CRUSTACEA LIBRARY SMITHSÖNIAN INST» RETURN TO W=-119 er gL Die Asseln oder Isopoden © Deutschlands Von Prof. Dr. Friedr. Dahl ' E EN Mit 107 Abbildungen im Text "SE le 2 % 4 la.,.. m. CRUSTACEA LIBRARY SMITHSUNTAN INST. RETURN To W=-119 Jena Verlag von Gustav Fischer 1916 Alle Rechte, namentlich das der Übersetzung, vorbehalten. CRUSTACFA LIBRARY SMITHSONIAN INST, URN TO W=-119 Vorwort. Es fehlt noch durchaus an Büchern, welche es sich zur ersten und Hauptaufgabe machen, ein leichtes und zugleich sicheres Bestimmen der Tiere Deutschlands zu ermöglichen. Viele Bücher gibt es, nach denen der in eine Tiergruppe schon Eingeführte ein für ihn neues und unbekanntes Tier, wenn es vollkommen ent- wickelt ist, leicht bestimmen kann und es soll der hohe Wert dieser Bücher keineswegs in Abrede gestellt werden. Aber der Neuling in einer Tiergruppe, mag er in anderen Tiergruppen auch schon hinreichend im Bestimmen geübt sein, wird stets großen Schwierig- keiten begegnen, und wenn es gar ein unreifes Tier ist, das ihm begegnet oder eine Larve, ein Tier also, das ihm vielfach zuerst entgegentritt, wird er ganz ratlos dastehen. Um diesem Mangel abzuhelfen, werde ich versuchen, in einigen Tiergruppen, die bisher in erster Linie unberücksichtigt geblieben sind und deshalb besonders Schwierigkeiten bereiten, die aber wegen ihrer allgemeinen Verbreitung und Häufigkeit einen wichtigen Platz im Haushalt der Natur einnehmen und dem Beobachter sich überall aufdrängen, kleine Bearbeitungen liefern. Ich scheue dabei, wie das vorliegende Heft zeigen mag, keine Mühe. Meine Grundsätze bei der Bearbeitung sind folgende: 1. Ich wähle ausschließlich Merkmale, die auch der Anfänger benutzen kann, indem sie nicht die Kenntnis anderer Tiere der Gruppe voraussetzen. In erster Linie kommen also für mich Unter- schiede nach Zahl und Maß in Betracht. Lassen sich diese, wie viel- fach gerade in gegenwärtiger Tiergruppe, nicht finden, sondern nur Unterschiede im Habitus, so ist der Gegensatz durch Zeichnungen illustriert. 2. Wenn es irgend möglich ist, benutze ich Merkmale, die am ganzen, unzerlegten Tier mit einem Mikroskop, meist auch schon mit einer guten Lupe leicht erkennbar sind. 3. Wenn irgend möglich, wähle ich Merkmale, die schon beim jungen, wenigstens beim halbwüchsigen Tier leicht und sicher er- IV Vorwort. kannt werden können. Die Geschlechtscharaktere werde ich also, wenigstens zur Feststellung der Gattung, ganz umgehen und auch bei Bestimmung der Art mögliehst wenig heranziehen. 4. Wo es irgend möglich ist, gebe ich in den Gegensätzen zwei oder mehrere Merkmale, da das zweite stets eine größere Sicherheit schafft, namentlich bei etwas abnormen Stücken. Um aber trotz- dem ein schnelles Bestimmen möglich zu machen, hebe ich das bequemste — nicht immer das sicherste — Merkmal durch den Druck hervor. 5. Ich nehme alle in Deutschland gefundenen Tiere, soweit ich ihr sicheres Vorkommen durch eigenes Sammeln oder aus der Lite- ratur feststellen Konnte, auf, auch die Tiere, die in der Nähe der deutschen Küsten im Meere vorkommen. Weiter bin ich nicht ge- gangen, um den Umfang des Buches nicht zu sehr anschwellen zu lassen. Tiere, die noch in Deutschland gefunden werden könnten, sind, wenn ich sie selbst nicht untersuchen konnte, bei der be- treffenden Gattung als Anhang gegeben. 6. Bei jeder Art gebe ich — in eckiger Klammer — eine wich- tige Literaturstelle, bisweilen auch zwei oder drei, um dem angehen- den Forscher ein Mittel an die Hand zu geben, sich weiter zu unter- richten. Ich halte das für wichtiger und wissenschaftlicher als die Anfügung der bloßen Autornamen, da man oft nicht weiß, ob der Autor des Namens die Art, die wir jetzt mit dem Namen benennen, wirklich vor sich hatte (vgl. Jaera marina, S. 29). 7. Synonyme gebe ich nur, soweit sie sich auf die Fauna Deutschlands beziehen, diese aber möglichst vollständig; alles andere kann man- aus der gegebenen Literatur entnehmen. Der älteste sichere Name wird verwendet, andere oft verwendete Namen werden angefügt. 8. Alle beschriebenen „Arten“, von deren Konstanz ich mich durch eigene Untersuchung am Material oder durch Studium der Literatur nicht hinreichend überzeugen konnte, stelle ich in die Synonymie. Der angehende Forscher wolle meine Synonyme also als das auffassen, was sie in der Tat ursprünglich waren, als Ver- suche, neue Arten zu begründen. 9. Namen von Varietäten gebe ich nur so weit, als der An- fänger die Varietäten für Arten halten könnte. 10. Stets gehe ich auch auf die Verbreitung der Arten inner- halb des Deutschen Reiches und auf die Art des Vorkommens ein, nicht aus dem Grunde, weil hier tatsächlich ein Gebiet für weitere Vorwort. V Forschung sich auftut, sondern weil durch derartige Angaben die erste Orientierung, um die es sich für den Anfänger handelt, oft ungemein erleichtert wird. x Hoffentlich werden diese meine Grundsätze, die ich auch in einem Buch über die Vögel Mitteleuropas!) zur Anwendung brachte, die Zustimmung der Fachgenossen finden. Wichtig schien mir bei Herstellung der Bestimmungsschlüssel vor allem, die aufzunehmenden Formen selbst untersuchen zu können. Auch das habe ich zu erreichen gesucht und zwar einerseits dadurch, daß ich an mehrere Museen mit der Bitte herantrat, mir Material zur Untersuchung anvertrauen zu wollen. — Meiner Bitte wurde in der freundlichsten Weise entsprochen und ich bin den betreffenden Herren Direktoren und Abteilungsverwaltern zu größtem Dank ver- pfliehtet: — An erster Stelle nenne ich Herrn Prof. VANHOEFFEN, der mir, wie bei Bearbeitung der Vögel Herr Prof. REıcHENow, das reiche Material des Berliner Museums zugängig machte. Ebenso- sehr habe ich zu danken den Herren Prof. Loumann und MICHAELSEN am Hamburger Museum, Herrn Prof. Dorverteın am Straßburger Museum und Herrn Prof. Lamrerr am Stuttgarter Musenm. Ganz besonderer Dank gebührt auch meinem Freunde, Herrn Dr. VERHOEFF für seine zahlreichen Winke, ohne die mir z. B. Einiges der neuesten Literatur entgangen wäre. — Es ist selbstverständlich, dab ich in möglichst vielen Gegenden Deutschlands mir auch durch eigenes Sammeln Material zu verschaffen suchte und zwar sammelte ich in der Weise, die ich in meiner Sammelanleitung *) genauer geschildert habe. — Über das Material meiner eigenen Fänge veröffentliche ich eine besondere Arbeit.?) Hier gebe ich nur die allgemeinen Resultate. Die- selben gelangen in den Angaben über die Art des Vorkommens und die Verbreitung innerhalb des Deutschen Reiches zum Ausdruck. Falkenhagen W bei Spandau, im Dezember 1915. FRIEDR. DAHL. 1) F. Dautn, Leitfaden zum Bestimmen der Vögel Mittel-Europas, ihrer Jugendkleider und ihrer Nester nach leicht und sicher erkennbaren Merkmalen, mit 55 Abb. im Text, Berlin 1912. 2) F. Daun, Kurze Anleitung zum wissenschaftlichen Sammeln und zum Konservieren von Tieren. Dritte verbesserte und vermehrte Aufl. mit 274 Abb. im Text, Jena 1914. 3) Die Verbreitung der Landasseln in Deutschland. (Eine tier- tiergeographische Studie.) In: Mitt. Zool. Mus. Berlin, Bd. 8, 1916, S. 149 ff. VI Inhaltsübersicht. Inhaltsübersicht. Seite Einleitung . Kr a TE RE ee) SE 1 Übersicht der Gattungen er 4 Die in Deutschland und in den deutschen Meeresteilen gefundenen Arten 21 Fam Tr «Gnathiidae= 2 ir. 20 Lam MER Bam. II. Anthuridae®.. =... Da en ee Fam.-IH. -Tanaidae.; "..%:. % Ale. ee Fam. .LV.: Jdotheidae- 2... 22.2: WER2, 7, Va 5 Kam... > Aögidoe “WR. 2 ae Pe DE Bam. VL. ©: Orrolanidae 2.4". 2 ale KBam.-VII;, Zimnoridaea. 2. Ss Eam. VEIT. 2 Sphaeromatidaen. 2 Er 3 Fam. IX: .., Joeridae:s 2... ee en 0 ee en Pam. X. Munnidae =... a Se) Fam: RT -Aselhdae: Wu ee Fam. XI. Ligädae.. . 20... ur Fam. XIII. 7 "Mrichonisadaer =. 2 7; Bam. XIV. (Oniseidae sin. es ee Et: Fam. XV. Armadillidüidae . . . 65 Über die geographische Verbreitung den Ba in Deutschland ee die Art ihres Vorkommens. . . F 70 Übersicht der deutschen Asseln nach den Art Aha Worker 71 Die wichtigste Literatur über die Asseln Deutschlands . . . . . 8 Namenregister. . . ei nr ee Die 5 De: 2 Einleitune. Die Asseln oder Isopoden sind Krebse, welche sich durch reiche Gliederung des von oben mehr oder weniger flachgedrückten Körpers vor allen anderen Krebsen auszeichnen (Fig. 8). Am Kopfe befinden sich zwei Paar Fühler oder Antennen (Fig. 14, 17 usw.), von denen das vordere oder innere Paar oft sehr stark reduziert und deshalb schwer wahrnehmbar (Fig. 32 u. 25), bisweilen auch, bei Ansicht des Tieres von oben, gar nicht sichtbar ist (Fig. 49). Außerdem ist der Kopf jederseits meist mit einem aus vielen Ocellen bestehenden Auge versehen (Fig. 49). Seltener sind die Augen je 1-3 einfache Ocellen (Fig. 34 u. 25) oder sie fehlen gänzlich (Fig. 35). Als Mundteile sind vorhanden ein Paar mehr oder weniger voneinander verschiedene Mandibeln, zwei Paar Maxillen und ein Paar Maxillarfüße. Die Mundteile sowohl wie die kleinen inneren Antennen oder Antennula liefern oft brauchbare Unter- scheidungsmerkmale für Gattungen und Arten, da sie aber abge- trennt werden müssen, um eine genaue (mikroskopische) Untersuchung zu gestatten und da sie außerdem nicht weniger Variationen unter- worfen sind als die leichter zu untersuchenden Merkmale, so werden sie in dieser Schrift keine Verwendung finden. Hinter dem Kopf folgt der meist aus 7 beintragenden Segmenten bestehende Thorax oder das Pereion (Fig. 8). Selten wird die Zahl der Segmente durch Verschmelzung geringer und dann ist gleich- zeitig die Zahl der Thoracalfüße auf 5 reduziert (Fig. 1). Die Thoracalfüße oder Pereiopoden sind im allgemeinen Schreitfübe. Das 1. Paar ist jedoch bei Wasserasseln oft als Greif- oder Klammer- organ mehr oder weniger zangen- bzw. scherenförmig entwickelt (Fig. 17) und dann oft beim Männchen viel kräftiger als beim Weibchen (Fig. 3). Seltener sind auch die Füße der folgenden Paare Greif- organe. Die Länge der Beine nimmt meist nach hinten mehr oder weniger zu, so daß das 7. Paar das längste ist. Bisweilen ist dieses Dahl, Asseln Deutschlands. 1 9 Einleitung. ui Paar beim Männchen in ein Greiforgan umgewandelt (Fig. 76). Zwischen den Pereiopoden, d.i. an der Bauchseite des Thorax, gelangen beim reifen Weibchen zarte Lamellen zur Ausbildung, um eine Tasche zur Aufnahme der Eier und später der jungen Brut zu bilden. Die Seitenteile der Rückenschilder, soweit sie über das Grundglied der Beine nach den Seiten vorragen, werden Epimeren genannt. Auf den Epimeren münden, nahe vor dem Seitenrande, bei Land- isopoden oft zahlreiche Drüsen auf kleinen Siebflächen aus, welche ein Secret von eigenartigem Geruch liefern und als Wehrdrüsen ge- deutet werden. Die Siebflächen sind am leicht angetrockneten Spiritusexemplar oft durch hellere Färbung kenntlich. Außerdem ist oft ein Höckerchen vorhanden, das mit einem Tastbörstchen ver- sehen ist (Fig. 39, 81 u. 82). Hinter dem 7. Thoracalsegment folgt der Hinterleib oder das Pleon, auch Cauda genannt. Dasselbe besteht meist aus 6 Seg- menten (Fig. 8), ist aber oft, namentlich bei Wasserasseln mehr oder weniger reduziert. — Zunächst und schon bei Landasseln zeigt sich eine Reduktion darin, daß die beiden ersten Segmente sehr klein werden (Fig. 22 u. 33). Dann können einzelne Segmente ganz ver- schwinden (Fig. 16) oder miteinander verschmelzen (Fig. 13), so daß bisweilen, außer dem stark entwickelten letzten Segment, nur noch 2 sehr kurze Segmente vorhanden sind (Fig. 14 u. 17). Das letzte Segment, auch Telson genannt, besitzt meist eine für die Gattung und Art charakteristische Gestalt. Die fast blattförmigen Seiten- erweiteruugen der Hinterleibssegmente werden wie die der Thoracal- segmente Epimeren genannt. Sie fehlen oft an den beiden ersten Hinterleibssegmenten gänzlich (Fig. 51). An der Unterseite der Hinterleibssegmente befindet sich je ein Paar zweiästiger Pleopoden, die, wenigstens zum Teil, als Atmungs- organe dienen. Bei den Landisopoden ist es der verdickte äußere Teil des blattförmigen Außenastes, der in ein Atmungsorgan umge- wandelt ist und sich beim lebenden Tier schon dnrch seine weib- liche Färbung als solches erkennen läßt. Bald sind nur 2 Paar, bald auch 5 Paar derartiger Lungensäcke vorhanden. Der Innenast der beiden ersten Pleopodenpaare ist beim Männchen als Begattungs- organ mehr oder weniger umgewandelt (Fig. 77) und liefert oft recht brauchbare Artmerkmale. Da diese aber nur beim reifen Männchen zur Unterscheidung der Art dienen können, da man sie hinreichend genau nur nach Abtrennung vom Körper untersuchen kann und da sie oft so zart sind, daß sie schon durch die Konservierung ver- Einleitung. 3 ändert werden und zu Irrtümern Anlaß geben können, sind sie für den Nichtspezialisten wenig geeignet und werden in dieser Schrift nur selten Verwendung finden. — Von höherem systematischen Wert, auch für den Anfänger, ist dagegen das letzte Pleopodenpaar, das als Schwanzfuß- oder Uropodenpaar bezeichnet wird. Je nach ihrer verschiedenen Funktion sind die Schwanzfüße nicht nur sehr ver- schieden gebaut, sondern oft auch verschieden eingelenkt. Bei manchen Wasserasseln sind sie breit blattförmig und dienen dann als Ruder oder Steuer (Fig. 8, 13 usw.). Oder sie sind sehr lang und der Außenast wird meist nach außen gespreizt. Sie dienen dann mit ihren Borsten in erster Linie als Tastorgan (Fig. 17, 20, 68 u. 69). Oder sie sind türartig entwickelt und dienen zum Schutz der Atmungsorgane (Fig. 4). Oder sie sind mit einer Kralle ver- sehen und dienen zur Bewegung in Bohrgängen (Fig. 12). Oder sie sind mit Wehr- oder Spinndrüsen angefüllt und ragen dann, ihrer Funktion entsprechend, weit vor (Fig. 29 usw.) bzw. können vorge- streckt werden (Fig. 56 u. 57). Öfter werden auch mehrere der ge- nannten Funktionen verbunden sein. — Nur selten scheinen die Schwanzfüße gar keine Funktion mehr zu haben und sind dann bis- weilen sehr klein (Fig. 14—16). Sehr wichtig ist es für den Sammler, über die Stellung der ver- schiedenen Tierarten im Haushalt der Natur möglichst genau unter- richtet zu sein. Es kann ihm dieses Wissen unter Umständen das Bestimmen einer Art sehr erleichtern. Vor allem aber hat er einen Anhaltspunkt, eine Art, die er noch nicht gefunden hat, auffinden zu können. Für den ersteren Zweck wird inden Bestimmungsschlüsseln kurz auch auf das Vorkommen hingewiesen werden. Für den zweiten Zweck wird dem Sammler eine Übersicht der Tiere unserer (Gruppe nach Verbreitung und Vorkommen sehr dienlich sein können. — Er findet eine kurze Zusammenfassung unserer Kenntnisse über Vor- kommen und Verbreitung der in ganz Deutschland gefundenen Land- asseln mit einer kleinen Karte, welche die Verbreitung zeigt, am Schluß des systematischen Teiles dieser Schrift. Am gleichen Ort wird auch eine Zusammenstellung der wichtigsten Aufsätze und Bücher über Isopoden Deutschlands gegeben werden, in welchen der in die Kenntnis der Tiergruppe Eingeführte weitere Belehrung finden kann. 1* 4 Übersicht der Gattungen. Übersicht der Gattungen. I. Es sind vorn am Kopf 2 Paar Fühler erkennbar, von denen die kleineren, inneren wenigstens über das Ende des zweiten, kurzen Grundgliedes des größeren, äußeren hinausreichen (Fig. 5); das Endsegment des Hinterleibes (das Telson) ist der Fläche nach fast immer mindestens doppelt so groß wie das vorletzte Segment (Fig. 8, 9, 11 usw.) (Ausnahmen: Gnathia Fig.1, Anthura Fig. 2 und Tanais); dauernd im Wasser lebende Tiere A. Es sind zwischen Kopf und Hinterleib höchstens 5 Tho- racalsegmente mit 5 Beinpaaren vorhanden (Fig.1); der Hinterleib ist im Verhältnis zum Vorderkörper sehr schmal (Fig. 1); kleine Tiere von 5 mm Länge, die im Meere leben I. @Gnathiidae, 1. Gnathia Fig. 1. Gnathia maxillarıs (nach Sans). Fig. 2. Anthura gracilis 108215 (nach Kunursarz). 6 B. Es sind zwischen Kopf und Hinterleib 7 Thoracalsegmente (Fig. 8) und diesen entsprechend 7 Beinpaare vorhanden; von den Beinen zeigt oft das 1. (Fig. 17), bisweilen auch das 2. und 3. Paar einen abweichenden Bau; der Hinterleib ist weniger scharf gegen den Vorderkörper abgesetzt a) Die Körpersegmente sind, von oben gesehen, länger als Übersicht der Gattungen. 5 breit (Fig. 2); Tiere, die 10 mm lang werden und im Schlick- grund brackiger Gewässer leben II. Anthuridae, 2. Anthura b) DieKörpersegmente sind alle breiter als lang; das erste Hinterleibssegment ist meist viel kleiner als das letzte Thoracalsegment (nur bei Zanais annähernd so groß); die Tiere leben nicht im Schlickgrund, sondern an Steinen, Pflanzen usw. a) Zwischen dem letzten (7. bein- tragenden) Thoracalseement und dem Telson befinden sich min- destens 2 Hinterleibsseg- mente, die durch eine Quer- naht von einer Seite zur anderen getrennt sind; langgestreckte Meeres- und Brackwassertiere * Das 1. Beinpaar ist sehr auffallend vom 2. verschie- den, mächtig entwickelt (Bio. 3) Fig. 3. Tanais örstedi, Vorder- und scherenförmig; der Innenast körper (nach Sans). der Schwanzfüße ist 4gliedrig; die Augen stehen vor (Fig. 3); kleine 2 mm lange, im Brackwasser lebende Tiere Ill. Tanaidae, 3. Tanais ““ Das 1. Beinpaar ist dem 2. ähnlich gebaut und nicht sehr groß; die Aste der Schwanzfüße sind höchstens 2gliedrig; das Telson ist länger als breit; die Augen stehen nicht vor Fig. 4. Idothea balthica. Fig. 5. Idothea ceretaria. Hinterleibsende, Bauchseite. Vorderende, Rückenseite. j Die Schwanzfüße sind 2 Klappen, die an den Seiten des Telson ventral befestigt sind und türartig auf der Mitte der Unterseite zusammenstoßen (Fig. 4); die kleinen mittleren Fühler sind 4gliedrig; das Endglied ist nicht kürzer als die anderen’ (Fig. 5); Meerestiere IV. Idotheidae Übersicht der Gattungen. o Der Hinterleib (der hinter dem 7. Thoracalseement be- sinnt) besteht außer dem Telson aus 4 Segmenten, von denen das letzte nicht bis zum Rande reicht; das Telson ist sehr schmal (Fig. 6) und deshalb besitzen die klappen- artigen Schwanzfübe ein schmales, fast zugespitztes Endglied. Größe bis 45 mm 4. Mesidotea (Glyptonotus) oO Der Hinterleib besteht außer dem Teelson aus 2 vollkommen gesonderten und einem nur an den Seiten durch eine Naht abgetrennten Segment (Fig. 7); das Telson ist breiter (Fig. 7) und deshalb ist das Endglied der klappenartigen Schwanzfüße hinten gerundet (Fig. 4) oder gestutzt; Größe bis 32 mm 5. Idothea ir Die Schwanzfüße stoßen auf der Unterseite des Telson nicht türartig zusammen, stehen vielmehr an der Wurzel des Telson und ragen oft an den Seiten mehr oder weniger vor (Fig. 8); die kleinen inneren Fühler besitzen eine aus einem oder aus mehreren kleinen Gliedern bestehende Endgeißel (Fig. 10) und liegen den großen Fühlern oft dicht an (Fig. 8) Fig. 7. Idothea balthica, Fig.6. Mesidotea entomon, jung, Hinterleibsende, Fig. 8. Aega psora (nach Hinterende, Rückenseite. Rückenseite. Sans). Wenig vergr. O Der Körper wird bis 30 mm lang; die Augen sind nicht um die Hälfte ihres größeren Durchmessers getrennt (Fig. 8); seitliche Fortsätze der hinteren Thoracalsegmente ragen weit vor; das 5. Hinterleibssegment reicht nicht bis zum Seitenrande; das Telson läuft hinten winklig aus (Fig. 8) V. Aegidae, 6. Aega Übersicht der Gattungen. 7 oO Der Körper wird nur 5 mm lang; die Augen sind um mehr als ihren Durchmesser getrennt, an den Seiten des Thorax stehen keine Segmentfortsätze vor; das 5. Hinter- leibssegment nimmt an der Bildung des Seitenrandes teil (Fig. 9 u. 11); das Telson ist hinten vollkommen ge- rundet x Die Außen- und Innenfühler sind sehr verschieden lang: die Geißel der Außenfühler ist etwa 20gliedrig und reicht fast bis zum Ende des Thorax; der Hinterleib ist Fig.9. Eurydice achata, deutlich schmaler als der Hinterleib. Thorax und das 1. Segment versteckt (Fig. 9); die Schwanzfüße sind zart und am Ende fein behaart VI. Cirolanidae, 7. Eurydice xx Außen- und Innenfühler sind fast gleich kurz (Fig. 10); der Hinterleib ist kaum schmaler als der Thorax und das 1. Segment nicht versteckt (Fig. 11); die Schwanzfüße besitzen eine Kralle (Fig. 12); im Holz bohrendes Tier VII. Zimnoriidae, 8. Limnoria eur Fig. 10. Limnoria lignorum, Kopf. Fig. 11. Limnoria lignorum, Hinterende. Fig. 12. Limnoria lignorum, Hinterleibsende, Bauchseite, #) Zwischen dem 7. Thoracalsegment und dem Tel- son reicht höchstens ein Segment (Fig. 13), oft gar keins (Fig. 14) bis an den Seitenrand; im Salz-, Brack- oder Süßwasser lebend Übersicht der Gattungen. *” Die Schwanzfüße liegen an den Seiten des Telson und sind an dessen Wurzel eingelenkt (Fig.13); vor dem Telson sind Reste von mehr als 2 miteinander verschmolzenen Hinterleibssegmenten erkennbar (Fig. 15); das Tier kann sich zu einer Kugel zusammenrollen und die Fühler sind deshalb an der Unterseite des Vorderkörpers versteckt; im Brack- wasser lebend VIII. Sphaeromidae, 9. Sphaeroma % u s % 7 % N (@) 0 ı\ j\ An Fig. 13. Sphaeroma rugicauda. Fig. 14. Jaera marina. Hinterleib. 12:1 * Die Schwanzfüße sind nicht an der Wurzel des Telson eingelenkt; vor dem Telson sind höchstens 2 nicht miteinander verschmolzene Hinterleibssegmente erkenn- bar (Fig. 14—17); der Körper ist nicht zur Kugel einrollbar und die Fühler stehen deshalb vor; im Salz- und Süßwasser, selten im Brackwasser Am Hinterende des Telson befindet sich ein kleiner Ausschnitt für die kleinen Schwanzfübe (Fig.14); das 1. Beinpaar ist dem 2. sehr ähnlich gebaut; Größe bis 4 mm; im Meere, namentlich an Steinen der Uferzone lebend IX. Jaeridae, 10. Jaera r Am Hinterende des Telson |befindet sich kein Ausschnitt; die Schwanzfüße ragen zu beiden Seiten der Mitte vor (Fig. 15—17); das 1. Beinpaar ist auffallend vom 2. verschieden (Fig. 17), als Greiforgan ausgebildet oO Die 3 letzten der 7 Thoracalsegmente sind dem Flächeninhalt nach auffallend kleiner als die3 vor- Übersicht der Gattungen. e} hergehenden (Fig. 15 u. 16); die Schwanzfüße sind sehr klein; der kurze, plumpe Körper wird bis 3 mm lang; im Meere lebend X. Munnidae x Die Außenfühler sind über doppelt so lang als die Innen- fühler; es sind weit vorstehende Augen vorhanden und die Thoracalsegmente tragen an den Seiten nur kleine Härchen (Fig. 15); Körperlänge 3 mm 11. Munna xX Die Außen- und Innenfühler sind wenig an Größe ver- schieden; Augen fehlen vollkom men; die 4 vorderen Thoracalsegmente sind an den Seiten mit einem Anhang versehen (Fig. 16); Körperlänge 1'/, mm 12. Pleurogonium oo Die 3 letzten Thoracalsegmente sind kaum kleiner als die vorhergehenden (Fig. 17); die (leicht abbrechenden und dann ganz fehlenden) Schwanzfüße sind sehr lang, der mehr gestreckte Körper ist beim ausge- wachsenen Tier 6—12 mm lang XI. Asellidae Fig. 15. Fig. 16. ‚Pleurogonium Munna kröyeri rubicundum (nach (nach Sars). 