, Fl. Hamburg ., S. 48; A. hybrida Petermann in Reich., Fl. saxon. 1842; A. fätua ß glabräta Hausmann in Doll., Flora von Baden. 1857. Nach Beobachtung solcher Uebergänge im Eldenaer botanischen Garten, wobei die Borstenhaare immer mehr, zuletzt bis auf eins oder zwei, dann ganz verschwunden waren , habe ich im Samenkataloge des Jahres 1860 beide Arten vereinigt. Ausser den eben genannten unter- scheidet man noch zwei Hafersorten mit nackten Früchten: A. nuda L., und A. chinensis Fischer. Kurz gesagt ist jenes ein Fahnen-, dieses ein Rispen- H. mit nicht bespelzter, sondern freier, nackt ausfallender Frucht, wobei gleichzeitig die Spelze von etwas feinerem, dünnerem Bau zu sein pflegt. Diese Formen muss man ebenso wie bei der Gerste, wo dasselbe vorkommt, als Abarten betrachten. Fasst man Alles zusam- men, so wäre der Flug-H. mit dunkelfarbigen, borstig - behaarten Spelzen die ursprüngliche Form, wenigstens unter den Formen, die wir jetzt noch besitzen. Dabei ist jedoch zu bemerken, dass der Flug-H. ein Rispen-H. ist. Aus einem solchen dürfte aber wenigstens bei un- seren klimatischen Verhältnissen, welche weit mehr auf eine Er- schlaffung aller Theile hinführen, der Fahnen-H. nicht entstanden sein. Vielmehr müsste man vennuthen, dass ein Flug-H. mit der straffen Stellung des Fahnen-H. eigentlich allen Formen zu Grunde läge. Doch könnte letzterer, der im Oriente zu Hause zu sein scheint, gar wohl durch ein trocknes, warmes Klima aus jenem hervorgegangen sein. Jedenfalls hat die Kultur den Rispen-H. aus dem Flug-H. unmittelbar geschaffen. Bei dem Rispen-, und ebenso bei dem Fah- nen-H. geht dann die dunklere Farbe und später auch die Granne bei der Kultur allmählig verloren, und man kann bei beiden folgende Va- rietäten unterscheiden : 214 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. 1. der gegrannte schwarze. 5. der ungegrannte schwarze. 2. „ 99 braune.* 6. „ 9 9 braune. 3. „ 99 fuchsrothe. ~ • 99 9 9 fuchsrothe. 4. „ 9 9 gelbweisse. 8. „ 99 gelbweisse. Dabei sind wie immer die dunkleren Abarten die härteren, die helleren dagegen grosskörniger und zarter, daher am beliebtesten. So findet man im gewöhnlichen Anbau fast nur die gelbweissen Formen. Der Nackte H. geht aber bei uns selbst im Garten in den geAvöhnlichen über; auch er gehört dem Oriente vorzugsweise an. II. Ventenäta1, Schmacht- Hafer. Aehrchen 2 — 3-blüthig, stets aufrecht. Die 1— 2 obern Blüthchen stets lang begrannt und mit zwei borstenförmigen End- spitzen, die unterste stets auf dem Rücken un begrannt, aber mit einer Grannenspitze. Klappen sehr ungleich, beide kürzer als die Blüthchen. F rucht an der Spitze kahl. Fig. 325. Avena tenuis. 88. A. tenuis Hlöncli., Schmacht- II. Poln.: O. wysmukly. Trockne, halb lehmige Aecker, Anhöhen und Haine in Süd- und Westdeutschland. Selten. (?) Juni. Stock sehr klein. Halme 1 — 1%#, dünn, kahl, mit braunen Knoten. Blätter schmal und kurz , meist eingerollt. Rispe 3 — 6 ". Aeste dünn. Die oberen Blüthchen am Grunde mit Haarbüscheln. Ein zartes, unbedeutendes Gras. bs. Pauchierviae, Wenignmige. Klappen 1 — 3 - nervig. 27 — 32. Gatt. ZI. Avenastrum Jessen, Hafergras. Poln. : Wysypka. Rispenäste kürzer oder länger, ganz- oder halb - aufrecht , einfach oder verästelt. Klappen länger oder kützer als das Aehrchen , gewölbt oder schwach gekielt, zugespitzt, die untere meist 1- nervig, die obere 1 Köler erhob 1802 diese Abtheilung zu einer Gattung, die er nach dem gleich- zeitigen französischen Botaniker Ventenat benannte. Gatt. 26. Arena 27, Art 88. 215 1 — 3-nervig. Aehrchen 2 — S-blüthig. Spelze aus der Mitte des Kückens begrannt, an der Spitze lang zwei-spaltig und ausserdem oft gezähnt. Das unterste Blüthchen stets lang begrannt, von den oberen oft eins oder einige kurz- oder unbegrännt. Frucht frei, länglich, platt oder an der Spitze behaart, mit oder ohne Längsfurche. Scheinfrucht: das Blüthchen. Blätter im Triebe gerollt oder gefalzt. I. Perennes, Ausdauernde Hafergräser. Horst deutlich. Halm hoch, 1% — 5 \ Klappen kürzer als das L — 5-blüthige, 2 — 8"' lange Aehrchen, eins oder beide 3 -ner- vig. Blätter flach und breit oder dick und rinnig. Fig. 327. Avenastrum flavescens. Fig. 329. Avenastrum elatius. 216 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Fig. 330. Avenastrum pubescens. Fig. 331. Avenastrum pratense. Poln. : Standort : Blüthezeit : Horst : Blätter : ,, im Triebe : ,, u. Blatt- \ scheiden j 89. A. flaves- cens J., Gold-H. Fig. 326—327. W. oltawy. 90. A. elätius J., Hohes H., Franz. Raigr. Fig. 32S_ 329. TV. wzniosta. 91. A. pubes- cens J., Behaartes H. Fig. 330, 332. TV. omszona. Triften und Wiesen : 2J. -Juli bis Sept. 2J. Juni, Juli, etwas locker. gross, etwas locker. breit, bis unten flach, gerollt. :behaart od. kahl, kahl, meist glatt. 2J. Mai, Juni, locker. 92. A. pratense J, Feld - H. Fig. 331, 333. TV. h(kowa. Sandfelder und Moore. 2j. Juni, Juli, dicht. schmal, unten rinnig. gefalzt. meist behaart. kahl, scharf. 1 Ausserdem noch auf den Wiesen der Sudeten: 93. A. planiculme Jess., Platthalm- H. Poln. : TV. splaszczony. Unterscheidet sich von den vorigen durch diebreiten, scharfen, zusammengedrückt- zweischneidigen Triebe. Halm unten zwei- schneidig, oben rund, 2 — -5\ Blätter stachelspitzig , breit, dick und scharf. Aeste unten zu 2 — 5 , mit 1 — 3 Aehrchen. Gatt. 27. Avenastrum, Art 89 — 95. 217 Blatthäutchen \ d. obern Blätter) Halm : Dessen oberst. Knoten: in d. Mitte. Rispe : A. flavescens . j A. elätius . gestutzt, gezähnelt. 1 —2'. Rispenäste mit : ,, unten Aehrchen : Unterste Blüthe Obere Blüthen : Frucht : Als Futter : A. pubescens .j A. pratense. mit feinei Spitze. 1 lL — 3'. 1%'. am Grunde. 2-6", ei-lanzett lieh. gold-gelb. vielen Aehrchen. bis zu 8. 2—3"', 2 — 3 - blüthig Zwitter, lang begrannt kahl. II, 34. IV, 54. V, 56. sehr gut. im untern Viertel. 6 — 9 ", lineal, I 3 — 8", schmal, traubenförmig nickend. I nickend. bläulich-grün, später strohfarben, j 1 — 3 Aehrchen. bis zu 5. 5 — 6 2 — 3 - blüthig. Zwitter, lang begrannt. 3 — 5"', 2 - blüthig. Staubblüthe. kurz oder nicht begrannt. an der Spitze bärti 1 — 2 Aehrchen, zu ] — 2. 6 — 8"', 4 — 5- blüthig. II, 33. IV, 57, V, II. hart. II, 31. IV, 29. V, 58. gut. II, 32. IV, 37. V, 59. schlecht. Fig. 332. Avenastrum pubescens. Fig. 333. Avenastrum pratense. II. Annuae, Einjährige Hafergräser. Halm sehr zart, % — selten bis 1 ' hoch. Klappen länger als das 2-blüthige, 1 lange Aehrchen, 1 - nervig (sehr selten das eine am Grunde 3-nervig). Blätter fein-bo rs tenförmig. Poln. : Standort : Blüthezeit : Rispe : 94. A. caryophylleum J., Nelken -II. Fig. 331. W. yoidzikowa. 95. A. praecox J., Frühes II. Fig. 335. JV. wczesna. Dürre Sandfelder und trockne Triften. (7) Juni, Juli, ausgebreitet, gabelästig. (?) Mai, Juni, ährenförmig, kurzästh 218 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Aehrchenstielchen: Halm : A. caryophy lleiirn . so lang: wie das Aehrchen 3 — 12". V, 52. A. praecox . :viel kürzer. 2 — 8". V, 53. Zierliche, unbedeutende Gräser. Fig. 334. Avencistrum caryophyllexm . i Fig. 335. Avenastrum praecox. Stück eines Astes u. Aehrchen. 28. Corynephorus 1 Beauv., Silbergras. Poln. : Szczotlicha. Holl. : Grysagtig Rietgras. Dän. : Hvcis Sivegraes. Schwed. : Sand-, Borst-tätel. Engl.: Greyhair-gr. Franz.: Canclie blanchdtre. Böhm.: Palicenka. Rispe aufrecht. Klappen zusammengedrückt-gekielt, gleich - lang, länger als die Blüthchen und Grannen , 1 - nervig oder unten sehr kurz 3-nervig, dünnhäutig, auf dem Kiel scharf. Aehrchen mit 2 Zwitter- blüthen, von denen die obere gestielt ist; sehr selten noch eine dritte unvollkommene darüber. Spelze lanzettlich- spitz, am Grunde begrannt. Granne in der Mitte mit einem Borstenkranz, darüber dünner und nach oben keulenförinig-verdickt. Scheidenspelze an der Spitze dreizähnig, Fig. 337 2. Oberständiges Stielchen mit Haaren umgeben. Frucht frei, eiförmig, stielrund, mit schmaler Längsfurche. Scheinfrucht: das be- grannte Blüthchen. Blätter im Triebe gefalzt. 96. C. canescens Beauv., Gemeines S. Poln. : S. siwa. Auf den dürrsten Sandfeldern. 2f Juli und August. Fig. 336 — 337. Horst fein und dicht büschelig. Halme meist einige Zoll, aut nassem Sande bis 1 %' hoch, schlank und zart, sammt der eiförmig- 1 Aus dem griech. xoQvvrj , Keule und tragen = Keulenträger, nach der keulenförmigen Granne. Der deutsche Name bezeichnet die Farbe der einheimischen Art. Gatt. 27. Avenastrurn — 29, Art 94 — 96. 219 länglichen , 4/s — 2 " langen Rispe silbergrau. Aehrchen zur Bliithezeit dunkelgrau , indem die dunkel- violetten Staubbeutel durch die weissen Klappen durchscheinen. Blätter zusammengefaltet- borstlich, 1 — 3 " lang, steif, schärfiich, hell- seegrün. Blatthäutchen sehr lang, kegel- förmig. II, 26. IV, 39. V, 51. Werthlos. Fig. 336. Corynephorus can es eens. Fig. 337. c Aelirchen ausgebreitet. 29. Aira \ Schmele. Poln.: tSmiaiek. Holl.: Kiet-gr. Hän.: Sive-gr. ; Island.: Ileyrgrese. Norw. : Engebunke. Schwed. : l'ätelen ; Angstätel. Engl.: Hair-gr.; Hasserk. Franz.: Canche oh foin. Ital.: Aira; gramigna crestuta. Esthn. : Kaste -kein. Livläncl.: Smilga; Smelga. Böhm. : Odimka. Rispe ausgebreitet, mit feinen Aesten. Klappen schwach gekielt, dünnhäutig, glänzend, spitz oder stuinpflich, l- nervig, fast oder eben so lang als die Bliithchen. Aehrchen 2-, selten 3-bliithig, die obern Blüthchen gestielt. Spelze an der Spitze vierzähnig , am Grunde be- grannt. Granne gerade oder geschlängelt und gekniet. Frucht frei, kahl, eiförmig, zugespitzt, innen flach. Scheinfrucht: das Blüthchen. Blätter im Triebe gefalzt. 1 Vom griecli. tilget bei Dioskor. = Lolch. Vielleicht von algco, aufheben, fort- nehmen, tödten, weil diese Pflanze giftig. Her deutsche Name stammt von schmal ab, daher ist Schmiele falsch. 220 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten, Fis. 341. Fis. 342. Poln. : Standort : Blüthezeit Granne : Aira ßexuosa. 97. A. caespitösa L.. Glan/i-Scli. Fig. 338 — 339. S. clarniowy. Auf nassem und moori- gem Boden, in Wiesen u. Wäldern. Ueberall. % Juni bis August, kurz, gerade. Aira ßexuosa. aus dem Aehrchen : kaum fast fehlend, lang, nicht viele. % — 2', zart, oft rötb- lich. borstenförmig , glatt oder scbärflich. röhrenförmig abge- stutzt. Horst: dicht, gross. Ausläufer : sehr selten. Halm: 2 — 4’, fest, mässig- dick. Blätter: flach, schmal, hart, sehr rauh. Blatthäutchen : lang, pfriemlich - zuge- spitzt, bisweilen zwei- spaltig. Rispenäste : gabelästig, schwach geschlängelt. ,, die Aehrchen daran : zahlreich. spärlich. ,, unten: zu 6 — 10. zu 2 — 3. S obäT Blüthe I : ’/* 80 lan* : f die SPelze’ II, 50. IV, 38. V, 49. II, 22. IV, 35. V, 22 Als Futter: verwerflich. i mässig. 98. A. flcxuosa L., Dratli - Sch. Fig. 340 — 343. S. pogiety. Auf Sandboden, be- sonders in Wäldern. Ueberall. 2J. Juni, Juli. 99. A. uliginosa Weihe, Sumpf - Sch. S. bagnowy. In Moorsümpfen. Norddeutschland. Sehr selten. 2J. August. lang, gekniet. : weithervorragend. dicht, gross, sehr kurz. 21/®' fest, dünn. schmal, oft zusammen- gefalzt. lang, pfriemlich- zuge- spitzt, bisweilen zwei- spaltig, meist dreitheilig-verästelt, sehr stark geschlängelt. ziemlich zahlreich, zu 2 — 4. : % so lang. unbedeutend. 97. Kommt im Schatten mit bleichen, ausserdem mit grün -violet- ten, stets glänzenden Aehrchen vor. Im Schlammboden der Elbe kommt eine Form mit doppelt so grossen Bliithen und langen Ausläufern vor, welche im Mai und August blüht. Sie ist als eigene Art A. Wibeliäna Sonder, beschrieben, dürfte jedoch als Abart hierher gehören. Gatt. 29. Aira — 30, Art 97 — 101. 221 30. Holcus1 Beauv., Honiggras, Rossgras. Poln.: Ktosowka. Holl.: Paarde-gr. Dän.: Honninggraes. Schwed.: Mysk-gr Mjuk- tätel. Engl.: Sqft-gr. Franz.: Houque. Böhm.: Medynek. Rispe kurz, eiförmig. Aeste kurz, etwas steif. Klappen fast gleich- lang, länger als die Blüthchen , kahnförmig - gekielt und aufgeblasen- bauchig, stachelspitzig, die untere 1 -nervig, die obere 3-nervig, doppelt so breit. Aehrchen elliptisch, etwas zusammengedrückt, durch die 4 ringsum gleichförmig vertheilten Nerven der Klappen 4-kantig; mit 2 gestielten Blüthchen, das untere zwitterig, unbegrannt, das obere Staubblüthe, begrannt. Spelze dünnhäutig, weiss. Frucht frei, läng- lich, von den Seiten etwas zusammengedrückt, ohne Furche. Schein- frucht: das Blüthchen, selten das Aehrchen. Blätter im Triebe gerollt. Fig. 344. Holcus lanatus . Fig. 345. Holcus mollis. Poln. : Standort : Blüthezeit : Horst : 100. H. lanatus L., 101. II. mollis L., Wolliges, Wiesen -II. Kriechendes, Wald -II. K. welniastct. Halbtrockne Wiesen , lehmige Triften. K. czofgc/jaca. Sandige Wälder und Anhöhen. 2J. Juni, Juli. dicht, kurz, mit aufrechten Hal- men. 2J. Juli, August. sehr locker, mit kriechenden Aus- läufern u. liegenden Halmen. 1 Griech. oky.og , von tXxav, ziehen, bei Plinius ein Gras, welches Pfeilspitzen aus dem Körper auszieht. Linne vereinigte unter diesem Namen viele , sehr verschieden- artige Gräser, welche jetzt weit entfernten Gattungen angehören. — Der alte deutsche Name unserer Arten ist Ross gras, den Namen Honiggras erhielt die Gattung, weil Linne die unter 48. Sorghum aufgeführten Zucker führenden Arten hierher zog. Man sollte jetzt den alten Namen wieder herstellen. 222 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Halme : ,, ausserdem: Blätter u. Blattscheiden : Granne : H. lanätus. | H. mollis. ausser an den Knoten zottig behaart. behaart. dicht grau behaart. kahl. kahl oder schwach behaart. Als Futter : kaum so lang : als die Klappen : deutlich länger. erst gerade, dann gekrümmt. II, 37. IV, 51. V, 24. mässig gut. gekniet, nie gekrümmt. II, 30. IV, 52. V, 9. schlecht. 31. Agröstis1 L<„ Straussgras, Wiiiriltalm. Pol n.: Mietlica. Holl.: Struis-gr. Dän.: Hven. Sehwed.: Hven; Angshven. Engl.: Bent-gr. Franz.: Agrostis. Lett. : Maura sohle. Esthn.: Kaste-hein. Böhm.: Fsineceh. Rispe ausgebreitet, oder etwas zusammengezogen, mit haarfeinen, langen Aesten. Klappen zusammengedrückt -gekielt, länger als das Blüthchen, zugespitzt, die untere 1-, die obere 3 -nervig. Aehrchen i-bliithig, mit oder ohne ein oberständiges Stielchen als dem Rest eines fehlgeschlagenen Blütlichens. Spelze dünnhäutig, gekielt, mit oder ohne Granne auf dem Rücken, an der Spitze zweispaltig oder gezähnelt, am Grunde äusserst kurzbärtig. Granne gerade, nicht gekniet. Frucht frei, kahl, elliptisch, stielrund, ohne Furche. Scheinfrucht: das Blüth- chen, seltener das Aehrchen. Blätter im Triebe gefalzt oder gerollt, s. S. 71. I. Eu-agröstis, Echte Straussgräser. Ausdauernd, alle mit langen, feinen Ausläufern. Granne höch- stens doppelt so lang als das Aehrchen, meist fehlend. Untere Klappe länger als die obere. Kein oberständiges Stielchen. Die Haare am Grunde des Blüth chens unmerklich kurz. Poln. : Standort : Blüthezeit : Wurzelblätter : Halmblätter : 103. A. alba Sehr., Fiorin - St. 103. A. vulgaris With., * Gemeines St. 104. A. ca ui na I , Hunds -St. Fig. 340—34' M. biaiawa. Fig. 348. 31. pospolita. U eberall, boden, ] 02 mehr auf nässeren, 1 03 an trock- neren Stellen. 2J. Juni, Juli. flach, schmaler oder breiter Fig. 349. 31. psia. Auf dürren Haiden, Moor und Felsen. 2f Juli, Aug. •borstlicli gefalzt, flach, sehr schmal. 1 G riech, ayoeomi? I)iosk., aus ttyQog, Acker und yodang, Weidegras, worüber S. 1, Anmerkung 3 zu vergleichen. Gatt. 30. IIolcus — 31, Art 100 — 104. 223 Blätter im Triebe : Blatthäutchen : Halm : A. alba. A. vulgaris. lang, zugespitzt. | kurz, abgestutzt. 3/4 — 4’, aufrecht od. unten etwas gebogen. Blätterbüschel an seinem untern Knoten : keine. Rispe : j spitz, kegelförmig. ,, nach der Blüthe : zusammengezogen länglich stets abstehend. Granne : Scheidenspelze : Weide : meist fehlend oder sehr fein und kurz. I etwa halb so lang als die Spelze. II, 4 7. IV, 04. V, 20. [II, 48. IV, 05. V, 25, sehr gut. j massig. A. canina. gefalzt. mässig lang, abgestutzt. %- 2 V', untenliegend. viele, feine, eiförmig. : zusammengezogen, meist vorhanden, deutlich. viel kleiner od. keine. II, 49. IV, 40. V, 27. schlecht. Zwei mit canina in Blüthen- und Blätterform übereinstimmende kleinere Arten von d/4 — % ' wachsen im Riesengebirge , und zwar die erstere nur im mährischen Gesenke. Sie unterscheiden sich von jener durch Folgendes: 224 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. 105. A. alpina Scop., Alpen -St. Die Spelze ist tief unten begrannt, läuft oben in zwei feine Gran- nenspitzen aus. Aehrchen 2 , mit Granne 21/2'" lang. 106. A. rupestris All., Felsen -St. Die Spelze ist wie bei canina etwas unter der Mitte begrannt, aber die Rispenäste sind glatt, nicht rauh, wie bei 104. und 105. Aehrchen bis 1 %, mit Granne 2 lang. II. Apera1, Windhalm. Einjährige Ackerunkräuter. Granne vier- und mehnnal so lang als das Aehrchen. Blätter flach, nicht borstenförmig. Blatt- häutchen sehr lang, 2 — 3-mal tief geschlitzt. Untere Klappe kürzer als die obere. Ein oberständiges Stielchen vorhanden. Poln. : Standort : Blüthezeit : Rispe : 107. A. spicaventi L., 108. A. intcmipta L., Gemeiner Windhalm. Schmaler Windhalm. M. zboioiva. Auf Aeckern und nicht zu schwerem Gartenboden , doch nur unter einer Ueberfrucht. Ueberall j Salzfelder bei Hannover, Zons bei Köln. Wien. 0 Juni, Juli. ausgebreitet, breit - eiförmig. Izusammengezogen, unterbrochen, lineal. 1 Nach Adanson betrachtet man oft diese Gruppe als eigene Gattung. Der Name, griech. carrjoog, bedeutet unverstümmelt, nach der langen Granne. Gatt. 31. Agrostis — 32, Art 105 — 1 0S. 225 A. spica venti. Nerven der Blätter u. Blattscheiden: 20 — 24. Staubkolben : lineal - länglich. Halm : % — 3 ', mit 3 — 5 Knoten. Früchte : siehe : A. interrupta. 10—12. rundlich - eiförmig. % — 1 mit 2 Knoten. 07. Unkraut unter Getreide. 32. €a)aiiiiigr6§tis 1 Rollo Landrohr. Poln.: Trzcinnik. Holl.: Landriet. Dän.: Biergsiv. Schwed. : Bergrör; Rör-liven. Engl.: Small reed-gf. Franz.: Petit rosea% des collines. Böhm.: Trtina; Trost. Rispe mit langen Aesten, entweder locker ausgebreitet oder in eine dichte Scheinähre zusanmiengezogen. Klappen lanzettlich , unten bau- chig, oben kielig-zusammengedrückt, fast gleich gross, die eine 1-, die andere 3-neryig. Aehrchen 1-blüthig, mit oder ohne oberständiges Stiel- chen. Aehrchenachse und oberständiges Stielchen lang behaart. Spelze kürzer als die Klappen, oben zweispaltig, mit oder ohne feine Granne auf dem Rücken. Fruchtknoten kahl. Frucht frei, kahl, länglich, innen mit flacher oder tiefer Furche. Scheinfrucht: das behaarte Blüthchen. Blätter im Triebe gerollt. — Alle Arten mit kriechendem Erdstamm, der wenige steife Blatttriebe macht. Halme 1 — 4', mit wenigen schma- len und trocknen oder lederartigen und stechenden Blättern. I. Eu-ealamagröstis, Aechte Landrohre. Rispe locker, entweder ausgebreitet oder mit langen Aesten lappig. Aehrchen höchstens 1 */4// lang. Spelze stets zart, deutlich län- ger als die Scheidenspelze. Haare im Aehrchen länger oder kürzer als die Spelze. Granne meist vorhanden, aber oft sehr fein. Blatthäut- chcn kaum %" lang, abgerundet oder abg estutz t- g ezäli nclt, am Grunde gelblich, nach oben dünnhäutig. Blätter beiderseits matt, mehr oder weniger scharf, oft mit sammethaarigen Rippen. I a. Epigeios 3 Kocli , Grossrispige Laiidrolire. Rispe 5 — 9” lang, 1 — 3" breit, ei-lanzettlich, locker oder lappig. H aare im Aehrchen länger als die Spelze3, fast so lang als die 1 Griecli. x a l a/a « yn ca orig — Kohrgras , aus xuXagLog = Kohr und agrostis, s. S. 222, gebildet, bezeichnet schon bei Dioskorides schilfartige Gräser. 3 Griech. tn Cysto?, auf der Erde befindlich, im Gegensätze zu der nachfolgenden Gattung. Beide Gattungen gehörten bei Linne in die Gattung Arundo. 3 In der Abtheilung I b hat nur die in den Bergwäldern Mittel- und Süddeutsch- lands vorkommende 114. Haare, welche oft eben so lang als die Spelze und wenig kürzer als die Klappen sind. Jessen, Gräser. 