Ur"YER|S.'TY,°.F BC LIBRARY 3 9424 00126 0691 %m *1 . TuPji '■ STCRAGH I1EW PKOClfSSlNG-ONt- Lpl-l-lüA U.B.C. LIBRARY \ — \ Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of British Columbia Library http://www.archive.org/details/dieculturpflanzeOOsch DIE CULTÜRPFLANZEN NORWEGENS beobacliki von Dr. F. C. Schübeier, Conservator d. botan. Museums J. Kgl. Nurw. Univers .Mit einein Anhange iiher die altnnrwc(|isclie Landwirthschaft. Herausgegeben auf Veranlassung des academischen Coliegiums, als Universitats-Prugram für das lsle Semeslrr 1862. mit einem Vorwort von Chr. Boeck, Professor der Physiologie. MIT KARTE, TABELLEN UND PLANCHEN. CHRISTIANIA. GEDRÜCKT BEI BR0QGER Sc CRRI3TI5. 1862. Vorwort. Kurze Zeit nach der Stiftung- der norwegischen Universität im Jahre 1811 wurde auch ein ihr ange- hörender botanischer Garten errichtet, welcher, dem entworfenem Plane gemäss, eine oeconomisch-bota- nische Anlage bilden sollte. In Uebereinstimmung mit diesem Beschlüsse wurde ein Theil des für die gesummte Anlage bestimmten Terrains, zur ausschliesslichen Cultur oeconomischer Pflanzen eingerichtet, und während einer Reihe von Jahren wurden verschiedene Arten Getreide, Handelspflanzen u. s. w. dort cultivirt und der gewonnene Samen gratis im Lande vertheilt. In Verbindung hiermit wurden Baumschulen für Obst- und Parkbäume, so wie für die wichtigsten beerentragenden Gesträuche, angelegt und der Erlös derselben zum Besten des Gartens verwendet. Die isolirte Lage des Landes so wie die früheren politischen Verhältnisse desselben hatten die Vernach- lässigung sämmtlicher Industriezweige zur unvermeidlichen Folge. Man hoffte durch die oben erwähnte Veranstaltung Einiges zur Weckung des Sinnes für Gartenbau, Obstzucht und Feldwirtschaft im Allgemeinen beizutragen. Mit dem zunehmenden Alter des damaligen botanischen Gärtners gerieth jedoch die oeconomische Abtheilung des Gartens nach und nach in Verfall, und als er sich endlich zu der Erklärung genöthigt sah, diesem Theile seiner Function nicht länger mit der erforderlichen Sorgfalt vorstehen zu können, schlug Professor Blytt vor die Leitung und Verwaltung desselben dem damaligen Militairarzte Herrn Dr. Schübeier zu übertragen. Herr Schübeier hatte sich im Verfolge seiner medicinischen Studien, unter Anleitung des Professors Blytt, mit besonderem Eifer der Botanik zugewendet, und legte sich, nachdem er den Posten als Militairarzt niedergelegt und seiner Privatpraxis entsagt hatte, ausschliesslich auf das Studium des Gartenbaus in seinen verschiedenen Verzweigungen, indem er mehrere Jahre theils in botanischen Gärten, theils in landoeconomischen Instituten des Auslandes zubrachte. Nach seiner Rückkehr ins Vaterland wurde er als Conservator des botanischen Univer- sitäts-Museums angestellt nnd erhielt öffentliche Stipendien zur Fortsetzung seiner botanischen Studien. Auf den Wunsch des academischen Collegmms übernahm Herr Srhübeler hierauf die Verwaltung der oeconomischen Anlagen im botanischen Garten. Das zur Cultur oeconomischer Pflanzen bestimmte Areal des Gartens musste von Grund aus urbar gemacht und zum Theil drainirt werden; eine Masse von Steinen musste entfernt und mancherlei Reutungsar- beiten niussten vorgenommen werden. Ein verhältnismässig geringer Theil der in den Baumschulen befindlichen Bäume eignete sich zum Verkaufe, und zu neuen, ausgedehnteren Anlagen fehlte es an Material. Samen und Pflanzen niussten vom Auslande verschrieben werden, wobei denn die von Herrn Schübeier auf seinen Reisen gestifteten vielfältigen Verbindungen und Bekanntschaften zu besonderem Nutzen gereichten. Eine geraume Zeit verstrich unter den nothwendigen Vorarbeiten, dennoch wurde unter Herrn Schübeler's umsichtiger Leitung eine so systematische Sparsamkeit beobachtet, dass der Universität bisjetzt auch nicht die geringste directe Geldauslage aufgebürdet worden ist. Da die unter Herrn Schübeler's Aufsicht stehenden Anlagen wie gesagt einen Theil des botanischen Gartens ausmachten, so verlor er dabei die Haupttendenz eines solchen, die Förderung der Botanik als Wissen- schaft, nicht aus den Augen. Schon die nördliche Lage des Landes musste zu der Vermuthung führen, dass sich auf diesem Wege sowohl in pflanzengeographischer als physiologischer Beziehung' interessante Resultate erwarten Messen. Er nahm an, dass man, ohne die Aufmerksamkeit von dem rein Oeconomischen abzuwenden. IV die Gelegenheit benutzen müsse um die Vegetationsverhältnisse der einzelnen Pllanzen speciell zu stiuliren und dahin zu trachten habe, auf dem Wege geregelter Versuche zur Erforschung der noch wenig bekannten pflan- zenphysiologischen Zustände beizutragen. W as die oeconomische, oder wenn man will, rein practische Seite der Sache betrifft, so hat Herr Schabeier dieselbe nicht nur durch Vertheilung von Sämereien, Stecklingen, Edelreisern u. s. w. nach den entferntesten Gegenden des Landes wesentlich gefördert, überall wo die Anstellung von Versuchen oder die Verbreitung solcher Pflanzen, von deren (ultur sich nach der gewonnenen Erfahrung günstige Erfolge erwarten liessen, wünschenswerth sein mnsste, — sondern er hat durch Krtheilung unentgeltlichen Unterrichts und prac- tischer Anleitung im Gartenbau vielfältigen .Nutzen gestiftet. Manche seiner Eleven, die entweder aus eigenen Mitteln oder durch peeuniaire Unterstatzung, (wobei namentlich die Königliche Gesellschaft für das Wohl Nor- wegens — als deren Secretair Herr Schübeier fungirt, — so wie die landwirtschaftliche Gesellschaft des Amtes Akershus sich vorzüglich verdient ffemacht habeu). den botanischen Garten unter seiner Anleitung livuuentirtcn und praclisch tüchtige Gärtner geworden sind, erkennen dies mit Dankbarkeit. Nicht minder hat Herr Sehübeler durch Veröffentlichung einer Menge populairer, die Landwirtschaft und den Gartenbau betreffenden Abhandlungen, theils in Zeitschriften theils in besonderen Schriften, zur Förde- rung der allgemeinen Aufmerksamkeit auf diesen wichtigen Zweig des Gemeinwohles aller Länder, in Norwegen beigetragen. Ein ferneres Verdienst hat Herr Sehübeler sich erworben, indem er ein früher in unserem Lande unbekanntes Mittel, den Sinn für Garten- und Feldbau zu wecken, hier einführte, nämlich öffentliche, regelmässig wiederkehrende Jahresausstellungen, die schon nach den ersten Versuchen ein schlagendes Zeusfniss davon ablegten, wie zweckmässig das Vorbild des Auslandes bei dieser Gelegenheit auch hier in Anwendung gebracht worden war. Der practische Nutzen dieser Ausstellungen wurde sofort erkannt, und rief, zum Theil unter Herrn Schübeler's Mitwirkung, bald in andern Städten des Landes ähnliche Veranstaltungen hervor, wodurch wichtige Beiträge zu einer genaueren Kenntniss der geographischen Verbreitung und Entwickelung der Culturpflanzen unter \er.« ■hiedenen Breitegraden und in verschiedener Höhe über dem Meere gewonnen wurden. So erhielt man zu den Ausstellungen häufig Gegenstande, von deren Vorkommen an diesem oder jenem Orte man früher keine Kenntniss halte. Auf diese Weise sind viele der in der vorliegenden Schrift mitgetheilte Thatsachen gewonnen worden, und würden, unter den eigentümlichen localen Verhältnissen und Zuständen unseres Landes, kaum durch irgend ein anderes Mittel in so kurzer Zeit herbeizuschaffen gewesen sein. Wir haben mithin allen Grund uns der mit seltenem Eifer, rastloser Thätigkeit und gründlicher Umsicht aus den angegebenen Bestrebungen schon nach wenigen Jahren gewonnenen Früchte zu freuen. — Die rem wissenschaftliche Ausbeute der Beobachtungen nur weniger Jahre, die zu den vor uns liegenden, zum Theil bisher unbekannten Resultaten geführt haben, spricht deutlich für die Richtigkeit des angewendeten Verfahrens; um so Wünschenswerther muss die Ziistandehringung engerer Verbindungen mit anderen botanischen Gärten, Accliinatisationsgesellschaften und ähnlichen Etahlisse menten sowohl in südlich als nördlich gelegenen Ländern erscheinen, theils um die hier gemachten Beobach- tungen näher zu prüfen, theils um nach einem bestimmten Plane auch in anderen Richtungen an der Gewinnung eines richtigeren Materials zur Lehre von den Lebensverhältnissen der Pflanzen zu arbeiten. Seit geraumer Zeit von dem academischen Gollegium beauftragt an der obersten Leitung des botanischen Gartens theilzunehmen, habe ich hinreichende Gelegenheit und Veranlassung gefunden Herrn Schübelers Wirk- samkeit zu verfolgen, und da ich annehmen muss, dass die Fortentwickelung der Pflanzenphysiologie zur Erweiterung der Grundlage für das Studium der Thierphysiologie führen werde, so folgte ich seinem Wirken mit doppeltem Interesse. Man wird mir daher gestatten bei dieser Veranlassung den Wunsch auszusprechen, Herrn Schübelers verdienstvolles Wirken gebührend anerkannt und kräftig unterstützt zu sehen. Dass dies in nächster Zukunft geschehen werde, kann ich nicht bezweifeln da schon die vorlieffende Arbeit einen klaren Beweis von der erfolgreichen Wirksamkeit Schübelers im Dienste der Botanik ablegt. Christiania im Februar 1862. Chr. Boeek. Vorwort des Verfassers. Indem der Verfasser die gegenwärtige, schon in einer früheren Schrift angekündigte Arbeit, dem Publicum übersieht, sieht er sich veranlasst dieselbe mit einigen kurzen Bemerkungen zu begleiten. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Arbeit wie die vorliegende kaum irgendwie als etwas Fertiges, völlig Abgeschlossenes oder zu Ende Gebrachtes betrachtet werden kann; und wem könnte dies mehr einleuchten, als dem Verfasser selbst, der. unter dem Ordnen und Sondern vieljähriger eigenen Beobachtungen, dem zu Rathe ziehen fremder Mittheilungen über Resultate von an entfernten Orten vorgenommenen Versuchen u. s. w., täglich daran erinnert wurde, welch ein Aufwand von Zeit und Kräften dazu gehört, um auf diesem Felde auch nur etwas relativ Vollständiges zu leisten. Auch hier durfte es an jahrelang fortgesetzten, vielfältig erneuerten, mit unverdrossener Energie verfolgten Reobachtungen nicht fehlen; denn nur von einer fortlaufenden und zusammenhängenden Reihe einzelner Wahrnehmungen liess sich etwas annäherungsweise Zufriedenstellendes hoffen. Wie klar mir nun auch die Unmöglichkeit vorschwebte, etwas Vollständiges und Erschöpfendes über die hier behandelten Materien liefern zu können, so habe ich doch geglaubt, die Ergebnisse meiner Beobach- tungen nicht zurückhalten zu müssen, sondern durch ihre Veröffentlichung die Aufmerksamkeit Sachverständiger auf eine Reihe von Phänomenen hinzulenken, die nach einem bestimmten Plane, von vielen Beobachtern in Ver- bindung und an sehr verschiedenen Orten, Jahre hindurch untersucht und verfolgt, unzweifelhaft einiges Licht über weniger bekannte pflanzengeographische und physiologische Verhältnisse zu verbreiten dienen können. Es knüpfte sich hieran noch eine andere Betrachtung: Ich weiss sehr wohl, dass mein Vaterland unter allen Staaten Europas das am wenigsten bekannte ist. Dies mag zum Theil daher rühren, dass Norwegen seit dem 13ten Jahrhunderte keine in die allgemeine europäische Politik eingreifende Rolle gespielt hat; theils daher, dass sich noch immer meistens nur solche Ausländer hierher verlieren, denen aus irgend einem Grunde um eine speciellere Kenntniss des Landes zu thun ist; oder endlich daher, dass man sich noch heut zu Tage das Königreich Norwegen nur als den schneebedeckten Tummelplatz der Bären, Wölfe und Rennl.hiere vorzustellen pflegt, als ein Land, in dem nur Kiefern und Fichten kümmerlich vegetiren und etwa ein einsamer Fischer sein trauriges Dasein fristen kann. Man wird unter solchen Umständen dem Freunde seines Landes und seiner Nation nicht verargen, wenn er das Seinige zur Berichtigung der auch über die Vegetationsverhältnisse Norwegens herrschenden Irrthümer beizutragen wünscht und dazu besonders die s. g. Culturpflanzen benutzt, an denen sich am schlagendsten darthun lässt, was ein so nördlich gelegenes Land wirklich hervorzubringen vermag. Hat nun auch das hier entworfene Bild seine Mängel und Lücken, so ruhen doch die angeführten Mittheilungen auf Thatsachen, die, mit dem der Wissenschaft gebührendem Ernste geprüft, grösseres Interesse für unser Land, dem nördlichsten auf der Erde, wo alles, was den Namen Cultur verdient, seine äusserste Grenze findet, hervorrufen werden. Mit diesen Verhältnissen vor Augen wird sich der geneigte Leser ungefähr auf dem Standpnncte befinden, von welchem der Verfasser die gegenwärtige Schrift beurtheilf wünschen möchte. Was den Titel betrifft, so ist derselbe, wie man bemerken wird, im strengsten Verstände des Wortes, dem Inhalte nicht adäqvat. Einerseits ist im Buche von manchen Pflanzen die Rede, die i i Norwegen niemals Kulturpflanzen" gewesen sind und es auch schwerlich in der üblichen Bedeutung des Wortes jemals werden können. Andererseits sind auch die wichtigsten s. g. wilden, sowohl ursprünglich einheimischen als einge- VI rührten Baume und S.räucher aufgenommen worden, insofern sie entweder in der Landschaftsgärtnere. Verwen- dung linden oder dazu beitragen, den physiognomischen Character einer Gegend zu bestimmen; und zwar Beides um durch möglichst viele Anhaltspuncte eine allseitige und richtige Beurteilung der stattfindenden Vegetat.ons- verhältnisse zu erleichtern. In der Hauptsache bilden doch die eigentlichen Culturpflanzen den Gegenstand des Buches, und ich habe daher kein Bedenken getragen es kurz und im wesentlichen beze.chnend zu benennen, obgleich der Inhalt nebenbei ein Mehreres giebt, als der Titel verspricht. Ausser den 12 lithographirten Tabellen, in denen die verschiedenen Witterungsverhältnisse bei Chri- stiania graphisch angegeben sind, hielt ich es für dienlich 12 in Holzschnitt ausgeführte Darstellungen einzelner Bäume beizufügen, die in einer oder anderen Beziehung etwas bemerkenswertes darbieten, wenn man die Breite-rade, unter denen sie vorkommen, berücksichtigt, und deren characteristischer Habitus sich durch blosse Angabe der Dimensionen in Zahlen weniger klar schildern liess. Einzelne dieser Zeichnungen sind nach Pho- tographien dargestellt; die meisten derselben jedoch habe ich meinem Freunde, dem Künstler Eckersberg zu verdanken, ohne dessen Hülfe mir die beigefügten Illustrationen nicht zugängig gewesen sein würden. Dass die beigefügte in Farbendruck ausgeführte Karte, des Maasstabes wegen, keine Forderung auf geographische Genauigkeit im Detail machen kann, wird Jedem einleuchten. Ihr Zweck ist auch nur, neben einer anschaulichen Angabe der Nordgrenze der wichtigsten Culturpflanzen, die eigenthümliche Configurat.on des Landes in ihren wesentlich-hervortretenden Zügen darzustellen, was sich, selbst durch die weitläufigste Beschrei- bung in Worten, nicht so deutlich erreichen liess als hier durch den einfachen Blick auf die Karte. Der angehängte Aufsatz „Ueber die altnorwegische Landwirtschaft" enthält einen Beitrag zur allge- meinen Culturgeschichte der Völker, die, in Betreff Norwegens, von dieser Seite noch keinen früheren Bearbeiter gefunden hatte. Aus diesem Grunde hoffe ich, wird er Denen, die sich für diese Wissenschaft interessiren. willkommen sein. Auch hier wird bei tieferem Eingehen auf den Gegenstand noch manches hinzuzufügen und zu ergäuzen sein; doch schmeichle ich mir wenigstens die Hauptzüge hervorgehoben zu haben. Wo bei der Angabe der Grenzbestimmungen u. s. w. meine persönliche Erfahrung nicht hinreichte, habe ich solche aus mündlichen oder schriftlichen Mittheilungen zuverlässiger Männer schöpfen müssen. Wo auch dies nicht genügte, habe ich meine Zuflucht zu Hrn. Professor Blytfs älteren Notizen über die in Norwegen wildwachsenden liäume und Sträucher in Hornemann's „Dansk oeconomisk Plantelaere" Kjebenhavn. 1837. 2. Pag. 325 — 38. nehmen müssen. Es dürfte kaum uöthig sein auf die Ursache zu der Herausgabe dieser Schrift in deutscher Sprache aufmerksam zu machen. Jedermann weiss, dass die Sprachen der nordischen Nationen in andern Ländern nur ausnahmsweise bekannt sind; ein Buch, welches für einen weiteren Kreis bestimmt ist, darf, wenn dieser Zweck erreicht werden soll, kaum in norwegischem Idiom geschrieben werden. In Norwegen, Schweden und Dänemark dagegen, wo die Bevölkerung mit den respectiven Nachbarsprachen hinlänglich vertraut ist, liest, mit seltenen Ausnahmen, auch der gebildete Mann die deutsche Sprache ohne Schwierigkeit. Mit innigem Dankgefühl habe ich schliesslich des academischen Collegiums unserer Universität zu gedenken, nicht allein für die ertheilte Bewilligung zum Drucke dieser Schrift, sondern auch für die würdige Ausstattung derselben. Christiania im Februar 1862. V. t. Schübeier. Inhalt. Seite. Einleitung 1 — 34 Amphibrya (Monocotyledones) 35 — 54 Acramphibrya (Dicotyledones) 54 — 143 Die altuorwegische Landwirtschaft i44 — 174 Berichtigungen und Nachträge 175 — 179 Resume 180-181 Register 182-197 IL Jm eiue klare Vorstellung von der an einem gegebenen Orte herrschenden Vegetation zu gewinnen, oder mit anderen Worten, um beurtheilen zu können ob und wie weit dieses oder jenes Gewächs seine vollständige Entwickelung an einem bestimmten Orte erlangen könne, i-t es bekanntlich nicht hinreichend nur die jährliche Mitteltemperatur und Regenmenge des Ortes zu kennen. Die zwischen den Wendekreisen liegenden Länder mögen vielleicht eine Aus- nahme von dieser Regel bilden; unter allen anderen Himmelsstrichen jedoch ist es aothwendig wenigstens die Durchschnittszahl der Temperaturverhältnisse und der Regenmenge der ver- schiedenen Jahreszeiten einzeln zu berücksichtigen. Nur bei den einjährigen Pflanzen mögen die Wärmeverhältnisse der Sommermonate, oder richtiger derjenigen Monate, in denen die Pflanze keimt, wächst und reift, rücksichtlich der Temperatur, hinreichenden Aufschlnss geben. Will man also über die Möglichkeit diese oder jene Pflanze irgendwo mit Erfolg culti- viren zu können, von vorne berein einen einigermassen sicheren Schiuss ziehen, so ist dazu eine genaue Kenntniss der Beschaffenheit der verschiedenen Faetoren, von denen die Vegetation überhaupt abhängig ist. unerlässlich: und zu den wichtigsten dieser Faetoren gehören, wie allgemein bekannt, neben der Beschaffenheit des Bodens, auch die grössere oder geringere Feuchtigkeit und Klarheit der Luft, die Dauer des Tageslichtes, die Regenmenge und endlich die Temperatur. Um nun aus diesen Momenten ein richtiges Facit ziehen zu können, beson- ders aber um über den Einfluss ins Reine zu kommen, den die periodisch wechselnde, höhere oder niedrigere Wärme auf die Vegetation ausübt, hat man sich verschiedener Methoden bedient. In Betreff dieser Methodon finden inzwischen, selbst unter den sachkundigsten Be- obachtern, sehr entgegengesetzte Meinungen Statt, und sämmtliche mir bekannte Theorien und bisher befolgte Verfahrungsweisen, von denen ein kurzer Umriss hier Platz finden möge, scheinen in der That mehr oder weniger mangelhaft zu sein. Alphonse De Candolle1 geht bei seiner Theorie von dem. an und für sich gewiss richtigen Satze, aus, dass, während einzelne Pflanzen allerdings bei einem verhältnissmässig sehr niedrigen Wärmegrade gedeihen und blühen, ja sogar keimfähigen Samen hervorbringen können, es dagegen eine Menge anderer giebt. denen die niedrigsten Wärmegrade entweder geradezu schädlich, oder doch wenigstens von keinem Nutzen sind. Zu Letzteren aber gehören eben die meisten unserer Culturpflauzen. Denkt man sieb nun eine Pflanze, während einiger 1 Annale» des scienecs naturefhs (Botnnique) IX. 1^4s. Pag. ] 18. Zeit, einem Wärmegrade ausgesetzt, der zwar nicht so niedrig ist, dass er ihr direete schädlich wird, der aber auch nichl hoch genug ist am ihre Vegetation zu fördern, so wird unter sol- chen umständen die Pflanze sich, dem Anscheine nach, ruhig verhalten; sie wird momentan in ihrer Entwickelung weder fortschreiten, noch darin zurückgehen. Solche Wärmegrade nun nennt De Candolle „nutzlose" (inutilrs). Erst wenn ein Wärmegrad eintritt, der einen sicht- baren Einfluss auf die Lebensfunctionen der Pllanze ausübt, kann man die Wärme als „nütz- lich" für sie betrachten, und denjenigen Grad, bei welchem diese Wirksamkeit anfängt sich zu zeigen, nennt De Candolle den „Nullpunct1* der betreffenden Pflanze. Dass dieser Nullpunct nicht einer und derselbe für sämmtliche Pflanzen sein könne, räumt De Candolle, in Ueberein- Stimmung mit dem Ausspruche Martins: „chaque espece du regne vegetal est comme un ther- mometre qui vmi, Dr. N. Graegofl 2te Ann II p. 885. Gegen Boussingault"s Theorie lässt sich unter anderem einwenden, dass die .schwanken- den Temperaturverhältnisse, die namentlich in Norwegen überall sehr allgemein sind, wie schon vorhin bemerkt, bei der Berechnung nicht mit in Betracht gezogen werden können. Obgleich nun die Temperatur wenigstens im südlichen Theile des Landes, im Sommer in der Regel nicht so tief sinkt, dass ihr niedriger Stand dem Pflanzenleben directe schädlich wird, (was inzwischen keineswegs ohne Beispiele ist) so ereignet es sich doch, dass dieser niedrige Standpunet lange genug anhält, um die vorhandenen Wärmegrade mehr oder weniger unwirksam zu machen. Freilich kann eine später eintretende, höhere Wärme, zum Theil oder auch vollständig, dies Verhältniss wieder ausgleichen: immer aber wird es von wesentlicher Bedeutung für das Leben der Pflanze bleiben, auf welchem Stadium ihrer Eutwickelung sie mehr oder weniger Wärme empfängt: eine jede verlangt zur Zeit der Blüthe den höchsten Wärmegrad, und gebricht ihr dieser gerade in jeuer Periode, so ist ein hemmender Einfluss auf die Fruchtbildung die unaus- bleibliche Folge, selbst wenn der vorhergegangene und später eintretende Wärmegrad hinrei- chend oder gar höher war, als die Pflanze, strenge genommen, erforderte. Auch dann, wenn das Blühen der Pflanze unter der günstigsten Temperatur stattgefunden hat, wird doch ein, wahrend der Entwicklung der Frucht, eintretender, sehr niedriger Wärmegrad einen schäd- lichen Einfluss auf sie ausüben. — Wenn man also nach einer mittelmässigen Erndte. auf dem hier angegebenen Wege, die Summe der, für die Vegetationszeit der betreffenden Pflanze, notwendigen Wärmegrade zu ermitteln sucht, so kann es sich wohl ereignen, dass man zwar das richtige Product in Zahlen herausrechnet: der wirkliche Ertrag dagegen ein Resultat zeigt. welches mit der Berechnung keinesweges m Einklang steht. Ueberhaupt ist man wohl bis jetzt noch beiweitem nicht im Klaren üüber die Art und Weise, in welcher Zeit und Wärme in der hier gedachten Richtung zu combiniren sind. Ungeachtet also auch das von Boussingault befolgte Verfahren, dem Obigen nach, nicht als vollkommen befriedigend betrachtet werden kann, scheint es mir doch weniger mangelhaft zu sein, als die vorerwähnten, und ich habe es daher, allerdings nur zum Theil und vergleichungs- weise, hier in Anwendung gebracht, wodurch wenigstens eine gewisse Einheit zwischen den von Boussingault mitgetheilten, und den von mir hier gemachten Beobachtungen erreicht worden ist. Ich mnss zum voraus bemerken, dass Boussingault einen Umstand ausser Acht gelassen zu haben scheint, der speciel für die Vegetation Norwegens von ausserordentlicher Wichtigkeit ist, den Einfluss nämlich, welchen die langen Tage, oder die anhaltende Einwirkung des Lich- tes, (im üblichen Sinne des Wortes), wenn man sich dasselbe unabhängig von der Wärme denkt, unter unserer Polhöhe auf die Pflanzenwelt ausübt. Jedermann weiss, dass das Leben der Pflanzen überhaupt mehr oder minder vom Son- nenlichte abhängig und bedingt ist. Einzelne Phänomene, die dies genügend beweisen, z. B. die Neigung der Pflanzen sich in einem gewissen Grade der Sonne zuzuwenden, ihr Erbleichen und Kränkeln an finstern Orten, u. s. w., sind so zu sagen in das Bewusstsein auch des ober- flächlichsten Beobachters übergegangen. Das Licht muss in Norwegen in nicht unwesentlichem Grade den Mangel an Wärme ersetzen, und demungeachtet bedarf dieselbe Pflanze, unter einem niedrigeren Wärmegrade, hier nicht so lange Zeit, um ihre vollständige (ja, in gewisser Bezie- hung, vielleicht selbst eine vollkommnere) Entwickelung zu erreichen, als unter einer südlicheren Breite. In Beziehung auf diese Thatsache, wird es nicht ohne Interesse sein hier an einige Phänomene der Einwirkung des Lichtes auf die Vegetation zu erinnern. Einzelne derselben sind schon seit 1836 durch Charles D au beny, Professor in Oxford, allgemeiner bekannt geworden.1 Da sich jedoch die Beweisführung dieses Forschers nur auf die 1 Philosophical Transactions. 1836. P. 149—166. Deoomposition der Kohlensäure, die grüne Farbe der Blatter, die Absorbtion des Wassers durch die Wurzeln, das sich Entfalten der Blätter am Morgen und ihr sich Schliessen am Abend, und andere ähnliche Dinge, insofern sie unter dem Einflasee des Lichtes stehen, he- Bchränkt, und diese Erscheinungen, wie gesagt, als allgemein bekannt vorausgesetzt werden dürfen, so berühre ich hier nur in der Kürze, die vor einigen Jahren von Robert Hunt gemachten Beobachtungen,1 und die Folgerungen, zu denen er sich, darauf gestützt, berechtigt glaubt. Schon lange hatte man bemerkt, dass verschiedene Gewächse, die man dem vollen Sonnenlichte in Treibhäusern aussetzte, deren Fenster aus gewöhnlichem, farblosen Glase be- standen, trotz der sorgsamsten Fliege, nach und nach kränkelten und endlich eintrockneten und starben. Man suchte diesem Uebel.stande dadurch zu begegnen, dass man entweder Schlingpflanzen an der inneren Seite der Dachfenster sich ausbreiten Hess, oder letztere mit- telst grosser Rouleaux. so oft es nöthig schien, beschattete. Bei der Erbauung des grossen Palmenhauses im botanischen Garten zu Kew bei London, fand man es unmöglich eine ähn- liche Einrichtung, die sich mit der erforderlichen Leichtigkeit handhaben Hesse, anzubringen. Sir William Hooker und Professor Lin dl ey, denen die Einrichtung des Palmenhauses übertragen war. wendeten sich deshalb an Robert Hunt, welcher sich schon mehrere Jahre mit LTnter- suchungen über das Wachs thum der Pflanzen unter Glasfenstern von verschiedener Farbe beschäftigt hatte, um seinen Rath einzuholen. Man wusste längst aus Erfahrung, dass der Same der Pflanzen überhaupt leichter keimt, wenn er sich im Dunkeln befindet, als wenn er dem Lichte ausgesetzt ist; auch im praktischen Leben hat man diese Erfahrung hie und da in Anwendung gebracht, indem man, z. B. bei der Verwandlung des Kornes in Malz, das Licht so viel wie möglich ausschliesst. Alan hatte ferner schon langst auf dem Wege der Wissenschaft eine genauere Kennt- niss von der Beschaffenheit der Sonnenstrahlen erlangt; man wusste, dass das Sonnenlicht aus leuchtenden, wärmenden und actinischen oder chemisch wirkenden Strahlen besteht. Die beiden ersten dieser Eigenschaften kennt man gegenwärtig, ihrem Wesen nach, einigermassen gründlich; von der letzten dagegen, weiss man verhältnissmässig nur sehr wenig; — mit Aus- nahme etwa der Phänomene, die man in unseren Tagen von der Photographie gelernt hat; — und doch hat man, schon nach der bisherigen geringen wissenschaftlichen Ausbeute, gegrün- dete Ursache anzunehmen, dass die actinischen Strahlen eine bedeutende Rolle, sowohl in der organischen als in der unorganischen Natur, spielen. Seinen Experimenten zufolge ist Hunt zu der Ueberzeugung gelangt, dass die leuch- tenden, wärmenden und chemisch wirkenden Strahlen, die allemal im Sonnenlichte vorhanden sind, in Beziehung auf das Verhälltniss ihrer gegenseitigen Stärke untereinander, einem Wech- sel unterworfen sind, der sowohl von den Jahreszeiten als auch von gewissen atmosphärischen Veränderungen beding! wird. Zwar hat man es noch nicht so weit gebracht die einzelnen die- ser Strahlen, jede für sich, unvermischt und getrennt von den übrigen, darzustellen; allein es ist doch gelungen sie bis zu einem gewissen Grade zu isoliren, und eben hierauf beruht die Anwendung des gefärbten Glases zu Gewächsha/usfehstern. Nach Hunt, ist es durch phofographische Experimente erwiesen, dass derjenige Punct im Spectrum, welcher die grosseste Lichtstärke zeigt, nämlich der gelbe, bei der Hervorrulüng chemischer Veränderungen, am wenigsten wirksam ist, dass diese dagegen rascher erfolgen, wenn man den Gegenstand v len gelben Strahlen in die blauen hinüberführt, und am geschwin- desten in den violetten Strahlen, in denen jede Spur von Licht verschwindet, zum Vorschein kommen. Ebenso hat man mittelst eines Glases, welches so stark mit Kobalt gefärbt wurde. ' Transactitras of tlic Society of Arts 1847 — 1848. P. 250— 59. dass keio Strahl von Licht hindurchzudringen vermochte, sehr scharte photographische Bilder hervorgerufen. Hunt will die bemerkenswerthe Beobachtung gemacht haben, dass sich in den Strahlen des Spectrums eine eigentümlich wärmende Kraft erkennen lasse, ohne dass dieselben eine Spur von Licht enthalten. Nicht weniger interessant sind seine Angaben über den quantitativen Unterschied der, in den Sonnenstrahlen enthaltenen Grade von Licht, Wärme und Actinismus. Letztere, die actinischen Strahlen, sind nach Hunt die überwiegenden, ihnen folgen die wär- menden und endlich die leuchtenden. Um nun in Erfahrung zu bringen, welchen Sonnenstrahlen, der für das Pflanzenleben verderbliche Einfluss zuzuschreiben sei, welche derselben das almälige Verdorren der Pflanzen verursachten und ihren endlichen Tod herbeiführten, wenn sie dem vollen Sonnenlichte anhal- tend ausgesetzt blieben, presste Hunt den Saft von Palmblättern aus, und bestrich damit ein Papier, welches er der Einwirkung des Spectrums aussetzte. Freilich darf man bei diesem Verfahren nicht dieselben Wirkungen erwarten, die sich an der lebenden Pflanze zu erkennen geben; allein annäherungsweise konnte doch das Experiment als richtig betrachtet werden. Es zeigte sich auch wirklich, dass das mit Pflanzensaft übergezogene Papier schnell eine braune Farbe annahm und zusammenschrumpfte, und zwar sowohl in den niedrigsten, wärmenden Strahlen, (den rothen) als auch in den vorhinerwähnten, eigenfchümlich-wärmenden Strahlen, in denen keine Spur von lacht vorhanden ist. „Es scheint," sagt Hunt, „als ob diese eigenthüin- liche Wirkung auf die Pflanzen einer eigenen Classe von Sonnenstrahlen, die theils eine wär- mende, theils eine chemisch wirkende Kraft, äussern, zugeschrieben werden müsse, ein Phänomen, welches Sir John Herschel bereits früher entdeckt, und diesen Strahlen den Namen „parather- mische Strahlen" gegeben hat. Endlich nimmt Hunt an, dass die bräunliche Farbe der Blät- ter im Herbste eine Wirkung derselben Strahlen ist, die im Sommer jenes Braun der Blätter an solchen Pflanzen erzeugen, die man dem vollen Sonnenlichte aussetzt. Wenn auch ein grosser Theil des hier Angeführten gegenwärtig noch als Hypothese betrachtet werden muss, so habe ich doch geglaubt es hier in der Kürze berühren zu müssen, theils um den Gang der Forschungen Hunt's nachzuweisen, theils um auf eine Reihe höchst interessanter Versuche aufmerksam zu machen, die ohne Zweifel fortgesetzt zu werden verdie- nen, und mit der Zeit vielleicht zu bestimmten Resultaten führen werden. Um ein, dem vorliegenden Zwecke entsprechend gefärbtes Glas zu erhalten, stellte Hunt Versuche mit farbigen Flüssigkeiten an, mittelst deren es ihm bald gelang, jede beliebige Farbennuance mit Leichtigkeit darzustellen. Auf diese Weise fand er endlich, dass eine Glas- scheibe, die mit einer sehr schwachen Lösung von Kupferoxyd gefärbt wurde, diejenigen Strahlen ausschloss, welche, den angestellten Versuchen zufolge, das Vertrocknen der Pflanzen bewirkten. Das Palmenhaus im Garten von Kew ist jetzt überall mit solchem Glase gedeckt, und obgleich seitdem schon eine Reihe von Jahren verflossen ist. hat es doch, so viel man erfährt, bisher dem beabsichtigten Zwecke vollständig entsprochen. Hunt, hat, wie bereits erwähnt, nachgewiesen, dass die leuchtenden Strahlen den Kei- mungsprocess hemmen, während die actinischen denselben begünstigen. Samen, den man in Töpfe gesäet hat, sollte man daher mit Glasscheiben bedecken, die mittelst Kobalt dunkelblau gefärbt sind. Dasselbe gilt von Stecklingen. Sobald jedoch der Same angefangen hat zu kei- men, oder der Steckling gewurzelt hat, entferne man das blaue Glas. Wenn eine Pflanze zu üppige Blätter treibt, und deshalb zu wenig Holzsubstanz bildet, so muss man sie, der Hunt'schen Theorie zufolge, dem möglichst, starken Lichte aussetzen und so viel wie thunlich die actinischen Strahlen auszuschliessen suchen. Dies geschieht, indem man die Pflanze unter gelbes Glas bringt. Nicht selten will eine Pflanze keine Blüthen TOT naturlicher oder gesunder Beschaffe*- heit hervorbringen. Die -egetativen Functionen sind in solchen. Falle überwiegend thatig. und es entstehen sogar zuweilen Blatter toitten in der Blüthe. Nach der Erfahrung Huntes sind die wärmenden Btrahlen am wirksamsten zur Zeit der Blüthe und Fruchtbildung. Um mithin in jener Periode 80 viel als möglich die chemiSCh-wirkend«! und leuchtenden Strahlen abzuhalten, and ,1er Pflanze die grosseste Menge wärmender Strahlen zuzuführen, bedecke man dieselbe, mit Glas, welche- mit GöM-oxyd röth gefärbt ist. Die Resultate der Versuche Hunt's über die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf die Vegetation, fassen sich nach seiner eigenen Angabe' in folgende Punete zusammenfassen: [, ])i,. leuchtenden strahlen sind dem Keimen des Samens hinderlich. %. Die actinischen Sirahlen beschleunigen das Keimen. 3. Die leuchtenden Strahlen befördern die Decomposition der Kohlensäure bei der im Wachsthum begriffenen Pflanze. 4. Die actinischen und leuchtenden Strahlen sind zur Bildung des Farbestoffes der Blätter nnth wendig. 5. Die leuchtenden und actinischen Strahlen beugen, wenn sie getrennt von den wärmenden wirken, der Bildung reproductiver Organe in der Pflanze vor. Hunt giebt ferner an gefunden zu haben: 1. Dass die actänischeri Strahlen im Frühling am wirksamsten sind und alsdann, vergli- chen mit den leuchtenden und wärmenden, eine sehr bedeutend überwiegende Menge ausmachen. 2. Dass die Menge der leuchtenden und wärmenden Strahlen mit dem fortschreitenden Sommer, im Vergleiche zu den actinischen, in bedeutendem Grade zunimmt. 3. Dass sowobl die leuchtenden als die actinischen Strahlen im Herbste abnehmen : die wärmenden dagegen alsdann ein beteudendes Uebergewicht erlangen. Hunt versteht, (was bei der Betrachtung seiner Theorie nicht vergessen werden darf.) „nie,- dem Ausdrucke „Licht," nur alle diejenigen Strahlen im Spectrum, die das' normale Meli- schenauge darin erblickt, unter „actinisbhe« Strahlen diejenigen, welche zui' ffetvotbringung euer chemischen Wirkung notwendig sind, und unter _wä rmen de« Strahlen nicht nur solche, deren Wirkung sich am Thermometer spüren lässt, sondern auch eine andere Gattung oder An von Strahlen, deren Natur und Beschaffenheit noch nähet zu untersuchen bleibt. - behauptet, da.- die angeführten Entdeckungen sich als unzweifelhafte Resultate seiner Versuch«- ergeben ln.be,,. und knüpf! daran die Bemerkung, dass wahrend seine Forschungen auf die zufriedenstellendste Weise die Schlüsse bekräftigen, zu denen die gewdrmeneb Ergebnisse du. geführt haben, sie zugleich auf eine einenthüudiche. höchst interessante Ordnung der Natur- verhältnisse hindeuten : Im Frühlinge nämlich, wenn der Same keimen soll und die neue Vegetation nach dem Winterschlafe ihre Thätigkeil zu entfalten beginnt, ist es gerade1 das Uebergewicht des aeti- , iischen Lichte., welche, diesen Proees begünstigt; im Sommer wird dies A'gens von einem ;„,deren. v,,n verschiedenartiger Kraft, aufgewogen, ohne dessen Vorbandensein die gedämmte Skeletbildung der Pflanze (wenn man diesen Ausdruck gestatten will), nicht \ or sich gehen wurde: im Herbste endlich hemmt ein anderes geheirhnissvolles Agens (das man kaumal, „Wärme« bezeichnen darf, obgleich es einzelne Phänomene derselben in sich sehnesst) eben fei- das vorige, und von letzterem scheint sowohl die Etftwickelung der Blüthe als die Bildung der Frucht abhängig zu sein. ■ B | '. itioo fdr die Ad-ancement ofStfence. ls-t:. Pag tT— Stf. Dass die Richtigkeit eizelner Theorien Hunt's, wenigstens theilweise durch die Cultur solcher Gewächse, die sich unter Glas ziehen lassen, erwiesen worden ist, scheint ausser allem Zweifel; die Unumstösslichkeit der gesammten Reihe von Schlussfolgen, die er aus seinen Beo- bachtungen ziehen zu dürfen glaubt, bleibt inzwischen zur Zeit noch sehr in Frage gestellt. Mir schien es von Wichtigkeit durch das obige, ziemlich ausführliche Referat, die Aufmerksam- keit für eine Reihe von Versuchen in Anspruch zu nehmen, die, wenn sie auch schliesslich. von Anderen verfolgt, nicht zu denselben Resultaten führen sollten, zu denen Hunt gelangt zu sein glaubt, doch vielleicht zur Aufklarung einer eben so geheimnissvollen als interessanten Frage in der Pflanzenphysik den Weg bahnen können. Von der anderen Seite betrachtet ist es doch einleuchtend, dass, wenn auch die Rich- tigkeit dieser Theorien in ihrem ganzen Umfange als unumstösslich gewiss dastände, sie. doch niemals practische Anwendung auf die im Freien vor sich gehende, natürliche Vegetation, bei der man die willkürliche Veränderung der kosmischen Verhältnisse nicht in seiner Macht hat. finden können. Allein das eigentliche Ziel der Naturwissenschaften ist ja im Grunde kein anderes, als die Erlangung einer klaren Einsicht in die Gesetze, denen sämmtliche Erschei- nungen in der Schöpfung, jede in ihrer Art, unterliegen, oder, mit anderen Worten, die Natur verstehen zu lernen. Iu dem Folgenden werde ich versuchen, durch bestimmte Thatsachen, den auffallenden Einfluss nachzuweisen, den das Licht der Sonne (unabhängig von der Wärme gedacht) auf die Vegetation Norwegens ausübt, ohne mich für jetzt näher darauf einzulassen welcher Werth bei den einzelnen, zu erwähnenden Erscheinungen den oft gedachten verschiedenen ..Strah- len" zukomme. Ehe ich jedoch den Einfluss der Sonnenstrahlen auf die Vegetation im Allgemeinen verlasse, düi'fte es vielleicht nicht am unrechten Orte sein, mit ein paar Worten die Frage zu berühren, ob und wie weit, bei dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft, Gründe vorhan- den sind, die zu der Annahme berechtigen, dass auch der Mond einen Einfluss auf das Pflanzenleben unseres Planeten ausübe. Es ist mir in verschiedenen Gegenden Deutschlands vorgekommen, wie man .auf Er- fahrung" gestützt, sich überzeugt haben will, dass gewisse Baumfrüchte, z. B. Pflaumen, in mondhellen Nächten schneller reif werden, als wenn der nächtliche Himmel bedeckt, oder bei sonst klarer Luft, kein Mondenschein ist. Dieselbe Meinung ist auch in Norwegen ziemlich allgemein unter dem Volke verbreitet, und zwar nicht nur in Betreff der Baumfrüchte, sondern auch der gewöhnlichen Feldfrüchte, und auch hier behauptet man diese Ueberzeugung auf dem Wege der Erfahrung gewonnen zu haben. Einer meiner hiesigen Collegen, ein Mann. der zuverlässig und scharf beobachtet, hat mir hierüber unter Anderem mitgetheilt, dass er selber die Bemerkung gemacht habe, dass Pflaumen am Morgen, nach einer mondhellen Nacht, viel stärker geröthet waren, als am Abend vorher. Es scheint hiernach, man habe wirklich Thatsachen vor Augen gehabt, die wohl im Stande waren, die Idee eines gewissen Zusam- menhanges zwischen dem Lichte des Mondes und dem Reifen der Früchte zu wecken. Wie aber ein solcher Zusammenhang beschaffen sein und sich in Beziehung auf die Vegetation im Allgemeinen manifestiren sollte, bleibt, bei der mangelhaften Kunde, die wir bis jetzt über die Wirkungen des Mondlichtes besitzen, schwer zu erklären. In dem ..Report nf the British Association for the Advancemeni of Science" von 185'J. II p. 36, wird berichtet, dass Knox, mit Hülfe eines Hohlspiegels und einer Linse, die Mond- strahlen der Art concentrirt habe, dass bei zwei Personen eine Empfindung von Wärme erregt wurde. 6.% conemtrating the moon's rays upon two individuals, Sensation w is ereited"! 10 Diese auffallende Beobachtung, die 80 viel mir bekannt ist, vereinzelt dasteht, ist übrigens an der angegebenen stelle von keiner einzigen Bemerkung begleitet, ja kaum mit einem grösseren Aiil'waiiil von Worten referirt. als hier angegeben. In ihrer bisherigen Gestalt scheint daher die Sache kaum das Döthige Vertrauen zu verdienen.1 Melloni- hat im Jahre 1846 Versuche angestellt, aus denen hervorgeht, dass die Strahlen des Mondes eine gewisse, wenn auch äusserst schwache, wärmende Kraft besitzen ; ja er glaubte sogar ausfindig machen zu können, in welchem Verhältnisse die Wärme des Mondes zu der- jenigen der Bonne stehe. Ob aber Melloni spatere Beobachtungen ahnlicher Art gemacht hat, ist mir fremd. .Mau hat angenommen, dass das Licht der Sonne mehr als 300, 000 Mal starker sein müsse, als das des Mondes, und durch Versuche von Professor Forbes3 ist erwiesen, dass das direcle Mondlieht nicht einmal im Stunde ist den 100 gradigen Thermometer um ja-gano Tlieil eines Grades zu heben. In dem Journal ..Das Ausland- (Jahrgang 1857. No. 40. S. 957; wird eines, in der 27sten Versammlung der „British Association" von ,1. P. Harrison gehaltenen Vortrages, ftber den Einflusa des Mondes auf die Temperatur der Erde, erwähnt, und ein kurzer Auszug desselben gegeben. Es heisst daselbst. Harrison habe die. während 280 Lunationen, beobach- teten Temperaturen in Curven tabellarisch angegeben, (ob die Beobachtungen sämmtlich an einem und demselben, oder an verschiedenen Orten vorgenommen worden sind, wird nicht erwähnt) und sie auf die entsprechenden mittleren Temperaturen reduzirt. Hiedurch will er zu folgenden Resultaten gelangt sein: 1) Zwischen dem ersten und zweiten Octant ist die Tem- peratur, unmittelbar nach dem ersten Viertel, sowohl durchschnittlich als, mit seltenen Aus- nahmen, in jeder ein/einen Lunation. hoher als kurz vor dem ersten Viertel ; — besonders ist aber 2) die Durchschnittszahl der jährlichen mittleren Temperaturen für den jedesmaligen zweiten Tag nach dem ersten Viertel* (also am loten Tage der Lunation) immer höher als dieselbe Zahl für den dritten Tag vor dem ersten Viertel (dem 5ten Tage der Lunation.) Die dem Aufsatze beigefügten Tabellen und Curven erklären das hier Angeführte sehr umständlich. Aus Obigem scheint klar hervorzugehen, dass die wärmenden Strahlen des Mondes kaum einen Einfluss auf unsere Vegetation ausüben können. Wie es sich dagegen in dieser Beziehung mit den leuchtenden und actinischen Mondstrahlen verhalten mag, ist. so viel ich weiss, noch nicht untersucht worden; unter allen Umständen ist mit Wahrscheinlichkeit anzu- nehmen, dass der Mond unserer Erde nichts Anderes mittheilen könne, als was er selber von der Sonne, empfangen hat und weiter reflectirt; falls man nicht etwa annehmen will, dass besondere Kigenthümlichkeiten der rellectirenden Mondoberfläche, den zurückgeworfenen Strah- len ebenfalls gewisse besondere Eigenschaften und Wirkungen mittheilen könnten. Auf dem gegenwärtigen Btandpuncte unserer Erfahrung und unseres Wissens scheint es freilich, dass wenn der Mond überhaupt irgend einen Einfluss auf die Vegetationszustände unseres Pla- neten ausübt, dieser Einlluss gewiss sehr unbedeutend und schwer zu bestimmen ist. Die Möglichkeit eines solchen Einflusses wird man dagegen ebensowenig absolut leugnen wollen. Aus eigener Erfahrung kann ich keine Beobachtung über diesen Gegenstand mittheilen, ' Ic!i glaube liier erwähnen zu müssen, dass mir allerdings die Existenz einer Schrift vonMoretti über den EintiuBE des Mondes auf die Vegetation bekannt ist. betitelt: „Stil influsso della luna nella vegetazionc" il'arma 1838.) Ihr Inhalt ist mir jedoch leider unbekannt, da ich mich, trotz wiederholter Bemühung auf Buchh&ndlerwcge bisher nicht habe in Besitz des Buches setzen können! .1 II Madler, Populaire Astronomie 4tr Aufl. Berlin 1849. Pag. 185. M Bommerville. On the connexipn of the physical Sciences. 8ih Kdit. London 1849. 1*. 274. 11 da die Menge sonstiger, das Pflanzenleben betreffenden Gegenstände, mit denen ich bisher beschäftigt gewesen bin, meine ganze Aufmerksamkeit und Zeit in Anspruch genommen hat. Ich bin jedoch darauf bedacht, auch in dieser Richtung, so weit die Umstände es gestatten wollen, ferner Untersuchungen anzustellen. 1 Zur Erleichterung der allgemeinen Uebersicht über das in Norwegen herrschende Ver- hältniss zwischen Tag und Nacht, oder der den Pflanzen zugute kommenden Lichtmenge, findet sich, auf den beigegebenen Tabellen No. 1 — 6, für jeden zweiten Tag von Mai bis Octftber inclusive, graphisch verzeichnet, wie viele Stunden die Sonne sich in Christiania über dem Horizonte befindet. Dies Verhältniss steigert sich bekanntlich, je weiter man gegen Norden vorrückt. Da man aber hieraus allein noch nicht wissen kann, ob zu den angegebenen Zeiten Sonnenschein oder bedeckter Himmel vorherrschend war, (was natürlich für das Wachsen der Pflanzen von wesentlicher Bedeutung ist), so ist für den Zeitraum von 1857 — 1859 inclus. auch dies Verhältniss in den Tabellen No. 7 bis 12 graphisch angegeben. Ueber die Bewölkung in den Jahren 1852— 1860 incl. habe ich, auf gewöhnliche tabellarische Weise, in dem Schema Pag. 12 dargestellt wie viele Tage in jedem Monate „Sonnenschein," „bewölkter Himmel.-' oder „trübes Wetter-' vorherrschend war. Unter „Sonnenschein" habe ich hiebei Alles zusammen- gefasst. was in der Tabelle graphisch mit den Ziffern 0, 1 und 2 bezeichnet ist: die Zahl 3 entspricht der Bezeichnung „bewölkter Himmel" und 4 zeigt ..trübes," dunkles Wetter an. Obgleich das Licht (in der alltäglichen Bedeutung des Wortes) unstreitig eine besonders wesentliche Bedingung für die Vegetation Norwegens ausmacht, so giebt es doch, (abgesehen von der Wärme, von der später die Rede sein wird) noch verschiedene andere Factoren, die mehr oder weniger hiebei in Betrachtung kommen. Es ist u. A. auch angenommen worden, dass der Druck der Atmosphäre ebenfalls eine gewisse Einwirkung auf das Leben und Wach- sen der Pflanzen habe, vielleicht hauptsächlich in Beziehung auf die mehr oder weniger leichte Circulation der Luft und der Säfte im Innern derselben. Um daher auch dieser Annahme Rechnung zu tragen und so weit als möglich ein zusammenhängendes Bild sämmtlicher hier- hergehörigen Data zu geben, insofern sie Ergebnisse hiesiger Beobachtungen betreffen, zeigt die Tabelle Pag. 13 eine Uebersicht des Barometerstandes in Christiania für die letztverlaufenen neun Jahre, nach den am hiesigen Observatorium gemachten Beobachtungen, so wie eine gra- phische Darstellung des Barometerganges, mit täglich 5 Observationen, für die. in Beziehung auf die Vegetation, wichtigsten 6 Monate der Jahre 1857 — 1859, aus den Tabellen No. 7—12 ersichtlich ist. Jedermann weiss, dass die Regenmenge von grosser und zum Theil verschiedenartiger Bedeutung für die Vegetation ist, nicht nur insofern als das Wasser an sich eine absolute Be- dingung des Pflanzenlebens überhaupt ausmacht, sondern auch weil der Regen gern mit bewölktem und trübem Himmel verbunden ist, wodurch also so wohl der directe Einfluss de> Sonnenlichtes verhindert, als eine grössere oder geringere Abnahme der Wärme hervorge- bracht wird. Wollte man, speciell für Norwegen, in dieser Beziehung eine Behauptung auf- stellen, die als einigermassen allgemeingültige Regel betrachtet werden könnte, so bin ich geneigt anzunehmen, dass so oft hier ein, mit bedeutendem Niederschlag von Regen verbundenes. 1 Es wird nicht ohne Interesse sein daran zu erinnern, dass der Glaube an einen gewissen Einfluss des Mondes auf das Pflanzenleben, sich schon bei den Alten rindet, und zwar sowohl bei den Griechen und Körnern als bei den Germanen. Ohne den hierauf bezüglichen Aeusscrungen und Bemerkungen der alten Verfasser mehr Werth bei- zulegen als sich gebührt, erwähne ich dieses Umstandes hier mehr der Curisiosität wegen. Man vergleiche: I fi. 106. Cato 29. Caesar bei. Gal. 1. 50 Colum. 2. 10, 11, IS. IS. Horat. Satir. 2. S. 31. Pallad. 2. G. 3. 4. 7. 3. Plin. 18. 53. 61, 73. 74. 75. Tacit. Germ. 11. 12 c 00 TH ■- öS fei aqiux -r — --r i- vr (- a: vc r: z ~ -. CS -r tt — ' -- — — • — T> CC — Jltl'-'WJH — ■5l"-^iß«3ilßC5l>«»incSCN es '- 3j»ra — 1 — 1 — . — — — 1 T* 3= m X — ix es H aq>MX — < T< TT — 1 — — ' CV — 'CS T-l i — 3J5(lQ«Oa inesmcccc«i,coccißescoco = -t OMinoTHT-icooc". ox 3JBI-JJ ,___-,;«}-<__, _ ac iß oo ei Eh 8qnJX — — i — T-l tH tHtHCN — sj3([QM3a esescßiß.=j.erißcoeococSeS —l — COrOCT. rvocßcoineot-in 3JBf3{ ^_|.r,T-|,_,,_,^,_lC«*»O^,rHe9e,eß iß cocffi rlrlT-trlrirlTHrlrl X iß tH m oo — • es Eh aqiMX «>NX«JCrnMOOMO r* T-i riririTHriMnn T-l CD tH 31110*38 f<*iO'«*ßnt-T-teo t-rlrlrlrtrln OD s 93 fcß Eh sqUJX ^T-'sretOOJTTffirlT-MO es — < T- T-l T- T-l CS cv CN CO ' — X - oc iß ac 9)3110*33 esescoooco*rrTin-=i,escST-i 3JBra c-»n«s,T-icci>»ßx>ßO ■nrlHCtrlrirtr t-i — iß tH 1 c,' faß es 14 aqOJX N«*(BOc0fi^1|"«'H r-'cß*fcocOcc«***iß"feseS es ' .U.:|M r-eST-c-ines«r«*c-ccc~cr. ri«nnriMTiri-i X CO . tH j "5 B e S — Sc : 1 1 S 1U L» i, |S ■< iE 's — <-. II 1 S ä • ■5 ■- *z & « E S E £ s - ö o « <3cc C 5£Q u 1 ^ ' es 1 m ** 6b iE 13 CO in 00 340,51 324,35 341,61 324,26 346,49 328,89 340,28 329,29 342,82 330,83 338,96 330,64 338,35 330,39 339,60 327,34 341,39 325,57 343.66 331,00 342,57 327,22 340,11 323,07 t© * tt" CM CO c 'co' CO CM CO d CO oc TH ix ■z 2 K - 1 321,59 321,31 326,45 326,00 329,27 329.10 332,09 326,94 329,34 324,52 325,48 329.28 g 'S : eo m 1 ** i ; X cd t^ x m -rrt o.n ^Oi_rt ec«rtrtr:.^rtrt«cortfO cocococococococoeocoeoco eoin©oscMCDcocM'^rinxcs : o' — ' in o> l> ! ■» lo — ' co in co' t— -TTTTTlCOC^CO-T-r-T--■ eocococococococococococo i 30 1 :**£ " in CO CO m' m oc TH CO T - CO O C 'X CO IC X -■ t- ;03r'Tina-.-' x cd in Trinxrco * x' 0-" -r" CN* iß i -' © x' cf cm" © CO t- cm cn cm cm cm co cm co cm cn cn cocoencocoeocococococoeo cm ^r t © os cm t> C1» os © .n « ; co Os X "3" !>• *> — —, " —, üO -r ' cd' co' c*:" cd' TT CO iW CN tj- t !■• CO eo er. eocoeoeococoeococoeo eocococococococococococo cß c - in n - t x X « ^ «r, ; © os in -r r: .-. co -t z» l> ^j -^ ' co" co e>f cd" cm" os" -^ ©' x* .-' ro" ) ^' O* C>* C^( O» CO CM et ~ M r( C*) CM coeococococoeococococoeo c S DP • Tr-cr.TXXtOTH^^a-.N ;o^-^co cd -r^x^© t^co in oc^oa " co co" -r -t — " ©" os O cm* i> co in" eococococococöcoeoco'eoe6 ^1 : i i ^Xcoco-4^ffi in co in © c; ; cm wca^x^qmbintrtmN * f-TcoTen** in* *r in" in ■» cd — x" in co co co co cn co co co co co co co eocoeocococoencocoeococo OS CM © l> © co in © O* CO OS t- ; in j^coccot-- q x^ ^\^*r ■* * co' x' co' -r oi — ' x' o_r |> — ' . -' t> cocöcococococöHiöcococo i W ' f>" in oc -H in 'u. 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Die in der zweiten Rubrik enthaltenen Zahlen geben den niedrigsten Stand eines unmittelbar auf dem Erdboden liegenden Ausstrahlungs-Thermometers an, wovon die mittleren Zahlen gleichfalls berechnet sind. Die dritte Rubrik endlich zeigt die initiiere Zahl der beiden ersten, und die vierte, die Temperatur im Schatten in der mittleren Zahl der Extreme jedes einzelnen Tages. Die Grade sind nach Fahrenheil eingetheilt. Auf Tabelle Pag. 17 habe ich tue Temperaturverhältnisse bei Christiania in den jüng- sten neun Jahren angegeben, und, für Mai bis Oetober 1857 — 185i) inclusive, ausserdem den Temperaturwechsel mil ."> Observationen pr. Tag, auf Tabelle No. 1—6 graphisch dargestellt. Die graphische Darstellung hat in diesem und ähnlichen Fallen den Vortheil, dass mau mit grosserer Leichtigkeit das Anzugebende als Ganzes überschauen und die nöthigen Vergleichun- gen zwischen den einzelnen kosmischen, auf die Vegetation bezüglichen Momenten, bequem anstellen kann. Sämmtliche Beobachtungen sind den Journalen des hiesigen astronomischen Observato- riums entnommen. Dasselbe liegl 7s norwegische Fuss über dem Meere, unter 59° 54' 43" 7 N. Br. und 28° 23' 19" 5 0. L. mui Ferro. Ausser der Temperatur der Luft ist wie bekannt auch die Bodenwärme von grosser Wichtigkeit für die Entwicklung des Pflanzenlebens. Wie gross ihre Bedeutung in dieser Be- ziehung ist, geht deutlich aus dem kläglichen Zustande hervor, in dem verschiedene Palmenar- ten und ähnliche tropische Pflanzen nicht selten ihr kümmerliches Leben in unseren Gewächs häusern fristen; sie führen meistens eine jämmerliche Existenz und gehen endlich aus. wenn man nicht auf eine oder andere Weise dafür sorgt ihnen die heimische Bodenwärme zu ver- schallen, deren sie zu ihrem natürlichen Gedeihen bedürfen. Quetelet hat, als Resultat neunjähriger Beobachtungen, das Verhältniss zwischen der Temperatur an der Oberfläche des Erdbodens und der iu verschiedenen Tiefen unter demselben stattfindenden Wärme, für Brüssel, in mittlerer Zahl, wie folgt gefunden: An der Oberfläche des Erdbodens, im Schatten 16°, 71. In der Tiefe von 0»,19 13,31. 0™,45 12,45. _s_ o™,75 11,38. lm,00 10,75. In Betreff der Zeil welche erforderlich ist, damit die an der Erdoberfläche statttindende Temperatur bis auf eine gewisse Tiefe in den Buden eindringen kann, bemerkt Professor Fo r- bes sehr richtig, dass dies ron der Beschaffenheit des Bodens abhängt. Quetelet machte in Brüssel die Beobachtung, dass die Temperatur an der Oberfläche des Bodens 19 Tage gebrauchte, um 1 ,Meire tiel in die Erde einzudringen. Die beigefügte Tabelle Pag. 18 zeigt den Unter- schied zwischen der Temperatur der Lufl und des Erdbodens in verschiedenen Tiefen und an verschiedenen Orten der Erde genauer an. Ks befindet sieh, unter den angegebenen Beispielen von dem Verhältniss zwischen der Temperatur der Lull und der Bodenwärme, kein auf Nor- wegen bezügliches; da sich meines Wissens Niemand hier zu Lande mit ähnlichen Observationen ' Abhandlungen iter könijrl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1S44. P. 847. 17 ■ i ■ CO CD CS t£»ä -D ; — r, — B i.0 3.CDC0CDC0«feSi«r es x «f 05, iflr; C es x CS O 50 CD «* CO T-i r-f CD S E I I ++-+T- I •^ gl CO _ I- - - s _• :s —. X m i = - »cd in CS 35 X id CO CD 3*1+++ -r «ai>xt'Ooaio rH H h n tH rt rl H — i — I — I — i — i — h + iqoqococrcdcccooso: I C* •=* id 00. CO t-j.tH.CJ. CO r co" c-' © — r ö x' id oö" co" +++++++ I I i-S n-i ** — ' CO ■='* ä io""ooeo" Sj.« rlrlrl Zi 5 ! II + CS CS lO - : - = c iocoo T ? «#"©"eS" id o » — i c-' © es' »d c-" JJ±±±±_LLLi <* « C 15 ^ N ZT. 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I i e^ |S 'g . io_x_th CD_x__r-__x_TH_(N co x o ^ ^ E 1 -^' c^Tx"cccrc-"o"c^r^-rr-"~TH"m"in 00 °?ä TH CV( CN( « ^1 tH s .■ .es CR « « CT. if CD CO CO C9 m CD 3 3 ~. f cd co x £> es in x 35 ~ ~ r: t-T c-~ o es' x' t4 m' cö x" — T t-T c< 1 L ! i I + + + + + + + ! i = I • ' : • : » = ± a = - - u ^ ._ — ' S)" © > * + + U :3ä S. S - ■ -: j. s < ?= -cc ^ < x ~ ^ ~ ü, ■ i^.cSinc^mc-in-^cDoccocs-^ ■";" 5 eo es ■«* «*.oo r-j. o cd oq. in es th ■c ^ m c»>" c- co" es' O c-" 05 e- T-i in' 35* cd .i •_ - — I TH — I 1-1 *i£ l I ! 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CD. t-i 1 0_ C — ' Ö «1* x" eo' ^r" «*' o -a1' es' — f I i Tf4-4-4.4.5-!f4. | i c-OTHcoTH»oooooesooot- -++++- ir3THOcsoOT-ies«*oco' — : Z _; m i- r n r^ ■- ■- -I:~ - > -- z - - D_ " ^ es + * 35 rs_ 35. th cq. es. + + + '—^ < *z.~—.,187. warme. - 6,43 0,56 6,99 2,50 -f8,93 6,73 0,95 5,78 1,50 8,23 3,75 0,87 2,88 0,97 1,72 ; 0,94 L,43 1,22 -1,15 9,64 I.'il 2,63 1,33 :>.::l | 14,56 13,93 0,59 | KM:. 4,41 16,03 L6,07 i 0.04 +12,98 —3,05 14,88 15,85 ■ 097 | 13,88 -1,00 • 11,60 , 13,12 1,52 : 12,54 - 0,94 1,95 7,98 3,03 | 9,43 1,48 ti.it; 3,97 i 13 6,04 +6.50 2,55 L,78 4,33 3,73 6,28 Brüssel, an r Sad- seite des Observatori- ums, nach Queti-let. chied zwischen der Lufttemperatur u. der Ti' ■ 0™,6O l»,0 :: 16 3,11 0,53 ' 1, i 1 1 72 -0.80 - 2,97 2,64 2,29 l.v.i -2,03 2,62 L,56 2,43 " 2,40 — 1.17 0,36 2,01 | 2,29 +2.34 + 3,30 +3,75 Trevandrum in Malahar, 8* i" N B. nach Caldecott r.,|,r- Tempera- schied swi- tur i der sehen der Tiefe »on Lnft- und o™,97r>. Boden- wanne. Tempera- tur der Luft. +26,14 H 26,72 27,98 27,54 26,86 25,98 • 25,56 25,50 25,71 • 26,17 25,47 | 26,09 29,87 30,58 31,92 31,73 + 30.54 | 29,03 +28,241 +28,41 29,02 29 12 28,50 • 29,17 + 3.73 3,94 1,19 3,68 :;.n:, +2.68 2,91 + 3,31 V.'.'.-, 3,03 +3,08 Für ganze Jahr + 4,51 + 6,62 + 2,11 ; 6,61 + 2,10 0,20 + 0,04 26,31 +29,66 + 3,35 Winter . Frühling Sommer. Herbst . - 5,23 0,46 5,70 2,57 + 7,81i 2,75 2.36 0,39 + 2,17 — 0,58 15,16 ; l:>,28[ + 0,14 | 12,34 - 2,82 — 2,43 2,42 f 26,31 — 2,32 - 1,57 +27,46 — 1,95 - 2,45 ; 25,68 + 5.36J + 8.35 2,99 | 9,23 ' 3,97 | 1,06 | 1.« | 25,78 28,88 340 + 29,87 31,39 ■ 3,56 + 3,93 28,56 2,6 befasst hat. einige wenige I»eobaehtun>fi dein See Pablo, unter dem Aequator (die Hohe aber dem Meere ist mir allbekannt) wird der Weizen Anfang Februar gesäet und Ende Juli geerntet; bedarf also im Gänsen 181 Tage bei einer M illellein|.eralur von 11° 2 R. In Turmero in Venezuela (10° 13' N. Br.) gebraucht der Sommerweizen um zu reifen 92 Tage bei einer initiieren Temperatur von 19° 2 R. Des Vergleiches »regen folgen nun nachstehende Beispiele: Sommerweizen, den ich liier in den Jahren 1857 — 59 inel. gebaut habe, und zwar: Victoria-Weizen wurde gesäet 1857 Mai 23. geerntet 16 Sept. gebrauchte also 117 Tage -*— -*— 1858 - 12 —-— 18 Aug. 99 - _5_ _,_ 1859 - 24 — «— 9 - — 77 - Toseaua-Weiaen _._ 1857 - 23 -=— 16 Sept. -»— 117 - (;Um S,rohßech,en) __ _ ^ ^ ___ jg ^ _ = _ gg _ — =— 1859 - 24 — — 1 Sept. -*— 100 - LOOtagiger Sommerweizen __5_ 1857 . 23 — = — 2 - — - 103 — tZräo» vuig. arütatum} __ ^ _ ^ _ _ 14 Aog _s_ 93 _ — *— — «— 1859 - 24 — *- 6 - — 74 - Gerste ist unter den Getreidearten diejenige, welche zur Erlangung ihrer Reife die wenigsten Wärme- grade gel. raucht. Sie kann dalier auch weiter gegen Norden gebaut werden und in den Tropen bis zu einer grösseren Hohe über dem Meere, als irgend ein anderes Getreide. Bei Bechelbronn im Elsass wurde Gerste, die im Schlüsse des April gesäet war, den 12te August reif; gebrauchte also 92 Tage bei einer Mitteltemperatur von 15° 2 R. An den Ufern des Nil säet man sechzeilige Gerste Ende November und sie reift Ende Februar. Die Gerste bedarf also in Aegypten um zu reifen 90 Tage. Mitteltemperatur in Cairo 16° 8 R. Bei Kingston in New York (41" 50 N. Br.) wird die Gerste in der Regel Anfang Mai gesäet und Anfang August geerntet: sie bedarf aLso dort einer Zeit von 92 Tagen bei einer Mitteltemperatur von 15° 2 R. Bei Santa Fe* de Bogota (Neu Granada, ca. 4'.," N. B.. beiläufig 7000' aber dem Meere) rer- fliessen zwischen Aussaal und Ernte der Gerste 122 Tage und die mittlere Temperal ir beträgt 11° 8 R. Von den. in den Sommern 1857 — 59 von mir hier cuMvirten, Varietäten erwähne ich folgende als Beispiele zur Vergleichung: Jerusalem-Gerste gesäet 1887 Mai 27 reifte 22 Aug. -= 88 Tage — — 1859 - 25 — 18 - = 85 - Annat-Gerste — 1857 - 27 — 22 — = 88 — - 1858 - 14 — 26 - = 105 — — 1859 25 — 18 — -= 85 — 21 säet 1857 Mai 28 reifte 22 Aug. = 87 Tage — 1858 — 14 — 10 — = 89 - - 1859 - 25 — 1 — = 68 - — 1857 — 27 — 24 — = 90 - 1858 - 14 — 17 — -■= 96 — — 1859 — 26 — 19 - = 86 — - 1857 — 27 — 24 — = 90 - — 1858 - 14 — 16 — = 95 — - 1859 - 25 — 9 — = 76 — - 1857 27 — 24 — = 90 — — 1858 - 14 — 14 — = 93 — - 1859 - 25 — 9 — = 77 — — 1857 — 27 — 28 _ = 94 — — 1858 - 14 — 26 — = 105 — - 1859 — 26 — 19 — = 86 — - 1857 - 27 — 28 — = 94 - - 1858 - 14 - 18 — = 97 — — 1859 - 26 — 21 — = 88 — Nepal-Gerste (Hordeum trifurcatum) Schwarze abyssin. 2zeilige Gerste Reisgerste (nackt) Chevalier-Gerste Pfauen-Gerste (Hordeum zeocriton) Seehszeilige Gerste aus Alten in Finmarken (70° N. Br.) säete ich hier 1859 den 26sten Mai. Sie keimte am 29sten, hatte am lsten Juli entwickelte Aehren, die am 19ten Juli reifes Korn gaben, bedurfte also im Ganzen nur 55 Tage um ihren Entwickelungsgang vollständig zu durchlaufen. Zur leichteren Uebersicht der Vegetationszeit der genannten und einiger anderen Korn- arten und Culturpflanzen, habe ich dieselben in tabellarischer Form zusammengestellt. (Siehe Pag. 24—25). Auch das Gewicht des Kornes ist auf dieser Tabelle angegeben. Näheres über diesen Gegenstand weiter unten. Vor dem Weitergehen kann ich nicht umhin schon hier vorläufig meine auf Erfahrung gegründete Ueberzeugung auszusprechen, dass diejenigen Kornarten, bei deren Cultur, wie die Tabelle zeigt, vom Auslande bezogener Same benutzt wurde, hier nach und nach eine kürzere Zeit zu ihrer Entwickelung erfordern werden, als im Sommer 1857 der Fall war, je länger ihre Cultur unter ähnlichen klimatischen Verhältnissen fortgesetzt werden wird. Mais. welcher bei Bechelbronn im Elsass den lsten Juni 1836 zu keimen anfing, wurde am lsten October geerntet. Er hat also, von dem Tage der ersten Keimentwickelung bis zur Reife. gebraucht 120 Tage. Mitteltemperatur 16" R-- Nach Schwerz pflegt man im Elsass den Mais gewöhnlich gegen Schluss des April zu säen und erntet gegen Ende September. Er gebraucht also dort im Durchschnitt 153 Tage. Mittlere Temperatur 13" 4 R. Zufolge d'Hombres Firmas kann man annehmen, dass der Mais bei Alais in Languedoc (44° 7' N. Br.) durchschnittlich mit dem lsten Mai in das erste Stadium der Entwickeluag ein- tritt und am lOten Septbr. diesen Cyclus vollendet hat, d. h. reif ist. Er erfordert dort mithin einen Zeitraum von 135 Tagen und geniesst während dieser Zeit einer Mitteltemperatur von 18° 2 R. 22 In der Umgegend von Kingston in New Ibrk (11" 50' N. Br.) säe! man in der Regel den Mais gegen Schluss des Monats Mai und erntet im September. Dies ergiebl 122 Tage Mitteltemperatur 17° 6 R. An den Ufern des Magdalenen-Stromes in Sttdamerica (ca, 10' N. Br.) wird angenom- men, dass der Mais im Durchschnitl zur Entwickelung drei Monate gebraucht, oder '.i'j Tage während die mittlere Temperatur 22° R. betragt. In den höher liegenden Thälern jener Gegend, die jedoch noch zur Tierra calienie gehören, erforderl der Mais gewöhnlich eine Zeit von 13*7 Tagen, wahrend die mittlere Temperatur 17° 2 R. betragt. Auf den Bochebenen Sttdamericas, /.. B. bei St. Fe de Bogota, welches man als den höchsten Punct betrachtet, wo .Mais mit Vbrtheil gebaut werden kann, gebraucht derselbe we- nigstens <> Monate bis zur Reife, also 183 Tage; die dortige Temperatur betrag! in mittlerer Zahl 12° R. Die vorstehenden, nach Boussingault angeführten, Exempel von den Reifungsperioden - Mais unter so verschiedenen Breitegraden bieten, wenn man sie mit den hier gewonnenen Resultaten zusammenhält und vergleicht, verschiedene interessante Pnncte dar. Namentlich wird bei dieser Vergleichung die Temperatur und die Anzahl von Tagen, welche der .Mais in den höher liegenden Thalstrecken am Magdalenenflusse und bei St. Fe de Bogota bot Reife bedarf, Aufmerksamkeit erregen und verdienen. Um die Uebersichl über nachstehende Beispiele einzelner meiner^, im Jahre lsr>7 mit Mais angestellten, Culturversuche zu erleichtern, sind auch diese in tabellarischer Form hier beigefügt. (Siehe Pag. 23). Aussei- der zur Vegetation erförderten Zeit, ist dabei zugleich die Beschaffenheit des Bodens berücksichtigt, Länge und Umfang der geernteten Kolben in Millimetern bemerkt und das Gewicht derselden in Grammen angegeben. Auf diese Seite der Beobachtungen werde ich hernach zurückkommen. Da wo das Maas oder Gewicht der zur Aussaal benuteten Originalkolben fehlt, sind diese entweder in beschädigtem oder unvollkom- menem Zustande in meine Bände gelangt, oder ich habe auch nur über einzelne Körner zu verfügen gehabt. Was die Beschaffenheit des Bodens betrifft, so hätte ich allerdings gewünscht die Bestandteile desselben in jedem einzelnen Falle mit grösserer Genauigkeit anzugeben, musste mich inzwischen hier auf allgemeine Bezeichnungen beschranken. Um nun die hier mitgetheilte Uebersicht meiner Maisculturversuche vollständig ab- schätzen zu können, wird es nothwendig sein, ein paar Bemerkungen vorauszuschicken. Man wird ersehen, dass der grosseste Theil des zur Aussaat verwendeten Kornes aus Gegenden be- zogen ist. die unter viel südlicheren Breitegraden liegen als Christiania. Wenn es nun auch mich nicht als vollständig erwiesen angesehen werden kann, dass sämtliche Ciilturpflanzen später reifen, wenn der Originalsame von einem südlicheren Breitegrade hierher gekommen ist als umgekehrt, so ist dies doch in Betreff des .Mais insofern thatsächlich dargethan, als die Pflanzen, die aus hier geerntetem Samen entstehen, -siel früher zur Reife gelangt sind, als andere derselben Varietät, zu denen das Saatkorn directe vom Auslände herstammte. Ferner ist zu bemerken, das- obgleich die Sommerwärme in 1S57 im Juli und August etwas höher war. als sie in der Regel bei Christiania zu sein pflegt, sie dagegen im Juni nicht die gewöhn- liche Höhe erreicht hat. (Man sehe Pag. 17.) Hiezu kommt endlich, dass der Sommer von 1H.">7 hier ausserordentlich trocken war: Manuel an Regen aber hemmt unter allen Um- •landen die Entwickelung der Pflanzen, selbsl wenn die erforderliche Warme vorhanden ist. Bchon aus dem Bisherigen i-t ersichtlich, dass verschiedene der wichtigsten Kornarten, 23 Maiscullur bei Chrisliania 1857. i Gewicht der . Länge der lUmfang der Kol- S ?c '^ J, Kolbcn in Kolben in hen an der Basis Zur Aussaat wurde benutzt Korn von Tag der Anssaat Tag der Ernte. w 1 =5 ü B g <— O i Grammen. Millimetern. in Millimetern. Varietätin. 'S B B g äs i S B~ö "3 c C 0) ■Sbä S c "3 e o 'So — er ge- nlete plbcn. n •; m"0 O"* gSM o-3 5 S>w 5- ~ SM Ungarischer Grützen Mais Breslau 22 5 :"h 1(12 § £ 90,10 104.60 130 1 58 129 137 Grosser weisser Mais Innsbruck ■-■•.. 127 § s 187,10 1 .'15.27 205 203 165 148 Grosser gelber Mais Kärnthen *A % III 5 3. 116,00 136,20 1 19 207 147 145 Grosser gelber Mais Innsbruck -S % los g ra 1 16,30 207,71 189 220 150 170 Gelber Mais mit B* 3- kurzen dicken Kolben Kärnthen 275 % l(IS = ~ 137,10 136,75 121 141 181 183 „Terzano Mais" Lucca MA ".. 115 >> 157.52 231 1 53 „Mai Mais" Lucea 2% 12/9 IM &•? s 165,80 184 178 „Cinquamino Mais" Parma 22 '5 % 108 — 3 89,66 179 126 Kleinkörniger gelber P c Mais. Galatz 22, /5 22/ 124 D. 143,22 208 144 Grosser gelber H Früh-Mais Ncckarthal 23/5 lflA 120 165,22 257 149 Adams Coro Stuttgart 25y %o 132 3 140,50 140 168 132 149 Grosser gell>er Mais Carlsbad ■V. ,eA 120 g. 117,51 181,00 187 2:t5 145 148 Improved King Philip Eldena "A *% 125 124,50 219 115 Zea Mais rostrata O („Mais ä 6ec") Paris "A 22/ 9 124 TO 68,50 154 101 Golden Sioux Com New York a% 16 117 141,65 218 225 132 148 Black 'Pop Com Ohio 2SA *% 122 es 56,25 113 122 103 114 Zea Mais tunicata (XJ (A. St. am.) „America" 2% ■v. 127 3 65,80 157 146 Sogar Com Philadelphia ■% ,3/,o 145 105,50 111,22 182 194 121 138 Brown Com Canada "/. l% 120 203,90 156,20 286 244 133 153 Tuscarora Com Philadelphia "/, ,3/,o 144 146.45 209 163 Papageien Mais Christiania 11/ % 110 117,85 217 121 Forty days Maize Chris tiania 2% 3Vh 102 115,45 159 145 Gelber Hühner Mais Breslau 23/ 2,A 123 33.50 90 93 92 90 Gelber Hühner Mais Christiania "A 22/ /8 90 42,00 108 1 91 hier in derselben, ja in kürzerer Zeit und bei einer niedrigeren Sommerwärme zur Voll- kommenheit gedeihen können, als unter einer um mehrere Grade südlicheren Breite. Der Grund zu dieser Erscheinung muss ohne Zweifel hauptsächlich in der längeren Dauer des Tages zu suchen sein, d. h. in der anhaltenden Einwirkung des Sonnenlichtes, dem die Pflanzen hier in viel höherem Grade ausgesetzt sind, als in südlicheren Ländern. Man hat bisher als factisch angenommen, dass der Zeitraum zwischen Aussaat und Ernte zunimmt, je mehr man sich vom Aequator entfernt und sich den Polen nähert; allein schon innerhalb der Grenzen Nor- wegens kann man den thatsächlichen Beweis finden, dass dies keinesweges der Fall ist. In der Umgegend von Christiania, wo die mittlere Temperatur der Sommermonate 12°4R beträgt, ja in dem grösseren Theile des südlichen Norwegens, kann man als durchschnittliche Entwicke- lungszeit der Gerste drei Monate ansetzen. In Alten, unter dem 70sten Grade, also beiläufig 10° nördlicher als Christiania, verhält sich, nach 11 aufeinander folgenden Jahren angestellten meteorologischen Beobachtungen,1 die mittlere Lufttemperatur wie folgt: Im Mai + 3°,62 R „ Juni -f 7",53 - „ Juli ...... -f 10rt,49 - „ August -f- 10°,60 - „ September . . . . -f 5rt,83 - 2 Report of the British Association for the Advancement of Science. 1849. II. p. 23. 24 ■ T. — X T- ^ — t - i - ! »55 x _. — . — T X — • ~ t - — - . *n c*> — m r- r» . . r* — r^ m — n oo CO a:" « - - = ■ X • - - er. X — . < D»5 r r IN CM - CT. §5 2; e>» i •.= JJ >~ x : 7 i * — r» _ iB = sog ob - 5 - _ _ pj e c ^ " X c-> -r _ .— - X .-. t> i- -- : ^lA^mmn w ~' X — « r le so m 9 e a i SC -? - = z. « oa SB r •-: = = * t~ « X — — -.z —. r> Z : .... "' ~ ~ 05 — E = 1^.11 qo qpq z — . = o - :l 5 I OB« 3 _ O O " oH >■ död o'ö ö öS »H *'ä ■g =zzzzz qff, „-g = o SN IM r» — er; r- X / — | - m — g? Ci 00 x. c. x. c. &■ c< r» r- t r - - •^ — M — « *5^5^ ^•Ä^AS*? ,x ,xx i; x r; / ic JD ( - . - , - x S-. s-. s i t c oo oo oo ± 'r *z 'r 'r '_ '_ K " i CD 00 OD öc oo äo oc oo i 50 '- * x' X X saoaoaoa II i ■f - || i'I s '= 3 o g'e'S a 2 - r B < »1.-5 _ c - 5qo £ ji sl I | = ££ i J« 7 't = < > s | II ' t - j2 • .§1 OB > CS :| i ■ -_Z z i ^ 5 j lllili 3£J - - - - c = d — c; l'^ll -5 S -1 -Sag ■ -3 _ ° ti> o a ~ 5 1' S ~ "" — < s H 5 z '_ I * 25 O) « CO CO c» t~ Ol - O) CN OJ M ~ t- SM X N ci cn t-o> CO o o> e*i « « "- CO B in T- Ol [^ bi-. CO o 00 CO X CO c- ■0" gOS X CO °l°i 33 °i. °V "^ _• CO"t^ of co r^ - 5" a>x> 53 ^ia: CO o — CO ai CO OJ o> ao t~ 3 a §5 T CN CM ex — i x i>- a = c a a _ - _ - _ n o — _ og X :-> X x> o c o X CO t^ — ■ o'go- o-. CO ** I> o c* CO OJ co ■**• CO CO CO CO ~ 3 -SS © = o P Od — ■ c o "T O x o M a § k-* 3 fco f.*Z« d d E-i ; CS u a a a a a a a a a >- a S fcO 3> cn m ^ d Sa t- 3" n3 CO CO ») Ol OD I> f^» i> i> i> X *H 5 — " — 1 *rrt o !Z5 O a B -5 d s a s" 3 "~" 3 S^lT ~~ 2" »- ■"■ ■"" o~ " -^liir 2" 3 0 a 0 00 c» * o „ „ ^, „ „ « „ ^*ja « »0 d X Q g*~ S^iT" 2^ 2~" 2 " S~" £ " ^" 5^ s H S " S"^ o _a 3 3 3 5 a) 3 5 5 3 3 | H '- ~ ' — — • ~ x. 'S 3> 'S a x. OB CO X X X XXX X / X X 2;a a a 3 3 3 3 3 Ä 3 J. CS G et r. C8 * M =3 oe 3 ~ 3 3 §Ö £ T3 = 3 2 2 2 .5 .£ S .3 |3 11 o £ W 3 (S-c '■- .^ •S .£ .2 0 0 "C s — j^ ^: J3 .3 ^3 s S5 H ü O u <_> U U u u ÜO s ja 'S a O s | >• "3- 3 „ S.A. s ü 3 2H a.'a H « 8 'o a o ,C3 5 Ca 13 B \ 3 I Co •58^ 3 3 < « « 3 3 geq i§1 4 3 ^ || ™ ö fccO c IS • 2 &, ^ 1 SN 5 _ a c- O 1!« a a ►55 .- 3 x c ■z S ü =3 3 ü 3 ff vi § 'o 3 = S 'C js 4 0 a 8 0 § 12. C3 Ol a°l O r^ B 13 0 § ,a 9h 4J l| oo 26 Di» durchschnittliche Temperatat erreicht also dort, selbst in den beiden wärmsten Manaten, noch lange nicht die mittlere Warme der Sommermonate bei Christiania, und den- Qocfa Gerste in Alien früher als hier. [i Hehler. von dem vorstehende meteorologische Angaben herstammen, hal mir berichtet, dass man bei dem bekannten Kupferbergwerke in Alien. (69° 57 N. Br., 40° -i'j O. I.. von Ferro), der eintretenden Nachfröste wegen, nicht vor dein 20sten bis 24sten Juni säen darf: demungeachtet reift die Gerste daselbst, inner übrigens gewöhnlichen Verhältnissen, im Ausgang August. Hiezu kann wiederum mir das in so langer Zeil ununterbrochen wirk- Lacht einen genügenden Erklärungsgrund geben; man wolle nicht vergessen, dass die sich, unter dem Toten Grade X. Kr., vom 24sten Mai bis zum 19len Juli ununterbrochen über dem Horizonte befindet. Verschiedener anderer Vegetationsphänomene, die von nicht geringerem Interesse sind und vermeintlich ebenfalls ausschliesslich dem Einflüsse des Lichtes zuzuschreiben sind, werde ich im Verfolge erwähnen. In Schweden findet dasselbe Verhältnis Statt, wie folgende Notiz, die ich dem Anno 1TM in Stockholm erschienenen „Hushällnings Journal" (Pag. 65) entnehme, zeigen wird. Die Zeil zwischen Aussaal und Ernte stellt sieh darnach wie folgt : für . 65° 19' 13" N. B. Upsala, 59° 51' 34" N. 13. Jahr Aussaat Ernte Anzahl der Tage Jahr Aussaat Ernte Anzahl der Tage 1740 Mai 24 August 21 ... 89 1747 April 17 August 6 . . . 111 \',a\. — 18 — 20 ... 94 1748 — 18 — 9 ... 113 L742 - 16 — 18 ... 94 1749 - 25 — 16 : . . 113 1747 April 17 August 6 1748 — 18 - 9 1749 - 25 — 16 1750 — 5 - W 1751 — 17 — 18 1 752 — 19 — 20 1743 — 16 - 15 . . . 91 1750 - 5 — 19 . . . 135 L744 20 — 15 ... 87 1751 — 17 — 18 ... 118 L745 — 13 — 16 . . . 95 1752 — 19 — 20 . . . 92 1746 - 15 — 14 ... 91 Durchschnittlich 114 Tage. 1747 _ 17 _ 12 ... 87 174s _ 2i - 11 ... 79 1749 — 10 — 11 ... 93 17;,0 — 8 — 3 ... 87 1T.-.1 — 10 - 10 . . . 92 Durchschnittlich 90 I Aus dem Obigen wird man nun unter Anderem ersehen haben, — und wird 6fl weiter unten näher erörtert linden, — dass verschiedene Varietäten Weizen. Gerste und Mais * in Norwegen in kürzerer Zeit und unier einem niedrigeren Wärmegrade zur Reife gelangt sind, als in anderen Landern, so wie. dass wir den hauptsächlichen Grund zu dieser Erscheinung, oaturgemäSS in der Einwirkung, den das Lacht unter unsern nördlichen Breitegraden auf die Vi _ iiiinn ausübt, gesucht haben. Wie weit diese Einwirkung des Lichtes sich erstreckt, oder mit anderen Worten, ob sich eine wenn auch nur annähernd sichre Regel, über den Grad und Umfang bis zu welchem das Licht die zur Vegetation erforderliche Wärme erstatten kann, fest- stellen lässt, muss die Zukunft lehren. In Verbindung mit dem Vorhergehenden darf ein anderer Umstand hier nicht ausser Acht 'ii weinen, nämlich der Breitegrad, nach welchem sich die Länge des Tages mit Leichtigkeit • 1 1 »- ii . die «ir besitzen, setz) bekanntlich eben >" fwschiedene \\- !'■ _ . 1 1 1 1 ! ' > Versuchen sind die Varietäten, mit denen er sich bescbtftigt bat, wie im Dunkeln. Unter den in meinen Beobachtungen benutzten «inl m»n die in Europa uml tl-n vereis vorzüglich cultivirten Varietäten Baden. 27 berechnen lässt. Wenn daher die Mitteltemperatur bei Christania iin Juli 1855 -f- 16°,40 R betrug, dem höchsten mittleren Wärmegrad sämmtlicher Monate in den letztverflossenen neun Jahren, so darf man. indem man die Wirkung dieses Wärmegrades auf die Vegetation überzuführen sucht, nicht vergessen, dass der Tag sehr lang und die Nacht verhältnissmässig kurz ist, und dass, in Folge dessen, die Wärme den Pflanzen ungleich länger zu Gute kommt; während gleichzeitig weder der Erdboden noch die Pflanzen in der kurzen Nacht so viele Wärme abgeben können, als z. B. unter einer 10° südlicheren Breite, wo die Nächte viel länger sind. Dieselbe Mittel- temperatur eines Sommermonates hat also, unter der hohen nördlichen Breite Norwegens, einen ungleich grösseren Werth für die Vegetation, als unter einer um mehrere Grade südli- cheren Lage. Ueber die Frage: ob es überhaupt möglich sei eine Pflanze zu acclimatisiren, sind in neuerer Zeit sehr von einander abweichende Meinungen laut geworden; von Einigen wird die, Frage schlechthin bejaht, von Anderen eben so bestimmt verneint. Es ist mir unbekannt, ob irgendwo eine so vollständige und genaue Reihe von Beobachtungen angestellt worden ist, um daraus Thatsaehen für oder wider die streitige Frage zu gewinnen, als die in gegenwärtiger Schrift mitgetheilten, nach denen man, wie mir scheint, berechtigt ist als bewiesen anzuneh- men, dass wenigstens bis zu einem gewissen Grade die Möglichkeit existirt, den Mais in Nor- wegen zu acclimatisiren, d. h. durch mehrjährige, sorgfältige Cultur, unter denselben kosmischen Verhältnissen, es dahin zu bringen, dass der Mais in kürzerer Zeit hier denselben Grad normaler Entwicklung erreicht, den er zu Anfang, aus Samen vom Auslande gezogen, erlangte. Ehe wir diesen Gegenstand verlassen, muss ich noch einen anderen Umstand berühren, der nicht weniger Aufmerksamkeit zu verdienen scheint, als der vorerwähnte. Es hat sich nämlich gezeigt, dass das hier geerntete Korn (oder Same) grösser und schwerer fält, als das zur Aussaat benutzte ausländische. Diese Beobachtung habe ich bis jetzt Gelegenheit gehabt, bei folgenden, zehn, verschiedenen Familien angehörenden Pflanzen wahrzunehmen, nämlich bei Asperifolise, Chenopodeae, Compositae, Cruciferae, Dipsacese, Gramme«, Labiatse, Malvacea?. Papilionacese und Umbelliferae. Die Tabelle P. 24—25 giebt eine deutliche Uebersicht hierüber. Freilich fehlt bei den meisten der dort genannten Pflanzen das Gewicht des ausländischen Sa- mens, und zwar liegt dies darin, dass mir dergleichen leider oft in so kleinen Portionen zukam, dass das Abzählen von 1000 Körnern, welche Quantität ich zur Gewinnung eines haltbaren Re- sultates nothwendig halte, oft nicht möglich gewesen ist; allein trotz dieser Unvollständigkeit habe ich geglaubt, das Gewicht verschiedener hier geernteten Samenarten anführen zu müs- sen, um dadurch Gelegenheit zu Vergleich ungen an anderen Orten zu geben. Im Jahre 1856 wurde ich zuerst auf die angeführte Erscheinung aufmerksam, und zwar fand sie in überraschender Weise bei Camelina sativa, Dipsacus Fullonum (der gemeinen We- berkarde) und der, in der Tabelle angeführten braunen Zwergbohue Statt. Die gemachte Beobachtung musste mir um so mehr auffallen, da, wie aus den beigefügten meteorologischen Tabellen ersichtlich ist, jener Sommer für die Vegetation im Allgemeinen zu den höchst ungün- stigen gehörte. Die übrigen Beobahctungen sind von 1857, 58 und 59. Von Camelina sativa Crantz, Phleum pratense L, der braunen Zwergbohne, (..Montreal Bcan"), und dem Sommerweizen, muss ich speciell bemerken, dass der Same ursprünglich von Montreal1 in Canada (45° 30' N. B.) zur Pariser Weltausstellung (1855) eingesendet worden war; man darf also annehmen, dass er zu den besten seiner Art im Productionslande gehörte. Den Sommer- weizen musste ich leider, in Ermangelung eines geeigneteren Feldes, auf einem ihm weniger 1 Nach A. K. Jonston's Dictionary of Geograph}'. New Edit. London 1859. Pag. 818 betragt die Mitteltemperatur in Montreal für das »anze Jahr + fi° .13. für die Wintermonate — 6°. 31 und für die Sommermonate -+- 17°. 51 R. 4* 28 zusagenden Boden, hauptsächlich aus verwittertem Alaun- und Thonscliiefer bestehend, eulti- viren, vai ebenfalls zu beachten ist. Im Frühjahre 1H5.H schickte ich verschiedene, theils im Auslande, theils in Christiania von mir cultiviih- Sämereien nach Thrc.indh.jein. (63° 25' 52" N. B.) zu dort anzustellenden Versuchen. Im Herbste 185!» erhielt ich Proben einzelner Sorten, die daselbst gut gedielten waren, zurück, und unter diesen befanden sich mehrere Sorten Zwergbohnen, die durch die Uebersiedelung von Christiania nach Thn.ncihjem bis 66 pro Cent an Gewicht zugenommen hatten. Um weiter zu versuchen, wie in Norwegen gebaute Getreidearten und sonstige Säme- reien sich mehrere Grade südlicher verhalten würden, schickte ich 1859 im Frühjahre verschie- dene Proben an Herrn Roedeiius in Breslau, welcher die Güte hatte Versuche damit anzu- stellen, und mir nicht nur spater die gewonnenen Resultate mit grossester Genauigkeit mitge- theilt. sondern auch Proben der Verenchegegenötande gesandt hat. Es stellte sich heraus, dass die meisten derselben in Breslau längere Zeit zu ihrer Entwickelung und Reife gebraucht hatten als in Christiania. und dass manche schon im ersten Culturjahre an Gewicht abgenommen hatten. Sowohl über diese, als über die bei Throndh.jem gemachten Versuche, enthält die Tabelle Pag. 24 — 25 nähere Angaben, die auch bei der nachstehenden Erörterung über die einzelnen Pflan- zen berücksichtigt werden sollen. Mit einer Menge von Culturpflanzen verhält es sich zwar unstreitig so, dass sie, wenig- stens in der gemässigten Zone, um so besser gedeihen, je weiter sie gegen Süden vorrücken, während es freilich auf der anderen Seite nicht an Beispielen vom Gegentheil fehlt; dass aber die hier in Rede stehende Beobachtung, zufolge welcher das Korn oder der Same unter dem entgegengesetzten Verhältnisse an Umfang und Gewicht zunimmt, — schon früher von anderen Forschern gemacht worden ist, habe ich nicht in Erfahrung gebracht. ' Auch für dieses Phänomen dürfte es auf dem gegenwärtigen Standpuncte der Erfah- mng und Beobachtung schwer halten, unter den stattfindenden Verhältnissen, einen andern Er- klärungspund zu finden, als — das Licht, welches, wie weiter unten erwähnt, auch in anderer Beziehung einen mächtigen Einfluss auf die Pflanzenwelt Norwegens ausübt. Eine genaue chemische, Untersuchung des hier zur Reife gelangten Kornes, vergli- • ' Geraume Zeit nachdem Gegenwärtiges niedergeschrieben war, erwähnte ich bei einem gelegentlichen Zusammen- treffen mit dem ältesten und tüchtigsten unserer hiesigen Gärtner, dieses Thciles meiner Untersuchungen. Herr A. Hansen betreibt jetzt seit Otter 50 Jahren eine ausgedehnte Gärtnerei in der Nähe von Christiania, und hat, wäh- rend dieser langen practischen Wirksamkeit, eine Menge der verschiedenartigsten Pflanzen eultivirt. Dieser durchaus zuverlässige und glaubwürdige Mann versicherte mir, bei obiger Gelegenheit, dieselben Erscheinungen schon seit Jahr und Tag, nicht nur hei den gewöhnlichen Kornarten, sondern auch überhaupt bei allen von ihm gewonnenen Sä- mereien wahrgenommen zu haben. Später haben mehrere Landleute mir berichtet, dass sie die nämliche Erfahrung mit Hafer und Koggen, wovon das Saatkorn aus Norddeutschland eingeführt war, so wie mit dänischer Gerste, gemacht hätten. Nach der Versicherung dieser Männer, hatte namentlich das Haferkorn in den ersten 3—4 Jahren augenscheinlich an Grösse zugenommen. Beobachtungen dieser Art wird man in Zukunft nicht so leicht von unse- ren practischen Landleutcn erwarten dürfen, da es jetzt nur selten vorkommt, dass man in Norwegen Saatkorn von anderen Ländern einführt, tl.eils weil der entschiedene Aufschwung des Ackerbaues dies Mittel schon seit Jahren nicht mehr so nothwendig macht als früher, theils weil die Erfahrung hinlänglich gelehrt hat, dass das im Lande geerntetc Korn sieh am besten zur Aussaat eignet. In dem Jahresberichte der königlich dänischen Landwirthcbafts-Gesellschaft für 1858 S. 82 wird unter An- derem, in Betreff einiger Anbauversuche auf den Fffirüisclicn Inseln, mitgcthcilt: „Eine kleine Quantität dänischen Roggens, die am Uten August 1850 in einem Garten ausgesäet wurde, ging gut auf nnd hielt sich den ganzen Winter hindurch. Obgleich im April von einem sehr strengen Froste ernsthaft bedroht, entwickelte sich dennoch der grösste Tli.il das aufgestreuten Samens, und gab im darauf folgenden August eine Ernte, die eben so grosses wenn nicht gewichtigeres Korn lieferte. als der Ko.jjen in Dänemark zu geben pflegt." 29 chen mit dein zur Aussaat benutzten ausländischen, würde ohne Zweifel zur Vervollständigung und vielleicht zur Erklärung der in Rede stehenden Beobachtung beitragen; doch so sehr ich die Wichtigkeit einer solchen Analyse erkenne, ist es mir doch bisher nicht gelungen sie zu Wege zu bringen. So weit es inzwischen, in Ermangelung einer bestimmten chemischen Unter- suchung, erlaubt ist eine Muthmassung hierüber zu äussern, bin ich geneigt anzunehmen, dass die stickstofffreien Bestandteile der Pflanzen sich in den nördlichen Ländern, im Vergleich zu den stickstoffhaltigen, in verhältnissmässig grösserer Menge entwickeln, als unter den südliche- ren Breitegraden. Vor mehreren Jahren erhielt ich eine kleine Quantität sehr hellgelben, beinahe weissen Winterweizen aus Bessarabien, den ich 3 — 4 Jahre cultivirte, hernach aber wieder aufgab, da er weder so guten Ertrag lieferte als manche andere Varietäten, noch unserer Winterkälte so gut wiederstehen konnte. Schon bei der Ernte des ersten Jahres fiel mir auf, dass das aus- gesäete Korn eine viel hellere Farbe hatte als das hier geerntete. Letzteres wurde nun aber- mals gesäet; aber mit jedem Jahre wurde die Farbe des Kornes dunkler, bis es endlich die- selbe gelb-bräunliche Farbe der übrigeu hier zu Lande eultivirten Varietäten des Winter- weizens erhielt. Einige Jahre später bekam ich eine Probe von sehr ähnlichem, wenn nicht vollkommen derselben, Varietät von Winteiweizen aus Ohio, und die mit diesem gemachten Versuche gaben vollständig dasselbe Resultat. Gleichzeitig hiermit und später habe ich jedes Jahr Gelegenheit gehabt ähnliche Beobachtungen mit Mais, verschiedenen Varietäten Erbsen, Boh- nen (Phaseolus) und Pferdebohnen (Vicia Faba L) zu machen. Auch bei einzelnen Doldenge- wächsen,' die mehr oder weniger grünen Samen geben, so z. B. Petersilie und Sellerie, habe ich dieselbe Erscheinung beobachtet; bei Beiden nimmt der Same hier eine sehr intensiv dun- kelgrüne Farbe an. Bei einem grossen Theile dieser und ähnlicher Pflanzen erlangt also der Same, nach ein- oder mehrjähriger Cultur, eine intensivere und in manchen Fällen selbst eine viel dunklere Farbe, als der ursprünglich eingeführte Same besass; den umgekehrten Fall habe ich dagegen bis jetzt noch nicht beobachtet. Dieselbe Wahrnehmung hat sich bei den oben erwähnten, in Throndhjem, mit Samen, welcher vorher mehrere Jahre in Christiania in Cultur gestanden hatte, vorgenommenen Versuchen, auf das bestimmteste bestätigt. Unter Anderem war dies mit den beiden auf der Tab. P. 24—25 angeführten Zwergbohnen der Fall, die ich dort eultiviren Hess. Eine derselben hatte ich aus Montreal in Canada erhalten, und wenn man nun die Originalbohne mit der in Throndhjem aus ihres Gleichen entstandenen zusammenhält, so wird man schwerlich glauben, das Product einer und derselben Pflanze vor Augen zu haben, so gross ist der Unterschied, sowohl der Grösse als der Farbe zwischen Beiden. Das umge- kehrte Verhältniss zeigte sich bei den Versuchen in Breslau. Während der Same (z. B. ver- schiedener Arten Erbsen und Bohnen) dort an Gewicht abnahm, büsste er zugleich bedeutend an Intensität der Farbe ein, so dass er schon nach der Cultur eines einzigen Jahres unge- fähr dieselbe Farbe wiedererlangt hatte, die der mir direct vom Auslande zugekommene Same ursprünglich besass. Auch im Frühlinge 1860 schickte ich, anzustellender comparativer Versuche halber, Proben mehrerer Getreidearten und anderer Culturpflanzen nach verschiedenen Gegenden des Landes. Unter diesen Proben befanden sich auch Portionen von der gewöhnlichen, niedrig- wachsenden Buchsbaumerbse, die ich nach ein paar Orten in Finmarken sandte. Diese Erbse hat bekanntlich eine weissgelbe Farbe und gleicht im Allgemeinen der sogenannten gelben Erbse. Ich nahm mit ziemlicher Sicherheit an, dass sie in Finmarken zur Reife kommen würde, da sie zu den zeitigen Arten gehört, die mir im Sommer 1859 hier in Christiania zwei- mal reife Frucht gebracht haben. Meine Erwartung wurde auch nicht getäuscht: die Erbse 30 reifte m gehöriger Zeil sowohl in Alten, (70° N. B.) als auf dem Eofe Sandtorv auf Hindu 5 N B. :fj" 18' 0. L. v. Ferro). Im Herbste 1860 erhielt ich von letztgenanntem Orjä eine Probe der dort geernteten Erbsen zurück, die eine fasl grnsgrune Farbe angenommen hatten. I « 1 • Bäete nun im Frühling 1861 einen Theil derselben aus. um zu sehen, ob die grüne Farbe -ich erhallen, an Intensität abnehmen oder verschwinden wurde, ähnlich wie ich es bei den obenerwähnten Versuchen in Breslau gethan. Im Begriffe gegenwärtigen Bogen dem Drucke zu überantworten, kann ich hinzufugen, dass die von der Finmarkischen Aussaal hier BWOrdenen Erbsen eben B0 gelb ausgefallen sind, als die Probe war. welche ich 1860 im Frühjahre dorthin sandte. Obgleich die Entfernung zwischen Ohristiania und Throndhjem nur 3J Breitegrad beträgt, so ist es doch mil der bekannten, gewöhnlichen gelben Prinz Albert Erbse, die ich bot Cultur dorthin geschickt haue, ganz ebenso gegangen. Herr Geheime Medicinalrath Professor l>r. Göpperi machte im Sommer 1858, in Be- ijleiiun» seiner Freunde und L'idle^en. den Herren Professoren Löwig, Römer und Schulze, eine Reise durch Norwegen, und hat als Ergebniss seiner, bei dieser Gelegenheit gemachten Beobachtungen, ein in jeder Beziehung interessantes Resume in dem Jahresberichte der schle- sischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, für 1860, Pag. 22—36, niedergelegt. Es heiet in dieser Abhandlung Pag. 30 unter Anderem: „Zunächst überraschte uns bei der Landung in Christiania den 11. August das ausser- ordentlich frische Ansehen der zahlreichen Laubbäume, wie sie bei uns etwa in geschlossenen Thälern, ganz besonders in der auch in dieser Beziehung ausgezeichneten Grafschaft Glatz. erscheinen, ferner, wie auch überhaupt im ganzen Verlaufe unserer Reise, die merkwürdigen Farbenabänderungen vieler Blüthen, wie sie bei uns hohe alpine Lage zu veranlassen pflegt, unter denen ich, als eine der bekanntesten, auf die in 3 — 4000 Fuss Höhe schon vorkommende Bergform der gemeinen Schafgarbe hinweise, die mit schwärzlichen grosseren Blüthenhüllen und schön rothgefärbten Blüthen erscheint. Die bei uns weissblühende Lychnis vespertina sah ich häufig mit blassröt Wichen, den Baldrian mit dunkelrothen Blüthen, die WiesensCabiÖse, wie alle blau blühenden Distelarten, die Kartoffel autfallend dunkler gefärbt, die fette Henne mit schwefelgelben Blumen und röthlich gefärbten Kelchblättern; gelbe Blüthen. wie Anthemü tinc- iiirin und Senecio Jacobaea, au der Wesfkttsie bei Bergen, mit goldgelben, fast orangegelben Blüthen, auch unsere Gentiana der Ebene. Gentiana Pneumonanthe, so verändert dunkelblau, dass ich sie kaum erkannte: unsere blauen (Jartenblumen, wie Pfefferkraut, Ysop, ähnlich verän- dert die gelben Blüthen von Impätiens noli längere mit braunem Anflug, das auf Angern der niedriger gelegenen Orter in kolossalen Exemplaren und überall viel häufiger als bei uns vor- kommende schwarze Bilsenkraut dunkler purpurrot!) und dergl. mehr." Sämtliche auf die angegebene Weise von mir gewonnene Proben belinden sich zur Aufbewahrung in dem botanischen Museum der Universität in Christiania.1 Wir haben hier ein ebenso evidentes Factum vor uns, als das obenerwähnte, auf das Zunehmen der Grösse des Samens bezügliche. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es die anhal- tende Wirkung des Lichtes in den langen Sommertagen, die auch hier eine uns bisher, ihrem Damit der im botanischen Garten der Universität in Christiania von mir angestellten Versuche nioht rerloren gehen »der mir auf dem Papiere i -.itireu mochten, habe ich an der genannten Universität den Grund iu lung für angewandte 15": (reiche alle I G astfinde enthält, die als, Ergebnisse chnngen und Experimente irgendwie zu nsverhaltnisse dienen erhao.pt aufbewahren li 31 Wesen nach, noch unbekannte Rolle spielt; eine andere Hypothese möchte ich wenigstens zur Zeit nicht wagen, zur Erklärung dieses Phänomenes, aufzustellen. Bevor wir die erwähnten eigenthiunlkhen Vegetationsverhältnisse der hohen nördlichen Breiten verlassen, möge noch eines anderen Umstandes erwähnt werden, obgleich er allerdings noch nicht hinlänglich und gründlich genug beobachtet ist, um eine positive Behauptung darauf bauen zu können. Ich erwähne seiner daher auch an diesem Orte nur um die Aufmerksamkeit auf ein bisjetzt unbekanntes, vermeintlich aber wirklich stattfindendes Sachverhältniss hinzu- lenken, ohne meiner bisherigen Beobachtung denWerth und die Sicherheit beilegen zu wollen, die ich für die bereits besprochenen, die frühere Zeitigung, zunehmende Grösse und Verände- rung der Farbe betreffenden, in Anspruch zu nehmen mich berechtigt glaube. Die Wahrneh- mung, auf welche ich abziele, steht nämlich noch ganz vereinzelt da, und ist auf eine Auffas- sung der Sinne gegründet, die lediglich von dem mehr oder weniger normalen Zustande der- selben abhängig ist. Während meines öfteren und längeren Aufenthaltes im Auslande ist es mir immer vor- gekommen, als ob manche Wurzelgewächse und andere Producte des Pflanzenreiches, die man als Zuthat oder Gemüse geniesst, dort nicht den eigenthümlich-piquanten Geschmack und Ge- ruch besässen, den sie in unserem Lande haben. In Beziehung auf das Arom habe ich dies namentlich bei den wildwachsenden Erdbeeren1 (Fragaria vesca L. und F. collina Ehrli.) und mehreren Obstsorten, speciell bei dem, sowohl in Norddeutschland als in Norwegen allgemein beliebten, und deshalb auch hier mit besonderer Sorgfalt gepflegten, Gravensteiner-Apfel wahr- genommen. Ich habe vielfältig Gelegenheit gehabt, gerade diesen Apfel in verschiedenen Ge- genden Deutschlands, von der Schweiz bis nach Holstein, an Ort und Stelle zu kosten, und habe ihn nirgends im Auslande so aromatisch gefunden, als eben in dem letztgenannten Lande. Und dennoch, scheint mir, steht der Gravensteiner Holsteins, in aromatischer Beziehung, gegen den Gravensteiner Norwegens weit zurück. Ich räume übrigens willig ein, dass längere Ab- wesenheit von der Heimath und manche andere zufällige Umstände leicht das ihrige dazu bei- tragen konnten, eine Probe, die sich lediglich auf den Sinn des Geruchs und Geschmacks stützte, und sich daher nur um ein „weniger oder mehr" drehte, unzuverlässig scheinen zu lassen. Um auch diese Seite meiner Beobachtungen weiter zu verfolgen, habe ich zu verschie- denen Zeiten Edelreiser unserer, in aromatischer Beziehung vorzüglichsten, Obstsorten nach verschiedene Orte entsandt, u. A. an die bekannten Pomologen Professor Dr. Ed. Morren in Lüttich, Garteninspector Ed. Lucas in Reutlingen, Professor Dr. Fickert in Breslau und Gutsbesitzer Siebenfreud zu Tirnau in Ungarn. Diese, bei dem norwegischen Obste im Allgemeinen, vorzüglich hervortretende Eigen- schaft des Aroms, ist auch auswärtigen Pomologen nicht entgangen. Ich könnte davon mehr als ein Beispiel anführen, beschränke mich aber an diesem Orte auf eine Notiz von Professor Dr. Eduard Morren in Lüttich im December Hefte 1858 P. 69 der von ihm redigerten La Belgique horti- cole, wo es, in Beziehung auf eine von mir erhaltene Sendung norwegischer Aepfel und Birnen, u. A. heisst: „Ces fruits, consistant en pommes et en poires,appartenaienl äd'e.vceUentes Varietes, et avaient toute l'apparence des plus beaux produils recoltes dnns notre pays,a — und, (1. c. Febr. 1859 P. 153,) von einer darunter befindlichen, von mir unter dem Namen „Kaupanger Apfel" eingeführten neuen Varietät, speciell erwähnt wird: „Cette variete est partir ulier erneut recommandable ; — eile est d'une fort belle apparence, d'une forme irreprochable, d'une consercation tres longue et d'une sarenr delicate : 1 Auch die unser Land besuchenden Fremden rühmen allgemein den kräftigen, erfrischenden Woblgeruch der norwe- gischen Felderdbeere. 32 — priiilinit les trois imiis quelle u pu etre conserree, eile n'a resse de repandre un arame. fin ei lies penetrant, La chair est ferme et aromatisee." — Die Notiz schliesst mit den Wor- ten : ..ualre pamalagie nationale ne peut done que gagner en reerutant les nieilleures rarietes issues flu ruile rlinnit de In \anrege." Hei einer anderen Gelegenheit, wo ich die Freude hatte Herrn Moncii abermals zwei neue, ach! norwegische Apfel-Varietäten zur Prüfung einzusenden, äus- sert er sieh über die eine wie folgt: ..La Porome „Agu" e.vfiale un uriinie tres-fin de Pimime nünelte. ("est un fruit de preiuiere classe." — Von der zweiten bemerkt Herr Murren : ..La rhair est blanche, ferme. tre<-jin\ u ronin t isef . sneree. et en fnit nn fruit de laute premiere qualite. En autre, il repand im par/'um delieat et ap petis saut" — und endet: „Ces faits engagerant saus doule M. Jf. leg amateurs et les pepinieristes, d enlrer en relalions arec leurs ranfreres de Nor- mege et d essai/er l'introduelion de leurs fruit» d ms untre pays. Nous le repetons, ces teil tat ives seronl suicies de iiioins de mecamptes que Celles, qui sont faites rers des rontrees plus merid i anales." Ich erlaube mir auf das Juli Heft der Bclgique horticole, 1860, wel- ches noch andere, die Vegetation Norwegens betreffende, beachtungswerthe Winke enthält, hinzuweisen. Bei einer früheren Veranlassung habe ich mich erboten Freunden der Obstcultur, Edel- reiser der feineren, acht norwegischen Apfelvarietäten, die ich im hiesigen botanischen Garten in Veredlung habe, unentgeltlich zu überlassen, wenn sie sich deshalb directe an mich wenden wollen; — ich ergreife die Gelegenheit, um dies Anerbieten nochmals zu wiederholen, und wird es mir, im Interesse der Sache, um die es sich dabei handelt, herzliche Freude machen, • lies Anerbieten beachtet zu sehen. Auch ein aus unserem eigenen Lande genommenes Beispiel kann ich anführen. Rubus Chamaemorus L (Norwegisch .Jhdleba>r" hie und da in Deutschland unter dem Namen „Berghimbeere" bekannt) findet sich bekanntlich in ganz Norwegen an sumpfigen Stellen wildwachsend, nirgends aber in so grosser Menge als im Nordlande, von woher jährlich tauseude von Pfunden, in kleinen Töunchen verpackt, (in welchem Zustande sie sich län- gere Zeit frisch erhalten) als Handelswaare nach Christiania verschickt werden. Die auf solche Art vom fernen Nordlande hierher kommende Frucht wird allgemein, ihres Aroms wegen, der im südlichen Norwegen wachsenden, vorgezogen, obgleich sie letzterer an Süssigkeit nachsteht. Hei manchen Doldengewächsen, von denen der Same zu officinellen und technischen Zwei ken verwendet wird, z. B. dem Coriander, Kümmel u. s. w., glaube ich ebenfalls einen oii lit unbedeutenden Unterschied hinsichtlich der Prägnanz des Aroms bemerkt zu haben, und /.war nicht nur zwischen solchen, die z. B. in Mitteldeutschland und bei Christiania gewachsen .\;in n sondern auch zwischen hier und in Throndhjfem gewonnenem Samen. Ganz dasselbe i-t mir beim Arotn der Lavendel- und Hollundcrblüthe aufgefallen! Beiläufig erwähnt wollen Droguisteu, Parl'umeril .Her und Andere die Bemerkung gemacht haben, dass der von dem judlichen Frankreich kommende Lavendel dem aus England bezogenen, in Betreff des Aroms, bei weitem nachsteht. Ju Christiania hat sich die hier ausgesprochene Beobachtung auf rein practischem Wege und in grossartigem Maasstabe mit einer Bestimmtheit bestätigt, die kaum einen Zweifel an ihrer Tbataächlichkeil übrig (ässt: Vor längerer Zeil wurde hier von einer Actiengesellschaft ■ ine Öffentliche Dampfküche errichtet, die seil nunmehr (1861) drei Jahren in erfolgreichem Be- triebe i-t. Der bei dieser Dampfküche angestellte Oberkoch, ein Däne von Geburt, war lan- /.'•it in derselben Eigenschaft bei einer ähnlichen Anstalt in Kopenhagen engagirt, und die natürliche Folge hievon war, dass man anfänglich hier dieselbe Zubereitungsinethode der Spei- sen befolgte, die sich in Kopenhagen erfahrungsmassig als die dienlichste erwiesen hatte. Zu 33 einer gewissen Menge verschiedener Suppen und anderer Speisen nahm man daher das Quantum Sellerie- und Petersilienwurzeln, Zwiebeln, Porree, gelbe Wurzeln, Meerre'ttigu. s.w., welches man dort aus Erfahrung proportionsmässig richtig gefunden hatte. Kaum aber war die Dampfküche in Wirksamkeit getreten, als auch schon Klagen über den allzustark vorherr- schenden Geschmack verschiedener, zu den Gerichten benutzten, aromatischen Gemüsesorten sich erhoben. Die Klagen wurden immer lauter und machten sich endlich in den Tagesblättern Luft. Man verminderte nun die Quantität der Gemüsezuthaten, und die Klagen verstummten. Im Herbste 1860, als die hiesigen Gärtner ihre Preise ungebührlich erhöht hatten, (wobei ein ausnahmsweise ungünstiges Jahr ihnen allerdings Vorschub leistete), verschrieb man den Ge- müsebedarf der Dampfküche von Kopenhagen. Um nun aber denselben Geschmack der Sup- pen, Saucen u. s. w.. woran das Publicum sich jetzt gewöhnt hatte, beizubehalten, sah der Koch sich genöthigt abermals dieselben Quantitäten zu verwenden, die er in .-einer früheren Kopenhagener Praxis proportioneil geeignet gefunden hatte. Ich habe, im Beisein mehrerer Freunde, die eingeführten Gewächse mit einheimischen ver- glichen und geprüft, und die erzählte Thatsache in jeder Beziehung vollständig bestätigt gefunden. Mit der Zuckerbildung verhält es sich dagegen anders. Diese nimmt in merklichem Grade ab, je weiter man gegen Norden rückt, und an demselben Orte hat ein kalter oder war- mer Sommer wesentlichen Einfluss. Wenn ich mir erlauben darf aus den angeführten Beobach- tungen eine Hypothese abzuleiten, so würde sie lauten, dass das Aroma verschiedener Obstsorten. Garten- und Feldl'ruchte in gewissem Grade zunimmt je nördlicher der Ort ihrer Reife, wäh- rend die, hauptsächlich von höheren Wärmegraden abhängige. Zuckerbildung in demselben Masse abnimmt. Die vorliegenden Thatsaehen sind allerdings noch nicht genügend untersucht, und um wo möglich ein haltbares Resultat aus ihnen zu gewinnen, sind vor allen Dingen fortgesetzte. mit der nöthigen Genauigkeit und an verschiedenen Orten in unserem Lande und anderen süd- licheren Gegenden des Auslandes vorzunehmende, vergleichende Beobachtungen erforderlich. Aus dem Obigen geht als bewiesen hervor, dass manche Pflanzen zeitiger reifen, so wie grösseren und schwereren Samen hervorbringen, wenn sie von einer südlichen nach einer nördli- cheren Breite versetzt werden ; — wie es sich aber umgekehrt verhalten mag, wenn der Same derselben Pflanzen, nach mehrjähriger C'ultur im Norden, wieder in seine ursprüngliche Heimath zurückgeführt wird, darüber ist mir, mit Ausnahme des vorerwähnten, einmaligen Versuches in Breslau, noch nichts bekannt. Aus meinen bisherigen, mit Getreide aus dem nördlichen Theile des Landes angestellten Versuchen ergiebt sich allerdings, (wie oben von der Gerste angeführt), dass dasselbe wenigstens im ersten Jahre viel früher reift, als dieselben hier eultivirten Varietäten; meine persönliche Erfahrung hierüber steht indessen noch so wenig unterstützt von den Erfahrungen Anderer da, dass ich noch keine bestimmten Schlüsse daraus zu ziehen wage. Mein Augenmerk bei den besprochenen Versuchen ist darauf gerichtet gewesen, ver- schiedene dunkle oder weniger allgemein bekannte Verhältnisse der Pflanzenphysiologie, Pflan- zengeographie und Pflanzenphysik ans Licht zu ziehen und so zu ihrer Erforschung bei- zutragen. Ueber einzelne dieser Phänomene sind in dem Bisherigen die Erfahrungen ange- deutet, deren Gewinnung die Umstände mir bisher gestatteten ; ich glaube dabei mit Grund annehmen zu dürfen, dass man auf dem liier eingeschlagenen Wege erwarten darf zu Resul- taten zu gelangen, die für die genannten Wissenschaften von Bedeutung sein müssen. Ob man aus diesen Untersuchungen zugleich eine Ausbeute gewinnen wird, die für das praktische Leben Werth hat, ist eine Frage, die vorläufig wohl noch unbeantwortet bleiben muss: wenn man 34 aber bedenkt wie erstaunenswerth der Einfluss ist, den das Studium der Naturwissenschaften in unseren Tagen auf Handel und Wandel, auf Industrie und Kunst, Gewerbe und Ackerbau, mit einem Worte, auf alle Zweige menschlicher Thätigkeit ausgeübt hat, so ist vielleicht die Vermuthung nicht so unwahrscheinlich, dass auch die hier angegebene Richtung mit der Zeit in materieller Beziehung erfreuliche Resultate für das praktische Leben hervorrufen wird. Am Schlüsse dieser einleitenden Bemerkungen nur noch ein Fingerzeig, nach welchem sich der Anfang des Frühlings bei Christiania einigermassen beurtheilen läset; ich meine die Ankunft der gewöhnlichsten Zugvögel und das Blühen einzelner Blumen. Angaben dieser Art können in den verschiedenen Jahren unter einander abweichen; im Algemeinen aber, glaube ich, kann Folgendes als ziemlich genaue Anleitung dienen: Der St aar (Sturnus vulgaris L.) kommt gern zwischen Mitte und Schlüsse des März hier an. Die Lerche (Alauda arvensis L.) erscheint in der Regel Mitte März, zuweilen schon etwas früher, oft aber auch später. Die Bachstelze (Motacilla alba L.) kommt gewöhnlich im Anfange des April. Die Schwalbe (Hirundo urbica L.) trifft gewöhnlich Mitte Mai oder einige Tage spater hier ein. Der Kukuk (Cuculus canorus L.) lässt sich ebenfalls im Allgemeinen um dieselbe Zeit hören. Der Wachtelkönig (Gallinula Crex L.) stellt sich gewöhnlich im letzten Drittheil des Mai hier ein. Ende März oder Anfang April pflegen Tussilago Farfara L., Corylus Avellana L., Alnus incana L., Anemone Hepatica L. und in den Gärten Galanthus nivalis L. zu blühen. Von Anfang bis Mitte April blühen Daphne Mezereum L. und in den Gärten Crocus vernus L. In den ersten Tagen des Mai fingen die mit Winterroggen bestellten Aecker an zu grünen und haben gewöhnlich schon vor Ausgang des Monats Aehren angesetzt. Ungefähr um die Mitte Mai blüht Primula veris L. und Prunus Padus L. ; 6—8 Tage später der Kirschbaum; ihm folgt nach einigen Tagen die Birne, und gegen Schluss des Mo- nats steht in der Regel der Apfelbaum in voller Blüthe. Von dem Augenblicke an wo dieser blüht, ist man vor Nachtfrösten ziemlich sicher. Ungefähr den 20sten Juni pflegen die ersten Felderdbeeren (Fragaria vesca L.) auf dem Markte zu erscheinen und Ende Juni oder Anfang Juli hat man gewöhnlich die ersten reifen Kirschen. Ende Juli -oder Anfang August wird in die Regel der Winterroggen geschnitten. Im letzten Drittheil des August, (gewöhnlieh zwischen dem 20sten und 24sten) kann man zuweilen, bei klarem und windstillem Wetter, schon Spuren eintretender Nachtfröste bemerken, was sich sogleich an der Kartoffel und ähnlichen Gewächsen erkennen lässt, die keine bo niedrige Temperatur vertragen. An einzelnen Stellen in Norwegen sind diese Nächte sowohl der Kartoffel als dem Getreide sehr gefährlich; dies der Grund zu ihrem Namen „die Eisennächte" (Norwegisch .Jeniinrltei"). Wenn diese „Eisennächte'' glücklich überstanden sind, (und auch diese Eigentümlichkeit ist nicht ohne ein gewisses Interesse) pflegen in der Regel vor Ende September oder Anfang October keine Nachtfröste einzutreten; sonst aber kann man bei stillem, klarem und trocknem Wetter, über die Mitte September hinaus vor Nachtfrösten nicht mehr völlig sicher sein. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen, die ich, nicht ohne einige Besorgnisse durch öftere Wiederholung der Hauptmomente, die Geduld des Lesers zu ermüden, dennoch mit Ab- sicht B0 ausführlich behandelt habe, gehe ich nun zur Besprechung der bei den einzelnen Pflanzen gemachten Beobachtungen über. Aiuphibry a. (Monocntyledones Juss. Monocotyledones PiianeroKamfe D. C.) Gnmiiae» Juss. Zea Mais L. (Norwegisch Mais-)1 Der Mais wird in Norwegen nirgends als eigentli- cher Gegenstand des Ackerbaues im Grossen betrachtet; denn die kleinen Versuche, die man seit einigen Jahren mit einzelnen Sorten, besonders dem sogenannten „Pherdezahn-Mais" (Hor- setooth Com) aus den vereinigten Staaten, als Grünfutterpflanze, gemacht hat, verdienen diesen Namen nicht. Seit 1852 habe ich in dem hiesigen botanischen Garten eine Reihe von Cnlturversuchen mit einer verhältnissmässig grossen Menge (vermeintlich zwischen 50-60 verschiedenen) \ an- etäten von Mais angestellt, und die Resultate dieser Versuche sind zum Theil schon erwähnt und finden sich auf der Tab. Pag. 23 verzeichnet. Man würde kaum berechtigt gewesen sein a priori so gute Resultate zu erwarten, wenn man sowohl die geographische Lage der Cultur- stelle als die Mitteltemperatur der Sommermonate berücksichtigt, die oben genau angegeben sind. Wenn in der vorliegenden Arbeit die Rede davon ist, wie viele Tage diese oder jene Pflanze zu ihrer Entwickelung gebraucht habe, so sind dabei allemal die Tage der Aussaat und Ernte mitgerechnet. Die kürzeste Zeit, in welcher ich hier reifgewordenen Mais erzielt habe, ist 85 Tage; dies geschah im Jahre 1859 beim gelben Hühnermais, den ich am 27 Mai säete und am 16 August erntete; die längste Zeit, die eine Varietät hier je erforderte, betrug 145 Tage. Die auf der Tabelle Pag. 23 angeführten 24 Varietäten haben durchschnittlich 114 Tage zu ihrer Reife bedurft. Es giebt vielleicht wenige Pflanzen, die sich mit derselben Leichtigkeit acclimatisiren lassen, wie der Mais, und eben daher ist nach und nach eine so grosse Anzahl von Varietäten entstanden, da nahezu in jedem Lande, wo man einige Zeit den Mais im Grossen gebaut hat, eine eigene, mehr oder weniger constante, Varietät entstanden ist, die in einer oder andern Beziehung Eigenschaften erhalten hat, die von denen des eingeführten Originalkorns abweichen. Es finden sich nämlich verhältnissmässig nur wenige Varietäten, die nicht irgend eine Verän- derung, entweder rücksichtlich der Grösse der Kolben oder des Kornes, oder auch der Form ' Da ich seit längerer Zeit mit der Ausarbeitung einer, so weit wie möglich umfassenden, botanischen Noroenclatur beschäftigt bin. zu der mir jeder Beitrag willkommen ist, so habe ich die Gelegenheit benutzt, durch An- gabe der norwegischen Pflanzennamen, möglicherweise hie und da bei Gleichgesinnten Interesse für eine Riesenarbeit zu erregen, die mir bei derSundfluth von Synonymen die einzige Rettungsarche zu sein scheint Auch die g Beihülfe werde ich dankend anerkennen. 36 den, wenn sie von dem einen Lande nach dein anderen versetzt werden, beson- klimatischen Verhältnisse beider in wesentlichem Grade von einander abweichen. Hin paar Varietäten dürften wohl eine nähere Besprechung verdienen. ■ reisender Naturkundiger hat mit Bestimmtheil angeben können den Mais irgendwo wildwachsend angetroffen zu haben, und das einzigste, so viel mir bekannt, auf etwas der- hen hinzudeuten scheinende, ist der von A. de st. Hilaire1 herstammende Bericht über die auf der Tab. Pag. 'S-', angegebene Kenn, die er Zea Mais tunicata benannt hat. Diese Form hat ein in die Augen fallendes Aeussere, denn, während das Korn aller übrigen bekann- Vfaisarten nackt daliegt, ist bei dieser jedes einzelne Korn vollständig verborgen unter ■ igenthümlichen, länglich-zugespitzten Hülle oder Schuppe. Alph. De Candolle- fuhrt hierüber Folgendes an: „Der americanische Naturforscher, Abt Laranhaga, von dem St. Hilaire die erwähnte Varietät erhallen hatte, erzählte, dass die Guayacurusindianer sie anbauten; nach St. Hilaire's ■ m Berichte jedoch steht dies Volk („res sauvages") auf einer äusserst niedrigen Bildungs- sst sich nicht mit der Cultur irgend einer Pflanze. Ein junger Guarany, auf nahe der Grenze von Paraguay geboren, kannte diesen Mais, und erklärte, dass derselbe in den feuchten Wäldern sein»- Vaterlandes wüchse. Da der gewöhnliche Mais die einzigste(?) Grasart mit unbedecktem Korne ist, 90 veraffuthet St. Hilaire. dass die erwähnte Form der ursprüngliche Zustand der Art sei. Bönafous (Bist. not. du Mais, p. 30 pl. 5 bis.) lieferte später eine Abi Lldung dieses Mais, den er Zea cr\ ptosperima nennt, und nimmt an, dass i gne, bestimmte Art ausmache. Er hatte den Samen unter dem Namen Pinsin- ,/,;. in Rede Stehende Form ist vielleicht in Paraguay wildwachsend heimisch und 11 XVI. 143. ■ .ii (iio raisonnc'o II 951. Zeichnung, -Iio sich anen in dem Fpliru«r Hefte tor. Niedrigster. April . . . Mai . . . . Juni . . . . Juli . . . . Augast . . Septeinlrr October. . + 2,51 '.u;.-. + 13.04 + 14.47 +12,92 + 9,24 + 3,96 + 11,75 + 20,30 + 22,09 + 22,39 + 19,21 + 14,34 + 11,24 - 3,62 - L,44 + 8,29 + 9,59 + 8,79 + 3,86 - 5,63 ... 333,33 344,07 326,45 337.67 342,60 , 332,37 335,42 341,46 329,51 335,56 338,15 331,34 335,11 | 339,00 330,48 334,42 | 337,82 328,28 334,47 j 341,53 325,73 0,105 0,107 0,165 0,097 0,186 0,407 0,167 Zur Erleichterung der Uebersicht über die 1859 in Christiama und 1860 in Proskau mit denselben 4 Maissorten gewonnenen Resultate, folgen dieselben hier in tabellarischer Form : Proskau MG. Varietäten. Gesäet. Gekeimt. Gereift. Tage zwischen Tage zwischen Aussaat und Reife. Keimung und Reife. Dickkolbiger Kärnthner Mais 24 April 13 Mai 25 Septbr. 155 135 Gelber Kärnthner Mais 24 April 14 Mai 12 October 17'.' 151 1 ischer früher Mais 24 April 13 Mai 1 October ! 161 140 Cinquantino 24 April 14 Mai 25 Septbr. 155 134 1 Chrisüania 1859. \ arietäten. Gesäet. Gekeimt. Bluthe. Tage zwischen, Tage zwischen Gereift. | Aussaat und Keimung und MSnnlirlii' Weil. liehe Reife. Knie. Dickkolbiger Kärnthner Mais 27 Mai 1 Juni 19 Juli 26 Juli 12 Septbr. 109 104 Gelber Kärnthner Mais 27 Mai l Juni L9 Juli 25 Juli 12 Septbr. L09 104 1 ungarischer früher Mais r, Mai 1 Juni 13 Juli ls Job" »i 8eptbr. 103 98 ( ftnquantino 27 Mai 1 Juni 7 Juli 14 Juli Vi AugUsI 93 88 43 Der Unterschied in der Zeit, welche die hier genannten 4 Mais Varietäten, unter den •angegebenen kosmischen Verhältnissen in Christiania und Proskau zu ihrer Entwicklung be- durft haben, ist in dem Grade auffallend, dass jedes Hervorheben desselben überflüssig ist. Auch zur Erklärung dieses Phänomens kann ich nur auf die in Obigem mehrfach hervorgeho- bene Einwirkung der grösseren Lichtmenge hinweisen, dem die Pflanzenwelt in unsern hohen nordlichen Breitegraden anhaltend ausgesetzt ist. Der obenerwähnte Bericht aus Proskau enthält ferner die Bemerkung, dass von dem norwegischen Samen nur wenige Kolben gewonnen wurden, und dass auch diese nur wenige und ungleich gereifte Körner enthielten, ein Phänomen, welches der Referent sich nicht erklä- ren konnte. Den einzigsten, aber auch hinreichenden. Grund zur Erklärung dieser eigenthümlichen Erscheinung, suche ich darin, dass während der Blüthezeit, eben derjenigen Tage in welchen die Befruchtung der Pflanze vor sich geht, regnigtes Wetter stattgefunden haben wird, ein Umstand der. meiner mehrjährigen Erfahrung zufolge, wie weiter unten bemerkt, gerade jene Wirkung zu haben pflegt. Trotz der erlangten zufriedenstellenden Resultate obiger Maisculturversuche, glaube ich doch nicht, dass irgend eine Varietät dieser Pflanze jemals in Norwegen, des Kornes wegen, mit Vortheil im Grossen cultivirt werden kann und wird. Es dürfte dagegen wohl möglich sein, dass man in den wärmsten Theilen des Landes, da wo die Nachtfröste erst am Schlüsse des October einzutreten pflegen, einzelne der grösseren amerieanischen Abarten mit Erfolg als Grünfutter bauen kann. Den vorhin erwähnten Pferdezahnmais habe ich, mit Rücksicht hierauf, mehrere Jahre bei Christiania gebaut; die höchste Höhe, die er hier erreicht hat, be- trug 15 norwegische Fuss. Anno 1858 säete ich ihn am 19ten Mai: die männliche Blüthe zeigte sich am 12ten und die weibliche am 18ten August, und den 9ten October waren einige Kolben reif. Wenn nun auch, in Uebereinstimmung mit den gemachten Erfahrungen, mit Grund anzunehmen ist, dass auch diese Varietät durch anhaltende Cultur nach und nach dahin gebracht werden kann früher reif zu werden, so würde doch insofern wenig damit gewonnen sein, da eben der Pferdezahnmais überall in Europa ausschliesslich der Masse von Grünfutter wegen, die er giebt, gebaut wird, der Kornertrag also ganz als Nebensache betrachtet wer- den muss. Die Erfahrung hat nämlich auch bei meinen Anbauversuchen gelehrt, dass, indem das Maiskorn durch fortgesetzte Cultur früher zur Reife kommt, die Pflanze selbst in merk- lichem Grade an Grösse abnimmt, so dass eine Varietät, die bei der erstjährigen Einte eine Höhe von 10 bis 12 Fuss erreichte, nach Verlauf von 2— 3 Jahren, nur 7— 8 Fuss hoch wurde. In Betreff der eigenlichen Fruchtbildung habe ich bei den von mir gewählten Varietäten im Allgemeinen folgende Beobachtungen gemacht: wenn, während der Blüthezeit der Pflanzen, anhaltender Regen eintritt, so entwickeln auch die Kolben sich nur unvollständig : mitunter bildet sich, in solchem Falle kaum die halbe Anzahl Körner, wie sie der Kolbe im normalen Znstande angehören. Hat man dagegen während der Blüthe gewöhnliches Sommerwetter, so schadet es weniger, wenn hernach mehr Regen und eine niedrigere Temperatur als gewöhnlich eintritt. Die grosseste Anzahl reifer Kolben, die ich überhaupt von einer Pflanze erhalten habe, war 5. im Durchschnitte waren es nur 2 — 3. Die kleinste Anzahl von Reihen an einer Kolbe war 8, die grosseste 18: nie aber habe ich sichre Rechnung darauf machen können, dieselbe Anzahl von Körnerreihen an einer Kolbe zu ernten, welche die Mutterkolbe hatte. Diese Veränderung der Reihenzahl ist ziemlich allgemein; ich kann jedoch nicht erinnern, unter solchen Umstän- den, jemals weniger sondern allemal mehr Reihen an den hier geeruteten Kolben erhalten zu 6* 44 haben, als die Originalkolben arsprttnglicfa hatten. Di( ■_ Sah] reu Körnern, dir eine ein seine Kolbe mir gebracht li:i r . betrag gegen »um». Gewöhnlich keimt der Hais nach 7 bis !• Tagen*. Wahrend der Bluthe wachst er an\ schnellsten, und mehrere Pflanzen, die icb während dieser Periode täglich gemessen habe, wachsen in 6 Tagen, (vom I8ten bis 23sten Juli), zwischen] 22 and 32 Zoll. Unter gewöhn- lichen Witterungsverhältnissen hat es sich, mehrere Jahre hindurch, als ziemlich constanl • ■ Kolben 6 bis ~i Wochen nach der Entwickelang der weiblichen Bluthe reif worden, so dass man schon ans der BlllthezeU einen ziemlich sicheren Bchluss von dem Ein- tritt der Reife machen kann. Dass auch das bfaiskorn, nachdem es einige Zeit hier gebaut wurden ist, seine Farbe rerändert, ist schon bemerkt wurden. Hellgelbes Korn bekommt oft schon nach ein paar Jahren eine stark orangegelbe, röthliche ja selbst blaugraue Farbe, und dieselben Veränderungen treten ein, je Dachdem das Originalkorn dunkler tingirt i-t. Das Eni täte habe ich dagegen nie beobachtet. Plinlnri* eaiarteasts /.. (Norw. Canariefro) wird nirgends in Norwegen eigentlich gebaut. Bei Chrisliania, /.wischen Mitte und Ende Mai gesäet, pflegt es zwischen Anfang und Mitte September reif zu werden. Anno 1859 erhielt ich aus Throndbjem grosse, gut entwickelte Achten mit reifem Samen. (Die historisch bekannte Domkirche in Throndbjem liegt unter • 15' N. B. und 26"» 3 48" (>. L. von Fern,.) (oi\ LairjmaL. Um zu sehen, wie weit eine rein tropische Pflanze unter den klima- tischen Verhältnissen Christianias gedeihen kann, habe ich zwei Jahre nach einander (1857 und 58) folgende Versuche mit dieser Pflanze gemacht. Ende Mai setzte ich ungefähr 2 Zoll hohe Pflänzchen, die ich in Blumentöpfen zum Keimen gebracht hatte, in ein gewöhnliches Blumen- beet im Freien ans. Im Laufe des Summers wurden die Pflanzen nur bei starker Trocknise einigemale begossen, sonst aber wurde nichts mit ihnen Vorgenommen. Bei dieser einfachen Behandlung trugen sie in >[f\\ ersten Tagen des October reifen Samen. Phloum prateise /- (Norw. Reaerumpe* od. Timotheigras) wird überall in den tiefer den Thälern Norwegens bis nach Tromsö hinauf (<>!»" 'AH1 N. B. ) wildwachsend gefunden. Vuu allen Gramineen ist das Timotheigras dasjenige, welches jetzt liberal! im Lande am allge- meinsten zur Oultur „künstlicher Wiesen" benutzt wird. Die Tabelle Pag. 24—25 enthalt das Besuliat meiner hiesigen Versuche mit Timothei, wovon der Same ans Montreal in Canada stammte. Vuti ilem Beete, auf dem ich dies Gras cultivirte. habe ich in den .Jahren !85"3 und ">!> zweimal in jedem Sommer reiten Samen geerntet, das erstemal Anfang August und das anderemal in dem ersten Drittheil Üctuber. Dasselbe geschah auch mit Avei latior IL. doch cuti beiden Pflanzen war der Ertrag der zweiten Ernte "fiel unbedeutender als der der ersten. Alopiiii ms pratensis L. (Norw. Kmltgras) kommt wildwachsend vornehmlich längs der Kästen, bis ungefähr gegen den Polarzirkel vor. Dies Gras wird mitunter auf feuchtliegenden Wiesen gebaut, wo es sich viele Jahre erhalt, viel Heu giebt und eine sehr dichte Grasnarbe bildet. Betaria Itallea Pal.B. Versuchsweise habe ich einige Jahre verschiedene, sowohl gelbe als rothe Varietäten der italienischen Hirse bei Chrisliania eultivirt. Sie reifen alle zu gleicher Zeit und bedürfen durchschnittlich 130—140 Tage vun der Aussaat bis zur Ernte. Von dem Samen der gelben Varietäten wogen Iimmi Körner 2,485 Grammen, und dieselbe Zahl vun einer ihr rutheti 2,320 Grammen. Von ersterer gingen also 404 und von dvr zweiten 4:W Körner auf l Gramme. (che \ lautet immer «ie dai dentiche w. 45 N.'taria germanica Pal. B. gebraucht dieselbe Zeit um zu reifen, als die vorhergehende. 1000 Körner der Mohar-Hirse wogen 2,220 Grammen: macht für 1 Gramme 450 Körner. 1' ;i ü i c ii in iit i I i h e e u im L. (Norvv. Hirse). Von dieser habe ich bei Christiania mehrere Jahre sechs Varietäten cultivirt, nämlich die weisse, gelbe, rothe, graue, braune und schwarze Rispen- hirse. Je dunkler die Farbe des Samens, desto früher reift er; — je heller, desto langsamer. Nach dem bisher Beobachteten lässt sich die Entwickelungsperiode der verschiedenen Varietäten der Rispenhirse bei Christiania auf zwischen 106 bis 120 Tage festsetzen. Sie reift wenigstens bis Throndhjem. Beim Wägen des Samens der genannten Varietäten ergab sich folgendes Resultat : Gewicht von 1000 Körnern Anzahl der Körner in Grammen. auf 1 Gramme. Dunkelbraune Rispenhirse .... 5,515 181,5. Weisse Do 5,272 189,7. Schwarze Do 5,025 199,2. Broncefarbige Do 4,927 203,2. Graue Do 4,685 213,7. Rothe Do 4,040 247,5. Bigitaria sanguiualis Srop. Diese Art, die ich unter dem Namen „Himmelsthaua aus Hohenheim erhalten hatte, habe ich einige Jahre cultivirt; sie scheint mir jedoch als Cultur- pflanze von keiner Bedeutung zu sein. Sie gebrauchte ungefähr 120 Tage zur Entwicklung und Reife. 1000 Körner des aus Hohenheim erhaltenen Samens wogen 1,330 Grammen (macht 751,9 Körner auf 1 Gramme); ebensoviel von dem hier gereiften wogen 1,370 Grammen (macht 729,9 Körner auf 1 Gramme). Der Same hat also durch hiesige Cultur 3 pro Cent an Ge- wicht zugenommen. Ave na satira L. (Norw. Harre) ist diejenige Haferart, die in mehreren Varietäten am meisten in Norwegen gebaut wird; wenn man daher von „Hafer" spricht, so versteht man darunter immer eine oder die andere Varietät von Rispenhafer. Zuweilen trifft man wohl auch Fahnen- hafer (Av. orientalis Schreb.) und Nackten Hafer (Av. nuda L.), doch gehört dies zu den Aus- nahmen. Der nördlichste Punct, von dem ich Haferproben erhalten habe, (d. h. von auf dem Acker gebautem) ist Throndenees in Finmarken, (68° 49' N. B.). Im Durchschnitt kann man annehmen, dass der Hafer circa 3 Wochen längere Zeit von der Aussaat bis zur Ernte gebraucht als die Gerste; er kann deshalb auch nicht so weit nach Norden und nicht bis zu einer sol- chen Höhe über dem Meere gebaut werden als diese. Das gewöhnliche Gewicht einer Tonne1 Hafer beträgt 140 — 150 Pfund; doch steigen einzelne der besseren Sorten, z. B. der Kamtschatka Hafer, bis 160— 162 Pfund. Der grosskör- nige nackte Hafer (Av. sativa nuda s. chinensis — siehe die Tab. Pag. 24 — 25) hat bei mir ein Gewicht von 186 Pfund pr. Tonne erreicht. Der Hafer ist in Norwegen das am meisten verbreitete Getreide.'2 Es wird noch immer über doppelt so viel Hafer hier gebaut als alle übrigen Kornarten zusammengenommen. Das Königl. Norwegische Departement des Innern veröffentlicht jedes 5te Jahr einen 1 Der norwegische Fuss ist fast gleich dem rheinländischen, oder genau = 139,0SO8 Pariser Linien. 1 Pfund nor- wegisch ist = 498,1137 Grammen. 1 Tonne Korn enthält 4j norwegische Cuhikfuss. ■ Ein Theil davon wird freilieh zu Pferdefutter verwendet, die grössere Menge aber dient .Mir Nahrung der Men- schen. Das Hafermehl wird in Norwegen entweder als Grütze (eine Art Polenta) genossen, indem man es mit Wasser bis zur Consistenz einkocht und dann mit Milch geniesst, oder es wird zu einer eigenthümlichen Art Brod verbacken, zu dem man keine Hefe gebraucht, dem sogenannten „Fladbred," »: Haches Brod. welche? zu runden Scheiben von 2—3 Fuss im Durchmesser und ungefähr 1 Linie dick, ausgerollt wird. Im: Weizen. Koggen. Gerste. L83S B547. 67049. 407504. 1845 : irr,:',. 91708. 585599. L855: *7 7.">i;. L63206. 792962. I« 4* „Bericht über den economischen Zustand des Königreiches Norwegen." In dem leteterschiene- ni'ii dieser Berichte, «reicher die Jahre 1851—56 umfasst, sind folgende Mittheilungen über die Körnen inthalten: ..Nm.1i Abzug des zur Aussaal im folgenden Jahre bestimmten Quantums der verschiedenen Kornarten, betrug die Ernte, in norwegischen Tonnen, von Mengkorn ( Gerste u. Hafer. ( Hafer. Erbsen. Kartoffeln. 269016. 1,017175. 26793. 2,0249«. 373427. L,357990. 40801. 3,060681. 457749. L,766473. 51178. 3,759408. „Die gesammte Getreideernte, abzüglich der Aussaat, sollte also, diesen Angaben zufolge, betragen für das Jahr 1835 = 1,790083 Tonnen. — > — 1845 2,461798 — und — «— 1855 = 3,279324 wonach also die Zunahme in dem Letzverlaufenen Decennium 33,21 pro Cent, und die der Kartoffelernte für denselben Zeitraum 22,83 pro Cent betragen würde, während die Volksmenge gleichzeitig nur um 12,16 pro Cent gestiegen ist, Den eingegangenen Aufgaben zufolge, hat jedoch das Plus der Aussaat nicht in demselben Verhältnisse als das der Ernte zugenommen, denn ersteres ist nur um 14.89 pro Cent gestiegen. Dies hat natürlich zunächst seinen Grund Marin, dass die Ergiebigkeit in 1855 höher angenommen ist, als für 1845, welches wiederum von einem verbesserten Betrieb des Ackerbaues zu zeugen scheint." „Es verdient ferner bemerkt zu werden, dass, während das Decennium von 1835—1845 keine wesentliche Veränderung in Beziehung auf das gegenseitige Verhältniss der Getreidearten unter einander nachweisst, die Zunahme der Aussaat in dem Decennium von 1845 — 1855 ver- bältnissmässig die edleren Kornarten allein betrifft, wenn auch Hafer, Gerste und Mengkorn noch immer das Maximum ausmachen." „So hat die Aussaal von Weizen um 231,49 pro Cenl zugenommen, von Roggen 51,41 pro Cent, von Gerste 22,13 pro Cent, von Mengkorn 9,39 pro Cent, von Hafer 11, 49 pro Cent und von Erbsen 13,28 pro Cent. Die Vermehrung der Kartoftelaussaat entspricht verhältniss- mäasig ungefähr dem Mehrertrag der Ausbeute, nämlich 21,40 pro Cent; es ist auch erklärlich. dass die Ergiebigkeil der Kartoffeln, bei der Krankheit, welcher diese Pflanze in der betreffen- den Zeitperiode unterwürfen gewesen ist, kaum zugenommen haben kann. - Man kann anneh- men, dass das Land jetzt, in gewöbjolichengJahren, wenigstens drei Viertheile seines Bedarfs an Brodstoffen hervorbringt." Aveia tut ua /.. (Norw. Floghaore, Landhaore, Soarthaore od, Troidhaore) gehört freilich Hiebt zu den Ciilturpllanzen; ich führe ihn jedoch an. weil er, besonders in einigen Districieu de« Landes, als höchsl beschwerliches Unkraut vorkommt. James Bookman1 behauptet, ■ las. einzelne anter den cultivirieii Hafervarietäten auf magerem Boden und unter sonst ungün- stigen Verhältnissen nach und nach in Windhafer ausarten, und dass umgekehrt dieser, durch altige Behandlung nach Verlauf einiger Jahre in eine oder die andere cultivirlc Spielart jenen könne. Letzteres habe ich in den beiden jüngstverlaufenen Jahren versucht, allein tzl hal der Windhafer hier noch nichts von seinen eigenthümliohen Eigenschaften verloren. I'oh abyssiiiea Jacq. Derselbe Grund, der mich zu Versuchen mit Coix Lacryma und ahnlichen tropischen Gewächsen veranlasste, bewog mich auch diese Pflanze mehrere Jahre im Freien zu säen. Dies geschah am Schlüsse Mai und in den letzten Tagen des September blüh- ten die Pflanzen, haben aber bisjetzl keinen reifen Samen gegeben. The imlural lii = tor\ oj '.riti-.li meadow iin.l putüM gMMM. London 1858. 47 Glyeeria fluitans R. Br. wächst fast überall in den niedrigeren Gegenden Norwegens wild • aber weder hier, noch, so viel ich weiss, anderswo, ist das Mannagras Gegenstand der Cultur. Der Same wird hier im Lande nie, um Nutzen daraus zu ziehen, gesammelt. Dactylis ?lonierata L. (Norw. Hunderer oder Hundegras) wächst ebenfalls wild überall in den niedriggelegenen Gegenden des Landes, bis nach Finmarken hinauf. Diese Grasart wird hier mitunter zu künstlichen Wiesen benutzt und begnügt sich mit einem ärmeren Boden, gedeiht aber natürlich am besten in guter, kräftiger Erde, besonders wenn diese etwas lehm- haltis und der Untergrund von loser Beschaffenheit ist. Unter solchen Umständen dringen die Wurzeln sehr tief ein und die Flur leidet daher auch weniger bei anhaltender Dürre. Dies Gras ist besser zur "Weide als zur Heugewinnung geschickt. I .> I i ii in pe renne L- (Norw. Engelsk Raigrces) kommt hie und da, auf oder in der Nähe urbarer Stellen in den südlichen Niederungen Norwegens vor. Wahrscheinlich ist diese Art ursprünglich als Culturpflanze hier eingeführt worden, von Anfang an also nicht wildwachsend gewesen. In den Küstengegenden im Südwesten des Landes, wo die Winterkälte weniger strenge ist, wird das englische Raygras von Einzelnen zum künstlichen Wiesenbau benutzt und widersteht dort dem Winter. In den östlichen Districten dagegen, wo der Winter in der Regel sehr strenge ist, scheint man es, nach den bisher gemachten Versuchen, noch nicht zu den Futterpflanzen zählen zu können, die jährlich einen so regelmässigen Ertrag geben, dass man sie mit Sicherheit zur Cultur empfehlen darf. Ich habe dieses Gras mehrere Male gesäet und dazu von England und Deutschland bezo- genen Samen benutzt: das Meiste des Gesäeten ging jedoch im Winter zu Grunde. Vor drei Jahren erhielt ich eine Portion Saat, die in der Umgegend von Upsala in Schweden (59° 51' 34" N. B.) gesammelt war, wo sie, nach früherer Cultur, in Verwilderung übergegangen war, und sich jahrelang in diesem Zustande erhalten hatte. Mit dieser Saat habe ich jetzt im botani- schen Garten bei Christiania ein Beet von ungefähr 25 Fuss Länge und 3 Fuss Breite mit eng- lischem Raygras bestellt, wovon auch nicht eine einzige Pflanze ausgegangen ist. Es hat mir Jahr für Jahr, zwischen Anfang und Mitte August, reifen Samen getragen. Die Folge wird nun lehren ob der hier geerntete Same auch in Zukunft so abgehärtete Pflanzen hervorbringen wird, dass aus ihnen, nach einigen Jahreswechseln, eine so werthvolle Futterpflanze, wie das englische Raygras, für unser Land gewonnen werden kann. Lolium italicum ,4. Br. (Norw. Italiensk Raigrces). Seit einigen Jahren habe ich dies Gras zum Versuchsanbau hier eingeführt, und die bisher, in Beziehung auf die Dauerbarkeit desselben während des Winters, 'gewonnenen Erfahrungen, entsprechen ungefähr den vorer- wähnten in Betreff des englischen Raygrases. Als einjähriges Gewächs behandelt hat sich das italienische Raygras dagegen als eine sehr vortheilhafte Futterpflanze erwiesen. Im Früh- ling 1857 wurden z. B. in der Nähe von Christiania etwa 20 Morgen Landes 1 mit italienischem Raygras bestellt und wurden im Laufe des Sommers fünfmal, jedesmal mit vollem Ertrag, gemäht. 1859 wurde derselbe Versuch bei Throndhjem wiederholt: auch dort säete man im Frühjahr und mähte dreimal in demselben Sommer. Seeale cereale L. (Norw. Rüg). Man baut in Norwegen sowohl Winterroggen (Seeale cereale hybernum, Norw. Vinterrug) als Sommerroggen (Seeale cereale sestivum, Norw. Ynarrug od. Vwring). 2 Der Winterroggen ist doch am allgemeinsten verbreitet, und besonders im süd- lichen Norwegen nimmt der Anbau von Sommerroggen mit jedem Jahre ab. da man ihn weni- 1 Der norwegische Morgen („Maal Jorct) enthält 10,000 norwegische |H F»>s. 7 Das norwegische Doppelt-a. aa, hat in der Aussprache ziemlich denselben Laut wie da- a in den englischen Wör- tern: war, water und ähnlichen. 48 ger lohnend gefunden bat and Btatl seiner vorzieht entweder Winterroggen oder Sommerweizen 7.ii bauen. In .t<-H Gebirgsgegenden liesse Bicfa der Winterroggen, der Reife wegen, gewiss i »is zu derselben Höhe über dem Meere bauen als die Gerste. Um nur ein Beispiel anzuführen, baut man auf dem Predigerhofe Opdal, im Stifte Throndhjem, ungefähr '2000 Fuss ttber dem Heere und anter 62£° N. !'>.. Winterroggen. An so hoch aber dem Meere gelegenen Stellen bieten b locale Verhältnisse ofl anübersteighche Hindernisse dar. In den höheren Gebirgsstrec* Leen fält aämlich der Schnee oft Behr zeitig im Herbste, and bleibt Liegen, che der Erdboden noch gefroren ist; anter solchen Umständen, lehrt die Erfahrung, gehen die zarten Pflanzen im Winter zu Grunde. Hai jedoch vor dem Schneefall Frost stattgefunden, dann liiili sich erach der Roggen. Bo viel mir bekannt ist, wird der Sommerroggen nicht weiter nördlich gebaut, als bis nach dm Kirchspielen Hadsel (68° !<>• X. B.): Throndenees and dem Meerbusen Kvsefjord (OH" im N. B.)i der YVinicrroggen dagegen geht bis nach Tromsö hinauf (00" 38' N. B.). Ich habe vorhin angeführt, ie Viehzucht dagegen, die, zufolge der natürlichen Beschaffenheit des Landes, einer der Bauptm b- sselben ausmachen müsste, ist. bis auf die allemeueste Zeit, der am meisten versäumte und vernachlässigte Zwei*.; der norwegischen Landwkthsobaft gewesen, und eine vollkommen klare Auffassung dieses Verhältnisses ist noch weit davon entfernt, bei dem Theile der Bevölkerung Eingang gefunden zu haben, um dessen Wohl und Weh es sieh dabei zunächst und vorzüglich handelt. Ks sind in den letzten Jahren regelmässig -ehr bedeutende .Summen zur Anlegung neuer Chansseen und bequemerer Verbindungsstrassen im Innern verwendet wurden: so wie die Communication durch passende Dampfschiffe auf den meisten Landseenimd seren Gewässern ausserordentlich erleichtert worden ist: bei alledem bleibt in einem Lande wie Norwegen auch in dieser Beziehung noch viele- zu thun übrjg. Wenn man nun neben dem Mangel an einer klaren Einsicht von dem Werthe und der Bedeutung der Viehzucht, hoch die localen Schwierigkeiten des Transports berücksichtigt, durch die das Korn noch immer in Districten so ausserordentlich vertheuert wird, so bat man die wichtigstea Stünde, wes- halb der Kornbau an manchen Stellen in Korwegen bisher in einer grosseren Höhe über dem Meere betrieben worden ist. als, aller Wahrscheinlichkeit nach, in Zukunft der Fall sein wird. Dm einen richtigen Begriff von der Höhe über dem Meere, bis zu welcher überhaupt Korn gebaut werden kann, zu erhalten, darf mau die Schneelinie nicht ausser Augen lassen, die, nach den bisherigen Beobachtungen, in Norwegen ange men werden kann, wie folgt: X. B. und <). I.. vuii Ferro. Höhe üb. d. Meere. auf: Fi gefonden. ' 3470' in Gjserdesdalen, in Mauranger (Hardanger). 5300 sulutind. 5200' zwischen Lyster und Jostedal, Indre Sogu. 4000' zwischen Jölster in Söndfjord und Indvigfjord in Nordfjord. 61J" 26J° 4610* im Hochgebirge, südlich von Ötavand, inGud- brandsdalen. t'.l" 50 25' 5320 in der Gegend vom Lodalskaupe, Hube im Nordfjordgebirge. Dovre. Sulitjelina. in Alten Talvig. auf der Nordseite der Insel Seiland in Finmarken. mittlere Höhe der Schneelinie auf Seiland, am Nordcap. Der höchste Gipfel des Folgcfonden. im Hanianger Districte. erreicht 5S00' nur*, über dem Meere. Der Sulutind. mr Gebirgskette Filefjeld gehörend, steigt bis zu der Höhe von 5640'. Der höchste Pnnct de« Gebirgsrückens 24« 60° l;'!i April .... - 0,039 Mai + 4,094 Juni • +7,-718 Juli +10,749 August . . . +10,835 September . + 5,860 October. . . + 0,044 November . — 3,177 December . — 4,490 — 5,733° — 6,265° — 6,757 - 7.4(i4 — 3,835 — 5. Cl 1 _|_ 0,449 — 2,079 + 4,639 + 2,'l26 + 8,604 + 6,281 +lli,672 + 9,049 +11,977 + 8,997 + 6,803 + 4,853 4. o,854 — 0,079 — 3,117 — 3,382 — 4,465 - 4,530 - 5,992° - 7,165 - 4,794 - 0,556 + 3,620 + 7,534 +10,490 +10*608 + 5,838 + 0,273 - 3,226 - 4,495 Mitteitempera- tur für 11 Jahre + 1,113° 1 I + 1,749° + 0,170° + 1,050° gtrgham aepalense Hort- Berol. erhielt. Diese säete ich 1858 den 14ten Mai, sie blühte den 18ten August und war am 16ten September reif, = 126 Tage; 1859 wurde gesäet den 27sten Mai. am 12ten August war die Blüthe da, und den 2ten October war der Same reif, 129 Tage. Die Pflanzen wurden 3—4 Fuss hoch. Serglium sa c r ha nt t um Poir. Die vielen rühmenden Berichte, die man Mir einigen Jahren in verschiedenenJournalen über diese Pflanze las, veranlassten mich Versuche damit anisu- q. Ich verschaffte mir Samen von den vereinigten Staaten, Madeira und dem Südlichen Frankreich, und baute ihn in den Jahren 1857, 58 und 59. Die Pflanze wurde jedesmal 3 — 4 Fuss hoch, brachte es aber nie dahin Aebren anzusetzen. Als Grünfiitterpflanze sind die ji ren Maisvarietäten, ja selbst diejenigen, die hier ziemlich üchei jährlich zur Reife kom- men, i u . o - u .11 /.. iNi.iu. Pibeleg) komml nicht allgemein vor, wird a er doch hie und 'In. wenigstens bis nach Thr Ihjem gebaut. Isaaragaa •fflciaalla /. Norw. Isparges). Dei Spi ihne Zweifel in ei Behr späten Periode in Norwegen eingeführl worden. Jetzt findet man allenthalben Spai . gana bis nach Throndhjem hinauf, wo die Pflanze ebenso t,rut gedeiht wie irgendwo auf dem Continente und ebenfalls reifen Samen geben. Ich l>in tibi - man den Spargel bis an die nördlichste Grenze de« Getreii ehen kann. \ < r it m j» li i l»r y a. (DintlVltMitlllCS JtiSS. i'A0!»''!l,T D. (\) Cüprassnen flfcft. Jailperui cesinaai* /.. (Norw, Ener, lirisk. Brake, Brüte) wächst überall im Lande, bis nach Finoiarken. Auf 'Ich Gebirgen steigt ai hoher hinauf als die Birke (o. Betula gluti- qoss Wiillr.). Der Wachholder nimmt hier, unter gemisaen Verhältnisses, eine pyramidale Form an, so dass er, von Kerne angesehen, wirklich einige Aeiinliehke.it mit de* Gyipresaa gewinnt- Ich weiss nicht, ob die Beschaffenheit des Bodens oder andere Umstände diese <■._ thumliche Formbildung bewirken. Mitunter erreicht et alsdann eine Höhe ron 20 Kn- \\"iil noch darüber, mit entsprechender Dicke des Stammes. Stämme, die einige l\isa tiber dem Boden 2 — 2£ Fusa im Umfange messen, kommen nicht selten vor. Tafel \lll stellt einen solchen Wachholderbaum dar. der sich auf einer kleinen Insel in der Nahe des Mariijeetnl >1 i - -■ ■ 1 1 n • 1 1 1 - Horten (.">!»" 2& 30" N. B. 889 1 1 >' .">" 0. L. v. Ferro) im Christianiafjord befindet. Dieser Baum ist 22 Fuas hoch und seine Krone halt, an der dichte. sten Stelle gemessen, aurSj Fus« im Dinmeter. Im Innern des Landes erreichi der Wachholder. mir bekannt ist. gewöhnlich nicht die Hohe wie in der Nahe der Kneten, doch darf ich diese Bemerkung nicht als absolut sicheres Factum anführen. Auf der Insel Langeen im ( 'hrisiianial jord. nahe bei der Stadt Holniesirand (69° 's!' 10 N. B. 27° 69' 0. L. v. Ferro) und in der Umgegen des Badeortes 8aadefJord (69° 8' 5" N. B. B <». L. \. Ferro) wachsen verschiedene solcher, ungewöhnlich grossen, pyraniideti- fbrmigen Wacbholderbäume, die aussehen, als oh sie mit besonderer Sorgfalt unter der Bcheere gehalten wurden. Ich kann augenblicklich TOn keinem der dort vorkommenden Baume genaue Dimensionen angeben, erwähne daher nur, daas seihst die Elster, die doch nicht zu den klein- sten unserer einheimischen Vögel gehört bei Bandefjord in Waehholderbäumen nistet, während es dir dort keineswegs an geeigneten Bäumen anderer Art fehlt. Man kann hieraus MBgefaba auf die Grösse jener Bäume Bchhessen. Mein Freund, der bekannte Yo!ks.sehri!'tsteller. Forstmeister Asbjornsen, berichtet, 55 dass der Wachholder in den südlichsten Gegenden des Landes, nahe bei der Stadt Mandal, - . ',' N. B. 2S° 7' 2" O. L. v. Ferro) besonders aber in den Kirchspielen Hegebostad und Undai, gleichsam eine Art von Unterwald bildet, unter dessen Kronen man bequem gehen kann. während er auf den Klippen im offenen Meere so dicht über dem Gestein hinkriecht, dass er einen förmlichen Teppich bildet. An der Westküste des Stiftes Bergen, vornehmlich an den Ufern des sogenannten Sor- tjord in Har danger, sind Wachholderbäume mit Stammen von 2 bis 2h Fuss Umfang ebenfalls nicht selten. Ich besitze aus jener Gegend einen Wachholderstamm, der am Wnrzelende 6£ Zoll im Durchmesser hält. Der Baum war 17 Fuss hoch und erreichte ein Alter von 64 Jahren. Auch von dem nördlichen Ufer des Sognefjord im Stifte Bergen (c&. 61° 15' N. B. 24 i° U. L. v. F.) habe ich 2 Wachholderstämme erhalten: der eine derselben, der ein Alter von 143 Jahren augiebt, misst 7| Zoll im Durchschnitt, der andere, 8| Zoll im Durchschnitt haltend, zeigt 172 Jahrringe. Der Wachholder kann in der Gegend von Throndhjem eine, im Verhältnisse zu dem Breitegrade, sehr ansehnliche Grosse erlangen. So habe ich z. B. erst kürzlieh einen Wach- holderstamm vnii dort bekommen, dessen vollständige Höhe zwar nicht genau angegeben ist, der aber in dem Zustande, wie er hier vor mir liegt, Xq Fuss Länge hält. Der Durchschnitt am Wurzelende beträgt 12,L au der Spitze 7i Zoll. Die letzten 63 Jahrringe fidlen den Raum von 1 Zoll norw. (Siehe Pag. 45 Note 1). Der Baum ist unter 63" 25' 45" N. B. 300 Jahre alt geworden. ' Als Seltenheit kann ich anführen, dass sich auf dem Hofe Hoel, (sprich Hohl) im Kirch- spiele Haabel, (die Kirche öü" 36' 5" N. B. 28° 35' 1" O. L. v. Ferro), einige Meilen von Chri- stiania. ein Wachholderbaum befindet, der, zwei Fuss über der Erde gemessen, 7 Fuss 1 Zoll im Umfange hält. Die Messung wurde im Mai 1860 vorgenommen und im Juni 1861 wieder- holt. Der Baum ist 25 Fuss hoch, und hat 6£ Fuss über dem Erdboden den ersten Ast. Acht bis neun Fuss über dem Boden theilt der Stamm sich iu 5 Aeste, von denen einer 2 Fuss 2 i Zoll, drei andere jeder 2 Fuss 4 Zoll und der fünfte 3 Fuss 2 Zoll im Umfange misst. Der Durchschnitt der Krone, von Nord nach Süd gemessen, beträgt 24 Fuss 6 Zoll, von Ost nach West 26 Fuss 8 Zoll. Tafel XIV giebt eine Abbildung dieses, in seiner Art, höchst merkwür- digen Baumes. Nach den Messungen, die ich Gelegenheit geleibt habe von dem Wachsthum des Wach- holder in Norwegen vorzunehmen, darf ich dem hier in Rede stehenden, ohne alle Bedenk- lichkeit, ein Alter von zwischen 6 -800 Jahren zuschreiben. Auf dem Hofe, wo der Baum wächst, giebt es eine Sage, nach welcher allemal ein Thier das Leben einbüssen muss. sobald man den Baum eines Zweiges beraubt. Dieser Aberglaube hat noch vor ein paar Jahren bei der dortigen, an Bildung versäumten. Menge an Bestärkung gewonnen, indem ein Zimmer- mann, mit der Aufführung eines Sommerviehhauses beschäftigt, sich einfallen Hess einen kleinen Ast des geweihten Baumes zu seiner Arbeit zu benutzen. Gleich darauf, heisst es, „starb auf dem Hofe ein grosses Schwein!- Es knüpfen sich überhaupt in Norwegen häutig ähnliche Sagen an Bäume, die sich durch ihr hohes Alter auszeichnen; Mehreres hierüber weiter unten bei der Birke. Die in den alpinischen und mitunter auch in den subalpinischen Regionen vorkommende, unter dem Namen Juniperus nana Willd. bekannte Zwergform, ist schwerlich etwas anderes als eine Verkrüppelung der ursprünglichen Form, hervorgegangen aus einer, dem Baume nicht zusagenden Nahrung oder climatisch-ungünstigen Verhältnissen, vielleicht auch beider Umstände in Gemeinschaft. 56 Damit das geschnittene Korn den zum Einfahren erforderlichen Grad von Trockenheil erlange, bedient man sich in Norwegen nichl der in andern Ländern üblichen Weisen, die n. n.i'f ler ;ui einander gelehnt, auf dem Felde stehen zu lassen, sondern man hängt sie (den Roggen ausgenommen) an 8 bis 10 Fuss hohe Stangen oder Pfahle, dergestalt, dass B&mmtliche Aehren nach rinn- Reite hinwenden. Aul diese Weise trocknet das Korn schneller und leide) weniger vom Regen. Zu diesem Zwecke verwendet mau. da wo sie zu haben sind, am Liebsten Pfahle vom Wachholderbaume, die mau auch zu anderem, ahnlichem Gebrauche den meisten übrigen Bolzarten vorzieht, da sie in der Erde >\rv Fäulnis* viele Jahre Lang wi- .,.,,. Nachstehende Figur stellt eine An Einfriedigung aus Wachholderstangen vor. wie man sie hier construirt, die ich, nebenbei bemerkt, für recht zweckmassig halte. Die stärkeren Stämme werden von Drechs- lern und Tischlern zu den verschiedenartigsten Ar- beiten verwendet. Ich habe von dem Holze des Wachholderbaumes verfertigte Tische gesehen, die nach 50 Jahren noch den eigentümlichen, frischen Geruch des Baumes bewahrt hatten. In der ländlichen Bierbrauerei /um Bausbe- darf bedient man sich, in manchen Gegenden Nor- wegens, anstatt des klaren Wassers, eines schwa- chen Decoctes von frischem Wachholder, theils um dem liiere eme dunklere Farbe zu geben, theils um ihm einen Anflug von dem hier beliebten eigenthüm- lichen Geschmacke, den Bchon der Geruch 'ler Pflanze verräth, mitzutheilen. Jiniperis rirgjniana /.. habe ich aus Samen gezogen, und besitze jetzt im hiesigen botanischen Garten mehrere 8 jährige Exemplare, die ungefähr :'. Kuss hoch sind. Kinne der- selben wurde jemals im Winter gedeckt. Thuja •eeidentalts /.. findet sich hie und da in Gärten und kommt bis nach Thrond- hjem vor, woselbst er auch ohne Bedeckung nicht von der Winterkälte leidet. OI> er weiter nördlich gedeiht, weiss ich nicht. Hei Christiania. wo dw Same jährlich reif wird, giebt es einzelne Bi tevon .''* 25FussHöhe, die2Fuss über der Erde etwa 20 Zoll im Umfang halten. Abielioeae Rieh. Pin us tylTestriti /.. (Horw. Fure3 Toll and Tnll ) Die norwegischen Wälder bestehen hauptsächlich aus Kiefern (Füre) und Fichten (Gran — Pinus Abies L.). Die Kieferwachsl libi in Norwegen; die ausgedehntesten Walder befinden sich jedoch in de stlichen Theile des Landes. -I. h. in den Stiftern Christiania und Throndhjem. Nor L50— 200 Jahren gab es auch im Stifte Bergen verschiedene, nicht unheileulende. Kiel'erw ahlu n-.ii. die leider nach und nach verwüstet worden sind. I>a- Bergens Stift ist gegenwärtig an vielen Stellen fast gänzlich euiw aldet. i'in das zur Lieferung von Kalken, eleu schweren Dimensionen von Nutz« und Bauholz erforderliche Hiebsalter zu erreichen, gebraucht die Kiefer in Norwegen 120 150 Jahre, zu i ■ M tbäumen und ähnlichem Schiffszimmerholz zwische 50 Jahre. Dies kann n : bei den äusserst verschieden« 57 viele Ausnahmen. An Stellen, die nahe an dem offenen Meere liegen und last ununterbrochen dem Einflüsse des Windes und der Stürme ausgesetzt sind, nimmt die Kiefer gewöhnlich, abge- sehen von der Beschaffenheit des Bodens, eine eigenthümliche Form an. Der Stamm erreicht nicht dieselbe Höhe wie unter anderen Verhältnissen und die Krone formt sich gewölbt und zum Theil plattgedrückt, so dass ein solcher Baum, aus der Feme betrachtet, beim ersten Blicke aussieht wie eine Ceder. Dabei enthält der Stamm sehr wenig Splint und besteht fast gänzlich aus sehr harzreichem Kern. Dasselbe soll auch in Finmarken, an der äusser- sten Grenze gegen Norden, wo die Kiefer noch gedeiht, der Fall sein, wie mir Augenzeugen oft berichtet haben. Es kann keinem Zweifel unterliegen dass die Verkrüppelung der Krone eine Folge des stürmischen Klimas ist. Als Hypothese, die ich der Prüfung Sachverständiger empfehlen möchte, nehme ich an. dass die verhältniss massig reichliche Harzbildung demselben Umstände zuzuschreiben ist, indem er das leichtere Oxydiren der flüchtigen Oele zur Harzsubstanz wesentlich begünstigt. In den südlichen und westlichen Districten des Stiftes Christiania (ca. 60° N. B.) wächst die Kiefer bis etwas über 3000 Fuss über dem Meere. Auf dem Dovrefjeld und den angrenzenden Theilen von Gudbrandsdalen, (ca. 62° N. B.), geht sie bis etwa 2800 Fuss; in Throndhjems Stift (64—65° N. B.) bis 1600—2000 Fuss, und in den Nordlanden und Finmarken (bis 70° N. B.) selten höher als 600—700 Fuss. Die Grenze des normalen Vorkommens der Kiefer reicht etwa 300 Fuss höher als die der Fichte, oder mit anderen Worten, bis zu 2600 — 2400 Fuss unter der Grenze des ewigen Schnee's. Nach Vibe (a. a. O. Pag. 192—193) ist die Kieferngrenze in den verschiedenen Lan- destheilen mit Genauigkeit wie folgt anzusetzen : N. B. O. L. v. F. Höhe u.d.M. Bei Finnebustelen in Vinje in Thelemarken ca 59° 45' 25° 17' 3030' An d. Südseite von Faxefjeld, a. d. Reichsgrenze gegen Schweden, im Kirchspiel Trysild ca 61» 18' 30° 30' 2290' In Brsekkedalen in Lom, zu Gudbrandsdalen gehörend, ca. . . 61° 53' 25° 30' 2640' Bei Store und Lille-Kringla, etwas nördlich von den Gebirgsgipfeln „Rundane" in Gudbrandsdalen, ca 62° 3' 27° 34' 2850' Bei Sylum, Hof an der Reichsgrenze in Osterdalen, ca. ... 62° 10' 29° 54' 2540' Beim Inderdalspasse im nördl. Throndhjems Amt ca 64° 15' 31° 1740' Bei Lodingen auf Hindo im Nordland ca 68° 25' 33° 45' 673' Bei Lippajervi in Finmarken ca 68° 30' 37" 30' 1291' Bei Gala Nitu oder Mortana in Finmarken ca 69" 41° 30' 1050' Gegen Norden reicht die Kiefer, wie oben erwähnt, bis zum 70sten Breitegrad. In Westfinmarken giebt es nur in Alten, beim Porsanger Meerbusen und in der Umgegend von Karasjokk, Kiefernwälder, in Ostfinmarken bei Pasvigelven. Dies sind also die nördlichsten Kiefernwälder der Erde. In Alten ist es. wie mir Augenzeugen berichtet haben, keine Sel- tenheit Kiefern anzutreffen, die an der Wurzel 3 Fuss im Diameter, und bei einer Länge von 40 Fuss, an der Spitze 8 Zoll im Diameter messen. In dem botanischen Museum unserer Universität habe ich ein kerngesundes Stück einer Kiefernplanke, die ohne Rinde 2 Fuss 9£ Zoll im Diameter misst, und zu erkennen giebt, dass der Baum ungefähr 400 Jahre alt gewor- den ist, aufbewahrt; — er ist in Alten (70° N. B.) gewachsen. Ich habe im Verlaufe vieler Jahre an verschiedenen Stellen des Landes sowohl die jah- rigen Triebe als die Zunahme der Stammesdicke der Kiefer gemessen; der Unterschied zwi- schen den einzelnen Messungen ist jedoch, in Betracht des Bodens, der Lage, des offenen oder 58 blossenen Bestandes u. s. w., ein so grosser gewesen, dass ich mich kein völlig sicheres tlurcli.-clmiiilii lies Normal hierüber mir anzugeben getraue. Fortgesetzte Beobaeh hingen werden BD ob and wde weil es überhaupt möglich ist ein solches ml linden. Grosse Streckst) längt der Westküste Norwegens, die in einer lernen Vorzeit von Wal- dem bedeokl waren, sind gegenwärtig von Allem, was den Namen Wald verdient, so gut wie eaiblöast. Im Sommer 1854 batte kh GalegetÜMdl zwei dieser Districte in der Umgegend von Btavanger (58° 58' 5") zu untersuchen, nämlich die Küstenstrecke Jsederen und die im N. W. reo Stavanger gelegene Insel Kaniioon. An beiden Stellen findet man jetzt keine Spur von Wald, obgleich sie. wie gesagt, früher nicht nur von grossen Waldern bedeckt waren, sondern auch Waldungen besassen, in denen verschiedene Baumarten einander zu verschiedenen Zeiten und in mehr oder weniger regelmässigen Perioden ablösten. Dies rührt wahrscheinlich daher, dass grössere oder kleinere Strecken eines Districtes in einer langen Reihe von Jahren von Wald bedeckt waren und darauf eine eben su lange Zeit, wenn nicht länger, jeder Waldung beraubt bliebeB. Der Beweis dafür, dass verschiedene Wuldvegetationen in grauer Vorzeit Platz mit einander gewechselt haben, ist leicht geführt, indem man noch gegenwärtig, Tag für Tag, grosse Massen wohl eonservirter Baumwurzeln von bedeutenden Dimensionen aus den Torfmooren jener Gegenden zu Tage fördert, wo eben diese Wurzeln, neben dem Torf, das einzigste Brennmaterial der jetzigen Bewohner ausmachen. An manchen solcher Stellen habe ich diese Baumwurzeln in förmlichen Schichten über einander gelagert angetroffen, so dass sich zwischen einer jeden derselben eine Torfschicht gebildet hatte, die an einzelnen Puncten gegen 3 Fuss mächtig traft Die Torfmoore Dänemarks, welche in früherer Zeit mit grosser Genauigkeit und Sach- kcniiiniss von Steenstrup und Vaupell1 untersucht worden sind, bieten in mehreren Bezie- hungen ähnliche Erscheinungen dar, wie die Torfmoore der norwegischen Westküste; doch scheint mir, dass sie in anderen. Dicht unwesentliche. Abweichungen von letzteren blicken lassen. Auf einer kurzen Reise können jedoch dergleichen Untersuchungen nur an solchen Stellen vor- genommen werden, wo man Toi •fgrübereien antrifft, und da das Torfstechen, je nach der Be- quemlichkeit der Bewohner, bald hier bald dort stattfindet, ohne andere Rücksicht bei der Wahl des Ortes, als die des practischen Nutzens, so bleibt in dieser Richtung ohne Zweifel noch Manches zu untersuchen, was bei der Kürze der Zeit meiner Aufmerksamkeit entgangen ist. und bisher auch von Anderen nicht beobachtet werden konnte. In allen Torfmooren Dänemarks, welche Steenstrup untersucht hat. fand er, dass die Baumvegetation in folgender Ordnung Statt gefunden bat: Zuerst gab es eine Vegetation von Poptriue tremula L. (Zitterpappel. Norw. Osp), hierauf folgte die Kiefer, alsdann kam die Kiche (Norw. Eeg) und endlich die Brie (Alnus, Norw. Or). Vaupell führt an, dass man, seinen Beob- achtungen nach, nicht so scharfe Grenzen /.wischen den verschiedenen Vegetationen ziehen dürfe, wie Steenstrup gethan. Er bemerkt ferner, dass die Birke sowohl über als unter der Kiefern- und Eiohenschiohte vorkommt. Die Kiefer bildet nach ihm. immer die tiefste Unter- kommt alier mitunter auch dicht unter der Erdoberfläche vor: auch die Eiche hat nicht überall einen liestiiniiilen Platz in der Reihenfolge; doch lieg! sie Selten unter der Kiefer. Ob sieh dasselbe Verhältnis* an einzelnen Stellen der norwegischen Westküste eben- falls gehend machen sollte, darf ich nicht bestimmt in Abrede stellen; an den Orten, wo ich Gelegenheit gefunden habe Torfgräbereien bis zu der Tiefe von i» — -10 Fuss zu unter- ' Joh. Japetn« Sm. Steenstup. GeoKnostisk-ceoloKisk Undersiigelse «f Skovraoscrnc Vidnesdam- og Lillemose. Ki.'l.rnliRvn. 1842. Christian Vaupell. De nordsjallandske Skovmoscr. Kjuhenliavn. 1851. 59 suchen. lag die Eiche am tiefsten; über ihr befand sich eine Schichte, mitunter auch zwei. Kiefernwurzeln mit einer Tort'schicht von ein paar Fuss Mächtigkeit zwischen jeder. Da es mir nirgends gelungen ist bis auf den untersten Boden eines Torfmoores zu dringen, so halte ich es für möglich, dass sich unter den Eichenwurzeln noch eine Espen- oder Kiefernschicht befin- den kann; aber auch angenommen dies wäre der Fall, so wird doch die Aufeinanderfolge der Bäume in den Torfmooren Jasderens von der Ordnung abweichen, die in den dänischen vor- herrscht. Auf Karmoen scheint sich oberhalb der Kiefernvegetation ein Gemisch von Birken. Espen und Haseln befunden zu haben, wobei die Birke vorherrschte. Steenstrup nimmt ferner an, dass die erwähnten vier verschiedenen Vegetationen in tranz Dänemark zu ungefähr einer und derselben Zeit aufeinander gefolgt seien: „dergestalt, dass sich bei jedem Wechsel eine von der vorhergehenden sehr verschiedene Wald- decke gebildet hat.'' Dass eine solche, in kürzeren oder längeren Zwischenräumen wechselnde Vegetation, an der ganzen Westküste Norwegens gleichzeitig stattgefunden haben sollte, so dass dieselbe wechselsweise von aller Baumvegetation entblösst, dann wieder mit Wäldern be- deckt gewesen sein sollte, will mir weniger wahrscheinlich vorkommen, unter anderem auch aus dem Grunde, weil man schwerlich an die Möglichkeit einer Selbstbesamung der öden Landstrecken, auf natürlichem Wege, dabei denken wird, besonders wenn von Inseln die Bede ist und von so schwerem Samen wie die Eichel, die sich nicht so leicht vom Winde fortführen lässt. Erklärlicher wird die Sache, wenn man annimmt, dass einzelne Strecken sich ohne Waldwuchs befanden, während es an anderen noch Wälder gab: nur unter solchen Umstän- den scheint das Entstehen neuer Wälder, durch natürliches Ausstreuen frischen Samens, mög- lich zu sein. In den von Steenstrup auf Seeland untersuchten Torfmooren, fand er häufig die Baum- wurzeln und die zu ihnen gehörenden Stämme nicht allein unmittelbar neben einander. Min- dern letztere auch in gleicher Richtung, mit den Kopfenden nach dem Centrum des Moores zeigend, liegen: in der Mitte lagen die Stämme dagegen meistens in regelloser Unordnung durcheinander. Sowohl meiner eigenen Beobachtung zufolge als auch nach den Berichten Anderer, kommt es auf Karmoen und Jgederen, im Verhältniss zu der grossen Menge von Baumwurzeln, die sich in den Torfmooren finden, ziemlich selten vor, ganze Stämme anzutreffen, und die wenigen, die man findet, liegen nie in irgend einer bestimmten Ordnung. Die Wurzeln der Eichen und Kiefern findet man ziemlich frisch erhalten, und letztere bestehen oft fast ganz aus fettem Kernholze (Norw. Tyre). Die Birke dagegen ist grössten- teils verfault, so dass von ihr nichts übrig geblieben ist, als die äussere, weisse Kinde, welche die vermoderte Holzsubstanz umschliesst. Es ist sehr schwer zu einer auf Thatsachen gegründeten Meinung über das schichten- weise Auftreten und Verschwinden der Baumvegetation an der Westküste Norwegens zu gelan- gen, d. h. die natürliche Ursache zu diesem Vorkommen zu ermitteln. — Es gab bekanntlich eine Zeit, wo die „Sündlluth- als das unerschöpfliche Meer zur Erklärung aller möglichen Hy- pothesen über naturwissenschaftliche Probleme, denen man auf keine andere Weise beikommen konnte, dienen musste; — so bringt auch heute noch der weniger aufgeklärte Theil der Be- wohner Jsederens das Vorkommen der Bäume und Wurzeln, die man in den dortigen Torf- mooren findet, mit der biblischen Naturkatastrophe in Verbindung, fest glaubend, dass jene Stämme, zur damaligen Zeit, von entfernten Orten nach der dortigen Küste geführt worden sind. Auf Karmoen gab es wahrscheinlicherweise in viel neuerer Zeit Wälder, oder wenig- stens doch einzelnstehende Kiefernbäume, als auf Jsederen: bei meinem dortigen Aufenthalte besuchte ich das Haus, in welchem der bekannte Geschichtschreiber Torrn od Torvesson 60 -ich der Bitte jener Zeit gemäss nannte, Torfaaus, f -l~l(<^ ^rt-wi .hnt hat. Das Hau- war von Holz erbaut, welches, wie mir berichtet wurde, auf der Insel gewachsen war. An Orl und Stelle herrsohl allgemein der Glaube, dass die Verwüstung der Walder auf : Insel durch Feuer geschehen sei. and diese Meinimg soll auf historischem Grunde ruhen, auf dessen Wertb oder Onwerth ich hier jedoch nicht eingehen kann.1 Enthält das Vorstehende auch nur einen geringen Beitrag zur Kunde von der wechseln- den Baumvegetation in einer längst verschwundenen Zeit, unter den hohen bordlichen Breite- graden Norwegens, so habe ich doch nicht unterlassen wollen, selbst dies wenige anzufahren. Pinu» Lnricio Poir. P. Lnricio ur, austriaca Antoine gedeiht bei Chrisüania sehr gut, doeh kann ich nicht erinnern hier aber ungefähr 20 Jahn' alte Bäume angetroffen zu haben, und diese haben noch keinen Barnen getragen. Ich habe mit Erfolg versucht diesen Baum, durch krautartiges Pfropfen (nGreffe herbacee") auf Pinna sylvestris L.. zu cultiviren. P. Laririo Pallasiana Lumb. Von diesem habe ich 4jährige Sämlinge, die, dem An- scheine Dach, gut fortkommen werden, üb diese oder andere Varietäten sonstwo in Norwegen versucht wurden sind, ist mir unbekannt. Pinas Mrobus L. An mehreren Stellen im sudlichen Theile des Landes sieht man diese Axt in Parken und ähnlichen Anlagen; doch habe ich sie nördlich von Christiania nicht angetroffen. Hier gedeiht sie jedoch sehr gut und giebt auch in weniger günstigen Sommern : Samen. Sobald die WeymouthMefer ein Alter von 20-25 Jahren erreicht hat, fängt sie an Zapfen zu bilden; jüngere Bäume treiben jährige Triebe von 1—2 Fuss Länge. Ich be- zweifle nicht, dass sie auch bei Tlirondhjem gut fortkommen würde. Pin u< t'rmhra L. habe ich nur bei Christiania gesehen, wo 5—6 Jahre alte Exemplare sieh bis jetzt ohne Winterdecke gut erhalten haben. — Von Pin u< pyrenaicii Lapeyr. kann ich nur bemerken was von P. Cembra angeführt ist. Pinus fraseri l'ursh (Abies Fraseri LindL) kommt ungefähr unter denselben Verhält- nissen vor, wie die vorige: nördlich von Christiania habe ich auch diese Art nicht gefunden. Pinus Picea /.. i Abies pectinata IH'.i findet man hie und da, bis nach Throndhjem, angepflanzt. Ich habe an dem genannten Orte 20—25 Fuss hohe Bäume gesehen, die damals Zapfen trugen; ob sie jemals reifen Samen gegeben haben, konnte ich leider nicht erfahren. Nach einer Angabe d. Herrn Forstmeisters Mejdell befinden sich ungefähr 1A Meilen südöstlich von Kongsberg, in beträchtlicher Höhe, (etwa 1450' a. d. M.). auf der s. g. „Meheia," (59° 38' N. B. 27° '•' 0. 1-. v. Ferro) angepflanzte Edeltannen, die einen ziemlich bedeutenden Um- läng. jedoch keine demselben entsprechende Höhe erlangt haben. Diese Bäume wurden am Ende des vorigen Jahrhunderts gepflanzt. Die Edel- oder Weisstanne kommt auf der ganzen skandinavischen Halbinsel nirgends wildwachsend vor. Mif Pinu- lialsnmra L. CAbies balsamifera Midi.) verhalt es sich wie mit den fünf vorge- nannten Arten: rie reicht bis nach Throndhjem. In und um Christiania wird der Samen in gewöhnlichen Jahren reif. Pliaa \ l« i e - / (Abies excelsa DC.Norw. Oreui). I>ie Fichte bildet, gleich der Kiefer, die mächtigsten Wälder in den Stiftern Christiania und Throndhjem. In den westlichen Di- ti ii ist sie im Ganzen seltener, und ganz von der Südepitee des Landes bis ungefähr zum ad ist die Nähe des Meeres ihrem Gedeihen ungünstig. Im Stifte Throndhjem dagegen d. A. Bartorlna ürkum •■■ des Ursprung! dei deutschen Hanse. 2ter Bd. Pag. 696 und 698. Art. B nn.l -2». 61 wächst die Fichte bis ungefähr zum 65sten Breitegrade auf den Inseln mit der Kieler zusam- men, bis unmittelbar an das Meeresufer. Weiter nördlich ist sie an den Küsten seltener und zieht sich mehr nach dem Innern der Meerbusen zurück. In den Nordlanden geht die Fichte ungefähr bis zum 67sten Grad, d. h. es giebt unter dieser Breite noch einzelne ihrer Art in Graataadalen (Kirchspiel Beieren); über 66£° hinaus bildet sie aber keinen eigentlichen Wald mehr. Ob dies nun wirklich die absolute Nordgrenze der Fichte ist, kann ich noch nicht mit Sicherheit angeben. Der norwegische Forstmeister Barth hat mir nämlich mitgetheilt, dass er vor 3 — 4 Jahren in der Nähe von Svanevigen, an der Westseite des Landsees Coalme javre (69° 30' N. B. 47° 51' O. L. F.) und einige Heden südlich von der Mündung des Pasvig Flusses, dei- che Grenze zwischen Norwegen und Russland bildet, eine Fichtengruppe von massigem Umfange angetroffen habe. Sowohl Barth als sein Begleiter, ein schwedischer Pflanzensammler, hielten die Bäume für uusre gewöhnliche, wildwachsende Fichte (Pinus Abies L.). Später brachte er in Erfahrung, dass man in Schweden, bei genauerer Untersuchung der mitgenommenen Exem- plare, dieselben für Pinus orientalis L. erkannt haben wül. Da mir solche nicht vor Augen gekommen sind, so muss ich mich darauf beschränken mitzutheilen was mir berichtet worden ist. Im südlichen Norwegen geht die Fichte auf den Gebirgen bis 2700—2900 Fuss hinauf; im nördlichen Gudbrandsdalen (62°) bis 2500 — 2700, und im Throndhjems Stift bis ungefähr 1600, dort 2000 Fuss nicht übersteigend. Im Nordlande geht sie kaum höher als 800 Fuss über dem Meere. ' Die Grenze der Fichte liegt im Allgemeinen 2900—2700 Fuss unterhalb der Schneelinie. Vibe giebt a. a. O. (S. 193— 94) die Grenze für das Vorkommen der Fichte wie folgt an: N. B. O. L. v. F. Hohe ü. d. M. Auf Blefjeld, a. d. Grenze zwischen Numedal und Thelemarken, ca. 59° 50 26° 53' 3050' Auf Gaustafjeld in Thelemarken, ca 59« 50' 26° 20' 2940' Auf Risfjeld „ do. ca 60° 26° 40' 3300' Auf d. Gebirgsrücken zwischen Valders und Hallingdal . . . 60" 50' 27° 3000' In Stavedalen in Valders, ca 61» 27° 20' 3050' In Gudbrandsdalen, bei Rostjorn in Gausdal, ca 61° 20' 28° 2500' In Osterdalen, an der S. 0. Seite des Trysildfjeld, ca — *— 29° 45' 2720' Ebendaselbst a. d. Nordseite, ca — =— — * — 2830' id. am Trysildflusse auf Ulvaaberg, ca ■—* — — = — 2980' id. W. unter Herjehagna an der Reichsgrenze,1 ca 61° 42' 29*» 50' 2870' Bei Lauveia, einem Hofe an der Tyaelv in Selbu, ca 63° 29° 23' 2170' An der Nordseite des Gebirgszuges zwischen Gondalen und Hol- dense, an der Reichsgrenze, Vogtei Indereen, ca. . . . 64u 30° 27' 1940' An der Südseite desselben Gebirges, ca —» — — =— 1540' An der Nordseite von Lille Portfjeld an der Reichsgrenze südlich in Namdal, ca 64° 30' 31° 20' 1750' An offenen Standorten, wo der Baum sich nach allen Seiten hin frei entwickeln kann, habe ich häufig 12 bis 14jährige Fichten gefunden, die Zapfen trugen; keimfähigen Samen jedoch giebt sie, selbst unter solchen Verhältnissen, kaum vor dem Alter von etwa 20 Jahren. In geschlossenen Massen zusammenstehend, währt es natürlich viel länger bis" sie Samen ansetzt. Man kann im Durchschnitt 70—100 Jahre als passendes Hiebsalter der Fichte annehmen. In 1 Hier fällt die Birkengrenze mit der Fiehtengrenze zusammen. Der sich für die Sache interessirende Leser wird sich die Mühe nicht verdriessen lassen, durch einen Blick auf die Karte einen klareren Ueberblick über obige Angaben zu gewinnen, als Namen und Zahlen allein zu gewähren vermögen. 62 Befarefl der Länge der jährigen Triebe der Fichte, so wie ihrer jährlichen Zunahme an Dicke moss ich mich auch hier an das vorhin von der Kiefer Bemerkte halten. Als eine in ihrer Art in Norwegen selten vorkommende Kntwickelung der Fichte, kann ich Folgendes anführen: Auf dem Hole Langerud; nahe bei dem Marineetablissemeut Horten. 15 30" N. B. 28" IC 5" (>. L. v. Ferro), steht nahe am Fahrwege eine Fichte, die jedoch rermöge ihrer Stellung leicht der allgemeinen Aufmerksamkeit entgeht, indem ihr Stamm theil- vreise von Unterwald verdeckt wird, und man die Krone eher für eine Verflechtung mehrerer Baumgipfel hält, als für die eine« einzelnen Raumes. Der Stamm misst 1\ Fuss im Umfang iiinl sehiesst, auf gewöhnliche Weise, bis ungefähr 65 Fuss schnurgerade in die Höhe; etwa t>.|. Fuss über dem Hoden treibt der Baum L2 Aeste, wovon jeder circa 40 Zoll im Umfange halt. Diese Aeste streiken sich ungefähr 10 Fuss in horizontaler Richtung frei ab vom Stamme. sich dann nach oben, und erreichen ungefähr dieselbe Höhe wie der Mutterstamm. Kur sich allein betrachtet, erscheint die Krone dieses Riesenbaumes, mit ihrem 46füssi- gem Durchmesser, so mächtig wie die Gipfel von mehr als zwölf gewöhnliehen Fichten zusam- inengenommen. Tafd XV giebt eine. Ansicht dieses, in seiner Art, höchst interessanten Baumes. Pinus Lurii L. (Norw. Lterketrcp). Der Lerchenhunm wird in Norwegen an verschie- denen Stellen angepllanzt gefunden, bis nach Throndhjem, wo er schon vor vielen Jahren ange- fangen bat sich ohne Nachhülfe zu verbreiten, und es ist kaum zu bezweifeln, dass dieser Baum auch unter noch nordlicherer Breite würde gedeihen können. Die bedeutendste Lerchen- pflananng, die ich hier gesehen habe, befindet sich bei der Stadt Mandal, (58° 1' 2" N. B. 25" 7' J" (). L. v. Ferro). Im Jahre 1805 pflanzte man dort 5000 zweijährige Lerchensämlinge mit Katern untermischt, und der Boden, den man zu diesem Experimente benutzte, besteht bis zu der Tiefe mehrerer Fasse aus feinem Kies, der mehr Aehnlichkeit mit dem groben Sande be- sitzt, dessen man sich häufig zur -. g. Verbesserung dw Fahrstrassen bedient, als mit einem Erdreiche, dein man Fruchtbarkeit zutrauen konnte. Hiezu kommt noch, dass die Anpflan- zung unmittelbar an das Meer stiess und dalier sehr heftigen Stürmen, vornehmlich von Süd und Südwest, ausgesetzt war. Trotz alledem hat die Lerche sich schon vor vielen Jahren mehrere hundert Fuss über das ursprünglich bepflanzte Terrain hinaus verbreitet. Wie mir Herr Forstmeister Asbjornsen berichtet, hat sich der Lerchenbaum in der Umgegend von Mandal gegenwärtig an verschiedenen Stellen bis eine halbe Meile weit in das Innere des Landes verbreitet. Auf 1 norw. Morgen Landes (= 10000 Q Fuss) fand Herr Asbjornsen 108 Bäume, durchschnittlich 36 Fuss hoch mit 7^" Durchmesser in Brusthöhe über der Erde gemessen. Die ältesten Bäume massen meistens 35 — 40, ja bis 50 Fuss Hohe, und hatten 6—8 — 10" Diameter in Brusthöhe; eine einzelne Gruppe jedoch, die gegenwärtig abgetrieben ist, enthielt Stamme mm 80-— 70 Fuss Hohe. Von diesen Stämmen sah mein Referent gesägte Planken von 12—16" im Diameter. Vor mir liegt die, etwas über der Wurzel geschnittene. Scheibe eines Lerchen- baunies, der im Frühjahr 1861 nahe bei Mandal gefällt wurde. Sie hat 4S Jahrringe und misst 25". ii Durchmesser. Der Baum ward 50 Fuss hoch und hielt, 4 Fuss iiber der Erde, 1 Fuss 6 Zoll im Diameter. Si) am Stamme de» Baumes ausgiesst. Die jetzigen Be- wohner Mm Blinde stellen dies allerdings in Abrede. Einer alten Sage nach hegt im „Hyd- aeshaugen" ein Schatz von zwölf kupfernen Kesseln, wie Schachteln in einander gestellt, nebsl einer Geldkiste vergraben, bei der ein Lindwurm Wache halt. Die Slinde-Birke hat zu verschiedenen Zeiten zweien der tüchtigsten unter den, jetzt verstorbenen, norwegischen Landschaftsmalern, Dalil und Feamley, zum Gegenstand künst- lerischer Darstellung gedient und die Zeichnung, welche wir dem Leser auf Tafel XVI vorfüh- ren, ist nach der Photographie eines Gemäldes von Feamley, welches in der hiesigen Kun-t- und Zeichnenschule aufbewahrt wird, ausgeführt. Aber auch die Aufmerksamkeit unserer Dich- ter hat die Birke von Sünde auf sich gezogen, und u. A. hat einer der gefeiertsten unter uusern jetzt Lebenden Dichtern, der auch im Auslande rühmlich bekannte Professor unserer Universität. Welhaven, in schwungvollen Versen diesen herrlichen Baum besungen.1 Die Birke von Sünde unterscheidet sich von andern uralten und grossen Bäumen ihres Geschlechtes in Norwegen durch den auffallend niedrigen Stamm und den ausserordentlich grossen Umfang ihrer Krone, der ihr eher das Aussehen eine- riesenhaften Buschgewächses giebt, als dasjenige eines Baumes. Nach einer, im Augusi 1861 vorgenommenen, Messung zeigt sie fol- gende Dimensionen: Der. wie die Abbildung zeigt, sehr kurze Stamm, missl etwas über der Wurzel 17 In-- 10 Zoll im Umfang, erhebt -eine Ae-ie und Zweige Ins zu (50 Fuss Höhe und hat eine durchschnittliche Weile der Krone von • >!> Fuss. — Die Hohls-Birke, die auf Tafel XVII dargestelll ist, steht nahe hei dem Hole Hohl im Kirchspiele Bennebu un südlichen Amte Throndhjem (ca. 02" 58' N. B. 27° 30* O. L. v. Ferro) dicht amFahrwege. Sie ist 80 Fuss hoch und der Stamm, welcher, von der Erde bis /.um An- der Krone gemessen, eine Höhe von t> Fuss erreicht, missl in Brusthöhe 11 Fuss im Umfang. Die Kr s selbst halt ."><> Fuss im Diameter. Die Messung fand im September 1861 Statt. Audi dieser Baum wird, wie mir berichte! ist, regelmässig jedes Jahr von dem Be- -u/.er gedüngt. Ungefähr -j Meile südlich von Throndhjem, nahe hei der Kirche von Melhus, steht um .lein (.runde de.- Hofes Gravrok (ungefähr 63° l.V N. B. 2"/° 65'0. L. v. Ferro), eine kurze Johaa .S. Wiliimen. Nyere J>igu-. Cbristiani» 1845. Pag. ms. 69 Strecke westlich von der Hauptstrasse, eine der grossesten und schönsten Hängebirken Norwe- gens, weh und breit unter dem Namen der Gravrok-Birke im Lande bekannt. Die Zeichnung dieses 80 Fuss hohen Baumes auf Tafel AI/// und die nachstehenden Messungen wurden im October 1861 ausgeführt. Der Stamm misst brusthoch 16 Fuss Umfang, theilt sieh 6 Fuss hoch in zwei Theile, von denen der eine, 10 Fuss über der Erde, sieh wie- derum in 4 Aeste scheidet, so dass also der Baum im Ganzen fünf Hauptäste zählt, von denen jeder einzelne 6— 6k Fuss im Umfang misst. Die ausserordentlich reich belaubte Krone hängt in langen und zierlichen Guirlanden bis wenige Fuss über dem Boden herab und hält 62 Fuss im Durchmesser. In nächster Nähe des Baumes wachsen mehrere grosse, prachtvolle Birken, worunter eine 9 und eine andere 8 Fuss Umfang hält. Das Holz der Birke wird in Norwegen nicht nur als Brennmaterial, sondern auch in mancherlei Weise als Nutzholz verarbeitet und geschätzt. Mobilien von Birkenholz finden sich fast in jeder, auch noch so eleganten Haushaltung, da die feine Politur, welche das Holz annimmt, uebst seiner Dauerbarkeit sowohl den Armen erfreut, als den Reichen befriedigt. In den mei- sten Gegenden, denen die Eiche fehlt, bedient man sich der Kiefernrinde (Pinus AbiesL. ) und der Birkenrinde zum Gerben des Leders, des Segeltuches, Tauwerks, Fischgarnes und ähnli- cher .Sehiü'sntensilien. Hauptsächlich aber findet die weisse Oberhaut der Birkenrinde, in Nor- wegen ..Xtrrer" genannt, hier eine ausgedehnte Verwendung. Um Pfähle, die mit dein Fussende in die Erde gesetzt werden (wozu man hier mei- stens Fichtenholz benutzt) vor Fäulniss zu bewahren, lässt manj sie aussen schwach verkohlen. und umgiebt das Ende mit Birkenrinde (..\ Gefesses, daSS diese-, vollständig wasserdicht wird. Auf gleiche Weise behandelt mau mm auch den Deckel, bis er sich bequem öffnen und Bchliessen läset. Solcher Gefässe, denen man eine eigenthttmüchfe, mitunter sogar elegante, Form zu geben weiss, bedient man sich, wie gesagt, sowohl zum Transport als zur Aufbewahrung der verschieden- artigsten Haußhaltungsgegenstände', Früchte, Milch. .Med. Hier u. s. w. ja endlieh seihst zum Einsalzen der Heringe oder anderer Fische. Im nördlichen Norwegen und den angrenzenden Disiricten Russlands verfertigt man aus der weissen Birkenrinde mancherlei Art Dosen zur Aufbewahrung von Schnupf- und Rauchta- bak ii. d. gl., die, seihst in den Laden der Hauptstadt, als Gegenstände nationaler Industrie aus- gestellt, von Einheimischen und Fremden gern gekauft werden. Man verarbeite! lerner in mehreren Gegenden Norwegens eine eigene Art von Felleisen. Ranzen oder Tornister aus 1J— 2 Zoll breiten Streifen von Birkenrinde, die man eigentliüiiilich zu flechten versteht, und die stark, leicht und vor allein sehr wohlfeil sind. In dem östlichen Theile des Landes, vorzüglich in (U'r Umgegend von KongBvinger (beiläufig 80° 12' T IN. B. '„".'" 40' 3" 0. L. v. Ferro) macht man auch Schuhe von Birkenrinde, die sich im Sommer, hei der Feldarbeit wohl gebrauchen lassen. Solche Fussbekfeidung ist zwar nicht besonders solide, aber der Preis von 3—4 Silbergroschen das Paar, steht auch im Verhältnisse dazu. Man be- dient sich auch der Birkenrinde, zwischen die Schuhsohlen gelegt, um diese wasserdicht zu macheu. Als einer besonderen Verwendung der Birkenrinde aber ist hier noch einer Industrie ZU erwähnen, die namentlich in ( Iiidhrnudsdalen zuhause gehört, indem man dort die w • Birkenrinde zu Pfeifenröhren, Messerheften und anderen ähnlichen Gegenständen auf kunstreiche Art zu benutzen versteht. Die dünnen Rinden werden, in Menge aufeinandergelegt, zusam- meugepresst, und dann entweder auf der Drechselbank oder mit dem Tollrlmir (siehe oben freier Hand bearbeitet. Ehl SOlChes Rohr oder Heft besteht Oft aus mehreren hundert überein- ander gelegten Birkenscheiben, und hat ein eigenthümlich-gefälliges Aussehen. ich kann diesen Gegenstand nicht wohl verlassen, ohne noch einer, ohne Zweifel höchst erfreulichen Anwendung der Birkenrinde, die vor etwa einem Menscherialter; öder vielleicht noch etwas länger, in Norwegen nicht ganz selten gewesen zu -ein scheint, namentlich in ein- zelnen weit abwart- gelegenen Gegenden des Landes, schliesslich zu gedenken, [m Jahre isio veröffentlichte der damals lebende norwegische Dichtet Claus Fr i mann die Biographie eines in damaliger Zeil hervorragenden norwegischen Bauers,1 BivelM Aärflol aafSöndniroYe, und in dieser Schrift kommt, unter anderen autobiographischen Notizen, folgende Bemerkung vor: ..Im - ••: Kr. Mehwald. N en! P. 4fi. Lei] irl B. Lorck. 8 tri Anrtl'.t's Minde i 1S19. 71 ersten Jahre verschaffte mein Vater mir einiges Papier; später verfertigte ich mir selbst kleine Schreibbücher von feiner Birkenrinde und half mir dadurch fort, bis ich zusammenhängende Schrift schreiben lernte.- Ich sehe mich im Stande, diesem offenherzigen Bekenntnisse ein anderes hinzuzufügen. Einer meiner intimsten Freunde, mit dem ich die Freude habe fast tagtäglich umzugehen, ein Mann, der gegenwärtig einen hervorragenden Platz in der norwegischen Literatur einnimmt, dessen früheste Jugend aber in ganz entgegengesetzten äusseren Verhältnissen verflossen ist, hat eben- falls aus eigenem Antriebe, die ersten Anfangsgründe des Schreibens — auf Blättern von Birkenrinde — erlernt. In Parkaulagen und ähnlichen Pflanzungen findet man bei Christiania folgende Arten : Betula papyracea Ait.. B. carpinifolia Ait., B. davurica Pall., B. excelsa Willd., B. Gmelini Bge., B. lenta Mich.., B. populifoliu Ait. und vielleicht noch einige andre. Alnus glutinosa Willd. i.Norw. Qr, Older, Stxirtor, Srartolder/ wird allgemein an Flussufern, Bächen und ähnlichen Stellen wildwachsend im südlichen Norwegen gefunden. geht aber kaum irgendwo höher als 800 — 1000 Fuss üb. d. M. und kaum nördlicher als oder vielleicht nicht einmal bis zum 63sten Breitegrad. Die nördlichsten Gegenden, von denen ich bisjetzt das Vorkommen von Bäumen dieser Art mit Bestimmtheit aufgeben kann, sind nämlich die Kirchspiele 0rskoug, (ca. 62» 30' N. B. 24u 30' O. L. v. Ferro) und Eide (62° 33' N. B. 25° 30' 0. L. v. Ferro), beide im Amte Romsdalen gelegen. Auf dem Hofe Aarholen, nahe bei der Kirche zu Indvigen im nördlichen Bergenhus Amt. (61u 47' N. B. 24u 16 0. L. v. Ferro) befindet sich eine Schwarzerle, gewiss der gros- seste Baum ihrer Art iu unserem Laude. Nach einer, im September 1861 veranstalteten Mes- sung, theilt sich derBaum dicht über der Wurzel in drei ungewöhnlich starke Aeste: jeder der- selben misst nämlich in Brusthöhe 18 Fuss im Umfang! Der Stamm selber aber hält, von der Wurzel bis zur Theilung, einen Umfang von 40 (sage vierzig) Fuss. — Der Baum sieht jetzt schon ziemlich verfallen aus, und seiue Krone reicht kaum 24 Fus-- empor; da aber die drei mächtigen Aeste ungefähr dieselbe Dicke bis zum Gipfel halten, so kann man daraus auf eine ungewöhnlich umfangreiche Krone des Baumes iu jüngeren Jahren schliessen. Es ist mir auch erzählt worden (und ich habe keinen Gruud die Wahrheit der Erzählung zu bezwei- feln). da&s ein einzelner Zweig dieses Baumes, der vor einigen Jahren vom Sturme abgerissen wurde, so viel Brennholz lieferte, dass man zehn Schlitten bedurfte, um es fortzuführen. Es geht die Rede, dass dieser Baum der Familie, auf derem Grundeigentum er steht. glückbringend ist, und aus verschiedenen Umständen ist anzunehmen, dass die weniger aufge- klärte Menge der dortigen Gegend noch heute der festen Meinung ist, dass die „Unterirdischen" (so nennt sie der Volksaberglaube) noch jetzt dort zu hausen pflegen. Alnus incana Willd. (Norw. Or, Older, Hridor, Hvidolder) ist gleichfalls (ganz bis nach Finmarken) allgemein verbreitet. Auf den Gebirgen verschwindet die Erle iu der Regel 2 — 300 Fuss unterhalb der Birkengrenze. In Finmarken geht sie bis zu der Hohe von ungefähr 1200 Fuss üb. d. M. Von fremden Arten habe ich bei Christiania keine anderen bemerkt als Alnus cordi- foliaTen., A. glauca Mich., A. pubescens Tausch., A. serrulata Willd., A. subcordata C. Ä. Mey. und A. viridis i)C. 72 tupulilera- Rick. •lu.rru- »edaiealtta BArA. (Norw. Eejj SHlk-Eeg, 8omfner-Eeg). Wenn in Norwegen mim Eichen, Eichenwäldern, v ler Grenze des Eichbaums o. s. w. gesprochen wird, so wird dabei allemal diese Art darunter verstanden. Seihst in dem südlichen Theile des Landes geht die Eiche kaum höher als ungefähr Iimhi Fuss ül>. d. M. In den östlichen Districten geh) Bie wildwachsend Ms gegen den 61sten. an der Westküste dagegen bis zum Basten Grad, im Kirch- spiele Thingvold in Elomsdalen. Nach einem Bericht, den ich kürzlich aus jener Gegend erhielt, ist der Eichwald dorl stark ausgehauen, „allein «ler junge Wald i-t doch im Nachwuchs begriffen und würde, bei gehöriger Hegung,von einiger Bedeutung werden können.8 Mein Referent giebl folgendes Maas eines dieser jungen, in vollem Wachsthum begriffenen Bäume auf: „der Stamm, welcher %\ Fuss vom Boden anfängt -ich zu verzweigen, hält in dieser Eöhe 4 Fuss im Umfang, und hat eine hohe und ansehnliche Krone.0 Beim Einlaufe in den Meerbusen von Throndhjem, auf dem Hofe 0steraa( (63° 42-' 30" N i; vT" '-'H' o. I.. v. Ferro) im Kirchspiele Orlandet. findet man Ziemlich ansehnliche Eichen. ich dort gepflanzt wurden sind. Ueher eine Kiche. die. nach genan angestellter Untersuchung, ungefähr um das Jahr 1T!H( auf dem genannten Hofe gepflanzt sein soll, hat mir der Besitzer folgende, im October L861 vorgenommene, Messungen mitgetheilfr: Der Raum i-t IS Fuss hoch: der Stamm, der 12 Fuss hoch anfängt Krone zu bilden, inisst am Roden 12 und in Brusthöhe 9 Fuss im Umfang. Die Krone hall einen Durchmesser von 54 Fuss. Die Frucht gelangt dort jährlich zur Reite. Weiter nördlich weiss ich von keinem Versuche den Raum anzupflanzen, und unter einer so hohen nördlichen Breite, wie die hier angegebene, wird man schwerlich in irgend einem Lande der Knie Eichen antreffen, geschweige denn so grosse wie die hier beschriebene. Die Kiche erreicht in Norwegen freilich weder die Hohe noch den Umfang wie nicht -elten in amleren Landern, z. R. Deutschland und England: doch findet man auch hier mit- unter Exemplare, die, unter Berücksichtigung der nördlichen Rreite. „Riesenbäume" genannt zu werden verdienen. Herr AsbJ0rnsen hat mir folgende, im Laute der letzten Jahre, von ihm vorgenommene Messungen mitgetheilt: In der Nahe des Marineetablissements Horten (59° 0 \ B 28° LO' 5" O. L. v. F.) am Christianiafjord. befinden sich verschiedene, noch auf der Wurzel stehende Eichenstumpfen, die aber 20 Fuss im Umfang messen, (von welchen, wie man mir tur gewiss erzählt hat. der eine für die Sommerzeit Stallraum für drei Pferde abgab), und auf dem Hofe Rendeflol (59°28'6" N. R. 28« L8'3"0. L. v. F.) auf Gjeleen (einer [neel auf der Ostseite tfeerbusens von Christiania) sieht noch heute eine hohe, gesunde und kräftige Kiche. die unter den Lootsen und Schiffern als Seezeichen bekannt ist. Ihr stamm misst in Brusthöhe 20 Fuss in Umfang: rie i-t schlank gewachsen und hoch, obgleich ihr Gipfel vom Sturm oder Rlitz zerstört worden ]s,. fcrägl noch reiches und kräftiges Laub und macht überhaupt den «vohlthuenden Kindruck eines frischen, gesunden Baumes. Einige Meilen nördlich von Christi- ania -landen in den Kirchspielen Gjerdrum und Serum vor etwa 20 Jahren mehrere Eich- bäume von |.s ins ■„>() Fuss Umfang, mit mächtigen, weitausgedehnten Kronen. Vermuthlich sind s,,. noch am Lehen. Im Kirchspiel Kradsherred steht auf dem Predigerhofe (60° LO' 3* \ ii. J7° 18' 0 '>. L. \. Ferro) eine Kiche. die dem Umfange 'ler vorhingenannten nahe k nt. dabei aber schlankei gewachsen und ansehnlich hoher ist. Die grösste Kiche. die ich 73 in Norwegen kenne, steht auf dem Hofe Valen in Sendhordland, an der Westküste des Stiftes Bergen (59° 40' N. B. 23° O. L. v. Ferro). Herr Asbjornsen, der auch diesen Baum selbst gemessen hat. giebt die Dimensionen desselben folgendermassen an : Der Baum ist 120 Fuss hoch: 3 Fuss über dem Erdboden misst der Stamm 25 Fuss im Umfang, und 7 Fuss hoch von der Wurzel 18£ Fuss. In der Höhe von 14 Fuss vom Boden hatte er den ersten (unter- sten) Ast getrieben, der aber in 1807 in einem heftigen Sturme vom Stamme abgerissen wurde. In der hiedurch entsandenen Höhlung haben sich jetzt zwei mächtige Ueberwallungen gebildet. Im Jahre 1858 trug dieser Baum mehrere Tonnen Eicheln. Auch mein Gewährsmann, Herr Asbjornsen, erklärt, keine grössere und zugleich malerisch-schönere Eiche in Norwegen gese- hen zu haben. Eine noch grössere Eiche stand vor ungefähr 70 Jahren auf demselben Hofe. Der Baum war von hohem Alter ausgehöhlt und brach um 1790 zusammen. Noch heute erzählt man sich in jener Gegend, dass kurze Zeit vor dem Sturze des Baumes, 24 Ackerleute eines Tages vor einem unerwartet, aufsteigenden Unwetter Schutz im Innern der alten Eiche suchten: 22 Personen fanden Obdach darin, von den beiden anderen heisst es sehr naiv „sie blieben draussen!" Eben daselbst steht noch ein anderer Eichbaum, von dem mau weiss, dass er 1766 oder 1767 gepflanzt wurde. Er war damals ungefähr armdick. Jetzt ist er 78 Fuss hoch, und der Stamm misst, brusthoch. 25 Zoll im Diameter. Bei dem Hofe Hofland, am östlichen Ufer des Serfjord in Hardanger (60° 17' N. B. 24° 23' 0. L. v. Ferro) steht ein Eich bäum, dessen Stamm in 2 Fuss Höhe über der Erde 16 Fuss 9 Zoll im Umfang misst; doch steht die Krone desselben weder an Höhe noch Umfang in Ver- hältniss zu dem mächtigen Stamme, und dies rührt daher, dass man in jener Gegend die Bäume, allemal mit Zwischenraum gewisser Jahre, der Krone beraubt, um Laub zur Fütterung des Viehes zu gewinnen. Auf dem Hofe Halland im Kirchspiele Lekanger, am nördlichen Ufer des Sognefjord im Stifte Bergen, (61« 13' N. B. 24° 23' O. L. v. Ferro), steht die s. g. „Halland's-Eiche," die dem allgemeinen Schicksale der Laubhölzer dortiger Gegend, der Verstümmelung, merkwür- digerweise entgangen ist. Es ist mir von einem dort wohnenden, in jeder Beziehung zuverläs- sigem Manne, aufgegeben worden, dass dieser Baum vor ungefähr 120 Jahren dort gepflanzt wurde. Das Bäumchen war damals so klein, berichtet mein Gewährsmann, dass der Mann, welcher es pflanzte, es von einem benachbarten Hofe in seiner Mütze nach Hause trug. (In vielen Gegenden Norwegens bildet die rothe, spitzzulaufende, wollene Jacobinermütze noch jetzt einen Theil der Nationaltracht der Bauern.) Nach einer Messung im September 1861 ist dieser Baum jetzt 81 Fuss hoch. Sein Stamm, welcher in Brusthöhe 11 Fuss im Umfange hält, ist his da. wo die Krone anfängt, 21 Fuss hoch und letztere hat einen Durchmesser von 80 Fuss. Frei und unbehindert wachsend giebt der Eichbaum in der Regel in dem Alter von 20—25 Jahren schon keimfähige Frucht; eingeengt, von anderen Bäumen dicht umgeben, ge- braucht er oft die doppelte Zeit dazu. Das Hiebsalter der Eiche kann unter gewöhnlichen Verhältnissen zu 200 Jahre angenommen werden. Beim Marineetablissement zu Horten hat man 36jährige Eichbäume gefunden, die eine Höhe von 40 Fuss erreicht hatten, und an der Wurzel 12 Zoll im Durchmesser hielten. Es liegen zwei Eichenscheiben vor mir. die eine von dem Hofe Egeberg im Kirchspiel Trogstad, (59° 37' 25" N. B. 28° 55' 25" O. L. v. Ferro; wollte man den Namen ins Deutsche übertragen, so müsste der Hof ,,Eichenbergtt heissen), die andere aus der Stadt Laurvig. (59° 3' 5" N. B. 27° 42' 3" O. L. v. Ferro). Die Scheibe von Egeberg zeigt ein Alter von 1 10 M Jahren und halt 231 Zoll im Diameter; die von Laurvig missl 24 Zoll im Diameter und ist 150 Jahre eüt. Herr Aabj0rnsen hat mir aufgegeben, dasa er auf dem Hofe Hetland, einige Mei- len Dördüeh von Mandel (68° 1 2' N. B. 25° 7' 2" (). L. v. Korn.), einen Eichbaum gemessen, der 5 Fusa über dem Hoden I3y" im Diameter hielt und 80 Jahrringe hatte. In derselben Ge- gend mass er eine andere, anter sehr ungünstigen Verhältnissen aufgewachsene Eiche. Diese war .">(> Jahre alt und hielt nur 6.J Zoll im Diameter. In MandaJ sah Herr Asbjornsen einen viereckig zugehauenen Eichenbalken (selbstverständlich in dortiger Nähe gewachsen) von 36 Fuas Lange und L9 Zoll Diameter am Kopfende. \'< >n zwei anderen, ebenso zugehauenen Bal- ken, mass der eine 42 FUSS und hielt L6 Zoll, der andere. 42 FuSfi lang, hielt 17 Zoll im Di- ameter am Kopfende. Diese beiden Balken hauen zusammen an Ort und Stelle einen Geld- werth von 90 norw, Species oder Bi5 Thlr. Fr. Courant, Quercus »esslllficra Sm. (Norw. Eeg, Drue-Eeg, Vinter-Eeg). Ich glaube naht, dass diese Art in Norwegen anderswo, als an der Küste im südlichen Theile des Landes gefunden wird; ungef&hr muh 24sten bis zum 26sten Grad O. L. von Ferro. Der Baum erreicht dort eine ansehnliche Grösse, wenn auch nicht völlig die Grösse von Q. peduneulata. An der genannten Küste befinden sieh die meisten Schiffewerften Norwegens. Zuihrer Verwendung, so wie überhaupt überall, wo es auf Dauerbarkeit und Zähigkeit, auf das Ver- mögen der Fäulmas zu widerstehen ankommt, ziehen die norwegischen Schiffsbaumeister unbe- dingt Quercus peduneulata der Q. sessiliflora vor. Erstere nennen sie, wegen der eigenthüm- lichen Färbung des Kerne-. ...lan-Ecg" oder auch wohl „Bly-Eeg" oder „Hlan-Eeg" („Eisen- Blei- oder Blau-Eiche"), wahrend letztere, ebenfalls der braun-ruthlichen Farbe ihres Kernes wagen, „Red-Eeg" („Roth-Eiche") genannt wird. Ueber das Vorkommen der Eiche in der Umgegend von Mandat bemerkt Herr Asbjorn- sen, dass Q. sessiliflora am häufigsten im Kirchspiele Lyugdal und im Mandal-Thale auf- tritt, wogegen Q. peduneulata in den Kirchspielen Hegebostad und Spind vorherrscht, und fuhrt ferner an, dass die erstgenannte Art flössbar ist. während letztere zu Buden sinkt, sobald sie ins Wasser kommt. Ich habe seit einigen Jahren versucht verschiedene Eichenarten aus den vereinigten Staaten, in Christiania und Norwegen überhaupt, einzuführen: — diese Versuche sind indes- sen noch zu neu, um schon jetzt etwas haltbares darüber berichten zu können. (orjlus Avellana /.. (Norw. Hassel). Die grmeine Haselnusa kommt in Norwegen bis zu einer Hohe von etwa Ioihi Fuss über dem Meere anter den 63" nördl. Breite wildwach- send vor; weiter nach Norden findet man sie nur in der Ebene bis Alsteno unter ca. tiü" N. B.. wo die Nüsse reifen ; vermuthlicb reicht sie jedoch noch weiter nach Norden, wenn sie auch dort kaum reife Frucht geben dürfte. Die Kirche roa Srjordalen liegt unter 63° 28' N. B. 2«" 40' O. L. v. Ferro; von dort erhielt ich eine Haselsiammscheibe, die 36 Jahre alt ist, und ohne Rinde 5 Zoll im Diameter hält. Aul' dem Hofe Rappen im Kirchspiele Vatsaas in Helgeland, (65° 10' N. B. 30° 7' (.). L. v. Ferro) giebl der Haselbaum jahrlich reife Nüsse tili«! treibt 12— 14 Fuss lange gerade Schüsse, die zu Tonnenbandern und ähnlichem Gebrauche dienen. Von dem Haselbaum kommen bei uns zwei, in Betreff der Form der Nüsse verschie- dene Varietäten vor bei der einen, welche die verbreitetste und wohl auch am weitesten nach Norden gehende ist. sind die Nüsse mehr oder weniger kugelförmig mit einer an der Spitze offenen Fruchthülle; bei der anderen i.-t die Nus.s walzenförmig und die Fruchthulle ragt etwas über die Spitze hinaus. Aber weder die Frucht noch ihre Hülle sind so lang wie bei C'orylus lubulosa WiUd. Einen anderen Unterschied zwischen beiden Varietäten habe ich bisher nicht 75 linden können. Ich habe beide Formen aus Nüssen, die ich selbst gesäet, cultivirt. Heide erhal- ten sich, auf diese Meise vermehrt, unverändert. An der südlichen und westlichen Küste, von Christiania bis Bergen, zieht man mehrere der besseren, veredelten Abarten, i. B. die Barceloner-Nuss, die Lamberts-Nuss (Corylus tubu- losa Wilki.). Corylus Colurna L. und C. rostrata AU. Der Haselstrauch giebt fast jedes Jahr reife Frucht. Bei Christiania reifen die Nüsse Ende August oder im Anfang des September. tarpinu* Betulu« L. wird in Norwegen nicht wildwachsend gefunden. Unter Cultur kommt sie an einzelnen Stellen südlich im Lande vor; über den 60sten Grad nördl. Breite hinaus habe ich die Weisbuche, jedoch nicht angetroffen. Das grösste Exemplar, welches ich bei Christiania gesehen habe, ist etwas über 30 Fuss hoch, und hält, in Brusthöhe gemessen. 32 Zoll im Umfang. Dieser Baum wurde 1818 als ganz kleines Exemplar gepflanzt. Im Durch- schnitt wird der Samen der Weissbuche reif. Ost.-ja firsiuica Willd. Im hiesigen botanischen Garten befindet sich ein Exemplar dieses Bauines, jetzt ungefähr 20 Jahre alt; er ist meines Wissens der einzigste seiner Art in Norwegen, wenigstens habe ich einen zweiten hier sonst nirgendwo gesehen. Samen hat er noch nicht getragen. Kasus sylTatirn L. < Norw. Bbg, Bok oder Bok (sprich Book). Nur im südlichen Theile Norwegens giebt es wildwachsende Bucheu. Bei Laurvig, zwischen 59 und 59£° N. B., findet man, im Umkreise von einigen Meilen, ordentliche Buchenwälder. Nahe bei der Stadt Aren- dal. (58u 27' 7 N. B. 26" 26' 0" O. L. v. Fern.), steht ebenfalls ein kleiner Buchenwald, dem Anscheine nach wildwachsend: dasselbe ist der Fall mit einein Wäldchen einige Meilen nördlich von Bergen in Sreim, dem Kirchspiele Hosanger anectirt (60° 37' N. B. 22n 53' O. L. v. Ferro). Der auf dem Grande des Hofes Bogewold stellende Wald (schon der Name deutet darauf hin) nimmt, wie mir von einem dort wohnenden Manne aufgegeben ist, einen Flächenraum von mehreren Hundert Morgen Landes ein. Nach der Meinung des Referenten ist es keinem Zweifel unterworfen, dass die Buche sich hier in völlig wildem Zustande befindet. Jenachdem die älteren Bäume ausgehauen werden, strebt der junge Wuchs von selber nach und häufig finden sich Bäume, von 1£ Fuss Diameter in Brusthöhe, dazwischen. Auf dem hier genannten Breitegrade hat die Buche, als wildwachsender Baum, ihre äusserste nördliche Grenze erreicht. Angepflanzt hat man die Buche an verschiedenen Stellen, so z. B. in der Umgegend von Throndhjem, (63° 25' 45" N. B. 28° 3' 48" 0. L. v. Ferro), wo sie gut fortkommt. Sämmt- liche Buchen, die ich daselbst im Sommer 1859 gesehen habe, waren jedoch noch jung, die grossesten kaum 28 — 30 Fuss hoch, und in Brusthöhe gemessen, hielten die Stämme etwa 28 Zoll im Umfang. In Herbste 1859 erhielt ich völlig reife Bucheicheln aus Throndhjem, was zu beweisen scheint, dass der Baum sich, selbst unter jenem Breitegrade, noch nicht ausser- halb seiner natürlichen Grenze befindet ; dasselbe kann man ebenfalls aus den kräftigen jähri- gen Trieben und dem Wuchs der Bäume überhaupt abnehmen. Südlich in Norwegen geht die Buche im wilden Zustande kaum höher als ungefähr 800 Fuss üb. d. M. Mit 130 — 140 Jahren pflegt sie ihr Hiebstalter erreicht zu haben, doch finden sich noch viel ältere Buchen, die keine Spur von innerer Fäule zeigen. Die grösste Buche, die ich hier zu Lande angetroffen habe, steht in einem Walde nahe bei der Stadt Laurvig, (59° 3' 5" N. B. 27° 42' 3" 0. L. v. Ferro). Sie ist 80 Fuss hoch und hat in Brusthöhe 8 Fuss 4 Zoll im Diameter. Von derselben Stelle stammend besitze ich eine Buchenscheibe, die 26 Zoll im Diaineter misst und 154 Jahrringe zählt. Als seltenes Beispiel eines ungewöhnlich schnellen Wachsthums der Buche kann ich 10* 76 einen jongeii Baum anführen, der zwischen mehreren andern seiner Art. in einem zum Gute Red bei Frederikshald, (59° 7' 7" N. B. 29» 3' 2" O. L. v. Ferro), gehörenden Parke steht. Dieser Baum wurde 1829 als gana jangea Stämmchen gepflanzt, ist also gegenwärtig (1861) ca. 40 Jahre alt, r>4 Fuss hoch und der Stamm missl in Brusthöhe 3 Fuss 8 Zoll im Umfang. Die Blutbache, (F. sylvatics ß. Uilld.) trifft man in Gärten and Anpflanzungen ziem- lich häufig an. Sie komm! ganz bis oach Thiondhjem vor und gedeiht dort eben so vortreff- lich wie die gemeine Buche. Ich erhielt im Frühlinge 1860 Pfropfreiser von dort, die eine Lange von 20 Zoll hatten und reichlich so dick waren wie ein gewöhnlicher Gänsefederkiel. Die grösate Blutbuche in der Nahe von Christiania wachst in einem Privatgarten ; sie wurde als ganz kleines, wurzelechtes Exemplar L818 gepflanzt, war im Herbste IHtJO 50 Fuss hoch und hält, in Brusthöhe gemessen, 46 Zoll im Unifang. Castaiea resea Gärtn. Unter allen in Norwegen vorkommenden und eultivirten Fruchtbäumen ist die edle Castanie einer der seltensten. Mir ist sie nur an sehr einzelnen Orten lange der Südöstlichen Küstenstrecke zwischen Ohristiania (einmal für alle 59° 54' 43" N. B. 28° 23' 19" O. L. von Ferro) und dem Stadtchen Lillesand im Christiansand Stift (58° LS 3" N. B. 26" 2' 8" ü. L. v. Ferro; vorgekommen. Ich kann mit Bestimmtheit anführen, dass die edle Castanie bei Lillesand, Kragere (58u 52' 5" N. B. 27° 4' 8" 0. L. von Ferro) Horten und Chli8tiania in warmen Sommern Vollreife Früchte trägt. An den hier genannten Orten kommt der Baum immer freistehend vor und in Kragere befindet sich, nach sicherer Mittheilung, sogar ein ziemlich ansehnlicher Baum, dessen Dimensionen ich jedoch nicht im Stande bin im Augenblicke genau anzugeben. Die jährigen Triebe werden bei Christianin 12 — 14 Zoll lang. lilmace» Rieh. I Im us cnmpcstri s L. (Norw. Alm) wächst wild und ist sehr allgemein verbreitet übe)' ganz Norwegen, nhne irgendwo eigentlichen Wald zu bilden: sie geht bis zum 66sten Breite- grad. Aul den Bergen hall sie meistens zwischen der Kiefern- und Fichtengrenze an. An mehreren Stellen in Norwegen findet man sehr grosse Ulmbäume; ich bedaure, zur Zeit keine genauen Aufgaben über die gröasten hier anfuhren zu können. Als Beispiel eines unge- wöhnlich raschen Wachsthums, kann ich eine vor mir liegende Scheibe von einem Baume aus der Umgegend von Christiania nennen, die 9J Zoll im Diameter hält, ohne Rinde, und auf der man 20 .Jahrringe deutlich zählen kann. Eine andere Scheibe, von dem obenerwähnten Hofe Egeberg im Kirchspiele Tregstad ist 97 Jahr alt und hält 11 Zoll im Dianieter; der Baum wird unter ziemlich ungünstigen Verhältnissen gewachsen sein. Bei Ohristiania habe ich jährige Triebe von Ulmen gemessen, die bis 8 Fuss lang geworden waren, doch gehört dies wohl zu den Ausnahmen. Die längsten mir von Throndhjem zugekommenen jährigen Triebe hatten eine Länge von 1^ Fuss erreicht. Von eingeführten Arten linden sieh in der Umgebung von Christiania (Jim US ameri- cana /.., Ulmus suberosa Ehrh., so wie verschiedene Varietäten von Ulmus campestris. 7.. B. U. camp, foliis variegatis Hort., U. camp, beluhefolia Hort., U. camp, earpinifolin Vmf*r, V camp, pendula Hort.. U. camp, exoniensis Hort, und Andere. ■>'-, Morrae Enal. üoruv nigra L. und Moros alba L. (Norw. Morbcertroe) nebst mehreren Varietäten des Letzteren habe ich seit einigen Jahren im hiesigen botanischen Garten cultivirt. In günstigen Sommern trägt der schwarze Maulbeerbaum reife Früchte bei Christiania: von der anderen Art habe ich dagegen nie reife Früchte liier gesehen. Beide Arten geben bei Christiania bis 3 Fus« lange, kräftige Triebe. Cannabiuae tlmii. taiin«lu>. > ;u i > a L. (Norw. Hamp). Unter den Culturpflanzen, die auf dem Acker gebaut werden, giebt es in Norwegen schwerlich eine, die weniger Areal einnimmt, als der Hanf. Kaum das man einmal versucht hat ihn nördlicher als 67° N. B. zu bauen, und so viel ich wahrgenommen habe, geht die Hanfcultur überhaupt mit jedem Jahre in ganz Norwegen zurück. Im Grunde ist dies sehr erklärlich; denn, wenn man eine Spinnpflanze im Kleinen baut, und die Bearbeitung und Verwendung des Stoffes, als Folge der unbedeutenden Quantität desselben, ungleichartig und auf unzweckmässige Weise geschieht, wie die hiesigen Verhältnisse es mit sich bringen, so ist es einleuchtend, dass man das schliessliche Product, die fertige Waare, viel billiger vom Auslande hätte beziehen können. Hiezu kommt noch, dass man auf dem Lande den gewonnenen Hanf bisher hauptsächlich zum Garnspinnen benutzt hat, um dem nor- wegischen Fischer Material zur Verfertigung seiner Netze zu liefern. Dieses Garnspinnen wird jetzt fast ausschliesslich in den Städten mittelst Machinen besorgt. Das gesammte urbare Areal Norwegens beträgt gegenwärtig noch nicht über 50 (sage fünfzig!) geographische Quadratmei- len; aus diesem Grunde ist man genöthigt noch immer jährlich eine grosse Menge Brodkorn einzuführen. Es würde unter diesen Umständen jedenfalls ein Missgriff sein, den Anbau einer so wenig lohnenden Pflanze, wie die in Rede stehende, weiter auszudehnen zu suchen. Ich habe im hiesigen botanischen Garten mit verschiedenen Hanfvarietäten Versuche angestellt; unter diesen erreichte der s. g. chinesische Riesenhanf 12-13 Fuss Höhe. Hmnulus l,up uliis L. (Norw. Hunde). In den niederen Gegenden des Landes findet man allenthalben an einzelneu Stellen bis gegen den Polarzirkel, wilden Hopfen. Man baut ihn, so weit ich beobachtet habe, häufiger im Stifte Throndhjem als im südlichen Norwegen, überall jedoch nur zum Hausbedarf. Dies ist um so mehr zu bedauern, da die Pflanze, allent- halben wo man ihr einige Sorgfalt schenkt, vortrefflich gedeiht und sehr guten Nutzen abwirft. In den letzteren Jahren wurden in Norwegen durchschnittlich 300,000 ft Hopfen pr. Jahr vom Auslande eingeführt. Wenn sich auch nicht aus historischen Urkunden nachweisen lässt, dass das Biertrinken in Norwegen eben so alt ist wie in Germanien, so ist doch wenigstens so viel gewiss, dass man im Norden schon zu einer sehr frühen Periode das Bier kannte, und seinem Genüsse hold war. Schon in der heidnischen Zeit wird Malz unter den Einfuhrartikeln genannt; der Hopfen dagegen, so viel ich weiss, niemals. Entweder wird man also den wildwachsenden Hopfen gesammelt haben, oder man hat sich schon damals mit dem Anbau desselben beschäftigt. Vielleicht war Beides gleichzeitig der Fall. ra SallCIO.1' liirh. \ liesem Geschlechte giebl es ungefähr 30 Arten wildwachsend In Norwegen; dem Plane gegenwärtiger Schrift zufolge, kann jedoch nur aul die Arien Rücksicht genommen wer- den, die, eingeführt oder wildwachsend, eigentliche Bäume bilden, oder vorzugsweise zu diesem oder jenem Zwecke verwendet werden. Von den nachstehend angeführten Auen sind die 4 erstgenannten wildwachsend in Norwegen, die letzten 4 dagegen nicht. Mit einem gemeinschaft- lichen Namen beisaen sämmtliche Arten dieses Geschlechtes in Norwegen: PH, Süje oder Vidfe. Salix ;■ m > sil» li im L. wird Ine und da im Bildlichen Theile des Landes angetroffen, aber kaum nördlicher als bis zum Bieten Breitegrad. Die jährigen Triebe werden zum Korb- flechten gebraucht. Salix l'aprca /.. (Norw. Süje od. Selje) ist überall in den niedrigeren Districten, bis nach Finmarken, allgemein. Im botanischen Dhiversitätsmusäum habe ich ein, unter Wem 7<>" v B. in Alien gewachsenes Stammende von 8. Capraea, welches t;^ Zoll im Diameter missi und 125 Jahrringe zahlt. Auch von dem mehrfach ge inten Hofe Egeberg im Kirchspiele Tregstad, habe ich eine Scheibe, die ebenfalls 6A Zoll im Durchmesser hält, aber nur 34 Jahr- ringe zahlt. Die Binde wird meistens zum Gerben kleinerer Kelle von Ziegen, Schafen und v,. weiter benutzt. In den Bildlichen Landestheilen findet man nicht selten Sahlweiden mit Stämmen von 1 Fuss und darüber im Diameter; ja seihst oberhalb des Polarzirkels kommen Stämme von 8 ;9 Zoll Diameter durchschnittlieh vor. Man benutzt solche dort um kleine, recht hübsche Tönn- clien daraus zu drechseln, deren Bodenstücke auf eine besondere Weise eingesetzt werden. Dergleichen kleine Fässer sind namentlich bei den Seeleuten sehr beliebt, die ihren Proviant an Brantwein, Bier und dergleichen Bedürfnisse darin aufbewahren. Salix ihm IhiohIi's \'illnrs. An einzelnen Stellen im Süden, nicht über H2" N. B. hinaus. Ihrer hübschen Krone wegen auch in Gürten angepflanzt. Blüht hier viel früher als die übrigen Arten. Salix pentandra /,. (Norw. Istervidje). Ziemlich häufig in Thalern bis Finniarken hinauf. Auch diese Art trifft man zuweilen in Gärten und Parkanlagen an, da sie ihrer hüb- schen Blätter wegen beliebt ist. Nicht nur zu den gewöhnlichen Flechtarbeiten benutzt man in Norwegen die vorkom- menden verschiedenen Weidenarten, sondern auch zur Verfertigung von Aalreusen und Hum- merkörben müssen Bie dienen. Diese Art Fischerei wird sehr allgemein betrieben, und ich erwähne ihrer nur, weil an vielen Stellen an der Küste unter den norwegischen Fischern der Glaube verbreitet ist, daes man keine An von Fischreusen ausRuthen 'ler Lorberweide Hechten dürfe, indem diese einen, den Fischen wiederwärtigen, Geruch verbreiten sollen. sä I i i itlba L. geht bis ungefähr zum 62sten Breitegrad und wird hie und da ange- pflanzt gefunden. Nicht sehen sieht man Stamme von 2 — 3 Fuss Itiameier und darüber. Salix irngilis /.. ebenfalls iiii^ejiHanzt. an einzelnen Stellen sudlich im Lande. Der Baum hm in der Regel eine hübsch geformte Krone; Stämme von 2—'.i Fuss Durchmesser sind auch bei dieser Art keine Seltenheit. N n I i \ > i m i n n I i s /.. wird jetzt öfterer angepflanzt gefunden als vor .fahren, da man diese An hantiger zu Flechtarbeiten und verschiedenen ähnlichen Zwecken verwendet als früher. Bei Christiania habe ich bis L2 Fuss lan^e jahri^e Triebe von dieser Art gesehen. Von 79 Salix Titellina /.. gilt dasselbe; man findet sie angepflanzt, namentlich in den südli- chen Districten, wo sie hübsche Bäume bildet. Um zur weiteren Verbreitung des Korbflechtens. als nutzenbringende Hausindustrie, in unseren Landdistricten nach Kräften beizutragen, habe ich es mir seit einer Reihe von Jahren ernstlich augelegen sein lassen, die beiden zuletzt ge- nannten Arten in verschiedenen der dazu geeignetsten Gegenden zu verbreiten. Der nördlichste Punct, wohin ich Stecklinge von diesen beiden Arten geschickt habe, ist L'hrondenaes in Fin- marken. (68° 49' N. B. 34° 15' O. L. v. Ferro) wo beide sehr gut eingeschlagen sind. Populus tremula L. (Norw. Osp oder Asp). Die Espe findet sich im ganzen Lande bis zum TOsten Grad N. B. Auf dem Gebirge geht sie bis ungefähr zu derselben Höhe wie die Kiefer. Ihr Hiebsalter liegt zwischen 50 bis 60 Jahren; darüber hinaus wird sie bald kern- faul. Von Alten in Finnmarken (70° N. B.) besitze ich eine vollkommen gesunde Scheibe von einer Espe, welche ohne Rinde 13£ Zoll im Diameter misst und ein Alter von ungefähr L10 Jahren zu erkennen giebt. Im südlichen Norwegen erreicht die Espe oft sein- bedeutende Dimensionen. Im Kirch- Sogndal, am nördlichen Ufer des Sognefjord, steht auf dem Hofe Femreide (61° 11' N. B. '24° 37' O. L. v. Ferro) eine Espe, die zu den. in alten Tagen gefeierten, Druidenbäumen gehö- ren soll. Ihre Grössenverhältnisse kann ich leider im Augenblicke nicht angeben. Auf Aarmes in Romsdalen. (62° 58' N. B. 26° 9' O. L. v. Ferro) wächst eine, anscheinend vollkommen gesunde Espe, die ungefähr 60 Fuss hoch ist. Ihr glatter Stamm, welcher nach oben sehr langsam au Dicke abnimmt, misst in Brusthöhe 7,\ Fuss im Umfang. Die Espe ist bekanntlich sehr schwer auszurotten, da wo sie einmal, in des Wortes voller Bedeutung „Wurzel gefasst" hat. Ihre, selbst weit- vom Hauptstamine entfernt liegenden. Wurzelstücke behalten sehr lange das Vermögen neue Schösslinge zu treiben und sind daher dem Landmanne häufig im Wege. Der norwegische Bauer befolgt in verschiedenen Gegenden ein practisches Verfahren um diesem Uebelstande abzuhelfen. Er sägt im Frühlinge den aus- zurottenden Stamm 4 — 5 Fuss über dem Erdboden ab und nimmt ihm die Rinde. Nach einem oder höchstens 2 Jahren ist die Triebkraft der Wurzeln zerstört und man kann den Stumpf ruhig entfernen, ohne Besorgniss vor neuen Wurzelschösslingen. Da ich dies einfache Mittel im Auslande nirgends angetroffen habe, es auch nie habe erwähnen hören, so wollte ich nicht unterlassen es hier mitzutheilen. Po|iulns alba L. ist überall in den niedrigeren Theilen des Landes zu linden, kommt aber nicht wildwachsend vor. Selbst bei Throndhjem bildet sie ziemlich grosse Bäume. Das- selbe ist auch mit Popuhis nigra L. und P. c a nal i u m Uiiino» Wittd. habe ich mehrere Jahre bei Christiania gebaut. Als Gemüsepflanze ist Bie allerdings anzuempfehlen, da sie eine Menge grosser und saftiger Blattei giebt, aber zur Cultur. d. h. des Samens wegen, wird sie schwerlich jemals Eingang in Nor- wegen linden, ja vielleicht kaum in einem andern Lande in Europa. Hier wurde sie 5 — 6 Fuss hoch, gebrauchte aber, wie Tab. P. 24 zeigt, bis 144 Tage, um reifen Samen zu geben. Von Bein iiil-aris L. werden verschiedene Varietäten gebaut, darunter: a. Yansold (Beta vulgaris. p\ Cicla. Koch), der zwar nicht allgemein, aber doch bie und da vorkommt, theils als Gemüsepflanze, theils als eine Art Ziergewächs, der hübschgefarb- ten Blattrippen wegen. Gedeiht bis nach Finmarken, ungeftt.hr zum 69" N. B. b. lie geneiie rette Beete. Von dieser baut man verschiedene Varietäten als Ge- müsepflanze, die sämmtlieh gut gedeihen, wenigstens bis zum 68J° N. B. c. I) ie Bunkel rülie. Mit der Futterrunkelrübe, hat man seit mehreren Jahren an verschiedenen Stellen im südlichen Norwegen wiederholte Versuche gemacht. Ungeachtet diese Versuche, wenn man die klimatischen Verhältnisse dabei berücksichtigt, ein recht gutes Resultat geliefert haben, wird die Runkelrübe dennoch schwerlich eine allgemeine Culturpflanze in Nor- wegen werden, theils des kurzen Sommers wegen, theils weil es bei unseren strengen Wintern viel schwieriger ist die Runkelrüben aufzubewahren, als den gewöhnlichen Bodenkohlrabi oder „Rotabaga0 (Brassica Napus rapifera Metsger). Hierzu kommt noch, dass sowohl letztere als Kucb die gewöhnliche Wasserrübe „Turnip" (Brassica Raps rapifera Wetsger) ungleich besser einem strengeren Klima wiederstehen und daher viel höher über dem Meere und weiter gegen Norden mitVortheil gebaut werden können, als die Runkelrübe. Endlich gehen beide Pflanzen (von denen weiter unten ein Mehreres) selbst in den Theilen des Landes, wo vernünftigerweise von Runkelrübenbau die Bede sein kann, eine ungleich grössere Ausbeute, als diese. Um von dem Gedeihen der Runkelrübe in Norwegen eine Idee zu gehen, erwähne ich unter den in den letzteren Jahren angestellten Versuchen, die von einem unserer intelligente- sten Landleute, Herrn J. Wankel, auf seinem Eigenthume Kambo. (59° 28' 2" N. B. 28° 21 s" O. L. v. Ferro) nahe bei der sta.lt Bloss, vorgenommenen. Hr. Wankel (heilt hierüber Folgend.-- mit: Lange, rothe und gerbe Runkelrüben wurden den 24slen Mai in 24 Zoll von einander entfernten Reihen gesäet. Der hinreichend gedüngte Boden bestand aus kräftiger. lehmhaltjger Dammerde. Das Versuchsareal betrug Lj norwegische Morgen Landes. Am 19 October wurden die Raben aufgenommen. Die grössten Exemplare wogen bis 7 «. Das ganze Areal gab 60 Tonnen (ä tyCubikfuss) abgeblätterte Rüben, und da jede Tonne tmgefftbr 150« wog, so betrug das Gewicht der gesammtBU Ernte Ca. 10,860 9. oder 7087 9B pr. Morgen a 10,000 □ Fuss). Die Blätter von l Morgen wogen ungefähr .iH.-.o 9 Bei dieser Angabe 81 ist zu bemerken, dass der Sommer im Ganzen ein trockner war, und dass die jungen Pflanzen stark von Erdflöhen angegriffen wurden. Auf demselben Boden, und überhaupt unter denselben Verhältnissen wurde gleichzeitig ein Versuch mit Zuckerrüben ausgeführt. Diese wurden den 25sten Mai gesäet, den 19ten October aufgenommen und gaben einen Ertrag von 41J Tonnen oder 6250 % pr. Morgen nor- wegisch. Die grössten Rüben wogen bis 4 fö. Ungeachtet die jungen Pflanzen, wie gesagt, sowohl von der Dürre als von Erdflöhen gelitten hatten, kann man doch im Allgemeinen nicht auf einen grösseren, ja wohl kaum auf einen eben so günstigen Ertrag, weder der Futterrübe noch der Zuckerrübe, selbst im südli- chen Norwegen, Rechnung machen, als in dem angeführten Falle, in Folge der vorzüglichen Beschaffenheit des Bodens und der umsichtigen und sorgfältigen Behandlung desselben, von Herrn Wankel erzielt worden ist. Vor einigen Jahren versuchte man in Finmarken, nämlich im Kirchspiele Throndenses, (68° 49' N. B. 34° 15' 0. L. v. Ferro) lange, rothe Futterrunkelrüben zu bauen. Dieser Ver- such gab allerdings ein im Ganzen ungünstiges Resultat, doch wurden einzelne Wurzeln bis 2 Pfund schwer. Amarantaceae B. Br. Bonssingaaltia baselloides H. B. K. habe ich ein paar Jahre gebaut, um zu sehen, wie weit sie hier in freiem Lande gedeihen möchte. Gegen Ende Mai legte ich einige Knollen von 1J— 2 Zoll Länge und der Dicke eines kleinen Fingers. Bis zum Schlüsse September hatten sie sich so weit vermehrt, dass sich unter einer jeden eine Sammlung von Knollen, 2 — 3 ©" wiegend, gebildet hatte. Beim Versuche zeigten sich die Knollen als durchaus unge- niessbar für Menschen. Sie kocht sich schleimig und ist von süsslich-fadem, widerlichen Ge- schmack. Die Stengel wurden 10—12 Fuss hoch und fingen ungefähr Mitte September an zu blühen. Die dicken saftvollen Blätter lassen sich, als Spinat behandelt, verspeisen. Die ganze Pflanze eignet sich, unter Umständen, jedenfalls besser zur Decoration als zum Verspeisen, wozu sie doch als Surrogat für die Kartoffel empfohlen worden ist. Polygone« Juss. Rbenm (Norw. Rhabarber). Von diesem Geschlechte werden verschiedene Arten culti- virt; z. B. R. Rhaponticum L., R. hybridum L., R. palmatum L., R. compact um L., R. undulatum L., und vielleicht noch andere. Alle diese Arten, sowie verschiedene in Eng- land durch Cultur entstandene Varietäten, die man, besonders der Blattstiele wegen, die ein wohlschmeckendes Gemüse geben, zieht, findet man, in Gärten zerstreut, im ganzen Lande, bis nach Alten (70° N. B.), wo der Samen reift und die Pflanzen eben so gut fortkommen als in den südlicheren Gegenden. Rom ex Patientla L. (Norw. Have-Syre) wird in Gärten als Gemüse gebaut und reicht bis nach Finmarken. Zu demselben Zwecke trifft man zuweilen auch R. scutatus L. an, dies jedoch nur südlich im Lande. Vor einigen Jahren führte ich R. vesicarius L. ein: sie ist aber noch sehr wenig verbreitet. Polygonam tinctorium Low: habe ich ein paar Jahre versucht. Ende Mai pflanzte ich, aus einem gewöhnlichen Mistbeete, Pflänzchen mit 4-5 Blättern aus, die gewöhnlich bis 11 82 Anfang October 1 bis 1J Fnes hoch geworden waren. Die Pflanzen blühten ungefähr Kitte Septeml« r. haben aber keinen reifen Samen gesehen. Kasopjrum rsroirntum Mönch (Norw. Botßrcde) wird selir wenig in Norwegen gebaut, ungeachtet der grösste Theil der südöstlichen Küstenstrecken, sowohl in Betreff des Bodens als der übrigen Verhältnisse, ausserordentlich günstig für diese Pflanze zu sein seheint. Bei Christiania habe ich den gewöhnlichen Bachweizen neben der silbergrauen Varietät gebaut, so wie ausserdem F. tataricum Gtirtn. und F. emarginatum Meün. Wenn diese Ende Mai gesäet werden, erreichen Sie gewöhnlich ihre Reife zwischen Anfang und Mitte September. Bei Throndhjem (63u 25' 45" N. B. 28° 3' 48" O. L. v. Ferro) reifen die drei erstgenannten in ihnlichen Sommern. Durch Versuche im Kleinen hat man sich überzeugt, dass der ge- wöhnliche Buchweizen bis Dach Dönnses, einem Hofe im Nordland unter 66° 5' N. B. 30" 3' O. L. v. Ferro, reif werden kann. Daphnoide» Vtnt. Uaphnt' leierean L. (Norw. Tyred, Tysbcust. Die norwegische Bezeichnung hat, nach der Meiuung des Sprachforschers I. Aasen, wahrscheinlich einen mythologischen Ursprung und ist von dem Gütternamen Ty (Tyr) abgeleitet). Der Kellerhals kommt da und dort in den tiefer liegenden Gegenden, bis zum 67° N. B. vor. An einzelnen Orten sammelt man die Rinde, die von Apothekern benutzt wird. EUeagnoae R. Br. Hippopha? rhamnoldcs L. (Norw. Tindved). Der Angabe Einzelner zufolge, soll der Sanddorn im Stifte Bergen vorkommen; dort wäre also seine südlichste Grenze in Norwegen zu suchen. In der Umgegend von Throndhjem ist er dagegen allgemein und erreicht dort nicht selten 14 — 16 Fuss Höhe mit anndicken Stämmen. Gegen Norden geht er über 67" hinaus; unser berühmter Botaniker, weiland Pastor Sommerfeit, sagt in seinem Supplementum l'l.ra: Lapponica? „ad littora Bodo (67" 17' N. B. 32° 7' 0. L. v. Ferro) copiose." Der Stamm eines, im botanischen Garten hieselbst, gewachsenen Sanddorns, hält, ungefähr 1 Fuss über der Erde, 3 Zoll im Diameter, ohne Rinde, und zeigt ein Alter von 20 Jahren. Von Shcpherdia canadensis \iill. ist mir in Norwegen nur ein einziges Exemplar bekannt, welches sich seit Jahren im hiesigen botanischen Garten befindet. Der fitrauch hält den Winter ohne Decke aus; ich habe aber nicht bemerkt, dass er hier bis zur Fruchreife gediehen ist. Klxagnus angus ti fo li a L. habe ich nur sparsam in Gärten nahe bei Christiania angetroffen. Elspagnus lati folia L. kommt zuweilen in Gärten vor, bis nach Throndhjem; ob nörd- licher ist mir nicht bekannt. Bei Christiania wird der Samen regelmässig reif. \risloIorliicae Juss. Aristolorhia Sipho L'Herit. Der Pfeiffenstrauch kommt nicht selten als Decorations- pflanze an Veranden, Lauben und bei ähnlichen Gelegenheiten vor. Bei Throndhjem wider- BT dem Winter ohne Decke: nördlicher bat man ihn, wie ich glaube, nicht versucht. 83 Valeriana? DC. Valeriana officinalis L. (Norw. Vendelrod). Der Baldrian wächst bis in Finmarken. Auf den Gebirgen geht er bis, ja oft über die Birkengrenze hinaus. Nur an einzelnen Stellen beschäftigt man sich mit dem Einsammeln der Wurzel zu medicinischen Zwecken ; die grössere Menge, die hiezu erfordert wird, kommt noch immer vom Auslande. Valerianella olitoria Mönch ist bisher nur an den südlichsten Küsten gefunden worden, (zwischen 25 und 26£° O. L. v. Ferro). Unter Cultur habe ich den Feldsalat in Nor- wegen nirgends angetroffen. Dipsaceae Juss. Dipsacns Fol Ion um L. (Norw. Kareborre) wird in Norwegen nicht gebaut; die Blu- menköpfe, die in unsern wenigen Tuchfabriken gebraucht werden, kommen aus Frankreich. Die Einfuhr von Weberkarden hat in den letzten Jahren durchschnittlich 1000 % jährlich be- tragen. Bei Christiania habe ich diese Pflanze im botanischen Garten gebaut; der Samen wird hier ungefähr Mitte September reif. Siehe Tabelle Pag. 24. ComposiUe Vaill. Uadia sativa Molin. Ausser meinen eigenen Versuchen bei Christiania glaube ich nicht, dass diese Pflanze irgendwo in Norwegen gebaut worden ist. Hier wird der Samen in gewöhnlichen Sommern reif, und zwar zwischen Ende August und Mitte September. Inula Helen iom L. wird wildwachsend in einzelnen Gegenden der Küsten im südlichen Norwegen, zwischen 26—29° 0. L. v. Ferro, angetroffen. Gebaut wird der Alant hier nicht. Helianthus a nimus L. (Norw. Solvendel) tritt in Norwegen als allgemein beliebte Zier- pflanze in den Gärten der weniger Vermögenden auf, und reicht bis nach Throndhjem. Bei Christiania, wo sie alljährlich reifen Samen giebt, was wohl auch weiter nördlich der Fall sein wird, erreicht sie oft 8 — 9 Fuss Höhe. Ich habe Blumenscheiben gehabt, die an 15 Zoll im Durchmesser hielten. Als Oelpflanze wird die Sonnenblume nirgends hier im Lande gebaut. lii-1 iunthus tnberosus L. (Norw. Jordceble). Am Schlüsse des vorigen und dem An- fange dieses Jahrhunderts wurde der Erdapfel ziemlich allgemein in Norwegen gebaut; später verdrängte die Kartoffel ihn so gut wie vollständig. Seit in neuerer Zeit die Kartoffelkrankheit immer allgemeiner um sich griff, hat man an manchen Orten von neuem angefangen Erdäpfel zu bauen, vornehmlich zum Viehfutter. Bei Throndhjem gedeiht der Erdapfel gut und leidet nie von der Winterkälte; ob man weiter nach Norden Versuche gemacht hat ihn zu baueu, kann ich nicht mit Sicherheit angeben. Vor zwei Jahren schickte ich Erdäpfel nach Alten in Finmarken, um über ihr dortiges Gedeihen oder Nichtgedeihen ins Reine zu kommen, bin aber bis jetzt ohne Nachricht über den Ausfall dieses Versuches geblieben. Bei Christiania werden die Pflanzen 7 — 9 Fuss hoch, bringen es aber nie bis zum Blü- hen. Die Knollen werden hier eben so gross wie in Deutschland. Ich habe sowohl mit dem gewöhnlichen Erdapfel als mit der gelben Varietät Versuche angestellt. Letztere giebt die ge- ringere Ausbeute an Knollen und ihre Stengel werden kaum über 4 Fuss hoch. 11* 84 Jlat ricttria ( hamomilla L. (Nw-w. liamillcblom) Wächst wild hie und da im südlichen Theile des Landes, wird aber nicht cultivirt. t. ii i 1 7 ii i i :i oleift-ra />< '. habe ich 2 Jahre hier versucht; sie bedurfte 135 Tage bis zur Beile. Siehe Tabelle. Pag. 24. Artemisia Alis! n l b i um L. (Nurw. Mahirt). Der gemeine Wennuth kunimt bis zum 61" N. i;. rerschiedentlicb im südlichen Norwegen vor, wird jedoch nur wildwachsend gefunden. Artemisia Dracu ueu I us L. wird zuweilen in Gärten angepflanzt, geht aber wahr- scheinlich nicht nördlicher als Throndhjem. Bei Christiania gedeiht der Dragant sehr gut, breitet sieh stark aus und blüht jahrlich, giebt aber keinen reifen Samen. Tan Are tum Talgare L. (Im südl. Norw. Reinfarn od. Heinfaun, im nördl. Tansegras). Der Ulieiiilarn komml in den tiefer liegenden Landestheileii bis ungefähr nach dem Polarzirkel ziemlich verbreitet wildwachsend vor. Mitunter findet man ihn in den Garten der Bauern, welche die Blttthe als Hausarzenei verwenden. Ceutaurea Cyaias L. (Norw. Kornblom). Ich erwähne ihrer, weil sie vor beiläufig 20 Jahren und früher sehr häutig in Norwegen vorkam, und besonders in den Roggeniickern wucherte; seit man aber nun sehr selten genöthigt ist auslandisches Korn zur Aussaat zu be- nutzen und das hier geerntete Saatkorn sorgfältig gereinigt wird, ist auch die Kornblume nach und nach verschwunden, so dass sie, wenigstens in manchen Gegenden, wo sie früher in Ueber- flus angetroffen wurde, jetzt zu den Seltenheiten gehört. Dieselbe Bemerkung habe ich auch bei am Urem Ackerunkraut gemacht, z. B. bei Chrysanthemum segetum L. (Norw. Mariguhl) und Agrostemma Githago L. l'nicus benedirtus Gärtn. Südlich im Lande habe ich diese Pflanze mitunter ange- troffen; man baute sie im Kleinen zum Gebrauch in benachbarten Apotheken. Bei Christiania gaben meine Versuche mit. C. benedietus reifen Samen. («rthnmui tinctoriusL. Man findet den Saflor nicht selten in Gärten als Zierpflanze ; eigentlich zu technischen Zwecken gebaut, wird er jedoch nicht in Norwegen. Ieh habe jetzt drei Jahre mit ihm experimentirt. Im Mai, am Schlüsse des Monats, gesäet, wird der Samen Ende September reif. Cynara Scolymus L. (Norw. Arliskok) wird wohl gebaut, doch bei weitem nicht allge- mein. Ueber Throndhjem hinaus ist sie, soviel ich weiss, nicht probirt worden, aber dort ge- wachsene BlumenfcSpfe habe ich zu meinen jährlichen Ausstellungen in Christiania, von der (iriivse einer geballten Hand erhalten. Ich glaube nicht, dass die Artischoke hier reifen Samen giebt, wenigstens habe ich es nicht erlebt. Cynara Cnrdanciil us /.. kommt noch seltener vor als C. Scolymus; bei Throndhjem hat man jedoch auch mit dieser Pflanze gelungene Versuche gemacht. Cichorium Intyhos /.. (Norw. Cichorie) wird wildwachsend in verschiedenen Gegenden südlich im Lande gefunden. Der Wahnglaube, der in der Cichorienwurzel ein Surrogat für den ('alle hat finden wollen, ist selbst bis nach Norwegen gedrungen, und aus diesem Grunde wird die Pflanze an einzelnen Stellen auch gebaut. Die grössten, hier gewachsenen Exemplare, die ich gesehen, Wogen abgeblättert 8 — 9 Loth. Die überwiegende Menge dessen, was von diesem jämmerlichen Zeuge hier consumirt wird, komml vom Auslände, und die Geldsummen, welche das Land auf diese traurige Art, Jahr aus Jahr ein ohne reellen Nutzen, vergeudet, i-t verhältnissmässig nicht anbedeutend. Fm letzten Decennium betrug die .jährliche Einfuhr vim Cichorienwurzeln ca. :! Pfund. Bei Throndhjem giebt die Cichorie reifen Samen. Weiter nördlich wird das Gebräu /.war getrunken, die Pflanze aber, so viel ich weiss, nicht irt. 85 Cichorium Endivia L. (Norw. Endivie) wird, wie an anderen Orten, auch hier zu Lande als Gemüse genossen und im Verhältnisse dazu gebaut ; sie reicht wenigstens bis Throndhjem. Tragapogon porrifolius L. (Norw. Havrerod) wird nicht selten in Gärten gepflegt. Bei Throndhjem giebt sie in gewöhnlichen Sommern reiten Samen. Auf einer meiner Ausstel- lungen in Christiania (October 1859) hatte ich Haferwurzeln aus Alten in Finmarken(70°N. B.) vorzuzeigen, die 5—6 Zoll lang und fingerdick waren. Scorzonera h i s p a n i c a L. (Norw. Skorsoneerrod) baut man ziemlich allgemein im Lande, wenigstens bis zum 64° N. B., wo der Samen reif wird. Lactuca sativa L. (Norw. Salat) wird in einer Menge verschiedener Varietäten, und überall bis zu derselben Höhe über dem Meere und so weit nach Norden gebaut, als der Mensch seine "Wohnung aufgeschlagen hat. Auch der Salat giebt wenigstens bis Throndhjem reifen Samen. Ueber die Zunahme des Gewichts des, bei meinen Versuchen in Christiania gewon- nenen, Salatsamens, siehe Tabelle Pag. 24. Lactuca Augustana All. (Norw. Aspargessalat) . Den Spargelsalat habe ich nur bei Chri- stiania unter Cultur angetroffen. Er triebt hier in gewöhnlichen Sommern reifen Samen. Lonicereae Endl. Sambucus nigra L. (Norw. Hylletrw). Es ist kaum möglich mit Sicherheit zu ent- scheiden, ob der Flieder ursprünglich wildwachsend in Norwegen gefunden wird. Mir scheint es nicht unwahrscheinlich, dass dieser Baum seiner Zeit durch Mönche in den Gärten ihrer Klöster hier eingeführt worden ist. Inzwischen findet man den Flieder sowohl wild oder ver- wildert, als angepflanzt an verschiedenen Orten längs den Küsten bis nach Aafjord im Stifte Throndhjem, (63° 58' N. B. 27° 55' 0. L. v. Ferro). Ob man weiter nach Norden Versuche gemacht hat ihn zu acclimatisiren, ist mir unbekannt. Beim Aafjord1 blüht er, giebt aber keine reife Beeren, was dagegen in warmen Sommern bei Throndhjem der Fall ist. Im südlichen Norwegen, wo die Beeren unter gewöhnlichen Verhältnissen reifen, wird der Baum zuweilen 15—20 Fuss hoch und oft misst ein solcher Stamm 2 — 2J Fuss im Umfang. Ich habe bei einer früheren Gelegenheit auf die, wie mir scheint, Aufmerksamkeit verdienende Thatsache hinge- wiesen, dass der Flieder in der Nähe des Meeres, ja selbst auf kleinen Inseln mitten im Meere, wo er häufig den rauhesten Stürmen preisgegeben ist und sich oft mit kärglichem Boden be- gnügen muss, in Norwegen dennoch recht gut gedeiht. Seines nicht geringen pharmaceutischen und oekonomischen Nutzens wegen, kann ich nicht umhin diese Beobachtung hier zu wiederholen. Sambucus racemosa L. tritt ziemlich allgemein angepflanzt in Gärten u. s. w. auf bis nach Throndhjem, wo er reife Beeren giebt. Bei Christiania giebt es Bäume mit Stämmen von 22 Zoll Umfang und dabei 11—12 Fuss hoch. Sambucus Ehulus L., S. canadensis L. und S. pubens Mchx. habe ich in Norwegen nur in der Umgegend von Christiania angepflanzt gefunden. Symphoricarpus vulgaris Mch.r. (Norw. Sneboer) wird angepflanzt ziemlich häufig in Gärten angetroffen, und kann ich als seine, mir bekannte, nördlichste Grenze den Hof Sand- torv in Finmarken (68° 35' N. B. 34° 13' O. L. v. Ferro) angeben. Bei Christiania reifen die 1 „Fjord"' ist bekanntlich der norwegische Ausdruck für Alles, was im Deutschen im weitesten Sinne „Meerbusen" genannt wird. 86 Beeren regelmässig. Ob er noch weiter gegen Norden geht als hier angeführt, weiss ich zur Zeit nocli niiln genas. Lnnirera I' . r i <■ I \ m r n u m L. (Norw. Vedcendel, Ringred, Rerekln). Das Geissblatt wächst im südlichen Norwegen an den Küsten bis zum t>2iu N. B. wild. Gepflanzt findet man es in Garten noch in der Umgegend von Throndhjem. laiicrra \jl«stenm L. t^Norw. Ledred). Die Heckenkirsche wächst ebenfalls im süd- lichen Nurwegen wild; sie kommt bis ungefähr 61£° N. B. vor. Loiirera («prifolium L. Das welsche Caprifolium dient auch in Norwegen als allge- mein beliebte Decorationspflanze in Gärten, und gedeiht gut in den Küstengegenden von Chri- stiania bis nach Throndhjem. Lonirera tatarica L. Die tatarische Heckenkirsche kommt angepflanzt unter densel- ben Verhältnissen vor, wie die vorhergehende Art. Bei Throndhjem habe ich 8—9 Fuss hohe Büsche angetroffen, die dort in gewöhnlichen Sommern reife Beeren geben. Ausser den hier genannten, habe ich in und bei Christiania noch folgende Arten gese- hen: L. caerulea L., L. chrysantha Turtseh., L. flava Sims., L. grata Ait., L. hispida Pall., L. Orientalis Lam., L. Pallasii Ledeb., L. parviflora Latn., L. punicea Sims., L. pyrenaica L. und L. sempervirens L. Es mag auch noch andere hier geben, die meiner Aufmerksamkeit entgangen sind. Yiburnom Opulns L. (Norw. Krossred, Bented, Skoghyll). Der gemeine Schneeball wird wildwachsend bis ungefähr zum 69sten Breitegrade gefunden. Auf den Höhen reicht er ungefähr eben so weit als die Fichte, (Pinus Abies L.). Die am häufigsten vorkommende Varietät, die man in Gärten u. s. w. antrifft, ist: V. Opulus rose um Rom. dr Schult. Diese gedeiht bis ganz nach dem vorhin erwähnten Hofe Sandtorv iu Finmarken. Yiburnum Lantana L. Auch der Mehlbaum fehlt in Norwegen nicht; man findet ihn nicht selten in Parken und Privatgärten angepflanzt. Bei Throndhjem giebt er reifen Samen. Dasselbe ist mit Yibornunt dentatum L. der Fall. Hier giebt er reifen Samen, ob auch bei Thrond- hjem, darf ich nicht mit absoluter Bestimmtheit behaupten. Von anderen fremden Arten habe ich hier beobachtet: V. edule. Pursh., V. lantha- noides Mchx. und V. Lentago L. Oleaceae. Lindl. Syringa vulgaris L. (Norw. Syrin) kommt in verschiedenen Varietäten allenthalben als Gartenzierde im ganzen Lande vor; man findet die Syrene bis wenigstens nach Throndhjem; wahrscheinlich erstreckt sie sich noch weiter nördlich; wie weit kann ich nicht genau sagen. An meinen] Wohnorte giebt sie jedes Jahr reifen Samen, und breitet sich durch unmittelbares Ausstreuen desselben weiter aus. gyrliga »erglea L. und S. chinen L. (Norw. Sahir) gehört zu den gewöhnlichsten Kuchenkraatern der norwegischen Garten; vielleicht auch aus dem Grunde, weil er von der Landbewölkerang in ' „Soh wörtlich fliiersetzt, Sflsswurzcl. Es scheint, als habe rieh der Volkswitz, an diesem Böhtnraghaiten in zu der Bitterkeit der Wurzel nben wollen. 89 den verschiedenartigsten Fällen als Hausrnedicin benutzt wird. Salbei wird wenigstens bis zum Polarzirkel gebaut, geht aber ohne Zweifel noch weiter nördlich. Bei Christiania wird der Samen reif. «risianum Majoran a L. (Norw. Merian). Der Majoran ist ebenfalls ein beliebtes Kii- chengewächs in Norwegen; man baut ihn bis nach Throndenres. Um bei Christiania reifen Samen davon zu erhalten, muss man ihn zeitig im Frühling in Mistbeete säen und die Pflänz- chen Eude Mai oder Anfang Juni an einer gegen kalte Winde geschützten Stelle auspflanzen. Thymus vulgaris L. (Norw. Timian). Man wird in Norwegen kaum einen Küchen- garten auf dem Lande antreffen, der nicht auch Thymian enthielte, die beliebteste Gewürzpflanze des norwegischen Bauers. Ich kann mit Bestimmtheit angeben, dass man bis zum 68i0 N. B. Thymian baut, wahrscheinlich geht er jedoch noch weiter nach Norden. Bei Throndhjem wird der Samen reif; in Betreff des Unterschiedes zwischen der Grösse des hier geernteten und des von Lyon erhaltenen, wolle man die Tabelle Pag. 24 vergleichen. An einzelnen Orten bedient man sich des bis nach Finmarken hin wildwachsenden Th. Serpyllum L. anstatt der obigen Art. Satureja hortensis L. (Norw. Sar). Auch das Bohnenkraut wird ziemlich allgemein gebaut und geht wenigstens bis Throndenses, (68° 49' N. B. 34° 15' 0. L. v. Ferro), oder ebensoweit als der Thymian. Bei Christiania wird der Samen in gewöhnlichen Sommern reif. Hyssopus of fi cinalis L. (Norw. Isop) kommt bis nach Throndhjem und vielleicht auch noch weiter an einzelnen Stellen in Gärten vor. Der Ysop reift bei Christiania. Melissa o ff i cinalis L. (Norw. Citronmelisse) gedeiht ebenfalls hie und da im südlichen Norwegen, muss jedoch überall als einjährige Pflanze behandelt werden. Asperifoliae L. Borasro o f f i cinalis L. habe ich an verschiedenen Stellen in den südlichen Theilen d Landes, als Zierpflanze gebaut, angetroffen; in der Umgegend von Christiania, jedoch nur selten, als eine Art Salatpflanze. Der Samen wird hier schon im August reif. Sulanaceffi Juss. Nicotiana Tabacum L. (Norw. Tobak). Im Anfange dieses Jahrhunderts und nament- lich während der Kriegsjahre, von 1807 — 1814, wo die Einfuhr ausländischer Waaren mit vielen Schwierigkeiten verbunden, ja grossentheils völlig gehemmt war, versuchte man in verschie- denen Gegenden Norwegens Tabak zu bauen und benutzte das gewonnene Product, in Erman- gelung eines besseren, sowohl zu Bauch- als Kautabak. Auch jetzt noch bauen einzelne Land- leute, vornehmlich an der Westküste, Tabak, der zum Bauchen consumirt wird, doch geschieht dies nur ausnahmsweise. In guten Sommern giebt der Tabak, wenn er um die Mitte Juni ausgepflanzt wird, bei Christiania reifen Samen, und zwar zwischen Mitte und Ende September. Ich habe Samen von hier gewachsenem Tabak, aus Mannheimer Samen, den ich einen Sommer zur Aussaat benutzte, erzeugt, hinsichtlich des Gewichtes mit dem Originalsamen verglichen. Von beiden wogen 1000 Körner gleichviel, nämlich genau 0,084 Grammen. Blühende und samentragende Pflanzen können hier 5 — 6 Fuss hoch werden. Die grössten Blätter, die ich hier gewonnen habe, waren 25—26 Zoll lang und 13 — 14 Zoll breit. Im letzten Drittel des September errei- 15 90 i hin die Blfttter bei Christiania denselben Grad der Reife, wie ich sie. l>ei Gelegenheit einer Tabaksernte, in der Gegend von Heidelberg habe erlangen selten. leb Hess hier gewachsene Blfttter von einem, des Baches kundigen, Tabaksfabricanten prftpariren und zu Rauchtabak und i rrn verarbeiten, fand jedoch die Aufgabe das Prodncl zu rauchen, für meine Person, unausführbar, indem ich Bchon nach einigen Zogen SU der ..sul'jei tiven Ueberzeugungtt [von der üntauglichkeil des norwegischen Tabaks gelangte. Aach bei Throndhjem werden die I'.latier in guten Summern reif. Ich habe seit einigen Jahren verschiedene Varietäten von Ta- bak gebaut, wozu iah Samen aus verschiedenen Gegenden und Arten in Europa und den ver- einigten Btaaten erhielt, habe aber in Betreff der Brauchbarkeit der Blfttter immer die obige Erfahrung bestätigt gefunden. Im Verhältsiss zu der gesammten Volksmenge des Landes, ilie am Schlüsse des Jahres 1,490,047 Seelen betrug, ist der Consum von Tabak in Norwegen sehr bedeutend. Im Duinquenmum von 1854 bis 1858 wurden nämlich gegen 3 Millionen Pfund Tabak, aller Art, jährlich eingerührt. (Genau '-.',822,790 Pfund). Die grössere Menge der kräftigsten Tabaksarten wird in den Fischereidist rieten Nordlands und Finmarkens emiMimirt. Der Tabak soll im Jahre 1616 zuerst in Norwegen eingeführt worden sein. Das Land befand sich damals bekanntlich in der unglücklichen Lage unter dem Zepter Dänemarks zu stehen, und wurde nur als eine Provinz dieses Staates behandelt. Man bewahrt noch als Curi- Osum eine Verordnung des dänischen Königs Christian IV, vom 29 Juli 1632, worin die Ein- fuhr von Tabak in Norwegen verboten wird, weil, heisst es, Sr. Majestät zu ühreu gekommen -dass der Gehrauch des Tabaks den Uuterthanen Unseres Reiches Norwegen grossen Schaden zufüge.