Die

Attischen Frauennamen

nach ihrem Systeme dargestellt

von

.V^

F. Bechtel.

Gotttnden Tandenhocdt & Ruprecht

1902.

591189

2.0.6.64

Dem CoIIegen und Freunde

Friedricli Blass

als Gegengabe.

\

CS 317

Vorwort.

Den Plan eine Behandlung der Frauennamen aus dem ganzen griechischen Gebiete zu liefern habe ich, sobald ich das Material zu übersehen vermochte, dahin modificiert, dass ich mich auf die attischen Namen beschränkte. Veranlassung zu dieser Beschränkung ist der Umstand gewesen, dass für die Scheidung der bürgerlichen und nichtbürgerlichen Namen, deren Durchführung mir anzustreben schien, Attika bisher allein die sichre Grundlage liefert. Auf den attischen Grabsteinen kommt bekanntlich vom 4. Jahrhundert an die sociale Stellung des Verstorbnen regelmässig zum Ausdrucke; in keiner andren griechischen liandschaft hat sich hierin ein so fester Gebrauch ausgebildet. Zugleich bietet die anderwärts uner- reichte Fülle der epigraphischen Denkmäler die Möglichkeit so aus- gedehnter Beobachtung, dass die Ableitung allgemeiner Eegeln ge- wagt werden kann.

Was ich auf den folgenden Seiten biete, ist also eine die Ge- sellschaftsschichten, in denen sie Geltung genossen haben, berück- sichtigende Darstellung der mir bekannten attischen Frauennamen. Dabei habe ich im Wesentlichen an der Gruppierung festgehalten, die in der zweiten Auflage des Fickschen Namenbuchs durchge- führt worden ist, mich aber häufiger auf die Deutung der Namen eingelassen, als es im Plane des Fickschen Werkes gelegen hatte. Dies gilt besonders für die Namen, die eine Metonymie enthalten ; ich bin da mit Vertrauen, hoffentlich auch mit Vorsicht bemüht ge- wesen den Ausgangspunkt der Uebertragung aufzudecken, und zwar auf dem Wege, den ich in der Abhandlung über die aus Spitz-

VI

namen entstandnen einstämmigen männliclien Personennamen einge- schlagen habe. Aus den Kreisen der nichtbürgerlichen Frauen habe ich zwei ausgewählt : den der Sklavinnen und den der Hetären. Zwar ist das Namenmaterial, das sie liefern, nicht einwandfrei, da zu beiden Ständen Individuen gehören, die nicht in Attika geboren sind, ihre Namen also aus der Fremde mitgebracht haben können. Aber wenn sich eine Anzahl Fälle zu einer Regel zusammen- schliessen, so ist die Eegel richtig, auch wenn eine Minorität jener Fälle mit Unrecht in die Rechnung eingestellt sein sollte. Man darf die Fehlerquelle also ignorieren. Aber selbstverständlich ist kein Name für Attika in Anspruch zu nehmen, den seine Form aus der Landschaft hinausweist, und keiner, von dessen Trägerin die Quellen lehren, dass sie aus einem andren Theile des griechi- schen Gebietes zugezogen ist.

Für jeden Namen gebe ich, wo möglich, zwei Belege ; den ersten für seine bürgerliche, den zweiten für seine nichtbürgerliche Eigenthümerin. Bei den Vollnamen wären die Belege zweimal an- zuführen gewesen, bei jedem seiner beiden Bestandtheile ; man wird es nicht tadeln, dass sie nur einmal erscheinen, hinter dem Elemente, das im Alphabete die frühere Stellung einnimmt. Auch die Zeit ist, falls sie nicht dadurch bestimmt wird, dass der angeführte Name mit einer allbekannten Persönlichkeit in Verbindung steht, kurz angegeben ; vorausgesetzt, dass die Datierung überhaupt mög- lich war. Dabei habe ich das Verfahren beobachtet, dass ich, wo ich eine zeitlich fixierbare Bürgerliche und eine zeitlich fixierbare Nicht- bürgerliche gleichen Namens zu buchen hatte, die Zeitangabe nur hinter der Bürgerlichen eintrug, hinter der Nichtbürgerlichen bloss in den Fällen, wo sie die Bürgerliche an Alter erheblich überragt. Es gilt nämlich für Attika der Satz, dass der Name, der der Bürgerlichen zugänglich ist, gleichzeitig auch der Nichtbürgerlichen zur Verfügung steht, nicht aber umgekehrt. Ueberall habe ich den Grundsatz befolgt die ältesten Belege mitzutheilen, deren ich hab- haft werden konnte. Ich muss noch hinzufügen, dass in allen Fällen, wo eine Nummer aus Conzes Attischen Grabreliefs ohne weitre Bemerkung als Beleg angeführt wird, darin zugleich die Zu- weisung auf das vierte Jahrhundert enthalten ist : die erdrückende Mehrheit der von Conze besprochnen Denkmäler fällt ja in diese Zeit, Ueberall, wo mir zur selbstständigen Datienang die Kennt- nisse oder die Vorlagen fehlten, bin ich von der. Schätzung ab-

vn

hängig, die Kirchner im ersten Bande der Prosopographia Attica (citiert mit Kirchner) vorgetragen hat.

Um Vollständigkeit in den Einzelheiten habe ich mich nicht ängstlich bemüht : der Zeitaufwand, den ich an die Durchmusterung abgelegner Quellen hätte rücken müssen, wäre durch den für das Ganze abfallenden Ertrag nicht belohnt worden. Es ist mir wich- tiger, dass man die Werthschätzung, die ich für die Namen als Aeusserung des griechischen Geistes empfinde, nach der Mühe be- misst, die auf die Ergründiing der Metonymien verwendet ist, als nach dem Grade der Vollständigkeit meiner Sammlungen. Ausser den attischen Namen, die wir aus den griechischen Autoreu kennen, und denen, die sich aus den Plautinischen Komödien als solche ge- winnen lassen, habe ich berücksichtigt, was ich mir aus den Bänden des CIA, der Athenischen Mittheilungen, des Bulletin de correspon- dance hellenique, der ^ Eq)ri^£Qlg dQ^ccio^oyLari, der Attischen Grabreliefs, des Catalogue of the Greek and Etruscan Vases in the British Mu.seum, aus dem ersten Bande des Katdkoyog rov iv '^^rjvccig iTiiyQacpinov ^ov6slov und aus einigen kleinren Publi- cationen notiert hatte. Die Abkürzungen, unter denen ich diese Quellen citiere, sind ohne Erläuterung verständlich bis auf zwei : wo ich nichts schreibe als eine Zahl, ist der zweite Band des CIA gemeint, und mit App. bezeichne ich die Appendix continens de- fixionum tabellas, die Wünsch bearbeitet hat.

Die Beurtheilung der auf Vasen dargestellten, mit Beischriften versehenen Frauen ist Roberts Eigenthum. Bei der Lesung der Correctur hat mich der Mann unterstützt, dem diese Blätter zum Danke für reiche, mir schon im siebenten Jahre zufliessende Be- lehrung gehören sollen.

Halle, 15. Juni 1902. F. Bechtel.

Inhalt.

Erster Theil.

Die Vollnamen mit den Koseformen. i Zweiter Theil.

Die übrigen Namen. 40

A. Der Fraaenname ist ein einstämmig-er Personenname . 40

B. Der Fraueuname ist ein appellatires Adjectivam ... 41

I. Das Adjectivum steht im Femininum 41

II. Das Adjectivum steht im Neutrum 49

C. Fraueunamen aus Kalendernamen 51

D. Der Frauenname ist Widmongsname 53

E. Die Frau ist nach ihrer Heimath benannt 57

I. Der Frauenname ist ein Ethnikon 57

IL Der Frauenname ist ein Ortsname 59

F. Frauennamen aus Bezeichnungen der Lebensstellang . 63

Cr. Der Frauenname enthält eine Metonymie 68

I. Frauennamen aus Namen göttlicher Wesen .... 69

II. Frauennamen aus Namen von Heroinen 78

III. Frauennamen aus Namen von Märcheniiguren ... 83

IV. Frauennamen aus Namen hervorragender historischer

Frauen 84

V. Frauennamen aus Thiernamen 86

VI. Frauennamen aus Namen von Pflanzentheilen und von

Pflanzen 100

VII. Frauennamen aus Namen von Mineralien 110

VIII. Frauennamen aus Bezeichnungen des Lichts. . . . 112 IX. Frauennamen aus Bezeichnungen des tropfbar-flüssigen 113

X. Frauennamen aus Bezeichnungen von Spielzeug . . . 115 XL Frauennamen aus Bezeichnungen von Toilettengegen- ständen und Trachten 117

XII. Frauennamen aus Bezeichnungen von Geräthschaften,

Waifen, Instrumenten 120

XIII. Frauennamen aus Namen öffentlicher Oertlichkeiten . 124

XIV. Frauennamen aus Namen von Festlichkeiten und Jahres-

zeiten 125

XV. Frauennamen aus Bezeichnungen vereinzelter Concreta 128

XVI. Frauennamen aus Abstracten 129

Erster Theil. Die Vollnamen mit den Koseformen.

ccßQÖg.

'jißQ-ayÖQu 3425, Conze no. 214 (auf Salamis gefunden). 0X. "AßQOia Frau eines OvX{nios) AevQog Fagyi^rTLog

III 686. läßQvXXlg MixCcovog Kr}g)i0iEG)g d^vydtrjQ 2169 (zweite

Hälfte des 2. Jahrh.)0. ^AßQ(ovlg XQfjßtiil 3427. ccy a.

'Ay-agtötri AXnfiEcovLÖov yvvri Andok. I 16. A. IIolv- Evxtov OXvB(og d-vydrrjQ III 931. Ist der Name auf attischem Boden gewachsen oder erst durch die Tochter des Kleisthenes von Sekyon nach Athen gekommen ? äyad'ög.

Ayad'-rjfiEglg Acpqoöelölov ex KolXvtE{c3v) III 1760. ''Ayu^o-xlEa Biotrov QkvEcag IV 2 no. 477t?42 (um 100). 'Aya%'6%XELa 3429.

[A]ydd'7] III 2963. "/4ya[d']ov e[v - - otaovöa, ä7iog)vyov-

6a ] 775 ^11 6 (Ende des 4. Jahrb.).

'Ayad-ia xQf]6t'i] III 2966. 'Aya^Lg III 3826. &yv6g.

'Ayvo-^ia 3434, Conze no. 889. 'Ayvo-KlEia 1124 (Erbtochter, 4. Jahrh.).

"Ayvvna XaQiddov Kritptßt&g BCH XVIII 508 no. 2 (Imbros, 4. Jahrb.).

1) Stemma bei Kirchner I 390. B e c h t e 1 , Attische FraTiennamen.

2 Die Vollnamen mit den Koseformen.

l^Qiet-ayÖQcc verwandt mit einem TetßavÖQog 'Axccqvbvs 1941 (4. Jahrb.). 'AQi^raydQa IV 2 no. 38176 nach Conze no. 244. lAQx-ccyoga 3524, Conze no. 394.

^rj^-ayÖQa ^E(po8C(ovog Zlovvi&g d^vycitrjQ 2549 (4. Jahrb.). Kakhöt-ayÖQtt KaX2.to[v] ''AxaQviag {yvvri ?] 1946 (4. Jahrb.). KkE-ayoQa ^iXiov MEl\iTE(og yvvt]] IV 2 no. 2338 b.

KXsayÖQa 836 vo 12 (232/1). KXeiT-ayÖQa Aristoph. Wölk. 684; vgl. KXetrayoQa IV 2

no. 3858 h, Conze 520 a. Mvriö-ccyÖQa 3961, Conze 887 (um 450). NiH-ccyöga ^ihdridov yvvij üaiccvLECog 1571 b Add. (4. oder 3. Jahrb.). NLxayÖQu IV 2 no. 4010 &, Conze 826. IlEiß-ayoQa Frau eines OiloysiTcov ix KsQu^stav 2140,

Conze 254. [n]£L6-ay6Qa ') 4063. ÜQa^-ayoQa Ar. Ekkl. 124, vgl. ü. zirj^oötQcctov MeXl- tEcog d'vydtrjQ III 676 (Stemma). ÜQalayÖQa 83538. Titi-ayÖQa KatuX. I 1 no. XLII (6. Jahrb.), vgl. T. Eri- (iiddov Aa^TtTQEcog 2288. TifiayoQU IV 2 no. 34496 nach Conze 222. 0av-ayÖQa ^E^rjxiov AxccQviog d-vydrriQ^ 'Enay^Xov''^) yvvi^ 1945 (4. Jahrb.). 0avay6Q[a] 3995, Conze 897. ayco.

'Ayh 'ATtoXXodcoQov AccfiTttQEcog d'vydrrjQ, 'OXv^nioda- Qov 'OtQvvEcog yvvtj 2268 (Ende des 3. Jahrb.). dy (6v.

'AycjvLg Hetäre, von Alexis auf die Bühne gebracht (Athen. 339 c, 678 e). Ad"i]V rj.

Ad-{Y})vo-d6Qtt Frau eines AaQLTtJtog AqlGtelöov Zq)'t]r-

1) Oder [TJEiaayoQU.

2) 'EnayrjXag dieser Nominativ steht auf dem gleichen Steine ist zweistämmige Koseform zu einem Namen wie 'Enayi]Xav8Qos. Ein 'Ayi^XavÖQOs ist einer, der j]yriXs tovg ccvögag. Die Präposition in '£««- y7]Xag stammt vielleicht daher, dass sie im Namen des Vaters enthalten war: 'EnayijXccg 'EniKXsovg raQyi]rTiog heisst der Todte.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 3

{r)iog 2576, Conze 226 (nach Köhler 4. Jahrh., nach

Conze noch 5. Jahrh.). 'Ad-YivG) 'Ejtcc^etvavdov IJsQid^otdov 956 1 28 (um 100). aiv et 6 g.

^tjH-aivetri 3592, Conze 346.

*En-aivat7j 'AQiöToßovXov &QLa6Cov 956 I29 (um 100).

'Enaivitri 836 46 (232/1). Ei-aLVBxrj rXavKBTLÖov [d''\vy&t'riQ AafintQscag 2274 (erste

Hälfte des 4. Jahrh.) E-baivkri 3674. Avö-aLVBtri 3907 (5. Jahrh.). ^iX-aivirri Aristoph. Ekkl. 41.

Alvri^iov 988 II e (Grenossin eines d'iaßog, um 200). alvog.

OvX-avvCg IV 1. 116 (älter als der peloponn. Krieg). OilttLvCg 4265, Conze 205. Hetäre bei Lukian {zJluL it. VI 1). Philaenium meretrix bei Plautus (Asin. 585 ff.).

IdQLöt-aixfir} 3486.

KkELt-aC%^ri noXvccQxtovg UeiQaLBcag 2449, Conze 111. äxBötög.

AxBdtLov SlsvoxXeovg ''AxaQvicog 956 1 23^ erwähnt Paus. I 37, 1 (um 100).

<^ A £ 1 0.

^AXBi,-oiv8Qa Aiovtog ix XoXXBidav Ibqblk III 112. 'AXB^i-dixti verwandt mit einem Aiovvöiog 'AXaiBvg 1777 (4. Jahrh.).

AXB^g Aloöcoqov 'PafivovöLOv ^) Q-vydti^Q III 1980. äXxt].

'AXz-i7t7Cr) Tochter des TaXBöCag TbXböxov nQoßaXC6Lo\g\

1532 (Ende des 4. Jahrh.). 'AXxL-^dxri KaXXifidxov AvayvQaeiov 1774 (erste Hälfte des 4. Jahrh.).

KXavdia 'AXxia Tochter des TißBQiog KXavdiog Hqgjöov [vCbg] "InnaQxog Magad'covLog Dittenberger Syll.^ 394.

1) Vgl. Kirchner I, 266,

1*

4 Die VoUnamen mit den Koseformen.

?

'^^SLV-aQi6rrj ^) K. 6 . . . ßCov i&s [%^vyKxriQ\ 2710.

'AfisLvö-xXsia 'AvÖQonsvovg ^vyccTfjQ A - - 2687, Conze 901

(5. Jahrb.). \A^Hvo-viy,ri IIa-- 'AtTccXLd[og] 956 1126 (um 100). 'J(i£iv£xri Mixicovos ®Qia6iov 1848, Conze 73. 'Afisiva aus der Familie eines "AXtcLicnos Mshvevg 2330 (4. Jahrb.). '^^eiv6 76625. &^iXXa.

UaßeiVLavi} 'A^ilXco ^) [sQSLa Ilohddog 'Ad"r}väg 'E(p. ocQx. 1883. 141 no. 14, wiederholt 1895. 109 no. 23. &^q) L.

\^ A]^(p-aQdT'ri 835 55 (um 320). ^ A[fiq)]L-xQdtSLcc 3592, berichtigt Conze 346. A^(pL-yov[qg 763 1 19 (um 340). "A vaxsg.

NaxG) Schwester der 'Hdvta, der Mutter des Iso- krates (Zehn Redner 838^); vgl. Naxa Oaviov fi'l Oi'ov, 'AXs^tov «I Ol'ov yvvri 2392. NdüLov 83651 (232/1)3).

' EQatG)va66a KaXXi6Tov ^iXoi,Bvov ' AyQvXrjd^sv yvvrj 1708 (3. Jahrb.). &vd^ai.

'^Av\d%iXXa verwandt mit einem - - g Eovvisvg 2559 (4. Jahrb.). 'AvdluXXa 3641, Conze 1140. dvriQ.

^ AXs^-dv8Qa.

U(o6-dvdQa Tochter des [Z!aQccn]i(ov ZaQantcovog MsXttsvg (BCH XI 262 no. 22; um 100).

1) Zu dem seltsamen Namen vgl. ' AgiatayaO-og in Knidos (Anc. Gr. Inscr. 7965).

2) 'JfiLXXm ist bisher die einzige sichre Sjjur der Verwendung von &[iiXXa als Namenwort. Eine unsichre bildet die Buchstabenfolge afiiXX auf dem Bruchstück eines Gefässes (Kavaloyog I 1 no. XLVII).

3) Ein Name wie ' Ava-noStSaga konnte zu ' Avav.63 verkürzt werden, 'Ava-Am^ indem &.- als Compositionselement aufgefasst ward, weiter zu Na-Aco. Die Mittelstufe wird vielleicht durch "Ava^os dargestellt. Selbst- verständlich ist diese Auflassung des Namens iVaxo» nur ein Vorschlag.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 5

Tifi-dvöga Hetäre, angeklagt von Hypereides (Fr. LIV).

' Avd-s^Lcc Tochter des [^ J7to]?>.X(bv[Log ' J](pidvaio[g]

1379 (erste Hälfte des 2. Jahrh.). [ A]vd'E^iXka Frau eines ['^]QLörG)v Evxlecovog ' A(pL- dvatos IV 2 no. 1893 h (4. Jahrb.). civ%' 0 g.

^ Avd'-i%7t'Yi Dienerin auf einer Deckeldose aus Ruvo (Klein Lieblingsn. 71 ; etwa Mitte des 5. Jahrh.). ' Avd-vkii nali vornehmes Mädchen auf einer schwarz -

figurigen Hydria (Klein 23). "Avd'vk{X)a xalrj ebenda ; vgl. "Jvd'vkXcc Tochter eines ' Aq)i8vatog ^) 1903. Ev-[dv\Q'ri 'AQLörcovog [i^ ' A')(\aQVB(av III 1330, Kal{X)L6t-ö:vQ"ii naXii auf einer schwarzfigurigen Schale

(Klein 27). rivx-avQ^lg ijv iialov6i MaXd^dxriv App. 875. XQvß-avd'Lg 3613, Conze 295.

'AvxtCg Hetäre (ApoUodoros bei Athen. 586 h). äv t rj (vgl. avrriv, ävtcc(o). Ev-avTtg (?) App. 76 n. iivtC.

' AvTC-'ii[X\e[ia\ Evqxkvrov 'EksvdLviov IV 2 no. 2003 &

(jünger als 300). ^Avti-oxlg AvöLfidxov ix Magad^avicov 2569 (4. Jahrb.).

''AvxLoxCg 989 11? (Genossin eines %-Cadog). 'Avzi-TtdtQa Tifiod'eov [X]oXaQye(og yvv^ 2662. ' Av[ti]-7tatQLg 83648 (232/1).

^AvTL-CpiXt} 83668- #

'Avri6 Tochter eines Kvda[d"r}vaisvg] oder Kvda[vtidr}g] m 840. -a^o g (vgl. d^8^svai).

Ev-a{l)ig 62443 {^dxoQog] Beschluss von 175/4). ' Ano kX(ov.

' AjtokXo-dcoQa KQuovog ^ AcpidvaCov 1892 (4. Jahrb.).

'' Aficp-ccgitT}.

1) Muthmassliches Stemma bei Kirchner I 556.

6 Die Vollnamen mit den Koseformen.

Jvi^-aQEtTi IV 1. 114 (älter als der peloponn. Krieg);

zirjuaQstr} yisayxQcitovs '' AvufpXvGtCov Q'vydxriQ IV 2

no. 18615, Conze 520. @avfi-aQstri IV 1. 113 (älter als der peloponn. Krieg).

@avficcQLOv Hetäre in Athen (Athen. 583 e). 'IjiTt-aQSTtj Tochter des ' Innovixog KalUov, Frau des be- rühmten Alkibiades (Plut. Alk. 8; ihre Enkelin ist

\^ I]n7caQst7] '' AXxLßiddov Uxa^ßavLdov 2543). KaXXiöt-aQatr] &qcc<3G}vos XoXaQy8(o[g] 956 I le (um 100). Kle-uQBxri Kardl. I 1 no. XXVI (6. Jahrh.). Clea-

reta lena bei Plautus (Asin. 751). KXsLv-aQatT) Ar. Ekkl. 41. KUit-agerrj Grossmutter des "Evdiog Uvqqov, für dessen

Bruder Isaios die Rede IIeqI tov IIvqqov xX-^qov

schrieb (Is. III 30. 33). KQiv-aQBtri Frau eines 'Egylvog MsXitsvs 2345, Conze 1109_ Jvö-KQStrj Schwester des Avßavtag 'AXifiovöLog Demosth.

LVII 20 f. AvöaQBtr} IV 2 no. 3900 fZ, Conze 755. Mvr]6-(XQ£rr} Conze 1115. NiX-aQstrj zta^oözQccTov d-vyärr}Q Mshtecag Demosth.

LVII 68. Nixagkri 3928, Conze 112. Sev-aQEtri Frau eines Avrödixog'EQxi'Svg 2040, Conze 1127. TLn-aQEtri IV 2 no. 4181 h Add., Conze 888 (5. Jahrh.).

Ti^aQstr} 4181, Conze 1092; 4182. Tifirjö-aQstYj SsvoxXiovg Frau eines Nlxlcüv Magad-aviog

BCH XI 265 no. 26 (Mitte des 2. Jahrh.). (^aLv-KQStrj 4207, Conze 104 (nach Conze 5. Jahrh., nach

Köhler etwas jünger); Ouivagetri Mutter des Sokrates

(Plat. Th^ait. 149 a), Tochter eines Jsi,L£Qog /IsIiqCtcov

[A]laiE^g 1783.

^ Agi-^vif^ßtri fia^fiLa nod'Eivij 3481. &QL6tog.

'' AQLfSt-ayöga. "* AgiöT-aCx^r}.

'AQi6t-dQxrj Ad MEilixicoi 1579 (4. Jahrh.). 'AQt6to-ßovXr} Frau des "Aßgcov Batfi^Ev 983 II 98 (183/2). 'AQt6to-ddiiEa 75424 (347/6). ' AQi0r[o]-dCxri [sQEia 62423 (Decret von 175/4).

Die Vollnamen mit den Koseformen. 7

* AQi0t-i7C7ti] Frau des 'Exeörj^og Kvdad-rjvawög 983 I5

(183/2). ^ AQi6x6-icXsicc IV 1. 117 (vor dem peloponn. Krieg); ^^QiötöxXlsa] ' Avd-s^oxQitov Mshtscog 758 -4. II 4. ^ AQLdtöicXsLa 3494. ' AQi6to-x[Q]ccx6[ta] XaLQ£d7]fiov KLXvvv8co[g] 1366 (zweite

Hälfte des 4. Jahrb.). ' j4QL0to-xQLtr} Ucotiavog ^qsuqqiov 2650 (nach 300). 'jQLöro-XEa 'Eititilovg ^viteraiovog 1915, Conze no. 60. ^^QL6to-(iccxi] Kksidtj^idov MsXlits^{a))g 2331 (erste Hälfte

des 4. Jahrh.). 'jQLöro^ccxrj 3497, Conze 817. ^AQL0r[o]-VLxrj KrjcpLßoipövrog lHlv7t{£tai6vog) 2365 3 (4.

Jahrh.). ' AQiöxovC'itri 3785, Conze 149.

^ Agiöto-vori ^ikoöTQatov KoXavrId'sv [Demosth.] XLII 27.

'^. i[v - -] oixovöa^ d[jto(pv'yovßa . ...] 776 b Add. Ä s.

' jQLöro-cpdvsLa Blxtcoqslvov, Mutter eines i£Qog)dvTrigllI

1283 17.

*AQi6tsia^) Aßttov ' AtrivEcog d-vydtriQ III 1581.

'ÄQLörsLa 754 32 (346/5). ['AJQLötLdc) ^) [J.]£vx(G))vog Accyt,it{t)QEC3g, Jvcovog

.... 0LSG)g [yvv]^ IV 2 no. 2270?* (2. Jahrh.?). ' ^QLööTvXXa natg 'AQtßötcovög ts xal ^ PodCkXrig IV 1. 117, Conze 115 (älter als der pelop. Krieg). ' AQidTvXXa 3504. '^QLßtG) ' HXloöcöqov UrjfiaxLÖov yvvri 2535 (2. Jahrh. ?), 'ytqiöxG} 3506. ^ A(iSLv-aQL0xr]. E.-ccQLßxT) App. 95 6. KXs-ccQiexr] &(yvy£Lxovog ' y4Xco7t£xyjd'£v 1815 (4. Jahrh.).

KX£aQL6xr] 3856. M£{y)-aQi6xri M£V£xXsovg ^Avijd-fv 2636 (5. Jahrh.). NLx-aQL(6xr}) 4263. S£[v]-ccQL6x7j ^ AvxL(pG)vxog yvvfj UEQLd'OLdov 751 B a IIio

(345/4). na(v)-[cc]QLöxri Tänzerin auf einem rothfigurigen Krater (Klein Lieblingsn. 69).

1) Zu 'Jgiarfvg.

2) Gebildet wie Au^nidm {A£(axv%C8ov [isv &vydtriQ, ' Jqxi8cc[iov ds Yvvil Plat. Alk. 123 e, Plut. Agesil. 1 ; bei Herodot VI 71 Accnnini)).

S Die Yollnamen mit den Koseformen.

Ti}i-ttQL6rri @socpG)vto9 AufiJttQSLiog IV 1. 117 (älter als der peloponn. Krieg).

' ^QLötri 3488, Conze 139 ; dazu das Deminutivum ' jQiötiov Uv^^dxov UaiovCdov 2424. ' Jqlötlov 3490. 3491.

^^QxeöLov 3511.

"AQliUa 4243, Conze 377.

"AQXB^iq.

\4Qts(i(ovig 1008^4. äQxco, äQxt^- ' AQx-ayÖQa. ' ^QX-iTtTtiq AvödvÖQov ' AXc)7texiid'8v, Frau des Themi-

stokles (Plut. Them. 32). Hetäre des 5. Jahrh.

(Hegesandros bei Athen. 592 &). App. 434. 'jQXS-ßCa Bio8[6Qov'i] " PaiLvov6io[v] 2522 (4. Jahrh.). ' JqXb-SCxyi 'InitCov d-vyätrjQ (Thuk. VI 59,3). '^QX^-

Sixf] 3528. ' ^QXS-ßTQdrli]] MvrjöLötQarov UaiavLcbs d-vydtrjQ 75424

(346/5). 'Pvölg xQV^t^V ' Aqx^'^''^Q^'^VS ^vydttjQ 4289,

Conze 854. 'jQXi-SUri Tochter des Evd^vyLaxog'OtQwsvs [Demosth.]

XLIV 9. ' AQxC-ycksia 763 Iis (um 340 v. Chr.). "jQXilla 1) 3536.

' Aqx^ nv&oxXaovg UtelsaaCov d-vydtrjQ III 1978. ' ^QL6t-dQxr).

BovX-dgxfj 3559, Conze 831.

Ev-aQxh dvsd-rixsv dsxdriiv ^^d'Tivaiai IV I 86 (6. Jahrh.). ' iTtTt-dQXT] '^) Mavtid-eov &0QtXL0v Q'vydrriQ 1513 (Anfang

des 4. Jahrh.). ' InTcdQxn 758iyil4i. Kls-dQxri ' JötvdaQov KecpaXfid-sv 1746 (4. Jahrh.). nXovt-dQxri 0Llt6xov Oqekqqiov 9'vydtrjQ 2654.

nX&vtdQxv 4073.

1) 'AQ%CXXr\ (836 e,) zu einem als zweistämmige Koseform zu denken- den Masculinum "AqxMos, oder nach SvaCvri zu beurtheilen ?

2) Auch^Schiflfsname.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 9

^vX-ccQXTj TOQÄaG (nicht vor 341/40). "jQXn 3534. 'Jqx^S 836 42 (232/1). ^ AdK Irin L 6g.

' JexXrjnio-Sötri III 1383.

' ^0xlrj7tLo-S6[Qa'] -- 7Mw (344/3).

ßccd"6g.

Bd&vXXa 989 II 5 (Genossin eines O'tWog, etwas nach 200). ßCog.

'jQXS-ßCa.

2Jco6i-ßta Frau eines ^iovvölos ' OXv^iJtiodaQov jlccfijt- TQEvg 984 II 28 (erste Hälfte des 2. Jahrh.). U[(o6l]- ßCa XQV^''^^ 4150.

BitLs ^) 3554, Conze 587. Bitra App. 108 6 1. ßovkrj.

BovX-aQX^'

' ^/QLöto-ßovXr}.

Ev-ßovlri IV 2 no. 3858 />, Conze 520 6J.

KXso-ßovXr} rvXcovog ex. Ksga^icov, Mutter des De-

mosthenes (Zehn Redner 844 a, Aisch. III 171).

KXsoßovXri 3862, Conze 699. NLxo-[ß]ovX7i 756 10 (346/5). NixoßovXrj App. 136. XaiQE-ßovXt] ( HyrDöLov OXvicog ^vycctrjQ , TifioQ-sov

'EQx^^(as yvv^ IV 2 no. 2047 & (4. Jahrh.).

ysvog und yövog.

Ei6i-yivsia Ms-- iy MsXitscav III 1862. Eif-yevsLa Nixocvogog,' Iß^rjvLOv Magad-oviov yvvr] III 1831. ®6o-ysvlg ©soyavov IlTsXsaöLov 956 1 24 (um 100). ' .^^(pi-yovtg. y X avxö g.

rXavxrj Msvsd'^^ov Kvdad-[rivaLE(og d'vydtriQ'] ^E<p. ScQX. 1897. 52 no. 23 (2. Jahrh.).

1) Hierher gestellt wegen des auf ephesischen Münzen erscheinenden Namens Zoaßctag (Beitr. XX 245), der sich von Z(i>ßiog nicht trennen lässt.

10 Die Vollnamen mit den Koseformen.

rXavxov [sQSicc 6194 (213/2).

rXavxLvva JioxXiov^ 0r}yasG}g yvvrj 2624 (nach 300) '). y Xvicv g.

rXvx-avd-tg.

rXvxrj Ar. Ekkl. 43, vgl. T. Maga^cüvö^sv iv

äßtsli] oixovöa IV 1. 120. rivxr] 3579. rXvxvUa, IV 2 no. 3579 h (4. Jahrb.). yvriT6g.

J io-yvri\TYi\ 763 I lo (um 340). zlioyv^tr] App. 43 s. yoQyög und FoQyG).

FoQyco verwandt mit einem ' jQL6toxXy]g l^vTcetatdiv 2364, Conze 456.

z^afta(?fc-, -8 d(i E La, -dd^rj.

^a^aöL-öTQatr} IIoXvxXeCöov - - 3585, Conze 410.

zlu^döLov 3584, Conze 53. ' ^QLöto-dd^ea.

^d^sLU^), hierzu das Deminutivum ^d^eiov in Jd- }isLov " /4y(ovog ^vXaßiov 956 I22 (um 100). '^ l7i7to-dd(ir} 0sor£X[ovg] '^A[at]ög 754 53 (345/4). d s Lvo g.

^sivo-fidxri MsyaxXsovg ^ /IXoTtExfid'EV, Mutter des Alki- biades (Plut. Alk. 1).

^ElL-?tEa Hetäre (Machon bei Athen. 5806; 4. Jahrb.). jEl-iTtitri IV 2 no. 3591 & Add. nach Conze 841. zIe^-xXelu ^iXCavog ii, Ol'ov 2493, Conze 384. zfE^L-XQatELtt &Qa6vfi'^dov ' ^xaQVEcag 2022, Conze 661.

jE^iXXa 652 2? 33 (398/7).

z/£|(ö Frau des 'lEgavvfiog TLaXXrivEvg 984 n (erste Hälfte des 2. Jahrb.).

1) rXavv,o&ia^ abgekürzt FXavKig, ist unter den Namen mythischer Herkunft zu behandeln. Es ist möglich, dass auch die im Texte stehen- den Koseformen alle oder theilweise zu Fkccvyio&sa gehören; die Häufig- keit des männlichen Namens rXavKntnog weist aber auf eine zweite Mög- lichkeit hin, die zu berücksichtigen war.

2) Belegt IGS I 1579.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 11

dfifiog.

^Yifi-ayÖQa. ^rjfi-aivsrr}. ^rj^-agetr}.

Z/rj^6-xXsLa ' jQtötodr]fiov Kod-axtdov 1786 (4. Jahrh.).

^rj^o-xgccTSia 3607, Conze 52.

zfri^o-XQLtr} zliodoQidov Il^cad-scog IV 2 no. 2482 h.

zirjfio-viXYj yßöxQMOv ÜLd-scog d'vydtrjQ 1567 (4. Jahrb.).

Jrj^oviXTj IV 2 no. 3608 /> Add. nach Conze 836. /jrjfio-öd^svsicc UcocpiXov d-vydrriQ Asvxovoisojg 2299

(4. Jahrh.). Jrj^o-öTQccrr] XoQoxksovg jiii,Givi(og yvvrj 1757, Conze 123 .

Ji]^o6tQdtri 3611, Conze 905.

Arjfic) MsvsötQcctov XolaQyscDg Q'vydrriQ 2664 (4. Jahrh.). Jr^icj Hetäre des Demetrios Polior- ketes (Plut. Dem. 24); 836 loe. JC (aus //fc/t) und //i o-.

Jt-tpilri Ti^oxXsLÖov Evcovvfiscog 2056, Conze 171.

/iKpCXri 83669. Ao-doxTi 7668 (341/40), auch Mitth. XXI 438 Beil. II n. jLO-daga Frau des FQvXog 'EQxievg, Mutter Xenophons

Eus. Chron. vers. arm. (II 110 Seh.). Jiö-xXsLa Tochter des ' ^öxkrinidörig '' J^xlviTtuddov ^^d-r}- vatog BCH XI 256 no. 8 (um 100). jLoxXsLa ®Qätra 3020. jLO-cpdvTTj '^ IsQovv^ov yvvij \4iaQVB{a)g) 758 _B II 5 (um 334). 8 Cxa iog.

/iixata 3658. Oder einstämmig? 8 ix rj.

^ AXe^L-Sixrj. ' //QLöto-Sixr}. ' ^Q^s-dcxr}, ' ^Qxt'8iv.Yi. Evd-v-dixr] 1105 (erste Hälfte des 4. Jahrh.); Tochter des MiXriddYjg Acxxiddrjg, in zweiter Ehe mit Deme- trios Poliorketes vermählt (Diod. XX 40, 5, Plut. Dem. 14'). Ev^vSoxri 3447. ®EiLißro-8Cxri 83654 (232/1). 'l6o-8Cxri Tochter des EvQvitTÖXsfiog MsyccxXsovg '^Xco-

Tcsx^dsv, Frau des Kimon (Plut. Kim. 16). 'I(pL-8ix7i IV 1. 181 (erste Hälfte des 6. Jahrh.).

1) Bei Plutarch heisst sie irrthümlich Eiqv8lv.7\.

12 Die Vollnamen mit den Koseformen.

Mvrifio-ÖLXTj Ja(o-- 751^ Ic4 und 758 ^.Is (345/4;

Bürgerin ?) NLxo-dtxrj Aristoph. Lys. 321. n[vpo-dLxri 4104, Conze 1171. 0avo-dLxrj A'covog Ja^TttQBcog 2289 (4. Jahrh.). 0a-

voÖLTcri Hetäre auf einer unteritalischen Hydria (Klein

Lieblingsn. 71 j um 400) ^) ; 4214. 4215. -8 OHO g.

^Evo-86[%\7i - - Ttutg Ttakri auf einem schwarzfigurigen

Krug des XaQtvos (Br.M. B 631). 8 60 ug.

&EO-8o6La Eixpri^ov KvittCov d'vyätrjQ, 06q(iov KvSavrC-

80V yvvYi 2250 Z> (4. Jahrh.). [0]Eo8o6Ca 3781.

^ ^6v.l7j7tL0-86trj. /fto-Sotr}.

&6o-86t7] JaßLd-aov iy MvQQivovttrig d-vyutrjQ 1389 (nach 150). &£odörr} Hetäre bei Xenophon (Mem. III 11). @so[86]tri App. 75 & 8. 'IöL-86tr} 'JtcoXX-- [' yi]ttaXL[8og] 956 II 29 (um 100). SQÖfiog.

^QO^ö-xXsa FoQyLOv ^IxuQLScog d-vydtrjQ, Btöttov UvßQidov ywij 2110 (drittes oder zweites Jahrh.). 8ÖQ0V.

' ^d-r}vo-8(OQa. ' ^7toX^o-Sd)Qa. ' ^(fxXr]ifio-8d)Qa. JiO-8(OQa. ©eo-Scoga 3453, Conze 1120. [Krj](pL6o-8(x)Qa [0]XßLcc8ov ' Jvaxaicag 1855. MritQO-86Qa Idxogog 62423 (175/4), MrjtQoSaQa 3946, Conze 1137. Jaglg CsQsco^svrj 1561 (zweite Hälfte des 4. Jahrb.). /Jaglg xQV^'i^V 3643, Conze 122 ^).

i Xecpag (Elfenbein).

^EkscpuvTig auf einer rothfigurigen Pyxis (Kretsch- mer Vaseninschr. 4); 'ElefpavxCg verwandt mit

1) Ursprung und Zeit sind nach Roberts Anleitung bestimmt.

2) Die Auffassung von dcoQ^g als Koseform ist nur eine von drei Möglichkeiten ; die beiden andern kommen im zweiten Theil zur Sprache.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 13

einer Klsitacx^iq IIokvdQxrovg nsLQccLscag 2449, Conze 111. ^EXsqjavtlg iiiaTioncolig 3650.

'^ EkiXG) ®soy8vov jdEvxovo8(og d^vyccTTjQ, * ^&rivo8(OQOv yUlavBoyg yvvri 2300 (um 100) ^). ikn C g.

^ ElTtL-vCarj Tochter des MiXtLccdrig Jaaiddi^g, Schwester des Kimon (Plut. Kim. 4). ^ ^iTC ed og.

'E^jtsdicc IV 1. 202 (Ende des 6. Jahrh.). ijtl.

' E7t-aLVStY}.

' Ejt-TiQcitTi vornehme Athenerin auf einer schwarz- figurigen Hydria (Br.M. B 331). ' E7tL-jcQcctSLtt ^ EitiKQOixov ' IxaQLBcog 2111 (4. Jahrh.). EjtL-VLTiT] Frau des Evdrj^[o]g MvQQLvov0Log 983 Ig^

(183/2). ['E]7CL-6^8vsitt 3657 (4. Jahrh.). ^7t og.

Ev-STtlg 2) jcviißaXi^tQLtt bei Alkiphron (I 12, 4).

i Qciö a6 d'at.

^EQaöi-xXsia Bürgerliche bei Lukian (Et. diäX. X 3). EQa6siVYi ni 3132. igatög.

'EQatG)va66a.

'EQatcb 836 71 (232/1), 3661.

'ETC-rjQCCTfJ.

^ gyov.

'EQyo-xXsta IV 1. 103 (6. Jahrh.). 'EQ^fig.

'EQ^-mTcCg Frau des Keryken ^svayögag III 701. 1283.

'Epifc? Frau eines Jr^tii^tQiog 3602, Conze 191.

£V.

Ev-aLVEtfj.

Ev-afiEQK LeQ8[ia] IV 2 no. 1205 h (1. Jahrh.).

1) Stemma bei Kirchner I 533.

2) So Nauck; überl. Evem/jg.

14 Die Vollnamen mit den Koseformen.

Ev-dvd-rj. Ev-avtis. Ev-a^Cg. Ev-agxtS- Ev-ßovkrj. Ev-ye-

vsia. Ev-STiig. Ev-TtXsta im Zusammenhange mit 'Aöndöiog Ji6%Cvov

2Jxa^ißG)VLdYig 2542, Conze 386. EvxXsa 3698. Ei5-

xksLa Hetäre (Athen. 583 e). Ev-iia^Cg 3711.

Ev-votg xQfiCTri IV 2 no. 3715 h. E'd-^svr) Frau des ''AfpQodCöiog ' Ayvovöiog 984 II 23 (erste

Hälfte des 2. Jahrh.). Ev-ndkEia ^ InTtoxQcctovg KrjcpL^Lsag yvv^ IV 2 no. 2175 b. Et)-6ot6xri 3721. Ev-ta^ia 3722, Conze 66 (nach Furtwängler zwischen

440 und 430). Ev-tvxig 3286, Conze 764. Ev-fpdvBLa 3781.

E{v)-(pQovig 3736 (E0PONK der Stein). Ev'xaQig (oder Ev%aQXg) ' Ibqovv^iov IlaXXrivEcog d'vydtriQ

2432 (vielleicht aus der ersten Hälfte des 2. Jahrh.) ^).

Ev&v-dixi].

Evd-v-XQdtsLcc 3855, Conze 675.

Evd-v-XQLtrj üoXv^svov KsiQiddov d-vydrrjQ 2125 (drittes oder zweites Jahrh.). Evd-vxQcrT] 3671, Conze 1140. Evd-v-(idxn 3695, Conze 428. Ev^tov 403 63 (221/20).

Ev&vXXa IV 2 no. 3552 Z^ (erste Hälfte des 4. Jahrh.). ev Qstv.

EvQ-iTtnri 3719, Conze 381. ei)Qvg^^).

EvQv-vori 4262, Conze 1021.

1) Die mit den Femininen oder Neutren von Adjectiven identischen Namen EiO'kr], Evv.6Xri^ E^v.oXov, E^[iaQOv mit ihren Ableitungen kommen im zweiten Theile zur Sprache.

2) Kirchner verzeichnet I 392 einen EvQVGxiag Z[o:Xsv5t]ov Aoveisvs, den er aus BCH VIII 156 entnommen hat. Das Facsimile bietet hinter 'Eni iniiiBXi^tov rf/s v[tjö]ov die Zeichen:

EYP^ITIATOYZ . | OYAOYZIEQI,

die Ei)Qv6TQdTov ov AovGimg zu lesen sind.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 15

Evq)Qa~.

Ev(pQGi 'Etc- - ETI QQia6[Ccov\ III 1710. Evq)Q6 3778.

Zev^-Cnnri Hetäre bei Alkiphron (I 39, 2).

Zsv^iov Frau des läyccd-03v 'Ayad-ox^sovg . . . svg IV 2

no. 620 h (Ende des 3. Jalirh.). Zfvlß) ßo(fc7j)0'ov d'vydrriQ, ®EO(pikov 'Eq^elov y[vv]rj

2023 (3. Jahrh. ?).

Zms 3741.

'Hys-.

"HyiXXa ^iXdygov ''JyyaXri%'sv 1687 , Conze 450. "HyLl{k)a Hetäre auf einer rothfigurigen Hydria (Klein Lieblingsnamen 65) ^). iiy ri 6 tt (3 d^ a i.

'Hyriö-innri 'HyrjöccQxov AafiTttQsag 2547, Conze 664. 'HyqöL-nvXri lsqslcc IV 2 no. 314 Ci (284/3).

Ist der Name als attisch anzuerkennen, oder steht er in Ver- bindung mit 'HyriantvXri der Tochter des Oloros ? 'H\y]'^0t,X{X)a^) xaX7 vornehme Athenerin auf einer schwarzfigurigen Hydria (Br. M. B 330). 'Hyi]' Qilla 758 B II 9 (um 334). 'Hyriötg Mutter einer Tochter unlesbaren Namens

(Conze 124). 'Hy^öLOv Frau des Mevidruiog Kvdad-rjvaLSvg 983 1 54 (183/2).

1) Auf der gleichen Hydria steht der Hetärenname $EKHNE, der auf dem Petersburger Psykter des Euphronios (Klein Meisters.'' 138) wieder- kehrt. Klein erklärt ihn, unter Beistimmung Kretschmers (Vaseninschr. 209) , als scherzhafte Bildung aus ai kUvs. Diese scherzhafte Bildung würde einen doppelten Verstoss gegen die griechische Syntax zur Vor- aussetzung haben. Ich bezweifle daher einstweilen die Kichtigkeit der Erklärung.

2) Sichtbar sind E-E^lUA. Wer dies zu 'E[Q]iad(X)a ergänzt, be- reichert das Wörterbuch um einen unmöglichen Namen. Für die im Texte vorgeschlagne Lesung berufe ich mich auf das Fehlen des h in EAIUA, worin man ohne Anstand "Hy iXXa gesehen hat, und auf den Lieblings- namen EPOOE^lU (Klein Meisters.^ 143), den man mit 'HQÖ&siiig statt mit sinnlosem 'EqoQ'siiis hätte umschreiben soUen.

16 Die Vollnamen mit den Koseformen.

'Hyri^a UQo^Evav 3753, Conze 68 (5. Jahrb.), vgl. \^Hr}yi]6c3 Avx6(pQovog UgoöTtaXtLav 2515, Conze 506. 'HyTjöa negöLÖog 3752, Conze 120.

'Ayad'-TjiiSQig. E\)-afisQa. "Hq a.

HQ0-g)iX7i IV 1. 114 (älter als der peloponn. Krieg). "^Hgig vornehme Athenerin auf einer schwarzfigu-

rigen Hydria (Br.M. B 333) ^). 'Hgd) III 132 h Add.

d'ttXXög.

®aXXCg 759 H u (um 340). %'dQ Qog.

®aQQ-Cnnri 4257, Conze 286. %• av^a.

®av(i-aQBtr}.

&av^ccQiov Hetäre (Athen, 583 e). d' efi i g.

&sfiL6to-dt7crj.

'lovvia ©E^iöTÖ-xXEia Tochter der anb dadovxav stam- menden 'OvcaQatLavij UoXvxDCQ^ig III 915.

®E^L0t(o 'A7CoXXo8g>qov Tsid-gaöLOv d^vydtriQ , IIoXv- icXsovg yvvri 2639 (4. Jahrh. ?). d'Edg.

®so-yevig. @so-8o0icc. ©eo-döörj. &€o-d(OQa.

©eö-xXsia 'Eq(io-- [//tavtLÖog^ 956 II n (um 100).

©söxXsLa Hetäre (Lysias bei Athen. 592 e). @so-Xvtri Hetäre bei Anaxandrides (Athen. 570 e). &so-iiv7J0tri 836 es (232/1). ®6o-7t6^nr) 763 I12 (um 340).

@so-g)civtri KaXXCov 'AyQvXii&sv , 'OXvfiTtLodcoQOV Ava- (pXv[6]tLov yvvri 1874 ^) ; hierzu die Lekythos mit &bo- (pdvrri 3786, Conze 309.

1) Hierher oder besser zu 'HQiyivrig CIA I 433 III 48? EDI$ mit "Egig zu umschreiben, das junge Mädchen also zur Namensschwester der "Egig zu machen, ist wol nicht erlaubt.

2) Stemma bei Kirchner I 98.

i

Die Vollnameu mit den Koseformen. 17

®so-(pilri 3787, Conze 865 (5. Jahrb.), vgl. QeocpiXri Jio-

xXaovg 'Pa^vovöLov 2529. Ssocpi^rj IV 2 no. 3790 b,

Conze 875.

&6G) KccUix(x)Qoirov 'AXaLSODg yvvt] 1788 (4. Jahrb.). yiyvo-d-ea. ^e^L-d'sa. 'l£Qo-9^8a 836 75 (232/1). Avßi-^ia 3902, Conze 147. MsvsL-d'Ecc iy, nsL{QaiBi) oixo{v6a), taXa(6L0VQy6g), &Jto-

(pvyovßcc .... IV 2 no. 768 c I u (Ende des 4. Jahrb.). Mvr}0L-&ea 3963, Conze 242. NLxo-^8)a App. 54 a 6.