14:1. Sars). 27:1. x Die beiden längsten Glieder der langen Außenfühler sind jedes einzeln N etwa so lang wie das Telson (Fig. 17); Fig. zT er macu- die Geißelglieder dieser Fühler sind a sehr kurz, wenigstens 60 Glieder breiter als lang; die Beine des 2. Paares sind fast um die Hälfte länger als die des 2. Paares; die Seitenränder des 2. und 3. Thoracalsegments 10 Übersicht der Gattungen. sind mit kleinen Fortsätzen versehen (Fig. 17); der Rand des Telson ist beiderseits mit Sägezähnen versehen; in den tieferen Teilen der Nordsee lebend 13. Janira xx Die beiden längsten Glieder der größeren Fühler sind zusammen nicht so lang wie das Telson; die Geibelglieder derselben sind, mit Ausnahme von höchstens 25 Wurzel- gliedern, länger als breit; die Beine des 2. Paares sind viel kürzer als die des 7. Paares; die Seitenränder des 2. und 3.-Thoracalsegments sind nur mit Borsten besetzt; der Rand des Telson besitzt keine Sägezähne (Fig. 68 u. 69); Süßwassertiere 14. Asellus II. Es ist nur ein deutliches Fühlerpaar vorhanden; sind noch 2 kleine innere Fühler erkennbar, so sind diese stets kürzer als die beiden Grundglieder der großen Fühler zusammen (Fig. 32), meist auch kürzer als das Wurzelglied allein (Fig. 19); das Telson ist dem Flächeninhalt nach nicht wesentlich größer (Fig. 18), meist viel kleiner als das vorhergehende Segment; Tiere, die auf dem Lande leben oder (Zigia) nur zeitweise ins Wasser gehen A. Von den beiden Ästen des Schwanzfußpaares ragt wenigstens der Außenast dauernd vor (Fig.22, 40 usw.); der Körper vermag sich entweder gar nicht oder doch nur in unvollkommener Weise (Oylisticus, FPorcellium), d. h. nur zu einer unvollkommenen Kugel zusammenzurollen a) Die Fühlergeißel besteht aus 3 (Fig. 23) oder Fig.18. Ligia oceanica, Fig.19. Ligia oceanica, Fig.20. Ligidium hyp- Hinterende. Kopf. norum, Hinterende. Übersicht der Gattungen. ul mehr Gliedern, ist aber oft dünn und undeutlich gegliedert (Fig. 26); die Augen, wenn sie wohl entwickelt sind, stoßen, von oben gesehen, an den Vorderrand des Kopfes (Fig. 24), bestehen aber oft nur aus 1—3 Ocellen (Fig. 34 u. 25) oder fehlen ganz (Fig. 30 u. 32); der Außenast des Schwanzfußes ist meist mit ebenso langen Endborsten ver- sehen wie der Innenast (Fig. 18 u. 27), nur bei Ligidium mit kürzeren (Fig. 20); die Epimeren des 3.—5. Hinterleibs- segments sind meist schmal (Fig. 18, 22 usw.) nur bei Haplo- phthalmus breit (Fig. 33); das 2. Hinterleibssegment ist von oben gesehen an den Seiten meist in eine kleinere oder größere Spitze nach hinten vor gezogen (Fig. 22, 27 u. 33) a) Das 1. Thoracalsegment ist am Hinterrande jederseits aus- geschweift (vgl. Fig. 49); vor den wohl entwickelten, aus vielen Ocellen bestehenden Augen ist der Kopf stark nach vorn er- weitert (Fig. 45); das Telson ragt, in der Mitte fast zu- gespitzt, nach hinten vor und zwar fast bis ans Ende des Innenastes der Schwanzfüße (Fig. 46 u. 47) Vgl. unten Oniscus er Fig. 21. Ligidium hypnorum, Kopf. ß) Das 1. Thoracalsegment ist an den Seiten niemals ausgeschweift (Fig. 24); bestehen die Augen aus vielen Ocellen, so befindet sich, von oben gesehen, vor ihnen nie eine Kopferweiterung (Fig. 24); das Telson ragt nicht oder kaum bis zur Mitte des Innenastes der Schwanzfüße vor (Fig. 22) und ist oft am Ende gerundet (Fig. 31) oder gestutzt (Fig. 27 u. 33) * Die Augen sind wohl entwickelt und bestehen aus vielen Ocellen; sie reichen, bei Ansicht des Tieres von oben, an den Seiten bis zum Vorderrand des Kopfes (Fig. 24), Fig. 22. Philoscia minuta, Hinterende. Übersicht der Gattungen. bisweilen ist tief unter ihnen ein mehr seitlich vorspringender Kopfzipfel vorhanden (Fig. 19); stachel- oder höckerartige Gebilde fehlen am Kopfe gänzlich; das stets deutliche Teelson ist hinten in der Mitte gerundet (Fig. 20) oder zugespitzt (Fig. 22); größere Tiere, die ausgewachsen 7”—30 mm lang werden XIH. Ligiidae + Das Telson ist hinten mehr oder weniger gerundet (Fig. 18 u. 20); es reicht nicht bis zur Wurzel der beiden Äste der Schwanzfüße nach hinten vor; von den Schwanz- fußästen ist wenigstens der innere sehr lang und dünn (Fig. 18 u. 20); die Geißel der großen Fühler be- steht beim ausgebildeten Tier aus 9—13 Gliedern; der Innenrand der Augen ist mehr oder weniger winklig ge- brochen (Fig. 19 u. 21) o Die beiden Äste der Schwanzfüße sind etwa gsleichdünn und gleichlang (Fig. 18) und ent- springen nebeneinander am Ende des Grundgliedes; neben der Wurzel der Schwanzfüße besitzt das Telson jederseits einen Zahn: unter dem Auge befindet sich ein kleiner vorspringender Zipfel (Fig.19); das ausgebildete Tier wird 20—30 mm lang; die Art lebt auf Felsen am Meere und geht auch ins Wasser 15. Ligia Fig. 24. Philoscia muscorum, Kopfende. \ Fig. 23. Philoscia Fig. 25. Trichoniscus Fig. 26. Trichoniscus minuta, Fühler. pusillus, Kopf. pusillus, Fühler. Übersicht der Gattungen. 13 oo Der Innenast der Schwanzfüße ist weitdünner als der Außenast (Fig. 20) und entspringt auf einem Fortsatz des Grundgliedes; das Telson ist zahnlos; am Kopf befindet sich unter dem Auge kein Zipfel (Fig. 21), das ausgebildete Tier ist 7”—10 mm lang; die Arten leben an sehr feuchten Stellen im Binnenlande 16. Ligidium ++ Das Telson ist hinten in der Mitte mehr oder weniger zugespitzt und ragt mit dieser kleinen Spitze etwas über die Einlenkung der beiden Äste der Schwanzfüße hinaus; der Innenast derSchwanzfüßeistnicht borstenartig dünn (Fig. 22), die Geißel der großen Fühler ist 3gliedrig (Fig. 23); das Auge ist innen gerundet (Fig. 24); das aus- gebildete Tier ist ”—10 mm lang 17. Philoscia * Augen fehlen entweder gänzlich oder sie bestehen aus 1-3 Ocellen, sind sie vorhanden, so werden sie nach vorn überragt von einem Fortsatz des Kopf- schildes (Fig. 25); an den Seiten dieses Fortsatzes oder vorn am Seitenrande des Kopfes befinden sich oft kurze höcker- oder stachelartige Gebilde; meist kleine Tiere von 4—8 mm Länge, nur die Höhlenform Titanethes wird 15 mm lang und darüber XIII. Trichoniscidae + Die Epimeren des Hinterleibes sind schwach entwickelt, der Hinterleib ist deshalb auf dem kurzen 2. Seg- ment eben so breit oder breiter als auf dem 4. Segment (Fig. 27 u. 31); der Innen- rand des Grundgliedes der Schwanz- füße (von oben meist nur am Ende sichtbar) ist nicht der Länge nach ge- rundet (Fig. 27 u. 31); der Seitenrand des Kopfes ist vorn mehr oder weniger mit Stachelchen besetzt (Fig. 25 u. 30) oder er ragt spitznach außen vor (Fig. 32) o Der Innenast der Schwanzfüße ist dem Grundgliede nahe dem Ende eingefügt (Fig.27 u.29); der Außenast ist nicht 3mal so dick wie der Innenast; der Seitenrand des Kopfes ragt vorn nicht weit nach den Seiten vor (Fig. 25 u. 30) x Das Telson ist hinten mehr oder weniger ge- Fig. 27. Trichoniscus pusillus, Hinterende. 14 Übersicht der Gattungen. stutzt (Fig. 27); die Glieder der Fühlergeißel sind nicht scharf voneinander abgesetzt, oft sogar undeutlich ge- sondert (Fig. 26) 18. Trichoniscus Fig. 30. Mesoniscus alpieola, Kopf. Fig. 28. Fig. 29. Mesoniscus Mesoniscus alpicola, Hinterleib. alpieola, Fühler. = Fig. 32. Titanethes albus, Kopf. Fig. 31. Titanethes albus, Hinterende. Fig. 33. Haplophthalmus Fig. 34. Haplophthalmus mengti, Hinterende. danicus, Kopf. Übersicht der Gattungen. 15 xx Das Telson ragt hinten in der Mitte in einen kielartigen dorsalen Höcker vor (Fig. 29); die Glieder der Fühlergeißel sind deutlich voneinander abgesetzt und am Ende mit einem Kranz kurzer Stacheln versehen (Fig. 28) 19. Mesoniscus co Der Innenast der Schwanzfüße ist dem Grundgliede nahe der Wurzel eingelenkt (Fig. 31); der Außenast ist über 3mal so dick wie der Innenast (Fig. 31); der Seiten- rand des Kopfes ragt weit nach den Seiten vor (Fig. 32); Höhlentier, das über 15 mm lang wird 20. Titanethes r Die Epimeren des 3.—5. Hinterleibssegments sind stark ent- wickelt, der Hinterleib ist deshalb auf dem 4. Seg- ment 1!/,mal so breit wie auf dem kurzen 2. Seg- ment (Fig.33); der Innenrand des Grundgliedes der Schwanz- füße (der stets durch das zarte Telson durchscheint) ist der Länge nach stark gerundet (Fig. 33); der Seitenrand des Kopfes ist vorn etwas gerundet erweitert, kurz behaart, aber nicht mit Stachelchen besetzt (Fig. 34); kleine, nur 4 mm lang werdende Tiere 21. Haplophthalmus b) Die Fühlergeißel besteht aus 2 kräftigen, scharf gesonderten Gliedern (Fig. 35 u. 43); die Augen fehlen nur bei Platyarthrus (Fig. 35) ganz, sonst bestehen sie aus zahlreichen ÖOcellen und’ sind vom Vorderrande des Kopfes stets gesondert (Fig. 37 u. 45); der Außenast der Schwanzfüße ist stets mit kürzeren Endhaaren versehen als der Innenast (Fig. 40, 46 usw.); die Epimeren des 3. bis5. Hinterleibssegments sind immer wohl entwickelt (Fig. 41 u. 51); der Hinterleib ist deshalb auf dem 3. Segment immer viel breiter als auf dem oft teilweise vom letzten Thoracalsegment verdeckten (Fig. 41) kurzen 2. Segment Fig. 35. Platyarthrus hoff- Fig. 36. Platyarthrus hoff- mannseggii, Kopfende. mannseggüi, Hinterende. 16 Übersicht der Gattungen. und die Hinterecken des letzteren sind nicht spitz nach hinten vorgezogen (Fig. 51) XIV. Oniscidae a) Augen fehlen vollkommen (Fig. 35); das 1. Glied der Fühlergeißel ist sehr kurz, so daß es leicht übersehen wird (Fig. 35); das Ende des Telson ragt nicht bis zur Mitte des Grundgliedes der Schwanzfüße nach hinten vor (Fig. 36); der Aubenast desselben ist 3mal so dick wie der Innenast; kleine, bis 4 mm lange Tiere, die nur in Ameisennestern vorkommen 22. Platyarthrus ß) Die Augen sind wohl entwickelt und aus vielen Ocellen zusammengesetzt (Fig. 45); das 1. Glied der Fühlergeißel ist oft kürzer als das 2., aber immer sehr deut- lich (Fig. 43); das Teelson ragt mit seinem Ende mehr oder weniger über das Wurzelende des Außenastes hinaus (Fig. 46 u. 47) (nur bei der Untergattung Porcellionides oder Metoponorthus, Fig. 51, wird das Grundglied der Schwanzfüße vom kurzen Telson kaum überragt); größere Formen, die ausgewachsen 6-20 mm lang werden Zu ar ER Fig. 37. Oylistieus convexus, Fig. 38. Oylistieus con- Fig. 39. Oylisticus Kopf. vexus, Hinterleibsende. convexus, Seiten- ansicht des Körpers. * Die obere Kopfplatte ragt in der Mitte winklig vor (Fig. 37) und von dem Scheitelpunkt des Winkels läuft an der Vorder- seite des Kopfes eine Kante abwärts; der Ausschnitt des vorletzten Hinterleibssegments für das Telson ist nach hinten etwas verengt und wird von dem Wurzel- glied des Schwanzfußes ganz ausgefüllt (Fig. 38); ein kleines helles Drüsenhöckerchen (mit der Lupe am trockenen Tier am besten sichtbar), das sich an den Seiten der Thoracal- segmente befindet, rückt am 4. Segment stark nach oben (Fig. 39); der Körper besitzt die Fähigkeit sich einzurollen in ziemlich hohem Maße 23. Oylistieus Übersicht der Gattungen. 17 ** Die obere Kopfplatte ragt in der Mitte höchstens gerundet winklig vor (Fig. 42), selten bildet sie einen sehr stumpfen Winkel (Fig. 45), meist ist sie hier vollkommen gerundet (Fig. 49), niemals aber befindet sich an der Vorderseite des Kopfes eine herablaufende Kante; der Ausschnitt des vorletzten Hinterleibssegments ist nach hinten meist etwas er- weitert (Fig. 52), nur bei Porcellium fast rechteckig (Fig. 40), niemals aber wird es ganz vom Grundgliede der Schwanzzfüße ausgefüllt; die Körpersegmente sind entweder mit zahlreichen Höckern besetzt oder, wenn nur ein Drüsenhöckerchen vorhanden ist, entfernt sich dies auf dem 4. Segment nicht weiter vom Seitenrande; das Vermögen, sich einzurollen ist nur bei Porcellium vorhanden. DL — Fig. 40. Porcellium Fig. 41. Porcellium conspersum, Hinterleibsende. conspersum, Hinterende. - Die Verjüngung des Telson ist kurz, wi dasselbe hinten entweder ge- stutzt (Fig. 40) oder breit ge- rundet (Fig. 41), oben etwas gewölbt und am Ende dunkel pigmentiert; der Fig. 42, Porcellium Ausschnitt des 5. Hinterleibssegments conspersum, Kopf. für das Telson ist nach hinten nicht oder kaum erweitert; der Aubßenast der Schwanzfüße ist kurz und dick (Fig. 40); die obere Kopfplatte ragt in der Mitte so stark vor wie die beiden Seiten- lappen (Fig. 42), das Endglied der 2gliedrigen Fühlergeißel ist auch beim reifen Tier doppelt so lang als das Grundglied (Fig. 43); der Körper kann sich einrollen; an schattigen, feuchten oder sumpfigen Orten 24. Porcellium Dahl, Asseln Deutschlands. 2 Fig. 43. Porcellium conspersum, Fühlerende. 18 Übersicht über die Gattungen. tr Das Telson ist hinten stärker verjüngt, meist fast zugespitzt (Fig. 47) und nicht auffallend dunkel gefärbt, bei breiter Rundung lang ausgezogen (Fig. 52); der Ausschnitt des 5. Hinterleibssegments erweitert sich nach hinten mehr oder weniger; der Außenast der Schwanzfübe ist stets ge- streckter (Fig.51); die obere Kopfplatte ragt nur bei Porcellio scaber und dilatatus in der Mitte gerundet winklig (Fig. 50), sonst gerundet vor; das Endglied der Fühlergeißel ist nur bei jungen Tieren bisweilen über doppelt so lang wie das Basalglied; der Körper besitzt nicht die Fähigkeit sich ein- zurollen; nicht an sumpfigen Orten x Die Fühlergeißel ist 3gliedrig (Fig. 44); der beider- seitige Vorsprung des Kopfschildes vor dem Auge ragt. lang und schmal vor und ist an der Wurzel kaum erweitert (Fig. 45); das Telson ist beim erwachsenen Tiere lang und schmal ausgezogen, länger als an der Wurzel breit Fig. 44. Oniscus asellus, Fig. 45. Oniscus asellus Fühlerende. Kopf. (Fig. 46), nur beim jungen Tier breiter (Fig. 47); der lange Fortsatz ist oben bis zur Spitze deutlich gewölbt; das 3. Fühlerglied ist dorsal am Ende nicht tief ausgerandet (Fig. 45) 25. Oniscus xx Die Fühlergeißel ist 2gliedrig (Fig. 48), der Vor- sprung des Kopfschildes vor dem Auge ist breiter und an der Basis nach innen erweitert (Fig. 49 u. 50); das Telson ist an der Wurzel stets breiter als lang (Fig. 51 u. 52), der mittlere Fortsatz vor dem Ende oben oft etwas rinnen- Übersicht der Gattungen. 19 = Fig. 46. Oniscus asellus, Fig. 47. Oniscus asellus, jung, Fig.48. Porcellio erwachsen, Hinterleibsende, Hinterleibsende, Rückenseite. ratzeburgü, Rückenseite. Fühlerende. Fig. 50. Porcellio dilatatus, Kopf, unten Rückenansicht, oben mehr von vorn. ar Fig. 51. Porcellio pruinosus, Fig. 52. Porcellio dilatatus, { Hinterleib. Hinterleibsende. Ik Fig. 49. Porcellio rathkii, Kopfende, Rückenseite. Übersicht der Gattungen. artig ausgehöhlt oder flach; das 3. Fühlerglied ist dorsal am Ende tief ausgeschnitten (Fig. 49) 26. Porcellio B. Die Schwanzfüße ragen in der Ruhelage nicht über den Hinterrand des Hinterleibes vor, füllen vielmehr, plattenförmig entwickelt, einen Aus- schnitt jederseits des Telson aus (Fig. 53 u. 55); einer der Aste ist schmal und liegt unter dem Telson (Fig. 54 u. 57), kann aber mehr oder weniger vorgestreckt werden (Fig. 56); der Körper kann sich in äußerst vollkommener Weise zu einer Kugel zusammenrollen XV. Armadillidiidae Fig. 53. Pentheus globator, Fig. 54. Pentheus globator, Hinterleibsende, Rückenseite. Hinterleibsende, Bauchseite. a) Das Telson ist (von oben gesehen) am Hinterrande etwas erweitert (Fig. 53); das Schwanzfußpaar trägt nur einen Endast, der sehr klein ist und an der Unterseite des Telson versteckt liegt (Fig. 54); der Ausschnitt neben dem Telson wird von einem Teil des Wurzelgliedes ausgefüllt; die Gattung kommt selten und nur eingeschleppt in Deutschland vor 27. Pentheus (Armadillo) Fig. 55. Armadillidium cinereum, erwachsen, Hinterleibsende. 7 Fig. 56. Armadillidium cinereum, jung, Fig. 57. Armadillidium einereum, Hinterleibsende mit vorgestreckten Hinterleibsende, Bauchseite. Schwanzfüßen. b) Das Telson ist hinten höchstens gestutzt (Fig. 55) oder gerundet (Fig. 56); der Ausschnitt neben dem Telson 1. Gnathia. 2. Anthura. Di wird von dem plattenförmig erweiterten Außenast des Schwanz- fußpaares ausgefüllt; der unter dem Telson liegende Innenast ist weniger verkümmert (Fig. 57) und kann weit vorgestreckt werden (Fig. 56); überall in Deutschland häufige Arten, besonders allerdings auf kalkhaltigem Boden 28. Armadilidium Die in Deutschland und in den deutschen Meeresteilen gefundenen Arten. Fam. I. Gnathiidae [Sars, 1899, p. 50]. 1. Gen. Gnathia [Sars, 1899, p. 51]. Die Gattung wurde 1814 von LEACH nach dem Männchen als Gnathia (Edinb. Eneyel., Vol. 7), 1816 von Rısso ebenfalls nach dem Männchen als Anceus (Hist. nat. Crust. Env. Nice, p. 51) beschrieben und 1822 von LATREILLE nach der Larve mit dem von LEACH im Manuskript vor- liegenden Namen Praniza (Eneyel. method., tab. 329 fig. 24—25) be- nannt. Das Männchen zeichnet sich durch den breiten Kopf mit starken Kiefern aus (Fig. la); die Larve unterscheidet sich von dem Weibchen besonders dadurch, daß der erweiterte Teil des Leibes nicht gegliedert ist. Gnathia masxillaris |Sars, 1899, p. 52] (Fig. 1) ist von der norwegischen bis zur französischen Küste verbreitet und wurde in der deutschen Nordsee bei Helgoland und Cuxhaven gefunden. Die ausgebildeten Tiere kriechen nach Sars in größeren Meerestiefen auf schlickigem Grunde, während die Larven entweder frei umher- schwimmen und dann auch an die Küsten gelangen oder sich, blut- saugend, an Fische verschiedener Art ansetzen. Oniscus marinus SLABBER, Physic. Belust., 1781, p. 37 (non LinxE, 1758). Cancer mazxillaris MONTAGU, Trans. Linn. Soc., Vol. 7, 1804, p. 65. Praniza coeruleata WESTWOOD, Ann. Sc. nat., Vol. 27, 1832, p. 326. Anceus mazxillaris BATE & WESTwooD, 1868, p. 187. Fam. II. Anthuridae [Barz & Wesrwoon, 1868, p. 155]. 2. Gen. Anthura |BarEz & Westwoon, 1868, p. 157). Anthura gracilis (carinata) [RıcHArpson, 1905, p. 63] (Fig. 2), ist von der Ostsee über die englischen Küsten bis Nordamerika ver- 22 3. Tanais. 4. Mesidotea. breitet und wurde in der Ostsee im brackigen Wasser an der Schwentinemündung bei Kiel, im Neustädter Hafen, bei Wismar, Warnemünde, im Greifswalder Bodden und im Putziger Wiek ge- funden. Sie lebt in geringer Tiefe auf Schlickgrund. Oniscus gracilis MONTAGU, Trans. Linn. Soc., Vol. 9, 1808, p. 103. Anthura carinata KROYER, Naturh. Tidsskr. (2), Vol. 2, 1848, p. 402. Cyathura carinata RICHARDSON, 1905, p. 63. — Nach Kunnsartz (1898, p. 150) soll Anthura carinata von Oniscus gracilis verschieden und unsere Art A. carinata sein. Doch scheint es, als ob die Unterschiede auf Un- genauigkeiten der alten Zeichnung zurückzuführen wären. Fam. III. Tanaidae [Sars, 1899, p. 10). 3. Gen. Tanais [Barz & Westwoon, 1868, p. 119]. Tanais örstedi |Sars, 1899, p. 14] (Fig. 3) scheint nur im Skagerack, Kattegatt und in der westlichen Ostsee vorzukommen und zwar nur in den tiefer ins Land einschneidenden Buchten mit schwach salzigem Wasser. Die Art wurde bisher bei Greifswald (Bodden), Neustadt (Binnenwasser) und Kiel (Schwentinemündung) gefunden. Sie kommt in geringen Tiefen zwischen Pflanzen, Polypen und auf Schlick vor. Tanavs örstedi KROYER, Nat. Tidskr., Vol. 4, 1842, p. 183. Tanais rhynehites 4- balticus FR. MÜLLER, Arch. Naturg., Vol. 18, 1852, I, p. 87. Heterotanais örsiedi SARS, s. oben. Fam. IV. Idotheidae |Mırrs, 1883, p. 4]. 4. Gen. Mesidotea |RıcHarvson, 1905, p. 347]. Mesidotea entomon [Rıcuarpsox, 1905, p. 548] (Fig. 6) kommt, wie Anthura gracilis, im Norden der neuen wie der alten Welt vor. Bei uns ist die Art auf den östlichen Teil der Ostsee mit niedrigerer und gleichmäßigerer Temperatur und geringem Salzgehalt beschränkt. Hiddensö bei Rügen war der westlichste Fundort. Sie lebt auf sandigem oder schlickigem Boden, besonders in größeren Tiefen. Oniseus entomon LINN&, Syst. Nat., ed. 10, 1758, p. 636. Sqwilla entomon DE GEER, M&m. Hist. Ins., Vol. 7, 1778, p. 514. Idotea entomon MıLnEe EpwARDs, Hist. nat. Crust., Vol. 3, 1840, p. 128. Glyptonotus enlomon MiErRs, 1883, p. 9. 5. Idothea. 23 5. Gen. Idothea [Sars, 1899, p. 79). Diese Gattung wird vielfach auch /dotea genannt (MIERS, 1883, p. 19). Da dieser Name aber 1795 von FR. WEBER andern Arten, die nicht zu unserer Gattung gehören, gegeben ist (vgl. Proc. biol. Soc. Washington, Vol. 17, 1904, p. 171), müssen wir den zweiten Namen J/dolhea ver- wenden, der 1796 als nomen nudum auftritt (Index alphabet. J. ©. FABRICI. Ent. Syst., p. 86) und 1799 an die Stelle von /dotea FaBrıcıus 1796 gesetzt wird (Ind. alph. J. C. FABr., Suppl., p. 27). Ob FABrICIUS der, Autor ist, ersieht man nicht. Übersicht der Arten. I. Das Telson ist hinten ausgerandet (Fig. 58) oder (bei jungen Tieren) doch gestutzt (Fig. 59); der Körper wird bis 35 mm lang; Nordsee A. Das 5. Körpersegment hinter dem Kopfe ist (von oben gesehen) kaum doppelt so breit wie lang (Fig. 60); der Körper ist also lang gestreckt; an den Seiten der Körpersegmente wird durch eine Fig. 58. Idothea emarginata, Hinterleibsende, Bauchseite. Fig. 59. Idothea emargi- nata, jung, Hinterleib. Fig. 60. Idothea linearis, das 5. Thoracalsegment. Fig. 61. Fig. 62. Idothea emarginata, Idothea pelagica, Fig.63. Idothea pelagica, das 5. Thoracalsegment. Fühler. Hinterleibsende. 24 5. Idothea. Naht nur ein Höcker abgetrennt (Fig. 60); die Fühler sind fast so lang wie der Körper, das längste Glied ist länger als der Kopf I. linearis B. Das 5. Körpersegment hinter dem Kopfe ist etwa 4mal so breit wie lang (Fig. 61); der Körper ist also gedrungener; ein breiter Seitenrand ist der Länge nach durch eine Naht abgegrenzt (Fig. 61); die Fühler reichen nicht oder kaum über das Ende des 3. Thoracalsegments hinaus, ihr längstes Glied ist viel kürzer als der Kopf I. emarginata II. Das Telson ist hinten nicht ausgerandet und nicht ge- stutzt (Fig. 63); der Körper wird nur bei 7. balthica trieuspidata bis 30 mm lang; Nord- und Ostsee A. Die Fühler sind kurz und gedrungen (Fig. 62), sie reichen nicht bis zum Ende des 1. Thoracalsegments hinter dem Kopf; ihre 7—10glie- drige Geißel ist an der Hinterseite beim & dicht behaart (Fig. 62); das Telson ist kaum länger als breit (Fig. 63); Körpergröße bis 13 mm (Nordsee ?) I. pelagica B. Die Fühler sind schlanker (Fig. 64); die Geißel ist beim er- wachsenen Tier meist 11- oder mehrgliedrig, ragt mit ihrem Ende über das Ende des 2. Thoracalsegments hinaus und ist hinten nicht dicht behaart (Fig. 65); das Telson ist stets schlanker (Fig. 7, 66 u. 67); Nord- und Ostsee nn Were Fig. 64. Idothea balthica, (Fig. 4.) Idothea (Fig. 7.) Idothea balthica, ‘jung (3 mm), Kopfende. Dbalthica, Hinterleibsende, jung, Hinterleib, Bauchseite. Rückenseite. a) Der durch eine Naht abgegrenzte Seitenrand des 2. Thoracalsegments ist breit und reicht bis an den wenig gebogenen Hinterrand des Segments, so daß hinter ihm höchstens eine Spitze an den Seitenrand vorragt (Fig. 64); das Telson bildet beim ausgewachsenen Tier neben dem mittleren Zipfel links und rechts eine deutliche, stumpfe Ecke (Fig. 4); nur bei ganz jungen Tieren kann es hinten fast vollkommen gerundet sein (Fig. 7); in der Ostsee bis 15, in der Nordsee bis 30 mm lang I. balthica b) Der durch eine Naht abgegrenzte Seitenrand des 2. Thoracalsegments ist auch beim erwachsenen Tier schmaler und reicht nicht bis zum Hinterrande des Segments, so daß hinter 5. Idothea. 