™ Anno 1643 den 8 März wurde dies landesväterliche Verbot durch eine aber- malige Verordnung desselben Monarchen wieder aufgehoben und zugleich ein bestimmter Ein- fuhrzoll festgesetzt. Datum Stramouium /.. (Norw. Pigcuble). Der Stechapfel wird von unwissenden Leuten auf dem Lande hie und da als eine Art von Zierpflanze gezogen. Im botanischen Garten erreichte er eine Höhe von 4 — 5 Fuss und gab reifen Samen. Als Apothekerpflanze wird er, SO viel ich weis-, nicht in Norwegen eultivirt. Hjosrumus nlger L. (Norw. Fnlliiii, Villrot). Das Bilsenkraut ist in den südlichen Gegenden des Landes, bis nach Throndhjem, sehr allgemein wildwachsend verbreitet. Ich habe nicht bemerkt, dass mau es zum Gebrauche in Apotheken hier sammelt. Solanum Dulcamara L. (Norw. Solrider, A'.teved oder Vivang) kommt wild überall in den Niederungen bis nach dem Polarzirkel vor. Zuweilen Bammelt man ihn zum Apotheker- gebrauch: gebaut wird er jedoch nicht. Solanum tuberosum L. (Norw. Polet). Die Kartoffel wird im Allgemeinen etwas über die Höhe der gewöhnlichen Getreidearten hinaus gebaut und geht noch weiter nach Norden als die Gerste; sie lohnt noch mit einigem Vortheil in Finmarken, an Stellen, wo die Gerste nicht mehr reift. Seit ungefähr 20 Jahren ist auch in Norwegen, namentlich im südlichen Theile des Landes, die allgemeine Kartoffelkrankheit stärker oder schwächer aufgetreten, so dass man mitunter i /.. B. im Sommer 1860) an vielen Stellen kaum die Aussaat geerntet bat. Es ist daher nicht leicht etwas Bestimmtes über den Umfang des Kartaflelbaues in Norwegen, im Ganzen genommen, anzugeben. Weiter nördlich als bis zum 64 — 65sten Breitegrade hat sich übrigens die Eartoffelkrankheii Doch nicht Micken lassen. In den jüngslverllossenen Jahren ist der Kartoffelbau in Finmarken ziemlich rasch vor- britten. Im Jahre 184B konnte man die Kartoffelernte im Amte Finmarken nicht höher als circa 23.000 Tonnen (ä 4J Cubikluss norwegisch) veranschlagen. Dem jüngsten, von der 91 norwegischen Regierung veröffentlichten Fünfjahrsberichte (1851—1855) zufolge, berug die Aus- saat von Kartoffeln in 1855 im Amte Finmarken 12,836 Tonnen. Nach den bisherigen Erfah- rungen kann man im Durchschnitt auf eine siebenfältige Ernte in Finmaken rechnen, was also für dieses Amt im Jahre 1855 einen Ertrag von ungefähr 90,000 Tonnen Kartoffeln geben würde. In demselben Jahre belief sich die Bevölkerung des Amtes auf 54,655 Seelen. Die Kartoffel ist erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in Norwegen eingeführt worden, und damals wahrscheinlich von England oder Schottland hierher gekommen. Der Erste, der sich, gedruckten Ueberlieferungen zufolge, in Norwegen mit dem Kartoffelbau beschäftigte, war der Probst At ke. Von ihm wird erzählt, „dass er Anno 1758 Kartoffeln mit sich brachte, (wahrscheinlich von Laerdalen am Ende des Sognefjords, wo er früher als Seelsorger wirkte) und diese in seinem Garten, auf dem Pfarrhofe Ullensvang in Hardanger, pflanzte." Der Prediger P. H. Hertzberg, im Kirchspiele Finaas, Vogtei Soudhordland, im südlichen Theile des Stiftes Bergen, erhielt selbigen Jahres von seinem Freunde Atke das werthvolle Geschenk von ungefähr „einen Hut voll" Kartoffeln, und diese geringe Menge hat muthmasslich den Grund zu der Weiterverbreitung der Kartoffeln in dem westlichen und südlichen Theile Norwegens gelegt. Es gelang nämlich den eifrigen Bemühungen Hertzberg's den Kartoffelbau zunächst in seiner Gemeinde so allgemein zu verbreiten, dass, officiellen Angaben zufolge, in den Jahren 1798—1802, von der Vogtei Söndhordland allein, jährlich im Durchschnitt nicht weniger als 9531 Tonnen Kartoffeln nach Bergen geführt werden konnten; wobei angenommen werden darf, dass ungefähr § dieser Quantität von den Anbauern selbst verzehrt worden ist. Nach Throndhjem kam die Kartoffel erst etwa ums Jahr 1770. Im südlichen und östli- chen Norwegen ging es sehr langsam mit der Verbreitung des Kartoffelbaues, und noch im Anfange dieses Jahrhunderts wurden, wie mir noch lebende, glaubwürdige Männer versichert haben, in jenen Gegenden des Landes, Kartoffeln nur in sehr geringer Menge und kaum irgendwo auf dem Acker gebaut. In den letzten 6 Jahren der langen Union mit Dänemark (1808 — 1814), als Norwegen, fortgerissen von der traurigen, unheilbringenden Politik jenes Landes, mit England in Krieg verwickelt wurde, stockte natürlich die Getreideeinfuhr in Norwegen und wurde durch die Wachsamkeit englischer Kreuzer so gut wie gänzlich verhindert. Dies mag nicht wenig zu der Verbreitung des Kartoffelbaues in ganz Norwegen beigetragen haben. Seit man in den Jahren 1816—17 zuerst in Norwegen anfing Kartoffeln zum Brantwein- brennen zu benutzen, hat diese traurige Industrie sich in kurzer Zeit überall im Lande ver- breitet, aber doch wenigstens das Gute gehabt, zugleich den Kartoffelbau zu fördern. Solanum Melongena L. (Norw. sEgplante — „Eierpflanze"). Sowohl die weisse als die purpurfarbige Varietät wird von Liebhabern als Curiosität in Töpfen oder im Mistbeete gezogen. Ich habe beide Varietäten im Freien versucht, um zu sehen, wie weit es sich hier damit brin- gen liesse. Ich pflanzte Anfang Juni kleine Exemplare mit 3 — 4 Blättern aus. Vor Ausgang September hatte jede Pflanze 2 bis 3 völlig entwickelte, reifen Samen enthaltende Früchte; die übrigen waren frühzeitig abgefallen. Solanum Lycopersicum L. (Norw. Tomato od. Kjcerlighedsceble — „Liebesapfel"). Nur Liebhaber, die entweder Gefallen an der Pflanze selbst finden oder den Geschmack der Frucht an Saugen lieben, befassen sich mit ihrer Cultur. Im freien Land gezogen, wird die Frucht gewöhnlich schon zwischen Anfang und Mitte September reif. Aehnlich behandelt wie die vorhergehende, habe ich von einer Pflanze 6 völlig reife Früchte, jede zwischen 10 — 15 Loth wiegend, erhalten. Zwei Jahre nach einander habe ich Ende Mai Samen von dieser Pflanze im Freien gesäet, und auch auf diese Weise gaben sie gegen Ende September reife Früchte. 12* an Verachte enemale habe ich versucht 8. Lyeopersn um durch krautartiges Pfropfen auf Kartoffel- pflansen n reredeb», habe es aber nicht weiter bringen können, als das die Pflanzen Mühten und anflogen Früchte zu bilden. Sur Reife gelangte kerne, trota aller angewendeten Borgfelti («pslrum nnnuum L. (Norw. Spaiuk 1'iIht). Sämlinge mit 3—4 Blättern, Ende Mai oder Anfang Juni, an einer wanmen, wohlgeachütsien Stelle ausgepflanzt, echlngen vortrefflich an, und gaben mir bei Gbristrania in vereohiedenen Varietäten vor Ausgan« September reifen Samen. Ljriiim barharum /.. kommt als Decoraisonspflenae hie und da in Gärten vor, jedoch nur im endlichen Tbedle des Landes. Ich habe den Bocksdorn nirgends nördlich von Christi- ania angetroffen; hier kann der stumm desselben bis 2 Zoll im Dianieter stark werden. Mit Ljrlum europa?um /.. verhalt es sich wie mit dem vorhergehenden. Beide Arten geben bei Christiania jährlich reife Fruchte. Ausserdem kommen bei Christiaina auch L. chinense MB. und L. inerme MM. vor. Ncruphularifd! Ü. Br. Paulownla Imperial!* Sieb. \ Zucc. Mir ist nur ein einziger Baum dieser Art in Norwegen bekannt, nämlich bei Mandal, (58° 1' 2" N. B. 25° 7' 2" 0. L. von Ferro), einem Städtehen wenige Meilen östlich von Cap Lindesnaes. Dort pflanzte man im Mai 1852 zwei kleine Exemplare, von denen das eine im Herbste 1858, zwölf, das andere 13 — 14 Fuss hoch geworden war. Die Stamme hielten 3 Zoll im Durchmesser. Einer dieser Baume hatte in dem genannten Jahre eineu Trieb von 8 Fuss Länge gebildet. Beide Italien den Winter ohne Nach- theil ertragen, ohne jemals bedeckt gewesen zu sein. Ich verdanke diese Mittbeilung dem mir befreundeten Besitzer des Gartens; bis dahin hatte keiner der Bäume geblüht. Digitalis pnrpurca L. (Norw. Recbjclde — „Fuchsglocke" — Bjeldeblom — „Glocken- blumea — Fingergutd — "Fingergold") wird bis zum 62sten Breitegrade sehr allgemein im Süden und Westen wildwachsend gefunden; am häufigsten in den tiefer liegenden Districten. In den Gärten der Landleute sieht man sie mitunter als Zierpflanze sorgfältig gepflegt. Erice« R. Hr. Yarolniom flyrtillu« /.. (Norw. Blaabov, — „Blaubeere"). Yaecinlom ulk'ino-um L. (Norw. Blokkebwr, Mikkehb(pr, Skindtryte oder Tryte, — ...Mooihei.lell.eere.") Yarriiiium Yitis ldaea L. (Norw. Ti/Irbrpr, — „Preiselbeere"). Yarrininm Ixyeaeetl /,. (Norw. Trmirbtrr, Mijrlijtn. oder Mi/rrbwr, „Moosbeere"). Keim der oben genannten Arten ist in Norwegen Gegenstand derCultur, da sie allent- halben im Lande, bis nach Finmarken, in Menge wildwachsend vorkommen. Sie werden dagegen aberall zur Zeit der Reife emsig eingesammelt und sind, wegen ihrer Verwendung zu hauslichen Zwecken, in Stadt und Land allgemein beliebt. Auch als Handelswaare, sowohl fin- den inländischen als ausländischen Begehr, nehmen sie mebr oder weniger an Bedeutung zu. Da eingemachte Beere von V. Yitis ldaea fängt an im Auslande mehr und mehr bekannt zu weiden, namentlich in Deutschland und England. Im Lande selbst fehlen die Blaubeeren und Preiselbeeren, auf verschiedene Art zur Aufbewahrung zubereitet, kaum in irgend einer wohlgeordneten Hanshaltung, and werden, da sie sich auf mannigfaltige Weise im Küche und Keller verwenden lassen, sehr geschätzt. 93 V. Oxycoccos giebt einen sehr angenehmen, säuerlichen, erfrischenden Saft; zu diesem Zwecke sammelt man die Beere erst im Frühlinge, nachdem sie den Winter unter'm Schnee zugebracht hat. An manchen Orten dörrt man die Beere von V. Myrtillus und gebraucht sie als ein in mehrfacher Beziehung vortreffliches Hausmittel gegen Diarrhoeen. Namentlich geschieht dies auf dem Lande, wo man oft meilenlange Reisen machen muss, um ärztliche oder A'pbtheker- hüli'e zu erhalten. In Deutschland habe ich bei verschiedenen Gelegenheiten gehört, dass man V. uligino- suni eine der Gesundheit schädliche, ja wohl geradezu giftige Eigenschaft beimisst. Dies ist jedoch keinesweges der Fall, wie ich mit Bestimmtheit versichern darf. Ich habe mich durch vergleichende Versuche sogar davon überzeugt, dass V. uliginosum, bei sorgfältig geleiteter Gährung, einen ungleich besseren Most giebt, als die andern Arten. Rhododendron lapponicam L. tritt an einzelnen Stellen in Finmarken, (ungefähr unter dem 70u N. B.) auf. Ein hohes Gebirge, der „Lomseggen," (ca. 61° 50' N. B. 26° 2' O. L. v. Ferro.), büdet den südlichsten Punct, wo diese Pflanze bisher in Norwegen gefunden worden ist. Rhododendron ponticum L. wird wohl hie und da in Gärten zur Zierde angetroffen, gemeiniglich aber im Winter gedeckt. Bei Mandal (58° 1' 2" N. B.) hält er ohne Decke aus, und dasselbe ist auch bei Throndhjem, (63° 25' 45" N. B.), der Fall, wo ich selber ein Exemplar gesehen habe, welches bereits mehrere Jahre ohne Schutz im Freien überwintert hatte. Dies dürfte freilich auch der nördlichste Punct sein, wo diese Pflanze dem norwegischen Winter widerstehen kann. Ledum palnsire L. (Norw. Pors) ist bisjetzt nur an einigen wenigen Stellen in Norwe- gen gefunden worden, nämlich im südöstlichen Theile des Landes, z. B. in dem Amte Smaa- lenene, und ausserdem in Finmarken. l'nibellifera Jttss. 1 i t- u t li rirosa L. (Norw. Sprengrod oder Selsncepe. Die erstere dieser Benennungen, die wörtlich übersetzt „Sprengwurzel" lauten würde, rührt von dem, zum Theil unter den Bauern verbreiteten Glauben her, dass die Kühe im buchstäblichen Sinne bersten tider platzen, wenn sie die Wurzel geniessen. Der Name .,Selsnwpe" schreibt sich von dem Kirchspiele Sei in Gudbrandsdalen her, wo der Wasserschierling sehr häufig vorkommt. Das norwegische „Rod" entspricht dem deutschen „Wurzel;" „Ncepc" ist zu deutsch „Rübe.") Die Pflanze wächst in den Sümpfen und tiefen Gegenden im südlichen Norwegen nicht selten ; ob sie irgendwo, des medizinischen Gebrauchs der Blätter wegen, beachtet wird, ist mir, obgleich sie meiner Aufmerksamkeit keinesweges entgangen ist, noch nicht bekannt. Apinm graveolens L. (Norw. Selleri). Unter „Sellerie" versteht man in Norwegen, ebenso wie in Deutschland, allemal den s. g. „Knollensellerie" (Apiunl graveolens rapaceum MilL). „Stengelsellerie" (A. graveolens dulce MM.) wird sehr selten cultivirt und meistens nur von eingebürgerten Engländern und Anglomanen. Der gewöhnliche Sellerie wird überall im Lande gebaut und man wird nicht leicht einen norwegischen Gemüsegarten finden, wo er fehlte. Zu meinen Fruchtausstellungen in Christiania habe ich verschiedemale Sellerie aus Finmarken, (70° N. B.), erhalten, der aber nicht grösser war als ein gewöhnlicher Borsdorferapfel. Die grössten Exemplare aus der 94 Umgegend von Christiania, die ich gesehen habe, trogen etwas über 1J W. [eh glaube, wie bereite oben (1>11^- 32—33) erwähnt, mit Bestimmtbeil beobachte! zu haben, dass der in Nor- d gewachsene Sellerie einen angenehmeren und zugleich aromatisch-kräftigeren Geschmack besitzt, als dies im Auslände. z.B. in den verschiedenen Landern Deutschlands, meiner eigenen Wahrnehmung zufolge, der Fall ist. Aus der Tabelle Pag. 24 gehl hervor, dass hier geern- teter Belleriesamen 50,3 Procent an Gewicht gewonnen hat, verglichen mit dem Originalsamen v..n Erfürt, weither zugleich bei weitem nicht die intens-grüne Farbe des hier gewonnenen hatte. In gewohnlichen Sommern kommt der Samen bei Throndhjeni zur Reife. retroselinum satiTum llojfin. (Norw. Pertille). In Beziehung auf die geographische Verbreitung der Petersilie in Norwegen, gilt genau das vom Sellerie gesagte. Beide Haupt- formen, sowohl die Petersilienwurzel als die Schnittpetersilie, werden eultivirt und von beiden wiederum verschiedene Abarten. Die grössten Exemplare von l'eteisilienwurzeln, die mir zu meinen Ausstellungen aus Alten in Finmarken, (70° N. B.), zugekommen sind, wogen 6 — 7 Loth. Aus der Umgegend von Christiania habe ich deren gehabt, die 2 Pfund wogen. Sowohl Le aN Petersilie geben hier Jahr für Jahr reifen Samen; vermuthlich ist dies mit der Petersilie noch weiter nördlich der Fall. Die Tabelle Pag. 24 zeigt, dass in Christiania gereifter PetersUiensamen 34,1 Procent an Gewicht gegen den Erfurter Originalsamen zugenommen hat. Der hier erzeugte Petersiliensamen hat, ebenso wie der Sellerisameu, eine bei weitem kräfti- gere, lebhaft-grüne Farbe vor dem auslandischen voraus, und von dem Geschmack und Arom der Pllanze kann ich ebenfalls das von Apium graveolens L. oben angeführte wiederholen. Die Petersilienwurzel gedeiht hier am besten, wenn man so spät im Herbste säet, das.- der Samen erst im darauffolgenden Frühling zum Keimen kommt. (nrum lar?! L. (Norw. harre) wächst in ganz Norwegen wild, bis nach Finmarken. Auf den Gebirgen reichl der Kümmel bis in die Mitte der Kiefer- und Birkengrenze. So weit ich habe in Erfahrung bringen können, wird der Kümmel nirgends in Norwegen gebaut, unge- achtet er ohne -allen Zweifel, den hiesigen Verhältnissen zufolge, in vielen Gegenden eine sehr eintragliche Culturpflanze abgeben würde. Es ist nicht wohl möglich den jährlichen Verbrauch von Kümmel in unser'm Lande, auch nur annäherungsweise, anzugeben; jedenfalls ist er nicht unbedeutend. In den letzten 10 Jahren wurden von hier im Durchschnitt jahrlich 3500 Tonnen norwegisch, B 4A Cubikfuss, exportirt; aber sowohl der ausgeführte als der im Lande consu- iniite Ertrag wird ?on wildwachsenden Pflanzen gewonnen. Wildwachsender Kümmel wird, wie gesagt, allenthalben in Norwegen gefunden, und zwar nicht nur überall, wo es feste Wohnplätze giebt, sondern häufig noch höher hinauf als Menschen wohnen. Wenn es daher gelingen könnte, die Pflanze dahin zu veredeln, dass die Cultur derselben sieh, der nahrhaften Wurzeln wegen, lohnte, so würde dies für Norwegen TOU grosser Bedeutung sein. Hiervon überzeugt, begann ich vor 4 Jahren Culturversuche in dieser Sichtung zu machen und habe im Herbste 18(30 Wurzeln erzielt, die bis 5 Loth wogen. Was weiter aus diesen Versuchen werden kann, muss die Zukunft lehren. Plmpinelln AniMim L. (Norw. Anis) konunl zuweilen in Garten vor, aber mehr der Curiosiiat als des Nutzens wegen. Bei Christiania wird der Samen unter gewöhnlichen Ver- halinissen Knde August oder Anfang September reif. Zu der von mir gegründeten Universi- tatssammlung für angewandte Botanik erhielt ich u. A. eine probe von reifem Anis von Grsasholmen in Finmarken, (68° 40' 30" N. B. 34° 18' 10" 0. L. von Ferro), «reiches zweifeis- oh ler nördlichste Puuct für die Reife dieser Pflanze ist. sium slMirun /.. Nunv. Sukkerrod) habe ich, ausser in der Umgegend von Christiania. nirgends iü Norwegen in Cultur angetroffen, und auch hier nur ausnahmsweise. 95 Foenioulnm vulgare Gärt. (Norw. Fenniket). Ausser mir haben auch Andere in hie- siger Umgegend wiederholt versucht diese Pflanze zu cultiviren, ohne dass es bisher gelungen ist sie weiter zu bringen, als höchstens bis zur Nothreife. Arehangelica officinalis Hoff'm. (Norw. Kvann, Altnorwegisch Hvonn, Hvannir) steigt über die Birkengrenze hinan und ist in der norwegischen Alpenregion ganz bis nach Finmarken in Menge wildwachsend zu Hause. Die Wurzel wird von den Bauern gesammelt, in kleine Stücke zerschnitten und auf Schnüre gezogen getrocknet. So präparirt dient sie auf mancherlei Weise als Hausmedicin, indem man sie entweder, gleich dem Tabak kaut, oder mit Branntwein digerirt. Ein Theil der im Lande gesammelten Wurzeln wird wohl auch an Apotheker abgesetzt; die grösste, in Apo- theken consumirte Menge jedoch wird noch von Hamburger Droguisten bezogen. Die einge- führten Wurzeln, deren Mutterpflanze kaum die ächte Angelica Archangelica L. sein kann, bestehen meistens aus einer Menge Wurzelfibrillen, von etwa der Dicke eines Federkiels, die von einem gemeinschaftlichen Wurzelhals ausgehen. Die norwegische Angelica dagegen bildet eine einzige zapfenförmige Wurzel, die äusserlich einige Aehnlichkeit mit einer Pastinakwurzel von mittlerer Grösse hat, und an der Luft getrocknet gewöhnlich in zwei oder mehrere Stücke zerschnitten werden muss. Ausserdem ist ihr Geruch und Geschmack bei weitem aromatisch- kräftiger als die der ausländischen Wurzel. Gegenwärtig wird die Angelica, wenn man einzelne Stellen im südlichen Bergenhus Amt, z. B. die Kirchspiele Ulvig und Voss, ausnimmt, kaum irgendwo in Norwegen gezogen; in älteren Zeiten war sie dagegen eine sehr angesehene Pflanze und wurde höchst wahrschein- lich schon in der heidnischen Zeit, d. h. vor dem Jahre 1000, in Norwegen cultivirt. Näheres hierüber enthält der Anhang über „Die altnorwegische Landwirthschaft," aufweichen ich mir erlaube hinzuweisen. In den meisten Gebirgsgegenden Norwegens geniesst man die Blattstiele der Angelica des „Wohlgeschmackes" wegen, nachdem man die Oberhaut abgestreift hat. Dies geschieht indessen nur bis etwa Mitte Juli, da die Pflanze später ihren eigenthümlichen „Wohlgeschmack" verlieren soll. In Nordland und Finmarken sammeln die Lappen die jungen Dolden, zerhacken und kochen sie mit Rennthiermilch zu einer grützartigen Consistenz, füllen die Masse dann in gereinigte (?) Rennthiermagen und hängen sie zum Trocknen auf, um sie im nächsten Jahre zu verzehren. Wenn ein solcher Magen geöffnet wird, so sieht das Innere einem Käse nicht unähnlich und gilt bei den Lappen für eine höchst deücate Speise. Anethnm gravi- olens L. (Norw. Dill.) wird bis nach Finmarken hin allenthalben gezo- gen, und giebt wenigstens bis Throndhjem reifen Samen. Pastinaca sativa L. (Norw. Pastinak). In Gärten über ganz Norwegen verbreitet, auch in Finmarken. Je weiter nördlich, desto kleiner wird auch diese Wurzel ; doch kann sie noch bei Throndenaes in Finmarken (68° 49' N. B. 34° 15' 0. L. v. Ferro) 9—10 Loth schwer werden. Bei Christiania gewachsene Pastinakwurzeln habe ich bis 2£ Pfund wiegend gehabt. In neuerer Zeit hat man angefangen die Pastinake als Viehfutter auf dem Acker zu bauen, jedoch sind mir nur einzelne Beispiele hiervon bekannt. Der durchschnittliche Ertrag eines norwegischen Morgen Landes (10,000 Q Fuss) kann zu 30—40 Tonnen, ä 4£ Cubikfuss, ange- nommen werden. Rechnet man das Gewicht einer Tonne zu 150 ST, so ergiebt sich ungefähr 5250 Pfund pr. Morgen, unter gewöhnlichen Verhältnissen. Die Pastinake giebt wenigstens bis Throndhjem reifen Samen, welcher dort eine dunklere, braun tingirte Farbe annimmt, als der bei Christiania, oder südlicher gewonnene Samen. Die beste Saatzeit der Pastinake bleibt immer der Herbst. 96 « ii m i ii u in (jminum /.. wird, nifiiicii biaherigen VereuoheB zufolge, bei L'hri-tiania swi- Bohen Anfang und Mitte September reif. Öebaul wird diese Pflanze nicht in Norwegen. Üftucu» (nriiin /.. (Norw. Gulerod — „Gelbe Wurzel-). Die Mohrrübe ist eine der inliohsten Wurzelgewächse Norwegens und wird bis ganz nach Qetfinmarken gebaut. Nach den ESxemplaren zu artheilen, die tob verschiedenemale aus Alten erhalten habe, erreich: die Bfohrrfl.be in Fimnurkcu im Durchschnitt ein Gewicht von 6— 8 Lotb. Von Throndenaas in Fimnarkin ( t>8" 49* N. B. 34° 15' O. L. v. Ferro) habe ich doch 21 Lotli wiegende Gelbewurzeln gehabt. Die grössten Mohrrüben, die ich zu meinen AuBateUnngen je erhalte* bebe, wagen 4 (vit-n Pfund. Bei Throndhjem wird der Samen in gewöhnhohen Jahren reif, und dies ist ver- uiiulilicli noch bedentend weiter nordlich der Fall. Da die Mohrrübe allenthalben in Norwegen gut gedeiht, und sowohl für Menschen als t ii r Thiere ein äusserst schätzbares Nahrungsmittel aasmacht, so ist sie, wie leiclit begreiflieb, für unser Land von besonderer Wichtigkeit. Ich habe mir daher auch alle mögliche Mühe ii IhreCultur zu verbreiten und zu befördern, and darf sagen, daes mir dies theilweise gelangen ist. Man baut jete in Norwegen an verschiedenen Orten Mohrrüben auf dem Acker. Die ergiebigste, auf diese Weise erzielte Ernte, von der ich weiss, d. h. nachdem der Boden mit Pflog und Egge bearbeitet wurden, betrug 7(j Tonnen oder 11.400 ?B pr. Morgen Landes von 10,000 G Fuss. Dies war der Fall auf dem Hofe Carlberg, (59° 24' 18" N. B. 28° 20" O. L. v. Ferro), in der Nähe von Moss, dessen Besitzer, dem Herrn Amtmann Sibbern, ich diese Mittheibmg zu danken habe. Der Samen wird in 1 Fuss au=ein;uiderliegenden Reihen - und später ausgerupft, so dass zwischen je zwei Wurzeln etwa 3 Zoll Zwischenraum bleibt. Bei diesem Verfahren kann man auf einen durchschnittlichen Ertrag von 35 Tonnen == circa 5250 9Z pr. Morgen rechnen. Als ergiebigsten Ertrag gartenmässiger Cultur in unser'« Lande, kann ich die Auf- eines meiner Bekannten aus hiesiger Umgegend anführen, dar im Herbste 18b"l auf einem norw. Morgen Landes 96 Tonnen, oder 14,400 W Gelbewurzeln erntete. Erfahrung hat mich davon überzeugt, dass die Mohrrübe, gleich der Petersilienwurzel und Pastinake, hier am besten gedeiht, wenn man im Herbste säet. \nthriscus l'e refo 1 1 um Hofm. (Norw. h'jorrri) wird man selten in norwegischen Gemü- segärten vermissen. Er gedeih! bis nach Fmmarken und giebt bei Christiania am die Mitte September reife B Ifyrrhis odorntn Srop. (Norw. Spans/,- Kjervel) kommt selten vor. In der Nähe von (,'hristiania hat er sich von einzelnen Garten aus ins Freie verwildert und erhalt sich su Jahr aus Jahr ein. Zwischen Anfang und Mitte August wird der Samen reif. Chirrop hy 1 1 n m hulbosam L. (Norw. Kjnrrclror) ist bisher nicht wildwachsend in Nor- wegen gefunden worden. Im Jahre 1850 habe ich die Kerbehrttbe hier im Lande zuerst als Cohorpflanze eingeführt und man hat späte« an mehreren Plätzen Versuche damit gemacht; i ich habe nur au- der unmittelbaren Nähe von Clin-ti;mi;i Wurzeln gesehen, unter denen die grö88ten 5 Loth wogen, ungefähr Mitte August reift der Samen. < »nium mnriilntum /,. (Norw. Sl>arnhidc). Audi der ApMliek.Tschierling ist in Norwegen nicht wildwach-end. Nahe bei dem Städtchen Launig. (5!t» 3' 5" N. B. 27" 42' 3" <). L. von Ferro), ward er einmal auf freiem Felde gesäet und hat sich seitdem über 20 Jahre auf dem- -••lben Flecke erhalten. Dass er hier zum Apothekergebraüch eigentlich gezogen wird, glaube ich kaum. Corinndrum sHtivum L. (No*W. Coriander) wird nur von einzelnen Liebhabern des ;oit. Bei Christiania reift der Coriander Ende August. Im Univer- 97 sitätsmuseum bewahre ich reifen Coriandersamen aus Graesholmen in Finmarken, (68° 40' 30" N, B. 34° 18' O. L. v. Ferro). Der mir aus der Umgegend von Throndhjem zugekommene Samen hat einen auftauend kräftigeren Geruch als der bei Christiania gewonnene. Araliace« Juss. Hedera Helii L. (Norw. Bergfietta, — „Berg-Flechte." — Der Name bezeichnet treffend das Vorkommen des Epheu in Norwegen ; man findet nämlich nicht selten Felswände oder freistehendes Gestein vom Epheu gleichsam überzogen oder umflochten, wo er sich anklam- mert und in den Spalten und Vertiefungen des Berges wurzelt.) An den Küsten im südlichen Norwegen, zwischen dem 23sten und 27sten Grad 0. L. von Ferro wächst der Epheu wild; an der Westküste geht er bis zum 60° N. B. Nahe bei Christiansand, (58° 8' 8" N. B. 25° 39' 30" O. L. v. Ferro), habe ich einzelne Stämme von 4 Zoll im Durchmesser gefunden. Äehnliches ist bei Mandal, (58° 1' 2" N. B. 25u T 2" O. L. v. Ferro), der Fall. In der Nähe von Throndhjem, dem nördlichsten Puncte, wo ich Epheu unter Pflege angetroffen habe, hat er die Winterkälte ohne Decke ausgehalten. Ampelidea.» Kunth. Titis vinifera L. (Norw. Viinranke). Um in Norwegen mit einigem Erfolg im Freien Reben zu ziehen, ist das Spalier unerlässlich. Ueber den 61sten Breitegrad hinaus dürfte aber auch diese Culturart nicht genügen, um im Freien reife Trauben zu gewinnen. Der Gutsbe- sitzer Herr Formann, der auf seinem Eigenthum Stedje, am nördlichen Ufer des Sognefjord, (61° 17' N. B. 24« 37' o. L. v. Ferro), wohl den grössten und sorgfältigst behandelten Obst- garten Norwegens besitzt, gewinnt daselbst noch in günstigen Sommern im Freien reife Trauben am Spalier. Ich habe deren mehr wie einmal zu meinen Ausstellungen in Christiania erhalten. Während man in den milden Gegenden des südlichen Norwegens den Weinstock im Winter ohne Nachtheil unbedeckt lassen kann, ist es doch schon bei Christiania rathsamer ihn vor der Winterkälte zu schützen. Ich selber bin freilich mit meinen, mehrere Jahre hindurch, fortgesetzten Versuchen, Weinstöcke den Winter hindurch im Freien unbedeckt stehen zu lassen, über Erwarten gut gefahren. Die Weinranke bildet hier 8 — 9 Fuss lange Jahrtriebe. Als Varietäten, die unter übrigens günstigen Bedingungen, zu völlig normaler Entwicke- lung im Freien gereifte Trauben geben, kann ich aus eigener Erfahrung nennen : Die blaue Frankenthaler. (Dittrich, systematisches Handbuch der Obstkunde, HI No. 1.) Gedeiht vorzüglich bei Christiania und Christiansand. Die frühe Leipziger. (Dittrich a. a. O. III No. 111.) bei Christiania und Mandal. Die frühe von der Lahn. (Dittrich a. a. O. III No. 107.) Ebendort. Die grösste, in freiem Lande am Spalier gewachsene, reife Traube, die ich hier gesehen habe, wog 1 Pfund, und der grösste Ertrag eines einzelnen Weinstocks, auf dieselbe Weise gezogen, betrug bei Christiania 48 Pfund reifer Trauben. Ich habe bisher versäumt einzelne Beeren zu messen und zu wägen und kann daher hierüber nichts Bestimmtes anführen. Nur soviel kann ich im Allgemeinen sagen, dass mir, in Beziehung auf die Grösse der einzelnen Beeren, kein Unterschied zwischen den hier gereiften und den von derselben Varietät anderswo, z. B. in Thüringen, gewachsenen, aufgefallen ist. Dagegen lässt der Gesch m ack der norwe- 13 fischen Trauben allerdings manches zu wünschen übrig; wenn gleich es sieh ereignen könnte, dass ein Fremder bei Christiania in einem warmen Sommer am freien Spalier gereifte Trauben — weniger sauer lande, als ein verzeihlicher Zweifel ihn erwarten Hess. Vitis Lnltrusen L. Es sind jetzt, ungefähr 10 Jahre vergangen, seit ich die america- nische Rebe als Decorationspfl-mze hier einführte. Gegenwärtig findet man, im Lande ver- theilt, zwei der bekanntesten Varietäten: Isabella und Catawbtt. Man deckt sie im Winter nicht, und in guten Sommern geben Beide reife Trauben, die man wohl nicht geradezu „unge- nießbar- nennen kann, denen aber der, vielleicht am Rhein geborne, Kenner schwerlich Ge- schmack abgewinnen würde. Da beide Varietäten übrigens schnell emporschiessen, (8— 9 Fuss lange jährige Triebe), gut decken, gefällig geformte Blätter haben und sich aus dem norwegi- schen Winter nichts machen, so sind sie als Lauben- und Verandagewächse u. s. w. für unsere Zustände sehr passend und willkommen. Wir finden die americanische Rebe zuerst erwähnt in alten norwegischen Schriften, welche die historischen Begebenheiten unseres Landes um das Jahr 1000 zum Gegenstande haben. Die Norweger entdeckten damals bekanntlich America, und drangen dabei gegen Süden bis Massachusetts unter 41 — 42° N. B. vor. Hier fanden sie Weinstöcke und nach diesen benannten sie das neuentdeckte Land: Viinland, („Weinland"). In meiner kleinen Schrift: lieber die geographische Verbreitung der Obst- bäume und beerentragenden Gesträuche in Norwegen" (Hamburg bei Kittler 1857. Pag. 33—36) habe ich den historischen Hergang dieser Entdeckung näher erörtert, und erlaube mir darauf hinzuweisen.1 Vitis Tiilpinn L. Auch die Fuchsrebe habe ich vor einigen Jahren als Decorationsge- wächs hier eingeführt: sie. gedeiht vortrefflich, macht 9 — 10 Fuss lange jährige Triebe und bedarf im Winter keiner Decke. Meine Pflanzen haben noch keine Früchte getragen ; ich bin also mich darüber im Dunkeln, ob sie hier reif werden können. Ainpclopsis he (lernten Mehr. (Norw. Yild Vau) ist im südlichen Norwegen als Decora- tionspflanze ziemlich allgemein. Bei Christiania, wo die Frucht in gewöhnlichen Jahren reif wird, und die Pllanze. keiner Winterdecke bedarf, kenne ich mehrere Exemplare, die in wenigen Jahren 20 — 25 Fuss hoch geworden sind. Der wilde Wein gedeiht bei Throndhjem ebensogut wie bei Christiania, und kann auch dort der Bedeckung im Winter entbehren. Corue« DC. (ornns mascula /,. (Norw. Cornel-Kirsebvr). Ausser in der nächsten Umgegend von Christiania habe ich diesen Baum nirgends hier im Lande angetroffen. Man findet ihn in einzelnen Gärten angepflanzt. Die Frucht wird meistens reif. Einige Bäume, von denen ich mit Bestimmtheit weiss, dass sie 1818 als ganz kleine Exemplare gepflanzt wurden, haben jetzt eine Höhe von 14—15 Fuss erreicht, und messen ca. 1\ Fuss im Umfang. 1 In einem, 1857 bei L. Hachcttc & Co. in Paris erschienenen Werke von Louis Enault, betitelt: „La Norvege," rindet man (Pag. 354 — 365) eine romantische, mit französischer Leichtigkeit hingeworfene Skizze der Vikings- und KntdcckungszQge der alten Norweger eingeschaltet, die, obgleich sie vor der historischen Critik schlecht bestehen würde, (das ganze Buch wimmelt von Ungenauigkeitcn aller Art) doch „recht amüsant" geschrieben ist und mit den Worten schliesst: „L'Ame'riipje se perdit pour que C'olomb la retrouvät. Cc quavait fait Taudace servie par le hatard, Colomb dtvait U faire a son tour avec la patience et Tintuilion du gthie." Wer in Reiscschildcrungen mehr eine erhei- ternde. Untcrhaltungelccturc als eigentliche Belehrung sucht, wird dies mit Humor und eleganter Feder geschriebene Buch nicht ohne Vergnügen lesen. Nur aus diesem Grunde erwähne ich desselben hier. 99 Cornns sanguinea /.. kommt in verschiedenen Gegenden der südlichen Niederungen wildwachsend vor, doch nicht über den 60sten Breitegrad hinaus. Auch in Park- und ähnlichen Anlagen tritt der wilde Cornelbaum mitunter auf. Ebenso findet man um Christiania uud bei den Städten am Christianiafjord auch C. alba L., C. fastigiata Mchx., C. florida L., C. sericea l'Herit. und vielleicht noch andere Arten angepflanzt. C. alba L. habe ich auch bei Throndhjem angetroffen. Loraulhaces R- Br. Yiscnm album L. (Altnorweg. Mistüteinn, deutsch Mistel) ist in Norwegen auf einen sehr geringen Raum beschränkt, da sie nur am Christianiafjord zwischen dem Marineetablisse- ment Horten, (59° 25' 30" N. B.), und dem Städtchen Holmestrand, (59° 29' 40" N. B.), ange- troffen wird. In uralten Zeiten mag sie weiter verbreitet gewesen sein, denn eine unserer alten, mythologischen Sagen knüpft sich an diese Pflanze. Frigg hatte nämlich allen Pflanzen, die auf Erden wuchsen, das Gelübde abgenommen, kein Material zu liefern, mittelst dessen Baldr verwundet werden könnte. Allein Frigg hatte die Mistel vergessen, und dies benutzte der listige Loke: Er machte einen Pfeil aus dem Holze der Mistel, und mit diesem wurde Baldr von dem blinden Hödr erschossen.1 Saxifrageae Vent. Hydrangea arborescens L. Im südlichen Norwegen bis zum 60° N. B. hie und da in Gärten angepflanzt. Bei Christiania hält sie sich im Winter ohne Decke; nordlicher habe ich sie nicht gesehen. Hydrangea Hortensia DC. Die einzige Stelle, wo man meines Wissens in Norwegen versucht hat die Hortensie im freien Laude zu ziehen, ist Mandal, (58° 1' 2" N. B. 25° 7' 2" O. L. v. Ferro). Sie hat sich dort mehrere Jahre gut gehalten, wenn sie im Winter gedeckt wurde, und jeden Sommer reichlich geblüht. Ribesiaceae Endl. Ribes Grossnlaria L. (Norw. Stikkelsbcer~). Die absolute Nordgrenze der Stachelbeere kann ich nicht genau angeben. Bis zum 66J° findet man überall veredelte Varietäten, und in den südlichen Niederungen, bis zum Kirchspiel Stangvig in Romsdalen, (die Kirche 62° 55' 30' N. B. 26° 8' O. L. v. Ferro), trifft man sie hie und da auch im wilden Zustande. Ribes rubrum L. (Ausser dem allgemeinen Namen: „ße'6s" giebt es im Norwegischen für die Johannisbeere eine grosse Anzahl von Synonymen, die ich, da sie sämmtlich provinciell sind, hier übergehe.) Die rothe Johannisbeere wächst bis zum 70° N. B., sowohl in Ost- als Westünmarken, wild, trägt jedes Jahr reife Beeren, und treibt selbst dort in wildem Zustande bis 20 Zoll lange Jahrtriebe. Veredelt reift sowohl die rothe als die weisse eben so zeitig als die wildwachsende Art. Sie kommt allenthalben zur vollständigen Entwicklung, und reicht auf den Höhen bis in 1 Edda Snorra Sturlasonar. Reykjavik 1848. Pag. 37. 13* 100 . lütte der Kiefern- und Birkengrenze. Ein ausgewachsener JoliunisbeenenstMueh kann bei l'hristiania l>i.- ii fr reife Beeren tragen. i: '• ■■ » nisrum L. i Norw. Sullnrr). C'ultivirt reu hen verschiedene Varietäten dieses Strauche« bis tu dem Meerbusen Ronen, (66J° N. B.), welcher gegen 8 geogr. Meilen tief ins Land hiaemdringt un. i dessen Dfer rerh<nissmäeBig aben and wohl eultivirt sind. Ob die alten Abarten noch weiter i Uich reiten, weiss ich nicht. Vor mehreren Jahren machte man den Versuch die schwarze Johannisbeere in Alten zu pflanzen; dies gelang insofern als die Straucher reiht gut gediehen; /.um Blühen kamen sie jedoch in den beiden ersten Jahren nicht. Wie es spater dam an ist, habe ich noch nicht erfahren. Die schwane Johannisbeere kommt im südlichen Norwegen hie und da wildwachsend vor. doch glaube ich nicht, dass sie über das Kirchspiel Staagvig ungefähr unter dem 63sten Breitegrad, hinausgeht; wenigstens scheint mir ein genauerer und zuverlässigerer Nachweis nothig, um ihr noch nördlicheres Vorkommen festzustellen. YY'ah 1 eaberg giebl nämlich an (Flora Lappnnica No. 1 lih schwarze Johannisbeeren noch unter H7,V' N. B. in Lappland gefunden zu haben, und in Lede buur- s Flora Ro-sica (II Pag. '-i(X)) beisst es: ..Habitat in Kossia aretica (Kola— 68° k8* N. B.) et in Lapponia septentriona)iu etc. Von einem aus dem Süden Norwegens -lammenden Manne, der sich vor einigen Jahren inSvanevig im Districte Süd-Varanger, dicht an der russischen Grenze, itüi" 30' N. B. 47° 51' O. L. v. Ferro), angesiedelt hat, erhielt ich vor Kurzem verschiedene werthvolle Mittheilungen über die Vegetationsverhältnisse Ost-Finmar- kens. Unter Ander'm behauptete er, die reife Frucht der, in der Nähe seines Wohnortes wild- wachsenden, schwarzen Johannisbeere, selber genossen zu haben. Auf meine Frage, ob hier nicht ein Irrthum vorwalte, erhielt ich fast wortlich dieselbe Behauptung zur Antwort, mit dem Versprechen, mir im Frühjahre 1862 einige der wildwachsenden Busche in natura senden zu wollen. Man durfte hiernach vielleicht den Zweifel fahren lassen und annehmen, dass die schwarze Joliannisheere an der angegebenen Stelle wirklich vorkommt und reife Beeren zu vermag. Soll «loch, wie oben (Pag. 61) erwähnt, auch Abies orientalis an derselben Stelle gefunden werden. Rihrs alpin um L. wird allenthalben, bis nach Finmarken, doch nur an zerstreuten Stellen, im Stande der Wildheit vorkommend, gefunden. Die Beeren, von fadem Geschmack, ■i weiler geno--en noch sonst benutzt. Zu den Ribesartea, die man am häufigsten zur Anlegung von Bosquets, zur Decoration u. s. w. benutzt, gehören auch R. sanguineum Pursh. und R. aureum Pursh. Beide habe ich bei Throndhjem, wo sie im Winter ohne Decke aushalten, gesehen, und dies i-t wohl ihre ausserste Nordgrenze. Bei L'hristiania leidet R. BBnguineum dagegen leicht von der Winter- kälte. Ausser den angeführten findet man hier in Gärten und Anlagen noch folgende Arten: R. aciculare Smith, R. Cynosbati L., R. Diacantha L. /?/., R. divaricatuin Dougl.. R. gracile WcA.r.. R. 1 ac u s tr e Poir., R. oxyacanthoides /,., R. petrseum Wulf., R. pro- Btratum L., R- saxatile Pall.,R. spicatum Robs. und vermuthlich noch andere. R. divari- catuin Dougl. scheint sich nach dem Habitus, den sie hier annimmt, vortrefflich zu lebenden Hecken zu eignen. iatiDoliare* !>>'■ Liriodrndroo t o I i pi fr ra L. Von diesem Baume sind mir in Norwegen nur zwei Exem- plare, nämlich bei dem Marineetablissement Horten, (59" 25' 30 " N. ß. 28u 10' 5" 0. L. v. Ferro), 101 und bei Frederikshald, (59° 7 7" N. 29° 3' 2" O. L. v. Ferro), vorgekommen. Einige junge Exemplare, die ich im botanischen Garten hieselbst pflege, sind noch zu klein und schwach, um mir eine Meinung über das Gedeihen oder Nichtgedeihen des Baumes unter unserer Breite zu erlauben. RaQumulare» Juss. Clematis Flammula L., Gl. slauca Will, Gl. Vitalba L. und Gl. Viticella L., ver- muthlich auch noch mehrere Arten, sieht man nicht selten als Decorationspflanzen im Süden des Landes ; nördlich von Christiania habe ich indessen keine Art von Waldreben bemerkt. > ige IIa sativa L.. kommt ziemlich häufig als Zierpflanze vor. Zu oekonomischen Zwecken wird der Schwarzkümmel in Norwegen nicht eultivirt. Bei Christiania wird der Samen jedes Jahr reif. P.Tonia offici aalis L. (Norw. Pieoii), mit, ihren höchst verschiedenen Abarten, wird allgemein als Zierpflanze gezogen. Der Samen reift wenigstens bis nach der Gegend von Throndhjem. Psfonia loutan Sims, habe ich nur bei Mandal, Horten und Christiania. also im süd- lichen Theile des Landes, gesehen. Hier wird sie im Winter mit Laub bedeckt ; dass dies durchaus nothwendig sei, um sie zu überwintern, will ich nicht behaupten. Berlteride« VeM. Berberis Tolgaris L. (Norw. Berberis'). Die Berberitze wächst wild an zerstreuten Stellen der Südküste, und zwar in der Regel in der Nähe der Städte. Ob sie ursprünglich wildwachsend gewesen, oder vielleicht vor Alters von Mönchen nach Norwegen gebracht worden ist, lässt sich jetzt unmöglich mit Gewissheit ermitteln. In der Umgegend von Christiania ist sie sehr gewöhnlich. Man sammelt hier die Beeren und gebraucht sie sowohl in Haushaltungen als in Apotheken. In den Gärten findet man ferner: B. asiatica Ro.rb.. B. canadensis Pursh., B. cratsegina DC, B. crenulata Schrad., B. cretica L., B. declinata Schrad.. B. emarginata Willd., B. iberica Ster., B. integerrima Bge., B. mitis Schrad., B. pro- v in Cialis Audib., B. sanguinolen t& Schrad., B. sibirica Pall, B. sinensis Desf. und vielleicht andere. Nördlicher als Throndhjem, wo die Beeren noch zur Reife gelangen, habe ich die Berberitze nicht angetroffen. lahonia iquifolinm Xutt. wird mitunter als Gartenpflanze an der südlichen Küsten- strecke, von Cap Lindesnses bis Christiania, gefunden. Hier kann sie der Winterbedeckung entbehren und giebt jährlich reife Früchte. Papaveraceae Juss. Papaver somniferum L. (Norw. Valmne). Ich habe verschiedene Varietäten des Mohn eultivirt, die zwischen Ende August bis Mitte September reif wurden. Ein hiesiger Freund der Pflanzencultur hat den Versuch gemacht, eine Varietät von P. somniferum, mit weissem Samen und geschlossenen Köpfen, in grösserem Maasstabe zu bauen. Es ist ihm damit vortrefflich gelungen, und er hat aus dem geernteten Samen ein wohlschmeckendes Salatöl gewonnen. loa Papa» er Rhoea- L Vor Jahren war diese Pflanze im Btldlichen Norwegen ein sehr besehwerliohee Unkraut im Acker. Es seheint mit ihr eben so gegangen zu sein, wie oben (Pag. M) erwähnt, mit Centaurea Cyanus und Agrostemnia Githago: denn in neuerer Zeit ist sie eben so selten als sie früher allgemein and Lustig war. Crucifera Adam. (uchlraria officinalis L. und loch, danira L. (Norw. Cochleare) wächst wild längs den Küsten bis ganz nach Fiiunaiken : mit dei Cultur dieser Arten beschäftigt man sich, soviel ich weiss, in Norwegen entweder gar nicht oder doch sehr selten. tochlearia Armoraoia /,. (Norw. Peberrod) wird allgemein cultivirt, reicht wenigstens bis zum Polarzirkel und ich glaube noch weiter nach Norden. Die geographische Lage unseres Landes, seine weit gestreckten Küsten und die mit jedem Jahre an Umfang und Bedeutung annehmende Schiffahrt,1 machen den Meerrettig, seiner antiscorbutischen Eigenschaften wegen, zu einer höchst wichtigen Pflanze für Norwegen. Ich habe es mir daher angelegen sein lassen, die Kenntniss von der richtigsten Cultur des Meerrettig, als einjähriger Pflanze, hier zu verbreiten, und man hat jetzt auch in manchen Gegenden das ältere, unzweckmässige Ver- fahren verlassen. Von einjährig behandelten Pflanzen habe ich mehrere Male zu meinen Aus- stellungen Wurzeln von 12 — 18 Zoll Länge, J bis 1 Pfund wiegend, erhalten. Von Throndhjem erhielt ich einmal eine, als einjährige Pflanze cultivirte Wurzel, die 26 Loth wog. lamrlina sativa Crantz-. (Norw. Linsoster). Der Leindotter wächst in Norwegen wild, pflegt meistens auf geackertem Lande in den südlichen Districten vorzukommen, wird aber nicht cultivirt. Nach den Versuchen, welche ich mit dieser Pflanze gemacht habe, wird der Samen hier im August reif. (Siehe Tab. Pag. 25). Lcpidium sativum L. (Norw. Karse). Die Gartenkresse wird cultivirt und reift überall wo in Norwegen von Gartenbau die Rede sein kann. (Siehe Tab. Pag. 25). Lepidium latifolium L. Das Pfefferkraut durfte natürlich im botanischen Garten nicht fehlen; dies ist aber auch der einzigste Ort im Lande, wo ich die Pflanze gesehen habe, die sonst in oekonomischer Beziehung bisher ganz unbeachtet bei uns geblieben ist. Ii tinctorla L. (Norw. Vaid). Der Färber- Waid wird bisjetzt, ebensowenig wie das Pfefferkraut, in Norwegen zu technischen Zwecken gebaut. So lange ich mich im botani- schen Garten mit der Cultur dieser Pflanze, natürlich im Kleinen, beschäftigt habe, hat sie sich im Winter gut gehalten und im August reifen Samen gegeben. Brassica uleracea L. Von dieser Art cultivirt man in Norwegen dieselben Varietäten wie im übrigen Europa, und in den südlichen Districten erreichen sie in der Regel auch die- selbe Entwickelung wie in anderen Ländern. Sie geben sämmtlich reifen Samen, wenigstens bis Throndhjem, und gedeihen meistens besser in der Nähe des Meeres, wo die Athmosphäre feuchter, die Sommerwärme dagegen niedriger ist, als in den Thälern im Innern, wo das um- gekehrte Verbältniss stattfindet. a. B. eloracea acephala DC. (Norw. Gronknul) ist allgemein verbreitet. Auf dem Gebirge dürfte der Grünkohl ohne Zweifel über die Korngrenze hinaus gedeihen, da er in 1 Die norwegische Handelsflotte zahlte Au.-;an(! 1860, mit Ausschluss einer grossen, nicht genau anzugebenden, Menge kleiner Küstenfahrzeuge von 8 Commerzlasten nnd darunter: 3942 Seeschiffe, mit einer Gesammttrachtigkeit von über J Million Comm'T/ln-t. n Sie ist also die dritte im Range Unter den europäischen Handelsflotten. (Vergleiche: Ott, nortkt IlandtUflandr If'JO ved A. Ingemann. Coneul etc. Christiania, in C<>mmi>bijn Lei I'. T. Mailing) 103 Fimnarken selbst da noch gut fortkommt, wo die Gerste nicht mehr reift. Auf Mortensnaes am Varaugerljord in Ost-Finmarken, (70« 7' N. B. 46" 40' O. L. v. Ferro), erreicht der Grün- kohl (Krauskohl) gewöhnlich eine Höhe von 9—10 Zoll mit entsprechender Blattkrone, obgleich man ihn dort nicht pflanzt, sondern einfach an Ort und Stelle aussäet. (Der Varangerfjord geht vom Eismeere in westlicher Richtung etwa 12 geogr. Meilen weit in's Land hinein). Seit einigen Jahren hat man hie und da in Norwegen versucht einen s. g. „Riesen- oder Baumkohl" zum Viehfutter zu bauen. Aus Sogndal im Bergenstift ist mir hierüber mit- iretheilt worden, dass man dort einmal 20,000®" an Gewicht von einem Morgen (10,000 QFuss norwegisch) gewonnen habe. Jede Pflanze wog, der Angabe nach, durchschnittlich 6£— 7J S. Ich habe keinen Grund die Glaubwürdigkeit dieser Mittheilung zu bezweifeln, betrachte sie aber als eine Ausnahme von der Regel, wenigstens habe ich bisher von anderen Gegenden hier im Lande von keinem so günstigen Resultate im Grossen gehört. Auf der im Anfang October 1861 von mir arrangirten Ausstellung in Frederikshald kamen freilich von mehreren Seiten ebenfalls riesige „Kohlbäume" vor, die sich auf jeder europäischen Ausstellung mit Ehren hätten sehen lassen können. b. B. oleracea bullata gcminifera DC. (Norw. Rosenkaal). Die nördlichste Gegend, wo ich Rosenkohl habe wachsen und gedeihen sehen, ist Throndhjem. Ich glaube aber er geht noch nördlicher, oder könnte es doch. Hier, d. h. in der Nähe von Christiania, gewach- sener Rosenkohl scheint mir in keiner Weise hinter solchem zurückzustehen, den ich manchmal auf den Hamburger Gemüsemärkten mit Vergnügen betrachtet habe. Auch meine so eben erwähnte jüngste Ausstellung hatte prächtigen Rosenkohl aufzuweisen. c. B. oleracea bullata DC. (Norw. Savoikaal). Bis Throndhjem und etwa noch nörd- licher gedeiht der Savoyerkohl (Wirsing) gut; was mir aber von Finmarken zugekommen ist, war nicht grösser als eine geballte Männerfaust. d. B. oleracea capitata dcpressa DC. (Norw. Horedkaal, Hridkaal) ist die gewöhn- lichste aller in Norwegen vorkommenden Kohlarten. Seine nördlichste Grenze wird ungefähr mit der vorhergehenden übereinstimmen. Der norwegische Koptkohl (Weiskraut) kann im All- gemeinen an Grösse nicht mit den Erzeugnissen südlicherer Länder, z. B. der Vierlanden bei Hamburg, concurriren. Die grössten Köpfe, die ich aus der hiesigen Umgegend gesehen habe, wogen inzwischen 27 (sage sieben und zwanzig) S '. Zu einer Ausstellung in Throndhjem hatte man von dem Hofe By im Kirchspiele Stod, (ca. 64° 5' N. B. 29° 25' O. L. v. Ferro), im nörd- lichen Amte Throndhjem gelegen, 16pfündige Kohlköpfe erhalten. Ebendaselbst reift auch der Samen des Weisskrautes jährlich in gewöhnlichen Sommern. Von Finmarken habe ich in guten Sommern Kohlköpfe dieser Art von der Grösse höchstens zwei geballter Fäuste gesehen. Seit einigen Jahren hat man bei Christiania angefangen auch Kopfkohl im Grossen auf dem Acker zu bauen. Dies geschieht jetzt nicht selten. Man pflegt auf den hiesigen Morgen ca. 2500 Stück zu pflanzen und kann auf ein durchschnittliches Gewicht von 6 — 10 S pr. Stück rechnen. Dies giebt pr. Morgen (10,000 (H Fuss) ca. 20,000 'S. Nach diesem Maasstabe kann man nun leicht einen Vergleich mit dem Ertrag anderer Länder anstellen. e. B. oleracea capitata obovata DC. (Norw. Spidskaal). Was oben vom Savoyer- kohl angeführt ist, gilt im Allgemeinen auch von dieser Art. f. B. oleracea capitata rubra DC. (Norw. Redkaal) ist weniger häufig als die vorigen Arten, doch nicht ganz selten, und geht bis nahe an den Polarzirkel. Im Allgemeinen lassen sich die unter b bis f angeführten Kohlvarietäten in einzelnen recht guten Sommern unstreitig mit Erfolg bis ziemlich weit gegen Norden anbauen; allein 104 uber den Polarzirkel, oder etwa b'7" N. B. hinaus, ist wohl kaum anzunehmen, dass eine der- selben regelmaaaig einschlagen würde. g. B. »leracea botrytis c a nl i Tl • ra I)C. (Norw. Hlomkaal). Man ist früher immer gewohnt gewesen den Rlumenkohl als diejenige unter den Kohlvarietäten zu betrachten, die N klimatische Einflüsse am schwierigsten zu schützen sei. Diese Ansicht ist jedoch keineswegs richtig. Selbst in Alten miser&th der Blumenkohl nur selten und auf Throndenres (68° 49' N. B. 34° 15' O. L. v. Ferro) braucht man sogar nicht einmal erst in Mistbeete zu säen und dann auszupflanzen, sondern man säet directe in freies Land und erhält regelmässig guten Käse. Der Blumenkohl gedeiht ferner recht gut nahe dem offenen Meere, an Stellen, wo er fast unausgesetzt heiligen Stürmen und einer mit Seewasser geschwängerten Athmosphäre preisgegeben ist. Ein schlagendes Beispiel hievon habe ich auf der kleinen Insel Utsire, an der Westküste unter dem 59* 17 80" X. B., mit eigenen Augen gesellen. Mann kann sich kaum einen Fleck vorstellen, der ununterbrochener der Gewalt der Stürme und den Wirkungen des empörten Meeres ausgesetzt wäre, als diese kleine, den Seefahrenden durch ihre beiden Leuchttürme wohlbe- kannte Insel. Trotz dieser ungünstigen Verhältnisse sah ich dort Blumenkohl von seltener (Jmssc. Weisse und Festigkeit. Dass der Blumenkohl unter ganz entgegengesetzten Verhältnissen gut einschlägt, wird Niemand bezweifeln. Zu meinen Ausstellungen in Ghristiania habe ich fast jedes Jahr Blumen- kohl erhalten, der sich recht gut mit den von Gemüsegärtnern in Erfurt producirten hätte mes- sen können. Aus Opdal, mitten im Laude gelegen und in klimatischer, wie in jeder anderen Beziehung, eine wahre Gebirgsgegend, erhielt ich im Herbste 1859 von dem dortigen Pfarrhofe (unter 62° 37' 10" N. B. 27° 17' 0" O. L. v. Ferro), 1970 Fuss üb. d. Meere, also ungefähr in der Höhe der Gerstengrenze, Blumenkolü mit weissem, festem Käse, ca. 8 Zoll im Durchmesser haltend. — Was meine obenerwähnte Ausstellung in dieser Hinsicht darbot, würde den zwei- felnden Leser in Erstaunen gesetzt haben. Man hält im Allgemeinen dafür, dass man nie den Samen zweijähriger Pflanzen, die zufälligerweise schon im ersten Jahre geblüht und Samen getragen haben, zur Aussaat benutzen dürfe, da man, wenn dies geschieht, nur Pflanzen erhalten soll, die wiederum im ersten Jahre Samen bringen, wodurch die characteristischen Eigenschaften der betreffenden Varietät nach und nach verloren gehen. Ich habe jedoch diese Annahme nur theilweise bestätigt gefunden, und '/.war in Betreff der Mohrrübe uud der Runkelrübe. Von beiden Pflanzen sehe ich eben- falls den im ersten Jahre, wider die allgemeine Regel, gewonnenen Samen für untauglich zur Aussaat an. Beim Blumenkohl bin ich dagegen bis jetzt, nach vierjährigen Versuchen, zu einein anderen Resultate gekommen. Im Jahre 1857 war ich in Besitz einer Portion Samen von vorzügtich schönen Blumen- kohl gekommen, uud machte dem tüchtigsten und erfahrensten Gärtner unseres Landes, dem vorerwähnten Herrn A. Hansen auf Rosenhoff, nahe bei Ghristiania, ein willkommenes Ge- schenk damit. Von mehreren hundert Pflanzen blühten einige wenige im ersten Jahre; der gereifte Samen wurde gesammelt, und, abgesondert von einem übriggebliebenen Reste des Originalsamens, im darauf folgenden Jahre wieder ausgesäet und sorgfältig behandelt. Zwischen beiden Sorten liess sich kein Unterschied bemerken. Von jeder gaben abermals einzelne Exem- plare im nächsten Jahre Blüthen und Samen, der gleichfalls gesammelt wurde. In den Jahren i-v'.i int;] hat Herr Hansen nur 3ameti aolcbetoPBaazen benutet, rift schon I rsten .lahrc geblüht hatten, und dennoch hat der Blumenkohl bisjetzt noch nichts von seinen urspünglichen Eigenschaften verlören. Insofern es unter unseren klimatischen Verhältnissen ziemlich schwierig ist, den Blu- 105 menkohl den Winter hindurch aufzubewahren, um ihn im nächsten Jahre zum Blühen auszu- pflanzen, gewahrt die angegebeme Verfahrungsweise einen wesentlichen V ortheil; ob sie aber in der Länge Stich hält, muss die Zukunft lehren. h. B. eleracea botrytis aspa rasrol des DC. (Norw. Broccoli) ist als eine Art Curiosität bei Christiania versucht worden, hat aber, wie ich bemerke, keinen Beifall gefunden. i. B. olerace« (aulo-Rapa DC. (Norw. Overjords-k'aalrubi — .Kohlrabi über der Erde") wird in verschiedenen Varietäten bis wenigstens nach dem Polarzirkel gebaut. Der Oberkohl- rabi wird in Norwegen gewöhnlich nur im Winter, als eine Art Surrogat des Blumenkohls, eenossen. Wenn man ihn im Frühling auf gewöhnliche Weise in Misstbeete säet und später auspflanzt, wird er sehr gross und holzig, mithin mehr oder weniger ungeniessbar. Säet man dagegen im Freien und rupft gehörig aus, so erreichen die Pflanzen höchstens ein Gewicht von 1 ?£, und dies ist, wie Erfahrung gezeigt hat, eben die passendste Grösse zu dem Zwecke, wozu man die Oberrübe in Norwegen zu gebrauchen pflegt. a. Brassica Napus rapil'era Metzger (Norw. Kaalrabi). Der Bodenkohlrabi ist eines der gewöhnlichsten Wurzelgewächse in Norwegen. Unter dem 70° (in Alten) wird er nicht grösser aus eine geballte Faust; bei Christiania habe ich auf dem Acker gebaute Exemplare gesehen, die bis 17 ® wogen. Bis zum Polarzirkel wenigstens, vielleicht noch weiter nördlich, muss sich, nach meinem Dafürhalten, die Cultur des Bodenkohlrabis ohne Schwierigkeiten aus- dehnen lassen. Die nördlichste Ackerbauschule unserer Erde befindet sich unstreitig auf Bodogaard, nahe bei der Stadt Bodo, (67° 17' N. B. 32° 7' O. L. v. Ferro). Man erntete dort im Jahre 1860 vierzig Tonneu (siehe unten) Unterrüben auf einem norw. Morgen Landes. Seit einigen Jahren hat man sich mehr und mehr darauf gelegt, Bodeiikohlrabi als Futter- pflanze auf dem Acker zu bauen. Man säet entweder in Reihen oder pflanzt, welches Letztere allgemeiner geschieht und vorteilhafter ist. Erfahrung hat gelehrt, dass man bei'm Auspflan- zen j mehr erntet als bei'm Aussäen. Im südlichen Norwegen kann man als durchschnittlichen Ertrag eines Morgens wenigstens 40 Tonnen, ä 4^ Cubikfuss, annehmen. Rechnet man die Tonne zu 180 fö", so giebt dies durchschnittlich 7200 % Rüben auf den Morgen, bei ungefähr 2500 ® Kraut; unter günstigen Umständen kann der Ertrag auf das Doppelte steigen. Der Bodenkohlrabi lässt sich gut auf dem Felde überwintern, wenn man mit Erde, Fich- tenzweigen u. dgl. deckt, und conservirt sich auf diese Weise bis zum Mai. Der Samen wird bis Throndbjem jährlich reif. Tab. Pag. 25 zeigt, dass in dortiger Gegend gewonnener Samen 13,2 Procent an Gewicht, verglichen mit dem Originalsamen aus Edinburgh, zugenommen hat. Zur Cultur im Grossen führt man den Samen noch aus Schottland ein und zieht im Allgemeinen „Skirving's improved purple top Sweed Turnip^ den anderen Varietäten vor. b. Brassiea Napus oieifera anuua Metzger (Norw. Sommer- Kaalraps) wibdj wenn ich nicht irre, nirgends in Norwegen gebaut. Nach meinen hier gemachten Versuchen wird der Sommerkohlreps in gewöhnlichen Jahren um die Mitte September reif. c. Brassica Kapos oieifera bienuis Metzger (Norw. Vinter-Kaalraps). Auch mit Win- terkohlreps habe ich mehrere Jahre hier Versuche angestellt, und bin zu folgendem Resultate gekommen : Wenn der Boden im Herbste bis zur Tiefe von einigen Zollen friert und bald darauf Schnee fällt, der den Winter hindurch liegen bleibt, pflegt der Winterkohlreps sich zu halten. Fällt der Schnee dagegen auf den nicht gefrornen Boden, oder lösen Schneefall und Thauwetter einander im Laufe des Winters ab, so geht der Reps in der Regel zu Grunde. Ich vermuthe. dass er in den Küstengegenden, wo der Winter bei weitem nicht so strenge ist als in der Um- gegend von Christiania, besser gelingen wird. Hier wird der Samen ungefähr Mitte Juli reif. a. Brassica Rapa rapifera Metzger (Norw. Nwpe). Die Stoppelrübe verdient den Namen 14 106 der populairsten unter allen Cultarpfianzen Norwegens, und es giebt im ganzen Lande, soweit Menschen wohnen und sieh dem Boden auch nur uns Geringste abgewinnen last, kaum einen Ort, WO man sie nicht kennt und baut. Sie dient Mensehen und Tlueren zur Nahrung und wird sowohl überall an den Küsten, bis nach der russischen Grenze hin. gefunden, als in den kümmerlichen Gartchen des Gebirgsbewohners auf dem Dovrefjeld. Dort, unter dem62-j°N. B., mehr als 3000 Fuss über dein Meeresspiegel, oder etwa b'00 Fuss unter der Birkengrenze, würzt sie noch das Mahl des genügsamen Norwegers in seiner „Fjeldstue." * Auch nicht gar zu win- zig-klein darf man sich die Stoppel-, Wasser- oder Herbstrübe auf dem Dovrerjeld vorstellen! Sie kann selbsl in jenem Hochgebirgsklima noch so gross werden wie eine doppeltgeballte Faust. Noch mehr Erstaunen zu erregen ist folgende Thatsache geeignet: weit gegen Osten, bei der Festung Vardshuus, (70° 22' 35" N. B. 48u 46' O. L. v. Ferro), die den Stürmen des Bismeers und der Rauhigkeit der Witterung in dem Grade ausgesetzt ist, dass nicht einmal die Rede davon sein kann Gerste als Grünlütter zu bauen, selbst dort ist die Rübe, auf dem Acker gebaut, noch eine v o r t h e i 1 halt e Culturpllanze. Der frühere Prediger in der Stadt Yardo, nahe bei der Festung, konnte, wie er mir schriftlich rersicherl hat, ein Jahr um das andre auf einen durchschnittlichen Ertrag von 25 Tonnen (ä 4J Cubikfuss) pr. Morgen Rechnung machen.2 Die Tonne zu 170 'S angesetzt, hat man, selbst unter so äusserst ungünstigen Verhältnissen, eine Ausbeute von 4250 fö pr. Morgen. Ich glaube hier einschalten zu müssen, dass sich gegen die Glaubwürdigkeit meines Gewährs- mannes auch nicht der entfernteste Zweifel erheben lässt. Noch frappanter wird das Erzählte dem Leser erscheinen, wenn er erfährt, dass eine Tonne Rüben in Varde mit 2 Speciesthalern norwegisch (gleich 3 Thaler preussisch Courant) bezahlt wird. Bei Vardohuus können also 10,000 □ Fuss Land, mit Rüben bestellt, eine Bruttoeinnahme von 75 Thalern preuss. Court, abwerfen ! — Es darf hierbei freilich nicht unerwähnt bleiben, dass von der geringen Anzahl Norweger und Lappen jener Gegenden sich nur selten ein Einzelner mit einer Art von Land- wirtschaft befasst. Das Meer ist dort der Acker, den man pflügt. Die schwersten Rüben, die ich zu meinen Ausstellungen erhalten habe, waren aus der Umhegend von Christiania, und einzelne darunter wogen 25 Pfund. (Siehe die Note Pag. 45.) An einer Bucht auf dem westlichen Ufer des Landsees Mjosen, der s. g. Dyrebuglen, (60° 40' N. B. 28° 37' 0. L. v. Ferro - 400' ü. d. M.), sind 27 (siebenundzwanzig) % schwere Rüben gewachsen. Im südlichen Norwegen hat man, unter ausserordentlich günstigen Umständen, Beispiele von einer Ernte von 150 Tonnen pr. Morgen gehabt; 80—90 Tonnen gehört nicht zu den Seltenheiten und im Durchschnitt kann man ziemlich sicher auf 50 Tonnen rechnen. Dies giebt pr. Morgen durchschnittlich 8500 % Rüben neben 2500 fB Kraut oder Blätter. Auf der obenerwähnten Ackerbauschule auf Bodogaard (67° 17' N. B. 32° 17' O. L. v. Ferro) wurden 1860 auf einem norw. Morgen Landes 46 Tonnen Rüben geerntet, mit anderen Worten: 7820 fö Rüben und circa 2300 Senilis Metzger (Norw. Vinter-Nceperaps). Nach meinen bisherigen Versuchen hat es sich herausgestellt, dass der Winterrübenreps sich im Winter besser hält, als der Winterkohlreps. Bei Christiania blüht er ungefähr Mitte Mai und giebt Ende Juni reifen Samen. Im Sommer 1858 liess ich dasselbe Stück, auf dem Winterrübenreps gestanden hatte, gleich am Erntetage (d. 27sten Juni) mit dem Spaten umarbeiten, und säete Jerusalemgerste darauf. Diese wurde in den ersten Tagen des October reif. Unter den Varietäten, mit deren Cultur man sich in Norwegen ebenfalls beschäftigt, darf ich die bekannte Teltowerrübe so wie die Bortfelderrübe nicht übergehen. Erstere erlangt hier freilich nicht den eigenthümlich-piquanten Geschmack wie in der Gegend von Berlin; allein wenn sie auf sandigem Boden gebaut und nicht vor Anfang August in die Erde gebracht wird, kommt sie doch der ächten Berliner so nahe, dass nur eine geübte Zunge herausfinden kann, wofür sie sich gerne ausgeben möchte. Auch die Bortfelderin ist sehr geneigt hier auszuarten. Bei Christiania habe ich sie Wurzeln treiben sehen, die, mit Beibehaltung ihrer eigen thümlichen Form, 10 % (zehn Pfund) wogen. Bei Mortensnaes in Ost- finmarken, (70° 7' N. 46° 40' 0. L. v. Ferro), wird sie meistens 1 % schwer. Sinapis alba L. (Norw. Sennep), S. nigra L. und S. Pekineiisis Lour. Keine dieser Pflanzen wird in Norwegen gebaut, weder zum Oelschlagen noch zu anderweitigem Gebrauch. Alle drei Arten geben zwischen Anfang und Mitte September bei Christiania reifen Samen. Aus allem bisher Angeführten wird man ersehen haben, dass die sogenannten Handelspflan- zen noch keinen eigentlichen Platz in der norwegischen Landwirthschaft einnehmen. Mit Ausnahme einzelner, beschränkter Districte, besonders in der Nähe der grösseren Städte, wo der Boden kostbarer ist und wo es an Dünger nicht gebricht, würde es, solange das Land jährlich noch eine nicht unbedeutende Zufuhr von ausländischem Brodkorn gebraucht, auch kaum richtig sein andere Pflanzen zu bauen, als solche, die Menschen und Thieren zur Nahrung dienen, und die, an Ort und Stelle consumirt, wiederum Gelegenheit zu der notwendigen Verbesserung des Bo- dens gewähren. Es ist überhaupt kaum zu erwarten, dass die Cultur der Handelspflanzen jemals einen bedeutenden Umfang in dem Ackerbau unseres Landes erreichen wird. Crambc maritima L. (Norw. Strandkaal) hat mau bisjetzt nur auf ein paar Inseln im Christianiafjord, in der Nähe des Marineetablissements Horten, wildwachsend gefunden, und nur an einzelnen Stellen, nahe bei Christiania, habe ich den Seekohl cultivirt angetroffen. Er giebt hier jedes Jahr reifen Samen. Raphanus sativns L. (Norw. Reddik). Die in andern Ländern gewöhnlich vorkom- menden Varietäten von Sommer- und Winterrettig werden auch hier gebaut, und sind nicht nur überall sehr gewöhnlich, sondern sie reichen auch bis zur Grenze zwischen Finmarken und Russland. Aus dem früher erwähnten Mortensses, am Varangerfjord in Ostfinmarken, (70° 7' N. B. 46u 40' O. L. v. Ferro), ist mir von einem Manne, der jährlich seine 1£ bis 2 Tonnen schwarzen Winterrettig erntet, aufgegeben worden, dass diese dort so gross zu werden pflegen -„wie eine gewöhnliche Caffeetasse." 14* Ins Bunin» Orientalin /.. Die Zackenschote kommt nur bei Christiania hie und da ver- wildert vor. Gebaal wird sie nicht. Ki'M'ilace;e ÜC. Rtscdii luicol» L. Auch der Waa wind in Norwegen nicht gebaut, Ich habe hier mit Sommer- und Winterwan Versuche gemacht, jedoch nur zweimal. Beide Sorten wuchsen üppig und Beulen frühzeitig. l'ucurliiliKcr ins». Brronia alba L. findet mao als Decorationspflanze nutiinter in Garten : doch habe ich die Zaunrül'i' nur im Bilden, niemals aber nördlich von Christiania angetroffen. Hier giebt sie j&hrJich reife Frucht. (ucurbita Pepo L. (JNorw. GrcMhar). Vom Kürbis wird eine grosse Menge verschie- dener Varietäten, theils im Mi-tbeete. theils im Freien gezogen, die zum Theil wohl zu oeko- aomischem Gebräuche verwendet werden, meistens aber als eine An Gratteneoriasitflt beliebt Bind» Im Treibkasten kann der Kürbis natürlich auch in Fiumarken gezogen werden: doch schon beim Hofe By im Kirchspiele Stod, (64° 5' N. R. 29° $£>' <>. L. v. Ferro), geben mehrere Varietäten in freiem Lande reife Frucht und keimfähigen Samen. Ein solches Exemplar. 4<> Pfand wiegend, habe ich \ron dort zur hieaigen Aufteilung erhalten. Wenn ich hier davon rede. Kürbi»se ..in freiem Lande" zu ziehen, so nieine ich damit einen Platz im Freien, der nicht nur gehörig gedüngt i.-t. sondern auch eine gegen alle rauhen Winde wohl geschützte hat und vom Morgen bis zum Abend von der Sonne beschienen wird. Wo dies der Fall ist, pflege ich bei Christiania mich nie des Treibkastens zu bedienen, und die jungen Plläiizchen hernach in'» Freie zu bringen; sondern ich lege den Samen, gegen Ende Mai, d. h. wenn der Apfelbaum blüht, nach welcher Zeit man vor Nachtfrösten sicher sein darf, ohne weitere.» an die Pur ihn bestimmte Stelle, und selten nur ist mir dies Verfahren fehlge- Bohlagen. In der liege! geben die verschiedenen Varietäten vor Aasgang September reife Früchte. Da» grösste Exemplar, auf diese Weise behandelt, welches ich bei Christiania gesehen habe. wog. völlig reif. 110 Pfund. Es war auf einem Compo»thaufen gewachsen; L«ge iiaritt iul>;ari> Sermge (Norw. Flaskegrwskar). Der Flaschenkürbis lässt sich bei Christiania nur im Treibkasten sieben, wenn die Frucht reif und der Samen keimfähig werden soll. Dasselbe ist auch mit titrullus vulsari» Schrml. (Norw. Vcmdmelon) der Fafl, die ich, auf diese Weise behan- — freilich nur bis zum Gewicht von 12 'S ', — in Christiania gesehen habe. Die Wasser- melone wird übrigens nur selten hier gezogen. i ii r u m i » Jleio L. iN'iw. Kialon). In der Regel wird die Melone hier im Mistbeet ■in. und auf diese Weise erhall man in Throndhjem jährlich reite Melonen von 6—8 $£. Die grösste Melone, die. BOWeü mir bekannt, in hiesiger Gegend im Treibkasten reif geworden i»t. war eine IBpfundige Pariser Netz-Melone. Mehrere Jahre habe ich mit Erfolg versucht, Christiania Melonen in freiem Lande zu ziehen, und mein Verfahren dabei war Folgende.»: inet geg£B Norden gut geschützten .Stelle lies.» ich eine Rinne von ungefähr 1 Fus6 Breite und Tiefe ausgraben und mit hinreichend wann gewordenem Pl'erdedünger füllen. Oben darauf 109 wurde eine Rabatte von kräftiger und fetter Erde ausgebreitet, in welche ich in den letzten Tagen des Mai meine Melonenkerne legte. Treten nun während des Sommers keine unge- wöhnliche Witterungsverhältnisse ein, so reifen die Melonen, je nachdem sie einer mehr oder weniger frühen Varietät angehören, zwischen Anfang und Ausgang September. Auf diese Weise habe ich die s. g. frühe americanische Melone bis 3^ Pfund, und die Sarepta-Melone bis 4 % wiegend erhalten. Die Kerne dieser Früchte waren vollkommen entwickelt und keimfähig. Legt man die Kerne nicht unmittelbar in das hier beschriebene Beet, sondern nimmt Pflänzchen mit 3 bis 4 'Blättern aus dem Treibkasten dazu, so gewinnt man dadurch natürlicherweise einige Wochen Zeit. Im Jahre 1859 versuchte ein hiesiger Melonenfreund dies Verfahren und der Erfolg war folgender : Kleine Melonenpflanzen wurden den 20s ten Mai vom Misstbeete aus- gepflanzt, und die erste, am 26sten August reif abgeschnittene Melone, wog 6h &■ — Wieder- holte Versuche haben mich davon überzeugt, dass die Melonen früher zur Reife gelangen, wenn man die Ranken, anstatt sie sich über den Erdboden ausbreiten zu lassen, nach und nach an eine Art vertieales Spalier, von kreuzweis zusammengebundenen Stöcken, befestigt, und so die Frucht schwebend hält, bis ihre zunehmende Schwere eine Unterlage rathsam macht. In Beziehung auf die Zuckerbildung habe ich hier einen sehr merklichen Unterschied gefunden, je nachdem der Sommer mehr oder weniger warm war; in Betreff des Aroms dagegen, habe ich unter denselben Umständen nicht den mindesten Unterschied wahrnehmen können. ( u c u in i s sativum L. (Norw. Agurk). Glaubwürdige Männer haben mir versichert, dass man in Alten, (70° N. B.), in gewöhnlichen Sommern, gute Salat- und Einmachgurken im Mist- beete ziehen kann. Bei Throndhjem gedeiht die Gurke in guten Sommern im freien Lande. Wenn man Gurkenkerne in eine wie oben beschriebene Rabatte legt, so erhält man bei Chri- stiania in gewöhnlichen Jahren reife Früchte und keimfähigen Samen. Auch die Gurke wird in kürzerer Zeit reif, wenn man sie, wie von der Melone angeführt, auf obige Art am verti- calen Spalier ranken lässt. Mesembrvaulliemeae Fenzl. Mesembryanthemum crystallinum L. (Norw. Isplante) wird von Liebhabern hier wie in anderen Ländern, seines eigenthümlichen Aussehens wegen, gezogen; doch hahe ich das Eiskraut nie nördlich von Christiania angetroffen. Eine einzelne Pflanze, Ende Mai oder Anfang Juni in freies Land gebracht, breitet sich im Laufe des Sommers leicht über eine Fläche von mehreren Quadratfussen aus. Porlulacaceae Juss. Tctragonia eipansa L. (Norw. Nyseelandsk Spinat) habe ich ausnahmsweise bei Chri- stiania gesehen, glaube aber nicht, dass sie hier reifen Samen giebt. Portulaca oleracea L. (Norw. Portulak) fehlt nicht leicht in unsern Gemüsegärten, bis nach Finmarken hin. Bis Throndhjem wenigstens reift der Samen. < laytonia perfoliata Don. habe ich ein paar Jahre hier eultivirt, und zeitig im Sep- tember reifen Samen davon erhalten. I 1 1 u c u v tuberoMis Lozan. Zur Zeit, wo diese Pflanze noch als Surrogat für die Kar- toffel angepriesen wurde, habe ich sie einige Jahre bei Christiania eultivirt. aber jedesmal ein 110 sehr kümmerliches Resultat erhalten. Als grösste Aasbeate bekam Ich 6 bis 8 Knollen unter einer Pflanze und die grösste dieser Knollen kam etwa einem Taubeoei gleich. Die Pflanzen blQhten Anfang September, gaben aber keinen reiten Samen. Phjtolaccec !<■ Hr. rtntalarra e>rulent« Van Houtte. Nur an einer einzigen Stelle in der Nähe von ( hristiania habe ich diese Pflanze in Cultur angetroffen; man genoss die Blätter, ähnlich zube- reitet wie beim Spinat geschieht. Die Wurzeln mussten im Herlist aufgenommen und im näch- sten Frühling «rieder ausgepflanzt werden. Vor Ausgang September wurde der Samen reif. lairaeea Juu. Altham offirioalis L. und A. rosea L. (Norw. Stohrose) wird sehr allgemein als Gartenschmuck gezogen, zu ofticinellen oder technischen Zwecken aber, SO viel mir bekannt ist. nirgends im Lande. Von Beiden reift der .Samen wenigsten! bis Throndhjem. Sa 1t» sylvestris /.. wächst wild, jedoch ziemlich selten, und nur in der Nähe des Meeres im südlichen Norwegen. Gegenstand der Cultur ist die Waldmalve hier nicht. Sida tilitpfolia Fitck. habe ich in den Jahren 1857 und 58 in Cultur gehabt. Sie wurde beidemale 5— b' Fuss hoch und der Samen war Ende September und Anfang October reif. Näheres ist auf Tab. Pag. 25. augegeben. Tiliarea' Vent. Tilia poropya L. (Norw. Lind) ist die einzige Art, die bisher in Norwegen beob- achtet worden ist; doch ist es wohl möglich, dass sich eine andere Form unter ihr verbirgt, ich meine: Tilia parvifolia Ehrh. Wildwachsend k unmt die Linde nur in den südlichen Thälern vor; in den östlichen Provinzen geht sie etwas über 61° N. B., an der Westkii-te dagegen bis ungefähr zum 62° N. B. Es giebt im südlichen Norwegen an verschiedenen Stellen ziemlich grosse Lindenbäume, vim denen ich hier nur folgende anführen will: Auf dem Hofe Melaas. (58° 53' 12" N. B. 26° 40' 0. L. v. Ferro), im Kirchspiele Gjer- restad, steh! eine Linde, die weit und breit unter dem Namen der „Melaas-Linde" bekannt ist. Sie ist ungefähr 50 Fuss hoch, misst in Brusthöhe 13J Fuss und 14 Fuss oberhalb des Bodens 111 Fuss im Umfang. Der Baum ist jetzt schon sehr hinfällig, auch ist es nicht so sehr seine Grosse und sein Umfang, als vielmehr der auffallende Standort, dem er seinen weitverbreiteten Ruhm verdankt. Dies ist in einem, von dem Pfarrer zu Gjerrestad. im Dialecte der dortigen Gegend verfassten Gedichte,1 recht gemüthlieh ausgedrückt. Ein Ingenieur, welcher sich im August LSG" 1 in dortiger liegend befand, und dem ich die oben angegebenen Messungen zu dan- ken habe, beschreibt den Stand des Baumes wie folgt : die Linde steht isolirt auf dem äusser- sten Gipfel einer sehr hohen, fast kegelförmigen Anhöhe, deren Seiten so steil sind, dass sie an einzelnen Stellen eine Steigung von 1' auf l's' haben und daher sehr schwer zu erklimmen Q Irvekl n 0«terriitfl r im .lalire IS4'J 111 sind. Am Fusse des Gipfels windet sich ein langes, breites Thal, in welches die Linde bei'm Sonnenuntergang ihren Schatten wirft, der sich, nach der Aussage meines Referenten, vermöge der erhöhten Stellung des Baumes, bis zu der Länge von | einer norwegischen Meile erstreckt. In dem erwähnten Gedichte des Pfarrers ist dieser Schatten nur k Meile lang.1 Die Entfernung der Linde bis zum offenen Meere beträgt zwei geographische Meilen ; nichtsdestoweniger kann mau sowohl diesen Baum, als auch eine etwa 1000 Fuss weiter entfernt und 100 Fuss höher ste- hende, unter dem Namen der „Lansvairks-Lindene" bekannte Baumgruppe, vom Meere aus deut- lich erkennen. Das erwähnte Gedicht spricht gar von drei Meilen. Noch heute bewahrt die Tradition jener Gegend die Sage von den „Opfern," die man in alter Zeit der Linde von Melaas regelmässig zu bringen pflegte. Hier scheint man also wiederum einen „Druiden bäum'' vor sich zu haben. In der Nähe von Horten wächst auf dem Vergnügungsorte „Tivoli" eine schöne, kräftige Linde, von der wir auf Taf. XIX eine, im August 1861 ausgeführte, naturgetreue Abbildung beifügen. Sie ist 50 Fuss hoch ; ihr Stamm, der in Brusthöhe 12 Fuss 6 Zoll im Umfang hält, verzweigt sich, 8 Fuss hoch, zu einer Krone von 50 Fuss im Durchmesser. Auf dem Territorium des Hofes Strotvedt, uahe bei der Stadt Drammen, (59° 45' N. B. 27° 52' 5" 0. L. v. Ferro), steht eine sehr alte, 55 Fuss hohe Linde, deren, jetzt hohler Stamm, in 4 Fuss Höhe einen Umfang von 18 Fuss hat und sich 12 Fuss über dem Erdboden in 4 mächtige Aeste theilt. Einer derselben ist jetzt (1861) bereits abgestorben, die anderen aber schmückt noch im Sommer der kräftigste Laubwuchs. Auf dem mehrerwähnten Hofe Aga in Hardanger steht zwischen andern Linden Eine, die, nach einer Messung im Februar 1861, damals eine Höhe von 58 Fuss erreicht hatte und deren Stamm in Brusthöhe 8£ Fuss im Umfang hält. Es ist hierbei zu erinnern, dass man, wie bereits oben erwähnt, auch in jener Gegend die Krone der Laubbäume jedes 5te oder 6ste Jahr zu stutzen pflegt, um Futter für das Vieh zu gewinnen; bei der Linde geschieht dies zugleich des Bastes wegen, den sie liefert, indem man diesen zu verschiedenen Zwecken verwendet. In Hardanger gebraucht man zu Schuhen und sonstigen Haushaltungsgegenständen namentlich das Holz der Linde. Trotz dieser Behandlung erreicht die Linde in Hardanger oft ein Alter von mehreren hundert Jahren und wird häufig 12 Fuss dick, ist dann aber in der Regel hohl. Der nördlichste Punct, wo man, so viel ich in Erfahrung gebracht habe, die Linde mit Erfolg gepflanzt hat, ist bei dem Hofe ©steraat auf 0rlandet, (63° 42' 30" N. B. 27° 28' O. L. v. Ferro), am nördlichen Ufer des Meerbusens von Throndhjem, nahe an dem Ein- laufe desselben. Eine in dortiger Nähe im October 1861 gemessene Linde war 42 Fuss hoch, hatte einen 6 Fuss hohen Stamm, der in Brusthöhe 7 Fuss im Umfang mass und dabei eine Krone von 40 Fuss im Durchmesser trug. Mitten in der Stadt Throndhjem steht, in einer der Hauptstrassen, eine Linde von der Taf. XX ein, im November 1861, mit photographischer Treue aufgenommenes Bild liefert. Es ist von dem tüchtigen Photographen Krum an Ort und Stelle persönlich ausgeführt. Der Baum ist ungefähr 35 Fuss hoch und der Stamm misst in Brusthöhe 9 Fuss im Umfang. Wahrscheinlich sind die zwei letztgenannten Linden die grössten Bäume ihrer Art unter einer so hohen nördlichen Breite. In der Umgegend von Christiania findet man in Gärten, Parken u. s. w. Tilia ame- ricana L., T. argentea DC, T. grandifolia Ehrh., T. parvifolia Ehrh., T. rubra DC. und vielleicht noch einige andere Arten. ' Die norwegische Meile misst 36,000 l'uss norw. 112 Taniarisfinea- Deto. Tnmnri\ ;t>rmanica L I N"iw. KlaooeA oder hlunriis) WÖchfll hie und du wild, dm-h uichl sehr häutig: meistens wird dar. Tamariskeitstrauch ao Flussufera gefunden und gabt i>is Dseh Alten uO" N. B.). AcerinwB DC. leer p I a t a n • i d •• « /.. i Nnrw. /„dm, Altnorw. Uli/ur) ist die einzigste wildwachsende Art dieses Geschlechts in Nur wegen. Auf diese Weise kommt sie im südöstlichen Theile des Lan- des his nach dein Hole Lesnaes in Gudbrandsdaleu, (61° 25' l'-t" N. II. 37° 52' 54" O. L. von [■< -ii-ni. VMi-. Au! den Gebirgen geht sie kaum hoher als ca. 1000 Fnss ü. d. M. An^eptlanzt gedeiht der 6pitZ-AaOim gut in der Gegend von Throndhjcin. wo er in günstigen Soni rn auch reifen Samen giebt. Der grösöfle Baum dieses Gesehlechtee. den Ich hier im Laude kenne, steht hei dem Hofe Trisset, (59° 25' 7" N. B. 25° 51' 0. L. v. Ferro), im Kirchspiele Laurdal in Thelemarken. Nach einer iMessung. im August 1861, hatte der Baum eine Hohe von 00 Fuss und der Stamm indes in Brusthöhe 9 Fuss 8 Zoll im Umfang. Drei mächtige Aeste erheben sich ungefähr 10 Fuss über den Buden. Die überaus laubreiche, 48 Fuss im Durchschnitt niessende Krone, verbirg! mit den dichten, fast bis zur Erde reichenden Zweigen, beinahe den ganzen Stamm. Das Aber des Baumes wird an Ort und Stelle zu 68 -70 Jahren angegeben, welches ein angewöhnlieh schnelles Wachsthum andeuten würde. Ich darf bei dieser Gelegen- bi'il nicht unterlassen ausdrücklich zu bemerken, dass der genannte Hof, auf dessen Grund und Boden der hier beschriebene Baum steht, eben seiner vorzugsweise günstigen Lage und seiner ungewöhnlichen Fruchtbarkeit wegen, im ganzen Lande bekannt ist; seine Felder liegen nicht höher als 270 Fuss ü. d. M. Einer Tradition zufolge verdankt der Hof „Trisaet" (zu Deutsch bestmöglichst „Dreifältig" — Der dreifach-fruchtbare) gerade diesem Umstände seinen Namen. Die Sage erzählt nämlich, das man daselbst in einem und demselben Jahre und auf einem und demselben Acker dreimal nacheinander Gerste gesäet haben soll: dies will also entweder sagen, die Gerste sei dort dreimal in einem Sommer reif geworden, oder vielleicht richtiger nur zweimal und man habe, vielleicht nur der Curiosität wegen, zum drittemal gesäet. Letz- teres könnte möglicherweise angehen: in den engen Gebirgsthälern der Kirchspiele Mo, Laurdal und Tin in Ober-Thelemarken, so wie in Laerdal im Stifte Bergen soll es nämlich nicht an Bei- spielen fehlen. ,l;1ss man reife Gerste 9 Wochen nach der Aussaat auf dem Acker geschnitten hat. Lassen wir übrigens die Wirklichkeit obiger Erzählung auch auf sich beruhen, so ist doch soviel gewiss, das der Hof Trisret sich einer, im Verhältniss zu der geographischen Breite, ungewöhnlichen Vogetation erfreut. Taf. XX! stellt den oben beschriebenen Baum bildlich dar.1 Auf Lajssestad, einem Hofe in der Nähe von Horten, am Meerbusen von Ghristiania, Btehl ein völlig gesunder und kräftiger Spitz-Ahorn, den Jedermann in dortiger Gegend als Merkzeichen kennt; er ist 50 Fuss buch und hat eine Krone von 54 Fuss im Durchmesser, die sich vi Fuss alier der Erde auszubreiten anfängt. Der stamm missf in Brusthöhe 8 Fuss im Um- fang. Diesen Baum konnte ich im Sommer 1861, von der gegenüberliegenden Seite des Fjords, in einem Abstände von über zwei geographischen Meilen, erblicken ' Ich verdanke die Zeichnung dem Uerrn Pastor Bujescn in Christiania, einem Elirenmanne, hei dem der Eifer für die Pflichten seines Berufe> mit regem Sinn für Wissenschaft, Kunst und Natur verbunden ist. 113 Nahe bei Christiania steht auf dem Hofe Lysaker ebenfalls ein sehr ansehnlicher Baum derselben Art, den ich im Herbste 1860 gemessen habe. Er war damals 55 Fuss hoch und hielt in Brusthöhe 40 Zoll im Diameter. Acer Pseadoplatanns L. Der weisse Ahorn wird hier zu Alleen, in Gruppen und auf ähnliche Weise, in verschiedenen Gegenden, wenigstens bis nach Throndhjem, benutzt. Auf Tuteroen, einer kleinen Insel im Meerbusen von Throndhjem, (63° 35' N. B. 28° 20' 0. L. v. Ferro), wo in alten Zeiten ein Cistercienser-Kloster lag, ist er höchst wahrscheinlich von Mönchen eingeführt worden, und soll, wie mir berichtet ist, dort in guten Sommern reife Früchte tragen. Acer campestre L. wird zerstreut in Gärten und Anlagen angetroffen und geht bis Throndhjem, wo ich ihn in ebenso kräftigem Gedeihen gefunden habe als bei Christiania. Hier kommen noch folgende Arten vor: Acer dasycarpum Ehrh., A. monspessulanum L., A. Opalus AU., A. pensvl vanicum L., A. polymorphem Sprich., A. spicatum Lam. und A. tataricum L. Von A. saccharinum L. besitze ich einige Exemplare, die ich selber aus Samen von den vereinigten Staaten hier gezogen habe. Sie haben jetzt vier Winter hindurch sehr gut ohne Decke ausgelialten. Hippocastaneec HC. t scu I us flipp o rast anoni L. (Norw. Hesteeastanie) ist in Alleen, öffentlichen Spatzier- gängen u. s. w. 6ehr gewöhnlich, geht bis Throndhjem und trägt dort reife Früchte. Ob man weiter nach Norden Versuche gemacht hat, ist mir unbekannt. Einer der grössten Rosscasta- nienbäume, die ich in Norwegen kenne, steht im hiesigen botanischen Garten, unmittelbar vor der Thür meiner Wohnung. Er ist 53 Fuss hoch und misst, ohne Rinde, in Brusthöhe 30 Zoll im Diameter. Die auf Tafel XXII dargestellte Abbildung des Baumes ist nach einer, von dem tüch- tigen Photographen Petersen in Christiania, im März 1861 genommenen Photographie, ausgeführt. Auf dem Hofe Sande, Kirchspiel Thuno im Amte Smaalenene (50° 19' 54" N. B. 28u 38' 0. L. v. Ferro) stehen zwei Rosscastanien von ungefähr gleicher Höhe. Von einer dersel- ben ist mir nachstehende, im August 1861 vorgenommene Messung mitgetheilt : Höhe zwischen 50 — 60 Fuss, Umfang in Brusthöhe 11 Fuss, Höhe bis zur Krone 9 — 10 Fuss, von wo aus zwei mächtige Aeste entspringen. Ueber das Alter dieser Bäume erzählte ein in der Gegend ansäs- siger Greis, (er starb vor einigen Jahren, 95 Jahre alt), dass er als Knabe oft zwischen den beiden erwähnten Aesten hindurch geritten habe. Dies mag in den Jahren 1774 — 76 geschehen sein, und wenn man das damalige Alter der Bäume auf 20—25 Jahre schätzt, so müssen sie gegenwärtig (1861) ca. 110—20 Jahre alt sein. In der Umgegend von Throndhjem, (63° 25' 45" N. B.), giebt es ebenfalls verschiedene, mit Rücksicht auf den Breitegrad, ziemlich grosse Hippocastanien, z. B. auf dem Hofe Dalen u. s. w. ; die schönste unter ihnen steht jedoch in unmittelbarer Nähe der Stadt, auf dem dop- peltnamigen Hofe Eisaster oder Volland, und zeichnet sich durch besonders kräftigen, frischen Wuchs aus. Der Baum war, 1861 im October, 40 Fuss hoch und mass 8 Fuss über der Wurzel 6£ Fuss im Umfang. Die Krone hält 37 Fuss im Durchmesser. Eine Abbildung dieses Baumes zeigt Taf. XXIII, ausgeführt nach einer Krumm'schen Photographie vom Novbr. 1861. In der Nähe von Christiania findet man noch folgende Arten : JE. flava^eV., JE. pallida Willd., (JE. glabra Willd?\ JE. Pavia L., (Pavia rubra Law.), und JE. rubieunda Lots. 15 114 Staphyleacea BartL Maphjle« pinnitiit /.. In Norwegen habe ich diesen Strauch nur in der Gegend von Christiania gefunden, wo er in mehreren Gärten wächst. Er giebt jährlich reife Frucht und erreicht gerne eine Böhe von 8 — 10 Fuss. Celaslrinea' R. Br. I ■ •■ynn forop:ros /.. ist bi-jetzt im wilden Znstande nur an einer einzigen Stelle in Norwegen gefunden worden, nämlich im Kirchspiel Fladdal in Thelemarken. (Die Eirene von Fladdal liegt inner B9° 33' 8" N. B. 26° 14' 0" O. L. v. Fern..) In Gärten ist er ziemlich gewöhnlich; bis Throndhjem wird der Samen reif. In einem Privatgarten bei Christiania stand noch vor einigen Jahren ein verhältnissmässig - Exemplar von E. europaeus. Der Baum war etwa 12 Fuss hoch, und der Stamm, von dem ich ein Stück im Dniversitätemusäum aufbewahre, hält 4 Fuss von der Wurzel 19 Zoll im Um- fang. Dicht aber der Wurzel, wo er abgeschnitten ist. misst er 20 Zoll und zeigt 53 Jahrringe. Nun fremden Arten tindet man einzeln: E. americanus L., E. angusti folius Pursh, E. latifolius Scop., E. nanus Bieb. und E. verrucosus L. E. latifolius habe ich sogar bei Throndhjem gefunden, wo der Samen jedes Jahr reif wird. (elftxtniv seandeis L. habe ich in Norwegen nur bei Christiania bemerkt. Er über- wintert liier ohne Deck''. DidneS Bronyn. lle\ Aquiiolium L. (N<>rw. Bented oder Christlorn). Wird ziemlich oft wildwachsend in Sud- und West-Norwegen gefunden, vornehmlich an den Küsten, von 27^° 0. L. an und weiter gegen Westen. Gegen Norden reicht die Stechpalme bis etwa.- aber 62° hinaus. Aus dem Städtchen Mandal habe ich für unser botanisches Musäum ein Stammende von I. Aquifo- lium erhalten, welches ohne Rinde 7 Zoll im Durchmesser hält und 68 Jahrringe zeigt. Auf den In-. In längs der Westküste gedeiht dieser Baum sehr gut, bis nach dem Meeresufer, und bildet dort mitunter dickere Stamme als oben erwähnt, die eine verhältnissmässig bedeutende Böhe erreichen. Auf Kaarevig. einem Hofe auf Stordoen im südlichen Bergenhus Amt, (59° 15' N. B. 23° 5' O. L. v. Ferro), steht eine Stechpalme, die, so unglaublich es klingt, nach einer, im November 1861 ausgeführten Messung, 46 Fuss hoch ist. Etwas über der Erde theilt Stamm sich in mehrere Aeste, von denen zwei 7— 8 Zoll im Durchmesser halten; unter- halb der Theilung aber misst der Stamm 2 Fuss 8 Zoll im Diameter. Ein grösserer Baum dieser Art existirl in Norwegt o schwerlich. Rbamoea H. Br. II h a in n u » rnlharlii'R L. (Norw. Troldbier). Der Kreuzdorn wachst in den Südöstlichen strecken Norwegens wild; dürfte aber kaum nördlicher als bis zum 60sten Breitegrade gefunden werden. 115 Rhamnus Fransnla L. (Norw. Brakal, Troldhxeg oder Hundhceg) ist ziemlich allgemein im Lande verbreitet, und kommt wildwachsend bis ungefähr nach dem Polarzirkel vor. Unter den fremden Arten, die in der Umgegend von Christiania angetroffen werden, betinden sich: R. Alaternus L., R. crenulatus Ait., R. dahurica Patt.. R. Erythroxy- lon Patt., R. hybrida L'ffmY., R. infectoria L.. R. latifolius L'Herit., R. PallasiiF. -f M., R. rupestris Scop., R. saxatilis L., R. spatulsefolius F. ($• M. und R. tinctoria F.$M. Eupliorbiacea* R- Br. Rioinus communis L. wird von einzelnen Gartenfreunden, nahe bei Christiania, als Decorationspflanze gezogen. Man pflanzt Sämlinge mit ein paar Blättern gegen Ende Mai oder Anfang Juni aus. Mitunter sieht man Exemplare von 8 — 9 Fuss Höhe, und in warmen Som- mern geben diese reifen Samen zwischen Mitte und Ausgang September. Fast auf allen meinen Ausstellungen konnten sich die Beschauer an solchen Prachtexemplaren erfreuen und verwundern. Bnxus semperTirens L. wächst im südlichen Norwegen, wo man ihn hie und da zur Einfassung von Blumenbeeten oder zwischen anderem Gesträuch in Gruppen anwendet. Das grösste Exemplar vom gemeinen Buchsbaum, welches ich hier im Lande gesehen habe, steht einige Meilen südwestlich von der Stadt Arendal in einem Garten des Hofes Bringsvrer, (58° 22' 40" N. B. 26° 17' 15" O. L. v. Ferro). Es stehen dort zwei Bäume dicht neben einander: der grösste derselben ist ßi Fuss hoch und seine Krone hält ungefähr 7J Fuss im Durchmesser. Der Stamm misst 1 Fuss über der Erde 15 Zoll im Umfang. In dem wohlgepflegten Garten des Gutes Rod bei Frederikshald, (50° 7' 7" N. B. 29° 3' 2" O. L. von Ferro), sah ich eine etwa 4 Fuss hohe Buchsbaumheeke, in der sich Büsche mit 2 Zoll im Durchmesser haltenden Stämmen befanden. Juglandeses DC. Jnglans nigra L. findet man in Gärten und Baumpartien im südlichen Norwegen, bis nach Throndhjem, ziemlich häufig angepflanzt. Weiter gegen Norden glaube ich kaum, dass man Versuche damit gemacht hat. Allenthalben wo ich diesen Baum in Norwegen gepflanzt gefun- den habe, gedieh er gut und gab mir selber bei Christiania fast jedes Jahr auch reife Nüsse. Ich benutzte diese zu neuer Aussaat, um diesen schönen und nützlichen Baum allgemein im Lande zu verbreiten. Bei Christiania giebt der schwarze Walluussbaum bis 3 Fuss lange jährige Triebe. Auch mit anderen nordamericanischen Arten dieses Geschlechts habe ich seit ein paar Jahren im botanischen Garten bei Christiania Versuche gemacht, jedoch noch keine nennens- werthe Resultate davon erhalteu. Jnglans regia L. (Norw. Valnod). Die Versuche, die man bisher in Norwegen mit dem Wallnussbaum gemacht hat, stehen leider noch sehr vereinzeint da. Dies ist um so mehr zu beklagen, da er an den wenigen Stellen, wo man ihm einige Sorgfalt gewidmet hat, aus- serordentlich gut gedeiht, und an der Küste fast jedes Jahr reife. Nüsse trägt. Bis zum 61° N. B. kann man auf ein ziemlich regelmässiges Reifen der Früchte rechnen ; dies ist z. B. an den Ufern des Sognefjord der Fall. Ueber diese Breite hinaus ist nicht länger mit derselben Sicherheit darauf zu bauen; in Frosten z. B., einige Meilen nördlich von Throndhjem. (genau 15* Uli g n. B. 28° 25' 0. I.. \"H Ferro), gebort Beben ein äusserst günstiger Sommer dazu, wenn die Wallnuss reif werden soll. Die- ist jedoch häufig geschehen. Der gegenwärtige Predige* an Frostes, Ben Probsl Berg, in dessen Garten ein kerngesunder Wallnnssbaom -ifht. bat mir schriftlich Folgendes darüber mitgecheilt: .. 1 »tr Baum ist ungefähr 50 Jabre all. 26 Ftiss hoch und inisst an der Wurzel 4 Fuss im InilaiiLr ; er theilt sich in zwei Stamme, \.m denen der BUK 2 Fuss 9 Zoll und der andere 2 Fuss 2 Zoll im Umfang hat. De- Krone hat einen Durchmesser von 32 -33 Fuss. Der zeitweilige Besitzer, der sehr wohl weis-, welchen seltenen Schatz sein Garten enthalt, pflegt des Baumes mit grosser Sergfall und Leb rerdanke seiner Güte die anf Tnf. XXTV \ lildung des Baumes, die er im November 1861 mit freundlicher Zuvorkommen- heit auf meine Bitte besorgte. In der Stadt Far-und. (58« 5' 3" N. B. 24" 28' 0" O. L. v. Ferro), giebt es zwei, jetzt (1861). K Jahre altfl Walhwssbäisme. Heide waren 1857 ungefähr 40 Fuss hoch und, 4 Fuss vom Erdboden gemessen, hielt der eine 4 und der andere 5 Fuss im Umfang. In Rosendal, einem Gate an der Westküste von Bergen-Stift, (60° 0' N. B. 23u 34' O. L. v. Ferro), steht, uel.en mehreren andern, auch ein 56 Fuss hoher Wallnussbaum, der 1857, vier Fuss über dem Boden gemessen, 6j Fuss im Umfang hielt. Nördlicher als ca. 63i° wird der Wallnussbaum kaum reichen; der obenerwähnte, in Frosten, ist wahrscheinlich der nördlichste seiner Art auf unserer Erde. Zu meinen Ausstellungen in Christiania habe ich bisjetzt von 4 Varietäten aus verschie- denen Gegenden des Landes reife Wallnüsse erhalten. Darunter gehört der Baum in Frosten zu der sogenannten „kleinen h artschaligeii" (Metsger}, die auch an anderen Stellen gefun- den wird: von dem Städtchen Christiansund, fast am offenen Meere, (63° 7' N. B. 25° 23' 0. I.. v. Ferro), erhielt ich dies. g. „kleine dünnschalige" (Metzger) und von Rosendahl „die lange grosse dünnschalige" (Metzger). In der Umgegend von Christiania habe ich andere Varietäten bemerkt, als die „kleine" und „grosse hartschalige" (Metzger). Im botanischen Garten habe ieb ausserdem die s. g. „Rossnuss" und Juglans regia fer- t:li-: doch sind diese Hauinclien noch zu jung um zu tragen. Ein einigermassen ansehnlicher Wallnussbaum liefert im südlichen Norwegen in guten Jahren ungefähr 1 bis \). Berliner Seheffel reifer Nüsse, und giebt bei Christiania bis 4 Fuss ange Jahrestriebe. Anacardiace« R. Br. Ith us (oiinas L. In Mamlal. (58° 1' 2" N. B. 25° 7' 2" O. L. v. Ferro), gedeiht der Perückenbaum sein- gut, und vielleicht ebenfalls an andern Orten längs der Küste im südlichen Norwegen. Bei Christiania habe ich jetzt dreijährige l'llanzen, die ich selber gesäet und die sich bisher gul gebalten haben. R. Toxlcodeodron /-. und it. rfidiran- /.. überwintert hier ohne Decke. Bei Mandel hat man auch I!. elegans Ait, und K. vernix /. Zanlhoxjleae Juss. PtPlm trifoliain /.. habe ieb hier im Lande nur in einzelnen Gärten der Umgegend von Christiania gef len, wo der Baum 8—10 Fuss hoch und der Stamm ungeAthr armdick wird. Der Barnen wird hier m gewöhnlichen Sommern reif. 117 iilanthus slandulo«a Pesf. Von diesem Baume habe ich einige, selbstgezogene Exemplare, die gegenwärtig (1861) fünf Jahre alt sind. Sie sind nie im Winter gedeckt wur- den, und jedes Jahr froren die Spitzen ein ; doch blieb immer Etwas von dem reifen Holze gesund und auf diese Art sind sie jetzt (Novemb. 1861) ungefähr 6 Fuss hoch geworden. Im Sommer 1861 haben sie bis 4 Fuss lange Schüsse getrieben. Längs der südlichen Küste Nor- wegens, bei Christiausand oder Mandal z. B.. Würde der Götterbaum wahrscheinlich recht gut fortkommen. Rutareas Barth Ruta graveolens L. (Norw. Viinrude) gehört in Norwegen zu den grossen Seltenheiten. Bei Christiauia hält sich die Weinraute ohne Decke und giebt reifen Samen. Linw DC. Linnm usitatissimam L. (Norw. Lin). Aus dem Anhange „Ueber die alt norwe- gische Landwirthschaft" ist ersichtlich, dass der Flachsbau schon zur Zeit des Heiden- thums in Norwegen bekannt war, ja vielleicht eben so alt ist, als der Kornbau, d. h. schon von der vorhistorischen Zeit her datirt, oder, mit anderen Worten, seit der ersten Bevölkerung des Landes. Im Vorhergehenden (Pag. 107) sind die verschiedenen Gründe berührt worden, die gegen eine weit ausgedehnte Cultur der meisten sogenannten Handelspfianzen und ähnlicher Nutzgewächse in Norwegen im Allgemeinen zu sprechen scheinen. Dasselbe muss auch vom Flachs gesagt werden. Vor ungefähr einem Menschenalter war der Flachsbau hier weit allge- meiner als gegenwärtig, und dies kann nur darin liegen, dass man nach und nach mit einer rationelleren Landwirthschaft vertrauter wurde, und in Folge dessen zugleich berechnen lernte, welche Gewächse, bei der Cultur im Grossen, den hiesigen Verhältnissen gemäss, den grössten Vortheil gewährten. Zum Theil hat wohl auch die, sowohl hier wie anderwärts, zunehmende Verwendung der Baumwolle wesentlich dazu beigetragen, den Flachs zu verdrängen. Nächst dem Hanf giebt es kaum eine Pflanze, die in der norwegischen Landwirthschaft einen so unbe- deutenden Platz einnimmt wie der Flachs, da man jetzt, wie es scheint, allgemein die Erfah- rung gewonnen hat, dass man seinen Bedarf in Wirklichkeit ungleich billiger vom Auslande beziehen kann. Inzwischen wird immer noch Flachs gebaut, wenn auch in beschränktem Maasstabe. und unter solchen Umständen natürlich mit noch geringerem Vortheil wie früher. Man trifft fa.»t überall im Lande, wenigstens bis zum Polarzirkel, und vielleicht noch weiter gegen Norden, auf kleine, mit Flachs bestellte Fleckchen Landes, wobei der, dem norwegischen Landbewohner eigene, mit den Locaherhältnissen zusammenhängende und zum Theil von ihnen bedingte cha- racteristische Trieb: so viel wie möglich von fremder Hülfe unabhängig und sich selber Alles in Allem zu sein, oder, wie man zu sagen pflegt, „auf eigenen Füssen zu stehen.- nicht wenig Eintluss haben mag.1 DieFlachseintühr in Norwegen betrug, in den Jahren 1850 — 1859 inclusive, durchschnitt- lich 300,000 Pfund jährlich. 1 Vergleiche: Fr. Mehwald: Nach Norwegen! Leipzig hei Carl B. Lorek. 1858. Pa_r. 35. iis IKalide* DC. •Kali'« t t i rap h j II » Cod., 0. t* i u I <■ n i n Lk. und 0. Urppri Lodd. habe ich selbst cul- tivirt und gleichfalle an einzelnen Orten in der Umgegend von Christiania in Gärten angetroffen, wo >ii- theils als Zierpflanze, theils der Wurzel und Blatter wegen gezogen wird. Letztere werden auch wohl als Zusatz zum Spinat gebraucht. Das Gewicht der gnissten Wurzeln, die ich hier erzielt habe, betrug 4 Loth. es Juss, Tr»pa>olum majus L. (Norw. BIomkar.se) wird sowohl als Zierpflanze, als auch des Samens wegen, den man, in nmreifem Zustande auf ähnliche Weise wie die Blumenkuospe des Capernstrauchs eingemacht, an Saucen, Mixed Pickles u. s. w. benutzt. Bei Christiania wird der Samen der Capuziner-Kresse jedes Jahr reif, was auch bei Throndhjem der Fall ist. Philadelpheae Don. Philadelphas ooronarius L. (Norw. Jasmin). Der Pfeifenstrauch ist eines der gewöhn- lichsten Bosßhgawächse in Gärten, überall in den niedrig liegenden Gegenden des Landes, bis wenigstens nach Throndhjem, wo er eben so gut gedeiht, wie bei Christiania. Ob er weiter nach Norden vorkommt, weiss ich nicht. In der Umgegend von Christiania habe ich auch P. inodorus L. und P. latifolius Schrad. angepflanzt gefunden. Deutzia «rubra Thunb. habe ich hier nur in der Umgegend von Christiania beobachtet, wo sie .-.ich im Winter ohne Decke behilft. Oenolliereae Juss. Oeuothrra birnni« L. (Norw. Natlys) wird als Zierpflanze sehr h&ufig in Garten gefan- den, wenigstens bis Throndhjem hinauf. Ich habe jedoch nicht bemerkt, dass man die Nacht- kerze hier, der Wurzel wegen, irgendwo cultivirt hätte. Pomaces LindL 1 y d o ii i a vulgaris Per».(Norw. Kvade). An der südlichen Küste des Landes, zwischen Christiania und Christiansand, kommt sowohl die sogenannte Apfel- als die Brrnqnitte vor; freilich ziemlich selten. Die Frucht reift in guten Sommern. Die grösste gereifte Birnquitte, die ich hier gesehen habe, wog 15 Loth. ( »dnnia j « p <• n i r a Fers. Ich habe die japanische Quitte hin und wieder als Zierbusofa in Garten bei Christiania gesehen. Sie soll, wie mir von ehrenwerther Seite berichte! ist, u mehreremale reife Frucht getragen haben. An einer Stelle war dies zuletzt im Spät- 119 sommer 1858 der Fall. Es ist vielleicht übertriebene Aengstlichkeit von meiner Seite, wenn ich hinzufüge, dass ich die Früchte nicht mit eigenen Augen gesehen habe. Die mir bekannten Exemplare in hiesiger Umgegend bilden Büsche von 2—3 Fuss Höhe. Sorbus Auenparia L. (Norw. Rogn). Die Eberesche ist überall im Lande, bis ganz nach dem Innern von Finmarken, ein allgemein vorkommender Baum. Unter dem 70sten Brei- tegrad wird die Frucht reif. Auf den Hohen reicht sie bis nahe an die Birkengrenze. Im südlichen Theile des Landes habe ich Ebereschen von verhältnissmässig umfang- reichen Dimensionen gesehen, kann jedoch mit der nothwendigen Genauigkeit nur folgende Messung eines Ebereschenstammes zur Zeit aufgeben: der Baum, den ich meine, stand zu Kaupauger am Sognefjord, (wie oben angeführt unter 61° 15' N. B. 24° 50' O. L. v. Ferro). Eine Feuersbrunst zerstörte ihn vor einigen Jahren, so dass jetzt nur ein Stumpfende des Stammes von ihm übrig geblieben ist; dieses misst an der Wurzel 8 Fuss 4 Zoll und 1 Fuss oberhalb derselben 6 Fuss 10 Zoll im Umfang. Es giebt nicht wenige an Laubholz arme Gegenden in Norwegen, denen hauptsächlich die Eberesche noch einen freundlichen Character verleiht; auch ist sie der Lieblingsbaum bei Jungen und Alten. Sorbus Aria Crtz. (Norw. Asal oder Hasal) kommt hin und wieder in den Thälern wildwachsend vor, geht bis zum 63^° N. B., also etwas nördlicher wie Throndhjem, und giebt auch daselbst noch reifen Samen. Nach den Erfahrungen, die mir über das Vorkommen anderer Bäume vorliegen, müsste auch dieser Baum, der bei seiner schönen Form häufigere Verwendung zu Gruppen u. s. w. verdiente, wenigstens ein paar Grade weiter nördlich, wenn nicht noch weiter, als die hier angegebene Nordgrenze seines Vorkommens in wildem Zustande gedeihen können. Bestimmte Versuche in dieser Beziehung sind mir aber nicht bekannt. Sorbus hybrida L. (Norw. Rognasal). Die Bastard-Eberesche ist sehr allgemein in den südlichen, tieferliegenden Theilen des Landes, doch so, dass sie in den östlichen Districten kaum weiter gegen Norden reicht, als bis zum 60sten Breitegrad, oder vielleicht ein klein wenig weiter. An der Westküste dagegen geht sie wenigstens bis Stangvig in Romsdalen, (die dortige Kirche liegt unter 62» 55' 30" N. B. 26° 8' 0. L. v. Ferro). Gepflanzt reicht sie wenigstens bis Throndhjem, wo sich, in unmittelbarer Nähe der Frauen Kirche, ein sehr ansehnlicher Baum befindet, dessen Dimensionen ich leider im Augenblicke nicht angeben kann. In Hardanger, wo der Baum sehr häutig vorkommt, wird er oft als Unterstamm gebraucht, um eine bestimmte Art Birne darauf zu veredeln, die, wie eine vieljährige Erfah- rung gelehrt hat, auf diese Weise sehr gut gedeiht. Man verpflanzt zu diesem Ende junge Stämme vom Walde in die Gärten, oder veredelt die Bäume an der Stelle, wo die Natur sie hat wachsen lassen, in Felsritzen, an Abhängen oder wo immer. Als Grund, weshalb man noch jetzt fortfährt, die Bastard-Eberesche als Wildling zu gebrauchen, selbst in Gärten, wo es an Birnwildlingen nicht gebricht, ist mir von verständigen Männern, die selber viele Jahre dies Verfahren befolgt haben, angegeben worden, dass die Birne, auf Sorbus hybrida veredelt, sich mit einem viel weniger kräftigen, ja selbst seichten, untiefen, sandigen und steinigten Boden begnügen lernt, als wenn sie einen ihres eigenen Geschlechts zum-Unterstamm bekommt. Man kann also auf diese Weise mit Erfolg Birnen in einem Erdreich ziehen, wo es sonst ver- geblich oder doch von sehr geringem Nutzen sein würde. In Hardanger, so wie überhaupt in den engen, von mächtigen Meerbusen gebildeten, Thalstrecken im Stifte Bergen ist das Areal urbaren Bodens, selbst wenn man die Senkungen der Bergabhänge mitrechnet, doch nur beschränkt, und man möchte fast sagen, die Natur habe die Bewohner jener Gegenden zwingen wollen, dem knapp zugemessenen Erdreiche so viel wie möglich abzugewinnen. Man sucht 120 daher die Bastard-Eberesche allenthalben auf, in Steinspalten. Gerolle, Bergabhängen oder wo sie sich BOnsl linden nag, pfropft sie an Ort und Stelle mit jener Birne, die, wie man aus Erfahrung 38, alsdann vortrefflich gedeiht. Giebt nun auch ein solcher Baum eben keine besonders reiche Ernte, so Lohnt sich doch die geringe Midie des Pfropfens oft über Erwarten. Wenn der alte vortreffliche Spruch: „Im schlechten Raum Pflanz' einen Baum, Und pflege sein'' — Er bringt dir's ein!" irgendwo im buchstäblichsten Sinne practisch in Anwendung gebracht worden ist, so — ist's in Hardanger. Von Birnen, die auf die angegebene Art gewonnen waren, habe ich verschiedenemale Proben zu meinen Jahresausstellungen in Christiania erhalten. Sie sind wohlschmeckend ; — das ist Alles, was ich bisjetzt darüber sagen darf; welcher Sorte sie angehören, unter den vielen ihrer Schwestern, kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Ein solcher, auf Sorbus hybride veredelter Birnbaum, steht u. A. auf dem Hofe Tok- lieiiii im Kirchspiele Odda, am linken Ufer des Sorfjord in Hardanger, (60° 18' N. B. 24" 15' U. L. v. Ferro). Mehrere andere umgeben ihn. ImOetober 1861, mit möglichstes Genauigkeit gemessen, fand man ihn 25A Fuss hoch mit einer Krone von 32i Fuss im Durchmesser. Wenige Fuss über der Wurzel (heilt sich der Stamm in 4 Aeste, von denen der stärkste 35 und der schwächste 30 Zoll im Umfang misst. Ich führe diese Dimensionen hier nur an, um zu zeigen, dass auf die angegebene Art veredelte Birnbäume duch eine verhältnissinässig nicht so unbedeutende Grösse erlangen kön- nen, was bei den hier stattfindenden Verhältnissen wohl Beachtung verdienen möchte. Sorbus < cr ii die a Fr. Nur in der Nähe der kleinen Stadt Porsgrund. (59° 8' 7" N. B. 27" 18' 2" U. L. v. Ferro), im südlichen Theile des Landes, ist, so viel ich weiss, diese Art bjajetaf in Norwegen gefunden wordeuj Von fremden, angepflanzten Arten findet man in der Umgegend von Christiania mich s. americana Pursh. ß. domestica L., S. fennica Kahn. S. latifolia Per», und vielleicht noch einige andere. Von Amcl an c lii er uvalis l)C, A. s«aejli*es OC. und A. Tukiri< Hönclt nicht es bei Chri- stiania einzeln in Gärten gepflanzt, die alljährlich reife Früchte tragen. An anderen Orten habe ich diese Arten in Norwegen nicht gefunden. Mespilus germanica L. (Norw. Mispel) habe ich hier im Lande nur bei Frederikshald und Christiania gesehen, allein nur sehr selten. Die Frucht kommt jedoch in guten Sommern an beiden Orten zur Reife. (rata-gu* Oi j >ic. 'in lim L. (Norw. Ilni/Ioni). Wildwachsend ist der Weissdorn in Nor- wegen nur in den südlichen Niederungen des Landes, (bis ungefähr 400 Fuss u. d. M.), reicht aber in den östlichen Districten kaum über den 60sten Grad nördl. Breite hinaus; an der Westküste dagegen uiutclähr Ins zum fristen Grad. Ueber das Vorkommen des Weissdorn in wildem Zustande babe ich vor kurzem aus dem Kirchspiele Stangvig, (die dortige Kirche liegt genau anter 62° 55' N. B. 25" 51' O. L. v. Ferro), folgende interessante Bestätigung erhalten: _ln der niedrigeren Waldregion des Kirchspiels ist der Weissdorn früher sehr allgemein gewe- sen, namentlich auf den Ländereien der Höfe Stangvig und Bröske, und soll dort, nach der Aussage alt. rer Leute, oft eine bedeutende Grösse erreicht haben. Seit dem aber Tischler, 121 Drechsler und andere Gewerbtreibende dem harten und feinen Holze so eifrig nachspüren, lindet man gegenwärtig nur selten einen Weissdorn von über 8 — 10 Fuss Höhe mit einem Stamme von 6 Zoll Diameter in Brusthöhe. Der Weissdorn bildet hier gewöhnlich nur einen Stamm, der erst in voller Höhe seine Krone entwickelt, die im Verhältniss zu der Grösse des Baumes von ziemlich grossem Umfange zu sein pflegt." Gepflanzt kommt der Weissdorn wenigstens bis in der Nähe von Throndhjem vor, wo er eine verhältnissmässig nicht unbedeutende Grösse erreicht und auch in gewöhnlichen Sommern reife Beeren giebt. In der Umgegend von Christiania findet man 25 Fuss hohe Stämme, die vier Fuss über dem Boden 11 £ bis 12 Zoll im Diameter halten, ohne Rinde gemessen. In öffentlichen Anpflanzungen, Gärten u. s. w. findet man stellenweise im südlichen Theile des Landes folgende und vielleicht noch mehrere Arten: C. Celsiana Bosc, C. coc- cinea L., C. Crus galli L., C. Douglassii b. Lindl., C. elliptica Ait., C. flava Ait., C. latifolia Pers., C. lobata Bosc, C. melanocarpa Bieb., C. nigra W. fy K., C. orientalis Pall, C. ovalifolia Hörnern., C. pentagyna Kit., C. prunifolia Pers., C- pubescens Stend., C. punctata Ait., C. purpurea Bosc, C. pyracantha Pers., C. pyrifolia Mönch.. C. sanguinea Pall., C. spathulata Mchx., C. Tournefortii Gris. und C. virginica Lodd. Der nördlichste Punct, wo ich eine oder andre dieser Arten angetroffen habe, ist Throndhjem, woselbst Crataegus Crus galli L. in gewöhnlichen Jahren reife Beeren trägt. Pyrus communis L. (Norw. Pcvre). Der unedle Birnbaum wächst in Norwegen nicht wild. Unter den veredelten Varietäten, die bis nach Throndhjem reichen und dort in der Regel reife Früchte geben, befinden sich verschiedene, über deren Art und Beschaffenheit ich noch im unklaren bin. Gewöhnlich wird der Birnbaum hier als Mittelstamm gezogen, namen- lich im Süden des Landes; doch sind Bäume von beträchtlicher Höhe keineswegs selten. So findet sich, um nur ein Beispiel anzuführen, auf dem oftgenannten Hofe Aga am Sorfjord in Hardanger ein Bergamotbaum (Bergamotte rouge, — Dittrich a. a. 0. No. 133) von 48 Fuss Höhe, dessen Stamm 3 Fuss über der Erde einen Umfang von 4 Fuss 2 Zoll hat. In der Gegend von Throndhjem zieht man die Birne in der Regel am Spalier und nur ausnahmsweise als freistehenden Kronenbaum. Ich habe mehreremale Früchte von auf beide Art cultivirten Bäumen zu meinen hiesigen Ausstellungen aus Throndhjem erhalten und kann dar- unter mit Sicherheit angeben: den „kleinen (deutschen) Katzenkopf" (Illustr. Handb. d. Obst- kunde von Jahn, Lucas und Oberdieck. 2ter Band. Pag. 523.) und „Römische Schmalzbirne" (a. a. O. 2. P. 55). Ich muss mir erlauben bei dieser Gelegenheit nochmals auf meine kleine Schrift: „Ueber die geographische Verbreitung der Obstbäume u. s. w. in Norwegen." (Ham- burg 1857 bei Kittler) hinzuweisen, worin ich versucht habe, eine kurze Schilderung der Con- figuration Norwegens, so wie der physicalischen Verhältnisse im Allgemeinen, soweit sie auf die Vegetationszustände influiren, zu geben. Ich gab damals ein genaues Verzeichniss sämmt- licher, mir bis zu jener Zeit in Norwegen bekannt gewordenen Birnenvarietäten, deren Anzahl sich auf 26 Sorten belief. Später habe ich nach und nach, hauptsächlich durch die mir zu den jährlichen Ausstellungen von verschiedenen Gegenden im Lande eingesandten Proben, noch weitere 40 Varietäten kennen gelernt. Von, so weit wie möglich, bestimmten Birnenvarietäten kann ich also jetzt 66 als in Norwegen vorkommend nennen. Einen grossen Theil dieser Varietäten habe ich Gelegenheit gehabt an vielen Orten in Deutschland zu sehen, und manche derselben sind mir auch von auswärtigen Freunden zu meinen Ausstellungen geschickt worden, z. B. aus dem Neckerthal, von Dresden, Breslau. Hamburg u. s. w. Auf diese Art habe ich Gelegenheit gefunden, auch hier an Ort und Stelle 16 12B genaue Vergleiche zwischen den in Norwegen and mein- als 1<> Grade südlicher gewachsenen Früchten einer und derselben Varietät anzustellen. Die Resultate dieser Vergleiche -ind natür- lich sehr ver-i lueilen ausgefallen, je nachdem der Sommer liier mehr oder weniger gunstig gewesen war: ein ähnliches Yerhältniss wird sich auch in anderen Landern mehr oder minder geltend machen, doch wird der Unterschied zwischen einem Feuchten und kalten und einem wannen Summer kaum irgendwo auffallender hervortreten^ aäs in den Landein, die unter einer so hohen nördlichen Breite Liegen, wie Norwegen. Ich kann mich, um ein Beispiel anzuführen, keine-, für die ETrnchtentwickelung so ungünstigen, Sommers erinnern, als der von 1860 für Norwegen war. Die soeben erwähnten Vergleiche haben mich davon Überzeugt, dass mehrere der hier i ulti\ irten Birnen, seihst in guten Sommern, weder die Grosse noch den Wohlge- BChmaok der Fracht südlicherer Lander erlangen, woraus also klar hervorgeht, dass solche Varietäten sich in Norwegen ausserhalb ihrer natürlichen Grenze befinden. Mit der Mehrzahl der vorhin gedachten Sorten ist dies inzwischen nicht der FaJL Die Süs-e ausgenommen, die sich unter gewöhnlichen Verhältnissen schwerlich hei irgend einer Frucht im Süden wie im Norden in gleichem Grade entwickelt, habe ich gefunden, dass viele, ja vielleicht die meisten der erwähnten Birnenvarietäten, wenigstens im südlichen Norwegen, denselben Grad vollstün- Entwiekelung erreichen, wie z. B. in Mittel-Deutschland. Das Verfahren, Fruchte vom Auslande zum Behuf anzustellender Yergleichung mit ein- heimischem ( thste, bei Gelegenheit von Fruchtausstellungen zu benutzen, hat sich mir als ein rordentuch praktisches Mittel bewährt, um in Erfahrung zu bringen, welche Varietäten hier vor andern eultivirt zu werden verdienen, und welche, unter den bereits eingeführten, sich tili- das Klima Norwegens nicht eignen, von deren Cultur man dabei- abrathen muss. Ueber den angefahren Ertrag des Birnbaums in Norwegen habe ich bisjetzt noch zu wenige zuverlässige Notizen sammeln können, um darauf eine haltbare Angabe zu gründen. Beispielsweise will ich nur anfuhren, was mir einer unserer tüchtigsten Obstcultivateure, der Bauer Johannes Aga in Hardanger. mitgetheilt hat: die grösste Ernte, die er einmal von einer Bergamotte rouge erhalten hat, betrug 3| norweg. Tonnen ä 4A norweg. Cubikfuss. Pyru-. Xalu« /.. (Norw. .Kble). Der wildwachsende Apfelbaum wird in den niedrig uen Theilen Norwegens zerstreu! angetroffen und komm! bis nach der Insel Tutero bei Throndhjem (63° 35' N. B. 28° 20' O. L. v. Ferro) vor. In der Regel bleibt er, unter solchen Umständen, bei der zwergartigen Strauchferm stehen; doch sind südlich im Lande 2 bis 3 Fuss im Umfang messende und bis '„'0 Fuss hohe Bäume ziemlich häufig. Einige Beispiele mögen hier Platz linden: Auf Falkensten, einem Hofe am linken Ufer des ChriMiaiuafjord. (59« 26' 4" N. B. 28° 6' 30" O. L. v. Ferro), stehen zwei, ungefähr gleich Wildapfelbäume: der eine wurde im October 1861 gemessen und zeigte sich 28 Fuss Ihm h mit einem iu Brusthöhe 4 Fuss im Umfang messenden Stamme. Wahrscheinlich haben diese Bäume ein verhältnissmässig hohes Alter, indem der Besitzer des Hofes mir erzählte seit 60 Jahren keine sonderliche Veränderung an ihnen wahrgenommen zu haben. Auf den Unten Stangvig und Broske, von denen oben die Rede war, (beide in Romsdalen; die Kirche liegt unter 62° 55' 30" N. B. 26° 8' O. L. v. Ferro), befinden sich mehrere ziemlich grosse Wildanl'elbäume, von denen mix ein in der Gegend wohnender Mann nachstehendes mitgetheilt hat: ^Einzelne dieser Bäume Bind 20— 30 Fuss hoch und haben Stamme von 20-24 Zoll im Durchmesser. Grösse und Form zeugen von hohem Alter, auch können die ältesten dort lebenden Leute sich der Bäume nicht anders als in ihrem gegenwärtigen Erscheinen erinnern." Ungeachtet dieses langen, oharen Stillstände-, tragen sie eben so wie die Bäume auf Falkensten jährlich eine Ifi nge Aepfel. 123 Unter Cultur sind Mittelstämme von 5—6 Fuss Höhe mit entsprechender Krone am gewöhnlichsten; doch giebt es nicht selten auch Stämme von 30 Fuss Höhe und 3 Fuss und darüber im Umfang. In der Umgegend von Christiania pflegt der Birnbaum in der Regel zwischen dem 20sten und 26sten Mai zu blühen, und 3 bis 4 Tage später folgt ihm der Apfel- baum. Dauert die Blüthezeit auch oft bis in die ersten Tage des Juni, so fällt der Anfang derselben doch stets in die letzten Tage des Mai, wenigstens kann ich nicht erinnern es anders gesehen zu haben. Auf dem Hofe Hildringen, im Kirchspiele Bindalen in Helgeland, (65° 8' N. B. 29° 58' O. L. v. Ferro), hat man Apfelbäume, die 1837 gepflanzt wurden und die in den letzteren Jahren regelmässig reife Früchte getragen haben. Sie stehen vollkommen frei. Diese Aufgabe verdanke ich Herrn Asbjornsen. — In demselben Jahre pflanzte man auch auf dem Hofe Reppen, im Kirchspiele Vatsaas in den Nordlanden, (65° 10' N. B. 30° 7' O. L. v. Ferro), Apfelbäume „derselben Art," (leider kann ich noch nicht angeben zu welcher Sorte sie gehören). Auch diese sind freistehend. Im Sommer 1860 hatten die meisten dieser Bäume Stämme von ca. 18 Zoll Umfang, waren zwischen 24 bis 30 Fuss hoch und hatten „grosse, üppige Kronen." Dies sind die nördlichsten, mir bekannten Orte des Vorkommens und Gedeihens des Apfelbau- mes in Norwegen, und ohne Zweifel auf der gesanunten Erde. Im südlichen Norwegen findet man, wie erwähnt, nicht selten ziemlich grosse Apfel- bäume, So steht z. B. in der Stadt Laurvig, (59° 3' 5" N. B. 27° 42' 3" O. L. v. Ferro), ein Gravensteiner, der 1857 33 Fuss hoch war, und dessen Krone eine Fläche von 1428 Q Fuss beschattete. Sein Stamm ist 4 Fuss hoch und misst 5 Fuss im Umfang. Im angegebenen Jahre trug dieser Baum über 5 Tonnen (ä 4£ Cubikfuss) grosse, fehlerfreie Aepfel. Der Besitzer des oftgenannten Hofes Aga in Hardanger pflegt in seinem Obstgarten u. A. auch einen Apfelbaum, welcher gegenwärtig (1861) 61 — 62 Jahre 'alt sein mag. Dieser Baum hat eine Höhe von 40 Fuss, der Stamm misst in Brusthöhe 6 Fuss 8 Zoll im Umfang und die Krone hält 41 Fuss im Durchmesser. Die grösste Ernte, welche dieser Baum eines Jahres lieferte, betrug 13 norweg. Tonnen reifer Aepfel. Als Beispiel eines ungewöhnlich raschen Wachsthums des Apfelbaumes in Norwegen, kann ich die Scheibe eines Stammes vorzeigen, die ich vom Pfarrhofe Borgund, nahe bei dem Städtchen Aalesund, (62° 28' N. B. 23° 54' 0. L. v. Ferro), erhielt. Sie zeigt ein Alter von 55 Jahren und misst, ohne Rinde, 17 Zoll im Diameter. Im Garten des Predigerhofes von Sogudal, im Stifte Bergen, (61° 17' N. B. 24° 37' 0. L. v. Ferro), steht ein Apfelbaum, dessen Alter man auf 150 Jahre, oder darüber, schätzt. Er ist 40 Fuss hoch mit einer „sehr umfangreichen Krone," und der Stamm, welcher 3£ Fuss über der Erde in 6 Hauptzweige ausläuft, misst 8 Fuss, und die einzelnen Zweige ungefähr 21 Zoll im Umfang. Zu seiner Zeit trug dieser Baum im Durchschnitt jährlich gute 7 Tonnen Aepfel und wird daher noch heut zu Tage an Ort und Stelle vom Volke „Sjuturmaren" (»der Siebentönnige") genannt. Alte, noch jetzt lebende, Leute in dortiger Gegend wissen von der Zeit zu erzählen, wo der Baum 5 Tonnen Aepfel im Jahre zu tragen pflegte; gegenwärtig giebt er nur etwas über 2 Tonnen jährlich. So lautet der, mir von zuverlässiger Hand gewordene, Bericht über diesen Veteranen unter den Apfelbäumen Norwegens. Im Jahre 1792 führte der Bauer Johannes Aga, (Vater des in gegenwärtiger Schrift oftgenannten Mannes gleichen Namens), die beiden ersten Gravensteiner-Apfelbäume von Ham- burg in Hardanger ein. Beide Bäume stehen noch heute auf dem Hofe Aga und tragen rechl 16* 124 gut: IViS z. B. traben sie /.u.-;uimit'ii 3 — 4 Tonnen reife Aepfel. Alles was jetzt in Hardanger an Gravensteüaer-Apfelbaumen gefunden wird, stammt vuii dieses beiden Bäumen ab. Im Jahre 17hl erschien in C'opeuhagen eine Beschreibung wen Bardanger von dem Prediger Marcus Schnabel. In diesem Buche komm! u. A. auf Pag. 36 folgende Stelle vor: „Thorraed Aga ist ein Mann, welcher besonders für das Kirchspiel Kinservig von grossem i gewesen i-t. Er war der Einte, der jenen Apfel dorthin brachte, den man noch jetzt den „Thormod-Apfel" nennt. Der erste Bauin, den er pflanzte, ist nunmehr wohl über hundert Jahre alt, und deoaocb Steht er um h jetzund (a, 1781) auf deui Hol«- Aga, unbeachtet seines Alter- - m Nachkommen an Fruchtbarkeit übertreffend. Möge Thorniod's Andenken in dankbarer Erinnerung bleiben; er hat verdient, dass man ihm in Hardanger ein Ehren- denkmal errichte." Der Descendent des hier gedachten Mannes, der Eingangs erwähnte Bauer und Stur- thing.-mann und gegenwärtige Besitzer des Erbgutes, Johannes Aga, liat mir erzählt, dass jeuer Baum im Jahre ls5t! vor Alter zusammenfiel. Der Baum hatte damals einen Stammumfang cm id—^ii Fuss und muss wenigstens 170 Jahre alt geworden sein. Auf Tokbeim in Hardanger steht unter andern Obstbäumen auch ein Thormod- Apfel- baum, der. im Octuber lMil gemessen, 32 Fuss hoch war. Der Stamm hielt, 4 Fuss über der Wurzel, 1>A Fuss im Umfang und die Krone einen Durchmesser von 30 Fuss. Ueberall. WO der Apfelbaum in Norwegen fortkommen kann, giebt er eine gute Ernte. Schon in Behöning's Reise in Norwegen, 1773 — 74 Pag. 103, ist von zwei Apfelbäumen die Rede, welche sich damals auf dem Predigerhofe zu Vedo, (62° 40' 30" N. B. 25° 7' O. L. v. Ferro), nahe am Heere gelegen, befanden, die mitunter 12 bis 14 Tonnen reifer Früchte trugen. Aus der Umgegend von Throndhjem besitze ich keine bestimmten Angaben über Grösse und Umfang dort vorkommender Apfelbäume; aus Stjordalen dagegen, (die Kirche 63° 2s N. B. 28° 40' (). L. v. Ferro), östlich von Throndhjem, hat mir Herr Ashjornsen kürzlich einige Durchschnittscheiben solcher Baume geschickt. Die grösste derselben misst ohne Rinde 10j Zoll im Durchmesser: da die Scheibe aber angefangen hat inwendig zu faulen, kann ich das Alter des Bauines nicht nach ihr bestimmen. Eine andere, vollkommen gesunde Scheibe von demselben Orte, zeigt 33 Jahrringe und hält 9 Zoll im Diameter. Der grösste, in Norwegen gewachsene Apfel, den ich überhaupt bisher gesehen habe, war aus der Nähe der mehrerwähnten Stadt Mandal, (58° 1' 2" N. B. 25° 7' 2" 0. L. v. Ferro). Derselbe wog 4U (sechs und vierzig) Loth, Von Throndhjem erhielt ich zu meiner October Ausstellung in Frederikshald, 1861, den i Apfel, den ich aus dortiger Gegend gesehen habe. Es war ein Kaiser Alexander von Russland. (Dittrich 1 No. 17M), der 20 Loth wog. Gleichzeitig erhielt ich von eben daher ungewöhnlich gut entwickelte, 19 Loth schwere GravensteineräpfeL die sich durch den feinsten aromatischen Duft auszeichneten. In gewöhnlichen Sommern erhält man bei Throndhjem den Prin zen -Apfel (Dittr. I Nu. 48) bü 12 Loth, die Rothe Herbst-Calville (Dittr. I No. 19) ebenfalls bis 12 Loth und den Astrachanischen Sommer-Apfel (Dittr. I No. 134) bis 9 Loth wiegend. Nach Allem, was ich an vielfältigen Orten Deutschlands und Norwegens persönlich erkl habe, bin ich fest Überzeugt, dass der letzgennunte Apfel das ihm eigenthiimliehe, charaeteristische Merkmal, der glas- oder wachsartigen Durchsichtigkeit, um desto mehr entwi- ckelt, je weiter nördlich er zur Reite kommt. Am meisten verbreitet und am beliebtesten sind in Norwegen der Gr a vensteiner (Dittrich I No. 24) und der Prinzen- oder Nonnen-Apfel (Dittrich I No. 4!M. Der nord- 125 liehste Punct. von woher ich Ersteren in gut entwickelten und wohlreifen Exemplaren erhalten habe, ist der Hof By, Kirchspiel Stod, im Stifte Throndhjem, (64° 5' N. B. 29° 25' 0. L. von Ferro). Das gewöhnliche Gewicht eines Gravensteiner Apfels in Norwegen beträgt durch- schnittlich 12 bis 16 Loth; als Extrem ist mir einmal ein 22 löthiger norwegischer Gravensteiner vorgekommen. Der Prinzenapfel (Norw. Flaskeceble, d. h. „Flaschenapfel") ist ebenfalls sehr verbreitet, selbst in der Gegend von Throndhjem. Der nördlichste Punct, wo dieser Apfel gedeiht, ist. meines Wissens, auf ludere, einer zum Stifte Throndhjem gehörenden Insel unter dem 64sten Breitegrad. Das durchschnittliche Gewicht, welches dieser Apfel in Norwegen erreicht, ist ungefähr 12 bis 14 Loth. Einzelne Exemplare, die ich von dem Eigenthum des Gutsbesitzers Formann, (Stedje am Sognefjord im Stifte Bergen, 61° 17' N. B. 24° 37' 0. L. v. Ferro), zu meinen Ausstellungen erhielt, wogen bis 20 Loth. In meiner oben erwähnten Schrift habe ich 70 verschiedene, mir damals bekannte, in Norwegen vorkommende Aepfelsorten aufgezählt. Seitdem habe ich, zu drei später in Christi- ania abgehaltenen Ausstellungen, von den verschiedensten Gegenden des Landes einen solchen Obstsegen zugeschickt bekommen, dass ich jetzt 346 verschiedene Varietäten nennen kann, die in Norwegen cultivirt werden. Es befinden sich darunter aus der Gegend von Throndhjem 24 Sorten, zu denen ausser dem Gravensteiner und Prinzapfel auch die Winter-Goldpar- mäne, der Danziger Kantapfel, Kaiser Alexander und Diel's Glanz-Reinette gehören. An der angegebenen Stelle (Seite 25) habe ich 5 neuer Varietäten erwähnt, die ich hier gefunden habe, und die später theils von Herrn Garteninspector Ed. Lucas, theils von Herrn Dr. E. Morren in der Belgique horticole beschrieben worden sind, nämlich: Norwegi- scher Wachsapfel, T helemarkener Streifling, Granat- Apfel, Kaupanger- Apfel und Norwegische Wachs-Reinette. Seitdem ist die Zahl der ächten norwegischen Varie- täten noch um 8 Sorten vermehrt worden, nämlich mit den unter folgenden Namen bestimmten : Thormod- Apfel, Thorsteins- Apfel, Aga-Apfel, Norwegischer Spitzapfel, Norwe- gischer Gulderling, Norwegischer Rambour, Norwegischer Rosen-Calville und endlich Schübeler's grosser Rosen-Apfel. Sämmtliche Varietäten sind, (mit Ausnahme des Aga-Apfels, den ich selber bestimmt habe), von Herrn Lucas bestimmt, und Einzelne auch bereits von den Herren Lucas und Morren beschrieben und illustrirt worden. (Siehe Oberdieck's und Lucas's Monatsschrift für Pomologie II Jahrg. Pag. 70—74 und VI Jahrg. Pag. 10—11, VII Jahrg. Pag. 7; Belgique horticole 1859, Fevrier Pag. 153—54 und Juület 1860 Pag. 317—19). Da nicht allen Lesern die angezogenen Journale gerade zur Hand sein möchten, wäh- rend es mir von Interesse sein muss, mich auf so werthvolle Autoritäten stützen zu können, so erlaube ich mir ein paar Notizen hier folgen zu lassen. Herr Lucas beschränkt sich auf die streng systematische Beschreibung der Früchte, deren Anführung hier zu weitläufig sein würde. Bei Gelegenheit der Norwegischen Wachs-Reinette bemerkt Herr Morren a. a. O. : ...\Vws arons dit un mot dam la troisieme lirraison de cetle annee (Tome IX p. 69) de /'in- teressant enroi de fruit«, qui nous arait ete adresse par M. Schübpier de Christiania Xous avons reconnu dans la plupart de res fruit« des especes. que nous connaissions et que nous cultivions generalcment en Belgique dans la grande eulture. L'un d'entre eu.r ecpendant. une pomme-reiitctte. etait nouveau Nous pensons que Vintroduclion de rette pomme dans notre pags aurail iitfail- liblemenl d'heureux resultats. On peut supposer en effet, qu'une race transporte'e du nord sous un climai meilleur, sans etre (rop different, prosperera et selou faules les probabilites ne pourra que s'anit'liorer, tandis qu'au contraire la eulture d'un fruit originaire du midi, doit etre tlifßcile. douteuse et sujette d bien des mecomptes dans un pays moins favorise." Das Resultat seiner Prüfung ist. 126 wie bereits oben (Pag. 32) erwähnt: „Notre pomologie nationale «<■ pvni donc que gägntr vii recrutant les meilleuret t artete« iteuei du rüde elit/tat »i ceux d'un autre i/eure. ttlt qtu In taiüt, la eouleur, In mn ■'■■ Da plantet ctdtivea pkaieurs annta dt statt wout im rlimat bortet, ou tllst se •!■ et dl imirir. itnnl rapporUa SOUt UM latitude plus meridiimale. conser- jutlgui chott dt l'n: vilessi ./. •!•'•■ ■ montrtnl phu prieoca qtu las minus planus, qui sunt restees ■ >,, ituaiion , ju'elles soient cultivCea Tum a c6U ■>, tautre Les constquences ä tirer per et aller chercher dans le Xord, des varitt€s prfcoces de In plupart de» otgftauz utile» nout eultivons. Celle thforie est d'une incontestable importance m u. s. w., die ich ebenfalls, so weit mein Vorrath reicht, auswärtigen Freunden der Obstzucht mit Vergnügen gratis zur Verfügung stelle. Pyrus baccata L. kommt in verschiedenen Varietäten sehr allgemein in Gärten u. s. w. im südlichen Norwegen vor. Dass der Baum ziemlich weit gegen Norden gedeihen kann, ist gewiss ; im östlichen ,Theile des Landes habe ich ihn indessen nie nördlicher als bei Christiania und an der Westküste nicht weiter als bei Bergen angetroffen. Von anderen fremden Arten giebt es nahe bei Christiania noch folgende: P. arbuti- folia L. fil., P. cerasifera Tausch., P. coronaria L., P. dioica Willd., P. edulis Wühl.. P. microcarpa Spr., P. nivalis Jacq., P. Pollveria L., P. prunifolia Willd., P. salicifolia L. und P. spectabilis Ait. l'aheanlliea.' Lindl. (alycanthus floridus L. habe ich nur in einem einzigen norwegischen Garten, näm- lich dem zum Marineetablissement in Horten gehörigen, (59° 25' 30" N. B. 28° 10' 5" O. L. von Ferro), angetroffen. Rosace» Lindl Rosa canina L. wächst überall im Lande wild, bis nach Helgeland, unter 66° N. B., und steigt auf den Bergen noch etwas höher als die Kiefer. Rosa i'innamomea L. ist allgemein verbreitet bis nach Alten und reicht so hoch wie die vorige. Rosa rubigiuosa L. wächst nur an der südlichen Küste, von Christiania bis nach dem Cap Lindesnees. Im südlichen Norwegen hat man seit einigen Jahren mit Erfolg angefangen die Weinrose zu lebenden Hecken zu benutzen. Rosa villosa L. ist im ganzen südlichen Theile Norwegens sehr häutig, geht aber nur bis ungefähr zum 66° N. B. Auf dem Gebirge gedeiht sie noch höher als die Fichte und liefert unter den angeführten Arten die beste „Hagebutte." Keine derselben wird eigentlich cultivirt. (Die wildwachsenden Rosen-Arten werden in Norwegen unter dem gemeinschaftlichen Namen Klunger zusammengefasst; die Frucht (Hagebutte) heisst Nype.) Als Zierpflanzen cultivirte Rosen, namentlich Varietäten von Rosa centifolia L. und Rosa gallica L., giebt es, mit seltenen Ausnahmen, in grosser Verschiedenheit der Formen, in allen Gärten des ganzen Landes, mindestens bis Throndhjem, wo auch mehrere Abarten der gewöhnlichen Mosrose (R. centifolia muscosa Ser.) den Winter ohne Decke aushalten. Der nördlichste Punct, wo „gefüllte Gartenrosen" es in guten Sommern noch bis zur Blüthe bringen, ist meines Wissens Throndenses in Finmarken, (69° 49' N. B. 34° 15' O. L. von Ferro). Im südlichen Norwegen findet man auch verschiedene Varietäten von R. Eglanteria h., R- sempervirens L. und R. sulphurea Ait. Doch habe ich keine von diesen nördlicher als bis zum 60sten Breitegrade gesehen. In der Umgegend von Christiania, und darunter vornehmlich im botanischen Garten, findet man ausserdem noch nachstehende Formen unter Cultur, nämlich: Rosa arvensis Huds., R. baicalensis Fisch., R. blanda Ait., R. coriifolia Fr., R. caesia Sm., R. dahu- 1-,'s ri.a Pall.. R. Donian« II ..«*,/.-*., R. indica £.., R. inodora LoUd., R. laxa Retz, R. leu- cantha Bieb., R. lucida Khrh.. R. nitida Uilltl., R. Oohtolenc* Sir.. R. pi m pi n e 11 i folia L.. R. Rapu #,w., R. rev.rsa M $- A., R. ruhrifolia Vill., R. BVaveolenfl Purseh., R. turbinaia . 1 »7 und Et, Woodsii Lirull. : vermuthlich auch noch manche andre. Hnbu» ida>us /.. (Norw. Brinyehtrr) wächst in Nurwegen allenthalben wild, seihst in Ost- ondWest-Finmarken, bis /.um 70" N. R.. wo die rothe Varietät noch reif wird. Dieselbe Himbeere komm« wenigstens bis zum BTstcn RreitegTad in wildem Zustande vor. Auf den Gebirgen gehl der Himbeerstrauch etwas höher als die Fichtengrenze. Von veredelten Varie- täten werden in Garten u. A. die Gelbe und Rothe Antwerpener. Fastol/f, Merreille des qualres taisotu u. -. w. gezogeu. Kuhus rjrsiu«. /... it. fruticosus L. (Norw. Bjernebaer oder Kolbaer, — „Raren-" oder „Kohlenbeere") wird, neben andern, noch nicht Igenau untersuchten Arten, in den Südlichen Thal. 'in Norwegens wildwachsend gefunden. Ich glaube nicht, dass irgend eine Art Rubus mit Bchwarzen Beeren im östlichen Norwegen über 62° N. R. hinaus gefunden wird, ebensowenig wie meines Wissens irgend eine hiehergehörige Varietät in norwegischen Karten cultivirt wird. Welche Arten am weitesten gegen Norden gehen, kann ich nicht genau angeben, da es mir Doch au Bicherer Bestätigung der gemachten Wahrnehmungen gebricht: aus zuverlässiger Quelle kann ich nur anfahren, dass eine buschförmige Art dieses Geschlechtes, mit schwarzen Beeren, im Kirchspiel Nfesne, an den Ufern des Ranen Fjord im Nordlande, (die Kirche liegt unter 66° 12 N. R. 30° 40' O. L. v. Ferro), gefunden wird, und dort jährlich reife Beeren giebt, ohne dass diese bisjetzt von den Bewohnern gesammelt und benutzt werden, weil man der Frucht Eigenschaften beimisst. Die nördlichste Grenze für das Vorkommen der Brombeere ist also, so viel bis jetzt bekannt, ungefähr bei 66° zu suchen. Rubu» arrticus L. (Norw. Aakerbcer) kommt im südlichen Norwegen sehr selten vor; im Kirchspiele Leiten z. B., (die Kirche 60° 49' 6" N. B. 28° 58' 8" O. L. v. Ferro), wird sie nur ausnahmsweise gefunden. Die eigentliche Heimath der Arctischen Himbeere ist der Tys- fjord, (68° N. B. 34° O. L. v. Ferro), an dessen Ufern sie in unglaublichen Massen wächst, und wo sie jährlich reift. Auch in Finmarken ist sie bis zum 70sten Breitegrad sehr gewöhn- lich, bedarf aber dort schon eines günstigen Sommers um zu reifen. Die Beere hat einen feinen, aromatischen Geschmack, und da die Pflanze wenig Pflege erfordert, so verdient sie die Aufmerksamkeit der Cultivateure. Kultus ( h ;i in t m ,i r ii v L. (Nmw. Multebter). Ich kann über diese, Norwegen recht eigentlich angehürige Beere, nur wiederholen, was ich in meinem oben angeführten Schriftchen darüber zu sagen wusste. Sie findet sich im ganzen Lande an sumpfigen Stellen bis nach dem Nordcap hin. In Allen giebt sie jedes Jahr reife Frucht; man sammelt diese sorgsam und grosse Quantitäten werden jährlich vom Nordlande und Finmarken aus als Handelsartikel nach dem südlichen Norwegen verwendet, wo die Beere als Delicatesse betrachtet wird. Ein „Mul- trnii/r," d. h. eine mil Multeheeren bewachsene Sümpfstrecke, gehört in den genannten nörd- lichen Districten zu den nicht unwesentlichen Herrlichkeiten eines Landbesitzes. Dass die in den nördlichsten Gegenden des Landes durch das Einsammeln von Multe- beeren erwachsende Einnahme nicht ganz unbedeutend sein müsse, geht daraus hervor, dass verschiedene, nmfangreiche, mit dieser Beere dicht bewachsene Strecken in Finmarken, lange Zeit von der norwegischen Regierung förmlich verpachtet wurden, und zwar sn. dass die Ein- nahm.- dem Amtmanne in Finmarken zur Nut/.niessung anheim fiel. Als das jetzgeltende nor- wegische Criminalgesete (vom 20sten August 1842) in Kraft trat, hörte diese Einrichtung von i auf, da jenem Gesetze zufolge (Cap. Ti. § ltj) das Einsammeln wildwachsender Beeren 129 auf uneingehegten Feldern u. s. w., ohne Rücksicht auf das Eigentumsrecht, einem Jeden freigegeben wurde. Allein auch dies Gesetz wurde später durch ein späteres Gesetz des Storthings vom 9ten Juni 1854 modificirt, indem, das Einsammeln von Multebeereii betref- fend, darin geboten wurde: „Allen Unberechtigten ist untersagt, in den Aemtern Nordland und Finnmrken auf nichteingefriedigtem Multebeerlande, Beeren dieser Art zu sammeln oder zu pflücken, es sei denn sie werden an Ort und Stelle genossen. Auch soll Niemand, gegen das ausdrückliche Verbot des Besitzers, Erlaubniss haben auf dessen Multebeerlande, wie vorhin bemerkt, weder Beeren zu sammeln noch zum augenblicklichen Genuss zu pflücken. Uebertretungen dieses Gesetzes sollen mit einer Busse von 1 bis 20 Speeiesthalern geahndet werden.1' Man sieht hieraus zur Genüge, wie wichtig man die Sache hielt, indem man sie zum Gegenstand besonderer Gesetzbestimmung machte. Da die Multebeere nur in Sümpfen und feuchtliegenden Gegenden gedeiht, so wird sie nicht leicht Gegenstand eigentlicher Cultur werden. In Betreff ihres eigenthümlichen Aroms erlaube ich mir auf das Pag. 32 hierüber gesagte hinzuweisen. Fragaria resca L. (Norw. Jordbcer) findet sich überall in ganz Norwegen und an vielen Stelleu in ausserordentlicher Menge. Die Erdbeere reicht bis nach Alten, wo sie regel- mässig reif wird. In Gärten cultivirt man allenthalben im Lande verschiedene der edleren Va- rietäten und Sorten und auch von diesen kommen einige bis Alten recht gut fort. Fragaria collina Ehrh. (Norw. Nakkebwr) kommt nur im südlichen Theile Norwegens vor, an Stellen, wo die Bergmasse aus Kalk und Thonschiefer besteht. Sie geht kaum weiter als bis ungefähr 6O50. Da sie grösser und wohlschmeckender ist als die gewöhnliche Felderd- beere, so wird sie dieser vorgezogen und steht höher im Preise. Spiraea. Eine Menge Arten dieses Geschlechtes werden überall im südlichen Norwegen in Gärten cultivirt. Bis jetzt habe ich folgende bemerkt: Spiraea alba Ehrh., S. alpina Pall., S. amoena Spach., S. ariaefolia S?n., S. Aruncus L., S. bella Sims., S. betulaefolia Pall., S. callosa Lindl., S. cana W. f K., S. carpinifolia Willd., S. ceanothifolia Hörnern., S. chamaedrifolia L., S. corymbosa Rafin., S. crataegifolia Link., S. crenata L., S. Douglasii Hook., S. flexuosa Fisch., S. hy pericifolia L-, S. laevigata L., S. oblongi- folia W. fy K., S. obovata L., S. opulifolia L., S. salicifolia L-, S. sorbifolia L., S. thalictroid es Pall., S. tomentosa L., S. trilobata L. und S. ulmifolia Scop. Amygilaleifi Enett. Ainvgdalns nana L. habe ich in verschiedenen Varietäten an einzelnen Stellen in Gärten im Süden Norwegens angetroffen, doch nicht über Christiania hinaus, wo die Frucht in gewöhnlichen Sommern reift und der, gewöhnlich 2—3 Fuss hohe, Strauch sich im Winter mit der landesüblichen Schneedecke begnügt. Amygdalus communis L. (Norw. Mandel). An der südöstlichen Küste Norwegens, vom Cap Lindesnaes an und weiter östlich, mit andern Worten, zwischen 58 und 59§° N. B. und 25 — 29° 0. L. v. Ferro, reift die Frucht des Maudelbaumes in warmen Sommern. So weit meine Beobachtung reicht, wird die Mandel, an den wenigen Stellen, wo man hier im Lande Versuche damit gemacht hat, als freistehender Baum gezogen. Solcher Stellen kenne ich hier nur drei, nämlich die Städte Drammen, (59° 45' N. B. 27° 52' 5" 0. L. v. Ferro), Frederiks- hald, (59« 7' 7" N. B. 29» 3' 2" 0. L. v. Ferro), und Mandat, (58° 1' 2" N. B. 25" 7 2" 0. L. v. 17 18Ö Ferro). Bei diesen Orten hat man in recht guten Sommern vollständig reife Mandeln geerntet. Zu meinen Ausstellungen in Christiania erhielt ich 1855 reife Mandeln von Frederik-hald und 1858 aus Mandal. Der Baum in FrederikBhald; den ich mvOctobet 1861 selbst gemessen habe, ist schon ziemlieh hinfällig. Er ISk l.~> Fuss hoch: ein paar Fuss über dem Boden theilt sich der Stamm in 2 Aeste, von denen der eine vor mehreren Jahren abgeschnitten werden musste. [Internale der Theünng halt er 28 Zoll im Umfang'. Sein Alter ist mir unbekannt; doch da der Platz, auf welchem er steht, kürzlich zum Tummelplätze für die städtische Schuljugend eingerichtet wurden ist, 80 kann man wohl, auch ohne Prophet zu sein, das baldige Ende des Mandelbaums mit ziemlicher (Jewissheit vorherverkündigen. Der in Mandal befindliche Baum wurde 1882 als ganz kleines Exemplar von Hamburg bezogen. Im Herbste 1858 hatte er eine Höhe von 15^ Fuss erreicht und mass 2 Fuss über der Erde 10i Zoll iin Umfang. In dem- selben Jahre tWtg er zum erstenmal, und zwar 186 völlig reife Mandeln. PiTsicn valgarls DC. (Norw. Fersken). Der Pfirsich kann in Norwegen nur am Spalier gezogen werden. Auf diese Weise reift er jedoch selbst in weniger günstigen Som- mern längs der südlichen Küste, wenigstens bis nach dem oben erwähnten Gute Stedje am SÖgnefjord, (61° 17' N. B. 24° 37' O. L. v. Ferro), verlangt aber natürlich einen geschützten Standort. Welche Varietäten dieser edlen Frucht hier im Lande eulrivirt werden, bin ich noch ausser Stande anzugeben. A r men i a e ii vulgaris Ltim. (Norw. Apriros). Auch die Apricose wird gewöhnlich bei uns am Spalier gezogen und trägt auf diese Weise unter gewöhnlichen Verhältnissen wenigstens bis zum Gute Stedje am Sognefjord, reife Früchte. Einzelne Abarten der Apricose gelangen indessen in Hardanger, an kleinen freistehenden Bäumchen von 6 — 8 Fuss Höhe, zur Reife. Die verschiedenen Abarten der Apricose, mit deren Cultur Liebhaber sich hier beschäftigen, sind mir noch nicht genügend bekannt. Vorherrschend sind L'Ahrirot-Prrhe und Abrirot Pe'che i\i- Nancy, die hier, d.h. in Christiania, in gewöhnlichen Sommern am Spalier ihre volle Frucht- en t Wickelung erlangen. Seit einigen Jahren habe ich bei Christiania den Versuch gemacht, von der Abrirot Piche (!<■ Nancy freistehende Kronenbäume zu bilden. Der Versuch hat bisher gezeigt, dass die Bäume unter dem Einflüsse des Winters so wenig leiden, dass sie nicht einmal der Decke bedürfen; da jedoch keiner derselben bisjetzt getragen hat, so kann ich nicht wissen, ob ein auf diese Weise behandelter Baum auch reife Früchte hervorzubringen vermag. Der grösste Fruchtertrag, der wohl jemals von einer am Spalier gezogenen Apricose in Korwegen gewonnen worden ist, fand in den Jahren 1858 und 1859 in dem Städtchen Hol- mestraml. am Meerbusen von Christiania, (59° 29' 40" N. B. 27° 59' 0" O. L. v. Ferro), Statt. Man erhielt dort in beiden Jahren jedesmal zwischen 3 — 4000 Früchte, wovon der grösste Theil schon im August reif war. Mehrere Jahre betrug der durchschnittliche Ertrag zwischen 1 — 2000 Früchte. Im Winter 1860—61 hatte der Baum vom Frost gelitten, so dass man ihn im Früh- ling 1861 stark zurückschneiden musste. Im Jahre 1836, als 3 — 4 Jahre altes Bäumchen gepflanzt, mass der Stamm im Herbste 1860, etwa 15 Zoll über dem Boden, wo er anfangt sich auszubreiten, 21 Zoll im Umfang. Die Krone hatte damals eine Höhe von 17 — 18 und eine Durchschnittsbreite von 25 Fuss. Ich habe dem Eigner des Baumes, Herrn Kaufmann ('• ulbrandsen, einem einsichtsvollen und eifrigen Freunde der Obstcultur, für diese interes- santen Detailfi ZU danken. Ein anderer warmer Freund der norwegischen Landwirtschaft und Pomologie, Herr Landrichter Heiberg in Mandal, schrieb mir neulich (October 1861) Folgendes über einen, an der Wand seines Wohnhauses stehenden Apricosenbaum : der Baum ist jetzt etwa 40 Jahre alt; 131 der Stamm breitet sich 1£ Fuss hoch nach den Seiten aus und hält, unmittelbar unter der Ver- zweigung, 21 Fuss im Umfang. Die Krone ist 18 Fuss hoch, ihre äusserste Weite beträgt 26 Fuss und bedeckt einen Flächenraum von ungefähr 250 Q Fuss. Dieser Baum giebt durch- schnittlich 2 — 300 ungewöhnlich grosse und wohlschmeckende Früchte im Jahre. Der reichste Ertrag eines günstigen Sommers betrug zwischen 8 bis 900 schöner Früchte. Noch jetzt ist der Baum kräftig und gesund. — Ich mache mir jetzt leider zu spät den Vorwurf, keine der vielen, durch meine Hände gegangenen, Prachtexemplare norwegischer Apricosen und Pfirsiche — gewogen zu haben. Prunu» dorne»! im /.. (Norw. Blomme). Keiner der Bäume, die man im Allgemeinen für die Mutterpflanze der jetzt cultivirten Pflaumen- und Zwetschenvarietäten zu halten pflegt, kommt in Norwegen wildwachsend vor. Der Pflaumenbaum wird hier bis nach Inderoen, im Stifte Throndhjem, unter dem 64sten Breitegrad, cultivirt und unter dieser Breite reift in guten Sommern die gewöhnliche Reine Claude (die Green Gage der Engländer) nebst ein paar anderen Sorten, die ich noch nicht mit Bestimmtheit angeben kann, an freistehenden Kronenbäumen. Zwischen dem 63sten und 64sten Breitegrade zieht man die Pflaume, sowohl freistehend als am Spalier, und kommt sie auf letztere Weise natürlich sicherer und früher zur Reife. In der Umgegend vou Throndhjem, wo man beide Methoden befolgt, findet man ausser der obenge- nannten Reine Claude auch die gelbe Eierpflaume (Dittrich II No. 213), die rothe Eier- pflaume (Dittrich II No. 17) so wie Laurence's frühe Eierzwetsche (Dochuahl Obstk. 3. Pag. 110) uud verschiedene andere, die mir noch nicht genügend bekannt sind. In meiner vorerwähnten Schrift habe ich (Pag. 30 — 31) 14 verschiedene Pflaumen- und Zwetschenvarietäten genannt, die mir damals, als in Norwegen vorkommend, bekannt waren. Später habe ich noch 8 andere gefunden, so dass die Zahl der hier im Lande cultivirten Sorten, die ich jetzt kenne, 22 beträgt. Ohne Zweifel ist die Zahl in der Wirklichkeit noch bedeutend grösser: da aber der Transport dieser Früchte viel precairer ist, als der des Kernobstes, so erhalte ich zu meinen Ausstellungen allemal verhältnissmässig viel weniger von jenen als von diesen. Es muss unstreitig jedem Sachkundigen auffallend sein, dass die Pflaume bis zu einer 60 hohen nördlichen Breite als hier angegeben, reif werden kann. Unter „reif" ist gemeint, dass die Frucht, im botanischen Sinne des Wortes, vollständig entwickelt ist: nimmt man das Wort in der alltäglichen Bedeutung, indem man den Grad der Reife, den eine Frucht erlangt hat, nur nach ihrem Geschmacke beurtheilt, so wird ein Feinschmecker und Pflaumenkenner unter den in Norwegen wachsenden Pflaumen nur wenige Sorten finden, die ihm munden möchten. Es ist bereits bemerkt worden, dass bei dem Obste im Allgemeinen der säuerliche Geschmack stärker hervortritt, je weiter man gegen Norden kommt: schon bei dem Abstände von 3£ Graden, zwischen Christiania und Throndhjem, ist in dieser Beziehung der Unterschied bei einer und derselben Frucht, die an beiden Orten „reif" genannt wird, sehr auffallend. So ent- schieden wie bei der Pflaume habe ich diese Thatsache übrigens bei keiner andern Frucht beobachtet. Prunus avium L. (Norw. Kirsebar). Hie und da im südlichen Theile Norwegens, in der Regel in der Nähe der Städte, trifft man einzelne, zu dieser Art gehörende. Bäume an, allemal jedoch unter solchen Umständen, dass kaum mit Sicherheit zu ermitteln ist. ob wild- wachsend oder nicht. Im Kirchspiele Urnses, an einem der innersten Arme des Sognefjord im Stifte Bergen, (6P> 18' N. B. 25° 2' 0. L. v. Ferro), befindet sich ein förmlicher Wald von diesen Bäumen, der ungefähr \ deutsche Meile lang ist. Es ist jetzt kaum mehr zu bezweifeln, dass sich hier die Süsskirsche in völlig wildem Zustande befindet. Dieser Wald muss. nach 17* 182 Allem, was i< li darüber habe in Erfahrung bringen können, mehrere hundert Jahre alt sein. doch herrscht Über seine Entstehung ein undurchdringliches Dunkel. Veredelt kommen verschiedene Varietäten heider Arten bis ungefähr nach dem Polar- zirkel vor. Auf dem Hole Donness in Helgeland im Nordlande, (genau 66" 5' N. B. 30" 8* (). ].. von Fern.), wachsen jedes Jahr reife Kirschen an freistehenden, mittelstämmigen Bäu- men; am Spalier würde die Kirsche ohne Frage noch nördlicher gedeihen; ob Jemand den Versuch gemacht hat, weiss ich jedoch nicht. Zur Ausstellung in 1859 erhielt ich u. A. sehr hübsche, Vollreife Doppelte Glaskirschen (Dittrich II Xo. 191) von der Insel Tjoto im Nordland, (.65° 50' N. B. 30° 5' O. L. v. Ferro). Von meinem vorerwähnten Freunde As- l'jornsen habe ich erfahren, dass auf dein Hofe Seppen, im Kirchspiel Vatsaas im Nordland, genau 65° !<•' N. B. 30° 7' O. L. r. Ferro) im Jahre 1837 Kerne von einer oder andern ver- edelten Süsskirscheuvarietät gesäet wurden, die aus dem hiesigen botanischen Garten her- stammten. Die Baume wurden nicht gepfropft, hatten im Sommer 1860, nachdem sie schon mehrere Jahre regelmässig reife Früchte getragen, Stämme von „beträchtlichein Umfange" erreicht. In Frosten, einige Meilen von Throndhjem, giebt es sehr ansehnliche Kirschgärten. In dem südlichen Theile Norwegens erreicht der Kirschbaum bisweilen eine bedeutende i. sse und ein hohes Alter. In dem Garten des Pfarrhofes im Kirchspiel Ullensvang, in Har- danger, stellen noch gegenwärtig zwei Süsskirschenbäume, die Anno 1758 von dem damaligen Probste Atke, demselben, dem man, wie füber erwähnt, die Einführung der Kartoffel in Norwegen verdankt. - gepflanzt wurden. Beide Bäume stehen so nahe bei einander, dass ihre Kronen ein gemeinschaftliches Dach bilden, welches einen Flächenraum von ungefähr 2000 U Fuss beschattet, und sehen in einiger Entfernung aus wie ein einziger Baum: der Stamm des einen ifil 30 Fuss buch und hält 7 Fuss 7 Zoll im Umfang: der andere ist 28 Fuss hoch und misst 6 Fuss im Umfang. Sie tragen noch immer jährlich eine verhältnissmässig nicht geringe Menge Kirschen. Der durchschnittliche Ertrag eines Kirschbaumes in Hardanger ist mir auf \ bis j( norwegische Tonne angegeben worden. Zur Zeit der Veröffentlichung der vorerwähnten Schrift kannte ich nur 12 verschiedene in Norwegen vorkommende Varietäten Süss- und Sauerkirschen, die ich (Pag. 30) namentlich anfahrte. Jetzt sind mir deren 23 bekannt; ohne Zweifel ist dies jedoch nur ein Theil der im Lande eultivirten. Bei Throndhjem zieht man verschiedene Sorten, die dort sehr gut gedeihen, unter denen ich mit Sicherheit aber nur die Ostheimer Weichsel angeben kann, (Dittrich II No. 154), die dort im Schlüsse des August reife Früchte hat und von der ich an Ort und Stelle Bäume von 12—14 Fuss Hohe gesehen habe. Von frühen Sorten hatte man bei meiner jüngsten Anwesenheit in Throndhjem, im Sommer 1859, reife Kirschen in den letzten Tagen 1< - Juni und Anfang Juli. In Betreff der Süssigkeit der verschiedenen Varietäten der Süsskirsche. kann ich zwischeu den hier und z. B. in Mitteldeutschland wachsenden, keinen sonderlichen Unterschied finden. Prunus spintiMi L. (Norw. SlaapeJ. Der Schlehenstrauch Wächst wild an der südlichen kuMe Norwegens, doch wohl nicht nordlicher als 60° N. B. Au verschiedenen Stellen nahe bei Cliristiania habe ich zwei, in mehrfacher Beziehung ■ istinet von einander unterschiedene Formen, oder vielleicht richtiger Arten, von P. spinosa gefunden, ohne dass ich mit Bestimmtheit angeben kann, welche von beiden die, von Linne unter diesem Namen beschriebene Art ist. Sowohl Linne's Beschreibung, als auch diejenigen aller Übrigen mir zugänglichen Verfasser, fand ich so vage, dass ich zu keinem bestimmten Resultate darüber kommen konnte. Ich schickte daher von beiden Formen vollständige Exem- plare nach London, um sie mit den ( .)rigiiialexemplaren in Linne*s Herbarium vergleichen zu 133 lassen, erhielt aber von dem Bibliothekar der botanischen Sammlangen in Kew, Herrn Oliver, die Antw. rt . dass Prunus spinosa nicht in Linne's Sammlung zu finden sei und sich wahr- scheinlich auch nie darin befunden habe. In einem Exemplare seiner Species Plantarum, welches das Herbarium begleitete, und vermuthlich von Linne selber benutzt worden ist, sind Dämlich alle in der Sammlung enthaltenen Arten mit einem bestimmten Zeichen bemerkt, und ein solches Zeichen fehlt bei Prunus spinosa. Da nun aber der einfachste und sicherste Weg Aufklärung über disse Sache zu erhalten, leider abgeschnitten ist, so führe ich die wesentlichsten Merkmale und Kennzeichen, wodurch beide Formen sich von einander unterscheiden, hier an. Es hat mir immer scheinen wollen, als ob man bei Beschreibung der einzelnen Species im Allgemeinen ein verhältnissmässig geringes Gewicht auf die Beschaffenheit der Frucht gelegt habe, und doch gehört diese unstreitig zu den am meisten constanten Organen der Pflanze. Bei den beiden, hier in Rede stehenden Formen, bildet namentlich die Frucht ein wesentliches Criterium. Die eine derselben bleibt, so weit ich bisher habe bemerken können, bei der Busch- form stehen und erreicht nur selten etwas über 3 Fuss Höhe. Die Frucht ist fast kugelrund, 11. 0mm lang, 10,4mm dick und hat einen Fruchtstiel von 8,5mm Länge; der Stein ist 6,8mm lang, 6,0mm breit und 4,7mm dick; 1000 Steine wogen 89,880 Grammen. Die Kelchblätter sind von grüner Farbe, die Dornen kürzer und schmächtiger als bei der anderen, grösseren Form, und die Jahrestriebe werden willig 3—6 Zoll lang. Die andere Form scheint über die Grenze des eigentlichen Gesträuches hinauszustreben, und bringt es bis zur Höhe von 6 — 8 Fuss; die Frucht wird 16,5mm lang, 15,5",ni dick und der Fruchstiel 5,5mm lang; der Stein wird 10,0mm lang, 7,4mm breit und 5,9mm dick; 1000 Steine wogen 165,050 Grammen; die Kelchblätter sind hier dunkelbraun oder purpurfarbig und die Jahrestriebe erreichen die Länge von 1 Fuss und darüber. Bei beiden Formen gleichen die Blätter einander so ziemlich, nur sind sie bei dieser etwas grösser als bei jener. Die hier nach Maass und Ge- wacht angegebenen Zahlen mögen wohl um ein geringes variiren können ; doch dürfen sie, nach den bisher von mir häufig wiederholten Proben, als durchschnittlich normal betrachtet werden. Sowohl die eine als die andere Form wird, wie schon bemerkt, in der Umgegend von Christiania wildwachsend gefunden und zwar scheint die letzterwähnte am häufigsten vorzu- kommen. Ob eine oder die andere, oder etwa beide, auch anderswo in Norwegen auftreten, ist mir unbekannt. Von beiden Formen besitze ich junge Exemplare, die ich mit eigner Hand im hiesigen botanischen Garten gesäet habe, und wovon ich Männern, die sich für die Sache interessiren, mit Vergnügen abgeben werde, wenn sie sich directe an mich wenden mögen. Pr ii ii u» Padus L. (Norw. Hirg) wächst in Norwegen allenthalben wild, bis nach der, ihrer Lachsfischereien wegen, bekannten Tana-Elv in Ost-Finmarken, unter dem 46° 0. L. v. Ferro. In Alten (70° N. B.) wird die Frucht regelmässig reif. Auf den Höhen geht die Trau- benkirsche bis über die Fichtengrenze hinaus und erreicht fast die Birkengrenze. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass sich auch unter dieser Art zwei distincte Formen oder Arten verbergen. Ich habe nämlich aus Alten in Finnmarken Traubenkirschensteine erhalten, deren Form von den Steinen des gewöhnlichen Prunus Padus, wie er im südlichen Norwegen vorkommt, sehr verschieden ist. Ein mir befreundeter Mann, dessen Wohnort ungefähr unter dem Polarzirkel liegt, hat mir ebenfalls von zwei dort vorkommenden Formen von Prunus Padus berichtet. Die eine derselben ist baumartig, macht Stämme von A bis 1 Fnss im Dia- meter und kommt nur in den Niederungen vor, wogegen die andere mehr stram bärtige Form nur auf den Gebirgen gefunden wird, wo sie wenigstens bis zu derselben Höhe reicht, wie die 134 Birke. Weiter nach Norden dagegen, ■/.. B. in Vesteraalen, <>*.,•■ N. 15.). hörl die ^baumartige fnorm ani. wahrend die andere dorta, gleich den meisten alpinischen Pflanzen, fasl eauz nach dein Meere hinuntersteig*. Der Stein (Pyvenai) dieser Form gleich! vollkommen denjenigen, die ich aas Alien erhielt. Die Form des Bteines des baumartigen Prunus unter dem Polarzirkel \-t ebenfalls beiweitem nicht dieselbe wie bei der im südlichen Noraregen vorkommenden Art. Aach Wahlenberg sprichl in Beiner Flore Lapponica (Pag. 140) von einer eigenen Form von Prunus Piidus. die er am Tann-Flusse in Finmarken gefunden hat: ..In Bummo Ben« lentriiui«' abi cresoere deeistit, ex. gr. ad Humen Tana Finmarkisei, oceurrit racemis omnino erectis. Qoribus inodoris, foliis minoribus et tota fere fructescens, adeb ut quis faeüe de discre- j.aniia ejus a Pr. virginiada dubitare possit." Die Traubenkirsche wird im Allgemeinen oicht besonders hoch. Ein's der bedeutend- sten Exemplare derselben in unserem Lande steh! aui dem Grottesacker der früher (Pag. 112) erwähnten Kirche von Laurdal in Thelemarken. Im August 1861 gemessen ist jener Baum :iii Pubs hoch; der Stamm misst in Brusthöhe 5J Fuss im Umfang und die Krone hat einen Quer- durchscbmtl von 37 — 38 Fuss. I'runnv L « u r • i c r n s u s L. Der einzigste Ort in Norwegen, wo man meines Wissens versucht hat diese Pflanze im Freien zu ziehen, ist Maudul. Drei Exemplare haben sich nun bereits mehrere Winter, nur durch eine leichte Decke geschützt, gut erhalten. In der Umgegend von Christiania kommen in Gärten folgende Arten vor: Prunus brigantiaca 17//.. P. Ohamatceraeue /,.. P. Cocumiglia Ten., P. Mahaleb L., P. sem- perflorens Ehrh., P. serotina Khrh., P. Sibirien L. und P. virginiana W'Uld. PapilroBSrtia R- Br. Keaista. Von diesem Geschlechts habe ich in Gärten bei und in der Nähe von Chri- Btiania folgende Arten angetroffen: G. anglica L., G. germanica L., G. hispanica L-, G. linifolia ].. <;. multibracteata Tausch., O. ovata W. <$■ K., G. procumbenrs W. \ K., G. Bagittalis b., G. sibirica L. und G. tinetoria L. l;liN»> Lnbumum L. (Norw. Guldreyn) rindet sich hie und da in Gärten südlich im Lande von Cap Lindesnaes bis Christiania. wo er unter Umständen nicht von der Winterkälte leidet. Man hat häufig versucht den Bohnenbaum in 2 bis 3 jährigen Exemplaren vom Auslande hier einzuführen ; selten aber gelingt dies, denn die meisten solcher jungen Bäume gehen in der Regel den ersten oder darauf folgenden Winter zu Grunde, wenn sie nicht an einer äusserst wohlgeschützten Stelle gepflanzt werden. Um nun den Versuch zu machen, ob es angehen könne diesen hübschen Baum so weit abzuhärten, dass er ohne Schaden zu nehmen unsere Winter ertragen konnte, habe ich C. Laburnum auf C. alpinus oculirt. Ich gewann dadurch Exemplare, von denen nun seit mehreren Jahren nicht einmal die Spitzen von der Winterkälte gelitten haben. Sie Italien geblüht und reifen Samen angesetzt. Sowohl diesen Samen, als auch den Samen einzelner vom Auslande eingeführter Exemplare, die, mit besonderer Vor- sorge an geschützten Stellen gepflanzt, sich gut erhalten hatten, habe ich vor mehreren Jahren • i. und die hieraus entstandenen Pflanzen haben sich bisher in jeder Beziehung eben so anadauernd gezeigt, als die oculärten. Von Abarten habe ich bei Christiania versucht: C. Laburnum quereifolius Hort. und den bekannten Bastard Cytisus Ada tu i Pnir. ( »tisu* «Iplniiv >//// kommt in Norwegen fast überall ziemlich allgemein vor. so weit 135 es Gärten und Baumanlagen giebt. Bei Throndhjem, (63« 25' 4" N. B. 28° 3' 48" O. L. von Ferro), habe ich 14 Fuss hohe Bäume mit Stämmen von 19 Zoll im Umfang gesehen, die dort in gewöhnlichen Sommern reiten Samen geben. Der nördlichte Punct, wo Cytitus alpinus noch blüht, jedoch keinen reiten Samen mehr giebt, ist so viel ich weiss der Hof Sandtorv auf der Insel Hindo in Finmarken, (68° 35' N. ß. 34° 13' 0. L. v. Ferro). Bei Christiania habe ich noch folgende Arten bemerkt: 0. Alchingeri Visani., C. biflorus L'llerit., C. capitatus Jacq., C. elongatus W. 4- ZT., C. falcatus W. (J- K., C. hirsutus L., C. multiflorus Lindl.. C. nigricans L., C. proliferus L. fil., C. prostra- tus Scop., C. purpureus Scop., C. triflorus L'Herit. und C. uralensis Ledeb. Lotus tetragon olo bus L. (Norw. Asparges-Ert). Die Spargelerbse wird in einzelnen Gärten gebaut, theds der jungen Schoten wegen, theils als Zierpflanze. Der Samen wird bis nach Helgeland reif. (65^ N. B.) Trigoa eil a Koenmn grfpeum L. habe ich versuchsweise bei Christiania cultivirt. Der Samen reift hier in gewöhnlichen Sommern zwischen Anfang und Mitte September. Es ist mir nicht bekannt, dass der Bockshornklee sonst Gegenstand der Cultur hier im Lande ist. Medicago sativa L. (Norw. Lusern) ist versuchsweise an einzelnen Orten im südlichen Norwegen mit wechselndem Erfolge gebaut worden. Bei Christiania, wo der Samen der Luzerne in gewöhnlichen Sommern reif wird, habe ich bemerkt, dass sie sich selbst bei ziemlich scharfer Winterkälte gut unter dem Schnee erhält, jedoch hie und da ausgeht, wenn die Witterung veränderlich ist und Frost und Thauwetter, Schnee und nackter Boden mit einander abwechseln. An der südlichen Küste wird jedoch die Luzerne, nach meiner Meinung, an verschiedenen Stellen ein vorteilhaftes Futtergewächs abgeben. Medicago falcata L. ist ebenfalls, und wie ich glaube, mit grösserem Glück an ein- zelnen Orten im südlichen Norwegen versucht worden. Bei meinen eigenen Versuchen bin ich zu dem Resultate gekommen, dass diese Pflanze bei Christiania unter allen Witterungsverhült- nissen, sowohl in schneelosen Wintern, bei Blankfrost oder abwechselndem Thauwetter und Kälte, aushält. Die schwedische Luzerne (Sichelklee) giebt hier jedes Jahr reifen Samen, gedeiht, im Vergleich mit der vorigen, gut auf sandigem und im Ganzen genommen magererem Boden, und wird sicherlich eine für manche Gegend unseres Landes höcht wichtige Futter- pflanze werden. Trifolium pratense L. (Norw. Redklever oder Rodkoll), T. rcpeus L. (Norw Hridklorcr oder Hvidkoll) und T. hybrid um L. (Norw. Alsike-Klover) kommen sowohl wildwachsend als cultivirt hie und da, vornehmlich in den niedrigeren Theilen des Landes, ganz bis nach Fin- marken, vor. T. incarnatum L. ist hier mit gutem Erfolge als Futterpflanze versucht worden. Co lutea. Ich kenne von diesem Geschlechte in Gärten nahe bei Christiania folgende Arten, die dort sämmtlich reifen Samen geben: C. arborescens L., C. cruenta Ait., C. cro- cea Fish., C. frutescens L., C. media Willd. und C. Orientalis Lam. Robinia Pseudacacia L., kommt hie und da an der südlichen Küste in Gärten vor, z. B. in Mandal, Horten, Frederikshald und Christiania. An letzterem Orte leidet er im Winter doch häufig Schaden; es war mir daher auffallend, vor ein paar Jahren diesen Baum in voll- kommen gesundem Zustande in einem Garten Throndhjem's anzutreffen, wo er schon mehrere Jahre sich sehr wohl befunden hatte. Im botanischen Garten bei Christiania habe ich gegen- wärtig mehrere Exemplare des gemeinen Acazienbaumes, die ich selber aus Samen von den vereinigten Staaten gezogen habe. Ich hoffe diese Bäume bald blühen zu sehen, und sollte es mir dann gelingen, reifen Samen von ihnen zu erhalten, so wird es hoffentlich mit dieser Art eben so gehen wie oben erwähnt mit Cytisus Laburnum. 186 t umgarnt arborescfus Lim. (Norw. Silnrisk Ertetrir) ist allgemein und gehl wenigstens bis Throndlgem, wo der Samen jährlich reift Wahrscheinlich Hesse sich die Coltur dieser Art Doch weiter gegen Horden ausdehnen. Exemplare tob 12— lti Fuss Höhe sind nicht selten. Das grösste mir bei Christiania bekannte Exemplar war 20 Fuss hoch, und hatte in Brusthöhe einen Stammumfang von lti Zollen. Bei Christiania kommen noch folgende Arten vor: C. Altagana Poir., C. arenaria Dorm., C. Ohamlagu Lam., C. frutesceus ])(., C. maeropbylla Donm, Q. microphylla Dorm., C. pygiiuea UV., C. Redowskii Dohh. und C. sop horaefolia Tausch. Amur» ha. Von diesem Gesehlechte hahe ich in der Umgegend von Christiania keine ainleicn bemerk! als A. croceolaoata Watt*, A. fruticosa L. und A. pumila Mchx.; doch bQssen diese Arten sainnitlieh int Winter die Endspitzen ihrer Zweige ein, auch habe ich noch vuii keiner derselben reifen Samen erlangen können. Lupinus albus L., L Cruie k i hank» i i Hook., L linifolius Roth., L. lateas L., I. mulabilis Sweet, nebst verschiedenen anderen einjährigen Arten werden häufig als Zierpflanzen in Gärten gepflegt, und in gleicher Weise kommen ebenfalls mehrere der perennirenden Arten überall in Norwegen vor, am häufigsten jedoch L. lepidus Dougl. und L. pulyphyllus Limit. .Mit Lupinus albus, L. luteus und L. Thermis Gasp. habe ich mehrere Jahre hier Versuche gemacht, um zu sehen, ob es sich der Mühe lohnen möchte sie im Grossen als Fut- terpflanzen zu bauen. Die bisher gewonnenen Resultate sind inzwischen in dieser Beziehung nicht aufmunternd ausgefallen. Es erfordert einen mehr wie gewöhnlich guten Sommer um eine der genannten Arten bei Christiania zur wircklichen Reife zu bringen. ticer u riet in um L. (Norw. Bukerter). Ich habe die Kichererbse in Norwegen nur ein paar Mal versuchsweise in der Nähe meines Wohnortes, Christiania, angebaut gesehen. Selbst habe ich Versuche mit drei verschiedeneu Varietäten gemacht, die mir in gewöhnlichen Summern .sainnitlieh reifen Samen gegeben haben. Pisum (Norw. Ert, Plur. Erter). Eine grosse JVIenge von Abarten dieses Geschlechts wird in norwegischen Küchen- und Gemüsegärten gebaut. Auf dem Acker wählt man seit einigen Jahren hie und da eine oder andere Art der gelben Erbse, doch ist eine eigene Art grauer Erbsen noch immer fast überall am gewöhnlichsten. Von dieser habe ich zu meinen Ausstellungen Proben aus den verschiedensten Gegenden des Landes, bis znm 64sten Breite- grade erhalten. Unter sämmtlichen dieser Proben fand die grösste Uebereinstimmung Statt : sie bestanden alle hauptsächlich aus Pisum arvense Schub, mit einer geringen Untermischung von P. arvense L. und einer eigenen Art kleiner, rothbraun-punetirter Erbsen, die ich unter dem Namen „Pols cn ombrelle" aus Lüttich und als „Pois ä bonquets" aus Paris erhielt. Das Mischiingsverhältnise ist, sonderbar genug, bei allen mir zugekommenen Proben, fast ganz dasselbe. Wenn man in Norwegen von „grauen Erbsen" spricht, die auf dein Acker gebaut weiden, so ist damit immer Pisum arvense Schub, gemeint, und die Landleute haben durch- nirlit die geringste Idee davon, dass hier verschiedene Sorten durcheinander gemischt sind. Im botanischen Garten bei Christiania habe ich versuchsweise 10 — 12 verschiedene andere Formen oder Varietäten grauer Erbsen eultivirt. unter denen sich einzelne Riesensorten befinden, die sämmtlich in gewöhnlichen Sommern im Laufe des September reif wurden. Bo viel mir bekannt ist, kann man gelbe und graue Erbsen mit einiger Sicherheit auf dem Acker nicht weiter nördlich als ungefähr bis zum 64sten Breilegrad hauen ; obgleich sie in guten Jahren allerdings, auf diese Meise bestellt, bis nach dem lVlarzirkel hin reif werden können. Wenn in jenen Breiten die Kruse nicht zur Reife kommt, so schneidet man sie zum Grünfutter, und zu dieser Verwendung baut man Sie auch nicht selten bis zum U8A" N. B. 137 Der Erbsenbau ist in Norwegen bei weitem nicht, so allgemein verbreitet, als diese wichtige Pflanze es verdient. Bei der Volkszählung in 1845 betrug die Ernte im ganzen Lande nur 49661 Tonnen (ä 4J Cubikfuss) und 1855 wurde die Ernte im ganzen Reiche auf 61215 Tonnen angegeben- Ich glaube doch, dass man guten Grund hat in den letztverflossenen Jahren eine grössere Progression in dieser Richtung anzunehmen, als die angegebenen Zahlen für das Decennium 1845—55 ausweisen. Im letzgenannten Jahre wurde von einzelnen Districten ein 9fältiger Ertrag angegeben; durchschnittlich für das ganze Land konnte man jedoch die Ernte nicht höher als 6,651'ältig ansetzen Wie viele und welche Varietäten von verschiedenen Zucker- und Brockel- oder Pal- erbsen in Gemüsegärten u. s. w. in Norwegen gebaut werden, sehe ich mich nicht im Stande auch nur annäherungsweise anzugeben; namentlich ist die Menge der letzteren sehr gross. Ich habe wenigstens 50 verschiedene, sogenannte Varietäten derselben hier versucht, um aus- findig zu machen, welche unter den Vielen, deren Zahl, wie man denken kann, auch hier jährlich, wenigstens mit neuen Namen, vermehrt wird, sich für unser Land am besten eignen und zugleich den grössten Ertrag geben. Als solche haben sich, nach meiner bisherigen Erfahrung, vorzüglich erwiesen : 1) eine Sorte, die ich aus England und Schottland unter dem Namen „Blue Prussian Pea" erhielt; 2) eine kleine blaugrüne Erbse, die ich 1850 von Herrn Director Metzger in Heidelberg als s. g. „Russische Erbse" bekam, und 3) eine Sorte. die ich einem hiesigen Freunde und Landsmanne, unter der Bezeichnung „Die wahre Bux- baumerbse," verdanke. Die beiden erstgenannten werden 2 — 3 Fuss hoch, reifen frühzeitig, tragen reichlich und sind sehr wohlschmeckend: die dritte wird kaum 1 Fuss hoch, ist aber sehr ergiebig und zugleich die zeitigste von allen mir bekannten Erbsen. In 1859 säete ich sie den 2ten Mai und hatte am 13ten Juli, (= 73 Tagen), reife Erbsen. Nachdem diese genügend getrocknet waren, säete ich sie am 18ten Juli wieder aus und erntete am 3ten October zum zweitenmale (= 78 Tagen). Seit 3 bis 4 Jahren werden die beiden Erstgenannten bereits an mehreren Stellen im südlichen Theile des Landes mit gutem Erfolge im Grossen auf dem Acker gebaut; und von der Letzteren glaubte ich erwarten zu dürfen, dass sich mit ihr Acclimatisationsversuche in Finniarken mit wahrscheinlichem Gelingen anstellen lassen müssten. Ich schickte daher voriges Jahr eine Portion von diesen Erbsen nach Alten (70° N. B.). Der Sommer 1860 war für die südlichen Gegenden Norwegens eben so ungünstig, ;ils er für die nördlichen sich günstig zeigte. und die gesandten Erbsen wurden wirklich in Alten reif. Wird nun Finniarken in einem oder zwei der nächstfolgenden Jahre mit einem einigermassen fruchtbaren Sommer gesegnet, so darf man annehmen, dass damit die in Rede stehende Erbse für jene Districte gewonnen ist. Zu den Eigenschaften, welche einzelne Pflanzen annehmen, wenn sie von einem südli- chen nach einem nördlichen Breitegrade versetzt werden, gehört auch die zunehmende Grösse des Samens und die dunklere Farbe, die er erlangt. Es ist hievon schon geredet worden und es sind dabei einzelne Arten genannt, welche diese Eigenschaften wieder verloren, wenn sie nach einer südlicheren Breite zurückgeführt wurden. Erfahrung hat jetzt hinlänglich erwiesen, dass Erbsen, die, wenn sie zum erstenmale hierherkommen, eine schwachgriinliche Farbe haben, nach einigen Jahren eine ziemlich prononcirt-grüne oder blaugrüne Farbe bekommen; ja dies ist selbst der Fall mit Erbsen, die im reifen Zustande auch nicht die geringste Spur einer grünen Farbe zeigen, wie z. B. die bekannte, kleine, frühe, englische Brockelerbse : „Cormaek'st Prinre Albert Pen.'1" Die gewöhnliche graue Wintererbse habe ich öfters versucht zu cultiviren : meine Versuche bei Christiania fielen aber jedesmal ungünstig aus. IS 138 Ki-Tum tcn« L. (Norw. Umlse). Die gemeine Linse wird in Norwegen nirgends auf dem Acker gebeut, und aelbet »Gemüsegarten ist sie eine seltene Erscheinung. Ich habe hier 4 oder r> verschiedene Varietäten gebaut, die sammtlich zwischea Anfang und Mitte September reif wurden. Aus Throndhjem bekam ich Proben der grossen, graugelben, sogenannten Heller- oder Pfenniglinse; dies isl der nördlichste Punct, wo meines Wissens diese Pflanze mit Erfolg versucht worden ist. Die Winterlinse habe ich einige Jahre bei christiania versucht. Die Resultate waren verschieden. Bei Barfrosl gehl Bie aus: in gleichmassiger Kalte und bei ununterbrochener Schneedecke pfleg! Bie sich zu halten. Lnllivrus satirus L. habe ich nie in Norwegen angebaut gesehen, wenn ich meine eigenen Versuche bei Christiania ausnehme. Der Samen wird Anfang September reif; von dieser Seite wäre also ihrem Anbaue nicht- im Wege; da sie aber weder so ergiebig noch so wohlschmeckend ist, als manche andre Schotengewächse, so wird sie in Norwegen schwer- lich allgemeine Verbreitung linden. Viiia Kaba L. (Norw. Hanne). Im südöstlichen Theile des Landes und vornehmlich in den, die Siado- Krclrnksta.l. (.">!'" 12' 6" N. B. 28» 36' 7'' O. L. v. Ferro), und Moss, (59° 26' 5" N. B. 28° 20' 0. L. v. Ferro), zunächst umgebenden Kirchspiele ist die Sau- oder Pferdebohne seit vielen Jahren auf dem Felde gebaut winden, hat alier erst in den letzteren Jahren auch in anderen sudlichen Districten Eingang gefunden. Herr Oekonom J. Wankel, Besitzer des Hofes Kambo, nahe bei Bloss, (genau 59° 28' 2" N. B. 28° 21' 8" O. L. v. Ferro), — wir erwähnten oben seiner Versuche mit der Runkelrübe, — hat mir als durchschnittlichen Ertrag der Pferdebohne, nach seinen eigenen Versuchen in jener Gegend, 3£ Tonne (ä 4A Cubikfuss) pr. norwegischen Morgen | 10,000 Q Fuss) angegeben. Eine solche Ausbeute von einer, in mehrfacher Hinsicht für die Landhaushaltung so werthvollen Pflanze, scheint, doch zu weiterer Verbreitung derselben aufzufordern. Ich habe bei Christiania Versuche mit ungefähr 25 verschiedenen s. g. Varietäten gemacht. Wahrend einige darunter schon las Mitte August zur Reite kamen und selbst als Brachfrucht für Winterroggen gebraucht werden konnten, wurden andere nicht vor Ende September reif. Die Windsorbobne wird in gewöhnlichen Sommern bei Throndhjem reif. Sogar von der breiten Windsorbohne („Broad Windsar ßean") habe ich sehr hübsch« Proben von Throndhjem erhalten; sie waren durchschnittlich 29,5mm lang und 27,4mm breit. Selbst bei Vrer- dalsoren, (63° 47' N. B. 29° 10' O. L. v. Ferro), kann die Jlazaganbohne noch mit Erfolg auf dem Acker gebaut werden und in gewöhnlichen Jahren ihre Reife erlangen. Im Sommer 1860 wurde auf der Ackerbausehule bei Bodo im Nordlande, (67° 17' N. B. 32° 4' O. L. von Ferro), ein Versuch im Kleinen mit der Mazaganbohne gemacht. Sie kam gehörig zur Reife und der Ertrag war befriedigend. Nördlicher ist diese Pflanze doch wohl auf unserer Knie noch nicht reif geworden. Ich habe mehrmals versucht Winterbohnen bei Christiania zu bauen; sie sind aber immer total missglückt. Viel» sativa L. (Norw. Fodmrikke) wird ziemlich allgemein, bis wenigstens zum Polar- zirkel, als Grünfutterpflanze cnltivirt. Bei Throndhjem wird der Samen gewöhnlich reif. Seit einigen .hihren kommen hie und da auch andere Varietäten vor, z. B. die schottische, s. g. Hopetoun-Wieke (V.sativa Hure albo.), die wenigstens bei Christiania ebenso zeitig reift, als die gewöhnliche Butterwicke. Der sehr grosse Samen ist von hellblaugrüner Farbe. Als Futter- pflanze giebt diese Varietät, nach den Versuchen, die ich damit angestellt habe, fast doppelt so grosse Ausbeute, als die gewöhnliehe Sorte. 139 Ich habe des Versuches wegen noch eine Menge anderer Arten und Varietäten gebaut, allein bisjetzt noch keine darunter gefunden, die eine so grosse Futtermasse giebt wie Vicia neregrina L- und die weisse Wicke (V. leucosperma Willd., V. sativa leucosperma Ser.)- Der Samen der ersten verlaugt indessen bei Chris tiania einen günstigen Sommer, um zur gehörigen Zeit reif zu werden. Dies ist dagegen nicht der Fall mit der weissen Wicke, die gern ein paar Wochen früher reift als die gewöhnliche Futterwicke. Sie erreicht freilich nicht die Höhe der letzteren, aber es kommt mir vor, als ob sie demungeachtet eine fast eben so grosse Futtermenge giebt. Man bereitet die weisse Wicke auf verschiedene Weise zu sehr wohlschmeckenden Gerichten, und da sie ziemlich reichlich trägt, fragt es sich ob es nicht der Mühe lohnte sie des Samens wegen zu bauen. Sie wird bis wenigstens nach Throndhjem jedes Jahr •reif. Ich habe bei allen meinen bisherigen Versuchen die Erfahrung gemacht, dass auch die Winterwicke in Norwegen allemal im Winter zu Grunde geht. Onobrychis satiya Lam.. (Norw. Esparset) ist bisjetzt nur an einzelnen Stellen im süd- lichen Theile des Landes versucht worden. Nach meiner Erfahrung erträgt die Esparsette den Winter in Christiania besser als die Luzerne. Auch wird der Samen früher reif. Ueber den Gewichtsunterschied zwischen hier geerntetem und fremdem Samen wolle man Tab. Pag. 25 vergleichen. Coronilla l nie ms L. und t. glauca L. habe ich in Norwegen nur beiMandal bemerkt, wo sie seit mehreren Jahren in einem Garten wachsen und sehr gut gedeihen. Phaseolus L. (Norw. Banne). Bei der grossen Bedeutung, welche die Schotengewächse für die Ernährung, sowohl der Menschen als der Thiere, haben, konnte ich nicht umhin ihnen bei meinen Culturversuchen besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Unter der Menge von Arten und Varietäten haben die Phaseolus-Arten insonderheit mein Interesse erregt und meine Versuche sind über alle Erwartung geglückt. Ich kenne jetzt mehrere Arten, namentlich zu den Zwergbohnen gehörend, die unter gewöhnlichen Witterungsverhältnissen in den niedrigeren Districten Norwegens, bis nach Throndhjem, jährlich mit Sicherheit reif werden. Die Stangen- bohnen werden in der Regel später reif als die Zwergbohnen und sind dabei natürlich an und für sich nicht so geeignet oder bequem zur Cultur im Grossen, wozu man, nämlich in der Umgegend von Christiania, in neuester Zeit einzelne Arten von Zwergbohnen mit Glück ver- sucht hat. Die Abgelegenheit unseres Landes hat, neben anderen Umständen, die Zustande- bringung einer einigermassen vollständigen Sammlung von Suiten der verschiedenen Bohnen- arten und Vai'ietäten, zu einer schwierigen Aufgabe für mich gemacht. Allein eine solche Sammlung schien mir von ausserordentlichem Nutzen, um mit Leichtigkeit sowohl einen gene- rellen Ueberblick zu erlangen, als auch um geregelte comparative Versuche vornehmen zu können. Ich habe es doch jetzt dahin gebracht bis gegen 100 verschiedene Bohnenvarietäten hier zu cultiviren. Die meisten derselben habe ich nun nach des Herrn Georg von Martens's trefflichem Werke: Die Gartenbohnen (Stuttgart 1860) bestimmt. Ich entbehre freilich noch mehrere der dort beschriebenen Formen, glaube dagegen einige andere zu besitzen, die Herr von Martens, a. a. 0., nicht genannt hat. Proben derselben bewahre ich in unserer Univer- sitätssammlung für angewandte Botanik. Zur Vermeidung jedes Missverständnisses unter der Unzahl von Synonymen, führe ich bei jeder einzelnen der nachstellenden Formen die werth- volle Arbeit des Herrn von Martens an. Unter den bisjetzt versuchten Stangenbohnen (Norw. Stangbmner) müssen, so weit meine Erfahrung zur Zeit reicht, besonders die folgenden zur Cultur in Norwegen empfohlen werden, zumal die meisten davon wenigstens bis Throndhjem gedeihen : 18* 140 1. PhaseoLae eeratonoides Schrank, (v. Martens S. 41). Die deutsche Schwert- bohne !.'iel>t in gewöhnlichen Sommern reifen Samen bei Thronilhjem. und muss datier, wenn man sie nur rieht, um die grüne Schote als Schnittbohne zu benutzen, sicherlich noch weiter nördlich coltmrl werden können. Ich glaube auch, daas dies geschieht, obgleich ich es noch nicht mit Be«iimmtheit behaupten darf. 2. Ph. compresao/S maerocarpus r. Marlons. (8. 43). Die langhülsige Speckbohne trag! reichlich, giebl lange, fleischige Schoten und reift im Anfang des September. Wird wahrscheinlich auch bei Throndhjem reife Bohnen geben. 3. Ph. compressus fuscomaculatus c. Martens, (S. 44). Die braungefleckte Schwertbohne giebt bei Christiania fast eben so lange, aber breitere Schoten, als die deutsche Schwertbohne. Der Samen wird jedoch langsamer reif und ich bezweifle, dass sie weiter nördlich überhaupt zur Reife kommen kann. 4. Ph. ellipticus saccharatus Mönch, (v. Martens S. 66). Die Perlbohne ist zeitig, angewöhnlich ergiebig und reift bei Throndhjem. Ihre Schote ist zart, wohlschmeckend und ohne Fasern. 5. Ph. sphsericus hrematocarpus Sani, (v. Martens S. 75). Die purpurhülsige Kugelbohne reift bei Christiania zwischen Anfang und Mitte September, und wird vermuthlich auch hei Throndhjem, wenigstens in warmen Sommern, zur Reife kommen können. Die jungen Schoten eignen sich vortrefflich zum Grünkochen, und die reife Bohne ist äusserst wohlschmeckend und sehr verwendbar zu allen Zwecken, wozu Bohnen nur immer gehraucht «verden können. 6. Ph. sphsericus niger ». Martens, (S. 70). Die chinesische Butterbohne ist viel- leicht die zarteste und die wohlschmeckendste, junge Schoten zum Grünkochen liefernde, unter allen mir bisjetzt aus eigener C'ultur bekannten Stangenbohnen. Bei Christiania erfordert sie sein in einen sehr warmen Sommer, um reife Buhnen zu geben, und es ist daher nicht wahr- scheinlich, dass sie viel nördlicher als unter dem 60sten Breitegrade zur Reife gelangen kann. Die Sclmten werden hier durchschnittlich i bis \ Zoll länger als die Zeichnungen Taf. IX Fig. 4 und 5 in Herrn von Martens's Werk. Von Zwergbohnen (Norw. Drergbanner) eignen sich zur Cultur in Norwegen am besten die Folgenden ; 1. Ph. spluericus na uns r. Martens, (S. 70). Die Zwergbutterbohne ist eine der zeitigsten Zwergbohnen. Ihre fleischigen und zarten Schoten machen sie in hohem Grade emplehlungswerth. 2. Ph. sphffiricUB sanguinans v. Martens, (S. 76), die purpurhülsige Zwergbohne. 3. Ph. gonosperraus oryzoides v. Martens, (S. 48). Die Reisbohne ist eine sehr ergiebige und feine, aber spätreifende Bohne; in den letzten Tagen des Mai gesäet wird sie kaum vor Ende September reif. 4. Ph. vulgaris niger r. Härtens, (S. 26), die schwarze Gartenbohne und 5. Ph. vulgaris nigerrimus Znrcayni. (v. Martens S. 26), die Negerbohne, sind beide zeitige und ausgiebige Bohnen, deren junge Schoten empfohlen zu werden verdienen ; der schwarzen Farbe des reifen Samens wegen wird es inzwischen kaum gelingen, ihr hier im Lande, namentlich bei unsern Bauern, Eingang zu verschallen. 6. Ph. oblongua purpureus r. Martens, (S. 50) die purpurne Dattelhohne. 7. Ph. oblongne vinosns DC, (v. Martens S. 51), die Weinbohne. 8. Ph. ohlongus carneus Saci, (v. Martens S. 51), die incarnatfarbige Dattelbohne. 9. Ph. ohlongus spadiceus Sari, (v. Martens S. 52), die braune Dattelbohne. 141 10. Ph. oblongus albus t Martern, (8. 53), die weisse Dattelbohne. 11. Ph. oblongus turcieus Sari, (v. Martens S. 54), die türkische Dattelbohne. 12. Ph. oblongus purpureovariegatus v. Martens, (S. 56), die purpurscheckige Dattelbohne oder Berliner Buschbohne. 13. Ph. oblongus Sargentone Sari, (v. Martens S. 57), die bunte Weinbohne. 14. Ph. oblongus zebrinus v. Martens, iß. 57), die gebänderte Dattelbohne. 15. Ph. oblongus Rachelianus p. Martens, (S. 59), die Racheische Bohne. 16. Ph. oblongus saponaceus Savi, (v. Martens S. 59), die Adlerbohne. 17. Ph. oblongus alboruber Savi, (v. Martens S, 60), die chinesische Dattelbohne. 18. Ph. ellipticus helvolus Sari, (v. Martens S. 62), die strohgelbe Eierbohne. 19. Ph. ellipticus aureus Zurcagni, (v. Martens S. 64), die Goldbohne. 20. Ph. ellipticus aureolus v. Martens, (S. 65), Hundert für Eine. Unter sämmtlichen hier von No. 1 bis 20 genannten Varietäten sind besonders No. 1, 9, 10, 12, 14, 16, 17, 19 und 20 als die zeitigsten und besten hervorzuheben. Wahrscheinlich werden sie sämmtlich in gewöhnlichen Sommern bei Throndhjem zur Reite kommen; wenigstens ist dies mit No. 14 und 17 seit mehreren Jahren regelmässig der Fall gewesen, und die übrigen sind ebenso zeitig wie sie. Bei Christiania gebrauchen alle diese Abarten zwischen 85 und 95 Tage um reit' zu werden. Die grössten Schoten von Stangenbohnen, die ich bei Christiania gesehen habe, hatten eine Länge von 13 norwegischen Zollen,1 und gehörten zu der „deutschen Schwertbohne" (Ph. ceratonoides Schrank) ; ihr folgten an Grösse: die „braungefleckte Schwertbohne," (P. compressus tüscomaculatus v. Martern), die in der Regel 1 bis 2 Zollen kürzer fällt. So viel ich aus den, mir zu meinen Ausstellungen im Laufe der Jahre von Throndhjem zugekommenen Proben habe abnehmen können, erreichen die Schoten dort nicht die Grösse der hiesigen. Dagegen habe ich Ursache anzunehmen, dass dies Verhältniss bei der Ausbeute an reifem Samen, nach Maass und Gewicht gerechnet, nicht geltend ist. Wie früher erwähnt, haben fast alle Sämereien, die ich bisjetzt Gelegenheit gehabt habe der genauesten Untersuchung zu unterwerfen, an Grösse und Gewicht zugenommen, je weiter nach Norden ihre Cultur geschritten ist. Auf Tab. Pag. 25 ist u. A. ersichtlich, dass die „Mohikaner Zwerg-" oder „gebänderte Dattelbohne" (Ph. oblongus zebrinus v. Martens) durch die Versetzung von Christiania nach Throndhjem, sogar bis 66,8 Procent an Gewicht zugenommen hat. Wenn man nun annehmen könnte, dass jede einzelne Bohnenpflanze in Throndhjem durchschnittlich eben so viele Schoten, und jede Schote dieselbe Anzahl Bohnen gäbe wiejn Christiania, so würde, nach dem Angeführten, der Ertrag dort effectiv bedeutender sein als hier; dies ist jedoch kaum denkbar. Wahrscheinlicher ist, dass, selbst angenommen jede Pflanze gäbe gleich viele Schoten, sie dieselben doch nicht alle zu gleichmässiger, übereinstim- mender und entsprechender Reife bringen werde, und folglich weniger Bohnen enthalten wird; wiewohl dies Alles zum Theil durch die Grösse und das schwerere Gewicht, welches der Samen in Throndhjem erlangt, ersetzt werden könnte. Ich unterlasse nicht diesen Gegenstand zu verfolgen, um wo möglich das wirkliche Sachverhältniss zu ermitteln. Es ist ferner oben (Pag. 29) die Rede davon gewesen, dass die Pigmentabsonderun. Mortem (S. 59), Ph. ellipticus aureus Zuccagni (von Martens S. 64) und Ph. ellipticus aureolUB von Mortem (S. 65). In Ermangelung eines völlig zuverlässigen Minimunithermometers kann ich die Wärme- Dicht 80 genau angeben als die subtilste Beobachtung erfordert; als Wink mag es dienen, dass, während bei meinen Gurken nur die zartesten der äusseren Blättcheu von der Nachtkälte gelitten hatten, die dicht daneben stehenden Reisbohnen samt und sonders zu Grunde gegangen waren. Die übrigen obengenannten Bohnen haben sich dagegen unter gleichen Verhältnissen gu1 gehalten. Phnsi-nlu» multiflorus Latn. (Norw. Pralbonne). Unter allen rankenden Arten dieses Geschlechts ist die Feuerbohne die zeitigste, dem Einflüsse der rauhesten Witterung am besten widerstehende, und daher auch zur nördlichen Cultur am geeignetste. Sie wird ohne Zweifel noch über Throndhjem hinaus reifen können: bestimmte Aufgaben hierüber fehlen mir indessen noch. Vom Auslände habe ich von dieser Art folgende vier Varietäten erhalten und eultivirt. nämlich: 1) die schwarze (Ph. multillorus niger r. Mortem), 2) die weisse (Ph. m. albus r. Wärtern) 2) die gemeine 'l'h. m. coccineus Leu».) mi1' *) ''''' zweifarbige Feuerbohne d'h. m. bicolor Irrabida), and aus diesen haben sich unter der Cultur 4 andere Varietäten entwickelt m.ii denen ich bei von Martens nur die eine (Tnf. 1 Fig. 17) linde. Diese, bei mir au.- der ; lohne entstandene Form, hat bei fortgesetztem Aussäen ungefähr drei Viertheile Barnen con derselben Farbe, gegeben, und ein Viertheil gefärbt wie Fig. 1« bei von Manen.-. Vuii der weissen l-'euerholiue habe ich noch eine andere Form erhalten, die eine schmutzig gelbweisse Grundfarbe, mit einigen (3—4) kleinen, aschgrauen Fleckchen an jeder Seite, ange- 143 nommen hat. Auch diese giebt, bei neuer Aussaat, wieder am meisten gleichartige Bohnen, seht aber doch zum Theil in die zweifarbige Feuerbohne (Ph. mult. bicolor) über, welche ich ebenfalls hautig gleich bei der ersten Aussaat der weissen Abart (Ph. mult. albus) erhielt. Aus der zweifarbigen Feuerbohne habe ich eine eigenthümliche Form erzielt, die eine gleich- massig braunschwarze oder schwarzbraune Farbe hat, ähnlich dem Ansätze des Rauches im Rauchfange. Diese Form hat sich jetzt seit mehreren Jahren ziemlich constant gezeigt. Die 4te Form ist aus der gemeinen Feuerbohne (Ph. m. coccineus) entstanden, welche dergestalt ausgeartet ist, dass ich von der Aussaat der, bei von Martens auf Taf. I Fig. 18 abgebildeten Form, die mit No. 15 bezeichnete erhielt; aus dieser ist nun endlich eine vollkommen gleich- farbige indigoblaue Bohne entstanden. Auch diese giebt wieder am meisten Bohnen derselben Sorte, geht aber doch auch in die schwarze Feuerbohne (Ph. m. niger v. Martens) über, und tritt, wenn sie einmal diese Farbe angenommen hat, nicht wieder zu der indigoblauen Form zurück. Man sieht hieraus, dass die schwarze Feuerbohne die einzigste der genannten Varie- täten ist, die unter Cultur keine Veränderung erleidet, während die übrigen allemal von der helleren zur dunkleren Farbe übergehen. Nur einige wenige Ausnahmen von dieser Regel sind mir vorgekommen, indem die zweifarbige Feuerbohne einige ganz weisse Bohnen gab. In der Regel giebt jede Pflanze in allen Schoten gleichartige Bohnen, doch trifft man hierbei mitunter auf Ausnahmen, indem einzelne Schoten diese, andre jene Farbe geben : Nur sehr selten habe ich in einer und derselben Schote Bohnen von verschiedener Farbe gefunden : doch war dies z. B. bei der weissen und zweifarbigen, der gemeinen und der schwarzen, und einigen wenigen anderen der Fall. Von verschiedenen Seiten * ist man auf den merkwürdigen Umstand hingewiesen worden, dass die Feuerbohne zuweilen rübenartige Wurzeln bilde, die nicht nur geniessbar sein, und eine Menge Stärke enthalten, sondern von denen auch gerühmt wird, dass sie der Castanie an Wohlgeschmack gleichkommen sollen. Wenn diese Wurzeln frostfrei durchwintern und im nächsten Frühjahre wieder ausgepflanzt werden, treiben sie, heisst es, von neuem. Beobach- tungen, die von so vielen und tüchtigen Männern gemacht worden sind, müssen selbstverständ- lich über jedem Zweifel an ihrer Genauigkeit erhaben sein. Obgleich ich aber seit 1852 auf alle Weise versucht habe, dasselbe Resultat zu erlangen, ist es mir doch bisher nicht, gelungen etwas anderes zu entdecken, als die gewöhnlichen Knöllchen, die man fast immer an der Za- serwurzeln der Leguminosen findet. Die Wurzel selbst habe ich nie bedeutend stärker (dicker) als einen gewöhnlichen Federkiel gefunden, und im Herbste allemal trocken und holzig. Ich habe die verschiedenartigsten Bodenmischungen versucht, mit und ohne Holzasche, Knochenmehl, Peru-Guano, Fisch-Guano, Stallmist u. s. w. u. s. w. und sonst alles mögliche angewendet, — ohne jemals dieselbe Beobachtung gemacht zu haben. Die Sache bleibt mir daher noch räthselhaft. fileditschia triacanthos L. sowohl als auch die Varietät inermis habe ich in Nor- wegen nur bei Christiania gesehen. Meine, aus Samen gezogenen, Exemplare sind erst 5—6 Jahre alt und haben noch nicht geblüht. 1 London Encyclopsedia of Gardening. London 1835. P. 826. Flora 1848. P. 400. Otto u. Diettrich. Allgem. Gar- tenzeit. 1849 No. 10. Verhandinngen d. Vereine z. Beförd. d. Gartenb. i. d. k. Preuss. Staaten Bd. 20. P. 16. 161. Thüringsche Gartenzeit. 1851. P. 78. H. v. Mohl. u. LV F. L. v. Schleehtendal. Botan. Zeitung 1852 P. 735—36, 893. 1853 No. 22. Karl Koch u. G. A. Fintelmann. Woehenschr. f. Gärtnerei n. Pflanzenkunde 1858 P. 101. u. s.w. A N H A N G. Die alt norwegische hand wi rt h.seha f t. Obgleich es niehl meine Meinung sein kann an diesem Orte etwas Erschöpfendes aber eineti Gegenstand zu geben, der neben einem gründlichen Studium der altnorwegischen Sprache iiml Literatur, auch ein vir] tieferes Eingehen in die Geschichte und Gesetzgebung der alten Norweger erheischt, als mein Beruf mir gestattet, so glaube ich doch, dass schon das weniger Vollständige, welches ich hier als Frucht eifriger Bemühung darbiete, bei Freunden der allge- meinen Culturgeschichte der Völker, einige Aufmerksamkeit zu erregen geeignet ist, und viel- leicht einem künftigen Forscher zum Antriebe dienen konnte, «lies wenig bekannte und inter- essante Feld gründlicher auszubeuten. Da jedoch weder Philologie als Sonderetudiam, noch sgebung und Geschichte mein eigentliches Fach sind, 90 habe ich, bei der gegenwärtigen Arbeit, die zuvorkommende Bülfsleistung des Herrn Professor der Geschichte, R. Keyser. des Universitötsdocenten der Jurisprudenz, Herrn Fr. Brandt, des Herrn Pastors Fritzner und meines Freundes, des Philologen [var Aasen, hier dankend zu erkennen. Es ist gegenwärtig kaum möglich mit Sicherheit anzugeben, wann man in Norwegen zuerst anfing Getreide zu hauen, in den ältesten historischen Schritten ist hei verschiedenen Gelegenheiten von guten und schlechten „Kornjahren" so wie von andern Gegenständen die Rede, die darauf hindeuten, dass man in Norwegen schon in der vorgeschichtlichen Zeit den Acker bauete. Wahrscheinlich isl die Gerste dasjenige Getreide, welches man zuerst baute, denn schon in den ältesten Zeiten wurde die Gerste Schlechthin „Korn" genannt, wie dies noch heut zu Tage in vielen Gegenden Norwegens Sprachgebräüchlich ist.1 Es geht hieraus hervor, dass Gerste damals die wichtigste, ja vielleicht die emsigste Getreideerl aus- machte, mit .leren Cultur man sich beschäftigte. In Magnus LagaböteVfl „Nyere BgHrt" (Neu crem Stodtgesetze) VI, 16, welches gleichzeitig mit dem unten erwähnten ..Neuerem Landgesetee" erschien, wird ebenfalle von „Korn" in der Bedeutung von Gerste gesprochen, und in einer viel späteren Periode, /.. B. in der Verordnung Baakon V Magnusson's vom 14ten November lMlt:.2 bo wie in einem Briefe vom 3ten Marx 1 '* T : '» ' geschieh! dasselbe. An letzgenannter Stelle wird Im AMsaraal (Strophe 39 und 33 wird den Znrorge Alvi->. tut dii Kra^e Xhor'f: wir man die „Saat* benenne, die Antwort in den Mond gelegt: „die Menschen nennen sie Bygg (Gerste . die Götter Barr, die Jfitnoa ^■".ti. ■ -tjif und in der Unterwelt wird >ie Iliiinenti u'onannt " rtiania 1848 Th :; P 121 — 22 1 Diplomat« 145 der Ausdruck „Gerste" sogar in einem, dem Briefe beigehefteten Zettel, dessen Sprache mau deutlich eine viel spätere Zeit als die Jahreszahl des Briefes ansieht, durch das Wort „Korn" vertreten. Ebenso wird in den, das Reich Norwegen betreffenden Gesetzen aus dem 17ten und 18ten Jahrhundert, wo von Abgaben oder Naturalleistungen, die in Getreide entrichtet werden mussten, die Rede ist, unter der Bezeichnung „Korn" allemal Gerste verstanden; es sei denn, eine andere Getreideart werde ausdrücklich genannt. Es muss als Ausnahme gelten, wenn an einzelnen Stellen in den Sagaen das Wort „Korn" in allgemeinerer Bedeutung vor- kommt, wie dies z. B. in der Saga Olafs des Heiligen 1 der Fall ist, wo erzählt wird, dass die Ernte im Jahre 1020 im Bezirke Throndhjem, so wie überhaupt im ganzen nördlichen Norwegen, total fehlschlug, während es im östlichen und mittleren Theile des Landes „Korn" genug gab. Schon in den alten Gesetzen wird von Winterroggen2 als gewöhnlicher Aussaat gesprochen, von Hafer jedoch, so viel ich habe ausfindig machen können, nur an einer ein- zigen Stelle;3 dagegen wird Hafermalz in einem Contracte vom 30sten März 1331 namentlich angeführt.4 Zuweilen geschieht auch einer Mischung von Gerste und Hafer (unser heutiges „Mengkorn") unter dem Namen Hamal-Korn5 Erwähnung. Weizen wurde ohne Zweifel unter allen Getreidearten am spätesten in Norwegen gebaut. Dagegen wird schon um das Jahr 900 von Weizen als einer von England eingeführten Handelswaare gesprochen,6 und dasselbe wie- derholt sich am Schlüsse des 12ten Jahrhunderts.7 Vielleicht wurde dennoch schon damals Weizen gebaut; jedenfalls kann es nach der Regierung Sverre's (f 1202) nicht lange Zeit gewährt haben, bis der Weizenbau ziemlich allgemein in Norwegen verbreitet war, denn in dem „Christenredit" Erzbisehoff Jon's (1280) Cap. 198 wird, neben andern Getreidearien, von denen, „so wie es bisher üblich gewesen," den Priestern der Zehnte entrichtet werden sollte. ausdrücklich auch Weizen angeführt. Roggen muss am Ende des 13ten Jahrhunderts in Nor- wegen allgemein verbreitet gewesen sein; denn in Magnus Lagaböter's Ni/ere Landslov, vom 24sten Juni 1274, dient Roggen (VIII. 29) als normale Gewichtsbezeichnung. Auch in Schweden wurde um dieselbe Zeit Weizen und Roggen allgemein gebaut: In dem Anno 1295 veröffentlichten Upplandslagen nämlich werden beide Getreidearten, neben anderen Culturgewächsen, von denen der Zehnte bezahlt werden musste, genannt. (Siehe Schlyter's Ausgabe S. 31.) Am Ende des löten Jahrhunderts glaubte man sogar, den Roggenbau durch spezielle Gesetzbestimmungen befördern zu müssen. So finden wir eine Verordnung des norwegischen Reichsraths vom 4ten December 1490, 9 worin den Bauern befohlen wird, jedes Jahr einen Morgen Landes zum Roggenacker auszulegen. Wenn in der ältesten, heidnischen Zeit im Norden ein Missjahr eintraf, so pflegte man dies den Königen zur Last zu legen, ja man ging hierin so weit, dass man, wenn kein anderes Mittel helfen wollte, die Könige den Göttern opferte, um ein gutes Jahr zu bekommen. Dies Schicksal traf z. B. den König Domalde in Upsala, der, nachdem man in Schweden zwei Jahre nacheinander Missernten gehabt hatte, im dritten Herbste von seinen Unterthanen — 1 Saga Olafs Konungs ens Helga. Christiania 1853. Cap. 93. 2 .Eldre Gulathingslov. Cap. 75. Mldre Frostathingslov XIII. 1. 3 Harbardsljod. Strophe 3. 4 Diplomatarium Norvegicura I No. 213. P. 171. 5 Eidsiva Christenret (Christenrecht) Cap. 31. (Norges gamle Love. 1. S. 385.) 6 Egil's Saga Cap. 17. 7 Sverre's Saga Cap. 104. 8 Norges gamle Love. 2. S. 355. 9 Diplomatarium Norvegicum II No. 963. P. 708. 19 146 geopfert wurde1 Dasselbe widerfahr dem Stammvater der Dorwegischen Autokraten Olaf Treetelgja, der am9chußse des 7ten Jahrhunderts lebte.9 Von der andern Seite glaubte man, dass selbst der Leichnam eines Königs, anter dessen Regierung man reichliche Ernten gehabt hatte, die Kraft besitze, fortdauernd gute Jahre zu bewirken. So wurde die Leiche des nor- wegischen Königs Ealfdan Svarte, bei seinem, im Jahre 860, erfolgten Tode geviertheilt, an vier verschiedenen Stellen begraben." In der Uebergangsperiode vom Heidenthum zum Christenthame wurde Norwegen von schweren Missjahren heimgesucht; dies schrieb man dem Zorne der Götter aber die Söhne Gunhild's zu. welche damals im Lande regierten, und, obgleich sie schon die Taufe empfei hatten, sieh doch weder um den neuen noch um den alten Glauben kümmerten, und die Zer- störung der alten Opferstätten gleichgültig geschehen Hessen.4 Spater begegnet mau schon andern Erklärungsgründen für in einzelnen Gegengen ein- getroffene Missernten. Im Konge-Speilet („Speculum regale") heisst es z. B. : „Auch geschieht es zuweilen, dass die Knie reichlich und gutes Gewachs hervorbringt, und dennoch können die -ehen dasselbe nicht gemessen, denn in der Luft herrscht ein Missjahr und die Witterung verdirbt alles was gewachsen ist, zu der Zeit, wo man es ernten soll; oft auch ist es der Skiadak, der alles verdirbt, selbst wenn reichlich gewachsen ist und das Wetter gut war."5 Nach Ivar Aasen's Meinung ist das altnorwegische SkjaÜak nichts anderes als Lolium temulentum, die einzigste giftige Grasart, die im Lande gefunden wird. Noch heute erinnern die populairen Namen: Skjerak, Skjceraks, Shjeah, Skjceh an die damalige Benennung; allgemeiner ist jedoch gegenwärtig der Name Srimling. Auch auf Island hat man von diesem Unkraut zu leiden gehabt; doch erfahrt man nicht, ob es in dem eingeführten Getreide verkam, oder in dem auf der Insel gewachsenen. Von Bischoff Isleif erzählt die Saga: „dass er Bier, in welches aus Unvorsichtigkeit) SkjaÖak gerathen war, segnete, so dass es trinkbar (unschädlich) wurde."' K> könnte jedoch wühl sein, dass das Wort SkfaSak nach und nach zu der Bedeutung v, ,,, etwas giftigem, der Gesundheil schädlichem überhaupt, übergeuangen ist. Wenn es daher heisst, das Bier habe SkjaSak enthalten, so ist dies vielleicht ganz einfach so gemeint, es habe durch misrathene GährurJg oder falsche Behandlung eine, der Gesundheit nachtheilige, Eigen- schaft angenommen. Ich bin geneigt letzteres anzunehmen, da man nämlich in einzelnen Ge- benden im südwestlichen Norwegen das Volk noch jetzt von verdorbenem Biere sagen hört: es sei ..sl.jiihs" geworden, womit man dann nichts anders sagen will, als dass es die Eigen- schaft Schwindel und Kopfschmerz zu erregen in ungewöhnlichem Grade besitze. Aus den historischen Schriften und alten Gesetzen geht mit Sicherheit hervor, dass bl Ackerbau als Viehzucht in alten Zeiten die Hauptnahrungsquellen des Landes ausmachten und. wie noch gegenwärtig, die wesentlichste Beschäftigung der Landbevölkerung bildeten. Einzelne Eäuptlinge thaten sich in dieser Beziehung vor Anderen bes lers hervor; von Sigurd Svr z. B.. der ungefähr um das Jahr 1000 lebte, wird in einer Weise gesprochen. aus der deutlich hervorgeht, dass sowohl er, als andere seines Gleichen, muh den Verhältnissen jener Zeit, Behr eifrige Landwirthe gewesen sein müssen. Snorre sagt von Sigurd Syr:7 ' Snorre. Y/nglinga Sn^:i Cup. 18. ', - i ap. 43. ' Snorre. BaUdan BTarte'a Saga Cap. 64. ' Fagrakinna. Chriatianie 1847. S. 29. ilet, Chrittiania 1848. Cap. 35. S. 78. • n,. KanpmannahOfn 1856. I B. C4. A. a. S. 340. I )U| den - Cep. 81. 147 -Von dem Sinne und Wesen König Sigurd's erzählt man, er sei ein Mann gewesen, der sich eifrig mit seinen Ländereien beschäftigte, auf seine Felder und sein Vieh sorgfältig Acht gab und sein Land selbst zu bewirtschaften verstand." In der Saga Olafs des Heiligen erzählt Snorre sehr ausführlich von einem Bruder des historisch-bekannten ThoreHund, genannt Sigurd Thoresson, und dessen Sohne Asbjorn Selsbane, die auf ihrem Bauernhofe Throndenses in Fiumarken, (68° 49' N. B. 34° 15' O. L. v. Ferro), wohnten. Sowohl Vater als Sohn lebten, nach damaliger Weise, sehr verschwende- risch und üppig; sie hielten nämlich drei grosse Gastmähler in jedem Jahre. „Bald nachdem Asbjorn sein väterliches Erbe angetreten hatte," erzählt Snorre, „fingen die Jahre an schlechter zu werden und das Korn schlug fehl. Trotz dem fuhr aber Asbjorn auf alte Weise mit seinen Gastereien fo»t, und da kam es ihm zu gute, dass noch altes Korn und andere Lebens- bedürfnisse, die er gebrauchte, vorräthig waren."1 Drei aufeinanderfolgende Jahre trafen nun im nördlichen Norwegen Missernten ein und zu gleicher Zeit verbot Olaf der Hei- lige die Ausfuhr und den Verkauf von Getreide, Malz und Mehl aus Gegenden, wo man gute Ernten gehabt hatte, wie Agder, Rogaland und Hordaland, da er mit seinen Leuten selber dorthin ziehen, und, wie Sitte und Gebrauch war, den Ueberfluss jener Districte mit ihren Bewohnern theilen wollte. Man sieht hieraus, dass Ackerbau und in Folge dessen auch Viehzucht, schon im Jahre 1000, selbst so weit gegen Norden wie Throndenses, in verhältnissmässig grosser Ausdehnung betrieben wurden. Aus dem Verbote Olafs d. H. gegen die Getreideausfuhr aus den südlichen Theilen des Landes, verglichen mit dem ausführlichen Berichte Snorre's von der Reise Asbj0rn Selsbane's nach Karmoen und Jsederen, um Brodkorn zu holen, so wie mit anderen Stellen bei Snorre und in den Sagaen, geht ebenfalls hervor, dass die einzelnen Districte des Landes sich in Missjahren gegenseitig mit Getreide zu unterstützen pflegten, so lange der Vorrath aus- reichte. Man hatte ferner besondere Gesetzbestimmungen in Betreff des Kaufes und Verkaufes von Getreide in Theuerungsjahren.2 In solchen Fällen hat man wohl auch, mehr als zu andern Zeiten, von dem Ertrage der Viehzucht und Fischerei gelebt; als Beispiel ist hier Eivind Skaldespiller zu nennen, der in den Hungerjahren unter der Herrschaft der Söhne Gun- hilde, mit seinen Leuten auf den Heringsfang auszog.3 In der Saga König Hamid Graafelds's wird umständlicher von jener Theurung berichtet: „auf Halogaland herrschte Hunger undNoth, denn es wuchs kein Korn daselbst und das Vieh musste im ganzen Lande bis Mittsommer im Stalle stehen." Eivind hatte zu Ehren der Isländer ein Drapa (Epos) geschrieben, wofür ihm von den Bauern ein Geschenck, 50 Mark Silber an Werth, überreicht wurde: er lies, von der Noth getrieben, den empfangenen Mantelschmuck zertheilen, und kaufte Schlachtvieh dafür. So gross war das Elend, dass er auch die Pfeile zu seinem Bogen um Korn verkaufte. Man mag wohl dann und wann schon in den ältesten Zeiten Brodkorn von andern Ländern einge- führt haben;4 doch scheint dies erst in einer späteren Periode allgemeiner geworden zu sein. Ich habe nirgends angeführt gefunden, dass man in Norwegen, in der heidnischen Zeit, andere als die hier genannten zur Nahrung dienenden Pflanzen im Grossen auf dem Acker gebaut hat. Es ist in den alten Schriften häufig von Vorratshäusern (Scheuern), in denen das Korn aufbewahrt wurde, die Rede. Die Bauart und Einrichtung derselben war vermuthlich verschieden : ' Vergl. Saga Olafs Konungs ens Helga. Christiania 1853. Cap. 93. 2 Nycre Landslov. VII. 14. 3 Snorre. Harald Graafeld's Saga. Cap. 17 u. 18. 4 Egil's Saga. Cap. 17. 19* 148 du einigen Stellen werden sie lljalmar genannt;1 an anderen kommen sie unter dem Namen h'orniwtstriir vor.- M'ie lange Zeit nach der Einführung des Christenthums verfloss, bis ausser den eigent- lichen Getreidearten, muh andere Ackergewächse in Norwegen in Gebrauch kamen, ist jetzt kaum möglieb mit GewissheiJ zu ermitteln. In Magnus Lagabotcrs neuerem Landesgesetze IX IM werden Erbsen und Bohnen (Vicia Faba) genannt. (Eiter og Bauner) UDd in Erz- bischoff Jon's Christenrecht (Cap. lfl)a werden Erbsen und Rüben (Scrper) unter den übrigen Gewachsen, von denen, „wie früher Gebrauch gewesen,1' den Priestern der Zehnte geopfert werden musste, ausdrücklieh angeführt. Dass, wie vorhin angedeutet, der Ackerbau in Schweden mit demjenigen Norwegens vermuthlich gleichen Schritt hielt, sieht man wiederum im Vpptondstagen (Schlyter's Ausgabe S. 31), wo in gleicher Weise von Erbsen, und Bohnen als Gegenstand der Abgälte an die Priesterschaf't die Rede ist. Im Diplomatarium norvegicum 111 No. 552 B. 406) ist ein Brief vom 19ten Mai 1400 enthalten, der davon handelt, Erbsen und Bohnen zur Aussaat nach Borgund auf Sondmore zu schicken; und ebendaselbst (I No. 432) finde! man Nachrichten aus den Jahren 1374 — 75, wo von Rüben gesprochen wird. Die Geistlichkeit verstand, wie viele Stellen in der Saga und den alten Gesetzen zu erkennen geben, schon damals vortrefflich sich einen verhältnissmässig beträchtlichen Theil des materiellen Wohlbefindens ihrer Hernien zu sichern. Das Gebot, von diesem und jenem Ge- wai bse den Zehnten zu entrichten, setzt natürlich voraus, dass die Cultur desselben, zur Zeit der Erscheinung des Gesetzes, allgemein verbreitet sein musste. Muthmasslich hat man von einzelnen Gegenständen auch wahrend längerer Zeit den Zehnten in Folge besonderer, biseböf- lit her Edicte, die später verloren gegangen sind, oder dem Herkommen gemäss, erhoben, bis solches Herkommen im baute der Zeit zum geschriebenen Gesetze wurde. Die Priesterschaf't ging noch weiter, indem sie oichl nur von allen onltivirten, sondern auch von wildwachsenden Pflanzen, den Zehnten in Anspruch nahm. Ein ergötzliches Exempel hiervon bewahrt die unter dem Namen: Bergcns Kalvskind (Christiania 1843) bekannte Sammlung althistorischer Documente, in der sich tS. ü?) ein Rundschreiben des Biscboffs Audfinn vom 20 September 1328 an die Bauern in Nordfjord findet, worin diese ermahnt werden, ja nicht zu versäumen, der Kirche den ihr gebührenden Zehnten von — Haselnüssen zu entrichten!4 I - galt damals als allgemeine, canonische Regel, dass der Zehnte, als eine Schuld, die man Gott zu entrichten habe. Alles umfassen müsse, was mit irgend einer Einnahme ver- bunden war; diese Maxime erlitt jedoch m der Praxis nach und nach an verschiedenen Orten tveseatliche Itodificationen. Das Prineip, wonach der Zehnte von Allem, was der Einzelne erntet ler erwarb, gefordert werden durfte, erhielt sich zwar lange, und es ist auch anzunehmen, dass das alttestamentaliscbe Gebot: „den Zehnten zu zahlen" nie und nirgendwo mit der Strenge und Consequenz durchgeführt worden i>t. wie in England, Norwegen und dem noch ärmeren Bland. Erzbischoff Jon's Christenrecht, (Norges garnle Lore 2. S. 352) Cap. 18 liebt mit den Worten an: „Also hat man Gott gelobt, dass man den Zehnten zahlen will von seiner ganzen Ernte und von allen seinen wirklichen Einkünften im ganzen Jahre. Der Zehute ist zweierlei: der Eine gilt von aller Saat und mui allem Gewächse des Landes und dieser soll ganz und Ilclk'a- Christiania 1853. Cap. 34. 104. '', 11 K) i' :s86. I S 355. tforvegicnm II No. 166 und Erzbischoff Jon's Christenrecht Cap. 19. (Norgo ^amle 1. 1 B 149 ungetheilt in dem Kirchspiele bezahlt werden, zu welchem das Land gehört, ohne irgend einen Abzug von Saatkorn oder anderen Ausgaben und Abgaben, Landschuld oder sonstigen Unko- sten. — — Der Andere ist der Zehnte von allem Gewinn durch Handel, Arbeitslohn und allen sonstigen beweglichen Einkünften" u. s. w. In diesem und dem folgenden Capitel werden nun sämmtliche dem Zehnten unterworfenen Gegenstände, bis in die kleinsten Einzelnheiten, angegeben, und das Ergebniss dieses Verzeichnisses ist, dass überhaupt von Allem was irgend einem Geldwerthe entsprach, der zehnte Theil der „Kirche," d. h. den Priestern, gehörte. Nur der Mist macht hier von allen, die Landwirtschaft berührenden Dingen, eine Ausnahme; wenigstens wird er nicht ausdrücklich miterwähnt! Erfahrung lehrt, wie es selbst in unserer Zeit oft lange Jahre unermüdlicher Anstren- gung kostet, um irgend ein nützliches Gewächs in einem Lande zu verbreiten, wo es bisher unbekannt war; und aus vielen Gründen ist es klar, dass die Schwierigkeiten in jener grauen Zeit noch viel grösser waren als sie es gegenwärtig sind. Man kann daher mit Sicherheit annehmen, dass jede, dem Zehnten unterworfene Culturpflanze, wie z. B. oben erwähnt der Weizen, schon geraume Zeit, ja manches Jahr bekannt gewesen sein mag, und an einzelnen Stellen gebaut wurde, ehe sie dem Zehntenzwange verfiel. So hat man ohne Zweifel ebenfalls schon um das Jahr 1200, vielleicht noch früher, Erbsen und Bohnen gebaut; wenn auch nicht überall und im Grossen, so doch in einzelnen Gegenden. In Haakon V Magnusson's Verordnungen über den Kaufhandel in den Städten, (..Ret- lerbod om hjobstevne"), für die Stadt Bergen, vom 14 Novbr. 1316, für Tunsberg (dem jetzigen T0nsberg) und Oslo (dem heutigen Christiania) vom 15ten Novbr. 1316, so wie an verschie- denen andern Stellen in den alten Gesetzen, werden Erbsen und Bohnen als Waaren bezeichnet, die vom Auslande eingeführt wurden; und in einer Verordnnng Haakons VI Mag- nussen, ohne Datum, (regierte von 1355 — 1380) über „Scheidemünze und Handel in den Kauf- städten," wird in gleichem Sinne von „gelben Erbsen" gesprochen.1 Es liegt in der Natur der Sache, dass man erst nach und nach lernte, Arbeiten, die einen gewissen Grad technischer Kentnisse erfordern, auf zweckmässigem und einfachere Weise auszuführen. So hat man sich auch in Norwegen, anfänglich zum Mahlen des Korns, ohne Zweifel nur der Handmühlen bedient. Zu den häuslichen Arbeiten der damaligen Zeit gehörte auch das Brodbacken, welches unstreitig eben so alt ist, als der Kornbau selber: wenn auch die Zubereitungsweise und, in Folge derselben, das Brnd höchst verschieden gewesen sein mag. Von Alters her war es in Norwegen Sache der Frauen nicht nur die Speisen zu bereiten, und alle ähnliche häusliche Arbeiten zu verrichten, sondern auch Bier und Meth zu brauen, und obwohl eins oder das andre dieser Geschäfte zuweilen von Sklaven CTrcelle")" ausgeführt wurde, so musste doch sowohl die Königstochter als die Tochter des ärmsten Käthners diese Arbeiten kennen lernen und daran theilnehmen. Dass, unter solchen Umständen, die Verfasser unserer Saga es überflüssig gefunden haben, des Brodbackens besonders zu erwähnen, (da ihnen doch sonst nicht leicht irgend etwas der Beachtung werthes entging), kann schwerlich einen andern Grund haben, als dass man diese Beschäftigung zu den natürlichsten, tagtäglich vorkommenden, zu betrachten gewohnt war. Wahrscheinlich wurde anfänglich ungegohrenes Brod gebacken, welches mehr oder ' Norges gamle Love 3. S. 122, 125 u. 205. 2 Die von ihren Vikingszügen heimgebrachten Kriegsgefangenen und deren Abkommen nannten die alten Nom Trcelle (Sklaven I. Ein Beispiel von der guten Behandlung, die man den Trcellen übrigens widerfahren Hess. findet sich u. A. bei Snorre, in der Saga von Olaf dem Heiligen, Cap. 22, in der Erzählung von Erling Skjalgssan auf Sole an der Küste Jaideren. 150 weniger mit dem Doch jetzt allgemein gebräuchlichen s. g. Fladbmd (siehe Pag. 45) Aehn- lichkeil bette. I >i<- Weise, Brod auf einer eigends dazu geformten Scheibe oder Planne von miedetem Eisen, die, mit einem Stiele versehen, einigermassen den allbekannten Brat- oder Pfannkuchen-Pfannen ähnelt, zu backen, muss uralt sein ; welcher Periode des heidnischen Alterthums dies primitive Ger&th ursprünglich angehört, ist allerdings jetzt nicht gut zu ermit- teln. Dergleichen Dache Backpfannen ohne Rand, bei denen der Stiel, mittelst eines eisernen Zapfens an die Mitte der Scheibe befestigt war, so dass man letztere, wie es scheint, nach allen Seiten hin drehen konnte, hat man nicht sehen ii rwegiSchen Ileidengräbern gefunden; das Uhiversitätsmusäum für norwegische Alterthümer bewahrt mehrere solcher Exemplare, von denen wir in der Zeichnung Fig. 1 eine einfache Darstellung geben. Fig. 1. !35 der wirklichen Grösse. Im löten Jahrhundert ist ebenfalls bei verschiedenen Gelegenheiten von diesen Brod- pfannen oder Brodplatten die Rede: So im Diplomatarium Norvegicum I No. 718 (vom 8 Sept. L427) und I No. 887 (vom 25 März 1469), wo sie Bredjdrn („Brodeisen") genannt werden. Wahrscheinlich ist gegohrenes Brod, welches im Ofen gebacken wurde, gleichfalls schon zur Zeit des Ileideiithums in Norwegen gebräuchlich gewesen. Kurz nach dem Tode Olafs des Beiligen wird umständlich von einem Grafen in Dänemark erzählt.1 der sich seines Unglaubens an die Zeichen und Wunder Olafs rühmte. Um recht deutlich an den Tag zu legen, wie gering er die Zeichen und Wunder des heiligen Mannes schätzte, befahl er seiner Magd am Namenstage desselben (29 Juli) ..den Backofen zu heizen und Brod zu backen." „Das Mädchen," heisst es. ..war aus Throndbjem gebürtig und gehörte zu den Rechtgläubigen; sie rief den heiligen Olaf im Gebete an, er möge ein Wunder thun, am die Ungläubigen zu überzeugen, und siehe! das Brod im Ofen wurde in Stein verwandelt." Hier ist also vom Backofen Bchon als v stwas ganz gewöhnlichem die Rede. Später wird hei Erzbischoff Jon, Ca. a. O. Cap. 19,) ebenfalls von Backöfen gesprochen. In dem bereits angeführten ..Neuerem ie" Magnus Lagaböter's (VI. I0.)a wird von Vorsichtsmaassregeln zur Verhinderung von Feuersbrünsten in den Städten gehandelt, und u. A. geboten: Backöfen. Darren und Schmieden nur ausserhalb der Städte an stellen aufzuführen, welche dieObrigkeit dazu ausersehen würde. Neben dem Brodbacken hat man auch in Norwegen Bchon frühzeitig die Kunst ver- standen, Grütze zu bereiten. Im ISten Capitel (Seite 36) der Eyrbyggia-Saga wird Grütze bereits als ein Gericht genannt, welches man vornehmen Fremden nicht wühl vorsetzen dürfe.8 rne Töpfe oder Grapen kannte' man schon in der heidnischen Zeit; doch wurden sie 1 Olnfs Saga liins hol-u. Cliri-tiania !S4t>. Cap. 106, 8 " B 'J.'tT. Qitbuon'i An.;. Ki'i onhagen 184'J 151 damals aus zusammengefügten (geklinkten) Eisenblechplatten verfertigt. Solcher Geschirre bewahrt das Musäum in Christiania verschiedene Exemplare. Wir geben in Fig. 2 die Abbil- dung eines derselben. Fig. 2. der wirklichen Grösse. In dem isländischen Landesgesetze, genannt „Graag aasen/1 werden eiserne Grapen dieser Art erwähnt, die 8 Eimer Wasser aufnehmen konnten.'2 1 Das unter dem Namen „Grägäs" — wörtlich „die graue (d. h. wilde ) Gans" — dem Historiker bekannte weltliche Gesetz Islands gründet sich ohne Zweifel auf das im Jahre 928 von dem rechtsgelehrten isländischen Häuptlinge Ulfljot ausgearbeitete Gesetzbuch. Niedergeschrieben wurde die Grägäs damals noch nicht, sondern das Gesetz verpflanzte sich mündlich von Mann zu Mann, und an den Gerichtstagen musste der besonders dazu angestellte s. g. „Loveigemand" die in jedem einzelnen Falle in Anwendung kommende Vorschrift des Gesetzes mündlich recitiren. Sein Amt dauerte je drei Jahre und verpflichtete ihn ausserdem, an jedem der drei, in seine Amtszeit fallenden, allgemeinen Gerichtstage („Althing") so viel von dem Gesetze vorzutragen, dass das Ganze vor Ablauf seiner Func- tionszeit zu Jedermanns Kunde gelangen konnte. Der „Lovsigemand" war also gleichsam das personificirte Gesetz, der lebendige Inhaber und Verkündiger desselben; und dass die Rechtspflege bei dieser Einrichtung gedeihen und der Respect vor dem Gesetze sich mehrere Generationen hindurch erhalten konnte, verdient gewiss Beachtung. Mit den Zusätzen und Veränderungen, die das auf solche Weise gehandbabte Gesetz im Laufe der Zeit erleiden mochte, wurde es zuerst im Jahre 1117. auf Veranstaltung des damaligen Lovsigemannes Bergthor Rafnssön und seines Bruders Haflide Märssön's aufgezeichnet. Ein Jahr später (1118) wurde das Gesetz auf dem „Altbing" öffentlich vorgelesen und angenommen und behielt nun bis zum Untergang der isländischen Republik im Jahre 1262 gesetzliche Kraft auf der Insel. Später galt das s. g. Häkonarbdk (oder wie die Isländer es nannten „Järnsida") während einiger Jahre; dasselbe gefiel aber den Einwohnern nicht und wurde bald von einem neuen, auf Veranlassung des norwegischen Königs Magnus Lagabeter, ausgearbeiteten Gesetze abgelöst. Auch mit diesem waren die Isländer nicht zufrieden; doch gelang es dem Rechtsverweser („Lagmand") Jon Einarssön, ein Jahr nach dein Tode des Königs (1281), die Annahme durchzusetzen. Nach Jon Einarssön erhielt dies Gesetzbuch den Namen Jon s- briken (das Jonsbuch), und hat dasselbe de jure noch heut zu Tage gesetzliche Kraft auf Island. 1 V. Finsen's Ausgabe. II. Cap. 246. Pag. 193. 152 Die Butter- und Käsebereitung ist in Norwegen eben so alt als die Viehzucht. Von beiden l'roducten ist in den alten Schriften nicht selten die Rede. Sowohl im alteren Gulathingslot), (Cap. 40) wie im neueren Landslov (VIII. 10) wird ausdrücklich von Butter gesprochen. Das iiltero Frostalhmgslov (II. 18) schreib! vor, es solle, anstatt des von dem Viebstande zu entrichtenden Zehnten, („VidrddP), vim aller Milch, die am Freitage vor dem Johannistag g. Jonsmeste) gewonnen würde, Käse bereitet werden, und der hieraus erhaltene Käse solle zu vier gleichen Theilen, der Kirche, «lern Bischoff, dem Priester und den Armen zufallen. Dieselbe Vorschrifl findet sieb in Erzbischoff Jon'e Christenrecht, (Cap. 19), mit dem Zusätze, es solle mit diesem Käsezehnten gehalten werden, wie „von alten Zeiten her gebräuchlich." Tai dieselbe Zeit, wo man in Norwegen anfing Korn zu bauen, und die gewöhnlichen Bausthiere zu halten, hat man vermuthlich auch die beiden einzigen, im Norden bekannten Spinnpflanzen, Flachs und Hanf, gebaut; wiewohl als eben so wahrscheinlich anzunehmen i-t. dass man sowohl diese Rohstoffe, als auch daraus verfertigte Zeuge und Kleidungsstücke. häufig von anderen Ländern einführte. Als Beweis, dass schon im Heidenthume Flachsbau in Norwegen existirte, ohne dass man jetzt die Zeil genau bestimmen kann, verdient erwähnt zu werden, dass man in einem Grabhügel auf dem Hole Rapstad, im Kirchspiele Vang in Hede- marken, an der Ostscite des Binnensees Mjoscn, eine noch ziemlich gut erhaltene Hechel gefunden hat. die jetzt im Musäum für norwegische Alterthümer in C'hristiania aufbewahrt wird. Dass der in Rede stehende Grabhügel wirklich der heidnischen Epoche angehört, darf aus hinreichenden Gründen, deren Erörterung liier zu weit führen würde, mit Sicherheit ange- nommen werden. Figur 3 zeigt, wie die Ueberreste dieser, aus Eisen verfertigten Hechel. jetzt aussehen. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 3. J der wirklichen Grösse. Wahrscheinlich war diese Hechel ebenso eingerichtet, und wurde auf dieselbe Art gebraucht, wie es noch heut zu Tage bei den Lapplandern im Nordlande geschieht, um das nannte ..Srnaa oder „Sen'gras" (Carex vesicaria L.) auch wohl „Lapskostorr" genannt, (eine Pflanze, welche die Lappen, nachdem sie gehechell ist. anstatt der Strümpfe um die Füsse wickeln i. v leu Fasern ZU befreien. Auch ihre Schuhe, die sogenannten ..Komiujcr' (Lap- pensebuhe), füttern die Lappländer mit Carex vesicaria {Gabmag suoidne der Lappen, d. h. Komag-gras) in gehecheltem Zustande aus. i i und 5 /.'■ Rückseite der lappländischen Hechel in verkleinertem Maasstabe. Sie konnte entweder eine (Fig. 4) oder mehrere (Fig. 5) Leihen Zähne oder Stachelu Indien, und der Unterschied /.wischen den gegenwartig allgemein gebräuchlichen und den alten 153 Hecheln besteht nur darin, dass letztere, wie eine Art Kamm, mit der Hand bewegt werden, während der Hanf, Flachs oder sonst zu hechelnde Stoff, an dem einen Ende zusammen gebunden, mittelst des Instrumentes bearbeitet wurde. In der christlichen Zeit wird in älteren, sowohl norwegischen wie schwedischen Schriften, öfters des Flachses erwähnt. Das Diplomatarium svesicum (I P. 123 No. 98) enthält einen, zwischen 1188 — 1197 geschriebenen, Gabebrief des Erzbischoffs Peter in Upsala an die Mönche in Helsingland, worin von einem Gewebe von 100 Ellen Leinewand die Rede ist. In dem mehrerwähnteu Christenrecht Erzbisehoff Jons's (Cap. 19), Anno 1280,1 wird der Zehnte von Flachs und Hanf auferlegt, und für Schweden findet sich dieselbe Bestimmung im Upplandslagen (Schlyter's Ausgabe S. 31). Auch im Frostatlüngdoc (IX. 9) und in der sogenannten legen- darischen Saga von Olaf dem Heiligen wird von Flachs gesprochen.2 Endlich nennt Haakon V Magnusson's Verordnung über den Kaufhandel in Städten, Bergen 14ten Novbr. 1316, 3 auch den Flachs neben anderen Einfuhrartikeln.4 Ehe die Baumwolle allgemeiner und besonders ehe die Kunst erfunden wurde, sie durch Maschienen zu verarbeiten, mussten die im Lande erzeugten Spinnpflanzen eine ganz andere Bedeutung für das Volk haben, als jetzt. Unter der Regierung Christian IV erschien eine Verordnung, (vom 8 April 1629) worin den Besitzern eines vollen Hofes gesetzlich vorge- schrieben wurde, jährlich (wenigstens) | norw. Tonne Hanfsamen zu säen; den Besitzern eines halben Hofes, desgleichen T's Tonne. Nicht nur die Sorge für die Nahrung war im norwegischen Alterthume Sache der Frauen; auch die Verfertigung der Kleider für sich selber, die Männer und Kinder, machte eine ihrer wichtigsten Beschäftigungen aus. Die gewöhnlichen Oberkleider bestanden aus einem schweren wollenen Zeuge, dem s. g. Vadmel (Willram) ; die Schaafwolle war mithin ein äusserst wichtiees Product. Was Wunder also, dass nach Jon's Christenrecht, der Wollzehnte soo-ar von solchen Schaafen bezahlt werden musste, die man ohne Hut und Pflege, Sommer und Winter hindurch auf Ausserinseln längs der Küste ihr karges Futter suchen Hess. Fig. 6. I der wirklichen Grösse. Wir geben, in der Zeichnung Fig. 6 die Abbildung einer der vielen, an Grösse und Form von einander abweichenden Scheeren, die man in heidnischen Grabhügeln in Norwegen gefunden hat, und die im Musäum zu Christiania aufbewahrt werden. Die abgebildete Scheere hat im wesentlichen dieselbe Form derjenigen, deren man sich noch heutiges Tages zum Schaaf- scheren bedient. Wahrscheinlich machte man jedoch nicht immer Gebrauch von der Scheere, sondern verfuhr, wie es noch jetzt auf Island geschieht, einfacher, indem man den Schaafen Vergleiche P. A. Manch. Det norske Kolks Historie. I. ' Norges gamle Love 2. P. 355. 2 Olafs Saga hins Helga. Christiania 1849. Cap. Bd. 2. Pag. 815—16. 3 Norges gamle Love. 3. S. 113. 4 An der ohen citirten Stelle im Frostathingslov (IX. 9.) wird auch die Gans als Hausvogel genannt. 20 154 im Frühjahre, WO die Wolle lose zu sitzen pflegt, diese ohne weiteres mit der Hand ausrupfte. In verschiedenen Gebirgsdistrietcn Norwegens bedienen rieh die Frauen/immer noch gegen- wärtig ebenso geformter Scheeren bei ihren gewöhnlichen Handarbeiten. Karden, zum Kämmen der Wolle, werden schon in den älteren Sagaen, als auf Island gebräuchlich, unter dem Namen Ullkambr (Wollkamm) erwähnt. ' In einzelnen Gegenden Norwegens nennt man die Wollkrateen noeh heute Uldkamb. Aus vielen Stellen in den alten Gesetzen geht hervor, dass die Norweger der dama- ligen Zeit sich sehr gut auf den Werth des Düngers in der Landwirtschaft verstanden haben; auf andere Weise sind nämlich die gesetzlichen Vorschriften, wodurch den Pächtern ein gewisses Verbältniss zwischen dem zu haltenden Vieh und dem urbaren Areal ihrer Pachtung auferlegt wurde, nicht zu erklären. Allein das Gesetz ging noch weiter, indem es dem Pächter auch die Art und Weise der Düngung seiner Felder strenge vorschrieb. Magnus Lagaboter's Gesetzbuch (Nyere Landslor VII. 9.) enthält darüber ungefähr Folgendes: „Allen Winterdünger soll er (der Pächter) auf den Acker bringen, der vorher noch nicht gedüngt gewesen ist, ausgenommen den Mist, welcher in der letzten Nacht vor seinem Auszuge (am Morgen) gefallen ist. Ist das Land schon früher gedüngt worden, so soll er den Mist dahin bringen, wo es am nötig- sten ist, so dass er es mit seinem Eide erhärten kann, wenn der Eigenthümer des Landes dies verlangt. Weigert er sich den Schwur zu leisten, so soll er Demjenigen, der nach ihm das Land in Pacht erhält, welches er pflichtwidrig getrieben hat, den Schaden bezahlen, wie sechs (6) sachkundige Männer taxiren." Aus der Saga ist ersichtlich, dass man auf Island auch das zur Heugewinnung und zum Abweiden bestimmte Land zu düngen pflegte.2 Das Gesetz befahl,3 jedes Jahr den vierten Theil des urbaren Landes brach liegen zu lassen. Mau sieht also, dass damals die Vierfel- derwirthschaft in Norwegen als die richtigste Culturmethode angesehen wurde, da selbst das Gesetz sie zu gebieten für nothwendig hielt. Dies muss schon sehr frühe stattgefunden haben, denn die Bestimmungen der älteren Galathings- und Frostathingsgesetze, die in der ersten Hälfte des 13ten Jahrhunderts aufgezeichnet wurden, oder etwa noch früher, stammen in Wirklichkeit schon von der Zeit Olafs des Heiligen. (1015-1030.) In jenen Zeiten sammelte man, wie noch geschieht, nicht nur das Laub der Bäume, zum Futter für Pferde, Gross- und Kleinvieh, sondern man benutzte auch die Rinde der Zweige und jungen Baumstämme zu demselben Zwecke. Baumrinde („Skaf*) muss damals ein nicht ungewöhnliches Viehfuttcr gewesen sein. Shon in einem Gedichte, welches Sighvat Skald,4 der unter der Regierung Sven Alfivas0n's (1030-1035) lebte,' zugeschrieben wird, ist davon die Rede. Später kommen in den alten Gesetzen häufig hierauf bezügliche Bestimmungen vor;5 ja selbst die Geistlichkeit machte in diesem Falle gegen ihre Gewohnheit Zugeständnisse, indem sie erlaubte, dass man sich auch an gewissen Feiertagen mit dem Einsammeln von Baumrinde beschäftigen durfte. Im älteren Frostathingshv (II. 30.) heisst es: „Am Ostersonntag soll alle Arbeit ruhen; aber am Montage erlaubt der Bischoff dem Volke für ihr Vieh zu 1 Grctti's Saga. Kjobi nhavn 1853. Cap. 14. Pag. 24. * Eyrbyggia Saga. Cap. 30. * jEldrc Frostathingslov XIII. 1. 2. Nycrc Landslov VII. 9. Vergl. Christian IV Norske Lov VI. 8. Christian V • Loi 3 — 14—42. ' Fornmanna Sitgur. 5ter Band. S. 210. 219. Olafs Saga hins hclga. Christiania 1849. S. 75. 1 ,KMrc Gulatliingslov. Cup. 75. jEldrc Frostathingslov XIII. 1. Nycrc Landslov VII. 9. Vergl. Christian IV Noreko Lov VI. 8. Christian V Norske Lov. 3—14-37. 155 -schaben" Cskafa) und „damit" heimzureiten, ' wenn „es" im Vorwege schon vom Baume gehauen ist. Länger als bis zum Mittag darf man aber damit nicht arbeiten." Dieselbe Be- stimmung wurde später in König Sverre's Christenrecht (Cap. 45.) aufgenommen. Das ältere Gulathingsgesetz (Cap. 6) bezeichnet „6 Kühe und 6 Saald (sprich Sold) Saat" als passendes Verhältniss zwischen Viehstand und urbarem Lande. Im älteren Frosta- thingsgesetze (XIII. 1) heisst es, dass ein Pächter (Leilcvnding) wenigstens eine Kuh auf jedes halbe Pfund (d. i. Schiffpfund) Saat halten soll.2 Es ist klar, dass hier unter „Saat" nur „Aussaat" verstanden sein konnte, und da keine bestimmte Getreideart dabei genannt wird, so ist, nach dem Obigen, ohne Zweifel nur Gerste gemeint gewesen. Aus manchen Umständen, deren Aufzählung uns zu weit führen würde, lässt sich nachweisen, dass der Ackerbau in einzelnen Gegenden Norwegens, z. B. in den von der fortschreitenden Cultur am wenigsten berührten Districten der Meerbusen im Stifte Bergen, bis zum jüngsten Decennium, seit 800 Jahren kaum irgend eine merkliche Veränderung erlitten hat; es sei denn die, mit der Einführung der Kartoffel, nothwendig verbundene. An den bezeichneten Stellen gebraucht man daher noch jetzt eine ungleich grössere Menge Getreide zur Aussaat als in solchen Gegenden, wo der Ackerbau mit der Zeit und Wissenschaft besser Schritt gehalten hat. Man kann annehmen, dass in älteren Zeiten wenigstens \ Tonne Gerste pr. Morgen, von 10,000 □ Fuss, zur Aussaat verwendet wurde. Für 24 Morgen wird die Aus- saat also ungefähr 6 Saald betragen haben, und von einem solchen Areal konnte man, bei der vorauszusetzenden mangelhaften Bestellung, kaum eine Ernte von mehr als 40 Tonnen erhalten. Rechnet man dabei auf jeden Morgen 1^ Schiffpfund Stroh, so macht dies 32 Seh®' Stroh für 24 Morgen. Als Busse oder Entschädigung für näherbezeichnete grobe Verbrechen, bestimmt das ältere Frostathingsgesetz (IV.44 ) eine Sühne von 12 Kühen, 2 Pferden und 3 Sklaven, (Tra>lle).3 Auf eine Wirthschaft, wo, wie oben erwähnt, 6 Kühe gehalten wurden, kann man 1 Pferd rechnen, und wenn man dabei berücksichtigt, dass manche Feldarbeiten, zu denen man jetzt Pferde oder Ochsen und zweckmässiges Ackergeräth verwendet, damals von Menschen ausge- führt werden mussten, so wird man drei s. g. „Sklaven" bei einer solchen Wirthschaft nicht übertrieben finden. Wie erwähnt, betrug die wahrscheinliche Ernte an Stroh, in dem ange- nommenen Falle, 32 Schiffpfund. Es ist sicher, dass die damals in Norwegen existirende Pfer- derace dieselbe war, die man noch gegenwärtig in einigen Gegenden des Landes unvermischt antrifft, z. B. in einzelnen Districten des Stiftes Bergen, namentlich da, wo mächtige Meeres- arme tief in's Land dringen. Auch auf Island findet sich noch dieselbe Race. Von den Nor- wegern, bei ihrer Niederlassung auf der Insel, dorthin geführt, hat sie sich in ihrer ursprüng- lichen Reinheit erhalten, da auch später keine Kreuzung mit anderen Racen dort stattgefunden hat.4 Wahrscheinlich erhielten sowohl die Pferde als das übrige Vieh im Allgemeinen, wie ' Transport aller Art geschah in alter Zeit in Norwegen immer zu Pferde. Dasselbe ist noch jetzt in vielen Gebirgs- districten, vornehmlich im Westen des Landes, der Fall, so wie auch auf Island. 5 1 Schiffpfund = 320 'S, (vielleicht damals 346 ®, — vergl. P. A. Munch. Dct norske Folks Historie. 2. S. 220 Anm. 4) = 2 Saald. 1 Saald war also = 160 % oder etwas darüber, d. h. ungefähr 1 Tonne Gerste. Die Ver- ordnung wiederholt sich im Nyeve Landslov VII. 9. Vergl. Christian IV Norske Lov VI 8. Christian V Norske Lov 3—14—42. 3 Siehe Seite 149 Note 2. 4 Das ächtnorwegische Pferd gedieh ohne Zweifel gut auf Island, denn schon im Jahre 961, also kaum 100 Jahre nach der Niederlassung der Norweger auf der Insel, wird in Honse-Thorer's Saga (Uebers. von P. A. Munch. Chri- stiania 1845. Cap. 5. S. 7.) von einem Bauern, Namens Blundketil, erzählt, dass er 150 Pferde besass. Später ist bei Snorrc (Olaf d. H. Saga. Cap. 134.) die Rede davon, dem Konig Olaf Pferde, Jagdfalken und andre Gegen- 20* 156 >< h jrt/i in manchen Gegenden Norwegens der Füll ist, nur kümmerliches Futter. Zur knappen Ernährung eines dieser kleinen Pferde Bind für 7 Wintennonate 7 Schiffpfund Heu und li Bch.9 Stroh, neben einer gewissen Menge Faul.. Baumrinde oder Koni, erforderlich. Man si.lit au- der Erzählung vom Olaf d. Heiligen Besuch bei -einem Stiefvater Bigurd Syr auf Ringerige, dass es schon damals gebräuchlich war den Pferden Korn zu geben.1 v,,ii der gesai ten Btrohernte blieben also, nach obigem Exempel, für die Kühe nur 1^ Bch.9 übrig, was für jede Kuh ungefähr 4J 7B Stroh täglich ausmacht. Um also den ungefähren Werth von 12 tf Heu zu erhalten, was selbsl für ein kleine- Thier nur kärgliche Fütterung ist, fehlen Doch 9j B. Die hier berechnete Heumenge für 1 Pferd und 0' Kühe beträgt zusammen 45 Seh. ff, und, um diese zu erhalten, wurde von naturlichem Wiesenland, den Ertrag eil i - Morgens zu 1 Seh. W angenommen, ein ungefähr doppelt so grosses Areal als - \, kerlandes erfordert. In Ermangelung so ausgedehnter Strecken natürlichen Wie- rades nius- man das fehlende Heu aus den Wäldern geholt, und daneben ein entsprechendes Quantum Laub, Rinde und Korn zum Fuiier gebraucht nahen. In den (ichirgsgegenden hat mau zum Theil wohl auch zur Rennlliierllechle (Cladonia PS Dg i l'erina) und anderen Arten seine Zuflucht genommen, was noch jetzt geschieht, und an den Küsten zu verschiedenen Seetang- arten, indem man dieselben entweder zu diesem Zwecke besonders einsammelte, oder, wie gleichfalls noch üblich ist. dem Viehe überliess es sich selber an Ort und Stelle zu suchen. Nach der hier angenommenen Futtermenge kann man den Düngerertrag auf 154 Seh.® veranschlagen, wenn man den Abfall vom Pferde mit dem der Kuh gleichrechnet, was wohl bei durchgängig mangelhafter Wirthschaft am richtigsten angenommen werden darf. Hiernach wird auf jeden Morgen etwa 130 Liespfund Dünger gekommen sein. Nach heutigen Begriffen vi ii rationeller Düngung ist freilich zur Erhaltung der Productionskrafl des Bodens eine grössere Menge animalischen Düngers zu jeder Finte erforderlich, und ohne Zweifel wurde dies auch Bchon damals erkannt und auf den besseren Wirtschaften fand ein richtigeres Verfahren Statt; de las vorhin angegebene Verhältnis*, zwischen der Menge des zu haltenden Viehes und dem urbaren Anal, war das gesetzliche Minimum, wozu jeder Pächter gezwungen war und von dem er naht abweichen durfte, ohne in Strafe zu verfallen, wahrend es selbstver- dlich mitunter vorkam, dass mehr Vieh gehalten wurde, als das Gesetz vorschrieb. Schon das altere Gulatbingsgesetz enthält sehr ins Einzelne gehende Bestimmungen aber das Verhalten in solchen Fällen, wo man sein Vieh anderen Personen zur Fütterui g anvertraute. (Cap. 41.) Auch aber verborgene Fehler und Krankheiten von Thieren, die zum Verkauf ausgeboten wurden, gab es genaue Vorschriften. (Cap. 44.) Wenn man die vielen, verschiedenartigen, auf den Viehhalt bezüglichen Bestimmungen in den alten Gesetzen erwägt,8 SO geht daran- deutlich hervor, dass man sich im allen Norwegen der hohen Wichtigkeit, welche die Viehzucht für das ganze Land haben musste, sehr klar bewusst war. Auch auf d war dies der Fall; das alte Gesetzbuch Graagaasen (siehe oben S. 151) enthält eben- falls specielle Vorschriften in Bezug auf das Halten von grossem und kleinem Vieh.1 Es war üblich im Sommer das Vieh auf die Berge zu treiben, und über das norwe- stände zum Geschenk zu machen, um sich seine Freundschaft zu sichern! Das isländische Gesetz „Gra:\.: V 1 ibe II Cap. 24f"j. Pag. 194.) bestimmt den Werth «iie-.- Pferdes wie folgt; „Ein Pferd, «reiches 4 W. oder .ilt'-r. iml 10 Winter alt, oder jünger, wird an Werth gleich einer Kuh gerechnet." 1 Boom, Olaf d. II Saga. Cap. 32. tbingiloi Cap. 43. 81. Nvcre Landslov VII. 32. 33. 86. 3r.. 37. 88. VIII 14. 15. Vcrgl. Christian IV Norrie Lot VII. 14. ir>. Christian V Norske Lov 5—8 — 10 bis 14. V Kinscn'a Aug. (1851 -I856.J II. S. 112. 311. 157 sische, dem Schweizer Sennenwesen entsprechende. Scetervcesen, enthalten die alten Gesetze gleichfalls verschiedene specielle Vorschriften und Androhungen von Strafen für Uebertretung derselben.1 Um dem Leser eine Probe zu geben, wie genau mau es damit nahm, und welche Achtung vor dem Eigentumsrechte überhaupt damals geherrscht haben muss, sei hier nur folgende Stelle aus dem 81sten Capitel des älteren Gulathingsgesetzes, wo von der Wirthschaft der Pachtbauern die Rede" ist, angeführt. Es heisst dort zu deutsch ungefähr wie folgt: ..Wenn zwei Männer gemeinschaftlich einen Hof bewohnen, so soll keiner von ihnen im Som- mer mehr Vieh halten, als er im Winter ernähren kann, auch darf Niemand auf dem Lande eines Andern Futter sammeln („limia") ; hat aber dennoch Jemand mehr Vieh auf der Som- merweide, (,.i haga"), wäre es auch nur ein Lamm, welches er, ohne Einwilligung seines Kachbars, zulegt, so soll er seinem Nachbaren" (der mit ihm denselben Hof bewohnt) „Strafe für Grasfrevel („Grasrdn" eigentlich „Grasraub") bezahlen, und dem Besitzer des Hofes eine Geldbusse für Missbrauch des Landes („Landnäm") entrichten. Alle Wege und Einfriedigungen sollen unverändert bleiben, wie sie von alter Zeit her waren. Wenn mehrere Männer als Nachbaren zusammen wohnen, so sollen sie zu gleicher Zeit die Heimweide (Hji-mmehagen) verlassen und auf die Berge treiben, und zwar zwei Monate nach Sommermaal (o. 14 Juni), wenn nicht etwa Alle einig sind, dass eine andere Zeit besser sei. Wenn alsdann Einer mit seinem Viehe zurück bleibt, so soll der Nachbar ihm solches verbieten. Bleibt er demunge- achtet daheim, („parseto"), so soll er wegen Raub, d. h. weil er zu Hause geblieben ist, vor Gericht geladen werden. Die Richter haben alsdann eine, dem Könige zufallende, Strafe zu bestimmen, („eii Baiig"), so wie eine erhöhete Geldbusse an den Besitzer und 6 0re an den Nachbarn als Entschädigung für Grasfrevel. Dann soll der Nachbar so viele Bauern und Leute aus der Gemeinde aufrufen, als ihm gefällt, zum Wegtreiben des fremden Viehes von seinem Weidegang, und jeder Mann, der sich weigert ihm dabei zu helfen, soll 3 0re Strafe zahlen. Dasselbe soll gelten, wenn Jemand vor September (..Trimr'mad1') abwärts treibt. Im Herbste hat Jeder Recht zu seiner eigenen Nachmahd (Grummet), und auf solcher darf kein anderer weiden lassen; wer es aber dennoch thut, soll Strafe zahlen für Grasdiebstahl." Sowohl über die Wege nach und auf dem Gebirge selbst,2 (Sceterreie), als über Anlegung und Erhaltung von Einfriedigungen,3 (Gjcer dehold), findet man verschiedene Vor- schriften in den alten Gesetzen, die sogar sehr ins Einzelne gehen. Für Island4 enthält das Gesetzbuch Graagaasen mehrere hierauf bezügliche Bestimmungen, worunter auch die, dass eine Einfriedigung, um die gesetzliche Höhe zu haben, einem Manne bis an die Schultern reichen müsse. Es gab daher auf Island auch eine eigene, regelmässige Feldarbeit, die zwei Monate im Som- mer währte und in der Wiederherstellung alter und Anlegung neuer Einfriedigungen bestand. Als für den Ackerbau von Wichtigkeit darf das Ableiten des Wassers nicht unerwähnt bleiben. Das ältere Gulathingsgesetz (Cap. 85) erhält hierauf bezüglich die Bestimmung: Man soll den Lauf des Gewässers nicht verändern, sondern „es fliessen lassen, wie es von Alters her geflossen hat. Niemand soll von dem Felde eines andern Mannes Wasser ableiten, wenn es nicht von selber durchbricht, und sollte er es gethan haben, so soll er es in seinen alten Lauf zurück- führen." Auch in dem isländischen Gesetze Graagaasen finden sich Regeln über diesen Punct.5 1 .