UsLßi-d'ia . sidiXQ- - . . A - - 2035 (erste Hälfte des 4. Jahrb.). [Tt]^o-d-sa 'AyvCov 'EQiLscig yvvt] 1609 (erste Hälfte des

2. Jahrb.) '). Tiiio^sa 836 51 (232/1).

d'ijQtt.

nav-^rjQ^g IV 2 no. 4135 &.

^ilo-d-rjQLg Mutter einer Av6ig)ccvig 3913. ^). •ö" 9 « ö V g.

0Qcc6-L7cnri 3533, Conze 314. 0(>a^vAA<fg 3798.

'j£()o-'9'£a.

"JsQÖ-xXsLu 'OtLdöov £| O/bv 2643 (4. Jahrb.). 'Isq6- xXsia Hetäre bei Timokles (Athen. 567/). 'IsQa IIvQQOv Kvdad-rivaecog 2243 (4. Jahrb.). 'Isq6 (vor ihr eine Begleiterin 'Hytiöa, hinter ihr eine zweite ' Isgoi) 3751, Conze 345. iTtnog.

' IjCTC-UQEti^. 'iTtTt-ccQxrj^) ' iTtTto-dcc^rj. iTcnd-xlsia /truioid^Qlofvg AsvxovoL&g 1113 (erste Hälfte des 4. Jahrb.).

1) Vgl. 983 II 86 (vom Jahr 183/2) JQOfioyiXfig 'EQXi£i>e . vneQ t[ov 'bov] 'Ayviov.

2) ^iXoQ'TiQLi ist sicher, Uav&riQts vielleicht Hetärenname; vgl. den Komödientitel Kvvayig, in dem Meineke (lll 294) einen Hetärennamen erkannt hat, und den durch den Ausdruck nayCSsg tov ßiov (Amphis bei Athen. 567 f) erläuterten Beinamen Ilayig Luk. 'Er. didX. XI 2,

3) Auch Schiffsname.

B e c h t e 1, Attische Frauennamen. 2

18 Die Vollnamen mit den Koseformen.

'iTtTto-Uxn App. 603 (iibert. inoNOXil).

' Iit7Co-66%-Bvlg NLxoxks[ovg n]EiQatiG}g d^vydtrjQ III 578.

' iTtTCo-öTQarr] ^Aql6t8C8ov ^AvucpXvßxCov IV 2 no. 1861 Z>,

Conze 520. Imio-öxQdtri 88621. 'JXx-iTtnrj. ' Avd--iJi7trj. 'jQKir-iTtTtr}. '^Qx-innri. Je^-

LTiTcri. 'Eg^-LTiTiLg. EvQ-i7cnri. Zsv^-iTcnri. ' HyY}0-L7C7Crj.

©aQQ-iTCJtri. &Qa6-L7C7Cr]. KaX{X)-in{7t)ri xaXii auf einer schwarzfig. Hydria (Br. M.

B 330), vgl. [Ka\XUn{n)ri Tochter eines Msdcov [77a]m-

vLSvg 2412. KaXX^jtTtri IV 2 no. 3821 &. KaXX-iTtTcCg 4219, Conze 294 (gegen 400, nach Conze),

vgl. K. Ji6iQGiv[og'] Uovvuag d'vyätlriQ] 2557.

KaXXtnnCg 4194, Conze 140. Avö-Cnitri Tochter des XoQoxXfig ^i^covsvg 1757, Conze

123. Av6Cnnri 3909. M8v-C7t7tri 758 jB II 35 (um 334).' \M]vYj0-L7i7tri 3967.

NiK-Cnnri %QriG\tri\ 3914, Conze 336. iSlavd'-iTtTtri Frau des Sokrates; ^av%-Cnitri ' ^noXXovCov

^aXYjQsag &vydrrjQ 1620. IIoXv-LTCJtri MsXsxEovog ' Ax^Qvscog 652^27, 660 is (398/7). 'Po8-i%Ttri Ar. Lys. 370. Zcoö-LJCTtt} 4154. 4155, Conze 395.

TeLö-LTtnr} 2714.

TsXs0-L7C7trj Frau des ^CXaygog EvßovXidov «I Otov [De-

mosth.] XLIII 44. 45. 'PccLV-iTtTcri Kr}q)L6o8G)QOv Taid-QaöLOV, 'y/vrißiov ix KotXfig

yvvYJ 2586 (zweite Hälfte des 4. Jahrh.). ^aLvCnitri

4208, Conze 359 (aus Salamis). ^Eid-C7i{n)ri 836 17 (232/1). 4>iX-C7C7tri IV 1. 117 (älter als der pelop. Krieg); vgl.

fpiXinnri IJtEcpccvov JsxsXEog 1948. 0LX^7t7cri42S7. 4238. XaiQ-Cmtri EvcpQuvoQog Aa^nxQEcog 2290, Conze 169,

ÄaiQiJiJiri IV 2 no. 4277 & Add. nach Conze 862. [_Xa]Q-C7t7ti] XccQcovog y/i^cavEog 1776. XQv6-LJt7C7] Tochter eines Xri . . av ^) Tificovog UovvLEvg

1586.

1) Die Ergänzung Xr][Qi](ov liegt nahe; aber der Buchstabenrest, der an drittletzter Stelle erscheint, führt nach Köhler auf P.

Die Vollnamen mit den Koseformeu. 19

\; I]6[&fio]-VLxri xign^tH 3812.

Eiöt-ysvsta. 'löL-dötrj.

'l6Läg Evßiov ' yif^(x}[n8xiid'sv] 956 II le (um 100). 'l6Läs XQ^Gt^ III 3213 ff. i'6og.

^löo-ÖLxri. lq)L.

'IcpL-dixrj.

xakXiötog.

Ka^Xiöt-ccyÖQa. KaXhöt-ccvd-rj. KaXhßT-aQSTYj. KaXXiöto-iiKxrj ' yJ^tCvav ' yfhuovötov IV 2 no. 1806 c, Conze 323, 354. Kalhöro^iccxrj 3951, Conze 698. Ka^Xidtiov 'OvriödvÖQOv TJaLQUiEcog 1560 (zweite Hälfte des 4. Jahrb.). KakUöttov XQ'H^^'H 3826. KallCßXLov Hetäre mit dem Beinamen ^Tg (Ma- chon bei Athen. 583«) oder Iltcoxslevr] (Aristo- demos bei Athen. 585 b). [KaX]h6T<b *) Nav- Tcvdovg KatdL I 1 no. 367 (6. Jahrb.), vgl. K. Tochter des Avxog^Qcov AvxovQyov Bovrddfjg und der KccXhßto^dx'r} ^Llimtov /il^covicog (Zehn Redner 843«). Kakh0td Tänzerin auf einer rothfigurigen Schale (Br. M. E 68); KccULöza 3836 ff. xdXXog.

KaXk-i7t7CT], KalXimcCg.

KaXU-xlsLa KaXhxiXovg ''^Qacpriviov 1882 (4. Jahrb.).

KaUi-iidxr} IV 2 no. 3819 c, 3865 &.

Kttkh-vixri &EodG)QOv 'Egxuag d^vydtriQ 2041 (3. oder

2. Jahrb.) ■'). KaXki-a&EVELtt 3824.

Kakki-cxQdtri EvdyQov IlQoöTtaXriov 2516, Conze 393. Kak{X)L{6tQd)r7i Hetäre auf einer Schale des Hieron (Klein Meisters. ^ 166). KaUiargdtri 3830, Conze 1118.

1) KaXXißTm ist auch Schiffsname.

2) KccUsvCkti Schiffsname.

30 Die Vollnamen mit den Koseformen.

KdkUov - - 660 42 (390/89).

Kakklg UtQdtc3vog FagyrittLOV ^vyccrriQ III 1637. Kall(D auf einer schwarzfigurigen Hydria (Klein Lieblingsn. 25), vgl. KaXXh ' JxiXUos si, EvjtvQt- d&v III 2198. 9t7]d og.

KtjdsLa 835 w 6 (Ausgang des 4. Jahrb.). Kfjcpißog.

K'r}(pL60-dG)Q(X.

xXs Lvög.

KXsLV-ccQstrj.

KXsLvo-iidx[rj] 661 f/ 26 (um 390). Kketvö-TtoXig 3858, Conze 343. Kkstva 76626 (339/8). icXsitö g.

KlaLt-ayÖQa. KlEit-aixfirj. KXsit-aQetrj.

Kk8ixo-iid%ri Toebter (?) eines Evfiaxog IV 2 no. 3858 c,

nach Conze 692 (Salamis; 5. Jahrh.); ZA. Tochter

des MEidvXCdrig Ev%^v^d%ov 'OtQvveog [Dem.] XLIV 9 f.

KXeitö-noXig ^ÄQiLTtTtov 'IxaQLEog d^vydxrjQ, @Eon6^7tov

yvv% 2113 (3. Jahrh.?).

KXeiTco Mutter des Euripides {r&v 6(p68Qa svysvav itvyxccvsv, cjg ^LX6%OQog, Suid.), vgl. Kkuto) KXeir(ovv[i<yv IV 1. 117. KXsLta 3861. X X sog.

KXs-ayÖQa. KXs-aQstr]. KXs-aQLßtr}. KXs-dQxri. KXso-ßovXri. KXsLo-XQdtsa ' y/yvodrj^av 'Egxiscog 2043, Conze 451. KX£[o]-vL)ci] ^) - - UovvLsag d^vydt7]Q 983 II uo (183/2). KXEovLxrj Hetäre auf einer unteritalischen Hydria (Klein Lieblingsn. 71). KXso-^svrj Frau des (PiXdvd-rjg [M]sXLt£vg 983 I105 (183/2). KXso-'JtdxQU ^ ^vtLTcdtQOv raQyrjTTLOv d'vydt7]Q 1967 (3. oder 2. Jahrh.). KXsondtQu 3864.

KXE0-6TQdtYl^) Js^lflEVOV ' y4x^Q^^^S ^VyO^triQ, Zl(O0TQdTOV

JaidaXidov yvvifi 1922. KXEoaxQdrri IV 2 no. 8865 c, Conze 350. KXso-cpavlg Jlex^vov 0aXr}QE(og d-vydrrjQ 2615 (nach 300).

1) Auch Schiffsname.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 21

Kl£(i ^) auf einer schwarzfigurigen Hydria (Br. M. ß 329), vgl. Kksh NiXLov ©oqlxlov 956 Ii9. KXe6 Conze 732 '). ^ y/ya&o-nksLa. ' j^yvo-KkEia. ' yf^SLvo-xXeLa. ' ylvzC-xlEia.

^ j^Quoto-xlaia. '' A^ii-xlEia. d8i,i-yikeia. Jiq^ö-xKeLa. Jt6-

xXsia. jQOno-xkEia. ' Egaffi-xlsta. ' EQyö-xleia. Ev-

xXsLa^), &s^L6t6-xXsLa. @s6-xlsLa. 'IsQo-xXeLa. ' iTtnö-

xXeia. KalXi-xXsia. Ktr]0L-xXsLa NavxQ<xto[v] Ksg)aXi]d-£v 9-vyKtriQ, üvd-odaQOV

yvvYi 2154 (4. Jahrh.?). Msya-xXsia ' HyCvov 'EgLxsLag 2176 (4. Jahrb.). Meve-xXe^lo) MevexXbov llaLaviEog III 2201. lM]vr}6i-xX£icc App. 174. Nav-xXsa xuXi^ Hetäre auf einer Schale des Hieron

(Klein Meisters. ^ 166). Ne6-xXeioc verwandt mit einem - - g 21ovvlev[is\ 2559

(4. Jahrh.). Nix[6]-xXELa 836 64 (232/1). üatQÖ-xXEa ^lXo^tjXlöov 'j^iagvicig 1396, Conze 1082

(5. Jahrb.). IlarQÖ-xXELcc 836 ei. UoXv-xXEia Hetäre, Titelfigur einer Komödie des Alexis

(Athen. 642 c). UoXv-xXeu Mutter einer raXfjvr] App.

102 & 19. IJTQato-xXsta - - [^LJXdLdov d'vycctriQ 1392 (2. Jahrh. ?). 2Jc)6i-xXEi,a App. 108. Tl^ö-xXelu Ar. Thesm. 373 (im fingierten ip^cpiöiia).

App. 22 8. ^av6-xXEa IV 2 no. 36546 nach Conze 724*).

1) Auch Schiffsname.

2) Die Lekythos ist sicher identisch mit der, als deren Inschrift CIA II 3854 CKAEA OIAIA angegeben wird. Statt des A am Schlüsse des ersten Namens gibt Conze ß. Aber der Name Zv.Xsm, der in seinem Text erscheint, ist unmöglich. Ich nehme daher an, dass t Best des dem sitzenden Manne gehörenden Namens sei, dem die Frau Klam die Hand reicht.

3) E^kIhu könnte an und für sich mit dem Abstractum B^tiXsia iden- tificiert werden. Aber man wird den Namen aus dem Zusammenhange mit den übrigen nicht lösen wollen.

4) Verwandt ist die Lekythos IV 2 no. 4104&, Conze 435«, da sie mit der im Text erwähnten zwei Personen gemein hat.

22 Die Vollnamen mit den Koseformen.

\4>]iX6-xlsia MevKVÖQov Bovtddov yvvri 1964. ^iK6-

xXsLa 4244. 0Qa6t-xXELa 4268, Conze 289 (noch 5. Jahrh. ?).

KofialUg 3870, Conze 121 (»kann noch dem 5. Jahrh. angehören«). 4200 (hier sicher niedrer Herkunft). ^) Ko(i(o Mutter einer Tqltg) 4200. X Qäv ov.

Kgavh ©vQßatov yllQ-alCdov ^iqttjQ IV 2 no. 1744 & (1. Jahrh.). xgdt Lör 0 g.

KgatLöro-Xsia 3878, Conze 365.

Kgatiöra verwandt mit einem Evfiaxog Olvalog 2380 (4. Jahrh.). KganGtä 989 II 9 (Genossin eines %-Ccc6og). XQccT og.

' ^}i(pi-XQdrsLa. ' yfQUjto-XQdtsia. Jsi,i-XQdtsia. Jr]^o-XQd-

TEia. ''Ejti-xQdrsia^). Evd-v-XQdtsia. KXsLO-xQdrstcc. Msvs-xgdtsia Msviov 3936, Conze 161 (5. Jahrh., nach Furtwängler), vgl. Msvsxgdtsia Js^tXQdtovg ^IxocQuicag d-vydtY}Q IV 2 no, 1531 b. MsvsxQdtsLa 3935 (Salamis). . [:s;]£vo-xQdt£a 758 B II 34 (um 334).

Iletöt-xQdtsLa Frau eines ®Eo%dQrig Eovvuvg 2552, Conze

179. Uolv-XQdtEia /JiovvßodaQov ^^d^^oviog d^vydtrjQ 1410

(2. Jahrh.). nolvxQdtsLa 836 84 (232/1). Z^co-xQaTSLU UayxQatiöov ' y/XaiEcog 1799. 2J(o6L-XQdtE[ia] Frau eines [E]vayi(ov Kod-coxLÖrjg 984 II 39

(erste Hälfte des 2. Jahrh.). T[£']i0i-xQdtELtt 754 19 (347/6).

lT]i^o-XQdtEicc [K]QatLvov [K]vdad-rj[v]a[i]S)[g] 2246, Conze 172. Ti^oxQatEiä 4186.

1) Der Name Ä^on^cb, der aus Zehn Redner 839 (i entnommen zu werden pflegt, ist nicht berücksichtigt, weil in dem KOINOYI der Hdss. nach dem Zusammenhange nur ein männlicher Name stecken kann.

2) Der männliche Name KofiaXXog App. 58 1; auch sein Träger also gehört also zum niedren Volke.

3) Wegen der Beurtheilung des Namens vgl. die Bemerkung zu E^nXsia.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 23

^LXo-xQttt£ia 'Jyccd-oxXsovg ytl^avias %-vydtriQ 1773,

^vXOKQ<X.TBLa 4245.

Kgatsia Uqeiu 622 (211/10). KgatEia iy Kvda- [d-rjvaicoL OLXov6a, ano(pvyov6a . . . .] IV 2 no 775 h III 16 (Ende des 4. Jahrb.).

XQLVÜi.

KQLV-UQStri.

Kqlvo) ' ^Qts^avog ^ J%^rivaia III 1474. iiQit6g.

KQLto-Xsa ^avoxXsovg Krjtriov 2548 (nach 350).

KQLxvXka 'JvtL&Eov raQyr}Ttö&sv Ar. Thesm. 898.

^^QtÖTO-XQLtTj. Jrj^O'XQLtrj. Ev&v-XQLtri.

Mvr}0L-XQitr) 88674 (282/1).

üolv-xgCxri Enkelin des Aristeides (Plut. Arist. 27),

vgl. IIoXvxQLtr} IV 1. 114. Tifio-XQiTri IJQGjtdQxOfv ix KEQaii[B(x)v] IV 2 no. 2139 &. ^avo-xQtxri 4221, Conze 752. xtYi6i g.

KtriöC-xlEia.

Ktriöilla Mutter eines MEidiaq Jeivlov "Slad'sv 2682,

Conze 486. Kt7]6Lov 3885. Kt7i66 839 14 (215/4). xöb^og, xcD^ccö La. Kafia 4200. Philo-comasium 1) meretrix bei Plautus (Mil. 175 und sonst).

Xs vxo g.

Asvxfj^) nXvvTQia 13272 (etwas nach 350). Xsag.

JEC3-^Bdov6a 3896, Conze no. 504.

Je(o-vlx7] Mutter des ' j4vTC(ptlog ©sodaQov ausRhamnus ^)

IV 2 no. 1401 &. AEGi-öTQdvri 836 41 (232/1).

1) Vgl. KoDfidaiog in Epidauros (GIG Pelop. I 1170 4) und den kreti- schen Namen Kmfidatccg (auch Pelop. 1 933 5).

2) Oder einstämmig?

3) Die Verwandtschaft bei Kirchner I 87.

24 Die Vollnamen mit den Koseformen.

^ jlgKSto-Ksa. KQutLöro-XsLa. Kgito-Xitt. Nixo-Utt 75422 (347/6). naöL-lsa ^ ^yvodri^ov ' y^xagveag 1935 (4. Jahrb.).

IlaöLXia 766 9. XaLQE-lia verwandt mit einem Evvoiio<s ' j^dsiiKxvtov TQLK[oQv6tog] 2592 (4. Jahrb.). ^6x0 g.

' In7Co-X6%'ri. Kv6 ai.

Avö-aivsrrj ^). Av6-aQ8tYj. Av6i-%-Ea ^). Av6-i7tJtr}. Av6i-(idxri^) TLfioysLtovog ^^eap^tov 2674, Conze 1099.

AvßL^ttxV I^ 2 no. 3903 &, nach Conze 252. AvöL-ötQccxYj Tochter eines Jlov KvdccQ-rivaisvg 2233,

Conze 454. AvöLöTgari^ Dienerin auf einer Deckel- dose ans Ruvo (Klein Lieblingsn. 71) ; IV 2 no. 3911 h Add. nach Conze 825.

AvdiXXa Ar. Thesm. 374 (im fingierten xl)ricpi6yia).

Av6iUa 4159, Conze 125. Avöca Avöavögov ''EIbvClvCov d^vydtriQ, Ae^covog Kqco- TCidov yvvYi 2008 (2. Jahrb. ?). Av6g) 763 13 (um 340). Xvt6g.

(idd'og.

Ev-^a&Lg.

Hdxv-

'' ^XxL-^dxvj. ^ ylQi6T0-^d%ri. AsLvo-^dxr]. Evd'v-fidx'rj. KaXXi- i^dx^i- KaXXi6to-(idxri. KXetvo-^dxri, KX£LTO-(idxri. Av0i-

Mvri0L-(idxr} Av6Cnitov Kgicoicag [Demostb.] XLIV 9. *) Nixo-^dxr} Tochter des Themistokles (Plut. Them. 32).

NLzo(idxYi 4022, Conze 63.

1) Neben Äveivog und Avamnos ; die Zusammensetzung ist unver- ständlich, da das zu Xiiffat gehörige Object nicht genannt wird,

2) Gedeutet von Wilamowitz Arist. und Athen II 62, 36.

3) Ar. Fried. 99 1 f. Xvaov 8\ nä%aq v,al v,0Qv.0Qvyas, tva Avai^d%r\v

4) Mitth. XXI 465 MvTjfftfta^rj KaXXi,[idxov •ö'vyarijp KscpuXfi^sv.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 25

nccv0i-y,dx'r} 835 u (um 320).

^vko-iLd%ri Tochter des ' yiyviag Bovöskov i^ Ol'ov [De- mosth.] XLIII 22. (isytt.

Msy-aQvßtri. Msyd-xkeia. lisytöTog.

MsyLCS[t]ri^) Zr\v(av\oq JiccvtLÖog] 956 II 5 (um 100). MeyCßzri Hetäre (Athen. 583 e). ft £ d ö r.

AECd-^idovda. (leldog.

MsCdiov rXavxLTtnov [Ko]Xlvt(e(x)s) yvvt] 83533 (um 320). M[si]diov 835 50 (die gleiche Person?).

M8X7i6(ü IV 1. 80 (6. Jahrh.). Me A t- zu ^sXei ? '')

MsXiva - - vog ^ y^va(pkv6t[iov] 1868. M£hvval4:M (Epigramm, nicht jünger als Alexander). Mskita Frau des Euripides {ßtog bei Dindorf Poet, scen. I 16, Tochter des MvriaiXoxog 4>lvsvg^), vgl. MsXttG) KdkXavog Oivaiov yvvtj 2381. Ms Xl6to- zu fisXiöf^g ? ^).

1) Auch Schiffsname.

2) Vgl. MsXißota, von Pott (KZ V 275) richtig gedeutet als 'be- sorgend die Rinder', MsXiScoqos, MsXiKXfig. Die zweistämmmigen Namen, die (iiXt als erstes Element enthalten, sind zu jung, um als Voraussetzung für MsUvih, MeXivva, MsXitm gelten zu können. Ebenso wenig können MsXivm, MsXivvcc, Mslitöa als ursprünglich einstämmige, von (isXi, aus- gehende, Schmeichelnamen betrachtet werden, da eine Ausdrucksweise wie mel meum nicht griechisch ist.

3) So nach Wilamowitz Herakl. ^ I 7,i2.

4) MsXierixos (so in Thespiai IGS I 1757 5) etwa ein q)iXoiJisXißtrjg, einer der gern (isXi^si, wie q>iXon6trig einer, der gern trinkt? Fick hat die Namen dieser Art zu einem mit ßXittco aufs engste verwandten Ver- bum * ii£XtTtco gestellt (KZ XXII 225). Die Stütze für seine Ansicht büdet die schon von Keil (Spec. onom. gr. 28) angenommene Verwandt- schaft des Namens BXiarixis mit att. MsXiari'xr]. Aber BXiettxts ist eine apokryphe Form, die weder in die zweite Auflage der GP gelangen durfte, noch verdient hätte Pauly-Wissowa III 240 ernsthaft genommen zu werden. Sie beruht einzig auf der Stelle Clem. Protr. IV 48 EXiarixt-v Ss rriv irccXXaKtda tsXevt'^aaßav iv Kccvmßai nerayuywv 6 IlvoXsfiaiog ^^tc^sv

26 Die Vollnamen mit den Koseformen.

MskLffTixf] Ar. Ekkl. 46.

MeXiöta ' /fvtiq)dvov\g] üalXrivBcjg d^vyäTYjQ 2434 (4. Jahrb.). ^Bv 0 g und fisv (o.

Msv-LTtTtrj. Mevi-akeia. Mevs-XQoctEicc. MEVB-öXQaTYi KrrjöLOv ©oquciov d-vydrrjQ 2092 (um 300). MEVSÖtQDCTYl 3939.

KX. Ms[v8]-xdQr}a III 61 Ä Hin.

MhaXa Gott. Nachr. 1899. 108 no. 79.

MsvEta III 3278 ^). Msv8L-d-Ea ^). Zu Vollnamen anf -^avsia:

MivBia 837a2, 3659. M '^triQ.

MritQ0-d(OQa.

MfjtQLXv Mitth. XXI 438 Beil. II 12 (um 130).

MfjtQG) ' jiitollGJvCov Aamddov^) d-vydrrjQ III 1786. MntQG) 3948.

vnb tbv TtQoSsdriXco^ivov ariKov. Bei Ptolemaios Euergetes heisst die Hetäre BiXietC%ri (Athen. b76f), ebenso bei den Athen. 596 c excerpierten 'AgyaUtiä ygäipavtsg ; bei Pausanias ist Bslißtix'n überliefert (V 8,11), bei Plutarch Moral. 753/" BsXeatir], BsXsartKri. Man kann also nicht daran zweifeln, dass der Text des Clemens den Namen mit zwie- facher Entstellung bietet, und Dindorf hat dies richtig hervorgehoben. AVelches ist nun die wahre Namenform? Wer bedenkt, dass Pausanias die Wagensiegerin als Makedonierin bezeichnet, und dass die Angabe Athen. 596 e, sie habe die Atreiden als ihre Ahnen ausgegeben, sich hiermit vortrefflich vereinigen lässt, der wird zu dem Schlüsse geführt, dass sie in der Sprache ihrer Heimath BiXi6Tiv.a geheissen hat. Dieser Schluss wird, wie ich nachträglich fand, durch eine Notiz der armenischen Uebersetzung der Chronik des Eusebius bestätigt. Im Verzeichnisse der Olympiasieger bringt diese Uebersetzung zu Ol. 129 einen Zusatz, der in Auchers lateinischer Uebertragung so lautet : Biga pullica, et vincebat Philistiaehus Maceti (filius). In dem Sieger hat Niebuhr (Kl. Schriften I 214) eine Siegerin erkannt: eben die, die bei Pausanias BeXiatCxri heisst: »leg. ^iXiGxC%ri MdKsdcg [vielmehr: Mayiitig], nämlich BsXiatLxr} wie Bi- Xmnog statt ^i'Xtmtog*.

1) Mmrdb auf Kos.: Coli. 3706 Vii, VIII 58.

2) Ebenso gebaut ist MsvsiHQdtrig in Tanagra (IGS I 1203). Eine Erklärung habe ich Beitr. XXIlI 94 f. zu geben versucht.

3) Die Verwandtschaft bei Kirchner I 107.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 27

Hilt ig.

MritLxr} Hetäre mit dem Beinamen Kksipvdga ( Asklepiades bei Athen. 567 d), von Eubulos auf die Bühne gebracht (Athen. 567 c).

ÄIvYj^o-dixr}.

Mvijö-ayöga. Mvri6-ttQEtr]. Mvrj6i-d-sa. MvYi6-i7tTtri.

Mv7]6L-xlsia. .MvYi6t-XQitYi. MvrjßL-^dxfj. Mvr]6t-7ttoXs(iri Tochter des Themistokles (Plut. Them.

32)1). Mvf]öL-6tQcctr] 3969, Conze 1087 (5. Jahrh.), vgl. M. Mvrj&tdrjfiov K[t]q)L6L6G}g]j ^ y^Xs^Cavog Kri^piöiicos [yvvrH "Ecp.ttQx. 1895. 185. MvrißLöTQdtri IV 2 no. 3970 & Add. nach Conze 857.

Mvrjölg Ti^od^eov AaiiitTgiag %'v{ydvri\Q IV 2 no.

2280 &. Mv7i6iX{X)a auf einer schwarzfigurigen Hydria (Br.

M. B 833), vgl. M. JißxCvov E^cjvviiscog 2063. Mvrjöß} ^3[xX]r]:ticcdov BsQEVixCdov IV 2 no. 477 d? II 43 (um 100). MvYi66 751 16 (347/6). ^vrifitd g.

(ivtrog^).

Mvtt-aTcr) 4001, Conze 141. MvttLov 4000, Conze 819.

V avg, V a V 0 L. Nav-xXsia. [iV]avtft-vtx7^ - - ov Evo3vv(isog [yvv]^ 2222.

1) Ueberliefert ist MvriGnttolifia mit nicht erklärbarem a ; der Name ist auch durch zwei Grabschriften des 4. Jahrh. (1928 = Conze 827, 2250 &) für Attika gesichert. Bei dieser Gelegenheit darf wol daran er- innert werden, dass auch Adeimantos von Korinth, der College des The- mistokles, den Schlachtenruhm in den Namen seiner Kinder lebendig er- halten hat : 'AQi6t8vg, Navaivinr], 'Jkqo&lviov und 'ME^ißia bezeugt Plutarch IIsqI t^s Hqoöotov KUKori&stag 871 a.

2) Vgl. ^vrtos* iveos Hes.

28 Die Vollnamen mit den Koseformen.

Navßi-dTQKtri Navxvdovg ^ j^xccgviag 1930, Conze 426. Na.v6L6tQa[t'Yi] 4160, Conze 351. NavaCs 754 17 (347/6).

Nav6Lov^) Hetäre bei TheopMlos (Athen. 587/). veo g.

Neö-xXsia.

Ns{o)-6tQccTr} ®aXiaQ[x]ov UsQyaöfid'Sv d'vydtr^Q, 'l6oxQdtov

Kvdccd'rjvaiscolg] yvvTJ 2468 (Anf. des 2. Jabrh.). Nso-tpCXri 3870, Conze 121 (vielleicht noch 5. Jahrh.). vixri.

Nix-ayoQu. Nix-agstr]. Nix-agCßti] 2). NiXO-ßovXr}. Nixo- dixt], Nixo-d'sa. NLX-i7t7t7]. Nixö xXsia. Nixo-Xsa. Nixo-

Nsixo^a MuQxidvov ix Tlcciaviiav III 1280« Add. h\i. Nixo-TtaTQa ^) MsvsxXsidov ' ^y[ysX]'^d'Ev 1876. Ntxö-TtoXig Frau eines Saergarog AafiTttgsvg 2287,

Conze 763. Nixo-TCtoXe^T} Nixodägov IlaLavicbg Conze 1138. Nl-

xontoXs^r] 3777, Conze 427. Nixo-66TQatri ^^ ^- ü'^? Conze 360 (älter als der pe- loponn. Krieg), vgl. Nixo^tgatri EvxaQidov naiavtsag Q'vydtYjQ 2417. NLxo{6)tQdt7i Hetäre auf einer Schale des Hieron (Klein Meisters. ^ 166) ; NixoßtQätri 4023. 4024. Nixo-dtgarCg Hetäre mit dem Beinamen ' j4(pvri (Anti-

phanes iv tgh TtEgl ir,, Athen. 586 &). Nixo-Tcikji xakri Hetäre auf einer rothfigurigen Schale (Br. M. E 68). NixCdiov Hetäre des Epikuros (Diog. Laert. X 3). Nixvlla IlQEoß-- 722^9 (Ende des 4. Jahrh.). Nixa auf einer schwarzfigurigen Hydria (Klein Lieblingsn. 25), vgl. Nixa @Qa6viid[xov] "'AztakC- 80g (pvlrig 956 II 33. Nixc3 4030. 4031. * .A[iSLVo-VLxri. ^ AQidTo-vixri. Atjfio-vixi]. ^ EXia-vCxti. ^löd^^o- VLxrj. KalXt-VLxri. KXso-vixr]. Aeo-vixrj. NavdL-vCxri.

1) Gut vertheidigt von Wilhelm Mitth. XXIII 420,i.

2) Auch Schiftsname.

3) Auf der Umschrift heisst sie irrthümlich KXsonüxQa und ist als solche auch in Kirchners Prosopographie (I 575) gerat"hen.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 29

IloXv-vixr) Mo^xioavog ^ikädov yvvi/j III 134. IJv&io-vLX)] Geliebte des Harpalos (Athen. 594 r7). Ztgaro-vCxri verwandt mit einem ^ÖQfiog nQoxXsLdo[v]

Kvdavtidrjg 2250 (4. Jahrb.). ZJtQKtovixri 88649. 2Jco6t-viXYj Tochter des Archonten nksCötaivog Uoxksovg Ka(palfiQ^Ev 1409 (Ende des 2. Jahrb.). 2J(o0Lvixrj 83579 (um 320). ^ao-vLxti 758 B II 4 (um 334).

XoQo-vLXTi vornehme Athenerin auf einer schwarzfiguri- gen Hydria (Br. M. B 331). Nixti ^) Frau des 'HQccxlsLtog 'IxaQisvg, Mutter einer Nixagerri 984 I7 (Anf. d. 2. Jahrb.). Nixrj XQr]0ri] 4019.

NixtiöG) ^) ' l7t7toxQdro[vg] MsXiteoog HI 1940. Ni- xri06 4224, Conze 142. vovg.

' Aqi6to-v671. Ev-votg. EifQV-vör].

IlQayto-vöri Frau') eines Ari^riTQLog Jri[ioq>Llov ®[oQaL- «i5g] 2080, Conze 369.

^ttv d'ö g.

^evog.

Ssv-agEtr}. Ssv-aQi6ti]. iSisvo-doxri. ^svo-xXeia. ^svo-

XQcitsa. Sevo-6tQcit7] Tochter des ^Ayiag Nlxkqxov Evcovv^svg

1385 und IV 2 no. 477(^37 (um 100). iSlsvo-cpdvTr} 75429 (345/344).

SevvUa Aristoph. Thesm. 633. ;H!sv(h 4042, Conze 324.

^svvCg Dienerin der Neaira {JK.atcc NscciQag 120. 124). Ev-^ivri. 'Hqo-^8V7]. KXso-^avf].

1) Auch Schiffsname. Frauen, die iVt'xrj heissen, können diesen Namen auch nach der Siegesgöttin führen; ich komme im zweiten Theil auf ihn zurück.

2) Auch Schifisname.

3) So nach dem bei Kirchner (I 248) entworfnen Stemma,

30 Die VoUnamen mit den Koseformen.

UoXv-livri IV 1. 114 (älter als der peloponn. Krieg);

IloXvlivri 4082, Conze 284 (5. Jahrh). TiiLo-iEvri 4194, Conze 140. ^iXo-i,8vrj Frau eines UtQcctiTijtog ' I(pt6ticcdri[g] 2121,

Conze 421. ^iXo^evri 4249; ^iko^svrj rj etuiQa

Aisch. I 115. XttQL-livri Aristoph. Ekkl. 943 (eine nÖQvri),

^O XvfiJtiog.

'OXvfiTtLs 40365 (221/20). ' OXv^Ttclxlv App. 43 6. 6vi^6 aöQ-ai.

' OvTjßaxa) IlQori^ov iy MvQLVovtrrjg d-vycitfjQ 13894 (zweite Hälfte des 2. Jahrb.); vgl. BCH XVI 157. 'Oxog.

^ jivtL-oxCg.

XaQ-0'jtELv[ri\ KXavdiov Jid[y^']ov d-vydxTjQ, isgsia r^g "^Aq- xiiLLdog III 893.

ndXo g.

Ev-Tcdkeia ^).

JCttV, 7tä0 i.

nav-KQL6trj. Uav-d'rjQLg. ^)

[n]a^-q)LXr] ^ Avtifpdvovg /JaXlfivsog [^]vydrr}Q 1492 (4. Jahrb.). /Ja^gjiXrj 4055 (mit einem ''AgzC^ag). Hetäre, Athen. 591 e. IlaöL-Xea. TtarriQ^IIatriQ. UaTQÖ-xXaLa.

^Avti-Tcärga, ^ AvtL-naTQtg. KXso-ndtQa. Nixo-ndtQcc. Uoo-ndtQa Maxha rix^ri xQrjett] 3167. xav ö KL.

navßL-fidxri.

ITavöiXXa AvtißCov OQsaQQiov 2648 (4. Jahrb.).

1) E-öjrairjs bezeichnet den, dem der TtäXog xv%ris gat fallen möge. Der Name der lokrischen Stadt EvnüXiov hat wol ähnlichen Sinn; zur Bildung vgl. Evndyiov in Elis.

2) TlavQ^qa ist Schiffsname.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 31

7CS td'(0.

nsi&a ^) "EQ^avog 2J<priT{ryov 956 I20 (um 100).

ITsiö-ayÖQa. nsL0L-&£cc. IlsLöi-XQdtSLa. nsi6L-6tQdtri, Frau eines Kri(pi6o(p5)v ^ A(pi8vaCos 1902 (Ende des 5. Jahrb.). ^)

TlEiGCa Mutter eines Evd^uTtJtog XolKeCdris IV 2 no. 217U nach Conze 376.

71 XOVX 0 S.

nXoVt-CCQXYl.

mavtixin] - - IV 2 no. 40756. 3t 6 ks ^og, Ttt 6 Xe fi og.

Mvri0L-7ttoXi^ri. Nixo-ntols^ri.

IIoXe^G) Frau eines 'Okv^jiioScoQog IIoxu^Log 2496 (Anf. des 4. Jahrh.). n 6X1 g.

Klsivo-TtoXig. KXsixö-TtoXig. Nixö-noXtg. 2(a6i-7CoXig KQiTcov\og'\ - - d-vydtrjQ BCH III 381 no. 20 (zwischen 167 und 88). noX'ög.

noXv-iitTcri. üoXv-xXeia. IIoXv-XQcctsttt. JIoXv-VLxrj. IIoXv-

IIoXv-ßxQdx'Yi Tochter eines "AXig ^) ^ AQiE6xQ[dxov\ ix

KeQa^acov 2141. noXv-xL[i7i XcuxiädxQLo) IV 1. 125 no. 558 (Anf. des

5. Jahrh.). ^OvcüQaxiavri IIoXv-xocQ^tg, rj xal ^aivaQEXfj, ' OvdQccxia- vov UoXvxccQfiov xal KXavdCag ®E^L6xoxXECag d^vyccxr^Q 'E(p. ccQx- 1885. 146 no. 24. no ^n 6 g.

&E0-n6finri. Jloxa^t 6g.

Uoxci^iXXa AovxCov f| 'A^rjVLEov III 1355.

1) Oder mit dem Namen der Göttin identisch. IIsiQ-6) ist auch Schiffsname, als solcher sicher übertragen.

2) Das Stemma sucht Kirchner (I 556) zu construieren.

3) Nach Köhler ist der Name ,vorn vollständig. Man kann ihn als Koseform von "AXntnog verstehn. Der auf Kos beliebte Frauenname ^AUri stammt aus dem Nereidenverzeichnisse S 40.

32 Die Vollnamen mit den Koseformen.

[/7J()o;|g) NtXLTCTtov SvTtstaiövog 2366 (4. Jahrh.). jt Q&to g.

IJQGyro-vöri.

IlQCOtG) XQriöTt] III 3336. IIv Q'ia.

nv&LO-VLnr}.

IJvd'G}.

nvd-o-dixrj.

nvd-o-öTQdr^rj] . . . . v, Frau eines ^dsi,t£Qog zi s^iQiitofv [A]l(xisvg 1783 (4. Jahrb.).

TLvd'ikXa Tochter eines Ilvd-aag Moöx^Givag ßgidöLog 2104 (Conze 372 a). i) nv Xrj.

' Hyrißi-TCvXri. %VQ Q6g.

mQQa') 4107 (5. Jahrh.). IlvQQixri TQOcpbg XQrjött] 4109.

^ödov.

'Pod-(vjtig, vornehme Athenerin auf einer schwarfiguri- Hydria (Br. M. B329). 'Pödf) ngariav AllGi[v\ia->\g] 2341 (5. Jahrh.).

'P68ri 1491. 'Podiov 836 108 (232/1). ' PddiXka Frau eines 'Agiößtav IV 1. 117 (älter als

der peloponn. Krieg). 'P6dvna 'IxaQLÖ&ßv 2114. 'Poda 83058 (um 320) »).

1) Ein weitres Mitglied der Gruppe, vermuthlich der Mann der Uv- &t.XXa, heisst Nänig. Ist N&Tiig als vcoHUQwSrig zu denken, bedeutet der Name also Schlafmütze ?

2) Der Name kann auch einstämmig sein.

3) Die hier verzeichneten Koseformen können auch zu 'Podimtri ge- zogen werden; man beachte 'P6di.ov ' Podinnov ^HnsiQ&rig 2906. Auch könnte man 'Poörj als Umformung von ' Pödov betrachten, und 'Pödiov Hesse die Auffassung als Deminutivum von §6dov und als Neutrum des Ethnikons 'PoSiog zu.

Die Vollnaraen mit den Koseformen. 33

'Pödog.

* Pod-L7t7trj.

6%^ SV og.

^rj^o-6&sv£ia. ^Exi-6d-£vsia. 'iTCJto-öd-evig. KaXXi-ö&svsia. 600 g.

Ev-60L6xri. i) 0 T Qat 6 g.

UTQCCTÖ-icXsia. UtQtttO-VlXf]. ^).

ExQaxvKlLg Ar. Lys. 365. ^ AQXE-ßTQÖcx'Yi. ^cc^aGL-CXQdxYi. ,^r][io-6xQdxr}. ^litTto-ßXQaxri.

KakXi-öxQccxr]. KXso-öXQccxr]. ^sco-öxgdxrj. Av<ji-6XQdx)].

Msvf-öxQuxrj. Mvi]6i-6XQdxYj. NavGi-öxQdxri. Nso-0XQdxri.

]Sixo-6xQdxri, NixoöXQaxCg. ^svo-6xQdxr}. nsL6t-6XQdxr}.

IIoXv-öXQdxY}. nvd^o-öxgdxrj. Ua-öxQdxYj ®£aQOv ÄtyiXtscog 1739, Conze 449. [Z"]«-

öxQdxY} 4160, Conze 351. Ti^o-öXQdxr} navda[Lx]ov flQoönakxtov d'vyd[xri\Q, Haöi-

xXsovg yvv[ri] 1395 (4, Jahrb.). Ti^oöxQdxri 88678. Oavo-öxgdxrj Asaö&evovg ÄEvxovoLGjg 2304, Conze 330.

(pavoßxgdxrj 836 54.

4f£Ld£-6xQdxrj XccQtov ' AyvovöLov 1704, Conze 308. <l*£ido-6XQdxrj ' ExeoxXaovg Aid^aXCdov %^vydxriQ 1369 (Ende

des 4. Jahrh.). 0LXo-6XQccxr] fPiXavog Al^csvicog 1774 (erste Hälfte des

4. Jahrh). (PtXoöxgdxr} IV 2 no. 4249/^ nach Conze 72. XaiQS-öxQdxrj 4274. 4275, Conze 156, 893 (5. Jahrh.);

Frau eines ^auo^xgccxog MsXtxsvg Demosth. LVII 37.

XaiQEögdxr} 4272, XaiQSßXQaxrj 4273. 6 cög.

Uoj-xgdxsia. £co-7tdxQa. Uco-öxQdxrj. Zlca-tpQovCg III 3378. (5 Si6 ai.

Ucoö-dvÖQa. HcüßL-ßia. Zlco6-iiC7tiq. Ucoöi-xXsLtt. Uaöi-XQd- X8LCC. 2J(o6L-vixr}. 2(o6L-JtoXtg^). Ec36Ca App. 14 1.

1) B^Goos ist der, der einen guten c6o£ hat ; vgl. die Glosse Eieovi . . EVTiivTirog. s^cpoQog (Hes).

2) Auch SchifFsname.

B e 0 h t el, Attische Frauennamon. 3

34 Die Vollnamen mit den Koseformen.

6 (otö g.

Satiov 4168.

ra^Lag.

Ev-ttt[iLa. tsl 6tti.

TsLe-ClCTtri. Tsi^L-XQdtEltt.

r s X a i.

TsksÖ-LTtTtYj.

Tsleßig Hetäre bei Philetairos (Athen. 587 e). TslsßGi 758 i>' II 12 (um 334).

Tiyi-ayoQa. Tty^dvÖQa. Tifi-agsTTj. TLfi-aQLöTrj. Tifio-d-sa. Ttfid-xAfia. Ttfio-XQdtsitt. Tifio-xQui]. Ttno-h,£vti. Ti^o-

TiiiaCa IV 2 no. 3858 /v, Conze 520«. Tt|U.C3 ' AQXEÖriiLOV 'AxaQvscog -O-vyaTfijp] 1942 (4. Jahrh.). Tt^ia IV 2 no. 4193 Z*, Conze 175. /7oAv-Ttfn^.

TL^rjÖ-CCQEtf}.

TiiirjövXXa Evd-vxQccrov KsiQid8o[v] 2580 ^) (4. Jahrb.). rvxi^.

Ev-Tv%Cg.

2\

"T^i6xog iitixkrißig des Zeus.

'Ttlftötr} ^iXcavog i^ /JatdaXidSiv CsQSia III 1280 a Add. ^20.

q)aL8 q6 g.

^a[id]Qtt "EötiaLov TQ[Lxo]Qv0iov 2600. (puLÖQiov Sklavin des Epikuros (Diog. Laert. X 21). ^cctÖQov EvcpQOVLOV Q^vydrriQ. EvQVfi'^dov "Oridsv yvvtj2373 (4. Jahrb.). 4*atdQov &8covog yvvri 4204. ^uidQvXka 4205. 4206. cp a i V (0.

1) Beachte IV 2. 275.

2) Tvxagdi stelle ich unter Tvxn im zweiten Theile.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 36

4>aLvc3 vielleicht Frau eines ^/dxt/iog Mitth. X 366 no. 12 (um 450). ^avo-, -(pcc vrig.

^av-ayÖQa. 4favo-dixr}. ^avö-aXEia. fPavo-XQitrj. ^avo- GtQaTri.

^ävvXXa "^a^sv 2685 (4. Jahrb.). ^ava 4219, Conze 294 (»gegen 400 <). ^ccv6 Tochter der Neaira {Katä NsaiQag 38 fF). ^) ^AgiGTo-cpäveiu. Ev-cpccvsta. Klso-tpavCg. 4>avCs 766 36 (341/40). (puvT 6g.

/JLO-fpccvxri. ®£L0-(pKvt7]. Ssvo-cpccvtr}. (p B C d o.

^Eid-Cmcri. fPsids-ßtQdtrj. 0SLdo-6TQutr].

fßsidvXXa verwandt mit einem nvQlyLcov] nvQyCcovog [OrlQvvevg 2400 (4. Jahrh.)-^. *PsidvlXa 754 15. (p i Kri6 tti.

^iXriGCa Frau des Xenophon {/Jrnii^tQiog 6 Mdyvrjg bei Diog. Laert. 11 6,8). g)L XrjT 6 g.

^L^rjTG) ' Jyad-ox[Xeovg <PaXr)QSC3g^ 3) 956 II 10 (um 100). (p CXo g.

^iX-aivitr]. fl^iX-aivCg. ^iXo-d^riQtg. ^tl-innri. ^lXo-xXbiu. ^ilo-XQcct£La. ^iKo-vLXYi. *) OiXo-^hvri. 0iko-6tQdrri. 4>aäxLov 83643 (232/1).

^ikeia ^) Avötdog AsvxovoLäg 2304, Conze 330. Oasia 4224, Conze 142.

1) Ebenda 50: ttjv yag 9vyareQa xr\v xavxr\G\ Nsccigag, riv rjX&sv s'^ovau mg rovrov ■naiöÜQiov iifAQOv, tjv t6t£ (lav 2!TQvßi]Xr]v (1. Etgoi- ßi^lriv) syidXovv, vvvl ds ^avm, iyidiöcoai Ztscpccvog ovTOol ag ovaav av- tov %-vyaxäQa avdQi ' A%r\vaC()ii ^gdaxogi AlyiXisi. Vielleicht war ^avca der bürgerliche Name, hinter den ZxQoißriXri als Spitzname nach der Hochzeit zurücktrat. Der Name ^dviov gehört, da sein a lang ist, nicht hierher, sondern beruht auf dem Deminutivum von cpavög.

2) Ein JJvQyCmv 'Oxgvvevg wird auf der Liste IV 2 no. 995 & 5 er- wähnt, die aus der ersten Hälfte des 4. Jahrh. stammt.

3) Die Ergänzung ist von Kirchner I 6 vorgeschlagen.

4) Auch Schiffsname.

5) Vgl. ^tXsiog IlayuXiog Inscr. Gr. Pelop. I 894 lo ; Epidauros.

3*

36 Die Vollnamen mit den Koseformen.

^lUdiov (hat Sitz im Dionj'sostheater) III 348. fpihvh ©ovxQLTov 0lv8G3g IV 2 no. 1998 h, Conze 337. ^iXivva Ar. Welk. 684; Frau oder Tochter eines

'JarpoxAijg ^ AqlCxoxqixov '^vaxasvg 1854. 0t-

Xivva 4233, Conze 258. ^iXiTcb Frau eines Ä[sv8{6)rQarog 'Exakfid^sv 2000,

Conze 704. ^ikitCa hängt zusammen mit rJoXvxQcitrig und Flo-

Xviiv7]6Tog rioXvaQätov KQicoEvg 2225. ^ikiria

836 103. ^lXltlov @s6%i0v 'EQXLtcjg d^vydti^Q, ' EQiirjöiXQcctov

'A(pi8vaiov yvvT] IV 2 no. 2048 & (vielleicht

2. Jahrh.). - ^iAmoi/ 830 60,65 (232/1)'). ^tXvl[X]a 0iXoxX[e]ovg 2JovvL8[G)]g d-vydrrjQ 1399

(Ende des 4. Jahrh.). OilovCg 3784. OiKhxig Titelheldin einer Komödie des Antiphanes

(Athen. 662 ?>). ^iXatiov QUcovidov Jlsgyadfidsv 2469 (4. Jahrh.) ^).