25 ihm noch ein gerundeter Zipfel bis an den Rand vorragt (Fig. 65 u. 5); neben dem Mittelzipfel des Telson treten höchstens gerundete Ecken vor (Fig. 66); in der Ostsee bis 14, in der Nordsee bis 12 mm lang a) Hinter dem durch eine Naht abgegrenzten Seitenteil des 2. Thoracal- segments befindet sich ein spitzwinkliger Einschnitt (Fig. 65); die Augen sind groß (Fig. 65); das Telson besitzt beim entwickelten Tier neben dem kurzen Mittelzipfel jederseits eine kleine gerundete Ecke (Fig. 66); die Fühler sind schlanker, das 3. Glied länger als breit (Fig. 65); Größe bis 12 mm; in abgeschlossenen Meeresteilen mit ruhigem, brackigem Wasser I. viridis v Fig. 66. Idothea viridis, Fig. 65. Idothea viridis, Kopfende. Hinterleibsende. (Fig. 5.) Idothea cretaria, Fig. 67. Idothea cretaria, Vorderende, Rückenseite. Hinterleibsende. ß) Hinter dem durch Naht abgegrenzten Seitenteil des 2. Thoracal- segments befindet sich kein spitzer Einschnitt (Fig. 5); die Augen sind klein; das Telson ist beim entwickelten Tier hinten in der Mitte lang ausgezogen (Fig. 67); die Fühler sind gedrungener, das 3. Glied ist nicht länger als breit (Fig. 5); Größe bis 14 mm; nur 26 5. Idothea. an Küsten mit kalkhaltigem Gestein gefunden, bei Helgoland und bei Rügen I. cretaria Idothea linearis |Mırrs, 1883, p. 47] (Fig. 60) wurde bei Helgoland und Sylt in der Nordsee, in geringerer und größerer Tiefe, auf sandigem und steinigem Boden gefunden. Nach Hork (1888, p. 178) kommt sie auch im Brackwasser der Nordseeküsten vor und wurde an der niederländischen Küste zwischen Hydroidpolypen ge- funden. Idotea linearis BATE & WESTWwOooD, 1868, p. 388. Idothea emarginata |MiErs, 1883, p. 43; Sars, 1899, p. 85] (Fig. 58, 59 u. 61) wurde in den deutschen Meeren bis jetzt nur bei Helgoland und zwar zwischen Algen gefunden. Squilla marina DE GEER, Me&m. Hist. Ins., Vol. 7, 1778, p. 523; vgl. Jaera marına, 8. 29. COymothoa emarginata J. C. FABRICIUS, Ent. syst., Vol. 2, 1793, p. 508. Oniscus oestrum PENNANT, Brit. Zool., Vol. 4, 1812, tab. 19, fig. 6. Idotea emarginata BATE & WESTWOOD, 1868, p. 386. Idothea pelagica |Sars, 1899, p. 81] (Fig. 62 u. 63) soll bei Helgoland gefunden sein, wenn nicht eine Verwechslung mit einer anderen Art (2. cretaria) vorliegt. Sie wurde an den norwegischen, englischen und französischen Küsten gefunden. Idotea pelagica LEACH, Trans. Linn. Soc., Vol. 11, 1815, p. 365; BATE & WESTWwOoD, 1868, p. 384. Idothea balthica (tricuspidata) [Sars, 1899, p. 80] (Fig. 4, 7 u. 64) kommt in der Nordsee und in der Ostsee bis an die Küste Ostpreußens, meist sehr häufig, vor. Man findet sie in der Ostsee besonders in der Nähe des Ufers, soweit geeignete Pflanzen, nament- lich Fueus, vorhanden sind. In Zeichnung und Färbung wechselt sie ungemein ab. In der Nordsee wird sie größer, bis 30 mm lang, und die Fühlergeißel wird bis 21gliedrig, 7. balthica trieuspidata, während die größten Stücke der Ostsee kaum über 15 mm lang sind, I. balthica balthica. Die Weibchen sind kleiner, in der Ostsee nicht über 10 mm lang. Die Fühlergeißel zeigt in der Ostsee beim Männchen meist nicht über 13 Glieder, beim Weibchen meist nicht über 9. Bei jungen Tieren wird die Zahl noch geringer (Fig. 64) und das Telson ist bisweilen hinten vollkommen gerundet. Bisweilen erreichen derartige Stücke mit Jugendcharakteren eine ziemlich bedeutende Größe und mögen zur Aufstellung der J. stabberit 5. Idothea. 6. Aega. 27 Bos (Crust. Nederl., 1874, p. 69, tab. 1. fig. 12) Veranlassung gegeben haben. Oniseus balthieus PALLAS, Spic. Zool. IX, 1772, p. 67. Cymothoa marinus J. C. FABRICIUS, Ent. syst., Vol. 2, 1793, p. 506. sStenosoma irrorata SAY, Journ. Acad. nat. Sc. Philad., Vol. 1, 1818, p. 423. Idotea trieuspidata BATE & WESTWOOD, 1868, p. 379. Idothea baltica RICHARDSON, 1905, p. 364. Idothea viridis |Sars, 1899, p. 83] (Fig. 65 u. 66) ist in ab- geschlossenen Buchten der Nord- und Ostsee, mit ruhigem, brackigem Wasser, auf Seegras usw. häufig. An den deutschen Küsten wurde sie bisher bei Kiel, im Putziger Wiek und im Frischen Haff nach- gewiesen, wird aber in allen Buchten der Ostsee vorkommen. Sie wurde nämlich bisher nicht von ]/. balthica unterschieden. Jdotea pelagica ZADDACH. 1844, p. 10, I. salinarum DOLLFUS. Ob SLABBER (Physic. Belustig., 1781, p. 56, tab. 12 fig. 5) diese Art oder ein junges Stück von .. balthica vor sich hatte, wird sich kaum mit Sicherheit feststellen lassen. Sicher unterschieden wurde die Art erst von HorEk (1889, p. 176). Allein dessen Name /. phosphorea ist un- zulässig, weil /. phosphorea eine andere, amerikanische Art ist (RICHARDSON, 1905, p. 367). Wir benutzen also den Namen von SLABBER, den Be- griff von HoEK, den Begriff mit Namen von SARS und müßten, wenn wir „streng wissenschaftlich“ vorgehen wollen, alle drei Namen anhängen. Aus- reichend ist jedoch der letztere, ganz überflüssig der erstere. Idothea cretaria n. sp. (Fig. 5 u. 67) kommt scheinbar nur an Küsten mit kalkhaltigen Uferfelsen vor. Das Berliner Museum _ besitzt die Art von Helgoland, Stubbenkammer auf Rügen und von Gotland. Helgoländer Stücke wurden vielleicht bisher als I. pelagica bestimmt. Die Art steht der I. granulosa [Sars, 1899, p. 82] ziem- lich nahe, unterscheidet sich aber nicht nur durch ihre glatte, nicht mit Höckern bedeckte Oberseite, sondern auch durch ihre schlankeren Fühler, welche bei jener nur bis zum Ende des 1. Thoracalsegments, bei J. eretaria bis zum Ende des 2. Thoracalsegments reichen. Fam. V. Aegidae |Sars, 1899, p. 57]. 6. Gen. Aega |Sars, 1899, p. 58]. Aega psora |Sars, 1899, p. 59] (Fig. 8) wurde in der deutschen Bucht der Nordsee gefunden. Sie lebt parasitisch auf Fischen, be- sonders auf dem Kabeljau und ist bis Nordamerika verbreitet. Oniseus psora LINNE, Syst. Nat., ed. 19, 1758, p. 636. 28 7. Eurydice. 8. Limnoria. 9. Sphaeroma. 10. Jaera. Fam. VI. Cirolanidae [Sars, 1899, p. 68]. 7. Gen. Ewrydice |Sars, 1899, p. 72]. Eurydice achata (pulchra) |Sars, 1899, p. 73] (Fig. 9) ist von der westlichen Ostsee bis Frankreich und England verbreitet. Sie kommt auf Sandgrund und zwar auch im ganz flachen Wasser vor. Bei Dunkelheit kommt sie an die Oberfläche und kann dann mit dem Planktonnetz gefangen werden. Oniscus achatus SLABBER, Physic. Belust., 1781, p. 100, tab. 17 fig. 1 u.2. Eurydice pulchra LEACH, Trans. Linn. Soc., Vol. 11, 1815, p. 370; BATE & WEsTwoo», 1868, p. 310. Fam. VII. Limnoriidae [Sars, 1899, p. 74]. 8. Gen. Limmnoria |Sars, 1899, p. 75]. Limnoria lignorum |[Sars, 1899, p. 76] (Fig. 10—12) ist durch die Meere fast der ganzen Erde verbreitet und wurde auch bei Kiel in der Föhrde gefunden. Sie bohrt im Holzwerk und wird oft schädlich. Oymothoa lignorum RATHKE, Skrift Nat. Selsk., Vol. 5, 1799, p. 101. Limnoria terebrans LEACH, Edinb. Encycel., Vol. 7, 1813, p. 435. L. lignorum BATE & WESTwOooD, 1868, p. 351; RıcHARDSoN, 1905, p. 269. Fam. VII. Sphaeromatidae |Rıcnarvson, 1905, p. 270). 9. Gen. Sphaeroma [RıcnHaroson, 1905, p. 280]. Sphaeroma rugicauda |Barz & Westwoon, 1868, p. 408] (Fig. 13), kommt an den Küsten Deutschlands, der Niederlande, Frankreichs und Englands vor und zwar in tieferen Buchten mit schwächerem Salzgehalt. In der Ostsee wurde sie bei Kiel, Neu- stadt und Travemünde zahlreich, namentlich an Steinen des Ufer- wassers gefunden. S. rugicauda LEACH, Edinb. Encyel., Vol. 7, 1813, p. 405. Fam. IX. Jaeridae. 10. Gen. Jaera [Sars, 1899, p. 103]. Jaera marina (albifrons) |Sars, 1899, p. 104] (Fig. 14) ist über die nord-europäischen und nordamerikanischen Küsten ver- 10. Jaera. 29 breitet und kommt auch im salzärmeren Wasser vor, ist deshalb in der ganzen westlichen Ostsee bis Ostpreußen und an den Küsten der Nordsee zu finden. Besonders häufig ist sie an den Steinen, die unmittelbar in der Brandung liegen. Die Färbung variiert. Jaera kroyerü--nivalistalbifrons MILNE EDwARrDs, Hist. nat. Crust., Vol. 3, 1840, p. 149—150. Öniscus marinus LINN% (Syst. Nat., ed. 10, 1758, p. 637) ist eine der vielen Linx&’schen Arten, mit denen man nicht viel anzufangen weiß. Linn&E’s kurze Beschreibung „semicylindricus, cauda ovato-oblonga integra“ paßt vielleicht am besten auf unsere Limnoria lignorum. Und doch kann als sicher gelten, daß Linx& diese kleine versteckt lebende Art nicht kannte. — Der erste, der den Namen Linn®k's auf eine bestimmte Art bezog, war DE GEER (Mem. Hist. Ins., Vol. 7, 1778, p. 523). Er hatte zweifellos diejenige Art vor sich, die wir jetzt /dothea emarginata nennen. Die Angabe Linn#’s „cauda ovato-oblonga integra“ paßt auf diese Art aber nicht so recht, wenn Linn& nicht etwa ein sehr junges Stück der Art vor sich hatte. — Dann verwendete OÖ. FaBrıcıus (Fauna Groen- landica, 1780, p. 252) den Namen Lınx&’s. Seine Beschreibung läßt er- kennen, daß er mindestens zwei verschiedene Arten vor sich hatte, von denen die kleinere mit großer Wahrscheinlichkeit diejenige war, welche jetzt von vielen Autoren Jaera marina genannt wird. — Der folgende Autor, der den Lınn®’schen Namen verwendete, war J. ©. FABRICIUS (Entomol. syst., Vol. 2, 1793, p. 506). Da wir in seiner Synonymie den Namen Oniscus balthicus PALLAS finden, dürfen wir wohl annehmen, daß er unsere I/dothea balthica vor sich hatte. Für diese Art verwandte auch später MIERS (Journ. Linn. Soc. Zool.,, Vol. 16, 1883, p. 25) den Linn&’schen Namen und glaubte sich dazu um so mehr berechtigt, da er ein Exemplar der genannten Art mit dem Namen „marinus“, wahrschein- lich von Lınn&’s Hand geschrieben, sah. — Die neueren Autoren (SARs, 1899, p. 104, und RıcHARDsoN, 1905, p. 450) schließen sich trotzdem wieder an O. FABRICIUS an und es dürfte das Beste sein, ihnen darin zu folgen, obgleich als sicher gelten kann, daß Lınn& diese unscheinbare Art ebensowenig kannte wie Limnorin lignorum. Wir folgen den neueren Autoren, weil ihre Verwendung des Namens am meisten eingebürgert ist, und wir etwas Sicheres doch nicht an die Stelle setzen könnten. — Wollte "man nun aber dem Artnamen ein „L.“ anfügen, so wäre das ein Unsinn. Auch ein „(L.) O. FABR.“ anzufügen, wäre wissenschaftlich inkorrekt. Man muß das „L.“ schon ganz fallen lassen, wie dies die neueren Autoren auch tatsächlich tun. Dann liegt aber auch kein Grund vor, das un- zureichende „O. FABR.“ an die Stelle zu setzen. Wissenschaftlich zulässig ist allein, eine neuere eindeutige Literaturstelle, wie z. B. die von Sars, anzufügen. 30 11. Munna. 12. Pleurogonium. 13. Janira. 14. Asellus. Fam. X. Munnidae [Sars, 1899, p. 105]. 11. Gen. Munna |Sars, 1899, p. 106]. Munna kröyeri |Sars, 1899, p. 109] (Fig. 15) ist von den Britischen Inseln bis in die westliche Ostsee verbreitet und wurde bei Helgoland und bei Kiel gefunden. Munna kröyeri 4 whiteana SPENCE BATE & WESTwooD, 1868, p. 326—329. 12. Gen. Pleurogonium |Sars, 1899, p. 113]. Pleurogonium rubicundum [Sazs, 1899, p. 113] (Fig. 16) wurde außer an den norwegischen und britischen Küsten einmal bei Kiel gefunden. Fam. XI. Asellidae. Die Familie ist hier etwas anders abgegrenzt als bei den Autoren, z. B. bei Sars (1899, p. 95): Jaera ist als Familienvertreter abgesondert, Janira dagegen ist eingefügt. 13. Gen. Janira |Sars, 1899, p. 98]. Janira maculosa |SıRs, 1899, p. 99] (Fig. 17) ist in den nord-europäischen Meeren verbreitet und soll auch bei Grönland vorkommen. Bei uns wurde sie nur in der Nordsee in größeren Tiefen, besonders auf steinigem Grund zwischen Polypen usw. ge- funden. Die Tiere sind sehr brüchig und werden deshalb häufig ohne Fühler und Schwanzfüße heraufgebracht. Janira maculosa LEACH, Edinb. Eneyel., Vol. 7, 1813, p. 434; RICHARDSoN, 1905, p. 469. 14. Gen. Asellus [Sars, 1899, p. 96]. I. Der Körper ist gedrungener, das Telson viel breiter als lang (Fig. 68); die Rückenseite ist dunkel pigmentiert; die Augen bestehen aus einigen deutlichen Ocellen; die Endborsten der Schwanzfüße sind nicht halb so lang wie deren Endäste; das Weibchen wird 8, das Männchen 12 mm lang; im Süßwasser, besonders zwischen feinblättrigen Pflanzen Asellus aquaticus II. Der Körper ist schlanker, das Telson so lang wie breit (Fig. 69); das Tier ist meist völlig pigmentlos und deshalb weißlich; die Augen fehlen meist vollkommen, höchstens ist eine Ocelle vorhanden; die End- 14. Asellus. ar borsten der Schwanzfüße sind über halb so lang wie die Endäste; das Weibchen wird 7, das Männchen 8 mm lang; in tiefen Brunnen, Höhlen- gewässern oder in tiefen Seen Asellus cavaticus Asellus aquaticus |Sars, 1899, p. 97] (Fig. 68) ist über ganz ° Europa bis Sibirien und Algier verbreitet und kommt in stehen- den oder langsam fließenden Ge- wässern von geringer Tiefe, na- mentlich zwischen feinblättrigen Pflanzen vor. Oniscus aquaticus LINNE, Syst. Nat., ed..10, 1758, p. 637. Ns Asellus cavaticus |CARL, h < % ig. 68. Fig. 69. 1908, p. 125 und 1911, p. 10 17] Asellus aquaticus, Asellus cavaticus, (Fig. 69) scheint eine in Deutsch- Hinterende. Hinterende. land weit verbreitete Art zu sein. Sie wurde in tiefen Brunnen bei München, Biberach, Tübingen, Elberfeld, Bonn, Hameln und Holzminden, in der Falkensteiner Höhle des fränkischen Jura, in der Hilgershäuser Höhle in Hessen-Nassau und in der Kluterthöhle in Westfalen gefunden. Aus der Nord- deutschen Ebene liegt scheinbar noch kein Fund vor. LEYDIG, Jahresh. Nat. Württemb., Vol. 27, 1871, p. 269 u. Ztschr. wiss. Zool., Vol. 30, Suppl., 1878, p. 268. In tieferen Schweizer Seen, dem Genfer und dem Vierwaldstädter See beobachtete man eine Form, die nach neueren Untersuchungen kleine Abweichungen zeigt (BLAnc, Zool. Anz., Vol. 2, 1879, p. 428 und CARL, 1908, p. 127). Sie wurde von F. A. Foren 1874 Asellus caecus, von ROUGEMONT 1876 A. sieboldi und von Branc 1879 A. forelii genannt. Auch auf diese wird man bei Funden in tiefen Seen Deutschlands zu achten haben. Sie soll besonders dadurch verschieden sein, daß bei A. cavaticus cavaticus die Fühler so lang oder nur wenig kürzer sind als der Körper und die Fühlergeißel reicher gegliedert (bis 58gliedrig) sind, während die Fühler bei A. cavaticus caecus nur halb so lang sind wie der Körper, und ihre Geibel nur 29gliedrig ist. Fam. XII. Ligiidae. Es wird hier der Familienbegriff etwas anders gefaßt als bei den Autoren, indem auf Grund der im Bestimmungsschlüssel genannten Charaktere 32 15. Ligia. die Gattung Philoscia dieser Familie eingefügt ist. Gewöhnlich stellt man die Gattung Philoscia der Gattung Oniscus an die Seite, mit der sie aber außer der Dreigliedrigkeit der Fühlergeißel fast nichts gemein hat. Schon an andrer Stelle ist darauf hingewiesen worden, daß die Reduktion der Geißelglieder lediglich als eine Anpassung an das Landleben erscheinen muß (Ergebn. Plankton-Exp., Vol. 1A, 1892, p. 111). 15. Gen. Ligia [Sars, 1899, p. 155]. Wir wollen uns hier der Manie, eingebürgerte Namen bei jeder ge- ringsten Veranlassung zu ändern, wie sie in neuerer Zeit vielfach hervor- tritt, nicht anschließen und behalten, wenn irgend zulässig, alte Namen bei. Das trifft bei dieser Gattung zu: — FR. WEBER, der das Manuskript von FıABrRıcıus’ Supplementen schon vor deren Abdruck verwenden durfte, hat dieses vielfach mißverstanden und dadurch Irrtümer geschaffen, die erst später von FABRICIUS wieder beseitigt sind. Bei /dothea ist dieser Irrtum, wie schon hervorgehoben wurde, belanglos und dasselbe trifft auch bei Ligia, freilich aus ganz andern Gründen, zu. WEBER fügt zwar dem Namen Ligia ein „(Cancer F.)* an (Nomenclator entomologicus etc. Chilonii, 1795, p. 92), aber bei den Artnamen wird nicht ein „F.“ angefügt, wie bei seinen /dotea-Arten. Da nun zwei der von ihm aufgeführten drei Ligia- Arten bei FABRICIUS gar nicht vorkommen, auch nicht in den Supple- menten, so muß es uns mindestens als zweifelhaft erscheinen, ob der an dritter Stelle genannte Name „granaria“ sich vollkommen. mit dem FABRICIUS’schen „Cancer granarius“ deckt. Es scheint vielmehr, als ob WEBER Tiere vorgelegen haben, die FABRICIUS nicht besaß, und wenn das zutrifft, so kann er unter dem Namen „granaria“ auch ein falsch be- stimmtes Tier vor sich gehabt haben. Streng genommen ist also bei ihm der Name Ligia ein nomen nudum, und seine Schrift berechtigt uns auf keinen Fall einen eingebürgerten Namen, der erst von FABRICIUS in dem bekannten Sinne eingeführt ist (Suppl., 1798, p. 301), zu verwerfen, zu- mal da dieser Name sich sonst uur als überflüssiges Synonym unbestimmter Stellung erweisen würde. — Wem diese unsere Begründung nicht ein- leuchtet, der mag statt Ligia den Namen Ligyda verwenden (vgl. RICHARDSON, Isopoden N.-Am., 1905, p. 673). Ligia oceanica |Sars, 1899, p. 156| (Fig. 18 u. 19) ist an den westeuropäischen Küsten von Norwegen bis Spanien verbreitet und wurde an unseren Nordseeküsten bei Helgoland, Cuxhaven, Emden usw. gefunden. Nach Lrxz soll sie auch auf Rügen in einem jungen Exemplar gefunden sein. Sie sonnt sich gern auf Fels- blöcken und stürzt sich, wenn Gefahr droht, mit einem Kopfsprung ins Wasser. Man findet sie deshalb nur an Ufern mit geeigneten Felsblöcken. Oniscus oceanicus LINNk, Syst. Nat., ed. 12, 1767, p. 1061. Ligia oceanica —- granulata FREY & LEUCKART, 1847, p. 158 u. 163, 16. Ligidium. 17. Philosecia. 35 16. Gen. Ligidium |[Sars, 1899, p. 157]. I. Das erste Thoracalsegment hinter dem Kopf ist in beiden Hinterecken mit einem Eindruck versehen; die dunklen Zeichnungen verdichten sich über den Seitenrändern des Körpers zu einer deutlichen dunklen Längsbinde; in geeigneten Sümpfen über ganz Deutschland verbreitet Ligidium hypnorum II. In den Hinterecken des 1. Thoracalsegments befindet sich kein Grübchen; an den Seiten des Körpers ist keine Spur einer dunklen Längsbinde vorhanden; im Südosten Deutschlands Ligidium germanicum Ligidium hypnorum |Sars, 1899, p. 158] (Fig. 20 u. 21) ist von Skandinavien über ganz Mittel-Europa verbreitet und in Deutschland überall an geeigneten Orten gemein. Besonders häufig ist sie im Detritus der Erlensümpfe und des feuchten Niederungs- waldes, wenn Gelände mit stärkerem Kalkgehalt des Bodens in der Umgebung nicht fehlt. So fand ich sie in der Provinz Branden- burg überall, nur nicht in den Erlenbrüchen des Grunewaldes. An den freien Ufern größerer Gewässer fand ich sie nicht, nicht selten dagegen an Gebirgsbächen und an sumpfigen Stellen der bayrischen Alpen bis 1300 m hoch. Oniseus hypnorum CUVIER, 1792, p. 19. Oniscus agilis PERSOON, PANZER, Deutschl. Ins., 9, 24, 1793. Ligidium persooni BRANDT, Bull. Moscou, Vol. 6, 1833, p. 174. Ligia melanocephala C. L. KocH, Deutschl. Ins. 162, 18, 1838. Zia paludieola, ib., 180, 21, 1841. Zia agılıs, ıb., 180, 22 u. 23. Ligidium germanicum |VERHOEFF, Zool. Anz., Vol.24, 1901, p. 41] scheint der südöstliche Vertreter der vorhergehenden Art zu sein. So besitzt das Berliner Museum aus Krain nur diese Art zahl- reich, nicht die vorhergehende. In einigen Gegenden Bayerns kommt sie neben der vorhergehenden Art vor, aber vereinzelt, während jene häufig ist. So fand ich sie an einigen Punkten um den Tegernsee, nicht dagegen bei Freilassing, also nicht im äußersten Südosten. Aus dem bayrischen Wald wurde sie zuerst beschrieben. 17. Gen. Philoscia |Sars, 1899, p. 172; VERHOEFF, 1908, Zool. Anz. 33, p. 523]. I. Zwischen den Vorderrändern der beiden Augen verläuft am Vorder- rande des Kopfes eine gebogene, sehr deutliche Kante; unmittelbar über dem Seitenrande der Thoracalsegmente verläuft eine Furche, mit dem Seitenrande parallel; der Körper ist auf dem Dahl, Asseln Deutschlands. 3 34 17. Philoseia. 2. Hinterleibssegment (dem 9. Körpersegment hinter dem Kopfe) fast eben so breit wie auf dem 3. (Fig. 70); die Oberfläche des Körpers ist glänzend glatt, schuppenlos Philoscia muscorum A. Der Seitenrand des Körpers ist breit hell gefärbt; dunkle Schatten oder Streifen verlaufen immer parallel dem Seitenrande; die Unterart kommt besonders in der Nähe der Küsten vor, steigt aber neben den Flüssen weit ins Binnenland auf Philoscia muscorum sylvestris B. Die Seiten der Segmente sind stets mit dunklen Quer- schatten oder Querzeichnungen versehen; nur in Südwest-Deutsch- land, häufig in Württemberg gefunden Philoscia muscorum muscorum Fig. 70. Philoscia muscorum, (Fig. 22.) Philoscia minuta, Hinterende. Hinterende. II. Die Oberseite des Kopfes geht gerundet in die Vorderseite über; über dem Seitenrande der Körpersegmente befindet sich keine Längsfurche; der Hinterleib ist auf dem 2. Segment viel schmaler als auf dem 3. (Fig. 22); die Körperoberfläche ist, wenn man sie leicht antrocknen läßt, durch feine Schüppchen matt; die Seitenränder des Körpers sind stets mehr oder weniger mit dunklen Querschatten oder Querzeichnungen versehen; besonders in den Berg- gegenden Deutschlands vorkommend Philoscia minuta Philoscia muscorum sylvestris |LATREILGE, Hist. nat. Crust., T. 7, 1804, p. 43; Sars, 1899, p. 173] (Fig. 24 u. 70) kommt besonders in den Küstengebieten vor, ist aber nicht an die unmittel- bare Küste gebunden, wie die Arten der Untergattung Halophiloscia. In Schleswig-Holstein wird sie z.B. auf dem sogenannten Mittel- rücken ebenso häufig gefunden wie in der Nähe des Meeres. Mit den Flüssen steigt sie weit ins Binnenland auf. So wurde sie zahl- reich bei Bonn und in dem Havelgebiet bei Potsdam gefunden, nicht 17. Philoseia. 