15 226 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Klappen. Spelze dünnhäutig, durchsichtig, Fig. 356. Granne ge- rade oder fehlend. Oberständiges Stielchen fehlt. — Aus- ser den gewöhnlichsten Arten der Gattung 109. und 111. kommen zwei schwerer zu unterscheidende Formen vor, welche vielleicht nur Ab- arten von jenen bilden. Fig. 353. C. epigeios. Fig. 354. C. lanceoluta. Fig. 355. C. lanceolata. Poln. : 109. C. epi- 110. C. litorea MI C . lanceo- geios litli.. Cand., läta Rtli., Hügel - L. Ufer-L. Gemeines l>. Fig. 353. Fig. 356. Fig. 354 — 355. T. nadziemmy . T. nadbrzezny. \ T. lancetowy. 112. C. halle riäna Cand., Hallers L. Fig. 35t. T. Haller' a. Gatt. 32. Calamagrostis, Art 109 — 112. 227 Standort : Blüthezeit : Halm : Rispe : Rispenäste: , , unten : Klappen : ,, die untere Spelze : Granne : , , entspringt : C. epigeios. Trockne Sand- hügel. Ueberall. 21 Juli, August, bis oben hin derb u. steif, straff aufrecht, lappig geknäuelt grün u. violett, steif, rauh. C. litörea. C. lanceoläta. C. halleriäna. Flussufer. Sumpfige Ufer u. Torfige und nasse Selten *. Wiesen. Nicht sandige Wiesen überall. u. Wälder. Nicht überall 2. 2f Juli, August. scharf. oben dünn, schärflich. ausgebreitet, etwas überhängend, [schmal, aufrecht I oder nickend. gleichmässig purpurroth, im Schatten bleich, geschlängelt, dünn, rauh. nackt. 3 — 3%/", derb, sehr scharf, lineal-pfriemlich, oben schnabel- förmig-z usammengedrückt . etwas : kürzer. : viel. Aehrch. tragend. nackt. 2 — 21/2,,,j dünn, schärflich. schmal -lanzett- I lanzettlich. lieh, zugespitzt. ! kaum kürzer. höchstens halb so lang: als die Klappen. : ~/3 so lang. meist kürzer : aus dem Rücken: II, 7. IV, 62. V, 2. Schädliche meist länger : j stets kürzer : unter der Spitze aus der Spalte. IV, 62. V, 2. II, 6. IV, 62/ V, 2. schneidend - scharfe Gräser. als die Haare, aus dem Rücken. IV, 62. V, 2. I b. Deyeüxia3 Beauy., Schmalrispige Landrohre. Rispe 3 — 5" lang, %" breit, ausser der Blüthezeit zusammengezo- gen , schmal-lineal. Haare im Aehrchen kürzer als die Klappen , meist viel kürzer als die Spelze. Spelze undurchsichtig, farbig; am Grunde der Scheidenspelze ein oberständiges, pinselartig-be- haartes Stielchen, Fig. 361c. Granne meist gekniet, solang oder länger als die Klappen. 1 Bisher nur bei Worms, im Harze bei Thale an der Bode, zu Falkenhausen bei Lübeck, an der Weichsel bei Thorn. 2 In der Nähe der Ostsee und in den Bergwäldern Mitteldeutschlands. 3 Deyeux war Oberapotheker der Armeen Napoleons. 15* 228 VI. Kapitel. Beschreib ung der Gattungen und Arten. 113. C. stricta 114. C. väria 115. C. arundinä- Spr., Lk., cea Rtli., Steifes L. Veränderliches L. Wald - L. Fig. 358. Fig. 359. Fig. 360 — 361. Poln. : T. prosty. T. pstry. T. trcinbwy. Standort : Sumpfige Wiesen, Feuchte Bergwälder, Nicht zu nasse Wälder. Nordostdeutschi, bis bes. in Süddeutsch- Hie und da häufig. zur Elbe u. am Ober- land. Nicht häufig. rhein. Selten. Blüthezeit : 2J. Juli August. Rispe : braun -blau. violett. grün - weiss. Granne : etwa so lang : als die Klappen : 2-mal so lang. gerade. gekniet. Klappen : 1% — 2"\ lanzettlich. 2 — 2%'", lanzettlich. scharf von einzelnen glatt. schärflich von punkt- kurzen Borsten. förmigen,' dichten Spitzen. ,, zugespitzt: kurz. lang. mässig. C. neylecta Fl. W. C. montäna Host. C. silvätica Cand. | Werthlose, harte Gräser. II. Ammöphila1 Host., Sand-Landrohre. Nur im Flugsande ; selten im Inlande, häufig am Seestrande. Scheinähre sehr dichte nur am Grunde bisweilen etwas lap- pig. Aehrchen derb, %" lang, lineal. Klappen und Spelzen pergamentartig, derb. Spelze lineal, kaum länger als die Scheiden- spelze. Haare im Aehrchen stets viel kürzer als die Spelze. Oberstän- diges Stielchen mit wenigen längeren Haaren. Granne fehlt. Untere Klappe kürzer. Blatthäutchen %" lang , weisslich , von zwei gran- nenartigen Nerven durchzogen, lang und f ein zwei spitzig. Blät- ter derb, meist zusammengerollt, stechend, aussen glänzend , innen mit 10 — 16 dicken, feinborstigen Rippen. Fig. 3(i2. a, b Calamagrostis arenaria , c Calamagrostis baltica. b , c die Klappen geöffnet mit Spelze und Haaren. 1 Aus dem griech. itf.if.iog — tfttog, Sand — liebend, gebildet. Diese Rotte ist Gatt. 32. Calamagrostis — 33 , Art 113 — 116. 229 116. C. arenaria Rtli., Saml-L. Fig. 362. Poln. : T. piaskowy. Auf Sanddünen am Seestrande und im Binnenlande, wild und zur Befestigung des Sandes angepflanzt. 2J. Juli, August. Halme 2 — 4' glatt, steif. Blätter blaugrün. — An der Ostsee kommt eine auch nach Marsson’s langjährigen Beobachtungen stets unfrucht- bare Form vor, welche ein Bastard mit C. epigeios zu sein scheint: C . bclltica Hartmann. Beide unterscheiden sich folgendermassen : Pflanze : Rispe : Klappen und Spelze : Kiel der Klappen: Haare : C. arenaria Rth., Stammform. Aechtes Sand - L. Fig. 362«, b. strohgelb. lineal - elliptisch, dicht, kurz- : Fig. 3626. fast s;latt. C. bältica Hartmann, Ostseeform. Baltisches Sand-L. Fig. 362c. röthlich überlaufen, elliptisch, lappig, locker, zugespitzt. langpfriemlich- : kaum gleich ‘/3 der Spelze. Als Futter unbrauchbar. Fig. 362c. deutlich scharf, gleich der halben Spelze. B. StenÄiithae, Engbliithige. Zwei besenförmige Narben auf längeren Griffeln treten unter der Spitze des Blüth- chens seitlich hervor. — Beide hierher gehörige Gruppen sind kurzklappig und tragen statt des Blatthäutchens lange Wimperhaare. 33 — 34. Gatt. 6. Gruppe. Arundinäceae, Rohrgräser. Rispe weitschweifig, dünnästig. Aebrchen fast stielrund, 2 — 6-blüthig. Aehrchen- achse sehr lang behaart, mit langen Gliedern, daher die Blüthchen von einander ent- fernt. 33. Gatt. 33. Phragmites* 1 Trin., Dachrohr. Poln.: Trzcina. Holl.: Waterriet; Dekriet. Dän.: Hör. Schwed.: Vass. Engl.: Com- mon reed-gr. Franz.: Roseau de marais ou commun. Ital. : Canna palustre. Esthn.: Roog ; Pilli roog ; Jöe Rörkmed; Loe tölw ; Hundi toi. Livländ. : Neeclra; Duhnu needras; Steebrs; Naschli; Roog. Russ.: Kamysch. Böhm.: Rdkos. Rispe locker, aufrecht. Klappen eiförmig-länglich, bauchig, dünn- häutig, sehr ungleich, die untere 1 — 3 nervig, die obere doppelt länger, meist als eigene Gattung unter obigem Namen oder als Psamma Beauv. aufgeführt, wogegen die angegebene Bastardbildung mit einer Art der vorigen Rotte spricht. 1 Griech. ( pQayfitrrjg , von c pgccypa , Zaun, eine zum Umzäunen dienende Rohr- art bei Dioskorides ; wahrscheinlich unser Dachrohr. 230 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Fig. 303. Phragmites communis, c Fruchttragendes Blüthchen. 3 -nervig, viel kürzer als die Spelzen. Aehrchen 1 — meist mit 4 — 5, selten mit 1—3 Blüthen. Die unterste ist stets eine Staubblüthe. Spelze 3 -ner- vig, lanzettlich - pfriemlich, 3 — 4 - mal länger als die Scheidenspelze, unten gewölbt, nach oben in eine lange, flache Spitze kielig-zusammengedrückt, die unterste kürzer, die oberen länger- zugespitzt. Aehrchenachse lang - be- haart. Blumenblätter nierenförmiff- O rundlich, gross. Frucht schmal, linsen- förmig , mit grossem Keim. Schein- frucht: das mit 2 langen Haarbüscheln am Grunde versehene, nach der Blüthe 2 — 3-mal schraubenförmig-zusammen- gedrehte Blüthchen, Fig. 363c. Blätter im Triebe gerollt. 117. Pli. communis Trin., Gemeines Daclirohr. Poln. : T. pospolita. Gräben, Sümpfe, Flussufer. % Aug. Erdstamm kriechend mit dicken, im Sande oft ellenlangen Aus- läufern, im Sumpfe locker-biischelig. Halme 4 — 12', unten finger- dick, steif- aufrecht, an sandigen Ufern auch liegend und wurzelnd. Blätter l — 1%' lang, 1 — iy2" breit, sehr lang zugespitzt, seegrün, am Rande sehr scharf. II, 1. IV, 12. V, 1. Jung als Viehfutter, später für Dächer, Matten u. s. w. von grösstem Nutzen. 7. Gruppe. Chlorideae , Fingergräser. Bliithenachse mit einfachen , finger- oder fächerförmig gestellten Aesten. Aehr- chen einseits-wendig mit 1 Zwitter- und 1 darüber stehenden , mehr oder weniger aus- gebildeten Staubblüthe. Klappen und Frucht stark von den Seiten zusammengedrückt. Aehrchenachse schwach behaart. 34. Gatt. 34. Cynodon1 Bich,. Hundszahn. Poln. : Psi zqb. HolläiwP : Gering erd panik. Engl.: Creeping panic-gr. Franz.: Pied de poiile. Böhm.: Psi zub. Rispenäste 2 — 9, einfach, fächerförmig ; Aehrchen 2-blüthig, aber 1 Aus dem griechischen xv(oe , y.vrog , Hund und odovg, Zahn, nach der Form der Spelze so genannt. Gatt. 33. Phragmites — 34, Art 117 — -1 IS. ‘231 das obere Blüthchen meist unvoll- kommen, und oft nur das Stiel eben vorhanden. Klappen und Spelze kurz-stachelspitzig , zusammenge- drückt , mit scharfem, kurz ge- wimpertem Kiele. Klappen 1 -ner- vig, halb so lang und breit als die 3-nervige Spelze. Scheiden- spelze tief zweikielig. Frucht frei, glatt. Von der Seite zusammen- gedrückt, ohne Furche. Schein- frucht : das Blüthchen. Blätter im Triebe gefalzt. 118. C. däctylon’ Pers., Gemeiner H. Poln. : P. z. pospolita. Auf Sandboden in Süd- und Mittel-Deutschland. Als »Bermudagras« an der Küste von Nord- Amerika und Westindien. 2t Juli und August. Erdstamm liegend, wurzelnd. Halme zahlreich, % — IT// lang. Blatttriebe zahlreich, liegend. Blätter blaugrün, mit der Scheide etwas behaart, die untere sehr kurz in zwei Zeilen. IV, 16. Oft als Unkraut lästig. Wird indess von den Schafen gefressen und erträgt grosse Hitze an trocknen Orten. €. Clisäuthaej Schliessbliithige. Zwei dünne , bisweilen von einem Griffel getragene Narben ragen während und nach der Blüthezeit oben aus der Spitze des Blüthchens lang hervor. Beide Gruppen mit ährenförmigen Rispen. Die einblüthigen Gattungen der 9. Gruppe stehen in Form der Aehrchen und Rispen den ersten Gruppen, 10 und 11, der Sacchariferae, so nahe, dass man in vielen Fällen nur nach Analogie schliessen kann, denn auch das letzte Rudiment eines zwei- ten Blüthchens, das oberständige Blüthchen, fehlt bei vielen Arten. 35. — 39. Gatt. 8. Gruppe. Sesleriäceae , Stachelgräser. Aehrchen 2 — 6-bliithig. Klappen und Spelzen bauchig-zusammengedrückt, an der Spitze mehr oder weniger stachel-spitzig oder kurz begrannt. Klappen ohne die Granne meist kürzer als das Aehrchen. 35. Gatt. 1 Aus dem griechischen düxTvkov, Finger (gras), Name desselben Grases. 232 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. 35. Sesleria1 Scop., Seslcrie. Poln. : Sester1 a trawa. Rispe eine Scheinähre. Klappen bauchig zusammengedrückt, dünn- häutig , auf dem vorspringenden Kiele scharf, ohne Seitennerven, breitlanzettlich, in eine kurze Granne zugespitzt , die untere Klappe kaum kür- zer und bisweilen mit einem Seitenzahn. Aehr- chen : 2 — 6 - blüthig. Grannen : die Spitze über- ragend. Spelze: bewimpert, kurz - flaumhaarig, 5 -nervig, mit Stachelspitze und 3 — 4 kürzeren oder längeren stachelspitzigen Zähnen. Schei- denspelze mit 2 Stachelspitzchen. Frucht umge- kehrt-eiförmig, zusammengedrückt, innen flach, oben behaart. Scheinfrucht : das Blüthchen. Blät- ter im Triebe gerollt. 119. S. coeriilea Arduino, Blaue S. Poln. : S. t. niebieska. Nordost-, Süd- und Mittel-Deutschland, auf Kalkbergen und Hügeln. 2J. Mai. Horst büschelig. Halme 1 — 2', nur am Grunde Knoten und ver- trocknete Blattscheiden tragend, oben nackt, etwas zusammengedrückt. Blätter gekielt oder zusammengefaltet, lineal, 2'" breit, stumpf, an der Spitze klappenförmig. Rispe eiförmig oder eiförmig-länglich, dicht, etwas einseitig. Aehrchen weissgelb, oder bläulich, 1 — 3 an jedem Ast. Am Grunde der Scheinähre meist ein- oder zwei-häutige weisse oder bläuliche Deckblätter von der Form der Klappen. IV, 28. 9. Gruppe. Alopecuroideae , Fuchsschwanzgräser. Aehrchen 1 -blüthig. Klappen zusammengedrückt meist scharf gekielt, mit Stachel- spitze oder stumpf, so lang oder länger als das Blüthchen. Spelze aus dem Rücken oder nicht hegrannt. 36. - 39. Gatt. 36. Alopecurus2, Fuchsschwanz. Poln.: Wyczyniec. Holl.: Vossestaart. Dän. : Raeverumpe. Schwed. : Räfsvants; Kafle. Engl Fox-fail-gr. Franz.: Queue de renard. Ital. : Alopecut'o; coda di volpe. Böhm.: Ocaskoicec; Liszjoccis. Rispenäste mit l — (3 fast stiellosen Aehrchen, sehr kurz; eine sehr dichte, lange und walzenförmige, selten fast kugelige Scheinähre 1 Leonhard Sessler, Arzt in Venedig, beschrieb 1764 eine neue Pflanzengattung. 3 Im Griechischen war alconixovQog , aus al(07Ti/£ und ovqu = Fuchs- Schwanz, Gatt. 35. Sesleria — 36, Art 119 — 123. 233 bildend. Klappen gleichlang, zusammengedrückt- gekielt, auf’ dem Kiele wenigstens unten weich bewimpert, unten an den Rändern mit einander verwachsen, Fig. 368 c, von der Länge des Blüthchens, mit drei breiten, in eine Spitze zusammenlaufenden Nerven. Aehrchen einblüthig, eiförmig, stark zusammengedrückt. Spelze zusammenge- drückt, unten breiter und an den Rändern schlauchförmig verwachsen, unten auf dem Rücken [bei uns stets] feingegrannt. Scheidenspelze meist fehlend, bisweilen klein und lanzettlich, in dem Schlauche der Spelze stehend. Frucht frei, glatt, eiförmig, von den Seiten zusammen- gedrückt. Scheinfrucht: die schlauchförmige Spelze, oder das Aehrchen. Blätter im Triebe gerollt. A. Perennes , Ausdauernde Fuchsschwanzarten. Klappen weichhaarig, auf dem Kiele besonders nach oben lang bewimpert. — Ausdauernde, mehr oder weniger krie- chende Wiesen- und Sumpfpflanzen, mit bläulich- oder dunkelgrünen Blättern. Die Blattscheiden, besonders die obern, stets aufgeblasen, die Halme glatt. Poln. : Standort : Elüthezeit : Halm: Erdstamm : Scheinähre : Aehrchen : Klappen ver- wachsen : 120. A. pra- tensis L., Wiesen-F. Eig. 366. JF. takoivy. Trockne und nasse Wiesen, fast überall. 121. A. arundi- iiäceus Poir., (A. ruthenicus Weinm.) Rolir-F. Fig. 367. 122. A. gcni- culätus L., Geknieter F. überall. 123. A. fül- vus Beauv., Kotligelher, Sumpf-F., Fig. 369. JF. iolty. Teiche und Grä- ben, überall. nur am Ostsee- strande 1 . % Mai bis Juli. stets aufrecht, kurz-kriechend . mindestens * l/J‘ 3'" lang, 1"' breit, lang-eiförmig. meist aufrecht, weit-kriechend, dick, Fig. 367 «. 3 "'Jang, 3//" breit. 3l0C förmi: bis fast zur Mitte. 2J. Mai bis Sept. gekniet- lie gend . lockerer Horst, dick, Fig. 368« lang, breit. /4 breit-glocken- förmig. 1 lang, 1 breit, verkehrt-eirund. nur am Grunde. JF. tr 'zcinny. Fig. 368. W. kolankoinj . Nasse Wiesen. der Name einer Rohrart mit sehr weicher Rispe, wahrscheinlich Imperäta cylindrica Beauv . und , ebenso wie im Deutschen , auch anderer Pflanzen , die nicht zu den Grä- sern gehören. 1 Von 121 ist auch eine Form mit kurzer, die Klappen nicht überragender Granne bekannt, aber in Deutschland noch nicht gefunden. 234 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Spitze derKlap- 1 pen und Spel- zen : Granne : ,, entspringt: Griffel : Staubkolben : A. pratensis. A. cirundi- näceus. nach aussen gerichtet. A. genicu- lätus. grade oder nach innen gerichtet, spitz. | spitz. stumpf lieh (bei uns) lang und derb , meist gekniet. : unter der Mitte. : des Rückens, zu einem verschmolzen, Fig. 366 1\| beide hellschwefel-gelb oder bläulich. frei II, 12. IV, V, -1. 66. II, 12. IV, 67. V, 5. II, 13. IV, 58. V, 6. A. fulvus. grade. abgerundet, kurz, fein. : in der Mitte. Fig. 368 e. rostgelb. II, 14. IV, 59. V, 7. Vorzügliche Futter- und Weidegräser. Fig. 368. Alopecurus geniculatus. a Scheinähre. Fig. 369. Alopecurus fulvus. Einige Blüthchen der Scheinähre. 120. 121. Diese beiden Arten sind vielfach miteinander vermengt worden. Man hat nemlich den Rohr-F. , welcher erst in neuester Zeit von Marsson in Deutschland aufgefunden worden ist, und welcher Gatt. 3(5. Alopecurus , Art 120—125. 235 nur an den Küsten der Ostsee vorkommt, wo dagegen 120 fehlt, für nichts anderes gehalten als für eine grosse Abart des Wiesen -F. mit bläulich-schwarzen Aehrchen, welche auf üppigen Wiesen nicht selten ist. Er ward nemlich unter dem Namen A. nigricans Horn. , A. ni- grescens Jacq. in den botanischen Gärten gezogen. Aelter ist der Name A. ruthenicus Weinm. Indess nach den Zusätzen meines verehrten Collegen v. Schlechtendal zu meinem Aufsatz in der Botan. Zeit. 1861, Nr. 8, S. 49- 51 »Ueber Alopecurus ruthenicus Weinm.« muss auch dieser Name dem oben gebrauchten weichen. Eine Form mit kurzer, die Klappen nicht überragender Granne ist von dieser Art bekannt, aber in Deutschland nicht gefunden. Die Pflanze ist derber und noch mehr blau -grün, als der Wiesen -F. , kommt aber auf Wiesen, welche vom Seewasser abgeschnitten sind, auch halbliegend vor. Er unter- scheidet sich von dem Geknieten F. am leichtesten durch das viel grössere Aehrchen, welches in seiner Form dieser Art näher steht, als dem Wiesen-F. Der in Schlesien gefundene A. hybridus Wimm, dürfte dem Rohr-F. nahe stehen. 122. 123. Die Form des Aehrchens ist für diese leider oft ver- wechselten Arten das sicherste Unterscheidungszeichen. Auch scheint 126. ausschliesslich in und an stehenden oder laufenden Gewässern und in ausgetrockneten Teichen vorzukommen, während 122. beson- ders auf nassen Wiesen sich findet. B. Annuae, Einjährige Fuchsschwanzarten. Klappen kahl, nur auf der untern Hälfte des Kiels kurz bewimpert. Einjährig. Halme aufrecht. Stock klein. Poln. : Standort : Fig. 370. Alopecurus agrestis. A, c Aehrchen. 124. A. agrestis L., Acker-F. Fig. 370. W. polny. Trocknere lehmige Felder, überall. 125. A. utriculätus Pers., Schlauch-F. Wiesen, nur am westlichen Rheinufer. 236 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Blüthezeit : Halm : Oberste Scheide : Scheinähre : Aehrclien : Klappen : ,, an der Spitze : Granne entspringt A. agrestis. 0 Juni bis Sept. 1—2', oben schärflich. kaum bauchig, länglich -walzenförmig,. 2 — lang, 3//v breit, lang- eiförmig. abgeplattet, bogenförmig nach innen zugespitzt, zusammenschliessend. über der Mitte : Y, 8. A. utriculdtus. 0 Mai bis Juni. % — 1 , oben glatt, stark bauchig, kugelig- eirund . 3'" lang, 3/4 — 1 breit, bauchig-eiförmig, bauchig aufgeblasen, plötzlich in eine Spitze zusammengezogen, klaffend. : am Grunde der Spelze. 37. Phleuni1 L., Lieschgras. Poln. : Brzanka . Holl.: Dodde-gr. Dän. : Donhammer-gr. ; Rottehaie 2. Norweg. : Kiempe-gr. 3 ; Rotterumpe. 2 Schwed. : Kampe-gr. 3 Engl. : Cats-tail-gr. N. -Amerika: Herd-gr. Franz. : Fleole ; Fleau ; Mar sette. Ital. : Code di Topo. Ruthen. : Arjanetz. Böhm. : Roginek. Rispenäste mit 1 bis vielen Aehrchen, dicht besetzt; eine dichte ährenförmige oder unten lappige Scheinähre bildend. Klappen nicht verwachsen, 3 - nervig, gleich oder fast gleichlang, zusaminengedrückt- gekielt, die Spelzen überragend, auf dem Kiele rauh oder steif -borstig bewimpert; an der Spitze quer oder schräg gegen den Kiel abgestutzt, welcher in eine derbe, kürzere oder längere Stachelspitze ausläuft. Aehrchen ein-bliithig, mit oder ohne das Stielchen einer zweiten Blüthe. Spelze dünnhäutig, oben abgestutzt und gekerbt-gezähnelt, (bei uns stets) grannenlos. Frucht frei, meist nackt, elliptisch, von den Seiten zusam- mengedrückt, mit kleinem Keim. Scheinfrucht: wenn die Frucht nicht nackt ausfällt, das Blüthclien, Fig. 374 Schfr. Blätter im Triebe ge- rollt oder gefalzt. A. Collinae, Höhen- und Sand-Lieschgräser. Schein äh re lappig4, besonders am Grunde. Rispenäste mit mehreren Aehrchen. Klappen gegen die kurze, derbe Stachelspitze ab- gerundet oder schräg zulaufend. Seltenere Arten an trocknen Orten. Das Stielchen des obern Blüthchens im Aehrchen ist vorhanden. 1 Griech. (fdetog, Ionisch (flöog, (fdovg bedeutet Rohrarten, von denen eine wenig- stens zu Pinseln und Flechtwerk diente. Die Ableitung ist unsicher. 2 d. h. Rattenschwanz. 3 d. h. Kampf-, Streitgras, wie das Franz, von der keulen- oder kolbenartigen Form der Scheinähre. 4 Diese Lappen treten deutlich einzeln hervor, wenn man die Aehre biegt. Gatt. 37. Phleurn , Art 125 — 129. 237 Fig. 371. Phleum Boehmeri . a lappige untere Rispenäste. Poln : 120. Pli. Boehmeri Wib., ßühmers-L. 127. Pli. arenäriiim I-, Diinen-Ii. Fig. 37 J. B. mniejsza. B. piaskowa. 