QlXg3tlov 83655; Fliiloüum abwechselnd mit PJiüotis meretrix bei Terentius (Hec. 81. 82. 84. 89. 197).

^ Avti-(pilri. Ji-cptXri. "Hgo-rpilri. &EO-q)CXri. Nso-cpiXrj. Nl- xo-tpCXri. Tla^-tpCXri.

0iXri ^iXovQyov neigasag d^vydtrjQ 2459 & Add., Conze 758. MiXccnov ^iXrjg d^vyccnjQ 3958, Conze 143. ') (f iXt 6 g.

0tXrri ^iXcovidov FIsiQaLag &vydt'r}Q 1751, Conze 425.

^lXxyi 4125, Conze 1145.

(p Q'^V.

E{v)-(pQovig. Ea)-(pQovCg. 0Qa(}L-xXsia.

1) TInsicher, da der Genetiv ^lXltCov zweideutig ist.

2) Ein ^iXcovidrig UsQyccafj&sv v[7CfV£Q&sv] ist in das Verzeichnis von Bürgern der 'Eqsx&V'-S (995?) aufgenommen, das aus dem Anfange des 4. Jahrh. stammt.

3) Die mit den Coraparativen und Superlativen identischen Frauen- namen kommen im zweiten Theile zur Sprache, ebenso ^iXovuevri.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 37

^QÜaiUa 'AvxLxaQ - - 758 JE? I32, 760 Bi. (344/3). (pv X ov.

X CCLQ C3.

XttLQE-ßovXt]. XcciQ-iTtTii]. XmQE-Xia. XaiQS-ßtQccrrj.

XaiQiov 2Jo3g)iXov nsiQaiscog d-vydrrjQ 2461 (4. Jahrh.) ^). XaiQvXXa XaiQiyivovQ 'Ixaoiecog Imbros (Conze Insel- reisen 85; Ende des 4. Jahrh.).

XccQtt, -x^QVS-

Xag-LTCTcrj. XaQ-oTtstvrj. jyisvs-XKQria.

XaQL-i,svr}.

Xkqlov Jiovvßtov MccQccd-avLOv &[v'ydtrjQ] ''Ecp. kqx.

1895. 102 no. 15 (römische Zeit). XaQixn 4279.

XaQLTco /Jioyvritov &OQaLE(as d'vydrriQ, [yv]vij ds 0aLdQtov2OS2, Conze 1169 (vielleicht noch 4. Jahrh.). Ev-xccQiS. xdQiirj.

noXv-xocQiiCg. %oq6s.

XoQO-viTcr].

XoQcü Hetäre auf einem rothfigurigen Stamnos (Klein Lieblingsn. 65). XQVÖÖg.

XQVö-ttvd-ig. XQv6-i7t7tri.

XQvöLdg Frau zuerst des 'löxoficcxog, dann des

KaXXiag 'InjtovLXov (Andok. 1 127).) Xqv0iov 2) 'OXv^TCLodcoQov ^Ava(pXv6TL0v yvvi], ' Tjteg-

dvd'ov ^AxccQVBcog d^vydtriQ 1877 (4. Jahrh.) ^) XgvGlg Nmritov IlBQya0fi%^Bv d^vydrriQ 650?, 1392 6

1) Gleichzeitig mit 2455, Conze 220.

2) Hier als Koseform zu XQvaavd'L'g hetr&chtet, weil der Vater'Trtfp- dvd'rig heisst. In andren Fällen liegt kein Anlass vor, den Namen anders zu interpretieren als „Goldchen".

3) Eine Vermuthung über ihr Stemma bei Kirchner I 98.

38 Die Vollnamen mit den Koseformen.

Add. (2. Jährt.). Xqvöls, Hetäre bei Timokles (Athen. 567/); 88625. XQvötXXa 758 B 11 33 (um 334).

%9(^S'

XQCordQLov A - - iy MeXiteav, J - - ix KoClrig ylyvri] JII 1870.

Mytt-coTcr}; 'Pod-cöTtig.

sbv •>•

Aus der eben abgeschlossnen Uebersicht gehn drei That- sachen hervor, die ohne Zweifel auch für andre Landschaften als Attika gelten, die aber hier nur für dieses eine Gebiet behauptet werden sollen.

Die erste ist, dass durch den weiblichen Vollnamen nur in ganz verschwindend geringem Maasse neue Elemente in die Namengebung gebracht werden, ,der weibliche Vollname vielmehr fast ganz auf die Wörter gebaut ist, die im männ- lichen als Compositionstheile fungieren. Die reichsten Gruppen werden durch Wörter vertreten, die nicht zur Charakterisierung der Thätigkeit der Frau dienen, dagegen eine Seite der vom Mann erwarteten Lebensbethätigung hervorheben. Ein Substantivum wie qoöov spielt keine Rolle; aber die Substantiva dyoQci, ägetri die Eigenschaft, die den ävriQ dyad^ög macht ^) , ccQxij, innog, xkeog, XQatog, liä%% vUri, ötQarog sind gerade die, die am häufigsten im weiblichen Vollnamen getroiFen werden. Diese Wahrneh- mung führt zu dem Schlüsse, dass der weibliche Vollname nur das movierte Masculinum sei ^). Dass pv richtig ist, da- von kann man sich leicht überzeugen, wenn man die männ-

1) Vgl. Ed. Meyer Forsch. II 370.

2) Der griechische Vollname steht hierin im schärfsten Gegensatze zu dem bei den Angelsachsen, in Ober- und Niederdeutschland gebrauchten. Der Gegensatz beruht darauf, dass der griechische Vollname ein Ad- jectivum, der Vollname der Angelsachsen, Ober- und Niederdeutschen ein Substantivum ist. Ich verdanke diese Erkenntnis einer Unterhaltung mit Edward Schröder.

Die Vollnamen mit den Koseformen. 39

liehen Vollnamen aufsucht, die ein beliebiges der genannten Elemente enthalten : es wird z. B. wenige Namen auf , -örgdtri geben, neben denen ein männlicher auf -otQaxos nicht aufzutreiben wäre.

Die Zusammenstellung lehrt weiterhin, dass noch im vierten Jahrhundert dieser Zeit gehört die Mehrzahl der bekannten Namen an der Vollname grössre Ver- breitung hat als die Koseform. Allerdings begegnen einzelne Sippen, für die der Vollname bisher nicht belegt werden kann. Aber das Plus, das hier der Kosename erreicht, wird durch das Minus, das sich grade bei den beliebtesten Sippen für ihn herausstellt, mehr als aufgewogen. ^)

Endlich machen wir die Erfahrung und sie ist für Delphi längst gewonnen , dass jier vornehme Vollname und die seine Stelle vertretende Koseform^ für die vornehme Gesellschaft keineswegs reserviert ist, dass vielmehr neben all den Damen mit so hochklingenden Namen wie 'HyrjGinnr] ' HyrjöccQxov AaiiTiTgiag eine NixiTtniq XQV^'^V begegnet, und eine Hetäre durch das Gewerbe, das sie treibt, nicht ver- hindert wird mit ehrbaren Frauen den Namen QedxXsLa zu theilen.

Gleichwol aber kommt in Attika der sociale Gegen- satz zwischen bürgerlicher und nichtbürgerlicher Gesell- schaft auch in der Namengebung zum Ausdrucke. Bei der ''Betrachtung der Namen, mit denen sich der zweite Theil beschäftigen soll, werden wir nämlich nicht selten die Be- . obachtung machen, dass sich die bürgerlichen Kreise spröder gegen sie verhalten als die nichtbürgerlichen, dass sie früher^^'-^X^ und erfolgreicher (in die nichtbürgerlichen eindringen als in die bürgerlichen. Hier hält man oifenbar an alter Tradition fest, dort hat man keine oder man bricht mit ihr.

1) Vgl. von Wilamowitz Aristoteles und Athen II 178,

Zweiter Theil.

Die übrigen Namen.

A. Der Frauenname ist ein einstämmiger Personenname.

Wir besitzen zwei Feminina zu masculinen Namen auf -cov, die das Aussehen von Kosenamen haben, neben denen sicher aber keine Vollnamen gestanden haben. Zum Masculinum Fvcid^cov:

Fvdd'aiva Hetäre zur Zeit der ^eör} (vgl. Anaxilas

bei Athen. 558 h). Eine jüngre Fvdd'aiva 836 io8. Fvccd-aLviov Enkelin der Hetäre Fvd&cava (Machon bei Athen. 581 a). ') Zum Masculinum TQvg)G)v : [TQv]q)aLva ' ^ht - - [s]x niQaLE(o[v] III 1955. Tqv- (patva Hetäre bei Lukian (Et. didk. XI). Der Name Fvd^cov bezeichnet zunächst den Mann, der starke yvdd^oi hat *), dann den, der sie auf Kosten andrer

1) Verwandte Namen tragen auf Kos Töchter vornehmer Häuser: Fvad-iov cc ' AyoQccKQttov, Fvad'vXXls a &€vkX£vs, cc KXrivayoQa, a Taxin- nov Coli. 3706 l54, V66, VI 29, VII 26.

2) Vgl. Ter. Eun. 264 . . .parasitiita ut Gnatlionici vocentur. Die Namen auf -oav sind in vielen Fällen aus Appellativen auf -av hervorgegangen. Diese Appellativa hat Fick Curt. Stud. IX 189if. besprochen. Der Auf- satz ist fast ganz vergessen. Wie wenig er das verdient, lehren die Aus- führungen Zimmers KZ XXXII 163 ff, ergibt sich auch daraus, dass die evident richtige Erklärung des Wortes ScXsHrgvoiv, die Kretschmer KZ XXXIII 559 ff. vorträgt, fast zwanzig Jahre vor ihm von Fick (169) vor- getragen ist.

A. Der Frauenname ist ein einstämmiger Personename. 41

in Bewegung setzt. Auch die Hetäre Fvccd^aLva könnte ihren Namen der yaöxQificcQyLcc verdanken, der Philippides in der ' y^vavscodLs Fvad'aLvrjg (Athen. 384 e/) ein Denkmal gesetzt hat, also der Nachwelt nur unter ihrem Spitznamen bekannt geworden sein. Bei dem Namen der Hetäre TQvcpmva denke man an die Anrede Tgvcpiig TtQÖöajcov im Liedchen des Nsaviag Ekkl. 973.

Mit der Sippe Udvvrig, Savvicav u. s. f. ist ein Femini- num auf (5 verknüpft:

UttvvG) Frau eines OilöcpQov '^^Xauvg 1803, Conze 714. Zlavvco xQV^T^Vi äyad^ri JcvxUöxQLa 4112.

B. Der Frauenname ist ein appellatives Adjectivum.

I. Das Adjectivum steht im Femininum.

Den grössten Umfang haben die Namen, die auf den vier Adjectiven rjdvg, ö^ixQog mit ^ixog, öi^ög, cpiXog mit Comparativen und Superlativen aufgebaut sind. Die Grund- wörter werden hier mit kosenden Suffixen weitergebildet, so dass sie zu Sippen auswachsen, die sich von denen des ersten Theils nur dadurch unterscheiden, dass sie der Yoll- namen entbehren. Zu ridvg. 'Hdstcc 'EcpÖQOv Evavv^sag d'vyccrrjQ 2058 (4. Jahrh.). 'Hdsta TLßsi[o]v 3756. 'Hdela Hetäre des Epi- kuros (Diog. Laert. X 3). 'Hdvkr} KalXfKkiovg '^ Akaicjg Q'vydti]Q 1790. 'HdvXt]

3758, Conze 287. 'HdvXivri ' ^fistvovLXOv ^ yftpidväCov d'vydtrjQ 1899,

Conze 859. 'HdvTG) ^) Frau des QsödaQog 'EQxtsvg, Mutter des Isokrates {Biog ccvav., Zehn Redner 838 &). 'Hdvrd) 836 es. los. 'Hötötri Frau des 'EQ^[Lag] i[y Mv]QQLvovttrig 983 Illm (183/2). 'HSißtri IV 2 no. 3757 6.

<^v^O<

1) Diesen Namen hat schon Keil (Anal. 195) mit ^ilvzmi auf Faros (jetzt Fröhner Musee de Marseille 23 no. 84) verglichen.

42 Die übrigen Namen.

Zu 'Hdvkrj, 'Hdvtco, 'Hdiötr} werden Deminutiva auf -lov gebildet:

'HdvXiov 836 13 (232/1).

Hövt[iov] ZaöLxXsolvg] '^vacpXvötLov d^vycctf]Q 1865 (Anf. d. 2. Jahrb.). Hcdythim meretrix bei Plau- tus (Pseud. 188 Ambr.). ' Hdii5ri6[v] XaQiiavxi8o\v\ Ovka6io\v\ %'vydx\riQ\ ^t- ivXo\v\ MvQQivov6io\v\ yvvifi 2G59 (Anf. d. 3. Jabrh.). 'miiSxiov 1578.

Zu (?fifcjc()dg und ^Lxog.

Ufiixga Hetäre auf einem Psykter des Euphronios

(Klein Meisters. '' 138). 1604. U^LXvd^r] ZfiLXQOv ' EXex)0ivLOv d^vydtrjQ, ^^fivvo^6vo{v)

Krjcpiöiscog yvvtj IV 2 no. 21696 (4. Jahrb.).

U^ixvd^ri n^vvTQLK IV 1. 87 (6. Jahrb.). Mixa Ar. Thesm. 760; Tocbter eines "yJXxtTCTtog Me-

Xitsvg 2330. Mtxa 3488, Conze 139. MixvXrj Tocbter eines "AlxLmtog MehxBvg 2330

(4. Jahrb.). Mixvlia 3701, Conze 1083. MixoxBQa 836 vo%z (232/1). Mixxrj ^) f] XLxd-ri 836 70. Verkleinerungsformen : MCxiov xQi]6xt] 3955. MCxxLov ^) Milxtddov Aaxiddov 956 1 27 (um 100).

Zu 0 i ^ 6 g.

ZlifiTi xakii vornehme Athenerin auf einer scbwarz-

figurigen Hydria (Br. M. B 336). 2:ilidlxi Cigsta 624 39 (175/4).— IJc^dkri 76637 (338/7).

1) Das doppelte x in ftiMMog hat Solmsen Rhein. Mus. LVI 503 in den richtigen Zusammenhang gebracht. In der Beurtheilung der Wörter tird'ri und yvvvig, die er als weitre Zeugnisse dafür anführt, dass die aus der Kosenamenbildung bekannte Gemination auf Appellativa über- tragen wird, ist er mit Fick (Curt. Stud. IX 197. 176) zusammenge- troffen. Ich bin schon lange davon überzeugt, dass die Doppelconsonanz, die in germanischen Wörtern wie ahd. flucchi, chizzl erscheint, den gleichen Ursprung hat wie die in der Kosenamcnbildung beobachtete ; An- deutungen hierüber bei Schröder Anz. f. deutsches Alterth. XXIV 14.

B. Der Frauenname ist ein appellatives Adjectivum. 43

I^L^^txri ') Hetäre bei Lukian (Er. didX. IV). EiyLvXCs zwei vornebme Athenerinnen auf einer schwarzfigurigen Hydria (ßr. M. B 331). Verkleinerungsformen (können auch zu 2Jt[iov gezogen werden) :

2Ji[ittxiov 836 48 (232/1).

Uluccqlov EvxXiovg MaQad^ovLOV d^vyccTriQ III 1844. Zu fpCXog.

Wie weit ^Ckri Koseform oder von Haus aus einstämmig ist, lässt sich nicht entscheiden. Von einstämmig empfund- nem ^Ckti gehn jedesfalls die Namen aus, die sich an die Comparative und Superlative anschliessen.

(l)tlx\iQa\ ligsia 1411 (Prosa), (piktSQa [tgo7f6X]og 1386 (metrisch), identisch mit $t[/l]cL)[T£'()a] UQEia 1385 (1. Jahrh.). ^LXateQa Mvrjöid^sov Kotcqslov d^vydtriQ 2219 (3. Jahrh.).

OLXcüTEQa 4266. 0Lh'6tri Ar. Thesm. 508, vgl. 0. - - Koklvtlsos ^v- ydtrjQ], &OVXQITOV -- y[vvtf] 220Q. [^L]ki6tr} 1505. 0ih0t(ö verwandt mit einem Ui^ovtdrjg' j^Xaisvg 1798

(4. Jahrh.). ^iXiGra 4240. fpiXiöTig JrinrjtQLo[v U]vnak[7}ttL0v] yv[vi]i] 2571 (3. oder

2. Jahrh.). - ^iXtertg 403 62 (221/20). Oatarr} 3952, Conze 134. 4>atdriov^) 836 77 (232/1). Hier möge gleich ^iXov(i£vr} angeschlossen werden. OiXov^evrj Mvtjöidrjpiov AaaTCTQBCog yvvri 754 62, 75638, 760 B II 8 (344/3). ' fpaovfiivri IV 2 no. 42536 Add. nach Conze 811 ; Hetäre bei Krobylos (Athen. 365«).

Die übrigen Namen führe ich in Gruppen vor, die ich nach dem Inhalt ordne. Sie weisen gewöhnlich die unver- änderte Gestalt des femininischen Adjectivs auf.

1) Die überlieferte Form Zi^fiixn, die von Lehmann durch Sifv^x^ ersetzt worden ist, wird dadurch geschützt, dass sie auch bei Alkiphron (Fragm. VI, 11) überliefert ist.

2) Erschlossen aus ^dTatiov.

44 Die übrigen Namen.

Der Name bezeichnet die Trägerin als willkommen. 'j07ia6iK^) Tochter eines '^öTtdaiog AiöxCvov 2Jxafi-

ßavidYjg 2542, Conze 386. ' Aönaöia Mavtag 3544,

Conze 114. BovXritri 3457, Conze 247 ; Conze 751. Der Name bezeichnet die Trägerin als passend. 'Jgeöxovöa KCtxov e^ Atd-aXidäv, [eQsia III 1280« Add.

B 10. 'Aqsöxovöu rj ^aöTQOTiög App. 68a i4 (3. Jahrb.). ^ÄQiiodia 3513, Conze 869. KXavdCa ügsnovaa III 152. Der Name enthält einen Glückwunsch.

EvTvxovöa, Schwester einer Natg, eine ^ovaovQyög

III 1357. MaxagCa [E\vd"vvov MaQa%-(ovi[ov\ 2325. Der Name rühmt Liebreiz, Jugend, Fülle. ^y/^ßQoöta ") f'l V/O-arav, vermuthlich eine Freige-

lassne '), in Epidauros (Coli. 333933; 3. Jahrb.). 'y4vd"r}Q[ä %\Qri[p]Tt] 3459. ^ AQTtaXea^) 3515. Bgvovßa 3562. \r]Xv7iEQa TkiqGavog Tx)QiiEi8\ov\ d-vycctrjQ, yvvii Kal-

kidxQdxov TvQ^Eidov 2605 (noch 4. Jahrb.).

[r]XvxEQa 3572, Conze 206; Hetäre des Menandros

(Athen. 585 6). Deminutivum: rXvxEQiov 83682 (232/1); Hetäre bei Machon (Athen.

582 cZ). 'Egaöl^Ca NvfKpavog i^ "Ah^ovGCcov III 1553. 'HqIvyi 3729. \&\dXlov6a 'Egdrovog 'E^csviqg (d. i. At^avLg) III 1530.

@dXXov0ad774:. Hetäre bei Theophilos (Athen. 587/).

1) Ueber den Namen zuletzt Wilhelm Mitth. XXIII 424.

2) 'Jvßgoßiog heisst ein Pankratiast auf einer rotbfigurigen Schale (Klein Lieblingsn. 56). Der Name ist eines der ältesten Beispiele für den Gebrauch eines epischen Beiworts als Personenname. Vgl. AP VI 292

^v yccQ 'Eprarcov Kai XaQttav i] naig afißgöeiov xi Q-äXog.

3) Da sie sich sonst nach feststehendem Sprachgebrauche als 'A^avaCa bezeichnen würde (Dittenberger).

4) ffiermit ist APHAAH auf Paros (Mitth. XXIII 410 15 und 436) identisch ; man muss also ' AqnuXi) umschreiben.

B. Der Frauenname ist ein appellatives Adjectivum. 46

N£KQK Tixd^r] xQiv)^'^V 4008.

XaQiaßöa ' AQiötcovog f| ^ AQ^^oviav III 1518.

Der Name wünscht Lebenskraft.

Zaöifiri ^) EvvLXOv t'l EvnvQidäv ^), Eiöiysvov OXvscag Yvvy'i Mitth. XXI 465 no. 2 (> Buchstaben stark verschnörkelt«). Za^Lfirj XQV'^''^V 3746. Z(X}6dQi.ov ^ Anokkaviov i^ 'AvayvQccöLcov III 1567. Der Name beschreibt die Gestalt.

^J^Eivri ^) /Jiovv6lo[v] ix KoXavscov 'E(p. uqx. 1898.

248 Keos (nach 42 v. Chr.)*). ^ Pccdi'vrj^) XQV^'^'4 III 3339. Der Name rühmt die weiche Haut.

MaXd-dxt] ^) Mayadtdog XQV^'^^^i 3915, Conze 155 (um 300). Mal^ccxr} Hetäre bei Theophilös (Athen. 587/); rXvxavd^lg tjv xccIovöl MaXd^üxriv App. 87a. MaX^uKLov 836,3 (232/1). Der Name beklagt die runzlige Haut.

' Pvölg XQV^^Vi ^AQxa^rgdTrjg ^vyatrjQ 4289, berichtigt Conze 854 ').

Der Name enthält eine Aussage über Haut- oder Haarfarbe.

Al'&ri «) III 2981.

1) ^öaci^og wie ßLmGifiog bei PoUux VIII 79 oiti oi§' st ßiwGi^iog

ißtLV.

2) Hängt zusammen mit . . oxi^ff Evvi'tiov EvTtvQidr}g 1049 76 (Mitte des 1. Jahrb.).

3) Vgl. &Xsi,v6v ccc&sveg. Xsntov und ccXiv\y]6v icyLvSqöv. KQfjTSg (lies.). Der Name kommt aucb auf Rbodos zum Vorschein: Käqnov Y.a\ 'AXCvrig Ins. I 620.

4) Vgl. Pridik De Cei insulae rebus 54.

5) Aber die Sage von der samischen Jungfrau, die den Tyrannen von Korinth verschmähte, kannte schon Stesichoros.

6) ^aX&a^bg xQmg Eur. Med. 1075. Man könnte natürlich auch an [laXd-a-nbv dfifidtcav ßsXog Aisch. Ag. 742 denken.

7) Vgl. Alkiphr. II [ 55 6 qvgotsqov t&v ßaXXavticav e'xcov TtQoaoa- nov. Conze erinnert an 'Pvaog, den Vater eines Epheben Jr](ir]TQi.og III 1175 Ulis.

8) So heisst schon das Pferd des Agamemnon W 295. Vgl. übrigens Vollnamen wie K6[iai&og.

46 Die übrigen Namen.

'Jd£ff(?a') Hetäre bei Lukian (Et. didL XII).

KtU6 ^) Genossin eines d-iaöog 988 4 (um 200).

Janvrj Zm - - 7hl B dxi (345/4).

MiXcciva 3923.

MehtLvr}^) IIqC^ov eye nsaviicav III 94.

KkavdCa IIvQttlXa *) Maga^covia III 1843

UvQQa oben 32. Der Name spricht von Gewandtheit.

EvcpoQiov ^) Schwester der FXvxeQK, der Freundin Menanders (Alkiphr. II 4,1). Der Name legt auf Anstelligkeit und Klugheit Gewicht.

E{)&Brr} 3687.

PkacpvQa III 3300 (Mutter eines Nlxocqov).

Köfifr}^) LSQSLcc eines d^Laßog IV 2 no. 618^3 (Be- schluss von 232/1).

1) W 850 liest man tosvta glötjqov. Vgl. die Vollnamen ^Iäv%r\, 'lav&sfitg.

2) Schol. Ven. A zu 77 234 : uMog stSog xQÖ>n.axog {iv SttqiuvonAt- X161V EvßovXov '«^^cov TL TiiXlbv (lav&dvsig ^sgiatgiov). Den männ- lichen Namen KiXXog fübrt ein Magnete bei Kern Inschr. von Magnesia no. 105 3 (Mitte des 2. Jahrb.).

3) (isltrivog im Sinne von iieXi'xQag. Eine MsXltivt} NovyiTiviov 'Hqcc- •nleöaTig 2947.

4) Ich habe angenommen, dass TIvQaXXm zu nvgaXog (aus Ilvg/u- X6g, vgl. UvQfaXLav Inscr. Gr. Pelop. I 5174) gehöre, und dass üvQuXog (so IGS I 2323) aus UvQfog v^eiter gebildet sei wie SifiaXdg aus Sifiog. Nach Conzes Bemerkung zu no. 452 ist übrigens zweifelhaft, ob nicht TlvQKiim auf dem Steine stehe. Dieser Name würde mit TIvQafiig (III 3837) zu ungriechischem IIvQafjiog zu ziehen sein.

5) Meineke wollte EvcpQoviov schreiben, weil ihm Evcpdgtov kein möglicher Name schien. Seit der Eicpogog ÄaQiaaiog bekannt geworden ist (IGS I 413033), steht nichts mehr im Wege Evcpogtov als Deminuti- vum zu Eiipögu (vgl. EvtiöXri) oder E^cpogov zu betrachten. Uebrigens kann man den Namen verschieden interpretieren ; ich habe an den Ge- brauch von s^cpoQog in Xenophons Gastmahl gedacht, wo Sokrates sagt: Kai yciQ aXXo vi jtQOCSvsvdrißu, ort ovSsv ScQybv rov ßm^aTog iv tfji 6q- Xi^ßsi rjv, &XX' cifia -nul TQcixriXog ■aal atieXri kccI x^^Q^S iyvnvd^ovro, mairsg XQT] ÖQXstß&ai. rbv iifXXovta svcpOQmtiQOV xb Giä[ia s^elv (II 16).

6) Koiiipri kann auch die bedeuten, die sich fein macht. Der Hetäre Pasicompsa im Mercator des Plautus ist nach V. 517 ex forma nomen inditum.

B. Der Frauennatne ist ein äppellatives Adjectlvum. 47

UvvsTrj xQYißtri 4138, Z. rLtd-rj 4139. Der Name lobt oder wünscht freundliche, heitre, ermuthigende Sinnesart.

'Jydvri III 2794« Add., Conze 180 (4. Jahrh). l_E]vx6Xr} Takcc6(LOVQ'y6g^, [«Tcog^vyovöa . . . .] 773 B Ig

(Ende des 4. Jahrh.); dazu das Deminutivum Evxöhov EvxXetTOv 'EXsvölvlov d'vyccr(;i])Q, jJlovvöiov

Uaiaviaag yvvt] IV 2 no. 2004 h (1. Jahrh. ?). EvTioXivri \4QL6ToyECTovog "^ ylcpidvaCov d^vydtriQ, /jixaio-

yavov yvvrj 2232 (Ende des 4. Jahrh.). Evxo-

Xivf] 3706, Conze 353. 'Hövxicc 751 ^ Ii2 (367/6).^) 'RdcQa 836 29 (232/1); 'Rdgcc XQn^r^ 3807. [na]Qr}yoQig '■') IV 2 no. 4046 h ; darnach kann man

2182, Conze 270 den Namen der bürgerlichen Frau

ebenso gut zu naQr}yo[Qig] wie zu naQriyo[QLa\ er- gänzen. Der Name empfiehlt Bereitwilligkeit.

' EroCfiri KvdijvoQog ix BsQvsiXLÖäv III 1621. Die Frau soll sich als rein und brav erweisen. Ka&agä TqsUov'') 4102, Conze 1096. XQrj[öi^7J] *) Frau eines EccQanCav, Mutter einer ®savci

SQQrjcpoQog III 902. XQYiötT} ^) Schwester eines 'OvrlöL^og III 3824. Die Frau soll sich als beharrlich erweisen.

MovL^rj /IlovvoCov ex 0vla0icov, /tiodcyQOv yvvi^ 'Eip.

ScQX. 1893. 172 no. 17. Der Name erwartet von ihr, dass sie nützlich sei. 'Ovri^Liirj ' AQ'rivayoQOv ix ^Kvicav III 2084. ]^Ovri]-

öLiirj IV 2 no. 4046 &.

1) Oder aus dem Abstractum hervorgegangen.

2) AP V 296 beneiden die im Haus eingeschlossnen Mädchen die Tit&Eoi um ihre Freiheit, in der es ihnen gestattet ist den itai'yvta naq- TiyoQa nachzugehn. Nach griechischem Sprachgebrauche kann ein Mäd- chen selbst ein naiyviov TtccQrjyoQOv heissen.

3) TgeUog ist ungriechisch, sein Träger also vermuthlicb Sklave ge- wesen.

4) Die Ergänzung wird durch das Metrum verlangt. 6) Oder zu Ei;;i;ß?]<riros ?

48 Die übrigen Namen.

'Sl(piXL^7i Gott. Nachr. 1899. 117 no. 18 2. Auf eine tadelnswerthe Charaktereigenschaft spielen an oder können anspielen die Namen: @(x)7iiov IV 2 no. 3798 &. Ura^ij ralttöL^ovQyog), i^ nEi{QtttSL) otxov(6a), o:7to(pv-

yov{0a) .... 773 Ä II 18 (Ende des 4. Jahrh.). [Z!e]^vr} Tlgui^ixikovs ix Olvecov III 2091. Xliddvri ^) 3784.

Untersuchen wir nun, wie sich diese Namen auf die Stände der Bürgerlichen und Nichtbürgerlichen vertheilen. Da ergibt sich, dass die Namen, die sich an die AVörter ridvg, ö^ixQÖg, 6L(i6g und (pikog anschliessen, ohne Unter- schied bürgerlichen wie nichtbürgerlichen Frauen zukommen. Von den übrigen sind, wenn wir von zweifelhaftem ab- sehen, nur 'JöTiccöicc, MaxuQia, rkvxsga und die kleine von svxoXog ausgehende Sippe in der bürgerlichen Sphäre vor der Kaiserzeit nachweisbar, die Mehrzahl erst in der Kaiser- zeit: ^^QEöxovöa, ''Egaö^Lcc, @dXlov0a, Xagueöcc, Zcoöifirj und Zco0ccQiov, ''AXeCvri, MskLxivrj, ' EtOL^rj, XQrjöL^rj, Movi^rj, 'OvrjöL^r], Zle^vr}. Eine ganze Anzahl ist nur für die Ver- treterinnen der nichtbürgerlichen Bevölkerung bezeugt: BovX'^trj, 'Aq^oöCcc, ügeTtovöa, EvTv%ov6a, 'A^ßgoöca, Avd-rjQoi, 'AQTtcckea, Bgvovöa, 'Hgtvr], Neagcc, Tadivri, MaXd^ccxtj, ' Pv- 6Lg, Al'd-r}, ^I6e06a, KiXkd), Mekatva, Evtpogiov, Evd-strj, Fku- cpvga, K6^4^rj, Zlvverrj, 'Aydvr}, ' IXdga, Kud^agd, Xgr]0tr} (?), 'iltpiXi^tj, &d)7iL0v, 'Jra/iiij, Xhddvr]. "Während die Töchter bürgerlicher Häuser, die an dieser Weise der Namengebung betheiligt sind, meistens der Kaiserzeit angehören, stellt sich für die Frauen nichtbügerlicher Herkunft das entgegen- gesetzte Verhältnis heraus : von den angeführten Namen sind, da der auf Lukians Autorität ruhende Hetärenname 'I6s66a der Komödie entnommen sein kann, nur ngsnovöa, Evtvxovßa, ' Padivri, Atd^% Fkacpvga, Xgrjöti^ aus Zeugnissen bekannt, die in die Kaiserzeit fallen. Wiederholt machen wir die Erfahrung, dass femininische Adjectiva als Namen

1) Vermuthlich eine Hetäre: Eur. Kykl. 500 f. inl Ss^vioiai % avd-os

B. Der Frauenname ist ein appellatives Adjectivum.. 49

von Frauen früher im nichtbürgerlichen als im bürgerlichen Bestandtheile der Bevölkerung in Erscheinung treten : eine Hetäre &dXXov6ci beschäftigt schon die mittlere Komödie, die Grrabschrift der Sklavin 'Ovrjßiiir] trägt Zeichen des 4. Jahrhunderts ; die Bürgerstöchter ®(x.kkov6a und ' Ovriöcfir} dagegen gehören der Kaiserzeit an. Man kann also sagen, dass unser Namentypus in dem Athen der vorkaiserlichen Zeit, soweit bürgerliche Häuser in Betracht kommen, eine recht untergeordnete Rolle gespielt hat.

Ich mache noch darauf aufmerksam, dass sich die meisten der als Namen verwendeten Adjectiva an etymologisch ver- wandte Wörter anschliessen, die als Elemente häufig ge- brauchter Vollnamen fungieren; im Namenbuche sind sie da- her, soweit sie berücksichtigt worden sind, als angeschlossne Namen bezeichnet. Einige sind Schmeichelnamen, so 'Hdsta mit Sippe '), ^iXr}, rXvxsga, andre Spitznamen, so Z!{iLXQtt mit Zubehör, Ul^t] mit Sippe, Mikaiva Spitznamen, die freilich im Munde von Müttern und Ammen die Geltung von vTCoxoQiß^ata hatten.

II. Das Adjectivum steht im Neutrum.

Auf die Erscheinung beziehen sich die Namen

Jl6%Qov^) 8368 (232/1); dazu das Deminutivum

JtiolQiov 835 A (h (um 320).

MvkXaQ\o]v^) NLXLTtnov Tqixoqv6lov d-vydtrjQ 2596.

Ut^ov AotC^ov IlaiavLEag yvvri 2419. Utfiov 3592, Conze 346; IJt^ov xQV^i^V 4119?

TQV(p£Qov *) AvTOüQdxov E{v)G3vv^i(og yvvri 2071. Auf Geschicklichkeit deutet hin

[Ev]iiaQov 837 4.

1) Vgl. Inschriften von Magnesia no. 308 : 'H aogbg ' ATtoXXoaviSog t^s Mivvtavog rii? KaXov^ivrig ' HS^ag.

2) In der Beurtheilung der auf ataxQog aufgebauten Namen folge ich Solmsen (Rhein. Mus. LIII 142).

3) Gebildet wie der Pferdename KvXlagog. Verwandt sind MvXXiov (3982) und MvXXCg auf Faros (Mitth. XXIII 431 f.).

4) Vgl. AP V 153 Ion xal 1% iiOQq)äg cc TqvtpfQU tQvcpSQCc. B e c h t e 1 , Attische Franeunamen. A

ßÖ t)ie übrigen Namen.

Verständigkeit wird hervorgehoben in

IJocpov 40373 (221/20 V, Chr.).

Qqovl^ov III 3422. Heitres Temperament wird gerühmt in

EvxoXov Mitglied eines d-Ca6og 988 6 (etwas vor 200); 3707.

"IkuQOv Jitpilov y/L^(ov£(og d-vydrrjQ 1762. ['IjXaQov Mitglied eines ^ta0og 989 Iio (bald nach 200). Die Nützlichkeit wird anerkannt in

EvvcpsQOv jLovvöiov UHa{^)li(i)vidov d^vycitrjQ III 2003.

Uv^(poQov nöQ-ov ix UsLQs&v III 2057.

Im Ganzen also elf Namen als Vertreter der ganzen Kategorie. Unter den Hunderten attischer Frauennamen, die wir kennen, ist dies eine verschwindende Minorität ; man muss hieraus schliessen, dass das Neutrum des Adjectivs in Attika nur selten als Frauenname gebraucht worden ist. ^)

Keiner der angeführten Namen überragt das 4. Jahr- hunderfc. Dieser Zeit gehört einer der Steine an, durch die wir Ut^ov kennen lernen. Das 3. Jahrh. ist durch AIöiqov, EvKoXov, "IXaQOVj Uocpov, vermuthlich auch durch Evybagov vertreten. Der Kaiserzeit fallen ^qövl^ov, Zv^icpsQov, Uv^- (poQov zu ; über das Alter von MvHagov, TQvcpsQov kann ich nicht urtheilen, doch gehn die Steine keinesfalls über das 2. Jahrh. hinauf. Unter solchen Umständen wird es höchst zweifelhaft, ob der Frauenname 'EvCaXov, den Kirch- hoiF auf einem der ältesten attischen Denkmäler (1 467, Conze 21) erkannt zu haben glaubt, richtig gelesen sei; um so zweifelhafter, als das Adjectivum iviaXog, dessen Neutrum der Name ' EvCalov vorstellen würde, nicht nachgewiesen ist. Bei dem Zustande des Bruchstücks verzichte ich auf einen eignen Vorschlag.

Wie kommt das Neutrum des Adjectivs dazu, als weib- licher Name verwendet zu werden? Meines Erachtens ist

1) Für andre Landschaften gilt das gleiche. Der Index des Corpus der böotischen Inschriften bietet elf derartige Namen : ' Avaaicpöqov, Ev- [c'rjrjpov, E^yiTiQOv, "IXccqov, Ka^iKÖv, Äiyovqov, Ui&avov, üifiov, 26ßcc-

QOV, SvjlCpOQOV, ' SlQtTlÖv,

B. Der Frauenname ist ein appellatives Adjcctivum. 51

dieser Gebrauch durch die Verwendung des appellativischen Deminutivs als Frauenname vorbereitet worden. Wer von seiner igcoiiEvrj freundlich sprechen oder sie schmeichelnd anreden wollte, bediente sich des Deminutivs bqco^svlov : ischnon eromenion tum fit cum vivere non quit, spottet Lu- cretius in einem Zusammenhange, auf den ich zurückkommen werde. Das Deminutivum zu ai0%Q6(s lautet alßxQiov] wir kennen es als Frauennamen : die Amme, die einer al6%Qa zu warten hatte, konnte sie, indem sie das Gebrechen des Pfleglings durch das Deminutivum verkleinerte, ein AldxQiov nennen. Hatte man sich durch den häufigen Gebrauch de- minutiver Adjectiva als Frauennamen an das Neutrum ge- wöhnt, so konnten auch adjectivische Neutra, in denen keine deminutive Bedeutung lag, allmählich zu dieser Function herangezogen werden. Dies ist vermuthlich zuerst mit den Neutren der Adjectiva auf -toj geschehen, die mit den De- minutiven in der Form zusammenfielen {v^/H6v%iov)\ durch sie erst sind Frauennamen wie yJivujöiov möglich geworden. Ut^ov, Z:6q)ot^ und Koseformen wie"Ayad-ov stellen die letzte Etappe des Vorganges dar. ^)

0. Frauennamen aus Kalendernamen.

Derartige Namen bezeichnen das Individuum nach der Zeit seiner Geburt, wenn es dem dienenden Stand ange- hört auch wol nach der Zeit, zu der es gekauft ward. Hier- für sind die Worte bei Alkiphron III 38 lehrreich : ag rijt £vr}t Kai vsai xar iY.Xoyriv rovtov iTtQid^riVy Nov^rjvtov ^ev

Es gibt nicht viele Frauennamen, die nothwendig als Kalendernamen verstanden werden müssen ; die meisten lassen noch andre Erklärungen zu. In der folgenden Ueber- sicht sollen nur die eindeutigen vollständig mitgetheilt wer- den; von den mehrdeutigen gebe ich eine Auswahl, deren Betrachtung lehren wird, welch weitre Möglichkeiten ins Auge zu fassen sind.

1) Diese Ausführung deckt sich im Grundgedanken mit dem, was Solmsen Rhein, Mus. LIII 149 f. vorgetragen hat.

4*

6S hie übrigen Namen.

Nach Monatstagen sind benannt Nov^rjvls Tixd-ri 4039. TQiXGi Kotiovg 4200. Aus dem Namen eines Monats ist gebildet

&vatvr}') 754 13, 750 7 (347/6). Der Name eines Festes bildet die Grundlage für üttvad-rivatg Tochter des Herodes Att. (Philostr. Bloi 60(p. 11 65 K). Doppelte AuiFassung lassen zu [z/]£AqDtw[a ?] lEQEia III 939.

KL 'EXev&6Qiov (Grrundbesitzerin) III 61 Ä II 29. JsXg)Lvia^ ''EXsvd-BQiov können nicht nur Frauen be- zeichnen, die am Feste der Delphinien und Eleutherien ge- boren sind ^) , sondern auch solche, die als Eigenthum der "Agtsiiig /JskcpivCa, des Zfvg ' EXbvQ-bqlos betrachtet werden sollen.

Noch vieldeutiger sind die fünf nächsten Namen: IIsvtetfjQlg \_''Is]qIo]kXeovs ^Xvscog ligEia 1379 (erste Hälfte des 2. Jahrb.). TlEvrExriQLg ohne Zusatz 75436, 755 29, 756 15 (345/4)»). ^OXvfiJiLag XaiQE(p5iVTog raQyrjttLOV d-vyKt7]Q, '^/qxe- ßiov AaxLccdov yvvrl 1971 (1. Jahrh.?). 'OX[v]fi- mäg xaXa6i{ovQy6g), iv Kvdaid-rjvaLOJL) oCicov{6tt), ajtoq)vyov{0a) .... 773 Ä II 39 (Ende des 4. Jahrb.).

1) So von Köhler hergestellt aus OYAINI ; dass dies Abkürzung für OYAINIC sei, ist durch den Schreibgebrauch der beiden Urkunden wol ausgeschlossen. @vuivr\ wäre ein aus &vccivi]s, GvuCvrii gefolgerter No- minativ, der an die Stelle von Qvaiva getreten sein müsste wie 'Aq^CXlri an die Stelle von "AQ%ilXa (oben 8 N. 1). Das Masculinum ist in den Schreibungen &vicov, ©vav (208 1, 868 I7) belegt, deren erste die An- schliessung des Namens an den in Thessalien, in der Phthiotis, in Böotien und Elis bekannten Sviog iiriv empfiehlt. Eine genaue Parallele zu &vaCvr\ würde UXa&aLvr] (4072) bilden, wenn dieser Name besser als durch Pittakes bezeugt wäre; so ist nicht ausgeschlossen, dass auf dem Steine PAAOANH gestanden hat.

2) Beiläufig: eine, die an den ^ AXiua geboren ist, heisst nicht ^AXtua, wie Coli. 36012, Dittenberger Syll. '^ 8662 steht, sondern 'AXisia.

3) TQt.str}Qig auf einem Grabstein aus Artaki BCH XVU 528 no. 24. In Attika SchifTsname.

C. Franennamen aüs Kalendernamen. 68

Uv^iäg JiodiOQOv ' j4^cpLXQonfid^sv d^vyaTvjQ 13925 (1. oder 2. Jahrh.). nv&idg 754 u (348/7); Hetäre bei Lukian (Er. didL XII). Ne^Lsäs 7) avkrjxQtg Hypereides (Athen. 587 c). Ne-

^6idg 988 I5 (um 200 v. Chr.). 'le^fiLccg Hetäre bei Philetairos (Athen. 587 f^)^). Diese fünf Namen können als Geburtsnamen aufgefasst werden ; IIsvtstrjQLg z. B. kann ein Mädchen zu Ehren eines der grossen Feste benannt sein, die öiä TcevrerriQidog ge- feiert worden sind und die selbst nsvtsxT^Qidsg geheissen haben. Aber sprachlich und sachlich kommen auch andre Möglichkeiten in Betracht, deren eine gleich an dieser Stelle in Erwägung gezogen werden soll. Wir kennen die Männer- namen IIvd^övLxogy IIvd-iövLxog, ' iGd-^övixog, die unzweifel- haft das Gedächtnis an einen pythischen oder isthmischen Sieg fortpflanzen sollen. Die entsprechende Weiblichkeit fehlt nicht: unter den Vollnamen sind uns 'le&fiovLxri und IIvd-iovLxri begegnet. Das gleiche aber, was mit Uvd'Lovtxr}, konnte man kurz mit Tlvd-idg ausdrücken ; und so ergibt sich, dass Ilvd-idg ein Mädchen sein kann, dessen Vater oder, wenn es sich um eine Sklavin handelt, dessen Herr eine Ilvd'idg vCxt] erfochten hat.

D. Der Frauenname ist Widmungsname.

Die Masculina dieser Namen haben die Endung log oder dr]g] auch die Vereinigung beider Endungen kommt vor {TsXaiiäviog, TaXccficaviddrig). Zu den Masculinen auf -log gehören theoretisch Feminina auf -t'a, zu den Masculinen auf -£dr}g Feminina auf -ig, zu den Masculinen auf -iddr}g Feminina auf -tdg. In Wahrheit begegnen Feminina auf -Lg und -idg häufig auch da, wo Masculina auf -idrjg und -iddrig fehlen ; die Bildung hat also ihr Gebiet überschritten.

1) Nach Polemon (Athen. 587 c) war es in Athen ov (lovov ratg srcctQovauig &XXu Kai raig allaig SovXaig verboten die Namen hervor- ragender naviiyvQSig zu tragen. Diese Bestimmung kann jedesfalls nur vorübergehend bestanden haben; sie passt in die Zeit des Demetrios von Phaleron.

54 Die übrigen Namen.

Die Masculina auf -drjg haben in einzelnen Fällen gen- tilicische Bedeutung angenommen (vgl. Ev^olnCdaC). Da diese bei keinem der entspreebenden Frauennamen nachweis- bar ist, so sind hier beide Classen als gleichwertig be- handelt.

1) Feminina auf -Ca zu Masculinis auf -Log.

'y/fifiaviu Mitth. XXI 438 Beil. II 7 (zweite Hälfte

des 2. Jahrb.). [ ^JTCoXkcovia XaiQLOvog 'Eq^isCov 956 1 12 (um 100). ''AQTe^ieCa /ftoysvov 'EitiSLXLdov d'vydrrjQ, JlovvgCov Nixmvog HakkrivEog yvv^ BGH XVI 152 (110/9 v. Chr.). ' y^gtsfiiGia 3519, Conze 40. ^y/q)QodL6LCC --dtov \^ ^'/^a^]avts{a})g 1831. ^ ylcpQodi- 6Ca Hetäre auf einer rothfigurigen Schale des Hie- ron (Klein Meisters. '"* 166) ; ''A(pQo8i6ia xqyi^vi] Conze 168. [.:^]£Ag)n/t[a] lEQSLa S. 52.

Jrj^rjtQLa Frau eines Ucoyevrjg 4146, Conze 225

(5. Jahrb.), vgl. z/. ^rj^rirQLOV 0[oQaL£G)g] 2080,

Conze 369. /drmritQva 3594, Conze 833 (?) ;

J. %Qri<ST7] 3595. 3596, TttO^rj 3599.

^lowöLK zliovvöiov jia^TtTQEcog 984 II 28 (erste Hälfte

des 2. Jahrb.). ^lowöia 3618, Conze 133. 'HQajcksiu ^Lcovog Oiadsv yvvri 2680. Krj(pL6ia 3992, Conze 67 (5. Jahrb.).

Von JsXfpLvCa ist schon früher (52) bemerkt, dass der Name auch die am Feste der zJeXcpCvLa geborene bezeichnen könne. Die analoge Auffassung ist für die Namen /JiovvöCa^'HQa- hXeCu möglich, und sie darf auch für ' jlnoXkavCa, 'y/gre^i- öCa, ^ jl(pQOÖL0ia nicht abgewiesen werden, obwol die Athener weder einen ' y/TtoXXcbvLog^ './Qts^töiog, ' //cpQodlöiog ^ijv im Kalender führen, noch ' //^roAAcorta, 'Aqts^löik, ^yfcpgodißLK begehn: ein athenischer Prytane heisst ®v(ov (oben), und wohin will man den Namen stellen, wenn rieht zum 0vtog lirjv, nach dem kein Athener rechnet? Es ist üblich, den Frauennamen HPAKAEIA mit 'HgccxlsLu zu umschreiben. Wer

1) Die "latiaCa, die wir durch die Grabschrift IV 2 no. 3814?< kennen lernen, stammt aus einer Landschaft, wo man ' laxCa statt ' EaxCa gebrauche.