35 dagegen im Spreegebiet und Odergebiet um Berlin. Im Küstengebiet ist sie bisher von Schleswig-Holstein bis Danzig nachgewiesen und da sie außerdem auf Bornholm, in Dänemark, Nordfrankreich (zZ. B. bei Paris) und in England häufig vorkommt, dürfen wir wohl an- nehmen, daß sie an unseren Küsten, soweit sie feuchten sandigen Boden findet, nirgends fehlt. Sie lebt besonders im Detritus der Gebüsche, kommt aber auch an sonnigen Stellen vor, wenn sie feucht und nicht moorig sind. Diese Unterart muß den Namen sylvestris tragen, da LATREILLE den FABrıcıus’schen Namen zuerst in seiner Gattung Philoscia festgelegt hat und FABRICIUS seine Exemplare aus Frankreich bekam (Ent. syst. II, 1793, p. 397), wo gerade diese Form sehr häufig ist (DoLLrus, 1897, Sep., p. 12). Philoscia muscorum muscorum |VERHOEFF, 1908, 15, p. 352 affinis| ist in Württemberg häufig und wurde neuerdings auch im Ahrtal gefunden (GrAEvE, 1914, p. 195). Von Württemberg ist sie durch die Schweiz bis Italien verbreitet und vertritt dort scheinbar die vorhergehende Unterart. Oniscus muscorum ScoPoLI, Ent. Carn., 1763, p. 415. Phulosei@ muscorum 4 madida L. KocH, 1901, p. 57. Philoseia muscorum CARL, 19 p., 39: Soweit ich sehe, ist der Nachweis noch nicht erbracht, daß die uns vorliegende Unterart von der in Krain von ScoPoLI als muscorum be- schriebenen Form verschieden ist. Sollte dies der Fall sein, so müßte unsere Unterart den VERHOEFF’schen Namen affin?s führen. Philoscia (Lepodoniscus) minuta |C. L. Kocn, Deutschl. Ins., 162, 24, 1838; VERHOEFF, 1896, p. 19] (Fig. 22 u. 23) ist über die höher gelegenen Teile ganz Deutschlands, also über Mittel- und Süddeutschland verbreitet und scheint besonders an steilen, mehr oder weniger beschatteten Hängen vorzukommen. In kalkarmen Ge- bieten findet sie sich ebenso wie in kalkreicheren und steigt in den bayrischen Alpen nach den bisherigen Erfahrungen bis 900 m auf. Sie wurde bisher gefunden im Harz, bei Leipzig, im Riesengebirge, bei Kösen a. S., bei Themar im Werratal, im Rhön- und Sieben- gebirge, bei Regensburg, bei Freilassing, in den bayrischen Alpen (am Watzmann bis 900 m hoch) und in der schwäbischen Alb, und zwar fand sie sich besonders zwischen Gras und Moos an halb- schattigen Orten. Nach Süden geht sie bis in die Süd-Schweiz. Oniseus minutus — madidus C. L. Koch, Deutschl. Ins. 162, 24 u. 180, 20. Philoscia madida BuppeE-Lunp, 1885, p. 217. Philoseia 5% 36 17. Philoseia. 18. Triehoniseus. germanica VERHOEFF, 1896, p. 19. Philoscia fischeri L. KocH, 1901, p. 59. Lepidoniscus germanieus VERHOEFF, 1908, 15, p. 349. Philoseia prwinosa CARL, 1908, p. 161. Nur zwei Asselarten sind bisher trotz eifrigen Suchens aus Deutsch- land bekannt geworden, auf welche die Beschreibung und Abbildung C. L. KocH’s von Oniscus minutus (und ebenso von madidus) bezogen werden könnten. Nur zwei Arten sind bekannt, welche eine 3gliedrige Fühlergeißel, einen nicht geschweiften Hinterrand des 1. Thoracalsegments und eine höckerlose Körperoberfläche besitzen und für diese beiden Arten — es sind die gegenwärtige und die vorhergehende — kann die Ver- wendung der beiden KocH’schen Namen deshalb allein in Frage kommen. Vergleicht man die Zeichnungen sorgfältig, so muß man sich für die gegenwärtige Art entscheiden und wird in dieser Entscheidung bestärkt durch die Tatsache, daß die vorhergehende Art bisher in Bayern noch nicht gefunden wurde, also eigentlich ebenfalls nicht in Frage kommt. Wenn C. L. Koch vor den Augen Kopferweiterungen zeichnet, so er- klärt sich das einfach dadurch, daß KocH den Kopf stets zu weit von vorn zeichnet. Philoscia (Paraphiloscia) exigua |CAart, 1908, p. 160; VERHOEFF, 1908, Zool. Anz., 33, p. 524] sei erwähnt, da sie im Süd- westen Deutschlands gefunden werden könnte. Sie soll sich in der Form des Hinterleibes der Ph. minuta anschließen, sich aber dadurch unterscheiden, daß der Stirnrand in der Mitte fast winklig vor- springt und, wie bei Phil. muscorum, durch eine Kante von der Ober- seite des Kopfes getrennt ist. Phüloscia (Halophiloscia) cowchii |DoLurus, 1897, Sep., p. 5; VERHOEFF, 1908, Zool. Anz. 33, p. 521] könnte an den deutschen Küsten der Nordsee gefunden werden. Sie unterscheidet sich von den anderen Arten der Gattung, wie ich sie hier auffasse, für den Anfänger besonders dadurch, daß die Augen sehr klein sind und der Außenast der Schwanzfüße 3mal so lang ist wie der Innenast. Fam. XIII. Trichoniscidae. 18. Gen. Trichoniscus |Sars, 1899, p. 160]. Die Gattung Trichoniscus ist neuerdings in mehrere Gattungen auf- geteilt worden. Hier mögen die neuen Gattungen aber, im Anschluß an CAru (1911, p. 21), als Untergattungen betrachtet werden, da eine zu weit gehende Aufteilung für den Nichtspezialisten nicht ratsam ist, zumal da die männlichen Geschlechtscharaktere bei der Einteilung eine Hauptrolle spielen, diese aber dem Sammler mitunter schwer zugänglich sind, da Männchen von einzelnen Arten, z. B. von Tr. pusillus, sehr selten sind. 18. Trichoniseus. 37 I. Der Körper ist sehr stark dunkel pigmentiert, so daß die Seitenteile der Segmente (die Epimeren) mit Ausnahme der Randlinie einfarbig dunkel (grau bis schwarz) gefärbt sind; die Oberfläche der Rückenschilde ist glänzend glatt; als Augen sind stets 1—3 Ocellen vorhanden (Fig. 25.) Trichoniscus (Fig. 26.) Trichoniscus pusillus, Kopf. pusillus, Fühler. Fig.71. Trichoniscus pusillus, Fühler. Val L /, _i YY Sit Fig. 72. Trichoniscus Fig.73. Trichoniscus Fig.74. Trichoniscus pusillus, 7. Fuß. riparius, Fühler. riparius, ', 7. Fuß. A. Die Fühler sind gedrungener (Fig. 26 u. 71); das 2. Schaft- glied ist mit kurzen, wenigstens zum Teil von Grund auf zer- legten Dörnchen versehen; die Geißel ist beim ausgebildeten Tier 3—4gliedrig, aber meist nur das 1. Glied scharf abgesondert (Fig. 26). An dem letzten Gliede des 7. Beinpaares (vor der Kralle) befinden sich nur 3—4 Stachelchen (Fig. 72); das Auge besteht aus 3 Ocellen (Fig. 25); kleine, 3—4 mm lange Tiere, die überall an sumpfigen Stellen gefunden werden Trichoniseus (Trichoniseus) pusillus B. Die Fühler sind schlanker (Fig. 73); die Dörnchen an den Schaftgliedern sind länger und höchstens am Ende etwas zer- teilt (Fig. 73); die Geißel ist beim ausgebildeten Tier meist (undeutlich) 18. Tricehoniseus. os ee) 5—7gliedrig; am letzten Gliede des 7. Beinpaares befinden sich 5—8 Stachelchen (Fig. 74); das Auge besteht aus nur einer großen Ocelle (Hyloniscus) a) Die Farbe verteilt sich ziemlich gleichmäßig über den Vorderkörper; nur zu beiden Seiten des Mittelrückens befinden sich auf den Segmenten dichtstehende helle Strichelchen und Fleckchen; von den Hinterleibssegmenten sind das 4. und 5. viel dunkler als das 2. und 3. Die Fühlergeißel ist ganz pigmentlos; am letzten Glied des 7. Beinpaares befinden sich 5—6 (meist 5) Stachelchen (Fig. 74); der Körper ist 4—6 mm lang; an Boden- stellen mit starkem Kalkgehalt, im Moos und unter kleinen Steinen Trichoniscus (Hyloniscus) riparius b) Die Farbe ist viel dunkler als bei der vorhergehenden Art und außer den dort angegebenen Strichelchen sind vor dem Seiten- rande der Segmente große helle Flecke vorhanden; ebenso befinden sich auf den 3 ersten Hinterleibssegmenten jederseits des Mittelrückens helle Flecke. Die Fühlergeißel ist nur im Endglied pigmentlos; am letzten Gliede des 7. Beinpaares befinden sich 6—8 (meist 7) Stachelchen; der Körper ist 6—7 mm lang; süd- östliche Form, die bisher noch nicht in Deutschland gefunden wurde Trichoniscus (Hyloniscus) vividus Il. Der Körper ist entweder pigmentlos, so daß nur der dunkle Darm- inhalt durchscheint oder es sind dunkle Farbezellen vorhanden, die aber überall, auch auf den Epimeren helle Teile freilassen; die Körper- oberfläche ist glanzlos, der Kopf und der Thorax sind stets mit mehr oder weniger deutlichen Höckerchen versehen; Augen fehlen bis- weilen gänzlich; doch sind meist schwarze Augenflecke, oft auch eine deutliche Linse vorhanden A. Auf dem letzten Gliede des 7. Beinpaares (vor der Kralle) befinden sich dicht stehende, büschelartige, lange Haare, die etwa so lang sind wie das zweitlängste Stachelchen des vorhergehenden Beingliedes (Fig. 75); an der Unterseite des letzten Gliedes sind 2—3 Stachelchen vorhanden; der Körper ist 3—4 mm lang, entweder Fig. 75. Trichoniscus Fig. 76. Trichoniscus Fig. 77. Triehoniscus albidus, 2, 7. Fuß. roseus, /', 7. Fuß. roseus, /', Innenast des 1. Pleopoden. 18. Trichoniseus, 39 weiß oder mit dunklen Zeichnungen versehen; die Augen fehlen ent- weder ganz oder es ist schwarzes Augenpigment, oft aber auch eine deutliche Linse vorhanden, selten sind 3 Augenelemente angedeutet; am 7. Beinpaar des Männchens ist das drittletzte Glied nicht oder kaum nach innen erweitert; der Innenast des 1. Pleopodenpaares ist beim Männchen niemals löffelförmig Trichoniscus (Trichoniseoides) albidus B. Auf dem letzten Gliede des 7. Beinpaares sind die Haare kürzer und weniger dicht, viel kürzer als das zweit- längste Stachelchen am vorletzten Beingliede (Fig. 76); an der Unter- seite des letzten Gliedes sind meist 4 oder mehr (selten nur 3) Stachelchen vorhanden; der Körper, abgesehen von dem schwarzen Augenpigment und dem dunklen Darminhalt hell gefärbt, lebend meist rosenrot oder gelblich; beim Männchen ist das drittletzte Glied des 7. Beinpaares stark nach innen erweitert (Fig. 76); der Innenast des l. Pleopodenpaares ist bei ihnen stets am Ende löffelartig er- weitert (Fig. 77) (Itea seu Androniscus) a) Die Beine des 7. Paares sind an der Unterseite des letzten Gliedes mit 4 Stachelchen versehen (Eig276); das 2, Thoracalsegment ist mit 2 Querreihen von Höckern versehen, eine am Hinterrande und eine weiter nach vorn; am 2. Pleopoden- paar des Männchens ist das Endglied des Innenastes vor dem Ende nur mit Höckerchen besetzt; das Löffelchen des 1. Pleopodenpaares ist mit feinen Querrillen versehen (Fig. 77); der Körper ist 3— 4 mm lang Trichoniscus (Itea) roseus b) Die Beine des 7. Paares sind an der Unterseite des letzten Gliedes mit mehr als 4 Stachelchen versehen; das 2. Thoracalsegment ist mit 3 Querreihen von Höckern versehen; am 2. Pleopodenpaar des Männchens ist der Innenast vor dem Ende mit deutlichen Zähnchen besetzt; das Löffelchen am 1. Pleopoden- paar zeigt keine Querrillen; der Körper ist 5 mm lang Trichoniscus (Itea) dentiger Trichoniseus (Trichoniscus) pusillus [Sazs, 1899, p. 161] (Fig. 25—27, 71 u. 72) ist die verbreitetste und zugleich bei uns gemeinste Art der Gattung. Sie ist in Mittel- und Nord-Europa und auch in Nordamerika gefunden. Sie kommt überall an feuchten und namentlich an sumpfigen Bodenstellen vor und lebt besonders zwischen den feineren, tieferen Teilen des nassen Detritus der Sumpfwälder und im sparrigen nassen Moos, wurde aber wegen ihrer geringen Größe oft übersehen. Trichoniscus pusillus BRANDT, 1833, p. 174. Itea laevis ZADDACH, 1844, p. 16. Trichoniseus (Sptloniseus) pusillus Carr, 1911, p- 22. Trichoniscus (Spiloniseus) rhenanus GRAEVE, Zool. Jahrb., Syst., Vol. 36, 1914,5p. 205; Auf Grund des Baues der männlichen Pleopoden hat GRAEVE neuer- 40 15. Trichoniscus. dings eine neue Art abspalten wollen, ohne scheinbar ein Männchen der Stammart gesehen zu haben. Da Männchen äußerst selten sind, handelt es sich vorläufig nur um Individuenbeschreibungen, deren Bedeutung noch nachzuweisen ist. Man müßte zunächst zahlreiche Männchen von möglichst vielen Fundorten vergleichen, um den Nachweis der Konstanz der Merk- male zu erbringen. Trichoniscus (Hyloniscus) riparius [C. L. KocH, Deutschl. Ins. usw., 162, 17, 1838] (Fig. 70 u. 71) wird nur an Bodenstellen mit sehr hohem Kalkgehalt gefunden, bei Rüdersdorf in der Mark, Kösen an der Saale, am Fuße der Alpen (bei Freilassing, an der Saalach, am Tegernsee und Kochelsee), in Württemberg, bei Bonn usw. Man findet die Art besonders zwischen feinen Bruchstücken von Gestein und im sparrigen Moos an feuchten, aber nicht nassen Stellen. Jiea riparia CO. L. KOCH, s. oben. Trichoniseus germanicus VER- HOEFF, 1901, 5, p. 148. Hyloniscus vividus VERHOEFF, 1908, 15, p. 375, non VERHOEFF, 1901, 4, p. 74. Trichoniscus monlanus CARL, 1911, p- 23. Die von ©. L. KocH in Bayern gefundenen Tiere können wohl nur dieser Art angehört haben: Die von ihm gegebene Färbung des Hinter- leibes läßt das mit einem hohen Grad von Sicherheit erkennen. Die Zeichnung seiner Itea vivida, deren Herkunft er nicht anzugeben weiß, namentlich die hellen Flecke auf den Epimeren lassen sich dagegen nur mit der größeren, südöstlichen Form in Beziehung bringen. Wir verwenden hier den alten KochH’schen Namen riparius, zumal da, wie die Synonymie zeigt, von der Einbürgerung eines anderen Namens nicht die Rede sein kann. Trichoniscus (Hyloniscus) austriacus |VERHOEFF, 1908, 15, p. 376] ist in Gestalt, Färbung und Beborstung der Fühler dem Tr. riparius sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch das Vor- handensein von jederseits 2 Ocellen. Die Art wurde bisher nur in den Südostalpen, also noch nicht in Deutschland gefunden. Trichoniscus (Hyloniscus) vividus [C. L. Koca, Deutschl. Ins., 1841, 180, 4] ist in der Herzegowina, Bosnien, Krain usw. zu Hause und wurde bisher in Deutschland nicht gefunden. Die Art ist hier trotzdem aufgenommen worden, weil der in Deutschland verbreitete Tr. riparius auch Tr. vividus genannt worden ist. Jtea vivida C. L. KocH, s. oben. Trichoniscus vividus VERHOEFF, 1901,4,p. 74, non 1908, 15, p. 375. Trichonisceus (Hyloniscus) narentanus VERHOEFF, 1908, 15, p. 375. Wie schon bei Trichoniscus riparius hervorgehoben wurde, muß die 18. Trichoniscus. 41 gegenwärtige und nicht jene Art den Namen bekommen. Es muß also VERHOEFF’s erste Identifizierung, nicht die zweite gebilligt werden. Trichoniscus (Trichoniscoides) albidus |Sars, 1899, p. 165] (Fig. 75) wurde im Osten Deutschlands nur in Warmhäusern gefunden, bei Hamburg auch in Anlagen und in West-Deutschland mehrfach auch in Steinbrüchen unter Steinen. Triehoniscus albidus BUDDE-LUND, Nat. Tidsskr., 3. R., Vol. 12, 1879, p-. 469. Tr. leydigii WEBER, 1881, I, p. 184 u. II, tab. 29 fie. 6. Tr. roseus MICHAELSEN, 1897, p. 131. Tr. helveticus Carr, 1911, p. 25. Tr. albidus var. topiaria GRAEVE, 1914, I, p. 190 u. II, p. 213. Es mag sein, daß die in unseren Warmhäusern vorkommenden Tiere nicht alle einer Art angehören. Zur sicheren Entscheidung in diesem Punkte ist ein sehr umfangreiches Vergleichsmaterial aus zahlreichen Warmhäusern erforderlich. Namentlich wird man zahlreiche Männchen verschiedener Herkunft untersuchen müssen. Die bisherigen Autoren haben scheinbar alle nur ihre Art selbst untersuchen können, so daß nicht einmal feststeht, wieweit die Unterscheidungsmerkmale, die besonders von den männlichen Geschlechtscharakteren hergenommen wurden, wirklich vor- handen, geschweige denn konstant sind. Trichoniscus (Itea seu Androniscus) roseus |C. L. Koch, 1837, 162, 17; VERHOEFF, 1908, 13, p. 186] (Fig. 76 u. 77) ist von Triest über die Schweiz bis Württemberg und Bayern verbreitet. C. L. Koc# und VERHOFFF fanden die Art bei Regensburg, ich bei Muggendorf und Freilassing, und das Stuttgarter Museum besitzt sie von Neckarweihingen bei Ludwigsburg. Meine Exemplare sind zwischen Gras und Moos an lichten Plätzen gefunden. Itea rosea C. L. KocH, s. oben. Trichoniscus roseus nanus CARL, 1908, p. 140. Androniseus roseus —- caryntliacus VERHOEFF, 1908, 13, p- 136. Da VERHOEFF das Männchen in Bayern nicht fand und in der Färbung und Beschuppung des Weibchens einen Unterschied von seinem A. carynthiacus glaubte erkennen zu können, stellte er diese neue Art auf. Nachdem ich nun aber das Männchen gefunden habe und eine völlige Übereinstimmung mit den VERHOEFF’schen Zeichnungen von dieser Art feststellen konnte, müssen beide Arten vereinigt werden. Trichoniseus (Itea seu Androniscus) dentiger |VERHOEFF, 1908, 13, p. 139] ist bisher aus Italien, der Schweiz, den Nieder- landen und Dänemark bekannt geworden, aus Dänemark allerdings nur in Warmhausexemplaren. Es kann wohl als sicher angenommen werden, daß die Art auch in Deutschland vorkommt. 42 18. Trichoniseus. 19. Mesoniseus. Trichoniscus roseus WEBER, 1881, I, p. 81 u. II, tab. 29 fig. 4, 5 u. 8; Sars, 1899, p. 163. Androniscus dentiger —- alpinus — weberi VERHOEFF, 1908, 13, p. 139—140. Tirichoniscus (Androniscus) alpinus Cie, 1911, 9.026. Obige Arten werden hier zusammengezogen bis die Untersuchung und Vergleichung zahlreicher Männchen gezeigt hat, daß es sich um konstante Unterschiede handelt. Wenn WEBER am Endglied des Innenastes vom 2. Pleopodenpaar des Männchens den Basalzahn nicht zeichnet, so möchte ich das auf die Lage des Organs zurückführen. Der zarte Zahn ist nämlich sehr schwer zu sehen, wenn man das Glied von der Seite sieht. Außer den genannten Arten dieser Gattung sind noch 2 Tiere gefunden, die ich in meiner Übersicht nach der Beschreibung nicht unterbringen konnte. Beide wurden bei Bonn in Anlagen und Warm- häusern gefunden. Es sind: Trichoniscus pygmaeus var.horticola |[Sars, 1899, p. 162; GRAEVE, 1914, II, p. 209], eine Art, die auch als Varietät von Tricho- niscus pusillus angesehen wird (CArr, 1911, p. 23), mit dem sie die Dreizahl der Ocellen gemein hat, soll sich von diesen besonders da- durch unterscheiden, daß die Körperoberfläche wenig pigmentiert und mit kleinen Höckerchen versehen ist. Trichoniseus (Cordioniscus) stebbingi var. rhenana |PATIENCE, Journ. Linn. Soc. Zool., Vol. 30, 1907, p. 42; GRAEVE, 1914, II, p. 219) ist ebenfalls durch drei Augenelemente jederseits aus- gezeichnet und die Stachelchen an den Beinen laufen in kleine Pinsel aus, statt nur ein Nebenhärchen zu besitzen. 19. Gen. Mesoniscus |Carz, 1906, p. 603]. Mesoniscus alpicola |HELLER, 1857, p.322; Carr, 1906, p. 604] (Fig. 28 u. 29), ist über Ungarn, Nieder-Österreich, Steiermark und Südost-Bayern bis Nord-Italien verbreitet. In Deutschland wurde die Art nur am Watzmann 900 m hoch (von mir) gefunden und zwar ein Exemplar unter Laub in einem Buchenwalde und ein zweites in einem dunklen Nadelwald unter einem Stein. Mir liegen von dieser Art nur 3 Stücke vor, die alle etwas von- einander abweichen. Nur 2 von ihnen, 1 Männchen und 1 Weibchen habe ich zerlegt, so daß ich nur von diesen auch die Mundteile genau untersuchen konnte. Das erste Stück, ein Männchen, wurde 900 m hoch, am Nordhange des Watzmann über Hammerstiel gefunden. Es besitzt eine 6gliedrige Fühlergeißel, wie es die VERHOEFF’sche fig. 10 zeigt. Der 19. Mesoniscas. 43 Kieferfuß entspricht ziemlich genau seiner fig. 21. Das basale Borsten- büschel steht nämlich nicht auf einem Zapfen, sondern auf einem Höcker. Die Borsten sind aber viel länger als sie VERHOEFF zeichnet, kürzer dagegen als sie CARL in seiner fig. 14 zeichnet. Sie laufen auch nicht spitz aus, sind vielmehr am Ende gerundet. Doch mag dieser Gegensatz auf die geringe Vergrößerung der Figuren jener Autoren zurückzuführen sein. Das Vorzahnstück der rechten Mandibel besitzt 2 Fiederstäbchen, wie sie VERHOEFF in seiner fig. 18 zeichnet. Doch sind die Zähnchen ungleich und unregelmäßig gestellt. Nach diesen Merkmalen könnte ich das Tier immerhin als M. caleiwagus bestimmen. Aber der Stamm der Kieferfüße ist außen in einen zarten, breiten Lappen vorgezogen, wie es VERHOEFF nur für M. cavicolus angibt und wie CARL es zeichnet. Das 2. Pleopodenpaar stimmt weder mit der CAru’schen fig. 12 noch mit den VERHOEFF’schen figg. 2 und 9. Die beiden Innenäste sind auch unter sich verschieden, nur bei einem ist der Enndteil deutlich abgegliedert. Die Reihen feiner Zähnchen sind vor dem Ende unterbrochen, wie es VER- HOEFF im Gegensatz zu CARL zeichnet, aber das Endglied ist viel länger als es VERHOEFF zeichnet. — Bei einem 2. Stück, einem Weibchen, das ich ebenfalls am Watzmann, aber im Nadelwalde beim Jägerhaus fand, ist die Fühlergeißel 7gliedrig, wie es die VERHOEFF’sche fig. 12 zeigt. Aber von dem Endgliede ist ein Endstück abgetrennt, wie in der fig. 10. Dies Tier wurde nicht zerlegt. — Ein 3. Stück, ebenfalls ein Weibchen stammt aus einer Höhle bei „Pestere*, östlich Großwardein. Bei diesem weicht die Form der Fühlergeißel am meisten ab. Sie ist 7gliedrig, aber das Wurzelglied ist nur durch Stachelchen angedeutet. Am vorletzten Gliede sind die Endstachelchen kürzer und das zapfenförmige Endglied ist sehr kurz. Da die Fühlergeißel am meisten abweicht, habe ich die Mundteile präpariert. Diese haben leider durch mangelhafte Kon- servierung etwas gelitten. Kleine Abweichungen lassen sich aber dennoch erkennen, so freilich, daß die CArL’schen Zeichnungen zwischen meinen beiden Stücken stehen. Der zarte Zahn, der sich zwischen den Zahn- stücken der rechten Mandibel befindet, ist z. B. bei meinem 1. Stück viel kleiner, beim 2. viel größer als CARL ihn in seiner fig. 2 zeichnet. Wenn ich nun VERHOEFF und überhaupt der bisherigen Praxis folgen würde, müßte ieh aus meinen 3 Stücken 3 neue Arten machen. Ich halte das aber für unzulässig und möchte, da alle Stücke Abweichungen zeigen, diese für individuelle halten und diese Annahme dürfte um so berechtigter sein, da wir auch bei andern Arten der Familie Abweichungen in der Zahl der Fühlergeißelglieder beobachten und besonders deshalb, weil VER- HOEFF, der offenbar Tiere aus derselben Höhle wie CARL untersucht hat, in einem sehr wichtigen Merkmal von CARL abweicht: Nach CARL sind an dem Vorzahnstück der rechten Mandibel 2 Penicillien vorhanden, nach VERHOEFF deren 3. Der breite Lappen, in den der Stammteil der Kieferfüße vorgezogen ist, ist bei meinen Stücken sehr zart und könnte vielleicht durch starken Alkohol einschrumpfen oder undeutlich werden, so dab dieser Gegensatz auch hinfällig wäre. — Nach allen diesen Tat- sachen scheint nur eine Art vorzuliegen. Titanethes alpiecola HELLER, SB. Ac. Wien, math. Abt., Vol. 26, 1857, 44 20. Titanethes. 21. Haplophthalmus. p. 322. Titanethes graniger FRIVALDSKY, Math. Közlemenyek magy. Akad., Vol. 3, 1865, p. 24 und A. M. Tedom Akad. Eokönyvei, Vol. IT, IV, Pesten 1866, p. 222, tab. 13 fig. 1. Trichoniscus (Schiödtia) alpicola L graniger BuDpr-LunD, Deutsche Südpolar-Exp., Vol. 9, II, 1906 März, p- 81. Mesoniscus cavicolus CARL, Revue Suisse Zool., Vol. 14, III, 1906 Dezbr., p. 604. Mesoniscus caleivagus + cavicolus —- subterraneus VERHOEFF, 1914, 17, p. 495ff.). — Der Name Schiödtia ist etwas älter als Mesoniscus und müßte zur Anwendung kommen, wenn er nicht schon 1905 von KIRKALDY in der Form Schioedtia für eine Rhynchoten-Gattung verwendet wäre. 20. Gen. Titanethes [ScHiöntz, 1849, p. 31). Titanethes albus |C. L. Kocn, Deutschl. Ins., 180. 24, 1841; SCHIÖDTE, 1849, p. 31] (Fig. 31 u. 32) ist eine in den Höhlen Krains lebende Art, die sicher nicht in deutschen Höhlen vorkommt. Da sich aber im Stuttgarter Museum ein Stück dieser Art befindet, nach dessen Etikette man zweifelhaft sein könnte, ob es nicht etwa im Sybillenloch an der Teck in Württemberg gefunden ist, mag die Art hier berücksichtigt werden. Pherusa alba ©. L. KocH, Deutschl. Ins., 180, 24, 1841. Titanethes albus SCHIÖDTE, 1849, p. 31; BuppE-LunD, 1885, p. 252. Der Kochn’sche Gattungsname Pherusa darf nicht verwendet werden, weil er schon 1815 von LEACH an eine andere Krebsgattung vergeben ist. — Die vorliegende Art unterscheidet sich von einer andern Art, welche VERHOEFF (Zool. Anz., Vol. 23, 1900, p. 118 und Vol. 24, 1901, p- 259) Titanethes albus nennt, durch. die schwächere Höckerung der Rückenseite: Auf dem Kopfe fehlen die Höckerchen fast ganz und auf den Thoracalsegmenten ist nur an deren Hinterrändern eine deutliche Querreihe vorhanden. Besonders zeichnet sich Titanethes albus aber vor jener Art dadurch aus, daß beim Männchen jederseits auf dem 4. Hinter- leibssegment ein eigenartiges, höckerartig vortretendes Organ vorhanden ist. Der erste Tifanethes albus wurde in den Höhlen Krains, bei Adels- herg und Gottschee, zahlreich gefunden, die andere Art in den Höhlen Istriens (Divaca- und Vilenica-Grotte). In einer und derselben Höhle scheint stets nur eine Art vorzukommen. 