äUdre Gnlathingslov Cap. 81. 84. 86. 90. Nyere Landslov VII. 40. Vergl. Christian IV Norske Lov VI. 38 Christian V Norske Lov 3—12—3 und 12. 3 -iEldre Gulathingslov 90. Nyere Landslov VII. 43. 3 jEldre Frostathingslov XIII. 21. Nyere Landslov VII. 13. 29. 30. 31. 32. 33. 34. ' Graagaasen. V. Finsens Ausg. II. S. 90. 91. 95. s V. Finsen's Ausg. II. S. 97. 158 In einigen Gegenden des Landes, z. B. auf Jrcderen und einigen Fjorddistricten im Bergen, wird noch heutiges Tages weder Pflug noch Egge gebraucht um die Erde zu bearbeiten; Spaten und Hacke sind die einzigsten, dort bekannten Ackergeräthe, und waren, als erste und ursprüngliche Hull'smittel, wahrscheinlich im früh'sten Alterthume noch viel allge- meiner. Gewiss ist inzwischen, dass man schon in sehr früher Zeit ungefähr dieselben Ackerbau- uud Feldgerathe gekannt hat, die man gegenwärtig benutzt, wenn sie auch damals weniger zweckmässig eingerichtet und beschaffen waren. Die Saga berührt dergleichen Dinge, wie begreiflich, nur Debenbei, und Manches, was hier Erwähnung verdiente, kann daher vielleicht schon geraume Zeit in Gebrauch und Anwendung gewesen sein, ehe die Saga es zufällig anführt. Unter allen ackerbautreibenden Völkern findet in Beziehung auf die Form und Gestalt des ersten Geräthes, dessen man sich bediente um den Boden zu bearbeiten, d. h. zu lockern, um ihn zur Aufnahme der Saat geschickt zu machen, eine auffallende Uebereinstimmung Statt. Auch der noch jetzt in einzelnen Gegenden Norwegens, z. B. in Hedemarken, gebräuchliche, che Backenpflu g oder Aadl (norw. .-in/) gehurt hierher. Auf offenem Acker konnte ein solches Gerat h allenfalls den bescheidenen Forderungen entsprechen, die man zu jener Zeit an ein wohlbestelltes Ackerland machte ; auf hartem Grasboden oder Neubruch dagegen musste mau bald bemerken, dass dieser adamitische, nur mit einem einzigen Eisen versehene Aadl, dem Zwecke nur höchst unvollständig entsprach. Der Aadl erhielt bald ein Pflugmesser, welches in dem Pflug- baum, vor dem eigentlichen Pflugeisen, angebracht wurde, um die harte Scholle zu durch- schneiden oder ZU spalten, und hiermit behalf man sich in langer Zeit, bis der Pflug später auch eine. An von Streichbrett oder Rüster erhielt. So arbeitete man nach und nach weiter vorwärts, und dies erklärt die vielen, buchst verschiedenen, mehr oder weniger zweckmässig eingerichteten Pflüge, die man noch jetzt in Norwegen findet. In vielen Stellen der Saga ist von dem Ackerbau auf Island die Rede, und man hat dort an mehreren Plätzen von Anfang der Einwanderung der Norweger an (etwa um 870) bis zum lllten Jahrhundert Getreide gebaut. Im 29sten Capitel der Egil's Saga wird u. A. von einem Orte gesprochen, wo man Korn baute, welcher deshalb Akrar (Acker) genannt wurde, und denselben Namen führt der an jener Stelle gelegene Hof (ungefähr 65° 30' N. B. 1° 30' W. L. v. Ferro) noch den heutigen Tag. Mehrere andere Benennungen verschiedener Höfe, die zum Theil noch jetzt existiren, haben die Wörter „Acker, Korn, Flachs*' als Anfangssylben : ■/.. Ii. Rügstadir, Rügeyar^ lAnakradahir (jetzt Lindalur) u. s. w., was deutlich darauf hinzeigt, Ackerbau in alten Zeiten ziemlich allgemein gewesen sein muss. Die Saga spricht BOgar mein fach von Aeckern auf Island, die „niemals unfruchtbar waren," d. h. auf denen Jahr das Korn reif wurde;' und die Eyrbyggia Saga (Cap. 30) nennt speciell einen Mann. Namens Ulfar, als des Ackerbaues und der Landwirtschaft vorzüglich kundig. Auch auf Island Hess man das Rindvieh zum Theil. sowohl Sommer als Winter im Freien zubringen; ja selbst Schweine hielten nicht, nur den Winter im Freien aus, sondern vermehrten sich auch unter solchen Umständen ziemlich ansehnlich. Von dem Häuplinge [ngemund in Vatnsdalen wird z. B. erzählt,- dass er einst auf unerklärliche Weise zehn Schweine verlor, die erst im darauffolgenden Eerbste wieder zum Vorschein kamen, in der Zwischenzeit aber zu einer Heerde von 100 Stücken herangewachsen waren. Das vorerwähnte isländische Gesetz Graagaaten bestimmt den Werth einer 2 Winter alten Sau mit 9 Ferkeln, als gleich dem einer Kuh.3 1 Vigi ■ Cap. 7. I ..iii.liiuin.ili.jk III Cap. 21, Sturlnnga Sa«a I. 13. ' La [U Cap. 3. S. 177. 1 V. I ibo. II. Cap. M6. P. 194. 159 Unter den ersten Bewohnern Islands nennt die Geschichte Ingulf und Leif, oder, wie er später genannt wurde, Hjorleif, (874). Beide brachten die den Ansiedlern nothwen- digsten Gegenstände, so wie auch Vieh, mit nach der Insel; Hjorleif aber hatte ausserdem noch 10 Sklaven mit sich, die er einige Zeit vorher auf einem Vikingszuge nach Irland zu Kriegsgefangenen gemacht hatte. Er landete an der südlichsten Spitze der Insel, die nach ihm Hjorleifshöfde genannt wurde, (ungefähr 63^° N. B. 1° W. L. v. Ferro) und schlug an einem kleinen, naheliegenden Meerbusen seine Wohnung auf. Da er nun im Frühjahre Korn säen wollte, und nur einen Ochsen hatte, Hess er, wie berichtet wird, die Sklaven den Pflug (Ard, d. h. Aadl) ziehen.1 An dieser Stelle ist, so viel ich weiss, zuerst ausdrücklich von einem bestimmten Ge- räthe zur Bearbeitung des Bodens die Rede; es ist jedoch anzunehmen, dass der Gebrauch des Pfluges oder Aadl's in Norwegen eben so alt ist, als die Anwendung des Eisens überhaupt, die ungefähr seit Anfang unserer gegenwärtigen Zeitrechnung im Lande bekannt gewesen ist. Schon in Brage Skald's bekannten Gedichte Gefion wird angeführt, dass man sich beim Pflügen der Ochsen bediente.2 Im Musäum für norwegische Alterthümer in Christiania werden mehrere Exemplare von Pflugschaaren aufbewahrt, die, wie man mit vollkommner Sicherheit weiss, in Grabhügeln aus der heidnischen Vorzeit gefunden worden sind. Nur an einem einzigen Orte hat man, nach Professor Keys er 's Angabe, bisjetzt in Norwegen Pflug- messer und Pflugschaar beisammen gefunden, nämlich auf oder bei dem Hofe Drangdal im Kirchspiele Eker; ob aber dieser Fundort der heidnischen Zeit angehört, oder einer späteren Periode, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Fig. 7. Fig. 8. In Fig. 7 und 8 habe ich versucht eine Skizze von dem altnorwegischen Aadl zu o-eben- das Holzwerk ist natürlich vermuthungsweise angedeutet; das Eisen dagegen genau nach den im Musäum befindlichen Exemplaren gezeichnet. Das Eisen Fig. 7 ist in einem Grabhügel aus der heidnischen Zeit auf dem Hofe Sjaastad im Kirchspiele Lier, bei der Stadt Drammen gefunden worden; die Eisenbestandtheile zu Fig. 8 dagegen stammen, wie erwähnt, von dem Hofe Drangdal in Eker. So weit mir bekannt, giebt keine der Sagaen eine Beschreibung damals gebräuchlicher Ackergeräthe und nur die wenigen Ueberreste, die der Schoos der Erde uns aufbewahrt hat, können hierüber Aufschluss geben. Vergleicht man diese Ueberreste mit denen, die man von andern Nationen aus derselben, oder vielleicht einer etwas früheren, Pe- riode besitzt, so glaube ich annehmen zu dürfen, dass der älteste norwegische Pflug ungefähr ausgesehen hat wie Fig. 7, und der spätere, bereits verbesserte, wie Fig. 8. Umstehende Zeich- nungen, Fig. 9 und 10, zeigen die auf Drangdal gefundene Pflugschaar nebst dem Pflugmesser. 1 Landnämabök I. Cap. 6. 2 Snorra Edda. Gylfa Ginning. Cap. I. 160 Pflugs Cb aar. der wirklichen Grösse. Fig. 10. Unzweifelhaft i-t es, dass wenigstens am Schlüsse des 13tcn Jahrhunderts der norwegische Aadl schon mit einem Pfiug- messer („Rittel" od. ..Hi^iil") versehen war: Auf Veranstal- tung König Haakon Y Magnussen wurde während Beiner Regierung (1299—1319) eine „Biblische Geschichte," unter dem Titel ..Sijorn." in norwegischer Sprai he herausgegeben, die vor einigen Jahren (1853) in Chri-tiania gedruckt worden ist. In diesem Buche wird u. A. (P. 386) die im Buche d( r Richter Cap. '■'<■ v. 31 von Samgar erzählte Begehenheil berichtet, und dabei wörtlich gesagt, dass er COO Philister mit einem „PH ugmesser" erschlug, — (..rinn arÖjärni pri er rislil lieilir") Von dem englischen Könige Alfred (f 901) besitzt man bekanntlich eine, nach mündlichen Erzählungen des Norwe- gers Ottar aus Helgeland,1 welcher in den Dienst des Kö- nigs getreten war, verfasste Beschreibung von Norwegen, die in den Anfang der Regierung Harald Haarfagre's falt. Diese Besehreibung bildet einen Theil der von Alfred ver- fassten Uebersetzung der Weltgeschichte des spanischen Pres- byters Orosius, aus dem Bten Jahrhundert, gesehrieben zur Rechtfertigung des Christenthums wider die Heiden.- Es heisst darin u. A.: „Als Ottar sich zu König Alfred begab, besass er in seiner Heimath in Helgeland 600 zahme, d. h. nicht gekaufte, Rennthiere, worunter sich 6 Lockrennthiere befanden; diese stehen bei den Finnländern in sehr hohem Preise, denn mittelst ihrer fängt man die wilden Rennthiere. Er war einer der vornehmsten Männer seines Landes, besass aber doch nur '20 Kühe, 20 Schafe und 20 Schweine. Das wenige Land, welches er pflügte, pflügte er mit Pferden." !• - ist idien erwähnt worden, dass Leif oder Hjorleif auf Island den Pflug von Sklaven sieben Hess, ..weil er nicht mehr als einen Ochsen besass," und wenn nun an der oben angegebenen stelle ausdrucklich hervorgehoben wird, dass Ottar „mit Pferden pflügte," so beweist dies deutlich, dass mau schon zur damaligen Zeit verstanden hat. Ochsen als Zugvieh bei der Feldarbeit zu benutzen. Es ist dies auch aus dem obenerwähnten Gedichte Gefion von BrageSkald abzunehmen, und in Graagatuen kommt ebenfalls ausdrücklich das Wort irdr-exi (Pflugstier) vor.3 In Magnus Legabeter's neuerem Landesgesetze findet sieh (VII. 17) eine Strafbestimmung, welche gegen die Beschädi- gung oder Vernichtung verschiedener heim Ackerbau benutzter Gegenstände und Werkzeuge atel i-t. Unter diesem Geräthe wird auch das s. g. Horntpeml angeführt, eine Art Kopf- zeug, welches mau dem Rindvieh um die Hörner legte, wenn sie zum Ziehen gebraucht werden sollten. Pflugmesser. der wirklichen Grösse. ' P. A. Munch. Det nnrskc Folks Historie. I. 1. S. C08. I Becker*! Gesch. d. a. Well 7te Aufl. IV. p. 314. 1 V. Finten'« Aug. II. Cap. 846. S. 193. 161 Später ist oft vom Pfluge die Rede: so z. B. in Egil's Saga, (Arna-Magn. Ausg. Cap. 52. P. 278), in Orkneyinga Saga P. 228, und wo von Harald Gille erzählt wird, der (etwa um's Jahr 1130) durch die Eisenprobe seine Abstammung in gerader Linie von Magnus Barfod erhärten musste. Es heisst daselbst,' dass Harald barfuss über 9 glühende Pflugschaare ging. Im Kongospeilet (Christiania 1848. P. 90) werden glühende Pflug- schare unter den üblichen Verteidigungswaffen bei Belagerung befestigter Plätze genannt. In derselben Schrift ist ebenfalls an zwei Stellen (Pag. 138 und 167) von Männern, die den Pflug führten (Pflügeru, norw. Plogkarl) die Rede, und bei beiden Ge- legenheiten in Bezug auf biblische Erzählungen und zwar in der allgemeinen Bedeutung von ackerbautreibenden Landleuten oder Bauern. Spater wird in den alten Gesetzen sowohl von Pflug und Aadl als von Eggen gesprochen.2 Sense und Sichel sind ohne Zweifel eben so früh in Gebrauch gekommen, als irgend ein anderes Ackergeräth. Von beiden, namentlich aber von der Sichel (dem Kornmesser), hat man sehr häufig Exemplare in Grabhügeln aus der heidnischen Zeit gefunden. So fand man auf dem Hofe Svennaes in Nord- Ourdal in Valders eine von Bronze verfertigte Sichel, die im Ber- genschen Musäum aufbewahrt wird, und unstreitig aus einer sehr frühen Periode herstammen muss, ja vielleicht über unsere gegen- wärtige Zeitrechnung hinausgeht. Beifolgende Zeichnung (Fig. 11) stellt diese Sichel in ihrer wirklichen Grösse dar. Die Abbildungen Fig. 12 und 13 sind genau nach zwei, von Eisen verfertigten, Exemplaren entworfen, von denen das Musäum für norwegische Alterthümer in Christiania eine Menge besitzt. Bei den Exemplaren, die am wenigsten vom Zahn der Zeit gelitten haben, bemerkt man deutlich, dass die Schneide ursprünglich nicht glatt, sondern mit kleinen Einschnitten oder Zähnen versehen gewesen ist, ähnlich den Zähnen einer Säge. Die eine Seite des Blattes ist augenscheinlich mit dem Meissel der Art zusammengetrieben, dass die Vertiefungen in die Schnitt- fläche ausliefen und sich schärfen Hessen, indem man das Blatt auf der entgegengesetzten Seite schliff. Auch die alten Griechen hatten sowohl glatte3 als gezähnte* Sicheln und dasselbe muss auch in Aegypten der Fall gewesen sein, wie sich aus den Zeich- nungen schliessen lässt, die wir von den Alterthümern jenes Lan- des besitzen. Dass man sich in verschiedenen Gegenden Eng- lands noch heute sowohl der glatten als der gezähnten Sicheln bedient, ist bekannt. Fig. ii. % \ 1 Snorre. Sigurd Jorsalefarei's Saga. Cap. 33. 5 Nycre Landslov VII. 17. * Homer. Ilias. XVII. 550. ' Hesiod. Theogoni. 179—80. 21 Fig. 12. Sense. • der wirklichen Grösse. Fig. //' Sich. 1. ! der wirklichen Grüfsc Von der Wichtigkeit zweckmässiger Ackergeräthschaften hatte man in Norwegen shon im frühen Alterthume einen deutlichen Begrifi". Dies lässt sich aus verschiedenen Umstand ;d nachweisen. Um auch dem Armen oder weniger Bemitteilen die Anschaffung des Döthigen Geräthcs zu erleiclitern. erlaubte ihm das Gesetz sogar das erforderliche Holzmaterial zu Pflü- gen und Eggen in jeder beliebigen Waldung aufzusuchen und zu lallen.1 Von derScnse wird, so viel mir bekannt ist, zuerst in dem isländischen Gesetze Graa- gaaatn gesprochen.2 An der unten angegebenen Stelle ist von einer gestählten Sense die die 18 <)re (36 Loth) wog.3 Das durchschnittliche Gewicht der jetzt im östlichen Theile Norwegens üblichen Sense (im Stifte Bergen sind sie kleiner) beträgt 40 Loth. Später wird sie im ältere,, Frostathingsgesetze (XIV. 8.) und im SOsten Capitel der Eyrbj - i aus- drücklich genannt. In Erik ftfagnussen's (des „Priesterfeindes*) s. g. Arbeits-Taxe für Hand- werker, dalirt: Bergen d. 10 September 1282/ ist von Harken, ((incr). Pflugschaar, (aKnojrw. Vangsna), Sense und Sichel dii Rede, und wird dabei bemerkt, dass für diese • II. 17. : V. Fintca'i Ausg. I[. Cap. 246. P. 19.1. ' 1 ff Dorwegbeh hat 32 Lotb = 408,1 137 Grammen. ' Rorgta gamlc Lore 3 S. l*. 163 Geräthsehaften auch fernerhin „der- selbe Preis bezahlt werden solle, welcher von alter Zeit her bestan- den hat." In Haakon VI. Magnus- sen's Arbeits-Taxe für Handwerker (Nidaros o: Throndbjem) vom 24 Jan. 13771 wird auch Pfluggeschirr (Ardgang), worunter man nur Pflug- schaar und Pflugmesser verstanden haben kann, genannt; auch Sense und Hufeisen werden besonders ange- führt, und von der Hacke („PdW) und einer Art Spaten (,,Reka") ist an vielen andern Stellen (JEldre Fro- staihingslor X. 47; Bergens h'alcskind P. 93; Gunlog Ormstunga's Saga Cap. 2; Hrafnkeli Frey sgoda's Saga Pag. 28.) in den älteren Gesetzen und histori- schen Schriften die Rede. Auch das Geschirr der Pferde darf nicht unerwähnt bleiben. Maul- gebisse der verschiedenartigsten Form und Grösse sind in Grabhügeln aus der heidnischen Vorzeit an vielen Stel- len in Norwegen gefunden worden. Fig. 14 stellt ein solches dar, welches nach der einfachen Form zu sehliessen, einer sehr frühen Periode angehören wird, während Fig. 15 — 17 schon aus einer späteren Zeit stammen mögen. Sämmtliche Figuren sind in der Hälfte der wirklichen Grösse dargestellt. Fig. 14. Fig. 15. In dem Vorhergehenden habe ich versucht, wenn auch nur in kurzen Umrissen, die wichtigsten Momente hervorzuheben, die geeignet sind einen ungefähren Begriff von dem Acker- bau, der Viehzucht und der damit verbundenen Landwirtschaft im Allgemeinen bei den alten Norwegern zu geben. Um nun so viel als möglich das ganze Bild zu vervollständigen, wird ein Blick auf den Gartenbau jener Zeiten nicht ohne Interesse sein. Freilich stand dieser Betrieb im Heidenthume auf einer so niedrigen Stufe, dass damals von Gartenbau, in dem Verstände, in welchem dies Wort in unsern Tagen genommen wird, nicht einmal annäherungsweise die Rede gewesen sein kann. Erst nach der Einführung des ' Norges gamle Love 3. S. 1! 21* 164 Christentums (ungefähr um das Jahr 1035), vornehmlich aber nach der Errichtung mehrerer Klöster im Laiuh\ oder etwa vom Anfange des 12tet) Jahrhunderts, lässt sich in gewissem Ver- stände eine Art von Gartenbau in Norwegen nachweisen, obgleich er sich, wenn man den niedrigen Standpunct, den er noch heut zu Tage im Lande einnimmt, berücksichtigt, damals noch in der allerfrühsten Kindheit befunden haben wird. Das Wort „Trichine" (altimrw. GrasgarÖf), dem deutschen Kraut- oder Gemüsegarten ent- sprechend, worunter man in der ältesten Zeit wohl nichts Anders verstanden hat, als einen einge- hegten, hauptsächlich mit Gras bewachsenen Platz, auf dem sich in einzelnen Beeten dies oder jenes Kraut befinden mochte, kommt, so viel ich weiss, zuerst in Halfdan Svarte's Saga1 (ungetalir s»;,o) vm-; dort wird nämlich erzählt, die Königinn Helga oder Ragnhild habe einen Traum gehabt, worin es ihr vorkam, als befände sie sich in ihrem Krautgarten („Grasgardr") a. 6. w. Jedenfalls deutet dies an, dass man damals doch schon eingefriedigte Plätze haben musste, wo eine oder andre Pflanze gebaut wurde. Aus verschiedenen Umständen lässt sich ferner mit Gewissheit annehmen, dass man sich schon in einer sehr frühen Periode mit der Cultur einzelner Pflanzen beschäftigt haben muss, wozu namentlich die Angelica, so wie eine nicht genau zu ermittelnde Lauchart gehören, muthmaasslich auch andere, .starkriechende oder kräftigschmeckende Kräuter. Obwohl jedoch Letzteres mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen ist, lässt sich doch kaum mit Bestimmtheit nachweisen, dass auch andere Gartengewächse schon in der heidnischen Zeit Gegenstand der Cultur gewesen sind. Der kürzlich verstorbene norwegische Reichsarchivarius Lange äussert sich in seinem Werke über die Geschichte der norwegischen Klöster im Mittelalter,'1 nachdem er zuforderst den Einfluss der Mönche auf den Ackerbau und die Landwirtschaft Norwegens im Allgemeinen erörtert hat, in freier Uebersetzung, wie folgt: -Mit grösserer Bestimmtheit lässt sich der Einfluss der Mönche auf den Gertenbau Norwegens nachweisen. Man ist darüber einig, dass die Ausbreitung dieses eben so lohnenden als angenehmen und veredelnden Nahrungszweiges in unserm Lande, — von dessen Werth das rohe Heidenthum nicht den feinsten Begriff hatte, — den zuerst hierher gekommenen München zuzuschreiben ist. Eben so unzweifelhaft ist es, dass der Gartenbau in Norwegen zur Zeit des Katholicismus in vielen Gegenden des Landes auf einer eben so hohen Stufe stand wie gegenwärtig, namentlich was die Obstzucht betrifft, die, nachdem der Branntwein die früher so blühende Bereitung des Fruchtmostes last ganz verdrängt hatte, erst in neuester Zeit wieder anlängt Eingang zu finden." „Die Hauptbeschäftigung sämmtlicher Mönchsorden bestand damals eben in der Gärt- nerei; jedes Kloster besass wenigstens einen Garten, häufig auch mehrere, die mit grossem Fleisse bestellt winden. Die Mönche brachten Obstbäume, Wurzeln, Kräuter und Blumen vom Auslande mit sich, um sie auf norwegischem Boden zu versuchen, und noch heute findet man die ausgedehntesten, ergiebigsten und mit den edelsten Bäumen versehenen Obstgärlcu im Lande meistens an, oder in unmittelbarer Nahe solcher Stellen, wo früher Klöster standen. Noch jetzt stehen die Obstgarten von Lysekloster, Halsno, Utstein, Gims0, Vsrn0 und Drags- niark in verdientem Ansehen. Auf Opedal im Kirchspiele Ullensvang in Hardanger, früher dem s. g. Lysekloster angehörend, befindet sich noch gegenwärtig der ausgedehnteste, unter eine Menge Bauern vertheilte, Obstgarten Norwegens. Die Früchte desselben, besonders Aepfel und Kirschen, bilden einen wichtigen Gegenstand der Ausfuhr Und die bedeutendste Einnahme de> Gehöftes. Dass dieser Garten dem Lysekloster seine Entstehung verdankt, ist ' Snon-c. Hai Mun Svartc'« Saca. Cap. 6. J De norske Kloütri-s Hi«toric i Middclaldercn af Christian C. A. Lan^p. 2dcn Udgavc. Christiania 1856. S. 154—55. 165 ausser allem Zweifel, und eben so ausgemacht ist es, dass der District Hardanger den Mönchen von Lysekloster und Halsno für den wichtigen Nahrungszweig seines heutigen Obstbaues ver- pflichtet ist. Die Gärten zweier anderen Cistercienserklöster, nämlich der auf Hovedo bei Christiania und auf Tutero bei Throndhjem, sind freilich jetzt verschwunden, doch findet man an beiden Stellen noch Kräuter und Blumen wildwachsend, die sonst nur in Gärten vorzu- kommen pflegen. Unter den Klostergärten in der Stadt Bergen, von denen jetzt nur der von Lungegaarden und vielleicht der Garten von Munkeliv übrig geblieben sind, zeichnete sich zu jener Zeit besonders der Garten der Miuoriteu aus und hatte weder zur Zeit der Refor- mation (o: 1536) noch später seines Gleichen in dortiger Gegend. Zur Zeit des Bischoffs Geble, dem man das Kloster als Bischofssitz übertrug, indem die dortige Kirche gleichzeitig in eine Domkirche verwandelt wurde, zog der Gärtner Adrian aus Flandern Aepfel, Birnen Kirschen und Trauben in jenem Garten der Minoriten, von dem sich aber jetz keine Spur mehr findet. Auch in den uns aufoewahrten Nachrichten über das historisch wenig bekannte und ohne Zweifel unbedeutende St. Olafs Kloster in Hamar wird der zu demselben gehörenden Aepfel-, Kirsch- und Hopfengärten besonders erwähnt; und bei derselben Gelegenheit wird auch von den Gärtnern, (Podemestere, wörtlich Pfropfmeister), so wie von den Keltermeistern, (Mostpersere o: Mostpresser) des Bischoffs und der Bürger von Hama; gesprochen. Letzteren lag besonders die Bereitung von Most, so wie des Birn- und Kirschweines ob." „Hopfengärten, die jetzt seltener vorkommen, waren in älteren Zeiten, wo der Ge- mäss des Bieres noch allgemeiner war als gegenwärtig, (Lange schrieb im Jahre 1856!), not- wendiger, und fast jeder Hof hatte den seinigen. Indem nun die Mönche verstanden, den Nor- wegern Sinn und Geschmack an der friedlichen, geisterhebenden Beschäftigung mit dem Gar- tenbaue einzuflössen, erwarben sie sich vielleicht das grosseste Verdienst um die wahre, sittliche Cultur des Landes. Auch die Bienenzucht wurde in den Klöstern, so wie im Lande über- haupt eifriger und allgemeiner betrieben als gegenwärtig. Den Honig gebrauchte man zur Bereitung des Meth, das Wachs zu Kirchenlichtern, deren man damals sowohl bei dem regel- mässigen Gottesdienste als bei den kirchlichen Processionen so viele bedurfte. Die inländische Production war inzwischen für den Verbrauch nicht hinreichend, und Meth, Honig und Wachs bildeten im Mittelalter regelmässige Einfuhrartikeln aus Flandern, England und zum Theil den Hansestädten." In Schweden und Dänemark fanden in dieser Beziehung wohl ungefähr dieselben Ver- hältnisse Statt, wie in Norwegen; vielleicht ist der Gartenbau in Dänemark etwas rascher fort- geschritten, da dies Land namentlich mit Deutschland und dadurch mit dem übrigen Europa in directer Verbindung stand. In dieser Beziehung sind die nachstehenden Bemerkungen des dänischen Verfassers Rasmus Nyerup beachtenswerth;t er sagt: „Die Cultur unserer Gärten erhielt einen neuen Aufschwung durch den bekannten französischen Mönch aus dem Kloster der heill. Genovelä, in Paris, Wilhelm genannt, welcher im Jahre 1165 von Bischofi' Absalon nach Dänemark berufen, später Abt zu Eskildso wurde und 1202 in Eberholt auf Seeland starb. Dies geht zum Theil aus den Klagen der Mönche von Eskilds0 hervor, als im Jahre 1166 ein Missjahr eintraf, so dass fast alle Schafe und Kühe im Lande aus Mangel an Futter umkamen und (sogar) das Kloster Mangel an Butter und Käse litt. Da sagten die aufsätzigen und unbändigen Mönche von ihm: „„Weshalb ist dieser Bettler und schlechte Mensch doch hierher gekommen ! Er isst nicht, er trinkt nicht, sondern ver- wendet alle Einkünfte des Klosters zu Silber und Gold, welches er in seinen Kasten verschliest; 1 Hislorisk-statistiske Skildringer af Tilstanden i Daumark og Norgc i sldre og nyere Tider ved Rasmus Nyerup. Kjebenhavn 1803 I. Pag. 166—167. 166 uns aber lässt er hungern und giebt uns nichts als Blätter und Kräuter des Feldes zur Nahrung.4"" Schreiben von Abt Wilhelm an einen Mönch Namens Stephanns enthält die Bitte ihm Pflanzen, Wurzeln und Pfropfreiser zu senden.'1 Man sieht hieraus, dass der Alit Wilhelm in der letzten Hälfte des 12ten Jahrhunderts verschiedene Gemüse, die früher in Dänemark unbekannt waren, dort eingeführt, und dafür rgl hat, dass sie nicht nur cultivirt, sondern — wenigstens im Kloster zu Eskildso — auch genossen wurden. Auch die Kunst Baume zu veredeln scheint gleichzeitig in Dänemark einge- führt worden zu sein. Ungefähr um die Lebenszeit des Abtes Wilhelm, oder bald darauf, lebte, in Dänemark der bekannte Canonicus und Arzt Henrik Earpestreng, dessen Todesjahr um 1244 ange- nommen wird. Von diesem esistirl eine Art von Ar/.eiieibueh oder I 'ispensatorhim (Lnsgebog),3 in «reichem sieh zwei verschiedene, von ihm so genannte Kräuterbüoher {UrttbegerO befinden, (1. h. eigene Abschnitte, die speciell von Bilanzen handeln. Unter diesen Pflanzen findet man eine, für jene Zeil B Ulla Hernie, Menge exotischer Heimitte] angeführt, doch kommen auch ver- schiedene unsei'er jetzigen Culturpflanzen darunter vor, von denen es freilich jetzt unmöglich ist zu wiesen, ob sie damals in Dänemark gebaut wurden, die aber doch jedenfalls bekannt sein mussten und wovon wenigstens ein Tbeil sieh bereits damals im Cultnrzustaade befunden haben mag. Ich führe folgende derselben hier an, und zwar in der Ordnung, worin sie bei dem Autor vorkommen, nebst den von ihm beigefügten (altdäniBchen) Benennungen: Artemisia Absinthium L (Malyrf), Artemisia Abrotanum /.. (Ambrot). Allium sativum!,. I Kloßelt), Althsea officinalis L (Allhra). Pimpinella Anisum /.. ( inig). Berberis vulgaris L. (Ber- beris), Allium Cepa L. (Cypul), Aothriscus Cerefolium Hoffm. (Kijrutvl). Brassica^ sp. (Kaal),, Cuminum Cvniinum L. (Tliitast Kumyn). Cantm Garvi /.. (Dunst h'umi/n). Lactuoa sativa L. (Laclvkm). Mentha? sp. (Menta), Petroselinum sativum Hoffm. (l'irtirrs;/liir). Bastinaca sativa /.. < floriv). Allium Porrum L. (1'iirlok). Papaver somniferum L. (WaimueB), Salvia officinalis L. S.i'uir'. ßinapis alba od. nigra L. (SyiKBp). Halureja borlensis L. {Sulhipr). Hrssopus oflicinalN L. ( i'snp). Anel lium graveolens L. (Dyllw). Atriplex hortensis L. {JWeM), Bumex Aeetosa od. Patientia /.. iSitnn. Borago officinalis /,. (Borahe), Coriandrum sativum /.. K'orinialcr). Mafricaria CMia- momilla /.. (Hwitiritit). Artemisia Dracunculus /.. (Dracontea), Innla Ilelenium L. (Ilalzyrt). Lu- pini sp. (Liipinus). Lepidium sativum L. (?) (Kars/r). J'orlulaea oleracea L. ( l'ortulnra), Preoniae sp. (Peoni'i). Cochlearia Armoracia L (Piptbrroot), Sambucus nigra L. (Ilylhr). Die hier genannten Pflanzen haben ohne Zweifel durch Mouche, von Rom zurückkeh- rende Pilgrimme oder auf andere Weise, sei es nun von Dänemark. England oder dem Fest- lande aus, im Laufe der Zeit auch den Weg nach Norwegen gefunden. Wann dies aber geschehen sein mag, lässt sieh jetzt unmöglich mit Sicherheil nachweisen. Nur von einigen wenigen Pflanzen, von denen weiter unten die Beile sein wird, kann man die Zeil ihrer (Jultur in Norwegen genau eonstatiren. wenn man auch über die Zeil ihrer Einführung und ihres ersten, ursprünglichen Auftretens im Dunkeln schwebt. 1 Langcnbck. Scriptoros reram dnniraruin medii Bvi T. V. l'a<;. 472. — „nos inedin oiborum torquet pro eibis folia arborom 1 1 bei ■ 1 Langcnbrck, 1. c. T. VI. Pag. 7f>. „CiiHeruin ojerum semina et berbaram diversarum atejue rudicum et arborum surculos tuic nobik prudentia providere relinqnimas.*1 Hi nrik Barpes treng's danake Legebog fra det ISde A^rhandrede, brate Gang ndgivet efter et Fergamontbaand- -koft i dut »tore Kongelige Bibliotbek, med Indlcduiii.'. Anmxrkiiinger og Glossarium, af Christian lfolboch. Kjebenharn. 1896 167 Es ist vorhin erwähnt wurden, dass die Angelica so wie eine oder mehrere Arten von Lauch wahrscheinlich zu denjenigen Pflanzen gehören, die in Norwegen zuerst an eigends dazu bestimmten und hergeriehteten, eingehegten Stellen, den s. g. „Urtehaver" (Grasgardur o: Kraut- Kohl- oder Gemüsegärten) besonders gebaut wurden. Die Angelica hat man wahrscheinlich auf eine oder andre der oben (Pag. P5) besprochenen Weisen verwendet. Schon im älteren Gulathingsloc (Cap. 75.) heisst es von den Pächtern: „wenn Jemand einen Angelicagarten (^Htanrtg :rdr") angelegt hat, so steht es ihm frei, ihn (r>: die Pflansen) vor dem Umziehe- tage mit sich zu nehmen, wenn er will.'' Auch die andern alten Gesetze enthalten verschie- dene specielle Bestimmungen in Bezug auf diese Pflanze,1 ja selbst auf Island stand sogar die wildwachsende Angelica unter dem Schutze des Gesetzes. Es war nämlich bei Strafe ver- boten dieser Wurzel auf den Feldern fremder Besitzer nachzugraben. - Beiläufig bemerkt ist es auffallend, dass die Angelica in keiner der älteren poetischen Schriften erwähnt wird, wenigstens ist in Egilsson's Lexicon poeticum nicht von ihr die Rede. Schon in grauer Vorzeit hat man in Norwegen eine oder mehrere Arten Lauch oder Zwiebeln gekannt und gebaut. In der älteren Edda (Christiania 1847 Pag. 114) wird der Lauch als Gegengift in gewissen Fällen genannt. (Sigurdrifulmäl, Strophe 8.) Die Schlacht bei Stiklestad in Vserdalen, einige Meilen von Throndhjem, in der Olaf der Heilige, am 31 August 1030 fiel, darf als historisch allgemein bekannt angenommen werden. In einer Schilderung des Herganges in jener Schlacht wird unter Anderem folgendes erzählt:3 Einige der in der Schlacht verwundeten Krieger sammelten sich in einem nahegelegenen Hause, um ihre Wunden von einer heilkundigen Frau — „Lceknirinn"* — verbinden zu lassen. Die Alte unterhielt ein lebhaftes Feuer auf dem Fussboden ihrer Hütte; ein Kessel mit warmem Wasser diente ihr zum Reinigen der Wunden; in einem zweiten Kessel befand sich ein Ge- misch von „Lauch und andern Kräutern,'' von welchem die Verwundeten essen mussten. Dies geschah, damit die ^Lceknirinn" ermitteln konnte, ob die Wunden in den Unterleib gedrungen seien, denn in solchem Falle konnte sie es durch den Lauchgeruch , der sich aus der Wunde zu erkennen gab, entdecken. Abgesehen von dem eigenthümlichen, unter damaligen Umständen höchst practischen Verfahren, penetrirende Wunden zu diagnosticiren, geht aus dem Angeführten wenigstens so viel hervor, dass irgend eine Art des Geschlechtes Allimu schon damals in Norwegen in Cultur gestanden haben muss. In späterer Zeit ist in den alten Gesetzen öfters von Zwiebelgärten („Laukayardr") die Rede.5 Im älteren Frostathingslov XIV. 14 wird ausdrücklich bemerkt: ..Wenn Jemand in den Zwiebel- oder Angelicagorteu eines Andern eindringt, so befindet er sich ausser dem ' JEWre Frostathingslov XIII. 2. XIV. 14. Nyere f.andslov IX. 9. ^Eldre Biarkoret 119 148. 5 Siehe Graagaasen, V. Finsen's Ausgabe. II. Cap. 1S6. Pag. 94. 1 Saga Olafs Konungs ens Helga. Christiania 1S5.3. Cap. 234. Wie oben erwähnt, bestand die Arbeit der Frauen des Nordens in der Vorzeit besonders iip Spinnen, Weben und der Verfertigung sowohl ihrer eigenen Kleider, als auch derjenigen der Männer und Kinder, überhaupt in der Sorge für Alles, was zum täglichen Leben erforderlich war, wohin denn auch das Brauen des Biers, die Bereitung der Speisen nnd des Meth u. s. w. zu recincn i-t. Es waren ihnen also eigentlich alle häuslichen Beschäftigungen ausschliesslich überlassen. Daneben geht aus vielen Stellen bei den alten historischen Scribenten deutlich hervor, dass es sich im Norden ebenso verhielt, wie nach Tacitus (de mor. Germ. Cap. 7.) bei den alten Germanen, indem die nordischen Frauen sich ebenfalls mit demjenigen Thcile der Heilkunst beschäftigen mussten, dessen man am häuri_sten bedurfte, nämlich mit der Wunda zenci. ' ^Eldre Frostathingslov XIII. 2. XIV. 14. Nyere Landslov IX. 9. jEldre Bjarkoret 11'.' 148. Vergl; Christian IV Norske Lov VI. 9. 168 Schutze des Gesetzes, «renn der Eignet ihn dafür körperlich z&chtigl und ihm Alles, was er bei sieh tragt, abnimmt." Dass die Zwiebel in Norwegen in demselben Ansehen stand wie die Angelice hieraus deutlich genug hervor, ohne dass man jedoch daraus zu ermitteln im Stande ist, ob man nur eine oder mehrere Zwiebelarten gekannt und gebaut hat. und in beiden Fallen welche. Das altere Frostatkingslot X11I. '■! bestimmte, wenn Jemand seine bisherige Pachtung verliess, um oach einem andern Hofe bu liehen, dass „falls er einen Angelicegarten oder einen Zwiebel- harten angelegl halte, es ihm freistehen sollte, die Hallte der Pflanzen mit zu nehmen, ja auch die Blatter der Zwiebeln sollten bis um Johanni ihm verbleiben." Dies selieiut darauf hinzudeuten, dass an jener Steile eine mehrjährige Art gemeint ist, deren blattartige Organe man schon im Fruhlinge und Anfange des Sommers gemessen oder benutzen konnte, und ist dies der Fall, so kann damit schwerlich eine andere Pflanze gemeint sein als der gewöhnliche Graslau eh. (Allium Behoenoprasum L. oder. A. sibhicum L). Aus verschiedeneu Umständen geht übrigens hervor, dass man auch andre Arten gebaut haben muss: in der Saga Edward ConfessorV wird z. B. die (Jestalt ein«s Mannes mit dem schlanken Wuchs einer Zwiebel verglichen; er war. heissl es „••<■/ tarn en Leg," a: schlank wie eine Zwiebel. In Gmlriiihirkrida 1. 18 (Aeltere Edda. Christiania 1847) heisst es von dem berühmten Helden Sigurd Fafnersbane : „er ragte über andre Männer hinaus gleich einer aus dem Grase emporgeschossenen „„Speer-Zwiebel""1 (.üeirlankr). Auch in der jüngeren Edda wird das Wort Zwiebel als Bezeichnung weiblicher Wohle, aucht.- wie es denn überhaupt in den allein poetischen Schriften häufig und in den verschiedenartigsten figürlichen Wondungen und Redensarten auftritt. Mein vorhinerwähnter Freund, der Sprachforscher Ivar Aasen, hai mich auf die in Island übliche Redensart „Laukr i all." d. h. der Vornehmste seines Geschlechts (Primus inter paresi aufmerksam gemacht.9 Im Kirchspiele Voss im Stifte Bergen bezeichnet man, — um noch ein Beispiel anzuführen — noch heute einen muntern, gut gelaunten Cameraden mit den Worten: „Seite Lauhjea i Lagjas, " der unterhaltendste Gast der Gesellschaft; und in unsem alten, herrlichen Volksliedern findet man nicht selten ähnliche Wendungen, wie z. B. : „Luukin er det yppaste gras i Skögin,"* wörtlich : „das schönste Gras im Walde ist — die Zwiebel." Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass mau sich bei den hier angeführten Beispielen nicht stricte an das Wort Laukr (Zwiebel) zu halten habe, da unter diesem Ausdrucke nicht allemal eine bestimmte Art des jetzt in allen Küchengärten Norwegens (Pag. 53) vorkommen- den gleichnamigen Gewächses verstanden sein wird. sondern eher irgend eine, der Familie der Liiliaceen angehörende Form, die man als Zierpflanze schätzte. Ungefähr um die Zeit der Einführung des Christenthums, oder vielleicht schon in der letzten Periode des tiefa zum Untergänge neigenden Eleidenthums (bis Anno 1000), hat man wahrscheinlicherweise ein ler mehrere Abarten von Kohl (Brassica) gekannt und gebaut; weiche Sorten dies gewesen sein mögen, isl freilich jetzt unmöglich zu bestimmen. Auch das Wmt Kuhl kommt bei verschiedenen Gelegenheiten in den alten historischen Schrillen' als sprichwörtliche Redensart vor; das Gewächs muss mithin damals allgemein bekannt gewesen sein. Die alten Gesetze enthalten auch besondere Bestimmungen den Kohldiebstal betreffend. ■ Aanfller fbi n'.i.iitk Oldkyndighed 1852 Ha^. j\; ' Vn^r.- Bd 234. ' Dass 'las altnorwegimhe Laukr in das moderne Lag (Zwiebel) ülier^esnn^en ist. bedarf kaum drr Krvvalinun^ ' Efortki Polkn ndginic af M. B. I.andstad. Christiania 1853. l'aj; 6SS. ' ba^a OUÜ Konungl ''n. Balg*. Christiania 1853. Cap. 120 Grttli's Saga KjuliuDhai n 1853. Cap. 76. Vurgl Stjorn Cap. 20. Pag. 61 (Qenetil 9 i ) 169 Im alteren s. g. Bjarkoret — dem alten Stadtgesetze verinuthlich von Nidaros .>: Throndhjem — welches gleichzeitig mit den ältesten norwegischen Gesetzen erschien, kommt hierüber folgende. Stelle vor (119): ..Wenn Jemand in den Garten eines Andern geht, Kohl, Angelica oder Zwie- beln daselbst stiehlt und darüber ertappt wird, so soll er als Felddieb betrachtet \\ erden, wäre es auch nur um eines Pfenniges Werth ; seine Sache soll wie andre Diebssachen behandelt werden und er soll keinen Rechtsbeistand gemessen, wenn man ihn (an Ort und Stelle) körperlich züchtigt.*1 In einer etwas späteren Periode (etwa um's Jahr 1300) muss die Cultur einer oder mehrerer Arten Kohl bereits sehr allgemein gewesen sein : man findet nämlich in einem Briefe vom 3ten November 13072 das Wort Kohlgarten (.Jidlgardr"), als eine Collectivbezeichnung für Kraut- oder Küchengärten im Allgemeinen, gebraucht. Zu Tacitus Zeiten war bekanntlich Bier das allgemeine Getränk der Germanen.3 Ob dies schon damals auch im Norden der Fall gewesen ist, oder ob mati dort überhaupt das Bier damals schon gekannt hat, wird aus historischen Documenten schwerlich nachzuweisen sein: gewiss ist aber, dass des Genuss des Biers auch in Norwegen uralt ist. Die ältere Edda hat (Altiissmdl, Strophe 34. 35.) folgende Stelle : „Wie heisst das Bier, das Alle trinken in den einzelnen Welten?" Und die Antwort lautet: „o/ bei den Menschen, bjdrr bei den Äsen, die Wanen nennen es reig. die Riesen hrein Vdg, in Hei heisst es mjoö und bei den Suttung's Söhnen1 sumbl." Die Malzbereitung ist in Norwegen wahrscheinlich eben so alt wie das Brauen des Biers. Zur Zeit Olafs des Heiligen (Siehe Pag. 147) war Malz etwas so gewöhnliches, dass es unter Umständen von einer Gegend des Landes nach der andern ausgeführt wurde.4 Der eigentliche Hopfen bau dürfte dagegen nicht so alt sein. Es ist wahrscheinlicher, dass man anfangs den im Lande überall wildwachsenden Hopfen gesammelt hat, oder anstatt desselben andre bittre oder aromatische Kräuter benutzte. Auch in andern Ländern geschah. wie wir wissen, in alten Zeiten dasselbe, indem man sich höchst verschiedener, bitt'rer oder adstringirender Mittel bediente, um dem Biere den faden, widerlichsüssen Geschmack zu beneh- men. So gebrauchte man, nach Columella's Angabe,5 in vEgypten den bittern Samen der Lupinen zu diesem Zwecke und in Frankreich6 dient noch heute an manchen Orten der gewöhn- liche, dort wildwachsende Buxbaum (Buxus sempervirens) zu gleichem Ende. Sicher ist ferner, dass man vor Zeiten sowohl in England, Dänemark und Schweden, als auch in Norwegen, neben andern Pflanzen auch den gemeinen Gagel oder Kerzenbeerenstrauch (Myrica Gale, — Norw. Pors oder PosO als Zusatz zum Biere gebrauchte, was auch noch heutiges Tages hie und da auf dem Lande bei uns der Fall ist. — Auch die Gundelrebe (Glechoma hederacea). der Bitterklee (Menyanthes trifoliata, — Norw. Bukktblad), ja selbst das gewöhnliche Haide- kraut (Erica vulgaris, — Norw. Lyng oder Rosh/ng) wie auch der Wachholder (Siehe Pag. 56) haben als bierverbessernde Mittel dienen müssen.'7 1 Vergl. JEldre BjarkBret 148. iEldrc Frostathingslov XIV. 14. • Diplomatarium Norvegicum II, No. 88. ! Tacitus de morib. Germ. Cap. 22. 23 1 Snorre. Olaf den Heiliges Saga. Cap. 123. Saga Olafs Konungs ens Helga Christiania 1853. Cap. KU. s De re nistica Lib. X. 114—16. 8 Peter Lawson & Son. Synopsis of the Vcgetable Products of Scotland. Edinburgh. 1851. Div. IV. Pag 75. ; Weeds and wild Flowers: their uses, legends and literature. By Lady Wflkinsori. London. 1858. John van Voorst. Pag. 76. 172 — 174. (Wir können bei dieser Gelegenheit nicht umhin unsere Leser auf dies interessante Werk aufmerksam zu machen, indem wir hoffen manchem einen Dienst damit zu erweisen Der elegante und humoristische Styl desselben ist eben so anziehend und fesselnd, als die Vielseitigkeit und Reichhaltigkeit des überrascht.) — Vergleich ferner Peter Lawson & Son a. a O. Pag. 75. 22 170 Ob man in Norwegen früher zum Bierbrauen ausser dem obengenannten l'ors oder Post noch andere Krauter gebraucht liai, laset sich jetzt nicht mit Gewi.-sheit sagen, in tl»-i Olafs de* Heiligen1 **ürd bemerkt, dass man sieh irgend eines gewurzreiclien Krautes als Zu-atz bei der Bereitung dee iMeth bedient habe. (Der an der angeführten Stelle vorkom- menden Ausdruck lautet: nGr&*adr mjofc") Nach Volz- wiif das, reo Tacitus in seinen Berichten über die Germanen erwähnte, berauschende, aus Gerste bereitete Getränk, nichts als eine, von gegohreuer Gerate erzeugte, weinsäuerliche Flüssigkeit gewesen, mithin kein wirkliches Hier. vun welchem er annimmt. daae es erat nach der Völkerwanderung in Germanien bekannt geworden sei. Er erläutert ferner, dass die Benennung Hopfengarten („Huinulana") in Deutschland zuerst in einem Schenkungsbriefe Pipin's vom Jahre 708 an seinen Sohn Carl d. Grossen vorkommt; so wie. da-- Hopfen als Zuthat zum Biete zum erstenmal in einer Schrift der bekannten Aebti^.-in HUdegurdis;i (der Heiligen) vom Jahre 1079 genannt wird. „Ueberhaupt" — sagt Yolz a. &. 0. S. 150 — „scheint vom Uten Jahrhundert an das Bier Hopfenbier gewesen zu sein, da es im Rufe stand, dass es sich lange halte und desshalb in grosser Menge ausgeführt wurde.'- Obgleich der Hopfen in England wildwachsend vorkommt, hat man ihn in jenem Lande doch nicht vor dem Jahre lö'-'-i4 zum Bierbrauen benutzt, da er erst damals, \on den Nieder- landen eingeführt, — nach einem andern Berichte um 1525 von Flandern aus — als cultivirte Pllanze Eingang gefunden hatte. Nichts destoweniger kannte man in England, wenigstens vom Schlüsse des 8ten Jahrhunderts au, eine Art Bier (rAle"J: wirkliches Bier dagegen wurde erst mit der Einführung des Hopfens, als cultivirter Pflanze, bekannt.4 Der Kampf, welcher damals zwischen den Anhängern des alten Ale und des neueren Beer geführt wurde. konnte nicht erbitterter sein, selbst wenn es sich um eine himmelschreiende „Ketzerei gegen die alleinseligmachende Kirche gehandelt hatte.- Bald nachdem der Hopfen und das mit ihm bereitete Bier eingeführt worden war, stieg der Unwille gegen den Hopfen (oder eigentlich gegen das Hopfenbier, denn im Grunde drehte sich der Streit nur um Ale oder Beer.) in dem Grade, dass man sogar eine Petition gegen den Gebrauch dieses verruchten Unkrauts. (nmicked irveti). welches „das Bier verderben würde und dem ganzen Volke schädlich zu werden drohte. •• an das Parliament richtete.-' Die erste, auf den Hopfenbau in England bezügliche Schrift. erschien am Schlüsse des loten Jahrhunderts;* auch ist in den englischen Gesetzen nicht vm Anno 1552, wo man den Hopfengärten verschiedene Privilegien ertheilte. von solchen die Rede. Es ist kaum wahrscheinlich, dass man in Norwegen in der heidnischen Zeit schon Hopfen eigentlich gebaut habe, auch laset sich nicht mit Bestimmtheit nachweisen, dass man den wildwachsenden Hopfen schon damals gesammelt und irgendwie benutzt hat. Jedenfalls aber kann es nicht fehlen, dass man bald nach der Einführung des Christenthuins, mit der von ihm nach allen Seiten hin ausstrahlenden geistigen und materiellen Cultur, nach und nach auch eine grossere Einsicht über die zweckmassige Benutzung der Gaben des Schöpfers erlangte ; und somit darf man. in Verbindung mit andern directen Anzeichen, annehmen, dass man sehr bald nach der angegebenen Periode auch den Gebrauch des Hopfens zum Bierbrauen in Nor- Olafii Kontmga en.s Hclc«. Christiania 1853. Cap. 68. trag« zur CnlhngBaohich«« rop K. W. Volt, Leipzig 1852. S. U9. Vcrj;l. Krn>t Meyer. Qeschicbtc der Botanik. A. Pag. 517 — 36. ..f eoltirated VegetaMM by Henrj Phillips. London I82-J. V,l I. 1'.»^. B94. ' J o im C. Morton. Cyclopedia of Agricoltare. Vol. 11. Vag. 43. Perfecl pluiforme of a Hoppe-Garden, Heoaatarie in-truetions for the makin^e aml maintenance London 1578. v.o. 171 wegen kennen leinte, mit andern Worten: dass man wirkliches Hopfen hier (hier s. g. ..deutsches Bier1') kennen und schätzen lernte. Schon das ältere Frostathingslov (XIII. 11) dessen Decrete sich, wie vorhin bemerkt, aus der Zeit Olafs des Heiligen herschreiben (1015-1030), setzt bestimmte Strafen für Hop- tendiebstahl auf freiem Felde fest; das Gesetz scheint hier allerdings nur den wildwachsenden Hopfen im Auge gehabt zu haben, worüber unten ein Mehreres. Eine Verordnung des Domcapitels von Nidaros (o: Throndhjem) vom Uten Juni 1341 ' bestimmt, dass der Chorbruder, den die Reihe trifft den Communeangelegenheiten vorzustehen, in dem Jahre vor dem Antritt dieser Function die Clementskirche gratis bedienen solle und dabei namentlich die Aufsicht über die Bestellung des Gartens führen, so wie dafür zu sorgen habe, dass Hopfen gebaut und gepflanzt würde, so wie dass der Gärtner („Gras- (limhmadr") seinen Lohn erhielte. Hier ist also mit Bestimmtheit von der Cultur des Hop- fens die Rede und zwar, so weit mir bekannt ist, an diesem Orte zum erstenmal in den historischen Schriften Norwegens ; damit ist freilich nicht gesagt, dass man früher keinen Hopfen g-ebaut haben könne um so weniger, als die citirte Stelle im Diplomatarium den Gegenstand ä)s einen allgemein bekannten bespricht. Aus der Regierungszeit Haakon VI Magnussen's (1355 — 1380) hat man eine von Oslo (dem jetzigen Christiania) vom 22 Januar 1358"2 datirte Verordnung, worin bestimmt wird, dass kein Fremder Hopfen in kleineren Quantitäten als sackweise verkaufen dürfe, und in einer späteren Verordnung desselben Königs3 (ohne Datum), vom Geldwesen und Handel in den Kaufstädten (handelsberechtigten Städten), wird Hopfen abermals neben gelben Erbsen aus- drücklich genannt. Man sieht also hieraus, dass das Hopfenbier damals schon so allgemein verbreitet gewesen sein muss, dass die inländische Hopfenproduction nicht länger genügte. Nach der Vereinigung Norwegens mit Dänemark erliess der norwegische Reichsrath4 am 4ten December 1490 eine Verordnung, die jedem Bauern bei einer Strafe von 6 0re vor- schrieb, jährlich 6 Hopfenpflanzungen („Humlekuler") anzulegen. Endlich hat man auch einen Brief vom 2ten März 1507,"> den Verkauf eines Hofes in der Nähe der Stadt Tensberg betreffend, worin deutlich gesagt wird „mit allem Zubehör, den Hopfengarten einbegriffen;" ein solcher muss also damals für eine wesentliche Herrlichkeit bei einem Eigenthume gegolten haben. Auch in Schweden muss der Hopfenbau schon in einer frühen Periode ziemlich allge- mein gewesen sein. Im Upplandslagen, veröffentlicht in 1295, wird nämlich die Abgabe des Zehnten an die Priesterschaft, von Flachs, Hanf, Erbsen, Bohnen (Vicia Faba), Roggen, Weizen und Hopfen auferlegt, (Siehe Schlyter's Ausgabe Pag. 31), und an einer andern Stelle in demselben Gesetze (Pag. 98) wird ebenfalls Hopfen genannt. Dieselbe Zehiitenabgabe von Hopfen kommt, ungefähr gleichzeitig mit der vorigen, auch im 3ten Capitel des Gottlandslagen vor. Das Helsingelagen, (Lund 1844. Pag. 71) geschrieben ungefähr im 14ten Jahrhundert, setzt eine Strafe (Wiperbo Balken § 2) fest für den eigenthümlichen Fall, wo Jemand in dem Hopfen- garten eines Andern eine Hütte aufführt.6 Unter der Regierung Christoph's von Bayern in Schweden wurde ein Brief vom 14ten 1 Diplomatarium Norvegicum II. No. 242. 2 Norges gainle Love 3. Pag. 177. ;> Norges gamle Love 3. Pag. 205. ' Diplomatarium Norvegicum. II. No. 963. Pag. 708. 5 Diplomatarium Norvegicum IV. No. 1047. Pag. 769. * Die Hopfengärten lagen nämlich nicht immer in unmittelbarer Nähe der Höfe. 22* L7B L4461 erlassen, worin die HaadelsprivüagieD iür Hedemora festgesetzt wurden, und in • m Briefe wird unter den Gegenständen, du.- am den Sonnabendstnärkten jener Stadt /.um Verkauf ausgab n werden durften, weh Hopfen genannt. Nach \ rriii Stadga maaste jeder Bauet 40 Hopfenstangen Indien, und das Stodilagm im von Jtil.s (Tjii/r.i Balken (Jap. 8;) bestimmt die Strafen für Diebstahl in den Hop- fengarten, Bie mochten .-ieli nun aahe l>ei den Höfen oder in weiterer Entfernung von .denselben «iii grossere ler kleineren Inseln befinden. Die verschiedenen liier angeführten gesetzlichen Bestimmungen Beugen davon, dass man sieh in Norwegen und Schweden niohl nur in sein- früher Zeil mit der Cultnr des Hopfens üftigte, Bondera aaeh dieaem Betriebe eine mehr wie gewöhnliohst Aufinerksanikeil schenkte, und ihn dcsshalh. mehrere Jahrhunderte hindurch, /.um Gegenstand specieller (ieset/.e machte. ewöhnüehes Sträucher, die rothe und Bcfawttrze Johannisbeere und Stachel- beere sind vermuthlieh auch damals schon ciiltivirl worden, was um so wahrscheinlicher ist, sie sich jetzt in verschiedenen Gegenden des Landes wildwachsend befinden. Aehnlich verhall es sieh, wie oben angedeutet, mii dem gewöhnlichen Flieder (Samhiicus nigra) und der Berberitze. Auch diese werden jetzt, wild oder verwildert, nicht selten im südlichen Norwegen gefunden, besonders in der Umgegend von Christianis uad dort namentlich auf Hovedft, einer kleinen, ungefähr j Meile von der Stadt entfernten Insel, auf welcher früher ein Si. Marien ( isiercienserkloster stand — gestiftet d. L8ten Mai 1147. in Klammen aufgegangen d. sl Janr. 1832 — von welchem noch heute malerische Ruinen übrig geblieben sind.- Auch Henrik Harpestieng spricht, wie oben bemerkt, von den beiden zuletzt erwähnten Sträuchern. Die Haseln uss i-i in Norwegen wahrscheinlich niemals eigentlich gepflegt worden, tveiüf chiehl davon nirgends ausdruckliche Erwähnung ; da man aber so wenig gen bare fruchte besa.ss. so stand auch der wilde Ifaseistrauch in einem gewissen Ansehen. Dies lässf sich anter Anderm aus dem obenerwähnten (Pag. 14.S) Briefe des Bischoffs Audiinn. worin «ler Kirchenzehnte von Haselnüssen auferlegt wird, nachweisen. Ja sogar die alten Ge- setze nahmen den wildwachsenden Haselstrauch unter ihren besonderen Schutz. Im sF.ldn- ProstathiHgrtöc Xlll. II beißet es: „Niemand darf in Anderer Nnsswald (fßattmkcg") eindringen; thut er's, so soll er die Nüsse einbüssen und „Londrtäm" (d.h. Busse an den Besitzer) zahlen:- ii. s. w . Schon in der alteren Edda (Skiriiisiiml Str. 19. 20) werden Aepfel f„epftVj) genannt, und dasselbe ist in der jimger'n Edda der Fall.3 Allein sowohl in den Dichtungen der Edda, als in andern Gesängen der Skalden aus der heidnischen Zeit, kommt das Wori immer nur in Umschreibungen oder in irgend einer figürlichen Be- deutung vor. Nur an zwei Steilen ist in der jüngeren Edda (a. a. <). 2. Pag. 482 und 566) von Pflaumen C-ploma") die Rede, woraus sich inzwischen nicht sicher sehiäessen lasst. oder ähnliche Bauinfrücfite bereits in der heidnischen Zeil hier in Cultur standen. Van Birnen und Kirschen wird, so viel ich weiss, weder in den Saguen noch in den Gesetzen jemals geredet. Kurze Zeil nach dir Kint'ührung des C'hristenthums werden doch Aepfel genannt; und dies sogar in Beziehung auf eine so nördliche Lage wie wenigstens bis B Bdalen, (ungefähr 88° N. B.). Die obencitirte Stelle (XIII. 11) im älteren Frostathmgtlot), die eben jene Gegend so wie die nördlichen Strecken bis über Throndhjetn hinaus, anging, lautet wörtlich genauer und vollständiger wie folgt: „Niemand darf (oder soll) in den Nuss- it.iriimi Dal.kiirli.uni (Stockholm 1842 1 I. No. 99. Paj:. 100. ])•• n"t>k'- Kloftres Hb torie i Middelalderen af Christiane. A. ball -c. Christinnia 1856. Pag. 401—24. - Bddi Snom Btorlnionar. Beykjarli i^- P. Ml. Die OtmmhagenwlN äugkb« 1 18521 I. P. 304. r.42. II. P. 188. 482. 173 wald eines Andern dringen;' thut er es aber dennoch, so soll er die (gesammelten) Nüsse einbüssen und dem Besitzer Busse zahlen; — für (gepflückte) Aepfel und Hopfen dagegen soll er den Werih entrichten und ausserdem Lcmdnäm (d. h. Busse) bezahlen." Hier wird also nicht von der Strafe für gemeinen Diebstahl gesprochen. Der Leser wird aus den obenangeführten Citaten bemerkt haben, dass die alten nor- wegischen Gesetze sich allemal unzweideutig, klar und mit einer, die kleinsten Einzelnheiten berücksichtigenden Genauigkeit und Schärfe über den Gegenstand, den sie behandelten, aus- drückten. In dem vorliegenden Falle bediente das Gesetz sich des Wortes „Nusswald" (..na- taskou"). worunter mithin nur Avildwachsendes Gesträuch gemeint sein konnte; andererseits kommt von Aepfeln und Hopfen, die bei derselben Gelegenheit genannt werden, kein einziger Ausdruck vor, der darauf hindeutete, dass diese Gegenstand der damaligen Cultur gewesen wären. In einem grossen Theile desjenigen Districtes, in welchem das Frostathingsgesetz galt, wird sowohl Hopfen als der gewöhnliche Waldapfel in wildem Zustande gefunden. Es ist in dem Vorhergehenden erwähnt, (Pag. 122), dass der Waldapfeibaum in Romsdalen eine ziem- lich beträchtliche Grösse erreicht, und es ist in dortiger Gegend noch gegenwärtig üblich, die kleinen, wüdwachsenden Aepfel im Herbste zu sammeln, sie den Winter über aufzubewahren und zu verspeisen. Vermuthlich ist dasselbe auch in alter Zeit der Fall gewesen und dies um so eher, als essbare Baumfrüchte damals gewiss zu den grossen Seltenheiten gehörten. Nebenbei würde es sonderbar sein, wenn wirklich die Einführung und Cultur des Apfelbaumes unter einer so nördlichen Breite wie 63° ihren Anfang genommen haben sollte. Hiezu kommt, dass Magnus Lagaböter's früher erwähntes Nyere Landslot vom 24sten Juni 1274, welches denselben Gegenstand behandelt und, wie hier deutlich zu ersehen ist, nur eine Wiederholung des Frostathingsgesetzes bildet, sich dennoch mit der, dem Gesetze zukom- menden Genauigkeit ausdrückt, indem es nämlich heisst: (IX. 9) „Wenn ein Mann in den Zwiebelgarten, Angelicagarten, Apfelgarten („eplagardr") oder in die Rüben-, Erbsen und Bohnenpflanzung, so wie überhaupt in irgend ein eingefriedigtes oder bewachtes, mit Frucht („aldin"} bestelltes Gehege eines andern Mannes eindringt, so soll er dem Eigner den doppelten Werth (des Gestohlenen) ersetzen, und (ausserdem) 2 0re Busse („Tltokkebod") bezahlen; hat er aber so viel entwendet, als dem Werthe einer 0re oder darüber gleichkommt, so ist er dafür schuldig wie für gemeinen Diebstahl." Ungeachtet die Stelle im Frostathings-Gesetze, worauf das hier angeführte Citat sich gründet, auch den Hopfen besonders nennt, ist daraus doch nicht zu entnehmen, dass er damals, als unter eigentlicher Cultur stehend, vorkam, was dagegen mit Aepfeln, Rüben, Erbseu und Bohnen der Fall ist, die mithin wahrscheinlich in der zwischen beiden Gesetzen liegenden Zeit eingeführt sind,2 während der Hopfen noch nicht Gegenstand der Cultur war. In den alten norwegischen Gesetzen kommt auch das Wort „Humleharc" (Hopfen- garten) nirgends vor. Von Haakon V Magnussen ist uns eine Verordnung, datirt Bergen d. 14ten November 1316,3 aufbewahrt, in welcher, neben anderen Dingen, auch „der Apfelgarten des Königs in Bergen" erwähnt wird. ' Im Originaltexte steht „fara", fahren; in seiner figürlichen Bedeutung ist dies Wort schwer durch ein völlig entspre- chendes deutsches wiederzugeben, wenn nicht etwa durch das oben benutzte „dringen" (eindringen) oder das kräf- tigere „hausen." in der Bedeutung von „Unfug treiben." • Vergl. P. A. Mnnch. Det norske Folks Historie. 2. Pag. 1018. Norges gamle Love 3. Pag. 121 — 22. 174 Hin anderes Document vom Uten JWri 144^' handelt von dem Verkaufe des aehteto Theik 'l) eines, zu dem Hofe Hovlaml in Hardanger gehörigen, Apfefgartens. Wenn nun schon der achte Theil eines Apfelgartens Gegenstand der Errichtung eine-, besonderen Docn- mentes vrerden konnte, »" chttf man annehmen, dass die Obstcultur schon zu jener 'L< Bardanger eine verhältnissmäesig nicht geringe Ausbreitung gehabt haben m In einem Briefe vuin November 1299* wird von dem Apfelgarten I ..fmmvrium" ) de- Bischofis in Stavanger gesprochen, und ein anderer Brief vom '-'S-ten Mai 13653 handelt VOU einem Apfelgarten anf dem Hute Hausaihveit im Kirchspiele Ullettsvang in Hardanger. Ob man nun nach dem Angeführten freilich annehmen darf, dass einzelne der edleren i sei um etwa die Mitte des 13ten Jahrhunderts in Norwegen eultivirt wurden, so ha1 iler Obstbau doch kaum vor und in dem Verlaufe de9 14ten Jahrhunderts allgemeinere Ver- breitung erlangt, und wird sich selbst damals hauptsächlich anf die Klöster und die zu den- selben gehörenden Güter beschrankt haben. Au- den vorstehenden fragmentarischen Notizen, die sich jedoch, wie zu ersehen, nicht nur auf geschichtliche Data, sondern auf eine Reihe positiver Vorschriften in der alten Gesetz- gebung stützen, gehl deutlich hervor, dass Ackerbau und Landwirthschaft im norwegischen Alterthume aul einer bei weitem höheren Stufe standen, als man im Auslande, ja in Norwegen selbst, gegenwärtig anzunehmen geneigt ist. Der Umstand, dass eine Menge der angeführten und erwähnten Gesetze, auch auf die anscheinend unbedeutendsten Dinge Rücksicht nehmen. zeugt ebenfalls von der grossen Aufmerksamkeit, die man schon damals dem Ackerbau, der Viehzucht und den mit ihnen verbundenen Beschäftigungen schenkte. Die Bedeutung und Wichtigkeit dieser Dinge muss, so deutlichen Anzeichen zufolge, schon in einer sehr frühen Periode in Norwegen allgemein erkannt worden sein. In jener mittelalterlichen Zeit gab es kaum ein Land in Europa, welches weniger durch innere Unruhen gestört wurde, als Norwegen. Der Grund zu dieser Erscheinung liegt ver- muthlich eben in der Zweckmässigkeit der, den Landesverhältnissen weise angemessenen Ge- setzen, denen man. da sie aus dem Volke selbst hervorgegangen waren, um so bereitwillige! allgemeine Achtung und Gehorsam zollte. Öfplomatarinni Nomgicuth IV. No. 908. vergl. I. c. Ho. 91Ö. Dijilomatarium Norvc messen, 80 Fase lc ch WBT. Der Stamm verzweigt sich 12 Fuss über der Wurzel 179 zur Krone, und hat in der Höhe von 8 Fuss einen Umfang von 10 Fuss 3 Zoll. Das Alter dieses Baumes wird auf ungefähr 100 Jahre geschätzt. Seite 100. Zeile 6 von oben: In Throndenses in Finmarken, (68° 49' N. B. 34° 15' 0. L. von Ferro), wird die schwarze Johannisbeere in günstigen Sommern reif. — 103. Zeile 18 von oben : In warmen Sommern entwickelt sich der Rosenkohl in Tromse, (69° 39' N. 36° 37' O. L. v. Ferro), zur Vollkommenheit. — 107. Zeile 1 von oben: Ich habe seitdem in Erfahrung gebracht, dass mehrere Varietäten der Stoppelrübe (Turnips) in Finmarken gewöhnlich reifen Samen geben. Der nörd- lichste Punct, von woher ich reifen Rübensamen erhalten habe, ist Lyngseidet, (69° 34' N. B. 37o 53' o. L. v. Ferro). — 119. Zeile 17 von unten : Das hier erwähnte Exemplar von Sorbus hybrida ist, nach einer Messung im December 1861, 35—40 Fuss hoch und der Stamm misst in Brust- höhe 4 Fuss 4 Zoll im Umfang. 23* Kesniu<; des ohservations lcs plus importaiitcs de cet ouvra^e. La Norvege est situee entre 58 et 71 degres de lalitude nord. On verra par les obfiörvetiona de le tenaperature cnminuniqucfs dans ce qni precedc qu'aucun pays de la terre, ritue* ;iu\ uu ni«s degres de latitude, a'a ane temperature anssi douce que la Norvege. La raison en est, que presqae toute la cöte oocidentale si 6tendue jusqu'ä la frontiere de Rnssie, •,in\ bords de La mer glaciale, est toudu'-e par le couranl du golfe sur son paseage vers le nord. C'esl hi inif chose incontestable positivemfnl cnnstatec par une foule de lails. On sait que les degres de chaleui de l'atmosphere aussi 1 ■ i < 1 1 que du sol diminuent ä mesure qu'ou s'eloigne de L'£quateur pour e'approcher des pöles. Par consequent on serait porte ä juger d'avam-c que la meine plante exigerait pour son developpement plus de temps lorsqu'elle est cultiv6e plus pres du nord. Neanmoins les cereales et d'autres plantes mürissent en Norvege dans une temperature beaueoup moins 61ev6e que dans des pays bien plus mexi- dionaujs : m@me en dedane des Limites de la Norvege il existe, sous ce rapport, une difl'erence notable entre les regions septentrionales et meridionales du pays. Les cereales on d'autres especes de graines apportees d'une region meridionale ä ane reg on septentrionale exigenl d'abord plus de temps pour arriver a la maturite que la meine vaiieie culfcivee depuis longtemps dans la miaue contree: mais au bout de 2 ä 4 ans les plantes provcnaiit de la graine clrangerc oni gc nöralc ine n( uequis, quanl ä la maturite, les memes qualites que possedenl les varietös correspondantes. depuis longtemps eultivees dans le pays. Lorsque, au contraire, on transporte la graine d'une region se])tentrionale ä une cmitrce plus rapprochee du sud de plusieurs degres, les observationa que j'ai eu l'occasion de faire jusqu'ä präsent m'onf prouve que «laus la premiere et peut-ehe meine dans la seconde annee cette graine arrivera plus fcdl a la maturite que les plantes indigenes de la meine variete: mais plus tard eile adopte Les memes qualites que ces dernieres. Lorsq'une plante esl cultivee dans une region assez eloignee du nord pour lui per- mettre d'atteindre tout son developpement, la graine augmente differemmenl en gros- sem- el en poids dans les oreniieres 2 a 3 amifcs, et plus im s'apprncbe du nord. plus cette augmentation esl grande; mais deja des la premiere annee eile diminue de nouveau, lorsqu'elle esl cultivee dans une regiuu plus rapprnebec du sud de plusieurs degres. Plus le nombre des degres qni separent les deii\ regions est grand, plus la d itlere lief saute aux yeux. Plus la eulture d'une plante B'approche du nord, en admettant la meine supposition que plus baut, plus sc dfvfluppo aussi la formation du piguifiii dans L'epiderme de la graine. On decouvre le plus clairement ce fall en observanl plusieurs especes de pois jaunes, qui devien- nent rerts lorsquils Bonl eultives ä an degre* de latitude tres-rapproche" du nord, ei de haricots blaues si pointsei ä taches rouges, qui ontune formation de pigmenl beaueoup plus 6tendue et plus forte etc. Toutefois c'esl ane qualite" que La graine perd deja au bout d'un ou de. deux ans, nrsquYlle BSl Cultivee dans nne rojinn plus meridii male i|e plusieurs degres. Les fleurs de 181 plusieurs plante? ont une couleur beaucoup plus intense, et meine les feuilles des arbres sau- vages et des arbres eultives sont d'un vert plus frais et plus vif que dans des pays plus rap- proches du midi. Chez les plantes dont la racine, les feuilles, les fleurs ou le fruit renferment une sub- stance aromatique, par exemple le celeri rave, le persil, le cranson, J'oignon, la lavande, la coriandre, la fraise, la pomme de Gravenstein etc. etc., cet aröme se developpe d'une maniere etonnante plus on s'approche du nord, ainsi qu'il a ete explique en detail plus haut (pages :;l ä 33). La distance de trois degres de latitude peut provoquer une difference notable. Ainsi il est de fait cjue par exemple le cerisier ä grappes (Prunus Padus), le sorbier sauvage (Sorbus Aucuparia), le muguet (Convallaria majalis) etc. possedent une odeur aromatique beaucoup plus prononcee dans les environs de Throndhjem qu'aupres de Christiania. On sait que les differents fruits d'arbre mangeables sont eultives, en partie ä cause de leur aröme, en partie aussi ä cause de la douceur plus ou moins grande qui l'accompagne : pendant que le premier augmente, cette derniere diminue dans une proportion aussi frappante. On constate clairement ce fait en comparant, non seulement les fruits etrangers et les fruits de Noivege de meme espece, mais aussi les fruits de meine espece des differentes regions de la Norvege; on decouvre meme une diflerence frappante dans le meme endroit suivant que l'ete est plus ou moins chaud. Comme on le voit par ce qui precede la plupart des espeees de prunes mürissent dans les etes ordinaires jusqu'au 64 e degre de latitude et les raisins jusqu'au 61? degre et un peu plus, les derniers en espaliers. Bien que ces fruits arrivent ä un degre de maturite complete, ils laissent cependaut, sous le rapport de la douceur, beaucoup a desirer. Ainsi quoique la plupart des fruits aient un goüt äcre, celui-ci est tellement dominc dans quelques-uns, par exemple les fraises et les pommes, par la force prononcee de l'arume, que le fruit a une saveur tres-agreable. Quant aux phenomenes mentionnes ici, c'est-ä-dire qu'une plante eultivee ä un degre eleve de latitude nord oü la chaleur est moindre, demande moins de temps pour son develop- pement que dans un pays beaucoup plus meridional, que la graine augmente dans une propor- tion considerable en grossem- et en poids, que la plante dans plusieurs de ses organes a une formation de pigment plus forte et qu'en meme temps l'intensite de Taröme augmente conside- rablement, je ne crois pas pouvoir les expliquer autrement que par l'action plus prolongee de la lumiere sur la Vegetation dans les regions septentrionales, et c'est cette actiön de la lumiere aussi bien que la douceur dejä mentionnee de la temperature qui est pro\ (ique.e par le coiuaui du gölte, qui ont pour resultat ce phenomene unique sur la terre que l'avoine mili-it jusqu'a 69°, le seigle jusqu'a 69^° et l'orge jusqu'a 70° de latitude nord, et qu'ä cette elevatum du pole, oü un pareil fait ne pourrait se reproduire nulle part ailleurs, la eulture du so) peut meme etre avantageuse. Quant ä la question de savoir si, sans compter les rayons eaiorifiques, ce sont les rayons lumineux ou k action chimique, ou les deux reunis. ou peut- t tre d'autres effets encore inconnus de la lumiere du soleil qui jouent ici le röle principal. il taut en laisser la Solution ä l'avenir. Comme on le sait, il a et6 emis, de temps en temps, des opinions differentes sur la possibilite d'aeclimater une plante. II nie semble pourtant que plusieurs des fait* communiques dans ce qui precede, par exemple ce qui a ete dit du mais et du faux öbenier (Cytisus L;i- burnum;, ont positivement prouve, non seulement que l'acclimatation est possible. mais meme quelle peut s'operer dans un espace de temps proportionnellement court. Alphabetisch e s R e a; i s t e r. A Seite, adl 158. 159 Aakerbar 128 Aarflot, Siverl 7(1 Aa-on. I .s2. 111. 146. 168 Abträten yeliow bullock Turnip 107 Abies balsamifera 60 — cxcelsa 60 — Fraseri 60 — pectinata 60 Abietineae 56 /'■'che 130 Abricol Ptche de Nancy 130 Acazienbaum 1 35 Acer campestre 113 — dasycarpum 113 — monspessulanum 113 — Opalus 113 — pensylvanicum 113 — platanoides 112 — polymorphum 113 — Pseudoplatanus 113 — spicaluni 113 — saccharinura 1 1 :i — tataricum 113 Acerinea: 112 Ackerbauschule, die nördlichste 105 Acrampliibryu ,">4 AdUcbohne 141 L22 JBffplanU 91 JEacultu flara 113 gkbro 113 — Hippocastanum 113 — pallida 113 — Pavia 113 rubicunda 113 144 HO Seite. Agi-Apfel 125 Aga, Johannes 122. 123. 124 — Thormod 124 Agrostemma Githago «4 Agurk 109 Ailanthus glandulosa 117 Alant 88 Alauda arvensis 34 Ale 170 Aldin 173 Allium ascalonicum 53 — Cepa 53. 166 — fistulosum 54 — Porrum 53. 166 — sativum 53. 166 — Schoenoprasum 53. 168 — Scorodoprasum 58 — sibirinum 53. 168 Alm 76 Alnus cordifolia 71 — glauca 71 — glutinosa 71 — incana 84. 71 — pubescens 71 — serrulata 71 — subcordata . 71 — viridis 71 Alopecurus pratensis 44 AlnJu-Klever 135 Altluea ofhYinalis 110. 166 — rosea 11" Althinrj 161 Atnanintacex- 61 Amelanchier ovulis 120 Bangainea I*« — vulgaris 120 Amorpha pnmfla 186 — croceolanata 136 183 Seite. Amorpba fruticosa 136 Ampelideae 97 Anipelopsis hederacea ' . 98 Amphibrya 35 Anrygdaleae 129 Amygdalus communis 129 — nana 129 Anacardiace* 116 Angelica 95 Angelicagarten 167. 173 Anemone Hepatica 34 Anethum graveolens 95. 166 Anis 94 Annat Gerste 20. 24 Anthemis tinetoria 30 Anthriscus Cerefolium 96. 166 Apfelbaum 34. 122 Apfelgarten 173 Apfelquitte 118 Apium graveolens 24. 93 Apothekerschierling 96 Apricos 130 Apncose 130 Araliaceas 97 Archangelica officinalis 95 Ard 158. 159 Ardgang 163 Ardr-exi 160 Aristolochia Sipho 82 Aristolochieae 82 Armeniaca vulgaris 130 Artemisia Abrotanum 166 — Absinthium 84. 166 — Dracunculus 84. 166 Artischoke 84 Artiskok 84 Asal 119 Asbjornsen . . 54. 62. 63. 72. 123. 124. 132 Asiatischer Kopf Salat 24 Ask 86 Asparagus officinalis 54 Asparges 54 Asparges-Ert 135 Aspargessalat 85 Asp 79 Asperifolia? 89 Asphodeleaä 53 Astrachanischer Sommer- Apfel 124 Atke 91. 132 Atriplex hortensis 80. 166 Avena elatior 44 — fatua 46 — nuda 45 — orientalis 45 — sativa 45 — sativa nuda 24 Seite. Babinet 3 Bachstelze 34 Baldrian 83 Bärenbeere 128 Barceloner-Nuss 75 Barlind 63 Barometerstand in Breslau 41 — in Christiania 13 in Proskau 175 Barr 144 Barth 61 Basüicum 88 Basilienkraut 88 Bastard-Eberesche 119 Banne 138. 148 Beer 170 Benved 86. 114 Berberidese 101 Berberis 101 Berberis asiatica 101 — canadensis 101 — crataegina 101 — crenulata 101 — eretica 101 — declinata 101 — emarginata 101 — iberica 101 — integerrima 101 — mitis 101 — provincialis 101 — sanguinolenta 101 — sibirica 101 — sinensis 101 — vulgaris K'l Berberitze 101. 172 Bergflechte 97 Bergßetta 97 Berghimbeere 32 Berliner Buschbohne 141 Beta vulgaris ß Cicla 80 Betula alba 65 — carpinifolia 71 — davurica 71 — excelsa "1 — Gmelini 71 — glutinosa 63 — humilis 65 — lenta 71 — nana 65 — papyracea 71 — populifolia 71 — pubescens 63 Betulaceas 63 Bewölkung in Christiania 12 Bienenzucht 165 Bier 169. 170 184 Birkengrenze 64 Birnbaum 121 34. 172 BiiiK|iiitte 118 Bitterklee 88. 169 Birk 63 98 63 | Bjorr 169 Bjuriu/xir IM Blaa-F.fj W Manien Pea M Blau-Eiche 74 i Biaoe Prankentfaaler '■'" Blei-Eiche M od 104 Hlomkane H» m 131 m Pea 137 I Blutl)iKhe 76 I BkfEeg « Bockahornklee 1°'' Bodenkohlrabi 105 I «de 82 n 148. 149. 171 ; Bohnenpfianzung 173 Bohnenbaum 134 ; Bohnenkraut 89 ; 75 ! Bonafooa 36 Borag.. officinalia 24. 89. 166. Bortfelderrübe 107 Boüasiiigaull 4 | l!"u-singaultia baselloides 81 , Boyesen 112 Brakal H5 Brake 54 i Brandt 144 Brassica Napns oleifara annua 105 — — — biennis 105 — — rapifera 105 — oleracea 102 — — acephala 102 — — botrytis asparagoides . . .105 — — caulinora .... 104 — bullata 103 — — gemmifera . . .103 — capitata depressa . . .103 — — — obovata . . . .1(13 — — — rubra 108 — Caulo-Uapa 105 — Rapa olflöfeia annua 107 — — — biennis 107 — — rapifera 105 Braune Dattelbohne 25 Urini/e/ncr 128 Seite. Brkk 54 Broad Windtor Bean 13« Brocoob 105 Brodbacken 14!» Brombeere 128 Bm 54 Bryonia alba 10« Buche 75 Buchsbaum 115. 169 Buchweizen 82 Bmckmaa, James 46 Bukertf,- 186 BMeblad 88. 169 Bunins orientalis 108 Buschbohne. Berliner 141 Butt, rbohne, chinesische 140 Buxhauinerbse 137 Bakus sempervirens 115. 169 Buo 49 Beg 75 75 Btnme 139 Calville. norwegischer Rosen 125 — rot he Herbst 124 Calvr;\iitlieie 127 GttiyoanthuB tloridus 12? Cttmelina »ativa 25. 102 Cannabina; "7 Cannabis satäva "" Canariefre 44 Caprifolium. welsches 86 Capsella bursa pastoris 25 Cap.-icum annuum 92 Capuziner-Krcsse 1 16 Caragana Altagana 136 — arborescens 136 — arenaria 136 — Chamlagu 186 — frutescens 136 — macrophylla 186 — microphylla 136 — pygmsea 136 — Redowskii 136 — sophorafolia 106 Carex vesioaria 152 Carpinus Betulus 75 Carthamus tinotoriua «4 Carum Carvi 94. 166 Castanea vesca 76 Ca-tanic f6 Oätawba 9« CelaMrinea- 114 Oeiastrue soandens 114 Otetanrea Cyanus 84 Chenopodete 80 185 Seite. Chenopodiurn Quinoa 24. 80 Chevalier Gerste 21 Chicken Com '39. 40 Chinesische Dattelbohne 25 Chrkttorn 114 Chrysanthemum segetum 84 Cicer arietinum 1«6 Cichorie 84 Ciehorienwurzel 84 Cichorium Endivia 85 — Intybus 84 Cicuta virosa 93 Cinquantino 38. 41 Citrullus vulgaris 108 Cilroninelisse 89 Cladonia rangiferina 156 Claytonia perfoliata 109 Clematis Flammula 101 — glauca 101 — Vitalba 101 — Yiticella 101 Cnicus benedictus 84 Cobbet's Com 39. 40 Coehkare 102 Cochlearia Armoracia . . . . . . 102. 166 — danica 102 — ofiicinalis 102 Coix Lacryma 44 Colutea arborescens 135 — crocea 135 — cruenta 135 — frutescens 135 — media 135 — orientalis 135 Compositae 83 Conium maculatum 96 Coriander 32. 96 Coriandruni sativum 96. 166 Cornelbaum 99 Cornel-Kirsebcer 98 Corneae 98 Cornus alba ... 99 — fastigiata 99 — florida 99 — mascula 98 — sanguinea 99 — sericea 99 Coronilla Emerus 139 — glauca 139 Corylus Avellana . . 34. 74 — Colurna 75 — rostrata 75 — tubulosa 75 Crambe maritima 1<>7 Crocns vernus 34 Crataegus Celsiana 121 Seite. Crataegus coccinea 121 — Crus galli 121 — Douglassii 121 — elliptica 121 — flava 121 — latifolia 121 — lobata 121 — melanocarpa 121 — nigra 121 — orientalis 121 — ovalifolia 121 — Oxyacantha 120 — pentagyna 121 — prunifolia 121 pubescens 121 — punctata 121 . — purpurea 121 — pyracantha 121 — pyrifolia 121 — sanguinea 121 — spathulata 121 — Tournefortii 121 — virginica 121 Cuculus canorus 34 Cucumis Melo 108 — sativus 109 Cucurbita Pepo 108 Cucurbitacece 108 Cuminum Cyminum 96. 166 Cupressineas 54 Cupuliferae 72 Cydonia japoniea 118 vulgaris 118 Cynara Cardunculus 84 — Seolymus 84 Cyperacea? 52 Cyperus esculentus 52 Cytisus Adami 134 — Alchingeri 135 — alpinus 134 — biflorus 135 — capitatus 135 — elongatus 134 — falcatus 135 — • hirsutus 135 — Laburnum 134 — quercifolius 134 — nigricans 135 — multiflorus 135 — proliferus 135 — prostratus 135 — purpureus 135 — trirlorus 135 — uralensis IS5 Dactylis glflmerata 47 24 ist; Seite. Dald 68 Daphne Mezereum 34 Daphnoidea? 82 Dattelbohne, braune 140 — chinesische 141 gebinderte 141 — iurarnatfarbige 14o purpurne 140 — purpurscheckige 141 — türkische 141 — weisse 141 Datura Stramonium 90 Daubeny 5. 36 Daucns Carota 96 De Candolle, Alphonse 1 i Deutzia scabra 118 1 >i< ' weeks 25 Eberesche tl9 Edeltanne 60 Beg 72. 74 (Sehe 72 Bierbohne, strohgelbe 141 Bierpflaume, gelbe 131 — rothe 131 i ESerzwetache, Laurence's frühe 131 Einfriedigung 1~>7 Einfriedigung aus Wachholdcr 56 Eiai n-Eichc 74 EiaennAchte 34 Bi&krant L09 Elsaagnesa 82 Ehsagnue angustifolia 82 — latifolia 82 I Enanlt, Louis 98 Endivi, 85 I Eher 54 / Utk Raigras 47 I Enzian 88 j Bpheu 97 | Epla 172 i vor 173 en 148. 149. 171 i Seite. Erbsenpflanzung 173 Erdapfel 83 Erdbeere 129 Erica vulgaris 169 Ericea; 92 Ert 136 Erter 136. 14* Ervun» Lens 138 Esche 87 Esparset 139 Esparsette 139 Espe 7\> Euonymus americanus 114 — angustifolius 114 — europeus 114 latifolius 114 — nanus 114 — verrucosus 114 Euphorbiaceae 115 Exogenoe 54 Ffirber-Waid 102 Fagopyrum eraarginatum 82 — esculentum 82 — tataricum 82 Fagus sylvatica , . 75 Fallurt 90 Fearnley 68 Felderdbcere 34 Feldsalat 83 Fenmkd 95 Fersken 130 Fichte 60 Fichtengrenze 61 Fickert 31 Fingergold 92 Fingerguld 92 Fjeldstue 106 Flachs 117. 152. 171 Fladbred 45. 150 Flaschenapfel 125 Flaschenkürbis 108 Flaskegnrskw 108 Flaskewble 125 Flieder 85. 172 Flogharre 46 Foderwikke 138 Foeniculum vulgare 95 Forbcs 10 Formann 97 Fragaria collina 31. 129 — vesca 31. 34. 129 Frankenthalcr, blaue .97 Fraxinus acuminata 88 — americana 88 — angustifolia 88 187 Seite. Fraxinus excelsior 86 — pendula 88 — heterophylla 88 — juglandifolia 88 — lentiscifolia 88 — oxycarpa 88 — Richardi 88 Frimann, Claus 70 Fritillaria imperialis 53 Fritzner 144 Fromentone di Steola 38 — di Stoppia 38 Frühe Canadische Buschbohne 25 — Leipziger 97 Fuchsglocke 92 Fuchsrebe 98 Füre 56 Fuss, norw 45. 141 Futterwicke 138 Gabmag siioidne 152 Gagel 169 Gans 153 Galanthus nivalis 34 Gallinula Crex 34 Gartenbau der alten Norweger 163 Gartenbohne, schwarze 140 Gartenkresse 102 Gebirgs-Stuben 106 Geirlaukr 168 Geissblatt 86 Gelber Hühner-Mais 38. 39 Gelbe Wurzel 33. 96 Genista anglica 134 — germanica 134 — hispanica 134 — linifolia 134 — raultibracteata 134 — ovata 134 — procumbens 134 — sagittalis 134 — sibirica 134 — tinctoria 134 Gentiana Pneumonanthe 30 purpurea 88 Gentianeae 88 Gerste 20. 144 Ginkgo biloba 63 Gjarrdehold 157 Glaskirsche, doppelte 132 Glechoma hederacea 16U Gleditschia triacanthos 143 Glockenblume 92 Glyceria fluitans 47 Goldbohne 141 Graagaas 151 Seite Grapen 150 Graminea? 35 Gran 60 Granat-Apfel 125 Grasadr mjodr 170 Grasgardr 164 Grasyardsmadr 171 Graslauch 53 Gravensteiner 125. 124 Gravrok-Birke 69 Green Gage 131 Grünbleibende Brockelerbse 25 Grünkohl 102 Grütze 150 Grmskar 108 Grasleg 53 Grafv 162 Grenkaal 102 Guitzotia oleifera 24. 84 Gulbrandsen 130 Gulderling, norwegischer 125 G'ddregn 134 Gundelrebe 169 Gurke 109 Göppert 30 Gotterbaum 117 Hacke 162. 163 Hackenpflug 15-S Hafer 145 Hafermalz 145 Haferwurzel 85 Hagebutte 127 Hagtom 120 Haidekraut 169 Hdkonarbök 151 Hamal-Korn 145 Hamp 77 Handelsflotte, norwegische 102 Hanf 77. 152. 171 Hansen, A 28. 104 Haricot renfle blanc nain 25 Harpestreng, Henrik 166 Harrison 10 Hartig 79 Hasal 119 Haselnuss 74. 148. 172. Haselstrauch 74 Hassel 74 Havre 45 Havrerod 85 Have-Melde 80 Have-Syre 81 Hechel 152 Heckenkirsche 86 — tatarische 86 24* [88 Seite. Beden Seliz 97 Heiberg 180 Belianthus annwu 83 — tuberosus 83 Hellerlinse 13s Herbstrübe 106 lerg 91 Hess 3 113 Himbeere L28 — aretisehe 128 Bimmelsthau 45 Bippocastaneaa 113 Hippopbafi rhamnoides 82 45 Hirnndo urbiea 34 148 Hlynr 112 Hnipenn 144 Hohls-Birke 68 ! 165 . William 37 Hopetoun-Wicke 138 Hopfen 77. 169 Hopfenbau 169 Hopfenbier 170. 171 Hopfengarten 170. 173 Hordeum diatichon 49 — hexastichon 49 — trifurcatum 21 vulgare 49 — hibernum 51 zeoeriton 21 ■>:l 160 Horsetooth Com 35 Hortensie 99 // 103 / 169 Humle 77 173 ule 171 Huinularia 170 Huniuliis Lupulus 77 ' '-■ 47 Hunderer .47 Hundert für Eine 141 Hunderttagiger Sommer Weizen .... 20. 24 / 115 Hunt. Robert 6 Boanngardr 167 Hvannir 95 48 Hvidkaal 103 er 186 135 Hvidlog 53 Seite. }h;,l„!,ler 71 Hoidor 71 llvnun 95 Bydrangea arboresecns 99 — Horten.oia 99 lf>jUcir,r 85 Hyoscyamus niger 90 Hyssopus oflicinalis 89. 166 Heeg 133 Ilex Aquifolium 114 Ilicine.t 114 [ropatiena noli tangere 30 Ingeniann. A 102 Inula Helenium 83. 166 Isabella 98 Isatis tinetoria 102 Isop 89 Lplante 109 Istervidje 78 Italienischer Früh-Mais 39 Italiensk Raigrces 47 JTdrnsida 151 Jasmin 118 Jern-Eeg 74 JernnrfUer 34 Jerusalem Gerste 20. 24. 49 Johannisbeere, rothe 99. 172 — schwarze \QQ. 172 J6nab6k 151 Jonsmesse 152 Jordbcer 129 Jordmandel 52 Jorda>b!e 83 Juglandcae 115 Juglans nigra 115 — regia 115 — — fertilis 116 Juniperus communis 54 — nana 54 — virginiana 56 Kaabubi 105 Kaiser Alexander von Russland . . . 124. 125 Kaiserkrone 53 Kulm, Pehr 38. 10 KälgarÖr 169 Kamüleblom 84 Kamtschatka Hafer 45 Kantapfel, Danziger 125 Karden 154 Bareborrt 83 Warte 102 Kartoffel 90 Karve 94 189 Seite. Katzenkopf, kleiner 121 Kaupanger- Apfel 31. 125 Kavlcgnes 44 Keiserkrone 53 Kellerhals 82 Keltermeister 1GÖ Kerzenbeerenstrauch 169 Eeyser 144. 159 Kichererbse 136 Kiefer 56 Kieferngrenze 57 Kirschbaum 34 Kirsche 131. 172 Kirsebcer 131 KjiFrlighedsceble 91 Kjurcel 96 Kjervelroe 96 Klaariis 112 Klaaved 112 Klunger 127 Knollenselleri 93 Kohl 168 Kolbcer 128 Kohlenbeere 128 Kohlrabi über der Erde 105 Komager 152 Komag-gras 152 Kopfkohl 103 Korn 144. 145 Korn als Pferdefutter 156 Kornblom 84 Kornblume 84 Kornamstrar 148 Kornmesser 161 Krausemünze . 88 Krauskohl 103 Kreuzdorn 114 Krossved 86 Krusemynthe 88 Kugelbohne, purpurhülsige 140 Kukuk 34 Kümmel 32. 94 Kürbis 108 Kvann 75 Kvcede . . 118 Ijabiatfe 88 Lactuca Augustana 85 - sativa 24. 85. 166 Lagaslqf 144 Lagenaria vulgaris 108 Lagmand 151 Lahn, frühe von der 97 Lamberts-Nuss 75 Landhavre 46 Landndnx 157. 172 Seite. Landwirtschaft, altnorwegische 144 Lange 164. 172 Langenbek 16G Lansvo?rks-Lindene 111 Lappenschuhe 152 Lapskostorr 152 Laranhaga 36 Lathyrus sativus 138 Lauch 167 Laukagardr 167 Lavandula Spica 88 Lavendel 88 Lawson 169 Ledebour 100 Ledum palustre 93 Ledved 86 Leilanding 155 Leindotter 102 Leipziger, frühe 97 Lepidium latifolium 102 Lepidium sativum 25. 102. 166 Lerche 34 Lerchenbaum 62 Liebesapfel 91 Liguster 88 Ligustrum vulgare 88 Liliacea? 53 Lin. ........,[.... 117 Lind 110 Linde 110 IAndse . 138 Linea? 117 Linie, norw 141 — Pariser 141 Linse 138 Linsester 102 Linum usitatissimum • .117 Liriodendron tulipifera 100 Loliuru italicum 47 — perenne 47 Lonicera caerulea 86 — Caprifolium 86 — ehrysantha . 86 — flava 86 — grata 86 — hispida 86 — Orientalis 86 — Pallasii 86 — parviflora 86 — ■ Periclymenum 86 — punicea 86 — pyrenaica 86 — sempervirens 86 — tatarica 86 — Xylosteum 86 Lonicerea; 's5 190 Seite. Loianthaceas :<:> Lottu tetragonolobus 135 151 i 31. 135 Lupine 109 Lii|>inu.- albus 136 — Croickabanksii 136 lepidns 136 — linifolins 136 — Intens 136 — inutabilis 136 — polyphyllus 136 — Thermia 136 Lustrn 135 Luzerne 135 — . schwedische 135 Lychnis vespertäna 30 Lycium barbarutu 92 — chinense 92 — europa-um 92 — inerme 92 Lgng 169 Ltakrarinn 107 Larketra 62 112 LOwig 30 JfKaal Jord 47 Madia saliva 83 Magnoliacea 100 Mahonia Aquifolium 101 21. 35 ■ jaune 39. 40 Mai», diokkolbiger Kärnthner 41 gelber Kärnthner 41 — ungarischer früher 41 Maiscnltor bei Christiania 23 Majoran 89 Mahtrt 84 U sylvestris 110 Malvacese 110 Malzbereitong 169 Mainmutli Markerbse 25 129 Maii'I«:lhaum 129 I 80 1 ..las 47 Mariguld M Malricaria Chamoniilla 84. 166 .--•■ 163 Mazaganbohne 138 M falcata 135 — sativa 185 Meerrettig 33. Ki2 M. 1,11. .mm K6 M ihwald 70. 1 17 Seite. Mejdell 60. 63 Linde 110 Melissa oftieinalis 89 '/ LOS Melone 108 Melloui 10 Meugkoru 145 Mentha erispa 88 piperita 88 Menyanthes trifoliata 88. 169 89 Mesembryanthemesa 109 Mescrabryanthemum crystallinura 109 Mespilus germanica 120 Meth 165 Meyer, Ernst 170 Mikkelsbar 92 Mispel 120 Mistel 99 f 99 .\[j,:) 169 Mohikaner Zwergbohne 25. 141 Mohn 101 Mohrrübe '■<*> Molbech 166 Monocotyledones 35 Moorheidelbeere 92 Moosbeere 92 Morbcertrce 77 Morese 77 Morgen, norwegisch 47 Morien. E 31. 125 Morton, John C 171 Moros alba 77 — nigra 77 Mostyerser 165 Multebeere 128 Multebar 32. 12k ■ 128 Manch, P. A 153. 155. 160. 173 Afyreb&r 92 Myrioe Gale 169 Myrrhis odorata 96 Myrti/ta 92 IVachtkerze 118 Nackter Hafer 45 Nackte peruanische Gerste 24 Xakkebcer 129 Sataskög 172 NaÜys 118 Negerbohne 140 Nepal Gerste 21 Nicotiana Tabacum 89 Nigella sativa 1 < » 1 Nonnen-Apfel 124 191 Seile. Norwegischer Gulderling 125 — Rambour 125 Rosen-Calville 125 Spitzapfel 125 — Wachsapfel 125 Norwegische Wachs-Reinette 125 Nyerup 165 yype 127 Nyseelandsk Spinat 109 Ncepe 105. 14 lianunculaceae 101 Raphanus sativus 107 Raygras 47 Reb« 97 Reddik 107 Red Tankcard Turnip 107 Regenmenge in Breslau 41 — in Christiania 11 Reine Claude 181 Beinette, Diel's Glanz- 12."> — , norwegische Wachs 185 Reinfann 84 Reinfarn s I Beisbohne 14o Eteisgerste 21. 2-1 Reha 163 Etennthier ISO Rennthierflechte L56 ResedaccaB 108 Reseda Iuteola 168 U »2 Reveklo 86 193 Seite. Reverumpe 44 Rhamneas 114 Rhamnus Alaternus 115 ■ — cathartica 115 — crenulatus 115 — dahurica 115 — Erythroxylon 115 — Frangula 115 — hybrida 115 — infectoria 115 — latifolius 115 — Pallasü 115 — rupestris 115 — saxatilis 115 — spatulaefolius 115 — tinctoria 115 Rhabarber 81 Rheinfarn 84 Rheum compactum 81 — hybridum 81 — palmatum 81 — Rhaponticum 81 — undulatum 81 Rhododendron lapponicum 93 — ponticum 93 Rhus Cotinus 116 — elegans H6 — radicans H6 — Toxicodendron 116 — Vernix 116 Ribes acieulare 100 — alpinum 100 — aureum 100 — Cynosbati . . ■ • 100 — Diacantha 100 — divaricatum 100 — gracile 100 — Grossularia 99 — lacustre 100 — nigrum 100 — oxyacanthoides 100 — petrsum 100 — prostratum 100 — rubrum 100 — sanguineura 100 — saxatile 100 — spicatum 100 Ribesiaceae 99 Ribs 99 Ricinus communis 115 Ringved 86 Ristel 160 Rutil 160 Robinia Pseudacasia 135 Roedelius 28 Roggen 171 Seite. Rogn 119 Rognasal 119 Rosenapfel, Schübeler's grosser 125 Rosenkaal 103 Rosenkohl 103 Rosscastanie 113 Rossnuss 116 Rosa arvensis 127 — baicalensis .......... 127 — blanda 127 — csesia 127 — canina 127 — centifolia ........... 127 — — muscosa 127 — cinnamomea 127 — coriifolia 127 — dahurica 127 — Doniana 128 — Eglanteria 127 — gallica 127 — indica 128 — inodora 128 — laxa 128 — leucantha 128 — lucida 128 — nitida 128 — oehroleuca 128 — pimpinellifolia 128 — Rapa 128 — reversa 128 — rubiginosa 127 — rubrifolia 128 — sempervirens 127 — suaveolens 128 — sulphurea 127 — turbinata 128 — villosa 127 — Woodsii 128 Rosacea? 127 Rubus arcticus 128 — caesius 128 — Chamasmorus 32. 128 — fruticosus 128 — idaeus 128 Rüg 47 Rumex Acetosa 166 — Patientia 81. 166 — scutatus 81 — vesicarius 81 Runkelrübe 80 Russische Erbse 137 Ruta graveolens 117 Rutaceaj 117 Rüben 148 Rübenpflanzung 173 Redkaal 103 25 194 Seite. Btäkoü 135 Btdklevtr 135 Badleg 53 BBmer 30 Baalyng 169 Saflor 84 Safalweide 78 Salat 85 SalicinSB 78 Salix alba «8 — amygdalina 78 — Capraea 78 — daplinoides '8 — fragilis 78 — pentandra 78 — viininalis 78 — vitellina 79 Salvia officinalis 88. 166 88 Sambucus canadensis 85 — Ebulus 85 — nigra 85. 166. 172 — pubens 85 — racemosa 85 Sanddorn 82 Sar 89 Satnreja liortensis 89. 166 Saubolinc 138 Savoyerkohl 103 Savoikaal 103 Saxifragea? 99 Schalotte 53 Scheeren der alten Norweger 153 Sehifl'pfund 155 Sehlehenstrauch 132 Schmalzbirne, römische 121 Schnabel, Marcus 124 Schneelinie 50 Schulze 30 Schfibeler'a grosser Rosenapfel 125 Schwalbe 34 Schwarzkümmel 101 Schweine auf Island 158 Schwertbohne, braungefleckte 140 — deutsche 140 Scor/onera hispanica 85 Scott. Beginald • 171 Sirojiliulariea'r 92 Secalc cercale 47 — — hybernum 47 Sechszcilige Gerste 21. 24 Seekohl 107 Selje 78 Sellerie 33 Selleri 93 Seite. Sana 152 Sengras 152 Scnecio Jacobaea 30 Si'nncp 107 Sense 161. 162 Selmape 93 Setaria germanica 45 — italica 44 Shcpherdia canadensis 82 Sibbern 96 Sibirisk Ertelra1 136 Sichel 161. 162 Siehelklee 135 Sida tilircfolia 25 110 Siebenfreud 31 Stije 78 Sinapis alba 107. 166 — nigra 107. 166 — Pekinensis 107 Siutn Sisarum 94 Skaj 154 Skafa 155 Skaloüeg 53 Skarntyde 96 Skindlryte 92 Skinving's improved pourple top Swed Tttrnip 25. 105 Skjadak 146 Skjeak 146 Skjerak 146 Skjcek 146 Skjixk.? 146 Skjaraks 146 Skjoersott Skia 149 SkoghyU 86 Skorsoneerrod 85 Skumsrud-Birke 67 Slaape 132 Sünde-Birke 68 Snebar 85 Solanacea; 89 Solanum Dulcamara 90 — Lycopersicum 91 — Mclongena 91 — tuberosum 90 Solbar 100 Solvendel 83 Sommer-Eeg 72 Sommerfelt 82 Sommer-Kaalraps 105 Sommerkohlreps 105 Sommer- iWrprraps 10* Sommerrcttig 107 Sommerrülu'nreps 107 Sommerweizen 19. 20. 24 Sonnenblume 83 195 Seite. Sorbus americana 120 — Aria 119 — Aucuparia 118 — domestica 120 — fennica 120 — hybrida 119 — latifolia 120 — scandica 120 Sorghum saccharatum 52 — vulgare ol Spansk Kjervel 96 — Peber 92 Spargel 54 Spargelerbse 13o Spaten 163 Speckbohne, langhülsige 140 Speer-Zwiebel 168 Spidskaal 103 Spinacia oleracea 80 Spinat 80 Spiraea alba 129 — alpina 129 — amoena 129 — ariaefolia 129 — Aruncus 129 — bella 129 — betulfefolia 129 — callosa 129 — cana 129 — carpinifolia 129 — ceanothifolia 129 — chamredrifolia 129 — coiymbosa 129 — cratjegifolia 129 — crenata 129 — Douglassii 129 — flexuosa 129 — hypericifolia 129 — hevigata 129 — oblongifolia 129 — obovata 129 — opulifolia 129 — salicifolia 129 — sorbifolia 129 — thalictroides 129 — tornentosa 129 — trilobata . 129 — ulmifolia 129 Spitzapfel, norwegischer 125 Sprengrod 93 St. Hilaire 36 Staar 34 Stachelbeere 99 Stangbonner 139 Stangenbohne 139 Staphylea pinnata 114 Staphyleacea; 114 Stechpalme 114 Steenstrup 58 Stengelselleri 93 Stückeisbar 99 Stük-Eeg "2 Stokrose HO Stoppelrübe 105 Strandkaal 107 Streifling, Thelemarkener 125 Sturnus vulgaris 34 Sumbl 169 Sukkerrod 94 Svarthavre 46 Svartolder '_'■ Svartor ''■ Svimling 146 Symphoricarpus vulgaris 85 Syrene 86 Syrin 86 Syringa chinensis . 86 — Emodi 86 — Josikrea 86 — persica . 86 — vulgaris . °6 Swterveie 15' Sörens-Birke 66 Sete 88 Satrot 88 Sotvider 90 Tabak 89 Toll 36 Tamarisemeas H2 Tamariskenstrauch H2 Tamnrix germanica H2 Tanacetum vulgare 8* Tansegras 8* , Taxbaum 63 | Taxinea? 63 ' Taxus baccata 63 Teltowerrübe 1°7 Tetragonia expansa 109 Thelemarkener Streifling 125 Thermometerstand in Alten 52 in Breslau 41 — in C'hristiania 1" Thokkebod 173 Thormod-Apfel 124. 125 Thorsteins-Apfel 125 Thuja occidentalis 56 Thymian 89 Thymus Serpyllum S9 — vulgaris 24. 89 Tilia americana Hl — ar^entea 111 25* 196 Seite. Tili.i enropna 110 — grandifolia 111 — pnrvifolia 110. 111 — rubra 111 Tfliaces 110 Tönern 89 Timotheigrces 44 Tmdoed 82 Tobak 89 ToU 56 ToUdaüv 70 Toinato 91 Tonne, norwegische 45 Torfmoore Norwegens 58. 177 Toscana Weizen 20 Tragopogon porrifolius 85 Tranetxsr 92 Traubenkirsche 133 Traueresche 88 Trifolium hybridum 135 — incarnatum 135 — pratense 135 — repens 135 Trigonella Foenum grsecura 135 Triticum arayleum 49 — durum 49 — monocoecum 49 — polonicum 49 — Spelta 49 — turgidum 49 — vulgare 48 — aristatum 20. 24 Troldbwr j j 4 Troldhavre . ' 46 Troldheeg 115 Tropaäoleae .118 Tropjeolum majus .118 Tryt« 92 TrcelU 149 Turnip 107 Tussilago Farfara 34 Ty™ 59 Tysbast .82 Tylebaer 92 Tyved 82 Töpfe eiserne 150 "MJl'lktimb 154 Ufflcambr 154 Ulmaceaä 76 Dlme 76 Ulmus americana 76 — campestris 76 — suberosa 76 I lliiius tuberosus 109 UmbellifenE 93 Seite. Unterrübe 105 / >'• haue 164 Vaccinium Myrtillus 92 — Oxycoccos 92 — uliginosum 92 — Vitis Idaea 92 Vadmel 153 Vaid 102 Valeriana officinalis 83 Vulerianeae 88 Valerianella olitoria 83 . . . 101 Vandmelon 108 Vangsna 162 Vaupell 58 Vedvendel 86 Veig 169 Vendelrod 83 Verwendung der Birkenrinde 69 Vibe 51. 57. 61. 64 Viburnum dentatum 86 — edule 86 — Lantana 86 — lanthanoides 86 — Lentago 86 — Opulus 86 — — roseum 86 Vicia Faba 29. 138. 148. 171 — leueosperma 139 — peregrina 139 — sativa 138 — — flore albo 138 — — loueosperma 139 Victoria Weizen 20. 24 Vidje 78 Vv)reldi 152 Vierfelderwirthschaft der alten Norweger . .154 Viinland 98 Viinranke 97 Viinrude 117 VM Fun 98 Vülrot 90 Vinter-Eeg 74 Vinter-Kaalraps 105 Vinter-Ntvperaps 107 Vinterrug 47 Viscum nlbum 99 Vitis Labrusca 98 — vinifera 97 — vulpina 98 Vivang 90 Vorratshäuser der alten Norweger . .147 Wachholder 54 Wachs 165 197 Seite. Wachsapfel, norwegischer 125 Wachtelkönig 34 Wahlenberg 14. 100. 134 Waid 102 Waldraalve 110 AValdrebe 101 Wallnuss 115 Wankel 80. 138 Wassermelone 108 Wasserrübe 106 Wau 108 Weberkarde 83. 138 Weichsel, Ostheimer 132 Weinbohne 140 — , bunte 141 Weinland 98 Weinrose 127 Weinstock 97 Weissbuche 75 Weissdorn 120 Weisskraut 103 Weisse Wicke 139 Weisstanne 60 Weizen 145. 171 Welhaven 68 Weymouthkiefer 60 White glohe Turnip 107 Wicke, weisse 139 Wildapfelbaum 122 Wilhelm, Abt 165 Wilkinson, Lady 169 Seite. Willram 153 Windsorbohne , ... 138 Winterbohne 138 Wintererbse 137 Wintergerste 51 Winterkohlreps 105 Wint errettig 107 Winterroggen 47. 145 Winterrübenreps 107 Winterwicke 139 Wollezehnte 153 Woolton hybrid Turnip 107 Ysop 30 Zackenschote 108 Zanthoxyleaa 116 Zaunrübe 108 Zea cryptosperma 36 — Mais 35 — — tunicata 36 Zoll, norw 141 Zuckerrübe 81 Zwergbohnen 140 Zwergbohne, Mohikaner 141 — purpurhülsige 141 Zwergbutterbohne 140 Zwiebel 33. 53. 167 Zwiebelgarten 167. 173 Öl 169 &C u? ■"" sc "5 I ^ SS OB — — ■>' s Ij ^ ;j Sj §j ^ < - > ■* *| ^ x. ^ \ » ^N'-C'^-^^N,^.^. 'CO — ^ _ - 'sri = — SV •OD CS **5 ■*. w », ■& »", »-I ^( *■< ~> J- 5 s S: s. s; ^^U^U^UU4H * ä ^ - ■~f) r-. r. zz *CI) tÄ * ^ H 5 ^ »l *J ae 2t i 'S») -•- 5M ,^ >8> M *l •- ^ ■Zf) _; ^ -^ •* js $ 5 ä ~J --N N5 '> -*• =5 =-| ^ ^ s^ ^ =1 »S *<5 *? *? 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Herausgegeben auf Veranlassung des akademischen Collegp lins Mit Illustrationen und 15 Karten. Multum adhut resiat operis, iniiltniaque restabit ; nee ulli nato post nulle sacula pracludelur occasio .tliquid adliuc adjicieodi. Seneca Kpisu LXIV. -0=-=^^=-^©- CHRISTIAXIA. a. w. beöggee's officix. 1873—18; Seinem vielj übrigen Freunde Herrn Dr. Harald Thaulow, zugeeignet Verla ss er. VORWORT. Es ist mir nicht unbekannt, wie viel irrige Vorstellungen über mein Vaterland unter dem grossen Publicum umlaufen, und wie es im Auslande immer noch manchen giebt, welcher sich unter Norwegen nicht viel anderes vorstellt, als den schneebedeckten Tummelplatz der Bären, Wölfe und Rennthiere, auf dessen Klippenboden kaum mehr als Kiefern und Fichten gedeihen und an dessen zerrissenen Fjorden ein einsamer Fischer noth- dürftig sein Leben fristet. Unter solchen Umständen ist es natürlich die doppelte Pflicht eines jeden norwegischen Forschers, durch wahrheitsgemässe Darstellung und gründliche Beleuchtung der heimathlichen Verhältnisse, auf dem Gebiete der durch ihm vertretenen Wissenschaft dafür zu sorgen, dass richtigere Anschauungen über sein Vaterland sich Bahn brechen, und zwar um so mehr, wenn dieses, wie das in der That hier der Fall ist, zu einer Menge interessanter, wichtiger und für viele durchaus unerwarteter Beobachtungen Gelegeuheit bietet. Mit diesem Zwecke vor Augen habe ich bereits im Jahre 1862, gleichfalls als Cniversitäts-Program, eine Schrift von ungefähr 25 Bogen unter dem Titel „die Culturpf lanzen Norwegens" erscheinen lassen. Durch beharrliches Fortschreiten auf dem damals schon eingeschlagenen Wege, wobei ich meine Aufmerksamkeit auf all«' die Umstände gerichtet hatte, welche in irgend einer Weise zu einer genaueren Kenntniss und richtigeren Auffassung der Vegetationsverhältnisse meines Vaterlandes beitragen konnten, habe ich seitdem nicht nur zu wieder- holte.] Malen Gelegenheit gehabt sämmtliche in der erwähnten Arbeit niedergelegten Beobachtungen sorgfältig zu prüfen, sondern habe auch den Stoff unter meinen Händen so anwachsen sehen, dass ich dadurch in den Stand gesetzt worden bin, ein neues Werk in die Oeffentlichkeit treten zu lassen, dem ich mit um so grösserem Recht auch einen neuen Titel geben zu dürfen glaubte, da es mehr als den doppelten Umfang jenes früheren erreicht hat. Der allgemeine Theil vorliegender Schrift (Pag. 1 — 88) erschien im Frühjahre 1873. Verschiedene umstände haben es indessen dem Verfasser unmöglich gemacht das ganze Werk früher, als nach einem Zeiträume von ungefähr 2 V2 Jahre abzuschliessen. Darum steht auf dem Titelblatte 1873 — 75. Um dem Leser einigen Anhalt für die kritische Würdigung mehrerer der hier mitgetheilten Beobach- tungen zu gewähren, glaube ich mich der kurzen Darlegung einiger mehr persönlicher Verhältnisse nicht entziehen zu dürfen. Schon während meines medicinischen Studiums an der Universität in Christiania fühlte ich mich beständig weit stärker von der Botanik angezogen, als von meiner eigentlichen Berufswissenschaft: doch sah ich mich nach Ablegung sämmtlicher Examina, ans äusseren Gründen genöthigt, zunächst eine Stellung als prak- tischer Arzt anzunehmen. Erst im Jahre L848, nachdem ich acht Jahre lang dem ärztlichen Berufe obg gab ich der Medicin den Abschied, um mich ungetheilt meiner Lieblingswissenschaft zu widmen. Um mich aber nun mit der praktischen Gartenkunst vollständig vertraut zu machen, d. h. um die Bedingungen erfüllen zu können, reiche mir für die einstige Uebernahme und wirkliche Leitung des hiesigen botanischen Gartens als durchaus uner- lässlich schienen, begab ich mich ins Ausland und hielt mich mehrere Jahre in verschiedenen grösseren Gärtnereien und botanischen Gärten auf. Unter diesen muss ich besonders den botanischen Garten in Hamburg hervorheben, für dessen damaligen Inspector, Herrn Eduard Otto, ich stets ein dankbares Andenken bewahren werde, wegen der Bereitwilligkeit und Freundlichkeit, welche er dem „fremden Lehrling" entgegenbrachte. Was ich in solcher Weise mir aneignete, ist mir in meiner gegenwärtigen Stellung von grossem Nut..!, gew Die nördlichsten botanischen Gärten der Welt liegen bei St. Petersbui '). Helsingfors üpsala (59° 52') und Christiania (59° 55')- Von diesen hat Christiania in klimatologischer Hinsicht weitaus VI die günstigste Lage. Mir war es daher sehr nahe gelegt den mir anvertrauten Garten zu einer Reihe der ver- schiedensten Versuche, besonders pfianzeiigeographischer und physiologischer Art. ZU benutzen; und eine Menge derartige Untersuchungen sind auch im Verlauf der letzten 24 Jahre durchgeführt. Doch durfte ich hierbei nicht stellen bleiben. Im allgemeinen Theile dieses Buches ist an Thatsachen der verschiedensten Art nachge- dass Norwegen unter allen Ländern, welche unter gleichen Breitegraden mit demselben liegen, sich der Für den Pflanzenwuchs günstigsten Situation erfreut. Um nun diese bevorzugte Lage im Dienste der Wissenschaft auszunutzen, habe ich, wenn ich mich so auszudrücken darf, bemüht das Versuchsfeld des hiesigen botanischen über das ganze, 13 Breitegrade umspannende Land auszudehnen, indem ich, bisher ausschliesslich ver- mittelst privater Verbindungen, also ohne öffentliche Unterstützung, nach und nach V e rs u c h s- S tat i o n e n an verschiedenen Orten ins Dasein rief, und dabei meine Aufmerksamkeit vorzüglich auf die arktischen Gegenden gerichtet hatte, welche natürlich auch hier im Lande am mindesten bekannt waren. Es ist hier nicht der Ort die Arbeit nachzurechnen, welche damit zusammenhing, und die Schwierigkeiten der verschiedensten Art aufzuzählen, welche sich der Durchführung dieses Planes entgegenstellten. Ich habe dieser Umstände über- haupt nur Erwähnung gethau, einmal um zu zeigen, in welcher Weise ein nicht unbedeutender Theil der in ii der Schrift mitgetheilten Thatsachen zu Wege gebracht wurde, dann aber auch um einem jeden, der mir in diesem Vorhaben behülflicfa gewesen ist, meinen wärmsten und innigsten Dank auszusprechen. Selbst- verständlich ist es meine Absicht, solange mir Gott Leben und Kraft verleiht, diese meine Versuchsarbeiten weiter fortzusetzen. Sollten sich dabei Resultate von allgemeinerem Interesse ergeben, so werden dieselben, jedenfalls vorläufig, in einem der in weiteren Kreisen gelesenen Journale bekannt gemacht werden. Für die Weltausstellung in Wien 1873 hatte ich eine „Pflanzengeographische Karte über das Königreich Norwegen" ausgearbeitet, welche 34" (89cm ) lang und 25" (65cm ) breit war, und die bis dahin bekannten Polargrenzen für 1430 cultivirte und wildwachsende Pflanzen angab. Diese Karte, welcher damals die „Fortschritts-Medaille" zuerkannt wurde, erwies sich indessen, vorzugsweise in Folge der auf den oben er- wähnten Versuchsstationen in Nordland und Finmarken erzielten Resultate, schon nach Verlauf von 2'2 Jahre, in dem Grade veraltet, das ich im Sommer 1875, bei Gelegenheit des geographischen Congresses und der damit verbundenen Ausstellung in Paris, eine neue pflanzengeographische Karte über Norwegen ausarbeiten musste, welche, bei einer Länge von 58" (151cm0 und einer Breite von 44" (115cm-), die bisher bekannten Polargrenzen für ungefähr 1900 cultivirte und wildwachsende Pflanzen nachweist, und sieh auch dadurch noch von der 1^7:) erschienenen Karte unterscheidet, dass auf ihr die Polargrenzen einer grossen Menge cultivirter Pflanzen viel weiter nach Norden verlegt sind. Keine der beiden eben genannten Karten ist im Buchhandel erschienen. Ueber die erste derselben bemerkt Dr. Petermann (Geogr. Mittheilungen I9ter Band, ls1 '■'<. Pag. 277) unter anderem : „Auf der Karte selbst, die kein Terrain hat, ist kein Versuch einer Veranschaulichuug der Vegeta- tionsverhältnisse gemacht. Als Material ist die Arbeit sehr schätzbar." Trotz dieser Äusserung einer so aner- kannten Autorität habe ich indessen die neue Karte doch nach eben demselben Princip, wie die frühere ausge- arbeitet und gedenke auch in Zukunft demselben treu zu bleiben, falls mir Gelegenheit gegeben werden sollte eine weitere Ausgabe zu besorgen. Bei einer Arbeit von der Art der hier besprochenen, wie bei allen rein wis- senschaftlichen Arbeiten, kann ja ebendoch, abgesehen von den unwillkürlichen Irrungen, die einem jedem mensch- lichen Werke in grösserem oder geringerem Maasse anhängen, von anderem nicht die Rede sein, als eine hing zu liefern, die im strengsten Verstände des Wortes mit der reinen Wahrheit übereinstimmt. Mit diesem unbestreitbaren Grundsatze vor Augen, und dessen bewusst, dass icb so ziemlich genau mit den orographiscben Verhältnissen meines Vaterlandes vertraut bin. sehe ich es geradezu für eine Unmöglichkeit an eine pflanzengeographische Karte zu liefern, welche durch Curven und andere graphische Darstellungsmitte] die Verbreitung der verschiedenen Pflanzenarten in Norwegen angicbt und dabei zugleich brauchbar und ver.-tänd- D i für einzelne wenige Pflaazenarten, die sieb fast ausschliesslich an den Küsten finden, z. 1!. . Hedera Belix, Des aquifolium und Taxus baccata, derartige Curven annähernd richtig auf- zeichnen könnte, hat natürlich auf das allgemeine Urtheil keinen Einfluss; wie man leicht erkennen kann, wenn man den Unterschied zwischen der Bodengestaltung in Norwegen und z. B. dem mittleren Europa auch nur blich ins Auge fa D tm linde ein jeder, iir Mittel-Europa, wenn man erst im Besitz VII der nöthigen Facta ist. keine grosse Schwierigkeiten darbietet die Nordgrenzen einzelner Gewächse, wie Mais, Wein u. s. w. auf der Karte auszuzeichnen, weil eben dort in allen hier einschlagenden Verhältnissen eine unun- terbrochene Continuität stattfindet; ganz anders aber stellt sich die Aufgabe in Norwegen, wo das bewohnte Areal in der Regel bloss aus engen Thalfurchen besteht, welche im Vergleich mit den mächtigen und hohen Gebirgspartien. aus denen die eigentliche Masse des Landes besteht, nur einen beinahe verschwindenden Bruch- theil der Oberfläche darstellen (cfr. Pag. 9 — 11). Hier würde eine jede Grenzcurve, — abgesehen davon, dass kaum für einige wenige Pflanzenarten sich wirklich genügendes Material auffinden Hesse. — in jedem Fall so verwickelt und unregelmässig ausfallen, dass sie bloss zur Verwirrung und nicht zur Klärung der Begriffe die- nen könnte. Ich habe es aus diesen Gründen für das Richtigste gehalten dieser Karte nur eine alphabetisch geordnete Liste der Pflanzen beizufügen, in welcher für jede einzelne Art durch Breiten- und Längengrade ihre dermalig bekannte Polargrenze angegeben wird. Ein ähnliches Verzeichniss ist auch als „Anhang Xo. lu diesem Werke hinzugefügt; doch ist dieses Verzeichniss ausführlicher, da es unmöglich war für so viele Na- men auf der Karte Platz zu finden. — Etwas günstiger, als im eben besprochenem Falle, dürften freilich die Verhältnisse sich gestalten, wenn man seine Aufgabe auf die Ausarbeitung einer Karte beschränkte, welche in grossen und allgemeinen Zügen und mit Hülfe verschiedener Farben, die verschiedenen Vegetationsgebiete nach ihrer Höhe über dem Meere zur Anschauung bringen sollte. Sollte aber eine solche Karte ein wirklich wahres und treues Bild der objectiven Verhältnisse liefern und somit dem oben aufgestellten Grundsatze nichts ver- geben, so würde man auch in diesem Falle gar bald auf manche kaum oder gar nicht zu überwindende Schwie- rigkeit stossen. Unter diesen will ich nur die eine andeuten, welche darin liegt, dass das Land sich über 13 Breitegrade hin erstreckt, was in gerader Linie dem Abstände zwischen Norwegen auf der einen und Turin oder Mailand auf der andern Seite entspricht. Ueber einzelne Partien dieses weit ausgedehnten und in klimatologischer Hinsicht so äusserst verschieden gearteten Gebirgslandes, z. B. über die Bergmasse, welche unter dem Namen „Dovre" begriffen wird, so wie über verschiedene ähnliche Gebirgscomplexe, würden sich na- türlich annähernd richtige locale Karten der hier angedeuteten Art ausarbeiten lassen; aber ich möchte sehr bezweifeln, dass es je gelingen wird eine derartige Karte des ganzen Landes zu liefern, welche klar und übersichtlich ist, ohne dabei die erste und wesentlichste Bedingung ihres Werthes. die Wahrheit zu beein- trächtigen. Jeder urtheilsfähige Leser wird auf den ersten Blick erkennen, dass es nicht meine Absicht gewesen ist eine „Flora Norwegens" zu liefern, d. h. ein Verzeichniss über sämmtliche in Norwegen wildwachsende Pflan- zen mit Angabe ihrer Charaktere und speciellen Fundörter. Mit dieser Aufgabe ist der Conservator am hiesigen botanischen Museum, Herr Axel Blytt, zur Zeit beschäftigt, und wird sein Werk aller Wahrscheinlichkeit nach noch vor Ausgang dieses Jahres erschienen sein. Inzwischen wird immerhin die Frage aufgeworfen werden können, ob ich hier von den wildwachsenden Pflanzen zu viele oder zu wenige berücksichtigt, oder, mit andern Worten, ob ich in dieser Hinsicht die rechte Wahl getroffen habe. Ueber einen solchen Punkt werden indessen die Ansichten stets aus einander gehen, und es dürfte wohl so ziemlich unmöglich genannt werden eine Auswahl zu treffen, welche in gleichem Grade den Beifall Aller gewönne. Indessen hege ich die Hoffnung, dass die beiden, so gut wie gleichzeitig in die Oeffentlichkeit tretenden Werke sich gegenseitig suppliren. und mit einander zusammen gehalten ein verhältnissmässig ziemlich vollständiges Bild der Pflanzenwelt und di tationsverhältnisse in Norwegen liefern werden. In dem Augenblicke, wo ich dieses niederschreibe, kann ich mich nicht eines Anderen entsinnen, als dass ich an den respectiven Stellen immer den Gewährsmann genannt habe, dem ich jede einigermasseu bedeutende Mittheilung verdanke. Sollte dies wider meine Absicht bei der einen oder andern Gelegenheit doch versäumt sein, bitte ich höflichst um Entschuldigung. In dieser Hinsicht fühle ich mich besonders dem Herrn Conservator A. Blytt verpflichtet für eine Menge Notizen über das Vorkommen der wildwachsenden Pflanzen, so wie mei- nem Collegen Professor 0. Rygh für verschiedene werthvolle historische Mittheiluugeu. Vor allen aber muss ich an dieser Stelle meinen vieljährigen Freund und Collegen Professor Dr. juris Frederik Brandt erwäh- nen; denn ohne die seltene Belesenheit dieses Mannes, und ohne seine eben so seltene Bereitwilligkeit zur VIII Mittheilung aus dem reichen Schatze seiner Gelehrsamkeit, würden die au verschiedenen Stellen gegebenen cul- torhistorischen Nachweise bei weitem Bpärlicher ausgefallen sein. Es liegt in der Natur der Bache, dass eine Arbeit von der Art der vorliegenden, nie als eine fertige oder vollkommen abgeschlossene betrachtet werden kann. Wären auch die ausgedehnten Grenzen unseres Lan- des in Bezug auf die wildwachsenden Pilanzen ganz anders genau durchforscht, als das bis jetzt möglich war, so dürfte ich doch alle meine bisherige Bemühungen, um die Polar- und Höhengrenzen der verschiedenen Cul- torpflanzen ZU ermitteln, und die Erscheinungen kennen ZU lernen, welche diese Gewächse unter veränderten d Umständen darbieten können, kaum für mehr, als für die ersten schwachen Anfänge einer Arbeit aus- geben, zu deren Durchfuhrung lange, durch verschiedene Menschenalter hindurch fortgesetzte Beobachtungsrei- hen erforderlich sind, welche mit der nothweiuligen Sachkunde, Consequeuz und Ausdauer, und. was nicht ver- gessen werden darf, Liebe zur Sache ausgeführt werden müssen. In dieser Hinsicht kann ich nur auf das be- kannte Wort Seneca's hinweisen, welches sich auf dem Titelblatte findet. Ebenso zweifelt der Verfasser aueb nicht im mindesten daran, da -ere oder kleinere Menge offenbarer Fehler sich in dieses Werk ein- geschlichen haben, und wenn Jemand sich linden sollte, der Lust trüge solchen nachzuspüren, so könnte er möglicherweise eine recht ergiebige Ernte halten. Ich muss desshalb von vornherein dafür um Entschuldi- gung bitten, dass weder der Verfasser noch sein Werk sich für fehlerfrei ausgeben dürfen, erinnere aber unter diesen Umständen um so lieber an das bekannte Wort des Dichters Pope (Essay on Criticisml „Whoever thinks a faultlesfl piece to see, Thinks what ne'cr was, nor is, nor ever shall lie1*. Es wird vielleicht kaum erforderlich sein eine Andeutung darüber zu geben, warum dieses Werk in einer fremden Sprache erscheint. Jedermann weiss, dass die Sprachen der nordischen Nationen nur ausnahms- weise in anderen Ländern verstanden werden, während dagegen in Korwegen, Schweden und Dänemark sich kaum ein gebildeter Mensch finden wird, der nicht wenigstens so viel von der deutschen Sprache versteht, dass er dieselbe lesen kann. Aber zwischen diesem Vermögen und dem sich in einer Sprache, welche ich als die am feinsten entwickelte unter allen mir bekannten lebenden Sprachen, aber darum auch als die für jeden Fremden schwierigste Sprache ansehe, correct ausdrücken zu können, liegen freilich der Stufen gar viele. Es hätte mir daher auch niemals in den Sinn kommen können gegenwärtige Arbeit in deutscher Sprache zu veröffentlichen, ■wenn ich nicht auf den Beistand mehrerer Freunde, nämlich des Herrn Dr. H. Thaulow, (der die fast gänzlich freie Bearbeitung des allgemeinen Theiles, Pag. 1-88, übernommen), ferner des Herrn Gärtner Th. Schulz am hiesigen botanischen Garten und des Herrn Pastor C. IL Jensen hätte Rechnung machen dürfen. Diesen meinen Freunden spreche ich hiermit meinen wärmsten Dank aus. Aber wie verhält es sich nun mit den unglücklichen und, wie es scheint, unvermeidlichen Druckfehlern? Darüber Rechenschaft zu geben-Jiegt freilich wohl Niemandem näher, als dem Verfasser ! Doch, ehrlich ich vermag es nicht. Wenn der Setzer, wie das hier der Fall gewesen, kein Wort des Textes versteht, wird ja jeder, der mit solchen Dingen zu thun gehabt hat, sich leicht eine Vorstellung davon machen können, wie die Correcturbogen ausgesehen haben mögen, und wie leicht unter solchen Verhältnissen Druckfehler, Iuconse- quenzeu in Orthographie, Interpunction u. s. w. dem Auge entschlüpfen konnten. In den ersten Bogen h einige dergleichen Fehler gefunden, welche jedoch nicht den Sinn entstellen, uud dadurch mich in der Ueberzeugung befestigt, dass sich sowohl dort, wie in den folgenden Bogen wahrscheinlich noch mehr, wenn auch nicht gerade sehr Btörende, doch ärgerliche Beweise für die Unvollkommenheit alles menschlichen Strebeus auffinden lassen. Darüber erlahmte aber meine Geduld zu diesem nie sehr angenehmen Geschäft, wofür ich höflichst die Nachsieht des geneigten Lesers in Anspruch nehme. Botanischer Garten bei Ghristiania im September 1875. F. (.'. Schübeier. Interimistisches Titelblatt. DIE PFLANZENWELT NORWEGENS. I.1N BEITRAG ZUR NATUR- UND CÜLTIIRGESCHICHTE NORD-EURO]' AS. Dr. F. C. SCHLBELER. :r;OR DES BOTAS; : BR8ITÄT 1K CHRISTI (All gerne i Der Theil.) Herausgegeben auf Veranlassung des academischen Collegiums als Uaiversr. c das 2te Semester 1871. Mit 15 Kurten iiiid Illustrationen. CHRISOIANIÄ. A. W. BE0GGBR' opficin. 1873 Berichtigungen. Dass man bei einer Arbeit, wie die "--^SsSSä- a*a h z,eile 11 von nnten: statt dem, )j. , 32 -- 4 . oben: - ; - 33 - unten: Colutea frntescens &c. geht hier aus " " ° " °bcn: "a" V"-cht, lies Verzieht. 6 * unteni-^ - Benth. ausgela ssSSr-^^Äi aUCh '" Bmu« auf ^e Spra, Der Verfasser. Öcandinavien nennen wir die aus den vereinigten Königreichen Norwegen und Schweden bestehende Halbinsel, welche gegen Nordost, zwischen dem bottnischen Meerbusen und dem nördlichen Eismeer, an Russland gränzt. Schweden erstreckt sich von 55% his 69°, Norwegen von 58 bis 71° n. B. Scandinavien hat einen Flächeninhalt von 13771 geogr. D Meilen, nämlich Norwegen 5750 und Schweden 8021. Doch sind hierin die Binnenseen mitgerechnet. Diese machen in Norwegen 139, in Schwe- den 774 □ Meilen aus. Norwegen, den nordwestlichen Theil der Halbinsel einnehmend, tritt, aus der Vogelperspective betrachtet, als ein wildes Gebirgsland hervor, dessen zerrissene Felsenmassen hin und wieder die maleri- schen Formen der Schweizeralpen annehmen (Fig. 1). Schweden dahingegen, dessen südlicher Theil bis zum 60""1 Breitegrad sogar eine Ebene bildet, ist in dieser Beziehung viel weniger scharf ausgeprägt. Das „Römsdalshorn" und die „Troldtinden". (Fig. 1.) Ein Klick auf die beigefügte orographische Karte Norwegens lehrt, in welchem Grade liier die Ge- birgBmas8en die Thalgegenden beherrschen. Ungefähr drei Zehnteltheile des ganzen Landes nehmen eine Höhe von mehr als 2000' ü. d. M. ein. und ca. 150 CJ Meilen sind von ewigem Schnee bedeckt. Zugleich ersieht man auch, dass in Norwegen von zusammenhängenden Gebirgs-Ketten, das Gränz-Kjölen-Gebirge etwa ausgenommmen, nicht die Rede seyn kann. Die Thaler und deren Abstufungen sind es nun. die von Menschen bewohnt sind und cultivirt werden. Es gehörl zu den Ausnahmen, dass Menschenwohnungen in grösserer Hohe, als 2000' vorkommen1. Nicht einmal die Sennenhütten, in deren Umgebungen man das Vieh ein l'aar .Monate weiden lässt, liegen im Allgemeinen höher wie 3000'. In den östlichen Gegenden Norwegens zeigen die Thäler gewöhnlich eine Richtung zwischen Norden und Süden. Das grösste Thal, Österdalen, ilas Bett des grössten Flusses in Seandinsvien, Glommen genannt, hal eine Lange von ca. 45 Meilen. Oft nimmt das Flusswasser den grösseren Theil der Thäler ein; ja. in einigen Gegenden, /.. B. in Bergens Stift, kommen so enge Thäler vor. dass die Sonne in mehreren Monaten die 'lüde zu beseheinen nicht vermag. In Lärdalsören. (61° "< ' n. B. 25° 10' " L. Ferro) vermisst man die Snnne 27/ Wochen, also über die Hälfte des Jahres. An einem andern Ort in l'.ergens Stift heisst ein Landstück ..Sollöisa" (..Sonnenlos"), weil die Thaltiefe hier nie von der Sonne beschienen wird. Das grosse Meer dahingegen, an der Westküste Norwegens, schneidet sich wiederholt breit und tief ins Land hinein. So zeigt, unter den vielen dadurch gebildeten, sogenannten Fjorden, z. B.derSogne- fjord (ca. 61°) eine Länge von 20 Meilen, und hin und wieder eine Tiefe von 3780' u. d. M. Dabei reicht Sjnefjord fast bis an den Fuss des Jotungebirges, welches die höchsten Gipfel nicht allein in Scan- dinavien sondern im ganzen nördlichen Europa bildet, nämlich von 8200 Fuss. Plateau auf den Hochgebirge. (Fig. m In einer Höhe von 2—4000' bilden die Gebirgsmassen nichl selten melir oder weniger wellenför- mige Plateaus, die eine Breite von lu— 14 Meilen, und eine noch grössere Länge besitzen können. Auf diesen Plateaus erhebt sich eine Unendlichkeit von Kielen, Knoten. Gipfeln und Kegeln, von denen einige eine Höhe von f>— 8000' zeigen. So weit das Auge reicht in dieser stillen, momentan trostloten Öde, wo nur das wilde Rennthier (Cervus Tarandus) und das Alpenschneehuhn (Lagopus alpina) zu hausen scheinen, sieht man von Pflanzen wenig mehr, als Rennthiermoos (Cladonia rhangiferina) Cetraria islandiea, cucullata, nivalis und Cornicularia ochroleuca, kurz Flechtenarten, deren prädominirender gelblicher Farbenton der Scenerei einen über alle Beschreibung einförmigen und melancholischen Stempel aufdrückt. Nur selten hört man hier einen andern Laut, als die wohlbekannten klagenden Töne des Brachvogels ( ' apricarius). Zu gleicher Zeit aber, wo der Fremdling diesen Eindruck empfängt, wird Derselbe sich auch vom Ganzen auf einmal überwältigt und erhoben fühlen, indem, den mächtigen Xaturumgebungen gegen- über, selten in dem Grade, wie hier, die eigene Geringfügigkeit vor die Seele tritt (Fig. 2). Gegen Südwest. West und Nordwest, wo die Oberflächen der Felsenmassen nirgends bedeutende Strecken von Ebenen darbieten, stösst der hohe Gebirgsrücken, ein Plateau mit fast perpendiculairer Wand darstellend, entweder unmittelbar ans Meer, oder derselbe zeigt auch hier eine Abstufung, aber so kurz, dass die niedere und bewohnbaren Strecken im Allgemeinen nur den Charakter eines erweiterten Bergfusses erhalten. Hierher gehören der Jäfleren, eine Landstrecke an der Südwestküste zwischen 58:/2 —59°, sowie auch die liegenden am Drontheinisfjord (63%°). Noranger-Fjord in Romsdals Amt. (Fig. ;.) Das in dem russischen Lapland entspringende Gebirge, welchesden geographischen Namen K.jolcn (Sehiffskiel) fuhrt, bildet in dem nördlichen Finland, angefthr am 69ten Breitegrad, die Gebirgsscheitel zwi- schen dem bottnischen Meerbusen und dein Eismeer, und spater zugleich die Reichsgränze zwischen Nor- wegen und Schweden, bis dieses Gebirge bei 61 7,° in Schweden einbiegt, und darauf sich nach und nach in diesem Laude verliert In Finmärken übersteigt das fast regelmässige wellenförmige Gebirgsplateau, das vom Meere aus sichtbar ist. kaum irgendwo LOOO-2000'. Auf der strecke zwischen Alten und dem Flusse l'ana dahingegen (70° n.B. 12-46° Ö.L.)8tÖSBt man auf mehrere Alpenspitzen, die3000' erreichen. , ,. n Süden lieht sich das Gränzgebirge hin und wieder in ziemlich hohen Kegeln. Hei dem 67ten „,.;,1 ,„„1,., man Olamajoles (538O0 und Sulitjelma (6OOO0 mit GletBchern und ewigem <n\ (is.'.d'i sowie auf schwedischem Grunde (621/,) Ljusnastät (5140') und endlich bei 611 ," denFulu- und den Faxefelsen, respect. 3430 und 3000' hmh. wo dann das Gränzgebirge, wie bemerkt, In Schweden hineinbiegt Die Küste vom Christianiafjord bis Cap Lihdesnäs (57° 580 ist im Ganzen ziemlich monoton und cha- rakterlos, d. h. rerhältnissmässig nie- drig. Die Felsenkegel sind wenig hervorragend, und haben alle eine ab- gerundete Form. Weiter nördlich wird die Küste dahingegen nach und muh steiler, an mehreren stellen sogar sehr hoch und schroff, und nimmt malerische Formen an (Fig. 3). oberhalb Christi- anssund, oder ungefährvom 63ten Brei- tegrad an bis zum Polarzirkel, verhält die Küste sich wieder anders, indem die Felsen mit wenigen Ausnahmen niedriger und abgerundeter worden. Von hier an löst aber der eine gTOS8- artige Prospect den andern ab. Jeder, der hier, in einer der gewöhnlichen Dampfschiffsrouten, der Küste folgt, wird auf den Torghatten, (65° 24 ' n. B.) einem isolirten. paraboloideför- migen Granitfelsen, 800' hoch, auf- merksam werden (Fig. 1 1. Wahrend in Der Tunnel des Torghatten. (Fig. i ) Norwegen der Anblick des ganzen,aua dem grossen terrestrischen Schmelztiegel hervorgesprudelten Felsengebildes von Vorne herein jede Erwartung von Vorkommen grösserer Höhlen auszuschliessen scheint, hat liier die Natur dennoch ihre Macht nicht verläugnen wollen. In einer Höhe von ca. 400' ü. d. M. zeigt dieser Felsen nämlich ein tunnelähnliches, 520' langes, 60— 200' hohes und 36— 88' breites Gewölbe, welches sich vom Schiffe aus durchblicken fesst. (Fig. 5). Etwas weiter nach Norden, auf der Alsten-Insel, hat man eine Reihe von nakten wilden Felsengipfeln, „die sieben Schwestern." die fast gerade vom Meer hinauf 3000' Höhe erreichen; im Westen von diesen die Insel Tränen, die einer Riesenburg mit hohen Festen und Thürmen ähnlich sieht (Fi'-'. 6). Auf dem t Lande, gerade unter dem Polarzirkel, heben sich die Gebirgsmassen dann wieder gegen 1000', und sind hier bedeckt vom „Svartisen" — Schwartzeis — , dem nächstgrössten europäischen Gletscher, dessen Der Torghatten vom Meere aus. (Fig. 5.) mächtige Arme ganz bis ins Meer reichen. Der Schwartzeisgletscher hat eine Fänge von9 Meilen, und einen Flächeninhalt von wenigstens 20 I1 Meilen. Her grösste Gletscher des festen Landes in Europa ist Justedals-Gletscher in Bergens Stift (61%°). Dieser nimmt mit seinen Verzweigungen eine Flächenraum von 28 ü Meilenein. Der grösste Gletscher in Europa überhaupt ist der Vatnajökull oderlKlofjökull, auf der Sydostseite Islands, der eine Fläche von 80 D Meilen bedeckt Gegen Nordwest verläuft sich die Gebirgsmasse des „Schwarzeises'' ins Vorgebirge Eunna Die Küste zeigt fortwährend dasselbe wilde, zerrissene Gebilde, .las hin und wieder nur kleine Flecken am Meer zur Urbarmachung abgiebt. Man findet hier nämlich dennoch, ja, fast hinauf bis zum Gipfel der scheinbar unbesteiglichen Felsenthürme, Streifchen, die mit Gras bewachsen sind, und die auf dem dunkeln Hintergrunde mit einer Farbe hervortreten so frisch, dass der Eindruck des Ganzen auch hier den Y weit zurücklässt (Fig. 7). s" i8l im Ganzen der Charakter der Küste bis zum raten Breitegrad. Weiter hinauf und etwas östlich vom Nordkap (71° 10' n. B. 43° 31' 8.L.), welches sich beinahe senkrecht bis Meer stürtzt, (Fig. B) aul seiner Anhöhe (940') sich aber ziemlich eben zeigt, sind die Felsen- contouren mehr abgerundet, aber doch charakteristisch, wenn auch nicht in dem Grade, wie in Lofoten und aa den engen Strassen dieser Inselgruppe. Hein. Vorgebirge Nordkyn senkt die Küste sich jedoch ziemlich stark, und, mit Ausnahme ein/einer alpenförmigen Gipfel zwischen Alten und dem Tanaflnss, wird sowohl die Küste wie das Binnenland einförmig, öde und für das Auge ermüdend. In Lofoten stellt sich ein Verhältniss heraus, welche. „, seiner \rt vielleicht einzig dastehen mochte. Statt Felsenplateaus kommen hier zuweilen ziemlich langgestreckte, oft recht bizarr geschnittene Bergkämme vor. Einige von diesen Kämmen, mehrere Tausend Fuss hoch, sind nun so scharf, dass man Sich auf denselben buchstäblich wie heim Reiten placieren kann, so zwar, dass das rechte Bein sich nach Die Insel Tränen. (Fig. 6.) einem, das unke nach einem andern Thal hinab senkt. Aus dem herrlichsten Vogelperspective hat man hier dann seltsam ganz verschiedene und, obgleich „an der Hand-, völlig abgesonderte Landschaften, je nachdem man den Blick rechts oder links hinunter wirft. Bat nämlich ein solcher Kamm gerade eineRich- tung zwischen Osten und Westen, findet man gegen Süden smaragdgrüne, blumenreiche Grasteppiche Norde,, dahingegen abstossende, höchstens mit ein/einen Flechten und Heidekraut bewachsene Felsenab- stufun Der ganzen Küste Norwegens entlang treten, mit einzelnen Unterbrechungen, z. B. zwischen Lin- Und Stavanger, bei Stadt, beim Fohlenfjord, und endlich an der Ostseite des Xordkaps. dem Fo- schiffer dieser Küste eine unübersehbare Menge von Inseln und von grösseren und kleineren meerumschlun- genen Felsenriffen entgegen, «ebbe oftmals vomFestlande abgerissen, oder von den Hohen herabgestürtzl zu Beyn scheinen, im Allgemeinen aber doch der Fahrt einen sicheren Weg darbieten. Raftsund in Lofoten. (Fig. 7.) Die Hauptbestandteile des norwegischen Felsengebildes sind Granit, Gneis, Glimmer- und Horn- blendeschiefer nebst Quarzit. Aus diesem Grunde entspringen, buchstäblich, nicht allein die äusseren For- mationen, sondern auch die Vegetationsverhaltnis.se des Landes. Daher nämlich der vorherrschende Wald- reichthum, daher der langsame Wachsthum dieser Wälder, daher die schlanke Höhe des Nadelholzes, daher die engen Jahresringe, daher aber auch der hohe Werth des norwegischen Holzgewirkes. In einem nicht geringen Theile des südöstlichen Norwegens tritt jedoch die sogenannte Übi formation für den Bau der Culturpflanzen segensreich hervor. So kommen namentlich in den Distrikten, die den Mjosensee umgeben, in der Umgegend von Christiania, Skien u. s.w. nicht spärlich Verwitterungs- produete von verschiedenen Schieferarten. Kalk nebst Seid spath vor. so zwar, dass das Bild der Bekleidung dieser Gegenden, im Vergleich mit der Ausstattung der Granit- und Gneisfelsen, dem geneigten Leser nur angedeutet zu werden braucht. Eine grosse Menge Binnenseen besitzt das Land. Der grössere Theil derselben ist jedoch ■ ringer Alisstreckung. Der grösste See. der Mjöse'n, der ca. t; Meilen im Norden von Christiania seinen Anfang nimmt, und 12 Meilen lang ist. hat nur eine Oberfläche von ca. ~i D Meilen. Die meisten S sind eigentlich nur als erweiterte Flussbetten zu betrachten. Nicht wenige, die doch kaum eine 1 von :; Meilen besitzen, kommen dennoch auf ziemlich beträchtlicher Höhe vor. Man findet z. B. auf den Jotun- und Hardanger-Gebirgen mehrere Seen auf einer Hohe von .". — 1000' ü. d. M. und von einzelnen unter diesen laufen sogar Flüsse in völlig diametral entgegengesetzten Richtungen ab. Einige Seen /eigen Nordcap. (Fig. 8.) aucb eine bedeutende Tiefe. Es ist überraschend zu erfahren, dass man z. B. im Mjösensee ileu Grund an einigen Stellen erst bei 1440' erreicht hat. Da nämlich die Oberfläche des Sees nur 385' ü. d. M. liegt, befindet sich jener Grund also über 1000 Fuss unter der Oberfläche des Meeres. Eine solche Meerestiefe findet man in der (dienen See aber erst im Skagerak, 2—3 Meilen von der norwegischen Küste entfernt. Wie nach der Betrachtung' der Physiognomie des Landes leicht begreiflich, ist Norwegen auch mit Sümpfen reichlich versehen. Natürlich haben diese immer, man könnte sauen —durch Kälte-Ausdünstung — den Ackerbau in den Umgebungen derselben buchst ansicher gemacht Allein im (hristiania- und im Hamar-Stifl nehmen sie zusammengenommen einen Flächenraum von L534 D Meilen ein, und von diesen befinden sich nicht wenigei als 547j D Meilen unter, und 36 G Meilen oberhalb der Cultuvgränze für Ce- realien. Jedoch sind nach und nach ziemlich grosse strecken dieser Moore urbar gemacht, und namentlich ist in den letzten Jahren von Seiten des Staats Vieles für das schwierige Abzapfen geschehen, um die Moore auch zum Torfstechen nutzbar zu machen. * Obgleich die Wälder Norwegens, wie überall, in den letzten Decennien schwer mitgenommen — • auch oft leider durch Unverstand etwa- mehr, als schwer mitgenommen Bind, ist doch noch ein grosser Theil der LandeBOberfläche mit Wahl bedeckt. Dieser besteht hauptsächlich aus Fichten und Kielern. In den östlichen Gegenden wachsen lichten und Kiefern in gemischter Gesellschaft, wählend die Fichte ent- weder gänzlich vermisst wird, oder doch sehr spärlich vorkommt in einem grossen Theil der Stifte Chri- Nord-Varanger bei Mortensnes. (Fig. 9). stianssand und Bergen, oder in den westlichen Distrikten, die im Ganzen keinen Waldreichtum besitzen. An einzelnen Orten im südlichen Norwegen hat man auch kleine Eichen- und Buchenwälder; weiter nörd- lich Birkenwaldungen, und in Bergens Stift tritt sogar ein kleiner Waldbestand von Ulmen auf. Aber uur die eben genannten sechs Holzarten bilden Wälder, alle andern Sorten kommen sporadisch vor. Im Ganzen reicht die Holzgränze bis ungefähr 1000' über die Gränze der Kornsorten. Was das ganze Wald- areal betrifft, so glaubt man mit einer Annahme von ca. 1200 D Meilen desselben der Wahrheit ziemlich nahe gekommen zu seyn. Eigenthümlich sind die Resultate folgender Beobachtungen am Varangerfjord im östlichen Finmarken Die Vegetation ist hier, verglichen mit den westlichen Tbeilen des Landes unter demselben Breitegrad, im Ganzen sowohl arm, wie monoton. Auffallend verschieden treten jedoch die Ufer des Varangerfjord her- vor. Während man nämlich gegenwärtig am nördlichen Ufer (Fig. 9) kaum ein Gewächs sieht das di< Bezeichnung „Baum" verdiente, finden sich in den südlichen Küstengegenden förmliche Waldpartien Fichten, Kiefern, Birken. Vogelbeeren, Zitterpappeln, Ellern und Traubenkirschen, die überraschend der Landschaft einen Charakter geben, den man, so weit gegen Osten, und dein Eismeer so nahe, gewiss nicht erwarten sollte (Fig. 10). Nach dieser kurzgefassten Schilderung wird es einleuchten, dass das zur Pflanzencultur fähig Norwegens keine besondere Ausstreckung besitzen kann. Nichtsdestoweniger werden gewiss folgende Zahlen, die das wahre Varhältniss an den Tag legen, überraschen. Wie nämlich oben bemerkt, macht das ganze Areal Norwegens 3750 Meilen aus. Von diesen bilden, nach Dr. Kroch's statistischem Jahrbuch, 1 tu ] Meilen Binnenseen; Öde Felsengegend. Sennen und Moore: ungefähr L200 D Meilen Wald: 140 ] natürliche Wiesen und nur gegen 50, wir wollen es wiederluden: nur Fünfzig D Meilen, oder ungefähr */, Proce in areals, cultivirtes Ackerland. Um diese eigentümlichen Verhältnisse recht, anschaulich zu machen, hat unser Marineminister, der auch in weiteren Kreisen hekannte Mathematiker Dr. 0. J. Broch, dem Verfasser die besondere Gefälligkeit erwiesen, die beifolgende Zeichnung zu construiren, welche, für den comparativen Überblick, ganz Scandinavien omfasst. (Fig. LI.) Obgleich bekanntlich in jedem Lande die Vegetationsverhältnisse sich im Voraus nach den meteo- rologischen und Temperatur-Verhältnissen berechnen lassen, wird es doch gewiss den Leser befremden zu erfahren, dass, bei Betrachtung des Breitegrades, kaum irgend ein anderes Land in dieser Beziehung so glücklich gestellt ist, wie Norwegen. Bekanntlich kommt es nämlich vorzüglich auf die Sommerwärme an, wenn man mit Sicherheit die Fähigkeit eines Orts beurtheilen will: dieses oder jenes Gewächs hervorbringen zu können. Wahrend z.H. in ot'en der Summer so warm ist, dass die Umgegend dieser Stadt eins der besten Weindistrikte Ungarns darbietet, i-t die Wintertemperatur hier durchschnittlich eben so niedrig, wie in Bergen bei 60" n. B., das heisst: hei 12 Breitegraden nördlicher, als Ofen. Hin ahnliches Resultat erhält man. wenn man die Januar- Temperatur in Bergen mit jener in Carlsruhe und Milano zusammenhält Die Inselgruppe Lofoten in Nor- wegen (68°) und die derselben entsprechenden Gegenden im schwedischen Lapland zeigen ungefähr dieselbe jährliche Mitteltemperatur. In diesem Lapland jedoch ist die Winterkälte so strenge, dass dieselbe, wenn sie auch in Lofoten vorkäme, hier die bekannten grossartigen Fischereien unmöglich machen wurde. Im Valle Kirchspiel in SätersthaJ, welches hei 59° n. 1'.. und 25° ö. L. ungefähr 1000' ii. d. M. liegt, und tief ins Land hineinreicht, kann das Thermometer im Schatten bis !\!" Warme steigen, im Winter aber bis 35° Kalte fallen, während in l'llensvang (in Bardanger 60° n. B.), das also einige Meilen nördlicher, aber in der Nähe des Meeres liegt, die Mitteltemperatur der drei kältesten Wintermonate kaum bis zum Gefrier- Der Pasvig Klnss in Bfid-Vsranger. (Fig. 10). 11 punkt hinabsteigt, und in den Sommermonaten nicht 17° Wanne über- schreitet. Während die Mitteltemperatur an dem äusseren Küstenrande Norwegens, von Lindesnes (58°) bis zum 65ten Breitegrade, niemals bis unter den Eispunkt kommt, ist es in Elverum, im Heizen des Landes, — nur 600' hoch, und bei 60° Breite, — nicht selten, dass hier das Qvecksilber gefriert. Der bekannte grosse Unterschied zwischen dem Binnenlands- und dem Küstenklima tritt auch aus diesen schroffen „Missverhältnisseu" lebhaft vor die Augen. Das Küstenklima bedingt gelinde Winter, aber keine pflanzentreibende Sommerwärme mit mehr oder weniger liebli- cher Luft, während das umgekehrte Verhältniss gerne in den inneren Theilen des Landes statt findet. Was Norwegen betrifft, liegt hier die Ursache doch nicht allein in der Meeresnähe. Ein wesentlicher Grund besteht darin, dass der milde Golfstrom fast die ganze West- und Nordküste Norwegens huldreich umfliesst. Vorläufig sey bei dieser gros- sen Wärmepulsader dem Leser das Bild in Erinnerung gebracht, welches sprechend hervortritt bei Vergleichung des Victorialandes und der Boothia im arktischen Amerika — mit der grönländischen Discoinsel und dir Vaigatsinsel im Eismeer, obgleich sämmtliche unter dem 70ten Breite- grade belegen sind! Dennoch ist es nicht allein die hohe Sommertemperatur, die es gestattet, dass man in Norwegen sogar bis zum 70ten Breitegrad Korn bauen, und in Gärten die gewöhnlichen Zierpflanzen pflegen kann. Ein Hauptmoment bildet das Licht! Das lange Tageslicht, oder besser, die fortwährende Helle zur Sommerzeit ist es, welche die Pflanzenentwickelung befördert. Auch hier brauchen wir dem Leser diese pfianzenphysiologischen Grundpfeiler eben nur anzudeuten, und nur die bekannte Thatsache in Erinnerung zu bringen, dass die Entwickelung der Pflanzen dann am besten das normale Ziel erreicht, wenn Licht und Wärme in der erforderlichen Menge möglichst ununterbrochen ihren Zeiteinfluss auf diese Ent- wickelung ausüben können. In aller Kürze seyen jedoch folgende Be- lege hier angeführt. In der Umgegend von Christiania bedarf, bei einer Mitteltempe- ratur von 15°.5, die Gerste 90 Tage zur Reife; an den Ufern des Nils bei 21° Wärme gleichfalls 90 Tage, und bei Bechelbronn im Elsa-s bei 1 9° Mitteltemperatur 90 Tage. Bei Alten in Norwegen (70°n.B.) reift die (lerste gewöhnlich auch in Verlauf von 90 Tagen, während die Mittel- temperatur hier im Juni 9°.l, im Juli und August nur 12.6 ausmacht, die Sonne aber im Juni und Juli mit dem „Neseit occasum" des Polarsterns wetteifert, indem dieselbe in diesen Monaten eben — nicht untergeht. Dasselbe Verhältniss macht sich natürlich auch beim Wald wachs- thum geltend. Der junge Schuss, der zugleich die Vermehrung der Holz- masse bedingt, erreicht die zum Widerstand gegen die Winterkälte erforderliche Reife. l»;i eine detaillierte Darstellung der klimatologischen Verhältnisse eines Landes von so einleuchtender Bedeutung ist dir das richtige Auffassen der Vegetationseigeutliüinlicbkeiteii desselben, bat der Ver- fasser den Freund und Collegen Professor Mohn bewogen hier seine gefällige Beihülfe zu liefern durch folgenden \'orwyViis wi Schweden? Flarhoninhalt im '.'Vutr.QuaiJratmcilen Schweden 7907 'i Kiv. 11. 174.1 s i? Pforwetfen.5750 S | Binnenst ■• n t , Hold U'.iU Xatiirtirfits " . It'Afl'htltif .VihirtiAt*k\t,,r. . la fberblick über die klimatologischen Verhältnisse Norwegens. Die folgende Darstellung det Klimatologie Norwegens gründet sich hauptsächlich auf die Arbeiten rologischen Instituts in Christiania. und liefert eine Übersicht über die bis zum Anfang 1878 gewonnenen Resultate. Die Temperatur der Infi M".| 70.2 71.1 70.1 69.9 69.5 69.6 69.3 67.9 65.5 64.5 Vardö Nyborg Fruholm llainn Kaafjord Skibotten Tromsö Andenes Reine Bodo Ranen Brönö Villa Ytteröen Christianssund 63.] Ona Aalesund Vestnes Dovre Röroe Stryn 1 lorö Jölster Leirdal idal Hellisö Ullensvang Utsire Skudesnee l.iii'!. Mandal Tötungen 3 und Christiania Elverum Uranheim 62.5 ■.-.'.-, 62.1 62 6 61.9 61.6 61.5 i.l.l 61.3 60.5 60.4 59.3 59.2 58.0 58.0 59.1 59.9 61.0 Ost] Ferro. 18°.8 16.3 H.6 11.1 40.9 38.0 36.6 33.8 30.8 32.1 31.2 29.9 28.9 24.2 24. 1 29.] 23.8 25.1 24.1 22.4 23.0 24.3 -.".:> 24.2 24.5 25.] 88.] Höhe. Mi i. r. 13 9 9 13 12 8 13 11 11 12 4 76 20 lti 10 636 940 - ."> 9 200 5 26 19 15 10 54 11 0 9 17 11 13 24 190 W5 Grade Cele Jahr. Decbr. Januar. Febr. März. April. Mai. Juni. Juli. Aug. Sept. Octbr. Novbr. 0°.8 -1.5 1.9 1.8 0.9 2.3 2.2 3.6 1.2 3.6 2.9 4.6 6.5 5.0 6.2 6.8 6.7 5.1 0.3 -2.5 5.4 6.6 iji 6.6 6.6 7.3 7.0 7.1 6.9 7.1 7.4 6.8 6 6 7.1 6.6 1.9 1.6 —4.0 —6.0 -10.4 -12.2 — 1.9 —2.7 —3.9 —5.1 —5.6 —7.7 —5.7 —6.2 —3.2 —4.2 —1.8 —1.8 —0.5 —0.5 —2.2 —2.4 —5.0 —6,9 — 1.0 —0.9 1.7 1.4 —2.1 —2.8 2.2 1.0 3.8 2.2 3.2 1.8 0.4 —1.4 —7.9 —9.7 -10.0 -11.0 o.l —3.4 3.0 1.1 —0.7 —3.7 —0.4 —2.9 — 1.6 —3.2 3.9 2.2 2.0 0.4 1.1 —0.3 3.5 2,0 :;.l 1.5 —6.4—5.1 -11.3—9.1 —4.7—3.2 —4.6 —3.6 —9.2 —6.5 —6.9 —4.9 —4.0—3.8 —2.3 —2.0 —1.8 —1.2 -3.2 —1.9 — 7.1 —0.1 —3.0 - 0.4 1.3 1.2 —2.8 —0.(1 0.4 1.:: 2.1 1.2 —0.3 —8.1 • -11.7 —2.9 0.8 —3.8 -1.9 2.3 1.8 (1.6 -6.5 -8.3 0.5 1.8 -1.0 1.4 -1.7 -3.2 -d.lt -0.2 -1.2 0.8 -0.1 1.7 1.6 1.7 1.8 2.7 4.0 3.(1 3.9 4.1 4.4 3.4 -0.9 -4.6 3.3 3.9 2.0 -3.8 —0.3 1.6 2.9 0.8 iM, -(>.? -1.0 —5.1 B.l KU -10.6 -12.1 2.8 3.2 1.3 (i.:; 0.0 -0.1 -11,1 1.2 1.1 1.1 0.9 0.8 -0.2 l.s l>8 2.3 1.9 1.:' 1.5 1.0 1.0 1.8 2.9 2.1 3.2 4.2 5.2 4.4 5.1 I - 5.7 5.11 7.5 7.1 7.2 6.5 7.3 4.2 0.4 9.1 8.4 7.7 5.3 11.9 4.0 9.1 4.4 8.1 1.0 0.5 5.6 1(1.5 4.1 7.2 •1,1 8.5 —2.3—0.3 5.0—1.8 10.9 1.8 —8.7 —2.4 • 5.2 1.1 4.5 4.1 3.8 1.7 7.6 'U o.', 'i.i. 9.9 5.0 8.7 ',.5 7.6 9.1 11.5 8.7 9.2 ^s 9.4 10.9 9.9 11.8 12.1 11.4 10.8 11.3 10.9 9.2 5.0 13.1 12.0 11.8 15.6 13.9 12.1 13.3 14.6 10.1 12.1 12.0 10.9 13.3 i i.t; 1 1 i 1 l.s 1 1.2 13.4 8.8 ll.o 0.3 11.:; 12.6 13.9 11.5 11.0 11.7 12.5 13.6 12.5 13.3 13.9 12.7 12.6 12.6 13.2 11.1 (..'.) 14.4 13.8 13.6 16.2 15.6 12.1 1 1.5 15.5 13.] 13.0 14.5 13.0 Hi.l 1 '..2 16.5 L5.4 1 l.l o.s 10.1 9.9 10.7 12.6 12.1 lo.l 11.7 11.0 12.2 12.1 12.7 12.8 14.4 13.0 13*.0 13.0 11.8 10.2 13.5 13.6 L3.1 Ki.l 14.7 13.6 1 l.l 1 l.s 14.1 15.:; 11.1 1 1.5 15.4 15.9 L5.3 13 1 18 3 (,,1 4.9 5.8 6.8 6.8 8.3 7.0 8.5 8.4 10.1 11.1 12.1 11.2 12.0 11.5 8.8 5.5 4.0- 10.2 10.2 10.1 10.1 11.2 12.5 12.0 11.4 12.0 12.2 12.S 12.8 ll.i. 13.0 12.7 1 1 .9 -.1 8.5 1.3 -1.5 2.5 1.2 0.1 1.6 2.0 3.6 4.5 3.8 2.7 5.1 7.2 4.7 6.9 7.9 7.4 4.8 0.2 -1.2 5.2 7.5 1 0 5.0 5.5 8.5 7.4 7.4 8.3 8.3 8.4 8.3 7.3 7.1 7.4 5,1 2.0 2.7 —2.1 —8.9 — 1.1 —2.1 —4.0 —3.2 —1.7 0.5 1.6 0.0 -2.1 1.2 3.6 0.5 3.4 4.7 4.0 1.2 —3.9 —7.0 l.G 3.6 0.6 1.1 0.4 5.0 3.4 3.0 4.8 1.6 1.8 l.s 3.6 8 7 —0.2 —6:3 —4.8 13 Construiert man nach dieser Tabelle auf einer Karte die isothermen Linien ohne Reduction auf das Meeresniveau, so findet man, indem man die Wärmeverbreitung in den Nachbarländern mit in Be- trachtung nimmt, folgende Verhältnisse.1 Die ganze Stinke zwischen dem Varangerfjord und dem botnischen Meerbusen, ferner das Innere von Finmarken und dem schwedischen Lapmarken, ferner das Hochgebirge zwischen'dem nördlichen Norwegen und Schweden, und endlich im südlichen Norwegen das Hochgebirge, welches über 700 Meter steigt, haben eine jährliche Mitteltemperatur unter 0 Grad. Die Jahresisotherme für 0° umschliesst eine Strecke, die sich von Lapland aus in Form eines Keils über die Achse der scandinavischen Halbinsel hinab drängt. Rings um diese Linie gruppiren sich die übrigen Isothermen bis an die Isotherme der Westküste für 7 Grad, die sich auch um Lindesnes nach Skagerak hinauf biegt. Man sieht gleich, dass es, ausser der Höhe über dem Meere, in besonders ausgeprägtem Grade die Richtung der Küste ist, die den Lauf der Isothermen bestimmt, während der Eintluss des Breitegrades sehr wenig hervortritt. Überall, wo man von dem Meere gegen das Innere Norwegens eindringt, nimmt die Mitteltemperatur des Jahres ab, dieses aber auf dem östlichen Lande von Süden gegen Norden, auf der Westküste von Westen gegen Osten, und in Finmarken, so ganz gegen alle primaire Vermuthung, von NonLen gegen Süden. Die hier genannten Verhältnisse findet man zunächst in der Wärmevertheüung im Frühjahr und im Herbste wieder. Die Verhältnisse im Winter und im Sommer fallen am besten bei Betrachtung des kaitesten und des wärmsten Monats, nämlich des Januars und Julis, in die Augen. Im Januar geht die Isotherme für — 20° über Nowaja Semlja, die Isotherme für — lö" über die Insel Kolgujef, so wie auch über Lapland, das nördliche Schweden und über den nördlichsten Theil des botnischen Meerbusens, so wie auch über das nordöstliche Russland. Die Isotherme für — 10° geht süd- lich um Beerem-Eiland, von da ost- und südwärts gegen die murmansche Küste, wo dieselbe sich westai darauf über Finmarken. längs der Reichsgränze, längs Dovre, und südwärts bis zum bOsten Breitegrad hin- neigt, worauf die Richtung ostwärts abbiegt, und sich dann wiederum gegen Nordosten etwas nördlich von Hernösand, über die Mitte des botnischen Meerbusens und gegen Moskau und Astrachan hin- zieht. Die Isotherme für — 5° geht ungefähr in der Mitte zwischen Beeren-Eiland und Norwegen, zuerst gegen Osten, dann gegen Süden und Westen über Nordkyn, darauf etwas innerhalb der Küste von Fin- marken und Nordland, östlich um den Drontheimsfjord, von da gegen Südwesten und Süden bis zum 59sten Breitegrad, über Christiauia. Upsala und die Ostsee, von wo sie gegen Südosten bis zum Azow- schen Meere bei 45° Breite hinabgeht. Die Isotherme für 0 Grad zieht sich ein wenig südlich um Island, wo sie den G4sten und 65sten Breitegrad durchschneidet, gegen Nordosten bis zum Tosten Breitegrad hinauf, wo sie vor Senjen umbiegt, und dann gegen Süden über Lofotodden, ausserhalb der Küste Hel- gelands, über die Westseite des Drontheimsfjords, über die Romsdals- und Bergens-Fjorde bis Lin- desnes. die Westküste Jütlands, das westliche Deutschland und Savoyen hinab geht. Von hier richtet sie sich ostwärts gegen die Türkei und die Krim, von wo dieselbe eine Biegung um der Kaukasus hinab bis an die Mitte des Kaspischen Meeres, 42° Breite, macht. Die Isothermen, welche zwischen 0 und 5 Grad liegen, haben über die Strecke zwischen Island, Schotland und Norwegen alle dieselbe Keilform, wie die Isotherme für 0 Grad. Die Isotherme für 1 Grad hat also ihren nördlichsten Punkt hei etwa 67° Breite, von wo sie der Küste Norwegens bis Skudesnes und Lister folgt. Die Isotherme für 2° hat den nördlichsten Punkt auf dem (iösten Breitegrade, von wo dieselbe den äussersten ..Scheren" an der Westküste folgt Die Isotherme für 3 Grad geht über die Färöer und zwischen Norwegen und Schotland. Die Isotherme für 4 Grad hat ihre Spitze ein wenig westlich von Shetland. Die Isotherme für 5 Grad geht über Irland, das \ liehe England, das westliche Frankreich, die Pyrenäen, das nördliche Italien und das Marmora-Meer. Eine besondere Eigentümlichkeit bei der Vertheilung der Wanne im Januar tritt in dem nördli- chen Europa hervor, indem nämlich ein warmer Keil sich hier zwischen Island und Schotland hinaufschiebt, und vor der Norwegischen Küste grade gegen das weisse Meer tortsetzt, wahrend zu derselben Zeit 1 Di«' zu dieser AI. Handlung gehörenden Kurien findet man am Schi:. - hrift. 14 das Innere der scandinavischen Halbinsel und das nördliche Kussland von einer sehr strengen Kiilte heim- icht werden. \ ron dein atlantischen- und dem Eis-Meere nach Norwegen hin findet man den plötzlichsten I bergang der Temperatur. Hier liegen die Isothermen sich am meisten nahe. Die Höhe über dem Meere macht sich sehr wenig geltend, ja man findet sogar, dass höher liegende Orte, ■/.. 15. Dovre, in der Höhe von 636 Meter, eine .lanuartemperatur von — 9.7, und die Königsschacht hei Koros, auf der Höhe von 940 Meter. 11". 0 zeigt, wahrend Klvermn. das nur 1!)Ü Meter hoch liegt.— 10°.4, und (iranheim. in Valders, auf der Höhe von 405 Meter, eine Mitteltemperatur von — 12°. 1 besitzt. Im Juli geht die Isotherme für 5° südlich um Beeren-Eiland big Nowaja Semlja. Die Isotherme für 10° geht iiher Island, biegt nördlich um F&röer hinab, geht dann nordwärts bis Hanunerfest und den Varangerfjord, und von hier aus längs der murmanschen Küste weiter ostwärts. Die Isotherme für 15 Grad gehl Über den nördlichsten Theil Englands, dann aber die Nordsee bis Skagerak, von da über das südliche Norwegen, das mittlere Schweden, nördlich um den botnischen Meerbusen bis in das weisse Meer und Nord-Sibirien. Die Isotherme für 20° passiert das mittlere Frankreich, das südliche Deutschland und das mittlere Kussland. So ist im Ganzen der Laut der Juliisothermen über Europa. Merkwürdig ist die Temperaturde- pression östlich von Island und nördlich von Fiiröer. Die Mitteltemperatur ist hier auf dem 64Sten Breite- grade nicht höher, als am Nordkap beim 71sten Breitegrade. Im Juli findet ein grosser Unterschied der Temperatur an den verschiedenen Orten statt. Im Gän- sen genommen findet man eine grössere Warme auf dem östlichen Lande, als an anderen Orten. Indessen mnschliesst die Isotherme für 14 Grad beinahe das ganze l'.ergens-Stift, den Küstenland und das Hoch- gebirge ausgenommen, und in dem Inneren der Fjorde finden sich hier Wärniemaxima, wo die Juli-Tempe- ratur sich bis zu der des östlichen Landes erhebt, also im Inneren von Sogn und in Lllensvang in Har- danger bis ungefähr 16°. Sehnliche Verhältnisse finden sich längs der ganzen Westseite Norwegens. Der Küstenrand ist kühler, darauf folgt ein Stück der Fjordgegenden, wo die Temperatur höher ist. und weiter im Inneren des Landes nimmt die Temperatur, längs den Thälern, das Gebirge hinan wieder ab. Indem der EinfluSS des Ureitegrades sich gleichzeitig geltend macht, und die Isothermen gegen Norden begranzt. werden diese etwas innerhalb der Küste mit den Spitzen zungenfönnig. Während die Sommerwärme an den Küsten Finmarkens nur gering ist. nämlich im Juli von Nordkap bis Yaido nur '.)". haben die Fjordenden und das Innere von Linniarken bei 69° Breite eine Sonnnerwärme. ilie im Juli bis 13 und 14 Grad und darüber hinaufgeht, und also die Julitemperatur an der ganzen Küste von Skudesnes (59°) und nordwärts, wo sie sich nicht über \'-'< Grad erhebt, übertrifft. Im Sommer macht die Höhe über dem Meere ihren Eintluss ganz, anders geltend, als im Winter. Während Dovre in einer Höhe von 636 Meter eine Julitemperatur von ll".l besitzt, hat Koros in einer Höhe von 940 Meter nur 6°.9, welches 2° niedriger ist. als die Julitemperatur in Vardö. das von allen Küstenstationen die niedrigste Sonnnerwärme hat. Die Isotherme für 10" wird also in dem mittleren Nor- wegen alle Gegenden des Hochgebirges, die über 720 Meter über dem Meere, und in dem nördlichen Nor- wegen verhältnissmässig niedrieger liegen, umschliessen. Line Mitteltemperatur von 0° für den Juli wird wahrscheinlich nur einzelne der höchsten Punkte Norwegens umlassen. Die Schneegränze, d. h. die untere Firngränze, wird mit 940 Meter auf Seiland, 1570 Meter auf Dovre, 1250—1500 Meter auf den Jotungebirgen, !i">(> -l>.">t> Meter auf Justedalshräen (Gletscher) und mit i J50 Meter auf dem l'ol^elonuletscher angegeben. /wischen dem Winter und dem Sommer wechselt also die Wämievertheilung in Norwegen auf die Wei.-e. dass das Binnenland kalte Winter und warme Sommer bekommt, während die Küste milde Wintei und kühle Sommer hat. Der Unterschied zwischen dem Klima des Binnenlandes und dem Küstenklima tritt in den in der folgenden Tabelle mitgetheilten Zahlen noch stärker hervor. 15 Station. Kältester Tag Wärmster Tag Jährliche M,,ttel- trifft ein.. M,ttel; trifft ein.. ... . temperatur. temperatur. Amphtnde Tägliche Araplit. Niedrigste Höchste Un- der Temperatur. beobachtete ter- . Winter Soii. Jahr. Temperatur. schied. Die Mitteltemp ist ant. dem Gefrierpunkte von bis Tige. Vardö — 6°.4 Febr. 7 10°.0 Aug. 8 16°.4 0°.3 3°.3 1°.7 — 21°.8 Oft. 27 — Mai 1 186 Nyborg -12.2 Jan. 21 12.0 Juli 20 24.2 —40.0 35.0 75.0 Oct. 8— Mai 1 204 Fruholm —4.7 Febr. 16 10.0 Aug. 7 14.7 0.5 3.1 2.0 —17.0 28.1 45.1 Nov. <;— Apr.23 168 Hiumnerfest —5.3 Jan. 23 11.6 Juli 26 16.8 Oct.23— Apr.16 175 Kaafjord —9.2 Febr. 13 13.2 Juli 31 22.4 Oct.16— Apr.21 1-7 Skibotten — 7.0 Febr. 10 13.9 Juli 22 20.9 — 25.0 53.8 Oct.23— Apr.ll 170 Tromsö —4.2 Jan. 20 11.5 Juli 19 15.7 0.4 3.3 2.0 — 17.0 27.2 44.2 Oct. 28— Apr.16 1 70 Andenes —2.4 Febr. 27 12.0 Juli 28 14.4 0.9 2:2 1.8 —12.4 22.5 34.9 Nov.18— Apr. 3 131 Reine — 1.8 Febr. 20 12.0 Aug. 8 13.8 0.2 1.6 1.0 —10.8 21.6 32.4 Dec. 5 -Mär. 2 7 L12 Bodo —3.2 Febr. 12 12.5 Juli 22 15.7 0.7 2.9 1.7 — 14.6 25.5 40.1 Nov.17 — Apr. 4 1 18 Ranen —7.1 Febr. 5 13.6 Juli 22 20.7 —21.3 26.6 47.9 Oct.29— Mär.11 139 Brönö —3.0 Febr. 13 13.0 Aug. 1 16.0 l.l 2.9 2.3 — 13.7 26.5 10.2 Nov.27-Mär. 21 114 Villa 1.0 März 6 13.4 Juli 22 14.4 2.1 4.4 3.5 — 13.2 28.0 41.2 nicht 0 Ytteröen —3.0 Febr. 1 14.4 Aug. 8 17.4 0.7 5.0 3.4 — \;.< 27.1 45.5 Nov.20-Mär. 23 Christianssund 0.4 Febr. 14 13.0 Aug. 6 12.6 1.1 3.3 2.4 — 11.4 25.5 36.9 nicht 0 Ona 2.0 Jan. 28 13.1 Aus. lo 11.1 0.2 1.7 1.1 —7.8 23.0 nicht 0 Aalesund 1.2 Febr. 14 13.0 Aug. 6 11.8 0.9 2.0 2.1 —9.6 25.3 34.9 nicht 0 Vestnes —1.5 Jan. 19 13.4 Juli 20 14.9 Dec.21— Feb.21 Dovre —9.8 Jan. 11 11.2 Juli 21 21.0 2.6 8.6 6.0 —31.8 28.9 60.1 Oct.17— Apr.20 185 Röros -11.8 Febr. 10 6.9 Juli 20 18.7 — 40.0 30.0 70.0 Oct. 8— Mai 14 218 Stryn -3.4 Jan. 25 14.4 Juli 15 17.8 — 18.6 25.8 44.4 Dec.16-Mar.il Florö 0.0 Febr. 2 14.0 Juli 28 14.6 1.6 3.7 3.3 —9.0 25.6 34.6 nicht 0 Jölster —3.8 Febr. 7 13.6 Juli 20 17.4 —21.8 50.0 Nov.28"-Mär.25 117 Leirdal —3.0 Jan. 23 16.2 Juli 27 19.2 0.5 1.9 1.9 —14.6 25.4 40.0 Der. 2-Feb.l6 Sogndal - 3.8 Febr. 8 15.fi Juli 21 19.4 —16.6 Nov.l9-Mär. 17 117 Hellisö 1.5 Febr. 12 13.6 Aug. 14 12.1 0.4 3.5 2.1 —7.6 33.1 nicht Bergen —0.2 Febr. 7 14. ii Juli 25 14.8 1.2 4.5 3.3 —13.8 Jan.23— Feb.17 24 Ullcnsvang -0.7 Jan. 31 15.5 Juli 17 16.2 — 13.5 40.4 Jan. 8—1 Udsire 1.2 Febr. 12 14.0 Aug. 9 12.8 0.5 3.7 2.1 —9.6 ■ nicht «i Skudesnes 1.0 Febr. 16 14.1 Aug. 11 13.1 1.3 2.8 2.4 —9.6 28.1 nicht Lister 0.7 Jan. 23 15.3 Aug. 8 lt. il 1.2 5.4 3.6 — 15.4 41.3 nicht Lindesnes 0.5 Jan. 22 14.2 Aug. 14 13.1 0.6 3.8 2.2 —16.9 nicht Mandal —1.0 Febr. 1 15.0 Juli '.'1, 16.0 1.9 ^ 4.3 28.6 Jan. 5 — 1 Torungen —0.7 Jan. 20 1 •',.;> Juli 21 16.9 3.0 4.9 3.6 —20.2 47.1 Dec.22-F - Sandösund —2.3 Febr. 4 16.4 Juli 25 18.7 1.3 4.6 3.3 —20.5 Dec.18 Mär. 17 38 Christi ania —5.4 Jan. 31 16.4 Juli lti 21.8 2.3 8.5 60.3 Nov.H-M 131 Elverum -11.2 Febr. 7 15.5 Juli 12 26.1 7.0 7.9 —40.0 29.3 Oct. 20— Apr. 8 170 (Iranheim -12.1 Jan. 15 14.4 Juli 15 26.5 —35.6 Oct.26— Apr.22 17- 16 Die Zeit der niedrigsten Temperatur trifft in dem Inneren des Landes früher, als draussen an der Küste ein, und der Unterschied gehl t>is über einen Monat, nämlich von Mine Januar bis Anfang März hinauf. Die Zeil der höchsten Temperatur trifft auch im Inneren ungefähr einen ganzen Monat früher, als an der Westküste ein, WO der wärmste Tag erst Mitte Ä.UgUSt eintritt, wahrend dasselbe im Inneren des Landes schon Mitte Julis vorkommt. In der jährlichen Wanderun- der Temperatur in Norwegen zeigt sich also auf der Küste, nament- lich der Westküste, im Verhältnisse zu dem Binnenlande, eine Verzögerung. In hohem Grade bezeichnend für das Klima ist vielleicht die jährliche Variation oder Amplitude der Lufttemperatur, indem eine grosse Amplitude ein vorherrschendes Klima des Binnenlandes, und eine kleine Amplitude ein ausgeprägtes Seeklima bezeichnet. Auf dem südlichen Theile der Strecke zwischen Finmarken und dem botnischen Meerbusen, so wie auch in dem nördlichen Schweden, ist die Amplitude über 30°. Auf beiden Seiten dieser Strecke, in dem centralen Theile des nördlichen Schwedens und in dem centralen Theile des südlichen Norwegens, ist die jährliche Variation über 25 u. Sie ist 20° in den Fjorden Finmarkens und Nordlands, längs Dovre, Langfjeldene, so wie auch an der Mitte des Christianiafjords und im südlichen Schweden. Dieselbe geht längs der ganzen Küstenstrecke Norwegens von Nordkyn bis Lindesnes bis l.V hinab, und ist am allerkleinsten auf den äussersten Inseln in Lofoten und auf der Küste Romsdals, wo sie nur 11 Grad beträgt. Man findet in der Grösse der täglichen Amplitude, die in der Tabelle nach dem Unterschied zwi- schen der Temperatur um 2 Ohr Nachmittags und der Mittel-Temperatur um 8 Uhr Morgens und Abends berechnet ist. dieselben Zü.^e wieder. Im Winter ist die tägliche Amplitude, oder der Unterschied zwi- schen der höchsten und niedrigsten Temperatur des Tages (des 24stündigen Zeitraums) im Ganzen geringe, in Finmarken während der Unstern Zeit kaum bemerkbar, in dem südlichen Norwegen auf dem östlichen Lande jedoch wieder grösser, als an der Westküste. Im Sommer ist das Verhältniss stark ausgeprägt, nämlich über 8 Grad Variation in dem Inneren des südlichen Norwegens. 3 Grad Variation an der Küste. und weniger als 2 Grad Variation in Lofoten und an der Küste von Romsdal. Ebenso deutlich tritt bei der Betrachtung des Jahresmediums für die tägliche Variation das Verhältniss hervor: über 6 Grad auf dem östlichen Lande. :; Grad an der Küste von Färder bis Nordland, .2 Grad an den Küsten Nordlands und Finmarkens, und nur 1 Grad in Lofoten und vor der Küste Ilomsdals. In der niedrigsten und höchsten Temperatur, die an den verschiedenen Orten beobachtet worden ist. findet man sowohl das Klima des Binnenlandes, wie auch das Küstenklima wieder. In dem centralen Theile Laplands. wo die Temperatur — 50 ° erreieht, in dem nördlichen Schweden und dem Innneren des süd- Östlichen Norwegens kann die Temperatur unter — 40" sinken. Sie kann ferner längs einer Linie, die über den Varangerfjord, über die Fjorde Finmarkens, längs der Reichsgränze, auf der nördlichen Seite von Dovre. längs „Langfjeldene," über Christiania und Stockholm geht, bis — 30° sinken. Sie kann endlich längs einei Linie, die den Küsten Finmarkens folgt, westlich von der Reichsgränze bis Stjördalen. von da gegen S. W. bis Jölster in Söndfjord geht, von wo die Linie ganz um das Lade des Sognefjords über Vor- hinein, von da rings um den Bardangerfjord und gegen Christianssand hinab und. dann ostwärts gegen Frie- drich.vhald sich biegt, bis — -20" sinken. Ausserhalb dieser Linie, die mit der ganzen Küste Norwegens beinahe parallel! lauft, sinkt an den kaitesten Wintertagen das Thermometer bis Hl— \!i> Grad unter Nul. und in den äussersten Gränzen von Lofoten. so wie auch auf der ganzen Küsteustrecke von Romsdal bi> Skudesnes i-t 10° Kälte noeb nicht observiert worden. In dein Inneren de- südlichen Norwegens und in dem südlichen Schweden kann an den wärmsten Sommertagen die Temperatur über 30" steigen. In dem mittleren Norwegen und Schweden scheint diese Temperatur nicht erreicht zu sein. In dem Inneren Finmarkens aber, in dem schwedischen und russischen Lapland, wo die Wirkung der nie untergehenden Sonne mit der Wirkung der continentalen Lage sich vereinigt, erreicht die Temperatur bisweilen ein Maximum von über 30°. Eine Temperatur von 25n wird der Küste Norwegens von Finmarken bis Lindesnes beobachtet An der Küste Finmarkens sind höhere Temperaturen beobachtet worden: in Lofoten aber ist die höchste Temperatur nur wenig über 20°. 17 In dem Unterschiede zwischen den absoluten Temperaturextremen findet man ganz dieselben ^ Bisse, wie bei der jährlichen und täglichen Amplitude. Die absolute Temperaturvariation, welche in dem Inneren Finmarkens und des südöstlichen Norwegens bis um 70°, bei den Fjordenden Finmarkens, auf Dovre und in Christiania bis 60°, an den Küsten Finmarkens, bei den Fjordenden Nordlands, auf der nördlichen Seite von Dovre, längs „Langfjeldene" und bei der Mündung des Christianiafjords bis 50 ° hinaufgeht, reicht längs den Küsten von Tronisö bis Christianssund und von Bergen bis Lindesnes nur bis 10° hinauf, und in VesÜofoten, vor der Küste Romsdals und vor der Westküste überhaupt ist sie nur wenig über 30°. Durch das Betrachten der Zeitpunkte, wenn die tägliche Mitteltemperatur auf den verschiedenen Or- ten 0 Grad beträgt, bekommt man eine Vorstellung davon, wie die Wärme im Frühjahr über das Land fortschreitet, und wie sie im Herbste aus dem Lande verschwindet. Zieht man auf einer Karte Linien durch die Orte, welche gleichzeitig 0" tägliche Mitteltemperatur haben, so findet man. dass diese Linien, im Ganzen genommen,, längs der Küstenlinien Norwegens laufen. Im Frühjahr schreitet auf dem östlichen Lande die Isotherme für o" nordwärts, an der Westküste von Westen gegen Osten, au der Romsdalsküste von X.W. gegen S.O. und in Nordland und Finmarken auf ähnliche Weise von dem .Meere über das Land. Im Herbste wandert die Q Grad-Isotherme von dem centralen Theile der scandinavischen Halbinsel auf ähn- liche Weise gegen das Meer hinaus, wie dieselbe im Frühjahr hereinwandert. Ein ganz schmaler Rand von der Küste Norwegens, von dem Foldenfjord bis Lindesnes. hat eine normale tägliche Mitteltemperatur, die nie unter 0 Grad sinkt. Die Anzahl der Tage, in welchen die tägliche Mitteltemperatur unter dem Gefrierpunkte steht, folgt auch dem Übergange von dem Küstenklima zum Klima des Binnenlandes. Von dem Foldenfjord. bis Lin- desnes erstreckt sich, wie bemerkt, ein schmales Stück der Küste, wo die Mitteltemperatur des Tages nicht unter 0 Grad sinkt. Zieht man auf einer Karte Linien durch alle Orte, die gleich viele I grade haben, so gruppieren sich diese Linien auf ähnliche Weise, wie die Linien sowohl für die jährliche und- tägliche Variation, so wie auch für die niedrigste Temperatur, für die absolute Variation und ferner wie die Lage der o Grad-Isotherme zu verschiedenen Zeiten. In der Centralpartei der scandinavischen Halbinsel ist die Mitteltemperatur des Tages über 7 Monate unter 0°, und von hier nimmt die Dauer dieser Kälte so ab. dass sie bei der Küste Finmarkens und an dem botnischen Meerbusen 5— G Monate, ferner in Vesteraalen, längs der Küste Nordlands, bei Drontheim, in dem Innersten von Sogn, hei Christiania und Stockholm 4 Monate, endlich an dem äusseren Theile des Drontheimsfjords, am Romsdalsfjord, in Sogn. Hardanger und Arendal 2 Monate dauert. In allen diesen Phänomenen sieht man den erwärmenden und regulirenden Eintiuss des Meeres auf die Temperatur der Luft. Dass die Wirkung des Meeres hauptsächlich von seinem eigenen Wärmezu- Stande heiTÜhrt, wird man ersehen aus dem folgenden Capitel betreffend Die Temperatur der Meeres-Oberfläche an der Küste Norwegens. Grade Celsius. Station. Jahr. Dec. Jan. Fehr. März. April. Mai. Juni. Juli. A _ Sept. Oct. \ Variation Fruholm 4.!l :;.:; 3.0 •.-.:; 2.4 3.1 3.7 5.6 7.9 8. h- 7.6 6.3 L8 6.1 \ndenes 4.«, 0.6 0.9 0.0* l.l ■.'.-; 5.0 8.7 L0.2 lo.Tf - 4.'.» 2.3 L0.8 Keine ü.l 3.8 3.9 3.0 3.2 5.0 7.9 10.6 12. lf 9.6 6.6 4.5 (Ina ?.ii 5.9 I.-, t.O 1 4.2 6.3 8.9 11.8 11.7 'i.-.' Belli so 8.4 6 7 5.3 4.:i 1.6 5.4 7.4 9.8 11.3 i i »>•; 12.8 10.6 8.5 9.7 Fdsire 8.6 6.2 1.5 3.9 4.:; 5.3 7.9 L0.8 L3.3 L3.0 ln.7 8.2 11.3 Lister 8.3 4.2 2.8 3.0 5.1 8.7 11.8 1 L8 13.0 Id.-i Lindesnes 9.4 :>.-.! 3.5 : 3.2 l.V, 7 .."> L0.5 13.9 I6.1f 1:1.4 11.2 s 1 ... Torungen 8.1 * Min 3.5 imunt. t Max 1.4 imnm. 1.7 4.2 8.6 12.9 15.1 i '..•<-; 13.9 L0.6 7.2 1...7 18 Constrniert man nach dieser Tabelle die Isothermen für die Oberlläehe des Meeres, indem man Beobachtungen ron Island, den Färöerinseln und Schotland mitnimmt, so findet man eine überraschend« Obereinstimmung in ihrem Laufe und in der Form der isothermen für die Temperatur der Luft, nämlich dieselben Biegungen aufwärts mit Spitzen vor der Küste Norwegens in den Jahrescurven und in den Win- tercurven, dieselbe Herabbiegung nördlich von Färöin den S o m m ercurven. indem ersten Phänomen seilen wir den Golfstrom mit seiner Wärmenachse vor der ganzen Küste Norwegens, in dem letzten Phänomen die Wirkung des kalten Wassers am Meeresboden von der Ostseite Islands bis Schottland. Die Temperatur des Meeres hat auf allen Stationen ihr Maximum im August; ihr Minimum fallt durchschnittlich im Februar, und beide fallen also spater, als die beiden Extreme der Luftwärme. Die jährliche Variation in der Temperatur des Meeres ist durchschnittlich am grössten in dem süd- lichen Norwegen Die Orte, welche weit draussen in dem Meere liegen und wo die See tiefer ist, zeigen eine geringere Variation als diejenigen Orte, welche entweder der Küste näher liegen oder wo es seichter ist Den Einfluss der Meereswärme auf die Luftwarme kann mau aus der folgenden Tabelle, die den Unterschied zwischen der Temperatur der Luft und der Temperatur der Meeresoberfläche zeigt, ersehen. Die blosse Zahl bezeichnet, dass das Meer warmer als die Luft, ein Minus, dass das Meer kalter als die Luft ist. I ie- Temperatur .: 2.5 2.7 2.0 1.2 0.7 i». 1 0.2 1.3 1.0 2.4 3.4 Lister 0.9 1.4 1.7 1.7 1.1 —0.1 —0.5 —0.2 0.3 0.8 0.2 1.8 2.1 Lindesnes 1.6 ■Ml •2.9 1.9 1.7 0.8 —0.1 —0.4 0.9 2.0 0.6 2.9 3.5 Torungen 1.1 3.2 1.9 l.i. 0.7 —0.3 — 1.1 —1.7 —0.4 1.5 0.9 2.9 3.6 Mittel: 1.1 2.'.i 3.0 2.9 2.4 1.0 —0.0 —1.0 — 0.6 0.4 0.6 2.3 :'>.:•. Durchschnittlich ist also das Meer an den Küsten Norwegens 1 bis 2 Grad wärmer, als die Luft. Der l berschiiss der Meereswanne ist in den Wintermonaten am grössten. Am deutlichsten ist dies bei Fruholmen, wo das Meer im Februar 7 Grad warmer als die Luft ist. In den beiden eisten Sommermo- naten ist das Meer kalter als die Luft, besonders im .luni. wahrend der August im Ganzen genommen eine höhere Temperatur als die Luft zeigt. In dem grÖ88ten Theile des Jahres wird also die Luft aji den Kü- sten Norwegens gradezu von dem Meere erwärmt, während die directe abkühlende Wirkung desselben auf eine kuize Zeit des Sommer8 beschränkt ist. Die thermische Anomalie der Lufttemperatur giebl den Grad der Erwärmung der Atmosphäre Nor- an, welche dieselbe vom Golfstrome empfängt. Wenn man die den verschiedenen Breitegraden ent- sprechende Normaltemperatur nach den Tabellen Dove's berechnet, finde! man folgende Werthe für die thermische Anomalie. 19 Thermische Anomalie — Januar. Elverum 6.3 Ranen 15.4 Bellisö 18.7 Christiania 10.8 Ullensvang 15.9 Hammerfest 19.7 Nyborg 12.3 Skudesnes 16.5 Tromsö 20.1 Sandösund 13.1 Flesje 16.5 Christianssund ! Mandal 13.5 Bergen 16.6 Aalesund - Torungen 13.7 Kaafjord 16.7 Bodo 20 5 J ölst er 13.7 Ytteröen 17.2 Brönö 20.7 Leirdal 14.0 Vestnes 17.2 Ona 21.2 Sogndal 14.0 Udsire 17.3 >' Villa 22.1 Stryn 14.4 Skibotten 18.1 Fruholm 22.3 Lindesnes 14.« Florö 18.6 Andenes 22 i Lister 15.0 Yardö 18.6 Reine 22.9 Thermische Anomalie — Juli. Skibotten 6.3 Fruholm 2.9 Florö 1.2 Kaafjord 5.4 Reine 2.9 Vestnes 0.9 Nyborg 4.9 Sogndal 2.8 Mandal 0.7 Hammerfest 4.6 Sandösund 2.4 Christianssund 0.7 Elverum 4.4 Ytteröen 2.3 Ona 0.5 Andenes 4.3 Ullensvang 2.2 Aalesund 0.3 Tromsö 4.0 Villa 2,1 Lister 0.3 Ranen 3.4 Torungen 2.0 Hellisö —0.4 Leirdal 3.2 Vardö 1.9 Udsire —0.6 Flesje 3.2 Brönö 1.9 Skudesnes —0.8 Christiania 3.1 Stryn 1.9 Lindesnes —1.2 Bodo 3.1 Bergen 1.2 Im Januar ist die thermische Anomalie überall positiv, von 6 Grad steigend, wie sie im Lande nörd- lich von dem botnischen Meerbusen, wo die strengste Winterkälte herrscht, und im Inneren des südlichen Norwegens ist. bis 20 Grad längs der Küste Norwegens, von Nordkvn bis St.it. An der Südspitze Lofotens steigt sie sogar bis 23 Grad. Einen ähnlichen Wärmeüberschuss zeigt kein anderer Ort auf der ganzen Erde, her Ort, welcher hier am nächsten kommt, ist die Küste des stillen Meeres im nördlichen Nord- Amerika, wo die Anomalie bis 12 — 13 Grad hinaufgeht. Im .luli hat man ein Maximum thermischer Anomalie in Finmarken und Lapland mit über 6 Grad positive!' Anomalie; in dem Inneren des südlichen Norwegens ein kleineres Maximum. An der Küste ist die Anomalie nur gering, am grössten in Finmarken, in Nordland und an der Küste des Skagerraks. An der Westküste von Stat bis Lindesnes und Mandal wird die Anomalie negativ, jedoch nur '/s bis 1 Grad. ' 20 Die Feuchtigkeit dei • I ,u 1. a) Dei Dr ick d er W asse il ä in »fe. Millimeter Station Jahr, Dec. Jan. Febr. Mars. Apr. Mai. Juni. Juli. Aug. Se] i Ort. Nov. Vardö 1.5 2.6* 2.7 3.2 3.7 4.4 (i.l 7.7t 7.3 li.l 1.2 3.8 Tromsö t.7 2^2* 2.6 2.7 3.2 4.0 4.9 6.7 't .7 7.8t ü.4 t.ll 2.8 Reine 5.2 3.7 ■4.0 3.0 3.5 l.l 4.7 7.0 ~i .7 8.5t 7.4 1,3 3.8 Bodo L9 2.8 3.4 2.8 .1.1 4.1 1,8 6.6 8.2 8.7t 6.6 4.5 3.6 Brönö 5.2 :;.i 3.2 ■.'.s: 3.3 i.; 5.3 7.2 8.4t 8.3 7.3 4.5 3.7 ytteröen 5.4 3.2* 3.4 1 3.5 4,5 5.!) 7.4 8.5 9.4t 6.9 5.0 4.1 Christianssund 5.8 4.3 •1.1 3.9 3.7* 4.s 5.7 7.6 8.7 9.0t 7.5 5.7 4.7 Valesund 5.9 4.4 l.o 3.9 3.8* 5.0 5.8 7.7 s.s 9.0t 7.8 li.l) 4.7 Dovre 1,2 2.4 2.3 2.1* 2.2 3.4 4.3 5.9 7.4 7.5t 5.9 4.0 2.8 Florö 5.9 3.5 3.7 3.2* 3.9 5.1 (i.l 8.2 9.5 9.7t 7.7 5.6 4.4 St IT II 5.4 2.8* 2.9 2.9 3.5 4.; 5.5 7.6 9.8f 8.9 7.3 1.8 4.0 Jölster 5.4 3.0 3.1 2.8* 3.4 i.i. 5.9 8.0 9.7| 9.0 7.2 4.8 3.8 Leirdal l.'i 2.1 2.7 2.1* 2.9 1.:; 5.1 7.3 9.3t 8.5 6.7 4.0 3.6 Bergen 6.1 4.3 1.0 1.(1 :.- 5.0 5.9 8.0 9.3 9.6t s.l 6.0 4.7 Skudesnes 6.4 i.; 1.1 l.t 4.2* 5.3 6.4 8.2 9.1 9.6t 8.5 6.5 5.2 Mandal 6.4 t.5 4.1 4.1 3.9* 5.1 6.2 8.5 9.9 HI.'.'V 8.7 6.7 5.1 Sandösund 6.3 3.9 3.6 3.5* 3.6 5.0 6.5 8.9 1 0.3f 10.3t 8.6 6.3 4.6 Christiania 5.3 3.0 2.8* 2.8 3.2 1.4 5.1 7.2 9.0 9.4t 7.2 5.5 3.7 Elverum 1,8 L.8 2.1 1.6* 2.8 4.2 5.5 7.8 to.it 8.4 6.2 4.3 3.3 Die Bienge der Wasserdämpfe in ; 85 86 Sandösund 79.3 82 87f 83 84 78 73 72* 74 77 81 80 32 Christiania 72.6 85 88+ 82 78 68 55* 56 57 66 76 79 80 Erverum 79.7 87 92 96+ 84 72 63* 65 "«1 71 Die relative Feuchtigkeit ist durchschnittlich fürdas ganze Jahr in den Küstengegenden Finmarkens am grössten, und in den inneren Fjordgegenden an der Westküste am kleinsten. Im Januar ist die relative Feuchtigkeit in dem östlichen Tlieile der -randinavisehen Halbinsel am grössten. und an der Westküste, wo sie in Helgeland bis 70 Procent heruntergeht, kleiner. In dem Inneren- Sogn ist sie fast ebenso niedrig. Im Juli dagegen ist die relative Feuchtigkeit an der Küste am grössten, 85 Procent in Finmarkeu. Mi Procent längs der Westküste, und auf dein östlich von I.indesnes belegenen Lande am kleinsten: in Christiania nur 57 Procent. Die jährliche Variation der relativen Feuchtigkeit i^t an der Küste von Vardö bis I.indesnes un- bedeutend. Üestlich von Lindesnes und im liinnenlande variirt die relative Feuchtigkeit auf eine regel- mässige Weise mit einem Minimum im Mai oder Juni, und einem Maximum in den Wintermonaten. Die Grösse der jährlichen Variation und die kleinste beobachtete relative Feuchtigkeit rindet man ind den Tabelle. Die grösste beobachtete relative Feuchtigkeit ist so gut wir überall 100 Procent 22 Jährliche Absolutes Variation. Minimum. Vardö 12 45 Tromsö 11 33 Reine 10 32 Bodo 11 0 Brönö 10 22 Ytteröen 16 26 Christianssund 6 23 Aalesand 7 18 Do vre 19 17 Florö 12 24 Jährliche Absoluta Variation. Minimum. Stryn 20 22 Jölster 12 35 Leirdal 22 19 Bergen 15 23 Skudesnes 6 20 Mandal 15 20 Sandösund 15 12 Christiania 33 13 Elverum 33 22 Der Luftdruck. Die folgende Tabelle zeigt die Grösse des Luftdruckes, in Millimetern, an die Oberfläche des Meeres reducirt, für die Monate Januar und Juli, für die Orte in Norwegen, wo derselbe, nach den bisher gemachten Beobachtungen, einigermassen genau bestimmt ist. Januar Juli. Vardö 752.7 755.0 Hammerfest 50.2 55.7 Ytteröen 53.7 56.0 Christianssund 52.2 56.3 Aalesund 53.5 57.3 Dovre 55.S 56.0 Florö 54.6 56.2 Januar. Juli. Leirdal 757.6 756.4 Bergen 54.1 57.0 Skudesnes 55.9 57.7 Mandal 56.7 57.4 Sandösund 56.6 56.6 Christiania 56.8 56.2 Elverum 59.6 56.9 Construiert man nach dieser Tabelle die isobarischen Linien, so findet man. dass der Luftdruck im Januar am grössten ist in dem Inneren des südöstlichen Norwegens, TOD wo derselbe gegen die Küste hinaus in allen Richtungen abnimmt, und in Finmarkcn ungefähr beim Nordkap am niedrigsten ist. Im Juli da- gegen ist der Luftdruck an der Küste, besonders an der Westküste, am höchsten, und im Binnenlande am niedrigsten. Der Luftdruck folgt also im Crossen der Vertheilung der Temperatur, indem der niedri- gere Luftdruck der höheren Temperatur folgt. Aus der genannten Vertheilung des Druckes der Luft folgt die Richtung der herrschenden Winde, wie die folgende Tabelle zeigt. 23 Die "Winde Die Rieht a n g der vorherrschend en W in de. Station. Decbr. Januar. Febr. März. April. Mai. Juni. Juli. August. Sept. Octbr. Novbr. Vardö sw sw SW SW SW NW NW SO ,\w SW sw SW Fruholm so so SO sw w 0 0 w w W 30 so Hammerfest so so s so SO 0 0 NW NW s so so Andenes s s s s s NO NO w NO sw g s Balstad » NO w SO NO so NO N N NO sw sw NO Bodo 0 0 0 0 0 SO w W W w Ml 0 Villa SO so .so so so SW sw SW SW SO X» w Ytteröen 0 0 0 sw w W w W NW w sw sw Christianssund SO so so so w NO NO W \o so SO so Ona SO s w s s SW SW SW N sw S sw Aalesund sw 0 sw () sw NO NO w NO sw sw sw Dovre s s s s s s NW s S s S - Hellisö SO so so so s s s NW s s s so Bergen S s s s s , s N N N s s s Udsire so s so so s N N N N s so s Skudesnes so s s s N N N N N s s s Lister 0 0 w 0 NW NW' NW NW NW NW 0 NW Lindesnes w NO w NO NO W W W W w NO No Man dal NO NO NO NO W w W W W w 0 NO Sandösund sw NO sw NO SW sw SW SW >\\ SW sw No Christiania NO NO NO NO NO s s s s - NO NO Im Winter sind die herrschenden Winde Landwinde, die ziemlich gradeaus von dem hohem Luft- drücke in dem Innerendes Landes wehen, indem sie zum Theil rechts abgelenkt sind, so dass sie längs der Küste mit dieser zu ihrer rechten Seite laufen. Im Sommer sind die herrschenden Winde Seevinde, die gegen den niedrigen) Luftdruck im Binnen- lande in dieses hineinwehen, und gewöhnlich rechts gedreht sind, so dass sie längs der Küste mit dieser zu ihrer linken Seite laufen. Im Ganzen genommen ist die Anzahl der Winde, die längs der Küste wehen. doppelt so gross, wie die Anzahl der Winde, die senkrecht gegen die Küste wehen. Die südwestlichen Winde sind durchschnittlich für ganz Norwegen die am meisten vorherrschenden. Die Starke des Windes. Die folgende Tabelle giebt eine Übersicht über die starke des Windes. Diese ist nach folgender Scala mit Zahlen bezeichnet: o = still, 1 - schwach, '-! = massig. :> frisch, f = stark. 5 Sturm. ii = Orkan. M Decbr. Januar. Febr. Man. April. Mai. Juni. Juli. August Sept. Kovbr. Jahr. Vardö 3.4 t :;.l :;.! 2.8 2.6 ■i:, 2.4* 2.1 3.0 3.1 3.0 3.1 Fruholm :;.! 3.4 2.9 2.] •) :; 2.1* 2.3 2.7 3.3 3.2 2.9 Alldones 3.0 3.0 3.1t 2.9 2.6 2.4 2.4 2.1* 2.1* 2.4 2.7 3.0 2.6 Balstad ! .' 3.2 3.2 3.3t 2.8 3.1 2.7 3.0 2.9 3.2 3.0 3.0 Bodo 2.4 2.3 2.6t 2.4 1.9 L.9 L.5 l.:. 1.5* 1.9 2.1 2.2 2.0 Villa 2.8 ■;.; 3.0t 2.6 -.».:; 2.0 2.0 1.9* 2.:; 2.1 2.5 2.8 2.4 Christianssmid3.lt 2.6 2.6 2.;') 2.4 2.3 2.0 2.0 1.9* 2.1 2.:. 2.7 2.4 Ona 2.6 2.6 3.2t 2.8 2.4 2.3 2.2 1.8* 1.9 2.4 2.4 2.7 2.4 Aalesund 3.4t 2.9 :;.l ■;.7 2.7 2.;. ■>.:i 2.4 2.2* 2.4 2.7 3.0 2.7 Bellisö ",_•) :;.i ■.'.; 2.6 2.5 2.2* 2.6 2.4 2.8 2.8 3.0 2.8 Udsire :;.l 3.1t 3.1 ■>.; 2.6 2.4 .'. 1 2.5 2.4 2.8 3.0 3,1 2.7 Skudesnes 3.0 f •,».(1 2.6 2.1 2,5 2.4 2.4* 2.1 2.5 2.5 2.; 2.6 2.'. Lister 2.9 f 2.7 2.6 2.4 2.3 2.1 2.1 2.2 2.2 2.4 2.8 2.8 2.:. Lindesnes 3.2t :;.l 3.0 2.6 2.5 2.3* 2.5 2.4 2.5 2.7 2.9 2.9 2.7 Mandal 2.6t 2.3 ■;.:; 2.2 2.1 2.0* 2.1 2.1 2.1 2.1 24 2.4 2.2 Sandösund 2.7t •;.:. 2.6 2.3 2.1 2.» 2.3 2.3 2.1* 2.4 2.4 2.7 2.4 YltiTiMMI 1.5 1.:; L.9t 1.1 1.1 1.6 1.2 0.8 0.7* 0.9 1.4 1.6 1.:; |hi\le 1.1t 0.9 1.1 0.9 l.o 1.0 O.Ü 0.7* 0.8 0.9 0.9 1.0 0.9 Bergen 2.1 2.0 2.0 2.0 2.1 2.4 -;- 2.1 2.2 2.(1 2.1 2.1 2.1 2.1 Christiania 1.2 1.1* 1.3 1.1 1.3 1.6 1.7f l.ii 1.4 1.6 1.2 1.2 1.4 Dir Windstärke ist bedeutend grösser an der Küste, als im Inneren des Landes. Man findet an derselben eine jährliche Periode, die an der Küste im Summer ein Minimum und im Winter ein Maxi- mum anzeigt. In Christiania dagegen fallt der frischeste Wind im Sommer und der schwächste im Winter. Iliemit übereinstimmend zeigt dir Küste am häufigsten Windstille im Sommer, während dieses Verhältnis im Inneren des Landes im Winter Statt findet. Die stürme, die hauptsächlich von dem Meere kommen, und deren Richtung, im Grossen genom- men, mit der Richtung der herrschenden Winde übereinstimmend ist. kommen an der Küste sehr häufig, (30 Sturmtage de- Jahres), im Inneren des Landes aber selten vor (4 Sturmtage des Jahres). Die Anzahl derselben hal eine besonders ausgeprägte jährliche Periode, sie sind überall am häufigsten im De- cember und Januar, die durchschnittlich i Sturmtage des Monats haben, und sind in den Sommermonaten, in denen durchschnittlich nur 0.9 Sturmtage de6 Monats vorkommen, am seltensten. Die I '>' -\\ olkuiiLr. Die folgende Tabelle enthalt die Grösse der Bewölkung in den verschiedenen Monaten für eine Leihe Ölte in Norwegen, muh der Scala 0 bis In berechnet, WO 0 heiter und 10 bewölkt ist. 25 Decbr. Januar Februar. März. April Mai. Juni. . Juli. August. Novbr. Jahr. Vardö 7.5 7.3 6.8 6.1* 7.5 8.4 7.4 7.1 >,-, 8.2 7.! 8.8t 7.4 Fruholm 6.8 7.0 6.9 7.2 7.3 7.3 6.5 8.2 7.2 7.6 7.3 Andenes 6.3 6.4 6.2 11.5 6.4 6.2 5.9 6.5 5.7 6.2 6.2 6.6f 6.3 Bodo 5.8 6.4 6.1* 6.3 6.9 6.7 7.9t ii.1 7.1 6.6 6.3 6.6 Villa 6.6 6.4 6.7 6.1 6.0* 6.3 7.4 6.6 6.5 6.4 6.6 7.8t 6.6 Ytteröeu 5.0 4.8 5.6 4.9 5.2 6.0 6.3 5.0 4.3* 5.1 5.1 6.0f 5.3 Christianssund 6.9 f CT 6.3 5.8* ü.-l 5,9 5.9 6.1 6.1 6.0 6.ri 6.6 6.3 Aalesund 7.4 -;- 7.0 6.6 6.1* 6.5 6.1 6.3 6.8 6.9 6.8 7.2 7.1 6.7 Bergen V.l 7.3 7.8t G.l* 6.1 6.3 6.5 6.3 6.5 6.9 6.8 7.1 •,- Skudesnes 7.2t 7.1 6.6 5.7 5.2 4.9* 5.3 5.5 6.0 6.4 7.2 6.1 Mandal 7.0t 6.7 6.9 5.2 5.0 :;.') 4.1 3.7* 4.7 5.3 5.1 5.3 Sandösund 6.4 7.0t 6.0 6.1 5.1 4.1* 4.4 4.6 5.0 5.7 5.8 5.6 Christiania 6.8 7.5 t 5.8 5.9 6.0 5.3* 5.6 5.7 5.7 5.7 7.2 6.2 Dovre 6.1 5.2 5.7 4.0* 5.0 5.3 5.5 5.1 5.9 5.9 5.5 Die Grösse der Bewölkung ist in Norwegen ziemlich bedeutend. Nur wenige Monate gehen unter fünf Grad, oder „halbheiter." Die Bewölkung ist an der Küste grösser, als im Binnenlande: na- mentlich ist dieselbe an den Küsten Finmarkens in die Augen fallend, indem beinahe drei Viertel des Himmels durchschnittlich bedeckt sind. Im Inneren des Landes, z. B. über dem Dovre-Gebirge, Ytteröeu und in dem südlichen Norwegen erreicht die Bewölkung gegen 5 Grad. Die jährliche Periode der Grösse der Bewölkung tritt in der obenstehenden rabelle nichl ders deutlich hervor. Nimmt man indessen das Mittel aller 11 Stationen, so bekommt man eine Reihe Zahlen, deren Wechsel, von dem einen Monat zum andern, dem Gange in den für Christiania aufgegebenen, auf 21-jährigen Beobachtungen beruhenden Wertben, sein- genau folgt. Vom März bis zum August hat man eine Bewölkung, die kleiner als der Durchschnitt des Jahres ist. Vom September bis zum Februar ist die Bewölkung grösser, und im November am grössten. In Christiania ist die tägliche Periode der Bewölkung in den Sommermonaten sehr hervortretend. Man bemerkt nämlich ein Minimum des Morgens um 9 Uhr, ein Haupt-Maximum des Nachmittags um 3 Ohr, ein Haupt-Minimum kurz vor oder bei Mitternacht, und ein kleines Maximum früh des Nie« l< srschlag. Die folgenden Tabellen zeigen die durchschnittliche Anzahl läge in jedem Monat, worin Regen und Schnee fallen oder Nebel vorkommt, so wie auch die Uegenhöhe (liegen und geschmolzenen Schnee) für verschiedene Orte. 4 26 Anzahl Tage mit Regen. Dccbr. Januar. Fetir. März. April. Mai. Juni. Juli. Aujrust. Scptbr. Octbr. Novbr. Jahr. Vanln 1.5 1.0 0.2* 0.8 1.7 4.7 8.1 10.3 10.5 12.8t 7.3 3.4 02.3 Fruliolm 4.0 7.0 2.2* 4,2 5.7 5.7 12.0 19.7t 13.5 18.5 0.0 5.5 107.0 Andenes 6.0 3.8* 4.4 4.0 4.4 4.6 6.3 9.8 8.0 10.8t 10.3 4.4 76.8 Balstad 6."i 6.9 6.7 4.0* 6.2 10.0 9.3 11.3 14.5 12.7 15.2f 8.7 112.2 Bodo 3.8 4.8 2.2* 6.8 6.0 10.3 7.7 15.3t 9.3 14.9 9.3 4.3 94.7 Villa 5.2* 8.0 5.7 6.1 6.0 10.4 13.7 11.7 14.0 14.3f 11.8 10.8 117.7 Itteröen 3.0 5.0 2.8* 5.0 6.3 9.5 11.0 9.0 ll.Of 10.5 6.0 7.3 86.4 (liiistianssund 8.3 4.2 4.1 3.9* 5.0 7.8 9.1 10.9 11.0 11.8t 10.5 7.1 93.6 (Ina 4.5* 5.7 6.7 4.7 6.7 8.0 lO.Of 6.3 7.7 9.7 5.3 8.7 84.0 Aalesünd 10.6 8.1 9.4 3.6* 7.6 7.7 11.0 11.9 12.3t 11.9 11,6 10.0 115.7 Bergen L0.6 9.9 9.1 6.6* 8.4 10.8 11.3 13.1 13.4 14.6t 14.5 12.4 134.7 Skudesnes 10.6 9.6 7.7 5.0* 7.0 8.1 8.0 9.6 11.7 12.3 12.6f 12.5 114.7 üdsire L4.6 13.0 12.0 6.0* 10.1 9.1 12J6 13.5 15.2 21.0f 19.0 18.7 165.4 Mamlal 7.2 4.2 9.2 4.2 6.5 4.5 3.5* 5.5 7.0 9.5 ll.Of 5.8 78.1 Sandösund 4.9 3.3 3.7 3.3* 3.7 3.7 5.3 5.0 7.6f 7.2 ■ 7.2 6.0 00.9 Christiania 5.9 3.1 2.8* 4.7 5.6 7.0 11.1 11.6 13.2 12.6 9.3 7.4 94.3 Dovre 2.2 0.2* 1.2 0.2* 2.3 3.7 6.5 7.0 8.6t 6-8 2-4 0-8 41-9 Anzahl Tage mit Schnee. Vardö 10.7 11.4 12.5 11.3 9.3 8.3 2.0 0.0 0.8 4.0 7.5 11.3 S9.1 Fruholm 1 ! .8 13.0 15.7 18.0 16.3 11.0 0.7 0.3 1.0 3.8 9.0 17.2 123.8 Anilcnes 10.5 10.5 11.6 13.1 12.3 8.3 .3.1 0.1 0.1 1.1 5.6 12.1 88.4 Balstad 10.0 12.2 9.7 10.5 5.7 4.5 2.8 0.3 0.3 4.0 4.3 6.2 in.:. Bodo 8.5 9.3 10.8 8.8 8.7 2.0 0.3 0.0 0.0 0.3 4.0 3.7 56.4 Villa 8.2 4.3 8.0 7.6 6.5 3.7 0.3 0.0 0.0 0.2 1.0 5.8 46.2 1> tteröen 6.7 "i.l 11.0 8.3 6.0 1.5 0.0 0.0 0.0 0.0 5.0 5.8 50.0 Christianssund 6.2 7.2 6.6 5.6 4.8 2.1 0.1 0.0 0.0 0.0 2.4 4.6 :;'>.-, (Ina 6.8 1.7 5.3 6.2 4.3 2.3 0.3 0.0 0.0 0.0 2.6 5.7 35.3 rValesund 1.5 5.1 6.2 7.8 3.1 1.3 0.0 0.0 0.0 0.0 2.0 4.6 34.6 Bergen 5.6 4.5 5.5 5.6 2.6 0.7 0.0 0.0 0.0 0.0 0.6 2.1 27.2 Skudesnes 3.9 4.1 3.2 5.3 1.7 0.7 0.0 0.0 0.0 0.0 0.2 1.6 20.7 1 ilsiic 7.1 6.9 7.8 10.1 3.7 0.6 0.0 0.0 0.0 0.0 1.0 5.8 13.0 Mamlal :,", 2.8 t.5 2.2 i».:. 0.0 0.0 0.0 0.0 0.2 0.8 18.5 Sandösund 1.3 5.3 5.8 6.3 1.7 o.; 0.0 0.0 0.0 0.0 0.6 2.9 27.6 (liristiania 9.9 8.9 9.3 2.6 1.1 0.0 0.0 0.0 0.0 1.7 6.1 47.4 Dovre 5.8 6.3 7.2 4.7 4.9 4.5 1.:: 0.0 0.3 1.0 6.1 9.2 51.9 27 Anzahl Tage mit Regen und Schnee. Decbr. Jan. Febr. März. April. Mai. Juni. Juli. Aug. Sept. Octbr. Novbr. Jahr. Vardö 12,2 12.4 12.7 12.1 11.0 13.0 10.1* 10.3 11.:; 16.8t 14.8 14.7 151.4 Fruholm 21.8 20.0 17.9 22.2 22.0 16.7 12.7* 20.0 ] L5 22.3 18.0 22.7t Andenes 16.5 14.3 16.0 17.1 16.7 12.9 9.4 9.9 8.1* 11.9 15.9 16.5t Balstad 16.7 19.1 16.4 14.5 11.9 14.5 12.1 11.6* 14.8 16.7 19.5t 14.9 Bodo 12.3 14.1 13.0 15.6t 14.7 12.3 8.0* 15.3 9.3 1 5.2 13.3 8.0 151.1 Villa 13.4 12.3 13.7 13.7 12.5 14.1 14.0 L1.7* 14.0 11 5 13.1 16.6t Ytteröen 9.7 10.7 13.8f 13.3 12,3 11.0 11.0 9.0* 11.0 10.5 11.0 13.1 Christianssund 14.5f 11.4 10.7 9.5 9.8 9.9 9.2* 10.9 11.0 11.8 12.9 11.7 Ona 11.3 7.4 12.0 11.0 11.0 10.3 10.3 6.3* 7.7 9.1 7. ' 14.4t 119.3 Aalesund 15.1 13.2 15.6f 11.4 10 7 9.0* 11.0 11.9 12.3 11.9 13.6 14.6 150.3 Bergen 16.2f 14.4 14.6 12.2 11.0* 11.5 11.3 13.1 13.4 14.0 15.1 14.5 161.9 Skudesnes 14.5f 13.7 10.9 10.3 8.7 8.8 8.0* 9.6 11.7 12.3 12.8 14.1 135.4 Udsire 21.7 19.9 19.8 16.7 13.8 9.7* 12.6 13.5 ' 15.2 21.0 20.0 24.5t 208.4 Man dal 10.9 8.0 12.0f 8.7 8.7 5.0 3.5* 5.5 7.0 9.5 11.2 0.0 96.0 Sandösund 9.2 8.6 9.5 5.4 4.4 5 . : i 5.0 7.6 7.2 7.8 8.9 Christiania 13.7 13.0 11.7 14.0f 8.2 8.1? 11.1 11.6 13.2 12.6 11.0 13.5 141.7 Dovre 8.0 6.5 8.4 4.9* 7.2 8.2 f.8 7.0 8.9 8.4 8.5 10.0t - Anzahl Tage mit Nebel. Vardö 0.8 0.4 0.2 0.0* 0.1 1.0 3.8 7.0t 4.0 1.3 0.5 0.1 Fruholm 0.0* 0.0* 0.0* 0.0* 0.3 1.3 5.3 L2.3t 4.0 2.5 0.5 o.o* ! Andenes 0.0* 0.0* 0.0* 0.0* 0.5 1.1 4.0 5.8t 4.3 1.0 0.3 0.3 P.alstad 0.0* 0.2 0.2 0.3 1.0 0.7 3.2 3.3t 3.0 0.7 0.2 0.5 13.3 Bodo 0.0* 0.3 0.0* 0.0* 0.3 0.0* 0.7 0.3 2.0t 0.7 0.3 1 1.< r Villa 0.0* 0.3 0.0* 0.1 0.7 0."i 1.0t o.:; l.ot 0.2 0.2 o.o* Ytteröen 1.3 3.3t 1.0 1.8 0.7 0.0* 0.0* 0.0* o.o* 1.3 1.3 11.5 Christianssund 0.0* 0.1 o.l 0.0* 0.0 2.3t l. ! 1 - 0.2 0.2 0.2 7.1 Ona 0.0* 0.0* 0.0* 0.3 1.:: ■-■.; 2.0 4.0 1.3t L.O 15.6 Aalesund 0.5 0.6 0.-2* 0.2 1.9 2.6 1.3t 3.8 1.6 0.6 Bergen 3.2 4.2 0*8* 3.0 3.5 3.5 3.2 2.4 skudesnes 0.9 l.:; 1.7 1.2 2.8 2.; 3.6t 2.9 1.:; 0.8 20.1 Udsire 3.3 5.6 3.1 3.9 6.8 4.5 8.1t 5.9 1.9 11 1.0* 17.5 Mandal 0.5* 3.0 l.o-l- 1.5 1.5 1 2 o.:> L.5 1.0 1.8 21.1 Sandösund 2.0 3.8 3.3 3.9t 3.2 0.9 1.0 1.0 1.7 1.1 Christiania 11.9t 11.4 8.2 7.7 3.8 0.9 0.3 o.:; 2.0 '..1 Dovre 1.3 1.7 0.2 0.0* 0.2 0.5 0.7 0.7 1.9t 1.1 1.4 1.9t 11.6 28 Repcenhöhe. Millhneter. Decbr. .lim Febr. Man. A,,r. Mai Juni. Juli. Aug. Sept. Oet. Nov. Jahr. (. hristian-Miml Ms; w 63 59 Ol Ol is- 70 73 80 106 113 952 Aalrsund L49f 105 96 00 01; 69 57 96 101 109 141 103 114S Bergen vor. 14!» 166 ;>o 126 88* 110 129 183 vor, 209t 169 1835 Skudesnes 112 m 88 50 71 50« 66 55 100 I54f 122 123 1088 Mandal L38 m 94 82 63 49' 62 73 95 1V3 113 155t 1140 Sandösund 5:5 53 36 48 32 29» 53 39 50 88t 53 54 588 Christi ania VI» 34 28 23« 24 35 57 67 81 f 04 59 40 538 DllVIT ;:; 10 83-j- 24 10* V4 33 37 23 Vi 19 19 ::vs Vardö • Sil 04 82 79 Tromsö 36 31* 04 7 t iy 32 66 34 71 45 73 76f 53 654 Reine 154 189 04 312f 75 112 93 SO 17* 272 184 88 1646 88 42* 47 42 07 59 42 65 83 102 103-t 63 797 Brönö 07 4; 4V* 71 84 54 136 72 55 129 159t so 996 Ytterüon 29 ast« 48 33 42 52 56 51 51 65 50 os-;- r.os Florö 123 14:» 80 123 221 163 172 117 61* 212 |73 220t ISOl Leirdal 9 14 7 6* 15 20 28 36} 26 35 27 17 v::s Elverum 15 Vi 15 15 1* 28 99f 63 29 70 34 48 445 An in. Dje Zahlen der ersten Reihe beruhen auf einer längern Observationsroihe (s .laliren); die Zahlen der zweiten Reihe dagegen nur auf ein Paar Jahren. Die Zahlen heider Reihen können daher nicht mit einander verglichen werden, während ein Vergleich innerhalh jeder Reihe, in der ersten mit ziemlich grosser Sicherheit, sich ausführen lässt. In den Monaten, in welchen Beobachtungen in Florö gemacht winden sind, ist, die Regenmenge dort durchschnittlich um 27 Procent grösser, als die Regenmenge in derselben Zeit in Bergen. Die jährliche Regenmenge in Florö darf folglieh sicher zu über 2300 Milli- meter angesetzt werden. Die Anzahl der Taue mit Niederschlag ist, im Ganzen genommen, an der Westküste von Jäderen bis Vardö am geössten, und auf der östlichen Seite des Hochgebirges Norwegens am kleinsten. BeimNord- kap. in l.ntuien. aii der Westküste, zwischen Stat und dem So-nefjord so wie bei I'dsire. rennet oder schneit es 200 Tage des Jahres. Auf Dovre, in Mandal und ' Sandösund kommen nicht völlig Hm Regen- und Schneetage vor. Regen oder Schnee fällt, im Ganzen genommen, am häufigsten in den Herbst- und Wintermonaten und am seltensten in den ersten Sommermonaten. Hie Anzahl der Schneetage ist bei Lister am kleinsten, und wächst von weniger als 20 des Jahres nordwärts und ostwärts Ins 50 an der Küste Helgelands, hei dem Drontheiinsfjord, auf Dovre und hei ( hiistiaaia. bis 90 bei Andones und Vardö, und bis IV I bei ITuholnieii. Von Vardö Ins Andenes. so wie auch auf Dovre und in dein Hochgebirge ist Schnee häufig Regen. Sonst ist an der ganzen Küste von Lofoten und südwärts, so wie auch in den liegenden des süd- lichen Norwegens, die nicht über eine Höhe von ungefähr 1500 Meter liegen, Regen häufiger als Schnee. Schlier kann an der Küste TOD Nbrdkap bis Lofoten in allen Monaten des .lahres lallen. In Vardö und auf Dovre ist der Juli allein ohne Schnee, in Bodo und auf Villa der Juli und A.UgUSt allein, in Chri- siianssund und auf Ona der Juli. August und September, und im übrigen fällt kein Schnee im Juni, Juli, August und September. Die Menge des gefallenen Niederschlags ist im Inneren des Landes bedeutend kleiner als an der Küste. Wahrend Dovre und Christiaiiia. Stockholm und üpsala nur 3— 400 Millimeter jährliche Regen-Höhe haben. gehl diese an der Westküste, von Mandal bis zum Vestfjord, bis über 1000 Millimeter, in Lofoten. Sogn 29 und Bergen bis 1700—1800 Millimeter hinauf, und zeigt bei Florö, wo das Gebirge, schon 3 Meilen von der Küste, 1300 Meter Höhe erreicht, ein Maximum von ca 2300 Millimeter. Der meiste Niederschlag fällt auf dem östlichen Lande im August und September, an der V käste etwas spater im Herbste, und an den Küsten Romsdals im December. Die kleinste Regenmenge fällt im Frühjahr, besonders im Mui. Die Menge Niederschlag, welche in Verlauf von 24 Stunden fallt, ist ziemlich verschieden, am kleinsten in dem Inneren des Landes (ungefähr 4roiD) und wachst, gegen die Küste, wo dieselbe in dem nördlichen Norwegen kleiner (in Vardö und Bodo ti,"'n) und in dem südlichen grösser ist ('i 3mn in Christianssund, Skudesnes und Sandösund, llmm in Bergen und Mandat). Ein intensiverer Niederschlag folgt also mit einer grössern Niederschlagsmenge, Die Anzahl der Tage, in denen Nebel herrscht, ist ziemlich verschieden. Sie ist am kleinsten an der Küste Nordlands, von Villa bis Bodo (5 des Jahres), grösser an der Küste Fininarkens und von Skudes- ncs bis an die Mündung des Christianiafjords (20 des Jahres), 40— 50 des Jahres auf Udsire und inBergen und über 60 des Jahres in Christiania. Dovre und Ytteröen haben nur 12 Nebeltage des Jahres. Die Häufigkeit des Nebels hat eine bestimmte jährliche Periode, die an der Westküste und dem östlichen Lande verschieden ist. Auf der ganzen Küste von Lindesnes bis Vardö ist der Nebel im Winter sehr selten, tritt im Sommer aber am häufigsten auf. Östlich von Lindesnes dagegen ist der Nebel im Sommer sehr selten, aber im Winter am häufigsten. Die folgende Tabelle zeigt für einige Orte in Norwegen, welche Winde am leichtesten und welche am häufigsten Regen oder Schnee mit sich bringen. Das letztere Verhältniss beruht auf 2 Factoren, näm- lich auf dem eigenen Vermögen des Windes die Wasserdämpfe auszuscheiden, und auf seiner eigenen Häufigkeit. Winde, die am leichtesten bringen Winde. die am h: iufigsten bringe Kegen. Schnef. Regen und Nebel. Hagel. i! gen. Nebel. Hage) Vardö NW NO NO 0 NW NW NO Andenes SW W W NO NNW SW NW NO NW Balstad sw NW NW SSW NW SW NW SW NW Ona sw W W N W SW W N w Udsire SSW 0 s s NW s so S NW Dovre s so SO 0 0 s s s s Die Winde, welche am leichtesten Regen bringen, kommen in den höher liegenden Gegenden, als Dovre, in der Richtung von Süden und Südosten. Regen kommt mehr mit der ersten. Schnee mehr mit der zweiten Richtung. Die Richtung der Winde, welche an der Küste am leichtesten den Niederschlag bringen, steht in einem bestimmten Verhältnisse zur Richtung der Küste. Diese Winde kommen von dem Meere, von dem warmen Golfstrome, und wehen ziemlich senkrecht gegen die Rüste, die sie in die Höhe zwingt und dadurch die Precipitation der Wasserdämpfe hervorbringt. Der liegen wird besonders von Winden. die einen südlicheren (in Finmarken westlicheren! Ursprung haben, der Schnee von Winden, die mehr vom Westen und Norden nach dem Osten kommen, bedungen. Die Winde, welche am häutigsten den liegen bringen, wehen über das Land vom Süden, und auf der Küste von dem Meere schräge gegen das Land, mit diesem rechts, und mehr parallel mit der Küste als senkrecht auf dieselbe. Die Winde, welche den Schnee am häufigsten bringen, wehen senkrechter vom Meere gegen die Küste und sind nördlicher in dem nordlichen Norwegen; in dem südlichen Norwegen sind dieselben mehr Landwinde. Nebel bildet sich im Sommer an der Küste, wenn der Wind, durch Umschlag nach Norden oder nach einem kaltem Striche, kalter wird als die Oberfläche des Meeres, deren Dämpfe derselbe dann nicht auflösen kann. Aul ähnliche Weise wird im Winter der Frost-Nebel in den Fjordenden gebildet, wenn >\^r kalte Landwind über das warme Gewässer des Fjords hinstreicht. Besonders tritt ders lern 30 nördlichen Norwegen auf. Der Winternebel auf dem östlichen Lande entsteht, wenn die feuchten Süd- winde über die im voraus abgekühlte Oberfläche des Erdbodens hinstreichen. Der Hagel tritt an der Küste Norwegens mit den starken N'ordwestwinden auf. Im Inneren des Landes fallt im Sommer zuweilen Hasel bei Gewitter. Selten verursacht der Hagel bedeutenden Schaden Wenn liegen oder Schnee fällt, ist die Stärke des Windes durchschnittlich grösser als bei ruhigem Wetter. Bei Nebel dagegen ist die Stärke des Windes gewöhnlich kleiner, als die mittlere Windstärke der Jahreszeit. Gewitter. Gewitter kommen verhältnissmässig wenig in Norwegen vor. Sie treten überall vorzüglich in den Sommermonaten auf. Wintergewitter findet man fast nur an der Westküste, von Lindesnes bis Andenes; sie sind die Begleiter der starken westlichen Stürme. Die Gewitter sind in Norwegen am häufigsten in den südlichen liegenden des Landes, besonders an der Westküste, die 6 bis 7 Gewitter des Jahres hat, während bei Christiania nur 3 Gewitter jährlich beobachtet werden. An der Küste Romsdals giebt es wenige Gewitter; mehr an der Küste Nordlands bis an den Polarzirkel. An den Küsten des arktischen Norwegens sind Gewitter selten, namentlich an den Küsten Finmarkens, wo sie nur in sehr warmen Sommern auftreten. In dem Inneren von Finmarken aber, namentlich in Süd- Varanger, sind Gewitter in den Sommermonaten nicht selten. Hier hört man den Donner beinahe ebenso oft wie in dem südli- chen Norwegen. So hoffen wir dem geneigten Leser mit Zahlen, die das Resultat vieljähriger Beobachtungen sind, klar gemacht zu haben, dass kein Land der Welt, im Verhältniss zum Breitegrade, ein für die Vegetation günstigeres Klima besitzt, wie Norwegen. Die Ursache, dass Norwegen, als eultivirtes Land, den Platz einnehmen kann, den es behauptet, (in beiden Bedeutungen jenes Wortes) liegt allein im Golfstroine. Ohne Golfstrom würde der grösste Theil Scandinaviens höchst wahrscheinlich nur ein zweites un- ter Schnee und Gletschern begrabenes Grönland darbieten, und der übrige Theil nicht besser gestellt seyn als Labrador; — mit Hülfe des Golfstromes ist dieses Land bis zur äussersten Spitze von civilisirten Menschen bewohnt, indem die grosse Reichthumsquelle, das Meer, nicht zufriert, ja nicht einmal im tief- sten Winter, wenn die Sonne Monate lang ihre erwärmenden Strahlen der Erde entwendet. Wahrscheinlich war einst Island in fester Verbindung mit den Färöinseln und Grossbritanien. Bekannt- lich hat sich Scandinavien, sogar auch in historischer Zeitrechnung, nach und nach aus dem Meere erhoben. So lange jedoch das offene Meer Grönland, Island und Grossbritanien umspülte, wird der Golfstrom den-1 selben Weg eingeschlagen haben, welcher diese Strömung heutigen Tages folgt. Der Zweig des Golfstro- mes, der zwischen Island und Grossbritanien Norwegen erreicht, stösst an die Küste zwischen Lindesnes und Stat (58—62°), doch so. dass ein verhältnissmässig kleiner Theil abwärts nach Lindesnes. ja sogar bis zum Skagerak abfliesst, wahrend die Hauptströmung nördlich zu der früher (Pag. 5 u. (i) berührten Insel Tränen hinauf eilt, die ungefähr unter dem Polarzirkel liegt. Hier scheint die Strömung grösstenteils die Küste zu verlassen, indem dieselbe nun die südliche Spitze der Inselgruppe Lofotens (67%') bestreicht Von da biegt dieselbe gegen Nordost, und eilt, wenigstens an der Westseite Lofotens, in ziemlich starkem Zuge zum Nurilkap. Hier aber theilt der warme Strom sich so, dass ein Zweig östlich, längs der norwe- gischen und später längs der murmanschen Küste, bis zur Südwestspitze von Nowaja Semlja geht. Hin anderer Ann, der oben breit, in der Tiefe aber verhältnissmässig weniger mächtig zu sein scheint, breitet sieb in dem Theile des Eismeeres aus, der von Spitzbergen, Norwegen und Nowaja Semlja (dem Nowaja Semlja-Meere) begränzt wird, doch so, dass derselbe sich von der Ostküste Spitzbergens ziemlich entfernt hält. Die Wirkung des Golfstromes hat man hier im Sommer 1871 sogar bis zum 78ten Breitegrade verspürt. 31 Ein dritter Arm, der umgekehrt oben schmal dabei aber sehr tief geht, bestreicht die Wesl Spitzbergens, wo die Strömung sich bis zum 81ten Grade kund thut. Hier aber wird die Strömung, we- nigstens an der Oberfläche, von dem „Packeise" begränzt, das zwischen Spitzbergen und Grönland nach dem Süden fahrt, Das Kielwasser dieser Eismasseu führt ausser den allgemeinen sogenannten Golfstrom- produeten, zugleich nicht geringe Quantitäten Treibholz mit sich, das ursprünglich theils von den sibirischen Flüssen, namentlich Pechora, und theils von den wärmeren Landstheilen Amerikas hergekommen ist. Unter diesem Treibholze nennt man mehrere Sorten rothes und braunes Holz, welches man auf Island gerne zu verschiedenen Hausgerathen verwandt hat1. Das Treibholz wird freilich an verschiedenen Orten längs der Küste Islands, aber vorzüglich doch an der Nordküste gefunden, und namentlich zwischen Skagafjord und Länganäs, oder zwischen 3" W. und 2° Ö. L. Island war von Norwegern am Schlüsse des 9ten Jahrhunderts nur kurze Zeit colonisiert gewesen, als mau in historischen Schriften schon das Treibholz als ein Gegenstand von so hoher Bedeutung er rindet, dass darüber mehrere, gesetzmässige Bestimmungen gefasst wurden2. Es ist kaum einem Zweifel unterworfen, dass dieselbe Strömung die Ursache zur Bewegung des Treibholzes ist, sowohl um Cap Farvel wie ganz hinauf zur Davis Strasse. Bekanntlich trifft man nicht selteu zur Sommerzeit grössere Eismasseu im atlantischen Meere, sogar bis zum 4uten Grade, ja zuweilen noch tiefer gegen Süden. Nach meinen Beobachtungen in den letzt ver- flossenen 20 Jahren, hat es sich ohne Ausnahme erwiesen, dass Norwegen allemal einen mehr oder weniger kalten und unfruchtbaren Sommer gehabt hat, wenn Eisberge im Golfstrome ihre gigantischen Tänze übten. Eben so wenig wie man anfangs in Island den Ursprung des Treibholzes zu ahnen vermochte, eben mi wenig vermochte man in Norwegen sich eine Vorstellung zumachen über den Ursprung der verschiedenen Gegenstände aus dem Pflanzenreiche, die an den Küsten gefunden wurden, und gehen auch die Nachrichten hierüber nicht weiter zurück, als bis zum Anfange des 17ten Jahrhunderts. In Pastor Peder Claussön's Beschreibung Norwegens (Copenbagen 1632. Pag. 152—53) kommt in dieser Beziehung Folgendes vor: „Bei den Färöinseln rindet man einen herz- oder nierenförmigen Stein, den die Einwohner „Vette-Nieren" (a: Nierendes Kobolds) nennen." Dasselbe wird von Debes berichtet, der denselben auch „Vette-Niere" nennt, aber hinzufügt, dass dieser „Stein" eine westindische Bohnenart ist, die zugleich mit dem Treibholze erscheint3; und es war eine wirkliche Bohnenart, nämlich von Entada Gigalobium, DC, welche die Färöer, seltsam genug, alsbald aushöhlten und zu Schnupftabaksdosen gebrauchten. Später rindet man diese Bohnen von Olaus Worm berührt, in seinen Epistolae (Hafniae 1751. I. Pag. wo sie unter dem Namen Fabse mannte folgendennassen beschrieben sind: „Molliorest lapide, imo in fari- nam. ut reliqva> fabse, redigi potest." Später (1. c. Pag. 337) heisst es: „Fabaj enim marinse genus a quibusdam Cor Divi Thomse dictaj, quod ad Insulam Divi Thomse copiose reperiatur." Endlich bemerkt derselbe (1. c. p. 345), zwei Arten Fabae marinse: „Fabse namque indiese dun genera vidi, qvorum majus Cor Divi Thom« vocant." Mit der einen Sorte ist wahrscheinlich eine Art Mucuna gemeint, die jetzt ziem- lich häutig an den norwegischen Küsten gefunden wird. Pastor Ström, ein sehr aufgeklärter Mann seiner Zeit, beschreibt auch die Samen des Entada, welche er „Bu-Stene" (o: Vieh-Steine) nennt, wahrscheinlich weil dieselben von den Hauern als Arzneimittel bei Viehkrankheiten gebraucht wurden. Unter andern exotischen Samen nennt er auch eine Art Cocosnuss, wahrscheinlich von der Attalea funifera, Muri., so wie auch Cassia Fistula, L. und fügt hinzu, dass i Samen ohne Zweifel von den amerikanischen Küsten stammen müssen. 4 In den Schriften der Dronthe'imschen Gesellschaft vom Jahre 1765 (Pag. 15 — 32) rindet man eine Abhandlung vom Bischof Gunnerus über verschiedene fremde Pflanzenstoffe, die an der Küste von Nor- wegen vorkommen. Unter diesen nennt er Lagenaria vulgaris, Ser., Anacardium occidentale, /... so wie auch die oben berürten Samen. Über die Samen der Entada Gigalobium bemerkt Gunnerus, dass diese überall 1 Eggert Olafsen's og Biarnc Povelsen's Reise igjennem Uland. Sorö 177:2. 1. Tai:. 511. 2 Hierüber mehreres bei der Behandlung der Waldverhältnisse Islands. 3 Lucas Bebes. Färoa reserata Cupenhagcn. 1673 Pag 105. 4 Physisk og oeconomisk Beskrivelsc over Fogderiei Söndmör. Sorö 1762— 60. I. 1'. 139 — 40. 32 an den Küsten unter dem Namen „Vette Nyte" bekannt sind, dass diese in Nordland und Finnmarken aber gewöhnlich „Lösungsteine" genannt werden, und dass an diesen Namen sich ein Aberglaube knüpft. Man nahm nämlich dieselben für die Samen einer Tangart an. und wenn man so glücklich war. ein Exemplar zu erreichen, wurde dieses mit grosser Umsorge aufbewahrt. Die harte Schale wurde nach derSuturin zwei Theile getheilt, die man in Silber einfassen liess und zu Schnupftabakdosen gebrauchte, der Kern aber wurde aufbewahrt und Wöchnerinnen gereicht, als sicheres Mittel die Nachgeburt zu entfernen1. Warder Kern Verbraucht, reichte man der Gebührenden auch nur Wasser oder eine andere Flüssigkeit aus der hohlen Schale. - und daher der Name ..Dösungst.ein." Ein Jahrhundert ist verflossen seitdem Gunnerus dieses schrieb, und muh heute ist dieser Aber- glaube in Pinmarken so allgemein, wenigstens unter den Laplandern, das jeder, der so glücklich ist eine solche Bohne zu finden, dieselbe als Talisman oder Amulef mit sich führt. Daher der lappische Name Golleg adno, d. h. Goldkanne. \uch an der murinaiischou Küste findet man diese Samenarten. Die Russen pflegen den Kern mit Branntwein zu behandeln, und die dadurch gewonnene Kssents zu verschiedenen medicinischen /wecken zu benutzen. Im Juli 1871 fand Captein Mack von Tromsö diese Samen an der Nordküste VOH Nowaja Seml.ja (76° 20' 7" N. B. 63* 54' 8" Ö. L. Greeirw.), hei einigen kleinen Inseln, welche nach diesem Funde auf den neuesten Karten von Dr. l'etermann ..Golfstrom-Inseln- genannt sind. Bei der schwedischen Expedition nach Spitzbergen 1861 fand man eine Belobe Hohn;' bei der Nordküste am Shoal Point (80°8'N. D.i. und dieser ist. so weit bekannt, der nördlichste Fundort.'- Nach einem anhaltenden Sturme aus N. W. und W.. im November 1861, wurde diese Dohne beider Insel „Gaas- Öen" gefunden, in einer Meile Entfernung von Christiania: und im Storkholmschen Musauni bewahrt man ein Exemplar auf, das in einem Torfmoore gefunden wurde, ungefähr 30' ü. d. M.. an der Nordwestküste von Schweden, in der Nähe der Norwegischen Grunze (58° 53' N. Bc88°48' Ö. Li).* Südlicher in Seandi- navien sind, mir bekannt, keine gefunden worden. In den letzteren Jahren sind mir nach und nach von unten genausten Orten Samen der Entada Gigalobium zu Theil geworden, die im botanischen Musäum der Universität in Christiania aufbewahrt sind: l. Gaasöen bei Christiania. 2. Lofoten (68rt), 3. Tromsö (69o4©0) *■ Kaafjord (69° ",'). :>. Kjöllefjord, öst- lich von Nordkap (71°N. B. 45°Ö. L.), Uttd endlich (l. Vadsö in Finmarken. am nördlichen Ufer des Yaran- jord. (70° i' N. D C":.'",'<">. L.) Ausser diesen Samen findet man auch Samen von einer Mucuna lurensVl. und diese besitzt unser Musäum von Närö in Drontheims Stift (ii4°4si'). so wie auch von den genannten Orten in hofotcn und Kaafjord. Nach und nach kommen auch Samen von Guilandina Donduc. /,. vor. Im Jahre 1856 erhielt der englische, heute noch lebende. Ccneral-Consul Crowe in Christiania. einige Exemplare BOWOhl von Mucuna wie Entada Samen von mir. um dieselben dem Dr. Darwin zu Übersenden. Es ist wirklich Herrn Darwin gelungen die Mucuna-Sameii zum Keimen zu bringen. Mir ist dieses bis jetzt nicht gelungen. Der Bischof Gunnerus hat in seiner Flora Norvegica (Nidrosia? i?i;t;. No. 884, Tab. :;. Fig. 5.) eine Tangarl besehrieben (SpharOCOCCUS cartilagineUS, . I//.I. die er in Finmarken fand, hatte aber keine Ahnung davon, dass diese eine fremde Pflanze sey, und fügte deshalb hinzu: Habital in oceano septentrio- n.ili. ex. gr. ad Finmarkiam passim. Sommerfeit, der ungefähr 60 Jahre später Prediger in Saltdalen (67°) war. bemerkt über Sphav rococcits cartilagineus : ..Non raro ad oras Nordlandne. forsan a niaribus remotis advectiis. reperitur." 4 und 1 Interessant bleibt immer dieselbe Anwendung eh Tabatieren in Indien. H. C Cook« The seven Hetefs "i sleep London. Jamee Black« I. !' Akademien! Förhandlingar. 1862. Pag. l. — K Chyflenius. Sveneka Expeditionen bergen. St- 1 K Cbydenius. 1 • Bnpple ntam Flors Lappi tianis. 1820. P 33 in dem Herbarium dieses Gelehrten, welches jetzt an der Universität in Christiania aufbewahrt wird, kom- men sehr wohl ronservierte Exemplare vor, die er selbst bei Bodo M',;"n') gefunden hat. Wenn man den nördlichsten Heimatsort dieser Pflanze, nämlich die Nordwestküste Africas, in Betracht nimmt, inu-s die- selbe also zweimal das atlantische Meer passiert haben, ehe sie endlich an den Küsten des nördlichsten Norwegens landete. Nach mündlichen Mittheilungen von Sommerfeit kann ich hier hinzufügen, das- er hei Bodo 2—3 Fuss lange und ziemlich frische Zweige von Juniperus virginiana, L. gefunden hat. In den Verbandlungen der Kgl. schwedischen Akademie der Wissenschaften (1844-. Pag. 80) wird erzahlt, dass man in Ranen in Nordland (66°) den löten März !*:;."> am Strande einen Fisch aufgeworfen fand, nämlich Stemoptyx Olfersii, Cur., der nur in den wärmeren Tiefen des atlantischen Meeres vor- kommt; und in Bergens Naturalmusäum findet man von demselben Fische eine Zeichnung, die nach einem Exemplar ausgeführt ist, das man mehrere Jahre früher an den Küsten Nordlands gefunden hatte. An den Küsten Norwegens kommen auch zuweilen andere Fische vor, die gleichfalls in wärmeren Stromgegenden zu Hause gehören, z. B. Clupea l'ilchardus, HL. Mullus surmulotus, L.. Zeus faber. L.. PhoRs levis, Flem., Xiphias Gladius, L., Alopias Vulpes, Cm. u. m. a. An der Küste Norwegens, bis ganz zum Varangerfjord hinauf, findet man sehr oft Stücke einer porösen, grauschwarzen Lava, die höchst wahrscheinlich von Island stammt. Eine ähnliche Art Bim wurde auch von der schwedischen Expedition nach Spitzbergen 1861 am Shoal Point (80° 80 gefunden, wo man auch, wie oben bemerkt, Samen von Entada (rigalobium. eine Menge Treibholz so wie auch verschie- dene andere tregenstände von Kork, Holz, Glaskugeln und zusammengerollter Birkenrinde sammelte, die man bei den Fischereien in Lofoten gebraucht hatte um die Fischnetze schwimmend zu halten.1 In den letzt verflossenen Jahren, 1870 — 71, sind von den norwegischen Sehiffscapitainen in Tromsö, Mack, Ulve und Isachsen, längs der Westküste von Nowaja Semlja, zwischen den 72ten und 7(iten Brei- tegrade, verschiedene Utensilien von Kork. Holz und Glas gefunden worden, die im nördlichen Norwegen bei den Fischereien gebraucht werden. Von diesen Glaskugeln, die bekanntlich nur hier gebraucht werden, um. wie oben bemerkt, die Fischnetze schwimmend zu halten, wurden vor ungefähr 20 Jahren mehrere Exemplare von russischen Fischern an der Westküste von Nowaja Semlja aufgetischt. Man kannte damals diese Geräthe nicht in Petersburg: man glaubte hier, dass dieselben von Sir John Franklins Exped herstammten, und schickte sie nach London. Die Glaskugeln waren aber mit dem Stempel der norwegi- schen Fabrik versehen. Sie wurden von einem norwegischen Sehiffscnpitain. der zufällig hier zugegen war, wieder erkannt, und so wurde die Sache aufgeklärt. Es lässt sich durch eine Menge Thatsachen beweissen, dass ein fortwährender Strom sich, in der oben beschriebenen Richtung, längs der Küste bewegt, nämlich von den Lofotinseln bis zur östlichsten Spitze Norwegens, wo die Fischer, namentlich bei Berlevaag, (70n 19' \. 1!. 16 ".">:;'(>. L.), einige Meilen nördlich von Vardö. sehr oft ihre eigenen Fischereigeräthe jvmi Holz wieder fanden, in denen die Namen der Besitzer eingebrannt waren, und die sie beim Fischen in Lofoten gebraucht hatten. Biese Thatsache ist in dem Grade allgemein, dass es dort zur Redensart geworden ist. wenn man irgend einen Gegenstand auf dem Meere verloren hat, „nach Berlewaag zu reisen, um das Verlorne wiederzufinden." Endlich habe ich auch, zur Belegung dieser bedeutungsvollen Verhältnisse, nach den Referaten un- serer Presse, den Inhalt der Zettel notiert, die man in Flaschen gefunden hatte, die an verschiedenen Or- ten bei der norwegischen Küste ans Land getrieben waren. Einer diese? Zettel (jetzt ■2;; an der Zahl) sey hier, der kaum allgemein verständlichen Matrosensprache wegen, auch in Übersetzung mitgetheilt: 1) On boanl the ship ..Adrian" from Glasgow to St. Petersburg \',\\\ August 1840 in the Enghsb Channel. All well, encouaiered a torritic gale on the t5th when the foremast went hy the boanl iV the maintop is much damaged. Howewer we hawebeen aide to prorocd on our voyage. Commander H. B. Aitken. written by one of the erew. ' Ofversigt af KongT. Vetenskaps-Äkadcmiens FGrhandlingar. ISG'2. Pag. 1. — K. Chydenius. Svcnska Expeditionen tili S - är 1861. Stockholm 1SC5. Pag. 'J03. 289. u l) rhia papei was found by the ..Jenny Lind- for Brazil od the lOth August 1848 when alter rea- ding n. we returned i( to the water with this one. Sonic of our men are suffering from scurvy bat the rest are doing well. Commander: H. W. Win. tlii^ was Witten by the rirst mate of the ..Jenny Lind.'" h „Am Bord des Schilfs Adrian, von Glasgow nach St Petersburg, I7ten August 1840, im engli- schen Canal. Alles wohl. Von einem fürchterlichen Sturme überfallen den Löten, als der Vordermast über Bord ging und der „Gross-Mars" sehr beschädigt wurde. Nichts desto weniger sind wir im Stande ge- wesen die Reise fortzusetzen. Capt. 11. B. Aitken. beschrieben von einem der Matrosen. ■2) Dieses Papier wurde von ..Jenny Lind" bei Brasilien den loten August 1848 gefunden. Nach dem wir dasselbe gelesen hatten. Hessen wir es wieder ins Wasser gehen zugleich mit diesem liier. Einige unserer Leute haben an Skorbul gelitten. Die übrigen befinden sich wohl. Cap. 11. W. Win. Dieses ist geschrieben von dem ersten Steuermann auf ..Jenny Lind." Diese Flasche wurde an der Küste von Findaas in Norwegen (59° ii'N. B.;22°45' ö. L.) im Sep- tember 1861 gefunden, sie war ganz von Muschelschalen und Algen überwachsen; hatte also 8 Jahre zwischen dem britischen ( anal und Brasilien zugebracht, und war in den darauf folgenden 13 Jahren nach Norwegen gewandert. Das Hing hatte also zweimal das atlantische Meer passiert. Line schnellere, und wahrscheinlich die schnellste die man kennt, ist jedoch folgende von Dove berichtete und von General Sabine beobachtete Fahrt.1 Während der General im Jahre 1822 sich im Meerbusen von Guinea aufhielt, strandete dort ein Schiff, das mit Palmenöl geladen war. Im folgenden Jahn- kam derselbe General nach Norwegen, wo er nun in Hämmertest (70° 3 7*) den seltsamen Anblick erleben sollte, dass man am Strande einige derselben Palmenölgefässe auffischte, deren Identität mit den Gefässern von Guinea durch die Fakturastempel ausser allen Zweifel gestellt wurde. Hierzu füge man die Resultate, welche man in den letzteren Jahren zwischen Island. Norwegen, NowajaSenüja und Spitzbergen bei Beobachtungen der Meerestempeiatur gewonnen hat. und kaum wird es eine.- weiteren Beweises bedürfen, dass hier der Golfstrom die «dien beschriebene Richtung nimmt. Da mein Collega Professor IL Mohn den Golfstrom zum Gegenstande eines gründlichen Studiums gemacht bat, sind mir von demselben zuvorkommend die folgenden durch Karten illustrirten Untersuchungen zu Theil geworden, deren bedeutungsvoller Werth gewiss jedem m die Augen fallen wird. Zwischen Island. Schottland und Norwegen hat die Meeresoberfläche die niedrigste Temperatur in den Monaten Lebruar und März. Nur den Bruchtheil eines Grades macht der Unterschied von dem einen zu dem anderen dieser Monate aus. Die Mitteltemperatur derselben ersieht man aus der obersten der bei- gefügten Kauen (Fig. 12). Im Laute zwischen Schottland und den Färöeren nehmen die Isothermen der Meeresoberfläche die Formen von Zungen an, die sich, nach und nach Warme verlierend, nach N. N. 0. hiuschieben, indem dieselben einer Linie folgen, welche :20— ?A) Meilen ausserhalb der südlicheren Westkn-le. dei Küste Finmarkens aber etwas naher liegt. Diese Linie bezeichnet des Golfstroms Wärmenachse, oder die Richtung,in weh her >\v\- Strom das wanne Gewässei des atlantermeeres ins Eismeer hinaufführt. In den Wintermonaten, dei Sommerwärme so sehr beraubt, sind es eben die warmen Meeresströmungen, welche, NwU an, südlii beren Breitegraden kommend, der\ ertheilung der Temperatur der Meeresoberfläche, die Hauptrolle verleihen An beiden Seiten der Wärmeuachse wird das Meerwasser kalter, nämlich auf der rechten Seite oder nach der norwegischen Küste hin. durch die Wirkung der vom Lande herrührenden Winterkalte : auf der linken Oder nach dem Eismeere hm. durch die Wirkung theils der aus dem höheren Breitegrade folgenden niederen Lufttemperatur, theils ron dei Abkühlung gegen den längs der Ostküste Grönlands nach Süden mit Eis- massen eilenden Polarstrom. In der Nordsee findet ein ähnliches Verhaltniss Statt, indem die Temperatur ■ u w n \ rbreitung der Wärme auf der Oberfläche der Erde, Berlin 185S, Pag. !''>• hiei östlich, nach Skagerak, hinsinkt Südwestlich von Spitzbergen spürt man die Wirkung jenes Annes, der längs der Westküste Spitzbergens geht, an den höheren Wärmegraden, welche man hier vorfindet, in Ver- : Hin;.' mit den Kältegraden, welche die Grenzen des grossen Einschnitts im Polareise bezeichnet, den man ge- wöhnlich un Frühjahre nordöstlich von Jan Mayn antrifft. Ebenso findet man bei Finmarken und an der mur- manschen Küste eine warmen' Zone, und diese ist es, welche die eisfreien Häfen bildet bis ganz hinauf nach Syjatoinos bei der Einfahrt ins weisse Meer. Die Isothermen der Meeresoberfläche zeigen im Frühling und im Herbst wesentlich dieselbe Be- schaffenheit wie im Winter: jedoch hat die Isotherme zu diesen Jahreszeiten für denselben Wärmegrad eine andere Stellung, indem dieselbe einen erweiterten Umfang einnimmt und, namentlich im Herbst, weiter nach Norden hinaufreicht. Wahremi der Sommerzeit übt die Sonne, theils direct und theils indirect. durch die Erwärmung der Küsten und des Landes seihst, so Wie auch durch die grösseren Eismassen von den Polarregionen, einen solchen Einfluss auf die Meereswärme, dass die Isothermen hiei eine andere Form und eine andere Stellung einnehmen, als dieses bei anderen Jahreszeiten der Fall ist. Die unterste Karte (Fig. L3) stellt die Augustverhältnisse dar. wahrend welcher die Meeresfläche ihren höchsten Wärmegrad erreicht Vom Winter her kennt man die Zungenform der Isothermen unterhalb Schottlands und längs der Westküste Nor- wegens wieder. Die uiedrige Temperatur aber, die hei den Färöinseln, bei den schottischen Inseln und an den Küsten Schottlands vorkommt, so wohl an der West- wie an der Ostseite, bewirkt eine Unterbrechung an dem ebenen und anhaltenden taute der Wärmenachse. Die Westküste Islands hat ein wärmeres Meer wie die Färöinseln. Die uiedrige Temperatur hei diesen Inseln rührt freilich wohl zum Theil von den starken Strömungen in den Strassen /wischenden Färöeren und /wischen den schottischen Inseln her. die das kältere Wasser von den liefen nach der Oberfläche treiben, ein Verhältniss, welches namentlich auch in den engen Pässen an der norwegischen Küste der Fall ist. Jedoch deuten die Beobachtungen auf offener See auch auf eine so niedrige Temperatur, dass die Ursache grossentheils anderswo gesucht werden muss. nämlich in den Wirkungen des Arme- im Polarstrome, der östlich von Island kommt, der den Strom seihst /wischen die Färöer und Schottland hier einklemmt, sowie auch in den Wirkungen des eiskalten Wassers, das in der Tiefe des Canals /wischen Schottland und den Färöeren rliesst. In der Nordsee macht sich die Wärme des testen Landes geltend in der Erhöhung der Temperatur nach dem skagerak hin so wie auch nach der norwegischen Westküste. So deutlich wie der Arm des Golfstromes längs ihr Westküste Spitzbergens sich im taufe der Isothermen kund giebt, eben so klar treten der Polarstrom und die Eismassen von der Ostküste Spitzber- gens nach Heeren Eiland hervor. Sehr bestimmt kann man auch die Ausbreitung des Golfstromes nach Nowaja Semlja hin verfolgen, ja theils sogar bis ans karische Meer. In der Tiefe ist die Temperatur jährlich weit geringeren Veränderungen unterworfen, als an der Oberfläche. Wenn die Tiefen nicht ganz unbedeutend sind, wie z. 15. in der Nordsei' und nach den Küsten hin. können die Verhalltnisse zu allen Jahreszeiten wie unveränderlich betrachtet werden. Längs der Ostküste Grönlands sende! der Polarßtrom seine eiskalten Gewässer den tiefen Canal hinunter, der /wischen diesem Lande und Island tliesst. Ein Theil dieses kalten Wassers, welches in dem /wischen Grönland, Spitzbergen, Norwegen uns [sland belegenen tiefen Meere die nordwestliche Seite und den Boden des (iolfstronies bil- det, findet auch seinen Austluss Längs dem Boden der Kinne /wischenden Färöeren und Shetland. Dahin- 0 erreicht das eiskalte Wasser weder die eigentlichen Küsten noch die Höhen der Hanken Norwegens. so wie dasselbe kalte Wasser kaum die Höhen der Hanken zwischen Norwegen (Tromsö) und West- Spitzbergen erreicht. Der Golfstrom giesst also sein auf dem Boden gegen 8U warmes Wasser über den nur 12 — L800' (376— 565 Meter) tiefe Flachsee zwischen Island und den Färöeren. darauf in die oberste Hälfte des t an als zwischen den Färöeren und Shetland, dann über die tanken von denen sammtliche britischen Inseln umgeben sind, weiter über die Flachset' in der Nordsee und emilich über die Fanken an der Westküste Norwegens. her tiefere Theil de- warmen Golfwassers erreicht zwischen Shetland und Fäijo ein höheres Ni- 37 veau, geht aber längs der Westküste Norwegens wieder in eine grössere Tiefe hinab, ein Verhältniss, las sich fortsetzt in dem Arme des Golfstromes, der nach der Westküste Spitzbergens geht. Hier wirkt jedoch die Polarkälte zur Winter- und Frühlingszeit niederdrückend auf die Temperatur der Oberfläche. Bei dem 79sten Breitegrade hat man in einer Tiefe von 4560' (1430 Meter) eine Temperatur von:; — l" Wär- me gefunden, ohne Zeichen von Abnahme der Tiefe zu. und nordlich von Spitzbergen (81° Breite» hat man |bei 1800' (565 Met.) eine Temperatur von + 5.5V gefunden. Die Fjorde an der Westküste Norwegens, die eine grössere 'liefe als das Meer aussenvor haben, so wie auch die tiefe Kinne, die längs der Küste vom 62sten Breitegrade bis ganz nach Skagerak geht, ha- ben bis auf den Grund eine Warme von t>° und darüber. Der Theil des Golfstromes, der sich über den östlichen Theil des Eismeeres bis nächNowaja Semlja ausbreitet, verliert, eben nach dem Verhältnisse dieser Ausbreitung, an Mächtigkeit, und der warme Strom nimmt darauf die Form eines liegenden Keils an, dessen Rücken in der Linie Spitzbergen Troinsö, und dessen Schneide sich nach Osten und Norden wendet. Auf dem Boden dieses seichten Meeres ist das Wasser eiskalt; dasselbe erreicht jedoch nicht die Banken, die aussenvor der Küste von Finmarken li( Auf diese Weise bilden die genannten Banken eine Schutzwehr für die Küste Norwegens, so wie grade zu auch für die Fjorde gegen die Einwirkung des kalten Gewässers der Eismeeres-Tiefe. Während der Winterzeit senkt sich die Kälte vom Lande her über die Theile des Meeres, 'Heiler Küste am nächsten liegen, und zwar so, dass die Wärmenachse des Golfstromes auf der Oberfläche gleichsam von der Küste verdrängt wird. - Im Sommer dahingegen wirken die Sonnenstrahlen kräftig aufs Land, auch auf die Fjorde, auf die Pässe zwischen den Inseln und auf den Meeresrand vor der Küste, indem die Wärmenachse der Oberfläche dadurch der Küste näher verlegt wird, ja zuweilen wahrscheinlich sogar berührt. Die Temperatur des Wassers ist bei der Küste im Winter höher in der Tiefe als an der Oberfläche, im Sommer dahingegen höher an der Oberfläche, als im Tiefen. In dem mittleren Theile des Golfstromes, der auf Norwegen fliesst, nimmt die Temperatur, wie es seheint, immer mit der Tiefe langsam ab während des Winters, schnell im Sommer. Im Westen von Spitzbergen ist das Verhältnis ganz wie an der West- küste Norwegens. Hier ist die Breite des Golfstromes freilich nicht so gross wie langer im Süden und Osten; in der Tiefe aber erreicht dieselbe eine Mächtigkeit, deren voller Umfang :h nicht erforschl und der Strom setzt sogar seinen Lauf nördlich von Spitzbergen in der Tiefe fort, während die Oberfläche des Meeres vom Pblareise bedeckt ist. Der östliche Arm des Stromes, der sich freilich in bedeutender Aus- streckung über das Nowaja Semlja-Meer verbreitet, nimmt nach und nach an Mächtigkeit gegen Norden •• - und Osten bo bedeutend ab, dass die endlich übrige Decke des warmen Wassers kaum mehr als Hauptarm des Stromes betrachtet werdenkann. Wohin der mächtige westliche oder der sogenannte Spitzbergarm, der eine weil grössere Wärmemenge dem Nordpole zuführt, sich später verläuft, ist eine Präge, die auf dem Wege der Erfahrung noch nicht gelöst wurden ist. Als Beitrag zu einer klareren Auffassung der hier mitgeteilten Wärmeverhältnisse des .Meeres. welches die Küste Norwegens umgiebt, hat Professor II. Mohn, nach den bisher erworbenen zuverlässigen Beobachtungen, als ersten Versuch, das heifolgende Wärmeprofi] (Fig. 14) über die Strecke zwischen Island und Skageräk construirt. Das Profil zeigt die Vertheilung der Wärme in den Sommermonaten namentlich im August Das eiskalte Wasser in der Fürö-Shetlands Kinne ist durch verticale Striche angezeigt. Die stark abkühlende Wirkung desselben auf die höher liegenden Wasserschichten zeigt sich in der dichteren Gruppirung der Isothermen von ü bis 7 Grad. Über der Island-Färö-Flachsee so wie auch in der Nordsee und Skagerakrinne zeigt der Grund sein Vermögen die Wärme des (iolfstromes in der Tiefe zu bewahren. Die Schutzwehr der Banken an der Küste Norwegens gegen das kalte Wasser, das vom Eismeere und vom atlantischen Meere kommt, ist im Profil dargestellt durch den Contrast zwischen den Temperaturen in der Skagerakrinne bei Lindesnes und den derselben Tiefe entsprechenden Temperaturen in der Färö-Shetlands Rinne: zwischen beiden diesen liegen die Nordseebanken östlich von Shetland. Der geringe Abstand zwi- schen den Isothermen für die höheren Sommertemperaturen in der Nähe der Meeresoberfläche, namentlich im Süden der Färöerinseln bis Jütland. zeugt von dem starken Vermögen der Sommersonne die obersten Meeresschichten erwärmen zu können. Bekanntlich kann man. vielleicht mit Ausnahme der Lander, die zwischen den Wendekreisen liegen, nicht aus der jährlichen Mitteltemperatur und Regenmenge eines Ortes sich einen klaren Begriff aneignen in wiefern diese oder jene Pflanze an einem solchen Orte eine vollständige Entwickelung zu erreichen vermag. Jedenfalls muss man die Temperaturverhältnisse und die Regenmenge der verschiedenen Jahres- zeiten im Mittelverhältniss kennen. Was die einjährigen Pflanzen betrifft, ist es in dieser Beziehung hin- reichend die meteorologischen Verhältnisse für die Sommermonate zu kennen, oder wenigstens die Stadien, in denen die Pflanzen keimen, wachsen und reifen. Der wichtigste der l'actoren. welche das Gedeihen einer Pflanze bedingen, sind bekanntlich die Be- schaffenheit des Hodens, der gluckliche Wechsel zwischen Feuchtigkeit und Sonnenschein, die Tageslänge und die günstige Temperatur. Inder neuesten Zeit hat man auf verschiedene Weise versucht mehrere dieser Factoren zu combiniren, um vielleicht ein Allgemeingesetz erzielen zu können. Jedoch ist es mir nicht gelungen, nach den in den letzten :»() Jahren von mir in dem botanischen Garten bei Christiauia, zu ver- schiedenen /wecken und in bedeutender Ausstreckung, angestellten Culturversuchen, ein hier brauchbares Resultat vorlegen zu können. Aus diesem Grunde bin ich genöthigt mich darauf einzuschränken, neben einzelnen von anderen Ländern errungenen Beispielen, die hier beobachteten Thatsachen nackend wieder- zugeben. Ich darf hoffen, dass dieselben dennoch ein anschauliches Bild liefern werden von den über 13 Breitegrade ausgestreckten Cultur- und Vegetationsverhältnissen meines Vaterlandes. Nach den vom astronomischen Observatorium angestellten Beobachtungen ist der l'bristiania-Fjord in den letzt verflossenen 24 Jahren eisfrei gewesen folgende Tage: L849 28 April. |s.-,;, 1 Mai. 1861 L861 ■r, April 1850 ■r, April. 1856 22 April 1862 26 April. MOS 4 April. L851 26 April. 1851 19 April 1863 25 März. ISO!» 12 April. 1 852 17 April 1858 5 April 1864 26 April. L870 25 \pril. 29 April. 1859 22 März 1865 22 April. 1871 27 April. 1854 1 April. 1860 14 April. 1866 VI April. Im ganzen Jahre 1872 war die Schiffahrt auf Christiania nie unterbrochen. 39 Wir gehen jetzt in den Frühling über. Die Blüthezeit der Pflanzen tritt natürlicherweise verschie- den auf. Jedoch giebt, nach den Beobachtungen mehrerer Jahre, folgende Zusammenstellung ein allge- meines Bild der Bh'ithezeit bei Christiania. Abies alba, Mchx. 24 — 31 Mai. — excelsa, DC. 24- -3] Mai. Acer carapestre, L. 4 — 8 Juni. — Negundo, L. 1 — 4 Juni. — pensylvanicum, L. 12— IG Juni. — platauoides, L. 14—18 Mai. — Pseudoplatauus, L. 22 — 20 Mai. — saccharinum, L. 22 — 26 Mai. — spicatum, Lam. 4 — 8 Juni. — tataricum, L. 10 — 14 Juni. Achillea tilipenduliiia, Lam. 10-14 Juli. — Millefolium, L. 1(3—20 Juni. — Ptarmica, L. 2 — 6 Juli. Aconitum Xapellus, L. 12 — 10 Juli. — septentrionale, Köll. 22 — 20 Juni. Actsea Cimicifuga, L. 8 — 12 August. — japonica, Thunb. 8 — 12 Juli. — orthostachya, Wender. 20-30 Juli. — racemosa, L. 10 — 14 Juli. — spicata. L. 25 — 30 Mai. Adonis autumnalis, L. 1 — 4 August. — vernalis, L. 6 — 10 Mai. Adoxa Moschatellina, L. 21 — 25 Mai. Agrimonia Eupatoria, L. 8 — 12 Juli. Agrostis vulgaris, Wither. 4 — 8 Juli. Aira casspitosa, L. 4 — 8 Juli. — flexuosa, L. 26 — 30 Juni. Ajuga pyramidalis, L. 24 — 30 Mai. Alchemilla alpin a, L. 22-— 20 Mai. — vulgaris, L. 17 — 22 Mai. Alisma Plantago, L. 6 — 10 Juli. Alkanna tinctoria, Tausch 20 — 30 Juni Allium atropurpur., W.&K. 20 24 Juni. — coerulescens, Don. 24 — 30 Juni. — fistulosum, L. 8 — 12 Juni. — Porrum, L. var.breve 22 — 26 Juli, — sibiricum, L. 1 — 8 Juni. — victorialis, L. 12 — 10 Juni. Alnus fruticosa, Rupr. 26-— 30 Mai. — glutinosa, Gärtn. 0 — 10 April. — incana, DC. 0 — 10 April. — viridis, DC. 26-30 Mai. Alopecurus geuiculatus, L. 1 — 1 Juli. — nigricans, Ilorn. 1 — 8 Juni. — pratensis. 1.. 1 — 8 Juni. Alth«a fieifolia Cav. 1 — 4 August. — rosea, Cav. 20 — 24 Juli. Alyssuin argenteum, Vitm. 26-30Juni. Amarantus albus, L. 10 20 August. — flavus, L. 10 — 20 August. — frumeutaceus, Roxb. 20 — 24 Aug. Amarantus speciosus. Don. 10 — 20 i.ug. Amberboa moschata, DC. I -8 Aug. — odorata, DC. 22 — 20 Juli. Amelanchier canadensis, Tor. & Gr. 20—2! Mai — vulgaris. Mönch 20—24 Mai. Ammobium alatum, R. Br. 1 — 8 Aug. Amorpba fruticosa, L. 14 — 18 Juli. Ampelopsishederacea.D. C. 14-18 Juli. Amsonia latifolia, Mchx. 24 — 30 Juni. Amygdalus campestris, Bess.24-2 - .M ;ii . — nana, L. 12 — 10 Mai. — sibirica, Tausch 24—28 Mai. Anagallis arvensis, L. 14 — 1* Juli. Anchusa officinalis, L. 27 — 31 Mai. Andromeda calycnlata, I.. I -8 Mai. — polifolia, L. 26—30 Mai. Androsace septentrionalis, L.18-22Mai. Anemone narcissiflora, L. 24 — 26 Mai — nemorosa, L. 1—5 Mai. — rauuneuloides, L, 14 — 18 Mai. - sylvestris, L. 24—28 Mai. Anetbum graveolens, L. 14 — 18 Juli. Angelica Archangelica, L. 22 — 20 Juni. — sylvestris, L. 20 — 24 Juni. Anoda bastata, Cav. 0 — In August. Authemis tinctoria, L. 10 — 20 Juli. Anthericum Liliago, L. 22 — 26 Juni. Anthoxanthum odoratum.L. 18-2 1 Mai. \ntlii iscus sylvestris, lloft'm. 2 — 6 Juni. Anthyllis Vulneraria, L. 26 — 30 Juni. Apocynum audrosaemifol., L. 1-4 Aug. — venetum, L. 1 — 4 August. Aqvilegia Skinneri, Lindl. 1 — -Juni. — vulgaris, L. t- -8 Juni. Arabis alpin a, L. 1<> — 1 1 Mai. — hirsuta, Scop. L0— ] I Mai. — Thaliana, 1,. 8 - 12 Mai Aralia hispida, Mchx. 12 -10 Juli. — racemosa, L. 18 — 22 Juli. Ar cto staphylo^ officinalis, \V. & tu-. I i 12 Mai. Arctotis t'astuosa. Jacq, 2 1 -28 Juli. Arenana serpylhf; li :. L. sO — I Mai Argemone mexicana, 1,. 1—1 \ — platyceras, Lk. iKOtto 16-20 Aug. Aristolochia Clematitis, 1.. 1 « "• 20 Juni. — Sipho, L'Herit. 1- -22 Juni. Armeria maritima, Willd. 20 24 Mai. Arnica montana, 1.. 20 2 1 Juni. Arrhenat in, I'. Beauv. :l 10 Juni. Artemisia Absinthium, L. 1 -I Aug. — campestris, I Juli. — Dracunculus. I,. 14 — 1- \ pii ita, i i. 1 -1 August. — vulgaris, L. 20 2 1 Juli. A-arum europseum, I.. In — 14 Juni. Asclepias Cornuti, Den i. 1- 1 August. — purpurascens, I. I -- August. Asparagus officinalis, L. 12-10 Juni. \ j perugo procuB - ■ i . lö — I J Mai. A- pei als odorata, L. 26 - 30 Mai. — tinctoria. I.. 20—24 Juni. chinensis, I.. 12 August. ius, 1.. 4—8 Juli. Astrantia major, 1 Juni. Atriplex hortensis, I l Juli. — patula, L. 1 — 1 Au Avena fatua, I.. 11 -18 Juli. — pratensis. L. 20 — 2 1 Juni. — pubescens, L. 20 — 24 Juni. Balsamita vulgaris. Willd. 12—1 Baptisia I Juni. ifolium, Pursh I - 1 Juni. — vulgaris, I.. 1 — 8 Juni. Betula frutii i I Mai. — glutinosa. Wallr. 14—1- Mai. — nigra, L. 14 — lv Mai. — papyracea, Ait. 11 — 18 Mai. — verrucosa, Ehrh. 1 I Bidens tripart ita, L. i ; 1 ,; -Juli. Bocconia cordata, Willd. 1 — 8 \ Borago officinalis, I. 16—20 Juli. Brach] pod aticum. 11. 12- : Braya alpina, Sternb &Hop.2 I- Briza media, I .. 1-1 Juli. Bromus purgans, L. 8 12 Juli. Bryonia alba. L. 1—4 Juli. Bunias orientalis, L. - -12 Juni. Butomus umbellatus, L. 6 — 10 Juli. Calamagrostis Bpigeios, Roth 12-10 Juli Calendula officinalis, 1.. 22 — 26 Juli. Calla palustris. 1.. 12 — 10 Juni. Calliopsis bicolor, Reich. 26 — 31 Juli. Calluua vulgaris, Salish. 26 30 Juli. Caltha palustris. 1.. L8— 22 Mai. Campanula barbata, 1.. 1- — 22 Juni. — glomerata, 1.. 2 1 — 28 Juni. — Mediuni. L. 1 —4 Juli. 4ii Campantüa pusiUa Haenk !4 -28 Juni. — rapunculoides, L. 1—8 Juli. — rotundifolia, L. 12—16 .luni. — speciosa, Pourr. 20 — 24 Juni. belium, L. 1—8 .luni. Capsella Bursa pastoris, Mönch 16 i M i Utagana, Poir. 2 6 Juni. — arborescena, Lam. 2 — 6 Juni. — arenaria, Don. 1 — 8 Juni. — frutei cens, DC. ' 6 Juni. — frutico 'uii. — grandiflora, Bi< b. I 8 .luni. — latdfbua, DC. 1—8 Juni. — macroacantha, Lodd. 2 -6 Juni. — micropbylla, Lam. I— -8 Juni. DC 6 — 10 Juni. — Redowskyi, l>>>n 12—16 Juni. — sophoraefolia, Tausch 1 — I Juni. .tili«- amara, L. 1 6 Juni. — pratensis, I.. 28 Mai — 2 Juni. ( larex L. 18 ;■; Mai. — digitata. L. 10—15 Mai. — hirta, I.. I - 22 Mai. — pallescens, I.. 18- 22 Mai. — praecox, Jacq. in — 1") Mai. — vaginata, ; Mai. Carinii (an i. I.. 1 >. .luni. ii- americana, I.. 8 12 Juli. Celastrns scandens, 1.. I — I .luli. line globifera, ('.Kor!, 1-8 Aug. • .illari.-. Willd. 10-1 1 Juni. — Cyanus, L. I" — 11 Juli. — macrocephala, Muss. Pusk. 8 August. — in: i'en. 1 22 Juli. Centranthua Oalcitrapa, Dnfresne 18 — 22 August. — raacrosiphou, Boiss. 1 — I August. Cephalanthera pallens, Rieh. l2-16Juli Cephalarin decarrens, K. >v S. Juli. — gr;eca. R. & S. 24 28 Juli. 1 1 ense, 1.. 26 3 I Mai — grandiflorum. W K tO-24 Juni. — tomentosum, DC. I ■€ Juni. — vulir.it um. L. 26 3J Kai Cerinthe major, I.. l - : '. Juli. Cbelidonium majus, L. 1 I Juni. Chelone barbata, Cav. 16 20 Juli. — glabra, L. 16 -20 Juni. Chenopodiuni bonua Henrieus, L. 36 :i Mai. Chrysanthemum earinaium, Schousb. — Leucanthemum, I. 16 '.<> Juni. — segi'tuin. 1.. 1 1 August. ospletrinm alternifolium. I.. 1 1 Mai. Chaerophyllum Prescottii,DC.12-16Juni Cichorium Fmlivia. 1,. s — 12 Juli. Cirsium arveuse, Scop. 1 1 Juli. • rophyllum, All. 6—10 Juli. — lanceolatum, s. op. I 6 SO Juli. palustre, Scop. 1 — 1 Juli. Cirsaea alpina, 1.. 'i 1" Juli. Clarkia elegans, Dougl. 22 -26 Juli. (Innatis altaica, F. & M. !l —26 Juni. i am] iflora, Brot. ! 6 Juli. — diversifolia, DC. 6 I" Juli. — erecta, All. 11 Juli. — Flammula, I.. : I 10 Juni. hexapetala, 1" Juni. — integrifolia, I.. 12 16 Juni. — macropetala, Ledeb. 2- -6 Juli. — orientalis, I. I B Juli. sibirica, Hill. 2 I -28 Mai. •- Vitalha. L. 2 -6 Juli. \ itii 11 .. 1. ! 6 Juli. Oleome iberica, DC. s— 12 August. — virgata, Thunb. 1 B August. Cnii n benedicl us, Gärtn. 2 1 —28 Juli. Cochlearia Armoracia, L. 12 — 16 Juni. lossumviride, Hartm. 16-20 Juni. Cblutea arboresce&s, L, 1 I Juli. — frutescens, L. ; I 28 Juni. — Orients Lis, I ism. !0 24 Juni. Conium maculatum, 1.. 1 — 4 Juli. Convallaria majafis, L. 24—30 Mai. — multiflora, L 1 — 1 Juni. — polygonatum, L. 1 1 Juni. Convolvulua tricolor, L. 12 — IG Juli. Coreopsia grandiflora, Hogg 12 — lü Septbr. Coriandrum sativum, L. II — 18 Juli. Cornus alba, L. 1—4 Juni. — brachypoda, C. A. M. 16— 20 Juli, masi als, L 20 25 April. — sanguinea, L. 20 '. I Juni. — Bericea, L'Herit. lii —80 Juli. — Btricta, Lam. 18 —22 Juli. Coronilla Emerus, I. 1- 22 Juni. Qorydalis fabacea, Pers. 6 10 Mai. — nobilis, Pers. in — 1 1 Mai. Corylua Avellana, L. 6 10 April. Cosmoa bipmnatus, Cav. 11 — 18 Aug. ( otoneaster acuminata, Lindl- 1-1 Juli. ni . l.i.i.ll. 16 -20 Juni. la, Wall. J6 30 M lariflora, Lindl. 26 30 Mai. — luciJa. Schlecht. 26 -30 Mai. — nudiflora, Bunge 83— 21 Biad — racemiflora, D 3 Juni. itnndifolia, Wall. 12 -16 Juni, vulgaris, Lindl. 1- 24 Mai. Crambs cordifoHa, Star. 1 — 8 Juli, maritima. I.. 20 I 1 Juni. u- Aronia, Iiosc 12 — 16 Juni. i- Azarolue, I. 12—1 6 Juni. oliniana, Pers. I 2 1 • > Juni. i • i- iana Bosc l .' I ü Juni. i occinea, I.. 1 2 - 1 6 Juni. 1 ru- '_'alli. I. 1 ! | 6 Juni. — flava. Ait. 12—16 Juni. — glanduloss Möncb 1 2 16 Juni. — heterophylla. Flügge 12 — 16 Juni. — latifolia, Pers 10 14 Juni. — nigra, W. & K. 6—10 Juni. — orientali Juni. — Oxyacantha, I.. 11 -18 Juni. — sangvinea, l'all. 1—8 Juni. Crocua vernus, 1. - 1 ; April. Crucianella aspera, Bieb. 6 — in Juli. Cydonia japonica, Pers. l'i -'.I Mai. Cynanchum medium, U Br. 20-24 Juni. \ incetoxicum, Pers. : 1 30 Juni. Cynodon Dactylon, Pers. 10 II Aug Cynoglossum officinale, L. 1 — 1 Juni. Cypripediura Calceoltis, L. 1 — 1 Juni. peetabile, Sw. 38 Juni — 1 Juli. Cytisua alpinus, Mill. 11 -18 Juni. — Alschingeri, Vis. 14—18 Juni. — austriacus, L. 1 —8 Juni. — biflorus, L'Herit: 1 — 1 Juni. — caneseens, Loiss. I -8 Juni. — ciliatus. Wablbg, 80 -'I Juni. — elongatus, W. & K. 1 I Juni. — falcatus, W. .v K. II -18 Juli. — Laburnum, L. 14 — 18 Juni. — I.amankii. Ten. s 12 Juni. — leu. antlm-, \V. A K. I -8 Juni. — nigricans, L. 1 — 8 Juli. -— proetratus, Scop. II -18 Juli. purpureus, Scop. S 6 Juni. — ratisbonensis, Schutt'. 1 — * Juni. — ruthenicus, Fisch. 11 -18 Juli. — seseilifoÜUB-, L. 14 L8 Juni. — snpinus, I.. 1 — l Juni. — triflorus, L'Herit. ''. — f> Juni. — uralensis, Ledeb. 1 — 1 Juni. — villosus, Presl. II b Juli. — virgatus, Steud. 1 I Juni. Czackia LiKastrum, Andre. 19 — 1 • • Juni. • glomerata, I. 1 6 20 Juni Daphne Mezereum, L. 20 —85 April. Datura Stramonium, L. In — 11 Juli. Delphinium Ajacia, L. 1 1 August — alti-sinium. Wall. 8—12 Juli. cheilanthum, Fisch. in - (0 Juni diacolor, Fisch. 1—10 Juli. ilivuri, ni um. Ledeb. 1 — I Juli. — formosum. lausch ii In Juli. puniceum, I. 80 -il Juli — spectosum, Hieb. 1 — 4 Juli. Dentaria bulbifera, L. 24 — M Mai Deut/ia crenata. S. A /.. I — 8 Juli. 41 Deutzia gracilis, S. & /. 4 — 8 Juli. — scabra, Thunb. 4 — 8 Juli. Diantbus barbatus, L. 24—28 Juni. — Caryopbyllus, L. In — 11 Juli. — • deltoides. L. i — S Juli. — plumarius L. 20 — 2 1 Juni. Dicentra spectabilis, Beruh. 26-30 Mai Dictamnus albus, L. 20 — 24 Juni. Uiervilla canadensis, Willd. 4 — 8 Juli. — sessilifolia, Schuttlew. 14-18 Juli. Digitalis grandifiora. Lam. 8 — 12 Juli, — lanata. Ehrh. 1 — 8 Juli. — purpurea. L. 1 — 4 Juli. Dimorphotheen pluvialis. Mönch 2 — 6 August. Dipsacus azureus, Schrank 1 — 4 Aug. — sylvestris, Hill. 24—28 Juli. Dodecatheon Meadia, L. i4 — :-iÜ Mai. Draba alpiua. L. 12—16 Mai. — verna, L. 25 — 30 April. Dracocephaluni ltuysrhiana, I.. 24 — 30 Juni. Drosera longit'olia, L. S — 12 Juli. — rotundifolia. L. 8 — 12 Juli. Dryas octopetala. L. 1—4 Juni. Eehinops bannaticus, Rochel. 1-8 Aug. — Gmelini, Turcz. 26 — 30 Juli. — humilis, Bieb. 26—30 Juli. — strigosus, L. 20 — 30 Juli. — Tournefortii, Ledeb. 26 — 30 Juli. Echiura vulgare, L. 26 — 30 Juni. Elyraus arenarius, L. 24—28 Juni. — canadensis. L. 12 — 16 Juli. — giganteus, Vabl 1 — 4 Juli. — junceus, Fisch. 1-4 Juli. Elseagnus macrophylla, Thunb. 1 — 4 Juni. Emilia sagittata, DC. 24 — 28 Juli. Empetrum irigrum, L. 24 — 30 April. Epilobium angustifolium, L. 20-24 Juni. Epipactis atrorubens, Hoti'm. 2 —6 Juli. — palustris. Crtz. 1 — 4 Juli. Eqvisetum arvenge, L. 5 -10 Mai. — hyemale, L. 24 — 30 Juui. — pratense, Ehrh. 12- 16 Mai. — sylvaticuni. L. 20—24 Mai. Urica Tetralix, L. 12 — H> Juli. Erigerou acris, L. 24 — 30 Mai. — alpiuus, L. 8 — 12 Juni. Eriopborum alpinum. L. 8 — 12 Juni. — augustifoliuui, Roth 1 — 5 Juni. — capitatuiu, Host 1 —5 Juni. — vaginatuin, L. 1 — .j Juni. KiTiigium alpinum, L. lti — 20 Juli. — campestre, L. 26 — 30 Juli. — dilatatum Lam. 26—30 Juli. — falcatum, Dehn-. 18—22 Juli. — glomeratum, Lam. 16—20 Juli, naaritiniura, L. 1- I August. Eryngium planum, L. 20- .1 Juli. Erysimum hieraeifolium, L. I v-2 I Mai. — Perofskyanum, F. & M. 1 — I Aug. Erythraea linarifolia, l'ers. 16— 20 Juli. Eupatorium cordatum, \V;il!. 8-1 2 Sepl — melissoides, Willd. 12 — 16 Sept. — purpureum, L. 1*-— 22 Sept. Euphorbia palustris, L. 24—30 Mai. Eutoca viseida, Benth. 16—20 Juli. Evonymus americanus, L. 12 -16Juni. — atropurpureus. Jacq. 12 — 16 Juni. — enropaeus, L. 12 — 16 Juni. — latifolius. Mill. 1 —4 Juni. — obovafcus, Nutt. 12 — lti Juui. — ovatus, Wall. 16 -20 Juni. — sarmentosus, Loud. 20 — 2 1 Juni. — verrucosus, Scop. 12 — 16 Juni. Fedia Cornucopise, Vahl 12— 16 Aug. FerulathyrsiHora. Sib. & Sm. 2-6 Sept. Festuca duriuscula, L. 26 -30 Juni. Ficariaranunculoid . Mönch 10-16 Mai. Fragaria collina. Ehrh. 16—22 Mai. — vesca. L. 14—18 Mai. Fraxinus excelsior. L. 1 — 1 Juni. Fritillaria imperialis, 1.. ls — 22 Mai. — Meleagris, L. 12 -16 Mai. — pallida, Schrenck 18—22 Mai. — tenella, Bieb. 8 — 12 Mai. Fumaria officinalis. L. 16 — 20 Juni. Funkia ovata, Spr. 16 — 20 Juli. Gaillardia lanceolata, Mchx. I — 8 Juli. — Richardsoni, Penny 6 I" Juli. Galanthus nivalis, L. 1— v April. Galium boreale, L. 20 — 24 Juni. — verum, L 6 — In Juli. (jenista elata, Wender. 