D. Der Frauenname ist Widmungsname. 65

das thut, der identificiert den Namen der Frau mit dem Namen einer der Städte, die 'HQuxksia lieissen. Ich glaube aber zeigen zu können, dass der Ortsname in Athen nur ausnahmsweise als Name Freigeborener gedient hat ; wer also als Namen einer Freien 'HQccxkeia ansetzt, der wählt unter drei Möglichkeiten gerade die am wenigsten nahe liegende. Ein sichres Beispiel für die neutrale Form eines hier- her gehörigen Namens steht mir nicht zur Verfügung. Die Möglichkeit liegt vor für 'A^}]vaiov III 2975. Kl. 'Ekevd'iQiov S. 52. Ilvd^iov Mdvov 4101 & Add. ' Aber jeder dieser Namen kann auch anders verstanden werden. lieber ' EXsvd-sQLOv ist schon gesprochen (52). ^JQ^rivuLov als das in Athen geborene Mädchen zu inter- pretieren hindert nichts ^). Ilvd-iov bezeichnet nicht nur die Frau, die dem 'JnoXXav IJvd^Log gehören soll, sondern auch die an den Ilvd-ia geborene oder gekaufte. Mit andren Namen, die sich noch anführen Hessen, steht es ähnlich.

2) Feminina auf -ig zu Masculinen auf -Ldrjg. zJavcctg Frau eines MsidCag 1485. TlQo^Yjd^Lg 4095, Conze 855.

Z!G}tr]Qlg S^svoxQLtov 'Acpidvaiov &vydtriQ, ISlsvodT^fiov JuiiTtTQsag yvvri 1909 (Ende des 3. Jahrh. ^). UcotrjQÜg 4167.

^oißig Hetäre bei Lukian {'Et. 8idX. IV 5).

3) Feminina auf -ig neben Masculinen auf -Log. ^EQ^aCg xQrjßtTJ 3664.

Kadßia 'HQatg ix KoUidäv, Jrj^ritQiov yvvri Mitth.

XII 84 no. 10. 'OfioAcotg /JiovvöCov \4i8q8ov6Cov^) ^vydrriQ III 1616.

1) Ein solcher Name wäre an einer in Athen geborenen Sklavin nicht auffälliger als Bokoxös an einem thespischen Bürger (IGS I 1757 is).

2) Die Zeitbestimmung ruht auf der Voraussetzung, dass der !E^sv6- v.Qixo? 'Jg)t,dvaiog identisch ist mit dem 83635 erwähnten tegsvg SevoyiQt- rog 'AcpidvccLog.

3) Ein Jiovvßiog [Jiovv^aiov ' A%BQ8ov6iog war 105/4 Ephebe (465 II 106). Der im Text erwähnte ist ein Abkömmling, unbekannt in welchem Gliede.

56 Die übrigen Namen.

Ilv^aC's ^vToxXeovg ©oQiHLOv yvvrl 2097 ^). Die 'OfioXatg hat ihren Namen vermuthlich zu Ehren einer Böoterin empfangen: das Namenelement 'O^okcoio- spielt in Attika gar keine Rolle, in den böotischen Städten erfreut es sich grosser Beliebtheit. Ilvd-atg ist Femininum zu Ilv&aiog, Uvd-atog ist inixlriötg des Apollon, bezeichnet dann aber auch, da das possessive Adjectivum mit dem Nomen auf -log, an das es sich anschliesst, zusammen fällt, den, der dem Apollon Ilvd^atog gehört. '')

Doppeldeutig, wie ' y/O-tjVatov, ist 'A^rivaUg. Aus den nicht seltnen Belegen des Namens greife ich heraus

^Ad-Yivaig ©socpikov Eovvtiag III 1335 (die Mutter ist KsxQOTtLtt ' ^d'rjVLOVog (Palrigiag). Ad^rivaUg 3441. 3442; 'y/&r}vaig 751 B a llie (345/4 v. Chr.).

4) Feminina auf -idg zu Masculinen auf -Lccdrig.

' ^6x?^ri7tLäg ' AöxlrjTtLoidov TQixogvötov d-vydrriQ 2590 (Ende des 2. Jahrh ). 'A^xXrjTtidg 3542.

5) Feminina auf -tag zu Masculinen auf -Log.

MrjvLag Msvs6d-[s^C3g d'vydtrjQ, ' y^gtsuLÖcogov ix KsQa-

^Ecov yvvrj 2131. Mrjvidg 3944. Hagamäg rXavxov Magad-avCov 2326.

Die in andrem Zusammenhange gewürdigten Namen OlvfiTtidg, IJvd-idg (52 f.) können auch Frauen be- zeichnen, die als Eigenthum des olympischen Zeus und des pythischen Apollon gedacht sind. In diesem Falle sind die entsprechenden männlichen Namen ''OXvfiTtLog und 'Olv^nid- di]g, Ilv&iog und ITvd-iddrjg.

Das vorgeführte Material erlaubt den Schluss, dass der Widmungsname auf keinen bestimmten Gesellschaftskreis beschränkt war. Bei der nächsten Namenklasse werden wir eine ganz andre Erfahrung machen.

1) Die Bax%/ff, die im vierten Hetärendialoge Lukians als redend ein- geführt wird, ist offenbar die berühmte BaKxi's aus Samos (Atlien. 594 ft) oder Milet (Plut. 'Egcot. 9), an die Menanders Geliebte bei Alkiphron (I 29) einen Brief schreibt, die aber hier als in Korinth wohnend ge- dacht wird.

2) TLv&atoq als Personenname 986 h Add. Ein qöog Tlvd-atog auf Korkyra (IGS III 699). Zu IJv&aiog verhält sich Uvd-asvs wie jQOfiasvs ZVL jQOfiatos.

E. Die Frau ist nach ihrer Heimath benannt. 57

E. Die Frau ist nach ihrer Heimath benannt.

Die Benennung kann auf zweifache Weise erfolgen: entweder nämlich wird das Ethnikon als Frauenname ver- wendet , oder der Name der Oertlichkeit dient als Name der Frau. Da das Ethnikon selbst nicht selten in die Function eines Ortsnamens eingerückt ist (vgl. 'EXXdg), so ist eine reinliche Scheidung der beiden Kategorien nicht immer durchzuführen.

I. Der Frauenname ist ein Ethnikon.

Aiy{v)TttCa [ , aTtotpvYovßa - -] 774 3 (um 300).

Baedalis^) Frau des Atheners Baemones Plaut. Rud.

1164. 1174. JaQÖavLg Flötenbläserin bei Aristophanes (Wespen

1371). Jekq)Cg ^) Hetäre bei Lukian (Et. didl. XIV 4). JriXids ») 836 8 (232/1). ^GiQids 766 57 (bald nach 340), 1569. 'Eg^iovcg 836 u (232/1). ®s[t]x(xXr] UvQQLov yvvri 4108, Conze 1166 *) ; Hetäre

bei Alkiphron (I 39,2)^). @Qäixta Ar. Ach. 273, Fried. 1138. 'Ug 766 31 (338/7). KkeixoQig III 128 25 {tonov eöcoxs, also bürgerlich).

1) Die zum Demos der ^aiSaXidui gehörende Frau.

2) Der selbe Name kann die Vorlage für Delphium bei Plautus (Mo- stell. 343. 372. 393) gewesen sein (da es sich um eine meretrix handelt, läge es auch nahe an JiX(pi.ov aus JsXcpdtiiov zu denken). Beachtet man nämlich , dass Astaphium , Phronesium griechischen 'Aöracpig, ^Q6vT]6ig entsprechen, Fhoenicium vermuthlich zu cpoivi,v,(g gehört (Leo zu Plaut. Pseud. 210), Planesium das Abstractum nXävriGig zur Seite hat , so wird man geneigt Delphium für eine Umbildung von Jslfpig zu halten.

3) Beachte aber Jr\Xid8rig ^alrjQSvg 316 III 57.

4) Thessala Sklavin der Alcumena Plaut. Amph. 770.

5) Hier zusammen mit den Hetären Mo6%äqiov , Occtg , 'Av&Qamov, UsräXri, QqvaXXCg, MvQQi'vr], XgvaCov, Zsv^i'mtr] erwähnt, von denen ©atg Titelfigur einer berühmten Komödie Menanders war.

58 Die übrigen Namen.

KvngCa IV 2 no. 3888 6, Conze 47.

y^a>c«(t)va App. 14; A. rj Mikavog %dkkal App. 68?* h.

AeaßCa Hetäre bei Liikian (Et. ÖtüL 11 3. 4). ^)

Avdr] Jrj^i]rQiov ix KrjcpELöLsav 111 1737. Avör] XQ^prri 3898.

IIsQßig 2) Mutter einer 'Hytjöa 3752, Conze 120 ; üsq- 0Lg Mitth. XXI 438 Beil. II 26.

' Poöi'a raXa0L(ovQy6g), iv &0QLXG){i) oixov{6a) , UTtocpv- yov0a .... 772 A II 9 (Ende des 4. Jahrb.).

UaX^covtg Dienerin eines dxsötijg bei Alkipbron (III 27).

Exvd-aiva^) Ar. Lysistr. 184.

SvQa Ar. Fried. 1146; EvQ{i)UX)a App. 84.

TvQQrivlg ArjfioxQcctovg XoXaQyicag yvvrj 983 1 129 (183/2 V. Chr.).

4*Qvyia hfl aQx67C(Dl[ig'] Katdk. 113 no. XLIV(6. Jahrh.). lieber zwei Namen ist besonders zu sprechen:

'Ad-rjvaiig, 'Ad-rjvccig (Belege S. 56).

'jQyovidg 7515 a II u, 754^7, 756 25 (345/4 v. Chr.). Dass ^ Jld-rivttug nicht bloss das Mädchen von Athen sondern auch das der Athene geweihte Mädchen bezeichnen kann, ist schon bemerkt. In der ersten Bedeutung aber muss sicher die verkürzte Form ^At^tg genommen werden, die in dem widerlichen Epigramme Lukians AP VI 17 als Hetären- name fungiert. '^Qyovtag ist das Mädchen von Argynos oder Argynion in Böotien , der Oertlichkeit , in der die Aphrodite ' AgyovvCg verehrt wird und nach der auch der Kopäer 'y/Qyovvtav ' AvTLyevidao (IGrS I 2781 34) seinen Namen trägt*).

Neutrales Geschlecht begegnet in zwei unsichren und in einem sichren Beispielen :

1) Im Persa des Plautus nennt sich die angeblich arabische Jungfrau, die der Kuppler kauft, Lucris (624. 027 ; d. i. Ao^g^g).

2) Auch Schiffsname.

3) ZKv&aLva ist Femininum zu Znv&cav , dies eine Umbiegung von Zkv&tis, die auf Samos und in Attika als Personenname fungiert (Spitz- namen 42), aber auch als Ethnikon gebräuchlich gewesen sein muss, da mit Syiv&aiva nur die Skythin gemeint sein kann.

4) Das 0 in 'Jgyovidg bezeichnet den Laut, den auch die Büoter ge- legentlich mit 0 geschrieben haben. Analoga bei WSchulze GGA 1896. 238.

E. Die Frau Ist nach ihrer Heimath benannt. 59

' J^^vccLov III 2975.

KXsitoQiov xQV^'f^V 3859,

ZvQLov 4140; Deminutivum zu Uvqu?

IL Der Frauenname ist ein Ortsname.

' J^q)tjcolig 3821, Conze 781.

"Jvd-ridcbv 4047, Conze 419; unsicher^).

'yJöia Tochter des Themistokles (Plut. Them. 32). 'Jdia 3540, Conze 58^). V/öt« 'y/QLötstdov xQrj'oT'^ 3541.

"AötQcc^) Hetäre (Athen. 583 6^).

Jtxttia 3658 ; unsicher *).

Jg)qis belegt S. 12.

Eleushmi^) tibicina bei Plautus (Aulul. 333).

"^ EXXäq TccXacSLOVQyog iy Kvdad'{r}vat(x)L) oix(ov6a.), octio- cpvyov^a ... IV 2 no. 775 h II 19 (Ende des 4. Jahrb.).

'HQdxl[£La]''') Tochter einer Ut^ov Conze 487, wieder- holt IV 2 no. 3765.

&r]ßri 836 26 (232/1).

'Iralia Tochter des Themistokles (Plut. a. 0,); '/. ' yjöxkrjjttddov ' yJd^^ov8(og yvv^ III 1509. 'IraUa IV 2 no. 1071 b.

Kaicita 1508.

1) Von der Figur des Reliefs, über der 'Av^riSSv steht, ist es zweifelhaft, ob sie einen Knaben oder ein Mädchen darstelle. Ditten- hergers Bemerkung zu IGS III 898 empfiehlt die erste Möglichkeit.

2) Aus der Kostbarkeit des Denkmals, das bei Conze dem 5. Jahrb. zugewiesen wird, möchte man schliessen, dass die Todte keine Sklavin sondern die naXXayii] eines reichen Atheners war.

3) Aus der in Isaurien gelegenen Oertlichkeit, wo der Zeus 'Aatgrivog verehrt ward ? Vgl. Sterret Papers of the Amer. School III 46 f,

4) Unsicher ist nur, ob der Name ein Kosename sei (als solcher ist er S. 11 verzeichnet), oder ob die Sklavin vielmehr nach der Her. VII 109 erwähnten Stadt Ji-Kuta BiaxovCs heisse. P'ür die erste Annahme kann man die Namen der delphischen Sklavinnen diKaiayogcc und JiKaioavvcc (Coli. 2026. 2088) anführen.

5) Nach einer 'EXsvai'g der Vorlage? Sieh S. 57 Note 2.

6) Das Metrum erweist die Endsilbe als kurz ; in diesem Falle also muss man den Frauennamen mit den Stadtnamen identiticieren. Da das Epigramm nur eine Mutter erwähnt, denkt man an ein Jungfernkind.

60 Die übrigen Namen.

KsxQOJtLa ' y^d"r}VLcavog 4>aXYjQe<og III 1335.

KoQÖvßr] App. 46?; KoQÖvnr] 3872.

jdsiovtlg EviagCdov Aevxovoscog &vydrriQ 2303.

MsyaQa Hetäre bei Alkiphron (I 38, 3).

MviXig Mutter eines ' JvxKpuvrig 3943, Conze 894;

MriXCg IV 2 no. 618 & 5. Mysis ancilla bei Terentius (Andr. 226 fF.). Nlvog von Menekles angeklagt ag (pCktga noiov6a totg

vsotg Schol. Dem. XIX 281. 'OXßicc Ka}.XaC0%QOv [^^'\ri'yov0Lov Conze 1111. nayyatov 0Q&Ltta 3030.

JlccQiov ^ Axatov ^ Axccgvicog 956 I 26 (um 100). nisQtg 4>idL0v ix AuxLadav III 1787. nroXs^ai'g III 1296 19. Uivaitr} Frau eines MidCag III 3349. UxKovTj Hetäre aus der Zeit der ^eörj (Athen. 586 e). {Al\lia Z\iv{Q)va (ob Athenerin?) III 1336. Uvßagig Tochter des Themistokles (Plut. a. 0.).

Die beiden Verzeichnisse weisen nur wenig Nachkommen bürgerlicher Väter auf. Ausser den drei Töchtern des Themistokles begegnen wir der Daedalis in der Plautinischen Bearbeitung einer Komödie des Diphilos , der Priesterin /laagCg, der 'OXßla, also drei Angehörigen des 4. Jahrhun- derts; der TvQQ7]vig aus dem zweiten, der Udgiov aus dem ersten Jahrhundert; der AeavTig aus mir unbekannter Zeit. Von diesen Belegen der vorchristlichen Aera können wir einen, AcagCg, ohne weitres eliminieren, da sich der Name als Kosename betrachten lässt, im ersten Theil auch als solcher gefasst worden ist. Zwei andre verdienen vielleicht das gleiche Schicksal: 'OXßCa und Daedalis. Der erste Name, zu dem die männlichen "OA/3toff und 'OA/Sta^T^g gehören, geht möglicher Weise von einem Götterbeiwort aus, etwa des Zeus '), den Aischylos (Hiket. 526) oXßiE Zev anrufen lässt. Wenn bei Plautus eine freie Athenerin Daedalis heisst , so folgt daraus noch nicht, dass sie auch in der griechischen

1) Der Ze-J»? "OXßiog, der durch CIG 2017 belegt scLien, ist der Zeus von Olbia (Robert bei PreUer 867).

E. Die Frau ist nach ihrer Heimatli benannt. 61

Vorlage so geheissen habe. Wir kennen Plautus als Spraeh- künstler, der nicht nur selbst neue Namen schuft), sondern dem auch zuzutrauen ist, dass er mit den Namen, die ihm seine Originale lieferten, nach eignen künstlerischen Zwecken schaltete. Wer nun den Vers Rud. 1174

ego sum Daemones, et mater tua eccam hie intus Daedalis liest, wem klingt nicht der Anlautreim, durch den Dae- mones *) und Daedalis gebunden sind , in den Ohren ? Die griechische Komödie wirkt durch solche Stilmittel nicht; wie sehr sie im Wesen der Kunst des Plautus liegen, be- darf keiner Worte. Und so darf sich wol die Vermuthung hervorwagen, dass Plautus hier einen Namen verwendet habe, der ihm in andrem Zusammenhange bekannt geworden war^). Mag man aber auch die Versuche den Namen 'OXßia und Daedalis auf andre Weise beizukommen gelten lassen oder nicht: so viel ist sicher, dass die vorkaiserliche Zeit ausserordentlich wenig Beispiele für die Verwendung eines Ethnikons zur Benennung einer Tochter aus bürgerlichem Hause bietet. Man wird also sagen müssen, dass, wo ein Vater von der Regel abwich, ihn individuelle Gründe dazu geleitet haben. Es trifft sich glücklich, dass wir gerade für die markanteste Ausnahme, die wir constatiert haben, für die Namengebung in der Familie des Themistokles, mit der Sicherheit, die in solchen Dingen möglich ist, diese Ver- anlassung angeben können. »Auch nach Westen«, sagt Ed. Meyer (Geschichte des Alterth. III 511), > waren Themi- stokles Blicke gerichtet, wo das Absatzgebiet Athens sich ständig erweiterte und aus dem Handel politischer Einfluss erwachsen musste. Themistokles hat mit Korkyra gute Be- ziehungen angeknüpft, er hat zweien seiner Töchter die be- zeichnenden Namen Italia und Sybaris gegeben«. Einen Theil seines politischen Programmes könnte auch der Name

1) Leo Plaut. Forsch. 98.

2) Daemones betrachte ich als Umgestaltung des attischen Namens Jaiiiivr]g, der durch IGS I 310, CIA IV 2 no. 1838 & bezeugt ist.

8) Plautus würde, wenn sich diese Vermuthung bestätigte, den Namen gegenüber eine ähnlich freie Stellung eingenommen haben wie Terentius.

62 Die übrigen Namen.

'^(?ta aussprechen : >erst wenn man Frieden [mit den Persern] schloss, konnte Athen den vollen Gewinn seiner Siege ein- heimsen ; dann trat die commercielle Verbindung der Küste mit dem Hinterlande wieder ein, durch die Athen der ganze Aussenhandel des westlichen Kleinasiens zufiele (Ed. Meyer a. a. 0.). Der Umstand aber, dass dann der grosse Staats- mann den wichtigsten Theil seines politischen Bekenntnisses erst in dem Namen des jüngsten seiner Kinder {vsotdtri TCttVTCiv tav tsxvav heisst ' AöCa bei Plutarch) niedergelegt haben würde, räth doch dazu anzunehmen, dass dies jüngste Kind in Magnesia geboren und nach der Heimath genannt sei, die ihm geworden war.

Wie es zugeht, dass Sklavinnen und Hetären so gerne nach ihrer Herkunft benannt werden, ist leicht zu erkennen.

Sklaven sind eine Waare, zu deren Charakterisierung oft schon die Angabe des Ursprungs genügt, die zu indivi- dualisieren man sich nicht zu bemühen braucht, weil die Angabe der Gattung zur Individualisierung ausreicht. In Delphi begegnet uns eine ^^q^co yivog Uvga (Coli. 2002) : in diesem Falle trägt die Sklavin einen Namen, den auch eine Freie tragen konnte. Aber auch eine Jagddva ysvog Jagdccva (Coli. 2194) und eine 'Jota ysvog ZvQa (Coli. 1718) : diesen Individuen wird bloss ein Ursprungszeugnis ausgestellt^), kein Name gegönnt, der das Einzelwesen charakterisieren könnte. In ihrer Lage befinden sich alle die yJlyvTCTia, 'j4^q)i7tohg, von denen wir Kunde haben.

Die Hetäre ist entweder aus dem dienenden Stand her- vorgegangen oder, wenn sie das nicht ist, so braucht sie doch nicht, wie die Bürgerliche, Tochter der Stadt zu sein, in der sie lebt. Von einer der berühmtesten Frauen der Athenischen Halbwelt, der Neaira, wissen wir z. B. ^), dass

1) Vgl. Varro De lingua lat. VIII 21: sie tres cum emerunt Ephesi singulos servos, nonnumquam alius declinat nomen ab co qui vendit, Ar- temidorus, atque Artemam appellat, alius a rcgione quod ibi emit, ab lonia lona, alius quod Ephesi, Ephesiura. Dass Varro hier eine griechi- sche Quelle ausgeschrieben hat, ist klar; näheres über sie bei Reitzen- stein M. Terentius Varro und Johannes Mauropus von Euchaita 60 f.

2) d. h. der Ankläger behauptet es ; wie viel von dem Schmutze, der dieser nogvri ccnb xqi&v rgvitrifidrav angeworfen wird, an ihr hangen bleiben muss, entzieht sich der BeurtheUung.

E. Die Frau ist nacli ihrer Seimatk benannt. 63

sie nicht als Freie geboren ist: von der Frau eines elei- schen Kochs ward sie als Kind gekauft, darauf 'arbeitete' sie für diese in Korinth, gieng dann als dovXrj in den Besitz eines Korintbiers und eines Leukadiers über, und erst diese traten sie gegen Erlegung von zwanzig Minen einem üppigen Athener fV iXsv&SQiat, ab. So kommt es, dass der Name der Hetäre mit dem der Sklavin die Eigenthümlichkeit ge- mein hat, durch ein Ethnikon vertreten werden zu können. In vielen Fällen mögen diese Namen aus Beinamen hervor- gegangen sein, die entweder als einfache Heimathangaben dem wirklichen Namen gefolgt waren oder die Geltung von Spitznamen hatten. Bezeugt ist dies von "Jßvöog (Herodi- kos bei Athen. 586 a) und von 'Jvthcvqk (Aristophanes bei Athen. 586/), die beide als Spitznamen gedeutet werden.

Dass der Ortsname das von ihm ausgehende Adjectivum oder ein Compositum vertritt ^), steht auf der gleichen Linie mit der Erscheinung, dass eine ^ovöovgyö^ den Namen ^vqu erhält, weil sie die XvQa spielt, oder eine Hetäre den Namen ^OLvixCg, weil sie sich im Staatskleide (poiVLnCg zeigt. Mir scheint in allen diesen Fällen eine Kürze des Ausdrucks vorzuliegen, in der man sich damit begnügt das wesentliche des Gedankens auszusprechen. Der sprachliche Ausdruck bietet ein quid pro quo ; mit dem selben Rechte, womit man in einem Namen wie Avqa eine Metonymie erkennt, kann man auch ' j4fi(ptTCohg, ^Aöia als metonymische Namen fassen, und wenn es erlaubt wäre die Namen des zweiten Ver- zeichnisses von denen des ersten loszureissen, so würde man sie, statt hier, unter den Belegen für die Metonymie finden.

F. Frauennamen aus Bezeichnungen der Lebens- stellung.

Auf einer Anzahl boiotischer Grabsteine sind die Auf- schriften IlaCg, ndlXXog^ Köga, KoQtXXa angebracht. Wie sie verstanden werden müssen, hat Dittenberger zu IGS I 690 ausgesprochen: sie sind Appellativa, keine Namen, und

1) Vgl. 'AQrs(n.aia tb yivog 'Aaiaysvris. Coli. 1737.

64 Die übrigen Kamön.

gelten Kindern, 'qui vita decesserint, priusquam nomina eis imponerentur. In einzelnen Fällen aber sind solche Ap- pellativa zu wirklieben Namen geworden ; dies trifft z. B. zu für

raUs IV 2 no. 37906 (römische Zeit)^).

KÖQLvva Hetäre bei Lukian {'Et. ölkL VI ; der Vater ist als kleiner xalxsvg gedacht). Denn Köqlvvu beruht auf einem Appellativum xÖQLvva, das in der Form mit ßaöClivva. in der Bedeutung mit boiot. KÖQikka zusammenfällt. Und rilUq, das niemand von FCkkog (ocvr}Q TccQavTLVos Herod. III 138) und FtAAtcov (Kalymna, Dittenberger Syll. ^ 8682) trennen wird, findet seine Erklä- rung durch das "Wort vsoyiXXög, das aus dem Epos ^) in die Dichtersprache gelangt ist, das aber auch Isaios iv xm xcct^ liQEöaCxiLov (Poll. II 8) gebraucht und die jüngere Sophistik übernommen hat (Luk. "Alxvav 3, Alkiphr. I 27).

Wenn ytlKog den Säugling, xöqlvvu das kleine Mädchen schlechthin bezeichnet, FcXlog, FiXkig, KoQLvva^) aber den Werth von Eigennamen haben, so muss der Vorgang der gewesen sein, dass das in der Kinderstube als Ruf- und Schmeichelwort gebrauchte Adjectivum an dem, dem es galt, über die Kinderstube hinaus haften geblieben, das 'bnoxö- QLö^a also stärker gewesen ist als der officielle Name. Die gleiche Entwicklung hat lat. piipus, ein Synonymum von ytAAdg*), zurückgelegt ^), und in unsren Tagen fehlt es nicht an Analogien. ^)

1) Die Datierung nach Conze no. 875.

2) ft 86 6vi.vXav.og vBoyiXXfig. Die Schreibung mit doppeltem X, die auch die des Ven. A ist, wird durch die Orthographie der Steine als allein richtig erwiesen. Nun lässt sich auch die Etymologie geben : yiUog ist aus yidXos entstanden und gehört zu lit. ^zindü (sauge).

3) Zu KoQivva kommen noch Kogivvm auf einem Grabsteine von Koroneia (IGS I 2982), und die r-Bildungen KoQirrm, Kogitrig (Herondas), Kogittäg (Coli. 3706 II 42, VI 17) auf Kos, deren Verhältnis zu KÖQivva dem von ^CXitxog zu ^iXivva parallel geht.

4) Varro Sat. Men. 546 ac mammam lactis sugentem pascere puputn.

5) Vgl. die von Zimmermann Zur Entstehung .... der altrömischen Familiennamen (Programm des Wilhelmgymnasiums zu Breslau 1901/2) S. 18 zusammengestellten Namen.

6) Otto Ludwig erzählt in der Heiterethei von dem muthigen Schneider: »Er seufzte trotz seiner dreissig Jahre noch unter der

F. Franennamen aus Bezeichnungen d. Lebensstellung. 65

Mütter und Ammen anticipieren die Zukunft ihrer Kinder. Ein derbes Beispiel der englischen classischen Litteratur mag das zeigen. Bei Shakespeare schwelgt die Amme der Julia in der Erinnerung an die Prophezeiung ihres Seligen:

dost thou fall upon thy face?

Thou wilt fall backward, when thou hast more wit. Es ist die gleiche Vorwegnahme einer spätren Altersstufe, wenn in Griechenland weibliche Kinder als Jungfrauen be- zeichnet werden. Dies geschieht durch den Namen ilap- d-Bva, der in Böotien bei Freien und Nichtfreien gefunden wird, und durch zwei andre, die sich als Deminutiva da- zu betrachten lassen;

Üagd-Eviov taXa6iovQy{6g), i^ ne{i)Q{aLSt) oix{ov6a), aitocpvyovöa .... IV 2 no. 775?; II le (Ende des 4. Jahrb.), Hetäre bei Alkiphron (III 33,2);

UaQd-EVig Hetäre bei Lukian {'Et. didl. XV). Die Stellung in der Familie kommt in den Namen

TCx^ri ign^rri 4196, Conze 1167,

©QBittiq Sklavin des Theophrast (Diog. Laert. V 2, 14),

TQOifi^i] III 3386 zum Ausdrucke, in denen wir abermals als Namen ver- wendete Appellativa erkennen. Der zweite bezeichnet die im Hause geborene Sklavin, der dritte das weibliche Zieh- kind, das in der fremden Familie aufwächst wie Ion im Tempel des ApoUon.

Eine besondre Gruppe bilden die Lallnamen, in denen ein Verwandtschaftsverhältnis angegeben wird. Es ist hier nicht immer möglich griechisches und nichtgriechisches Gut auseinanderzuhalten. Aber die Namen, die ich jetzt be- legen werde, sind aus Lallwörtern gebildet, die in Griechen- land als zärtliche Anreden gebräuchlich gewesen sind.

Tyrannei einer baumlangen Stiefmutter. Sie nannte ihn nie anders als den Jung. Natürlich hiess er von Stund' an, wo dies bekannt wurde, im ganzen Städtchen so«. Auch was T vorangeht, die kostbare Bemerkung, dass man >keinen eher taufen sollt' als bis man ihm einen Namen geben könnt', der auf ihn passt'c, und die ebenso kostbare Vertröstung, dass den, »der was Aparts an sich hat, die Leut' ohnehin noch einmal taufen«, passt auf die griechischen Kleinstädter so gut wie auf Luckenbach. Beohtel, Attische Frauennamen. g

66 Die übrigen Namen.

Zu äjttpd^):

"J(p(piov d'vydtrjQ ' yfjtoXXcov^ov Ila^ßatddov III 1945. Zu nd^^a, fiafifit«:

Md^^UQov JvöLfid^ov Kr](pL(3LEcag d'vydtrjQ 2177.

Mccji^dQiov 835 Ä h 26 (um 320) ; Freundin des Epi- kuros (Diog. Laert. X 3) ^).

Ma^fiia 835 so. Zu VLVvrj ^) :

NCvvLov 3461, Conze 221.

Der Name "j4(pcpiov bedarf der Erläuterung nicht. Nivviov ist wol aus der traulichen Anrede an eine Dienerin erwachsen, die dem Kinde nahe gestanden hat, bedeutet also 'Täntchen' in weitrem Sinne, bei dem es auf die Verwandt- schaft nicht mehr ankommt. Mdfi^ccQov, Ma^^dgiov, ManiiLU machen mehr Schwierigkeit. Ich gehe davon aus, dass alle drei Namen einheitlich zu erklären sind, und gelange so zu der Vermuthung, dass Md^^uQov, sein Deminutivum Maii- fidQiov und Ma^L^Ca das Mädchen bezeichnen, das ^d^^a und ^afLfiLa ruft, dass also ein von dem Kinde gebrauchtes v7to- aögiö^ia diesem selbst zum Namen geworden sei ^).

Andre zwischen Gliedern der Familie bestehenden Verhältnisse werden in attischen Namen meines "Wissens

1) Bekker Anecd. 441,11: &7tcpd. &SsXcpfig t) aSiXtpov vTfOKOQißfia Xenarchos (Athen. 569«) schildert, wie die noQvai Männer zu sich her- einziehen,

tovg [isv yegovtag ovtag iTCiKuXovfisvai TtatQ^dta, tovg 8' ccncpäQia, rovg vsarsgovg.

2) MaQiidgiov die Hss. ; vgl. Epiciirea ed. Usener 3G2

3) CIG 1994p Add. Aovyiiog Ztgarovii-nr} tr} ^ritgl nal Kleondtga rfj VLVvr\ o k'rovg, dazu Wilhelm 'Eqp. ccqx- 1901. 5G.

4) Die beiden Namen Tdriov, TaxäQtov, jener Eigenthum der Frau eines dCuaiog'MsXntvg (2342 ; 2. Jahrh. ?), dieser der Tochter eines Mh- avSgog Fagyi^ttLog (III 218), hält Kretschmer (Einleit. 349) für klein- asiatisch. Vielleicht sind aber auch sie griechischen Ursprungs. In dem Epigramm AP XI 67 wird einer alternden Hetäre der Kath gegeben

ßdiirs ÖS rag Xsvuccg nal Xiys Träßi rata. Da liegt die Vermuthung nahe, dass Tdriov, Tccrdgiov auf dem gleichen Wege wie Mafifi^cc, Mäfinagov zu Namen geworden seien. Beiläufig: der Erklärung, die Fick neuerdings von Tkri%og gegeben hat (Beitr. XXIV 315), schliesse ich mich an.

F. Frauennamen aus Bezeichnungen d. Lebensstellung. 67

nicht dargestellt. Zieht man die übrigen Landschaften heran, so lässt sich das Material etwas vermehren ^).

Namen, die auf einen ausserhalb der Familie liegenden Beruf hindeuten, gehören begreiflicher Weise fast alle Personen niedrer Stände an. So

©soTtQonig 3460 (Conze 482) und 3785, Conze 149.

U^ßiUa 83054 (um 320).

Kootiixt^ 8365 (232/1).

XoQf^yLg Hetäre des Aristophon (Kalliades bei Athen. 577 c) 2).

nuLdtöxv} 4051.

UaXaierw Hetäre auf dem Petersburger Psykter des

Euphronios (Klein Meisters. ^ 138) »).

Wo bürgerliche Damen nach einem öffentlichen Amte

benannt sind, tragen sie den Namen gewöhnlich einem

Manne zu Ehren, der durch jenes Amt ausgezeichnet war.

Dies gilt z. B. für

®£G)Qlg JfjfioxccQov noQiov Q-vyKttiQ 2488 (4. Jahrb.).

1) Im Poenulus des Plautus, der in Kalydon spielt, erscheint eine Adelphasium (154. 203. 757. 896). Selbstverständlicli ein ' Schwesterchen'. Der Name ist gebildet wie KogaOLov (ein den delphischen Freilassungs- urkunden ganz geläufiges Wort), er beweist also, da seine Antepaenultima kurz ist, dass sie es auch in nogaaiov ist, dass man folglich aus dem Verse AP IX 39 '^ Kvngig MovaaiGi. v.0Qdßia, xav 'A(pqo8Cxav die gram- matische Länge des « nicht erschliessen darf. Die Ausgrabungen von Lykosura haben einen Stein mit 'A^stsga 'Agxi-iiXsog MsyaXonoXtxig zu Tage gefördert ('Eqp. &qx. 1896. 101). Der Sprachgebrauch, der eine Tochter als ccfisxsga reclamiert, hat, ohne dass die beiden Städte auf be- nachbartem Grunde gelegen hätten, in Luckenbach eine Parallele. Da sprechen die grossen Weiber von ' Meinem', wenn sie ihre Männer meinen, und das Mädchen weist einen mit ihm anbindenden Burschen, den es für verlobt hält, mit der Wendung ab: 'geh zu Deiner'.

2) Vgl. XoQr]ylg XogriyCavog 4287, Conze 840.

3) Der Name ist von Kretschmer (Vaseninschr, 209) richtig gedeutet. Ich bemerke, dass auch das Mittelhochdeutsche den Begriff der proelia Veneris kennt, indem es ringen im Sinne des lateinischen luctari braucht. So sagt Conduiramur zu Parzival (193/4):

weit ir iuch eren, sölhe mäze gein mir keren, daz ir mit mir ringet niht, min ligen aldä bi iu geschiht.

5*

68 Die übrigen Namen.

Ein vornehmer Athener kann seine Tochter ©foptg heissen, weil er selbst Mitglied einer Q-scoqicc gewesen ist, oder weil ihm ein &sG)Qog oder &8c}QLdrjs nahe stand ^). Anders natür- lich steht es bei

{E]a6CXivva K-- ' A(pi8vaLo\y d-vydt7]Q, - - KqcoItclöov yvvt] 1895 (4. Jahrb.). Aus der Rede xatä Neatgag ist bekannt, dass ßaöihvva der Name der Gattin des Archon ßaöUevg war (74). Er- schien bei einer Athenerin, die gerade in der Würde der ßaßCkivva stand, Eileitbyia, so lag es nahe, dass sie die Frucht ihrer schweren Stunde mit ihrer eignen Würde schmückte.

Die religiöse Stellung bietet den Ausgangspunkt des Namens

Mvöttov ' HQaxkstdov naiaviecog d-vydrrjQ BCH VII 368 no. 18 (105/4), 3Iv6tLov ist Deminutivum zu dem auf dorischem Gebiete nicht seltnen Namen Mvöta ^), bezeichnet also die kleine Eingeweihte. Vermuthlich soll die Tochter durch den Namen in den Bund der ^vrjd^svtsg aufgenommen werden, dem die Eltern durch Leistung der vorgeschriebenen Ver- pflichtungen beigetreten waren.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie.

Die Namen dieser Art haben das Merkmal, dass sie die Frau nach einem andren belebten oder unbelebten Objecte benennen, mit dem eine Aehnlichkeit besteht oder zu dem charakteristische Beziehungen obwalten. Die Aufgabe des Namenforschers ist es, diese Aehnlichkeit, diese Beziehun- gen aufzudecken. Es liegt in der Natur der Sache, dass sie nur selten mit vollkommener Sicherheit gelöst werden

1) So wird man auch über die Bedeutung des Namens ItQKrriyig urtheilen {ZrQatriylg 'AnoXXavidov MilriaCa III 2793 a Add. ; eine andre auf Thasos, Dittenbcrger Syll. ^ 788). Die Lemnierin &B<aQig, die aus des Demosthenes Rede gegen Aristogeiton bekannt ist, heisst wol so, weil sie eine fidvTig war (Philochoros bei Ilarpokration).

2) Mvata Msvinita, yvvä de Kgi^avog auf Telos (Ins. III 61) ; Mvara MsvsyiQttrov ' AXiKaQvaaoig auf Kos (Paton-Hicks 209).

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 69

kann. Wer sich ihr unterziehen will, muss den Muth des Fehlens haben und darf das Bekenntnis des Nichtwissens nicht scheuen.

I. Frauennamen aus Namen göttlicher Wesen.

Das göttliche Wesen kann mit seinem Namen genannt werden oder mit seinem Beinamen. Bei den höhern Göttern kommt fast nur die zweite Weise in Anwendung; der un- veränderte Hauptname fungiert jedesfalls nie als Name einer historischen Frau.

a) FRAUENNAMEN AUS NAMEN VON GÖTTERN.

Aus dem Kreise der olj^mpischen Götter. *y4d"ijviov [eqslu xTJg ^ Ad-rivag III 282. 668. Jiavr]^) eponyme Priesterin von Eleusis 'Eqp, ccqx. 1896. 52 no. 52 (aus der Zeit des Claudius). '^d-T^vLov kann definiert werden als 'kleine Athene' ; der Name ist dann dem Inhalte nach identisch mit ÄtJienaris^). Ist diese Auffassung richtig, so erhebt sich die' Frage, welcher Gedanke dem Namen zu Grunde liegen möge. Die Antwort lässt sich einem Verse des Lucretius entnehmen, der das Glied einer berühmten, im Grundgedanken schon bei Piaton ^) zu findenden Betrachtung bildet. Da ich auch noch auf andre ihrer Theile zurückkommen muss, setze ich sie in ihrem ganzen Umfange hierher. Der Liebhaber, heisst es (IV 11420".), beschönigt die Fehler seines Mädchens, ja er verwandelt sie in Vorzüge. Dies wird an Beispielen an- schaulich gemacht (11 60 ff):

nigra melichrus est, immunda et fetida acosmos, caesia Palladium, nervosa et lignea dorcas, parvula pumilio, chariton mia, tota merum sal, magna atque immanis cataplexis plenaque honoris, balba loqui non quit, traulizi, muta pudens est.

1) Auch Schiftsname.

2) Nachgewiesen von W.Schulze (Rhein, Mus. XL VIII 253) aus CIL VI 8192 und mit der Parallelbildung KoxvxxuqCs gerechtfertigt.

3) TloUxECa 474 d und e.

70 Die übrigen Namen.

at flagrans, odiosa, loquacula, Lampadium fit. ischnon eromenion tum fit, cum vivere non quit prae macie : rhadine verost iam mortua tussi. at Lamia et mammosa Ceres est ipsa ab laccho, simula Silena ac Saturast, labeosa philema. Wenn in der Phantasie des Verliebten caesia Palladium fit, d. h. die katzenäugige Schönheit ^) zur kleinen Pallas wird, so können zärtliche Eltern in der Tochter eine kleine Athene sehen, weil ihr Kind die yXavxötrig der Augen mit der Göttin gemein hat. Die Zeit des Aischylos hätte diese Vergleichung nicht laut werden lassen ; der des Diosko- rides aus ihr stammt der älteste Beleg für den Namen lag solche Zurückhaltung ganz ferne. Der Bildung nach käme Wd^'^viov dem Namen Elqu^viov am nächsten ; weiterhin wären ^Egattov und "Idiov zu vergleichen *).

Themis und die Hören. 0£>t?3) i^^^^^ 836 66 (232/1). EiQTJvr} *) 0i^l6}cov Ilaußcotädov d-vydti^Q 2440 (Ende

des 3. Jahrb.). Eigijvrj xQrjdf^ 3647. EiQrjvts Hetäre des Leokrates (Lyk. 17)*). Bacchylides spricht von einer zfixa id-sta, äyvä EvvoilCu, jtLvvrä &£fiLS : vielleicht liegt in der Tttvvt'rl das tertium com- parationis. Der Name EIq^vyi ist hier nur eingeordnet ^), um ihn in einer grössern Gruppe unterzubringen: der Athener, der ihn aussprach, dachte nicht an die Höre son- dern an die Friedensgöttin, deren Erzbild über der Agora stand. Ein Vater konnte seine Tochter im Hinblick auf

1) Ter. Heautont. 1061 f entgegnet der Sohn auf den Vorschlag der Mutter :

Rufamne illam virginem, Caesiam, sparso ore, adunco naso?

2) "laiov ist von Wilhelm Mitth. XXIIt 438 für Faros, Rhodos und Kalymna nachgewiesen. Ebenda werden auch die Namenformen ' laäqiov, ' lauQw erwähnt, aus denen die Möglichkeit der im Text vorgeschlagnen Auffassung hervorgeht.

3) Auch Schiffsname.

4) Das Deminutivum EIqt]viov AP V 193.

5) Den Namen der Höre Evvofiia trägt eine Frau zu Lindos (Ins. I. 882) und ein attisches Schiff.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 71

einen erwünschten Friedensschluss Elqyivyi nennen; ich mache auch auf den hübschen Gegensatz EiQr]vri navTi0rQa.[xov\ Mitth. XI 128 no. 79 aufmerksam. ElQYivCg als Name einer Hetäre erinnert an ElQijvrj als Namen einer Bacchantin ^) ; Hetären und ßacchen lieben den Wein, Elqtjvti aber heisst Aristoph. Frieden 308 'fj d^eav jtaöav ^eyiatri xal cpika^ne- Xatdrrj.

Chariten.

EvcpQoCvvYj OavtTCJtov ITota^iov 2493, Conze 384 (der Bruder heisst Evßtog). Evg)Qo6vvr} 3735, Conze 317.

©ttKCa KccXhßXQdxov Ji^covicog d'vyditriQ 1761 ^).

Musen. JMovöccQiov^) Hetäre bei Luldan (Et. didX. VII). 'EgatG) 3661 ; tpälrgia bei Alkiphron (I 12, 4). EvtEQTtrj /Irj^riTQiov EhsaCov 956 Iis (um 100). GccXsLu UoXvötQKtov ^iXdidov ywr] 1322 (Mitte des

1. Jahrb.). &dXsa xQr}c!r^ III 3195. KaXhÖJtrj ^LOxXiovg ' ^^a^a[vT^aog d-v[yd]triQ 1832

(3. oder 2. Jahrb.). KXsLG) vermuthlich Frau eines Mizakiav MixCvov

Aa(intQEvg 2278. lais^a 1613. ' T^vi'g App. 75 a. Hetäre bei Menander (Meineke IV 209 iF.). Dass die Namen ''Egard) und EXsid) an dieser Stelle er- wähnt werden, wird durch ihre Umgebung gerechtfertigt. 'T^vLg betrachte ich als Verkürzung der Namenform IIoX- v(ivig, die von der Francoisvase geboten wird ^) .

Die Benennung eines Kindes nach einer Charitin oder Muse ist, wie die hier gegebnen Nachweise lehren, auch in vornehmen Häusern seit dem Anfange des 4. Jahrh. nicht verschmäht worden.

1) Heydemann Satyr- und Bakchennamen 19.

2) Den Namen der dritten Charitin trägt ein attisches Schiff: 'Aylccia 803 e 38.

3) Gleichen Sinn hat Movai'g auf der Grahschrift Movalg 'AqyaCov MdriGCa III 2758. Eine Movacc äovlr] EvqpTj/xou in Magnesia (Inschr. v. Magn. no. 311).

4) Kretschmer Vaseninschriften 186.

72 Die übrigen Namen.

Nike. Nixrj Frau des 'HQd%lBLtog 'IxaQisvg 984 I ^ (erste Hälfte des 2. Jahrh. ; die Tochter heisst Nixagitri). Niniq XQrjört] 4019. Wie weit Xixri Koseform ist, wie weit Frauen, die iVt^T^f heissen, nach der Siegesgöttin genannt sind, lässt sich nicht entscheiden '). Die Thatsache, dass Ntxrj^a als Frauenname fungiert ^), weist sogar auf eine dritte Möglichkeit hin.

Pheme.

^{t])^ri App. 71 4.

Umgebung der Aphrodite.

'EQ(or[i,]ov 957^^6 Add. (um 100). 'Eq^tlov

Freundin des Epikuros (Diog. Laert. X 3). 'EQotLg 987 JBn (zweite Hälfte des 4. Jahrh.; Sala-

minierin?) '). IIsLd'G} "EQ^Djvog 2^(pri%{x)Cov 956 1 20 (um 100). Dass man üsid^G) ebenso gut als Koseform zu histori- schen Vollnamen mit dem Elemente Usid-s- wie als verglei- chenden Namen verstehn kann, liegt auf der Hand ; aber die Möglichkeit musste angedeutet werden.

Geburtsgötter,

An dieser Stelle findet vielleicht der befremdliche Nam e Jsxc) 989 II 12 (etwas jünger als 200) Aufklärung. Die, die ihn führt, ist Mitglied eines Q-La<Sog; sie kann also eine ^svr] sein. Nun begegnet Asxa als Frauenname zweimal in Lakonien (Coli. 4534?», 4583), in Lakonien aber ist eine Göttin As%g)i verehrt worden, deren Zusammenhang mit der "^Qts^ig AoxeCa am Tage liegt*). Man darf gewis den Frauennamen mit dem Namen der Göttin identificieren und annehmen, dass die Mutter, die

1) NiKccgiov, belegt durch die Grabschrift Nlkccqiov 'Egiiiitnov Mi- Irietcc, 'Eq(ilov nsLQaims yvvrj III 2179, steht auf gleicher Stufe mit ' Eqcotccqiov, 'ladgiov, darf also als 'kleine Nike' interpretiert werden.

2) Nitirina Nafiovaia^uixov ' Avxioxms &vydtriQ 2813.

3) Ein drittes Deminutivum ist 'EQatäQiov: 'Eqmxdqiv Kvidia, yvvd Se Zi^voavog Kmov Ins. III 69.

4) Sam Wide Lakon. Culte 201.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 73

ihre Tochter Jsxg> nannte, sie der ^£%(ä geweiht habe *). Aus der Reihe attischer Namen würde so ^sxa ausscheiden.

Schicksalsgötter. Tv^rj ^lodaQov i^SvßaXtjtLcav III 2027.

TvxciQG) Otkcjvos ix /fttidaXidav III 1280 a Add. &33. Wer seine Tochter Tvxrj nennt, empfiehlt sie der 'Jyccd-i} Tvxri- Sie soll das sein, wofür sich Oedipus hält, indem er sich als nalda T^g Tvxti? t^S bv ÖLdovffrjg preist (Oid. Tyr. 1080 f.).

Aus dem Kreise der Meeres- und Flussgötter.

Umgebung des Glaukos. In diese gehört dem Namen nach die Meeresgöttin rXavxod-Ea, nach der benannt ist

riavx.od'ia Flavxov l:4xccQV8cos ^vydvrjQ, Mutter des Aischines (Aisch. II 78); sie heisst auch rXavxCs (ApoUonios Bios Ai&x^'vov).

Okeaniden und Nereiden. ^coQtg belegt S. 12. Hierzu noch JojQig Hetäre bei

Lukian (Et. didl. 11). 'Mv^ri 3799, Conze 1094.

KlviiBvri 766 11 (340/39) ; Hetäre bei Alkiphron (III 8). Msveö&fjj I 485.

AvTovöri Jrj^sov &qicc6lov Q-vydxriQ 2101 (um 300). \ra\XdtBLa "'ydQißtSLÖov «1 'Ad-^ovecav III 1503.

[Fjo;Aa[r]£ta 3563. FaXi^vri Hetäre bei Philetairos (Athen. 587/*). V. rj

IloXvxXiag %-vydxriQ App. 102 iis. ^v\vELXYi Tochter eines KdklaiöxQog und einer ®dXeia

'Ecp. aQX- 1883. 143 (spät römisch). MeXCtt] UTtovdoxQdtovg yvvri fl^Xvecog 2638, Conze 803

(um 400). MsXi'xrj Dienerin auf einer rothfigur.