21. Gen. Haplophthalmus |Sars, 1899, p. 166]. Diese Gattung bildet gewissermaßen den Übergang zur nächsten Familie, indem die beiden ersten Hinterleibssegmente sehr klein sind und an den folgenden Segmenten die Epimeren stark nach den Seiten vor- treten. Man könnte die Gattung auch in die folgende Familie stellen. Da sie sich aber in andern Punkten eng den Trichoniseus-Arten, nament- lich der Untergattung Trichoniscoides anschließt, mag sie in dieser Familie verbleiben. 21. Haplophthalmus. 45 I. Auf den Thoracalsegmenten, namentlich den mittleren, befinden sich 8 Längskiele mit (oft kaum merklicher) Höckerung; auf dem 3. Hinterleibssegment treten in der Mitte 2 kurze, hohe Wulste stark vor (Fig. 35) Haplophthalmus mengii II. Statt der Längskiele auf den T'horacal- segmenten sind S—10 aus Höckern be- stehende Längswulste vorhanden; die hohen Wulste auf der Mitte des 3. Hinterleibssegments fehlen Haplophthalmus danicus (Fig. 33.) Haplophthalmus mengii, Hinterende. Haplophthalmus mengii [Sars, 1899, p. 167; VERHOEFF, 1908, 12, p. 190] (Fig. 33 u. 34) ist von Süd-Norwegen über West- Deutschland und die Schweiz bis zum Südhang der Alpen verbreitet und kommt bei uns namentlich in Steinbrüchen nnd an anderen Orten mit sehr hohem Kalkgehalt des Bodens vor. Besonders häufig ist die Art in Württemberg. Als nordöstlichsten Punkt häufigen Vorkommens sind die Steinbrüche bei Rüdersdorf in der Mark Brandenburg zu nennen. Es ist ein in seinen Bewegungen träges Tier, das besonders an der Unterseite der Steine gefunden wird. Jtea mengii ZADDACH, 1844, p. 16. Haplophthalmus elegans SCHÖBL, Ztschr. wiss. Zool., Vol. 10, 1860, p. 449. Haplophthalmus mengii Buppe-Lunp, 1885, p. 250. Haplophthalmus mengei VERHOEFF, s. oben. Haplophthalmus danicus |Sars, 1899, p. 168; VERHOEFF, 1908, 12, p. 190] kommt in Deutschland besonders in Warmhäusern unter Blumentöpfen zahlreich vor, dann auch in Anlagen und Gärten. Die Art stammt nach VERHOEFF wahrscheinlich aus Süd-Europa und ist in Deutschland wohl besonders mit lebenden Pflanzen eingeschleppt. Haplophthalmus danicus BUDDE-LUND, Prosp. Gen. Crust. Isop., 1879, p- 9; Crust. Isop., 1885, p. 250. Fam. XIV. Oniscidae. Diese Familie, wie sie hier abgegrenzt wird, deckt sich mit der der Autoren nicht vollkommen, insofern die Gattung Philoscia abgetrennt und den Ligüidae angefügt ist. Die Gründe für diese Anderung sind bei jener Familie dargelegt. 46 22. Platyarthrus. 23. Cylisticus. 24. Porcellium. 22. Gen. Platyarthrus [Sars, 1899, p. 174]. Platyarthrus hofmannseggii |Sars, 1899, p. 175; VEr- HOEFF, 1908, 12, p. 178] (Fig. 35 u. 36) ist über ganz Mittel-Europa verbreitet. Diese Art wird nur in Ameisennestern gefunden, be- sonders häufig bei Lasius flavus, dann aber auch bei Lasius niger, L. fuliginosus, Formica rufa, Camponotus, Myrmica und Tetramorium. Platyarlhrus hoffmannseggii BRANDT, 1833, p. 174. lIlea crassicornis C. L. KocH, Deutschl. Ins., 186, 5, 1841. Typhloniscus steinii SCHÖBL, SB. math.-nat. Cl. Ac. Wiss. Wien, Vol. 29, 1860, p. 279. 23. Gen. Cylisticus |Sars, 1899, p. 185; VERHOEFF, 1908, 10, p. 244]. Cylisticus convexus |SArs, 1899, p. 185; VERHOEFF, 1908, 12, p. 185] (Fig. 37—39) ist fast über ganz Europa und Nordamerika verbreitet. Das Tier wird fast nur an steinigen, sonnigen Orten mit hohem Kalkgehalt des Bodens, besonders in Steinbrüchen, dann aber auch in Weinbergen usw. unter Steinen gefunden. Da in der norddeutschen Ebene Orte der genannten Art selten sind, kommt es hier auch nur sehr zerstreut vor, so bei Hamburg, bei Danzig, auf Rügen, bei Liepe und bei Rüdersdorf in der Provinz Brandenburg. Oniscus converus DE GEER, Mem. Hist. Ins., Vol. 7, 1778, p. 553. Oniscus sawatilis OUVIER, 1792, p. 3l. Oniscus lucorum GRAVENHORST, Vergl. Uebers. d. Linn. zool. Syst., 1807, p. 298. Porcellio laevis C.L. KocH, Deutschl. Ins., 139, 1, 1835. Oylistieus laevis -- spinifrons SCHNITZLER, 1853, p. 25. Porcellio armadilloides LEREBOULLET, 1853, p. 65. 24. Gen. Porcellium n. n. |VERHOEFF, 1906, 10, p. 245]. Diese Gattung wurde von VERHOEFF als Untergattung der Gattung Porcellio aufgestellt. Da unsere deutsche Art eine biologische Sonder- stellung in der Gattung Porcellio einnimmt, mag sie (wenigstens in einer Fauna Deutschlands) als Vertreter einer Gattung angesehen werden, zumal da sie auch morphologisch in schärferem Gegensatz zu den übrigen Arten steht als die andern Untergattungen. — Der VERHOFFF’sche Name Por- cellidium ist schon 1860 von OLAUS an eine Copepoden-Gattung ver- geben. Ich habe deshalb die kleine Anderung vorgenommen. Porcellium conspersum |VERHOEFF, 1906, 10, p. 249; Carr, 1908, p. 179] (Fig. 40—43) ist eine über ganz Deutschland verbreitete Art. Sie kommt an feuchten, besonders an sumpfigen mehr oder weniger beschatteten Orten vor, auch wenn dem Boden fast jeder Kalkgehalt fehlt, meist an etwas weniger nassen Stellen 25. Onisceus. 47 als Ligidium hypnorum. Sie lebt besonders im Detritus, aber auch im feuchten Moos. In den bayerischen Alpen steigt sie an geeigneten Orten bis 900 m hoch. | Porcellio conspersus 4 serialis 4 crassicornis ©. L. KocH, Deutschl. Ins. 180, 17, 18 u. 19, 1841. Porcellio (Porcellidium) conspersus VER- HOEFF, Ss. oben. 25. Gen. Oniscus |Sars, 1899, p. 170]. Oniseus asellus (murarius) |SAars, 1899, p. 171] (Fig. 44—47) ist über den größten Teil von Europa und Nordamerika verbreitet. In den Küstengebieten und in West-Deutschland, soweit sich der Einfluß des Meeres auf das Klima noch bemerkbar macht, ist die Art überall in Laubholzwäldern und Gebüschen, besonders in Buchen- wäldern, unter Steinen und Laub, zum Teil auch unter loser Rinde gemein. Im östlichen Binnenlande wird sie dagegen seltener und beschränkt sich in ihrem Vorkommen mehr auf feuchte Innenräume der Häuser. Sonst wird sie im Osten fast nur noch in Anlagen ge- funden. In dem Kieferngebiet um Berlin sucht man sie z. B. meist vergeblich. In der Provinz Brandenburg fehlt sie sogar meist in den Buchenwäldern, die sie im Westen nie vermissen lassen. Oniscus asellus LINN&, Syst. Nat., ed. 10, 1758, p. 637; DE GEER, Möm. Hist. Ins., Vol. 7, 1778, p. 547. Oniscus murarius CUVIER, 1792, p- 22. Porcellio taeniola -- Oniscus fossor — Oniscus asellus ©.L. Koch, Deutschl. Ins., 139, 2, 1835; 162, 22 u. 23, 1838. Oniscus murarius —- taeniola + langwidus — lamperti L. Koch, 1901, p. 61—63. Junge Tiere unterscheiden sich sehr auffallend von alten Tieren und haben zur Aufstellung einiger „neuer Arten“ Veranlassung gegeben. Bei 3 mm Länge bestehen die Augen aus nur wenigen Öcellen. Die Kopf- mitte ragt ebenso stark nach vorn vor wie die Erweiterungen vor den Augen. Auf der winklig vorspringenden Kopfiitte befindet sich kein Grübchen. Die beiden ersten Glieder der Fühlergeißel sind sehr kurz, zusammen kürzer als das Endglied. Der Hinterrand des 1. Thoracal- segments ist an den Seiten weniger geschweift. Das letzte Thoracal- segment ragt dann oft weniger weit nach den Seiten vor als das vorhergehende und ist, wie die beiden ersten Hinterleibssegmente, hell gefärbt; das Telson ist fast dreieckig, am Grunde breiter als lang. — C. L. Koch hat dieser “ersten Jugendform den Namen Porcellio taeniola gegeben. — Ein Teil der genannten Jugendcharaktere erhält sich bisweilen sehr lange (Neotenie) und es mag in Frage kommen, ob der Oroniscus helvetieus, welchen VER- HOEFF (1908, 15, p. 246) in 4 Exemplaren bei Zermatt in der Schweiz fand, der also nicht in den Rahmen dieser Arbeit fällt, ein neotener, d.i. mit Jugendcharakteren gereifter Oniscus asellus ist. 48 26. Porcellio. 26. Gen. Porcellio |Sars, 1899, p. 176]. Von dieser Gattung ist hier die VERHOEFF’sche Untergattung Por- cellidium (s. S. 46) als Gattung abgetrennt worden, während im Anschluß an VERHOEFF (1907, 10, p. 247) die Gattung Metoponorthus anderer Autoren als Untergattung mit ihr vereinigt wurde. I. Der Hinterleib ist so schmal und dessen Epimeren sind so wenig ent- wickelt, daß die Außenränder derselben mit dem Außenrand des letzten Thoracalsegments eine gerade oder gar etwas eingezogene Linie bilden (Fig. 51) und der Ausschnitt des 5. Hinterleibssegments für das Telson sehr flach ist; der mittlere Fortsatz des Telsons nach hinten ist kurz dreieckig, an der Wurzel breiter als lang; er überragt den Innenast der Schwanzfüße nicht bis zu dessen Mitte (Fig. 51) und ist oben rinnen- (Fig. 51.) Porcellio pruinosus, Fig. 78. Porcellio pruinosus, Hinterleib. Kopf. förmig eingedrückt; der vordere Kopfrand ist vor den Augen nicht deutlich vorgezogen (Fig. 78); der Hinterrand des 1. Thoracalsegments geht gerundet in den Seitenrand über (Fig. 78); das vorletzte Glied der Fühlergeißel ist beim ausgewachsenen Tier etwas länger als das letzte; der Körper wird 11 mm lang, ist oben dunkel pigmentiert, jederseits der Mitte auf den Segmenten mit feinen, weib- lichen Strichelchen versehen; das 2. Schaftglied der Fühler ist im größeren Basalteil fast schwarz, während das Enddrittel scharf abgesetzt weißlich ist Porcellio (Porcellionides) pruinosus II. Der Hinterleib ist breiter und mit wohl entwickelten Epimeren ver- sehen; sein Seitenrand bildet mit dem Außenrand des letzten Thoracal- segments eine etwas nach außen gebogene Linie (Fig. 79); der mittlere Fortsatz des Telsons ragt über die Mitte der Innenäste der Schwanz- füße hinaus; der vordere Kopfrand ist vor den Augen deut- lich oder stark vorgezogen (Fig. 8l, 82, 83 usw.) und am 26. Porcellio. 49 1. Thoracalsegment sind die Hinterecken nicht oder kaum gerundet (Fig. 80—82) - A. Das 1. Thoracalsegment ist an den Seiten entweder vollkommen glatt und höckerlos oder doch mit so schwachen höckerartigen Erhebungen versehen, daß ein in einer schwachen Einsenkung stehendes helles Höckerchen (beim leicht angetrock- neten Tier) am meisten hervortritt (Fig. 80-82); auch der Kopf zeigt oben keine deutlichen Höcker; der Hinterrand des 1. Thoracalsegments ist an den Seiten entweder gar nicht eingezogen, so daß der Hinterwinkel ein rechter ist (Fig. 81) oder er ist nur sehr schwach ausgeschweift (Fig. 82): die Kopferweiterung vor den Augen ist immer sehr schmal, nicht breiter als das Auge, von oben gesehen, breit ist (Fig. 81 u. 82) a) Das in einer schwachen Finsenkung auf dem 1. Thoracalsegment stehende helle Höckerchen ist vom Hinterrande des Segments nicht halb so weit entfernt wie von dessen Seitenrande (Fig. 80); der Endrand des Grundgliedes der Schwanz- füße bildet mit dem Außenrande fast einen rechten Winkel (vgl. Fig. 93); der Fortsatz des Telsons ist dorsal der Länge nach rinnen- förmig eingedrückt; der Körper wird über 16 mm lang, ist auf den Epimeren oft mit kleinen Höckerchen besetzt und ist jederseits der IN N Fig. 79. Porcellio politus, Fig. 80. Porcellio laevis, Hinterleib. 1. Thoracalsegment. Rückenmitte mit dichten, feinen, hellen Flecken auf dunklem Grunde besetzt; auf dem Telson befinden sich meist 2 weißliche Flecke und zwischen diesen ein Strichelchen ; Porcellio (Mesoporcellio) Tlaevis b) Das genannte kleine Höckerchen auf dem 1. Thoracalsegment ist nicht oder kaum weiter vom Seitenrande entfernt als vom Hinterrande (Fig. 81 u. 82); der Endrand des Grund- gliedes der Schwanzfüße bildet mit dem Außenrande einen sehr stumpfen Winkel (Fig. 79); der Körper wird nicht über 13 mm lang, ist oben völlig glatt und ist auf dunklem Grunde mehr oder weniger deutlich hell gefleckt oder marmoriert (Proporcellio) a) Der Hinterrand des 1. Thoracalsegments ist an den Seiten gerade, nicht geschweift und bidet mit dem Seiten- rande einen rechten oder etwas stumpfen Winkel (Fig. 81); das Dahl, Asseln Deutschlands. 4 50 26. Porcellio. Endglied der Fühler ist (ohne den Endzapfen) wenigstens um die Hälfte länger als das vorletzte Glied; das Telson ist nicht rinnen- förmig eingedrückt; südöstliche Art Porcellio (Proporcellio) politus Fig. 81. Porcellio politus, Kopfende. Fig. 82. Porcellio gallicus, Kopf. (Fig. 49.) Porcellio rathkii, Kopfende, Rückenseite. ß) Der Hinterrand des 1. Thoracalsegments ist an den Seiten deutlich geschweift und bildet mit dem Seitenrand einen spitzen Winkel (Fig. 82); das Endglied der Fühler ist (beim erwachsenen Tier) ohne den Endzapfen nicht oder kaum länger als. das vorletzte Glied; das Telson ist dorsal etwas rinnenförmig ein- gedrückt; südwestliche Art Porcellio (Proporcellio) gallicus B. Das 1. Thoracalsegment ist an den Seiten stets mit Höckern besetzt, so daß ein einzelnes helles Höckerchen nicht hervortritt (Fig. 49); ebenso ist der Kopf, wenn man von jungen Tieren absieht, immer mit Höckerchen oder Unebenheiten ver- sehen; der Hinterrand des 1. Thoracalsegments ist an den Seiten oft. sehr stark geschweift (Fig. 49), seltener beim ausgewachsenen Tier nur schwach geschweift (Fig. 90 u. 92); immer aber ist der Hinterwinkel ein mehr oder weniger abgerundeter spitzer Winkel; die Kopf- 26. Porcellio. 51 erweiterung vor dem Auge ist (bei Ansicht von oben) meist viel breiter als das Auge (dorsal gesehen) (Fig. 49, 85 usw.) (Porcellio) a) Zwischen Mittel- und Seitenerweiterung des Kopf- vorderrandes befindet sich ein deutlich ausgesprochener (d. h. kaum abgerundeter) Winkel und die Mittelerweiterung hebt sich immer als dunkler, hell gerandeter Kreisabschnitt zwischen den beiden Winkeln in fast gerader Linie von dem gewölbten Teil der Kopfoberfläche ab (Fig. 83, 85 u. 88); der Zahn, der am Ende des Außenrandes am 3. Fühlergliede als dessen Verlängerung erscheint, ist stets wohl entwickelt, fast so lang oder gar länger als das Glied an der Wurzel dick ist (Fig. 83, 85, 88); die Rückenseite des Körpers ist meist in ausgedehntem Maße hell gezeichnet; bei dunklen Stücken ist stets eine Längsreihe heller Flecke über dem Seitenrande vor- handen und auch die Hinterecken der Segmente sind meist hell gefärbt £ m ODE SER Aeraie) Je 2° 000 O8 SO O00O8 Oyin No getstooTerer=300) (Fig. 48.) Porcellio ratzeburgii, Fig. 83. Porcellio ratzeburgü, Fühlerende. Kopf. a) Beim lebenden Tier fallen an der Unterseite des Hinterleibes 5 Paar sehr heller, einander mehr oder weniger überragender Lungen- säcke in die Augen; das vorletzte Fühlerglied ist stets bedeutend kürzer als das Endglied (ohne Endzapfen) (Fig. 48); der Fort- satz des Telsons ist oben flach gewölbt, höchstens un- mittelbar vor dem Ende ein wenig eingedrückt; die mittlere Kopf- erweiterung tritt, wie die Seitenerweiterungen, weit vor und ist von letzteren durch einen rechten oder gar spitzen Winkel geschieden (Fig. 83); die Hinterecken der Thoracalsegmente sind immer auf- fallend hell gefärbt; der Rücken ist sonst oft, mit Ausnahme der hellen Fleckenreihe über den Epimeren, ganz dunkel gefärbt; das Tier wird bis 12 mm lang Porcellio (Porcellio) ratzeburgii ß) Unter dem Hinterleibe sind nur 2 Paar heller Lungensäcke vor- handen; das vorletzte Fühlerglied ist beim ausgewachsenen Tier oft viel länger (Fig. 86), wenigstens etwa so lang wie das Endglied (ohne Endzapfen); der Fortsatz des Telsons ist schon beim halbwüchsigen Tier oben der Länge nach rinnenartig ein- gedrückt; der Winkel zwischen der mittleren und seitlichen Kopf- 4%* 52 26. Porcellio. erweiterung ist mehr oder weniger stumpf, höchstens ein fast rechter (Fig. 85 u. 88); die Färbung der Oberseite des Körpers ist meist mit vielem Hell gemischt; der Körper wird bis 14 mm lang * Das Wurzelglied der Schwanzfüße ist am Ende mehr quer ge- stutzt, so daß der Außenwinkel ein fast rechter ist (Fig. 84); auf dem 2. Fühlergliede befindet sich ein Endzahn, der etwa eben so lang ist wie der äußere Endzahn des 3. Gliedes (Fig. 85); das vorletzte Fühlerglied ist beim ausgewachsenen Tier viel länger als das Endglied (Fig. 86); in der Färbung fällt der Kopf und die Mitte des Hinterleibes stets durch besonders dunkle Farbe auf Porcellio (Porcellio) spinicornis (pietus) Q 00099 O0O00I9 Fig.84. Porcellio spinicornis, Fig. 85. Porcellio spinicornis, Hinterleibsende. Kopf. Fig. 87. Porcello lugubris, Fig. 88. Porcello lugubris, Hinterleibsende. Kopf. Fig.86. Porcellio gpinicornis, Fühlerende. ** Das Wurzelglied der Schwanzfüße ist am Ende schräg gestutzt, so daß der Außenwinkel ein sehr stumpfer ist (Fig. 87); der Zahn am Ende des 2. Fühlergliedes ist nur halb so lang wie der des 3. Gliedes (Fig. 88); das vorletzte Fühlerglied ist (auch beim er- wachsenen Tier) nicht oder kaum länger als das Endglied; der 26. Porcellio. 553 Kopf und die Mitte des Hinterleibes zeichnen sich nicht durch besonders dunkle Färbung aus, bisweilen ist aber die Rückenseite fast ganz dunkel Porcellio (Porcellio) Tugubris (montanus) Fig.89. Porcellio Fig. 90. Porcellio monticola, monticola, Fühlerende. Kopfende. Fig. 91. Porcellio monticola, Hinterleibsende (nach der Type gez.). Fig. 92. Porcellio verhoeffi, Kopfende. b) Die mittlere Erweiterung des Kopfvorderrandes hat niemals die Form eines Kreisabschnitts zwischen zwei winkelartigen Ein- buchtungen; sie fehlt vielmehr entweder vollkommen (Fig. 90 u. 92) oder sie ist durch eine mehr oder weniger ger undete Einbuchtung von der Seitenerweiterung getrennt (Fig. 49, 94 u. 96); im letzteren Falle schieben sich immer 2 oder 4 deut- liche Höcker nach vorn zwischen die beiden Einbuchtungen vor; der äußere Endzahn am 3. Fühlergliede ist fast immer kurz (Fig. 49 usw.), nur bei dem in Deutschland seltenen P. arcuatus (Fig. 96) ist er wohl entwickelt a) Das Grundglied der Schwanzfüße ist am Ende so schräg ab- 54 26. Porcellio. geschnitten, daß der Außenwinkel ein stark gerundet stumpfer Winkel ist (Fig. 91), das 1. Thoracalsegment ist am Hinterrande jederseits nur schwach geschweift. (Fig. 90 u. 92); der Fortsatz des Telsons ist beim erwachsenen Tier immer lang ausgezogen und oben der Länge nach rinnenartig ein- gedrückt; das vorletzte Fühlerglied ist beim erwachsenen Tier stets länger als das Endglied ohne den Endzapfen (Fig. 89); die Mittel- erweiterung des Kopfvorderrandes fehlt fast vollkommen (Fig. 90 u. 92) und die Oberseite des Kopfes ist fast glatt (Fig. 92) oder mit sehr flachen Höckern besetzt (Fig. 90): die Epimeren sind auf hellem Grunde dunkel gefleckt und über den Epimeren befindet sich eine Längsreihe heller Flecke auf dunklem Grunde; südliche Formen, die höchstens im südwestlichen Deutschland zu erwarten sind * Der Kopf ist mit sehr deutlichen Schuppen und mit wenig kräftigen aber doch deutlichen Höckern ziemlich dicht besetzt (Fig. 90); auch die Thoracalsegmente sind querüber mit flachen Höckern be- setzt; der äußere Endzahn des 3. Fühlergliedes ist kaum länger als der Zahn des 2. Gliedes (Fig. 90); der Mittelhöcker am oberen Mundrande ist kaum wahrnehmbar; die Epimeren der Thoracal- segmente sind flach ausgebreitet und deshalb ist der Körper breiter, bei 11 mm Länge 5°/), mm breit; die Innenäste der Schwanzfüße sind gegen das Ende deutlich erweitert (Fig. 91) Porcellio (Porcellio) monticola (lugubris) ** Die Oberfläche des Kopfes ist fast glatt und mit sehr feinen Schuppen besetzt (Fig. 92); die Erweiterungen vor den Augen ragen weniger nach außen vor; das 1. Thoracalsegment ist in der Mitte wenig gerunzelt, nur über den Seitenrändern mit deutlichen Höckern besetzt; der äußere Endzahn des 3. Fühlergliedes ist viel länger als der Zahn des 2. Gliedes; der Höcker über dem Mundrande tritt stark vor (Fig. 92); der Körper ist bis zum Seitenrande stark gewölbt und deshalb bei 11 mm Länge kaum über 4 mm breit (bei 15'/, mm Länge 7 mm breit); die Innenäste der Schwanz- füße sind gegen das Ende nicht erweitert Porcellio (Porcellio) verhoeffi (monticola) Das Grundglied der Schwanzfüße ist quer gestutzt, so daß der 8 q 8 Außenwinkel ein rechter (Fig. 97) oder fast rechter (Fig. 93 u. 95) ist; das 1. Thoracalsegment ist am Hinterrande jederseits stark geschweift (Fig. 49), nur bei ganz jungen Tieren weniger ; der Fortsatz des Telsons ist nur bei P. scaber oben rinnenförmig eingedrückt, sonst flach oder gewölbt; im ersteren Falle springt der Vorderrand des Kopfes in der Mitte fast winklig vor (Fig. 94); das vorletzte Fühlerglied ist nur bei großen Exemplaren bisweilen länger, oft viel kürzer als das Endglied; die Oberseite des Kopfes ist meist mit starken Höckern dicht besetzt, nur bei jungen Tieren weniger * Hart am Hinterrande des 1. Thoracalsegments sind auf der Mitte des Rückens immer deutliche Höckerchen vor- 26. Porcellio. 55 handen; die Höckerchen verschwinden aber nach dem Seitenrande hin; der Vorderrand des Kopfes ragt, wenn man etwas von hinten auf diesen sieht, in der Mitte stets stumpf dreieckig, ebenso weit vor wie die mehr gerundeten Erweiterungen vor den Augen (Fig. 50 u. 94); der Fortsatz des Telsons ist beim ausgewachsenen Tier immer lang nach hinten ausgezogen, so daß die Innenäste der Schwanzfüße wenig über dessen Ende vorragen (der vorragende Teil dieser Innenäste ist nicht länger als breit) (Fig. 93); beim lebenden Tier fällt der wulstig verdickte äußere Teil nur der 2 ersten Pleopodenpaare (als Lungensack) durch helle Farbe auf (Fig. 52.) Porcellio dilatatus, (Fig. 50.) Porcellio dilatatus, Hinterleibsende. Kopf, unten Rückenansicht, oben mehr von vorn. + Der lang ausgezogene Fortsatz des Telsons ist am Ende stets breiter gerundet (Fig. 52); er ist flach gewölbt, höchstens am äußersten Ende ein wenig von oben eingedrückt; die Mittelerweiterung des Kopfvorderrandes ragt nur dann stumpf dreieckig vor, wenn man etwas von hinten auf den Kopf sieht (Fig. 50); zu beiden Seiten der Mitte befindet sich auf ihm ein kielartig verlängerter Höcker (Fig. 50); der Körper ist sehr breit, bei 12 mm Länge 7!/,—8 mm breit; seine Färbung ist meist heller (gelblich) grau, nur die mittlere Kopferweiterung ist oben immer dunkel gezeichnet Porcellio (Porcellio) dilatatus ++ Der Fortsatz des Telsons ist am Ende fast zugespitzt (Fig. 93); beim ausgewachsenen Tier der Länge nach von oben rinnenförmig eingedrückt; auf der mehr nach vorn vorragenden stumpfdreieckigen, mittleren Kopferweiterung befindet sich oben jederseits der Mitte ein mehr gerundeter Höcker (Fig. 94); der Körper ist gestreckter, bei 10!