128. Pli. äsperiini Vill., Scharfes-L. Fig. 372. B. szorstka. Standort : Blüthezeit : Horst : Halm : Aeh rohen : Stachelspitze der | Klappen : J Kiel der Klappen: Blätter im Triebe : Blatthäutchen : Trockne Felder, hie und da. 2j. Juli, August, locker. unten oft zwiebelig. %-2'. Dünen des Seestran des, Sandfelder in Schlesien, Böhmen und der Pfalz. Q Juli, August. 1—9 länglich-lineal, zusammengedrückt, fein zugespitzt, glatt. Trocknere Aecker u. Felder. Selten. Von Böhmen bis in die Pfalz , Berlin , Göt- tingen. (V) Juli, August, büschelig bestockt. : unten nicht verdickt. % - 1'. aufgeblasen- eiförmig. scharf oder borstig, gerollt. stumpf, kürzer als breit. borstig bewimpert, gefalzt. dick, rundlich. scharf oder borstig, gerollt. spitzlich, 1 % — 2mal länger, als breit. B. Pratenses , Wiesen-Liesche. Scheinähre gleichförmig-walzenförmig oder eirund, nicht lappig. Aehrchen einzeln, selten zu 2 — 3, auf sehr kurzen wage recht von der Achse abstehenden Stielchen, Fig. 373, längere Aeste fehlen. Klappen abgeplattet, auf dem Kiel steif bewim- pert , an der Spitze mit derber Stachelspitze und nach innen zu abge- stutzt. Blüthchen ohne oberständiges Stielchen. 129. Ph. pratense1 L., Wiesen-L.; Thimothy-Gras. Poln. : B. Iqkowa. Ueberall auf nicht ganz nassen Wiesen und Weiden. 2j. Juni bis Sept. Horst locker-büschelig. Halm kahl, fest; auf trocknem, lehmigem Boden oft am Grund zwiebelig verdickt {Ph. nodoswn L.), kaum fuss- Davon unterscheidet man auf Bergwiesen Schlesiens und der Alpen: Ph. alpt- 238 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. hoch, mit fast kugeliger kleiner Scheinähre; sonst 1 % — hoch, mit 1 — 6" langer, 4/4 — %" dicker Scheinähre. Blätter lang, spitz; biswei- len etwas scharf, lebhaft-, auf trocknem Boden bläulich - grün , im Triebe gefalzt. Die Scheinähre grün oder bräunlich. Obere Blattscheide etwas erweitert. — II, 11. TV , 60. V, 22. Vorzügliches Wiesengras. Fig. 373. Plileum prci ferse. Fig. 375. Phleum alpiniim. Bei * ist ein Theil der Aehrchen abgestreift. 38. Crypsis1 Alton, Dornengras. Scheinähre dicht, (bei uns stets) walzenförmig-elliptisch. Klappen, Spelze und Scheidenspelze kielig zusammengedrückt, dünnhäutig mit grünem, schärflichem Kiele, lanzettlich-zugespitzt. Klappen kürzer als das Blüthchen, ohne Seitennerven. Aehrchen stark zusammengedrückt, elliptisch, einblütliig. Blumenblätter fehlen. Frucht frei , kahl, ellip- tisch, von den Seiten zusammengedrückt. Scheinfrucht : das Blüthchen. Blätter im Triebe gerollt. num L., Alpen-L. mit V2 — 1 */2 hohem , etwas gebogenem Halme, dicker kurzer pur- pur- oder violett-grüner Scheinähre und gewimperten Stachelspitzen , welche fast so lang sind, als die breitem, etwas kürzern Klappen, Fig. 375, und aufgedunsen-bauchi- ger oberster Blattscheide. Indess alle diese Verhältnisse sind unsicher, die Länge der Stachelspitze namentlich beträgt oft nur die Hälfte der Klappe und schwankt auch in der Ebene sehr. Ich halte die Pflanze mit Schreber für eine Abart vom Wiesen-L. 1 Griech. yovxjjig , bedeutet Verbergung. Der von Aiton gebildete Name bezieht sich auf die von der obern Blattscheide meist etwas umhüllte Scheinähre. 239 Gatt. 38. Crypsis — 39, Art 129—131. 130. C. alopecuroides Sclirad., Fuclisschwanzartiges D. In sumpfigen Wiesen , ausgetrockneten Teichen und Gräben. Sehr selten. Bei Wien, Regensburg , Darmstadt. (T) Juli , August. Stock klein. Halme unten ästig, gekniet, y4 — i/J . Blätter lineal -lanzett- lich, sattgrün, grau überlaufen. Blattscheiden etwas aufgedunsen. Scheinähre 1 — 1 etwas über dem obersten Blatte beginnend, weiss- lich mit braun - violetten Spitzen. Einem sehr kleinen Wiesen - Liesch- grase ähnlich. 39. Chaiiiagröstis 1 Boikh., Zwerggras. Aehre einfach mit wechselständig zweizeiligen , oder gedreht - ein- seitigen Aehrchen. Klappen umgekehrt eiförmig einnervig, die Spelze überragend, etwas bauchig. Aehrchen ein- blüthig. Spelze 5-nervig, rundlich- eiförmig. Scheidenspelze 2 - nervig , ei - lanzettförmig ; beide bauchig, dünnhäutig, gezähnelt, weich und lang behaart. Frucht frei, eiförmig-spitzig, von der Seite zusammengedrückt oder stiel- rund. Scheinfrucht fehlend, seltener das Aehr- chen oder Blüthchen. Blätter gefalzt. 131. C. minima Borkli., Kleinstes Zwerggras. Auf Sandflächen. Selten. Main- und Rheinebene von Würzburg bis Mainz, Hamburg. (T) März bis Mai. Stock dicht büschelig. Hahne % — 5 " hoch, nur unten mässig lang-beblättert. Aehre % — l", mit 4 — 12 bläulichen oder bräunli- chen Aehrchen. II, Unterfamilie. Sacchariferae, Zuckergräser. Aehrchen endblüthig, mit nur 1 ausgebildeten Zwitter -, oder eingeschlechtigen Blüthchen. Darunter jederseits 2 oder l oder keine, mehr oder weniger vollkommene Staubblüthen , welche oft nur durch eine leere Spelze , ein Stielchen oder Haarbüschel angedeutet sind. 40 — 51. Gatt. A. Herinaphröilitae; Zwitterbliithige. Aehrchen gleichartig, jedes mit 1 Zwitterblüthe. 40. — 48. Gatt. 1 Aus griech. /ctpul = am Boden, niedrig, welches in Zusammensetzungen Zwerg bedeutet und ayrostis , s. S. 222, von Borkhausen gebildet. Fig. 376. Chamagrostis minima, a Ganzes Pflänzchen ; b Aehre. 240 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. 1. Clisänthae , Schliessbliitliige. Zwei oder eine dünne Narben ragen während und nach der Blüthezeit oben aus der Spitze des Blüthchens hervor. 40. — 43. Gatt. a. Glumösae, Grossklappige. Klappen länger als das Zwitterblüthchen , meist das Aehrchen vollständig ein- schliessend. Beide untere Blüthchen als Staubbliithen oder leere Spelzen vorhanden. 40. — 43. Gatt. 10. Gruppe. Phalarideae , Glanzgräser. Klappen derb , scharf gekielt , sammt den Aehrchen und Früchten stark zusam- mengedrückt , 3 -nervig , gleichlang. Zwei kahle oder behaarte Schüppchen als Rudi- mente der untern Blüthen. Rispe , entweder ährenförmig oder büschelig mit kurzen steifen Aesten. Scheinfrucht : das meist glänzende Blüthchen mit den Schüppchen. 40. — 41. Gatt. 40. Phalaris1 L. , Canariengras. Poln. : Myszy her. Holland. : Kanary. Dän. und Schwed. : Kanarie-gi . ; Kanarief rö. Engl.: Kanary-seed. Franz.: Alpiste de Canarie. Böhm.: Kanäroire. Rispe: eine kugelige oder eiförmig-längliche Scheinähre. Klappen länger als das Blüthchen , gleichlang, kahnförmig, stark zusammenge- drückt-gekielt, auf dem Kiel mit derbhäutigem gegen die Spitze brei- tem Flügelrand, Fig. 377 I) , derb, weisslich mit 3 grünlichen, in die Spitze zusammenlaufenden Nerven. Aehrchen einblüthig, mit 1 — 2 1 Griech. (f aXctQiq , der Name von Arten dieser Gattung. Abgeleitet von (fdXaoa der Kamm oder die Raupe auf dem Helme (vergl. Goebel im Philologus 1862) scheint sich der Name auf den helmkammartigen Kiel der Klappen zu beziehen, was allerdings eine gute Beobachtung voraussetzt. Her deutsche Name bezieht sich , ebenso wie die aus den andern Sprachen aufgeführten, eigentlich nur allein auf die folgende Art. Es existirt aber kein inländischer Name für die andern nur in botanischen Gärten gebau- ten Arten. Gatt. 40. Phalaris — 41, Art 132 — 133. 241 kleinen stielförmigen oder lanzettlichen, unfruchtbaren Spelzen unter der Blüthe, Fig. 378 Schfr., breit- elliptisch, flach. Spelze scharf zusammen- gedrückt, kahnförmig, pergamentartig, glatt oder feinzottig, schwach 5-nervig. Scheidenspelze zweinervig, am Bande dünnhäutig, mit Wim- pern oder Zähnchen, an der Spitze ganzrandig. Frucht eiförmig, von den Seiten zusammengedrückt. Keim an der Kante. Scheinfrucht: das Blüthchen mit den unfruchtbaren Spelzen. Blätter im Triebe ge- rollt. Die Arten wild am Mittelmeer und südlicher, in Deutschland nur gebauet. 132. Pli. canariensis L., Echtes Canarieiigras, Canariensaat. Poln. : M. b. kanarkowy. Gebauet für Canarien- und andere Vögel, ausserdem zur Schlichte der Weber. ' (7) Sommerkorn. Juli bis September. Halme 2 — 3' hoch. Blätter breit und gross, auf beiden Seiten scharf. Blatthäutchen lanzettlich, obere Scheide aufgeblasen. Flügelrand fein- gezähnelt, nicht eingeschnitten, leere Spelzen angedrückt, behaart. Scheinfrucht in der Mitte glatt und glänzend-gelb , an Spitze und Bän- dern mehr oder weniger fein-zottig, 6'" lang. Frucht: 4'r/. V, 14. 41. Baldingera1 FI. <1. W., Glanzrolir. Poln.: Osirzyca; Mozga. Holland.: Rietachtig Kanary. Dän. , Norw. : Rörßaek. S-chwed. : Rörßen , in Schonen Flak. Engl. : Reed-canary-gr. Franz. : A Ipiste en ro- seau. Böhm. : Lesknice. Bispenäste kurz , zur Blüthezeit abstehend , sonst in eine lockere etwas lappige Aehre zusammengezogen. Klappen länger als die Spel- zen, gleichlang, kahnförmig, stark zusammengedrückt, derb, weisslich, mit 3 starken, grünen, in die Spitze zusammenlaufenden Nerven, auf dem Kiele schärflich. Aehrchen einblüthig, mit 2 sehr kleinen, lang- bewimperten, lanzettlichen, unfruchtbaren Spelzen unter der Blüthe. Spelze glänzend, an der Spitze kahnförmig, schwach- 5-nervig; Schei- denspelze 2 - nervig , 2 - spitzig ; beide pergamentartig , am Bande fein bewimpert. Scheinfrucht: das Blüthchen mit den leicht abfallenden unfruchtbaren Spelzen. Blätter im Triebe gerollt. 133. B. arundinäcea Trimms, Gemeines G. u» ■■ n .tu. ? Poln. : O. trzcinowa. Feuchte, besonders schattige Orte. Trockne Gräben, Flussufer. Juni , Juli. Erdstamm dick, holzig mit kurzen Ausläufern. Halme nicht zahl- reich, 3 — Q' hoch. Blätter breit, fest, graugrün. Bispe i/2/ lang, einsei- 1 E. G. Baidinger, Professor zu Jena, schrieb von 1768 bis Ende des Jahrhunderts insbesondere über die Litteraturgeschichte der Medizin und Botanik. Jessen, Gräser. 16 242 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Sch fr. tig , gelbweiss , an nicht schattigen Orten röthlich oder violett überlau- fen. II, 4. IV, 61. V, 15. Gutes, obschon hartes Futtergras. In den Gärten wird eine Abart mit weissgestreiften Blättern als var. ß. picta, B a n d gras gezogen. 11. Gruppe. Anthoxäntheae , Ruchgräser. Klappen glänzend , dünnhäutig , schwach gekielt , bauchig-zusammengedrückt, lo- cker das Aehrchen umscmiessend , so lang oder die eine viel länger als das Blüthchen. Die Zwitterblüthe mit nur 2 Staubfäden-. Die unteren Blüthchen entweder mit 3 Staub- fäden oder leere Spelzen. Rispen armblüthig oder ährenförmig. — Alle Arten ent- halten viel Cumarin. 42. - 43. Gatt. 42. Ilierocliloa 1 Ginelin, Mariengras. Poln. : Turowka. Schwed. : Myskgr. Engl.: Sweet scentedLholcus. Franz.: Houque oclorante. Esthn. : Marj a heinad. Böhm. : Dwogosinec ; Swcitosska . Rispenäste wenige, kurz. Rispe aufrecht, breit, sehr kurz. Klap- pen die kaum längeren Blüthchen locker umfassend, gleichlang, dünn- häutig, 3 -nervig, eiförmig- zugespitzt, oft mit kurzer Stachelspitze, etwas gekielt, mit gezähnelten oder zugespitzten, etwas auswärts ge- * Aus dem Griech. ifgog — , heilig — Gras gebildet, nach Analogie des esthnischen und ostpreussischen Namens Marien- oder Liebfrauengras, welcher sich auf die heilige Jungfrau bezieht. Gatt. 42. JFIierochloa, Art 134 — 135. 243 wandten Spitzen. Aehrchen eiförmig, 3-blütliig, die mittlere Blüthe zwitterig mit 2 Staubfäden, darunter 2 unfruchtbare, mit je 3 Staub- fäden. Spelzen 3 — 5 -nervig, dünnhäutig; die der Staubblüthen an den Rändern bewimpert , bisweilen aus einer Spalte begrannt. Schei- denspelze der Zwitterblüthe einnervig, gekielt. Frucht frei, elliptisch, von den Seiten schwach zusammen gedrückt, von den Griffelresten zweihörnig. Scheinfrucht: das Aehrchen. Blätter im Triebe gerollt. Hierocliloa australis. Fig. 382. JTierochloa odorata. b Aehrchen ; links das untere, rechts das obere Staubblütlichen. Poln. : Standort : Blüthezeit : Stiel des Aehr- chen s : Spelze des untern 1 Staubblüthchens : , , des obern Staubblüthchens : Klappen und Spel- zen : 134. II. australis R. et S., Südliches N. Fig. 381. T. poiudniowa . Feuchte, torfig-sandige Wiesen und Brüche. Von Preussen bis Oesterreich. Sehr selten. 2t April bis Juni. kurz-borstig, unter der Spitze kurz-gegrannt. unter der Mitte mit langer ge- knieter Granne. kurz zugespitzt. 135. 11. odorata Wlbg., (Gemeines M. Fig. 382. T. ivonna. Schattige Wälder. Ost-Deutschland bis Oldenburg, Schlesien und Oesterreich. Selten. 2J. April bis Juni, glatt. } beide entweder un- oder unter [ der Spitze kurz-begrannt. lang zugespitzt. Im Uebrigen beide gleich. Erdstamm mit mässig langen , dünnen Ausläufern. Halme 1 — 2', aufrecht, zart, glatt. Blätter spärlich , lan- zett-lineal, das oberste mit langer Scheide und fast ohne Blattplatte. Aehrchen bräunlich-goldgelb, oder violett überlaufen , sehr glänzend. Aeste unten zu 1 — 3. Treibt sehr früh und steht dann mit weit hervor- ragender Rispe bis zur Blüthezeit. 1 Das untere steht über der unteren, das obere über der oberen Klappe. 16 * 244 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. 43. Aiithoxaiithum 1 L., Ruchgras. Poln. : Tomka. Holland. : Geelbloem. Dän. : Guul-Ax. Schwed. : Värbrädd. Engl. : Spring -gr. Franz. : Flonve. Ital. : Antoxanto. Livland. : Tabaka sohle. Böhm. : Wo- nawka. Rispenäste sehr kurz, aufrecht, dicht mit Aehrchen besetzt. Schein- ähre locker, länglich-lineal, 4/2 — 1 %" lang. Klappen weiss, häutig, grünnervig, spitz, sehr ungleich , Fig. 384 b; die untere einnervig, die obere 3-nervig, doppelt so lang, das Blüthchen weit überragend und locker umhüllend. Aehrchen pfriemlich, einblüthig, darunter jederseits eine zweinervige, eiförmige braunbehaarte, ausgerandete , am Grunde lang begrannte leere Spelze, Fig. 383 1 , die untere über der Mitte mit grader , die obere über dem Grunde mit gekrümmter unten gedrehter, die Klappen fast überragender Granne. Zwitterblüthe : Griffel und Narben sehr lang, 2 Staubfäden; Spelze rundlich - eiförmig zusammen- gerollt, Fig. 383 2 ; Scheidenspelze eiförmig , einnervig (nach Marsson bisweilen 3-nervig), beide kleiner als die leeren Spelzen. Frucht frei, eiförmig zugespitzt. Scheinfrucht : das Blüthchen , meist ohne die lee- ren Spelzen, eiförmig-elliptisch, sehr glänzend, dunkelbraun. Blätter im Triebe gerollt. 130. A. odorätum L., Gelbes oder Gemeines R. Poln. : T. u'onna. Ueberall in AVald und Feld. 2J. Mai, Juni — September. Horst kurz , dicht. Halme */2 — 2'. Blätter kurz. Klappen und ganze Pflanze glatt, selten behaart (rar. pilosum). II, 10. IV, 53. * Nach demGriech. ilrOog — £«i’.9o?, Blütlie — gelb, wegen der hellgelben Staub- Gatt. 43. Anthoxanthum — 44 , Art 136. 245 V, 10. Wegen des Geruchs (nach Cumarin) mit Unrecht als Futtergras hochgeschätzt. b. Paleösae, Kurzklappige. Die untere oder beide Klappen sehr klein oder fehlend. 41. — 47. Gatt. 12. Gruppe Paniceae, Hirsegräser. Die untere Klappe sehr klein , selten fehlend , die obere von der Grösse des rund- lich-linsenförmigen Aelirchens. Klappen und Spelzen pergamentartig, auf dem Kü- cken flach, kaum gewölbt. Als Kest der unfruchtbaren Blüthe 1 leere Spelze 1 von der Grösse der oberen Klappe, als dritte Klappe erscheinend. Rispe entweder ausgebreitet oder mit einfachen fächerförmig gestellten Aesten. Frucht frei, glatt, elliptisch oder eiförmig, abgeplattet, mit grossem Keim. Das Blüthchen als Scheinfrucht die Frucht fest umschliessend. Blätter im Triebe gerollt. Alle Arten, vielleicht 140. ausgenom- men , stammen aus Südasien , und sind seit alter Zeit in Europa verwildert. 44. — 45. Gatt. 44. Panicuni2 L., Hirse. Poln. : Proso. Holländ. : Panik-gr. Dän. ; Panik-gr . Schwed. : Panik-gr. ; Hirs. Engl.: Panic-gr. Franzos.: Panic. Ital. ; Panico. Livländ.: Ehrski. Russisch: Proso; Prossa; Pscheno. Böhm. : Proso; Gahly. Rispe verschiedenartig • ausgebreitet, lappig - ährenförmig , fächer- förmig. Rispenäste dünn und lang, oder breit und steif, nicht mit steifen borstig - gezähnten Stachelgrannen, bisweilen aber mit langen steifen Haaren besetzt, Fig. 387. Aehrchen gestielt, gegrannt oder ungegrannt. Spelze und Scheidenspelze glatt. Uebrigens siehe den Cha- rakter der Gruppe. beutel von L. gebildet. Der deutsche Name nach dem bekannten Wohlgeruch der- selben. 1 Bisweilen kommt nach Godron und Grenier auch eine kleine, nervenlose Scheidenspelze vor. 3 Latein. = Brodkorn vo n panis, Brod. Bei den Römern hiess Nr. 137 die Grosse- oder Rispen-Hirse Milium , die Kleine oder Kolben-Hirse oder Kolben-Fennich Nr. 142 246 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. I. Eüpanicum, Rispen-Hirse. Rispenäste lang, geschlängelt , kahl oder fein -behaart, in weit- schweifiger, meist überhängender Rispe. Statt des Blatthäut- chens eine dichte Reihe Wim per haare. 137. 1*. lüiliäceimi L., Grosse II.. llispen-H. Poln. : P. zwyczaine. Angebauet als Sommerkorn von Japan und Ostindien bis in Mittel-Deutschland und die Mark. 0 Juli, Aug. Halm 2 — 4', fest und hart, auf einer Seite tief gefurcht oder abge- plattet, bisweilen unten etwas ästig. Blätter zollbreit, lanzettlich, lang zugespitzt. V, 18. Trotz des ausgebreiteten Anbaues variirt die Art wenig. Der Form nach unterscheidet man nur eine Klump- H., deren Rispenäste dicht zusammengezogen sind, die Farbe der Spelzen aber wechselt von schwarzbraun zu blutroth , gelb und weissgelb. Nach ihr benennt man die Abarten. Fig. 387. Panicum crus galli. Stücke der liispe rechts mit, links ohne Grannen. dagegen Panicum. Linne gab jenen Namen einer ungeniessbaren Grasgattung 21., und vereinigte unter Panicum alle Hirsearten. Der deutsche Name ist alt, seine Herkunft unbekannt. Er umfasst ebenso wie die der anderen Sprachen eigentlich auch die Ar- ten der folgenden Gattung. II. Echinöchloa, Grannen-Hirse. zweizeilig - abwechselnd , oder gegenständig, ganz mit Aehr- chen besetzt. Klappen auf den Nerven borstig-rauh, stachel- spitzig; die dritte Klappe j in eine längere , rauhe S t a - ' chelspitze oder Granne auslaufend. Spelze und Scheidenspelze fein gestreift. Rispenaste kurz, steif. Gatt. 44. Pauicum , Art 137 — 140. 247 138. 1*. eins galli F., Iliihiicr-Il. Poln. : P. kurze. Auf gutem Boden , Schutt, Grabenrändern. Nicht überall. (J) Juli, Aug. Halme 1 * — 2 ' , aufsteigend. Blätter kahl , bisweilen oben scharf. Statt des Blatthäutchen s ein brauner Fleck. Rispenäste platt; kahl oder mit langen, glatten Haaren besetzt, Fig. 387 a,b. Aehrchen- stielchen mit l —2 Aehrchen, rauh. Aehrchen dunkelgrün, oft braun- violett. — Unkraut. III. Digitaria, Finger-Hirse. Rispenäste zu 2 — 8 fächer-, oder finge r f ö nnig , Fig. 389a, zusammen gestellt (in Zwergformen auch ohne Aeste), flach, auf einer Seite mit zwei Reihen kurzer Stiele, welche je l — 3, meist 2 Aehrchen tragen, Fig. 388 b , 389 6. Aehrchen unbegrannt, untere Klappe sehr klein, bisweilen fehlend. Blatthäutchen abgestutzt, häutig. Fig. 388. Panicum sangiiinale. Fig. 389. Panicum glabrum. Die äusseren Aehrchen umgedreht. a Aeste rechts abgeschnitten. 139. 1*. saiiguiiiäle L., 140. 1*. glabrum *, Gau ßlut-Fiiiger-81. Glatte Finger-Il. Eig. 3ss. Fig. 389. Poln : P. krwawe. P. gladke. Standort : Sandige Felder. In Nord- Sandige Felder. Deutschland seltener. Heb er all. Bliithezeit : (7) Juli bis Sept . (?) Juli bis Sept. Halme : 1 — 2', aufrecht oder halbliegend. — • 1 ', ganzliegend. Blätter und Blatt- scheiden : meist dicht behaart. fast kahl. 1 Koeler , der die Art (1802) zuerst unterschied, nannte sie Digitaria filiformis, was Garcke veranlasst hat, sie Panicum filiforme Garcke zu nennen. Es giebt aber ein Panicum filiforme L. — Digitaria filiformis Beauv. aus Amerika. 248 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Aeste : Aehrchen : Untere Klappe : Obere Klappe : P. sanguinale. zu 5 — 9. lanzett- elliptisch, sehr klein , lanzettlich. P. glabrum. zu 2 — 5. breit-elliptisch. sehr klein , breit-eiförmig oder fehlend. lanzettlich. halb so lang breit- elliptisch. : als das Aehrchen : eben so lang. Beide anfangs grün, später überall violett überlaufen, oft dunkel - purpur. Die Aehrchen sehr fein - behaart , ausserdem aber bei 139. die dritte Klappe oft an einzelnen Aehrchen derselben Pflanze, oder an allen Aehrchen einer Pflanze , Fig. 388 links, lang bewimpert ( P . ci- liare Petz). 