Deckeldose aus Ruvo (Klein Lieblingsn. 71) ^) ;

1) Vgl. 'EXsL&vdg Coli. 4265 (Peraia Rhod.).

2) Auf der Vase steht MHAITTH, von Klein MiXirra gelesen. Ich nehme an, dass der Vasenmaler H für E geschrieben und T doppelt ge- setzt habe ; der erste Fehler charakterisiert ihn als Sohn der Uebergangs- zeit.

74 Die übrigen Namen

Mslt'tr} Frau eines 'Ov7]0i^og 3931, Conze 102 (Epigramm). NsaiQu ') Hetäre unbekannter Herkunft % gegen die

die bekannte Rede gerichtet ist. KlavdCa ^f'pot;^aIII3399 (der Vater heisst 'Akii,av8Q0s). Wa^d^ri Hetäre (Athen. 586 c)'). Im Kataloge der Theogonie erhalten einzelne Töchter des Okeanos die Prädikate «parij, (pvi^v Bgarri, igoeööa, sv- SLÖijg, i^EQOBßött ; noch reichlicher fliesst der Preis der Schönheit im Nereidenverzeichnisse. Was Wunder also, dass Töchter, namentlich solche, die später von den Reizen des Körpers leben sollten, mit Namen aus diesen Kreisen geschmückt wurden ? In einzelnen Fällen hat man sichtlich auf die Bedeutung des Namens Werth gelegt. Ein Mädchen, das ralttxsLa heisst, rühmt sich dadurch seiner milchweissen Haut^); eine Falrivri gibt zu verstehn, dass ihr Angesicht leuchtet wie die d^äXarta yakriviaöa ^) ; für den Namen ^co- QLg den wir schon nach zwei andren Seiten hin inter- pretiert haben ^) entscheidet sich eine, um zu verrathen,

1) Nereide bei Sophokles nach Schol. Apoll. Rhod. III 242. Nfcctga gehört zu vsaQos, wie yBQaiga (vgl. WSchulze Qu. ep. 501 ff.) zu ysQU- Qog, x^ficctga zu %C[iaQog u. s. f.

2) Sie war eine der sieben TtaLÖiatiai, die iyi (iiyiQcbv Jtaidicov shttj- aato NiKugsTT}, XagiaCov [liv ovaa xov ^HXstov ScjtsXsvd'SQa, 'IniiLOv ds tov ^aysiQOv tov iyistvov yw^.

3) Im Nereidenkataloge der Theogonie bieten die Handschriften zwei- mal Uqoitm. Wahrscheinlich ist der Name an keiner Stelle richtig über- liefert, sondern durch IJQco&m und TlXarm zu ersetzen. Illatm erscheint neben HM&va, Wa(id&ri und @itig auf dem Skyphos des Xenotimos ; die Folgerung, die daraus für die Kritik der Theogonie zu ziehen ist, hat WSchulze (Qu. ep. 525) ausgesprochen. An der ersten Stelle des Ka- talogs hat Rzach aus einer bei lo. Diakonos Galenos erhaltnen Scholien- notiz Ugcod-m aufgenommen. Dass er Recht hat, scheint mir die Grab- schrift Ugad-oi ToQavaCa 3397 (Conze 439) zu beweisen ; zum Verständ- nisse des Namens dient die homerische Wendung Ttgad'i^ßriv h' sovaav. Den Nereidennamen Avaidvaaßa trägt eine nogvri AP V 1 25.

4) Luk. 'EvdX. öidX. I 2 xa/roi ti aXXo iv <rol inaivEaai sixfv t) t6 XsvKbv (idvov; nal tovto, oliica, ort, ^vvi]&ris iarl rvpmt xal ydXwKti.

5) Vgl. Alkiphr. III 1 [isidi&L r^g »ccXdTtris yaXrivtdiarig xagUattgov.

6) S. 12. 60.

Gr. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 75

dass sie gegen d&Qa nicht unempfindlich sei. Bei andren, wie Wa^dd^ri, ist der Wortsinn nicht in Betracht gekommen. Wir machen bei dieser Gruppe die gleiche Wahrneh- mung wie bei der Uebertragung von Chariten- und Musen- namen auf sterbliche Frauen: bürgerliche und nichtbürger- liche Häuser sind an ihr betheiligt. Im vorliegenden Falle jedoch offenbart sich der Gegensatz der Stände. Lassen wir den Namen JcoQLg als mehrdeutig bei Seite, so weist das Verzeichnis an Namen Bürgerlicher, die vor der Kaiser- zeit gelebt haben, drei auf: Mevsö&a^ y^vrovorj, MsXnt} ; an Namen Nichtbürgerlicher aus dem gleichen Zeiträume sieben : 'luv&ri, KXv^Evr}, FaXätSLa, Fcclrivri, Mskiri], NaaiQa, Wa^dd^ri. Bei der Geringfügigkeit des Materials mag es vorschnell erscheinen, auf diese Zahlen einen Schluss zu bauen. Da sich aber bei der verwandten Gruppe der Heroinennamen, die viel günstigere Bedingungen für die Induction bietet, ein ähnliches Verhältnis wie hier herausstellen wird, darf der Schluss doch gezogen^ also behauptet werden, dass die Namen der Okeaniden und Nereiden ihren Sitz mehr in den untren Schichten der attischen Gesellschaft gehabt haben.

Seirenen. naQ&{s)v67crj Frau eines Jai{fiE)vrig ^) III 1340 (Epi- gramm).

Aus dem Kreise der Erdgottheiten.

MsydXri MrjXTjQ. MrjTQodcÖQOv i^ '^d'fiovscav, 'AjtoXXodd)QOV T7]d^rj III 1510.

Nymphen. Nvficptj BadLlsidov ex Kr}q)ei6icbv III 2069.

1) So schreibe ich für AAINHC des Steins und erhalte so einen möglichen und für Attika bezeugten Namen (S, 61 Note 2), während der überlieferte weder sonst begegnet noch von Koss (Arch. Aufs. II 675) glücklich gerechtfertigt ist. Dem Steinmetz, der sich in einem einzigen Distichon sicher zwei Fehler zu Schulden kommen liess, tritt man nicht zu nahe, wenn man ihm einen dritten zutraut. Wenn es sich auf der Inschrift nicht um eine ehrbare Frau handelte, so könnte man statt an die Seirene an die Gestalt des Pantomimus denken, von der Lukian UsqI ÖQx^ßsas 2 kurz handelt (vgl. ßohde Grlech. Roman ^ 40,1).

76 Die übrigen Namen.

Satyrn ^)* UarvQa angeblich Hetäre des Themistokles (Idome- neus bei Athen. 576 c). Uutvqcc 835 71 (um 320). Eine Erklärung des Namens Uatvga enthält der Vers des Lucretius (S. 70)

simula Silena ac Saturast, labrosa philema. Zwischen Hetäre und Satyr gibt es aber noch mehr Ver- gleichungspunkte als die Gestalt der Nase.

Aus fremden E-eligionen. [n]arcxLxiov''^) App. 55 «5.

Hier ist nun eine Folgerung zu ziehen. Vor der Kaiser- zeit führt keine Bürgerliche und keine Nichtbürgerliche in Athen den unveränderten Namen einer Hauptgottheit als den ihrigen ^). Wenn wir also finden, dass in dem Athen des vierten Jahrhunderts Sklavinnen oder aus dem Sklaven- stande hervorgegangne Metöken APTEMIC heissen, so

'J. Sklavin des Piaton (Diog. Laert. III 30); '^. ix nsLQa&g SdU Add. 1 64 (329/8 v. Chr.); ' J. xaXa- GLOvgyhg iy Ksi(QLada)v) 0LX0v{6a), anocpvyovöa .... IV 2 no. 775 ?> II 7 (Ende des 4. Jahrh.)^), so werden wir hier nicht den Namen "AQXEnig suchen sondern einen vom Namen der Göttin verschiednen. Schon bei früherem Anlass ^) habe ich auf die von Varro De lingua lat. VIII 21 aus griechischer Quelle übernommene Bemerkung hin- gewiesen, dass von drei Männern, die je einen Sklaven in Ephesus kaufen, der eine ihn Ion nennen könne, da er aus

1) Die Gesellschaft der Silene ist durch ZuXrivCg AP VII 456, XI 409 vertreten; beide Male handelt es sich um eine (isd-vaog, die den Namen führt.

2) Deminutivum zu UataCtia IV 2 no. 3722 h, Conze 605 a.

3) Dies stimmt mit dem allgemeinen Resultate überein, das Meyer- sahm in der Dissertation Deorum nomina hominibus imposita (Kiel 1891) gewonnen hat.

4) Vier andre Steine, 3403. 3516. 3517. 3518, sind höchstens vor dem Originale zu datieren; aber ein Grund, den Namen APTEMIC auf ihnen anders zu interpretieren als an den im Text genannten Stellen, ist nicht vorhanden.

6) S. 62 Note I.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 77

lonien stamme, der zweite F.phcsius, da er von Ephesus komme, der dritte Artemas, weil der Verkäufer Artemidorus heisse. In dem Verhältnisse von 'jQts^äg zu 'jQtEfitdaQog kann der Frauenname, der uns beschäftigt, zu den Vollnamen stehn, die "jQts^Lg als erstes Element enthalten. ^yfQts^Ldrjg ist als Verkürzung Yon'jQtE^tdcoQog denkbar; ^ jQte^Cg wäre das Femininum zu ' AQre^tdrig. So wird also zu schreiben sein ').

b) FRAUENNAMEN AUS GOTTESBEINAMEN.

'jQXvnrrj IV 2 no. 3534 &.

MskaLvlg s^ n[siQaist oixovöa, ccTtocpvyovöa . . . .] 775 Bi

(Ausgang des 4. Jahrh.). ZarsiQa 'Ad-fjvccyoQOv [MeXireag] 1204 (nicht älter als

160 V. Chr.). [X"jAdi/ Jr]aYitQiov i^ /lid'aXidäv III 2197. Der erste Name ist Femininum zu ' /fQxJmystag auf einer der ältesten Inschriften von Thera (Coli. 4808). Der Tberäer heisst so vermuthlich zu Ehren des ^ y^noXlcov 'Aqx- uyExag ; den Frauennamen wird man in Athen am liebsten auf die 'Ad-rjvä ' AQiriyitig beziehen, doch handelt es sich hier um eine Sklavin, die ihren Namen mitgebracht haben kann. Mslaivig ist Beiname der Aphrodite in Korinth, in Arkadien und Thespiai ; aus einer dieser Städte kann die Freigelassne gebürtig gewesen sein ^) ; doch werden wir noch eine andre Möglichkeit kennen lernen, Uarsiga und XXoYi bedürfen keiner Erklärung.

Lässt man diese vier Namen als Beweisstücke für die Behauptung gelten, dass s7iixXr]6£ig hoher Götter als Be-

1) 'Agrefiig hat Bücheier bei Herondas geschrieben wegen der kre- tischen Messung VII 87. 95, und die Naraenform als Verkürzung von *AQTS(iiaLa gefasst. Aber für den Theil des Sprachgebietes, dem Herondas angehört, ist wahrscheinlicher, dass 'AgrEfiig als 'JQxs^eig zu nehmen und dieses auf ^Agtsfistg zurückzuführen sei (WSchulze Rhein. Mus. XLVIII 252 ff.).

2) Eine MsXaivig ist Ehefrau eines KlEÖBmog auf Aigina (Coli. 3419); eine Kupplerin Melaenis tritt in der Cistellaria des Plautus auf (171. 575. 773), die in Sikyon spielt. Für die Kupplerin passt die vorge- schlagne Erklärung vorzüglich.

78 Die übrigen Namen.

nennungen historischer Frauen verwendet worden sind, so braucht für die drei nächsten Namen nicht nach einer be- sondren Erklärung gesucht zu werden:

Ald'iQiov 987^15 (zweite Hälfte des 4. Jahrh. ; Sala- minierin ?). 3445.

Emov 3697.

UxQcctiov 2JG){x)dQo[vg] Auiitctqb&s 2286. Wie man /fid'SQiov zu beurtheilen hat, lehrt der auf einem Grabstein aus Phoitiai gefundene Name Al^Qia (IGS III 454 ^), den man von Aid^igiov nicht trennen kann. In der Schrift nsQl icoö^ov (Aristot. 401a) werden ' Aötgaitatog ts xal BQovratog xal yJl^QLog xal At&sQiog .... als Beinamen des Zeus erwähnt ; von ihnen kommt hier das Paar Al'd'Qiog, Aid-£QLog in Betracht. Eviov ist sinngleich mit Bromia im Amphitruo des Plautus. Frauen, die Ztgatiov heissen, führen diesen Namen in x\then dem Zsvg UgdtLog zu Ehren, dessen Cultus durch die Inschriften III 141. 143. 201 für die Stadt sicher gestellt wird ^).

Hierher also vielleicht der S. 60 besprochne Name 'Okßia.

n. Frauennamen aus Namen von Heroinen. ^ JsQÖTtri Hetäre bei Nikostratos (Athen. 587 fZ). "AvtEia Genossin der Neaira, später Hetäre im Athen

{y,arä NsaiQag 18, Athen, 127 h, 567 c). 'y/|fcO'9'fa 'i] xcctä yivog ix MsyaxXeovg c)Qiii]^svr} Alki-

phron (III 61) 3). [n]G)XXa 'Oxtaia Avyrj III 3028. [BolsLöritg Nlxo - - ix Maga&avicov yvvt] III 1827.

BQLötg') 3821, Conze 781; BQi,6l[g] xQYiGxri 3560.

1) Al&qCa würde man ohne Al^igiov auch mit dem Substantivum at&Qi'a gleichsetzen können. Sie wäre eine Frau, deren Heiterkeit weder Wolken noch Nebel trüben, eine Sommerwestennatur, die man beneiden möchte.

2) Preller-Robert 141, 2.

3) Der Stand der 652 21 genannten 'A^iod^ia ZcoKXiovg yvvrj ist nicht zu bestimmen.

4) Der Vocalismus der Endung wird durch die oberflächliche Bemer- kung bei Meisterhans ' 88 nicht erklärt. Sollte die Ableitung nach der von Xqvaig umgebildet sein?

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 79

Javäij ri AeovxCov tri? 'Ejilxovqsiov d^vycitrjQ itaigi^o-

fiBvr] Phylarchos (Athen. 593?*). JrjQLOvr}^) Hetäre bei Alkiphron (III 45). 'Elhrj A -- ix MaQa^[GivCGiv\ III 917. HsXixri^) Hetäre auf einem rothf. Stamnos (Klein

Lieblingsn. 67) ; Genossin eines d-iaöog 989 1 9. üäkka AiHLvvCa 'EQ^iövrj, Z!rQdrc}vog Kvda^rjvicag

yvvi III 1775. 'Eg^iövri 3667, Conze 754. EvQaTCrj r] ' AtQ-Cg Hetäre bei Antipatros von Thessa-

lonike (AP V 108). Osava MsvcDvog ^AyQvli}d'Sv leqslu (Plut. Alkib. 32).

Hetäre bei Antiphanes und Anaxilas (Athen.

339 ^ 558 f). 'lÖTtri vornehme Athenerin auf einer schwarzfigurigen

Hydria (Br. M. B 329). Kccivig 751 7i d it (345/4). Kgavat] t,dytoQog, vielleicht Frau eines Aiovvöiog Ovkoc-

6Log III 163. Kvävrj ^) vornehme Athenerin auf einer schwarzfigu- rigen Hydria (Br.M. B331). Accdd^eia M[r}dsc]ov ITsLQaiscjg &vydrt]Q BCH III 379

(um 100)*). MskCßoia 3928, Conze 112. MstdvEiQcc Mitsklavin der Neaira, Geliebte des Lysias

{Kuxa NscciQag 19). Mr^dsia App. 24 &.

1) Ueberliefert XsiQidvr], wofür Herchcr JtiqivÖt] geschrieben hat. Jt]- Qivori heisst eine der im Gefolge der Pentliesileia erscheinenden Amazonen bei Quintus Smyrnaeus (I 230. 258) nach der besten TJeberlieferung. Die geringre bietet die Wortform JriQiovr}; sie und leiQi6vri bei Alkij^liron stützen sich gegenseitig.

2) Als Namenpathin muss wol die Gattin des Ion gelten.

3) Benannt, wie schon Bergk (zu Anakreonfragm. 118) ausgesprochen hat, nach der Mutter der KaXlitiQitr}, auf deren Sage Piaton im Theages (125 d) anspielt, die also sicher in Athen bekannt gewesen ist. Auf der nämlichen Hydria steht noch der Name Eirlvri. Auch er ist mythi- schen Ursprungs, geht aber zunächst von einem männlichen Namen E^r^voi aus, dessen Vorbild der mythische gewesen ist.

4) Vgl. Töpffer Att. Geneal. 74 f.

Die übrigen Namen.

MrißtQa Geliebte des Kimon (Melanthios bei Plutarch

Kim. 4). 1) IIsLöiöiKri verwandt mit EvTv%C8rig "'AyaQVBv^ IV 2 no.

1918 ?>, Conze 267. 0oißr} ^) EvTiÖQov ix KLXvvviav III 1749. fpvUlg Yj ipdltQLcc Alkipbron (III 45). Xi,[6]vYi ') 'Ayto[v d-vydtrjQ], KoCvrov Ha .... vov

'JkaiS(a[s yvvri] III 1549. Xtovri 3324. XQv66d^Eliiq 0aidQov B£[qsvlxl8ov] 0-vydtrjQ ^Ecp. agx. 1899. 210 no. 40 (1. Jahrb.) ^). XQv66?ts[_iiig\ 836 101 (232/1). Hierzu noch ein unsicbres Beispiel :

IleQLXtLÖvr} Mutter Piatons (Diog. Laert. III 1, Olym- piodoros ßCog 1) ^). Das Verzeichnis enthält, wenn wir von dem letzten und von den aus Alkiphron beigebrachten Belegen absehen, 23 Frauennamen. Die bürgerliche Bevölkerung der den Perserkriegen vorangehenden Zeit ist durch ^loTtr} und Kvdvrj vertreten; der Zeit des Alkibiades gehört der Name Ssavo)

1) Dass M^ßtQa statt des überlieferten Mv^Vrpa zu lesen ist, bedarf heute keines Beweises mehr. M^errpa ist Name einer Danaide , und als ursprünglicher Danaidenname lässt sich auch der einer andren igafisvi] des Kimon fassen, den Melanthios erwähnt, der der Salaminierin 'AaxsQia.

2) Als Namenpathin habe ich die Leukippide angenommen, deren Figur in Athen populär sein musste, da Polygnotos für den dortigen Tempel der Dioskuren tyQuips yäiiov täv Q'vyaxsqoiv twv Asvv.Cmtov (Paus. I 18, 1). Doch kann man auch an die Titanin cPot^j] denken , die der gebildete Athener aus den Eumeniden des Aischylos kannte, oder an die ^oi'^rj, die die von Euripides Iph. Aul. 50 berücksichtigte Sagenvcrsiou als Schwester der Klytaimestra und der Helene fasste. ^oC§ri ist auch Schiffsname.

3) Hier identificiert mit der Boreade, der Schwester des Kdla'Cg, nach dem der KaXai8r\s KalaCSov Svnsraiwv (308 9) benannt ist.

4) Der Bruder heisst Avciädrig ^aidgov BsQeviKiSr]g (auf dem gleichen Steine). Dieser ist wol identisch mit dem von Cicero erwähnten Lysiades Atheniensis .... Phaedri philosophi ndbilis fdius (Phil. V 5, 13), also Sohn des Lehrers Ciceros.

5) Benannt nach einer verschollenen Heroine IIsQiKtiovr}, die in Be- ziehung zu ' Ayi,(piv.xC(av stand? Die Anregung zu dieser Auffassung ver-_ danke ich Robert. So viel ist sicher, dass TIsgiiiTiövr] (vgl. hom. %£qi miovBi) der mythischen Namengebung angehört.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 81

an, dem 4. Jahrh. nsLöLÖt'xri, dem Ende des 2. Jahrh. Aa- ddfisia, dem 1. Jahrh. Xgvööd'e^Lg. Zu diesen sechs Namen bürgerlicher Frauen aus der vorchristlichen Zeit kommen ebenso viele aus der christlichen: Bgsieritg, 'EXavrj, 'EQ^iövr}, KQavärj, 0otßri, Xiövr]. Fassen wir die nichtbürgerlichen Kreise ins Auge, so erhalten wir ein andres Bild. Die Zeit vor den Perserkriegen steuert 'EXixrj bei, eine Flamme des Eamon hiess MtjßTQa. Nicht weniger als neun Heroinennamen liefert das 4. Jahrh.: \^IsQ6nt], " y/vtsia, Bgiötg, Javoir}, 'Eq- ^LÖVYj, 0savG), KatvCg, MslCßoia, MsrdvsLQa, von denen aber vielleicht zwei, "ytvxsia und MsToivsLQa, für Attika nicht in Betracht kommen. Aus dem 3. Jahrh. sind Mrjdsia und XQvöö&eiug zu nennen '). Mit EvQcoTtrj gelangen wir in die Zeit des Augustus; die der Xiovvi ist nicht bestimmbar. Also im Ganzen dreizehn (elf) Namen von Frauen nicht- bürgerlicher Herkunft gegen sechs Namen freier Athene- rinnen aus dem gleichen Zeiträume. Von jenen dreizehn sind sieben, 'EXtxrj, MTJötga, ' Asgonri, "Avtsta, Javdri, ®savG), MetdveiQa, Bekennerinnen der freien Liebe gewesen ; für andre steht die Möglichkeit oiFen '^). Dem hier gefundnen Verhältnisse ist das aus Alkiphron zu gewinnende conform : der einen ''A^iod'sa, die als vornehme Athenerin gedacht ist, stehn die Hetären ^rjQtövrj, ^vlUg gegenüber.

Aus diesem Thatbestande darf zunächst geschlossen werden, dass die Benennung nach Heroinen erst vom vierten Jahrhundert an eine gewisse Bedeutung erlangt. Dies steht im Einklänge damit, dass auch männliche Personen erst von 400 an in stärkrem Grade nach Gestalten der Vorzeit be- nannt werden. Weiterhin lernen wir, dass sich die bürger- lichen Kreise bis zum Beginne der christlichen Aera spröde gegen diese Art der Benennung der Töchter verhalten : BQLdig, 'EgfiLovri heissen Nichtbürgerliche schon im 4. Jahrh., Bgei-

1) Aus dem selben Jahrhundert stammt Trifiivri (836 72). Sie mag Tochter oder Enkelin eines in einem dorischen Gebiete (etwa Kos) hei- mischen T'i](isvog gewesen sein.

2) Caenis hiess die Maitresse Vespasians (vgl. CIL VI 12037), Chione ist bei luvenalis (III 136) typischer Name für eine gänzlich vorurtheils- lose Schöne.

B e c h t e 1, Attische Franeonamen. 6

82 Die übrigen Namen.

0i]tgf ^EgfiLÖvri ßürgerliclie erst in der Kaiserzeit. Auch das ist eine Erfahrung, die wir bei dieser Kategorie nicht zum ersten Male machen. Endlich zeigt sich, dass unter den nach Heroinen benannten nicht bürgerlichen Frauen die das stärkste Contingent stellen, denen die Nacht für die schönste Hälfte des Lebens gegolten hat. Der Grrund liegt auf der Hand : die Frauen, die es auf die mit Gold zahlende Gunst der Männer abgesehen hatten, suchten sich auf das Niveau der Bildung zu erheben, den jene einnahmen ^), und sie verkündeten dies Bestreben auch in den Namen, unter denen sie Triumphe feiern wollten. Wäre ihnen das Glück beschieden gewesen die Sonne unsrer erleuchteten Tage zu schauen, so würden ihre Mütter, ihre fiaörgoTtot oder sie selbst sich zweifellos für Namen von Heldinnen entscliieden haben, denen der Bayreuther Meister Blut von seinem Blut in die Adern gegossen hat^).

Bei einigen Namen lässt sich vielleicht errathen, welche Ueberlegung zu ihrer Wahl geführt hat. Ein paar Ver- muthungen, deren Unsicherheit in der Natur der Sache liegt, will ich nicht verschweigen.

Die &sciv6, die sich weigerte den Fluch gegen Alkibiades auszusprechen, war Priesterin der Demeter und der Köre ^). Dies Amt war erblich. Bei der Geburt einer Tochter konnte also vorausgesehen werden, dass sie die Würde ein- mal bekleiden würde. Kannte der Vater seinen Homer, so lag für ihn nahe die Tochter mit dem Namen einer Priesterin auszuzeichnen, die im Epos eine Rolle spielt : mit dem der Priesterin der Athene auf der Ilischen Burg. Dass eine freie Athenerin nach der mythischen Aaodd^sia heisst, mag darin begründet sein, das die Frau des Protesilaos

1) Athen. 583/": v.al aXXai Ss haiQai [tiya icpQOVovv iq)' wbtats, naidsCag &vx£x6ii£vai v,al tot? ^a&i][ia6i %q6vov Scnofisgi^ovaai..

2) Umgekehrt könnte ich mir vorstellen, dass ein moderner Vater, der Grund hätte günstig von der Elektricität zu denken , seine Tochter unter dem Namen Elektra auf dem Standesamt anmeldete. So käme dem misachteten Ilellenenthume Hilfe von einer Seite, von der es sich ihrer am wenigsten versehen hätte , und die ßsKiieaflrivoi hätten sich umsonst um die Zukunft des Vaterlandes Sorgen gemacht.

3) Töpflfer Att. Geneal. 97.

Gr. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 83

Vorbild treuer Grattenliebe war, deren Todesmuth Euripides in einer berühmten Tragödie dargestellt hatte. Unter den Namen von Hetären bilden 'ÄegÖTcrj und "^vtEia eine Gruppe : die Damen der athenischen Halbwelt bekennen sich zu den Grundsätzen zweier verbuhlten Frauen der Sage. ^avat] bedarf der Deutung nicht ; Paulos Silentiarios zeigt sich in dem Epigramm AP V 216 gut unterrichtet. Der Name der Königin von Eleusis muss sich, um hetären- gerecht zu werden, eine Umdcutung gefallen lassen: Me- tdvsLQcc wird zu einer Frau, -J} ftat ävÖQccg Sqxstul. Sollte die KaivCg eine Hetäre sein, so Hesse sich die Wahl auch dieses Namens verstehn es ist nicht meine Schuld, wenn der Weg dazu durch den Schmutz führt. Die Thessalerin KttLvig ward, zum Danke dafür, dass Poseidon ihre Liebe genoss, von dem Gott in einen Jüngling verwandelt, als der sie KaivEvg hiess. Auch eine KaivCg des 4. Jahrh. konnte diese Verwandlung durchmachen, sogar ohne Gott, wenn sie es mit der Photis des Lucius hielt und dem Liebhaber pnerile öbtulit corollarmm (Apul. Metam. III 20)^).

IIl. Frauennamen aus Namen von Märchen- figuren.

KsQxcbjtf] Hetäre bei Philetairos (Athen. 587 e). Ksq-

icG)7C}] 3848. Ad^ia Ovißov^Xta ^lIoxqcctov s^owLsav III 2012.

Acc[iiu angeblich Hetäre des Themistokles (Idome-

neus bei Athen. 6766). Ad^Lu i] ""AtxLKii avXtitQLg,

Hetäre des Demetrios Poliorketes (Athen. 1286). AanLÖLov hat einen Sitz im Dionysostheater III 341 ;

ihre Mutter ist Aaddfiea MtjdsLOv d-vydtriQ, Ecp.

ccQx. 1897. 48 no. 18. AufiCdiov 40B&6.n (221/20).

AafiLÖLov 3892. Xl^cclqu Hetäre (Athen. 583 e). KEQxcoTtri ist im Einklänge mit der Erklärung des Namens

1) Vgl. AP V 115

argiipccg Mrivo^iXav siCöxiov iv qppsfflv ^Xnov aitbv ^xHv v.6X-nois ägasva Mriv6(piXov.

6*

84 Die übrigen Namen.

hierher gestellt, die in den As^sig QrjTOQLicaL gegeben wird : KsQxänr]' ()vo^a itccLgag, xccXovfisvrjg ovt(o diä xaxo^d-siav. xsQXCJTtsg yccQ siöiv oC xaxovQyot av&gcoTtoL Bekker Anecd. 271, 21 f. Man könnte sonst KaQxänri auch mit der xEQxanrj genannten Cicade identificieren.

Diese Namen sind von Natur Spitznamen. Wie Ad^ia ursprünglich gemeint ist, ersieht man daraus, dass in Me- nanders fJköxLov der Ehemann, der die hässliche und gewalt- thätige Erbtochter KQcoßvXrj heimgeführt hat, sie seinem Nachbarn als Jd(iia vorstellt (Gellius NA II 23, 12). Einen Spitznamen verwandter Art kennen wir als solchen aus dem Athen der Demosthenischen Zeit : Demosthenes will glauben machen, dass die Mutter des Aischines in Wahrheit" E(inov6a heisse, der Name FXavxo&sa ihr nur durch Prahlerei des Sohnes beigelegt sei (XVIII 130) *). Auch Xi^acQcc ist sicher aus einem Spitznamen hervorgegangen. In der Philippica gegen die Zunft der Hetären, die aus der Nsottig des Ana- xilas auf uns gekommen ist (Athen. 558a— r), heisst es von der Ukayycov, dass sie &67tsQ rj XoficctQa TtvQTtoXst rovg ßccQ- ßaQovg. Ein solcher Vergleich konnte der Verglichnen die intxXfjöLg Xi^atga eintragen; bis zur Verdrängung des xv- QLOv durch das ndQSQyov pflegt es nicht weit zu sein.

IV. Frauennamen aus Namen hervorragender historischer Frauen.

IdQöivÖTj /Jioxliovg '^ AiLa^avticig yvvri 1830 (3. oder 2. Jahrb.); aus spätrer Zeit: [^AqIölvoii] Aiov A[-- i(og\ 956 II 27 (um 100 v. Chr.). Von den Frauen der Ptolemäer, die Agötvörj hiessen, ist Arsinoe II, die ^eä (pikdöikq)og, in Athen populär ge- wesen. Ein officielles Actenstück aus dem Anfange des Chremonideischen Krieges (Dittenberger Sj'll. * 214) er- wähnt sie so, dass man deutlich sieht, wie sich die Stadt ihr verpflichtet fühlte : o ts ßaßiXsvg üroXs^atog dxoXovQ-cag

1) Die Ausführungen des Demosthenes haben, wie Meineke (Fragm. com. graec. IV 191) gesehen hat, Alkiphron als Vorbild für die Be- schreibung einer snirvfißiog yQavg gedient, rjv "E^i-noveav aitavrsg ot iiata rijv olv.lav Kalsiv stw&aaiv i^ rov nccvta noutv v.al ßiä^seO'tti (III 62, 2).

Gr. Der Frauenname enthalt eine Metonymie. 85

Tst t&v TtQoyövcov }Cttl Tsl trjg ttdEX(prjg 7tQo[a]LQE6SL (pavegdg i6tiv öTCovdd^cov 'bneg r^g xoivrlg t[ß)v] ^EXXrivcov iXsvd'SQLag. Es lässt sich also denken, dass Töchter, die um die Zeit ihrer Popularität geboren wurden, ihr zu Ehren den Namen 'Jq- öLvöt] erhielten. War aber der Name einmal in eine Familie gekommen, so konnte er durch Pathenschaften weiter ver- erbt werden.

KolövqIo] 3867 (4. Jahrh.).

Der Name würde sehr gut auf eine Hetäre passen, die es im Auftreten mit der Mutter des Pheidippides hielt als eine ösuvt], XQvtpäaa, iyxsxotavQca^svrj. Man wird die Todte also so einschätzen dürfen.

ylavÖLüT] ' AvtLÖxov XQtiöf^ III 3251.

Die Verbindung der Namen JavStxi] und ^AvxLoxog lehrt, dass es sich um einen syrischen Sklaven ''AvtCo%og und seine Tochter Aavöixr] handelt: die Namen 'AvxiO%og und Aavdixr} erscheinen im Hause der Seleukiden wiederholt. Die Acco- dixri ^rj^riTQiov '' AvTi6%L66a (III 2332) weist in die gleiche Richtung.

Andre Verknüpfungen dieser Art vorzunehmen, dazu fehlen entweder die Mittel oder die Veranlassung. Es ist gar keine Frage, dass zu Athen in der charaktervollen Zeit, wo Strassen und Häuser im Jubel darüber schwelgten, dass ot ^syiöTOL tG)v d'säv xal tpilTatoi r^t TtoXsu TtccgsLöLv (Athen. 253 d\ manche Tochter, die zugleich mit dem neuen Gott erschien, ihm zu Ehren mit dem Namen Ar}^r}TQLcc gesegnet worden ist; aber der Nachweis lässt sich für keinen be- stimmten Fall führen. Auf dem noch dem 3. Jahrh. ange- hörigen Verzeichnisse von Thiasosgenossen, das CIA II 988 mitgetheilt wird, finden wir neben den Frauen [AcoJQLg, [Ek]'Jiig, Ktkla, Ns^stdg, EvxoXov, ['lAjapa, Asövtiov, Nixifjöa, IJöcpov, MiXiTxa^ Aivtjöiov, ^AgL^rcb und einigen Männern, unter ihnen ein Zvgog, eine Aa'tg. Sollen wir annehmen, diese sei eine Hetäre gewesen und habe ihre berühmte Vor- gängerin aus Korinth zur Namenpathin gehabt ? Aber keiner der übrigen Frauennamen gibt uns das Recht, seiner Trägerin die Ehre abzusprechen, und Aa'tg selbst begegnet Ende des 2. Jahrh. als Name der Tochter eines ehrbaren Pariers (Mitth. XXIII 411 31). Unter solchen Umständen

86 Die übrigen Namen.

wird kein Besonnener einen Zusammenhang zwischen den Namen der Thiasosgenossin und der Hetäre statuieren. Die drei vorangestellten Namen müssen also einstweilen genügen den Typus für Attika zu sichern.

V. Fr auennamen aus Thiername n.

Deminutiva aus Thiernamen werden gern als schmei- chelnde Anrede gebraucht. In den Wespen ermuntert der Chor den im Haus eingesperrten Philokieon (365 ff): äXXä xal vvv axTCÖQi^e fM^^ljavi^v OTtayg tccxiGd'' ' 6- (og yÜQ, d) (lEXitriov. Die Flötenspielerin, mit der er vom Gelage kommt, redet Philokieon an (1342):

avdßmva dsvgo, ;u()v<?o/i72^oAdv'9'tov, und später eröffnet er ihr die tröstliche Aussicht (1352 f.): iya) d', inEidäv ov^ibg vCbg ccTtod'civrji, kvöd^ievog £|a) TtaX^axrjv, g) xoiqlov, wobei er mit der Anrede a ioiqCov freilich mehr sagt als der deutsche Uebersetzer mit der süssen Maus. Im Plutos gedenkt die Alte (1010 f.) mit Wehmuth der Zeiten, wo der Liebste, so oft er sie niedergeschlagen sah, sie

vrjtTocQiov av xal cpccmov ') vTCexoQi^Eto. Die lateinische Komödie macht von dieser Begrüssungs- weise üppigen Gebrauch. Drei Stellen aus Plautus mögen Zeugnis dafür ablegen: Asin. 666 f.

Die me igitur tuom passerculum, gallinam, coturnicem, agnellum, haedillum me tuom die esse vel vitellum. Asin. 693 f.

Die igitur med aniticulam, columbam vel catellum, hirundinem, monerulam, passerculum putillum. Gas. 134 ff.

mi animule, mi Olympio, mea vita, mea mellilla, mea festivitas, sine tuos ocellos deosculer, voluptas mea,

1) So Bentley für ßdriov ; ^ccßiov Meineke. vritragiov in dem gleichen Sinne bei Menander, vgl Meineke IV 316.

Gr. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 87

sine amabo ted amari, mens festus dies, mens puUus passer, mea columba, mi lepus. Das weiche Haar, der zarte Flaum, die zierliche Gestalt, die anmuthigen Bewegungen kleiner Thiere ergötzen das Auge und schmeicheln der streichelnden Hand ^) was Wunder, dass man geliebte Wesen aus der menschlichen Gesellschaft mit ihnen verglich ^) ?

Nun halte man hierzu die Frauennamen

Boidiov Frau des XccQrjg ' ylyyeXfi^av, die 340 starb

(Steph. ßyz. unter Böönogog, Hes. Mil. in den

Fragm. Hist. Graec. IV IBlf.)'). BoCölov 3537*).

Bovßähov 3772.

JoQxdg 835 22 (um 320) ; Dienerin der üavvvxCg bei

Lukian (Et. 8idL IX) ^). /J6qklov iQipTri 3639. JoQxLg Hetäre, Titelfigur einer Komödie des Alexis

(Athen. 104 cZ)- 'Eldfpiov Hetäre bei Aristophanes (Thesm. 1172). AayCg Hetäre des Lysias (Athen. 592 c)^). AaiLitvQLg Hetäre (Athen. 583 e).

Aeövtlov 'ExsöQ-evov d'vydT7]Q, - - J7aAA(?j)v£öff yvvi^ 2433. Aeövxlov y] ' EjtixovQSicc, Hetäre (Diog. Laert. X 3, 6, Athen. 593 b) ').

1) Goethe Ven. Epigr. 13.

Süss, den sprossenden Klee mit weichlichen Füssen im Frühling, Und die Wolle des Lamms tasten mit zärtlicher Hand.

2) Vergl. Cat. XVII 15 et puella tenellulo delicatior haedo.

3) Bei Ilesych. Mil. wird berichtet, Chares habe die Frau bestattet &v(X6ti]6as a'hxfji ßcofibv xai yitova ßvv&srov, iv cot ddfiaXig 8siv.vvrai ix gfffrov XC%ov &vav.HiiBvri. Ovroi yäg iiäXXov itis^vri tr]v ijtcovvfiiav ini- yiXriTO, TjTig Sicc tcov lyyByQa^yLivoiv atCxcov iiixQi twv naO"' rjfiäg diaa&i^t- rat xQÖvüiv. Der Wortlaut hat zu dem Schlüsse verleitet, die Todte habe JdfiaUg geheissen. Auf dem Epigramme aber, das hier wie bei Stephanus folgt (AP VII 169), nennt sie sich ausdrücklich Botdiov.

4) Gleichen Sinnes Botßyia (Coli. 1780. 2055) mit Botayiiov Kgfiaaa (AP VI 289), und B6aiX)a auf Korkyra (IGS III 904).

5) Auf Kos (Coli. 3706 V72) eine Dame aus dem Adel.

6) Dazu AayiaKu i] ' IcoKQatovg nallatiri (Strattis bei Athen. 592 d).

7) As6vxiov kann auch als Femininum zu Asovriog aufgefasst werden, Asövtiog aber schliesst sich an Vollnamen mit dem Elemente Asovti- an etwa wie auf Paros Mvi^eiog an Mvriaiinris-

88 Die übrigen Namen.

Aeovrig 830 62 (um 320).

MoG^dgiov 'AQt6Toßovlov riaiavLEcog d'vycctrjQ, ^t'Aco- vog üaiaviEog yvvri 2281 (3. oder 2. Jahrb.). MoßiaQiov Hetäre bei Alkiphron (I 39,2). [Mo]6xivri UcoxQcctov naia{viS)g) d-vydtr}Q 835 ig (um 320); 'HdvXrj Moöxtvrjg ^•vyccTt]Q trjg ' AxtiTiYig idn- ßcov jtoLrjtQLag Athen. 297 b. M60XLOV 'HgaxXsLÖov ix KsQccfiscov %-vydtriQ 2132. Mo^iug 3974.

Neßglg xavi](poQov&a Alkiphr. III 67. Neßgig Dienerin der Hetäre jQoöig bei Lukian {'Er. didX. X 2). NsottCg Titelfigur von Komödien des Anaxilas, Anti-

phanes, Eubulos (Mein. I 328 f.) ^). fleXsa Hetäre auf einer rothfigurigen Schale des

Hieron (Klein Meisters. ^ 166). HvQalUg Hetäre bei Lukian (Et. öidk. XII 1) ^). SxvXaxCg III 3826.

XsXlöövlov Hetäre bei Lukian (Et. didL X).

XQv6ttKXCg verwandt mit einem ^aiÖQuag 'Ava{C)xaisvg

1856, Conze 392 3).

In diesem Verzeichnis entsprechen ßoidiov und die auf

^oöxog aufgebauten Namen dem vitellus des Plautus, AayCg

dem mi lepus, lUlaa und UvQaXlCg dem (pdttiov und columha,

XshdövLov dem hirimdo ; 2)asscrcidus und jjasserculus putillus

erinnern an NsottCg. Dass auch Bovßdhov, die auf ööq^

ruhende Sippe, 'EXdcpiov, Asövtiov und AsovtLg, NeßgCg, Sxv-

XaxCg aus schmeichelnden Anreden hervorgegangen sein

1) Auf Kos entspricht Noacig, ein Name, den auch vornehme Damen führen: Coli. 3706 II 4, III 50. Die Sippe war auf der Insel beliebt; wir kennen auch eine Nocavlig Nawänov (Herzog Koische Forschungen no. 12 13).

2) Der nicht häufige Name steht auch auf einem Steine von Chairo- neia (IGS I 3454). nvQaXJ.(h ist S. 46 zu ÜVQaXög gezogen. Ich erwähne noch UsQiarsQd und ^dttLov. UsQiaTSQd heisst die Tochter eines "AvSqav '^ AXiiiaQvaaasvg CIA IV 2 no. 2773 b (berichtigt Jahresh. d. österr. arch. Instit. III 41) und eine Sklavin in Delphi (Coli. 2099). ^ätxiov treffen wir in Oropos (IGS I 303 72).

3) XQvaaXXlg Srnitov auf der eretrischen Weihinschrift 'Eqp. &qx. 1892. 141 no. 9.

Gr. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 89

können, denen Vergleichung des geliebten Menschen mit dem um einer liebenswürdigen Eigenschaft willen gerne ge- sehenen Thiere zu Grunde liegt, braucht wol nur ausge- sprochen zu werden. Von andren Möglichkeiteu wird noch die Rede sein. Mit der goldbesprengten Puppe mancher Schmetterlinge theilt der Goldkäfer den Metallglanz seiner Flügel ; darum eignen sich xQ^>^<^^^^S und xQvöo^rilokövd'Lov zur schmeichelnden Anrede ^), die im ersten Falle zum Namen geworden ist. Mit Jcc^nvQtg hat es wol eine ähnliche Be- wandtnis. Auf die Consequenzen, die sich aus der schmei- chelnden Anrede ^eXitriov, (h ioiqCov ziehen lassen, gehe ich hier nicht ein, da die Namen, die iLBhxxa und %oZqos zur Grundlage haben, eine eigne Besprechung erfordern.

Wie die bisher betrachteten Namen die Anmuth, so be- tont die Sippe, von der wir zunächst reden, die Hässlich- k e i t der gesammten Erscheinung. Ich meine die auf dem Vergleiche mit dem Affen fussenden Namen

PUhecium ancilla bei Plautus (Truc. 477).

Uid^tov App. 95 & 9.

ni^vUcg '') 3524, Conze 394. In der bekannten Beschreibung, die Semonides von der aus dem Affen geschaffnen Frau entwirft, theilt er ihr al'dxiöTa jtQÖöcoTca zu ; sie ist fV avx&va ßgaxsta, anvyog, avöxcokos ^)' und bewegt sich mit Mühe. Der äussren Schönheit aber ist die innre conform : ein solches Weib sinnt nur darauf, wie sie den Nächsten schädigen könne. Hieraus folgt, dass die Namen, die der Frau Affenähnlichkeit zusprechen, zwar ihre vollendete Hässlichkeit andeuten, gleichzeitig aber auch ihre Bosheit an den Pranger stellen können.

Andre Namen haben weniger die Gesammtheit als eine bestimmte Seite der Erscheinung im Auge. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Grenze gegen die vorige Ab- theiluDg nicht immer scharf zu ziehen ist.

1) Der Jüngling der Ekklesiazusen singt (973) :

CO xQV6o8ai8aXTOv ifibv (leXrificc.

2) Solmsen Rhein. Mus. LIII 138,

3) So Bergk und Haupt für wötöiicolog.

90 Die übrigen Namen.

Die erste Gruppe mögen die Namen bilden, die die Frau nach ihrer physischen Natur bezeichnen. Sie schliessen sich an x^^Q^S und an die Benennung verschiedner Schnecken an.

Von xoLQog gehn aus :

XoiQidiov 4283, Conze 842.

XoLQiXri angeblich ^) zweite Frau des Euripides {BCog Poet, scaen. * 17).

XolqCvy] EvßoLOv ^ AvayvgaßCov 1852 (zweite Hälfte des 4. Jahrb.). XoiQcvrj xQ^]öti^ 4285; tCzd-i] IV 2 no. 42845, Conze 333.

XoLQtg App. 708 ^). Den Gebrauch von xotgog, x^i'Qi^ov kennt jeder aus Ari- stophanes ; in Sonderheit ist der ganze Dialog zwischen Dikaiopolis und dem hungernden Megarer auf dem Doppel- sinne von %orpog aufgebaut. Auch XoiqlIos kann verfäng- liche Nebenbedeutung haben, wie das Epigramm des Krates aus Mallos AP XI 218 lehrt:

XoLQiXog ''AvtL^cixov TtoXv XsLitsrai ' aAA' Eni tc&ölv

XOlqCXov Evq)OQiG)v £t%f diä ötö^utog ;

und wenn x^i^Q^vr} nach den Scholien zu Ritt. 1150 xoyxr} tig ist, so liegt wol auf der Hand, dass hier die umgekehrte Bedeutungsentwicklung vor sich gegangen ist, die wir für xöyxri beweisen können. Die Fruchtbarkeit des Thieres hat seinen Namen als geeignet erscheinen lassen den Körper- theil zu bezeichnen, der die Gewähr der Fruchtbarkeit bietet. Varro berichtet ß. r. II 4, 10 : nostrae mnUcres, maxime nutriccs, naturam qua feminae sunt in virginihus appel- lant porcum, et graecae choeron. Daraus darf man schliessen, dass die Verwendung von XoiqCöiov und Genossen als Namen an den Gebrauch anknüpft, den Mütter, vorzüglich aber die wenig wählerische Gesellschaft der Ammen von dem Worte ^ot^og gemacht haben. Den Namen XoLQLXrj bringt Philochoros ausdrücklich mit der Fruchtbarkeit einer be- stimmten Frau in Verbindung. In den Scholien zu Eurip. Hek. 1 wird berichtet, der Antiquar gebe in seiner Schrift

1) von "Wilamowitz Anal. Plurip. 149, Herakles * I 7.

2) Hierher noch Xolqw Jr)(ioq>civovg 4286.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 91

IIsqI TQKycoidL&v an, Hekabe habe XolqvIti geheissen: tsa^ 8e öi& t6 Ttokvnaiöü ysysvrjöQ'ai' yj yccQ ^otpog Ttollä tiTitSL.

An die Bezeichnungen von Schnecken lassen sich an- schliessen :

Kox^LS Hetäre bei Lukian (Et. diaX. XV). Mskaivlg s^ n[6CQaLSt oixovöa, ä7CO(pvyov6a ....] 77b JJi (Ausgang des 4. Jahrh.) ^).

Im Gebete des Trachalio an Venus Plaut. Rud. 702 fF. vernehmen wir die Mahnung :

te ex concha natam esse autumant, cave tu harum conchas spernas. Der Doppelsinn, der mit dem Worte concha verbunden wird, wirft nicht nur auf den Namen K6vxa'') Licht, sondern lehrt auch Ko^XCg verstehn und zeigt, dass von MskccLvCg eine andre Auffassung möglich ist als die früher (S. 77) vor- getragne.

lieber Körperbau enthalten zioQxdg, Jd^aXig, viel- leicht auch ^^Q-sQLvri eine Aussage.

Jofixctg und Sippe sind im Eingange den Namen zuge- theilt worden, denen Vergleichung des menschlichen Wesens mit dem Thiere in der Anmuth der gesammten Erscheinung zu Grunde liegt. Es kann aber auch eine bestimmte unter den anmuth igen Eigenschaften in den Vordergrund gestellt werden : die Schlankheit der Gestalt. Dass in Rücksicht auf eben diese ein Mädchen JoQxäg heissen kann, lehrt der Spott des Lucretius (S. 69), dass der Verliebte eine nervosa et Ugnca als dorcas bezeichne.

AP V 291 bekommt ein Mädchen neben der Bezeichnung QaÖLvij doQxcckig, die die Ausführung des letzten Absatzes bestätigt, das Lob einer ylvasgi} öd^aUg. Dies gibt uns das Recht, den Namen

Jdfiahg Apostelgesch. XVII 34 (so Blass mit f; vor- nehme Athenerin) als ehrenden Hinweis auf eine schlanke Gestalt zu be- trachten.