1 1 • -20 Juli. - tilipes. Webb. 8—12 Juli. — florida. L. 16—20 Juli. — germanica, L. 16 -20 Juli. — hispanica, 1.. II -18 Juli. — mantica, l'ollin. 16—20 Juli. — multibracteata, Tausch 8 -12Juli. — polygalsephylla. Brot. 16 — 20Juli. — prostrata. Lara. 16—20 Juni. — rhodopuoea, Delil 1 * > — 20 Juli. — scariosa, Viviani II- 18 Juli, sibirica, L. 2 I —28 Juni. — tinetoria, L. 1 — s Juli. — triangularis, Willd. 18- 22 Juli. — versiflora, Tausch 11 -18 Juli. Gentdana acaulis, L. I — s Juni. — adscendens. Pall. 16 20 Juli. — campestris, L. 1 — I Juli. — cruciata. L. Hi — 20 Juli. — Ultra. 1. ! I 10 Juni. — l'ncuiminauthe. I, 1- >2 Juli. — purpurea. L. 2 li Juli. — septemfida, Pall. 16 20 Juli. Georgina reri&bthc, Willd 1 1 Juli. (ieranium sangvineum. L. 2U — '.<■ M <. ;itieniu. L. ' -6 Juni. Geura rivale, L. 20 — 21 Mai. — urbanum, L. S -12 Juni. (Hlia c;i|lit:it;e DoUgl. 1 ti "20 Juli. Gladiolue communis, L. 22—26 Juli. Glaucium luteum. Scop. 1 — 1 Juli. Glechoma hederacea, L. 12— 16 Mai. Glycyrrhiza echinata, L. 20 — i4 Juli. Gnaphalium dioieum, L. 24— 30 Mai. — margaritaceum, L. in — 14 Juli. — norvegicum, Gnn. 24 — 30 Juni. — sylvaticum, L. »> — -10 Juni. Gomphrena pi t. 22-26 A u 15. (iuizoti DC. 1 — 4 August. Gymnadenia conopsea, U.lir. 12-1 ü Juni. — odoratissima, R. Br. 1 — 4 Juli. Gypsophila dichotoma, Bess.24-28Juni. — glomerata. l'all. 2ti — 30 Juni. — paniculata, L. 11 — 18 Juli. Hablitzia tamnoides, Bieb. J4-30 Juni. Helianthemum variabile. Spach 10 — 14 Juni. lleliautlui- Maximiliani, Schrad. 1 >> — 20 Juni. — anuuus. L. 6 — l'1 August. llclichry -um bracteatum. Willd. S- 12 Heliotropium europteum, L. 1 l-lv Juli Hemerocallis distycha, Don 20-24 Juni. flava, I. 24 -.'- Juni. — fulva, L. 12 — 16 Juli. graminea, Andr. 14 — 16 Juui. Hepatica triloba. DC. 24 März — lOApr. li, irai li uni cordatum, Presl. 24-28Juni. — villosum, Fisch. 24 — 28 Juni. — Wallichii, DC. 24 -28 Juni. rlerminium Monorchis, R. Br. 2— ü Juli. Ilesperis matronalis, L. I- — 1 Juni. — tristis, L. 22—26 Mai. Heuchera cylindracea, Lindl. 12 — 16 Juni — divaricata, Ei 1 Juni. — glabra, Pall. 20—24 Juui. — Richardsonii. EL Br. 24 -30 Juni. Hieracium aurantiacuni, L. 20-24 Juni. — umbellatum, 1. 2 1 -28 Juli. Hierochloa borealis, I!. Ä S.20 - 2 1 Mai. Hippophae' rbamnoides, L. 1 —4 Juni. Humulus Lupulus, L. 1—1 Juli. Hyacinthus Orientalis. L. 1 6 Mai. Ilvdrangea arborescens, 1.. 18-22 Juli. lata, Pursh 24 -28 Juli. — nivea, Mchx. 1—4 Aug. Ilyoscyamus niger, L. ' 12 Juli. — pbysaloides, I. 6 1" V Hypericum moutanum, L. 8 — 12 Jnli. perforatum, I. I 8 Juli. — pnlchrum, 1. 2 — 6 Juli. 1$ Ilypcri« iiin pyramidatum, .Vit. 16 — 20 — qvadrangulum, I.. 1 -8 JnlL Hypoi baeria maculata, L. 20— 2 I Juni. Hyssopua officinalis, L. 20- .'I Jnli. [beria amara, L. 20- ' I Juli. — umbellata, L. 20—24 Jnli. Impatiens cristata, WalL 1 — I Auur- — glanduligera, Royle 26—30 JnlL — noli tangere, L. 6 -10 Juli. Iuula Helenium, L. 16 — 2n .luli. — oculus Christi, L. — -12 Jnli. — Balicina, L. B — 12 Jnli. acuta, Willd. 12- 16 Juni. — arenaria, W. &K. 8 — 12 Juni. — atomaria, Bess. 12- 16 Juni. — biglnmi8, Vahl 12 — 10 Juni. — Blondowii, Ledeb. 12 — 10 Juni. — brachycarpa, Lodd. >s — 12 Juni. — fiacäda, Spacb 12 — 16 Juni. — florentina, L. in — 14 Juni. — germanica, L. 16 — 20 Juni. uninea, L. 12 — 10 Juni. Güldi nstädtiana, Bieb. 16-20 Juni. — hungarica, Kit. v — 12 Juni. — longifolia, Sweet 12 — IG Juni. — laBvigata, Fisch. 16—20 Juni. — Monnierii, DC. 12 — 16 Juni. — neglecta, Hörnern. 20 — 2 I Juni. — notha, Bieb. 16—20 Juni. — pallida, Lam 26 30 Juni. — Pseudacorus, L. 20- il Juni. — sambucina, I.. 20 — 24 Juni. — Bibirica, L. v — 1 2 Juni. — sqvalens, L. 12 — 1 1 > Juni. — Bubbiflora, lirot. 12 — 16 Juni. — tennifolia, Pall. 20- 24 Juni. — tridentata, Puren 12—16 Juni — triflora, Balb. 16—20 Juni. Jasione montaua, L. 1 — 1 Juli. Juglana cinerea, L. 1 '. —16 Juni. Jnniperua communis, L. I — I .luni. Kenia japonica, DC. 8 — 12 Juni. Lamium album, L. in — 16 Juni. Lappa tomentosa, Lam. 8- 12 Juli. Lai i\ europsea, I M 20 2 1 Mai. Lathrsea Bqvamaria, L. 22- 16 Mai. Lathyrua palustris, L, s— 12 Juni. — pratensis, L. 12 — in .iuni. — odoratus, I.. 2 6 Juli. Lavandula vera, DC. 6 — L0 JnlL I.. i - Ledum palustre, L. 1—4 Juni. . L. 6 1" -luli. Lepidinm latifolium, L. 6 — In Juli. — ruderale, L. 2"> — -31 Mai um officinale, Koch 2 1-30 Juni. Ligularia Bibirica, Caas. In — II Juli. Ligustrnm linenae, Lour. I -8 Juli. Ligustrum vulgare, L. 1—8 Juli. Lilium bulbiferum, L. 20 — it Juni. — candidum, L. 11 — 18 Juli. — chalcedonicnm, L. 18 — 22 Juni. — concolor, Salisb. 2 I — 28 Juni. — dauricum, Kit. lii 20 Juni. — longiflorum, Thunb. 16 — 20 Juli. — Martagon, I.. 1 — s Juli. — monadelphum, Bieb. 12—- 16 Juni. — pubeBcens, Bernh. 18 22 Juni. — Buperbum, L. 8 — 12 August. — tigrinum, Gawl. 20 —24 Juni. Linaria triphylla, Willd. 4 — 8 August. vulgaris, Mill. 1 — I Juli. Linnen borealis. Gron. 12 — l'i Juni I.iiuim campanulatum, L. In — 1) Juli. — grandifloium. Desf. 1 — 4 August. — perenne, L. 1 — s Juni: — usitatissimum, L. 14 — 18 Juli. Lonicera alpigena, L. 20 — 30 Mai. — Caprifolium, L. lii — 20 Juni. — chrysantha, Turcz. 1 — 4 Juni. — ciliata, Mhlbg. 4 — 8 Juni. — coerulea, L. 2 1--. 2* Mai. — flava. Sims. 1 2 — lti Juni. — gibbosa, Willd. 8—12 Juni. — grata, Ait. 8—12 Juni. hispida, Pall. 1 1 — 1 - Mai. — iberica. Bieb. 2G — 30 Juni. — Ledebouri, Eschsch. 26 — 30 Juni. — nigra, L. .'l 28 Mai. — Orientalis, Lam. 2 — 6 Juni. — Pallasii, Ledeb. 24 28 Mai. — parviflora, Lam. 12 — 10 Juni. — Periclymenum, L. 22 -26 Juni. — pubescens, Sweet 18 -22 Juni. — punicea, Sims. 4 — 8 Juui. pyrenaica, L. 0 — 10 Juni. — tatarica, L. 4 — S Juni. Xylosteum, L. 1 — 4 Juni. Lotus corniculatus, L. 4 — In Juni. Lnpinua albus, L. 22 — 20 Juli. — mutnbilis, Sweet 22 — 20 Juli. — jjolypbyllus. Uougl. 12 — 16 Juni. — Bulphureus, 1 >«>ti-_rl- 20 24 Juli. Luzula campe8tris, 1»<'. 2 I i11 Mai. püosa, Willd. 12—18 Mai. Lychnia alpin a, L. 1 8 Juni. — chalcedonica, L. 1 — I Juli. Boa cuculi, L. 10— 1 1 Juni. — flos Joris, Desr. 16 20 Juni. — Viscaria, L. 1 s Juni. — — 11. pl. 16—20 Juni. Lycium carnosum, Duh. 8 — 12 Juni. — europaeum, L. 12-10 Juni. — ovatuin. Duh. 12- 16 Juni. — Trewianum, 1!. & S. I B Juli. Lysimachia Numularia. L. 4—8 Juni. vulgaris, L. 16 20 Juli. Lythrum Salicaria, L. 2 — 0 Juli. Madaria elegans, 1>C. I — s August. Madia Bativa, Molin 1 - 1 Juli. Majanthemum bifolium, DC. 1 3 Juni. Malope malacoides, L. 12 — 10 Aug. Malva AI,,;,. L. - -12 JnlL — crispa, L. l'i -20 Aug. — moschata, I. SO .' 1 Juli. — Bylvestris, L. 0 —In August. Martynia proboscidea, Glox. 4-8 Aug. Matricaria Chamomilla, L. 12-16 Juni. Medicago falcata, L. l'i — 2n Juli. Melampyrum p raten se, L. 1 — 4 Juli. Melica nutans, L. 20 — 24 Juni. Melilotus caerulea, Lam. 10 — 20 Juli. — officinalis, L. 4 — 8 Juli. Meni8permum canadense, L.25-30Juni. Mentha sylvestris, L. L8 — 22 Juli. piperita, L. 6 — In Augu>t. Menyanthea trifoliata. L. 1 — 4 Juni. Mespilus germaoia, L. 6 — 12 Juui. — grantliflora, Smith 12 — lii Juni. Milium cfl'usuin. L. 12 — 16 Juui. Molinia oceruiea, Mönch 's — 12 Jnli. Monarde didyma, L. 10 — 20 Juli. — mollis, L. 10—20 Juli. Monotropa Hypopitye, L. 22-26 Mai. Mulgedium alpinum, Lobs. 1 — 4 Juli. — macrophyllum, DC. v 12 Juli. — sibiricum, Less. 1 — 4 Juli. Muscari botryoides, Mill. 12-ls Mai. Mühlenbergia alpestris, Trin. 10 — 20 August. Myosotis sylvatica, Hofim. 22-26 Mai. Myrica Gale, L. 25—30 Mai. Narcissus nanus, Haw. 8 — 12 Mai. — poeii.u-, L. '. — li Juni. — Tazetta. L. 23—28 Mai. Nicotiana Tabacum, L. 1—0 August. Nigella damascena. L. 26 — 30 Juli. — sativa, L. 26 — 30 Juli. Nymphsea alba. L. 24 — 30 Juni. — var. rosea 24 — 30Juni. — lutea, L. 1 — G Juni. Oenothera Lindleyana, Dougl. 8 — 12 August. — Romanzol'lii. LedeO. In-- II Aug. Omphalodes linifolia, Mönch 18 — 22 Juli. Onobrychia sativa, Lam. I — S Juli. Onopordon Acanthium, L. lii 20 Juli. Ophioglossum vulgatum, L. I s Juli. Orchia maculata, L. 16 -2n Juni. Origanum vulgare, L. 8—12 Juli. Ornithogalum luteum. L. 20 — 26 April. — umbellatum L. 26 - 10 Mai, Orobua tuberosus, L. 22 -2ö Mai. — vernu8, L. 20 — 21 Mai. < Kali- Aoetooella, L. 12 —18 Mai. 13 Oxalis esculenta, Lk. & Otto 1-4 Aug. — tetraphylla, Cav. 1 — 4 August. üxyria reniformis, Hook. 24 — 28 Mai. Oxytropiacampestris.DC. 24—28 Juni. Papaver nudicaule, L. 10 — 14 Juui. — Orientale, L. 20 — 24 Juni. — Rhoeas, L. 2G— 30 Juli. Paris qvadrifolia, L. 1 — 4 Juni. Parnassia palustris, L. 24 — 30 Juni. Pastinaca sativa, L. 1 — 4 Juli. Pedicularis palustris, L. 22-20 Juni. Pentastemum campanulatum , Willd. 20—24 Juni. Persica vulgaris, Mill. 4—8 Mai. Phaca astragalina, DC. 22 — 28 Juni. Phalaris arundinacea, L. 2 — 6 Juli. — cauariensis, L. 1 — 4 August. rinladelphus coronarius, L. 22-20 Juni. — Gordonianus, Lindl. 6 — 10 Juli. — grandiflorus, Willd. 24 — 28 Juni. — inodorus, L. 1 — 4 Juli. — latifolius, Schrad. 12—10 Juli. — Satsumi, Paxt. 1 — 4 Juli. — tomentosus, Don. 22 — 20 Juni. Phleum alpinum, L. 8 — 12 Juni. — p raten se, L. 2 — 0 Juli. Phlox acuminata, Pursh 18 — 22 Juli. — pauiculata, L. 4 — 8 August. — setacea, L. 20—24 Mai. — suffruticosa, Vent. 8 — 12 Juli. Phragmites communis, Trin. 24-28 Juli. Phyteuma spicatum, L. 12 — 10 Juni. Pimpinella Tragium, Vill. 10-20 Juni. Pingvicula vulgaris, L. 4 — 8 Juni. Pinus austriaca, Höss 12 — 16 Juni. — Ccmbra, L. 12—16 Juni. — nigricans, Host 4 — 8 Juni. — Pumilio, Hanke 6 — 10 Juni. — Strobus, L. 20—30 Juni. — sylvestris, L. 24—30 Mai. — uncinata, Ramond 4 — 8 Juni. Pisum maritimum, L. 12 — 16 Juni. Plantago arenaria, W. & K. 22-26 Juli. — Cynops. L. 22—20 Juli. — lanceolata, L. 20 — 30 Juni. — major, L. 1 — 4 Juli. — media, L. 4 — 8" Juni. — Psyllium, L. 18—22 Juli. Piatanthera bifolia, Rieh. 4 — 8 Juni. — chlorantha, Cust. 20 — 24 Juni. Poa alpina, L. 12 — 10 Juni. — nemoralis, L. 1-4 Juli. Polemonium cseruleum, 1. 12-10 .iuni. Polygala amara, L. 22—20 Mai. — vulgaris, L. 22—20 Mai. Polygonuni amphibium, L. 8-12 Aug. Polygonum bistorta, L. 8—12 Juui. — • Fagopyrum. L. 14 — -18 Juli. — Orientale, L. 1 — 1 August. — tataricum, L. 14 — 18 Juli. — tinetorium, Lour. 4 — 8 Septbr. — viviparum, L. 12 — 16 Juni. Portulaca oleracea, L. 20—24 Juli. Potentilla anserina, L. 8 — 12 Juni. — argentea, L. 14 — 20 Juni. — atrosaugvinea, Don. 8 — 12 Juli. — fruticosa, L. 1 — 4 Juni. — norvegica, L. 24 — 30 Juni. — Tormentilla, Scop. 10 — 16 Juni. — venia, L. 10—20 Mai. Primula Auricula, L. 1 — 4 Mai. — cortusioides, L. 24—28 Mai. — norvegica, Retz. 1 — 4 Juni. — veris, L. 12—10 Mai. Prunus Armeniaca, L. 1 — 4 Mai. — avium, L. 17 — 20 Mai. — fl. pl. 28 Mai— 2 Juni. — brigantiaca, Vill. 18 — 22 Mai. — eerasifera, Tausch 23 — 27 Mai. — Cerasus, L. 17 — 20 Mai. — — fl. pl. 28 Mai— 2 Juni. — Chamsecerasus, Jacq. 30 Mai — 3 Juni. — Cocumilio, Ten. 18—22 Mai. — divaricata, Ledeb. 23 — 27 Mai. — domestica, L. 18—22 Mai. — iusititia, L. 1 — 4 Juui. — japonica, Thunb. fl. albo pl. 23 — 21 Mai. — Mahaleb, L. 1 — 4 Juni. — microcarpa, C. A. M. 24-28 Mai. — Padus, L. 15—20 Mai. — prostrata, Labil. 27 — 31 Mai. — pumila, L. 1— 4 Juui. — serotina, Ehrh. 4 — 8 Juni. — sempei-floreus, Ehrh. 0 — in Juli. — spinosa, L. 16 — 20 Mai. — triloba, Lindl. fl.pl. 22— 26 Mai. — virginiana, L. 20 — 24 Juui. Ptarmica alpina, DC. 24 28 Juni. — speciosa, DC. 18—22 Juli. Ptelea trifoliata, L. 1—4 Juli. Pulmonaria maritima. L. 4 — s Juli. — mollis, Wolff. 12 — 10 Mai. Pulsatilla pratensis. Mill. 1—6 Mai. — vernalis, Mill. 12—16 Mai. Pyrethrum carneum,Bieb. 12 — lO.luni. — iuodorum, Sm. 24 — 30 Mai. — roseum, Bieb. 12 — 16 Juni. Pyrola chlorantha, Sw. 20—24. Juni. — minor, L. 2o — 24 Juni. — rotuudil'olia. L. 18—22 Juui. Pyrola seeuuda. L. 20 M Juni. — uniflora, L. 12 — 10 Juni. Pyrus communis, I.. 20 — 21 Mai. Malus, I.. 24—29 Mai. alieifolia, 1- fil. 20—24 Mai. Pseonia Moutan, Sims. 12—16 Juni. — officinalis, L. 8—12 Juui. — tenuifolia, L. 28—31 Mai. Quercus macranthera, F. & M. S6— 31 Mai. — peduneulata, Ehrh. 21 — 30 Mai. Ranunculus aconitifolius, L. 1 — fi Juni. — acris, L. 26 — 30 Mai. — auricomus, L. 12 — 18 Mai. — polyanthemos, L. 1 — 6 Juni. — repens, L. 1 — 6 Juni. — sceleratus, L. B — 12 Juni. Reseda lutea, L. 2 — 6 Juli. — sesamoides, L. 26—30 Juni. Rhamnus alpina, L. 2 - i — cathartica, L. 8 — 12 Juni. — Frangula, L. 8 — 12 Juni. — latifolia, L'Herit. 12 Juni. — Pallasii, F. &M. 4—8 Juni. — saxatilis, L. 8 — 12 Juni. — spathulaefolius, F. ^M. — 12 Juni. I — tinctoiia, W. & K. 1 — S Juni. — Wulfeuii, Hoppe 8 — 12 Juni. Rhodauthe Manglesii, Lindl. 1—4 Aug. Rhodiola rosea, I.. 22 — 26 Mai. Rhododendron ponticum, L. 12 — 16 Juni. Rhodotvpos kerrioides S. ä Z. 14 — I ■ Septbr.1) Uhus Cotinus, L. 22 — 26 Juni. — Toricodendron, I. 26 - I I Juni. Ribes alpinum. L. 18—22 Mai. — aureum. Pursh 20 — 24 Mai. — eallibotrys, Wender. lx — 22 Mai. — euneatum, Kav. .v: Kir. 16-20 Mai. — diacantha, I.. fil. 16—20 Mai. — divaricatum, Dougl. 20 — '-'1 Mai. — flavum, DC. 20—24 Mai. — floridum, L'Herit. 1 -S Juni. — gracili . Mchx. L! J2 Mai. Grossul iria, L. 12 - 1 • "« Mai. — heterotrichum, C.A.M. 24-28 Mai. — intermedium, Tausch 1 — i Juni. — lacustre, Poir. 18—2 ! Mai. lultiflorum, Kit. 24— 2S Mai. — nigrum, L. 12 -16 Mai. — opulit'olium. Hort, l.oad.l' - . Ma — Orientale, Desf. 20—24 Mai. — petrseum, Wulff. L: — 22 Mai. — prostratum, L'Herit, 1- — — recurvatum, Mchx. 6 — Li Blühete hier nur einmal zu der angegebenen Zeit; da aber der Sommer I37S Wel Regen brachte, bloheten mehrere Arter. Cytisus, Lonicera, Sambucus und Spirasa zweimal. In Karl Kochs Dendrologie l. P. 35 ist die Blathezcii «um Api l aageg 1 1 i ibrum, I.. I ll M ti ■_'\ im-u.ii. I'ur-ll 88 II M;u. spicarum, Robs. 85 30 Mai triste, Pall. 84 28 Mai. Robinia hispida, L. 26 -30 Juni. — Paeud-Acacia, I.. 36—30 Juni. \ ent. I — 8 .luli. Rosa ' Pera. 1 — I Juli. i anina, 1.. 1 - 22 Juni. . innamomea, L. 22 26 Juni. — liemisphsericR, Herrin. I v ellow" I — I Juli, lutea, Mill. 16 -20 Juni, pimpinellifolia, I. 26 30 Juni. — rubiginosa, L. !6 30 Juni. — villoea, L. 16- äO Juni. Kulm- arcticns, I.. 20 -25 Mai. ( Ihamosmorus, I. 1—1 Juni, — [dsus, 1 . 5 12 Juni. odoratus, L. 2—6 Juli. itilis, I.. 20- 85 Mai. Rudbeckia Fulgida.Ait. 12 -16 Septbr. Rumex icetosa, L. 1—8 Juni. Bcntatus, I. M 11 Juni. K'ui.i graveolens, L. fi - - 1 0 Juli. >;ili\ alba, I,. var. vitellina, Wim. 20—24 Mai. ygdalina, I.. 20 24 Mai arita, L - 12 Mai. - bicolor, Fr. - 12 Mai. Oaprea, L. 82 —30 April. daphnoid« b, Vill. 3 1 ' W. lanata, L. M 88 Mai. — lanceolata, Fr. 8 -12 Mai. lapponum, L. 8 1 2 Mai. — nigricans, Sm. In — 1 * » Mai. pentandra, L. SO 26 Mai prunifolia, v" : I ' Mai. • hiI. B— 12 Mai. Sambucns canadenais, L. 10 II Juli. Fbulus, I,. I - Juli, nigra, L. 1 — l Juli — pubene, Mchx. >J'i — 30 Mai, ■ mosa, I. 86 10 Mai. Sangviaorha canadensis, I,. '.*> 10 V 1 1 ■_; n ~ t . offtcinalis, I.. 86 10 luni. da curopaea, I.. I — s Juni. Sanvitalia procumbens, L. 86 31 Juli. Saponai i-> officinalis, I.. 26 10 Juli. ja aizoidi -. I.. H — lii Juni. üzoou, Jacq. 6 -10 Juni. • rtua I . .' I 10 Juni. Cotyledon I. '" 24 Juni, rifolia, I.. - -19 Mai. ilata I . 50 —2 I Mai. - II. pl. 1 -8 Juni. Hircolua, I.. I- ;; Juli. ifolia liii.:i. Audi-. l(i — 20 April. Scirpus lacustris, I.. 10 -II Juli. Scleranthus pei ennis, L. 18 22 Juni. Scopolina atri - hult. ii — 10 Mai. Scorz ra hispauii n, I .. 80 - ! I Juni. — liuniilis. L. 16 JO .luni. Scutellaria galericulata, L. I - luli. Seduni acre. L. in -20 Juni. 1 1 ,i n ii in. Don 16 80 Juni. — anglicum, Ilml-. I I Juli, annunui, I.. 1 -4 Juli. — liybridnin, I. 2 I 88 Juni. in\ -ohii ■riituin. Bieb. 2 I 28 Juni. Telephium, i,. 1 — I August, - villosuin, L. 16 —20 Juni. I, I l .luli. Seseli elatum, Gouan 24— 10 Vugust. Sesleria rylindrioa, DO. 16- »n Au- Shepherdia argenti n \nti ■ ii 84 April. anadensis, Nun. I - Mai. Sida Abutilon, I.. 16 20 August. — dioica, C;iv. '.'. '.i> \ii'ju-t. Napaaa, Cav. 16 80 AuguBt. tilisefolia, Fiscb. ! I 30 Au Sil. ui.' acaulis, I.. 1 I Juni. alpestris, Jacq. 30 —2 I Juni, inflata, Sm l - 82 Juni, maritima, With. I 8 —22 Juni, nutans, L. 16- 20 Juni. Silphium Astericus, L. 1 — Ii August. perfoliatum, I,. 22- -86 Juli. Silybum Marianum. (ISrln. 8 l ! V.u- gust. Sisymbrium Sophia, I.. I l — L i » .luni. Solanum Dulcamara, L. I 8 Juli, nigrum, I.. 16 -20 Juli, tuberosum, I.. 16— 20 Juli. Suliiliigii i Vit. I I Vu rirgaurea, L. -1'1 2 1 Juni. Sophora alopecnroides, L. 8 LS Juli. Sorbus americana, Willd. \i> 20 Juni. \n.-tip;iri:i. 1,. 2 6 Juni, hybrida, I.. I s Juni. Spartina cynnsuroides, Willd. 16 80 August. S|.ii ,i .. i ii in. it. i. Dougl. 60 ; I Juni. — alba, Dur. II .luni. — ai >na, Mari in il Juni. arieefolia, Sm. B — 18 Juli. \ iiin.it-. I ,. 80 — '.' I Juni, bella, Sims. 8' - 1 1 Mai. betulasfolia, Pall. 86 -30 Mai. — callosa, Thunb. 20 -84 Juli. cana, W. & K. I — I Jörn. .um-. -.n-. I). Don. 1 — 1 Juli. — carpinifolia, Willd. 10 -1 I Juli. — ceanothifolia, Hörn. I — 1 Juni. . ■Ii.iiini-dril'iiliii. L. L — 4 Juni. mfusa, Kos. A Koarn. !1 — 88 Mai. — corymbosa, Rafin. 84 —30 Juni. crattegifolia, Link I — 8 Juli. — DonglasBÜ, Hook. 8- 19 Juli. Slipendula, L, iO — 24 Juni. Qexuosa, Fisch. 36 30 Mai. — hypericifolia, I.. - 12 Juni. layrigata, I.. 86 30 Mai. nepalensis. Lodd. s — 12 Juni. — obovata, W. t E. W Mai— 2 Juni. — opulifolia, I.. 26 — 30 Juni. Pallasii, Gr. Don. 16—80 Juli. prunifolia, 8. & Z. H. pl. s— ] ■> Juni. — ruberrima, Hort. 6 — Di Juli. — rngosa, Wall. I — s Juni. — Balicifolia, L. 19 — Di Juni. — siii.ii-i . Reg. I — 8 Juni. orbifolia, L. 1—8 Juli. thalictroidOT, Pall. 1 -8 Juni. — tomentosa, L. I — 8 Juni. - trilobata, L. 16—80 Juni. öhnaria, L. 84—30 Juni. — ulmifolia, Scop. 1—1 Juni. Stachya lanata, Jacq. 6 — 1" Juli. Staphylea pinnata, L. 8 — D-2 Juni. Sinti, -,. altaica, Hort. Loud. I — 8 Au- gust. latifolia, Smitb 22 26 August. i'i'tirulnt.i. L. I- I AugOSt. i i otina, Reich. 22 86 August. — tomentella, Boiss. 86- 10 ! Stellaria graminea, I,. Di— 30 Juni. — media, Vill. 18-88 Juni. Stipa altaica, Irin. 22 —'Di Juli Ariatella, L. !'. 86 Juli. juncea, I,. Di — 20 August. — pennata, L. 8 — 1 9 Juli. sturmin Loeseüi, Reich. 1—41 Juli. Sympli.iiir.npu- racemosue, Mohx. 26 — 30 Juni. vulgaris, Mchtc. 86 30 Juni. Symphytum offioinale, L. 12 — Di Juni. Syringo chinenaie, Willd. In II Juni. i.-> Syringa Emodi, Wall. 16 — 20 Juni. Trifolium inontanum, L. 1'2 — 16 Juni. Veronica (mentalis. Ait. >A St — Josikaea, Jacq. IS — 22 Juni. — pannouicum, L. 1 — v Juli. Viburnuui davuricum, Pall. 1 — 4 Juni. — persica, L. LO — 14 Juni. pratense, L. 16 — 20 Juni. — deutatum, I.. 10—14 Juli. — vulgaris, 1.. 2 — 6 Juni. — repens, L. 12 — 1 1 i Juni. Latana, L. I- I Juni. Tagetes patula, L. 2o — 24 Juli. Triglochin maritimum, L. 26 — U Mai. — Opulus, L. 14 — =18 Juni. — erecta, L. 4 — 8 August. Triticum repens, L. 1 — 1 Juli. — v. roseum 14 — 18 Juni. Taroarix germanica, L. S— 12 Juni. Trollius asiaticus, I.. 25 — 30 Mai. — prunifolium. L. Iti — 20 Juni. — taurica, Pall. 20—24 Juni. — europaeus, I,. 22 — 26 Mai. — pyg Juni. Tanacetum vulgare, L. 0 — 10 Juli. Tropseolum raajus, L. J0 2 1 Juli. Vicia Cracca, L. 1- -23 Juni. Taraxactua officiuale, Wigg. 1 — 8 Mai. Tulipa Gesneriana, L. 11 — 20 Mai. Paba, L. 1 — 4 Juli. Tetragonia expansa, Ait. 6 — 10 Au- — sylvestris, L. 24—30 Mai. — sepiam, L. gust. Turritis glahra, L. 2i — 31 Mai. — sylvatica, L. 16—20 Juni. Tetragonolobus purpureus, Mönch 11 Tussilago Farfara, L. 2 1 März — 10 Vinca herbacea, W.&K. 16 -20 Juni. — IS Juli. April. - minor, L. 8—12 Juni. Thalictrnm angustifolium, I.. 6 — 10 Typha angustifolia, L. 12 — 16 Juli. Viola arenaria, DC. 10—14 Mai. Juli. — latifolia, L. 12 — 10 Juli. - biflora, L. 16—20 • ! — aqvilegifolium, L. 16 — 20 Juni. ülmus montana, Sm. I — 8 Mai. anina, I.. 1- 22 Ma — flavum. I.. 22 — 26 Juni. Uracbne caärulescens,Trin.22 — 26 Juli. — hirta, 1.. 1> Mai. — minus, L. 16 — 20 Juni. Urtica dioica, L. 8 — 12 Juni. — mirabilis, L. 12 — 16 Mai. — obtusilobum, Tausch 8 — 12 Juli. Uvularia perfoliata, L. 2 i — 2 i"i Mai. — odorata, L. !4 -30 Apri Thermopsis lanceolata, lt. I5r. 1 — 8 Vaccinium Myrtillus, L. 26 — 30 Mai. — palustris, I.. 2 1 Juni. — Oxycoccos, I,. I- - Juni. tricolor, L. ß— In Mai. Thladiantha dubia, Bunge 4 — 8 Juli. — uligmosum, L. 20 — 30 Alai. Vitis vulpina, I luni. Thlaspi arvense, L. 4 — S Juni. — Vitis Idsea, L. 26 — 30 Mai. Xeranthemum auiiiium. I.. I- -s Lu- Thuja oecidentalis, L. 24 — 30 Juni. Valeriana officinalis, L. 16— 20 Juni. Thymus Obamsadrys, L. 1 — 4 Juli. Veratrum album, L. 1 — 4 Juli. Zigadenus glaberrimus. Mehx. 14 — ls — vulgaris, L. 20 — 24 Juni. — ■ nigrum, L. 14 — 18 Juli. Tilia parvifolia, Ehrh. 8 — 12 Juli. Verbascum nigrum, L. 6 — lo Juli. Zinnia elegans. Jacq. 4 Aug Tofieldia borealis, Wahlbg. 10—20 — Thapsus, L. 6—10 Juli. Esculus flava, Ait. 12—16 Juni. Juni. Verbena Aubletzia, L. t — 8 August. — Hippocastanum, L. 1 — 4 Juni Tolpis barbata, Gärtn. 22 — 26 Juli. Veronica arvensis, L. 2 4 — 28 Mai. — pallida, Willd. 12 — 16 Juni. Tragopogon pratensis. L. 8 — 12 Juni. — dhamsedrys, L. 24—28 Mai. Pavia, L. 1 — 4 Juni. Trientalis europsea. L. 24 — 30 Mai. — gentianoides, Vahl 8 — 12 Juni. — rubicunda, Lois. 12 — 10 Juni. Trifolium incarnatum, L. 4 — 8 August. — officinalis, L. 1 — 5 Juni. Aus dem Angeführten sieht man also, dass der Kirschbaum gerne in voller Blüthe steht ungefähr am I8wa Mai, der Apfelbaum 8 Tage spater. In der Zwischenzeit kann doch zuweilen Nachtfrost eintreten: gegen diesen ist man im Allgemeinen beim Schluss des Mai Monats gesichert. Daraus folgt, dass im rst beim Beginn des Junis Georginen, Freilands-Melonen, Gurken. Kürbisse &c. auspflanzen kann. Um den Überblick über die Vegetationsverhältnisse bei Christiania zu erleichtern,- stellt das Folgende, als durchschnittliche Culturversuche mehrerer Jahre, vor, wie viele Tage die bezeichneten Pflanzen von der Aussaat bis zur Keife bedurft haben: l'niin um miliaceum, L. in 6 Varietäten 1u Kamen der \ L860. L861. L864. A- i entor modnlarie . . . '-• , 1 Exempl. */i 2 Exempl. 5/4 einzelne '-"-' , einzehie AJauda arborea u/3 einzelne Alaada arvensis . . ii 1 Exempl. 1 Do. allgemein S>/1 1 Exempl. % 2 Do. 29/3 allgemein '•'■', 1 Exempl. ,0/, 1 Exempl. ii/i allgemein ', 1 Exempl. '% 1 Exempl. "' \\, allgemein i/.elne is/s allgemein oschaa "' | einzelne 21/3 1 Männchen 3% mehrere KU 1 ExempL */< mehrere 5 ie/3 mehrere */j mehrere "/, allgemein ,2/5 einzelne '' ., allgemein K/t einzelne :,% allgemein 4/5 1 Exempl. 9/5 mehrere mehrere 15 , einzelne 23/4 einzelne '-"•'/, allgemein izelne 75 mehrere "' , einzelne 26/4 mehrere 10 4 1 Exempl. '% 1 Do. 22/4 1 Exempl. ßnteo vulgaris ...... 29/4 1 Exempl. 15 4 eine Anza von nngef. 20 Caprimnlgua europoeus . . ", 1 Exempl. ls/s mehrere ,7/s allgemein Charadriua apricarius . . l% mehrere M/4 mehrere ' , ] Exempl. Columba oenas uzelne 19/4 1 Exempl. Columba palumbns .... mehrere ,8/i mehrere I mehrere % allgemein n/4 einzelne 22/4 mehrere Colymbue arcticas .... 1 ., 6 Exempl. 12/5 2 Exempl. *% mehrere ehrere ehrere i.'clne l6/3 1 Exempl. u brere Cucnlne canoraa 1 Exempl. mehrere I Exempl. 16/s mehrere 7 . 1 Exempl. 16/s mehrere " , 1 Exempl. ,5/5 allgemein ' - 1 Exempl. 22/5 allgemein 13A Exempl. '-" 5 allgi mi in '■"/j 1 Exempl. 2:'/s allgemein 1 Exempl. "'■' s allgemein 20/s einzelne 22/j allgemein Emberiza bortulana . . . 1 Exempl. - hrere 17/i allgemein '-''' , l Exempl. remein 1 Exempl. 7/j allgemein 6/s mehrere Emberiza Bchoeniclnz . . mehrere 11 , einzelne 1 | mehrere s/j einzelne ■ | I Exempl. ', mpl. 1 l Exempl. 1 Exempl. !7/4 1 Exempl. 47 1865. 2 Vi 1 Exempl. V4 allgemein 1866. 1867. 1868. 1869. L870. 1871. 74 mehrere 12/3 mehrere 5/5 1 Exempl. 30/4 mehrere 2 7t mehrere 12/4 allgemein "/„ 1 Exempl. 2% 2 Do. 2/4 allgemein 3% einzelne 24/4 einzelne 25/4 allgemein 8/4 mehrere s/s einzelne I2/5 mehrere I7/5 allgemein ;/4 allgemein 17/4 mehrere I 13/4 mehrere 5/3 einzelne 27/2 einzelne ls/2 einzelne :V;i mehrere % mehrere 273 mehrere i 18/3 allgemein , 21/3 allgemein "/t allgemein 29/3 allgemein 29/3 mehrere Vs mehrere 75 1 Exempl. % 1 Exempl. 2% mehrere % mehrere 7/5 allgemein 26/4 allgemein 2% mehrere 2% mehrere , "/., mehrere Vs 1 Exempl. 75 allgemein % 1 Exempl. % allgemein 5/5 mehrere */s mehrere s/5 1 Exempl. 12/5 einzelne 17/j allgemein ' 5 mehrere 74 mehrere 74 mehrere 6/3 mehrere /, mehrere 7/5 1 Exempl. 11 , 1 Exempl. "' t 1 Exempl. u'4 mehrere 31 3 mehrere lehrere 21 ., mehrere V3 mehrere % mehrere ,3/5 einzelne " mehrere '• j allgemein "' 5 1 Exempl. 6/j allgemein 1 ' =, mehrere 18 s allgemein I u/i einzelne 8/5 mehrere M/4 allgemein ". gemein ' , 1 Exempl. 48 |iit N. .in. ii di i \ öge Falco tiununculus . . Pringilla • Min Fringilla chloris . . . Kringilla ■ ... ili bt I ringilla montifringillu Gallinula . i<\ Hirundo riparia .... Hirundo rustica .... 1860 -i.l. 1862. Im..;. Hirundo url» ■ l\ux torqvilla . . . Lauiue collurio . . . ■ phoenicurue la rnbecula Lusciola bu illa alba " | in, In. i, " | eiuzelui i Exemp] mehrere 8 mehrere brer« - 1 Exempl. S6/s einzelne ' ' 5 mehrere 11 , l Exempl. illgemein l8z , einai Ine ' , 1 Exempl. 8 , 1 Exempl. i allgemein " , allgemein 8z , ! Exempl. ;i | einzeln« ' | mehrere /. I Männchen , mehrere 1864. • , 2 Exempl. "... mehren ' , einzelne % allgeiiuiii Männchen ', I Männchen " ., I Männchen -"',.. 2 Männchen ' 4 allgemein 6/4 allgemein :) allgemein ... allgemein i im hreri ' , ; Exempl. *% 1 Exempl. " s I Exempl. 9/s 1 Exempl. '% 1 Exempl. hrere mehrere "■■'-, mehrere s,/s viele ehren M -, mehrere " ., mehrere " , I Exempl. " • einzelne s einzelne mehrere -, einzelne -' . 3 Exempl. "/.•, 2 Exempl. 8% 1 Exempl. 8/5 allgemein 7/.<, allgemein u/s 1 Exempl. /t allgemein 11 - mehrei i i einzelne " | allgemeii ' - mehri i e :' -, allgi /j mehrere '/,, einzelne 13/5 mehrere '*/ä allgemein Vs 1 Exempl. 1 - mehrere '■' s allgemi in 26/* ein Männchen M/j ' Männchen "7 , mehrere - ' ( mehrere Männchen -' , l Exempl. '-' ,, I Exempl. " , 1 Exemp ' , allgemein ' , mehrere " , einzelm ' , einzelne ' , allgemein " , 1 Exempl. '" , einzelne '" , allgemein " , allgemein IIa BavM Muncicapa atricapill« Mubi i Nnmeniut ai Niim.iiiii- phoeopue Inzelne riele ' ' . allgemein 17 . ,6/. I Exempl. "' , einzeln« riele " riele einzelne viele Männchen -' , 1 Männchen ', einzelne '/, 1 Männchen Männchen ' , -"» - « i Männchen Männchen 6/s Männchen u. u. Weibchen ' • Männchen u. " •, Männchen n. Weibchen Weibchen Weibehen " . mehrere ' einzelne " -, einzelne allgemein 8 , I Exempl. mehrere ' mehrere 4t» IM,",. 1S66. % mehrere 1867. 1868. L869. 1870. 1871. s/3 mehrere 6/4 allgemein 2/4 mehrere 3/4 allgemein "Vs '' Exenipl. i9/3 mehrere % mehrere % 1 Exempl. 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'4 viele ' ' j ei '-'' , ein/eine M , mehrere Männchen Männchen • ' , allgemein 1 ' ^ mehrere 50 I'i. Manien der \ 1860. 1861. 1862. Im. ;. 1864. v cotnrnix . lanthe Saxii ola rnbeti n Si olopax gallinago Scolopax rnsticola Sterna hirnndo . Stnrnua vulgaris Sylvia abietina . Sylvia atricapilla Sylvia cinerea Sylvia curruca . Sylvia hortensia Sylvia hypolais . Sylvia trochilna . [°otanns glareola 1 otanns glottis . Totanus hypoleucoi Tardns iliacua . . Tardna mernla . . Turdna mnaicua . . Turdui torquatua . Im dnc vi civoruc ; 1 Exempl. /j 1 Exempl. , einzelne /s 1 Exempl. " ,, allgemein '" , mehrere ,J/| 1 Männchen a9/4 allgemein ,B/i mehrere 6/5 1 Exempl. 8/s allgemein ls/4 1 Exempl. I9/4 allgemein "/j 1 ExempL 12/5 allgemein J1/4 einzelne S2/4 allgemein 11 s allgemein 2/4 einzelne s/j einzelne ,3/4 mehrere ,9/i 1 Exempl. Vi 1 Exempl. ' , ; Exempl. ~U allgemein 4 i einzelne 26/4 mehrere '73 mehrere M/i viele I4/4 1 Exempl. 18 t mehrere 4 , einzelne ' t viele >% 1 Exempl. n/4 mehrere */s viele l6/4 einzelne !8/4 mehrere 8/5 1 Exempl. % 1 Exempl. */5 mehrere " s 1 Exempl " mehrere 20/4 allgemein , mi bi Vs mehrere 14 s mehrere 1 ' , allgemein !> , 1 Exempl. 81 ., 5-6 Exempl. /s einzelne '-' , viele ' , ! Exempl. I8/4 allgemein ;' i mehrere " , mehrere 2I/s einzelne u\ mehrere 2% 1 ExempL 23/5 mehrere /j mehrere " ' ( .' Exempl. 7S viele ' s einzelne '% 1 Exempl. 6/4 1 Exempl. 8/4 mehrere ,0/4 Viele 4 , mehrere M/i 3 ExempL ,6/s allgemein 2S/5 1 Exempl. 18/5 mehrere I9/s allgemein >s/i mehren so/5 mehrere I4/s einzelne ,6/s allgemein *V5 1 Exempl. 'Vi 1 Exempl. I0/5 einzelne "/s allgemein ! Exempl. ' ., 2 Exempl. 11 t mehrere 14 '., I Manuellen *7/s mehrere ' | ■ Exempl. 8/4 mehrere '•'' t einzelne ■M/i J Exempl. ': , 1 Exempl. " , mehrere 5 1 Exempl. /5 allgemein Vj 1 Exempl. ,2/s 1 Exempl. ,6/s 3 Exempl. , 1 Exempl. ' ., mehrere '' | mehrere Vi 1 Exempl. */i einzelne " , einzelne 2S/4 1 Exempl 51 1865. I7/« mehrere 1866. 1867. '% einzelne 1868. Ys mehrere * 5 mehrere 9 5 mehrere '" , mehrere I3/4 mehrere "' '4 viele L869. '% mehrere Männchen 20/« allgeinein " •, allgemein 1870. 1871. ls/4 mehrere V« mehrere '/4 allgemein '' , mehrere " . mehrere % einzelne M 3 1 ExempL 15/s mehrere 3% 2 Exempl. lj ., mehrere -[ .. einzelne "V, mehrere % einzelne ;il s allgemein . mehrere 9 t mehrere V5 einzelne */ä allgemein u/4 2 Exempl. ,s/5 viele ", viele Vs 1 Exempl. V3 2 Exempl. /., viele /5 allgemein 1 Exempl. 4/4 mehrere s/« mehrere 29/3 1 Exempl. 8/4 mehrere , allgemein % viele lä/s einzelne 24/s allgemein • einzelne ■' ■ mehrere ■' , 1 Exempl. , allgemein " , allgemein 1 t 1 Exempl. 31 ;i 1 Exempl. 4 5 einzelne ' 4 mehrere nizelue 1 mehrere Exempl. 52 Mit Bezug aui die Cerealien hat Boussingaull eine Reihe von Beispielen mitgetheilt, wie viele Tage diese, unter höchst verschiedenen Breitegraden und klimatischen Verhältnissen, von der Aussaat bis /in Reife erfordern.1 Zur Vergleichuhg seyen hier die von mir gewonnenen Resultate, beim Bauen ähn- licher Arten, während der Jahre [857 59 in dem botanischen Garten bei Christiania, angeführt — Bous- singault nennt folgende: S< nnmer- Weizen. In Elsass gehen durchschnittlich darauf 131 Tage bei einer Mitteltemperatur von 15°.8. C. In Kingston in New York (41° 50' N. B.) wird das Korn Anfangs Mai ausgesäet und geerntet Mitte August: durchschnittlich werden hier also erfordert 10(5 Tage bei einer Mitteltemperatur von 20°. 0. In Cincinnati in Ohio (39° 6' X. B.) wird der Weizen Ende Februar ausgesäet und Mitte Juli geerntet; das sind 137 Taue bei einer Mitteltemperatur von 15°. 7. In Zimijaca auf der Hochebene von Bogota (ungef. 4 '■._," X. 1>. und 7000' — 2200m — Höhe) erreicht man die Ausbeute von respective Februar bis Ende Juli. Die Entwickelung währt also 14? Tage bei einer Mitteltemperatur von 14u. i. Zu Quinchuqui, nahe am See San Pablo in Quito, unter dem JSqvator (Höhe ii. d. M. unbekannt), säet man den Weizen Anfangs Februar aus. erntet denselben aber Ende Juli, folglich erst nach 181 Tagen bei einer Mitteltemperatur von 14°. o. In Turmero in Venezuela (10°13' X. B.) braucht der Weizen 92 Tage bei einer Mitteltemperatur von 24°. 0. Und bei TruxüTo in Venezuela (9° X. B.) 100 Tage bei einer Mitteltemperatur von 22". 3. Zur Vergleiclmng folgen hier vom botanischen Garten bei Christiania: Victoria-Weizen von Eldena wurde gesäet 1857 Mai 23, geerntet Septbr. 16, folglich nach 117 Tagen 99 3 */ röscana-Weizen - tbr. II 117 ( :n)ii StroKftechU n) 99 100 Hunderttägiger Sommer- Weizen 1857 Mai 23 Septbr. 2 103 t Trit. i all/, aristatum) 1858 Mai 12 Aug. IS 1859 Mai 24 Aug. 9 1857 Mai 23 Septbr. lii 1858 Mai 12 Aug. IS 1859 Mai 24 Septbr 1 1857 Mai 23 - Septbi ■> 1858 Mai 14 - Aug. 14 is:,i) Mai 24 Aug. 6 ( rerste 93 74 ist bekanntlich eine Getreideart, die bei den niedrigsten Wärmegraden reifen kann. Die Gerste kann daher länger gegen Norden und in grösserer Höhe über dem Meere als andere Kornarten gebauet werden. Xu Bechelbronn im Elsass reifte die (leiste in Verlauf von 92 Tagen bei einer Mitteltemperatur von 19°. 0. 1 I. lt Boussingault. Die Landwirthschnft in ihren Beziehungen enr Chemie, Physik and Meteorologie. Deutsch bearbeitet von N. Graeger. 2tc Aufl. Halle. 18.M — 5fi. 2tcr Bd Png 106 A 53 An den Ufern des Nils säet man die sechszeilige Gerste Ende November und macht die Ernte im Februar, bei einer Culturdauer von 90 Tagen Die Wintermitteltemperatur in Kairo beträgt 21°. o. Zu Kingston in New York (41° 50') findet die Aussaat Anfangs Mai, die Ernte Anfang- August Statt. I »auer der Cultur 92 Tage Mitteltemperatur 19°. 0 Bei Santa Fe de Bogota, (Neu Granada, ungef. 4'/su N. B. und etwas über 7000' 2196™ — ü. d. M.), zählt man zwischen Aussaat und Ernte 122 Tage Mitteltemperatur 14". 7. Unter den von mir in den Jahren 1857—1859 im hiesigen botanischen Garten gebaueten Gersten- varietäten nenne ich folgende als Bespiele zur Vergleieliuiig : Jerusalem-Gerste gesäet 185 Annat-Gerste Phönix-Gerste — Nepal-Gerste i Hord. tripurcatum) — Schwarze abyssin. Jzeilige Gerste — Reis-Gerste (nackt) — Chevalier-Gerste — 1857 Mai 27, reifte 22 August = ss Tage 1859 — 25, — 18 — = 85 - 1857 — 27, - 22 — = 88 — 1858 — 14, — 26 — = 105 - 1859 — 25, — 18 — = 85 — 11857 — 28, — 22 — = 87 — 1858 — 14, — 10 — = 89 — 1S50 — 25, — 1 — = (18 — 1857 — 27, — 24 — = <)0 — 1858 — 14, — 17 — = 96 — 18.')!) — 26, — 19 — = 86 — 1857 — 27, — 24 — = 90 — 1 858 — 14, — 16 — = 96 1859 — 25, — 9 — = 86 — 1S5 7 — 27, — 24 — = 90 — 1858 — 14, — 14 — = 93 — 1859 — 25, — 9 -- = 77 — 1851: — 27, — 28 — = 94 — 1858 — 14. — 26 — = 105 — L859 — 26, — 19 — = 86 — 185? — 27, — 28 — = 94 — 1858 — 14, — 18 — = 97 — 1859 — 20, — 21 — = 88 — Pfauen-Gerste (Hordeum zeQcriton) Gewöhnliche vierzeilige Gerste (Hordeum vulgare, L.) von Alten (70° X. B.) und von Throndenes (68° 45'), beide Sorten vom Jahre vorher, säete ich hier 1859 am 26t™ Mai. Die Körner keimten schon am 2'itcn Mai. erhielten Ähren am lsten Juli und waren reif am 19ten Juli. I>ie Tage der Aussaat und des Mähens mitgerechnet beläuft die Vegetationszeit sich also auf 55 Tage! Die Gerste vom Alten wurde das folgende Jahr wieder ausgesäet, und so weiter, reifte aber jedes Jahr 5—8 Tage spater, lös dieselbe, nach Verlauf von 4—5 Jahren. 85—00 Tage zur Entwicklung bedurfte. Um bequemer die Vegetationszeit der hier genannten und verschiedener anderer Getreidearten und Culturpflanzen überschauen zu können, habe ich diese in tabellarischer Form aufgestellt. Auf dieser Ta- belle rindet man auch, aus später zu erleuchtenden Gründen, das Gewichl des Samens angegeben. 1 12 li* — " BÖ Mi i- p ■So a | |9 5 ' '- '«; N e x H 9 >fl I*» Ol ' 93 — .-*: c~ r-- er e>» OD l> ■«• . ri — x rJ x. er. c r* n c: -r r. ■» — — rr. m x e>i :r-. x _• c; = oj O «o g; r» j. ~ e- ~ a - . ~ I 5 -T .n I> ■» X mm cc C C c 3 S r-. =: C m. « x ..-: — — :n x .-. — — c*> — o < es -r — m « m i 5 -T CN — 1^1- 05 t- J3 S --z - - X i^ i» oa f-- oa er. — te n r> c" - t» =' — ' I § q q 1 1 1 no fei ?4c e «2 s - . OC K S S £ i iqö.1 ■§ >. 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Dauer der Cultur I22Tage Mittlere Temperatur 80°. 0. C. Im Elsass findet die Aussaat gewöhnlich in der letzten Woche des Aprils und die Ernte gegen das Ende des Septembers statt. Dauer der Cultur 153 Tage Mittlere Temperatur 10°. 7. Nach d'Hombres-Firmas schneidet man zu Alais (im Languedoc — W'l' N. B.) durchschnittlich am löten September. Nimmt man als Beginn der Vegetation den Uten Mai, so rindet man für die Dauer der Cultur 135 Tage Mittlere Temperatur 22°. 7. In der Umgegend von Kingston im New York (41°59') säet man den Mais Ende Mai und erntet im September. Kauer der Cultur 122 Tage Mittlere Temperatur 22*0. An den Ufern des Magdalenenflusses in Süd-Americä (ca. ioü N. B.) rechnet man auf die Vege- tation des Mais, der auf neu urbar gemachten Ländereien gehauet wird, 3 Monate. Dauer der Cultur 92 Tage Mittlere Temperatur 27°. 5. In den andern Thälern, die höher liegen als das des Magdalenenstromes, aber nichts destoweniger zu dem warmen Landstriche (..Tierra caliente") gehören, veiHiessen. wie in Zupia, gewöhnlich 5 bis 6 Monate zwischen der Aussaat und der Ernte. Die Cultur dauert etwa 137 Tage Die mittlere Temperatur betrügt 21°. 5. Auf den Hochebenen, wie zu Santa l'e de Bogota (4V2°\. B. 7000' — 2200"1 ü. d. M.), das man als die obere Grenze für den vnrtheilhaften Anbau des Mais betrachten kann, sind wenigstens 6 Monate erforderlich, damit dieses Getreide zur Keife gelange. Dauer der Cultur 183Tage Mittlere Temperatur 15°.0. Diese vonBoussingauli erworbenen Beobachtungen über die Maiscultur, mit Bezug auf Breitegrad und Temperatur, bieten verschiedene eigentümliche Puncte dar bei Vergleichung mit den bei Christiania gewonnenen Resultaten. Ich erlaube mir hier die besondere Aufmerksamkeit des Lesers auf Zeit und Tem- peratur hinzuleiten, deren der Mais, in den beim Magdalena-Flusse belegenen höheren Thalgegenden und bei Santa IV de Bogota, in Vergleich mit den Verhältnissen bei Christiania, zur Reife bedarf. (Pag. 57.) Wie man aus dieser Tabelle sieht, ist der grÖSSte Tlieil des hier benutzten Samens von Gegenden bezogen, die weit südlicher als Christiania liegen. Kann es gleich zur Zeit nicht als vollständig erwiesen betrachtet werden, dass alle Culturpflanzen spätei reifen, wenn der Same vom Süden nach Norden ge- wandert ist. sei ist dieses Verhältaiss, was den Mais betrifft, doch durch mehrfache Belege klar an den Tag gelegt. Die Pflanzen, die nach hier zu Hause erzeugten Samen hervorwuchsen, reiften nämlich weit früher als dieselbe Varietät, die aus fremden Samen gezogen wurde, obgleich beide immer neben einander und unter vollkommen gleichartigen äusseren Verhältnissen gepflegt wurden. y, Maiscultiir bei Christ i: 1 1 1 1. 1 185T. Zur Aussaat wurde benutzt Korn von Tag der Aussaat. Tag der Ernte. Gewicht der Kolben in Grammen. N'F ■g"c .2 £ 'S - z ••> Ungarischer Grützen Mais Grosser weisser Mais Grosser gelber Mais Grosser gelber Mais Gelber Mais mit kurzen dicken Kolben „Terzaho Mais" „Mai Mais" „Cinauantino Mais1- Kleinkörniger gelber Mais. Grosser gelber Früb-Mais Adams Com Grosser gelber Mais Improved King Philip Zea Mais rostrata {„Mais 11 bec1") Golden Sioux Com Black Pop Com Zea Mais tunicata Breslau Innsbruck Kärnthen Innsbruck Kärnthen L ucca Lticca Parma Galatz Neekarthal Stuttgart Carlsbad Eldena Paris New York Ohio 102 127 = < 111 £, *. % 109 5 Ü 96,10 104,60 130 |sT. in 135,27 205 £.:. 116,00 136,20 149 146.HO 207,70 189 10S 115 114 10S >> IM7.10 136,79 [21 1 57,52 165,80 89,66 143.22 120 a* 257 1 -in 132 = 140,50 1 Hl I6S 132 149 12(1 £. 117 .51 181,00 187 235 145 149 125 2, 124,50 219 115 124 •" 69,50 154 101 117 g 141,65 218 225 - 14» 122 -■ 56,2 i 113 122 1 1 13 114 (.4. St. Hill) rAmerica" -"., 127 _ 6 ,,80 157 Sugar Com Philadelphia "/,„ 145 1 105,50 111.22 182 194 121 139 Brown Com Canada «y ritt 203,90 156,20 286 244 133 1 53 Tuscarora Com Philadelphia 23/ 13 '» Mi 144 146,45 209 l«3 Papageien Mais Christiania 110 117,85 217 121 Forty davs Maize Christiania 22/ Jl 102 115,45 159 145 Gelber Hübner Mais Breslau "ö 1 23 33.50 90 9i 92 90 Gelher Hühner Mais Christiania "■\ 90 42,00 10S 91 Unter den vielen grösseren und kleineren Inseln, welche in südwestlicher Richtung gleichsam eine Schutzwehr des Landes bilden, liegt, in Süd-Hordland, Halsnö (59°47'N. B. 23°15' 0. L.). Man findet auf dieser Insel noch Ruinen eines hier im Mittelalter viel besuchten Klosters. Der Flächeninhalt der Insel betragt 0,68 D Meilen. Der jetzt dort lebende grösste Grundbesitzer, Herr Lieutenant N. Juel, bat mir vor einigen Jahren den unten folgenden Auszug aus seinem agronomischen Tagebuche mitgetheilt, welches er in 4» Jahren gewissenhaft geführt hatte. Ich führe diese Details hier an, theils um die Entwickelungszeit der allgemeinsten Culturpflanzen auf diesem Landestbeile dem Leser vorzulegen, vorzüglich aber um zu einer, wie ich annehmen darf, interessanten Vergleichung zu veranlassen mit anderen, namentlich Polarge- genden, wo zum Theil dieselben Pflanzen gebauet wurden. Von lialsm» vermisse ich meteorologische Beob- achtungen. Glücklicherweise finden sich diese jedoch, und für eine längere Reihe von Jahren, von dem Handelsfleckeu Lervik auf Stordö, kaum eine Meile südwestlich von Halsnö. I>ie Übersicht, welche sich aus diesen Beobachtungen ersieht, die, ebenso gewissenhaft von dem Arzte des Districts, Herrn C.B.Vid- steen, gesammelt wurden, ist folgende: Temperatur. Celsius. Deebr. 4-1.3 Januar. + 0.1 Februar. 4- 0.2 März. April. Mai Juni. Juli. August. Septbr. Octbr. N 4-l-s -4- 4.4 4-7.« -4 1 •>.■.' 13.5 4-13.4 4-11.1 4-7.2 Jahr. + 6.31 Winter. + 0.5 Frühjahr. 4-4.0 Sommer. Herbst. Tagesmitlel. Temperatur untere" Höchste u. nii 4-13.0 4-7.1 Max. Min 11 Januar 14 Frl. r - -< 1 tete Temperatur. Juli 25. Febr. 1. -4-27 5 (-13.8 0.2 - m Bewölkung. 0 = heiter. 10 = bewölkt. März. April. Mai. Juni Juli. August. Septbr. Octbr. N..\l>r. ",.1 5.6 8.0 5.6 5.5 5.3 5.8 6.5 6.1 <>."/. Jnhr. Winter. Frühjahr. - mnu r. Herbst 6.12 6.9 '>.'' 5.5 6.4. Im Durchschnitt sind die Resultate folgende: T I T le '''':'''' ''' ' Tai» ler Tau da /'"'''' ''' '' wurde benunsl . ° ' .' . Entwicke- Zur Aussaat wurde licimtzt. tnasaat Ernte Entwickc- lungstage, ' Inngatage Gewöhnlicher II. der . . . [7 April tSept. in Chevalier-Gerste .... -»-April 28Aug.> 123 Kamtschatka- — ... 22 u Aug. 125 Sommer-Weizen . . . . 21 — ;;i - 133 Vierzeilige Gerste .... 26 20 - 111 — Roggen . . . .20 8Sept. 139 Himalaya — . . . . 27 — 26 — 122 Winter-Weizen 25 Oct. 10 — 1441 Jerusalem .... 28 22 11' — Roggen 20 - 3 — 137' Zweizeilige nackte Gerste . 1 Mai 1- 110 Pferdebohnen (Vicia Faba,L.) 19 April 22 — l.v, Nepal-Gerste {Hordeum tri- Feld-Erbsen T» Mai 17 — 1 Kl furcatum) 24 April 20 119 Futter-Wicken 30April 5 — 129 Auf jeder Karte über Norwegen findet man, bei ungefähr 637» °, einen mächtigen Fjord, der bis zum 64ten Breitegrade nordöstlich tief ins Land hineinschneidet. Es isl derThrondhjems-Fjord. Die Ufer desselben sind grösstentheils fruchtbar und daher auch dicht bebauet. Von Gemüse- und Getreide-Arten gedeihen hier ungefähr dieselben, wie in den südlichen Gegenden Norwegens, ja, Artischoken sogar geben hier in günstigen Sommern geniessbare Köpfe, und der Ackerbau überhaupt wird hier an vielen Orten sehr gut bestellt. Auch die gewöhnlichen Obstbäume sind hier fast überall dun'h verschiedene Varietäten ansprechend repräsentiert. Von Äpfeln habe ich z. B. 24 verschiedene Sorten gefunden, unter denen ich folgende nennen will: Astrachanischer Sommer-Apfel (9 Loth 1 lo-j, Danziger Kant-Apfel, Diel's Glanz-Reinette, Granat oder Pommerscher Krummstiel, Gravensteiner iKiLoth — 296»), Horset's Schlotter- apfel, Kaiser Alexander von Russlaud (21 Lotb 327«), Prinzen- oder Nonnen-Apfel 12 Loth 187«), Rothe Berbst-Calville (12 Loth 18' |, Winter-Gold-Parmäne und Winter-Quittenapfel. Die grösste Menge völlig entwickelter Gravensteiner, welche man im Kirkspiele Frosten von einem Baume erzielt hat. beträgt 800 stuck. Von Kirnen, welche theils als Spalier und theils, wenigstens in Inderöen, als freistehende Kronenbäume gezogen werden, kommen mehrere Sorten vor. Jedoch kann ich mit Sicherheit nur zwei nennen, nämlich den kleinen Katzenkopf und die Römische Schmalzbirne. Von süssen und sauren Kirschen findet man auch mehrere Sorten. Die grösste Ausbeute eines Kirschbaumes in Frost cn ist mir von einem ganz zuverlässigem Manne zu 250 f! [12b''*) aufgegeben. Von Pflaumen sind mir zu meinen Gartenaus- stellungen in Christiania gesandt worden: Keine (laude. Gelbe und Rothe Eierpflaumen, sowie auch Lau- rence's frühe Eierzwetsche. Wahrscheinlich istFrosten der nördlichste Ort auf der Knie, wo die gewöhn- liche W al 1 11 u ss zur Reife gelangt Man stelle sieb den Kindruck vor. den der Fremde hier empfängt, bei Betrachtung dieser aui einmal lächelnden und imponierenden Landschaften, mit der üppigen Baumvegetation und den wellenförmig wogenden Kornäckern bis ganz hinunter ans Meeresufer! Man wird sich sicherlich in ein nicht wenige Breitegrade südlicher belegenes Kami versetzt wähnen. Km dennoch ein möglichst vollständiges Bild zu liefern von der Macht der Vegetation an den 1 fern des Throndhjems-Fjords, habe ich geglaubt hier ein Verzeichniss der dort vorkommenden Bäume I Sträucher liefern ZU müssen. Wie mau sehen Wird, sind die meisten derselben ausländische: von den einheimischen gehen einige noch weiter nach Norden. Die gewöhnlichen Zierpflanzen in den Gärten errei- 1 Anfang de« Keuschussei lutn SO teil April angenommen 59 chen hier allgemein denselben Entwickelungsgrad wie bei Christiania. Die meteorologischen Verhältnisse auf der Insel Ytterö, die ungefähr mitten im Throndhjems-Fjord liegt, sind Pag. L2 -28 angegeben worden. Obgleich Throndhjem :'■'., P.reitegrad nördlicher als Christiania liegt, beginnt die Feldarbeit im Frühjahr doch zu gleicher Zeit an beiden Orten. Die Ursache ist liier leichtbegreiflich niese dass das Klima in Throndhjem sich mehr einem Küstenklima nähert, während die Verhältnisse bei christiania mehr dem Binnenlandsklima entsprechen. Daher kommt es. dass die gewöhnlichen Frühlingsblumen und Obst- bäume ungefähr gleichzeitig in Throndhjem und Christiania blühen. Auf ähnlicher Weise verhallt es sich auch mit der Ankunft der gewöhnlichen Zugvögel, welches aus dem unten beigefügten Verzeichnisse über 15 dieser, in 8 Jahren beobachteten. Vögel hervorgeht. Die Localnamen sind folgendermassen angegeben: Thr. = Throndhjem (Drontheim), 63°26' N. B.; Stj. = Stjördalen, 63° 28'; Fr. = Frosten, (i:;" :;.",': Lex. — Lexviken, 63° 40'; Värd. = Värdalen, 63°47'; I = Indexen, 63° 52'; St. = Stenkjär, 64° 1' N. B. Abies balsamea, Mill. Thr. — excelsa, DC. überall. 4' (l:25m) Diameter: Stj. Acer platanoides, L. gepflanzt: st. — Pseudoplatanus. L. — St. Ailanthus glandulosa, Desf. Thr. Alnus glutinosa, Gärtn. wildw. Polargrenze: Värd. — incana, DC. überall. Amelanchier vulgaris. Mönch I. Amorpha elata, C. Bouche Thr. — fragräns, Sweet I. — fruticosa, L. I. — pubescens, Willd. I. Ampelopsis quinquefolia, Mchx. St. Amygdalus nana, L. Thr. Aristolochia Sipho, L. St. Berberis Aquifolium, Pursh St. — vulgaris, L. gepflanzt: St. Betula glutinosa, Wallr. überall. Höhe 89' (27.92m) Diam. 17" (7U1/./'") Värd; — papyracea, Ait. I. Buxus sempervirens, L. Ihr. Caragana Altagana, Poir. St. — arborescens, Lam. St. — arenaria, Donn I. — gracilis, Hort. 1. — macrocantha, Fodd. 1. Chimonanthus virginica, F. St. Colutea haleppica, Lam. I. — media, Willd. I. — orientalis, Mill. I. Cornus alba, L. I. — — var. sibirica, Hort. 1. — Mas, F. I. sangvinea, L. gepflanzt : St. Cornus sericea. L'Herit. I. Corylus Avellana, F. überall. Diam. 5" (13™) Stj. Cötoneaster lucida, Schlecht. 1. — vulgaris, Find!, wildw. St. Crataegus orientalis Fall. Thr. — Oxyacantha. F. gepflanzt: St. — — fl. albo pl. I. — — ti. rubro pl. I. — sangvinea, Fall. St. Cydonia vulgaris. Pers. nicht reifend: 1. Cytisus alpinus, Mill. St. — Alschingeri, Vis. 1. — austriacus. F. I. — ciliatus, Whbg. 1. elongatus, W. & K. Lex. — Laburnum, F. Thr. — leucanthus, W. & K. 1. — nigricans. F. Thr. — purpureus, Scop. I. — ruthenicus, Fisch. Lex. — sessilifolius, F. 1. — supinus, Jacq. 1. Daplnie Mezereum, F. wildw. 4" (IO'/q0") Diam. St. Deutzia crenata. S. & '/.. Thr. — scabra. Thunb. Thr. Eheagnus angustit'olia. F. 1. — latifolia. F. St. — macrophylla, Thunb. 1. Fvonymus europseus, F. gepflanzt: vr — sarmentosus, Fond. Thr. Fagus sylvatica. F. gepflanzt: reife Fruchte: Thr. — var. atropurpurea : Thr. Fraxinus excelsior, 1. Diamet. 2 — 3' (62- 94c"): Ihr. — - var. pendula: Thr. Oenista elata. Wender. 1. 3* tili tii!ii>ta iiKiiitii a. l'ollin. I. sibirica, 1.. I. — tinctoria, 1.. I. Hedera Helix, L. gepflanzt: I. Hippophae* rhannoides, I.. wiMw. Höhe 15' (4.70") Warn.: 8" (20.9™) I. Hydrangea nivea. Mchx. 1. Juglans alba, Mcbx nicht reifend: 1. cinerea, I- nicht reifend : Thr. — regia, I- nicW jährlich reifend: Fr. Juniperus communis, F. überall. Bei 63Vj€ Fi" (31cm) Diain. Lara europsea, DC. Höhe 71' (22.27B)4 Diam. 22" (57V,«"), Thr- Ligustrum vulgare, 1- gepflanzt: st. Lonicera alpigena, 1.- L — Caprifolium, L. St. — caucasica, 1 'all. I. i eerulea, I- I. — gibbosa, Willd. 1. — hispida, Pall. I. — macrophylla, Hort. Par. I. — nigra I- Fex. - orientalis, Lara. st. — parvifiora, Lam. I. — Periclymenum, F. gepflanzt: st. punicea, Sims. st. — pyrenaica, I.. 1. — tatarica, I- st. Kylosteum, F. gepflanzt: st. Lycium europseum, I.. Thr. — floridanum, Hort Kew. I. lanceolatum, Poir. Thr. ruthenicum, Murr. Thr. Menispermum canadense, F. I. Moros alba, I.. var. Morettiana, Lodd. 1. Philadelphus coronarius, L st. — Gordonianus, Lindl. Lex. — Ledebouri, Hort. st. — Satzumi, sich. Thr. — speciosus, Schrad. I. verrucosus, Schrad. I. l'inus austriaca. Ilöss. St. — sylvestris, I.. ftberall. Populus alba, I.. Thr. balsamifera, I.. Hohe 70' (22-), Djam. 18" l t", Thr. Popuhis canadensis, Desf. Thr. fastigiata, DeBf. I. — tremula, I,. Überall. Bei 63*52': Höhe w— 100' (J98 :;i"i Diam: 2«— 27" (68 ".■ Potentilla fruticosa, I,. Thr. Prunus avium. I,. St. Bore pleno : 1. — Cerasus. I.. st. Bore pleno': '• — Padus. I.. liberall. — serotina, Ehrh. st. Ptelea trifoliata, L. I. 1'vrus baccata, 1.. st. — canescens, Spaeh. Lex. — communis, l.. eultivirt: I. — Malus, 1.. eultivirt: St. — — wildwachsend: Lex. Höhe 181 (5.64"), Diam. 26" (i;.S""). Die Krone deckt einen Flächen- raum von 1250 D' (J23 G»'). Qvercus macranthera, F. & M. Thr. — peduneulata, Ehrh. gepflanzt. 2' (6äe").Diam. Fr. Rhododendron ponticum, L. halt gedeckt aus: Thr. Ithus Cotinus, F. Thr. Ribes alpinum, F. st. — aureum, Pursh I. Höhe ;i— io' (3m): Thr. — Diacantha. F. til. F — divaricatum, Dougl. st. — flavum, DC. I. — Grossularia, F. eultivirt: st. — nigrum, F. eultivirt : St. — opulil'oliuin. Hort. Fond. F — rubrum, F. wildw. st. — sangvineum, Pursh Thr. Robinia Pseudacacia, F. Thr. Rosa canina, F. wildw. st. — cinnamomea, F. wildw. st. — gallica, F. in mehreren Formen: st. lutea. Mill. („Persian yellow") nicht gedeckt: Thr. — muscosa, Ait. in mehreren Formen, nicht gedeckt: Thr. — rubiginosa, F. gepflanzt: st. — villosa, F. wildw. st. Salix alba, F. gepflanzt, Diam. ::' (94""): I. — Caprea, F. wildw. st. — fragilis, F. gepflanzt, Diam. 4' (i.>>'>: Fr. — pentandra, F. wildw. st. 61 Sarobucus nigra, L. gepflanzt: st. — racemosa, L. Diam. 8—9" (21— 23V2e»): I. Sorbus Aria. Crtz. wildw. I. — Aucuparia, L. überall. — hybrida, L. wildw. St. Höhe 40' (12 Va1"), Diam. 17" ('447,™): Thr. Spiraea acuminata. Dougl. Lex — Aruncus, L. I. — bella, Sims. I. — betuhefolia. Palt I. — Billardii, Hort. I. — callosa, Tlumb. Thr. — ceanothifolia, Bfom. St. — confusa, Reg. I. — crata'gifolia, Lk. St. — euneifolia, Borckh. Thr. — Douglassii, Hook. I. — eximia, Hort. Thr. — expansa, Wall. Lex. — japonica, Sieb. St. — kevigata, L. I. — Reevesiana, Lindl. Thr. — ruberrima, C. Koch Lex. — salicifolia, I.. St. Spiraea sorbifolia, I.. St. — trilobata, L. 1. — vaccinifolia, 1». Don Thr. Symphoricarpus racemosa, Mchx. St. — vulgaris, Mchx. St. Syringa chinensis, Wühl. I. — Josiksea, Jacq. [. — vulgaris, L. in mehreren Varietäten: St. Tamarix germanica. L. wildw. 5—6' (1.56 1.8? hoch: I. Taxus baccata, L. gepflanzt: I. Thuja occidentalis, L. I. Tilia parvifolia, Ehrh. gepflanzt: St. v.u. asplenifolia, Hort. Thr. ülmus effusa, Willd. gepflanzt: I. — montana, Sm. wildw. Höhe 65' (201 ,■), Diam: (1.46»): St. — — fol. variegatis: Thr. fastigiata, Loud. Thr. Viburnum Lantana, L. St. — Opulus, L. wildw. St. ■ — — var. roseum. R. & S. St. .Lsculus Hippocastamun. L. St. Höhe tO' (12%") Diam. 26" (6&a) bei Thr. Die Ankunft der gewöhnlichen Zugvögel bei ThroncÖijem : Alauda arvensis 2<> März. Cuculus canorus 2:! Mai. Cypselus apus 21 Mai. Eniberiza hortulana 11 Mai. Fringilla coelebs 7 April. Gallinula crex ls Mai. Ilirundo riparia Di Mai. — urbica ls Mai. Lüsciola phoenicurus 9 Mai. Motacilla alba 18 April. Muscicapa atricapilla 9 Mai. Sturnus vulgaris 16 März. Sylvia abietina 12 April. - cinerea 11 Mai. — tro< hilus 1 1 Mai. Oberhalb des Polarzirkels kommen in Norwegen nur wenige Städte vm. Eine derselben, Bodo, liegt an offener See unter (>7° 17' N. B. In der Xähe dieser Stadt hatte „Kordlands Amt" vor einigen Jahren eine landwirtschaftliche Lehranstalt, deren Director, Herr A. \Y. Schult, mir dir nebenstehenden von ihm ausgeführten Culturversuche mitgetheilt hat. In Bezug auf die meteorologischen Verhältnisse verweise ich auf die Tabellen Pag, 12. 15. 1!) — 22 u. 2."> — 28. 62 Jahr 1859 1860 /.ur Aussaat wurde benutzt Tag der Aussaat L861 1862 ! Vierzeilige Gerste 16 .Mai Gewöhnlicher Safer l'.t Vierzeilige Gerste 12 - Zweizeilige Gerste li Pfauea-Gerste {Hordeum reocriton, l..\ . 15 Gewöhnlicher Hafer 12 - Winter-Roggen 26 Aug. 59 Sommer-Weizen 15 Mai Graue Acker-Erbsen i /'. arvense, Schab.) ü» Pferdebohnen • Vicia Faba, L.) .... 16 - Brockel- od. Pahlerbsen 16 - Zuckererbsen 16 - Vierzeilige Gerste 18 - Zweizeilige Gerste »1 Pfauen-Gerste 16 - Gewöhnlicher Hafer l."> Winter-Soggen 22 Aug. 60 Sommer-Weizen 16 Mai Graue Acker-Erbsen 15 - Brockel- od. Pahlerbsen 18 - Zuckererbsen . . . . ' 18 Pferdebohnen 21 - Vierzeilige Gerste 13 - Kackte Reisgerste 17 - Gewöhnlicher Hafer 9 - Winter-Boggen 23 Aug. 61 Sommer-Weizen 17 Mai Brockel- od. Pahlerbsen .14 Pferdebohnen 14 - 1 &g iet Keimens Tag der Blüthe Tag der Ernte /.Ulli d Kntwic lungsta 23 Mai 17 Juli r, Aul-, 114 20 - 2 23 Sept 12 Aul. 128 103 24 - i Sept 28 Aul. 111 106 i 19 - 1—8 Juli 5 Sept 2 117 111 12 - 121 24 Juli 12 - 117 20 - 128 14 - 122 18 - 126 •.-; Mai 7 21 - 7 Aul- 2.'» - 82 1!' - 28 - 105 i 22 Aul'. 6 Juli 10 Sept l - 119 110 28 - 8 110 20 - 11 - 120 !l - 10 - 116 14 - 18 - 125 11 - 16 - 11!» 20 Mai 23 - ■r, A'il. 107 24 - 20 - 30 - 106 20 - i v Aug. 27 Sept. 23 - 142 132 26 Mai - - 20 - 127 21 Juli 30 - 14(i 16 - 30 - 140 Im Durchschnitt ist das Resultat der hier angeführten Detaillen folgende Zur Aussaat Tag der Aussaat Tag der Ernte '^lun^t'^' Vierzeilige Gerste . Zweizeilige Gerste . Pfauen-Gerste . . Gewöhnlicher Hafer Winter-Roggen . . Sommer-Weizen Graue Acker-Erbsen Brockelerbsen . . Zuckererbsen . . Pferdebohnen . . 15 Mai 18 August loi -102 17 - 29 - 104 5—16 Mai 28 lo:,— 10(1 14 Mai 16 Septbr. 1 Jt; — 1->7 118 16 - 13—14 Septbr. 181 17 - 11—12 - 118—119 16 - 18 Septbr. 120 17 - 18 125—126 17 - 22 197 Lefeten, die Inselgruppe, welche (68 69° N. B.) südwestlich vom tosten Lande belegen und »on diesem durch Jen 12 Meilen lange Vestfjord getheilt i-t. -teil; die wildesten und grossartigstei Partien an der ganzen norwegischen Küste dar (Pag.6.7.). Die grösstentheils alpenförmig zerrissenen Felsengipfel _ det N ihnatM inm IStni Mai anji-iiomtnctt. h kältet and unfruchtliarcr Sommer. 63 erreichen eine Höhe von 2—3000' (628 — 940ra), und es gehört zu den Ausnahmen, dass an der Basis diesei Felsen so viel Erdegrund vorkommt, dass Menschen, die ohnedies auf einen grossen Theil Confort des gewöhnlichen Lebens Versieht leisten müssen, hier eine bescheidene Wohnung etablieren können. Schon aus der Lage selbst sieht man. dass Stürme aller Art hier ungehindert ihr Spiel treiben können. Freilich ist die Temperatur in den Wintermonaten gerade, wenn die bekannte grossartige Fischerei hier vorgeht, milde, geht jedoch selbst im Juli und August im Mittel nie über 11.7 — 11.9° ('. Wärme. Wie leicht begreiflich kann, unter sulchen Verhältnissen, kaum von Pflanzencultur die Rede seyn. Nichtsdestoweniger zeigt sich hier das erfreuliche Bedürfniss sich die nächsten Umgebungen der Wohnun- gen so gemüthlich, wie möglieh zu machen, und so sieht man. überrascht, an verschiedenen Orten kleine Blumengärten, die mit Sorgfalt gepflegt werden. Aus folgender Übersicht ersieht man, was sich in einem solchen Garten bei Stamsund (68°7' N. B. 31° 32' 0. L.) bauen lässt. Versuchsweise sandte ich nämlich dorthin eine Sammlung von Stauden &c. und später Samen von verschiedenen Zierpflanzen, von denen ich sämmtlich im Herbst 1871 und 1872, um jedem Zweifel vorzubeugen, gut getrocknete Exemplare empfing, die bei Stamsund in den zwei letzt verflossenen Summern gewachsen waren. Die klimatischen Verhältnisse sind hier ganz dieselben, wie auf der meteorologischen Station Reine, die nur 11 Minuten südlicher liegt. (Pag. 12. 15. 17. 20. 21.) Acroclinium roseum, Hook. Adonis autumnalis, L. Antirrhinum majus, L. Aqvilegia Skinneri, Lindl. — vulgaris. L. Artemisia Abrotanum, L. Aster chinensis, L. Astrantia major. L. Bellis perennis, L. • Briza maxima, L. Calendula officinalis, L. ti. simpl. & pl. Calliopsis bicolor, Reich. Campanula speciosa, Pourr. Cannabis sativa, L. v. gigantea. Hort, bis 10' (3.13™') hoch. Centaurea svaveolens, Willd. Cerinthe major. L. Clarkia elegans. Dougl. — pulchella, Pursh. Clematis patens, Morr. & Dcne. Collinsia bicolor. Benth. — grandiflora, R. Br. Convolvulus tricolor, L. Chrysanthemum carinatum, Schousb. Cynoglossum linifolium, L. Delphinium Ajacis, L. Dianthus barbatus, L — chinensis. L. Eschscholtzia californica, Chmss. Georgina variabilis, Willd. bis 6" dö'./"-) Diam. Helichrysum bracteatum, Willd. ' Hesperis matronalis, L. — tristis, L. Hordeum jubatum, L. Iberis amara, L. — Dunnetti, Hort. — odorata, L. — umbellata, L. Impatiens Balsamina, L. Lathyrus odoratus, L. Lavatera trimestris, L. Lilium bulbiferum, L. Linum grandiflorum, Lest. Lupinus luteus. L. — mutabilis, Sweet, bis I hoch. Lupinus polyphyllus, Dougl. Nemophila atomaria, Fisch. — iusignis, Benth. Lychnis chalcedonica, L. Malope granditiora. Hort. Malva crispa, L. Matthiola annua, Sweet. Nigella damascena, L. — sativa, L. Papaver somniferum, L. ri. simp, & pl. Petunia mirabilis, Reich. — nyetaginiflora, Juss. Phlox acuminata. Pursh. ' Der Same wurde 1872 im Froien ^osäet und dennoch Pflanzen mit reifer Fracht erzielt. Mehrere Blumen hatten, ohne ge] v \n. ein Diameter von SO"«", I ! I'hlox Drumnioiidii. II.M.k Potentilla atrosangvinea, Don. Primula Auricnla, L l'.rmiia daarica, Anders. — ofncinalis, L. Beseda odorata, L. Khodanthe maculata. 1 »1 um. ' — Manglesii, Lindl. Rosa galliea, L '-' Saupiglossis straaiinea, Hook. Scabiosa atropurpurea, L. Sehizanthus pinnatus, ü. & I' Spirea Aruncus, L. cratogifolia, l.k. — japontea, Sieb. Tagetes erecta, L. — patula, I-. 1 1 ii|ia<'hun aduncum, Sm. bi6 12' (3.76") hoch. — majug, L. Viola tricolor, L. v. maxima. Bort. Visearia oculata, Lindl. Keranthemum annuum, L. Zinnia elegans, Jacq. Die grösste sämratlicher norwegischen Inseln ist Hindu. Diese li.it ein Flächeninhalt von 40 C Meilen, zwischen 68°18' und 68°58' X. B. In der Richtung von Korden oach Süden geht Wer, vom Eismeere aus. der Kväfjord, an dessen Ostseite der Bauernhof Strand liegl (68°46' N. B. 33°53' 0. L.). her Besitzer dieses Hofe- bat in LI Jahren gewissenhaft Tagebuch geführt über das Vegetationsverhältnise der von ilmi in diesen Jahren gebaueten Getreidearten, Sommer-Koggen und Gerste. Wahrend meines Aufenthalts in Tromsö 1870, gelang es mir von diesem Journal eine Abschrift zu bekommen, ungefähr eine Meile von dem Hofe Strand entfernt wohnt der Districts- Arzt, Herr C. A-Schjelderup, der in einer langen Reihe von Jahren, ebenfalls mit grosser Sorgfalt, ein meteorologisches Tagebuch geführt hat, in welchem aber anschauliche Mittelzahlen fehlen. Diese sind, durch besonderes Wohlwollen des Herrn Professors Mohn, in dem hiesigen meteorologischen Institute herausgezogen, und werden unten mitgetheilt. Auf dem Bofe Throndenes, r ., -2 Meilen östlich von Strand, wohnte im Mittelalter eine mäch- tige Familie, die in der Geschichte de- norwegischen Königs Olafs des Beiligen eine bedeutungsvolle Rolle spielte. Allein daran- gehl hervor, dass diese Familie, die. oach damaligen Zeiten, ein grosses und gastfreies Haus führte, auf ihrem Besitz nicht allein das Korn bauete. dessen man bedurfte zur täg- lichen Unterhaltung und zu Hier, (wovon nicht wenig COttSumiert wurde), sondern dass man BQg&r, als gleich nach dem Jahre 1020 Missernte eintraf. ..einen bedeutenden Vorrath von älterem Korn und anderen Noth- wendigkeitsartikeln auf dem Hofe hatte."3 Dieser Qrt ist. mir bekannt, der nördlichste, von dem Mittkeilun- gen über Getreidebau im Mittelalter vorkommen. Temperatur. Celsius. M:ir/. April. Mai. Juni. Juli. August. Septbr. Ocsbr. 2.9. +0.5. +:-;.<;. +9.1. +12.2. +11.3. +8A +8A — "•* l>.'<-!.r. Jalir. Januar 3.1. Winter. - J.9. 3.0. Frühjahr. +11.4. Sommer, Herbst Tagesmitte] . in. 'i. |-3.3. Max. Min. Juli SS. Januar 1 ." + 1;>.4. —3.1. Temperatur unter 0. 6ten Novbr. — 1! April 157 Tage. Höchste u. niedrigste bobachtele Temperatur. 27.5. —Di.!). 1 ewölkun ecbr. April ß.9. 7.0. ",.i. B.5. Jafa r. Wim, 0 = heiter. 10 = bewölkt. Mai Juni. Juli. August. Soj-it.r. < >ilbr. Nu>ln-. 7.2. 7.4. 6.9. 6.8, 7.7. 7.5. 7.5. Frühjahr. Sommer. Herbst. 7.15. 7.0. 7.0. 7.0. ~,X: \.m b Mittelzahl ist hier der Sommer-Roggen ausgesäet 25 Mai, geerntet 16-17 Sept., also gebraucht 1 15-1 16 Tage. — = — — s — die Gerste — 2-3 Juni — 5 Septbr. — =— 98 Taue. 1 Der Sa wurde - et, und
  • - Pflanzen blOheten in den ersten Tagen des Julis. Kin/. . 105 25 Aug. 97 18 - 99 12 Sept. 124 12 Aug. 39 25 - 107 10 Sept. 113 25 Aug. 95 ; ~'T:- Hu 3 - 110 6 - 117 30 Aug. 98 14 - 79 24 - 108 24 - 108 30 - 114- 1855 1856 1858 1859 1860 1862 1863 1864 Vierzeilige Gerste Do. Do. Do. Do. Do. Sommer-Roggen . Vierzeilige Gerste Sommer-Roggen . — -Weizen . 19 Mai 20 - 12 - 21 - 21 - 12 - 12 - 16 - 11 - 21 - Vierzeilige Gerste . .» 23 - „ Nackte M Mandschurei — » Sommer-Weizen 1866 Vierzeilige Geiste 1868 Do. 1870 Mandschurei — „ Nackte „ Sommer-Weizen 17 - 17 - 13 - 25 - 28 - 9 - 9 - 9 - 20 Mai 20 - 31 - 23 - 1 Juni 3 - 1 - 4 - 30 Mai 2 Juni 24 Mai 23 - 23 -1 26 Juni 22 2 Juli 20' Juni 12 Juli 6 - 1 Juli 1 - Die "Vegetationszeit war also im Durchschnitt : Vierzeilige Gerste 98 Tage3 Nackte — 109 — Mandschurei — 109 — Sommer-Roggen 116 — -Weizen 115 — Obgleich über den Hafer keine speciellen Notizen bekannt, weiss man doch, dass derselbe mit gutem Erfolge seit 1859 gebauet worden ist. Am 28ten Mai fiel 3" (7.84"') Schnee. Mitteltemperatu Normal. [870 .... 5.16 .... 5. IG . . . . . 11.46 . . . . 13 12 . .... 1387 .... 13.13 . C. Mai Jim Juli Abweichung. .... 0.00. . . . . + 1.82. .... — 0.74. August 12.70 .... 12.87 + 0.17. Die Mittelzahl ist etwas zu gross, wegen der kalten Sommer 1858— 59. Cfr. unten (Pag. f>9) den Gerstenbau auf Oer Insel K in Süd-Varanger mit einer Vegetationszeit von 76 Tagen. 9 66 Vardö ist eine nackte Insel, (70°22' N. B. 48°50' 0. L.) deren gröBBte Höhe kaum 100' (31— :«m) überschreitet and die ein Areal von 0,063 geogr. G Meilen besitzt Vom testen Lande liegt dieselbe ungefähr ' , Meile entfernt Auf der Insel hatte die kleine Stadt gl. X., nach der letzten Zählung (1865) 828 Einwohner. Auf dieser Insel hegt auch, gleichsam als Curiosität die Festung Vardöhus, also die nördlichste der Welt. Diese, nelist zwei kleineren Inseln, Keim (0,022 □ M.i und Homo (0,016 D M.)7 bilden ron Norwegen die nordöstlichsten. Theile, die sich ins Eismeer erstrecken. Schon aus der östlichen Lage kann man hier im Voraus schliessen. dass die klimatischen Verhält- nisse der Vegetation ungünstig sein müssen. Dieses findet man auch bestätigt, wenn man die Resultate beobachtet welche auf den Tabellen Pag. 13 und L5 angeführt sind; aus denen hervorgeht, dass Vardö, unter Bämmtlichen meteorologischen Küstenstationen, die niedrigste Temperatur besitzt Obgleich die Sonne von Mitte Mai bis Ende Juli nicht untergeht, kann man doch nicht vor Mitte oder Ende Juni Gartenarbeiten beginnen. Von Mitte Juni bis Ende Juli hat man meistens einen kühlen und sehr feuchten Seenebel. Im August und September ist dass Wetter gewöhnlich klar und verhältniss- mässig milde. In der Mitte des August Monats geht hier die Heuernte vor sich. Man mähet das Heu von natür- lichen Wiesen, ilie freilich wohl jährlich etwas gedüngt werden, die aber seit Menschengedenken weder gepflügt. noch mit Grassamen besäet worden sind. Die Erfahrung hat nämlich gelehrt, dass der Hühnerdarm Stellaria media, Vill.) jedes andere Futterkraut erstickt, indem das erstere den Boden 4— 5 Jahre behauptet, bis dasselbe endlich seihst wieder erstickt wird von den wildwachsenden Gramineen und anderen Euttcrkräu- tern. So viel mir bekannt, verhalt es sich eben so mit der Stellaria media an allen anderen Orten in Ost- Finmarken. Von den gebaueten Pflanzen, die sich auf Vardö im ersten Jahre am besten gegen diesen Wucherer gehalten haben, ist der gewöhnliche Acker-Spergel (Spcrgula arvensis, L.) hervorzuheben. Da es m dem feuchten Klima schwierig ist denselben zu trocknen, hat man den Spergel zu Salierheu präparirt, das mit Begier genossen worden ist. Wenn die alten Wiesen anfangen bemoost zu werden, werden sie mit frischem Seetang bedeckt, welches das fast völlige Verschwinden der Moosarten zur Eolge hat. Im Jahre 1869 versuchte, bei kaltem Sommer, J. Wislöff, (Pastor auf Vardö von 1866 bis 1871) Gerste und Hafer als Grünfutter zu bauen. Das Stroh erreichte dieselbe Höhe, wie im südlichen Norwegen, trieb auch Ähren, aber dass Korn reifte nicht. Der Gartenbau beschrankt sich natürlich auf ganz wenige Pflanzen. Das Resultat der von Herrn Wislöff angestellten Versuche ist kürzlich folgendes: Rhabarber halt sich gut. giebt ziemlich dicke Blattstengel, und erreicht eine Höhe von ungefähr r (1.25"). Grün- oder Krauskohl (Brassica oleracca acephala, DG) entwickelt sich in Norwegen vollkom- men m höheren Gegenden, als in denen, wo Getreide reift, also über 2000' (628"). Auch überall auf Island kommt derselbe fort. Auf Vardö gedeiht der Kohl fast eben so gut, wie in den südlichen Theilen Nor- wegens. Dasselbe ist der Fall mit Gartenkresse, Sommer-Rettig und Salat, die alle gut wachsen auf Island, und die in dem südlichen Norwegen die Korngren/e überschreiten. Der W in t er-Ko 1 1 ig erreicht eine Länge von 5—6" (13 — EV .,""), einen Diameter von 2'/2 — 3" ((i.52— 7.84cm), und einGewicht von 10 — 12 I.oth (155—186*). Selbst in dem kurzen und kalten Sommer L869, als schon Mitte August das gewöhnliche Ileibstwetter sich in Vardö mit Heuen, Sturm und Kalte einstellte, erreichte der Winter-Kettig diese Grösse. Die gewöhnliche Mairübe gedeiht auch sein- gut. Im südlichen Norwegen steigt der Bau ders- elben über 3000' (940"), im Gouvernement Archangelsk kaum über 65^°,' und bei Obdorsk in Sibirien l erreicht dieselbe kaum ein Gewicht von i Loth (62«)s. Der Bodenkohlrabi (Brassica Napus rapifera. Mettg.), im freien ausgesäet erreicht auf Vardö, sogar in minder günstigen Sommern, ein Gewicht von ' ... tf (250«). 1 A. G. Sahrenk. Bei«« durch die Tandfjm der Samojcden. Dor|>nt 1848—54. l Tli. Pag. 188. ■ E. K. v. Truii t vei ter. Die pflensengeographischen Verhältnis«« de« earopUacben Bauland«. Big» 184'J— 51. lieft 3. Pag. 27. 67 Im Herlist 1858 erhielt ich zu einer Ausstellung in Christiania von Vardö Mohrrüben, von einer Länge von 4 — 5" ÜOl/2 — 13cm), und einem Diameter von 1 — 1' _," (2.60— 3.90cm). Doch glücken diese nicht immer so gut, In guten Sommern kann man hier auch brauchbaren Thymian. Majoran und Bohnenkraut (Satureja hortensis. L.) erreichen. Bedeutend weiter hinaus über diese Grenzen wird sich die Gartencultur kaum erstrecken lassen. Von einer Sammlung von 20 verschiedenen Sträuchern, die ich vor einigen Jahren nach Vardö sandte, leben jetzt nur noch Ribes rubrum, L. und Spirsea salicifolia, L. In den Jahren 1849 bis 1859 war J. Landmark Prediger in Vardö. Nach einem grösseren Mass- stabe bauete Herr Landmark mehrere Jahre Stoppelrüben oder Turn ips (Brassica Raparapifera, Metzg.) in ziemlich sandigem Boden, der mit frischem Seetang gedüngt wurde. Die Ausbeute war im Durchschnitt 25 Tonnen (a 473 Cubikfuss — 139') pr. norwegischen Morgen Land (10,000 D' — 984 D"), und das Gewicht einer Tonne beträgt 170 "w (84k2), also 4250 ^ (2117ks) pr. Morgen. Im Allgemeinen aber befasst sich die Bevölkerung jener Gegenden niemals mit Ackerbau. Hier bilden nämlich Böte die Pflüge und das Meer den Acker, den man durchpflügt. Daraus erhellt die Möglichkeit, dass Herr Landmark seine Rüben an die Fischer zu einem Preise von 3 Tbl. pr. C. pr. Tonne verkaufen, und von 10,000 D' Areal auf Vardö einen Bruttogewinn von 75 pr. Thl. erzielen konnte ! Während seines Aufenthalts in Vardö hat Herr Landmark auch alle die hier und auf Renö und Homo wildwachsenden phanerogamen Pflanzen gesammelt. Die Anzahl derselben beläuft sich auf 150 Arten1. Ich glaube annehmen zu dürfen, dass das folgende ganze Verzeichniss. das früher nicht publiciert gewesen, dem geneigten Leser Interesse abgewinnen wird. Achillea millefolium, L. — Ptarmica. L. Adoxa moschatellina, L. Agrostemma Githago, L. Agrostis spica venti, L. — stolonifera, L. Aira csespitosa, L. — flexuosa, L. Alchemilla vulgaris, L. Allium sibiricum, L. Alopecurus pratensis, L. Augelica Archangelica, L. Antliiiscus sylvestris, Hoffm. Arabis alpina, L. Arenaria peploides, L. Azalea procumbens, L. Barbarea stricta, Fr. Brassica campestris, L. Calamagrostis phragmitoides, Hartm. stricta, Hartm. Caltha palustris, L. Camelina sativa, Crtz. Campanula rotundifolia, L. Capsella bursa pastoris, Mönch. Cardamine pratensis, L. Carex alpina, Sw. Carex capillaris, L. — glareosa, Whlbg. — incurva, Lightf. — lagopina, Whlbg. — norvegica, Willd. — rariflora. Sin. — rigida. Good. — sparsiflora, Fr. — vitilis, Fr. — vulgaris. Fr. Carum Carvi, L. Catabrosa aquatica, P. B. Cerastium alpinum, L. trigynum, Vill. — vulgatum. L. Chenopodium allium, L. Chrysosplenium tetrandrum, Cochlearia officinalis, L. Coinaruin palustre, L. Cornus suecica, L. Diantbus superbus. I.. Draba incana, L. Dryas octopetala, L. Elymus arenarius, 1.. Empetrum nigrum, L. Epilobium alpinum, 1. Th. Fr. Auf Spitzbergen fand man bisher 113 Arten. f.s Epilobium angustifolium, L. palustre, L. Eriophorum angustifolium, Roth. capitatum, Host Ervum hirsutum, L. Erysimum hieracifolium, L. Euphorbia helioscopia, L Euphrasia officinalis, 1.. Eestuca ovina, L. — rubra, L. Galeopsis cannabina, Roth. Tetrahit, L. Gentiana involucrata, Rottb. — nivalis, L. (.•■mumm sylvaticum, L. Glyceria maritima, VThlbg. Gnaphalium dioicum, L. — uorvegicum, Gun. — supinum, L. Hieracium murorum, L. Hippuris vulgaris, L. •;. maritima. Juncus filiformis, L. Koenigia islandica, L. Ligusticum Bcoticum, L. Luzula hyperborea, R. Br. — spadicea, Hartm. — spicata, Desv. Lychnis sylvestris, Boppe. Montia fontana, L. fcfyosotis lappula, L. — sylvatica, Iloffm. Oxyria reniformis, Hook. Parnas8ia palustris, L. Phleum alpinum, L. Pingvicula vulgaris, L. Plantago major, I.. Poa alpina, L. — anuua, L. — pratensis, L. — serotina, Ehrh. Polygonum aviculare, L Convolvulus, L — lapathifolium, L. — viviparum, L. Potentilla anserina, L. maculata, Pourr. — norvegica, L. Primula stricta, Hörnern. Pulmonaria maritima. L. Pyrethrum inodorum, Sm. Pyrola minor, L. Ranunculus acris, L. auricomus, I.. hyperboreus, Rottb. — repens, L. Rhinanthue crista galli, L. Rhodiola rosea, L. Rubus Chamsemorus, L. Rumex acetosa, L. — acetocella, L. — crispus, U Sagina nodosa, Fenzl. — procumbens, L. Salix glauca, L. ■ — herbacea, I-. — myrsinites, L. — reticulata, L. — aarmentacea, Fr. (?) Satyrium viride, L. SauS8urea alpina, DC. Saxifraga csespitosa, L. — oppositifolia, L. — rivularis, L. Sedum acre, L. Sibbaldia procumbens, L. Silene acauüs, L. Solidago virgaurea, L. Stellaria crassifolia, Ehrh. — humifusa, Rottb. — media, Vill. Taraxacum officinale, Wigg. Thalictrum alpinum, L. Thlaspi arvense, L. Trientalis europsea, L. Trifolium pratense, L. — repens, L. Triglochin palustre, L. Triticum caninum, Schreb. Trollius europaJUB, L. Urtica dioica, L. — mens, L. Vaccinium Myrtillus, L — uliginosum, L. — Vitis lila-a, L. Valeriana sanilmcitolia, Mik. Vicia Cracca, I.. Viola biflora, L. — suecica, Fr. 69 Einzelne der hier angeführten Pflanzen, z. B. Angelica Archangelica und Uxyria reniformis, erreichen auf den kleinen Inseln Renö und Hornö einen auffallend wuchernden Habitus. Der Grund liegt hier wahr- scheinlich in der grossen Menge Guano, der von der enormen Anzahl Vögel stammt, die hier nisten. An der Nordostseite Norwegens geht vom Eismeere aus der Varanger-Fjord, unter dem 70ten Brei- tegrade, circa 10 Meilen gegen Westen ins Land hinein. An dem nördlichen Ufer desselben bildet das Land, gewöhnlich Varanger-Halbinsel oder Nord-Varanger genannt, nach der kleinen Stadt Vadsö hin, eine langsam steigende Anhöhe, deren Plateau, den Handelsflecken Mortensnäs (Pag. 9) und X y- borg zu, am Ende des Fjords, wieder sinkt. Die ganze Küste hat hier ein tristes monotones Ansehen, und ist jetzt vollkommen von Waldungen entblösst. Jedoch ist erwiesen, dass hier früher Kieferwald exi- stiert hat. Man hat nämlich beim Torfschneiden, in der Umgegend von Vadsö, Wurzeln dieser Bäume gefunden. Gleichfalls ist, noch vor 50 Jahren, ein recht ansehnlicher Birkenwald hier gesehen worden. Süd-Varanger (Pag. 10) zeigt, im Vergleich mit Nord-Varanger, einen besonderen Habitus, nicht allein durch eine Menge Nebenfjorde, sondern auch durch die eigentümliche Beschaffenheit der Küste. Indem nämlich das nördliche Ufer mehr oder weniger terassenförmige Anhöhen bildet, stellt Süd-Varanger grösstenteils hohe und schroffe Felsen dar. Bei den Küsten fehlen jene hingeworfenen Klippen-Inseln, durch welche die ganze Westküste von Norwegen charakterisiert ist. An der Küste von Süd-Varanger, namentlich wo Flüsse in den Fjord ausmünden, wird man oft von einer, unter diesen Breitegraden, üppigen Vegetation überrascht. In kleineren Waldpartien geht der Kiefer bis ganz nach Elvnes und Jarfjord (693/4°); etwas tiefer (69u) bildet man sogar- Kiefernbäume, die gegen 3' (94cm) imDiameter halten, und im Ganzen bedeckt der Kiefer in Süd-Varanger als Waldbaum viele Quadratmeilen. Die Birke ist in diesen Gegenden so gross, dass sie als Baubolz benutzt wird. Bei Kjolnie javre (69° 30' N. B. 47° 51' (>. L.i hat man Fichten (Abies excelsa, DC), und die Espen (Populus tremula, L.), die bei Nyborg nur strauchförmig sind, treten hier mit Stämmen auf, die bis 15" (39tm) Diameter halten. Der Varanger-Fjord friert niemals; die kleineren Nebenfjorde dahingegen gewöhnlich in einer Ent- fernung von einer halben bis zu einer Meile von der Spitze des Fjords. Natürlich ist dieses Verhältnis ab- hängig von der Winterkälte im Allgemeinen, aber besonders auch von der Menge des Süsswassers der Flüsse. Der ganze Fjord ist ungewöhnlich fischreich. Von Kornbau kann in Süd-Varanger niemals die Rede sein. Man hat nämlich an den Ufern des oben genannten Binnensees Kjolme javre mehrmals mit Winter-Koggen Versuche gemacht. Im Winter hielt sich derselbe gut, erreichte sogar eine Höhe von 6' (1.88m) und schoss Ähren, aber ohne Keife zu erlangen. Freilich hat man (1866) Gerste zur Keife gebracht auf dem Predigerhofe in Süd-Varanger (69° 16' X. B. 47° 44' 0. L.) und 1859 auf der Kjähnes-Insel, die im Bögfjord am Varangerfjord liegt (69° 52' X. 1'.. 47° 52' 0. L.). Hier, wo ungefähr eine Tonne (139') Gerste geerntet wurde, wurde das Korn den 20»en Juni gesäet, und den 4ten September ins Haus gebracht, folglich nach einer Zeit von 76 Tagen. Diese Thatsachen sind aber leider hier ohne Bedeutung, wenn vom Ackerbau als Erwerbsquelle die Hede ist. Ob aber Süd-Varanger dennoch nicht zu geordneter Viehzucht geeignet sey? Dieses ist nicht wahr- scheinlich; weil nämlich der grösste Theil der Arbeitskraft mit Fischereien beschäftigt ist, sind die Schwie- rigkeiten fast unüberwindbar, die sich der Einsammlung des für den langen Winter erforderlichen Futters entgegenstellen. Man knappt desshalb das Futter im Winter so sehr ab. dass das Vieh zu lange Zeit zur Erhohlung bedarf; und tritt endlich die Sommerwärme ein. werden die Kühe so sehr von Mücken geplagt, dass sie zum Grasen keine Ruhe bekommen. Um ihnen diese zu verschaffen, wenigstens wenn gemolken werden soll, pflegt man Torf, Reiser u. s. w. anzuzünden, in deren Rauch die Tliiere. gegen Insekten sicher. aus Instinct hineinlaufen. Im Ganzen seheinen hier die Fischereien, oder überhaupt die Ausbeute von Thieren des Meeres, die natürlichste und ergiebigste Erwerbsquelle zu bilden. Mein Freund, Probst Chr. Sommerfeit, der 9 Jahre Prediger in Nesseln war. und bei Nyborg (70° 10' N. B. 46° 20' 0. L.) wohnte, hat diese ganze Zeit ein meteorologisches Journal geführt, dess 70 Resultate oben (Pag. 12. 15. 19.) initgetheilt sind. Auch andere Notizen habe ich von demselben über Blflthezeit einer Menge Pflanzen1, über Ankunft der Zugvögel, und über Nachttemperatur u. s. w. Diese Notizen Bcheinen mir von bo grossem Interesse, bei Betrachtung einer von der Welt bo wenig gekannter Landschaft, dass ich dieselbe unten mittheile. In ihren Hauptzügen gelten diese Beobachtungen auch der Küste von Süd-Varanger, wahrend die Wärmegrade in Nord-Varanger etwas niedriger angesetzt werden müssen, als die Beobachtungen von Nyborg angeben. April Mai 11. 17. 36. 39. 4. 16. Juni 7. — 8. Angust 3. Novbr. Mai 18. 80. 13. 17. — 21. Abril — 23. Mai 10. — 17. — 29. Januar 24. April 16. Mai 3. — 7. — 18. Augusl 19. L851. Abends 11 Ihr erst Zwielicht. Motacilla alba. l'ica varia. Anthus pratensis. Die ganze Nacht hell zum Lesen. Turdus pilaris. Anser Begetum. Birundo rustica. Cuculus canorus. Das innerste Ende des Fjords bei Ny- borg völlig eisfrei. Einzelne Beeren von Rubus Chamae- moiiis. L. reif. Einzelne reife Erdbeeren. Nahm die Sonne Abschied. 1852. Authus pratensis. Einzelne Flecken zeigen sich schneebar. Motacilla alba. Totanus calidris. Die Schneemenge im Ganzen noch überwiegend, jedoch blüht Empetrum nigrum, L. Der Fjord nach anhaltendem Westwind eisfrei. 1853. Abends 11 l'hr erst Zwielicht. Anthus pratensis, Alauda alpestris. Motacilla alba. Charadrius apricarius. Der Fjord eisfrei. 1855. Die Sonne da! Anthus pratensis. Motacilla alba. Ahmt Begetum. Der Fjord eisfrei. Lbeuds 8'/i Öhr das Lichtbrennen an- gefangen. März 30. — 31. April 27. Mai 3. — 7. — 9. — 10. — 15. — 26. Juni 8. August 8-9. 11. Septbr. 21. Januar 22. März 19. April 16. — 19. Mai 5. — 13. — 14. — 20. Juni Juli 21. 33. 10. 1856. Ihematopus ostralegus. Parus Sibiriens fängt an zu lokkeu. Colymbus areticus. Fringilla montäfringilla. Motacilla alba. Charadrius apricarius. Anser segetum, Colymbus septentrionalis. Totanus calidris. Sylvia svecica, Motacilla flava. Der Fjord eisfrei. Wahrend der Nacht nahmen Farnkräuter und Kartoffelblätter Frostschaden. Ribes rubrum L. reif. Reichliche Beeren, aber von der Kälte beschädigt. Hatte die gefrorene Erddecke 1 Zoll Dicke. 1857. Die Sonne sichtbar! Parus sibiricus fängt an zu lokken. Ha>.matopus ostralegus, Lestris Buftonii. Anthus rupestris. Anser Begetum. Alauda alpestris. Anthus pratensis. Fringilla montifringilla, Motacilla alba, Sylvia trochilus, Die Schnee- und Erdoberfläche unge- fähr gleich gross. Empetrum nigrum, L. blüht. Birundo rustica. Turdus iliacus. Anser minutus. Sylvia svecica. Totanus calidris. Scolopax gallinago. Die ersten Blätter auf einer an einer Felsenwand angelehnte Birke (Betula glutinosa. W'ullr.) Der Fjord eisfrei. Auf einmal eine Unzahl von Mücken. In den Landschaften, die an den Varangcr-Fjord grenzen, gefunden. hat man bisher etwas über 400 pbanerogame Pflanzen und Farnkräuter 71 Juli 22. Saxifraga nivalis, L. abgeblüht. August 22. Kartoffelblätter gefroren. 1858. April 25. Anthus rupestris. Mai 10. Motacilla alba. — 13. Der Fjord eisfrei. — 14. Sylvia trochilus. 26. Saxicola oenanthe. Emberiza schoeni culus und viele Mücken. 1859. Mai 5. Emberiza eitrinella. Mai 9. Anser segetum. — 12. Totanus calidris, Numenius arcuata. — 14. Charadrius apricarius . Motacilla alba. Falco aesalon, Colymbus septentrionalis. — 15. Alauda alpestris. — 21. Turdus iliacus. — 23. Sylvia trochilus. Saxicola oenanthe. — 29. Der Fjord eisfrei. Juni 24. Viele Mücken. August 2. Arctostaphylos alpina. Spr. Reife Frucht. Blüthezeit bei dem Haudelsfleckeri Nyborg am Varanger-Fjord. (70° 10' N. B. 46° 20' 0. L.). Adoxa moschatellina, L. 20 Juni 59. Alchemilla alpina, L. 10 Juli 52. 12 Septbr. 56. — vulgaris, L. 28 August 58. Allium sibiricum, L. 9 Aug. 52. 30 Juli 58. 1 Aug. 59. Andromeda hypnoides, L. 20 Juli 50. 13 Juli 52. polifolia, L. 7 Juli 58. 19 Juni 59. Angelica Archangelica, L. 25 August 52. — sylvestris, L. 2 Septbr. 52. Anthriscus sylvestris, Ho lim. 7 August 52. Arabis alpina, L. 3 Juli 52. 10 Juli 53. 29 Juli 56. Arctostaphylos alpina, Spr. 8 Juni 52. 12 Juni 58. 12 Juni 59. officinalis, W. & Gr. 7 Juli 59. Arenaria lateritiora, L. 19 August 57. 19 Juli 60. Armeria sibirica, Turcz. 25 August 58. Astragalus alpinus, L. 8 Aug. 51. 25 Aug. 57. Uuli59. Atriplex patula, L. 18 Juli 58. Azalea procumbens, L. 18 Juni 51. 26 Juni 58. 16 Juli 59. Barbarea strieta, Fr. 19 Juli 52. 30 August 55. Bartsia alpina, L. 19 Juli 55. Batrachium confervoides, Fr. 18 Juli 58. peltatum, Fr. 24 Septr. 57. trichophyllum, Chaix. 18 Juli 58. Callitriche venia, L. 27 August 52. 18 Juli 58. Calluna vulgaris, Salisb. 9 Octbr. 51. Caltha palustris, L. 15 Juni 55. 27 Juni 58. Campanula rotundifolia, L. 8 August 52. 7 Septbr. 55. 13 August 56. 16 Septbr. 57. 1 August 58. Capsella bursa pastoris, Mönch. 25 Juli 52. 25 Juli 57. 24 Juli 58. Cardamine bellidifolia, L. 19 Juli 53. — pratensis, L. 10 August 54. Carex alpina, Sw. 1 Aug. 52. 20 Aug. 56. 14 Aug. 58. — ampullacea. Good. 31 August 52. 10 Septbr. 55. 2 Au.LT. 58. — aquatilis. Wahlbg. 25 Juli 51. 2 Aug. 58. 5 Aug. — atrata, L. 20 Aug. 51. 17 Aug. 56. 2'.J Juli 58. — borealis, Lang. 8 Aug. 58. ;; Aug. 59. — canescens, L. 2.s Septbr. 57. 30 Juli 58. — capillaris, L. 17 Aug. 56. 11 Septbr. 57. — capitata, L. 21 Septbr. 51. ll Septbr. :>;. 1 Aug. 59. — chordorhiza, Fhrh. 25 Aug. :.?. :;l Au. — dioica, L. 1 Juli 52. 15 Septbr 57. 29Juli59. — filiformis, L. 9 Aug. 58. — glareosa, Wahlbg. 17 Aug. 56. 2 Septbr. 58. 3 August 59. — halophila. Nyland. 8 Aug. 58. 1 Aug. 59. — ineurva. Lightf. 13 Juli 51. 14 Aug. 54. i; Aug. 56. 31 Juli 58. — juncella. Fr. 9 Aug. 58. 12 Aug. .v.l. — lagopina. Wahlbg. 5 Septbr. 57. ll Aug. 58. ', Aug. 59. — loliacea, L. 19 Aug. 57. 6 Aug. 58. — norvegica, Willd. T, Aug. 58. 3 Aug. 59. — parallela. Lästad. 11 Septbr. 57. 1 Au_ — paueiflora, Lightf. ll Aug. 55. . tag. 3. — Persoonii, Sieb. 26 Juli 58. — raritiora, Sm. Im Juli 58. '■ Aug. 59. — rigida, Good. 24 Juli 52. 7 Septbr. 56. 30 Juli 58. 28. Juli 59. — rotundata. Wahlbg. 9 Septbr. :.;. 26. Juli 58. 8 Juli 59. — rupestris. All. 11 Septbr. "■:. 72 Carex salina, Wahlbg. U Aug. 56. 80 Juni 58. 5 Au-. 59. — Baxatilis, L. '. Septbr. 56. 30 Juli 58. — teretiuscula, Good. 10 Aug. 56. — vaginata, Tausch G Septbr. 32. 17 Aug. 56. 26 Juli 58. — vesicaria, L B Aug. 53. 18 Septbr. 58. — vulgaris, Fr. 7 Septbr. 56. Carum Carvi, L. L0 Aug. 58. Cerastium alpinum, L. 30 Jub' 58. — trigynuni, Vill. 18 Juli 57. 23 Juli 58. iO Juli 59. — vulgatum, L. 18 Aug. 56. 14 Aug. 58. 1 Aug. 59. Chenopodium album, L. l Aug. 58. CJhrysosplenium tetrandrum, Th. Fr. 18 Aug. 56. 12 Juni 58. 20 Juli 59. Cochlearia angüca, L. 26 Juli 58. — arctica, Fr. 31 Aug. 58. 19 Juli 59. — officinalis, L. 15 Juli 51. 28 Juli 58. Coeloglossum viride, Hartm. 27 Juli 58. 10 Juli 59. Corallorbiza innata, R. Br. 29 Juni 52. 9 Juli 59. Cornua svecica. L. 1 Aul'. 59. Dianthus superbus, L. 22 Juli 53. 11 Aug. 58. Diapensia lapponica, 1.. 8 Juli 56. Draba hirta, L. 1"' Juni 52. — incana. L. 14 Juni 52. 19 Juli 53. 16 Juli 58. Drosera rotundifolia. L. 23 Aug. 52. Dryaa octopetala, L. 1 Juli 52. 29 Aug. 58. Echinospermum deflexum, Lehm. 25 Juli 59. Elymus arenarius, L. 24 Juli 51. Empetrum nigrum, L. Vi Mai 52. 20 Mai 57. 26 Mai 58. Epilohium alpinum, L. 17 Juli 55. 25 Juli 56. 12 Juli 58. — lineare. Mühlb. 2 Aug. 59. — montanum, L. 29 Juli 54. — origanifolium, L. 29 Juli 58. — palustre, L. 17 Juli 51. 18 Juli 58. 2 Aug. 59. Eriophorum angustifolium, Roth. 24 Juli 58. — rallilrix Cham. 17 Aug. 63. capitatum, Host 12 Juli 58. 14 Juli 59. vaginatum, L. 23 Juli 52. 3 Juli 59. Erysimum hieracifolium, L. 8 Aug. 54. 9 Juli 59. Euphrasia officinalis, L. 12 Aul. 58. a ovina, L. 9 Septbr. 55. r> Septbr. 56. 14 iE 1 2 in — rubra, L. 16 Septbr. 51. 31 Juli 52. 2 Aug. 54. 31 Juli 58. Fragaria vesca, L. 20 Juli 51. 20 Lug Galeopsis Tetrahit, L. 11 Juli 53. 8 Aug - Gentiana involucrata, Rottb. 16 Juli 59. — nivalis, L. 25 Aug. 56. 16 Juli 58. 12 Aug. 59. Geranium sylvaticum, I.. 2 Aul. - Geum rivale, 1.. 30 Juli 55. 31 Aul. 58. Glauz maritima, L. 28 Aul. 54. Gymnadenia albida, Rieh, 6 Aug. "... 6 Aul. 55. :;n Juli 58. ei psea. K. Hr. 7 Aug. .".1. lu Aug. 52. Salianthus peploides, Fr. 13 Juli 51. Hippuris vulgaris. L. :.»!• Juli :<7. 17 Aug. 58. 17 Juli 59. Juncus alpinus, Vill. 12 Septbr. 51. — ai'ctirus. Wühl. :; Aug. 58. — biglumis, I.. ls Juli 51. — bulbosus, L. 17 Juli 51. 8 Aug. 53. — riliformis, L. 3 Aul. 51. 30 Juli 53. 3 Aug. 58. — trifidus, 1,. 29 Juli 56. 12 Septbr. ".7. 1 1 Aug. 58. — trigluniis. L. 20 Juli 58. 8 Juli Vi. Koenigia islandica, 1.. 20 Aug. 51. 1> Aul. 56. 18 Aul. 58. 7 Aul. 59. Lathyrus maritimus, Big. B Aug. 51. 8 Aug. 58. 4 Juli 59. palustris, L. 18 Aug. 50. 3 Aug. 51. 3 Aug. 58. Ledum palustre. L. 1 Juli 59. Listera cordata, H. 13r. 28 Aug. 53. Luzula campestris, DC. 21 Juni 58. — hyperborea, R. Br. 7 Juli 55. 26 Juli 58. 10 Juli 59. — parvitiora, Desv. 22 Juli 51. 13 Septbr. 58. 5 Juli 59. — pilosa. Willd. 24 Juli 51. 26 Juni 58. — spicata, DC. 1 1 Juni 52. 20 Juni 58. — Wahlenbergii, Rupr. 26 Juli 58. Lychnis alpina, L. lü Juli 52. Melampyrum pratense, L. 12 Aug. 52. Melandrium sylvestre, Röhl 5 Aug. 52. 8 Aug. 57. Menyanthes trifoliata, 1.. 7 Juli 58. 10 Juli 59. Menziezia caerulea, Sm. 18 Juli 53. 7 Juli 58. 8 Juli 59. Montia fontana, 1.. 5 Aul. 52. 25 Aug. 56. 12 Juli 58. Myosotis sylvatica, Rofim. - Aul. 51. 20 Juli 55. 17 Juli ."iii. 11 Juli 58. Myriophyllum spicatum, 1.. 24 Septbr. ">7. Nasturtium palusü'e, DC. 17 Septbr. 55. Orchis maculata, I. '.'7 Juli 55. 2 Aul. - Üxyria reniformis, Book. 1 3 Juli 51. Papaver nudicaule, I.. .'i Juli 58. 73 Paris ([uailrifolia. L. 12 Aus'. 52. Parnassia palustris, L. 7 Aug. 51. 17 Aug. 56. 30 Juli 58. Pedicularis lapponica, L. 25 Juni 56. 7 Juli 58. — palustris. L. 18 Juli 58. 8 Aug. 59. — Sceptrum Carolinum, L. ls Aug. 56. Phaca frigida, L. 19 Juli 53. 10 Aug. 57. 5 Aug. 59. Pingvicula alpina, L. 18 Juni 51. 22 Juni 59. — villosa, L. 7 Juli 58. 11 Juli 59. — vulgaris, L. 18 Juli 52. 3 Aug. 55. Plantago maritima, L. 20 Aug. öS. Poa alpina, L. 7 Septbr. 56. 12 Aus. 57. 14 Aug. 58. — annua, L. 7 Septbr. 56. 12 Aug. 57. 14 Aug. 58. — nemoralis, L. 1 Aug. 51. 10 Aug. 52. 16 Septbr. 57. 12 Aus. 58. — pratensis, L. 9 Septbr. 55. 14 Aug. 58. Polemonium cwruleum, L. v. campanulatum, Th. Fr. 17 Juli 51. 27 Juli 59. Polygonum aviculare, L. 19 Juli 58 — viviparum, L. 12 Juli 56. 3 Juli 58. 2 Aug. 59. 2!) Juli GO. Potamogeton gramineus, L. 17 Sept. 57. 10 Sept. 58. marinus, L. 18 Juli 58. 1 Septbr. 59. — pectinatus, L. 24 Sept. 57. IG Aug. 58. Potentilla anserina, L. 13 Juli 51. 19 Juli 53. — maculata, Pourr. 28 Juni 52. 25 Juli 55. 17 Aug. 5G. 23 Juli 58. 1 Juli 59. Primula sibirica, Jacq. 11 Juli 59. — stricta, Hörn. 10 Juli 55. 17 Juli 59. Prunus Padus, L. 13 Juli 53. 13 Juli 58. Pulmonaria maritima, L. 23 Juli 56. 8 Aus. 5S. IG Juli 59. Pyrola media, Sw. 7 Aug. 52. IS Aug. 58. — minor, L. 18 Aug. 55. So Juli 5s. — rotundifolia, L. 22 Juli 51. — secunda, L. 2 Aug. 58. Ranunculus acris, L. 7 Juli 55. 7 Aug. 56. \"> Sept. •">). altaicus, Lax. 19 Juli 53. 26 Juli 58. auricomus, L. 21 Juni .">!•. Flammula, L. 20 Juli 58. hyperboreus, Rottb. 16 Juli 58. nivalis. L. 27 Juli 58. pysinanis. Wahlbg. :'><> Juni 51. -.>7 Juli 55. 7 Aus. 56. repens, L. 1 Septbr. 55. :; Äug. 56. 29 Juli 58. Rhinanthus minor, Ekrh. 17 Aus. 56. 13 Aus. 57. 3 Au- 58. Rhodiola rosea, I.. :;i Juli 51. 22 Juli 58. Ribes rubrum, L. 1 Juli .".2. 21 Juni 58. Rubus arcticus, L. 2 Aug. 55. — Chamaemorus, L. :; Aug. 57. 26 Juni — saxatilis. L. 13 Juli 53. 30 Juli 56. 2Aug.58, Rumex acetocella, L. 28. Aug. 52. :; Aul;-. 59. — domesticus, Hartm. 8 Aug. 58. Sagina nodosa. Fenzl 14 Juni 52. 13 Aul'. 56. - Aug. 58. — procumbens, L. 13 Juli 51. 5 Juli 58. Saxifraga aizoides, L. 1 Aus. 51. 14 Aus- 5-. — cernua, L. 19 Juli 52. 26 Juni 58. csespitosa, L. 22 Juli 51. 20 Juni 52. 17 Juli 55. 11 Juni 58. 22 Juni 59. — nivalis. L. 22 Juli 51. :;n Juni 52. 17 Mai 55. -.'7 .Mai 56. 26 Juni 5s. — oppositifolia. L. 23 Mai 51. 22 Mai Mai 58. — miliaris. L. 20 Juni 52. 13 Juli 58. — stellaris, L. 9 Juli 52. 30 Juli 58. 14 Juli 59. Scirpus caespitosus, L. 7 Juli 58. Seduni acre, L. 27 Aus. 58. — annuuni. L. (i Aus. 5<;. Selimun Gmelini, Brav 30 Juli 51. 29 Aug. 56. 8 Aus. 58. 16 Juli 59. Siblialdia procumbens, L. 1:; Juni 52. 28 Juli 58. Silene acaulis, L. 20 Juni 59. — maritima, With. 24 Juli 58. Sinapis arvensis, L. 11 Aus. 58. Sorbus Aucuparia, L. 3 Aus. 59. Sparganium hyperboreum, Lästad. 11 Aug. Au_ Stellaria borealis, Big. 6 Aus. :'^- — crassifolia. Khrh. 26 Juli 58. — Friesiana, Ser. 20 Juli 59. — liiunifusa. Rottb. 13 Juli 51. 1 Septbr. 58. 6 Juli -"'9. — media, With. 19 Juli — oemorum, 1.. 13 Juli 58. Subularia aquatica, L. 6 Aug. 58. Thalictrum alpinuin, 1.. 10 Juli .">!•. Thymus Serpyllum, 1,. 16 Aug. 51. 20 Juli 52. 3 Aus. 58. 2:; Juli .".9. Tofieldia borealis, Wahlbg. 11 Septbr. 57. 30Juli58. rrientalis europsea, L. 9 Juli "'s. Trifolium repens, L. 13 Juli Trigtochin maritimum, L. 17 Juli 51. 19 Jul — palustre. 1.. 13 Juli 51. 19 Juli 5 10 ; i Veronica saxatilis, L. 8 Juli 52. 19 Juli ">ii. 29 -I nii y,. 9 .luli 58. — scutellata, L. 31 -Ulli 59. Vicia Cracca, 1.. <> Aug. 52. 1". Aug. 55. 17 Aug. 56. >:. Juli 58; 26. -luli 59. Viola biflora, I.. -21 Juni ">:;. :; .luli 58. — (/auina. 1.. [9 .Ulli .">.;. — epipsila, Ledeb. -r, Juni 59. — palustris, 1.. 29 Juni 58. — suecica, Fr. 22 Juni 59. Zostera marina L. v. angnstifolia »; Septbr. ~>'t. n Aul:. 58. 1 Aug. 59. Über die Nachttemperatur im grössten Theile der Polarländer, wo von Pflanzencultur überhaupt die Bede sein könnte, vermissi man leider sichere Beobachtungen. Was in dieser Beziehung vorliegt, ist eben- falls in Nyborg, theils mit einem gewöhnlichen Thermometer, wenn die Observationen li Ohr Nachts ge- niaelit wurden, theils mit einem Minimumthermometer ättSgefÜhrt. Heide waren an einer Wand angebracht, die im Schatten der Mitternachtssonne nach Süden kehrte. Ich niuss hierbei ausdrücklich bemerken, nach einer Mittheilung von meinem Gollegen Professor M o h n, da^s man. nach anderen Beobachtungen aus jenen öden, weiss,1 da>^ der niedrigste Wärmegrad hier in den Sommermonaten geringe Zeit nach Mitternacht eintritt, sn zwar, dass die Abweichung von der Mitternacht-temperatur kaum ein Zehntel Grad betraut. Grade Celsius. Triticum caninum, Schieb. 1 Aug. 58, Trollius europ.ius. I.. :; Aug. 58. Tussilago Farfara, 1.. 22 Mai 55. Urtica urens. I.. .'.; Au_ ütricularia minor. 1.. 6 Aug. Vaccinium Myrtillus, I.. t Juli 58. 28 Juni 59. — Oxycoccos, I.. 25 -luli 52. 1 1 Juli 59. — Vitis idsea, I.. l Aul:. 51. l Juli 59. Veratrum album, L. ß Lobelianura, Beruh. 26 Juli 59. Veronica alpina, L. 26 .luli 58. — longifolia, 1.. 1 Aug. 51. 11 Juli 55. 3 Aul:. 58. 1851. 1855. 1856. 1857. 1858. Juni Juli Aue. Juni Aug Juni Juli A - Juni .Ulli Aug. Juni Juli Aug. 1 .*. 11.2 18."! B.i .;.-, Ki.d 5.0 3.7 -.:> 7.5 . . 5.0 17.5 15.0 6.2 . :;.-, 10.0 5.0 3.7 8.7 ;.:. 7.5 i : .5 LO.O 5.0 10.0 3.1 6.2 7.5 10.0 4 10.0 ~i .~> 12.5 5.0 1(1.(1 5.0 15.0 8.7 1(1.(1 5 10.0 7.5 , 11.2 2.5 6.2 5.0 13.1 15.0 10.0 6 hi.i) b.i 6.2 :..(• 5.0 11.2 18.1 17..". ! 10.0 13.1 ö.u 6.2 6.2 11.2 20.0 20.0 - ~i.:> 5.0 5.0 10.0 15.0 6.2 ~i .5 11.2 16.2 ao.o 9 11.2 5.0 5.0 20.0 21.2 7.5 12.5 -.'ii.ii 16.2 10 l ,; [ 5.0 22.5 18.1 5.0 5.0 8.7 ! 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L.i. welche beim Schlüsse des Jahres 1865 dreizehn bis vierzehn Hundert Einwohner hatte, deren Hauptanzahl von Fischereien lebt. Von Vadsö hat man über die Temperaturverhältnisse noch keine hinlänglich genaue Beobachtungsreihe; was man davon bisher weiss, scheint etwas niedriger, als bei Nyborg, oder ungefähr zwischen Nyborg und Vardö angesetzt werden zu müssen (Pag. 12. 15.). Ein Handwerker, der 9 Jahre in Vadsö wohnte, und zugleich Gartenbau als Erwerbsquelle trieb, hat mir die Resultate seiner Beobachtungen über das Gedeihen der gewöhnlichen Küchengewächse und Blumen mitgetheilt. Mit Ausnahme von Aster chinensis waren die Blumensamen immer im Freien gesäet. Diejenigen, die nicht zurBlüthe kamen, sind hier ausgelassen. Gewiss ist man nicht berechtigt besonders günstige Resultate des Gartenbaues zu erwarten an einem Orte wie Vadsö. und wie man sieht, ist die Anzahl auch nicht gross. Nichts desto weniger bin ich davon überzeugt, dass die Thatsachen die Erwartungen des Lesers übertreffen werden. Grün- od. Krauskohl (Brassica oleracea acephala, BC.) gedeihet sehr gut, und hält sich eben so gut unter dem Schnee. Blumenkohl (Br. oleracea botrytis ca'.iliflora, BC.) giebt in gewöhnlichen Sommeren Köpfe, die 3—4" (7.84—10.45™) Diameter halten. Bortfelder-Rüben gedeihen auch sehr gut sowohl hier wie beim Handelstiecken Mortensnäs, der einige Meilen weiter gegen Westen liegt, (70° 7' N. B.) und erreichen gewöhnlich ein Gewicht von 1 W Q's). Herbst-Rüben (Br.Raparapifera.il/rA;//.). Von diesen bauet man gewöhnlich eine eigenthümliche, beinahe purpurfarbige Varietät, die sehr flach und kaum über 1 — VI.," (2.61— 3.91cm) dick ist. Der Same kommt von Arkangelsk. Diese Rübe kann so gross werden wie ein gewöhnlicher Teller. — Die bekannte Teltower-Rübe wurde auch mehrere Jahre dort gebauet und gedieh sehr gut; nach der Aussage meines Gewährsmannes hatte dieselbe einen eigenthümlichen und angenehmen Geschmack, jedoch hatte er nie selbst die echte Berliner-Teltower gekostet. Gartenkresse, Sommer- und Winter-Rettig werden überall gebauet, wo überhaupt von Cultur die Rede seyn kann. Keine Pflanze wird in Ost-Finmarken in grösserer Menge gebauet, als Winter-]: weil derselbe in den laugen Wintern, bei Mangel an vegetabilischer Nahrung, ein zu gutes Antiscorbuticum abgiebt. Auch die hier vorkommenden Moltebeeren (Rubus Chaniaemorus, £.), die. eingekocht, sich den ganzen Winter halten, werden viel zu demselben Zwecke benutzt. Bei Mortensnäs erreicht der Winter- Rettig, selbst in ungünstigen Sommeren, die Grösse ..einer gewöhnlichen Theetasse". An diesem Orte habe ich auch Versuche anstellen lassen mit dem Frucht-Radieschen (Raphanus caudatus, L. fil), und zwar im Freien mit günstigem Erfolge. Die gemeine rothe Beete, die im südlichen Norwegen in einer Höhe von wenigstens 2 (628°') gepflanzt wird, gedeiht sehr gut. Dasselbe ist der Fall mit Salat. Spinat. Kerbel. Schnitt- petersilie, Dill, Thymian. Majoran und Bohnenkraut (Satureja horteusK L.). — Sellerie setz! keine brauchbaren Knollen an, und wird allein der Blätter wegen als Suppengrün gebauet. Rhabarber gedeiht hier eben so gut wie im südlichen Theile des Landes. Dasselbe ist auch der Fall mit Hohllauch od. Winterzwiebel (Allium fistulosum, L.). welche letztere sich sogar als verwilderte Pflanze ausbreitet. Die Schalotte (Allium Ascalonicum, L.) giebl recht gute Zwiebeln, zeigt sich aber nie mehr als 4 -.".faltig. Zuckererbsen geben gewöhnlich gemessbare Schoten, während die Pferdebohne (Vicia Faba, L.) eine Höhe von 3—4' (0.94— 1.25m) erreicht, und auch zur Blüthe kommt, aber nimmer Frucht ansetzt. Die Quinoa-Melde (Chenopodium Quinoa, Wittd.) erreicht eine Höhe von 2 3' (0.62—0 blühet aber nicht. Die Blätter weiden wie Spinat benutzt. Die Kartoffelpflanze giebt im Durchschnitt brauchbare Knollen. 76 Kin Paar Sorten Garten-Erdbeeren werden gewöhnlich reif, wildwachsend bei tfyborg und bei Mortensnäs. Von Zierpflanzen haben folgende sich brauchbar gezeigt: Die Fragaria vesca, L. findet man Aconitum septentrionale, Köll Antirrhinum majus, 1.. anuilegia vulgaris, L. Aster chinensis, L. Bellis perenois, I.. il. Edmpl. guf unter dem Schnee. October blühen. Briza maxhna, 1.. Calendula officinalis, L. ri. simp Calliopsis bicolor, Rchbch. Centaurea Cyanus, K. Chrysanthemum carinatum, Schoush Convolvulus tricolor, L. Dianthus barbatus, L. Km hseholtzia californica, Chmss. Ht'liantlius annuus, K. Helichrysum bracteatum. Willd. Besperis matronalis, L. [beris amara, I . — umbellata, L. Lathyrus odoratus, K. & ]>1. Halt sich sehr Kann bis zum 20& " v pl. Mattiola annua, Sweet. Nemophila atomaria, Fisch. — insignie, Benth. — maculata, Hort. Papaver somniferum, K. ti. simp. & pl. Priintila Aurirula. K. in vielen Varietäten. Halt sich sehr gut unter dem Schnee. — veris, L. Reseda odorata, L. Scabiosa atropurpurea, L. Schizanthns pinnatus, I!. & P. Senecio elegans, L. Verbreitet sich im Garten als Unkraut. Tagetes erecta, L. Kann bis zum 20»* October blühen. Tolpis barbata. i rättm Tropseolum aduncum, Sm. — majus, I.. Viola tricolor. I,. var. maxhna. Whitlavia grandiflora, Harv. Keranthemum annuum, L. Was nun einen allgemeinen Überblick über die im Obigen mitgetheilten Vegetatioasbiild.ee be- trifTt. glaube ich zu einem Solchen Halsnö (Pag. 57) und Strand am Kväfjord (Pag. 64) wählen zu können, da man von diesen Orten die reichhaltigsten Observationen in dieser liüeksicht besitzt. Der Hof Strand liegt 9 (neun) Breitegrade nördlicher als Halsnö. Überall sonst in Europa würde dieses Verhältniss, bei der vorliegenden Frage, ganz gewiss von grösster Bedeutung seyn, geschweige denn. wenn die Rede vom 69ten Breitegrade ist. Zur Erleichterung der Übersicht, wollen wir hier nur kurz fol- gende Data recapitulieren: Grade Celsius, n = heiter, in = bewölkt. Ort. Halsnö . Miami . August. September. H,""lk- Miueli Bcw0lk- nnc- Mlg. 5.8. 11.1. 6.5. 6.8. 8.0. 7.7. Nach der gewöhnlichen Welterfahrung, nämlich, dass die Zeitpuncte zwischen Aussaat und Ernte -ieb v iinander je mein- und mehr entfernen, je weiter man vom Äquator nach dem Nordpole sehreitet, sollte man auch hier annehmen, dass die Getreide- und andere Culturpnanzen längere Zeit zu ihrer Ent- wicklung gebrauchen sollten beim Kväfjord, als auf Halsnö. Wie aber oben (Pag. 52-56) mitgetheilfüber die Zeit, wei.he Getreidearten bei Kairo, in Elsass und an mehreren Orten in America zur Fntwickelung be- 77 dürfen, ist gerade das Gegentheil der Fall. Aus den vorgelegten Resultaten der Tagebücher, die am Kväfjord und auf Halsnö 40 Jahre lang geführt worden sind, geht sogar hervor, dass dasselbe Verhältnis? innerhalb der eigenen Grenzen Norwegens Statt findet. Die gewöhnliche vierzeilige Gerste (Hordeum vul- gare. L.) bedarf nämlich auf Halsnö durchschnittlich 19, und der Sommer-Roggen (Seeale cereale isestivum, L.) 23 Tage länger zur Entwickelung, als amKväfjord; und dieser Ort liegt, bei weit niedrigerer Tem- peratur, und beiviel grössererBewölkung, neunBreitegrade nördlicher! —Ähnliche Resultate erhält man bei der Vergleiehung des Hafers-, Roggens- und Pferdebohnenbaues zwischen Bodo (Pag. 62) und Skibotten (Pag. 65). Bei Skibotten muss hervorgehoben werden, dass dieser Ort ein fast vollkomnes Binnenlandsklima besitzt. Es dürfte dem geneigten Leser bekannt sein, dass eine Culturpflanze, wenn diese gegen Norden verpflanzt werden soll, am zweckmässigsten nach und nach eine solche Wanderung vornimmt. Wollte man z. 1!. Gerste plötzlich, ohne Zwisehenstationen, von Christiania nach Alten bringen, d. h. vom 60'en bis zum 70ton Breitegrade, würde ein ungewöhnlich günstiger Sommer erforderlich sein, um hier reifes Korn gleich zu erzielen. Geht man aber langsam vorwärts, so zwar, dass man nach je 3— 4 Breitegraden an jeder Station dasselbe Korn 4 — 5 Jahre bauet, kann man gewöhnlich auf günstigen Erfolg sicher rechnen. Wenn endlich zuletzt das Korn in Alten eben so lange eultiviert worden ist. wie auf irgend einer der süd- licheren Stationen, zeigt dieses ganz dieselben Eigenschaften, wie die vorher in Alten in langen Zeiten gebauete Gerste. Jedoch scheint es noch schwieriger zu seyn: sogar unter demselben Breitegrade, z. B. berste, mit einem Sprung, vom Meeresniveau in eine Alpengegend von 2000 — 2500' (628 — 784°) Höhe zu verlegen. Ich bin nicht im Stande zu behaupten, dass dieses niemals gelungen seyn sollte: ein specieller Fall ist mir aber nicht bekannt. Hier müsste man also dieselbe. Regel befolgen: je 1000' (Hl > von der Tiefe bis zur Höhe. Im umgekehrten Verhältniss hat man die Erfahrung gemacht, dass Getreidearten, von Norden oder von Alpengegenden, südlicher oder tiefer gebracht, eine viel kürzere Zeit zur Entwickelung bedürfen: aber auch, dass diese Erscheinung nach und nach abnimmt, bis dieselbe, nach Verlauf von 3 — 4 Jahren, gänzlich verschwindet. In Söndfjord im Stifte Bergen ((JH0 N. B.) hat man die Erfahrung gemacht, dass wenn z. B. Hafer von Alpengegenden bis ans Meeresniveau gebracht wird, gegen drei Wochen kürzere Zeit zur Entwickelung gebraucht, als der hier vorher gebauete Hafer. Dieses so schnell gereifte Korn nennt das Volk desshalb auch „Snarkorn" d. h. Baldkorn. Diese Schnellreife ist aber nach wenigen Jahren gänzlich verschwunden. 1 Mein Freund Chr. Sommerfeit, jetzt Prediger in Söndre Aurdal in Valders (60°50' N. B. 21 0. L. ungef. tiOO' — 220m — ü. d. M.), hat mir mitgetheilt. dass die Bauern in seinem Kirchspiele ganz allgemein ihr Saatkorn vom Kirchspiele Vang in Valders erkaufen. Vang liegt aber ungefähr ', Meilen nach Nordwesten in einer Höhe von 14 — 1500' (440— 470") ü. d. M. Wie oben bemerkt, habe ich, bei Versuchen, die mit grösster Sorgfalt in unserem botanischen Garten ausgeführt wurden, mich überzeugen können, dass Gerste, die zwischen 69 und 70° geerntet war. eine viel kürzere Zeit zur Entwickelung bedarf, als dieselbe Varietät aus der Umgegend von Christiania- Aus diesem Grunde eben ist in dem nördlichen Norwegen zur Aussaat Gerste von Alten sehr gesucht. Aus den Ge- birgsgegenden habe ich jedoch keine persönliche Erfahrung über das schnellere Reifen der Getreidearten. Es ist mir nicht bekannt, ob. und mit welchem Resultate, man versucht hat Finmarks- Gerste in südlichen alpinischen Gegenden, oder umgekehrt, zu bauen. Auf Grönland, das im Jahre 985 von Norwegern entdeckt wurde, versuchten die ersten Colonisten Korn zu bauen, jedoch ohne Krfolg. 2 Der (wahrscheinlich weit bekannte) norwegische Priester Hans Egede, der als erster .Missionar (1721) nach Grönland reiste, versuchte hier (64°) Gerste zu eultivieren. Die Gerste schoss vollständige Ähren am Ende des Juli: aber die Nachtkalte Mitte August machte jede 1 Topographisk Journal. 29de Hefte. Christiania 1802. Pag. 67—69. * Speeulum regalc. Christiania?. 1848. Cap. 17. Pag. 42. 78 Hoffnung zu Schande. „Las Saatkoni war aber aus Bergen 60°8S<) und bedurfte vielleicht desswegen eines längeren Sommere zur Reife. Saatkorn von Nordland würde in Grönland sieb besser geartet haben."1 — Der isländische Priester Björn Haldorsen, der sowohl in lingvistischer wie landoeconomischer Richtung grosse Verdienste um sein Vaterland hat." lebte um dir Mitte des vorigen Jahrhunderte auf Sanblauksdalr am Patreks-Fjord an der Westküste von Wand 65^° N. 1!.). .Man überwiege den klimatischen Complex dieses Ortes und bedenke dann, dass es der unverdrossenen Mühe dieses Mannes gelang mehrere der ge- wöhnlichen Küchenkräuter glücklich fortzupflanzen. Von Kr aus kohl (Brassica oleracea acephala, DC.) und Rüben Hr. Rapa rapifera, Metzg.) erzeugte er sogar reiten Samen, und dieser Samen, so giebt er an. ..keimte schneller und ertrug viel besser Frühjahrskälte, Sturm und Bcharfes Wetter, als ausländischer Samen selber Art".8 In einem Schreiben des Prot Keilhau (an die königliche Gesellschaft für daa Wohl Nor- wegens in Christiania) vom 1>i<» October 1829, kommt Folgendes üher Finmarken vor. ...Man hat die Er- fahrung gemacht, dass Gartensamen vom Weissmeere hier gewöhnlich besser gelingen, als norwegischer, dänischer oder deutscher Samen".4 — Dieselbe Gesellschaft hat 1861 von der landwirtschaftlichen Gesell- schaft in Romsdal einen Bericht, in Folge dessen mehrere Ackerbauer, die in diesem Amte Gerate von Alten (70°) bekamen, die Erfahrung gemacht hatten, „dass die Gerste ungewöhnlich sehneil gereift habe".* — Dieselbe Erfahrung hat man in den südlichen Provinzen Schwedens mit Gerste von Jemüand und Hapa- randa (63—66°) gemacht.6 — P. Kalm spricht sich in ähnlicher Richtung üher den Mais in America aus.7 In einem Lande wie Norwegen, wo Misswachs leider nicht zu den Seltenheiten gehört, hat man seit Menschengedenken die hier angeführten Thatsachen bestätigt gefunden, und so sind auch diese Thatsachen längst in das allgemeine Bewusstsein des Volks übergegangen. Mit diesen Thatsachen vor Augen wird es sich für den geneigten Leser nur zu klar herausstellen, dass eine totale Missernte in den nördlichen Districten Scandinaviens eine weit traurigere Bedeutunu hat. als wenn ein solches Unglück irgend ein anderes Land trifft. Nicht allein verliert man hier die Mittel zum „täglichen Brod", sondern die ganze (legend wird, eben wegen Mangel an klimatisierten Saatkorn-. für mehrere Jahre so sehr zurückgesetzt, dass die Folgen eines solchen Unglücks sich im Voraus gar nicht berechnen lassen. Lei den (dien angeführten beiden Klimatisierungsmethoden hat nämlich das Getreide, wie gleichfalls (dien bemerkt, eine besondere Eigenschaft erhalten, (die sich freilich klar bekundet durch eine so in die Augen fallende Thatsache, wie überraschend frühes Leiten), deren Entstehen aber (dien so schwerlich weder auf physiologischem, oder auf Irgend einem anderen Wege zu entdecken seyn möchte, als verschiedene Ei- aften selbst, die das K.orn unter jenen Verhältnissen sonst angenommen haben konnte. Nichts desto weniger niuss man ja davon ausgehen, dass das Saatkorn in beiden fallen seine spe- Cifische Natur verändern kann. Freilieh sollte man hier auf die Mitwirkung des Lichts schliessen können, wenn von einer Dislocation nach dem Norden die Rede ist. wo die Wärme immer niedriger und niedriger wird. Lin ich so glücklich gewesen die Sache hier richtig zu durchschauen, Stehen wir in unserer Kennt- nis- über das Licht aber noch weit zurück. Mir scheint es die ununterbrochene Helle zun Sommerzeit zu Seyn, die so frappant den Pflanzenwuchs in den Polargegenden fordert. Ich bediene mich dieses Aus- druckes mit Vorsatz, denn an den Küsten Finmarkens ist die Bewölkung so constant. dass im Durchschnitt fast drei Vierteltheile des Himmels „bewölkt" sind (('fr. Lag. 25). Schon im Jahre 1863 habe ich diese Hypothese hingestellt,8 und ich habe später keinen Grund gefunden von meiner Ansicht abzuweichen. 1 II. in- Egi 1' garolc Grönlands nye Perlostration. Kjöbenhavn. 17-11. Pag. 85. ' Haldorsen war anch der erste, der C1758J Kartoffeln nach Island einführte und mit Erfolg bauete 1 Körte Beretninger nogle Forsog til Landvaaseneu og ister Haogcdyrkningens Forbedring i bland, Kjebenharn. 17t ' Bndstikken. I'.t Blad af atatittisk-economiak [ndhold. Christiania 1830. Paj 1) t ;.. ngel - Aaraberetning for 1881. Pag X. • Kon - Akademien* Tidskrift. 1862. P ' Kongl irenska Vctcnsknpa AI 1751. XII " F. < S Die ( Itnrpflansen Norwegens, Christiania. 186-J. Pag 79 Um jedoch dieses Verhältniss richtig beurtheilen zu können, darf man einen Puncl nicht au Acht lassen, der mir von grosser Bedeutung zu sein scheint. Der Temperaturwecb.se] bei ununterbro- chener Helle ist natürlicherweise viel geringer, als der, welcher aus mehrerer Stunden Sonnen-Abwesen- heit entspringt. Daher der weit grössere Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperatur in südlichen Ländern in Vergleich mit den Polargegenden. Bekanntlich steht die Vegetation bei gewissen Wärmegraden stille. Die derselben dienliche Temperatur, wenn auch nicht besonders hoch, dauert desshalb auch viel länger hier, als unter südlicheren Breitegraden; ja, die günstige Einwirkung setzt sich wahrscheinlich unun- terbrochen Tag und Nacht fort. In der günstigsten Sommerzeit kann die Gerste in Alten (70 in einem Sonnenumlauf 21/, und Erbsen 3 Zoll wachsen. Die Belaubung der Bäume geht auch mit grosser Schnel- ligkeit vor sich. Leider kann ich aber über Finmarken keine bestimmte Facta mittheilen. Schrenk be- merkt über das Gouvernement Archangelsk: ,,Den 4tpn Juni begrünten sich die Birken völlig, die vor zwei Tagen kaum die ersten Lebensspuren zeigten". 1 Wie bereits angeführt, existieren nur sehr wenige Notizen über die in Polargegenden im Sommer herrschende Nachttemperatur, und namentlich leider nicht von solchen Orten, wo von Pflanzencultur irgend die Rede seyn kann. Wahrscheinlich stellt man sich auch gewöhnlich die Temperatur viel niedriger vor, als dieses wirklich der Fall ist. Wenn man die oben (Pag. 74) angeführten, höchst schätzungswerthen Beobachtungen des Probstes Sommerfeit in Ost-Finmarken betrachtet, sollte man ohne Zweifel zu dem Resultate gelangen, dass der günstige Pflanzenwuchs im hohen Norden in nicht geringem Grade zugleich abhängig sey von der verhältnissmässig hohen Nachttemperatur. Bekanntlich nimmt die Intensität des Lichts ab, wenn man von Süden nach Norden vordringt. Mir scheint es aber, dass man mit Grund annehmen könne: die fortwährende Helle sey es, die hier, im Vergleich mit dem Süden, sowohl die geringere Lichtintensität, als auch die niedriegere Temperatur ersetzt. In den alpinischen Gegenden des südlichen Norwegens, wo Kornbau noch möglich ist. sind die Verhältnisse für diesen Bau anders, und wie es scheint mehr compliciert, als wenn man versucht eine neue Getreideart nach Finmarken zu verpflanzen. Die Temperatur ist niedriger, und der Sommer von kürzerer Dauer, als in der Ebene, während der Unterschied zwischen der Lichtintensität bei Berg und Thal freilich wohl möglich, aber gewiss von sehr geringer Bedeutung ist. Es lässt sich also hier für die niedrigere Tem- peratur und für den kürzeren Sommer kaum irgend ein Ersatzmittel darlegen von der Art, wie man ein solches in den Polargegenden in dem langen Tage zu besitzen scheint. Nichts destoweniger wird man doch gewahr, dass Getreide sich nach und nach daran gewöhnen, oder sich die eigenthümliche Natur an- eignen kann: sich hier mit einem niedrigeren Wärmegrad zu genügen, als in der Ebene, und doch in kür- zerer Zeit, als dort zu reifen, eine Eigenschaft, die dasselbe in entgegengesetzten Verhältnissen, nach Ver- lauf von 2 — 3 Jahren, wieder verliert. Es lässt sich gewiss nicht bezweifeln, dass sich aus den angeführten Thatsachen, durch gleichzeitiges Wirken von Fachmännern in verschiedenen Ländern, ein bestimmtes Natur- gesetz gewinnen Hesse. Die Vei Suchspflanzen müssten dann am liebsten nur 3—4 Breitemade auf einmal verpflanzt werden, bis sie Scandinavien erreichten, wo man dieselbe Regel befolgte. Ich erlaube mir die besondere Aufmerksamkeit der Leser auf diesen Gegenstand hinzulenken. Ehe ich jedoch diese Frage verlasse, sey es mir erlaubt noch einige Bemerkungen hinzuzufügen über die Resultate meiner Culturversuche mit dem ..gelben Hühner-Mais". Burger nimmt, an,2 dass dieser Mais eine völlig constante Varietät sey, die ihren specirischen Cha- rakter mehrere Hundert Jahre behalten hat. Kurze Zeit nach der Entdeckung Americas wurde dieselbe vonOviedo inNicaragua gefunden: spater sah man diese Varietät gebauet an den Ufern desOrinocco, und nach und nach zeigte es sich, dass dieser Mais überall in America vorkam, und namentlich in nördlichen Gegenden, wo die grösseren Varietäten nicht mehr zur Reife gelangen. Ich habe nirgends rinden können, zu welcher Zeit der Hühner-Mais nach Europa kam; schwerlich mögen aber mehr als 100 Jahre verii ' A. G. Schreuk. Reise durch die Tundern der Samojeden. Dorpal 1848-54. Ister Theil Pag. 164 * Vollständige Abhandlang über die Naturgeschichte und Cultur des Mais. Wien. 1809. Pag. 52. 80 seyn. In Italien wird er Cinquautino ' oder Quarantino genannt, Dämlich mit Bezug auf die Cultnrzeil (zu- weilen gehen doch 70—80 Tage damit hin); auch gebraucht man den Namen Promentone di steola oder di stoppia, weil die Pflanze als zweite Fruchl gebauet wird, nachdem der Weizen geerntet ist In Deutschland isl der gelbe Hühner-Mais auch unter dem Namen ..Italienischer Früh-Mais" bekannt. In Frankreich nennt man ihn gerne Mais ä poulet jaune, und in England Chicken Corn oder Dwarf Com. — Dieses bo ausführlich, um jeder Verwechselung vorzubeugen. Da kaum irgend eine andere Varietät so früh reift wie dieser Hühner-Mais, wünschte ich 1858) zu erfahren, ob diese bei Christiania reifen, und bei fortgesetztem Hauen sich einigermassen an unsere Verhältnisse gewöhnen könne. In den Jahren 1852 und 1851! waren unsere klimatologischen Verhältnisse übereinstimmend mit folgender Tabelle: Christiania 1852. M • ! Grade Celsius. Maximam Minimum Abweichung Regenmenge in Millim. Abweichung Bewölkung Alrwe4chun| Mai 11.11 22,25 0.1 + 1.83 49.6 + 13.1 5.6 + 0.2 Juni 14.68 7.5 —0.15 : 1.8 + 11.; 6.4 4- (».7 Juli 19.08 .- 13.9 + B.62 10.7 — 57.1 3.4 — 2.3 Aug. 16.91 2G.4 12.9 + 1.64 92.6 + 12.0 6.0 + 0.3 Septbr. ll.iil 21.5 — 0.1 — 0.86 Christiania 185' 21.0 r. — 43.2 1.1 — 1.0 Mai 10.45 •>:>.l!i 1.40 + 0.57 0.9 — 8&6 5.1 — 0.3 Juni 1 1.95 ■::.} l 6.95 + 0.12 38.6 — 18.5 4.:> - 1.2 Juli 16.14 23.40 10.93 — 0.32 1H0.G + 72.8 5.6 — d.l Aug. 18.58 27.49 11.11 + 8.86 2.8 — :>.\ 3.0 — .'.■; Beptbr. L2.96 22.60 - + 1.6C 4.'.. 2 — t&o 6.3 + 0.6 Im Jahre 1852 wurde der Ilühner-Mais von Ilohenheim bei Stuttgart — 48° 56') den 86»" Mai ausgesäet und geerntet am 82»» September, also nach Verlauf von 180 Tagen. Nach und nach reifte dieser Mais immer früher und früher, so zwar, dass derselbe is">7 nach 90 Tagen geerntet wurde. Samen desselben Mais von Breslau (51°7'), in demselben Sommer und in demselben Beete ges&et, gebrauchte L22 Taga Man ersieht die grosse Übereinstimmung der Resultate des 1852 von Ilohenheim benutzten Samens mit dem 1857 von Breslau erhaltenen, wahrend der Same, der nach vierjähriger (ultur hier gesammelt wurde. Pflanzen erzielt hat, die einen ganzen Monat (32 Tage) früher reiften. Über die Möglichkeit eine Pflanze zu aeclimatisieren, in der vollen Bedeutung dieses Wortes, sind bekanntlich verschiedene Ansichten zu Tage gefördert Wenn jedoch nur die oben angefahrten That- sacheii. und keine andern vorlägen, müsste diese Frage, wenigstens für die oben in Anspruch genommenen Pflanzen, unbedingt zu bejahen seyn.1 Scandinavien ist wahrscheinlich das Land, welches sich besonders zu derartigen Versuchen eignet So ist man denn auch in Schweden zu denselben Resultaten gelangt wie in Norwegen, namentlich beim Hauen von Erbsen und Bohnen' nebst rotheiu Klee.1 F. s ist gewiBS keinem Zweifel unterworfen, dass es gelingen wird besondere Eigenschaften in verschie- 1 A itheilten Dbi reicht über die Maiscultur bei Christiania. ersieht man, 'ln~* ich von Parma, unter den Namen Cinqnai ' etil bekommen habe, die doch von der hier genannten sehr verschieden ist. ' Hier haln- ich die besondere Qenugthnnng die hoch»! interessante, von Herrn Dr. Kduard Regel in Petersburg mitgetheilte, l " t > un(l Thymian von Lyon, der 71% an Gewicht zugenommen hatte. Um das Verhalten beim Anbau norwegischer Samen im Süden zu erfahren, sandte ich an Herrn Roedelius in Breslau verschiedene Proben im Jahre 1859. Herr Roedelius hatte nicht allein die (litte meinen Wünschen mit der grössten Sorgfalt entgegen zu kommen, sondern auch mir die Erfolgnisse seiner Versuche in natura zu übersenden. Aus Allem ging da hervor, nicht allein, dass die Pflanzen in Breslau einer längeren Zeit zur Reife bedurften, sondern auch, dass die Samen im ersten Jahre schon, comparativt, an Gewicht verloren hatten. Die Details findet man Pag. 54—55. Mehrere Jahre nach dem ich die hier mitgetheilten Erfahrungen gemacht hatte, musste es mich überraschen zu hören, dass jene Thatsachen dennoch nicht neu seyen. Von mehreren unserer Gärtner und Oeconomen erfuhr ich nämlich, dass diese, vielleicht schon vor 30 Jahren, bemerkt hatten, das- .--amen un- serer gewöhnlichen Gemüsepflanzen und Getreidearten, die von südlicheren Ländern erkauft waren, beim Bauen in Norwegen an Grösse zugenommen hatten. Natürlich sollte allen diesen Beobachtungen die che- mische Untersuchung die Krone aufsetzen; eine solche habe ich doch bisher nicht ermitteln können. Nur sey es mir erlaubt hier zu berühren, dass ich bereits im Jahre 1862 die Vermuthung ausgesprochen habe,5 ' Die Mitteltemperatur iu Montreal für das ganze Jahr ist + 7.G7 C. (im Winter — 7. SS» und im Sommei 21.8 AK ton. Dictionary of Geography. New Edition. London. 1859. Pag, SIS. * F. C. Schübeier. Die Culturpflanzen Norwegens. Christiania. 1862. Pag. 98. 29. 11 dass es die stickstofffreien Bestandtheile der Samen Beyen, die sich verhältmssmässig am meisten im Norden entwickeln, und dass hier die Ursache in der Wirkung der „fortwährenden Helle" zu suchen sej Die späteren interessanten Untersuchungen des Professors Dr. Julius Sachs über den Einfluss des Lichts auf die Stärkebildung, ' verglichen mit Laskowsky's Resultaten,1 scheinen jetzt diese Hypothese aatsache gestempelt zu haben, und so haben wir denn hier wieder einen eigentümlichen Einfluss des Lichts auf die \ egetationsverhältnisse im hohen Norden. Im Jahre 1851 stellte ich mit einem sein- hellgelben, fast weissfarbigen Winter-Weizen von Bessa- rabien Versuche an, die ich aber nach dem gelegten Plane, nach vier Jahren wieder aufgab. Jedoch sollte ich das Vergnügen haben hierbei eine andere Beobachtung zu machen. Schon bei den Versuchen des ersten Jahres war mir die Abweichung der Farbe sehr auffallend. Der neue Same war nämlich viel dunkler als der Muttersame. Der hiesige Same wurde nun ausgesäet Mit jedem Jahre fiel aber die Ernte immer dunkler und dunkler aus, bis sie zuletzt von unserem einheimischen Winterweizen nicht zu unterscheiden war. Ganz dieselbe Beobachtung machte ich einige Jahre später mit Weizen von Ohio, und noch Bpäter habe ich fast jede- Jahr Gelegenheit gehabt die Thatsache zu bestätigen bei Mais, bei verschiedenen Sorten Erbsen, Bohnen und bei einzelnen von den Doldengewächsen, deren Samen im Süden mehr oder weniger hellfarbig sind. Ich bin seitdem natürlich immer aufmerksam gewesen auf dass Verhältniss bei unseren nen Producten; habe aber niemals bemerkt, dass unsere „fortwährende Helle" auch eine grössereHelle de E S amens mit sieh geführt hatte. Und nicht allein bei Christiania, sondern auch bei Throndhjem hat sieh diese Sache bestätigt Man erinnere die Pag. 54 55 genannten Zwergbohnen, und namentlich die chinesische Dattelbohne (Phas. oblongus alboruber, Savi).3 Die bekannte, ursprünglich schneeweisse Grundfarbe dieser Bohne nahm in Throndhjem eine graugelbe Farbe an, und wurde in so hohem Grade von der rothen Farbe gedeckt, dass diese jetzt ungefähr einen eben so grossen Theil der Oberfläche Hinnimmt, wie bei den canadischen Samen die weisse Farbe. Wenn mau nun die Bohnen von Montreal und von Throndhjem mit einander ver- gleicht, sollte man schwerlich, weder mit Rücksicht auf I .rosse noch auf falbe, glauben identische Samen vor sich zu haben. Bei der Racheischen Bohne (Phas. oblongus Rachelianus, Mart.), wo also die weisse Grundfarbe nur an der spitze hervorscheint, ist diese, während der Cultur in Christiania, gänzlich ver- schwunden, und die ganze Bohne hat, mit einem gewissen Purpuranstrich, eine gleichförmige dunkelbraune Farbe angenommen.4 Schon lange machte ich mir ein Vergnügen daran-, jahrlich verschiedene Sämereien, zur Anstellung von comparativen Versuchen, nach verschiedenen Gegenden des Landes zu versenden. Dieses geschah auch im Jahre 1860, und zwar nach den nördlichsten i regenden hin. mit der gewöhnlichen niedrigwachsenden „IUtchs- baum-Erbse". Ich nahm an, dass diese Erbse, die ich L859 bei Christiania zweimal zur Keife brachte. vielleicht im Indien Norden gedeihen würde. Dies geschah auch sowohl in Alten (70°) wie beim Hofe Sandton auf Hindö (68 35'). Von Sandtorv emfing ich schon l "-tu» etwas von der Ernte, und nun hatten die Erbsen eine fast grasgrüne Farbe angenommen. Im folgenden Jahre Bäete ich diese Erbsen aus. Nun aber zeigten die Zöglinge ganz dieselbe weissgelbe Farbe, wie der nach Finmarken gesandte Muttersame. — Ganz dieselbe Überraschung hatte ich mit der „Prinz Albert-Erbse", die ich nach Throndhjem gesandt lulle, und doch i-l ja der Abstand nur ca 50 Meilen! Nach dem Angeführten wird es den Leser nicht überraschen zu erfahren, dass gerade das umgekehrte Verhältniss im Süden Statt fand. Indem nämlich, z. B. in Breslau, verschiedene Erbsen und Bohnen an 1 Botanische /.• itntiL.-. I8( I Ho 38. Cfr, Dr. Julius Sachs. Lehrbach der Botanik. '.!!■• Auflage, Leipzig. 1870. Pag 616 sq. ' Ann mie und Pharmacie. Bd. I8S. Pag. 346. 1 Wo Mit % .>!■ Bohnen die Bede ist, ist immer hinzusehen auf: „Die Gartenbohnen von Gcoru \ Miinons*. Smtrcurt 1860. • Damit dii K altatc der im botanischen Garten bei Christiania ron mii angestellten Versuche nicht Perloren gehen, oder nur auf dem . . habe ich an ' tii den Grund tu einer Bammlang i'nr angewandte Botanik gelegt, welche «II,. ,• , enthalt, die a\- Ergebnisse hier gemachter Forschungen and Experimente Irgendwie zur Erläuterung der erhtltnisse dienen können, and sich überhaupt aufbewahren lassen 83 Gewicht verloren, veränderte sich auch die Farbe, so zwar, dass diese, schon nach Verlauf eines Jahres, wieder ungefähr dasselbe Gewicht und dieselbe Farbe zeigten, wie jener Originalsame, den ich hier bei Christiania zum ersten Male von dort erhalten hatte. Bekanntlich bauet man allgemein in Ägypten Pisum Jomardi, Schrie. Zweimal habe ich von dieser Erbse Exemplare nach Christiania bekommen; das erste Mal durch die Pariser-Ausstellung (1855) von Ägypten, das zweite Mal von Smyrna. Beide waren schmutzig graugrün; die hier gewonnenen Samen zeigten eine reine und tiefe grasgrüne Farbe. Obgleich ich der folgenden Beobachtung zur Zeit keine besondere Bedeutung beizulegen wage, glaube ich derselben doch erwähnen zu müssen, um vielleicht durch mehrseitige Beihülfe die Sache selbst insulare zu bringen. Es ist mir nämlich oft auffallend gewesen, dass die Blätter unserer meisten Bäume, sowohl ein- heimischer wie eingeführter, nicht allein ein frischeres tieferes Grün zeigen, sondern dass dieselben auch von grösserer Dimension sind, als jene der gleichnamigen Gewächse im Auslande. Vor mehreren Jahren sandte ich eine ziemlich bedeutende Sammlung 2—3 jähriger Gesträuche und Bäume nach Tromsö (69° 40'). Als ich diese, übrigens ganz der Natur überlassen, während der respectablen ..Ausstellung in Tromsö 1870", wiedersah, war mir, ob Vorurtheil oder nicht, die hier berührte Auffassung ganz dieselbe. Von den Ahorn- arten, die Acer platanoides, L. und A. Pseudoplatanus, L., die in Tromsö sogar nur Strauchform erreichen, waren die Blätter durchschnittlich doch grösser, als Christianiablätter. Die Blattplatte von A. platam hatte eine Länge von 7 und eine Breite von 8" (18-21™), und von A. Pseudoplatanus eine Länge von 7 und eine Breite von 7'/2" (18 — 20c,n). Etwas Ähnliches ist auch bei Obstbäumen an den Ufern des Sogne- tjords in Bergens Stift (61° 17') beobachtet worden.1 Noch erlaube ich mir, als einen Anhaltspunet für künftige Observationen, Folgendes zu bemerken. Ich habe vielfach Gelegenheit gehabt vergleichende Untersuchungen mit getrockneten Blumen verschiedener Zierpflanzen von Lofoten (68° 7') anzustellen; immer ist es mir vorgekommen, dass diese sowohl eine grös- sere Gestalt, und viel tiefere Farbe hatten, wie Christianiablumen derselben Pflanzen. Herr Geheime Medicinalrath Professor Dr. Göppert machte im Sommer 1859, inBegleitung seiner Freunde und Collegen, der Herren Professoren Löwig, Römer und Schulze, eine Reise durch Norwegen, und hat als Ergebniss seiner, bei dieser Gelegenheit gemachten Beobachtungen, ein in jeder Beziehung interessantes Resume in dem Jahresberichte der schlesischeu Gesellschaft für vaterländische Cultur, für 1860, Pag. 22 — 36, niedergelegt. Es heisst iu dieser Abhandlung Pag. 30 unter Anderem: „Zunächst überraschte uns bei der Laudung in Christiania, (am 11 August) das ausserordentlich frische Aussehen der zahlreichen Laubbäume, wie sie bei uns etwa in geschlossenen Thälern, ganz besonders in der auch in dieser Beziehung ausgezeichneten Grafschaft Glatz, erscheinen; ferner, wie auch überhaupt im ganzen Verlaufe unserer Reise, die merkwürdigen Farbenabänderungen vieler Blüthen, wie sie bei uns hohe alpine Lage zu veranlassen pflegt, unter denen ich. als eine der bekanntesten, auf die in 3— 4000 Fuss Höhe schon vorkommende Bergform der gemeinen Schafgarbe (Achillea millefolium, L.) hinweise, die mit schwärzlichen grösseren Blüthenhüllen und schön rothgefärbten Blüthen erscheint. Die bei uns weissblühende Lychnis vespertina, Sibth. sah ich häufig mit blassröthlichen, den Baldrian mit dunkelrothen Blüthen, die Wiesen- scabiose, wie alle blau blühenden Distelarten, die Kartoffel auffallend dunkler gefärbt, ..die fette Henne" mit schwefelgelben Blumen und röthlich gefärbten Kelchblättern: gelbe Blüthen, wie Authemis tinetoria, /.. und Senecio Jacobaea, L. an der Westküste bei Bergen, mit goldgelben, fast orangegelben Blüthen, auch unsere Gentiana der Ebene, (Gentiana Pneumonanthe, L.) so verändert dunkelblau, dass ich sie kaum erkannte: un- sere blauen Gartenblumen, wie Pfefferkraut (Satureja hortensis, /..i und 5fsop, ähnlich verändert, die gelben Blüthen von Impatiens noli tangere, L. mit braunem Anflug, da- auf Angern der niedriger gelegenen Örter iu kolossalen Exemplaren und überall viel häufiger als bei uns vorkommende schwarze Bilsenkraut (Hyo- seyamus uiger, L.) dunkler purpurroth und dergl. mehr". Nach einem Rückblick auf das bisher Mitgetheilte, stellt es sich also heraus, das- wir. sowohl mit 1 Professor Dr. Karl Koch. Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde. Jahrgang VI 11* 84 Bezog auf die Pigmentbildung in den Samen, wie auch auf dieGrö lesselben, sichere Thatsachen vor uns haben. In meiner früher citirten Schritt (Pag. 30) habe ich die Vermuthung hingestellt, dass die „fort- währende Helle- hierbei die Hauptrolle spielen möchte. Nach den von Professor Julius Sachs spater gemachten Beobachtungen i-t dieses Verhältniss nun al6 erwiesen anzusehen.1 Noch sej hier folgender Beobachtung zu erwähnen, der ein ahnliches Interesse zu schenken seyn möchte. Bei wiederhohltem and längerem Aufenthalte im Süden hat es mir immer geschienen, dass Spargel und andere rtlaii/entheile. die man als Zuthateu oder Gemüse geniesst, abgesehen von der Zubereitung, einen anderen, weniger picanten Geschmack haben, als die hier erzogenen. Dasselbe ist auch der Fall mit dem Aroma verschiedener Pflanzenproducte, /. I'.. mit der Fragaria vesca, hei verschiedenen Äpfelsorten, z.B. bei dem auch hier im Lande allgemein vorkommenden Gravenateiner. Freilich könnte man hier etwas über gustibus" u. s. w. einwenden. Erstlich aber habe ich mehrfach Gelegenheil gehabt, von der Schweiz al> bis hierher, mich selbsl übet den Geschmacksunterschied zu überzeugen, und die relative Auffassung von Geruch und Geschmack kann, hei einer Sache wie diese, nicht ganz jeder „disputatio" entzogen werden, /weiten- habe ich hei meinen Gartenausstellungen in Christiania Gravensteiner vom Neckarthaie, vonDres- den and von Hamburg, zusammengestellt mit norwegischen Proben inclusive von Throndhjem, vorlegen kön- nen. Jedesmal (heilten auch erfahrene Besucher meine Anschauung, namentlich hei Anstellung von effec- t i von Geschmacksproben. Hierzu kommt aber noch, dass die Sache auch die Aufmerksamkeit fremder Pomologen auf sich gezogen hat. Im Jahre L858 schickte ich dem Professor Dr. EdouardMorren in I.üttich eineSammlung von norwegischen Äpfeln and Hirnen. In dem von Professor Morren redigierten Journal „La Belgique hor- ticole", (December 1858. Pag. 69) bemerkt derselbe iiher diese, dass sie ..den vorzüglichsten Varietäten angehörten, und ganz dasselbe Aussehen hatten, wie die schönsten in Belgien erzeugten Producte". Später (1. c. Februar L859. Pag. L53) äusserte Dr. Morren sich über eine spezielle Sorte, die er von mir anter den Namen „Kaupanger Apfel- erhalten, folgendennassen: „Diese Varietät ist sehr empfehlungswerth; der Apfel hat, hei tadelfreier Form, ein schönes Aussehen, lässl sich lange aufbewahren and besitz! einen delicaten Geschmack. Drei Monate, in denen ich die Frucht aufbewahrte, verbreitete dieselbe fortwährend ein -(du- feines und durchdringendes Aroma. Das Fleisch war fest und delicat". Folgende Worte bilden den Schhiss der Notiz: „Unsere nationale Pomologie muss den hohen Gewinn schätzen, den dieselbe erhält durch die Recrutierung der besten in dem strengen norwegischen Klima erzeugten Varietäten". Bei einer anderen jeuheit, wo ich das Vergnügen hatte Herrn Morien zwei neue Äpfelvarietäten zur Beurtheilung vor- zulegen, äussert dieser erfahrene Pomolog (1. c. Juh L860. Pag. 318) iiher den „Aga-Apfel", dass derselbe ..ein -ehr feines Atom, wie ein Reinetten-Apfel, verbreite. Es ist eine Fracht erster CTasse". und über die andere Sorte bemerkt Den- Morren (1. c. Pag. 319): „das Fleisch ist weiss fest, sehr fein, aromatisch. süss und macht den Apfel zu einer Frucht ersten Ranges; daneben verbreitet derselbe ein delicates und einladendes Irom". ..Diese Thatsachen", so schliesst Professor MoiTen, ..werden hoffentlich Amateure und er von Pflanzenschulen autfordern, Verbindungen mit Collegen in Norwegen anzuknüpfen. Wir wieder- hohlen es, Bolche Versuche werden weniger Täuschungen zur Folge haben, als die. welche man mit Früchten von Büdlichen Gegenden anstellt". Mittlerweile habe ich vor mehreren Jahren, von wahrhaft speeifisch norwegischen Apfelsorten, Pfropfreiser und junge Bäume nach England, Belgien, Schlesien, Ungarn and Württemberg, s und schliesslich auch nach America gesandt, um nämlich da^ oben berührte Verhältniss ins Klare zu bringen. Eine mehr praktische Methode kei ich nicht, um hier, bei späterer gegenseitiger Auswechselung, durch Vergleichung jeden Zweifel heben ZU k MI. Von Einwohneren in Nordland und Fimnarken, wo Kuhns Chameemorus, /-. (die Moltebeere fast überall und in " en Mengen vork mt, habe ich oft gehört, dasa hier das eigenthümliche Arom viel ' i ' |p ii J.ihri.- von den pomologiwhen Institute det Dr. IM. Lackt in Reutlingen, der ron nur die PfropfreUer bekommen hat, mm Verkauf 85 durchdringender ist, als im südlichen Norwegen. Als ich im Sommer 1870 Alten besuchte, habe ich selbst diese Erfahrung machen können. Auch an Grösse überwiegen dieselben bedeutend die Beeren aus der ömgegend von Christiania. ' Jedoch auch mit Bezug auf die Zuckermenge herrscht hier ein Unterschied; die nördlichen Herren sind weniger süss. Überhaupt springt dieses Verhältniss bei allen Früchten in Norwegen hervor, so zwar. dass ich sehr bezweifeln möchte, dass einem an Süssigkeit gewöhnten Südlander z.B. die gelbe Eierpflaume oder die Keine Claude von Throndhjem besonders munden möchte. Nichts desto weniger werden diese Früchte, hier vollkommen reif, mit ganz entwickelten, keimfähigen Samen. Dasselbe findet auch Statt bei der Vitis vinifera. Jedermann weiss, dass die südlichen Trauben süsser und daher der Wein reicher an Spiritus ist, als z. B. Rheintrauben und Moselweine. Diese letzteren haben dahingegen aber ein angenehmeres Bouquet, während die Weinsäure zugleich in grösserer M hier hervortritt. Allgemein bekannt ist der schlesische Grüneberger und die Sage vom ..Drei-Männer- Wehr\ Bei Christiania werden die Melonen fast immer in Mistbeeten gezogen, wo sie ein Gewicht von 19 % (9.46ks) erreichen können. Ausnahmsweise im Freien können sie ein Gewicht von 6 7t (2.98'f) errei- chen. Gleichviel nun auf welche Weise, habe ich hier keinen anderen Unterschied, als eben an der Grösse gefunden. Zuweilen ist es mir doch vorgekommen, dass die warmgezogenen süsser sind. Sowohl hier in Chri- stiania wie in Paris habe ich die „Pariser Netz-Melone" gekostet. In Christiania braucht man dazu immer Zucker, während dieselbe Varietät in Paris, wenigstens im Verhältniss zum Arom, mir immer zu süss vor- gekommen ist, Jedenfalls schien mir dieses letztere immer schwächer, ja mit Rücksicht auf den picanten Geschmack dieser und anderer Sorten in Christiania, keinen Vergleich aushalten zu können. — Zufälligerweise ist mir auch aus China Folgendes in die Hände gefallen. „Die Melonen, die bei Hankow (ungef. gebauet werden, sind weniger saftreich aber viel mehr mehltleischig („mealy), als die ausgezeichneten Früchte, z. B. von Portugal (37— 4:>°r.'- Ein ganz ähnliches Verhältniss herrscht auch bei den gewöhnlichen Küchenkräutern. Selbstver- ständlich habe ich in einer langen Reihe von Jahren häufig Gelegenheit gebäht, z. B. zwischen Sellerie- und Petersilienwurzeln von Hamburg mit denen in Christiania, Vergleiche anzustellen. Im Jahre 1862 hatte einer meiner Freunde, auf englische Weise, „White solid Cellery" gebauet. Mit einem unserer wöchent- lichen, um nicht zu sagen täglichen, Londoner-Dampfschiffen wurde Stengel-Sellerie vom Londoner Gemüse- Markt requiriert; Liebhaber und Kenner dieses Sellerie wurden zu Preisrichtern gewählt, und einstimmig fiel das (botanische) Urtheil zu Gunsten der hiesigen Erzeugnisse aus. dass heisst, der englische Sellerie schmeckte milde und angenehm und verschwand vom Teller; der norwegische aber schmeckte so durch- dringend aromatisch, dass derselbe die Ehre genoss als Nolimetangere liegen zu bleiben! Ebenso verhält es sich mit den Samen der Doldengewächse. Schon zwistdien hier und Throndhjem habe ich einen grossen Unterschied bemerkt. Bekanntlich ist der Kümmel (Carinii Carvi, L.) in grosser M wildwachsend in Norwegen, und nur in Alten (70°) habe ich einen directen Culturversuch gesehen. Von dem wildwachsenden Kümmel werden jährlich ungefähr 4000 Tonnen (ä 128 tt 63.75 l ausgeführt. Bekanntlich beläuft sich die Menge des ätherischen Oels von dem in Holland, in der Umgegend von Halle und in Mittel-Russland gebaueten Kümmel auf 4— 4.5 70. Hier in Christiania hat ein Mann in einer langen Reihe von Jahren gegen 5.8 % bekommen. Hieraus ergiebt sich, dass der norwegische (also wildwachsende) Kümmel ungefähr 1% reicher an ätherischem Oele ist. ' Über die wildwachsenden Beeren auf Grünland, verglichen mit Dänemark, hat der dänische, als i M.trinc- Officier E. Bl tili me bemerkt, dass er dieselben „an Grösse und Geschmack weit höher stellt, als was sieh davon Ähnliches in Dänemark findet". (K. Blubmc. Fra et Ophold i Grünland. KjObenhavn. 1863—64. Pag. 71.) — Über die Beeren von Etnpe- trum nigrum, L. in Lapland drückt Wa hlcnberg sich folgendermaassen aus: „Baccffl in alpibos multum grandiores et sapidiores sunt quam in sylvis, itaque a I.apponihus minime spermmtur", (Flora lapponica. Berolini. 1819. Pag. 274.): —und über dieselben Beeren von der Kola-Halbinsel sagt Fei lman: „Bacca: hie grandiores sapidioresque quam in Finlandia. a Lappouibns avide eduntur". (N. I. Fellman. Planta; vasculares in Lapponia orientali sporne nasceutes. Ilclsiugtorsia'. 1864—69. Pag 2 Frederick Porter Smith. Contributions towards the Materia medica and natural Ili.-torv of China. Shanghai. 1871. American Presbyterian Mission Press. London. Trübner & Co. Pag. SO. -•■ Übet die Verschiedenheit des essentiellen Amins mehrerer Küchenkräuter bat man doch auch an alliieren Orten „sprechende" Erfahrungen gemacht So /. B. bat man in der Stadt Piteä in Schweden '• \. B. 19 10' it. Li schon lange Zeil die hier gebaueten Gemüse so hoch geschätzt, dass man die- selben zuweilen lieber ganz entbehrt, als mit südlicheren Gemüsen substituiert.' Bei Allium Cepa, L. ist das liier berührte Verhältnis- so Bcharf hervortretend, dass gewiss alle Leser bemerkt haben werden, dass diese Zwiebelart, bei Veränderung von mir wenigen Breitegraden, einen weit stärkeren Geschmack in einem nördlichen Lande bekommt, als in südlichen Gegenden, so wie auch, dass diese Eigenschaft sich im Indien (.rade verändert, sogar muh einjähriger Oultur.1 In Singapore hat man versucht englische Pfeffermünze zu bauen. Die Pflanzen erreichten nur die halbe Grösse und gaben nur das halbe Oel. Letzteres hatte da/.u auch einen schwächeren Geruch.1 — Wahrscheinlich verhalt es sich SO mit allen aromatischen l'Hanzen. Das hier stark riechende Marrubium vulgare. /.. tritt, nach Link, in Portugal ganz ohne Geruch auf. ' — 15ei der Lavendel habe ich oft Gelegenheit gehabt in dieser Hinsicht Vergleiche anzustellen zwischen Pflanzen von Throndhjem und aus der Umgegend von Christiania, nämlich bei meinen Garten-Ausstellungen, wo natürlich die besten Pflanzen repräsentier! waren. Spater habe ich erfahren, dass man in England schon vor 50 Jahren bemerkt habe. ' dass der dort gebauete Lavendel viel melir ätherisches Oel gab. als der von Süd-Frankreich eingeführte. Dieses hat zur folge gehabt, dass man jetzt allein bei der kleinen Stadt Mitcham in Surre; bei London unge- fähr 200 \iie- zum Lavendelbau verwandt hat, (= S2I norwegische oder 317 preusaische Morgen, oder 80 Hektaren Land).6 - Nach Lawrence Smith ist die Ausbeute des Rosenoels in der Umgegend von l'hi- lipoppel (42° N. B.) l ' . , Drachme (5.62«1) von 30-60 % (14.94— 29.8811») Rosenblättern, .1. h. 0.020—0.040 Procent,' während man in Kaschmir, nach London, nur „eine halbe Drachme (3.75*) aus 60 fö". d. h. 0.001 Procent, erhalt.- Nach I lockiger erreicht man in Indien nur ungefähr 0.001 Procent.9 Bereits im Jahre 1862 habe ich („Die Culturpflanzen Norwegens"), unter den oben angeführten Beobachtungen, namentlich folgende, auf geradezu praktischem Wege gewonnene. Resultate berürht Vor l'i— Di Jahren wurde in Christiania auf Actieu eine Dampfkocherei etabliert. Der zuerst angestellte Ober- koch, von Geburt ein haue, hatte früher in einer ähnlichen Anstalt in Kopenhagen gewirkt Er gebrauchte desswegen, ceteris paribus, liier in Christiania dieselbe Quantität von Gemüsen, an die er dort gewohnt war. Bald aber stellten sich in Christiania Klagen ein über den zu stark vorherrschenden Geschmack dieser Gemüse. Die Klagen gingen endlich in die Tageblätter über. Die Folge davon war. dass man die aro- matischen Quantitäten verminderte, und die Klagen hörten auf. Im Herbst 1860 bezog man. der grösseren Billigkeit wegen, -einen Küchenbedarf von Kopenhagen. In Christiania, nun einmal an das regelmäs \roin gewöhnt musste man, so hat mir der Inspector loci selbst berichtet, um eben dieser Gewohnheit zu fröhnen, jetzt wieder jene grössere Quantität von Gemüsearten applicieren. (Kopenhagen liegt unter 55° 42' und Christiania 59° 54' V B.) Ganz anders verhält es sich mit der Zuckermenge. Wie das Arom in Früchten und anderen über- 1 Tidning för Tril :. 1868 i Pag. 33. 57. 79. — N. J. Andersson. Apercu de la Vegetation et des plante* eulti- Stookholm. 1 S r, 7 1' a John Bogers. The Vegetable Collivator. London. 1851. Pag. 201. — TheGeograplry ofl'lants. London. The religioua Tract Pag. B6. — Boyer. Shilling Cookery fot the People. 21ü'h Thousand. Pag. 162. No. 449. — Otto und Dietrich- Allgei litung. 2l"' Jahrg. (1853.) P"g- 325. * Deutsche Qartenieitnng. Herausgegeben von Theodor Kümplcr. 5'« Jarhrgang. (1867.) Pag. 191. 4 F. -I M ■ dei Pflansenphyaiologie. Berlin. 1837—39. 2'" Bd. Pag. 499. 11 • in -y Phillipe. Hietory of coltivated Vegetable«. London. 1822. Vol. I. Pag. :n4. 1 l Archer. Populär economic Botaoy. London 1858. Pag. 975. — Jonathan Pereira. Tlie Elemente of Materia medica .,na Therapentic*. Tbird Edition, London. 1849 — 53. Vol. II. Part. I. l'a^'. 1868. — John C. Morton. A GyelOpedJe of Agri- cnltnn G 1855, VoL II Pag. 218. — Kotiert Thompson. The Gardener'a Assistent. Glasgow. 1859. l'ng. 293. 1 Bonplandia. Jahrgang VII. (1859.) Pag .'ti>7. ' J. C. London. Arboretum et Vraticetom britanniettm, London, is.ih. Vol. II. Pag. 789. Di 1 A 1 lüi kiger. Lehrbuch der Pharmakognoeie des Pflanaenreichi. Berlin. 18C7. Pag. 97. 87 und unterirdischen Pflanzentheilen zunimmt, so nimmt die Zuckermenge ab. und dieses in einem sehr bemerkbaren Grade, je weiter man nach Norden kommt, wobei die Verschiedenheit der Sommerwärme einen besonderen Einfluss zeigt. Hier in Norwegen ist es Jedem bekannt, dass es sich mit den gewöhnlichen Früchten so verhält wie angeführt, und so viel man weiss, ist dasselbe der Fall, z. B. mit den Trauben, in den Rheingegenden. In America enthalten die Maisstengel auch weniger Zucker je weiter man nach Norden kommt.1 Dieselbe Regel scheint also für alle zuckerführenden Pflanzenorgane zu gelten, die sich über der Erde befinden. Sollte vielleicht eine weniger ((instante Regel für unterirdische Organe Statt rinden.' Da die Beantwortung dieser Frage nicht allein mit Bezug af den Viehfutterwerth, sondern auch mit der so wichtigen Zuckerrübenwirthschaft in Verbindung steht, wird die nächste Zeit gewiss hierüber unzweideutige Resultate an den Tag bringen. Was mir darüber bekannt, ist Folgendes: Unter 12 Proben von verschie- denen Orten in dem südlichen Schweden fand man. als den höchsten Zuckergehalt 16.9, und die Mitteig] 13.1 Procent;-' in Braunschweig unter 70 Analysen das Maximum 17.44 und die Mittelquantität 13.48 Procent. 3 Bei allen diesen Thatsachen ist es wohl vielleicht überflüssig hervorzuheben, dass hier weder von fehlerhafter Observation, noch von einem Zufallcomplex die Rede seyn kann. Wir stehen aber hier wirklich einer bedeutungsvollen Th;atsache gegenüber. Welchen Agentien jedoch sind diese Verhältnisse zuzu- schreiben? Haben wir vielleicht hier wieder vor uns eine Wirkung der fortwährenden Helle? Meine persönliche Meinung geht darauf hinaus. Das Licht, so glaube ich, entspricht dem Amin, wie die Warme der Zuckermenge. Und wo anders möchte der Grund dazu liegen, das Tabaksblätter, nach vieljähriger Erfahrung, je mehr Nicotin enthalten, je weiter die Pflanze nach Norden verlegt wird?1 Bekanntlich hat man, zur Gewinnung des Opiums, in den letzteren Jahren an mehreren Orten in Mittel- und Süd-Europa, Papaver somniferum gebauet. Obgleich als pecuniäre Erwerbsquelle vielleicht weniger praktisch, hat man hierbei doch das interessante Resultat erreicht, dass die Morphinmenge bis zu einem gewissen Grade zunimmt, je weiter man nach Norden kommt. Um das Verhältniss hier, bei 60° Breite, zu untersuchen, habe ich in zwei Jahren jährlich nahe an 20 Grammen Opium erzielt, die Menge des Morphins aber noch nicht bestimmt. Jedenfalls wird in Zukunft eine comparative Darlegung der Alkaloidmenge in den wildwachsenden und eultivierten officinellen Pflanzen im Norden, dem Süden gegenüber, von besonderem Interesse werden. Noch ein Paar Worte über die Wirkung des Lichts in den Polargegenden. Eine in Alten (70°) ansässige, intelligente Dame, der ich viele Culturversuche und Aufklärungen überhaupt zu verdanken habe, hat mir Folgendes mitgetheilt. In mehreren Jahren hat sie in ihrem Garten Hesperis tristis gezogen. So lange sich die Sonne (nach dem Almanach) über dem Horizonte befand, waren die Pflanzen, ob das Wetter klar oder bewölkt, ob Tag oder Nacht, völlig indifferent mit Rücksicht auf Geruch, und verhielten sich also wie dieselben Pflanzen unter südlichen Breitegraden, die ihr ansprechendes Arom ja erst bei Nacht von sich geben, wenn diese anfängt dunkel zu werden. Wahrscheinlich wird ein ganz ähnliches Verhältniss sich bei ähnlichen Pflanzen (z. B. Nycterinia capensis, Benth., Hebenstreitia kund thun, und werde ich mit diesen in der nächsten Zukunft Versuche anstellen. Später ist die oben genannte Gartenfreundinn in Alten meiner Aufforderung Acacia lophantha, Willd. zu ziehen entgegen gekommen. Ihre Wohnung hat eine solche Lage, dass unter der fortwährenden Sonnenhelle, (also Tag und Nacht), fortwährend Strahlen directe aufs Haus herumspielen können. Anfanglich wurden die Blumentöpfe, nach und nach, in die verschiedenen Zimmer nach der Sonne herumge- tragen. Bald zeigte es sich aber, dass dieses überflüssig sey. Mand fand nämlich, dass die Pflanzen „ Abends" 1 William H. Prescott. History of the Conquest of Mexico. London. 1844. Vol. I Pag. 122. 2 A. Müller. Om den svenska sockerbet-imlustrien. Stockholm. 1S68. Pag. 30. 3 Dr. K. Stammer. Jahresbericht über die Untersuchungen und Forlschritte auf dem Gesammtgebiete der Zuckerlabrikation. Jahr- gang VII. (1867). Pag. 77—78. 4 Cfr. Carl D. Ritter von Schroff. Lehrbuch der Pharmacognosie. Zweite Auflage. Wien 1869. Pag 88 ihre Fiederblättehen nicht falteten, ob auch der Bimmel klar, oder bewölkt, ob die Töpfe directe gegen die Mitternachtssonne gestefll worden, oder nicht. Se hielten diese Pflanzen sich wahrend der ganzen Zeit der „Helle". Bei Eintritt der „Nacht" kam — die Natur wieder: Natura« rarca pellas ex! &c — Mit einem Exemplar wurde, der Mitternachtssonne gegenüber, folgender Versuch angestellt. Gegen 9 Uhr „Abends" wurde die eine Haltte der Krone mit grösster Sorgfalt beschattet und dunkel gehalten, und nach l". 20 Minuten waren die Fiederblättchen hier zusammengefaltet Nun stellte man die ganze Pflanze in die Sonne. In drei stunden trat keine Veränderung ein. Am folgenden Morgen waren alle Blätter wieder geöffnet Im verflossenen Sommer (1872) hat dieselbe Frenndinn auch Versuche mit der Mimosä pndica angestellt Die Mimose verhielt -ich ganz wie die Acacie, ob der Himmel klar oder bewölkt Gleichzeitig wurden Versuche mit denselben Pflanzen angestellt bei Stamsund in Lofoten. welches also beinahe zwei Grade südlicher liegt (68°70- Hierzu kommt, dass die Wohnung hier gegen Norden von einem Gebirgskegel gedeckt ist. in Folge dessen die Mitternachtssonne das Haus nie bescheint In den schönsten und hellsten Nachten schlössen sich die Fiederblättchen derAcacia nie; war aber der Himmel bewölkt, "der wurden die Töpfe an einen dunkelen Ort gestellt, unterblieb die Faltung nicht. Dahingegen schlössen sich die Mimosablättchen immer, und dieses selbst in den hellsten Nächte». Wir möchten also, nach dem Angeführten, hier im Stande sevn, folgendennassen zu resümieren: 1. Werden in Scandinavien Getreidearten, nach und nach, von Ebenen m Gebirgsgegenden gebracht. können dieselben daran gewöhnt werden sich nicht nur zu entwickeln in derselben, ja in BOgar kür- zerer Zeit, wie früher, sondern auch bei einer niedrigeren Mitteltemperatur. Wenn dieselben Ge- treidearten dann, mehrere Jahre hindurch, in jenen Gebirgsgegenden gebauet, wieder in die Muttererde verpflanzt wurden, reiften sie anfangs trüber als dieselben Varietäten, die vorher ununterbrochen in der Ebene eultiviert waren. .'. Auf dieselbe Weise verhalten sich Getreidearten &c, die, nach und nach, von Süden nach Norden gebracht werden. 3. Der Same nimmt an Grösse und an Gewicht zu und ab nach der Verpflanzung von 8üden nach Norden, und umgekehrt 4. Die Ursache dieser Erscheinung spielt dieselbe Rolle mit Bezug auf Pigment 5. Her Wechsel des Aroms und die Veränderung der Zuckermenge schliesst die Reihe der Beobachtungen. /,■>. '/, 4i; 1.1 .in I Bie Pflanzenwelt Xoru-e°-eiis Klimatoloai 46 W So J2~ >eler DiffFfLmzeiwpll Xoru-egvii- ? Wobeier Die Pflanzenwelt JJonvcaTns Kiimatoloffie ostl I. Ferho ler Di? Pflanzenwelt XorwcüViis Klimaloliv beler Du 1'fUnzi "r l)icPfl,inzou«-<..|| Kmvfj'ras K I ns.al oloo'n 'flnnviPiiwcll Xorwca'ras Klimatolooii Pflanzenwelt Xonvei:"12. 3 Det Kgl. Danske Lamlhusholdnings-Sclskabs Skrifter. 1. c. Pag. 505. 12 90 ungen sammeln, im Laufe des Sommers aber austrocknen. Die grüne Farbe wird ziemlich schnell von der Sonne verbleicht. Die zurückbleibende Masse wird dann schneeweiß, weich and gleichsam zusammen- gefilzt, mit dem Aussehen dicker Baumwoüenwatte. An verschiedenen Orten in Norwegen, namentlich in Gebirgsgegenden, wo der allgemeine Verkehr gering ist. und wo die eigentümlichen Naturumgebungen wohl auch ihren Einfluss äussern, hat man zum Theil noch nicht den alten Glauben an unterirdische Kobolde &c. verloren. Eins dieser Wesen, und zwar feminini generis, die in den Volkssagen unter dem Namen „Hulder" (fast „Frau Holle") vorkommt, soll sich unter anderem auch damit beschäftigen Leinwand und dergleichen zuwehen. Unter solchen Um- standen schein! es nahe zu liegen, dass die weniger aufgeklärten Bauern jene Confervenwatte für „Hulder- il'.lfen- Gewebe„ annehmen, das zum Bleichen ausgebreitet ist. Dieser Stoff und ähnliche Gegenstände kennen aber nur in Besitz von Menschen gelangen, wenn sie im Stande sind ein Messer oder irgend ein anderes Werkzeug, worin sich Stahl befindet, auf den Gegenstand zu werfen. In unserer Universitäts-Samm- lung für angewandte Botanik besitze ich ein auf diese Weise „erobertes" Stück „Leinwand" von Jer- kin auf Dovre (02° 13' — Höhe 3070' od. 963«n- ü. d. M.) Auch in Deutschland hat man Beispiele ähnlicher Confervenbildungen, deren die Industrie sich vielleicht einmal bemächtigen wird.' I' n c us nodosns. L. (Norw.: Tang, Grisetang, Svinetang. Schwed. : J\'m">l- od. Knyttäng. Island: Pykkvapdng, ZEtipäng) kommt sehr allgemein längs der Küste bis Hammerfest (70° 37') vor, und in grosser Menge auch auf den Färöinseln und auf Island. Diese Tangart wird sehr viel und mit gutem Erfolg als Schweinefutter benutzt. Mit der Zeit mehr und mehr bekannt wird diese Thatsache wahrscheinlich den sonst kostspieligen Schweinebestand sehr erleichtern und damit auch vergrössern. Pneus serratus, L. (Norw.: Hummertare) kommt überall bis V.ardö (70° 22' N. B. 48° 50' Ö. L.) vor. und auf Spitzbergen hat man die Varietät F. serr. var. areticus, J. Ag. gefunden. Island. Pneus vc sirulosus, L. (Norw.: Smellefang, Schwed.: BUsiung, Isl. : Klopdng, Bölußdtig). Die gewöhnlichste aller Tangarten; kommt in so vielen Varietäten vor, dass diese in ihren Uebergängen sich kaum beschreiben lassen. Man findet dieselben bis nach Vardö, sogar bei Matotschkin Schar auf Nowaja Semlja i", :;' ,"> und auf Spitzbergen bei Stans Foreland (78°), folglich auch auf Färö und Island. H iinantlialia lorea, Lyngb. (Norw. : Knaptare, Isl. : Reimaparri). Nicht so allgemein wie die vorher genannten Arten. Ich habe dieselbe östlich nur bis Lillesand (58° 15' N. B. 26° 2' Ö. L.) und nördlich nur bis Bodo (67° Vi') gefunden. Färöinseln und Island. An der Südküste Norwegens kann dieselbe eine Länge von 7— s' (2.2 -2.5m.) und die Dicke eines starken Federkiels erreichen. Bei Lillesand (58° 15' N. B. 2(i° 2' (). L.), wo ich zwei Jahre als praktisirender Arzt verlebte, habe ich Gelegenheit gehabt die letztgenannte Art zu allen Jahreszeiten zu beobachten. Ich kann in Folge dessen bestätigen, dass die von Lyngbye gelieferte Beschreibung der eigentümlichen Wurzelscheibe' vollkom- men correct ist; nur muss hinzugefügt werden, dass das riemenförmige frons ungefähr Anfangs November sich ablöst, und dass im nächsten April ein neues frons von der Mitte der bechcr- oder knopfförmigen Scheibe hervorwächst. Unbekannt ist es mir ob dies sich im dritten Jahre wiederholt. Nur einmal habe ich gefunden, dass das frons Bich den Winter über erhalten und zum nächsten Frühjahr neue Triebe ge- Bchossen hat. Dieses Exemplar (gefunden am 24sten Mai 1846) findet sich in unserem Universitäts-Herba- rium in Christiania. Laininaria digitata, Lamour. (Norw.: Tare, Stortare, Havtare, Stoktare, Tongletare. Der Stengel: Tareleg, Tarestoh od. Tongel. Schwed.: Tare. Isl.: Paungull, HrossapatmgulT). Sehr allgemein au der ganzen Küste bis zur VaigatS Strasse und auf Nowaja Semlja bis Matotschkin Schar; kommt auch bei Bären Eiland und Spitzbergen bis s0° vor, ebenso auf den Färöinseln und Island. Der Stengel variirt zwischen 2 und 8' (62cm— 2.5m.) Länge und kann einen Diameter von 2" (53mm.) erreichen, das Blatt 8 — 10' (2.5— 3.1m.) Länge, bei einer Breite von 1— l1/./ (31— 47cm.). Es ist eine be- kannte Sache, dass das frons bei dieser Art einjährig der Stengel aber perennirend ist; auch ist die Weise 1 Professor l)r. Karl Koch. Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde Jahrgang XIII (1870). Pag. 75. * II Cliris,t Lyngbye. Tentamcn Hydrophytologi« Danicic. Hafniie. 1819. Pag. 36. 91 bekannt wie sich das neue Blatt entwickelt. Nirgends aber habe ich die Beobachtung erwähnt gefunden, dass der Stengel jedes Jahr ebenso regelmässig an Dicke zunimmt wie die dicotyledonen Holzstämme, so zwar, dass man bei der Laminaria digitata ebenso deutlich die Jahresringe zu zählen vermag, wie bei diesen. Jedoch habe ich niemals mehr als 8 Jahresringe gefunden. Natürlich beobachtet man diese Thatsache am deutlichsten an frischen Stengeln oder solchen, die in Spiritus, Glycerin oder Salzauflösung aufbe- wahrt worden sind. Gemischt mit Maria esculenta und Fucus nodosus werden die kleingehackten Blätter als Viehfutter benutzt. Laminaria saccharina, Lamour. (Norw.: Blaätare, Isl.: Bettisparri). In Norwegen ist diese Art ebenso verbreitet wie die vorhergehende, ist aber bis jetzt weder auf Nowaja Seinlja oder Bären Ei- land noch auf Spitzbergen gefunden worden. Gegen Osten geht sie nach der Vaigats Strasse. Allgemein auf Färb' und Island. In Lillesand habe ich Gelegenheit gehabt dieselben Individuen im Verlauf von zwei Jahren fast täglich zu beobachten. In dieser Zeit nahmen sie an Grösse sehr zu; wie lange aber das frons sich erhält, ist mir nicht bekannt geworden. Diese Laminaria kanu eine Länge von 9— 10' (2.8 — 3.1m-) und eine Breite von 1 — 1'/2' (31 — 47cm.) erreichen wird aber nicht so gerne von den Hausthieren genossen wie die vorhergehende. Rhu d om en ia pal in ata, Grev. (Norw.: Sol od, Söl, Schwed.: lärtäng, Isl.: SöT). Kommt sehr gewöhnlich in so vielen Varietäten vor, dass diese sich distiuct kaum beschreiben lassen, und zwar Ost-Finmarken vorbei bis Russland; gegen Osten nach der Vaigats Strasse und auf Spitzbergen bis 78°. Färö und Island. Sphaerococcus crispus, Ag. Auch sehr allgemein jedenfalls bis 70°. Obgleich officinell und bekanntlich auch in nicht geringer Menge als Appretur benutzt, ist bisher der ganze Bedarf für Norwegen dennoch von England eingeführt worden. Ungefähr um die Mitte des vorigen Jahrhunderts fing man in Norwegen an Tangarten, namentlich zur Fabricatiou der Soda, einzuäschern. Im Anfang dieses Jahrhunderts war diese Industrie ziemlich aus- gebreitet, wenigstens in Throndhjems Stift. Im Jahre 1800 lauten die Angaben der Ausfuhr von Christi- anssund auf 2,279700 % (1,135550kg.) und Molde 970300 'S (483320kg)1. Seitdem man aber die Methode erlernte Soda aus Chlornatrium darzustellen, verlor die Tangasche in dieser Beziehung ihre Bedeutung, bis man dieselbe zur Gewinnung des Iods verwandte. Längs der 300 Meilen langen Küste Norwegens, wo die grösseren Tangarten in unerschöpflicher Menge vom Meere selbst an die Küsten geworfen werden, kann die Tangasche wahrscheinlich wieder eine lohnende Erwerbsquelle abgeben. An einigen Orten benutzt man die, während der Winterstürme ans Land geworfenen, Tangarten auch als Düngungsmittel. Natürlich bilden hier die grösseren Fucusarten und Laminarien. kurz, die Fa- milie Melanospermese, das Hauptmaterial. Die Erfahrung hat bewährt, dass hier die Düngungskraft dem Stalldünger gleich kommt. Leider aber bekundet die Erfahrung bisher auch, dass die eben genannte „Erfahrung- sehr wenig ad notam genommen ist. Wie bemerkt, und was auch aus dem Namen der Alaria esculenta hervorgeht, wird diese Alge in Norwegen als Viehfutter und auf Island zur Nahrung für Menschen benutzt. Dieses letztere ist doch be- sonders der Fall mit Rhodomenia palmata, Grev. (Isl.: „Söl"), welche schon im 10te» Jahrhundert von den Norwegern, die Island zuerst colonisirten, benutzt wurde. In verschiedenen Schriften wird dieser Sache erwähnt2, ja die Alge auch als Haudelswaare besprochen. In Sturlunga Saga il'ättr I. Cap. 12) wird berichtet, dass Mär Bergthorssön (ungef 1118) von seinem Wohnorte nach Saurbse (in Dala Syssel auf dem Westlande der Insel) in Gesellschaft mit Leuten reiste, deren Geschäft darin bestand „Söl" zu kaufen {.,til sölvakaupa"), und an einer andern Stelle in derselben Saga ([Vittr II. Gap. 11) 1 es, dass man (ungef. um die Zeit 1147) in grossen Mengen von andern Districten nach Saurbse reiste, theils um „Söl" zu kaufen, theils gegen Bezahlung selbst zu sammeln. Sogar die Gesetzgebung nahm sich d -Gegenstandes an. In dem isländischen „Jonsböken" (Reka Balken Cap. 1) findet man verschiedene 1 Frederik Thaarup. Udförlig Veiledning til det danske Monarkies Statistik. Kjöhcnhavu. 1313. 'J 1>. l'.u. :;>. 2 Egil's Saga. Arna Magn. Ausg. Cap. So. Pag. 604. 02 Gegenstände genannt, welche, vom Meere ans Dfer angetrieben, von dessen Grundbesitzer als Eigenthum zu betrachten sind; unter diesen kommt ausdrücklich auch Seetang vor. und dieses wird sogar (Cap. 2.) wiederholt. In einem andern der ältesten isländischen Gesetzbücher „Graagaasen"1, wird _..,sv,7- zu den „Erdfrüchten" gerechnet, die man an Ort und Stelle gemessen Konnte, die aber, unter Landesverweisung oder ..drei Mark-- Busse, nichl ohne Zustimmung des Besitzers weggeführt werden durfte. Noch jetzt rechnet man auf Island den Werth von 12 Ellen (7.5m) Wollenzeug („Vadmel", altnorw. vadmäl, ungef. : das deutsche Willeram,) gleich 80 3 i W and ebenfalls 80 8 „Söl" oder dasselbe Gewicht von dreimal ge- em isländischem Moos (Cetraria islandica) gleich 12 IT (6kg) Butter oder Vi Tonne (35 Liter) Mehl oder Roggen. Schon gegenwärtig können die Küstbewohner die Bedürfnisse des Inlandes nicht befriedigen, Dämlich nicht die von hier angebotenen Tauschmittel, Butter, Talg, Wolle. Haute und Schafe ausgleichen. beweissl zugleich, dass der [nstinct die „Inländer" gelehrt hat die Gesundheit durch eine gewisse tabilischer Nahrungsmittel zu erhalten, um namentlich Skorbut und andern Krankheiten zu entgehen, die in anzweckmässigen oder einförmigen Nahrungsmitteln ihren Grund haben. Im frischen Zustande hat diese Tangarl einen angenehmen Geruch, und sowohl dieser wie der Geschmack sollen sich noch verbessern, nachdem die Alge mehrere Monate zusammengepackt gewesen ist. Dieselbe bekommt dann eine lichte Farbe und fässl bei Berührung einen weissen Stoff fallen, der einen süssen Geschmack hat und vielleicht dem Mannazucker ähnlich ist. Die gesalzene oder getrocknete Alge erhalt sich Jahre lang. Sowohl frisch wie gesalzen legen Viele den Tang aufs Brod wie Käse. Viele ko- chen denselben mit Milch und Wasser zu < nütze. 3 Aus dem Angeführten geht hervor, dass Rhodomenia palmata auf Island, and warhscheinlich auch in Norwegen, seit den ältesten Zeiten bekannt gewesen und als Nahrungsmittel geschätzt geworden ist. etzl wird es bei einem liesifzthume auf Island zu einer so genannten ..Herrlichkeit" gerechnet, wenn ein Stück an fangarten reiches Küstenland zum Besitz gehört. Her hohe Werth dieser Sache geht auch daraus hervor, dass man in den ältesten Documenten solche Küstenreichthümer Kirchen und ein/einen lloim vorbehalten findet. Sowohl durch chemische Analysen wie durch hundertjährige empirische Erfahrung ist es erwiesen, lle ßhodomenia- und Sphserococcus Arten und gewiss auch andere Algen, daneben ein sowohl ange- nehmer schmeckendes, leichter verdauliches und nahrhafteres Ersatzmittel des Brodes abgeben4, als Baum- rinde und dergleichen Stoffe, die leider jetzt noch in bedrängten Jahren genossen werden. ..Das tägliche Brod" ist für die Armen überall, aber namentlich in einem Lande wie Norwegen, eine Sache von so grosser Bedeutung, dass dieselbe gewiss die grösste Aufmerksamkeit verdient. Aber auch hier gilt leider immer noch dieselbe „alte Geschichte" wie in der Entwickelung aller andern Länder: theils trager Geist, theils die Macht der Gewohnheit veranlasst das Volk „über den Lach ans Wasser zu geben". Wie bemerkt, sammelt man eine grosse Menge des hier besprochenen Nahrungsstoffes zum Vieh- futter. Natürlich wird aber eine weit grössere Menge von den Thieren an Ort und Stelle verzehrt. Die milden und grösstenteils schneefreien Winter längs der Westküste Norwegens machen es möglich, dass .-. B. Schafe das ganze Jahr hindurch im Freien weiden können. Der [nstinct führt sie dann an die Küste zur Ebbezeit, wo Bie jedoch Sphserococcus crispus und ßhodomenia palmata vorzuziehen scheinen. Der Bischof Gunnerus bat desshalb einer Varietät der letzteren den Namen Fucus ovinus beigelegt Flora Norvegica I. Lag. 96.). Von der ausserordentlichen Menge bekommt man einen Begriff durch folgende Data. Obgleich „Jahresweide", suchen die Schafe gegen Wind und Wetter selbstverständlich Schutz in 1 V. I Th. Pag. 94. 1 I.iiil Vnrningtbd'k af Jönl KaupmannahOfn. 1861. Pag. 9*. John Liightfoot. London 17 7 7. Vol. '-'. Pag. 985. • 1 ... i. renn behauptet wird, dass Spl crispus and die damit verwandten Tangarten i' .,i enthalten; wenn abei (in Journal de P le Chemie 1865 Pag. 169) getagt wird, dasa Blondeau behauptet dei < 'urrnnliens enthalte 21 Procenl Stickstoff, muss hier gewiss ein Druckfehler zu Grunde liegen. 93 den vielen Berghöhlen, die längs der Westküste vorkommen, und also diesen Thieren gleichsam natürliche Mulle liefern. In diesen haben sich denn, ebenso selbstverständlich, in Verlauf von Jahrhunderten, grosse Mengen von Guano angesammelt; und endlich hat man, nicht minder natürlich, Jahrhunderte lang diesen Guanoansammlungen eben gar keine Aufmerksamkeit gewidmet, während der Nutzbrauch desselben als Dün- ger doch nahe zu liegen schien. Auch in dieser Hinsicht scheinen jetzt die Augen der dortigen Bewohner für derartige Schätze geöffnet zu sein. Bei einer chemischen Analyse des „Guanos" einer solchen Höhle im Kirchspiele Sellö an der Westküste (62° N. B. 23° Ö. L.), die gegen Regen völlig geschützt und seit uralten Zeiten als natürlicher Schafstall benutzt war, fand mein Freund Dr. Harald Thaulow (im Jahre 1857) in 100 Theilen 11.7% Wasser und 2.74% Stickstoff, also diese und auch die phosphorsauren Salze ziemlich dem frischen (getrock- neten) Schafdünger nahe kommend.1 Wie natürlich zu erwarten, war die Menge des Niederschlags von Chlorsilber (Meersalz) verhältnissmässig sehr gross. Was aber nicht zu erwarten stand, war die Gegen- wart auch von Iodsilber in diesem Niederschlage. Die Menge desselben betrug nahe an 3/i %• Ia dieser Entdeckung liegt der Beweiss, dass die Nahrung der Schafe hauptsächlich eben aus Tangarten bestanden hat. Ganz allein die Beobachtung einer trägen Lichtveränderung des Chlorsilbers lieferte den Grund zu dieser Entdeckung, durch die also, wenn nicht früher, zum ersten Male dieses seltsame Element an den Tag gefördert worden wäre. Gesetzt nun aber, dass das Iod zufällig früher nicht bekannt gewesen wäre, wie wäre dann, namentlich bei unausbleiblich comparativ verschiedenen Schafguano-Analysen, das (Tang-) Käthsel gelöst worden'.-' L i c h e n e s. (Norw. Luv.) Von dieser Classe hat man bisher in Norwegen ungefähr 500, auf 80 Gattungen vertheilte, Arten gefunden. Mehrere dieser steigen die Gebirge hinan weiter als irgend eine andere Pflanze, und einzelne z. B. Gyrophora proboseidea, Ach. und Lecidea geographica, Fr. findet man sogar auf den höch- sten Gipfeln2. Jedoch geben nur wenige sei es medicinischen, oekonomischen oder technischen Nieß- brauch. Cetraria islandica, Ach. (Norw.: Islands-Mos, Matmose, Braudmose; Schwed.: Island od. Hedemossa; Isl. : Fjallagrös). Kommt fast überall und in verschiedenen Formen von der Meereshöhe bis zur Schneegrenze vor. Auf Spitzbergen bis 80° 20' N. B.; allgemein auf den Färöinseln und Island. Da das isländische Moos bekanntlich ca. 80 % organisch-assimilirhare Stoffe enthält, welche jenen der Getreidearten im Ganzen nahe kommen, ist dasselbe in Norwegen, mindestens schon vor 100 Jahren, als Ersatzmittel für Getreidearten empfohlen worden3. Aber auch hier haben wir „die alte Ge- schichte" wieder. Von Seiten der Regierung ist namentlich hier in leicht verständlicher Richtung vieles geschehen, aber bis jetzt noch mit sehr geringem Erfolg. Indem die Norweger im Schlüsse des 9icn und lOton Jahrhunderts Island colonisirt hatten, versuchten sie auch Getreide zu bauen; warhscheinlich ist aber dieses Vorhaben oft misslungen und hat üherl im Ganzen nie eine besondere Höhe erreichen können. Obgleich die Producte der Viehzucht, Fische und Thiere des Meeres überhaupt ihre vorzügliche Nahrung gewesen, werden sie doch vegetabilische Kost nicht haben entbehren können, und dann in diesem Falle sicherlich grosse Mengen von Tangarten und isländi- 1 Haralil Thaulow. Om cn ny Plan for en Lserebog i l'liarm.icie. Christiania l'SGO. Fag. 9. 2 Cfr. Adolph Schlag int weit. Neue Untersuchungen über die physicalische Geographie und die Geologie der Alpen. Leipzig. 1854. Pag. 232. u. 234. 3 Hans Strom. Underretning om den Islandske Mos. Taa det Kgl. Danskc Lnndhusholdnings-Selskabs Bekostuing trykt og uddelt i Norge, Kjübenhavn. 1785. 04 schein Moose verzehrt haben. Der Wcrth dieser Pflanzen auf Island geht einfach aus der Thatsache her- vor. da8S hier seit langen Zeiten zwei Tonnen (ä loü Liter) „gereinigtes und gepacktes" isländisches Moos dem nährenden Gehalt von einer Tonne Mehl gleich gestellt worden sind. ' In neuester Zeit findet man den Preis für dieses Moos auf Island zu zwei Silbergroschen pr. IE notirt-. Vor einigen Jahren hat auch Jo- seph Gel lach er in Innsbruck die Aufmerksamkeit der Tiroler auf diese Pflanze als Kornsurrogat hin- geleitet 3 Wie oben bemerkt kennt Jedermann die geistige vis inerthe und die Macht der Gewohnheit unter langsam hervorwachsenden Völkern. Wie gross dieser Hemmschuh gegen das Uebergewicht der gesunden Vernunft auch in Nord-Europa gewesen, geht schon allein daraus hervor, dass man, mit nahrungsreichen Flechten vor Augen, lange Zeit dennoch das so genannte „Rindenbrod" mühsam dargestellt, und damit fast buchstäblich ..steine statt Brod" genossen hat. Man hat noch vom Uten Jahrhundert ein Gedicht von Sighvat Skald. ' worin (so gut wie verbotenus) vorkommt: Der Zukunft Jugend, wenn sie wollte, Alfiva's Zeit gedenken sollte, Da wir die Spreu, wie Ochsen, assen, Und Rinden, die kaum Böcke frassen. Der Xame dieses traurigen Backwerks hat schon lange die Grenzen Norwegens weit überschritten und zu dem Glauben Veranlassung gegeben: Norwegen sei das einzige Land, wo man dieses eigentüm- liche Product kenne. Ohne für mein Vaterland die ..Ehre" dieser Erfindung vindiciren zu wollen, muss ich, der Wahrheit gemäss, hier jedoch in Erinnerung bringen, dass auch Herodot (8. 115.) des Rinden- brods erwähnt, welches Kerxes's Armee als Kost gebraucht hatte. Obgleich im ersten Augenblick vielleicht unter dem Schein der Weitschweifigkeit, glaube ich doch hier, ein für alle Mal. meine gesammelten Notizen über die geographische Verbreitung und Bereitungsart li - EUndenbrods kürzlich mittheilen zu müssen. Am liebsten nahm man in Norwegen die Rinde der jün- geren Zweige von ülmus montana, 8m., zuweilen auch Birkenrinde, aber vorzüglich die glatte Gipfel- rinde der Kiefer Pinus sylvestris, L.) — ..In den nördlichen Gegenden Pinlands und am Karelstrande i-t • also noch gegenwärtig) ..das Rindenbrod sehr gewöhnlich. Der frische Bast der Kiefer wird sogar als eine Art Leckerbissen genossen". — „In Nord-Karelen benutzt man theils Stroh theils Kiefernrinde ds Beimischung zum Brodmehl".* — In den nordlichen Gegenden Russlands braucht man ausser Bir- kenrinde auch Torfmoos (Sphagnum), um dem Mehle getrockneten Eischen oder vorjährigen Stengeln der Archangelica officinali? beizumischen.6 — In China benutzt man eben so Rinden. Blätter und Früchte von zwei dort vorkommenden Rüsterarten Glmus chinensie, Per«- und U. pumila, WiUd.) als Surrogat für Getreide.1 — Forster berichtet, dass man in Indien die Rinde vonllibiscus tiliaceus, L. geniesst Wahrscheinlich ist auch der Pflanzenschleim vieler dieser Arten nährend.8 — In den nordwestlichen (ie- genden Americas (bei „the Rocky Mountains") benutzt man. in hier besprochener Absicht, zuweilen die innere Rinde der Thuja gigantea, .tfu#., Abies canadensis, Mchx* und Pinus contorta, Do««//.10 — : rt Olafsen u. Bjarne Paulsen. Reise gjennem Island. I. Pag. 166. ■ Litil Varningsbük af Juni SigarOgsyni. KaupmannahOfn. 1 361. Pag. 91. Hoblet! il'-r k k. Landwirthschafts-Gesellschaft von Tirol und Vorarlberg. 1842. No. 32. 4 Fornmanna Sögur. B.l V. 1'. 210. 219. Cfr. Speculura regale. Christianiiv. 1848. Cap. 35. Pmg. 73. 74. 1 J. A. Friis. En Sommer i Finmarkcn, Russisk Lapland og Nord-Karden. Christiani.i IS71. l'ag. 315. 337. * A. G. Beb renk. Beiae durch die Tundern der Samojedeo. Dorpat. 1848—54. 1 Th. Pag. 98. 144. 149. 153. 1--. ' Frederick l'oitcr Smith. Contributions towards the Materia medica and natural History of China. Shanghai. 1-71. American Preebyterian Minion Press. London. Triibner & Co. Pag. 92. " J. i le. The lil.ruus Plann of India. London 1855. Pag. 261. Nuttal The North American Svlva. Philadelphia. 1859. II. Pag. 163. " l)r. Carl Kill y. Monatsschrift dea Vereint zur Beorderung des Gartenbaues in den künigl. Prcuss. Stantcn, 17. Jahrg. ; I Pag. 84. 95 Im botanischen Museum in Kew Gardens bei London habe ich selbst „Brod aus Birkenrinde vom nord- westlichen America'- — gesehen.1 Also ist, ob Vor- oder Jetzzeit, und obgleich der Nahrungsgenuss selbst ein rein thierischer Act ist, nicht allein uns die Ehre einer „Böckengesellschaft" zuzuschreiben. Aber auch dahin dürfen wir uns ver- einen, dass wir, indem „wir Ochsen-Braten essen", den Wunsch aussprechen, dass der Gebrauch von Eindenbrod jetzt endlich nur der Mythe angehören möge. Cetraria nivalis, Ach. kommt überall aber doch nicht so häufig im Unterlande vor wie die vorhergehende Art. Auf Island betrachtet man dieselbe für „die beste aller geniessbaren Flechten, be- darf aber eines längern Kochens als Cetraria islandica".2 Cladonia rhangif erina, Hoffm. Norw.: Benmosc, Bensdyrmose ; Schwed.: Renmossa; Isl.: Tröllagrös, Mökrokar). Kommt von allen Lichenen am gewöhnlichsten vor, und dieses nicht allein dess- wegen, weil dasselbe grössere Flächen bedeckt als irgend eine andere Art. Das Rennthier-Moos kommt von der Meeresoberfläche bis zur Schneegrenze vor, wirklich überall und in verschiedenen Varie- täten. Wie schon früher bemerkt scheinen mehrere unserer grössten Gebirgsplateaux über und über ausschliesslich von demselben bewachsen zu sein, so zwar, dass diesem Reichthume der eigenthümliche Charakter der Landschaft zugeschrieben werden muss (Cfr. Pag. 2 — 3). Auf Spitzbergen, wo die Varietät sylvatica, Ach. am gewöhnlichsten vorkommt, reicht dieselbe bis Low Island (80° 20' N. B.). Auf Is- land wächst das Rennthiermoos hauptsächlich in den östlichen Gegenden. Leicht verständlich sucht und findet das Rennthier in den Wintermonaten fast ausschliesslich nur Rennthiermoos, während Gras und ähnliche Gewächse zur Sommerzeit die Lieblingsspeise dieser Thiere ausmacht. Dieses gilt natürlich allgemein nur für die wilden Thiere; sehr zweifelhaft ist es aber ob auch die zahmen Rennthiere jenen Wechsel, sei es aus Zwang oder Neigung, lieben. Jedenfalls geht schon seit langer Zeit die Behauptung unter den Bauern bei der Bergstadt Röros (62° 34' N. B. 29° 3' Ö. L. und 2080' od, 650m. ü. d. M.), dass die zahmen Rennthiere im Frühling „als wenn sie rasend wären", nach sumpfigen Stellen hin den gewöhnlichen Bitte rklee (Menyanthes trifoliata, L.) aufsuchen, den sie, ganz abgesehen von Hunger, mit Heisshunger verzehren. Die Bauern dort behaupten, dass hier der In- stinct die Thiere leitet, nach des langen Winters Einerlei, ihren Magen zu stärken. Da also das Rennthier den ganzen Winter hindurch wirklich allein bei Cladonia rhangiferina exi- stiren kann, hat diese Thatsache wahrscheinlich die Veranlassung dazu gegeben, dass man diese Flechte in verschiedenen und namentlich hoch gelegenen Gegenden auch für andere Wiederkäuer als Futter ange- wendet hat. In Schweden hat Polhem in der Mitte des vorigen Jahrhunderts zuerst diese Sache in Vor- schlag gebracht.3 In der Flechte selbst bildet die Cellulose den wesentlichsten Nahrungsstoff. Compara- tive Fütterungsversuche hat man bis jetzt noch nicht angestellt; auf den Hochgebirgen wächst diese Flechte am reinsten und in grösster Menge; aber dennoch ist es mir nicht bekannt, dass Jemand sich die Mühe genommen hat auszurechnen, ob auch die gesammelten Erntekosten zum Futterwerthe in einem passenden Verhältnisse stehen. Ferner ist erwiesen, dass unsere allgemeinen Hausthiere nicht mit dieser Flechte allein erhalten werden können. Nichts desto weniger geht aus dem Angeführten hervor, dass das Rennthiermoos in knappen Heujahren grossem Schaden, bei Erhaltung des Viehstandes, vorzubeugen vermag. Auch wird es dem geneigten Leser, nach dem vorher beim Rindenbrod Angeführten, hier wohl von selbst in den Sinn fallen, dass dann auch Cladonia rhangiferina zum Brodbacken gebraucht worden ist. Dieses war denn auch wirklich vor langer Zeit sowohl in Norwegen4 wie in Schweden5 der Fall. Höchst 1 Cfr. Daniel Oliver. Official Guide to Kew Museums. London 1852. Tag. 55. 3 Eggert Olafsen's Lachanologia eda Mat-urta-Bok. Kaupmannahöfn. 1774. Pag. 97. 3 Vetenskaps Academiens Handlingar für är 1742. Pag. 153. 4 Topographisk Journal for Norge. 7de Hefte. Christiania. 1794. Pag. 108—18. 6 Hu8hällnings Journal. Stockholm. 1785. Septbr. Pag. 21—22. — Underrättelse uti ätskilliga ckonomiska ämncn, ifrin trvckct utgifvna af Wcsterbottens Läns Kongl. Hushälls Süllskap. Andra Sämlingen. Stockholm. 1S33. Pag. 10. 96 wahrscheinlich kam man instinctmässig davon wieder ab. Die Cellulose ist als unverdaulich zu betrachten in Vergleich mit der Amylummodification dos isländischen Mooses. Im Jahre 1868 hat Professor Stenberg in Stockholm theoretisch dargetban \ und später geglaubt auch practisch bewiesen zu haben, dass, vielen andern nicht lohnenden Cellulosenumwandlungen gegenüber, die Cellulose der Cladonia rhangiferina dahingegen sich mit Vortheil zur Darstellung des Alcohols benutzen Hesse. Die Erfahrung hat jedoch gelehrt, dass, obgleich die Cellulose dieser Flechte wirklich schneller in Traubenzucker übergeht, als die Cellulose der phanerogamen Pflanzen, die Nutzanwendung des Rennthier- mooses in dieser Richtung, — eben in Norwegen wenigstens, besonderer Bestimmungen in unserem „Brannt- weingesetz" wegen, — den Erwartungen schwerlich entsprechen wird. Wie oben, wohl zum Uebcrfluss bemerkt, ist diese Flechte am reinsten auf den Hochgebirgs-Pla- teaux. weil eben hier kaum irgend eine Verunreinigung möglich ist. In den Ebenen und Waldregionen aber wächst diese Flechte sowohl unterdrungen wie durchdrungen, nämlich von allerlei Coniferennadeln und dergleichen unangenehm schmeckenden, ätherische Oele enthaltenden, Beimischungen. Diese letzteren aber sind selbstverständlich sowohl zum Futtergebrauch wie zur Branntweinfabrication sehr hinderliche Accessorien. Noch erlaube ich mir hinzuzufügen, dass die Vegetationszeit dieser Flechte höchst verschieden angegehen worden ist. In Ost-Finmarken behaupten die Lapländer, dass die Flechte 20 Jahre bedarf, um wieder eine vollständige Pflanze zu bilden, obgleich die Rennthiere nur die feinen Spitzen derselben verzehren. Vielleicht haben diese Nomaden nicht in Erwägung genommen, dass der Ilauptmoment für das Gedeihen dieser Pflanze in der Feuchtigkeit liegt, die also nur entweder von Sumpfboden oder Nie- derschlag herrührt. Aus diesem Grunde ist also auf den Hochgebirgen der Zuwachs meistens sehr langsam. Evernia vulpina, Ach. (Norw.: Olvemos) ist bis jetzt auf Kiefern im Kirkspiele Lom in Gud- brandsdal (01° 48' N. B. 2G° 13' Ö. L.) und in Rendal (62°), in der Nähe der schwedischen Grenze, gefunden worden. In Schweden soll diese flechte sehr allgemein auf alten Holzkirchen vorkommen. Seit langen Zeiten haben die Bauern dieselbe, gemischt mit Nux vomica, als Gift für Wölfe angewandt, indem sie nämlich die Flechte für giftig angesehen haben. Dieses letztere ist jedoch nicht, weder auf diese Weise noch chemisch, bewiesen. Bisher kennt man in dieser Flechte nur die vor einer Reihe von Jahren vom Apotheker P. .Möller und Professor A. Strecker in Christiania dargestellte Vulpin säure, an der man doch keine giftige Eigenschaften entdeckt hat.2 Vielleicht möchte jeuer Bauernglaube sich auf die Er- fahrung stützen, dass die flechte, bis zu einem gewissen Grade, bei Wölfen das Erbrechen von wirklich ingmitteln zu verhindern vermag. ßyrophora proboseidea, Ach. Diese Pflanze wird in verschiedenen Districten »Fjeld-2 (nach ihrem Fundorte „Felsen-Rinde?) genannt, und in Notbjahren als Ersatzmittel für Korn benutzt. Ebenso auf Island, wo sie den Namen Geitnashöf führt. Zwei andere Arten, (i. pustulata, Ach. und <;. vellea, [eh. werden in nicht geringer Menge an den südlichen Küsten Norwegens gesammelt und als Farbenmaterial nach England verkauft, wo dieselben unter dem Namen „Norwa.y Rock .Moss" bekannt sind. Lecanora tartarea, Ach. (Norw.: Korkt, Steiriblik, Kviteblih. Alt Norw.: Litmosi. Schwed.: örnlaf. Isl.: /. Färö: Korlei). Sehr allgemein in verschiedenen Varietäten bis nach Ost-Fin- marken, und auf Spitzbergen bis 80° 40' N. B. färö und Island. I lechte hat schon längst einen ziemlich bedeutungsvollen Ausfuhrartikel gebildet, namentlich nach Gross-Britanien, als farbenmaterial. Schon von dem norwegischen König Haakon V Magnus- sön hat man eine von Bergen aus.- den 30sten Juli Pili; datirte Verordnung8, verschiedene Zollsätze be- treffend, und unter diesen kommt auch Lecanora tartarea unter den Namen „Litmosi" (wörtlich,, Farbe- ' - hohe ziemlich feste und feuchte Erdschicht gepflanzt und mit schmalen Glascylindern bedeckt. Auf den Hut wurde eine kleine Korkscheibe - und in dieser war eine leichte Glasstange befestigt, die am obersten Ende mit einer Glasfeder versehen 1 Von der kleinen Stadt Flckkcfjord im südlich ü Norwegen wurden in den Jahren 1785 >s incl. 4796-1 Pfun 2-1000 Kilogrammen ausgeführt. (Frederi k Thaarup. I dning til det dansJcc Monark : nharii. 1813 2den Del Pag. 29) - Richard Dvbcck's Buna 1S47. Pag. 81. 3 Diese linden sich sämmtlich bis nach Saltdalen (67° 5') hinauf. 13 98 war, deren Spitze das an einer Kymographwalze befestigte und mit Lampenruss überzogene Papier berührte. Die Kymographwalze hatte eine Omdrehungszeit von fünf Tagen. Beim Messen der beim Wüchse des Pilses gebildeten Curven, fand man. dasa der Wuchs desselben, in Millimeter berechnet, sich so verhielt wie die unten Btehende Tabelle zeigt. A. B. c. D. Stun.len. Differcncc. Höhe. Diffcrence. Höhe. Diffcrence. HGhe. Diffcrence. 0 0.0 /•7 0.0 4.9 0.0 5.0 0.0 4.1 12 4.7 5.2 4.9 3.9 5.0 4.5 4.1 5.5 24 9.9 3, 8.8 5.2 9.5 4.5 9.6 5.6 36 l'.'.O 1.5 14.0 7.5 14.0 4.0 15.2 5.7 48 13.5 3.4 21.5 9.5 18.0 4.1 20.0 11.1 60 16.9 4.1 31.0 7.0 23.1 5.6 32.0 11.5 72 20.0 7.6 49.0 12.5 28.7 8.5 43.5 3.7 84 " 27.6 12.4 61.5 0.9 37.2 10.2 47.2 0.2 96 40.0 20.4 62.4 0.0 47.4 16.1 47.4 -5-1.3 108 60.4 7.6 62.4 0.0 63.5 15.5 46.1 -=-2.5 120 68.0 1.0 62.4 0.0 78.0 1.6 43.6 -5-3.6 132 69.0 0.0 62.4 0.0 79.6 -5-0.6 40.0 -7.5 1 144 69.0 62.4 711.0 37.5 _J „Aus der Verschiedenheit der Hohe ersieht man, dass alle vier Exemplare zu Anfang ziemlich gleichförmig wuchsen, nachher verhältnissmässig ziemlich schnell, worauf plötzlich ein Stillstand, ja BOgar ein Zusammensinken eintrat. Der schnellste Wuchs beim Exemplare A zeigte sich zwischen der 84stcn und 108t«n, bei B zwischen der 728ten und 84»*!!, bei C zwischen der 84sten und lOSten und bei D zwi- Bchen der I8»ten und 72»ten stunde". „Weder die verschiedenen Tageszeiten (Licht und Finsterniss) noch eine höhere oder niedrigere Temp< ratur hatten Einfluss auf die Schnelligkeit des Wuchses, wie das der Fall bei den phanerogamen (chlorophylhaltigen) Pflanzen ist. Die Dunkelheit und die geringere Wärme der Nacht in dem Zimmer. wo das Experiment rorgenommen würde, hinderte nicht den schnellen Wuchs, so wie die höhere Tempe- ratur und da- auf dir Pflanzen fallende Sonnenlicht denselben nicht beförderten". Ainanita m use a ri a. Pers. (Norw.: FluSsop; Schwed.: Flugsvamp). Kommt auch sehr gewöhn- lieh bis Saltdalen vor; ebenso auf den Päröinseln. Wie oben bemerkt, ist mau in Norwegen in dm letzteren Jahren endlich dahin gelangt den N'utz- wertb der sogenannten geniessbaren Pilze, die natürlich in reicher Menge in nnsern Waldein vorkommen, anzuerkennen. Einer meiner Bekannten wurde demnach ein eifriger Freund der „Champignon" ; als Beam- ter, ansässig in einem entfernt liegenden Landdistrikte aber, und so, in dieser für ihn in botanischer Beziehung fremden Gegend, wahrscheinlich weder selbst ..fest im Sattel", noch vermögend die Sammler genau 99 zu unterrichten, ereignete es sich einmal, dass er ein Gericht Fliegenschwamm verzehrte. Die Fol- gen blieben nicht aus. Der norwegische Magen ist noch kein Russen-Magen, der, so schreibt man wenigstens, auch den Fliegenschwamm vertragen kann, obgleich diese Relation der später folgenden -Kor- jaken-Natur" zu widersprechen scheint. Der Mann wurde „herzbrechend" krank, und zwar dermassen „berserkerhaft" angegriffen, dass er dem gerufenen Arzte, seinem mehrjährigen Freunde gegenüber, sich wie ein Rasender geberdete, und sich mit dem Arzte in einen Zweikampf einlassen wollte. Nach der Genesung war ihm jede Schilderung jenes heldenmüthigen „Berserksganges" völlig wie erdichtet. Hier möge folgende Mittheilung über den eigenthümlichen so genannten „Berserksgang" Platz finden. Li alten norwegischen historischen Schriften kommt oft vor, dass bei uns im Alterthume eine Art Riesen lebten, die „Berserker- genannt wurden: Männer, die zuweilen in eine Art Wuth geriethen. Während des Paroxysmus wurde die physische Kraft dieser Leute ausserordentlich erhöht; dazu wurden sie gefühllos gegen körperliche Schmerzen, und zugleich war alle Vernunft und Menschlichkeit in so ho- hem Grade bei ihnen verschwunden, dass sie wie wilde Thiere rasten. Dieser Zustand wurde „Ber- serksgang" genannt, und konnte, ausser in gewöhnlicher Kampflust, der Zorn auch in zu sehr angestrengter Arbeit seine Quelle haben. Man erfuhr dann Kraftäusserungen, die sonst kein Mensch im Stande war aus- zuführen.1 Der Zustand selbst fing mit Zittern, Frieren und Zähnklappern an; darauf schwoll das Ge- sicht an und wechselte auch an Farbe. Eine grosse Reizbarkeit trat nun ein: diese ging nun, auch ohne Widerstand, in völliges Rasen über; man hörte ein wildes Thiergeheul; die Leute griffen mit den Zähnen ihren eigenen Schild an, hieben, ob Haus oder Heerd, ob Freund oder Feind, alles nieder, was ihnen in den Weg kam. Wie immer nach solchen Exaltationen folgte denn auch hier, so wird berichtet, ein Erschlaf- fungszustand, der mehrere Tage anhalten konnte.2 Li meiner früheren Stellung als praktisirender Arzt hat mich die Toxicologie besonders angezogen, und namentlich habe ich mit natürlicher Vorliebe die Wirkung der verschiedenen Pflanzengifte studirt. Es steht mir lebhaft vor der Erinnerung aus jener Zeit, dass damals bei der Zusammenstellung aller jener Symptome, die während des „Berserksganges" vorkommen, der Gedanke sich bei mir entwickelte, dass dieser Paroxysmus kaum etwas anders gewesen sein konnte, als eine Art Intoxication, deren Symptome zunächst auf die Wirkung des Fliegenschwammes hindeuteten. Wenn man hiermit die Beschreibungen vergleicht, die von Krascheninikoff, Steller und Erman mitgetheilt worden sind über die Symp- tome des Berauschungszustandes, in welchem die Kamtschadalen und andere Völker des nordöstlichen Asiens nach dem Genüsse des Fliegenschwammes gerathen, dann scheint jene damals bei mir entstandene Hypothese sich in hohem Grade dem wahren Verhalten genähert zuhaben. Schnurrig genug haben jedoch in unserer Universitäts-Bibliothek vor kurzer Zeit meine Augen auf die Mittheilung fallen sollen, dass gerade dieselbe Meinung schon vor 100 Jahren von dem schwedischen Professor Samuel Ödman ausge- sprochen worden ist.3 Da nicht jeder Leser die oben genannten Schriften bei der Hand haben möchte, will ich die von den russischen Verfassern gelieferten Schilderungen hier kurz wiedergeben.4 „Seit die Kamtschadalen mit den Russen mehr in Verkehr gekommen, bedienen sie -ich besonders des Branntweins, und überlassen den Gebrauch des Fliegenschwammes ihren umherstreifenden Nachbarn, den Korjaken, für welche sie die Fliegenschwämme einsammeln und auf eine sehr vorteilhafte Art ° Rennthiere austauschen". — „Die ersten Symptome sind, wenn der Liqueur (aus dein Fliegenschwamme mit dem Safte von Epilobium angustifolium bereitet) auf einen Menschen wirkt. Zittern an allen Gliedern, 1 Eyrbyggja Saga 28. Landnamabo'k III. 20. P. A. Munch. Dct norske Folks Historie. Christiania I85S— 63. 1 D. 2 Bd. Pag. 172-73. 2 R. Keyser. Samlode Afliandlingcr. Christiania 1868. Pag. 355 sq. 3 Kongl. Vetenskaps Academiens handlingar. Tom. V. (1784). Pag. 240 sq. 4 Cfr. Emile Bourdier. Die Pilze in oekonomischer, chemischer und toxicologischer Hinsicht. Uebertragen und mit Anmer- kungen verschen von Dr. Th. Hu sc mann. Berlin. 1867. Pag. 118 sq. 13* 100 and in einer halben Stande fängt er an zu rasen, wie ein Fiebernder; und, je nach seinem Temperamente, wird er entweder lustig oder melancholisch".— „Die Art des Taumels oder der Trunkenheit kommt insofern mit der des Weins und Branntweins überein, dass die berauschten Personen des Bewusstseins beraubt, und bei ihnen nieist freudige, selten traurige Gemüthshewegungen erregt werden. Das Gesicht wird roth aufgedunsen, und strotzt gleichsam von Blut, und die Personen fangen an viele unwillkürliche Handlun- gen mit Worten und Werken zu verrichten". — ..Nach eigner Aussage fühlen sich die in geringem Grade intoxirten .Menschen ausserordentlich leicht auf den Beinen, und sind alsdann für körperliche Bewegungen and Leibesübungen überaus geschickt. Die geringste Willenskraft äussert auf die in diesem Zustande sehr gereizten Nerven die stärkste Wirkung". — „Andere üben Muskelkräfte aus, zu denen sie zu anderer Zeit gänzlich angeschickt waren. Augenzeugen haben uns die Thatsache bestätigt, dass eine Person in diesem Zustande einen Mehlsackvon 120 Pfund (60kg.) 15 Werste (ungef. -1 geogr. Meilen) weit g< hat. der sonst diese Last nur mit Mühe aufheben konnte". ..Sie (die Kamtschadalen) bestätigen nun, was man mir schon in Tigilsk von den berauschenden Eigenschaften des Pilzes gesagt hatte, behaupteten aber, dass man ihn in Sedanka nicht ässe, sondern nur für die Korjaken sammle, die oft im Winter ein einzelnes Stück mit einem Rennthiere bezahlen.1 Der Muchamör (d. i. die Fliegehpest) sei im Norden von Kamtschatka viel seltener, auch bitten die Korjaken dessen Eigenschaften nur dadurch kennen gelernt. s Fleisch von Rennthieren, welche dergleichen gefressen haben, ebenso berauschend wirke wie die elbst. Eben durch diese Erfahrung seien sie dann auch zur sparsamsten und vorteilhaftesten Be- nntzung dieses kostbaren Gewächses veranlasst worden, indem sie den Urin von Personen, denen ein Mu- chamör zu Theil geworden ist, sammeln und ihn, als ein noch sehr wirksames Rauschmittel, ihrem Getränke heimischen". — „Unzweifelhaft ist aber eine wunderbare Erhöhung der Körperkraft, die auch der .lelowkaer wieder als eine Wirkung des Pilzrausches rühmte. Bei der Heuernte, sagte er. ar- h von Morgens bis Abends ohne Beschwerden, und mit dreien in die Wette, wenn ich einen Pilz n habe". — „So zeigte sich wohl eine Stunde, nachdem er die Pilze genossen hatte, durchaus kein Fintiuss auf die Stimmung unseres Freundes, und dann sagte er mir, dass er sich ruhig niederle- gen und bis zum andern Morgen schlafen müsse, um theils im Traume, tbeils nach dem Erwachen am fol- genden Tage die angenehmsten Dinge zu sehen". Unser, auch ausserhalb Norwegens bekannte, Geschichtsschreiber, Professor P. A. Manch, erklärt (\v)\ „I ■ für einen „periodischen Wahnsinn".'-' Mir ist es nicht möglich gewesen auf diese Idee einzugehen; mir scheint irgend ein incitirendes Mittel immer die Ursache gewesen zu sein. Diese nini möchte doch wohl dadurch an Wahrscheinlichkeit gewinnen, wenn man die jetzt angeführten, höchst eigenthümlichen Symptome immer ganz gleichartig wiederholt findet. Um noch einmal das Mitgetheilte in wenige Worte zu fassen, sind die Symptome des „Berserksganges" und die Wirkungen usses der Amanita muscaria mit einer so auffallend congruenten Genauigkeit dargestellt, als wenn dieselben von einem scharf observirenden und mit allen Krankheitszuständen vertraulichen Arzte aufgefasst worden \ . ren. Dazukommt noch die beson lere Thatsache, dass der „Berserksgang" in Norwegen gänzlich auf- hörte ungefähr um das Jahr 1000: mit der Einführung des Christenthums wurde die Sittenlehre gereinigt; — liegenschwammes nahm eine Ende. Mittlerweile sei hier doch, nach der Droplaugar sona- bemerkt: Per Isländer Thrymketil hatte einen grossen Fehler, den Einige für eine Krankheit ansahen. „Es überfiel ihn nämlich jeden halben Monat ein eigenthümlicher Zustand : sein ganzer Körper gerieth in Zittern, jeder Zahn klapperte; heftige Gemüthshewegungen traten ein: er schonte Nichts b Wand, Stock oder Menschen, ja brannte ein l'euerheerd auf --einem Wege, er tol.te über ihn weg. Fr höh Tische in die- Luft und Thüren aus ihren Angeln, und setzte Jeden durch seine übermenschliche Kraft in Er taunen". B ii ii a n giebt im, dass, trotz rnwi n l'il/. an die Korjaken zu verkaufen, der Handel dennoch unge- hindert rot lieh geht. Ja er ist sogar Augenzeuge gewesen, iias- ftir rin einziges Exemplar, gegen Pclzwcrktausch, 2i> Dol- lars I Kennen. London 1871. Sampson Low, Son & Marston. Pag. 139). ' 1*. A. MudcIi. Det nor.-kc Folks 11 tiania. 1858—63. 1 D. 1 Bd. Pag. 790. 101 In den isländischen Familien-Sagaen findet man auch ein Beispiel, dass der „Berserksgang" als ein unverschuldeter, unglücklicher Zustand angesehen wurde, der dein Menschen gegen seinen Wunsch he- fallen konnte.1 Es heisst nämlich, dass der Isländer Thorstein Ingemundssön (ungefähr um die Mitte des lOten Jahrhunderts, also im Heidenthume) „Dem, der die Sonne schuf" das Gelübde that, dass er ein neu geborenes uud ausgesetztes Kind zu sich nehmen und erziehen wollte, sobald sein Bruder Thor er von diesem Elende („ütimi") befreiet würde. Bei derselben Gelegenheit trat Thor er sein „godord" (Be- zirksvorsteherscbaft) an Thorstein ab; und nach dieser Zeit, heisst es, kam der „Berserksgang- niemals mehr über Thorer. Wenn dies nun auch buchstäblich zu verstehen ist, so könnte man sich doch wohl als eine Möglichkeit denken, dass Thorer, ebenso wie mancher in unserer Zeit dem Genüsse von spiritu Getränken verfallene Mann, zu einer besseren Ueberzeugung kam und desshalb aufhörte Gebrauch von dem Incitamente. zu welchem er verfallen war, zu machen. Was nun das „incitirende Mittel" selbst betrifft, so scheint mir allein aus einem Blicke auf Form, Zeit und Ort hervorzugehen, dass dieses Mittel hier weder Bier, Meth, Wein noch Branntwein gev. sein kann. Branntwein z. B. findet man in Norwegen zum erstenmale im Jahre 1531 als ..Aqua vitae" er- wähnt,2 uud ebenso wenig kann, eben bei jenem Hinblick, weder von Opium noch Haschisch die Rede sein. Allein also kann hier nur der Fliegenschwamm in Frage kommen: der Fliegenschwamm bringt dieselben Symptome, dieselben behaglichen Traumbilder, dasselbe Wechselspiel hervor wie Haschisch und Opium.3 War aber denn, da die alten norwegischen historischen Schriften hier keine specielle Aufklärung geben, das Mittel selbst ein so genanntes Geheimniss? Wahrscheinlich. Die „Berserken" suchten ihr eigenthümliches Ansehen unter dem Volke zu bewahren. Sie waren von Allen gefürchtet, und konnten gewissermassen Alles erzwingen, was sie wollten. So ist wahrscheinlich ihr Stimulantzmittel von Mann au Mann übertragen worden. Wissen wir ja doch, sogar aus unserer Zeit, wie „geheimnissvoll" Quacksalber- mittel von Geschlecht auf Geschlecht ja von Familie auf Familie vererbt werden! Die weniger aufgeklärte Menge des Volkes hat wahrscheinlich den ..Berserksgang" immer als einen übernatürlichen Zustand angesehen und denselben mit Zauberei oder andern bösen Thaten gleich gestellt, ja vielleicht sogar die ..Berserken- als von Dämonen besessen betrachtet; dass aber die aufgeklärten Män- ner diesen Zustand für selbstverschuldet ansahen, d. h. als etwas, welches durch den G einen oder andern stimulirenden Mittels hervorgebracht war, geht, wie es mir scheint, mit Bestimmtheit aus Folgendem hervor: In Thorlak's und Ketil's isländischem Christenrecht (Grägäs, Finsen's Ausgabe Cap. 7. Pag. 22—23), welches im Jahre 1123 als Gesetz für Island angenommen wurde, kommt, unter An- derem, folgende Verordnung vor: „Sobald Jemand Berserksgang geht, da wird er mit ..//' . d. h. dreijähriger Landesverweisung, bestraft, und dasselbe gilt auch für die Männer, die geg wenn sie ihn nicht binden. Sobald sie ihn dahingegen binden, so wird keiner bestraft: passirt dieses aber öfter, so tritt die Aechtung ein-. — Mir scheint es, dass jeder weitere Commentar hier überflüssig sein dürfte. Claviceps purpnrea, Tulasne. Das Mycelium (Spermoedia Clavus, Fr. — irnutum") wird in Norwegen Mjölauke, Matauke oder Bot/ne, und in Schweden Mjölökor oder mnt. Dieser Pilz kommt sehr gewöhnlich auf Winter-Roggen vor, seltener heim Sommer-Roggen und mehreren Varietäten von Gerste. Am Weizen haben unsere älteren Ackerbauer niemals das Mutterkorn, ich nur einmal auf Sommerweizen und zwar in unserem botanischen Garten, gefunden. Im Jahre 1873 ist auch an der landwirtschaftlichen Academie in der Xähe von Christiania. das Mutterkorn auf einer Varietät des Winterweizens gefunden worden. Ackerbauer, welche das Mutterkorn in die Apotheken bringen, sol- len hier, von verschiedenen Distrikten kommend, oft berichtet haben, dass das Mutterkorn hauptsäch- lich, sowohl im Allgemeinen, wie namentlich in Bezug af die Grösse desselben, an den äussersten Grenzen der Roggenfelder gefunden wird. Die Verbreitung desselben reicht, erwiesen, wenigstens 1 Vatnsdöla Sai;a Cap 30. 37. 1'. A. Munch. Det norske Folks Historie. 1 D. ! Bd. Pag. 790 — 91. 2 Samlingcr til det norske Folks Sprog og Historie. 2 Bd. Pag. 4S — 49. * Emile Bourdier. 1. c. Fag 124. (Husemann's Anmerkung). 102 bis Maalselvdal [69° r N. B.) im Amte Tromsö. In der Umgegend von Christiania und in unserem bota- nischen Garten habe ich ein ähnliches Mycehum auf folgenden Gramineen gefunden, (die alle in unserem botanischen Museum aufbewahrt sind): Aira gigantea, Stein!., Alopecurus geuiculatus, L., Alo- pecurus nigricans, Hörn., Alopecurus pratensis, L., Arrhena therum bulbosum, Pres!., Avena montana, Brot, Bromus brizseformis, /•'. & M., Bromus laxiflorus, ßpr., Bromus laxns, Hon»., Bromus parviflorus, Dcsf., Bromus secalinus, L., Galamagrostis arun- dinacea, Roth, Calamagrostis Epigeios, Roth, Dactylis glomerata, L., Elymus arenarius, L., Elymus canadensis, L.. Elymus geuiculatus, Curt., Elymus mexicanus, Com., Elymus si- biricus, /... Festuca couvoluta, Kunth, Festuca rubra, L., Festuca sclerophylla, Boiss., Festuca spadicea, Gouan, Glyceria fluitans, 11. Br., Glyceria plicata, Fr., Koeleria seta- cea, De, Koeleria valesiaca, Gaud., Lolium cauadense, Mchx., Lolium italicum, A.Br., Lo- liu m perenne, L., Lolium temulentum, L., Melica altissima, L., Melica Bauhini, All., M o- linia caerulea, Mönch, Müblenbergia alpestris, Trin., Phalaris arundinacea, L., Phalaris canariensis, L., Phalaris minor, !!. L.). Strntbiopteris germanica, Willd. Unter mehreren, auch schon bei anderen Farnen genann- ten, Namen habe ich in Nordland die Bezeichnung „Molfor" gebort. Liese Art. die ansehnlichste aller unserer inländischen Farnen, kommt sehr allgemein vor. besonders in den östlichen Provinzen, bis ganz hm. ml' zum Varanger-Fjord, steig! jedoch kaum höher als 3000' (940m.) ü. d. M. in Schweden bis Tornea Träsk, 66 N. P. und 1300' (308m i ü. d. M. 1 C/r. C. Plinii tccumi; Ilisloriu rmturalis. Kl. Billig. Lib. XXVII. C. 9. S. 55. 105 Im Maalselv-Thale im Amte Tromsö (69°) wächst diese Pflanze üppig und in grosser Menge, und gewöhnlich in Gesellschaft mit Mulgedium alpinum, Less, Angelica Archangelica, L.. Spiraea Ulmaria, L. und Epilobium angustifolium, L. Für sich würde jede einzelne dieser Pflanzen wahr- scheinlich kein brauchbares Viehfutter abgeben. Mittlerweile ist man auf die Idee gekommen Struthiop- teris gemischt mit den genannten Pflanzen abzumähen, während diese blühen. Nachdem das Ganze unge- fähr halbtrocken, wird die Masse in Gruben niedergedrückt, und auf diese Weise das sogenannte Sauerheu gebildet, das mit besonderer Vorliebe vom Viehe gefressen wird, ohne dass dieses von der Schärfe einzel- ner jener Pflanzen abgeschreckt, oder der erzeugten Milch irgend ein Beigeschmack mitgetheilt wird. Equisetaceaß. (Norw. Snelder). Von dieser Classe kommen acht Arten in Norwegen vor. Equisetuin hyeuiale. L. Wird in Norwegen allgemein Skavgras, auch Skjefle und Tvogestyh (von Trof/a, d.h. Waschhader), genannt; Alt Norw.: Göibeytül; Schwed. : Skäfte, Skafgräs; Isl. : Eskigras, Göebitill. — Allgemein vorkommend in Scandinavien bis zum Varanger- Fjord; auch oberhalb der Birken- grenze; Island. Wird natürlich auch in Norwegen von Drechslern u. A. zum Poliren gebraucht. Gross aber ist der Nutzen des Schachtelhalmes für unsere Sennwirthschaften, indem nämlich daraus gebildete Besen ein vorzügliches Scheuermateriale der Milchgefässe abgeben. Daher der Name Waschhader oder Scheuer- tuch. Nach Lightfoot hat die Pflanze in Northumberland eben dieselbe Bedeutung.1 Auffallend möchte es erscheinen, dass einzelne Vögel die Equisetaceen als Nahrungsmittel nicht ver- achten, obgleich bekanntlich die ganze Form derselben als Kieselskelet zurückbleibt. Unser Zoolog Herr Robert Collett hat öfters die Spitzen von Equisetum sylvaticum, L. in dem Kröpfe des Moorschneehuhns (Lagopus subalpina) gefunden. LyCOpodiaceae. (Norw. Jamner). Von dieser Classe hat man bis jetzt in Norwegen sieben Arten gefunden. Lycopodinui clavatum, L. (Norw.: Kraakefod, d. h. Krähenfuss: Schwed.: Kräkfötter, oder Mattgräs', Isl.: Jafni, Jafnabrodir). Eben so allgemein und eben so ausgebreitet wie Equisetum hyemale, doch nicht die Kieferngrenze überschreitend. Lycopodium annotiuum, L. Dieselbe Verbreitung wie die Vorhergehende; reicht bis unge- fähr 4000' (1255m.) ü. d. M. Island. Lycopodium complanatum, L. (Norw.: Jamne; Schwed.: Jamna). Sehr allgemein bisBerle. vaag in Ost-Finmarken (70° 50' N. B. 4G° 53' Ö. L.); bis etwas über die Kieferngrenze. Audi auf Island. Aus Lycopodium clavatum flechtet man recht gefällige und dauerhafte Thürmatten (daher der schwe- dische Name Mattengras). Lycopodium complanatum wird in den Landdistrikten als Farbemateriale ange- wendet, und von allen diesen sammelt man für die Apotheken das sogenannte Hexenmehl. 1 John Lightfoot. Flora Scotica. Vol. II. Pag. 651. 11 100 AMPHIBRYA. G r a m i n e ae. Zea Mais, L. iXorw.: Mais; Schwed.: Majs). In dem allgemeinen Theile dieser Schrift (Pag. 57) hat man mehrere der beim Bauen des Mais gewonnenen Resultate gefunden. In den letzt verflossenen 20 Jahren, und namentlich in der Periode von 1852 bis 18G0, habe ich in unserem botanischen Garten un- gefähr loo Varietäten meiner speciellen Aufmerksamkeit unterworfen, und von diesen habe ich Kolben von 75 Varietäten in dem Museum unserer Universität aufbewahrt. Die kürzeste Reifenzeit einer Va- rietät war 90, die längste 145 Tage, (die erst genannte Dauer recht interessant zusammenfallend mit der respt. Pag. 11 u. 93 angeführten Dauer für mehrere Culturpflanzen — bei Standorten von vielen Graden Unterschied). Die nördlichste Localität, wo man, mir bekannt, den gelben Hühner Mais (Pag. 79- -80) zur Keife gebracht hat. ist Örkedal am Throndhjems-Fjord (63° 17' N. B. 27° 37' Ö. L.) Die merkwürdigste dieser Formen, und die vielleicht zugleich am wenigsten bekannte, ist die von A. de St. Hilaire Zea Mais tunicata genannte,1 und der Bonafous den Namen Zea er ypt o- sperma gegeben hat: Wählend bei allen sonst bekannten Maisformen der Same nackt sitzt, ist jedes einzelne Korn, auf der desswegen tunicata genannten, völlig verborgen unter besonders länglich zuge- spitzten Schuppen. Man findet verschiedene Anschauungen über den eigentlichen Heimathsort dieser Form und über die Möglichkeit einer hierbei der Cultur stattgefundenen Veränderung.8 In dieser Beziehung unter- lasse ich nicht Folgendes mitzutheilen. Vor mehreren Jahren sandte mir ein Freund aus Deutschland das Bruchstück einer Kolbe, die er „aus America" bekommen hatte. Beim Bauen und wiederholten Aussäen mens erzielte ich immer dieselben Resultate: ungefähr der dritte Theil wurde Zea tunicata. die übrige Menge — vulgär; nicht ein einziges Exemplar der letzteren erhielt jemals die principale Form der Pflanze. Nur ein einziges Mal hatte ich Gelegenheit eine gewissermassen hermaphrodite Bil- dung zu beobachten: ungefähr drei Vierteltheile der Kolbe waren schuppig, die anderen Körner nackt. Der „aus America- erhaltene Originalsame war gelbgefärbt, und diese Farbe erhielten auch die schuppi- amen, während die meisten nackten eine gelb- und blauschwarze Farbenmischung angenommen hatten. Endlich war es mir auffallend, dass die schuppige Form 10—14 Tage später reifte, als die frei liegende. Fig. L5 stelll eine Kolbe der hier geernteten Zea Mais tunicata in natürlicher Grösse dar. Während der zweiten Weltausstellung in London (1862) sah ich zwei Kolben dieser Maisvarietät. Diese hatten die Signatur „Granturco vestito" aus dein naturhistorischen Museum in Florenz. Jede an- dere Aufklärung fehlte, im Jahre 1870 empfing ich aus Parma zwei Körner der Zea Mais tunicata. Diese Samen hatten eine dunkel braunrothe Farbe. Keine der erzeugten Pflanzen tragen weibliche Blüthen. Aehnliche Samen empfing ich 1872 von Palermo; auch diese bildeten nur männliche Blüthen. Obgleich nun die angeführten Resultate der Culturversuche mit Mais günstig zu sein scheinen. glaube ich doch bekennen zu müssen, dass diese Pflanze, ihres Mehlgehalts wegen, nicht mit Vor- theil in Norwegen zu bauen ist. Eine andere Frage ist es dahingegen, ob nicht in unseren südlichen 1 Ai - naturelles. Tom. X V I Pag 143. ' tfatthieo Bonafom. Hi-r..irc naturrelle da Mali, Pari« S Tarin II 0. PI. T> l>i9. ' M Alph. De Candolle. Geographie botannjne raisonnee. Paris v I II. Pag. 951. — Charlda Danbeny. M on K.mi. .n Hotbaodr] 110. — Transactioni of che New York toral Society. Voll VIII C1848 Pag. 688. 107 Küstengegenden, wo die Nachtfröste sich gewöhnlich erst Ende October einstellen, die grösseren americanischen Varietäten, z. 15. White tooih Com oder Yellow tooth (Juri,, zum Bauen als Grünfutter in hohem Grade zu empfehlen sind. Ich habe beide Varietäten mehrere Jahre hindurch in unserem botanischen Gar- ten der genauesten Beobachtung unterworfen. Die White tooth Com erreichte eine Höhe von 15 Fuss (4.7m): Im Jahre 1858 wurde der Same am 19ten Mai gesäet, die männlichen Blüthen kamen den 12ten, die weiblichen den 18ten August hervor, und am 9tcn October waren einige Kolben reif. Leider gingen diese, durch zu grosse Handgreiflichkeit der Besucher, verlören. In späteren Sommern gelang die Reife nicht. — Xoch sei folgende Beobachtung hier berührt: Wo es mir gelungen ist andere Maisvarietäten immer früher und früher zur Reife zu bringen, habe ich auch bemerkt, dass die Pflanzen selbst auffallend an Höhe abnahmen. Eine grosse Varietät, z. B. Golden Sioux von Nord-America, die im ersten Jahre eine Höhe von 10—12' (3.1— 3.7m.) erreicht hatte, zeigte sich, cseteris paribus, nach Verlauf von 2—3 Jahren, nur 7—8' (2.2— 2.5m.) hoch. M men, die ich 1863 nach Skibotten (Cfr. Pag. 65) sandte, gaben Pflanzen von 4' (125cm.) Höhe, blühten aber nicht. In Bezug auf die Fruchtentwickelung habe ich Folgendes beobachtet. Fiel anhaltender Regen während der Blüthezeit, so entwickelten sich die Kolben nicht vollständig, ja oft enthielten dieselben dann nur die Hälfte der Körner. Traf dahingegen permanentes Sommerwetter ein während der Blüthezeit. so hatte später weder Regen noch niedrige Temperatur besondern Ein- fiuss auf die Entwickelung. Die grösste Anzahl reifer Kolben pr. Pflanze war 5, die gewöhnliche Menge 2—3. Die geringste Anzahl der Körnerreihen war S, die grösste Anzahl 18. Niemals kann man sicher darauf rechnen Kolben zu ernten, deren Körner- reihen denen derMutterkolbe gleich kommen. Die letzt angeführte Veränderung war ziemlich allgemein. Ich entsinne mich nicht jemals eine geringere Anzahl Körnerreihen erhalten zu haben: entweder war diese eben so gross oder grösser als bei den Origi- nalkolben. Die grösste Körnermenge einer Kolbe belief sich auf 600. Im Jahre 1857 wurden Zea Maishirta, Mais ä p parent und die americanische Varietät Dutton Com durch Pollen der gleichfalls americanischen 5 befruchtet. Bei der Ernte fanden sich in jeder Kolbe ungefähr 20 -30 Samenkör- ner, die, abweichend von den übrigen, das eigentümliche ein- geschrumpfte Aussehen der Sugar Corohatten, von welcher der Pollen genommen war. Im Jahre 1858 wurden die genannten Körner aller drei Varietäten ausgesäet; die Früchte zeigten aber keine Spur der Abstammung von S > leb führe dies hier an, weil man, so viel mir bekannt, bis jetzt nur wenige sichere Erfahrungen besitzt über den Einfluss, den der Pollen auf die 14* 108 Mutterpflanze Bchon ausübt AN Beleg meiner Erfahrung habe ich ein paar der erwähnten Kolben der /' ' m in unserem botanischen Museum aufbewahrt1 Wenn der Mais bei Christiania Mitte Mai gesäei wird, fängt die Keimung gerne innerhalb 1" an. Während der Blüthezeit wächst die Pflanze am schnellsten, und mehrere Varietäten, die ich in dieser Periode täglich gemessen habe, wuchsen in 6 Tagen, vom isten bis '.':;-"■» Juli, zwischen 22 und 32 Zoll 34cm.). Unter gewöhnlichen Verhältnissen hat es sich in mehreren Jahren ziemlich constant gezeigt, dass die Kolben, i; — 7 Wochen nachdem die weiblichen Klüthen sich entwickelten, zur Keife gelangt sind: von der Blüthezeit an kann man die Keife ungefähr berechnen. Die meisten Varietäten ändern gewöhnlich die Farbe, wenn sie in Norwegen gebaut werden. Hellgelbe Korner erhalten schon nach Verlauf von wenigen Jahren eine dunkel orangegelbe, röthliche ja blaugraue Laibe. Das umgekehrte Verhältniss habe ich dahingegen nie beobachtet. Zizania aquatica, L. (Hydropyrum esculentum, Lh.) Ist bekanntlich wildwachsend an Ufern von Flüssen, stillen Gewässern und an sumpfigen Orten überall in Nord America von Florida Dada. In jenen Schriften, in denen von der Entdeckung Americas durch Norweger ums Jahr 1000 gesprochen wird, heisst es, dass sie eine An Weinrebe (Vitis Labrusca, L.\ fanden, in Folge dessen sie das Kami „Vinland" (o: Weinland) nannten. Aber sonst fanden sie auch den sogenannten sei bit- ten Weizen („fruges non seminatse"), mit der Bemerkung: „Par sei oru" d. h. wo der Grund sumpfig war. während die Weinrebe auf höher gelegenem Grunde holta kendi") vorkam.2 Es scheint mir einleuchtend, dass mit dem hier genannten „Weizen" dun haus keine Varietät der Getreidearten gemeint sein kann, die jetzt unter diesem Namen in America gebaut werden, da diese alle von Europa dorthin gebracht worden sind. Indem der dänische Historiker Rafn die damals in Ame- rica gefundenen .. sten" Weizenäckej bespricht sagter unmittelbar darauf: „bei der späteren An- kunft der Europäer in America wuchs hier Mais oder so genanntes Tndx welches die Eingebornen ernteten ohne zu säen".3 Rafn führt seine Quelle nicht an; seine Meinung kann aber nicht die richtige sein. Wenn es unsere Vorfahren (ich meine die Norwegen waren, die im Jahre 1001, in America Mais fanden, so wurden sie niemals diese eigentümliche Pflanze mit Weizen haben verwechseln können. Ein Hauptinteresse beim Studium unserer historischen Sagaen liegt gerade darin die Präcision zu beobachten, mit web her sie sich über Alles ausdrückten, was ihnen fremd oder auffallend vorkam. Unseren Weizen würden sie niemals weder kurzweg „Mais" noch „selbstgesäeten Weizen" genannt haben. Hierzu kommt noch, dass man. wie bekannt, bisher nirgends Mais wildwachsend und am allerwenigsten in ..sumpfigen" eden gefunden hat Jedenfalls kann mit Sicherheit angenommen werden, dass die Norweger wirklich in America eine wildwachsende Graminee gefunden haben, deren Samen sie geniessen konnten: und, Alles jetzt wohl er- kann hier nur die Frage von zwei Pflanzen sein, nämlich von Glyceria fluitans, R. Br. und Zizania aquatica. /,., die beide an Bumpfigen Orten, ja in oder am Wasser wachsen. Glyceria fluitans, r bis zum 69*ten Breitegrade allgemein wildwachsend inNorwegen, hatte dann eben so gut die Auf- mkeil unserer norwegischen Vorfahren in Norwegen selbst wie in America auf sich hinleiten kön- nen. Hierzu kommt noch, da— diese Pflanze freilieh hin und wieder in den vereinigten Staaten vorkommt. jedoch bei weitem nicht in der Menge wie die Zizania aquatica, so zwar, dass sie kaum dem americani- silien Continente heimathlich anzurechnen ist; wenigstens behauptet a.sa Gray, dass dieselbe von Europa eingeführt ist.1 Nach allein diesem ist kaum zu bezweifeln, dass ..der wildwachsende Weizen", den die Norweger im Jahre 1001 in America fänden, Zizania aquatica gewesen ist und nichts Anderes. Diese Pflanze 1 Cfr riale r,. Tag. 560. 109 erreicht eine Höhe von 4 — S' (1.2 — 2.5m-), und gesellschaftlich wachsend bekommt sie das Aussehen eines recht üppigen Haferackers. Von indianischen Nomadenstämmen ist sie seit uralten Zeiten gebraucht wor- den als fast einziges Nahrungsmittel aus dem Pflanzenreiche, ja es ist, als Zeichen ihrer Cultur, erwiesen, dass sie eben bei ihrem Nomadeuleben selbst Samen mit sich geführt, und da an Ufern und Binnenseen ausgestreuet haben, wo sie diese Pflanze nicht vorfanden.1 Diesem nach habe ich bisher keinen Grund gefunden meine schon 1858 ausgesprochene Verniu- thung zu ändern, nämlich, dass jener ..wildwachsende Weizen'" und Zizania aquatica synonym sind,2 eine Veimuthung, die ich jetzt als Thatsache in den geographischen Lehrbüchern aufgenommen finde. Was nun zum Schluss die Akklimatisirung der Zizania betrifft, so ist es, nach den klimatischen Verhältnissen in Canada, wo dieselbe vollkommen gedeiht, nicht zu bezweifeln, dass sie, wenigstens in den südlichen Theilen Norwegens, eben so gut fortkommen könnte und die Genügsamkeit dieser Pflanze in Bezug auf den Boden für Norwegen offenbar von Bedeutung sein möchte. Im Herbst 1859 gelang es mir Samen von America zu bekommen. Zufällig konnte die Aussaat damals erst geschehen als schon Eis die Teiche im botanischen Garten bedeckte. Nichts desto weniger kamen, 1 — 2' tief am Ufer unter dem Eise gesäet, im nächsten Juni Sprösslinge hervor, die im Laufe des Sommers eine Höhe von 5 — 6' (1.5— 1.9m-) über dem Wasser erreichten. Ende September reifte der Same. Dieser ging aber zufällig verloren. Im nächsten Sommer zeigte sich keine einzige Pflanze, und später sind meine Bemühungen wegen neuen Samens ohne Erfolg gewesen. Coix Lacryina, L. Das Thränengras habe ich mehrere Jahre hindurch auf folgende Weise behandelt: Ungefähr Ende Mai setzte ich 2 Zoll hohe Pflanzen aus, die in Töpfen gekeimt hatten. Nur bei starker Hitze ein paar mal begossen, haben dieselben, einzelne ungünstige Sommer ausgenommen, An- fang October reifen Samen gegeben. Alopecurus. Vier Arten sind in Norwegen gefunden worden. A. pratensis, L. (Norw.: Kavlegrces ; Schwed.: ÄngJcafle) Der Wiesenfuchsschwanz ist wildwachsend bis Senjen (G9° 11'); auch gefunden auf Vardö, wahrscheinlich doch hier zufällig verwildert. Bei der Bergstadt Röros (G2° 34') steigt er bis zu einer Höhe von 2080' (G52m.) ü. d. M. In Schweden bis 65—66°. In den südlichen Gegenden von Norwegen und Schweden wird der Wiesenfuchsschwanz zu- weilen gebaut, kaum aber jedoch in verdientem Masse, da derselbe, zweckmässig behandelt, früh grünt, eine Menge gutes Heu liefert, sich viele Jahre gut hält, und endlich auch eine recht dicke Grasnarbe lie- fert. Unter günstigen Verhältnissen giebt diese zu sehr verkannte Art sogar zwei ordentliche Heuern- ten und dennoch obendrein eine gute Herbstweide. Alopecurus nigricans, Hörnern, scheint seltener vorzukommen, findet sich jedoch längs der Küste bis zum Varanger-Fjord. In Schweden ebenso, der Küste entlang, bis Haparanda (65° 50'). Nach meinen mehrjährigen aufmerksamen Culturversuchen mit diesen beiden Arten, fordern beide dieselbe Behandlung; in Bezug auf Heuausbeute aber geht nigricans sogar über pratensis. Phleum. Vier Arten in Norwegen. Phleum pratense, L. (Norw. xi. Schwed.: Timotheigrces; Island: Befshali, Rottukdli, Timothei- gras). Das Timothygras ist sehr gewöhnlich, namentlich im südlichen Norwegen, aber doch auch bis zum 69°, ja sogar bis Vardö und Vadsö vorkommend; an den beiden letzteren Orten wahrscheinlich verwildert; in den südlichen Gegenden bis zu einer Höhe von 3100' (972m.) ü. d. M. In Schweden bis Lycksele in Umeä Lapmark (64° 40'). Färö und Island. Das Timothygras ist sowohl in Norwegen wie in Schweden die am gewöhnlichsten vorkommende und im grössten Maasse eultivirte Graminee, in Schweden bis 69° und in Norwegen bis 70°. Am 20"en Juli 1870 sah ich in Alten (70°) über 3' (94cm.) hohe Timothywiesen. La Norwegen, allgemein genommen, wird 1 The Journal of Agriculturc. Edinburgh. October 1S57. Pag. 161 — 64. — Transactions of the Wisconsin State agricultural Society. 1852. Vol. II. Pag. 287. — Transactions of the Linnean Society. Vol. VII. Pag. 264 — 65. ■ Forhandlinger i Videnskabs-Selskahet i Christiania. Aar 1858. Pag. 21- 31. — Budstikken. I. Christiania. 1859. Pag. 556—64. — Hugo von Mohl's und Seh lech tendal's Botanische Zeitung. 1859. Pag. 305—9. 110 der \nl>au doch schwerlich vorteilhaft sein höher als die Gerstengrenze. Auf Wiesen scheint, diese Pflanze eben bo weit gegen Norden Samen zu liefern wie die wildwachsende. Auf der Ausstellung in Tromsö 187Q sah ich reiten Samen von Kväfjord auf Hindi» (08° 49'). In Schweden hat man das Timothygras seit Mitte des vorigen, in Norwegen dagegen erst im An- Jahrhunderts gebaut. Hier sei die allgemeine Bemerkung hinzugefügt, dass man überhaupt in Norwegen kaum vor Ende des vorigen Jahrhunderts mit dem Bau der Futterkräuter Versuche angestellt hat. Der erste Schritt auf diesem Wege bestand wahrscheinlich darin alte Wiesen zu düngen und zu bearbeiten und mit Abfällen vom Heuboden zu besäen. Wenigstens empfielt der Prediger Ström diese Methode in seiner in Norwegen allbekannten ..Beschreibung überEker Kirchspiel'- (1784), und auch Amt- mann Sommerfeit in seinem „Ackerbau-Katechismus" (1779). In dieser Schrift werden auch Roth- uud Weissklee-Samen erwähnt. Im Jahre 1803 wurde damit im Grossen Versuche angestellt auf dem Hofe Ullevold bei Christiania, woselbst auch Lolium perenne, L. und Medicago sativa, L. angewandt wurden.1 Auf dum Gute Bogstad bei Christiania wird erwähnt, dass man hier ungefähr gleichzeitig Klee. Raygras und „zum ersten Male" Timothygras in Norwegen gebaut hat. Im Jahre 1810 setzte „die könig- liche Gesellschaft für das Wohl Norwegens'- eine Prämie von 100 Thr. aus für die beste Schrift über die Cultur einheimischer Futtergewächse. Eine Beantwortung wurde eingereicht und gekrönt, ist aber, SO viel ich weiss, nicht gedruckt worden. Die genannte Gesellschaft hat spater durch Sainenaustheilung und gedruckte Anleitungen das Ihrige gethan um den Futterbau zu fördern. Den Hauptstoss bekam diese Sache aber doch erst als Jakob Sverdrup im Jahre 1812 die Verwaltung der gräflichen Besitzung Jarlsberg übernahm, und später als er die erste landwirtschaftliche Schule errichtete, indem er hier, theils praktisch und theils durch verschiedene Schriften, der Landwirtschaft in Norwegen im Allgemeinen und besonders dem Bau der Futterkräuter eine glückliche Entwickelung gab. In einzelnen Gebirgsgegenden, z. B. bei der Bergstadt Röros (62° 31' X. B. 29° 3' 0. L.2080' — 652«n- ü. d. M.i, wo das Timothygras sich nur ein paar Jahre gut hält, befindet das Wiesenland sich in einer eigentümlich primitiven, wahrscheinlich von Vorvätern Jahrhunderte hindurch herabgeerbten, ..Cultur-. Das Wiesenland wird nämlich nie aufgebrochen, sondern nur in Zwischenräumen von Jahren ziemlich stark gedüngt. Der im Winter ausgefahrene, haufenweise vertheilte Dünger, wird im Frühling mittelst der sogenannten „Slode" oder „Slore" ausgebreitet, das heisst mittelst eines grossen Birkenbe- sens, der, mit Steinen belastet, von einem Pferde umhergezogen wird. Dieses primitive „Ackergeräth-- (altnorwegisch slööi) gebraucht man heute noch eben so auf Island, und etwas ähnliches eben so noch heute in England, wo dasselbe „Bush-harrow" genannt wink- ln den letzten Jahren hat man bei uns an verschiedenen Orten zeitgemässe Wiesenwässerung ein- geführt. In mehreren Gebirgsgegenden haben die Bauern, wahrscheinlich immer schon wie noch jetzt, t in Holzrinnen vom Gebirge hinunter nach ihren spärlichen Wiesen uud Ackerstücken hingeleitet. Ein Sprichwort daher lautet so: „Will Gott uns nur mit Sonnenschein pflegen, sorgen wir selbst für den nöthigen Regen". Von Altn- her verhielt man sich auf Island :i eben so bei dieser Methode, die dort aber jetzt vergessen zu sein scheint.4 Den Dünger gebrauchte man dort gewöhnlich nur zu Wiesen. In dem alten Gesetzbuche Jonsböken kommt nämlich (Jordlösnings Balken Cap. 3, Landsleie Balken Cap. ii. &cj gedüngtes Wie- Senland vor, und in Landsleie Balken Cap. 8 findet man sogar einen ausdrücklichen Befehl wie die Käthner sich hierbei zu verhalten hatten. 1 Dr. Ni-urnann. John Coli, tt'» Agerbrug paa Ullevold Et Bidrag til Norgcs Agcrdyrkningshistoric. Kjübeohnvn. 1804. 71. * II. nrv Stephen! The Hook of the Farm, Edinburgh & London. 1852. Vol. 2. Pag. 161. ■ IIu iirdin^s. Kjobenham 1860. Cap. 14 Pag. 35. H tben't og lijurnc Poreleen'a Beiie. 2. Pag. 680. 111 Phl e um alpin um, L. (Isl.: Foxgras, TSugras, Itefshali, Puntr). Kommt überall in Scandinavien in höheren Gebirgsgegen- den bis Varanger- Fjord in Ost-Finmarken und auf Island vor. Im nördlichen Norwegen steigt sie, wie die meisten Gebirgspflanzen, ganz bis ans Niveau des Meeres hinab, in den südlichen Distrikten dahingegen kaum unter G— 800' (188— 250m) ü. d. M. Auf den Gebirgen geht diese Pflanze fast eben so hoch, wie die phane- rogame Vegetation überhaupt. In höheren Gegenden, wo das Timothygras nich fortkommt, würde es sich gewiss lohnen Phleum alpinum als Futterpflanze anzubauen. Es ist mir doch nicht be- kannt, dass man bisher in dieser Pachtung Versuche angestellt hat. Phalaris. Nur eine Art kommt in Norwegen vor nämlich: Ph. arund in acea, L., und diese zwar über das ganze Land bis zum Varanger- Fjord. Im südlichen Norwegen geht das E ohr glanzgras bis 3000' (942m.) ü. d. M. — Färö. — Ph. arundinacea ß. picta (Norw.: Baandgr&s, Engelsk G ist ganz bis Hammerfest (70° 37') eine gewöhnliche Zierpflanze der Gärten. P. canariensis, L. (Norw. u. Schwed.: C Das Canariengras wird hin und wieder in Gärten mit andern ..Ziergräsern" angewandt und reift wenigstens bis Throndhjem (63° 26'), aber wahrscheinlich auch weiter gegen Norden. Anthoxanthuni. Nur A. odoratum, L. (Norw.: Galax, Schwed.: Värbrodd, Isl.: Eeyrgras) kommt vor, und zwar sehr allgemein im ganzen Scandinavien bis zum östlichen Finmar- ken. Am Nordcap geht das Ruchgras bis 900' (282m), in Lofoten bis 2SOo' (878m) und in den südlichen Gegenden bis ; — 5000' (1255— 1568m-) «• d. M. Allgemein auch auf Färö und Island. In Finnmarken, wo das Coumarin in Anthoxanthum ii serer Menge vorzukommen scheint als in den südlichen Gegen- den, flechten die Lapländer das Stroh wie Fig. 16 zeigt, die nach einer Photographie in wirklicher Grösse ausgeführt ist. Wenn man diese Leute in ihrem häuslichen Treiben gesehen hat, sollte man am wenigsten versucht weiden anzunehmen, dass diese ungewaschenen Geschöpfe Sinn für aromatische Stoffe haben könnten, und doch gehrauchen sie dieses Geflecht sehr all- gemein dazu ihren Kleidungsstücken das eigentümliche Arom desselben mitzutheilen. Paspalum elegans, Flug. Wird als Ziergras (G7° 56') eultivirt. Panicum iniliaceuiu. L. [Norw.: Hirse, Alt. Norw.: II,-. Schwed.: Indiansk Eirs). Von der Rispenhirse habe ich in meh- reren Jahren sechs Varietäten behandelt, nämlich die wi gelbe, röthe, graue, braune und schwarze. Durchschnittlich ge- brauchen diese bei Christiania 109 Tage zur Reife, also ungefähr dieselbe Zeit wie Hafer. Die Hirse reift wenigstens bis Thrond- hjem (63° 26'). l'.ei Christiania werden immer die dunkleren Varietäten 8—12 Tage früher reif als die heikefärbten. 112 l'aiiiciim fr u in eilt nee um. Eoxb. Wenn diese Art Mitte Mai gesäet wird, reift dieselbe in unserem botanischen Garten gewöhnlich vor Ende September. Setaria. Von dieser Gattung kommt hier nur eine wildwachsende Art vor, S. viridis, Pal. wahrscheinlich mit ausländischen Getreidearten oder Grassamen eingeführt. Sie ist bloss in den südlichen, niedrigeren Gegenden bis Froen im Gudbrandsthale (Gl0 33') gefunden. Setaria italica, Pal. Beauv. (Norw.: Ttdliensk Hirse, Schwed.: ItaMensk Borsthirs). Die gelbe und die rothe Kolbenhirse bedarf bei Christiania, nach mehrjährigen Versuchen, durchschnittlich 131 Tage zur Keife. Nördlichere Entwickelung ist mir nicht bekannt. Aehnlich verhalten sich die Mohar- Hirse (Setaria germanica, Pal. Beauv.) und der Himmelsthau (Digitaria sanguinalis, Scop.); die Letztere jedoch erfordert nur ungefähr 120 Tage. Pennisetuin t yplioideiini. Eich. Mitte Mai ausgesäet reift diese vor Ende September. — Einzelne Arten dieser Gattung werden als Ziergläser cultivirt, und zu diesem Zwecke ist P. longisty- lum. Höchst, sogar in Stegen Kirchspiel in Nordland (67° 56') dienlich, wo dieselbe zur Blüthe kommt und eine Höhe von 2' (62cm.) erreicht. Lasiagrostis splendens. Kunth. Wird als Ziergras bis Stegen (67° 5G') cultivirt. Stipa pennata, L. Das Pfriemengras kommt nicht selten in Gärten im südlichen Norwegen bis Christiania vor; möchte sich wahrscheinlich auch nördlicher halten. Agrostis. Von dieser Gattung kommen fünf wildwachsende Arten in Norwegen vor. Ag. spica- venti, L. Der Windhalm ist ziemlich allgemein als Unkraut in Aeckern, und geht so weit nach Norden hinauf, wie man Gerste baut, d. h. nach Alten (70°). Diese Art ist auch so weit gegen Osten wie bei der Festung Vardöhus (70° 22' N. B. 48° 50' Ö. L.) gefunden, ist aber wahrscheinlich hier mit Futtergräsern eingeführt worden. Im südlichen Norwegen findet man dieselbe in einer Höhe von ungefähr 3000' (940m ) ii. d. M. Mehrere der feineren einjährigen Arten werden als Ziergräser verwendet, und von diesen ver- suchte ich mit (llück A. capillaris, L. in Alten (70") so wie A. nebulosa, Boiss. und A. pulchella, Kth. bei Vardö (siehe Pag. GG), wo sie beide, selbst in sehr ungünstigen Sommern, blühen; die erste er- reicht dort, unter solchen Verhältnissen, eine Höhe von 15" (40cm.) und die zweite von 8" (21cm.). l'hra gmit es. In Norwegen nur P. communis, Trin. (Norw.: Bär, Tagrör; Schwed.: Vass, -: Skärvass; fei.: Pahreir\ Norw. Lapl.: Hoasch). Das Teichrohr ist ziemlich allgemein überall in Scandinavien, doch seltener in den nördlichen als in den südlichen Gegenden, kommt aber doch bis zum Jarfjord (G9° 45') in Ost-Einmarken vor. In den südlichen Gegenden nicht höher als ungefähr 1G00' (500m) ü. d. M. Färö und Island. Wird hier wie sonst zu Gipsdecken angewandt. Die jungen Rispen werden vor der Blüthezeit zu Besen zusammengebunden. Cynodon Dactylon, Pers. Hat sich mehrere Jahre recht gut bei Christiania gehalten. Möchte sein- wahrscheinlich höchst zweckmässig zu .G'tti'en (Eisenbahnen, Chausseen &c.) sein. Dactyloetenium »gyptiacum, Willd. Gedeiht selir gut bis Stegen in Nordland (67° 56'). (hlo ris. Von dieser Gattuug sind in den letzteren Jahren bis 12 Arten im hiesigen botanischen Garten cultivirt worden, und von diesen kommen wahrscheinlich einzelne Arten auch anderswo vor. Mit Bestimmtheit weiss ich doch, dass Chloris polydaetyla, Sw., selbst in ungünstigen Sommern, sehr gut in Alten (70") gedeiht. Eleu sine iinlica, Gärtn. Reift bei Christiania, Ende Mai gesäet, gewöhnlich vor Ende September. Aira. Von dieser Gattung kommen drei Arten in Norwegen wildwachsend vor. A.ira csspitosa, L. (Norw.: Bunhe-, Schwed.: Tdtel, Tuftdtel). Sein- allgemein in Scandinavien bis Magerö. Audi auf Vardö gefunden. Auf den Gebirgen bis über die Birkengrenze. Allgemein auf Färö und Island. Die R as e HS < h in i e 1 e bildet überall einen Hauptbestandteil der natürlichen Wiesen. In Alten (70°) habe ich dieselbe 5 6' (1.5 — 1.9m) hoch gesehen. Mehrere der feinern ausländischen, Arien werden im Bildlichen Norwegen als Ziergräser cultivirt. /Lira capillaris, Host a. A. Cupaniasa, Ouss. gedeihen, im Freien gesäet, sehr gut bis Stegen in Nordland (67° :>G'). 113 Lagnrus ovatus, L. Der Hasenschwanz wird allgemein als Ziergras in den Gärten verwen- det, und eignet sich dazu sehr gut, wenigstens bis Lofoten (GS0 7'), wo diese Art. im Freien ausgesäet. eine Höhe von 10" |26cm ) erreicht. Brizopyrnni siculum, Lk. Wird eben so allgemein cultivirt wie die vorher genannte Art; ja selbst in der kleinen Stadt Vardö (Cfr. Pag. 66), die von sämmtliehen meteorologischen Küstenstationen die niedrigste Temperatur besitzt (Cfr. Pag. 12), kommt diese Art, sogar in sehr ungünstigen Sommern, im Freien gesäet, zur Blüthe und erreicht eine Höhe von 13" (31cm.). Avena. Vier Arten wachsen bei uns wild. A. fatua, L. (Norw. : Floghavrc, Landhavre, Svarthavre, Troldhavre; Schwed.: Flyghafra, Landt- hafra; Isl.: Villihafrar). Kommt hin und wieder in den südlichen Theilen Norwegens, sogar in bedeutender Menge, bis zu einer Höhe von 2500' (774m) vor. Vom Hofe Bjöbergsstölen in Hemsedal (60° 55' X. B. 25° 53' Ö. L.), welcher in der angegebenen Höhe liegt, und einer der am höchsten gelegenen Höfe Nor- wegens ist, wo man Gerste baut, bekam ich neulich eine Probe derselben, und zwischen der Gerste be- fanden sich eine Menge vollständig ausgebildete und keimfäbige Körner des Windhafers. Lonrs Kirch- spiel (61° 48' N. B. 26° 13' Ö. L.) ist der bisher bekannte nördlichste Fundort des Windhafers. In Schwe- den ungefähr bis 63°. In der Römerzeit scheint dieser Hafer in den Aeckern Italiens ein eben so allgemein vorkommendes Unkraut gewesen zu sein wie heute' zu Tage. Unter mehreren drolligen Vorstellungen, diese Pflanze betreffend, scheint man damals keinen Begriff von der Vermehrung derselben gehabt zuhaben, wenn man ausnimmt, dass man wahrscheinlich geglaubt hat, der allgemeine Hafer könne unter gewissen Verhältnissen in Avena fatua übergehen.1 Eine solche Vorstellung hat sich sogar auch in der neue- sten Zeit geltend gemacht. Professor James Back man in Cirencester behauptet nämlich, dass ein- zelne, der von ihm gebauten Hafervarietäten in magerer Erde und bei versäumter Cultur sich in Avena fatua verwandelten, und dass umgekehrt, in doppelter Bedeutung des Wortes, dieser wieder in gewöhnlichen Hafer übergehen kann.2 Ich habe zweimal in einem Boden, der für Hafer vollkommen passend war. das eine Mal in vier, das andere Mal in fünf auf einander folgenden Jahren, Versuche angestellt, ohne im ge- ringsten Buckman's Ansichten bestätigt zu finden. A. sativa, L. (Norw. : Havre; Alt Norw. : Eafri; Schwed.: Hafre; Isl. : Hafrar). Ist in Norwegen unsere eigentliche Haferpflanze, die immer gemeint wird, wenn von „Hafer" bei uns die Rede ist. Ganz zur Ausnahme gehören der Fahnenhafer.(A. Orientalis, Schreb. Norw.: Fanehavre; Schwed.: Flymhafra) und der nackte Hafer (A. nuda, L. Norw.: Skallös Harre). Der Hafer fordert bei uns eine 2 — 3 Wochen längere Vegetationsdauer als die Gerste, und kann desswegen weder so weit gegen Norden noch so hoch angebaut werden. Nur als eine Art Curiosität mag es hier gesagt sein, dass ich in zweien Geistenpro- ben, die eine aus Hammerfest (70° 37' N. B. 41° 22' Ö. L.) und die andere von dem oben genannten Hofe Bjöbergsstölen, einige vollständig ausgebildete und keimfähige Haferkörner gefunden habe. Der Hafer wird doch von allen Kornarten in Norwegen am meisten gebaut, namentlich an der West- küste, ungefähr zwischen 58—64° N. B. Im Jahre 1S65 berechnete man das ganze mit Hafer besäete Areal zu 931987 Morgen (ä 10,000 □' od. 984 Gm.), d. h. 50.4 Procent des ganzen Kornareals. Ad- dern kommt fast überall in Norwegen eine Mischsaat von Gerste und Hafer unter dem Namen „Bland- horn", d. h. Mischkorn vor, und das mit dieser Mischung besäete Areal wurde 1865 zu 195062 Morgen oder 10.5 Procent aufgegeben. Zusammengenommen betrug in dem genannten Jahre also das Areal für Hafer und „Mischkorn" 1,127049 Morgen oder 60.9 Procent. 1 Cfr. Virgil Eclogte V. v. 35 sq. Georg. I. v. 154. 226. Ovid Fast. I. 692. C. Plinii secondi Uist. nat. ed. Sillig. XVIII Norske Magasin. Christiania 1858. 1. Pag. 111. ä James Buckman. The natural history of British meadow and pasture grasses. London. 1S5S. Tag. 69. sq. Cfr. Flora. Neue Reihe. Bd. 15. Tag. 79 Monatsber. d. Kg. preuss. Akad. der Wissensch. 1856. Sept. Ort. Tag. 444. John C. M r- ton. A. Cvclopedia of Agriculture. 1S55. Vol. I. Pag. 170. 15 114 Die Aussaat nebst Ernte betrug: A ussa b t. Ernte. Ergiebig- keit. Janr Tonn« M89| Hectoljter Liter Tonnen. »Hectoliter. 1835 320093 444833 1845 394358 548039 1855 438209 608979 1865 422921 öS/734 1,606283 2,125775 2,662431 2,518998 2,232252 .'.'". 1190 3,699983 3,500651 5.0 fach 5.4 — G.l - CO \1- Grünfutter wird der Hafer zuweilen in Alten (70°), entweder allein oder mit Futterwicken ge- baut, und kann dort, unter günstigen Verbältnissen, eine Höhe von .V (1.5m.) erreichen; ebenso und in gleicher Absicht sowohl in Vardö wie in Vadsö mit befriedigender Ausbeute versucht. Fast immer soll der Hafer dorl Rispen erzeugt, aber niemals reifen Samen gegeben haben. Hei Ilöros (62° 34' N. 1!. 29° 3' Ö. I.. 2080' ii.utiK ii. d. M.) wird mitunter Hafer als Grünfutter gebaut und giebl auch zuweilen Korn. Das Stroh erreich! dort gewöhnlich eine Hube von 2 selten 3' (62 — 94«™»-). In Schweden baut man Hafer freilich ganz bis 67°, doch kommt derselbe oberhalb Linea ungef. 64") selten zur Keife.1 Hei Serna in Dalarne C61° 40' X. B.) erreicht man diese- jedoch bis zu einer Höbe von ungefähr 1450' (4§5m.) ü. d. M. In Norwegen gehört der Hafer zu den Getreidearten, die am meisten durch Nachtfrost vor der Keife zerstört werden, namentlich ist dieses der Fall in den östlichen Gegenden und den höher lie- genden Gebirgsthälern. Freilich kann die Nachtkälte sich zu verschiedenen Zeiten einfinden; die allge- meine Erfahrung zeigt jedoch, dass dieselbe gewöhnlich in dem letzten Drittel des August, zwischen »ten und : i ■< ". vorkommt wenn der Himmel nicht bewölkt ist und Windstille herrscht. Diese Nächte bei un- Eisennächte (Norweg.: Jernncetter), ganz den „Eisenmännern" Deutschlands (Uten — 14«™ Mail entsprechend. Gewisskann auch Nachtfrost eintreten, wenn jene bei uns so sehr gefürchteten Nächte glücklich überstanden sind: gewöhnlich fühlt der Landmann sich doch hier alles Alpdrückens überhoben, wenigstens in den südlichen Provinzen, wenn die Mitte des Septemoer erreicht ist. In den meisten der höher liegenden Gegenden Scandinaviens, in denen der Getreidebau, eben der „Eisennächte" wegen, nicht ganz sicher ist, b.it man sich auf dem Lande, seit Urzeiten und oft mit gün- stigem Erfolge, eines eigenthümlichen Schutzmittels wider die Kälte bedient. Man bringt nämlich durch Verbrennen allerlei Reiser, Torfu. dgl. einen Rauch hervor, und zwar so, dass man, auf den Wind aufmerksam, den Rauch langsam über den Getreideacker hinwegziehen lässt. Hei uns glaubt, man, bona fide, dadurch die Luft zu erwärmen, und oft hat man wirklich, auf die hier beschriebene Weise, seinen Acker gerettet. Bekanntlich praktisirt man im Frühling dieselbe Methode in Tirol und Steye'rmark, so wie man ja auch in Frankreich die* jungen Triebe diu- Weinreben durch Rauch gegen die Maikälte beschützt.1 Bei Plinius lindet in. in dieselbe Methode i ■ 1 1 1] » t < > 1 1 1 1 ■ 1 1 ', die auch viiii den lncas in Peru angewandt worden ist. Dieses Volk aber scheint, nach Garcilasso de la Vega's Bericht, auffallend genug, richtig erkannt zu haben, dass hier nicht von einer Erwärmung der Luft, sondern nur von einer künstlichen Wolkenbildung die Rede sein könne. ' Bragrostis. Auch von dieser Gattung werden in dem südlichen Norwegen mehrere Arten als Ziergräser verwendet, und von diesen gedeihen E. elegans, Nees, F. pilosa, /'. /»'. und E. plumosa, / ehr gut in Stegen in Nordland (67° 56'), und F. megastaehya, Lk. sogar in Alten (70°). 