/, mm Länge höchstens 6 mm breit, meist aber schlanker; die Färbung ist entweder fast einfarbig dunkelgrau (var. scaber) oder ziemlich gleichmäßig hellgelblich und dunkel marmoriert (var. marmoratus); bei sehr großen Männ- chen (von etwa 15 mm Länge) wird der Außenast der Schwanz- füße mitunter 3 mm lang (var. dubius) Porcellio (Porcellio) seaber 26. Porcellio. ** Unmittelbar am Hinterrande des 1. Thoracalsegments fehlen Höckerchen entweder gänzlich oder sie sind auf den Epi- meren deutlicher als in der Mitte des Rückens (Fig. 49); die mittlere Erweiterung des Kopfvorderrandes ist mindestens ebenso breit gerundet wie die stärker vorragenden Erweiterungen vor den Augen (Fig. 96): der Fortsatz des Teelsons ist höchstens am Ende etwas von oben eingedrückt, meist kürzer und dann von den Innen- ästen der Schwanzfüße weiter überragt (Fig. 95), nur bei T. inter- medius länger ausgezogen (Fig. 98); an der Unterseite des Schwanzes sind 5 Paar Lungensäcke vorhanden, indem die Außenränder aller 5 Pleopodenpaare umgewandelt sind r Vor dem Seitensande des 2.—4. Thoracalsegments erscheint am leicht angetrockneten Spiritusexemplar (meist in weißlicher Farbe) ein kleines Drüsenfeld, das vom Hinterrande des Segments etwa 5mal so weit entfernt ist wie vom Seitenrande © Nahe vor dem Seitenrande des 2.—7. Thoracalsegments verläuft aus dem Hinterwinkel nach vorn, nahe am Rande ent- lang, eine wulst- oder kielartige Erhöhung; der Außenzahn am Ende dss 3. Fühlergliedes ist nicht länger als der Zahn am 2. Fühlergliede (Fig. 49); auf dem Kopfe tritt nahe dem Vorder- rande ein Schräghöcker sehr deutlich hervor (Fig. 49); das Tier wird höchstens 12 mm lang und 6 mm breit; die Rückenseite ist entweder dunkel gefärbt und mit 3 hellen Fleckenreihen, die mittlere undeutlicher, auf dunklem Grunde, versehen (var. tri- lineatus) oder sie ist auf hellem Grunde dunkel marmoriert (var. varvus) oder sie ist ganz ockerbraun (var. ochraceus); das Tier ist überall in Deutschland nicht selten Porcellio (Porcellio) rathkii oO Es ist vor den Seitenrändern der Thoracalsegmente keine Längswulst vorhanden; der Außenzahn am 3. Fühler- gliede ist viel länger als der des 2. Gliedes (Fig. 96); auf dem Kopfe sind die Höcker wenig deutlich, auch der Schräghöcker nahe dem Vorderrande; der Körper wird 18 mm lang und 9 mm breit; die Färbung der Oberseite ist dunkel blaugrau, nur eine Fleckenreihe jederseits und die Ecken der Segmente sind hell. Die Art ist in Süd-Europa zu Hause und in Deutschland nur sehr selten gefunden Porcellio (Porcellio) arcuatus ++ Das beim leicht angetrockneten Tier meist hell erscheinende kleine Drüsenfeld ist nur am 6. und 7. Thoracalsegment dem Seitenrande sehr nahe; am 2.—4. Segment ist es nicht 3mal so weit vom Hinterrande wie vom Seitenrande ent- fernt; eine aus dem Hinterwinkel der Segmente nach vorn ver- laufende Wulst ist nur in der Hinterhälfte der Segmente erkenn- bar und entfernt sich vorn mehr vom Rande © Der verjüngte Endteil des Telsons ist fast dreieckig (Fig. 95); das vorletzte Fühlerglied ist viel kürzer als das Endglied (Fig. 97); 26. Porcellio. 57 Fig. 94. Porcellio scaber, Kopf. Fig. 93. Porcellio scaber, r Hinterende des jungen Tieres, .. Fig. %. Porcellio rathkit, unten Telson des erwachsenen. Hinterleibsende. Fig. 96. Porcellio arcuatus, Fig. 97. Porcellio nodulosus, Kopf, etwas von vorn. Fühlerende, der Schräghöcker nahe dem Vorderrande des Kopfes ist immer sehr deutlich (vgl. Fig. 49); das Tier wird nur 12 mm lang und 6 mm breit; die Rückenfärbung ist dunkel blaugrau, nur vor dem Seitenrande (nicht auf der Mitte) befindet sich eine Längsreihe heller Flecke; die Art wurde nur in Ost-Deutschland ge- funden Porcellio (Porcellio) nodulosus 58 26. Porcellio. OO Der verjüngte Endteil des Telsons ist lang zungenförmig (Fig. 98); das vorletzte Fühlerglied ist beim ausgewachsenen Tier mindestens so lang wie das Endglied; der Schräghöcker nahe dem Vorderrande des Kopfes ist sehr undeutlich; das Tier wird 16 mm lang und 7!/, mm breit; die Zeichnung ist weniger deut- lich; die Art wurde nur in Süd- west-Deutschland gefunden Porcellio (Porcellio) Fig. %. Porcellio intermedius, intermedius Hinterleibsende (nach der Type gez.). Porcellio (Porcellionides) pruinosus |Sars, 1899, p. 184 Metoponorthus] (Fig. 51 u. 78) ist eine fast über die ganze Erde ver- schleppte Art. Sie schließt sich in Deutschland in ihrem Vorkommen eng an den Menschen an. Da sie aber einen Standort verlangt, der nicht nur warm, sondern auch sonnig und trocken sein muß, findet man sie weniger in Warmhäusern als vielmehr neben Häusern und zwar ist sie mehr auf den Westen Deutschlands beschränkt, wo sie besonders auf Schutthaufen usw. gefunden wird. Porcellio pruinosus BRANDT, 1833, p. 181. P. maculicornis C. L. KocH, Deutschl. Ins., 180, 16, 1841. P. frontalis LEREBOULLET, 1853, p. 63. P. (Porcellionides) jelskii 4- flavovittatus MIERS, Proc. Zool. Soc., Vol. 1877, TI. 668 u. 669. Metoponorthus prwinosus BUDDE-LUND, Prosp. Gen. Crust. psop., 1879, p. 4. Porcellio (Mesoporcellio) laevis [Sars, 1899, p. 181] (Fig. 80) ist, ebenso wie die vorhergehende Art, eine fast über die ganze Erde verschleppte Art. Innerhalb Deutschlands wird sie besonders in Kellern warmer Lage, also besonders in Bäckereien usw. gefunden. Außerdem kommt sie allenfalls noch in der Nähe menschlicher Woh- nungen vor, also in Anlagen, aber selten in größerer Zahl und auch in Warmhäusern nicht häufig. Porcellio laevis LATREILLE, Hist. nat. Crust., Vol. 7, 1804, p. 46. P. urbieus ©. L. KocH, Deutschl. Ins., 186, 4, 1841. P. ovatus ZADDACH, 1844, p. 13. P. troschelii SCHNITZLER, 1853, p. 23. P. (Mesoporcellio) laevis VERHOEFF, 1907, 10, p. 272. Große Männchen mit langen Schwanzfüßen nannte L. Koch (1901, p- 41) P. milder. Porcellio (Proporcellio) politus |C. L. Koch, Deutschl. Ins. 178, 24; VERHOEFF, 1907, 10, p. 273] (Fig. 79 u. 81) ist eine süd- 26. Porcellio. 59 östliche Art, die innerhalb Deutschlands bisher auf der Landskrone bei Görlitz, im Bächeltal des Riesengebirges, bei der Ruine Hammer- stein im Isergebirge, bei Naumburg a. S., im fränkischen Jura, bei Nürnberg und bei Freilassing in Südost-Bayern gefunden wurde. Sie kommt besonders in Wäldern und Gebüschen vor und hält sich zwi- schen Laub, Moos und niederen Pflanzen, seltener unter Steinen auf. Porcellio politus 4 amoenus C. L. Koch, 180, 11 u. 12, 1841. Meto- ponorthus parvulus —- amoenus BUDDE-LunD, 1885, p. 164 u. 165. Porcellio amoenus L. KocH, 1901, p. 54. Porcellio (Proporcellio) politus VERHOFEFF, 8. oben. Porcellio (Proporcellio) gallicus |VERHOEFF, 1907, 10, p. 267; Carr, 1911, p. 46] (Fig. 82) wurde bisher in Frankreich und bei Genf gefunden und könnte vereinzelt im südwestlichen Teil von Deutschland vorkommen. Porcellio politus BUDDE-LUND, 1885, p. 144. P. gallicus DOLLFUS, Feuille jeun. Nat., T. 29, 1899, p. 189. Porcellio (Mesoporeellio) gallicus CARL, s. oben. Porcellio (Porcellio) ratzeburgii |Sars, 1899, p. 182; VERHOEFF, 1907, 10, p. 256] (Fig. 48 u. 83) ist über ganz Mittel- Europa verbreitet. Man kann die Art (als einzigen Vertreter der Asseln) wohl als Bergform bezeichnen; denn in den bayerischen Alpen ist sie von 700—1400 m, also soweit der Baumwuchs reicht, fast der einzige Vertreter der Gattung. Sie lebt hier nicht nur im Schatten der Bäume, sondern auch an völlig baumfreien Stellen, be- sonders unter Steinen. In der norddeutschen Ebene fehlt die Art meist vollkommen. Nur an einzelnen Stellen, die auch sonst Berg- formen bergen, wie z.B. bei Finkenkrug, westlich von Spandau, wird sie gefunden, hier aber besonders in feuchten Wäldern. Im Küstengebiet und soweit das Küstenklima reicht, treten Oniscus asellus und Porcellio scaber an ihre Stelle. In Süddeutschland, nament- lich in Württemberg, findet man die Art recht häufig, im Riesen- gebirge dagegen selten. Nach diesen Beobachtungen verlangt sie eine gewisse Luftfeuchtigkeit, verbunden mit einem nicht zu ge- ringen Kalkgehalt des Bodens, wie er in stark abschüssigem Ge- lände, d.h. in Berggegenden in weiter Verbreitung vorkommt, dann aber auch an manchen Stellen der Ebene sich findet. An noch kalk- reicheren, nicht beschatteten und nicht zu feuchten Stellen geringerer Höhenlage tritt im Osten P. nodulosus, im Westen P. spinicornis an ihre Stelle. 60 26. Porcellio. Porcellio ratzeburgü BRANDT, 1833, p. 175. P.nemorensis C.L. KocH, Deutschl. Ins., 178, 16, 1840. P. quercuum SCHNITZLER, 1853, p. 24. P. (Euporcellio) ratzseburgt VERHOEFF, s. oben. Porcellio (Porcellio) spinicornis (pietus) |[Sars, 1899, p. 177; VERHOEFF, 1907, 10, p. 264] (Fig. 84—86), im jugendlichen Alter besonders an der dunklen Färbung des Kopfes und der Hinter- leibsmitte kenntlich, ist über den größten Teil von Europa verbreitet und kommt auch in Nordamerika häufig vor. Man findet diese Art besonders massenhaft an den Wänden von Kellerräumen und von halbdunklen Höhlen, dann aber auch unter flachen Steinen an Orten mit starkem Kalkgehalt des Bodens, z. B. in Steinbrüchen des Westens, Weinbergen usw. Im allgemeinen ist sie in der nord- deutschen Ebene, wenn man von dem Vorkommen in Kellern ab- sieht, seltener als in Mittel- und Süddeutschland, besonders den westlichen Teilen. Porcellio spinicornis Say, Journ. Ac. nat. Sc. Philadelphia, Vol. 1, 1817, p. 431. P. pictus Branpt, 1833, p. 78. P. melanocephalus C. L. KocH, Deutschl. Ins., 178, 18, 1840. P. germanicus \VERHOEFF, 1896, p. 21. P. (Euporcellio) pietus VERHOEFF, s. oben. Leider ist die Art in Europa unter anderem Namen beschrieben als in Amerika. Da die amerikanischen Forscher ihren Namen aber nicht aufgeben werden, zumal da er älter ist als der europäische P. pictus, müssen wir schon jenen übernehmen, wenn eine Einheit erzielt werden soll. Porcellio (Porcellio) lTugubris (montanus) |C. L. Koch, Deutschl. Ins., 178. 20, 1840; VERHOEFF, 1907, 10, p. 268] (Fig. 87 u. 88) ist eine südwestliche Art, welche sich von Süd-Frankreich und Ober-Italien über die Schweiz bis Mittel-Deutschland verbreitet. In Deutschland kommt sie recht zerstreut vor. Sie wurde bisher im Elsaß, im schwäbischen Jura, bei Oberwesel am Rhein, bei Sugen- heim in Mittelfranken, an den Hängen der Donaugegenden, bei Naumburg a.S. und bei Schulpforta gefunden. Ich fand das Tier zwischen niederen Pflanzen im lichten Laubwalde und an einem steilen Hange unter Kalksteinplatten im schattigen Buchenwalde, beidemal an Stellen mit hohem Kalkgehalt des Bodens. Porcellio monticola part. LEREBOULLET, 1853, p. 57. P. montanus Buppe-Lunp, 1885, p. 121. P. crueniatus L. Koch, 1901, p. 37. P. (Euporcellio) montanus \VERHOEFF, 8. oben. Die KochH’sche Beschreibung seines P. lugubris hat man bisher im Anschluß an BuppE-LunD auf die folgende Art bezogen. KocH’s Be- schreibung trifft aber nur für die gegenwärtige Art zu. Sie lautet: „Mit 26. Porcellio. ol P. nemorensis [d. i. P. ratxeburgii| nahe verwandt und in Hinsicht der Form nur darin wesentlich verschieden, daß das Mittelschildchen am vordern Stirnrande ungemein kurz und kaum ein wenig vorstehend, übrigens wie bei diesem gerundet und daß die Spitze des Endschildes des Schwanzes nicht gewölbt, sondern oben mit einer tiefen Längsrinne versehen ist. Die zwei Endglieder der Fühler sind gleichlang.“ — Diese Angaben sind nur für eine deutsche Art zutreffend und das ist die gegenwärtige. Die Fär- bung, wie sie ©. L. KocH zeichnet, ist zwar verhältnismäßig dunkel, ähn- lich wie bei P, ralzeburgit und deshalb war BUDDE-LUND auch zweifel- haft und setzte den Namen mit einem Fragezeichen auch zu dieser Art. Vielleicht nahm er an, daß die Zeichnung nach einer Varietät des P. ralxe- burgiüi, die Beschreibung nach der anderen Art entworfen sei. Eine solche Verwechslung kann aber bei ©. L. KocH für ausgeschlossen gelten und deshalb durfte man schon annehmen, daß es eine dunkle Varietät der gegenwärtigen Art gebe. Und in der Tat gibt es eine solche. Vom Stuttgarter Museum erhielt ich mehrere Stücke, die der KocH’schen Figur genau entsprechen. — Nach dieser Sicherstellung muß der Name für die gegenwärtige Art verwendet werden, weil man sonst über die Verbreitung der folgenden Art ein völlig falsches Bild bekommen würde. Die Be- richtigung des Namens kann um so eher jetzt noch vorgenommen werden, da L. KocH noch einen dritten Namen eingeführt hat, eine einheitliche Benennung also ohnedies nicht existiert. Porcellio (Porcellio) monticola (lugubris) |LEREBOULLET, 1853, p. 57 part.; Carr, 1911, p. 52] (Fig. 89—91) kommt in Mittel- und Süd-Frankreich vor, wo sie nach BuppE-Lunn sehr häufig sein sol. Außerdem wurde die Art bisher nur noch bei Basel und im Elsaß gefunden. Alle anderen Angaben sind auf eine unrichtige Ver- wendung des Namens zurückzuführen. P. (Euporcellio) lugubris VERHOEFF, 1907, 10, p. 270, Die Originalstücke der LEREBOULLET’schen Beschreibung befinden sich im Straßburger Museum. Es sind 8 Tiere vorhanden, von denen 7 der vorhergehenden und eins der gegenwärtigen Art angehören. Man könnte also zweifelhaft sein, welche von diesen beiden Arten den Namen tragen muß. — Ganz abgesehen davon, daß die vorhergehende Art schon früher durch ©. L. KocH den Namen P. lugubris erhalten hatte, ist es angebracht, der gegenwärtigen Art den Namen zu geben, weil die Zeich- nungen LEREBOULLET’s offenbar nach einem Stück dieser Art entworfen sind. Schon das auffallend lange 1. Fühlergeißelglied läßt das erkennen. Bei der Beschreibung hat LEREBOULLET allerdings auch die anderen Stücke herangezogen, so daß man nach ihr den Eindruck bekommen könnte, LEREBOULLET hätte P. spinicornis vor sich gehabt. Porcellio (Porcellio) verhoeffi n. n. (Fig. 92). Obgleich diese in Italien einheimische Art wohl kaum jemals in Deutschland 62 26. Porcellio. wird gefunden werden, schien es geraten, um Irrtümern vorzubeugen, sie hier zu berücksichtigen. Porcellio (uporcellio) monticola VERHOEFF, 1907, 10, p. 270. Porcellio (Porcellvio) dilatatus |Sars, 1899, p. 179, VER- HOEFF, 1907, 10, p. 265] (Fig. 50) ist eine offenbar eingeschleppte Art, die besonders in Kellern der Städte und zwar oft in großer Zahl vorkommt. Sie ist wie P. laevis weit über die Erde verbreitet, findet sich aber im Gegensatz zu dieser Art auch in recht kühlen Kellerräumen. Porcellio (Euporcellio) dilatatus \VERHOEFF, s. oben. Porcellio (Porcellio) scaber |Sars, 1899, p. 176] (Fig. 93 u. 94) ist wieder eine weit über die Erde verschleppte Art, die aber in Deutschland weniger an den Menschen gebunden ist als die vor- hergehende. Sie zählt im Gegenteil entschieden zu den häufigeren Arten und doch wäre es durchaus unrichtig, sie als gemein zu be- zeichnen, wie Leunıs-LupwiG es tut, oder sie auch nur „überall häufig“ zu nennen. Es gibt viele Örtlichkeiten, die Asseln in großer Zahl beherbergen, ohne daß sich unter den vielen auch nur ein ein- zieer P. scaber fände. Sie ist im allgemeinen in ihrem Aufenthalt ebenso wählerisch wie die meisten anderen Arten und erscheint uns nur deshalb so häufig, weil sie in Häusern und Anlagen überall und oft in großer Zahl gefunden wird. Nur soweit das Küstenklima reicht, also im Westen, namentlich aber in der Nähe der Küsten selbst, kommt sie auch außerhalb des Bereichs der menschlichen Wohnungen fast überall vor und das „überall häufig“ würde hier deshalb noch am ersten zutreffen. So findet sie sich sogar auf trockenen, sandigen Meeresdünen zwischen Pflanzen und zwar oft in großer Zahl, während sie im Binnenlande, also auch im Osten Deutschlands, an solchen Orten fast nie gefunden wird. Aufsumpfigem Waldboden dagegen und auf nassen Wiesen fehlt sie dem Westen, während man sie im Osten an solchen Orten, wenn der Boden etwas sandig ist, noch am ersten erwarten kann. Wo der Einfluß des Meeres aufhört, findet man die Art häufig nur in feuchten Innen- räumen und in Anlagen, zumal wenn diese regelmäßig gesprengt oder begossen werden und wenn Steine umherliegen. Bei Berlin kann man außerhalb der Anlagen unter Umständen tagelang suchen, ohne unter zahlreichen Asseln auch nur einen einzigen P. scaber zu finden. 26. Porcellio. 63 Onisceus asellus CUVIER, 1792, p. 23, non LInN£&, DE GEER, 1778. Porcellio scaber LATREILLE, Hist. nat. Crust., Vol. 7, 1804, p. 45. P. scaber 4 dubius C. L. KocH, Deutschl. Ins., 180, 6—8, 1841. P. scaber —- {ristis ZADDACH, 1844, p.12—13. P. scaber —+-telramoerus SCHNITZLER, 1853, p. 23 u. 24. P. scaber 4- parietinus L. Koch, 1901, p. 38 u. 49. P. (Euporcellio) scaber VERHOEFF, 1907, 10, p. 266. Die Varietät marmoratus (©. L. Koch, ]. ce.) steht stellenweise z. B. im Botanischen Garten zu Dahlem zur Stammform in scharfem Gegensatz, während auf den Meeresdünen alle möglichen Übergänge ebenso häufig sind. Den P. tetramoerus SCHNITZLER’s halte ich nach der Formbeschreibung für eine Varietät dieser Art, zumal da mir ein Stück der Varietät marmoralus vorliegt, bei dem die dunklen Zeichnungen sich zu 3 Längs- binden verdichten. Porcellio (Porcellio) rathkii [Sars, 1899, p. 180, VERHOEFF, 1907, 10, p. 259] (Fig. 49 u. 95) ist über ganz Mittel-Europa und den größten Teil von Nordamerika verbreitet. Wenn irgendeine Assel-Art in Deutschland allgemein verbreitet ist und oft gefunden wird, so ist es diese und doch verdient auch sie nicht die Bezeich- nung „gemein“ oder auch nur „überall häufig“. Man findet sie näm- lich meist nur einzeln mit anderen Arten zusammen. Die einzig richtige Bezeichnung für die Art ihres Vorkommens ist deshalb „eurytop“. Eurytope Formen kennen wir in fast allen Tiergruppen. Im Haushalt der Natur spielen dieselben eine eigenartige Rolle: Wo einmal die Lebensbedingungen verändert sind, sei es durch die Wirkung des Wassers, sei es durch die menschliche Bodenkultur, da vermehren sie sich und sind dann sehr häufig, bis die Art, die den neuen Verhältnissen besser angepaßt ist, sich einfindet und sie dann wieder verdrängt. Dauernd häufig sind sie nur an Orten, die keiner anderen Art zusagen oder an denen andere Arten wegen des dauernden Wechsels keinen festen Fuß fassen können. Es sind also im Haushalt der Natur die Lückenbüßer. So tritt P. rathkü zahl- reich auf in trocken gelegten Sümpfen, auf Flußbänken, die häufig überschwemmt werden usw. Der dichte Wald, auch der reine, hoch- stämmige Kiefernwald, sagt ihr am wenigsten zu, sonst gibt es eigentlich in der Ebene keinen Ort, an dem sie ganz fehlte. Sie kommt an trockenen Orten ebenso vor wie an feuchten oder gar nassen Stellen, an kalkarmen ebenso wie an kalkreichen. Das höhere Gebirge, über 700 m, meidet sie. Es tritt dort P. ratzeburgii an ihre Stelle. Im Nordwesten Deutschlands, namentlich in der Nähe der Meeresufer, ist sie entschieden seltener, weil P. scaber dort in weitem Maße ihre Stelle als Lückenbüßer einnimmt. 64 26. Porcellio. Porcellio rathkii BRANDT, 1833, p. 177. P. ochraceus —+ varius — trilineatus + confluens C. L. KocH, Deutschl. Ins., 178, 22, 23, 1840; 180, 9 u.14, 1841. P., trivittatus LEREBOULLET, 1853, p.54. P. striatus SCHNITZLER, 1853, p. 24. P. confluens + rathkei L. Koch, 1901, p. 45 u. 50. P. (Euporcellio) rathkei VERHOEFF, s. oben. Die vielen Farbenvarietäten in Verbindung mit dem eurytopen Vor- kommen haben: zur Aufstellung zahlreicher Arten Veranlassung gegeben. Von allen Varietäten hat aber nur der ochraceus (fulvus) ein besonderes Interesse, da er nur in Südwest-Deutschland zahlreich vorkommt. In Württemberg überwiegt er sogar an manchen Stellen an Zahl. Trotzdem kann man dieser Form kaum den Wert einer Unterart beimessen, weil sie fast immer mit anderen Varietäten gemischt vorkommt und es auch an Übergängen nicht ganz fehlt. Namentlich treten an den Rändern und auf dem Kopfe öfter dunkle Zeiehnungen auf. Der östlichste Punkt ihres Vorkommens scheint Regensburg zu sein. Doch ist sie dort schon recht selten. Porcellio (Porcellio) arcuatus |\VERHOEFF, 1907, 10, p. 260; Carı, 1908, p. 176) (Fig. 96) ist nach VERHOEFF über Ober- und Mittel-Italien, Istrien und den nordwestlichen Teil der Balkanhalb- insel verbreitet und steigt nach Car am Südhang der Schweizer Alpen bis 1800 m hoch. Wenn meine Deutung der L. Koc#'schen Art richtig ist, soll sie nach jenem Autor auch noch in den bayeri- schen Alpen gefunden sein. Nach GrRAEvVE wurde sie auch einmal bei Kreuznach an der Nahe gefunden, wenn nicht eine Verwechs- lung mit P. intermedius vorliegt. Die Zukunft mag darüber weitere Aufklärung geben. | Porcellio arceuatus BUDDE-LUND, 1885, p. 87. P. saltuum L. Koch, 1901, p. 37. P. (Euporcellio) arcuatus VERHOEFF, 8. oben. Porcellio (Porcellio) nodulosus (balticus) |C. L. Koch, Deutschl. Ins., 162, 19, 1838; Buppe-Lunp, 1885, p. 299; VERHOREFF, 1907, 10, p. 258] (Fig. 97) wurde bisher, außer in Ost-Deutschland, nur in Ungarn und Siebenbürgen gefunden. Es ist also eine öst- liche Art. Der westlichste Fundort ist bisher Kösen an der Saale, wo ich sie zahlreich im sonnigen horizontalen Ödland unter Steinen auf sehr kalkhaltigem Boden fand. Ein derartiges Gelände bewohnt sie auch bei Rüdersdorf in Brandenburg, wo sie ebenfalls sehr zahlreich sich findet. Daß sie an so wenigen Punkten gefunden ist, mag auf dem seltenen Vorkommen geeigneter Lebensbedingungen beruhen. Porcellio nodulosus 4 sylvestris C.L. KocH, 162, 19—21, 1838. P. (Euporcellio) baltiecus VERHOEFF, s. oben. 26. Porcellio.. 27. Pentheus. 65 Porcellio (Porcellio) intermedius |LEREBOULLET, 1853, p. 60] (Fig. 98) wurde bisher (sicher) nur in 2 Stücken im Elsab gefunden. Eins von diesen Stücken ist noch im Straßburger Museum vorhanden und hat mir bei dieser Arbeit vorgelegen. Schon die be- deutende Größe unterscheidet die Art von den vorhergehenden mit Ausnahme von P. arcuatus. Es mag dahingestellt sein, ob nicht das im Nahetal gefundene als P. arcuatus bestimmte Tier dieser Art angehört. Fam. XV. Armadillidiidae |Sars, 1899, p. 187]. Da die Gattung Armadillo, wie wir unter Pentheus sehen werden, zu den Myriopoden gehört, darf diese Familie nicht den Namen Arma- dillidae führen. 