1) Athen. 86 a : nccQcc Zmcpgovi dl xoyjjot (isXcciv^Ssg liyovtai mit einem Belege. Herond. I 79 xriv [islcavid^ t'KrQ[i.]ipov.

2) Kovxcc ^Qvyi'a Coli. 4065.

92 Die übrigen Namen.

Die icQ-SQtvr} ist ein Fisch mit ungemein zahlreichen Wirbeln. Vielleicht heisst

'A^EQLVTq avKrixQLg bei Archippos (Athen. 329 c) nach dem Fische, weil die Knochen bei ihr das Fleisch überwogen ^).

Auf die Hautfarbe beziehen sich:

Pardalisca ancilla (Plaut. Gas. 631. 688. 867). ^Q^Ti IV 1. 80 (6. Jahrb.). Wegen der Auifasssung des zweiten Namens kann ich mich auf das berufen, was Spitznamen 43 ausgeführt ist. Den ersten lehrt Lukian 'Et. diäL XI 3 beurtheilen. Eine Hetäre hat ihrem Verehrer den Anblick ihrer unverhüllten Weiblichkeit nicht gegönnt, weil sie befürchtete, der Be- schauer möchte sich über ihre Isvxccl alterieren: oXt} de aito tov av%evog ig yovata TtagdäXei solxsv. Ich meine natür- lich nicht, dass die Pardalisca eine mit Flechten geplagte Schöne gewesen sei : um Menschenhaut und Pantherfell mit einander zu vergleichen, dazu kann schon ein unreiner Teint oder die durch den ötLXtrig bewirkte TtoiXLXörrjg Anlass geben. Uebrigens werden wir noch eine zweite Möglichkeit dem Namen beizukommen kennen lernen.

Die TioiXi^oTrjg der Haut kann auch den Anlass zu den beiden Namen 'EXdcpiov und NeßQig gegeben haben, deren Zeugnisse S.87 f. beigebracht sind. Von einem öxtxtbg xs- Qocötrig sXatpog spricht Sophokles (El. 568), von einem vsßQov öTLXTov deQug Euripides (Bacch. 835).

Eine Hindeutung auf vorgerücktes Alter kann enthalten sein in

KoQcbv)] Hetäre bei Nikostratos und Philetairos (Athen. 587 e und /), vielleicht identisch mit der &s6xXsLa, die den Beinamen KoQavr} geführt hat (Athen. 583 e). KoQ6vri 3873.

1) Leute mit magren Beiuen sind mit der Amsel verglichen worden, wie die Worte des Anaxilas (Athen. 558 c) lehren :

7] €)Bav(o d' ovxl Zsiqrjv Icxiv anotsxiXfiivr] ;

ßleiilia yial q>covr] ywaiKog, G%sXri Sh KOtpix^v. Hierher darf man also den Namen Koaavcpa ziehen, der für Thera durch die alte Inschrift Coli. 4805 bezeugt wird, den auch delphische Sklavinnen führen (Coli. 1995. 2091), und dessen Verkleinerung in unattischem Koa- avtpiov Ti - - (CIA II 3875) vorliegt.

Gr. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 93

Dies ergibt sich aus vielen Zeugnissen, von denen ich das Hesiods (JPlut. Mor. 415 r) anführe:

ivvsa TOI t,ci8i yevsccg ^ax8Qvt,a xoQcovrj ttvÖQ&v yrjQdvTiüv ' skatpog de ts rsTQccxoQOJVog. Die Lust am Plaudern wird mit mehr oder weniger Sicherheit in den Namen

' AridövLov Hetäre bei Alkiphron (III 5), 'JxaXavd-Lg Hetäre bei Alkiphron (III 64, 3. 4), KsQxanr} Hetäre bei Philetairos (Athen. 587 e), Hetäre

oder Sklavin 3848, XshdövLov Hetäre bei Lukian {'Et. didX. X). beschrieben. Wir sind den beiden letzten schon in andrem Zusammenhange begegnet (S. 83. 88) ; dass sie aber auch hier in Betracht kommen, lässt sich beweisen.

Alexis sagt von einer geschwätzigen Frau (Athen. 133 c) :

6ov d' iyc) XaXi.6tEQav ovÄcojtOT' sldov ovTs xsQxcbitrjv, yvvuL, oi) xCxrav^ ovx arjdöv, {ov x^^i'^'^vcc,} ov TQvy6v\ ov ternya. Hier treffen wir die xsQxcöm^, die die Scholien zu Ar. Vög. 1095 als eines der rgia yivri xsTttycov anführten. Eine Frau, die KsQxaTtt} heisst, braucht also nicht in jedem Falle um ihrer navovgyCa willen so genannt zu sein ; sie kann es auch als Plaudertasche. Wir treffen ferner die xElidtav^ aller- dings nur dank Meinekes Ergänzung; aber diese ist sicher, nöthigenfalls könnte auf die kccXaysvöa xslCdciv des Leonidas (AP X 1) verwiesen werden. Also kann einem Liebhaber die iQo^EVYj nicht nur darum als Schwalbe vorkommen, weil ihn ihr weiches Haar, ihre Zierlichkeit, ihre leichte Be- wegung an sie erinnert, sondern auch, weil sie eine Lalage dulce loquens ist.

Das Fragment des Alexis reiht auch die ärjdav unter die Schwätzerinnen ein. Es ist daher erlaubt den Namen der !Arjd6viov entsprechend zu deuten; von besondrer Ge- sangesgabe, die ihn veranlasst haben könnte, meldet der Text nichts, aus dem wir ihn kennen lernen^).

1) Mit der rpvydbv des Alexis ist Tgvymv in Messana (IGSI 412) zu combinieren.

94 Die übrigen Namen.

Die äxaXavd-tg gehört zu den neun Vögeln, in die die Töchter des Königs Pieros verwandelt wurden, als sie sich einfallen Hessen mit den Musen in den Wettkampf zu treten (Nikander frg. 54). Unter den neun Vögeln werden auch XL0(3a und jtiTCch erwähnt. Die Xi6ßa ist uns durch das Bruchstück des Alexis als Schwätzerin vorgestellt ; und welche Bewandtnis es mit niTKo hat, lehrt die Namenzu- sammenstellung UoXvQ^QOvg ÜLTCov (Ion. Inschr. no. 75 II n), die einen Thasier des 4. Jahrh. als schwatzenden Sohn eines schwatzenden Vaters denunciert. Der Sinn des Namens 'AxttXav&tg ist also kaum zu verfehlen ^).

Den schädlichen Charakter eines Individuums kann man dadurch andeuten, dass man es mit einem schäd- lichen Thiere vergleicht. Es ist bereits zur Sprache ge- kommen, dass die Namen, die die Benennung des Affen variieren,

Pithecmm, Ili&iov, ÜL^vULg (S. 89) die Nebenabsicht verfolgen können vor der Schädlichkeit ihrer Eigenthümer zu warnen. Man wird geneigt sein einige andre in die selbe Rubrik zu stellen, wenn man bei Plautus liest (Curculio 499 ff.):

item genus est lenonium inter homincs meo quidem animo

ut muscae, culices ^), cimices pedesque pulicesque :

odio et malo et molestiae, bono usui estis nulli. Bücheier hat auf diese Worte verwiesen, um zu zeigen, wie es komme, dass bei Herondas eine faule Sklavin WvXXa heisst. Sie werfen aber auch Licht auf andre Namen, so sicher auf

Mvta Hetäre, vielleicht schon auf einer schwarz- figurigen Lekythos (Br. M. B 633) ^), sicher in der Komödie (Luk. MvCag syn. 11) ^),

1) Ebenso wenig der von Titvßrj (Herzog Koische Forschungen und Funde no. 104).

2) cana culex nennt Cleostrata ihren verliebten Alten (Gas. 239).

3) Walters liest auf der Lekythos MI VA und versteht dies als Mvia ; Wernicke hatte MIKA gelesen.

4) .... Kai aXXri stcciQU röbv ATtiv.&v inicpavt^g, nsgl rig hccI 6 y.a- ju.tx6s noiritijg i'rpri 'H Mvi:<a d'> k'Saiivsv aixbv &X9'- ^^S xapdtas Meineke IV 653. Der Vers enthält die Erklärung des Namens.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 95

Mvidiov 3981, MvÖLov 88670 (231/1), und vielleicht auf

T£()i^(5(av Flütenspielerin bei Aristophanes (Thesm. 1175) und auf

Kivarcrj ScoötQcctov 3919, Conze 299 (auf dem gleichen Relief - - g Mdvvxos)- Wie U^vlka zu iralex, so stimmt Mvta ^) zu musca des römi- schen Dichters ''^). Wenn TsQr}dav griechischen Ursprungs, nicht etwa mit dem Namen der Stadt TsQYjdav im Mündungs- gebiete des Euphrat identisch ist, so trägt die Hetäre den Namen des Holzwurms ^), dessen Zerstörungswuth die Triere lieber über sich ergehn lassen will als das Commando des Hyperbolos (Ritter 1308). Kiväitri darf wol, da es sich um eine Sklavin oder Freigelassne handelt, von xtvajtstov nicht getrennt werden.

In nahem Zusammenhange mit dieser Gruppe von Namen steht die, die den beutegierigen Charakter der Trägerin betonen :

JvxaLva^) Hetäre bei Lukian ('Et. dial. XII 1).

PardaUsca ancilla bei Plautus (92). Was der erste Name bedeutet, erkennt man daran, dass der Wuchrer des Curculio Lyco, der Kuppler des Poenulus LtjcHS heisst. Der Charakter dieser Gemüthsmenschen gleicht dem der Avxot ßivtai, von denen die Ilias erzählt (71 352).

1) Nacli der Fliege heissen auch vornclime Damen; so ist durch die Grabsclirift 3222 eine MvSiov &scovos MiXriaia bezeugt. Man bat dies wol daraus zu erklären, dass das &äQßos der Fliege zwar als lästig em- pfunden, doch aber auch bewundert wird. Dem Menelaos, der mit den Troern um die Leiche des Patroklos kämpft, legt Athene fivir}g ^dgaog svl ar^d'EGaiv (P 570).

2) Ich erwähne noch den Hetärennamen Kmv&niov (Kallimachos LXIII) und den Namen Mvmip (3832; Anf. d. 4. Jahrb.), der vermuthlich einem Sklaven gehört hat. Welche Gesinnung seiner Inhaberin durch den Namen Kavmniov zugesprochen ward, lehrt der Eingang des Epigramms AP V 150

ö^vßoai Kmvansg, avcctössg, al'(iaros avSgäv aiq)avss, vvKtbg KvdtdaXa dmtSQvya.

3) Wie der Parasit Curculio den des Kornwurms.

4) Auch Schiffsname. Eine Hetäre Avkcc nennt ein Fragment des Timokles Athen. 567 e; lat. lupa ist Bezeichnung der ganzen Gattung.

96 Die übrigen Namen.

Dass ich PardaUsca auch hier nenne, geschieht darum, weil nach Aristophanes tt^v TCOQÖahv xalovöv rrjv xaöaXßccda (Poll. VII 202), den Verglcichungspunkt zwischen Pardel und xaGakßdg doch aber wol wiederum die Gier bildet (tcqo- accdav ccxoQrjroi Hymn. Aphrod. 71). Einem dritten Namen verwandten Inhalts werden wir am Schlüsse des Abschnitts begegnen.

Ein paar Namen scheinen mit schmutzigen Lebens- gewohnheiten im Zusammenhange zu stehn. Ich möchte dies mit einiger Zuversicht behaupten für

UrjjtLcc Hetäre bei Archippos (Athen. 329 c, vgl. Meineke II 719), mit Vorbehalt für

Canthara bei Plautus (Epid. 567),

Kavd-aQLg App. 77 & 2 ^). Wegen der Bedeutung von UrjTCLcc berufe ich mich auf die Worte des Antiphanes (Athen. 338 c) :

tag örjTtLccg dbg jtQ&tov. 'HQccxXsig äva^, ajtttvra ted^oleoxaöLV. In welchem Element es dem xdvd-agog behagt, weiss jeder aus der EiQTJvtj: wenn der Dichter, der den grandiosen Eingang dieser Komödie geschaffen hat, ein Zeitgenosse Heinrich Heines gewesen wäre, so hätte er, in Anerkennung der an Platen verübten Unfläthereien, seinen xdv&aQog ver- muthlich in der Maske dieses des sterblichen Geschlechts der Menschen allerunverschämtesten aufsteigen lassen. Von den Kanthariden heisst es Aristot. Thierg. (V 19): oq^&gl de xal TfQog dvßdjöri diä ix toiavtrig ysyovsvai vXrjg. Man darf also die Vermuthung aufstellen, dass mit Kccv- d'dga, KavQ-ccQig schmutzige Weiber haben bezeichnet werden sollen. Aber man muss sich gegenwärtig halten, dass sie unsicher ist. Da berichtet wird, dass der Athener Diotimos den Beinamen Xavri erhielt, weil er ivnd'B^Evog tm 6t6(iati ^(ovriv dnavöTGjg STtLvsv ijtLxso^evov ol'vov (Polemon bei Athen. 436 e), so besteht auch die Möglichkeit, dass Kav&dga die

1) Zu Kav&ccQog wird yiäv^oav gebildet und Ar. Fried. 82 in der An- rede statt Tidv&aQS gebraucht (vgl. Strachan KZ XXXII 596). In ähn- licher Weise mag Kav&^s (IGS I 4204) aus Kav&aqCg gekürzt sein.

Gr. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 97

Frau bezeichne, die mit dem xdvd-aQog Freundschaft ge- schlossen hat. Die sprichwörtlichen Redensarten xavd-aQov 6oq)G)rsQog, xavd-txQov fiskdvrsQog weisen in wieder andre Richtung.

Auf das Hetärengewerbe kann eine Anspielung in dem Namen

UüvXaxLs III 3826 enthalten sein. Man beachte die Glosse ßxvXccl' axf^La äq)QodL6Lax6v, d)g t6 täv q)0LVLXLt,6vtG)v (Hes.).

Zuletzt haben wir hier zwei Namen zu besprechen, mit denen unter verschiednen Umständen sehr verschiedner Sinn verbunden worden ist *).

AeccLva Frau des 'HgccocXsirog, Mutter eines yisciv 2719

(um 232). Leacna anus Plaut. Cure. 77. 1142). Mslirttt Avöaviov ®oqlxlov d-vydrrjQ 2091. Milnra IV 2 no. 3932 6 nach Conze 70. Hetäre bei Machon (Athen. 578 c) 3). Die Bürgerin Aiaiva hatte einen Sohn Aicav ; der Zu- sammenhang der beiden Namen ist klar. Sie selbst aber

1) Melirdeutig ist auch XsXmvr\, vertreten durch XsXmvri ÄEcoSdficcv- Tog (Mitth. XII 259 ; Kilikien) ; vgl. Spitznamen 49 und Alkiphr. Fr. IV 1 xaXaLTtcoQS, oia TtdoxEig (isv^ iyisivrig v.uQ'S'vdcov tfig x^^'^vrig.

2) In Delphi beliebt als Name von Sklavinnen.

3) Die Geschichte ihrer ümnennung, die Machon erzählt, ist eine thörichte Schnurre. "Wir sollen glauben, Mehrrcc sei der ursprüngliche Name der Schönen gewesen, Mävia aber ein jrapfpyor, über dem das 8vo(ia vergessen worden sei. Der Liebreiz der jungen Dame habe näm- lich so hinreissende Bewunderung erregt, dass überall, wo die Rede auf sie kam, der Kuf ausgestossen worden sei, {lavi'av rr}v MsUtrav wg xa- Xriv elvai. Weil sich nun stets das Wort (lav^a ihrem Namen ange- schlossen habe, so scheine r&v egaatäv tig, indem er [lavia mit langem Vocale sprach (t^s [laviag t6 qtjij,' insKTSivccg), sie schlechtweg Mavia genannt zu haben. Der Beiname habe dann den wirklichen Namen über- flügelt. Dieser Bericht wird durch den geschraubten Gebrauch von [lavia, den er voraussetzt, und durch den Gegensatz der Vocalquantität in fiavt'a und Mavia, der zwar constatiert aber nicht erklärt wird, als Erfindung erwiesen. Das thatsächliche Verhältnis war ohne Zweifel das, dass das Entzücken so vieler noXlrai und i,ivoi als Tochter phrygischer Eltern Mävia hiess, später aber, als es vornehm geworden war, den attischen Namen MiXixxa annahm.

Bechtel, Attische Fraaennamen. n

98 Die übrigen Namen.

kann Tochter eines Ascov gewesen sein. In solchen Fällen braucht man nicht ängstlich nach dem Sinn eines Namens zu fragen, da die, die ihn dem Kinde beigelegt, selbst nicht nach ihm gefragt haben : die Tochter erhält an der dexdtri den Namen der Löwin nicht weil die Tugenden der Löwin von ihr erwartet werden, sondern weil der Name Ascov Familientradition ist. Andrerseits ist vielleicht nicht zu- fällig, dass ein ^Exsöd-svtjg seine Tochter Jsovtiov genannt hat (oben S. 87). Da der Löwe öQ^ivsC ßks^saivat, könnte eine Beziehung zwischen den beiden Namen bestehn. Als Name von Hetären lässt Aiauva zweierlei Deutungen zu. Eine yvci^rj Menanders lautet : l'6ov XsaCvijg xal yvvccixbg a^otrjg (Meineke IV 347) ; und unter den Ungeheuern, deren Scheuslichkeit nach Anaxilas (Athen. 558 a) von den Hetären überboten wird, wird auch die Ximva genanrt. So rückt Aiatvcc als Hetärenname auf Eine Linie mit Avxatva und vielleicht mit P«n7«?isc« (S. 97 f.). Aus dem Zusammenhange ferner, in dem der Vers Ar. Lysistr. 231 steht, ergibt sich, dass Xiaiva ein 6%ri^a äxöXccötov xal ixaiQixov be- zeichnet hat. Wie nun eine Ttogvr] den Beinamen KXs^jjvÖQa erhielt, weil sie Ttgog xlB^vÖQav 6vvov6iai,Ev sag xfvraO-^t (Asklepiades bei Athen. 567 d), so könnte eine andre Aiaiva genannt worden sein nach ihrer Vorliebe für jenes öxfi^ia. Zu. Adaiva in diesem Sinn würde UxvXaxig eine Analogie bilden.

Von der Frau, die aus der Biene hervorgegangen ist, rühmt Semonides, dass die %<xQLg sie umfliesse und dass sie die Verkörperung aller häuslichen und sittlichen Tugenden sei. Alle Wünsche also, die ein Vater seiner Tochter bei ihrem Eintritt in das Leben zurufen konnte, Hessen sich in den Namen MiXitra zusammenfassen. Der Jüngling, den es nach seinem Mädchen verlangt, dringt Ar. Ekkl. 974 mit der Anrede in es : iiiXitta Movörjg, Xagitcov &qe^^cc. Für ihn ist die SQCo^evri die Biene, die ihm Süssigkeit bringt, sie selbst aber hat diese Süssigkeit von der Muse, die sie mit Liebreiz ausgestattet hat. Der Name MsXirta konnte sich also auch aus der schmeichelnden Anrede entwickeln, und wo die Zärtlichkeit ihren Ausdruck im Deminutivzeichen findet wie bei MeXiööig (3929), da werden wir mit dieser

G. Der Franenname enthält eine Metonymie. 99

Deutung nicht fehl gehn. Die Biene ist aber auch &xQä- Xolog, wie ihr Epinikos bezeugt (Athen. 432 c) ; wer sich mit ihr abgibt, der muss dafür Sorge tragen, dass sie nicht xivtQov iyxcitaki7tov0a oi^riGetaL (Piaton Phaid. 91 1-). Der Vergleich mit der Biene braucht also bei den liebens- würdigen Seiten des Geschöpfs nicht stehn zu bleiben; bei dem Verkehre der Geschlechter kann sich das xsvtqov auf manchfache Weise fühlbar machen, auch wenn mdn von dem schmutzigen Einzelfalle, den der Dichter des Epigramms AP V 31 berücksichtigt, absieht.

Wenn wir Kav&aga, KsQxaTCij, Kiv(o7tr), MeXaivls, Te- Q7]dd)v als nicht sicher dem Thierreich entlehnt, Xotgikti mit Sippe wegen des Doppelsinnes seines Grundwortes ausser Anschlag lassen, so sind es zweiundzwanzig Thiere, mit denen Frauen verglichen werden. Wie verhalten sich die Stände zu dieser Vergleichung ? Mag auch das Material, mit dem wir operieren müssen, noch so lückenhaft sein, muss man es z. B. für Zufall halten, dass sich Mvta als Name einer adlichen Athenerin bisher noch nicht gefunden hat : die Zahlen reden dennoch eine deutliche Sprache. Töchter attischer Bürger sind genannt nach der Kuh {BoiÖLOv, Jd^aXig) mit dem Kalbe {Mo^xagiov, Mo6%Cv7i, M66%iov)^ nach der Löwin {Aiatva) mit dem Jungen {As6v- tiov\ nach der Kröte {^Qvvr]), der Biene {Mikixxa), der Schmetterlingspuppe {XQv<3aXXi$). Also im Ganzen fünf Thiere, die zur Metonymie herangezogen werden ; als sechstes kommt das Reh hinzu, falls Alkiphron mit dem Namen NeßQig nicht frei geschaltet hat. Auf der nichtbürgerlichen Seite treffen wir nicht nur Kuh, Löwin, Reh, Biene wieder, sondern es treten hinzu ßovßccXog, ööq^, HXatpog, Xaycbs, JtKQ- daXig, 7fLd'r]Kog, 6xvXa^, xoQcövr], nsXsLu und TtvQaXUg, xshdav (dazu vEOTTÖg als junger Vogel), ocd'SQLvtj, XccfinvQig, fivta, x6%- kog, 0r}7tLa. Man erkennt also, dass das Hauptverbreitungs- gebiet dieser Namengattung in Athen die untern Stände sind. Wir haben Grund zu vermuthen, dass einige ihrer Vertreter aus Spitznamen hervorgegangen seien. Ich er- innere hier nur an die von Athenaios (p. 586 2*) bewahrte

Nachricht des Apollodoros, dass die Schwestern Stagonion

7*

100 Die übrigen Namen.

und Anthis ^Atpvai ixakovvro, ort Afvxal aal XEiixai ovßai rovs ö(p&aX^ovg fisydXovg sl%ov.

VI. Frauennamen aus Namen von Pflanze n- theilen und von Pflanzen.

Wie man einen jungen Menschen mit einem jungen Thiere vergleichen und nach ihm benennen kann, so auch mit einem jungen Pflanzentriebe, mit dem er die Aussicht heranzuwachsen, die Zartheit und Schlankheit theilt. Auf die Klage des Achilleus um den gefallnen Freund steigt Thetis mit den Nereiden aus dem Meere empor ; sie sieht das Geschick des Sohnes im Greiste voraus, der ävidQccfisv sQVE'i löog und nun sterben soll {Z 52 ff.). In einem Epitha- lamion singt Sappho (Fragm. 104):

Tttöt 0% ö (fils yd^ßQS, xdXcog il'xd^da ; ÜQjcaocL ßgadCvcoi 6s xdhßT i'Cxdöda.'^ An derartige Yergleichungen muss man denken, um die Namen

BXdötrj ZcoUov [ix] ^Xvicov III 2077,

Kkd8Lo[v\ ^) 989 II 4. (Genossin eines ^Caöog, etwas nach 200),

KlavdQiov Hetäre bei Lukian (Et. dtdX. V) zu würdigen. Ich erinnere noch an die Verbindung ^t'Aov &dlog, bv texov avtt^ X 87, an die Bezeichnung ix tQLxbg axQi Ttodav CeQOV ^dkog^), die AP V 193 von einem jungen

1) KAAAIO das Facsimile ; KdULo[v] Köhler.

2) Dass lat. virgo mit virga zusammenhange, ist eine alte Lehre ; ich finde sie schon von Schweizer (KZ III 351) ausgesprochen, und der ist vermuthlioh nicht ihr Urheber.

Ich verdanke Schröder die Belehrung, dass deutsche Frauennamen wie Irviingard, Wendügart als zweites Compositionsglied das Wort ent- halten, das heute gerte lautet. Die Vergleichung eines jungen Mädchens ipit einer Gerte ist uns noch jetzt geläufig. Aus den Gesammelten Schriften der Marie von Ebner-Eschenbach habe ich zufällig ein Beispiel dafür bei der Hand : »Lene ist mit dem Rücken gegen das offene Fenster gestanden, ihre Gestalt die war Ihnen schlank und biegsam wie eine Gerte und dabei kräftig« (IV 177). Es sei auch auf Schröders Dar- stellung der etymologischen Verwandtschaft von ahd. glsal Ztschr. f. deutsches Alterth. XLü 65 verwiesen.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 101

Mädchen gebraucht wird, an die Anrede h'gvog Kvngidog im Liedchen des Jünglings Ar. Ekkl. 973. Die Vermuthung Düntzers (KZ XVI 29), dass nagd-svog zu jCTÖgd-og gehöre, die von Bezzenberger und Fick (Beitr. VI 238) vorge- schlagne Verknüpfung von täXig mit lat. tolea (Setzling, Reis), altsl. talij (ramus virens), lit. at-tolas (Grrummet) werden durch diese Zeugnisse nicht wenig gestützt.

Die Pflanze treibt Blätter und Blüthen. Dass ein Mädchen mit der Blüthe verglichen wird, ist selbstverständ- lich. Die Vergleichung mit einem Blatte liegt uns ferne ; für den Griechen, der sie vollzog, lag der Vergleichungs- punkt wol in der Zartheit : tigsva xQoa verbindet das Epos so gut wie xBQEva (pvkka. Für Attika sind von derartigen Namen bezeugt:

Kalvxri 1) Ar. Lys. 322. KaXvitLov 3842.

/lET[aA]>j 0a/[d()]oi; ' ^X.ai\ic}\g 1796. IlBxdlri Hetäre, Titelfigur einer Komödie des Pherekrates (Meineke I 86). Theile von Pflanzen, die ausser den genannten Ver- gleichungspunkte mit Frauen geliefert haben, sind Theile bestimmter Pflanzen; ich bringe sie erst im folgenden Ab- schnitte zur Sprache.

Die Besprechung der Namen, denen Benennungen voll- ständiger Pflanzen oder von Theilen bestimmter Pflanzen zu Grunde liegen, mögen zwei Namen allgemeinen Inhalts einleiten :

'Av%'siLvg IV 1. 114 (älter als der peloponn. Krieg), ^vröv [n]olv6TQOiTov {^L\XdL8ov yvvt] III 2064. 'Av^E^Cg Hesse sich auch als Verkürzung von fiavQ-e^Cg im Partheneion des Alkman fassen, oder mit ' Av&s^ta/ Av&e^tXXa in eine Reihe stellen; doch zwingt nichts von der Iden- tificierung mit a,v%-e^vg abzugehn. Dem Namen ^vt6v liegt

1) Kalv%T] ist hier, nicht bei den Namen mythischer Herkunft unter- gebracht, weil das Deminutivum KaXvmov den Ursprung aus dem Apel- lativum als möglich erscheinen lässt. Zur Sache vgl. AP VII 557 Qddmv

1(^ Di übrigen Namen.

die alte Anschauung zu Grunde, dass der Mutterschooss die ccQovga ist, die der Mann bepflügt und aus der er sich Frucht erweckt ^). Aus ihr heraus nennt sich Oidipus den (pvtovQybg nav^Q seiner Kinder (Oid. Tyr. 1482).

Welche Beziehungen zwischen der besondren Pflanze und dem weiblichen Wesen, das ihren Namen trägt, bestehn, ist nicht immer klar. Einige lassen sich bestimmt erkennen, andre nur vermuthen ; in ein paar Fällen muss ich die Ant- wort auf die Frage, wo der Berührungspunkt zwischen Frau und Pflanze liegen, schuldig bleiben.

Drei Grewächse versinnbildlichen durch den immergrünen Schmuck ihrer Blätter und durch die Lieblichkeit der Blüthen Jugend und Anmut h. Die Namen aller drei bilden darum die Grundlage von Frauennamen.

Zu däcpvrj:

JacpvLg 2) Mutter der Hetäre Avga (Luk. 'Et. didX. VI 2).

Zu ^VQtOg, flVQtLU, (IVQQLVri.

Mv{q)tti ^) nalii vornehme Athenerin auf einer schwarz- figurigen Hydria (Klein Lieblingsn. 25); verwandt mit <I>aidQL(xg ' Ava(i)xaiEvg 1856, Conze 392. MvQtTi 3618, Conze 133.

MvQtttXri Frau eines 'löövofiog Kvdad^rjvaLSvg 2239 (4. Jahrb.).

MvQTLg 2) 3993, Conze 899.

MvQxCxn 3995, Conze 897.

MvQtco XaQivlpv] Mshtscsg 2341 (5. Jahrh).

MvQXLu 3992, Conze 67 (5. Jahrb.). [MvJQxua IV 2 no. 3992 b nach Conze 442.

1) Diese Anschauung spricht sich bekanntlich in der Formel aus, unter der der Vater die Tochter verlobt. Menander hat sie in der Gestalt

TtaCdav In' äqöxan yvrißcav didojfii ßoi ys trjv ifiavTOv ^vyatiga (Meineke IV 275) auf die Bühne gebracht, und die zweite Sophistik operiert mit ihr: Alkiphron lässt die verrathne Gattin sich bei dem Gatten darauf berufen, dass die Eltern sie inl naCdmv ägotcai yv^aCav mit ihm verbunden hätten (16).

2) Ich betrachte ^acpvCg, Mvgrig als Deminutiva wie 'AyLaQav.Cs, 'JfinsXis, 2taq>vXts) die Appellativa datpvii, ^ivQttg bezeichnen bekannt- lich die Frucht.

3) Dieser Name scheint sich mir hinter MVTE zu verbergen.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 103

MvQQtvT} i] KaXXCov xov ' TnEQEiidov &vydtr}Q, Frau des Hippias . (Thuk. VI 55). Mvqqlvyi Dienerin auf einer rothfigurigen Deckeldose aus Ruvo (Klein Lieblingsn. 71); Hetäre des Leogöras, Vaters des Andokides (Eupolis Schol. Ar. Wölk. 109); eine nkvvTQia 1327. Soweit bei dieser Sippe Hetären in Betracht kommen^), darf man nicht vergessen, in welchem Sinne die Komödie ^vQtov und ^vQQLvov gebraucht ^). Zu Qodov: ' Pödov vornehme Athenerin auf schwarfigurigenHydrien

(so Br.M. B330). 'Pödiov ©QäLtta 3032 3). Auch an godov haftet hässlicher Nebensinn ^), der bei den Frauen aus dem Stande der ' Poddv&ri (AP V 236) sicher mit angeklungen hat.

Den Namen, die die Frau mit dem Lorbeer, der Myrthe, der Rose vergleichen, darf ein weitrer zugesellt werden: Oivdvd-rj Tochter eines 'EQ^öXvxog UatvQOV Ksigiddov 2124 (4. Jahrh) ^). Oivdv^n 4044, Conze 313. Denn die oivdvd-rj bezeichnet die erste Stufe in der Ent- wicklung der Weintraube, wie man aus einem verdorbnen Bruchstücke des Sophokleischen &ve6trig (234 N.) erkennt:

ngära ^sv Xa^itgäg eco ZExlri^drcotaL iXgjqov oivdvQ-rjg da^ag ' sh' Yj^iaQ avlsL ybiddov o^g)axog rvjtov, aal xXCvEtaC ys xdjcoTtBQXovrai, ßÖTQvg'

1) Ich kenne noch Mvqxiov, die Hetäre des Ptolemaios Philadelphos (Polyb. XIV 11), und die MvQxccQOi MvQtaQovg auf Anaphe (Ins. III 298).

2) Wegen ^vqxov vgl. Piaton (Athen. 441/): KoviaäXtai d\ «al itaQuexätaiv Svotv (ivQxav mvav.Cav.og %f^pl ■nagaxexi.XfiEvav.

(ivQQivov ist Ar. Ritt. 964 Ausdruck für die ^'/Jtj des Mannes.

3) Wie viele der S. 32 unter 'Pod&nig zusammengestellten Namen direct von qoSov ausgehn, ist nicht auszumachen.

4) Pherekrates bei Athen. 269 & :

k6qcci S' iv &(i7fsx6vccig xqixänxoig &QxC(og TjßvXXi&aai, Kai Qoda KeKugfisvai ....

5) Kirchner I 338 spricht über ihr Stemma. '

104 Die übrigen Namen.

dsiXi]L Ss jtäda ti^vstai ßXaötov^Evr} oTCaQU xak&g xävaxiQvccrai jtotov. Ich scHiesse hier einen Namen an, der den Gegensatz zu den eben besprochnen bildet, indem er auf vorge- rücktes Alter anspielt:

'I^xäg Hetäre bei Menander (Athen. 587 e). Die richtige Erklärung von ' Ididg wird Meineke verdankt, der zu den "Worten des Eupolis xatsixa^ovöiv tjfiäg (J)6id8L bemerkt (II 560) : 'comparatio cum carica ad rugas spectare videtur . Passend erinnert Kock (Eupolis fr. 345) an die riigosa carica Ov. Fast. I 185.

Den gleichen Inhalt kann der Name Ästapldum ancilla bei Plautus (Truc. 93. 115 ff.) haben, dem im Partheneion des Alkman ' j^ötucpCg ^) zur Seite steht. Denn wir lesen AP V 19

Ovrs iLE TtaQ^Evixfiq tbqtcsl yccfiog ovts ysQKLils '

t^v [lev iTtOLXTSLQca, ti}v öh xataLdioiiai. sl'r] fitjV o^(pa^ iLiqT döratpCg ' rj ds TtETtsigog ig KvTtQLÖog ^■akd^ovg coqlu ccöqoövvi] ^). Man muss aber auch mit der Möglichkeit rechnen, dass die Süssigkeit der Rosine den Vergleichungspunkt zwischen Frucht und Mädchen abgebe : gehört doch die daxafpCg zu den rjdvd^attt, die ein Koch seinen Speisen zuzusetzen hat (Alexis bei Athen. 170«).

Zwei Namen beschreiben die Gestalt: 'E^KTY} Mr]vod(oQo[v] ix BEQVEtxid&v III 1752. ^tlvQK Hetäre, Titelheldin einer Komödie des Ephip- pos (Athen. 286 e). ^lXvqu 4259, rtV^i? 4260. Bei dem zweiten Namen liegt der Vergleichungspunkt wol in der xovfpötrig] darauf lässt wenigstens der rptkvQivog Ku- vrifSCag des Aristophanes (Vög. 1377) schliessen. Bei dem ersten ist er deutlich, auch unsrer Vorstellung vertraut.

Eine Anspielung auf die Hautfarbe darf man viel- leicht in zwei Namen erkennen:

1) Ueber das formale Verhältnis der beiden Namen S. 57 Note 2.

2) Vgl. Luk. KccrdnXovg 5 'iSov näliv ovxoi dveiv Ssovrsg rsTQaKÖ- aioi, tttiiSQol ndvtig -nal ninHQOi xai xa-ö"' eopav xETgvyrinevoi. Ma JC, insl äetacpidsg ys navTsg ijöri etat.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 106

Bätiov App. 54^2.

Mrjxcjvtg Hetäre bei Theophilos (Athen. 587 f) '). ßdtiov ist die Frucht der ßcitog, des Brombeerstrauchs, wegen der Aehnlichkeit der Farbe da und dort (Athen. 51 /) auch die Frucht des Maulbeerbaums. Ein Mädchen von dunkelrothem Teint erinnerte an die Brombeere und konnte nach ihr genannt werden. Bei Mrjxcovig denkt man an die scharlachrothen Blüthenblätter der Mohnpflanze, die zum Liebesorakel gebraucht wurden ^).

Die Trunksucht soll vielleicht gegeisselt werden in der Benennung

KoQLccvvd) Hetäre, Titelfigur einer Komödie des Phe- rekrates (Athen. 567 c). Aus zwei bei Athenaios erhaltnen Fragmenten (430 e, 481a) geht hervor, dass unsre Freundin durstiger Natur war. Im ersten heisst es :

ccTtotog, ö rXvxf}. vdaQTJ \exsEv 0oi ; TtavTaicuöt fisv ovv vdcoQ. Ti '^Qydöc) ; 7tG)g, (b ^xarccQate, iviisag ; 8v ' vdarog, a ^id^^r}. ti d' ol'vov ; tsTtaQag. £QQ ig xÖQaxag. ßatQ^ioiöiv olvo%0£iv ös dst. Durstig ist aber auch die Pflanze %OQiavvov: nach Theo- phrast (IIsqI (pvtäv VII 1, 3) ist sie dvöcpvag ' ovds yaQ id^s- Iev ßXaötdvsLV t6 veov iäv ^yj ßQExd^Y\i. Sollte nicht dies Anfeuchtungsbedürfnis das tertium comparationis bilden ?

Frauen, die darauf ausgehn die Geschlechtslust zu erregen, werden mit Pflanzen verglichen, denen man die gleiche Kraft zutraute:

'JßQotovov rj ilfdXtQia bei Menander (Schol. Aristot.

93, 13). "SlxL^ov taXa^öiovQybv) iv 'Hq)ai{6tLada)v) [oQx{ov6a) IV 2 no. 772b Bn (Ende des 4. Jahrb.). Hetäre bei Anaxandrides (Athen. b70d).

1) ©vXdHig im Partheneion des Alkman.

2) Von der Neuvermählten, die auf das Brautbett gehoben des jungen Mannes wartet, sagt Catull (LXI 192 ff), sie sei ore floridulo nitens, alba parthenice velut luteumve papaver. Nach der Situation kann mit dem luteum papaver keine andre Mohnart gemeint sein als die, die Propert. I 21, 38 das Attribut purpureum erhält.

106 Die übrigen Namen.

Ueber die Wirkung, die den beiden Gewächsen zugeschrieben wurden, sind wir durch Plinius unterrichtet. Zu den Fabeleien, die man sich vom Habrotonum erzählte, gehört nach XX 12 (48) auch die, dass es vencrem sümulat, daher equis asinisque admissurae tempore ingeritur. Vom Ocimum glaubte man nach XXI 21 (92), dass ramo eins, si suhiäatur pulvino, venerem stimulari, efficacissimainque esse lierham contra omnia veneficia, quibus coitus mhibeatur ^). Von diesem Aber- glauben aus wird der Doppelsinn in den Versen des Eubulus verständlich (Athen. 567 c)

KÖQLvd-ov ^k&ov rjdsag ivTUv&d jtcag

Xäxccvov ti TQcoyca v "SIxlhov dLEq)d-dQ7]v.

xccvtavd-a xccTS?^^Qri6a t'^v e^ca^Lda. Eine Anzahl Frauennamen ist aus Namen w o 1 - riechender Pflanzen abgeleitet, die zu Kränzen ge- flochten und zu Salben verarbeitet zu werden pflegten. Solcher Art sind

'EQTtvklCg naXlaxT^i des Aristoteles (Diog. Laert. V 3, 9 ; aus Athen ?) ^) ; Hetäre bei Alkiphron (I 34, 2).

NdQdio[v ' /l]TtoXXo\däQov\ £| ' MaLE\(ov\ III 1546.

Eehv6 4113, Conze 310 (5. Jahrh.) ; IV 2 no. 4113&, Conze 84 3).

ZißviLßQLov Hetäre bei Theophilos (Athen. 587/")*).

1) Vgl. Jahn zu dem Verse Pers. IV 22

cum bene discincto cantaverit ocima vernae.

2) Gercke lässt sie aus Stagiros stammen (Pauly-Wissowa II 1021) ; warum? Der Name steht auch, ohne jeden Zusatz, auf einem Grab- steine von Eretria (Blinkenberg no. 42; 2, Jahrb.). Eine Bürgerliche war die 'EgnvXXls XoqCov [MiXri]aiov yvvri III 2676.

8) Auf dem ersten Relief ist ausser ZbXivco als Hauptperson eine Dienerin (NiKm) dargestellt, die ein Kind {MvvvdKr}) hält; auf dem zweiten ausser ZeUvo) eine Begleiterin. Vielleicht handelt es sich im ersten Fall um eine «aUaxTj, im zweiten um eine Hetäre. Hetäre ist die SsUvmi. auf der von Kretschmer Vaseninschr. 20 behandelten korinthi- schen Vase. Eine ZsXivm bürgerlicher Herkunft dagegen ist durch den Stein CIG 2373 & Add. aus Kythnos bekannt. Wo ehrbare Frauen den Namen ZeXivä} führen, darf man ihn mit Kretschmer als Koseform zu ZiXi{v6)vUri betrachten: er feiert einen nemeischen oder isthmisshen Sieg, den ein Mitglied der Familie errungen hatte.

4) In diese Namengattung gehört noch '^fiapaxiV : 'A. Kiavq, Foq- yiov '^HQaiiXsmTOV yvvr^ 3063.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 107

Die Pflanzen sQTtvXXog und Giöv^ßQiov erwähnt Theophrast IIeqI (pvTäv VI 6, 2 unter denen, deren xXavsg und cpvXka xal oAw^ rj näöa (pvoig svoö^iog ist. Dass sie zu Kränzen gedient haben, dass Salben aus ihnen bereitet worden sind, lehren Komikerfragmente wie Athen. 685 c^), 689 e''). Das deXivov erscheint unter andren avd-rj 0Teq)avcorLXu Athen. 685«'), von der vccgdog aber wird das ^vqov vdgdivov be- reitet, wofür Athenaios (691 a) ein Zeugnis aus Menandros beibringt.

Es ist klar, dass Namen, die an Kränze und Salben erinnern, in erster Linie für die Frauen geeignet sind, die in besonders nahem Verhältnisse zu ihnen stehn. So er- klärt sich, warum Hetären 'jBp:n;vAyltg, EeXlvg) und Eiöv^ßgiov heissen. Auch die Erscheinung, dass sich vor der Kaiser- zeit bisher keine Bürgerliche gefunden hat, die nach sqtcvX- kog, 0Ehvov oder ötöv^ßQiov genannt wäre ^), hängt wol mit der Scheu davor zusammen, Töchter nach Pflanzen zu heissen, die bei den 6v^:t60La der Damen von der Halbwelt eine Rolle spielten^).

1) Kratinos in den MaX&UKoi:

navtoioig ye ftrjv v,fcpaXr]v avd'Bfiois igenvoiiai, ' XeiQLOig, Qodoig, kq^vsciv, yioafioaavSdXoig, l'oig Kccl ai,av(ißQioig ccvsiimvav v.dXv^i r rjQivccig, SQitvXXat, ligÖKOtg, vayitv&oig, eXixQVßov yiXddoig ....

2) Antiphanes iv ©ogiKiotg 7) Jt-OQvxrovtt:

AtyvTtrtai (iev rovg TtoSag v.ccl atiiXri, q>oiviv,lvaii de rag yvd^'ovg kccI ritQ-ia, atevfißQi'vat dl tov stsqov ßgaxiovccy &liaQCiKivai ds rag dcpQvg -nal tijv yi6[iriv, EQTtvXXCvai 8s th yovv nal tbv avxBva.

3) Pherekrates ^ ö «SÄotTjxcbg xb Sq&iicc rovg lUgöag:

CO (laXdxag (lav i^SQ&v, avajtvEcov d' vccklv&ov, Kul ^sXiXmrivov XaX&v Kai qoScc ntQoaasariQwg' CO qpi^cov [i£V a{iäQaKOv, ■KQOßv.vvcav Ss gsXlvcc, ysXäv d' iTtTtoasXiva nal KoßfioadvSaXa ßaivav ....

4) asXivov wird auch auf das yvvaiKscov übertragen. Zur Hetäre SiavfißQLOv passt das ehrenwerthe Geschlecht der Sieviißgiaiioi bei He- rondas; die noQvoßoayioi nennen sich nach dem Parfüm, von dem ihr Pallast duftet.

5) Wie man SeXivw als Namen einer unbescholtnen Frau verstehn kann, ist S. 106 N. 3 gezeigt. Eine zweite Möglichkeit lernt man aus dem Ein-

108 Die übrigen Namen.

Zuletzt beschäftigen wir uns mit den Namen, die mehrere Deutungen zulassen, und mit denen, deren Sinn sich uns entzieht.

Mehrdeutig ist die Gruppe ' J^TtsUq Hetäre bei Lukian (^Et. diciX. VIII) ^), Staplujla anus bei Plautus (Aulul. 269. 350) % und der Name MCkayiov^ bezeugt durch

MCXaxov 0Lk7ig d-vydrrjQ 3958, Conze 143.

Mit der ayMslog kann man ein Mädchen um der Schlank- heit seiner Glieder willen vergleichen : Qccdivä icalg verbindet Theokrit (X 24), und dass man ebenso gut von einer Qadiv^ ä^TtsXog sprechen konnte, liegt auf der Hand^). Der Wein- stock heisst ferner yXvxvxaQjtog (Theokr. XI 46) ; auch in dieser Eigenschaft bietet er einen Vergleichungspunkt mit einem Mädchen dar. Ein bekanntes Epigramm der Antho- logie spricht von der (piloQQcil an%eXog vyQu nsQi^ xlrlfiata XEva^svri (AP VII 22). Die Analogie mit dem Leben des Mädchens, sowol des tugendhaften, das eines Stammes theil- haftig werden muss, wenn es gedeihen und Frucht tragen soll, wie des gefallenen, das den Liebhaber umspinnt wie die Rebenranken den %KQai„ springt in die Augen. <?to:(jpvAij'

gange des Epigramms AP V 120 kennen :

MtKHTi Kdl fisXccvsvßci ^iXaCviov, ccXXa csXtvcov ovXoxsQr\. Auch der Verfasser des widerlichen Machwerks "Epcorss, das unter Lukians Namen geht, spricht von ßoatQvxcov eXL-usg ovX6t£qoi ßeXivav (26). Wie SsXivm könnte auch 'EQTtvXXCg eine Anspielung auf krauses Haar ent- halten: Pankrates (bei Athen. 677/) gibt der sQnvXXog das Beiwort o^Xri. In der selben Richtung liegen die ßoavQvxoi ßQvav ovXotsQot Alkiphr. III 1.

1) 'JfiTfsXLg auch in Tanagra (IGS I 765). Ampüisca heisst die Dienerin der Palaestra im Rudens des Plautus,

2) SxaqivXCg auf Amorgos (Mitth. XI 97 Beil.).

3) Vgl. Qadival ■xvitccgißaoi Theokr, XI 45 und den Namen Kvnä- Qiaaog IGS I 3205, zu dem ich, obwol nicht Mitglied des Goethebundes, an Goethes Uebersetzung des neugriechischen Liebeskolions erinnern will :

Hebe selbst die Hindernisse, Neige dich herab, Cypresse, Dass ich deinen Gipfel küsse Und das Leben dran vergesse.

Gr. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 109

aber ist reife Traube, die Frucht, die sich aus der oiväv&Yi entfaltet, die Frucht, die vor der Reife oficpa^, in getrock- netem Zustande äöracpig heisst. In einer Bevölkerung, die sich am Geschenke des Dionysos freut, ist es selbstver- ständlich, dass man einer Tochter wünscht, sie möge sich zur atatpvkri entwickeln *).

Der Name MCXaxov ist mehrdeutig, weil unter tffttAa|, /ifAa| dreierlei Pflanzen verstanden werden können, der Ei- bischbaum, eine Eichenart und die Stechwinde. Vermuthlich ist das Jungfernkind, das die Mutter MiXaxov genannt hat, als Stechwinde gedacht. Denn in seiner gesellschaftlichen Lage ist der Wunsch begreiflich, dass es eine Eigenschaft habe, die der Stechwinde zukommt und die aus der guten Beschreibung bei Hesych erkennbar ist: öf/LtrAa|- xirtosidlg q)vtov ihööö^Evov. egnsi ds ael Ttgbg rb vfog, xal Ismovg ävCri<5i xl&vag, xal täv iyyvg iörrixÖTcov xatadQcieös- rai (pVTGiv, cog xatanvCysöd^aL vn avroi).

Nur ganz vage Vermuthungen, die daher besser unaus- gesprochen bleiben, könnten über die Namen Kkqvov 3846,

KoxxalCvri Dienerin der Neaira {xarä NsaiQag 35. 120. 124), vorgetragen werden. Und gar nicht zu fassen sind 'AyalUg Hetäre (Athen. 583 e), ^äiiaQvXllg ^AvxLTcdtQOv 'JXazExfid-sv III 1557 ^).