1 .1. Arrheniuf. Bandbok i irenska Jordbraket. Dpeala. 1859—61. 2. Pag. 128. • Dr Wilhelm Bann» Z . m,;, is:,8. Pag. 539. 764. Dr. Adolph Wildo. LamlwirthsrhaftJichea Ccntral- l.luit für I). nu< bland. 1858. I P II • ■ i Will. ■_<■' Tu. 1 B I'. miinganlt Die Landwirtschaft in ihren Beziehungen aar Chemie, Phyiik and Meteorologie. Deutsch von Dr. N •er. Balle 1851—88 B 115 Briza. In Norwegen findet man wildwachsend nur B. media, L. (Norw.: Bcevregrces; Sclrwed.: Darregräs, Skälfvegräs). Das Zittergras ist allgemein vorkommend bis zum 64° und ungefähr bis 2000' (627m.) ü. d. M. In Schweden ist das Verhältniss ungefähr dasselbe. Färöinseln. Mit dem bei uns in den letzteren Jahren allgemein entwickelten Sinn für den Gartenbau hat sich auch ein grösseres Interesse für Blumenbouquets &c. eingestellt, und so sammelt und cultivirt man auch hierzu mehr und mehr die decorativen Briza-Arten und ähnliche Gräser. B. inaxinia, L. Findet man sehr allgemein als Zierpflanze ganz bis Vardö in Ost-Finmarken (70° 22' N. B. 48° 50' Ö. L.), wo sie, im Freien gesäet, selbst in sehr ungünstigen Sommern, blüht und eine Höhe von 20" f52cm.) erreicht. Unter ähnlichen Verhältnissen blüht dort auch Briza minor L., die 9" (24cm.) hoch wird. Broiuus. In Norwegen hat man sieben wildwachsende Arten gefunden. B. secalinus, L. (Norw. : Falcs, Schwed.: Losta, Svingel od. BägsvingeT). Findet sich natürli- cherweise hier eben so gut wie in andern Ländern als gewöhnliches Unkraut unter dem Getreide; aber selbst im südlichen Norwegen geht die Roggen-Trespe doch kaum höher als 7—800' (220 — 250m.) ü. d. M., und bis jetzt hat man dieselbe noch nicht höher gegen Norden als bis zu Ende des Thrond- hjems-Fjord (64°) gefunden. Wie man hieraus ersieht, geht diese Art bei weitem nicht so hoch gegen Norden wie die Polargrenze der gewöhnlichen Getreidearten und ist, wie es scheint, auch nicht im Stande dieselbe Höhe über dem Meere wie diese zu erreichen. B. pnrgans, L. hält sich sehr gut in dem hiesigen botanischen Garten, wo dieselbe reifen Sa- men giebt; weiter gegen Norden habe ich bis jetzt noch keine Versuche angestellt. In den Gärten culti- virt man hin und wieder mehrere Arten als Ziergräser, und von diesen versuchte ich ß. brizaeformis, F. ,(• 31. in Lofoten (68° 7') und B. Schraderi, Kth., B. Danthoniae, Trin. und B. divaricatus, Uohdt in Stegen (67° 56'), wo diese Arten, im Freien ausgesäet, sehr gut gediehen und eine Höhe von 1 — 2' (31 — 62cm.) erreichten. Dactylis. In Norwegen nur repräsentirt durch D. glomerata, L. (Norw.: Hundegrees; Schwed.: Exing, Hundexing). Das Knaulgras ist all- gemein in Norwegen bis beinahe 69° und in Schweden bis 64°. In Norwegen kaum höher als die Fich- tengrenze. Der Forstmeister J. M. Norman hat diese Art gebaut vorgefunden bei Svanevig in Süd- Varanger (69° 30' N. B. 47n 51' Ö. L.) und zwar gut fortkommend. Das Knaulgras wird zuweilen zu künstlichen Wiesen angewandt; es ist genügsam in Bezug auf den Boden, gedeiht aber vorzüglich wenn dieser etwas lehmig ist und der Untergrund eine lockere Be- schaffenheit hat. Die Wurzeln gehen dann sehr tief und auf die Weise leidet diese Art wenig bei Düne. Das Knaulgras eignet sich besser zum Abweiden als zum Heumachen In den letzteren Jahren gebraucht man zu Einfassungen in Gärten und ähnlichen Zwecken Dacty- lis glomerata foliis variegatis, die sich bei Christiania ziemlich gut hält. Loliuiu. Drei Arten kommen in Norwegen vor, und diese verhalten sich jetzt wie wildwachsende Pflanzen, nämlich L. linicola, Sorid., L. perenne. L. und L. temulentum L. L. perenne, L. (Norw. & Schwed.: Engelsk ]!' .," und kaum höher als 6 (188— 250m) ü. d. M., aber immer unter solchen Verhältnissen, dass diese Art von andern Ländern bei uns eingeführt zu sein scheint. In Schweden hin und wieder bis 66° vorkommend. An der Westküste Norwegens, wo der Winter mild ist, hält sich das Raygras auf künstlichen Wiesen sehr gut: in den liehen Landestheilen dahingegen, wo das Binnenlandsklima vorherrschend ist, hat man immer vergebens Versuche angestellt dieses Gras mehrjährig zu erhalten. Im Jahre L859 empfing ich von dem Director unserer Landbau-Akademie, F. A. Dahl, eine Portion Samen, die er hatte sammeln lassen in der Nähe von Upsala in Schweden, wo die Pflanze, nach früherer Cultur, sich verwildert und mehrere Jahre mit ge- halten hatte. Der Same, der gleichzeitig von Herrn Dahl und mir ausgesäet wurde, gab Pflanzen, die sieh später als vollkommen hart gezeigt haben. 15* in; L italicuin. AI Br. (Norw.: Ttdliensk Eaigrces). I»;is italienische Raygras ist iu den letz- teren Jahren oft von mir in unserem botanischen Garten versucht worden, so wie im Grossen an den Ufern des Christiania-Ijord und in der Umgegend von Throndhjem. Der Same wurde hier überall im Frühling und gab in der Nähe des Marineetablissements Horten (59° 25' N. B. 28° 10' Ö. L.) am Chri- Btiania-Fjord (fünfmal gemähet) eine sehr reiche Heuernte; die Pflanze aber verschwand entweder gänz- lich oiler hielt sich in so geringer Menge, dass die Cultur eingestellt wurde. I. t c in ii 1 .■ n t ii in. /.. i Nora . : Svimling, Sjak, Sjedk, S)'< ml:, Skjceraks ; Alt, Norw. : Skjadak ; Schwed. : Ddr-repe, Vill-pesä). Der Taumellolch kommt hin und wieder in den Getreideäckern (kaum mehr als 6— SOG'- 188 250m. ii. d. M.), in Norwegen bis 64° 18' und in Schweden ungefähr bis 62n vor. Natürlich hat man auch in Norwegen in den letzteren Jahren die neueren Getreidereinigungs- und andre landwirthschaftliche Machinen eingeführt. Einer der günstigen Erfolge ist denn auch die bedeutende Verminderung des Taumel- lolchs und ähnlicher Unkräuter, die überall wie auch bei uns in Getreideäckern vorkommen, z. Ii. Agro- stemma Githago, /. . Centaurea Cyanus, L., Chrysanthemum segetum, L., Papaver Rhoeas, L. &c. Vor ungefähr 30 Jahren war, dieses weiss ich bestimmt, der Taumellolch ein ganz allgemein vor- kommendes Ackerunkraut, wenigstens im Amte Smaalenene, an der südöstlichen Grenze gegen Schweden. Man hatte also hier besondere Gelegenheit Erfahrungen über die giftige Wirkung1 des Lolium zu sam- meln. Diese Wirkung bestand darin, dass man niemals weder Uebelkeit noch Schmerzen spürte, sondern dass eine besondere Erschlaffung sich einfand, die von unbezwinglicher Schläfrigkeit begleitet war. während sich vor den Augen „mouches volantes" einstellten.- Der Schlaf war fest und gewöhnlieh langwierig. Nirgends habe ich jedoch erfahren können, dass diese Abnormität jemals unruhige Träume oder sonst men- tale Leiden mit sich geführt hätte. Nur will man mit Sicherheit wissen, dass die Folgen heftiger ein- traten, wenn das Brod oder die Grütze warm genossen wurde, so wie auch dass der Branntwein, der aus Lolium enhaltendem Getreide bereitet war. eine ungewöhnlich berauschende Wirkung besass. F- folgt von selbst, dass der Taumelhdch auch in den alten historischen norwegischen Schriften als Giftpflanze erwähnt worden ist. Naiv hiess es alsdann: ..Zuweilen ist die Ernte unseres Landes sehr ergiebig, und doch wird den Menschen das Korn nicht wohl bekommen. In der Luft hängt Missjahr ; itter ruinirt Alles gerade zur Erntezeit Oft ist es auch der „>S7,;/<,,W.'\ der Alles verdirbt, wenn auch die Ernte ergiebig und das Wetter gut war".8 Vom Bischof Isleif auf Island wird erzählt, dass er Veranlassung gefunden liier feierlich einzuweihen, zu welchem Taumellolch angewandt war, auf dass es geniessbar würde.1 Unser bekannter Sprachforscher Ivar Aasen'1 hat es ganz ausser allen Zweifel ge- stellt, dass „SkjadaJc" (dien Lolium temulentum ist.6 Triticnm. Von dieser Gattung kommen in Norwegen :>—c, vielleicht sogar 7 wildwachsende Arten vor. Teil, repens, /.. (Norw.: KveJce; Schwed.: Qvickrot; Isl.: Hüsqpuntr) Das Queckengras ist sehr gewöhnlich in mehreren Varietäten ungefähr bis zur Kieferngrenze, scheint doch aber geizen Norden nur bis Alten (70°) gefunden zu sein. In Schweden bis G8'/20; auch auf Färö und bland. Bekanntlich fallt es ott -ehr schwer .Irtees an Wegen. Kisenbahnen u. dgl. mit einer festen ( irasnarbe zu decken. Zwei- mal habe ich mit günstigem Erfolge versucht das Queckengras hierzu anzuwenden. Ich liess dieWurzel- Btöcke fingerlang zerhacken, mit lade, Lehm und so viel Wasser mischen, dass das Ganze eine gleich- förmige Masse bildete, die ungefähr 1 Zoll (26mm | dick aufgetragen wurde. Nach wenigen Wochen Bpros- Tli. Fr Marsson. Flora tob Nou-Vorpommcrn und den Inseln Rügen nnd Usedom. Lcip 608, * Cfr. Th. m \ ü .!: Handbuch d I Berlin. 1862. Pag. 398 sq. . Supplcmcnxband nsi;:) Pag .19. — Cfr. Plaut» Milcs 2. 3. 50. Ovi.l Fast 1. v. 691. Geopontien 2. 43. ;- Cap 36 Pag. 7.'). ' Biikopa S^L'cir. CanpmannahOfn. I8S7. Pag. 84. 316. 840. I1 DOTWegifChl Doppel-a Ina) wird fast wie o, oilcr wie a in dem schwäbischen odei wiener Ja (Jos") oder wie in dem englischen «rat er, war &c ausgesprochen. * Cfr. John Kitt'. i of Biblical literatnre. Edinburgh. 1847. Vol. II. Pag. '.'92. (Zizanion). 117 sen die Blätter hervor und der Grund zeigte sich gebunden. Obgleich ich sehr oft gesucht habe, ist es doch auch mir niemals gelungen auf Trit. repens keimfähigen Samen zu finden. Nichts desto weniger habe ich in einem Erfurter Preis-Courant Samen angeführt gesehen und dies obendrein mit Centnerpreis. Eine Probe davon aber ausgesäet gab mir Brachypodium sylvaticum, B. & v Trit. vulgare, L. (Norw.: Evede; Alt Norw. u. Isl.: Hveiti; Schwed.: Hvete; Norw. Lapl.: Nisu). In Scandinavien wird sowohl Sommer- wie Winter- Weizen gebaut und hiervon wieder ver- schiedene Varietäten. In Norwegen, wo dieser Anbau in den letzten Jahren in einem auffallendem Grade zugenommen hat, ist der Sommerweizen der gewöhnlichste. Beide Formen übersteigen kaum eine Höhe von 1000' (314m.) ü. d.M. Die ungefähr sichere Polargrenze erreicht kaum den 65°. Doch hat man fast jähr- lich Beispiele in ziemlicher Ausdehnung, dass der Sommerweizen sogar bis Alstadhaug (65° 54'), Gilde- skaal (67° 4'), Bodo (67° 17') und Skogshavn auf der Insel Dyrö (69° 5') reifen kann. Skibot ren im Kirchspiele Lyngen (69° 28' N. B. 38" 0' Ö. L.) ist wahrscheinlich die nördlichste Stelle der Welt, wo Weizen reif geworden ist. Vom Jahre 1870 habe ich von Skibotten eine schöne Probe von Weizen, wel- cher am 9ten Mai ausgesäet, am 23sten Mai keimte, (am 28sten Mai fiel 3" — 78mm. — Schnee), und am 30sten August reifte, also in Verlauf von 114 Tagen. Die Temperaturverhältnisse waren folgende: Mitteltemperatur: C. Normal. 1870. Abweichung. Mai . . . 5.16. . . . 5.16. . . . 0.00 Juni . . . 11.46. . . . 13.12. . . +1.82 Juli . . . 13.87. . . . 13.13. . . —0.74 August . . 12.70. . . . 12.87. . . +0.17. Natürlich haben diese Beispiele keine besondere Bedeutung, wo von einem auf regelmässiger Wei- zencultur basirten Ackerbau die Rede ist. Der Prediger H. Daae in Gildeskaal Kirchspiel in Nordland (67° 4') hat mir mitgetheilt, dass der Sommerweizen bei ihm kaum 8 Tage längere Zeit als der Sommer- roggen zur Pieife bedarf. In Schweden muss der Dalfluss im nördlichen Upland (60 V2— 61°) für die Nordgrenze sowohl für den Weizen wie für die Eiche u. s. w. angesehen werden. Freilich kommt wohl zuweilen an zufällig günstiger belegenen Stellen noch weiter nördlich Winterweizen vor, aber immer spärlich und unsicher. Der Sommerweizen dahingegen wird sich wahrscheinlich viel höher gegen Norden bauen lassen, als man bisher angenommen hat.1 Im Qvickjock Kirchspiele in Norrbotten (67° 8' N. B. u. 960' — 300m- ü. d. M.'l hat der Prediger Lsestadius (1861) den Sommerweizen versucht. Am lsten Juni ausgesäet wurde der- selbe den lsten September geerntet. Völlig reif war der Weizen nicht, aber doch brauchbar. Der Som- mer (1861) wird aber als ungewöhnlich warm angegeben.2 Bei zweckmässigem Boden kann man im südlichen Norwegen, wo man einigermassen gleich- massiges ßinnenlandsklima besitzt, im Durchschnitt darauf rechnen, dass 110—120 Tage für den Sommer- weizen erforderlich sind. In eben diesen südlichen Gegenden kann man den Anfang der Vegetation gerne zum lsten Mai ansetzen, und der Winterweizen wird hier gewöhnlich Ende August geerntet. In der Um- gegend von Christiania und Throndhjem erreicht der Winterweizen gewöhnlich eine Höhe von 4 — 1: ä und zuweilen 5 Fuss (1.2 — 1.0m). Der Sommerweizen giebt gewöhnlich etwas kürzeres Stroh. Das Weizenareal für 1805 betrug 50459 Morgen (ä 10,000 D'— 984 &»•) oder 2.'i Procent des ganzen Kornareals. ' 1 J. Arrhenins. Handbok i svenska Jordbruket Upsala 1S59 — 61. 2. Delen. Pag. 45 — 46. 5 N. J. Andersson. Aper9u de la Vegetation et des plantes cultivecs de la Suede. Stockholm, lsi".:. Pag. r>4. 118 Die Aussaat nebst Einte betrug: Jahr. Aussaat. Ernte. Tonnen ii 139 Liter. Ilcctoliicr. Tonnen. Hectolitcr. Ergiebig keit. 1835 1 323 1839 9870 1845 1699 2361 13972 5632 7827 53388 1865 91 11 12703 71043 13716 7.5 fach 19417 8.2 — 7419? 9.5 — 98728 7.8 — Sc calr cc reale. /.. (Norw.: Bug; Schwed.: Rag; Alt Norw. & Isl.: Bugr). Sowohl Winter- te Sommer-Roggen wird in Scandinavien gebaut. In Schweden scheint der Sommerroggen am ge- wöhnlichsten in den südlicheren und mittleren Provinzen vorzukommen; in Norwegen ist das Yerhältniss umgekehrt. In beiden Ländern ist der Winterroggen jedoch die Varietät, die am gewöhnlichsten ge- baut wird. In Norwegen fällt die Roggengrenze ungefähr am G9 — 6972° X. B., d. h. für den Sommerroggen, und wie oben (Pag. 64 — 65) bemerkt bedarf dieser, des hohen Breitegrades ungeachtet, dennoch nur 115 — 11'. laue von der Aussaat bis zur Reife. Bei Kväfjord auf der Insel Hindö (68° 46' N. B. 33° 53' Ö. L.) reifte der Sommerroggen im Jahre 1813 in 89 Tagen und 1819 in 94 Tagen, und auf der Insel Dyrö (69° 3') im .fahre 1861 in 101 Tage. Auf der Ausstellung in Tromsö 1870 sah ich vom Hofe Fagerlid im Maalselv- thale (69° 1' X. l'>. ::i;u lW>.L.) eine Vinterroggenptianze, die 24 Halme von 6' (1.9 Jahren nur zweimal reifen Roggen erzielt.1 In der Umgegend von Christiania fängt der Winterroggen ungefähr im l'cbergange vom Mai zum Juni an Aehren zu treiben und kann, in günstigen Jahren, im Uebergange vom Juli zum August geerntet werden. Diesen Zeitverlauf ins Auge gefasst könnte der Winterroggen wahrscheinlich bis zu derselben Höhe über dem Meere wie die Gerste oder ungefähr bis 2000' (627m.) eultivirt werden; dieses hat sich auch zuweilen bestätigt, z. B. auf dem Predigerhofe Opdal im Throndhjems Stift (62 7* ° und 2000' u.d.M.). In solchen Höhen aber sind die localen Verhältnisse sehr hinderlich. In den höheren Gebirgsthälern fällt näm- lich sehr oft Schnee, der liegen bleibt, so dass die Erde nicht gefrieren kann, und unter solchen Ver- hältnissen pflegt der junge Roggen während des Winters zu verfaulen. Im entgegengesetzten Falle hält dei- Bich gut. Darum bevorzugt man in den nördlichen Theilen Norwegens gerne den Sommer- roggen. Um dem Winterroggen eine längte Vegetationszeit zu verschaffen, wodurch kräftigere Pflanzen und damit auch ein kräftigerer Widerstand gegen Atmosphärilien erzielt wird, ohne denselben Acker zwei Jahre hindurch für nur eine Kornernte liegen zu lassen, hat man, ungefähr in den letzten 80 Jahren, in den Gegenden des 69»ten Breitegrades sich folgender Methode mit Glück bedient: Zugleich mit dem Win- terroggen, und /war im Frühling, säet man ungefähr zwei Theile Gerste, mit, einem Tlieil Roggen gemischt, wenn die Gerste geerntet ist, pflegt der Roggen noch immer etwas fortzuwachsen, hält sieh gut während des Winters, und gelangt gewöhnlich Ende August zur Reife. Die Ergiebigkeit des Roggens hat sich hier- bei gewöhnlich zwischen 10 und 2] fach gezeigt, während man von der Gerste gewöhnlich viel weniger er- hallen bat, als wenn diese für sich ausgesäet worden wäre. Dieselbe Methode, die vielleicht auch in den 1 G. Walilenbc rg. Geografisk oh economisk Beskrifning om Kemi Lappmark. Stockholm. 1804. Pi 119 höher liegenden Gebirgsthälern Norwegens zu empfehlen wäre, benutzt man in der Schweiz fast überall, wo die Schneeverhältnisse den oben beschriebenen norwegischen ähnlich sind.1 Das Roggenareal für 1S65 betrug 124127 Morgen (ä 10,000 □'— 984 □"•) oder 6.7 Procent des ganzen Kornareals. Die Aussaat nebst Ernte betrug: Jahr. Aussaat. Ernte. Ergiebig- TOnLner.139! Hectoliter. Tonnen. ' Hectoliter. keit. 1835 1845 1855 1865 10684 16177 17194 11956 14848 22481 23895 75652 1 105134 102392 | 142280 179383 \ 249289 170521 236959 8.8 fach 13.3 — 11.1 — 9.9 — Elyinus. In Norwegen kommt nur eine Art vor nämlich E. arenarins, L. (Norw.: Strandrug; Schwed: Strandrag; Alt Norw.: McJr ; Isl. : Melr, Mel- gras). Der Strand-Hafer ist sehr allgemein an der Küste, selten im Binnenlande, jedoch bis Ma- gerö und zu den Ufern des Varanger-Tjord. Forstmeister J. M. Norman hat den Strandhafer in Karasjok in Finmarken (69° 18' N. B. 43° 40' Ö. L.), 15 Meilen von der Küste entfernt, gefunden. In Schweden ungefähr bis 66°. Färö und Island. Der Strandhafer wird hin und wieder zum Binden des Flugsandes benutzt, entweder für sich al- lein oder mit Psamma arenaria, B. & S. gemischt, welche letztere auch an der norwegischen Küste ungefähr bis zum 62° gefunden wird. Auf Island hat man bei Hungersnoth mehrmals den Samen des Strandhafers als Kornsurrogat be- nutzt; ja nicht selten soll man sogar allein hiermit das Leben erhalten haben. Die Aehren werden auf Eisenplatten über Feuer getrocknet, wonach der Same sich leicht ausklopfen lässt. Man muss sich aber zufrieden stellen, wenn man eine Tonne Korn (ä 139 Liter) von einer Quantität Aehren erzielt, zu deren Transport 40 Pferde erforderlich sind.2 In Skaptafells Syssel an der Südküste Islands findet der Strandhafer noch jetzt sehr allgemeine Anwendung als Getreidesurrogat. Nachdem die Samen ausgedroschen, bedient man sich natürlich des Strohes zum Decken der Häuser.3 Wahrscheinlich hat man auf Island schon ums Jahr 1000 oder im An- fange des Uten Jahrhunderts den Strandhafer als Getreidesurrogat angewandt. Es heisst nämlich: ..Bei Hitaraa (in Myrasyssel an der Westküste Islands, 64° 40' N. B.) liegt eine Insel, die sowohl durch See- hundefangst wie durch Einsammeln von Seevögeleieru sehr einbringend ist: auch Gras und Korn („s wächst hier.4" Gleich darauf heisst es, dass die Dienerschaft des Hauses hinaus auf die Insel reiste, um das Getreide in Haufen zu bringen. Natürlich kann hiermit weder Gerste noch eine andere allgemeine Getreideart gemeint sein. Der gelehrte Isländer Gudbrand Yigfusson giebt in seinem isländischen Wörterbuche5 das Wort „melr'1, welches hier vorkommt, wieder mit „a hind of wild Oats esp. grass" (o: Agrostis), und bemerkt, dass damit Arundo arenaria, L. gemeint sei. Da jedoch das Sand- rohr auf Island nur selten, während dahingegen Elymus arenarius ziemlich allgemein an der Küste, und hier und da sogar in Menge, vorkommt, scheint es mir einleuchtend, dass es der Samen eben dieses Grases sein muss, dessen man sich sowohl im Alterthume wie noch heutigen Tages als Getreidesurrogat bedient 1 Karl Kasthofer. Bemerkungen auf einer Alpenreise. Aarau. 1822. Pag. 147. 160. • Eggert Olafsen's og Bjarne Povelsen's Reise. 2. Pag. 7 7 .T . 829. Cl'r. Diplomatarium island icam. I. Kjöben- havn. 1854. Pag. 198 — 99. 3 0. J. Hjaltalin. Islenzk Giasafraoi. Kaupmannahöfn. 1830. Pag. 114. 4 Bjüin Hitdolakappe's Saga Pag. 22. 5 An Iceland ic-English Dict ionary. Oxford. 1871. Pag. 423. 120 hat Jeder, der die Samen dieser beiden Arten kennt, wird gewiss einräumen, dass es Niemanden einfal- len möchte die kleinen Samen der Axundo arenaria als Kornsurrogat zu gebrauchen, und am wenigsten wenn man die Wahl hat zwischen dieser und Elymus arenarius. Obgleich der Strandhafer, wie bekannt, ein grobes und hartes Gras giebt, das gewöhnlich kaum von Hausthieren gefressen wird, enthalt es doch in getrocknetem Zustande, nach Sir Humphrey Davy's Analyse,1 eine verlialtnissinassig bedeutende Menge Zucker, wcsshalb dasselbe in England auch den Namen „The Sugar catne of Britain" bekommen habe. Aus demselben Grunde wird es zu Futter als Hächsel, mit Heu oder Korn gemischt, empfohlen.- Auf Island hält man die Blatter für ein sehr nahrungsreiches {Jcröptu- gasta") Futterkraut Hjaltalfn 1. c); und aus den ältesten Sagaen sieht man,3 dass dieses Gras im frischen Zustande als Futter für Pferde benutzt wurden ist. Hordeum jiibatum, L. (Norw.: Silkeax). Kommt als Ziergras allgemein in Gärten bis Vardü (Cfr. Pag. 12 u. 66) vor, wo die Bartgerste, sogar in sehr kalten Sommern, im Freien gesäet, Aehren von 1" (10— 11cm.) Länge treibt und eine Höhe von 2' (62cm) erreicht. Hordeum vulgare, L. (Norw.: Byg; Schwed.: Korn; Norw. Lapl.: Bivge; Alt Norw. u. Isl.: Bygg). Die vi erz eilige Gerste ist die Varietät, die am gewöhnlichsten im ganzen Scandinavien ge- baut wird, und wenn man nur von ..(.eiste- spricht, wird immer Hordeum vulgare damit gemeint. Meh- rere Jahre hindurch habe ich bei Christiania Versuche mit Wintergerste (Hord. vulgare hibernum, Tili.) angestellt. Wenn der Boden bis zu einer Tiefe von 3—4 Zoll gefroren ist und dann Schnee fallt, der den ganzen Winter liegen bleibt, pflegt die Wintergerste sich zu halten; bei Temperatur- wechsel aber geht die Aussaat zu Grunde. Die Wintergerste kann desshalb in Norwegen nicht zur Cultur empfohlen werden. Die sechszeilige Gerste (Hord. hexastichon, L.) habe ich sehr selten im Grossen angebaut gefunden, und in den letzten Jahren scheint sie, der geringen Ausbeute wegen, gänzlich verschwunden zu sein. Dahingegen hat man angefangen verschiedene andere Varietäten zu bauen, z. B. einzelne Sorten nackte und zweizeilige Gerste (Hord. distichon, L.); namentlich scheint Jerusa- lem-(i erste Beifall zu finden. Alten in YYest-1 inmarken (70°) ist die nördlichste Grenze des Ackerbaues. In den letzten 1G0 Jahren baut man dort bereits Gerste. Das Korn wird gewöhnlich Ende Mai oder Anfang Juni gesäet, treibt Aehren Mitte Juli und wird geerntet Ende August, also im Durchschnitt nach Verlauf von 90 la- gen. Das Stroh erreicht eine Höhe von 372-4' (110— 125cm.). Wegen der klimatologischen Verhältnisse muss hier darauf hingewiesen werden, was unter ..Kaafjord" Pag. 12. 15. 19. angeführt wurde. Man er- reicht selten mehr als den zehnfachen Ertrag. In den letzteren Jahren hat der Gerstenbau in Alten nicht zugenommen. Der Grund hierzu ist nicht so sehr in der Unsicherheit des Jahres zu suchen, als viel mehr in dem erhöheten Arbeitslohn, in- dem, gerade zur Erntezeit, die Leute reicheren Erwerb bei den Fischereien finden. Man erzielt daher lieber grössere Mengen von Heu und kauft Roggenmehl von Archangel. Weil aber der reife Gersten- samen von Alten, aus früher erwähnten speciellcn Gründen, besonders gut bezahlt wird als Saatkorn in Nordland und den südlicheren Orten, wird der Gerstenbau hier nie ganz aufhören. Das Gerstenareal für 1805 betrug 509445 Morgen (ä 10,000 D'— 984 Dm-) oder 27.5 Procent des ganzen Kornareals.* ' Agrostographia, a treatise on the eultivated Grosses, by Peter Lawson & Son. Fourth Edition. Edinburgh. 1853. Pug. :«■». * G<-orgc Sinclair. Bortn* gramineus Wobarnensis. Fourth Edition. Pag. 245. 3 ■ Cap. i.r>2. ' Dr. 0. J. Broch. Btatiatisk Aarbog for Kongeriget Xorgc Christiania 1871. Pag. 491-94 121 Die Aussaat nebst Ernte betrug: Aussaat. Ernte. Ergiebig- keit. Jahr. Tonnen k 139 Liter. Hectoliter. Tonnen. Hectoliter. 1835 82211 114248 489715 680557 6.0 fach 1845 102576 142550 688175 956356 6.7 - 1855 125276 174096 918238 1,276076 7.3 - 1865 127173 176732 894122 1,242561 7.0 - Wie oben (Pag. 79) bemerkt kann in der günstigsten Sommerzeit die Gerste in Alten, in einem Sonnenumlauf, 2V2" (65mm.) und Erbsen 3" (78mm.) wachsen. Mein College Professor H. Mohn hat im Sommer 1873 dort folgende selbst niedergeschriebene Beobachtungen angestellt: „Den 17ten und 18ten Juli untersuchte ich in Alten die Höhe mehrerer Grasarten, mit der Absicht die Schnelligkeit ihres Emporwachsens ausfindig zu machen. Es wurden 28 Exemplare der Poa pra- tensis, L. und 12 Exemplare der Festuca dumetorum, L. gemessen. Sämmtliche Exemplare stan- den unmittelbar an einem Gartenstakit, an welchem ich die Spitzenhöhe der Gräser zu verschiedenen Zeiten genau notirte, und dieses zwar am 18te° Juli. Von der Poa pratensis befanden sich 23 Exemplare an der Südseite des Gartens, also theils vom Stakit gedeckt, und einige am Hause, folglich den Sonnenstrahlen directe ausgesetzt. Zwei Exemplare standen an der Ostseite des Gartens und drei an der Westseite des- selben. Von der Festuca dumetorum standen neun Exemplare an der Südseite, ein Exemplar an derOst- und zwei an der Westseite. Die Spitzenhöhe wurde angemerkt den 17ten Juli 10 Uhr Vormittag, 5 Uhr Nachmittag, beiMitter- nacht und am 18ten Juli 10 Uhr Vormittag. Die Lufttemperatur wurde fortwährend an einem Thermometer beobachtet, das in der Nähe der Pflanzen im Schatten angebracht war. Gleichzeitig wurden mehrere Ob- servationen mit dem Psychrometer der nahe gelegenen meteorologischen Station vorgenommen. Die atmosphärischen Verhältnisse während der Messungszeit waren folgende: Den 17" n Juli Vormittags fast ganz klarer Himmel. Die Temperatur im Garten war 10 Uhr Vorm. 24°.3, von 10.20M. bis 11 Uhr 25°0, erreichte 1.20M. sogar 25°2, und war 2.50M. wieder 25°.0. Nachmittags 5 Uhr war sie 24°3 und 6 Uhr 24° 0. Am 1 Uhr Nachmittags war der Himmel leicht bedeckt, der Wind südöstlich und mittelmässig stark; 7 Uhr Abends erhob sich plötzlich nach kurzer Windstille ein starker Wind aus Nordwesten, der mit einem Male die Temperatur so herunter brachte, dass dieselbe auf der meteorologischen Station um 9 Uhr nur 16°.9 und ll1/, Uhr nur 13°.l zeigte. Gleichzeitig wurde der Himmel überzogen und hielt sich so die ganze Nacht bis zum folgenden Vormittag. Um Mitternacht war die Lufttemperatur im Garten 12.5 (bei nächtlicher Minimumtemperatur von 12°.3). Den ISten Juli Vormittags 8% Uhr war die Temperatur im Garten 14°.0 und um 10 Uhr 14°.5; der Wind massig, nördlich; der Druck der Wasserdämpfe Vormit- tags d. 17ten 8.7 bis 8.4, sankaber um Mitternacht bis 8.0 und stieg Vormittags d. ISten bis 8.6mm.. Die Menge der Wasserdämpfe variirte also sehr wenig. Die relative Feuchtigkeit war Nachmittags den 17ten 30 bis 40 Procent; dieselbe stieg mit dem kalten Nordwind bis 60—70 Procent während der Mitternacht, und erreichte bis zum nächsten Vormittag ungefähr 80 Procent. Die Resultate der Observationen sind folgende: Höhe 17«" Juli 10 Uhr. Vorm. Poa pratensis 1 54°0cm. . Festuca dumetorum2 . . . 55.6 . . Zunahme von 10 Uhr Vorm. bis 5 Uhr Nachm. 12 Uhr Mittemacht 10 Dhr. Vorm. 5.9tnm. . . 10.6mm. . . 14.1mm. . 83 . . . 16.0 . . . 20.6. Mittelzahl von 28 Exemplaren. Mittelzahl von 12 Exemplaren. 16 122 Der Zuwachs betrug also pr. Stunde: Von 10 bis 5 Uhr. von 5 bis 12 Uhr von 12 bis 10 Uhr. Poa pratensis 0.84mm. . . . 0.67mm. . , . o.35mm. Festuca dumetorum . . . 1.18 . . . . 1.11 . . , . 0.46. Mitteltemperatur: ... 25° .... 19.°2 .... 13°1. Bewölkung: Heiter bis leicht Bewölkt bis trübe Bedeckt, bewölkt. Beide Gräser haben also, während des Sonnenscheins und der hohen Temperatur, von 10 bis 5 Ihr d. 17tin Juli am schnellsten zugenommen. Bei niederem Sonnenstand, bei niedriger Temperatur und mehr bedecktem Himmel geht der Wuchs langsamer vor sich von 5 Uhr Nachmittag bis Mitternacht, und ist bei Nacht, bei niedrigerer Temperatur, schwachem Sonnenschein und bewölktem Himmel, bedeutend langsamer. Festuca dumetorum wuchs schneller als Boa pratensis; sie war aber auch mehr ent- wickelt. Von den einzelnen Exemplaren, die gemessen wurden, nahmen einige schneller andere lang- samer zu. Die Contraste, die ich bemerkte, waren folgende : Maximum von 1U Uhr Vorm. bis Minimum von 10 Uhr Vorm. bis. 5 Nachm. 12 Mittern. 10 Vorm. 5 Nachm. 12 Mittern. 10 Vorm. Poa pratensis . . . 12mm. . . 20mm. . . 27mm. . . 1mm. . . 2mm. . . 3mm. Festuca dumetorum . 14 ... 24 ... 33 ... 4 ... 8 .. . 9.5. Audi an diesen Zahlen findet man den Unterschied der Schnelligkeit des Wachsens bei Poa pra- tensis und Festuca dumetorum". Zu diesen Resultaten kann ich folgende Beobachtungen hinzufügen, die vom Pastor B. Kokk im Jahre 1868 an drei Gerstenpflanzen auf verschiedenen Feldern des Predigerhofes Tranö (69° 9' N. B. 35° 7' (). L.) im Amte Tromsö gemächt wurden. Die beigefügten Witterungsverhältnisse sind mir durch das meteorologische Institut in Christiania, nach den Beobachtungen, die an Ort und Stelle von Herrn Kokk gemacht wurden, mitgetheilt. Die Temperatur ist nach Celsius und die Bewölkung, wie überall in diesem Werke, so berechnet, dass 0 heiter, 5 halb heiter und 10 bewölkt bedeutet. Zu Anfang der Mes- sungen hatte die Gerstenpflanze No. 1 eine Höhe von 13" (34cm), No. 2 war 11 Vi" (29.8cm.) und No. 3 nur 9" (23.5cm.) hoch. Die Messungen wurden vom 24sten Juni 9 Uhr Abends bis zum 30stcn Juni 9 Uhr Abends vorgenommen. Die Sonne ist circumpolar. Vom 24 bis 26 Juni = 48 Stunden. Vom 26 bis 30 Juni = 96 Stunden. Zusammen 144 Stunden. NO. 1 WUChS l'/i"— 39mm. NO. 8 — 2" —53mm. NO. 3 — 274"— 59mm. Wie oben (Pag. 69 j erwähnt hat man zweimal reife Gerste so weit gegen den kalten Osten wie Süd-Varanger erzielt. Pastor Ohr. Sommerfeit hat mir später mitgetheilt, dass man im Jahre 1855 auf einem Anal von 5 — 600 Q' völlig reife Gerste erhalten hat bei dem Hofe Langenes am Ende des Tana-Fjord dicht bei 'Jana Kirche (70° 28' N. B. 46° 0' Ö. L.). Nur an diesen, also drei, Orten hat man bisher, bo viel mir bekannt, reife Gerste in Ost-Finmarken geerntet. Dieses alles aber moss gleichsam als Ausnahme betrachtet werden. Der nördlichste Ort der Welt, wo man reife Gerste erhalten hat, ist Hammerfest in West-Finmarken (70° 37'N.B. 41°22'Ö.L.). Das botanische Museum unserer Universit.it besitzt eine kleine Menge davon, und unter derselben fand ich einige Eaferkörner, die beim Versuch sich keimfähig zeigten. Das Saatkoni, welches aus Alten ge- kmii ii war, wurde am Llwn Juni 1861 ausgesäet und geerntet d. 8tcn September. Dasselbe gebrauchte folglich auch hier wieder, trotz der niedrigen Temperatur, jene seltsamen 90 Tage! itteltemperatur IV," '—39mm. Mitteltemp. 'S" — 78mm. Mitteltemp. 14.8. 2V," — 65mm. 12.5. 47a"— 117mm. 13.3. Bewölkung 8»// '_98mm. Bewölkung 6" —157mm. Bewölkung 9.2. 6.1. 7.1. 123 Die klimatologischen Verhältnisse waren folgende: ,„„, . , . , Regen und trübe Heitere Normaltemperatur 1861. Abweichung. £ lg61 Tagg ]g61 Juni .... 7.6 .. . 6.69 .... —0.9 .... 20 .... 10. Juli .... 11.13 . . . 12.48 .... +1.2 ... . 9 .... 22. August . . . 10.7 . . . 9.50 .... —1.2 .... 16 .... 15. September. . 6.8 .. . 5.30 . . . . — 1.5 . . . . 23 . . . . 7. Obgleich Haminerfest nur ganz wenig über einen halben Breitegrad nördlich von Alten liegt, sind die klimatologischen Verhältnisse doch höchst verschieden, und namentlich kann von Getreidebau in Ham- merfest nie die Rede sein. Die Umgebungen fallen, wegen ihrer gänzlichen Nacktheit, sehr in die Augen, und das Ganze hat einen abstossenden Charakter. Es kann sogar vorkommen, dass das Eis, auf einem kleinen Binnensee in der Nähe der Stadt, bis Mitte Juli liegen bleibt.1 In höher gelegenen Gegenden baut man nicht selten Gerste als Grünfutter, welches sich gewöhn- lich als recht lohnend herausstellt. Den 18ten August 1870 sah ich einen ziemlich grossen, grünen Gersten- acker beim Hofe Jerkin auf dem Dovregebirge (62° 13' N. B. und 3070' oder 963m. ü. d. M.), der ungefähr 4' (125cm.) hoch war. An demselben Tage kam ich, vier Meilen südlicher, auf der Station Dombaas an (2100' od. 658m ü. d. M.), und hier war man gerade damit beschäftigt völlig reife Gerste zu ernten.2 In dem südlichen Theile Norwegens hat man bis 61V2° an mehreren Orten versucht Gerste zu bauen bis ganz zu 2800' (878m) hinauf. Obgleich jedoch an so hoch gelegenen Orten das Glück einschlagen kann reifes Korn zu erhalten, bestätigt doch die Erfahrung, dass die Mühe im Allgemeinen vergeblich ist. Die grösste Höhe, auf der man einigermassen sichere Rechnung machen kann, scheint, selbst unter günstiger Lage gegen Süden und unter sonst günstigen Verhältnissen, bis zum 62° n. B. 2000' (628m.) über dem Meere zu sein. Diese Grenze liegt sogar viel höher als man nach den Breitegraden zu erwarten berechtigt sein sollte, wenn man dieselbe mit der Korngrenze im Schwarzwalde, auf den Vogesen und bei Clausthal auf dem Harze vergleicht.3 Nachdem es in den letzteren Jahren glücklicherweise mehr und mehr allgemein einleuchtend ge- worden ist, dass die Viehzucht in den höheren Gebirgsgegenden die einzige, in Wahrheit natürliche und sichere Erwerbsquelle darbietet, ist eben dadurch der frühere, man kann wohl sagen hazardieuse, Getrei- debau schon sehr wesentlich zurückgedrängt und wird hoffentlich binnen nächster Zukunft unterhalb na- türlicher Grenzen eingeschränkt werden. Die Schneeschmelzungen im Laufe des Frühjahres nehmen oft so lange Zeit mit, dass diese das passende Verhältniss für die Aussaat überschreitet. Um so schnell wie möglich jeden Tag zu gewinnen, der die Wahrscheinlichkeit einer glücklichen Ernte bedingt, streut man schwarze Erde u. dgl. auf den Schnee, 1 Meine ganze Ausbeute von Blumen in den Gärten der Stadt war (1870) folgende: Aquilegia vulgaris. L.. Aster Chi- ne nsis, L, Balsaniita vulgaris, Willd., Bellis perennis, L., Caltha palustris, L.. fl. pl. Delphinium dis- color, Fisch., Delphinium exaltatum, Ait., Georgina variabilis, Willd, (blüht in warmen Sommern). Gnaphaliuni margari tac eum, L, Iris Pseudacorus, L., Lilium Martagon. L, Mattiola annua. Sweet., Phalaris arundi- nacea, L. var. pieta, Primula Auricula, L. in mehreren Varietäten, Polemonium cceruleuni. /... Saxifraga umbrosa, L. und Viola tricolor, L. var. maxima. — Die Ursache der hier so geringen Ausbeute ist doch nicht allein in dem herben Klima zu suchen, sondern grosscntheils auch in dem, den Einwohnern gleichsam angebornen geringen Sinn für Lebenscomfort in dieser Beziehung. 5 Ueber die klimatologischen Verhältnisse auf Dombaas siehe unter „Dovrc" Pag. 12. 15. 20 — 29. 5 Für die Schweiz giebt Sc h 1 agi n t wei t die Getreidegrenze folgendermassen an: in den nördlichen Alpen, mittlere Gren und Maximum 3700, in den Centralalpen 4000 — 5100 und in den südlichen Alpen am Monte Rosa und Montblanc 4750— 6000 Pariser Fuss. A. & H. Seh lagint weit. Neue Untersuchungen über die physikalische Geografie und die Geologie der Alpen. Leipzig. 1854. Pag. 598. 16* 1 2 I 125 Fig. 18. Der Weihnachtsbüschel. 126 nm Warme für die schnellere Schmelzung zu fesseln. Es ist mir entfallen wo ich inTh. de Saussure's Schriften gesehen habe, dass auch in der Schweiz dieselbe Methode befolgt wird.1 In Schweden rechnet man die Polargrenze der Gerste ungefähr bei Enontekis (G8V20); dennoch gelingt sie hier nicht sicher alle Jahre. In Qvickjock (67° 8' N. B. — 900' oder 300m- ü. d. M.) bedarf die Gerste immer wieder dieselben 90 Tage, indem die Aussaat Anfang Juni und die Ernte Ende August Stattfindet. Man erreicht hier gerne das 4'e — 6'e Korn. In dem nördlichen Schweden jedoch tritt der Nachtfrost oft hindernd auf. So weit gegen Osten wie am Karelstrande scheint die Gerste bei Soukelä, ungefähr am Polarzirkel, ziemlich sicher jährlich zu gedeihen. In Idre Kirchspiel in Dalarne (61°5G') reift die Gerste bis zu einer Höhe von 1350' (485m.) ü. d. M. Im ganzen Norwegen, und auch in Schweden, wo Waldungen in der Nähe sind, bringt man die zusammengebundenen Garben von Hafer und Gerste, der Soune zugewandt, auf G — 8' (1.9 — 2.5m.) hohen Stangen an, um, in Fall von Regenwetter, minder einer Gefahr ausgesetzt zu sein. Das Bild (Fig. 17), welches unser rühmlichst bekannte Landschaftsmaler Thurmann zu dem hier vorliegenden speciellen Zwecke ausgeführt hat, illustrirt die ganze Methode gewiss besser als irgend eine Beschreibung. Bekanntlich stehen in der Weihnachtsfeier die Scandinaver gegen keine Nation zurück. Jeder muss, nach seiner Stellung, dann besser leben als gewöhnlich. Man lässt dann auch leben, und gedenkt nament- lich der nicht von dannen ziehenden Spatzen. Das Bild (Fig. 18), nach einem Gemälde des geschätzten Thiermalers Siegwald Dahl, bedarf kaum eines Commentars. Die alte norwegische Sitte am Weihnachtsabend saraenreiche Garben hoch an einer Stange bei jeder Wohnung auf dem Lande für die Yügiein auszustellen, gehört zu den ansprechendsten Sitten unseres Landes. Als ob man zu einer Zeit, wo unsere Schneedecke den freilich immer munter zwitschernden Spatzen nur kümmerlichen und spärlichen Vorrath bietet, dazu beitragen wolle jene schönen Trostworte zu verwirklichen: „Sehet die Vögel unter dem Himmel an; sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater nährt sie doch". — Die Vogelfreude selbst heisst „Juleneg* d. &• Weihnachtsbüschel. Und in weiterer Entfernung schon wird man aufmerksam auf den Jubel, auf den Lobgesang des frohen Haufens in einem solchen Weihnachtsbüschel.1 Man möchte glauben, dass die auf und abklettern- 1 .In dieser Weise" sagt M idd endo r ff von Sibirien, „schienen die schwarzen Flechten, welche von den traurigen Krüppeln der Waldgrenze durch die Frühjuhrs.-türmo abgefegt und weit über die Tundra verstreut wurden, als Wärmesammler eine gro>se Rolle, in Bezug auf rasche Vernichtung der Schneemassen, zu spielen". Dr. A. Th. v. Mi dde ndor ff 's Sibirische Reise. Bd. IV. Th. 1. Pag. 667. 3 Henrik Wcrgeland lässt in einem Gedicht, von 74 Versen, über den Weihnachtsbüschel die Vogelschaar aussprechen: „Kin Käthner, der arm im Walde wohnt, Gab uns den Büschel, der am Pfahle thront. Er hatte nur drei, gab einen uns hin : Das Jesuskind regt' ihm den stillen Sinn. Der Schnee stürlzt über das niedrige Dach! Wir bansen im Büschel, bewahrt und gemach. Kein K0rncheq geht unserem Schnabel verloren; Auch uns ist hier der Erlöser geboren. Gott segne dl in Herz und sein Handeln, Möcht' ihm dieser Büschel in Gold sich verwandeln 1" (Henrik Wergeland's samlede Skrilter. 2 Bd. Pag. 158.) 127 den, hin und her hüpfenden, Kopf unter und Kopf über purzelnden Thiere hei ihrer Seelenfreude ganz vergässen auch ihren Leib zu laben; jedenfalls ist es sicher, dass sie nicht danach fragen, ob wir uns in mythologische Forschungen vertiefen, woher diese hübsche uralte Sitte ihren Ursprung habe. Wahr- scheinlich gilt's hier, wie bei mehreren unserer Volkslieder, in denen es heisst : Das Lied, das hat sich selber gemacht, Hoch vom Gebirg' haben's die Stürme gebracht. Xardus stricta, L. (Norw. : Fingras, lintaat, Finshjeg; Schwed.: Finnskägg, Stälgräs, Siks-du; Isl. : Finnüngr). Das Borsten gras ist sehr gewöhnlich in Scandinavien bis Kjöllefjord an der Ostseite des Nordcap (70° 57') und hier zu einer Höhe von 600' (188m.) ü. d. M. In den südlichen Theilen von Norwegen bis zur Schneegrenze. Färö und Island. Im südlichen Norwegen nährt man hin und wieder den Aberglauben, dass es eine Art Gras giebt, welches den, der darauf tritt, bevor er Morgens etwas ge- nossen hat, veranlasst auf Irrwege („Wildwege") zu gerathen, wesshalb das Gras Wildgras oder Wildstroh genannt wird. Daraus ist der Sprachgebrauch bei uns entstanden „er ist auf Wildstroh gekommen". Ein in solchen Mysterien „erfahrener" Mann hat mir einmal vollen Ernstes erklärt, dass dieses Gras Nardus stricta sei. Hin und wieder glaubt man auch, dass das Borstengras Schlösser aufzuschliessen vermag. Der schwedische Name für diese Pflanze „Stälgräs'', d. h. Stahlgras, kommt daher, dass das Stroh sich schwer mit der Sichel abhauen lässt, und der Name „Siks-chi", der „siehst du" bedeutet, kommt daher, dass das Gras oft dem ersten Schlage der Mäher widersteht, und gleichsam einen schneidenden Ton von sich giebt, den man mit „siehst du" verglichen hat, was ungefähr sagen will: „Siehst du, ich fiel doch nicht vor deinem Schlage".1 Sorghum vulgare, Fers. Die Mohrhirse erreicht bei Christiania eine Höhe von G — 7' (1.9 — 2.2m-) ; giebt bei einigermassen günstigen Sommern reifen Samen, bedarf aber im Durchschnitt ungefähr 130 Tage. Die Rispen werden kaum halb so gross und voll wie die der südeuropäischen oder amerikani- schen Pflanzen. Ungefähr dasselbe Resultat habe ich bei einer Art erreicht, die ich unter dem Namen Sorghum nepalense, Hort. Berol. ehalten habe. Diese Art wurde hier jedoch nur 3—4' (94 — 125cm.) hoch. Sorghum saccharatum, Poir. Als diese Art vor einigen Jahren theils als Futterpflanze theils zum Zutkerbau warm empfohlen wurde, versuchte ich dieselbe in fünf auf einander folgenden Jahren, von welchen drei sogar die mittlere Wärme der besten Sommer überschritten. Den Samen erhielt ich von Madeira, Süd-Frankreich und den Südstaaten Nord-Amerikas. Die Pflanzen erreichten eine Höhe von 3— 4' (94 — 125cm.), trieben aber niemals Rispen. Die Zucker-Mo hrhirs e ist hier nicht einmal als Futterpflanze zu empfehlen. Ursprünglich hatte ich die Absicht nach den Gramineen eine Geschichte der Landwirthschaft Nor- wegens im Alterthume einzuschalten, zu welchem Zwecke ich in einer Reihe von Jahren verhältnissmässig nicht unbedeutende Materialien gesammelt habe. Da aber der Umfang dieser Notizen in der letzteren Zeit viel grösser wurde, als ich anfänglich für möglich hielt, so würde diese Abhandlung nun zu weitläuffig sein, um hier eingeführt zu werdeu, und ich glaube desshalb, dass es richtiger ist, wenn die Zeit und 1 Richard Dvbeck's Huna. 1845. Pag. 51. 128 meint' Kräfte es erlauben, diese Materialien später zu einer besonderen Abhandlung zu benutzen. Ich beschränke mich desshalb darauf hier und da nur einige culturhistorisehe Data anzuführen, die Bezug auf die in diesem Werke besprochenen Pflanzen haben, mit Ausschluss dessen, was sich auf die eigentliche Landwirthschaft bezieht. Wahrscheinlich hat man früher in Norwegen, wie in den meisten andern europäischen Ländern, Aberglauben verschiedener Art und hierauf mehr oder weniger gegründete Gebräuche u. s. w. gehabt, die auf die eine oder andere Art mit den verschiedenen Arbeiten in Verbindung standen, welche zum Ackerbaue oder der Landwirtschaft im Allgemeinen gehörten. In einem Laude wie Norwegen, mit so vielen abge- Legenen Gebirgsthälern, ist es sehr schwierig alles dieses zu sammeln, besonders in unserer Zeit, wo die Aufklärung so weit fortgeschritten ist, dass man sich nicht selten schämt dasjenige zu erzählen, was mit dem Aberglauben vergangener Zeiten oder mit der Gegenwart in Verbindung steht. So viel ich weiss hat sich auch Niemand früher damit abgegeben diese Verhältnisse zu untersuchen und die zerstreuten Reste, die sich jetzt noch vorfinden könnten, zu sammeln. Ich will desshalb das Unbedeutende hier mittheilen, wovon ich sichere Kunde habe. Die schöne und ansprechende Sitte an einem bestimmten Sonntage im Herbste einen Gottesdienst in den Kirchen abzuhalten, der speciel als Ernte- oder Dankfest betrachtet wird, scheint in Norwegen ziemlich selten zu sein. Mit Bestimmtheit weiss ich doch, dass ein solches Dankfest auf Inderöen im Throndhjems Stift, wo mein Bruder Prediger ist, abgehalten wird. Aus den Jahren meiner Kindheit, aus welchen ich sichere Erinnerungen habe, weiss ich mit Be- stimmtheit, dass in der Umgegend meiner Vaterstadt, Frederiksstad, in dem südöstlichen Theile Norwe- gens, der an Schweden grenzt, erzählt wurde, dass die Bauern hin und wieder, obgleich viel seltener als in der Jugend der da lebenden älteren Leute, die Sitte übten, zur Erinnerung an die Leiden des Hei- landes, am Charfreitage Dünger auf den Acker zu fahren, ja dass sie sogar, um sich noch mehr zu quälen, Mist in ihre Schuhe letzten. Der Mehlkasten, in welchem das Mehl aufbewahrt wird, darf niemals vollständig geleert werden, denn, wenn auch nur eine Handvoll zurück ist, so hat dieses zur Folge, dass bald mehr dazu kommt: .. l»er Mehlkasten darf niemals leer sein". — Wenn der Mehlkasten im Herbst gefüllt ist, so macht man auf den Mehlhaufen ein Kreuz, damit der Inhalt gesegnet und von langer Dauer sei, und auch um Hexerei aller Art davon fern zu halten. Dasselbe Zeichen macht mau auch auf den Teig des Brodes, wenn derselbe zubereitet ist, und auf Butter, sobald das Fass, worin dieselbe aufbewahrt werden soll, gefüllt ist. — An vielen Stellen, ja vielleicht über das ganze Land, herrscht der Gebrauch, nach dem Schlachten eines Thieres, und sobald die Eingeweide herausgenommen sind, ein Kreuz entweder in die Leber oder in das Herz zu schneiden; das erste scheint doch das gewöhnlichste zu sein. — An einzelnen Stellen malt man noch jetzt am Weihnachtsabend mit Theer ein Kreuz an oder über die Thür des Kuh- stalles oder an die Wand desselben; und es geschieht wohl auch noch jetzt, dass man mit Theer ein Kreuz auf die Seite des Viehes malt, wenn dieses im Frühjahre aus dem Stalle herausgelassen oder auf die Sen- nen getrieben wird. — Mit allem diesem meint man natürlicherweise jetzt das Kreuz der Christen; doch deuten mehrere Umstände darauf hin, dass dieses Kreuz, bei der Einführung des Christenthumes, nur an die Stelle trat, die früher das Ilammerzeichen des Gottes Thor einnahm. (Siehe unter Juniperus communis An einzelnen Stellen des südlichen Norwegens ist es Sitte am Weihnachtsahende ein wenig Malz und am Osterahende etwas Salz mit den Worten ins Feuer zu werfen: „Für das Menschenblut Ist Weihnachtsmalz Und Osternsalz Wie für alles Andere gut". 129 Im südlichen Throndhjems Amte herrscht die Sitte ein neugekauftes Pferd in die Stube und an den Mittagstisch zu führen, wo es etwas zu essen bekommt, damit es, bei dem neuen Besitzer, recht gut gedeihen und sich heimisch fühlen möge. Wenn man ein Schwein nach einem anderen Hofe bringt, pflegt man an einzelnen Orten im Stifte Throndhjem ein Messer oder ein anderes Geräth, welches Stahl enthält (Cfr. Pag. 90), so wie Feuer (ge- wöhnlich einige glühende Kohlen) in den Raum zu tragen, wo das Thier bleiben soll. Den Grund für dieses Verfahren kennt man nicht, und es ist mir nicht bekannt, dass dieses auch bei anderen Thieren ausser Schweinen angewendet wird. An einzelnen Orten ist es gebräuchlich, dass man, wenn man eine Kuh zum ersten Male nach dem Kalben melcht, ein Messer oder anderes Geräth, welches Stahl enthält, in den Milcheimer legt, und zwar so, dass der erste Milchstrahl den Stahl treffen kann. Dasselbe thut man auch sobald die Kuh we- niger Milch als gewöhnlich giebt, wofür den Unterirdischen die Schuld beigemessen wird. Auch ist es sehr allgemein, frische Milch, die man vom Kuhstalle nach einem anderen Hause hinträgt, mit einem Tuche zuzudecken, damit unterwegs kein Hexenzeug in die Milch fahren kann. — Bei dem jungen Viehe pflegt man in einigen Gegenden im Stifte Throndhjem die steifen Haare auszurupfen, die einzeln über den Augen der Thiere stehen, damit diese nicht menschenscheu sondern zutraulich und anhänglich werden sollen. Wenn fremde Kühe auf den Sennen nicht recht gedeihen wollen, so ist es an einigen Stellen im Stifte Bergen Brauch der Kuh drei Morgen hinter einander etwas Wachs zu geben, welches aber von einem Altarlichte sein inuss. Als ein gutes Mittel gegen verschiedene Krankheiten bei Kühen wird auch be- trachtet, wenn man vor der Maria Messe (8ten September) eine Schlange fängt, dieselbe tödtet, trocknet und pulverisirt; unter allen diesen Operationen darf aber die Natter nicht mit den Händen berührt wer- den. Von diesem Pulver giebt man nach Umständen grössere oder kleinere Portionen. Wenn eine Kuh, der einen oder andern Krankheit wegen, den Appetit verloren hat, so gebraucht mau an verschiedenen Orten auch sehr verschiedene Mittel. So giebt man z. B. der Kuh entweder etwas Heu, welches aus drei verschiedenen Scheunen genommen ist, oder man geht auch nach -einer Mühle, macht das Zeichen des Kreuzes auf dem Fussboden, nimmt etwas Mehl aus jeder Ecke des Gebäudes, und traktirt hiermit das kranke Thier. An andern Stellen schneidet man ein kleines Stück aus dem Ohre einer Katze, legt dieses in ein Stück Brodteig, giebt es der kranken Kuh und ist der Hülfe gewiss. An solchen Orten in den Landdistrikten, wo dieses Mittel in Ansehen steht, ist es nicht selten Katzen mit sehr kurzen Ohren zu sehen, woraus man wohl den Schluss ziehen möchte, dass man wahrscheinlich dieses Mittel probat gefunden hat. Das gewöhnlichste Mittel unter solchen Umständen ist jedoch der sogenannte „Klumsebite" oder „Klaambaattaa". Dieses Mittel wird auf verschiedene Art bereitet, von denen ich hier mit Bestimmtheit folgende nennen kann, die jetzt noch gebräuchlich sind. In ein Stück Brodteig, oder in Ermangelung dessen in ein Stück Brod, legt man einige „Klumsekorn", d. h. die, durch den Stick von Cecidomya juni- peri hervorgebrachten Auswüchse an den Spitzen der Wachholder, worüber man ein mehreres unter Juni- perus findet. - An andern Stellen muss die Besitzerinn der Kuh (ich habe niemals gehört, dass sieh Man- ner mit solchen Sachen befassen) am Morgen frühe, ehe sie etwas genossen hat, nach dem Nachbarhofe hingehen und sich, mit dem Rücken nach dem Hause gewendet, auf die Schwelle der Thür setzen. Wenn die Hausfrau dieses Hofes eine „gescheute" Frau ist, so weiss sie auch was dieses zu bedeuten hat. und legt nun in die Hand der Frau, doch ohne dass Jemand von ihnen ein Wort spricht, ein Stück Teig oder Brod, worin sich entweder das oben genannte „Klumsekorn" oder etwas Aehnliches befindet. Mit dieser Gabe geht die Frau, die Hände auf dem Rücken haltend, nach Hause. Auf dem Wege dorthin darf sie sich weder umsehen noch mit Jemandem sprechen, und wenn sie auf diese Art an den Kuhstall gelangt ist, so muss sie rückwärts hineingehen und in dieser Stellung der Kuh dasjenige zu fressen geben, was sie von der Nachbarsfrau erhalten hat. — An einzelnen Stellen im Stifte Bergen richtet man sich auf fol- gende Weise ein: die Besitzerinn der Kuh geht mit verdecktem Kopfe zum Nachbarhofe hin, und tritt, ohne 17 130 ein Wort zu sprechen, in die Stube und nimmt drei verschiedene essbare Gegenstände. Wenn sie das Gesuchte nicht finden kann, so klopft sie auf den Tisch, und ein jeder „verständige" Mensch kennt alsdann den Grund ihres Besuches. Wenn sie mm das Gewünschte erlangt hat, so geht sie still schwei- gend nach Hause und reicht dem kranken Thicre das Erhaltene. Zuweilen «erden die Pferde des Nachts von einer eigenthümlichen Art Hexe, „Marc" genannt, (der Alp, die Mahr oder Nachtmahr der Deutschen), zu langen Kitten benutzt, deren Ziel der Blocksberg oder ähnliche Stellen sind. Die Art und Weise, wie man die Pferde gegen diese Plage zu beschützen sucht, ist ausführlich bei Hexen- oder Donnerbesen der Birke (siehe unter Betula) besprochen worden. Mit den hier genannten Mitteln gegen Krankheiten des Viehes verhält es sich im Allgemeineneben sii wie bei kranken Menschen: sobald man die Krankheiten als aus übernatürlichen Ursachen entsprungen ansieht, niiiss das heilende Mittel natürlicherweise auch derselben Art sein. Cyperaceae. Carex. Von dieser Gattung hat man in Norwegen ungefähr 100 Arten gefunden. Carex arenaria. L. Die Sand-Segge ist ziemlich allgemein längs der südlichen und west- lichen Küste bis <;."' 30' N. P». In Schweden ungefähr bis 60°. Auch aufFärö und Island, jedoch weniger allgemein. Da das Rhizom nicht bei uns officinel ist, wird es nicht gesammelt. An den meisten Orten in Norwegen, wo man etwas vornehmen muss, um den Flugsand zu binden, kommt die Sandsegge nicht sel- ten wildwachsend vor. Carex vesicaria, /.. (Norw. : Lapskostorr, Komaggnes, Sen'gras; Schwed. : Lappskostärr ; Norw. LapJ.: Gabmag suoidne d. h. Komaggras). Gewöhnlich überall in Scandinavien bis zum Nbrdcapund Ost- Finmarken, auf den Gebirgen ungefähr bis zur Birkengrenze. Färö und Island. Die Lapländer in Nordland und Finmarken gebrauchen die getrockneten Plätter, entweder roh oder gehechelt, theils als Ersatzmittel für strumpfe theils zum Auspolstern ihrer eigenthümlichen Renn- thierschuhe, der sogenannten „Komager'1. Die Hechel, deren man sich hierzu bedient, hat wahrscheinlich dieselbe Constructjon wie die, welche im Heidenthume in Norwegen zum Hecheln von Flachs und Hanf angewandt wurde. Die Hechel ist nämlich sehr klein, wird an einem Griffe in der Hand gehalten, während der Gegenstand, der gehechelt werden soll, am einen Ende befestigt wird und frei niederhängt. Das Ganze wird also auf gerade entgegengesetzte Weise ausgeführt als das jetzt gebräuchliche Hecheln. Ich weiss jedoch nicht ob diese Methode überall angewandt wird. Auf ähnliche Weise benutzt man die Blät- ter der eben so allgemein vorkommenden Carex ampullacea, Goorf. Scirpus. in Norwegen sechs Arten. Scirpus lacusiris. /.. (Norw.: Sev; Schwed.: Säf, Sjösäf). Die Teichbinse ist gewöhnlich in den Büdlichen Gegenden, doch kaum hoher als B00' (850") ü. d. M., seltener je weiter man nach Norden kommt; man findel dieselbe jedenfalls bisNärö (64°480, vielleicht sogar bis zum 69°. In Schweden unge- fähr bis 66°. Island. Wird hier wie sonst von Böttchern und in den letzten Jahren ziemlich allgemein zu verschiede- nen Arten Pussdecken gebraucht. Bekannl ist es mir nicht, dass man in Norwegen die Pflanze zur Pa- pierbereitung benutzt bat. wozu dieselbe selir empfohlen wird.1 Eriophorum. In Norwegen kommen acht Arten vor. Die grösseren Arten werden in Norwegen oder Myrdun, d. h Moorwolle oder Moordaunen, genannt, in Schweden Angdun od. Jlarull; von den norwegischen Lapländern werden sie OrnoV- suoidne und von den schwedischen Lapländern Kilkan- 1 Int l > \ v.l. Melbourne 1 fc> fi 7 . Pag, j 1 7. — Eduard Otto. Hamburger Garten- uml Blafflenseltong. 187. 131 nuoltja genannt. Das letztere heisst Kukukspfeile, weil sie gerne blühen, wenn der Kukuk sich hören lässt. Auf Island werden die Pflanzen Sikis-ull genannt. Eriophorum vagiuatuni, L. Allgemein in Scandinavien bis zum Nordcap und Varanger-Fjord, auf den Gebirgen bis hoch über die Birkengrenze. Auf Nowaja Semlja bis zur Matotschkin Strasse (73V3°). Färö und Island. Eriophorum angustif oliuin, Roth. Hat dieselbe Verbreitung wie die vorhergehende. Eriophorum latil'olium, Hoppe. Allgemein bis West-Finmarken (70°); in den südlichen Gegen- den jedoch nur bis ungefähr 1600' (492m) ü. d. M. In Schweden ungefähr bis 64°. Island. Die Samenwolle aller dieser Arten wird sowohl in Norwegen wie in Schweden von armen Leuten zum Auspolstern des Bettzeuges gesammelt, namentlich zu Kopfkissen, wesshalb sie auch in Schweden „Fattigqvinnas örongätt" (buchstäblich Armeweibs Ohrenwohl) genannt wird. Eriophorum angustifolium wird auf Island zu demselben Zwecke, so wie auch zu Lichtdochten benutzt.1 Cyperus esculentus, L. (Norw. & Schwed. : Jordmandel). Die Erdmandel habeich 10 Jahre lang bei Christiania gebaut, aber nie zum Blühen bringen können. Gewöhnlich gab dieselbe 8—10 aber nie über 20 Knollen von der Grösse der gewöhnlichen Haselnüsse. Beim Predigerhofe Stegen in Nordland (G7° 56') kann eine Pflanze, selbst in sehr ungünstigen Sommern, 8—10 Knollen geben, die jedoch nicht grösser als gewöhnliche Kirschsteine werden. J im c a c e aß. Juncus. In Norwegen hat man 17 Arten gefunden. Juncus couglomeratus, L. (Norw.: Veikjescev, Veikjagras; Schwed.: Knapptog). Gewöhnlich in den südlichen Gegenden vorkommend, seltener nördlicher, bis Lofoten. Ueberschreitet kaum die Kiefern- grenze. In Schweden ungefähr bis 62°. Färö. Juncns efl'usns, L. In den südlichen Theilen des Landes bis Stjördalen (63° 28') und bis zu derselben Höhe über dem Meere wie die vorhergehende. In älteren Zeiten, wie theilweise noch jetzt, hat man, was auch der norwegische Name andeutet. den Schaftmark beider Arten als Lampendocht benutzt Nartheciuni. Bei der einzigen Art, die von dieser Gattung sich bei uns findet, nämlich N. ossifragum, Hxds (Norw.: Borne, Bomegras, Storgras ; Schwed. : Ilagräs) sagt unser bekannter Sprachforscher Ivar Aasen folgendes: „Der Name „Storgras" kommt nicht vom Worte „stör" (gross) sondern von Stör (Stord?), was eine Krankheit oder Lähmung der Füsse bedeutet, welche das Vieh vom Genuss dieser Pflanze erhalten soll und die man sonst „Styrdcc, „KryMau etc. nennt. Der Name „Borne11 scheint eine ähnliche Bedeutung zu haben."2 Diese Art kommt nur hin und wieder in den östlichen Theilen von Norwegen vor. dahingegen sehr allgemein an der Westküste bis Dyrö in Senjen (69° 3'). In den südlichen Gegenden überschreitet die- selbe zuweilen die Birkengrenze. In Schweden kaum nördlicher als bis JämÜand, ungefähr 64°. — Färö. Dem Genüsse dieser Pflanze hat man früher ganz allgemein in Scandinavien die sogenannte Knochenbrüchigkeit des Viehes (Cachexia ossifraga) zugeschrieben. Ohne Zweifel aber muss die Ursache dieser Krankheit darin liegen, dass das Vieh schiecht gefuttert wird und unter den Folgen einer solchen fehlerhaften Ernährung leidet. Da aber verschiedene Arten Carex, Juncus. Luzula etc., die alle schlechtes Futterkraut liefern, und nicht selten in grosser Menge vom verhungerten Viehe genossen werden, sehr oft mit Narthecium ossifragum zusammen wachsen, so hat man dieser Pflanze die Hauptursache der Kno- 1 Olaus Olavius. Oeconomisk Reise igjennem Island. Kjöbenhavn. 17SO. 2 Bd. Pag. ' 2 Budstikken. Christiania. 1SÜ0. Pag. 17. 17* 132 chenbrüchigkeil zugeschrieben. Narthecium kommt so allgemein, z. B. in den Stiften Christiaossand und Bergen vor, dass es in diesen Gegenden beinahe unmöglich sein würde Viehzucht zu treiben, wenn diese Pflanze eine so eigenthümliche Wirkung besässe, geschweige denn wenn sie überhaupt so giftig wäre, wie man früher angenommen hat. Melanthaceae. V erat mm. Von dieser Gattung kommt in Scandinavien nur eine Art vor, nämlich V. alhuni. L. ß L obe lianiim, Berrih. Die gemeine Niesswurz wird von den norwegischen Lapländern Gasstim-rasse, d. h. Xiessgras, genannt. Man findet diese Art an mehreren Stellen in Ost-Fin- marken, wo sie bis zu einer Höhe von 7 — 800' (220 — 250m) ü. d. M. hinaufgeht. Bei Kjelvik auf der Ins.-] Magerö (71° 0' X. B. t:'." 45' <>. L.) ist die bis jetzt bekannte Polargrenze. Gegen Osten kommt sie bei der Jugorstrasse C698/s°), die das Continent von der Vaigatsinsel trennt, vor. Colchicum autumnale, L. Die Herbstzeitlose trifft man hier und da als Zierpflanze in Gärten bis Stegen in Nordland (67° 56'), wo sie sich ohne Decke hält. Bei Ghristiania blüht sie von Mitte September bis Mitte October, ja sogar bis Anfang December, und reift gewöhnlich Mitte Juli. Kulbocodiuin veruum, L. Die Uchtblume findet man hin und wieder in den Gürten Nor- wegens wenigstens bis Stegen in Xordland (07° 56'), wo man dieselbe im Winter nicht bedeckt. L 1 1 1 a c e ffl. Tulipa Gesneriana, L. (Xorw. & Schwed.: TuUpari). Alle gewöhnlichen, überall in Europa vorkommenden Varietäten von Tulpen werden auch in Scandinavien gezogen. Sie halten sich im Freien in Norwegen bis Alten (70°), wo sie gewöhnlich Anfang Juli blühen, und in Schweden wenigstens bis l'iteä 200- Tulipa sylvestris, L. Wird auch allgemein als Zierpflanze gezogen; eine bestimmte Polar- grenze kann ich jedoch nicht angeben; wuchert in den Gärten des südlichen Norwegens (bis 61°) wie Unkraut. Tnlipa turcica, Roth. Auch sehr allgemein; wird jedenfalls bis Inderöen (63° 52' N. B. 28° :■'■' (i. Li rultivirt. Fr Miliaria imperialis, L. (Xorw.: Keiserkrone; Schwed.: KonungsWja, Kongskrona, Kej Jerona). Die Kaiserkrone ist eine sehr gewöhnliche Zierpflanze, in Norwegen bis Alten und in Schweden bis Pitea. Pritillaria Mcleagris. L. In der Umgegend von Christiania und Bergen hat die Schach- blume sicli eine Beihe von Jahren als verwildert gehalten und wird jedenfalls bis Lofoten (68° 7' X. l!. ;i° 32' i >. I,.i iultivirt. — In Schwellen bis l'iteä. Pritillaria Latifolia, \\'iii. Hat sich viele Jahre in unserem botanischen Garten gehalten, ohne im Winter bedeckt zu werden. ' Chamserepe» alpinn, Spr. 71° 10' N. B.43°28'Ö. L. Corall orrh iza innata, R. Br. "0° 36'. 39" 55'. Cyprii>cdiu ra Calceolus. /.. 67° 4'.31"45'. Epi pac t is Hcllcbori nc, Crlz. 71° 10'. 43°28'. Qoodyera repens, R. Br. 70° 20'. 43" 14 Gymnadcnia albida, Rieh. 70° 49'. 46° 53'. Gyranadcnia conopsea, R. Br. 70° 20'. 43° 14'. Listcra cordata, /. Br 71" 7'. 43" 28'. Listrra ovata, R. Br. 69° 8'. 35° 45'. Opbrys inyo.lus. L. 66° 46'. 30° 40'. Orchis cruenta, Mull 68° 45'. 33° 56'. Orchis latifolia, L. 69° 20'. 35° 42'. Orchis maculata, L. 71° V. 43° 28'. Orchis mas- cula, L. 68" 6'. 31° 0\ Pcristylis viridis, Linrll. 71° 7'. 43° 28'. Platanthcra bifolia, Rieh. 70° 20'. 41° 11'. Fl atanthera obtnsata, I.indl. 69" 58'. 40° 44'. * Cham Krcpes alpin a, 5/>r, Corall o rrhiz a innata, R. Br., Gymnadenia albi dn, Rieh , Gymnadpnia. conopsea, /.' Hr., Listcra cordata, R. Br. Orchis maculata, L., Pcristylis viridis, I.indl. 139 Orchis niaculata, L. (Norw.: Maric-Haand, Fandens Haand, Hugvendel, Yksnegras; Schwed.: Jungfru Marie hand, SJcams-hand; Scbwed. Lapl. : Ballo-rassi (o: Testikelgras) ; Isl. : Friggjargras, Elsht- gras, Gradrot). Allgemein und überall in Scandinavien bis zum Nordcap (71° 7') und in den Gegenden des Varanger-Fjord in Ost-Finmarken; bis zur Birkengrenze und darüber. Allgemein auf den Färöinseln und auf Island bis Sandenes in Mula Syssel (66° 15'), und steht dort Ende Juni in voller Blütbe. Die norwegischen Namen „Maric-Haand11 und „Fandens Haand" kommen von den beiden Knollen her, von denen die eine, wie bekannt, bell und die andere dunkel ist. Der Name Hugvendel deutet auf den Glauben bin, dass man, wenn man die Knollen unter das Kopfkissen eines Schlafenden legt, sich die Liebe {..Hug") desselben zuwenden könne.1 Dieselbe Bedeutung liegt auch in den isländischen Namen Elsku- gras und Friggjargras. Auf Island hatte man nämlich, und hat vielleicht noch jetzt, den Glauben, dass man entzweite Eheleute wieder versöhnen könne, wenn man die Knollen in ihr Bett legte.2 Der norwe- gische Name Yksnegras und der isländische Gradrot deuten darauf hin, dass die Knollen dieser und meh- rerer anderer Arten dieser Familie eine Art qualitas aphrodisiaca besessen habe, in ähnlicher Weise wie Linne von Piatanthera bifolia, Rieh, berichtet: „Tauri tardi provocantur in Venerem hujus radieibus a Dalis".3 Auf den Färöinseln kocht man zu demselben Zwecke die Knollen von Orchis maculata in Wasser, welches man dem Stier zu trinken giebt.4 Die Lapländer in Schweden bedienen sich der ge- kochten Knollen bei verschiedenen Krankheiten. N a j ad e ae. Zostera marina, L. (Norw.: Marlauk (a: Meerlauch), Marhalm (a: Meerstroh); Alt Norw.: Maralmr; Scbwed.: Band-Täng; Isl.: Marhdlmr). Das Seegras ist gewöhnlich längs der Küste Scan- dinaviens von den Inseln ausserhalb Stockholm (ungefähr 60°) bis Folden in Nordland (67° 35'). Weiter hinauf scheint nur die Varietät angustifolia vorzukommen, und zwar bis zum Ende des Varanger-Fjord in Ost-Finmarken. An den westlichen Ufern des weissen Meeres kommen wieder beide Formen vor. Färöinseln und Island bis Hrutafjord im Nordlande (65 720-) Wird allgemein zum Auspolstern von Ma- tratzen verwendet. A r o i d e aß. Acorus Calamus, L. (Norw. und Scbwed.: Kalmus). Anscheinend wildwachsend hier und da im südlichen Scandinavien bis beinahe 61°. Der Kalmus geht nie höher als 5 — 600' (156 — 188m.) ü. d. M. Typhace». Typha latifolia, L. (Norw.: Dunkjevle; Schwed.: Dunstochar, Kafveldun). Der Bohrkolben kommt hin und wieder in den südlichen Provinzen Norwegens vor, geht aber nicht weiter gegen Norden 1 Hans Ström. Beskrivelse over Fogderiet Söndmör i Norge. 1. Pag. 109. 2 N. Mohr. Forsög til en Islandsk Naturhistorie. Pag. 209. 3 Flora Svecica. Stockholm. 1755. Pag. 309. * Jörgen Landt. Forsüg til en Beskrivelse over Färöerne. Kjöbeuhavn. 1S00. Pag. 209. 18-= 140 als einige Meilen oberhalb Christiania, oder etwas über 60°. In Schweden bis gegen 66°. Die andere in Skandinavien wildwachsende Art Typ ha angustifolia, L, ist in Norwegen seltener und hat dieselbe Polargrenze, geht aber in Schweden bis ungefähr 68°. Keine dieser Arten findet man höher als 4—500' (125— 156m.) ü. d. M. Die Blätter gebraucht man su Fussmatten und ähnlichem gröberem Geflecht. An einzelnen Orten, wo Typha latifolia in Menge vorkommt, z. B. bei Frederiksstad (59° 12'), gebraucht man auf dem Lande die Samenwolle zum Auspolstern kleiner Kopfkissen so wie auch zu Deckbetten. ACRAMPHIBRYA. Cupressineae. .1 uni per ns c o in um n i s. /,. (Norw. : Ener, BrisJc, Brake, Bruse; Schwed.: En; Färö: Baraldur; Alt Norw. & Isl.: Einir; Norw. Lapl.: BätJca; Schwed. Lapl.: Kaskes). Ueberall in Scandin?.vien bis zum Nordcap (71° 10') und Ost-Finmarken; ja selbst auf Xowaja Semlja kommen „sehr zwergige Exemplare, die an Grösse hinter der Zwergbirke zurückstehen" vor.1 In den südlichen Provinzen Norwegens findet man den Wachholder selten höher als bis ungefähr 4000' (1255m) ü. d. M.; jedoch hat Herr A. Blytt denselben auf Skogadalsnaasi in Utledal in Bergens Stift (Gl1/,") in einer Höhe von ungef. 4600' (1443m) ge- funden. Hier werden jedoch die Früchte nicht reif, und die Verpflanzung zu dieser Höhe ist daher wahr- scheinlich von Vögeln hervorgebracht. Auf den I'äröinseln kommt jetzt nur die alpinische Form, in den Torfmooren kommen jedoch 8 — 12' (2.5— G.7m.) lange Stämme mit fast Armsdicke vor.2 Auf Island scheint der Wachholder häufiger in den nördlichen als in den südlichen (legenden vorzukommen, wenigstens bis 65°. Man hat hier beide Formen; aber selbst der gewöhnliche Wachholder erreicht dort selten eine Höhe von mehr als ein paar FUSS. Die Wachholderpflanzen sind nicht allein in der Grösse sehr verschieden, sondern auch in Bezug auf die Form der Kinne und die Grösse, Form und Farbe der Blätter. Nach mir eben vorliegenden Ex- emplaren können die Blätter nämlich zwischen :; und 18mm. Länge varüren. Auf den Hochgebirgen findet man fast ausschliesslich nur die Form, die Wahlenberg ß alpina nennt, und die Willdenow ne \rt. Juniperus nana, beschrieben hat. Nur diese Form scheint in Ost-Finmarken vor- zukommen. Wenn man die letztgenannte mit einer schmal- und langblättrigen Form aus Waldgegenden vergleicht, Bcheinen beide freilich sehr von einander abzuweichen, und doch ist es leicht eine Menge l'ebergangsfor- men herauszufinden. Auf den Inseln längs der Westküste Norwegens, die den heftigen St innien ausgesetzt sind, bekommen die Blätter Heimlichkeit mit der alpinischen Form und die Sträucher selbst sind hier in dem Grade kriechend, dasa man bequem darauf spazieren kann. Wenn man die am meisten hervor- 1 Dr. A. Tl.. v. Middandorffl Sibirische Reise. Bd. IV. Th. I. P«g. 565. * JOrgen Lsndfc ffortOg lil en Brskrivclsc orer Flröerne. DjObenbtTO. 1800. Pag. 333. 141 ragenden Formen mit Namen fixiren wollte, könnte man die kriechende Form 7 depressa nennen, und in Waldgegenden ist es nicht schwierig eine äarborescens, e pyramidalis etc. etc. aufzustellen. Wenn die Wachholderzweige die Erde erreichen, treiben sie in dieser leicht Wurzeln, und nicht selten sieht man, dass der Zweigtheil, der sich zwischen dem Stamme und den neu gebildeten Wurzeln befindet, ganz vertrocknet ist, während der neue Strauch perpendiculär in die Höhe wachst. Auf diese Art vermehrt der Wachholder sich sehr oft bis Alten (70°). Wenn ein Zweig glatt am Stamme abgeschnitten oder wenn dieser beschädigt wird, entwickelt sich nach und nach ein Ueberwallungswulst, welcher die Wunde vollkommen schliesst. In den südlichen Gegenden Norwegens und namentlich in Bergens Stift erreicht der Wachholder sehr oft eine schmale und spitze, fast säulenförmige Krone, die viel Aehnlichkeit mit der Cypresse be- kommt, und in dieser Form kann derselbe hier eine Höhe von 40' (12.5m.) erreichen. Vielleicht ist hier die Beschaffenheit des Bodens von mitwirkender Ursache. Vor 10 — 12 Jahren säete ich im hiesigen bo- tanischen Garten, um die Entwickelung der Pflanzen beobachten zu können, einige Früchte, die ich bei Christiania von einem gewöhnlichen strauchartigen Exemplare mit fast horizontaler Krone gesammelt hatte. Nach ein paar Umpflanzungen hielten 24 Exemplare aus, die jetzt eine Höhe von 3 — 4' (94 — 125cm.) erreicht haben. Alle sind jedoch sehr schmal, stark zugespitzt und sind ganz denen ähnlich, die ich in Baumschulen ausserhalb Norwegens unter den Namen Juniperus communis suecica, MM. gesehen habe. — Als Beispiel eines pyramidalen Wuchses kann hier folgendes Exemplar angeführt werden, welches am Piande des Waldes beim Hofe Bleker im Asker Kirchspiel, ein paar Meilen von Christiania steht: Höhe 1 ö1 .-,' (4.9°» ) und der grösste Diameter der Krone nur 29" (76cm.). Sowohl in Norwegen als in Schweden trifft man oft den Volksglauben, dass der Wachholder nur in der Nähe von Ziegeleien diese cypressähnliche Form bekäme, oder an Orten, wo viel Rauch sich ent- wickelt. In Norwegen aber habe ich nie bemerken können, dass überhaupt eine Verbindung zwischen Rauch und der cypressähnlichen Gestalt dieser Pflanze stattfinden möchte. Bekanntlich findet man oft in den Spitzen der Wachholderzweige eigenthümliche Auswüchse, die aus drei lanzetförmigen Schuppen be- stehen. In Schweden werden die Schuppen Kikbär (o: Kik-Beeren) genannt, weil das Volk glaubt, dass sie den Keuchhusten (schwedisch „Kikhosta") heilen können, und in Norwegen, wo diese Auswüchse Klamse- hom heissen, werden sie wie oben (Pag. 129) gesagt, von unwissenden Menschen als ein Zaubermittel gebraucht. Auf Dovre habe ich diese Auswüchse bis zur höchsten Grenze des Wachholders (4000' — 1255m) gefunden. Sie werden durch eine Gallmücke (Cecidomya juniperi) verursacht, die im Frühling ihre Eier in die noch nicht entwickelten Gipfelknospen legt. Sogar Männer der Wissenschaft in Schweden haben geglaubt die verschiedenen Formen des Wachholders den Wirkungen der genannten Insekte zu- schreiben zu können. So bemerkt z. B. ein Zoolog, Herr Holmgren. in Stockholm: ..Zuweilen findet man diese Auswüchse in grosser Menge auf Wachholdern, namentlich auf denen mit ausgesperrten Aesten. Auf den Sträuchern, die eine pyramidale Form haben, hat man dieselben gar nicht oder nur spärlich gefunden: und hieraus scheint die Wirkung der Gallmücke auf die Form des Wachholders hervorzugehen. Jetzt weiss man, dass die pyramidalen Wachholder immer in der Nähe von Ziegeleien. Kupferschmelzen und anderen viel Rauch verbreitenden Gewesen vorkommen, und es ist sehr wahrscheinlich, dass die kleine Gallmücke, wie man vermuthet, sich nicht gerne in solchen Gegenden aufhält". ' — Adjunct Tb.. M. Fries in Upsala, Botaniker, stellt die Sache in folgendem Lichte dar. Nachdem derselbe die Methode der äl- teren Botaniker berührt hat, nach welcher alle Pflanzen in Bäume, Sträucher und Kräuter eingetheilt wurden, kommt folgende Bemerkung vor: „Und um ein anderes, ausschliesslich schwedisches. Beispiel zu nennen: Wer weiss nicht, dass Sträucher mitunter zu Bäumen heranwachsen können, und ebeuso das Entgegengesetzte stattfinden kann? Es ist ja allgemein bekannt, dass der Wachholderstrauch in der Nähe von Ziegeleien und andern Orten, wo sich Rauch entwickelt, zu einem ziemlich starken, hochstämmigen 1 Aug. Emil Holmgren. De für träd oeh buskar nyttiga och skadliga insckterna. Stockholm. 1SG7. Pag. 844. 142 Baume emporwächst, statt ein niedriges, kriechendes Gesträuch zu bilden, und eben so bekannt ist es wohl, dass die Ursache dazu die ist, dass der Hauch ein kleines Insekt tödtet oder vertreibt, welches sonst den Hochwuchs des Wachholders stört, indem jenes Insekt seine Eier in die Spitzen der Zweige legt Sd vermag ein eben so geringer Rauch wie ein winziges Insekt die Fintheilung der Pflanzen in Kräuter, Sträucher und Bäume zu vortilgen-.1 Wie man aus den mitgeth eilten Citaten, namentlich dem letzten, sieht, ist bei den angeführten Verfassern nicht die Rede von einer Hypothese sondern von subjectiver Ueberzeugung. Ich für meine Per- son kann nur bemerken, dass ich jene Auswüchse oft und in grosser Menge auf säulenförmigen Wachhol- derbäumen, und BOWOhl in der Nähe von Ziegeleien und Kalkbrennereien wie auch in langen Abständen von diesen gefunden habe. In einem Umkreise von 2 — 3 Meilen von Christiania sind pyramidale Wach- holder von 6—8' (1.9 — 2.5m) ziemlich allgemein, kommen aber auch bis 25' (7.8m.) vor. Auf diesen habe ich eben so oft und in eben so grosser Menge die bezeichneten Auswüchse gefunden, wie auf den ge- wöhnlichen Btrauchförmigen Wachholdern mit ausgespreizten Zweigen. Im Sommer 1871 fand einer meiner Collegen, Professor Sexe, in Hardanger, wo säulenförmige Wachholder sehr gewöhnlich sind und eine Höhe von bis 40' (12.5m) erreichen, die aller meisten, gerade von diesen, mehr oder minder mit Schuppen besetzt. Da kaum ein Ort in Norwegen existirt, wo pyramidale Wachholder in solcher Menge vorkommen wie in Hardanger und Voss (beide in.. Söndre Bergenhus Amt"), ersuchte ich einen unserer jüngeren Studi- renden, Herrn A. K. Xmitt, seine Aufmerksamkeit auf diese Sache in Voss Kirchspiel (60" 38') zu rich- ten. Derselbe untersuchte über 100 pyramidale Wachholder; die meisten von diesen hatten eine Höhe von 80' (6.3m.) und darüber, aber alle, auch der unten (Fig. 21) abgebildete von 38' (11.9m) Höhe, waren fast überall mit Schuppen besetzt; und weder in Voss noch in Hardanger kommen irgendwo Ziegeleien, Kalk- brennereien oder dergleichen Rauch entwickelnde Betriebe vor. — Im Jahre 1870 besuchte ich die Umgegend von Alten in West-Finmarkcn. Die Kupferschmelze bei Kaafjord liegt am Ende eines von sehr hohen Felsen umgebenen, ziemlich engen Thaies; einige Hundert Schritt von der Schmelze stiess ich auf eine grosse Menge 1—2' (31— 62cm) hoher Wachholder. Diese waren durchgängig mit jenen Schuppen besetzt. Exemplare von dort sind jetzt in dem botanischen Museum der Universität aufbewahrt. Wenn je der von Ziegeleien u. dgl. entwickelte Rauch im Stande wäre die Gallmücke zu vertreiben, müsste dies doch am sichersten der Fall sein, wo ein solches Gemisch von Kohlenrauch und schwefliger Säure wie hier Tag und Nacht, Jahr aus Jahr ein, über der Gegend ruht. Nach dem Angeführten rnuss man sich wohl berechtigt fühlen die Annahme der Herren Hol mgren und Fries von einem Causalverhältniss zwischen der pyramidalen Form des Wachholders und Ziegeleien, Kupferschmelzen u. d?,d. als ein Postulat anzusehen, dem jeder Beweis abgeht. Im Ganzen genommen scheint der Wachholder, überraschend genug, besser in Scandinavien als sonst in Europa zu gedeihen. In den südlichen Provinzen Norwegens kommen nicht selten Wachholder vor, die eine Höhe von 20' (6.3m) und darüber mit 6 — 9" (15 — 5J4cm.) Diameter in der Brusthöhe haben. Ja selbst ziemlich hoch im Norden kann der Juniperus verhältnissmässig bedeutende Dimensionen erreichen. „In Midbymarken in Saltdalen (67° 5' N. B. 33° 15' Ö. L.) hahe ich Wachholder von ganz überraschender Grösse gefunden. Früher sollen derartige Stämme sogar als Balken beim Häuserbau gebraucht worden sein".3 Auf der Ausstellung in Tromsö 1870 sah man das Stammstück eines Wachholders, der unter 69720 gefällt war, und dessen Dianieter 6 — 10'//' (16.5 37.5cm.) betrug. — Unser bekannter Geolog, der Bergmeister Tellef Dahll, hat mir mitgetheilt, dass er in den inneren Gegenden Ost-Finmarkens, ungefähr bei 69° :;u' N. li. und 43° 40' ü. L., mehrere Exemplare von eigentümlich entwickelten Wachholdern gefunden habe. Diese waren niemals höher als 1 — l1/» (31 — 47cm.), und die Aeste, die sich immer horizontal aus- breiteten, und zwar gewöhnlich nach der einen oder der andern Seite hin, konnten 10 — 12' (3.1 — 3.4m.) in, die kurzen Stämme aber hatten einen Durchmesser von bis 13" (34cm.). Alle Stämme, welche 1 Th. M. Fries. Bilder ur växtvi r 1 . 1 . n. Stockholm. 18CS. Pag. 116. * S. C. Sommerfeld. I'hysisk-occonomi.-k Bcskrivclsc over Snltdnlen. Kgl. norske Viilenskabers Selskabs Skriftcr i det lade Aarhundrede. 2 Bd. Pag. 19. 143 Herr Dahll zu untersuchen Gelegenheit hatte, waren jedoch hohl und bestanden nur aus einer ungefähr 3" (SOmm) dicken Wand oder Schale. Die Jahresringe dieser Schalen standen aber so dicht, dass es unmög- lich war dieselben zu zählen. In „Söndre Bergenhus Amt'- scheint der Wachholder schneller zu wachsen, als an anderen Orten in Norwegen. Einer meiner Correspondenten in Voss Kirchspiel (60° 38') hat in dieser Beziehung folgende Versuche angestellt. Im Jahre 1861 beschnitt er einen 3' (94cm.) hohen Wachholder in der Art, dass der- selbe nur eine kleine Krone behielt. Nach 10 Jahren hatte der Strauch eine Höhe von 1272' (3.9m.) erreicht, also jährlich gegen 11" (29cm.) zugenommen. Im folgendem Jahre beschnitt er auf ähnliche Art mehrere Wachholder, bei denen er durchschnittlich dasselbe Resultat erzielte. Später habe ich Gelegen- heit gehabt eine bedeutende Anzahl von Stammscheiben aus jener Gegend zu untersuchen, um möglicher- weise den durchschnittlichen jährlichen Zuwachs bestimmen zu können; die Resultate waren aber so ver- schieden, dass nicht einmal approximativ ein gleichförmiges Verhältniss sich herausfinden liess. Einige Beispiele mögen hier hinreichend sein: Unter fünf Scheiben war die eine 91 Jahre alt und hatte 10" (26cm.) im Diameter, eine andere 67 Jahre mit 11" (29cm.), eine dritte 116 Jahre mit 6'/2" (17cm.), eine vierte 143 Jahre mit 73/4" (20.5cm) und die fünfte 172 Jahre mit 83/4" (23cm.) im Diameter. Eine Scheibe von den Ufern des Throndhjems Fjord (63V20) hält 12'. 2" (33cm.) im Diameter und zeigt, sorgfältig hin und zurück gezählt, ein Alter von 297 Jahren. Auf dem Hofe Risnes in Lindaas Kirchspiel an der Westküste (60° 44' N. B. 22° 50' Ö. L.) wurde im Jahre 1862 ein Wachholder gefällt, der die Höhe von 31 Va' (9.9m.) besass und 2' von der Erde einen Durchschnitt von 6'/2" (17cm.) zeigte. Auf Bleie in Hardanger (60° 14') wurde im Jahre 1861 ein Wach- holder gefällt, 29' (9m.) hoch und in der Brusthöhe von 10" (26cm.) Diameter, und in Voss (60° 38') hatte man in demselben Jahre Gelegenheit zwei Bäume zu messen, von denen dereine 28'/2' (8.9m.) hoch und 9" (23.5cm.) Durchmesser, der andere 32' (10m.) mit 17" (45cm.) Dmxhmesser besass. Sämmtliche hatten eine schöne pyramidale Form, und, was die drei letzten betrifft, zugleich die oft erwähnten Schuppen. Aehn- liche Schuppen finden sich auf den oben erwähnten 3 — 4' hohen, stark zugespitzten Wachholdern, die ich selbst im hiesigen botanischen Garten aus Samen ge- zogen habe. In der Nähe des Marineetablissenients Horten am Christiania-Fjord wurden im Oktober 1871 zwei schöne säulenförmige Wachholder gemessen die eine Höhe von respective 17' 9" (5.5m.) und 18' 3" (5.7m.) zeigten. Beide, die in dem verflossenem Som- mer 5" (13cm) an der Spitze zugenommen hatten. besassen ebenfalls bis zum Gipfel Schuppen. Bei meh- reren niedrigeren Exemplaren, au denen man ohne Fernrohr genau jede Entwickelung beobachten konnte, zeigte es sich, dass immer ein neuer Trieb an der Seite des Gipfeltriebes emporkam, wenn dieser durch 144 Gallmücken beschädigt war. Fig. 19, nach einer Photographie aus- geführt, zeigt einen pyramidalen Wachholder von Langö bei Holme- Btrand im Christiania-Fjord(59°30'). Derselbe hat eine Höhe von 22' (6.9m), und die Krone, die wie man sieht bis zur Erde reicht, unten einen Diameter von 10' (3.1m). Auch auf diesem findet man die oft be- rührten Schuppen. In Bezug auf die Grösse, wel- che der Wachholder in Norwegen erreichen kann, dürfte es muh ihm Angeführten hinreichend sein Fol- gendes zu bemerken: Auf dem Hofe Hohl in Haaböl Kirchspiel (59° 36* N. B. 28° 35' Ö. L.) steht ein Wachholder, den ich zweimal mes- sen Hess. Der Baum hat eine Höhe von 25' (7.8m.) und der Stamm, bis zum ersten Zweige 6\2' (2m) hoch, hält zwei Fuss über der Erde 7' 1" (2.5m) im Umfang. Der Durch- messer der Krone ist respective 24'/2' und 26 '/„' (7.6— 8.3m.). Fig. 20 stellt diesen in seiner Art merk- würdigen Baum dar. Der höchste Wachholder in Norwegen war aber wahrscheinlich der, welcher 1872 bei dem Hofe Skjeldaas an der Ostseite des Sörfjord in Hardanger (60° 10' N. B. 24° 16' Ö. L.) gefällt wurde. Die Höhe desselben war etwas über 40' (12.5m), während hingegen der Umfang am Boden nur 50" (1.3m.) betrug. Schuppen nach der Gallmücke fanden sich ganz bis zum Gipfel. Die Vermessung geschah gleich ; darauf wurde der Stamm zu Brettern zersägt, und aus diesen machte man Milchgefässe. Das Alter des Baumes kann ich nicht angeben. Fin ähnlicher Baum steht noch in der Nähe mit einer Höhe von 35—36' (ungefähr lim). Im Jahre 1872 zeigte derselbe einen Umfang von nur 27" (71cm.). Sechs Fuss (1.9m.) von der Erde ist der Umfang 22" (58cm.), 10' (3.1m.) von der Wurzel 19" (50cm.) und bei 20' (6.3m.) nur 12" (31cm.). Auch dieser ist ganz bis zur Spitze mit Schuppen besetzt. Leicht verständlich müssen, nach dem Angeführten, in unserem noch so unvollständig durchforschten Noryregen, viele ähnliche Wachholder vorkommen. Es sei mir erlaubt noch einen zu berühren, der auf dem Hofe Möen in Voss Kirchspiel (60° 38' N. B. 24° 12' ö. Li zu finden ist. Im Sommer 1871 zeigte derselbe eine Höhe (D— T) von 38' (11.9m.). Der Stamm, der bis zur Kr (B) IG' (3.1m) hoch ist, hält am Boden (D) 23" (60cm.) im Diameter, bei 5 Fuss 1 1 •' %" 13 ■ i. bei 10 Fuss (B) 11«/," (30cm.), bei 15 Fuss (A) 8'/«" (22cm.), und in einer Höhe v°n 20 ' i. Die Krone, deren grösster Durchmesser (E-F) 17'/«' (5.5m.) beträgt, ist sehr höckerig mit venigen aber stark entwickelten Aesten. Der Baum, von völlig frischem Aussehen, hatte in dem genannten Sommer 4—5" (10— 13cm.) am Gipfel zugenommen. Der ganzen Krone entlang kom- men die oft genannten Schuppen vor. Die Zeichnung Fig. 21, von einem unserer ersten Künstler, Herrn Knut Bergslien, ausgeführt, stellt bis in die geringsten Detaills genau das Bild des Baumes 145 Fig. 21. dar. Diese beiden Wachholder können vielleicht zu den gröss- ten ihrer Art' in der Welt ge- rechnet werden.1 Leider ist es mir kaum mög- lich gewesen von Schweden her bestimmte Angaben über die Dimensionen grösserer Bäume zu erhalten. Indessen hat Dr. 0. Eneroth mir mitgetheilt, dass auf der Insel Gottland (">7— 58°) ein Wachholder vorkommen soll, der bei einer Höhe von 34' 2' (10.8m) einen Stamm hat, der, 3' von der Erde. 5' (1.5m.) im Umfang misst. In Öster-Götland (58n X. B. 33° Ö. L.) kommen auch recht starke Wachholder vor. Bekanntlich braucht der Wach- holder zwei Jahre zum Keifen der Frucht. D esshalb kommen auf demselben Strauch fast im- mer zugleich grüne und schwarze Beeren vor. Diese Thatsache liegt einem fast überall in Scan- dinavien ziemlich allgemeinen Spruch zu Grunde, der lautet: Werden auf's Haar In einem Jahr All e Wachholderbeeren mit Reife beseeligt, Wird auch fürwahr Die ganze Schaar Der Jungfrauen in einem Jahre vereb-'licht. In Norwegen wird der Wach- holder zu höchst verschiedenen Zwecken verwendet. Die un- reifen Früchte und die jungen Triebe werden vielfältig zur De- stillation des ätherischen Wach- I holderöles benutzt: namentlich ist dieses in Gudbrandsdalen der Fall, wo diese Arbeit mit höchst 1 Cfr. Hugo von Mohl und D. F. L. von Schlechtentl.il. Botanische Zeitung. 1863. Pag. 336. 1" 146 einfachen Apparaten, gewöhnlich von Frauenzimmern auf den Sennhütten, in manchen sonst ledigen Stunden, aasgeführt wird. Bei der fast unerschöpflichen Menge des Rohmaterials sollte man annehmen, dass die verschie- denen Arten des Wachholderölea einen einträglichen Exportartikel für Norwegen bilden konnte. Die reifen Früchte werden gewöhnlich vom Auerhahn (Tetrao Urogallus), auch vom Birkhahn (Tetrao Tetrix) und von verschiedenen Drosselarten, besonders von der Misteldrossel (Turdus viscivoros), verzehrt. Auf Island geniesst das V'olk die reifen Früchte, mit Butter gemischt, zu getrockneten Fischen.1 — In vielen Landdistrikten Norwegens gebraucht man heim Bierbrauen statt des Wassers ein schwaches Wachholderdecoct ; das Bier bekommt davon einen frischen und recht angenehmen Geschmack, an welchen man sich freilich erst gewöhnen muss. Wahrscheinlich stammt diese Nutzanwendung aus dem Alterthume her. wo man den 1 1 • > I ► tV- 1 1 muh nicht kannte und statt dessen verschiedene bittre oder aromatische Krauter anwandte, um dem l'.iere den widerlich süssen Geschmach zu benehmen. Hierüber später mehr. — Wenn bei uns hölzerne Gefasse, /. B. Milchgefässe, gespült werden sollen, werden sie zuerst gescheuert (('fr. Pag. 105 unter Equisetum byemale) und darauf mit einem starkem und kochendem Wachholderabsude ge- füllt. Diesen lässt man im Gefässe abkühlen, worauf dasselbe, mit kaltem Wasser gefüllt und mit die- sem, vor der endlichen Ausspülung, einige Stunden hingestellt wird. Man nennt dieses „at baka", wel- ches, nach unserem Sprachforscher Herr Ivar Aasen, eben bedeutet „ein Gefäss mit einem Absude von Wachholder zu reinigen". — Ueberall in Norwegen, wie gleichfalls in der Schweiz, werden Wachholderr eiser ' zum Räuchern von Fleisch, Fischen u. dgl. benutzt, auch, klein geschnitten, auf Dielen in Zimmern gestreut, so wie auch zum Räuchern in Landschulen und überhaupt in Räumen wo viele Menschen versammelt sind, benutzt. Das Elennthier (Cervus Alces), das sich bei uns in den letzteren Jahren, geschützt durch zweckmäs- . namentlich in den südlicheren Gegenden, ziemlich stark vermehrt hat, findet Geschmack an den .lungschüssen sowohl des Wachholders als der Kiefer, während die Hauptnahrung dieses unschätz- baren lliieies (durchschnittlich 4—500 Kilogramm schwer), wie wir hier beiläufig erwähnen wollen, beson- ders aus der Kinde, den Blättern und den Jungschüssen der Salix caprea, Populus tremula und Sorbus Aucuparia besteht. Mein College Professor Lr. med. W. Boeck hat mir mitgetheilt, dass sich ihm, während lang- r Erfahrung, Räucherungen mit Wachholder als ein vorzügliches Mittel gegen Prurigo und chronischer Urticaria bewährt haben. Herr Boeck setzt den Kranken in ein Gefäss, aus welchem nur der Kopf frei ist. Unter das « . < • t'n > > . dessen Boden durchlöchert ist, wird ein Kohlenbecken zum Bäuchern mit Wach- holder gestellt, und eine solche Räucherung wird dann jeden zweiten oder dritten Tag wiederholt. Aus dem Holze des Wachholders gewinnt man, nach der gewöhnlichen Art der Theerbereitung, ein Theeröl, das in vielen Landdistrikten bei uns, auf ähnliche Weise wie das französische „oleum cadinum", als Medicament verwandt wird. Gewöhnlich ist diese Verwendung zu „äusserlichem Gebrauche", ohne dass man jedoch eigentlich in Bezug auf die Krankheit einen scharfen Unterschied macht. Bei langwierigen Krankheiten, in denen man alle sonst „respectirten", dem Arzt freilich oft eigentümlich erscheinenden, Curmethoden versucht hat, kommt es vor, dass man den "Wachholdertheer auch zum „innern Gebrauche" anwendet. Das Holz des Wachholderstammes ist hart und desshalb für Politur empfänglich, folglich auch zu mancher Art Mobiliar geschickt. Ich habe 50 Jahre alte Spieltische gesehen, die noch das eigentümliche Aroma des Wachholders bewahrt hatten. In der Landwirtschaft bedient man sich des Bolzes zu Milch- ind Behr dauerhaft und leicht rein zu halten. Man behauptet, dass auch Bier sieh lan- ger in Wacbholdergefä88en halten soll, als in Tonnen von Birken oder andern minder harten Bolzarten, Lei- Dauerhaftigkeit de- Wachholders wegen werden auch, nach Art der Zeichnung Fig. :>•>, junge Stamme odei zu einer sehr geschätzten Art Einfriedigung verwandt. gert Olnfacn's og Bjarnc Povclsen'e Keisc igjenncrn I.-Iand. 2. Pag. 941. — In der Schweiz, geniesst man die Flüchte .um dal Gesicht gut ?» arhaJwn". B. Wartemann. Beitrage zur St. Gallischen Volksbotunik. St. Gallen 1861. Pag. 11. • Wartemann 1. c. Pag, 10. 21. 147 Sehr alte Bäume, welcher Art es auch sei, kommen überhaupt sel- ten in Norwegen vor, und findet man solche, wird man gewöhnlich nicht irren, wenn man ihre lange Existenz irgend einem Aberglauben zuschreibt. Dieses ist auch der Fall mit dem Wachholder, der oben (Pag. 144) gezeich- net und auf dem Hofe Hohl in Haaböl Kirchspiel steht. Es geht hier nämlich die Sage, dass auf dem Hofe ein Thier sterben müsse, wenn man den Wachholder eines seiner Zweige beraubte. Dieser Aberglaube erhielt vor nicht langer Zeit neue Nahrung, als ein Zimmerman, eines starken Holznagels bedürftig, einen Zweig von diesem Wachholder abschlug. „Gleich darauf starb ein grosses Schwein auf dem Hofe". Bei grossen Wachholdern hört man zur Nachtzeit Gelächter. Musik und einen Klang als zählte man Silbergeld, und sogar bei Tage sieht man, dass der Gipfel leuchtet oder dass der ganze Strauch in hellen Flammen steht. Dieses Licht rührt aber vom Scheine des Geldes her, welches von den Unterirdischen zu Tage ge- bracht worden ist, um es der Sonne auszusetzen. Im Volksglauben, wie er sich in solchen Märchen und Sagen äussert, wird der Wachholder als hei- liger Baum dargestellt; wahrscheinlich ist derselbe, so wie die Eiche und der Vogelbeerbaum (Sorbus Aucu- pariai. im Alterthum dem Gotte Thor gewidmet gewesen. Auf ein näheres Verhältniss zwischen Thor und dem Wachholder sollte das Hammerzeichen deuten, mit dem die Beeren gestempelt sind. Man sieht das- selbe an der Spitze der Frucht, im Schluss der drei fleischigen Schuppen, aus welchen die Frucht gebildet ist. Sagen und abergläubige Gebräuche, welche auf der heilsamen und schützenden Kraft beruhen, die man diesem Zeichen des Donnergottes zuschrieb, findet man bekanntlich bei den meisten Völkern des indogermanischen Stammes und vielleicht am häufigsten in Norwegen, wo Thor der eigentliche oder höchste Landesgott war. Vielleicht kommt auch die Thorwidmung des Wachholders daher, dass die Flamme der brennenden Zweige, unter blitzähnliches Gezische nach allen Seiten sprüht. Auch hat man in Sägern Märchen und Gebräuchen mehrfache Andeutungen dafür, dass St. Peter in der christlichen Zeitrechnung an Thors Stelle tritt, wo dann das Kreuz an die Stelle des Hannnerzeichens gesetzt wird.1 Vor 30 — 40 Jahren stiess man im südlichen Norwegen zuweilen auf mehr oder weniger „echte" Zigeunerbanden. In der Umgegend meiner Vaterstadt Frederiksstad, in dem südöstlichen Theile Norwe- gens, an der schwedischen Grenze, trieben sich in meiner Jugendzeit zwei solche Banden umher. Bei diesen wurde die Heirathceremonie auf die Weise vorgenommen, dass das Paar dreimal „mit der Sonne" um einen Wachholderstrauch einherschritt. Sollte eine solche Ehe wieder aufgehoben werden, was auch nicht selten vorkam, wiederholte man dieselbe Ceremonie umgekehrt »gegen die Sonne". In dem botanischen Garten bei Christiania befinden sich folgende fremde Arten, die im Winter nie bedeckt werden: Juniperus chinensis, L., J. oblonga, 31. Bieb., J. prostrata. Mehx., J. Sa- bina, L. in mehreren Varietäten und J. virginiana, L. Die letztgenannte Art wächst sehr langsam, und 20 Jahre alte Exemplare, die ich selbst aus Samen gezogen habe, haben bis jetzt nur eine Höhe von 6 — T (1.9 — 2.2m..) erreicht. Bei Christianssand (58° 8') habe ich J. sabinioides, Griseb. gesehen, der auch im Winter unbedeckt steht. — Bei Stockholm (59° 20') hat man Juniperus phoenicea, /... .1. Sabina, L. und J. virginiana, L. Thuja occidentalis, L. Der Lebensbaum ist allgemein in Gärten bis Inderöen [6; wo 3—4' (94 — 125cm.) hohe Exemplare sich ohne Winterdecke gut halten. Die Grösse des Lebensbaumes in Nord America wird auf 45—50' (14 — 15.7m.) angegeben, bei einem Umfange von mehr als 10' (3.1m-); doch erreicht derselbe, 5' über der Erde gemessen, gewöhnlich nur einen Diameter von 10 15" (26 — 39cm.)8. Im ganzen südlichen Norwegen längs der Küste gedeiht diese Art sehr gut, und in der Umgegend von 1 Cfr. Richard Dybeck's Runa. 1845. Pag. 81. Skilli ng- Magazin. Christiania. 1SC4 N 2 F. Andrew Michaux. The North American Sylva. Philadelphia. 1S59. Vol. III. Pag. 17 7. 19* 148 Christiania findet man nicht selten Exemplare von 20' (6.3m-) Höhe. Der grösste mir bekannte Daum dieser Art in Scandinavien prangt auf dem Guteßogstad, ungefähr eine Meile von Christiania. Im September 1872 nahm ich, mit Hülfe Mehrerer, eine genaue Messung dieses Bau- mes vor. Die Höhe betrug 41' (12.9m-); der beinahe ganz cylindrische Stamm hat bis zur Krone eine Höhe von 8' (2.5m). An der Basis be- traft der Umfang 4' (125cm.) und bei 5' Höhe 2' 10" (88cm.). Fig. 23.- zeigt die Photographie dieses Baumes. Im Mälarthale in Schweden (59 — CO0) erreicht der Lebensbaum eine Höhe von 12—15' (3.7— 4.7m.); bei Wasa in Finland (63°) aber, wo der Baum sich auch hält, verliert derselbe sein ansprechendes Aus- sehen und wächst sehr langsam. In dem botanischen Garten bei Christiania befinden sich Thuja orientalis, L. in mehreren Varietäten, Thuja plicata, Don und Thuja plicata Warrenna. Hort. Auch diese werden im Winter nicht bedeckt und haben sämmtliehe eine Höhe von 8 — 9' (2.5— 2.8m.). Bei dem Marineetablissemente Horten (59° 25') habe ich 7' (2.2m) hohe Exemplare von Thuja Menziesii, Dougl. (Th. Lobbii, Hort.) ge- sehen, die auch nicht bedeckt werden. Jüngere Exemplare von Thuja gig;intea, Nutt. haben in den letzten 3— 4 Jahren den Winter bei Chri- stiania ohneDecke ausgehalten. — Bei Stockholm (59° 20') kommen folgende Arten vor: Thuja gigantea, NuU., Thuja occidentalis, /,., Thuja orientalis, L., Thuja plicata, Bon und Thuja plicata War- reana, Hort. Cupressus nntkaensis, Lamb. Von allen bei Christiania erprobten Arten dieser Gattung hat keine sich so hart erwiesen wie diese. In den letzt verflossenen 15 Jahren hat dieselbe sich vollkom- men unbeschädigt erhalten. Ein Exemplar von 6—7' (1.9— 2.2m.) Höhe hat jedes Jahr reife Früchte geliefert. Es ist wahrscheinlich, dass diese Art viel höher gegen Norden aushalten kann. Cupressus glauca, Latn., C. Lawsoniana, Murr, und C. macrocarpa, Hartte. halten sich auch gut in unserem botanischen Garten. Bei Christians- Band (58° 8') hat C. Lawsoniana pyramidalis ohne Winterdecke sogar eine Höhe von 9' (2.8m.) erreicht. — Bei Stockholm halten sich C. nntkaensis und Lawsoniana auch recht gut. ( haiiKcc yparis erieoides, Carr. Hat sich bei Horten in 2 — 3' (02 — 94cm.) hohen Exemplaren hart erwiesen, und dasselbe ist der Fall mit Chamrecyparis pisifera, Si- (500— 630m.), unterm Polarzirkel ungefähr bei 1200' (376m.) angesetzt werden, und in dieser Höhe scheint sich die Kiefer, unter allgemeinen Verhältnissen, bis nach Lippajervi, auf der Grenze zwischen Norwegen und Torneä Lapmark (68V2° N. B. 41° Ö. L.), halten zu können; in Finmarken aber geht dieselbe wahr- scheinlich selten höher als 6—700' (188— 220m.) ü. d. M. Von der Südspitze des Landes bis ungefähr zum 62° findet man an einzelnen Orten in Sümpfen ziemlich grosse und gut conservirte Kiefernstämme an Stellen, die mehrere Hundert Fuss über die jetzige Höhengrenze hinausgehen. Hier haben also früher Wälder gestanden, welche wahrscheinlich nach und nach gelichtet worden sind, um Brennholz, hauptsächlich für die Sennhütten, zu schaffen. Hiernach ist es wahrscheinlich, dass die Kieferngrenze, im Ganzen genommen, in früheren Zeiten höher hinauf gegangen ist als jetzt. Ungefähr in der Mitte des Dovreplateaus, etwas östlich vom Hofe Jerkin (62° 13), findet man noch jetzt, (wahrscheinlich als Ueberreste eines grösseren und dichteren Waldes), in einer Höhe von ungefähr 3200' (ca. 1000m.) ü. d. M. einen Theil vereinzelnd stehender Kiefern von niedrigem Wuchs, deren Stämme bis 1' (31<™.) im Diameter halten. Im Durchschnitt kann man annehmen, dass die Kiefer auf dem Gebirge ungefähr 300' (94m.) höher hinauf geht als die Fichte; aber auch von dieser Regel giebt es Ausnahmen. Im östlichen Theile des Landes. z. B. in Trysil (61° 20'), geht die Fichte oftmals höher als die Kiefer, und dasselbe ist auch an ein- zelnen Stellen in Schweden der Fall, z. B. bei Äreskutan in Jämtland (63° 25') und in Qvickjock in Norr- botten (67° 8').1 In Scandinavien geht die Kiefer beinahe so weit nach Norden und Osten als das Land reicht. In Finmarken hat der Forstmeister J. M. Norman bei Börselv in Porsanger (70° 18— 20' N. B. 43° L4' Ö.L.) einen vom Winde umgestürtzten Baum gemessen, der eine Länge von 41' .,' (13"».) und. in einer Hohe von 1' über dem Boden, einen Umfang von 7V2' (2.3m.) hatte. In den Wäldern Altens (70°) habe ich Bäume gemessen, die eine Höhe von 60' (IS. 8m.) und in der Brusthöhe einen Umfang von 60" (1.5m) hatten, 1 N. J. Andersson. Apercu de la Vegetation et des plantes cultive'es de la Suede. Stockholm. 1S67. Pag. 37. 150 und Balken gesehen, die 50 — 54' (lÖ^-^-T. 6.9m-) lang waren und an der Spitze einen Durchmesser von C— 8" i m i hatten. Auf der Varanger-Halbinsel, die gegen Westen vom Tana-Fjord, gegen Norden und Osten vom Eismeere und gegen Süden vom Yaranger-Ijord begrenzt wird, kommt die Kiefer wahrscheinlich jetzt nicht mehr vor. Probst Chr. Sommerfeit hat mir mltgetheilt, dass er von Lapländern gehört nahe, dass heim Flusse Anucjok. auch Jacohs-Elv genannt, östlich von Vadsö (47° Ö. L.), Kiefern vorkommen sollen, aber selbst gesehen halte er dieselheu nicht. In früheren Zeiten müssen sich aber Kiefern auf der Halbinsel vorgefunden haben, da man in den Torfmooren bei Vadsö Wurzeln derselben gefunden hat.' In • Sud-Varanger linde! man dahingegen viele Quadratmeilen, die mit Kiefernwälder bedeckt sind, und bei dem Binnensee Colgo naive h;'.iu N. B. 47° 10' Ö. L.) findet man sogar Bäume, die einen Durchmes- ser von 3' (94 '" hal>en. Bis ein paar Meilen nördlich von Kola (68° 53*) findet man Kiefernwälder; an der Ostküste des weissen Meeres aber hat die Kiefer ihre Polargrenze im Petschora-Ge- biete bei 67%° erreicht. In Sibirien gebt dieselbe als Waldbaum wohl bis 65°, ja man findet sie sogar bei CG0; doch erreicht sie an keiner Stelle den Polarzirkel. An der Ostseite der Lena geht die Kiefer nicht über den C4sten Breitegrad hinaus. - Da die grössteu und schönsten Bäume, die man zu Schiffsmasten gehrauchen kann, nach und nach gefällt werden, ist es nun, seihst im südlichen Norwegen, schwer eine Kiefer zu finden, die eine Höhe von 100' (31.4m.) hat. Die zwei, so weit mir bekannt, grössten Bäume, welche im November 1872 mit der grössten Genauigkeit gemessen wurden, befinden sich in Holden Kirchspiel in Nedrc Thele- marken (59° IG' N. ß. 26° 55' ö. L.). Dereine von ihnen hat eine Höhe von 104' (32.6m.) und am Boden einen Durchmesser von 34" (89cm.). In der Höhe von 40' (12.5m.) hat der Stamm einen Durchmesser von IG" (42cm.), bei 50' Höhe 14'/2" (38cm.), bei 60 Fuss 12" (31.4cm.) und in einer Höhe von 70' (21.9m-) immer noch einen Durchmesser von 972" (25cm). Die andere Kiefer ist 105' (33m) hoch und hat beinahe dieselben Dimensio- nen wie die vorgenannte: jedoch hat der Stamm der letz- teren in einer Höhe von 96' (30m.) einen Durchmesser von 5" (13cm.). Der Durchmesser ist überall ohne Kinde ange- nommen. Die grössten mir bekannten Kiefern, nach den hier er- wähnten, sind die sogenannten „Geschwisterkiefern'', die nur einige Fuss von einander beim Hofe Leira in Nor- dre Aunlal Kirchspiel (60° 57' N.B. 26° 57' Ö.L.) stehen. Nach einer von Herrn A. l'.lvtt im Juni 1864 vorgenom- menen Messung haben dieselben folgende Dimensionen: Her gröSBte Baum ist 88' (27.6m.) hoch, and der Stamm. der bis zur Krone eine Höhe von 34' lo.r.i».) hat. misst in der Brusthöhe 8' i'," (2.6m.) im Umfang; die Krone hält 36' (11.3m.) im I Milchmesser. Der andere Baum ist 88' (25.7m.) hoch, die Höhe des 1 Tli. II Frle« in Botaniika Notiscr. 1858. Puk- 18. ■ Dr. A. Tl. v Middendorffl Sibirische Heise. Bd. IV. Tli. 1. P«g. 554— 55. 151 Stammes bis zur Krone 21 '/,' (6.7m.); der Stammumfang beträgt in der Brusthöhe 7' (2.2m.); der Durch- messer der Krone 26' (8.1m.). Beide Bäume sind völlig gesund. Fig. 24. zeigt die Photographie beider Bäume. Vor einigen Jahren wurde bei Skedaker in Lom Kirchspiel (61° 53' N. B. 26° 3' Ö. L.), in einer Höhe von ungefähr 1800' (565m.) ü. d.M., eine Kiefer gefällt, welche am unteren Ende einen Durchmesser von 4' (125cm.) hatte; der Stamm aber war im Inneren faul bis zu einer Höhe von 10' (3.1m.). In einer Höhe von 52' (16.3m.) hatte der Stamm einen Durchmesser von 19J/2" (51cm.). Selbst in Alten in West-Finmarken unter 70° kann man noch ziemlich dicke Stämme finden: Ich biu im Besitz von zwei Kiefernscheiben, von welchen die eine einen Durchmesser von 33l/2" (87cm.) hat und ein Alter von gerade 400 Jahren zeigt; die andere hat einen Durchmesser von 233/4" (62cm.) und ein Alter von genau 314 Jahren. Aus derselben Gegend befand sich auf der Ausstellung in Tromsö (1870) eine Scheibe, die einen Durchmesser von 38" (Im.) hatte. In Kvenangen in West-Finmarken (70° 0' N. B. 39° 0' Ö. L.) steht eine Kiefer, die, nach einer im September 1870 vorgenommenen Messung, eine Höhe von nur 24' (7.5m.) hat; der Stamm aber misst am Boden 15' (4.7m.) und in der Brusthöhe 14' (4.4m.) im Umfang. Eine beinahe eben so grosse Kiefer befindet sich in dem ein wenig in Südwest von Kvenangen beliegendem Distrikte Reisenthaie (69° 30' N. B.). Es kann wohl kaum bezweifelt werden, dass die hier genaunten Kiefern von keinen Kiefern-Dimensionen irgend eines andern Landes, unter gleich hohem Breitegrade, übertroffen werden.1 In Justedalen in Bergens Stift, ungefähr eine Meile von der Mündung des Flusses entfernt (61° 20'), bei einer Höhe von 1500' (470m.) ü. d. M., steht eine Kiefer, die .in der Gegend unter dem Namen „Skrulla" bekannt ist. Sie ist nur 31' (9.7m.) hoch, aber der Stamm, welcher bis zur Krone 19' misst, hält am Bo- den 19' (5.5m.) und in der Brusthöhe 14V2' (4.5m.) jm Umfang. Der Diameter der Krone beträgt 2972' (9.2m.). Der Baum hat ein vollständig gesundes Aussehen. In Vettismark in Aardal Kirchspiel, am östlichen Ende des Sogne-Fjord (61° 15'), wurde vor eini- gen Jahren eine Kiefer, deren Stamm einen Umfang von 18' (5.6m.) hatte, durch den Sturm mit den Wur- zeln aufgerissen. Diese ist, so weit mir bekannt, der umfangreichste Kiefernstamm, den man bis jetzt in Norwegen gemessen hat. In Norderhaug Kirchspiel auf Ringerike (60" 8'), einige Meile von Christiania entfernt, steht eine Kiefer, die keine auffallende Höhe hat, aber 5' vom Boden 10' 10" (3.4m.) im Umfang misst. An diesen Baum knüpft sich die Sage, dass sobald derselbe gefällt wird, der nächste Hof in Flammen aufgehen soll (Cfr. Pag. 147); und man behauptet, dass dieses der Grund sei wesshalb die genannte Kiefer bis auf diesen Tag hat stehen dürfen. Die Zeit, welche die Kiefer gebraucht, um die für Bauholz oder ähnliche Zwecke dienlichen Dimensionen zu erreichen, ist von so vershiedenen Verhältnissen abhängig, dass es kaum möglich ist eine allgemeine Regel aufzustellen. In den südlichen Theilen Norwegens kann man jedoch im Mittel annehmen, dass die Kiefer in einem Alter von 100—150 Jahren einen Balken liefern kann, welcher 16' (5m.) lang ist und an der Spitze einen Durchmesser von 12" (31cm.) hat, und in 75—100 Jahren einen Balken, der 22' (6.9m.) lang ist und an der Spitze einen Durchmesser von 9" (24cm ) hat. Diese Verhält- nisse ändern sich aber in sehr hohem Grade, so dass es sogar unter denselben Bodenverhältnissen einen grossen Unterschied macht, ob der Baum in geschützter Lage nach Süden oder gegen Norden wächst. In den südlichen Theilen des Glommen-Thales (Solör und Vinger, 60° 10'— 60° 40') gehen gewöhnlich 6—9 Jahresringe auf einen Zoll, dahingegen aber in den nördlichen Gegenden desselben Thaies (Tönsei und Tolgen, 62° 0'— 62° 20') gern 10—18 Jahresringe. Als Beispiel eines sehr langsamen Wuchses der Kiefer kann ein Baum genannt werden, welcher 1863 auf dem Hofe Homb in Land Kirchspie] (60° in einer Höhe von ungefähr 1200' (376m) ü. d. M. gefällt wurde. Der Baum, der ungefähr 70' (22«n) hoch war, mass in der Brusthöhe 1' (31cm.) im Durchmesser, war aber ungefähr 400 Jahre alt. Aus einer Wald-' 1 In der botanischen Zeitung von 1863 Pag. 336 wird als eine Seltenheit angefahrt, dass bei Riga, also ungefähr 12 Breite grade südlicher, eine Kiefer sich befindet, die 4' über dem Erdboden einen Umfang von 18'/« Fuss hat. 152 partie in Rendalen, nahe der schwedischen Grenze (61° 53'), zeigte mir der Forstmeister J. Hörbye eine Kiefernscheibe, und solche sind dort nicht selten, welche einen Durchmesser von 4.8" (10.5cm.) besass und iv. Jahresringe hatte. Aus Schweden führt Professor N. J. Andersson (Apercu etc. Pag. 37) ein noch auffallenderes Beispiel langsamen Wuchses an: Eine Kiefernscheibe, von Qvickjock in Norrbotten (68° 7' N. B. u. 300m- ü. d. M.), die einen Durchmesser von 11 7a" (30cm.) hatte, zeigte ein Alter von 540 Jahren. Der jährliche Wuchs des Gipfeltriebes kann sogar in Alten (70°) nicht unter 4—6" (10— 16cm.) angesetzt werden; oftmals findet man viel mehr, und ich habe selbst dort bis 13" (34cm.) lange Jahres- triebe gemessen. Die Kiefer kann sehr variabel sein, nicht allein in der Form der Krone und Grösse der Zapfen, sondern auch in Bezug auf die mehr oder minder dichte Stellung der Nadeln, so wie deren Breite und Die letztere kann, nach genau vorgenommenen Messungen, sogar zwischen 20 und 83mm. variiren. Auch die Zapfen können in Grösse und Form bedeutend variiren: die freien Enden der Fruchtschuppen können bei einzelnen Exemplaren nicht nur eine ebene Oberfläche zeigen, sondern sind sogar in einzelneu Fällen mit einer kleinen Vertiefung versehen, während sie bei andern bedeutend hervortreten und verhältni-s- mässig stark zugespitzte Höcker besitzen. Sogar in einem und demselben Walde, wo die Bodenverhältnisse anscheinend vollständig gleichartig sind, kann doch der hier angegebene Unterschied sich sowohl bei Nadeln wie bei Zapfen zeigen. Die Nadeln halten sich an den Bäumen 3, seltener 4 Jahre. An Stellen, die dem offenen Meere nahe liegen und gewöhnlich den Stürmen ausgesetzt sind, nimmt die Kiefer gern eine eigenthümliche Form an, welche nicht mit der Beschaffenheit des Bodens in Verbindung zu stehen scheint. Unter solchen Verhältnissen erreicht der Baum im Allgemeinen keine be- deutende Höhe; der Stamm bekommt dahingegen einen verhältnissmässig bedeutenden Umfang und die Krone nimmt eine eigenthümliche, gewölbte oder abgeplattete Form an, welche in einiger Entfernung an eine Ceder erinnert. Der Stamm enthält unter solchen Verhältnissen nur sehr wenig Splint, und besteht fast nur aus einem mehr oder weniger braunen und sehr harzreichen Kern. Bei den Kiefern I'inmarkens findet man nicht selten diese Form der Krone wieder, und ist dieselbe wahrscheinlich auch hier aus den oben genannten Ursachen zu erklären. Es lässt sich auch wohl ebenfalls annehmen, dass die starke Harzbildung, welche unter den hier erwähnten Verhältnissen stattfindet, denselben Naturverhältnissen zuzu- schreiben ist. indem nämlich die ätherischen Oele auf diese Art leichter sich in Harz verwandeln. Ich habe oftmals l';2 — 2" (40 — 52mm.) dicke Aeste der Kiefer gesehen, welche dicht am Stamme glatt abgeschnitten waren, und die sich sehr gut im Laufe von 8—10 Jahren durch Ueberwallung ver- narbt hatten. In den Bildlichen Gegenden des Landes findet man nicht selten 12 — 16 Jahre alte, ja sogar jün- gere, einzeln stehende Kiefern, welche bereits Zapfen tragen, und in Alten (70°) habe ich 20—25 Jahre «i 1 r • - l'.auine gesehen, die ziemlich dicht mit Zapfen besetzt waren. Allein es ist wohl zu bezweifeln, dass diese keimfähigen Samen enthielten. Obgleich ich oftmals in der Umgegend von Christiania von Bäumen, welche 25 — 30 Jahre alt waren und in geschlossenem Bestände wuchsen, keimfähigen Samen gesammelt habe, so ist es gewiss doch zweifelhaft, in wie fern man dieses Alter als Regel betrachten darf. Auf dem Hofe Hailangen in Frocns Kirchspiel, ungefähr drei Meilen südlieh von Christiania, fand ich im Juli 1872 eine Kiefer, die vor mehreren Jahren vom Sturme umgestürtzt worden war. und zwar so, dass ungefähr '/4— ' , der Wurzeln sieh noch in der Erde befanden. Der Stamm, welcher beinahe hori- zontal lag, hatte eine Länge von ungefähr 30* (9.4m.) und an der dicksten Stelle einen Durchmesser von ungefähr 1' (31cm.). Unter den jetzt aufrechtstehenden Aesten fand ich zwei, aus welchen, in einem Fuflfl Entfernung vom Stamme, zwei regelmässige Bäume hervorgewachsen waren, welche eine Höhe von ungef. . >" ) hatten. Ein dritter Ast hatte nach und nach die Forjn eines regelmässig gebildeten Baume.-, mit quirlförmigen Zweigen, angenommen. Es ist mir nicht bekannt, ob man früher eine solche Ausschlags- fähigkeit bei den Kiefern beobachtet hat.1 1 Indem der Bogen unter die Presse gelegt werden sollte, wurde ich durch den Forstmeister Ilörbyc darauf aufmerksam gemacht, 153 Die eigentümlichen Zweigbildungen, welche unter den Namen Hexenbesen (Norw. „Huldre- ttmera) bekannt sind und auf verschiedenen Arten von Bäumen vorkommen, findet man auch hin und wieder auf den Kiefern. In dem botanischen Museum der hiesigen Universität befindet sich ein Exemplar, welches ungefähr 3' (94cm.) im Durchmesser hat. Auf Dovre (62°) habe ich in einer Höhe von beinahe 3000' (941m-) ü. d. M. einen solchen ziemlich grossen Hexenbesen auf einer Kiefer gesehen, und die nördlichste Stelle, wo ich Gelegenheit hatte diese Zweigbildung zu beobachten, war in Maalselvdalen (69° 15' N. B.) Der Pollen der Kiefern und Fichten werden an verschiedenen Orten gesammelt und als Streupulver bei Kindern wie Semina lycopodii gebraucht. Wenn die Nadelhölzer blühen, hebt natürlicherweise der Wind den Pollen in die Luft, und wenn darauf eine Regenschauer eintritt, kann man oft die Teiche und kleinen Gewässer, bis 1/i— 1/2 Meile vom Walde entfernt, mit einer gelben Masse bedeckt finden. Der weniger aufgeklärte Theil der Bevölkerung glaubt alsdann, dass es Schwefel geregnet habe, und dieses wird gewöhnlich als eine Vorbedeutung für Krieg o. dgl. angesehen. Die langen, feinen und sehr zähen Wurzelfasern werden zu verschiedenen hübschen und dauer- haften Körben u. dgl. verarbeitet, und in Finmarken verstehen die Lapländer aus den fein getheilten Wurzeln Schnüre, von Bindfaden- bis zur Daumendicke, zu drehen. Diese sind stark und weich und wer- den zu verschiedenen Zwecken, sogar zu Angelschnüren, benutzt. Sie sind oftmals mit solcher Genauigkeit verarbeitet, dass es unmöglich ist die Stellen zu finden, wo die Fasern zusammengesetzt sind. Die dün- nen Wurzeln der Fichten werden zu gleichen Zwecken verwendet. An verschiedenen Stellen werden die Stubben und die Gipfel der gefällten Bäume, hauptsächlich von solchen, welche viel Kern enthalten, zur Theergewinnung gebraucht. Die jährliche Production kann man jedoch kaum auf mehr als 1500 Tonnen (ä 139 Liter) anschlagen. Der Verbrauch ist jedoch bedeu- tend grösser, so dass jährlich ungefähr 6 — 7000 Tonnen eingeführt werden müssen.1 Erst in den letzteren Jahren ist in Norwegen das Interesse für Anpflanzung von ausländischen Coniferen in Gärten und Parkanlagen rege geworden. Aus diesem Grunde findet man bis jetzt noch sehr wenige Arten dieser Pflanzenfamilie repräsentirt, und diese gewöhnlich nur in jüngeren Exemplaren. Folgende sind die fremden Arten von Pinus, die ich in Norwegen gesehen habe. Pinus austriaca, Höss. Die österreichische Schwarz kief er findet sich hin und wieder bis nach Stenkjär am nördlichsten Ende des Throndhjems-Fjord (64°) hinauf. An diesem Orte befindet sich ein Exemplar, das 18 — 20' (5 — 6.3m) hoch ist und Jahrestriebe von 2' (62™.) und darüber zeigt, Der grösste Baum, den ich von dieser Art in Norwegen gesehen habe, steht im hiesigen botanischen Garten. Derselbe hat eine Höhe von 30' (9.4m), misst in der Brusthöhe 1' (31cm.) im Durchmesser und hat mehrmals keimfähigen Samen getragen. In Schweden geht diese Art, so weit mir bekannt, wenigstens bis zum Mälarthale (59-60°). Pinus Cenibra, L. Die Zirbelkiefer kommt hin und wieder in den südlichen Kiistengegenden vor, ist aber bis jetzt kaum nördlicher als bis Bergen und Christiania gepflanzt. Bei der erst genannten Stadt befinden sich mehrere jüngere Exemplare; das grösste von diesen, welches 20 Jahre alt ist. hat jetzt eine Höhe von 13' (4m-). Die grösste Zirbelkiefer im hiesigen botanischen Garten ist jetzt ungefähr 35 Jahre alt Dieselbe ist 25' (7.8m.) hoch und der Stamm misst in der Brusthöhe 22" (58cm.) im umfang. Dieselbe hat mehrmals männliche Blüthen gehabt aber noch niemals Zapfen getragen. Der grösste Baum dieser Art in Norwegen steht auf dem früher (Pag. 148) genannten Gute Bogstad bei Christiania. Der- selbe ist 60' (18.8m.) hoch2 und der Stamm, welcher 17' (,5.3m.) bis zur Krone misst. hat am Boden einen Umfang dass man ungefähr zu derselben Zeit als ieli meine Beobachtung machte, oder vielleicht etwas später, einen ähnlichen Baum bei Müneheberg, im Regierungsbezirk Frankfurt, gefanden hat. Forstliche Blätter Herausgegeben von J. T. Grunert und O. V. Leo. Neue Folge. Juni 1873. Pag 191. 1 Dr. O. J. Broch. Statistisk Aarbog for Kongeriget Norge. Christiania. 1871. Tag 471 — 72. 2 Selbst in Südeuropa scheint diese Art gewohnlieh nicht grosser zu werden. Th. Hartig. Vollständige Naturgeschichte der forst- lichen Culturpflanzen Deutschlands. Berlin. 1840. Tag. 78. George Gordon. The Pinetum. London 1858 Pag. 219. E. Petzold 20 154 von 9' (2.8» ) und in der Brusthöhe von 7' 8" (8.2m.). Fig. 25 /eijut die Photographie dieses Baumes. Diese Zirbelkiefer hat ein . usserordentlich gesundes Aussehen, und ist wahrscheinlich am Schlüsse des vorigen oder zu Anfang dieses Jahrhunderts ge- pfl&nzt worden. In der nächsten Umgehung dieses Baumea findet man stets junge Exemplare, die sich selbst auf- haben. Wenn man den Samen hier zu Lande im Herbste äus- sert, liegt derselbe l'/2 Jahr, säet man ihn dahingegen im Frühjahre, gebraucht er ewei Jahre bis zur Keimung. — In Schweden haben einige junge Pflanzen sich mehrere Jahre bei Piteä [65° 20') gehalten. Ausser dieser Art besitzt der botanische Garten noch einige ungefähr 3' hohe Exemplare von Pinus Cembra si- birica. Loud. (aus Samen von St. Petersburg). Die Samen der sibirischen Zirbelkiefer kommen jedes- Jahr in gros- ser Menge aus Axchangel nach den nördlichsten Städten Nor- wegens, wo dieselben als eine Art Dessertfrucht unter den Namen „Russen-Nüsse" genossen werden. Die vorgenannten Exemplare dieser Varietät haben etwas längere (11 — 11.5cm.) und heller gefärbte Nadeln, als die südeuropäische Art (9.5 — 10cm), und die filzartige Decke der einjährigen Triebe ist ebenfalls heller und auch nicht so dick, wie bei Pinus Cem- bra. Ich habe niemals Zapfen von der sibirischen Varietät gesehen; die Samen aber, welche über Archangel hierher kommen, haben eine russbraune Farbe, sind bedeutend klei- ner, an dem einen Ende ziemlich stark zugespitzt, und haben viel dünnere Schalen, als die bei Christiania gereiften Samen der echten Zirbelkiefer, welche hellbraun und oval oder beinahe kugelrund sind. Auch im Gewicht zeigen die Sa- men einen bedeutenden Unterschied: 100 Stk. von der sibi- rischen Form wogen 24.75gr- und von den hier gereiften 39.10gr. Die Samen beider Formen waren 4 — 5 Jahre alt. Sollte vielleicht die sibirische Form eine eigene Art sein? Von beiden Formen habe ich junge Pflanzen nach Alten (70°) geschickt, weiss aber noch nicht ob dieselben dort gedeihen werden. Pinna pyrenaica, Lapeyr. Jüngere Exemplare haben sich mehrere Jahre hindurch im hiesigen botanischen Garten ohne Decke gut gehalten. Das grösste Exemplar bei Christianssand ins" 8* hal eise Höhe von LI' 3.5») und die vier letzten Gipfeltriebe haben eine Länge von 6' (l.'Jm) erreicht. Hält sich auch bei Stockholm. Pinne Btrobus, /.. Wie es scheint findet man bis jetzt die Weymonthkiefer hier nicht weiter gegen Norden als die Zirbelkiefer. In der Nabe von Bergen, wo dieselbe ziemlich häufig vorkommt, findet man doch kaum Bäume dieser Art, die über 25' (7.8m i hoch sind: aber überall in den Küstenge- genden des sudlichen Norwegens gedeiht diese Art sehr gut undgiebtl 8' (31 63cm.) lange Jahrestriebe Baum, den ich hier gesehen habe, steht im Parke des Gutes Bogstad bei Christiania. Derselbe hal eine Höhe von i und in der Brusthöhe einen Umfang von 6'7"(2.6m.). in der Umge- gend von Christiania trägt die Weymonthkiefer in einem Alter von 25-30 Jahren keimfähigen Samen.— In Schweden giebt dieselbe ebenfalls bis zum 60° keimfähigen Samen, und junge Pflanzen zeigen sich längs und G. Kirchnei '. 1864. Pag. 69. .1 I! Henkel and W. Hochs tetter. Synopsis der ISS. Karl Koch. Dendrologie. Berlin, 1669— 79. 9«" Th. !'»(_•. 317. 155 der Küste des Bottenmeeres hinauf bis zum 62° vollständig hart. Die Weymouthkiefer erträgt sogar den Winter bei Wasa in Finland (63°). Ausser den vorgenannten Arten kommen noch folgende, doch grösstenteils in jüngeren Exemplaren (6—12 Jahre alt), bei Christiania vor: Pinus excelsa, Wall., P. inops, Solana., P. Jeffreyana, Van Houtte, P. Laricio, Poir. P.,Laricio var. Pallasiana, Ant., P. maritima, Lam., P. maritima var. Lemoniana, Loud., P. Massoniana, La »ib., P. nigricans, Host, P. Pumilio, Härike, l'. tubercu- lata, Don, P. uncinata, Ram. und P. uncinata var. rotundata, Lk. (P. montana, Du Bot). Die beiden letzt genannten Arten findet man auch bei Bergen. In der Nähe von Christiania ste- hen mehrere Exemplare von Pinus Pumjilio, Hänke. Dieselben zeigen einen Durchmesser von 5 — 6" (13— 16cm.) und haben seit mehreren Jahren keimfähigen Samen getragen. — Bei Stockholm (59° 20') gedeihen folgende Arten ohne Decke: Pinus excelsa, Wall, Pinus Laricio. Poir. und Pinus Pu- milio, Hänke. Abies excelsa, DC. (Norw. & Schwed.: Gran; Alt Norw.: Grön; Isl.: Greni; Norw. Lapl.: Gnossa; Schwed. Lapl.: Kuosa). Die Fichte findet sich gesellschaftlich als Wahl, auch mit der Kiefer gemischt, besonders in den östlichen Theilen des Landes, in den Stiften Christiania, Hamar und Thrond- hjem. Im wilden Zustande findet sich die Fichte kaum irgendwo längs der ganzen Westküste bis zum 62°, obgleich man dieselbe dort an verschiedenen Stellen mit gutem Erfolge anzupflanzen versucht hat. Der westlichste Ort in Bergens Stift, wo die Fichte im wilden Zustande vorkommt und sich selbst ver- breitet hat, ist wahrscheinlich Voss Kirchspiel (die Kirche liegt 60° 38' N. B. 24° 0' Ö. L.). Im Thrond- hjems Stift findet man dahingegen die Fichte, mit der Kiefer gemischt, sogar auf den Inseln längs der Küste, bis 65°. Höher hinauf kommt die Fichte seltener vor, und hört in den Kirchspielen Saltdaleu und Bejern in Xordland (67°) ganz auf. In Saltdalen existirt in der Nähe der Kirche (67° 15') noch ein Baum, der eine Höhe von ungefähr 20' (6.27m.) hat. In Graataadalen in Bejem kommen neun Bäume vor, die zwi- schen 10 und 80 Jahre alt sind. Man sieht hieraus, dass die Fichte hier im Staude ist sich selbst zu vermehren. An der Westküste kann man demnach die Polargrenze der Fichte als Waldbaum nicht höher als bis zum Polarzirkel ansetzen, und geht dieselbe hier bis zu einer Höhe von ungefähr 1000' (314m.) ü. d. M. An einzelnen Orten in den südlichen Gegenden geht die Fichte, wie schon oben (Pag. 149) bemerkt, eben so hoch ja zuweilen auch höher als die Kiefer; gewöhnlich liegt aber ihre Höhen- grenze ungefähr 300' (94m.) niedriger als die der Kiefer. Das Vorkommen einer Fichtenart so weit gegen Norden und Osten wie in Süd-Varanger (in Ost- Finmarken) ist, so viel ich weiss, zum ersten Male in der schwedischen Zeitschrift „Botanisha Noi berührt worden. Adjunct Th. M. Fries in Upsala giebt nämlich hier (1857 Pag. 174) an, am Binnensee Kjolme-javre1 in Süd-Varanger (69° 30' N. B. 47° 51' Ö L.), Pinus Orientalis, L. (Abies orien- talis, Poir.) gefunden zu haben. Auf diese Entdeckung kommt Herr Th. M. Fries später noch einmal zurück, in einer Beschreibung über eine botanische Reise in Ost-Finmarken (ohne Jahreszahl) Pas. 14. und wiederholt die Sache in ,,Botaniska Notiser" 1858 Pag. 60—61. In der Reisebeschreibung heisst es. dass Herr Fries auf der Reise nach Süd-Varanger vom Amtmann über Finmarken und einem Forstmann aus Christiania begleitet wurde, die er jedoch verliess ehe die Fichte gefunden wurde. Später giebt Herr Fries an, dass der Forstmann Barth hiess, und wiederholt noch einmal, dass Herr Barth ihn verlassen, ehe die Fichte gefunden wurde. Nirgends findet man eine Andeutung darüber, dass Herr Th. M. Fries früher eine Ahnung davon gehabt habe, dass eine Fichtenart in Ost-Finmarken vorkommen könnte. Diese Angaben des schwedischen Botanikers sind aber nicht correct; and obgleich es sich bei diesem Funde ja eigentlich bloss um eine Angelegenheit handelt, die von geringer Bedeutung wäre, wenn es auf blossem Zufall beruhte, dass ein reisender Botaniker einen bisher unbekannten Standort der Fichte entdeckt hatte, so glaube ich doch, dass sich an die Geschichte jener Entdeckung ein grösseres In- 1 Nach Professor J. A. Fri is in Christiania, wahrscheinlich .Coaline-javre", von den lappischen Wörtern coalme »: schmale Meerstrasse und javre o: Binnensee. 20* 156 teresse knüpft, als dass ich dieselbe mit Stillschweigen übergehen dürfte. Folgende Mittheilung in dieser Angelegenheit habe ich von den drei unten genannten Wissenschaftsmännern erhalten, die auch, um allen IÜ88verständni88en vorzubeugen, selbst folgenden Bericht über ihr persönliches Verhältniss zu dieser Sache gelesen haben. Im .lahre 1850 hielt sich mein College J. A. Fr ii s, Professur an der Universität in Christiania, in I inmarken auf, um die lappische Sprache zu studiren. Natürlich wurden ihm hier auch lappische M; liehen erzählt, von denen er >pater einige drucken liess. Nun nennen die norwegischen I. apiander die Kiefer (Pinus sylvestris, L.), welche in Finmarken Wälder bildet, beetse und die Zapfen butsak oder In einem von diesen Märchen1 kommt aber der Name eines andern Baumes vor (guossd), dessen Früchte auch diieppi genannt wurden, und desswegen zuerst den Gedanken auf die Fichte (Abies excelsa, DC.) leiten musste. Hierzu kam, dass kurz nachher ein freilich sehr abgenutztes Exemplar des Leem'schen lappischen Nomenciators (Throndhjem 1756) dem Professor J. A. Friis zufällig in die Hände fiel, in dessen Randbemerkungen auch das Wort „guossa= Gran" (o: Fichte) vorkommt. Es ist schon früher mehrmals erwähnt, (Yergl. z. B. Pag. 69 — 74), dass der Probst C. Somm erfeit, selbst Botaniker, und mit der lappischen Sprache sehr vertraut, damals Prediger in Nesseby am Yaranger-Fjord in Ost- Finmarken war. Diesen besuchte Professor J. A. Friis, und so kam auch die Fichtenfrage zur Erwäh- nung. Darauf gelang es Sommerfelt's eifrigen Nachfragen und Untersuchungen, mit Hülfe eines rei- senden Kaufmannes, als zuverlässig zu ermitteln, dass zwei ziemlich grosse Fichten in der Nähe des Ta- naflus8es in Ost-Finmarken vorkämen, die eine ungefähr bei 69° 18' N. P>. -i:>" 13' (). L. und die andere bei 69° 30' N. B. 43° :'>s' Ö. L. Die erste Veranlassung zum sachverständigen Aufsuchen und zum glück- lichen Auffinden der Fichte in Ost-Finmarken haben wir also einer philologischen Untersuchung meines Collegen Professor J. A. Friis und den Bemühungen des Probstes Chr. Sommerfeit zu verdanken. Der norwegische Forstmeister J. B. Barth war es, von dem Adjunct Th. M. Fries aus Upsala, auf der oben erwähnten Reise, die Nachricht bekam, dass Fichten in Süd-Varanger vorkommen sollten, was damals Herrn Fries ganz unglaublich schien. Mittlerweile reisten beide zusammen weiter zu dem Hofbesitzer Kirkgaard, der. im südlichen Norwegen geboren, unter Fichten aufgewachsen war, und jetzl in „Svanevik", an dem Ufer des Binnensees Kjolme-j avre, wohnte. Dieser Kirkgaard begleitete selbst die beiden Reisenden zum Fichtenhaine! Dnser bekannter Geolog, der Bergmeister Tellef Dahll, der sich im Laufe mehrerer Jahre, (während der Sommermonate) in den goldführenden Distrikten des nordwestlichen russischen Finlands, die an Norwegen grenzen, aufgehalten hat, und der, von mir veranlasst, seine specielle Aufmerksamkeit ! ichtenbestand in jenen Gegenden gerichtet hielt, hat mir initgetheilt, dass in jenen liegenden, je nachdem man weiter nach Norden reist, Fichten abwechselnd mit Kiefern vorkommen, (beide gewöhn- lich von Bauholzgrösse), und zwar bis ungefähr 68° 40' N. B. und 48° Ü. L., wie auch schon Wahlen- lloi.i Lapponica Pag. 256) angegeben hat. Der norwegische Forstassistent Klerk hat mir, bei der Uebersendung frischer Zweige und Zapfen der Fichte bei Kjolme- javre (im September 1871), initgetheilt, dass er auch bei Björnsund in Finland, nahe der norwegischen Grenze (69° 25' N. B. 17° 50' <>. L.), so wie auch beim Binnensee Same j ä r vi (d: Lappen-See), der in Norwegen angefähr l ' ., Meile westlich von Björnsund (69° 27' N. B. 47° 35' 0. L.i liegt, liebten gefunden habe. Die grössten Exemplare waren angefähr 30' (9.4«»0 hocli mit 9" (23cm.) Diameter in Brusthöhe. Also hat man bisher an vier verschiedenen Stellen in Ost-Finmarken (o:auf nGrunde), die zwischen 69° l1-' 69° 30' X. 1'-. und i:i" 38'- 17° 51' ö. I.. liegen, sowii in Finland mibe an der norwegischen Grenze, bei 69° 27' X. B. 47" 35' <>. F.. Fichten gefunden. Herr Klerk bemerkt ausserdem von noch andern Fundorten gehörl zu haben, doch ohne die Localitäten selbst zu kennen. 1 h»\ Med Ordbog .ii .1 A Frii* Chiistiania. 1856. Pag. 85. 157 Es fragt sich nun von welcher Species diese Bäume sind und auf welchem Wege sie hierher verpflanzt wurden. Wie oben bemerkt hat die Fichte an der Westküste Norwegens in Saiten und Bejern in Nordland, ungefähr am 67°, ihre Polargrenze erreicht. Die Ursache, dass die Grenze nicht höher gegen Norden geht, ist kaum in ungünstigen klimatischen Verhältnissen zu suchen; diese sind in Ost-Finmarken viel ungün- stiger. Die mehr oder weniger waldreichen Thäler sind aber durch hohe, weit gedehnte, nackte Felsen von einander getrennt, die im Allgemeinen jede Verbreitung durch Selbstsaat geradezu unmöglich machen. Ganz anderer Art sind aber die Verhältnisse da, wo die nordöstlichen Theile Norwegens mit dem russischen Finland, eigentlich nur in einer künstlichen Grenzlinie, zusammenstossen. Hier hat man mehr oder we- niger zusammenhängende Waldungen von Fichten und Kiefern, wenigstens bis zum 68° 40' N. B., und wahr- scheinlich kommen auch, wenigstens zerstreute Exemplare beider Gattungen, noch auf der Spitze Finlands vor, die, wie die beigefügten Karten zeigen, zwischen 43 — 47° Ö. L. in Norwegen hineinschneidet. Hier ist also Selbstsaat natürlich. Der Grund, dass die Fichte in diesen Gegenden zerstreut, ja einzeln stehend vorkommen kann, liegt nach Forstmeister Barth's Mittheilung darin, dass die Lapländer, die in den Nor- wegen zunächst liegenden Theilen von Finland wohnen, früher oft mit ihren Bennthierheerden in das nor- wegische Land hineinzogen. Wahrscheinlich haben dann die lappischen Kinder Fichtenzapfen als Spielzeug mitgebracht. Nach Allem bedarf es keines weiteren Beweises, dass die Fichte, die in Finland grosse Wälder bildet, Abies excelsa, DC. ist und keine andere. Hierüber bemerkt auch noch mein College Professor Dr. L. K. Daa folgendes: „Da ich von dem Zweifel der Botaniker gehört hatte, ob die im russischen Lapland vielfach und in dem norwegischen Finmarken an einzelnen Orten vorkommende Fichte die norwegische oder die sibirische Art sei, wurde ich darauf aufmerksam, dass die Nadeln der bei Tuloma (einem Flusse, der nach Norden geht und bei Kola ausmündet) wachsenden Bäume gleichsam etwas gebogen und die Zapfen vielleicht weniger gross schienen als bei uns. Es ist mir unbekannt ob diese Kennzeichen so entschieden sind, dass sie nicht etwa vom Kältegrade bedingt sein könnten. Was ich aber sicher beobachtet habe, ist die ununterbrochene Ausbrei- tung dieser Art als Urwald ganz von den Ufern des Tuloma durch Lapland hindurch bis an das weisse Meer, und von da eben so ununterbrochen durch Finland bis zum botnischen Meerbusen wo die Fichte in brüderlicher Vereinigung mit der schwedischen Fichte zusammenstösst, die doch ganz gewiss auch der norwegischen Fichte gleich steht. Ich entsinne mich auf meiner ganzen Reise keiner einzigen Aussicht wo das Auge nicht auf Tausende von Fichten stiess. Wo sollte nun die Grenze zwischen dem sibirischen und dem europäischen Baume zu finden sein? Längs der norwegischen Küste kommen von Bejern bis zum Pasvig Flusse keine Fichten vor. Auf diesem Wege hat dieselbe sich daher gewiss nicht verbreitet- um so natürlicher ist dagegen der östliche Fortpflanzungsweg, nicht von Sibiriens Tundren über das weisse Meer, sondern von Finland und dem schwedischen Lapland. Dass die finländische Fichte von Sibirien eingewandert sein sollte, wäre gewiss ein eben so grosses naturhistorisches Wunder, wie die Muthmassun- gen einiger Alterthumsforscher, dass unser Norwegen vom Norden her bevölkert wurde. Beide Meinungen werden von der' Geographie widerlegt, in der uns die Continuitet oder das gesammte Auftreten sowohl der Pflanzenarten wie der Volksstämme vor die Augen geführt wird".1 Wie oben bemerkt, behauptet Adjunct Th. M. Fries aus Upsala in der citirten Zeitschrift Bo- taniska Notiser" (1857 Pag. 174), dass die bei Kjolme-javre gefundene Fichte Abies orientalis, - sei, und führt zugleich an, dass dieselbe „sehr leicht" von Abies excelsa. DC. mittelst ..ihrer kleinen aufrechtstehenden Zapfen und der Form der Zapfenschuppen zu unterscheiden sei". Ferner heisst es auch, dass die Zapfen, die am ISten August gesammelt wurden, eine rothe Farbe besassen (sc: nochjunCT waren i. Zu gleicher Zeit muss Herr Fries aber auch völlig entwickelte Zapfen vom vorhenzehenden Jahre gefunden haben, da sowohl diese wie der Samen derselben beschrieben sind. Im September 1871 empfing ich. wie oben bemerkt, frische Zweige und Zapfen in verschiedenen Entwickelungsstadien gerade von demselben Baumbestände bei Kjolme-javre, der ungefähr 30 grössere 1 Ludvig Kr Daa. Skisser fra Lapland, Karelstrandcn og Finland. Kristiania. 1870. Pag. 46—47. 158 und kleinere Bäume zahlt. Die unreifen Zapfen stehen nicht aufrecht sondern schräge, und ungefähr zwischen der aufrechten und horizontalen Stellung während die reifen völlig horizontal stehen. Diese aher sind BQ leicht von Gewicht, dass sie gewiss nicht vermittelst ihrer Schwere sich hahcn abwärts biegen können.1 Nach meiner Beobachtung ist Abies excelsa, BC eine in mehreren Beziehungen viel mehr variable Axt, als man. wie es scheint, bisher geglaubt hat. In dem hiesigen botanischen Garten habe ich selbst, was die Lange, die Dicke, die Zuspitzung, Form, Farbe und Stellung der Nadeln betrifft, sehr verschiedene Formen gepflanzt, die, l Jahre alt, aus einem einige Meilen von Christiania entlegenen Walde geholt sind, wo von fremder Einmischung gar nicht die Rede sein kann. Die Nadeln variiren hier zwischen 6 und 28mm- in der Länge und bleiben gewöhnlich sechs Jahre am Baume sitzen. Was die Grösse der Zapfen und, worauf man auch viel Werth gelegt hat, die verschiedenen Formen der Schuppen betrifft, so sind dieselben, selbst in der nächsten Umgebung von Christiania, sehr verschieden. Die Beschaffenheit des Bodens so wie die Lichtintensität, der die Bäume ausgesetzt sind, scheint nicht den geringsten Einthiss auf die hier ge- nannten Variationen zu haben. Man findet diese nicht nur in einem und demselben Walde, sondern auch auf Bäumen, welche neben einander wachsen, unter anscheinend vollständig gleichen Verhältnissen und bei vollständiger Gesundheit. Ich bedauere, dass ich erst in den letzten paar Jahren dieser Sache meine specielle Aufmerksamkeit gewidmet habe. Nichts desto weniger befindet sich in dem hiesigen botanischen Museum schon jetzt eine recht instruetive Sammlung von Fichtenzapfen, aber leider nur von solchen, die in der Umgegend von Christiania gesammelt sind. Alle diese wurden gemessen, ehe sich die Schuppen öffneten. Die grössten sind 53/4" (150«nm*) lang und 40mm. im Durchmesser, und die kleinsten sind 54mm. lang und halten 20mm. im Durchmesser. Als sich die Schuppen später öffneten, und der Same herausfiel, - -ich, dass sowohl die Flügel als die Samenkörner der grössten Zapfen mehr als doppelt so gross wann, als die der kleinsten; aber die letzteren waren dennoch vollständig ausgebildet und keimfähig. Die kleinsten Zapfen hingen nicht von den Spitzen der Zweige herab, sondern hatten eine beinahe horizontale Stellung angenommen. Die beistehenden Zeichnungen (Fig. 26) ver- Fig. 26. [oh babc geglanbt dieses mit Bestimmtheit hervorheben zu müssen, weil Herr Th. ii i lit mmt wiederholt, ihus die reifen Zupfen hier aufrecht stehen. M. Fries (Botanisk« Notiser 1867. Tag. 56) 159 anschaulichen die wichtigsten Formen der Schuppen bei den in der Umgegend von Christiania bisher gesammelten Zapfen, und ähnliche Unterschiede wird man wohl überall antreffen, sobald man die hier genannten Verhältnisse mit Aufmerksamkeit untersucht. In andern Ländern kann die Grösse der Zapfen auch sehr verschieden sein, und man giebt den Unterschied zwischen 3—8" (78— 209mm.) in der Länge und 1 — 2V3" (26 — 65mm.) im Durchmesser an.1 Die Nadeln der tinmarkischen Fichte gleichen vollständig den hier gewöhnlich vorkommenden Formen; dahingegen sind die Zapfen kleiner und die Schuppen mehr abgerundet, als es hier im Allgemeinen der Fall ist. Ungefähr zehn Jahre nachdem die Fichte bei Kjolme-javre gefunden wurde, hat Herr Eduard Hisinger Vergleichungen der Zapfenschuppen der Abies excelsa, BC, welche in Finland zwischen 60—69° gesammelt sind, angestellt.2 Aus diesen Untersuchungen geht hervor, dass die Formen der Schup- pen auch dort so sehr verschieden sind (die Abhandlung wird mit sehr instructiven Zeichnungen illustrirt), dass dieselben nicht als sicheres Artenmerkmal benutzt werden können. Aus der ganzen Demonstration zieht Herr Hisinger, wie es mir scheint, mit voller Stringenz die Schlussfolgerung, dass die finmarkische Fichte nichts anderes als eine der vielen verschiedenen Formen von Abies excelsa BC. ist. Hieran knüpft Herr Th. M. Fries (1. c. Pag. 54—56) einige Bemerkungen, aus denen hervorgeht, dass er nun die finmarkische Fichte nicht mehr für Abies orientalis, Poir., dahingegen aber für Abies (Picea) obovata Ledeb. ansieht. — Allein darf man mit Recht diese Form als eine selbstständige Art betrachten? Hierüber darf ich mir kein Urtheil erlauben, und will mich mit der Bemerkung begnügen, dass es mir scheint, als ob Herr Th. Teplouchoff in der neuesten Zeit einen vollständigen Beweis dafür geliefert hat, dass Abies obovata, Ledeb. „nur als eine klimatische Form der gewöhnlichen Fichte (Picea vulgaris, Life.) zu betrachten ist".3 Aus dem oben Gesagten glaube ich mit Bestimmtheit den Schluss ziehen zu können, dass die Polar- grenze der gemeinen Fichte (Abies excelsa, BC.) an der Westküste Norwegens bei 67° gesetzt werden kann, wohingegen dieselbe in Ost-Finmarken bis zum 69° 30' N. B. hinaufgeht. Obgleich das Hiebalter der Fichte eben so verschieden ist wie das der Kiefer, scheint dieselbe doch, unter gewöhnlichen Verhältnissen, etwas schneller zu wachsen als die Kiefer. Als Beispiel eines schnellen und langsamen Wuchses der Fichte in den südlichen Theilen Norwegens hat Herr Distriktsarzt H. C. Printz mir folgende Messungen angegeben, die er selbst ausgeführt hat. Die Bäume wurden auf dem Hofe Kronvi- ken im Kirchspiele Land (60° 48' N. B. 27° 35' Ö. L.) in einer Höhe von ungefähr 500' (157m.) ü. d. M. gelallt. Die erstgenannten 8 Bäume (Tabelle No. 1) waren unter sehr günstigen Verhältnissen gewachsen, die 6 anderen dahingegen (Tabelle No. 2.) standen auf einem sehr ungünstigen Terrain. Tabelle No. I. Umfangl'— 31cm- — ü. Jahresringe in einer Höhe Dimensionen der Bäume. No. Alter. Höhe. d. Erde. von 25'— 7.8""- Länge. Durchmesser am Zopfe. 1 39 Jahre 65'— 20.4m. 5' 81/.,"— 178cm. 24 24' — 7.5m. 11" V— 30cm. 2 39 „ 57'— 17.9m. 5' 1""- 158cm. 23 „ „ lO'/a" -27cm. 3 41 „ li.V— 20.4m. 5' 3 Vs"— 165cm. 28 » 11"— 29cm. 4 42 „ 69'-21.i » 13 111 .. 65'— 20m. 4' "o"- 126cm. n » 14 202 „ 63'— 19.8m. 3' 9«_H7cm. ■ 9"— 23.5cm. Als Beispiel eines ungewöhnlich langsamen Wuchses hat mir Herr Oberförster Lange folgendes über die Scheibe einer Fichte mitgetheilt. welche in Kummedal in der Nähe von der Bergstadt Kongsberg (ungef. 60°) gefallt wurde. Die Höhe über dem Meere ist nicht angegeben. Durchmesser ohne Rinde am; die ersten 10 Jahresringe vom Gentrum gerechnet nehmen 8mm ein: die folgenden 10 ungefähr 4mm, und die darauf folgenden 90 ungefähr 19mm. , also 110, Jahresringe auf 45mm. Die letzten Jahresringe liessen sich nicht genau zählen. Dahingegen besitze ich von Inderöen (G3° 52') das Stück eines Baumes, nahe am Meeresufer gewachsen, auf welchem vier Jahresringe den Raum von 63mm. einnehmen. In Norwegen scheint die Fichte lange nicht dieselbe Höhe und Dicke wie in Deutschland, z. B. in dem sächsischen Erzgebirge, zu erreichen, und selbst unter sehr günstigen Verhältnissen wird man hier selten Bäume finden, die eine Höhe von 100' (31.3m.) und einen Durchmesser von 3' (94cm.) haben. In dem Wähle des Predigerhofes zu Drangedal (59° tl' N. B. 26° 43' 0. L.) stehen mehrere gleichmässig gewach- sene, grosse und schöne Fichten, von welchen Herr Forstmeister Th. Mejdell mir folgende Dimensionen aufgegeben hat: No. 1 Höhe 100' (31.3m.), Durchmesser in Brusthöhe 27" (70cm.), und in der Mitte des Stammes 20 — 22" ( — 52— 56cm.); No. 2: Höhe 80' (25m.), Durchmesser in Brusthöhe 29" (76cm.) und in der Mitte des Stammes 15— 16" (39 — 43cm.). Im Jahre 1864 wurde in Hurdalen (60° 24' N. B. 28°43'Ö. L.), in einer Höhe von 10-1200' (314— 376m.) ü. d.M.. eine Fichte gefällt, deren Dimensionen Herr Forstmeister J. Hörbye mir wie folgt auf- gegeben hat Höhe 109*/»' (34.3m.;; der Stamm enthielt aber doch nur 279 Cubikfuss (8.62cbm.) Holz. Da< Alter des Baumes war 175 — 180 Jahre; denn eine Scheibe, welche 2' ü. d. Boden ausgesägt wurde, und die einen Durchmesser von 3' 5" (107cm.) hatte, zählte 170 Jahresringe. In einer Höhe von 16' (5m.) neigte der Stamm 152 Jahresringe. Auf derselben Stelle wurde 1872 eine Fichte geschlagen, welche eine Höhe von 130' (40.8m.), hatte. In einer Höhe von 2',' ü. d. Erde hatte dieselbe einen Durchmesser von 3' 5" (107cm), aber das Alter konnte nicht angegeben werden, da der Stamm in einer Höhe von S— 9' im Inneren verfault war. Der Baum enthielt zum wenigsten 350 Cubikfuss (10.81cbm.) Holz. — In Kollag Kirchspiel (60° W N. B. 26° 56' Ö. L.) wurde 1869 eine Fichte gefallt, die, nachdem der Wipfel, dessen nicht angegeben ist. abgehauen war, eine Höhe von 82' (25.7m.) und eine Oberstärke von 14" im Diameter zeigte. — In Stjördalen, in der Nahe von Throndhjem (63° 28'), hat Herr Forstmeister J. B. Barth vor einigen Jahren eine Fichte gemessen, die jedoch, jedenfalls im Verhälltniss zur Dicke, keine auffallende Höhe hatte. Der Stamm, der in der Brusthöhe i' (125cm.) im Durchmesser zeigte, schien in einer Höhe von 30 -40' (9.4 12.5m.), wo die ersten Aeste si< h befanden, beinahe eben so dick zu sein. — Bei dem Hofe Björgen in Sande Kirchspiel (59° 38'), einige Meilen südwestlich von Christiania, steht eine I ichte, deren Wipfel vor einigen Jahren „ziemlich tief am stamme herunter" vom Blitze zer- BchmetteTt wurde: dieser Baum hat jedoch jetzt noch eine Höhe von 94' (29.5m.) und missl in der Brust- höhe Im1./ (3.3m.) im Umfang. Im Walde, welcher zum Hofe Bomundsgaard in Seil Kirchspiel in Gud- brandsdalen (61° 51' N. B. 26° 6' ö. L.) geheut, wurde im Jahre 1864 in einer Höhe von 2500' (764m.) ü. . I..i. Herr Distriktsarzt C. II. Homann, der dort wohnhaft ist und in einer Reihe von Jahren diese Entwickelung mit Aufmerksamkeit beobachtete, hat mir darüber folgendes mitgetheilt: Der Mutterstamm, der am Fusse eine- Bügels steht, hat eine Höhe von ungefähr "■'•' (9.4m.) und %' vom Boden einen I mfang von •' (94«m.). in einer Höhe von l ■: 1 1" (31 — 3Gcm.) gehen drei Aeste vom Haupt- Btamme grösstentheils auf dem Boden liegen und an mehreren stellen fest gewurzelt sind. Aus diesen Bind nach und nach, in einer Entfernung von 5 B' 1.6 2.5m.) vom Mutterstamme, sechs regel- e Fichten emporgewachsen, welche jetzt (September \>'i\\ eine Höhe von 8—15' (2.5 — 1.7m.) haben. 165 Die beistehende Zeichnung (Fig. 29), dieHerrHomann eigenhändig ausgeführt hat, erläutert das Ganze besser als irgend welche Beschreibung zu thun vermag. In Söndre Aurdal Kirchspiel in Valders (602/3°) hat der schon früher mehrmals genannte Probst Chr. Sommerfeit im Sommer 1871 eine vom Sturm umge- stürtzte Fichte gefunden, von de- ren Wurzeln sich ungefähr der dritte Theil noch in der Erde be- fand. Ein paar Fuss von der Wurzel entfernt hält der Stamm, der keine AVurzeln geschlagen hat, 10" (26cm.) im Durchmesser und an dieser Stelle ist eine re- gelmässig gebildete Fichte aus dem Stamme emporgewachsen. Dieselbe hat eine Höhe von 22' (6.9m.), und in der Brusthöhe einenDurchmesser von 4" (10.5cm)) und scheint ungefähr 30 Jahre alt zu sein. Der horizontal liegende , alte Stamm ist ein paar Fuss oberhalb der hier be- zeichneten Stelle, wo der neue Baum herausgewachsen ist, bis ganz zur Spitze hin, abgestorben. Im Walde des früher (Pag. 152) genannten Hofes Hai lan- gen fand ich im Juli 1872 eben- falls eine umgewehete Fichte, welche eine Länge von 19' (6m.) hatte. Aus dem horizontal lie- genden Stamme waren vierzehn regelmässige Bäume emporgewachsen. Der grösste derselben war nur 4' (125cm.) hoch, trotzdem aber trugen mehrere dieser Bäumchen vollständig ausgebildete Zapfen. Von diesen kleinen Bäumen waren, nachdem der Baum umgeweht war, sieben direct aus dem Stamme hervor gewachsen, fünf aus den Aesten in einer Entfernung von 6—12" (15— 31cm.) vom Stamme, und zwei hatten sieh aus den früheren Aesten gebildet, welche nach und nach ihre Zweige quirlförmig entwickelt hatten. Wenn man erst einmal auf diese eigenthümliche Art des Wuchses bei der Fichte aufmerksam ge- worden ist, wird es sich vielleicht auch hier zeigen, dass dieselbe durchaus keine Seltenheil wahrscheinlich ziemlich allgemein vorkommt. Ich habe später die Aufmerksamkeit mehrerer unser. meister auf diese Erscheinung hingeleitet, und bei einer solchen Gelegenheit vom Forstmeister Th. Mej- dell die Mittheilung erhalten, dass auch er verschiedene Male dieselbe Beobachtung gemacht habe. Beim Hofe Lilleby in Eker Kirchspiel (die Kirche Hegt 59° 15' N. 1 Ö. 1 wurde vor einigen Jahren eine Fichte vom Sturme umgeworfen, die damals mir 8' (2.5m.) hoch war. und /war so. lGli dass der Stamm derselben auf dem ebenen Boden zu liegen kam. Der grösste Theil der Wurzeln wurde bei dieser Gelegenbeil aber den Erdboden gerissen, und nur ein kleiner Theil derselben blieb in der Knie zurück. Der Baum wucbs jedocb ruhig weiter, und im Mai 1873, zu welcher Zeit die beistehende Zeichnung (Fig, 30) ausgeführt wurde, zeigte es sich, dass der Gipfel, kurze Zeit nachdem der Baum umgefallen war. sich in zwei Triebe ge- theilt, die eine Länge von 31/»' (109cm.) hat- ten, aber sieh an der spitze hinaufbogen, br r (185«n) von der Wurzel entfernt ist aus dem horizontal liegenden Stamme ein in jeder Beziehung regelmässiger Baum em- porgewachsen, welcher jetzt eine Höhe von 1.2») erreicht hat; der Sommertrieb vom Jahre 1872 zeigte eine Länge von 11" (29cm.) Beistehende Zeichnung (Fig. 31), welche von Herrn Forstmeister Hörbye ausgeführt ist, zeigt eine der merkwürdigsten mir bis jetzt bekannten Wuchserscheinungen. Dieser charakteristische Baum berindet sich im Walde des Hofes Villingstad in Roken Kirchspiel (59° 44' N. B. 28° 6' Ö. L.), ungefähr drei Meilen von Christiania entfernt, in einer Schlucht, welche von steilen Felsen gebildet wird. In ihrer .luvend wurde diese Fichte vom Sturme umgeworfen und zwar so, dass die eine der Wurzeln über die Erde hingebogen wurde. Aus dieser ist später ein kleiner Baum entsprossen (e.), welcher eine Höhe von Fig. 31. 167 ungefähr 5' (1.5m-) hat. Bei d. und a. befinden sich noch lebende Wurzeln. Der horizontal liegende Theil des Stammes ist ungefähr 20' (6.8m.) lang; der unterste Theil desselben hat zwischen a. und b. einen Durchmesser von 6" (15— 16cm.) und der Baum, welcher bei b. hervorgewachsen ist, hat eine Höhe von 10' (3.1m.) erreicht. Von b. bis c, wo man jetzt noch drei kleine Aeste sieht, hat der vollständig trockene Stamm einen Durchmesser von nur V/2" (40mm.), und der abgestorbene Baum hat bei c. eine Höhe von 9' (2.8m). Der Gipfel der Fichte, welcher wieder eine aufrechte Stellung angenommen hat, ist 15' (4.7m) hoch und misst 6" (15— 16cm.) im Durchmesser. In andern Ländern, wo die Regeln eines geordneten Forstwesens sich so- Flg- 32' gar in Privatforsten geltend machen, wird man natürlich nicht leicht derar- tige Beobachtungen, wie hier mehrere angeführt wurden, anzustellen Gelegen- heit haben, da man dort Windbrüche u. dgl. nicht in ungestörter Ruhe liegen lässt. In Norwegen jedoch sind die Verhältnisse, jedenfalls in Privatwäl- dern, noch so primitiv, dass diese in mehreren Gegenden vielfach an den Charakter der Urwälder errinnern. Eine ähnliche Art des Wuchses, wie der hier an der Fichte beobach- tete, hat Hrr Professor Göppert bei der Weisstanne (Abies pectinata, DC.) Schlesiens beschrieben;1 dahingegen ist es mir nicht bekannt, dass man schon früher bei der gemeinen Fichte denselben beobachtet hat. Im Parke des Hofes Skinderböl, in der Nähe der Stadt Kongsvinger, (60° 12' N. B. 29° 40* Ö. L.) sah ich im Sommer 1873 sieben Fichten, die in der Brusthöhe einen Umfang von l'/a — 3' (47— 94cm.) hatten und welche sämmtlidie, weil sie die Aussicht hin- derten, im Jahre 1862 in einer Höhe von ungefähr '20' (6.3m.) geköpft wur- den. Auf einem jeden dieser Bäume waren jetzt, aus den obersten, hori- zontal liegenden Aesten, zwei bis fünf regelmässige kleine Bäume emporge- wachsen, die eine Höhe voii 6 — 10' (1.9— 3.1m.) erreicht hatten. Zuweilen findet man, dass die Krone der Fichte eine höchst eigen- Vcrhandlungen des Vereins zur Beförderung 160. 344. Tab. 6. Fig. 17. IS. des Gartenbaues in den Kgl. Preussischen Staaten. Nene Reihe I. Pag. XXX. 168 thümliche Form annehmen kann, welche wahrscheinlich die F'olge von wiederholten Beschädigungen des Gipfeltriebes ist, und die an den gewöhnlichen Stammausschlag bei den Laubbäumen errinnert, die ihrer Krone heraubl sind. Fig. 32 zeigl eine Fichte, die in der Nähe des Marineetablissements Horten am Christiania-Fjord gestanden hat Die Zeichnung wurde im September 1861 ausgeführt, und ein paar Monate darauf wurde der Baum durch einen orkanartigen Sturm umgestürtzt. Diese Fichte hatte eine Höhe von üö' . und der Stamm mass in der Brusthöhe 7'/»' (2.5«««-) im Umfang. \* über den Bo- den. 19 Aeste hervorgewachsen, von denen einzelne sieh bis 10' (3.1">-) in horizontaler Richtung Mtisstreek- ten. ehe sie sich nach oben richteten. Ein jeder der Aeste hatte einen Umfang von ungefähr 40" (120cm.) und die ganze, Krone einen Durchmesser von 46' dl.f'»-). — Herr Forstmeister Barth hat mir die Mit- theilung gemacht, dass er an zwei andern stellen ähnliche Bäume, aber von geringeren Dimensionen als die hier beschriebenen, gesehen hat. Im botanischen Museum der hiesigen Universität bewahre ich mehrere Exemplare von Stocküber- wallungen, die wahrscheinlich dadurch hervorgebracht sind, dass die Wurzeln der gefällten Fichten früher mit den Wurzeln ihrer Nachbarbäume zusammengewachsen waren.1 An Meilen, wo die Fichte vollständig frei steht, trägt dieselbe oftmals schon in einem Alter von 12—14 Jahren Zapfen; aber keimfähigen Samen hat dieselbe, sogar unter solchen Verhältnissen, kaum vor dem .■" ■ n Jahre. In geschlossenem Bestände dauert es natürlicherweise länger bis dieselbe keimfähigen Samen traut: aber im südlichem Theile Norwegens kann dieses Alter doch kaum über 30 — 35 Jahre ange- setzt werden. Für Deutschland schlägt man das Alter, in welchem die Fichte, unter den hier genannten Ver- hältnissen, keimfähigen Samen trägt, merkwürdig genug zu 50 Jahre und darüber an.' Ueberall in Norwegen, wo lichten wachsen, herrscht der Gebrauch, dass man ein paar 8—10' (2.5 — 3.1"M hohe abgehauene Fichten an der Ausgangsthür eines Hauses aufstellt, sobald daselbst- ein I oiss stattfindet. Ebenfalls pflegt man alsdann die Strasse oder den Weg vor dem Hause mit klein gehackten Fichtenzweigen zu bestreuen. Denselben ernsten Schmuck erhalt auch der Friedhof. Die Rinde der Fichte wird zum Gärben, die Zweige zur Einzäunung in der (Pag. 147) beimWach- holder beschriebenen Art, und junge Pflanzen zu lebenden Hecken benutzt. — In den meisten Land- distrikten sammelt man gewöhnlich das rohe Harz, welches wie Tabak zum Kauen sowohl von Erwach- senen als Kindern benutzt wird. Dasselbe ist auch in Schweden, jedenfalls in den nördlichen Provinzen, der I all. — In den letzten Jahren hat man angefangen astfreies Fichtenholz mit Wasser zu schleifen und dasselbe zur Papierfabrication zu verwenden. Man findet jetzt mehrere solcher Fabriken: das Rohproduct wird zum Theil hier im Lande verwendet oder auch im trockenen Zustande ausgeführt. — Die grösste Menge der Kiefern und Fichten wird jedoch zu Bauholz, so wie zu Brennholz und Einfriedigungen ver- wendet l.i! [bei] des Bauholzes wird ausgeführt, theils in rohem theils in veredeltem Zustande. ■ ammte Export belief Sich in den letzten Jahren auf mehr als 400,000 Commerzlasten oder unge- fähr 66 Millionen Cubikfuss etwas über '2 Millionen Cubikmeter) jährlich. Der Worth desselben, frei anbord in norwegischen Hafen berechnet, ist ', ' ', Millionen Species (325/9 Millionen Reichsmark). Der innländische Verbrauch dieser Holzarten ist. was die Quantität betrifft ein bedeutend grösserer, wahrschein- . in. d 30 gross, als der Export, ohne dass man jedoch hierüber genaue Angaben hat. Der Netto- gewinn der ge8ammten Walder wird für das Jahr 1865 wenigstens zu zwei Millionen Sjiccies (neun Mil- lionen Reichsmark) angeschl Von dieser Gattung befinden sich in Norwegen, so viel mir bekannt folgende fremde Auen: Abies alba. Mchx. Von der Weissfichte befinden sich sowohl bei Christiania wie bei Bergen 1 Cfr. P Dr. Q v . leg Gartenbaues in den KgL Preutslachen Btaaten. Nene R . ■>. :\. 4. r>. 1 geeebichte der forstlichen Cnltnrpflanten D Berlin 1840. Pag. 17. 1 A r. Der Wal SIS. 0 ■! Broi gcrigel Norge. 1867—71. C'bristiunia. 1871. Pag. *78 — 78. 169 ungefähr 40jährige Bäume, die 30—35' (9.5 — lim.) hoch sind und einen Durchmesser von 8—9" (21 — 24cm.) haben. Bei der erst genannten Stadt haben dieselben mehrere Jahre keimfähigen Samen getragen. Wenn man bedenkt unter welchen Verhältnissen diese Art in America wächst, so lässt sich vermuthen, dass dieselbe auch in Norwegen bedeutend höher nach Norden gehen kann. (Cfr. Pag. 171). Diese Art hält sich auch sehr gut bei Stockholm (59° 20'). Abies Apolliiiis, LI:. Von dieser Art befinden sich im hiesigen botanischen Garten 1 — 2' (31 — 62cm) hohe Exemplare, die sich gut gehalten haben, aber bis jetzt nur sehr langsam wuchsen. — Die griechische Weisstanne hält auch bei Stockholm aus. Abies balsamea, MM. Die Balsamtanne hält sich sehr gut längs der Küste zwischen Chris- tiania und Throndhjem (03° 2G'), woselbst ich drei Exemplare gesehen habe, die ungefähr 50 Jahre alt und beinahe von gleicher Grösse sind. Der grösste Baum ist 32' (10m.) hoch und misst in der Brusthöhe 31" (81cm.) im Umfang. In mehreren Jahren haben sie Zapfen getragen, aber niemals keimfähigen Samen ge- geben. Beim Hofe Bremsnes in der Nähe von Christianssund (63" 6') stehen 10 Balsamtannen, welche auch ungefähr von gleicher Grösse sind. Die grösste ist 52' (IG. 3m) hoch und hat einen Umfang von 5' (1.6m.). Man findet dieselbe auch an verschiedenen Stellen bei Bergen (60° 23'), wo ein Exemplar vor einigen Jahren vom Sturme umgeworfen wurde. Am Boden zeigte der Stamm 55 Jahresringe bei einem Durchmesser von 21" (55cm.). In der Umgegend von Christiania geben ungefähr 20 Jahre alte, freistehende Balsamtannen keimfähigen Samen. Auf dem Gute Bogstad bei Christiania befinden sich mehrere Bäume dieser Art, von denen der grösste eine Höhe von 55' (17.3m.) und einen Umfang von G' 5" (2m.) hat, und ein anderes Exemplar, das etwas niedriger ist, hat in der Brusthöhe einen Umfang von 8' 2" (2.5m.). An beiden Bäumen hängen die untern Aeste bis zum Boden herab und hier hat, bei dem erstgenannten die Krone einen Durchmesser von 33' (10.3m) und bei dem andern von 40' (12.5m.). In dem Walde, wel- cher an die Parkanlage bei Bogstad stösst, findet man Exemplare dieser Art, welche sich selbst ausgesäet haben. — In den ersten 20 Jahren wächst die Balsamtanne bedeutend schneller als die gemeine W tanne (Abies pectiuata, DC); sie gedeiht sehr gut im mageren Boden und hat sich an der Westküste Norwegens unempfindlich gegen die Stürme des Meeres gezeigt. — In Schweden haben junge Pflanzen sich in mehreren Jahren bei Piteä (65° 20') gut gehalten. Abies Bnngeana, Zucc. Jüngere Exemplare haben sich im hiesigen botanischen Garten meh- rere Jahre gut gehalten. Abies cauadensis, Mchx. Die canadische Tanne findet sich hin und wieder an der Küste zwischen Christiania und Christianssand (58° 8'), woselbst das grösste Exemplar doch nur eine Höhe von 12' (3.8m.) hat. Sowohl hier wie in Schweden, wo man diese Art bis zum 59° 20' findet, wächst dieselbe ziemlich langsam. Abies cephalonica, Loud. Junge Pflanzen der ceph aionischen Weisstanne befinden sich seit mehreren Jahren im hiesigen botanischen Garten. Dieselbe hält auch bei Stockholm aus. Abies Douglasii, L'uull. So weit mir bekannt ist diese Art nicht nördlicher als bei Christi- anssand, Stavanger und Christiania versucht worden. Bei der erstgenannten Stadt befinden sich 20' 6. hohe, zapfentragende Exemplare. Die Gipfeltriebe von 1871—74 incl. haben eine Länge von 10' (3.1m.). Hat sich auch bei Stockholm als hart gezeigt. Abies Fraseri, Lindl. Diese Art habe ich nicht nördlicher als bei Christiania gesehen, woselbst der grösste Baum eine Höhe von 36' (11.3m.) und in der Brusthöhe einen Umfang von 2' ' | hat. Dieses Exemplar hat seit vielen Jahren keimfähigen Samen getrauen. — in Schweden hält sich diese Art bis 59° 20'. Abies Menziesii, Loud. Junge Exemplare haben in mehreren Jahren den Winter im hiesigen botanischen Garten sehr gut ohne Decke ertragen. Kommt auch bei Stockholm vor. Abies nigra, Mehr. Die Schwarzfichte habe ich nur hei Christiania gesehen, wosell sl 25' (6.3— 7.8m.) hohe, freistehende Bäume in mehreren Jahren keimfähigen Samen getragen haben. Kommt auch bei Stockholm vor. 170 Abies \ o nl mann iana Lk. Die zwei grössten, mir in Norwegen bekannten, Exemplare der Nord- 111 an n --Tan im', stehen in Christianssand (SS0 8') und Stavanger(58°58'). Das letztere (bei Stavanger), welches ausserordentlich regelmässig gewachsen ist, war, nach einer im September L873 vorgenommenen Messung, 13' i" (3.8m.) hoch und hatte in der Brusthöhe einen Umfang von lO'/j" (27cm.). Der Gipfeltrieb von 1870 hatte eine Ljinge von 15" (3.9cm.), von 187] 17" (44cm.), von 1872 19" (50cm.) und der von 1873 22'/2" (59cm.). Das andere ebenso regelmässige Exemplar in Christianssand war im December 1874 12'/2' (3.9m.) hoch, und die vier letzten Jahrestriebe hatten zusammen eine Länge von 7' (2.2m.). An den verschiedenen stellen in Norwegen, wo diese Art angepflanzt ist, hält sich dieselbe viel besser als Abies Pinsapo. Bei Christiania hat Abies Nordmanniana sich als völlig hart bewiesen, wächst jedoch, jedenfalls in den ersten Jahren, sehr langsam und LO Jahre alte Pflanzen haben noch keine grössere Höhe als 4l/a' (140om.) erreicht. Vielleicht wird dieselbe in späteren .fahren schneller wachsen, da ein Exemplar, welches im Pinetuui des botanischen Gartens ausgepflanzt ist, in 1870 einen Gipfeltrieb von 5" (13cm.), in 1871 von 6" (16cm.), in 1872 von 8" (21cm.), in 1873 von II'..," (30cm.) und 1S74 bis von 12" (31cm.) hatte. — Auch in der il von Stockholm (59° 'i(>' hält sich die Nordmannstanne sehr gut. In St. Petersburg und Riga erfriert diese Art jeden Winter so weit, als sie nicht vom Schnee geschützt ist. Abies orientalis, Poir. Ein 19—20 Jahre alter Baum im Pinetum des hiesigen botanischen Gartens ist bis jetzt noch nicht mehr als 10' (3.1m.) hoch; in den letzten 3 — 4 Jahren hat derselbe Gip- feltriebe von 1 — 2' (31 — G2<;m.) Länge angesetzt. In Christianssand hat dieselbe Art eine Höhe von 16'/9' erreicht, aber bis jetzt noch keine Zapfen getragen. Die vier letzten Gipfeltriebe haben eine Länge von 9' (2 - I. — In Schweden hält sich diese Art auch gut, wenigstens bis Stockholm. Abies 1' an acha ic a. Heldr. 7—8 Jahre alte Exemplare dieser Art hielten sich gut bei Chri- stiania, wuchsen aber bis jetzt nur sehr langsam. Abies pectinata, DG (Norw.: Sölvgran; Schwed.: Silfvergran). Diegemeine Weisstanne findet man angepflanzt hier und da in den südlichen Theilen Norwegens zwischen Bergen und Christiania. Im botanischen Garten steht ein Baum, welcher eine Höhe von 68' (21.3m.), aber einen Umfang von nur :;■ r (105cm.) hat. Dieser liauni, welcher wenigstens 50 Jahre alt ist, hat merkwürdig genug noch keine Zapfen getragen. Selbst im Innern des Landes gedeiht die Weisstanne sehr gut, und in der Nabe der dl K --berg, auf einem (iebirge ^Meheia" genannt (."»9° 38' N. B. 27° 7' Ö. L.), befinden sich in einer Böhe von 1450' (444m.) mehrere Bäume dieser Art, welche am Ende des vorigen Jahrhunderts gepflanzt wurden. Die windige Lage und der magere Loden haben bewirkt, dass dieselben keine beson- deren Dimensionen erreichen konnten. Nach einer im Sommmer 1872 an zwei der grössten Bäume vorge- nommenen Messung hatten dieselben eine Höhe von nur 43— 44' (13.5— 13.8m.) und in der Brusthöhe einen Umfang von 60" (1.6m.). Dieselben haben sich seit mehreren Jahren durch Selbstsaat vermehrt, allein aus den oben genannten Gründen gedeihen die jungen Pflanzen nicht gut. Es kann kaum einem Zweifel unter- lie'jen. dass ilie Weisstanne längs der Küste ziemlich hoch gegen Norden gedeihen würde, und in Schwe- den haiiin junge Pflanzen in mehreren Jahren den Winter bei Pitea (65° 20') aasgehalten. Vor 6 8 Jahren wurden die (■ipfelknospen bei mehreren 2 3' (62 -94cm) hohen Exemplaren der Abies pectinata im hiesigen botanischen Garten ausgebrochen. Als nun, nach Verlauf von zwei Jahren, keine neuen Knospen sich in den obersten Astwinkeln gebildet hatten, schnitt ich den Gipfeltrieb bis zum nächsten Astquirl ab. und band einen der oberen Aeste aufrecht an einen Stock. Nach 3 — t Jahren hat- ten mehrere der auf diese Art aufgebundenen Aeste sich in Gipfeltriebe verwandelt. Diese neuen Gipfel- triebe haben jet/.t völlig quirliörmige Aeste und die Nadeln der ( lipfeltriebe Stehen in regelmässigen Spi- ralen, i-'anz wie im normalem Zustande. Nachdem ich dieses Resultat erreicht hatte, sah ich, dass man land i vielleicht auch in andern Landern) mit Erfolg dieselbe Methode zur Neubildung des (lipfel- triebe- bei andern Arten von Edeltannen angewendet hat1 Abies pichta, Forb. im Pinetum des hiesigen botanischen Gartens habe ich ein Exemplar der sibirischen Pecht&nne gepflanzt Dieser Baum hat niemals von der Winterkälte gelitten und ist 1 llio Journal of llorticulturo, Collage Gardcn.T &C. New Serie«. Vol. XVIII. London. 1870. Pag. 125. Cfr. Pag. 158. 201. 171 jetzt 15— Iß Jahre alt. Derselbe hat eine Höhe von 8' (2.5m.); der Gipfeltrieb von 1870 hat eine Länge von 5" (13cm.), der von 1871 7" (18cm.), der von 1872 8V2" (28em.), der von 1873 von 10" (26.«n.) und der von 1874 von 7" (18cm.). Das grösste mir bekannte Exemplar in Norwegen befindet sich in Christians- sand (58° 8'); dasselbe hatte im December 1874 eine Höhe von 15%' (4.8m.) und die vier letzten Gipfel- triebe eine Länge von 6' (1.9m.); der Baum hat aber noch nicht geblüht. — In Schweden scheint diese Art ihre Nordgrenze bei Wisby auf der Insel Gottland (57° 30') erreicht zu haben. Abies Pinsapo, Boiss. Von der andalusisch en Tannne habe ich bei Christianssand ein Exemplar von 11' (3.5m) Höhe gesehen, und in den vier letzten Jahren hat dieser Daum Gipfeltriebe von 6' (1.9m.) Länge angesetzt* Man findet dieselbe auch bei Christiania und Stavanger. Bei der letz- genannten Stadt wurde im September 1873 ein Exemplar gemessen, welches eine Höhe von 4' 9" (1.5m.) hatte. Der Gipfeltrieb von 1872 war 9l/2" (25cm.) und der von 1873 10" (2Gcm ) lang. Bei Christiania haben 10 — 12 Jahre alte Exemplare noch nicht eine Höhe von 2' (G2cm) erreicht; dieselben haben jedoch niemals von der Winterkälte gelitten. — In Schweden wie die vorhergenannte Art. Abies rubra, Poir. Im botanischen Garten bei Christiania befinden sich einige 1 — 2' hohe Exemplare, die nie von der Kälte gelitten haben; bei Christianssand aber hat man schon vor mehreren Jahren die Hudsons-Fichte eingeführt. Das grösste Exemplar hat jetzt, (December 1874), eine Höhe von 17V2' (5.5m.) und die vier letzten Jahrestriebe eine Länge von 10' (3.1m.). Diese Art hält sich auch bei Stockholm. Abies Reginre Amalise, Heldr., und Abies Webbiana, Lindl. Von den hier genannten Ar- ten haben jüngere Exemplare den Winter im hiesigen botanischen Garten sehr gut ertragen ; aber keine von ihnen ist über 1 — 2' (31— 62cm.) hoch. Ueber das schwierige Problem der Waldanpflanzung an den offenen und dadurch den Meeresstürmen am meisten ausgesetzten Stelleu der Küsten Norwegens, hat Niemand hier im Lande so viel Erfahrung als Herr Forstmeister A. T. Glöersen, welcher in einer Reihe von Jahren, hauptsächlich in der Umge- gend von Stavanger (58° 58' N. B. 23° 24' Ö. L.), sich mit dieser Sache beschäftigt hat. Die hier folgen- den, von Herrn Glöersen gefälligst mitgetheilten Beobachtungen über die zu diesem Zwecke am besten brauchbaren Kiefer- und Fichtenarten, sind die zuverlässigsten, die wir in dieser Beziehung besitzen. Unter allen bis jetzt versuchten Fichtenarten steht die Abies alba, Mckx., sowohl in Bezug auf Genügsamkeit als Härte oben an. Dieselbe Erfahrung hat man auch früher sowohl in Jätland als an der hannoverschen Küste gemacht. Die zweite in dieser Reihe ist die Balsamtanne (Abies bal- samea, MM.) Die Weisstanne (Abies pectinata, DC.) erträgt die Meeresstürme besser als die gemeine Fichte (Abies excelsa, DC), nimmt aber nicht mit so schlechtem Boden vorlieh wie diese. Besonders ist die letztgenannte Art bedeutend empfindlicher gegen die Meeresstürme, sobald man die- selbe einzeln oder nur in kleineren Partien anpflanzt (Cfr. Pag. 161). Wenn die gemeine Fichte in grö- sseren, zusammenhängenden Partien, (z. B. wenigstens 50 norwegische — ca. 20 preussische -- Morgen,) gepflanzt wird, kann dieselbe sich einigermassen gut in den Küstengegenden halten. In grösseren Forstan- lagen werden nämlich nur die äussersten Baumreihen bis ungefähr 40' (12 — 13m | in die Pflanzung hinein beschädigt. An dem Sturme sehr exponirten Stellen hat Herr Glöersen sehr gute Resultate davon ge- sehen, dass man eine neu gepflanzte Fichtenpartie mit 3—4 andern Baumgürteln in folgender Ordnung umzogen hat: zuerst umgiebt man die Fichtenpflanzung mit drei Reihen Schwarzkiefern [Pinus austriaca, Höss); hierauf lässt man drei Reihen der Weissfichte (Abies alba. Mchx.) folgen, und umgiebt schliesslich noch das Ganze mit 3—4 Reihen Krummholzkiefern (Pinus Pumilio, // Wenn die Beschaffenheit des Bodens es erlaubt, setzt man gern zwischen der Fichtenpflanzung und Pinus austriaca noch ein paar Reihen Weisstannen (Abies pectinata. DC). ><>l>aM mm das Ganze heran- wächst, nehmen die hier genannten Gürtel, des den verschiedenen Arten eigentümlichen Wuchses wegen, 22* 172 »alt einer gleichmässig nach Innen steigenden Böschung an, und bilden auf die Art ein kräftiges Boll- werk gegen die MeereB6türme für die in der Mitte Btehende Fichtenpartie. Aut .Liieren, einer vollständig waldentblössten, flachen Landesstrecke an der Südwestküste Norwe- welche anmittelbar an das Meer Btösst, und den heftigsten Stürmen ausgesetzt ist, hat Herr Glöersen im kleineren Massstabe, ausser den vorgenannten, mit Glück folgende Arten versucht: Abi es Douglasii, Lindl., Abies Menziesii, LoucL. Abies rubra, Poir., Abies orientalis, Poir., Lbies nigra, Mchx., Abies pichta, Forb., Abies Nordmanniana, Lk. und Abies Fräs eri, Lindl. Als weniger brauchbar erwiesen sich Abies canaden-sis, Mchx. und Abies Pinsapo, Boiss. Von allen hier genannten Arten ist anbedingt Pinus Pumilio, Hänke diejenige, welche am besten den Mcercsstürinen Trotz bietet, und zu gleicher Zeit als die genügsamste sieh erweist. Dieselbe gedeiht sogar recht gut auf Flugsand, welcher bereits durch Anpflanzung von dazu passenden Gramineen &c. be- festigt ist. In Bezug auf die Härte folgen hierauf verschiedene Formen der Pinus Laricio, Poir., hauptsächlich Pinus austriaca, flöss, Pinus corsicana, Hort, und Pinus Pallasiana, Lamb. Die- sen beinahe zur Seite steht Pinus Cembra, L. Erst in einiger Entfernung von der Küste kann man Pinus sylvestris, L. und Pinus Strobus, L. anpflanzen, welche aber, wenn man dieselben in der Nahe des Meeres pflanzt, stets mit den vorgenannten Schutzgürteln umzogen werden müssen. Larii enropsea, DC. (Norw.: LeerJcetree; Sehwed. Lärkträd). Die Lärche findet sich ange- pflanzt an verschiedenen Stellen Norwegens. Die Polargrenze kann bis jetzt noch nicht mit Bestimmtheit angegeben werden. Man kann dieselbe jedoch, wie es scheint, mit einiger Genauigkeit ungefähr am Po- larzirkel ansetzen. Auf den Inseln Söndre Ueno (65° 58') und Dönnes (66° 5'), beide zum Nordlands Amt gehörend, gedeiht dieser Baum gut, während derselbe bei Tromsö (09° 40') nur strauchförmig vorkommt. In der Umgegend von Christianssund (G3° 7') und Throndhjem (63° 26*) vermehrt sich die. Lärche durch iat, wenigstens ein paar Tausend Fuss von den Mutterpflanzen entfernt, und bei Stenkjär (ß4°), wo man 30' (0.4m-) hohe Bäume antrifft, giebt dieselbe keimfähigen Samen. Bei der durch ihre Kupferberg- werke bekannten Stadt Koros (02" 34' N. B. 29° 3' Ö. L. und 20so'— 652m. ü. d. M.) stehen einige Lär- chen, ilie jetzt eine Höhe von 12 — 14' (3.7— 4.4m.) und einen Stammdurchmesser von ungefähr 6" (21cm.) haben. Diese Thatsache ist in sofern von Interesse, als die Gegend hier ein so ungünstiges Klima hat (fr. Pag. 1.'. 15), dass Sorbus Aucuparia, Vaeeinium Myrtillus und Vitis Idsea nur in guten Sommern reife Beeren liefern. Weiler Gerste noch Kartoffeln können dort angebaut werden, und nur sein wenige der gewöhnlichsten Küchengewächse gedeihen. Mairüben halten hier selten mehr als 2 — 3" (5 — 8cm) im Diameter; ja in gewöhnlichen Sommern gedeiht hier nicht einmal der Spinat im Freien, und der Rhabar- ber, welcher sonst hier recht gut gedeiht, giebt dann keinen Samen. Im Allgemeinen scheint es also, dass man die Böhengrenze der Lärche im südlichen Norwegen wenigstens auf 2ihmi' (li-.'SniA ansetzen kann. — In Schweden scheint die Lärche eben so gut wie in Norwegen zu gedeihen: junge Pflanzen hielten sich Dämlich in mehreren .Jahren bei Pitefl (65° 20'). In Finland geht dieselbe bis Uleäborg (65)°. Zu Anfange dieses Jahrhunderts wurden an mehreren Stellen in Norwegen Versuche, die mehrere Morgen Landes amfassten, mit dem Anpflanzen der Lärche gemacht, z. B. bei der Stadt Mandal (58° 1' \. B. 55 V Ö. L.i und an einigen Stellen in dein östlichen Theile <\^^ Landes, /wischen Kongsvinger und der schwedischen Grenze (60° 0'), so wie zum Theil in der Umgegend von Throndhjem (G3° 2ii'). Bei Mandal, in der Nahe von Gap LindeMies. waren die Verhältnisse sehr ungünstig, da der Boden aus Sand, zum Theil sogar aus Flugsand, mit Kies und Gerolle im Grunde, bestand: hierzu kommt, dass die zum Be- pflanzen bestimmten Meilen dicht am offenen Meere lagen und den heftigsten stürmen ausgesetzt waren. Nichts desto weniger glückte diese Pflanzung, «ebbe im Jahre 1805 mit zweijährigen Sämlingen aus Mln.ttl.iiid ausgeführt wurde, über alle Erwartung gut, und als Ezempel des freudigen Wuchses kann ich anführen, dass man schon im Jahre L835 die höchsten Bäume, die man linden konnte, zur Verfertigung einer Leiter benutzte, die eine Lange von 50' (15.8m.) hatte. An mehreren Stellen in dem hier genannten 173 Walde sind die Bäume jetzt geschlagen, und der Boden ist nun, durch die verfaulten Lärchennadeln, in dem Grade verbessert, dass man jetzt schöne Gartenanlagen mit Gemüsen aller Art, Erdbeerenbeeten und Blumenparthien an derselben Stelle findet, wo früher, wie oben gesagt, nur Sand, Kies und Gerolle vor- kamen. — Sowohl bei Mandal als an den andern hier genannten Stellen haben die Lärchen sich schon seit einem Menschenalter durch Selbstaussaat, ziemlich weit von den Mutterpflanzen entfernt, verbreitet. Unter einigermassen günstigen Verhältnissen ist es in den südlichen Theilen von Norwegen keine Seltenheit 60 — 70 Jahre alte Lärchenbäume zu finden, die eine Höhe von CO— 70' (19— 22m.) und in der Brusthöhe einen Durchmesser von 2' (62cm.) haben. Hiermit soll aber natürlicherweise nicht gesagt sein, dass alle oder auch nur die meisten Bäume, selbst in einer unter den günstigsten Verhältnissen angeleg- ten Forstpflanzung, solche Dimensionen erreichen. Herr Forstmeister Th. Mejdell hat mir mitgetheilt, dass er in Grue Kirchspiel im Glommenthale (60° 27'), an einer offenen Stelle im Walde, welche abge- brannt, und sehr steinigen Boden hatte, im Jahre 1862 Lärchensamen aussäete. Schon 1872 fand sich daselbst ein sehr schöner Bestand von Lärchen, unter denen einzelne Exemplare eine Höhe von 16' (5m.) bei einem Durchmesser von 3" (8cm.) und darüber erreicht hatten. Die Scheibe eines dieser Bäume, welche ich vor mir liegen habe, und die ein Alter von acht Jahre zeigt, hat einen Durchmesser von 21/," (67mm.). In den, beim Hofe Kjöstad in der Nähe von Tlirondhjem, in den Jahren 1810— 12 mit zweijährigen Sämlingen ausgeführten Pflanzungen, wurden im Jahre 1862 zwei der grössten Bäume ausgesucht, die fol- gende Dimensionen hatten: No. 1: Höhe 71' (22.3m.) und Umfang in der Brusthöhe 5' 10" (1.8m-); Nb. 2: Höhe 70' (22m.) und Umfang in der Brusthöhe 4' 10" (1.5m.). — Beim Hofe Öier, Brandvold Kirch- spiel, im Glommenthale, ungefähr eine halbe Meile von der schwedischen Grenze entfernt (60° 15' N. B. 30°« 6' Ö. L.), befindet sich ein Lärchenwäldchen, welches jetzt ein Areal von ungefähr sechs norwegischen Morgen Landes (a 10,000 D' od. 984 Dm.) bedeckt. Die Bäume wurden im Jahre 1803 gepflanzt und waren damals so klein, dass sie, wie die dortigen Bauern erzählen, in einem mit Papier umwickelten Bündel zur Stelle gebracht wurden. Die Bäume stehen jetzt ziemlich gleichmässig über das ganze Areal vertheilt, und im Jahre 1865 zählte der Forstmeister Mejdell, der mir diese Mittheilung gemacht hat, auf einem Areal von ?/3 norw. Morgen 37 Bäume, die zum Nutzfällen reif waren. Einzelne dieser Bäume hatten eine Höhe von wenigstens 70' (22m.) und in einer Höhe von 32' (10m) einen Durchmesser von 12" (31cm.). In der Nähe dieses Lärchenwäldcheus sieht man jetzt, sowohl einzeln stehend als in kleinen Gruppen beisammen, eine Menge durch Selbstsaat erzeugter Bäume, von denen die grössten jetzt eine Höhe von 25—30' (7.8— 9.4m.) haben. — Im Anfange dieses Jahrhunderts wurden auf dem Hofe Östre Sköien, ungefähr eine halbe Meile von Christiania entfernt, einige Lärchen gepflanzt, die alle sehr- gut gediehen, und welche seit 25—30 Jahren angefangen haben sich in der Nähe selbst auszusäen. Der grösste der gepflanzten Bäume, den ich im Juni 1872 mass, hatte eine Höhe von 80' (25m) und in der Brusthöhe einen Umfang von 6' (1.9m). — Beim Gute Tomb in Raade Kirchspiel, Smaalenenes Amt, (59° 20') wurden in den Jahren 1806—10 Lärchen gesäet. Zwei der grössten Bäume, die im October 1872 gemessen wurden, zeigten folgende Dimensionen: No. 1: Höhe 68 V2' (21.3m.), Durchmesser am Boden 28" (73cm.) und in einer Höhe von 24* (7.5m.), 16' (42cm.) ; No. 2: Höhe 72'/2' (22.6m.), Durchmesser am Boden 31" (81cm.) und in einer Höhe von 24 Fuss 12" (31cm.) — Auf dem Hofe Tjos bei Christians- sand (58° 8') wurde 1863 eine Lärche gefällt, die 72' (22.5m.) hoch war. Der Stamm hatte in der Brust- höhe einen Umfang von 77" (2m) und weiter hinauf folgende Dimensionen: 24' (7.5m.) : 62" (1.6«n); 36' (11.3m): 48" (125cm.) und 52' (16.3m.) : 30" (7Scm ). Der Baum hatte ein Alter von 66 Jahre. Von der Gattung Larix findet man ausserdem bei Christiania La rix dahurica, Turas, und La- rix microcarpa, Poir., die eben so gut zu gedeihen scheinen wie Larix europsea, Wellingtonia gigantea, Lindl. Die riesige Wellingtonie hat sich seit mehreren Jahren, an der Küste des südlichen Norwegens, ohne Decke gut gehalten. In Stavanger (5S° 5S') wurde im Herbste des Jahres 1873 ein Exemplar gemessen, welches eine Höhe von 9' (2.Sm.) hatte; der Gipfeltrieb erreichte im Jahre 1871 eine Länge von 20" (52cm.), in 1S72 mass derselbe 20%" (53cm.) und hatte 1873 eine Länge 174 von LS'/i" Wem.). In der Pflanzschule des norwegischen Forstwesens bei Stavanger wurde im Herbste ne Wellingtonia gemessen, die auf einen Rasenplatz im mageren Boden stand. Dieselbe hatte eine Höhe von i' 8" (1.4m.); der Gipfeltrieb von L872 war 9%" (25cm.), und der von 1873 81/," (22cm.) In Christianssand (58° -'1 wurde ein Exemplar gemessen, das eine Höhe von 9' (2.8m.) hatte; das- selbe hatte im letzten Sommer einen Gipfeltrieb von 12" (31cm.) Länge angesetzt. Im botanischen Garten bei Christiania hat Bich ein beinahe 2' (62«m 1 hohes Exemplar der Wellingtonia drei Jahre lang ohne Decke gehalten Dieselbe litt jedoch jeden Winter so stark, dass man wohl nicht annehmen darf, dass sie hier gedeihen kann. T ax i n e a. fiinkgo biloba. /,. Vor ungefähr 40 Jahren wurde im hiesigen botanischen Garten ein junges Exemplar des (i inkgobaumes an eine Mauer gepflanzt, die gegen Osten wendet, und an diese spaliirt Der Stamm hat jetzt einige Zoll über den Boden einen Umfang von 17" (84cm.) und die auf so eigen- thümliche Art behandelte Kinne hat eine Höhe von 10' (3.1m-) und eine Breite von 7—8' (2.2— 2.5m-)' Dieses Exemplar hat niemals geblüht und wird im Winter nicht gedeckt. Zuweilen kann der Ginkgo dünne Jahrestriebe von 17/ (47cm.) Länge und darüber bilden; diese sterben aber im Winter ab. Ge- wöhnlich bildet derselbe nur 4—8" (11— 21<-m.) lange und kräftige Triebe, und diese halten sich gut, selbst in Behr angünstigen Wintern. Hierzu rechne ich vorzugsweise solche, in welchen Kälte und Thauwetter immerfort wechseln und Glatteis bilden. Kleinere Exemplare, welche mehrere Jahre im Kalthause über- wintert waren und später in der Baumschule ausgepflanzt wurden, halten sich ebenfalls recht gut, wachsen aber nur sehr langsam. — In Schweden hält sich dieser Baum bis Wisbv auf der Insel Gottland (57° 39') und auf wannen und geschützten Stellen auch bei Stockholm (59° 20'). Taxus baceata. /.. (Norw.: BarJind; Schwed.: Idegran oder Barrlind; Alt Norw.: fr). Die Eibe findet man wildwachsend hier und da in den südlichen Theilen Norwegens, hauptsächlich an der Küste; dieselbe kann aber doch au einzelnen Stellen <; — 7 Meile in gerader Linie in das Land hineingehen. Al< wildwachsender Baum erreicht die Eibe in dem östlichen Norwegen ihre Nordgrenze schon in Hur- dalen (60° 55' \. B. .'-', 13' ö. L.), woselbst der Eibenbaum eine Höhe von 6—8' (1.8— 2.5m.) erreicht. An der Westküste geht derselbe wenigstens bis Solnör in Örskog Kirchspiel (62V»° N- B. 24° 24' <>. L.), WO die Bäume mannshoch werden. Auf Ringerike, 3—4 Meilen von Christiania entfernt, geht die Eibe bis zu einer Höhe von ungefähr L000' (313m.) ü. d. M. hinauf, angepflanzt hält sich dieselbe sehr gut auf Inderm;, • x. 11.): weiter nach Norden ist die Eibe wahrscheinlich noch nicht anzupflan- zen versucht. In Schweden, wo die Eibe Bich auch hauptsächlich an der Küste vorfindet, trifft man dieselbe wildwachsend bis ( iestrikland, ungefähr 61°. Man findet den Kilienliaum auch heim RagundaflUBSe in Jämtland (63° 10'), -'her dort ist dieser Baum, nach Professor N. J. Andersson, wahrscheinlich ange- pflanzt worden ben, dass die Eibe kalkhold sei1); an den meisten Stellen, wo dieser Baum in Nor- wegen vorkommt, findet man denselben indessen auf einer 1 nterlage von Granu und Gneise, und scheint derselbe Bogar unter solchen Verhältnissen seine üppigste und kräftigste Ausbildung zu erreichen. in der Umgebung der Stadt Bergen findet man mehrere gepflanzte Eibenbäume, die alle ein fri- sche- Aussehen, eine Höhe von fm.) und einen Stammumfang von 22 — 12" (57— 109«m.) haben. Aul dei it( Rosendal, einige Meile sudlich von Bergen (00° 0' X. B. 23° 34' ö. L.), findet man 1 Bngo v. ftfohL Vermischt« Schriften botanischen Inhalts T&bingen. 184S. Pag. 418. 175 eine Eibe, die, nach einer 1870 vorgenommenen Messung, eine Höhe von 32' (10m.) hat. Der Stamm misst 2' hoch 6' (1.9m.) und in einer Höhe von 25' (7.8m.) sogar noch 4%' (1.8m) im Umfang. Die Krone hat einen Durchmesser von 15' (4.7m.). Obgleich die Baumvegetation in jener Gegend, wo ein vollständiges Küsten- klima herrscht, bedeutend üppiger ist als im östlichen Theile des Landes, kann man doch auch dort einen Eibenstamm von 1' (31cm.) Diameter kaum auf weniger als 150 Jahre anschlagen. Aus den östlichen Gegenden des Landes habe ich drei Scheiben vor mir, die folgende Dimen- sionen haben: Xo. I: Aus der Umgegend von Kongsberg (59° 40' N. 13. S, '' 18' 0. L. ungefähr 600' — 188m. ü. d. M.) hat einen Durchmesser von 4V3" (113mm.) und zeigt 138 Jahresringe: Xo. ■>: aus Biirum, eine Meile von Christiania entfernt, hat einen Durchmesser von 8V3" (22cm.) und 254 Jahresringe, und Xo. 3: von dem mehrfach genannten Hofe Hallangen, misst 8" (21cm.) im Durchmesser und zeigt 112 Jahres- ringe. Im Walde eben dieses Hofes, ungefähr drei Meilen südlich von Christiania, findet man eine Menge ziemlich grosser Eibenbäume. Drei der grössten, die ich im Sommer 1864 mass, hatten folgende Dimensionen: Xo. 1: Höhe 37' (11.6m-); der Hauptstamm, welcher sich später in zwei Stämme theilt, hat in der Brusthöhe einen Umfang von 5' 4" (169cm.); der eine der beiden Stämme hält 4' (125cm.) und der andere 3' (94cm.) im Umfang; Xo. 2: Höhe 29' (9.1m.); die Höhe des Stammes bis an den untersten Ast, wo derselbe einen Umfang von 2' 3" (70cm.) hat, ist 9' (2.8m.); Xo. 3: Höhe 31' (9.7m.); die Höhe des Stammes bis zur Krone 9' (2.8m.) und der Umfang desselben, 2' hoch, 3' 4" (105cm.). — Bei dem Hofe Österrud in Eker Kirchspiel (59° 42' X. B. 27° 45' Ö. L.) steht eine Taxus baccata, die eine Höhe von zwar nur 14 — 15' (4.3— 4.7m.) hat, welche jedoch, 2' hoch, 18" (47cm.) im Durchmesser hält. Da mehrere Varietäten von Taxus baccata sich leicht durch Stecklinge vermehren lassen, kam ich auf den Gedanken, ob die Eibe im Walde sich nicht vielleicht eben so gut selbst durch Ableger ver- 176 mehren könnte, wie dies früher heim Wachholder und der Fichte nachgewiesen wurde. Da die Zweige der Eibe hier gewöhnlich zu Guirlanden i\ dgL verwendet werden, und darum täglich in Christiania als Marktwaare anzutreffen sind, so werden selbstfolglich die Baume, die in der Umgegend wachsen, auf eine Bcheu88liche Art verstümmelt .Man haut natürlicherweise zuerst die untersten Aeste ab, die man am leichtesten erreichen kann, und aus diesem Grunde ist es sehr selten einen Baum zusehen, dessen Aeste, dein Boden so nahe kommen, dass eine Vermehrung durch Ableger möglieh wird. Bndlich, im Juli 1868, gelang es mir, bei dem oben genannten Hofe Hallangen, ein solches Exemplar anzutreffen, von welchem Fig. 33) eine Zeichnung, nach einer Photographie mitgctheilt wird. Das Exemplar befindet sich im hiesigen botanischen Museum. Später wurdeu in demselben Walde noch drei ähnliche Aeste gefunden, und wahrscheinlich sind solche überhaupt keine seltene Erscheinung. In demselben Walde fand ich im Juli 1872 einen umgefallenen Eibenbaum, welcher noch mit dem ii Theile der Wurzeln an den Boden befestigt war. Der Stamm hatte eine Länge von 24' (7.5m.) und einen 1 »urchmesser von etwas über 6" (16cm.). Aus dem horizontal liegenden Stamme waren, nachdem derselbe nmgestürtzl war, auf dieselbe Art, wie früher bei der Fichte und der Kiefer mitgetheilt wurde, eine Menge kleiner, vollständig regelmässiger Taxbäume hervorgewachsen, die eine Höhe bis •>' (62cm.) erreicht hatten. - Aaste der Eibe, die dicht am Stamme glatt abgeschnitten werden, überwallen sich sehr gut, und im Ganzen genommen scheint es, dass die Taxus eine sehr grosse Reproductionsfähigkeit besitzt. Einer meiner Freunde, der im Sommer 1872 Gelegenheit hatte die alten historisch berühmten Eiben bei Fountain Abbey in Yorkshire zu sehen, hat mir die Mittheüung gemacht, dass bei einem dieser Baume, dessen Stamm hohl war, im Innern armdicke und dünnere Wurzeln entstanden waren, die den Boden erreicht und sich darin befestigt hatten, und wahrscheinlich nun bedeutend zur Ernährung des Baumes beitrugen. Eine solche Wurzelbildung habe ich in Norwegen niemals bei der Eibe beobachtet, ja nicht einmal einen hohlen Stamm gesehen. Dahingegen findet man diese eigentümliche Wurzelbildung hier nicht selten bei Salix alba und fragilis, so wie bei der Birke, Linde, Eller, Esche, und Sorbus Aucu- paria. Hierüber später ein mehreres. Wenn man die Samen der Eibe hier im Herbste aussäet, fangen dieselben nach l'/2 Jahre an zu keimen, jedoch gebrauchen einzelne Samen 21/, Jahr dazu. Ich habe meine Samenbeete niemals gedeckt, und zweijährige Sämlinge, die an einer schattigen Stelle ausgepflanzt wurden, litten nicht durch die Winterkälte. Die abgeschnittenen Zweige halten sich ziemlich lange ohne zu verwelken; dieselben werden dess- balb, wie oben gesagt, allgemein zu Guirlanden und ähnlichen Decorationszwecken verwendet. Als das Königreich Norwegen, nach der Trennung von Dänemark, seine zukünftige Staatsverfassung bestimmen sollte, versammelten -ich die Abgeordneten des Landes auf dem Hofe Eidsvold, im Kirchspiele desselben Na- men-, einige Meilen nördlich von Christiania. Das einzigste Local, welches so gross war, dass es eine soll In- Versammlung (112 Mann) fassen konnte, war aber noch nicht vollständig fertig. Um nun demsel- ben in der Geschwindigkeit ein einigermassen anständiges Äussere zu verleiben, wurden die ungehobelten Bretter, mit welchen die Wände bekleidet waren, vom Fussboden bis zur Decke mit Eibenzweigen ge- schmückt: und in diesem bescheidenen Locale wurde die jetzig/! Verfassung Norwegens ausge- arbeitet und am 17ten Mai 1814 angenommen.1 I' Holz der Eibe ist bei Tischlern, Drechslern und Bildhauern sehr gesucht, und aus diesem Grunde wird der Baum in den letzten Jahren mehr und mehr ausgerottet In Norwegen hat man, ebenso wie in andern Landein Europas, das Holz der labe im Mittelalter zu Bogen verwendet, und ein solcher (alt-norwegisch aprbogiu), wird bereits in der älteren Edda Gufirunarkvißa 2. 3.) besprochen. Es ist mir nicht bekannt, dass man hier einen Vergiltungsfall durch Taxus, sei es an Menschen oder an Thieren, wahrgenommen hätte. Die einzigste Varietät der Eibe, die sich bei Christiania als hart erwiesen hat, ist Taxus bac- cata pendula Manhatmehrere Male Versuche mit der Taxus hibernica, Hackay angestellt. Zuweilen 1 Henrik Wer gel and'» sumlcdc Skriftcr. 9de Bd. Pag. 129. 177 kann dieselbe sich mehrere Jahre hindurch einigermassen gut halten, allein im Allgemeinen leidet sie so sehr, dass sie, wenn sie auch nicht vollständig abstirbt, doch schwerlich als Decorationspflanze gebraucht werden kann. Aber schon beim Marineetablissement Horten, am Christiania-Fjord (59° 25'), findet man bis 10' (3.1m.) hohe Exemplare, die sich gut ohne Decke halten, und dasselbe ist an der Küste hinauf bis Throndhjem (63°. 26'), dessen Klima sich in nicht geringem Grade dem Küstenklima nähert, der Fall. Gnetaceae. Ephedra inonostachya, L. Hat sich in 16 Jahren ohne Decke im botanischen Garten bei Christiania gut gehalten, und jetzt eine Höhe von ungefähr 2' (62cm.) erreicht. Ich habe später Versuche mit Ephedra monosperma, Gmd. und Ephedra vulgaris, Rieh, gemacht. Diese halten sich jedoch bei weitem nicht so gut. M y r i c e ae. Myrlca Gale, L. (Norw.: Pors, Post; Schwed.: Pors; Alt Norw.: Pors). Der Gagel ist in Scandinavien ziemlich allgemein. In Norwegen ist derselbe bis Ibbestad Kirchspiel in Nordland (08° 47' N. B.), und in Schweden bis Haparanda (65° 50') gefunden worden. Auf den Gebirgen geht der Gagel- strauch kaum über die Kieferngrenze hinaus. Aus den südlichen Gegenden Norwegens habe ich von ver- schiedenen Stellen des Unterlandes zwischen 59 und 60° mehrere Stämme erhalten, die folgende Durch- messer haben: 11mm. 9 Jahre. 15mm. 7 Jahre, lßmm. 13 Jahre, 17mm. 12 Jahre, 19mm. ig Jahre. 21mm. 9 Jahre, 24mm. 15 Jahre, 26mm. n Jahre und 29mm. 17 Jahre alt. Porsgrund, eine der kleineren Städte an der südöstlichen Küste Norwegens, hat seineu Namen von diesem Strauch bekommen, der, ehe die ausgestreckten Moore dieser Gegend urbar gemacht wurden, sich dort in grosser Menge vorfand. An mehreren Stellen wird der Gagelstrauch zu Besen benutzt. Auch wird derselbe in Kleider gelegt, um die Motten abzuhalten, und als Beweis dafür, dass der Geschmack des Publicums überall sehr verschieden ist, kann Folgendes angeführt werden: In Atnedalen. einem Ne- benthal des grossen Glommenthaies (61° 48' N. B. 28° 17' 0. L.), findet man den Gagel nicht wildwach- send, doch wird der Strauch, der Blätter wegen, angebaut; diese werden nämlich als Gewürz zur Fleisch- suppe benutzt, und zu diesem Zwecke sogar für den Winterbedarf getrocknet. In früheren Zeiten hat man. wie es scheint, den Gagel in Norwegen als Medicin gebraucht In einem isländischen Arzeneibuche aus der letzten Hälfte des 13ten Jahrhunderts (Codex Ar. Magn. 655 4t<>), von dem die geretteten Fragmente in Konrad Gislasou's „Pröver af oldnordisk Sproij og Literatur" (Kjübenhavn. 1860. Pag. 470—75) gedruckt sind, findet man, den Gagel betreffend, Folgendes: „Grüner Gagel, gut gestossen und mit saurem "Wein gemischt, ist gut zum "Wascheu des Kopfes". — Der Gagel kommt auf Island nicht wildwachsend vor. Ehe mau den Gebrauch des Hopfens kannte, oder genauer ehe derselbe allgemein wurde, benutzte man sowohl in Scandinavien als in Dänemark den Gagel zum Bierbrauen, und es wird behauptet, derselbe in einzelnen Landdistrikten, sowohl Norwegens als Schwedens, jetzt noch immer, für sieh alleine oder mit Hopfen gemischt, zu diesem Zwecke gebraucht wird. In Schweden gebrauchte man den Gagel, jedenfalls bis zur Mitte des löten Jahrhunderts, allgemein zum Bierbrauen.1 1 Richard Dybeck's Runa. 1-4: Pag. 29. Cfr. Dr. Karl Schiller. Zum Thier- und Kräuterbuchc des mecklenbm Volkes. Drittes Heft. Schwerin 1864 Pag. 40. 178 In einer Verordnung (ohne Jahreszahl) des norwegischen Königs Haakon VI Magnussön ii rtinl der (iagel als cm allgemeiner norwegischer Bandeisartikel genannt,1 and in einer Verordnung (ohne Datum) aus der Zeit Saakon V oder VI (1299—1380) wird vorgeschrieben, dass die bierbrauenden Weiber einen Krug „Porsmungdi" (d. Ii. mit Gagel gewürzten Biers), au- einheimischem Malze bereitet, ■• . abei da- aus deutschem Malze bereitete für 1 „örtug" verkanten sollten.- In einem Do- cumente von 1344 wird sogar ein königlicher Hot (JSrfjall), in der Nahe des jetzigen Frederikshald, ge- nannt, der seiner Zeit für eine bestimmte Qvantitäl (..i Saald") «ia.Ljel verpachtet war.5 In Schweden verordnel das Gesetz Södermannalagen vom 13»o Jahrhundert (in Bygninga Balken Cap. X.W I. ; 3), dass derjenige, welcher Gagel vor der Zeit der Olafs Messe (29sten Juli) sammelt, eine Busse von drei Mark bezahlen soll; aber Niemand hat das Recht sich darüber zu beklagen, als der, dem *elmoor angehört. Diese Verordnung ging später in Magnus Erikssons I.andesgesetz tj!t/:i><;>ii/i) Cap. XXXVI über, wo es heisst : „Reisst Jemand den Hast oder bricht Zweige von Eichen oder schneide! Gagel oder stielt wilden Hopfen in anderer Leute Wald, so bezahle er den Schaden und dazu drei Mark. SOhald er dafür nach dem Gesetze Schuldig befunden wird. Wer trüber als zur Olafs Messe Gagel aut Grundstücken pflückt, welche Eigenthum der Städte, der Gemeinde oder des Staates sind, und dabei ertappt wird, büsst 6 Öre. Wenn Jemand wilden Hopfen von Grundstücken, welche Eigenthum der Städte, der Gemeinden oder des Staates sind, früher als zur Bartholomäus Messe (24*ten August) holt, büssl er dafür 12 "". Niemand, ausser dem rechten Besitzer, hat das Hecht Klage anzulegen". Dieselbe Verordnung ist später in Christopher von Bayern's Landesgesetz (Bygninga Balken Cap. 49) aufgenommen wurden. — In Dänemark hat man, in Iladerslev's Stadtrecht (vom Jahre 1292J Art. 6, den Uigel mit e belegt Betulaceae. Von der Gattung ßetula findet man in Norwegen wahrscheinlich nicht mehr als drei wirkliche Arten Betula nana, L., Betula verrucosa, Ehrh. und Betula odorata, Bechst. Betula nana. /.. Nbrw.: Dvergbirk, JRape, Fjeldrape, Kjerringris; Schwed.: Fjällrapa, Körting- . Rypris, Alt Norw.: Fjallrhapi; Norw. Lapl. : Skirrek; Schwed. Lapl. : Beusak-skirre n: Lagopi virga. kl.: Fjalldrapi). Die Zwergbirke findet sich allgemein überall in den Gebirgsgegenden Scandinaviens bis zum Nordcap (71° 10' u. 1000' 314«>j- ii. d. M.) und Ost-Finmarken hinauf, und steigt bis zu einer Höhe von K)0 u.d.M. und darüber. In den Polarländern geht sie gewohnlich bis zum Meeresniveau, und an einzelnen Stellen des südlichen Norwegens ziemlich tief ins Unterland herab : an den Ufern des Bin- Odalen (60° 54' N. B. 29° 12' Ö. L.) findet man dieselbe bei einer Höhe von 120' (132«»-), und in dem südlichen I heile von Christianssands Stift (58° HO bei 400' (125m.) ü. d. M. — In Schweden erreicht die Zwergbirke ihre Südgrenze in EJrshult Kirchspiel in Smäland (56c 32' X. B. 32° 20' ö. L.). Auch aut Island kommt dieselbe allgemein vor. In den Tundern der Samojeden deckt die Zwergbirke, mit Strauchartigen Weiden gemischt, unterm i;>" noch grosse Streiken: aber bei 69° wird die Zwergbirke seltener und nimmt eine pygmäische Gestalt an.1 Im Jahre 1>"<<| wurde eine Varietät der Zwergbirke (B. nana B. relicta, Th. Fr.) bei Kol Bay an der Westküste von Spitzbergen (78° 6' Y B.) gefunden, - wahrscheinlich ihn' Polargrenze erreicht hat. 1 Noi Ml P 208 a. 808. ; tu i' 148. \ ; '. in Dentachlagd Rndei man ins früheren Zeiten Ähnliche Biertaxen. K, Q Anton Landwirthichaft. Qörlii 1799—1802. 3<" Th. Pag. 891. I '. 278 * .\ >.. Bi hrenk BeiM durch dir Tnndern der Bamojeden, Dorpat. 1848-54. 2<" Th, Pag. 457. 179 Die Zwergbirke wächst sehr langsam, und es ist gewiss selten, dass ihr Stamm einen Durchmesser von 2" (52mm.) oder darüber erreicht. Aus verschiedenen Gegenden Norwegens habe ich Stammscheiben erhalten, die folgende Dimensionen haben: Von Alten (70°): No. 1: 20mm- Durchmesser, 27 Jahre; No. 2: 32mm. 22 Jahre; Do vre (62° 13' N. B. 3370'— 963m. _ ü. d. M.): No. 1: 18mm. 24 Jahre: No. 2: 23mm 30Jahre; Hallingdal (60° 37' N.B. 3500'— 1097m. — ü. d.M.): No. 1: 29mm. 96Jahre; No. 2: 34mm. 70 Jahre; No. 3: 39mm. 65 Jahre; No. 4: 44mm. 55 Jahre; No. 5: 46mm. 67 Jahre: Xo. 6: 46mm. 89 Jahre und No. 7: 49mm. 70 Jahre. Die Zweige der Zwergbirke wachsen oft der Erde entlang und treiben dann sehr häufig Wurzeln, als wenn sie auf künstliche Art durch Ableger vermehrt wären. Die auf solche Art gebildeten Sträucher ernähren sich nach und nach unabhängig von der Mutterpflanze, welche, wie man oft finden wird, mehr oder weniger verfault ist. Diese Vehrmehrungsart scheint ganz allgemein zu sein. Die nördlichste Stelle, wo ich Gelegenheit hatte dieselbe zu beobachten, war in Alten (70°). Je nach den verschiedenen Localitäten erreicht die Zwergbirke eine Höhe von 1 — 2 seltener 3' (31 — 62— 94cm). Im hiesigen botanischen Garten ist dieselbe mannshoch geworden. Die Blätter wurden hier auch grösser als bei der wildwachsenden Art. Die Zwergbirke schlägt sehr gut an, wenn man sie auf eine der baumförmigen Arten veredelt. In Smäland in Schweden, wo die Zwergbirke „Fredagsris" (d. h. Freitagsruthe) genannt wird, glaubt der weniger aufgeklärte Theil des Volkes jetzt noch, dass es die Zweige dieser Pflanze waren, mit denen der Heiland geschlagen wurde, und dass dieselbe desshalb verflucht wurde auf den Boden kriechend zu wachsen.1 Ziemlich allgemein in den Gebirgsgegenden, doch nur einzeln stehend, findet man eine Form. welche von E. Fries als eine eigene Art unter den Namen Betula alpestris beschrieben wurde. Die- selbe scheint mit Wahlenberg's Betula alba 5 intermedia identisch zu sein (Flora Svecica. Ed. 2da Pag. 647). In dem südlichen Theile Norwegens geht diese Form kaum niedriger als 12 — 1500' (376 — 460m.) ü. d. M., dahingegen aber 2 — 400' (62— 125m.) über die so genannte Birkengrenze hinaus. Diese Form wird selten mehr als S — 10' (2.5 — 3.1m.) hoch bei einem Stammdurchmesser von 4 — 5" (10 — 13cm.). Vom Dovregebirge (3100' — 972m. ü. d. M.) besitze ich eine Scheibe, welche 4V2" (12cm.) Durchmesser hat und ein Alter von 65 Jahren zeigt. So oft sich mir Gelegenheit darbot, habe ich mit der grössten Aufmerksamkeit die Veränderungen dieser Form zu verfolgen gesucht, und ich bin dabei, durch Untersuchung einer Menge Uebergangsformen in der freien Natur, zu dem Resultate gekommen, dass man die Formveränderungen der Betula nana nach und nach bis zur Betula alpestris,2 und schliesslich sogar bis zur Betula odorata verfolgen kann. Es ist daher meine Ueberzeugung, dass alle diese Zwischenformen nur Hybriden von B. nana- und odorata sind. Herr Forstmeister Barth hat ebenfalls diese Formveränderungen mit grosser Genauigkeit verfolgt und ist zu demselben Resultate gekommen. Oftmals habe ich ziemlich grosse Quantitäten Samen von Betula alpestris entweder selbst gesammelt oder von Andern bekommen; dieser Same hat jedoch niemals - - keimt, mit Ausnahme einer einzigen Pflanze, welche sich jetzt im hiesigen botanischen Garten befindet. Das Moorschneehuhn (Lagopus subalpina) nährt sich im Winter und im Frühjahre vorwiegend von dieser Pflanze, zum Theil wie es scheint von den männlichen Kätzchen, hauptsächlich aber von den dün- nen Zweigen. Betnla verrucosa, Ehrh. (Norw.: Birk,Björk; Schwed. : Björk). Diese Art findet man allgemein im südlichen Norwegen ; jedoch ist dieselbe bis jetzt noch nicht höher im Norden, als auf InderöenimThrond- hjems-Fjord (63° 52') gefunden worden. Auf den Gebirgen geht dieselbe kaum höher als L£ 1 Caroli Linnsei Amoenitates academica; Holmice & Lipsise. 1749 Pag. 20—21. Limu;. Flora Lapponica. Londini. I7'.>2. Pag. 278. Richard Dybeck's Runa. 1845. Pag. 77. " Als eine dieser Uebergangsformen glaube ieh auch mit Gewissheit Betnla intermedia, T/iom., die unter ähnlichen Verhält- nissen wie die Betula alpestris vorkommt, bezeichnen zu können. 23 180 (564—620».) hinauf, d. h. ungefähr 1000* (314«0 niedriger als die Kiefer. — In Schweden wird die Xnrd- dieser Art bei ungefähr 65° angesetzt Die eigenthümlichBte von allen Varietäten dieser Art ist wohl die so genannte Ornäs-Birke (■;. laciniata, Myrin), die im Jahre 1761 in Schweden bei Ulla Orhäs in der Provinz Dalarne (60° 30' N. B. >; 15' ö. l..i gefunden wurde. Der Baum, welcher aus dem Walde in einen Garten, in welchem derselbe sich noch jetzt befindet, verpflanzt wurde, war damals kaum ü' (1.8m.) hoch und hatte einen etwas mehr als fingerdicken Stamm.1 Nach Wahlenberg (Flora Svecica Ed. 2. Pag. 647.) ist diese Va- rietät spater noch an mehreren Stellen in Schweden gefunden worden. In dein hiesigen botanischen Garten steht ein Baum, der jetzt ungefähr 25 Jahre alt ist, und welcher seit mehreren Jahren keimfähigen Samen getragen hat Diesen habe ich ZU verschiedenen Malen ausgesäet, aber niemals etwas anders als wohnliche Betula verrucosa bekommen. Dahingegen habe ich diese Varietät oft durch Rindenpfrop- fen vermehrt, und dieses gelingt ziemlich tief an 2— :i jährigen stammen am besten. Von den auf diese Art vermehrten Bäumen tindet man jetzt mehrere in der Umgegend von t'liristiania. Betula odorata, Bechst. = B. glutinosa, UV/r. (Norw.: Birh,Björk; Schwed.: Björk,Glas- hjnrk: Norw. Lapl. : SoaXke; Schwed. Lapl.: Sähe; Isl.: Birki, Björk). Sehr allgemein überall inScandina- vien und so hoch gegen Norden und Osten, als das Land reicht. Dieselbe kommt auch auf Island vor. worüber unten mehr. Die Birke nimmt natürlicherweise an Grösse ab je weiter sie gegen den Norden vordringt, sodass dieselbe zuletzt z. B. auf Magerö (Nordcap) und bei Berlevaag in Ost-Finmarkeu i?u" 50' X. 15. w" •"•:;' Ö. I..i. vollständig Strauchartig wird. Aber selbst unter hohen Breitegraden tindet man doch verhältniss- mässig grosse Baume. In Maalselvdalen 69€ ivi habe ich /.. B. den Stumpf einer Birke gemessen, wel- cher 6' 2" L.9m. im Umfang hielt, und in Alten (70°) mass ich einen Baum, der CO' (18.8m.) hoch war und einen Umfang von i' (125cm) hatte. Bei Hammerfest in West-Finmarken (70° 37') wird man jetzt kaum Birken finden, die höher als 1 < » — l -2 ' (3.1 — 3.7m.) sind und mehr als armdicke Stämme haben. Ich habe aber dort Stümpfe gesehen, die bis 1' (31cm.) im Durchmesser hielten. Auf der Ausstellung in Tromsö 1870 sah ich eine Birkenscheibe aus Xcsseby, am Ende des Varanger-Fjord in Ost-Finmarken Cfr. Pag. 69 74), die -" (21cm.) Durchmesser hatte. In Süd-Varanger in Ost-Finmarken, in der Nabe der russi- schen Grenze (691 "i, sind die Birken so gross, dass man sie gut zu Bauholz verwenden kann.' In dem botanischen Museum der hiesigen Universität befinden sich zwei Scheiben und ein stück einer Birkenplanke von drei verschiedenen Bäumen aus Alten. Die eine der Scheiben ist 96 Jahre alt und misst 13" 34"n.) und die andere ist 115 Jahre alt und hält ll'," (38cm.j im Durchmesser. Das genannte Plankenstück hat 15' ;" n ■" im Durchschnitt ohne Rinde; aber obgleich dasselbe vollständig gesund ist, kann man doch nicht die Jahresringe mit Genauigkeit zählen. In Alten habe ich eine Birke gemessen, deren Alter genau auf 25 Jahre angegeben wurde. Diese hatte eine Böhe von 19' 5.9m.) und in der Brust- höhe einen Umfang von [6" I Sem | Im Gouvernement Archangelsk bildet diese Art bei 661 ,n noch kleine Bäume, aber bei tni '/20 ist dieselbe schon strauchartig und bei oin verschwindet sie vollständ Wenn wir hier von der Verbreitung der Birke nach Norden sprechen, oder von der Höhe über dem Meere, wo dieselbe noch wachsen kann — der sogenannten Birkengrenze — so ist immei Be- tula odorata. Bechst. gemeint Es liegt in der Natur der Sache, das- eine solche Grenze in einem Lande mit bo ausserordentlich coupirten Terrain, wie Norwegen, niemals mit absoluter Genauigkeit ange- geben werden kann, da die Verhältnisse, BOgar in einem und demselben Thalstriche, sehr verschieden sein können, je nachdem z.B. die Gebirgsabhänge sich nach Norden oder nach Süden wenden. In dem süd- lichen Theile des Landes kann man freilich an einzelnen Stellen verkrüppelte Birken in einer Höhe von 4000' (1255m.) und sogar darüber finden; aber im Ganzen genommen däri bis zum 62" die Birkengrenze 1 C K. Nvman. Dtkuc til iTemk» vlxterau naturhistoria. Örebro 1867—88. 2. Pag. 272. ' .i .\ Priii Bo Sommer i Pinmarkeo, Etnisisk Lapland og Nord-Karelen. Chrlatiania 1871. Pag ' A. G. S'.lircnk. Bebe 'lurrh .lit Tun. lern .'. 1848 54. - Cb. 1'.- 148 181 nicht höher als zu ungefähr 3500' (1100m.) ü. d. M. angesetzt werden, und selbst hier wird der Baum selten höher als 15—20' (4.7— 6.2m), bei einem Durchmesser von 8—9" (21— 24cm.). Beim 64V20 kann die Höhengrenze zu 2130' (668m.) angesetzt werden, bei 65° 7' N. B. zu 1790' (560m.), bei 68° 25' zu 1510' (474m.) und bei 69Va— 70° N. B. in West-Finmarken zu 11—1200' (345— 376m.) ü. d. M. Am Ende des Varanger-Fjord in Ost-Finmarken (70° 10') kann man die Höhengrenze der Birke bei ungefähr 700' (220m) annehmen. In dem südlichen Theile Norwegens wachsen beide hier genannten Arten unter einander und es ist kaum möglich anzugeben, wrelche von ihnen die gewöhnlichste ist oder die grössten Dimensionen erreicht. Obgleich beide Arten sehr häufig sind, kommen dieselben doch meist nur in Gesellschaft mit andern Bäu- men und höchstens als grössere oder kleinere Haine, niemals aber als waldbildende Bäume vor. An einzelnen Stellen in Finmarken dürfte dagegen, nachdem was ich selbst dort gesehen und von zuverlässigen Männern gehört habe, die Betula odorata als waldbildender Baum in mehr oder weniger reinem Bestände auftreten. In den letzten Jahren habe ich Gelegenheit gehabt eine Menge Scheiben von Birkenstämmen aus verschiedenen Theilen des südlichen Norwegens zu messen. Die Resultate sind jedoch so verschieden, dass ich nicht wagen darf ein bestimmtes Urtheil darüber zu fällen, was man hier als normale Entwicke- lung anzusehen hat. So viel scheint mir indess gewiss zu sein, dass die Birke, nachdem sie ein Alter von 80 — 100 Jahre erreicht hat, später, selbst unter günstigen Verhältnissen, sowohl in Grösse wie Umfang, nur sehr langsam wächst, und die bedeutenden Dimensionen (siehe unten), welche die Birke an einzelnen Stellen erreichen kann, deuten daher wahrscheinlich auf ein Alter von mehreren Jahrhunderten. Die sogenannten Hexen- oder Donnerbesen, welche man auf der Birke häufiger als auf irgend einem andern Baume findet, erreichen hier nicht selten einen Durchmesser von 2 — 3' (62 — 94cm.). Auf dem Dovregebirge habe ich dieselben in einer Höhe von 3100' (345m.) ü. d. M. und gegen Norden hin noch in Maalselvdalen in Tromsö Amt (69° 15') gesehen. Bei Christiania findet man dieselben auch auf Betula papyracea, Ait. In mehreren Gegenden Scandinaviens geht, unter dem weniger aufgeklärten Theile des Volkes, die Sage, dass die Hexenbesen (Norweg. : Mare-Kvist, Schwed. : Marqvast), deren Entstehen man einer Hexe (Norwegisch „Mare" — der Alp, die Mahr oder Nachtmahr der Deutschen) zuschreibt, von diesen Damen auf ihren nächtlichen Zügen nach dem Blocksberge oder anderen Zielen hin, als Reitpferd benutzt weiden. Zu Zeiten, wird erzählt, findet man des Morgens ein Pferd ausgemattet und vom Schweisse triefend im Stalle stehen, was so viel bedeutet, als dass dieses Pferd in der Nacht von der „Marc" geritten wurde. Um diesem vorzubeugen, wird nun im Stalle über dem Pferde ein Hexenbesen aufgehängt, und die „Mare"i die am liebsten dieses ihr Lieblingsross benutzt, lässt den schlichten Ackergaul stehen. Die Hexenbesen der Fichte und Kiefer werden auf dieselbe Art verwendet.1 In Ermangelung von Hexenbesen benutzt man. jedenfalls in Norwegen, zu demselben Zwecke, eine todte Elster, und weil diese am leichtesten zu be- kommen ist, wird sie auch am meisten benutzt. Ebenso hat man an einigen Stellen den Gebrauch eine scharf geschliffene Sense unter der Decke des Stalles über dem Pferde aufzuhängen. Sehr häufig kommt auch die Maserbildung (alt Norwegisch: mösurr, Schwed.: masur) vor, welche, so viel ich beobachtet, in zwei verschiedenen Arten auftritt, entweder als Maserknoten, oder auch so, dass ziemlich die ganze Holzmasse des Stammes in einer Länge von mehreren Ins-, aus einer eigentüm- lich verdrehten und gleichsam gekräuselten Bildung der Jahresringe besteht. Obgleich diese Bildung sich auf der Oberfläche des Stammes nicht auffallend bemerkbar macht, kann doch ein Jeder, der einmal einen solchen Baum aufmerksam betrachtet hat, denselben leicht an der eigentümlich knotig geborstenen Rinde unter Hunderten herausfinden. Die Maserknoten haben gern eine mehr oder veniger ausgeprägte Halbkugelform, und können einen Durchmesser von 1 — 2' (31 — 62cm.) erreichen. Dieselben scheinen gewöhn- lich infolge einer, vielleicht durch äussere Beschädigung hervorgebrachten, Anhäufung von Nebenknospen zu entstehen, welche nicht zu vollkommener Ausbildung gelangend, und dadurch die regelmässige Bildung 1 Richard Dybeck's Rana. im;. Pag. 28. 182 von Jahresringen hindern und letztere zwingen, die Form höchst eigentümlicher wellenförmigen Windun- gen anzunehmen. Die Maserknoten wurden in älteren Zeiten hier in Norwegen zu Bowlen und andern Trink- •l benutzt,1 alter auch jetzt noch zu denselben Zwecken, ja sogar zu Milchgefässen gebraucht, wozu sie sehr zweckmässig sind, da sie, der eigentümlichen Bildung der Jahresringe wegen, selten platzen. Für die Maserbildung im Innern des Stammes, welche hier, wie früher gesagt, nicht selten eine Länge von mehreren Füssen erreicht, kann die eben angedeutete Erklärung nicht gelten. Obgleich ich nun eigentlich nicht im Stande bin mit Bestimmtheit die wirklichen Ursachen dieser eigentümlichen Bildungen anzu- geben, so will ich mir doch erlauben (um die Aufmerksamkeit auf eine mögliche Erklärung dieses Phä- aomens hinzuleiten i hier das anzuführen, was ich in dieser Richtung an andern Bäumen beobachtet habe. In dem hiesigen botanisches Garten habe ich vor mehreren Jahren an 1— 3cm. dicken Stämmen von Acer platanoides, .K-culu- Hippocastaüum, Prunus Cerasus und hauptsächlich au Popnlus tremula vollständige Maserbildungen in einer Länge von !/4- 1 Meter beobachtet. Die Rinde der jungen Bäume war dicht mit ganz eigentümlich geformten Spalten besetzt, und bei genauerer Untersuchung zeigte es sich, dass in einer jeden dieser Spalten das ungefähr lcm lange, grauweisse Gehäuse eines verpuppten Insekts sich be- fand, welches ich aber damals leider nicht bestimmen konnte. Unter den Rindenspalten, die oftmals nicht mehr als 1— -2cm. von einander entfernt waren, befand sich eine vollständige .Maserbildung im Holze der Bäumchen. Bei der Birke habe ich jedoch Aehnliches bis jetzt noch nicht beobachtet. Im Sommer 18ü0 unternahmen die norwegischen Forstmeister Norman und Barth zusammen eine Reise nach Finmarken. Schon früher war Herr Norman darauf aufmerksam geworden, dass die Birke iBetula odorata) in jenen Gegenden oft ältere und jüngere Stämme zeigte, die aus einer und derselben Wurzel herauswuchsen. Diese Beobachtungen hatte er seinem Collegen mitgetheilt. Jedermann weiss, dass die Laubbäume im Allgemeinen, wenn man dieselben im frischen Zustande abhaut. Wurzelschöss- linge treiben. Wenn die Bäume dagegen ungestört ihren Wuchs fortsetzen, treiben dieselben, wie bekaunt, zwar auch oftmals Wurzelschößlinge; diese bleiben aber im Vergleich zum Hauptstamme nur unbedeutend. und sterben gern entweder früher oder doch zugleich mit diesem ab. Bei genauerer Untersuchung der hier genannten Eigentümlichkeit fand Herr Barth, dass der Birkenwald in Finmarken sich wirklich selbst verjüngt, das heisst neue Generationen durch Wurzelschösslinge erzeugt.2 Sobald die aus Samen herangewachsenen jungen Birken einen Durchmesser von 5—6" 13 — 16cu>.) erreicht haben, findet man, dass die, unter den dortigen Witterungsverhältnissen beinahe niemals fehlenden, Wurzelschösslinge eine mehr als gewöhnlich kräftige Entwickelung zeigen. Dieselben setzen ihren Wuchs mit dem Haupt- oder Mutterstamme zusammen fort, and stehen ihm. wenn dieser anfängt hinfällig zu werden, oftmals nicht be- deutend an drösse nach. Während die Wurzelschösslinge weiter wachsen, fault der Mutterstamm nach und Dach weg. und die neue aus Wurzelschösslingen gebildete Generation, von welcher gerne 2—5 auf jeder Wurzel stehen, halten sich noch lange Zeit darnach gesund und frisch. Wie es scheint, wiederholt Bich dieser Verjüngungsprocess noch ein, vielleicht sogar mehrere Male. Dieses zeigt sich auch ziemlich deutlich durch die kreissförmige Stellung, welche die aus Wurzelschösslingen gebildeten Baume um einen leeren Kaum herum einnehmen, ähnlich wie man es bei Eichen und Haseln sieht, deren Stämme wieder- holt abgehauen wurden. Es ist durchaus nicht zu bezweifeln, dass -ich der Birkenwald in Finmarken .tut diese An im Allgemeinen, wenigstens zweimal verjüngt. Diese freiwillige Verjüngung des Birkenwal- des durch Wurzelschösslinge ist in Finmarken so allgemein, dass selten mehr als ein aus Samen erwachsener Stamm auf .; -4 von solchen Baumgruppen kommt, die aus Wurzelschösslingen entstan- den sind. ' AN der norwegitche Koni.- Magnus der Gate (1086) das Reich mit seinem Onkel Harald Haardraade thoilte, soll dieser bekannten Häuptling S teigar-Thore unter anderm «ine M ,mömirboUi*), mit vergoldeten Silberreifen und Silberhenkcl verziert, geschenkt haben. Die Bowle war mit blanken Silbcrm unzen gefüllt. (Harald Haardraadcs Saga in Fommannasogur. VI. Cap. 20). Vidcnskabs Selskabct i Christiania. Aar 1861. Pag. 1 13—16. 183 Zehn Jahre später habe ich an mehreren Stellen in Finmarken Gelegenheit gehabt Herrn Barth's Beobachtung vollständig bestätigt zu finden. Später hat Herr Barth mir mitgetheilt, dass dieselbe Ver- mehrungsart der Birke auch sehr allgemein auf den Hochgebirgen des südlichen Norwegens vorkommt, besonders, wie er glaubt, bei solchen Bäumen, die man mehr oder weniger ihrer äusseren weissen Funde beraubt hatte. Es scheint fast, als habe die Natur, da sie den Birkenwald mit dieser besonderen Ver- jüngungskraft in den genannten Gegenden ausrüstete, diesem Baume einen Ersatz für die sparsame Samen- bildung und dessen geringe Keimfähigkeit verleihen wollen, um ihn im Kampfe gegen die klimatischen Schwie- rigkeiten, mit denen die heranwachsenden Prlänzchen zu kämpfen haben, zu unterstützen. Auf diese Art ersetzt eine einzige Wurzel mehrere aus Samen erwachsene Bäume. Wenn der Sturm eine Birke umgestürtzt hat, so dass der Stamm mehr oder weniger horizontal liegt, aber doch noch durch einige kräftige Wurzeln genügend in der Erde befestigt ist, um leben zu können, findet man häufig, dass sich auf der obern Fläche des Stammes Adventivknospen bilden, die zu regelmässigen Bäumen emporwachsen. Ich habe dieselben 20 — 25' (6.3 — 7.8m.) hoch mit einem Stamm- durchmesser von 8—10" (20 — 26cm.) gesehen. Nur einmal, in dem mehrmals genannten Walde des Hofes Hallaugen (drei Meilen südlich von Christiania), habe ich dasselbe an einer Birke gesehen, deren Stamm in einer Höhe von 3 — 4' (94— 125cm) über der Erde vom Sturme umgebrochen war und jetzt vollständig horizontal lag, indem er sich auf einige kleinere Bäume stützte. Junge Birken, die beschädigt wurden, treiben oft sehr niedrige Aeste, und wenn diese durch den Schnee oder auf andere Art zur Erde herab gedrückt werden, schlagen dieselben, wie dies früher bei Betula nana gesagt wurde, leicht Wurzeln und wachsen zu selbstständigen Bäumen heran. In dem hiesigen botanischen Museum befinden sich mehrere solche Exemplare aus den südlichen Gegenden Norwegens. Es kommt sogar vor, dass aus dem Stamme einer Birke, wenn derselbe umgeweht ist und horizontal auf der Erde liegt, nicht nur regelmässige Bäume hervorwachsen, sondern dass auch aus demselben Stamme sich Wurzeln bis zu einer Tiefe von wenigstens 4' (125cm.) in die Erde hinabsenken. Herr Forstmeister Scheen hat einen solchen Baum, der sich im Walde des Predigerhofes Slemdal in Nedre Thelemarken (59° 17' N. B. 27° 22' Ö. L.) befindet, beschrieben und gezeichnet.' Auf dem Gebirge Skovumaasen in Asker Kirchspiel, ungefähr drei Meilen südlich von Christiania. fand Herr Schlossgärtner C. Kaiser im Sommer 1873 eine ähnliche Birke, deren Stamm eine Länge von ungefähr 20' (G.3m.) und ein paar Fuss vom Boden entfernt einen Durchmesser von 6" (13cm.) hatte. Der Baum wurde wahrscheinlich in seiner Jugend auf die eine oder andere Weise zur Erde niedergebogen, wo derselbe nuu an drei Stellen des horizontal liegenden Stammes Wurzeln getrieben hat. während aus der oberen Fläche desselben fünf kleine Bäume emporgewachsen sind. Beistehende Zeichnung (Fig. 3 4 . die besser als jede Beschreibung diese eigenthümliche Entwicklung illustrirt, wurde von Herrn Kaiser, bei einer seiner vielen Wanderungen in den Wäldern der Umgegend von Christiania, ausgeführt, wo der- selbe, der ein grosses Interesse für die Baumvegetation im Allgemeinen und besonders einen scharfen Blick für das abnorme derselben besitzt, schon manches interessante gefunden hat. Folgende eigenthümliche Wurzelentwickelung der Birke habe ich in keiner mir zugänglichen Schrift erwähnt gefunden. Durch Herr Oeconomie-Commissär J. Sverdrup bekam ich im September 1872 einen Birkenstamm, den er auf dem Hofe Helgeim in Jölster Kirchspiel in Nordfjord (Nordre Bergenhus Amt 61° 36' N. B. 23° 50' Ö. L.) schlagen Hess. Der Stamm, der dicht am Boden abgehauen ist. hat eine Höhe von 7' (2.2m) und einen Durchmesser von 14" (36cm.). In der hier genannten Höhe befinden sich acht gekapte Aeste, welche ungefähr 1' (31cm.) laug sind und 6— 13cm. im Durchmesser halten. Beiste- hende Zeichnung (Eig. 35) zeigt das Aussehen des Ganzen. Vor mehreren Jahren wurde dieser Baum. der damals wohl nur 2—3 Aeste hatte, in der früher genannten Höhe abgehauen. Die Feuchtigkeit, die nach und nach in das entblösste Ende des Stammes eindrang, hatte zur Folge, dass dieser, wie es scheint, sehr schnell in der Mitte verfaulte. Ungefähr gleichzeitig wuchsen neue Aeste aus den oberen gesunden 1 Noisk Folkeblad. Christiania. 1871. No. 2. 184 Rg. .14. peripherischen Theilen des Stammes hervor, und diese trieben von hier aus Wurzeln durch die verfaulten Theile des Stammes hindurch und sogar bis tief in den Erdboden hinein. Durch diese Wurzeln, deren Dicke zwischen der eines Armes bis zu der eines Bindfadens variirt, wurde der Baum in der letzten Zeit ausschliesslich ernährt, so wie dieselben auch die Function des Stammes als Kronentrager übernommen hatten. Die Wurzeln sind auf eine eigenthündiche Art in einander verschlungen und sind wahrscheinlich sehr schnell gewachsen. Die ungefähr 2" (5— 6«n.) dicke zum Theil verfaulte äussere Schale des Stammes, welche durch die Wurzeln gesprengt wurde, deckt jetzt in Wirklichkeit nur den halben Umfang des aus den Wurzeln, wenn man sich so ausdrücken darf, gebildeten Stammes. Die hier besprochene eigenthündiche Wurzelbildung der Birke kann, wie die beistehenden Zeich- Dungen (Fig. 36 -38) zeigen, sich auf verschiedene Art entwickeln. Man findet dieselbe an mehreren Stellen in Borgens Stift1 und wahrscheinlich überall in feuchten Gegenden, wo es Sitte ist die Birke auf die er- wähnte barbarische Weise zu verstümmeln. Die Absicht dabei ist. den Baum in kürzerer Zeit, als ge- wöhnlich, zur Bildung einer verhältnissmässig grossen Krone zu zwingen. Die dünnen Zweige und Blatter benutzt man Dämlich als Futter für die HauBthiere, und den Best der Krone tbeils als Brennholz, theile en Stangen und Gerüsten, auf weh ben das Heu und Getreide getrocknet wird. Auf diese Art gewinnt man auch mehr weisse Binde, die, wie Bpäter besprochen wird, zu verschiedenen Zwecken dient. Dieses Hupfender Bäume (Norweg.: Styving) wird gern an 6—13" (15— 31cm.) .Marken Stämmen im Winter vorgenommen, und im Allgemeinen an einer stelle, unter der sich zwei oder mehrere Aeste befinden. Doch wählt man gewöhnlich hierzu Bolche Bäume, die ein mehr oder weniger verkrüppeltes Aussehen haben. Ein Bewohner jener Gegend, der den besprochenen Vorgang mit Aufmerksamkeit beobachtet hat, hat mir mitgetheilt, dass man im Allgemeinen Bchon 6—7 Jähre nach dem Köpfen findet, dass der stamm entweder in der Mitte oder an der Seite ZU faulen beginnt Die Wurzolbildung zeigt sich jedoch erst 185 Fig. 36. später und kaum vor dem lOten oder 12»>n Jahre nach dem Köpfen; alsdann aber sind bereits mehrere Theile des Stammes so stark aufgelöst, dass die Luftwurzeln mit Leichtigkeit in denselben eindringen können. Es ist bekannt, dass diese eigenthümliche Wurzelentwickelung nicht selten bei alten Weiden vor- kommt, besonders bei Salix alba und fragilis, und es ist früher (Pag. 176) besprochen, dass dieselbe in England auch bei Taxus baccata beobachtet ist. Hat man erst die Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand gerichtet, so wird es sich wahrscheinlich zeigen, dass diese Erscheinung auch bei andern Bäumen, deren Kronen auf die eben beschriebene Art verstümmelt wurden, durchaus keine Seltenheit ist. Als ich im Sommer 1873 in verschiedenen Gegenden Norwegens Untersuchungen in dieser Beziehung anstellen Hess, wurden schon in dieser kurzen Zeit wenigstens 20 solche Birken an verschiedenen Stellen in Bergens Stift gefunden. Ausserdem kommt diese Wurzelbildung dort hin und wieder bei Salix alba und fragilis. Tilia parvifolia und Alnus glutinosa, so wie in Voss Kirchspiel in Söndre Bergenhus Amt bei einer Esche und zwei Exemplaren der Sorbus Aucuparia vor. Von dem einen dieser Exemplare besitze ich sogar eine Photographie, und von dieser wird später bei Sorbus Aucuparia eine Zeichnung geliefert werden. Wenn auch nicht alle meiner nachsichtsvollen Leser den landschaftlichen Werth der Birke, dieser Eürstinn des Waldes („the Lady of the woods"),* an jedem Orte, zu jeder Jahreszeit, isolirt oder in Gruppen, Fast alle unsere Dichter haben ihr den Hof gemacht. Von übersetzt) unter anderem (Henrik Wergeland'a samlcile Skriftcr. inserm unsterblichen Henrik Wer gel and heisst es (frei Bd. Eag. 71 ): Schau! — Die Birke kalt und weiss: Keif erglänzt an jedem ReUs; — Fast wie im Erhangen, Wenn die Jungfrau wchmtith.-till Mit Demanten decken will Die erhlässten Wangen. 24 186 unbedingt zn schätzen wissen sollten, so werden doch die meisten jene elegante Form derselben bewundert ha- ben, deren feine, lotbrecht niederhängende Zweige eine Länge von 12 — IG' (3.7— 5m-), ja sogar mehr erreichen können (und die unter den Namen der Hängebirke bekannt ist). Der Grund für diese eigenthümliche Art des Wuchses, die sich in höchst malerischen Formen in den nordischen Ländern, hauptsächlich in Scan- dinavien. Finland und Russland zeigt, ist durchaus unbekannt. Die Beschaffenheit des Bodens kann wahr- scheinlich keinen Einfiuss auf den Wuchs dieser Form ausüben, denn man findet nicht selten, dicht neben einander stehend, also unter vollständig gleichen Verbältnissen, Bäume derselben Art, von denen einige aufrecht stehende andere niederhängende Zweige haben. Auch findet man unter den beiden in Norwegen wildwachsenden Arten (B. odorata und verrucosa) eben so häufig Exemplare der einen als der andern Art mit hängenden Zweigen. In Schweden lebt im Volke die Sage, dass neben dem Kreuze des Heilandes eine Birke gestanden, die so innig trauerte, dass ihre Zweige sich niederbeugten; „dieses sieht man noch heutigen Tages an dem Baume".1 Xiclit selten knüpft sich in Norwegen an alte Bäume, und namentlich an manche, ihres hohen Alters wegen ehrwürdig erscheinende Birken, die eine oder andere Sage. Es soll z.B. unter der Wurzel eines solchen Baumes ein Schatz verborgen liegen, der von einem Lindwurm oder Drachen bewacht wird; oder es heisst, dass wenn Menschen den Baum beschädigen, einen Zweig desselben abbrechen, oder auch nur seine Rinde mit einem scharfen Instrumente oder sonstwie verwunden, sie oder ihr Vieh ein Unglück treffen wird, und was dergleichen mehr ist. (Cfr. Pag. 147 u. 151). Noch heutigen Tages erzählt man sich auf dem Lande, wie es üblich gewesen sei, am Weihnachtsabend, oder bei anderen feierlichen Gelegenheiten, die Wurzeln solcher Bäume mit Bier oder Meth zu begiessen,2 und ich selbst kenne ein- zelne Beispiele, wo ich mit Gewissheit angeben kann, dass Besitzer solcher Bäume dieselben nicht nur mit besonderer Sorgfalt schützen und hegen, sondern auch jährlich den Boden einige Ellen rings um den Baum auflockern und demselben einige Fuder Dünger opfern! Der Ursprung solcher Sagen und Gebräuche dürfte bis ins höchste. Alterthum zurückgehen, und es ist kaum unwahrscheinlich, dass einzelne solcher uralten Bäume zu ihrer Zeit als „Druidenbäume", eine abgöttische Verehrung genossen. 3 Da die Einführung des Christenthums in Norwegen in den Anfang des Uten Jahrhunderts fällt, könnte es, freilich als eine sehr gewagte Verinutbung erscheinen, dass sich solche, in der heidnischen Zeit abgöttisch verehrte Bäume in unserem Lande bis auf diesen Tag erhalten haben; zumal wenn man den Eifer bedenkt, mit dem die für die Ausbreitung des Christenthums Begeisterten jede Spur des Heiden- thums zu vernichten strebten. Wer aber das zähe Festhängen des Norwegers an alten, überlieferten Sitten und Gebräuchen kennt (ein Charakterzug, der auch der jetztlebcnden Generation in nicht geringem Masse irt) und beispielsweise weiss, dass sogar noch zu unseren Lebenszeiten, in einer einsam liegenden Gegend Norwegens ein Mann gefunden wurde, der einem steinernen Bildnisse (Thor's?), welches sich in seiner Familie vom Vater auf den Sohn Jahrhunderte hindurch vererbt hatte, im Stillen göttliche Ehre erwies, dem wird cs nicht unwahrscheinlich vorkommen, dass man noch lange Zeit nach der Einführung listenthmns an der alten Sitte festhielt, diesem oder jenem alten Baume eine abgöttliche Ehre zu erzeigen. Wie dem nun auch sei, jedenfalls knüpft sich bis heute an manchen noch in frischer Lebenskraft befindlichen Baum in unserem Lande, dies ler jene alte abentheuerliche Sage. Unter den, in ihrer Art. Aufmerksamkeit verdienenden alten Birken Norwegens, die noch am Leben sind, führe ich hier folgende an : Beim Bofe Dlfshus in Nordre Land Kirchspiel (G0° 4S' N. B. 27° 40' ö. L.) steht eine sehr schöne Birke, die, nach einer im Jahre 1865 vorgenommenen Messung, eine Höhe von 71' (22.3m) hat. DerStamm, 1 Richard Dybeck*« Rona. 1847. Pag * Cfr. L. Daac. Norske Bygdcsagn. Anden Sämling. Chrimiania. 1872. Pag. 130—31. G. O. II y 1 ti:n -Cava! I i u s. Wärcnd och Wirdame. Stockholm 1864—68. 1 I). Pag. 143. SIO. * Cfr. ürda. Norsk antHjvarisk-liistorisk Tidsskrifl. I. Pag. 318—27. Richard Dybcck's Runa. 1847. Pag. 26. 187 188 der unter der Krone eine Höhe von 10' (3.1m.) hat, misst in der Brusthöhe 8' (2.5m.) im Umfang. Die Krone hat einen Durchmesser von 41' (13.8m-)- Die Zeichnung Fig. 39 ist nach einer Photographie ausgeführt hu Bafelo Kirchspiel am Lyster-Fjord in Bergens Stift (61° 20' N. B. 24° 50' Ö.L.) befindet sich eine Birke, die Alfsteigs-Birke genannt, welche, nach einer 1867 vorgenommenen Messung, eine Höhe von 71' (22.3m.) hat. Der Stamm, der am Boden einen Umfang von 10' (3.1m.) zeigt, theilt sich schon 2' (f>2cm.) aber der Erde in zwei Aeste, von welchen ein jeder ungefähr 6' (1.9m) im Umfang hält. Die Krone hat einen Durchmesser von 45' (14.1m.). In Bezug auf diesen Baum herrscht noch heutigen Tages der Aber- glaube, dasfi er mit keinem scharfen Instrumente berührt werden darf, weil in solchem 1 alle auf dem Hofe, dem derselbe zugehört, ein Unglück geschehen wird. (Cfr. l'ag. 147. 151.) Ungefähr 700 Pubs Östlich von der Kirche zu Attraa im Kirchspiele Tin in Thelemarken (59° 59' N. B. 2(1° 23' Ö. I. i steht 780' (245m.) ü. ,]. M., eine grosse, prachtvolle Hängebirke, die, nach einer im März L874 vorgenommenen Messung, 81'/2' (25.6m.) hoch ist und deren Stamm in Brusthöhe 9' (2.8m.) im Umfang halt. In der Höhe von (>'.,' ein.) vom Erdboden geht der erste Ast vom Stamme aus und strebt bis zur Höhe des Baumes empor; erst 14' (4.3m.) hoch fängt tue eigentliche Krone an sich zu entfalten und erreicht einen I mfang, der 52' (16.3m.) im Durchmesser hält. Der Baum ist kerngesund und Buch- staben, die vor etwa 10 Jahren von Liebenden oder Bonstigen Baumfrevlern seiner Binde eingeritzt wurden, sind muh deutlich zu erkennen. An Ort und Stelle nennt man ihn die „Sörens-Birke", and rührt dieser Name daher, dass der 10—12 Jahr alte Sohn des zu jener Zeit, im Jahre 1810, dort lebenden Predigers, Sören genannt, den Gipfel des Baumes mit der Hand erreichen konnte, wenn er an ihm vorüberritt Hier- nach ist der Baum gegenwärtig nicht älter als ungefähr 70 Jahre. Nahe hei dem Hefe Fahl im Kirchspiele Land (60° 41' X. B. 28° 2' Ö. L.), steht eine, 50' (15.7m.) hohe Hängebirke. Ihr Stamm, der, in Brusthöhe gemessen, 8' 4" (2.6m.) im Umfang hält, ist 12' (3.7m.) hoch bis zur Kinne, die 25' (7.8m) im Dianieter hat. Auf dem Hole Skumsrud, östlich von der, am westlichen Ufer des Landsees Mjüsen gelegenen, Kirche von Bind (60° 58' X. B. 28° 17' Ö. L.), steht eine Hängebirke, die unter dem Namen „Skums- i ud-Birke" in dortiger Gegend Jedermann bekannt ist, Sie is.t 70' (22m ) hoch. Ihr Stamm hält, l Fuss über der Erde, 12' 2" (3.8m-j und 5 Fuss hoch gemessen 8' 9" (2.7m.) im Umfang: 7 Fuss über dem Boden entfaltet sich die Krone, die von Nord nach Süd 50' (15.7m.), von Ost nach West dagegen nui 3ii',V (11.2m.) im Durchmesser hält, da der Sturm vor einigen Jahren einen mächtigen Ast auf der nordöstlichen bgerissen hat Dieser Baum sieht auswendig Irisch und gesund aus, obgleich die Krone jetzt kaum mehr die volle Pracht und den Reicbthum der Belaubung zeigt, die er vor etwa dreissig Jahren besessen haben mag. Auf dem Predigerhofe zu Indviken im nördlichen Bergenhus Amt, (61° 17' X. B. 24° 16' Ö. L.), steht eine (nächtige, 70' (22m.) hohe, Hängebirke. Sie misst in Brusthöhe 9' (2.8m.) im Umfang und theilt -ich 6 Fuss hoch in zwei mächtige Stämme, die zusammen eine 53' (16.6m.) im Durchmesser hal- tende Krone tragen, welche mit 16' (5m.) langen, abwärtshängenden, feinen Zweigguirlanden geschmückt ist. Der Baum ist gesund und kräftig: leider ist sein Alter mir nicht bekannt. Bei dem Marktplätze zu Grundset Kirchspiel Elverum in österdalen (60n 53' N. B. 29° 14' Ö.L.), befindet sich eine Hängebirke von ansehnlicher Grösse, die dort unter dem auffallenden Namen der „Höllen- Birki weit und breit bekannt ist. Die Entstehung dieses Namens ist für uns von keinem besonderem Interesse. Der Baum ist 66' (20.7m.) hoch und hat in Brusthöhe 9'8" T(3m.) I mfang; 7'.. Fuss über dem Boden fängt er an -ich zu verzweigen. Bei- Durchmesser der Kinne beträgt 58' (18.2m.) Der Besitzer hegt den Baum mit grOSBer Sorgfalt und düngt ihn jedes Jahr. Auf dem Hofe Bergem im Kirchspiele thingvold, Distrikt Nordmöre, (ca, 63" N B. 25° 50' Ö.L.), stand l/i- vor L6 Oder L8 Jahren. WO der Baum vor Alter zusammenbrach, eine, in ihrer All. merkwürdige Birke, die man daselbst „Gross-Birke" niler „Gelb-Birke" (Norw. Slorbjörka oder Oulbjörka) nannte. Der Name wurde ihr beigelegt, weil man sie vom Meere aus in Behr weiter Entfernung sehen konnte; 189 Fig. 40. die andere Benennung verdankte sie dem merkwürdigen Umstände, dass ihr Laub sich den Sommer über, bis in den Herbst hinein, gelb erhielt, dann während einer kurzen Zeit eine grüne Farbe annahm und endlich vor dem Abfallen braun wurde. Doch lösten sich nicht alle Blätter vom Baume, sondern ein Theil derselben blieb im Winter sitzen, bis der nächste Frühling sie durch neue ersetzte. Dieser Baum muss ein hohes Alter erreicht haben, und ist vermuthlich vor Zeiten als Druidenbaum verehrt worden; jedenfalls hütete man sich ihn zu beschädigen und der Respect des Eigners vor ihm war so gross, dass er aufs strengste verbot, die abgefallenen kleineren Zweige mit dem Heu zu vermischen, welches in der nächsten Umgebung des Baumes gewonnen wurde. In einer nach dem Predigerhofe zu Thingvold führenden Allee (also iu demselben Kirchspiele, wo die soeben erwähnte Birke stand,) steht noch heute eine Birke, die vor etwa 50 Jahren aus dem Wähle dorthin verpflanzt wurde. Auch an ihr zeigt sich dieselbe eigentümliche Farbenveränderung der Blatter. deren, als eines merkwürdigen Vorkommens, eben erwähnt wurde. Die höchste mir in Norwegen bekannte Birke steht beim Hofe Üstre-Xes in Vardalen (63° 46' N. B. 29° 25' Ö. L.). Dieselbe ist 90' (28.2m) hoch; der Stamm aber, welcher unter der Krone 6' (1.9m hoch ist, hat einen Umfang von nur 6'/2' (2m.). Man giebt das Alter dieses Baumes auf Ion Jahre an. Sämmtliche der hier genannten Birken stehen gleichwohl an Alter. Grösse und Schönheit weit hinter den noch zu erwähnenden vier, im ganzen Lande bekannten und berühmten, Bäumen ihrer Art zurück. Unter ihnen nimmt die sogenannte Slinde-Birke den ersten Rang ein. Sie steht auf einem, zu dem Hofe [ndre-Sliude am nörd- lichen Ufer des Sognefjord (61° 12' N. B. 24° 27' Ö. L.) gehörenden abgelegenen Felde. Ihr Standort ist 100 5 . ein Bügel „Eydneshaugen" genannt, der ringfi um aus Gerolle aufgeführt ist und ungefähr einige hundert Fnss im I.'mkreis hält, Der obenerwähnten Abhandlung in der antiquarisch-historischen Zeitschrift ..Urda" zufolge, wurde dieser Baum seit undenklicher Zeit ah heilig betrachtet und gilt bei einem Theil der dortigen Bevölkerung noch jetzt dafür. Die Bewohner des Bofes versichern, dass Niemand je gewagt habe den Baum atrf irgend eine Weise zu beschädigen. Auch erzählt man. es sei von Alters her Gebrauch gewesen und noch heutzutage Sitte, dass jeder Mann auf dem Hofe am Weihnachtsabend ein Mass gutes Bier („en Kandt godt öl") am stamme des Baumes ausgiesst. Die jetzigen Bewohner von Sünde stellen dies allerdings in Abrede. Einer alten Sage nach liegt im „Eydneshaugen" ein Schatz von zwölf kupfer- nen Kesseln, wie Schachteln in einander gestellt, nebst einer Geldkiste vergraben, bei der ein Lindwurm Wache hält. Die Slinde-Birke hat zu verschiedenen Zeiten zweien der tüchtigsten unter den norwegischen Land- schaftsmalern, den jetzt verstorbenen Dahl und Fearnley, zum Gegenstand künstlerischer Darstellung gedient, und die Zeichnung, welche wir dem Leser (Fig. 40) vorführen, ist nach der Photographie eines Gemäldes von Fearnley, welches in der hiesigen Kunst- und Zeichenschule aufbewahrt wird, ausgeführt, Aber auch die Aufmerksamkeit unserer Dichter hat die Birke von Slinde auf sich gezogen, und u. A. hat einer der gefeiertsten unter unsern Dichtern, der neulieb verschiedene, auch im Ausland«? rühmlich bekannte ,i tat, Welhaven, diesen herrlichen Baum in schwungvollen Versen besungen.1 1 Samlcdc Skrificr uf J. S. Welhaven. I B Pag. 242. 191 Die Birke von Sünde unterscheidet sich von andern uralten und grossen Bäumen ihres Geschlechtes in Norwegen durch den auffallend niedrigen Stamm und den ausserordentlich grossen Umfang ihrer Krone, der ihr eher das Aussehen eines riesenhaften Buschgewächses, als dasjenige eines Baumes giebt. Nach einer, im August 1861 vorgenommenen, Messung zeigt sie folgende Dimensionen: Der, wie die Abbildung zeigt, sehr kurze Stamm, misst etwas über der Wurzel 17' 10" (5.6m-) im Um- fang; Aeste und Zweige erheben sich bis zu 60' (18.8m) Höhe und die durchschnittliche Weite der Krone ist 69' (21.6m.).1 In der Nähe des Hofes Dunserud in Eker Kirchspiel (59° 42' N. B. 37° 26' Ö. L. und 380'— 119m. ü. d. M.)i steht eine grosse Birke, die Dunserud -Birke genannt, die sich in den letzten Jahren hin- fällig zeigte. Der Baum ist nur 61' (19m.) hoch, aber der Stamm misst in der Brusthöhe 15' (4.7m.) im Umfang, und der stärkste Ast hat einen Umfang von 9' 10" (3m). Der geringste Durchmesser der Krone ist 74' (23.2m.) und der grösste 78' (24.5m.). Fig. 41 giebt eine Zeichnung dieses Baumes. Die Hohls-Birke, welche Fig. 42 dargestellt ist, steht nahe bei dem Hofe Hohl im Kirchspiele Rennebu im südlichen Amte Throndhjem (62° 58' N. B. 27° 30' Ö. L.), dicht am Fahrwege. Sie ist 80' (25m.) hoch und der Stamm, welcher, von der Erde bis zum Anfang der Krone gemessen, eine Höhe von 6' (1.9m.) erreicht, misst in Brusthöhe 11' (3.4m.) im Umfang. Die Krone selbst hält 50' (15.7m.) im Dia- meter. Die Messung fand im September 1861 statt. Auch dieser Baum wird, wie mir berichtet ist, regel- mässig jedes Jahr von dem Besitzer gedüngt. Ungefähr 2'/2 Meile südlich von Throndhjem. nahe bei der Kirche von Melhus, steht auf dem Grunde des Hofes Gravrok (63" 15' N. B 27° 55' Ö. L.), eine kurze Strecke westlich von der Haupt- strasse, eine der grössten und schönsten Hängebirken Norwegens, die weit und breit unter dem Namen der Gravrok-Birke im Lande bekannt ist. Die Zeichnung dieses 80' (25m.) hohen Baumes (Fig. 43) und die nachstehenden Messungen wur- den im October 1861 ausgeführt. Der Stamm misst brusthoch 16' (5m) im Umfang, theilt sich 6' (1.9m.) hoch in zwei Theile, von denen der eine, 10' (3.1m) über der Erde, sich wiederum in 4 Aeste spaltet, so dass also der Baum im Ganzen fünf Hauptäste zählt, von denen jeder einzelne 6— 6'/a' (6.9— 2m.) im Umfang misst. Die ausserordentlich reich belaubte Krone hängt in langen und zierlichen (iuirlanden bis wenige Fuss über dem Boden herab, und hält 62' (19.4m.) im Durchmesser. In nächster Nähe des Baumes wach- sen mehrere grosse, prachtvolle Birken, worunter eine 9' (2.8m.) und eine andere 8' (2.5m.) im Umfang hält. Das Holz der Birke wird in Norwegen nicht nur als Brennmaterial, sondern auch in mancherlei Weise als Nutzholz verarbeitet und geschätzt. Mobilien von Birkenholz finden sich fast in jeder, auch der elegantesten Haushaltung, da die feine Politur, welche das Holz annimmt, nebst seiner Dauerhaftigkeit sowohl den Armen erfreut, als den Reichen befriedigt. In den meisten Gegenden, denen die Eiche fehlt, bedient man sich der Fichtenrinde (Abies excelsa, DC) und der Birkenrinde zum Gerben des Leders, des Segeltuches, Tauwerks,. Fischgarnes und ähnlicher Schiffsutensilien. Hauptsächlich aber findet die weisse Oberhaut der Birkenrinde, in Norwegen „Näver" genannt, hier eine ausgedehnte Verwendung. Wenn die weisse Rinde vom Stamme abgezogen ist, bildet sich gewöhnlich, ungefähr nach Verlauf von zehn Jahren. eine neue Lage; diese wird aber niemals so glatt wie die zuerst gebildete. Um Pfähle, die in die Erde gesetzt werden sollen, (wozu man hier meistens Kiefernholz be- nutzt), vor Fäulniss zu bewahren, lässt mau sie an der Oberfläche schwach verkohlen, und umgiebt das Ende mit Birkenrinde („Näver"). In den Landdistrikten, wo an den meisten Stellen die Verwendung von Dachziegeln, einerseits des Transportes wegen zu kostspielig sein würde, während sie andererseits den heftigen Stürmen mancher Gegenden doch nicht hinreichend zu widerstehen vermöchten, pflegt man die Häuser auf folgende Art zu decken: Zuerst versieht man das Haus mit einem gewöhnlichen Bretter- dach, welches man mit 1 bis l'/2 D Fuss grossen Stücken Birkenrinde überzieht, die man dergestalt über einander legt, dass von jeder Lage nur das untere Ende etwa 3 — 4 Zoll hervorragt. Hierüber wird ? Indem der Bogen unter die Presse gelegt "werden sollte, bekam ich vom Herrn Antii(uar N. Nicolassen die Xachricht. dass die Sünde-Birke im Herbste 1873 durch einen Orkan zertrümmert wurde. Die Hohls-Birke. 