27. Gen. Pentheus (Armadillo) |C. L. Koch, Deutschl. Ins., 180, 1, 1841]. Lisn& stellte in seine Gattung Oniscus auch die asselförmigen Myrio- poden: Sein Oniscus Armadillo (Syst. Nat., ed. 10, 1758, p. 687) ist, wie aus seiner Beschreibung „Pedes plures quam quatuordecim. Se- gmenta corporis 10, praeter caput & caudam“ mit vollkommener Sicherheit hervorgeht, ein Myriopod, und zwar eine Art derjenigen Gattung, welche LATREILLE später @lomeris nannte. — Der Erste aber, der die Livx&’sche Gattung Oniscus aufteilte, war nicht LATREILLE, sondern CUVIER (Journ. d’Hist. nat., T. 2, 1792, -p. 18 u. 27). Er trennte diejenigen Formen, zu welchen, wie er ausdrücklich hervorhebt, auch Oniscus Armadillo LinXE gehört, als Gattung Armadillo ab und stellt sie, indem er sieben Unter- scheidungsmerkmale nennt, in scharfen Gegensatz zu den Asseln. In einer Anmerkung der genannten Zeitschrift wird auch zum erstenmal hervor- gehoben, daß Armadillo eine Myriopoden-Gattung ist. LATREILLE, der diese wichtige Arbeit seines berühmten Landsmannes offenbar absicht- lich ignorierte, gab derselben Myriopoden-Gattung den zweiten Namen Glomeris (Hist. nat. Crust., Vol. 3, 1802, p. 44). Der Name Armadillo ist durch die Benennung CuvIer’s jedenfalls für eine Assel-Gattung un- zulässig und muß durch den KocH’schen Namen Pentheus ersetzt werden, wiewohl ©. L. KocH ganz andere Gründe für seine neue Benennung geltend macht. Pentheus globator (Armadillo offieinalis) |BrAnpr u. RATZE- BURG, Medic. Zool., 1833, p. 82] (Fig. 53 u. 54) ist: eine mediterrane Art, die eingeschleppt innerhalb Deutschlands bisher nur einmal in Danzig gefunden wurde. Oniscus globator CUVIER, Journ. d’Hist. nat., Vol. 2, 1792, p. 23. Armadillo offieinalis DUMERIL, Diet. d’hist. nat., ed. 2, Vol. 3, 1816, Dahl, Asseln Deutschlands. 5 66 : 28. Armadillidium. p. 117. Armadillo offieinarum BRANDT & RATZEBURG, Vol. 2, 1833, p. 81. Pentheus punctatus C. L. KocH, Deutschl. Ins., 190, 1, 1871. Armadillo officinalis BUDDE-LUuND, 1885, p. 16. 28. Gen. Armadillidium |[Sars, 1899, p. 188]. C. L. Koch hat den BRAnDT’schen Namen Armadillidium verwerfen und durch den LATREILLE’schen Gattungsnamen Armadillo ersetzen wollen, weil dem LATREILLE die Art der BRAnDT’schen Gattung Armadillo nicht bekannt war. Da CuvIiEer den Namen Armadillo aber schon 1792, also vor LATREILLE, einer Myriopoden-Gattung gegeben hat (vgl. die vorher- gehende Gattung), ist der LATREILLE’sche Name Armadillo sowohl für die gegenwärtige als auch für die vorhergehende Gattung unzulässig und der BRANDT’sche Name Armadillidium bleibt bestehen. -I. Die von vorn gesehen dreieckige mittlere Stirnplatte setzt sich, von oben gesehen, als schmaler Rand mindestens bis zum Innenrand der Augen fort (Fig. 99 u. 101); das 7. Thoracalsegment ist vor dem Seitenrande viel dunkler gefärbt als das 6.; der Körper wird höchstens 9 mm lang A. Der durch die Stirnplatte gebildete vordere Kopfrand reicht bis vor die Augen (Fig. 99); das Telson ist hinten breit gerundet (Fig. 100) Armadilidium pulchellum Fig. 99. Armadillidium pulchellum, Fig. 100. Armadillidium pulchellum, Kopf. Hinterleibsende. Fig. 101. a an pietum, Fig. 102. Armadillidium pietum, Kopf. Hinterleibsende. B. Der durch die Stirnplatte gebildete vordere Kopfrand läuft am Innen- rand der Augen allmählich aus (Fig. 101); das Telson erscheint dreieckig mit schwach gerundeter Spitze (Fig. 102) Armadilidium pictum II. Die Stirnplatte verliert sich nach den Seiten hin sehr schnell, sie reicht, von oben gesehen, als vorderer Kopfrand nicht halb bis zum Innenrand der Augen (Fig. 103—106); die Epimere des 7. Thoracal- 28. Armadillidium. 67 segments ist nicht auffallend dunkler als die des 6. Seg- ments; der Körper wird oft über 9 mm lang A. Der OÖberrand der von vorn gesehen dreieckigen mittleren Stirnplatte legt sich flach dem Kopfe an, so daß selten in der Mitte ein schmaler Spalt sichtbar ist, und nur dann, wenn man etwas von hinten auf den Kopf sieht (Fig. 103); der Körper wird bis 15 mm lang; die Rückenseite ist glänzend glatt, entweder einfarbig dunkel oder hell marmorieıt oder mit einer, bisweilen sehr hellen, Längs- binde versehen; verbreitetste und häufigste Art Armadilidium einereum (vulgare) GB 5; ai; Fig.103. Armadillidium ceinereum, Fig. 104. Armadillidium nasatum, Kopf. Kopf. B. Der Oberrand der mittleren Stirnplatte ist immer mehr auf- gerichtet und läßt hinter sich, namentlich in der Mitte, einen breiten Spalt frei (Fig. 104—106); die Oberseite des Körpers ist, leicht angetrocknet, immer durch feine helle Punkte etwas matt a) Die mittlere Stirnplatte ist so hoch aufgerichtet, daß der nach oben vorragende Teil halb so hoch wie breit ist (Fig. 104); das vorletzte Glied der Fühler ist beim reifen Tier oft so lang oder länger als das Endglied; nur in Warmhäusern gefundene Art Armadillidium nasatum b) Die Stirnplatte ragt wenig nach oben vor, der vor- ragende Teil ist mindestens 5mal so breit wie hoch (Fig. 105 u. 106); das vorletzte Fühlerglied ist stets viel kürzer als das Endglied; Arten, die im Freien leben a) Hinter dem Spalt, der durch die mittlere Stirnplatte ge- bildet wird, befinden sich zwei nach vorn vorragende Höcker, zwischen denen eine nach hinten winklige Grube in die Tiefe geht (Fig. 105); die wulstartige Randung hinter den nach vorn vorragenden Seitenlappen des Kopfvorderrandes ist vom Vorderrande der Augen bis hinter den Seitenteil der Stirnplatte durch eine gleich scharfe Furche gebildet; das Telson ist am Ende mehr gerundet, bei großen Tieren fast gestutzt; der Körper wird bis 12 mm lang; die Art lebt an trockenen Orten Armadillidium opacum Re; Fig. 105. Armadillidium opacum, Kopf. Fig.106. Armadillidium zenckeri, Kopf. 5* 68 29. Armadillidium. ß) Der Spalt hinter der Stirnplatte ist in der Mitte höchstens gerundet erweitert (Fig. 106); die waulstartige Randung hinter dem Seitenlappen des Kopfvorderrandes ist namentlich hinter dem Seitenteil der Stirnplatte weniger tief abgegrenzt; das Telson ist ein an der Spitze weniger gerundetes Dreieck; der Körper wird nicht ganz 10 mm lang; die Art lebt auf feuchten Wiesen und im Torfmoos Armadilidium zenckeri Armadillidium pulchellum |Sazs, 1899, p. 191; VERHOEFF, 1907, 9, p. 464] (Fig. 99 u. 100) ist eine über ganz Mittel-Europa verbreitete Art. Sie ist von allen Arten der Gattung am meisten vom Kalkgehalt des Bodens unabhändig und deshalb auch im märkischen Walde verbreitet. Im Gegensatz zur folgenden Art ist sie auch in dem mehr binnenländischen Osten Deutschlands überall zu finden, wird also wohl härtere Winter vertragen als jene. Trotz ihrer allgemeinen Verbreitung wurde sie aber nur an sehr zer- streuten Orten und zwar an Waldrändern unter Bäumen und hohen Sträuchern, dann aber gewöhnlich in großer Zahl gefunden. Sie wurde gefunden bei Boostedt auf dem Mittelrücken Schleswig- Holsteins, in der Haake bei Haarburg, bei Bonn, in der Provinz Brandenburg bei Freienwalde, Tegel, Biesental, Buckow und im Grunewald bei Berlin, ferner in Südost-Bayern bei Freilassing. Oniscus pulchellus ZENKER, in: PANZER, Deutschl. Ins., 62, 21, 1798. Armadillidium pulchellum BRANDT, Bull. Soc. Nat. Moscou, Vol. 6, 1833, p. 188; ZAnDDAcH, 1844, p. 20. Armadillidium pietum |SArs, 1899, p. 190, VERHOEFF, 1907, 9, p. 464] (Fig. 101 u. 102), ist über den Westen Europas, so weit das Küstenklima reicht, allgemein verbreitet, scheint aber nach dem binnenländischen Osten hin, schon in Mittel-Deutschland, seltener zu werden. In Deutschland ist das Vorkommen bei Danzig, auf Rügen, bei Hamburg, Bonn und in Württemberg, im Osten nur an der Landskrone bei Görlitz nachgewiesen. Im Gegensatz zur vorher- gehenden Art scheint diese Art einen Boden mit recht hohem Kalk- gehalt zu verlangen, sonst aber, wie jene, an Waldrändern und auf Waldlichtungen, bisweilen in großer Zahl nebeneinander, vorzu- kommen. Armadillidium pielum BRANDT, Bull. Soc. Moscou, Vol. 6, 1833, p. 186. 4A. grubei ZappAcH, 1844, p. 18. Armadillidium cinereum (vulgare) |Sars, 1899, p. 189; VERHORFF, 1907, 9, p. 478] (Fig. 55—57 u. 103) ist über ganz Mittel- 28. Armadillidium. 69 Europa, also nach allen Seiten über Deutschlands Grenzen hinaus verbreitet und wird auch in Nordamerika häufig gefunden. In Deutschland kommt diese häufige Art besonders an steinigen mehr oder weniger abschüssigen Bodenstellen vor, an Orten, wo die um- herliegenden Steine schon längere Zeit dem Einfluß der Atmosphäre ausgesetzt waren. Sie verlangt nämlich einen nicht zu geringen, aber auch nicht zu hohen Kalkgehalt des Bodens, einen Kalkgehalt, wie ihn abschüssige Stellen unter dem Einfluß der Erosion stets zeigen. Sie liebt besonders sonnige Orte, fehlt aber bisweilen auch im Schatten eines Buchenwaldes nicht, wenn die anderen Be- dingungen erfüllt sind. Sie kommt übrigens keineswegs nur unter Steinen vor, sondern auch zwischen niederen Pflanzen, im Moos und zwischen Laub und Detritus, ja sogar im feuchten Anspülicht stehen- der Gewässer, wenn sich nur in der Nähe der steinige Boden stark hebt. In der norddeutschen Ebene kommt sie infolge ihrer An- sprüche nur zerstreut vor, wenn sie auch nirgends ganz fehlt. Be- sonders zahlreich aber wird sie in den Weingegenden am Rhein und in Württemberg gefunden. Oniscus armadillo CUVIER, 1792, p. 23, non Linn£, 1758. Oniscus cinereus ZENKER, in: PANZER, Deutschl. Ins. 62, 22, 1798. Armadıllo vulgaris LATREILLE, Hist. nat. Crust., Vol. 7, 1804, p. 48. Armadillidium commutatum BRANDT & RATZEBURG, 1833, p. 81. Armadillidium com- mautatum -H decipiens 4 affine BRAnDT, 1833, p. 186 u. 187. Arma- dillo convexus —- trivialis C. L. KocH, Deutschl. Ins., 178, 12—14, 1841, Armadillidium ater SCHNITZLER, 1853, p. 26. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der von ZENKER bei Dresden gefundene Oniscus cinereus diese Art ist. Seine Zeichnung und seine An- gabe „Corpus glabrum lucidum“ beweisen, daß er keine andere der deutschen Arten vor sich gehabt haben kann. Wir können deshalb, wenn wir uns mit der Fauna Deutschlands beschäftigen, den von ihm der Art gegebenen Namen, da er der älteste zulässige Name ist, nicht wohl umgehen. Armadillidium nasatum (nasutum) |[BuppE-Lunn, 1885, p. 51; VERHOEFF, 1907, 9, p. 477] (Fig. 104) ist eine in Warmhäusern Deutschlands hier und da (Berlin, Hamburg, Bonn) gefundene, ent- schieden aus Süd-Europa eingeschleppte Art. Schon in der Süd- Schweiz kommt sie im Freien vor. Armadillidium opacum |Sars, 1899, p. 190; VERHOEFF, 1907, 9, p. 489] (Fig. 105) ist, wie A. cinereum und A. pulchellum, eine über ganz Deutschland verbreitete Art. Wie A. pulchellum kommt sie aber nur an sehr zerstreuten Orten, dann aber bisweilen recht 70 Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. zahlreich vor. Niemals findet man sie mit den beiden genannten Arten zusammen, weil sie, wie die westliche Art A. pietum einen noch höheren Kalkgehalt des Bodens zu verlangen scheint als A. cinereum. An sonnigen Orten findet sie sich, ebenso wie an etwas beschatteten Orten, besonders zahlreich unter flachen Kalksteinen, niemals auf nassen Wiesen, wie die folgende Art. Armadillo opacus + variegatus var. ©. L. KocH, Deutschl. Ins., 180, 2,3 u. 186, 2, 1841. Armadillidium conspersum ZADDACH, 1844, p. 19. Armadıllidium sulcatum BUDpE-LuND, 1885, p. 71. Armadillidium zenckeri |VERHOEFF, 1907, 9, p. 489] (Fig. 106) scheint bisher nur aus der Provinz Brandenburg bekannt geworden zu sein. Es ist die einzige Art der Gattung, die auf nassen Wiesen und Mooren, an sonnigen oder wenig beschatteten Orten vorkommt. Vielleicht ist sie nach Nordosten hin weit ver- breitet. Armadillidium brunneum + xenckeri BRANDT, Bull. Soc. Nat. Moscou, Vol. 6, 1835, p. 185; BuppeE-Lunp, 1885, p. 61. Über die geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland und die Art ihres Vorkommens.’) Betrachtungen über die geographische Verbreitung der Arten einer Tiergruppe müssen mit Betrachtungen über die Art ihres Vor- kommens eng Hand in Hand gehen; denn eine Art kann uns leicht als in einer Gegend nicht vorkommend erscheinen, wenn wir sie nicht am rechten Platze, d. h. unter den richtigen Lebensbedingungen suchen. Sie kann dann häufig oder gar gemein sein und uns doch entgehen. Dieser Irrtum kann sich um so leichter einschleichen, wenn gewisse Lebensbedingungen, auf welche eine Tierart, deren Verbreitung man feststellen will, durchaus angewiesen ist, Lebens- bedingungen, wie sie z. B. Moore, Erlenbrüche usw. bieten in einer der zu erforschenden Gegenden vorwalten, während sie in einer anderen nur sehr sporadisch auftreten. 1) Das Haupttatsachenmaterial, das diesem Kapitel zugrunde liegt, ist veröffentlicht in den Mitt. Zool. Mus. Berlin, Vol. 8, 1916, p. 149 ff, Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. 7 Die Lebensbedingungen, welche das Vorkommen der Asselarten bedingen, stehen auf dem Lande mit der Bodenbeschaffenheit in engster Beziehung. Sie sind gegeben erstens durch die Feuchtigkeit des Bodens, zweitens durch die Belichtung bzw. durch die Be- schattung des Bodens, drittens durch den Kalkgehalt des Bodens, viertens durch die Lage, soweit durch sie die Temperaturverhält- nisse beeinflußt werden und fünftens durch die Art der Verstecke, welche der Boden bietet. Bei den Wassertieren kommen außerdem der Salzgehalt und die Stärke der Bewegung, namentlich die Wellen- bewegung in Betracht. — Die Nahrung, welche in manchen Tier- gruppen einen wichtigen Faktor für das Vorkommen oder Fehlen einer Art liefert, spielt bei den Asseln eine sehr untergeordnete Rolle: Da fast alle Vertreter der Gruppe sich von Pflanzenstoffen aller Art nähren und ihr Nahrungsbedürfnis, der geringen Be- wegungsenergie entsprechend, ein recht geringes ist, finden sie ihre Nahrung fast überall in genügender Menge. Nur einige Wasser- asseln sind Parasiten (Aega, Gnathia) und einige wenige Arten, wie z. B. Eurydice, sollen in erster Linie Räuber sein. Sehen wir zunächst von der geographischen Verbreitung ganz ab, so ergibt sich nach der Art ihres Vorkommens für die Asseln Deutschlands etwa folgende Gruppierung. Übersicht der deutschen Asseln nach der Art ihres Vorkommens. I. Meerestiere, die in der Nord- oder Ostsee oder unmittelbar am Rande dieser Meere vorkommen A. Tiere, die dauernd im Wasser leben und sich bei niedrigem Wasser- stande durch Verkriechen unter Steinen usw. der Austrocknung ent- ziehen a) Tiere, die in der offenen Nordsee und in den offenen Teilen der westlichen Ostsee vorkommen und einen höheren Salzgehalt von 1,5 bis 3°, verlangen oder doch dauernd vertragen a) Kleine Tiere, die sich mit ihrem flachen kurzbeinigen Körper (Fig. 14) eng der Unterlage anlegen und die besonders an Steinen oder flächenförmigen Algen, oft unmittelbar in der Brandung, vor- kommen Jaera marina P) Kleine gestreckte Tiere von halbeylindrischer Gestalt, welche in Holzwerk bohren Limnoria lignorum y) Kleine Tiere von Sandfarbe, welche geschickt schwimmen, bei Tage auf Sandgrund leben und nachts an die Oberfläche wandern Eurydice achata (pulchra) 729 Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. 0) Arten, welche zwischen Pflanzen, Steinen, Muschelschalen oder Polypen leben oder auf Fischen parasitieren * Sehr große Tiere, welche auf Kabeljau, Hai- und anderen Fischen parasitisch vorkommen (Fig. 8) Aega psora@ ** Sehr kleine, zehnbeinige Tiere (Fig. 1), welche nur in der Jugend auf Fischen parasitieren, später dagegen auf Schlickgrund in größeren Tiefen vorkommen Gnathia masillaris Tiere, die nicht auf Fischen parasitieren + Zarte, gebrechliche Tiere, welche die Brandung durchaus meiden und in Tiefen über 10 m leben © Arten, die besonders zwischen Algen leben x Größere, nur in stark salzigem Wasser der Nordsee vor- kommende Art (Fig. 17) Janira maculata xx Sehr kleine, auch in der Ostsee gefundene Art (Fig. 15) Munna kröyert OO Auf Schlickgrund lebende und oft mit Schlickteilchen bedeckte Art (Fig 16) Pleurogonium rubicundum ++ Kräftig gebaute, häufig in geringer Tiefe vorkommende Arten O Arten, die auch in der Ostsee vorkommen und besonders zahl- reich in unmittelbarer Nähe des Ufers zwischen Felsen oder Fucus gefunden werden x Tiere, die nur an Ufern mit kalkhaltigem Felsen leben, bei Helgoland und Rügen Idothea cretaria xX Tiere, die zahlreich besonders in Fucus-Büscheln vorkommen Idothea balthica (trieuspidata) OO Arten, die nur in der Nordsee und meist nicht in unmittel- barer Nähe des Ufers vorkommen x Besonders zwischen Hydroidpolypen Idothea linearis XxX Besonders zwischen Pflanzen Idothea emarginata b) Arten, welche in den tiefer einschneidenden Buchten und den Fluß- mündungen von Ostsee und Nordsee und in dem salzärmeren östlichen Teil der Ostsee vorkommen, welche also einen schwächeren Salzgehalt als 1,5 °/, verlangen bzw. ertragen a) Tiere, die besonders an Steinen in der Nähe des Ufers gefunden werden und die Fähigkeit bezitzen, sich zu einer Kugel einzurollen Sphaeroma rugicauda ß) Arten, die besonders zwischen Pflanzen gefunden werden und durch lange Beine und Fühler ausgezeichnet sind Kr * Echte Brackwasserassel Idothea viridis ** Süßwasserassel, die seltener im schwachsalzigen Brackwasser vor- kommt Asellus aquaticus y) Arten, die besonders auf Schlickgrund in geringer Tiefe vorkommen und durch kurze Beine und Fühler ausgezeichnet sind * Langgestreckte, größere Art (Fig. 2) Anthura gracilis "* Kleine Art mit kräftigen Scheren Tanais örstedi ö) Große, kräftige Art, welche in größeren Tiefen (5—200 m) der östlichen Ostsee auf Sand- und Schlickgrund vorkommt Mesidotea entomon Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. 13 B. Tiere, die auf und zwischen Felsen am Meeresrande leben und sich bei Gefahr ins Wasser stürzen Ligia oceanica II. Arten, die nicht im Meere und nicht unmittelbar am Meeresrande leben, die allenfalls auf Meerstrandsdünen und an Brackwassertümpeln vorkommen A. Arten, die dauernd im Süßwasser leben a) In Höhlengewässern und tiefen Brunnen, auch in größeren Tiefen mancher Seen lebende Art Asellus cavaticus b) Tiere, die besonders zwischen feinblättrigen Pflanzen in flachen Ge- wässern leben Asellus aquaticus B. Arten, die nicht dauernd im Wasser leben a) Arten, die in natürlichen Höhlen oder Kellern leben a) Arten, die fast nur in Kellern der Städte gefunden werden (ein- geschleppt) * In warmen Kellern, besonders von Bäckereien Porcellio laevis ** In kühleren Kellern Porcellio dilatatus P) Arten, die in schwachbelichteten Teilen der Höhlen und in Kellern, auch auf dem Lande, vorkommen * Arten, die nur in den Kellern und Höhlen derjenigen Gegenden vorkommen, in denen Boden und Gestein sehr kalkreich sind + Tiere, welche die Fähigkeit besitzen, sich zusammenzurollen und welche sich besonders am Boden von Höhlen und Kellern auf- halten Cylisticus convexus r Tiere ohne Einrollvermögen, welche besonders auch an den Wänden der Höhlen und Keller gefunden werden Porcellio spinicornis (pietus) ** Arten, die auch in denjenigen Gegenden vorkommen, in denen Boden und Gestein weniger kalkreich sind Porcellio scaber Oniscus asellus (murarius) b) Arten, die in Warmhäusern unter Blumentöpfen usw. leben a) Kleine Arten, bei denen Pigment und Augen wenig entwickelt sind oder ganz fehlen Haplophthalmus danicus Trichoniscus albidus ß) Größere Arten, die reich pigmentiert und mit Facettenaugen ver- sehen sind * Arten mit sehr flachem Körper, ohne Einrollvermögen Oniscus asellus (murarius) Porcellio scaber ** Tiere, die sich zu einer Kugel einrollen können Armadilidium nasatum €) Arten, die nicht oder selten in Häusern oder Höhlen vorkommen a) Arten, die an nassen oder sehr feuchten Orten auf weichem Boden vorkommen und im Detritus der Sumpfwälder oder feuchten Laub- holzwälder oder auf nassen Wiesen (nicht an festen Ufern größerer Gewässer) leben 74 Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. * Kleine Art, die zwischen feinen Detritusteilchen und im nassen Moos lebt Trichoniscus pusillus ** Rollassel, die auf nassen Wiesen lebt Armadillidium zenckeri *** Größere Arten, die in Sumpfwäldern und in feuchten nicht zu schattigen Laubholzwäldern im Detritus, im Moos oder zwischen Sumpfpflanzen leben + Bewegliche Tiere ohne die Fähigkeit sich einzurollen Ligidium hypnorum ++ Träge Tiere mit geringem Einrollvermögen Porcellium conspersum ß) Arten, die selten und nur vereinzelt in Sumpfwäldern oder sehr feuchten Laubholzwäldern oder auf nassen Wiesen vorkommen * Tiere, die an Orten mit hohem Kalkgehalt des Bodens, besonders in Steinbrüchen, Weinbergen usw., vielfach auch auf Kirchhöfen und in anderen Anlagen gefunden werden -- Kleine, wenig oder gar nicht pigmentierte Tiere, die sehr ver- lockt leben Haplophthalmus mengii ++ Reichlich pigmentierte Arten, die weniger versteckt leben O Kleine Art, die besonders zwischen feinen Steintrümmern und im Moos lebt Trichoniscus riparius OO Größere Arten, die unter und zwischen Steinen, im Detritus, zwischen niederen Pflanzen, seltener im lockeren Moos gefunden werden x Tiere, die sich bei Gefahr zu einer mehr oder weniger voll- kommenen Kugel einrollen können Cylisticus convexus Armadillidium pictum Armadillidium opacum Armadillidium cinereum x Flache Tiere ohne Einrollvermögen, die sich bei Gefahr nur verkriechen können Porcellio spinicornis (pictus) Porcellio nodulosus (baltieus) Porcellio lugubris (montanus) = Ale die an Orten mit geringem Kalkgehalt des Bodens leben +- Arten, die in Ameisennestern leben 'o Kleine augenlose Art, die nur in Ameisennestern, besonders bei Lasius flavus lebt Platyarthrus hoffmannseggii OO Größere Arten mit wohlentwickelten Augen, die auch frei leben und besonders während ihrer Jugend in den Haufen von Formica rufa vorkommen Porcellio scaber Porcellio ratzeburgii ++ Kleine, unpigmentierte Art, die sehr versteckt, aber nicht in Ameisennestern lebt Trichoniscus roseus +++ Arten, die weder in Ameisennestern, noch sehr versteckt leben o Arten, die sich bei Gefahr zu einer Kugel einrollen x Auf steinigem, abschüssigem Gelände lebende Art Armadillidium einereum (vulgare) Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. 