45. Setäria1 Heauvais, Feimich. Poln. : Ber. Rispenäste kurz, dicht mit Aehrchen besetzt, in walzen- oder eiför- miger, meist lappiger Scheinähre. Aehrchen stets ungegrannt, kurz gestielt. Am Grunde des Aehrchenstielchens grannenförmige Stachel- borsten, welche selten kürzer, meist viel länger sind, als die Aehrchen. Spelze und Scheidenspelze des fruchtbaren Bliithchens punktirt oder runzelig. Uebrigens s. den Charakter der Gruppe S. 245. Poln. : Standort : Blüthezeit : Stachelborsten : , , ihre Zähnchen : Spelze und Schei- denspelze : Zweite Klappe : Scheinähre : Halm : 141. S. verticilläta Beauv., Ouirl-F. Pig. 390. B. okrqgowy. 142. 8. panis Jess., Kolben-F. Fig. 391. 392. B. jadalny. 143. 8. glauca Beauv., Fuchsrother F. Fig. 393. B. jena. Auf sandigen Feldern fast überall. In Nord-Deutschland seltener. (7) Juli bis Sept. grünlich, oft sehr kurz abwärts : In Süd-Deutschland auch gebauet. (V) Juli bis Sept. Nicht so häufig. Fig. 392 Schfr. fein quer punktirt so lang als das Aehrchen : 1 — , oben spitzer, dünn, locker. 1 — 12", walzen- oder eiförmig, oder lappig- ästig, dicht. (7) Juli bis Sept. fuchsroth, lahg. aufwärts gerichtet. . j querrunzelig, f Fig. 393 b. : halb so lang. 1 — 4", länglich-wal- zenförmig, etwas lap- pig- % — 2 Yj}', oben glatt. 2’, oben rauh. Gute Weidegräser, oft lästige Unkräuter 5 , oben glatt. V, 19. 1 Von seta, Borste, gebildet, bedeutet es Borstenpflanze, Borstengras. Der deut- sche Name ist aus Panicum, mittelalterlich Panni com, entstanden. Diese Borsten sind die Stiele verkümmerter Aehrchen, s. S. 21. 249 Gatt, 44, Pcmicum — 45, Art 141 — 143. 142. Der Kolben-Fennich, oder die Kolben-Hirse ward früher fast eben so häufig, wie 137. die Grosse H. , gebauet. Die angebaueten For- men sind gross und haben meist eine ästige Rispe mit langen oder kurzen Borsten. Linne nannte sie P. itälicum , Italienische, und unterschied später kleinere Formen mit dichter, eiförmiger Scheinähre als P. g er m äniciim , Deutsche H.; endlich nannte er die bei uns überall wildwachsende kleine griinrispige, langborstige Form P. viride. Diese letztere Form ist indess durch gar kein Merkmal, als ihre Klein- heit und die daraus folgende Kürze der Rispenäste zu unterscheiden. Trotzdem ist sie, meines Wissens, überall als Art beibehalten, wäh- rend man germanicum schon lange eingezogen hat- Uebrigens gehört diese Art Italien nicht mehr an, als alle anderen Hirsearten, ja sie ist dort, wie überall in den wärmeren Gegenden, weniger angebauet, als 137. die Grosse Hirse. Dieser hat Linne nach dem alten Namen Milium 250 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. den Beinamen miliaceum gegeben, während er den alten Namen die- ses Kolben-Fennichs, Panicum, zum Gattungsnamen erhob. Um nun möglichste Gleichförmigkeit wiederherzustellen, schlage ich vor, diese Art als Setaria oder Panicum panis zu bezeichnen, welcher Name mehr als alle andern dem alten Namen, aus dem unser F ennich und fast alle Volksnamen hervorgegangen sind, ähnelt. Die Abarten des Kolben -F. benennt man, wie bei der Grossen Hirse, hauptsächlich nach der Farbe der Spelzen, welche von gelbweiss zu grün und violett übergeht. Hiezu kommt dann noch die sehr wech- selnde Länge und Kürze der Stachelborsten, wodurch das äussere An- sehen überaus verändert wird. 13. Gruppe. Nardoideae , Borstengräser. Beide Klappen verschwindend klein oder fehlend. Spelze gekielt , pfriemlich zu- gespitzt. Unfruchtbare Blüthclien fehlen. Aehrchen in einseitiger Aelire'oder in Döld- chen. Griffeil oder 2. Frucht länglich, stumpf-dreikantig oder stielrund. 46. — 47. Gatt. 40. Nardus 1 L., Borsteugras. Poln. : Narduszek. Schweiz.: Purss, Purst, Wolf, Kätsch. Holland.: Porsteigras. Dän. : Sene-gr.; Sive-gr. Schwede : Angsborst. Norweg. : Finneskiaeg; Finntop ; Post- ing. Engl.: Mat-gr .; small mar-weed. Franz.: Nard ferre ; nardet. Ital. : Nardo. Russisch: Pelous. Böhm. : Stetnice; Nardus. Bliithenachse dreikantig, nach oben zuge- spitzt. Aehrchen an 2 der Seiten abwechselnd in kammförmig- einseitiger Aehre, in flachen Aus- höhlungen der Achse sitzend. Klappen fehlend 2. Aehrchen einblüthig. Spelze dick, dreikantig, pfriemlich-zugespitzt, an Kiel und Bändern bor- stig, die der Blüthenachse zugekehrte Scheiden- spelze von unten bedeckend und umfassend, Fig. 394. Ein Griffel mit 1 fadenförmigen Narbe. Frucht frei, kahl, pfriemlich, dreikan- tig, innen mit Längsfurche. Scheinfrucht: das Blüthchen. Blätter im Triebe gerollt. 1 Den Alten galt die Narde als eine der wohlriechendsten indischen Specereien, wie denn nard im Sanskrit wohlriechend bezeichnet. Sie war einstruppiger, fein- ästiger Erdstamm und unter den zahlreichen Pflanzen , welche man im Mittelalter mit Unrecht für die Mutterpflanze ansprach , war auch eine , worauf Finne diese Gattung begründete. Den struppigen Wuchs hat auch unsere Art. 2 Döll (Flora von Baden S. 132) fand ausnahmsweise zwei verkümmerte seitenstän- Gatt. 46. Ncirdus — 47, Art 144 — 145. 25 J 144. N. stritt» L., Gemeines 15. Poln. : N. prosty. Auf nassen und trockenen Moorstellen. Ueberall. 2j. Juni — Juli. Erdstamm: kurze, fast wagerechte, holzige Triebe, einen harten dicht geschlossenen, trichterförmigen Horst bildend. Hahne 3 — 6” hoch, nur am Grunde mit einigen Knoten und mit vielen vorjährigen Schei- den und Blättern umkleidet. Blätter fädlich-borstlich, oben rinnig, un- ten und an den Rändern scharf, die oberen aufrecht, die unteren wage- recht abstehend. Blatthäutchen röhrenförmig. II, 21. IV, 30. V, 60. Nutzlos. 4 7. Coleänthus* 1 Seidel., Doldengräsehen. Rispe aus einigen kurzgestielten, etwas entfernten Döldchen zu- sammengesetzt. Klappen fehlen. Aehrchen einbltithig. Spelze rund- lich-eiförmig, in eine grade, ebenso lange Granne auslaufend, mit 1 vortretenden Rückennerven. Scheidenspelze breit- eiförmig, 2-nervig, 2-spaltig oder gefcähnelt. Beide häutig, auf den Nerven schärflich. Staubfaden: 2, kurz; Staubkölbchen länglich-eiförmig. Griffel einfach, warzig, aufrecht, weit aus der Bliithe hervorragend. Blumenblätter feh- len. Frucht frei über die Spelzen hervorragend, länglich, punktirt rauh. Blätter im Triebe gefalzt. 145. C. subtilis Seidel, Böhmisches D. An Teichen. Nur in Böhmen. (?) Juli bis Sept. Halme dicht bestockt, 1 — 3", halb liegend. Blätter % — l" lang, lineal-lanzettlich , halbrinnig. Blattscheiden aufgedunsen; die oberste den unteren Theil der Rispe einschliessend, diese % — l" lang. Döld- chen aus 10 — 25 Aehrchen bestehend, die mit der Granne lang sind. dige Klappen, die eine pfriemlich-lanzettlich, die andere, meist fehlende, fadenförmig, schlaff. Ich habe in hiesiger Gegend und an norddeutschen Exemplaren meines Her- bariums dieselben vergebens gesucht. Dagegen sah ich an dem obersten Aehrchen einer Aehre eine mitten hinter der Scheidenspelze stehende borstenförmige Fortsetzung dpr Aehrchenachse. 1 Aus dem Griech. zoXsog- civfrog, Scheiden - bliithe für dies erst in unserm Jahr- hundert entdeckte Gräschen gebildet. — Wenn der deutsche Name nur eine Ueber- setzung des lateinischen sein soll, so muss man mit Garcke »feinblüthiges Scheiden- blüthgras« sagen. Bezeichnend und kürzer dürfte der hier gebrauchte sein. 252 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. 2. Euryänthae, Sprcizblüthige. Zwei federige Narben am Grunde des Blüthchens hervortretend. 48. Gatt. 14. Gruppe. Oryzeae , Reisgräser. Die 2 Klappen und 2 unfruchtbaren Blüthchen bilden 4 von den Spelzen des 1 fruchtbaren Blüthchens , und oft von einander entfernte Schüppchen am Aehrchen, welche bei unserer Art äusserst klein, drüsenartig und unter Härchen versteckt sind. Ueber demselben steht ein kurzes Stielchen, welches das Blüthchen trägt, und mit der vom Blüthchen umhüllten Frucht ab fällt. Spelze 3 - und mehrnervig ; Scheidenspelze klappenförmig, gekielt, mit 1 Mittel- und oft noch 2 Seitennerven, meist pergament- artig. Die Arten besonders unter den Tropen, darunter viele Sumpfgräser. 48. Gatt. 48. Oryza 4, Reis. Poln. : Ryz. Holländ. : Ryst. Isländ. : Hrys. Dän. : Riis. Schwed. : Ris. Engl. : Rice. Franzos. : Rize. Ital. : Riso. Span. : Arroz. Russ. : Ptscheno. Böhm. : Reyze. Rispe aufrecht mit einzelnen geschlängel- ten Aesten. Klappen fehlend. Aehrchen ein- blüthig. Spelze 3-nervig, breit eiförmig, be- haart, an Kiel und Nerven steif gewimpert. Scheidenspelze einnervig -gekielt, auf dem Kiel steif bewimpert, lanzettlich, länger als die Spelze. Frucht lanzettlich- eiförmig, zu- sammengedrückt. Keim an der Kante. Schein- frucht: das Blüthchen mit Stiel. Blätter im Triebe gerollt. 140. O. claiidestina A. Braun., Versteckter R. Poln. : R. zamokrzyca. Bei uns hie und da an und in sumpfigen Gräben , Flüssen , Teichen. In Süd-Europa und Asien ein queckenähnliches Unkraut der Reisfelder. 2J. August, September. Erdstamm mit langen fadenförmigen Ausläufern kriechend. Halme 1 % — 4', oft unten wurzelnd, an den Knoten abwärts behaart. Blätter mit den oberen Blattscheiden durch abwärts stehende Stachelchen auf- wärts scharf und sich anhängend, ziemlich breit und lang. Rispe, be- sonders im Norden, oft in der obersten Blattscheide eingeschlossen. 1 Aus dem Hindostan. (Tamal.) Aresi ward arabisch Aruz, griech. opuf«, latein. risum und ferner fast alle europäischen Namen. Fig. 395. Oryza clandestina. Gatt. 48. Oryza — 49, Art 146 — 147. 253 Diese Art wurde bisher als Leer sia oryzoides Sw. beschrieben, indem man die Arten , bei denen die Klappen und leeren Spelzen ver- kümmert sind, in diese Gattung brachte. Da aber dieselben Theile auch bei Oryza oft verkümmern, hat A. Braun (Yerhandl. des botan. Vereins für Brandenberg. 2. Heft. Berlin 1862. S. 195 — 205) beide Gattungen mit Hecht vereinigt. B. Monoeciae, Zweigeschlechtige. Aehrchen verschiedenartig , die einen männlich mit Staubblüthen , die andern weiblich mit Stempel-, oder bisweilen mit Zwitterblüthen. Der Stengel aller bei uns vorkommenden Arten ist voll, ohne Höhlung. 49. — 51. Gatt. 15. Gruppe. Andropogöneae , Bartgräser. An jedem Absätze der fächerförmig - oder rispig-verästelten Blüthenachsen 1 stiel- loses weibliches oder selten zwitteriges und ein gestieltes männliches , selten ge- schlechtsloses Aehrchen, alle einblüthig mit der Spelze einer unfruchtbaren Blüthe am Grunde. An der Spitze der Aeste zu beiden Seiten unter dem weiblichen 1 männliches Aehrchen. Klappen und Spelzen bei allen Aehrchen gleichförmig, zusammengedrückt. Narben besenförmig unter der Spitze seitlich hervortretend. 49. — 50. Gatt. 40. Andropdgon 1 L., Bartgras. Poln. : Trawa manidna. Schweiz. : Hühnerfuss. Holländ. : Baard-yr . ; Hoendcrpoot . Franzos. : Barbon. Ital. : Erba barbone. Böhm. : Wausatka. Rispenäste einfach, fächerförmig gestellt. Aehrchen lanzettlich. Klappen dünnhäutig, stets sammt den Aesten lang behaart, meist etwas länger als die Spelze ; die untere vielnervig, die obere 3 -nervig, gekielt. Die unfruchtbare Spelze dünnhäutig. Die fruchtbare Spelze schmal- lineal, in eine lange gekniete Granne auslaufend, die des gestielten Blüthchens grannenlos. Frucht frei, länglich-elliptisch, schwach vom Rücken her zusammengedrückt, locker von den Spelzen umhüllt. Scheinfrucht : das Aehrchen. Blätter im Triebe gerollt. 147. A. Ischacmuiii , Gemeines B. Poln. : T. m. pospolita. Süd-, und Mittel-Deutschland auf dürrem Sand- und Kalkboden. 2{. Juli bis Sept. Mit vielköpfigen Ausläufern kriechend. Triebe dick bescheidet. Halm l yÄ — 2 ' hoch, platt, dünn, steif. Blätter schmal, rinnig, scharf- 1 Aus dem Griech. ctvÖQog - ncoyoov , des Mannes Bart, weil die weissbehaarte Rispe einem weissen Barte entfernt ähnlich ist. Von van Royen in: Florae leydensis prodromus 1 740 gebildet, aber fälschlich Andrapoyon geschrieben. 254 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. gekielt, spitz, röthlich- oder bläulich-grün. Statt des Blatthäutchens Fig. 39G. Andropogon Ischaemum. Wimperliaare. Rispenäste meist 5 — 14, 1 — 2" lang, nebst den Klappen lang-weissbehaart. — IV, 15. — Werthlos. 50. Sorghum1 Persoon, Mohrhirse. Poln. : Pr oso cukrowe. Holland.: Zorghzaad; Negerkoorn. Engl.: Indian holcus or millet. Franzos. : Houque sorgo; grand mittet. Ital. : Saggina; sorgo; melica. Span. : Alcandia. Rispenäste in reich verästelter derber Rispe. Aehrchen kugelig- elliptisch. Klappen lederartig dick, 5 — 7-nervig, schwach behaart, bei der Fruchtreife glatt, an der Spitze gezähnelt, selten begrannt, länger als die Spelze. Die unfruchtbare Spelze dünnhäutig. Die fruchtbare Spelze breit- eiförmig , tief-ausgerandet, mit einer platten, leicht abfal- lenden, gedrehten, gegliederten, mässig langen, oft fehlenden Granne aus der- Ausrandung, die des gestielten Blüth chens grannenlos. Frucht frei, kugelig-elliptisch, kurz zugespitzt, von dem meist dunkelfarbigen Aehrchen als Scheinfrucht wenigstens unten dicht umschlossen. Blätter im Triebe gerollt. Einjährige Arten aus dieser Gattung hat man in neuester Zeit an- gefangen als Futterpflanzen zu bauen, indem sie die grossen Maissorten an Wuchs und Grösse erreichen, an Futterwerth angeblich übertreffen, aber auch in unserem Klima nur selten Früchte zur Reife bringen. Sie stammen, wie es scheint, alle aus Afrika, bilden dort die hauptsächlich- sten, und in Südasien sehr wichtige Getreidepflanzen und werden als solche auch noch in Italien gebaut. Empfohlen wird als Futterpflanze 1 Nach dem afrikanischen Namen im Mittelalter gebildet. Hie Arten gehörten bei Linnö unter JIo lens , s. S. 221 \ bei Späteren unter Andropogon. Gatt. 49. Andropogon — 50, Art 148 — 150. 255 148 die Zucker-M. Es ist indess, wie sich aus dem Folgenden ergiebt, sehr schwer, diese nach den Früchten oder dem Wüchse zu unterschei- den und mit Sicherheit lässt sich behaupten , dass bei einem grossen, wenn nicht dem grössten Theile der Anbau versuche , die Gemeine M. statt der Zucker-M. ausgesäet worden ist, deren Halm in wärme- ren Gegenden, wie in China, den südlichen Staaten Nordamerikas, Südafrika Rohrzucker liefert. Fig. 397. i S. saccliarqtum Fers. Fig. 398. S. vulgare. Fig. 399. S. nigrum R. et Sch. Poln. : Blüthezeit : Rispe : Aeste : , , ihre Zweige : Aeste und Zweige Untere Aeste : 148. S. saccharä- tum Pers., Zucker-M. Fig. 397. P. c. prawdziwe. Alle 0 angebaut 149. S. vulgäre Pers., Gemeine M. Fig. 398. P. c. pospolite. 150. S. nigrum R. et Sch., Schwarze 91. Fig. 399. P. c. czarne. Blilthe bei uns : im August ; Reife zu Ende Septbr. bis Oktober oder gar nicht. anfangs straurssartig, aufrecht ; dann mit der Spitze sch weif- artig-überhängend, lang : c. 1 2 — 16". breit : an der Spitze 6— S". sehr lang. von unten bis oben hin platt und breit, sehr lang, dicht an dem Aste anliegend, ■unten nackt bis zu 2/3 : 10 — 30 in einem Quirle 1 . anfangs stark geschlän- gelt und mindestens halb, später fast so lang als die Rispe und viel länger als die Achse. kugelig-eirund, sehr dicht oder etwas lo- cker ; mit stumpfer Spitze, lang: 7 — 10". breit : in der Mitte 3—4". mässig lang, schmal, unten deut- lich platt. länglich , nach oben lang und schmal, un- ten etwas eiförmig. lang: c. 12 — 14". breit: unten 2 — 4". mässig lang, fein, fast fadenförmig, kaum platt, kurz, seitlich abstehend. I : bis zu y3 höchstens l/„ ihrer Länge. 2 — 10 im Quirle 1 . I anfangs etwas geschlängelt , stets viel kürzer als die Rispe und Blütlienachse. Diese Quirle stehen oft etwas schief oder sind etwas unregelmässig. 256 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. Blüthenachse : S. saccharätum. mit einigen , 10 — 30- ästigen Quirlen und dazwischen mit einzel- nen Aesten besetzt ; S. vulgäre. ' \ S. nigrum. allmählig dünner auslaufend mit vielen ein- zelnen oder zu 2 — 10 stehenden Seiten- ästen ; Endständige Aeste: in der halben Höhe der Rispe plötzlich in ei- nen solchen Quirl auf- gelöst. an der Spitze in einen kleinen Quirl aufge- löst. an der Spitze mit 2 — 3 gleichlangen Aesten aufhörend. viel länger als die Achse. : viel kürzer. Klappen bei der| Reife :J Frucht 1 : Halm : Blätter : Blatthäutchen : ( länger ~ : als die Frucht. | röthlich-gelb bis braunschwarz, länglich-eiförmig. kürzer. glänzend schwarz, fast kugelrund. 4 — 10' hoch, 4 — 8>// dick, von weisslichem Marke erfüllt, nur gegen die Spitze bisweilen mit schmaler Markröhre. 1 3' lang, 1 — 3'' breit, mit weisser glatter Mittelrippe lang zuge- spitzt, am Grunde schmäler und meist faltig, braun , derb , mässig lang , sammt dem Blattgrunde meist dicht be- haart. Blattscheiden : etwas aufgeblasen , besonders die oberen. Holcus saccharatus VHolcus Sorghum Mieg. ! Mieg. Fig. I. | Fig. IV. 16. Gruppe. Olyreae, Maisgräser. Männliche oder Staub-, und weibliche oder Stempelblüthen in getrennten Blü- thenständen 2. Zwitterblüthen fehlen in der Regel ganz. Die Staubblüthen (bei uns) in einer Rispe an der Spitze des Stengels , die Stempelblüthen an den Knoten des Halmes. 51. Zea L.3, Mais. Poln. : Kukurydza. Holländ. : Mays; Spaansche tcirw; Indiaansch koorn; Turksch koorn. Dän. : Tyrkisk körn. Schwed. : Turkiskt hvete. Engl. : Indian com ; Matze. Franzos.: Mais. Ital. : Gran turco ; formentone. Mexican. : Maizio ; Tlaolli. Griech. : Arapositi , an den Dardanellen : Kalamasitaro. An der Spitze des Halms eine Rispe mit langen, wenig verzweigten Aesten, welche nur Staubblüthen (sehr selten mit einzelnen Zwitterblü- then gemischt) trägt. An der Seite des Halms an einigen Knoten je 1 Die abgebildeten Früchte sind afrikanischen Ursprungs , mit den wenig ausge- bildeten des Gartens stimmen sie recht wohl überein. Die Beschreibung von 150. habe ich nach einem Exemplar des Berliner Herbariums entworfen , dessen übrige Exem- plare in den Händen des trefflichen schwedischen Gräserkenners N. J. Andersson behufs einer Monographie dieser Gruppe sich befinden, auf welche ich im Voraus we- gen genauer Feststellung der schwierigen Arten verweise. 2 Bei auswärtigen Gattungen stehen die Stempelblüthen auch am Grunde der Aehren, 'oder Aehrenäste zusammen. 3 Griech. und war der Name der Spelz-weizen. Mais ist der amerika- nische Name der Pflanze. Gatt. 50. Sorghum — 51 , Art 148 — 151. 257 ein dicker Kolben mit zahlreichen Stempelbliithen , von blattartigen Scheiden dicht umhüllt, aus denen nur die einfachen, mehrere Zoll langen Narben hervorragen. Aehrchen der Staubblüthen 2-bliithig; ihre Klappen lanzettlich , die obere 5 - nervig , die untere vielnervig, etwas länger als die Spelze, welche 3-nervig , ausgerandet und dünn- häutig; Blumenblätter fleischig, breit, abgestutzt. Aehrchen der Stern- pelblüthen in 8 — 16 Längsreihen um den Kolben *, 1-blüthig, darunter die Spelze und Scheidenspelze einer unfruchtbaren Blüthe. Klappen, Spelze und Scheide kurz, breit, kürzer als der eiförmig-runde Frucht- knoten , nach der Blüthe am Grunde desselben kaum merklich. Griffel überaus lang. Narbe einfach, fein bewimpert. 151. Z. mais L , Gemeiner M. Aus Mittel- Amerika, jetzt überall angebauet. 0 Juli bis Aug. Halm 3 — IS' hoch, federkiel- bis fingerdick, mit Mark erfüllt. Blät- ter 1 — 4' lang, 2 — 6" breit mit weisser, breiter Mittelrippe, lang zuge- spitzt, am Grunde schmäler. Blatthäutchen ein kurzer fester Band mit W imperhaaren. Der aus Mittel-Amerika stammende, jetzt über die ganze Welt ver- breitete Mais scheint in seiner Heimath hauptsächlich in zwei Unter- arten aufzutreten. Die eine ist der Breitkörnige Mais ( Tarascora Com in St. Louis), mit sehr breiten flachen, gewölbten Früchten, welche um den Kolben herum nur in 8 Reihen stehen; die andere ist der Zahn- oder Pf er dezahn -M ais ( Tootli Corn in St. Louis), mit sehr schmalen, langen, prismatischen Früchten, welche in 12 — 14 Rei- hen den Kolben umgeben. Von beiden Unterarten giebt es Formen, welche zu dem Riesenmais gehören, der in der Heimath 15 — 18’, bei uns aber gegen 12' hoch und hier selten reif wird, indem seine Blüthezeit tief in den Herbst fällt. Seines ungeheuren Ertrages an zuckerreichem Futter im Spätherbste wegen wird er viel gebaut und ist besonders für Milchvieh von dem grössten Nutzen. Die Saat wird jedes Jahr aus dem wärmeren Nord- Amerika, und zwar meist die Abart des Pferdezahn-Mais , eingeführt, denn selbst wenn auch die Früchte in Süd-Deutschland spärlich reifen1 2 3, so erhält doch die Aussaat eine 1 Genau genommen sitzen je 2 Aehrchen auf einem sehr kurzen Zweige neben einander ; es besteht also der Kolben eigentlich aus einer Blüthenachse , welche 4 — 8 Reihen von 2-blüthigen Aesten trägt. Bisweilen wachsen einzelne der Aeste länger aus und verzweigen sich auch wieder. 