193 Die Gravrok-Birke. 25 194 eine dünne Erdschicht ausgebreitet und endlich das Dach mit Rasen belegt, so dass das Ganze eine Schicht von ungefähr 1 Fuss I>icke bildet Wenn ein solches Dach mit Sorgfalt ausgeführt wird, halt es sich in der Regel 40 bis 50 Jahre und bleibt warm und dicht, muss aber alsdann erneuert oder umgelegt werden. Zu diesem Ende entfernt man die Erde, und dreht die Rindenstückc einfach um, so dass das vorher nach unten gekehrte Ende, jetzt nach oben zu liegen kommt, und also die durch Feuchtigkeit beschädigten Theile durch die bisher geschonten verdeckt werden. Alsdann erneuert man die Erdschicht, und das Dach dient abermals dieselbe. Zeit wie das vorige. Wenn man 2—3 Lagen Birkenrinde über einander legt, halt sich das Dach gewöhnlich eben so lange Zeit wie das Haus. Ist nun endlich die Rinde zu diesem Zwecke nicht mehr tauglich, so wird sie dennoch nicht als werthlos betrachtet. Man sammelt sie sorgfaltig, stellt die Schi iben in perpendiculairer Richtung neben einander in einen eisernen Kessel, den man, dergestalt mit znsammengepressten Üindenscheiben angefüllt, umkehrt. Indem man alsdann die Birkenrinde in Brand setzt, gewinnt man durch absteigende Destillation ein empyreumatisches Oel (Oleum botulinum), das zum Schmieren von Lederzeug aller Art besonders geschätzt ist. Die auf diese Art aus der Rinde gewonnenen Kohlen werden von Gürtlern und andern Metallarbeitern zum Schmelzen verschiedener Metalle eifrig gesucht In norwegischen historischen Schriften, welche die Ereignisse des Otcn Jahrhunderts behandeln, wird der Gebrauch der Birkenrinde zum Dachdecken als allgemein gebräuchlich besprochen, und zwar nicht allein für Norwegen ' sondern auch für Curland.'- Auch auf Island gebrauchte man, eben sowie in Nor- wegen, Basen auf den Dächern und wahrscheinlich Birkenrinde darunter.3 — In den alten norwegischen Gesetzen findet man die Birkenrinde an mehreren Stellen erwähnt. So heisst es z. B. im Frostathings- Gesetze (I. Bag. 242) und im Gulathings-Gesetze (Cap. 75), dass die Zinsbauern nicht mehr Birkenrinde zum Verkauf sammeln dürfen, als sie zum Einkauf von Salz für den Hausgebrauch bedürfen; ebenso dürfen sie aber aueb nicht mehr Salz bereiten, als sie zu ihrem Vieh gebrauchen, ausgenommen das, was sie be- dürfen, um Birkenrinde zu kaufen. Dieses wird sogar in Christian V norwegischem Gesetze (3 — 14 — 35) wiederholt — Dass die Birkenrinde ein gewöhnlicher Handelsartikel war, kann man daraus ersehen, i .in im Jahre 1322 in einem Speicher in Oslo (dem jetzigen Christiania) ein Lager von Birkenrinde hielt.4 In dem Steuertarife vom 3tcn October 1685 werden 24 „Bismermärker" uingef. ä 240 Grammen) zu I .' „SkiUing" Weith angesetzt, und im Diplom atarium norvegicum (II. Xo. 77) wird sogar für das Jahr 1305 Birkenrinde als eine Katasterbezeichnung benutzt, um den Maassstab für Berechnung der Reallasten anzugeben. 1 ;i-t überall im Lande benutzt man die Birkenrinde, um daraus Gefässe zum Transport oder zur Aufbewahrung sowohl trockner als flüssiger Gegenstände zu verfertigen. Ein solches Gefäss („ShruJcke" oder „Nävershrukke") hat eine cylindrische Form, ist mit dichtschliessendem Boden und mit einem Deckel versehen, und an der einen Seite mittelst dünner und zäher Wurzelfasern der Kiefer (Binus sylvestris), oder auf andere Weise, nicht ohne Kunstfertigkeit, zusammengefügt. Im Norden des Landes verfährt man bei der Verfertigung dieser Rindengefässe auf folgende Weise: Zeitig im Frühjahr, wenn die Rinde sich leicht vom Baume losen las>t. fallt man Bäume von 4 bis 8 Zoll im Diameter, die eine feine, glätte und Oberhaut haben. Der Stamm wird in Stücke von passender Länge geschnitten, und durch ma>si^es Klopfen der Kinde trennt diese sich leicht vom Baume. Man entfernt nun die eigentliche Rindensuhstanz mit Hülfe des „Tollehniv", (eines dem norwegischen Bauer bei seinen verschiedenartigen Bandthierungen unentbehrliches Messer*), so dass nur die Oberhaut zurück bleibt. Dadurch, dass man nun das eine Ende der cylindrisch zusammengebogenen Rinde eine "Weile in kochendes Wasser hält, schliesst dieselbe sich bo fest and innig um den vorher genau zugeschnittenen hölzernen Boden des Gefiisses, dass dieses voll- . 22. * ügil'l Sn^a Cap. 46. '■ 4 Diplonintjiriutn Norvegicam, III. No. 131. * Siehe: Fr. Mchwald. Nm-li Norwegen I P. 4 0. Leipzig 1858. Carl B. Lorch. 195 ständig wasserdicht wird. Auf gleiche Weise behandelt man nun auch den Deckel, bis er sich bequem öffnen und schliessen lässt. Solcher Gefässe, denen man eine eigenthümliche, mitunter sogar elegante, Form zu geben weiss, bedient man sich, wie gesagt, sowohl zum Transport als zur Aufbewahrung der ver- schiedenartigsten Haushaltungsgegenstände, Früchte, Milch, Meel, Eier u. s. w. ja selbst zum Einsalzen der Häringe oder anderer Fische. Im nördlichen Norwegen und den angrenzenden Distrikten Kusslands verfertigt man aus der wei- ssen Birkenrinde mancherlei Art Dosen zur Aufbe Währung von Schnupf- und Rauchtabak u. d. gl., die, selbst in den Läden der Hauptstadt, als Gegenstände nationaler Industrie ausgestellt, von Einheimischen und Fremden gern gekauft werden. Die norwegischen Lapländer in Finmarken verstehen sogar aus der Bir- kenrinde eine Art Cigaretten zu bereiten: ein Stück schräg zugeschnittene Birkenrinde wird so zusam- mengerollt, dass sie wie ein kleines ausgezogenes Fernrohr aussieht. Hierin wird Tabak gestopft, und nun raucht der Lapländer mit anscheinend grossem Genuss aus dem zugespitztem Ende, ohne sich durch den Beigeschmack der sengenden Birkenrinde im geringsten geniren zu lassen. Aus l'/a — 2 Zoll breiten Streifen von Birkenrinde, die man eigenthümlich zu flechten versteht, stellt man in mehreren Gegenden Norwegens eine eigene Art von Felleisen, Ranzen oder Tornister dar, die stark, leicht und vor allem sehr wohlfeil sind. (Siehe Fig. 44, nach einer Photographie ausgeführt). In dem östlichen Theile des Landes, vorzüglich in der Umgegend von Kongsvinger (60° 12' N. B. 29° 40' Ö. L.), macht man auch Schuhe von Birkenrinde, die sich im Sommer, bei der Feldarbeit wohl gebrauchen lassen. (Siehe Fig. 45, ebenfalls nach einer Photographie). Solche Fussbekleidung ist freilich nicht be- sonders solide, aber bei einem Preis von 30 — 40 Pfennige das Paar, doch nicht unvortheilhaft. Aehnliche Schuhe werden auch von den russischen Lapländern am Karelstrande benutzt.1 Man bedient sich auch der Birkenrinde, zwischen den Schuhsohleu gelegt, um diese wasserdicht zu machen. Als einer besonderen Verwendung der Birkenrinde aber ist hier noch einer Industrie zu erwähnen, die namentlich in Gudbrands- dalen gefunden wird, indem man dort die weisse Birkenrinde zu Pfeifenröhren, Messerheften und anderen ähnlichen Gegenständen auf kunstreiche Art zu benutzen versteht. Die dünnen Rinden werden, in Menge aufeinandergelegt, zusammengepresst, und dann entweder auf der Drehbank oder mit dem „Tolhi (siehe oben) aus freier Hand bearbeitet. Ein solches Rohr oder Heft besteht oft aus mehreren Hundert übereinander gelegten Rindenscheiben, und hat ein eigenthümlich-gefälliges Aussehen. Ich kann diesen Gegenstand nicht wohl verlassen, ohne schliesslich noch einer, ohne Zweifel höchst erfreulichen Anwendung der Birkenrinde zu gedenken, die vor etwa einem Menschenalter, oder vielleicht noch etwas länger zurück, in Norwegen nicht ganz selten gewesen zu sein scheint, namentlich in einzelnen weit abwärts gelegenen Gegenden des Landes. Im Jahre 1819 veröffentlichte der damals lebende norwe- gische Dichter Claus Frimann die Biographie eines in damaliger Zeit hervorragenden norwegischen Bauers,2 Sivert Aarflot auf Söndmöre, und in dieser Schrift kommt, unter anderen autobiographischen Notizen, folgende Bemerkung vor: „Im ersten Jahre verschaffte mein Vater mir einiges Papier; später verfertigte ich mir selbst kleine Schreibebücher von feiner Birkenrinde und half mir dadurch fort, bis ich zusammenhängende Schrift schreiben lernte". Ich sehe mich im Stande diesem offenherzigen Bekenntnisse eine ähnliche Mittheilung hinzuzu- fügen. Einer meiner Freunde, mit dem ich fast täglich umzugehen die Freude habe, und der gegenwärtig einen hervorragenden Platz in der norwegischen Literatur einnimmt, dessen früheste Jugend aber unter drückenden äusseren Verhältnissen verflossen ist, hat ebenfalls, aus eigenem Antriebe, die ersten Anfangs- gründe des Schreibens — auf Blättern von Birkenrinde — erlernt. In Parkanlagen und ähnlichen Pflanzungen findet man bei Cbristiania folgende Arten: Betula Bhojpathra, Wall., B. carpinifolia, AH., B. dahurica, PalL, B. fruticosa, Pall, B. ezcelsa, Ait., B. humilis, Schrank, B. lenta, Willd., B. nigra, L., B. oycowiensis, Bess., B. papyracea, 1 Ludvig Kr. Dan. Skisser fra Lapland, Karelstranden og Finland. Kristiania. 1870. Pag. 144. * Sivert Aarflot's Mindc af Claus Frimann. Egset 1819. 25* 196 Big, 45. Ait. und B. populifolia, Ait. Von allen hier genannten Arten habe ich nur Betula papyracea nördlicher als Christiania gesehen. Dieselbe gedeiht gul auf luderöen (G3° 52' N. B. 28° 56' Ö. L.) Almis. Von dieser Gattung findet man zwei Arten in Norwegen wildwachsend. Alnus glutinosa, Gärtn. (JNbrweg.: Or, Older, Svartor, Svartolder; Schwed.: Klibbe-Al, LZ). Die Schwarz-Erle ist allgemein im südlichen Theile Scaudinaviens. In Schweden scheint dieselbe bei der Stadt Ömsköldsvik in Angermanland (63° 20') und in Norwegen beim Hofe Bunas in Yär- dalen, in der Nahe von Stiklestad (63° 47'), ihre Polargrenze erreicht zu halten. An beiden Stellen ist dieselbe noch baumartig und giebt, wenigstens an der letzt genannten Stelle, reifen Samen. Sie geht, selbst im südlichen Norwegen, kaum höher als 1000' (314'») ü. d. M., und wird, so weit mir bekannt, nicht über 50-GO' (.15.6— lS.8m.) hoch. Aus Trygstad Kirchspiel (59° 35') im Amte Smaalenene besitze ich eine Scheibe, die LI'/»" (30cm.) im Durchschnitt halt und ein Alter von 50 Jahren zeigt, und aus der Umgegend von Christiania (60°) eine solche, die einen Durchmesser von 13" (34cm.) und ein Alter von 62 Jahre hat. Vor einigen Jahren wurde in Kvinherred Kirchspiel, im südlichen Bergenhus Amt (60°), ein Baum gefallt, der eine Höhe von 56' (17.5m.) hatte. Derselbe zeigte an dem unteren Ende (16 Jahresringe bei einem Durchmesser von 26" Im Walde des l'redigerhofes zu Drangedal (59° 6') hat der Forstmeister Herr Mejdell einen Baum gemessen, dm- eine Höhe von 54' (17m.) und in der Brusthöhe einen Umfang von 8 */»' (2.8m-) hatte. — Baum dieser Art in Norwegen Steht beim Hofe Aarholen. Indviken Kirchspiel, im nördlichen aus Amt (61° 17' N. B. -i" li;' Ö. L.). Nach einer sehr genauen, vom Herrn Oeconomie-Commissär rdrup im Jahre 1868 vorgenommenen, Messung hatte dieser Baum folgende Dimensionen: Die Höhe ist nur 30' (9.4m.); ein paar FUSS Über der lade theilt sich der Stamm in drei starke Aeste. Unter den Acten hat der Stamm einen Umfang von 30 Fuss (9.4m.)!1 ,)l'r ''mt' der Aeste hat »/ (1.9m über der lade einen I fmfang von 13' | Im i. der zweite von 14' I 1.4m.) und der dritte von 14*/*' I 1.5m. |. Die Krone hat einen Durchmesser von 64' (20m.). Man erzahlt, dass ein Ast dieses Baumes, der vor mehreren Jahren vom Sturme abgebrochen wurde, bo viel Holz gab, dass man zehn Schlitten dazu brauchte, um dasselbe nach Hause zu fahren. Es existirl eme Sage, dass dieser Baum für die Familie, auf deren Grund der- teht, glückbringend Bein soll, so wie das „die Unterirdischen" sich unter diesem Baum aufhalten. Aul zusagendem Boden wächsl die Schwarz-Erle ziemlich Bchnell, und bei Christianssand (58" 8') I lange Jahrestriebe gesehen. — Die Bigenthümliche Wuraelbildung, die man zuweilen B Zeitung, nu Jahrg. i S74. Ptg. 884—85. 197 Fig. 46. bei stark geköpften Exemplaren der Schwarz-Erle findet, ist früher bei der Birke besprochen, und finde ich es desshalb genügend auf Pag. 183—84 hinzuweisen. Von den in Parkanlagen cultivirten Varietäten befinden sich bei Christiania Alnus glutinosa laciniata, Ehrh., A. gl. oxyacanthifolia, Loud. und A. gl. foliis variegatis. Alnus incana, DG. (Norw.: Or, Older, Graa-Or, Graa-Older, Hvid-Or, Hvid-Older;- Alt Norw.: EM; Isl.: Elrir; Norw. Lapl.: Läibhc ; Schwed. : Grdal,Arr od. Arre; Schwed. Lapl. : Sieipi). Die Weiss- Erle ist überall in Scandinavien ziemlich allgemein (seltener im südlichen Schweden) bis zur Mündung des Tana-Flusses in Ost-Finmarken 70° 30' N. B. 46° 0' Ö. L.. Auf der Kolahalbinsel geht die Weiss-Erle bis ungefähr 69 '/ä°. In West-Finmarken habe ich in Alten (70°) einen Baum gemessen, der eine Höhe von 60' (18.8m.) und in der Brusthöhe einen Umfang von 34" (89cm.) hatte. Auf den Gebirgen <*eht die- selbe in den südlichen Provinzen Norwegens bis fast und oft sogar bis ganz zur Birkengrenze; und in West-Finmarken ungefähr bis 1200' (376m.) ü. d. M. hinauf; im schwedischen Lapland bis zur höheren Coniferenregion. Im südlichen Norwegen habe ich niemals Bäume gesehen, die höher als ungefähr 60' (18.8m-) waren, bei einem Stammdurchmesser von 12—18" (39— 47cm.). — Von der Weiss-Erle besitze ich drei Scheiben, die eine aus dem früher genannten Kirchspiele Trygstad, die zweite aus der Umce^end von Christiania und die dritte aus Alten stammend. Die erste hat ein Alter von 52 Jahre und einen Durch- messer von 10" (26cm.), die zweite ist 56 Jahre alt und misst 12" (31cm ) im Durchmesser, und die dritte die 70 Jahre alt ist, hat einen Durchmesser von 7" (18cm.). An mehreren Stellen findet man, im wilden Zustande, einige eigenthümliche Formen, die entweder locale Varietäten zu sein scheinen oder auch hybride For- men zwischen Alnus glutinosa und in- cana sind. Für eine solche Form halte ich Alnus pubescens, Tausch, die hin und wieder im südlichen Norwegen vor- kommt, wo dieselbe aber nur in Gesell- schaft der beiden genannten Arten ge- funden ist. Auch die Form der Bätter kann sehr variabel sein; die beigefügten Zeichnun- gen (Fig. 46) zeigen die Blätter eines im Kirchspiele Sparbu im nördlichen Thrond- hjems Amte (G3° 55') wildwachs Baumes. Diese Form ist die eigenthüm- lichste, die mir bis jetzt vorgekommen ist. Eine ähnliche Form, deren Blätter aber weniger tief eingeschnitten sind, ist auch in Sögne Kirchspiel in der Nähe von Christianssand 58 - gefunden worden. ' Die Rinde sowohl der Weiss- wie der Schwarz-Erle wird, theils für sich allein, theils mit der Kinde von Prunus Padus, Salix caprea und andern Weideuarten gemischt, zum Gerben der Fischnetze gebraucht, wobei man die mit der Rindenbrühe behandelten Netze in eine Auflösung von Eisenvictriol eintaucht, um denselben eine dunklere Farbe zu verleihen. Dieser Gerbungsprocess wird vorgenommen, theils um das Garn stärker, theils um die Fäden desselben für die Fische weniger sichtbar zu machen. Von den allgemein cultivirten Varietäten habe ich bei Christiania keine andere als Alnus incana foliis variegatis gesehen. Von ausländischen Alten findet man liier folgende: Alnus barbata, Botaniska Notiser. 1868. Pag. 171. 198 GL -1. Mey., A. cordifolia. Ten., \. fruticosa, Bupr., A. glauca, Mchx., A.serrulata, Wilhl, A.sub- cordat.i. ('. A. Mey. und A. viridis, DC. Diese Stelle dürfte vielleicht die passendste sein, um eine kurze Uebersicht über die Wälder Islands und die damit in nächster Verbindung stellenden Verhältnisse einzuschalten, da nämlich die Birke (Betula odorat a. 7>'<. 1772. I. Pag. 511. Olaus Olavius. Oecono- raisk Reise igjennem Island. Kjöbenharn. 1780. I. Pag. 146 iq. 191 »\. II. l'.ig 421 Bq. r>r>3 sq. 4 Laxdada Saga Cup. 24. G Cap. 0. Sturlunga Saga IV. Cap. 17. BavarBar Baga Islirdings Cap. 2. Pag. 7. ■ 220. Das ältere isländische Chri.stenrecht, Cap. 9. Jdnsbdkon, Landsleiebulken Cap. 7. RefcabaMken Cap. I. — Aus einem Althing—Urihcilo vom Juli 1604 ersieht man ausserdem, dass die Pacbtbauern das Recht hatten Treib- holz zur Separation ihrer Gebäude und Fahnenge n benutzen, trobJngegen der liest an den Grundbesitzer fällt. Lovsam- Uog tot Island. Kj"t,enhuvn. 1858. Pag. 145. N Mohr. ForeOg til cn islandsk Natarhistoria. Kjffbcnhavn. 1 786. Tag. 243. ' William l'reycr und Dr. Ferdinand Zirkel. Heise nach Island im Sommer 1860. Leipzig 1862. (ürockhaus) Plag. 151. Cfr. Kggcrt Olafscn's og Bjarnc Fovelscn's Heise. 2. Pag. 625. 201 Masse bildet, sticht man diese in viereckige Stücke, die 9 -12" (23— 31cm.) im Quadrat messen; diese wer- den in 1—2" (26— 52mm ) dicke Scheiben getheilt, die alsdann, zu zweien gegen einander aufgerichtet, zum Trocknen aufgestellt werden. Letzterwähnter Stoff entwickelt mehr Hitze als erstgenannter, verbreitet aber einen für Fremde unerträglichen Gestank, besonders weil er stets mehr oder weniger mit Schafwolle gemischt ist. Es ist selbstverständlich, dass die Nahrungsmittel, welche mittelst eines solchen Brennmaterials zubereitet werden, immer etwas von seinem nichts weniger als zusagendem Gerüche annehmen, zumal wenn dasselbe zum Räuchern von Lachs u. dgl. verwendet wird.' Aber auch abgesehen von jedem Geschmacks- urtheil über Appetitlichkeit und Sauberkeit, raubt man. bei dieser Verwendung der Thierexcremente, den Wiesen ihren notwendigen Dünger, und kann dieselbe nur durch die traurige Wahrheit entschuldigt wer- den, dass „Noth kein Gebot kennt".2 Obgleich es, nach dem Gesagten keinem Zweifel unterliegt, dass die Wälder Islands Jahrhunderte hindurch ohne jeden Gedanken an die Zukunft behandelt wurden, so ersieht man doch, dass an einzelnen Stellen, noch vor 2—300 Jahren, ja sogar bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinein, sich verhält- nissmässig recht respektable einzelnstehende Bäume und Waldpartien erhalten hatten. Es wird nämlich erzählt,3 dass in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, beim Hofe Eivindarmuli in Rängävalla-Syssel im süd- lichen Theile der Insel (G3° 40' N. B. 2° 20' V.L.), sich eine Birke befand, die eine Höhe von 40' (12.5m.) hatte und deren Alter auf 67 Jahre angegeben wurde. An einer andern Stelle (1. c. 1. Pag. 168) wird ein Birkenwald in Borgarejar6ar-Syssel auf der Si'ulwestseite der Insel (G4V2°) besprochen, der gegen eine Meile lang und eine Viertelmeile breit war. Einzelne Bäume waren 20-24' (6.2— 7.5m.) hoch, die meisten aber waren jedoch nicht höher als 10—12' (3 — 3.7m.) und ungefähr armdick. Weiter (1. c. 2. Pag. 734) heisst es, dass sich im Fnioskaa-Thale (65V2° N. B. 0° 30' V. L.), in der Mitte des 17ten Jahrhunderts Birken befanden, deren Stämme eine Höhe von 40' (12.5m) unter der Krone masseu, dass sich aber die grössten Bäume im Mödruvellir-Walde, etwas südlich vom Ende des Eyja-Fjord (65V2° N. B. 0° 52' V. L.), vorfan- den. Von den Bäumen dieses Waldes, der 1607 vom Sturme zerstört wurde, fand man noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts dicke Balken in den Häusern der Umgegend. Auch jetzt noch sieht man im Fnioskaa-Thale einen nicht unbedeutenden Birkenwald, in welchem die Bäume eine Höhe von 15— 20' (4.7— 6.3m-) bei einem Durchmesser von 6" (16cm.) am Boden erreicht haben.4 Eben daselbst finden sich auch „zahlreiche Stümpfe gefällter Bäume von l'/a Fuss (47cm.) Durchmesser"5. Beim Hofe Aas am Axar-Fjord, etwas über dem 66" N. B., soll früher auch ein Wald gestanden haben, worin sich 10—12' (3 — 3.7m.) hohe Birken und noch höhere Vogelbeerbäume (Sorbus Aucuparia) befanden.0 Nach einer Mittheilung meines Freundes Tryggvi Gunnarsson trifft man jetzt die irrössten Birkenwälder Islands bei Hallormstad in Mula-Syssel auf dem Ostlande (65° 6' N. B. 2° 6' 0. L.) und in 1 Sabine Baring-Go uld. Iceland: its scenes and Sagas. London. ISfi3. Tag. 73. - In der Nähe von Avers, in dem südlichen Theile des Canton Bünden, befindet sich in einer Höhe von 6 — 7000 1882— 219G".) ü. d. M., also über die Baumgrenze hinaus, ein Gebirgslhal. dessen Einwohner, 3 — 400 Menschen, sich allein durch Viehzucht ernähren. Sowohl hier, als in dem nahe gelegenen Doife Stalla (55591— 1744">' ü d. M.). benutzt man getrockneten Z und Schafmist als Brennmaterial. iKarl Kasthofer. Bemerkungen auf einer Alpen-Reise etc. Aarau. 1 S J 2 . P:il'. 114. F. v. Tschudi. Das Thierleben der Alpen. Slr AuH. Leipzig 1868. Pag 188'. — Im nördlichsten derTundern im Gouvernemente Archan- gelsk, die so weit vom Meere entfernt liegen, dass es unmöglich ist dort Treibholz zu sammeln, werden von den Samojeden die kleinen Stämme und Aeste der Zwergbirke und der kriechenden Weidenarten als Brennholz benutzt. Aber auch ohne diese ver- stehen die Samojeden sich zu bellen, indem, „in Ermangelung jedes andern Brennmaterials, eine schwarze Flechte aus dem Ge- schlecht der Cladonia, die im höheren Norden sehr häufig den Boden bedeckt, nebst den im Frühjahr ausfallenden Rennthier- haaren, dessen Stelle nothdürftig auszufüllen hat". A. G. Schrenk Reise durch die Tundern der Samojeden. lWp.it. 1S4S — 54. 2'" Theil Pag. 465. 3 Eggert Olafsen's og Bjarne Povelsen's Reise gjennem Island. Sorö. 1772. 2 Pag. 1022. 4 Dieser Wald muss nach dem Jahre 178t) erwachsen sein, denn damals war der frühere, nach Umstanden recht schön im Fnioskaa-Thale gänzlich zerstört. Olaus Olavius. OeconomiM, Reise igjennem [sland. Kjöbenhavn 5 William Prcyer und Dr. Ferdinand Zirkel. Reise nach [stand im Sommer 1860 I. pzig. IS6S 6 Olaus Olavius. Oeconomisk Reise igjennem [sland. ICjöbenhavn. 1780 2. Pag. 371. 202 Kelduhverri in Thingeyar-Syssel auf dem Nordlande (66° N. B. 0° 26' Ö. L.). Die Bäume an den hier genannten Stellen sind jedoch kaum über 14—16' (4.3— 5m.) und im Allgemeinen nicht mehr als 6— 10' (1.9 — 3.1m.) hoch, bei einem Stammdurchmesser von 6" (16cm.). Aus dun von der dänischen Regierung für die Insel Island erlassenen Gesetzen ersieht man, dass ungefähr seil der Mitte des vorigen Jahrhunderts vielfache Versuche gemacht worden sind, um den Ackerbau aufs neue ins Leben zu rufen und den Gartenhau und die Forstanpflanzung zu befördern, so wie um die etwa noch vorhandenen Reste der isländischen Wälder zu schonen. Alle diese Bestrebungen sind aber, so viel mir bekannt, jedenfalls in Bezug auf den Ackerbau und die Vermehrung der Wälder, vollständig ohne Wirkung geblieben. Es ist freilich für den Fernstehenden schwierig sich eine begründete Meinung über die Ursachen eines so bedauernswerthen Resultates zu bilden, dessen Grund vielleicht zum Thcil in Trägheit und in Mangel an Unternehmungsgeist, so bald es etwas neues gilt, theils auch darin zu suchen i.). Der Diameter der Krone ist gerade ebenso gross wie die Höhe des Baumes. ■ N B. 26' 52' <">. LJ im Kirchspiele Hitterdal (Thelemarken) befindet sich eine Eiche, deren Stamm, nach einer im Mai 1869 vorgenommenen Messung, in der Brusthöhe einen Um- ■ und deren Krone einen Durchmesser von Siehe Fif In Krödsherred Kirchspiel ^t.-ht in der Nahe des I'redigerhofes (60° 10' X. B. 27° 18' Ö.L.) eine selir schön . Eiche, die L866 eine Hohe von 64' (20» hatte. Der Stamm misst in der Brust- hohe im Umfang, und die Krone hat einen Durchmesser von GO' (18.8m). 205 Beim Hofe Söndre Huseby, ungefähr eine halbe Meile von Christiania entfernt, steht eine Eiche, die im Mai 1869 gemessen wurde. Dieselbe hat eine Höhe von 75' (23.5m.); der hohle Stamm hat in der Brusthöhe einen Umfang von 20' (fi.3m.). Fig. 48 nach einer Photographie. Eine nicht geringe Menge Notizen über ähnliche Messungen von Eichen aus den südlichen Gegen- den Norwegens liegen mir vor, die zum Theil sogar grössere Dimensionen als die hier genannten nachweisen. Um aber Ermüdung zu vermeiden, werde ich mich damit begnügen nur folgende anzuführen: Auf dem Hofe Apenes beim Marineetablissement Horten am Christiania-Fjord (59° 25') wurde im Februar 1874 eine Eiche mit der grössten Genauigkeit gemessen: Die Höhe derselben betrug 52' (16.3m.); der Umfang des Stammes, G" (16cm) über der Erde, war 38' 9" (12.1m.), und in der Brusthöhe 25' 7" (8m.). Der Stamm ist hohl, aber der Baum sieht frisch und gesund aus. Im September 1864 mass der Forstmeister Mejdell auf dem Hofe (Heiland. Kiivhspiel Hviteseid. in Thelemarken (59° '23' N. B. 26° 28' Ö. L. und 1180'— 370m. u.d.M.) eine Eiche. Dieselbe ist70'(22m.; hoch, wobei der Stamm am Boden einen Umfang von 30' (9.4m-) und in der Brusthöhe von 24' (7.5m.j hat. Die äusseren Theile des Stammes sind nicht beschädigt, ein paar Aeste jedoch, so wie die Spitzen der Gipfelzweige sind verdorrt. Auf einem Aste wächst ein Vogelbeerbaum (Sorbus Aucuparia), der eine Höhe von ungefähr 12' (3.7m.) hat. Die letzt angeführten Dimensionen, welche an und für sich schon ganz respek- 206 tabel sind haben auch noch in anderer Beziehung ein besonderes pflanzengeographisches Interesse, da die Meereshöhe dieses Baumes in Norwegen kaum je von der Eiche überschritten werden dürfte. Beim Hofe Ulleberg, ungefähr eine halbe Meile südlich von der Stadt Laurvig (59° 0' N. B. 27° W <). L.)i wurde im .Juli 1872 eine Eiche gemessen, die eine Höhe von CO* (18.8m) hatte. Der Stamm, der 16' (6m.) hoch ist. hat in der Brusthöhe einen Umfang von 22%' (7m.), und die Krone einen Durch- r von ungefähr 60' (18.8™.). Die grösste Eiche, die ich in Norwegen kenne, steht auf dem Hofe Valen, Fjeldberg Kirchspiel, tdhordländ (59° 50* N. B. 23° 28' (). L.). Herr Forstmeister Asbjörnsen, der diesen Baum gemessen hat, gdebt die Dimensionen desselben folgendermaseen an: Her Baum ist 120' (37.6m.) hoch; 3' (94cm.) ober dem Boden missl der Btamm 25' (7.8« im Umfang, und in einer Höhe von T (2.2m.) 1 8 ■/«' (5.8m.). In der Höhe von 14' (4.4m.) vnin Boden hatte er den ersten Ast getrieben, der aber im Jahre 1807 bei einem heftigen Sturme vom Stamme abgerissen wurde. In der hierdurch entstandenen Höhlung haben sich 207 jetzt zwei mächtige Ueberwallungen gebildet. Im Jahre 1858 trug dieser Baum mehrere Tonnen Eicheln. Der Besitzer des Hofes, Herr Hauptmann Undahl, war so freundlich mir die Photographie dieses Baumes zu senden, und nach dieser ist die beistehende Zeichnung (Fig. 49) ausgeführt. Eine noch grössere Eiche stand früher auf demselben Hofe. Der Baum war vom Alter ausge- höhlt und brach um 1790 zusammen. Noch heute erzählt man sich in jener Gegend wie, kurze Zeit vor dem Sturze des Baumes, 24 Arbeitsleute eines Tages vor einem unerwartet aufsteigenden Gewitter Schutz in der Höhlung der alten Eiche suchten. Trotz ihrer Geräumigkeit war indessen die Höhlung einem so zahlreichen Zuspruch nicht gewachsen, denn treulich berichtet der Volksmund bis auf diesen Tag: ..zwei aber blieben draussen". Eben daselbst steht noch eine andere Eiche, von der man weiss, dass sie 1766 oder 1767 gepflanzt wurde. Sie war damals ungefähr armdick. Jetzt ist der Baum 80' (25m) hoch, und der Stamm misst brusthoch 25" (65cm) im Diameter. In den südlichen Provinzen Schwedens kann die Eiche ungefähr dieselben Dimensionen erreichen, die für Norwegen angegeben wurden, und selbst ganz in der Nähe ihrer Polargrenze (d. h. bei 59° 320 kann man Bäume finden, die eine Höhe von 50—60' (15.6 — 18.Sm.) bei einem Stammdurchmesser von 3%' (109cm.) zeigen.1 Wenn die Aeste der Eiche sich so niedrig am Stamme befinden, dass sie längere Zeit auf der Erde ruhen, schlagen sie Wurzeln und es können alsdann junge Bäume aus denselben hervortreiben, auf dieselbe Art, wie früher beim Wachholder, der Fichte etc. angegeben wurde. Einzeln stehend giebt die Eiche oft schon in einem Alter von 20 — 25 Jahre keimfähige Frucht ; eingeengt oder im geschlossenem Bestände gebraucht sie dazu die doppelte Zeit, ja noch mehr. Das Hiebalter der Eiche kann unter gewöhnlichen Verhältnissen zu 200 Jahren angenommen werden. Beim Marineetablissement Horten hat man 36-jährige Eichen gefunden, die eine Höhe von 40' (12.5m.) erreicht hatten und an der Wurzel 12" (31cm.) im Durchmesser hielten. Es liegen zwei Eichenscheiben vor mir, die eine von dem Hofe Ekeberg im Kirchspiele Trygstad (59° 37' N. B. 28° 55' Ö. L ), die andere aus der Stadt Laurvig (59° 3' N. B. 27° 42' Ö. L.). Die Scheibe von Ekeberg zeigt ein Alter von 100 Jahren og hält 23'/2" (61.4cm.) im Durchmesser, die von Laurvig hat einen Durchmesser von 24" (62.7cm.) und ist 150 Jahre alt. Herr Asbjörnsen hat mir aufgegeben, dass er auf dem Hofe Hetland, einige Meilen nördlich von Mandal (58° 1' N. B. 25° 7' Ö. L.), eine Eiche gemessen habe, die 5' (1.5m) über dem Boden 1372" (35.3cm.) im Durchmesser hielt und 80 Jahresringe hatte. In derselben Gegend mass er eine andere unter sehr ungünstigen Verhältnissen aufgewachsene Eiche; diese war 50 Jahre alt und hielt nur 6'/2" (17cm) im Durchmesser. In Mandal sah Herr Asbjörnsen einen zugehauenen Eichenbalken (selbstverständlich in dortiger Gegend gewachsen) von 36' (11.3m.) Länge, mit einem Durchmesser von 19" (89.6cm.) am Kopfende. Von zwei andern ebenfalls zugehauenen Balken mass der eine 42' (13.2m.) und hielt 16" (81.8cm.) im Durchmesser, der andere war ebenfalls 42' lang, hatte aber einen Durchmesser von 17" (44.4cm.) am Kopfende. Diese beiden Balken hatten zusammen an Ort und Stelle einen Geldwerth von 90 norweg. Species oder 405 deutsche Reichsmark. Von den Varietäten der Quercus pedunculata habe ich bei Christiania keine andern als Q. ped. fastigiata, Loud., Q. p. asplenifolia, Hort., Q. p. cucullata, Hort., Q. p. pectinata. Hort., Q. p. foliis variegatis und Q. p. foliis alb o marginatis gesehen. Quercus sessiliflora, Sm. (Norw.: Eeg, Druii-Eeg ; Schwed.: Winter-Ek, A --/ >. Die Winter- oder Trauben-Eiche kommt hier und da in den südlichen Provinzen Norwegens, doch immer nur an der Küste, vor, von Frederiksstad (59° 12' N. B. 28° 36' Ö. L.). der südöstlichen Küste entlang, and erreicht an der Westküste ihre Nordgrenze beim Kirchspiele Oos'im südlichen Bergenhus Amt (60 11 N. B. 23° 8' 0. L.). Am häufigsten findet sieh dieselbe jedoch an der Südostküste zwischen den Städten Mandal und Arendal, (zwischen dem 25° 7' und 26° 2(1' Ö. L.). Die Trauben-Eiche ist viel seltener als 1 C. F. Nyman. 1. c. 2. Pag. 232. die Stiel-Eicbe and findet sich niemals in reinem Bestände, sondern nur mit jener gemischt; auch erreicht sie durchaus nichl die Dimensionen iler vorigen Art. In den genannten Küstgegenden, wo beide Arten oft beisammen wachsen, findet man nicht selten Zwischenformen, die dem Aussehen nach durch gegenseitige Kreutzung entstanden sein können. In Schweden finde! man die Trauben-Eiche hin und wieder in den südlichen Provinzen bis 58'/2n. An der südöstlichen Küste, wo beide Arten am häufigsten vorkommen, befinden sich auch die meisten SchifVswertte Norwegens. Sowohl hier als überhaupt überall, besonders wo es auf Dauerhaftigkeit und Zähig- keit, wie auf das Vermögen der Fäulniss zu widerstehen ankommt, ziehen die norwegischen Schiffsbaumeister unbedingt Quercus peduneulata der Q. sessiliflora vor. Erstere nennen sie. wie oben bemerkt, wegen der eigenthümlichen Färbung des Kernes, .hni-l^n. IUij-Ehj odi Blun-Enj (Fisen-Blei- oder Blau-Eiche), wah- rend letztere, ebenfalls der braunröthlichen Farbe ihres Kernes wegen, Eöd- Eeg (Roth-Eiche) genannt wird. Von den beiden hier genannten Eichenarten wird die Rinde in Norwegen, wie überall, zum Gerben benutzt, nnd wird von dieser jahrlich ungefähr 13,000 Centner (650,000kg), im Werthe von 1 Spd. (41 ., Reichsmark) pr. Centner, ausgeführt. Von fremden Arten findet man bei Christiania folgende: <,». amliigua. Mchx., Q. Cerris, L.. Q. coccinea, Wangh., Q. laurifolia, Mchx., Q. macranthera, F. & Bf., Q. rubra. L. und Q. tine- toria. Wiüd. Bei Horten am Christiania-Fjord sah ich Q. Cerris 20' (G.3m.) und Q. Cerris var. pendula, Neiü. 17' i">.3m) hoch. Vor einigen Jahren sandte ich (v>. macranthera nach Throndhjem (63° 2(i'). wo dieselbe -ehr gul gedeiht Corylns Ave IIa na. /.. (Norw.: Hasl; wird an einigen Stellen Hatl. Haiti oder Hall ausge- sprochen; Alt Norw.: Hasl; Schwed. : Hasset). Die gemeine Hasel ist im südlichen Norwegen sehr häufig, wird aber seltener je weiter man nach Norden kommt; man findet, sie jedoch wildwachsend bis zum Kirch- spiele Stegen in Nordland (67° 56'). An letzterem Orte befinden sich in einer Höhe von 2— 300' (62— 04m.) ü. d. M. wenigstens ein paar Hundert Exemplare, die eine Höhe von einigen Zollen bis 12—11' (3.7-4.4-m-) haben, und deren Stämme bis '.'," (8cm) im Durchmesser halten. Dieselben können in warmen Sommern einjährige Wurzeltriebe bilden, die eine Länge von 4— (I' (125 — 188cm.) erreichen \ib dem Gesagten geht hervor, dass die Hasel dort nicht selten reife Früchte geben kann. Obgleich die Sommer- wanne des Jahres 1873 an dem genannten Orte nicht über die mittlere gestiegen sein dürfte, bekam ich doch in jenem Herbste reife Früchte von dort, die mir durch die <üite des früher (Pag. 66) genannten Pastor .1. Wislöff. welcher jetzt Prediger in Stegen ist, zugesendet wurden; wie sich derselbe Überhaupt in dem Grade für Botanik, Gartenbau und für Naturwissenschaften im Allgemeinen interessirt. dass ich dort eine verbaltnissmassig vollständige Yersurhsstation etabliren konnte, die bereits sehr interessante Resultate ergeben hat. Auch in dem für die Vegetation sehr ungünstigem Jahre 1874 bekam ich dennoch im October abermals reife Haselnüsse von Stegen. Bei derselben Gelegenheit erhielt ich auch von dort einen 3' (94em) langen Raselstamm, der ungefähr durchgehend von derselben Dicke war. Am untern Ende bat er einen Durchmesser von td»'» und zeigt ein Alter von :;i Jahren. In den südlichen Theilen des Lande-, jedenfalls bis zum 61«en Breitegrade, geht die Hasel bis zu einer Höhe von 14 -itioo' (440— fii )•.»»'•) ii. d. M.. und unter dem 63»ten Breitegrade kann man sie noch in einer Hohe von 1000' (314m. i ij. ,|. M. linden. Weiter gegen Norden nimmt die Höhengrenze natürlicherweise nach und nach ab, bis man sie zuletzt, wie eben bemerkt, in Stegen zu :'.oi>' (94m-) ansetzen kann. In Yang Kirchspiel in Yahlers (61" <;' N. f.. 26° 13' ö. L.i kann die Hasel, nach Mittheilungen des Distriktarztes Herrn 11. c. Printz, in einer Hohe von 1600' (502m i ü. d. M., in guten Sommern reife Früchte geben. Hierbei ist zu bemerken, aan in einer solchen Höhe über dem Meere, sogar in den südlichsten Theilen Norwegens, weder Pflaumen, Aepfel oder Birnen, ja kaum Kirschen ernten kann. Wie bekannt findet in der Schweiz, jedenfalls an einzelnen Stellen, das entgegengesetzte Verhältnus statt.1 In Schweden erreicht die Hasel ihre Polargrenze im Kirchspiele Själevad, Vngermanland i<;:{°22'). land geht die Hasel als wildwachsender Strauch kaum höher gegen Norden als bis Novaja Ladoga 1 Friedrich v. 1 -' Aufl. Leipi 209 (60°), und in Finland auf den Inseln bis GO'/ü"; angepflanzt aber gedeiht sie in Finland bis Wasa (unge- fähr 63°). Von der Hasel kommen in Norwegen zwei, in Betreff der Früchte, verschiedene Varietäten vor: bei der einen, welche die gewöhnlichste und wohl auch am weitesten nach Norden gehende Form ist, sind die Nüsse mehr oder weniger kugelförmig, mit einer an der Spitze offenen Fruchthülle; die Nüsse sind durchschnittlich 17mm. lang, 15mm. breit und 14mm. dick; bei der anderen ist die Nuss walzenförmig und die Fruchthülle ragt etwas über die Spitze hinaus; aber weder die Frucht noch ihre Hülle sind so lang wie bei Corylus tubulosa, Willd. Diese Nüsse sind im Durchschnitte 22mm. lang, 13mm. breit und 12mm- dick. Einen anderen Unterschied zwischen beiden Varietäten habe ich bisher nicht auffinden können. Ich habe beide Formen im hiesigen botanischen Garten aus Nüssen, die ich selbst gesäet, in drei auf einander folgenden Generationen cultivirt. Beide erhalten sich, auf diese Weise vermehrt, unverändert. Die Form mit runden Nüssen ist, wie gesagt, die gewöhnlichste, und ist es diese Form, welche ich von Stegen be- kommen habe. Der nördlichste Punkt, von welchem ich die lange Nuss erhalten habe, ist Alstadhaug in Nordland (65° 54'). Die Varietät mit langen Nüssen kommt sehr oft an solchen Localitäten vor, wo es undenkbar scheint, dass dieselbe sich von cultivirten Sträuchern verwildert haben sollte. Aber könnten auch die Ansichten hierüber aus einander gehen, so glaube ich doch behaupten zu dürfen, dass die Form mit langen Nüssen in Norwegen eben so ursprünglich wildwachsend gewesen ist, als die mit runden Früch- ten. Im Sommer 1862 wurde nämlich in Gausdal Kirchspiel (Gl0 15' N. B. 27° 57' Ö. L.) Torf in einem Moore gestochen, der 1360' (429m.) ü. d. M. liegt. Iu eiuem Torfstücke, das in einer Tiefe von 4' (125cm.) unter der Oberfläche gestochen wurde, befanden sich sowohl die runde wie die lange Nuss, und dieses Torfstück wird im botanischen Museum der hiesigen Universität aufbewahrt. Ohne sich weiter mit Hypothesen über den Zeitraum einzulassen, den die Natur zur Bildung einer vier Fuss starken Torflage nöthig hat, scheint mir durch diese Thatsache die oben aufgestellte Behauptung genügend bewiesen. Im südlichen Norwegen kann die Hasel mitunter eine Höhe von 18 — 20' (5.6 — 6.3m.) erreichen; dagegen ist es selten Kronenbäume anzutreffen. Aus dem oft genannten Walde des Hofes Hallangen. unge- fähr drei Meilen südlich von Christiania, besitze ich ein Stück eines solchen Stammes, das eine Länge von 3' (94cm) und am oberen Ende einen Durchmesser von 8" (21cm.) hat und 47 Jahresringe zeigt; am unteren Ende misst dasselbe Stück 972" (24.5cm.) im Durchmesser und zeigt 50 Jahresringe. Aus Stjör- dalen am Throndhjems-Fjord (63° 28' N. B. 28° 40' Ö. L.) erhielt ich die Scheibe einer Hasel, die 36 Jahre alt ist und ohne Piinde 5" (13cm) im Durchmesser hält. Auf dem Hofe Reppen im Kirchspiele Vatsaas in Helgeland (65° 10' N. B. 30° 7' Ö. L.) giebt die Hasel 12—14' (3 7— 4.4m.) lange gerade Schüsse, die zu Tonnenbändern und ähnlichem Gebrauche dienen. Wenn man Haselnüsse im Herbste in die Erde legt, keimen sie immer im folgenden Frühjahre. Als durchschnittliches Resultat einer Menge Versuche, die von mir angestellt wurden, kann ich angeben, dass die jungen, aus Nüssen erzogenen, Sträucher in einem Alter von 5 — 7 Jahren Früchte tragen. In Deutschland scheint dieses selten vor dem lOtcn Jahre der Fall zu sein.' Von ausländischen Arten der Hasel befinden sich im hiesigen botanischen Garten folgende: Cory- lus Colurna, L., C. rostrata, Ait. und C. tubulosa, Willd. mit der Varietät foliis atropurpureis. Mehr als 20 Jahre alte Exemplare der Cor. Colurna, die S— 10' (2.5— 3.1m.) hoch sind, haben bis jetzt noch nicht geblüht. Iu der Umgegend von Christiania befinden sich auch mehrere der cultivirten Varie- täten mit grossen Nüssen, z. B. Die Barceloner-Nuss, die Gunslebener Zeller-Nuss. die Hal- lesche Riesen-Nuss, rothe und weisse Lamb erts-Nuss und vielleicht noch andere. So viel mir bekannt ist Christianssund (63° 7') die nördlichste Stelle in Norwegen, wo man versucht hat auslandische Haselnüsse zu eultiviren. Vor einigen Jahren wurden jüngere Pflanzen aus Hamburg verschrieben, und diese trugen in den beiden letzten Jahren reife Früchte. Die Namen der Sorten können aber leider jetzt nicht mehr angegeben werden. — In Schweden hat man. wie es scheint, die fremden Varietäten nur in den südlichen Provinzen und nicht weiter gegen Norden, als ungefähr öo1.." versucht. 1 Dr. Theodor Hartig. Vollständige Naturgeschichte der forstlichen Culturpflanzen Deutschlands, Berlin 1840. Pag. 219. 210 Wahrscheinlich kam die Hasel in froheren Zeiten allgemeiner in Norwegen vor, als jetzt, wo die- selbe mehr ausgerottet wird, da man sie, theils als Brennholz, theils zn Kohlen, die bei der Pulverfabri- eation sehr gesucht sind, theils auch zu Tonnenreifen benutzt. Die Verwüstung der Hasel schreibt sich übrigens nicht erst aus neuerer Zeit, denn man besitzt eine Verordnung aus der dänischen Unionszeit, datirt 10*«" Mai 1561,' die schon das Hauen der Hasel in den königlichen Wäldern in Bergenhus Lehn verbiete! Die Basel wird auch an mehreren Stellen in den ältesten historischen Schriften erwähnt. Man erfährt /. !'•.. dass die Frauen Bich zur Sommerzeit im Haselgehölze vergnügten, wahrend die Männer sich auf der Jagd befanden. ' Bei den alten Norwegern wurde der Platz der Gerichtsbeisitzer (Schöffen), an der Stelle wo die Verhandlungen („Thing") im Freien gehalten wurden, mit Baselstöcken eingefriedigt, und dasselbe war, unter gewissen Umständen, auch der Fall mit dem Kampfplätze.8 Ks wird ausdrück- lich gesagt,4 dass die Einfriedigung des Thingplatzes, als solche, heilig war, und dasselbe liegtauch schon im Namen „v€böndtti, d. h. das heilige Band; der, welcher es wagte durch diese Einfriedigung zu bre- chen, wurde als Beiligthumschänder angesehen und für vogelfrei erklärt. Sogar am Schlüsse des lßion Jahrhunderts werden „die Thingmänner oder die Beisitzenden in und ausserhalb der Bänder" noch „vSbönd" genannt;1 dieses ist aber augenscheinlich nur eine figürliche Umschreibung, deren ursprüngliche, buchstäb- liche Bedeutung schon lange verschwunden war. Dass dieselbe religiöse Bedeutung auch in der Einfrie- de- Kampfplatzes mit Haselstöcken (.."t hasüx vött*) lag, geht, obgleich es nicht ausdrücklich ge- sägt wird, doch daraus hervor, dass eine solche Einfriedigung niemals, ausser bei gesetzlichem Zweikampfe oder anderen derartigen Kämpfen, die den strengen Kampfregeln unterworfen waren, benutzt wurde. Dass der Gebrauch der Hasel, unter den hier genannten Verhältnissen, etwas durchaus unerlässliches war. kann man daraus ersehen, dass in solchen Fällen nie ein anderes Material genannt wird, und dass sogar das Verbum „einfriedigen-, in dieser Bedeutung des Wortes, immer durch ,.<:t hasla" gegeben wird. Im Alterthume wurde die Hasel wahrscheinlich in Norwegen nicht eultivirt, wenigstens wird die Cultur derselben nirgends besprochen; da man jedoch damals überhaupt nur wenige geniessbare Früchte besass, so hatte selbst die wildwachsende Hasel ein gewisses Ansehen. Dieses kann man unter andern aus einem Briefe des Bischofs Audfinn an die Bauern in Nordfjord (datirt 20ten September i:;js;), Bchliessen; hierin fordert er nämlich die Bauern auf, es nicht zu versäumen der Kirche den ihr gebühren- den Zehnten von den Baselnüssen zu geben. Sogar aus den alten norwegischen Gesetzen ersieht man, dass die wildwachsende Basel unter dem speciellen Schutze derselben stand. Das ältere Frostathings- Gesetz ( XIII. 11.) sagt hierüber: „Niemand darf in den Nusswald eines Andern gehen („fara"); thut er es, BO verliert er die Nüsse und bezahlt „landnam" (d. h. Busse an dem Besitzer)" u. s. w. In Schweden waren die Verhältnisse etwas anders: Das Östgötha-Gesetz (Bygda Balken 41) enthält nämlich folgende Verordnung: „Wenn ein Mann den geraden Weg durch den Eichen- oder Nusswald eines Andern geht und liier den Hut bis zum Hutbande oder die „Lowante" (o: grobwollene Sackhandschuh nur mit Daumen- finger) bie /um Daumen voll Nüsse pflückt, so wird er schuldlos befunden; pflückt er aber mehr, so luisst er ip ör ler rechtfertigt Bich durch 19 Manner Kid". In dem, durch den norwegischen König Ilaakon Y Magnusson ausgegebenen Tarif vom l'Men Juli 13168 über die Abgaben von den Waaren. welche vom Lande ausgeführt wurden, werden unter andern Gegenständen auch Haselnüsse genannt. Nach einer in Absalon I'edersens Beschreibung von Norwegen (1507 — 70) mitgetheiltcn Sage wurde die Stelle, wo später die Stadt Bergen angelegt wurde, früher Haslevik (d. h. Haselbucht) genannt9. 1 Nonke Begistruter i. Pag. 313— U. C»p. 16. 17. Niiils Saga Cap. 83. J Norna Gests Suga Cap. 6. Olaf Tryggvcssiins Snga Cap. 56. l's Saga Cii| 1 Froitathingi L»v I. 2. Nycrc Lanilslov I. 3. Nyerc Bylov I. 3. 1 DiplomBtarium Norregicum I. Nu. 1030. Norskc. Samlingcr 1. l'ag. 332. ' Bergdll KalvBkiml. Chrittiunia. 1853. Pag. 97. " Nurgrs gamlc Lovc. 3. I'ag. 119. ' Norbkc Magasin. 1. Pag. 117. Cfr. Herlof LUMOtt'l Bergen« Funilats (1580—83) 1. c. Pag. 520. 211 In der deutschen Mythologie hat die Hasel wie bekannt eine wichtige Rolle gespielt;1 aber auch in Scandinavien war dieselbe in dieser Beziehung nicht ohne Bedeutung. So wurden z. B. Haselstöcke als Wünschelruthen (alt norweg. gambantein) wahrscheinlich auf verschiedene Art verwendet, und Richard Dybeck sagt,2 dass dieselben in älteren Zeiten bei der Schatzgräberei benutzt wurden, und dass man sich mit Hülfe der Nüsse unsichtbar machen konnte; er berichtet jedoch nicht, auf welche Weise man dieses Kunst- stück ausführte. Dieser Aberglaube soll sich noch heutigen Tages in Schweden hier und da vorfinden, so wie auch „mancher Bauer noch jetzt vollständig davon überzeugt ist", dass man mit Hülfe eines Hasel- stockes das Gift der Natter unschädlich machen kann; und dieser Glaube, fügt er hinzu, wurde am Schlüsse des 17'en Jahrhunderts sogar von „den Gelehrten" getheilt. Carpinus Betulus, L. (Norw.: Hviäbög ; Schwed. : Hvitbok, Afveribok, Annebdk). Die Weiss- buche kommt in Norwegen nicht wildwachsend vor, und nur bei Christiania habe ich sie angepflanzt ge- sehen; aber an der Westküste des Landes kann dieselbe gewiss nördlicher gedeihen. Die grösste Weiss- buche, die bei Christiania steht, wurde im Jahre 1818 als sehr kleines Exemplar gepflanzt. Dieselbe hat jetzt eine Höhe von 36' (11.3m.) und der Stamm, der unter der Krone 8' (2 5m.) hoch ist, hat in der Brust- höhe einen Umfang von 3'/«' (109cm.). Die Krone hat einen Durchmesser von 30' (9.4m.). In gewöhnlichen Sommeren giebt dieselbe reife Früchte. In den südlichen Provinzen Schwedens kommt die Weissbuche als wildwachsender Baum bis öß1/2° N. B. vor, und auf der Insel Öland erreicht sie ihre Polargrenze bei 57° 11'. Von den bei Stockholm (59° 20') gepflanzten Bäumen haben die grössten ungefähr dieselben Dimensionen wie die bei Christiania genannten. Von fremden Arten befinden sich bei Christiania keine andere als Carpinus Orientalis, /. die hier reife Früchte giebt, und auf der Insel Gjelöen im Christiania-Fjord (59° 26') habe ich Carpinus americana, Mchx., gesehen, die sich dort sehr gut hält. Ostrya virginica. Willd. Im hiesigen botanischen Garten befindet sich ein sehr gesundes Ex- emplar dieses Baumes, jetzt ungefähr 35 Jahre alt. Er ist meines Wissens der einzigste seiner Art in Norwegen. Samen hat er noch nicht getragen. Die Höhe beträgt 2G' (8.2m). Der Stamm, der 6' (1.9m-) hoch ist, hat einen Umfang von 15" (39cm.)t und die Krone hat einen Durchmesser von 13' (4m-). Fagus sylvatica, L. (Norw. Boh — sprich Book — oder Bök, nach der dänischen Aussprache „Bog"; Schwed.: BoJc, Bödbok). Nur in den südlichen Theilen Norwegens kommt die Rothbuche als wildwachsender Baum vor. In der Umgegend der Stadt Laurvig, an der südöstlichen Küste Norwegens, trifft man zwischen 59— 59'/2° auf einem Areale von einigen □ Meilen ordentliche Buchenwälder an. Weiter gegen Süden an derselben Küste befindet sich auch beim Hofe Espenes, zwischen den Städten Arendal und Grimstad (58° 23' N. B. 26° 22' Ö. L.) ein Hain von grossen und schönen Buchen. Es fehlt jede Nachricht darüber, ob diese letzteren Bäume gepflanzt sind; das Ganze hat indessen das Aussehen als ob die Buche auch hier wildwachsend wäre. Der ganzen Küste (von Cap Lindesnes an bis einige Meilen nördlich von Bergen) entlang ist die Rothbuche nicht wildwachsend; aber in Säim, Annex des Kirchspieles Hosanger, (60° 38' N. B. 22° 53' ü. L.), tritt die Rothbuche wieder scheinbar als wildwachsender Baum auf. Hier findet man nämlich einen Buchenhain mit mehreren recht ansehnlichen Bäumen. Der gri derselben, den der Forstmeister Glöersen 18G4 mass, war ein schlanker Baum mit einer auffallend schönen Krone. Derselbe hatte eine Höhe von 78' (24.5m.) und in der Brusthöhe einen Stammumfang von 5' 10" (1,8m.); leider musste dieser Baum später der Axt erliegen. Wie gesagt findet man die Rothbuche nicht an der genannten Käste und wahrscheinlich wuchs dieselbe auch früher nicht dort, da man in den Torfmooren Reste von allen andern dort wildwachsenden Bäumen, aber keine Spur von Buchen findet. Es ist desshalb nicht leicht zu erklären wie dieselbe nach dieser abgelegenen Stelle gekommen ist. Der Forstmeister Glöersen hat hierüber folgende Hypothese aufgestellt: Es ist allgemein bekannt, dass die Norweger sich immer als tüchtige Seeleute ausgezeichnet 1 A. Ritter von Perger. Deutsche Pflanzensagen. Stuttgart und Oehringcn. Isoj. Pi * Richard Dvbcck's Runa. 184S. Pag. 38. 212 haben, und dass dieselben, sowohl im' Heidenthume als auch noch zu Anfang der christlichen Zeit auf ihren kleinen Schiffen in fremden Ländern herumstreiften, theils als Seeräuber oder im offenen Kriege, Uteüa auch in Handelsangelegenheiten. So wie heutigen Tages die meisten Seeleute gern Tabak kauen, hatte wahrscheinlicb auch das damalige Geschlecht der Seefahrer die Inclination etwas derartiges im Munde zu fuhren. Auf den dänischen Inseln, in England und Irland, als den Landern, welche man am häufigsten besuchte, kann man sehr leicht reife liucheln gefunden haben, und da man im Vaterlande keinen Ueber- Bnse an geniessbaren Früchten hatte, so fand man diese wohlschmeckend und sammelte sie desshalb in reo Quantitäten. Sobald man nach Hause kam, wurden die Schiffe, die wie bekannt, nach den Be- griffen jetziger Zeit, sehr klein waren, aufs Land gezogen, gereinigt und alsdann in besonderen Scheuern norw. : Naust) am Strande aufgestellt, und auf diese Art können die Buchennüsse sehr leicht an die hier genannte Stelle gekommen sein ..Wenn Jemand" sagtHerr Glöersen „diese Erklärung für gesucht ansehen möchte, so will ich nur bemerken, dass es schwierig sein dürfte eine andere Erklärung für diese merkwürdige Erscheinung zu finden, die weniger gesucht wäre. Jedenfalls wird Niemand die Möglichkeit ten können, dass die ersten Buchensämlinge auf die hier angegebene Art an diesen Ort gelangt sein können". Wenn die Buche an ihrer Polargrenze, als wildwachsender Baum, solche Dimensionen, wie die hier Denen, erreichen kann, so ist man berechtigt hieraus den Schluss zu ziehen, dass dieselbe als ge- pflanzter Baum weit höber nach Norden gedeihen wird. Dieses wird auch durch die Erfahrung bestätigt. Auf dem Hofe Bremsnes bei CbristiansBund (63° 9' N. B.) stehen mehrere gepSanzte Rothbüchen, die freilich noch keine besondere Höhe erreicht haben, da dieselben den heftigen Stürmen des offenen Meeres etzt sind; dagegen findet man dort Stämme, die in der Brusthöhe einen Umfang von 9' (28m) ha- ben In der Umgegend von Throndbjem (63° 20') gedeiht die Buche ebenfalls sehr gut und giebt, jeden- falls in guten Sommeren, reife fruchte. Vor einigen Jahren sandte ich ein paar Exemplare nach Stegen in Nordland (. L.), in der Nähe der liergstadt Kongsberg, und in einer Höhe von 1U63' (333m.) ü. d. M. Die Bäume, welche als kleine Heister in den Jahren 1818—20 gepflanzt worden, hatten 1861 schenkeldicke Stämme und waren durchschnittlich nicht höher als 25' 1 7. B«n.). Nichts desto weniger fand man schon damals ein durch Selbstaussaat erzeugtes ziemlich dichtes Unterholz. In einer solchen Höhe über dem Meere und nahe beim GOstcn Breitegrade kann die Rothbuche also nicht nur gedeihen, sondern sogar in einem Alter von ungefähr 30 Jahren oder etwas darüber schon reife Früchte erzeugen. Ich erlaube mir letzteren Umstand wie hierbei der Buche so auch bei andern in Norwegen wildwachsenden Bäumen ausdrücklich hervorzuheben, so oft ich mich auf sichere Beweise stützen kann, da es, so weit mir bis jetzt bekannt, eine allgemeine Regel zu sein scheint, dass die wildwachsenden Bäume Norwegens viel früher kennfähigen Samen erzeugen, als die des mittleren Europa, z. B. Deutsch- land-. Nach Th. Hart ig tritt ..die Mannbarkeit der Rothbuche selten vor dem 60s">n — 80*tcn Jahre ein",1 und nach Bossmässler ..gewöhnlich mit fiO-70 Jahren; nur in seltenen, besonders dafür günstigen, warmen und trockenen Lagen — die desshalb aber nicht eben so günstig für das Wachsthum des Baumes sind — kann dies mit 10 — 50 Jahren eintreten".1* Es fehlt freilich an Beobachtungen, welche die meteoro- 1 Dr. Theodor Hartig. Vollständige Nltargeichicht« der forstlichen Culturpflanzen Deutschlands. Berlin. 1840. Pag. 156. * Iv A. Boiimtlller. Der Wald. Leipzig und Heidelberg. 1863. Pag. 377. 213 Fig. 50. logischen Verhältnisse der Stelle, wo der oben genannte kleine Rothbuchenhain gepflanzt ist. in sicheren Zahlenwerthen darstellen; so viel ist aber jedenfalls gewiss, dass die hier genannte Localität, vom Gesichts- punkt der Buchencultur aus, weder eine günstige noch warme Lage hat. In Schweden erreicht die Rothbuche als wildwachsender Baum ihre Polargrenze in den östlichen Provinzen bei 57° 5' und in den westlichen bei 59°. Das Pflanzen derselben scheint bis jetzt nicht höher gegen Norden versucht zu sein, als beim Dal-Flusse. ungefähr 60' a°, wo sie jedoch reite Früchte giebt Bei Wasa in Finland (63°) wird die Buche nur strauchartig. In den letzteren Jahren habe ich nach und nach eine Menge Notizen über die Dimensionen gesam- melt, welche die Rothbuche an verschiedenen Stellen in Norwegen erreicht. Da es aber zu weitläufig sein würde diese alle hier anzuführen, so beschränke ich mich auf folgende Beispiele: Im Garten des Hofes Gravdal, in der Nähe der Stadt Bergen (60° 23' N.B. 22° 58' Ö.L.), steht eine in jeder Beziehung gesunde und kräftige Buche, die eine Höhe von 72' (22.6«n.) bat. Der Stamm, der 4' (125«n.) vom Boden entfernt einen Umfang von 12' (3.8m) hat, theilt sich 5' vom Boden in fünf grosse Aeste. Die Krone bat einen Durchmesser von G7'(21m.). Die Zeichnung dieses Baumes (Fig. 50) ist nach einer Photographie ausgeführt. 214 In der Nähe des Predigerhofes Stokkc in Jarlsberg (59° 13' N. B. 27° 59' Ö. L.) findet man an einer Stelle, „Offerlunden" genannt, mehrere grosse und schöne Buchen; die grösste ist 80' (25m.) hoch, und der Stamm niis.-t in der Brusthöhe 8' 4" (2.6m.) im Umfang. Die Krone hat einen Durchmesser von 72' (28.6m |. Der Baum ist vollständig gesund. Auf Halsnö in Südhordland (Vergl. Pag. 57) befinden sich eine Menge Rothbuchen, die im Jahre L811 als zweijährige Sämlinge gepflanzt wurden. Dieselben waren im Walde in der Umgegend von Laur- äammelt. Einer der grössten Bäume, der 1862 gemessen wurde, hatte eine Höhe von 48' (15m.). Der Stamm, welcher bis zur Krone 13' (4m.) hoch war, hatte in der Brusthöhe einen Durchmesser von 18V8" (48cm.). Einige Jahre vorher hatte man eine Buche gefällt, die etwas dicker war. Als Beispiel eines ausserordentlich raschen Wuchses der Rothbuche kann folgendes genannt wer- den: Im Parke des Hofes Röd in der Nähe von Frederikshald (59° T Y B, 29a 3' ö. L.l wurden 1829 mehrere sehr junge Buchen gepflanzt, und die grösste derselben, die ich im Jahre 1861 mass, hatte damals eine Höhe von 54' (17m) und in der Brusthöhe einen Stammumfang von 3' 9" < 117cm.). Von den allgemein cultivirten Varietäten der Rothbuche habe ich bei Christiania keine andere gesehen, als Fag. sylv. asplenifolia, F. s. cristata, F. s. pendula und F. s. atropurpurea. Die letztgenannte gedeiht auch sehr gut bei Throndhjem (63° 26'), wo dieselbe, wenigstens in guten Sommeren, reife Früchte und . i lange Triebe ansetzt, die reichlich so» dick wie ein gewöhnlicher Gänsefeder- kiel sind. Die grösste Blutbuche, welche ich in Norwegen gesehen habe, steht in einem Garten bei Chri- stiania, wo dieselbe 1818 als wurzelächtes, sehr junges Exemplar gepflanzt wurde. Sie hat nun eine Höhe von 58' (18.2m.) erreicht. Der Stamm, der unter der Krone 8' (2.5m) hoch ist, hat in der Brusthöhe einen Umfang von 5' (i.fim.) und die Krone einen Durchmesser von 36' (11.3m.). ( astanea vesca, Gurt». (Norw. u. Schwed.: Castaniif). Man finde; den ächten Castanien- baum hin und wieder der Küste entlang von Christiania bis Christianssund (63° 7' N. ß. 25° 23' Ö. L.). Am letztgenanntem Orte, wo sich mehrere Exemplare befinden, die über 20 Jahre alt sind, wird derselbe doch nur strauchartig und hat bis jetzt noch nicht geblüht. In warmen Sommeren giebt die Castanie bei Christiania, wo dieselbe 12—14" (31 — 36cm.) lange Jahrestriebe bildet, reife Früchte. Die grösste mir be- kannte Castanie Norwegens steht bei Christianssand (58° 8'). Im September 1871 hatte dieselbe eine Höhe von 21' (6.6m.), einen Stammumfang von 17" (44cm.) und ein gesundes Aussehen. Die einzigste Varietät der Castanie, welche ich in Norwegen kenne, ist Cast. vesca asplenifo- / Jahre alt waren. Die grösste derselben hatte 1867 eine Höhe von 83' (26m.) und in der Brusthöhe einen Stammumfang von 216 :.:im). Ebendaselbst wurde 1861 eine Rüster gefällt, deren holder Stamm 7—8' (-2.2 — 5.5m) vom Boden einen Umfang von ungefähr 18' (5.6m) hatte. Beim Hofe Björnevaagen auf der Insel Kraakerö bei Frederiksstad wurde im November 1874 eine Küster gemessen, die nur ungefähr 50' (15.6m.) hoch ist. deren Stamm aber 15' 14.7m-) im Umfang misst. Die Krone hat einen Diameter von 48' (15m.). Beim Hofe Lekve im Kirchspiele Voss (60° 38' X. B. il" 0' <>. L.) befindet sich eine Rüstern- gruppe; die Baume sind von ungefähr gleicher Grösse; das grösste Exemplar, welches im Januar 1874 ge- messen wurde, hat eine Höhe von 63' (19.8m. und in der Brusthöhe einen Stammumfang von 5' 9" (1.6m.). Die Bäume, die augepflanzt sind, haben ein Alter von 55—60 Jahren. Als Beispiel eines ungewöhnlich schnellen Wuchses kann eine Küster heim Hofe Grönli auf der [nsel Gjelö im l'hristiania-Fjord i .">!•" :iti'i genannt werden. Im September 1865 niass ich diesen Baum und hatte derselbe damals eine Hube von 50' (15.7m) und in der Brusthöhe einen Stammumfang von 8' (2.5m.). Baum wurde 1843 gepflanzt und hatte damals eine Höhe von 8 — 9' (2.5— 2.8m); Ich bin im Besitz einer Küsternscheihc aus der Umgegend von Christiania. Dieselbe hat, ohne Rinde, einen Durchmesser von 974" (21 ">> null zeigt ein Alter von 20 Jahren. Die folgenden drei Rüstern sind, so weit mir bekannt, die grössten ihrer Art in Norwegen. Zwei dieser Bäume stehen beim Hofe ögreid in Hellelands Kirchspiel, Stavanger Amt, (58° 31' N. B. 23° 4G' 1». 1. 1. Im Jahre 1836 wurden diese Bäume sehr stark geköpft und 1849 wurden die Seitenäste, der Futtergewinnung wegen, bedeutend zurückgeschnitten. Die Bäume, die ein gesundes Aussehen haben, wur- den im Juni 1864 vom Forstmeister Glöersen gemessen und hatten, trotz aller Verstümmelung, doch folgende Dimensionen: Xo. 1: Höhe 99' (31m), der Stamm (i' vom Boden 11 7/ (3.9m.) im Umfang; Xo. 2 der damals 97' (30.4m) hoch war, hatte in derselben Höhe einen Umfang von 10' (3.1m.). Der dritte und dieser Bäume steht beim Predigerhofe des Kirchspieles Eker, (59° 45' X. B. 27° 34' Ö. L.). Nach einer im August 1873 vorgenommenen Messung hatte diese Küster eine Höhe von 102' (32m.), und der Stamm 0' (1.9m.) vom Boden entfernt, einen Umfang von 13' (4m.). Die Krone hat einen Durchmesser von 60' (18.8m-), und der Kaum ein sehr gesundes Aussehen Die Zeichnung dieses Baumes (Fig. 52) ist nach einer Photographie ausgeführt In einem Lande wie Norwegen, wo die gewöhnlichen Spinnpflanzen, Flachs und Hanf, früher selbst- idlich viel seltener und kostbarer waren als jetzt, war man im Alteitliume vielfach genöthigt sich, als Ersatz dieser Mulle, nach Surrogaten umzusehen, die wenigstens für gröbere Gegenstände, z. B. zu verschiedenen Arten Tauen, verwendet werden konnten. Hierzu benutzte man denn den Bast sowohl der Linde wie der Küster: da aber die letztere viel hautiger in Norwegen vorkommt, als der erstgenannte Baum, darf man annehmen, dass die Küster zu den hier genannten Zwecken am meisten in Anspruch ge- nommen wurde. Basttaue werden in den ältesten historischen Schriften als eine gewöhnliche Waare genannt,1 und wahrscheinlich hatten die alten Norweger ursprünglich nur Tauwerk aus Bast. Dieses scheint auch au- der alliterirten Redensart ..Käst und Band" für Tauwerk im Allgemeinen hervorzugehen.'-' Im älteren j& Christenret" Cap. 13' wird es erlaubt am Sonntage auf den Fischfang zu gehen; sobald aber Jemandem Bein Netz zerreisst, darf er es an diesem Tage nicht mit Garn, dahingegen wohl mit Bast ausbessern. In der Erzählung über Toke Tokcssdn1 kommt folgende Stelle die Hautfarbe betreffend vor: Jüeüer sem bast* d. h. Ideich wie Käst.5 Bei den meisten Produkten, die man aus dem Walde gewinnt, war man. zumal in den frü- heren Zeiten, in Norwegen nicht -ehr äng8tlich um das „mein und dein" besorgt, sondern nahm was man brauchen konnte, wo man es fand, ohne sich um die Erlaubniss de- Besitzers weiter zu kümmern. Ebenso ' 1 _• E Bbenharn. 1859 Pag, 91. ilov, Laadsleie-Balken Cap 3 N . ] V. Pag. 801 . D I • '.vitr (Vur. linliMtr) JSMre Edda, Harbaroiljo'B, Strophe 3>> 217 Fig. 52. PÄf^ ging es natürlicherweise mit den Basttauen. Wenn man nicht selbst im Besitz der notwendigen Bäume war, holte man den rohen Stoff beim Nachbar. Die Verhältnisse sind jetzt viel besser geordnet, wenn man auch nicht gerade behaupten darf, dass in dieser Beziehung alles in vollständig gesetzlicher Form zugeht. An mehreren Stellen in Bergens Stift, wo man noch jetzt Basttaue zu verschiedenen die Fischerei betreffenden Gegenständen benutzt, glaubt der weniger aufgeklärte Theil der Bevölkerung, dass. wenn die Fischerei gelingen soll, die Basttaue „aufrichtig" sein müssen, d. h. auf gesetzliche Art erworben: mit den „unaufrichtigen" Basttauen gelingt die Fischerei nicht oder es trifft ein L'nglück ein. Unter den eultivirten Varietäten der Ulmus montana habe ich bei Christiania folgende gesehen: Ulmus montana crispa, Loud., U. m. Dampieri, Hort., U. m. fastigiata, XoutZ., U. m. gigantea, Hort., U. m. pendula, Hort., U. m. purpurea, Hort, und U. m. foliis variegatis. Von diesen nn- 58 218 di't man jedenfalls I . m. Dampieri and D. m. foliis variegatis auch bei Throndhjem (63°26'). Die mir bis jetzt bekanntes Polargrenzen für andere fremde Formen sind folgende: Dlmus americana, L. bei Christiania, V. campestris, Sm. hei Throndhjem, U. effnsa, Willd. in Stegen (67° 56') und U. suberosa, Ehrh. lud Christiania. C e 1 1 i d e s. Von der Gattung (eltis habe ich in mehreren Jahren im botanischen Garten lud Christiania ('. austrnlis. 1... C. lavigata, Willd. und C. occidcutalis, L. cultivirt. Zu Zeiten können diese sich recht gut, :; — 1 Jahren hindurch, halten, und eine Höhe von 2— ;>' (62— 94cm.) erreichen: trifft alier ein ungünstiger Winter ein, so sterben die Sträucher Ins zum Boden ab. An der Westküste, /.. It. hei Bergen, ja vielleicht noch weiter gegen Norden, wo man mildere Winter und ein für die Baumvegetation viel günstigeres Klima hat als bei Christiania, werden diese Arten sich wahrscheinlich gut halten. Mores. Monis alba. /.. & 31. nigra, L. (Norw.: Morbartra; Schwed.: Mullbärsträd). Heide diese Arten, wie auch einige Varietäten der erst genannten Art habe ich mehr als 20 Jahren im botanischen Garten bei Christiania cultivirt, wo dieselben, selbst in sehr ungünstigen Sommern, reife Früchte geben. In gewöhnlichen Sommern reiten die Früchte der Monis alba in der ersten Hälfte des August, und die der Monis nigra zu Anfang September. Heide Arten geben hier ■>--!' (62— 94«™-) lange Triebe: da aber die äussersten Spitzen nicht immer reif werden, so erfrieren dieselben gewöhnlich im Winter. In Mandal (58° 1' N. 1!. 25° 7' <>. L.) stand bis vor einigen Jahren ein Exemplar der Monis alba. das aber später durch einen heftigen Sturm umgeworfen wurde. Der Baum hatte eine Höhe von 24' und der Stamm, von dem sich jetzt eine Scheibe im hiesigen botanischen Museum befindet, hatte einen Durchmesser von etwa- über 6" (16«d.) und zeint i; Jahresringe. Von Moni- alba befinden sich folgende Varietäten in der Umgegend von Christiania: M. a. ma- crophylla, /.'•. L.), wo dieselbe jedoch bis jetzt noch keine reife Früchte gab und wo e- nothwendig scheint sie im Winter gegen die Kalte zu schützen. Die letztgenannte Art gielit bei Christiania zu Ende Juli oder Anfang August reife Früchte. Der Früchte halber wird Monis nigra in den südlichen Provinzen Schwedens und auf der Insel Gottland (57'/«°), wo die Heeren doch gewöhnlich reif werden, cultivirt, und der Blätter halber bei Stockholm (59° 20'), wo indessen die fitzen oft erfrieren. Im botanischen Harten zu L'psala (59° 52') befinden -i< h zwei Exemplare, die aus der Zeit Linnens stammen. Dieselben werden in Töpfen cultivirt und jedes Frühjahr ins Freie gebracht, wo die Früchte vollständig reif werden.1 Ungefähr in der Mitte des vorigen Jahrhunderts versuchte man in Schweden die Seidenzucht ein- zuführen, und im anfange wurden diese Bestrebungen verhältnissmässig nicht unbedeutend vom Staate unterstützt; aber Bchon vor Ende des Jahrhunderts gerieth diese Industrie in Vergessenheit, wie esheisst, der inneren politischen Streitigkeiten wegen. Im Jahre 1830 wurde in Stockholm, durch private Unter- stützung, eine Gesellschaft unter den Namen „Sällshap för inhemsk SUkesodling" geduldet: dieselbe wurde ' N. J. Ändernd \ reea de In Sncde. Stockholm. J 867. Pag. 86. 219 auch von Oscar I. dem damaligen Kronprinz, unterstützt. Soweit bekannt bestellt diese Gesellschaft noch immer: das Gauze scheint aber einer kränklichen Gewächshauspflanze zu gleichen, die niemals zum freu- digen Gedeihen gelangen kann. Maclara aurantiaca, Nutt. Im hiesigen botanischen Garten habe ich mehrmals versucht den Ossagedorn zu cultiviren. In günstigen Wintern, d. h. wenn die Kälte nicht zu streng ist und wenn man den ganzen Winter hindurch eine passende Schneedecke hat, hält derselbe sich in 3— 4 Jahren einigermassen gut, aber bei wechselnder Temperatur und Mangel an Schnee geht er zu Grunde. Ficus Carica, L. (Norw.: Figentrce; Schwed.: Fikonträd). Der Feigenbaum giebt kaum irgendwo in Norwegen reife Früchte. Die einzigen mir bekannten Culturversuche geschahen auf dem Stammgute Rosendal im Kirchspiele Kvinhered, Bergeus Stift, (60° 0' X. B. 23" 34' Ö. L.), und im hie- sigen botanischen Garten, wo derselbe natürlicherweise als Spalier behandelt wird. An der erst genannten Stelle wird der Feigenbaum im Winter mit einer gewöhnlichen Strohmatte geschützt, hier dahingegen wird derselbe niedergebogen und mit Erde und Laub gedeckt. Auf diese Art hält er sich sehr gut, aber die Früchte wurden nie grösser als ungefähr 40mm- im Dianieter. Urticaceae. Urtica. Von dieser Gattung kommen in Norwegen zwei Arten vor. Urtica nrens, L. ,(Norw.: Nesle, Netle, Brennesie; Schwed.: Nässla; Norw. Lapl. : Buollem- rasse, d. h. Brenne-Gras; Färö: Notar; Isl. : Brenninetla, Nöthr, Notrugras). Die Brennessel ist sehr gewöhnlich, hauptsächlich in der Nähe von bewohnten Orten, bis Havösuud in West-Finmarken (71° 0' N. B. 42° 19' Ö. L.), und in Ost-Finmarken bis Vardo (70° 22' N. B. 48° 50' Ö.L.). In den südlichen Theileu des Landes geht dieselbe bis zur Birkenregion (3000—3200'; 981 — 1004m- ü. d. M.) hinauf. In Finmar- ken und wahrscheinlich auch an andern Orten ist diese Art muthmasslich mit Getreide- oder Grassamen eingeführt worden. In Schweden ist die Brennessel eben so gewöhnlich wie in Norwegen: kommt auch auf den Färöinseln vor, und auf Island findet man dieselbe bis zum Eya-Fjord an der Nordküste der Insel (Uli"). Urtica dioica, L. Diese Art geht unter denselben Namen, und ist eben so verbreitet, sowohl gegen Norden als auch bis zu derselben Höhe über dem Meere, wie die erstgenannte. Auf den Färöinseln und auf Island hin und wieder bis G5°, an der nordwestlichen Küste. In Schottland scheint die Nessel früher allgemein als Gemüse und als Spinnpflanze benutzt zu sein. Der Dichter Campbell sagt nämlich,1 dass er Nesseln an einem Tische gegessen, der mit einem aus Nesseln verfertigten Tischtuche gedeckt war, und in einem Bette geschlafen habe, dessen Bettücher aus demselben Stoff bestanden. In Norwegen werden die jungen Schüsse hier und da im Frühjahr ab eine Art Spinat gegessen, und im vorigen Jahrhunderte benutzte man an mehreren Orten auch die Fasern zu gröberen Tüchern. Der bekannte Prediger Ström schreibt, dass man im Distrikte Nordfjord, Bergens Stift, ,,grobes Leinen aus Nesseln verfertigte",- und ein anderer Prediger, Wille, dass man zu seiner Zeit die Nessel in Thelemarken zu demselben Zwecke sogar eultivirte.3 Nach einem auf Island ziemlich allgemeinen Aberglauben soll derjenige, der einen Andern verhexen will, dazu untauglich werden, sobald man den sogenannten Hexenmeister zu lassen bekommt und den nackten Körper mit Brennesseln peitscht.4 Dieses Mittel gegen Hexerei scheint in so fern zweck- 1 Ths. Campbell Letter» from tlie Somit. Is:t7. Vol -J Pag. 150 2 Hans Strüm. Pliysisk og (ii-nnnimi.sk Hcskrivelse over Fogderiet SOndmOr. Sorö. 1762. I. Pag 187. 1 Huns Jacob Wille. Beskriyelse over Sillejords Prssstcgjeld i Norge. Kjöbenhavr 130. * Eggert Olafsen's og Bjarue Povelsen's Reise gjennem Island. Sorö. 1778. l. Pag. 43.V - 220 massig gewählt, als denjenigen, der einmal auf diese Art gestraft wurde, nicht so leicht zum zweiten Male darnach gelüsten wird den Hexenmeister zu spielen. Urtica caniialtina. L. In mehreren Jahren halte ich versucht den Nesselhanf, der wie bekannt in Sibirien als Spinnpflanze benutzt wird, zu cultiviren. Derselbe gedeiht hier sehr gut, erreicht eine Höhe von 5— 6' (1.5 — 1.9m.) und giebt jedes Jahr reifen Samen. Cannabineae. (.'au na bis sativa. L. (Norw. : Ramp; Alt Norw. u. Isl. : Hampr; Schwed. : Hampa). Unter den Ackerpflanzen giebl es in Norwegen schwerlich eine, die seltener gebaut wird, als der Hanf. Wird der- selbe auch hier und da bis zum iisrt noch im kleinen angebaut, so geht doch die Hanfeultur mit jedem Jahre mehr und mehr zurück. Dieses ist sehr leicht erklärlich: denn, wenn mau eine Spinnpflanze nur im kleinen baut, und in Folge dessen die Bearbeitung und Verwendung des Stoffes ungleichartig und auf un- zweckmässige Weise geschieht, so ist es einleuchtend, dass man das schliessliche Product, die fertige Waare, viel billiger vom Auslande wird beziehen können. Hierzu kommt noch, dass man auf dem Lande den gewonnenen Hanf bisher hauptsächlich zum Garnspinnen benutzt hat, um dem norwegischen Fischer Ma- terial zur Verfertigung seiner Netze zu liefern. Dieses Garnspinnen wird jetzt aber fast ausschliesslich in den Städten mittelst Maschinen besorgt. In einem Lande, dessen bebautes Areal so klein ist wie in Norwegen (Vergl. Pag. 11), und in welchem man leider noch immer genöthigt ist jährlich eine grosse Menge Brodkorn einzuführen, winde es jedenfalls ein Missgriff sein, wenn man versuchen wollte den Anbau einer so wenig lohnenden Pflanze, wie der in Rede stehenden, weiter auszudehnen. Im hiesigen botanischen Garten habe ich mit verschiedenen Hanfvarietäten Versuche angestellt; unter diesen erreichte die sogenannte Cannabis sativa gigantea 16 — 17' (5.0— 5.3m.) Höhe. Im Jahre 1672 liess ich in Lofoten (68° V) Versuche mit dieser Varietät anstellen. Dieselbe erreichte dort eine Höhe von 10' (3.1'») und nahm eine beinahe baumartige Gestalt an. In Schweden wird der Hanf nicht weiter nach Norden, als bis Haparanda (65° 50') gebaut; der- selbe giebt aber noch im Kirchspiele Sodankylä in Kemi Lapmark (67° 30' N. B. 44" 0' Ö. L.) ' jähr- lich reifen Samen. Auf Island baut man den Hanf bei Reykjavik (64° 8' N. B. 4° 30' V. L.). Wenn auch der Hanfbau im .Mittelalter in Scandinavien nicht allgemein war, so gehörte derselbe doch auch nicht zu den Seltenheiten, da der Hanf in den alten Gesetzen, sowohl Norwegens wie Schwe- dens, besprochen wird. Nach einer in Norwegen im Sommer 127 7) erlassenen Verordnung, die Erlegung det Zehnten an die Prediger betreffend,1 werden unter Andern Reggen, Weizen, Hanf. Flachs. Wasserrüben, und Erbsen genannt; und das für Schweden 1295 erlassene Gesetz „Upplandslagen" (Schlyter's Ausgabe Pag. 31 bestimmt den Zehnten für die Prediger von verschiedenen Culturpflauzen, unter denen auch Flachs und Hanf genannt werden. Im Speculum regale (Christianis. 1848. Cap. 30 wird „hör eda hamp" d. h. Flachs oder Hanf als Bezeichnung für leinene Kleidungsstücke im Gegensatz zu wollenen Kleidern ge- nannt Inter der Regierung < bristian IV erschien für Norwegen eine Verordnung (vom 8*"" April 1629), worin den Besitzern eines vollen Hofes gesetzlich vorgeschrieben wurde jahrlich (wenigstens) l/t norwe- gische Tonne *i Tonne 139 Liter) Hanfsamen zu Bäen, den Besitzern eines halben Hofes desgleichen »/„ Tonne. Je warmer das Klima i-t. unter welchem der Hanf gebaut wird, desto starker sollen auch, nach gewöhnlicher Ansicht, die Hanffasern werden, her ungarische Hanf, den man gern als den stärksten und 1 Wnhlenlicr^ Gcographisk och tkonomitk Bcskrifnin_' om K'tni Luppmark. Stockholm. 18Ü4. Tag. 76. 1 Norgei ^'amlc Love. 2. l'ag. 355. (Krzbischol Jons Christcnrcilit. Cup. 19.,). 221 darum auch für Schiffstauwerk geeignetsten ansieht, wird in der That auch beinahe ausschliesslich in den südlichsten Cornitateu gebaut.1 In einer hier bei Christiania in ziemlich grossem Styl und in jeder Be- ziehung auf zeitgemässe Art angelegten Segeltuchfabrik glaubt man indessen gerade die entgegengesetzte Erfahrung, gemacht zu haben. Ihi in 11 Ins Lupnlus, L. (Norw. u. Schwed. : Humle; AltNorw. : humli; Isl.: humall). Der Hop- fen findet sich allgemein wildwachsend in Norwegen bis zum Kirchspiele Snaasen in Throndhjems Stift (64° 12' N. B. 29° 58' Ö. L.) und dort sogar in einer Höhe von 433' (13Gm.) ü. d. AI. In den südlichen Provinzen geht derselbe wahrscheinlich nicht höher als 1700' (533m) ü. d. M. In den Landdistrikten sam- melt man oft den wilden Hopfen zum Hausgebrauch; man findet aber an manchen Stellen auch Hopfen- gärten, jedoch, so viel ich gesehen habe, häufiger im Throndhjems Stift, als in den südlicheren Gegenden. An den Ufern des Ranen-Fjord (ungefähr 66° 16') sind die Hopfengärten allgemein, und in guten Sommern reift der Hopfen sogar bei Svolvär in Lofoten (68° 13' N. B. 42° 15' Ö. L.). In Tromsö (69° 40') habe ich Hopfen zur Bekleidung einer Laube angewendet gesehen. Derselbe hält dort den Winter ohne Decke aus. Auf der Insel Helgö im Binnensee Mjösen (60° 45') wurde vor einigen Jahren ein grösserer Versuch mit Hopfenfechser, die aus Bayern eingeführt wurden, gemacht. Mit dem hier gewonnenen Producte wurde in einer der grössten Bierbrauereien in Christiania ein Versuch angestellt, und fand man dasselbe eben so gut, wie den aus Bayern eingeführten Hopfen. Es kann desshalb keinem Zweifel unterliegen, dass der Hopfenbau an mehreren Stellen des südlichen Norwegens ein sehr lohnender Betrieb werden könnte. Die Hopfeneinfuhr betrug im letzten Decennium durchschnittlich 2300 Centner (115,000kg) jährlich, im Werthe von ungefähr 90,000 norw. Species oder 405,000 deutsche Reichsmark. — In Schweden ist der Hopfen bis ungefähr 63° wildwachsend, und wird mit Vortheil bis Piteä (65° 20') angebaut. Auf dem Hofe Kystad bei Throndhjem (63° 26') beobachtete der Eigenthümer des Hofes, Herr W. Krohg, den täglichen Wuchs einer Hopfenpflanze vom lsten bis zum 21sten Juni 1870. In 21 Tarren wuchs dieselbe im Ganzen 77V2" (2.02m.), oder beinahe 4" (10.4cm.) täglich. Der Wuchs richtete sich natürlicherweise nach den Witterungsverhältnissen; die bedeutendste Längenzunahme während eines Son- nenumlaufes war 5V3" (140mm.). Vom lten bis zum 6ten Juni incl. im Jahre 1873 mass ich eine Hopfen- pflanze im hiesigen botanischen Garten. Die einzelnen Tage zeigten nur kaum bemerkbare Unterschiede, und im Ganzen wuchs diese Pflanze in sechs Tagen 41" (107cm.), oder beinahe 7" (18cm.) in jedem Son- nenumlaufe. Es ist allgemein bekannt, dass ein aus Getreide bereitetes Getränk, welches mehr oder weniger Aehnlichkeit mit dem hatte, was man jetzt Bier (norweg.: Öl) nennt, schon in der grauen Vorzeit beinahe überall in Europa bekannt war. In Deutschland z. B. war zu der Zeit des Tacitus ein solches Hin- ein gewöhnliches Getränk,2 und der Römer nennt dasselbe (Cap. 23) eine schlechte oder verfälschte („corrup- tus") Nachahmung des Weines. Ob dieser Trank damals auch in Norwegen bekannt war. kann man jetzt, nach den historischen Documenten, nicht mehr ermitteln; aber so viel ist jedenfalls sicher, dass der Ge- brauch des Bieres auch hier ein bedeutendes Alter hat. In der älteren Edda {AMssmdl, Strophe ü. 35.) antwortet der Zwerg auf die Frage Thor's, wie man das Bier in jeder Welt nennt: „Bei den .Men- schen heisst es öl, bei den Äsen björr (o: Bier), die Wanen nennen es veig (o: Dekoct . die Jötner den reinen Saft, beim Hei wird es mjöd (.): Meth) und von den Söhnen des Suttung wird es Mannt". Es ist ebenfalls eine Thatsache, dass man in Mittel-Europa erst später (wahrscheinlich im 9ten Jahrhun- dert) anfing das Bier mit Hopfen zu würzen, und dass man früher verschiedene andere bittre Pflanzen- stoffe dazu benutzten demselben den unangenehm süsslichen Geschmack zu benehmen und dasselbe wahr- scheinlich auch zugleich haltbarer zu machen. So sagt z. B. Columella. dass man in Egypten die bitter schmeckenden Samen der Lupinen3 zu diesem /wecke verwendete. In Frankreich gebraucht man an Hermann von Schlag i n t wei t-Sakü nl iinski. Reisen in Indien und Hochasien, Jena. 1869. 1. Pag. 266. 2 Tacitus. De morihus Germanoruni. Cap. 22. 3 Columella. De rc rustica. Lili. X. 114— IG. manchen orten noch heutigen Tages' den gemeinen Buchsbaum (Buxus Bempervirens, L.), und in Deutsch- land diente, neben mehreren andern adstringirenden oder bitter schmeckenden Pflanzen, auch der Porsl Ledum palustre, /..)- zur Bierbereitung. In gleicher Weisse liisst sich nachweisen, dass man auch in Eng- land, Dänemark, Schweden und Norwegen verschiedene bitter schmeckende Pflanzen als Zusatz zum Bier gebrauchte, wie /.. B. den Wachholder und Gagel, welche beiden, hauptsächlich der Wachholder, noch jetzt in Norwegen allgemein benutz! werden (Pag. L46 u. 177 — 78), ferner die Gundelrebe (Glechoma hederacea, L.),' den Bitterklee (Menyanthes trifolia ta. L.),* ja sogar das gemeine Saidekraul (Erica vulgaris, /-.'', den gemeinen Beifuss (Artemisia vulgaris. /../■ und den Wennuth (Artemisia Ab- sinthium. L.)7. Das gemeine Johanniskraut (Hypericum perforatum, L.) und dm Wohlverleih (Ar- nica montana, L). welche beide hier und da in Norwegen „Ölkong" id. h. Bierkönig) genannt werden, haben ihren Namen vielleicht auch einer ähnlichen Verwendung zu verdanken: sicher weiss man dies indessen von der Schafgarbe (Achilles millefolium, /..i. welche in einigen Gegenden Norwegens id. h. Biermann), in Schweden „Jordhumla", „Backhumla" (d. b. Eni- od. Hügel-Hopfen) und auf Island . !" oder „vdUhtmall" 8 (d. h. Erd- od. Wall-Hopfen) genannt wird. Noch zu Linne's Zeil gebrauchte man diese Pflanze in Schweden zum Würzen des Bieres, welches durch dieselbe eigenthüni- liche berauschende Eigenschaften bekommen soll.9 Audi beim Brauen des Mothes (norweg. Mjöd, alt norweg. mjödr, Genitiv mjaiar) benutzte man im Mittelalter verschiedene gewürzreiche Pflanzen als Zusatz. In den alten historischen Schriften be- gegnet man z. li. Ausdrücke wie „grasadr mjödrul° und „grasa&r drykhr"11 id. h. mit Kräuter gewürzter Meth und desgl. Getränk). Zu diesem Zwecke dienten in Schweden die Blumen der I'rimula veris. /...'- und sowohl dort als in Norwegen und auf Island wahrscheinlich auch Spirsea Ulmaria, L., welche in Schweden „mjödört" (d. h. Methkraut), in Norwegen „Mjödurtu und auf Island amjadannrt" genannt wird. Die beiden letzten Namen bedeuten ebenfalls Methkraut. Es ist freilich auffallend genug, dass man beim Suchen nach bittern Pflanzenstoffeu nicht eher auf den Gedanken kam den Hopfen zu benutzen. Ich mache hierauf aufmerksam, weil es mir scheint, als ob Linne durch eben diese Beobachtung zu der Hypothese veranlasst wurde, dass der Hopfen, so wie mehrere andere der jetzt eultivirten Gewächse, ursprünglich nicht wildwachsend in Kuropa vorgekommen, sondern zur Zeit der Völkerwanderung von Osten eingeführt sein sollten.13 Es bedarf indessen keines Beweises, dass diese Pflanze in früheren Zeiten sehr leicht in den Ländern, wo man dieselbe jetzt in ausgedehntem Maasse eultivirt, wildwachsend sein konnte, ohne dass man derselben, da man ihre Bedeutung noch nicht kannte, weiter Aufmerksamkeit geschenkt hat. Auch scheint man keinen historischen Beweis dafür anführen zu können, dass der Hopfen eine vom Osten nach Mittel- und West-Europa eingewanderte Pflanze ist. 1 Peter Liwioi & Sun. Synopsis of tbe Vegetable Producta of Scotland. I I. Di». IV. Pag. ::>. CS. Pier-« point Johnson. The uscful Plants of Great Britain. l'ag. 228. ■ Dr. Karl Schiller. Zum Thier- und Kr&uterbuche des mecklenburgischen Volkes. Drittes Heft. Schwerin. 1864. Pag. 39. * C. Pierpoint Johnson The asefnl Plante of Qreat Britain. Pag. 208. 1 C. 1'. N'.m.'iTi Utkasl tili Bvenska vi historia. Örabro. 1867 — 68. I. Pag. 139. I Lady Wilkinson. Weeds and wild flowers, theit nses, legende and literatnre. London. 1858. Pag. "6. 172—74. Peter. Lawson & Son. I. c Pag. 75. * Henry Phillips. History of eultiva • London. 1832. Vol. II. Pag. 412. C. Pierpoinl .luhnson. I. c. 154. * C. Pierpoint Johnson I. c. Pag. 153. * Eggcrt Olafscn's og Bjarne Povolsea's Boise. -. Pag. 815. C. ] Bj man 1 C I. Pag. 1 I. '" Baga < j l.i f- konnngs cns helga. Christiania. 1853. Cap. 68. Olaf den Heiliges S:i_m in Pornmaona sogar Cap. 81. " Barium ok • 1851. ' ap 138. Pag. 136. '* Richard Dybeck's Runn. 1847. Pag. 15. II Caroll n Linnd, Amoenitates acadcmu-K. Vol. VII. Briangas. 1789. Pag. 452. § XI. 223 Fast dürfte es leichter zu beweisen sein, dass der Hopfen ursprünglich beinahe überall in Europa wild- wachsend war. Wie bekannt wird der Hopfen weder in den Verordnungen Carl des Grossen noch in demHor- tulus des Abtes Walafrid Strabo, welcher um die Mitte des 9ten Jahrhunderts geschrieben wurde, erwähnt. Nichts desto weniger dürfte derselbe doch bekannt gewesen sein, obgleich er wohl zu den selte- ner cultivirten Pflanzen gehört haben mag. Im Jahre S22 scheint man nämlich wirklich Hopfen gebaut zu haben,1 und im Jahre 1070 war seine Cultur im Magdeburgischen nicht unbedeutend. - Obgleich der Hopfen in England wild wächst, wurde derselbe doch erst da zum Würzpn des Bieres verwendet, als er im Jahre 1524 als cultivirte Pflanze von Holland, oder nach einem andern Berichte 1525 aus Flandern eingeführt wurde,3 und den ersten Hopfen baute man bei der Stadt Maid- stone in Kent-Shire. Freilich hatte man bereits seit Ende des 8ten Jahrhunderts4 eine Art Bier gekannt; der Gebrauch des eigentlichen Bieres kam aber erst auf, nachdem der Hopfen als culti- virte Pflanze eingeführt wurde. Die Streitigkeiten, die damals zwischen den Liebhabern von „Ale" und ../)'"( • stattfanden, wurden mit eben so grosser Heftigkeit und Bitterkeit geführt, als wenn es eine Ket- zersache in der katholischen Kirche gegolten hätte. Kurze Zeit nachdem der Hopfen und das mit dem- selben zubereitete Bier eingeführt wurden, war der Widerwille gegen diese Neuerung so gross, dass so- gar ein Antrag au das Parliament5 gegen den Gebrauch des Hopfens eingereicht wurde, ..als eines ver- dammten („mcJced") Krautes, welches den Geschmack des Bieres verderbe und der Gesundheit des Volkes schädlich sei". Die englischen Gesetze besprechen den Hopfen nicht vor dem Jahre 1552, in welchem einige Privilegien für die Hopfengärten („hop grounds") ausgestellt wurden. Die erste Schrift über den Hopfenbau in England wurde am Schlüsse des 16ten Jahrhunderts herausgegeben.6 In den norwegischen historischen Schriften findet man nicht die geringste Hindeutung auf den Hopfenbau, und es ist aus mehreren Gründen auch nicht wahrscheinlich, dass man den Hopfen in der heidnischen Zeit (d. h. vor dem Jahre 1000) in Norwegen cultivirte; eben so kann man jetzt nicht mehr mit Gewissheit ausmachen, ob man zu jener Zeit den Hopfen der wildwachsenden Pflanzen sammelte und gebrauchte. Jedenfalls dauerte es, nach der Einführung des Christenthums, nicht lange, ehe man auch in Norwegen den Hopfen zum Biere gebrauchen lernte und hier das wirkliche oder, wie man es allgemein nannte, das deutsche Bier bekannt wurde. Das ältere Frostathings Gesetz, gültig für die Theile Norwegens, die oberhalb des 63«ten Breitegra- des liegen, ist ungefähr um die Mitte des 13ten Jahrhunderts niedergeschrieben: aber eine Menge der in diesem Gesetze befindlichen Verordnungen schreiben sich aus einer früheren Zeit her. die man jedoch jetzt nicht mehr mit Sicherheit bestimmen kann. Dieses Gesetz (XIII. 11.) bestimmt Strafe für den Hop- fendiebstahl vom offenen Felde; diese Verordnung kann also jedenfalls nicht jünger sein als aus den Zeiten des Königs Häkon gamli, d. h. spätestens von der Mitte des 13ten Jahrhunderts. Aus dem ganzen Zu- sammenhange kann man ersehen, dass hier von keinem andern Hopfen als dem wildwachsenden die Rede ist, wie auch das Wort Hopfengarten in den alten norwegischen Gesetzen niemals vorkommt (Cfr. un- ten bei Pyrus Malus).7 Wenn nun der Hopfen keine in Europa ursprünglich wildwachsende Pflanze wäre, so ist es schwer zu verstehen wie derselbe, ohne gebaut und zu irgend einem Zwecke benutzt zu werden, sich in Norwegen zu so hohen nördlichen Breitegraden, wie die hier genannten, verwildern ' K. W. Volz. Beiträge zur Kulturgeschichte. Leipzig. 1852. Pag. 149. " Verhandlungen des Vereins zur Beförderung der Landwirthschaft zu Sonde rsbansen, redigirt von Dr. A. F. Magerstedt. 2'«' Jahrg. 1842. Pag. 108. 1 Henry Phillips. History of cultiyated Vegetables. London. 1822. I. Pag. 234. 4 Lady Wilkinson 1. c. Pag. 78. 5 John C. Morton. Cyclopedia of Agriculture. Vol. II. Pag. 43. John Wilson. Cur Farm Crops. Vol. II. Pag. 349. 6 Reginald Scott. Perfect platforrue of a Hoppe-garden. Nccessnrie Instructions for the makinge and maintenance thereof. London. 1578. 4'°. 7 Vrgl. Der Sachsenspiegel 2,es Buch Art. 52. 224 konnte. Nach dem hier Angefahrten ist es sicher, dass man in Norwegen, jedenfalls in der ersten Hälfte des 13t«" Jahrhunderts, anfing den Hopfen beim Bierbrauen zu verwenden. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die Kunst das Bier mit Hopfen zu würzen von Deutschland nach Norwegen eingeführt wurde. Denn die altnorwegische Benennung des stärkeren, bei den Gastmählern gebrauchten, Bieres „bjfrr" ist offenbar der deutschen Sprache entlehnt: dagegen wurde das zum täglichen Gebrauche bestimmte schwächere Hier „öl" oder „mungätt" genannt, welche Benennungen einfache Appel- lativs sind und lediglich so viel als „Getränke" bedeuten. Auch dieser Gegensatz deutet darauf hin, dass die Kunst das stärkere mit Hopfen gewürzte Festbier zu brauen, vom Auslande zu uns herübergekommen ist In einem Zolltarii des Königs Haakon V. Magnussön vom Jahre 1316 J wird das eingeführte sogar als ein „unnützer Luxusartikel" bezeichnet. Nach dem oben Gesagten scheint es jedoch, dass mau dies Mal in Norwegen ungewöhnlich rasch bei der Hand war die neue, bessere Methode ein- zuführen. In einer Verordnung des Domcapitels zu Nidaros (Throndhjem) vom Uten Juni 1341 2 heisst es, ler Chorbruder, der nach seiner Reihe dem Communium vorsteht, das Jahr zuvor die Clemenskirche gratis zu bedienen, und dabei unter anderem die Aufsicht über den Garten zu führen verpflichtet ist. Als besondere Obliegenheiten wird ihm eingeschärft dafür zu sorgen, dass Hopfen angeschafft und gepflanzt wird: eben-" -"ll er den Gärtner („grasgardsmadr") seinen Lohn ausbezahlen. Hier ist somit ausdrücklich Le vom Hopfenbau, aber soweit mir bekannt ist dieses auch das erste Mal, wo dieser Gegenstand in den norwegischen historischen Schriften genannt wird. Hieraus folgt natürlicherweise nicht, dass der Hopfen um diese Zeit zum erstenmale hier im Lande gebaut wurde, und dies um so weniger, als derselbe, an der citirten Stelle des Diplomatariums, als ein allgemein bekannter Gegenstand besprochen wird. Aus der Regierungszeit des norwegischen Königs Haakon VI. Magnussön (1335 — 1380) hat man eine Verordnung für Oslo (das jetzige Christiania), datirt vom 22sten Januar 1858,' worin bestimmt wird, dass Ausländer Hopfen nicht in kleineren Partien als „in ganzen Säcken- verkaufen dürfen: und in einer späteren Verordnung desselben Königs' (ohne Datum), die Münze und den Handel der Städte be- treffend, wird ebenfalls der Hopfen zusammen mit gelben Erbsen erwähnt. Aus der Zelt der Union mit Dänemark besitzt man eine Verordnung des norwegischen Reichsra- thes vom 4i wird ebenfalls der Hopfen erwähnt Dieselbe Zehntenabgabe vom Hopfen wird auch in Gottlandslagen (ungefähr aus derselben Zeit wie das erel genannte Gesetz) im .'iien Capitel erwähnt. Helsingelagen iLund 1844. Pag. 71), das ungefähr im l lt'» Jahrhunderte geschrieben wurde, bestimmt eine Strafe | Viperbo Balken \ 2) für den eigentüm- lichen Fall, dass Jemand ein Haus (Hütte? in dem Hopfengarten eines Andern baut. Aus der Kegierungszeit ■ NorgM namle Love. 3. Pag. 118. * Diplomatarinm norvegicam II. N<>. 242. Pag 177. 4 .v 5 Diplomatarium Norvegicam II .708. wurde 'las licet, wo mnn Hopfen baute. humUkupa genannt. ' Diplomalarium NorregiCDin IV. N I"l7. Pi 225 Christopher von Bayern's in Schweden kennt man einen Brief vom 14ten März 1446, ' welcher die Handels- privilegien der Stadt Hedemora behandelt, und in diesem wird unter andern Waaren, die auf den Sonnabend- Markt in der Stadt verkauft wurden, auch der Hopfen genannt. Nach dem Gesetze „Wexiö stadg (vom Jahre 1414) sollte jeder Bauer 40 Hopfenstangen halten, und „Stadslagen" vom Jahre ! Balken Cap. 8) bestimmt Strafe für Diebstahl in Hopfengärten, gleichviel ob diese sich beim Hofe oder auf den Inseln befinden. Aus den hier augeführten speciellen Gesetzbestiminungen ersieht man, dass man sich sowohl in Norwegen als in Schweden in einer verhältnissmässig frühen Periode mit der Hopfencultur beschäftigt hat, und dass diese als ein wichtiger Erwerbszweig angesehen wurde, da der Hopfenbau sonst schwerlich unter den Schutz specieller Gesetze gestellt worden wäre. Die Bereitung des Malzes ist natürlicherweise in Norwegen eben so alt wie das Bierbrauen. Schon zur Zeit Olaf des Heiligen war das Malz so allgemein, dass es von der einen Gegend des Lan- des nach der andern versandt wurde.2 Wahrscheinlich wurde dasselbe grösstentheils aus Gerste bereitet: es linden sich aber auch Beispiele dafür, dass man ebenfalls den Hafer zu demselben Zwecke verwendete,3 was übrigens noch heutigen Tages an einzelnen Stellen in den südwestlichen Provinzen Norwegens geschieht. In der Schweiz und in Deutschland benutzte man ebenfalls in einer früheren Periode den Hafer.4 ja den Weizen und den Spelz5 zur Malzbereitung. Norwegen war niemals im Stande seinen ganzen Getreidebedarf selbst zu bauen, und aus diesem Grunde hat man wahrscheinlich auch oft Malz aus andern Ländern eingeführt. Dies geschah bereits zum Schlüsse des 9^n Jahrhunderts (876), wo man Malz und Honig von den Ländern an der Ostsee bezog.6 P I ata n e ae. Platanus euneata, Willd., Platanus occidentalis, L. und Platanns orientalis. L. Von diesen drei Arten, welche ich im hiesigen botanischen Garten versucht habe, scheint PI. occidentalis sich am besten zu halten. In weniger günstigen Wintern leiden jedoch alle dfei mehr oder weniger, und es sieht aus, als ob sie hier nur strauchartig werden wollten. PI. occidentalis hält sich gut bei Chri- stianssand (58° 8'), wo dieselbe auch Früchte ansetzt; die Früchte aber, welche ich gesehen habe, ent- hielten keinen keimfähigen Samen. S al i c i n e ae. Salix. Von einer so polymorphen Gattung, wie die hier genannte, ist es natürlicherweise sehr schwierig, wo nicht gar unmöglich, mit Genauigkeit anzugeben, wieviel wirkliche Arten sich wildwach- 1 Diplomatariuin Dalekarlicum (Stockholm 1842) I. No. 99. Pag. 100. 2 Snorre. Olaf den Helliges Saga Cap. 123. Saga Olafs konungs ens helga. Christiania. I8S3. Cap. 104. 3 Diplomatarinm Norvegicum. I. No. 213. Pag. 171. 4 K. G. Anton. Geschichte der teutschen Landwirthschaft. Gcirliz. 1799—1802. 1 Th. Pag 107 ! I 5 K. G. Anton 1. c. 2. Pag. 265. 3. Pag. 323. Chr. Ed. Langethal. Geschichte der teutschen Landwirthschaft 1-'" Th 31« B Pag. 254. Oer einzigste mir bekannte Ort, wo man jetzt noch Bier aus Weizenmalz brauet, ist Arnstadt in Thüringen. a Egils Saga Cap. 19. 226 send in Norwegen vorfinden. Indessen glaube ich, dass man jedenfalls der Wahrheit ziemlich nahe kommt, wenn man ihre Zahl auf ungefähr 20 ansetzt Die allgemeinen generellen Namen für die Arten dieser Gattung sind in Norwegen PH, Selje oder Vidje, in Schweden Pil oder Vide, bei den norwegischen Lapländern Siedga, bei den schwedischen Lap- ländern Sierreka [Sirka) und auf Island Vidvr-, Salix pentandra, L. (Norw.: Ister oder Istervidje ; Schwed. : Joltser; Norw. Lapl. : Wishessädga; Schwed. Lapl.: Wiskessierka (o : flava Salix). Die lorbeerblättrige Weide findet sich allgemein überall in Scandinavien ; dieselbe geht aber im südlichen Norwegen kaum höher als ungefähr 2800' (878m.) ü. d. M. Bei der Bergstadt Etöros (62° 34' N. B. 29° 3' & L. 2080'- 652m- u.d.M.) erreicht sie jedoch noch eine Höhe von 10 — 12' (3.1 — 3.8m.). Sie scheint ihre Polargrenze in West-Finmarken bei Hammerfest (70° 37') und in Ost- Fiuinarkeii bei der Mündung des Flusses Börselv im Porsanger-Fjord (70°20'N. B. 43° 14'Ö. L.) erreicht zu halien. An beiden hier genannten Orten ist dieselbe strauchartig. Im Allgemeinen scheint diese Art jedoch in den südlichen Theilen Norwegens nicht im Stande zu sein solche Dimensionen zu erreichen, wie in den nördlichen Provinzen. Dasselbe ist auch in Schweden der Fall.1 Im Jahre 1870 wurde im Maalselvthale (69° 15' N. B. 36° 13' Ö. L.) ein Exemplar gemessen, welches eine Höhe von 50' (15.7m) und in der Brust- höhe einen Umfang von 4' 8" (146cm.) hatte. In demselben Sommer mass ich in Alten (70°) eine lorbeer- blättrige Weide; dieselbe war 30' (9.4™.) hoch, und ihr Stamm hielt 4' (125em.) im Umfang. Salix pent- andra findet man auch auf Island bei frngvellir an der Südwestküste der Insel (641/4°). In den südlichen Gegenden Norwegens fängt man allgemein den Aal in einer eigentümlichen Reuse, die beinahe die Form einer Weinflasche hat. Dieselbe ist gewöhnlich 4' (125cm.) lang, bei einem Durch- messer von 18" (47cm), Dieser Korb wird aus Weidenzweigen geflochten; doch ist es ein bei den Fischern verbreiteter Glaube, dass man zu diesem Zwecke nicht die Zweige der Salix pentandra gebrauchen darf, weil man behauptet, dass diese einen für den Aal widerlichen Geruch haben, was zur Folge hat, dass derselbe nicht in eine solche Iteuse geht. Salix fragilis, L. Die Bruch weide ist in Scandinavien nicht wildwachsend; doch geht die- selbe in Norwegen, als gepflanzter Daum, bis zum Kirchspiele Beitstaden (64° 5' N. B. 29° 0' Ö. L.), und in Schweden bis Vesterbotten (ii4u). In dem südlichen Norwegen findet man dieselbe kaum höher als 1020' (310m.) ü. d. M. Bei dem Predigerhofe frosten amThroinllrjems-Fjord (63° 35' N. B. 28° 25' (")'. L.) steht eine Bruchweide, die nach einer im Jahre 1863 vorgenommenen Messung, eine Höhe von 37' (11.6m.) hatte: der Stamm hat 4' (125cm i vom Boden einen Umfang von 12%' (3.9m.), und die Krone hat einen Durchmesser von 50' (15.7m.). In Norwegen ist die weibliche Pflanze die gewöhnlichste. Salix alba. L. Die Silberweide ist ebenfalls in Scandinavien nicht wildwachsend. In Schwe- den wird dieselbe sehr allgemein angepflanzt, hauptsächlich in den südlichsten Provinzen, und findet man sie kaum nördlicher als ungefähr bis zum misten Breitegrade. In Norwegen habe ich dieselbe nicht nörd- licher als auf Inderöen (63u 52' N. B. 28° 56' Ö. L.) gesehen, wo man indessen nicht selten Stämme fin- det, die einen Umfang von 9' (2.8m.) haben. In dem südliehen Theile Norwegens, z. B. im Kirchspiele Skedsmo (60° 0' X. B. 28° 12' Ö.L.), findet man Stämme, die einen Umfang von 12— 14' (3.7— 4.4m) haben. Salix alba 7 vitellina, Koch. Die Dotterweide findet man hier und da in den südlichen (legenden Seandinaviens angepflanzt, jedenfalls bis zum 60»tcn Breitegrade. Im botanischen Garten bei ( brist iania steht eine Dotterweide, die eine Höhe von 50' (15.7m.) hat; der Stamm misst 6' (1.9m.) vom Boden '<' 9" (2.4m.) im Umfang und die Krone hat einen Durchmesser von 46' (14.4m.). Die Zeichnung I ig. 53) ist nach einer Photographie ausgeführt. Im diese, für die feinere Korbflechterei sehr gesuchte Form zu verbreiten, Bandte ich vor mehreren Jahren Stecklinge nach Throndenes in Tromsö Amt (68° 49' V l; 34° 15' ". Li. wo dieselben einige Jahre hindurch sehr gut gediehen, bis sie durch einen Zug Lemminge (Myodea lemmua verheert wurden. Salix caprea, L. (Norw.: Selje; Schwed.: S■"■'. ,.' In den südlichen Theilen Norwegens gehl die Espe bis zu einer Höhe vmi 3 1550' (941 1114m) ü. d. m. hinauf, also beinahe bis zur Birkengrenze; aber hier ist sie nur strauchartig. Bei der Bergstadt Büros (62° 34' N. B. 2!>" 3' Ö. K— 2080' o: 652m- ü. d. M.) kann sie je- doch eine Höhe von 30 W (9.4 - L2.5m.), bei einem Stammdurchmesser von 6—8" (15— 21cm) erreichen. pe kumtiit in Norwegen Btets neben andern Bäumen vor: nur an einer einzelnen Stelle in Tverelv- dal in Alten (West-Finmarken) habe ich dieselbe so gewöhnlich in grosseren oder kleineren Hainen ge- sehen. daSS es beinahe aussieht als Oh sie hier einen eigenen Wahlbestand bildet. ' .Tbere ia doi ■ twig d* the irillow, bat irhai ii turned to lome Diefnl pnrpose. Thej anpply r-en the »sc of ropos: a travelirr tbere bei rode 'lurih^ the day witli a bridle minie of them, and becn at anebor in a vesscl ni night, wbose tackle und cable wen made "i twiited willowi". l>r. Walker"« Economic*! bistory of the HebridM. Pag. 258 — 59. 1 .1 a "rriia. En Sommer i ETinmarken, Bniaisk Lapland og Nordkarelen. Christiania. 18*1. Pag. 129. ■ Dr. A. Tb. v. Middendorffi Sibiriiche Belle. Bd IV. Th. I. rag. 573. 4 A. (!. Schrenk Beiee durch dl« Tnndern der Bamojeden. !■'" Tl.. Tag. no. 2'" Tb. Png. 445. 229 In Alten (70°) .habe ich Espen gemessen, die eine Hohe von 60' (18.8m.) und in der Brusthöhe einen Umfang von 5' (156cm.) hatten, und von dort besitze ich eine vollständig gesunde Scheibe, die ohne Rinde 13 Vz" (35cm.) im Durchmesser misst, und ein Alter von 110 Jahre zeigt. Beim Hole Viken auf In- deröen (63° 52') habe ich eine Espe gemessen, die in der Brusthöhe einen Umfang von 6' 5" (2«n.) hatte; und unter demselben Breitegrade, aber einige Meilen östlicher, befinden sich mehrere Espen, die eine Höhe von 90 — 100' (28.2 — 31.3m.), bei demselben Stammumfange, wie die vorgenannte, haben. Diese Bäume sind, so viel ich weiss, die höchsten ihrer Art, welche man bis jetzt in Norwegen angetroffen hat. Im südlichen Norwegen erreicht die Espe oft sehr bedeutende Dimensionen: Auf Aarnes in Ronis- dalen (62° 58' N. B. 26° 9' Ö. L.) wächst eine, anscheinend vollkommen gesunde Espe, die ungefähr 60' (18.8m.) hoch ist. Ihr glatter Stamm, welcher nach oben sehr langsam an Dicke abnimmt, misst in der Brusthöhe 71 ...,' (2.3m.) im Umfang. — Beim Hofe Femreide in Sogndal Kirchspiel am nördlichen Ufer des Sogne-Fjord (61° 11* N. B. 24°37'Ö. L.) steht eine Espe, die sehr alt ist und in früheren Zeiten, wie man erzählt, am Weihnachtsabend mit Bier traktirt, d. h. als eine Art Druidenbaum verehrt wurde. Dieselbe ist nur 58' (18.2m) hoch, aber der Stamm misst 4' (125cm.) über der Erde 15' (5m.) im Umfang, und die Krone hat einen Durchmesser von 66' (20.7m.). Dies ist meines Wissens der umfangreichste Espenstamm, den man bis jetzt in Norwegen angetroffen hat. — Das Hiebalter der Espe liegt zwischen dem SOsten und 60sten Jahre; später wird sie gewöhnlich kernfaul. Die Espe ist bekanntlich da, wo sie einmal, in des Wortes voller Bedeutung. ..Wurzel gefasst'- hat, sehr schwer auszurotten. Ihre Wurzelstücke behalten nämlich, selbst da. wo sie weit vom Haupt- stamme entfernt liegen, sehr lange das Vermögen neue Schösslinge zu treiben und sind daher dem Land- manne häutig im Wege. Der norwegische Bauer kennt in verschiedenen Gegenden ein practisches Ver- fahren um diesem Uebelstande abzuhelfen. Er sägt im Frühlinge den auszurottenden Stamm 4 5' (125 — 156cm.) über dem Erdboden ab und nimmt ihm die Rinde. Nach einem oder höchstens zwei Jahren ist die Triebkraft der Wurzeln zerstört und man kann nun den Stumpf ruhig entfernen, ohne Besorgniss vor neuen Wurzelschösslingen hegen zu müssen. Da ich dies einfache Mittel im Auslände nirgends angewen- det gesehen habe, es auch nie habe erwähnen hören, so wollte ich nicht unterlassen es hier mitzutheilen. Im südlichen Schweden herrscht der Volksglaube, dass das Kreuz des Heilandes aus Espenholz verfertigt war, und dass die Blätter des Baumes zur Strafe dafür immer zittern müssen.1 In Norwe- gen habe ich diese Sage niemals erwähnt gehört; aber merkwürdig genug findet man denselben Volks- glauben im schottischen Hochlande.2 Von fremden Arten habe ich in Norwegen folgende gesehen: Populus alba, L. (Norw.: Sölvpoppel; Schwed.: Silfverpoppel, HvitpoppeT). Die Silberpap- pel ist in Norwegen sehr gewöhnlich, hauptsächlich der Küste entlang, und hält sich gut in Stegen Kirch- spiel in Nordland (67° 56' N. B. 32° 40' Ö. L.). In den südlichen Gegenden Norwegens findet man oft Bäume, die eine Höhe von 60-70' (18.8— 22m) haben. Vor einigen Jahren wurde im hiesigen botanischen Garten ein Exemplar gefällt, welches eine Höhe von 70' (22m.) hatte; einen Fuss über der Erde hatte der Stumpf einen Durchmesser von 33" (69cm.) ohne Rinde und zeigte ein Alter von 4t; Jahren. In der Nähe steht jetzt noch ein Baum derselben Art, der 65' (20.4m.) hoch ist und dessen Stamm einen Umfai 12' (3.7m.) hat. Popnlns balsamifera, L. (Norw. u. Schwed.: Balsampqppet). Die Balsampappel findet man eben so häutig, ja vielleicht häufiger in Norwegen angepflanzt als die vorige Art. Dieselbe hält sich bis Tromsö (69° 40' N. B. 36° 38' Ö. L.), wo ich einen Baum gesehen habe, der eine Höhe von 10—12' (3.1— 3.8m.) hatte. Beim Hofe Dönnes in Helgeland (66° 5' N. B. 30° 3' Ü. L.) befinden sich mehrere Balsampappeln; dieselben haben ein Alter von 35 Jahren, sind beinahe von gleicher Hohe und gedeihen 1 Richard Dybcck's Runa. 1845. Pag. 80. 2 John Lightfoot. Flora Scotira. London. 1777. Vol. II. Pag. 617. C. Pierpoint Johnson. The usclul Plams of Great Britain. Pag. 251. A. J. Downing. A treatise on the theory und practice of landscape gardaning, adapted to North Ame- rica. Pag. 124. 230 sehr gut. Der grösste dieser Bäume, der im Jahre 18G3 gemessen wurde, hatte damals, also in einem Alter von 25 Jahren, eine Höhe von 26' (8.1m-)- — Bei Throndhjem (G3° 26') wo ich 2' (62cm.) lange Ab- triebe der Balsampappe] gesehen habe, mass ich 1870 einen Baum, der eine Höhe von 60' (18.8m.) und in der Brusthöhe einen Umfang von 7' 2" (2.2m) hatte. In demselben Jahre wurde auf dem Hofe Kjö- stail. ungefähr eine halbe Meile von Throndhjem entfernt, eine Balsampappel gefällt, die eine Höhe von 70' (22m.) und in der Brusthöhe einen Durchmesser von 18" (47cm), ohne Rinde, hatte. Die Jahresringe am Boden zeigten ein Alter von 50 Jahren. Die grösste Höhe über dem Meere, in welcher die Balsampappel, so weit mir bekannt, in Norwegen sieh angepflanzt findet, bezeichnet der Hof l'illingsö in Vaage Kirchspiel, Gudbrandsdal (61° 58' M. B. 26° 43' ü. L.). Der Hof liegt in einer Höhe von 1350' (423m.) u. d. M., und hier gedeiht die Balsampappel sehr gut. — Die nördlichste Stelle in Schweden, wo man, so viel ich weiss, versucht hat die Balsampappe] anzupflanzen, ist bei Piteä (,65° 20') und in Pinland bei Wasa (63°). Von der Balsampappe] befinden sich bei Christiania mehrere Varietäten, z. B. Pop. balsamifera laurifolia (Ledeb.), Pop. balsamifera ontariensis, {Dcsf.) und Pop. balsamifera svaveolens, ,/' i h.). Po pul us benzoifera, Rausch, und die hybride Form Populus cauesceus, Sm. habe ich, ausser bei Christiania, nirgends in Norwegen gesehen. Populus cauadensis, 3Iii>ic/t. Die canadische Pappel ist die gewöhnlichste von allen in Norwegen angepflanzten Arten dieser Gattung. Ich habe sie jedoch nicht nördlicher, als bei Throndhjem (63° 26') angetroffen, wo sich eine Menge ziemlich grosser Bäume befinden. Im Parke des Hofes Röd bei Frederikshald (59° 7' N. B. 29° 3' Ö. L.) mass ich 1861 einen Baum, der 60' (18.8m.) hoch war, und des- sen Stamm in der Brusthöhe einen Umfang von 11' 3' (3.5m.) hatte. Bei Christiania stehen mehrere Exemplare, die eine Höhe von 80 — 90' (25 — 28.2m.) und in der Brusthöhe einen Umfang von 6 — 7' (1.9 — 2.2m) haben. Beim Hofe Gimle in der Nähe von Christianssand (58° 8') steht eine canadische Pappel, die 1869 gemessen wurde. Der Baum, welcher damals 60 Jahre alt war, hatte eine Höhe von 78' (24.5m.); der Stamm hatte 6' (1.9m.) ü. d. Erde einen Umfang von 10' 4" (3.2m.), und die Krone einen Durchmesser von 78' (24.5m.). Dass grösste Exemplar dieser Art, welches ich in Norwegen gesehen habe, befindet sich in Christiania. Dieser Baum wurde 1818 gepflanzt, und hatte da eine Höhe von 5—6' (1.5— 1.9m.). Im April 18^ 1 hatte derselbe eine Höhe von 64' (20m) und der Stamm in der Brusthöhe einen Umfang von Populus fastigiata, Desf. (Norw. u. Schwed.: Pyramidepoppd). Die Pyramidenpappel findet man ziemlieh allgemein der Küste entlang bis Inderöen im Throndhjems-Fjord (63° 52'). Die bei- den grössten Bäume, die ich in Norwegen gesehen habe, stehen in der Stadt Laurvig (">!»" l' N. B. 27° ; ." ö. I..). Nach einer im Jahre 1863 vorgenommenen Messung war der eine 87' und der andere 89' (27.3— 27.9m.) hoch, und ein jeder hatte in der Brusthöhe einen Umfang von 11 Vi' (3.6m.). Diese Baume winden 1813 gepflanzt und waren damals 6—7' (1.8— 2.2m.) hoch. — In Schweden findet man die Pyrami- denpappel bis Jämtland (63°). Populus nigra, L. Die Schwarzpappel habe ich nur bei Christiania gesehen; doch muss diese Art gewiss viel höher gegen Norden gedeihen können. Schliesslich muss hier auch die Form Erwähnung finden, welche man Popttlns scroti na. Hartig nennt. Im Sommer 1850 sah ich zum ersten Male diese Form bei Braunschweig, und im Frühjahre 1853 hatte der Forstrath, Herr Th. 11 artig, die Güte mir einige Steck- linge von einjährigen Trieben zu schicken, die ich im hiesigen botanischen Garten pflanzte. Ein Exemplar, welches also jetzt 1873) ein Alter von SO Jahre hat, ist 50' (15.7m.) hoch und hat in der Brusthöhe einen Stammumfang von 45" (122cm i. Ich habe diese angebliehe Art zu wiederholten Malen untersucht, bin aber nie zu einem andern Resultate gekommen, als dass es die männliche Pflanze der Populus cana- densis. Mönch ist, die sich von der weiblichen Pflanze nur durch einen viel schnelleren Wuchs und da- durch unterscheidet, dass sie sich 10—18 Taue Bpäter belaubt. 231 Chenopodeae. Salicornia herbacea, L. Den gemeinen Glasschmalz findet man hier und da der Küste ent- lang bis nach Tranö Kirchspiel im Amte Tromsö (69° 10' N. B. 35° 7' Ö. L.), wo derselbe seine Polar- grenze erreicht zu haben scheint. Atriplex. Von dieser Gattung findet man in Norwegen sechs wildwachsende Arten. Die einzige hier cultivirte Art ist Atriplex hortensis, L. (Norw.: Havemelde; Schwed.: TrädgärdsmoUa ; Isl.: Garäasöl). Die Gartenmelde wird sehr allgemein der Küste entlang cultivirt bis nach Vadsö in Nord-Varanger (70° 4' N. B. 47° 27' Ö. L.). In Alten in West-Finmarken (70°) giebt sie reifen Samen. In der Umgegend von Christiania findet man sie hier und da verwildert. Dieselbe wird auch auf Island cultivirt, wenigstens bei Reykjavik (64" 8' N. B. 4° 30' V. L.). Für Schweden kann ich keine bestimmte Polargrenze angeben, wahrscheinlich aber gedeiht sie noch in den nördlichsten Gegenden, wo überhaupt Pflanzen cultivirt wer- den. Die Varietät A. hört, atropurpurea ist ebenfalls in den letzten Jahren allgemein verbreitet. Bei Stamsund in Lofoten (68° 7'j erreicht sie eine Höhe von 4]/2' (140cm-) und in Alten (70°) wuchert sie als Unkraut in den Gärten. Um Wiederhohlungen zu vermeiden, fügen wir hier einige allgemeine kulturgeschichtliche Bemer- kungen den norwegischen Gartenbau betreffend ein. Ueber die im Mittelalter in Norwegen gebrauchlichen Gartenpflanzen, und vollends über die Zeit ihrer Einführung, geben die vorhandenen Urkunden leider wenig Aufschluss. Die beste Quelle, aus welcher man hierbei schöpfen kann, sind immer noch die alten Gesetze mit ihren Strafbestimmungen für den Diebstahl einzelner Pflanzen und ihren Aufzählungen der ver- schiedenen Gewächse, von welchen der Zehnte an die Priester entrichtet werden musste. Natürlich finden sich auch hie und da in den historischen Schriften einzelne beiläufige Bemerkungen, die von dem hier angedeuteten Gesichtspunkte aus von Interesse sind; doch sind dieselben, wie mir theuer erkaufte Er- fahrung gezeigt, nur so zerstreut und so spärlich vorhanden, dass die auf diesem Wege zu erlangenden Resultate, beim Mangel aller Vorarbeiten, (da Niemand sich bisher mit diesem Theile der Culturgeschichte unseres Landes befasst hat), mit den an Zeit und Mühe zu bringenden Opfern in keinem Verhältnis stehen. Im Allgemeinen steht jedoch fest, dass der Gartenbau in Norwegen durch Einführung der Klöster, unge- fähr zu Anfang des 12ten Jahrhunderts, anfing sich bedeutend zu heben. In Schweden und Dänemark fanden in dieser Beziehung wohl ungefähr dieselben Verhältnisse Statt wie in Norwegen; vielleicht ist der Gartenbau in Dänemark etwas rascher fortgeschritten, da dies Land na- mentlich mit Deutschland und dadurch mit dem übrigen Europa in directer Verbindung stand. In dieser Beziehung sind die nachstehenden Bemerkungen des dänischen Verfassers Rasmus Nyerup beachtens- werth; ' er sagt: „Die Cultur unserer Gärten erhielt einen neuen Aufschwung durch den bekannten französischen Mönch Wilhelm, aus dem Kloster der heil. Genovefa in Paris, welcher im Jahre 1165 vom Bischof Al>- salon nach Dänemark berufen, später Abt zu Eskildsö wurde und 1202 in Eberholt auf Seeland starb. Dies geht zum Theil aus den Klagen der Mönche von Eskildsö hervor, als im Jahre 1166 ein Missjahr eintrat, so dass fast alle Schafe und Kühe im Lande aus Mangel an Futter umkamen und (sogar) das Kloster Mangel an Butter und Käse litt. Da sagten die aufsätzigen und unbändigen Mönche von ihm: 1 Historisk-statistiske Skildringer af Tilstandcn i Danmark og Norgc i seldre og nyere Tider ved Basmns Nyerup. B havn. 1803. 1. Pag. 16G — 167. 232 „Wesshalfa ist dieser Bettler und schlechte Mensch doch hierher gekommen! Er isst nicht, er trinkt nicht, Bondern verwendel alle Einkünfte des Klosters auf Silber and Gold, welches er in seinen Kasten verschliesst; uns aher lasst er hungern und giehi ans nichts als gemeine Kräuter des Feldes zur Nahrung"".1 Ein Schreiben vom Ai>t Wilhelm an einen Mönch Namens Stephanus enhäll die Bitte ihm Pflan- zen, Wurzeln und Pfropfreiser zu senden.9 Man sieht hieraus, dass der Aht Wilhelm in der letzten Haltte des I2»n Jahrhunderts verschie- dene Gemüse, die früher in Dänemark nnbekannl waren, dort eingeführt, und dafür gesorgt hat, dass sie nichl nur cultivirt, sondern wenigstens im Kloster zu Eskildsö - auch genossen wurden. Auch die Kunst Bäume zn veredeln scheint gleichzeitig in Dänemark eingeführt wurden zu sein. I ngefähr um die Zeil des Abtes Wilhelm, oder bald ilarauf, lebte in Dänemark der bekannte Ca- nonicum und Ar/t Henrik Harpestreng, dessen Todesjahr um 1244 angenommen wird. Von diesem existirt eine Art von Arzeneibuch oder Dispensatorium („Lcegebog")*, in welchem sich zwei verschiedene. von ihm sogenannte Kräuterbücher („ürteböger") befinden, d. h eigene Abschnitte, die speciell von Pflan- zen handeln, unter diesen Pflanzen findet man eine, für jene Zeit auffallende, Menge exotischer Heilmit- tel angeführt; doch kommen auch verschiedene unserer jetzigen Culturpflanzen darunter vor, hei denen es jetzt freilich unmöglich ist zu wissen, ob sie wirklich damals in Dänemark alle gebaut wurden, die aber doch jedenfalls bekannt sein mussten und von denen wenigstens ein Theil sich bereits damals im Cultur- ZUStande befunden haben mag. Ich führe folgende derselben hier an, und zwar in der Ordnung, worin sie bei dem Autor vorkommen, nebst den von ihm beigefügten (alt dänischen) Benennungen: Axtemisia Absinthium, L. (Malyrt), Artemisia Abrotanum, L. (Ambrof), Allium sativum, L. (Knoflok) Apium graveolens, /. Meerky), Althsea officinalis, L. (Althea), PJmpinella Anisum, L. (Anis), Amygdalus communis, L. (MancUel), Berberis vulgaris, /.. [Berberis), Laurus nobilis, L. (Lai«erbcer), Allium Cepa, L. (GypuT), Anthriscus Cerefolium, Hoffm. (Kyrurrl), Brassica; sp. [Kaal), Carum Carvi, /.. ( haust I. od. Carui), Foeniculum vulgare, Gärtn. (Fanifasl), Cuminum Cyminum, L. (Thitcesi Kutnyn), Lactuca sa- tiva, /.. Lcectuhs), Glycyrrhiz» sp*. (Lyhrieeee), Mentha; sp. (Menta), Petroselinum sativum. Hoffm, i/'„- teersyliee), Pastinaca sativa, /.. (Morte), Allium Porrum, L. (Purlök), Papaver somniferum, L. (WoJimuts), Ruta graveolens, L. (Ttutcc). Rosa? sp. (Ros" |, Borago officinalis, L. (Bordke), Gentianse sp. (Skarsötce), Coriandrum sativum, L. (Coriander), Acorus Calamus, /.. Iitricaria Cbamomilla, L. (Hwitwith), Cicuta virosa, L (Othyrt), Artemisia Dracunculus, L. ntea . Inula Helenium, L. (Haleyrf), Lupini sp. (Lupinus), Lepidium sativum, L. (?) Karsee), Nigellffi sp. (l). ..< um seminu et liorlnniin divei radicani et arborn.nl BOrculOI tuas prndeoÜH proridere relinqvimu»". ' Henrik Barpestreog'i lie im Jahre I! Christian III nach Dänemark geschickt wurde. 30 234 c. Beta vulgaris crassa, Alef. (Norw.: RunkelroB; Schwed.: Foderbeter). Die am meisten gebauten Formen der Runkelrübe sind B. vulgaris longorubra, Alef. und B. vulgaris longo- ll ava. AI'/. Mit diesen hat man Beit mehreren Jahren an verschiedenen Stellen im südlichen Norwegen wiederholte Versuche gemacht. Obwohl diese Versuche, wenn man die klimatischen Verhältnisse dabei berücksichtigt, ein recht gutes Resultat geliefert haben, wird die Runkelrübe dennoch schwerlich in Nor- wegen je eine allgemeine Culturpflanze werden, theils des kurzen Sommers wegen, theils weil es bei un- Bern strengen Wintern viel schwieriger ist die Runkelrübe aufzubewahren, als den gewöhnlichen Boden- kohlrabi oder „Botabaga" (Brassica Napus rapifera, Meteg.). Hierzu kommt noch, dass sowohl letztere als auch die gewöhnliche Herbst- oder AVasserrübe, „Turnip" (Brassica Rapa rapifera, Meteg.), ungleich besser einem strengen Klima widerstehen und daher viel höher über dem Meere und weiter gegen Nor- den mit Vortheil gebaut werden können, als die Runkelrübe. Endlich geben jene beiden Pflanzen (von denen weiter unten ein mehreres), selbst in den Theilen des Landes, wo vernünftigerweise allein von Runkelrübenbau die Htde sein kann, eine ungleich grössere Ausbeute als diese. Bei den Versuchen, die in den letzteren .Jahren an verschiedenen Stellen des südlichen Norwegens sowohl mit den hier genannten, als mit andern Varietäten der Futterrunkelrübe gemacht wurden, hat es sich gezeigt, dass eine Ernte von 6—7000 Pfund (2988— 3487kg.) Hüben pr. norwegischen Morgen Landes (ä 10,000 Q' od. 984 [>.) als eine sehr günstige angesehen werden muss. Hier und da hat man auch versucht die Zuckerrunkel- rübe (Beta vulgaris saccharifera, Alef.) als Futtergewächs anzubauen; aber diese giebt gerne 7s — V6 weniger Gewinn als die früher genannten Varietäten. In Bezug auf den Zuckergehalt in den Zucker- rüben, die man in den nordischen Ländern baut, verweise ich auf das, was über diesen Gegenstand Pag. B'i angeführt ist. ' Vor einigen Jahren versuchte man im Throndenes Kirchspiel (68° 49' N. B. 34° 15' Ö. L.) lange, rothe Futterrunkelrüben zu bauen. Dieser Versuch gab allerdings ein im Ganzen ungünstiges Resultat, doch wurden einzelne Wurzeln bis 2 Pfund (lkg.) schwer. Basellaceae. Dllucus tuberosns, Loean. Zur Zeit, wo diese Pflanze noch als Surrogat für die Kartoffel angepriesen wurde, habe ich dieselbe einige Jahre bei Christiania eultivirt, aber jedesmal ein sehr küm- merliches Resultat erhalten. Als grösste Ausbeute bekam ich 6 bis 8 Knollen unter einer Pflanze, und össte dieser Knollen kam etwa einem Taubenei gleich. Die Pflanzen blühten Anfang September, gaben aber keinen reifen Samen. Bou8Bingaultia baselloideB, 11. B. K. habe ich ein paar Jahre eultivirt, um zu sehen, Ob dieselbe hier im Freien gedeihen würde. Gegen Ende Mai legte ich einige Knollen von V/2 — 2 Zoll und der Dicke eines kleinen Fingers. Bis zum Schlüsse September hatten sie sich so weit ver- meint. da>s sich anter einer Pflanze eine Sammlung von Knollen, 2 — 3 Pfund (1— 17jkß-) wiegend, gebildet hatte. I ten sich die Knollen als für Menschen durchaus ungeniessbar. Sie kocht sich schleimig und ist von Büsslich-fadem, widerlichem Geschmack. Die Stengel wurden 10—12' (3.1 — 3.8m-) hoch und flogen ungefähr Mitte September an zu blühen. Die dicken, saftvollen Blätter lassen sich, als Spinat be- handelt, gemessen. Die ganze Pflanze eignet sich, unter sobewandten umständen, jedenfalls besser zur Zierpflanze als zur Nutzpflanze, wozu sie doch, als Surrogat für die Kartoffel, empfohlen worden ist. ' V.i.-I. Dr. Friedrich Nobbe. Die landwirthschaftlichen Versuchs-Stationen. Bd. XVII. Pa«. 261 — 77. 235 Amarantace a. Amarant as. Von dieser Gattung werden jedes Jahr wenigstens 12 — 14 Arten im hiesigen bota- nischen Garten cultivirt. Im Sommer 1873 Hess ich bei Stamsund in Lofoten (GS0 7') einen Versuch mit Amarantus caudatus, L. und A. caud. monstrosus, Hort, anstellen. Beide wurden im Mistbeete gesäet und ausgepflanzt als sie 2—3" (5— 8cm.) hoch waren. Die erste erreichte eine Höhe von 3l2' (109cm.) mit 15" (39cm.) langen Blüthentrauben, und die andere wurde 3' (94cm.) hoch, und ihre Blüthen- trauben erreichten eine Länge von 18" (47cm.). Polygone«. Rkeuni (Norw. u. Schwed.: Rhabarber). Von dieser Gattung werden verschiedene Arten culti- virt, z. B. Rheum compactum, L., R. Emodi, WaR, R. hybridum. L.,R. palmatum, L.. R. Rha- ponticum, L., R. undulatum, L. und vielleicht noch andere. Mehrere dieser Arten, so wie verschie- dene in England durch Cultur entstandene Varietäten, (die man besonders der Blattstiele wegen zieht, aus welchen sich wohlschmeckende Compote herstellen lassen), findet man so weit nach Norden und Osten und so hoch über dem Meere, als überhaupt Menschen wohnen. Der Rhabarber gedeiht z. B. sehr gut in Alten, Hammerfest, Vardö und Vadsö; in Alten giebt er sogar reifen Samen. Beim Hofe Jerkin auf Dovre (3070' — 963m ü. d. M.) habe ich sehr kräftige Rhabarberpflanzen gesehen. Ich kann jedoch nicht angeben in wie weit der Same dort reift. In Schweden gedeiht der Rhabarber sehr gut bei Piteä (65° 20') und wahrscheinlich noch weiter gegen Norden, denn sogar bei Julianehaab in Grünland (CO0 44') hält der- selbe sich ausgezeichnet und giebt reifen Samen.1 Rum ex. Von dieser Gattung sind 8 oder 9 Arten in Norwegen einheimisch. Die beiden am ge- wöhnlichsten vorkommenden Arten sind Rumex acetosella, L. undRumex acetosa, L., welche beide nach Norden hin bis Magerö, etwas über den Tlsten Breitegrad, und in Ost-Finmarken vorkommen. Lm südlichen Norwegen geht die erstgenannte bis 3300-3600' (1035— 1130m.) und die andere bis 4500— 481 >0' (1412— 1506m.) ü. d. M. hinauf. Runiex Patientia, L. (Norw.: Havesyre od. engelsk Spinat; Schwed. : Patientia, romersk & od. Trädg&rdssyra; Isl. : Gardasura). Der Gemüseampfer kann wahrscheinlich überall in Norwegen gebaut werden, so weit Menschen wohnen. Er gedeiht nämlich sehr gut wenigstens bis Alton (70°) und ebenfalls bei der oftmals genannten Bergstadt Büros. Unter den cultivirten Arten dieser Gattung findet man, jedenfalls in den südlichen Gegenden, in den letzteren Jahren, hier und da Rumex scutatus, L.. Rumex roseus, L. und Rumex vesicarius, L. Oxyria reniformis, Hook. (Norw.: Bergsyre, Rundsyre; Schwed.: /-"'•"- . / Schwed. Lapl.: Häbro od. Äbro; Isl. : Olafs süra; Färö: Ajrisujra). Sehr gewöhnlich in den Gel genden des ganzen Norwegens bis zum Nordcap (71° 10') und gegen Osten bis nach Varanger. In den südlichen Provinzen geht sie nicht selten bis zur Schneegrenze, und selten findet man sie tiefer als —1200' (314 — 376m) u. d. M. In Nordland und Finmarken gehl sie dahingegen bis zum Meeresniveau hinab. Man findet dieselbe auch auf Färö, Island (wo sie Anfang Juni blüht), Jan Mayn, Novaja Semlja (bis 76° 30'), Bären Eiland und auf Spitzbergen bis Brandewijn Bay (80° 25*), wo sie eine Höhe von 1' { I erreicht. Unterm SOsten Breitegrade wurde sie schon am 26sten Juni in Blüthe angetroffen.9 1 H. Kink in Tidsskrift for populär Prcmstilling af Naturvidenskaberne, 4de IJa-kke. 2del Bd. Pag 232. * K. Chydenius. Svcnskn expeditionen tili Spetsbergen är 1861. Stockholm. 1S65. Pag. 185—86, 280—31 .v 236 Aul die gewöhnliche Weise als Gemüse zubereitet hat diese Art einen viel angenehmeren Geschmack, als irgend -eine der gewöhnlich cultivirten Arten des Sauerampfers, und verdient desshalb im hohen Grade zur Cultnr empfohlen zu werden, die hier mit Glück auf dieselbe Weise, wie bei Rumez Patientia ausge- führt wurde. In den nördlichen Gegenden Norwegens werden die Blätter derOxyria in grosser Menge sowohl von Norwegern als Lapländern gesammelt, um für den Wintergebrauch aufbewahrt zuwerden. Zu diesem Zwecke werden dieselben mit wenig oder lieber, da sie in sich selbst Feuchtigkeit genug enthalten, ganz ohne Wasser gekocht, bis sie eine gleichmässige, breiartige Masse bilden. Von den Norwegern wird dieser Brei in kleinen hölzernen Fässern oder in ähnlichen Gefässen aus Birkenrinde (Cfr. Pag. L94) aufbewahrt: die Lapländer dahingegen benutzen zu diesem Zwecke gewöhnlich den .Magen des Kennthieres. welcher, so behauptet, man, der Bequemlichkeit halber, nicht einmal gereinigt wird, ehe man ihn mit dem gekochten Sauerampfer füllt Der eingekochte Sauerampfer wird im Winter an einer Stelle aufbewahrt, wo er sich fortdauernd im gefrorenen Zustande befindet, und erhält er sich dadurch frisch bis die Warme des Frühlings ihn aufthaut. Dieser eingekochte Sauerampfer wird von den Norwegern zuweilen, ohne andere Zuthat. in Milch gegessen, gewohnlich aber wird derselbe mit Mehl gemengt zu einem eigentümlichen sehr dünnen Brode ausgebacken, neu Durchmesser von 2—3' (62— 94cm.) haben kann, und gern nicht dicker, als ein gewöhnü- ist Ein ahnliches ungegohrenes Brod, aber ohne die hier genannte Zuthat von Sauer- ampfer, ist unter den Namen „Fladbröd", d. h. Haches Brod, überall in den norwegischen Landdistrikten bekannt und verbreitet. Man backt dieses Brod auf einer gusseisernen Platte, unter welche Feuer gelegt wird, und geniesst es allgemein zu Fisch- und Fleischspeisen, doch auch für sich allein mit Butter oder gewöhnlichem Käse, oder in Milch eingebrockt. Die Lapländer, die viel seltener, als die in denselben nörd- lichen Gegenden wohnenden Norweger, Brod oder überhaupt vegetabilische Nahrungsmittel gemessen, kochen gewöhnlich den aul die oben genannte Art zubereiteten Sauerampfer mit Rennthiermilch ; im Frühjahre aber oder zu Anfang des Sommers mischen sie diese eigentümliche Masse oft vor dem Kochen mit den sein- bitter schmeckenden Stengeln des Mulgedium alpinum, Less. Ein solches Gericht würde kaum einem andern Gaumen, ausser dem des Laplanders, munden: alier die Erfahrung wird auch dieses Volk schon früh darüber belehrt haben, dass eine gewisse Menge vegetabilischer Nahrungsmittel zur Erhaltung äolul oothwendig ist, hauptsächlich um sich gegen den Scorbut zu schützen. Dies mag wohl auch der Hauptgrund dafür sein, dass, ausser den Lapländern ebenfalls die Isländer und Grönländer, nicht nur die hier genannten sondern auch andere Pflanzenstoffe, die gerade in hinlänglicher Menge vor- handen sind, benutzen. Puten ein mehreren über diesen Gegenstand. Es ist gewöhnlich das Geschäft der Frauen die Blätter der Oxyria reniformis zu sammeln: so ü-beit dauert, essen sie eine Menge frischer Blätter; diese enthalten inzwischen eine nicht geringe Menge eines gelben Farbestoffes, dessen nähere Eigenschaften bis jetzt kaum untersucht sind, durch Wirkung jedoch Haut. Augen und Nagel der betreffenden Weiber eine mehr oder weniger starke gelbe Färbung annehmen, welche jedoch im Herbste nach und nach wieder verschwindet. Polygonum. Von dieser Gattung hat man bis jetzt 10 wildwachsende Arten in Norwegen gefunden. Polygonnm \ iviparum, L. (Norw.: Fuglefrö, Kraakefrö, Harefrö, Vildrug, Titingrug, Earentg; Schwed.: Hörfrö, FröfyUa; Fl.: Kornsüra). Allgemein im ganzen Scandinavien bis zum Nordcap (71° 10'), und dort bis zu einer Böhe von 10 :;ii",.| ü. d. M., und gegen Osten bis Vardö (70° 22 N.B. ' and den Ufern des Varanger-Fjord. In den südlichen liegenden Norwegens gebt der zwiebelt ra- Cnöterich bis zur höchsten Grenze der phanerogamen Vegetation hinauf, oder ungefähr 5000' EL d. M. Man findet ihn allgemein auf Färö und Island, und auf Novaja Senilja ist er bis 731/,0 gefunden. Man trifft ihn ebenfalls auf Bären-Eiland und auf Spitzbergen bis 80" 24'. ühterm 8Qsw» Breite- gar bis zu einer Hohe \. L.i In Schweden baut man den Buchweizen nur in den südlichen Provinzen und kaum weiter gegen Norden als bis 60V2°- Es isl jetzt kaum mehr möglich mit Bestimmtheit anzugehen wann der Buchweizen in Europa eingeführt wurde: aber schon im Jahre 1436 wird er in Norddeutschland als Gulturpflanze besprochen.1 Von dort kam er natürlicherweise Dach Dänemark, wo er ungefähr 100 Jahre später allgemein angebaut sein muss; denn unter der Regierung Christian III wurde (1545) eine Verordnung herausgegeben, die Jung- frauen- KIc ister betreffend, welche Bestimmungen darüber enthält, wie viel jedes Jahr zum Unterhalt einer Klosterjungfrau ausgeworfen werden sollte,. und hier wird, neben verschiedenen andern Sachen, z. B. 14 Tonnen Bier, .' lebenden Schweine. 6 lebenden Lämmer. 2 lebenden fette Schafe, G lebende Gänse, 10 Paar Hühner. ' , Tonne Butter u. s. w. u. s. w. auch ein Scheffel {„Skjeppe" = 17.3 Liter) Buchweizengrütze genannt - Nyctagineae. Hirabilis. Von dieser Gattung habe ich bis jetzt nur eine Art in den arktischen Gegenden versucht, nämlich Mirabilis longiflora, L., die in Alten (70°), sogar in ungünstigen Sommern, zur Blüthe kommt. Daphnoideae. Daphne Hezereum, L. (Norw.: Tyved, Tysbast; Schwed.: Tibäst, Tived, Tysved, Källarhcds). Die norwegische Bezeichnung hat, nach der Meinung des Sprachforschers Ivar Aasen, wahrscheinlich einen mythologischen Ursprung, und ist von dem Götternamen Ty (Tyr) abzuleiten. Der Kellerhals kommt hier und da. hauptsächlich in den östlichen Provinzen, vor und erreicht, soweit bekannt, seine. Polargrenze im Kirchspiele Bejern in Nordland 67° 3*). In den südlichen Gegenden geht er bis zu einer Hohe von ongefähi :; Y (941m) u. d. AI hinauf. Das grösste mir bekannte Exemplar des Kellerhalses, welches man in Norwegen findet, Bteht beim Bofe By am Ende des Throndhjems-Fjord (64° ~"i. Es hat eine Böhe von :;'_.' (109cm.) und der Stamm hat am Boden einen Umfang von \r (31cm.). In Schwellen n Norden, wie bei P >'l gefunden worden. Kr kommt aber wahrscheinlich 1 I)r Karl Bchillor. Zum Thier- un 1 Krtuterbache dr> mecklenburgischen Volkes. Drittes Seit Schwerin. 1864. Pag. 27. * Di m 1745. 1 l'.i. Pag 198. 239 noch nördlicher vor. Im Kenn Lapmark geht er bis Sodankylä Kirchspiel (67° 22'), auf der Kolahalbinsel bis zum Binnensee Imandra (67V2°) und im Gouvernemente Archangelsk bis 65%° (Schrenk). Es ist mir nicht bekannt, dass der Kellerhals in Norwegen zu irgend einem Zwecke verwendet wird. Dahingegen soll er bei der Landbevölkerung Schwedens als ein kräftiges Heilmittel für das Vieh im Ansehen stellen. Er soll auch gegen verschiedene Hexereien nützlich sein. Ja in Dalarne glaubt man sogar, dass derjenige, welcher ein Stück des Holzes bei sich trägt, nicht von der Natter verwundet werden kann.1 Von fremden Arten habe ich bei Christiania keine anderen gesehen als Daphne alpina, L. und Daphne Laureola, L. Diese halten sich recht gut unter einer leichten Laubdecke. Auf dieselbe Weise halten sich bei Stockholm (59° 20') D. Cneorum, L. und D. Laureola, L.; es scheint aber nicht, dass sie zum Blühen gebracht werden können. E I ae a g n e ffi. Hippophae rhamnoides, Z. (Norw.: Tindved; Schwed.: Haflorri). Den Sanddorn findet man in den südlichen Gegenden Norwegens kaum wildwachsend, dahingegen wohl hier und da auf der Strecke von Throndhjein (63° 26') bis zum Kirchspiele Stegen in Nordland (67° 56'). In Schweden findet man diese Art der östlichen Küste entlang, von Rosslagen (59V2°) bis Haparanda (65° 50). Der Stamm eines in dem hiesigen botanischen Garten cultivirten Sanddornes hatte ungefähr 1' vom Boden entfernt, ohne Rinde, einen Durchmesser von 3" (78mm.) und zeigte ein Alter von 20 Jahre. In der Umgegend von Throndhjem habe ich mehrere 14 — 16' (4.4 — 5m.) hohe Sträucher mit armdicken Stämmen gesehen, und von Inderöen (63° 52'), wo manche Exemplare ebenfalls eine Höhe von 15' (4.7m.) erreichen, besitze ich zwei Scheiben, wovon die eine einen Durchmesser von 5" (13cm.) und 54 Jahresringe, die andre einen Durchmesser von 73/4" (20cm.) und 44 Jahresringe hat. Beide Scheiben sind ohne Rinde gemessen. Skepherdia argentea, Nutt. und Shepherdia canadensis, Nutt. Diese beiden Arten habe ich in Norwegen nirgends anderswo als im hiesigen botanischen Garten gesehen, wo sie sich beide sehr gut halten. Elsagnus. Einzelne Arten dieser Gattung findet man hier und da in den Gärten, und die für diese bis jetzt bekannten Polargrenzen sind folgende: Elseagnus angustifolia, L.. Stegen 67° 56'), Elseagnus argentea, Pursh., am Ende des Throndhjems-Fjord (64° 2'), Elseagnus macrophylla, Tliunb. Inderöen (63° 52') und Elseagnus reflexa, Decne & Morr. Christiania (59° 55'). Elseagnus macrophylla, Thunb. hält sich auch gut bei Stockholm (59° 20'). Aristolochieae. Asaruiu europseuni, L. Es wird angegeben, dass man die Haselwurz an mehreren Stellen des südlichen Norwegens wildwachsend gefunden hat; wahrscheinlich aber waren dies nur verwilderte Exemplare. Aristolochia cleinatitis, L. Auch die Osterluzei hat man an einer Stelle bei der Stadt Laurvig (59° 3' N. B. 27° 42' Ö. L.) gefunden; aber ohne Zweifel isl auch hier Verwilderung anzunehmen. Aristolochia Nipho, L. Der Pfeifenstrauch kommt nicht selten als Decorationspflanze zur Bekleidung von Verandaen, Lauben u. dgl. vor. Kr hält sich ohne Decke gut bis zum Ende des Thrond- 1 Richard Djbeck'a Unna. 184J. Pag. 59. hjems-Fjord (64 ■.'■>. Weiter gegen Norden habe ich Ms jetzt keine Gelegenhey gehabt diese Ar' zu versuchen. In Schweden findel man den Weifenstrauch kaum nördlicher als bei Upsala 59° 52'). In l'in- laii'l cultivirt man diese Art nach Norden bis Wasa hinauf (63°). Aristoloohia tomentosa, Sims. Die einzige Stelle, wo ich diese Art gesehen habe, ist im n botanischen Garten, wo sie den Winter unter einer leichten Laubdecke erträgt Plantagines. Plantago. Von dieser Gattung hat man bis jetzt in Norwegen fünf Arten gefunden. Plantago major, /.. (Norw.: Groblad, Lahjeblad; Schwed.: Grobhd, Läkeblad; Alt Norw.: / . Alle diese Namen deuten daraufhin, dass die Blätter zu irgend einem medicinischen Zwecke benutzt werden. Sehr allgemein bis Skjervö in Vest-Finmarken (70°), und in dem südlichen Theile Nor- bis zu einer Böhe von 3000—3300' (941— l < i:ir>m i ü. d. M. In Schweden geht der grosse We- gerich bis I.ulea Lapmark; in Finland ins Sodankylä (67° 22*), und auf Island bis an die Ufer desEyar- 1 ■ i.-i-.l 65" 16'). (Jeberall in den Landdistrikten Scandinaviens, so wie auf Färö und Island, herrscht der Glaube, »wohl frische als alte Wunden heilen, we man sie mit den Blättern dieser Art bedeckt. InNor- wegen glaubt das Volk an manchen Orten, dass nur die Oberseite des Blattes „heilt", während die Un- terseite dahingegen „zieht". Auch in Nord-Deutschland1 so wie in England3 hegt der gemeine Mann den Glauben, dass diese Blätter speeifisch heilende Eigenschaften haben, und in der Schweiz werden die zerquetschten Blätter von Plantago lanceolata, L. auffrische Wunden gelegt, damit keine Ma- den entstehi 1* laut a g o m e d i a, /.. i Norw. : Kja mpi , Kjcempegrces : Schwed.: Kämpar, SRossMmpar). Gewöhn- lich, besonders in den östlichen Theilen Norwegens, bis zur Insel Lurö in Nordland (66° 26*) und bis zu Höhe u. d. M. wie die vorgenannte Art. In Schweden bis Umeä Lapmark. Sowohl die norwegischen als die schwedischen Namen, die, wörtlich übersetzt. „Kampf gras" hei- ssen, deuten auf ein überall in Scandinavien gebräuchliches Spielchen hin. Dieses wird von den Kindern aut folgende Art ausgeführt: Jeder der beiden „Kämpfenden" nimmt eine gleiche Anzahl Stengel mit blühenden Aehren in die rechte Hand, und nun werden diese so lange gegen einander geschlauen bis der eine Spieler alle seine lehren verloren hat. Mitunter verbindet man auch hiermit eine Wette. Ich weiss nicht, seil wann dieses Spiel in Norwegen bekannt ist; in Schweden aber soll es wenigstens 200 Jahre alt sein.4 Im Amte Lister und Mandal, an der südlichsten Spitze Norwegens, knüpft sich folgender Aber- glaube an diese Pflanze: Am „Sanct-Hans-Afien" d. h. am Abende vor dem Johannistage, werden so viele blühende Stengel gepflückt, wie Menschen im Hause sind. Alle ausgebildeten Staubfaden weiden abgepflückt und die stiele in Wasser gesetzt, und zwar so. dass jede Person ihren eigenen Stengel be- kommt Wessen Lehre bis zum nächsten Morgen keine neuen Staubfäden getrieben hat, muss im Laufe des Jahres Bterben. Aut den 1 ärö-Inseln, wo Plantago media wahrscheinlich nicht vorkommt verbindet man einen ähnlichen Aberglauben mit I'lantago lanceolata, L.h , ' Dt Kuri Schiller. Zum Thler- und Kranterbuche des mecklenburgischen Volkes. 1* • Heft. Schwerin. 1861. Pag Sl. kinaon. Weeds and wiM Sowers. London. I8S8. Pag. 888. C. Pierpoint Johnson. The usi'ful Plauts of Pag. 213 1 li Wartmann. Beitrage tur st. Oalli tanik. Bt Gallen. 1861. Pag. 89. ard Dj bec k'i Unna. I - l. benbarn, 1800. Pnj;. 180. 241 Von den Arten dieser Gattung, die im hiesigen botanischen Garten cultivirt werden, nenne ich hier nur Plantago arenaria, W. & K, Plantago cynops, L. und Plantago psyllium, /.. Alle diese geben jedes Jahr reifen Samen. ValerianeaB. Valeriana. Von dieser Gattung findet man in Norwegen zwei wildwachsende Arten. Valeriana sambucifolia, Mikan und Valeriana oi'ficinalis, L. Die erste dieser For- men kommt am häufigsten vor; man findet sie sehr allgemein so hoch gegen Norden, wie auf dem Nord- cap (71" 7') und an den Ufern des Varanger- Fjord in Ost-Finmarken ; in den südlichen Gegenden Norwe- gens reicht sie bis ungefähr 4000' (1255m.) ü. d. M. Die andere, die auf kalkhaltigem Boden am meisten charakteristisch zu sein scheint, hat ungefähr dieselbe geographische Verbreitung wie die erst genannte. Vor einigen Jahren bekam ich über 4' (125m) hohe, sehr charakteristische Exemplare ausSvanevig in Süd- Varanger (69° 30' N. B. 47° 51' Ö. L.). Man findet dieselbe auch bei Voidoguba auf der nördlichsten Spitze der Fischerhalbinsel (70°. — M. J. Fellman). Beide Formen sind bei der Landbevölkerung Norwegens unter dem Namen „Vendelrot" bekannt, da man, jedenfalls in einzelnen Gegenden, der Wurzel die Eigenschaft zuschreibt, sich jedes Jahr in der Erde drehen oder wenden zu können.' Vielleicht begründet derselbe Aberglaube die schwedischen Namen Vänrört, Vänd-rot, Vändels-rot u. s. w. In der schwedischen Provinz Ängermanland nennt man den Bal- drian Stäm-gräs, weil die Bevölkerung glaubt, dass er blutstillend wirkt. Der Baldrian wurde, wenig- stens in früheren Zeiten, sowohl in Norwegen als in Schweden, zu verschiedenen Zaubermitteln benutzt, eine Verwendung, die, wie es scheint, in Deutschland auch nicht unbekannt war.- In einzelnen Gegenden Norwegens sammelt die Bevölkerung die Wurzeln des Baldrians, und gebraucht diese, nicht ohne Einsicht. gegen Krankheiten sowohl bei Menschen wie beim Vieh. Valerianella olitoria, Mönch. Den Feldsalat hat man bis jetzt nur hier und da au der südlichen Küste Nonvegens gefunden, zwischen Christianssand und dem Christiania-Fjord (59° 16' N. B. 28° 31' Ö. L.), und in Schweden ungefähr bis zum : Teufelsabbiss ; 1>L Pükabit, — von dem alt norweg. ptiki ;i: der Teufel). Sehr allgemein in Scandinavien, in Schweden ungefähr bis zum 65° und in Norwegen bis zum 6S°. In den südlichen I den Norwegens geht der Teufelsabbiss Ins 2000 ja sogai i41o>) ii. d.M. hinauf: auf den ' Hans S tr 6 m. PhvsisV 2 Dr. Karl Schiller. Zum Thier- and Kräuterbuchc des in..-.. Bitter von Perger. D in. Stuttgart und Öhringen 1SC4. Pag. 149. 31 Färöinseln und Island bis ungefähr 64°. I >ie in den meisten Ländern auf die eine oder andere Art variirte betreffs dieser Pflanze kennt man in Nonregen und auch auf Island nicht, obgleich der isländische Name der Pflanze das Gegentheil vermuthen liesse. In Schweden scheint die Bevölkerung jedoch früher eine Sage1 von ungefähr derselben Beschaffenheit wie die deutsche gekannt zu haben. Von den fremden Arten, die als Zierpflanzen cultivirl werden, kann hier Scabiosa atropur- purea, /-. genannt werden: die sehr allgemein in den Gärten ist bis so hoch gegen Norden wie Vadsö in Ost-Finmarken (70° 4' N. B. 47° 27' ö. L.), und Scabiosa tatarica, L., die ich auf Inderöen im Thrond- hjems-Fjord (63° 52') gesehen habe. Compositae. Stevia Lundiaua. DC. wird hier und da als Zierpflanze gezogen, wenigstens bis Stamsund in Lofoten (68° 7'). TussilagO. Von dieser Gattung findet man in Norwegen nur TussilagO Parfara, L. (Norw.: Fivel, Lerfivel, Lerguld, Lerskreppe, ll,r. Hestehov; Bchwed.: Eästhof, Lerblad, Hostört). Der Huflattich ist sehr allgemein in Scandinavien, in Norwegen gegen Nor- den bis Hammerfest (70° 37') und gegen Osten bis Süd-Varanger, und in Schweden bis Qvickjock (67°8'). In den südlichen Gegenden Norwegens geht er bis zu einer Höhe von 3.">00— 4000' (1100— 1254m) ü. d. M. hinauf. Aster chi n ensi s. L. ist eine der populärsten Zierpflanzen und findet sich beinahe in jedem Garten. In günstigen Sommern blüht sie sogar in Sammerfest (Cfr. Pag. 122—23) und in Ost-Finmar- ken in Vardö und Vadsö. Bei Stamsund in Lofoten (68° T) erreichen einzelne Formen der gewöhnlichen „Rosen-Aster" eine Höhe von 2--3' (G2 — 94cm.) mit 4 — 5" (10 — 13cm.) im Durchschnitt haltenden Blu- men; und noch auflallender ist es vielleicht, dass sie dort, sogar in nicht sehr günstigen Sommern, reifen Samen gab, welchen man mit gutem Erfolge im nächsten Jahre verwendete. Bei Julianehaab auf Grön- land (60° ll'i sah Dr. Hink die Aster chinensis blühend in einem Garten.2 Bellis perennis, />. Norw. : Tusendfryd; Schwed.: Tusenskim). Das Gänseblümchen findet man wildwachsend im südlichen Schweden und vielleicht auch an einzelnen Stellen längs der Küste des Büdlichen und westlichen Norwegens bis Throndhjem (63" 26') hinauf: alier an den meisten Orten, wenn nicht überall, scheint es in Norwegen doch nur verwildert zu sein. Auf den Päröinselo ist dasselbe all- gemein wildwachsend, und in milden Wintern kann es den ganzen Winter hindurch blühen (Land t). Diese Pflanze ist in den (.arten eben so allgemein, wie die vorgenannte, und selbst die gefüllten Varietäten halten Bich sehr gul unter dem Schnee bei Koros, Hammerfest, ja sogar in Vadsö, welches bei Christiania nicht immer der lall ist, da die Schneedecke hier in manchen Wintern mangelhaft ist. Zuweilen wird das Gänseblümchen proliferirend (oder wie die Engländer es nennen „Hendb ducken" .>: Huhn und Küchlein), so dass es aus den Blumenkörbchen bis 7«n- langeStengel treibt. Diese tragen entweder regelmässige aber kleinere Blumen als die Mutterpflanze, oder auch verkümmerte Blumen, die mitunter nicht grösser weiden als Radieschensamen. Die nördlichste stelle, wo ich diese Monstrosität gesehen buhe, ist Inderoell (63° Inula. Von dieser Gattung findet man in Norwegen zwei wildwachsende Arten, nämlich Inula salicina, L.. die in den südlicheren, niedrigeren Theilen des Landes vorkommt, und Inula Helen ium, /.. Der Alant kommt hier und da in $en sudln Ion Provinzen sowohl Schwedens als Norwegens ror, unge- 1 Richard Drbeck'i Bona. 184 P rird hier, wahrscheinlich in Folge eines Druckfehlers, von Scabiosa arrenni erxahlL ' Tnl-»£rifi for popnher Fremstilliog af Naturridensk 233. 243 fähr bis zum 60°. Es ist aber unmöglich jetzt noch zu beurtheilen ob er ursprünglich wildwachsend oder nur verwildert ist. Die nördlichste Stelle, wo ich diese Art versuchsweise cultiviren liess, und wo dieselbe sich sehr gut ohne Decke hält, ist im Kirchspiele Stegen in Nordland (07° 56'). Georgina variabilis, Willd. Von der Georgine cultivirt man jetzt hier, wie überall in Europa, eine grosse Menge Varietäten, und obgleich diese Pflanze nicht früher in Norwegen eingeführt wurde, als ungefähr um 1830, so findet man doch jetzt kaum eine Pflanze, die so populär ist wie diese. In günstigen Sommern blüht sie in Alten (70°), ja sogar in Hammerfest (70° 37'). Bei Stamsund in Lo- foten (68° 7'), wo ich eine meiner Versuchsstationen habe, bekam man 1872 Blumen, welche, auf der Pflanze gemessen, einen Durchmesser von 6" (15.5cm.) hatten. Bis jetzt kann ich noch nicht mit Genauigkeit an- geben, wie weit gegen Norden die Georgine reifen Samen giebt; aber in gewöhnlichen Sommern gelangt dieser jedenfalls beim Predigerhofe Snaasen (04° 12' N. B. 29° öS' Ö. L. und 350'— 110m. Q. d. M. bis Ende August zur Reife, und dieser Samen keimte sogar im nächsten Frühjahre besser, als der im Auslande gekaufte. Acroclininni roseuni, Hook. In den letzteren Jahren hat der Sinn für verschiedene Zweige des Gartenbaues in Norwegen bedeutend zugenommen, und neben den gewöhnlichen Zierpflanzen cultivirt man nun auch verschiedene sogenannten „Immortellen", die im Winter zu Bouquetten u. s. w. verwendet wTerden; und hierzu gehört auch diese Art, die selbst in ungünstigen Sommern so hoch gegen Norden und Osten wie in Vardö (70° 22' N. B. 48° 50' Ö. L.) in Ost-Finmarken blüht. Zinnia elegans, Jacq. und Zinnia Haageana, Rgl. Die nördlichste Stelle, wo ich bis jetzt diese Arten cultiviren liess, ist Alten, (70°), wo sie sehr reich blühen. (ruizotia oleifera, DC, habe ich in mehreren Jahren im hiesigen botanischen Garten culti- virt, wo sie in den letzten Tagen des September oder zu Anfang October reifen Samen gab. Siehe die Tabelle Pag. 54. In Stegen (67° 56') kommt diese Art nur zur Blüthe. Calliopsis bicolor, Beicherib. blüht überall in den Gärten bis Vadsö am Varanger-Fjord in Ost-Finmarken. Coreopsis diver sifolia, DC. Ebenfalls eine allgemein verwendete Zierpflanze, die so weit gegen Norden und Osten gezogen wird, wie bis Vardö (70° 22'), wo sie blüht und eine Höhe von 2' (62cm.) erreicht. Helianthns annnus, L. (Norw. : Solvendel; Schwed.: Solvändare). Die Sonnenblume cul- tivirt man überall und sie blüht sogar in Vadsö. Bei Christiania, wo der Same immer reift, erreicht sie oft eine Höhe von 8-9' (2.5 — 2.8m.), mit Blüthenscheiben, die einen Durchmesser von 15" (31cm) haben können. Helianthns argyro phyllus, Asa Gray blüht und erreicht eine Höhe, von 6' (1.9m.) bei Stam- sund in Lofoten (68n 7'). Helianthns tuberosus, L. (Norw.: Jordcsble; Schwed. : Jordärtskok). Der Erdapfel scheint in Norwegen früher als die Kartoffel bekannt gewesen zu sein: doch kann die Zeit der Einführung jetzt nicht mehr angegeben werden. Jedenfalls baute man denselben sehr allgemein zu Ende des vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts, als die Kartoffeln noch ziemlich selten waren. Er ist aber später durch diese beinahe verdrängt worden. Ebenso ist es dieser Pflanze in Schweden ergangen. Bei Christiania wird der Erdapfel 7 — 9' (2.2 — 2.8m.) hoch, blüht aber nicht. Er gedeiht sehr gut bei Throndhjem und leidet dort nicht durch die Winterkälte. Dasselbe würde aber wahrscheinlich noch viel höher gegen ! den der Fall sein, da er in Schweden bei Piteä (65° 20') „gute Ausbeute" giebt. Die rothe Varietät, welche wie bekannt die gewöhnlichste ist, giebt bei Christiania eben so grosse Knollen, wie irgendwo in Deutschland: die gelbe dahingegen giebt eine sehr geringe Ausbeute und ihre Stengel werden kaum über 4' (125cm.) hoch. Sanvitalia procumbens, Lam. fl. simpl. dS pl. In den letzten Jahren wird diese Pflanze all- gemein cultivirt, und, im Freien gesäet, blüht sie sogar bei Stamsund in Lofoten, 24 I Tagetes ereeta, L. (Norw.: Flöielsblomst ; Schwed.: Sammetsblomma). Die Sammctblume i-t Behr gewöhnlich so weit gegen Norden wie Vadsö in Ost-Finmarken (70° 4^; ebenso Tagetes pa- tula, L., die BOgar in Vardö (70° 22') blüht; Tagetes signata, Bartl. habe ich nicht weiter gegen Norden als in Lofoten (68" 7') versucht, wo sie, im Freien gesäet, reich blüht. <; ai llardia Drummondi, DC. Auch diese blüht sein- gut, im Freien gesäet, bei Stamsund in Lofoten. Ifadia sativa, Molin. Im botanischen Garten bei Christiania giebt diese Art, von Ende August bis Mitte September, reifen Samen, und beim Predigerhote Stegen in Nordland Hii" "j6') kommt sie in gewöhnlichen Sommern zur Blüthe. In Schweden hat man die Madie als Oelpflanze versuchsweise ange- ltaut, was sich aber nicht als vortheilhaft erwies. A nl h e m i s BOhilis, L. Die römische Kamille wird hier und da in den (.arten, jedenfalls bis Inderöen im Throndbjems-Fjord (63° 52'), als Zierpflanze eultivirt. Ai'hillca millef olium, /.. (Norw.: Bylk od. Ryltik, und in XonlreThrondhjems Amt .. ölkalla ; Schwed.: Byllika, Jordhuntla, Olsmässhumla, Backhumla, Näsgräs etc.] Norw. Lapl.: Pietar-rasse .»: Peters Gras; Schwed. Lapl.: Pieis hidgik >: weisse Blume; Isl.: Jarbhimall, Pdühumdll). Die gemeine Schaf- garbe findet man überall bis zum Nordcap (71" 10')» Vardö und Varanger; in den südlichen Theilen Nor- I sie bis tOOO' (1255m.) ü. d. M. hinauf. Auf den Färöinseln, und auf Island bis Skaga-Fjord Zur Zeil ludet die Schafgarbe, so weit mir bekannt, bei der Bevölkerung Scandinaviens (mit Ausnahme der Lapl ander in Finmarken, welche sie als „Brustthee" benutzen) keine Verwendung mehr. Der norwegische Name Olkall und die schwedischen Jordhumla, Olsmässhumla und Backhumla so wie die isländischen Jardhumoll und Vallhumall1 deuten jedoch darauf hin, dass diese Pflanze früher als Surrogat für den Hopfen benutzt wurde, wie dies sogar noch zu Linne's Zeit in einzelnen Gegenden Schwedens der Fall war.'- Derselbe fügt noch hinzu, dass die Schafgarbe das Bier berauschend macht. In Schweden gebrauchte man auch, ehe der wirkliche Tabak eingeführt wurde, die getrockneten und pulveri- sirten Platter als Schnupftabak, und an einzelnen Orten mischt man diese jetzt noch unter den wirklichen Schnupftabak, wesshalb auch die Pflanze hier und da in Schweden „Näsgräs" d.h. Nasenkraut genannt wird.3 Katricaria Chamomilla, L. (Norw.: Kamilleblom, Kamelblom; Schwed.: KamilMom, 8 or, Lukttuppor &c). Ursprünglich ist die gemeine Kamille vielleicht mit Getreide, Gras- Bamen u. dgl. in Norwegen eingeführt worden; doch findet man sie jetzt anscheinend wildwachsend an mehreren Meilen der niedrigeren Gegenden, jedenfalls bis \ ardalen ((>3° 45'), wahrscheinlich aber sogar bis Kauen in Nordland ia;" 13'). Cultivirt blüht die Kamille, selbst in sehr ungünstigen Sommern, in o (67° ■">•>' i. In Schweden bis Piteä Lapmark, ungefähr 65VS°. Hatricaria capensis, Thunb. cultivirt man hier and da als Zierpflanze bis stamsund in Lo- foten (68' ".'!. Pyrethrum carnenm, Bieb. und Pyrethrum rose um, Bleib. In den letzteren Jahren cul- tivirt mau diese beiden Acten ziemlich allgemein als Zierpflanzen, jedenfalls bis zur Insel Hestmandö in Nordland (66fl 32' N. B. 30° 31' Ö L.). Pyrethrum Partheninm, 8m. Das Mutterkraut wird als in den südlichen Theilen Schwe- den- wildwai ii ii. in Norwegen aber trifft man dasselbe nur verwildert hier und da in den südlicheren, niedrigeren Theilen des Funde-, bis an den- Ufern des Sogne-Fjord in Pergens Stift im" ao'). Chrysanthemum segetum, /.. (Norw.: Mariguld(?)\ Schwed.: Gullblomma). Die Wucher- blume, die liberal] die Getreidearten als Unkraut begleitet, findet man auch hier und da in den südlichen Gegenden Scandinaviens. In Norwegen ist sie hin und wieder, hauptsächlich der Küste entlang, bis Throndhjem 63° 26') beobachtet worden* nördlicher aber nur in Alten (70°). In Schweden ist sie ungefähr bis zum 66€ gefunden worden, und es wird angegeben, dass die Wucherblume dort nicht früher als unge- 1 Eggen Olaften'a og Bjarne Povelsen'a Reise 2. l'ii_'. B15. 7 I.inm;. Flor« E holmiae 1755. Pag. 299. : ina i- 17. Pag. 2i. 245 fähr um 1624 bekannt war, zu welcher Zeit sie mit fremden Getreide eingeführt wurde.1 Vor ungefähr 30 Jahren war sie, hauptsächlich an der südöstlichen Küste Norwegens, viel häufiger als jetzt, und an einzelnen Stellen scheint sie sogar gänzlich ausgerottet zu sein. Der Grund dafür ist theils der. dass man gegenwärtig sehr selten ausländisches Getreide zu Aussaat benutzt, theils auch der, dass da körn, in Folge eines rationeller betriebenen Ackerbaues, viel sorgfältiger, entweder durch Werfen oder durch Maschinen, gereinigt wird. Chrysanthemum carinatum, Schousb. wird sehr allgemein so hoch gegen Norden und Osten wie bei Vardö (70° 22') und Vadsö in Ost-Finmarken cultivirt. Bei Stamsund in Lofoten erreicht sie eine Höhe von 2—3' (62— 94cm.). Artemisia. Von dieser Gattung findet man in Norwegen vier wildwachsende Arten. Artemisia Ab sinthium, L. (Norw. : Mafotrt; Schwed.: Malört) Der gemeine Wermuth ist wildwachsend ziemlich allgemein in den südlichen Gegenden Scandinaviens. In Norwegen scheint er seine Polargrenze in Stjördalen am Throndhjems-Fjord (63° 28'), und in Schweden in Ängermanland (63° 12') erreicht zu haben. In dem südlichen Theile Norwegens geht er kaum höher als 1500' (470m-) ti. d.M. Als cultivirte Pflanze geht er so weit gegen Norden wie bis Alten (70°). Schon im Mittelalter wurde der Wermuth in Norwegen als Medicin gebraucht, und als solche in einem isländischen Arzeneibuche (Codex. Arn. Magn. 655. 4to) aus der letzten Hälfte des 13 — 6' (1.6 — 1.9m) erreicht. Tanacetnm vulgare, L. (Norw.: Beinfan; Schwed.: /.' Der Rainfarn ist ziemlich allgemein wildwachsend, in Norwegen so weit gegen Norden wie bis Huko in West-Finmarken und in Schweden jedenfalls bis zum Polarzirkel. Man findet ihn freilich auch heim Predigerhofe Kara- suando in Torneä Lapmark, ungefähr 68V2°; dort ist er aber wahrscheinlich nur verwildert. In den süd- lichen Gegenden Norwegens geht er bis 3000' (Ulli») ü. d. M. oder vielleicht etwas höher. Cultivirt 1 Richard Dyback's Unna. 1845. Pag. ::; 2 Konrad Gislason. Pröver af oldnordisk Sprog og Literatur. Kjöbenhavn. 1860. Pag. 472. 24G findet man ihn sogar auf der kleinen Inselgruppe Jesvär, westlich vom Nordcap (71° 7' N. B. 43° 0' Ö. Li: und die Varietät crispuni habe ich in Tromsö (69° 40') cultivirt gesehen. Die Blumen und den Samen gebrauchen die Dauern nicht selten als Antlielniinthicum. Tau acet um ba lsamit a. L. (Norw.: Balsam). Das Balsamkraut ist eine eben so beliebte Gartenpflanze, wie Artemisia abrotanum, und wird bis Hammerfest in West-Finmarken (70° 37') cultivirt. A in in o b i lim alatum. /.'. Br. cultivirt man, mit andern so genannten ..Immortellen'', bis Vardö in Ost-Finmarken (70° 820- Rhodanthe. In den letzten Jahren habe ich zu wiederholten Malen Gelegenheit gehabt die drei mir bekannten Alten dieser Gattung in den nördlichen Gegenden Norwegens zu versuchen: Der Samen wurde immer im Freien gesäet, und auf diese Art cultivirt blühete Rhodanthe dau- rica, Anders, sehr mit bei Stamsund in Lofoten (68° 7'), und Rhodanthe Manglesii, LindL so wie Rhodanthe maculata, Drum, sogar in Alten (70°). Von Rh. maculata zeigte eine Pflanze, die im Freien bei Stamsund gesäet war, in den ersten Tagen des Juli 1S72 gleichzeitig über 70 völlig ent- wickelte Blumen und eine Menge von diesen hatte im Irischen Zustande, also nicht gepresst, einen Durch- messer von 50>nm. Der dunkle King an der Basis der Strahlenblütlien war sehr breit und hatte eine auffallend stark braunrothe Farbe, die bei den in Christiania eultivirten Exemplaren lange nicht so scharf hervortritt. Im nächsten Sommer erreichte Rh. maculata bei Stamsund eine Höhe von 2' (62"" l und die kraftigste Pflanze trug auf einmal ungefähr 90 vollständig entwickelte Blumen. Diese hatten dieselbe Grösse und dasselbe Aussehen wie die oben beschriebenen. In diesem Sommer erntete man reifen Samen, dessen Keimfähigkeif ich selbst prüfte. In demselben Sommer hatten die kräftigsten Pflanzen dieser Art in Alten gleichzeitig ungefähr 30 entwickelte Blumen. Ich habe diese Details hier angeführt, einmal weil sie, so viel ich weiss, die ersten derartigen angaben sind, welche man aus den arktischen Gegenden kennt, dann aber hauptsächlich weil man kaum je hätte ahnen können, solche Resultate bei der Cultur neuholländischer Pflanzen im Freier zwischen dem rod ','■-" Breitegrade zu erreichen. Geber die Temperaturverhältnisse in Alten und Stamsund bekommt man vollständig Bescheid, wenn man die Tabellen Pag. 12 und 15 durchsieht; dabei ist jedoch zu bemerken, dass die Station Kaafjord ungefähr eine halbe Meile von Alten entfernt und die Station Reine, die sich auf derselben Inselgruppe wie Stamsund befindet, einen Breitegrad südlicher liegt. Die einzigste Möglichkeit einer Erklärung der hier angeführten Thatsachen, auf welche ich die Aufmerk- samkeit des Lesers glaube hinleiten zu können, liegt in der fortwährenden Helle, deren Einflüsse auf die Vegetation in den arktischen Gegenden man sicher bis jetzt- nicht die gehörige Aufmerksamkeit ukl bat. Ich habe dafür gesorgt, dass die Samen der Pflanzen, deren Blumen bei der Cultur in der arktischen Zone bedeutende Veränderungen zeigen, sorgfältig gesammelt und in mehreren Jahren an der- selben stille ausgesäef werden, um zu erfahren in wie weit dir besprochenen Variationen sich eonstanl erhalten oder vielleicht sogar weiteren Veränderungen unterliegen. Helic h r vsu in bracteatum, Willd. (Norw.: Evighedsblomst). Die Strohblume wird überall in den norwegischen Gärten und so weit gegen Norden und Osten wie Vadsö in Ost-Finmarken (70° 4') mit Erfolg cultivirt. Aul meiner Versuchsstation bei stamsund in Lofoten giebt sie in gewöhnlichen Som- mern reifen Samen. Die Pflanzen erreichen dort eine Höhe von 3 — 3 •/*' (94 — 109cm.) mit bis 20 vollständig entwickelten Blumen, von denen manche einen Durchmesser von .mii haben. <; n a p h a I i ii in. Die einzige hier im Lande eultivirte Art dieser Gattung ist (i n a |i h al i um niargarit ace um, /.. Diese findet man allgemein in den Gärten bis nach llam- merfest (10° 37')- Kmilia gagittata, VC. und H in i I i a s o h c h i l'<> 1 ia. />('. sind ebenfalls sehr gewöhnliche Gar- tenpflanzen bis nach Alten (70"). Arnica. Von dieser Gattung ündet man wildwachsend zwei ^rten in Norwegen, nämlich Arnica alpina, Murr., die hier und du auf den höheren Gebirgen Nordlands und Finmarkens and aut Spitzbergen bis ice Sound (78° 10') vorkommt, so wie 247 Arnica inontana, L. (Norw.: SoTblom, JonsoJeblom; Schwed.: Hästfibler, Sand Hansörf). Der Wohlverlei ist ziemlich allgemein in den südlichen Provinzen Scandinaviens; er ist aber in den östli- chen Gegenden Schwedens kaum höher gegen Norden als ungefähr bei 60° 20' gefunden worden, und in Norwegen an der Westküste auf Akerö im Amte Romsdal (62° 47' N. ß. 24° 35' Ö. L.). In Norwegen geht derselbe ungefähr bis zur Kieferngrenze. Seiiecio. Von dieser Gattung hat man fünf wildwachsende Arten in Norwegen gefunden. Von den Arten, die zuweilen cultivirt werden, habe ich nur Senecio elegaus, L gesehen. Diese kommt hier und da bis nach Vadsö in Ost-Finmarken (70° 4^ vor, wo sie nicht nur reifen Samen giebt, sondern sich sogar im Garten als Unkraut verbreitet. Calendula officinalis, L. (Norw.: Ringblom; Schwed.: Ringblomma). Es giebt kaum einen Garten, besonders auf dem Lande, wo man nicht die Ringel- oder Todtenblume findet. In Vadsö im Freien gesäet blüht sowohl die einfache wie die gefüllte Varietät sehr üppig, und bei Stamsund in Lofo- ten (68° 7') giebt sogar die Varietät mit gefüllten Blumen reifen Samen. An mehreren Stellen des südli- chen Norwegens, ja sogar beim Predigerhofe Vinje in Thelemarken (59° 37' N. B. 25° 30' Ö. L.) in einer Höhe von 1540' (483m) ü. d. M., verbreitet sich die einfachblühende Varietät als Unkraut in den Gärten. Xerantkeninm auuuuni, L. ist eine der gewöhnlichsten Sommerblumen bis nach Vadsö. Centaurea. Von dieser Gattung kommen sechs Arten in Norwegen wildwachsend vor. Centaurea cyauns, L. (Norw.: Kornblom, Agernellik; Schwed.'; Bläklätt). Hier wie überall in Europa ist, oder vielleicht richtiger gesagt, war die Kornblume ein gewöhnliches Unkraut in den Getreidefeldern, besonders zwischen Roggen; aber aus den früher (Pag 245) bei Chrysanthemum segetum angeführten Gründen ist sie jetzt viel seltener, als vor 20—30 Jahren. Man findet jedoch die Kornblume hier und da bis Alten in YVest-Finmarken (70°), und cultivirt man dieselbe als Zierpflanze noch bei Vadsö in Ost-Finmarken. Von den gewöhnlich cultivirten Arten habe ich Centaurea montana. L. noch bei Throndhjem und Centaurea suaveolens, Willd. noch in Alten reich blühend gesehen. (nie us benedictus, G-ärtn. Bei Christiania gedeiht diese Art eben so gut wie anderswo in Europa, wo ich Gelegenheit hatte dieselbe zu sehen, und giebt sie hier jedes Jahr reifen Samen. Im Freien gesäet blüht das Cardobenedictenkraut in Alten (70°) selbst in sehr ungünstigen Sommern. Carthauius tinetorius, L. In mehreren Jahren habe ich den Saflor im hiesigen botanischen Garten mit demselben Resultate wie Cnicus benedictus cultivirt. Beim Predigerhofe Stegen in Nordland (67u 56') blüht der Sailor, giebt aber keinen reifen Samen. Silybum Marianum, Gärtn. Die Mariendistel cultivirt man hin und wieder als ..Blattpflanze". Sie gedeiht sehr gut und blüht, sogar in ungünstigen Sommern, in Alten (70°). Dasselbe ist auch der Fall mit Sil. eburneum, Coss & Dur. Cynara Scolynins, L. (Norw.: Artishoh; Schwed.: KronärtskoJcka). Die Artischocke wird sehr selten in Norwegen cultivirt, wahrscheinlich weil sie sich, selbst unter einer Decke von Laub oder Fichtenzweigen, nicht gut im Winter im Freien hält. Man muss sie desshalb im Herbste herausnehmen und in einem Keller überwintern. Wenn man die Artischocke frühzeitig im Mistbeete aussäet und später auspflanzt, so blüht sie nicht selten im ersten Jahre sowohl bei Christiania wie auch bei Throndhjem (63° 26'), und die Blüthenkörbe sind alsdann eben so gross, als ich sie sonst in andern Ländern - hen habe. Cirsium. Von dieser Gattung hat man in Norwegen sieben wildwachsende Arten gefunden. Cirsiiuu palnstre, Scop. (Norw.: Myrtistel, Langt 5 tistel, Snjotistel; Schwed.: Kärr- tistel). Ist in Norwegen sehr gewöhnlich bis Bauen in Nordland (66° 20'), und in den südlichen Gegenden bis 2600 — 2800'' (815— S7bm.) ü. d. M. Die norwegischen Namen Spaatistel, d. h. Wahrsage-Pistel. und Snjotistel, . (Norw.i - w), die sich sein- mit ohne Decke im Freien auf Inderöen im Throndhjems-Fjord (63° 52*) hält, und i ampannla speciosa, Purr. die reich hei Stamsund in Lofoten blüht. R u b i a c e ae. (■aliuiu. Von dieser Gattung hat man in Norwegen zehn Arten wildwachsend gefunden. Galium boreale, /.. (Norw.: Modra, Mora (offenes o), Maure, Möyre, Alle diese Formen wer- den v.m dem alt norwegischen Namen Modra abgeleitet Schwed.: Mdra, Litmdra; IsL: Hvltmaära). Sehr gewöhnlich überall bis zum Riperfjordthale in der Nahe von Hammerfest (70° 261) und Tauen in Ost-Fin- marken (70° 28')i auf den Gebirgen bis zur Hirkengrenze (3300 — 3500' — 1035 — 1098m. ü. d M.i und dar- über. Farn und Island, jedenfalls bis zum (iG°, wo es Anfang Juni blüht. :,1 in Norwegen als in Schweden wurde die Wurzel früher von den Bauern zum Rothfärben benutzt; in späterer Zeit ist es aber mit diesem Mittel, wie mit Lecanora tartarea, Ach. und ähnli- irbestoffen gegangen: sie sind durch billigere Waaren, namentlich Anilinfarben, verdrängt worden. Kalium rerum, /.. (Norw.: Fegra, Gvlfegi . \faure, Gnlmaure ; Schwed.; Guhndra; IsL: -V G Allgemein in den südlichen Theilen Norwegens bis zum l'olarcirkel und über die Kie- fernseltener über die Birkengrenze hinaus. Gewöhnlich auf Island, jedenfalls bis GG°, wo es Anfang Juli blüht. In Norwegen hat man früher die Blumen als Farbemateria] benutzt: über andere Nutzanwendungen der Pflanze habe ich dagegen keinen Aufschluss erhalten können. In Gloucester-Shire und einzelnen an- dern Gegenden Englands hat man diese Pflanze, entweder für sich allein oder mit dem Safte der Urtica gemischt, dazu verwendet um frische Milch zum Gerinnen zu bringen. Zu Gerarde's Zeit (ungef. 16 wurde der beste < heshire-Käse immer auf diese Art zubereitet, und die gelbe Farbe deB Käses, wozu tzt Unotta benutzt, Btammt wahrscheinlich von dieser Pflanze her. In einzelnen (legenden wird diese Pflanze auch ron den Bauern nCheese-i der „Cheese-renneP genannt-.1 Beim Eya-Fjord an der Nordseite Islands findet sich eine Stelle, wo das Labkraut so gewöhnlich ist, dass diese den Namen Mir bekommen bat. Wenn man diese Pflanze an solchen Stellen, wo das Vieh weidet, ingrö Menge antrifft, so hat mau auf Island oft Beispiele davon gehabt, das-* sich die Milch nicht hielt, sondern zu einer käseartigen Masse gerann.1 Auf meine Veranlassung hat der Director der norwegischen landwirthschaftlichen Academie, Herr I A. Dahl, einen Versuch mit der Fütterung von Galium verum gemacht, weicher folgendes Resultat ..int Johnson. The aseful Plana of Oreal Uritain. Pag. I 1858. Pag. 253. 251 f ergab: Vom 29sten Juli früh Morgens bis zum Isten August 1874 bekam eine Kuh im Ganzen 93 Pfund (46.3kg-) frisches, blühendes Labkraut, mit so viel grünen Wicken gemischt, als zur vollständigen Er- nährung nothwendig war. Anfangs schien dieses Futter der Kuh nicht besonders gut zu behagen; am zweiten und dritten Tage aber frass sie mit derselben Begierde wie gewöhnlich. Schon nach einem halben Tage war die Milch dünn und hatte eine bläuliche Farbe angenommen; dieses zeigte sich anhaltend während des ganzen Versuches; die bläuliche Farbe trat am stärksten nach dem Abschäumen der Sahne hervor. Sowohl Sahne als Milch hatten einen unangenehmen Geschmack, und letztere war im süssen Zustande dünnfliessend, im sauern dagegen wurde sie käsig aber nicht zusammenhängend. Die Sahne, die in ge- ringerer Menge als unter gewöhnlichen Verhältnissen abgesetzt wurde, war zusammenhängend und fast leder- artig, und 24 Stunden nachdem die Milch hingesetzt war, konnte man mit der flachen Hand über die Sahne streichen, ohne dass diese im geringsten Maasse anklebte. Der in der Academie benutzte Sahnen- messer zeigte nur 6 Procent Sahne, wohingegen dieser, bei gewöhnlicher Fütterung. 10— 12 Procent angab. In Schweden scheint der weniger aufgeklärte Theil der Landbevölkerung von alter Zeit her den Aberglauben gehegt zu haben, dass diese Pflanze, wenn man sie auf den Fussboden streuet, Schlägerei verursachen soll. Finne, der dieses berichtet, giebt aber hierüber folgende ganz natürliche Erklärung: „Galium wird niemals, ausser bei Gastmahlen, auf den Fussboden gestreut; hier aber ist (eben so wie in manchen andern Ländern) läuft ein Gastmahl nie ohne Trunkenheit ab, und diese giebt immer Gelegen- heit zu Zwiespalt und Schlägerei: also bringt Galium Schlägereien zu Wege'-.1 Rnbia tinctorum, (Norw.: Krap; Schwed.: Krapp). In dem hiesigen botanischen Garten habe ich den Krapp in mehreren Jahren cultivirt. Er hält sich sehr gut; doch ist mir kein anderer Versuch mit dieser Pflanze bekannt. Asperula odorata, L. (Norw.: Mysk, Myske; Schwed.: Myskmadra, Mysika). Der Waldmei- ster ist ziemlich allgemein im Unterlande Norwegens (kaum über 1700'— 524"'), bis zum Kirchspiele Gil- deskaal in Nordland (G6° 58' N. B. 31° 45' Ö. L.), doch seltener in den inneren östlichen Provinzen. In Schweden bis Jämtland, gegen 64°. In Norwegen herrscht allgemein der Gebrauch zu Anfang des Som- mers Kränze aus Waldmeister zu binden, die sogar in den Städten als Marktwaare zu finden sind. Diese werden theils zwischen Kleider gelegt, um die Motten abzuhalten, theils als eine Art Wetterpropheten benutzt: „wenn der Waldmeisterkranz stark riecht, wird Regenwetter eintreten". Mai trank ist dagegen ein in Norwegen unbekanntes Getränk. In Schweden legt man an einzelnen Orten die Pflanze in Bier, um diesem einen aromatischen Geschmack zu verleihen. Cap rifo I iacese. Linnsea borealis, Gron. Norw.: Noreslegras, Narislegras, Vonelgras, Törvcerksgras ; Schwed.: Gigtgräs, Torrvcrksgräs). Ueberall in Scandinavien sehr allgemein, hauptsächlich in Nadelwäldern, nach Norden bis zum Nordcap (71° 10'), und nach Osten bis Kongsfjord (70° vi' N. IV 47° 0' Ö. L.) und Var- anger vorkommend. Im Gebirge geht die Linnaea bis und zuweilen sogar über die Birkengrenze hinaus. Man behauptet, dass diese Pflanze, sowohl in Norwegen als in Schweden, von der Landbevölkerung (als Umschlag?) gegen Rheumatismus gebraucht wird, welches auch die Namen Törvcerksgras und '. gtgräs andeuten. Ich habe aber Niemand getroffen, der angeben konnte auf welche Art man die Pflanze hierbei verwendet. — Nach meinem Dafürhalten haben die Blumen der Linnaea in Finmarken eine stärkere rothe Farbe, als in dem südlichen Theile des Landes. 1 Richard Dybeck's Runa. 1S45. Pag. 53. Cfr. A. Kittor von Perger. Deutsche Pflanzerisagen. Stuttgart und Oehringen. 18(54, Pag. 168. ■ s -, in |i ii (i r i o a r \> n i r .1 «• e n o - a, V fi i . I Norw. : Shu beer : Schwed.: SnSbär od. Petersbushe). Die Schneebeere ist ein -ehr gewöhnlicher Zierstrauch der Gürten; Ich habe aber bis jetzt keine Gelegen- heit gehabt rie weiter gegen Norden, als bei dem Predigerhofe Snaasen im Stifte Throndhjem (64° 12') zu versuchen. Dort hält sie Bich Behr gut In Schweden findet man sie bis Piteä (G5° 20') und in I'in- land bis Wasa 6 • i tngepftanzt Symphorioarpus vulgaris, Mchx., welche dieselben Namen hat wie die vorgenannte, findet man hier und da bis Tromsö (69'' W), wo diese Art jedoch etwas durch die Winterkälte leidet. In Schwe- den findet man Bie kaum nördlicher als bei Stockholm (59° 801), wo sie oft von der Kälte leidet und nicht höber als 2 — 3' (69 — 94em.) wird. Symphoricarpus vulgaris foliis variegatis habe ich bloss bei Christiania und der kleinen Stadt Haniar, an der Ostküste des Binnensees Mjösen ((iO" 41'), gesehen. Diervilla eanadensis, Willd., Diervilla i'loribmida. flf. & Z. und Diervilla sessili- flnra. Schuttl. werden im botanischen Garten bei Christiania eultivirt/ aber höher gegen Norden habe ich keine dieser Arten gesehen. Die erstgenannte Art halt sich auch bei Stockholm (59° 20'). Wcigela rosea. Li ml!, und Weigela co ra> ensis. Thurib., habe ich ebenfalls nicht nörd- licher als bei Christiania beobachtet, wo sie. wie mehrere Varietäten dieser Arten, sich ohne Decke recht gut halten. I. o n ic cm. Von dieser Gattung findet man zwei wildwachsende Arten in Norwegen. Lonicera Periclymenum, /.. (Norw.: Vedvendel, Bingved, Beveklo; Alt norweg.: Vi&vindill; Schwed.: Vrivendel). Das Geissblatt ist in den südlichen, niedrigeren Gegenden Norwegens wildwach- send, bis Molde 62" W N. B. 24° 50' Ü. L.), doch kaum höher als 8—900' (250-282n>.), und in Schwe- den ungefähr bis zum 60°. Angepflanzt hält es sich gut beim Predigerhofe Stegen in Nordland (G7° 56'), wo es i:i den letzten Tagen des August oder Anfangs September blüht. Beim Hufe Ramsvaag in der Nähe von Stavanger (58° 58') steht eine Lonicera Periclymenum, deren Stamm einen Dmfang von 4" (10.4cm-) hat, und deren Ranken einen grossen Theil der Krone eines Weissdorns (Crataegus Oxyacantha, L.), der eine Höhe von 18V2' (5.8m-) und einen Kronendurch- von 27' (8.5m.) hat, bis zum Gipfel füllen. Lonicera \ y lo sie um. L. (Norw.: Ledved, Benved; Schwed.: Benved, Träved). Die Hecken- kirsche kommt im südlichen Unterlande Norwegens (kaum höher als 1500'— 470m.), bis Lom Kirchspiel im Gudbrandsthale (61° 45' X. B. 26° 5' <». I, ) vor: angepflanzt gedeiht sie noch gut am Ende des Thrond- hjemS-Fjord (64° 20- 1" Schwellen ist Bie wildwachsend bis ungefähr 63°. In Norwegen eultivirt man folgende fremde Arten, für welche die bis jetzt bekannten Polargrenzen hier angegeben Bind: Bei Christianssand (58° 8'): Lonicera discolor, Lind!.; bei Christiania 59° 55') Lim. altaica, PaU., Lon. chrysantha, Turas., Lon. ciliosa, Poir., Lon. diversifolia, Wall, Lon. grata, Ait., Lon. iberica, Biet., Lon. Ledebouri, Eschsch., Lon. mlcrophylla, Willi., Lon. oc- cidentalis, //'»' (1.5m.). Der grösste Hollunder, den ich in Norwegen kenne, steht bei der Stadt Flekkefjord an der Süd- westküste (58° 17'). Nach einer im September 1874 vom Herrn Forstmeister Glöersen vorgenommenen Messung hat der Baum eine Höhe von 25%' (8m); der Stamm, der bis zur Krone eine Höhe von (2.1m.) hat, misst 37" (97cm.) im Umfange, und die regelmässig gewölbte Krone hat einen Diameter \on 25' (7.8m.). Der Baum hat ein völlig gesundes Aussehen. In den südlichen Provinzen Schwedens ist der Hollunder. ebenso wie in Norwegen, anscheinend wildwachsend; angepflanzt findet man denselben bis Hernösand (62° 3S'). Bei Christiania befinden sich folgende Varietäten: Sanibucus nigra fasciata (monstrosa), Samb. nigra pyramidalis. Samb. nigra foliis luteo-marginatis, Samb. nigra foliis albo- variegatis (pulverulenta), Samb. nigra foliis luteis, Samb. nigra foliis laciniatis, Samb. nigra foliis linearibus, Samb. nigra rotundifolia, Samb. nigra flore pleno. Samb. nigra semperflorens und Samb. nigra fruit u viridi. 254 Sambucus raoemoBa, /.. Norw.: DruShyll). I>ie Erfahrung hat gezeigt, dass der Trauben- II oll im der Bogar unter Bäumen und an andern schattigen Stellen sehr schnell wächst, und da er sich mit seinen frischen, rothen, trflubenfönnigen Früchten sein- gut ausnimmt, ist er in den letzteren Jahren vielfach angepflanzt, bis nach Stegen in Nordland (67° 56') hinauf, wo er sich gut hält. Ich habe den Trauben-Hollunder sowohl in Tronisü (69° 4n') wie in Alten (70°) versucht; aber an beiden Orten lei- det er sehr im Winter. Aul [nderöen (03° 52') erreicht er eine Böhe von 12' (3.7m) und einen Stamm- durchmesser von 9" (23cm.). In der Umgegend von Christiania und Üergen ist er an mehreren Stellen, wahrscheinlich durch die Vögel, die seine Beeren fressen, verwildert. — In Schweden cultivirt man diese \rt In- Pitea* 65° '.'n'i. wo sie sich gut halt. Sa m hur u s K hui us. L. I>en Attich habe ich in Norwegen nur im hiesigen botanischen Garten In Schweden findet man ihn hier und da in den südlichen Provinzen bis in die Umgegend von W) verwildert. Im botanischen Garten bei Christiania befinden sich ausserdem: Sambucus canadensis, L., Samb. javanica. Reinw. (nur drei Jahre alte Exemplare) und Samb. pubens, Mchx. Samb. cana- densis hält sich auch sehr gut bei Stockholm und kann wahrscheinlich noch höher gegen Norden gedeihen. 0 I e a c e ae. Praxi ii us excelsior, L. (Norw. u. Schwed. : Ask; alt norweg. : Askr od. Askvitor). Die Esche ist allgemein wildwachsend im südlichen Norwegen bis zum Kirchspiele Le.xviken am Throndhjems-Fjord (63° 40' N. 1!. 28° 20' 0. L.), aber selbst in den südlichsten Provinzen geht sie kaum höher als 1600— 1700' (502— 633m.) ü. d. M. Beim Hofe Fillingsö im Kirchspiele Vaage im Gudbrandsthale (61° 52' N. B.— 1350' »: 424'»- ü. d. M.) gedeiht die Esche angepflanzt sehr gut: dahingegen wird sie im Kirchspiele Op- dal 62' 17' \. IL— 2000' o: 627m. ü. d. M.) im Stifte Throndhjem, angepflanzt nur strauchartig. Bei Fur- havn auf der Insel Hindu in Nordland (68° 45') scheint sie beinahe baumartig zu werden: bei Tromsö ■'i aber wird sie nur strauchartig, wogegen sie beim Predigerhofe Alstadhaug (65* 560 zur voll- Ständigen Entwickelung kommt, (siehe unten) und sogar reifen Samen giebt. In Schweden ist die Esche wildwachsend bis Helsingland und Dalekarlien (ungefähr 61°) und findet -ich angepflanzt bei Piteä (65° 20), wo sie eine Höhe von 15—16' (4.7 — 5 0m) erreicht hat: in einzelnen Wintern aber leidet sie dort sehr stark durch die Kälte. Angepflanzt hält die Esche sich recht gut bei AVasa in Finland 63°). In den mittleren Provinzen Schwedens, z. B. in Upland uingef. 60°), findet man noch Eschen, die ' (24m.) hoch sind und einen Stammdurchmesser von gegen 4' (1.2m.) haben. Folgende Mittheilungen sind ein Auszug aus meinen speciellen Notizen über die Entwickelung dieses Baumes in den verschiedenen liegenden Norwegens: Beim Predigerhofe Alstadhaug in Nordland (65° 56*) stehen zwei Eschen, die 1756 gepflanzt wur- den I1 diesei Bäume hatte 1863 eine Böhe von 38' (11.9m.) und der Stamm, der unter der Krone -' _•' I 5.6" I hoch ist, hatte in der Brusthöhe einen Umfang von 7' (2.2m-); die Krone, die vollstän- iind war, hatte einen Durchmesser von 47' (14.7m i. Die Zeichnung Fig. 51 ist nach einer Photo- graphie ausgeführt. A u t den Höfen Belsvaag und Skjei in demselben Kirchspiele (65° 54') findet man mehrere Eschen, die im Jahre 1818 gesäet wurden. Der s.tiuc. der aus Christiania bezogen war. keimte 1820, und der dieser Bäume, der 1863 also 13 Jahre alt war, hatte damals eine Höhe von 41' (12.8m.). Per Stamm, der unter der Krone L5' (4.7m.j hoch war. besase in dei Brusthöhe einen Umfang von 3' (94cm-). AN diesei Baum im Jahre 1863 gemessen wurde, befanden sich in der Nahe mehrere junge Eschen, die durch Selbstaussaat erzeugt waren. 255 Fig. 54. Beim Hofe By, im Kirchspiele Stod am Ende des Throndhjems-Fjord (64° 2'), findet man mehrere gepflanzte Eschen, die im Mai 1863 gemessen wurden und damals 20 Jahre alt waren. Der grösste dieser Bäume war 28' (8.8m-) hoch, und der Stamm hatte in der Brusthöhe einen Umfang von 25" (64cm.). Die längsten Jahrestriebe massen 3' 5" (107cm). Diese Baume hatten sich dort seit mehreren Jahren durch Selbstaussaat vermehrt. Bei Vedö Kirche in Romsdalen (62° 40' N. B. 25° 7' Ö. L.) steht eine Esche, die. nach einer im Jahre 1861 vorgenommenen Messung, eine Höhe von 80' (25m.)hatte." Her Stamm hielt in der Brusthöhe 14' 2" (4.4m.) im Umfang und theilt sich 12' (3.7m.) über der Erde in drei mächtige Aeste, von denen der erste 7' 4" (2.3m), der zweite 7' 9" (2.4m.) und der dritte 8' 3" (2.6m.) im Umfang hielten, alle 3' oberhalb der Verzweigung gemessen. Fig. 55 gieht die Zeichnung dieses Baumes. Beim Hofe Lundeland im Kirchspiele Hyllestad im Distrikte Söndfjord (61° 12' X. B. L.) befinden sich mehrere sehr grosse Eschen, von welchen die grösste, nach einer 1863 vorgenommenen Messung, folgende Dimensionen hatte: Höhe L00' (31.4m.), die liehe des Stammes unter der Kroi: (9m.) und der umfang desselben in Brusthöhe 14' (4.4m.); der Durchmesser der Krone war 56' (17.5m.). Neben diesem Baume steht ein anderer, der etwas kleiner ist. und einige Sehritte von diesem entfernt der Stumpf einer dritten Esche, der einen Umfang von 19- 20' [5.9— 6.2m.) hatte. 256 Auf den Ruinen des Klosters Ilalsnö in Süd-Hordland (siehe Pag. 57) standen vor mehreren Jahren vier sein- grosse Eschen, von denen jetzt nur eine der kleineren übrig isl Dieser Baum bat eine Höhe von 58' (18.2m ) und der Stamm, der bis zur Krone 17' (5.3«0 hoch ist, hat in der Brust- höhe einen Umfang von 19' |Gm.). Auf dem Hofe Ilaukevik im Kirchspiele Söfde in Fhelemarken (59° 23' X. 15. 26° 56' Ö. L.) findet man eine anscheinend Toll- ständig gesunde Esche, die keine besondere Höhe hat, weil die Krone mehrere Male heruntergehauen wurde : der Stamm aber hat in der Brusthöhe einen Umfang von etwas über 10' (Gm). In der kleinen Stadt Holmestrand am Christiania-Fjord (59° 30' N.- B. 27° 29' Ö. L.) steht eine Esche, die, 1861 gemessen, 80' (23m.) hoch war. Der Stamm verzweigt sich 12' (3.8!)'), und hei Stockholm (5'.»° 20') hat man Beispiele gehabt, dass die Forsythia, an einer trockenen Stelle gepflanzt, sich ohne Decke gehalten hat. Syringa vulgaris, L. (Norw.: Syrin; Schwed.: Syren). Der gemeine Flieder gehört in Norwegen zu den gewöhnlichsten Blumensträuchern und findet sich noch in Alten in West-Finmarken (70°), wo er sich recht mit halt, aber doch, wie es scheint, ohne zur Blüthe zu kommen. Die nördlichste mir bekannte Stelle, wo diese Art blüht, ist im Kirchspiele Throndenes in Nordland (C8° 50' N. B. 34° 15' Ü. L.). Auf [nderöen im Throndhjems-Fjord (03° 52') habe ich Exemplare gesehen, die eine Höhe von 10' (3.1m) bei einem Stammdurchmesser von 5" (13cm.) hatten. Hei Christiania erreicht der Flieder eine Höhe \on 16 -18 (5.0— 5.6" und der umfangreichste Stamm, den ich hier gesehen habe, hatte einen Durch- messer von 15" (39cm.). Ich bin im Besitz einer Scheibe, die einen Durchmesser von 9" (24cm.) und 112 Jahresringe hat. Der Baum, der vor 1 Jahren gefallt wurde, zeigt also, dass der gemeine Flieder jedenfalls um die Mitte des vorigen Jahrhunderts schon in Norwegen eultivirt wurde. Bei Throndhjem (63° 26*) habe ich los • (76 i lange Jahrestriebe gesehen, und am Ende des Throndhjems-Fjord (64° 5') giebt er reifen Samen. Dieser kann jedoch wahrscheinlich auch noch weiter gegen Norden reifen. Bei Christiania findet man dieselben Varietäten dieser Art, welche überall in Europa eultivirt wer- den. Von diesen nenne ich speciell S. vulgaris foliis variegatis, da diese vielleicht sonst seltener vorkommt.3 Vor vier Jahren fand ich an einer alten Fliederhecke einen ungefähr 2" langen Trieb mit bunten Blättern, ich oculirte diesen sogleich and bekam auf diese Art ein Exemplar, das jetzt im bota- nischen Garten steht. Der Same von dem gemeinen weissblühenden Flieder, den ich gesäet habe, gab immer Pflanzen mit weissen Blumen. — In Schweden gedeiht der gemeine Flieder gut bis Piteä (I und in Finland bis Wasa (63°). Syringa persica, L. Der persische Flieder ist auch in Norwegen nicht selten, jedenfalls bis Ende des Throndhjems-Fjord (64° 2')> und in Schweden wenigstens bis 62ya°. Bei Christiania giebt diese An niemals Mimen, und hat man hier nur eine Varietät, Syr. persica foliis laciniatis. Syringa ohinensis, Willd. (S. rothomagensis, Eenault). Diese Form findet man häufiger in ' 'arten und Parkanlagen als die vorgenannte, und sie hält sich sehr gut bis zum Kirchspiele Stegen in Nordland (67° 56*). Bei Throndhjem 63° 26') erreicht sie eine Höhe von ü— 10' (2.8 -3.1m.), und bei Christiania befinden sah Kronenbäume, die eine Hohe von 10—11' (3.1 — 3.4m), bei einem Stammdurch- messer von 6" (15 '"i. und einen Kronendurchmesser von \>' (3.7m.) haben. In Schweden eultivirt man diese Form in- Jämtland (63°) und in Finland bis Wasa. — In den letzten Jahren habe ich eine Menge Exemplare dieser Form untersucht, fand aber niemals, dass sie Samen ansetzte. Syringa correlata, AI Br. Vor einigen Jahren bekam ein Handelsgärtner in Christiania vom Auslände ein (wurzelächtes?) Exemplar dieser Form unter dem Namen Syringa chinensis tlore albo. Von dieser Pflanze bekam ich einige Propfreiser, die ich auf Syringa vulgaris setzte: dies sind die einzigen Pflanzen, die ich von dieser Form gesehen habe, auf deren eigentümliche Eigenschaften ich erst durch Beim Professor Dr. Alexander Braun, bei einem BeBuche in Berlin im Juni 1874, aufmerksam gemacht wurde.1 Auch diese Form gedeiht sehr gut in Stegen (67° 56'), Syringa Josikasa, Jacq. fU. ist seltener in Norwegen als irgend eine der früher genannten Ar- ten, gedeiht aher Behr gut bis [nderöen (63° 52*); in Schweden bis zum 64°. Hei Christiania, wo sie jedes Jahr reiten Samen giebt, erreicht sie eine Höhe von 12—14' (3.7 — 1.4'».). 1 P. A Manch. Efordmraden Bedenold. Christiania. is47. I'hr. 8. 1 Cfr. K. Petzold un.i 0. Kirchner. Arboretum m Qoths. 1864 Pag, 496. No. 1871. ' Sitsnnga-Bericbtc der OesellichaA Datnrfortchender (Freunde zu Berlin. 1873. Tag. f.9— 73. 259 Syringa Emodi. Wall, habe ich nicht nördlicher als bei Christiania gesehen, wo sie ohne Decke niemals von der Kälte leidet, und in gewöhnlichen Sommern reifen Samen giebt, aus welchem ich einige wurzelächte Exemplare erzogen habe. In der kleinen Stadt Mandal, in der Nähe von Cap Lindesnes (58° 1'), befindet sich ein Exemplar, das 12' (3.7m) hoch ist und einen Stammdurchmesser von 3—4" (8 — 10cm.) hat. Ligastram vulgare, L. Die Rainweide ist in Norwegen nur auf einzelnen Inseln in der Mündung des Christiania-Fjord wildwachsend gefunden, aber nicht über 59° 30' N. B. Angepflanzt hält sie sich bis zum Kirchspiele Alstadhaug in Nordland (65° 54'), wächst aber dort sehr langsam. Bei Christiania, wo sie sehr schöne lebende Hecken bildet, werden die Jahrestriebe bis 2' (62cm.) lang. In Schweden ist sie wildwachsend auf den Inseln der Westküste, die an Norwegen grenzt, und angepflanzt hält sie sich bis Jämtland, ungefähr G3°. Bei Christiania befinden sich zwei Varietäten, die sich eben so gut wie die Art selbst halten, nämlich Lig. vulgare italicum, Mal. und Lig. vulgare foliis variegatis. Von fremden Arten befinden sich im hiesigen botanischen Garten: Lig japonicum, Thwrib., Lig. lucidum, Ait., Lig. ovalifolium, Hassh. und Lig. sinense. Lour., die sich alle ohne Decke halten. — Lig. ovalifolium hält sich auch bei Stockholm. Asclepiadeae. Periploca graca, L. Im hiesigen botanischen Karten habe ich ein paar Pflanzen der grie- chischen Baumschlinge, die jetzt 7—8 Jahre alt sind. In gewöhnlichen Schneewintern oder unter einer Decke von Fichtenzweigen halten sie sich recht gut; dem Froste ausgesetzt gehen sie aber beinahe bis zur Wurzel zurück. Die Pflanzen haben bis jetzt noch nicht geblüht. Cynauchnm vincetoxicum, R. Br. habe ich bis jetzt nur bei Christiania cultivirt g< an ein paar Stellen in der Umgegend ist die Schwalben würz el sogar verwildert. Asclepias €ornuti, Dcne. Die Seidenpflanze hat man, so viel ich weiss, kaum nördlicher als bei Christiania versucht, wo sie sehr gut gedeiht, aber nur in warmen Sommern reifen Samen giebt. Gentianeae. • (Jentiana. Von dieser Gattung sind acht Arten in Norwegen wildwachsend. Geiitiana purpurea, L. (Norw.: Söte, Skjcersöte, Sötrot,)* kommt ziemlich allgemein in den Gebirgsgegenden der westlichen Theile des Landes vor. bis zum Kirchspiele Indviken (61° 47' N. B. 24° 16' Ö L.), wo sie ihre Polaigrenze erreicht zu haben scheint. Sie geht bis zur. ja sogar bis über die Birkengrenze hinauf, und selten tiefer herunter, als die Kieferngrenze. Eine nicht unbedeutende Menge Wurzeln wird jährlich für die Apotheken und als Hausmittel gesammelt. Menyanthes trifoliata. L. (Norw.: Bukkeblad, Gjeitklauv, I' nsl 1 Schwed.: Bockeblad, Vattenklöfver ; Färö: Bukkablea; [sl.: Horbladka, Kveisugras, E -. Der Bitterklee ist sehr allgemein überall im ganzen Scandinavien bis Magerö (71° 10') und Varanger. Im südlichen Nor- wegen geht er bis ungefähr 1000' (1255») ü. d. M. hinauf. Auch auf den Färöinseln und auf Island, wo er zu Ende Juni blüht. Ueher den Ileisshutiger. mit welchem die Rennthiere diese Pflanze im Frühjahre verzehren, siehe Pag. 95. In schwedisch Nordland gebraucht man die Wurzel als Ersatzmittel für das 1 „Sötror" bedeutet, wörtlich übersetzt, Süsswarzel. Wahrscheinlich hat sich hier let Volkswitz ironisch geltend gemacht 260 Getreide.1 Auf [stand findet man diese Pflanze zuweilen in so grosser Menge an sumpfigen Stellen, dass die rosannnengewebten Wurzeln bequem Ross und Reiter tragen.2 In Norwegen wird der Bitterklee in Menge für den Bedarf der innländischen Apotheken gesammelt, und ist auch ein ziemlich allgemeines Bansmittel des Landvolkes. Dasselbe ist auch der Fall auf Island,3 besonders gegen chronische Unter- leibskrankheiten. Lab i ata. Oeimum I! asi licuni, L. (Norw.: BasiKam; Schwede Basilica). Das Basilicum wird hier und da, wenigstens bis Throndhjem (G3° 26'), als Küchenkraut cultivirt, und giebt in gewöhnlichen Som- mern bei Christiania reifen Samen. I.avandula Spica, L. (Norw. u. Schwed.: Lavendel). Wird häufig in Gärten gezogen bis Ste- gen Kirchspiel in Nordland (67° 560, w0 der Lavendel gern vom Anfang bis Mitte September blüht. Bei Christiania giebt er reifen Samen und vermehrt sich sogar durch Selbstaussaat. Der Lavendel gehört zu den Pflanzen, bei denen ich, wie früher (Pag. 86) erwähnt, mit Bestimmtheit gefunden zu haben glaube, ich das Aroma sogar bei Throndhjem auffallend kraftiger entwickelt, als bei Christiania und im südlichen Norwegen überhaupt. — In Schweden wird der Lavendel wenigstens bis zum GCMcn Breitegrade cultivirt. Perilla nankinensis. Dcne. In den letzteren Jahren hat die moderne Geschmacksrichtung für „Blattpflanzen" ihren Weg auch nach dem hohen Norden gefunden, und daher cultivirt man auch die hier genannte Art ziemlich allgemein. Im Mistbeete ausgesäet und ohne Unterwärme ins freie Land gepflanzt. erreicht sie bei Stamsund in Lofoten (68° 7') eine Höhe von V/t' (45cm.). Mentha. Von dieser Gattung findet man in Norwegen zwei wildwachsende Arten, nämlich Men- tha arvensis, L. und Mentha aquatica, L Mentha crispa. L. (Norw.: Krusemynfhe; Schwed.: Krus-Myniha) undMentha piperita, L. (Norw.: Pebermynthe; Schwed.: Veppar-Myntha). Die Krausemünze und die Pfeffermünze werden hier und da in den südlichen Gegenden Norwegens, wenigstens bis Christiania, cultivirt, wo beide Arten sich sehr gut ohne Decke halten. So viel ich weiss giebt es in Norwegen nur einen Ort, wo die Krau- se münze in solcher Menge gebaut wird, dass sie einen eigenen Handelsartikel bildet, nämlich bei Ner- strand (59° 20' N. 11. 23° 27' Ö. L.) in der Nahe von Stavanger. Origanum vulgare, L. Norw.: Bergmynthe, Skovmynthe; Schwed.: Dosta). Das Dosten- kraut findet sich wildwachsend in den niedrigeren Gegenden Norwegens (ungef. 2000'— 627m. und aus- nahmsweise bis 2800' 878m. ü. d. M.i bis Ranen in Nordland (66° 112' N.B. 30° 40' Ö.L.), und in Schwe- den bis JämÜand. Es ist mir nicht bekannt, dass man das Dostenkraut irgendwo zum Apothekergebrauch Bammelt. Origanum Major ana, L. (Norw.: Merian; Schwed.: Meyram). Der Majoran ist ein in Nor- wegen -ehr beliebtes Küchenkraut, und selbst im kleinsten Garten auf dem Lande findet man gern ein kleine- Beet mit Majoran, Thymian und Bohnenkraut. Man cultivirt ihn so weit gegen Norden und Osten wie Menschen wohnen, ja sogar in Vardö und Vadsö in Ost-Fin marken. In Schweden gedeiht er gut bei PiteA (65° 20"), und auf Island beim Predigerhofe SauMauksdalr an der Nordwestküste der Insel, ja bis zum 66° und darüber.4 1 Richard Dylicrk'a Runn. 1847. Pag. 15. * N tlohl PonOg til ea Mnndak Nattirhistorie. Pag. 164. 1 Alexander Hjarnason. Um Uenikar . L.). In Schweden scheint er seine Polargreuze ungefähr bei 03° erreicht zu haben. Allgemein auf den Färöin- seln und auf Island. In den südlichen niedrigeren Theileu Norwegens (59°- 61° 33'_) findet man dahinge- gen Thymus Chamsedrys, Fr. (Th. Serpylluni a. Chamaedrys, Kork). Beide dieseFormen werden nicht selten gesammelt, da sie von Vielen dem cultivirten Thymian vorgezogen werden. Auf den Färöin- seln hat man, jedenfalls früher, in Ermangelung des Tabaks, den Quendel sowohl zum Rauchen wie zum Kauen benutzt.1 Auf Island gebraucht man als tägliches Getränk im Allgemeinen saure Molken, worin einige Blätter des gemeinen Sauerampfers (Rumex Acetosa, L.) ein paar Tage gelegen haben; die Molken aber, welche im Winter gebraucht werden sollen, würzt man mit Thymus Serpylluni oder mit den Beeren des Empetrum nigrum. Auch empfielt man dort Thee von Thymus Serpylluni gegen den „Katzenjammer'1. 2 Thymus vulgaris, L. (Norw.: Timian; Schwed.: Timjan). Den Thymian cultivirt man in Norwegen eben so allgemein und so weit gegen Norden und Osten wie den Majoran, behandelt ihn aber fast immer als einjährige Pflanze, d. h. man rupft ihn im Herbste aus der Erde und trocknet ihn für den Wintergebrauch. Im botanischen Garten bei Christiania hält er sich sehr gut ohne Decke als strauchar- tige Pflanze. Die einjährige Varietät giebt bei Throndhjem in gewöhnlichen Sommern reifen Samen. In Betreff des Unterschiedes in der Grösse zwischen dem dort geernteten und dem von Lyon erhaltenen Sa- men wolle man die Tabelle Pag. 54 vergleichen. In Schweden cultivirt man den Thymian wenigstens bis Piteä (65° 20'), und auf Island ganz bis 66° 16'. Thymus hirsutus, Bicb. Diese Art hält sich sehr gut, auf Felsenparthien gepflanzt, ohne Decke in Horten am Christiania-Fjord (59° 25'). Satureja horteusis, L. (Norw.: Sar; Schwed.: Kyndel od. Safver). Das Bohnenkraut wird eben so allgemein cultivirt wie der Thymian und der Majoran, und hat sowohl in Norwegen wie in Schweden dieselbe geographische Verbreitung wie diese. Bei Christiania reift der Same in gewöhnlichen Sommern. Melissa officiualis, L. (Norw.: Citron-Melisse ; Schwed.: Citron-Meliss). Die Melisse cul- tivirt man hier und da in dem südlichen Theile Norwegens, doch habe ich sie nicht nördlicher als bei Christiania gesehen, wo sie sich im Winter hält. Hyssopus officiualis, L. (Norw. u. Schwed.: Isop). Das eigenthümliehe Aroma des Ysops scheint der norwegischen Landbevölkerung nicht zuzusagen, und desshalb cultivirt man diese Pflanze auch viel seltener als irgend eine der vorgenannten Arten. Der Ysop kommt jedoch zuweilen wenigstens bis In- deröen (63° 52') ,vor, wo er sich strauchartig, ohne Decke hält. Bei Christiania und wahrscheinlich auch weiter gegen Norden giebt er reifen Samen. An einzelnen Stellen des südlichen Norwegens (z. B. in der Umgegend von Christiania und Hamar — 60° 41'), findet man ihn jetzt anscheinend wildwachsend, d. h." aus den früheren Klöstergärten verwildert. Salvia officiualis, L. (Norw.: Salvia; Schwed.: Salvia). Die Salbei gehört zu den gewöhn- lichsten Küchenkräutern der norwegischen Gärten, wahrscheinlich aus dem Grunde, weil dieselbe von der Landbevölkerung in den verschiedenartigsten Fällen als Hausmittel benutzt wird. Die Salbei cultivirt man gewöhnlich auf dieselbe Art wie den Thymian, als einjährige Pflanze, ganz bis Alten in West-Finmar- ken (70°). Bei Christiania, wo der Same jedes Jahr reift, hält die Salbei sich strauchartig ohne Decke im Winter. Einjährig cultivirt man sie auch auf Island bis 65 '/30 an der Nordwestküste der Insel; gedeiht aber verhältnissmässig nicht so gut wie der Thymian und der Majoran. Salvia Sclarea, L. Die Muscateller-Salbei halt sieh gut im botanischen Garten bei Christiania. 1 Jörgen Landt. Forsüg til en Beskrivelse over Fiiröorne. Kjöbenhavn. 1800. Pag. 201. 3 N. Mohr. Forsug til tri islnudsk Naturhistorie. Kjölienhavn 17S6. Pag. 196. 262 Monarda ditlyina. L. habe ich in mehreren Jahren im hiesigen botanischen Garten eultivirt, und hält sie sich liier sehr gut ohne Decke. S e I a g i n e s. Hebenstreitia. Von dieser Gattung, von der jedes Jahr mehrere Arten im botanischen Garten eultivirt werden, habe ich Bebens treitia dentata, L. beim Predigerhofe Stegen in Nordland (67° 56') und Beb. alba, Jacq. bei Stamsund in Lofoten (G8° 7') versucht, wo sie sehr gut gedeihen. As p e r ifo I i ae. Ter int he. Von dieser Gattung blühen folgende Arten, selbst in ungünstigen Sommern, sehr gut in Alten (70°): C. auriculata, Ten., C. gymnandra, Hort., C. major, L., C. minor, L. und C. re- torta, Sieb. Borago officinalis, h. Den Boretsch eultivirt man in Norwegen nur sehr selten als eine Art Salatpflanze, dahingegen aber häufig als Zierpflanze, und als solche kann man denselben wahrschein- lich überall benutzen, da er bei Stamsund in Lofoten ('), und in Schweden bis ungefähr 61°. Omphalodea linifolia, Mönch wird allgemein als Zierpflanze bis Vardö in Ost-Finmarken (70° ii'i eultivirt: dagegenhabe ich Omphalodea venia, Mönch, nicht nördlicher als bei Christiania gesehen. Convolvulaceae. I |io in h ea |i n rp ii reu. Latn. Du' purpurrothe Tri cht er winde ist eine sehr beliebte Zierpflanze, die allgemein bo weit gegen Norden wie bis Stamsund in Lofoten (68° 7') eultivirt wird, wo sie reichlich blüht 1 „Ii ■ md Satoc "I the Oyster, wrheii properl] cooked. Ii i- known also by the Dame of Vege« table Ojrater". The Gardener*! Almanac, 1856< Comitock. Firrc & Co. Pag 40. 203 ('onvolvnlus tricolor, L. Die dreifarbige Winde ist eine der gewöhnlichsten (iarten- pflanzen. Im Freien gesäet blüht sie reich in Alten, ja sogar in Yardn (70c 22' N. I». 48' 50' Ö. L.) und Vadsö. Polemoniaceae. Phlox acnminata, Pursh und Phlox Druininondi. Hook sind beide ziemlich allgemein bis Stamsund in Lofoten. Phlox sufi'ruticosa, Vcnt. Herr Handelsgärtner P. C. Christensen in Christiania, der sich unter Andern speciell mit der Cultur der hübschblühenden Stauden beschäftigt hat, machte mir folgende Mittheilung: die gewöhnlichen rothblühenden Varietäten der hier genannten Art, z. B. ..Pioi Leopold" und „Madame van Houtte", halten sich unverändert, wenn man sie durch Stecklinge oder Wurzeltheilung ver- mehrt; dahingegen kam er zu einem ganz anderu Resultate bei der Vermehrung der weissgestreiften Va- rietät „Triomphe de Twickle" (Sanberg): durch Stecklinge vermehrt hielt sie sich unverändert, aber bei der Vermehrung durch Wurzeltheilung bekam sie immer rothe Blumen.1 0 i 1 i a capitata, Dongl. und (Jilia tricolor, Benth. Auch diese beiden Arten habe ich in den arktischen Gegenden cultiviren lassen, wo sie beide, im Freien gesäet, reich blühen, die erste in Ste- gen (67° 56') und die zweite in Alten (70°) ja sogar in Vardö in Ost-Finmarken (70° 22')- Leptosiphon Intens, Benth. Wird hier und da bis Stamsund in Lofoten cultivirt. wo sie, im Freien gesäet, blüht. Hydrophyllese Nemophila atomaria, Fisch., Nem. insignis, Benth. und Nein, maciila t a. Benth. sind in den letzteren Jahren als Zierpflanzen sehr allgemein geworden, und gedeihen wahrscheinlich überall in Norwegen, wo Menschen wohnen. Alle drei Arten blühen nämlich, im Freien gesäet, sehr gut in Vardö und Vadsö in Ost-Finmarken und Nem. insignis bei der oftmals genannten Bergstadt Röros. Entoca viscida, Benth. Diese Art habe ich an mehreren Stellen in den arktischen Gregenden ja sogar in Alten, versucht, wo sie gut gedeiht. Whitlavia grandiflora, Hgjrw. Man hat diese Art mit Erfolg in Vadsö, und Whit. gloxi- nioides, Hort, bei Stamsund cultivirt. Solanaceae. Solanum. Von dieser Gattung findet man zwei wildwachsende Arten in Norwegen: Solanum nigrnm, L., das in den niedrigeren Gegenden bis zum Kirchspiele Örkedalen I vorkommt, und Solanum Dulcamara, L. (Norw.: SötviS, Sötvider, MteveA; Schwed.: Q Das Bittersüss hält sich ebenfalls nur in den niedrigeren Gegenden, kaum höher als 500' (157m.) ü. d. M.. geht aber gegen Norden bis nach Ranen in Nordland (66° 10'). I» Schweden scheint es seine Polargrenze bei Sundsvall (02° 23') erreicht zu haben. Vergl. Charles Darwin. Das Variiren der Thiere und Pflanzen im Zustande der Domestication. Aus dorn Englischen über- setzt von J. Victor Carus. Stuttgart 1868. 1 Bd. Pag. 493. (.Berberis vulgaris). 2C4 Solanum Helongena. Murr. (Norw.: sll/plantc : Schwed.: .U/n/ilnita). Sowohl die weisse ale die purpurfarbige Varietät der Bierpflanze wird von Liebhabern als Curiositiit in Töpfen oder im Mistbi ■ i Ich habe die erste im Freien versucht, um zu sehen welches Resultat sich erzielen Hesse. Ich pflanzte Anfang Juni kleine Exemplare mit 3 — 4 Blättern aus. Vor Ausgang September hatte jede Pflanze 3—3 völlig entwickelte, reifen Samen enthaltende Früchte; die übrigen waren frühzeitig abgefallen. Solanum Lycopersicnm, L. (Norw.: Tomato; Schwed.: Kärleksäpplen). Nur Liebhaber, die entweder Gefallen an der Pflanze selbst finden, oder den Geschmack der Frucht an Saucen lieben, befas- sen sich mit ihrer Cultur. Im Freien gezogen wird die Frucht gewöhnlich schon zwischen Anfang und September reif. Aehnlich behandelt wie die vorhergehende habe ich von einer Pflanze C> völlig reife Früchte, jede zwischen 10—15 Loth (155— 233g.) wiegend, erhalten. Zwei Jahre nach einander habe ich Fiele Mai Samen von dieser Pflanze im Freien gesäet, und auch auf diese Weise gaben sie gegen Ende September reife Früchte. Verschiedene Male habe ich versucht den Liebesapfel durch krautartiges Pfropfen auf Kartoffelpflanzen zu veredeln, habe es aber nie weiter bringen können, als dass die Pflanzen blühten und anfingen Früchte zu bilden. Zur Beife gelangten keine, trotz aller angewendeten Sorgfalt. Solanum tuberosum, L. (Norw.: Potit, Phu. Poteter ; Schwed.: Potatis, Potäter ; M.: Jardepli, < i. Die Kartoffel wird im Allgemeinen etwas über die Höhe der gewöhnlichen Getreidearten hinaus gebaut, und geht noch weiter nach Norden und Osten als die Geiste. Sogar im Fischerhafen Skarsvaag auf der Insel Magern (71° ?' X. B. 43°28' Ö. L.), ungefähr eine Meile SSO. vom Xordcap, hat man mit Frfolg Kartoffeln gebaut, und vom Jahre 1863 besitze ich einen Bericht darüber, dass man dort 3/4 Tonnen (1 Tonne = 139 Liter) setzte und 6 Tonnen, vollständig entwickelte Kartoffeln erntete. (West- lich vom Xordcap. unter demselben Breitegrade wie Skarsvaag, liegt eine kleine Inselgruppe „Gjesvär"; diese und Skarsvaag sind die nördlichsten bewohnten Stellen Norwegens). In der kleinen Stadt Vadsö, an der nördlichen Küste des Varanger-Fjord, (70° ■!' X. B. 47° 27' Ö. L.) erntet jedenfalls der Prediger jedes Jahr gewöhnlich so viel Kartoffeln, als er zu seinem Haushalte gebraucht. Herr Bergmeister Teile f Dahll hat mir mitgetheilt, dass man auf dem Predigerhofe Ftsjoki in Finland, dicht an der norwegischen Grenze, (68° 50' X B. 44° 50' Ö. L. und ungefähr 300'— 94m. u. d. M.i jährlich Kartoffeln baut, und dass er dort Mitte August 1866 vollständig ausgebildete Kartoffeln gegessen habe. Im Jahre lsTO sah ich in Alten (70°) ein Kartoffelfeld am 20stm Juli in voller Blüthe. Die Kartoffeln waren am 2ten Juni gesetzt Gewöhnlich bekommt man dort eine 7 bis 8 fältige und in guten Sommern bis 12 fältige Ernte; und als eine Seltenheit kann es erwähnt werden, dass man eine 30 fältige Ernte bekommen hat. In guten Som- mern geben die Erachte in Alten sogar keimfähigen Samen. Für die nördlichen Gegenden Schwedens werden die Verhältnisse folgendermassen angegeben: Bei Pitea ii.:," :n'\ legt man gewöhnlich die Kartoffeln zu Ende Mai oder Anfang Juni und erntet diesel- ben zu Fude September; sie geben dort gewöhnlich eine 10 -15 faltige Ernte. InQvickjock in Xorbotten (-07° 8' und 9 n. d. Mi setzt man gern die Kartoffeln zu Anfang Juni und erntet sie zu Anfang September. Die Ernte ist gewöhnlich 8—12 fältig.1 In dem kleinen Dorfe Kantalaks, im russischen Lap- lande (67° lOOi machte der Prediger vor einigen Jahren einige Versuche mit dem Anbaue der Kartoffeln, die nicht ohne guten Erfolg waren.' Im Gouvernemente Archangelsk kann die Polargrenze der Kartoffel beim 65° angesetzt werden, und beim Flecken üstzyljma (65" 26' X. B. 69° 49' Ö L.) werden die Kar- toffeln Dicht grösser als Haselnüsse.' Auf Island baut man die Kartoffel jedenfalls so weit gegen Norden wie bis zu der kleinen Stadt Akureyri (65° 40' X. B. 0° 4ö' V. L.). Bei Juiianebaab auf Grönland (60° IT) haben die Kartoffeln in einzelnen Jahren geblüht und „unter jede Pflanze fand man gerne ein paar Knollen von 1-8 Loth (62 Ml. »Gewicht, wahrend die andern so klein waren, dass man dort wohl kaum 1 Tidning für TradgiriUodlare. 7. (1868) Pag. 54. ' Ludvig Kr. Daa. Skisser fra Lapland, Karclstraodcn og Finland. Kristiania. 1870. Tag. 137. ' A. G Schrcnk. Heise durch die Tundi-rn .. 1 Tli. Tag. 124. 188. 265 4 fältig erntete".' — Die evangelische Missionsstation Hebron (58° 15') ist der nördlichste Punkt ander Ostküste Nord-Americas, wo die Kartoffel noch gedeiht. Im Jahre 1857 erntete man dort eine Kartoffel, die 207a L°tn (319s) wog, und 12—16 löthige (180-249!,') gab es ganze Körbe voll: auch waren sie ziemlich schmackhaft. Der nördlichste Punkt auf dem Continente von Nord-America, wo man Kartoffeln bauen kann, ist Fort Norman am Mackenzie, nahe dem 65«ten Breitegrade.2 In den südlichen Theilen Norwegens kann die Kartoffel mit Erfolg in einer etwas grösseren Höhe über dem Meere gebaut werden, als die Gerste, oder ungefähr bis 2500' (784m.). Das gesammte zum Kartoffelanbau benutzte Areal in Norwegen ist für 1805 zu 323,710 norwegische Morgen Land (ä 10,000 □' — 984 □»!.) oder 31,803 Hektaren berechnet. Die Aussaat und Ernte der Kartoffeln war wie folgt: ■■ Aussaat. Ernte. Ergiebig- keit. Jahr. Tonnen ä 1 39] „ . ... ,. Hcctoliter. .Liter. Tonnen. Hectoliter. 1835 1845 1855 1805 300,474 457,820 555,802 075,982 425,907 036,233 772,398 939,412 2,231,415 3,239,968 3,518,501 j 4,889,602 4,315,210 5,990,847 4,721,298 ; 6,561,188 7.0 fältig. 7.7 .. 7.8 „ 7.0 ., In Schweden wurde die Kartoffel im Jahre 1725, durch den bekannten Handelsmann Jonas Al- strömer (f 1761) von England eingeführt. Anfangs aber wollte Niemand die Kartoffeln essen, und die Landbevölkerung war so sehr dagegen eingenommen, dass Alströmer beinahe keine Dienstleute bekom- men konnte, da das Gerücht erzählte, dass er eine neue und unbekannte Pflanze baute, die er seinen Leuten zu essen gab. Noch aus dem Jahre 1756 wird berichtet, dass man keinen von den Dienstboten dazu bringen konnte die Kartoffeln zu schmecken, obgleich man ihnen dafür Bezahlung anbot. Der Anbau der Kartoffel machte daher keine Fortschritte, bis die schwedischen Soldaten 1762 aus dem siebenjährigen Kriege zurückkehrten; diese hatten beim Aufenthalte in Deutschland die Kartoffel schätzen gelernt, und mehrere von ihnen brachten einige Knollen mit nach Hause und pflanzten sie. Im Ganzen genommen ging es jedoch mit der Verbreitung der Kartoffelknollen immer noch langsam, bis man gelernt hatte Branntwein aus denselben zu bereiten.4 In Norwegen wurde die Kartoffel ungefähr um die Mitte des vorigen Jahrhunderts eingeführt. Der erste Mann, der in gedruckten Schriften als Besitzer von Kartoffeln hier zu Lande genannt wird, ist der Probst Hans Carsten Atke, „der 1758 Kartoffeln mit sich brachte5 und sie in seinem Garten auf dem Predigerhofe Ullensvang in Hardanger anpflanzte".6 Es wird alter nirgends erwähnt, wann oder woher Atke die Kartoffeln zuerst bekam. Es liegen jedoch zwei Umstände vor, die zu beweisen scheinen, dass die Kar- toffeln aus Gross-Britanien stammen. Den neu eingeführten Culturpflanzen pflegt nämlich der heimische Name zu folgen, ein Umstand mit dessen Hülfe man, wie bekannt, nicht selten die Wanderungen der Cul- turpflanzen von dem einem Lande in das andere verfolgen kann. Die Kartoffel nennt man jetzt, wie schon oben bemerkt, in Norwegen Potet; aber beinahe in allen Schriften des vorigen Jahrhundert- und zum Theil noch in denen des jetzigen wurde dieses Wort gewöhnlich Votatos geschrieben. Hierzu kommt, dass die Familie Atke's, die ihren Namen zuerst Atchins und später Atche schrieb, ursprünglich aus Gross-Britanien stammen soll. Es liegt daher die Vermuthung ziemlich nahe, dass Atke die Kartoffel 1 H. Rink Tidsskrift for populär Fremstilling af Naturvidenskaberne. 4de Rsekke, 2dei Bd. Pag - - - I)r A. Petermann. Mittheilungen. 18:>fi. Pag. 421. 1859. Pag. 125. 3 Dr. O. J. Broch Stmistisk Ärbog for Kongerigei Norge. Kristiania. 1871. l'au. 4 J Arrhenius. Handbok i svenska Jordbruket. üpsala 1859—61. •_>. l'^u'. 221, 5 Das heisst ans Lärdal im Stifte Beigen, wo er von 174:i bis 1757 Prediger war. P. II Hertzherg. Underretning for Bönder i Norge om den meget nyttige Jordfrugt Potatos ai ; ■ Oplag. Bergen 17 74. 266 von englischen Verwandten bekommen und auf der Westküste Norwegens angebaut bat. Wie es sich indessen auch hiermit verhalten mag, so viel ist jedenfalls sicher, dass der Probsl Peder Harboe Hertzberg im Jahre 1758 „einen Hut voll Potatos" von Atke erhielt;1 und von diesen Kartoffeln sehreibt sieh, Dank sei es dem seltenen Eifer Hertzberg's für diese Sache., die eigentliche Einführung der Kartoffel, wenig- en südlichen Theile des Lande-. Xu Ende des vorigen Jahrhunderts war Bergen, wie eigentlich jetzt noch, die einzige Stadt im gleichnamigen Stifte, wo ein grösserer Absatz landwirtschaftlicher I'roducte zu ermöglichen war: und bei der Einführung der Kartoffel in der Landwirtschaft kam es daher zum grossen Theil darauf an, ob die er dieselben kaufen wurden. Der Prediger Niels Hertzberg (f 1841), der sieh immer einer eigentümlichen und naiven Schreibart bediente, lässt sich in seiner oben citirten Biographie über seinen Pag. 33 aber diesen umstand folgendermassen aus: „Die Kartoffel wurde nur als Rarität für den Tisch der Reichen und zu Hochzeiten vom Auslande nach Bergen verschrieben. Als solche schmeckte sie herrlich; aber im täglichen Leben wollte Niemand sie kaufen, am aller wenigsten als inländisches Producl und für einen billigen Preis. Endlich entdeckte mein Vater, dass die Garnison in Bergen, die damals au- deutschen Soldaten bestand, die Kartoffeln zu schätzen wusste und Geschmack daran fand. Nun schickte erjährlich eine Partie dorthin und gab den Landleuten in seiner Gegend Anweisung, wo sie Käufer für ihre Kartoffeln finden konnten: und so lehrten diese Soldaten die Einwohnern der Stadt Kartoffeln zu essen. Der geworbene, garnisonirende Soldat hat sich selten nützlicher erwiesen als in diesem Falle". In derselben Schrift heisst es (1. c.) in derselben Weise weiter: „Eine Einwendung, die mein oft von dem ärmeren Theile der Bauern, die er am meisten zum Bauen und Genuss der Kartoffeln aufmunterte, im vollem Ernste zu hören bekam, lautete also: „Nein Vater!- unsere Frauen kommen da zu oft in die Woi heu-. Dieselbe Bemerkung horten nicht selten die Verkäufer der Kartoffeln von den armen Leuten in Bergen. Wie weil der deutsche Soldat auch zu diesem Eifahrungssehlusse beigetragen hat, muss dahin -teilen". \N ein Beispiel der vielen Schwierigkeiten verschiedener Art, die man zu überwinden hat. wenn etwas Neue- eingeführt werden soll, nennt Hertzberg (Pag. 32) Folgendes: ..Mein Vater überredete einen alten, würdigen Lauer dazu einige Kartoffeln zu pflanzen; auf die Frage wie er dieselben gefunden. lautete die Antwort: „Vater! Frissl sie mich nicht, ess' ich sie lange nicht". Er hatte nämlich die Kar- toffel roh verzehrt. „Kuh' sie nun gleich lieber Mann, während ich da bin, und koste sie dann". Dieses geschah. Der Alte. der. des Enthusiasmus wegen, den er bei meinem Vater bemerkte, herzlich wünschte ihm zu Gefallen zu sein, faltet in seiner Verlegenheit die Hände und sprach: ..Gott gebe, dass das Ding mir nur schmeckt", — ass und rief: „Vater, die probier ich schon wieder". Durch 1'. IL Hertzberg's unermüdlichen Bestrebungen machte der Kartoffelbau zu Ende des Jahrhunderts im südlichen Bergenhus Amte, und hauptsächlich in dem Theile desselben, welchen Südhordland nennt, so schnelle Fortschritte, dass in den Jahren 1798—1802 jährlich im Durchschnitl 9531 Tonn, n i.i L39 Liter nach Bergen eingeführt wurden. Ungefähr gleichzeitig hiermit ist die Kartoffel wahrscheinlich auch in dem nördlichen Theile von Bergens Stifl eingeführt worden. — In der Umgegend von Throndbjem wurde die Kartoffel 1770 durch General Krogh bekannt, der die Knollen von Kopen- In Helgeland, ungefähr unterm Polarzirkel gelegen, wurden freilich schon 1774 Kar- toffeln im Garten cultivirt,' und auf dem Predigerbofe Skjerstad in Saltdalen 67°15') sogar schon in den Jahren 1761— 70;s aber in den übrigen Theilen Nordlands und dem Büdlichen Theile von West-1'inm uken wurde sie nicht vor Ende de- vorigen und Anfang des jetzigen Jahrhunderts eingeführt; so ■/.. B. in Bodo 1 Proril l ■ . . i • r Huri Berti b 8ön ETieli Bertiberg KjObenharo, 1 803. Pag. 30. 1 Mit dem Namen Vatei «rird der Prediger von den Bnucrn in seiner Gemeinde gewöhnlich, noch hi redet. :>k Thaarnp. 1 > s \1 marktet Siiiti-nk KjObenharn, 1813. 2dcn D. Pag. 81. ' Bnditik lad af itatiatiak-oecotaomiak [ndhold. 1824. Paj Del d Skriftcr i del IDde Aarbandrede Sdel Bd. Pag. 180, 267 Kirchspiel (07° 17') ungefähr 1792,1 und in Tranö Kirchspiel (69° 9') nicht vor dem Jahre 1805.2 Erst im Jahre 1S30 wurde die Kartoffel in Ost-Finmarken angebaut, und zwar durch das Finants-Departement der kgl. norwegischen Regierung, auf Veranlassung der kgl. Gesellschaft für das Wohl Norwegens.3 In den südlichen und östlichen Gegenden Norwegens wurden, wenn man auf die höchst mangelvol- len Communicationsmittel jeder Art, auf welche man damals angewiesen war, Rücksicht nimmt, in ver- hältnissmässig früher Zeit einzelne Versuche mit dem Kartoffelbau gemacht. So erntete man z. B. schon L762 Kartoffeln in Valders (Gl0 6' N. B. 26° 34' Ö. L.),4 und ungefähr zu derselben Zeit im "Kirchspiele Gran in Hadeland (CO0 22' N. B. 28° 12' Ö. L.), wo 1766 sogar eine Anweisung, nicht nur über den Anbau der Kartoffeln sondere sogar über die- Verwendung derselben zu Mehl. Stärke, Kaffeesurrogat u. s. w. verfasst wurde.5 Im Jahre 1775 gewann der Prediger Pihl, auf dem Predigerhofe Gausdal (61° 15' N. B. 27° 50' ü. L.), 115 Tonnen (a 139 Liter) Kartoffeln, von denen er im folgendem Frühjahre an jeden Käthner des Kirchspieles (120) eine Achtel Tonne gratis als Setzkartoffeln austheilte.6 Ungeachtet dieser Thatsachen und obgleich man auch sieht, dass bereits im Jahre 1803, und vielleicht schon früher, Kartoffeln im Grossen auf dem Hofe Ullevold bei Christiania gebaut wurden.7 geschah es doch erst in den Jahren des Krieges und der Theuerung (1807 — II . dass die Kartoffeln einigermassen allgemein verbreitet wurden. Erst nach der Aufhebung der Union zwischen Dänemark und Norwegen (1814) bekam die Kartoffel eine nicht nur allgemeine sondern sogar sehr schnelle Verbreitung über das ganze Land, und hierzu trugen die Gesetze des norwegischen Storthing's (Parlament's) vom Jahre 1816 in wesentlichem Grade bei. Unter der Union mit Dänemark war nämlich die Bereitung des Branntweins, mit dem man vom sogenannten „Mutterlande" reichlich versehen wurde, eine in Norwegen verbotene Industrie. Im Jahre 1816 wurde dahingegen nicht nur die Einfuhr von Kornbranntwein in Norwegen verboten* son- dern sogar, um den dadurch verursachten Verlust in der Zolleinnahme zu decken, durch das Steuerngesetz desselben Jahres, auch eine Abgabe, die sogenannte Branntweinsteuer, festgesetzt. Diese wurde auf die Matrikel vertheilt, ohne Rücksicht darauf, ob die Bauern, die durch das (iesetz vom lsten Juli 1811 gege- bene Erlaubniss zum Branntweinbrennen benutzt hatten oder nicht. Wenn nun der norwegische Storthing so die Einfuhr von Kornbranntwein verbot, und gleichzeitig damit die oben erwähnte Branntweinsteuer auferlegte, so war dieses einem directen Befehle an die Landleute Branntwein zu brennen sehr ähnlich. und war so auch gemeint, weil, nach der Ansicht jener Zeit, die sich jetzt glücklicherweise ganz verän- dert hat, die Branntweinproductiou als ein Hebel für die Landwirtb.scb.aft betrachtet wurde. Dass das ganze Verhältniss der Branntweinbereitung in Norwegen jetzt total verändert ist. hat mit diese! - nichts zu thun; dagegen ist es hier von Interesse die Thatsache hervorzuheben, dass die oben genannten Gesetze in erstaunlichem Grade dazu beitrugen, überall, wo die Verhältnisse es nur irgend erlaubten, die Kartoffeln in die Landwirtschaft einzuführen, welches an einzelnen Stellen weit über die Grenze hinaus- ging, die eine wohlgeordnete Landwirtschaft vorschreibt. Doch auch dieses Missverhältniss ist in der letzten Zeit grösstentheils gehoben. Der bekannte isländische Prediger Björn Haldorsen, der in mehreren Beziehungen gro - dienste um sein Vaterland hat, führte die ersten Kartoffeln im Jahre 1758 von Kopenhagen nach Island ein. Nach den Bemühungen mehrerer Jahre glückte es ihm auch diese gedeihen zu sehen, obgleich der Predigerhof, den er bewohnte, Sauölauksdalr, am Patrecks-Fjord, an der Nordwestküste Islands eine in klimatologischer Beziehung sehr ungünstige Lage hat. Der t:rö>-.-~te Theil der Kartoffeln, die auf Island, jedenfalls auf dem Nordlande, gebaut werden, stammen direcl oder indirect von seinem Anbaue her.8 ' Budstikken. 1817. Pag. 439. '•' Budsiikken. 1 s 1 7. Pag. 280. 3 Budstikken, 1830. Pag" 64. 238. 241. 4 Budstikken. 1821. Pag. 291 — 92. 1 Christopher Hamer. Afhandling om Potatos. Christiania. I" 6 Peter Friderich Suhm's samlede Skrifter. 15de Bd. Pag. ' John Collet's Landbrug paa Ullevold. Udgivet af Dr. Nenmann Kjöbenharn IS Kurte Bcretninger om nogle Korsög lil Landvseseneti ••;: isser Hauge-Dy rkningens Forbedring i . 268 i apsieun aiinuiini. /,. (Norw.: Spansh Pebcr; Seh wed.: Spansk Peppar). Sämlinge des spa- nischen Pfeffers mit 3—4 Blättern, Ende Mai oder Anfang Juni an einer warmen, wohlgeschütztcn Stelle ausgepflanzt, schlugen bei Christiania mehrmals vortrefflich an und gaben in verschiedenen Varie- täten, vor Ausgang September reite Früchte mit keimfähigen Samen. In den Städten Norwegens wird man sehr häufig in den öffentlichen Armenhäusern für alte Frauen. Capsicum annuum und Impatiens Bal- Bamina als Topfpflanzen vor den Fenstern antreffen, und dasselbe habe ich bei den Bauern in Alten in West-Finmtfrken bemerkt. Atropa Belladonna, /,. Die gemeine Tollkirsche wird natürlicherweise in dem hiesigen botanischen Garten cultivirt; aber in ungünstigen, d. h. schneelosen und variabelen, 'Wintern geht sie ge- wöhnlich aus. Lycium. Von dieser Gattung habe ich bis jetzt folgende Arten bei den hier angegebenen Po- largrenzen cultivirt gesehen: Heim Predigerhofe Stegen in Nordland (67° 56'): Lycium europseum, L., L. floridanum, Hort. Kew., L. ovatum, Poir. und L. Tre wianum, B. dt P., auf Inderöen (63°52'): L. barbarum, /-.; bei Throndhjem (03° 26'): L. lanceolatum Poir., L. ruthenicum, Murr, und bei Christiania: L. carnosum, Dun., L. chilense, Mjers, L. chinense, Bunf/c, L. inerme, Müh, L. mediterraneum, Dun., L. megistocarpum, Dun. und L. obovatum, B. & P. Alle diese geben bei Christiania reite Früchte und einzelne Arten können sogar eine verhältnissmässig bedeutende Lange erreichen; so z. B. kann L. barbarum, wenn er an Bäumen klettern kann, eine Höhe von 20 W und einen Stammdurchmesser von 2" (52mm.) erreichen. — Bei Stockholm (59° 20') gedeihen jeden- falla folgende Arten: L. barbarum, L., L. europseum, L., L. ovatum, Dun. und L. Trewianum. /.'. dt. l: Datum Stramonium, /.. (Norw.: Figeeble; Schwed.: SpiMbibba). Der Stechapfel verbreitet sich sehr leicht als Unkraut im hiesigen botanischen Garten; er ist sogar an einzelnen Stellen in derUm- gegend von Christiania verwildert gefunden worden, wo er, selbst in sehr ungünstigen Sommern reifen Sa- men giebt. Wenn er im Freien gesäet wird, blüht er in Alten. Wie weit gegen Norden der Same reift, weiss ich jedoch nicht. In Schweden ist er verwildert, am nördlichsten bei Sundsvall (62° 22'), gefunden. Hyoscyanius niger, L. (Norw.: TroWgras, Fildrot; Schwed.: Bolmört). Das Bilsenkraut i-t ziemlich allgemein wildwachsend in den südlichen, niedrigeren Gegenden (kaum über 1000' — 314m.) Norwegens bis Tuterö im Throndhjems-Fjbrd (G3° 35'), und in Schweden bis Hammardal in Jämtland (63 Vs°). Petuuia. Von dieser Gattung cultivirt man als Zierpflanzen P. acuminata Grah., P. mirabi- li~. Reich, und 1'. n vctaginiflora, Juss. Wenn der Samen in Mistbeete gesäet und die kleinen Pflanzen :n- 1 nie umgesetzt werden, blühen die hier genannten Arten im ersten Sommer bei Stamsund in Lofoten Nicotiasa Tabacum, /.. (Norw. u. Schwed.: Tobak; [sl.: Töbäk). Im Anfange dieses Jahr- hunderts und namentlich wahrend der Kriegsjahre von 1*07 bis 1814, wo die Einfuhr ausländischer Waa- ren mit vielen Schwierigkeiten verbunden, ja grösBtenthefls völiig gehemmt war, versuchte man in verschie- denen Gegenden Norwegens Tabak zu bauen und benutzte das gewonnene Produet, in Ermangelung eines Besseren, BOWOhl zu Hauch- als Kautabak. Auch jetzt noch bauen einzelne Landleute, besonders an der Westküste, Tabak, der zum Hauchen consumirt wird, doch geschieht dies nur ausnahmsweise. In '.'Uten Sommern giebl der Tabak, wenn er um die Mitte Juni ausgepflanzt wird, bei Christiania reifen Samen, und zwar zwischen Mitte und Ende September, Ich habe den Samen von hier gewachse- nem Tabak, der aui Mannheimer Samen, den ich einen Sommer zur Aussaat benutzte, gezogen war, hinsichtlich des Gewichts mit dem Originalsamen verglichen. Von beiden wogen 1000 Körner gleich- viel, nämlich, 0,084 Grammen. Blühende und samentragende Pflanzen können hier 5— 6' (1.5— 1.9m-) hoch werden. Die grössten Blätter, die ich hier gesammelt habe, waren 25- -26" (65 -68cm.) lang und 13 -14" breit Im letzten Drittel des September erreichen die Blätter bei Christiania denselben Grad der Reife, den ich sie, bei Gelegenheil einer rabaksernte, in der Gegend von Seidelberg habe erlangen sehen. Ich lies- hier gewachsene Blätter von einem, des Faches kundigen, Tabaksfabricanten präpariren 269 und zu Rauchtabak und Cigarren verarbeiten, fand jedoch die Aufgabe das Product zu rauchen für meine Person unausführbar. Auch bei Throndhjem (63° 26'), ja selbst in Alstadhaug Kirchspiel in Nordland (65° 54'), werden die Blätter in guten Sommern „reif". Ich habe seit einigen Jahren verschiedene Varie- täten von Tabak gebaut, wozu ich Samen aus verschiedenen Gegenden in Europa und den vereinigten Staaten erhielt, habe aber in Betreff der Brauchbarkeit der Blätter immer die obige Erfahrung liestätigt gefunden. Im Jahre 1863 machte ich hier einen Versuch mit ägyptischem Tabak, wozu ich Samen von den auf die Londoner Welt-Ausstellung 1SC2 gesandten ägyptischen Producten bekam. Kleine Sämlinge mit vier Blättern wurden den 19ten Mai ausgepflanzt, und diese erreichten eine Höhe von 5%— 6V2' (171 — 203cm.); die grössten Blätter waren 17 — 18" (44 — 47cm.) lang und 7—8" (18— 21cm.) breit. Die Blätter waren am lsten October und der Same einige Tage später reif. Um zu erfahren wie der Tabak in den Polargegenden gedeihen würde, sandte ich im Frühjahre 1873 Samen von Nicotiana macrophylla, Spr. nach Stamsund in Lofoten (68° 7'). Der Same wurde im Mistbeete gesäet und die Sämlinge, als sie vier Blätter hatten, ausgepflanzt. Die Pflanzen hatten ein üppiges Aussehen, aber des regnigen Wetters wegen, welches zu Ende des Sommers eintraf, erreichten sie nur eine Höhe von 2V2' (77cm), während die Knospen nach und nach verfaulten. Die grössten Blätter erreichten eine Länge von 2' (62=m.) und eine Breite von 14" (36cm). Dieselbe Art kann bei Christiania eine Höhe von 7' (2.2m.) und die grössten Blätter eine Länge von 3' (94cm.) und eine Breite von 20" (52cm.) erreichen. Wie früher gesagt (siehe unter Avena sativaPag. 114) geschieht es, selbst in den südlicheren Ge- genden Norwegens, nicht selten, dass die ersten Nachtfröste schon im letzten Drittheile des August ein- treffen. Unter solchen Verhältnissen werden natürlicherweise die Blätter der Kartoffeln, Bohnen, aller Cucurbitaceen, Georginen u. s. w. u. s. w. ruinirt; dahingegen habe ich mehrere Male folgendes bei den Tabakspflanzen in dem hiesigen botanischen Garten beobachtet: Wenn das Minimum-Thermometer -=- 2 — 3° für die vergangene Nacht anzeigt, sind die Tabaksblätter des Morgens gewöhnlich mit Reif bedeckt und so steif, dass sie sehr leicht zerbrochen werden können; später thauen sie nach und nach auf und sind alsdann so schlaff, als ob sie durch die Kälte gelitten hätten: im Laufe des Tages erholen sie sich in- dessen wieder, und sind bis zum Abend vollständig restaurirt. Es können jetzt oftmals mehrere Wochen vergehen, ehe eine neue Frostnacht eintritt, und in dieser Zeit wachsen die Pflanzen, als ob nichts p wäre, blühen ruhig weiter und entwickeln reifen Samen. Den Gebrauch des Tabaks in Norwegen betreffend will fch hier eine Beobachtung mittheilen, die ich mehrere Male zu machen Gelegenheit hatte und deren Zuverlässigkeit keinem Zweifel unterliegt: In den nördlichen Gegenden Norwegens, z. B. in Finmarken, raucht man im Allgemeinen einen viel stärkeren Tabak als in den südlichen Gegenden, z. B. in Christiania. Mehrere meiner Bekannten, die bei ihrem früheren Aufenthalte in Christiania sich an eine bestimmte Sorte Tabak gewöhnt hatten, und später als Beamte nach den arktischen Gegenden versetzt wurden, fanden dort den Tabak, den sie früher benutzten. zu schwach und mussten eine sogar viel stärkere Sorte wählen. So oft dieselben Personen, zu einem oder dem andern Zwecke, sich später einige Monate in Christiania aufhielten, fanden sie den in Finmarken benutzten Tabak zu stark und waren desshälb genöthigt eine schwächere Suite zu wählen: sobald sie aber wieder nach ihrer nördlichen Heimath zurückkamen, mussten sie wieder zum stärkeren Tabak greifen. Dies ist, wie gesagt, an mehreren Personen beobachtet, und ich erwähne es hier, weil mir etwas ähnliches aus andern Ländern nicht bekannt ist Ueber die Ursache dieser Erscheinung wage ich keine Hypo- these aufzustellen, sondern beschränke mich nur auf das einfache Referat der angeführten Thatsache. Wenn man den verarbeiteten und rohen Tabak, der im letzten Decennium in Norwegen eingeführt ist, zusammenrechnet, so betrag! die Hinfuhr im Durchschnitte jährlich ungefähr :»1 ._ Millionen Pfund (1,744,000kg), im Werthe von ungefähr 800,000 norweg. Species oder 3,600,000 deutsche Reichsmark. Auf jedes Individuum des Landes fallen dabei ungefähr zwei Pfund (lkg i Tabak jahrlich und der Zoll allein beträgt für jedes Individuuni jahrlieh ungefähr 24 Skilling norwegisch (90 Pfennig 270 Der Tabak .--tili im Jahre L6J.6 zuerst in Norwegen eingeführt worden sein. Das Land befand sich damals unter dem Scepter Dänemarks und wurde nur als eine Provinz dieses Staates behandelt Man bewahrt noch al> Curiosum eine Verordnung des dänischen Königs Christian IV. vom 2:1 Juli \c,:\->, worin die Einfuhr von Tabak in Norwegen verboten wird, weil, heisst es, Sr. Majestät zu Ohren gekommen sei: „dass der Gebrauch des Tabaks den (Jnterthanen Unseres Reiches Norwegen grossen Schaden zufüge". Anno 1643 den - März wurde dieses landesväterliche Verbot durch eine abermalige Verordnung desselben Klonarchen wieder aufgehoben und zugleich ein bestimmter Einfuhrzoll festgesetzt. In Schweden ist der Tabak ebenfalls zu Anfang des 17teo Jahrhunderts eingeführt worden, wahr- scheinlich durch englische Seeleute. Unter der Regierung Gustav Adolph's wurde das Tabaksrauchen verboten; ein Bauer, der vor dem Genüsse des heiligen Abendmahls eine Pfeife geraucht hatte, wurde zu einer Kirchenbusse verurtheilt. Man hat in Schweden sogar eine Verordnung vom 36«*«» Juni L766, durch welche der Gebrauch des Tabaks allen und jedem („hvarjom och enom") vor zurückgelegtem 21»ten Jahre verboten wurde. Gegen das Ende des L7ten Jahrhunderts war das Tabaksrauchen bereits bis nach Lapland hinauf gedrungen. Schaeffer, der im Jahre 1673Lapland bereiste, giebt an, dass die Lapländer am Tabak grosses Wohlgefallen hatten, und besonders au Festtagen so wie bei Gastmählern und Hoch- zeiten schmauchten.1 Der Anbau des Tabaks wurde in Schweden 1724 durch den früher genannten Handelsmann Jonas Alströmer eingeführt, der in dem folgenden Jahre auch die Kartoffel einführte. Im Jahre Uli sah I.inne bei der Stadt Norrköping (58Vj°) .,eine Tabaksspinnerei", worin eine Menge Kinder beschäftigt waren, und ..die Gärten standen voller Tabakspflanzen, Fritillaria, Auricula und Portulaca".2 In Skäne (Schonen), der südlichsten Provinz Schwedens, wird gegenwärtig eine verhältnissmässig Dicht geringe Menge Tabak gebaut, und namentlich ist dieses beiÄlius, an der Südostküste ungefähr beim 56aten Breitegrade, der Fall. Durch Düngung mit Seetang giebt der magre Sandboden eine sehr ergiebige Tabaksernte, wesshalb diese Pflanze beinahe alle anderen verdrangt hat, und in Folge dessen ist der Werth des Bodens dort bedeutend mehr gestiegen als in irgend einer anderen Gegend des Landes, während der Prediger, der sonst überall seinen Zehnten in Getreide erhalt, ihn hier in Tabak geliefert bekommt.3 Scrophularinese. Salpiglossis Stramine a, Hook, befindet sich hier und da in den Gärten bis Stamsund in Lofoten 68° 7% und blüht dort reich. Schizanthus Gfrahami, Hook. Im Freien gesäet blüht auch diese Art anhaltend und reich imsund, und Seh. pinnatus, B. & P. sogar bei Vardö (70° 22') und Vadsö in Ost-Finmarken. Au der erst genannten Stelle erreicht S. pinnatus, sogar in ungünstigen Sommern, eine Höhe von 15" Wem . Verbascnm. Von dieser Gattung findet man in Norwegen 2 -3 wildwachsende Arten. Verbascnm Thapsus, L. (Norw.: Kongelys, Kongsgras; Schwed.: Kungsljus). Die Königs- kerze tindet man hier und da in den südlichen Gegenden Norwegens, doch kaum höher als 14—1600' i02m.) ii d. M., bis zum Kirchspiele Snaasen (64° 12'). Alonsoa Warscewiczii, Rgl. wird an einzelnen Stellen bis nach Stamsund in Lofoten eultivirt Neinesia versicolor /■.'. Mey. Mit dieser Pflanze verhalt es sich in jeder Beziehung wie mit der vorgenannten. 1 i 'i chichte dea Tabaks and anderer :i! mittel, Frankfurt » M 1854. Pag. 117. -.i, ftrfattad 1741. Btockbolm och (Tpsala, 1746. Pag. 10. 12. ' 3. AirLi Bau naka Jordbrnket. Upsala. 1859—61. 3. Pag. 188. 271 Liuaria vulgaris, MM. (Norw.: Kublom, Kjeringtonn, Byskje; Schwed.: Flugblomster). Der Frauenflachs ist sehr gewöhnlich in Norwegen bis zur Insel Grötö in Nordland (67° 49'), und in den südlichen Gegenden bis 3000' (942m.) ü. d. M. Linne giebt an (Flora Svecica), dass man in Smäland in Schweden das frische Kraut in Milch legt, um damit die Fliegen zu tödten. worauf auch der oben ge- nannte schwedische Name hindeutet, Autirrhinuin niajus. L. (Norw.: Lövemund; Schwed.: Lejongap). Das Löwenmaul wird in vielen Varietäten cultivirt, ist eine der populärsten Gartenpflanzen, und scheint überall, wo Menschen wohnen, zu gedeihen; jedenfalls blüht diese Art gut bei der Beigstadt Röros und bei Vadsö in Ost- Finmarken. Paulownia imperialis, S. & Z. Im botanischen Garten bei Christiania steht ein Exemplar, das ungefähr 25 Jahre alt ist. In einzelnen Jahren kann es 7—8' (2.2— 2.5m) lange Triebe bilden; aber obgleich die ganze Pflanze jeden Herbst mit Strohdecken umwickelt wird, leidet sie doch sehr oft in dem Grade durch die Kälte, dass sie nur als Strauch angesehen werden kann. Bei Stavanger. an der südwest- lichen Küste Norwegens (58° 58' N. B. 23° 24' Ö. L.), befindet sich ein Exemplar, das eine Höhe von 12' (3. 7m) hat. Der Stamm hat einen Durchmesser von 8" (21cm.) und die Krone misst 8' (2.5m.) im Durch- messer. Dieser Baum wurde niemals im Winter gedeckt, und obgleich er nicht selten durch die Kälte leidet, so dass die Krone beschnitten werden muss, wird er doch jedes Jahr grösser, hat aber bis jetzt noch nicht geblüht, Wahrscheinlich hat die Paulownia hier ihre Polargrenze erreicht. Scrophnlaria nodosa, L. (Norw.: Lungerod, Knubrod, Surod, Purkerod; Schwed.: S Trynefro). Die Braun würz ist ziemlich allgemein in den niedrigeren Gegenden Norwegens (kaum höher als 2200'— 690m.) bis zum Kirchspiele Lyngen (09° 50'). In Schweden scheint sie ihre Polargrenze bei Bjerträ in Ängermanland erreicht zu haben. Collinsia Mcolor, Benth. und Col. grandil'lora, B. Br. sind beide gewöhnliche Garten- pflanzen, jedenfalls bis Lofoten (68° 7'). Nycterinia capeusis, Benth. wird ebenfalls hie und da bis Stamsund in Lofoten cultivirt. Mimulus luteus, L. Diese Pflanze, die grosse Neigung zu haben scheint sich in Europa zu verbreiten,1 ist in den letzteren Jahren auch an zwei Stellen in Norwegen verwildert gefunden worden. nämlich vom Pastor Greve bei Bergen (60° 23') und vom Forstmeister J. M. Norman bei Tromsö 40'), wo sie sich wenigstens 15 Jahre gehalten hat.2 Digitalis purpnrea, L. (Norw.: Revbjelde, Revhandske, Bjeldeblom, Fingerguld, d. h. Fuchs- glocke, Fuchshandschuh, Glockenblume, Fingergold; Schwed.: Fingerborgsört). Der Fingerhut ist all- gemein wildwachsend in den westlichen Gegenden Norwegens, von Christianssand ösfl 8*) bis [nderöen im Throndhjems-Fjord (63° 52'), und geht bis zu einer Höhe von 1350' (424>i>- 1 ü. d. M. In Schweden rindet man den Fingerhut nur hier und da an der Westküste, die an das Kattegat grenzt, bis 58° 34'. Nach der jetzt geltenden Pharmacopoea Norvegica, (Edit. altera. Christianise 1870) darf man nur die Platter der in Norwegen wildwachsenden Pflanze benutzen. Veronica. Von dieser Gattung rindet man in Norwegen 17 wildwachsende Arten. Veronica Beccabunga, L. Die Bachbunge ist in den südlichen Gegenden Scandinaviens gewöhnlich, in Schweden bis Jämtland und Ängermanland (63—64°), und in Norwegen bis ßindalen in Helgeland (G5° 8'). In den südlichen Gegenden Norwegens geht sie bis zur Birkengrenze. Auch auf den .Färöiuseln, und auf Island bis zum G6°, wo sie zu Anfang Auuust blüht. Veronica officinalis, L. (Norw.: Jiitslti/;, Tliegras^ I der letzte Namen - Flisma oder Flesma, den Namen einer Krankheit (Periostitis?), abgeleitet, welche die Bauern mit dieser Pflanze zu heilen versucht haben). Allgemein in Norwegen bis West-Firimarken (70° 25') und Porsanger in Ost-Finmarken (701 18'); auf den Gebirgen des südlichen Norwegens bis 3000'— 3500' (942— 1100m.) u.d.M. In Schweden bisPiteä 1 M. Alph. de Candolle. Geographie botanique raisonne'e. Tome 2 Pag. 707. Botanische Zeitung IS7S. Pag :>->l. ■ Öfversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar. 1870. Pag. 807 sq 272 (65° 20' i. Auf ilt'ii l'aröinseln. wo sie zu Ende Juni blüht, und auf Island bis SauMauksdalr, anderNord- westkfiste der Insel (651/»0)- Von den eultivirten Arten babe ich Veronica bracteata WiUd. bei Throndhjem (63° 86*) und Veronica glauca, Sibth. in Stegen (67° 56') gesehen. Utricularieae Pingnicula. Von dieser Gattung kennt man in Norwegen drei Arten. Pingnicula vulgaris, L. (Norw.: Tettcgrces; Schwed. : Tätgräs; Isl. : Lißagras, Käs Hleypisgras, Jönsmessugras). Allgemein in Scandinavien bis ganz zum Nordeap (71° 10') und da bis zu einer Höhe von 900 — 1000' (282 — 314m) ü. d. M.; so wie auf den Färöinseln und Island, wo sie zu An- fang Juni blüht In den südlichen Provinzen Norwegens bis zur Birkengrenze und über dieselbe hinaus. ja sogar bis 4500' (1412«n.) iL d. M. Der Name Tettegras ist aus dem norwegischen Worte Tettc gebil- det, was Verdichten oder Zusammenziehen bedeutet, besonders von dem, was die Milch dicht oder dick macht, und der isländische Name Lißagras aus Lif, Plur. lißar, d.h. Lab oder Käselab. Das Fettkraut wurde nämlich früher (und wird vielleicht ab und zu noch jetzt), sowohl in Norwegen wie in Schwe- den, dazu benutzt frische Milch zum Zusammenlaufen zu bringen (norwegisch „fette-Mdk", schwedisch: Ldngtnjölk), wodurch dieselbe sich längere Zeit hält, ohne sauer zu werden; doch wird die Milch dadurch so zähe, dass man sie zu Fäden ziehen kann. Zu diesem Zwecke kann man entweder die Blätter in das Milchsieb legen, oder man reibt den Boden des Milchgefässes mit denselben ein. Ein einziger Löffel sol- cher Milch kann dieselben Eigenschaften auf mehrere Liter frischer Milch übertragen. Wenn man die auf diese Art behandelte Milch auf den Boden eines gewöhnlichen hölzernen Milchgefässes, das den Winter über unbenutzt stehen bleibt, eintrocknen lässt, so soll die frische Milch, die man im nächsten Jahre in diesem Gefässe hinstellt, ebenfalls zusammenlaufen und zähe werden.1 Light foot erzählt sogar, dass man in Schottland glaubt, die Milch könne die hier genannten Eigenschaften annehmen, wenn die Kühe die frische Pflanze fressen.5 Auf Island soll man das Fettkraut anstatt Lab bei der Käsebereitung benutzen. Es ist mir nicht bekannt, dass Jemand diese Pflanze chemisch untersucht hat. Bei Gelegenheit des früher unter Galium verum (Pag. 251) erwähnten Experimentes beabsichtigte Herr Director F. A. Dahl zu gleicher Zeit einen Versuch mit Pingnicula vulgaris zu machen: leider musste aber dieser be- danke wieder aufgegeben werden, da es unmöglich war die Pflanze in hinreichender Menge herbeizuschaffen. Bignoniaceae. Catalpa Bungei, C. .1. Mey., Cal Kämpfen. 