75 xx Im Moos und Detritus, besonders an schattigen Waldrändern lebende Art Armadillidium pulchellum OO Arten, die sich bei Gefahr nur verkriechen können und einen mehr oder weniger flachen Körper besitzen x Weniger flach gedrückte Arten, die besonders zwischen niederen Pflanzen und im Detritus leben .und vielfach eine glatte Körper- oberfläche besitzen w Tiere, die nur in der Nähe menschlicher Wohnungen, be- sonders auf Schutthaufen warmer Lage vorkommen Porcellio pruinosus >= Nicht an menschliche Wohnungen gebundene Arten ? Arten, die besonders in bergigen Gegenden, aber an Orten warmer Lage und deshalb nicht im eigentlichen Gebirge über 900 m gefunden werden Philoscia minuta Porcellio politus Q Arten, die besonders im ebenen Gelände zahlreich auftreten Philoscia muscorum “Porcellio rathkii Porcellio scaber xx Sehr flach gedrückte, meist dicht mit kleinen Höckern be- setzte Arten, welche sich besonders unter Steinen, lockerer Rinde usw. verbergen » Arten, die besonders im Gebirge vorkommen Porcellio ratzeburgii Porcellio arcuatus = Arten, die besonders im Flachlande zahlreich auftreten Oniscus asellus (murarius) Porcellio scaber Porceio rathkii Nachdem wir im Vorhergehenden die „ökologischen“ Fak- toren und ihren Einfluß auf das Vorkommen der Asseln kennen gelernt haben, gehen wir jetzt zu den „chorologischen“ Fak- toren und ihren Einfluß auf die geographische Verbreitung der Asseln über. — Ein scharfer Unterschied zwischen den ökologi- schen nnd chorologischen Faktoren ist freilich kaum vorhanden und doch ist es empfehlenswert, eine solche Unterscheidung zu machen. Es sind bei dieser Unterscheidung diejenigen Faktoren, die oft im engen Raume wechselnd einwirken, als die ökologischen zusammen- zufassen, diejenigen dagegen, welche in weiten Gebieten stets gleich- artig tätig sind, die chorologischen. Den Salzgehalt des Wassers rechnen wir nach dieser Auffassung am besten zu den ökologischen, weil Salzwasser, Brackwasser und Süßwasser an den Meeresküsten auf engem Raum nebeneinander vorkommen können. Die klimati- 76 Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. schen Einwirkungen dagegen sind zu den chorologischen Faktoren zu stellen, weil sie niemals auf sehr engem Raume wechseln. Als chorologischer Faktor kommt an erster Stelle die mittlere Jahrestemperatur der Luft und des Wassers in Betracht, die im allgemeinen vom Pol nach dem Äquator hin steigt; ferner die mittlere Luftfeuchtigkeit, welche von der Küste nach dem Binnen- lande hin im allgemeinen abnimmt. Dann kommt die mittlere Niederschlagsmenge hinzu, die ebenfalls von der Küste nach dem Binnenlande hin im allgemeinen abnimmt, um aber im Gebirge wieder zu steigen. Auch der Unterschied zwischen mittlerer Sommer- und Wintertemperatur, der von der Küste nach dem Binnen- lande hin steigt, ist ein wichtiger chorologischer Faktor. Endlich gehören ausgedehnte und deshalb unüberschreitbare ökologische Ver- breitungshindernisse, wie sie für Wassertiere Landmassen, für Land- tiere Meere und hohe Gebirge, für Küstentiere tiefe Meeresteile sind, als chorologische Faktoren in Frage. — Mit den genannten chorologischen Faktoren darf man aber keineswegs schematisch ope- rieren wollen; denn derselbe Faktor, der in einigen Tiergruppen, ja, bei einzelnen Arten einer Tiergruppe, sehr wichtig ist, zeigt sich bisweilen bei anderen Tierformen als völlig wirkungslos. Welche Faktoren in einer Tiergruppe in Frage kommen, muß allein die Er- fahrung lehren. Vor allem sind dabei die Verbreitungsmittel, welche die Formen einer Tiergruppe besitzen, maßgebend. Die Verbreitungsmittel der Asseln müssen uns zunächst als sehr unvollkommen erscheinen. Ihre Beweglichkeit ist eine sehr geringe, ein langsames Kriechen. Eine passive Verbreitung, wie sie bei manchen niederen Landtieren durch die Leichtigkeit des Körpers, bei den Spinnen durch fliegende Fäden gegeben ist, gibt es bei den Asseln nicht. Und ebensowenig kann die Jugendform, welche namentlich bei Wassertieren oft in weitgehendem Maße die Ver- breitung der Art übernimmt, bei den Asseln als Verbreitungsfaktor in Betracht kommen, da die Brut fast immer in der Bruttasche der Mutter aufwächst. — Das einzige Verbreitungsmittel von größerer Ausgiebigkeit scheint bei den Asseln die leichte Verschleppbarkeit zu sein. — Natürlich muß man bei der Verschleppung nicht nur an die Verschleppung durch den Menschen, sondern auch an die Ver- schleppung durch Tiere, durch Treibholz usw. denken. Noch ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt kommt für das Bild, welches uns die augenblickliche Verbreitung der Formen einer Tier- gruppe bietet, in Betracht: Es gibt Tiergruppen, deren Formen sich Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. Fir im Laufe langer Zeiträume wenig geändert haben und andere Tier- gruppen, die sich uns als jünger darstellen, deren Formen also noch in jüngster Zeit starken Veränderungen unterworfen waren. Bei letzteren können neuere Veränderungen der Erdoberfläche tief- gehende Unterschiede der Fauna geschaffen haben, wo Tiergruppen, die sich neuerdings wenig geändert haben, eine große Einförmigkeit zeigen. Der primäre Bau der Asseln, namentlich die reiche Gliederung des Körpers läßt schon vermuten, dab wir es hier mit neuerdings wenig geänderten Formen zu tun haben. Die Paläontologie be- stätigt dies. Schon im Karbon kommen echte Asseln vor und schon in der Juraformation schließen sich die Formen nach ZıTrEL eng einigen jetzt lebenden Formengruppen an. — Wenn wir deshalb in Nordamerika und Deutschland teilweise dieselben Arten finden, so brauchen wir darin keineswegs immer eine jüngere Verschleppung durch den Handel erblicken zu wollen. Es gibt Arten, bei denen eine Verschleppung durch den Handel sogar im höchsten Grade un- wahrscheinlich ist. Es sei nur an die in Tiefen bis zu 400 m lebende Mesidotea entomon erinnert, welche in der östlichen Ostsee, in manchen Binnenseen Schwedens und Rußlands, im kaspischen Meer und Aralsee, in manchen Küstengewässern des nördlichen Eis- meeres und ebenso in manchen Gewässern Nordamerikas, an den Küsten von Kalifornien und Labrador vorkommt. Dieses gemein- same Vorkommen wird wahrscheinlich aus einer Zeit stammen, zu der die Konfiguration der Landmassen auf der nördlichen Halbkugel und die Temperaturverhältnisse noch ganz andere waren als heute. — Ebenso kann das gemeinsame Vorkommen von Landasseln im ge- mäßigten Teil der alten und neuen Welt zum Teil auf jene Zeit zurückzuführen sein. Man vergleiche in dieser Beziehung zwei Arbeiten über die Verbreitung der jetzt ausschließlich tropischen Nephila- und Gasteracantha-Arten auf der Erde (Mitt. zool. Mus. Berl. Vol=6, p: 8331 und‘ Vol. 7,. p: 289 ff.). Was die Verbreitung der Asseln in Deutschland anbetrifft, so lehrt die Erfahrung, daß wunüberschreitbare Schranken innerhalb des Deutschen Reiches für Asseln nicht vorhanden sind. Selbst die Alpen und das Riesengebirge sind für Asselarten, welche nördlich und südlich dieser Gebirge geeignete Lebensbedingungen fanden, keine Verbreitungsschranke gewesen. So kommt Philoscia muscorum muscorum nördlich und südlich der Alpen, Porcellio politus nördlich und südlich des Riesengebirgskammes vor, obgleich beide Arten 18 Geographische Verbreitung der Assein in Deutschland. keineswegs als Gebirgsformen bezeichnet werden können. — Wenn für den deutschen Forscher südlich der Alpen manche Arten neu auftreten, so kann als sicher gelten, daß diese Arten nördlich der Alpen nur infolge der abweichenden klimatischen Verhältnisse nicht dauernd fortexistieren können. Allenfalls könnte man bei einigen Höhlenformen in diesem Punkte zweifelhaft sein. Wohl keine Assel-Art gibt es innerhalb des Deutschen Reiches, welche in ihrer Verbreitung auf Deutschland beschränkt wäre. ‚Porcellio intermedius scheint zwar, nach Maßgabe der jetzt vorliegenden Lite- ratur, nur im Elsaß gefunden zu sein. Da aber bisher nur zwei Stück der Art gefunden wurden, muß man wohl annehmen, daß ihr Hauptverbreitungsgebiet sich irgendwo anders befindet und daß der Elsaß auf keinen Fall das einzige Verbreitungsgebiet der Art darstellt. Ebenso dürfte Armadillidium zenckeri, die bisher nur in der Provinz Brandenburg nachgewiesen zu sein scheint, in dem bisher so wenig auf Asseln untersuchten Nordosten weit ver- breitet sein. BD Mehrere Arten gibt es, die in Deutschland nach einer Seite hin ihre Verbreitungsgrenze finden. Wenden wir uns speziell diesen Arten zu, so zeigt sich, daß die Verbreitungsgrenzen auch nicht von zweien dieser Arten genau dieselben sind. — Zwei Arten gibt es, welche von Südosten her die Grenzen Bayerns kaum über- schreiten: Mesoniscus alpicola wurde nur am Watzmann gefunden und Ligidium germanicum nur im bayerischen Wald und in der Nähe des Tegernsees. Porcellio saltuum (wahrscheinlich — FPorcellio arcu- atus) soll nach L. Kock von den Südalpen bis in die bayerischen Alpen vordringen. Porcellio monticola findet von Süd-Frankreich her im Elsaß ihre nordwestliche Verbreitungsgrenze — Eine Reihe anderer Arten ist über weitere Teile von Deutschland verbreitet. So breitet sich Philoscia muscorum sylvestris über den nordwestlichen Teil von Deutschland aus, nach unserer augenblicklichen Kenntnis etwa soweit, wie es auf nebenstehender Karte (Fig. 107) das mit NW bezeichnete, durch ein schraffiertes Band abgegrenzte Gebiet zeigt. Nach Süden schließt sich an das Verbreitungsgebiet dieser Art das der Philoscia minuta an. Die nördliche Verbreitungsgrenze dieser Art wird auf der Karte durch das von Westen nach Osten verlaufende Band bezeichnet. Dann kommen zwei Formen hinzu, eine Art Porcellio lugubris (montanus) und eine Unterart oder Varietät Porcellio rathkii ochraceus, deren Verbreitungsgrenze im Osten, wie die Karte zeigt, etwa von Norden nach Süden durch Süddeutsch- Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. 79 ne GL EEE S ne Ä rau % \ \ are. ; eg 2? 6. 1 - \ 2 ee Fig. 107. Verbreitungskarte der Landisopoden in Deutschland. NO, NW, SO, SW sind die vier Verbreitungsgebiete. Leitform für NO ist Armadillidium zenckeri, für NW Philoscia muscorum syWvestris, für SO Porcellio politus (+ Philoscia minuta) und für SW Porcellio lugubris (+ Philoscia minuta). Die anderen Buchstaben zeigen die Orte an, in deren Umgebung besonders Isopoden gesammelt sind: Be Berlin H Hamburg Re Regensburg Bo Bonn Hz Harz Rg Riesengebirge Dm Dahme, Holstein K Königsberg i. Pr. Rn Rügen Dz Danzig L Leipzig Sg Straßburg Fr Freilassing Na Naumburg a. S. St Stuttgart Gö Görlitz Nü Nürnberg T Tegernsee, Gr Graudenz NUN TTg uunumopranw 80 Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. land geht. Nach Norden hin scheint das Verbreitungsgebiet dieser Formen teilweise nicht soweit zu gehen wie das der Philoscia minuta. Noch enger umgrenzt erscheint das Verbreitungsgebiet der in Württemberg besonders häufigen Philoscia muscorum muscorum. Mit den auf der Karte mit SO bezeichneten Teilen von Deutschland deckt sich annähernd das Verbreitungsgebiet des Porcellio politus. Nur scheint die Art auf der bayerischen Hochebene nicht ganz so weit nach Westen zu reichen, wie das des Porcellio lugubris nach Osten reicht. Auf das mit NO bezeichnete Gebiet ist nach unserer bisherigen Kenntnis Armadillidium zenckeri in seiner Verbreitung beschränkt, wenn diese Art vielleicht auch die Grenzen des ge- nannten Gebietes nicht überall erreicht. Asellus cavaticus geht, nach den bisherigen Erfahrungen, im Westen ein wenig weiter nach Norden als Philoscia minuta, im Süden (bei München) etwas weiter nach Osten als Porcellio lugubris. Trichoniscus roseus scheint be- deutend weniger weit nach Norden zu gehen als Philoscia minuta und Porcellio nodulosus erreicht das von Nordosten nach Südwesten verlaufende Band nur bei Naumburg a. S. Man sieht also, daß die auf der Karte nach unserer bisherigen Kenntnis genau eingezeichneten Verbreitungsgrenzen von Philoscia muscorum syWestris, Philoscia minuta und Porcellio lugubris schon für die anderen Arten, welche in Deutschland ihre Verbreitungsgrenze finden, nicht mehr genau zutreffen. Immerhin wird durch sie eine recht gute, mittlere Verbreitungsgrenze gegeben, ein Schema, in das sich die Verbreitung der anderen Arten mit gewissen Beschrän- kungen einfügen läßt. — Weitere Grenzen, die von zwei Seiten aus durch Arten erreicht würden, gibt es jedenfalls in Deutschland nicht und deshalb sind wir durch die Tatsachen, soweit sie die Isopoden uns liefern, genötigt, eine Vierteilung Deutschlands vor- zunehmen. Es ist beachtenswert, daß eine sehr ähnliche Vierteilung Deutsch- lands durch Eintragung tatsächlicher Verbreitungsgrenzen auch bei anderen Tiergruppen zutage tritt. Es sei in dieser Beziehung auf eine Karte verwiesen, welche eine Untersuchung über die V erbrei- tung der Wolfspinnen in Deutschland ergeben hat (Nova Acta, Abh. Leop.-Carol. Ak. Naturf., Vol. 88, 1908, Nr. 3). Die kleinen Diffe- renzen beider Karten mögen zum Teil auf Unvollkommenheiten der Untersuchung beruhen. Es mag nämlich hervorgehoben werden, dab die Grenzbestimmungen des Verbreitungsgebietes einer Art keines- wegs einfach sind. Kann doch nur eine beschränkte Zahl von Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. Ss] Punkten genau auf ihre Fauna erforscht werden, und dabei ergibt sich bisweilen, daß an manchen dieser Punkte die für das Vor- kommen der betreffenden Art erforderlichen ökologischen Verhält- nisse nicht aufgefunden werden können. Noch weitere Unterschiede der vier Verbreitungsgebiete ergeben sich, auch bei den Asseln, wenn man nicht nur die absoluten Ver- breitungsgrenzen, sondern auch die relative Häufigkeit an den ver- schiedenen Orten heranzieht. So haben Oniscus asellus und Porcellio scaber offenbar ein höheres Feuchtiekeitsbedürfnis als Porcellio rathkii und sind deshalb im Westen weit hänfiger als im Osten, während Porcellio rathkii nach Westen seltener wird. Trichoniscus riparius, Haplophthalmus mengü, Oylisticus convexus, Porcellio spinicornis (pietus) und Armadillidinm pietum erscheinen uns wohl nur deshalb in der norddeutschen und bayerischen Ebene als seltener, im SW-Gebiet dagegen als häufiger, weil sie einen hohen Kalkgehalt des Bodens verlangen und dieser in den genannten Ebenen, wenn man von Anlagen, Gärten usw. absieht, nur sehr lokal vorhanden ist. Wo diese Arten in der Ebene ihre Lebens- bedingungen erfüllt finden, wie bei Rüdersdorf, auf Rügen und an andern Orten, wo kalkreiche Schichten zutage treten, ja, sogar auf alten Friedhöfen, auf denen seit langer Zeit Mergel in größerer Menge an die Oberfläche gebracht wird, fehlen sie nicht. Solche Arten, die im eng begrenzten Raume in ihrem Vorkommen wechseln, kann man nicht ohne weiteres als tiergeographische Leitformen be- trachten und darf deshalb das Bergland nicht tiergeographisch der Ebene gegenüberstellen, zumal da Urgesteingebiete, wie das Riesengebirge, sich dem Berglande nicht angliedern würden. | Ziemlich gleichmäßig über ganz Deutschland verbreitet sind folgende Arten: Asellus aquaticus im Wasser, Ligidium hypnorum, Trichoniscus pusillus und Porcellium conspersum an sumpfigen Orten, Platyarthrus hoffmannseggii bei Ameisen und Armadillidium einereum (vulgare), pulchellum und opacum an trockeneren Orten, letztere beiden Arten aber sehr zerstreut. Eine Sonderstellung nimmt Porcellio ratzeburgiü ein. Außer den drei genannten allgemein verbreiteten Sumpfformen ist es die ein- zige deutsche Asselart, welche in den bayerischen Alpen über die 1000 m-Grenze emporsteigt. Wie alle echten Gebirgsformen scheint sie sehr feuchtigkeitsbedürftig zu sein und doch Sumpfboden und die Ufer der Gewässer durchaus zu meiden. In der Ebene findet Dahl, Asseln Deutschlands. 6 82 Geographische Verbreitung der Asseln in Deutschland. sie deshalb ihre Lebensbedingungen nur an sehr wenigen Orten erfüllt. Trichoniscus albidus, Haplophthalmus danicus, Porcellio prwinosus, Porcellio laevis, Porcellio dilatatus, Pentheus globator und Armadillidium nasatum konnten in dieser Betrachtung über die geographische Ver- breitung unberücksichtigt bleiben, weil sie nur im engen Anschluß an den Menschen vorkommen und mit großer Wahrscheinlichkeit erst durch den Handel eingeschleppt sind. Die wichtigste Literatur über die Asseln Deutschlands. 83 Die wichtigste Literatur über die Asseln Deutschlands. Literaturstellen, die nur in vereinzelten Fällen herangezogen werden, sind am betreffenden Orte im Text hinreichend genau angegeben. APrsTEIn, O., Die Isopoden der Ostsee, in: Schrift. nat. 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Aega, Aegidae 6, 27, 71. affine (Armadillidium) 69. affınis (Philoscia) 35. agılis (Oniscus, Zia) 33. alba (Pherusa) 44. albidus (Trichoniscus) 39, 41, 73, 82. albifrons (Jaera) 28f. albus (Titanethes) 44. alpieola (Mesoniscus, Titanethes) 42f,, 78. alpinus (Trichoniscus) 42. amoenus (Porcellio, Metoponorthus) 59. Anceus 21. Androniscus 39, 41. Anthura, Anthuridae 5, 21. aquaticus (Asellus) 30, 31, 72£., 81. arcuatus (Porcellio) 56, 64, 78. Armadillidüdae 20, 65. Armadillidium 21, 66. Armadillo 20, 65. armadillo (Oniscus) 65, 69. armadilloides (Porcellic) 46. Aselhdae 9, 30. Asellus 10, 30. asellus (Oniscus) 47, 63, 73bis, 75,81. ater (Armadillidium) 69. austriacus (Trichoniseus) 40. balthiea (Idothea) 24, 26, 72. baltica (Idotea) 27. baltieus (Tanais) 22. baltieus (Porcellio) 64. brunneum (Armadillidium) 70. caecus (Asellus) 31. caleivagus (Mesoniscus) 42%. carinata (Anthura) 22. caryntliaeus (Androniscus) 41. cavaticus (Asellus) 31, 73, 80. cavieolus (Mesoniscus) 42f. einereum (Armadillidium) 67, 68, 74bis, 81. cinereus (Oniscus) 69, Oirolanidae 7, 28, commautatum (Armadillidium) 69. confluens (Porcellio) 64. conspersum (Armadillidium) 70. conspersum (Porcellium) 46, 74, 81. conspersus (Porcellio) 47. convexzus (Armadillo) 69. convexus (Oniscus, COylistieus) 46, 7öt., 81. Cordioniseus 42, couchiw (Philoseia) 36. crasstcornis (Itea) 46. crassicornis (Porcellio) 47. cretaria (Idothea) 26, 27, 72. eruentatus (Porcellio) 60. Oyathura 22. Oylisticus 16, 46. Oymothoa 26f. danicus (Haplophthalmus) 45, 73. decipiens (Armadillidium) 69. 88 dentiger (Triehoniscus) 39, 41. dilatatus (Porcellio) 55, 62, 82. dubius (Porcellio) 55, 63. elegans (Haplophthalmus) 45. emarginata (Idothea) 24, 26, 72. entomon (Mestidotea) 22, 72, 77. Euporcellio 60f. Eurydice 7, 28, 71. exigua (Philoseia) 36. fischeri (Philoscia) 36. flavovittatus (Porcellio) 58. forelii (Asellus) 31. fossor (Oniscus) 47. frontalis (Porcellio) 58. fulvus (Porcellio) 64. gallieus (Porcellio) 50, 59. germanica (Philoscia) 16. germanieum (Ligidium) 33, 78. germamicus (Lepidoniscus) 36. germanicus (Porcellio) 60. germamieus (Trichoniscus) 40. globator (Oniseus, Pentheus) 65, 82. Glyptonotus 6, 22. Gnathia, Gnathüdae 4, 21. gracilis (Anthura) 21, 72. graniger (Titanethes) 44. granulata (Ligia) 32. gramulosa (Idotea) 27. grubei (Armadillidium) 68. Halophiloscia 36. Haplophthalmus 15, 44. helvetieus (Trichonisceus) 41. Heterotanais 22. hoffmannseggü (Platyarthrus) 46, 74, 81. horticola (Trichoniscus var.) 42. Hyloniscus 38, 40. hypnorum (Ligidium) 33, 74, 81. Idotea 23. Idothea, Idotheidae 5f., 22f. intermedius (Porcellio) 58, 65, 78. irrorata (Stenosoma) 27. Jtea 39, 41. Namenregister. 'Jaera, Jaeridae 8, 28. Janira 10, 30. ‚jelsküi (Porcellio) 58. Jeröyeri (Munna) 30, 72. kroyerü (Jaera) 29. ‚laevis (Itea) 39. ‚laevis (Porcellio) 49, 58, 82. laevis (Porcellio, Oylisticus) 46. lamperti (Oniscus) 47. languidus (Oniscus) 47. Lepidoniscus 35. leydigri (Trichoniscus) 41. Ligia, Ligidüidae 12, 32. Ligidium 13, 33. hignorum (Limnoria) 28, 71. | Ligyda 32. Limnoria, Limnorüdae 7, 28. Iinearıs (Idothea) 24, 26, 72. hueorum (Ontsecus) 46. lugubris (Porcellio) 53, 54, 60, 61, 78 fl. Maculicornis (Porcellio) 58. maculosa (Janira) 30, 72. madida (Philoscia) 35bis. madidus (Onisceus) 35f. marina (Jaera) 28, 71. marina (Squilla) 26. marinus (Oymothoa) 27. marinus (Oniscus) 29. marmoratus (Porcellio) 55, 63. mazillaris (Gnathia) 21, 72. melanocephala (Ligia) 33. melanocephalus (Porcellio) 60. mengei, mengiüi (Haplophthalmus) 45, 74,281. mengii (Itea) 45. Mesidotea 6, 22. Mesoniscus 15, 42. Mesoporcellio 49, 58. Metoponorthus 48, 58. mildei (Porcellio) 58. minuta (Philoseia) 34, 35, 75, 78f. minutus (Oniscus) 3f. montanus (Porcellio) 53, 60, 78. montanus (Trichoniscus) 40. Namenregister. 89 monticola (Porcellio) 54bis, 60ff., 78. | Praniza 21. Müunna, Munnidae 9, 30. murarius (Oniscus) 47. muscorum (Phrloscia) 34, 35, 75, 152, 50. aranus (Trichoniscus) 41. narentanus (Trichoniscus) 40. nasatum, nasulum (Armadillidium) 67.609,43, 32, nemorensis (Porcellio) 60. nivalıs (Jaera) 29. nodulosus (Porcellio) 57, 64, 80. oceanica (Ligia) 32, 73. ochraceus (Porcellio) 56, 64, 78. örstedi (Tanais) 22, 72. oestrum (Oniscus) 26. offieinalis (Armadillo, Pentheus) 65. offieinarum (Armadıllo) 66. Oniscerdae 16, 45. Onisceus 11, 18, 47. opacum (Armadilhdium) 67, 69, 74, 81. opacus (Armadillo) 70. ovatus (Porcellio) 58. paludieola (Zia) 33. Paraphiloscia 36. parietinus (Porcellio) 63. ‚parvulus (Metoponorthus) 59. pelagica (Idothea 24, 26f. Pentheus 20, 65. ‚persooni (Ligidium) Pherusa 44. Philoscia 13, 33. phosphorea (Idotea) 27. pietum (Armadillidium) 66, 68, 74, 81. pichus (Porcellio) 52, 60, 81. Platyarthrus 16, 46. Pleurogonium 9, 30. politus (Porcellio) 50, 58, 59, 79f. Porcellidium 46f. Porcellio 20, 48, 51. Porcellionides 48, 58. Porcellium 17, 46. 33. Proporcellio 49, 58f. pruimosus (Porcellio, Metoponorthus) 48, 58, 75, 82. psora (Aega) 27, 72, pulchellum (Armadillidium) 66, 68, 79, 8l, pulchellus (Oniscus) 68. pulchra (Eurydice) 28, 71. punctatus (Pentheus) 66. pusillus (Trichoniscus) 37, 39, 74, 8. pygmaeus (Trichonisceus) 42. quercuum (Porcellio) 60. rathkei, rathkii (Porcellio) 56, 63f., 81. ratzeburgü (Porcellio) 5l, 59, 81, rhenana (Trichoniseus var.) 42. rhenanus (Trichonisceus) 39. rhynchites (Tanais) 22. riparia (Itea) 40. riparius (Trichonisceus) 38, 40, 31. rosea (Itea) 41. roseus (Trichoniscus) 39, 41bis, 74, 80, rubieundum (Pleurogonium) 30, rugicauda (Sphaeroma) 28, 72. salinarum (Idotea) 27. saltuum (Porcellio) 64, 78. sawatılis (Ontscus) 46. scaber (Porcellio) 55, 62f., 81. Schiödtia (Schioedtia) 44. sertalis (Porcellio) 47. sieboldi (Asellus) 31. Sphaeroma 8, 28. Sphaeromatidae (Sphaeromidae) 8, 28. Sptloniscus 39. spinicornis (Porcellio) 52, 60, 81. spinifrons (Oylisticus) 46. stebbingt (Trichoniscus) 42. Stenosoma 27. steinit (Typhloniseus) 46. 90 striatus (Porcellio) 64. subterraneus (Mesoniseus) 44. suleatum (Armadillidium) 70. sylvestris (Philoscia) 34, TS. sylvestris (Porcellio) 64. Namenregister. troschelüi (Porcellio) 58. Typhloniscus 46. urbieus (Porcellio) 58. variegatus (Armadillo) 70. taeniola (Oniscus, Porcellio) 47. varius (Porcellio) 56, 64. Tanais, Tanaidae 5, 22. terebrans (Limnoria) 28. tetramoerus (Porcellio) 63. Titanethes 15, 43, 44. topiaria (Trichoniseus var.) 41. Triehoniscidae 13, 36. Trichoniscoides 39, 41. Trichoniscus 14, 36. trieuspidata (Idothea) 26, 72. trilineatus (Porcellio) 56, 64. tristis (Porcellio) 63. trivialis (Armadillo) 69. irivittatus (Porcellio) 64. verhoeffi (Porcellio) 54, 61. viridis (ldothea) 25, 27, 72. vivida (Itea) 40. vividus (Trichoniscus) 38, 40bis. vulgare (Armadillidium) 67, 68, 74. vulgaris (Armadillo) 69. weberi (Trichoniseus) 42. whiteana (Munna) 30. zenckeri (Armadillidium) 68, 70, 74, 78ff. Zia 33. G. Pätz’sche Buchdr. Lippert & Co. G. m. b. H., Naumburg a.d. S. N | SMITHSONIAN INSTITUT | | fe) fe) =——o® fe) 6)) N |) | 1