3 Siehe die Angaben bei Metzger Landwirth. Pflanzenkunde. Heidelberg 1841. Band 1, S. 208—213. Jessen, Gräser. 17 258 VI. Kapitel. Beschreibung der Gattungen und Arten. kürzere Vegetationsdauer, niedrigeren Wuchs und geht schon im drit- ten Jahre in die bei uns gewöhnlichen kleineren Formen über. An den Pferdezahn-Mais schliesst sich noch der spitzkörnige als Unter- form an, und unterscheidet sich durch einen stark gebogenen Zahn an der Spitze des länglich- schmalen Korns. Er kommt selten zu uns. Die niedrigen Formen des Hühner- Mais sind, wie es scheint, dadurch entstanden, dass die Pflanze allmählig an immer kältere Gegen- den gewöhnt worden ist. Hier werden alle Theile dünner und niedri- ger, der Halm oft nur 2 — 3' hoch, die Körner werden rundlicher und kleiner und es geht selbst der Pferdezahn-Mais bei uns allmählig in diese kleinen, dem Breitkörnigen Mais angehörende Formen über. Ob dieselben ursprünglich vor vielen Jahrhunderten schon ihren Weg nach Japan gefunden und so allmählig durch Asien sich verbreitet, ist zwar noch nicht sicher festgestellt , doch lauten die Angaben sehr be- stimmt. Sicher ist, dass sie in Asien und der Türkei sehr verbreitet sind, und von da allmählig ihren Weg nach Nordeuropa gemacht ha- ben, wo sie jetzt ja 'auch schon ein bekanntes und in einzelnen Gegen- den sehr beliebtes Nahrungsmittel bilden, während sie in Nord- Amerika vorzugsweise als Futter für Federvieh neben den grossen Abarten ge- zogen werden. Die Formen unterscheidet man, ausser durch Grösse und Form der Körner, besonders nach der Farbe dieser, welche in den warmen Ge- genden oft weiss , bei uns meist gelb , und dann einerseits bis ins blut- rothe, andererseits bis ins lebhaft blaue übergeht. VII. Kapitel. Tabelle zum Bestimmen der Gattungen. §. 79. Die minutiösen Unterschiede der Gattungen machen es schwierig, dieselben nach dem im vorigen Kapitel befolgten natürlichen Systeme zu unterscheiden. Daher habe ich im Folgenden eine ähnliche Tabelle zum Bestimmen der Gattungen gegeben, wie in früheren Kapi- teln für die Arten. Dieselbe ist mit Rücksicht auf alle mir bekannt gewordenen Ausnahmen bearbeitet und hat sich bei mehrjährigem Ge- brauche in den Vorlesungen an hiesiger Akademie als sicher und bequem bewährt. Hoffentlich wird dasselbe auch in weiteren Kreisen der Fall sein, obschon natürlich die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dass hie oder da eine noch nicht bekannte Abweichung sich nicht auffinden lässt. Eine Uebersicht habe ich aus dieser Tabelle nicht ausziehen können, dagegen ist unter jeder Nummer, welche nicht unmittelbar aus der vorhergehenden sich ableitet, mit kleinerem Druckevdie frühere, wor- auf sie sich bezieht, beigefügt worden, sodass rückwärts der ganze Verlauf aufgesucht werden kann. §. 80. Unterscheidung der grasartigen Gewächse1: I. Grasartige Gewächse im weitesten Sinne sind bei uns solche , de- ren Halme einjährig, und deren Blätter schmal und lang sind, parallele Rippen oder Nerven besitzen, unten mit einer langen Scheide den Halm umgeben und mit dieser auf einem deutli- • chen oder undeutlichen Halmknoten rings um den Halm fest- sitzen. II. II. Halm dreikantig s. IV. zweiter Absatz. Halm stielrund oder etwas abgeplattet. III. *) Ausführlich stehen diese Unterschiede Kap. I §. 8 S. 6. 17* 260 VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 1—4. III. Halm im Innern mit einer deutlichen, engeren oder weiteren Mark- höhle, im Umkreise fest. Eigentliche Gräser siehe §. 81. Hahn mit lockerem oder festerem Gewebe erfüllt, ohne Mark- röhre. IV. IV. Halmknoten sehr fest, deutlich vortretend. Blattscheiden ge- schlitzt. Entweder hohe Cul türpflanzen oder kleine, fast nieder- liegende Pflänzchen. Eigen tliche Gräser (Gr am ine ae) siehe §. 81. Halmknoten undeutlich, nicht vortretend. Blattscheiden entwe- der geschlitzt oder geschlossen. S a u e r g r ä s e r ( Cyp eräceae , J uncäceae) u. s. w. , von denen hier nicht weiter gehandelt wird. §. 81. Unterscheidung der Gattungen der Echten oder S ü s s - G r ä s e r ( Gramineae ). 1 . Der obere Theil des Halmes , dieBlüthenachse1, ist verästelt und bildet so- mit eine Rispe 3. Die Blüthenachse ist ohne Aeste und bildet eine Aehre. Die Aehrchen sind ohne, oder mit sehr kurzem Stiele unmittelbar an dem Halme selbst befestigt. 2. 2. Die Aehre besteht aus einem einzigen verschiedener Rispengräser. Am häufigsten seltener unbegrannte von Scleröchloa dura S. 1G3, andere müssen nach der Form des Aehrchens bestimmt werden . . 22. Die Aehre aus zahlreichen Aehrchen gebildet 9. 3. Zea, Mais S. 250. Culturpfianze. Ausser der Rispe an der Spitze des Halmes stehen dicke, dicht beschei- dete Kolben mit Fruchtblüthen seit- lich an den Knoten des Halmes. Solche Kolben fehlen 4. 4. Die Rispe hat wenige, steife, nicht ver- zweigte Aeste , welche ebenso ge- staltet und nicht dünner sind , als die Blüthenachse ; dieselben stehen entweder unregelmässig oder , Fig. 1 Dieselbe hat entweder verzweigte oder c Aehrchen. Dies sind verkümmerte Exemplare sind lang begrannte von Bromus mollis S. 181, Fig. 1. Andropugon ischaemum. , fächerförmig 5. loch dünnere Aeste 19. 1 Bei der Aehre ist der obere Theil des Halmes (dieBlüthenachse) ohne alle Aeste und die Aehrchen sind alle ohne Stiele oder mit sehr kurzen Stielchen unmittelbar an der Blüthenachse befestigt. Bei der Rispe trägt derselbe Theil längere oder kürzere Aeste und die Aehrchen sind gestielt. Sind die Aeste sehr kurz oder dicht an die Blü- thenachse angedrückt, so entsteht die Scheinähre, vgl. I. §. 21. S. 21—23. VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 5 — 10. 261 5. Die Blüthenachse und ihre Aeste tragen nur an einer Seite, Fig. 3i, 4a, Aehr- chen 7. Dieselben tragen an zwei gegenüberstehenden Seiten , Fig. 14, 15, oder ringsum, Fig. 1, Aehrchen 6. (>. Andropogon , Bartgras S. 253. Fig. 1. Nur in Süd- und Mitteldeutschland. Aehrchen lang-weiss-behaart , grünlich oder bläulich , lang begrannt. Aeste regelmässig fächerförmig. Blatthäutchen langgewimpert. Aehrchen kahl oder sehr kurz sammethaarig. Aeste unregelmässig , einzeln, oft sehr kurz. Blatthäutchen häutig. Es sind Formen vom »Wunderkorn«, Missbildungen oder Wucherungen an Getreide oder wildwachsenden Aehrcngräsern , welche nach der Form der Achre bestimmt wer- den müssen 1). 7. Aeste deutlich fächerförmig, Fig. 2, C5-] Fig. 3 8. Aeste kürzer und oft auch dünner als die Blüthenachse , deutlich seiten- ständig 19. 8. Cynodon, Hundszahn S. 230. Fig. 2. Nur in Süd- und Mittel- deutschland. Aeste schmal. Aehr- chen unbegrannt. Klappen beide kürzer als die Spelzen, spitz, scharf gekielt. Pänicuin , Hirse S. 215. Fig. 3. Aehrchen begrannt oder unbegrannt. Aeste, zumal die unbegrannten , breit und flach. Klap- pen nicht gekielt , ganz flach , der eine von der Länge der Spelze , der andere äusserst kurz , zu- weilen fehlend. 9. Die Blüthenachse trägt entweder an zwei einander- [2.] gegenüberstehenden Seiten, Fig. 10, die Aehrchen, oder ist, Fig. 7, 18, ringsum gleichförmig von den- selben umgeben II. Die Aehrchen sind alle hach einer Seite gerichtet 1, oder stehen auf einer Seite der Blüthenachse, Fig. 4a, 1 la, so dass die andere Seite nackt ist. 10. 10. Nardus, Borstcngras S. 250, Fig. 4. Aehrchen ganz ungestielt, sclimal-pfriemenförmig , in eine Granne auslaufend. Aehrchen gestielt, unbegrannt, oft von mehreren stumpfen oder zugespitzten Spelzen überragt. Dies sind verkümmerte Exemplare Fig. 2. Cynodon däctylon. Fig. 3. Pänicum gldbrum. 1 Bisweilen stehen an einer Aehre einige Aehrchen nach einer Seite , die andern einander gegenüber. Fig. 1 1 . Die erstere Stellung rührt von einer Drehung des Halmes her ; man findet diese Arten daher unter 1 1 . 262 VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 11 — 14. von Rispengräsern, bei denen die Aeste sich nicht entwickelt haben, sie müssen nach der Form der Aehrchen bestimmt werden 22. 1 1. Die Aehrchen bilden 2 — 6 Zeilen (Längsreihen), ste- [9*J hen aber (genau betrachtet) nur an zwei gegen- überstehenden Seiten der Blüthenachse auf ab- wechselnden, vorsprngenden Absätzen, Fig. 13. Ueber jedem Absätze ist die Blüthenachse ausge- höhlt oder flach zusammengedrückt. Die Aehr- chen sind gar nicht oder kurz gestielt .... 12. Solche Absätze fehlen, die Aehren umgeben den Halm mehr oder weniger ringsum und sind lang oder kurz gestielt. Dies sind entweder Scheinähren oder ver- kümmerte Formen von Rispengräsern 21. 12. Klappen entweder borstenförmig oder sehr schmal und C6-] flach mit feiner langer Granne ; etwas unter dem Aehrchen stehend, Fig. 5. 6. Spelzen mit sehr langer steifer Granne Klappen eiförmig, gekielt oder gewölbt mit einer Stachelspitze oder stumpf, Aehrchen umhüllend. Spelzen mit oder ohne Granne Fig. 4. Nardus stricto. 13. das 14. 13. Hördeuni, Gerste S. 198. Fig. 5, 6. Auf jedem Absätze 3 Aehrchen, davon das mittlere, Fig. 5. 6. ( M ), stets mit 1 langen Granne, die beiden seitlichen oft bis auf die beiden Klappen verkümmert, Fig. 6 (Seitab.), meist etwas gestielt, Fig. 7. Seeale, Roggen S. 197. Fig. 2 Klappen und 2 — 3 lang- begrannten Spelzen. 8. Auf jedem Absätze nur ein Aehrchen mit Fig. 5. Hordeum po- lystichum. Fig. 6. Hordeum distichum. Fig. 7. Hordeum secal intim, b das mittlere und das linke seitliche Aehrchen ; das rechte abgeschnitten. Fig. 8. Seeale ce- rcäle. 14. Lepturus , Strandscliwäiizclien S. 186. Fig. 9. Zwerggras 1 — 5" hoch, nur [12*] am Seestrande. Die Aushöhlungen der Blüthenachse sind durch 1 — 2 auf den Absätzen stehende derbe Klappen verdeckt, so dass das Aehrchen nur zur Blil- thezeit sichtbar ist. Klyinus, Haargras S. 203. Fig. 10. Auf jedem Absätze, ausser etwa den alleruntersten und allerobersten , 2 — 4 weit hervorragende Aehrchen neben VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 15 — 17. 263 einander1. Klappen und Spelzen breitlanzettlich ; zugespitzt, aber nicht be- grannt. Auf jedem Absätze1 steht ein Aehrchen 15. Fig. 10. Elymus arenctnus 15. Chamagröstis, Zwerggras S. 239. Fig. II. Selten. auf dünnen , sehr kurzen Stielchen von der Blüthenachse abstehend. Aehrchen sehr kurz oder ungestielt, mit ih- rer breiten Seite , Fig. 13, 14, der Blü- thenachse anliegend 16. A.ehrchen sehr kurz - , oder ungestielt , mit der einen Kante, Fig. 15, der Blüthen- achse anliegend 18. 16. Gaudinia, Gaudiiiic S. 190. Die Spelzen- des 4 — 7 - blüthigen Aehrchens tragen mitten auf dem Bücken eine lange, schraubenförmig gedrehte und meist knie- förmig gebogene Granne. Grannen entweder fehlend, oder an der Spitze der Spelzen 17. 17. Nardurus, Borstenschwänzclien S. 188. Nur im südlichen Theile von Baden. TJn- begrannt. Einjährig. Klappen 3-nervig. ßrachypödium, Zwenke S. 188. Fig. 12. Aehrchen stets , wenn auch nur kurz ge- stielt. Klappen lanzettlich , lang zugespitzt, TV. Fig. 11. Chamagröstis minima. 1 — 3” hoch. Aehrchen Fig. 12. Brachypddium. a ) pinndtum ; b) sylvaticum. Spelzen stets lang- und feinbe- 1 Bei den Triticum- Arten 64. 65. S. 196 finden sich zuweilen auf dem einen oder andern Absätze 2 Aehrchen neben einander. Ausländische _E7ymws-Arten aber tragen bisweilen auf allen Absätzen nur ein Aehrchen. 264 VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 17 — 19. grannt. Scheidenspelze an den Rändern kammförmig-derb-bewimpert1, deut- lich kürzer als die Spelze. Tnticiim, Weizen und Oueeke S. 190. Aehrchen durchaus ungestielt, Klap- pen entweder eiförmig, Fig. 13, oder lanzettlich , Fig. 14, stumpf oder be- grannt. Scheidenspelze an den Rändern fein- und dicht behaart. Spelzen ent- weder begrannt oder unbegrannt. Fig. 13. Tritt- Fig. 14. T. repens. cum Spclla. Fig. 15. Lolium perenne. Fig. 16. Stipa a) capil- läta , b ) pcnnäta. IS. Lolium, Lolch S. 1S3. Fig. 15. Aehrchen ungestielt, unter jedem Aehrchen [15.] j grosse, vielnervige Klappe, nur das oberste Aehrchen mit 2 Klappen. Aehrchen alle , oder wenigstens die untersten , kurz gestielt. Dies sind unvcräslelie Formen von Glyceria flüitans S. 160 Nr. 19, wenn die Aehrcheu lineal, sehr lang und locker, die Spelzen aber slumpf sind ; oder von Festüca pratensis S. 176 — 177, wenn die Aehrchen länglich-eiförmig, dicht und die Spelzen etwas zugespitzl sind. 19. Rispenäste sehr kurz, eine kurze dichte, oft einseitswendige (d. h. nur drei Seiten •] der Blüthenachse umgebende) Scheinähre bildend 21. [”•] Rispe mit längeren oder abstehenden Aesten 20. 1 Mit Brachypodium sylvaticum , Fig. 12 6, kann leicht Triticum caninum ver- wechselt werden. Unterschiede liegen ausser den angegebenen auch in der Form der Scheidenspelze. Vgl. Kap. V, 81 u. S3. VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 20 — 23. 265 20. Stipa, Pfriemengras S. 201. Fig. 16. Aehrchen mit einer, % — 2 Fuss langen, an der Spelze befindlichen Granne , einblütliig. Klappen zugespitzt oder kurz begrannt. Aehrchen entweder unbegrannt oder mit viel kürzeren Grannen 22. 21. Cynosurns, Kammgras S. 167. Fig. 17. Scheinähre einseitswendig. Unter [11*] jedem Aehrchen ein kammförmiges Deckblatt von der Grösse des Aehrchens. rin 1 L ,J Klappen und Spelzen grannig zugespitzt. Aeste kurz, bürstenartig abstehend. Fig. 17. Cynosurus cristätus. Fig. 1 8. Sesleria coerulea. Sesleria, Seslerie S. 232. Fig. 18. Nur in Süd- u. Mitteldeutschland. Schein- ähre sehr kurz. Aestchen unmerklich kurz, höchstens 3 blaue oder strohgelbe, eiförmig- lanzettliche Aehrchen tragend. Klappen und Spelzen mit kurzen Grannenspitzen. An einigen der untersten Aeste ein lanzettliches oder eiför- miges, spitzes oder gezähneltes Deckblättchen. Deckblätter fehlend 22. 22. Sorghum, Mohrhirse S. 254. Einjährige, 3 — 8' hohe Culturpflanze. Halm [2*] fingerdick. Rispe Va — 1' lang, dick. Aehrchen elliptisch, fast immer fein be- [20 ] grannt- Wimperhaare statt des Blatthäutchens. Aehrchen linsenförmig oder elliptisch, höchstens 2'" lang, mit nur einer oder ohne Granne. Klappen und Sp e lz en flach, Fig. 19, so dass ihre Ränder die beiden Kanten des Aehrchens bilden 23. Aehrchen gross oder klein , begrannt oder unbe- grannt , Klappen (und Spelzen) auf dem Rücken entweder scharf gekielt oder bauchig -gewölbt, • so dass ihre Rücken die scharfen oder ge- wölbten Kanten des Aehrchens bilden . .25. 23. Milium, Flattergras S. 205. Fig. 19. Rispe dünnästig, beide Klappen länger als die Spelze. Rispe entweder ähren-, und fächerförmig und dann meist , oder Rispe ästig und dann immer die eine Klappe viel kürzer als die Spelze 24. Fig. 19. Milium effiusum. 266 VI. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 24- — 28. Pnnicuin, Hirse S. 245. Fig. 21, 22. Rispen ährenförmig , fächerförmig oder ästig. Die Aehrchen begrannt oder unbegrannt, zwischen denselben höchstens, Fig. 22, lange Haare. 25. Ueber die beiden Klappen ragen 2 (oder auch [--•] mehrere) Blüthchen, oder 2 (oder auch meh- rere) Grannen hervor 1 43. Leber die beiden Klappen ragt liur 1 Blüthchen oder 1 Granne hervor 26. 26. Aehrchen in lineal-länglichen oder kugelig-eiför- migen dichten oder lockeren Scheinähren 27. Aehrchen in Rispen mit längeren oder kürzeren Aesten 33. 24. Setäria , Fennich S. 248. Fig. 20. Rispe ährenförmig. Zwischen den Aehr- chen lange Stachelborsten, die Aehrchen selbst unbegrannt, stets die eine Klappe viel kürzer. Fig-. 20. Setdria verticilläia. Fig’. 21. Pdnicum mUiäceum. 27. S cheinähre entweder kugelig , Fig. 2G , oder lineal-länglich , Fig. 23, ganz dicht, oder doch nur am Grunde ein paar einzelne kurze, von oben bis unten mit Aehichen dicht besetzte Aestchen 28. Scheinähre locker, breit-eiförmig, unten mit einigen langen an ihrem unteren Theile nackten, dünneren oder dickeren Aesten . 35. 28. Aehrchen sehr breit, halb oder fast eben so breit als lang, entweder ganz abgeplat- tet, Fig. 23 , 24 , oder gegen die Spitze zu, Fig. 25, breiter oder etwas aufge- 1 Dies gilt für das geschlossene Aehrchen. Steht dasselbe während der Blüthezeit offen, Fig. 31, 35, 37, so sind nur die Theile zu rechnen, welche länger als die Klappen sind. Trägt dieselbe Pflanze sowohl Aehrchen mit einer als mit zwei oder mehreren Grannen u. s. w. , so findet man sie unter beiden Absätzen. Was Blüthche n. ist, siehe §. 18, 19, S. 14 — 17. VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 23 — 31. 267 blasen. Klappen scharf gekielt, gleich lang, beide 3- oder beide 1-nervig, meist derb, oft behaart 30. Aehrchen elliptisch oder langzugespitzt,. stielrund oder wenig abgeplattet . . 20. 29. Aehrchen elliptisch , mit gekielten Klappen , etwas abgeplattet , behaart oder kahl 35. Aehrchen lang, pfriemenförmig-zugespitzt , fast stielrund. Klappen gleich oder ungleich, dünner oder derber, meist unbehaart, aber im Innern oft lange Haare tragend 32. Fig. 23. Alopecürus geniculätus . Fig. 24. Phleum pratense. Fig. 25. Phleam dsperum. 30. Alopecürus, Fuchsschwanz S. 232. Fig. 23. Scheinähre lineal, weich. [28.] Aehrchen mit feiner Granne. Klappen an der Spitze etwas auseinandertretend, von der Länge der Spelze , auf dem Kiel wenig- Aehrchen unbegrannt. Klappen oft spitzig . . 31. 31. Phleum, Lieschgras S. 236. Fig. 24, 25. Klap- pen länger als die Spelze, meist auf dem Kiele steif gewimpert. Die Grannen des Kelches wie zwei Hörner vorgestreckt. Crypsis , Dornengras S. 238. Nur in Süd- deutschland, sehr selten, einjähriges Sumpfgräs- chen, höchstens hoch. Klappen 1-nervig, kürzer als die Spelze , unbehaart , an der Spitze auseinandertretend. Fig. 26. Phälaris canariensis . Phalaris , Canariengras S. 240. Fig. 26. Einjährige Culturpflanze. Schein- ähre dicht, kugelig- eiförmig. Klappen halbmondförmig, 3-nervig, auf dem Kiele breit geflügelt und schärflich. 268 VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 32 — 34. 32. Antlioxäntluini, Ruchgras S. 244. Fig. 27. Scheinähre dicht, nach unten zu [29*] dicker. Aehrchen ein wenig zusammengedrückt , grün oder bräunlich , weich-behaart. Narben und eine feine Granne aus der Spitze hervortretend. Klappen dünn, lanzettlich-zugespitzt, eine das Aehrchen umhüllend, die andere nur halb so gross , 1 -nervig. Blüthchen leicht herauszudrücken, von 2 schwarz - braunen , begrannten Schüppchen umgeben. Calamagröstis, I! Ymmopliila , Sand - Lamlrohr S. 228. Fig. 28. Scheinähre 3 — 6" lang. Aehrchen */2" lang, pergamentartig-dick. Klappen schmal-lineal, fast gleich-lang, die eine 1-, die andere 3-nervig. Spelzen am Grunde mit kurzen Haaren umgeben. Melica, Perlgras S. 206. Fig. 29. Scheinähre locker- walzlich , oft etwas einseitig oder unterbrochen. Beide Klappen 5 — 7-nervig, dünnhäutig, mattgrüngelb. Spelze ; • 1 _ . ° & ö & i Fig. 27. Anthoxantlium an der Spitze lang behaart. odordtum. Fig. 28. Calamagröstis arendria. Fig. 29. Afclica ciliäta. 33. Einjährige Zwerggräser 1 — 4" hoch. Aelir- [26.] chen höchstens 1 lang 34. Höhere Gräser. xYehrchen kleiner oder grös- ser 35. 34. Coleänthus , Doldengräschen S. 251. Nur in Böhmen, 1 — 2,'hoch. Bispe mit vielen doldenför- migen, aber sehr kurzen Aestchen auf mehreren Absätzen. Der längliche , durchscheinend gelb- liche Fruchtknoten überragt das Blüthchen. Cliamagröstis , Zwerggras S. 239. Fig. 30. Aeste einblüthig , Aeste nur ein Aehrchen tra- gend. Siehe auch unter No. 11. Aeste mehrblüthig, oder Aehrchen anders gestal- tet 35. Fig. 30. Cliamagröstis minima. VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 35 — 38. 