8. dt Z. und Cat. syringasfolia, Die hier genannten drei Arten befinden sich in dem botanischen Garten bei Christiania, aber nur in jün- geren Exemplaren. Ich kann daher nicht angeben, ob sie hier die Form von Bäumen annehmen, oder nur strauchartig bleiben. Von Cat. Kämpf eri besitze ich jedoch seit einiget Jahren ein Exemplar, das einen |' 125«n.) Indien Stamm und eine kleine Krone hat. Keine dieser Arten wurde im Winter ge- deckt, mit Ausnahme der beiden ersten Jahre nachdem sie als Sämlinge ausgepflanzt wurden. BeiMandal, Christians8and und Stavanger würden diese arten wahrscheinlich recht gut gedeihen. 1 .Inftumn foriorum nemium cum lacto ex aberibn« lepido, per aliquot m, transil in lac liypcrborcum, cujus vis multi|i|]iativ.i. Ferment! inMiir. inlinita ist". 1, 1 n u i Kl. Svccica. ' Flor« Scoü'c*. Vol II. Pag. 1181. 273 Primulaceae. Priinula. Von dieser Gattung findet man in Norwegen fünf wildwachsende Arten. Primula veris, L. (Norw.: Nögleblom, d.h. Schlüsselblume, Maria Nögleband ; Schwed.: Nyckelr blomster, Jungfru Maria' s nycMa). Die Schlüsselblume ist allgemein in den südlieben und östlichen Theilen Norwegens bis zur Insel Lysö im Kirchspiele Vigten (64° 57' N. B. 28° 49' Ö. L.). Sie hält sich immer in den Niederungen und geht kaum höher als 2000' (627m-) ü. d. M. In Schweden bis Jämtland und Ängermanland. Diese Art cultivirt man an mehreren Stellen des nördlichen Norwegens als Zierpflanze ganz bis Vadsö in Ost-Finmarken. In Schweden, und vielleicht auch in Norwegen, gebrauchte man die Schlüsselblume im Mittelalter zum Würzen des Methes.1 Primula Auricula, L. (Norw. u. Schwed.: AuriheT). Die Aurikel ist in vielen verschiede- nen Varietäten eine der populärsten Zierpflanzen in Norwegen, und selbst in Hammerfest (cfr. Pag. 123) und Vadsö halten die feineren englischen Formen sich ohne Decke, was bei Christiania nicht der Fall ist: aber in den Polargegenden dient eben der Schnee als natürliches Deckmaterial, während man denselben in dem südlichen Norwegen oft entbehren muss. Trieiitalis europaea, L. (Norw.: Sjausysterblom, Stjemeblom; Schwed.: Stjerneros, Dufhilla). Das Sternkraut ist sehr gewöhnlich in Scandinavien ganz bis zum Nordcap (71° 7'), und im südlichen Norwegen bis 4600' (1443m.) ü. d. M. In den höher liegenden Localitäten bekommt es oft beinahe rosen- rothe Blumen. Auf Island ist es im Müla-Syssel an der Nordostküste der Insel bei 65 1/2" gefunden wor- den. In dem Kröpfe eines jungen Exemplar des Haselhuhnes (Tetrao bonasia) hat der mehrmals genannte norwegische Zoolog Herr Robert Collett unter anderem auch Samen von Trientalis europaea, Melam- pyrum sylvaticum und Viola canina gefunden. Anagallis arvensis, L. Hier und da im südlichen Schweden vorkommend bis gegen 60° und in Norwegen, der südlichen Küste entlang von Mandal (58° 1') bis Christiania und auf der Inselgruppe Hvalöeme. nahe der schwedischen Grenze. Auch im Binnenlande kommt diese Art als Unkraut vor, z. B. bei Kongsberg (59° 40'), im Kirchspiele Land (60° 47') und bei Lillehammer (61° 7'), ja sogar bei Christianssund (63° 7') auf Ballast. Anagallis Philippi, Hort. Grac. wird hier und da in den Gärten bis Stamsund in Lofoten (68° 7') cultivirt. E r i c a c e aß. Erica vulgaris, L. (Norw.: Lyng, Röslyng, Bustelyng; alt norweg.: Lyng; Schwed.: Färö: Lingur; Isl. : Lyn;/, Beztilijng) Die gemeine Heide ist sehr gewöhnlich überall in Scandinavien. ganz bis zum 71° 5' in West-Finmarken und den Ufern des Varanger-Fjord. Im südlichen Norwegen geht sie bis zu einer Höhe von 3500— 4000' (1098— 1255m.) ü. d. M. Auch auf den Färöinseln und Island ist sie allgemein. Auf der Kolahalbinsel hat sie ihre Polargrenze bei der Stadt Kola 68 50') erreicht, und im Gouvernemente Archangelsk geht sie kaum über den 67«ten Breitegrade hinaus. Hier und da in Scan- dinavien, ganz bis Ost-Finmarken, findet man auch eine Varietät mit weissen Blumen. Als Beispiel des langsamen Wuchses der Heide kann Folgendes angeführt werden. Ich bin im Besitze von zwei Stammstücken aus dem Kirchspiele Voss (60° 28' N. B. 2 i" 0' Ö. 1. i. von denen das 1 Richard D J b e c k's Ku na. 1847. Pag. 1 5. ■:: I eine einen Durchmesser von 16 und das andere von 13"»™ hat: beide zeigen ein Alter von 25 Jahren. Vom Kirchspiele Aal in Hallingdal (60° 37' X. B. 26° 13' Ö.L.) habe ich fünf Proben: a) hat einen Durch- und zeigt 52 Jahresringe; In ZQvam. und 36 Jahresringe; c) 17mm. und 43 Jahresringe; di liimni. and it. Jahresringe, und e) 15mm. und 45 Jahresringe. Die Heide ist, wie einem Jeden bekannt, eine Pflanze, die überall und so auch in Norwegen von den Bienen sehr gesucht wird: ich will desshalb liier in aller Kürze zusammenstellen, was mir über die Bie- nenzucht im nordischen Alterthume bekannt ist. In Gylfagitming Cap. 161 wird von der Esche Yggdrasils (Cfr. Pag. 257), welche die Körnen mit dein klaren Schlamme des Urdabrunnens überschütteten, gesagt: „Den Thau, der hiervon auf die Erde lallt, nennen die Menschen Honigthau, und mit diesem werden die Bienen ernährt". In Egil's Saga, Cap. 17 u. 55, wird Honig besprochen, der von England und in Cap. 19 Honig, der von den Ostseeländern beides am Schlüsse des 9ten Jahrhunderts — nach Norwegen einge- führt wurde. In Gunnlaug Munk's Sana Cap. 27,s über den heiligen Bischof Jon Ügmudsson in Hole auf Island (f 112] . heisst es von den Schülern der durch den Bischof errichteten Lehranstalt: ..Der eine war dem andern gehorsam, und wenn das Zeichen zur Messe gegeben war. eilten sie sogleich alle von ihren (eilen zur Kirche, indem ein Jeder von ihnen, wie die Heissigen Bienenschwärme, einen köstlichen Km heu zum Bienenkorbe der heiligen Kirche mit sich führte, den man in dem ergötzlichen Weinkeller der heiligen Schriften gesammelt hatte". In Sverre's Saga, Cap. 104, findet man eine Rede, die der König Sverre im Jahre 1186 auf einem .. //"/"/- in Bergen hielt, und in welcher Honig und Wachs als Waaren genannt werden, die aus England führt wurden. Landesgesetz des norwegischen Königs Magnus Lagaböter (vom 24**«» Juni 1274) — Kjöbe- bdlken Cap. 10 und Bylov Cap. ■> — bestimmt, dass wenn Jemand einem Andern Honig in Tonnen oder Kübeln verkauft, dieser inwendig eben so gut wie auswendig sein soll. \ueli in mehreren der alteren schwedischen Gesetze findet man Verordnungen, in denen von Wachs und Honig die Rede i-t: Östgötalagen, das zuEnde des I3ten Jahrhunderts als Gesetz angenommen wurde, i > >•> r iniiiit [Kirkebdlken Cap. 2), dass der Bischof, so oft er eine Kirche einweiht, ein halbes Pfund Wachs fordern kann. Södermatmalagen, das 1327 Gesetzeskraft bekam, bestimmt ebenfalls {Kirkebdlken Cap. 5), dass die Bauern, wenn der Bischof zur Kirchweihe kommt, unter andern Abgaben („gengerd") auch ."> „Märker" (ä 250g»-.) Wachs erlegen sollten; von dieser Abgabe sollten sie jedoch frei sein, wenn der Bischof zwischen der Valborg Blesse und Michaels Messe (lsten Mai -29««™ September) kam. Das jetzt noch exi- stirende Christenrecht für „Tiohärads Lagsaga" in Sm&land, vom Anfange des 14ten Jahrhunderts, bestimmt 'ii I ap "-. da-- der Prediger für die Einführung einer Wöchnerinn ein halbes Pfund Wachs und einen halben Örtug in Geld empfangen soll, und in Cap. 12, dass der Bischof, wenn er zur Einweihung einer Kirche kommt, von den Kauern mit einer Gabe [gengerd) von. I „Asker" Honig u. 5. w. empfangen wer- den golL v iel nur bekannt Bind die hier citirten Stellen die einzigsten in unsern alten Schriften, wo Bienen, Honig und Wachs genannt werden. Hieraus kann man freilich nicht mit völliger historischer Si- cherheit ableiten, dass man im Alterthume in Norwegen Bienenzucht getrieben habe; aber aus der obeu 1 Y/ngr« Edda. HjObenbam 1848. I rr.. I 240 igeseti VIII. 29, wo die <;■;. ksse, dio tum Messen »on „Honig and andern Geträn- ken, Trnn and dergleichen Dingen ur lirJ gebraucht werden Bollen, angefahrt werden als 9JLA und Ilalhnsk, linllc und llnlh- cii lli und / /•' / Aik, also / .1-'. t6 Jutttn Dasa eine Just» kein tan?. gerii -. k«nii man ans] o, m »\neJtuU Meth als der Labetrunk genannt wird, mit demKol- i. auf Lidarcndi n Kampfe zu Gute ihat. Aul yiel weniger als ein Liter wird ii kaum n rann 275 citirten Stelle der Eddagedichte ersieht man doch, dass man schon in der mythologischen Zeit Bienen kannte; und aus der citirten Stelle von Gunlaug Munk's Saga geht zu gleicher Zeit hervor, dass man so- gar genau mit der Lebensweise und dem Haushalt dieser Thiere vertraut war. was doch kaum denkbar wäre, wenn man nicht Bienen im eigenen Lande gehabt hätte. Es ist auch nicht wahrscheinlich, dass die grosse Menge Honig, die man schon in altheidnischer Zeit zu dem beliebten Meth ' gebrauchte, aus frem- den Ländern eingeführt wurde. Nach der citirten Stelle im Landesgesetze Magnus Lagaböters scheint man vielmehr zu der Annahme berechtigt zu sein, dass man zu der Zeit, da dieses Gesetz gegeben wurde, Bienenzucht in Norwegen betrieb, und vielleicht sogar in grösserem Umfange als jetzt. Erica Tetralix, L. Die Moor-Heide kommt hin und wieder in den südöstlichen Gegenden, aber allgemein in den westlichen Theilen Norwegens vor, bis zur südlichen Grenze von Nordland N. B. 38° 0' Ö. L.), wo sie ihre Polargrenze erreicht zu haben scheint. Auf den Gebirgen geht diese Art beinahe so hoch wie die Birke. In Schweden bis ungefähr 59 %°. Ebenfalls auf Island. Auch von dieser Art findet man mitunter eine Varietät mit weissen Blumen. Erica cinerea, L. Ist bis jetzt nur an der Westküste Norwegens und auch dort nur selten ge- funden worden, zwischen Farsund (58° 5') und Herö in Söndmöre (G2° 20' N. B. 23° 14' Ö. L.). Allge- mein auf den Färöinseln, wo man sie auch mit weissen Blumen findet. Gaultheria procumbens, L. Hat sich in einer Reihe von Jahren im hiesigen botanischen Garten ohne Decke gut gehalten, und hat mitunter sogar reife Früchte gebracht; dagegen habe ich mehrere Male vergebens Versuche mit Gaultheria Shallon, Pursh gemacht. Andromeda calyculata, L. Diese Art findet man in Norwegen nicht wildwachsend und eul- tivirt habe ich sie nur im botanischen Garten bei Christiania gesehen, wo sie sich sehr gut ohne De- cke hält. Andromeda hypnoides, L. Kommt in Scandinavien nur in den höheren Gebirgsgegenden vor. in Schweden ungefähr vom 62sten Grad und bis zu den nördlichsten Theilen Lapmarkens. in Norwegen vom nördlichsten Theile des Stiftes Christianssand (ungefähr 59°) bisMagerö (71° 7') und an den Ufern des Var- anger-Fjord. Auf Island findet man diese Art selbst in den nördlichsten Theilen der Insel, wo sie zu Ende Mai blüht. Auf Spitzbergen ist sie bei Green Harbour (78u) gefunden. Im südlichen Norwegen geht sie selten niedriger als ungefähr bis zur Birkengrenze; dahingegen geht sie beinahe bis zur Schneegrenze hinauf. Andromeda polifolia, L. (Norw. : Bladlyng, Kvitlyng; Schwed.: Röd-Pors) Der Kien- post ist überall in Scandinavien sehr gewöhnlich, von den südlichsten Provinzen Ins Magerö 71° 7') und der Umgegend des Varanger-Fjord. Auf den Gebirgen geht er bis zu einer Höhe von 3000- 1098m.) ü. d. M. Ich glaube bemerkt zu haben, dass sowohl die Blüthen wie die Blüthenstiele auf den Hochgebirgen und im hohen Norden gern eine frischere rothe Farbe haben, als in dein Unterlande und in den südlichen Gegenden. Andromeda tetragona, L. Diese ist in Scandinavien die seltenste der hier genannten Arten. In Schweden ist sie in Piteä- und Luleä-Lapmark gefunden worden, und in Norwegen an mehreren Stellen zwischen dem 67sten und 70sten Breitegrade. Auf Spitzbergen findet man sie bei Treuenburg Kay Wijde Bay (79° 50') und Lomme Bay (79° 40'); an der letztgenannten Stelle bis zu einer Böhe von 300' Cil".) ü. d. M. Arctos taphylos alpina, S/n: (Norw.: Bypebar, Ravne- od. Eorpebar: /■' . H d. h. Schneehuhnheere, Rabenbeere, Bärenbeere, Pferdebeere; Schwed.: Fjellbär, Eypebär). Dies« \:" ist sehr gewöhnlich überall in den Gebirgsgegenden Norwegens (2500 5000' — 784- L56Sn«. u. d. M. . ganz bis Nordcap (71° 7') und Varanger. An der Westküste gehl dir Upen-Bärentraube an mehreren Stellen bis zum Meeresniveau hinab. In Schweden findet man sie von Dalarne (ungef. 61°) bis zum nörd- lichsten Lapmarken. Sie kommt auch aui bland vor. wo die lieeren ungefähr Mitte September reiten. Die Blätter werden von dem Moorschneehuhne (Lagopus subalpina) gefressen. 1 Skirnism&l Strophe 37 276 Vom Kirchspiele Aal in Halhngdal (60° 37') habe ich drei Stammstücke; das eine misst 13mm. im Durchmesser and ist 30 Jahre alt. das zweite 19mm. mit 44 Jahresringe, bei dem dritten, das 20mm. im Durchmesser halt, war es mir nicht möglich die Jahresringe zu zahlen. A ic t n s t a |ili \ los offioinalis. W.&G. (Norw.: Metbar, MeQxerlyng; Schwed.: Mjötbärsrie; [gl.: Sortulj/ng (die Pflanze), Mylnbtgr, Moilingur, Mulnfngr, die Beeren). Die Barentraube ist all- gemein überall in Scandinavien, ganz bis zur Mündung des Flusses Börselv beim Porsanger-Fjord (70°20' N. lt. 4:i" 14' Ö. Li, und in dem südlichen Norwegen bis 4500—5000' (1412— 1568m.) ü. d. M., so wie auf Island, wo sie Mitte Juni blüht und Medio September reife Beeren giebt. Vom Kirchspiele Aal in Halhngdal bekam ich vier Stammstücke: das umfangreichste hat einen Durchmesser von 22mm. und zeigt ein Alter von 45 Jahren: die anderen zeigen folgende Entwickelung: 20mm. 40 Jahre. 17mm. 46 Jahre und 16mm. 44 Jahre. — Sowohl in Schweden wie in Norwegen wurde die ganze Pflanze, jedenfalls seit Mitte des vorigen Jahrhunderts, hier und da zum Gärben dünner Felle benutzt. Vaccinium Myrtillus. L. (Norw.: Blaalxcr; Schwed.: Bläbär ; Isl. : AdalhUlher; Fiirö: Bldber; Norw. Lapl.: Sarrek; Schwed. Lapl.: Barre oder Sirre-muörje). Die Heidelbeere ist sehr gewöhnlich überall in Scandinavieii bis zum Nordcap (71° 10' — 900—1000' — 282 — 314m. ü. d. M.) und den Ufern des Varanger- Fjord, woselbst die Heeren jedoch nur in einigermassen guten Sommern reifen. Dasselbe ist bei der Bergstadt Koros der Fall. Im Gouvernemeute Archangelsk geht sie bis 69V40, aber nur ..in pygmäischen Exemplaren'' (Ruprecht). In den südlichen Gegenden Norwegens geht die Heidelbeere bis zu einer Höhe von 1500—4800' (1410- 1506m ) ü. d.M. In warmen Sommern reifen die Beeren sogar über die Birkengrenze hinaus. Allgemein auf den Färöinseln und auf Island; an der erstgenannten Stelle trägt sie jedoch nur -ehr selten Flüchte: auf Island blüht sie Medio Juni unter 651/.,0. I»a- Moorschneehuhn (Lagopus subalpina) frisst die Blätter und stiele so wie die unreifen und reifen Beeren. Diese werden auch von dem Auerhahne (Tetrao urogallus), dem Birkhuhne (Tetrao tetrix) und dem Haselhuhne (Tetrao bonasia verzehrt. Bei dem Birkhuhne kann man im Herbste den ganzen Kropf mit Heidelbeeren angefüllt finden. Die Beeren kann man. wenn sie in einem massig warmen Backofen getrocknet werden, lange Zeit aufbewahren, und diese getrockneten Beeren sind in den Landdistrikten Norwegens ein gewöhnliches, und unter gewissen Verhältnissen recht gutes Hausmittel gegen hartnackige Diarrhoe. Früher benutzte man diu Saft der Beeren aui dem Lande zum Färben,1 jetzt aber sind andere Farbestoffe an deren Stelle getreten. Vaccinium uliginosum, L. (Norw.: BloJchebcer, Mikkelsbcer, Tryte, Shmtryte; Schwed.: Odon; Farn: Dunnuber; LI.: Blaber; Norw. Lapl.: /Ettemassa; Schwed. Lapl.: Bjällo-ntuörje). Die Moorhei- delbeere kommt sowohl in Scandinavieii wie auf Island unter denselben Verhältnissen vor wie die eben genannte Art. Aut dem Lande lässt man mitunter den Saft mit etwas Zucker zu einer Art Wein giihren, WOZU diese Art. nach Versuchen, die ich mehrmals damit angestellt habe, sich viel besser als die Heidel- beere eignet. Die Blätter werden von dem Moorschneehuhne gefressen. Vaccinium \iiis ida-a. /.. (Norw.: Tgtebter; Schwed. \Lingon, Norw. Lapl. : Jwmgdk; Schwed. Lapl.: Jogna, Jdgna). Die Preisseiheere hat dieselbe Verbreitung in Scandinavien wie die beiden vor- genannten Arten. In ungünstigen Sommern reiten die Beeren an der Küste des Varanger-Fjord nicht: wenn sie aber \>\< zum nächsten Frühjahre unter dem Schnee gestanden haben, können sie doch benutzt weilen. Auch bei der Bergstadt Röros reiten die Beeren nicht jedes Jahr. Hie Preisseibeere kommt. sogar in den südlichen Theilen von Novnja Semlja vor: in den Tundern der Samojeden wird sie jenseits des Polarkreises eine unansehnliche Pflanze, und findet sich nur desshalb in dieser Zone, weil sie durch 1 Cfr. C. Plinii terundi historia naturalis. Ed. Billig. Lib. XVI. 1S31: .Gallia: vero etiam purpurac tingrndai causa ad wrvitiorum vcttci". - De architectura. 7. 14 „Kadern ratione Vaccinium temperantes. et lac niisceotcs, purpurara faciunt elegant' 277 die Zugvögel verbreitet wird.1 Im südlichen Norwegen geht die Preisseibeere bis 4800—5000' (1506— 1568m.) ü. d. M. ; aber oberhalb der Birkengrenze giebt sie kaum reife Beeren. Wenn man sie höher findet, so muss sie durch das Moorschneehuhn dort hingebracht sein Dieses frisst nämlich die Blätter, die Stiele und die reifen Beeren, welche letztere auch von dem Auerhahne, (Tetrao urogallus), dem Birk- huhne (Tetrao tetrix) und dem Haselhuhne (Tetrao bonasia) verzehrt werden. Die Jungen dieser Vögel fressen auch die unreifen Beeren. In den norwegischen Haushaltungen werden die Beeren und der Saft zu höchst verschiedenen Zwecken verwendet. Vaccinium Oxycoccos, L. (Norw. : Tranebcer, Tränte, Myrbeer, Myrtyta; Schwed. : Tranbär; Isl.: Mijrabldber; Schwed. Lapl.: Jegge muörje). Die Moosbeere ist sehr allgemein an sumpfigen Stellen ganz bis Varanger und scheint ihre Polargrenze an den westlichen Ufern des Porsanger-Fjord (70" 45' N. B. 43° 19' Ö. L.) erreicht zu haben. In den nördlichen Provinzen Norwegens findet man häufig die Varie- tät ß microcarpum, Bupr.; doch kommt diese auch, vorzüglich in den Gebirgsgegenden im südlichen Norwegen, ja sogar in der Umgegend von Christiania, vor. Diese Form ist auch die gewöhnlichste auf der Kolahalbinsel, wo man doch auch die Hauptart in den südlichen und südwestlichen Gegenden bis Umba (66° 45') findet. Im Gouvernemente Archangelsk reifen die Beeren wenigstens bis Meesen (66° — Ruprecht). In den südlichen Gegenden Norwegens geht die Moosbeere bis 3000—3500' (941 — 109£ d. M. Auf den Färöinseln findet man diese Art nicht, und, wie es scheint, nur sehr selten auf Island, z. B. bei Uxahver (65" 30' N. B. 0° 25' Ö. L.). Die Beeren werden nicht gesammelt bevor der Schnee im Frühjahre fortgegangen ist; sie geben aber alsdann eine verhältnissmässig grosse Menge Saft, der in Norwegen, seines reinen und erfrischenden sauren Geschmackes wegen, sehr beliebt ist. Bis vor einigen Jahren wurde eine nicht unbedeutende Quantität dieser Beeren nach England ausgeführt. Dies hat aber nun, seitdem man dort angefangen die Beeren des Vaccinium macrocarpum, Ait. von America einzuführen, beinahe ganz aufgehört. Menziesia csernlea, Sm. Diese Art ist allgemein in den Gebirgsgegenden Norwegens von 58° 40' bis Magerö (71° 7') und Varanger, und in Schweden zwischen 61 und GS1/,,0. Sie geht von der Coni- ferenregion bis ungefähr 5000' (1568m.) ü. d. M. In Finmarken geht diese Art zuweilen bis zum Meeres- niveau hinab. Azalea proeuinbens, L. Allgemein auf den Gebirgen Norwegens vom Stifte Christianssand (58° 40') bis Magerö (71° 10'— 900— 1000'— 282— 314m. ü. d. M.) und Varanger. Sie geht selten unter die Coniferengrenze (z. B. in Valders, 61° 10', bis 1220'— 383m), an der Westküste aber zuweilen sogar bis zum Meeresniveau hinab, mitunter aber bis gegen 5000' (1568m.) ü. d. M. hinauf. In Schweden von Da- larne (ungef. 61u) bis zu den nördlichsten Gegenden Lapmarkens. Man findet sie sowohl anf den Färöinseln als auf Island beim Borgar-Fjord an der Südwestküste der Insel (G4V2°). wo sie zu Ende Mai blüht. Azalea pontica, L. An mehreren Stellen der südlichen Küste Norwegens muss sich diese W gewiss sehr gut halten können; vielleicht findet man sie auch hier und da, ohne dass es mir jedoch bekannt wäre. Die einzige Stelle, wo ich gesehen habe, dass sieb diese Art gut ohne Decke im Winter hält, ist Horten am Christiania-Fjord (59° 25'). Rhododendron lapponicuin, L. Kommt an einzelnen Stellen des nördlichen Norwegens, un- gefähr vom G?sten bis 70*"n Breitegrade vor. Im südlichen Norwegen ist er nur an einer Stelle gefunden worden, nämlich in Lom Kirchspiel im Gudbrandsthale (61° 45'). In Schweden rindet man diese Art u fähr vom 65sten Breitegrade bis zum äussersten Lapmarken. Sie kommt auch auf Bären-Eiland (741 j°) so wie am Borgar-Fjord an der Südwestküste Islands (64 ] "i vor. Rhododendron ferrugineum, L. hält sich gut ohne Decke im botanischen Garten bei Christia- nia, und dasselbe ist der Fall mit Rhododendron pouticum, L. Dieser hält sich sogar bei Throndhjeni unter einer Decke von Fichtenzweigen oder Laub. Bei Christianssand (58° 8') findet man in einem Garten mehrere 1 A. G. Seh renk. Reise durch die Tun. Um der Samojederj. 2 Th. Pag. 461. 278 Exemplare, die dort Beil mehr als 30 Jahren ohne Decke gestanden haben, und welche jedes Jahr reifen Samen geben. Dasselbe ist auch bei Chrfetiania der Fall. Ledum palustre, /.. (Schwed.: G-etpors, Villpors', Schwed. Lapl.: Kuossats-rassey: stinkendes Der Porsl ist im südlichen Norwegen nur sehr selten wildwachsend gefunden worden, nämlich in den Kirchspielen Aremark und Röddenes in Smaalenene (59° 15'— 59° 36' N. B.)l dagegen kommt er sowohl in Ost- wie West-Finmarkcn vor. wo er seine Polargrenze am Porsanger-Fjord (70° 10' N. B. 42° :;.'i erreicht zu haben scheint. In Finnmarken ist er ungemein reichblühend, In Schweden findet man den Porsl ganz von Sk&ne (Schonen) his zu den nördlichsten Gegenden Lapmarkens. Früher wurde er dort. entweder für äch allein oder mit Myrica Gale etc. gemischt, als Surrogat für den Hopfen benutzt.1 UmbeMifera. A > t i;i ii t i a. Von dieser Gattung werden acht Arten im hiesigen botanischen Garten cultivirt, aber von diesen habe ich his jetzt nur Gelegenheil gehabt eine Art in den nördlichen Gegenden des Lan- den /u versuchen, nämlich Lstrantia major, L., die sich sehr gut ohne Decke bei Stamsund in Lofoten (68° 7') halt und reich blüht. Cicuta virosa, /,. (Norw.: Sprengrod, Sels-X<>/>< : Schwed. : Odört, Sprengört), Den Wasser- schierling timlet man hier und da in den niedrigeren Gegenden des südlichen Norwegens (kaum höher als l 100' i11-1-' i bis Värdalen am Throndhjems-Fjord (03° 47'). In Schweden scheint derselbe viel ge- wöhnlicher zu sein und findet man ihn ganz von Skane (Schoneni his Lulea Lapinark. Die norwegische Benennung „Sprengrod", die wörtlich übersetzt „Sprengwurzel" lauten müsste, rührt von dem nicht selten unter den Hauern verbreiteten Glauben her. dass die Kühe, wenn sie die Wurzel genossen haben, im buchstäblichen Sinne des Wortes, bersten oder platzen. Dieses wird sogar vom Bischof Pontoppidan angeführt, der allen Ernstes berichtet, wenn die Kühe den Wasserschierling :. sterben sie sogleich und „ihr Hauch platzt".' Der Name „Sels-Neepi ". d. h. Sels-Rübe, schreibt sich \ i Bd. Pag, 'jui 279 intensiv grüne Farbe des hier gewonnenen hatte. In Bezug auf das Aroma des hier cultivirten Sellerie, ver- glichen mit denselben Varietäten aus südlichen Ländern, verweiseich auf das, was darüber Pag. 85 gesagt ist. Professor Dr. C. J. Maximowicz in Petersburg hat mir mitgetheilt, dass es sich eben so mit den dort cultivirten Selleriewurzeln verhält, wenn man sie mit denen vergleicht, die unter südlicheren Breitegraden cultivirt wurden. Petroselinuui sativum, Hoffm. (Norw.: Persille; Schwed.: PersiJja; Isl.: Petrselja). In Bezug auf die geographische Verbreitung der Petersilie in Norwegen gilt genau das oben vom Sellerie gesagte. Beide Hauptformen, sowohl die Wurzel- als auch die Blattpetersilie, werden cultivirt, und von beiden wiederum verschiedene Abarten. Die grössten Exemplare von Petersilienwurzeln, die mir zu meinen Ausstellungen aus Alten (70°) zugekommen sind, wogen G— 7 Loth (93— 109g-). Aus der Umgegend von Christiania habe ich solche gehabt, die zwei Pfund (lkg.) wogen. Die Tabelle Pag. 54 zeigt, dass in Christiania gereifter Petersiliensamen 34.1 Procent an Gewicht gegen den Erfurter Originalsamen zugenom- men hat. Der hier erzeugte Petersiliensamen hat, ebenso wie der Selleriesamen, eine bei weitem kräf- tigere, lebhaft grüne Farbe vor dem ausländischen voraus, und von dem Geschmack und Aroma der Pflanze gilt ebenfalls das von Apium graveolens oben Angeführte. Die Petersilienwurzel gedeiht hier am besten, wenn man den Samen so spät im Herbste säet, dass derselbe erst im darauffolgenden Frühling zum Keimen kommt. Bei Mortensnes am Varanger- Fjord (70° 7' N. B. 46° 45' Ö. L.) kann man sowohl die Wurzel- wie die Blattpetersilie im Winter im Freien stehen lassen; sie treiben dann wieder im nächsten Frühjahr hervor. Bei der Bergstadt Röros kann die Petersilienwurzel die Dicke eines gewöhnlichen Fingers errei- chen; man cultivirt sie aber im Allgemeinen nur der Blätter wegen als Suppenkraut. Auf Island cultivirt man die Petersilienwurzel ganz bis zum 66sten Breitegrade; sie erreicht aber dort keine besondere I Im Herbste gesäet würde sie wahrscheinlich ein besseres Resultat geben. — Ich kann nicht mit Bestimmt- heit angeben wie hoch gegen Norden die Wurzelpetersilie in Norwegen reifen Samen giebt; jedenfalls ist dies aber am Ende des Throndhjems-Fjord der Fall. In Schweden wird die Wurzelpetersilie bis Qvickjock in Norbotten (67° 8') cultivirt. Carum Carvi, L. (Norw: Karvc; Schwed.: Kummin; Isl.: Kümen ; Norw. Lapl.: Karvi). Der Kümmel ist sehr allgemein wildwachsend überall in Scandinavien ganz bis Magern '71" 7' und nach Osten hin bis Vardö (70° 22') und Kjelmesö im Bög-Fjord (69° 52' N. B. 47° 52' Ö. L.). Auf Vardö ist er wahrscheinlich nur verwildert, aber auf der letztgenannten Insel ist er sogar sehr gewöhnlich. Im süd- lichen Norwegen geht er bis zur Birkengrenze und über dieselbe hinaus, oder ungefähr bis 3500' ü. d. M. Man findet also den Kümmel hier ebenso weit gegen Norden und Osten wildwachsend und höher über dem Meere, als Menschen wohnen. Auch auf Island ist er gewöhnlich. Seltener, aber doch so gut wie überall in Norwegen, und in Alten sehr allgemein, findet man eine Varietät mit ziemlich stark rothen Blumen; dieselbe wurde in einer Reihe von Jahren im botanischen Garten bei Christiania cultivirt, und scheint sich vollständig rein zu erhalten. Ueber die grössere Menge ätherischen Oeles, welches der nor- wegische Kümmel enthält, verglichen mit dem mitteleuropäischen, verweise, ich auf das. was über diesen Gegenstand Pag. 85 gesagt wurde. Die Wurzel des Kümmels ist nährend, leicht zu verdauen und sehr wohlschmeckend; ferner ist oben gesagt, dass der Kümmel hier zu Lande so gut wie überall wildwachsend ist Ausserdem ist es auch bekannt, dass mehrere der Doldengewächse, die jetzt der 'Wurzel wegen cultivirt werden, in einer verhältnissmässig kurzen Zeit vom wilden Zustande zu den Formen übergehen, die man durch die Cultur zu erlangen beabsichtigt. Von diesen Gedanken geleitet, und in der Hoffnung wo möglich eine harte Culturpflanze zu erlangen, die für die rauhesten Gegenden, wo Menschen wohnen, noch passen könnte, begann ich vor mehreren Jahren in dem hiesigen botanischen Garten eine Reihe Versuche den Kümmel der Wurzel wegen zu cultiviien. Mit Beobachtung der, unter solchen Verhältnissen notwendigen Rück- sichten, ergaben diese Versuche ein, nach meinem Dafürhalten, sowohl schnelles als glückliches Resultat; denn schon von der dritten bis vierten Generation bekam ich Wurzeln, die :>— t; Loth (.77- 280 und die, sowohl in der Form wie im Aussehen viel Aehnlichkeit mit der gewöhnlichen kurzen Petersilien- wurzel (Petroselinuin sativum breve, Alef.) hatten. Ich habe die gewonnenen Resultate meinen Landsleuten mitgetheilt und sie dazu ermuntert Ver- suche in den verschiedenen Gegenden des Landes zu machen, um wo möglich eine Culturpflanze zu er- zielen, die, Belbst unter Behl ungünstigen Verhältnissen, wahrscheinlich nie eine totale Missernte geben wird. Gleichzeitig habe ich nnsern Landleuten vorgesehlagen den Kümmel des Samens wegen zu bauen, was gewiss ein sehr lohnendes Geschäft sein würde. Obgleich die Bewohner des höchsten Nordens nicht die Lebhaftigkeit der Südländer besitzen, und gern sehr vorsichtig zu Werke gehen, wenn es sich um etwas Neues handelt, so ist doch, bei dein erfreulichen Fortschritte, den man iu den letzten Decennien sowohl in Land- uiid Gartenbau, wie in der Landwirthschaft im Allgemeinen, gemacht hat, wenn mau nur keine allzu sanguini- schen Erwartungen hegt, aller Grund zu der Hoffnung, dass diese und ähnliche Vorschläge in einer verhält- nissiiiassig nahen Zukunft Eingang finden werden. Als eine ganz eigentümliche Anwendung des Kümmels kann hier Folgendes mitgetheilt werden. Der bekannte Botaniker, S. C. Sommerfeit (f 1838) erzählt, dass, während er Prediger im Kirchspiele Saltdalen in Nordland war i Isis— 1824), unter den Bauern allgemein die Sitte herrschte, zum Frühstück ein Decoct von Kümmel — mit Wasser — oder auch von den Blättern der Preisseibeere (Vacciniuin vitis Idsea) — mit Milch — zu trinken.1 Pim pinella Anisuni. L. (Norw. u. Schwed. : Anis). Der Anis kommt zuweilen in Gärten vor, aber mehr der Curiosität als des Nutzens wegen. Bei Christiania wird der Samen, unter gewöhnli- chen Verhältnissen, zu Ende August oder Anfang September reif Zu der von mir gegründeten Universi- täts-Sammlung für angewandte Botanik erhielt ich unter Andern eine Probe von reifen Anis von der Insel Gräsholmen in Throndenes Kirchspiel (08° 40' N. B. 34° 18' ('). L.i, welches zweifelsohne der nörd- lichste Punkt für die Keife dieser Pflanze ist. Sium Sisarum, L. (Norw.: Suhkerrod; Schwed.: Sockerrot). Die Zuckerwurzel habe ich, ausser in der Umgegend von Christiania, nirgends in Norwegen in Cultur angetroffen, und auch hier nur ausnahmsweise. -Ktliusa t'ynapiuni, L. (Norw.: Vild-PersiUe, Htmd-Persille; Schwed.: Vild Persüga). Die Hunds-Petersilie kommt als Unkraut in den südlichen, niedrigeren Theilen Scandinaviens vor; in Schweden bis Dalarne (ungefähr Gl0) und in Norwegen bis Nordfjord, ungefähr filV2°. I' neu icul am vulgare, Gärtn. (Norw.: Fenikel; Schwed.: Fenkel). Ks ist mir niemals gelun- gen den Fenchel bei Christiania zu überwintern, wo er gern bereits im ersten Sommer blüht, aber keinen reifen Samen giebt. Angelica Archangelica, L. (Norw.: Kvann, Kvonn; Schwed.: Kvanne; Alt norw.: Hvönn, : Färö; Kvann, Kvonn; IsL: Hvönn, JEtihvönn; Norw. Lapl.: Barram rosse d. h. geniessbares Gras; Schwed. Lapl. Pdsk). Die Engelwurzel rindet man sehr allgemein in den Gebirgsgegenden Norwegens bis Magerö (71° 10') und Ost-Finmarken; in den südlichen Gegenden kommt sie gerne zwischen 2000 und 1500' (62"i 1 II .•" ii d. M. vor, geht aber mitunter ganz bis 800— 1000' (250-3 14m.) herab. In Schwe- den von Dalarne (ungefähr m0) bis zu den nördlichsten Theilen Lapmarkens. Sehr gewöhnlich auf Island and Grönland bis zur Insel Disko 0 ((i!>n 15'). — In den (iebirgsgegenden Norwegens erreicht sie gewöhn- lich eine Böhe von 5 6' (1.5 -1.9b-) und an der Westküste Islands (65V»°) kann sie eine solche Grösse erreichen, dass Bein erwachsener Mann seinen Arm in den abgeschnittenen Stengel stecken kann".1 In den Gebirgsgegenden Norwegens ist es allgemein, dass die Landbevölkerung die stengelu der Angelica als eine Art Delicatesse geniesst. Die äussere, grüne Haut wird entfernt, und die Stiele werden roh gegessen; dies muss aber am liebsten vor dem Blühen geschehen, da die Stiele zu dieser Zeit mürbe und vom frischesten Geschmacke sind Die wohlhabenderen Norweger in Finmarken machen die Stiele mit Zucker ein, und auf diese Art zubereitet schmecken sie recht angenehm. Man Bagt, dass die stiele 1> > ■ ike Vidnukibera Belikabi Skriftw i det I9de Anrhundrcdc. Sdut B Th. Cap 186 Paf B ne Fol e lai rt'i Beise. i Pag. 4SI. ri Olaften'i og Bjarnc 1 Reise, 2. Pag. 939. .1 ji i obifln Debi ata, KjObenbavn i > ". 7 .' i . Pag, 112. nhavn 1870—71. Pag. 12. * Cfr. 1 in Fem und uui dem Amaioneostrome. i Bd. Pag. 406—7. 283 der Umgegend von Christiania verbreitet er sich sehr leicht als Unkraut in den Gärten. Gedeiht sehr gut fast überall auf Island. Pastinaca sativa, L. (Xorw.: Pastinak; Schwed.: Palstemaeh). Die Pastinake wird allge- mein bis Alten (70°) cultivirt, wo die Wurzeln jedoch nur einen Durchmesser von V/2" (40mm-) erreichen ; bei Throndenes (68° 49') können sie ein Gewicht von 9— lü Loth (140 — 155g) erlangen. Wenn man den Samen im Herbste säet, welches überall in Norwegen anzuempfehlen ist, so werden die Wurzeln bei der Bergstadt Röros gern fingerdick. Die grössten Pastinaken wurzeln, die ich bei Christiania gesehen habe, hatten ein Gewicht von 272 Pfund (1.25kg-). In den letzteren Jahren hat man hier und da angefangen die Pastinake auf den Feldern als Viehfutter anzubauen, und die nördlichste Stelle, wo dieses sich vortheil- haft zeigte, ist meines Wissens Värdalen am Throndhjems-Fjord (63° 47'). Am Ende des Throndhjems- Fjord (64° 2') giebt die Pastinake jährlich reifen Samen, wahrscheinlich aber wird dieses noch höher gegen Norden statt finden. Der dort geerntete Samen hat eine dunklere, bräunlichere Farbe, als derjenige, der bei Christiania oder in den südlicheren Gegenden geerntet wurde. Der durchschnittliche Ertrag der auf dem Felde im südlichen Norwegen gebauten Pastinaken beträgt 30—40 Tonnen (ä 139 Fiten pr. norwe- gischen Morgen Landes (10,000 fj' 984 □">•), und wenn man eine Tonne zu ungefähr 170 % - ansetzt, so giebt dieses 5100— 6S00 Pfund (2541—3386%) pr. Morgen. — In Schweden cultivirt man die Pastinake bis zum 67sten Breitegrade, oder vielleicht etwas höher gegen Norden. Ueberall in Norwegen, wo Pastinaken gebaut werden, können sie, so viel ich weiss, den Winter hindurch im Freien stehen blei- ben. In den letzteren Jahren kommt die Pastinake an einzelnen Stellen der Umgegend Christianias und Throndhjems (03° 26') verwildert vor. Heraclenm sibh'icum, L. Kommt allgemein in Scandinavien, in Schweden bis gegen 64° und in Norwegen bis Senjen (68° 35') vor. Im südlichen Norwegen auf den Gebirgen bis ungefähr zur Bir- kengrenze. Heracleuni Panaces, L. Wie bekannt wurde diese und vielleicht auch andere nahestehende Arten vor ungefähr 20 — 30 Jahren zum Anbau als Futterpflanze warm empfohlen. Aus diesem Grunde wurde die hier genannte Art in den nördlichsten Gegenden Norwegens versucht, wo sie sehr gut gedeiht und sogar im Kirchspiele Talvik in West-Finmarken (70°) eine Höhe von 0—7' (1.9 — 2.2m.) erreicht und reifen Samen giebt. Man cultivirt dieselbe jetzt als eine Art Zierpflanze in mehreren Gegenden des arkti- schen Norwegens, ganz bis zu der kleinen Inselgruppe Gjesvär, westlich vom Nordcap (71° 7' N. B. 43° 0' Ö. L.). Sie bekommt eine Menge Blätter, die man während des Sommers nach und nach abschneiden kann. Diese haben aber einen so unangenehmen Geruch und Geschmack, dass es sehr zweifelhaft sein dürfte ob die Hausthiere dieselben fressen mögen, es sei denn, dass sie sehr hungrig sind. Es wäre in- dessen vielleicht eines Versuches werth diese Blätter auf dieselbe Art, wie bei Struthiopteris germanica (Pag. 105) besprochen wurde, zu behandeln. Cuminum Cyminuin, L. (Norw.: Kumen; Schwed.: Spiskummiri). In den letzteren Jahren verbraucht man in Norwegen eine verhältnissmässig nicht geringe Menge Samen des ägyptischen Küm- mels für eine besondere Sorte Käse, und aus diesem Grunde hat man auch hier und da in den südlichen Provinzen die Pflanze angebaut. Bei Christiania giebt sie durchschnittlich zwischen Anfang und Mitte September reifen Samen. Daucns Carota, /.. (Xorw.: Gulerod; Schwed.: Morot; Isl.: Gnlaröf). Die Moorrübe wird an mehreren Stellen des südlichen Schwedens als wildwachsend angegeben: in Norwegen ist sie nicht wild; im Laufe der letzten 20 Jahre aber hat sie sich als verwildert an mehreren Stellen der Umgegend Christianias und des südlichen Norwegens überhaupt verbreitet. Es giebt wohl im ganzen Scandinavien kaum einen einzigen Küchengarten, WO man nicht die Moorrübe findet; ja selbst in Vardö und Vadsö, wo sie. natürlicherweise keine besondere Gtösse erreicht. wird sie doch jedes Jahr cultivirt. In Alten (70°) erntet man ausnahmsweise Moorrüben, die ein Gewicht von 17-2 Pfund (747g-) haben. Im Gouvernemente Archangelsk cultivirt man sie bis .-um 65steni und auf 1 A. G. Schrenk. Reise durch die Tumlern der Samojeden. l. Pag. 125. bland bis zum 61 grade Dort werden sie aber nur klein; doch würden sie- ohne Zweifel besser gedeihen, wenn der Samen im Herbste gesäet würde Bei l manak aufGrönland (7u°40'), sagt Dr. Rink, werden die Moorrüben »freilich klein aber doch brauchbar". Die mittlere Temperatur war dort für Mai bis August Die grössten Moorrüben, die ich bei Christiania gesehen habe, hatten ein Gewicht von i Pfund und mit Bestimmtheit weiss ich, dass der Samen bei Throndhjem reift; wahrscheinlich ist dieses Doch viel nördlicher der lall. In den südlichen Provinzen Norwegens kann die Moorrübe, besonders wenn der Samen im Herbste wird, mit gutem Erfolg in derselben Hohe über dem Meere eultivirt werden wie die Kartoffel, und an Meilen, d Süden liegen, sogar etwa- hoher als diese. Obgleich die localen Verhältnisse und die von diesen abhängige Vegetation in der Schweiz natürlicherweise eben so variabel sind wie in .Vor- kamt man doch im Allgemeinen darauf rechin n. dass die meisten Culturpflanzen dort noch das Doppelte der Meer« eichen wie in Norwegen; dies ist auch mit der Moorrübe der Fall. Diese geht nämlich im Oberengadinthale in Hunden bis zu einer Hohe von 5296' und bei dem Dorfe Realp in Uri 1700' u. d. M.- In den letzteren Jahren hat man in mehreren Gegenden Norwegens angefangen die Moorrübe in der Landwirthschaft als Futter für die Hausthiere einzuführen, welche dieselbe, von den Hühnern an bis zum Pferde, alle mit Begierde fressen. Dies hat sich in Norwegen so weit gegen Norden, wie ungefähr bis zum l'olarzirkel als recht vorteilhaft erwiesen. - - In Schweden, wo diese Cultur in den letzteren Jahren ebenfalls zugenommen hat. gedeiht die Moorrübe als Ackerpflanze wenigstens bis Piteä (65° 20'). l.me Tonne I c Moorrüben hat im Durchschnitt ein Gewicht von ungefähr 190 ff oder etwas mehr (95kg-). Im Durchschnitt kann man den Ertrag eines norwegischen Morgen Landes (10,000 □' — 984 Qm.) zu :;"> Tonnen oder 6650 Pfund (3312kg) ansetzen, und der grösste nur bekannte Ertrag war 76 Tonnen oder 14,440 Pfund (719 Anthriscus sylvestris, Eoffm. Norw.: Hundslöik, Bundkjex, Bihjekjex, Rakhekjessa, (Bikje und /,'//./.. Hund); Schwede // ndkax, Bundkäx). Her Waldkerbel ist srlir gewöhnlich ganz bis zum Nordcap (71° 10*) und den Gegenden am Varanger-l^jord. Auf den Gebirgen geht er bis 3000' und aii einer einzelne Stelle sogar bis 3700' (1160m.) ü. d. M. Dort ist er aber steril. Bei der dt Büros hat man die Wurzeln des Waldkerbels anstatt Petersilienwurzeln in Suppen versucht Funden dass sie „wohlschmeckend" seien, wie mein Gewährsmann mir aufgegeben hat. — Linne* dass die Landbevölkerung Schwedens die Blumen zum Grünfärben benutzt. Dies muss aber wahr- scheinlich ein Druckfehler sein; denn in vielen Gegenden Norwegens gebrauchen die Hauern die Blumen di - Waldkerbels um damit bowodJ Garn als Geweben, besonders wollenen, eine schöne und dauerhafte gelbe Farbe zu geben, die sogar die Eigenschaft besitzt sich nicht in der Sonne zu verändern. Hie 1 ker halien. so viel ich weiss, diesen Farbestoff noch nicht untersucht. Autln i sc u s eerefolium, Hoffm. (Norw.: A S msk Körfvet). Her Kerbel wird in den meisten Küchengärten Norwegens, ganz bis Vardö und Vadsö in Ost-Finmarken, eultivirt. und men reift jedenfalls bis rhrondhjem. Auch auf Island gedeiht er überall sehr gut. Derselbe kommt hier und da in den südlichen Gegenden Norwegens bis Christianssund (63° '.'i verwildert vor. i h ii-roph \ 1 1 ii in Im Hm sinn. /.. (Norw.: KjörvehoS; Schwed.: Uoikörfvel od. Körfvetrofoa). Die Kerbelrübe ist bisher nicht wildwachsend in Scandinavien gefunden worden. Im Jahre [850 habe ich \rt in Norwegen zuerst als Culturpfianze eingeführt, und man hat später an mehreren Stellen Ver- suche damit gemacht Ich habe indessen mir aus der unmittelbaren Nahe von christiania Wurzeln gese- hen, von denen dii trogen. Der Samen reift ungefähr Mitte August, und die Pflanze 1 I! ilar FrematiUing af Natnrvidenskab -31 . 1 Karl Kai tbofi v 16, 195. n.-.i: Vol III. (174SJ I' 285 verbreitet sich sehr leicht als Gartenunkraut. In Schweden ist sie mit Erfolg bei Umeä Mi:;r' 50*) culti- virt worden. Chserophyllum Prescottii, DC. Die sibirische Kerbelrübe ist in den Tundern der Samojeden allgemein wildwachsend, und werden dort die Wurzeln, sowohl roh wie gekocht, -ehr allgemein als Nahrungsmittel benutzt.1 Vor mehreren Jahren wurde diese Art zur Cultur .empfohlen, und ich habe auch längere Zeit hindurch im botanischen Garten bei Christiania Versuche damit angestellt. Sie gebraucht hier 3—4 Jahre, ehe die Wurzel eine passende Grösse erreicht, und wenn diese- sich als allgemeine Kegel erweisen sollte, so wird sie kaum Eingang als Culturpflanze finden. Myrrhis odorata, Scop. (Norw. : Spansk Kjörvel ; Schwed.: Spansk Körfvel). Der spanische Kerbel findet sich verwildert hier und da in den südlichen Gegenden Scandinaviens bis Molde an der Westküste Norwegens (62° 44'). Im Kirchspiele Finaas (59° 45'), ebenfalls an der Westküste s findet man den spanischen Kerbel in grosser Menge und so üppig, dass er beinahe Mannes Höhe erreicht. Es ist mir nicht bekannt, dass derselbe jemals, sei es auf dem Predigerhofe, sei es an einer anderen Stelle in der Nähe, eultivirt worden wäre, und doch kann es keinem Zweifel unterliegen, dass er auf die eine oder andere Weise sich dort verwildert ist. — In Schweden eultivirt man den spanischen Kerbel bis Umeä (63° 50'). Conium macnlatuin, L. (Norw.: Shamtyde; Schwed.: Odört). Der Schierling wird an ein- zelnen Stellen im südlichen Schweden, ungefähr bis zum CO0, als wildwachsend angegeben. In Norwegen ist derselbe an einigen Stellen in den südlichen Provinzen bis zur Umgegend von Throndhjem <63° 26') gefunden worden, ist aber überall nur verwildert. Bei der Stadt Laurvig (59° 3') wurde der Schierling ungefähr 1830 von einem Manne, der mir dieses selbst mittheilte, gesäet. Er hält sich dort noch immer aber nur auf einem sehr beschränektem Terrain. Coriaudruui sativum, L. (Norw. u. Schwed.: Coriander). Der Coriander wird sehr selten in Norwegen eultivirt und giebt ganz bis zur Insel Gräsholmen im Kirchspiele Tkrondem > reifen Samen, von welchem ich vor mehreren Jahren eine Probe bekam. A r a I i a c e ae. Aralia. Von den Arten dieser Gattung, .die hier im Freien eultivirt werden können, befinden sich im botanischen Garten bei Christiania A. edulis, S t& Z.. A. hispida, McJix., A. nudicaulis, L. und A. racemosa, L., die alle den Winter ohne Decke ertragen. Hedera Helix, L. (Norw.: Bergfletta, d. h. wörtlich übersetzt Bergflechte; Schwed.: Murgrön). Der norwegische Name bezeichnet treffend das Vorkommen des Epheu in Norwegen: man findet nämlich nicht selten Felsenwände oder freistehendes Gestein vom Epheu gleichsam überzogen oder umflochten, indem er in den Spalten und Vertiefungen anhaftet und wurzelt, In Schweden findet man den Epheu nur in den südlichen Provinzen wildwachsend bis zum Rin- nensee Mälar (ungef. 59°); dort blüht er aber nicht: dahingegen entwickelt er sieh in den südlicheren Ge- genden zur Vollkommenheit. In Norwegen findet man den Epheu ebenfalls nur in den südlichen und westlichen Küstengegenden bis zum Kirchspiele Hosanger im südlichen Bergenhus Amte (60° 37' N. B. 32c 53' O.L.), wo sowohl der Epheu wie die Buche ihre Polargrenze als wildvorkommende Gewächse erreicht haben. Die nördlichste Stelle in den östlichen Gegenden Norwegens, WO der Epheu wildwachsend vor- kommt, ist beim Hofe Hailangen am Christiania-Fjord (59° r." N. B. 38° 16' Ö. L . wo ich denselben im Juni 1868 fand. Auf der kleinen Insel Sande in der Nahe von Tvedestrand, an der Südostküste Norwe- gens (58° 34'), befindet sieh ein Epheu, der an einer Felsenwand emporgewachsen ist. Derselbe hat eine 1 A. G. Schrenk. Reise durch die Tandem der Samojeden. l. Pag. 108. 123. 139 US. 286 Höhe von ungefähr 85' (8= . und 4' vom Boden entfernt hai der Stamm einen Umfang von 21* (55010.1. .ungefähr 30 Jahren wurden in der Stadt Mandat (58° 1') zwei junge Epheupflanzen, 4' von ein- ander entfernt, an einer perpendiculären Felsenwand ausgepflanzt Die unten stehenden Messungen wurden 1871 ausgeführt. Der Stamm des einen hatte damals einen Durchmesser von 41/2" (12cm.) und der des anderen 6" (15.6em.). Die Zweige, die vollständig in einander verwachsen sind, deckten eine Flache von 52' (16.3«".) Höhe und 35' (IIa.) Breite. — Beim Hofe Bjelland auf der Insel Stordö, an der Westküste Norwegens 159° !'■'). wurde im März Im»; ein Epheu vom Herrn Forstmeister Glöersen gemessen. Die Pflanze steht ebenfalls an einer Felsenwand, sie hatte eine Höhe vcni 30' (9.4m.) und die Verzweigung war etwas weniger ausgebreitet als bei den beiden vorher beschriebenen; 1' vom Boden hatte der Stamm einen Umfang von 17' (44cm.). - Etwas aördlicher, Dämlich auf der Insel Hauklandsö im Kirchspiele Os (1 fand Herr Glöersen im September 1873 eine Menge kräftiger Ezemplare des Epheu, die sehr oft an Bir- ken und Kiefern empor kletterten: letztere Nadelhölzer schienen in dieser Gesellschaft sub nicht sehr wohl zu befinden.1 Eine verhältnissmässig alte Kieler, die eine Höhe von 17' (5.3m.) hatte, zeigte in ihrer Kinne, mehr Epheublätter als Kiefernadeln. Die nördlichste Stelle, au der ich den Epheu als eultivirte Pflanze gesehen habe, ist auf Inderöen im Throndhjems-Fjord (63° 52'), wo er zur Bekleidung einer Veranda benutzt wurde. ImHerbste auf die Erde gelegt halt er sich den Winter hindurch gut. Dr. Launder Lindsay giebt in seiner Flora of Iceland (The Edinburgh New Philosophical Journal Vol. XIV. New Series. Pag. 91) an, dass Hedera Helix auf Island wildwachsend sei: doch nennt er keinen bestimmten Ort. Einer meiner isländischen Freunde nennt als solchen Borg im ViMthale, Hnnavatns-Svssel (65" 28' N. B. 3° 6' V. 1. 1. Es scheint mir indessen keinem Zweifel zu unterliegen, dass der Epheu an der hier genannten Stelle nicht wildwachsend sein kaun, und es ist schon merkwürdig iE er sich dort als eultivirte Ptiauze zu halten vermag. A m p e I i d e ae. Vitis vinifera, /.. (Norw.: Vinranke; Schwed.: Vtnranka). Um inNorwegen im FreienReben zu ziehen, ist das Spalier unerlässlich. Ueber 61° hinaus dürfte aber auch diese Culturart nicht ge- nügen. Von den Ufern des Sogne-Fjord (Gl0 17') habe ich mehrere Male reife Trauben erhalten, die am Spalier gereift waren, und im Herbste 1873 bekam ich von Christianssund (63n Vi reife Trauben in zwei Varietäten (die eine grün, die andere blau, die am Spalier an einer Wand gereift waren. Die Wand war mit Brettern eingefasst und mir Fenstern versehen, hatte aber durchaus keine künstliche Warme. Die eine Hebe, die dort in zwei Jahren gestanden hatte, trug ungefähr 20 Trauben, und eine jede wog bi : . Pfund 1 Bi Während man in den milden Gegenden des südlichen Norwegens den Weinstock im Winter ohne Nachtheü ungedeckt lassen kann, ist es doch Bchon bei Christiania zu empfehlen ihn vor der Winterkälte zu Benutzen. Als Varietäten, die, unter übrigens günstigen Bedingungen, vollständig entwickelte reife Trauben geben, kann ich nennen Blauer Frankenthaler, früher Leipziger und früher van der Lahn. Hie gröBste, im freien am Spalier gewachsene, reife Traube, die ich hier gesehen habe. Pfund i! ./'■-••). und der grösste Ertrag eines einzelnen Weinstocks, auf dieselbe Weise behandelt, betrug bei Christiania 48 Pfund m-i reifer Trauben. In Schweden reift die Traube am Spalier auf Gottland 1 ab er nur sehr selten bei Stockholm ■i. wo man jedoch Chasselas zur Keife bekommen hat. 1 Ver. 1 XVI. 16. 92. 287 Vitis Labrnsca. L. Vor ungefähr 20 Jahren brachte ich zwei der bekanntesten Varietäten dieser Art, Isabella und Catawba, nach Christiania. Diese halten sich recht gut ohne Decke: indessen doch vortheilhafter sie durch eine leichte Strohdecke o. dgl. zu beschützen. In warmen Som- mern geben diese Varietäten hier reife Trauben, welches auch bei Stockholm der Fall ist. Der Trauben wegen wird man diese Art hier kaum cultiviren, aber um so grösseren Werth hat sie als Decorations- pflanze, namentlich ist dies mit der Varietät Isabella der Fall. Die erste Nachricht, die man von dieser Pflanze hat, schreibt sich vom Jahre 1001, in welchem die Norweger America entdeckten. Hiermit verhält es sich in Kurze folgendennassen. Es ist früher (Pag. 198) gesagt, wie die mit der damaligen Regierung unzufriedenen Norweger zu Ende des 9ten Jahrhunderts, anfingen Island zu colonisiren; von dort aus wurde im Jahre 985 Grönland durch den Norweger Erik Piöde entdeckt, der sich daselbst niederliess. Zu Ende de- lOten Jahrhunderts wollte ein anderer auf Island ansässiger Norweger, Bjarne Herjulfssön, seinen Vater, der ebenfalls nach Grönland emigrirt war, besuchen, obgleich weder er selbst noch irgend einer seiner Leute dort c waren. Bei anhaltendem Nebel wurde er durch den Nordwind aus seinem Curse vertrieben ; und als es später heiter wurde, sah er ein niedriges, mit Wald bedecktes Land, welches er aber nicht genauer untersuchte. Er segelte in mehreren Tagen nordwärts mit starkem, südwestlichem Winde, wobei er das Land zu seiner Linken behielt, bis er zufälligerweise an der Stelle landete, wo sein Vater seine Widmung aufgeschlagen hatte. Dieses war das jetzige Ikigeit. an der Südspitze Grönlands (ungefähr 60°). Bjarne Herjulfssön kam später nach Norwegen zurück, wurde aber hier getadelt, weil er die unbekannten Länder, die er auf seiner Grönlandsreise gesehen, nicht genauer untersucht hatte. Ein anderer Norweger, Leif Eriksson, kaufte Bjarnes Schiff und reiste mit 34 Mann ab, um das neue Land aufzusuchen, .welches er auch fand. Er Hess sich vorläufig an einer Stelle nieder, die, nach den Angaben, welche unsere historischen Schriften enthalten, ein Theil des jetzigen Massachusett gewesen sein muss. Wie früher (Pag. 108) mitgetheilt, fand man hier eine wildwachsende Grasart mit geniessbaren Samen, und wildwachsende Weinreben, d. h. die hier genannte Art (Vitis Labrusca), und nach dieser gab man dem entdeckten Lande den Namen Viriland d. h. Weinland. Dieses geschah, wie oben gesagt, im Jahre 1001. Wegen der näheren Detaills über die Entdeckung Americas durch die Norweger, und über das spätere Schicksal der norwegischen Colo- nien, muss ich, da diese Gegenstände der Aufgabe dieser Schrift zu fern liegen, auf P. A. Munch's „Bei norske FolJcs Historie". Christiania 1853— G3. Ister Th. jjtei Bd. Pag. 455—65, so wie auf ..Antiquita- tes americanae". Kopenhagen 1837, verweisen. Vitis vulpiua, L. Auch die Fuchsrebe habe ich vor mehreren Jahren als Decorations- pflanze hier eingeführt. Sie gedeiht vortrefflich, macht 9—10' (2.8 3.2m.) lange Triebe und bedarf im Winter keiner Decke. Sie blüht jedes Jahr, hat aber bis jetzt noch keine Früchte angesetzt. Vitis heterophylla, Thunb. und Vitis laciniosa, L. halten sich ebenfalls bei Christiania: beide aber müssen im Winter niedergelegt und mit Laub oder Erde gedeckt werden. Auch diese Arten haben hier noch keine Früchte gegeben. Ampelopsis quinquefolia, Mchx (Norw.: Vild Vin). Die Jungfernrebe ist in Norwegen sehr allgemein als Decorationspflanze, und hält sich ohne Decke auf dem Predigerhofe Stegen in Nord- land (67° 56'). Bei Christiania kann sie eine Länge von 30—40' 9. 1 — L2.5 ■■■• erreichen, und die stärkste Pflauze, die ich hier gesehen habe, und die jetzt 28 — 30 Jahre all ist, hat einen Stamm, der -1" im Durchmesser hält. Wenn die Früchte abtallen, keimen sie an derselben Stelle. Ich habe mehrere Male versucht die Jungfernrebe durch Samen zu vermehren; dieser keimt aber immer sehr ungleichmä- ssig, und die Samenpflanzen, die sich im Winter gut ohne Lecke halten, wachsen sehr langsam: ich ziehe desshalb unbedingt bei dieser Art die Vermehrung durch Stecklinge vor, da man auf diese W, schneller kräftige Pflanzen bekommt. Die Form, die Donn als eigene Art unter den Namen Ampelopsis hirsuta beschreibt, geht eben so weit gegen Norden wie die vorgenannte. Die Jungfernrebe wird in Schweden bis Piteä und in Finland bis Wasa (63°J cultivirt. 288 A m |ir l«.|i njx ,■ „i ii.ii ;i. Mekx. halte ich nur bei Christiania gesehen. Man ist genöthig; Art im Winter mit Laub oder Fichtenzweig? zu decken. C o r n e ae. i "liius. Von ttung sind zwei Arten in Norwegen wildwachsend. Cornna suecica, /.. (Norw.: Skrubbebcer, d. h. Wolfeheeren; Schwed.: // S mbbär; inUch in Scandinavien bis zum Nordcap (71° ~'i und Vardö in Ost-Fin- marken. Kommt auch auf Island vor. Im südlichen Norwegen bis 300' (109 — 1192m.) u. d. M. Auf den 11" - les Sl ftes Bergen hat Herr A. Blytt diese Art mit rosenrothen Deckblättern gefunden. i iniiiis sangainea, /.. Der gemeine Hartriegel ist hier und da in den südliehen I äend; in Schweden ungefähr bis zum 59° und in Norwegen bis Kingerike angepflanzt halt er sieh gut in Stegen (I -•• wie im Kirch- spiele OpdaJ & V Ö. L.l in einer Höhe von ungefähr J7m.) ü. d. M. In der istiania erreicht er eine Höhe von 10 12' (3.1 — 3.8m. von dort habe ich mehrere Stamm- stücken die folgende Entwickelung zeigen: a. Durchmesser 70mm. 33 Jahre, b. T-fmm. 25 Jahre, c. 91mm. re und d. I Jahre. — In Schweden findet man den Hartriegel angepflanzt bis Jemtland and in Finlaud bis Wasa (63°). Wenn mau das frische Holz durchsagt, hat es einen eigenthüuili- chen. widerlichen Geruch, der einige Aehnlichkeit mit verfaulten Kohl hat. 1 ornns mas, L. Die Cornelkirsche rindet man hier und da in den Garten- und Parkanlagen bis Inderöen im Throudhjems-Fjord (03° 521), wo sie sich in mehreren Jahren gut gehalten aber bis jetzt noch keine Früchte angesetzt hat. Bei Christiania (59° 55' reifen die Früchte jedes Jahr, und in Schwe- den ung zu demselben Breitegrade. Angeptianzt rindet man diese Art dort bis 62' ■. . In einem Garten der Umgegend Christianias befinden sich einige Exemplare, die 1-16 ganz klein gepflanzt wurden. .on diesen hat jetzt eine Höhe von 15' (4.7m.), und der Stamm hat in der Brusthöhe einen Umfang ädern fremden Cornusarten habe ich folgende in Norwegen bei den hier angegebenen Polar- grenzen gesehen: bei Christiania: Cornus asperifolia, Mchx., C. braehypoda, C.A.M., C. caerulea, florida, /... ('. paniculata, LH,-, und (. strieta, Laut.; auf Inderöen C. alba. /.. ind C. serie ea. L'llr. und in Tromsö (l alba. /.. — Bei Stockholm let man folgende Arten: C. alternifol ia, L. /iL. ('. asperifolia. Mchx., C. circinnata, /.///.. C. florida. /... C. paniculata. L'jHcr., so auch bei 1':! Q C. alba, L., C. alba var. sibir. . die sich alle gut halten. Loranthaceae. vMscma aliiiiin. /.. Norw.: I l Schwed.: Mistel, alt norw.: MisteUein). rindet man in Norwegen auf einem sehr beschränktem Ierrain. nämlich nur an dem westlichen Ufer di ,i-I jor-l zwischen Valtö und Holmestrand I 9 '•" ». wo Bie im Allgemeinen auf Tili« parvifclia. Ehrk vereinzelt aber auch auf Acer p 1 at anoides, L.. Sorbus Aiuuparia. /.. und auf Pyras Main-. /.. vorkommt Die grössten Exemplare, die ich gesehen habe, hatten einen Durch- 289 messer von 4' (125cm.); der stärkste Stamm hatte einen Durchmesser von 18mm., die längsten Zweige waren 83mm. lang und die Pflanzen hatten ein Alter von 18—20 Jahre. — In Schweden findet man die Mistel hier und da in den südlichen Provinzen bis zu den Inseln des Mälarsee; sie kommt auf Eichen. Eschen, Linden. Birken und Aepfelbäumen vor. In Schweden findet man oft die Mistelzweige unter den Dachbalken der Bauernhäuser, weil man glaubt, dass diese Zweige das Haus vor verschiedenen Hebeln, hauptsächlich vor Feuersbrunst, beschützen. Die Pflanze steht aber auch als Mittel gegen mancherlei Krankheiten, besonders gegen Epilepsie, in Ansehen. Dem Epileptischen giebt man ein Messer in die Hand, dessen Heft aus dem Holze der Mistel verfertigt ist. In andern Krankheitsfällen hängt man Stücke der Pflanze um den Hals des Patienten, oder macht Ringe aus dem Holze derselben, die am Finger getragen werden. Mit Hülfe der Mistel soll man auch die in der Erde verborgenen Schätze entdecken können. Wie man sich aber dabei zu verhalten habe, scheint leider in Vergessenheit gekommen zu sein. Jedenfalls inuss die Mistel, um die erforderliche Kraft zu erhalten, entweder vom Baume herunter geschossen oder auch mit Steinen herunter geworfen sein. Die Mistel der Eiche wird als die wirksamste angesehen.1 Obgleich die Mistel wie gesagt sehr selten in Norwegen vorkommt, wird sie doch noch jetzt in den Apotheken mehrerer Städte von den Bauern, die dieselbe gegen Epilepsie gebrauchen, verlangt. In einer früher in Norwegen auctorisirten Pharmacopoe (Pharmacopoea Danica 1772) findet man sogar ein eigenes Compositum („Pulvis epilepticus Marchionis"), das aus Radix Paeonise 4 Unzen, Rasura cornucervi 3 Unzen, Lapides cancrorum 3 Unzen, Corallia rubra 3 Unzen, Viscum album 1 Unze und Folia auri XXX bestand. Ihren oben genannten norwegischen Namen Ledved, d. h. Gliederholz, hat die Mistel offenbar von der eigenthümlichen Weise erhalten, in welcher sie wächst; dieser Name hat aber wahrscheinlich wieder zur Folge gehabt, dass die Mistel von der Landbevölkerung in den Gegenden Norwegens, wo man dieselbe findet, gegen verschiedene Gliederkrankheiten sowohl bei Menschen wie beim Viehe ge- braucht wird. In uralten Zeiten mag die Mistel in Norwegen vielleicht weiter verbreitet gewesen sein, als jetzt. denn eine unserer alten, mythologischen Sagen knüpft sich an diese Pflanze: Frigg hatte nämlich allen Pflanzen, die auf der Erde wuchsen, das Gelübde abgenommen kein Material zu liefern, mittelst dessen Baldr verwundet werden könne. Allein Frigg hatte die Mistel vergessen, und dies benutzte der listige Loke, indem er einen Pfeil aus dem Holze der Mistel verfertigte, und mit diesem wurde Baldr durch den blinden Hödr erschossen.2 Hamamelideae. Hamamelis virginica, L. Die einzige Stelle in Norwegen, wo ich diese Pflanze gesehen habe, ist der botanische Garten bei Christiania, wo sie sich in mehreren Jahren ohne Decke gehalten hat. Hier blüht die virginische Zaubernuss ungefähr Mitte October. In Schweden scheint sie ihre Polargrenze bei der Stadt Wisby auf der Insel Gottland (57° 39') erreicht zu haben. 1 Richard Dybeck's Runa. 1845. Pag. 79. Ci'r. C. Plinii sccundi Historia naturalis Bd. Sillig. XVI. 44. 95. ; Edda Snorra Sturlusonar. Reykjavik. 1S48. Pag. 37. 290 Saxifrageae. Saxifraga. Von dieser Gattung findet man in Norwegen dreizehn wildwachsende Arten. Von fremden ixten, die als Zierpflanzen cultivirt werden, kann ich hier folgende mit ihren bis jetzt bekannten Polargrenzen nennen : Saxifraga decipiens, Ehrh., S. hivsiita, L. und S. longilolia. Lapeyr. bei Throndhjem . S. crassifolia, L. in Alten (70°) und S. umbrosa, L. in Hanimerfest (70° 37'). Sydrangea Hortensia, DC. (Norw.u. Schwed.: Hortensia). Die einzige Stelle, wo man, meines Wissens, in Norwegen versucht hat die Hortensie im Freien zu ziehen, ist Mandat (58° 10- Sie hat sich dort, wenn sie im Winter gedeckt wurde, mehrere Jahre gut gehalten, und jeden Sommer reich geblüht. Nachstehende Arten gedeihen gut bei den hier genannten Breitegraden: Hydrangea arbore- -i ens, /.. in Stegen (67° 56'), II. nivea, Mchx. auf Inderöen (03° 52'), so wie H. vestita, Wall, bei l'liristiania. — In Schweden halten sich H. arb orescens, L. beim 59° und H. nivea, Mchx. in Vester- botten (64°). Ribesiaceae. Ribes. Von dieser Gattung werden in Norwegen vier wildwachsende Arten gefunden. Rilifs ßrossularia, /.. (Norw.: Stikhelsbeer ; Schwed.: Krushär, Stickelbär). Die Stachelbeere kommt liier und da in den südlichen Provinzen Scandinaviens wildwachsend vor, in Schweden ungefähr bis 60° und in Norwegen bis Romsdalen (62°55' N.B. 26° 8',Ö.L.). In Bezug auf Schweden wird angegeben, da-- die gewöhnlichen Sorten bis Norbotten (67°) reife Früchte geben, dahingegen sollen sich die englischen Varietäten nicht zurCultur in Piteä (65°20') eignen.1 InNorwegen reifen die gewöhnlichen Sorten bis Svol- vär in Lofoten (68° 13*) und in den südlichen Gegenden des' Landes, z. I!. im Kirchspiele Yinjc in Thele- marken bis zu einer Höhe von wenigstens l.">00' (470m.) u. d. M. Auf Inderöen im Throndhjems- Fjord (63° 52' habe ich 6—7' (1.9— 2.2m.) hohe Stachelbeersträucher gesehen, und die grossten Beeren „Thomson's Bumper"9, du- ich bei Christiania gesehen habe, hatten ein Gewicht von 20.62er- Kilics rubrum, L. (Norw.: Itibs; Schwed.: Röda Pinbär; Norw. Lapl. : Jirrek; Schwed. Lapl.: Jerjek). Die rothe Johannisbeere i-t in Scandinavien allgemein wildwachsend ganz bis zu den Ufern la-Fjord (70° 30' N B 16° 10' Ö. L.i so wir auch in Varanger. In Süd- Varanger erreicht sie last immer eine Höhe von I' (125cm.), giebt gewöhnlich reife Früchte und selbst im wilden Zustande .Tahres- triebe, die eine Länge von 20" (5i2cm.) erreichen können. In Alten (70°) reifen jährlich sogar die feineren Sorten der rothen und weissen Johannisbeere. Aul der Insel ^ardö (siehe Pag 67) hält derStrauch sich im Winter; ich habe aber bis jetzt Doch keine Erfahrung, oh er reite Beeren giebt. Bei der Bergstadt Röros werden ilie Heeren klein and -ehr sauer, aber im südlichen Norwegen gehl der wilde Strauch Bonsl bis /«hi hen die Kieler- und Birkengrenze hinauf. — Bei Reykjavik auf Island (04° 8' N. B. 4° 30' \. 1.) reift die Jol nur in warmen Sommern. Rilifs ii ig nun. /.. (Norw.: Solbar; Schwed.: Svaria Vinbär). Die seh warze Johann i s- tmdet man in Schweden an vielen Stellen wildwachsend bis /n dein nördlichsten l.apinarkcn, in Norwegen aber mir hier und da in den Büdlichen Provinzen in- Romsdalen (62° 56*). Nördlicher ist sie 1 I,. A. Hinein». Tidnfng for Tradgirdiodlare 10 (1871) Pag. 4. * Heinrich Manrei D B B ■ 1867. Pag. .'••'>. Tal.. 5. Fig. 28. 291 bis jetzt nur bei Svanevik in Süd-Väranger, in der Nähe der russischen Grenze (69°30'N. B. t7°51'Ö. L.) gefunden worden, wo sie bis 14" (36cm.) lange Jahrestriebe und in warmen Sommern reife Beeren giebt. In cultivirtem Zustande reifen die Beeren in guten Sommern in Alten (70°), und in gewöhnlichen Sommern bis 68V2°. — Bei Reykjavik auf Island reifen die Früchte nur in warmen Sommern. Ribes alpiuum. L. Hier und da im südlichen Scandinavien wildwachsend, in Schweden unge- fähr bis G4° und in Norwegen bis Helgeland (66° 12'). Cultivirt gedeiht dieser Strauch sehr gut in Stegen (67° 56'). Die Beeren, die einen faden Geschmack haben, werden nicht benutzt. Die folgende Liste der fremden Ribesarten, die ich in Norwegen gesehen habe, giebt zugleich deren bis jetzt bekannten Polargrenzen an: R. aureum, Pursk und R. callibo trys, Wender. Alten (70°); R. divaricatum, Dougl. Tromsö (69° 40'); R. flavum, Bert, R. niveum, Lindl. und R. opuli* folium, Hort. Land. Stegen (67° 56'); R. sanguineum, Pursh, Throndhjem (63° 26*) und ausserdem bei Christiania folgende Arten: R. aciculare, Smith, R. americanum, Mill., R. caucasicum. M. /->'.. R. euneatum, Kav. & Kir., R. cynosbati, L. R. diacantha, Fall, R. glaciale, Wall., R. glan- dulosum, B. F., R. Gordonianum, Lern., R. gracile, Mchx., R. heterotrichum, C. A. M., II. int ermedi um, Tausch, R. lac u s tre, Poir., R. multiflorum, Kit., R. odoratum. Wendl., R. oxyacan- thoides, L., R. petrseum, TF«7/'.,R. prostratum, L'Herit., R. r otundifolium. Mchx., R. saxatile, Fall., R. Schlechtendalii, Lange, R. setosum, Lindl, R. spicatum, Piobs.. R. tenuiflorum, Lindl. und R triste, Fall. Von diesen will ich speciel Ribes divaricatum hervorheben, da diese Art sich sowohl durch ihren Habitus als durch ihre ungewöhnliche Härte sehr gut zu lebenden Hecken eignet. In Schweden gedeiht Ribes aureum, Pursk gut bei Piteä (65° 20') und bei Stockholm (59° 20') hat man: R. americanum, Ji«??., R. caucasicum, Bieb., R. cynosbati, L., R. Gordonianum, Lern., R. lacustre, Poir., R. multiflorum, Kit., R. petrseum, Wulf., R. prostratum, L'Herit., R. san- guineum, Pursh, R. spicatum, Bobs, und R. triste, Pall. Bei Petersburg halten sich noch folgende Arten: R. aciculare, Sm.. R. affine, Dougl., R. al- pinum, L., R. aureum, Pursh, R. euneatum, Kav. & Kir., R. Dikuscha, Fisch., R. diacantha. Pedl., R. divaricatum, Dougl., R. Grossularia, L., R. heterotrichum, C. A. 31.. R. lacustre, P R. nigrum, L., R. Orientale, Desf., R. petrseum, Wulf., R. procumbens, Pall., R. rubrum, L., R. saxatile, Pall., R. triflorum, Willd. und R. triste, Pall. Menispermaceae. Menispermum canadense, L. Der canadische Mondsame wird bei Christiania zur Be- kleidung von Verandaen etc. benutzt; derselbe erreicht hier eine Länge von 1"> — 20' (4.7 — 6.3m.) und der Stamm die Dicke eines gewöhnlichen Fingers. In warmen Sommern giebt er reifen Samen. Ich habe bis jetzt diese Art nicht höher gegen Norden versucht als auf Inderöen (63° 52*), wo sie sich gut hält. In Schweden findet man denselben jedenfalls bei Stockholm (59° 200- Unter Samenpflanzen, die ich im bo- tanischen Garten bei Christiania erzog, habe ich eine Varietät mit purpururasäumten Blättern erhalten. Magnoliaceae. Magnolia. Von dieser Gattung kenne ich nur zwei Arten, die sich in Norwegen im Freien bis auf einen gewissen Grad halten, nämlich Magnolia conspicua S M. Yulan, Hort.) und Mag- nolia öbovata, Thunb. M. purpurea. Gurt.). Beide diese Arten befinden sich seit mehreren Jahren bei Christianssand (68° 8' Ni B. 36 19' Ö. \..<. Die erste bläht .jedes Jahr, ist aber nicht mehr als un- gefähr ■'■' ■ • » i n i hoch; die andere, die nicht mehr als ungefähr r (31cm.) hoch ist, blüht nur zuweilen. Beide werden im Winter mit Stroh- oder Schilfmatten gedeckt Liriodendren mlipifera. L. In Norwegen kenne ich nur zwei Stellen, wo derTulpenhaum sich eine Reihe von Jahren hindurch gehalten hat, Dämlich Frederikshald 59° V X. B. -29° 3' Ö. L.) und Horten an der westlichen Küste des Oiristiania-Fjord (,v.i" 2.V>. Am letztgenannten Orte hatte der Baum im September 1871 eine Höhe von W (6.3m.) und einen Stammumfang von 8'/»' (78cm.). Der Baum war ungefähr 20 Jahre alt. hatte aber noch nicht geblüht. Nach den vielen Versuchen, die ich im hiesigen botanischen (.arten mit dem Tulpenbaume angestellt habe, scheint derselbe bei Christiania nicht gedeihen zu wollen, obgleich der Abstand von Horten nicht mehr als einen halben Breitegrad beträgt. In Schweden findet sich der Tulpenbaum hier und da bis Stockholm, wo ein Exemplar sich über 20 Jahre gebalten hat Zuweilen leidet dasselbe jedoch von der Kälte, hat auch nur eine Höhe von 8—9' (3.5— 8.8m ) erreicht, und bis jetzt noch nicht geblüht. Ranunculaceae. Clematis. An verschiedenen stellen, und namentlich in den südlichen Gregenden Norwegens, findet man eine Menge Arten dieser Gattung als Decorationspflanzen in den Gärten. Bis jetzt sind mir die Polargrenzen folgender Arten, die sich alle im Winter ohne Decke halten, bekannt: Clematis patens, Morr. d Dan Stamsund in Lofoten (68° 7'); C. crispa, L, C. ereeta, All. und C. integrif oli a. L. Throndhjem (63 36'), und bei Christiania (59° 35') folgende Arten: C. altaica. /■'. .( .1/.. C. angusti- folia, Jun/., C. camp anifloi a. Brot., C. corymbosa, Hort., C. cylindrica, Sims., C. davurica, Patr.) C. diversifolia, DC, t . flammula, L., C. Frankofurtensis, Eins, C. glauca, 117//./.. OL hexapetala, DC, C. laneifolia, Wender., C. niacropetala, Ledeb., t'. mandschur ica, Bupr., C. microphylla, J)< . I . ovata, Pursh, C. Orientalis, L., C. sibirica. Mut, C. strieta, Mill.. C. verticillata, DC, C. Viorna, L.. C. virginiana, L., ('. Vit alba, /.. und C. Viticella, L. Viele der hier genannten Arten, vielleicht alle, können natürlicherweise auch in den südlichen Provinzen Schwedens eultivirt werden: hierüber kann ich aber mit Bestimmtheit weiter nichts anführen 38 man folgende Arten jedenfalls bei Stockholm findet: Clematis flammula, L., C. patens. .1/ rr. .i J>'i". (. virginiana. /.., C, Vitalba. /.. und C. Viticella, L. Thalictruui. Von dieser Gattung hat man in Norwegen fünf wildwachsende Arten. Von fremden Arten, die hier und da als Zierpflanzen eultivirt werden, kann ich Thalictrum aquilegifolium, L. und Th. glaueum, Desf. nennen, die sich beide gut ohne Decke bei Throndhjem (63° 2C) halten. A n e im ii n e Coronaria, L. An der sudlichsten Küste Norwegens, wo die Temperatur im Win- ter verhaltnissmässig sehr mild ist, hält die Garten -Anemone sich gut ohne Decke, aber bei Chris- tiania muss man sie mit einer reichlichen Decke von Laub oder Fichtenzweigen verseilen. A.doni8 aut lininal is. L. ist eine der gewöhnlichsten Sommerpflanzen, die, im Freien gesäet, ;n VadBÖ in Ost-Finmarken (70° 4') blüht. Ad onis \eriialis. /.. habe ich nicht anderswo, ausser bei Christiania gesehen; es unterliegt aber keinem Zweifel, dass man diese Art viel weiter gegen Norden eultiviren kann. IIa ii ii nc ii Ins asiaticus, /.. So weit mir bekannt gilt von dieser Pflanze dasselbe, was oben bei Änemoni aria gesagt wurde. Kigelll damasceiia. /.. (Horw. : Jomfruen i dei grimm, d. h. die Jungfrau im Grünem, und Xigclla sativa, L. werden beide sehr allgemein al> Zierpflanzen, die erste bis Alten (70°) und die zweite 293 jedenfalls bis Stamsund in Lofoten (68° 7') cultivirt. Bei Christiania geben beide Arten jedes Jahr reifen Samen. Nigella damascena cultivirt man auch bei Iieykjavik auf Island 64° 8'). Aquilegia vulgaris, L. (Norw.: Äkeleie; Schwed.: Akkeleja). Die gemeine Akelei ist in den südlichen Gegenden Scandinaviens gewöhnlich, in Schweden ungefähr bis zum 60° und in Norwegen bis Helgeland (65" 54'). Iu den nördlichsten Gegenden Norwegens cultivirt man die Akelei oft als Zi< - pflanze bis Hammerfest und Vadsö. — Von den vielen fremden Arten, die man hier und da in den Gär- ten rindet, will ich hier nur Aquilegia Skinneri, Hook, nennen, die sich sehr gut ohne Decke bei Stamsund in Lofoten (68° 7') hält. Del phiui uni. Im hiesigen botanischen Garten werden eine Menge Arten dieser Gattung culti- virt; von diesen habe ich bis jetzt folgende in den arktischen Gegenden versuchen lassen: bei Stamsund in Lofoten blüht D. Ajacis, L. (Norw.: Ridderspore; Schwed.: Biddarspom sehr gut. und dasselbe ist mit D. Consolida, L., der eine Höhe von 4' (125cm.) erreicht, und mit D. formosum, Thimb., der 2' (62cm) hoch wird, der Fall. Bei Hammerfest (70° 37') halten D. discolor. Fisch, und D. ex al tat um, Ait. sich sehr gut. An einzelnen Stellen in der Umgegend von Christiania findet man D. consolida. L. verwildert. Aconitum septeutrionale, Kötte. iNorw.: Tyrhjelm — soll vielleicht „Thors Helm" bedeu- ten). Der S türm hu t kommt in Schweden von den mittleren bis zu den nördlichsten Gegenden, und in Norwegen, besonders in den östlichen Provinzen, bis Ofoten (GS" 20') vor. Nördlicher cultivirt man den- selben zuweilen in den Gärten bis Vadsö. In den südlichen Gegenden Norwegens geht der Sturmhut bis 44ÜU' (1380m-) ü. d. M. Mitunter findet man hier eine Varietät mit weissen Blumen. Aconitum Canimarum, L. findet man, wenn auch selten, in der Umgegend von Christiania ver- wildert, und A. Napellus, L. cultivirt man hier und da als Zierpflanze, wenigstens bis Throndhjem. Actaa spie ata. L. (Norw.: Svinebeer od. Troldbcer; doch bezeichnet der letztere Name auch verschiedene andere Pflanzen; Schwed.: Paddbär, Trollbär). Das Christophskraut ist in Scandinavien gewöhnlich bis West-Finmarken (70° 2' N. B. 40° 3G' Ö. L.), und in den südlichen Gegenden Norwegens bis 3000' (942m.) ü. d. M. Au mehreren Stellen des südlichen Norwegens gehrauchen die Bauern ein Wurzelstück, ungefähr von der Grösse einer Bohne, gegen alle Arten von Zahnschmerz, indem - Wurzel auf das Zahnfleisch legen. Pseonia ol'l'icinalis, L. (Norw.: Pceon; Schwed.; Pion). DiePäonie, besonders die gefüllt- blühenden Varietäten, sind sehr populäre Gartenpflanzen ganz bis Alten. Der Samen reift wenigstens bis Throndhjem. Es ist hier nicht selten kleine Kinder mit einer Perlenschnur von Päoniensamen um den Hals zu sehen: man glaubt nämlich, dass diese das Kind vor Zahnkrämpfen beschützen. P. H out au. Sims. Diese Art habe ich nur bei Mandat, Christianssand, Horten und christiania. also nur in den südöstlichen Küstengegenden Norwegens gesehen. An den drei erstgenannten Orten wird sie im Winter nicht gedeckt: in Christiania aber ist dies nothwendig. Bei Mandal erreicht sie eine Höhe von. 3' (94cm.). In Schweden hält sie sich gut bei der Stadt Wisby auf der Insel Gottland (57° 39'), und unter Decke bei Stockholm (59° 20'). Berberide ae. Berberis vulgaris, L. (Norw.: Berberis; Schwed.: Berberis od. > Die Berberitze ist anscheinend an verschiedenen Stellen der südlichen Gegenden Scandinaviens wildwachsend, ungefähr bis 60—61°. Es scheint mir aber wahrscheinlich, dass dieselbe hier, jedenfalls in Norwegen, nicht ur- sprünglich einheimisch ist, sondern, dass sie im Mittelalter für die Klöstergärten eingeführt wurde und später verwilderte. Angepflanzt gedeiht sie sehr gut beim Predigerhofe Stegen in Nordland (I and in Schweden ungefähr bis nun 64*tm Breitegrade. In der Umgegend von Christiania, wo sie sehr gewöhnlich ist, erreicht die Berberitze eine Höhe von 10—12' 3.1 - and findet man Stämme, die i im Durchmesser halten, [ch bin im Besitze eines Stammstückes, welches einen Durchmesser hat und ein Alter von 38 Jahre zeigt Am Ende des Throndhjems-Fjord vermehrt sie sich durch Selbstaussaat, in Nams giebt sie mindestens reife Beeren, und im Kirchspiele Hem- nes in Belgeland (66° 13') erreicht sie noch eine Höhe von s' (2.5m.). Von den allgemein cultivirten Varietäten habe ich hier nur Berb. vulgaris foliis aureo mar- ginatis und foliis atropurpureis gesehen. Die letzte hat man hier mehrere Male und mit sehr ver- schiedenen Resultaten aus Samen zu vermehren versucht. An einzelnen Stellen hat man nur 3 bis 4 Procent rothblättrige Samenpflanzen bekommen, während an andern Stellen. /.. B. auf unserer landwirth- Bchaftlichen Academie, die ">— 4 Meile von Christiania entfernt ist. über die Hälfte der Samenpflanzen rothe Blätter hatten, die sich spater unverändert erhielten.1 Berberis Aquifoliam, Pursh. Kommt hier und da in den Gärten bis Tromsö (69° 4u') vor. sieb im Winter sehr gut unter dem Schnee hält. — In Schweden findet man diese Art bis Piteä gedeiht sie dort nicht gut In Petersburg halten sowohl Herb. Aquifolium wie Ber- beris repei. -. / . sich unter dem Schnee. — In den arktischen Gegenden Norwegens habe ich, ausser Berberis vulgaris und Aquifolium, bis jetzt nur Berberis microphylla, Forst, versucht, die sich eben- falls sehr '^ut in Stegen hält. Berberis Darwini, Hook. Die einzige Stelle, wo ich diese Art gesehen habe, ist beim Mari- neetablissemente Hurten am Christiania-Fjord (59°25*); aber selbst unter einer Laubdecke leidet sie doch gern im Winter. Bei Christiania findet man ausserdem noch folgende Arten: B. angulosa, Wall.. B. aristata, />' .. 1'.. asiatica, Roxb., 1'». braehybotrys, Edgew., B. canadensis. Pursh, B. caroliniana, Lotid., B. concinna. ./. 1). Hook.. B. cratsgina, ÜC., B. crenulata. Schrad., 1'.. cretica, /. . B. crispa. Q '. I». declinata. Schrad., B. dulcis. Sweet., B. emarginata, UV//r/.. B. floribunda. Wäll, B. gl au ca. 11. /»'.. B. Guimpelii, C. Koch., B. hypoleuca, LindL. B. iberica. Stev., B. ilicifolia. B. mitis, Schrad., B. nepalensis, 8pr., B. Neuberti. Jl.'i. 1'ug. US. 231. 5 Konrad Gislason. Früver af oldnordisk Sprog og Literatur. KjGbenhavn. 1860. Pag. 470 — 75. 296 den Samen im Freien zu Bäen. Wenn der Samen in Mistbeeten gesäel wird und die Sämlinge spater aoBgepflanzt werden, wie das in Norwegen allgemein gebräuchHcfa ist, blüht die Levkoje sogar sein- gut bei der Bei gstadt Röros (cfr. Pag. 172). Cheiranthus Cheiri, /.. (Norw.: Gyldenloik; Sehvred.: Gyllenlakk). Der Goldlack ist gleich- falls eine sehr gewöhnliche Zierpflanze in den Gärten Norwegens, meistentheils aber wird er an frostfreien Orten überwintert In regelmässigen Wintern, d. h, wenn erst etwas Frust und später Schnee kommt, der liegen bleibt, hält der Goldlack sich im Freien sehr uut ohne andere Decke, jedenfalls bis zum Ende des Ihr Ihjems-Fjord (64° V). Es ist mir bis jetzt nicht bekannt, ob man diese Ueberwinterungsmethode weiter gegen Norden gebrauchen kann. Cardamine. Von dieser Gattung findet man in Norwegen sechs wildwachsende Arten. Cardamine pratensis, L. (Norw.: "Engkarse; Sehwed.: Änghrasse; [sl.: Hrafnkhihka, Lamba- klukka). Die Wiesenkresse ist in Skandinavien sehr gewöhnlich bis zum Nordcap (71° 7' und den Ufern ranger-Fjord. Man rindet sie auch auf Nowaja Semlja (71V30\ Bären Eiland (741/.,0) und auf Spitz- bergen an mehreren Stellen, ganz bis Liefde-Bay (79V2°). In den südlichen Gegenden Norwegens geht sie bis zu einer Höhe von liiloo— 3800' (1130— 1192m.) ü. d. M. Färöinseln und Island. Die von I assini 1816 gemachte Entdeckung,1 dass die Blatter der Cardamine pratensis auf ihrer oberen Fläche kleine Knospen trauen, welche die Pflanze vermehren können, hat Herr Forstmeister .1. M Norman in Finmarken bestätigt gefunden,1 und nach Beobachtungen des Adjunct Tb. M. Fries ist dies auch auf Spitzbergen der Fall.3 Cochlearia. Von dieser Gattung hat man drei Arten in Norwegen wildwachsend gefunden. Hie gewöhnlichste von diesen ist Cochlearia officinalis. L. (Norw.: Skjörbugsgrces; Sehwed.: Skörbjugsört; Färö: AjrisgrSas; Isl.: Skarfdkdl od. Eireksgras). Das Löffelkraut ist allgemein der Küste entlang bis zum Nordcap, woes Bogar '.'ml 950' (282— 298m.) ü. d. M. hinauf Lreht, und bis an die Ufer des Varanger-Fjord. Gewöhnlich auf den Färöinseln und Island, besonders an der Westküste der Insel, wo man ganze Bootsladungen von Cochlearia sammelt, die gewaschen, gehackt und mit sauren Molken oder Milch als Suppe gekocht werden. Man salzl das Löffelkraut auch für den Wintergebrauch ein. Als Antisnirbutinun kann man natürlicher- alle wildwachsende Lrten gebrauchen. Cochlearia Armoracia, L. (Norw.: Veberrod; Sehwed.: "Pepparrot; 1-1.: Piparröf). Der Meerrettig ist wahrscheinlich vor mehreren Jahrhunderten von Mönchen in Norwegen eingeführt worden. ohne dass es jetzt möglich wäre eine bestimmtere Zeit anzugeben. In Dänemark wird der Meerrettig Bchon im 13t»« Jahrhunderte erwähnt. I>er früher genannte, wegen seiner niedicinischen Kenntnisse be- rühmte Cannonicus Henrik Qarpestreng in Roskilde, als dessen Todesjahr 1244 angesetzt wird, be- spricht diese Pflanze in seinem „Dansk Leegebog" liierausgegeben von Chr. Molbech. Kopenhagen 1826 Pag. 125), and legt ihr verschiedene Eigenschaften hei. z.U. dass man sie als Mittel gegen Gift („«feer") gebrauchen könnte, und dass man ohne Gefahr eine Natter in die Hand nehmen dürfte, wenn man die Binde zuvor mil Meerrettigsamen u. b. w. einreibt. Die geographische Lage meines Vaterlandes, seine ausgedehnten Küsten und die mit jedem Jahre an Umfang und Bedeutung zunehmende Schiffahrt machen den Meerrettig, seiner antiscorbutischen Eigen- schaften wegen, zu einer für Norwegen höchsl wichtigen Pflanze. Ich habe es mir desshalb angelegen Bein lassen meine Landsleute mit dem besten und zweckmässigsten Verfahren bekannt zu machen, nach welchem man den Meerrettig alfi einjährige Pflanze behandeln kann, und habe auch die Freude gehabt zu sehen, wie man Bchon in manchen Gegenden die altere, unzweckmässige Methode verlassen. Ich kann ■ ö. F.» hat sieh die Kohlrübe, aui dem Felde gebaut, nach dem Berichte des Directors, eine Reihe von Jahren hindurch vortheilhaft erwiesen. Man säete dieselbe zu Anfang Juni, erntete sie zu Ende September, und bekam im Durchschnitt 25 Tonnen (ä 190 Pfund — 94'/,kg.), °der '':'n Pfand (2366kg) pr. norwegischen Morgen F. neb-. (io,OOOQ'- 984 O« >• Bei einer andern, ebenfalls aufgegebenen, Ackerbauschule bei der Stadt Bodo (67° 17' N. B. .' v ö. F. — cfr. Pag. 61 62), wo man auch jedes Jahr Kohlrüben als Vieh- futter anbaute, war der höchste Ertrag W T en oder 7600 l'fund 3785kg-) pr. Morgen. Dieses ist der geringste durchschnittliche Ertrag, den man in den südlichen Provinzen Norwegens erzielt, wenn die Kohlrübe gesäel wird: dahingegen giebt sie, auf dem Acker ausgepflanzt, einen ungefähr 25 Procent höheren Ertrag. Obgleich der Samen in gewöhnlichen Sommern wenigstens bis zum Ende des Thrond- i jord (64° i') reift, so wird doch der grösste Theil der bedeutenden Menge, die hier verbraucht 1 l ■ : ■ i- . 301 wird, von Schottland eingeführt, und im Allgemeinen braucht man hier die Varietät, die man „Skiriving's imprwed purple top Sweed Turnip" nennt. — In Schweden cultivirt man die Kohlrübe bis 68° 38', lind bei Haparanda (G5° 50') giebt sie reifen Samen. Auf Island gedeiht dieselbe sehr gut an der Nordwest- küste der Insel bis zum 66°. b. Brassica Xapns oleit'era aniiua, Metzg. (Norw.: Sommer-Kaalraps ; Schwed.: So Mlraps). Der Sommer-Kohlreps wird nicht in Norwegen cultivirt, dahingegen hier und da in den süd- lichen Provinzen Schwedens. Nach den Versuchen, die ich bei Christiania angestellt habe, reift der Samen in gewöhnlichen Sommern ungefähr Mitte September. c. Brassica Napus oleit'era biennis, Metzg. (Norw: Vinter-Kaalraps ; Schwed.: Mlraps). Der Winter-Kohlreps wird ebenfalls in Norwegen nicht cultivirt, dahingegen hie und da in den südlichen Gegenden Schwedens, von 55° 20' bis 5G°, so wie auf der Insel Gottlaud (57 — 58°). Selbst in den mittleren Provinzen Schwedens kann derselbe nicht mit Vortheil angebaut werden „da er das strenge Klima nicht erträgt und besonders in dem langen und kalten Frühjahre ausgeht". Im hiesigen botani- schen Garten habe ich in mehreren Jahren Versuche mit dieser Pflanze angestellt, und bin dadurch zu folgendem Resultate gekommen. Wenn der Boden im Herbste bis zur Tiefe von 3—4" (8— 10cm.) friert, und bald darauf Schnee fällt, der den Winter hindurch liegen bleibt, so pflegt der Winter-Kohlreps sich zu halten; fällt der Schnee dahingegen auf dem nicht gefrorenen Boden, oder lösen Schneefall und Thau- wetter einander im Laufe des Winters ab, so geht der Reps in der Regel zu Grunde. Hier reift men ungefähr Mitte Juli. a. Brassica Rapa rapii'era, Metzg. (Norw.: Ncepe; Schwed.: Bofva; Isl. : Neepur; Norw.: Lapl; Navrasch). Die Herbst-Wasser- oder Stoppelrübe verdient den Namen der populärsten unter allen Culturptianzen Skandinaviens, und es giebt, sowohl in Norwegen wie in Schweden, so weit Menschen wohnen und sich dem Boden auch nur das geringste abgewinnen lässt, kaum einen Ort, wo man sie nicht kennt und baut. Sie dient Menschen und Thieren zur Nahrung, und wird sowohl überall an den Küsten bis nach der russischen Grenze hin, wie in dem kümmerlichen Gärtchen des Gebirgsbewohners auf dem Dovrefjeld gefunden. Dort, unter 62'/20 und mehr als 3000' (942m.) ü. d. M. erreicht sie noch die zweier geballten Hände. Es ist schon früher (Pag. 67) besprochen, dass man auf der Insel Vardö (70° 22'\ die unter sämmtlichen meteorologischen Küstenstationen die niedrigste Temperatur besitzt (Pag. 12). seit mehreren Jahren Stoppelrüben, (nach dem englischen Namen in Norwegen gewöhnlich Twrnips genannt), mit Erfolg cultivirt hat. In Bezug auf die in der That erstaunlichen Resultate, zu denen man dort kam. erlaube ich mir hier nur auf die genannte Stelle hinzuweisen. Um noch ein Beispiel dafür anzuführen, in welchem Grade diese Pflanze sich in den Polargegenden entwickeln kann, erwähne ich hier, dass ich im Hei 1873 eine Stoppelrübe vom Hofe Karnes im Kirchspiele Lyngen, Tromsö Amt (69° 34' N. B. 37° 52' Ö. L.), bekam. Die Rübe, die jetzt in Spiritus im botanischen .Museum der hiesigen Universität aufbewahrt wird. hat einen Umfang von 33" (86cm.) und wog 127a Pfund (6.22kg-). Der Samen, der im Jahre vorher an Ort und Stelle geerntet war, wurde am !h™ Juni im Freien gesäet, und die Rübe am 23»ten September geerntet. Von der Aussaat bis zur Ernte waren also 107 Tage verflossen. Die Temperaturverhältnisse waren in dieser Zeit folgende: Mitteltemperatur: C. Normal. 1^7:'.. Abweichung. Juni .... 115 13.2 . . . +1.7. Juli .... 13.0 . . . 14.7 . . . +0.S. August . . . 12.7 . . . 14.0 . . . + 1.3. September . . 8.3 .. . 9.5 ... — 1.2. In Alten, West-Finmarken (70°), giebt die Stoppelrübe jedes Jahr reiten Samen, and wird mit diesem Artikel hier ein verhältnissmässig sogar nicht unbedeutender Handel getrieben. Die gewöhnlichste 302 dort cultivirte Varietät, die, wie man sagt, ursprünglich aus Russland kam. ist purpurrot!) und hat eine eigentümliche flache Form, so dass die Rübe oft nicht mehr als ungefähr 2' 5em | dick ist, dahingegen aber einen Durchmesser von 8—9* (21 -24«».) hat. Eine solche Grösse erreicht diese Varietät, die einen ungewöhnlich süssen Geschmack hat, sogar in Vadsö am Ufer des Varanger-Fjord. Beim Dorfe Kantalaks im russischen Laplande (67° 10') eultivirt man noch Stoppelrüben,1 und ebenfalls im Gouvernemente Archangelsk beim Flecken tJstjzyljma (65° 26')s, und bei Mesen (65° öh'ij: idorsk in Sibirien (66»/j°) aber wird dieselbe kaum schwerer als I Loth (62g-).4 — Man eultivirt die Stoppelrübe überall aui Island, und auf Grönland sogar sein- weit gegen Norden. Dr. II. Rink sagt, dass man bei Jacobshavn und Godhavn (69° 13—15') „ausgezeichnet gute Stoppelrüben" bekommt, beiUmanak n aber wollen dieselben ..kaum eine nutzbare < iiKssi- erreichen". L'eber .lulianehaah (60° 44') Sagt derselbe Verfasser: „Stoppelrüben sind die Pflanzen, von welchen man hier den grössten Nutzen haben kann, und gedeihen sie hier eben so gut wie in Dänemark. Sie erreichen sehr leicht ein Gewicht von 1 3 250 ■!. und in den gewöhnlichen kleinen Gärten, die nur 20—40 Ellen breit und lang sind, und wo man ausserdem andere Küchenkräuter eultivirt, erntet man gewöhnlich mehrere Tonnen (ä r70 9) Stoppel- rüben, Gegen Mitte Juli sind sie gross genug zum Verzehren, und erst imSeptember werden siegeerntetV lue schwersten Rüben, die ich aus der Umgegend von Christiania gesehen habe, wogen 25 Pfund : an dem westlichen Dfer Binnensees Mjösen (60° 40' X. \>. 28° 37' Ö. L.i hat man m? Pfund (13.5kg.) Bchwere Rüben geerntet Im südlichen Norwegen bat man. unter ausserordentlich günsti- gen Umständen Beispiele von einer Ernte von 150 Tonnen (ä 170 1B — 85kg) pr. Morgen (10,000 Q' od. ehabt; 80—90 Tonnen gehören nicht zu den Seltenheiten, selbst an den ufern des Thrond- hjems-Fjord (63l/s -64°), und im Durchschnitt kann man ziemlich sicher auf 45 Tonnen rechnen. Dies giebt pr Morgen 7650 Pfund oder 3811kg. Bei der früher genannten Ackerbauschule Melbo im Kirchspiele Hassel (68° 30') hat es sich gezeigt, dass die Stoppelrübe zu den Culturpflanzen gehört, die dort alljähr- lich als Ackerpflanzen auf freiem Felde zur Vollkommenheit gedeihen. Man säet dieselbe Anfang Juni und ie Ende September; sie giebt alsdann durchschnittlich jedes Jahr 25—30 Tonnen pr. norwegischen Morgen Landes. Aus dem hier in aller Kürze Angeführten wird man ersehen können, dass die Stoppelrübe eine Culturpflanze ist, die sich sehr gut für die nordischen Gegenden eignet, und zugleich, wie bedeutend die Rolle ist, welche diese Pflanze schon gegenwärtig in der Landwirthschaft Norwegens spielt. b. Brassica I! a p a oleifera anniia. Metsg. (Norw.: Sömmer-Nceperaps ; Schwed.: 8omar- Eofraps). Von dem Sommer-Rübenreps lasst sich dasselbe, wie vom Sommer-Kohlreps sauen. c. Brassica ßapa oleifera biennis, Metsg. (Norw.: Fmter-Neeperaps ; Schwed.: Vinter- Rofraps). Nach meinen bisherigen Versuchen hat es sich herausgestellt, dass der Winter-Rübenreps sich im Winter bes ei hält als der Winter-Eohlreps. Bei Christiania blüht er ungefähr Mitte Mai und giebl Ende Juni reifen -amen. Im Sommer 1858 Hess ich dasselbe Stück, auf dem Winter-Rübenreps gestanden hatte, gleich am Erntetage id. ■!',-•■•■" Juni) mit dem Spaten umarbeiten, und säete Jernsalem- te 'I. ii. .Ht. Diese wurde in den ersten Tagen des October reif. i nter den Varietäten, mit deren Cultur man sich in Norwegen ebenfalls befasst, darf ich die be- kannte Teltower-Rübe, so wie die Bortfelder-Rübe nicht übergehen. Erstere erlangt hier freilich, nicht den eigentümlich pikanten Geschmack, wie in der Umgegend von Berlin; allein, wenn sie auf san- Boden gebaut, und nicht vor Anfang August gesäet wird, kommt sie doch der achten Berliner ziemlich nahe. Die Teltowei Rübe ist sogar bei Vadsö in Ost-Finmarken versucht worden, und mein Re- ferent, der freilich niemals die achten Wurzeln gekostet hatte, behauptete, dass die von ihm eultivirten 1 I,u.lvi_- Kr. Dil. Bkioet tri Lapland, Karelstranden og Bioland. Kristiania 1870 Pag. 137. * A. <; Schrank. Beise durch die Tandern der Samojeden. l. Pag. 1S8. F. J. Bapn Fl, ! Pag. 16. ' P. B. Pallai. Beiai ■ dei russischen Reiches. III. Pag. 18. II. Blnk. BjObenhavn 1857. l Bd. Pag. 15*. •-'. B. Pag. I5u. 303 einen eigentümlichen Geschmack hatten, welcher von dem Geschinacke aller andern Rüben, die erkannte, verschieden war. — Die Bortf eider- Rübe wird bei Christiania ungewöhnlich gross, und ich habe Exemplare gesehen, die, ohne ihre eigentümliche Form zu verändern, ein Gewicht von 10 Pfund (5kg) hatten. Bei Mortensnes am Varanger-Fjord (70° 7') erreicht sie gewöhnlich ein Gewicht von 1 Pfund C/o^-J. und an der Nordwestküste Islands (tiS1/,0) von 2— 3 Pfund, ja sogar darüber. — Bei Julianehaab auf Grönland mi' ii'i gedeiht diese Varietät ungefähr eben so gut wie die gewöhnliche Stoppelrübe. Im Sommer 1855 wog das grösste Exemplar 221/.., Loth (350g-)- Dieselben waren Mitte Juli geniessbar.1 Ungefähr um die Zeit der Einführung des Christenthumes, zu Anfang des Uten Jahrhunderts vielleicht schon gegen das Ende der heidnischen Zeit hat man in Norwegen wahrscheinlich eine oder mehrere Kohlvarietäten gekannt, ohne dass es jedoch jetzt möglich ist eine bestimmte Meinung darüber aufzustellen, welche oder wie viele Varietäten damals gebaut wurden. An mehreren Stellen in den alten historischen Schriften2 findet man sogar das Wort Kohl in sprichwörtlichen Redensarten verschiedener Art benutzt, welches zu beweisen scheint, dass der Kohl damals allgemein bekannt sein musste und cul- tivirt wurde. In den alten norwegischen Gesetzen hat man auch verschiedene Verordnungen den Kohl- diebstahl betreffend: Das ältere „BjarJcöret" (Drontbeims altes Stadtgesetz), welches mit den ältesten nor- wegischen Gesetzen gleichaltrig ist, sagt (119) hierüber: ..Wenn 'Jemand in den Garten eines Andern seht, und Kohl oderAngelica oder Zwiebeln stiehlt, und dabei ergriffen wird, so ist er (selbst wenn das Gestohlene nicht den Werth eines Pfennigs übersteigt), als Felddieb zu betrachten, seine Sache soll wie eine andere Diebssache behandelt werden, und er soll „rechtlos" (ohne Appel) sein, wenn er geprügelt wird".' In einer etwas späteren Periode (ungefähr 1300) muss Kohl in einer oder mehreren Suiten, schon sehr allgemein gebaut worden sein. In einem Briefe vom 3ten November 1307 findet man nämlich das Wort Kohlgarten („Mlgardr") als eine Collectivbenennung für einen Kraut- oder Küchengarten im All- gemeinen benutzt.4 In derselben Weise ist es auch in Deutschland mit der Benennung ..Krautgarten" zugegangen.5 — Im Christenrechte des Erzbischof Joirs, vom Jahre 1280, werden im L9< n Capitel6 Erbsen und Rüben unter andern cultivirten Pflanzen angeführt, von denen „so wie früher der Gebrauch war" der Zehnte an die Geistlichkeit abgegeben werden sollte: und in einem späteren Documente von 1374 — 75 werden wieder Rüben genannt.7 Wenn nun aber befohlen wird den Zehnten von einer gewissen cultivirteu Pflanze zu entrichten, so ist es selbstverständlich, dass diese, jedenfalls beim Erscheinen des Gesetzes, allgemein verbreitet sein musste; dabei ist aber immerhin der Fall nicht ausgeschlossen, der hier vorzuliegen scheint, dass man auch von einzelnen Gegenständen schon iu längerer Zeit. /.. I'.. laut besonderer bischöflicher „Hirtenbriefe", die später verloren gegangen sind, oder iu Folge mündlicher Uebereinkunft, den Zehnten erhoben hatte, ehe derselbe gesetzlich festgesetzt wurde. In Bezug auf den Zehnten für die Geistlichkeit in jenen älteren Zeiten, sei hier einmal für alle bemerkt, dass nach cano- nischer Regel die Zehntenpflicht, als eine Pflicht gegen Gott, Alles umfasste. was irgend eine Einnahme gab, obgleich dieses Princip zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten beim Gebrauc modificirt wurde. Man hat Grund zu der Annahme, dass das Zehntengese tz nirgends mit der Strenge durchgeführt wurde, wie in England, Norwegen und auf Island, und hauptsächlich in dem letztgenannten Lande, welches nebenbei gesagt das ärmste von allen war. Sinapis arvensis, L. (Norw.: Agersennep; Schwed.: Äkersenqp). Der Ackersenf ist ein gewöhnliches Unkraut in Scandinavien, ganz bis zu den Ufern des Varanger-Fjord in Ost-Finmarken. In 1 H. Rink. Grönland, geographisk og statistisk beskrevet. KjObenhavn. IS57. 1 15 Pag. 154. 2 li. Fa^. 150. - Snga Olafs konungs ens helga. Christiania 1853. Cap. 120. Olaf den Heiliges Saga i Fornmanna S<_-ur. Cap. 127. Grettis Saga. Kjöbenhavn 1859. Cap. 57. Pag. 130. Thord Hrede's Saga. Kjöbenhavn 1648. Pag 5". Cfr. Sijorn Cap. 20. Pag. 61. (Genesis 9. 3 ). 3 Cfr. JEUrc Bjarkörct 148. iEldre Frostathings Lov XIV. 14. 4 Diplomatarium Norvegicum. II. V 88. 5 Chr. Ed Langethal. Geschichte der teutschcn Landwirtschaft Jona. 1 S47 — 56. 2'« Bu 6 Norges gamle Love. II. Pag. 355. 7 Diplomatarium Norvogiciuu. I. No. 432. 304 den südlichen Provinzen Norwegens gebt derselbe bis zu einer Höhe von L500— 2000' (470 628m) u.d.M. Ks kommt mir wahrscheinlich vor. dass diese Pflanze ursprünglich in Norwegen mit Getreide, Grassamen u. dgl. eingeführt wurde: jedenfalls scheint dieses für die nördlichen Gegenden des Landes vollständig sicher zu sein. Sinapis alba. L. (Norw.: Sennep; Schwed.: Senap), Der weisse Senf kommt hier und da verwildert in Scandinavien vor: in Schweden bis Jemfland (63*) und in Norwegen ganz bis Alten (70°). Im Stifte Bergen findet man denselben sogar in einer Höhe von 2000' (628m. i q, ,i. m.. dahingegen ist Sinapis aigra, /.. viel seltener und nur in den südlichen Provinzen verwildert. — In mehreren Jahren habe ich im botanischen Garten bei Christiania den sogenannten Sarepta-Senf (Sinapis jun- . / .i eultivirt. welcher hier von Anfang bis Mitte September reifen Samen giebt. Keine der hier ge- nannten Arten wird irgendwo zu oekonomischen Zwecken in Scandinavien eultivirt. Crambe maritima. L. (Norw.: Strandkaal; Schwed.: Strandkäl Qder Sjökdl). Den Meerkohl findet man wildwachsend hier und da der Westküste Schwedens entlang, und in Norwegen auf einzelnen Inseln im Christiania-Fjord, doch kaum nördlicher als 59" 30'. Der Meerkohl wird sehr selten in Scandi- navien eultivirt: bei Christiania giebt er jedes Jahr reifen Samen. IIa p lia im s lia phanist rinn. L. Der Knoten-Hederich ist wahrscheinlich mit fremdem Ge- fcreide 0. dgl. als Unkraut in Scandinavien eingeführt, und findet sich jetzt, anscheinend wildwachsend, in Schwellen bis .leintland (ungefähr 63°) und in Norwegen so weit gegen Norden wie man Getreide haut. d. bis Alten (70°). AN mau vor einigen Jahren in verschiedenen Journalen lesen konnte, dass es dem Herrn Carriere in Paris geglückt sein sollte aus dem Kuotenhederich, durch fortgesetzte Cultur, den gewöhnlichen Kettig (Radies) hervorzubringen, machte ich in vier auf einander folgenden Jahren einen entsprechenden Versuch im hiesigen botanischen Garten: allein Raphanus Raphanistrnm war und blieb vollständig unverändert. Ks kann mir natürlicherweise nicht einfallen die Angaben des Herrn Carriere zu bezweifeln: doch möchte ich mir erlauben darauf hinzuweisen, dass immer eine Möglichkeil Vorhandensein kann, dass, ihm unbewusst. eine Befruchtung mit dem Pollen des gewöhnlichen Kettigs stattgefunden hat. Kann an ns sativus. /.. (Norw.: Reddik; Schwed.: Rättika; Isl.: Rediswr, Redikur). Die in an- dern Ländern allgemein vorkommenden Varietäten des Sommer- und Winterrettig werden überall in Scandinavien eultivirt, wo von Gartenbau die Rede sein kann. Seihst bei der Festung Vardohus (siehe Pag. 12 u. 66) bekam man 1869 Winterrettig, die ein Gewicht von 10 — 12 Loth (155 hatten, obgleich der Sommer für die Polarländer ungemein kalt war, und das gewöhnliche Herbstwetter mit Hegen, Sturm und Kalte sich schon Mitte August einfand. Im Gouvernemente Archangelsk eultivirt man den Kettig bis 650,1 und auf Island gedeiht derselbe beinahe überall. Der grösste Winterrettig, den ich bei Christiania gesehen habe, hatte ein Gewicht von 3^8 Loth (1.618kg.).' Kaphaiius sativus caudatns. AI,/'. Das Fruchtradieschen, welches vor einigen Jahren warm empfohlen wurde, bähe ich mehrere Jahre im hiesigen botanischen Garten eultivirt, und gab das- selbe, im freien gesäet, im September reifen Samen. Ich sandte den Samen nach verschiedenen Gegen- den des Landes und auch nach Mortensnes am Varanger-Kjord (70° 7' N. B. 46° 45' Ö. K.i. Im Sommer 1863, der für die Vegetation sehr ungünstig war, wurde der Samen dort im Freien gesäet und gab trotz- dem in den ersten Tagen des Octoher geniessbare Früchte. Nach den hier gewonnenen Resultaten glaube ich indessen nicht, dass diese form eine allgemeine Kulturpflanze werden wird. Raphanus sathus oleiferns, Meteg. auch den Oelrettig habe ich mehrere Jahre ver- suchsweise eultivirt. In gewöhnlichen Sommern reift der Samen ungefähr Mitte September: doch ist menertrag bo gering, dass wohl niemals die Rede davon sein kann diese Form als Oelpflanze anzubauen. ' A <;. Bchrenk. Beite durch die Tnndern Her Samojcden 1. Pag, 125. 1 <'iv. C. l'linii Bccundi Historia naturalis. Ed. Billig XIX. i. 86. „Frigore adeo gaudet, m In Germania infantum | ro- rum magnitodinem ■qoet". 305 ßuuias orientalis, L. Die Zackenschote kam vor ungefähr 100 Jahren von Russland nach Schweden, wo man sie jetzt an mehreren Stellen, von den südlichsten Provinzen bis ungefähr 63° findet. Es kann nicht mit Genauigkeit angegeben werden, wann dieselbe zuerst in Norwegen eingeführt wurde. In den Jahren 1835—40 war sie indessen nur an ein paar Stellen in der Umgegend von Christiania zu finden. Jetzt ist sie nicht nur im Christianiathale sehr allgemein, sondern sogar an mehreren Stellen 5— 6 Meilen von der Stadt entfernt. Resedaceae. Reseda luteola, L. Ich habe bei Christiania sowohl mit dem Sommer- wie mit demWinter- Wau Versuche gemacht; beide gedeihen sehr gut, doch wird keine derselben zu technischen Zwecken in Scandinavien cultivirt. Reseda odorata, L (Norw. u. Schwed. : Bescda). Die wohlriechende Resede findet man wahr- scheinlich in jedem Garten Scandinaviens, wo Blumen cultivirt werden, ganz bis Vardö und Vadsö in Ost- Finmarken. Sie blüht sehr gut bei der Bergstadt Röros. Der Samen reift wenigstens bis Throndenes (68° 50' — cfr. Pag. 64), wo diese Art sich durch Selbstaussaat vermehrt. Dasselbe ist in Schweden bei Piteä (G5° 20') der Fall. Nymphaeaceae. Nyniph?ea alba, L. (Norw.: NöTikelblom, Tjüiiblo»/, Vasrose, Vasgaas; Schwed. : Boit nechrose, Tjärnrose). Die weisse Seerose ist ziemlich allgemein in Scandinavien : in Schweden bis Luleä Lapmark und in Norwegen ganz bis zum Kirchspiele Klöven in Senjen (69° 11' N. B. 35° 38' Ö. L.). In den süd- lichen Gegenden Norwegens geht sie bis ungefähr 3000' (942m) ü. d. M. In der Provinz Nerike in Schwe- den (ungefähr 59°) findet man eine ausgezeichnet schöne Varietät (ß. rosea, Hartm.). deren äussere Kro- nenblätter rosenroth und die inneren carminroth sind. Diese Varietät gedeiht sehr gut im botanischen Garten bei Christiania. Nuphar luteum, Sm. (Norw.: Kolblom, Aäborblom, Gul Vasblom; Schwed.: Grill nechrose). Hie gelbe Seerose ist ebenfalls in Scandinavien allgemein: in Schweden von Skäne (Schonen) bis Lapmar- ken und in Norwegen bis Saltdalen in Nordland (67° 5'). In den südlichen Gegenden bis ü. d. M. — Sowohl in Norwegen wie in Schweden begegnet man hier und da der Volkssage, dass ein mythisches Wesen, in Norwegen Nok oder NyJc und in Schweden Neck genannt (die Nixe der Deutschi welches im Wasser lebt und natürlicherweise seine Gestalt mannigfach verändern kann, zwischen den See- rosen, hauptsächlich aber zwischen der erst genannten Art. sich aufhält. Nuphar pumilum, DC. ist nicht so allgemein wie die früher genannten Arten, wird alter doch an mehreren Stellen, in Schweden bis Karesuando in Torneä Lapmark (68°30'), und in Norwegen bis Sva- nevik in Süd-Varanger (09° 30' N. B. 47° 51' Ö. L.) gefunden. Nuphar intermedium, Ledeb. kommt an einzelnen Stellen im nördlichen Schweden und ebenso hier und da in Norwegen, sogar in den südlichen Provinzen, vor, und hat ihre Polargrenze im Innern Finmarkens (09° 18' N. B. 43° 40' Ö. L.) erreicht. 39 30G C ist ine». II e 1 i a 11 1 li «' in u in. Vom Sonnenröschen findet man in Norwegen keine, im südlichen Schweden aber drei Arten wildwachsend, Dämlich Hei. Fumana, Mill., Hei. oelandicum, Vers, und Hei. vul- gare, Gärtn. Im botanischen (.arten bei Christiania werden folgende Arten enltivirt: Hei. glaueum, Pars., Hei. lavandulsefolium, Pers., Hei. oelandicum, Pers., Hei. pilosum, L., Hei. Rhodax, Hei. variabile, Spach. und Hei. vulgare, Gärtn. V i o I a c e ae. Viola. Von dieser Gattung findet man eilf wildwachsende Arten in Norwegen; von diesen aber nahe ich, ausser im botanischen Garten, nicht mehr als eine Form eultivirt gesehen, nämlich Viola tricolor L. rar. inaxiina. (Norw.: Stedmorsblomst ; Schwed.: Styfmorsblomma ; Isl.: Prenningargras). Das Stiefmütterchen ist in Scandinavien überall wildwachsend, ganz bis Alten, and in dem südlichen Norwegen bis 3800' (1192m.) ü. d. M. Mehrere grossblumige Varietäten aber, die ii oben genannten Namen gehen, werden überall bis Vadsö am Varanger-Fjord enltivirt, und ver- mehren sich in Throndenes in Nordland (68° 49') durch Selbstaussaat. Diese Varietäten blühen auch sehr gut bei der Bergstadt Etöros. Cucurbitaceae. Bryonia alba. /.. Die weisse Zaunrübe ist im südlichen Schweden, ungefähr bis G0°, aber oichl in Norwegen wildwachsend : dahingegen eultivirt man sie hier ab und zu, hauptsächlich zum Be- kleiden vmi Lauben u. dgl. Am Ende des Throridhjems-Fjord (64° 2') hält sie sich gut ohne Decke, aber gen Norden ist sie, so weit mir bekannt, Dicht versucht worden. i itrullus vulgaris. Schrad. (Norw.: Vandmelon; Schwed.: Vattenmelon). Die Wasserme- lone wird sehr -eilen in Scandinavien eultivirt. und reift natürlicherweise nur in Mistbeeten. Die grÖSSte reife Frucht, die ich in Christiania gesehen habe, hatte ein Gewicht von nur 12 Pfund ( ü. il. M. Diese Pflanze, die. wie es seheint, überall und zu allen Zeiten1 die Getreide- arten als Unkraut begleitete, war vor •!:>— 30 Jahren in Norwegen viel gewöhnlicher als jetzt; der Grund dafür ist früher bei Chrysanthemum segetum (Tag. 245) besprochen. Phytolacceae. Phytolacca decandra, L. Wenn die Wurzeln der Kerme s beere frostfrei überwintert wer- den, so leiten die Früchte bei Christiania vor Fnde September. Dasselbe ist auch mit Phytolacca esc nie nta. Haw. der Fall, die ich nur an einer Stelle bei Christiania als Gemüsepflanze in Cultur ge- sehen habe. M a I v a c e ae. Halope trifida, Cav. var. grandiflora, Hort wird hier und da als Zierpflanze ganz bis Alten eultivirt. I.avatera trimestris, /.. verhält sich in jeder Beziehung wie die vorgenannte Art; dieselbe wird auch in Reykjavik auf Island (04° 8') eultivirt Altluca officinalis, L, Den gemeinen Eibisch habe ich nur in dem hiesigen botanischen . wo er sich gut ohne Decke halt, eultivirt gesehen. \lth:ra rosea Cav. (Norw.: Stokrose; Schwed.: Stokkros). Die Pappelrose wird allgemein in vielen Varietäten eultivirt, bis Stamsund in Lofoten, wo sie sich ohne Decke hält. Der Samen reift tens l'is Throndhjem. Halva. Von dieser Gattung findet man in Norwegen zwei wildwachsende Arten. Halva rotnndifolia, /... die man in den niedrigeren (legenden bis zum Kirchspiele Vang in Bedemarken (60° l-'> • in Schweden bis Gefle (60° W) — findet, und Malva sylvestris. /... die man in Norwegen, der südlichen Küste entlang, von Flekkefjord (58° 17' N. F. 24° 20' ö. F.) bis Christiania gefunden hat. wo sie ihre Polargrenze als wildwachsende Pflanze erreicht. In Schweden, in den südlichen Provinzen und an der Westküste, ungefähr bis 59°. Cultivirt nicht diese Art im Kirchspiele llemnes in Nordlai en Samen. Von fremden Arten, welche in den nordliehen (legenden eultivirt werden können. Bind mir nur Halva crispa, /. . die bis Stamsund in Lofoten gul gedeiht, und Malva moschata, L., die ebenfalls in Bemnes reiten Samen giebt, bekannt der P£»hlb»nteo Zftrich. is>65. Pag. 20. 311 Sida tilia?folia, Fisch, habe ich in den Jahren 1857 und 1858 cultivirt; sie wurde beide Male 5_6< (i.5_ i.9m.) hoch, und der Samen war Ende September und Anfang October reif. Näheres ist Pag. 55 angegeben. T i I i a c e ae. Tilia parvifolia, Ehrh. (Norw. u. Schwed.: Lind).1 Die kleinblättrige oder Winter-Linde ist die einzigste in Norwegen wildwachsende Art dieser Gattung. In den östlichen Gegenden erreicht sie ihre Polargrenze im Kirchspiele Aamodt in Österdalen (61° 22' N. B. 29° 3' Ö. L.), und an der Westküste im Kirchspiele Volden in Söndmöre (62° 9' N. B. 23° 41' Ö. L.). Für Schweden wird die Polargrenze dieser Art, als wildwachsender Baum, an der Ostküste bei Skuluberg in Ängermanland (63° 10'), und im Inneren des Landes bei Osmundberg in Dalekarlien (Gl0 3') augegeben. An den Ufern des Sognefjord, im Stifte Bergen, geht die Linde bis 1700' (533m) ü. d. M. hinauf. In Norwegen gedeiht diese Art als gepflanzter Baum gut im Kirchspiele Stegen in Nordland (67° 56'), in Schweden bei Haparanda (65° 50') und in Finland bei Wasa (63°). Es giebt im südlichen Norwegen an verschiedenen Stellen ziemlich grosse Lindenbäume, von denen ich hier nur folgende anführen will: Beim Hofe By am Ende des Throndhjems-Fjord (64°2') stehen mehrere gepflanzte Linden, die im Mai 1863 gemessen wurden und da ein Alter von 25 Jahren hatten. Dergrösste dieser Bäume hatte damals eine Höhe von 23' (7.2m) und hielt, 4' vom Boden entfernt, 2' (62cm.) im Um- fang. Die Krone hatte einen Durchmesser von 15' (4.7m.), und die letzten Jahrestriebe waren 18" (47cm.) lang. Diese Entwickelung scheint, bei dem hier genanntem Breitegrade, recht respectabel zu sein. Beim Hofe Österaat, im Kirchspiele ürlandet an der Mündung des Throndhjems-Fjoi steht eine Linde, die eine Höhe von 42' (13.2m), und deren Stamm in der Brusthöhe einen Umfai 7' (2.2m) hat. Die Krone misst 40' (12.5m.) im Durchmesser. In eine der Hauptstrassen Throndhjems (63° 26') steht eine Linde, von welcher Fig. 56 einen, nach einer Photographie ausgeführten, Holzschnitt zeigt. Der Baum ist 35' (lim.) hoch, und der Stamm hat in der Brusthöhe einen Umfang von 9' (2.8m.). Wahrscheinlich sind die beiden letzt genannten Linden die grössten Bäume ihrer Art unter einem so hohem nördlichen Breitegrade. Bei den Ruinen der Domkirche Hamar's an dem östlichen Ufer des Binnensees Mjösen (60° 41'), steht eine Linde, die eine Höhe von nur 40' (12.5m.) hat; der Stamm aber, der 10' (3.1m.) hoch ist. misst in der Brusthöhe 12' (3.7m) im Umfang. Beim Hofe Milje im Kirchspiele Skouevig, im südlichen Amte Bergen (59' t3' .Y B. 23° 32'Ö.L.), befinden sich 10 Linden, die in einem Halbkreise vor dem Hause stehen; diese Bäume, die. wie man an- giebt, 1752 gepflanzt wurden, sind alle von ungefähr gleicher Grösse. Dieselben haben eine Höhe von 66' (20.7m.) und die Stämme, die bei einzelnen Bäumen 24' (7.5m.) und bei andern 32' (10m.) bis zur Krone messen, haben in der Brusthöhe durchschnittlich einen Umfang von 7' (2.2"). Sämmtliche Baume sind vollständig gesund. In der Nähe des Marineetablissements Horten am Christiania-Fjord (5 iit. auf dem Yer- gnügungsorte „Tivoli", eine schöne und kräftige Linde, in deren Krone eine Menge Exemplare von Viscum ' Der Name eines unserer grössten Männer der Wissenschaft, nämlich der Name Linne's, wird von dem schwedischen Namen dieses Baumes abgeleitet. Bei Stegaryd in der schwedischen Provinz Smäland stand nämlich eine ungewöhnlich grosse Linde (Schwed. Lind, sprich Linn), nach welcher der Vater Linnens, der Prediger war, sich Linnnas nannte. („Vastissima Stegaryd Sunnerbon Smolandise, nnde Tiliandri et Linntei dicti". Lin. Fl. Sv.). Nach der A ■ ■ ■ Baum noch im Jahre ls-jj, and die Bevölkerung der Gegend berichtete, dass ein sehr berühmter Mann sieh nach diesem be- nannt hatte. (C. F. Symaii. Utkast tili sveuska växternas naturalhistoria. Ö 312 Fig. 56. i\ ^P^J^Vv^t-^ album Bicfa befinden. Der Baum, von welchen Fig. ■>: eine Zeichnung giebt, hat eine Höhe von 50' (15.7m.) und der Stamm, der in der Brusthöhe einen Umfang von i ..»'./ (3.9m.) hat, verzweigt sich 8' (2.5m.) vom Boden ZU einer Krone von 50' Durehmesser. In der kleinen Stadt Flekkefjord (ösn IV X. ];. MC 19' <"». L.) steht eine Linde, die, nach einer 1863 vorgenommenen Messung, eine Höhe von 60' (I8.8n>.) hatte; der Stamm, der sein- glatl und beinahe vollständig cylindrisch ist. hat bis zur Krone eine Höhe von 10' (3.1m) und in der Brusthöhe einen Um- laut von B' (2.5). Die Krone hat einen Durchmesser von 52' (16.3m.), Das Alter des Baumes wurde damals zu 90 .Jahren angegeben. 313 A (7 < Beim Hofe Stödtvedt in der Nähe der Stadt Drammen (59° 45' N. B. 21 52' Ö i steht eine sehr alte, 55' (17.2m.) hohe Linde, deren Stamm in der Brusthöhe einen Umfang von 20' (6.3m-] hat, und sich 12' (3.7m.) über der Erde in vier mächtige Aeste verzweigt. Bei der Birke ist bereits oben (Pag. 183 — 85) gelegenüicht erwähnt, dass sowohl diese als verschie- dene andere Bäume, wenn dieselben geköpft werden, unter gewissen Verhältnissen eine eigenthümliche Art von Luftwurzeln bilden können. An einzelnen Stellen im südlichen Bergenhus Amte hat mau Beispiele dafür, dass auch die Linde solche Wurzeln treibt. Eine ähnliche, aber in viel geringerem Grade entwickelte Wurzelbildung der Linde (die Wurzeln haben eine Länge von nur 60 — 70<™), findet man in der» Flora" 1873 Pag. 384 Tab. V beschrieben; dies ist das einzige Beispiel, welches mir vom Auslande her bekannt ist. Von fremden Arten findet man folgende bei Christiania: Tili a amerieana. L., T. urgent ea. DC, T. glabra, Vent., T. grandifolia, Ehrh., T. heterophylla, Vent. und T. rubra. DG Predigerhofe Stegen in Nordland (,(i?ü 56') gedeiht Tilia grandifolia var. asplenifolia sehr gut. Bei Stockholm (59° 20^ hat man folgende fremde Arten: Tilia alba. .1/7.. T. amerieana, /-.. T. euchlora, K. Koch, T. pubescens, .4(7, T. tomentosa. Moench und T. vulgaris, // 40 314 Hypericineae. Hypericum. Von dieser Gattung findet man fünf Arten in Norwegen wildwachsend. Hypericum perforatum, L. iNorw.: Perihum, Pirkum; Schwed. : Firbum, Jokatmisört). Das Johanniskraut ist allgemein in Scandinavien; in Schweden bis Angermanland (ungefähr 631/,0) und in Norwegen bis zu der Insel Kjerringö in Nordland (65° 31'); im südlichen Norwegen geht es kaum höher als 1700' 533m) u.d.M. In mehreren Gegenden Schwedens pflegt man die Milchgefässe mit diesem Kraute zu scheuern, sobald die Milch ..verhext" worden ist, und eben so die Buttergefässe, sobald, aus dem einem oder dem andern Grunde, die Salme nicht Butter geben will.1 11 \ pericnm quadrangulum, /-. Diese führt sonst dieselben scandinavischen Namen wie die vorgenannte Art: in Söndmöre im Amte Elomsdalen aber wird sie auch Ölhmg, d. h. Bierkönig, genannt. In Schweden geht diese Art ungefähr eben so weit gegen Norden wie die vorgenannte; in Norwegen aber bis I. ntnten (68° Mi. und in den südlichen Gegenden bis ungefähr 3000' (942m.) ü. d. M. In den Landdistrikten sowohl Norwegens wie Schwedens pflegt man allgemein die Blumen der beiden genannten Arten zu sammeln. Man digerirt dieselben entweder mit Branntwein, um diesen, als eine Art von „Magenbitter" zu gehrauchen, oder mit Baumöl, um als „Balsam" für frische Wunden zu dienen. - Tamariscinea. Tamarix germanica, L. (Norw.: Klaaved, Klaaris, Strandris; Schwed.: Strandljung). Die deutsche Tamariske ist die einzigste in Scandinavien wildwachsende Art dieser Gattung. Dieselbe ist an einzelnen Stellen im mittleren Schweden gefunden worden, scheint aber ihre Polargrenze schon un- gefähr bei 63° erreicht zu haben. In Norwegen ist sie nicht südlicher als bei Hönefos (ungefähr 60°) gefunden werden: nördlicher aber kommt sie hie und da an den Ufern der Flüsse bis Alten (70°) und der Mündung des Flusses Börselv in Porsanger-Fjord (70° 20' N. B. 43° 14' ö. L.) vor. Im Folthale geht die Tamariske bis zu einer Höhe von 2.310' (724m.), und die Stämme derselben werden dort von den Dauern zu Pfeifenrohren verwendet. Im Allgemeinen wird sie nicht über 3 — 4' (94 — 125m»-) hoch, mit Stämmen, die einen Durchmesser von 14— 20mm. haben. Auf Inderöen im Throndhjems-Fjord (63° vy, habe ich V (2.2m) hohe Exemplare gesehen, die einen Stammdurchmesser von 27mm. hatten. \ om Hofe Laurgaard im Gudbrandsthale (Gl" 52' und 1020' — 320>n. ü. d. M.) besitze ich zwei Stamm- Btücke, \on denen das eine einen Durchmesser von 12mm und ein Alter von 10 Jahren, und das andere einen Durchmesser von 15mm. und ein Alter von 1!) Jahren hat. In gewöhnlichen Wintern halten Tamarix gallica. /,. und T. tetrandra, Patt, sich recht gut bei Christiania, und T. gallica bei Stockholm. A c e r i n e ae. 1 1' i' r platanoides, /,. (Norw.: Lön; alt Norw.: Hlynr; Schwed.: Lux»). Der Spitz-Ahorn i-i die einzigste in Norwegen wildwachsende Art dieser Gattung, und als solche kommt derselbe so gut 1 Btcl ird Dyfceck'i Bans. 18*5 Pag. ~\ i'u A. Bitter ron Perger. Deutsch« Pflansensagen. Stuttgart u. Oehringen, Pierpoinl Johnson, The naefal Planta of Grfat Britatn. l'at'. 61—62. * ('fr. John 1. I Vc.l. 1. Pag. 417. 315 wie ausschliesslich in den südöstlichen Theilen des Landes und nur sehr selten in den westlichen Gegenden vor, z. B. in den Kirchspielen Voss (60° 38') und Etne (59° 40'), heide im südlichen Bergenhus Amte. Der Spitzahorn geht kaum weiter gegen Norden als bis zum Hofe Sjöli im Renthaie (61° 30' N. B. 28° 57' Ö L. . Angepflanzt gedeiht er gut beim Hofe Stennes im Kirchspiele Mo am Ende des Ranen-Fjord in Nordland (66° 18'), wo er geblüht hat; doch ist es mir nicht bekannt ob er reifen Samen gab. In Tromsö (69° 40r) wird er nur strauchartig (cfr. Pag. 83). Am Ende des Throndhjems-Fjord (04° 2') giebt der Spitzahorn keimfähigen Samen, den man dort zur Aussaat benutzt. In den südlichen Gegenden Norwegens geht er als wildwachsender Baum kaum höher über das Meer, als ungefähr 1000' (314m-) ; angepflanzt aber geht er beinahe zu der doppelten Höhe; so findet man z.B. beim Hofe Halten im Kirchspiele Vaage im Gudbrands- thale (61° 52' und 1350' — 292m. ü. d. M), drei gesunde Bäume dieser Art, die eine Höhe von über 30' (9.4m) und einen Stammdurchmesser von bis 2' (62cm.) haben. Ja sogar im Kirchspiele Opdal (6 gedeiht der Spitzahorn angepflanzt recht gut in einer Höhe von 1970' (618m.) ü. d. M. — In Schweden ist der Spitzahorn an der Ostküste wildwachsend bis Skuluberg in Ängermanland (63° 10'' und angepflanzt bis Piteä (65° 20') zu finden. Die nordwestlichste Stelle in Russland, wo der Spitzahorn noch wildwachsend vorkommt, ist bei Serdobol (613/4°), am Nordostende des Ladoga-Sees,1 aber als gepflanzten Baum findet man denselben auch in Finland bei Uleäborg (65°). Bei Christiania habe ich nur drei Varietäten von dieser Art gesehen, nämlich Acer platanoides laciniatum, Acer plat. foliis albo variegatis und luteo variegatis. Die erste Varietät ist vom Auslände eingeführt, die zweite ist im hiesigen botanischen Garten aus Samen der reinen Art erzogen worden, und die dritte ist ebenfalls aus gewöhnlichen Samen bei einem Privatmanne entstanden. Als Varietät Könnte ich indess vielleicht noch eine Form nennen, welcher ich vorläufig den Namen comp ac- tum beilegen will. Vor mehreren Jahren fand ich nämlich hier in der Krone eines Spitzahorns einen Ast, der sich an der Spitze sehr dicht verzweigte, so dass das Ganze ein compacte«, kugelförmiges Aus- sehen bekam. Mit diesen verkümmerten Zweigen Hess ich einige Exemplare des gewöhnlichen Spitzahorns oculiren, und hat sich die compacte Entwickelung mit kleinen dichten Verzweigungen bei diesen Oculanten fortwährend erhalten. Im Kirchspiele Frosten, in der Nähe von Throndhjem (63° 35'), stehen zwei Spitzahorn, die 1M:?> gepflanzt wurden und jetzt ungefähr von gleicher Grösse sind. Nach einer im Frühjahre 1863 vorgenom- menen* Messung war der eine 45' (14.1m.) hoch; der 6'/.2' (2m) hohe Stamm mass in der Brusthöhe 5' (1.5m) im Umfang, und die Krone hatte einen Durchmesser von 47' (14.7m). Beim Hofe Lid im Kirch- spiele Land (60° 51') findet man, in einer Höhe von 1000' (314m.) ü. d. M., also ungefähr an der Höhen- grenze des wildwachsenden Spitzahorns, ein Exemplar, dessen Alter auf ungefähr 100 Jahre angegeben wird. Nach einer 1865 vorgenommenen Messung hatte dieser Baum eine Hohe von 16' (14.4m. ; der Stamm hatte in der Brusthöhe einen Umfang von 5'/2' (l-7m) und die Krone einen Durchmesser von will Im Garten des Predigerhofes Nannestad im Amte Akershus (60° 13') steht ein Spitzahorn, der 1863 gemessen wurde. Derselbe war 47' (14.7m.) hoch, und der inwendig verfaulte Stamm hatte in der Brusthöhe einen Umfang von 9' (2.8m.). Der Durchmesser der Krone war 54' (16.9m). Beim Hofe Trisät im Kirchspiele Laurdal in Thelemarken (59c 25') stellt ein Spitzahorn, der im August 1861 gemessen wurde. Der Baum hatte eine Höhe von 60' (188m.), und der Stamm mass in der Brusthöhe 9' 8" (3m.) im Umfang. Aus ihm entspringen drei mächtige Aeste in der Höhe von ungefähr 10' (3.1m.) über dem Boden. Die überaus laubreiche, 48' (15m.) im Durchschnitt messende Krone verbirgt mit den dichten, fast bis zur Erde reichenden Zweigen beinahe den ganzen Stamm. Das Alter des Bau- mes wurde 1861 zu 65 — 70 Jahren angegeben, welches ein ungewöhnlich schnelles Wachsthum andeuten würde. Ich will übrigens bei dieser Gelegenheit nicht unerwähnt lassen, dass der genannte Hof, aufdess Grund der hier beschriebene Baum steht, seiner vorzugsweise günstigen Lage und seiner ungewöhnlichen Fruchtbarkeit wegen, bekannt ist2 Einer Tradition zufolge verdankt der Hot' .. ZV seit" (Deutsch ungefähr „dreifältig", — der dreifach fruchtbare) gerade diesen Umstand seinen Namen. Die Sage erzählt näm- 1 Dr. A. Th. v. Middendorff's Sibirische Reise. Bd IV. Th. l. Pag. 8 Seine Felder liegen nicht höher als 270' (.S.')™) ü. >!. M. 316 Fi?. 58. 317 Fig. 59. lieh, dass man daselbst in einem und demselben Jabre und auf einem und demselben Acker dreimal nach einander Gerste gesäet haben soll; dies will freilich wahrscheinlich nur sagen, dass die Gerste dort zweimal in einem Sommer reif geworden, und dass man nur der Curiosität wegen zum drittenmal' hat. So verstanden wäre aber auch die Sache nicht geradezu unglaublich: in den engen Gebirgsthälern der Kirchspiele Mo, Laurdal und Tin in Thelemarken so wie in Lärdal im Stifte Bergen soll es nämlich nicht an Beispielen fehlen, dass man reife Gerste neun Wochen nach der Aussaat auf dem Acker geschnit- ten hat.1 Lassen wir übrigens auch die Wirklichkeit obiger Erzählung auf sich beruhen, so ist doch so viel gewiss, dass der Hof Trisät sich einer, im Verhältniss zu der geographischen Breite, ungewöhnlichen Vegetation erfreut. Fig. 58 stellt den oben beschriebenen Baum bildlich dar. Beim Hofe Lässestad, in der Nähe von Horten am Christiania-l'jord. steht ein völlig gesunderund kräftiger Spitzahorn, den Jedermann in dortiger Gegend als Merkzeichen kennt. Her Baum ist 50' hoch und hat eine Krone von 54' (16.9m.) im Durchmesser, die sich 21' (6.6«»0 über der Knie auszubreiten anfängt. Der Stamm misst in der Brusthöhe 8' (2.5m.) im Umfang. Diesen Baum kann man. sogar von der gegenüber liegenden Seite des Fjords, in einem Abstände von zwei geographischen Meilen, erblicken. 1 In Sogn, nördliches Bergcnhiis Amt, soll man ebenfalls zweimal in einem Sommer Gerste geerntet haben. (Ahsalon Peders- 6ön's Norges Beskrivelsc (1567 — 70) in Norskc Magasin. 1 Bd. Christiania 1S5S. Tag. 1111. An derselben Stolle wird auch die alte Geschichte erzählt, dass man Gerste gesäet hatte, die zu Haler verwandelt wurde und umgekehrt. Cfr. Theophrast hist. pl. 2. 4. 1. — 8. 4. 7. Plinius bist. nat. cd. Sillig XVIII. 17. 44. Galenus de aliment. beult. 1. 37. Basilins. Ilexaem. hom. ed. Front. Duc. 5. P. 59. Flora oder allgemeine botanische Zeitung. Neue Reihe VI -.- \ 318 Beim Hofe Lysaker. ungefähr */« Meile von Christiania entfernt, steht ebenfalls ein ansehnlicher Spitzahorn, der eine Höhe von 56' (17.6n»0 hat, und dessen Stamm in der Brusthöhe 10' (3.1m-) im Umfang misst. — Auf einem Friedhofe in Christianssand (58° 8') steht ein Exemplar, welches genau dieselben Di- mensionen, wie das eben genannte hat, und dessen Krone 78' (24.5m) im Durchmesser halt. Von den beiden grössten Bäumen dieser Art. welche man, so weit mir bekannt, in Norwegen fin- det, steht der eine bei der kleinen Stadt Dröbak am Christiania-Ejord (59° 40'), und der andere beim Hofe Möllenhof in der Nahe der Stadt Drammen (59° 4G'). Der erstgenannte ist 00' (18.8m-) hoch: der hohle stamm misst in der Brusthöhe 12W (3.9m) im Umfang, und der Durchmesser der Krone ist 4G' (14.4m.). Der andere, der schon in der Beschreibung des Kirchspieles Eker (Kopenhagen 17 st. Pag. 75) vom Prediger II. Ström als ..ein grosser Spitzahorn" besprochen wird, hat jetzt eine Höhe von 70' (22m.); der Stamm misst in der Brusthöhe 11' (3.4m.) im Umfang und der Durchmesser der Krone ist 54' (,17m.). Fig. 59 giebt die Zeichnung dieses mächtigen Baumes. Acer psendoplatanns, /.. (Norw.: Platanlön; Schwed.: Sycomorlömi). Den Bergahorn findet man in Scandinavien nur als angepflanzten Baum, welcher in Schweden bis Piteä (65° 20') und in Norwegen jedenfalls bis zum Ende des Throndhjems-Ejord (G4° 2') gedeiht, wo er sehr üppig wächst und keim- fähigen Samen giebt. Hieraus lässt sich schliessen, dass derselbe, der Küste entlang, viel weiter gegen Norden gedeihen könnte. Auf fnderöen (63° 52'), wo ich Bäume gemessen habe, die einen Umfang von 4' (125cm.) hatten. vermehrt der Bergahorn sich sogar durch Selbstaussaat in einem benachbarten Walde. — Diese Art muss wahrscheinlich erst in der neueren Zeit in Norwegen eingeführt worden sein, denn, selbst in der Umgegend Ynii Christiania, habe ich niemals Baume gesehen, die mehr als 50' (15.7m.) hoch waren, bei einem Stamm- umfang von 4 — 5' (125 — 156cm). Die einzigsten Varietäten dieser Art. die ich hier gesehen habe, sind erstens die mit weissgescheckten Blättern, und zweitens diejenigen, deren Blätter auf der Unterfläche stark purpurgefärbt sind Vor einigen Jahren trug ein junges veredeltes Exemplar dieser Varietät im hiesigen botanischen Garten ungefähr 26 Samen, die ich, obgleich sie nicht alle vollständig keimfähig zu sein schienen, doch aussäete. Von diesen Samen bekam ich acht Pflanzen, deren Blätter sämmtlich auf der Unterfläche stark purpurroth ge- färbt waren.1 Von fremden Arten und Formen habe ich bei Throndhjem (63° 26') Acer campe stre, L., A. pictum. Thunb. und A. pseudoplatanus foliis subtus purpureis gesehen. — Bei der Stadt Ear- Bund ■■'<-" 5' . in der Nahe von Gap Lindesnes, stehen vier Exemplare von Acer campestre. die eine Höhe von 24' i7. .">m.) haben, und deren Stamme in der Brusthöhe zwischen 17 und 24" (45— 63cm.) im Um- fang variiren. Dies sind die grössten Bäume dieser Art, die man. so viel ich weiss, in Norwegen findet : die Messungen sind mir im September 1874 durch Herrn Forstmeister Glöersen eingesandt worden. Bei Christiania rindet man ausserdem folgende: Acer circinnatum. Tursh, Acer cretirum. /... \ ■ t dasycarpum, Ehrh., Acer ibericum. Bieb., Acer Isevigatum, Watt., Acer monspes-su- lau um, L., Acer Negundo, L., Acer obtusatum, W.dK., Acer pensylvanicum, L., Acer Pla- tanua, Burm., Acer polymorphum, Spach, Acer rubrum, Ehrh., Acer saccharinum, Wangtnh., \< <■[■ spicatum, Lam. und Acer t ataric lim. L. Von der letztgenannten Art besitze ich eine Stamm- Bcheibe aus dem hiesigen botanischen Garten, die einen Durchmesser von 5" (13cm.) und 37 Jahres- ringe hat. Bei Stockholm (59°200 rindet man folgende Arten: A. campestre. /... A. d as ycarp um, Ehrh., \ Negundo, /... A. pensylvanicum, L.. A. pictum, Thunb., A. saccharinum. Wangenk., A. spi- catun tataricum, L. und bei Petersburg: A. campestre, A. dasycarpum, A. pensyl- vanicum, A. platanoides, A. pseudoplatanus, A. rubrum, A. spicatum und A. tataricum. ■ . K.irl Koch. Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde. XII Jahre. (1869) Pa^- 75. 319 Hippocastaneae. /Esculus Hippocastanum, L. (Norw.: Hestekastanie ; Schwed. : Häsfkastanie). Die Ross- kastanie findet man sehr allgemein in Scandinavien angepflanzt: in Schweden scheint sie ihre Polar- grenze in Jemtland (ungefähr bei 63°), und in Norwegen in Stegen in Nordland (67° 56') erreicht zuhaben. Bei Wasa in Finland (63°) hält sich die Rosskastanie gut, wenn sie an Ort und Stelle aus Samen erzogen ist; wenn man aber junge Bäume aus südlicheren Gegenden bekommt, müssen sie auf magerem Boden gepflanzt werden; in entgegengesetztem Falle erfrieren die Spitzen oft. Von den gewöhnlich vorkommenden Varietäten findet man bei Christiania iE. Hippocastanum Memmingerii, Hort, JE. Hip. foliis albo maculatis und iE. Hip. flore pleno. Die letztgenannte findet man auch bei Stockholm. Beim Hofe Kaarevik, auf der Insel Stordö, südliches Bergenhus Amt (59° 45'), steht eine Ross- kastanie, die, nach einer 1862 vorgenommenen Messung, 42' (13.2m) hoch war: die Höhe des Stammes war 8' (2.5m-); der Umfang desselben in der Brusthöhe 7' (2.2m), und der Durchmesser der Krone 48' (15 Der Baum ist vollständig gesund und soll von einem Prediger, in dessem Besitze der Hof von 1769 bis 1793 war, gepflanzt worden sein. Eine der grössten Rosskastanien, die ich in Norwegen kenne, steht im hiesigen botanischen Garten, unmittelbar vor der Thür meiner Wohnung. Dieselbe ist 54' (17m) hoch und misst in der Brusthöhe 9' (2.8m.) im Umfang. Fig. 60 giebt eine Abbildung des Baumes, die nach einer Photographie ausgeführt ist. Beim Hofe Sande, Kirchspiel Thunö im Amte Smaalenene (59° 20'), stehen zwei Rosskastanien von ungefähr gleicher Höhe. Von einer derselben ist mir nachstehende, im August 1861 vorgenommene Mes- sung, mitgetheilt: Höhe zwischen 50-60' (15.7— 18.8m-), Umfang in der Brusthöhe 11' (3.4m), Höhe bis zur Krone 9—10' (2.8 -3.1m.), von wo aus zwei mächtige Aeste entspringen. Das Alter dieser Bäume be- treffend erzählte ein in der Gegend ansässiger Greis, dass er als Knabe oft die Gabel zwischen den beiden Aesten als Reitpferd benutzte. Dies mag in den Jahren 1774—76 geschehen sein, und wenn man das damalige Alter der Bäume auf 20 — 25 Jahre schätzt, so müssen sie, im Jahre 1861 ca. 115 Jahre alt gewesen sein. Beim Hofe Frydenberg in der Nähe der kleinen Stadt Kragerö, an der südöstlichen Küste Nor- wegens (58° 52' N. B. 27° 4' Ö. L.), befindet sich eine Rosskastanie, die im September 1874 folgende Di- mensionen hatte: Höhe 65' (20.4m-), Stammhöhe 5' (1.6m), Stammumfang in der Brusthöhe 9 und Diameter der Krone 46' (14.4m). In der Umgegend von Throndhjem (63° 26') giebt es ebenfalls verschiedene, wenigstens bei Berück- sichtigung des Breitegrades, ziemlich gross zu nennende Rosskastanieu, z. B. auf dem Hofe Dalen u. s. w.; die schönste unter ihnen steht jedoch in unmittelbarer Nähe der Stadt auf dem Hofe Volland, und zeichnet sich durch besonders kräftigen und schönen Wuchs aus. Nach einer 1861 vorgenommenen Mes- sung war der Baum 40' (12.5m.) hoch und mass 8' (2.5m) über dem Boden 6'y (2m.) im Umfang. Die Krone hielt 37' (11.6m.) im Durchmesser. Fig. 61 giebt eine Abbildung dieses Baumes, die nach einer Photographie ausgeführt ist. In der kleinen Stadt Dröbak am Christiania-Fjord (59° 40') stehen mehrere recht gross* kastanien, von denen die grösste, die im August 1874 gemessen wurde, folgende Dimensionen hat: Höhe 50' (15.7m.); der Stamm, der eine Höhe von 10' (3.1m) hat, misst in der Brusthöhe 10' im Umfang. Der Baum soll zwischen 1760 und 17 70 gepflanzt worden sein. In der Umgegend von Christiania findet man folgende Arten: .F. sculus carnea, W flava, Ait., JE. pallida, Willä, und iE. Pavia, L. Im hiesigen botanischen Garten habe ich mehrere Male iE. macrostachya, Mchx. versucht; diese Art leidet jedoch oft sehr durch die Kalte. In Horten am Christiania-Fjord (59° 25') hält -F. neglecta, Lindl. sich sehr gut. — Bei Stockholm hat man, aus JE. Hippocastanum, auch iE. carnea, Willd. und iE. l'avia, L. 320 . Staphyleaceae. Stavfcflea »«»ata, L. Die Pimpernnss findet man hie und da in den Gärten des südlichen ScandinavienV in Schweden wenigstens bis Stockholm und in Norwegen bis Christiania, wo sie emeHöhe „,, crrcich( Z U Jahr reife Früchte giebt An der Westtote des I an es würde sie wahrscheinUeb viel weiter nacb Norden gedeihen Sie halt sich nämlich bei Wasa .n Fmland (63), bcr dort oft dnreb die Kalte. - Im botanischen Garten bei Christiania Endet , man ausserdem gt C0lchj mi st trifolia, /, - Die letztgenannte halt sich auch bei btockholm. 321 Celast'rineaB. Evonymus enrojta'iis, L. Das europäische Pfaffenhütchen ist die einzige Art dieserGat- tung, die man in Scandinavien wildwachsend gefunden hat. Es kommt vereinzelt im südlichen Schwe- den ungefähr bis zum 57° vor. In Norwegen ist dieser Strauch nur an einer einzigen Stelle, nämlich in Fladdal in Thelemarken (59° 33' X. B. 26° 14' Ö. L.) als wildwachsend angegeben, und seihst diese Angabe scheint mir etwas zweifelhaft zu sein. Angepflanzt hält er sich in Schweden bis Piteä in Nor- wegen sogar bis Alten (70°) und auch bei Wasa in Finland (63°). Auf [nderöen im Throndhjems erreicht das Pfaffenhütchen eine Höhe von 9 -10 (2.8- 3.1n>- und die Krone denselben Durchmesser. Der Stamm wird dort ."." (80mm.) im Durchmesser. Bei Christiania erreicht diese Art eine Hohe von 10 — 14' 41 322 l 1.8 1.4» ■! bei verhältnissmässig dicken Stämmen; so besitze ich zwei Scheiben, von denen die eine die einen Durchmesser von 6" (15.6cm.) hat. ein Alter von 50 Jahren, und die andere, die 8" (21cm) dick ist, ein Alter von ii, .Iahten zeigt. — Vor einigen Jahren sammelte ich im hiesigen botanischen Garten Samen von einem Exemplar des Evonymus europseus", um dieselben zur Aussaat zu benutzen Zwischen ungefähr 100 Pflanzen dieser Aussaal befanden sieb zwei Exemplare mit 25— 30mm langen und 4— 5mm. breiten Blättern. Diese wurden für sich gepflanzt und die Blattform hielt sich unverändert vier Jahre hindurch, nach web her Zeit ich leider beide Exemplare, durch ein ungeschicktes Umpflanzen, verlor. Einige andere Exemplare hatten dagegen sehr -rosse, nämlich 7'/2cm. lange und 4'A>— •">' ,"" breite Blatter. In solchem Grade können also die Blattformen variiren. Von den sonst gewöhnlich eultivirten Varietäten findet man hier Evonymus europaus foliis purpureis und foliis variegatis. Von fremden Arten findet man beim Predigerhofe Stegen in Nordland (67° 56') E. atropurpu- reus, Jacq., E. ovatus, Wall, und F.. sarmentosus, Loud., und bei (hiistiania, ausser den vorgenannten, F.. americanus, /... E. angustifolius, Pursh, E. Hamiltonianus, Wall., E. latifolius, Scop., E. nanus, Bieb., E. obovatus, Nutt. und E. verrucosus, Scop. — In Schweden halten sich E. nanus, Bieb, bis Piteä (65° 20'), E. angustifolius, Pursh und E. latifolius, Scop. bis Vesterbotten (64°), E. americanus, L. und E. verrucosus, Scop. bis Stockholm (59° 20'). Celastrus scandens, L. Der Baum würger gehört inNorwegen zu den seltneren Sträuchern. Bei Christiania schlingt er sich an den ihn tragenden Bäumen bis zu einer Höhe von 16—18' (5— 5.6m.) hinauf, und giebt jedes Jahr reife Früchte. Die nördlichste Stelle, wo ich diese Art bis jetzt versucht habe, und wo sie sich gut hält, ist Stegen in Nordland (67° 56'). In Schweden hält der Baumwürger sich, an einer Wand wachsend, jedenfalls bis 60° 45', bei einer Höhe von 400' (125m.) ü. d. M. 1 1 i c i n e s. Hex Aquifolium, L. (Norw.: Bemed od. Christtorn; altNorw.: Beinvidr). Die Stechpalme war früher in Schweden an einer einzigen Stelle wildwachsend, nämlich im Kirchspiele Tossene in Bohus (58° 27'), ist aber jetzt ausgerottet. In Norwegen findet man dieselbe dagegen der Küste entlang, an ein- zelnen Stellen sogar in Massen, von Arendal (58° -27' N. 15. 26° 26' Ö. L.) bis zu der Insel Aama bei Chris- tianssund (63° 7' N. B. 2rj" 23' 0. L.), wo dieselbe ihre Polargrenze als wildwachsender Baum, nicht nur für Norwegen, sondern für ganz Europa, erreicht zu haben scheint. Hie und da der Küste entlang findet man mehrere, für ihren Breitegrad, ziemlich grosse Baume, von welchen ich folgende nennen will: Im ».arten des Predigerhofes Askevold (61° 21' N. B. 22° ls' Ö. L.) steht eine Stechpalme, die L866 eine Hohe von 17' (5.3m) hatte. Etwas über 2' vom Hoden t heilt sich der Stamm in drei Aeste, und unter der Theilung hatte derselbe einen Umfang von :y \- (96cm.); die Krone hatte einen Durch- • "' >. Es wird atagegeben, dass der Baum in den Jahren 1766- 1789 gepflanzt wurde. Im (.arten des Hofes Lövenberg in der Nähe vonMandal (58T wurde 1861 ein Baum gemessen, d.i eine Höhe von 30' (9.4m i hatte. Der Stamm theilt sich an der Wurzel in vier Aeste, von denen der in einer Höhe von V (125cm.) einen 1 mfang von 28" (73cm.) zeigte. Dieser Daum soll zu Ende origen Jahrhunderte gepflanzt worden sein. Aul der Insel Andugl im Kirchspiele Kvinhered, Südbordland (59° 25 i, steht ein wildwachsender Daum, der, nach einer L873 vorgenommenen Messung, eine Hohe von 36' (11.3m.) hatte. In einer Hohe von r hielt der Stamm 27" (70cm.) mi Umfang, Am dei I ii - < i Hauklandsö im Kirchspiele Oos, Nordhordland (60° 9')i findet man eine Menge flex, die, nach der Angabe des Forstmeister G.löersen, eine Hohe von 20—26' (6.3 -8.2m) und in der Brust- 323 höhe einen Stammumfang von 17—36" lii- erreichen. Der Boden besteht dort aus verwit- tertem Thon- und Glimmerschiefer, in welchem Hex Aquifolium sehr gut. in Gesellschaft mit Pinus sylvestris, gedeiht. Auf der Insel Stordö in Südhordland, die zwischen 59° 45' und 59° 58' n. B. liegt, und einen Flächeninhalt von 4.32 geographischen Q Meilen umfasst, ist die Stechpalme, nach Angabe des Herrn Forstmeister Glöersen, sehr allgemein, haupt- sächlich im Kiefernwalde auf dem südlichen Theile der Insel, wo man nicht selten bis 20 Stück auf einem norwegischen Morgen |Landes (10,000 O'- 984 [>•) findet. Die grössten Exemplare haben eine Höhe von 16-20-24' (5-6.3-7.5m-l und die Jahrestriebe im Allgemeinen eine Länge von 6— 8« (iß_21cm.). Im Garten des Hofes Kaarevik. •der auf dem südlichen Theile der Insel liegt, stand bis vor wenigen Jahren ein Exemplar der Stech- palme, welches mit vollem Rechte den Namen eines B a u m e s verdienen konnte. Die Ursache zum I al- len dieses Baumes bestand, wie mir aufgegeben wurde, darin, dass dieser stattliche Baum seinen Schatten auf ein Fenster warf. Ein paar Jahre vorher, ehe dieser Vandalismus ausgeführt wurde. hatte ich glücklicherweise eine Zeichnung dieses Baumes (Fig. 62) so wie folgende Messungen be- kommen: Höhe 46' (14.4m-); etwa ein paar Fuss über der Erde (feilte der Stamm sich in mehrere Aeste, von denen die beiden grössten einen Durch- messer von 7--" (lg M-.i hatten: unter der Verzweigung hatte der Stamm einen Durchmes- ser von 2' 8" 84«n.). Ich habe mehrmals Versuche mit dem An- pflanzen von Hex aquifolium im hiesigen botani- schen Garten gemacht: die Erfahrung zeigte aber, dass er den Winter bei Christiania nicht ertragen konnte. Von den vielen englischen Varietäten habe ich bei Christianssand (58° 8') Hex aquifolium bicolor, Eort. und I. aquifolium lucida, // rt. gesehen. - In der Nähe von Stavanger hat Herr Forstmeister Glöersen öfters den Samen der Stech- palme äusgesäet Einige Wenige Samen keimen nach Verlauf von zwei Jahren, die meisten aber erst drei Jahre nach der Aussaat. 11 ;-.'i R h a m n e ae. K li a in 11 11 s cathartica, /.. (Norw.: Troldbeer ; Schwed. : Getappel, Getostebusk, Värentorn). Der Kreuzdorn ist hie und da in den südlichen, niedrigeren Gegenden Skandinaviens wildwachsend, in Schwe- den bis Belsingland 61° im und in Norwegen bis zum Kirchspiele Land (00° 48'), wo er wahrscheinlich tili Norwegen sowohl seine Polar- wie Höhengrenze (500' — 157«n. ü. d. M.) erreicht hat. Bei Christiania habe ich niemals Sträucher gesehen, die über 9—10' ('2.8 — 3.1m) hoch waren; dagegen können die Stämme zuweilen verhältnissmässig ziemlich dick werden. Ich habe z.B. eine Scheibe, die ohne Rinde einen Durch- von i i" 20 " I bat und ein Alter von 50 Jahre zeigt. Die Jahresringe sind von ziemlich gleich- er Ausdehnung, und die äusseren haben nicht an Breite abgenommen. Der Kreuzdorn hält sich angepflanzt bei Wasa in Finland (63°). In einzelnen Gegenden Scandinaviena hat man über diesen Strauch folgt i : AN der Teufel einmal hörte, wie die Ziege Suchte, so hängte er sie an einem Zweige dieses Strauches und zog ihr das Fell ab; desshalb nennt man diesen Strauch auch „den Baum un- ter welchem der Teufel die Ziege schund". Ithaiiitius Frangula, /,. (Norw.: BraJcal, Troldheeg, Svartheeg, Hundhceg; Schwed.: Brdhved, Trösh etc.). Der Faulbaum ist ziemlich allgemein in Scandinavien wildwachsend, und geht in Schweden bis Piteä Lapmark Um l/.,u) und dem Flusse Kalix (66°), wogegen derselbe in Norwegen seine Pölargrenze im Kirchspiele Overhalden (64° 30' N. B. 29° 45' Ö. L.) erreicht zu haben scheint. Im russischen Lap- lande geht er sogar bis zu dem Forte Knjäscha (66° 50'). Bei Christiania erreichen sowohl der Strauch als äeine Stämme dieselben Dimensionen, wie bei der vorgenannten Art. Die Quacksalber, an denen Nor- wegen durchaus keinenMangel leidet, gebrauchen oft die Rinde des Faulbaumes, in ziemlich starken Dosen, als Abführungsmittel. Hiervon habe ich selbst, in meiner trüberen Stellung als practicirendcr Arzt, mehrere Beispiele erlebt. Bei Christiania findel man folgende fremde Arten: Rhamnus Alaternus, L., R. alpina. It., It. creiiul ata. AU., R. dahurica, Fall, R. Erythroxylon, PoB.,R. h yhrida, UHerit., It. infectoria, L., It. oleoides, L., It. Pallasii, F. : Krabe (Corvus Cornix) verwandt zu sein. Schwed.: Krdkris, Kräkling, Alt Norw.: Krcekiber; Färö: Krdgäber; Fl.: Krcekiber, Krakjuber; Norw. Lapl.: Tschappis muorjek, d. h. schwarze Beeren; Schwed. Lapl.: liouma). 325 Die Rausch- oder Krähenbeere ist überall in Scandinavien sehr gewöhnlich bis zum Nordcap (950' — 298m- ü. d. M.), und Ost-Finmarken, und geht im südlichen Norwegen 5000 — 5300' (1568—1663«) ü. d. M. In dieser Höhe tritt sie doch nur steril auf und muss durch das Alpenschneehuhn 1 1 alpina) dorthin gebracht worden sein. Für dieseu Vogel sind nämlich die Beeren ein Hauptnahrungsmittel (cfr. Pag. 237). Doch reifen dieselben noch weit über die Birkengrenze hinaus. Man findet die Rausch- beere auch auf Spitzbergen bei Bellsound (77%°), Green Harbour (78°) und Nord-Fjord (78V2°), so wie auf den Färöinseln, Island und Grönland, ganz bis 72° 48'. Ich habe zwei Stammstücke von Empetrum, das eine aus Hallingdal (60° 37' und 30 —'»42m. ü. d. M.i. und das andere vom Unterlande in Alten (70°). Das erste hat einen Durchmesser von 28 und das zweite von 21mm.; doch war es mir unmöglich die Jahresringe zu zählen. Sowohl in der Umgegend von Christiania als bei Throndhjem blüht die Rauschbeere in den letzten Tagen des April, gleichzeitig mit Salix caprea, und auf Island zu Ende Mai. Es ist eine bekannte Thatsache, dass die Beeren dieser Pflanze urintreibend wirken. An einzelnen Stellen Norwegens, z. B. im Gudbrandsthale, haben die Bauern offenbar dieselbe Erfahrung gemacht und desshalb die Beeren „Migadall" genannt, d. h. frei übersetzt Nachttopf. Dieselbe Erfahrung muss man auch in der Umgegend von Kola gemacht habep, wo man die Beeren Siha oder SztfJia, d. h. Harnbeere, nennt. An andern Orten in Russland nennt man sie Veroniza, d. h. Rabenbeere, oder - welches Wasseibeere bedeutet. In Finmarken werden die Beeren in Menge, sowohl von den Norwegern als Lapländern, gesammelt. mit Mihh gemischt, und so für den Wintergebrauch aufbewahrt. Im Winter la-sen die Lapländer diese Mischung frieren, und diese eisige Masse wird, wenn sie gegessen werden soll, zerquetscht oder mit dem aus Rennthiergeweih verfertigten Löffel zerrieben. Um ein nach ihrem Geschmack sehr feines Gericht zu bereiten, pflegen die an der Küste wohnenden Lapländer Dorschleber zu einer breiartigen Masse zu kochen, und während des Kochens so viel frische Rauschbeeren als möglich dazwischen zu rühren. Um die Beeren schneller zu pflücken, benutzen die Lapländer, jedenfalls in Ost-Finmarken, ein eigenes Geräth, welches sie selbst con- struirt haben. Dieses gleicht einer 8 — 9" (21 — 24cm.) langen Wurfschaufel. Die Höhlung der Schaufel ist 3—4" laug und an der Spitze befindet sich eine Reihe 3" langer kammförmiger Zähne. Die Zeichnung Fig. 63, die nach einem Originalexemplar ausgeführt ist, zeigt das Aussehen des Ganzen. Ein ähnliches Geräth habe ich vor mehreren Jahren in dem nördlichen Han- nover, zum Einsammeln der Preisseibeeren (Vaccinium vitis Idsea), angewendet gesehen. In den Tandern der Samojeden, wo Empetrum sehr allgemein in den mittleren Theilen vorkommt, aber nicht nördlicher als bis ii!i720 geht, werden die frischen Beeren als eine Art Dessertfrucht benutzt, die man dort sehr wohlschmeckend findet. Der ärmere Theil der Bevölkerung sammelt im Herbst bedeu- tende Quantitäten, die man frieren lässt, wodurch sie an Wohlgeschmack gewinnen sollen. Dieselben wer- den im Winter für sich aliein oder mit Pilzen gegessen.1 Auf Island werden eini' Menge Lauschbeeren gesammelt, die entweder frisch mit saurer Milch gegessen, oder in dieser für den Winterbedarf aufbewahrt werden. Zuweilen werden die Leeren auch in einem Gefässe mit Wasser aufbewahrt, und dieses, welches alsdann den Satt der Leeren aufnimmt, trinkt man, entweder für sich allein oder mit saurer Milch gemischt.2 Dieses Getränk ist dort noch heute, ebenso wie um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, allgemein im Gebrauch und wird als sehr wohlschmeckend angesehen. 1 A. G. Schrenk. Reise durch .!i<' Tundern der Samojiclen. 1 Tli ; Olafsen's >>u Bjarne Povelsen's Reise, l. Pag. 171. Th. Pas 326 In Grönland Bammelt man die Beeren sehr allgemein zu Ende des Sommers, und in schneelosen Wintern auch in den Wintermonaten. Wenn man dieselben an einer Stelle, wo sie frieren, aufbewahrt, halten sie sich gut ., I > i e Grönländer gemessen die Rauschbeeren imHerbsl regelmässig als eine Art Nach- gericht oder Dessert nach der eigentlichen Mahlzeit, dem Seehundfleische. Dieselben werden dann, ebenso wie das Fleisch, in einer giossen Schüssel mitten auf den Fussboden gestellt, und mit kleinen Stücken Seehundspeck gemischt-. — „Bei Julianehaab (60° ll't erreichen die Beeren eine nicht geringe Grösse, ungefähr wie die grössten schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrum), denen sie auch in der Farbe gleich kommen". (Die Grosse und den ' dieser Beeren in den arktischen Landern betreffend, erlaube ich mir darauf hinzuweisen, was über diesen Gegenstand Pag. 85 gesagt wurde). Die Rauschheere, wird äer Menge von den Grönländern verzehrt, und Dr. Rink nimmt an, dass jährlich über 1000 Tonnen ia 139 Liter) gesammelt werden.1 I'nter der Regierung des norwegischen Königs Sverre trieben deutsche Ivaufleute einen bedeu- tenden Weinhandel in Bergen, wohin sie so viel Wein eingeführt hatten, dass derselbe eben so billig wie Bier war. Die Folge davon war, dass über alle Massen getrunken, und in der Trunkenheit viel Unfug verübt wurde. Bei einer .solchen Gelegenheit war der König gerade in Bergen gegenwartig. und berief die Bürger der Stadt zu einer Versammlung, in welcher er unter anderem die traurigen Folgen dei Trunkenheit schil- deile, und sowohl seinen eigenen Leuten als den KauHcuten und Bauern ihre Pflichten gegen sich selbst und in Betreff der öffentlichen Ruhe und guten Sitte einschärfte. Seine Rede, heisst es, machte einen nuten Findruck, und wurde von allen verständigem Männern mit vielem Beifall aufgenommen; und die Folge davon war(U86), dass die deutschen Weinhändler vorläufig verwiesen wurden. KönigSverre aber, der in jeder Beziehung ein mehr als gewöhnlich begabter und tüchtiger Mann war, und der „sich besser auf alles verstand als die meisten Andern", suchte nun, zum Ersatz des ausländischen Weines, die Zube- reitung von Wein aus inländischen Beeren, unter welchen hier die Rauschbeere ausdrücklich genannt wird, einzuführen. Weiter wird berichtet, dass der grönländische Bischof Jon, den Sverre erzogen hatte, als er sich im Jahre L203 auf Island aufhielt, die Einwohner der Insel Wein aus Rauschbeeren zu berei- ten lehrte, so wie er es von dem Könige Sverre gelernt hatte.2 IN ist wahrscheinlich, dass nein spater, sowohl in Norwegen wie auf Island, die Zubereitung des aus innländischen Beeren fortgesetzt hat, und man hat Grund zu der Annahme, dass es ein sol- cher selbstbereiteter Wein war. von welchem in einem Briefe des Pabstes Gregor IX vom Uten Mai I23"i ' an den Erzbischof in Nidaros (ThrondhjemJ die Bede ist. Der Erzbischof hatte nämlich angefragt, ob es nicht, beim Mangel an Koni in mehreren ihm untergelegten Bischofsitzen, erlaubt werden könnte, dass man dort, bei der Communion, „oblata undeeunque confeeta" oder „cerevisia vel potus alius loco vini, cum vi\ aut nunquam vinum reperiatur in Ulis partibus" austheilte. DerPabst aber antwortete, dass nichts von erlaubt werden könnte. Nach Traditionen soll man in jenen Zeiten auf Island zu demselben Zwecke. Rauschbeerenwein benutzt haben.4 Ein bestimmter Brief de? Pabstes aber, dereine solche Dispensation ent- hielte, ist, wie mir mein College Professor 0. Rygh mitgetheilt hat, noch nicht gefunden worden. Nichts Aeniger wate es doch möglich, dass dieser Ueberlieferung eine Thatsache zu Grunde läge.'' Euphorbiacea. Ricinus communis, //. Der Wunderbaum wird in den letzteren Jahren sehr allgemein in tdlichen Gegenden Norwegens in mehreren Varietäten als Decorationspflanze eultivirt, und in einiger- 1 II Kink. Grönland, geographitk og autialiik beakreret KjObenhavii. I s :> 7 . 1 IS. Pag. I6S. i B. Pag. 153. * b;-. _•. iss. ' Diplomatariam Norregicom I. No. 16 ker. j Bd. P« I fr Baitfeldt'i Danmarks KrOnike. Pag. c.'i.t. beim Jahre 1490. 327 massen warmen Sommern giebt er bei Christiania reifen Samen. Auf einem Warmbeefe. zwischen andern „Blattpflanzen", kann der Ricinus hier eine Höhe von 12' (3.7m.) erreichen. Ohne warme Unterlage und an einer nicht ganz passenden Stelle im Garten ausgepflanzt erreichte der Wunderbaum 1873 bei Stamsund in Lofoten (G8° 7') nur eine Höhe von 272' (76cm.) und die Blätter einen Durchmesser von 15" (39cm.). Die Pflanze kam nicht zur Blüthe. Eine der eigentümlicheren Varietäten, R. communis inermis (Ri- cinus inermis, Jacq.) wird bei Christiania selten höher als 5— 6' (1.5— 1.9m.), und giebt, wie die Hauptart. reifen Samen. Buxus sempervirens, L. (Norw. u. Schwed.: Buxbom). Der Buchsbaum wird in den süd- lichen Gegenden Scandinavieus halb baumartig, nimmt aber natürlicherweise an Grösse ab, je weiter man nach Norden kommt. Im südlichen Schweden (55V2°) kann derselbe z. B. eine Höhe von 10—12' (3.1— 3.7m.) erreichen, während er bei Stockholm (59° 20') kaum höher als 2— 3' (62— 94cm.) wird. Das mildere Klima an der norwegischen Küste hat zur Folge, dass der Buchsbaum hier unter höheren Breitegraden grössere Dimensionen erreicht. Bei Frederikshald (59° 7') habe ich eine Buchsbaumhecke gesehen, die 4' (125cm.) hoch war, und in dieser fand ich mehrere Stämme, die einen Durchmesser von 2" hatten. Im Garten des Hofes Bringsvär, zwischen den Städten Arendal und Grimstad '.>" 23'), stehen zwei beinahe gleich grosse Exemplare, von denen das grösste eine Höhe von G'/o' (2m) und einen Stamm- umfang von 15" (39cm.) hat. Die Krone hat einen Durchmesser von 7V2' (2.3m.). In einem Garten bei Stavanger (58° 58') stehen zwei Buchsbaumptianzen, von denen die grösste 11' (3.4m.) hoch ist; der Stamm hat in einer Höhe von 2' einen Umfang von 2OV2" (53cm). Der andere Buchsbauin ist 8' .,' (2.7m.) hoch und hat einen Stammumfang von 22" (57cm.). Beim Hofe Milde im Kirchspiele Fane, ein paar Meilen südlich von Bergen (60° 14'), rindet man 8 Exemplare des Buchsbaumes, die ungefähr von gleicher Grösse sind. Höhe und Kronendurchmesser betragen 8 — 10' (2.5 — 3.1m), und die Stämme haben, in einer Höhe von 4' (125cm.), einen Umfang von 18" (47cm.). Diese Bäume müssen ein verhältnissmässig hohes Alter haben, da sie in einem Kaufbriefe vom 6ten October 1766 ausdrücklich unter den „Herrlichkeiten- genannt werden, die zu dem Hofe gehören. — Die nördlichste Stelle, an der ich Gelegenheit hatte den Buchs- baum zu versuchen, ist auf dem Predigerhofe Stegen in Nordland (67° 56'), wo er sich gut lullt und eine Höhe von 1-2' (31— 62cm) erreicht. J u g I a n d e ae. Jnglaus regia, L. (Norw.: Valnödtree; Schwed.: Välnötstrcid). Den Wall nuss bau in findet man nicht selten in den südlichen Gegenden Scandinaviens; in Schweden scheint er seine Polargrenze bei Stockholm (59° 20') und in Norwegen im Kirchspiele Frosten am Throndhjems-Fjord (63° 35' erreicht zu haben An beiden Stellen bekommt man in wannen Sommern reife Früchte. Vom letztgenannten weiss ich mit Bestimmtheit, dass dieses in. den Jahren 1860, 1861 und 1873 der Fall war. und von den im letztgenannten Jahre geernteten Nüssen habe ich einige im hiesigen botanischen Museum aufbewahrt Der Baum trug damals ungefähr 9 Liter gereinigte Nüsse. Dieser Baum hat jetzt ein Alter von 60 Jahren; er hat eine Höhe von 28' (S.Sm.) und der Stamm misst am Boden etwas über 4' (125cm.) im Um- fang. Der Baum t h eilt, sich am Boden in zwei Stämme, von denen der eine 2' VQ" 88cm.) und der andere -2' 4" (72cm.) im Umfang hält. Die Krone hat einen Durchmesser von 34' (10.6m.). Fig. t'.4 zeigt di Baum im Holzschnitte. — Im Garten des Hofes I'.v am Ende des Throndhjems-Fjord (64n ." X. B 10' 0. L) befindet sich ebenfalls ein Exemplar von Juglans regia, das bis jetzt jedoch keine Früchte getragen hat. Dieser Baum ist wahrscheinlich der nördlichste seiner Art in der Welt.1 1 Indem der Bogen unter die Presse u.r''le^i werden soll, habe ich in Erfahrung gebracht, dass die Rinde d - S ahgenngi und der Bnuni auf diese Weise zu Grunde gegangen ist. 328 Auf dem Hofe Överaas im Kirchspiele Eikisdal, Itoms- tlials Amt 63 U' N B 55 I ." I ">. I..). Steht ein Wallnuss- bamn. der 1830 aus einer Xuss erzogen wurde. Im Mai 1865 halte derselbe eine Höhe von 34' | L0.6« i, der Stamm in einer Hohe von i' einen Durchmesser von 83" 57om.), und die Krone einen Durchmesser von 2Q' (6.3m.). Dieser Baum, des- sen Wuchs, wenn man Rücksicht auf den Breitegrad nimmt, recht ansehnlich genannt werden kann, gab im Jahre L850 /um ersten Male reife Nüsse. An der westlichen und südlichen Küste Norwegens Bndel man eine Menge Wallnussbäume, die eine Höhe von 35 10' (11 — 12.5«) Italien, und deren Stämme 4—5' (125 im Umfang halten. Dies ist die gewöhnliche Grösse von Bäumen, die ein Alter von 50— 60 Jahren haben. Ich will desshalb nur folgende besonders entwickelte Exemplare her- vorheben. Beim Hofe Hove, auf der Insel Tromö, in der Nähe von Arendal (58' 27' N.B. 26° 31' Ö.L.), steht ein Nussbaum, der /war nur eine Höhe von 33' (10.3m.) hat; sein Stamm aber, der 9' (2.8m-) hoch ist. hat in der Brusthöhe einen Um- fang von ',' 11" (2.5m.) und die Krone einen Durchmesser von 55' i 1 ' Auf dem (inte Rosendal im Kirchspiele Kvinhered (60° 0'), südliches Bergenhus Amt, stehen mehrere Nussbäu von denen der grösste eine Höhe von 58' (18.2m.) und in der Brusthöhe einen Stamm- umfang von 6' 10" (2.1m-) hat. — Auf dem früher bei Hex Aquifolium genanntem Hofe Kaarevik. auf der Insel Stordö, wurde 1864 ein Wallnusshaum gefallt, dessen stamm am unterem Ende ohne Rinde einen Durchmesser von 2OV2" (53cm.) hatte und ein Alter von 71 Jahren zeigte. Vor 15 -20 Jahren wurde im Garten des Predigerhofes Lekanger am Sogne-Fjord (61° 13' N. B. Ö. I..i ein Nussbaum gefallt, der in zwei Reisebeschreibungen als „ein Wallnusshaum, so stattlich wie eine grosse lache- und als ..der schönste Baum, den ein Maler in den Vordergrund setzen könnte" bezeichnet wird.' Man sagt, dass dieser Baum eine Höhe von 50— G0' (15.7 — 18.8m) gehabt, und der Stamm 30 40' (9.4 — 12.5m.) bis zur Krone gemessen haben soll. Ein Stück vom oberen Theile des Stammes, welches ich fiir das hiesige botanische Museum bekam, bat einen Durchmesser von 23" (60cm.) nnd zeigt ein Alter von 33 Jahren; und das stück eines Astes, welches ich bei derselben Gelegenheit erhielt, hat einen Durchmesser von üi" (50cm) und G9 Jahresringen. Der Baum trug beinahe jedes Jahr reite NÜSSe. Im Garten de. früher genannten Hofes Milde (60° 14*), ein paar Meilen südlich von Bergen, steht, meines Wissens, der umfangreichste Nussbaum Norwegens. Die Hohe ist nur 16' (14.4m), der Stamm aber hat in einer Hohe von i' (125cm.) einen Umfang von I2V2' (3.9m.); in einer Höhe von 6'j(1.9m.) theilt der Stamm sich in zwei AeBte, von denen der eine !i'/2' (3m.) und der andere 7' (2.2m.) im Umfang hält. In der kleinen >_tadt Dröbak am Christiania-Fjord .Vi" 40') steht ein Nussbaum, der. nach dem Berichte einer noch jetzt lebenden alten Dame, welche den Daum aus Samen erzog, ein Alter \oi Jahren hat. Dieser Daum, den ich /um ersten Male im September 1874 sah, bat eine Höhe von 39' (12.2m.) und theilt -ich ungefähr V ober der Erde in zwei Stämme. Unter der Theilung bat der Hauptstamm einen Umfang von und 1' über derselben miSSl der eine Stamm l' 8" (146cm.) und der andere : 13cm.) im Umkreis. Die Krone bat. in folge der hier genannten Theilung, eine unregelmässige Form, und di Durchmesser derselben ist is' (15m-). Der grösste Ertrag an Nüssen, den dieser 1 Bad Pag. 185. 329 Baum gegeben hat, war 1'2 Tonne od. 210 Liter; im Herbste 1874 trug derselbe gegen 3/i Tonnen od. 100 Liter Nüsse. Als ich im September 1874 diesen Baum sah, war ich in Begleitung des General-Inspector für die französische Landwirtschaft, Herr Eugene Tisserand von Paris, der natürlich darüber erstaunt war. unter einem so hohen nördlichen Breitegrade einen Nussbaum zu finden, der so voller Früchte prangte. Der grösste Wallnussbaum, den ich in der Umgegend von Christiania (59° 55') gesehen habe, steht im Garten des Hofes Schultzebaugeu. Nach einer im April 1875 vorgenommenen Messung hat derselbe eine Höhe von 35',' (11.1m), die Krone einen Durchmesser von 23' (7.2m) und der Stamm in der Brust- höhe einen Umfang von 4' 4" (1.3m.). Dieser Baum trägt fast alljährlich reife Nüsse. Die in Norwegen am gewöhnlichsten vorkommende Varietät ist die kleine hartschalige (Metzg.y, und diese ist es auch, die man an der Polargrenze des Nussbaumes in Frosten findet. Die kleine dünnschalige (Metegi) oder sogenannte Meissennuss" (Juglans regia fragilis) kenne ich nur von der kleinen Stadt Christianssund, beinahe am offenen Meere liegend (63° 7'j. und die lange grosse dünnschalige (Metsger) vom Gute Rosendal und der kleinen Stadt Mandal (58° 1'). In der Umgegend von Christiania findet man die kleine und grosse hartschalige (Metzger), die Rossnuss (Juglans regia macrocarpa, Pers.), Juglans regia fertilis oder prseparturiens, Juglans regia mono- phylla und Juglans regia asplenifolia. Von den americanischen Arten dieser Gattung findet man Juglans alba. Mchx. auf Inderöen (63° 52'), Juglans cinerea, L. bei Throndhjem (63° 26') und ausserdem bei Christiania Juglans amara, Mchx. und Juglans nigra, L. Bei Christiania giebt Juglans cinerea jedes Jahr keimfähige Nüsse: die andern Arten haben bis jetzt noch nicht geblüht. Aus der Umgegend von Christiania besitze ich einen Stamm von Juglans cinerea, der einen Durchmesser von 10V2" (27cm) hat und ein Alter von 30 Jahre zeigt. — Die einzigste dieser Arten, die man, so weit mir bekannt, in der Umgegend von Stockholm findet. i~t Juglans nigra, die dort in sein* warmen Sommern reife Früchte giebt. Pterocarya caucasica, C. A. Mey. Von dieser Art habe ich im botanischen Garten bei Chris- tiania zwei strauchförmige Exemplare, die 6 — 8' (1.9— 2.5m) hoch sind, aber bis jetzt noch nicht geblüht haben. In Horten am Christiania-Fjord (59° 25') steht ein Exemplar, welches jetzt ungefähr 15 Jahre alt ist. Dasselbe hat eine Höhe von 28' (8.8m.) und theilt sich etwas über der Erde in zwei Stämme, von denen jeder einen Umfang von 2'/2' (77cm.) hat. In warmen Sommern giebt dieser Baum reife Früchte. Anacardiaceae. Rhus Cotinus, L. Den Perrückenbaum findet man hie und da in den Gärten bis zum Kirch- spiele Stegen in Nordland (67° 56'). Bei Christiania giebt derselbe, sogar in kalten Sommern, keimfä- higen Samen. Ein Stammstück des Fisethholzes aus dem hiesigen botanischen Garten hat einen Durchmesser von 87mm. und zeigt ein Alter von neun Jahre. Diese Art findet man auch in den südlichen Provinzen Schwedens; ich kenne aber dort keine bestimmte Polargrenze. Rhus copalliua, L. leidet bei Christiania zuweilen sehr durch die Kälte und dasselbe ist mit Rhus glabra, L. der Fall, die sich sehr gut bei Christianssand (58° 8') hält. Uhus elegans, Ait, erreicht bei Horten eine Höhe von 10' (3.1m.) und Uhus Vernix, /. gedeiht gut bei Mandal (58' V). Bei Christiania findet' man auch Rhus radicans, L., Rhus Toxico d e nd r on. L. und Rhus typhina, L. Diese letzte Art erreicht hier eine Höhe von 1." (3.8m und bei Mandal 17—18' . bei einem Stammdurchmesser von 5" (13cm). Bei Stockholm (59° 20") findet man Rhus radicans. /. . Rhus Toxico den dron, L. und Rhus typhina, /-. 40 330 Zanthoxylea. Ptelea t ri l'o Hat a, L. Der Hopfenbaum kommt ab und zu in den südlichen Gegenden Scandinaviens vor, in Schwellen wenigstens bis Stockholm und in Norwegen bis Inderöen (63° 52'). Bei Christiania, wo er jedes Jahr reifen Samen giebt, erreicht er eine Höhe von 8 — 10' (2.5 — 3.1n>) mit arm- dicken Stämmen. Im hiesigen botanischen Garten habe ich auch eine Varietät mit gelb geschickten Blättern. Vor einigen Jahren pfropfte ich dieselbe auf ein einstämmiges Exemplar 12" (31cm.) über der Erde. Die Veredlung gelang; nach zwei Jahren kam aber, 7" (18cm.) unter der Vcredlungsstelle, ein Zwei.- hervor, dessen Blätter genau eben so geschadet waren, wie die der veredelten Krone. Nach Verlauf von 2—3 Jahren ging die Veredlung vollständig zurück, und dennoch trägt der Strauch, der noch immer im botanischen Garten steht, fortwährend geschäckte Blätter; die Krone besteht aber jetzt einzig und allein aus dem unter der Veredlungsstelle hervorgekommenen Triebe. Ailanthus glandnlosa, Desf. Den Götterbaum findet man hie und da in den Küstenge- genden des südlichen Scandinaviens: im südlichen Schweden (55V2°) wird er baumartig, bei Stockholm aber nur strauchartig, gehl jedes Jahr zurück und macht aus der Wurzel neue Triebe. Auf kräftigen und etwas feuchten Boden gepflanzt giebt er bei Christiania 3 — 4' (94— 125cm) lange Triebe; diese frieren aber immer im nächsten Winter zurück, und unter solchen Verhältnissen wird diese Art hier niemals baumartig werden. Pflanzt man denselben dahingegen auf trocknen und mageren Boden, so bekommt er nicht über t; — ,s" (15— 21cm.) lange Jahrestriebe, aber diese halten sich gewöhnlich gut. Auf diese Art brachte ich hier den Götterbaum bis zu einer Höhe von 8—9' (2.5— 2.8m) mit über zwei Fuss (62cm.) laugen Blättern. In Horten am westlichen Ufer des Christiania-Fjord (59° 25') steht ein Götterbaum, der 1871 eine Höhe von 18' (5.6m i hei einem Stammdurchmesser von 5" (13cm) hatte; und beim Hofe Grönli auf der Insel Gjelöen. Borten gerade gegenüber, mass ich in demselben Jahre ein anderes Exemplar, welches 28' (8.8m.) hoch war und einen Stammdurchmesser von 10" (26cm.) hatte. Die nördlichste Stelle, wo, so weit mir bekannt, der Götterbaum sich hält, ist Throndhjem (63°26'). Die äussersten Spitzen erfrieren aber dort immer im Winter. R u t a c e ae. B ii i a gra \ e o Jens, L. (Norw.: Vinrude ; Schwed.: Vinntta). Die einzige Stelle in Norwegen, wo ich die Weinraute cultivirt gesehen habe, ist im hiesigen botanischen Garten, wo sie sich strauch- artig, wie Salbei und Ysop, hält und jedes Jahr reifen Samen giebt. AN Arzeneipflanze wird die Weinraute von dem dänischen Canonicus und Arzte Henrik Harpe- Streng, der in der eisten Hälfte des L3ten Jahrhunderts lebte (siehe unter Atriplex hortensis, Pag und ebenfalls in einem isländischen Axzeneibuche (Codex Am. Magn.655. 4'o), aus der zweiten Hälfte des i:;i-n Jahrhunderts, besprochen.' An der letztgenannten stelle heisst es: „Wenn Du deine Geilheit be- zwingen willst, so nimm das Kraut, welches man Kaute nennt und speise es.'-' Dieses Kraut ist auch gut den Schlangenbisf »Wenn man die Weinraute mit reinem i»ele zerquetscht und auf die Stirnc schmiert, so entfernt es die Schmerzen und ist auch wohlthuend für die Augen, Dieses ist oft versucht". 1 Konrad Qiilaion Prörer ii oldnordiik Iprog <•:.' Literatur. KjObeoharn 1860. Pag. 471. ' „Rata furit caitom, dm lumcn B ■■« lanitnn- Sal. miunum). ■ Vri^l A. Bitter ■■ -'">■ Btnttgmrt und Oehringen. 1864, Pag. 203. 331 Es ist ein in Norwegen, hauptsächlich unter den Damen, allgemein verbreiteter Glaube, dass man nie um den Steckling einer Pflanze bitten darf, sobald man Gelegenheit hat denselben unbemerkt zu stehlen, da man in letzterem Falle viel sicherer sein kann, dass derselbe Wurzeln schlagen und gedeihen wird. Für die Weinraute würde diese Moral sich mit einer klassischen Autorität belegen lassen. Plinius (Historia naturalis. Ed. Sillig. 19, 7, 37) sagt nämlich: „Rutam furtivam tantum provenire fertilius putant, sicut apes furtivas pessime". Linea. !> i ii u m grandiflorum, Desf. ist die einzigste Art dieser Gattung, die ich hier als Zierpflanze cultivirt gesehen habe, und im Freien gesäet gedeiht sie gut ganz bis Alten (70°) in West-Finmarken : ja selbst bei Vardö in Ost-Finmarken (70° 22) blüht dieselbe, sogar in sehr ungünstigen Sommern, und erreicht eine Höhe von 16" (42cm.). Linum usi tatis simum, L. (Norw. u. Schwed.: Lin; alt norw. u. IsL: Li»). Je weiter man nach Norden kommt, desto seltener wird auch die Flachscultur in Scandinavien; doch baut man in Schwe- den den Flachs ganz bis an die Ufern des Flusses Kalix bei 66° und etwas darüber, und in Norwegen bis zu der Insel Skjervö in West-Finmarken (70° 3' N. B. 38° 38' Ö. L.); ja sogar bei Svanevik in Ost-Fin- marken, nahe bei der russischen Grenze (69° 30' N. B. 47° 51' Ö. L.), hat man im kleinen Versuche mit dem Anbau des Flachses gemacht, der dort keinen reifen Samen gab, aber eine Höhe von 3' (94cm.) er- reichte. Im Gouvernemente Archangelsk kann man Flachs bis 65V2° und auf Island jedenfalls bei Rey- kjavik (64° 8') bauen. Es ist früher besprochen, dass die sogenannten Handelspflanzen, verschiedener Verhältnisse wegen, niemals eine grössere Bedeutung für die Landwirtschaft in Norwegen hatten, und wahrscheinlich auch nie- mals bekommen werden. Vor 30 — 40 Jahren baute man jedoch den Flachs viel allgemeiner als jetzt. denn eine vorübergehende Zunahme im Anbau des Flachses, die, während der durch den americanischen Bürgerkrieg (1861—65) hervorgerufenen hohen Baumwollenpreise, sich zeigte, kanu hier nicht in Betracht kommen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Flachs in der Schweiz mit Vortheil auch in einer Höhe über dem Meere, wo das Getreide nicht mehr reift, angebaut werden kann,1 und dasselbe würde wahr- scheinlich auch in Norwegen der Fall sein. Fine solche Gelegenheit bietet sich nämlich auch hier bei den meisten Sennen, wo eine Masse Dünger fällt, der jetzt nur den Wiesen der nächsten Umgebung der Senn- hütten zu Gute kommt. Dagegen hat die Erfahrung ebenfalls gezeigt, dass der Flachs in den Gegenden, wo das Getreide jährlich reift, so theuer wird, dass man denselben billiger vom Auslände beziehen kann. Hierzu kommt noch, dass der zunehmende Verbrauch von Baumwolle, hier wie anderswo, in einem we- sentlichen Grade dazu beigetragen hat den Flachs zu verdrängen. Inzwischen wird immer noch Flachs gebaut, wenn auch in beschränktem Massstabe, und unter solchen Umständen natürlich mit noch gerin- gerem Vortheil wie früher. Man trifft nicht selten, wenigstens bis zum Polarzirkel, und bisweilen auch noch weiter gegen Norden, kleiue, mit Flachs bestellte Fleckchen Landes. Seinen Grund hat diese Er- scheinung wesentlich in dem den norwegischen Landbewohnern eigenen, und mit den Localverhaltnissen zusammenhängenden, ja zum Theil von denselben bedingten, charakteristischen Triebe so viel wie möglich von fremder Hülfe unabhängig und sich selber Alles in Allem zu sein, oder, wie man zu sagen pflegt, -auf eigenen Füssen zu stehen".2 Um dieselbe Zeit, wo man in Norwegen anfing Korn zu bauen und die gewöhnlichen Ilausthiere zu halten, hat man wahrscheinlich auch bereits die beiden einzigen Spinnpflanzen, Flachs und Hanf, Karl Kasthofor. Bemerkungen auf einer Alpenreise. Aarau I8S2. Pag. i"1.'. ISO, * Vergl. Fr. Mehwald. Nach Norwegen! Leipzig bei Carl B. Lorck. is:-s Pag. 35 332 gebaut; wiewohl efi bereite damals hantig vorkommen mochte, dass man sowohl die Rohstoffe als auch die daraus verfertigten Zeuge und KlekUlugsstficke aus andern Landern einführte.1 Als lieweis dafür, dass tcbon im llcidenthunie llachsbau in Norwegen existirte. verdient erwähnt zu werden, dass man in einem Grabhügel auf dem Hole Rapetad, im Kirchspiele Vaag in Hedemarken, an der Ostseite des Bin- nen- eine noeh ziemlich gut erhaltene Hechel gefunden hat, die jetzt im Museum für nor- wegische Aiterthümer in Christiania aufbewahrt wird. Leider lässt sich das Alter des in Kede stehenden Grabhügels nicht genau bestimmen; dass derselbe jedoch wirklich der heidnischen Epoche angehört, darf aus verschiedenen (.runden, deren Erörterung hier zu weit führen würde, mit Sicherheit angenommen werden. I ig. 65 zeigt, wie die 1 eberreste die- se] aus Eisen verfertigten, Hechel jetzt aussehen. Wahrscheinlich war diese Hechel ebenso eingerichtet, und wurde aul dieselbe Art gebraucht, wie man es Doch heut zu Lage bei den Lapländern in Nordland seilen kann, wenn sie das sogenannte „Senau oder Oarex \ es i earia, L.) präpariren, vi elches die Lappen, nach- dem es gehechelt ist, anstatt der Strümpfe benutzen. (Gfr. Pag. 130). Fig. •>'• u. ti'i /eigen die Rückseite der laptändischen Hechel in verkleinertem Masestabe. Sie besitzt entwedei eine ider mehrere (Fig 66 Rei- ben /ahne, und der I ntet>chied zwi- Bi heu der gegenwärtig allgemein ge- br&UChlkben und der alten Hechel besteht nur darin, dass letztere, wie ein Kamm, mit der Hand bewegt wurde, wahrend der Haut, Flachs oder der sonst zu hechelnde Stoff', an dem einen l'.nde zusammengebun- den, mittelst des Instruments bearbeitet wurde. ausser der hier genannten Hechel' besitzt das .Museum Oeberreste von vier andern Hecheln, bei welchen die Zähne in Holz eingefassl waren, von welchem aber nur noch einige Beste vorhanden Bind. Dje eine dieser Hecheln ist aus Tanum in Jarlsberg, die zweite aus Vang in Valders, die dritte aus Lyngdal an der südöstlichen Spitze Norwegens uhd die vierte aus Laurdal in Tlieleniarken. Alle diese stainnien aus dem jüngeren Eisenzeitalter c du— 1000). Ebenso besitzt das Museum eine Menge Spindeln oder Spulen, bei ihnen die A.\e immer \ini Holz, das Lad aber entweder aus lironce. Eisen, Kleber- oder Topfstein oder gebranntem Thon verfertigt ist. Diese stammen zumTheil aus dem älteren (vor 700), zumTheil aus dem jüngeren Bisenzeitalter. In der christlichen Zeit wird in alteren, sowohl norwegischen wie schwedischen Schriften, öfters dec l lachsec erwähnt. Das Diplomatarium Buecanum (I. Pag. 123 No 98) enthalt einen, zwischen 1188 und 1191 geschriebenen, Gabebriel des Erzbischofs Peter in Upsala an die Mönche in Helsingland, worin von einem Gewebe von 100 Ellen Leinewand die Kede ist. In dem mehrerwähnten Christenrechte Erzbischof Jon's (Cap. 19), Anno 1280,' wird der Zehnte von Flachs und Hanf auferlegt, und für Schweden findet Bich dieselbe Bestimmung im Upplandslagen (Schlyter's Ausgabe Pag. 31). Auch im norwegischen Frostathingslov (IX. 9) und in der gogenannten legendarischen Saga von Olaf dem Heiligen wird von flachs gesprochen.3 der wirklichen Grösse, 1 r.\rl,\. - l fu fbnunanna Bögnr. 8 Bd. Cap. 104. hm- helga. Chrlftlania 1849. Cap 71 Vfgl P. A. Mnnch. Del norake Polka Hiitorfo. Bd. I. Pag 815—16. 333 Endlich nennt Haakon V Magnussön's Verordnung über den Kaufhandel der Städte, (Bergen 14ten November 1316) auch den Flachs neben andern Einfuhrartikeln.1 In den Familien-Sagaen, welche die Ereignisse auf Island gegen Ende des 10«en Jahrhunderts und noch etwas später behandeln, wird es sogar als eine gewöhnliche Beschäftigung der Frauen erwähnt, dass sie Leinewand bleichten oder dieselbe in einem Bache oder einer warmen Quelle wuschen.2 0 xal i d e ae. Oxalis Acetocella, L. (Norw.: Gauksyre, Kraakesyre, Kveldsvceve, Natsvceve; Schwed.: Sur- hlöfver, Göksyra, Värhane). Der gemeine Sauerklee ist in Scandinavien sehr gewöhnlich, in Schweden bis Qvickjock in Norrbotten (G7° 8') und in Norwegen bis Tromsö (69° 40'). Im südlichen Norwegen geht er bis zur Birkengrenze und sogar über dieselbe hinaus. Oxalis esculenta, Llc. & Otto, und Oxalis tetraphylla, Cav. werden nur selten der rübenartigen Wurzeln wegen, dagegen aber ziemlich allgemein als Zierpflanzen cultivirt. 0. esculenta gedeiht in Schweden sehr gut in Piteä (65° 20')- In Norwegen liess ich 1873 mit dieser Art Versuche bei Stamsund in Lofoten (68° 7') und in Alten (70u) anstellen. An der erstgenannten Stelle blühte dieselbe von Ende Juni den ganzen Sommer hindurch. Eine Pflanze, die mir im Herbst zugesendet wurde, hatte vier Rüben angesetzt, von denen die drei grössten eine Länge von 3 — 3x/2" (77— 92mm.) und an der Basis einen Durchmesser von V/A" (33mm.) hatten. Ausserdem befanden sich an der Pflanze ungefähr 50 keim- fähige Bulbi. Die kräftigste Pflanze in Alten, die ebenfalls anhaltend blühte, gab etwas kleinere Buben und 36 keimfähige Bulbi. *Die grössten Rüben, die ich bei Christiania gesehen habe, hatten ein Gewicht von 4 Loth (62g-). Balsamine aß. Impatiens uoli tangere, L. Das Springkraut ist allgemein in den südlichen niedrigeren Gegenden Scandinaviens, in Schweden ungefähr bis 64° und inNorwegen bis Saltdalen (671 5' Dasselbe geht kaum höher über das Meer als 2200' (690m). Impatiens Balsamina, L. Die Gartenbalsamine ist eine sehr beliebte Zierpflanze sowohl im Freien als in Töpfen (siehe unter Capsicum annuum Pag. 268). "Wenn man den Samen in Mistbeete aussäet, und die jungen Pflanzen im Freien auspflanzt, so blühen sie sehr gut bei Stamsund in Lofoten (68° 7')- Auf dieselbe Weise behandelt blühen folgende Arten beim Predigerhofe Stegen in Norlan I 56'): I. cristata, Wall, I. glandu ligera, Roylv, I. leptoceras. Wäll, 1. Royleana, Wall, und I. tri com is, Lindl. Tropaßolea. Tropaeolum majus, L. (Norw.: Blomkarse; Schwed.: Indiansk Krass< Die Kapuziner- kresse wird sehr allgemein als Zierpflanze aber auch des Samens wegen cultivirt. den man. in unreifen) ' Norges gamle Love. 3 Pag. 113. - Thonl Hrede's Saga Pag. 18. 2."'. Björn Hitdölekappe's Saga Pag. 28. I.as.i;vla Saga Cap 55. Hraiok Pag. 25. Floamanna Saga Cap. 34. 334 ZlUtande auf ähnliche Weise wie die Blumenknospen des Capernstrauches eingemacht, zu Saucen, Mixed Pickles u s. w. verwendet Im Freien gesäet blüht sie sogar in Yardö in Ost-Finmarken (70° 22' \. B. Tro|iiPolum a dun cum, An wird auch sehr allgemein als Zierpflanze cultivirt und hlüht sogar in Vadsö (70° -i'i. Bei Stamsond in Lofoten erreicht sie eine Länge von 12' (3.8m.). Philadelpheae. l'h i 1 ade lphus coronarius. L. (Norw.: Jasmin: Schwed. : Sjersmin). Der Pfeifenstrauch oder wilde Jasmin ist einer der gewöhnlichsten Ziersträucher in den südlichen Gegenden Norwegens; doch habe ich bis jetzt keine Gelegenheit gehabt denselben weiter gesen Norden, als auf dem Prediger- hofe Snaasen, im nördlichen Throndhjems Amte (64° 12' — 350'— 110m. ü. d. M.), zu versuchen, wo er sich hält und sehr gut blüht [nTromsö (69° 40') hält er sich auch einigetmassen, doch hatte, er nach Verlauf von sieben Jahren noch nicht geblüht. Ich bin im Besitze von zwei Stammstücken aus dem botanischen Garten bei Christiania, von denen das eine einen Durchmesser von 42mm. und ein Alter von 21 Jahre, und das zweite einen Durchmesser von 50mm. und ein Alter von 40 Jahre hat. Von dieser Art befinden sich drei Varietäten im hiesigen botanischen Garten, nämlich P. caronarius foliis variegatis, P. c. var. Danas, Mill. und P. c. flore pleno. Ausserdem gedeihen folgende Arten bei den hier genannten Polargrenzen: In Stegen (G7° 56') l'h. Bpeciosns, Schrad., in Snaasen (64° 12') Ph. Ledebouri, Hort, auf Inderöen (63° 52') Ph. ver- rucosus, Sehrad., in Lexviken (63° 40') Ph. Gordonianus, Lindl, in Throndhjem (i;3° 2(>') Ph. Sat- s ii ini. Sieb, and bei Christiania, ausser den früher genannten, auch Ph. floribundus, Schrad., Ph. gra- cilis, Loud., Ph. grandiflorus, Willd., l'h hirsutus, Nutt., Ph. inodorus, L., Ph. latifolius, Sehrad., Ph. nepalensis, Wall., l'h. pubescens, Lots., Ph. tomentosus, Wall, und l'h. Z e y- heri. Sehrad. In Schwellen hat man folgende Arten: in Vesterbotten (64°): Ph. coronarius, L., Ph. flori- bundus. Schrad. und l'h. nanus, Mill., und bei Stockholm: Ph. Gordonianus, Lindl., Ph. grandi- florus, Willd., l'h. inodorus, L., Ph. latifolius, Schrad., Ph. Ledebouri, Hort.. Ph. pubescens, /."<-.. Ph. Bpeciosns, Schrad., l'h. triflorus, Wall, und Ph. Zeyheri, Schrad. — Ph. coronarius, /.. hält Meli bei Wasa in Finland (63°). Deutzia BCabra, Thunb. findet man in Norwegen, der Küste entlang, bis Stegen in Nordland . und in Schweden jedenfalls bis Stockholm, wahrscheinlich aber auch dort weiter gegen Norden. Deutzia crenata, S. &*Z. habe ich nicht weiter gegen Norden als bei Throndhjem (•;:;" 26') gesehen, wo sie Bich gul hält Im hiesigen botanischen Garten habe ich aus Samen eine Varietät flore extus) rubro pleno und eine zweite, flore candidissimo pleno, bekommen. Die erstgenannte halt Bich auch sein- gul bei Stockholm. Bei Christiania findet man ausserdem Deutzia gracilis, S. dt Z„ Deutzia Godohokerii, Wort, und Deutzia Staminea, IL Hr. Diese geben hier alle, mit Ausnahme der letztgenannten, reifen Samen. In Schweden bäh Deutzia gracilis sich bei Piteä (65° 20') unter einer Decke von Fichtenzweigen. Oenothereae. Oenothera biennis, /. (Nor%.: Natlys; Schwed.: Gul Ttapuneel). Die gemeine Nachtkerze wird allgemein als Zierpflanze, jedenfalls los Throndhjem, cultivirt. In den südlichen Gegenden Norwegens 335 vermehrt sie sich oft als Unkraut in den Gärten, und in der Umgegend von Christiania ist sie verwildert. Auch im südlichen und mittleren Schweden ist sie an mehreren Stellen verwildert. Oenothera dfodetia, Steud. und Oenothera Lamarkiana, BC. hlühen, im Freien gesäet, bei Stamsund in Lofoten (68° 7'). Clarkia elegans, Dowß. und Clarkia pulchella, Pursh blühen, auf dieselbe Art wie die vorgenannten behandelt, sogar in ungünstigen Sommern, die erstgenannte in Alten (70°) und die andere sogar in Vardö (70° 22' N. B. 48° 50' Ö. L.) Epilobinin. Von dieser Gattung findet man in Norwegen neun wildwachsende Arten. ' Epilobium angustil'olium, L. (Norw.: Gjeitskor, Mjölke, Ehhnerkje, Guple, Bjönguple, F'öyk; Schwed. : Mjölkgräs, Illermjölk, Eldmärke). Das Weidenröschen ist in Scandinavieu sehr allgemein, ganz bis zum Nordcap (71° 7'), und auf den Gebirgen des südlichen Norwegens bis zu einer Höhe von 4400' (1380m-) ü. d. M. Auf Island ist dasselbe nicht selten bis zum Vapna-Fjord, an der Nordostküste der Insel (65° 45'). Die Samenwolle hat man hier mehrere Male- mit gutem Erfolge als blutstillendes Mittel bei geringeren Verwundungen, z. B. nach Blutigel, verwendet. Ueber die Verwendung dieser Pflanze als Viehfutter für die nördlichsten Gegenden Norwegens, siehe unter Struthiopteris germanica Pag. 105. P o m a c e aß. Cydonia vulgaris, Fers. (Norw.: Kvcede; Schwed.: Kvitteu). Der Quittenbaum kommt hie und da, der südöstlichen Küste Norwegens entlang, vor, zwischen Christiania und Christianssand (58° 8'). Bei der letztgenannten Stadt reifen die Früchte in gewöhnlichen Sommern, und habe ich von dort Birn- quitten bekommen, die ein Gewicht von 15 Loth (233g) hatten. Bei Christiania dagegen reifen die Früchte nur in warmen Sommern. Die nördlichste mir bekannte Stelle, wo diese Art angepflanzt vorkommt, ist Inderöen (63° 52'), wo sie sich recht gut hält aber keine Früchte trägt. Im südlichen Schweden (SS1/,0) gedeiht der Quittenbaum gut nnd giebt reife Früchte ; doch fiudet man diese Art auch bei Stockholm ange- pflanzt. Bei Petersburg (59° 57') erfriert sie vollständig. Cydonia japonica, Fers. Die japanische Quitte findet man ab und zu in den Gärten der norwegischen Küste entlang bis zum Predigerhofe Stegen in Nordland ((57° 5(3'). In warmen Summern giebt diese Art bei Christiania nothreife Früchte; bei Christianssand (58° 8') aber werden die Flüchte voll- ständig reif und enthalten keimfähigen Samen. Bei Christiania wird sie nie mehr als 3—4' (94 - 125cm.) hoch. Bei Stockholm „erhebt sie sich. kaum über den Boden, blüht aber doch". Pyrus Malus, L. (Norw.: Apal, Vildapal ; Schwed.: Skogsqpel, Vildajpel; Alt Norw.: EpU). Der Apfelbaum ist die einzigste in Norwegen wildwachsende Art dieser Gattung, und scheint seine Polar- grenze als wildwachsender Baum auf der Insel Yteröen im Throndhjems-Fjord (63°49'N.B. 28°54'Ö. L.) erreicht zu haben. In derselben Gegend, aber etwas südlicher, nämlich beim Hofe Afnes im Kirchspiele Lexviken (63° 40'), steht ein wilder Apfelbaum, der, nach Verhältuiss seines Breitegrades, bedeutende Di- mensionen hat. Nach einer. 1864 vorgenommenen Messung hatte dieser Baum eine Höhe von 18 und der Stamm, der bis zur Krone eine Höhe von ti' (19m.) hat, misst in der Brusthöhe t'»1.,' (2m.) im Umfang. Die Krone, die 41' (12.9m.) im Durchmesser hält, deckt einen Flächenraum von 1250 Q' (123 O™-)' Der Baum trägt jedes Jahr eine Menge kleiner, ungeniessbarer Früchte. Auf Falkensten. einem Hofe am westlichen Ufer des Christiania-Ijnnl (59 26' V B - 6' <>. LA stehen zwei, ungefähr gleich grosse Wildapfelbäume; der eine wurde 1861 gemessen und zeigte sii i . - (8.8m.) hoch mit einem in der Brusthöhe 4' (125cm.) im Umfang messenden Stamme. Wahrscheinlich haben diese Bäume ein verhältnissmässig hohes Alter, da der frühere Besitzer des Hofes mir erzählte, «lass er seit CO Jahren keine sonderliche Veränderung an ihnen wahrgenommen habe. — Beim Hofe Björnevaagen 336 aef der [nsel Kraakerö bei Frederiksstad (59° 12*) wurde im November 1874 ein Wildapfelbaum gemessen, der eine Höhe von 33' lO.3"0 hat und dessen stamm in der Brusthöhe 4' (135em.) im Umfang misst — Aut den 1 loten Stangvik und Bröefce im Bomsthale (63° 9&) befinden sieh mehrere ziemlich grosse Wild- apfelbäume, von denen ein in der liegend wohnender Mann mir nachstehendes mitgetheilt hat: ..Fin- Eelne dieser Bäume sind 20—33' (6.3 — lu.Mm.i boch m"' haben Stämme von 20 24" (62 68««d ) im Dur ch- Grösse und Form sengen von hohem Alter: auch können die ältesten dort lebenden Leute sich nicht erinnern diese Bäume anders, als in ihrem gegenwärtigem Zustande gesehen zuhaben*, Fugeachtet dieses langen, scheinbaren Stillstandes tragen sie, ebenso wie die Baume auf Faikensten, jährlich eine Menge Wildäpfel. In Bikuren im Kirchspiele Hafslo am Fyster-Fjord. nordliches Bergenhus Amt (61a 31' N. B. ■; l '."■• i» L.)i stehen mehrere grosse wilde Acpfelhliuine; der grösste von diesen, den Herr A. 1'. 1 yt t 186? mass. hatte eine Höhe von 40' 1 12..">n>. i : der Stamm, der bis zum ersten Aste eine Höhe von 5' (15f>cm.) hatte, hielt in der Brusthöhe 9' (2*.8m.) im Umfang, und die Krone hatte einen Durchmesser von W (18.5m.). Der Baum, der vollständig gesund ist. trug 1867 eine Menge Früchte. Im südlichen Norwegen ^eht der wilde Apfelbaum kaum höher als ungefähr 1600' (502m.) ü. d.M. aber seihst in dieser Höhe fand Herr Distriktsarzt H. C. Printz an einem steilen Abhänge. Kvitureii genannt, im Kirchspiele Vang in Valders (61° 10' N. B. 26° 9' Ö. L.) einen Baum, der eine Höhe von 24' (7.5m-) hatte und dessen Stamm am Boden 4' li" (180cm.) im Umfang mass. Zuweilen trägt dieser Baum kleine Aepfel. — In Schweden findet man den wilden Apfel ungefähr bis zum Gl0, und inRussland bis an lende des Ladoga Sees (6lVj°); dort aber ist er strauchförmig (F. v. Herder). — So viel über die Polargrenzen des wilden Apfelbaumes in Europa. Ich werde nun die nordlichsten, mir bekannt gewordenen Punkte angeben, wo der edle Apfelbaum in Norwegen, und das heisst hier eben so viel, als auf der ganzen Erde, angepflanzt worden ist: Beim Hofe Furo, der auf der Insel desselben Namens in Xordland (66° 86' X. B. 30° 30' Ö. L.1 Hegt, Btehl ein Apfelbaum, der eine Höhe von 12 — 13' (3.6^-4m.) hat. und dessen Stamm 4 — 5* (16 — 13wn.) im Durchmesser halt. Dieser Baum blüht jedes Jahr, die Früchte aber werden nach und nach vom Sturme -en, so dass es bis jetzt nicht glückte einen einzigen reifen Apfel zu bekommen. Beim Hofe Belsvaag auf der Insel Alstenö (65° 54' X. B. 30° 6' Ö. F.) steht ein Apfelbaum, der theihveisc von einer Wand beschützt wird. Dieser Daum hat jedenfalls einmal reife Früchte getragen. Auf der [nsel Brönö (65° 28' N. B. 20° 54' Ö. L.) findet man zwei verschiedene Sorten Aepfel, die 1879 beinahe reife Früchte trugen, ls^:-! waren die Aepfel vollständig entwickelt und enthielten brau- nen, keimfähigen Samen. Die Früchte, die mir zugeschickt wurden, waren recht wohlschmeckend, doch war ich nicht im Stande dieselben genau zu bestimmen. Auf dem Hob' Hildringen, im Kirchspiele Bindalen in Helgeland 65° 8' X. F. 29° 58' ö. L.) hat man voll- kommen freistehende Apfelbäume, die 1831 gepflanzt wurden und die seit mehreren Jahren regelmässig reife Früchte getragen haben. In demselben Jahre pflanzte man auch auf dem Hofe Reppen, im Kirchspiele Vatsa.i- in Xordland (65° l"'i. Apfelbäume ..derselben Art" (leider kann ich nicht angeben zu welcher Sorte sie ge- hören . Auch diese sind freistehende Kronenbaume. Im Sommer 1860 hatten die meisten dieser Bäume Stämme von ca. 18 Zoll (47cm.) Umfang, waren zwischen 24 bis 30 FUSS (7.5— 0.4«O hoch und hatten -.-. üppige Kronen". I - fehH bis jetzt h an hinreichenden Beobachtungen, um mit Bestimmtheil angeben zu können. in welcher Hohe über dem Heere der Apfelbaum hier zu Fände reife Früchte geben kann. Dies ist aus- serdem .onh natürlicherweise in hohem Qrade von den Eigenschaften abhängig, welche die verschiedenen Sorten besitzen. So viel ist mir jedenfalls bekannt, dass mehrere Sorten Sommer- und Herbstäpfel jähr- lich auf dem Hofe Onstadmarken, Nordre Aurdal Kirchspiel (60° 56' N F. J7° 3' ö. F.i. in einer Höhe von 1300' 108m.) ü. d. M. reifen. Auf dem Hofe Halten im Kirchspiele Vaage im Gudbrandsthale (61°524 Y F. :>■' i.' ii. 1. and in einei Hohe voi 1850' 124« Ü. d. M.i Btehen fünf Aepfelbäume, die jetzt i 10 Jahre alt sind. Von diesen Bäumen hatten die beiden grösstet 1863 eine Höhe von 20' (6.3m.) 337 und Stämme, die in der Brusthöhe einen Umfang von 3' (94cm.) hatten. Die Bäume tragen beiuahe jedes Jahr reife Früchte. — Aus dem hier Angeführten glaube ich den Schluss ziehen zu dürfen, dass man die Höhengrenze für Sommer- und Herbstäpfel in den südlichen Gegenden Norwegens bei 1200— 1300' (376 — 408m.) ansetzen kann, also ungefähr bei derselben Höhe über dem Meere bis zu welcher die Eiche (Quercus pedunculata, Ehrh.) als wildwachsender Baum geht. In Schweden können die Polargrenzen für das sichere Reifen von Aepfeln und Birnen nicht höher gegen Norden, als die Eichengrenze, beim Flusse Dal-Elven (ungefähr 60%°), angesetzt werden. In gün- stigen Jahren aber kann man reife Aepfel noch bei Östersund in Jemtland (63° 11' und 938' — 294«n. ü. d. M.), ja sogar bei Skellefteä in Westerbotten (64° 45') bekommen.1 „Am bosnischen Busen finden wir den letzten, schon verkümmerten Apfelbaum unter 633/4° n. Br. in Finland bei Gamla-Carleby. Nach dem Inneren Finlands hin neigt sich diese Linie nur wenig, näm- lich bis zum 63»ten Breitegrade hinab, und verläuft nun diesem Breitegrade parallel in das Olonetzkische Gouvernement hinein, zum Nordende des Onega-Sees".2 Es ist natürlicherweise unmöglich mit Genauigkeit anzugeben, wie viele Sorten Aepfel man ge- genwärtig in Norwegen cultivirt. Als eine annähernd richtige Zahl möchte ich jedoch wenigstens 350 Sorten nennen, eine Angabe, die sich auf Autopsie stützt. So viel Sorten sind nämlich nach und nach aus den verschiedenen Gegenden des Landes zu den von mir arrangirten Gartenbauausstellungen in Chris- tiania eingesandt, und die meisten von diesen sind durch die Herren Dr. Eduard Lucas in Reutlingen, Superintendent Oberdieck in Jeinsen und Professor Dr. Edouard Morren in Liege bestimmt worden. — Von den Ufern des Throudhjems-Fjord (63 '/2— 64") kenne ich 24 verschiedene Aepfelsorten (siehe Pag. 58 . von denen die meisten zu den feineren, im mittleren Europa allgemein cultivirten Varietäten gehören, eine Erscheinung, die unter dem hier genannten Breitegrade sicherlich als in der Welt allein stehend zu be- trachten ist. Ich würde mich nicht im geringsten darüber wundern, wenn, in fremden Ländern, selbst bei Män- nern der Wissenschaft, denen dieses Werk zu Gesichte kommen sollte, der Gedanke entstände, dass die hier genannten Früchte freilich wohl richtig bestimmt sein könnten, dass sie aber, in Bezim auf die Grösse, das Aroma und den Geschmack, im Ganzen doch keinen Vergleich mit den gleichbenannten Schwe- stern des Continents oder des mittleren Europas aushalten können. Ein solcher Gedanke ist um so leichter zu entschuldigen, wenn man gelesen hat was ein sonst so angesehener Mann der Wissenschaft wie Professor Charles Daubeny in Oxford mit flotter Ungenirtheit über die Vegetationsverhältin Christiania schreibt: „Wenn man nach Christiania kommt, so erstaunt man besonders darüber, dass man hier Eschen (Fraxinus excelsior), Linden (Tilia europaea) und Rüstern (Ulmus campestris) findet Obgleich die Mittel- temperatur zwischen 4—5 Grad niedriger ist als bei London.3 so hat man doch „Aepfel und Kirschen. Birnen und Aprikosen in den Gärten, ja man hat sogar Beispiele gehabt, dass Weintrauben im Freien reif wurden". Dieses wird indessen von Meyen als eine schlagende Ausnahme von der gewöhnlichen Vege- tation unter solchen Breitegraden besprochen. Weiter gegen Osten findet man Nichts von allem diesem. und es ist nicht zu läugnen, dass wenn man nach alter Regel die Mahlzeit erst loben darf, wenn sie ver- 1 N. J. Andersson Apercu de la Vegetation et des plantes eultivecs de la Suede. Stockholm 1867. Pag. TS. " Dr. A. Th MiddendorfTs Sibirische Heise. Bd. IV. Th. 1. Pag. =.7>.i 3 In der Thnt sind die Temperaturverhältnisse hei Christiania und London folgendermassen: Christiania. London (Greenwich). c. li. F. c. K. F Juni + 14.8. 11.8. 5S.6 . . . . 15.9. 12.7. 60.6. 13.2. 14.1. .63.7. August .... 15.3. 12.8. 59 5 . . . . 17.1. 13.7. . • Für das ganze Jahr 5.2. 4.2. 41.4 . . . . 10.2. - s 50.3. Die jährliche Mitteltemperatur hei Christiania ist Ul- iO 5 C.° oder 4" U. bei London. 338 zehrt ist, auch die hier genannten Früchte kaum die Probe aushalten würden, da sie von einer sehr unter- geordneten Beschaffenheit sind-.1 Im .Mumie eines der vielen, hauptsächlich englischen, Touristen, die in den letzteren Jahren jeden Sommer Norwegen besnchen, würden Äusserungen, wie die hier genannten, natürlicherweise nicht auffallen; aber von einem Manne wie Professor Daubeny wäre man berechtigt bessere Kentnisse und mehr Critik /u erwarten. Ich darf wohl annehmen, dass sämmtliche in vorliegendem Werke enthaltene Details einen hinlänglichen Beweis dafür liefern, dass Herr Daubeny, als er über Norwegen schrieb, ein Thema behandelte, von welchem er nicht die entfernteste Vorstellung hatte. In Bezug auf den Punkt, welcher uns hier zunächst interessirt. Dämlich die Aepfel- oder überhaupt Obstcultur Norwegens, will ich, mit Hinweis auf das. was über diesen Gegenstand früher (Pag. 84) gesagt wurde, nur Folgendes hinzufügen. Die nördlichsten Orte, von welchen ich vollständig reife, gut entwickelte und sehr aromatische Gravonsteiner-Aepfel bekommen habe, sind Throndhjem (63° 26') und der Hof By am Ende des Thiondhjeins-Fjonl (64° 2'). Das gewöhnliche Gewicht dieses Apfels ist in Norwegen 12 — lli Loth (186 — 250k-), und die grössten Exemplare, die ich gesehen habe, (sie stammten aus dem Kirchspiele Lyster, am Ende des Sogne-Fjord, iil" 2 ri. hatten ein Gewicht von 24 Loth (373g-). Der Prinzen- oderNonnen-Apfel ist auch Behr gewöhnlich ganz bis Inderöen im Throndhjems-Fjord (03° 52'). Das gewöhnliche Gewicht dieses Ap- fels ist 12—14 Loth (187—218),'); aus mehreren Gegenden aber habe ich Aepfel bekommen, die 20 Loth (311g-) wogen. Der „Kaiser Alexander" scheint ebenfalls seine Polargrenze auf Inderöen erreicht zu haben. Von dort bekam ich 1872 mehrere Exemplare, die 21 Loth (327k) wogen und einen Umfang von 12'/," (33cm.) hatten.2 Zu den früher besprochenen Ausstellungen in Christiania liefen Einsendungen aus allen Gegenden Norwegens, wo Obst gedeihen konnte ein, und auf diese Weise bin ich nach und nach auf mehrere neue, für Norwegen eigentümliche und zum Theil sehr werthvolle Apfelsorten aufmerksam geworden, die von den Herrn Dr. E. Lucas in seiner Monatsschrift für Pomologie, und Professor E. Morren in sei- nem .1 um aale La Belgique horticole beschrieben wurden. Unter diesen will ich hier einen Apfel speciell hervorheben, den ich nach einem der scharfsinnigsten Mitglieder der norwegischen Nationalversammlung, dem Bauer Johannes Aga, Aga-Apfel benannt habe. Die Familie Aga wohnt nämlich in der reich- Bten Obstgegend Norwegens, in dem durch seine malerisch schöne Natur berühmten Hardanger;3 und sowohl der erwähnte Johannes Aga als auch seine Vorfahren haben sich als tüchtige Beförderer des Obst- baues in ihrer Heimath ausgezeichnet. Der angeführte Apfel (cfr. Pag. 84), der vom Professor Morren in La Belgique horticole (Juli 1860, Pag. 318) beschrieben und abgebildet wurde, keimte 1847, zwischen andern Kernen, die Jo- hannes Aga in seinem Garten, um Wildlinge zu bekommen, ausgesäet hatte. Schon im ersten Sommer zeichnete sich eine der Samenpflanzen durch kräftigen Wuchs, so wie durch grosse und schön geformte Blätter aus. Diese Pflanze wurde bezeichnet uml später an einer Stelle in dem Garten Aga's ausgepflanzt, 1 Populär Geography of Plant«; or a botanica) excareion round lie World, Bj E. MC. Edited by Charles Daubeny. I.'imloD. 1855. Vai:. 88 1 „\\V arg Hpoeially snrpriaed, 011 reaching Christiania, 10 find Ash-trec-s (Fraxinus excelsior), Limes (Tilia tnropaea) and Elm-treos (L'lmus caropestris). And although the average tempernture is between four and flve degreei lower lhan tbal of London, there arc „upplcs and ehernes, pears and apricota, growing in the gardena, and even grapes have been known 10 ripen in tbe open air". This however is mentioned by M'.vcn as a inost striking exceplion to the usual vege- ■I of iheae latitadea; further east there is nothing to be found hk" il; and it must bc owncd, that if the old rule, that „The proof '■! the pudding ii in the eating", is iicrc applied, the fruit» above named will icarcely stand the taste, als they are of a very inferior nal 0 gewachsene Apfel, den ich bisher gesehen habe, war aus dir Stadt Mamlal (58" l')j derselbe wog 4>. Loth 711 •i Hardanger wird jährlich eine Masse Obat nach rerachiedenen Gegenden ausgeführt, und schon in dem letzten Drittel de» vorigen Jahrhundert! exportirte Thormod Aga, der Grossvater des hier genannten Mannes, Aepfel nach England. an zur Statistik des danischen Staates. Kopenhagen 1784. Pag. 16. 339 -wo der Baum jetzt noch steht. Schon im Jahre 1852 trug dieser Baum vier Aepfel, und 1857, also in einem Alter von 10 Jahren, eine Tonne (139 Liter). Die durch Pfropfreiser vermehrten Exemplare waren immer stark wachsend und trugen zeitig und reich. Diese Varietät, die man vom pomologischen Institute in Reutlingen beziehen kann, verdient überall, wo man Aepfel cultivirt, verbreitet zu werden. Die Frucht, die sich bis März oder April hält, erreicht in Norwegen ein durchschnittliches Gewicht von 16 — 20 Loth (250 — 312g). Mit Ausnahme einiger wenigen Distrikte, z. B. Hardanger und einzelner Gegenden am Sogne-Fjonl im Stifte Bergen, ist man in Norwegen noch weit davon entfernt dem Obstbau die verdiente Aufmerksam- keit zu schenken, und die Veränderung zum Besseren, die sich in dieser Beziehung allmählig auch in an- dern Gegenden kund giebt, ist nur wenige Jahre alt. Wie es überall seine Schwierigkeiten hat dem Neuen Eingang zu verschaffen, selbst wenn die Zweckmässigkeit und der Nutzen desselben klar zu Tage liegt, so ist dies doppelt schwer in einem dünnbevölkertem Lande, dessen natürliche Beschaffenheit mancherlei Hindernisse in den Weg legt. Auch hier wird eine beharrliche Aufmunterung und ein practisches Voran- gehen, neben der immer mehr steigenden Aufklärung, das Beste thun müssen, um nach und nach ein auf rationellere Gründe gestütztes Verfahren zur Geltung zu bringen. Was der einzelne Liebhaber zu seinem eigenen Vergnügen zu ziehen für gut findet, ist und bleibt allenthalben Privatsache. Zur allgemeinen Cultivirung dagegen und zur Verbreitung unter dem Volke, überall wo in Norwegen Obstbäume gedeihen können, würde es, meiner Ansicht nach, sich empfehlen höchstens einige zwanzig unter den hier vorkommenden Sorten zu wählen, die sich erfahrungsmässig als diejenigen bewährt haben, welche den hie- sigen Vegetationsbedingungen am meisten entsprechen, und, unter gewöhnlichen Witterungsverhältnissen, die vollkommenste Entwicklung erreichen. Beinahe überall in Norwegen, wo der Apfelbaum gedeiht, giebt er im Durchschnitt eine gute Ernte; doch will ich als eine Merkwürdigkeit hier nennen, was der norwegische Historiker Gerh ard Schön ing in seiner „Reise in Norwegen" (1783—84) Pag. 103 angiebt. nämlich, dass sich auf dem Pre- digerhofe Vedö im Romsthale (62° 40') zwei Apfelbäume befanden, die mitunter 12-14 Tonnen iä 139 Liter) reife Früchte trugen. Von den vielen Messungen, Apfelbäume der verschiedenen Gegenden betreffend, die ich nach und nach selbst ausgeführt habe, oder deren Resultate ich eingesandt bekam, will ich hier nur fol- gende nennen : In der Stadt Laurvik, an der Südostküste Norwegens (59° 3'). steht ein Gravensteiner. der 1857 eine Höhe von 33' (10.3m) hatte und dessen Krone eine Fläche von 1428 □' (130 □■n.) einnahm. Der Stamm, welcher 4' (120cm.) hoch ist, misst unter der Krone 5' (156cm.) im Umfang. In dem hier genann- ten Jahre trug dieser Baum über fünf Tonnen (ä 139 Liter) grosser, fehlerfreier Aepfel. Der früher genannte Bauer Johannes Aga hat in seinem Garten in Hardanger einen Apfelbaum, der jetzt ungefähr 70 Jahre alt ist Im Jahre 1861 hatte dieser Baum eine Höhe von 40' (12.5n>); der Stamm mass in der Brusthöhe 6' 8" (2.1m.) im Umfang, und die Krone hatte einen Durchmesser von 41' (12.9m.). Die reichste Ernte, welche dieser Baum in einem Jahre lieferte, betrug 13 Tonnen a 139 Liter] reifer Aepfel. Auf dem Predigerhofe Thingvold im Amte Romsthale (62° 55' N. B. 25° 51' Ö. L. steht ein Ap- felbaum, der jetzt ungefähr 200 Jahre alt ist. Dieser Baum trägt jedoch beinahe jedes Jahr Früchte. und sieht noch lebensfähig aus. Der Baum ist nur 24' (7.5m) hoch: der Stamm aber, der sich 4' vom Boden entfernt in vier mächtige Aeste verzweigt, misst unter der Theilung 9' (2.8,-, in Busse („/'otfcaodtf"); wenn er aber so viel wie den Werth einer Öre oder mehr nimmt, so wird wie andrer Diebstahl bestraft". Obgleich jene Stelle im Frostathingsgesetze, welche, wie gesagt, der hier genannten Gesetzbestimmung zu Grunde liegt, auch den Hopfen nennt, so findet man diesen hier doch nullt unter den \i,n Alters cultivirten Pflanzen Lauch und Angelica aufgenommen, welches dahingegen mit Aepfeln, Rüben, Erbsen und Höhnen der Fall ist. Letztere werden also wahrscheinlich in der Zeit eingeführt worden Bein, die zwischen diesen beiden Gesetzen liegt, wahrend der Hopfen ebenso wahr- scheinlich damals noch nicht liegenstand der Cultur war. In einem Briefe vom November I299s wird der Apfelgarten (pomerium) des Bischofs in Stavanger besprochen, und in einem andern Briefe vom ;^-"n Mai 1365* wird ein Apfelgarten auf dem Hofe Hau- Bathveit im Kirchspiele Dllensvang in Hardanger behandelt. Von dem norwegischen Könige Haakon V Magnussön existirt noch eine Verordnung, datirl Bergen I4«oo November 1 3 1 5 , * über den Handel in den Städten, und hier findet man unter Anderem .den Apfelgarten des Königs in Bergen" erwähnt. — In ' Bdda >n..rra Sturlus.. 1 1 plomil 185. _■• - „-»mir Lore 8. l'ag. 121—22. 341 einem andern Documente. datirt Uten Juni 1449,1 wird der Verkauf des achten Theiles eines Apfel- gartens auf dem Hofe Hovland in Hardanger behandelt. Wenn der achte Theil eines Apfelgartens Ge- genstand eines eigenen ßesitzdocumentes sein konnte, so zeigt dieses, dass die Obstcultur schon damals eine verhältnissniässig nicht geringe Bedeutung in Hardanger erreicht hatte. Wenn man auch, nach dem hier Angeführteu, annehmen darf, dass man in Norwegen ungefähr um die Mitte des 13ten Jahrhunderts, einzelne der edleren Apfelsorten cultivirte, so wurde die Obstcultur doch wohl kaum früher als im Laufe des 14tcn Jahrhunderts einigermassen allgemein, und selbst zu dieser Zeit war sie wahrscheinlich hauptsächlich auf die Klöster und den mit diesen verbundenen Gütern beschrankt. Pyrns communis, L. (Norw.: P>/.. I'yrus nivalis, Jacq.fil., Pyrus Pollveria, L., Pyrus sali cifoli a, L., PyrusSieversii, Ledeb., Pyrus sinaica. Thoum, Pyrus speetabilis. Ait.. Pyrus spuria, DC. und Pyrus Toringo, StA. In Schweden hat man bei Stockholm wenigstens folgende Arten: P. amygaliformis. T7//., P. arbutifolia, L. fil., P. chaniajmespilus, Pott, P. elajagrifolia. Fall.. P. Michauxii, Bosc, P. Pollveria. /... P. prunifolia, Wilhl. und P. salicifolia, L. Ehe wir diese Gattung verlassen, will ich iu Kürze einige Experimente besprechen, die ich im hiesigen botanischen Garten mit Pyrus salicifolia machte. Von dieser Art besass der Garten früher nur ein Exemplar, welches auf Crataegus Ozyacantha veredelt war. was sich durch die Wurzelschüsse kund gab, welche der Unterstamm mehrmals hervorbrachte. Eebrigens habe ich in den botanischen Garten und Baumschulen anderer Länder, wo ich in den letzteren Jahren diese Art zu untersuchen Gelegenheit hatte. dieselbe immer auf diese Art vermehrt angetroffen. Im Jahre 1856 fing ich mit diesem Baume eine Reihe Experimente an, in der Absicht so weit wie möglich nach verschiedenen Richtungen hin den Einfluss des Wildlings auf das Edelreis zu untersuchen. Da diese Versuche noch nicht zu Ende gebracht sind, gehe ich hier nicht naher auf allgemeinere Betrachtungen ein, sondern tbeile nur einfach die Resultate mit, welche bei der hier genannten Species, mit welcher ich meine Experimente anfing, gewonnen wurden. Im 1856 trug das oben genannte, auf Weissdorn veredelte. Exemplar von Pyrus salicifolia gegen 300 Früchte. Als ich dieselben aber untersuchte, fand ich darin nur drei vollständig entwickelte Samenkörner. Um ein so weit wie möglich reines Resultat zu erreichen, wurden einige Hände voll Erde in längerer Zeit bis zu einem Wärmegrade von über 100° R. erhitzt, um die Keimkraft der Samen, die sich möglicher- weise darin befanden, zu vernichten. Nun wurden die drei Samenkörner in einen Blumentopf, der mit dieser Erde angefüllt war, ausgesäet. Dieselben keimten im folgenden Frühjahre, und als sie eine Höhe von ein paar /oll erreicht hatten, wurden sie zuerst, jeder in einen Topf für sich, und später mit vollem Balbn in die Baumschule versetzt. Die hier beschriebene Methode benutze ich immer, sobald es Versuche dieser Art gilt, und eben so besorge ich stets das nothwendige Verpflanzen, \ eredeln u. s. w. selbst, um sii her zu sein, dass sich bei dem Versuche keine Verwechselung und kein Irrthum irgend einer Art ein- schleichen kann. Schon im ersten Jahre waren die Blatter von denen der .Mutterpflanze, (die keine weitere Beschreibung verlangen, da ein Jeder diese Art kennt», sehr verschieden. Das eine Exemplar, welches gleich anfangs ein krankliches Aussehen hatte, ging zwei Jahre später, beim Einpflanzen, zu Grunde; die beiden andere Exemplare ahn besitze ich noch jetzt. Das grösste von diesen hat jetzt (1874) eine Höhe von 11' Ij.4"m und einen Stammumfang von \>" ( :; 1 ••»■ i. l>ie Aeste und Zweige besitzen nicht den mehr oder weniger hängenden Habitus, welcher für die Mutterpflanze eigentümlich ist. sondern sind steif und grÖ88tentheil8 aufwärts, so dass die Krone in ihrer Form einige Aehnlichkeit mit mehreren Varie- ler cultivirten Birne hat. Die Jahrestriebe sind sehr schwach behaart und die Knospen dunkel- braun und glatt I>.i^ eigentümlichste bei diesem Baume ist aber einmal der Umstand, dass die Lest und Zweige mit 1 38mm) langen, steifen und spitzen Dornen besetzt sind, und dann die sehr veränderten Eigenschaften der Blätter, Bjei 'ler Mutterpflanze Bind diese ganzrandig, Bchmal-lancetformig und auf beiden Seiten mit einem silhei weissem Filze überzogen, bleiben im Herbste sehr lange am Pauine Bitzen und nehmen alsdann eine mehr oder weniger schmutzig graue Farbe an. bis sie zuletzt durch die Novemberstürme abgerissen werden. Bei den beiden hier beschriebenen wurzelächten Bäumen haben die Blatter im Allgemeinen die Form und Grösse, welche nebenstehender Holzschnitt [Fig. 68) zeigt; doch 343 können sie kleiner aber auch viel grösser sein. Auf der Unterfläche sind sie sehr schwach mit einem schmutziggrauen Filze bedeckt; auf der Oberfläche da- gegen, besonders zu Ende des Sommers, beinahe glatt und dunkelgrün. Zu Ende Septembers nehmen sie gern eine mehr oder weniger lebhaft rothe Farbe an, und fallen alsdann im Laufe von einigen lagen ab. Bei den Blüthen habe ich keinen Unterschied finden können ; die Früchte aber sind etwas, mitunter sogar bedeutend grösser als die der .Mutterpflanze. Diese wurzelächte Form habe ich auf gemeine Birnstämme und auf Crataegus Oxyacantha veredelt. In erstem Falle werden die Blätter im Herbste mehr oder we- niger roth, ungefähr wie bei dem wurzelächten Baume, von dem das Edelreis genommen war. doch trifft dieses gern 8—12 Tage später als bei diesem ein. In letzterem Falle dahingegen werden die Blätter im Allgemeinen schon zu Ende August oder Anfang Sep- tember roth, und fallen vor Ende dieses Monats ab. Ueber die Ursachen der hier genannten Erschei- nungen können die Meinungen natürlich verschieden sein. Ich neige mich am meisten der Auffassung zu, dass die verschiedenen Eigenschaften, welche mau jetzt bei den beiden hier genannten, wurzelächten Exem- plaren vonPyrus salicifolia findet, ihren Ursprung da- her ableiten, dass die Mutterpflanze, von welcher der Samen genommen wurde, auf einen Weissdorn ver- edelt ist; auch glaube ich einige Stütze für diese meine Ansicht in der früher genannten Thatsache finden zu dürfen, dass die Triebe des einen der beiden wurzel- ächten Exemplare, die auf Birnen und Weissdorn veredelt wurden, sich wieder so wohl unter einander als auch von der Mutterpflanze, der die Edelreiser entnommen wurden, verschieden zeigen: und auf diesen letztgenannten Umstand glaube ich ein besonderes Gewicht legen zu müssen, indem hier von irgend einer durch fremden Pollen hervorgebrachten Bastardbildung keine Rede sein kann. Nach mehr- jährigen Beobachtungen liegen nämlich ungefähr drei Wochen zwischen der Blüthezeit derPyrus salicifolia und Crataegus Oxyacantha; die erstgenannte steht gern vom 20sten bis -,!4>u-n Mai und die andere vom I4ten bis 18ten Juni (cfr. Pag. 40 u. 43) bei Christiania in voller Blüthe. Ich hoffe bei einer andern Gelegenheit auf dieses Thema zurückzukommen, und habe mich dess- halb hier darauf beschränkt vorläufig die angeführten Thatsachen mitzutheilen. Sorbus. Von dieser Gattung hat man in Norwegen vier wildwachsende Arten. Sorbus Aucuparia, L. (Norw. : Rogn; Schwed.: Bonn; alt Norw. u. Isl. Reynir; Norw.LapL: Skape; Schwed. Lapl.: Raun od. Rautna). Die Eberesche ist in Scandinavien sehr gewöhnlich ganz bis zum Nordcap (71° 7'); dort wird sie jedoch nur strauchartig Dasselbe ist bei Berlevaag in Ost-Finmar- ken (70° 49') der Fall; dagegen hat sie in Süd-Varanger einen verhältnissmässig recht kräftigen Wuchs. Auf der Kolahalbinsel geht sie bis ungefähr zum 69aten Breitegrade, und im Gouvernemente Archangelsk bis 67° oder etwas höher, denn bei 67740 findet man nur 3' (94cm.) hohe Straucher (Ruprecht). Im süd- liehen Norwegen geht sie bis zur Birkengrenze und sogar ober dieselbe hinaus: ja an einer einzelneu Stelle in Sogn sogar bis 3900' (1224™ ) ü. d. M., ist aber dort nur strauchartig und steril, und der Samen 344 Fig. 69. Fig. ist wahrscheinlich durch Vögel, welche die Früchte gefressen hatten, dort hingebracht worden. In Alten (70°) reifen die Früchte beinahe alljährlich; bei der Bergstadt Röros aber nur in warmen Sommern. Auf den Färöinseln kommt die Eberesche nur angepflanzt vor. auf Island aber ist sie an mehreren Stellen wildwachsend. Nach mündlichen Mitteilungen meines Freundes Trvggvi Gunnarsson erreicht sie sogar bei Kelduhverti in l'ingeyar Syssel (66° X. IV i>° 20' Ö. L.) eine Höhe von 12—14' (3.8— 4.4m.), bei einem Stammdurchmesser von 6" (Kicm), und in Bartastrandar Syssel, an der Nordwestküste der Insel blüht die Eberesche Mitte Juni und giebt reife Früchte. In Akureyri. einer kleinen Stadt am Fnde des Eyar-Fjord, an der Nordküste Islands (6B°40'N. B. 0°45' W. L.), befinden sich zwei Ebereschenbäume, die beinahe gleich gross sind; der grössere, der wahrscheinlich zugleich das grösstc Exemplar dieser Art auf Island i-t. hat eine Höhe von 86' (8 im-)-1 Die Eberesche gehört zu den Bäumen, die niemals ein hohes Alter oder besondere Grösse errei- chen. In Alten (70°) habe ich jedoch ein Exemplar gemessen, das eine Höhe von 24' (7.5*>0 und einen Stammdurchmesser von in" (26cm) hatte. — Bei Hemnes Kirche in Helgeland 66*13') stehen zwei Eber- eschenbäume, die von ungefähr gleiche« Grösse sind. Nach einer 1864 vorgenommenen Messung hatte der eine dieser Bäume eine Höhe von 33' (10.3m.); der Stamm, der bis zur Krone eine Höhe von (hat, QÜ8S1 in der Brusthöhe ■',' (109cm) im Umfang, und die Krone hat einen Durchmesser von Beide Bäume sind jetzt etwas ober 50 Jahre alt Heim Bofe Wiken auf Inderöen ■i mass ich 1870 eine Eberesche, die keine besondere Höhe hatte, deren Stamm aber in derBrust- 1 Sabine Bar ing-G u u I d. Iceland: its Bcenei and Sagas. London. 1863. Pag. 179 — 80. 345 höhe 4' 9" (148cm.) im Umfang hielt; und bei Throndhjem (63° 26') mass ich zu derselben Zeit ein anderes Exemplar, welches 30' (9.4m.) hoch war, und dessen Stamm in der Brusthöhe einen Umfang von 57a' (171cm ) hatte. — Im Walde des Hofes Hallangen im Kirchspiele Froen, 3—4 Meilen südlich von Christiania, mass ich 1864 eine Eberesche, die eine Höhe von 48' (15m.) hatte. Der Stamm war his zum ersten Aste 20' (6.3m) hoch, und der Umfang desselben in der Brusthöhe 3' 8" (115cm). — Beim Flecken Kaupanger an den Ufern des Sogne-Fjord (61° 15') steht der Stumpf eines Ebereschenstammes: der Baum wurde vor mehreren Jahren bei einer Feuersbrunst vernichtet. Dieser Stumpf hat am Boden einen Umfang von 8' 4" (2.6m), und 1' über dieser Stelle von 6' 10" (2.1m.). Ich bin im Besitze von vier Stammscheiben, die folgende Dimensionen haben: No. 1, aus dem Kirchspiele Trygstad im Amte Sraaalenene (59° 39), hat einen Durchmesser von 20" (52cm.) und zeigt ein Alter von 75 Jahre; No. 2 aus der Nähe der Eisengiesserei Eidsfos (59° 36'), hat einen Durchmesser von 13" (34cm) und 50 Jahresringe; No. 3 und 4 sind aus der Umgegend von Christiania: die eine misst 10'/3" (27cm.) im Durchmesser und hat ein Alter von 74 Jahre, und die zweite 13" (34cm) bei einem Alter von 58 Jahre. Es ist früher erwähnt, dass man hier bei verschiedenen Bäumen die eigenthümliche Stengelbildung findet, welche man Verbänderung (fasciatio) nennt. Eine solche kommt auch zuweilen auf Sorbufi Aucuparia vor. — Ebenfalls ist früher (Pag. 183—185) darüber gesprochen worden, wie die Birke und verschiedene andere Bäume, wenn die Krone stark heruntergehauen ist, eine neue Krone bilden, und wie der Stamm alsdann oft im Innern verfault, während sich aus der Basis der neuen Krone eine eigene Art von Luftwurzeln entwickelt, die gewöhnlich durch das Innere des faulen Stammes herniederwachsen, um den Boden zu erreichen. Eine ähnliche Entwicklung kommt auch bei Sorbus Aucuparia vor. Im Kirch- spiele Voss, im südlichen Bergenhus Amte (60° 38') standen zwei derartige Bäume, die ungefähr von glei- cher Grösse waren. Von dem grössten dieser Bäume, dessen Stamm eine Höhe vou 5'/a' (171cm.) und einen Umfang von 4' (135cm.) hatte, gebe ich hier (Fig 69) eine Zeichnung, die nach einer Photographie ausge- führt ist. Das zweite Exemplar aus derselben Gegend, welches, wie gesagt, ungefähr von derselben Grösse ist, und von dem die Zeichnung Fig. 70 eine Abbildung giebt, wird im hiesigen botanischen Museum aufbewahrt. Die Früchte werden von allen Drosselarten (Turdiis), dem Haselhuhne (Tetrao bonasia), dem Sei- denschwänze (Ampelis garrullus), dem liothkehlchen (Lusciola rubecula) und andern Vögeln gefressen. Aus diesem Grunde geschieht es nicht selten, dass die Eberesche an ungewöhnlichen Meilen. /. B. auf alten Rasendächern u. s. w., keimt und heranwächst. Einen solchen Baum nennt man „Flog-Rogn" d. h. Flug- Eberesche), weil derselben durch die Vögel nach seinem Standorte hingebracht wurde; und diesen Bäumen schreibt man unter dem Volke, sowohl in Norwegen als in Schweden, manche eigenthümliche Eigenschaf- ten zu. Dies gilt jedoch hauptsächlich von solchen kleinen Bäumen, die man zuweilen in den Kinnen alter Linden, Weiden u. s. w. findet, wo diese Ebereschen zuweilen eine verhältnissmässig nicht unbedeu- tende Grösse erreichen können. In einer der Strassen Bergen's fand man bis vor wenigen Jahren eine solche Eberesche, die in der Krone einer alten Linde wuchs und eine Höhe von 14 — 16' (4.4—5™ erreichte. Der Zweig eines solchen Baumes kann in der Hand eines „kundigen" Mannes zu vielen /wecken verwendet werden; aber solche „kundige und kluge" Menschen sind in den letzteren Jahren sehr selten geworden. Mit Sicherheit weiss ich, dass man, noch vor 25—30 Jahren an mehreren Orten ein kleines Stück einer solchen Eberesche in das Butterfass zu legen pflegte, so oft man. in Folge unzweckmässigen Verfahrens, nicht schnell genug die Sahne zum Buttern bringen konnte, und es versteht sich von selbst, dass dieses Mittel sich immer als probat erwies. In Schweden gebraucht, oder gebrauchte man jedenfalls vor nicht langer Zeit, einen solchen Zweig zum Entdecken verborgene! Schatze: zu diesem Zwecke aber muss Zweig erst einer eigentümlichen Behandlung unterworfen werden.1 Die jungen Burschen behaupten sogar, 1 Richard Dybeck's Runa. 1S45. Pag. 63. Vcrgl. G. O. Hy 1 tc n-Ca v all i u s. Wäremi och Wir.larno. Stockholm 1864— 68. 1 ]). Pag. 313. 11 dass die Mädchen ihnen niemals widerstehen können, Bobald sie ein kleines Stück eines solchen Baumes bei Bich tragen. Auch auf leland verbindet man mit diesem Baume Aberglauben verschiedener Art. Vor ungefähr 100 Jahren Btand bei Möftruvellir am Ende des Eyjar- Fjord (65 78°) eine alte Eberesche, die unter den Na- men „der heilige Zweig" bekannt war. (Jeher diesen Baum wird berichtet, dass man früher am Weih- nachtsabend brennende Lichter an die Zweige desselben befestigte, und dass diese auch beim stärksten Winde brannten. Der Baum theilte sich an der Wurzel in zwei Stämme, von denen ein jeder 6* (16«"0 im Dnrchmesser hielt, and diese theilten Bich wieder in verschiedene Aeste; der ganze Baum stand im Schutze einer hohen Klippe. Die Blüthen fingen zu Anfang Juni an sich zu offnen. — Auf Island fand man früher, und vielleicht ist dasselbe noch jetzt der Fall, auch noch andere abergläubische Mei- nungen die Eberesche betreffend. Sobald man in einem Boote auch nur einen einzigen Rudersticken aus dem Bolze dieses Baumes findet, oder wenn der Steven desselben aus diesem Materiale verfertigt ist, wird las Boot umwerten. Sobald ein einziges stink der Kberesche nagelfest an einem Hause sitzt, können weder Menschen muh Vieh gebaren, und zwischen den besten Fieunden wird die Freundschaft aufhören, sobald sie sich an einem Feuei gegenüber sitzen, wo 'las Ihdz dieses Baumes brennt.1 In di heu Mythologie isl die Eberesche dem Gotte Thor geheiliget: der Grund hierzu gender: AK Thor einstmals den Jotunhäuptling Geirröd besuchen wollte, musste er über den Flu" Vimer, der jedoch nicht tiefer schien, als dass er gemach durch denselben waten konnte. Aber, in der Mut.' angekommen, war das Gewässer ihm plötzlich bis über die Schultern gewachsen. Erstaunt über dieses i sah Thor sich nach den Zulaufshöhen um und gewahrte nun Gjalp, die Tochter Geirröd's !i. wie der Koloss von Rhodos, über den l-'luss gestellt hatte, und in dieser Stellung die plötzliche Füllung des Strombettes freigebig übernahm. Thor, empört über diese nichts weniger als jungfräuliche nirtheit, ergriff einen grossen stein, den er nun gegen Gjalp schleuderte mit den Worten: ..Will den Strom man sicher hemmen, muss man rlux die Quelle dämmen-. und. wann hatte Thor sein Ziel je verfehlt? — Als der gerachte Ascnfürst das Ffer erreichte, Bchwang ei sich an den Zweigen einer herüberhängenden Eberesche ans Land, liier, am Abhänge aber, hatte man wohl dir i.efalir Thor's aber nicht die Ursache derselben wahrgenommen, und so entstand im Volksmunde jener Spruch, der noch heute bei uns angewendet wird: ..Fs konnte, an des Stromes Betten. Die Eberesche Thor erretten-. Surlitis hybrida, /.. (Norw.: Eogn-Äsal; Schwed. : Rönn-Oxel oi. Finsk Oxet). Die Bastard- Eberesche ist ziemlich allgemein wildwachsend in den niedrigeren Gegenden Norwegens, geht aber in dm östlichen Provinzen kaum höher gegen Norden, als ungefähr bis zum BQsum Breitegrade; dahin) findet man sie der Westküste entlang bis zur Insel Tommanö in Helgeland (66€ 14'), wo dieselbe von Herrn A. Blytt auf Kalkboden gefunden wurde, und hat sie hier wahrscheinlich ihre Polargrenze, tall« aN wildwachsender Baum, erreicht Auf der Insel Bärö im Vefsen-Fjord (65° 52') findet man recht implare, die Früchte tragen. In Troms 9° t" I liess ich Versuche mit Sorbus hybrida an- stellen; doch wird diese \it dort nur strauchartig. In einzelnen Jahren kann sie bis l' (31cm Hange Triebe geben, leidel aber doch Behr im Winter. In Schweden ist diese Art kaum höher gegen Norden wildwach- send als ungefähr bie zum i.h- r, Breitegrade; angepflanzt aber findet man dieselbe wenigstens bis 02'/»°- Ihr Bastardeberesche erreichl niemals eine besondere Grösse, und das grösste mir bekannte Ex- emplar -lebt bei der „Frauen-Kirche" in Throndhjem. Dieser Baum hat eine Höhe von 40' (12° 5m.) und in der Brusthöhe einen Stammumfang vop V r (135cm.). ' N. Hohl rle. KjöbenbaTo 1786 Pag. 1 87. 347 In Hardanger, wo der Baum sehr häufig vorkommt, wird er oft als Unterstamm gebraucht, um eine bestimmte Art Birnen darauf zu veredeln, die, wie eine vierjährige Erfahrung gelehrt hat, auf diese Weise sehr gut gedeiht. Man verpflanzt zu diesem Zwecke junge Stämme vom Walde in den Garten, oder veredelt die Bäume an der Stelle, wo die Natur sie hat wachsen lassen, in Felsritzen an Abhängen oder wo sonst immer. Als Grund dafür, wesshalb man noch jetzt fortfährt die Bastardeberesche als Wildling zu gebrauchen, selbst in Gärten, wo es an Bim Wildlingen nicht gebricht, ist mir von erfahrnen Männern, die selber viele Jahre dies Verfahren befolgt haben, angegeben worden, dass die Birne, auf Sorbus hybrida veredelt, sich mit einem viel weniger kräftigen, ja selbst seichten, untiefen, sandigen und steinigten Boden begnügen lernt, als wenn sie ihre eigene Art zum Unterstamm bekommt. Man kann also auf diese Weise mit Erfolg Birnen auf einem Boden ziehen, wo ihre Cultur sonst vergeblich oder doch von sehr gi Nutzen sein würde. In Hardanger, so wie überhaupt in den engen, von mächtigen Fjorden gebildeten Thalstrecken im Stifte Bergen, ist das Areal urbaren Bodens, selbst wenn man die Senkungen dei abhänge mitrechnet, nur sehr beschränkt, und man möchte fast sagen, die Natur habe die Bewohner jener Gegenden zwingen wollen, dem knapp zugemessenen Boden so viel wie möglich abzugewinnen. Man sucht daher die Bastardeberesche allenthalben auf, in Steiuspalten, Gerolle, Bergabhängeu oder wo sie sich sonst finden mag, pfropft sie an Ort und Stelle mit jener Birne, die, wie man aus Erfahrung weiss, alsdann vor- trefflich gedeiht. Giebt nun ein solcher Baum eben auch keine besonders reiche Ernte, so lohnt sich doch die geringe Mühe des Pfropfens oft über Erwarten. Wenn der alte vortreffliche Spruch: Im schlechten Baum Pflanz' einen Baum, Und pflege sein' — Er bringt dir's ein1, irgendwo im buchstäblichsten Sinne praktisch in Anwendung gebracht worden ist, so ist's in Hardanger. Von Birnen, die auf die angegebne Art gewonnen waren, habe ich verschiedene Male Proben zu meinen Ausstellungen in Christiania erhalten. Sie sind wohlschmeckend; das ist jedoch Alles, was ich bis jetzt darüber sagen darf; welcher Sorte sie angehört, kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Sorbus hybrida ist sehr variabel in Bezug auf die Form der Blätter und deren Bekleidung. Vor eini- gen Jahren bekam ich ein paar Früchte einer solchen Varietät aus Öklandsvaag im Kirchspiele Sveen in Südhordland (59° 48' N. B. 23° 3' Ö. L ). Nur ein Samenkorn keimte, und der Baum befindet sich jetzt im botanischen Garten bei Christiania Er hat am meisten Aehnlichkeit mit Sorbus Aucuparia, die Blätter aber sind auf der Unterfläche eben so stark filzig wie bei Sorbus hybrida; die 5 -7 untersten Blattchen sind gefiedert die 2 — 3 obersten aber nur eingeschnitten. Dieses ist wahrscheinlicb ein Mischling, der durch Kreuzung der beiden hier genannten Arten entstanden ist: dieselbe Form ist auch auf der Insel Mosterö in Südhordland (59° 42') gefunden worden. Sorbus (Pyrusi intermedia, Ehrh. Diese Form ist inNorwegen nur bei der Stadt Porsgrund (59° 8' N. B. 27° 18' Ö. L.), wo sie ziemlich häufig zu sein scheint, in der Nahe von Grimstad an der Südostküste Norwegens (58° 20') und beim Hofe Dalen in Eidsborg, Annex der- Kirchspieles Laurdal in Thelemarken (59° 27' N. B. 25° 40' Ö. L.), wildwachsend gefunden worden. Angepflanzt rindet man dieselbe dagegen ganz bis zum Ende des Throndhjems-Fjonl (64° 2'). 1" Schweden ist diese Form sehr allgemein, und erreicht dort ihre Polargrenze als wildwachsender Baum in der Provinz Medelpad Angepflanzt hält sie sich gut bei Piieä (65n 20'). Im botanischen Garten bei Christiania befinden sich mehr emplare, die eine Höhe von 80 -30' (6.3— 9.4m bei einem Stammumfange von i -6' (125 I88«n) haben. Sorbus Aria, Crantz. (Norw.: Asalod.Easal; Schwed.: Norsi Oxel). Dfer Mehlbeerbaum ist hie und da in den niedrigeren Gegenden Norwegens wildwachsend (kaum hoher als !'•»• a ,1. M. . bis Iuderöen im Throndhjems-Fjonl (63° 52'), und in Schweden scheint er seine Polargrenze als wildwach- sender Baum an der Westküste bei 59° erreicht zu haben. Angepflanzt halt diese Art sich gut bei Stock- holm (59° 20'). 44* 348 >-ip. :i. 349 Ich habe bis jetzt keine Gelegenheit gehabt zu versuchen, wie weit gegen Norden diese Art, die zu unsern schönsten wildwachsenden Bäumen gehört, angepflanzt gedeihen kann; wenn aber z. B. die Buche, die als wildwachsender Baum ihre Polargrenze bei 60° 37' erreicht hat, gut in Stegen (67° 56') gedeihen kann, so hat man Grund zu der Annahme, dass der Mehlbeerbaum wenigstens eben so weit nach Norden fortkommen wird. Auch bei dieser Art sind die Blätter sehr variabel, sowohl in Bezug auf Grösse wie Gestalt, und bei- stehende Zeichnungen (Fig. 71) zeigen einige in der Umgegend von Christiania vorkommende Formen, die ich nach und nach in den botanischen Garten eingeführt habe. Von fremden Arten und Varietäten findet man bei Christiania folgende: Sorbus americana, Wüld., Sorb. Aria, L. var. nepalensis, Sorb. Aria, L. var. nivea, Sorb. Aucuparia, L. var. pendula, Sorb. domestica, L., Sorb. (Pyrus) edulis, Willd., Sorb. (Pyrus) lanata, Don, Sorb. (Crataegus) latifolia, Lam. und Sorb. torminalis, L. — Bei Stockholm finden sich folgende Arten: Sorb. americana, Willd., Sorb. Aria.L., var. nivea &nepalensis, Sorb. (Pyrus) edulis, Willd., Sorb. (Pyrus) lanata, Don, Sorb. (Crataegus) latifolia, Lam., Sorb. spuria, Vers, und Sorb. torminalis, L. Mespilus germanica, L. (Norw.: Mispel; Schwed : Tysk Mispel). Die Mispel findet man ab und zu in den Gärten des südlichen Scandiuaviens, in Schweden bis Stockholm (59° 20') und in Nor- wegen bis Christiania (59° 55'), wo die Früchte in gewöhnlichen Sommern reifen. Dieselbe wird aber nicht der Früchte wegen, sondern einzig und allein als Zierbaum angepflanzt. Amelanchier vulgaris, Mönch. Die gemeine Beerenmispel findet man hie und da in Norwegen ganz bis Tromsö (69° 40'), wo sie sich gut hält, und in Schweden, der Ostküste entlang 62'/2° angepflanzt. Amelanchier canadensis, Tor. & Gr. habe ich ebenfalls in den arktischen Gegenden ver- sucht, wo diese Art gut bis Stegen (67° 56') gedeiht. In Horten am Christiania-Fjord erreicht sie eine Höhe von 15 — 16' (4.7 — 5m.). Ausser diesen befinden sich in dem botanischen Garten bei Christiania Amelanchier Botryapium, Emers., Am. ovalis, Lindl. und Am. sanguinea, DC. — In Schweden hat die Erfahrung gezeigt, dass Am. Botryapium sogar in Piteä (65° 20') reife Früchte giebt, während Am. sanguinea freilich den Winter bei Stockholm aushalten kann, aber doch nur sehr langsam wachst: bei Wasa in Finland (63°) gedeihen A. Botryapium und A. vulgaris gut. Cotoneaster vulgaris. Lindl Die gemeine Bergmispel ist ziemlich allgemein in den süd- lichen Gegenden Scandiuaviens, in Schweden bis Äreskutan in Jemtland (63° 25') und in Norwegen bis zum Kirchspiele Overhalden (64° 30'). In den südlichen Gegenden Norwegens, z. B. in Sogn (60° 50') und in Valders (61° 6'), geht sie bis 4000' (1255m.) und zwischen dem 63sten und 64sten Grade noch bis 2070' (649m.) ü. d. M. Auf der Kolahalbinsel geht diese Art ganz bis zum Binnensee Imandra Die Varietät rnelanocarpa findet man in Schweden nur in den südlichen Provinzen, und in Norwegen in der Umgegend von Christiania und auf Ringerike (tiü0 S'). Sie wird hier nicht selten mannshoch und zeichnet sich so charakteristisch aus, dass sie vielleicht am richtigsten als eine eigene Art beschrieben zu werden verdiente. Von fremden Arten habe ich bis jetzt nur Gelegenheit gehabt zwei, nämlich Cot. hux ifolia. Wall. und Cot. lucida. Schlecht, in den arktischen Gegenden zu versuchen. Beide gedeihen gut in Stegen in Nordland (67° 56'), wo die letztgenannte sogar reife Früchte giebt. Ausser diesen befinden sich bei Chris- tiania folgende Arten: Cot. acuniinata, Lindl.. Cot. affinis, Lindl., Cot. compta, G Lim.. Cut. eriocarpa, Spach, Cot. Fontanesii, Spach, Cot. frigida. Wall., Cot. laxiflora. Jacq. /iL, Cot. Lindleyana, Stand., C ot. microphylla, Ha?/., Cot. multiflora. i>W/< , Cot Nummularia. F. .< .V.. Cot. prineeps, Hort., Cot. racemiflora, Des/*., Cot. rotund ifolia. Wall, Cot. tomentosa, Lindl. und C. uniflora, Bunge. — Bei Stockholm findet man wahrscheinlich mehrere der hier genannten Arten: mit Bestimmtheit weiss£ich aber nur, dass dieses mit Cot. acuniinata. Lindl und Cot. rot und ifolia, Wall, der Fall ist. i ratssgaa Oxyseaatha, /. (Norw.: Uagtom, Hvidtorn; Schwed.: Hagtom; alt Norw.: Hag- Der Weissdorn ist in den südlichen, niedrigeren (regenden Scandinaviens wildwachsend, in Nor- wegen kaum höher als - 900' (850 582m.) u. d. M. In Schweden scheint derselbe Beine Polargrenze bei üpsala (59' 52' erreicht zu haben: in Norwegen geht diese Art in den östlichen Provinzen ungefähr liis /um 60**« Breitegrade und an der Westküßte bis zum Kirchspiele Stangvik im Romstbale (62° 55'). An- gepflanzl geht der Weissdorn in Schweden bis Jemtland (63°) und in Norwegen bis Stegen (67°56'). Bei Tromsö (69" 10 hält er sich wohl noch strauchartig, leidet aber doch sehr durch die Kalte. Bei Pitea in Schweden (65° 20' erfriert er ganz bis zum Boden; bei Wasa in Finland (63°) halten ältere Exemplare sich recht gut, wahrend jüngere im Winter oft Schaden leiden. In linlaiid ist der Weissdorn wildwach- send bei Björneborg 617«"), in der l mgegend von Petersburg aber kommt er nicht vor. und angepflanzt geht er dort in ungünstigen Wintern ins zur Schneedecke zurück. Her Weissdorn giebt in Norwegen, ätens am Ende des Throndhjems-Fjord (64° 2'), reife Früchte, und erreicht dort eine Hohe von U — 15' (4.4— 4.7m.). Bei Christäania geben beschnittene Hecken Jahrestriebe von i— ;>• (125—156 In der Umgegend von Frederiksstad (59° L2' N. 1>. ^s" 36' ö. L) findet man mehrere ziemlich grosse Exemplare; die beiden höchsten stehen beim Hofe Björnevaagen auf der Insel Kraakerö. Das eise hat eine Böhe von 12' (10m-); der stamm hat aber in der Brusthöhe einen Durchmesser von nur 5" (13cm.); das andere ist 28' B.8m.) hoch und hat einen Stammumfang von . Keim Hofe Holte auf der- selben Insel befindet sich ebenfalls ein Exemplar, welches 24' (7.5m.) hoch ist. und dessen Stamm in der Brusthöhe einen Durchmesser von L2 -13" (31— 34cm.) hat. — Heim Hofe Ramsvaag in der Nahe von Stavanger i.">8° 58') befinden sich zwei Weissdorn-Stämme, die nach einer 1866 vorgenommenen Messung folgenden Dimensionen haben: Her eine Baum ist 20'/»' ('»f01-) hoch: die Krone hat einen Durchmesser von 23' 7.2m.) und der stamm in der Brusthöhe einen Umfang von r (125cm.), Her andere hat eine Höhe von nur l-'_- (5.8m), einen Kronendurchmesser von 27' (8.5m.) und der stamm einen Umfang von An diesem Baume wachst eine I.onicera I'erh lynienum. deren Stamm I" (10.4«m.) im Um- fange misst und die sich ganz bis /um Gipfel schlingt und die seht Krone gleichsam verdoppelt. — Hm Christiania findet man hie und da Bäume, die eine Höhe von 25' (7.8m.) bei einem Stammdurchmesser von 12" (31cm) haben: von hier besitze ich eine Scheibe, die ohne Binde einen Durchmesser von ; ' ..•■ Ii.it und ein Alter von 19 Jahre zeigt Wenn man den Breitegrad bedenkt, wird es nicht ohne Interesse -ein. das- man auf der Insel Tutero im Throndhjems-Fjord (63° 35') einen, wahrscheinlich ange- pflanzten, Weissdorn findet, der etwas über 20' (6.3m i hoch ist. und dessen Stamm in der Brusthöhe einen Durchmesser von 12' (31cm.) hat. D Exemplar von Crataegus Oxyacantha, welches ich in Schweden kenne, steht in der Provinz Öster-Götland (58°). Dieser Baum i-t 27' (8.5m.) hoch, und der stamm hat m der Brusthöhe einen Umfang von l' 2" (130cm), Von den cultivirten Varietäten dieser Art kann ich hier folgende nennen: ('rat. Ox. flore ru- bro pleno halt sich gut beim Predigerhofe Stegen in Nordland (67° 56') ; ('rat. <>\. flore albo pleno sah ich auf Inderöen (63° 520; ,irl Christiania befinden sich ausserdem (rat. Ox. foliis argenteo va- riegatis, Crat Ox. horrida, K. h'">l< und Crat <>v flore coccineo simplicL Diese letzte Va- rietät habe ich hier au- Samen vermehrt, doch bekam ich unter 5 600 Exemplaren nicht mehr als drei mit rosenrothen und zwei mit blassrothen Blumen. Wie bekannt wird diese Art überall m Mittel-Europa sehr allgemein zu Lebendigen Heiken ver- wendet, und zu diesem Zwecke gebrauchte man sie bisher auch in Norwegen. Aber in den öBtlichen und Innern Gegenden des Landes, die ein Binnenlandsklima haben, litten die Hecken nicht Bellen in dem Grade im Winter, dasa man dadurch die Lust zur Heckenanpflanzung verlor. Um nun eine für das ganze Land so wichtige Sache zu fordern, begann ich, geleitet durch die in Kussland gewonnenen Erfahrungen) vor n .