Der sociale Gegensatz spricht sich bei den Namen dieser Abtheilung weniger scharf aus als bei der vorigen; aber erkennbar ist er doch. Bei Töchtern bürgerlicher Häuser sind wir den Namen Bldötv}, KaXvxrj, IletdXr], 'Avd^sfiig, ^vtöv begegnet, und es hat sich gezeigt, dass auch ^vgrog, qööov, oivdv%ri , iXcctr], vägdog, a^uQvlUg dieser Gesellschaftsschicht Namen geliefert haben. Aber wol zu bemerken: Bläörri, 0vt6v, 'EXdtY}, Nägdiov, 'A^agvkXCg erscheinen erst auf Steinen der Kaiserzeit. In die untren Kreise dringen diese Namen

1) Vom Weinstock und seinen Entwicklungsphasen gehn also die Namen 'AfiitEXis und Sippe, Olvdv&ri, 'O^cpauLcov {StäcpvXog 'OfKpuKiLco- vog in lasos), ZtacpvXri und Sippe, ^AatatpCg aus.

2) Bei Theokrit ist 'A^aqvXXCg bekanntlich Name einer Hirtin,

110 Die übrigen Namen.

in stärkrer Zahl ein, und man kann auf diesem Gebiete auch keinen Unterschied der Zeiten nachweisen. Wir ent- decken hier nicht nur einen Theil derer wieder, die wir als Eigenthum bürgerlicher Frauen kennen gelernt haben (Ka- XviCiov, Ustäh], MvQTfj mit Siipi^e,'P6ÖL0v, Oivdvd-r}), sondern begegnen auch solchen, die in jener Gesellschaft bisher noch nicht zu Tage gekommen sind. Dahin gehört in erster Li- nie die aus 'EqtcvXXls, I^eXivcö, Hidv^ßQiov bestehende Gruppe, gehören weiterhin die ebenfalls anrüchigen 'Jßgotovov, "SIül- jnov; aber auch solche, die einen moralischen Defect nicht andeuten können , wie KIgjvccqlov , ÄstapJdum und 'lexdg, ^AyalUq, Bdcnov, Kccqvov, KoxxaXLvr], MtpcavCg, OiXvQa. Dass das Uebergewicht hier auf der Seite der nichtbürgerlichen Gesellschaft liegt, wird schon aus dieser nicht einmal voll- ständigen Recapitulation ersichtlich. Das Plus wird aber noch dadurch vermehrt, dass die meisten der erwähnten Namen aus dem 4. Jahrh. stammen, kein einziger erst in der Kaiserzeit hinzugetreten ist.

Auch von den Namen dieser Art wird mancher aus einem Spitznamen hervorgegangen sein. Schon GP^ 329 ist auf die Bemerkung der Ai^sig Qr^roQucaC aufmerksam ge- macht : "Slxi^iov ovo^d eötlv itaLQag ^rot xvqlov ijtoL STtavv- fiov. Ohne Zweifel liesse sich noch ein und der andre Name mit diesem ^'rot ^zol begleiten.

Den Uebergang zur nächsten Klasse möge die zur Kohle verbrannte Pflanze bilden. Die Benennung der Kohle liefert die Grundlage des Namens

'AvQ-Qttxiov @Qäixta 3018 ; Hetäre bei Alkiphron (1 39, 2). Dieser deutet an, dass die Trägerin von schwarzer Haut- farbe war :

eI 8\ ^slttiva, TL tovto ; xal avd-Qaxsg ' aAA' ots XEivovg d'dXxpcofiEV, Xd^Jtovö'' c)s QÖdecci xdXvxeg, tröstet sich ein Verliebter AP V 209. Bei einer Sklavin kann er auch besagen, dass sie sich mit Kohlen abzugeben hat, wie der Koch Anthrax bei Plautus (Aulul. 287).

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 111

VII. Frauennamen aus Namen von Mineralien.

Zwei zu XQv66g gebildete Deminutive werden als Frauen- namen verwendet. Ich meine

Xqvöccqlov (pccQuaxi'g bei Lukian ('Er. didX. I 2). Xqvölov 'OXv^TtiodcoQov '/4vag)Xv6TLOv yvv^, 'TnsQccvd^ov '/^xccQvacog d-vyuvriQ 1877 (4. Jahrh.) '). {X)qv0lov -- £v !Hlvji[etrii) otx{ov0a), ä7tocpvy(ov0a) - - 773^4 35. Hetäre bei Alkiphron (I 39, 2) ''). Beide Namen sind aus der schmeichelnden Anrede hervor- gegangen : G) xQvßta begriisst Dikaiopolis die beiden Dirn- chen ^) , bei denen er sich von der Kriegsnoth erholen will (Acharn. 1200).

Vier andre Namen benennen die Frau nach einem edlen Steine. Sie bemessen entweder ihren Werth nach ihm, oder sie geben an , womit sie sich gerne schmückt : "laömg 3802. KoqccXX[lov] 3527.

'Ovvxi'Ov 0i,lcovLdov ^AcpidvaCov yvvt] 1904. UdQdiov Mitth. XXI 438 Beil. II so (Ende des 2. Jahrh). Vergleichung mit dem Kiesel hat zu dem Namen Kgoxakri Hetäre bei Lukian (Et. diak. XV 2) geführt. Bei den Griechen gilt der Stein seit den ältesten Zeiten als Sinnbild der Unempfindlichkeit. Da der Kiesel ein besonders harter Stein ist, darf man vielleicht specia- lisieren und sich, in Ermangelung eines griechischen Gleich- nisses, auf eines der vielen berufen, das die lateinische Lit-

1) Dass man in diesem Falle den Frauennamen anders auffassen kann, ist S. 37 ausgesprochen.

2) Einstämmig ist auch Xgvaiva in Knidos, bekannt aus der Weih- inschrift Anc. Gr. Inscr. 813 :

KovQui ital JdfiaxQi ottiov Hcci ayal^C dvs&riy.£v

XQvaoyovrig /*^trjp, ^ I-xno-AQäxovg Se aXo^og

XqvgCvcc, ivvv%Cav oipiv iSovGu tsqdv. 'EQiiijg ydg viv Scprias dsatg TAONHI TtQonoXsvsiv.

3) Wir können die Begrüssung wörtlich übersetzen. An ein Beispiel aus unsrer schönsten Prosa zu erinnern widerstrebt mir in diesem Zu- sammenhange; dagegen möge aus einem Fastnachtsspiele des 15. Jahrh, angeführt werden : hob dank, liebes zartes göld (Bibl. d. litt. Vereins zu Stuttgart XXVIII 402).

112 Die übrigen Namen.

teratur zur Verfügung stellt, z.B. auf Plaut. Poen. 289 f. Ita me di ament ut illa me amet malim quam di,

Milphio. nam illa mulier lapidem silicem subigere, ut se amet,

potest.

VIII. Frauennamen aus Bez eichnungen des Lichts.

Der göttliche Sauhirt redet seinen Liebling an: '^XQ-sg, Trjke^axs, ykvKEQov (pdog (ti 23 = q 41). Er vergleicht also den erfreulichen Anblick mit dem Lichte, vor dem das Dunkel weicht. Ein Synonymum von cpdog ist (piyyog. Man darf annehmen, dass die übertragne Anwendung, die für (pdog durch die Litteratur gesichert ist, auch für (piyyog möglich sei, auch wenn die einzige Stelle, die für den in Rede stehenden Grebrauch in Betracht kommt '), eine ab- weichende Interpretation zulässt. Trifft das zu, so ist das Verständnis des Namens

4>ivyog xQriatt^ IV 2 no. 4221 & (nach Conze 190) erschlossen: die Sklavin bot einen erfreulichen Anblick und hiess darum so ^).

In ganz andrer Richtung muss die Erklärung des nächsten Namens gesucht werden :

ZcaTCVQU 2Jg}6ov, /lioyivov Ald'aXCöov yvvij 1744.

1) Gemeint sind die Worte der Klytaimestra Agam. 601 fF:

yvvaLKL tovtov (psyyog rjdiov Sganstv, ccnb GtQarsCas &v8qI awtaavros d'sov TtvXag avot^ai.

2) Die Lichter des Himmels gelten als Symbole der Schönheit. GP' 319 ist auf das homerische Gleichnis 'EKtOQi'Si]v aXiymov &6t£qi v.aX&i (Z401) hingewiesen und die Deutung des Namens ' ActrjQ darauf gegründet. Ebenda ist der Vers iWapos, os v.dXXi6xos iv ovQavan Taxurai datriQ (X 318) zur Aufhellung des Namens "EGTtSQog herangezogen ; ich hätte in Ficks Manuscript den Namen ^wocpÖQog (Coli. 2738 und sonst) nach- tragen sollen. Wenn Frauen S^Xrivr] heissen, so denkt man auch hier zunächst an die Schönheit (vgl. z. B. Alkiphr. Fragm. V 4 dcpQ-aXiiol d'k vri Tf}v "AQTSfiiv oXrjg asX'^vrig siKvnXotsQOi,), in den Fällen aber, wo Frauen vom Schlage der Selenium (Plaut. Cist. 22 ff.) in Frage kommen, auch daran, dass diese Schönheit bei Nacht leuchtet.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 113

ZdTtvQa xQYi^tYi 3743. Eine ZcoitvQa, oIvyiqov ky-

yslov bei Alexis (Athen. 441 d). Piaton sagt von denen, die das Verderben der grossen Fluth überstanden haben, sie seien 6xEdov oqeloC riveg vo^ijg, iv xoQvcpatg nov öfJiiXQa CG)7CVQa tov x6>v ävd-Qanav diaGsöa- 6^Bva yevovg (NöfioL 677 b). Knüpfen wir an diesen Gebrauch von ^67tvQov^) an, so liegt in dem Namen ZanvQOg, wozu ZcoTfÖQa das Femininum vorstellt, ausgesprochen, dass die Eltern in seinem Träger das ^tönvQov einer neuen Generation erblicken^).

IX. Frauennamen aus Bezeichnungen des tropf bar -flu SS igen.

Vergleichung mit dem Meere ist in Einem Falle voll- zogen, in dem dem grossartigen Phänomen wenig Ehre ge- schieht, in:

SaXarta Hetäre , Titelheldin einer Komödie des Dio- kles (Athen. 567 c)'). Nach Semonides ist das Weib, das dv iv (pQ86\v vost, aus dem Meere geschaffen (VII 27 ff.). In dem Namen kann also die Unbeständigkeit abgebildet sein. Da es sich aber um eine Hetäre handelt, so darf man, um von andren Aehn- lichkeiten zwischen TCOQvr} und Meer zu schweigen, an die Betrachtung des Cyamus Plaut. Truc. 568 f. erinnern : meretricem ego item esse reor, mare ut est: quod des devorat <nec dat)is umquam abundat. Einen Hinweis auf die Unbeständigkeit enthält vielleicht

1) Er erinnert merkwürdig an die Bezeichnung des 8aX6g in einem herrlichen Gleichnisse der Odysee {s 488 ff):

tos S' OTS tig dcclbv anodtfji svEKQVips ^sXulvrii aygov in iaxcctifjg, mi fxr] nccga ysiroveg &XX01, an s Q (la n vgbg amoav - - - -

2) Wenn ein Sklave 27tt,vd-i]Q heisst, wie in der Nemea des Theo- pompos (Athen. 470/"), so führt er ihn, weil er an Schnelligkeit dem sprühenden Funken gleichen soll (Meineke II 804). So sind wol auch 'AKrig und Avyi] als Namen von Schiffen, 'Aiirig und AvYm als Namen von Hunden zu interpretieren.

3) Was ist der Sinn von ©aXaaa^g? Trug die Mutter der Hetäre rXvKSQtt ein &aXaa60£i,8eg iiidtLov? Vgl. Phoenicium S. 117.

Bechtel, Attische Frauennamen. 3

114 Die ülbrigen Nameii.

auch der Name

T^EcpiXri 83691 (232/1). Doch kann er auch mythischer Herkunft sein führt doch Demetrios, der Schüler des Aristarch, den Beinamen 'Jltov, dessen Ursprung dunkel ist , und eine dritte Möglichkeit, die ihn mit der nächsten Gruppe verbinden würde, liegt in dem Senar Plaut. Gas. 847 angedeutet

nebula haud est mollis aeque atque huius pectus est. Eine Anzahl Frauen werden mit kleinen Tropfen ver- glichen :

jQOtsCg ^EQKTtaiva der Neaira {Katä NeuLQag 120) ;

Hetäre bei Lukian (Er. öidX. X; aus dieser

Quelle?)^). Etayoviov Hetäre (mit dem Beinamen 'Atpvri) Apollo-

doros bei Athen. 586?^. S^Qa III 2920. Wie derartige Namen verstanden werden müssen, lehrt die Bedeutungsentwicklung von öqo6£q6s und 8q66os. AP V 291 ist die Rede von oQvtd^Eg dQoöeQcbv ^TjtdQEg ÖQtccXtxcov, in den Wolken des Aristophanes von dem ÖQoöog xal x^^^S) der Totö' aldoioL0iv äöTtsg ^i]koi6Lv Enriv^ai (978). Also der zarte Flaum wird mit dem Thau verglichen, die Bedeutung 'nass' fliesst in die Bedeutung 'zart' hinüber ^). Daher werden junge Thiere, deren Haar sich weich anfühlt, Thau- tropfen genannt: 8q6<Soi0iv ^aXsQcbv ts Isovrav heisst es in der gewaltigsten aller Tragödien, von il^axaXovxot, (irjtsQsg spricht Sophokles (Fragm. 725 N.), und in der Höhle des Kyklopen stehn die sQGat, die Frischlinge, getrennt von den TCQoyovot und fisraööca (t 221 f.). Berücksichtigt man nun die Hesychische Glosse ötayövsg ' Qavidsg . d-vyatSQsg ■''), so kann an der Herkunft dieser Namen kein Zweifel bleiben : Menschen mit zarter Haut und weichem Haare sind mit Tropfen verglichen worden, die Vergleichung hat sich in

1) Dazu dqoaCva auf einem Grabstein von Orchomenos (IGS I 3246).

2) Haimon sinkt vom Schwerte durchbohrt dg vyghv &yK&va der Antigene (1236); Rufinus spricht von nvyal vSarog vygoteQOii ;^pcoTi aa- Xsvofisvai (AP V 59).

3) Der Name 'Pdvig ist aus einem delischen Tempel in ventare be- kannt (Dittenberger Syll.* 588 les). Aus dem Vermerke qptai?] 'Pdviog &vdd-s(ia ersieht man nicht, ob der Stifter ein Mann oder eine Frau war.

Gr. Der Frauenname enthält eine Metonymie. Il6

schmeichelnder Anrede geäussert, der Schmeichelname hat die Geltung eines wirklichen erlangt.

Unter den beiden Namen der vorigen Abtheilung war einer, ZaitvQa, der den Weg in die gute Gesellschaft ge- funden hat. Die vier eben betrachteten sind, wie es scheint, unten haften geblieben, ja sogar ganz unten, da drei davon sicher Frauen beigelegt sind, von denen Wolfram von Eschenbach sagen würde, sie seien keine Königinnen. Zu einem sichren Schlüsse ist freilich das Material zu dürftig.

X. Frauennamen aus Bezeichnungen von Spielzeug.

Diese Gattung von Frauennamen ist durch zwei sichre Beispiele und durch ein unsichres vertreten. Als sichre Belege kommen in Betracht:

naCyviov ' 'ovo^a xvqiov iön dovXrig rivög ^) Bekker

Anecd. 293, 13.

niayyav Ilayicpikov, erste Frau eines MccvrCaq &oqC-

xiog Dem. XXXIX und XL ^j. mayyäiv 4071,

IV 2 no. 4071 h, 4071 c Add. nach Conze 342. 815.

Die Alte der Ekklesiazusen feiert den Jüngling, der ihr zu

verspäteten Freuden behilflich sein soll, als td[iä iiaCyvia

(922) ^). Dem Namen der Sklavin naCyvLov kann der selbe

Sinn zu Grunde liegen: dass TtaC^stv, wie lat. ludere, in

erotischer Bedeutung verwendet wird, ist bekannt. TcXayyav

ist ein bestimmtes Spielzeug, eine Puppe. Finden wir, dass

der Name dieses Spielzeugs in Griechenland zum Namen

von Frauen aus bürgerlichen und nichtbürgerlichen Kreisen ^)

1) Der Name stammt wol aus einer Komödie. Dass er auch Knaben beigelegt ward, beweist die Art, wie ihn Plautus gebraucht :

Capt. 984 raegnium vocitatust, post vos indidistis Tyndaro. Der puer des Persa, der Paegnium heisst, führt den Namen offenbar als Spassmacher.

2) Ueber das Rechtsverhältnis Kirchner Pauly-Wissowa III 665.

3) In andrem Sinne gebraucht die Ehefrau, deren angejahrter Gatte auswärts Blumen bricht, das Wort beiAlkiphron (III 33): w yfjQag irat- gag 7ca£yvi,ov.

4) Hetären, die UlccyySv geheissen haben, kennen wir mehrere ; die berühmteste wird erwähnt Athen. 594 b : Sitcßorivos S' svaig« yiyovs xai 'fj MiXriaCa TlXayymv.

8*

116 Die übrigen Namen.

geworden ist, so werden wir schliessen, dass Ammen und Liebhaber ihr zärtliches Sorgen und Mühen mit dem Puppen- spielen verglichen haben, wie wir '), und dass das Wort nXayyäv als schmeichelnde Anrede gebraucht worden ist, wie bei uns das Wort Puppe ^}.

Nicht sicher geh(3rt hierher Ndvvtov Name athenischer Hetären, so einer von von Eubulos oder Philippos auf die Bühne ge- brachten (Athen. 568/"); NavvccQLov Hetäre bei Menander (Athen. 587 e). Es liegt nahe diese Namen an v&vog und an die Grlosse vavvd^ov ' 7tait,ov ^) anzuschliessen, also Ndvviov und Nav- vccQLov, wie zu geschehen pflegt, als 'Püppchen' zu definieren. Aber wer will sagen, ob NdvvLov nicht ebenso gut wie Navva und andre für Kleinasien bezeugte Namen auf das zur Bezeichnung naher Verwandter dienende Lall wort nanna zurückgeht, also zu Md^^agov, Ma^fiia zu stellen ist ? Da- her der Vorbehalt*).

1) Mörike im Schatz : sie flocht mir mit eigner Hand meine Zöpfe, sie stellte Puppen und allerlei Spielwerk vor mich und gieng dabei selber mit mir nur wie mit einer neuen Puppe um. Goethe an Frau von Stein (no. 360): .... weil etwas im Werk war, das Sie freuen sollte, das nicht auf der Messe erkauft, das von seinem ersten Entwurf meine Sorge, meine Puppe, meine Unterhaltung war.

2) Liebe Puppe, furcht' ihn nicht.

3) Ueberliefert ist vävva^ov ytai^ofisvov, die Correctur stammt von Meineke.

4) Diesen könnte man dem männlichen Namen 'AvSQidg (Coli. 1975) gegenüber nicht machen, wenn er sicher stände. Denn Demosthenes sagt in der Kranzrede 129 : ^ cbg 17 f^JJ^^P '^ov v.aXov ccvSQidvta nal tqu- aycoviatriv aitQov i^i&Qsips es, und Bekker Anecd. 394, 29 heisst es, unter Berufung auf diese Stelle : ävögiavta mg iv rfji 6vvr}&eiai Xiyovaiv at firitiQEs TtsQi Tcoi viätv ' 6 yiaXbg ccvdgidg [lov. Da aber auf der In- schrift kein andrer Casus des Namens erscheint als der Nominativ, so braucht man nur den Accent in 'AvÖQidg um eine Silbe zu rücken, um dem neuen Namen das Lebenslicht auszublasen.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 117

XI. Frauennamen aus Bezeichnungen von Toiiettengegenständen und Trachten.

Den Namen von Kleidungsstücken tragen drei Frauen

'JußQaxig Sklavin des Aristoteles (Diog. Laert. V 1, 9) ^), Crocotlum ancilla bei Plautus (Stich. 150. 238), Phoeniciiim meretrix bei Plautus (Pseud. 41. 227 fF.), und nach dem Sinne, der dem dritten zugeschrieben werden muss, kann nicht zweifelhaft sein, wie die beiden andren gemeint sind. Phoeiikiani heisst nach Leo die Hetäre, deren Publicum die siiperhi amatores bilden, die also mit der <poL- vixlg HaQdtavixt] bekleidet ist (zu Pseud. 210) '^). Folglich heisst die 'Jfißgaxis nach den 'J^ßQaxLÖsg, die sie trägt bei Herondas werden sie 'J^ßQaxCdia genannt , und die Crocotlum nach dem xQoxatLov, womit sie ihre Reize er- höhen will^).

Hierher erlaubt der Sprachgebrauch Neßgtg (S. 88) zu ziehen: Frauen, die so heissen, können nach der vsßQtg benannt sein, die sie an den üionysien tragen.

Namen von Schmuckartikeln sind in zwei Fällen zu Frauennamen geworden :

möxiov E - - JaxLccdov III 1788.

Sayidxiov 'iTCXoxliovg EltsaCov d-vyccTtiQ 1996 (4. Jahrb.).

nköxiov ist nach Hesych ein sldog jteQidsgaiov. Die

öa^dxta werden von Pollux (V 101), der als seine Quelle

die xco^(oidodidcc6xaloi angibt, in einem Verzeichnisse von

xööfiot ywaixsioi angeführt.

Absichtlich habe ich unsichre Beispiele bei Seite ge- lassen. Als solche muss ich die Namen

BccQa&Qov Hetäre bei Theophilos (Athen. 587/),

Bovßdhov 3772,

KoQLavvfh Hetäre bei Pherekrates (Athen. 567 c)

1) ^Ait,pQav.{q auch auf einem Telischen Verzeichnisse von Weihenden, Ins. III 31 25.

2) Ueber das formale Verhältnis von Phoenicium zu cpoivtm'g S. 67 N. 2.

3) Das KQoyicoriSiov gehört zu den Wafien, mit denen Lysistrate zu siegen hofft (46 ff.). In den Ekklesiazusen erwartet die Alte ihr Schicksal nataneitlaeiiivri '^ifivd'£(ai- x«t x^oxcoröv j](i(pi.£a(isvri (878 f).

118 Die übrigen Namen.

betrachten. ßaQad-Qov war in den zweiten Thesmophoriazusen unter den Bestandtheilen der weiblichen Toilette genannt (Poll. Vri 95), ßovßdha erwähnt Nikostratos (Mein. III 289) neben ccXv^sls, xccd-stiJQsg, daxTvhoi, ocpsig, TCsgiöxElidsg, iXki- ßoQog '), und xoQtccvvov hiess der Ring, den die Frauen am liXccvog trugen (Poll. Y 101). Mir scheint es unnatürlich den Hetärennamen Bdgad-Qov anders aufzufassen als der ge- bräuchliche Sinn des Wortes ßccQad-Qov es haben will : die Hetäre heisst Bocqcc&qov, weil sie den Liebhabern zum /3a- Qad^Qov wird, oder weil sie es mit der Leaena des Curculio hält, die den Wein in das hurathriun ihres Schlundes giesst (123). Den Namen, den die Hetäre Kogiawä führt, kann man zu einem Charakterzuge in Beziehung bringen, für den ihr die Komödie quittiert hat (S. 105) ; warum also einer abstracten Möglichkeit nachlaufen? Bovßdhov endlich hat Bovßd{k)og zur Seite (3558) ; dies gibt den Ausschlag für die S. 87 gegebne Auffassung.

Nach dem aus Blumen verfertigten Schmucke hat

Stephanium ancilla bei Plautus (Stichus 431. 651. 736) ihren Namen erhalten '^). Ihre Lebensweisheit offenbart sie in den Worten (744 ff.):

ita est Ingenium muliebre:

bene cum lauta est, tersa ornata ficta est, infecta est tamen ;

nimioque sibi mulier meretrix repperit odium ocius

sua inmunditia, quam in perpetuom ut placeat mun- ditia sua. Da gehört es sich, dass sie, wenn sie mit zwei Mitsklaven zum Gelage geht, zu ihrer exornatio einen Kranz aufsetzt. Nach Salben sind benannt :

'Iao<3Td0iov Titelfigur einer Komödie des Alexis (Athen. 568«).

1) Diese Ausdrücke sind jetzt fast alle in den Tempelinventaren ge- funden. So die ciXvaig 652 B 36 ; KadsTfiQsg, nsQtaKsXiSss, ö(pEig und 6(piSia auf Delos (BCH VI 123. 125. 127), ein ßovßaXiav t^vyog ebenda (BCH XIV 412).

2) Der eine ihrer Verehrer redet sie Stephaniscidium an.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 119

MvQG) ^) verwandt mit "A[ß]xiTtnos und Jco(pdvi]s MbXi-

xflß 2332 (4. Jahrb.). Zkdxtri Zrivavoq iKvdad-rjvEEtov '') III 1777.

Den ersten Namen beurtheile ich nach der Glosse iöoßTa&iov ^ivQov ' rj ötaxtT], ö^vQva (Hes.) '). Zu Mvq(o ist ein Hinweis auf AP V 89

ni^na 6oi ^vQov r}3v, ^vq(ol tb iivqov d'SQajtsvcov, d)g BgofiLcoL önivöav väfia tb tov Bqo^Cov und auf AP V 112

r] 81 jiKQos 6s xaXsvGa ^vqov xal tSQTtvbv "Adcoviv MrivocpCXa vvv 6ov xovvo^a jcvvd-dvsraL lehrreich : aus den Versen ergibt sich, dass ^vqov Schmeichel- wort war. Man darf hieraus schliessen, dass die auf ^vqov aufgebauten Namen ^) aus der schmeichelnden Anrede her- vorgegangen sind.

Eine Hindeutung auf die Haartracht liegt in KQcaßv^rj, dem Namen einer Erbtochter bei Menander (Gellius Noct. Att. II 23, 9) und der Frau eines kleinen xaXxsvg bei Lukian {'Er, dtdX. VI). Wir wissen, dass der Redner Hegesippos den Spitznamen KQG)ßvXos geführt hat, und kennen KQcoßvkog als bürger- lichen Namen eines Dichters der neuen Komödie. Der Frauenname KQOjßvXr] bezeichnet möglicher Weise nur eine Frau, die zu einem Kgoßvkos in Beziehung steht, nicht eine, die sich selbst einen xgcaßvXog flicht ^).

Zu einem Schluss auf den Grad der Betheiligung Bürger- licher und Nichtbürgerlicher an dieser Namenklasse reicht das Material nicht aus.

1) Auf iLVQOv beruht auch MvqaXXCg; ich kann den Namen mit in- schrifllichem MvquXXXq MevsKQarov Svqav.oaia BCH XVI 153 belegen.

2) Ueber die Familie Kirchner I 404.

3) ladataeig, [ivgov laa-urlg a^vgva cod.

4) Also auch MvQav, Mvgmv^drig, Mvgig, über deren Sinn ich Spitz- namen 76 anders geurtheilt habe.

5) Ebenso muss man wol den Frauennamen Kövviov einschätzen, der aus der Grabschrift Kovviov ' j^Xs^ccvSqov ' A'noXXiov{t)i<as 9vydtTiQ III 1577 bekannt ist.

120 Die übrigen Namen.

XII. Frauennamen aus Bezeichnungen von Geräthsc haften, Waffen, Instrumenten.

Bei einer Gruppe von Namen bezeichnet das Grundwort Haushaltungsgeräth, Sie wird dargestellt durch

AoTCadiov Hetäre bei Timokles (Athen. 567 f).

Mayidiov rj xpdltQLct bei Lukian (Et. diäX. XII 1).

Tlkad-dvrj ' HcpaiötodcoQov, Frau eines 'OXv^niödcogog ^aviov ^QsccQQios IV 2 no. 2653?; nach Conze 728a. niad^ccvY} Dienerin Ar. Frösche 549.

SccqjJia ancilla bei Plautus (Mostell. 158. 162fF.)»). Von diesen vier Namen ist Scapha als Berufsname ohne weitres verständlich. Auch die Ukad-ccvri kann als Berufs- name aufgefasst werden : TCldd-ccvog ist das sgyalstov, svd-a EnXdttovxo ^) OL uQXoi. Aber noch eine zweite Interpretation ist möglich, und da auch eine Freie TJXaxtdvri heisst, so wird man ihr je nach Umständen den Vorzug geben. Im 70. Fragmente der rscoQyi'Kd lehrt Nikander (Athen, 369 &):

yoyyvXidag ' ßTCBigoig 8\ xvXivdQcorrig icp' äXcsog,

öqop' «V töclL nXad^dvoKji %aiiriX6TSQaL d^aXed-aöL, Dazu bemerkt Schneider: »egregie I. G. Schneiderus .... huic loco admovit Theophrasti De caus. plant. V 6, 9 verba haec : rj yoyyvXig, ccv ev&vg tig stcI t^? äXco q)vt6v6i]i, nX a- tsta yCyvExai ....< Wenn die in die Breite wachsenden Rüben mit TtXdQ-avot verglichen werden, so kann der Name nXa&dvi] ein Mädchen verspotten wollen, das, gleich Suleika, lang wie breit und breit wie lang war. Dann ist der Name einer der Kinderstubenwitze, die länger gewährt haben als die Kinderstubenjahre ^).

Aonddiov ist zunächst ein Schüsselchen, ^ayidiov ein Backtrögchen. Die beiden Appellativa können Mädchen, die

1) In die gleiche Kategorie gehört Ksqk^s auf dem delischen Inventare von 279 V. Chr. (BCH XIV 413).

2) Dass TTläd-avog und nXccTta etymologisch zusammengehören, be- weisen Zusammensetzungen wie KOQonXdd-og (Fick GGA 1894. 244).

3) nXcc&dvri ist dann sinngleich mit royyvXri, dem Namen einer Ko- lophonierin, die Suidas unter den (icc&ritQicci der Sappho erwähnt. Blass macht mich darauf aufmerksam, dass in dem yoyyvlav des dritten der neuen Sapphofragmente der von Suidas überlieferte Name wirklich zu Tage kommt.

Gr. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 121

im Haushalte zu thun haben, leicht zu Eigennamen werden ^) ; aber was haben sie mit einer Hetäre, was mit einer jl^dktQicc zu schaffen? Im zweiten Falle könnte man sich leicht mit der geringfügigen Aenderung Ma'y{ad)idiov helfen ; vielleicht entschliesst man sich zu ihr. Eine Deutung von Aonddiov, die den Namen in Uebereinstimmung mit den Lebensgewohn- heiten einer Hetäre setzen würde, Hesse sich gewinnen, wenn es erlaubt wäre AoTtddiov, statt den Namen aus dem Appellativum fliessen zu lassen, als Neutrum zu einem männlichen AonaöCaiv aufzufassen. Aonadtav wäre wie der Parasitenbeiname Aay vvtcov (Athen. 584/) gebildet ^), uud würde den Sinn des von Eubulos geprägten Ausdrucks Xo- Tcccdcxyxv? (Athen. 113/) haben. So wäre Aonddiov nicht 'Schüsselchen' sondern die Frau, die sich mit den Schüsseln (andrer Leute) beschäftigt ^).

1) So kann XvtQig (IGS III 472 ; Palairos in Akarnanien) nach der XvxQCg geheissen haben, mit der sie umgieng. Vgl. lat. Citrio ('videtur XvtQL(Av esse' Leo zu Plaut. Gas. III 6).

2) Aayvvimv hat Meineke (III 298) mit TlaravCmv und Ui^anvicov, den Namen eines Kochs und eines Wirths, zusammengestellt. Eine An- zahl weitrer Vertreter dieser Namenart liefert Plautus. Von Citrio war schon die Rede. Der Koch Congrio heisst nach dem yöyyQog, mit dem er zu thun hat, sein Gehilfe Machaerio nach der [läxcciQa, mit der er operiert, der Sklave Sceparnio nach dem axsitagvov, Tranio nach dem d'Qävog (v. Wilamowitz Aristot. und Athen. H 176).

3) Bei dieser Erklärung wird vorausgesetzt, dass das Neutrum auf -lov in der Declination von den zahlreichen Deminutiven auf -lov beein- flusst worden sei. Ich trug mich lange mit ihr, als ich fand, dass "Wilhelm die Frauennamen "laov, XaCgiov u. s. f. auf dem selben Wege deuten wül (Mitth. XXIII 438). Da sie fast überall leicht umgangen werden kann, habe ich keinen Gebrauch von ihr gemacht.

Es sei erlaubt für AonäSiov noch eine weitre Möglichkeit zur Er- wägung zu stellen. Die Napfschnecke, die bei Aristophanes Xsnäs heisst, wird bei Plautus lopas genannt. Eine lautliche Umgestaltung von XsTtds kann lat. lopas nicht sein ; das führt auf die Vermuthung, dass lopas aus der Vorlage stamme. Wirklich ist Xonds in 'den Thiergeschichten des Aristoteles einige Male Lesart von und C». Von der Napf- schnecke ist bekannt, dass sie sich an den Gegenständen festsaugt. Das macht sie dazu geeignet, dass man Personen mit ihr vergleicht, für die ein Sprachmeister ersten Rangs die Bezeichnung 'Kleber' geschaifen hat. Aristophanes hat nicht verfehlt, einen derartigen Vergleich auszusprechen:

122 Die übrigen Namen.

Von den zur Beleuchtung dienenden Geräthen er- scheinen drei in der Namengebung :

&QvaXUs Hetäre (Athen. 583 c;; Alkiphr. I 39,2, hier

Zeitgenossin der ®atg). yla^Ttag Hetäre (Athen. 583 6').

Fhamum civis Attica bei Terentius (Phorm. 201 ff.). fl^avLov Hetäre, Titelheldin einer Komödie Menan- ders (Athen. 567 (•)!). Zur Erklärung von yla^ndg dient der früher (S. 70) in seinem Zusammenhange mitgetheilte Vers Lucr. IV 1165

at flagrans, odiosa, loquacula Lampadium fit. Den Sinn von ^ccvtov kann man dem Epigramme Meleagers AP XII 82 entnehmen, in dem erzählt wird, wie Eros ein cpKVLOv anzündet und auf den, der sich ihm entziehen will, schleudert :

ix ds (pköysg ndvtriL jttot aTtedga^ov. ^Sl ßgaxv (psyyog Xdii^av a^ol ^sya TtvQ, Oaviov, iv Kgadiai ^). Was &QvocXUg bedeute, lässt sich nur vermuthen. Lukian spricht von einem öifaksov d-QvaXXidiov (Tim. 14). Die He- täre theilt mit der d-QvccXXtg den Durst darum heisst sie nach ihr'),

Plut. 1095 f.

rb ygäidiov mCTfSQ IfTtag xöai (isiQCOiiai TTQoaiaxitaL. Die Versuchung AonäSiov bei der Napfschnecke unterzubringen ist also nicht gering.

1) Das a in Phanium ist lang, daher die Identificierung von ^ccvt'ov {^ccviov die Ildss.) mit cpaviov geboten. Menander misst auch ^äviag (Mein. IV 149. 265). Neben ^aviag ist der mit dem Deminutivsuffixe lOKO- gebildete Name ^ävictiog nachweisbar : Phaniscus heisst ein ad- vorsitor bei Plautus (Mostell. 886) wie Scholl bemerkt mit vollem Rechte: apcrtissima est originatio a q>av6g et aptissima advorsitori, quo accedit 'Lampadionis' vel 'Lampadisci' similitudo (Praef. XXXVIII).

2) Ar. Wesp. 1371 ff. wird die Flütenspielerin Jagdavig mit einer Sdtg gleichgesetzt. Diese Gleichsetzung ist aber nur ein Bühnen witz.

3) Den nämlichen Sinn hat wol der Beiname Ävxvog, der die Hetäre SwagCg ausgezeichnet hat (Athen. 583 c). Seine Besitzerin mag zu der Species der ndrai Xv%voi gehört haben; auch beachte man AP V 3

tov ciy&vxa, ^iXaivi, avvCaxoqa x&v äXaX'qxav,

Xvxvov iXaiTjQfjg i-n [isd'v caa a Sqooov l'li^t

G. Der Frauenname entliält eine Metonymie. 123

Auch der kleine und abgenutzte Hausrath, der Trödel,

ist im Namenschatze vertreten:

rQVfiaa Hetäre (Athen. 583 c). Meincke führt zu dem Ausdrucke trjv XotTcrjv yQv^eav, den Sotades (Athen. 293 1^) im Gegensatze zu iii(5a des yaXe6q gebraucht, die Stellen an, aus denen hervorgeht, dass mit yQv^sa >designantur res viles ac pretii minimi, quisc[uiliae< (III 68G). Er erinnert dabei auch an die Verbindung dvQ- (p£Tbg o-bvog xal yQv^sa, mit der Themistios (p. 293 c?) einen Haufen gemeiner Menschen charakterisiert hat. Hiernach ist rQVfiea das Frauenzimmer vom Ausschuss, der Name zweifellos aus einem Spitznamen hervorgegangen ^).

Aus Benennungen von Waffen sind drei Namen ge- bildet :

'Jxig 3450, Conze 275, Dienerin bei Lukian (Et. didl. IV 3. 5).

AoyxCg 3897 (Salamis, 4. Jahrh.) '').

Z!vßt]vri^) Dienerin bei Baton (Athen. 6626'). Den Sinn dieser Namen, zu denen man noch den Sklaven- namen Storax Ter. Ad. 26 ziehen muss, vermag ich nicht zu erkennen^).

Auf Beschäftigung mit einem Musikinstrumente weisen hin :

Kviißd^LOV Yj avXriTQig Luk. 'Et. diäX. XII 1.

AvQK^) /Jacpvidog Hetäre, Luk. ^ Er. didl, VI 2.

1) Auf einem böotisclien Oelfläschchen steht Fgirmv i-7toij^%6B (Arch, Anz. XIV 142). Der Name Fqvxcov ist auf dem mit yqv^iia verwandten Worte yQvrr] aufgebaut.

2) Der Fassung des Epigramms nach kann die Todte weder Sklavin nach Hetäre gewesen sein : sie rühmt sich, dass ihr alles zu Theil ge- worden sei, av &sii,ig eatl tvxblv svöaifioßL &vr]Totg, und dass sie ■fjXi- ■Kiag Jtö&ov vsuQüg (t,vrj(iriv ts aacpQoavvrig zurücklasse.

3) So nach 652 £ 25 für Zißvvr}. Ar. Thesm. 1197. 1215 schreibt man gegen die Handschriften avßt'vri, um dem Wortwitze mit KaTaßivfjai yccQ zur Hilfe zu kommen.

4) Als Namen von Hunden und Schiffen sind Al%ii,ri, Aoyxi], Ztvga^ verständlich.

5) Dazu ÄvQiov 'AnsXlätog yvvrj auf Rhodos (Ins. I 954). Gleicher Art riTjxri's in Halos (BCH XI 366 B ö) und Wi9vqu in Delphi (Co'll. 2307), an beiden Orten Sklavinnen.

124 Die übrigen Namen.

Mayaötg Mutter einer MaX&ccicr) XQrjötrj 3915, Conze 155. Mayadl[g] App. 16, Gott. Nachr. 1899. 117 no. 18 8.

Der Gegensatz der Stände, der in der vorigen Ab- theilung keinen deutlichen Ausdruck fand, macht sich hier um so entschiedner fühlbar. Der einen Freien flkad-ccvt}^) stehn die Sklavinnen und Hetären Aoitadiov, Mayidiov, Scapha, ©QvalXig, ^da^ndg, (paviov, FQvaea, ^AxCg, EvßYivvi, Kvfißcchov, JvQcc, Mayadtg gegenüber, und nXad^dvrj ist nicht auf den bürgerlichen Stand beschränkt. Man kann also den Satz aufstellen, dass die Benennung einer Freien nach einem Geräthe in Athen nur ganz ausnahmsweise vorge- kommen ist^).

XIII. Frauennamen aus Namen öffentlicher Oertlichkeiten.

Nach Plätzen, die für k örp erl ich e Uebungen be- stimmt sind, tragen die Namen

Fv^vdöLov III 3065,

nalaCßxQa vielleicht Hetäre, die Alkaios auf die Bühne brachte (Athen. 107 f, S07 f, 396c; iv Ha- XaiGTQaig 691 h). Keiner der beiden Namen ist in der anständigen Gesell- schaft möglich. In der Cistellaria des Plautus heisst die eine meretrix Gymnaslnm (V. 2, 59 u. s. f.). Mit welchem Hechte, lehrt das Athen. 535 a erhaltne Fragment des Eu- polis :

^AXxtßiddrjg ex tatv ywamav i^tt(o. Tt XrjQstg ;

ox)x ol'xccS' ik&av tiiv 0aavtov yvfivdöSLg dd^agta ; Im Rudens tritt das Mädchen, das in die Hände des Kupplers gerathen ist, als dessen Eigenthum unter dem Namen Pa- lacstra auf (V. 235 ff.). Die Erklärung ergibt sich aus

1) Phanium ist im Phormio allerdings Tochter eines attischen Bürgers mit einer Lemnierin, aber man weiss, dass sich Terentius an die Namen seiner Vorlagen nicht gebunden hat. Die Aoyx^g kann Salaminierin sein.

2) Nach dem Malerpinsel ist die rpaqpl? 'OXv^nov MsiXriai'a (III 2624) benannt.

Gr. Der Frauenname enthalt eine Metonymie. 125

Verbindungen wie navvv%iriL(5LV 6,utArj(Ja<?a TtuXaCötQttLg AP V 258 ; auch liefert die Art, in der die naXaCßTQa des Ro- mans Aovxiog 7] "Ovog dem Gaste zu Willen ist, die gründ- lichste, freilich .nur Kennern ganz verständliche Commen- tierung ihres Namens. Der mit IlaXaCexQu inhaltlich gleiche Hetärenname riaXccLöra ist schon S. 67 behandelt.

In die selbe Region fällt der Name "1x71(^^)80 ig Hetäre (Athen. 586 e), in dem sicher eine schmutzige Anspielung steckt. L7cnäq)E0i,g heisst die Stelle, von der die Pferde beim Rennen abge- lassen werden. Sollten die xsXrjtsg, die ' iTtitdcpsötg starten lässt, die hoffnungsvollen Herrn sein, die von ihr den xaXrig begehren ?

Von Stätten, die der Wissenschaft und Kunst dienen, gehn zwei Namen aus : 'Jxadijiisa III 2985, ©v^ieXri XQV^^V HI 3203. Der erste bezeichnet eine Frau, die die^yfxadijfisia besucht; dies thaten schon zu Piatons Zeit Aaö&sveicc MavnvixT] und 'J^Lod-ea (PXiaöLa (Diog. Laert. III 31) '). Mit dem zweiten ist vermuthlich eine d-v^^XiKij gemeint.

Mit dem Abgrund, in den Verbrecher gestürzt werden, ist

Bccgad^Qov Hetäre bei Theophilos (Athen. 587/") verglichen. Die Vergleichungspunkte sind S. 118 angegeben.

XIV. Frauennamen aus Bezeichnungen von Festlichkeiten und Jahreszeiten.

Wenn Hetären nach der nächtlichen Feier ge- nannt werden, so

UavwxCg bei Lukian i^Et. dtdX. IX), so fragt niemand nach dem Grunde.

Nicht so ohne weitres ist einzusehen, wie die Namen festlicher Versammlungen, so

Panegyris matrona bei Plautus (Stich. 247. 331), ®8(aQCa App. 152

1) Ein modern gestimmtes Gemüth wird sich noch mehr an der Nach- richt erquicken, dass Axiothea Scvögeia rjfiniaxBTO, mg g)?jfft JiyiccCaQXOs.

126 Bie übrigen Namen.

za Frauennamen haben werden können. Aber wer sich der zärtlichen Scene erinnert, die Plautus den Olympio seinem Mitbewerber entwerfen lässt :

quom mi illa dicet 'mi animule, mi Olympio, mea vita, mea mellilla, mea festivitas, sine tuos ocellos deosculer, voluptas mea, sine amabo ted amari, meus festus dies - -' (Gas. 134fF.), dem legen die beiden Liebkosungen mea festivi- tas, mens festus dies, die Vermuthung nahe, dass der Ver- gleichungspunkt zwischen Frau und Festtag in ihrer Fähig- keit liege tsQipLS zu bereiten. Liest er dann noch Ailians Beschreibung des Thals Tempe (TTocx. icsr. III 1) und trifft darin den Satz: xat exeCvri ^isv vno^av&dvsi, bgäTai ds xb xXod^ov Ttäv, xal sötiv 6 cp&aX^äv TtccvnjyvQLg, oder die Schilderung der von Atalante bewohnten Schlucht (XIII 1), in der es heisst : övvavstsXXs de avTotg xal vocxivd-og xul äXlrj noXkri XQÖa ävd^aav ov fiövov ig io qttjv ox[;sG)g öwteketv dvva^svcav, «AAa xal öö^al £| avTöi/ rbv äaga tbv xvxlcat xatskd^ßavov xal Ttag^v rijt ts aXXrii itayriyv qC^biv xal xaxa xy\v evodlav ißxiäöd'aL so erkennt er, dass ihn die Berufung auf den lateinischen Sprachgebrauch nicht irre geleitet hat^).

Nun haben wir früher die Bezeichnungen mehr oder weniger bestimmter Festfeiern als Frauennamen kennen ge- lernt: 'OXv(imdg, Ilvd-idg, Ns^sidg, ' löd^fiidg, UsvxsxriQLg. Eine Reihe sprachlich möglicher Deutungen sind schon zur Verhandlung gekommen : 'OXv^mdg z. B, kann ein Mädchen heissen, das zur Zeit eines Olympienfestes geboren ist, oder in dessen Familie ein olympischer Sieg erfochten worden ist, oder das dem olympischen Zeus gehören soll. Nun thut sich eine weitre Möglichkeit auf : statt mit der Freude, die jede beliebige TiavijyvQig, ioQXT], -O'fojpta erzeugt, wird die durch die Frau bewirkte Freude mit der rsQxpLg ver- glichen, die eines der grossen alle fünf Jahre wiederkehren- den Feste über die Theilnehmer bringt. Und soweit Hetären

1) Der Ausdruck eogri} öipsag erklärt den Frauennamen 'Eoqt'^ der südphrygischen Inschrift Mitth, XVIII 206 no. 2: [Sjsvocpwv nai 'EoQri)

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 127

die Namen dieser grossen nccvrjyvQsis für sich in Anspruch genommen haben '), kommt noch etwas specielles hinzu.

In der Casina des Plautus jubiliert Pardalisca (759 fF.): Nee pol ego Nemeae credo neque ego Olympiae neque usquam hodie ludos tam festivos fieri quam hie intus fiunt ludi ludificabiles seni nostro et nostro Olympioni vilico. Die Kurzweil eigner Art also, die Olympio und seinem ver- liebten Herrn bevorsteht, wird mit der Kurzweil verglichen, die in Nemea und Olympia geübt wird. Die Leistungen des äyav aber, die dem Handelnden wie dem Schauenden solchen Zeitvertreib gewähren, werden in der griechischen Komödie auf eigne Weise interpretiert. Welche Vortheile verspricht sich doch Trygaios vom Besitz der &£C3Qia ? Er meint (Ar. Fried. 894 ff.) :

insit^ ayävd y svd^vg i^sörai noietv tavxriv eiovöLV avgiov yiaXov ndw, eTtl yrjg naXauiv, tstQttJtodridbv iördvai, nXccyLttv xataßdkXsiv, eig yövata xvßd^ sördvai, xal TtayxQatLÖv y vnakEirpaiiBvoig veavLxäg nauiv, ÖQVTtSLV, äu| 6^ov xal röfc xht ' XQurjL ds iistä tarn innoögoiiCav a^ftf, iva dij xdXrjg xiXrixa TCaQaxsXrjttst ^), apftara d' in dkXyjXoiGLV dvatEtga^iiiva (pvöävta xal icviovra TtgoöxLvrjßstai, s'tSQOt de xsLöovTaC y' aTCsipcokrj^avoi, nsgl ratöi xa^nalg rivCoxoi TtSTcraxotsg. Man versteht nun ohne Commentar, wie Hetären dazu ge- kommen sind Namen zu tragen, die mit dem, was sie thun, in gar keiner Beziehung zu stehn scheinen; der Anschluss an die Gruppe, zu der FviivdöLov und IlaXaidTQa gehören, ist hiermit gewonnen. In 'lö&fitdg ist eine weitre Zwei- deutigkeit enthalten, die der OixsTrjg a. 0. 879 f. in dem Be- kenntnisse verräth

£ig "Iff&^LU

6xrivr}v iiiavtov t&i nisi xarakafißdvcs.

1) Vgl. 53 Note.

2) Vgl. die Verrauthung über den Sinn des Namens ^ Iitndcpsßig S. 125.