269 35. Aehrchen kahl , unbegrannt , abgeplattet. Klappen scharf zusammengedrückt-ge- [27*] kielt, 1 — 3-nervig 36. [33*] [34.] Aehrchen behaart oder kahl , begrannt oder unbegrannt , bauchig oder ein wenig zusammengedrückt 37. 36. Baldiugera , Olanzrolir S. 241. Fig. 31. Rispe meist in eine lockere Schein- ähre zusammengezogen , am Grunde mit kurzen , zu 1 — 3 stehenden , derben Aesten. Aehrchen glänzend. Klappen gleichlang , beide 3-nervig , sehr flach, meist länger als die Spelze. I*oa, Rispengras S. 153. Fig. 32. Rispe mit dünnen, unten zu 4 — 5 stehenden Aesten. Klappen etwas ungleich, meist beide kürzer als die Spelzen, die eine 1 -, die andere 1- bis 3-nervig. — 1 Ein- und zweiblülhige Formen von Art 7 — 13 , am häufigsten von Poa nemorälis. Rispe oder Aehrchen anders gestaltet . 37. 37. Avena, Hafer S. 210. Fig. 33. Aehrchen % — 1" lang, lineal-lanzettlich, meist [35.] [30.] herabhängend, mit oder ohne Granne. Klappen derb, gewölbt, 7 — 9 -nervig. Aehrchen bedeutend kleiner 38. Fig. 31. Baldingera arundindcea . Fig. 32. Poa nemorälis a) einige Aeste, h c melirblüthige, d 1-bliithiges Aehrchen. 38. Klappen ausser zur Blüthezeit die Spelzen vollständig einschliessend , so dass, ausser etwa einer Granne, nichts weiter sichtbar ist als die Klappen, beide 1-, oder eine 3-nervig 39. Klappen kürzer oder schmäler als die Spelzen , so dass diese zwischen ihnen her- vorragen, 1- bis vielnervig 42. 270 VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 39 — 41. 39. Aehrchen lang-behaart, elliptisch , ein wenig abgeplattet. Klappen blassgelb oder violett, etwa gleichlang, die eine 1-, die andere doppelt so breit und 3-nervig. Rispenäste zu 1 — 3 40. Aehrchen oft sehr klein, lineal, schmal, kahl oder auf dem Kiele etwas schärflich. Klappen lang zugespitzt. Aeste in grösserer oder geringerer Anzahl . . . 41. 40. llolcus, Honiggras S. 221. Fig. 34, 35. Ueberall. Die meisten Theile der Pflanze weich behaart. Rispenäste kurz und derb , unten zu 2 — 3 , ausser der Blüthezeit zusammengezogen. Oryza , Reisgras S. 252. Fig. 36. Selten und nur in Gewässern. Blätter bor- stig-scharf. Rispenäste zu 1 — 2, sehr lang, wenig aus der Scheide des obersten Blattes hervorragend. 41. Corynepliorus , Silbergras S. 218. Fig. 37. Feines silbergraues Sandgräs- [39.] chen. Rispe kurz , eiförmig. Klappen gleichlang, 1 -nervig, durchscheinend, länger, Fig. 37Z>, als die beiden Bliithen und als ihre kolbenförmigen Grannen. Fig. 37. Corynephorus canescens. Fig. 38. Calamagrostis epigelos. Calamagröstis , Landrolir S. 225. Fig. 38, 39. Hohe, ausdauernde Gräser mit langen trockenen oder stechenden Blättern. Aehrchen zugespitzt, mit einer sehr feinen und kurzhervorragenden , oder ohne Granne. Klappen fast gleich- lang, eine 1 -, die andere 3-nervig. Spelze entweder mit langen Haaren oder einem langbehaarten Stiele, Fig. 39c, am Grunde. VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 39 — -16. 271 Agrostis, Straussgras, Winrihahtl S. 222. Fig. 40. Feine ausdauernde oder einjährige Gräser, mit grünen, sehr schmalen, weichen Blättern und den aller- Ueber die Klappen ragen mehr als 2 Grannen her- vor 44. Aehrchen unbegrannt 48. Schfr, r kleinsten Aehrchen in meist grosser Rispe. Aehrchen schmal, spitz mit langer, kurzer oder ohne Granne. Klappen etwas ungleich, eine 1-, die andere 3-nervig. Spelze unbehaart oder äusserst kurz behaart. Ein Stielclien fehlt oder ist sehr fein und unbe- haart, Fig. 41 Schfr. 42. Aehrchen unbegrannt. Klappen bauchig, das Aehr- [38.] chen unten locker umhüllend, die kleinere min- destens 3-, die grössere 5 — 7-nervig . . . (»2. Aehrchen mit langer , kurzer oder ohne Granne. Klappen 1- oder 3-nervig 44. 43. Ueber die Klappen ragen 1 — 2 Grannen hervor. 45. [25.] Fig. 41. Agrostis spicaventi. Schfr. Blüthehen, Fr. Frucht. 44. Die Grannen entspringen, Fig. 42 6, 43 6, aus der Mitte des Rückens der Spelzen 45. Die Grannen entspringen aus, Fig. 57, oder dicht an der Spitze, Fig. 61 , der Spelzen . . . 48. 45. Klappen eine oder beid9 5 — 9-nervig . . . . 46. [43.] [44.] Klappen beide 1 -nervig, oder die eine grösser und 3-nervig 47. Fi?« 42. II ierocltioa austrälis. 46. llieröcllloa, Mariengras S. 242. Fig. 42. Grannen 2, die Klappen kaum über- ragend , sehr fein. Klappen dünn. Aehrchen eiförmig. 272 VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 46 — 47. Aveua , Hafer S. 210. Fig. 43. Grannen 1 — 4, sehr lang, meist knieförmig ge- bogen und gedreht. Klappen derb, länglich. 47. Aiia, Sclimelc S. 219. Fig. 44, 45. Aehrchen mit zwei gleichförmigen entweder sehr langen geknieten, Fig. 44, oder sehr feinen, die Spelzen kaum überragen- den geraden Grannen, Fig. 45. Klappen t - nervig. Spelzen an der Spitze 4-zähnig, Fig. 45 b. Avenästrum , Hafergras S. 214. Fig. 46, 47. Aehrchen mit 1, 2 oder mehre- ren sehr langen, geknieten Grannen. Klappen beide 1-, oder -ein^ 3-nervig. Spelzen an der Spitze in zwei lange Zipfel, Fig. 46c, gespalten. VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 48 — 53. 273 48. Klappen und Spelzen zusammengedrückt-gekielt, unbegrannt, höchstens mit ganz [43.] kurzen Spitzen 49. [44.] Spelzen entweder begrannt , oder unbegrannt und auf dem Rücken bauchig - ge- wölbt 55. 49. Untere Klappe wenigstens 3-, obere 6 — 8-nervig 50. Beide Klappen 1 — 3-nervig , oder die grössere am Grunde sehr kurz 5-nervig. 51. 50. Sclerocliloa , Bartgras S. 162. Selten und höchstens %' hoch. Rispenäste kurz, derb, platt, nur auf einer Seite stumpfe Aehrchen tragend. Ceratöchloa S. 162 Anm. *. Culturpflanze , 1 — 2' hoch. Rispe mit langen, hängenden Aesten. Aehrchen zugespitzt. 51. Entweder alle Aeste in eine dichte oder lockere Scheinähre zusammengezogen [49.] oder die unteren nur zu 1 — 3 stehenden Aeste steif abstehend. Spelzen kurz zugespitzt 52. Rispe mit kürzeren oder längeren , dünnen , abstehenden oder aufrechten Aesten. Spelzen stumpf oder mit dünner Hautspitze 53. 52. Däctylis, Knaulgras S. 161. Fig. 48. Die unteren Aeste derb, an der Spitze büschelig verästelt, meist zu einer eiförmigen, einseits wendigen Scheinähre zu- sammengeneigt. Aehrchen auf der Fläche gekrümmt , Fig. 48 b. Spelzen und Klappen derb, grün, grannig-zugespitzt, ungleichseitig. Spelzen auf den Kielen lang gewimpert. Fig. 48. Ddctylis glomerdta. Koeleria , Kölerie S. 208. Fig. 49. Auf Sand- und Kalkboden nicht häufig. Scheinähre ausser der Blüthezeit, Fig. 49 a, lineal. Aehrchen glänzend, "gelb- lich-weiss. Spelzen und Klappen zugespitzt, dünnhäutig mit grünem Kiele. Aehrchen nicht gekrümmt, Klappen und Spelzen nicht durchscheinend . . . 53. 53. Eragröstis , Liebesgras S. 152. Selten. Statt des Blatthäutchens lange Wim- [31*] perhaare. Aehrchen länglich- lineal , mit 4 — 50 weit hervorragenden Spelzen. Spelzen dünnhäutig, durchscheinend, meist bläulich mit einem Rücken-, und jederseits einem, bogenförmig am Rand verlaufenden Seitennerven. Jessen, Gräser. jg 274 VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 54 — 57. Blatthäutchen entweder unmerklich kurz oder häutig, leien Nerven Spelzen mit meist 5 paral- 54. 54. PÖa, Rispengras S. 153. Fig. 50 — 52. Rispenäste dünn, lang oder kurz, viel-, wenig-, oder selbst unverzweigt, s. Fig. 220. mit Hautrand , oft bräunlich oder bläulich gefleckt und gefärbt. Aehrchen sehr scharf- zusammengedrückt von der Form einer breiteren od. schmäleren Lanzenspitze ^ Klappen und Spelzen derb, grün Fig. 51 . Poa alpina. Fig. 50. Poa trividlis. Fig. 52. Poa compressa. Aira. Sclimele S. 219. Fig. 53. Aehrchen glänzend, blassgelb oder bläulich. Rispenäste unten sehr zahlreich. Siehe auch Nr. 47. 1—3. Rispenäste zu 55. 55. Spelzen 2 — 4, fast gleich hoch, wenig [48*] über die Klappen hervorragend, un- begrannt, stumpf oder gezähnt. Klap- pen 3- bis vielnervig, das breite, meist eiförmige Aehrchen locker umhül- lend 61. Spelzen zahlreich , weit über die Klap- pen hervorragend , begrannt oder un- begrannt 56. 56. Klappen breit, entweder beide oder nur die grössere 5 - und mehrnervig , und die andere kleinere 3 - nervig Klappen 1- bis 3 -nervig, oft sehr schmal 57. Aehrchen unbegrannt, meist dunkelfarbig, selten blassgrün. Fig. 53. Aira caespitosa. 60. 57. Statt des Blatthäut- chens Wimperhaare. Klappen sehr kurz, Spelzen zugespitzt 58. VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 58—59. 275 Aehrchen mit oder ohne Grannen, häutchen unmerklich kurz oder häutig 59. 58. Phragnrites, Daclirohr S. 229. Fig. 54. Spelzen lineal, mit langer schnabelförmiger Spitze, am Grunde von langen Haa- ren umgeben. Eine oder beide Klappen 3-nervig. Blätter sehr breit , bis an die Rispe hinauf- reichend. Molinia, Schindetmann S.163. Fig. 55. Spelzen lanzettlich, unbehaart. Klappen 1 - nervig. Blätter schmal, nur am Grunde des Halms. Fig. 55. Molinia co er ulen. Fig. 50. Festüca pratensis. Fig. 54. Phragmites communis. Fig. 57. Festüca äspera. Fig. 58. Glycerin flüitans. 59. Festlica, Schwingel S. 168. Fig. 56, 57. Spelzen lanzettlich, fein zugespitzt 1 oder begrannt. Glyceria, Schwaden S. 164. Fig. 58, 59. Aehrchen unbegrannt, länglich- 1 Die Blätter der unbegrannten Arten sind alle gerollt und unterscheiden sich auch dadurch von Glyceria, deren Blätter stets gefalzt sind, vgl. Kap. IV. 18* 276 VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 60 — 63. lineal , gar nicht oder schwach zusammengedrückt. Spelzen mit dünnhäutiger, stumpfer oder gezähnelter Spitze. 60. Briza, Zittergras S. 1S3. Fig. 60. Aehrchen unbegrannt, herz-eiförmig , auf [56.] dünnen, geschlängelten Stielen anfangs aufrecht, dann herabhängend. Klappen und Spelzen dünn, 7-nervig, kreisrund, ganz stumpf. Broinus , Trespe S. 179. Fig. 61. Alle Arten einjährig. Aehrchen länglich. Spelzen ei-lanzettlich , wie Dachziegel übereinanderliegend , mit dünnhäutiger Spitze und dicht darunter mit langer , selten kurzer , oder ganz fehlender Granne. Klappen kürzer als die untersten Spelzen. Aehrchen unbegrannt. Spelzen von den sehr langen Klap- pen zum grossen Theil be- deckt , an der Spitze gespal- ten oder , Fig. 67, 68 , mit 1 — 3 kleinen , breiten Zähn- chen oder stumpf . . .61. 61. Avena, Ilafer S. 210. Ein- ['^•] jährige Getreidearten. Hie- her gehören nur die seltenen 3 — 4 - blüthigen, unbegrann- ten Abarten. Aehrchen zoll- lang , an langen , dün- nen Zweigen herabhängend. Klappen länglich-lineal, bei- de 5 — 9 - nervig , derb. Ausdauernde Gräser. Aehrchen höchstens " gross , auf- recht 62. 62. Klappen dünnhäutig, glänzend- [■J2.] gelb oder violetbraun. Aehr- chen höchstens 3 - blüthig. Spelzen ganz stumpf . . 63. Fig. 62. Hierochloa odordta. Fig. 61. Brotnus mollis. Klappen derb , grünlich. Spelzen mit 1 — 3 kurzen Zähnen Fig. 63. Hierochloa austrdlis. 64. 63. Hierochloa, Marien gras S. 242. Fig. 62, 63. Rispen feinästig, etwas aus- gebreitet. Aehrchen goldglänzend. Klappen mit der stumpfen Spitze etwas VII. Kapitel. Tabelle der Gattungen. Nr. 63 — 61. 277 adstehend. Aehrchen 3-blüthig, nur die mittlere Blüthe fruchtbar; die seit- lichen begrannt oder unbegrannt. Melica, Perlgras S. 206. Fig. 64 — 66. Klappen an den Spelzen anliegend. Rispe etwas überhängend mit feinen langen Aesten oder zusammengezogen mit kur- zen Aesten. In der Mitte des Aehrchens ein gestieltes kugeliges Knöpfchen aus unentwickelten Blüthchen bestehend, darunter auf einer, Fig. 65a, oder beiden Seiten eine fruchtbare behaarte oder unbehaarte Zwitterblüthe. Fig. 65. Melica uni - Fig. 67. Triodia decümbens. Fig. 68. Scolöchloa festucacea. flora. 64. Triödia, Dreizahngras S. 208. Fig. 67. Rispe armblüthig, mit kurzen 1 — 4- [62.] blüthigen Aesten. Klappen lanzettlich , 3 — 5 -nervig. Spelzen an der Spitze dreizähnig mit Stachelspitze oder ausgerandet, 7- bis vielnervig , bleich oder etwas violett, knorpelig-fest. Scolöchloa, Schwingelrohr S. 210. Fig. 68. Schilfartiges Wassergras. Rispe weit ausgebreitet, mit langen, verzweigten, vielblüthigen Aesten. Klap- pen und Spelzen lanzettlich, grün, dünn. Scheidenspelze spitz. VIII. Kapitel. Register und Synonymenverzeichniss. x §. 82. In dem folgenden Register sind ausser den Kunstausdrücken sowohl die im Laufe des Werkes erwähnten, als auch eine Reihe ande- rer , namentlich provinzieller in- und ausländischer Grasnamen, zusam- mengestellt worden. Die Kunstausdrücke sind Cursiv , Die deutschen und lateinischen Hauptnamen gesperrt. Die übrigen Namen mit gewöhnlicher Schrift gedruckt. Die römischen Zahlen bezeichnen die Kapitel, die dahinterstehenden arabischen die Nummern im Kapitel. VI A bedeutet : VI. Kap. Artnummer. VI G » VI. » Gattungsnummer. Alle anderen Zahlen sind Seitenzahlen. Die Namen der Schriftsteller findet man ausgeschrieben im folgen- den Paragraphen. Aar weizen VI A 58. Achillea Millefolium 137. Achse s. Bliithenachse 8, 15. Acker -Fuchsschwanz VIA 124. Trespe VI A 4 1 . Adelsgras VI A 6. Aegilops 195, 197. Aelirchen 8, 15—17, 20. achse 9. stiel 8. Aehre 22. Ängsborst VI G 46. Ängsgraes VI G 2. Ängshven VI G 31 . Ängstätel VI G 29. Agropyrum 195. AgrostisL. VI G 31, VII 41.— 55, 71, 149. Agrostis alba Schrad. II 47, IV 64, V 26, VIA 102.— 29, 34, 35, 101, 133, 139, 141. alp in a Scop. VI A 105. arundinacea L. VI A 115. canina L. II 49, IV 40, V 27, VIA 104. — 34, 35,51, 101. gigantea Gaud. = alba var. interruptaL. V 67, VI A 108. maritima Mey. = alba var. minima L. VI A 131. rupestris All. VI A 106. spicaventiL. V 67, VI A 107. — 18, 101, 123. stolonifera Aut. = alba. vulgaris With. II 48, IV 65, V 26, VI A 103. — 34, 35, 101, 133, 141., VIII. Kapitel. Register. 279 Aira Koch VI G 29, VII 47, 54. — 71, 149. aquatica L. VI A 19. caespitosa L. II 50, IV 38, V 49, VI A 97. — 35, 36, 10J, 133, 141. canescens L. VI A 90. caryophyllea L. VI A 94. coerulea L. VI A 16. cristata L. VI A 83. flexuosa L. II 22, IV 35, V 22, VI A 98. — 7, 34, 84, 100, 133. praecox L. VI A 95. uliginosa Weihe IV, 4 1 , VI A 99. Wibeliana Sond. 220. Airopsis Fr. = Aira. Alcandia VI G 50. Alopecuroideae 150, 232. Alopecurus L. VI G 36, VII 30. — 71, 150. agrestis L. II 12, V 8, VI A 124. — 100. arundinaceus Poir. II 12, IV 67, V 5, VI A 121. — 13, 100. fulvus Sm. II 14, IV 59, V 7, VI A 123. — 35, 101. geniculatus II 13, IV 58, V 6, VI A 122. — 35, 100. hybridus Wimm. 235. nigrescens Jacq. 235. nigricans Horn. 235. paludosus Beauv. = fulvus. pratensis L. II 12, IV 66, V 4, VI A 120. — 12, 35, 100, 133, 139—141, 143, 144. ruthenicus Weinm. VI A 121. — 13. utriculatus Pers. VI A 125. Alpen- Rispengras VI A 6. Alpiste de Canarie VI G 40. en Roseau VI G 4 1 . Amelkorn, Ammer VI A 61. Ammophila Ho st 228. Amoretta, Gramigna VI G I . Amourettes VI G 10. Brize VI G 1 . Amur VI G 2 1 . Andgras VI G 6. Androp ogoneae 151, 253. Andropogon L. VI G49, VII 6. — 71, 151, 254 *. Ischaemum L. IV 15, VI A 147. — 2, 6. Angergras VI A 4. Antenklee VI A 117. A n th o x an th e ae 150, 242. AnthoxanthumL. VIG43, VII 32.— 13, 14, 19, 34, 71, 150. odoratum L. II 10, IV 53, V 10, VI A 136. — 15, 19, 100, 101, 108, 133, 139, 140. Antoxanto = Anthoxanthum. Apera 224. Apothekergras VI A 64. Arapositi VI G 51. Ardennen-Trespe VI A 47. Ar6si 252 \ arista = Granne 9. Arjanetz VI G 37. Arrhenatherum Beauv. s. die Einleitung. avenaceum Beauv. VI A 90. elatius M. K. VI A 90. Arroz VI G 48. Arundinaceae 149, 229. Arundo s. Calamogrostis und Phragmites. festucacea VI A 84. Aruz 252 *. Asperella, Asperelle VI A 146. Ata VI G 26. Ausas VI G 26. ausdauernde Gräser 3 — 5. Ausläufer 4. Avena L. VI G 26, VII 37, 46, 61. — 68, 71, 149. brevis VI A 86. caryophyllea Web. VI A 94. chinensis Fisch. 213. elatior L. VI A 90. fatua L. VI A 85 a. var. ß. glabrata Hsm. 213. flavescens L VI A 89. fragilis L. VI A 57. hybrida Pet. 213. intermedia Ld. 213. nuda L. 213. orientalis Schb. VI A 85 c. planiculmis Schrd. VI A 93. 280 VIII. Kapitel. Register. Avena praecox Beauv. VI A 95. pratensis L. VI A 92. pubescens L. VI A 91. sativa L. VI A 85. — 7 — 16, 29, 68, 143. ■ strigosa Schb. VI A 87. — 29. tenuis Mch. VI A 88. — 19. vulgaris VI A 85b. Avenaceae 149, 206. Avenastrum J. VI G 27, VII 47. — 71, 149. cary ophylleum J. V 52, VIA94. — 49, 101. elatius J. II 33, IV 57, V 11, VI A 90. - 19, 34, 35, 100, 133, 138, 141. flavescens J. II 34, IV 54, V 56, VI A 89. — 21 , 35, 100, 134, 139, 140. planiculme J. VI A 93. praecox J. V 53, VI A95.— 49, 100. pratense J. II 32, IV 37, V 59, VI A 92. - 7, 34, 100, 134. pubescens J. II 31, IV 29, V 58, VI A 91. - 21, 26, 34, 35, 100, 134, 143. Avoine VI G 26. Ax, Guul-, VI G 43. gxis s. Blüthenachse 8. Ax-svingel VI G 14, 23. Baardgras VI G 49. Bäfvergraes VI G 10. Baldingera VI G41 , VII 36. — 71 , 150. arundinacea II 4, IV 61, V 15, VIA 133.— 35, 100, 134, 139, 141. Bandgras VI A 133 var. Barbon VI G 49. Barley VI G 18. Bartgerste VI A 69 b. Bartgräser 151, 253. Bartgras = Andropogon. Gemeines, = A. Ischaemum. Bartweizen 19t1, 193. Beemdgras VI G 2. Befvergraes VI G 10. Behafer VI A 85 a. Belohribek VI G 6. Belvous VI G 46. Bentgras VI G 31 . Ber VI G 45. jadalny VI A 142. jena VI A 143. — — okr^gowy VI A 141. Bere VI G 18. Berghafer VI A 92. Bergrör VI G 32. Besengras VI G 5. Bestockung 2. Bezkolenec VI G 5. Bibernelle, Gern. 137. Biergsiv VI G 32. Bin sen-Quecke VI A 63. Biugg VI G 18. Blaaebunke , Blaaetoppet-grass , Blaauw bavergras, Bläslok, Blätätel VI G 5 . Blatthäutchen 7. nerven 6. platte 7. scheiden 6. triebe 3. Ble VI G 16. Bleu Melique VI G 5. Blüthchen 9, 14. fehli/eschlagene, 17. Blüthenachse 8. scheide 10. theile 8 — 20. Blüthezeit 9, 10, 15. Blume 10. Blumenblätter 10. Blut-Fennieh VI A. 139. Blut-Fingerhirse, -Hirse VIA 139. Bockskorn 210 8. Bo ehmers-Lieschgras VI A 126. Boginek VI G 37. Borsteigras VI G 46. Borstengräser 151, 251. Borsten gras = Nardus. Gemeines, = N. stricta. Borstenschwänzchen = Nardurus. Lachenais = N. Lachenalii. Borsten- Schwingel VI A 28 — 30. Borst- tätel VI G 28. Brachypodium Beauv. VI G 14, VII 17. — 71, 149, 179, 187. loliaceum Fr. 177. VIII. Kapitel. Register. 281 Brachypodium pinnatum Beauv. II 20, IV 55, V 83, VI A 55. - 23, 34,- 134. Poa Roem. VI A 54. silvaticum Beauv. 1120, IV 56, V 84, VIA56. — 23, 36, 100, 141. Breie VI A 137. Branched quaking-gras VI G 1 . Brise = Briza. Briza L. VI G 1 1, VII 60. - 11, 121, 71, 148. media II 35, IV 17, V23, VIA 48. — 25, ^5, 100, 134. Brize = Briza. amourettes VI G 1 . Brome = Bromus. cornicule VI G 14. Bromegras = Bromus. Spiked VI G 14. Bromo = Bromus. Bromus L. VI G 9, VII, 60. — 71, 148, 170, 2102. arduennensis Ktli. VI A 47. arvensis L. V 74, VI A 41. asper Murr. VI A 37. brachystachys Hrng. VI A 42. commutatus Schrd. V 77, VIA 45. — 100. erectus Hds. VI A 38. giganteus L. VI A 34. Haenkeanus Kth. 162 1 . hordeaceus Gml. VI A 40 var. inermis Le.yss. VI A 39. mollis L. n 27, V 75, VI A 43. — 29, 34, 35, 100, 134. patulus M. K. VI A 45. pinnatus L. VI A 55, 56. Preslei Kth. 162 *. — — racemosusL. II 28, V 76, VI A 44. - 25, 35, 100. Sehraderi Kth. 1621. secalinus L. II 29, V 41, 73, VIA 40. — 100. serotinus Benck. VI A 37 var. squarrosus L. VI A 46. -- 20. sterilis L. VI A 27. tectorum L. VI A 26. unioloides Kth. 162 l. Bromus velutinus Schrd. VI A 40. willdenowii Lk. 1 62 1 . Brzanka VI G 37. lakowa VI A 129. mniejsza VI A 126. piaskowa VI A 127. szorstka VI A 128. Bürstling VI G 46. Büschelrohr VI A 117. Büschelwurzel 5. Burs, Burst, Busting VI G 46. Byg, Bygg VI G 18. caespes 4 1 . Calamagrostis VI G 32, VII 32, 41. — 71, 100, 102, 149. acutiflora Cand. VI A 114 var. arenaria Rth. IV 62, VI A 1 16. arundinacea Rth. VI A 115. — 25, 102. baltica Htm. VI A 116. epigeios Rth. II 7, IV 62, V 2, VI A 109. — 34. halleriana Cand. VI 62, V 2, VI A 112. lanceolata Rth. II 6, IV 62, V 2, VI A 111. - 35. littorea Cand. IV 62, V 2, VIA 110. montana Host. VI A 1 14. neglecta PI. Wett. VI A 113. silvatica Cand. VI A 1 15. stricta Nutt. IV 62, VI A 113. varia Lk. IV 62, VI A 1 14. calamus 21. Canariengras, - saat = Phalaris. Echtes, = Ph. canariensis. Canarygras VI G 40. Reed-, VI G 4 1 . Canche VI G 29. blanchatre VI G 28. Canfe VI G 5. Canna palustre VI G 33. Carices s. Riedgräser. Catabrosa aquatica Beauv. VI A 19. caulis subterraneus 3. Cats-tail-gras VI G 37. Cebada VI G 18. 282 VIII. Kapitel. Register. Ceratochloa VII 50. australis etc. Spr. 1621. Cereales 146, 148, 151. Chamagrostis Borkh. VI G 39, VII 1 5, 34. — 11, 7), 150. minima Borkh. VI A 131. Chlorideae 149, 230. Cinosuro VI G 7. Clisanthae 15, 150, 231, 240. Cock’s-foot-gras VI G 3. Code di topo VI G 37. di volpe VI G 36. Coix lacryma 1 2 *. Coleanthus Sdl. VI G 47, VII 34. — 71, 151. subtilis VI A 145. — 11. Common Reedgras VI G 33. Co r y nephorusBeauv. VI G 28, VII 41 . 71, 149. canescens Beauv. II 26, IV 39, V 51 , VI A 96. - 23, 34, 101, 134. Coxcomb-gras VI G 7. Creeping panic-gras VI G 34. Crestuta gramigna VI G 29. Cretelle VI G 7. Critho 199. aegiceras Mey. 200 *. Cr yps is VI G 38, VII 31 . — 71, 150. alopecuroides Schd. VI A 130. Cynodon Rieh. VI G 34, VII S. — 71, 150. dact ylo n Pers. IV 16, VI A 1 18. — 6. Cynosurus L. VI G 7, VII 21. — 71, 148. coeruleus L. VI A 119. cristatus L. II 15, IV 33, 44, V 68, VI A 23. — 20, 34, 100, 134, 140, 141. durus L. VI A 15. Cyperaceae 260 ; s. auch Riedgräser. Dachrohr = Phragmites. Gemeines = Ph. communis. Dach-Schwingel, -Trespe VI A 26. Dactylis L. VI G 3, VII 52. — 71, 148. glomerata L. II 38, IV 26, V 69, VI A 14. — 34, 36, 100, 134, 139—141, 143, 144. Danthonia Cand. VI G 23. Darnel VI G 11. Darrgraes VI G 10. Darrgras VI G 42. Dattilo = Dactylis. Deckblätter 8. Deck- Riet, -Rohr VI G 33. Decumbent fescue-gras VI G 23. Dejeuxia Kth. 227. Dekriet VI G 33. Deschampsia = Aira. Digitaria 247. Dinkel VI A 60. Dispe VI A 85 a. Dockrohr VI G 33. Doddegras VI G 37. Dogs-tail-gras VI G 7. Doldengräschen = Coleanthus. Böhmisches = C. subtilis. Dolyk VI G 11. Donax borealis Trin. VI A 84. Donhammergraes VI G 37. Dornengras = Crypsis. Fuchsschwanz artiges, = C. alopecuroides. Drank VI G 9. Drath-Schmele VI A 98. Dravik VI G 8. vlottende VI G 6. Dreizahngras = Triodia. Liegendes = T. decumbens. Droue VI G 9. Drzaczka VI G 10. srednia VI A 48. Dschoar, Dschuar VI G 50. D ünen-Lieschgr as VI A 127. Dünnschwanz = Lepturus. Duhnu needras VI G 33. Dwogosinec VI G 42. Echinochloa 246. Ehmer VI A 61. Ehrski VI G 44. einjährige Gräser 2. E inkorn VI A 62. Elm, Elimo, Elyme = Elymus. Elymus L. VI G 19, VII 14. — 71, 149. 187, 200*. VIII. Kapitel. Register. 283 Elymus arenariusL. TV 8, VI A 74. — 22, 34, 141. europaeus L. VI A 73. Em mer VI A 61 . endblüthig 18. Engblüthige 15, 149, 229. Engebunke VI G 29. Eragrostis Beauv. VI G 1 , VII 53. — 11, 71, 148. megastachya B. VI A 3. p i 1 o s a B . VI A 1 . poaeoides B. VI A 2. Erba barbone VI G 49. Erdspross 3. Erdstamm 3, 4. Esparsette, Gemeine 137. Euryanthae 15, 148, 151, 252. Exing VI G 3 Eaaregraes VI G 2. Fahnen - Hafer VI A 85 c. Faserwurzel 5. Feather-grass VI G 20. Feldgras VI A 64 . Feld-Haf e rgras VI A 92. Trespe VI A 43. Fenn ich = Setaria, s. auch Hirse. Fuchsrother = S. glauca. kahler, VI A 139. Kolben- = S. panis. Quirl- = S. verticillata. Welscher = S. italica. Fescue = Festuca. Decumbent VI G 23. Flöte VI G 6. Festuca Jess. VI G 8, VII 59. — 7, 71, 148, 179. arenaria Osb. 173. arundinacea Schb. II 40, IV 10, V 42, VI A 35. - 35 , 100 , 134, 139—141, 143, 144. arundinacea Lilj. VI A 84. aspera IV 5, V81, VI A 37. — 36, 80, 100. borealis M. K. VI A 84. bromoides VI A 25. — 13. decumbens L. VI A 82. drymej a M. K. VI A 33. dumetorum L. 173. Festuca duriuscula L. 139 —142, 144,174. elatior L. 176. erecta Wallr. IV 27, V82, VIA 38. — 82, 134. fluitans L. VI A 18. fluttuante VI A. 18. gigantea Vill. IV 9, V 80, VI A 34 . — 36, 100, 134, 141. glauca Schrd. 173. heterophylla Hke. II 25, IV 34, V 72 , VIA 29. — 34, 100, 134, 139, 140, 143, 144. inermis IV 21, VI A 39. — 70. Lachenalii Sp. VI A 54. loliacea Huds. 1 77. myurus Ehrh. VI A 24. — 13. ovina L. II 24, IV 34, V 70, VI A 28. — 34, 100, 135, 140—141. var. tenuifolia 135. O v i n ae 171. pratensis Huds. II 39 , IV 1 1 , V 43 , VIA 36. — 35, 100, 135, 139—141, 143, 144, 147. var. loliacea 135. procumbens Kth. VI A 22. pseudo-myurus Soy. 1*70. rigida Rth. 169 l. rubra L. II 23, IV 34, V 71, VI A 30. — 26, 35, 100, 135, 139—143. sciuroides Rth. 170. silvatica Vill. VI A 32. — 180. sterilis J. V 88, VI A 26. — 100. tectorum J. V 85, VI A 27. — 34, 100. tenuiflora Schrd. VI A 54. unioloides Willd. 162 4. varia Hke. VI A 3 1 . Festucaceae 148, 151, 206 2. Fetu VI G 9. Fetuque — Festuca. flottante VI G 6. inclinde VI G 23. Fingergräser 149, 230. Finger-Gras VI G 34. Fingerhirse s. Hirse. Finneskiaeg, Finntop VI G 46. Fiorin-Straussgras VI A 102, 284 VIII. Kapitel. Register. Flachs-Lolch VI A 5 1 . Flaek, Fläk, Flen, Rör- VI G 41. Flattergräser 149, 205. Flattergras = Milium. Begranntes = M. multiflorum. Wald- = M. effusum. Fleau VI G 37. Flemel VI G 10. Fleole VI G 37. Flitterchen, Flittergras VI G 10. Flitter- Schmele VI A 98. ßosculus = Blüthchen 9, 14. ßos steril is 17. Flöte fescuegras VI G 6. Flott- Fuchsschwanz VI A 122. Flouve VI G 22. Flug- Hafer = VIA 85 a. Fluminia arundinacea Fr. VI A 81 . Foin VI G 29. Formento VI G 16. Formentone VI G 51. Forst - Schwingel VI A 33. Fox-tail-gras VI G 36. Frauengras, Lieb.-, VI G 134. Fretschmele VI A 9S. Froment VI G 1 6. Fruchtknoten II — 13. Fruchttheile s. Blütheth. 8. Frumento VI G 16. Fuchsschwanz = Alopecurus. Acker- = A. agrestis. Geknieter- = A. geniculatus. Gelber = A. fulvus. Rohr- = A. arundinaeeus. Roth gelb er = A. fulvus. Schlauch- = A. utriculatus. Sumpf- = A. fulvus. Wiesen- = A. pratensis. Fuchsschwanzgräser 150,232. Futter-Hafer VI A 85. Trespe VI A 43. Gaasgraes VI G 6. Gahly VI G 44. Gaudin’a trawa VI G 15. Gaudinia Beauv. VI G 15, VII 16. — 11, 71, 149. fragilis B. VI A 57. Gaudinie = Gaudinia. Gaudinie, Brüchige = G. fragilis. Gecmen VI G 18. Geelbloem VI G 43. Geerstgras VI G 2 1 . Gerste = Hordeum. Grosse, = H. distichum a. Kleine, = H. polystichum a. — Mäuse-, =• H. murinum. Nackte 200. Pfauenschweif-, = H. disti- chum b. Reis-, = H. distichum b. Sechszeilige, = H. polystiehum. Strand-, = H. maritimum. Viel z eilige = H. polystichum. Wald-, = H. europaeum. Wiesen-, = H. secalinum. Zieg enhörnige 200. Zweizeilige = H. distichum. G ers t e n gr äs e r 149, 187. Getreide 1 *. zweijähriges 2. Gevingerd panik VI G 34. Gilek VI G 1 1 . Glanzgräser 150, 240. Glanzrohr = Baldingera. Gemeines, = B. arundinacea. Glanz- Schmele VI A 97. Glas- Weizen 193. glumae = Klappen 8. Glyceria R. Br. VI G 6, VII 59.— 71, 148. altissima Garcke = spectabilis. aquatica Presl. II 52, IV 25, V 13, VI A 19. — 35, 101. aquatica Whlbg. VI A 1 7. distans Whig. 1151, IV 42, VIA 20. — 21, 35, 135. fluitans R. Br. II 3, IV, 24, V 20, VI A 18. — 16, 35, 100, 101, 135, 139, 141, 165—167. intermedia Klinggr. = fluitans var. loliacea Godr. 167. maritima M. K. II 51 , IV 43, VI A 21. plicata Fr. 166. procumbens Sm. VI A 22. VIII. Kapitel. Register. 285 Glyceria spectabilis M. K. II 2, IV 23, V 21 , VI A 17. — 17, 35, 100, 101, 135, 139, 141. Goldhafergras VI A S9. Gommer VI A 59. Gräser, ihre Kennzeichen 1 , 6, 259 — 260. Gräser , ausdauernde 3 — 5. kriechende 3, 4. rasenbildende 4 i. Grame sans noeuds VI G 5. Gramen 1 3. Gramigna amoretta VI G 1 . crestata VI G 29. migliaria VI G 2 1 . Gramineae s. Gräser. Gran turco VI G 5 1 . Grand millet VI G 50. Grano VI G 16. Gras 1 3. Gras- Hirse VI A 18. wurzel, Weisse VI A 64. Grau-Hafer VI A 87. Grense VI A 138. Grey-hair-gras VI G 28. Gröe VI G 2. Vatten-, VI G 6. Grützhafer = Nackte Hafer. grundblüthig 18. Guul-Ax VI G 43. Grysagtig Rietgras VI G 28. Grzebienica VI G 7. grzebieniasta VI A 23. Haargras = Elymus. Sand-, = E. arenarius. Haarkranz 7. Häbaro, Haber = Hafer. Hafer = Avena, s. auch Hafergras. Eahn en-, = A. sativa c. Flug-, = A. sativa a. Gemeiner, = A. sativa. - — - Geschlängelter VI A 98. Nackte 213, 214. Rauh- = A. strigosa. Rispen-, = A. sativa b. Sand-, VI A 74. Schmacht-, = A. tenuis. Sperlings-, = A. brevis. Tatarischer, == Nackte. Hafergräser 147, 149, 206. Hafergras = Avenastrum. Behaartes, =A. pubescens. — — Feld-, = A. pratense. Französisches, = A. elatius. Frühes, = A. praecox. gelbliches , = A. Üavescens. Gold, = A. üavescens. Hohes, = A. elatius. Kurzhaariges , = A. pubescens. Nelken-, = A. caryophylleum. — — Platthalm-, = A. planiculme. Hafre, Hafri, Hafur, Hagra == Hafer. Hahnenfuss-Hirse VI A 138. Hain-Rispengras VIA 13. Hairgras VI G 29. Grey-, VI G 28. Ha lm 2. Hanekamsgraes VI G 7. Hapara = Hafer. Hartgras VI G 4. kleines, VI A 15. Hasenbrod VI G 10. gras VI A 48. Hassock VI G 29. Haver = Hafer. Havergras VI G 22. Blaauwe VI G 5. Havre, Hawer = Hafer. Heckengras VI A 64. Hegre, Hejre VI G 9. Herbe VI G 2. Herbstsaat 2. Herdgras VI G 7, 37. He rmaphroditae 150. Heyre VI G 11. Hierochloa Gm. VI G 42, VII 46, 63. — 14, 71, 150. australis R. Sch. VI A 134. borealis R. Sch. VI A 135. odo rata Whig. VI A 135. — 15, 19. Himmelgerste = Nackte Gerste. Himmelsthau VI A 1 39. Hirse = Panicum, s. auch Fennich. Blut-Finger-, = P. sanguinale. Gemeine = P. miliaceum. Glatte Finger- = P. glabrum. Grosse-, = P. miliaceum. 286 VIEL Kapitel. Register. Hirse, Hahnenfuss = P. crus galli. Hühner-, = P. crus galli. Rispen-, = P. miliaceum. Hirsegraes VI G 21. Hirsegräser 6, 150, 245. Kirsgras VI G 21. Hoenderpoot VI G 41. Holcus VI G 30, VII 40. - 11 , 71, 149, 254 1. avenaceus Scp. VI A 90. indian VI G 50. lanatus L. II 30, 37, IV 51, V 12, 24, VI A 100. — 23, 34, 100, 135, 14J . mollis L. II 30, IV 52, V 9, VI A 101. — 24, 34, 100, 135, 141. odoratus L. VI G 42. Sorghum L. VI G 50. sweet scented VI G 42. Hondsgras VI G 3. Hondstaartgras VI G 7. Honiggras = Holcus. Kriechendes, Wald-, = H. mollis. Wiesen-, W o 1 1 i g e s , = H. la- natus. Honning-gräs = Honiggras. Hordastrum 200 \ Hordeaceae 149, 187. Hordelymus 200 s. Hordeum L. VI G 18, VII 13. — 11, 68, 71, 149, 187. Aegiceras 200. coeleste var. trifurcatum Ser. 200 4. distichum L. VIA69. — 68, 143. eur op a e um All. VI A 73. — 22, 36. hexastichum L. VI A 68 b. macrolepis Br. 200. maritimum Wth. VI A 72. murinum L. II 9 , IV 4 , V 65, VI A 70. — 34, 100. nodosum Koch. = secalinum. polystichum Döll. VIA 68. — 23, 25, 30, 68. pratense Huds. = secalinum. sativum Jessen 200. secalinum Schb. II 8, IV 3, V 66, VI A 71. — 23, 35, 100. Hordeum tortile Rob. 200 1. ■ vulgare L. VI A 68 a. vulgare var. tortile Ser. 200 *. zeocriton L. VI A 69 b. Hornklee, Gemeiner 137. Sumpf-, 137. Horst 3. Houque VI G 30. odorante VI G 42. sorgo VI G 50. Hrys VI G 48. Hüg el- Landrohr VI A 109. Hühnerfuss VI G 49. Hühner-Hirse VI A 138. Hühnermais 258. Hundexing VI G 3. Hunditol VI G 33. Hundsgras VI G 3. Hundshaargras VI A 66. Hundsquecke VI A 66. Hunds-Straussgras VI A 104. Hunds-Weizen, -Wurzel VI A 66. Hundszahn = Cynodon. Gefingerter, Gemeiner dactylon. Hvas- Graes VI G 3. Sivegraes VI G 28. Hvede, Hveite VI G 16. Hven VI G 31. Hvete VI G 16. Tyrkiskt VI G 51 . Hwaete VI G 16. Jar VI G 17. Jariza VI G 16. J^czmien VI G 18. dwarz^dowy VI A 69. europejska VI A 73. lakowy VI A 7 1 . morsky VI A 72. myszy VI A 70. wielorzedowy VI A 68. Jerusalems-Gerste = Nackte Gerste. Korn VI A 51. Jesmin, Jetschmen VI G 18. Igelweizen = Bartweizen. Imperata cylindrica Beauv. 232 3. Indian holcus VI G 50. corn VI G 5 1 . VIII. Kapitel. Register. 287 Indian millet VI G 50. Indiaansch koorn VI G 51. Jol Körkmed VI G 33. Jouwer VI G 26. Juncaceae 260. Izgrzyca VI G 23. lzaca VI A 82. Kaer VI G 26. Kaffeegerste = Nackte Gerste. Kafle VI G 36. Kaivil VI G 20. Kakolnica VI G 11. lnowa VI A 51. - — - omelek VI A 52. trwala VI A 49. wloska VI A 50. Kalamositaro VI G 51. Kamm-exing VI G 7. Kammgras = Cynosurus. Gemeines = C. cristatus. Kamm-Kölerie, - Schmele VI A 83. Kampegraes VI G 37. Kamysch VI G 33. Kanarie -, Kanarien - frö , - gras , - saat = Phalaris canariensis. — — falsches, = VI A 120. Kanärowe = Kanariengras VI G 40. Kanary, Kanary-seed = Kanariengras VI G 40. — Rietachtig VI G 4 1 . Kara VI G 26. Kaste-hein VI G 20, 29, 31. Katzengras VI G 3. Kaukol VI G 1 1 . Kerne VI A 58. Kerngerste VI A 68. Keswa VI G 18. Kiel 9. Kielgerste VI A 68 b. Kiempegräs VI G 37. Klappen 8. Klee = Trifolium. Klosöwka VI G 30. czolgajaca VI A 101. welniasta VI A 100. Klosownica VI G 14. lesna VI A 56. pierzasta VI A 55. Klubenka VI G 3. Knaulgras = Dactylis. Gemeines, = D. glomerata. Knöpflingsgras VI A 64. Knollhafer VI A 90 var. Knoten 6. Knotengras VI A 7. Koeleria Pers. VI G 24, VII 52. — 71, 149. cristataP. IV 50, VI A 83. — 34, 135. glauca Cand. 209. Kölerie = Koeleria. Kammförmige = K. cristata. Kolben - Fe nnich VI A 142. — 203 *. Gras VI G 36, 37. Hirse VI A 142. Weizen 193, 194. Körkmed, Jöl, VI G 33. Koorn indiansch, -turksch VI G 51. Korn 1 2. s. Weizen. Korn, Schwed., VI G 18. Kosterj VI G 9. Kostrzewa VI G 8. bezbronna VI A 39. czerwona VI A 30. dachowa VI A 27. lesna VI A 32. mysiurek VI A 24. olbrzymia VI A 34. owcza VI A 28. plonna VI A 26. prosta VI A 38. röznolistna VI A 29. szorstka VI A 37. trzcinowa VI A 35. wyczyniec VI A 25. wysoka VI A 36. Kratkonozka VI G 14. kriechend 3, 4. Krop-aair VI G 3. Kukurydza VI G 51 . Kweeschi VI G 16. Kwispelgras VI G 20. Landriet VI G 32. Landrohr = Calamagrostis. Gemeines = C. lanceolata. 288 VIII. Kapitel. Register. Landrohr, Hallers = C. halleriana. Hügel-, = C. epigeios. Ostsee-, = C. baltica. Sand-, = C. arenaria. Steifes, = C. stricta. Ufer-, = C. litorea. Veränderliches, = C. varia. Wald-, = arundinacea. Lathyrus pratensis 137. Laufquecken VI A 64. Ledelös VI G 5. Leersia oryzoides Sw. 253. Lepturus R. Br. VI G 12, VII 14. — 149. filifo rmis Trin. VI A 53. incurvatus Trin. 186. Lesknice VI G 4 1 . Libertia arduennensis Lej. VI A 47. Liebesgras = Eragrostis. Behaartes = E. pilosa. Gemeines = E. poaeoides. Grossähriges = E. megastachya. Grossblüthiges = E. megasta- chya. Rispenartiges = E. poaeoides. Lieschgras = Phleum. B öhmersches-, = Ph. Boehmeri. Dünen-, = Ph. arenarium. Grosses, = Ph. pratense. Scharfes-, = Ph. asperum. Wiesen-, = Ph. pratense. Limegras, Sea-, VI G. 19. Lipnice VI G 2. Liszjocas VI G 36. lodiculae = Blumenblätter 10. Loglio = Lolium. Lolch = Lolium, s. auch Ray gras. Flachs-, = L. linicola. Taumel-, = L. temulentum. Lolchgräser , Loliaceae, 147, 149, 183. Lolium L. VI G 11, VII 18. — 11, 71, 149, 219 L arvense Schd. = linicola. festucaceum Lk. 177. italicumA. Br. II 18, VI 2, V 61, VI A 50. — 35, 100, 112, 135, 139-141, 144. Lolium linicola Sond. V 64, VI A 51. — 100. — perenne L. II 17, IV 1, V 62, VI A 49. — 35, 100, 1 12, 136, 139—141, 143, 144, 147, 177. temulentum L. V 63, VI A52. — 100. tenue L. = L. perenne var. Lolyc = Lolium. Losta VI G 9. Lotus corniculatus 137, 139, 140, 141. uliginosus 137, 139, 140, 141. Lusted, Lustja rohhi VH G 9. Luzerne = Medicago. Märzhafer = VI A 85. Mäusegerste VI A 70. Mäuseschwanz-Schwingel VI A 24 . M ai s = Zea. Gemeiner, = Z. mais. Maisgräser 151, 256. Maize, Maizio = Mais. Manna VI G 6. jadalna VI A 18. okazala VI A 17. rozlozysta VI A 20. wodna VI A 19. Mannagraes, Mannagras VI G 6. Manna-Schwaden VI A 18. Wilder, VI A 139. zahmer, VI A 118. Marehalm VI G 19. Mar ja heinad VI G 42, Marienflachs VI A 75. Mariengras = Hierochloa. Gemeines, Nördliches, = H. odorata. Südliches, = H. australis. Marsette VI G 37. Marweed, Smal, VI G 46. Matgras VI G 46. Mauergerste, s. Mäusegerste. Maura sahle VI G 31. Mays = Mais. Meadow-gras VI G 2. Medicago lupulina 137, 139, 140, 141. sativa 137. Medynec VI G 30. Meeschi VI G 18. VIII. Kapitel. Register. 289 Mehlgräser 146, 148, 151. Melica Ital. VI G 50. Melica L. VI G 22, VII 32, 63. — 71, 149. ciliata L. IV 20, VI A 81. coerulea L. VI A 1 6. nutans L. IV 19, VI A 79. — 36. uniflora Retz. IV 17, VI A 80. — 7, 1 7, 36. Melicgras = Melica. Purple = Molinia Melique = Melica. bleue = Molinia. Mibora verna Beauv. VI A 131. Michelaria bromoides Dum. VI A 47. Middel VI A 48. Mietlica VI G 3 1 . bialawa VI A 102. pospolita VI A 103. - — - psia VI A 104. zbozowa VI A J05. Migliaria, Gramigna = Milium. Milicka VI G 1 . Milium L. VI G 21 , VII 23. — 71, 149, 203 \ 245 a, 249. effusum L. IV 63, V 17, VI A 77. — 14, 24, 36, 101, 136. multiflorum Cav. VI A 78. Miliz - Schwaden VI A 17. Millet, Grand VI G 50. Millet-gras, -petit = Milium. Minnelyk Trilgras VI G 1 . Mjuk-tätel VI G 30. Mohrhirse = Sorghum. Gemeine, = S. vulgare. Schwarze = S. nigrum. Zucker-, = S. saccharatum. Molinia Mncli. VI G 5; VII 58. — 71, 148. coerulea Mnch. II 5, IV 13, V 45, VI A 16. — 35, 100, 101, 136. Mono e ciae 151, 253. Mozga VI G 4 1 . Mrwka VI G 8. Mückenbein VI A 87. Myskgraes VI G 30, 42. Myszy ber VI G 40. kanarakowy VI A 132. Jessen, Gräser. Nätsch VI G 46. Nard ferre, Nardet, Nardo = Nardus. Nardoideae 151. 250. Nardurus VI G 13, VII 17. — 71, 149, 169 S 187. Lache nalii VI A 54. Nar dus L. VI G 46, VII 10. — 13, 7 1 , 151. stricta L. II 21, IV 36 , V 60, VI A 144. — 13, 15, 34, 35, 100. Narduszek = Nardus. Naschli VI G 33. Nebenblätter 7. Needra, Needras VI G 33. Negerkorn VI G 50. N elk en - H af e r g r as , -Schmele VI A 94. Niestrawa VI G 3. skupiona VI A 14. Nisso, Nisu VI G 16. nodus s. Knoten 6. Nolgastro VI G 21. Oat VI G 26. obere 8 s. Ocaskowec VI G 36. Odder VI G 18. Odemska VI G 6. Odimka VI G 29. Ohher, Ohra, Ohrad = VI G 18. Olyreae 151, 256. Onobrychis sativa 137. Oplismenus VI G 44. Orge VI G 18. Oryza VI G 48, VII 40. — 14, 71, 146, 151. c landest in a VI A 146. — 14. Oryzeae 14, 151, 252. Orzo VI G 18. Ostnica VI G 20. piorowa VI A 75. wloskowala VI A 76. Ostrzyca VI G 41. trzcinowa VI A 133. Owes VI G 26. Owies VI G 26. krotki VI A 86. owsik VI A 87. pospolity VI A 85. 19 290 VIII. Kapitel. Register. Owies wysmukJy VI A 88. Paardegras VI G 30. Päden VI A 64. palea = Spelze 9. Palicenka VI G 28. Panic-gras = Panicum. creeping VI G 34. Paniceae, Paniceen 19, 150, 245. Panico = Panicum. panicula = Rispe 21. Panicum VI G 44, VII S, 24. — 7, 34, 71, 146, 150, 250. ciliare Rtz. 248. crus galli L. VI A 138. dactylon L. VI A 118. filiforme Gke. 247 *. germanicum L. 249. glabrum Gaud. VI A 140. glaucum L. VI A 143. humifusum Krsch. VI A 139. italicum L. 249. miliaceum L. V 18, VI A 137. — 100, 136, 205 S 249. panis Jess. 250. sanguinale L. VI A 135. — 19, 24. verticillatum L. VI A 141. viride L. 249. Panikgras = Panicum. Gevingerd VI G 34. Pannicorn 248 l. Partsi-hein VI G 6. Paturin VI G 2. Peden VI A 64. Pennisetum VI G 45. Perlgras = Melica. Bewimpertes = M. ciliata. Blaues VI A 16. Einbliith'iges = M. unifiora. Gefranztes = M. ciliata. Hängendes = M. nutans. Nickendes = M. nutans. Wolliges = M. ciliata. Perlowka VI G 22. jednokwiatowa VI A 80. rc^sowata VI A 81. zwisla VI A 79. Petersilie 137. Peterskorn VI A 48, 62. Petit millet VI G 2 1 . roseau des collines VI G 32. Petroselinum sativum 137. Pfauenschweif - Gerste VI A 69b. Pfeiffengras VI G 5. Pferdezahn-Mais 257. Pfriemengras = Stipa. Feder-, = S. pennata. Gemeines, = S. capillata. Phalarideae 150, 240. Phalaris L. VI G 40, VII 31. — 71, 146, 150. arundinacea L. = Baldingera arund. canariensisL. V 14, VI A 132. — 19, 100, 136. oryzoides L. = Oryza clandestina. phleoides L. = Phleum Boehmeri. picta L. 242. Phleum L. VI G 37, VH 31. — 71, 150. alpinum L. 237 *. arenarium L. VI A 127. asp erum Vill. VI A 128. — 27. Boehmeri Wib. VI A 126. nodosuni L. VI A 129 var. — 34. phalaroides Koel. = Boehmeri. p r a t e n s e L. II 1 1 , IV 60 , V 3, 22, 28, VIA 129. — 24, 27, 34, 35, 100, 101, 112, 136, 138— 141, 143, 144. var. bulbosum 136. Phragmites Trin. VI G 33, VH 58. — 7, 71, 149. communis Trin. II 1, IV 12, V 1, VI A 117. — 35, 100. Pied de poule VI G 34. Pilli roog VI G 33. Plätengras VI A 64. Plantago lanceolata 137. Platterbse, Wiesen-, 134. Platthalm-Rispengras VI A 10. Poa L. VI G 2, VII 36, 54. — 58, 71, 148, 153. ■ alp in a V 35, VI A 6. — 101 , 153. var. badensis 136, 156. altissima Mich. VI A 17. angustifolia L. = pratensis var. annua L. II 41, V 31, VI A4.