128 Die übrigen Namen.

Den Namen einer Jahreszeit vermag ich nur ein- mal als Grundlage eines Frauennamens zu belegen :

'ÖTcaga Hetäre, Titelfigur einer Komödie des Alexis (Athen. 443 e, 567 c). Homer spricht von der xEd^aXvtcc onagi] (A 192). Auch das Menschenleben hat seine 6nd)Qa : Pindar (Isthm. I 2, 4 f.) beschreibt einen Jüngling,

o0Tig iav xaXbg sl%8v ^Jq)Qoditag svd'QÖvov (ivd6tSLQav ccdiörav ÖTtagäv, und Aischylos lässt den Danaos seine Töchter ermahnen (Hiket. 996 ff.):

vfiäg d' STtatvS) }irj zaraLö^'^vEtv ifie, GiQav £%ov6ccg rijVd' inCctQemov ßQorotg' xBQBiv önG)Qa d' svq)v2.axTog ovdufi&g, d-fjQsg de XTjQacvovöL xal ßgotOL, xi ^r/v ; . . . . Hier geht der Begriff der Jahreszeit in den Ertrag der Jahreszeit über. Und den selben Doppelsinn kann man in dem Namen ''Onäqa suchen: mit ihm wünschen Eltern der Tochter, dass sie in den Schmuck der oTtüga treten und einen erfreulichen Ertrag der onäga bringen möge^).

XV. Frauennamen aus Bezeichnungen ver- einzelter Concreta.

naU^^ 4052. Die TcaXdd-f} wird als eine iitdklriXog d-ißig von Feigen, Nüssen oder Pflaumen beschrieben (Hgodöxov As'lftg). Eine Sklavin, die Uakad-r] heisst, mag ihren Namen daher führen, dass sie sich auf das Bereiten der itaXd&ri versteht ^).

EvvcoQig Hetäre, Titelheldin einer Komödie des Di-

philos (Athen. 247«), die den Beinamen Av%vog

führte (Athen. 583 e).

Der Name ist nicht sicher zu deuten. Zeigte sich die

Schöne mit einer övvcoQtg wie die berühmte Bihötixr], deren

Zwiegespann sogar einen olympischen Sieg errang ? Oder

1) Sehr sinnig 'Onmqa Zr(x.%vog 'Aytttv&itx (2762); Vater und Tochter stellen den Ertrag des Jahres dar.

2) Von gleicher Art ist KoUvga in Oropos und Tanagra (IGS. I 30383, 1158).

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 129

darf man an Veneris higas der Sat. Men. (87) denken ? Auch eine delphische Sklavin (Coli. 1705) und ein attisches Schiff heissen EwcagCg, das Schiff ohne Zweifel darum, weil seine Schnelligkeit mit der eines Zweigespanns verglichen werden soU^).

ZtpQuyig 83063 (232/1). ZtpQaylg xQtiött] 4144. Die Erklärung ergibt sich aus Herondas I 55, wo der einsamen jungen Frau ein Tröster empfohlen wird, der ausser andren Vorzügen den besitze eine a&ixtlog ig] Kv- d-r}QLr}v (SfpQYiyCg zu sein ^). Bei einer Sklavin braucht es sich nicht darum zu handeln, dass ihre xoqslu ein unver- letztes Siegel sei; die Unverletzbarkeit ihrer XQV^'^ötrjs steht ihrem Herrn viel höher.

XVI. Frauennamen aus Abstracten.

Die Erinyen gelten dem Apollon als ^ißrjiiat ccvöq&v xal d-E&v "'OXv^ntav (Aiscli. Eum. 69), Philoktetes bezeichnet den Neoptolemos als Ttäv dst^a xal navovQyCag deLvijg xi- Xvrj(i' £;t'9't(?T07/ (Soph. Phil. 927), der Elektra, die ihrer Mutter ein dvöd-sov iiLßtj^a ist, erscheint Aigisthos als rj näöa ßXdßr} Soph. El. 289. 301). Die Tragiker haben von der Ersetzung des Concretums durch das Abstractum häufig Gebrauch ge- macht ; doch kann jede Komödie des Aristophanes zeigen, dass sie auch im gewöhnlichen Gresprächstone nicht gefehlt hat. Ich greife V. 435 f. der Vögel heraus, wo der Wide- hopf den Athener, mit dem er verhandelt hat, als Ttvxvö- ratov XLVccdog, 66g)i6^a, nvQ^a, TQt^^a^ naiitdlrui oXov cha- rakterisiert. Bei Piaton ist « (piXoxrig beliebte Anrede ; die erste Alte der Ekklesiazusen bildet zu (piXötrig das zärtliche Deminutivum (piXoTxaQiov (891) und schmeichelt mit ihm dem Flötenspieler, damit er blase ai,Lov i^ov xccl 6ov (leXog. Statt des Trägers einer Eigenschaft also, statt des Vollziehers oder des Objects einer Handlung nennt die

1) Nicht bestimmbar ist auch der Sinn des Frauennamens ^Agfidnov der für Milet bezeugt ist : 'AQ(idriov "Eg^Kovog Mi,Xr\GCa 3204.

2) Crusius erinnert an Nonn. Dion. 305

Xvca^svt] 8' a'^ccvatov t'^g ecpgriytda v.OQsiag (Untersuchungen zu den Mimiamben des Herondas 17).

Bechtel, Attisclie FraDonnamen. 9

130 t)ie übrigen Namen.

Sprache Eigenschaft oder Handlung selbst. Diese Neigung zum abstracten Ausdrucke, die übrigens nicht auf das Griechische beschränkt ist ^), macht sich auch bei der Be- nennung der Frau geltend ^) ; nur dass bei der Virtuosität des Griechen sich das weibliche Abstractum als Person vor- zustellen, die Abstraction jeder Zeit wieder aufgehoben werden kann.

Bei der Mehrdeutigkeit mancher hierher gehörigen Namen ist die Eintheilung in Gruppen nicht durchzuführen. Ich ordne sie also nach dem Alphabete. Die Namen, die ein Abstractum zur Grundlage haben, das als göttliches Wesen vorgestellt wird, haben uns schon im ersten Abschnitte beschäftigt, kommen daher hier nicht mehr zur Sprache. 'JßQoövvri 3426, Conze no. 100.

' Aydnirnia) Hetäre auf dem Petersburger Psykter des Euphronios (Klein Meisters. ^ 138).

Vgl. die Verbindung itaigav riyccjirjöe bei Anaxilas (Athen. 558«).

A'lqs6is XQ^<3t7] III 2983.

Vermuthlich die xar' ixkoyrjv erworbne Sklavin^), im Gegensatze zur geschenkten (Joöig, JaQij^a).

1) Die römische Komödie liefert eine Fülle von Beispielen der gleichen Ueberti'agung. Aus der ersten Scene der Mostellaria greife ich heraus : eriiis permities (3), malum (G), deliciae popli (15), germana inluvies (40). Im Persa schilt der Sklave den Kuppler lahes popli (408), der Kuppler bedankt sich mit pistrinorum civitas, solida servitus (420. 425). scelus ist beliebtes Schimpfwort, festivitas Schmeichelwort. Auch uns ist die Ersetzung des Concretums durch das Abstractum geläufig. Statt alles weitren sei eine Bemerkung Jacob Grimms angeführt : »die kosenden und scheltenden Anredewörter der älteren Sprache verdienten eine Zusammen- stellung; hier sei nur an das mhd. und mnl. wiwwe erinnert : süeze minne\ Gr. Rud. I 17; süeziu minnel Tit. 114,4; Floris p. 116« Gramm. IV 37G des neuen Abdrucks, Und wie die Griechen, so bezeichnen die Germanen die Frau mit dem Namen der Eigenschaft, die sie ihr zuschreiben ; vgl. Veleäa und Miillerhoffs Ausführungen Zur Runenlchre 55.

2) Wendungen wie avcc^, iiibv yi'^Ssviia, nai MsvoiHsag (Soph. CT 85) lassen erwarten, dass auch männliche Namen auf Abstracten aufgebaut werden. Wirklich gehn den Abstracten v6r}(ia, tpilrj(icc, (pQÖvrifia die männlichen Namen Nor'ificov, ^lirJ/Liojv, ^Qov^ficov zur Seite.

3) Damit ist auch der in Same begegnende Name 'E^loyi] (IGS III 621) erklärt.

Gr. Ber Frauenname enthält eine Metonymie. 131

IdlxT] naidtöxYi Isaios VI 19.

'J^Lco^a 989 II u (Genossin eines ^i'aßog ^), um 200). Der Name bezeichnet die, die iv ä^tdiiiati steht, und ist synonym mit z/d|a ^).

\;jQ]hri Mitth. XXI 438 Beil. II 33 (zweite Hälfte des

2. Jahrh.) % Avxo^l)Ca *) Dienerin auf einer rothfig. Hydria aus Nola (Br. M. E 223). Der Name, der über der mittleren von drei Frauen steht, bedeutet 'Selbstbeschauung'. Er sagt aus, dass die, die ihn führt, die avToipCa übt, oder dass sie dazu auffordert sich durch avToipCa von ihrer Schönheit zu überzeugen. Nebenbei beweist er, dass ccvtotpLcc, das im Thesaurus nur mit späten Quellen belegt wird, ein uraltes Wort ist.

Blött^ JrjiiritQtov Evcovv^iEcjg yvvr] 2052 (nach 300). 316x71 Angehörige eines d-Ca6og 989 II is ; B. Jvßayvog 'j4fi(x^ccvxs(x)s xQ0(p6s IV 2 no. 3553 h ^).

1) Sklavin in Delphi (Coli. 2166).

2) Im Vorbeigehn will ich den Namen ' Arcäxri berühren, für den Wilhelm im Verlaufe seiner meisterhaften Behandlung der 'Hetären- inschrift von Faros' die Belege gegeben hat (Mitth. XXIII. 425). Ausser der Herm. XXXIV 480 vorgeschlagnen Erklärung gebe ich zu erwägen, dass Herakleides bei seiner Beschreibung Athens sagt (Müller Geogr. gr. min. I 98) : yv^vccaia rgia, ' Jyiad'^^sia, ävkslov, KvvoaaQysg, nävra v,a- xddsvdQcc TS xofl totg idcccpsGt nom8r\, %6Qtoi navtod-aXsig cpiXoGotfcav navtodan&v, tpvxiis andren Kai ccvdn ava s tg. Wie AP VII 195 eine &7iQig als ein &Ttdxi][ia no&cov bezeichnet wird, so kann eine Tochter als Ttaiyvtov gedacht werden, mit dem man sich über das, was sonst die Seele beschäftigt, hinwegtäuscht. Man darf an die Verwendung von lat. f allere in Verbindungen wie Hör. Sat. II 7, 114 iam vino quaerens iam sonino fallere curam, Ov. Trist. V 7, 39 detineo studiis animum falloqtie dolores erinnern.

3) ' Aqitr\ und ZaxpQoavvri heissen die Töchter Dionysios I von der Aristomache (Plut. Dion 3). Der erste Name ist auch Schiifsname.

4) Geschrieben AVTOP^IA ; zur Orthographie vgl. Kretschmer Vascn- inschr. 179.

5) Zwischen Btorrj und Biortog besteht der formale Gegensatz, dass Bloxtog fast stets xt zeigt, Bi6xri nie. Die Griechen haben also Btoxxog als Koseform empfunden, Blöxt] nicht. Das Femininum BioxxCg auf einem tanagräischen Grabsteine (IGS I 862) gehört zu BCoxxog. Hiller von Gärtringen macht mich auf die Nebenform Bisxxog in Astypalaia (Ins. III 178 2) und Polyrenion (BCII XHl 70) aufmerksam, und bemerkt vor-

9*

132 Die übrigen Namen.

Btörrj hat den gleichen Sinn wie Evßiöta (so heisst z. B. eine Freigelassue zu Halos BCH XI 368 53) ; der Wunsch, dass der ßiorog gut sein möge, kann sich auf die sittliche Seite erstrecken.

rv6(iri^) Hetäre zur Zeit der fiedr} (Athen. 245^). Fvcb^rj xQriöv^ IV 2 no. 3580 & nach Conze 163. Man vergleiche die Namen Norjficc, Uocpia, UvvE0ig,

^QOVYjÖLg.

^ola') 3638, Jö^a iQ^ßr^ III 3104. Die ^dl« ist nach der freundlichen Seite hin zu inter- pretieren, so dass ^6i,a den Werth eines Femininums von EvSolog ') hat. Vgl. 'AlCa^a. MGig^) 3640.

[El^jtCg 988 I2 (um 200) % ['E]ni^Yiy,ri 4028. Entweder die Sklavin, die zu dem vorhandnen Ver- mögen iTtLttd'EtaL, oder die, die durch eine inL&ii]}CY} ge- wonnen wird ®). Im ersten Falle sind 'Enavh,ri6ig auf Ka- lymna (Dittenberger Syll. ^ 865 2) und 'Enixti^öLg sinnver- wandt.

'EjCLxaQTtia Mitth. XXI 483 Beil. II 32 (zweite Hälfte des 2. Jahrb.).

trefflich, dass sie durch das kretische ßiitm der BCH XXIV 241 publi- cierten Weihinschrift aufgehellt werde.

1) Auch Hunde- und Schiffsname.

2) Auch Schiffsname.

3) Wenn Jo^a die Frau bezeichnet, die in guter öö^a steht, so kann unter ' OynXCa die verstanden werden, die, der Meinung des Weiberfeindes Eteokles 'Eirra 189 f. zum Trotze, wonach die Frau

■AQaxovaa iiiv yccQ oix dfiiXritbv &qcc60s,

öei'ßaca d' oi'Kon, kccI nolsi nXsov kuköv ist, eine erfreuliche oiiiXia ermöglicht. So versteht man, dass 'OfiiXia, wie die von Wilhelm Mitth. XXHI 425 beigebrachten Zeugnisse lehren, Name auch ehrbarer Frauen sein kann.

4) JÖDQrifia in Delphi (Coli. 1803. 2084).

5) 'EXnis freigelassen auf Kalymna (Coli. 35995). Auf Kos eine EXTtlg 'EKutaLov (Coli. 3693 4), aber auch eine vermuthlich unverheirathete, die einen Tragöden 'JxdXsvg zum Sohne hat (Herzog Koische Forschun- gen und Funde no. 162).

6) Dittenberger Syll.* 32950 «al xara x^'-Q^VQ"^'* ""^ xara Ttaqu- ©■ijxa? xal vno^riv.ag xal l»t'9'?jxas ....

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 133

'EjtixQun'a 835 so (um 320).

[ ETCLJxrrjöig [xolv^''^'^ 1^1 3127.

Aik{ia) ' EnCXa^iag AiX{tov) FtkoTos <PalrjQBG)g ^vydtrjQ, CeQSLcc ^ij^rjtQos ^ccl ic6Qr}g 'Eq). &qx. 1883. 137 no. 13. Ich verstehe 'EnLkufirpig als 'ETCiXtjtpig und sehe im Namen der Tochter einen witzigen Gegensatz zu dem des Vaters : der Vater lacht, die Tochter tadelt. Allerdings sollte man, wenn der Name attischen Ursprungs ist, nach den Ausführungen WSchulzes (Orthogr. 9fF., ergänzt GGA 1897. 883) die Namenform ' Enikr}^4>ig erwarten. Aber man darf wol die Frage auf werfen, ob nicht das Xcc^xpo^at der Herodotüberlieferung mit der ^ Enika^iptg in Athen aus gleicher Quelle geflossen sei.

'EjCLdrolTj 3658. Dieser Name wird wol die Sklavin bezeichnen sollen, die den Auftrag ihres Herrn auszuführen hat. Oder ist er mit 2J(pQayig zu combinieren ?

EvavdQLu verwandt mit einem ®QK(iiag nsQL&oidrig

2472, Conze 455. EvavÖQia 1556.

Evccvögta kann ein Mädchen nach einem Evavdgog heissen,

oder zu Ehren eines ihr nahestehenden Mannes, der im

svccvÖQiag äyav gesiegt hatte, oder weil man hofft, dass es

einem Manne zum Wole gereichen möge ').

EvßoßCa XQrjöTT^ III 3149. So heisst die Sklavin, die gute Nahrung empfangen oder, falls sie Amme ist, geben soll. Im ersten Falle muss man Namen wie Evd-Qsnrog vergleichen, im zweiten sich an die Bezeichnung einer Amme als äyad'bv ydXa (Kallimachos AP VII 458) erinnern ^).

EvEtriQCa ') 3686.

1) Aisch. Eiim. 1030 f.

o;ta»5 ocv £^cpQ(av ^d' öfiiXia x^ovbg

xb XoiTtbv svdvdQOtGi- ßvficpoQais Ttginrii.

2) Mit Evßoa^a ist Evnoaia in Thisbai (IGS I 2282) bildungsgleich. Dieser Name gehörte sicher einer Hetäre, und das nämliche gilt von Zvfnfoais (IGS I 2683 ; Theben).

3) Vgl. Ev[sT]r]Qov in Plataiai (IGS I 1701), das Femininum zu EvitriQog (Gsaacclbs iv. rvQtwvog Coli. 1720g), und Eistsigig in Tanagra (IGS I 991), das Femininum zu EvsTTiQiSj]g in Eretria (Blinkenberg Eret. gravskr. no. 46). EvsrriQia ist auch Schiffsname.

134 Die übrigen Namen.

EviidQia 3712, Conze 256. Vgl. Eur. Bacch. 1128 6 ^sog svficcQELav ensdidov x^gotv, Soph. EI. 179 XQOvos yccQ sv^agijg O^sög.

Ev^oQ(pta Frau eines - - - - Lsvg 983 III es (183/2). Vgl. 0vr}.

Evvoia ^) %Qri6rri III 3155. Evodta Ucoöißiov iy jda^Jtrgsav III 1795. Wer eine Reise antritt , dem wünscht man evodiav äyad-ilv (Arist. Frösche 1528). Der Name gehört inhaltlich zu EvjCQttlig, Evtvxia.

EvTtXoia^) EvnoQißrov «| ' A^tiioviav III 1280« Add. Die Namen von Vater und Tochter ergänzen sich. EvnoQißrog ist der, der ev Tcogl^srat (vgl. Evskjtiötog), der also Greld macht oder, wie man heut zu Tage sagt, den Nationalwolstand mehrt ; der Name der Tochter gibt den Weg an, auf dem er dies besorgt.

jE['i'n;]o[pt]a ^) [Ev]ßLOv, yvvrj ds Ev^ccQEidov i^ Ol'ov 2388. EvnoQLU ®QäiTta ''JidGiTtov yvvri 3025. Ist die Ergänzung [Ev\ßLov richtig, so stehn die Namen von Vater und Tochter in innrem Zusammenhange. Ev- noQia als Name einer Sklavin bezeichnet wol die, der es an Mitteln und Wegen nicht fehlt, die nicht in Verlegenheit kommt.

EvTiQulig"^) 3718. Evrai^ia x{Q)ri(5tri III 3166. Von einer Sklavin, der man den Namen Evta!E,Ca bei- legt, erwartet man Sittsamkeit und Folgsamkeit. Der Koer 27rpaT03v, der seine Kinder ZrQaxGiv und Evxai,Ca benannte (Coli. 3742), dachte an eine andre Evrai^Ca.

E^TEksa IV 2 no. 3722 />, Conze 605«. Der Name sagt aus, das die Sklavin billig erstanden ist, oder, falls er Eigenthum einer Hetäre ist, dass sie ihre Gunst nicht theuer verkauft.

1) Auch Schiifsname.

2) Auch Schiffsname. Auf Kalymna werden E^itXea (d. i. E^TtXoia) und EvoSCa freigelassen (Dittenberger Syll. * 868 V). Die Namen sind inhaltlich verwandt.

3) Auch Schiffsname.

4) Eingu^ia auf einem archaischen Stein in Theben (IGS I 2562).

Gr. Der Franenname enthält eine Metonymie. 135

EvTvxttt^) BaxxvXov iy raQyr}tTLcov III 1635« Add. Ev(prniCa musicierende Hetäre auf einer unteritali- sclien Hydria (Klein Lieblingsn. 71 ; um 400). So benannt, weil für ihre Kunst svcprjfiia geboten wird ? ' l06toQia XQV^^V 3815.

KukkiGxQaTia verwandt mit einem ' RTtLxccQtjg ^JyysXf^- %-Ev und einer JtjuoöTQccxr} IV 2 no. 1682<^', Conze 638. Ich nehme an, dass Verhältnisse wie Evavdgog : Evav- ÖQia die Bildung eines zu KalküöTgatog gehörenden weib- lichen Namens KakliöTgaria herbeigeführt haben.

Kkso(pG3via xuXt] musicierende Hetäre auf einer unter- italischen Hydria (Klein Lieblingsnamen 71 ; um 400)2). _ Nach EvcpcovCa, xalhcpcovia, bnocpovCa ist ein Abstractum xkeoq)03Vici gebildet und zum Namen erhoben. KoXaq)Ld[t\ov na6[i](pQOVog yvviq 3868. Nach den >i6Xa(poi benannt, die ihre Sklavenkost bilden'). KQOvfidxLov rj MsyuQccg, Flötenspielerin bei Alkiphron (I 12, 4 ; Fragm. VI 11). Der Name ist doppelsinnig: man soll an iv avXrj- Tixrji XQOvfiata denken *), denkt aber auch an die xQov^ara, in denen die Frau der Ekklesiazusen (257) nicht un- erfahren ist.

Mdriov 836 103 (232/1). Vgl. Schol. Ar. Wolken 452 .... ^ätiov yäg sidog fietQov. Malitri IV 1. 116 (älter als der peloponn. Krieg.).

1) Auch Schiffsname. Auf der Lekythos Br. M. F 111 trägt eine Stele die Inschrift EVTVXIA. Da die Form der Stele nicht beschrieben wird, ist nicht zu bestimmen, ob mit Evtv%La eine Frau oder die 'Ayu^i] TvxT] gemeint ist.

2) Drei von den fünf auf der Hydria dargestellten Frauen haben einen mit dem Elemente Kleog gebildeten Namen: KXsodo^a, KXsoqxavia, KXeovUri. Die Form KXBo86i,a, die auch auf dem Stamnos Br. M. E 454 steht, gehört zu den nichtattischen Sprachformen, die auf attischen Vasen nicht selten sind (Kretschmer Vaseninschr. 79 f.).

3) Cölaphus Plaut. Capt. 657 als Sklavenname.

4) Wer Vischers Auch Einer kennt, den tragen die Gedanken viel- leicht auch zu dem hochbeliebten freisinnigen Kanzelredner Tetem, der eigentlich Zunger hiess.

136 Die übrigen Namen.

MoQcpiov 3973.

Nöriiia^) 830 21 (232/1). TlaiÖBvöig TLtd-Tj XQ'r}Gt'y]{g) 4050, Conze 43. ÜQoßovöLa 'AQiörävÖQov 4098, Conze 273 (5. Jahrb.). ÜQoöavöLa 4097, Conze 44; 77^o(Jov(?t[«] IV 2 no. 4097?^, Conze 49. Auf die Erklärung dieses Namens muss ich verzichten, da die Bedeutung des Abstractums aus keinem zusammen- hangenden Texte zu gewinnen ist ^).

ncoravYj Schwester des Piaton (Suid. unter nXdtmv cod. A; UotavT] Diog. Laert. III 4, IV 1, 2 und 'AQLötorälovq ßi'og 400 Westerm.). UcorcovT] schreibe ich, nicht IToravr}, nach Anleitung des inschriftlich überlieferten SchifFsnamens ricotcövr} (79158). Dass dies Wort eine Abstractbildung auf -6vrj ist (vgl. QuiöTog : Qaiöxavri) erkennt man leicht. Zu seinem etymo- logischen Verständnisse hat mir Fick durch Hinweisung auf den Zsvg KanTtarag verholfen. Pausanias berichtet, dass so der Stein hiess, auf dem Orestes sass, der dadurch inav- 6aro tfjg ^ccvtccg (III 22, 1). Der Pericget bringt selbst aan- Ttatag mit 7tav£Lv in Verbindung, und Preller ist ihm darin mit Recht gefolgt (Preller-Robert 146). Wenn aber der aamtaxag der ist, der xatanavEi, so bedeutet Ttcotavi] die Beruhigung ; wer also seine Tochter naravt} nennt, gibt ihr den Wunsch mit, dass sie die Wogen des häuslichen Lebens glätte ').

Zlyt] Hetäre (Athen. 583 c) '}. Der Grieche, der ein Mädchen Utyi] nannte, konnte ihm damit einschärfen wollen, dass ywaill aöö^ov rj 6iy^

1) Noriaig in Eretria, 'Etp. &qx. 1899. 145 no. 15.

2) Um so klarer ist der Sinn des Frauennamens ^AnovaCa, den Dittenberger auf einer si^äten Inschrift von Korkyra (IGS III G52) herge- stellt und schlagend richtig gedeutet hat : die in Abwesenheit des Vaters geborene Tochter bekam den Namen 'AnovaCa wie bei den Römern unter der gleichen Voraussetzung ein Sohn den Namen Proculus.

3) Die Wörter KaTtnmvag, ncax&vri liefern also einen weitren Beleg für die aus Job. Schmidts Vorlesungen stammende Lehre, dass die u- Diphthonge mit langem Anfangsvocale vor Consonanten das u einbüssen. Hierher auch aiiTCcotig (Fick)?

4) Dazu 2iyd neben Zvgog auf der Stele IV 2 no. 4114 &, Conze 189.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 137

q)eQsi (Soph. Aias 293). Vielleicht hat der Name der Hetäre eine besondre Veranlassung ; doch i<p ohiv ^^ (pQovo), (ftyäv

2Jo(picc ') 'JqxsöiXov KixvvvECDs yvvri III 1748. Erogy/i m 3356.

ZlxQatECa ''AQLCSto^d%ov fDalrjQsag yvvri III 2060. ExQocpri 83663 (232/1). Aristoph. Wölk. 450 steht ürgocpis im Sinne von sv- fSxQocpog aal evxivritog iv totg jtQccy^aöL (SchoL). Im Plutos erwidert Karion auf den Vorschlag des Hermes ihn als öTQocpatov neben die Thüren zu stellen : ovx sgyov £<Jt' ovdlv 6tQoq)G)v (1154). Daraus ergibt sich für UtQOip^ die Be- deutung: 'eine die sich auf Kniffe versteht'. I^v^(^)axicc ^) X9V'^'''V 111 3365. 2^vvaQiCa /Jlovvöiov i^ '' /I&^ovbgjv III 1513. Von den beiden Frauen kann die erste ihren Namen darum trägen, weil sie in Beziehung zu einem Uv^fiaxog stand: vgl. Uvfi^axicc Uvfi^axov Mevö{a)Cov ^vydxriQ 3189, Conze 413. Für EwuQxCa habe ich keine plausible Erklärung. EvvEöLg 4136.

TsUtri rXavxov Kri(pBL6Li(og &v(ydtr}Q) III 822« Add. Vgl. Mvönov S. 68.

TQvcpY} Hetäre bei Alexis (Athen. 431h) und bei Me- nander (Phrynichos Ekl. unter ACßavov) ^) ; Ge- nossin eines ■O-tWo? 989 II g. Vgl. die Bemerkung zu Tqv^lvu S. 41.

^arj^dxLv 3) [0]do|£Voi; [ix - -jeav III 2122. ^t- hlfidxiov Hetärenname, so bei Lukian 'Et. didl. XI 1 und bei Plautus Most. 253 ff. Der Name ist aus der schmeichelnden Anrede hervor- gegangen ; man erinnre sich an Stellen wie Plaut. Poen. 365 f. mea voluptas, mea delicia, mea vita, mea amoenitas,

1) Auch Scliiffsname.

2) An der ersten Stelle von Meineke, an der zweiten von Scaliger durch leichte Aenderung gewonnen.

3) <blXriii,a ist mir nur auf italischem Boden entgegengetreten. Auf einer Inschrift aus Capua (CIL I 1207, berichtigt X 4110) steht:

Dexsonia. S. lEMIO sibi et Philemae. suae ama[n]tisiumae.

138 Die übrigen Namen.

meus ocellus, meum labellum, mea salus, meum s^" vium, und an die bei Lucretius erhaltne Bemerkung, dass der Liebhaber eine Schöne mit wulstigen Lippen als tpCXri^a zu feiern pflege (S. 70).

^iXta navxo'KXiov{q\ 'Ad'^ovecos 1718, Conze 1136, vgl. ^iXi'a ^iXiTtTtov MsXitiojg 2344. OtXCa 4230, Conze 810. Flironcsmm meretrix bei Plautus (Truc. 12. 77 ff.) *).

<PQ6vfj6Lg xQV^T^V 11^ 3421. ^vrj Tochter des UcjxQcctrjg Ilaiavisvg (Herod. I 60), 03g d' evioi XeyovöLV ix Tot) KoXXvrov 6tsg)av67tcoXis 0QäLtt(x (Aristot. IToX. 'Ad-rjv. 14). Wie Jo^a zu svdo^og, so steht ^vi] zu avcpvrjg. Das Adjectivum bezeichnet den, der schön gewachsen ist, oder den, der sich durch gute Anlagen auszeichnet. Also ist 0vri entweder sinngleich mit EvfioQtpüa, oder der Name bildet, als die (schöne) Naturanlage, einen Gegensatz zu MeXstTj, dem Studium. Für die ^vr], die an Gestalt der Athene gleicht, übrigens ein vom Rationalismus erfundnes Substitut für die Göttin selbst ist *), passt die erste Er- klärung besser.

0ii6ig 83624 (232/1); III 3423 3). WSchulze hat 0v6Lg zu den Namen gezogen, die die Frau als geschlechtliches Wesen charakterisieren, die g)v&is also mit natura in dem S. 90 besprochnen Sinn identificiert *). Die Auffassung ist selbstverständlich möglich, aber nicht geboten. Kaibel schreibt zu Elektra 325: xpvdLg als 'Zeu- gung' ist in der Umgangs- und Litteratursprache selten ge- worden, in der Rechtssprache lebte es lange noch in der

1) Plaut. Truc. 77 ff.

nam mihi haec meretrix, quae liic habet, Phronesium, suom nomen omne ex pectore exmovit meo, phronesim, nam phronesis est sapientia. üebrigens verweise ich auf S. 57 Note 2.

2) Vgl, Ed. Meyer Gesch. d. Alterth. 11 773.

3) In Delphi Name einer Sklavin (Coli. 1912) ; neuerdings auch aus Tanagra bekannt geworden (Rev. des et. gr. XII 75 4o).

4) GGA 1897. 876, 2.

G. Der Frauenname enthält eine Metonymie. 139

auf Grabschriften so häufigen Formel 6 Silva (pvösi rov dstva, xad-' vod-edLccv ÖS tov dstva«. Die Bedeutung 'Zeugung' kann auch in dem Frauennamen weiter leben. 0vöig ist dann die 'Zeugung' des Herrn, bei dem die Sklavin dient.

Dieses Verzeichnis enthält eine solche Fülle von Be- legen, dass ein Schluss, der darauf gebaut wird, kein Fchl- schluss sein kann. Bürgerlichen Frauen gehören 18 Namen an. Die Tradition, nach der Peisistratos mit Hilfe der 0vrj, Tochter des UaxQarrig UaiavLSvg nach Athen zurück- gekehrt sei, hat Herodot bereits vorgefunden ; es muss also um 500 möglich gewesen sein, dass die Tochter eines vor- nehmen Hauses ^vri hiess. Der Zeit vor den Perserkriegen ist MaXirrj zuzuweisen. Tiefer in das 5. Jahrh. reichen ÜQOöovßLcc und Ilcotcbvr} hinab. Das 4. Jahrh. ist durch EvavÖQi'a, KalkLörgccria, 4>iXia vertreten. Aus dem 3. Jahrh. stammt Biöttj, aus dem Anfange des zweiten Ev^ogcpta. Von dem Grabsteine der EvnoQia kann ich nur sagen, dass ihn Köhler der vorkaiserlichen Zeit zugetheilt hat. Die acht übrigen Namen stehn auf Steinen der Kaiserzeit : ^ EnCkm^ig, EvodCa, EvTtloicc, Evrvxioc, Zlocpia, UvvaQ%i'a, Te- Istt}, 0tlr}uccriv. Aus nichtbürgerlichen Kreisen enthält das Verzeichnis 45 Namen. Auf einer rothfioruricren Vase steht

O O

Avtoil^Ca (von ^yjydnrj^cc sehe ich ab, da der Name unvoll- ständig geschrieben ist) ; auf einer unteritalischen aus dem Ende des 5. Jahrh. Evcpri^Ua und Kksocpcovia. Isaios liefert 'y/Axif, Steine des 4. Jahrh. bieten ' ^ßQoövvt]^ rvaarj, 'Eitt- XQcctta, EvccvÖQta, Ev^aQiU, EvteXsa, Uccidsvöig, ÜQOßovöLa, ^iXCa, die Hetärennamen TQvcpri und ^iXri^driov sind der Komödie geläufig, aus ihr stammt auch ^QÖvrjöig, vielleicht auch Uiyi] und KgovfidTLOv bei Alkiphron. Angehörige des 3. Jahrh. sind Mdriof, Norj^a, UtQocpij, ^vöig und die an zwei %^Ca6oi betheiligten 'EXnCg^ ''/4i,Lconce, Btotr}. Aus dem 2. Jahrh. 'AgErrj und '' EnmagnCa. Vor die Kaiserzeit fallen die Steine, die uns mit J6i,a, J66ig, ' Enid'rixri, ' ETtidroli}, EvEtrjQicc, EvTtOQiu, EvTtQa^ig, ' löötoQia, MÖQ(piov, KoXacpCdiov, ZvvEöig bekannt machen; für ^6^a, EvEtriQia, KoXaq)C8Lov beruht dies Urtheil auf der Schätzung Köhlers, für die übrigen beweist es die Schrift, deren Formen nach dem

140 Die übrigen Namen.

Facsimile in manchen Fällen auf das 4. Jahrh. scliliessen lassen. Nur sieben Namen sind erst für die Kaiserzeit be- zeugt : //LQaßLg, ^ ETtixTtjöLg, Evßodia, Evvoicc, Evra^icc, Urogyrl, 2Jv^(iaxta. Diese Zahlen reden eine deutliche Sprache. Wenn 18 Namen in die bürgerliche Gesellschaft Eingang gefunden haben, davon 8 erst in der Kaiserzeit, 45 Namen dagegen für nichtbürgerliche Frauen passend erschienen sind, bis auf 7 schon vor der Kaiserzeit, so ist der Gegen- satz der beiden grossen Bevölkerungskreise Athens mit Händen zu greifen. Der Versuch festzustellen, ob die so- cialen Verhältnisse in der Benennung der Frau ihren Aus- druck gefunden haben, braucht also nicht mit einem 6ol (isv xavta doxovvr'' e6t(o, i^ol ds tdds abzuschliessen, sondern hat zuletzt ein Resultat geliefert, das, so hoffe ich, neue Funde nicht umstossen werden.

Nachträge und Berichtigungen.

S. 8 "Agtsfug. Es fehlt Artemona bei Plautus (Asin. 855).

S. 15 Zsv^^Ttnri. An der angeführten Stelle des Alkiphron ist, wie I 33, 1. 3. 5., Evl,i7t7tr} überliefert, während Zfv^tVrjrr] III 50, 1 steht und erst von Reiske auch in den beiden Briefen des ersten Buches hergestellt ist. Ohne Zweifel hat der Schriftsteller überall die gleiche Persönlichkeit im Auge gehabt, und wenn man annimmt dass die Hetäre einen Wahlnamen geführt habe, so muss man sich für Reiskes Verfahren entscheiden.

S. 48 Z. 22 V. 0. streich UgsTtovaa.

S. 55 füge unter 2) unter Javatg ein: JBajjig Gott. Nachr. 1899 117 no. 18 7.

Index

der im zweiten Theile behandelten Namen ').

A.

'AßQoevvri 130. 'Aßgörovov 105. 'AyaUts 109. ^Aydvr] 47. !/4yajt(7]fio:) 130. 'ABQÖitri 78. 'Aridoviov 93. 'Ad'SQLvr} 92. ^A%'r\vaiov 55. 58. 'A&rivaitg 56. 58. 'A&r\viov 69. AlyvTttCa 57. Al&igiov 78. ^i'^-r] 45. ^^-O-pta 78. AiQBOig 130. AlßXQOV, AiGXQiov 49. 'Anahrniea 125. 'Ay.aXav%'Cg 93. '^xt's 123. '^ilEtvrj 45. 'JXm'a 52,2. '^;ix^ 131. 'Afiagayiig 106, 4. 'AuccQvlXi'g 109. 'Afißgayiig 117. 'Außgoß^a 44. 'AfiersQd 67, 1. 'AyuKovCa 54. 'AfiTtsXig 108. 'A(iq>LTtoXig 59. 'Av%'B[Lig 101. 'Av^nSäv (?) 59. !/4v'9'r]ßa 44.

'Av&Q(X.7llOV 110.

'SivTEia 78.

'^Ito-ö-f'« 78. 'A^i(o(ia 131. Anäxri 131, 2. 'AnoXXavta 54. 'AitovoCu 136, 2. 'Agyoviäg 58. 'AgiOKOvaa 44. 'AQStri 131. 'AQ(iodicc 44. 'AQTcaXea 44. 'AQGLv6r\ 84. 'AQt£(iig 76. 'AgtsynaCa 54. ^AQ%riy£xri 77. 'y4(jia 59. 'Aa-uXriniäg 56. 'AaitaaCa 44. 'Aaracpig 104. "AßxQa 59. '^r^'is 58. Jvy?] 78. ^wovoT] 73. AvtoipCa 131. 'AcpQoSiGia 54. "Acpcpiov 66.

Adelphasium 67, 1. Astaphium 104.

Ba^xig 55 Nachtrag. Bk()o;'0'pov 117. BuGiXivva 68. Bäriov 105. Btdrr] 131. B^aCTT] 100.

BoCSiov 87. BovßdXiov 87. 117. BovXt^rr} 44. BQEiaritg 78. ßpiffiS 78. Bqvovgu 44.

FaXcctsi-a 73. railTjvT] 73. Fdiis 64. FAcuM/'s 73. rAavxO'9'fa 73. rXacpvqa 46. rXvn^Qa, rXvKBQiov 44. Fvccd-ccLvcc, Fva^ulviov

40. rvt&nirj 132. Foyy v^Tj 120. 3. FQv^ia 123. Fviiväaiov 124.

Jd^aXig 91. /iavär\ 79. Javatg 54. JccQdavt'g 57. JafpvCg 102. zieXtpivla 52. 54. zJsXcpi'g 57. driXidg 57. drifiriTQia 54. JriQiovri 79. ///xata (?) 59.

1) Die beiläufig erwähnten nichtattischen Namen sind nur dann be- rücksichtigt, wann sie nicht bloss Variationen der besprochnen attischen vorstellen.

14ä

Index.

/diovvßia 54. Jiwvt} G9. zlö^a 132.

JOQKCCg, dÖQTlLOV, JOQKig

87. 91. Joatg 132. ^Qoaig 1 1 4. /Jä)Qr]fia 132,4. daQidg bl. JmQLg 59. 73.

Daedalis 57.

E.

ElqrivT], Elgrivig 70. 'ExAoyj] 130, 3. 'Eldxr} 104. 'EXccq)iov 87. 92. ' EIbvti 79. 'JE^fva^f'pjov 55. Hf;it'x/] 79. 'EUas 59. 'E^TTts 132. t'Ei'ia^ov 50. 'EopTTj 12G, 1. 'Eni&ijyirj 132. 'ETn%aQTtia 1 32. 'EniyiQatCa 133. 'ETrt'xTTjfftg 133. 'EnCXaii'xpig 133. 'ETfteroXr? 133. 'EQua^lita 44. 'Egccrm 71. 'EQfiatg 55. ^EQiii6vr\ 79. 'EQiiLovLg 57. 'EpTTtjAZig 106. 'EQwriov, 'EQcorig 72. ^EtOLfiT] 57. EvavSgCa 1 33. EvßoGLU 133. EvsxriQia 133. Ev'ö'frTj 46. Ei^iov 78.

EvxoZt], EvMoAtVrj 47. EiJxoioi' 50. EviiKQi'a 1 34. E-üfiapov 49. EvfiOQcpi'cc 1 34. EivsL-nri 73. E-^Jvoi« 134. E-üod/a 134. E'iJjrioia 134. EvnoQia 134. JS^TTOfft« 133,2.

E'J;«pa|tg 134. EvQmTtr] 79. Evta^i'a 134. EvTiXea 134. EixsQTir\ 71. E^ru;^ia 135. EvTvxovaa 44. Evq)ri(iia 135. Evqpdpiov 46. EvcpQoavvri ^1«

Eleusium 59.

Z.

Zftvpva 60, ZwTT^pa 112. ZwaifiTj, ZaaccQtov 45.

'Hdsia mi Sippe 41. 'Hgcctg 55. 'HgccKlsia 54. ' Hgäyilsia 59.

'Havxi'cc 47.

0.

SäXaxta 113. @dlsia 71. SaXCa 71. ©aXiovffa 44. @savm 79. 0f>iS 70. &Bo%QonCg 67. @Bxzd.Xr\ 57. SbiaQi'a 125. GimqCg 67. eryjSrj 59. Gqülxxu 57. @Qt7Cxr] 65. ©puaiitg 122. &vaivi] 52. 0ui«Hts 105,1. &v^fXTi 125. QmTiiov 48.

'/av^rj 73. 'las 57.

"laajtig 111. 'iXdga 47. "iXccQov 50. ^losaaa AG. ' l6nr\ 79. ' Initdcpsaig 125. 'Iad-(iidg 53. 126. "/öiov 70, 1. 'laoardaiov 118. ' iGaxoQia 135. 7(y;Uas 104. 'ixaXi'a 59. 'Ixuii-^ 48.

Kad-agd 47. Kaidxa 59. Kciivt'g 79. KaXXionri 71. KaXXiaxgaxCa 135. iCa^t'MT], KaXvy,iov 101. KavQ'dQu, KavQ'ccQig 96. Äai'-Ö'ts 96, 1. Kdgvov 109. KsKQOTCta 59. Äf^xt's 120, 1.

KsQKWTtTl 83. 93.

Kritpiaca 54, Ätü«) 46. KivöntT] 95. KXdÖLOv (?) 100. KXstxoQLOv 59. KXsixoQi'g 58. KXeiw 71. KXsoqxovCtt 135. KXvfisvr] 73. KXdivdqLOv 100. Koißvga 85. KoKTiaXivr] 109. KoXacpidLov 135. KoXXvga 128, 2. KofiipT} 46. KogdXXiov 111. Kogdvßri, KogSvnri 60. Kogiavvm 105. 117. Kögivvcc 64. Kogcavri 92. Koaavcpa 92, 1. Äo;^itS 91. Kgavdr} 79. ÄpoKaAtj 111. Kgov[idxiov 135. KgwßvXr] 119. Kvdvr\ 79. KvfißdXiov 123. KvngCu 58.

1

Inde^.

143

Kcüiiltiri 67. KavtoTtiov 95, 2.

Canihara 96. Crocotinm 117.

AayC? 87.

Aaddfisia 79.

^axaiva 58.

Ad(iui, Äa\iC8iov 83.

Aufindg 122.

Aa[i,nvQig 87.

Aav8C-A.r\ 85.

Aeatva 97.

ylsovriov, AsovxCg 87. 97.

Ascßicc 58.

yl?%a) 72.

Asavtig 60.

Joy^tS 123.

AoTtädiov 120.

yJvtf/j 58.

ylvxaiva 95.

AvQU 123.

AatLvri 4G.

Lucris 58, 1.

75. MayaSCg 124. May/'dtov 120. Mcctiagia 44.

45. MdfificcQov, ManfiaQiov,

Ma^^iia 60. Mäxiov 135. Mfytipa 60. Mf'Äaiva 46. MfXaivig 77. 91. MfilfTTj 135. MtXüßoia 79. MsXltti 73. Milizivri 46. MsliTta 97. Mavfff'ö'«) 73. MerccvEiQa 79. MrJdfiK 79. Mr\-A(jivCg 105. MrjAi's 60. Mrividg 56. Mrjfftpa 80.

Mixa und Sippe 42. MCla-nov 108. Mo VI (17} 47. MoQcpiov 136. MoaxccQiov und Sippe 88. MovaccQiov 7 1 . Alvia, MvCSiQv 9i. MvA^apov 49.

MVQQIVT] 103.

MvQtri und Sippe 102. Mvecb 119. Mvcrtov 68.

ilfysis 60.

iV

Nävviov, NccvvccQtov

116. Nägdiov 106. NsaiQU 74. NsaQci 45. iVfjJptff 88. 92. Nsfisdg 53. 126. NsoTTig 88. NscpsXr} 114. iViHT] 72.

NcvvT], NCvviov 66. NCvog 60. JVÖ7]|Lia 136. iVÖTjffts 136, 1. Nov^irivig 52. Nv^KfTj 75.

O.

Oiväv&ri 103. '0;i/?tK 60.

'OAu/Ajrtas 52. 56. 126. 'OfiiXia 132, 3. 'OfioXcotg 55. ^Ovri6i(iri 47. 'Ov'u;Uiov 111. 'OnwQa 128.

JT

Uayyatov 60. TJaCyviov 115. UcciSsvGig 136. naiSiGKr] 67. IJaXd&ri 128. TlaXcciarQU 124. IlaXaiatm 67. Iluva&Tivats 52. n«vvv%Cs 125.

UaQriyoQig 47. Flugd-tviov, naQ&svig 65. UciQ&svoTtri 75. IIÜqiov 60. ricixaL-aiov 76. ÜEfö-w 72. Zlfiffidtxrj 80. Haifa 88.

ritvTsxriQLg 52. 126. nsQiy.ri6vrj 81. TleQGtg 58. 7T£Ta;i7j 101. JIrjKT/'s 123, 5. UisqCg 60.

ni&t-ov, ni&vXXig89. 94. nXayymv 115. nXa^dvri 120. niOKLOV 117. UgiTtovaa 44. IlQOnri&tg 55. IlgoGovcia 136. ngcoO-m 74, 3. ntoXsyi,atg 60. J7v«-o:rs 56. Uvd-idg 53. 56. 126. Uvd'iov 55. UvQaXXig 88. UvQaXXä) 46. Uvgafiig 46, 4. JlvQQa 46. Uoitmvri 136.

Panegyris 125. Pardalisca 92. 95. Pithecium 89. 94.

' PadivT] 45. 'PoÖt'a 58. 'Po5ov, 'Pd^iov 103. ' Pvöig 45.

SccXfioavig 58. ZafidyiLOv 1 1 7. Ettvvm 41. ZittQwitidg 56. ZdgSiov 111. Zlaxvga 76. Z'fitvcb 106. Ssfivri 48. Si\%ia 96. ECßiXXa 67. 2:iy7J 136. i?4^^ und Sippe 42.

144

Index.

Uiiwv 49. Sivmnri GO.

ZLOVflßQlOV 106.

Ev,icavr\ GO. 2->iv&aiva, 58. 2yivXccKig 88. 97. Z^C%qu und Sippe 42. 2ocp£cc 137. 26(pov 50. 2ray6viov 114. Etäv.xri 119. 2?Topyrj 137. SxQatiia 137. Urgdttov 78. 2rQocprj 137. ZvßaQi? GO. Zvß'nvri 123. Evii,'xa%Ca 137. Zv^noGi? 133, 2.

2v^(p£Q0V, 2vil(pOQOV 50.

SvvuQxCa 137. Zvv£Oig 137. 2vvsrr\ 47. SvvcüQi'g 128. 2!vQa, ZvQiXXa 58.

HVQLOV 59. Ecpqayig V}.*d.

EwXBLQK 11.

EcatriQis 55.

Scaplia 120. Stapliijla 108. Stej)hanium 118.

Tdriov, TatccQLov 66, 4, TfXfTTj 137. TfeTj^wv 95. Triiiivri 81, 1. Tir^'Tj 65. TetTüb 52. TQO(pCyLri 65. Teuyoji/ 93, 1. rpvqpaivoc 40. Tqv<psqov 49. Tevqprj 137. TvQQr\vig 58. T'y;^!], Tv%apüb 73.

'TfiViTs 71.

^uvi'ov 122.

^fVyo? 112.

^SQOvßa 74.

*7jV^ 72.

d^iirificcTiov 137.

«fdi'a 138.

^iXiarri, ^iXTärr} 43.

^tXrf'po:, ^i^cöTf'ea 43.

«Ptivpa 104.

$o«r/3rj 80.

^oißi'g 55.

^QOVl[lOV 50.

^Qvyi'a 58. ^Qvvri 92. *vrj 138. ^vZli^S 80. ^■uciS 138. $VT(Jv 101.

Phoenicium 117. Phronesium 138.

XuQiBßaa 45. Xfit^dviov 88. 93. XificciQu 83. Xiövr] 80. X^töarrj 48. XAoT] 77.

XoiQi'diov und Sippe 90. XoQTiyig 67. Xgriat^ri 47. XQrjßxri 47. Xpvffa^ii's 88. Xqvoccqiov, Xqvciov 111. Xpvcd'9'£/u,ts 80. XvxqCg 121, 1.

^. Waficcd-rj 74. ?Pt«-vpa 123, 5.

'SltiLfiov 105. 'SlcptXiftri 48.

GöUingon, Druck der Dieterich'schen Ünir.-Bnchdrnckerei Ton W. Fr. K«e«tner.

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CS Bechtel, Friedrich

2349 Die attischen Fr&uennamen

B37 nach ihrem Systeme

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