— 2, 16, 21, 35, 36, 58, 100, 136, 153. VIII. Kapitel. Register. 291 Poa aquatica L. VI A 17. badensis Hke. = alpina var. bulbosaL. V 35, VI A 5. — 153. caesia Sm. = nemoralis var. compressa L. II 42, IV 32, 45, V 38, VIA 10. — 3, 5, 34, 58, 101, 136, 153. cristata L. VI A 83. dura Scop. VI A 15. eragrostis L. VI A 2. fertilis Host. = serotina. hybrida Rehb. = sudetica var. langeana Rchb. = compressa var. latifolia Koch. = pratensis var. laxa Hke. VI A 9. — 153. nemoralis II 44, IV 48 , V 34, VI A 13. — 17, 18, 36, 58, 101, 136, 139—142, 153. var. sempervirens 142. pilosa L. VI A 1 . pratensis L. II 46, IV 31, 46, V 32, VI A 11. — 34, 35, 58, tOJ, 136, 139, 141, 143, 153. var. angustifolia 34, 51, 83, 136. var. subcoerulea 136. procumbens Curt. VI A 22. serotina Ehrh. II 43, IV 49, V 37, VI A 8. — 3, 4, 7, 35, 58, 101, 136, 139—143, 153. sudetica Hke. V 33, VI A 12. — 34, 101, 136, 153. trivialis L. II 45, IV 47, V 36, VI A 7. — 35, 58, 101, 137, 139- 141, 153. Pohafika VI G 7. Poherbe VI G 2. Poterium sanguisorba 137. Proso, Prossa VI G 44. cukrowe VI G 50. czarne VI A 150. pospolite VI A 149. prawdziwe VI A 148. » gladke VI A 140. krwawe VI A 139. kurze VIA 138. zwyczaine VI A 137. Prosownica VI G 2 1 . pospolita VI A 77. Prosownica wielokwiatowa VI A 78. Psamma 228 1 . Pschanez VI G 11. Pscheno VI G 44. Psi zab, -zub VI G 34 . pospolita VI A 118. Psinecek VI G 31. Pssenice VI G 16. Pszenica VI G 16. perz VI A 64. psia VI A 66. sitowata VI A 64. sztywna VI A 65. Ptscheniza VI G 16. Ptscbeno VI G 48. Puhri VI G 16. Purple melic-gras VI G 5. Purrhafer VI A 87. Quaking-gras VI G 10. Branched VI G 1 . Quecke = Triticum, s. auch Weizen. Binsen-, = T. juniceum. Gemeine, = T. repens. Hunds-, = T. caninum. Meergrüne, = T. glaucum. Rothe, = T. caninum. Spitzige, = T. acutum. — t — Stechende, = T. pungens. Steife, = T. rigidum. Steife, = T. strictum. Quecktrespe VI A 39. Quellschwaden VI A 1 9. Queue de renard VI G 36. Quiche VI A 118. Quirl-Fennich VI A 1 4 1 . Rabsgras VI A 97. Raeve rumpe, Rafsvants VI G 36. Rag VI G 17. Rakos VI G 35. Rasen 4. Rasenschmele VI A 97. Rauhhafer VI A 87. Raygras = Lolium, s. auch Lolch. ausdauerndes, = L. perenne. Englisches, = L. perenne. Französisches, VI A 90. Gemeines, Gewöhnliches, = L. perenne. 1 9 * 292 VIII. Kapitel. Register. Raygras, Italienisches, = L. italicum. Read VI G 17. Rechgras VI A 64. Reed-canary-gras VI G 4 1 . Reed-gras, Common, VI G 33. Small, VI G 32. Rehegras VI A 64. Reihergras VI G 20. Reis = Oryza. Deutscher, VI A 69 b. Dinkel VI A 61. Gerste VI A 69 b. Schlesischer, VI A 18. Versteckter, = O. clandestina. Reisgräser 151, 252. Reith VI G 32, 33. Repe VI G 1 1 . Reyrgrese VI G 29. Rez VI G 17. rhachis s. Bliithenach.se 9. rhizoma 3. Rice = Reis. Riedbesengras VI G 5. Riedgräser 6, 7. Riesen-Hafer 193. Mais 259. Schwingel VI A 34. R’etachtig kanary VI G 41. Rietgras VI G 29. Grysagtig, VI G 28. Riffen VI A 85 a. Rige VI G 17. Riis, Ris, Riso = Reis. Rispe 2 1 . ährenförmige, 23. Rispengras = Poa. Adels-, Alpen- , = P. alpina. - — — Berg-, 155. Einjähriges = P. annua. Gemeines, = P. trivialis. Hain-, = P. nemoralis. Platt halm-, = P. compressa. Rauhes-, = P. trivialis. Romeien-, = Poa alpina. Schlaffes, = P. laxa. Schlesisches-, = P. sudetica. Sommer-, = P. annua. Spätes, = P. serotina. Rispengras, Strassen-, = P. annua. Sudeten-, = P. sudetica. Wiesen-, = P. pratensis. Zwiebel-, = P. bulbosa. Rispe nhafer VI A 85 b. Rize = Reis. Robbi-hein VI G 20. Röa = Roggen. Rör VI G 33. fiaek, flen VI G 41. hven VI G 32. Rog, Rogge = Roggen. Roggen = Secale. Gemeiner, = S. cereale. Sand-, Wilder, VI A 74. Roggen-Trespe VI A 40. Rohr 21. Rohr VI G 33, 41. Rohr - Fuchs schwänz VI A 1 2 1 . Rohrgräser 149. Rohr-SchwingelVIA 35. Romeien VI A 6. Roog VI G 33. Rosch = Roggen. Roseau, Commun, de marais VI G 33. Petit des collines VI G 32. Rossgras = Honiggras. Rottboellia VI G 12. Rottehaie, Rotterumpe VI G 37. rudimentum 17. Ruchgräser 150, 242. Ruchgras = Anthoxanthum. Gelbes, Gemeines, = A. odo- ratum. Rudsi = Roggen. Rücken nerv 9. Rüggi , Rüg , Rugur , Rukki , Ruwis , Rye = Roggen. Ryegras VI G 1 1 . Ryst, Ryz = Reis. Sac ch ariferae 146, 150, 239. Saggina VI G 50. Salz-Schwaden VI A 20. Sand-Federn VI A 75. Gras VI A 74. Sand-Haargras VI A 74. Hafer VI G 19, VI A 87. Hirse VI A 138, 139. VIII. Kapitel. Register. 293 Sand-Landrohr VI A 1 1 6. Rieth, -Rohr, VI A 1 1 6. Schmele VI A 95. Schwingel VI A 28— 30. tatel VI G 28. Weizen VI G 19. Zwenke VI A 55. Scented holcus VI G 42. Schafgarbe, Gemeine 137. Schafschwingel, s. Schwingel. Schedonorus 174, 1 79, 180. Scheide 6. Scheidenblüthgras 251 l. Scheidenspelze 10, 14. Scheidchen 10. Scheinähre 23. Schilf VI G 117. Roggen, -Weizen 193. Schinder mann — Molinia. Blauer, = M. coerulea. S c h 1 a u c h - Fuchssclrwanz VIA 125. Schlegelhalm VI G 3. Schli essblüthige 15, 150, 231, 240. Schmacht-Hafer VI A 88. Schmele = Aira. Draht-, = A. fiexuosa. — — Glanz-, = A. caespitosa. Sumpf-, = A. uliginosa. Schmidtia utriculosa Strb. VI A 145. Schmiele 2 1 9 4. Schnurr- Quecken VI A 64. Schüppchen — Blumenblätter 10. Schwaden = Glyceria. Frankfurter 1 65. Gefalteter Manna-, 165. Liegender, = G. procumbens. Lolchartiger 167. Manna-, = G. fluitans. var. gefalteter, 166. Miliz-, = G. spectabilis. Polnischer, Preussischer, = G. flui- tans. Quell-, = G. aquatica. Salz-, = G. distans. Schmelenartiger , = G. aquatica. Seestrand-, G. maritima. Schwingel = Festuca. Bunter, VI A 3 1 . Schwingel, Dach-, = F. tectorum. Echter, Schaf-, F. ovina. Forst-, VI A 33. Grannenloser = F. inermis. Härtlicher, = F. duriuscula. Hain- 173. Kriechender S chaf-, =F.rubra. Mäuseschwanz - VI A 24. Rauhhaariger = F. aspera. Riesen-, = F. gigantea. Rohr-, = F. arundinacea. Roth er, Schaf-, = F. rubra. Schaf- 171. Scharfer, = F. aspera. Seegrüner, = F. glauca. Steifer, = F. erecta. Tauber, = F. sterilis. Trespen-, VI A 25. — Wald-, VI A 32. Wechselblättr. Schaf-, = F. heterophylla. Wehrloser, = F. inermis. Wiesen-, = F. pratensis. Schwingelrohr = Scolochloa. Nordisches, = S. festucacea. Sclerochloa Beauv. VI G 4, VII 50. — 71, 148. dura Beauv. VI A 15. procumbens B. VI A 22. rigida Beauv. 169 4. Scleropoa rigida Gris. 169 4. Scolochloa VI G 25, VII 64. festucacea Lk. VI A 84. — 71, 149. Sea-limegras VI G 19. Secale L. VI G 17, VII 13. — 7, 11, 68, 71, 149, 187. cer eale L. VI A 67 — 68, 143. Seestrand- Gerste VI A 72. Schwaden VI A 21 . Segale, Seigle = Secale. Seitennerv 9. Sei = Secale. Senegras VI G 46. Serrafalcus 180. Sesler’a trawa = Sesleria. Sesleria Scop. VI G 35, VII 21. — 71, 150. 294 VIII. Kapitel. Register. Sesleria coerulea Ard. IV 28, VIA 119. — 27. Sesleriaceae 150, 231. Seslerie = Sesleria. Blaue = S. coerulea. Setaria Beauv. VI G 45, VII 24. — 34, 71, 146, 150. s. auch Panicum. • glauc a Beauv. VI A 143. italica Beauv. = panis. panis .T.V 19, VI A 142.— 20, 101. verticillata Beauv. VI A 141. — 19. viridis Beauv. = panis. Sigel = Secale. Silbergras = Corynephorus. Gemeines, = C. canescens. Silberschmele VI A 94. Sive gras VI G 28. 29. 46. Hvas VI G 28. Slokgraes VI G 22. Smelga VI G 29. Smialek VI G 29. bägnowy VI A 99. darniowy VI A 97. pogi^ty VI A 9S. Smilga VI G 29. Soe tölw VI G 33. Softgras VI G 30. Sommer- Rispengras VI A 4. Sorgho = Sorghum. Sorghum VI G 50, VII 20. — 2, 71, 146, 151, 221 \ nigrum R, et Sch. VI A 150. saccharatum Pers. VI A 148. vulgare Pers. VI A 149. Spaansche tarw VI G 51. Sparrlosta VI G 14. Spelz = Triticum spelta. Spelze 9, 23. Sp erlin gs-Hafer VI A 86. spica = Aehre 22. spicula 8. Spiked bromegras VI G 14. Sp indel 8. Springgras VI G 43. Spülwurz VI A 64. Spuren 17. S preizblüthige 15, 148, 252. Stachelgräser 150, 231. Staubfäden 11 — 13. blüthen 13, 17. Staudenroggen 198. Steebrs VI G 33. Stempel 10 — 13. blüthen 13. Stenanthae 15, 149, 229. Stengel 2. Stetnice VI G 46. Stielchen 16. StipaL. VI G 20, VII 20. — 11, 71, 149. - — capillata L. VI A 75. — * 26. pennata L. VI A 76. — 26. S tip aceae 149, 204. Stipe VI G 20. Stocklosa VI G 9. gronkowa VI A 44. »miekka VI A 43. polna VI A 4 1 . twardawa VI A 46. zmienna VI A 45. zytnia VI A 40. Strand- Gerste VI A 72. Hafer, -hvede, -rog VI G 19. Strandschwänzchen = Lepturus. Gemeines, = L. filiformis. Strand-Schwaden VI A 21. Strassengras VI A 4. Straussgras = Agrostis. Alpen-, = A. alpina. — —Felsen-, = A. rupestris. Fiorin-, = A. alba. Gemeines, = A. vulgaris. Hunds-, = A. canina. Strdiwka VI G 22. Streplica VI G 24. grzebienasta VI A 83. Struisgras = Straussgras. Stupa, Stypa 204 2. Süssgräser 1. Süssgras VI G 6. Sumpf-Fuchsschwan N VI A 123. Sumpf-Schmele VI A 99. Svingel VI G 8. Ax-, VI G 14, 23. Tand VI G 23. VIII. Kapitel. Register. 295 Swatosska VI G 42. Sweet scented holcus VI G 42. Szczotlicha VI G 28. siwa VI A 96. Tabaka sahle VI G 43. Taganrock-Weizen 193. Tand-svingel VI G 23. Tarw VI G 1 6. ■ Spaansche VI G 5 1 . Tätel VI G 29. Borst-, Sand-, VI G 28. Taub-Hafer VI A 85 a. Gerste VI A 120. Taumel-Korn, - Lolch VI A 52. Tausendkorn = Triticum compositum. Teich-Rohr, -Schilf VI A 1 17. Thimotygras VI A 129. Tlaolli VI G 51 . Tomka VI G 43. wonna VI G 136. Trawa manidna VI G 49. pospolita VI A 147. Treslice VI G 10. Trespe = Bromus. Acker-, = B. arvensis. Ardennen-, VI A 47. — — Kurzährige, VI A 42. Roggen-, = B. secalinus. Sparrige, = B. squarrosus. Trauben-, Traubenblttthige , = B. racemosus. Verwechselte, = B. commu- tatus. Weiche, = B. mollis. -Wiesen-, = B. racemosus. Trespen-Schwingel VI A 25. Trest VI G 32. Trifolium filiforme 141. hybridum 137, 139, 140, 141. medium 139, 140, 141. : minus 140. pratense 137, 139, 140, 143. repens 137, 139, 140, 141, 143. Trilgras VI G 10. minnelyk VI G 1 . Trio di aR. Br. VI G 23, VII 64. — 71, 149. decumbens Beauv. II 36, IV 14, V39,VIA82. — 29,34,35, 100, 137. Trisetum B. = Avenastrum. Triticum VI G 1 6, VII 17. — 27, 68, 71, 149. 187, 193 4. acutum Cand. 197. aestivum L. = sativum c. Sommer- korn. caninum Schb. IV 7, V 81, VIA 66. — 36, 100, 128, 137. var. asperum 137. compositum L. 194. di c o c cum Schrk. VI A 61 . — 68. durum Dsf. VI A 58 a. glaucum Dsf. 197. Halleri Viv. VI A 54. hibernum L. = sativum c. Winter- korn. junceum L. VI A 63. monococcum L. VI A 62. — 68. ovatum G. et G. 195. polonicum L. VI A 59. pungens Pers. 197. - — - repens L. II 19, IV 6, V 40, 86, VI A 64. — 3, 6, 22, 34, 35, 100, 137. rigid um VI A 65. sativum Lmk VI A 58. — 27, 68. secale Mey. VI A 67. silvaticum Mch. VI A 56. sp elta L. VI A 60. — 27, 68. strictum Deth. = repens var. triaristatum G. et G. 195. turgidum L. VI A 58 b. — 143. vulgare Vill. VI A 58 c. vulgari-ovatum G. et G. 195. Trogzubnice VI G 23. Tftina VI G 32. Trzcina VI G 33. pospolita VI A 117. Trzcinnik VI G 32. Haller’ a VI A 112. lancetowy VI A 1 1 1 . nadbrzezny VI A110. nadziemmy VI A 109. piaskowy VI A 116. postry VI A 1 13. pstry VI A 114. trcinowy VI A 1 1 5. Trz^slica VI G 5. 296 VIII. Kapitel. Register. Trzeslica bl^kitna VI G 16. Türkisch Korn, Weizen VI G 51. Turowka VI G 42. poludniowa VI A 134. wonna VI A 135. Turt VI G 9. Tusso ckgras 57. Tuzanska VI G 4. twrda VI A 15. Twalch VI G 9. Tyrkish, hvete, körn VI G 51. Ueberbleibsel 17. Ufer-Landrohr VIA 110. Unserer Lieb flauen Gras VI G 42. untere 8 2. vagina 6. Värbrädd VI G 43. Varengras VI G 1 . Vaess VI G 33. Vattengröe VI G 6. Vena VI G 26. Ventenata 214. Vicia Cracca, -sepium 13S. Yiehgras s. Rispengras. Vildhirse VI G 21. Vlotgras, Vlottende dravik VI G 6. Vossestaart VI G 36. Vulpia 169. Wald-Flattergras VI A 77. Wald - Gerste VI A 73. Gras, haariges, VI A 81. Haargras VI A 73. Hirse VI A 77. Honiggras VI A 101. Landrohr VI A 115. Rispengras VI A 13. Schwingel, -Trespe VI A 32. Zwenke VI A 56. Wasser-Federgras VI A 1 1 7. Reihgras VI A 17. Rohr VI A 117. Schmele VI A 19. Waterriet VI G 33. Wausatka VI G 49. Weeten = Weizen. Wegerich, Spitz-, 137. Wehna, Wehten, Weite = Weizen. Weizen = Triticum, s. auch Quecke. Weizen, Aegyptischer , Astrachanischer, T. polonicum. Englischer = T. sativum b. Gemeiner, = T. sativum c. Glas-, Harter, Hartsamiger, = T. sativum a. Kolben-, 193. Nackte, 191. Polnischer, = T. polonicum. Saat-, = T. sativum. Spelz weizen 192. Türkischer, VI A 1 5 1 . Wallachischer, = T. polonicum. Welschkorn VI A 151. Werrisemisse rohhi VI G 10. Wheat = Weizen. Wicke 138. Wiesen-Fuchsschwanz VI A 1 20. Gerste VI A 71. Hafergras VI A 92. Honiggras VI A 100. Landrohr VI A 1 1 1 . Lieschgras VI A 129. Lolch VI A 50. Rispengräser 148, 150. Rispengras VI All. Schwingel VI A 36. Straussgras VI All. Trespe VI A 44. Viehgras VI All. Wiklina VI G 2. cibulata VI A 5. gajowa 158. hornj VI A 6. lakowna 158. plicha VI A 9. plodna VI A 8. pospolita VI A 7. proczna VI A 4. splaszczona VT A 10. sudeckich 158. Wimper-Perlgras VI A 81. Windhafer VI A 85 a. Windhalm = Agrostis H. Gemeiner, = A. spicaventi. Schmaler, = A. interrupta. Winterlolch, -Raygras VI A 49. saat = Herbstsaat 2. VIII. Kapitel. §. 82. Register. — §. 83. Autoren-Namen. 297 Wlasinec VI G 19. Wolf VI G 46. Wofiawka VI G 43. Wo wes VI G 26. Wurmgras VI A 64. Wurzel 5. Wurzelstock 3. Wyczyniec VI G 36. kolankowy VI A 122. lakowy VI A 120. trzcinny VI A 1 2 1 . zolty VI A 123. Wydmuchrzyca VI G 19. piaskowa VI A 74. Wysypka VI G 27. gozdzikowa VI A 94. lakowa VI A 92. oltawa VI A 89. omszona VI A 9 1 . wczesna VI A 95. wzniosta VI A 90. Yvraie VI Gl). Zaadgras VI G 2 1 . Zahnmais 257. Zamokrzyca VI A 146. Zandhaver VI G 19. Zaunrieth VI A 1 1 7. Zboze VI G 18. Zea L. VI G 51, VII 3. — 71, 146, 151. mays L. VI A 151. — 2, 51, 143. Zeehaver VI G 19. Zirl VI A 69. Zito VI G 17. Zittergras = Briza. Gemeines, = B. media. Zötteligras VI G 3. Zorghzaad VI G 50. Zuckergräser 146, 150, 239. Zucker-Mohrhirse VIA 148. Z wecken VI A 64. zweijährige Getreide 2. zweig eschlechtige 151. Zweikorn VI A 6 1 . Zwenden VI A 64. Zwenke = Brachypodium VI G 14. Sand-, = B. pinnatum. Wald-, = B. silvaticum. Z wenkgras VI G 9, 14. Zwerggras = Chamagrostis. kleinstes, = Ch. minima. Zwiebel - Rispengras VI A 5. Zwitter ähr chen 20. blüthen 13. Zwitterblüthige 150. §. 83. Verzeichniss der Autoren-Namen und ihrer Abkürzungen. Aiton. All. = Allioni. Ard. = Arduino. B. , Beauv. = Palisot de Beauvais. Beneke. Benth. = Benthatn. Bertoloni. Borkh. = Borckhausen. Br. s= Alex. Braun. Brown, Robert. Cand. = De Candolle. Cav. = Cavanilles. Curt. = Curtis. De Cand. = De Candolle. Desf., Dsf. = Desfontaines. Döll. Dub. = Duby. Dum., Dumort. = Dumor- tier. Ehr. == Ehrhart. Fl. d. W. = Flora der Wet- terau. Forst. = Förster. Fr. = Fries. Gaud. = Gaudin. Gml. = Gmelin. Godr. et Gren. = Godron et Grenier. Griseb. = Grisebach. Grke = Garcke. Hausmann. Hke. = Hänke. Horn. = Hornemann. Host. Hrng. = Hornung. Huds. = Hudson. Jacq. = Jacquin. J. , Jess. = Jessen. K. = Koch. Klinggr. = Klinggraef. Koel. = Koeler. Kth. = Kunth. L. = Linne. Lam. = De Lamark. Lawson. Leers. Lejeune. Leyss. = Leysser. Lindgren. Lk. = Link. 298 VHI. Kapitel. §. 83. Autoren-Namen. — §. 84. Literatur. M. K. = Mertens und Koch. Mnch. = Mönch. Molina. Murr. = Murray. Nutt. = Nuttal. Osbeck. Pal. = Palisot de Beauvais. Pers. = Persoon. Pet. = Petennann. Poir. = Poiret. Presl. R. Br. = Bob. Brown. Reichb. = Reichenbach sen. Requien. R. et S. = Roemer et Schultes. Retz. = Retzius. Rieh. = L. C. Richard. Rottboel. Rth. = Roth. Schimper. Sehr., Schrad. = Schräder. Sehreb. = Schreber. Schrk. = Schrank. Schwabe. Scop. = Scopoli. Sdl. = Seidel. Ser. = Seringe. Seubert. Sm. = Smith. Sol. = Solander. Sond. — Sonder. Soy. = Soyer-Willemet. Spr. = Sprengel. Sw. = Swartz. Thuill. = Thuillier. Trin. = Trinius. Vill. = Villars. Wahlbg. = Wahlenberg. Wallr. = Wallroth. Web. = Weber. Weihe. Weinm. = Weinmann. Whb. — Wahlenberg. Wib. = Wibel. . Willd. = Willdenow. Wimm. = Wimmer. With. = Withering. Whlbg. = Wahlenberg. §. 84. Einige Hauptwerke für die Kenntniss der deut- schen Gräser. Leers. Flora Herbornensis. Herborn (in Nassau) 1763. Berlin 1789. Gute Allbildungen vieler Arien. Schräder. Flora germanica T. I. Göttingen 1806. Schlechtendal. Flora Berolinensis. T. I. Berlin 1823. Mertens und Koch. Roehlings Deutschlands Flora. T. I. Frankf. a. M. 1823. Hier- aus gingen später hervor : Koch. Synopsis florae germanicae. Frankf. a. M. 1837. Taschenbuch der deutschen Flora. Leipzig 1844. Reichenbach. Icones florae germanicae, oder: Deutschlands Flora mit . . . Abbil- dungen. 1. Bd. Agrostographia. Leipzig 1834. Vorzügliche Abbildungen aller Arten, die besten Ausgaben in Quart, eine halbcoloririe billigere in Lexiconoclav. Nees v. Esenbeck, Th. Genera plantarum iconibus illustrata. T. I. Gramineae. Düsseldorf 1833 — 43. Treffliebe analytische Abbildungen der Gattungen. Döll. Rheinische Flora. Frankf. a. M. 1843. — 2te Aufl. als: Flora des Grossherzogth. Baden. Carlsruhe 1857. Roeper. Zur Flora Mecklenburgs. 2. Thl. Rostock 1844. Siehe Seite 11 \ Godron et Grenier. Flore de France. Tome 4. Paris 1855. Sonder. Flora Hamburgensis. Hamburg 1851. Andersson. Plantae Scandinaviae. Fase. II. Gramineae. Stockholm 1852. Zuver- lässige Analysen und verkleinerte Abbildungen aller Arten. VIII. Kapitel. §.84. Literatur. 299 Kunth. Agrostographia. Stuttgart 1835. Steudel. Synopsis plantarum graminearum. Stuttg. 1855. Von diesen beiden alle bekannten Gräser enthaltenden Werken ist das erstere durch un- genügende Diagnosen , das letztere durch geringe Kritik unbefriedigend. Laildwirthschaftliche : ausser den Seite 133 citirlen : Metzger. Laildwirthschaftliche Pflanzenkunde. 1. Band. Heidelberg 1841. Das gründlichste Werk, welches die Getreidcarten besonders ausführlich behandelt. Langethal. Lehrbuch der landwirtschaftlichen Pflanzenkunde. l.Bd. Süssgräser. Jena 1841 und später. Lecoq. Traite des plantes fourrageres. Paris 1844. Abbildungen der Getreidearten und Unterarten: Metzger. Europäische Cerealien. Heidelberg 1824. 20 Tafeln. Polio. Krause. Abbildungen und Beschreibungen aller . . . Getreidearten. Leipzig 1837. 48 colorirte Tafeln. Folio. Serin ge. Descriptions et figures des Cereales europeennes. Lyon et Paris 1841. 30 — 35 Taf. Quart. Ich besitze nur die erste Hälfte, welche Gerste, Roggen und Weizen behandelt. Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig. Verbesserungen. 17 Z. 21 von oben lies: Fig. 29 b statt a. 22 » 8 >» » » Fig. 42 » 14. 26 Fig. 56 » Schwingel statt Schwignel. 35 Z. 16 von unten lies: Geknieter » Wiesen-. 37 » 1 » oben » §. 34 statt 33. 51 » 7 » unten » racemo'Sus statt arvensis. 108 » 5 » » füge hinter Schfr. hinzu: 3mm. 134 bei Br otnus m oüis füge hinter 80,000 hinzu: H. 144 Z. 21 — 23 sind zu tilgen. 158 » 4 von unten lies: IV, 48 statt Y, 48. 163 167 171 179 185 189 190 191 196 205 216 219 229 256 266 » 21 » » » Pfeiffengras statt Pfaffengras »14 » » » (einem) grünem statt grünen. » 15 von oben füge hinzu: IV, 43. » 14 » » lies in zweiter Colonne 1 — 2', in dritter ya — iy8 » 2 » » » 3 — 5 statt 3 — 3. Colonnentitel lies: Gatt. 11 statt 9. Z. 5 von unten vordere Colonne lies; V, 83 statt 84. » 3 » oben lies: Gaudin'a statt Gaadin ä. » 5 » unten » T. vulgare Vill. statt L. » 6 » » mittlere Colonne tilge das Komma zwischen dicht-sammet-. » 5 » » mittlere Colonne füge hinzu: IV, 63. V, 17. »12 » » zweite » lies: oltowa statt oltoivy. » 7 » oben hinter Aira füge hinzu: Koch. » 9 » » lies: Hassock statt Hasserk. » 8 » unten » Soe statt Loe. » 10 » oben »viel kürzer« gehört nur in die letzte Colonne. Colonnentitel lies: VII. Kapitel statt VI. Kapitel.