•'! .i. ihren, m dem hiesigen botanischen Garten, eine Reihe Versuche mit einei andern Art anzu- stellen, nämlich mit i rat&gni laigainea, Fall Durch das norwegische Regierungs-Departement für die innern m oh auf oflSciellem Wege einige Pfund Samen dieser Art aus Petersburg, Diese 351 keimten sehr gut und gaben mehrere Tausend Pflanzen. Von allen hier cultivirten Weissdornarten ist diese diejenige, welche die im Frühjahre zuerst zu grünen anfangt, und ebenfalls die welche im Herbste zuerst ihre Blätter verliert, was gewöhnlich um die Mitte oder das Ende des September eintrifft. Selbst in ungüi Sommern wird das Holz der Jahresschüsse immer vollständig reif, und ich habe noch niemals ein Gipfelauge gesehen, das durch die Winterkälte gelitten hatte. Die Früchte reifen alljährlich zu Ende August oder Anfang September. Hierzu kommt, dass diese Art einen schnelleren und kräftigeren Wuchs als der ge- wöhnliche Weissdorn hat, und mit ziemlich langen und spitzen Dornen versehen ist. Als ich nun hier, durch die Erfahrung mancher Jahre, zu dem Resultate gekommen war. dass diese Art sich in jeder Beziehung viel besser zu lebendigen Hecken eignet, als Crataegus Oxyacantha, so ich 2 — 3-jährige Pflanzen nach vielen Gegenden des Landes, um Erfahrungen über das Gedeihen und die Härte dieser Art, unter den verschiedensten äusseren Verhältnissen, zu gewinnen. Die bis jetzt nenen Resultate zeigen, dass dieselbe sehr gut bei den höher liegenden Höfen (1000 — 1200' — 314 — 376m- ü. d. M.) im Gudbrandsthale gedeiht. Diese Hufe liegen in der Mitte des Landes, und haben ein vollstän- diges Binnenlandsklima. Der Küste entlang hält diese Art sich auch gut ganz bis Alten in West-Fin- marken (70°). Man findet jetzt schon an mehreren Stellen Norwegens grössere oder kleinere Strecken von lebendigen Einfriedigungen dieser Art, und zu gleicher Zeit an verschieden Orten einzelnstehende Exem- plare, die so gepflanzt sind, dass sie Platz genug haben sich frei zu entwickeln. Da es nämlich sehr schwierig ist den Samen dieser Art vom Auslande zu beziehen, so sind diese Exemplare dazu bestimmt für die verschiedenen Gegenden in späteren Jahren den Samenbedarf zu liefern. Man ist desshalb zu der Hoffnung berechtigt, dass der sibirische Weissdorn mit der Zeit die Bedeutung gewinnen wird, die der- selbe sowohl für Norwegen als für andere nördliche Länder verdient; denn, man kann geradezu keine an- dere Art aufweisen, die sich besser, ja kaum eine, die sich so gut zur Heckenbildung eignet, wie diese, zu welchem Zwecke sie sich hier zwischen dem 58sten und 70-t™ Breitegrade als zweckentsprechend er- wiesen hat. Da der sibirische Weissdorn einen kräftigeren Wuchs hat und eine grössere Menge Faser- wurzeln bildet als der gemeine Weissdorn, so kann diese Art, wie die Erfahrung hier gezeigt hat. auch besser als der gemeine Weissdorn zu Unterstämmen für mehrere Sorten Birnen, so wie für alle Arten und Varietäten von Crataegus empfohlen werden. Ausser den oben genannten findet man in Norwegen noch folgende fremde Arten bei den hier angegebenen, bis jetzt bekannten Polargrenzen: Stegen (67° 56'): C. coccinea, L. und ('. stipulosa, H. B. K.: Inderöen (63° 52'): C. Orientalis, Fall.; Throndhjem (63° 26'): ('. crus galli. /.. und bei Christiania (59° 55'): C. Azarolus, L., C. Bosciana, Steud.. C. caroliniana. Vers., C. Celsiana, Bosc, C. cor data, Mill., C. Douglasii, Lindl., C. elliptica, .1/7.. C. flava. Ait.. (/. Eontanesii, Steud., C. glandulosa, Mönch, C. grandiflora, K. Koch, C. heterophvila. Flügge, ('. indentata. />"'/'/., C. latifolia, Fers., lob ata, Bosc, C. maroccana, Lindl., C. melanocarpa, Bfcb., C. mexi- cana, Moc.. & Sess., C. microcarpa, Lindl., C. nigra, W. & K.. C. odorata. Bos . I . ovalifolia. Hörn., G. pentagyna, Kit., C. pruinosa, Wendl., C. prunifolia, Bosc, ('. pubi - id., C. punctata, Jacq., C. purpurea, Bosc, C. pyracantha, Pers., C. pyrifolia, Mönch, C. rotundif olia, Lam., C. spathulata, Mchx., C. tanacetif olia, Vers., C. Toumif ort i i. Chris., C. trilobata, C. virginica, Lodd. und G. viridis, L. In Schweden scheint C. glandulosa, Mönch sich sogar bei Haparanda (65° 50') halten zu kön- nen; mit Bestimmtheit weiss man, dass C. coccinea, L. und C. sanguinea, Vall bei Piteä (6 gut gedeihen, und ebenso C. crus galli, L. bei 62' .". Bei Stockholm (59n20') hat man ausserdem noch folgende Arten: C. Azarolus, L., caroliniana, Pers., C. cor data, Mill, C. elliptica, Ait., C. flava. Ait, C. grandiflora, K. Koch, V. melanocarpa, Bieb., C. nigra. W. .i /v . C. Orientalis, Fall.. C. Oxyacantha, L., fl, albo pl. & fl. rubro p 1.. C. pentagyna. Kit . C. pinnatifida, Bvi . I punctata, Jacq., C. pyracantha, Pers., die jedoch oft von der Kälte leidet, und C. tanacetifolia 352 Calycantheae. ( li i tu o n a n t li us frag aas, Lintll. habe ich nur im botanischeii Garten bei Christiania gesehen, wo diese Art sieh in normalen Wintern unter einer I.aubdecke hält; in schneelosen Wintern aber, oder in solchen, wo Kälte und Thauwetter fortwährend abwechseln, erstirbt sie vollständig. ( h im (i nan t hus vir«: in ic a. L. kommt hie und da in den Gärten der Küste entlang bis zum Ende des Throndhjems-Fjord (64° %*) vor. Calycant hus floridus. L hält sich gut an der südöstlichen Küste des Landes bis Horten am Christiania-Fjord (59°250- In gewöhnlichen Schneewintern hält der Gewürzstrauch sich auch recht gut bei Christiania. wo er mehrmals geblüht hat: doch habe ich denselben hier nicht grösser als unge- fähr 2' (62<» ) hoch gesehen, und in ungünstigen Wintern geht er beinahe bis zur Wurzel zurück. R o s ac e ae. Rosa. Von dieser Gattung rindet man. so weit mir bekannt, in Norwegen nur fünf wildwach- sende Arten. Unsa rubigin nsa, /,. Norw.: Vi »rose; Schwed. : LuMtörne). Die Weinrose findet man ab und zu in den niedrigeren Gegenden des südlichen Scandinaviens wildwachsend. In Schweden scheint sie ihre Polargrenze, als wildwachsender Strauch, in den westlichen Provinzen ungefähr bei 59* erreicht zu haben, und angepflauzt hält sie sich an der Ostküste wenigstens bis Gl0. In Norwegen fandet man diese Art hie und da an der südöstlichen Küste, z. B. bei Mandel (58° IM. Kragen. (58" 58'), Langesund (59°), Launig (59° 3'j und Drauimen (59* 45'). Angepflanzt halt sie sich gut. der norwegischen Küste entlang. ganz bis Stegen (07° 5b'). Bei Tromsö (69° W), wo ich auch Versuche mit dieser Art machte, hat sie sich in mehreren Jahren gehalten, doch leidet sie dort sehr im Winter. Bei Christiania giebt dieselbe gewöhnlich 4—5' 125 156 •■<> •) lange Jahrestriebe; doch können dieselben hier eine Länge von 8' (9.5b*) und einen Durchmesser von ',— 34" il3— 19mm) erreichen. Im Jahre 1850 gab ich hier eine Schrift über lebende Hecken heraus, in welcher ich zu diesem Zwecke Rosa rubiginosa empfohL Man rindet dieselbe jetzt auch an manchen Stellen, hauptsächlich der Küste entlang, da diese Art in strengen Wintern, wie man sie gern im Innern des Landes hat, oft leidet. ELeaa caniua. L. (Norw.: Klung, Khmgr, Nyperoae und die Früchte Hyper; Schwed. : Bund- onbuske, und die Früchte Ifjupon oder Nypon; IsL: Klvmgr). Die glatten Formen sind in den niedrigeren Gegenden Norwegens (15— 160C — 470— 600m. ü. d M.) bis so den Inseln ausserhalb des Ranen- Fjord in Nordland (66° l.Vi gewöhnlich; dahingegen hat mau die behaarten Formen (Rosa dume- t o r um, Tkttiü.) kaum weiter gegen Norden gefunden als in der Umgegend von Throndhjem (63°86/). Die glatten Formen können in den südlichen Gegenden Norwegens, z. B. bei Christianssand, Jahrestriebe von 9—10' (2.8— :>.\<») Lange geben, und bei (liristiauia habe ich einen Stamm gesehen, der einen Durch- messer von hatte und ein Alter von neun Jahren zeigte. In der Stadt Most am ' hrätiania- Fjord steht ein Exemplar, das einen 3— 4' hohen Stamm hat. Derselbe ist beinahe überall gleich stark, und hat einen Umfang von 91 »* (25 » >. Etosa \illnsa. L. ist allgemein in Norwegen bis zu der Insel Tranö im Amte Tromsö (69° 9*); in den sudlichen Gegenden geh( diese \\- 2 - 784m.) 0. d. M. Dr. Linda aj giebt Boa« villosa. /.. var. hibemica als wildwachsend auf Island bei Sah'eland im Bnngarvalla Syssel i N. B. :' 15' W. Li an. 353 Rosa cinnamomea, L. ist allgemein bis Alten in West-Finmarken (70°), und findet sich sogar an den Ufern des Flusses Tana-Elv in Ost-Finmarken (70n 0' X. B. 45° 46' Ö. Li. Im südlichen Nor- wegen geht sie auf den Gebirgen bis zur Birkengrenze und sogar über dieselbe hinaus. Rosa pimpinellif olia, L. findet man hie und da an der Westküste des Landes von Hjelme- land (59° 14') bis zur Insel Stordö (59° 47'). Diese Art wird von Dr. Lindsaj als auf Island wildwach- send angegeben, doch nennt er keine bestimmte Localität. Von fremden Arten befinden sich im botanischen Garten bei Christiania folgende: H. alba. /... R. alpina, B., R. arvensis, Huds., R. blanda, Ait.. R. Carolina, L., R. caucasica, Bieb., R. chi- nensis, Jacq., R. cuspidata, Bieb., R. damascena, Mill., R. Doniana, Woods., R. flexuosa, Bafin., R. kamtschatica, Vtnt., R. 1 axa, Bctz., R. leucochroa, Desv., R. Lindleyi, Spr., R. lucida, Ehrh., R. lutea, Mill., R. Manetti, Hort., R. nivea, BC, R pendulina, L., R. reversa, W.&K., R. ruh rif olia, Vill., R. rugosa, Thunb, R. sempervirens L., I!. Silfverhjelmii, Schrenk, R. spi- nosissima, L., R. spinulifolia, Dematra, It. turbinata, .-L7. und K. Woodsii. Lindl. Der Küste Norwegens entlang werden mehrere Varietäten der Rosa centifolia L. cultivirt. deren Namen aufzugeben ich jedoch nicht im Stande bin. Die nördlichste Stelle, wo ich eine solche Varie- tät gesehen habe, ist Alten in West-Finmarken (70°). Im Jahre 1872 gab ein Exemplar in Stamsund in Lofoten (68° 7') über 130 gut ausgebildete Blüthen. Reim Predigerinde Stegen in Nordland (67° 56') hält Rosa chinensis, Jacq. sich gut ohne Decke und blüht gewöhnlich in den letzten Tagen des August Auf Inderöen im Throndhjems-Fjord ((13° 52') hält Rosa hemisphserica, ll9°40') hält er sich auch einigeimassen, doch hatte er nach Verlauf von sieben Jahren noch nicht geblüht. Ich bin im Besitze von zwei Stammstücken aus dem botanischen Garten bei Christiania, von denen das eine einen Durchmesser von 42mm. und ein Alter von 21 Jahre, und das zweite einen Durchmesser von 59mm. und ein Alter von 40 Jahre hat. Von dieser Art befinden sich drei Varietäten im hiesigen botanischen Garten, nämlich P. caronarius foliis variegatis, P. c. var. nanus, MM. und P. c. flore pleno. Ausserdem gedeihen folgende Arten bei den hier genannten Polargrenzen: In Stegen (67° 56') Ph. speciosus, Schrad., in Snaasen (64° 12') Ph. Ledebouri, Hort., auf Inderöen (63n 52') Ph. ver- rucosus, Schrad., in Lexviken (63° 40') Ph. Gordonianus, Lindl, in Throudhjem (03° 26') Ph. Sat- sumi, Sieb, und bei Christiania, ausser den früher genannten, auch Ph. floribundus, Schrad., Ph. gra- cilis, Loud., Ph. gran diflorus, 117//'/.. Ph hirsutus, Nutt., Ph. inodorus, L., Ph. latifolius, Sehrad., I'h. nepalensis, Wall., Ph. pubescens, Lois., Ph. tomentosus, Wall, und Ph. Zey- heri, Schrad. In Schweden hat man folgende Arten: in Vesterbotten (G4°): Ph. coronarius, L, Ph. flori- bundus, Schrad. und Ph. nanus, Mill., und bei Stockholm: Ph. Gordonianus, Lindl., Ph. grandi- florus, Willd., Ph. inodorus, L., Ph. latifolius, Schrad., Ph. Ledebouri, Hort., Ph. pubescens, Lois., Ph. speciosus, Schrad., Ph. triflorus, Wall, und Ph. Zeyheri, Schrad. — Ph. coronarius, /,. hält sich bei Wasa in Finland (63°). Deutzia scabra, Thunb. findet man in Norwegen, der Küste entlang, bis Stegen in Nordland (67° 56' . und in Schweden jedenfalls bis Stockholm, wahrscheinlich aber auch dort weiter gegen Norden. Dentzia crenata, S. d'Z. habe ich nicht weiter gegen Norden als bei Throndhjem (63° 26') gesehen, wo sie sich gut hält. Im hiesigen botanischen Garten habe ich aus Samen eine Varietät flore extus) rubro pleno and eine zweite, flore candidissimo pleno, bekommen. Die erstgenannte hält sich auch sehr gut bei Stockholm. Bei Christiania findet man ausserdem Deutzia gracilis, S. <(• Z., Deutzia Godohokerii, Hort, und Deutzia staminea, R. Br. Diese geben hier alle, mit Ausnahme der letztgenannten, reifen Samen. In Schweden hält Deutzia gracilis sich bei I'iteä (05° 20') unter einer Decke von Fichtenzweigen. Oenothereae. Oenothera biennis, L. (Notfw.: Natlys; Schwed.: Gttl Rapunzel). Die gemeine Nachtkerze wird allgemein als Zierpflanze, jedenfalls bis Throndhjem, cultivirt. In den südlichen Gegenden Norwegens 335 vermehrt sie sich oft als Unkraut in den Gärten, und in der Umgegend von Christiania ist sie verwildert. Auch im südlichen und mittleren Schweden ist sie an mehreren Stellen verwildert. Oenothera Godetia, Steud. und Oenothera Lamarkiana, DG. blühen, im Freien gesäet, bei Stamsund in Lofoten (68° 7'). Clarkia elegans, Dougl. und l'larkia pulchella, Pursh blühen, auf dieselbe Art wie die vorgenannten behandelt, sogar in ungünstigen Sommern, die erstgenannte in Alten (70°) und die andere sogar in Vardö (70° 22' N. B. 48° 50' Ö. L.) Epilobium. Von dieser Gattung findet man in Norwegen neun wildwachsende Arten. ' Epilobium angustif olium, L. (Norw.: Gjeitskor, MjölJce, Eldmerkje, Guple,JBjönguple, Föyk; Schwed. : Mjölkgräs, Hlermjölk, Eldmürke). Das Weidenröschen ist in Scandinavien sehr allgemein, ganz bis zum Nordcap (71° 7'), und auf den Gebirgen des südlichen Norwegens bis zu einer Hohe von 4400' (1380°>.) ü. d. M. Auf Island ist dasselbe nicht selten bis zum Vapna-Fjord, an der Nordostküste der Insel (65° 45'). Die Samenwolle hat man hier mehrere Male- mit gutem Erfolge als blutstillendes Mittel bei geringeren Verwundungen, z. B. nach Blutigel, verwendet. Ueber die Verwendung dieser Pflanze als Viehfutter für die nördlichsten Gegenden Norwegens, siehe unter Struthiopteris germanica Pag. 105. Pomaces. Cydonia vulgaris, Pers. (Norw.: Kvcede ; Schwed.: Kvitten). Der Quittenbaum kommt hie und da, der südöstlichen Küste Norwegens entlang, vor, zwischen Christiania und Christianssand (581 - Bei der letztgenannten Stadt reifen die Früchte in gewöhnlichen Sommern, und habe ich von dort Birn- quitten bekommen, die ein Gewicht von 15 Loth (233g) hatten. Bei Christiania dagegen reifen die Früchte nur in warmen Sommern. Die nördlichste mir bekannte Stelle, wo diese Art angepflanzt vorkommt. ist Inderöen (63° 52'), wo sie sich recht gut hält aber keine Früchte trägt. Im südlichen Schweden (55V20) gedeiht der Quittenbaum gut nnd giebt reife Früchte ; doch findet man diese Art auch bei Stockholm ange- pflanzt. Bei Petersburg (59° 57') erfriert sie vollständig. Cydonia japonica, Pers. Die japanische Quitte findet man ab und zu in den Gärten der norwegischen Küste entlang bis zum Predigerhofe Stegen in Nordland (G7° 56'). In warmen Sommern giebt diese Art bei Christiania nothreife Früchte ; bei Christianssand (58° 8') aber werden die Früchte voll- ständig reif und enthalten keimfähigen Samen. Bei Christiania wird sie nie mehr als 3—4' (94 - 125cm.) hoch. Bei Stockholm „erhebt sie sich kaum über den Boden, blüht aber doch". Pyrus Malus, L. (Norw.: Apal, Vildapal; Schwed.: Skogsapd, Vildapel; Alt Norw.: Epli). Der Apfelbaum ist die einzigste in Norwegen wildwachsende Art dieser Gattung, und scheint seine Polar- grenze als wildwachsender Baum auf der Insel Yteröen im Throndhjems-Fjord (63°49'N.B. 28° 54' Ö. L.) erreicht zu haben. In derselhen Gegend, aber etwas südlicher, nämlich beim Hofe Arnes im Kirchspiele Lexviken (63° 40'), steht ein wilder Apfelbaum, der, nach Verhältniss seines Breitegrades, bedeutende Di- mensionen hat. Nach einer. 18G4 vorgenommenen Messung hatte dieser Baum eine Höhe von 18 und der Stamm, der bis zur Krone eine Höhe von 6' (19m.) hat, misst in der Brusthöhe G1.,' (2m. i im Umfang. Die Krone, die 41' (12.9m.) im Durchmesser hält, deckt einen Flächenraum von 1250 Q' (123 D™-)' Der Baum trägt jedes Jahr eine Menge kleiner, ungeniessbarer Früchte. Auf Falkensteu, einem Hofe am westlichen Ufer des Christiania-Fjord (59° 26' N. B. > 6' Ö. L.) stehen zwei, ungefähr gleich grosse Wildapfelbäume; der eine wurde 1SG1 gemessen und zeigte siel . - (8.8m) hoch mit einem in der Brusthöhe 4' (125cm.) im Umfang messenden Stamme. Wahrscheinlich haben diese Bäume ein verhältnissmässig hohes Alter, da der frühere Besitzer des Hofes mir erzählte, dass seit GO Jahren keine sonderliche Veränderung an ihnen wahrgenommen habe. — Beim Hofe Björnevaagen mitgetheiU, dass man Rubus Chammmorus anter vollständig ähnlichen Verhältnissen auf der Insel Kjelmesö im Bögfjord in Süd-Varangei ; c N. B.. i2' ö. I..i findet In Ost-Finmarken gebraucht man die Moltel ren gewöhnlich als ein gutes Mittel gegen den Scor- but, der dorl im Winter nicht selten auftritt Sowohl in Pinmarken als in Nordland werden grosse Quan- titäten dieser Beeren gesammelt die nach den südlichen [heilen des Lande.- versandt werden: und nach Angabe eines mit diesen Verhältnissen genau bekannten Mannes in Bergen, dürfte die durchschnittliche jährliche Einfuhr für diese .'Stadt allein ungefähr 3000 norwegische Species oder 13,500 deutsche Reichs- mark betragen. Eine mit Moltebeeren bewachsene Moorstrecke gehört in den genannten nördlichen Distrikten zu den nicht unwesentlichen Herrlichkeiten eines Landbesitzes. Dass die in den nördlichsten Gegenden Nor- • durch das Einsammeln von Moltebeeren erwachsene Einnahme nicht ganz unbedeutend sein muss, geht auch daraus hervor, dass verschiedene, umfangreiche, mit dieser Heere dicht bewachsene strecken in Finmarken lange Zeit von der norwegischen Regierung förmlich verpachtet wurden, und zwar so, dass die Einnahme dem Amtmanne in Finmarken zum Niessbrauch anheim fiel. Als das jetzt geltende norwe- gische Criminalgesetz (vom 20s«n August 1843) in Kraft trat, hörte diese Einrichtung von selbst auf, da jenem Gesetze zufolge (Cap. 22 § 16) das Einsammeln wildwachsender Heeren auf uneingehegten Feldern u. s. w.. ohne Bücksicht auf das Eigentumsrecht, einem Jeden freigegeben wurde. Allein auch dies Gesetz wurde später durch ein andere- Gesetz des norwegischen Storthing's Parlament) vom L9«en Juni 1854 modificirt, indem, in Bezug auf das Einsammeln von Moltebeeren, festgesetzt wurde: „Allen Unberechtig- ten wird. untersagt, in den Aemtern Nordland und Finmarken auf nichteingefriedigtem Moltebeerlande, Heeren dieser Art zu sammeln oder zu pflücken, es sei denn um sie an Ort und Stelle zu gemessen. Ainh soll Niemand, gegen das ausdrückliche Verbot des Besitzers, Erlaubniss haben auf dessen Moltel rlaiide. wie vorhin bemerkt, sei es Beeren zu sammeln' sei es dieselben zum augenblicklichen Genuss zu pflücken. Uebertretungen dieses Gesetzes sollen mit einer Busse von 1 bis 30 Speciesthalern 60 deutsche Reichsmark) belegt werden-. Man sieht hieraus zu Genüge, für wie wichtig man diese Sache ansah, indem man sie zum Gegenstand besonderer Gesetzbestimmungen machte. Heber das eigenthümliche Aroma der Moltebeeren wie auch über die Grösse, welche dieselben erlangen, erlaube ich mir auf das hinzuweisen, was über diesen Gegenstand Pag. 84—85 gesagt wurde. Professor 1 . J. Maximowicz in Petersburg hat mir mitgetheilt. dass er genau dieselben Beobachtungen an Moltebeeren aus Archangel und der Umgegend von Petersburg gemacht habe, und zu einem ähnlichen Resultate ist man auch in Schweden gekommen.1 Kultus Ida'iis. L. (Norw.: Bringebeer; Schwed. : Ballon; Schwed. Lapl.: Kipper -muörje). Die Himbeere Lsl ziemlich gewöhnlich in Scandinavien : in Schweden bis zu der höchsten Waldregion in Lap- marken, und in Norwegen bis zur Insel Hukö in West-Finmarken (70° $' X. B. 38° 54' Ö. L.), In den südlichen Provinzen Norwegens giebt sie bis zu einer Hohe von 3000' (942n>-) reite Früchte, und in den gebirgen im Stifte Bergen findet man dieselbe ganz Ins 3800 3900' (1192 L224m) ü. d. M.: dort aber ist sie steril; in Throndhjems Stift gehl Bie ungefähr bis zur Fichtengrenze. Bei der Bergstadt Röros blüht die Himbeere jede- Jahr, die Früchte reiten aber nur sehr selten. Auch die Varietät mit gelben Früchten findet man hie und da bis zum 67». L.). In den südlichen Gegenden Norwegens geht dieselbe 4500—5000' (1412 — 1568m.) ü. d. M., d. h. beinahe zur Grenze des ewigen Schnees. Allgemein auf Färö so wie in den südlichen Gegenden Islands. Auf den Färöinseln gebraucht man die Wurzeln zum Gerben dünner Felle, und in einzelnen Landdistrikten Nor- wegens digerirt man die Wurzeln mit Branntwein, und braucht diese Essents als Hausmittel gegen hart- näckige Diarrhoe.1 Von fremden pereiinirenden Arten kann ich hier nennen: Potentilla atro sa ngui nea. Bon, die sich sehr gut ohne Decke bei Stamsund in Lofoten (68" 7') hält. Von den strauchartigen Formen habe ich in Norwegen nur Pot. floribunda, Pursh und Pot. fruticosa, L. gesehen. Die erste findet man bei Christiania, und die zweite hat sich in mehreren Jahren gut in Alten (70°) gehalten. Beim Prediger- hofe Stegen (67° 56') blüht sie gern bis Ausgang October. Beide diese Arten findet man auch in Schwe- den, die erste bei Stockholm und die zweite, die als auf der Insel Öland (56V3°) wildwachsend angegeben wird, hält sich angepflanzt bis Piteä (65° 20'). Alchemilla vulgaris, L. (Norw.: Kaapegras, Marikaape, Ma schwed.: Käpgräs, fru Marias Jcapa; Färö: SjejsJcöra; Isl.: Mariustakkr; Norw. Lapl.; Vuolpo-rasst . — rasst bedeutet l und vuolpo das faltige Kleid einer Frau). Der Frauenmantel ist in Scandinavien sehr gewöhnlich bis zum Nordcap (71° 10') und den Ufern des Varanger-Fjord in Ost-Finmarken. In den südlichen Gegenden Norwe- gens bis 4200—4400' (1318 — 1380m) u.d.M. Die norwegischen Lapländer in Finmarken kochen die Blätter mit Fett zu einer Salbe, die sowohl gegen Vulnera als Ulcera gebraucht wird. Die andere in Norwi _ vorkommende Art, Alchemilla alpina, L., ist ungefähr eben so verbreitet wie die vorgenannte, ai nommen, dass dieselbe in Schweden nicht weiter gegen Süden geht, als ungefähr bis 57°, und dass man sie im Innern Norwegens nur in den höheren Gegenden findet, wogegen dieselbe an der Westküste bis zu den niederen Theilen des Landes, ja sogar bis zum Meeresniveau herabgeht. Dryas octopetala, L. (Norw.: Reinblom, d. h. Rennthierblume ; Isl.: T&jütnalfng, ß/wft Ist sehr allgemein in den höheren Gebirgsgegenden bis zum Nordcap (71° 10') und dort in einer Höhe von 970' (298m) ü. d. M., so wie an den Ufern des Varanger-Fjord. Auf Spitzbergen ist diese Art bis 8l gefunden, und geht dort bis zur Schneegrenze. Im südlichen Norwegen findet man dieselbe gern von 2100 bis 4200' (658 — 1318m.) ü. d. M. Als Eigentümlichkeit muss hier bemerkt werden, dass diese Art. die eine Bewohnerinn des wirklichen Hochgebirges ist, bei der kleinen Stadt Langesund 59 0' N. B. 27° 24' Ö. L.), an der Südostküste Norwegens, an einer vereinzelten, dicht am Meeresniveau liegenden Stelle in Menge auftritt, wo sie sehr gut gedeiht und sich stark vermehrt. — Kommt auch auf den Färö- inseln und auf Island vor, wo sie sehr allgemein ist und den ganzen Sommer hindurch blüht. I>ie Blätter dieser Pflanze bilden auf Island die hauptsächlichste Winternahrung des Schneehuhnes, und hierauf deuten auch die oben angeführten islandischen Namen hin. l>ie Blätter werden auf Island getrocknet und als Theesurrogat benutzt. - 1 Cfr. Jahresbericht über die Fortschritte auf dem Gesammtgebiete der Agricultnr-Chemie. ll'«n. 15 - - l'.i_- 176 — 77 3 N. Mohr. Forsög til en islandsk Naturhistorie. Pae. 191. 360 Kerria japonica, DC Die Varietät mit gefüllten Blumen ist die einzigste, die ich in Norwe- gen gesehen habe, wo sie sich sehr gut ohne Decke der südöstlichen Küste entlang, von Christianssand bis Christiania, hält An der Westküste könnte sie wahrscheinlich viel weiter nach Norden gehen. Hei lolm scheinl dieselbe sich nicht gut zu halten, und bei Petersburg erfriert sie vollständig. ßhodotypoa kerrioides, 8. .">) gesagt wurde Zuweilen findet man eine Varietät mit gefüll- ten Blumen als Zierpflanze cultivirt. Diese Varietät habe ich indessen nicht höher gegen Norden als auf luden . neu. — Die oben angeführten Namen deuten darauf hin. dass das Mädelsüss früher zum Würzen des Meths verwendet wurde, und verweise ich in Betreff dieses Gegenstände- r.uf das früher bei Humulus Lupulus (Pag. 222) Mitgetheilte hin. Von fremden Arten, die hier als Zierpflanzen cultivirt werden, habe ich in Norwegen folgende ge- sehen und füge die bis jetzt bekannten Polargrenzen bei: Vardö in Ost-Finmarken (70° 22'): S. sali» i- folia, L.. Alten in West-Finmarken (70°): S. bella. Sims., S. ruberrima. K. Koch, und S. sorbifo* 1 ia. /,.: Tromsö (69° 40'): S ceanothifolia, Hörn.; Lofoten (68° T)\ S. Aruncus, L., S. cratsegifolia, Lk. und s. japonica, Sieb.; Stegen (67° 56' : S. acuminata, Dougl. (giebt reifen Samen), S. amoena, Spach, s. cana, W. -i A'.. S. Douglasii, Hook, und S. expansa, \V"ll.: Snaasen (64° 12'): S. hype- ricifoli.i. /.. und S. opulifolia, L.~; Inderöen (63° 52'): S. Billardii, Hort., S. confusa, Sgl, S. lievi >_'a t a. /.. und S trilobata. /..; I.exviken (63° 400 : S. flexuosa. Fisch., S. Fortiinei. Planch und s. grandiflora, Sweet; Throndhjem (63*26'): S. amurensis, Max., S. callosa, Tlnt>ii>.. s. cu- neifolia, Borckh., S Reevesiana, Lindl. und s. vaccinifolia, D.Don, und ausserdem bei Christiania : S. acutifolia, Willd., S. alpina, Pall, S. arisefolia, Sm.,' S. belgica, Dumort., S. betu- Isefolia, Pall, s. Blumei, G /'•■". S. canescens, I>>>». S. cantoniensis. Lour., S. carpinifolia, Willd., s. .. 8. opulifolia, /.., 8. salicif olia, L.undS. sorbi- 1 Cfr. Karl Koeh, Dendrologie i Tb. Pag. 8SS. ' Kin Buunmatnck tob Bpinea opulifolia aus ch-r Bmgegend ron Chriftiania hat einen Diameter »<'ii 441"" and aeigt ein Aller v.ni 14 Jahren. ' Binjlbrlge l'iiiii/'ii i - folia werden bei Chriatiania an betten frostfrei überwintert Wenn sie das ntchate Jahr im Freien augepfUnxl werden, ballen sie rieh, soyar in schneelusen, kalten Wintern, ohne I) 361 folia, L.\ in Vesterbotten (64°): S. Aruncus, L., S. callosa, Thunb., S. carpinifolia, Willd., S. lse- vigata, L., S. thalictroides, Pall. und S. ulmifolia, Scop., und ausserdem bei Stockholm (59° 20'): S. aria:folia, 8m., S. bella. Sims., S. betulaefoliae, Pa«., S. Billardii, //-»il. S. eana, W. d A'.. S. cantoniensis, Low., S. chamsedryf olia, L., S. corymbosa, Bafin., S. crenata, L., S. cunei- folia, Borckh., S. Douglasii, Hook., S. flexuosa, Fisch., S. hypericifolia, Z., S. lanceoläta, Borchk., S. Lindleyana, IFa/Z., S. Nobleana, Hook., S. paniculata, flort., S. prunifolia, ,S'. <<■ Z. ± pl., S. pubescens, Turcz., S. Regeliana, Äm.er, S. Thunbergii. -SVW/. & JH., S. tomento S. trilobata, A. und S. ulmifolia, Scop. Bei Wasa in Finland (63°) hat man folgende Arten: S. Billardii, Hort.. S eana, 11'. . Bei Christiania kenne ich jedoch nur zwei von den Varietäten, die auf diese Art cultivirt weiden. Dämlich Doppelte Montagne und Madelaine rouge. Von der letztgenannten habe ich Früchte gesehen, die ein Gewicht vonlSLoth 40 362 hatten. Im Bildlichen Schweden reifen die Früchte ebenfalls am Spalier in gewöhnlichen wannen Sommern. Der Pfirsich ist dort bis zum 59*ten Grade versucht wurden, doch sind die Früchte nur zum Einmachen dienlich gewesen In der Umgegend von Christiania werden die Pfirsichspaliere an einzelnen Meilen gedeckt, an andern dahingegen Dicht Im hiesigen botanischen (.arten befindet sich ein Bxemplar der doppelten Montagne, welches niemals gedeckt wurde. Zwei wurzelächte Pfirsiche, die ich zu freistehenden Kronenbäumen heranwachsen liess, und die jetzt eine Hohe von ungefähr 9' (2.8m.) haben, wurden ebenfalls niemals gedeckt. Dieselben sind jetzt 10 Jahre alt. haben aber noch nicht geblüht. 1 * in n ii -s Annen iaca. /.. (Norw. u. Schwed. : Aprikos). Die Aprikose wird in Norwegen viel häufiger als der Pfirsich und eben so Wie dieser fast immer am Spalier eultivirt. In Schweden reifen die Früchte im Allgemeinen bis zum 5*iu. und in Norwegen, eben so wie die Pfirsiche, bis zu den Ufern des ! jord (61° 17'). Mein früher (Pag. 338) genannter Freund Johannes Aga hat jedoch auf seinem Eigenthume am Sör-Fjord in Bardanger (60° 18' N. B. 24° lti' (). L.) versucht die Aprikose als Kronen- baum zu behandeln und auf diese Art reife Früchte bekommen. Bei Christiania reifen wenigstens folgende Sorten in gewöhnlichen Sommern am Spalier, welches niemals gedeckt wird: Ambrosia-Aprikose, Grosse ungarische Aprikose, Nancy-Aprikose, Orange-Aprikose und Pfirsich-Aprikose. her südöstlichen Küste Norwegens entlang, zwischen Cap Lindesnes und Christiania, findet man Dicht selten Aprikosen, deren spalierte Kronen eine Höhe und Breite von 12 — 16' (3.8 — 5m) haben, und die beinahe jedes Jahr einige hundert Früchte geben. Ich will desshalb hier nur folgende zwei Exemplare nennen, inem meiner Freunde, der in der Nähe des botanischen Gartens wohnt, findet man eine Apri- kose, die 1854 als ganz junges Exemplar gepflanzt wurde. Dieser Baum deckt jetzt ein viereckiges Spa- lier, welches eine Böhe und Breite von 24' (7.2m | hat. und der grösste Ertrag, welchen dieser Baum gab, - etwas über 1600 Früchte. In der kleinen Stadt Bolmestrand am Christiania-Fjord (59° .;0'i steht ein Exemplar, welches vor messen wurde und damals eine Höhe von 18' (5 (>'"• und eine Breite von 25' (7.8m.) hatte. Dieser Baum trug mehrere Male /wischen LOOO und 2000 Früchte. In den Jahren 1858 und 1859 aber der Baum wurde 1836 gepflanzt) trug derselbe jedes Jahr zwischen :iuoo und 4000 Früchte, von de- nen der grösste Theil zu Ende August reifte. Dieses ist der grösste mir bekannte Ertrag einer Aprikose m Norwegen. Prunus dorne stica, /.. (Norw.: /'/,„„,„, ,■ Schwed.: Plomma; alt Norw. u. Isl.: Planta). Der Pflaumenbaum wird ziemlich allgemein und beinahe immer als Kronenbaum eultivirt. hauptsächlich der entlang, bis zum Ende des Throndhjems-Fjord (64° 2'). Auf Inderöen imThröndhjems-Fjord(63052') reift die Frühe Beim' (laude in warmen Sommern auf Kronenbäumen; natürlicherweise aber noch besser am Spalier. Bier findet man auch ein paar andre Muten, die ich aber nicht naher bestimmen kann. — In der Umgegend von [hrondbjem (63° 26') sieht man. sowohl als Kronenbäume wie am Spalier, die Gelbe Bierpflaume, Kothe Eierpflaume, Lauren ce's trübe Eierzwetsche und noch einige andere, die ich nicht kenne Ich bin nicht im Stande mit Genauigkeit anzugeben wie viele Sorten Pflau- men und Zwetschen in der Umgegend von Christiania eultivirt werden, da man hier natürlicherweise sehr leicht Baume linden kann, die mir niemals zu Gesicht kamen Mit Bestimmtheit kann ich. ausser den brüher genannten, folgende Sorten nennen: Frühe Iprikosenpflaume, Gelbe Aprikosenpflaume, Rothe Aprikosenpflaume, Columbiapflaume, Coes golden drop, Berrnpflaume, Buling's Buperbe, Jefferson, Rothe Jungfernpflaume, Rothe Kaiserpflaume, Weisse Koni ginn, Königspflaume von Tours, Gelbe Mirabelle, Rothe Nectarine, Smi th's Orleans. Bunter Perdrigon, Wangenheimer-Pflaurae, Bavary's Reine Claude, Washington, Grosse englische Zwetsche und Italienische Zwetsche. Nun Mandat (58° l'i habe ich die Urianconer-Pflaume, Grot i' ner-Pflaume und Diamant-Pflaume bekommen. I.- um- anstreitig jedem Sachkundigen auffallend Bein, dase die Pflaume unter bo hohen nördlichen ai- hier angegeben wurden, reii werden kann. Unter ..reif- ist indessen hier doch nur gemeint, Frucht, im botanischen Sinne des Wortes, vollständig entwickelt ist: nimmt man das Wort in 363 alltäglicher Bedeutung, wo man den Grad der Reife, den eine Frucht erlangt hat, nur nach ihrem Ge- schmacke beurtheilt, so wird ein Feinschmecker und Pfiaumenkenner unter den in Norwegen wachsenden Pflaumen nur wenige Sorten finden, die ihm munden möchten. Es ist bereits bemerkt worden, dass bei dem Obste im Allgemeinen der säuerliche Geschmack stärker hervortritt, je weiter man gegen Norden kommt; schon bei dem Abstände von 3 1/2 Breitegraden, zwischen Christiania und Throndhjem, ist in dieser Beziehung der Unterschied bei ein und derselben Frucht, die an beiden Orten „reif" genannt wird, sehr auffallend. So auffallend wie bei der Pflaume habe ich diese Thatsache jedoch bei keiner andern Obstart beobachtet. An zwei Stellen in der jüngeren Edda1 werden Pflaumen („ploma") genannt. Hieraus darf man jedoch keinen Schluss in Bezug auf die Zeit ziehen, zu der diese Frucht in Norwegen eingeführt wurde. In Schweden werden einzelne frühe Varietäten bis zum 62sten Breitegrade cultivirt. Beim 60sten Grade aber reifen die meisten der frühen Sorten. Bei Stockholm (59° 10') hat man wenigstens folgende Varietäten: Gelbe Mirabelle, Jaune hätive ordinaire, Johannispflaume, Königspflaume von Tours, Lawrence's favourite, Prune de Damas, Reine Claude in mehreren Varietäten, River' s early, Violette Königspflaume und Weisse Käiserinn. Die krankhafte Eutwickelung der Früchte, die man „Taschen der Pflaumen'- (Exoascus Pruni, Fuckel) nennt, kommt hin und wieder, zuweilen mehrere Jahre hinter einander auf denselben Bäu- men vor, die dann wieder mehrere Jahre hinter einander normale Früchte liefern können. In der Umge- gend von Christiania habe ich die „Taschen'" sowohl bei rothen wie bei grünen Pflaumen gefunden, in Hardanger aber haben sie sich bis jetzt nur hei der gelben Eierpflaume gezeigt. Die abnorm entwickelten Früchte können dort eine Länge von bis 3" (80mm.) erreichen, und haben, der eigenthüm- lichen Form wegen, den nicht unpassenden Namen „Spener" d.h. Zitze, bekommen. — Dieselbe Krankheit findet man nicht selten bei Prunus Padus, und die nördlichste Stelle, wo ich diese Erscheinung beobachtet habe, ist Alten (70u). Bei andern Prunusarten aber habe ich diese Abnormität nicht beobachtet. Pruuns avium, L. (Norw. : Söde Kirsebesr od. Moreller; Schwed.: Fogelbär). In den südlichen Gegenden Norwegens, hauptsächlich in der Nähe einzelner Städte, kommt die Süsskirsche verwildert vor. Der Prediger H. Ström sagt in seiner Beschreibung über das Kirchspiel Eker (Pag. 76 u. 275), dass man diesen Baum auf der Insel Hesthammerö in einem Binnensee zwischen Drammen und Kongsberg, wildwachsend finden soll. Nach den Untersuchungen, die ich au Ort und Stelle darüber angestellt habe, ist derselbe aber jetzt ausgerottet. Professor Dr. K arl Koch bezweifelt,2 dass der Süsskirschbaum in Europa wild vorkommt. Ich bin freilich nicht im Stande einen, in des Wortes strengester Bedeutung, vollständi- gen Beweis für das Gegentheil zu führen, glaube aber doch documentireu zu können, dass grosse Wahr- scheinlichkeit vorhanden ist, dass dieser Baum ursprünglich in Norwegen wildwachsend ist. Im Kirch- spiele Urnes, an einem der innersten Arme des Sogne-Fjord im Stifte Bergen (61° 18' N. B. 25 .' Ö. I. . befindet sich ein förmlicher Wald von diesen Bäumen, der ein Areal von ungefähr ! , 12 Meile bedeckt. In der Nähe dieses Waldes wurde vor mehreren Jahren ein Grabhügel geöffnet; hierin fand man mehrere Grabkammern neben einander und in mehreren Etagen über einander liegend. Eine dieser Grabkammern, die IC (5m.) unter der Oberfläche des Hügels lag. war mit einen» flachen Stein bedeckt, auf welchem beistehende Zeichnung (Fig. 73) ausgehauen war. und in dieser Grabkammer ^JLS i;in(l man mehrere Liter Kirschsteine, genau von derselben Form, wie diejenigen, welche man ^^^ jetzt in dem Wähle findet.3 Nach der Meinung unserer Historiker schreibt sich dieser (irab- ^*Y • hügel aus dem 5tcn oder spätestens aus dem 6«» Jahrhunderte, und zu dieser Zeit mussalso die Süsskirsche allgemein an der hier genannten stelle vorgekommen sein. Wenn man nun auch nicht annehmen wollte, dass die Süsskirsche hier ursprünglich wildwachsend ist. so wurde man doch 1 Edda Snomi Sturlusonar. Reykjavik IS4S. Pag. 4S2 u, 566, 5 Karl Koch. Dendrologie. I. Th. Pag. 105. 3 Budstikken. 1S24. Pag. 560. Bemjerkninger paa en Reise i Sogo og i Söndijord af Bist Neumann. Cfr. Jens Kraft, Topographisk-statistisk Beskrivelse over Kongeriget Norge. 4 1>. Pag. SS 3f»4 sagestehen müssen, dass Betrachtungen darüber, woher ein in der vorhistorischen Zeit eingewandertes Volk den Samen zur Aussaat der hier vorkommenden Art mitgebracht haben konnte, voraussichtlich erfnl-los bleiben werden. Wenn man indessen alle, sowohl historische als locale Verhältnisse wohl be- rücksichtigt, scheint mir, dass in diesem Falle Behr wenig Wahrscheinlichkeit für die Annahme übrigbleibt, dass die Sasskirsche durch Menschenhand in Norwegen eingeführt worden ist. In den oben ciürten Reisebemerkungen des Bischof Neumann erwähnt derselbe, dass er bei einem in der hier genannten Gegend wohnendem Manne einen Spieltisch gesehen habe, dessen Platten aus einer einzigen Scheibe eines Kirschenbaumes aus dem hier genanntem Walde verfertigt waren. Herr A. Hlvtt mass im Juli 1864 vier der wildwachsenden Kirschbäume, die alle vollständig ge- sund waren und folgende Dimensionen hatten: 1. II StammhOhe u d. Krone «' (1.9"-). Umfang i. d. BraethOhe 4' 4" (185».), Kronendurchmesser 32' (10») 2. — 24' (7.:,™). — . V (1.7" I. - - — 4' (125'».). _ 30' (9.4») 3. — 30' 19.4"), — „ — 6' 10* (2.1™), — - — :>' (156t«.), — 39" (12.2») 4. — 40' (12.5"), — — 6{"(2">-), — - — 6' 4" 12»-), — 40' (125»-) Bei den Ruinen eines Klosters auf der Insel Halsnö in Südhordland (cfr. Pag. 57) berindet sich ein gepflanztes Exemplar von Prunus avium, welches 1862 ein Alter von 33 Jahre hatte. Der Baum hatte dainal> eine Höhe von 38' (11.9m) und der 14' (4.4m) hohe Stamm mass in der Brusthöhe 15" (39cm) im Durchmesser. Die Krone hatte einen Durchmesser von 25' (7.8m-). In Schweden wird Prunus avium als wildwachsend und verwildert in mehreren Gegenden der südli- chen und mittleren Theile des Landes angegeben, ungefähr bis 59°. Prunus avium pendula und Prunus avium flore rubro pleno habe ich nur bei Chris- tiania gesehen, dagegen ist Prunus avium flore albo pleno ziemlich allgemein, wenigstens bis In- deröen (63° 52'). Prunus Cerasus, /. (Norw*: Kirseb&r, Sun Kirsebter; Schwed.: Körsbär, Surkörsbär, Klar- Sowohl von dieser als von der vorgenannten Art werden in Norwegen viele verschiedene Varietäten cultivirt, doch bin ich nicht im Stande anzugeben, welche von diesen die gewöhnlichsten sind, und wenn in dem Folgendem „Kirschen" genannt werden, so weiss ich in den meisten Fallen nicht einmal ob hier- mit Busse oder saure Varietäten gemeint sind. Die nördlichste mir bekannte stelle, wo man jedenfalls einmal reite Kirschen bekommen hat, ist bei Moskenes in Lofoten (67°54'), wo man einen kleinen Kronen- baum in der Nähe eines Hauses angepflanzt hatte. Beim Predigerhofe Nesne am Ranen-Fjord (C6° 12') pflegt man in gewöhnlichen Sommern reite Kirschen von freistehenden Bäumen zu ernten. Beim Hofe Dörmes in Helgeland (66 5') stehen zwei Kirschbäume, von denen der grösste 1863 eine Höhe von 12' hatte. Der Stamm war 5' ( l.'iii'-tn ) hoch und hatte in der Brusthöhe einen Umfang von 12" (31cm.); einen Durchmesser von 10' (3.1m.). In guten Sommern trug dieser Baum 8-0 Pfund Kirschen Auf der Insel Tjötö in Nordland (65° 50') reift die doppelte Glaskirsche auf freistehenden Bäumen in gewöhnlichen Sommern. Die Nordgrenze des Kirschbaumes kann man für Schweden innerhalb der Provinz üpland ungef. fil°) ansetzen: nördlicher als beim Flusse Dalelven reiten die Kirschen selten.1 doch hat man Beispiele gehabt, dass die Früchte Bogar in PiteS (65° 20') reif wurden.' In den Büdlichen Gegenden Norwegens leiten wahrscheinlich alle bis jetzt bekannten Varietäten, sowohl soii Süss- wie Sauerkirschen und die Bäume erreichen an mehreren Stellen eine verhältnissmässig bedeutende GrÖBSe und hohes Alter, und tragen im Allgemeinen eine Menge Früchte. Ich will hier nur einige wenige Beispiele anfuhren: \uf dem Hofe Ramsvik, in der Nahe von Stavanger (58° 58'), steht ein Kirschbaum, der im Jahre emessen wurde. Die Höhe des Baumes war 32' (Kim.); der V (125in el des plann-» cultivees de la Bnfede. Stockholm 1867. Pag. 84. : Tidning ttt TrUgirdtodUre. 7. (18Chi P»g 99, 365 Hofe Myre in der Nähe von Tönsberg am Christiania-Fjord (59° 16') stehen zwei Kirschbäume, die unge- fähr gleich gross sind; der eine von diesen hatte im October 1874 folgende Dimensionen: Hohe 10' (] der 6' (1.9m.) hohe Stamm, der überall gleich dick ist, hat einen Umfang von 66" (171cm.); derselbe theilt sich in vier Aeste, von denen die drei einen Umfang von 35" (91cm) und der vierte von 25" (65cm.) ha- ben. Der Durchmesser der Krone beträgt 30' (9.4m.). — Im Garten des Predigerhofes Ullensvang in Har- danger (60° 19') findet man unter andern zwei Süsskirschen, die im Jahre 1758 vom Probste Atke ange- pflanzt wurden, demselben Manne, der sich durch die Einführung der Kartoffel in Norwegen so verdient gemacht hat (Pag. 265). Die beiden Bäume stehen so nahe bei einander, dass ihre Kronen ein gemeinschaftliches Dach bilden, welches einen Flächenraum von 2000 □' (197 Qm.) beschattet, und sehen in einiger Ent- fernung wie ein einziger Baum aus. Der eine dieser Bäume ist 30' (9.4m) hoch und der Stamm mass in der Brusthöhe 7' 7" (2.4m.) im Umfang; der andere ist 28' (8.8m.) hoch und hat einen Stammumfang von 6' (1.9m.). Beide Bäume tragen noch jetzt Früchte. — In der Stadt Molde (62° 44') steht eine Süsskirsche, die im Jahre 1862 eine Höhe von 35' (lim.) hatte; der Stamm, der bis zur Krone 10' (3.1m.) hoch war. hatte in der Brusthöhe einen Durchmesser von 2' (62cm.); der Durchmesser der Krone war 33' (10.3m.); der Baum war vollständig gesund. — Beim Hofe Ranheim in der Nähe von Throndhjem (63° 26') stehen meh- rere grosse Kirschbäume. Der grösste von diesen, eine Süsskirsche, hatte, nach einer 1863 vorgenomme- nen Messung, folgende Dimensionen: Höhe 32' (10m); etwas über dem Boden, wo der Stamm einen Umfang von 10' (3.1m.) hatte, theilt sich derselbe in drei mächtige Aeste, von denen der eine in der Brust- höhe einen Umfang von 3' 6" (109cm.), der andere von 4' (125cm), und der dritte von 4' 6" (140cm.) hatte. Der Durchmesser der Krone war 45' (14.1m.). Dieser Baum, der im Jahre 1800 gepflanzt wurde, ist jetzt noch vollständig gesund und trägt jedes Jahr eine Menge Früchte. Der grösste Ertrag, den dieser Baum gegeben hat, ist von meinem öfter genannten Freunde Pastor J. Wislöff, der an Ort und Stelle sehr gut bekannt ist, auf sieben Tonnen (ä 139 Liter) angegeben worden. In den südlichsten Gegenden Norwegens wird der Kirschbaum wahrscheinlich bis zu einer Hohe von 15—1600' (470— 502m.) ü. . im Kirchspiele Frosten in der Nähe von Throndhjem, so wie an den Ufern des Sogne-Ejord und in Hardanger, findet man eine grosse Menge Kirschbäume, und es wird dort mit den Früchten ein verhältnissmässig nicht unbedeutender Handel in den benachbarten Städten getrieben. Die Kirschen der erstgenannten Gegend gehen nach Throndhjem und die der beiden andern nach Bergen. Dieser Handel ist, jedenfalls in Bergen seit langer Zeit, betrieben, wie dies aus folgender Notiz hervorgeht. Während der Schlacht bei Bergen zwischen der holländischen und englischen Flotte. am 2ten August 1665, lag Lars Amundsen Aga, aus dem Kirchspiele Kinservik in Hardanger. mit 1 Botaniska Notisor. 1871. l'aj;. 186. 366 seinem Boote, worin er unter Änderen) auch Kirschen führte, beim Kjerringberge, zwischen Bergen und Kongsh&vn.1 Prunus Bemperfloren.8, Ehrh. Die imm erblühende oder Allerheiligen-Kirsche habe ich nur bei Christiania gesehen, wo sie October-Kirsche genannt und von einzelnen Liebhabern dess- halb tiiltivirt wird, weil die Früchte nicht vor Kode September oder Anfang October reifen. Das grösste Exemplar, weh lies ich hier gesehen habe, stellt im hiesigen botanischen Garten und hat eine Höhe von 10 — 11' io.4 — s.7"> . Ausnahmsweise kann man im Frühjahre auf diesem Baume einige wenige Blüthen finden; die meisten aber kommen auf den Jahrestrieben hervor, und steht dieser Baum gern vom 6t« bis Umn Juli in voller Blüthe. Genau auf dieselbe Weise verhält es sich mit mehreren Exemplaren, die ich aus Samen vermehrt habe, um in Erfahrung ZO bringen in wie weit diese Form sich constant erhalten wunle. Ich sehe mich jedoch genöt-higt hinzuzufügen, dass ich dieses nicht desshalb erwähne, um dadurch einen, freilich sehr schwachen Beweis zu liefern, dass diese Form als eine eigene Art beschrieben zu wer- den \ erdiente.'-' Man findet diese Form auch bei Stockholm. Prunus triloba. Lindl. (Amygdalop|siG Lindleyi, Carr.) findet man in den letzteren Jahren an mehreren Stellen des südlichen Norwegens, doch ist es mir nicht bekannt, dass diese Art bis jetzt weiter gegen Norden, als bei der Stadt Hamar, an dem östlichen l'fer des Binnensees Mjösen (60° 41*), versucht wurde. Obgleich nun dieser Ort ein vollständiges Binnenlandsklima hat, hält diese Art sich doch gut ohne 1 lecke, und giebt, seihst in sehr ungünstigen Sommern, dort reife Früchte mit vollständig ent- wickelten und keimfähigen Kernen, Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass man diese Art viel weiter gegen Norden eultiviren kann. — In Schweden scheint, sie sich der Ostküste entlang gut bis Piteä (65° 20') zu halten. Prunus Mahaleh. L. Die Mahaleb-Kirsche habe ich bis jetzt nicht Gelegenheit gehabt weiter gegen Norden als bei Christiania zu versuchen, wo sie zu ansehnlichen Kronenbäumen heranwächst Die Früchte reifen hier zu Ende August. Diese Art gedeiht auch gut bei Stockholm. Prunus I. a ii ru - < e ra s iis. L. Den Kirschlorbeer habeich in mehreren Jahren und auf iedene Weise, im botanischen Garten hei Christiania, zu eultiviren versucht. Unter einer ordent- fichen Schneedecke hält er sich einigermassen gut; fehlt diese aber, so geht er gern bis zur Wurzel zu- rttck. Dngefähr dasselbe Resultat giebt seine Cultur auch bei Stockholm. Der norwegischen Süd- und Westküste entlang hält er sich dahingegen sehr gut ohne Decke, und bei Bergen (60° 23') findet man einzelne Exemplare, die eine Höbe von 9' (2.8m.) bei einem Stammdurchmesser von 4" (10cm.) und einen Kronendurchmesser von lO'(3.1n»0 haben. In gewöhnlichen Sommern geben diese sogar keimfähigen Samen. Prunus insititia. L. kommt an mehreren Stellen des südlichen Schwedens wildwachsend vor, ungefähr bis 59°; in Norwegen aber ist diese Art bis jetzt nur sehr sparsam, an zwei Stellen in der Um- gegend von Christiania und auf der Insel Hjertö bei Molde (02° 43' N. B. 24° 49' Ö.L, gefunden worden. Auf der letzgenannten Insel ist sie sehr allgemein und giebt in gewöhnlichen Sommern reife Früchte. Prunus spinosa, /.. (Nonv.: Slaape ; Schwed.: Sldn). Den Schlehenstrauch findet man ah and /u in den südlichen, niedrigeren (legenden Scandinaviens : in Schweden bis zu den Ufern des Mälar- .< . etwas über 59°, und in Norwegen ungefähr bis zum 60atea Breitegrade. Die nördlichsten Stellen, wo 'in Norwegen wildwachsend angetroffen wurde, sind auf der Insel Selbö im südlichen Bergenhui Amte (60° 0' N. 1'. .'.'" 50' ö L.) und in den östlichen Gegenden auf Ringerike (60° B' \ 1'.. ö. L). Die nördlichste stelle, wo ich diese Art (forma minor, siehe unten) angepflanzt versucht habe, ist Stegen in Nordland "■", 560, w" s'e sicn Sut M;l''- An mehreren Stellen längs der Küste des Christiania-] fjord, uud namentlich in derUmgegend von Christiania, habe ich in einer Reihe von Jahren zwei unter einander distinef verschiedene Formen dieser An beobachtet. Sowohl Linnens Beschreibung, als auch diejenigen aller übrigen mir zugänglichen Verfas- äer, (and ich bo unbestimmt, dass ich zn keinem Bicherem Resultate darüber kommen konnte, welcher Form 1 Norake BjrgdaMgn »mied« ..! I.. Hau'' I i P na. 367 sie galt. Ich schickte daher von beiden Formen vollständige Exemplare nach London, um sie mit den Originalexemplaren in Linne's Herbarium vergleichen zu lassen, erhielt aber von Herrn Professor Daniel Oliver die Antwort, dass Prunus spinosa nicht in Linne's Sammlung zu finden sei, und sich wahrschein- lich auch nie darin befunden habe. In einem Exemplare seiner Species plantarum, welches das Herba- rium begleitete, und vermuthlich von Linne selber benutzt worden ist, sind nämlich alle in der Sammlung enthaltenen Arten mit einem bestimmten Zeichen bemerkt, und ein solches Zeichen fehlt bei Prunus spi- nosa. Da somit der einfachste und sicherste Weg Aufklärung über diese Sache zu erhalten, leider abgeschnitten ist, führe ich die wesentlichsten Charaktere, wodurch beide Formen sich von einander unterscheiden, hier an: Pr-niins spinosa minor: Sequenti minor, 2—3 rarius 4 pedes alta. Foliaminora, glabra vel subtus basin versus puberula, eglandulosa, lingulata vel oblongo-obovata. Flores minores prius qiuun folia evoluti, pedunculati, pedunculo longiori; sepala viridia, oblonga, obtusa, margine denticulata; petala ovalia, 3 lineas longa et paene 2 lineas lata, pedunculo glabro ; pyrena minor, ovalis ; stipulse sequentis ; foliorum dentes eglandulosi; rami juniores pubescentes; flores vulgo solitarii. Diese Form hält sich immer strauchartig und wird kaum mehr als 3—4' (94—125™.) hoch. Die- selbe ist dichter mit Dornen besetzt, welche kürzer und dünner sind als bei der grossen Form. Die Früchte sind beinahe kugelrund (nach der durchschnittlichen Messung einer Menge Exemplare sind dieselben 11mm. lang und 10mm. dick); der Fruchtstiel hat eine Länge von 10— 11mm. und der Stein, der an den Enden gleichsam abgerundet ist, wird ungefähr 7mm. lang, 6mm. breit und 4— 5— 6mm. dick. Siehe Fig. 74. Tausend Steine, die ein Jahr alt waren, wogen S9.880 Grammen. Diese Form blüht ungefähr 10 Tage später als die folgende. Prunus spinosa major: Frutex elatus, ssepe Fig 74. arbuscula, 12 — 13 pedes alta. Folia majora, obovata vel oblongo-obovata, subtus ad nervös ssepe pubescentia, basi laminar glandulis binis instructa. Flores majores, foliis fere cosetaneis; pedunculi breves; sepala ovalia, mar- gine glandulosa, rubescentia; petala subrotundo- ovalia, 4 lineas longa et 2'/2 - 3 lata; drupa major, breviter pedun- J% culata; pyrena major, elliptica et paulo acuminata; pedun- ^^ culi sub lente brevissime et inconspicue pubescentes. Sti- pulse margine glanduloso-pilosse (glandulis stipitatis); foliorum dentes apice ssepe glanduligeri; rami juniores pubescentes. Flores rarius solitarii, vulgo autem gemini, interdum terni. Diese Form erreicht eine Höhe von wenigtens 12 — 13' (3.7 — 4m.), mit einem Stamme, der 3 — 4" (80 — 100mm.) dick wird. Dieselbe ist nicht so dicht mit Dornen besetzt wie die vorgenannte; doch sind diese länger und dicker, und die Jahrestriebe erreichen eine Länge von 1' (31cm.) und darüber. Die Früchte sind 16 — 17mm. lang und 15— Kimm, dick, und der Fruchtstiel ist 5 — 6mm. lang. Der Stein ist 10mm. laiig. 7 — 8mm. breit, 6mm. dick und an beiden Enden etwas zugespitzt. Siehe Fig. 75. Tausend getrocknete Steine wogen 156.050 Grammen. Die Kelchblätter sind rothbraun oder purpurgefärbt, und der Strauch blüht ungefähr 10 Tage früher als der vorgenannte. Das Oeffnen der Blumen und das Entfalten der jungen Blätter treten beinahe gleichzeitig ein. Die Blätter sind an der Basis mit zwei Drüsen versehen. Diese Form scheint die gewöhnlichste zu sein, nicht nur in der Umgegend von Christiania, sondern auch überall längs den Ufern des Christiania-Fjord. Diese Form, die durchaus nicht mit Prunus insititia verwechselt werden kann, scheint am meisten Aehnlichkeit mit Prunus maritima, Wangenh. aus Nord- America zu haben, die ich aber nur nach Beschreibungen kenne. In dem hiesigen botanischen Garten habe ich mehrere Partien mit lebenden Einfriedigungen um- zogen, und zu den verschiedenen Partien wählte ich verschiedene zu diesem Zwecke empfohlene Arten, theils um diese zu versuchen, iheils um dem besuchenden Publicum Gelegenheit zu geben sich zu über- 3G8 Beugen in wie weit die verschiedenen Arten zu diesem Zwecke Fig. In Bezug auf die hier genannte Form bin ich zu dem Resultate gekommen, dass dieselbe nicht als Becken- pflanze zu empfehlen ist. da einzelne Exemplare einen stär- keren and ainlere einen schwächeren Wuchs haben, wodurch Unregelmässigkeit in der Hecke entsteht. 1' r u 11 u s l'ailus, /. (Norw.: //. Dieser Baum ist 58' (18.2m-) hoch und der Stamm misst in der Brusthöhe 8' (2.5m.) im Umfang; die Krone hat einen Durchmesser von 45' (14.1m.). In Schweden findet man eine ungefähr eben bo grosse Traubenkirsche in Ydre härad, Ostergötland). Die Höhe des Baumes wird nicht angegeben; der Stamm aber, der am Boden einen Umfang von 8' (2.5m.) hat. theilt sich in einer Höhe von r in zwei Ae-te. von denen der eine 5' (156cm.) und der andere 5' 2* 161cm.) im Umfang mi Die sogenannte Verbänderung fasciatio) kommt ab und zu auf Prunus Padus vor. ebenso die Krankheit der Früchte, die man Taschen nennt. Die nördlichste Stelle, wo ich dieses beobachtet habe. ist /Uten üo°). im Halten des Hofes Kjos im Kirchspiele Gran in Norwegen (60° 28' N.B. 28°12' Ö.L.) befindet sich eine Varietät von Prunus Padus, 'leren Früchte dieselbe Grösse, wie die der Hauptart haben, dabei ' Dr. A. Th. w.n Ifiddendoffi Sibii St Bd. IV. Th. I. Pag. 581. ' II..- 3G9 aber beinahe wasserhell mit einer grünlichen Färbung sind. Dieselben sind auch süsser und haben keinen so stark zusammenziehenden Geschmack wie die gewöhnlichen. Der Baum hat dort so lange Zeit ge- standen, als jetzt lebende Menschen erinnern können, und muss wurzelecht sein, daer durch Wurzelschöss- linge nach andern Stellen hin verpflanzt worden ist. Vielleicht ist dieses dieselbe Varietät, die Professor Karl Koch (Dendrologie 1. Pag. 120) leucocarpa nennt. Auch von dieser Art findet man in Norwegen zwei verschiedene Formen, die vielleicht richtiger als zwei verschiedene Arten beschrieben zu werden verdienten, und erlaube ich mir die Aufmerksamkeit der Systematiker darauf hinzuleiten. Die eine von diesen, die ich vorläufig Prunus borealis nennen will, zeichnet sich durch folgende Charactere aus : Differt a Pruno Pado: Foliis subcoriaceis, Fig. 76. paulo grossius serratis, subtus glaucescentibus et (excepto nervo centrali) ferrugineo -tomentoso pubescentibus, nervis prorsus exstantibus; ramu- lis plerumque pubescentibus; racemis longioribüs, florigeris fructigerisque plerumque erectis; flori- bus duplo majoribus, fere inodoris; fructibus ma- joribus; pyrenis jugis subdichotomis ornatis. quse, e marginibus orta, versus medium et apicem con- vergentia evanescunt. (Fig. 76). Pyrena Pruni Padi sulcis exarata est. (Fig. 77). Diese Form wird von Wahlenberg in seiner Flora lapponica (Pag. 140) besprochen: „In summo septentrione, ubi crescere desistit, e. gr. ad Flunien Tana Finmarkia\ occürrit racemis omnino erectis, floribus inodoris, foliis minori- bus (?) et tota fere frutescen*". Die beiden hier genannten Formen sind noch nicht hinlänglich untersucht, So viel ich weiss findet man die gewöhnliche Traubenkirsche kaum höher gegen Norden, als ungefähr bis zum Polarkreise: die nördlicher vorkommenden Exemplare gehören, wie es scheint, zu Prunus borealis. Diese findet mau auch hie und da in den südlichen <- den Norwegens, aber, wie es scheint, hauptsächlich in Gebirgsgegenden, jedenfalls so weit nach Süden wie bis Halliugdal (00° 30'). Im botanischen Garten hei Christiania habe ich zwei veredelte Exemplare von Prunus borealis, zu welchen ich die Edelreiser aus Alten bekommen habe. Diese Bäume blühen hier ungefähr zwei Wochen früher als die gewöhnliche Traubenkirsche, und verlieren ihre Platter im Herbste ebenfalls ungefähr zwei Wochen früher. — Im hiesigen botanischen Garten findet sich auch ein Exemplar von Prunus Padus flore pleno. Ausser den oben besprochenen Arten findet man von dieser Gattung in Norwegen noch folgende bei den hier angegebenen bis jetzt bekannten Polargrenzen : Stegen in Nordland (67' 56'): Prunus pumila, L. und Pr. virginiana, /.. und ausserdem hei Christiania: Pr. brigantiaca, 17//. l'r. ce- rasifera, Ehrl/., Pr. Cbameecerasus, Jacq., Pr. Chicasa, McJuc., Pr. Cocumiglia, Ten., l'r. diva- ricata, Ledeb,, Pr. incana, Pal!.. Pr. japonica, Thunb. 11. albo pleno. Pr. microcarpa, C. .1. .V.. Pr. prostrata, Lal>i!.\ Pr. serotina, Ehrh. und Pr. sibirica, /.. In Schweden hat man jedenfalls folgende Arten: Pr. triloha. Lindl. fl. pleno hält sich, wie es scheint, sogar gut bei Piteä («5° 20'), und hei Stockholm 59°20\) hat man noch folgende: Pr. ameri- Dicse Art bildet httbsche Kronenbäun um man dieselbe am' gewöhnliche PHaumcnstlmnie 170 cana, Marsh, Pr. cerasifera, Ekrh., Pr. chameecerasas, Jacq., Pr. divaricata, Leäeb., Pr. japo- aica, litni,. n albo A rubro pleno (auf wannen Boden gegen 8flden), Prunus Mahaleb, L., Pr. pensylvanica, /-. /'/.. Pr. Berotina, Ehrh. und Pr. virgi'niana, L. Papilionaceae. Thermopsis. Von dieser Gattung werden im botanischen Garten bei Christiania vier Arten eultivirt, nämlich Thermopsis fabacea, DG, Th. lanceolata, R. Br., Th. montana, Nutt. und Th. scabra, DC. Nördlicher habe ich dui Th. fabacea gesehen, und hält sich diese Art sehr gut bei Throndhjem. L up in us. Von dieser Gattung werden in dem hiesigen botanischen Garten eine Menge einjährige und mehrjährige Arten eultivirt, und mehrere von diesen finde! man auch an manchen andern Stellen als Zierpflan- zen. Die einzigste Art, die ich zu ökonomischen Zwecken eultivirt gesehen habe, ist Lupinus linifolius, Huth, die in einzelnen Gegenden de> südlichen Norwegens nicht selten als Kaffeesurrogat gebaut wird, wozu, merkwürdig genug, gerade diese Art auch an einzelnen Stellen in Tirol benutzt wird.1 Sogar in sehr un- günstigen Sommern blühen in den arktischen Gegenden folgende einjährige Arien: in Vardo in Ost-Fin- marken (70° 22' — cfr. Pag. 12 u. 66): Lupinus albus, L., L. pilosus, L. und L. sueculentus, in Alien in West-Finmarken (70°) : Lup. angustifolius, L., L. Bark er i, Lindl., L. Cosentini, . L. Drummondi, Bort., L. Hartwegii, Lindl., L. leptocarpus, fi<»tlt.. L. linifolius, Roth., L. lutens, /... L. mutabilis, Sweet, L. imbescens, Benth., L. subcarnosus, Fisch., L. Temis, Forsk. und L. varius, L . beiStamsund in Lofoten (68° 7'): L. nanus, Benth. und ausserdem in Stegen >'): 1.. Im utus, L. und L. texensis, Book. In Reykjavik auf Island (64° 8') wird Lupinus lu teus. /.. als Zierpflanze eultivirt. I I <• \ europseus, /.. Der Stechginster ist hie und da in dem südlichen Schweden verwildert, wo er entweder früher cultivir; oder mit Ballast eingeführt wurde; doch findet mau denselben kaum nörd- licher als bei Wisby auf der Insel Gottland (57° 38') und bei Westervik in Smäland (57° 45')- Im bota- nischen Garten bei Christiania habe ich wiederholte Versuche mit dieser Art angestellt; doch hielt sich Keine einzige Pflanze den Winter über. Vor einigen Jahren wurde bei Stavanger (58° 58') ein Ver- such damit gemacht, den Stechginster als Futterpflanze anzubauen, welches sich aber nicht als lohnend erwies; doch halten sieh die Pflanzen dort gut im Winter. Spartium scoparium, L. Der Besen-Pfriemen ist an mehreren Stellen des südlichen Schwe- dens verwildert, ganz los Stockholm, wo er doch oft im Winter leidet. In Norwegen ist derselbe beiMan- dal, in dei Nähe von Cap Lindesnes (58° 1'), verwildert gefunden worden, wo er wahrscheinlich mit Ballast eingeführt wurde. In schneelosen Wintern leidet er oft bei Christiania; in der Umgegend von Stavanger -' aber kann er SOgat eine Böhe von 8' (2.5m erreichen. Bei Petersburg erfriert diese \n vollständig. Genista Von diesei Gattung findet man in Norwegen Ueno' wildwachsende Art: dagegen wer- den folgende Arten als in den Büdlichen Provinzen Schwedens wildwachsend angegeben: Genista ger- manica, /.. an der Ostküste bis 58" 13', G. pilosa, /- und (.. tinetoria, /.. bis 56° 10'. Folgende Arten tindet man in Norwegen eingeführt, und sind die bis jetzt bekannten Polargrenzen hier angegeben: in Nordland ta, Wender, und G. triangularis, Willd.; Inderöen 63" 520: »;. mantica, Pollin, G Bibirica, /.. und <;. tinetoria, L.. und ausserdem bei Christiania (59° 55' ; <.. anglica, /. . <■. anxanthica, / '■ aspalatoides, Lam., G. filipes, Webb., >;. florida, /... <>. 1 \\ i Land- and I wi d< i kOnfgl Wflrttembergfschcn Ccntrmlitelle Far die I.aml- 371 germanica, L., G. hispanica, L., G. lanceolata, Spach, G. lasiocarpa. Spack, G. linifolia. L., G. multibracteata, Tausch, G. ochroleuca, Fisch,, G. ovata, W. & K., G. pilosa, £., G. polyga- lsephylla, Brot., G. procumbens, W. &■ K., G. prostrata, Lam., G. radiata, Scop., G. rhodo- pnoea, Delil, G. sagittalis, L., G. scariosa, Vir., G. thyrsifl ora, Benth., G. versicolor, Watt. und G. versiflora, Tausch. Cytisus Labnrnnin, L. (Norw. u. Schwed.: Guldregn, d. h. Goldregen). Der Bohnenbaum oder Goldregen ist in Norwegen sehr allgemein in den Gärten, der Küste entlang bis Throndhjem (63° 26'), wo er in gewöhnlichen Sommern reifen Samen giebt. In Schweden hält diese Art sich sehr gut in den südlichen Provinzen, aber schon bei Stockholm (59° 20') leidet er oft im Winter. Die vom Aus- lande nach Christiania eingeführten Exemplare gehen oft vollständig zurück oder leiden doch mehr oder weniger im Winter, wogegen diejenigen, die hier aus Samen erzogen sind, sehr gut gedeihen. Im Allge- meinen giebt der Goldregen hier 9" (23cm.) lange Blüthentrauben und kann bis 4' (125cm.) lange Jahrestriebe er- zeugen. Vor einigen Jahren mass ich in dem hiesigen botanischen Garten ein Exemplar, welches sechs Jahre alt war. Dasselbe war 8' (2.5m) hoch und der Stamm hatte einen Durchmesser von 2" (52mm.). In demselben Jahre trug dieser Goldregen 24 Loth (373gr) reifen Samen. Das grösste Exemplar dieser Art, welches ich in Norwegen gesehen habe, steht bei Horten am Christiania-Fjord (Ö9IJ 25'). Als ich diesen Baum (1871) mass, war derselbe 28 Jahre alt, hatte eine Höhe von 22' (0.9m.) und der Stamm hatte in der Brusthöhe einen Umfang von 4' (120cm). Im botanischen Garten bei Christiania befinden sich folgende Varietäten: Cytisus La humum autumnalis, Cyt. Lab. odoratus, Cyt. Lab Parksii, Cyt. Lab. bullatus. Cyt. Lab. quercifo- lius und Cyt. Lab. sessilifolius. Die drei letztgenannten habe ich, um ihre Constanz zu untersuchen, mehrere Male aus Samen vermehrt, und stellten sich die Resultate folgendermassen : Bullatus bleibt sich bis zur Hälfte treu, Quercifolius giebt ungefähr 25 Procent und Sessilifolius ungefähr 20 Procent, l'nter diesen fand man jedoch einzelne Exemplare, die sowohl sitzende als gestielte Blätter hatten Dasselbe ist auch zuweilen bei veredelten Exemplaren dieser Varietät der Fall. Diese können mehren' Jahre hinter einander nur sitzende Blätter haben, während sie später sowohl sitzende als gestielte Blätter aul Unter den hier genannten Varietäten ist Quercifolius diejenige, die bei Christiania am leichtesten durch die Winterkälte leidet. — Der bekannte Blendling Cytisus Adami, Paiteau, kann sich mehrere Jahre hinter einander recht gut bei Christiania halten; wenn aber alsdann ein ungünstiger Winter eintrifft, so geht er ganz bis zur Veredlungsstelle zurück. Cytisus a 1 p i n ii s, Mal. (Norw. u. Schwed.: Guldregn). Der Gebirgsbohnenbaum zeigt sich in Scandinavien härter als die vorgenannte Art, und findet man denselben desshalb auch viel allge- meiner angepflanzt. In Schweden hält er sich, der Ostküste entlang, einigermassen gut bis Umeä (i bei Piteä (05° 20') aber inert er gewöhnlich bis auf 1 — 2' zurück; doch erhalt er sich am Lehen und macht recht kräftige Triebe. Im Norden Norwegens blüht diese Art noch auf der Insel Hindu N. B. 34° 13' Ö. L.). In gewöhnlichen Sommern giebt der Gebirgsgaldregen reiten Samen wenigstens bei Throndhjem (63° 26'), wo ich 1870 einen Baum mass. dei eine Höhe von 20' 6.3m) und einen Stamm- durchmesser von 9" (23cm) hatte. Das grösste mir bekannte Exemplar dieser Art in Norwegen steht auf dem Hofe Hemmern im Kirchspiele Vestnes im Romsthal e (62° 38' N. B. 24' 25' Ö. L.). Nach einer 1864 vorgenommenen Messung hatte dieser Baum folgende Dimensionen: Höhe 22' (6.9°»); der Stamm hatte 5' (156cm.) vom Boden entfernt einen Umfang von 4' 4" i 135cm I : die Krone hatte einen Durchmesser von 18' Vor mehreren Jahren bekam ich aus Hamburg ein veredeltes Exemplar unter dem Namen Cytisus Alschingeri, Vis.; doch ist dieses wahrscheinlich nur eine Varietät eben genannter Art. Dieselbezeichnet sich durch ungemein kräftigen Wuchs, viel grössere Blätter und bis 20' 52cm.) lange Blüthentrauben aus: die letzteren sind oft proliferirend. Mehrmals habe ich, aus verschiedenen Gründen, Cytisus purpureus und sessilifolius auf 2 — 3' hohen Stämmen des Cytisus alpinus veredelt, und schon im ersten Sommer bekamen die veredelten Exemplare kleine Kronen. Beide diese Arten halten sich hier wurzelecht, unter allen Witterungsverhältnissen, sehr 47* 372 gut: dahingegen hat Qytisus sessrfelius rieh nicht einen einzigen Winter als veredelte Pflanze gehalten: •acta die meisten Exemplare von Cytisua purpureus ghigen zurück, nnd hat sich his jetzt kein einziges veredeltes Exemplar dieser Art länger als drei Jahre gehalten. Ech beschränke mich darauf diese That- aache hier mitsntheilen ; darf aber natürlicherweise nicht wagen ans so wenigen Beispielen den Schluss zu ziehen, dass wurzelechte Pflanzen eine grössere Widerstandsfähigkeil gegen die Kälte, als veredelte Exemplare derselben Art haben, selbst wenn der (Jnterstamm zu den härtesten Arten der hetreffunden Gattung gehört Folgende Arten findet man in Norwegen bei den hier angegebenen, his jetzt bekannten, Polar- greozen: Uten (70°): Cytisus austriacus, L. und ('. caucasicus, Hort. Sanss.', Stegen (67° 56'J: c canescens, Loisl., C. multifloras, TAndl., C. pnrpureaB, Scop., C! rutheniens, Fisch., und C. Bupinus, Jaeq.; Inder* !'): C. ciliatus, Woihlbg., C. leucanthus, W. & K. und C. sesai- lifolius, /..: Lexviken (63" W): C. elongatus, W. -i K.; Throndhjem (63° 260: C. nigricans, L. und bei Christiania, ausser den hier genannten Arten, noch folgende: C. biflorus, ÜHcrit., C. capi- tatus, Jacq., C. falcatus, W. & A.. C. hirsutus, 7... C.Lamarckii, Ten., C. politrichus, M. Bieb., ('. prostratus, 8eop., C. ratisbonensis, Schaf., C. triflorus, VHerit., C. uralensis, Zi«/ Samen in gewöhnlichen Sommern reift), angestellten Versuchen, habe ich bemerkt, dass dieselbe sich, Bogar in ziemlich strengen Wintern, gut unter einer gewöhnlichen Schneedecke halt: dagegen erfriert sie bisweilen in angünstigen Wintern, wenn Frost und Thauwetter, Schnee und nackter Boden abwechseln. Es i-t mir nicht bekannt, ob diese ir\ in Scandinavien je nördlicher als lud christiania (59° ">:>') versucht worden ist Medicago falcata, /.. (Norw. u. Schwed,: Gul Lucer»). Mit dem Sichelklee verhält es Bich nngefähr ebenso, wie mit der vorgenannten Art. mit Ausnahme davon, da^s diese, nach meinen hier angestellten Versuchen, allen wechselnden Wetterverhältnissen des Winters sehr gut widersteht. Diese Art scheint auch besser auf Bandhaitigen und im Ganzen auf mageren Boden zn gedeihen, als die vorgenannte, und könnte gewiss für mehrere Gegenden des südlichen Norwegens eine Behr wichtige Futterpflanze werden. T ii -ii n e 1 la in en um grasen in. /-. Der Bockshornklee giebl hei christiania von Anfang his Mitte September reiten Samen. Wie weit nach Norden hin dies der Fall ist, darüber habe ich his jetzt noch kenn- ; Selbst in angünstigen Sommern kommt er in Alien (70°) zur Blüthe. Nelilotas alba, /•"". und Melilotus offieinalis, Willd. Heide Arten findel mau anschei- nend Wildwachsend in den sudlichen und mittleren Provinzen Schwedens, und chentalls an einzelnen Stellen in den südlichen, niedrigeren Gegenden Norwegens; d rste bis Jevnaker (60g 18') und die zweite bis Ringerike (6i • ide Bind auf Ballafcl hei Christianssund (63° '«'> gefunden weiden. Helilotus offiei- nalis hält Bich ah cultivirte Pflanze -ein gut hei Bodo (67° 17'). Meliiotus lencantha, Koch. Damals, als der Bokhara-Elee in den Journalen als Futter- pflanze warm, ja Bogar als Nei / in Agriculture'1 verkündend, empfohlen wurde, stellte auch ich in 373 dem hiesigen botanischen Garten Versuche mit demselben an. Er erreichte hier eine Höhe von 5—6' (1.6— -1.9m) und verbreitete sich als Unkraut. Melilotns cjerulea, Lam. Der Schabziegerklee wird hie und da in den Gärten cultivirt, wenigstens bis Throndhjem. da die getrockneten Blätter zur Bereitung des sogenannten Schal/ oder grünen Kräuterkäses verwandt werden. Trifolium. Von dieser Gattung findet man in Norwegen zehn wildwachsende Arten. Trifolium pratense, L. (Norw.: Rödklöver, Rödkoll, Smeere; Schwed.: Eödklöfver, Smäre; Isl.: Raudr smäri). Der rothe Klee ist allgemein in Scandinavien wildwachsend, in Schweden bis Luv- marken und in Norwegen bis Senjen (69° 20' N. B. 35" 42' Ö. L.). In den südlichen Gegenden Noi geht derselbe bis zur Birkengrenze, ja sogar über dieselbe hinaus. Auf den Färöinseln ist er verwildert; auf Island aber wird er als wildwachsend angegeben. Bei der Bergstadt Koros ist er ebenfalls verwildert und vermehrt sich auf den natürlichen Wiesen. — Der rothe Klee wurde in Norwegen nicht vor Anfang dieses Jahrhunderts gebaut, ist aber in den letzteren Jahren sehr allgemein geworden. Derselbe hält sich sogar recht gut im Kirchspiele Opdal (62° 37' N. B. 27° 17' Ö. L) in einer Höhe von ungefähr 2000' (628m.) ü. d. M. In Norwegen baut man den rothen Klee entweder für sich allein oder mit Phleum pra- tense, welches das gewöhnlichste zu sein scheint. In Norwegen herrscht allgemein der Glaube, dass ein vierblättriges Kleeblatt glückbringend sei.' und wenn man, ohne darnach zu suchen, drei solche Blätter auf einmal finden kann, und dieselben unter das Kopfkissen legt, so soll der darauffolgende nächtliche Traum in Erfüllung gehen. Trifolium hybridum, L. (Norw.: Alsikehlöver; Schwed,: AlsikeMöfver). Der Name kommt vom Kirchspiele Alsike in der schwedischen Provinz Upland, wo diese Art sehr gewöhnlich ist. Der schwedische Klee ist allgemein wildwachsend in Schweden, von den südlichsten Provinzen bis ungefähr zum 63sten Breitegrade. In Norwegen findet man denselben auch hie und da in den südlichen Gegenden anscheinend wildwachsend bis zu den Ufern des Sogne-Fjord (61° 13'), vielleicht sogar bis Throndhjem (C3° 20')- In den letzteren Jahren baut man diese Art ziemlich allgemein in Norwegen, wo man die Er- fahrung gemacht hat, dass dieselbe sich in ungünstigen Wintern besser hält als die vorgenannte Art. Trifolium rep ens, L. (Norw.: HviüMöver, Kvitsmcere, Kvifkoll; Schwel.: // r; Isl.: Smäri, Hvitr smäri, Smeerä). Der weisse Klee ist sehr gewöhnlich in Scandinavien bis zum KjöTle-Fjord, etwas östlich vom Nordcap (70° 57' N. B. 45° 0' Ö. L.), und in den südlichen Gegenden Norwegens bis zur Birkengrenze und über dieselbe hinaus. Auf den Färöinseln und auf Island. Auch diese Art wird allgemein angebaut, vorzüglich zur Befestigung des Rasens auf mehrjährigen Wiesen. Es ist eine bekannte Thatsache, dass unter den im Handel vorkommenden Samen von Trifolium pratense, hybridum und repens, auch vorausgesetzt, dass der Samen vollkommen entwickelt ist. Samen- körner von verschiedener Färbung vorkommen. Ich habe nirgend etwas über diesen Unterschied in der Färbung angeführt gefunden, ob z. B. dieser Farbenunterschied vom Grade der Keife abhängig ist. in welchem Falle derselbe vielleicht einigen Einfluss auf die Keimfähigkeit der Samen ausüben könnte u. s. w. Aus diesem Grunde unterschied ich bei Samen der drei genannten Arten je drei verschiedene Far- ben, die annäherend als gelb, purpur und dunkelgrün bezeichnet werden können. Ich bekam also im Ganzen neun Proben, jede 1 Loth (15.5sr) im Gewicht. Diese wurden soweit von einander entfernt ans- gesäet. dass schwerlich von einer gegenseitigen Befruchtung die Hede sein konnte. Alle Proben keimten gleich gut, und während der Blüthe und der Entwickelung der Pflanzen im Ganzen konnte ich keinen Unterschied bemerken. Unter den Samen jeder Sorte, die zwei Jahre hinter einander gesammelt wurden, fanden sich dieselben oben genannten drei Farben gemischt, doch so. dass immer die Farbe, dir zur Aus- saat benutzt wurde, überwiegend war. In rein praktischer Beziehung kann es also, wie genannter Versuch beweist, ganz gleichgültig sein welche Farbe im Kleesamen überwiegt, wenn nur der Samen vollständig entwickelt ist. 1 Vcrj;l A Kiter von Perger. Deutsche Pflanzensagen. Pag. 196. Lady Wilkinson. Weeds and wild Flowers. '■ 374 Trifolium incarna t u in. /.. wird ab und zu als Zierpflanze, ganz bis Vardö in Ost-Finmarken ','| .'J'i. cultivirt, wo diese Art. seihst in sehr ungünstigen Sommern, blüht und die Bebe von 1' (31cm.) und darüber erreicht Tetragonolobus purpureus. Mönch. (Norw.: Aspargesert; Schwed.: Sparisärt). Die Spar- gel erb se wird nicht selten gebaut, theils der jungen Schoten wegen, besonders aber als Zierpflanze. Im Freien gesäel blüht sie in gewöhnlichen Sommern in Alton (70°), und erreicht dort eine Höhe von 18" i n;.m.i und giebt, wenigstens auf der Insel Tjötü in Nordland (65° 50' X. B. 30° 7' Ö. L.'), reifen Samen. \ in ii rp li a. Von dieser Gattung werden in den letzteren Jahren mehrere Arten in Norwegen cultivirt, für welche ich bis jetzt folgende Polargrenzen angeben kann: Inderöen im Throndhjeins-Fjord (63° 52 : A.morpha fragrans, Sweet, A. frnticosa, L. und A. pubescens, Wüld.; Throndhjem \. data. C Bouche; und ausser diesen hat man bei Christiania (59° 550: A. canescens, Nutt., A. carol i n i ana. Oroom, A. croceo-lanata. Wats., A. glabra, Desf., A. berbacea, Walt., A. Lewisii, Lodd., A. microphylla, Pursh und A. nana, Nutt. Alle diese Arten verlieren im Winter die Spitzen der jährigen Triebe, die nie reifes Holz bekommen. A. fruticosa ist die einzigste Art, die hier reifen Samen gegeben hat. — Bei Stockholm hat man folgende Arten: A. fruticosa, L.. A. glabra, Desf., A. Lewisii, Lodd. und A. pubescens. Wüld. (i 1 yc v rrli iza echinata, L. u. G. glabra. L. (Norw.: Lakritsrodj Schwed .Labrüatvt). Die beiden hier genannten Arten habe ich nur in dem hiesigen botanischen Garten cultivirt gesehen, wo aia Sich gut halten, aber nur in warmen Sommern reifen Samen geben. K n hin in l's e udacac i a. L. kommt hie und da in den Gärten' Norwegens, der Küste entlang, bis Throndhjem vor. wo jedoch die Spitzen gern im Winter erfrieren. Bei Christiania blüht die ge- meine Akazie jedes Jahr sehr reich; der Samen reift aber nur in warmen Sommern. Es scheint mir, als ob die Schoten hier ungewöhnlich gross werden: sie erreichen nämlich oft eine Lange von 90mm. und eine Breite von Kimm. Ich habe leider keine fremden Früchte zur Hand, um einen Vergleich anstellen zu können. In dem hiesigen botanischen Garten befinden sich einige Exemplare, die ich vor 18 Jahren .tu- amerikanischen Samen erzogen habe. Der grösste dieser Bäume ist jetzt L6' (5m) hoch. 15ei Chris- and (58° 8') ist die Akazie ziemlich allgemein, und das grösste Exemplar, welches 18(17 gemessen wurde, hatte eine Höhe von 32' (10m) und der Stamm 5' ü. d. Boden einen Umfang von 5' 7" (IM"» f. Dei Horton am Christiania-Fjord (59° 250 steht ein Exemplar, welches ungefähr eben so gross ist. Zu- weilen findet man hier an den Zweigen der Akazie die eigentümliche Entwickelung, welche man Verbän- derung nennt. v Die einzigste Varietät, die ich zu versuchen Gelegenheit hatte, ist die Kugelakazie Bob. l'si'iid. inermis, Dum.). An einer trocknen und wannen Stelle angepflanzt hat diese Varietät sieh im i, botanischen Garten mehrere Jahre gehalten. In Schweden seheint die Akazie ihre Polargrenze Stockholm (59° 20*) erreicht zu haben, wo sie jedoch im Winter oft stark leidet. kubin ia \ isensa. Vent. habe ich nur ab und ZU an der Küste zwischen Cap I.indesnes und Christiania gesehen. Der grösste mir bekannte Daum dieser Art in Norwegen steht in Horten am Chris- tiania-Fjord (59'' 25"). In November 1874 war derselbe 29' (9»>0 hoch und hatte einen Stammumfang von etwas über ■ '•' (Sie«».). Nach wiederholten Versuchen zu urtheilen. scheint diese Art sich nicht bei Stock- hiilni halten zu wollen. Sowohl bei Horten als bei Christiania hat diese Art zuweilen im Herbste zum Q M.ile geblüht Kobiiiia hispida, /. habe ich nur in dein hiesigen botanischen Garten und auf einem Landsitze in der I mgegend von Christiania gesehen, wo sie jedes Jahr blüht aber in ungünstigen Wintern doch mehr oder weniger leidet. Man muss derselben hier einen trocknen und warmen Standort geben. In Schweden scheinl diese Art nicht weiter gegen Norden gedeihen zu wollen, :.ls bei Wisby auf der Insel Gottland '•', .•<■,_ Keine der hier genannten Arten halt sich hei Petersburg. laiagana arberescens, Lern. (Norw.: Sibirisk Ertetrts; Schwed.: Sibirisk Artträd) ist sehr allgemein in Norwegen ganz In- Alten In", wo sie sich sehr gut halt: am Knde de- Throinllijonis-Ijord 375 (ti4u 2') vermehrt sie sich durch Selbstaussaat. Im Kirchspiele Üpdal (62° 37*) hält diese Art sich gut in einer Höhe von 2000' ((327m.) ü. d. M. Das grösste Exemplar, welches ich bei Christiania gesehen habe, das aber jetzt gefällt ist, hatte eine Höhe von 20' (6.3m), und der Stamm in der Brusthöhe einen Um- fang von 16" (42cm.). — In Schweden findet man diese Art angepflanzt wenigstens bis Piteä (6c wo sie sich „eben so hart wie die inländische Birke und Fichte'- erwies (Iiingius). Sowohl in Norwegen als in Schweden zeigte diese Art sich sehr brauchbar zu lebenden Einfriedigungen. Bei Christiania habe ich keine andere Varietät als Gar. arb. pendula gesehen; diese findet man auch bei Stockholm. Von andern Arten findet man in Norwegen folgende bei den hier angeführten, bis jetzt bekannten, Polargrenzen: Alten (70°): Caragana Altagana, DC. und C. arenaria, Bonn; Stegen (67° 56' I frutescens, L., C. grandiflora, Bieb., C. latif olia, DC. und macr ocantha, Lodd.; Inderöen (63° 520 : C. gracilis, Hort., und ausser diesen bei Christiania: C. Charnlagu, Lam.. C. fruticosa, J: maerophylla, Donn, C. microphylla, Lam., C. pygmaea, DC, C. Redowskyi, DC, C. sophorse- folia, Tausch und C. spinosa, DC. — Bei Stockholm (59° 20') gedeihen folgende Arten: C. Altagana. DC, C. arborescens, Lam., C. arenaria, Dorm, C. Charnlagu, Lam., C. frutescens, L., C. gran- diflora, Bieb., C. pygmaea, DC. und C. spinosa, DC. Haliinodeiidroii argeuteum, Lam. Diese Art habe ich in Norwegen nur bei Horten und im botanischen Garten bei Christiania gesehen, wo sie sich sehr gut halt ; wahrscheinlich aber könnte man dieselbe viel weiter gegen Norden cultiviren. In Schweden geht diese Art wenigstens bis Stockholm. Calophaca wolgarica, Fisch, habe ich in Norwegen nur im botanischen Garten bei Christiania gesehen. Dieselbe hält sich auch in Stockholm. Co lutea. Von dieser Gattung findet man folgende Arten in Norwegen: — In Alten Colutea orientalis, Mill.; Snaasen (64° 12'): C. halepica, Lam. und ausserdem bei Christiania: C. arborescens, L., C. brevialata, Lange und C. media, Willd. Alle diese Arten geben in gewöhn- lichen Sommern reifen Samen bei Christiania. — Bei Stockholm findet man C. arborescens, L. und C. orientalis, Mal. Astragalus bseticus, £. (Norw.: Kaffeert od. 'Kaff 'emkke; Schwed.: Kaffewicke). Die Kaffee- wicke wird bisweilen, in der letzteren Zeit doch seltener, in den südlichen Gegenden Norwegens, als Kafleesurrogat cultivirt. Der Samen reift in gewöhnlichen Sommern wenigstens bis zur Umgegend von Throndhjem. Cicer arietinuui, L. (Norw.: BuJcerter; Schwed.: Rikärter). Die Kichererbse habe ich nur ein paar Male in der Umgegend von Christiania versuchsweise angebaut gesehen. Im hiesigen botanischen Garten habe ich vier Varietäten cultivirt, nämlich Cicer ariet. vulgare, Jauberi <( Spach, C. ar. fus- cum, Alef., C. ar. globosum, Älef. und C. ar. album, Ah/'. Zu Ende Mai gesäet können dieselben vor Ende September geerntet werden. Pisum. (Norw.: Ert, Plur. Erter ; Schwed.: Art, l'lur. Arte)-; Isl.: Ertur; Norw. Lapl.: i Zum Anbau auf dem Felde gebraucht man in Norwegen gewöhnlich noch eine eigene Sorte kleiner grauer Erbsen, die, nach den Proben, die ich aus sehr verschiedenen Gegenden des Landes erhalten habe, merk- würdig genug, überall aus einer Mischung von 2—3 verschiedenen Sorten zu bestehen scheint, von denen Pisum arvense, Schub, den hauptsächlichsten Bestandteil bildet. In den letzteren Jahren hat man jedoch an mehreren Stellen, hauptsächlich in den südlichen Gegenden des Landes, angefangen einzelne Flühvarietäten, sowohl gelbe als grüne, im Grossen anzubauen. In warmen Sommern brachte man die gewöhnlichen grauen Ackererbsen ganz bis Bodo in Nordland (67°17') zur Keife: unter gewöhnlichen Ver- hältnissen fallen aber sowohl die Polar- als die Höhengrenze, bis zu welchen sie mit Erfolg gebaut werden kann, mit denen des Weizens zusammen. Wintererbsen, die ich mehrere Male bei Christiania versucht habe, gaben immer ein schlechtes Resultat. — Für das Jahr l^t.."> wurde das mit Erbsen gebaute Areal zu 40,364 norwegische Morgen (ä 10,000 Q* = 984 Dm-) berechnet, oder '.'..' Procent des gesammten mit Korn bebauten Areales.1 1 Dr. 0. J. Bruch. Suuistisk Aarbog l'or Kongeriget Norge. Christiania 1871. Pag. ■»•.>:>. 376 Luss aat und Ernte betrugen: Aussaat. Ernte. Tonnen » 139 Liter Hektoliter. Tonnen. Ergiebigkeit. 8,5ia 9,050 33,305 46,284 5.1 RUtig. 8,860 l ■.',:: 1 B 49,661 69,014 5.6 — 10*091 13,948 (11.215 65,071 (i.l — -:<-,>. 1 2.411« 48,838 67,870 .'..4 — Jahr. 1-:;:, 1845 L855 1865 In den Gärten cultivirl man natürlicherweise, liier wie in andern Ländern, eine Menge Sorten, äowohl viin Zucker- als Brockel- oder Pahlerbsen, am meisten jedoch die letztgenannten. Die frühen Formen der letzteren geben in gewöhnlichen Sommern reifen Samen in Alten (70n). Im Jahre 1874, des- sen Sommer ein für die arktischen liegenden sehr ungünstiger war, bekam man dennoch in VardC in Ost-Finmarken (vergL Pag. 12 u. CG) nicht nur geniessbare grüne Erbsen von „Mc. LeatCs littli Gern* and „8 Ringl ler", sondern sogar reifen Samen der letztgenannten.1 In gewöhnlichen Sommern geben die Znckererbsen in Vadsö in Ost-Finmärken (70° 4 ) geniessbare Schoten und dasselbe ist bei der It Röros (siehe Pag. 172) in warmen Sommern der Fall, wahrend die Pahlerbsen hier nur in Behr warmen Summern geniessbar, aber niemals reif werden. In Schweden reifen die weissen Ackererbsen kaum über den 61sten Breitegrad hinaus; bei PiteB it,:," 20*) aber '.'eben die Ackererbsen doeb als Grünfutter einen reichen Ertrag. Bei der eben genannten Stadt bat man aber in einer langen Reihe von Jahren eine besondere Sorte Zuckererbsen cültivirt, die in (forrbotten aklimatisirt ist, und diese giebt jedes Jahr reiten Samen. Man säet dieselben zu Ende Mai oder Anfang Juni, bekommt geniessbare Sehnten um die Mitte des Juli und reifen Samen zu Ende August. Viui Pahlerbsen hat „Daniel O'Rourhe" in mehreren Jahren jährlich reiten Samen gegeben.' Als etwas Anssergewöhnliches führe ich hier Folgendes an: Im Jahre 1859 bekam ich von einem ii Freunde eine Erbsenprobe unter dem Namen ..die wahre Buchsbaumerbse". Diese säete ich am -'.<■<< Mai und am Li"" Juli, also nach 73 Tagen, erntete ich reite Erbsen. Als diese einige Tage gelegen hatten, um zu trocknen, s'äete ich am I8ten Juli einige von diesen, und diese wurden am 3tenOc- tober, also nach 78 Tagen, vollständig reif geerntet. (Vergl. Pag Ervum Dens, /.. i Notw .: Lindse; Schwed.: Linse). Diegemeine Linse wird in Norwegen nichl auf dem I elde gebaut, und selbst in Küchengärten findet man sie selten. Ausser den hier genannten habe ich liier folgende Varietäten versucht: Ervum Lens himalayense, Ervum Lens punetatum, Ervum Lens nigrum, Ervum Lena nummularis und eine Varietäl mit rothen Samen, die ich Judaicum genannt habe (cfr. Genesis Cap. 25, V 30). Alle diese reifen, in gewöhnlichen Sommern, wenig- stem bis Throndhjem, Im hiesigen botanischen Garten habe ich mehrere Jahre Versuche mit der Winter- linge gemacht, und das Resultat dieser Versuche war. dass dieselbe in schneelosen Wintern vollständig erfriert: in normalen Wintern aber mit dauernder Schneedecke hall sie sieb gut. — Auch in Schweden cültivirt man die Linse nur in den Küchengärten; es ist mir jedoch nicht bekannt wie weil gegen Norden Witterungtrerhll tniase in Vsrdö. toi C. Abweichung. Bewölkung i 0 heiler, 10 = bewölkt mal ii-T». Nurn.ul. 1874. Abweichung. Juni 5.9 , ... 4.8 .... —1.6 .... 7.4 .... 7.» ....+ 0.6. Juli . ... 8.8 .... 8.1 .... -0.7 .... 7.1 .... 7.1 ... . 00. Augnil . . . 9.R . . . . . die schottische sogenannte Hopet min-Wi cke (Vicia sativa fl. a'l bo), die we- - bei Christiania ebenso zeitig reift als die gewöhnliche Futterwicke. Als Futterpflanze giebt diese Varietät, nach den Versuchen, die ich damit angestellt habe, einen viel grösseren Ertrag als die gewöhn- li( he Sorte. Ich habe des Versuches wegen noch eine Bienge anderer Arten und Varietäten gebaut, allein bis jetzt noch keine darunter gefunden, die eine so grosse Futtermasse giebl wie Vicia ßeregrina, /.. und die weisse Wicke (Vicia leu rosporina. Willd., V. sativa leueosperma, S,r.\. her Samen der ersten verlangt indessen bei Christiania einen günstigen Sommer, tun zur gehörigen Zeit reif zu werden. Dies ist dagegen nicht der Fall mit der weissen Wicke, die gern ein paar Wochen früher reift als die gewöhnliche Futterwicke. Sie erreicht freilich nicht die Höhe der letzteren, aber ich möchte glauben, dass sie trotzdem eine fast eben so grosse Futtermenge giebt. Man bereitet die weisse Wicke auf ver- schiedene Weise zu -ehr wohlschmeckenden Gerichten, und da sie ziemlich reich tragt, fragt es sich, ob es sich nicht der Mühe lohnte Bie des Samens wegen zu bauen, sie wird, wenigstens bis nach Throndhjem, jedes Jahr reif. Vicia biennis, /. Mit der Winterwicke habe ich mehrere Jahre Versuche gemacht Den Samen dazu bekam ich aus England. Die Pflanzen starben jedoch immer im Winter ab, bis es mir end- lich gelang einige wenige Pflanzen zu überwintern. Die aus diesen Samen erzogenen Pflanzen hielten sieh später gut. Diese Art giebl viel mehrFutter, als die gewöhnliche Wicke, lohnt sich aber doch kaum zum Anbau im Grossen, da sie im ersten Jahre keine Ausbeute giebt. Vicia na rlio ne ns is. /,. giebt bei Christiania jedes Jahr reifen Samen: an einer andern Melle aber habe ich dieselbe in Norwegen nicht angebaut gesehen. Lathyrus. Von dieser Gattung findet man in Norwegen vier wildwachsende Arten. Latin ms sativus. /- So viel ich weiss wird die Platterbse in Scandinavien nicht zu öko- nomischen Zwecken angebaut In dem hiesigen botanischen Garten habe ich zwei, in Bezug auf die Farbe dei Samen, verschiedene Varietäten eultivirt, die in gewöhnlichen Sommern zu Anfang September reifen. Da aber diese \rt Dicht besonders ergiebig ist. und der reife Samen einen weniger angenehmen Geschmack hat, su wird dieselbe kaum als Culturpflanze jemals hier Eingang finden. Obgleich die Platterbse, wie bekannt, an mehreren Stellen in Südeuropa, (vielleicht hauptsächlich in Griechenland), besonders aber in einzelnen Gegenden Indiens, sehr allgemein angebaut wird, wesentlich um als Nahrungspflanze für den ärmeren Theil des Volkes zu dienen, ist doch in letzterer Zeit mit Be- stimmtheit behauptet worden, dass dieselbe einen für die Gesundheit sehr schädlichen Stoff enthalte. Dr. Irving Bagt,' dass dieselbe Paraplegie erzeuge, wenn sie in grosser Menge genossen wird, und dass in einzelnen Dörfern Indiens 10 -15 Procenl der Bevölkerung aus diesem Grunde paralytisch seien.'-' Aehn- liche Wirkungen will man in Frankreich, nach dem Genüsse von Lathyrus Cicera, /.. verspürt haben. In Zehen der Theuerung mischt mau das Körn dort oft mit 30 50 Procenl dieser Lathyrusart, die mit jenem zusammen vermählen wird. Nach längerem Gebrauche des daraus bereiteten Brodes, welches als braun, bitter und BChi llig riechend geschildert wird, entstehen, nach Chevalier, Virey, Desparan- ' bes u. A., bei Menschen und Pferden leichte, convulsivische und nicht unbedeutende paralytische Fi ' Edmund A rarkci A Manual o| practi I ll . . n i11. Ed. London 18-'. Pag. 836 * ,Tbc diel among Ihe lowei claeaee, among whom leprosy ia moal prevalent, conaiata :ilmi axclnaively in tlu- pari of India 'l'ainai of ricc and ihe pnlaeai bot t)e | raei and H oeadj in the ruml diatrici aubaiai chiefly Ott a reich, Latrrna sativus, an extremlj nnwboleaoni diet, well known to prodnee paraJyaii of ihe lowcr extremitics; it is IO< 1 ging 10I1I f"t .1 rnpei Bepori on Leproij bj ihe Royal I London 1867. I'ag. 137. 379 scheinungen, namentlich Lähmungen der Beine. Der Verlauf der Vergiftung ist kronisch und kann zum Tode führen. Ueber den wirksamen Stoff ist Nichts bekannt.1 Unter solchen Umständen muss man wohl Bedenken tragen den Anbau der Platterbse und ihre Anwendung als Nahrungsmittel für Menschen oder Thiere zu empfehlen, wozu sie sich sonst durch ihren Gehalt nicht nur an Proteinstoffen sondern auch an stickstofffreien Nährstoffen zu eignen scheint.9 Lathyrus odoratus, L. Es giebt wohl kaum einen Garten in Norwegen, wo Blumen eultivirt werden, ohne dass man diese Art dort findet, welche, im Freien gesäet, sogar in Vadsö in Ost-Finmarken (70° 4') blüht. Lathyrus tingitauus, L. Auch diese Art wird allgemein als Zierpflanze eultivirt. und in ge- wöhnlichen Sommern giebt sie bei Stamsund in Lofoten (68° 7'j reifen Samen, dessen Keimfähigkeit ich selbst geprüft habe. Lathyrus latii'olius, L. wird ebenfalls im südlichen Norwegen eultivirt; doch habe ich diese Art bis jetzt nicht nördlicher als bei Christiania gesehen. Orohus. Von dieser Gattung findet man in Norwegen drei wildwachsende Arten, nämlich Oro- bus vernus, L. der im südlichen Theile Norwegens (bis 2100' - 658m. iL d. M.) gewöhnlich ist, und seine Polargrenze auf der Insel Tombö in Nordland (66° 15') erreicht; Orobus niger. L. den man nurim Un- terlande (bis 1000' — 314m) und kaum nördlicher als Lexviken (63° 40') findet: und Orobus tubero- sus, L., der nur in den südlichen Provinzen (2900' — 910m.) bis zum Romsthale (62° 47') gefundenist. Es ist mir nicht bekannt, dass der knollige Wurzelstock in Norwegen zu irgend welchem Zwecke verwen- det wird.3 Coronilla Emerns, L. Die Kronenwicke ist in Norwegen nur an einer einzigen Stelle wild- wachsend gefunden worden, nämlich in der Nähe der Stadt Kragerö an der Südostküste (58° 52')- Die- selbe hält sich gut im botanischen Garten bei Christiania; aber weiter gegen Norden habe ich bis keine Gelegenheit gehabt diese Art zu versuchen. In Schweden ist die Kronenwicke wildwachsend auf den Inseln Öland und Gottland, wo sie ihre Polargrenze bei :>:'.," erreicht. Bei Stockholm leidet im Winter; bei Petersburg erfriert sie vollständig. Coronilla glauca, L., habe ich in Norwegen an keiner andern Melle, als bei der Stadt Mandat (58° 1'), in der Nähe von Gap Lindesnes, eultivirt gesehen. Oruithopns sativus, Brot. Die Seradella habe ich mehrere Jahre imhiesigen botanischen Garten eultivirt, wo sie in gewöhnlichen Sommern reifen Samen giebt. Dieselbe kam aber nicht zu einer solchen Entwickelung, dass sie, nach den hier gewonnenen Resultaten, zum Anbau als Futterpflanze em- pfohlen werden könnte. Der Grund dieses .Misserfolges kann jedoch vielleicht auch darin liegen, dass der Boden hier nicht von der Beschaffenheit war, welche diese Pflanze verlangt, um zur rollständigen Ent- wickelung zu kommen. Onobrychis sativa, Lam (Norw. u Schwed.: Esparset). Die Esparsette wird in Scandi- navien nicht eultivirt. Nach den von mir bei Christiania angestellten Versuchen ertraut dieselbe einen unregelmässigen Winter besser als die Luzerne, auch reift der Samen etwas früher. Leber den Gewicht- unterschied zwischen hier geernteten und fremden Samen wolle man die Tabelle Pag. 55 vergleichen. Wistaria cliineusis. /><'. habe ich nur bei Christiania gesehen, wo sie sich jetzt manches Jahr gehalten hat. An eine Waml gepflanzt und im Winter durch eine gewöhnliche darüber gehängte Bastmatte geschützt blüht sie jedes Jahr reich und erreicht eine Höhe von 12 -16' (3.8 -5m . l'haseolus. (Norw.: Banne ; Schwed.: Bona) Im Laufe der Jahre habe ich hier eine ' Formen dieser Gattung eultivirt, von denen die Sammlung der Universität jetzt ungefähr LOO enthalt, die nach Georg von Martens (Die Gartenbohnen. Stuttgart 1860 bestimmt sind, welches Werk, wie ich um Missverständnissen vorzubeugen ausdrücklich bemerke, im Folgenden immer citirt wird. 1 Th. Husemann und A. Uns cm nun. Handbuch .U-r T Be '.in 1 8 1 ■ J . Pas : Jahresbericht über die Fortschritte auf dem Gesammtgebiete der Agricultur-Chemie. 11" u. lä<« JahrgPag lvi. Edm Parkes. A. Manual of practica! Hygiene, 4'l" Ed. London. lS7:i. 1'. 3 Cfr. John Light foot. Flora Scotiea. Vol. I. Pag - 380 Unter den bis jetzt versuchten Stangenbohnen (Nerw.: Stangbönner ; Scbwed.: Stängbönor, Tur- Jciska bönoi l müssen, so weil meine Erfahrung zur Zeit reicht, besonders die folgenden zur Cultur in Norwegen empfohlen werden, zumal die meisten davon wenigstens bis Throndhjem gedeihen: l. Phaseolus ceratonoides, Schrank, (v. Marter» Pag. 41). l>ie deutsche Schwertbohne giehl in gewöhnlichen Sommern bei Throndhjem reifen Samen, und muss daher, wenn man sie nur zu dem /wecke zieht, um die grüne Schote als Schnittbohne zu benutzen, sicherlich noch weiter nördlich eultivirt weiden können, Ich glaube auch, dass dies geschieht, obgleich ich dasselbe nicht mit Bestimmtheit be- haupten darf. .'. l'h. compressus macrocarpus, v. Martens. (P. 43). Die langhülsige Speckbohne trägt reichlich, uiebt lange, fleischige Schoten und reift im Anfang des September. Wird wahrscheinlich auch bei Throndhjem reife Bohnen ^eben. 3. l'h. compressus fuscomaculatus, v. Martins. (P. 44). Die braungefleckte Schwert- bohne giehl bei Christiania fast eben so lange, aber breitere Schoten, als die deutsche Schwertbohne. Der Samen wird jedoch langsamer reif als jene, und ich bezweifle, dass sie weiter nördlich überhaupt zur Heile kommen kann. 4. l'h. ellipticus sai ich arat u s, Mönch, (v. Martens P. 60). Die Perlbohne ist zeitig, unge- wöhnlich ergiebig und reift bei Throndhjem. Ihre Schote ist zart, wohlschmeckend und ohne Fasern. 5. l'h. sphsericus haematocarpus, Savi. \. Martens I'. 75). Die purpurhülsige Kugel- bohne reift bei Christiania zwischen Anfang und Mitte September, und wird vermuthlich auch bei Thrond- hjem, wenigstens in wannen Sommern, zur Keife kommen können. Die jungen Schoten eignen sich vor- trefflich zum Grünkochen, und die reife Bohne ist ausseist wohlschmeckend und sehr verwendbar für alle /wecke, wozu Höhnen nur immer gehraucht werden können. 6. Ph. Bphsericus niger, v. Martens. (P. 70). Die chinesische Butterbohne ist vielleicht die zarteste und wohlschmeckendste unter allen mir bis jetzt aus eigener Cultur bekannten Stan- genbohnen, welehe junge Schoten zum Grünkochen liefern. Bei Christiania erfordert sie schon einen sehr warmen Sommer, um reife Bohnen zu geben, und es ist daher nicht wahrscheinlich, dass sie viel nördli- cher, als unter dem (,o-t» Breitegrade zur Reife gelangen kann. Die Schoten werden hier durchschnitt- lich ', bis ', /oll (14— 20«uni.) länger als die Zeichnungen Tat'. IX Fig. 1 und 5 in Herrn von Mar- tens's Werk. Von Zwergbohnen (Norw.: Dvergbönner; Scbwed.: Krypbbnor) eignen sich zur Cultur in Nor- wegen am besten die Folgenden: l. l'h. sphsericus nanus, v. Martens. (P. 70). Die Zwergbutterbohne ist eine der zeitig- sten Zwergbohnen. Ihre fleischigen und zarten Schoten machen sie in hohem Gerade empfehlungswerth. ;i. l'h. sphsericus Banguinans, '-. Martens. (Pag. 76). Die purpurhülsige Zwergbohne. .;. Ph. gono8permus oryzoides, v. Martins. (Pag. 48). Die Reisbohne ist eine sehr ergie- ind feine, alier spätreifende Hohne; in den letzten Tagen des Mai gesäet wird sie kaum vor Ende September reif. I. l'h. vulgaris oiger, v. Martens. (Pag. 26). Die schwarze Gartenbohne und ä. l'h. vulgaris eigerrimus, Zuccagni (v. Martens Pag. 36), die Negerbohne sind beide zeitige und ergiebige Bohnen, deren junge Schoten empfohlen zu werden verdienen: der schwarzen Farbe <\rs reiten Samen- wegen wird es inzwischen kaum gelingen ihr hier im Lande, namentlich bei unsern Bauern. Eingang zu verschaffen. 6. l'h oblongus purpureus, v. Martens. (P. ">iii die purpurne Dattelbohne. ;. l'h. oblongus vinosus, DO. (v. Martens I'. .~>i», die Weinbohne. - l'h. oblongus carneus, 8avi (v. Martens P. 51), die incamat farbige Dattelbohne. 9, l'h. oblongus Bpadii (v. Märten- P. 52), die braune Dattelbohne. 10. Ph. oblongus albus, v. Martens (P. 53), die weisse Dattelbohne. II. Ph. oblongus turcicus, 8avi (v. Martens Pag. 54), die türkische Dattelbohne. 381 12. Ph. oblongus purpureovariegatus, v. Martens (P. 56), die purpurscheckige Dat- telbohne oder Berliner Buschbohne. 13. Ph. oblongus Sargentone, Savi (v. Martens P. 57), die bunte Weinbohne. 14. Ph. oblongus zebrinus, v. Härtens (P. 57), die gebänderte Dattelbohne. 15. Ph. oblongus Rachelianus, v. Martens (Pag. 59), die Racheische Bohne. 16. Ph. oblongus saponaceus, Savi (v. Martens P. 59), die Adlerbohne. 17. Ph. oblongus alboruber, Savi (v. Martens Pag. 60), die. chinesische Dattelbohne. 18. Ph. ellipticus helvolus, Savi (v. Martens P. 62), die strohgelbe Eierbohne. 19. Ph. ellipticus aureus, Zuccagni (v. Martens P. 64), die Goldbohne. 20. Ph. ellipticus aureolus, v. Martens (Pag. 65), Hundert für Eine. Unter sämmtlichen hier von No. 1 bis 20 genannten Varietiiten sind besonders No. 1. 9, 10, 12, 14, 16. 17, 19 und 20 als die zeitigsten und besten hervorzuheben. Wahrscheinlich werden sie sämmtlich in gewöhnlichen Sommern bei Throndhjem zur Reife kommen; wenigstens ist dies mitNo. 14 und 17 seit mehreren Jahren regelmässig der Eall gewesen, und die übrigen sind ebenso zeitig wie sie. Bei Chris- tiania gebrauchen alle diese Abarten zwischen 85 und 95 Tage um reif zu werden. Die grössten Schoten von Stangenbohnen, die ich bei Christiania gesehen habe, hatten eine Länge von 13" (34cm.) und waren von der „deutschen Schwertbohne'-, (Ph. ceratonoides, Schrank : ihr folaten an Grösse: die „braungeneckte Schwertbohne", (Ph. compressus fus comaculatus, v. Martens), die in der Regel 1 bis 2" kürzer fällt. So viel ich aus den, mir zu meinen Ausstellungen im Laufe der Jahre von Throndhjem zugekommenen Proben, habe abnehmen können, erreichen die Schoten dort nicht die Grösse der hiesigen. Dagegen habe ich Ursache anzunehmen, dass dies Verhältniss für die Ausbeute an reifen Samen, nach Maas und Gewicht gerechnet, nicht geltend ist. Wie früher erwähnt, haben fast alle Sämereien, die ich bis jetzt einer genaueren Untersuchung zu unterwerfen Gelegenheit hatte, an Grösse und Gewicht zugenommen, je weiter nach Norden ihre Cultur verlegt war. Aus Tab. Pag. 55 ist u. A. ersichtlich, dass die „Mohikaner Zwerg-" oder „gebänderte Dattelbohne" (Ph. ob- longus zebrinus, v. Martens) durch die Versetzung von Christiania nach Throndhjem, sogar bis 66,8 Pro- cent an Gewicht zugenommen hat. Wenn mau nun annehmen dürfte, dass jede einzelne Bohnenpflanze in Throndhjem durchschnittlich eben so viel Schoten, und jede Schote dieselbe Anzahl Bohnen gäbe wie in Christiania. so würde. Dach dem Angeführten, der Ertrag dort effectiv bedeutend grösser sein als hier: dies ist jedoch kaum denkbar. Wahrscheinlicher ist es, dass die nördliche Pflanze, sollte sie auch wirklich so viel Schoten ansetzen, als die südliche, doch dieselben nicht alle zu gleichmässiger, übereinstimmender und entsprechender Reife bringen, und folglich weniger Bohnen enthalten wird, wiewohl dies Alles zum Theil durch das grössere Volumen und das schwerere Gewicht, welches der Samen in Throndhjem erlangt, ersetzt werden könnte. Ich werde nicht unterlassen diesen Gegenstand weiter zu verfolgen, um wo möglich das wirkliche Sach- verhältniss zu ermitteln. Es ist ferner oben (Pag. 82) die Rede davon gewesen, dass die Pigmentabsonderung ebenfalls in merklichem Grade zunimmt, je weiter nach Norden der Samen einer Pflanze reif wird, und dass diese Erscheinung wieder abnimmt, ja nach und nach versehwindet, wenn derselbe Samen unter einer südliche- ren Breite cultivirt wird. Bei den Phaseolus-Arten habe ich die frappantesten Beweise für die Richtigkeit dieser Bemerkung gesammelt. (Siehe Pag. 82). Wie bekannt erträgt keine Art dieser Gattung eine Temperatur unter dem Gefrierpunkte; doch findet auch in dieser Beziehung ein Unterschied zwischen den einzelnen Arten und Varietäten Statt. Dies kann kaum auf zufälligen Umständen beruhen, da dieselbe Erscheinung sich in sechs auf einander folgen- den Jahren mit der grössten Regelmässigkeil bei mir wiederholt hat. Die in dieser Beziehung empfind- lichste Bohne, die ich bis jetzt cultivirt habe, ist die Reisbohne (Phas. gonospermus oryzoides, M — P. 48), und als die am meisten abgehärteten und am längsten ausdauernden, kann ich aus Erfahrung nennen: Ph. oblongus spadiceus Savi, (v. -Martens P. 52), Ph. oblongus albus. . M iens 1' 382 oblongu- EUchelianus, v. Markus (P. 59), Fh. ellipticus aureus, Zuceagni, (von Martens P. 64) und I'h. ellipticas aureolus, von Mortem (P. 62 In Ermangelung eines völlig zuverlässigen Minimumthermometers kann ich die Wärmegrade nicht genau angeben; als Anhalt mag jedoch dienen, dass. wahrend bei meinen Gurken nur die zartesten der äusseren Blättchen von der Nachtkälte gelitten hatten, die dicht daneben stehenden Keisbohnen samt und Bonden zu Grunde gegangen waren. Die übrigen obengenannten Bohnen haben sich dagegen unter glei- chen Verhältnissen gut gehalten. In Schweden können einzelne der zeitigsten Zwergbohnen in sehr wannen Sommern bis Pitea SO1) reifen. Phaseolus multit'lorus. Latn. Nur«.: Pralbönner; Schwed.: Blomsterbönor od. Rosenbötwr). Unter allen Arten dieser Gattung scheint die Feuerbohne die zeitigste, dem Einflüsse der rauhesten Witterung am besten widerstehende, und daher auch zur nördlichen Cultur am meisten geeignete zu sein. Vom Auslande habe ich von dieser Art folgende vier Varietäten erhalten und eultivirt. nämlich: ll die schwarze (PL multit'lorus niger, r. Martens), i) die weisse (Ph. ra. albus, ». Martens), >> die gemeine (Ph. m. coccineus, Lam.) und 4) die zweifarbige Feuerhohne i ii Wochensc.br. 1. Ginnerei a. Pflanzenkunde 1858 P. 101. Robert Thompson. Tbe Gardener'i Assistant. 1859. V i 291. Charles M'Intoib. The Book ol the Garden. Edinburgh in . Vol II. r - l in - '.,. riet werden, Lindlej sagt die fleischigen Wurzeln der Phaseolus multiflorus enthalten ein schädliche-, nirkotisch wirkende» Gift. John I,indlev. The rej tn. Thirl Ed. London 1853. Pag. ''4-. John 383 Wenn diese Wurzeln frostfrei durchwintern und im nächsten Frühjahre wieder ausgepflanzt werden, treiben sie, heisst es, von neuem. Beobachtungen, die von so vielen und tüchtigen Männern gemacht worden sind. müssen selbstverständlich über jeden Zweifel betreffs ihrer Genauigkeit erhaben sein; indessen ist es mir, obgleich ich seit 1852 auf alle Weise versucht habe, dasselbe Resultat zu erlangen, bisher nicht gelungen etwas anderes zu entdecken, als die gewöhnlichen Endlichen, die man fast immer an den Zaserwurzeln der Le- guminosen findet. Die Wurzel selbst habe ich nie bedeutend stärker (dicker) gefunden, als einen gewöhn- lichen Federkiel und im Herbste allemal trocken und holzig. Ich habe die verschiedenartigsten Boden- mischungen versucht, mit und ohne Holzasche, Knochenmehl, Peru-Guano, Fisch-Guano, Stallmist u. s. w. und sonst alles mögliche angewendet, — ohne jemals etwas ähnliches zu erzielen. Die Sache bleibt mir daher noch räthselhaft. Als Resultat von Versuchen, die ich mit dieser Art in den arktischen Gegenden Norwegens an- stellen Hess, kann ich mittheilen, dass dieselbe in Alten (70°), in gewöhnlichen Sommern und im Freien gesäet, eine Höhe von 3 — 4' (94 — 125cm.) erreicht, und Mitte August zur Blüthe kommt. Die Hülsen wur- den jedoch nicht länger als 25 — 40mm. ehe sie durch Nachtfrost vernichtet wurden ; dagegen erreicht diese Art bei Stamsund in Lofoten (68° 7') in Sommern, die durchaus nicht über die gewöhnlichen gesetzt wer- den können, eine Höhe von 10' (3.1m) und die Hülsen, die eine Länge von 14 — 15cm hatten, enthielten vollständig reifen Samen, dessen Keimfähigkeit ich selbst prüfte. — Der hier genannte Ort ist. so weit mir bekannt, der nördlichste Punkt der Welt, wo diese Art jemals reifen Sinnen gegeben hat. Sophora japonica, L. In Norwegen habe ich diese Art nur in Horten am Christiania-Fjord und in dem hiesigen botanischen Garten gesehen, wo sie sich sehr gut hält. Das älteste hier stehende Exemplar ist ungefähr 20 Jahre alt, hat aber noch nicht geblüht. Die Varietät pendula hält sich eben- falls gut bei Christiania. Wiederholte Versuche haben gezeigt, dass diese Art sich durchaus nicht hei Stockholm halten kann, und dasselbe ist auch bei Petersburg der Fall. Virgilia lutea, Mchx<. Diese Art habe ich nur im botanischen Garten bei Christiania gesehen. Das grösste Exemplar, welches jetzt 25 Jahr alt ist, hat eine Höhe von ungefähr 12' (3.8m.), und der Stamm einen Durchmesser von 4" (10cm.). Ich habe niemals bemerkt, dass auch nur die äussersten Spitzen im Winter litten; doch hat der Baum bis jetzt noch nicht geblüht. Diese Art scheint sich auch bei Stockholm zu halten. Cssalpine ae. CifyiUHOcladiis canadensis, Lam. habe ich auch nur bei Horten (59° 25' und bei Christiania gesehen. An der erstgenannten Stelle hält dieser Baum sich gut, hier aber leidet er oft im Winter. Gleditschia triacanthos, L. Auch die Gleditschie habe ich nur an denselben beiden Stellen, wie die vorgenannte Art gesehen. Ungefähr 20 Jahre alte Exemplare, die eine Höhe von LO— 12' (3.1 3.8m.) haben, halten sich hier sehr gut, baben aber noch nicht geblüht. Sowohl bei Christiania wie hei Horten findet man auch eine andere Art oder Form, die hier 12' (3.8m.) und bei Horten 16' (5m i hoch ist, Dieselbe ist ganz ohne Dornen; da sie aber noch nicht geblüht hat. weiss ich nicht, eh dieses nur die Varietät ist, welche man inermis nennt, oder vielleicht die wirkliche Gleditschia inermis, M ". Gleditschia triacanthos scheint sich auch bei Stockholm zu halten. C. Morton. A Cyclopedia of Agriculture. London 1855. Vol. II Pag. 599 Clr. .1. II. Balfonr. 0!a>s Book of Boiany. Edinburgh 1854. Paj.'. sei. ANHANG. Die bis jetzt für Norwegen bekannten Polarjrrenzen fo Inender Pflanzen. Die Längengrade sind nach dein Meridian von Ferro berechnet. c. = cultivirt, w. = wildwachsend. Abies alba, Mcbx. c 60° 23' 22° 58' — Apollinis, Lk. c 59° 55' 28° 23' — balsamea, Mill. c 03° 26' 28° 4' — Bungeana, Zuce. c. . . . 59° 55' 28° 23' — can&densis, Mcbx c. . . . „ „ cepbalonica, Loud. c. . . . „ „ — Douglassi, Lindl. c. . . . „ „ — excelsa.DC.w.a.d. Westküste 67° o' 32° 10' — in Ost-Finmarken w. 69° 30' 47° 51' — Fraseii. Lindl. c 59° 55' 28° 23' — Menziesii, Loud. c .. „ — nigra, Mcbx. c — Nordmanniana, Lk. c. . . . 01° 15' 24° 9' — (mentalis, Poir. c 59°55' — Panachaica, Heldr. c. . . . „ — pectinata, DC. c 61°15' 24 9" — pichta, Fori», c 59*55' 28° 23' — Pinsapo, Bons, c — HiL'inif Anialia;. Heldr. c. . „ „ — rubra, Poir. C — Webbiana, Lindl. c. . . . , Acer campestre, L. c — circinnatnm, Poreh c. . . 59°55' — creticom, L. c „ — dasycarpum, Klub. c. . . . Acer ibericum, Bieb. c 59° 25' 28° 10' — lacvigatum, Wall. c. . . . 59° 55' 28° 23' — monspessulanum, L. c. . . — Negundo. L. c — obtusatum. Kit. c — opulifolium, Vill. c. . . . .. • — pensylvanicnm, L. c. . . . „ — Dictum, Thunb. c 03° 20' 28° 4' — platanoides. L. w 61° 30' 28° 57' — — Höhe 70' (22m.), Diamet. 44« (115<-m.) 59° 4G' 27° 41' — — c 66° 18' 31° 32' — I'latanus. Burm. < 59° 55' 28° 23' — polymorphum, Spaeta c. . . — P8eudoplatanus, L. c. . . 68° 5* — rubrum. Ehrh. c 59° 25' 28° 10' — saccharinum. Wangenh. c. . 59° 55' — spicatum, Lam. c — tataricum, L c Achillea millefoliuni, L. w. . . . 71° 10' 43° 28' — ptannica, L w 64° 5' i Aconitum Antbora, L. C 59° 55' — dissectum. Don c. . . . — leptanthum, Rchb. e. . . a — Lycoctonum, L c. . . 385 Aconitum Napellus, L. c 03° 26' 28° 4' — ochranthum, C. A. M. c. 59° 55' 28° 23' — p^renaicum, L. c. . . . „ „ — septentrionale, Köll. w. . 68° 30' 34° 33' — — C. . 70° 4' 47° 27' — Stoerckianum, Rchb. c. . 59° 55' 28° 23' — tortuosuin, Willd. c. . . „ „ — variegatum, L. c. . . . „ „ volubile, Pall. c. . . . „ „ Acorus Calamus, L. w 61° 0' 29° 0' Acrocliniura roseum, Hook. c. . . 70° 22' 48° 50' Actsea brachypetala, DC. c. . . . 59° 55' 28° 23' — orthostachya, Wenil. c. . . „ „ — podacarpa, DC. c „ „ — spicata, L. w 70° 2' 40° 36' Adonis autumnalis, L. c 70° 4' 47° 27' — vernalis, L. c 59° 55' 28° 23' Adoxa moschatellina, L. w. . . . 70° 22' 48° 50' Aegopodium podagraria, L. w. . . 64° 5' 29° 0' Aesculus carnea, Willd. c. . . . 59° 55' 28° 23' — flava, Ait. c „ „ Hippocastanum, L. c. . . 67° 56' 32° 40' — Höhe 60' (18.2m.) Umfang 1 1' (3.4m.) 59° 20' 28° 38' — macrostachya, Mchx. c. . 59° 55' 28° 23' neglecta. Lindl. c. . . . 59° 25' 28° 10' — pallida, Willd. c. . . . 59° 55' 28° 23' — Pavia, L. c ., „ Aethusa cynapium, L. w 63° 15' 27° 32' Agaricus campestris, L 71° 7' 43° 28' — comatus, Mill 67° 5' 33° 15' — deliciosus, L „ — melleus, Vahl .... „ „ Agrimonia Eupatoria, L. w. . . . 63° 35' 2S°25' Agrostemma (iithago, L. w. ... 70° 22' 48° 50' Agrostis capillaris, L. c 70" 0' 40° 58' — nebulosa, Boiss. c . . . 70° 22' 48° 50' — pulchella, Kunth c. . . . „ „ — spica venti, L. w. . . . „ — vulgaris, With. w. . . . 71u o' 43° 40' Ailanthus glandulosa, Desf. c. . . 63° 26' 28° 4' — Höhe 28' (8.8m.) Diam. 1 1 " (28.7cm) 59° 26' 28° 20' Aira csespitosa, L. w. 71° T 43°28' — capillaris, Host c 67° 56' 32° 40' — Cupaniana, Guss. c „ Ajuga reptans, L. w 59° 55' 28° 23' — pyramidalis, L. w 69° 40' 36° 38' Alchemilla alpina, L. w vulgaris, L. w. . . . Alisma Plantago, L. w Alkanna tinctoria, Tausch c. . . Allium arenarium, L. w — Ascalonhum, L. c. . . . — carinatum, L. w — Cepa, L. c — — Samen reifend . . — fistulosum, L. c. verwild. . — oleraceum, L. w — Porrum, L. c — sativum. L. c — Scorodoprasum, L. w. . . — sibiricum, L. w — ursinum, L. w Allosurus crispus, Bernh. w. . . . Alnus barbata, C. A. M. c. . . . — cordifolia, Ten. c — fruticosa, Rupr. c — glauca, Mchx. c — glutinosa, Gärtn. baumartig w. — Diam. 10' (3.1m.) . — incana, DC. strauchartig w. — Höhe 60' (18.8m.) Diam. 27cm.) . . — serrulata. Willd. c. . . . — subcordata, C. A. M. c. . . — viridis, DC. c Alonzoa Warscewiczii. Rgl. c. . . Alopecurus nigricans, Hörn. w. . . — pratensis, L. w. . . . Althaea officinalis, L. c — rosea. Cav. c. Samen reifend — — ohne Decke, blüht Alyssum alpestre, L. c. ... — argenteum, Vitra, c. — gemonense, L. c. . . — Marschallianum, And. c. — rostratum, Stev. c. . . — saxatile, L. c Amanita muscaria, Pers . . . Amarantus caudatus, L. c. . . Auielanchier Botryapium, Emers. c canadensis, T. <§ Gr. c ovalis, Lindl. c. . sanguinea, DC. c. . — vulgaris. Mönch c. 71° 7' 43° 28' 64° 30' 29° 45' 59° 55' 28° 23' 28° 4' 70° 4' 47° 27' 28° 23' - ;i" iv 28° 4' 70° 4' 47° 27' 69° 15' 36° 12' 66° 32' 30° 32' 58° 59' 27° 49' ;r r 43° 28' 26° 8' 70" iv 43° 19* 28° 23' 63° 47' 29° 10' 61° 47' 70° 30' 47° 20' 70° 0' 40° 58' .- ! ' 31° 32' 70° 1"' 69° 11' - . 68° 7' 31° 32' - ■ 31° 32' 67° 56' - 386 Ammonium alatum. I!. Br. c. Amorpha cai • ;tt. c. — c -aritliniana, Croom c. — croceo-lanata, — data. C. r.om he c. — fragrans, Sweet c . frnticosa, L c. . . — glabra, Desf. c . . — berbacea, Walt c. . — Lewisü, Lodd. > — micropbylla. Pnrab c, — nana. Xutt. c. . . — puii. - ens, ^ ill'l. c Ampelop>i< cordata, Mchi. c. — hederacea, DC. c. Amygdalus campestriSj Bess. c mmunis, L. c. rei glandulosa, Hook. ( nana. L. c . . 5 — sibirica. Tausch c. Anagalli8 Philippi, Hort. Crac. — arvensis, L. w. . . Anchusa officinalis, L. w. . . Andromeda calyculata, L. c. . — bypnoides, I.. w. — polifolia, L. w. . tetragona, L. w. . Androsace Beptentrionalis, L. w Anemone alba. Juss. c . . — apcnina, L. c. . . — baldensis. L. c. . . — blanda, Schott c. . — coronaria, F. c. . . — dichotoma, L. c. — Hepatica, L w. . . — narci&siflora, I.. c. . — aemorosa, L. w. — pratensis, 1.. ». — raniin. oloides, L. m. sibirica, L. c . , — tylTesti — vernalis, L. w Anetham graveolens, I. i Angelii a, sylTestria, I.. w. äs luridus, L. i-. Anthemifl arrensiB, L w. . — Dobilis, L. c. - - .- ' ■ ■ 59° 55' 63° 26" - .- . n 66 V 31° 32' - . 43° 28' n ■ 38° 38' 27° 17' - - - - r, 16' 71 10' - • Anthemis tinctoria. L. w. . . Antbericom Liliago, L. c. . — nepalense, Spr. c ramosum, L. c. . Antirrhinum majus, L. c. . . Antboxanthnm mloratum, L. w. (344 in. fi. (1. iL) Anthriscus cerefolium, Hoffm. c — sylvestris, Hoffm. w Antbyllis vulnearia, L. w. Apium graveolens. L. c. . . Apocynum androsa-niifolium. L — hypericifoliam, Ait. — venetum, L. c. Aqailegia advena, F. lv M. c. — alpina, L. c . . — atinpurpurea. Wühl. — formosa, Tisch, c. — fragrans, Benth. c. — Gebleri, Fisch, c. . — hybrida, Sims. c. . — jacunda, Fisch, c. . — lactiflora, Kar. & Kir. — leptoceros, F. >v- M. — nigricans, Batimg. c — nivea, Banmg. c. — olympica, Boisa c — pyrenaica 1" — sibirica, Lam. c. — Skinneri. Hook, c — Sternbergii, Bxhb. — viridiflora, Fall. c. — viscosa, L. c. . — vulgaris, F. w. . Arabifi alpina, F. w. . . — hirsuta. Scop. w. . — petrea, Lam. w. . — thaliana, F. w. . . Aralia edulis, S. 4 /. c . — hispiSa, Mchx. c . — Qudicanlis, F. c. . — racemosa, L. c. . . Arancaria imbricata, Pav. c Arcbangelica officinalis, Hoffm tphylos alpina, >|.r. w. officinalis, W. 4 Gr Argemom' mexicana, F c 03° 26' 28° 4' 28° 23' 70° 4' 47° 27' ", 1 ! ' 43° 28' 71° 10' 43° 28' 70° 0' 70° 0* 4" 58' 68° 7' 31° 32' 59° 55' 63° 35' 28° 20' 71« 7' 70° 20' 43° 14' 25° 23' 12° 41' 61° 15' 24° 9' 71° 10' 71° 7' 43° 28' 70*90' 4.1° 14' 387 Argemone platyeeras, Lk. & Otto c Aristolochia Clematitis, L. w. . — Sipho, L. e. . . . — tomentosa, Sims. c. Armeniaca vulgaris, Lara. c. Spalier Armeria maritima, Willd. w. . . Arnica alpina, Last. w. . . — montana, L. w. . . . Artemisia Abrotanum, L. c. . — Absinthium, L. w. — annua, L. c. 125cm. hoch — campestris, L. w. . . — Dracunculus, L. c. — gracilis, Rgl. c. 156— 188™. hoch — norvegica, Vahl w. — procera, Willd, c. . . — vulgaris, L. w. . . . Asclepias Cornuti, Dcne c. . . — incarnata, L. c. . . . — phytolaccoides, Pursh c Sicbmanni, Lehm. c. . Asparagus officinalis, L. c. . . Asperugo procumbens, L. w. Asperula odorata, L. w. . . . Aspidium angulare, W. & K. w. — crenatum, Somft. w. . — filix femina, Sw. w. . — — mas, Sw. w. . . Lonchitis, Sw. w. . . Asplenium Adiantum nigrum, L. \ Breynii, Retz. w. . . — marinum, L. w. . . ruta muraria, L. w. . — ' septentrionale, Sw. w. Trichomanes, L. w. . viride, Huds. w. . . Aster chinensis, L. c. . . . , — Samen reifend . — Tripolium, L. w. ... Astragalus glycyphyllus, L. w. . racemosus, Pursh c. vesicarius L. c. . . Astrantia Biebcrsteinii, Fisch, c. elatior. Frivald. c. . heleborifolia. Salisb. ( — major, L. c. ... 59° 55' 28° 23' 59° 3' 27° 42' 64° r 29" 10' 59° 55' 28° 23' 61° 17' 24° 37' 71° 5' 42° 39' 69° 58' 40" 44' 62° 47' 24° 35' 70° 0' 40° 58' 63° 28' 28° 40' 70° 0' 40° 58' 68" 7' 31° 32' 60° 50' 27° 54' 63» 52' 28° 56' 68" '/' 31° 32' 62° 30' 27" 17' 59° 55' 28° 23' 70° 0' 40° 58' 59° 55' 28° 23' 64° 1' 29° 10' 70" 37' 41°22' 660 59' 31°45' 64° 5' 29" 0' 61° 47, 27° 12' 70° 10' 46° 20' 71° 7' 43° 28' 63" 0' 25° 23' 63" 26' 28° 4' 59« 1." 23° 3' 70° 20' 43" 10' 69°-57' 40° 44' 68° lt>' 32° 30' 70" ()' 40° 58' 70° 37' 41»22' 68° 7' 31u32' 69° I"'' 48" 7' 61° 19' 25" 2' 59° 55' 2s» •;:.;■ 68° 7' 31*32' Astrantia neglecta, AI. Br. c. . — ranunculifolia, Rchb. c. Atriplex hortensis, L. c. Samen reifend Atropa Belladonna, L. c. . Avena elatior. L. w. . . — fatua, L. w. . . . — pratensis, L. w. — pubescens, L. w. . — sativa. L. c. . . . Azalea pontica, L. e. . . — procumbens, L. w. Baptisia alba, K. Br. c. . — australis, R. Br. c. — carulea, Mchx. c. — commutata, Scop. c — exaltata, Sweet c. — leucantha. T. iv Gr. leucophsea, Nutt c. — minor, Lehm. c. . — tinctoria, R. Br. e. Barbarea vulgaris. R. Br. w. — alpina, L. w. . . Bartsia odontites, Sm. w. . Bellis perennis, L. c. . . Berberis angulosa, Wall. c. — Aquifolium, Pursh i — aristata, DC. c. . — asiatica, Roxb. c. — brachybotrys, Edgew. — canadensis, Pursh c — caroliniana, Loud. i — concinna, .1. D. Hook — cratsegina, IT. c . — crenulata, Schrad. — cretka, L. c. . . — crispa, Gay c. — declinata, Schrad. — dulcis, Sweel c. — emarginata, Willd. — floribunda, Wall. c — glauca, 11. B. c. — Guimpelii, K. Koch hypoleuca, I.imll. c — iberica, Stev. c. . — ilicifolia. Forst. c — mirophylla, Forst, i — mitis, Schrad. c. 59° 55' 28»23' 70" 0' 59° 55' 68° 0' 61° 48' 69» 40' 59° 25' 71° 10' ."i'.i" 55' 40° 58' 28° 23' 31" 0' 26°13' 30" 40' 36° 38' : 28 10' 43» 28' 64» 5' 2! 71° 10' i ; S8' 59° 55' 28° 23' 70" 37' 41° 22' ' >8»23' - 59° 55' - 388 Berberil nepalensis, Spr. c. . — nervosa, Pureh c. . Neuberti, Baum. c. — provincialis, Aiul. c. — sibirica, I'all. c. . . — sinensis, Desf. c. vulgaris, L. c. . . Jgaris ß Cicla, Amt. c — — cruenta, Alef. c. Betula Bbojpathra, Wall. c. . — carpinifolia, Ebrh. e. . — davnrica, Pall. c. . . — excelsa, Vit. c. . . . — fruticosa, Pall. c. . . — Geinelini, Bunge c. — grandis, Schrad. c. — humilis, Schrank c. . — lenta, L. c — nana. L. w — nigra, L. c — odorata,Bechst. w. Strauchart — Böhe 60' 1 18.8m.) Diam. 16" ( 12«>>0 _ _ Höhe 80' (25m.) Um fang 16' 1 5m i — OV( nwicliMS, BeSS. C. . — papyracea, Ait. c. . . — pontica, Desf. c. . . populifolia, Ait. c. . . — verrucosa, Ehrh. w. . Bidens cernua, I.. w. . . . ■ — tripartita, I.. w. . . Blechnum Spicant, Roth w. . Blitum capitatum, L. c. . . Bocconia cordata, Willd, c. . Boletus edulis, Bull. w. . . Borago officinalis, L. c. Samen fend . Botrychium boreale, Hilde w. — Lunaria, Sw. w. . rutaceum, 8w. vr. Brassica campestris, I.. w. . — Napus rapifera, Kletzg — als A.ckerpfl — oleracea acephala, DC. c — botytris cauliflora DC. c bullata, DC. c 59»55' .,1" V 29°10' ti8° 7' 31u32' 70° I' t7°87' 59" 55' 28° 23' 71ulü' t3°37' 59° 55' 38°23' 70° 50' 46° 53' 70° 0' W°58' 63° IV -27055' 59°55' 28°23' 67° 56' 32° 40' 59° 55' i,(i" 8' 27» 5G' 63° 45' 29" 10' 69°55' 37°20' 67" 56' 32° W 59° 55' 67« ■>' 33°15' 68° 7' 31"32' ",<>" :;:.' 1 1" W ;i" ;' 43°28' ' 33» 15' 70° -,'>" J8' 68u30' 32«30' l — .-.H' 70«1 f 17027' • 30° 32' Brassica oleracea bullata, gemmi- fera, DC. c. . ii9»40' 36" 38' — capitata rubra, DC. c. . . . 66° 32' 30° 32' — — bullata gemmifera , DC. . . . 69° 40' 36" 38' — — depressa, DC. „ Brassica oleracea Caulo-Rapa, DC. c. 70" 0' 40°58' — Rapa rapifera, Metzg. als Lckerpflanee 70° 22' 48°50i _ _ _ Samen reifend 70" 0' W°58' Briza maxima, L. c 70" 22' 48" 50 — media. L. w 64° V 89°10' — minor, L. c 70° 22' 48"50' Brizopyrum siculum, Lk. c 34«n- . .. ,, Bromus brizseformis, F. & 11 c. . 68" 7' 31° 32' — Danthonise, Trin. c. . . 67" 56' 32° 40' — divaricatus, Iiohde c. . . „ — purgans, L. c 59° 55' — Schraderi, Kth. c. . . . 67°56' 32°40' — secalinus, L. w 64° 5' 39° 0' Bryonia alba, L. c 64° 1' 29° 10' Bulbocodium vernutn, L. c. . . . 67° 56' 32" 40' Bunias orientalis, L 59° 55' 38°33' Bunium flexuosum, Sin. w. . . . 63° 17' 85°50' Buxus sempervirens, L. c. ... 63°36' Höhe 11' (3.4m.) Umfang 204" (53cm) 58° 58' 83° 2 V Cakile maritima, L. w 71° 7' 43° 37' Calendula officinalis. L. c. . . . 70° V 47°37' — H. pl. c. Samen reifend 68" 7' 31 Calla palustris, L. w 61" 15' 88° 7' Calliopsis bicolor, Rchb. c. . . . 70° t' 17°37' Calluna vulgaris, Salisb. w. ... 71° 5' 42°39' Calophace wolgarica, Fisch, c. . . 59° 55' 28°23' Caltha palustris, L. w 71" 10' 43" 27' — — fl. pl. C 70° 37' 41°22' CalycanthuB floridus, L. c . . . 59" 55' Calj stegia pubescena, Lindl. c. . . Camelina sativa, Crtz. w. .... 70° 01 W°68' Campanula barbata, L. w. . . , 60" 57' Vi ' 1 — cervicaria, L. yt. . . 68° 38' 38° W — glomerata, L. w. . . 58° 51' — latifolia. L. w. . . . 67o in' B8°16' — persicifolia, L. w. . . 61°30' 37°50' pyramidalis, L. c. ohne Decke . . 63° 52 28° 56' 389 Campanula rotundif'olia, L. w. . . 71° 7' 43" 28' speciosa, Pourr. c. . . 68° 7' 31° 32' Trachelium, L. w. . . G0n 30' 28° 6' uniflora, L. w. . . . 70° 10' 45° 45' Cannabis sativa, L. c 67° 56' 32° 40' — gigantea, (10' 3.1m ) hoch . ' . (38° 7' 31° 32' — 17' (5.3m.) hoch . . 59° 55' 28° 23' Capsella bursa pastoris, Mönch w. 71° 7' 43° 27' Capsicum annuuni, L. c. reife Früchte 59° 55' 28° 23' Caragana Altagana, DC. c. . . . 70° 0' 40° 58' — arborescens, Lam. c. . . „ — arenaria, Donn c. . . . „ — Chamlagu, Lam. c. . . 59° 55' 28° 23' — frutescens, L. c. . . . 67° 56' 32° 40' — fruticosa, Bess. c. . . . 59° 55' 28° 23' — gracilis, Hort. c. . . . 03° 52' 28» 26' — grandiflora, Bieb. c. . . 67" 56' 32° 40' — latifolia, DC. c „ „ — macrocantha, Lodd. c. . „ „ — macrophylla, Donn c. . 59° 55' 28° 23' — microphylla, Lam. c. . . „ „ — pygmsea, DC. c. . . . „ „ — Redowskyi, DC. c. . . „ „ sophorsefolia, Tausch c. . ., „ — spinosa, DC. c „ ,, Cardamine amara, L. w 64° 30' 29°45' bellidifolia, L. w. . . . 70° 49' 46°53' — hirsuta, L. w 66° 16' 31°37' impatiens, L. w. . . . 59° 55' 28° 23' — pratensis, L. w. . . . 71° 10' 43ü28' Carduus crispus, L. w 69° 20' 35° 42' Carex ampullacea, Good. w. ... 71° 0' 43° 40' — arenaria, L. w 62" 30' 24° 15' — vesicaria, L. w 71° 0' 43° 40' Carlina vulgaris, L. w 00° 44' 28° 40' Carpinus americana, Mchx. c. . . 59° 26' 28° 20' — Betulus, L. c 59° 55' 28° 23' — orientalis, Lam. c. . . . „ „ Carthamus tinctorius, L. c. reift . .. „ blüht . . . 67° 56' 32° KV Carum Carvi, L. w 71° T 43° 45' Castanea vesca, Gärtn. c. nicht jährl. reifend 59° 55' 28° 23' — nie reifend . . 63° 7' 25°33' Catalpa Bungei, CA. M. c. strauch- artig . . :>9<'.v.» :.>*<':,>:;' Catalpa syringsefolia , Sims. c. strauchartig 59° 55' 28°23' — ß Kämpfen c. „ ,, „ Ceanothus americana, L. c. . . . „ „ Celastrus scandens, L. c. . . • • 67° 56' Celtis occidentalis, L. c. . . • 59« 55' Centaurea Cyanus, L. w 70° 0' 40°58' jacea, L. w 63°41' 27°17' montana, L. c. ... 63° 26' 28° t< nigra, L. w 64° 12' phrygia, L. w 61° 12' 22° 55' scabiosa, L. w. . . . 67° 56' 32° 40' — svaveolens, Willd. c. . 70° 0' 40°58' Centunculus minimus, L. w. . . . 63° 26' 28 Cephalanthera ensifolia, Rieh. w. . 63" 4' 2 — rubra, Rieh. w. . . 60° 8' 27°56' Cercis canadensis, L. c 59° 55' Cerinthe auriculata, Ten. c. . . . 70° 0' 40° 58' — major, L. c „ — minor, L. c — retorta, Sieb, c „ „ Chserophyllum bulbosum, L. c. . . 59° 55' 28 Prescottii, DC. c. . Chamsecyparis erieoides, Carr. c. . 59° 25' 28° 10' pisifera, S. & Z. c. . 59" 55 Chamterepes alpina, Spr. w. . . . 71° 10' Cheiranthus Cheiri,L.c. überwintert 64° 1 Chelidonium majus, L. w 62° W Chenopodium bonus Henricus, L. w. 61°20' 24°37' — Quinoa, L. c. reift . 59° 55' Chimonantus virginica, L. c. . . 64° l' Chloris polydaetyla, Sw. c. . . . 70° 0' I Chrysanthemum carinat. Schousb. c. 70°22' 48°50' — leucanthemum, L. w. . 63° 47' 29° 10' — segetum, L. w. . . 70" 0' Cicer arietinum, L. in i Varietät.. 59° 55' Cichorium Endivia, L. c 7,0° 0' W°58' Intybus, L. w 61° 1" — c.Samen reifend Cicuta virosa. L. w 63° 47' 28 Citrullus vulgaris, Schrad.c. in Mistb. 12 Pfund (6kg ) . . Clarkia elegans, Dougl. c. ... 70° 0' — pulchella, Pursh c. . . . 70°22' •- Claviceps purpurea, Tulasne . . . 69° 4' 36°17' Claytonia perfoliata, Don c. reift Clematis altaica, V, & M. c. . . . — angustifolia, Jacq. e. . . 390 Clematis campaniflora, Brot c . Convallaria polygonaism, L. c. . 70" 0' 40° 58' — CQrymbosa, Hort. c. . .. .. — verticillata, L. w. . 70" 37' ll"'.'i" crispa, L. c 28« r Convolvulus ansensis, L. w. . . 60» 8' 27° 56' cylindrica, Sims. c. 59° 55' - sepinm, L. w. . . . 62» 30' 24" 25' — davuriea, Patr. c. . . .. _ 70° 22' 48» 50' — diversifolia, DC. c . . , IT Corallorrhiza innata, I!. Dr. \v. . . 71" .v 1 — erecta, All. c. ... 28" 4' Coreopsis diversifolia. DC. c. . M"22.' 48» 50' — flammula, L. c . . . 59° 55' Coriandrom sativum. L. c. reift 68° 1"' ::i"l-' — Frankofortensis, Binz c. .. 69" tic 31 glauca, Wühl, c. . . „ *• — — v. sibirica. c. . . 63° 52' ae — nexapetala, DC. c, . . „ .. — alternifolia. L. til. c. . . .v.in55' 28° 23' — integrifolia, L. c. . . 63° 26' 28° l' — asperifolia. Mchx. c. . . . lam ifolia, Wendr. c. . . 59° 55' — bracbypoda, C. A. M. e. .. — macropetala, Ledeb. c. .. „ — circinata, L'Her. c. . . .. mandscburica, Bupr. c. _ .. — caerulea, L. c .. — micropbylla, DC. c. •• — florida. L. c ß3ri — ovata, Pnrsb c . . . .. „ — panieulata. L'Herit. c. . 59° 55' 28 patens, Morr. & Dcne. c 68° V 31"32' — sanjruinea. L. w. . . . 60° 8' 27° 56' — sibirica, Mill. c. . . . 590 55' 28" 23' — c 67° 56' 32° 40' — Btricta, Wender, c. . . ., .. — sericea, L'Herit. c. . . iii°52' 28° 56' — verticillata, DC e. . . .. „ 59° 55' 28° 23' Viorna, I.. c .. .. — suecica, L. w 71° 10' 43° 27' — virginiana, L. c. . . . „ „ 58° 52' 27° 4' .. .. — — fl. pl. . .. .. — varia. L. c 59° 55' 28° 23' — — — fl. rubro . „ „ Corydalis fabacea, Pers. w. . . 69u4ii' 36° 38' Clinopodium vulgare, L. w. . . 64" 5' 29" 0' — glauca. Pursh c. . . 59° 55' 28° 23' Clintonia pulcbella, Lindl. c. 68" T 31" 32' — longifiora, Pers. c. . .. Cnicue benedictus, Gärtn. c. . . 70» 0' 40° 58' — nobilis. Pers. c. . . 63° 26' IE Cocblearia anglica, L. w. . . . 70» 7' 40" 58' 67« 56' 32" 40' Armoracia, L. c. . . 69» 40' 36° 38' 59° 55' 28" 23' danica, I.. w. . . . 59» 2' 28° 12' — roBtrata, Ait. c. . . . .. officinalis, L. w. . . 71° 7' 43° 27' — tubulosa, Wühl. c. . . .. Colcbicam aatumnale, L. <•. . . 67° 56' 32» 40' Cotoneaster acuminata, Lindl. c. .. Collinsis bicolor, Bentb c. . . 68° V 31" 32' affinis, Lindl. c. . . _ — grandiflora, B. Br. c . ., .. — buxifolia, Wall. c. . 67' 56' 88° !<>■ ( (»lutea BrboresceDS, I.. c. . . .vi" 55' — compta (' Lern. c. . 59° 55' 28° 23' — aurantiaca 11. Bord. c. 67° 56' 32° 40' — eriocarpa, Spacta c. .. — . brevialata, Lange c. 59° 55' Pontanesii, Spaeb c. balepica, Lam. c. . . i,l" 13' 29" 58' — )Vi'_riila. Wall. c. — media, Willil. i . . . . .Vi" 55' — laziflora, Facq. fil. c. . .. — orientalis, Mill. c. . . 70« 0' ;,,•■-,- Lindleyi, Steud, c. . .. Cornaron] palnstre, 1.. w. . . . ", 1" ",' lueiila. Schlecht, c. 56' -.'" 10' Conium maculatum, 1. verwild. 28" l' — microphylla, Wall. c. 59°55' ','s°23' Convallaria majalia, I.. w. . . 1,;" 1;' 32" T — mnltiflora, Bunge c. .. mnltiflora, I.. w. . . 60« 0' 28° 42' Nnmmnlaria, F. & Bf. c .. — polygonatum, I.. w. ■;-" ,.,- prineepa, Hort c. . .. 391 Cotoneaster racemiflora, Desf. c. rotundifolia, Wall, c tomentosa, Lindl. c. uniäora, Bunge c. . vulgaris, Lindl. w. . Crambe maritima, L. w. . . . Crataegus Azarolus, L. c. . . . — Bosciana, Steud. c. . — caroliniana, Pers. c. . — Celsiana, Bosc c. . . — coccinea, L. c. . . . — cordata, Mill. e. . . — crus galli, L. c. . . — Douglassi, Lindl. c. . — elliptica, Ait. c. . . — flava, Ait. c — Fontanesii, Steud. c. . — glandulosa, Mönch c. — grandiflora, K. Koch c — heterophylla. Flügge c. — indentata, Lodd. c. . — latifolia, Pers. c. . . — lobata, Bosc c. . . . — maroccana, Lindl. c. . — melanocarpa, Bieb. c. — mexicana, Moc. & Sess. c — microcarpa, Lindl. c . — nigra, W. & K. c. . . — odorata, Bosc c. . . — orientalis, Pall. c. . . — ■ ovalifolia, Hörn. c. — Oxyacantha, L. w. . . — Höhe 20' (6.3m Diam. 1' (31.cm — fl. albo pleno c. — - rubro pleno c pentagyna, Kit. c. pruinosa, Wendl. c. . prunifolia, Bosc c. pubescens, Steud. c. punctata. Jacq. c. . purpurea, Bosc c. . pyracantha, Pers. c. pyrifolia, Mönch c. rotundifolia, Lani. c. sanguinea, Pall. c. spathulata, Mchx. c. . 59° 55' 28° 23' 64° 30' 29° 45' 59° 13' 28° 14' 59° 55' 28° 23' 67° 56' 32° 40' 59° 55' 28° 23' 63° 26' 28° 4' 59" 55' 28° 23' 63° 52' 28° 56' 59° 55' 28° 23' 62° 55' 25° 51' 63°35' 28° 20' 67°56' 32u40' 63° 52' 28° 56' 67° 56' 32° 40' 59° 55' 28° 23' 70° 0' 40° 58' 59» 55' 28°23' Crataegus stipulosa, H. B. K. c. . 67° 56' 32° 40' — tanacetifolia, Pers. c. . 59 — Tournefortii. Gris. c. . „ „ — trilobata, Pers. c. . . . „ — virginiana, Lodd. c. . . „ viridis, L. c Crepis rubra, L. c 70" 0' — tectorum, L. w „ Crocus sativus, L. c 59 — veraus, L. c 70" 0' 40°58' Cryptomeria japonica. Don c. . . 58° 8' . " Cucumis Melo, L. reift im c. Freien, 6 Pfund (3kg.) . — „ im Mistb. 19 Pfund (9.5kg.) — sativus, L. im Mistb. . . 71" 0' 42°19' Cucurbita Pepo, L. reift im Freien, 40 Pfund t**. | . 64° 1' 29° 10' Cuminum Cyminum, L. c. reift . . 59° 55' 26 Cupressus Lawsoniana, Murr. c. . — macrocarpa, Hartw. c. . nutkaensis, Lamb. c. . Cuscuta epilinum, Weihe w. . . . 63° 15' — europaea, L. w 6l°48' 21 Cydonia japonica, Pers. c. . . . 67°56'32°40' — — — Früchte reifend. 58° 8' 25" 39' — vulgaris, Pers. 59 - — nicht reifend 63° 52' 28 Cynanchum foetidum, H. B. e. . . 59 fuscatum, Lk. c. . . . — nigrum, Pers. c. . . . Cynara Cardunculus, L. c. . . . 63°26' 28° 1' — Scolymus, L. c Cynodon Dactylon, Pers. e. . . . 59° 55' 28 ! Cynoglossum officinale, L. w. . . 61°30' . Cynosurus cristatus, L. w. . . . 61 Cyperus esculentus, L. c 59*55' !8 Cypripedium Calceolus, L. w. . . — spectabile, Sw. c. . . . - . Cystopteris fragilis, Bernh. w. . . 71 — montana, Bernh. w. 70 Cytisus Adaini. Poit c — alpinus, Mill. c — Hohe 22' (6.9m.) Diam. [17" — 44cm.) — Alschingeri, Vis. c. . . — austriacus, L. c 70" 0' I 392 CytisoE austriacus, L. v. leucanthus W. & K — biflorus, L'Herit c. . . — canescens, Loisl. c. . — capitatus, Jacq. c. — caucasicus, Hort Saus — ciliatus. \ValiII'_ — elongatus, W. & K. c — falcatus, W. & K. c. — birsutue, ],. c. . . . — Laburnuin. L. c. . . — Laman kii. Ten. c. — leucanthus, W. & K. c — multitlonis. Lindl. c. — nigricans, I. c . . — poljtrichus, M. Rieb, c — prostratus, Scop. c. . — purpureus, Scop. <■. . — ratisbonensis, Schaf, c. — rutenicus, Fisch, c. . — Bessilifolius, L. c. . . — supinus, Jacq. c. . . — triflorus, L'Herit. c. . — uralensis, Ledeb. c. . — villosus. I'resl. c. . . — virgatus, Steud. c. . — Weldeni, Vis. c. . . Dactylis glomerata, L. w. . . Dactvloctenium argyptiac. Willd Daphne alpina, L. c. . . . Laureola, L. c. . . — Mezereum, L. w. . . — Höhe Sy (109 Diam. 4" (10cm Datum Stramonium, L. c. ' . DaucuE Carota, L. i ■ . . . Delphinium Ajacis, L. c. . . — albiflorum, DC. c. altissimiuii. Wall. — amoenum, Stev. c. cardinale, Hook, c Consolida, L. c euneatum, stev. c. densiflorum, Tausch c — discolor, lisch, c. ezaltatum, Ait. c, fonnoBum, Thunh glabellum, Iui i z. 59° 55' 67° 56' 32° 40' 59°55' 28° 23' 70° 0' 40° 58' 63° 52' 28° 56' 63° 40' 28°20' 59° 55' 28° 23' 63° 26' 28 ' r 59° 55' 28« 23' 63° 52' 28° 56' 67° 56' 32° 40' 63°26' 28° 4' 59° 55' 28° 23' 67° 56' 32° 40' 59° 55' 28"23' 67n56' 32° 40' 63° 52' 28° 26' 67° 56' 32° 40' 59° 55' 28° 23' 69° 40' 36° 38' 67° 56' 32° 40* 59° 55' 28° 23' 67° 3* 32° 10' 64" 1' 29°10' 70° 0' 40° 58' 68° 7' 31° 32' .-.!)" :,-)' 2*" 23' 68° 7' 31° 32' 59°55' 28*23' 70° 37' U«22' 68« V II" 12' 59«55' - Delphinium laxiflorum, DC. c. . . — iaxum, Mill. c . . . ranunculifüliuin.Wall. c. revolutum, Desf. c. . . — nrceolatum, Jacq. c. . Dentaria bulbifera, L. w Deutzia crenata, S. &Z. c. . . . — Godohokerii, Hort. c. . — gracilis,- S. & Z. c. . . . — scabra, Thnnb. c — staminea, R. Rr. c. . . . Dianthus barbatus, L. c — chinensis, L. c — superhus, L. w. . . . Diapensia lapponica, L. w. . . . Dicentra spectabilis. Rernh. c. ohne Decke — — c. Samen reifend Dictamnus albus, L. c. . . — dauricus, Fisch, c. Diervilla canadeusis, AVilld. c. — floribunda, S. & Z. c — sessilifolia, Schuttl. c Digitalis ferruginea, L. c. . — fulva, Lindl. c. . . — grandiflora, Lam. c. — lanata. Fhrh. c. . . — lutea, L. c. . . . — lamgata, W. & K. c. — micrantha, Roth c. — parviHora. Jacq. c. . — puipurea, L. w. . . — Sibirien. Lindl. c. . — Thapsi, L. c. . . . — tomentosa, Lk. c. . — tubiflora, Lindl. c. . Digitaria sanguinalis, Scop. c. Dioscorea Ratatas, Dcne c. . Dipsacus fullonum, L. c. . . Disandra prostrata, L. fil. c. Draba alpina, L. w. . . . — crassifolia. Graham W. — curtisiliqua, J. F.. Zettelst — hirta, L. w. . . . — incana, L. w. . . — lactea, Adams w. . — inuialis, L. W. . . 59° 55' 24° 30' 63° 26' 28° 1' 59° 55' 28° 23' 67° 56' 32° 40' 59° 55' 28° 23' 70« 1' 47°27' 70° 0' 48° 50' 70° 30' 46" 10' 71" 10' 43° 28' 69° 40' 36° 38' 63° 52' 28° 56' 59° 55' 28° 23' 63» 52' 28° 56' 59° 55' 64" 1' 29° 10' 69° 10' 36°38' 69° W 18° 0' 71° ;' 43n28' 69° 30' 37° 52' 59° L6' 28° 0' 393 Draba nemorosa, L. w 59° 40' 27° 18' — nivalis, Liljebl. w. . . . 69° 40' 36n38' — verna, L. w 64" 5' 29° 0' Dracocephalum Ruyschiana, L. w. . 62" 0' 26°54' Drocera longifolia, L. w 70° 25' 44° 12' rotundifolia, L. w. . . . 70° 28' 46° 0' Dryas octopetala. L. w 71° 10' 43° 28' Echium vulgare, L. w 63" 26' 28" 4' Eleusine indica, Gärtn c. . . . 59°55' 28°23' Elymus arenarius, L. w 71" 7' 43° 28' Elseaganus angustifolia, L. c. . . 67° 56' 32°40' argentea, Pursh c. . . 64" 2' 29" 10' — macrophylla, Tbunb. c. 63" 52' 28" 56' — reflexa, Dcne & Mor. c. 59° 55' 28° J3' Emilia sagittata, DC. c 70° 0' 40° 58' — sonchifolia DC. c. . . . „ „ Empetrum nigrum, L. w. ... 71" 7' r; 28' Ephedra campylopoda, C. A. M. c. 59" 55' 28° 23' — mohostachya, L. c. . . . „ — vulgaris. Rieh. c. . . . ,, „ Epilobium angustifolium, L. w. . . 71" 7' 43° 28' Epimedium alpinum, L. c. . . . 59°55' 28°23' rubrum. Morr. c. . . Epipactis Helleborine, Crtz w. . 71°10'43°28' palustris, Crtz w. . . 64" 12' 29" 58' Epipogon apbyllum, Gmel. w. . . 61°52' 27" 1' Equisetum arvense. L w. ... 71" 7' 13°28' fluviatile, L. w. . . . „ hyemale, L w. . . . 70° 42' 47° 0' palustre, L. w. . . . 70°28' 46° 0' — pratense. Ehrh. w. . . 71" 7' 43"28' — scirpoides, Mchx. w. . „ sylvaticum, L. w. . . „ — variegatum, Schleich, w. Eragrostis elegans, Nees c. . . . 67° 56' 32° 40' megastaehya, Lk. c. . . 70° 0' 10" 58' pilosa, P. B. c. . . . 67°56' 32" 10' pluntosa, ],k. c. ... Eranthis hyemalis, Salisb. c. . . 59° 55' 28°23' Erica cinerea. L. w 62° 20' 23° 14' - Tetralix, L. w 65" 2' 38° 0' Eriophorum alpinum, L. w. . . . 70° 32' 41°20' angustifolium. Roth w. 71° 10' I ! J8' callitrix, Cham. w. . . 70" 35' i i" 10' capitatum, Host w. . 71° 7' 13°28' gracile, Koch w. . . 69° 0' 36°10' latifolium, Hoppe w. . 70° 0' 40°40' russeolum. Fr. w. . . 70° r 17° 27' Eriophorum vaginatum, L. w. . Erodium gruinum, L. reift . . Ervuni LenSj L. c. in 5 Varietät. Eryngium alpinum, L. c. . . . — amethystinum, L. c. . — aquifolium, Cav. c. . — asperifolium, Delar. c. — Bourgati, Gouan. c. . — campestre, L. c. . . corniculatum, Lam. c. — creticum, Lam. c. . . — falcatum, Delar. c. . — glomeratum, Lam. c. — maritimum, L. w. . . — multifidum, Sib. c. . planum, L c. . . . rigidum, Lam. c. . . — virgatum, Lam. c. Wrightii, A. Gray c. . Erysimum Alliaria, L. w. . . . — cheiranthoides, L. w. — hieraeifolium, L. w. . Perofskianum, F. &. M. c Erythraea linarifolia, Pers. w. . — pulchella. Fr. w. . . Eschscholtzia californ., Cham.c. reif» — — Cham. c. blüht — crocea, Benth. c. blüht Eupatorium cannabium, L. w. Euphrasia officinalis, L. w. . Eutoca viseida, Bentb. c. . . Evonymus americanus, L. c. angustifolius, Pursh c atropurpureus, Jacq. c — europseus, L. w. . . Hamiltonianus, Wall, c — latifolius, Scop. c. — nanus, Lieb. c. . . . — obovatus, Nutt. c. — ovatus, Wall. c. . . — sarmentosus, Loud. c — verrucosus, Scop. c. . Fagus sylvatica, L. w — Höhe '■ . Umfang 12' - 1.8 — — c. Früchte reifend — — c. laubreicheKrone 71° 7' 59° 55' 31° 32' 28 16' 63 17' 71° 0' 42° 19' 31°32' 59 55' - .. - 71' 10' - .- . .. - 70° 0' 59° 55' »£ . - l& . i - - 394 Fagus Bylvatica atropurparea c. Fagopyram esculentum, Mönch c. tataricum, Gärtn. verwild Pilago minima, Fr. w. . . . — montana, L. w. . . . Forsythia viridissima, Lindl. <■ I ragaria collina, Ehrh. w. . . — vesca, 1. w. . . . I raxinus acuminata, Lam. c. — alba, Bosc i ■ . . . — americana, Willd. c. — angustifolia, Valil c. — caroliniana, Lam. c. — cinerea, Bosc c. — epiptera, Mchx. c. . — excelsior, L. w. . . — Höhe 100' (31.4m-) Diam. 56" l.5m ) — gepti. baumartig — gepfl strauchartig — heterophylla, Valil c. — juglandifolia, Lam. c. — lancea, Bosc c. . lentiscifolia, Desf. c. — mandschurica, Rupr. c — microphylla, Hose c. Ornus, L c. . . . — oxycarpa, Willd. c. . — parvifolia, Willd. c. — Richardi, Bosc c. . — rotundifolia, Vit. c. — sambueifolia, Lam. Fritillaria imperialis, L. c. — latifolia, Willd. c. . — lutea, Bieb. c. . . — Meleagris, L. c. . — pallidiflora, -v< hrenck — ruthenica, Wickst. c, tenella, Bieb. c. . — tulipifolia, Bieb, c. — vcrticilluta. Willd. C 1 uiii.hi. i muralis, Sond. w. . — officinalis, L. w. . . l ankia albomarginata, Hook. — laneifolia, Spr. c. . . — ovata, Spr. c. . . , . — Sieboldiana, Lodd. c. 63° 26' 28° 4 30° 3 63° 20' 27° 1 61°55' 27° 1 58 -• 60° 50 25° 8 67° 56' 32°40 70°17' 41" 10 59° 55' {8° 10 59° 55' 28° 23 63° 40' 28° 20' 61° 12' 22° 55' 65° 56' 30° 5' 69° 40' 36° 38' 59° 55' 28° 23' 70° 0' 40° 58' 59° 55' 28° 23' 31° 32' 59° 55' 59" ,,. 23°22' 69° In' 59° 55' 60° n ■ Funkia subcordata, Spr. c. — undulata, Otto & Dietr, Gaillardia aristata, Pureh c. . Drummondii, DC. c. — lanceolata, Mchx. c. — Richardsoni, Penny c Galanthus nivalis, L. c. . . Galeopsis ladanum, L. w. . . — speciosa, Mill. w. . — Tetrahit, L. w. . . Galium aparine, L. w. . . . — boreale, L. w. . . . — verum, L. w. . . . Gaultheria luocumbens, L. c. Genista anglica, L. c. . . . — axantica, Ten. c. — aspalatoides, Lam. c. — elata, Wender, c. . — filipes, Webb c. . . — Honda, L. c. . . . — germanica, L. c. . . — hispanica, L. c. . . — lanceolata, Spach c. — lasiocarpa, Spach c. — linifolia, L. c. . . . — mantica, Pollin c. . — multibracteata, Tausch — ochroleuca, Lisch, c. — ovata. W. 23' 43° 28' 29° 21' 24" 10' 46° 53' 47° 0' 40° 58' 29° 58' 32° 0' 13° 28' 68° 12' 32° 0' 67° 56' 32° 40' 70° 22' 48° 50' 59°55' 28° 23' 59° 51' 28° 13' 69° 50' 4S°10' 66° 13' 31° 18' 59° 55' 28° 23' G9° 9' 35° 7' 59° 55' 28° 23' 71° 0' 42° 19 69° 35' 37° 52 71° 10' 43° 28 70° 37' 41° 22 71o T 43° 28 71°10' 43° 28 68° 35' 14° 15 64° 30' .':'" 1 i 59° 55' 70° 20' 43° 14 59° 55' 28" 23 67° 56' 32° 40 71 n 7' 43° 28 70u35' 44040 59" 25' 28°10 59° 55' Gypsophila elegans, Bieb. c. — fastigiata, L. c. . . — glauca, Stev. c. . . perfoliata, L. c . . pubescens, Ledeb. c repens, L. c. . . . — scorzoneraefolia, tomentosa. L. c. Halimodendron argenteum, Lam. c Hamamelis virginica, L. c. . . Hebenstreitia alba, Jacq. c. . . dentata, Thunb. c. Hedera Helix, L. w Helianthemum jilaucum, Pers. c. — lavandulsefolium, Pers. c oelandicum, Pers. c. — pilosum, L. c. . . — Rhodax, Steud. c. — variabile, Spach c. Helianthus annuus, L. c. . . argyrophyllus, A. Gray c. 6' hoch tuberosus, L. c. . Helichrysum bracteatum, Wühl. — ■ — Samen reifend Helleborus foetidus, L. c, . . — lividus, Ait. c. . . — niger, L. c. . . . — odorus, W. & K. c. . purpurascens, W. & K. c Hemerocallis distycha, Donn c. . flava, L. e. . . . fulva, L. c. . . . graminea, Andr. c Hepatica angulosa, DC. c. . . Heracleum Panaces, L. c. . . sibiricum, L. w. . . Herminium monorchis, I.. w. Hesperis matronalis, L. c. . . — trist is. L. c Heuchera americana, L. c. . . — cylindrica, Lindl. c. . — divaricata, Fisch, c. . — glabra, Pall. c. . . . — hispida, Pursb c. . . — macrophylla, Lodd. c. — Menziesii, Hook. c. . 70° 0' 40" 58' 59° 55' U°32' ;2"40' 60° 37' 59°55' .- - 70° r 17" r,' 68° V 7ii' 4' 17°27' 68° ',' 31° 32' 30 '32' - : 71° : 70° l 70° 0 39G Heuchera micrantba, Dougl. c. 59 55' 28*23' pubescena, Parsh c. . . — Richardsonii, 1!- Br. c. . — rabifolia, Fisch, c. . . — villosa, Mchx. c. . . . Bibiscus californicus, Hurt. c. . , 68° 7' 31°32' tiloa li.irr.ili>. R. & s. w. . 70°48' 15°23' Bippophae rhamnoides, L. w. . . 67°56' 32« 10' — Höhe L5' (4.1 Diana.'! f (21cm.) 63°52' 28° 56' Bolcus lanatus, L. n 63°34' 27°37' — hk.Hi>. I-. w 63U V 2 Hordeum jubatum, L. c 70° 22' 48° 50' — vulgare, L. c 70° 0' iu°58' Humulus Lupulus, I. w 64u12' 29° 58' — — c 68° 1 •' 32° 15' — — cultiv.z. Lauben 69° 40' 36° 38' Hyacinthua orieiitalis, L. c. . . . 68° 7' 31» 32' Bydrangea arborescens, L. c. . . 67"56' 32» 40' Hortensia, DC. c. . . 58° V 25° 7' nivea, Mchx. c... 63°52' vestita, Wall. c. ■. . . 59°55' 28»23' Hydrocotyle vulgaris, L. w. . . . 59° 45' 22° 48' Bymenophyllum Wilsoni, Hook. w. 61°10' 22" 55' Byoscyamus oiger, L. w 63°35' 28°20' Hypericum perforatum, L. w. . . 67" 31' 32«28' quadrangulum, L. w. . 68«13' 30" 48' ipus officinalis,L. c. Strauchart. 63°52' 2S°56' .)(..:.. L. c 70° 4' 17«27' — odorata, L. c 70°22' 48° 50' — umbellata, L. c 70» 4' 47°27' — — Dunnetti c. . . 68« 7' 31° 32' Hex Aquifulium. I.. w 63° 7' 25° 23' _ Böhe 46' (14.4m.) Diam. 32" (83.6«n.) 59° 45' 23» 22' Impatiens Balsamina, L. c. . . . 68° 7' — cristata, Wall. ...... 67°56' 32« 10' — glanduligera, Boyle c. . „ „ — leptoceras, Wall. c. . . n — Doli längere, L. w. . . 67« 5' 33« 15' — Royleana, Wall. c. . . 67°66' 32« i"' — tricornis, Lindl. c. . . .. •, Inula dyBenterica, L. w. . . . — Helenium, I.. n B9*61' - — — c — Balicina, L n 60° I V [pomsea purpurea, Lam. c. . . . 68° 7' ata, Willd. c Iii- aequiloba, Ledeb. c 59°55' 28°23' — arenaria, W. & K. c „ „ — atomaria, Bess. c .. „ — biflora, L. c „ n — biglumis, Vahl c „ „ — Blondowii, Ledeb. c „ „ — brachycarpa, Lodd. c. . . . „ „ — desertorum, Halb, c „ — flaccida, Spach c „ „ — fiorentina, L. c „ „ — germanica, L. c 63° 26' 28° 4' — graminea, Lc 59° 55' '. — Güldenstsedtiana, Bieb. c. . . „ „ — halophila, l'all. c „ „ — hungarica, Kit. c „ „ — laevigata, Fisch, c „ „ — lochnariensis, Hook. c. . . . „ „ — longifolia, Sweet c . . . . „ „ — maritima, Mill. c „ „ — missouriensis, Mart. c. . . . „ — Monnierii, DC. c 60° 41' 28° 44' — neglecta, Hörnern, c 59° 55' 28°23' — notha, Hieb, c „ „ — odorata, Pers. c „ — orientalis, Thunb. c „ „ — pallida, Lam. e „ — plicata, Lam. c „ — prismatica, Pursh c. , . . . „ — Pseudacorus, L. w 68° 0' 31° 0' — - c 70°37' 41°28*, — puraila, L. c 59° — reticulata, Hieb, c — ruthenica, Ait. c „ » — Bambucina, L. c „ — setosa, l'all. c. ..... . „ „ — sibirica, L. c » — Bogdiana, Reg. c . . . . „ — BOOngarica, Schrank c. . . . „ — Bordida, Retz. c ■■ » — spuria, L. c n » — Bqualens, L. c 63°40' 28« 20' — Bubbiflora, Brot c 59°66' 28° 23' — ßwertii, Lam. c „ „ — tenax, Dougl. c » » — tenuifolia, l'all. c n n — tridentata, Pursh c „ — triflora, Halb c - — trigonocarpa, Koch c. . . . „ » 397 Iris versicolor, L. c 59° 55' 28° 23' — virescens, Red. c .. ., — virginica, L. c .. ., Isatis tinctoria, L. verwildert . . 67° 16' 31° 51" Isoetes echinospora, Dur w. . . 70° 3' 38" 38' — lacustris, L. (Dur.) w. . . 69»25' 48° 0' Jasione montana, L. w 60u47' 27° 54' Juglans alba, Mchx. c. nicht reifend 63° 52' 28° 56' — amara, Mchx. c 59° 55' 28° 23' — cinera, L. c. nicht reifend. 63° 26' 28° 4' — nigra, L. c 59° 55' 28° 23' — regia, L. c. nicht jährl. rei- fend 63° 35' 28 — Höhe 46' (14.4m.), Umfang 124' (3.9m.) 60° 14' 22° 54' Juncus conglomeratus, L. w. . . 68° 10' 32° 0' — effusus, L. w 63« 28' 28« 40' Juniperus chinensis, L. c. ... 59° 55' 28° 23' — communis, L. w. . . . 71" 10' 43° 27' - Höhe 40' (12.5m.) 60° 10' 24° 16' — Umf. 7' 1" (2.4m.) 59° 36' 28° 35' — oblonga, M. Bieb. c. . . 59° 55' 28° 23' — prostrata, Mchx. c. . . „ — Sabina, L. c „ „ — sabinioides, Gris. c. . . 58° 8' 25° 39' — virginiana. L. c. . . . 59° 55' 28° 23' Kenia japonica, DC. c „ „ Koelreuteria paniculata, Laxm. c. . 59° 25' 28° 10' Koenigia islandica, L. w 7P10' 43° 28' Lactuca sativa, L. c 70° 22' 48° 50' Lagurus ovatus, L. c 10" hoch . 68° 7' 31° 32' Lamium album, L. w 63"41' 27° 17' — amplexicaule, L. w. . . . 66°15'30°30' — dissectum, With. w. . . 61" 6' 26° 13' — intermedium. Fr. w. . . 64° 48' 28° 55' purpureum, L. \v. . . . ~,o" 0' I»'" W Lappa major, Gärtn. w 60°42' 28° 49' — minor, DC. w 64°. 5' 29" 0' — tomentosa, Lam. w. . . . 59°40'28°17' c 66° 13' 31° 18' Lapsana communis, L. w dl" 5' 29° 0' Larix duhurica, Turcz. c 59° 55' — europaea, DC. c 66° 5' 30° 3' Höhe 71' (22.3m:), Diam. (60cm.) . . 63° 26 — microcarpa, Poir. c 59° 55' Lasiagrostis splendens, Kmith c. . 67": 56' 32° 10' Lathrtea squamaria, L. w. . . . 61u 7' 28°36' Lathyrus odoratus, L. c. . . — pratensis, L. w. . . — tingitanus, L. c. reift Lavandula Spica, L. c. . . . Lavatera trimestris, L. c. . . Ledum palustre, L. w. . . . Leontodon autumnale, L. w. . Leonurus cardiaca, L. verwild. ( Lepidium sativum. L. c. reift Leptosiphon Intens. Benth. c. Ligusticum scoticum, L. w. . Ligustrura japonicum, Thunb. c — lucidum, Ait. c. . ovalifolium. Hassk. ( vulgare, L. w. . . — — j$ italicum c Lilium bulbiferum, L. c. . . — caudidum, L. c. . . ' — Catesbsei, Walt. c. — chalcedonicum. L. c. . — concolor, Salisb. c. . — croceum, Chaix c. . . — dauricum, Ker. c. . . — eximium, Court, c. — Martagon, L. c. . . . — monadelphum, Bieb. c. — philadelphicum, L. c. — pubescens, Beruh, c. . — pulchellum. Fisch, c. . — speciosum, Thunb. c. — tenuifolium. Fisch, c. . — tigriinim. Gawl. c. . . — umbellatum, Pursh c. Linaria vulgaris, Mill. w. . . Linnsea borealis, Gron. w. Linum alpinum, L. c. . . . — austriacum, L. c. . . — campanulatum, L. c. . — corymbiferum, Desf. c. — flavum, L. c. ... — grändiflorum, Desf. c. — maritimum, L. c. . . — perenne, L. c. . . . — sibiricum, DC. c. . . — usitatissiniuni. L c. . Liparis Loeselii, Rchb. w. Liriodendrou tulipifera, L. c. 47" 27' - " :;l":;r 70° 10' 71«10' 60° 20' 28° 12' 70 - 31" 32' 71" 10' - - i 30" 5' 71" 7' 43° 0' 32° 40' ; : -- .- 67° 49' 71° 10' - - ~ - - ! 398 Listera cordata, R. Br. w. . . 71° v 13° 28 — ovata, R. Br. w. . . . 69° 20' 35° 12 Lithospermum arvense, L. w. . 59«55' 28° 23 67ü56' Lobelia Dortmanna, L. w. . . 65°40' 30° 20 — Erinus, L. Paxtoniana, c 67°56' 32° 40 — Bpeciosa, Hort. CrystalPalace 68° 7' 31« 32' Lolium perenne, L. w 63° 28' 28« W — temulentum, L. w. . . 64°12' 29« 58 Lonicera alpigena, L. c. . . . ■;()» 0' 40" 58 — — c Früchte reifem 67°56' 32" 40' — altaica, I'all. c. . . . 590 55' 28023' — 64° 1' 29° 10' — caucasica, Pall. c. Früchte reifem 67" 56' 32" 40' — hrysantha, Tun/, c. . 59° 55' 28" 23' — ciliata, Mühlbg c. Früchte reifen« 67° 56' 32° 40' — ciliosa, Poir. c. . . . 59° 55' 28" 23' — cserula, L. c. Früchte rei- fem 67° 56' 32° 40' — 25° 39' — diversifolia, Wall. c. . 59n55' 28° 23' — flava. Sims. r. . . . 67° 56' 32° 40' — gibbosa, Willil. c. . . .. „ — grata, Ait. c 59" 55' 28° 23 - hispida, l'all. c. . . . 63° 52' 28° 56' — iberica, Bieb. c. . . . 59° 55' 28° 23 — Ledebouri, Eschsch. c. „ „ — macrophylla, Bot Mag. c 67" 56' 32° 40' — microphylla, Willd! c. . 59° 55' 28° 23' — 28" 20 — occideotalis, Hook. c. 59° 55' 28° 23 — orientalis, Lam. c. . . 70« 11' Hr.-,- — 59° 55' 28" 23 - parviflora, Lam. c. . . 63° 52' 28" 56 — Periclymenum, F. w. . 62« 1 1' 24ü50 — c . . 67° 56' 32« in — pnbescena, Sweel i . :,'.)" 55' 28° 23 — punicea, Sims. c. . . -,u" 0' 40" 58 — pyrenaica, L. c. . . . ., n — Ruprechtiana, Rgl. c. . 59° 55' — sempervirena, 1.. c. . . .. — tatarica, F. c. ... 70u o' 10" 58 — — IL. Im- 9' Diam. 5 63» 52' — rillosa, Mühlbg c . . — xylosteum, F. w. . . . t.r'i.v ■;>," :, Lonicera sylosteum, L. c. . . Lotus cornicolatus, F. \\. . . Lupinus albus, F. c. ... — angustifolius, L. c. . — Barkeri, Lindl. c. — Cosentini, tiuss. c. . — Drummondii, Hook, c, — exaltatus, Zucc. c. . — flexuosus, Dougl. c. — Hartwegii, Lindl. c. . — hirsutus, F. c. . . — laziflorus, Dougl. c. — leptocarpus, Benth. c. liiiif'nlius. Roth c. . — lucidus, Benth. c. . — lutcus, L. c. 21' hoch — mutabüis, Sweet c. . — naniis, Benth. c. . . — ornatus, Dougl. c. . — perennis, F. c. . . — piliisus. F. c. . . . — polyphyllus, Dougl. c. — pubescens, Benth. c. — pulchellus, Sweet c. — sericeus, Pursh c. . — subcarnosus. Hook. c. — succulentus, Dougl. c. — Termis, Forsk. c. . — texensis, Hook. c. . — varius, L. c. . . . Luzula campestris, DC. W. . Fvcluiis 1 lialcedonica, L. c. . — fulgens, Fisch, c. . — riscaria, F. H. pl. c. Fvciuiii barbarum, I. c. . . — carnosum, Dun. c. . — chilense, Muts c. — ('l)iiii'iisc. Funge c. . — europasum, F. c. . . — floridanum, Hort Kew. — inerme, Mill. <■. . . — lanceolatum, Poir. c — mediterraneum, Dun. c, — megi8tocarpum, Fun. c — obovatum, F. & P c , — (ivaluin. Poir. c . . . — ruthenicum, Murr. c. . — Trewianum. EL & S. c. 640 i' 29« 10' i,'.i"|ii' 70° 0' 40» 58' 70° 0' 40° 58' 67°56' 32° l"' 59° 55' 28" 23' 70" 0' 40" 58' 59° 55' 28" 23* 70» 0' 40° 581 68° K 59° 55' 28° 23' 70° 22' 48° 50' 69" 40' 70° 0' 40° 58' 59° 55' 70° 0' 40» 58' ;„.,._,,. ,,„-„,. ;n" ii' 40° 58' im".i|i' 32° 40' 70» 0' 40» 58' 71" 7' 13»28' 67° V 31"32' 67°56' .;■.'" W 28° 56' 59° 55' 67° 56' 59° 55' 63? :>,' 28° y 67° 56' 3^' 40' 63°26' 28o i' 67°66' 32° MM 399 Lycoperdon Bovista, Pers. w Lycopodium alpinum, L. w. , annotinum, L. w clavatum, L. w. complanatum, L. w inundatum, L. w. — Selago, L. w. Lycopus europseus, L. w. . . Lysimachia neinorum, L. w. . — nummularia, L. w. — thyrsiflora, L. w. — vulgaris, L. w. . Macleya cordata, R. Br. c. . Madia sativa, Molin c. blüht — — — c. reift . Magnolia conspicua, Salisb. c. obovata, Thunb. c. Majanthemum bifolium, DC. w. Malaxis paludosa, Sw. w. . . Malope trifida, Cavend. grandin Malva crispa, L. c — moschata, L. c. Samen reifend — rotundifolia, L. w. . — sylvestris, L. w. . . — — c. Samen reifend Matricaria capensis, Thunb. c. Chamomilla, L. w. inodora, L. w. . . Mattiola annua, Sweet c. . . Medicago falcata, L. c. . . — sativa, L. c. . . . Melampyrum eristatum, L. w. pratense, L. w. sylvaticum, L. w. Melica nutans, L. w. . . . Melilotus alba, Lam. w. . . — officinalis, Wühl. w. Melissa officinalis, L. c. . . Mentha arvensis, L. w. . . — aquatica, L. w. . . — crispa, L. c. ... — piperita, L. c. . . . Menispernuun canadense, L. c. Menyantb.es trifoliata, L. w. . Menziesia caerulea, Sm. w. . Merendera sobolifera, F. & M. c. 70° 27' 42° 50' 7 1" 7' 43° 28' 70° 28' 70° 49' 59° 55' 71° 7' 63° 40' 62° 44' 60° 16' 69"10' 64» 30' 59u55' 67° 56' 59° 55' 58° 8' 70° 0' 63° 15' 70° 0' US" 7' 66° 13' 60° 48' 59° 55' 66" 13' 68° 7' 63° 45' 67" 56' 71° 7' 70°37' 59° 55' 60° 0' 71" 7' 70° 48' 70" 28' i,ii" IC' 60" 5' 67»17' 59° 55' 64°48' 59° 45' 440 40- t6"53! 28° 23' 43° 28' 27« 17' 24° 50' 23° 0' 35° 46' 29° 45' 28° 23' 32" 40' 28° 23' 25« 39' 40" 58' 27" 32' 40° 58' 31° 32' 31» 18' 28° 47' 28° 23' 31° 18' 31° 32' 29" .10' 32° 40' 43" 28' 41° 22' 28° 23' 28° 42' 43" 28' 45° 23' II"-w' 28" 6' 27" 56' 32" 7' 28° 23' 28° 55' 23° 3' 58° 56' 7 1° 10' l l°28' 71° 7' 13° 28' 18° 23' Mespilus germanica. L. c. Früchte reifend 59° 55' 28° 23' Meum athamanticum, Jacq. w. . . 00° 3' 23° 12' Microstylis monophyllos, Lindl. w. 61° 55' - Milium effusum, L. w 71° 7' 43° 28' Mimulus luteus, L. verwildert . ' ;6°38' Mirabilis Iongiflora, L. c 70° 0' 40° 58' Molinia caerulea, Mönch w. . . . .. „ Monarda aristata, Nutt. c. . . . 59° 55' 28° 23' Bradburiana, Beck. c. — didyma, L. c .. „ — fistulosa, L. c — hirsuta, Pursh c. . . . Kalmiana. Pursh c. . . — mollis, L. c — punctata. L. c — urticsefolia, Tausch c. . . Monotropa Hypopitys, L. w. . . 60* 5' 27° 56' Morchella esculenta, Pers. w. . . 70° 0' 40° 58' Monis alba, L. c. Früchte jährlich reifend . . 59° 55' — Constantinopolitana, Lam. c. 6::°.V2' 2S°56' — nigra, L. c.Fr. jährl. reifend 59° 55' 28° 23' — rubra, L c Mulgedium alpinum, Less. w. . . 71" V I — sibiricum, Less. w. . . 70° 20' 46° 0' Muscari botryoides. Mill. c . . . 7 Myosotis arvensis, Roth w. . . . 69° 40' — hispida, Schlecht, w. . . 63°26' 26 lingulata, Schultz w. . . 69° 40' 47° 50' — palustris, With. w. . . . 61° 6' ! — stricta, Link w 64 — sylvatica, Hoffm. w. . . 71 — versicolor, Pers. w. . . 59°10' . - Myosurus minimus, L. w 64° 5' . Myrica cerifera, L. c 59 — Gale, L. w Myrrhis odorata, Scop. verwildert Narcissus Jonquilla, L. c. gedeckl - — poeticus, L. c 70° 0' • — Pseudo-Narcissus, 1.. c. gedeckt . . 68° 7' 31 — Tazetta, 1. c Nardus stricta, L. w 7: Narthesium ossifragum, Huds \\ Nemesia versicolor, E Mey. com- paeta c. . . 66° 7' 31 Nemophila atomaria, Fisch, c. . . 70 .«1)11 Nemophila insignis, Benth. c. . , 70°22' i° 54* 30° 5' Ophrys myodes, L. w 67° 4' 3l°45* Orchia angustifolia, Rchb. w. . . 60°50' 28° 59' — cordigera-Blyttii, I;. hl., w. . 62° 2' 26° 54' — cruenta, Müll, w 68° 45' 33° 56' incarnata, I-. w ';<;" i ." :;n" mc — latifolia, L. w 69°20' 35° 42' — maculata, L. w 71° 7' 13°28' — mascula, L. w 68° 6' 31° 0' — morio, L. w 60° 33' 22° 59' Origanum Majorana, L. c. ... 70fl V r, 57' — vulgare, L. w 66°16' 30" W Ornithogalum luteum, L. w. . . . i.s0:;:;' 33°35' umbellatum, L. c. . 63° 52' 28° 56' Ornithopua sativus, Brot, c reif! . 59a55' 28°28' Orobui nigei 1. « 63( !8' 28° W tuberosus, L. w. . . . — vernus, L. « 66* L5' 30°30' Ostrya virginica, Willd. c, . . . 59° 56' Oxalia acetocella, I. w. . — esculenta, Otto c. . Oxyria reniformis, Hook. w. Panicum frumentaceum, Roxb. c. — miliaceum, L. c. in öVariel Papaverdubhim, L. als a.ckerunkrau1 — nudicaule, L. w. ... — Orientale, L. c. — Ilhoeas. L. als Ackerunkraul — somniferum, L. ti. pl. e. Samen reifend Paris quadrifolia, L. w. . . . Parnassia palustris, L. w. . . . Paspalum elegans, Flug. c. . . Pastinaca sativa. L. c Paulownia imperialis, S. Ä Z. c. Pedicularia flammea, L. w. . . — hirsüta, L. w. . . lapponica, L. w. . . Oederi, Vahl w. . . — palustris, L. w. . . Bceptrum Carol. L. w. sylvatica, L. w. . . Pennisetum longistylum, Höchst. ( — typhoideum, Rieh. c. reift Pentasteninni acuminatum, Dougl. c albidum, Nntt. c. . — crassifolium, Lind. c. glandulosnm, Dougl. e hirsütum, Willd. c. . ovatnin, Hook. c. . procerum, Grah. c. — roseum, G. Don c, . Scouleri, Dougl. c. . speciosum, Doujil. c. venustum, Dougl. c Perilla nankinensis, Dcne c. 6" hoch — H' hoch Periploca grseca, L c. . . . Peristylia viiiilis. Lindl. w. . Peronospora infestans, Pres. Persica vulgaris, Mill. Spalier PetaBitea alba, Gärtn. w. . . — t'ii^ida, Fr. w. . . — otl'icinalis. Mönch w. Pi troselinum sativum, Hoffm. c Petunia acuminata, < irah. c. . — miraliilis. Rchb. c. . I " im' 36° 38' 70« 0' lo'T.v 71° 10' 59° 55' 28° 23' G0° 47' 70°31' 63° 52' 60° 41' 70° 22' 68° V 70° 20' 71 V 67° 56' 68° 50' 58° 58' 67° 0' 70° 0' 71°10' 63° 30' 70° 10* 71° 0' 63° 30' 67» 56' 59° 55' 27° 54' 48° 8' 28° 5C' 28' \v 48" 50' i ;" ] r 43° 28' 32° 40' 34°J5' 23° 24' lu" 58' 43° 28' 29° 24' 16« jo- 43° 15' 26« 23' 32° 40' 28° 23' 70« 0' 68« V 59° 55' 71« V 66« 0' 61"17' 58" 8' : r 8: 60 84' 70° 0' |0".-.S' 31«32' 28« 23' 24° 37' 25° 39' i:."J- 22° 59' 40" 58' 31° 32* 401 Petunia nyctaginiflora, Juss. c. . 68" T 31° 32' 7U" 30' 46° 10' picta, c. . . 70° 37' 41°22' — canariensis, L c. 2£' hocl blüht . . 67° 56' 32° 40' — c. reift . . 63"26' 28° 4' Phaseolus in mehr. Var. reifend „ „ — multiflorus, Lam. c. blüht 70u 0' 40° 58' — c. Früchte reifen» 68° 7' 31° 32' Philadelphia coronarius, L. c. . . 64° 12' 29" 28' tloribundus, Sehr ad. c 59° 55' 28° 23' — Gordonianus, Lindl. c 63° 40' 28° 20' gracilis, Loud. c. . 59° 5.5' 28° 23' grandiflorus, WilkL e „ „ — hirsutus, Nutt. c. . „ „ — inodorus, L. c. „ „ latifolius, Schrad. c. „ „ Ledebouri, Hort. c. 64» 12' 29° 28' — nanus, Mill. c. . . 59° 55' 28° 23' nepalensis, Wall. c. „ „ — pubeseens, Raun. c. „ ., Satsumi, Paxt. c. . 63°26' 28° 4' speciosus, Sehrad. c G7"56' 32° 10' tomentosus, Wall, c 59° 55' 28° 23' verrucosus, Schrad. c 63° 52' 28° 56' — Zeyheri, Schrad. c. 59° 55' 28° 23' Phleum pratense, L. w. . . . CS" 45' 33°*56' Phlox acuminata, Pursh c. . . . 68° 'r 31° 32' — Drummondii, Hook. c. . „ „ — maculata, L. c 59° 55' 28°23' „ „ .. „ — reptans, Mchx. c. . . . .. — setacea, L. c .. Phragmites communis, Irin. w. 70" 20' li," ii' Physalis Alkekengi, L. c. reift . 59".-,;,' 28n23' Phyteuma spicatum, L. w. . . ,g 50' .,-,,, n. Pilularia globulifera, L. w. . . 60" 24' 22° 59' Pimpinella Anisum, L. c. reift . 68" in' 34°18' 68° 48' :;i" i:;' Piuguicula alpina, L. w. . . . 71° 10' 13° 28' villosa, L. w. . . . 70° 30' 16° 0' vulgaris, L. w. . . 71°10' Pinus austriaca, Höss c. . . . 64° 2' 29o ,(1. — Oembra,L. Höhe 60' (18.8m.) c 59° 55' .. .. — excelsa, Wall, c . .. . „ Pinus Jeffreyana, Van Hout. c. . . 59 — Laricio. Poir. c — maritima, Lam. c „ — Massoniana, Lanib. c. . . . — nigricans, Höss c — Pumilio, Hanke c — pyrenaica, Lapeyr. c. . . . — Strobus, L.C.Höhe 76' (23.8m.) — sylvestris. L. baumartig w. . 70 20' 13 11' — Diam. 36" (94cm.j 69° 0' 47*10' — — — 54" (1.4m.) 70« ii' — tuberculata, Don c 59°54' — uncinata, Ram. c Pisum arvense, Schub, als Ackerpfl. C4"41' — maritimum, L. w 70°30' 46° 10' — sativuni, L. frühe Zwergbro- ckelerbse. reift 70 22' — — Zuckererbse Schoten 70° 1' Plantago arenaria. W. &K. c. reift ,■ — cynops, L. c. reift ... — lanceulata, L. w. . . . 66" 40' 30° 40' — major. L. w 70" 3° 38 maritima. L. w 70° 0' 40 — media. L. w 66°26' 30 30' — psyllium. L. c. reift . Piatanthera bifolia, Eich. w. . ii" 11' montana, Rchb. ril. w. 63° 15' obtusata, Lindl. w. - 10° 44' Platanus occidentalis, L. c. . . . 58 - Poa pratensis, L. w 71° 7' Polemonium casruleum L. w. .... pulchellum, Bunge n Polygala vulgaris, L. w 62" r Polygonum amphibium, L. w. . . 69°40' 17 IS' aviculare, L. w. . . . 70° 40' 41°22' bistorta, L. verwild. S2°58 Gonvolvulus, I. w. . . 70° 4 dumetorum, L. w. . hydropiper, L. w. . — lapathifolium, L. w. . l ; — verwild. — minus, lliuls. w. . . 60° I — orientalf. L. , .-' ' hoch blüht . . — persicaria, L. w. . . . 7« — Raji, Hab. w — Sieboldii, Reinw. c. . . -■1 402 Polygonum tinctorium, Lour.c. blüht 59 viviparum, F w. . . . ', 1*10! Polypodium dryopteris, 1.. w. . . phegopteris, L. w. . . rhaeticum, L. w. . . Robertianum, Mortui, w. 67° 3' 'i" i">' vulgare, L. w. . . . 70° 40' 41° 20' Polyporus formentarius, Fr. \\. . . 67° 5' 33°15' — igniarius, Fr. w. ... ovinus, Fr. w 70° 10' 4ou2U' Polystichum cristatum, Roth w.. . ' 5' 28°50' Oreopteris, DC. ff. . . •;:>" 8' 30° 6' spinulosum, DC. w. . . 7 1""/' Thelypteris, Roth w. . 64° 30' 29° 4".' Portolaca oleracea, F. c 70° 0' 40°58' Populus alba, L.c 67°56' 32u 10' — balsamifera, F. c. . . . 69° 40' 36° 38' — Söhe 70' (22m), Diam. 18" 47cm i 63°26' '28° 4' — benzoifera, Tausch c. . . 59°55' 28°23' — canadensis, Mönch c. . . 63°26' 28° 4' — fastigiata, Desf. .... 63*52' 28° 56' — nigra, L. c ",9° 55' 28° 23' — tremula, L. w. strauchartig 70°37' H°22' — — flöhe 60' l i»m-). Diam. 20* (52.3cm.) 70 40°58' — Höhe 100' i 11«), Diam. 28° 13' — — Höhe 58' (18m.)j Diam. 64" (Im.) . 61° 11' 24°37' Ulla anserina, F. w. . . . 71" 7' 13°28' — atrosanguinea, Fun c. . 68° 7' 31° 32' — Horibunda, Pursh c. . . 59°55' 28°23' — fruÜCOSa, F C. ... 70° 'l' -Kr'.',-' — maculata, Pour. w. . . :i" ',' I l°28' Tormentilla, Sibt w. . 70°20' i ■" i i' — verna, F. w 71° 7' 4 Primula acaulis, Jacq. w. . . . 63°30' Ji Ann. iila. F. c 70°37' 41°22' — scotica, I Io<>k. w. . . . 70°22' 48°50' — sibirica, Jacq. w. . . . 7 1" 5' 42°39' — stricta, lli.ni. i? 70° 18' 12°26' — verie, F. w 64" 57' 28" 19' Prunella vulgaris, F. ff 69° in' 36° 18' Prunus avium, L.w. Höhe lO'i 12.5m.), In. im <.'," (65«s i i,l" 17' — - Kronenbäume c. . . '•>■ •IS' 30°40' — — ti. pl. c 63 Prunus brigantiaca, Vill. c. . . . 59*55' — cerasifera, Ehrh. c. . . . .. „ — Cerasus.L ,-. Kronenbaume 66°12' 30§40' - c. tl. ],1 67° 56' 32°40' — Chamsecerasus, Jacq. c. . 59° 55' 28° 23' — Chicasa, Mchx. c. . . . .. „ — Cocumiglia, Ten. c . . . — divaricata, Fedcb. c. . . — domestica, F. c. Kronen- biiume . . . (i4° 2' 29° 10' — incana, Fall, c 59°55' 28°23' — insititia, F. w 62° 43' 24° 49' — japonica, Thunb. fl.a. pl. c. 59n55' 28° 23' — Laurocerasus, L. c. . . . CO" 23' 22" 59' — Mahaleb, F. c 59°55' 28°23' — microcarpa^ C. A. M. c. — Padus, L w 70° 20' 45° 55' — — Höhe 58' (18.2m.), Diam. 32" (83cm.) . 59°46' 27" 11' — prostrata, Labil, c. . . . 59° 55' 28° 23' — pumila, F. c 67° 56' 32°40' — semperflorens, Ehrh. c. . . 59° 55' 28° 23' — serotina, Ehrh. c. ... „ — sibirica, L. c „ — spinosa, L. w (i0° 8' 27°56' — c 67°56' 32° W — triloba, Lindl. fl. pl. c. reift 60° 41' 28° 44' — virginiana, L. c i,7".">i;' 32° W Psamnia arenaria. F. & S. w. . . 59° 15' 22°52' — baltica, Fk. w 59" .v 88° - Ptelea trifoliata, L. c 68°52' 28°56' Pteris aquilina, F. w 68°55' 87°27' Pterocarya caucasica, C. A. M. >•. Höhe ii' (8.5» i, Früchte nicht jahrl: reifend . . 59° 25' 28° 10' Pulmonaria maritima, F. w, . . . 71" 7' 4:>"J^' Pyrethrum carneum, Bieb. c. . . 66°32' B0°81' — roseum, Hieb. c. . . . „ Pyrola chlorantba, Sw. ff. . . . 66°69' 32rt10' — media, Sw. w 70°35' !<►■• 4t.' — minor. F. w 71" 10' I — rotundifolia, F. w. . . . 71" 7' 4 — secunda, F. n 7 1" 0* 43° 28' — ambellata, F. w 60" 18' — uniflora, F. w 70" 3' 38° 38' Pyrua alpina, Willd. c 59°55' 28°23' — amygdaliformis, Vill. c. . . — arbutifolia, F. ül. c . . . „ 403 Pyrus baccata, L. c. Höhe 10' (3.1m ), blüht nicht . . — canescens, Spach c. . . . — cerasifera, Tausch c. . . . — ceratocarpa, Wend. c. . . — chamaemespilus, Pott c. . . — communis, L. c. Kronenbäume — coronaria, L. c — corymbosa, Desf. c. . . . — crenata, D. Don c. . . . — densiflora, Steud. c. . . . — dioica, Willd. c — edulis, Willd. c — elaBagrifolia, Fall. c. . . . — floribunda, Lindl. c. . . . — Malus, L. w. Polargr. Höhe 18' (5.6».), Diam. 13" (34cm ). Die Krone deckt einen Fliichenraum von 1250 □' (123 r». . — - w. Höhe 40' (12.5m), Diam. 3' (94cm.) . — — c. als Kronenbaum — melanocarpa, Willd. c. — Michauxii, Rose c. . . — nivalis, Jacq. fil. c. Pollveria, L. c. . . . — prunii'olia, Willd. c. . — salicifolia, L. c. . . . — Sieversii, Ledeb. c. — sinaica, Thouin c. . . — speetabilis, Ait. c. . . — sphserocarpa, Wend. c. — spuria,' DC. c. . . . — Toringo, Sieb. c. . . Paeonia albirlora, Pall. c. . . — anoinala, L. c. . . . — corallina, Retz. c. — daurica, Anders, c. . — decora, Anders, c. — elegans, Sabin, c. . . — foliosa, Sabin, c. . .. — humilis, Retz. c. . . — intermedia. ('. A. M. i — microcarpa, Salm. c. . — mollis, Anders, c. . . — Moutan, Sims. c. . . — officio aus, L. rl. pl. c. 69° 40' 36° 38' 63° 40' 28° 20' 59° 55' 28° 23' 70° 0' 40° 58' 59° 55' 28° 23' 63" 52' 28° 56' 59° 55' 28° 23' 63° 40' 28" 20' 61" 21' 24° 55' 65u28' 29°52' 59° 55' :2S"03' 67°56' 32° 40' 59° 55' 28° 23' 67° 56' 32° 40' 59° 55' 28° 23' 68° 7' 31°32' ,90 , ;. 28° 23' Pseonia peregrina, Mill. c. — pubens, Sims. c. . — subternata, Salm. c. . — tenuifolia, L. c. . . Quercus Cerris, L. c. . . — — L. var. pendula, Neil! — coccinea, Wghm. c. . . — laurifolia, Mchx. c. . . — macranthera. F. & M. c. — pedunculata. Fluh. w. . — — c . . . — Höhe 120' (37.6m.) Umfang 25' (7.8m.) — rubra, Fe — sessiliflora. Sm. w. . . — tinetoria, Willd. c. . Ranunculus aconitifolius, F. w. acris, F. w. . . aquatilis, F. w. . asiaticus, F. c. . — . auricomus. L. w. bulbosus. F. w. . — Ficaria, F. w. glacialis, F. w. . — hederaceus, L. w lingua, F. w. . . — nivalis. F. w. . . polyanthemos, F. w pygmseus, Whlbg v repens, F. w. sceleratus, F. w. sulphurerus, Soland Raphanus Raphanistrum, F. w. — sativus. F. c. . . Reseda odorata, F. c. . . . Rhamnus Alaternus, F. c. — alpinus, F. c. . . — catharticus, F. w. . — crenulatus, Ait. c. . — dahurica, Pall. c. . Erythroxylon, Fall, c Frangula, 1.. w. — hybrida, L'Herit. i-. — infectoria, 1.. c. — latifolius L'Herit. c. — oleoides, l.. c. . . — Pallasii, F. & M. c — rupestris, Scop. c. . 59° 55' 58° 25' 28° lo' 59°55' 28° 4' 1, ■;".-,-,' 25° 51' 30" 10' 59° 40' 23" 0' - 60" 11' 23" 8' 59° 55' .- . (17° 0' 33" 15' 71" 10' 13" 28' 47" 5 1 ' 71" <>' 4'i" 16' 60° 24' 67"31' 71" -,' : 28o 4' 28<»47' 71010' 63° 26' 28° 4' 71°10' - 71" 7' - - 71" 1 < •' - 7ii" 0' 41 1".'.-' - ! - -■r 104 RhamnuB Baxatilis, L c. . . . — sinensis, Dcne c. . . Bpathulsefolius, F. >v M — tinctoria, W. & K. c. . — utilis, heue c. . . . — virgata, Roxb. c. . . — Wulfenii. 1 1 < > i • j > e c. . Rheam in mehreren Var. c . . Rhinanthns major, Ehrh. w. . . minor, Ehrh. w. . . Rhodanthe daurica, Anders, c. . — maculata, Drum. c. . Samen reifend Manglesii, Lindl. c. . Rhodiola rosea, L. (950*^298 m. ü d. M.) w. . Rhododendron ferrugineum, L. c. lapponicum, L. w. — ponticum, L. c. unter Lanbdecke . . Rhödotypos kerrioides, S. & /.. Sa men reifend . . . Uhus copallina, L. Höhe 17' (5.3m) Diam. 5" (13cm.) c — — L. c — Cotinus, L. c — elegans,Ait. c. Höhe 10'(3.1n»-] — glabra, L. c — radicans, L. c . . . — Toxicodendron, L. c. . — tvjiliina. L. c — vernix, L. C Ribes aciculare, Smitli c . . — alpinum, L. w. . . . americantun, Mill. c. . . aurenm, Pursb c. . . . callibotrys, Wend. c. . . caucasicum. M. 15. c. . . euneatum, Kar. & Kit. c. cynosbati, L c diacantha, Pall. c. . . . divaricatum, Dougl. c. . Bavam, BerL c glaciale, w all. c. . . . glandnlosnm, R. P. c Gordonianum, Lern. <•. . gracile, Mchx. c. . . . 59°55' 28° 23' 70°22' 18»50' 70° 0' 46° ii' 71" Kl' 43° 28' 68° V 31" 32' 70" 0' 40° 58' 68° T 31° 32' 70" 0' 40° 58' 71" V 43° 28' 59« 55' 28» 23' 70" 0' 40° 58' 63°26' 28° !' 59° 55' 28° 23' 58° 1' 25° 7' 59" 55' 28" 23' 67°56' 32° 40' 59°25' :2>" 10' 58u 8' 25» 39' 59" 55' 28° 23' 58n 1' 25° V 59°55' 28°23' 66°12' 30° 40' 67»5G' 32° Ki' 59°55' 28°23' 70» 0' 40° 58' 59*55' 28° 23' 69°40' 67°66' 32° i"' Vl".Vr Ribes GroBSularia, L. w f.2»44' 24° 50' — c GS" 13' 32° 15' — heterotrichum, C. A. M. c. . 59»55' 28° 23' — intermedinm, Tausch c. . . .. „ — lacustre, Poir. c „ ., — multiflorum, Kit. c. . . . „ „ — nigrum, L. w 69°30' 47°51' — niveum, Lindl. c 67» 5fi' 32° 40' — odoratura, Wendl. c. . ' . . 59»55' 28°23' — opulifolium, Hort. Lond. c. . 07° 5fi' 32° W — Orientale, Desf. C 59°55' 28° 23' — oxyacanthoides, L. c. . . . „ „ — petreeum, Wulf, c „ — prostratum, L'Herit. c. . . .. „ — rotundifolium, Mchx. c. . . „ ,, — rubrum, L. w 70° 30' 46» 10' — sanguineum, Pursb c. . . . 63" 26' 28» 4' — saxatile, Pall. c 59° 55' 28° 23' — Schlechtendalii, Lange c. . „ — setosum, Lindl. c „ ., — spicatum, Robs. c „ ,, — tenuiflorum, Lindl. c. . . . „ ., — triste, Pall. c „ „ Ricinus communis, L. c. 3' hoch, blüht nicht 68" 7' 31° 32' — 12' (3.8m ) hoch, reift 59° 55' Robinia hispida, L. c „ „ — Pseudacacia, L. c. . . . 63° 26' 28" 4' — Höhe 32' (10m.), Diam. 22" (57.5cm.) 58« 8' 25° 39' — viscosa, Vent. c 59° 55' 28° 23' Rosa alba, L. c „ „ — alpina, L. c „ „ — arvensis, Hiuls. c „ „ — blanda, Ait. c „ „ — bourbonica, Auct. c. . . . „ — canina, L. w 66° 15' 30° 40' — capreolata, Neill. c 59° 55' 28» 23' — Carolina, L. c „ — caucasica, Binb. c 59° W 28° 23' — centifolia, L. var. c. . . . 70° 0' 40° 58' — chinensis, Jacq. c 67°56' 32° W — cinnamomea, L. w 70° <»' 45» 46' — cuspidata, Bieb. c 59»55' 28°23' — damaecena, Mill. c „ — Doniana, Woods, c „ „ — Hexuosa, Rafin. c „ ,, — gallica, I,. c 70» 0' 40° 58' 405 Rosa hemisphserica, Herrin. »Per- sianvellow" c. 63°52'28»56' — indica, Auct, bengalensis, c. 59° 55' 28° 23' — kamtschatica, Vent. c. . . . ., „ — laxa, Retz. et — leueochroa, Desv. c „ ., — Lindleyi, Spr. c „ „ — lucida, Ehrh. c „ „ — lutea, Mill. c „ „ — Manetti, Hort, c „ „ — muscosa, Ait. c 63° 26' 28° 4' — nivea, HC. c 59°55' 28° 23' — pendulina, L. c „ ,, — pimpinellifolia, L. w. ... 59° 47' 23° 10' — provincialis, Mill. var. c. . . 59° 55' 28° 23' — reversa, W. & K. c. ... „ „ ■ — rubiginosa, L. w* 59° 45' 27° 52' — — c 67»56' 32° 40' — rubrifolia, Vill. c 59» 55' 28° 23' — rugosa, Thunb. c „ „ — sempervirens, L. c ., „ — Silberhielmi, Schrenk c. . . „ „ — spinosissima, L. c „ „ — spinulifolia, Dematra c. . . „ „ — turbinata, Ait. c „ ,, — villosa, L. w 69« 9' 35" 7' — Woodsii, Lindl. c 59° 55' 28° 23' Rubus affinis, Weihe w 58»20'26°15' — areticus, L. w 70° 48' 45° 23' — biflorus, Bnchan. c. . . . 59° 55' 2S»23' — castoreus, Laestad. w. . . 70" 28' 46° 0' — Chamsemorus, L. w. . . . 71» 10' 43° 28' — corylifolius, Sm. w. . . . 58° 52' 27° 4' — esesius, L. w 60° 54' 28" 23' discolor, Weihe w. . . . 58" 20' 26° 15' — fruticosus, L. w 60» 24' 22» 59' — — fl. pl. c. . . . 59° 55' 28° 23' — Idseus, L. fr. rubro w. . . 70» 2' 38° 54' — — fr. luteo w. ... 67" 0' 32» 10' — laciniatus, Willd. c. . . . .")9»55* 2S»23' — nutkanus, Moein c. . . . „ — occidentalis, L. c .. ., — odoratus, L. c 67°56' 32° 40' — Radula, Weihe w 58° 52' 27» 4' — saxatilis, L. w 71° 7' 43° 28' — speetabilis, Pursh c. . . . "»9° 55' 28° 23' — strigosus, Mehx. c. . . . — suberectus-, Anders, w. . . 62° 44' 24° 50' Rubus thyrsoideus, Wim. w. . . . 58°52' 27° 4' — Wahlbergii, Arrhen. w. . . Rumex acetosa, L. w 71° 10' 4 — acetosella, L. w 71° 5' 4 — crispus, L. w 64° 5' 29° 0' — domesticus, Hartm. w. . . 71" 5' 43° 28' — hippolapathum, Fr. w. . . 70° 40' 17C 0' — maritimus, L. w 63°45' 29° 0' — obtusifolius, L. w. . . . 63" — patientia, L. c 70° 0' I Ruta graveolens, L. c. strauchartig 59° 55' 28° 23' Sagittaria sagittifolia, L. w. . . . 60° 27' 29° 42' Salicovnia herbacea, L. w. . . . 69° 10' Salix alba, L. c. Umfang 9' (2.8m.) 63° 52' 26 — arbuscula, L. w 70° 0' ; — aurita, L, w. .:.... 66° 15' 30° 5' — caprea, L. w 70° 37' 41° 22' — — Höhe 25' (7.4m.), Um- fang 51" (13cm.) . . 70° 0' 4nn:,-' — daphnoides, Vill. w 62° 20' 2 — fragilis, L. c 64° 5' . — — c. Umfang 12 V (3.9m.) 63° 35' 28 — glauca, L. w 71° 0' 43°25' — hastata, L. w 71°10' — herbacea, L. w 71° 0' — lanata, L. w — Lapponum, L. w — myrsinites, L. w — myrtilloides, L. w 69°45' 19» 15' — nigricans, Sm. w 71" 0' I — pentandra, L. w. strauchartig 70°37' 41°'22' — — Höhe 30' (9.4m.), Umfang 42" (110cm) 70" 0' 40 - — — Höhe 50' (15.7m.), Umfang 56" (1.4m. 68°57' 31 — phylieifolia, Sm. w 71" 0' I — polaris, L. w 7c":'.;' 41" 22' — purpurea, L. c 59 - repens, L. w - — reticulata. L. w 71°10' • — triandra. L. w - — viminalis, L. c 64°12' - Salpiglossis straminea, Hook. c. ■- ll°32' Salsola Kali, L. w Salvia officinalis, L. c 70 — — strauchartig . . 59°i — sclarea, L. c Sambucus canadensis, 1.. c. . . . 406 Sambucus Ebulus, L. C 59° 55' 28° — javaniea, Heinw. c. . . nigra, L. c 66° 5' — pubens, Mcbx c. . . . 59° 55' -!s°23' — raceniosa. L. c. Höhe 12' — (3.8™ ). Diam. 9" (23cm.) 63" _ — c 67° 56' 32° 40' Sanguinaria canadensis, L. c. . 28° 4' SangoiBorba officinalis, L. w. . . :.:>n4.v 23° 7' Sanicula europaa, L. w 63° 6' 25° 23' Sanvitalia procumbens, Lam. C. . 68° 7' 31° 32' Saponaria officinalis, 1>. verwildert 59°55' 28°23' Satnreja hortensis, I.. c 7uu 4' ; Saussurea alpina, DC. w 7i°iu'43028' Saxifraga aizoides, I.. w — aizoon, Jacq. w. . . . «17° 0' 33° 48' — cernua, L. w 71° 10' 43° 28' — cordifolia, Haw. c. . . . 59° 55' 28° 23' Cotyledon, L. W. . . . 70° 13' 39° 55' crassifolia. L. c. . . . 70° 0' 40° 58' — cuneifolia, L. c 59° 55' 28° 23' csespitosa, I. \\. . . . 71° 10' 43° 28' dahurica, Fall. c. . . . 50° 55' 28° 23' — decipiens, Ehrb, c. . . 63° 26' 28° 4' — granulata, L. w. . . . 60° 5' 28° 50' hieracifolia, W. & K. w. 62° 0' 26° 53' umbrosa. L. e 70° 37' 41° 22' — hirculus, L. w 69° 40' 48° 0' — longifolia. Lapeyr. c. . . 59° 55' 28° 23' — nivalis. L. w 71° 10' 43° 28' oppositifolia, L. w. ... „ „ — rivolaris, L. n „ — stellaris, L. w „ tnda.tvlites, L. W. . . 71n .V 42° 39' Scabiosa arvensis, L. w 68° 48' 34° 13' — atroporporea, L. c. . . 70° 4, r Bucciea, I.. w .... 68° 0' 31° 32' — tatarica, L. c 63° Schizanthua Grabami, Book. c. . 68° 7' 31° 32' — pinnatus, R. & P. c. . 70° r 17°27' Scilla pratensis, V7. & K. c. . . . 59° 55' — Bibirica, Audi, c 70° 0' I — vcrna, Buds. w 61°20' 22° 30' Scirpos ca38pit08O8, I.. w. ... 71° 7' 43° 28' — lacustris. L. w 64° 48' 26 Scolopendrium officinarum, Sm. w. i^'J 7' 8colymas hispanicos, L. c. Samen reifend 5 Scorzouera hispaoica, L. c. . humilis, I.. w. Scrophularia nodosa. L. w. . Scutellaria galericulata, L. w. Seeale cereale, L. bib. & sestl Seduni acre, L. w — albuii). L. w. . . . — anglicum, Buds. w. . — annuuni, L. w. . . . — Rhodiola. DC. W. . . — mpestre, L. w. . . — Sieboldii. Sweet c. . — Telephium, L. w. . . — villosum, L. w. . . . SelagineUa spinulosa, A. Br. w Selinum carvifoua, L. w. . Sempervivum globiferum, L. n tectorum. L. w. Senecio elegans. L. e. . . . — vulgaris, L. w. . . Senatiila tinetoria, L. w. . . Setaria germanica, Pall. B. c. — italica, Pall. B. c. . Shepherdia argentea. Xutt. e. — canadensis, Xutt. c Sibbaldia procumbens, L. w. . . Sida tilieefolia , Fisch, c. Samen reifend Silene inflata, Sm. w. . . — maritima, With. w. — pendula, L. c. . . Silybum ebnrneum, Coss. & Dur. c — Marianum, Grärtn. c. Sinapis alba. L. C. reift . . — arvensis. L. w. reift . Sisymbrium officinale, Scop. — sopbia. L. w. . . siiun Sisarum, L. c. ... Solanum dulcamara, L. w. — Lycopersicum, L. e. reift — Melongena, Murr. c. — nigrum, L. w. tuberosum, L. c. Solidago virgaurea, L. w. Sonchus arvensis, 1,. w. . asper, \ ill. w. — oleraceus, L. w. . Sopbora japonica, L. c. . 69° 50' 69° 10' 69-691° 71° 10' 63' ;r 71° 10' 59° 55' 61° 52' - 71° 7' 59° 55' 28' r ;- Q> 34-38° 43° 28' 28° 25' 27° 17' 45° IV 89' 0' 27° r 34° 50' 43° 28' 59° 56' 27° 39' 70° 4' 70° 37' 41° 22' 58° 31' 23° 29' 59° 55' 71° 7' 59° 55' 70° 0' 40° 58' 71° 7' 43°2S' 70° 22' I- ■"• 70° 0' 40° 58' 63° V 25° 23' 70° 0' I" •-■ 59° 55' 59° 55' 63° 15' " 71° 7' 71° 10' 43° 28' 70° 37' 11'.'." ti4° 5' 66° 18' 30° 40' j9 56' 407 Sovbus Aria, Crtz. w. . . , — Aucuparia, L. strauchart, — — Höhe 24' (7.5m.), Diam. 10" (26.1 — hybrida, L. w. . . — intermedia, Ehrh. w. — lanata, Don c. . . — microcarpa, Pursh c. — torminalis, L. c. Sorghum vulgare, Pers. c. Sparassis crispa, Wulf. w. Spergula arvensis, L. c. . Spinacia oleracea, L. c. . Spirsea acuminata, Dougl. c — acutifolia, Willd. c. — alpina, Pal. c. . . — amoena, Spach c. — amurensis, Max. c. — arirefolia, Sm. c. . — Aruncus, L. c. . . — ■ belgica, Dumort. c. — bella, Sims. c. . . — betulsefolia, Pall. c. — Billardii, Hort. c. . — Blumei, G. Don •«. — callosa, Thunb. c. — ■ cana, W. & K. c. . — canescens, Don c. — cantoniensis, Lour. ( — carpinifolia, Willd. c — ceanothifolia, Hörn. — chamsedryfolia, L. c — conl'usa, Rgl. c. . — corymbosa, Rafin. c. — cratsegifolia, Lk. e. — crenata, L. c. . . — cuneifolia, Borckh. c — Douglassi, Hook. c. — expausa, Wall. c. . — filipendula, L. w. . — tiexuosa, Fisch, e. — Fortunei, Planch. c. — grandiflora, Sweet e — hypericifolia, L. c. — japonica, Sieb. c. . — lancifolia, llffmsg c. — Lindleyana, Wall. c. — laevieata, L. e. . . '■) 63° 52' 28° 56' 71° 7' 43° 28' 70° 0' 40" 58' 66° 14' 30° 28' 59° 8' 27° 18' 59° 55' 28° 23' 70° 22' 48° 50' 70° 4' 47° 27' 67° 56' 32° 40' 59° 55' 28° 23' 67° 56' 32° 40' 63° 26' 28° 4' 59° 55' 28° 23' 68° 7' 31° 32' 70° 0' 40° 58' 59° 55' 28° 23' 63° 52' 28° 56' 59° 55' 28° 23' 63° 26' 28° 4' 67°:. 6' 32° 40' 59° 55' 28°23' 69° 40' 36° 38' 59° 55' 28° 23' 63° 52' 28" 56' 59° 55' 28°23' 68° 7' 3P32' 59" 55' 28" 23' 63° 26' 28° 4' 67° 56' 32° 40' i.ii" IT 28° 44' 63°40' 28°20' 59° 55' 28° 23' 64° 1'." 29° 58' 68° ',' 31° 32' ;>!!":>:>' 28°23' 6 !°52' 28°56' Spirsea nepalensis, Lodd. c. . . . 59° 55' 28°23' — Nobleana, Hook. c. . , . .; „ — oblongifolia, W. & K. c. . „ n — obovata, L. c — opulifolia, L. c 64°12' 29958' — picowiensis, Bess. c. . . . 59° 55' 28° 23' — prunifloria, S.&Z. florepl. c. — Reevesiana, Lindl. c. . . 63°26' 28° V — ruberrima, K. Koch c. . . 70 40°58' — rugosa, Wall. c. . . . . 59° 55' 28° 23' — salicifolia, L. c 70" 22' 48° 50' sorbifolia. L. C. . . . , 70° 0' 40° 53' — thalictroides, Pall. c. . . 59° 55' 28° 23' — tomentosa, L. c — ulmana, L. w 71° 7' 43° 28' trilobata, L. c 63°52' 28° 56' — ulmifolia, Scop. c. . . . 59° 55' 28° 23' — vaccinifolia, D. Don c. . . 63°26' .'- ' v Stachys palustris. L. w 69° 0' 35° 10' — sylvatica, L. w 69° 10' 35 1".' Staphylea, colchica, Stev. c. ... 59 — pinnata, L. c „ „ — trifolia, L. c „ Statice elata, Fisch, c .. „ ■ — tiexuosa, L. c .. „ ■ — incana, L. c — latifolia, Smith c. ... .. „ — Limonium. L. w — sinuata, L. c 68° 7' Stellaria media, Vill. w 717'; — nemorum, L. w . . . . Stevia Lundiana. DC. c 68° Stipa pennata, L. c 60° 4P Struthiopteris germanica, L. w. . 70°17' 41 10' Symphoricarpus racemosa, Mchx. c. 64°] vulgaris, Mchx. c. 69°4 Syringa chinensis, Willd. c. . . . 6^ — correlata, AI. Br. c. . . 59 !8°S — Emodi, Wall, c — Josikaea, Jacq. fil. c. . . — persica, L. c 64n V 29 LO' — vulgaris. L. c 68 l°15' — — C. blüht nicht . . 71 Tagetes erecta, L. c 70° 4' — patula, L. c — signata. Haiti, c 68 Tamarix gallica, L. c — germanica, L. w. . . . ;■ 408 Tamara tetrandra, l'all. c. . . . 59° Tanacetum Balsamita, L. c. . . . 70°3i7' n°22' — vulgare, L. w. . . . 70" 2' 38°54' — c 71 v 13° 0' Taraxaeum ofTicinale, Wigg.w. (950' 3m it. .1. M.i . . . 71° 10' 13°28' Taxus baccata, L. w 62*30' 24°24' — — Höhe 37' ll.6n> | 59° l." QS0^1 c 63° 52' 28°56' TeesdaHa nudicaulis, R. Br. w.. . 60°24' 22°59' Tellima grandiflora, Lindl. c. . . 59° :».">' 28° 23' Tetragonia expansa, Ait. c. . . . „ „ jonplobus purp.,Mönch c. blüht 70° 0' 40°58' c. reift 65° 50' 30° 7' Teucrium Bcorodonia, L. w. . . . 58° 17' 24°20' Thalictrum alpinum, L. w. . . . 71°10' 13°28' — aquilegifolium, L. c. . 63° 26' 28° 4' — flavum, L. w 70° 0' L0°58' — glaucum, Desf. c. . . 63° 26' 28° 4' — glaucescens, DC. ... . 59° 55' — minus. L. w 60n 34' 24°35' — Simplex, L. w. . . . 63" 45' 29°10' Thermopsis fahacea, DC. c. . . . 63°26' 28° V lanceolata, R. Br. c. . 59° 55' 28° 38' montana, Nutt. c. . . „ scabra, DC, c. ... .. „ Thladiantha dubia. Bunge c. Muht 7u" u' 40°58' — — c. reift . 59° 55' 2S°23' Tblaapi arvense, L. w 69° 9' 35° 7' Thuja gigautea, Nutt. c 59u55' 28°23' — Menziesii, Dougl. c. . . . 59" 25' 28°10' — occidentalis, L. c 63° 52' 38°56' — Böhe 41' (12.9m.) 59» 55' 28° 23' — orientalis, L. c „ „ — plicata, Don c .. „ — — Warreana, Hort. c. . „ „ Thymus Acinos, L. w 64° 5' 29° 0' — Berpyllum, L. \\ 70°25' 16 ' 0' — vulgaris, L. c. krautartig . 70° 4' 17°27' Tilia americana, L. c 59° 55' — argentea, DC. c „ — glabra, Vent. c — grandifolia, Ehrh. <-. ... — asplenifolia, c. . 61 — heterophylla, Vent ...... 59° 55' — parvifolia, Ehrh. w U 9' 23 41' — c 87"56' — Umfang 18' (5.6« Tilia rubra. DC. C 59° 55' Toneldia borealis, Wahlbg w. . . 71° 7' Tolpis barbata. Gärtn. C 70' l' Torilis anthriscus. Gml. w. . . . 63' 15' Tradescantia Lyoni, Hort. Aul;], c. ho0 41' Tragopogon porrifolius, L. c. . . 70° 0' — pratense, L. v. . . . 6 Trientalis europtea, L. w 71° 10' Trifolium hybridum. L. w. . . . C.l0 13' — incarnatum, L. c. . . . 70° 22' — pratense, L. w 69° 20' — repens, L. w 70° 57' Trigonella foenum grsecum, L. c. blüht 70° 0' Triticum, vulgare, L. als A.ckerpflL G4°40' — in Gärten c. . 69° 28' Trollius europsus, L. w 71' 10' Tropaiolum aduncuin, Sin. C. . . 70° 4' — majus, L. c 70° 22' Tuber album, Bull w 59* 55' Tulipa Gesneriana, L. c 70° 0' — turcica, Roth c 63° 52' Tunica Saxifraga, Scop. c. . . . 6S° 7' Turritis glabra, L. w 67" 6' Tussih^o fariara, L. w 70° 37' Typha angustifolia, L. w 60° 0' — latifolia, L. w 60° 41' 1 b-\ europseus, L. c 58° 58' riinus americana, L. e 59° 55' — campestris, Sm. c. . . . 63° 26' — effusa. Willd. c — montana, Sm. w 66° 59' — Höhe 65' (20.3m-) Diam. 56" (1.5n.-) 64° r 89° 10 Höhe 102' (32m.), ümf. 13' ( i"' i . . 59° 45' — fas'tigiata, Loud. c. I suberosa, Ehrh. c. ... 59° 55' Urtica dioica, L. w 71° 7' — urens. I.. w 71° ()' Ustilago Begetum, Dittm I — sitophila, Dittm 67° i' Utricularia intermedia, Hayne w. . 70 5' — minor, L. w 70° 8' — ochroleuca, R. Hartm. w. — vulgaris, L. w. . . . I \ accinium Myrtillus, L w. . . . 71°10' — ( ►xycoccoa, L. w. . . "'", 16' 17° 37' 29° 0' 28° II' 40° 58' 28° 4' 24° 17' 48° 50' 35° 42' l.v 0' W>58' 28° 58' 38° 0' 47° 27' 48° 50* 28° 23' Ki"-,-' 28° 56' 31° 32' 33° 5' H ' 22' •.•-"•;r 23° 24' ;-" W 32° 10' 27° 34' 42° 19' ..." i; 31° 45' ir in- ii," tc 27° 39' 47°51' ,.,, ,,,, 409 Vaccinium uliginosum, L. w. . . 71° 10' 43°28' — Vitis Idtea, L. w. . . . 71° 7' 43° 28' Valeriana officinalis, L. w. . . . 70° 22' 48° 50' — sambucifolia, Mik. w. . 71° 7' 43u28' Valerianella olitoria, Mönch w. . . 59° 16' 28°31' Veratruni album, L. ßLobel. Bernh. w. 71° 0' 43° 45' — nigrum, L. c 59" 55' 28°23' — viride, Ait. c „ „ Verbascum nigrum, L. w 64° 30' 28° 44' — Thapsus, L. w. . . . 64° 12' 29° 58' Veronica agrestis, L. w G4°48' 28° 55' — alpina, L. w 71» 7' 43°28' — anagallis, L. w 60° 40' 28° 31' — arvensis, L. w 66° 26' 30° 30' — Beccabunga, L. w. . . . 65° 8' 30° 6' — bracteata, Willd. c. . . 63° 26' 28» 4' — chamaedrys, L. w. . . . 70° 0' 40° 58' — glauca, Sibth. c. . . . 67° 56' 32° 40' — hedera?folia,L. verwild. (?) 61° 30' 27° 50' — longifolia, L. w 70° 30' 46° 0' — media, Schrad. w. . . . 59° 55' 28° 23' — officinalis, L. w. ... 70° 25' 41° 16' — opaca, Fr. verwild. (?) . 61° 30' 27°50' — polita, Fr. „ (?) . „ — saxatilis, L. fil. w. . . . 70° 30' 46" 0' — scutellata, L. w. ... 70° 8' 46° 30' — serpyllifolia, L. w. . . . 71° 0' 43° 28' — spicata, L. w 59° 55' 28° 23' — verna, L. w 62° 30' 24° 30' Viburnura acerifolium, L. c. . . . 59° 55' 28° 23' — davuricum, Pall. c. . . . „ „ — dentatum, L. c 63" 26' 28" 4' — edule, Pursh c 59° 55' 28° 33' — Lantana, L. c 64° 12' 29°58' — lantanoides, Mchx. c. . . 59° 55' 28°23' — Lenthago, L. c. . •. . . „ „ — Opulus, L. w 67° 0' 32" 10' Viburnum Opulus roseum, R. &S. c. 68° 34' 34" 11* — prunifolium, L. c. . . . 59° 55' 28° 23' — pygmseura, Royle c. . . „ „ Yicia biennis, L. c ,, „ — Cracca, L. w 71u10'43u28' — Faba, L. c 67° 17' 32° 7' — narbonensis, L. c. reift . . 59°55' 28°23' — sativa, L. c 70° 0' 40° 58' — — c. reift 63° 26' 2S° 4' — sepium, L. w 68° 45' 33° 56' — sylvatica, L. w 67° 56' 32° 40' Vinca minor, L. c 63° 52' . Viola biflora, L. w 71° 7' 43° 28' — tricolor, L. maxima c. . . 70° 37' 41° 22' Virgilia lutea, Mchx. c 59° 55' 28° 23' Viscaria oculata, Lindl. c. . . . 68° 7' 31° 32' Viscum album. L. w 59° 30' 27° 54' Vitis heterophylla, Thunb. c. . . 59° 55' 28° 23' — Labrusca, L. c _ „ — laciniosa, L. c „ — vinifera, L. c 61°17' 24° 37' — vulpina, L. c 59° 55' 28° 23' Weigela corseensis, Thunb. c. . . .. „ — rosea, Lindl. c „ „ Wellingtonia gigantea, Lindl. c. . 58° 58' 23° 24' Whitlavia gloxinoides, Hort. c. . 68' V 31° 32' — granditiora, Harw. c. . . 70° 4' 47° 37" Woodsia hyperborea, R. Br. w. . 70° 37' 41° 22' — ilvensis, R. Br. w. ... 70° 30' 46° 10' Xeranthenium annuuni, L. c. . . 70° 4' 47° 27' Zea Mais. L nana c 63° 15' 27° 32' — — in ungef. 80 Var. . . . 59° 55' 26 Zinnia elegans, Jacq. c 70° 0' 40° öS' — Haageana, Rgl. c Zostera inarina. L 67° 35' 32° 55' — — angustifolia,Fl.D. 70°10' I» a s Kirchspiel Stegen i 11 Nordland. Zu den vielen Freunden der Naturwissenschaft, und namentlich der Botanik, welche in Norwegen bis in die neueste Zeit hinein, dem geistlichen Stande angehört haben, zählt auch der dermalige Prediger in Stegen, Herr J. Wislöffj den ich in gegenwärtiger Schrift oft zu nennen Veranlassung gehabt habe, da ich ihm eine lange Reihe wichtiger und instructiver Mittheilungen über die Vegetationsverhältnisse der arktischen Gegenden verdanke. Unter allen von mir bisher ins Leben gerufenen privaten Versuchsstatio- nen in den arktischen Provinzen Norwegens steht der Predigerhof Stegen in Nordland ohne Vergleich in erster Linie. Ich habe desshalb geglaubt, dass es für meine Leser nicht ohne Interesse sein dürfte, Bich mit den LocalyerhältnisSen dieses Kirchspiels etwas genauer vertraut machen zu können, und lasse darum hier die Mittheilungen folgen, welche mir in solcher Beziehung von Herrn Wislöff zugestellt wor- den sind, dem ich gleichfalls die beiden Photographien des Predigerhofes und seiner Umgebung verdanke, welche Sich hier (Fig. 78 und 7'.i) in Holzschnitt wiedergegeben finden. Die nun folgende Beschreibung schliesst sich aufs engste der früher niitgetheilten Reihe von Vegetationsbildern an und würde dort zwi- schen Bodo und Lofoten (Pag. 62) einzufügen sein. Das Kirchspiel Stegen, welches die Kirchgemeinde Stegen und das Filial(„J««er") Ledingen umfasst, liegt neun Seemeilen nördlich vom Stadtchen Bodo, an der Ostseite des grossen West-Fjord, dessen west- liche Begrenzung von der durch ihre Fischereien berühmten Inselgruppe der Lofoten gebildet wird, und erstreikt sich von 67° 30' bis 68° 8' N. B. und von 32* 15' bis 33° 3' 0. L. Ferro. Das Kirchspiel be- Ufi einem Küstenstreifen, der etwas über l'/a geographische Meilen breit und zum grössten Theil von Bergmassen angefüllt ist, die eine Höbe von 2000' (628«n-) erreichen und sich durch ihre grossartige Formation auszeichnen, indem sie theils freistehende, imposante Felsenkegel bilden, theils als drohende ihörner senkrecht aus dem Meere aufsteigen. Hie und da sind die Gebirge von Klüften durchbro- chen, in welche enge Meeresarme sich eindrängen. Ausserhalb der Küste wimmelt es von Inseln, Klippen und Silieren, zwischen welchen die Kouien der Dampfschiffe si.h hindurch winden. Nur wenige dieser Inseln Bind indessen bewohnt: ihre grosse Bedeutung liegt aber darin, dass sie einen natürlichen Molo odei Wellenbrecher abgeben, in dessen Schutz die Fischer, unbehindert durch die oft sehr hochgehenden Wellen des Westfjords, ihrem Geschäfte obliegen können. Die hauptsächlichste Erwerbsquelle der Bevöl- kerung besteht in der Fischerei, und nicht unbedeutende Mengen von Fischwaaren werden gewöhnlich auf l Grötö umgesetzt, wo Bich ein für nordländische Verhältnisse grossartiges HandelsetablisBement vorfindet, welches, da es gleichzeitig Dampfschiff- und Telegraphen-Station ist, nicht leicht verfehlen wird rmerksamkeit de- Reisenden zu erwecken. Der betriebsame Bigner der Niederlassung und Firma Aient Schöning'e Sönner" unterhält mit eigenem Fahrzeug eine Dampfschiffsverbindung zwischen Christiania und Tromsö, und besitzt ausserdem einen kleineren Dampfer, der ununterbrochen im Dienst der Fischereien in Thätigkeit ist. 411 Obwohl das Stegener Kirchspiel, vom Meere aus gesehen, ausschliesslich aus Gebirgen zu bestehen scheint, ist seinen 2600 Einwohnern doch immer noch ein Theil culturfähigen Landes übergeblieben, das in der Regel am Fusse der Uferberge liegt und gleichmässig gegen das Meer sich hinabsenkt. Der Boden ist durchschnittlich von sehr guter Beschaffenheit, da man gewöhnlich auf einer Unterlage von Muschel- sand, die erkennen lässt, dass die Wellen in früherer Zeit unmittelbar den Fuss der Felsen bespült haben, eine bis zwei Fuss dicke Erdschicht findet, welche zum grössten Theil aus verwesten Pflanzenstoffen besteht. In Folge der Meeresnähe ist das Klima mild. Ausserdem bildet der 2 — 3000' (628 -940m) hohe Bergrücken der Lofoten eine ausgezeichnete Schutzwehr gegen die kalten Meeresnebel, welche mit nord- westlichen Winden vom Eismeere herabgezogen kommen, so dass die Luft auf der Ostseite des Westfjords viel trockner und angenehmer ist, als auf den westlich gelegenen Inseln (cfr. Pag. 21). Ja so bedeutsam macht sich dieser Umstand geltend, dass nicht allein Stegen sondern überhaupt der ganze Saltener Yogtei- Distrikt, trotz seiner nördlicheren Lage, in klimatischer Beziehung viel besser situirt ist, als die angrenzen- den Theile von Helgeland, welche zwar weiter nach Süden liegen, aber den rauhen Seewinden und den mit diesen folgenden Nebeln viel mehr ausgesetzt sind. Die häufigst vorkommenden Winde wehen aus Südwesten. Sie sind in der Regel verhältnissmässig mild und bringen bedeckten Himmel und Regen. Selbst in den Wintermonaten ist Regen hier ziemlich gewöhnlich. Nach den bisher auf dem Predigerhofe angestellten Beobachtungen lässt sich die Mitteltemperatur (Celsius) folgendermassen veranschlagen: Januar. Februar. März. April. Mai. Juni. Juli. August. Septbr. Octob. Novbr. Decbr. Das ganze Jahr. — 2°6 — 3°6 —2.0 +1.9 +4.9+9.6+13.1+12.6 +8.5 +3.3 +0.1 —2.3 +3.6. Die herrschenden Winde waren: Jannar. Februar. März. April. Mai. Juni. Juli. August. Septbr. Octob. Novbr. Decbr. SO. NW. 0. N. N. SW. 0. SW. SW. SW. NO. NO. Der recht fruchtbare Boden und das verhältnissmässig milde Klima begünstigen den Ackerbau, der auch von alten Zeiten hier in dieser Gegend immer einen wichtigen Erwerbszweig ausgemacht hat; und unter gewöhnlichen Umständen erntet jeder Bauer auf seinem Hofe an Gerste und Kartoffeln das, was er zum Hausgebrauche bedarf. In guten Jahren können einzelne sogar etwas zum Verkauf übrig be- halten. Roggen dagegen muss man kaufen; denn obgleich man ziemlich gewöhnlich Sommerroggen baut. wird dieser doch nur, mit Gerste gemischt, zu dem für die norwegischen Landdistrikte eigentümlichen dün- nen Brodkuchen dem sogenannten „Fladbröd" (cfr. Pag. 236), verwendet. Selbst in weniger guten Jahren reift übrigens auch der Winterroggen, der, wie früher (Pag. 118) erwähnt, gewöhnlich im Frühling mit der Gerste zusammen ausgesäet wird. Dass diese Getreideart dennoch so selten angebaut wird, hat seinen Grund darin, dass die Aecker jedes Schutzes durch Zaun oder Hecke enthehren. Der Wintei - gen wird daher von den Hausthieren, die in Folge des milden Klimas an manchen Stellen bis weit in den November hinein auf dem Felde bleiben, verzehrt und niedergetreten, und vor solchem Schicksal sind auch die Aecker der Nachbarn nicht sicher. In späteren Jahren haut man auch ziemlich allgemein einigen Hafer, doch giebt derselbe in kalten Sommern ein sehr leichtes Korn. Häufiger wird er als Grünfutter gebaut, bisweilen mit grauen Erbsen untermischt. Im Ganzen genommen mangelt es dem Kirchspiele an Waldung. Nur wenige Höfe sind genügend mit Brennholz versehen, und darum ist auch der Gebrauch des Torfes allgemein. Die unbedeutenden Waldreste, welche noch zu finden sind, bestehen aus Birke. Erle Alnus incana), Eberesche. Traubenkir- sche und verschiedenen Weidenarten. An den tiefsten Einbuchtungen der Fjorden, ungefähr eine halbe Meile vom Meere, findet man an einzelnen Stellen Reste von Kiefernwaldungen. Dass diese Bäume früher einen recht ansehnlichen Wuchs erreicht haben, beweisen die Balken, welche man noch in mehreren Häu- sern findet. Dieselben halten bis 2 Fuss (62'''» ) im Durchmesser und sind in diesen Wäldern gefällt. Der fruchtbarste Theil des Stegener Kirchspiels ist die südliche Haltte der zwei Meilen langen und l'Vi Meile breiten Insel Engelö, auf welcher auch der Predigerhof liegt. Diese Insel gehört wahrschein- lich zu den Inseln in Nordland, welche am frühesten von Norwegern bevölkert wurden. An vielen Punkten. 4*2 Der Predigerhof Stegen vom Strande gesehen. und namentlich auf dem Gebiete des Predigerhofes, findet man nämlich eine Menge alter Grabhügel. Ge- genwärtig wohnen auf dieser Insel ungefähr 100 Hofbesitzer und 10 Käthner und Strandansiedler. Das grösste Gehöfte auf der Insel ist der Predigerhof, welches unter 67° 56' N. B. und 32° 40' Ö. L. von Ferro liegt. Dasselbe hat eine vorzügliche Lage, an der Südseite der dicht hinter dem Hofe aufstreben- den, 20iio' (628m.) hohen Felswände der beiden Berge VreBstekonetinden und Henehamündtn, welche es ge- gen die kalten Nordwinde beschützen (siehe Fig. 78). Die Ländereien des Hofes erstrecken sich ungefähr eine halbe Meile der Seeküste entlang, sind aber doch nicht im Stande mehr als 3 Pferde, 16 Kühe und 30 Schafe zu ernähren. Hin Theil des Landes i-t an Käthner vergeben, welche zusammen 35 Kühe und ungefähr 60 Schafe unterhalten. Den Hauptertrag liefert indessen der Getreidebau, der selten fehlschlägt. Durch sein« Lage ÜjI dieser Hof in besonderem Masse dazu geeignet als Versuchsfeld für den Anbau verschiedener Culturpflanzen zu dienen. Als eine bemerkenswerthe Erscheinung ist z. B. zu er- wähnen, dass auf den Bergen hinter dem I'redigerhofe (Fig. 78) in einer Höhe von 300' (94m.) ü. d. M. der Haselstrauch wild wächst (cfr. Pag. 808). Dies ist wahrscheinlich der nördlichste Punkt der Erde, wo dieser Strauch vorkommt, Als Kesnltal der bisher angestellten Culturvcrsiu he wird hier das untenstehende Verzeichniss der fremden Bänme, Sträucher und Zierpflanzen mitgetheilt, von denen die Erfahrung gezeigt hat, dass sie an diesen Orte gedeihen können. Die hier mit einem * bezeichneten Arten können unter einem noch höheren 4 lo Der Predigerhof Stegen v. Fusse d. Gebirges gesehen. Breitegrade, der in der Klammer beigefügt wird, gedeihen. In Zukunft wird diese Liste wahrscheinlich in nicht unwesentlichem Grade erweitert werden können; aber bereits in ihrem dermaligen Umfange be- weist sie zur Genüge, dass man auch mit den bisher erprobten Mitteln sogar in den arktischen Provinzen Norwegens einen recht hübschen Garten anlegen kann, und dass man für eine nichts weniger als hoffnungs- lose Sache arbeitet, wenn man sich bemüht auch in jenen Gegenden das Interesse für eine Beschäftigung zu wecken, welche der englische Weise (Lord Bacon) als Quelle „der reinsten aller menschlichen Freuden- bezeichnet. ' Amelanchier canadensis, T. & Gr. *Acroclinium roseum, Hook. (70° 22'). *Adonis autumualis, L. (70° 4'). *Agrostis capillaris, L. (70° 0'). * — nebulosa, Boiss. (70° 22'). * — pulchella, Kth. — Aira capillaris, Host — Cupaniana, Guss. *Alonzoa Warscewiczii, Rgl. (G8° 7'). *Althsea rosea, Cav. — *Amarantus caudatus, L. — * — vulgaris. Mönch (69° 40'). *Ammobium alatum, R. l'.r. (70° 23 Ampelopsis hederacea, DC. *Anagallis Phüippi, Hort. Crac (66 " *Antirrhinnm majus, L. (70° 4M. *Aquilegia 8kinneri, Hook. (68" 7'). *Artemisia Abrotanuin. L. (70 * — annua, L. (68° 7' . * — graeilis, Rgl. — 414 *Aster chinensis. L. (70° 370- 'Astrantia major, L. (68° V). ►Bellis perennis, L. (70 »Berberis Aquifolium. I'uish (09° 40'). — microphylla, Forst Betola papyracea, Ait. Blitum capitatum, L. *Borago officinalis, I>. (68° 7'). ►Briza niaxiina. L. (70° * — minor, L. ♦Brizopyrum siculum, Lk. (70° 22'). *Bromus brizmformis, 1 . >v M. (68° 7'). — Danthonia?, Trin. — divaricatus, Kohde — Schraderi, Kth. Bulbocodium vernum, L. »Calendula oflicinalis, L. (70° 4'). * — — fl. pl. (G8° 7'). *Calliopsis bicolor, Rchb. (7otP V). Caltha palustris, L. fl. pl. (70° 37'). I ampanula speciosa, Pourr. (08° 7'). -Tannabis Bativa, L. gigantea — . na Altagana, DC. (70° 0'). * — aborescens, Lam. — * — arenaria, Donn — — frutescens, L. — grandiflora, Hieb. — latifolia, DC. — macrocantha, Lodd. thamus tinctorius, L. Celastrus scandens, L. *Centaurea svaveolens, Willd. (70° 0'). ►Cerinthe auriculata, Ten. (70° 0'). * — major, L. — * — minor, L. — * — retorta, Sib. — 'Chrysanthemum carinatum, Schousb. (70° 22'). •chu-kia elegans, Dongl. (70° 0'). * — pulchella, Pureb 70" ♦Clematifl patens, Morr. a Dcne (68° 7'). Clintonia pulchella, Lindl. — Colchicum autumnale, l. linsia bicolor, Benth. (€8° 70. * — grandiflora, R. Br. — Colutea aurantiaca, II. Burd. * — orientalis, Mill. (70° 0*). ■t ui,\u]vulus tricolor, L. (70 *Coreopsis diversifolia, DG. — *Cornus alba, L. (69° 40'). Cornus sanguinea, L. Catoneaster buxifolia, Wall. — lucida, Schlecht. Crataegus coccinea, L. — Oxyacantha, L. — — fl. rubro pleno. * — sanguinea, Fall. (70° 0'). — Btipulosa, II. B. K. *Crepis rubra, L. (70° 0'). 'Crocus vernus, L. — Cydonia japouica, Pers. *Cytisus alpinus, Mill. (68° 35'). * — austriacus, L. (70° 0'). — tanescens, Loisl. * — caucasicus, Hort, Sans. (70° 0'). — multiflorus, Lindl. — purpureus, Scop. — rutenicus, Fisch. — supinus, Jacq. Dactyloctcnium jegyptiacum, Willd. *Datura Stramonium, L. (70° 0'). *Delphiniura Ajacis, L. (68° 7'). * — Consolida, L. — * — discolor, Fisch. (70° 37'). * — exaltatum, Ait. — * — formosum, Thunb. (68° 7'). Deutzia Bcabra, Thunb. *Dianthus barbatus, L. (70u 4'). * — chinensis, L. (70° 0'). Elaeagnus angustifolia, L. *Emilia sagittata, DC. (70° 0'). * — sonchifolia, DC. — Eragrostis elegans, Nees * — megastachya, Lk. (70° 0'). — pilosa, P. B. — plumosa, Lk. *Erodium gruinum, L. (68° 7'). *Erysimum Perofskianuni. I . it M. (68° 7'). •Eschjächoltzia californica, Cham. (70° 830- * — crocea, Benth. — •Eutoca visciila. Benth. 70° 0'). Euonyrous atropurpurens, Jacq. * — europseus, L. (70° 0'). — nvatiis. Wall. Barmentosus, Loud. FagUE Bylvatica, l *Fritillaria imperialiB, L. I^11" 0') 415 *Fritillaria Meleagris, L. (68° 7'). *Gaillardia Drummondii, DC. (68° 7'). Genista elata, Wender. — triangularis, Willd. *Georgina variabilis, Willd. (70° 0'). Gilia capitata, Dougl. * — tricolor, Benth. (70° 22'). Guizotia oleifera, DC. *Gypsophila elegans, Bieb. (70° 0'). *Hebenstreitia alba, Jacq. (68° 7'). — dentata, Thimb. *Helianthus annuus, L. (70" 4'). * — argyrophyllus, A. Gray (68° 7'). *Helichrysum bracteatum, Willd. (70° 4'). *Heracleum Panaces, L. (71° 7'). *Hesperis matronalis, L. (70° 4'). * — tristis, L. (70° 0'). Hibiscus californicus, Hort. (08° 7'). *Hippophae rhamnoides, L. wildwachsend. *Hordeum jubatum, L. (70° 22'). *Humulus Lupullis, L. z. Lauben (69° 40'). *Hyacinthus Orientalis, L. (68° 7'). Hydrangea arborescens, L. *Iberis amara, L. (70° 4'). * — odorata, L. (70° 22'). * — umbellata, L. (70° 4'). * — Dunnetti (68° 7'). *Impatiens Balsamina, L. — — cristata, Wall. — glanduligera, Eoyle — leptoceras, Wall. — Boyleana, Wall. — tricornis, Lindl. Inula Helenium, L. *Ipomsea purpurea, Lam. (68° 7'). *Lagurus ovatus, L. — Lasiagrostis splendens, Kth. *Lathyrus odoratus, L. (70° 4'). * — tingitanus, L. (G8°7'). Lavandula Spica, L. *Lavatera trimestris, L. (70° 0'). *Leptosiphon luteus, Benth. (68° 7'). *Lilium bulbiferum, L. (71° 7'). — candidum, L. * — Martagon, L. (70° 37'). *Linum grandiflorum; Desf. (J0° 22'). Lobelia Erinus, L. Paxtoniana. * — speciosa, Hort. Crystal l'alace (GS0 7'). *Lonicera alpigena, L. (70° 0'). — caucasica, Pall. — ciliata, Mühlbg. — caerulea, L. — flava, Sims. — gibbosa, Willd. — macrophylla, Bot. Mag. * — orientalis, Lam. (70° 0'). — Periclymenum, L. * — punicea, Sims. (70° OQ. * — pyrenaica, L. — * — tatarica, L. — *Lupinus albus, L. (70° 22'). * — angustifolius, L. (70° 0'). * — Barkeri, Lindl. — * — Cosentini, Guss. — * — Drummondii, Hook. — * — Hartwegii, Lindl. — — hirsutus, L. * — leptocarpus, Benth. (70° 0'). * — linifolius, Roth — * — luteus, L. — * — mutabilis, Sweet * — nanus, Benth. (68° 7'). * — pilosus, L. (70° 22'). * — polyphyllus, Dougl. (69° 40'). * — pubescens. Benth. (70° 0'}. * — subcarnosus, Hook. — * — succulentus, Dougl. (70° 2-j'i. * — Tennis, Forsk. (70° 0'). — texensis, Hook. * — varius, L. (70° 0'). Lychnis viscaria, L. Ü. pl. Lycium europaeum, L. — floridanum, Hort. Kew. — • ovatum. Poir. — Trewianum, R. onia dauriea, Anders. (68° 7'). * — officinalis, L. ti. pl. ,70° 0'). ♦Reseda odorata, L. (70° 22'). I.ii'iim in mehreren Var. 70° 22'). •Bhodanthe daurica, Anders. (68° 7"). * — maculata. Drum. (70° 0'). * — Manglesii, l.indl. — 1 Di us Cotiini-. L. Kibes alpinuin, L. * — aureum. Pareh (70° 0'). *Ribes eallibotrys, Wend. (70° 0'). * — divaricatum, Dougl. (69° 40'). — flavum, Berl. * — Grossularia, L. (68° 13*). * — nigrum, L. (G9° 300- — niveum, Lindl. — opulifolium, Hort. Loud. * - rubrum, L. (70° 30') * Ricinus communis, L. (68° 7'). Rosa chinensis, Jacq. * — gallica, L. var. (70° 0'). — rubiginosa, L. *Salpiglossis straminea, Hook. (68° 7'). Sambucus racemosa, L. *Sanvitalia procumbens, Lam. (68° 7'). *Saxifraga Cotyledon, L. wildw. (70° 13'). * — crassifolia, L. (70° 0'). * — umbrosa, L. (70° 37'). *Scabiosa atropurpurea, L. (70° 4'). *Schizanthus Grahami, Hook. (68° 7"). * - pinnatus, R. & P. (70° 4'). *Scilla sibirica, Andr. (70° 0'). *Senecio elegans, L. (70° 4'). *Silene pendula, L. (70° 22'). *Si]ybum eburneum, Coss. & Dur. (70° 0'). * — Marianum, Gärtn. — Spiraea acuminata, Dougl. — amoena, Spach * — Aruncus, L. (68° 7'). * — belgica, Dumort. (68° 7'). * — bella, Sims. (70° 0'). — cana, W. & K. * — ceanothifolia, Hörn. (09° 40'). * — crata-gifolia, Lk. (G8° 7'). — Douglasii, Hook. — expansa, Wall. * — japonica, Sieb. (68° 7'). * — ruberrima, K. Koch (70° 0'). * — salicifolia, L. (70° 22'). * — sorbifolia, L. (70° 0*). *Statice sinuata, L. (68° 7'). *Stevia Lundiana, DC. — *Symphoricarpus vulgaris. Mehx. (69° 40'). Syringa chinensis, Willd. * — vulgaris, L. (68° 50'). ♦Tagetes erecta, L. (70° 4'). * — patula, L, (7(i" 880- * — signata, Parti. (GV 7'i. 417 *Tamark germanica, L. wildw. (70° 20'). *Tanacetum Baisamita, L. (70° 37'). * — vulgare, L. (71° 7'). *Teträgonolobus purpureus, Mönch (70° 0'). Thladiantha dubia, Bunge Tilia grandifolia, Ehrh. asplenifolia. — parvifolia, Ehrh. *Tolpis barbata, Gärtn. (70° 4'). *Trifolium incarnatum, L. (70° 22'). *Tropa3olum aduncum, Sm. (70° 4'). * — majus, L. (70° 22'). Tulipa Gesneriana, L. (70° 0')- *Tunica Saxifraga, Scop. (68° 7'). Ulmus effusa, Willd. Veronica glauca, Sibth. *Viburnum Opulus, L. roseum (68° 34'). *Viola tricolor, L. maxima (70° 37'j. *Viscaria oculata, Lindl. (68° 7'). *Whitlavia gloxinioides, Hort. (68° 7'). * — grandiflora, Harw. (70° -)' . *Xerantliennun annuuni. L. *Zinnia elegans, Jacq. (70° 0'). * — Haageana, Rgl. — Die Blüthezeit im Kirchspiele West-Slidre. Mitgetheilt vom Distriktsarzte H. C. Printz. Das Kirchspiel West-Slidre liegt im Vogteibezirk Valders, zwisclTen 60° 56' und t;in 10' X. B. und 26° 20'— 26° 51' Ö L. F. Die Thalsohle wird fast ganz vom Slidre-Fjord erfüllt, einem Binnensee, der 1200' (376m.) über dem Meere liegt und sich in einer Länge von ungefähr zwei Meilen von X. W. nach S. 0. erstreckt, dabei aber kaum irgendwo breiter ist. als ' 3 bis ' . Meile. Eigentlich besteht der- selbe blos aus dem erweiterten Flussbette des Beyna-Elv, der auf dem Filefjeld entspringt. Zwischen zahl- reichen vorspringenden Landzungen, denen verhältnissmässig tiefe Buchten entsprechen, windet -ich der See in vielen Krümmungen durch das Thal hindurch, bis er an seinem südlichen Ende, beim H<>tV 1 einen recht schönen Wasserfall bildet. An den Abhängen, welche auf beiden Seiten des Fjords empor- steigen, liegen die Häuser und Felder der Bewohner bis zu einer Höhe von 2000' (628m.) ü. d. M. zer- streut. Die unten folgenden Beobachtungen sind zum grössten Theil auf der östlichen Thalseite gesam- melt. Das coupirte Terrain und die reiche Abwechselung zwischen fehl und Waldpartien, die aus Birken, Espen und Fichten bestehen, verleiht der Landschaft ein malerisch schönes Ansehen. Das ganze Bild wird von fichtenbestandenen Bergen umkränzt, die sich jedoch nur an ein paar Punkten auf der \\ bis über die Birkengrenze erheben, welche hier im Durchschnitt bei im.) u.d.M. angesetzt werden kann, wählend die Fichte bereits in einer Höhe von 280 aufhört. Gegen Nordwesten bin wird die Aussicht durch zwei Schneegipfel, dem Hensfjeld und dem Slettefjeld, begrenzt, welche im Kirch- spiele Vang liegen. Der Bergrücken der Ostseite ist verhältnissmässig schmal und erreicht nirgends die Fichtengrenze, wahrend das Gebirge der westlichen Seite den für das norwegische Hochgebirge (cfr. Pag. 3) gewöhnlichen Charakter annimmt, d. h. ein über mehrere Meilen sich erstreckendes, wellenförmige- Pla- teau bildet, aus welchem hie und da einzelne mehr oder minder isolirte kuppen aufsteigen, von denen 418 eine, Grönsendknippen, sogar bis zu einer Höhe von 4240' (1330m-) ü. d. M. sich hebt. Der Boden in dieser Gegend ist im Ganzen trocken; nur hie und da finden sich kleinere Moorstrecken. Die Berg- masse bestellt aus glänzendem, halbcrystallinischemThonschiefer (Phyllade), der in schwebender Schichtung die Thalwände bildet. Weiter nördlich tritt im Kirchspiele Huruni das Grundgebirge hervor. Gerste, die hier am häufigsten gebaute Getreideart, reift alljährlich bis zu einer Höhe von 2000' n. d. M. Auf dem Hofe Fylken, welcher in einer Höhe von 1219' (382m) ü. d. M. liegt, ist die Gerste, nach einer Durchschnittsberechnung für die Jahre 1802 -74 inclusive, am 19ten Mai gesäet und am 26sten August geschnitten worden. Dieselbe hat also 100 Tage von der Aussaat bis zur Reife gebraucht. In der eben angegebenen Meereshohe trägt die gewöhnliche Johannisbeere reichlich Frucht und wird all- jährlich reif. Dasselbe ist auch mit der schwarzen Johannisbeere der Fall, während die Stachelbeere seltener völlige Beile erlangt. Acer platanoides, L., der hier nur angepflanzt vorkommt (cfr. Pag. 315), giebl gewöhnlich, Corylus Avellana, L. dagegen selten reife Frucht (cfr. Pag. 208— 9). Ebenso ist es bis- her nicht .gelungen Aepfel, ja nicht einmal Kirschen, zur Reife zu bringen (Pag. 336 u. 365). Von den hier eultivirten Zierpflanzen geben Aconitum Napellus, L., Adonis vernalis, L., Delphinium Ajacis, L., La- thyrus odoratus, L., Lupinus mutabilis, Sweet und Lupinus nanus, Benth. beinahe jedes Jahr reifen Samen, während eine Menge anderer, wie z. B. Aster chinensis, L. (Pag. 242). Cheiranthus Cheiri, L. und Mattiola annua. Sweet zwar schön entwickelte Blumen, aber nie keimfähigen Samen bringen. Die Georginen erlie- gen gewöhnlich der Kälte, nachdem sie eben zu blühen angefangen haben (Pag. 243). Die gewöhnliche Schnittbohne zu bauen, ist verschwendete Mühe; dagegen wird die Feuerbohne (Phaseolus multiflorus, Lam.) bei günstiger Localität ziemlich hoch und blüht reichlich (cfr. Pag. 3S3). Verschiedene Erbsenarten geben unter gewöhnlichen Umständen reifen Samen (cfr. Pag. 376), während die Kohlarten, mit Ausnahme des Grün- oder Krauskohls, nicht gut fortzukommen scheinen. Letzteres könnte indessen vielleicht doch auch in einem nicht ganz zweckmässigen Culturverfahren seinen Grund haben (cfr. Pag. 298—99). Als Anhalt für die Beurtheilung der verschiedenen Naturverhältnisse in West-Slidre folgen hier noch Angaben über die Zeit des Eintreffens der gewöhnlichsten Zugvögel, so wie einige andere einschla- le Notizen: 1865. 29 Apr. 2!) — Mai Anas boschas . — crecca . . , Anthus pratensis . Charadrius pluvialis 4 Columba palumbus Colymbus areticus . Corvus cornix . . . n Jan. Cuculus canorus . . 12 Mai Cypselus apus . . . Falco tinnunculus . Pringilla coelebs — Linaria . . — montifrin- gilla . . . Grus cinerea. . . . üirundo rustica . . Jynx torquilla . . . Lusciola phoenicu- rus .... — rubecula . 18 Apr. 28 — 12 Mai (i — 1866. 1867. 1868. 1869. 1S70. 1871. 1872. 1873. 1874. 13 Apr. 31 März 21 März 25 Febr. 1 Apr. 6 Apr. 11 Apr. 12 März 25 Apr. 21 — 16 — 1 Mai 8 Mai 28 Mai 12 Mai 26 Apr. 14 Mai 10 — 4 Mai 30 Apr. 11 Mai 8 — 10 Mai 18 Apr. 7 — 8 — 24 — 10 Apr. 13 Apr. 2 — 12 Apr. 1 Mai 28 — 13 - 11 Mai 11 - 1 Mai 1 Mai 1 — 1 Jan. 27 Febr. 1 Febr. 20 März 8 Jan. 1 März 27 Febr. 16 — 18 Mai 12 Mai 18 Mai 22 Mai 17 Mai 16 Mai 20 — 19 Mai 31 - 21 - u Juni 2 Juni 4 Juni 14 Juni 9 Juni 5 Juni 6 Juni 15 Apr. 24 Apr. 17 Apr. 1 Mai 23 Apr. 25 Apr. 8 Apr. 20 Apr. | 7 — 17 — 28 März 11 — 1 1 Apr. 31 März 9 Apr. 5 — 5 — 15 — 1 — 16 — 13 — 10 Apr. 22 März 4 — 17 Jan. 22 20 — 11» Mai L3 Apr. 3 Mai 16 — 21 - 8 - 9 Mai 9 Apr. 5 — 2 Mai 20 Apr. 16 Mai 27 — 14 - 26 Mai 19 Mai 23 — 15 Mai 21 — 22 Mai 18 — 26 — IG - 15 — 15 — 30 Apr. 11 — 27 - 1 ■ 9 — 9 — 5 — 2 Mai 13_-^ 10 Mai 22 Apr. ■•i Apr. 14 Apr. 22 Apr. 20 Apr. 13"Apr7 11 Apr. Mittel. 2 Apr. 1 — 7 Mai 12 — 23 Apr. 8 Mai 2 Febr. 17 Mai 4 Juni 20 Apr. 19 März 15 Apr. 6 Mai 19 — 13 — 11 — 18 Apr. 419 I 1865. Motacilla alba ... 15 Apr. flava ... 13 Mai Muscicapa atrica-j pilla . Saxicola oenanthe. 6 — Sturnus vulgaris . . 5 Apr. Totanus hypoleucos Turdus merula . . . — musicus . . 19 Apr. — pilaris ... 25 — — torquatus . 24 — 1866. I 1867. | 1868. 13 Apr. 19 Apr. 14 Apr. 23 Mai 24 Mai 8 Mai Der erste Schmet- terling (Papilio urticse) i 7 Apr Der letzte Frost im' Frühling 30 — Das Eis auf dem Slidre-Fjord ver-! schwunden .... Höchster Wärme- grad (C.) im Jahre Erster Reif am Mor- gen Das Laub fällt Erster Frost im Herbste 1 — Der erste Schnee . 9 Oct. Eis auf dem Slidre-1 Fjord 17Novb. Niedrigster Kälte- grad (C.) im Jahre 9 Mai . 1 Sept. .23 — 10 - 17 — 4 Apr. 19 — 17 -- 27 — 26 — 6 Apr. 18 Mai 13 — 27.5 24 Juni 14 - 8 - 8 — j 8 — 2 Apr. 22 Jan. 25 Mai 26 Mai 28 Apr. 14 Apr. 20 — 13 — 23 — 27 — 5 Mai 29 — 18 Apr. 21 Mai 11 Juni 25.0 14 Juli 5 Apr. 7 Mai 14 — 27.5 21 Juli 1869. 7 Apr. 9 Mai 1870. 13 Apr. 27 Apr. I 8 Mai 30 — i 1 — 23 März 21 März 12 Mai j 23 Mai 16 Apr. (22 Apr. 15 — 18 — 15 - 21 - 25 — 18 — 17 Oct. 125 Sept.J21 Sept 21 Sept. 18 Oct. 11 Oct. 25 Sept. 28 Oct. | 7 Oct. 3 Oct. 1 — 26 Sept. 22Novb. 3 Decb. 12Novb - 30.0 — 30.0 ! — 26.2 14 Jan. 16 Jan. 23 Jan. 5 Apr. 3 Mai 15 — 25.0 22 Juli 25 Sept. 23 — 25 — 14 Oct. 13 Apr. 5 Mai 11 — 27.0 25 Juli 22 Sept. 26 — 26 — 8 Oct. 1871. 19 Apr. 3 Mai 12 Mai 3 — 14 März 10 Mai 22 Apr. 22 29 — 18 — 7 Apr. 17 Mai lii 28.0 8 Aug. 20 Sept. 3 Oct, 20 Sept. 6 Oct. 1872. 1 i Apr. 16 Mai 3 — 22 Apr. 3 — 21 Mai 15 Apr. 15 — 21 — 1873. 1874. Mittel. 15 Apr. 14 Apr. 14 Apr. 17 Mai lti Mai 11 Mai 14 — 10 - 8 — 11 — 30 Apr. 5 — 27 März 2o März 21 März 9 Mai 25 Mai 16 Apr. 11 — 26 — 25 Apr. 25 März 22 \.pr. 17 Mai 16 Apr. 24 — 21 — 7 Apr. 3 Mai lii Mai U — 16 25.6 i Juli 25.4 23.2 23 Juli 20 .luli 19 Mai 20 Apr. 17 — 22 — 24 — 9 Apr. 8 Mai 17 — 20 Sept. 14 Sept. 5 Aug. 17 Sept. 22 — 20 — 22 Sept. 27 — IS Oct. 1 Oct. 24 Sept. 30 Sept. li Oct. 6 — 28 — 7 Oct. l4Novb.!24NovbJ20Novb. — 25.4 iO.O 21 Decb. ."».lau. - Febr. 6Novb. 26NovbJl9Novb. 30Novb. — 26.2 —32 0 —35.6 —30.8 29 Decb. 20 Decb. 12 Febr. Um einen Vergleich zwischen der Entwickelung der Vegetation und den klimatischen Verhältnissen an- stellen zu können, folgt hier die Angabe über die Temperatur (C.) von April bis October für die Jahre 74, so wie über die Regenmenge und die Bewölkung vom 1 Juli 1870 an. Es dürfte überflüssig sein noch beson- ders darauf hinzuweisen wie schwierig es ist die allgemeine Blüthezeit einer Pflanze vollkommen genau anzugeben, da dieselbe Art an mehreren Funkten unter günstigen Verhältnissen bereits in voller Blüthe stehen kann, wahrend sie gleichzeitig an vielen andern Orten kaum die ersten Knospen angesetzt hat. Mitteltemperatur (C.) Morgens 8 Uhr und Mittags April . . . Mai ... . Juni .... Juli .... August . . September October. . 1865. 1866. 1867 3.1 2.4 6.6 3.7 15.0 10.4 15.5 13.5 13.1 15.0 9.0 7.9 2.2 2.5 1868. 1869. L870. 2.7 5.9 4.4 10.0 6.3 8.9 12.11 12.!) 1 1.1 is.7 10.1 16.9 18.8 1 1 II 1 5 . 1 9.4 9.2 9. i 2.1 2.9 2.6 ittags 2 Ohr: 1871. 1872. 1873. l--: i. Mittel 1.1 2.7 3.4 9.0 7.6 1 1.5 14.6 L5.0 13.7 1 5. 1 L8.4 lt. .9 L6.2 16.4 15.3 13.4 12.5 14.:. B.'i S.4 9.6 9.0 3.4 i.i 2.1 53* . Regenmenge in Millimeter. 1870. April . Mai . . Juni . . Juli . . August 72.1 58.1 September 12.5 Oi tober 13.2 1871. 1872. i»; i. i ■.'.; 36.0 5.6 i 1.8 43.0 38.9 57.1 86.6 116.1 43.3 95.3 122.4 9.1 113.1 117.5 J 15.2 9" 1.6 51.8 420 1874. Bewölkung (0 = heiter, 10 = bewölkt). 1870. £7.0 9.6 21.5 Gl. 7 1.3 68.6 L9 ;■:.-, 4.4 105.9 4.0 1871. 1872. 1873. 1.9 6.1 3.5 1.1 5.8 5.G 5.2 6.4 5.1 6.8 5.1 5.5 5.0 5.9 5.0 4.0 6 I 5.8 6.0 • ;.; 4.6 1874. 5.1 4.7 4.4 5.5 5.1 5.8 5.9 Bisher sind in West-Slidre 185 Arten wildwachsender phaflerogamischer Pflanzen gefunden, von denen 396 Unterlands- und 89 Bochgebirgspflanzen sind. Die Arten des Unterlandes verhalten sich also zu denen des Hoch- angefähr wie 1.5 : 1. Die jährliche Mitteltemperatur (C.) beobachtet auf dem Hofe Granheim, dem Wohnsitze des Refe- renten (61° 6' X. B. 26° 38' Ö. L. F. - 1219' - 382m- ü. d. M.i, 8 Uhr Morgens und 2 Ihr Mittags. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. _|_o<>8 + l°.o -f-3«.9 +004 +204 _|_2 2 _|_ 30 G _|_3(>7 _|_ 40 0. Die Blüthezeit in West-Slidre. 1865. 1866. 1867. Acerplatanoides, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen All gem. Blüthe . Letzte Iilume . . Ad illea millefoli- »iiii. /. Blume . . Mehrere Blumen ■in. Blüthe . I tzte Rlunie . . Acomitum septen- trionale, Köll. Erste Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Adoxa moschatel- lina, /. 1.1 -)'• Blume . . Mehrere Blumen Ajuy;t pyramidalis, /. Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . 20 Mai 1 Juni 25 — 2 Juni U) — 14 — 24 [868. 21 Mai 29 — 31 — 1869. L870. 30 Mai 26 Mai 2 Juni 2 Juni 4 — 4 — 13 Juni 23 — 12 Juli 26 Sept. 12 Juni 24 Juni :; Juli 1 Sept. 1 1 Mai 19 — 2 .luni 10 21 Juli 1 1 Juni : .Inli 18 — 9 — 1 l Juli 26 — 9 Oct. 25 Sept. L6Juni 18 - 14 — 20 Juni 27 Juni 15 Juni 0:1 _ 30 — 22 — 9 Juli 12 Juli 10 Juli 26 Sept. 1 Oct. 26 Sept. 19 Juni 30 Juni 26 5 Juli 6 Juli :; Sept. LI Sept 15 Mai 1 Juni 10 — 2 Juni 30 Juni 13 - 10 Juli |s Juli r< Juni 24 6 Juli .■', Lug. L9 Mai 27 — 2 Juni Kl Juli ■-'1 Juni 28 — 10 Juli 15 Juni 20 — 4 Juli 2 Sept. 2 Sepl 22 Mai 25 — 12 Juni 15 — 20 Juli \-, Mai 24 - t Juni 6 — 18 Juli 1871. IST:'.. 18"! 1. 20 Mai 21 Mai 25 - 24 — 2 Juni 1 Juni 15 — 15 — 14 Juni 23 — 14 Juli 20 Sept. 22 Juni 1 Juli (i — 1 Sept. 1 i Mai 27 - 28 Mai 1 Juni 20 Juli 17 Juni 26 — 9 Juli 18 Oct. 23 Juni 24 — 4 Juli 2"i Aug. 1 5 Mai M — 1 Juni 5 — Hl Juli Mittlere Blüthe- zeit. 30 Mai 21 Mai 2.". Mai 3 Juni 22 — 29 4 — 29 — 3 Juni 16 — 11 Juni 16 — 15 Juni 1:. Juni 26 - i; s Juli 12 .iu!i 16 Oct. 18 Oct, 3ii. luni 18 Juni :'■ Juli 22 — 9 — 3 Juli .; Sept 30Aug. 1 1 Mai 1 Mai 30 — I- 18 Juni 25 — 13 Juli 4 Oct. 21 Juni 27 — 7 Juli 9 Sept i; Mai 27 - 1 Juni 7 — 1 » i Juli :- Mai '.Juni 30 in — 18 Juli 20 Juli 421 Alchemilla alpina,£. Erste Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Alchemilla vulga- ris, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Alnus incana, DC. Das erste Grünen Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Anchusa officinalis, L. Erste Blume . . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Andromeda polifo- lia, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Androsace septen- trionalis, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Antennaria dioica, Gärt ii. Erste Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Anthyllis vulnera- ria, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Arabishirsutii.N' op. Erste Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . 1865. 27 Mai 1 Juni 20 - 20 Sept. 9 Mai 19 — 2 Juni 20 Sept. 10 Mai 1 7 Apr. 21 — 18 Mai 7 Juni 18 — 16 Sept. 26 Mai 30 — 1 Juni 3 — 20 Mai 23 — 12 Juni 12 Aug. 5 Juni 14 — 26 — 25 Sept. 15 Mai 21 — 21 Juni lsiii;. 9 Juni 13 — 29 — 1 Oct. 21 Mai 25 — 3 Juni 9 0ct. 21 Mai 1 7 Apr. 2-2 - 28 Mai 14 Juni 18 — 5 Juli 8 0ct. 2 Juni 4 — 29 Mai 2 Juni 16 Mai 26 — 14 Juni 20 Sept. 11 Juni 15 — 2S — 20 Sept. 8 Juni 10 - 25 - 10 Juni 20 Mai 20 Mai 17 Mai 25 Mai 20 Mai 23 Mai 14 Mai 21 Mai 11 _ 24 — 28 — 22 — 27 — 25 — 25 — 24 — 26 — 26— 12 Juni 5 Juni1 10 Juni 4 Juni 6 Juni 3 Juni 11 Juni 8 Juni 25 Sept. 30 Sept. 25 Sept. 26 Sept. 19 Sept. 30 Sept. 9 Oct. 3 Oct. 29 Sept. 1867. 1868. 2 Juli 1 Juni 10 - 7 — 14 _ 28 — 25 Sept. 30 Sept. 1--, ,. 1869. 1870. 1871. 1872. 4 Juni 3 Juni 7 Juni 6 Juni 10 - 6 — 18 — 8 - 3 Juli 24 — 28 — 29 - 25 Sept. 26 Sept. 19 Sept. 30 Sept. 2 1874. Mittlere Blüthe- zeit. 12 Juni 14 Juni 8 Juni 15 _ 17 _ 14 — 3 Juli 26 — 29 — 27 Sept. 7 Juni 24 Apr. 1 Mai 10 Juni 4 Juli 10 — 20 - 24 Sept. 20 Sept. 25 Sept. 20 Sept. 10 Sept. 19 Sept. 15 Mai 2-2 Mai 10 Mai 24 Mai 19 Mai 19 Mai 21 Mai 20 Mai 19 Apr. 16 Apr. 19 Apr. 9 Apr. 21 Apr. 7 Apr. 3 Apr. 15 Apr. 23 — 11 — 28 — 15 — 10 — 20 — 2<) Mai 28 Mai M Mai 28 Mai 21 Mai 26 Mai 20 Juni 11 Juni 1 7 Juni 22 — 17 - 21 — 9 Juli 26 — 4 Juli 8 Sept. 2 Oct. 2 24 — 18 - 25 Mai 26 Mai 12 Juni 23 Juni 17 — 25 — 5 Juli 4 Juli 12 Juni 16 Juni 20 Juni 15 — 19 — 21 — 30 — 30 — 1 Juli 20 Juni 26 Mai 30 — 2 Juni lo Juni 16 — 20 Mai 1 Juni 4 Juni 25 Mai 6 — 28 4 Juni 29 Mai 4jur 6 — * 3 Juni 7 2 Juni 4 — 11 Mai 30 Mai 2 Juni 2r, _ 4 Juni 8 - 1 Juni 4 — 3 Juni 2 Juni 6 — 23 Mai 29 Mai 1 Juni 29 Mai 20 Mai 26 Mai 21 Mai 2 7 Mai 29 Mai 9 Juni 24 — 2 Juni 29 — 1 Juni 2 Juni 28 Mai 20 Mai 24 Mai 1 Juni 25 — 30 — 24 — 6 Juni 26 Aug. 2 Oct. 28 Juni 4 Juli 10 — 17 Sept, 25 Juni 30 — 12 Juni 17 — 27 — 13 Sept, 28 Mai s Juni 20 — 19 — 16 Juni 16 18 10 — 12 Juni 15 Juni 12 Sept. 24 Aug. 16Aug. 21 Aug. 4 Aug. 4 Oct 13 Juni 9 Juni 6 Juni 9 Juni 10 Juni 14 Juni 12 Juni 25 - 14 — 12 — 12 — 1 t 18 - 30 — 27 - 29 — 13 Sept. L2 Sept. 22 Sept. lo Sept 2 Oct l£ : 4 Juni 1 '2 Juni 13 _ 14 _ 22 — 21 1 Juni 6 — 19 — :'. Juni -1 Juni 1 Juni 4 Juni 8 — 8 — 7 — 9 — 19 — 21 - 17 — 21 — 422 1865. L866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1 ~ ~ 1 1872. 1873. 1-71. Mittlere Bliithe- zeit. Arabis tlialiana, L. Erste Blume . . 15 Mai 21 Mai :il Mai 21 Mai 14 Mai 13 Mai l!i Mai 16 Mai 16 Mai ! Mai 17 Mai Mehrere Blumen 18 — 25 — 2 Juni 25 — 16 — 20 — 27 — 20 — 18 - 10 — 21 — Arctostapbylos of- ticinalis. W.d Gr. Erste Blume . . 6 Mai 11 Mai 25 Mai * Mai 15 Mai ! Mai 4 Mai 15 Mai 3 Mai 6 Mai in Mai Mehrere Blumen 12 — 15 — :;o — 16 — 20 — 13 - 14 — 21 — 9 — 10 — 16 — AJlgem. Blüthe . 24 — 2 Juni l.'i Juni 2 Juni 3 Juni 30 — 31 — 2 Juni 1 Juni 24 — 1 Juni Arenaria Berpyllifo- lia, L. Erste Blume . . 10 Juni 14 Juni 23 Juni 5 Juni 12 Juni 16 Juni 23 Juni s Juni (i Juni 18 Juni 13 Juni Mehrere Blumen 16 — 19 — 30 — 14 — 24 — 18 - 25 — 14 - 8 - 20 — 19 — te Blume . . 17 Sept 4 0ct. 24 Sept. 21 Sept. 24 Sept. 11 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 24 Sept. 27 Sept. 22 Sept. Artemisia vulga- ris, L. Erste Blume. . . 18 Juli 9 Juli 3U Juli 9 Juli 12 Juli 10 Juli 5 Juli 4 Juli 8 Juli 1^ Juli 12 Juli Mehrere Blumen 22 — 15 — 1 Aug. 11 - 17 — 16 — 14 — 12 — 20 — 16 - 17 — AJlgem. Blüthe . 31 — 28 — 10 — 28 -- 31 — 28 — 31 — 28 — 28 — 27 — 30 — Letzte Blume . . 16 Sept. 20 Sept. 17 Sept. 20 Sept. 21 Sept. 22 Sept. 1 1 Sept 19 Sept. 4 Sept. 27 Aug. 1 5 Sepl AsperugO pro, um- Erste Blume. . . r, Mai 1 Juni 21 Juni 12 Juni 2 Juni 29 Mai 5 Juni 6 Juni 29 Mai 1 Juni Mehrere Blumen 5 Juni 14 — 26 — 10 Juni 19 — 8 — 4 Juni 9 — 8 — 3 .111111 11 — Letzte Blume . . 21 Juli 26 Juli 31 Juli 2 Aug. 28 Juli 20 Juli 2(i Juli 31 Juli 26 Sept. 20 Juli 1 Aug. AzaleaprocumbenB, Kiste Blume . . 29 Mai 4 Juni 21 Mai 5 Juni 22 Mai r. Mai 28 Mai L6 Mai 20 Mai 22 Mai Mehrere Blumen 12 — 3 Juni 7 — 26 - 26 — 30 — 30 - 22 — 25 — Betula alba, /> Das erste Grünen 13 Mai 17 Mai 30 Mai 8 Mai 8 Mai 12 Mai 24 Mai 1 3 Mai 20 Mai 18 Mai 16 Mai Erste Blume . . 16 - 18 - (i Juni 20 — 22 — 20 — 28 — 15 - 24 — 22 — 22 - Mehrere Blumen 23 — i:< - 9 — 25 - 28 — 22 — 2'.» - 20 — 29 '— 25 — 27 — nana, /.. I ',- erste • rrünen L9 Mai 22 Mai 3 Juni 20 Mai 27 Mai 18 Mai ■•7 Mai 19 Mai 20 Mai ! ■ Mai ■ Blume . . 20 — 26 — 8 — 23 - 29 — 22 — 4 Juni 26 — 1 Juni 23 — 27 — Mehrere Blumen 22 - 1 Juni 10 — 26 — 1 Juni 25 - 7 — 29 — 7 - Mö — 31 — Brassica campes- Erste liliime . . 10 Juni 1 1 Juni 4 Juli 19 Juni 29 Juni 8 Juni 19 Juni 20 Juni 20 Juni 20 Juni 19 Juni Mehrere Blumen 15 — 20 — in - 22 — 2 Juli 12 — 23 — •;:; — 24 - 24 — 23 — AUgem. Blüthe . 3 Juli 16 - 4 Juli ti — 1 Juli ■2 Juli 5 Juli 8 Juli 1 Juli "i Juli Letzte Blume . . 16 Sept pt m Sept. .•! Sept 18 Sept. 21 Se))t. ii Sept. 19 Sept. 2] Sept. i Oct 21 Sept. Calamintha acinos, ' Erste Blume . . 15 Juni 15 Juni in Juli 12 Juni 24 Juni 12 Juni 19 Juni 20 Juni 22 Juni 20 Juni 19 Juni Mehrere Blumen i- 18 — U. — 1* - 28 - 18 — 22 - 22 — 3 Juli 25 — 25 — 423 Mittlere 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1--, :. 1874. Blüthe- zeit 12 Juli 13 Juli Allgem. Blüthe . 13 Juli 10 Juli 24 Juli 12 Juli 13 Juli 13 Juli 10 Juli 14 Juli 9 Juli Letzte Blume . . 16 Sept. 30 Sept. 24 Sept. 20 Sept. 14 Sept. 23 Sept. 14 Sept. >.- 3ept. 1 Oct - Calluna vulgaris. &i- lisb. Erste Blume. . . 22 Juli 18 Juli 5 Aug. 23 Juli 30 Juli 24 Juli 23 Juli ! 24 Juli 19 Juli 23 Juli 24 Juli Mehrere Blumen 27 — 24 — 8 — 26 — 1 Aug. 26 — 26 — 28 — 2- — 24 - Allgem. Blüthe . 8 Aug. 10 Aug. 19 — 10 Aug. 14 — 13 Aug. 12 Aug. 11 Aug. 13 Aug. 9 Aug. 12 Aug. Letzte Blume . . 16 Sept. 30 Sept. 24 Sept. 20 Sept. 13 Sept. 23 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 4 Oct. - 0 Caltha palustris. L. Erste Blume . . 21 Mai 22 Mai 10 Juni 20 Mai 27 Mai 22 Mai 21 Mai 20 Mai 2:; Mai 21 Mai 24 Mai Mehrere Blumen 25 — 27 - 13 — 25 — 2 Juni 24 — 27 - 27 — 28 — 24 — 26 Allgem. Blüthe . 12 Juni 14 Juni 1 Juli 15 Juni 16 - 12 Juni 10 Juni 15 Juni 12 Juni 11 Juni 15 Juni Letzte Blume . . 24 Juli 27 Juli 5 Au-, 28 Juli 26 Juli 25 Juli 30 Juli 31 Juli 27 Juli 25 Juli 28 Juli Campanularotundi- folia, L. Erste Blume . . 20 Juni 15 Juni 4 Juli 24 Juni 27 Juni 16 Juni 18 Juni 19 Juni 21 Juni 21 Juni 21 Juni Mehrere Blumen 23 — 22 — 10 - 27 — 29 — 19 — 23 - 23 - 25 — 23 — 25 - Allgem. Blüthe . 8 Juli 15 Juli 25 — 16 Juli 18 Juli 8 Juli 8 Juli lo Juli ls Juli 15 Juli 14 Juli Letzte Blume . . 23 Sept. 20 Sept. 6 Oct. 1 Oct. 25 Sept. 26 Sept. 3 Oct. 5 Oct. 1 1 1 »Ct. 17 Oct. 2 Oct Gapsella Bursa pas- toris, Mönch Erste Blume . . •20 Mai 20 Mai 10 Juni 17 Mai ■M Mai 8 Mai 16 Mai 9 Mai 23 Mai 10 Mai 19 Mai Mehrere Blumen 25 — 31 — 17 — , 26 - 28 — 22 — 25 — 20 - 28 — 20 - Allgem. Blüthe . 18 Juni 18 Juni 28 — 19 Juni 20 Juni 18 Juni 20 Juni 22 Juni 24 Juni 18 Juni 20 Juni Letzte Blume . . 1 Oct. 9 Oct. 7 Oct. 2 Oct. 30 Sept. 25 Sept. 4 Ort. 6 Oct. 19 Oct. 31 Ikt. ! Cardamine amara, L. Erste Blume . . 5 Juni 6 Juni 30 Juni 4 Juni 18 Juni 10 Juni 7 Juni 5 Juni 5 Juni 3 Juni 9 Juni Mehrere Blumen 6 — 9 — 3 Juli 9 — 20 — 14 - 10 - - 3 7 — 12 — Letzte Blume . . 24 Juli 28 Juli 3 Aug. 25 Juli 30 Juli 26 Juli 29 Juli 1 \K_ 24 Juli 28 Juli Cardamine praten- sis, L. Eiste Blume . . 26 Mai 30 Mai 22 Juni 3 Juni 8 Juni 3 Juni 'i Juni 8 Juni 1 Juni 1 Juni 5 Juni Mehrere Blumen 28 — 6 Juni 26 — 15 — 5 — 14 — 12 - 7 - ■ — Allgem. Blüthe . 18 Juni 20 - 30 — 18 - 29 — 20 — 24 - ,24 — 20 — IS — 22 — Carduus crispus, L, Erste Blume . . 1 Juli 8 -luli 23 Juli 1 Juli 10 Juli 6 Juli 13 Juli 4 Juli 5 Juli 6 Juli - Juli Mehrere Blumen 12 — 12 — 25 — 4 — 13 - 10 - 12 — 8 — 16 — 13 — Allgem. Blüthe . 24 — 28 — 22 — 30 — 25 — 2:; - 24 — 24 — Letzte Blume . . 16 Sept. 11 Oct. \-, Sept. 20 Sept. 21 Sept 25 Sept. 14 Sept. 19 Sept. l Oct 11 Oet. 25 Sept. Carum Carvi, L. Erste Blume . . 12 Mai 30 Mai 19 Juni 1 Juni 28 Mai 26 Mai 30 Mai 29 Mai 28 Mai 27 Mai 29 Mai Mehrere Blumen 20 - 3 Juni 23 — 7 — 6 Juni :; Juni 1 Juni 4 Juni 4 Juni 1 Juni 4 Juni Allgem. Blüthe . ls Juni 20 — 10 Juli 24 — 20 — 18 — 26 — 28 18 — 24 — Letzte Blume . . 17 Sept. 11 Oct. 17 Sept. 26 Seilt. 21 Sept. 16 Sept 1 i Sept. 31 Aug. E - - 424 1865. I1-'.''. 1867. Centanrea jacea, L. Erste Blume. . . 18 luli 15 Juli Mehrere Blumen 22 - 18 — 6 Aug. Allgem. Blüthe . 1 Aug. 2 Aug. Letzte Blume . . 16 Sept.80 Sept 20 Sept Centaurea scabio- 8a, /.. Blume . . 4 Juli 15 Juli 25 Jul Mehrere Blumen 17 — 18 — Allgem. Blüthe . 31 — 30 - te Blume . .16 Sept. 20 Sept Gerastium alpinum, /.. ß lanatum. Kiste Blume . . 19 Mai 23 Mai Mehrere Blumen 2 Juni 27 — Cerastium vulga- tum. L. te Blume. . . 26 Mai 20 Juni Mehrere Blumen 10 Juni 25 .Juni- Juli Letzte Blume . 16 Sept ll Oct. 17 Sept, folium sylves- tre. B Erste Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . 3 Juli Chenopodium al- bum, L. I rete Blume . . 18 Juni 1868. 10 Juli 24 — 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1-; i. Miniere Blüthe- zeit. 12 Juli 2."» Juli 14 Juli 22 - 26 — 17 — 29 Mai 10 Juni 3 Aug. 20 Sept. 13 Sept. 7 Juli 15 — 24 — 13 Sept 20 Mai 25 — 21 Juli 3 Juli 5 Juli n Juli 11 Juli 10 Juli 11 Juli 22 — 14 — 17 — 15 — 18 — 10 — 17 — 2 Aug. 31 — »Aug. i Aug. 23 — 24 - 96 — 14 Sept 13 Sept. 14 Sept. [9 Sept. 28 Sept. l Oct 19 Sept. 2 Aug. ,30 — 14 Sept. 12 Juli 15 Juli 18 Juli 15 Juli 16 — 20 — 24 — 23 — 29 — 19 Sept. 28 - 31 — 31 — 24 Sept. 1 Ott. 20 Sept 22 Mai 2 Juni 22 Mai 15 Mai o0 Mai 14 Mai l« Mai 20 Mai 29 — 30 1 Juni 1 Juni 23 31 21 Mai 5 Juni 11 Juni 9 Juni 4 Juni 4 Juni 1 Juni 4 Juni 7 Juni 16 — 21 — 14 — 7 — 8 6 — 15 — 20 Sept.21 Sept. 25 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 24 Sept. 25 Sept. 22 Sept. 2 Juni 6 Juni 26 Juni ;; .Juni 11 Juni 1 Juni 1 Juni kg Mai G Juni 2 Juli 8 — 15 — 8 — 4 Juli 10 - 4 Juli 9 Juli li Juli 23 Juni 11 Juli Mehrere Blumen 24 29 - 30 - tzte Blume . . 1 ♦ i Sept. 2D Sept. 17 Sept. Chrysanthemum leucanthemum,X. te Blume . . 26 Juni 26 Juni 9 Juli Mehrere Blumen 29 - 30 16 — Allgem. Blüthe . 16 Juli 18 Juli 30 — Letzte Blume . . l'. Sept20 Sepl 1. S( pl Chrysosplenium al- ternifolium, L. Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Cirsium heterophyl- 1.11): Blume . . . t Mai 16 Mn Vi Mai 13 — 19 — '•> Juni 21 — 24 — 10 — 1 ■'. Juni 18 Juni 4 Juli 22 Juni 28 — 20 Sept. 27 Juni I Juli 21 - 20 Sept 15 Mai 20 — 29 — 15 Juni 7 — :; Juni 8 — 5 Juli 6 Juli 8 — 27 Juni C Juni 23 Juni 2 Juli 21 30 - 13 Sept. 1:1 Sept W Sept, 3 Juli 24 Juni. 23 Juni 10 _ 30 — 30 — 22 — 18 Juli 1 1 Juli 21 Sept. 11 Sept. n Sept. 23 Juni 28 Juni 29 — 2 Juli 20 Sept 25 Juni 28 Juni 2 Juli 30 — 19 19 Juli 19 Sept.21 Sept 1 Juni •"' Juni i in 3 Juli 6 .luli 18 Juni 21 Juni in Mai t; Mai 6 Mai s M;,i 23 Apr. üi _ 13 - 14 - 15 11 — 29 — 2 1 - 22 Mai 26 — 10 Sept. 25 Juni 29 - 1> Juli ! Oct 19 Apr. I Mal •1 Mal — 2 1 18 Juni 12 Juni 10 Juni 18 Juni 12 Juni 11 Juni 1 Juli 15 Sept. 28 Juni :; Juli 20 — 19 Sept - Mai 15 — 26 — \: Juni I Juli Mehrere Blumen lii Juli 3 \u'j. 23 — 5 — 11 Juli üi Juli 16 .luli - Juli 9 Juli ', Juli 11 Juli 14 Juli 15 — 31 — 23 - 15 — 11 — 14 — i 16 - 425 1865. Allgem. Blüthe .20 Juli Letzte Blume . .;13 Sept. Clinopodium vulga re, L. Erste Blume . . 4 Juli Mehrere Blumen Letzte Blume . . Comarum palustre, L. Erste Blume. . . 7 Juli Mehrere Blumenji2 Allgem. Blüthe .21 Letzte Blume . . Convallaria majalis, L. Erste Blume ... 11 Juni Mehrere Blumen 22 - Convallaria verticil lata, L. Erste Blume . .27 Juni Mehrere Blumen Cotoneaster vulga- ris, Lindl. Erste Blume . . 1 Juni Mehrere Blumen 12 - Crepis tectorum, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Daphne Mezereum, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Dianthus deltoides, L. Kiste Blume . . . Mehre Blumen . Allgem. Blüthe Letzte Blume . Draba incana, L. Erste Blume . .3] Mai Mehrere Blumen 1 Juni Allgem. Blüthe .|10 - Letzte Blume . . i Sepl 1866. | 1867. 31 Juli 12 Aug. 17 Sept. 14 Juli 23 — 19 Sept. 20 Sept. 17 Juni 23 — 13 Juli 14 Sept. 22 Juni 25 - 16 Juli 16 Sept. 8 Juli 11 — 18 — 21 Aug. 23 Juni 24 Juni 1 Juli 27 Mai 7 Juni 10 Juni 17 — 14 Juli 10 Oct. 16 Mai 19 — (i Juni 22 15 Juli 20 Sept. 2"i Mai 2 Juni 14 — JO Sepl 19 Juli 30 — 4 Aug. 18 Sept 30 Juni 3 Juli IG Juli 25 — 26 Juni 28 — 1868. 31 Juli 4 Juli 20 — 13 Sept 10 Juli 12 — 20 — 24 Aug 14 Juni 24 - 27 Juni 29 - 30 Mai 8 Juni 1869. 4 Aug. 13 Sept. 10 Juli 22 — 14 Sept. 4 Juli 8 — 20 — 13 Sept 12 Juni 22 — 30 Juni 2 Juli 2 Aug. 25 Juli 24 Juli 20 Juli 20 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 16 Sept. 2 Oct. 1- Sept. 1870. L871 1872. . 1873. Mittlere 1874. Blüthe- zeit. 28 Juli 30 Juli 9 Juli 6 Juli 24 — 12 — 18 Sept. 14 Sept. 2 Juli 10 Juli 4 Juli 4 — 21 — I 8 — 19 Sept. 14 Sept. 13 Sept. 7 Juli 17 — 24 Juni 4 Juli 7 Juli 1 Juli 5 Juli 6 Juli 30 — 6 — 9 - 4 — 7 - 10 — 16 Juli 18 — 20 — 20 — 18 — 21 — 24 Aug. 20 Aug. 21 Aug. 24 Aug. 23 Aug. 28 Aug 9 Juni 1!) — 21 Juni 20 - 10 Juni 8 Juni 9 Juni 20 — 24 - 23 — 13 Juni 13 Juni 16 - 23 — 23 Juni 20 Juni 21 Juni 19 Juni 25 Juni 28 — 24 - 28 — 21 — 30 — 27 Juni 12 Juni 4 Juli 17 - 22 — ,11 Juli 25 Sept. 21 Sept. 11 Juni 16 — 10 Juli 25 Juni 11 — 30 — 17 Sept, 27 — 19 Juli L3 Sepl 20 Mai 29 Mai 26 Mai 29 Mai 28 Mai 30 Mai 31 Mai 8 Juni 12 Juni 10 Juni 6 Juni 9 Juni 1 Juni 10 Juni 24 Juni 12 Juni 18 Juni 17 Juni 16 Juni 18 Juni 17 Juni |25 — 10 - 23 — 21 — 23 — 21 — 22 — 13 Juli 12 Juli 15 Juli 13 Juli 15 Juli 11 Juli 14 Juli 25 Sept. 20 Sept.24 Sept.24 Sept. 3 Od 11 Mai 16 Mai 11 Mai 19 Mai l? Mai 15 Mai 19 Mai 21 — is — 20 — 21 — 20 — 24 — 23 Juni 21 Juni 1 1 Juni 23 Juni 27 Juni 20 Juni 22 Juni 7 Juli 23 2 Juli 5 Juli 3 Juli 30 - 20 — 16 Juli 16 Juli 20 — 19 — 18 — 19 Juli 13 Sept. 19 Sept.] I Sept. 19 Sept.26 Sei 29 Juni 29 Mai 1 Juli 8 Juni 6 — 116 - 20 Sept. 13 Sept -.' Juni ! Juni 8 Juni 1 Juni 8 — 10 — 10 — 8 — 14 _ i- _ ii; - - 12 2 Juni 28 Mai 4 Juni 4 — 31 — - 10 — 17 Juni 16 — 20 Sept. 1 1 Sept. 19 Sept.|29 Aug 57 S 426 1865. L866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. Mittlere Blüthe- zeit. Draba rupestris, R. Erste Blume . . 1 1 Mai 23 Mai 10 Juni 1 Juni 4 Juni 8 Mai M Mai \-, Mai 10 Mai 12 Mai 21 Mai Mehrere Blumen 30 - 21 — 12 — 7 — 8 - 31 — 18 — 23 — 16 — 20 — 29 — epbalum Ruyschiana, /.. Erste Blume. . . 21 Juni 1 7 Juni 24 Juni 1 Juli 27 Juni 26 Juni 24 Juni 27 Juni 26 Juni 25 Juni Mehrere Blumen 23 — 15 Juli 26 — 2 — 30 — 1 . Juli 30 — 3 Juli 29 — 30 — Allgem. Blüthe . 5 Juli 6 Juli 8 Juli 9 - 8 Juli 8 — 8 Juli 9 — ti Juli -, Juli Letzte Blume . . 2 Aug. L2 Aug. 29 Aug. 10 Aug. 5 Aug. 9 Aug. 6 Aug. 12 Aug. 2 Aug. 15 Aug. 10 Aug Empetrum nigrum, L. Erste Blume . . 24 Apr. 28 Apr. 19 Mai 26 Apr. 3 Mai 22 Apr. 29 Apr. 5 Mai i Mai 27 Apr. 1 Mai Mehrere Blumen 11 Mai 18 Mai 24 — i i Mai 8 — 12 Mai 4 Mai 9 — 8 — 4 Mai 11 — Epilobium alpiuum, L. Erste Blume . . 30 Juni 30 Juni 2 Juli 24 Juni 9 Juli 30 Juni 30 Juni 27 Juni 2< Juni Mehrere Blumen 6 Juli 3 Juli 4 — 27- 14 - 4 Juli 10 Juli 29 — 5 Juli Epilobium angusti- folium, L. Erste Blume. . . ii Juli (i Juli 27 Juli 7 Juli 22 Juli 3 Juli 7 Juli 7 Juli G Juli 5 Juli 10 Juli Mehrere Blumen ]> — 15 - 30 - 12 — 24 — 11 — 10 12 — 13 — 9 - 15 — Allgem. Blüthe .24 — 25 - 4 Aug. 24 — 28 - 24 - 26 — 24 — 22 — 23 — 26 — Letzte Blume . . 12 Sept. 18 Sept. » Sept. 1 1 Sept. 18 Sept. 11 Sept. 14 Sept. 15 Sept. 24 Sept. 18 Sept. 10 Sept. Epilobium monta- num, L. Erste Blume ... 17 Juni ■r, Juni 13 Juli 24 Juui 24 Juni 23 Juni 25 Juni 23 Juni 25 Juni 21 Juni 25 Juui Mehrere Blumen 23 — 1 Juli 17 — .', 28 — 26 — 27 - 29 — 2» — 24 — 29 — Letzte Blume . . 12 Sept. 20 Bept. 24 Sept. 13 Sept. 18 Sept. 12 Sept. 20 Sept. 19 Sept. 24 Sept. 23 Sept. 19 Sept Epilob. palustre, /.. Erste Blume . . .10 Juni ,\ Juni 19 Juli 5 Juli 24 Juni 21 Juni 30 Juni 1 Juli 2 Juli 1 Juli 29 Juni Mehrere Blumen 26 B Juli 21 7 — 1 Juli 28 — 6 -1 uli 4 — ■1 — 3 — 5 Juli i actis, L. Erste Kl u ine . . 10 Juni 11 Juni 9 Juli 12 Juni ■.»Juni 8 Juni 21 Juni 21 Juni 20 Juni 2 Juni 17 Juni Mehren' Blumen 1 16 — 16 — 24 — 30 — 16 — 23 - 24 — 25 — 21- 24 — in. Blüthe . 13 Juli 16 Juli 30 — 10 Juli 12 Juli 15 Juli 16 Juli 13 Juli 15 Juli 15 Juli 15 Juli Letzte Blume . . 12 Sept. 50 Sepl r, Sept. J6 Sept, L3 Sept. L2 Sept. 1 1 Sept 19 Sept. 21 Sept. 3 0ct. L9 Sept. Brigeron alpinus, /-. Erste Blume , . . 20 Juni 1 1 Juni 25 Juli 20 Juni 1 Juli 24 Juni 24 Juni 1 Juli 30 Juni 1 Juli 2."> Juni Mehrere Blumen 22 — 14 26 27 — 7 - 1 Juli 28 — 8 — 10 Juli 4 — 4 Juli ■ in Blüthe . 13 Juli 25 Juli 8 A.ug. 23 Juli 20 - 20 - 16 Juli 20 — 24 — < lug. 23 — Letzte Blume . . i Sept. i- SeptS . Sept i Sept. i Sept. L2 Sept. 5 Sept. 29 Aug. u Sept Eriophorum alpi- iiiiin. /. Erste Blume . . l Juni 1 Juni 26 Juni 16 Juni 3 Juni 1', Juni 25 Mai i Juni 3 Juni 4 Juni i Juui Mehrere Blumen l — 5 — 30 — !0 7 — 19 — 11 Juni 16 — 16 — ii — 13 — 4-27 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874 Mittler Blüthe Eriophorum angu- zeit. stifolium, Roth Erste Blume. . . 1 Juni 28 Mai 16 Juni 2 Juni 25 Mai 27 Mai 21 Mai 1 Juni 2 Juni 31 Mai Mehrere Blumen 8 — 5 Juni 20 - 6 — 31 — 4 Juni 5 Juni 5 — 6 — 6 Juni Allgem. Blüthe . 16 - 18 — 4 Juli 1 Juli 24 Juni 21 — 22 - 22 — 10 - 23 — Eriophorum vagina- tum, L. Erste Blume . . 12 Mai 18 Mai 25 Mai 8 Mai 8 Mai 25 Apr. 30 Apr. 6 Mai 25 Apr. 20 Apr. 6 Mai Mehrere Blumen 18 — 28 — 27 — 26 - 15 — 29 - 4 Mai 10 — 27 - 25 — 12 - Allgem. Blüthe . 30 — 5 Juni 6 Juni 31 - 28 - 3 Juni 31 — 31 - 28 Mai 24 Mai 31 - Erodium cicutari- um, L'Her. Erste Blume . . 6 Juli 4 Juli 16 Juli 10 Juli 9 Juli 10 Juli 7 Juli 10 Juli 9 Juli 21 Juni 7 Juli Mehrere Blumen 17 — 12 - 24 — 18 - 18 - 15 — 12 - 12 — 12 - 29 - 14 — Letzte Blume . . 16 Sept. 11 Oct. 10 Oct. 20 Sept. 24 Sept. 25 Sept. 14 Sept. 10 Oct. 5 Oct. 31 Oct. 21 Oct. Erysimum cheiran- thoides, L. Erste Blume. . . 17 Juni 13 Juni 30 Juni 12 Juni 20 Juni 8 Juni 11 Juni 19 Juni 13 Juni 16 Juni 16 Juni Mehrere Blumen 21 — 22 - 12 Juli 20 - 24 — 14 — 22 — 20 — 20 — 18 - 22 — Allgem. Blüthe . 6 Juli 10 Juli 30 — 10 Juli 10 Juli 14 Juli 17 Juli 14 Juli 18 Juli 21 Juli 15 Juli Letzte Blume . . 23 Sept. 10 Oct. 25 Sept. 26 Sept. 4 Oct. 26 Sept. 20 Sept. 11 Oct. 19 Oct. 11 Oct. 3 Oct. Erysimum hieraci- folium, L. Erste Blume . . 11 Juni 18 Juni 20 Juni 3 Juli 15 Juni 22 Juni 15 Juni 19 Juni 18 Juni 19 Juni Mehrere Blumen 13 — 21 — 10 Juli 27 — 5 - 21 - 25 - 24 - 27 — 26 - 26 - Euphorbia helio- scopia, L. Erste Blume . . 20 Juni 15 Juni 4 Juli 24 Juni 25 Juni 1 Juni 23 Juni 17 Juni 22 Juni 25 Juni 21 Juni Mehrere Blumen 30 — 23 -- 12 - 26 — 27 — 21 - 30 - 21 - 8 Juli 29 — 29 - Letzte Blume . . 16 Sept. 20 Sept. 17 Sept. 20 Sept. 13 Sept. 19 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 21 Sept. 27 Sept. = Euphrasia ofticina- lis, L. Erste Blume . . 17 Juni 18 Juni 3 Juli 12 Juni 25 Juni 21 Juni 20 Juni 21 Juni 13 Juni 12 Juni 19 Juni Mehrere Blumen 20 — 22 - 10 — 18 — 28 — 2.". 2.3 — 18 - 24 — Letzte Blume . . 16 Sept. 10 Oct. 25 Sept. 23 Sept. 25 Sept. 25 Sept. 14 Sept. 2 Oct. 11« 26 Sept Fragaria vesca, L. Erste Blume . . 12 Mai 10 Mai 1 Juni 20 Mai 22 Mai 10 Mai 11 .Mai 17 Mai 9 Mai 10 Mai 1 Mehrere Blumen 20 — 23 — 7 - 26 — 2 Juni 23 — 21 - 24 - 23 — 19 Allgem. Blüthe . 8 Juni 20 Juni 26 — 18 Juni 24 — lS.luni 10 Juni 16 Juni 24 Juni 10 Juni 17 Juni Letzte Blume . . 16 Sept. 24 Sept. 17 Sept. 20 Sept. 13 Sept. 19 Sept. lo Sein. 12 Sept.20 Sept. ; Oct Reife Frucht . . 25 Juni 6 Juli 19 Juli 10 Juli 14 Juli 14 Juli 25 Juni 11 Juli 6 Juli 16 Juli 9 Juli Famaria officinalis, T jj. Erste Blume . . 2">.Tuni 28 Juni 20 Juli 22 Juni 8 Juli 10 Juni 23 Juni 23 Juni 22 Juni 1 Juli 29 Juni Mehrere Blumen 6 .luli 6 .luli 25 — 3 .luli 10 - ."> .luli 1 Juli 28 9 Juli 4—7 Juli Letzte Blume . . 16 Sept. 28 Sept. 17 Sept. 13 Sept. L3 Sept. - i.t. 14 Sept. :.2i> Sept. IM' ; Galeopsis ladanum, L. Blume . . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Galeopsis Tetrahit, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Galeopsis versico- lor, ( Erste Llume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Galium boreale, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Galium palustre, L. Eiste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Gal. uliginosum, /.. Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Galium verum, /.. Blume . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Gentiana amarella, /.. I.i ste Blume . . Mehrere Blumen ,.i campes- tris, /. I.i ite I'.lume. . . ere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Blume . . . Mehrere Blumen 1SH;\ 16 Juli 18 — 27 Juni 29 - 16 Sept 2n Juni 24 — i.; S< pt. 17 Juni 23 — 10 Juli 10 Sept. 24 Juni 29 - 19 Juni 23 — 10 Sept. 30 Juni 8 Juli 16 — 16 Sept. 1866. 1867. L868. 1869. lsTii. 1871. 1872. 1873. 1874. Mittlere Blüthe- zeit. 5 Juli 25 Juli 10 Juli 8 Juli 12 Juli 11 Juli 9 Juli 8 Juli 15 Juli 12 Juli 12 — 28 — 15 — 12 — 20 — 14 — 12 — 16 - 17 — 16 — 20 Sept. 17 Sept 13 Sept 21 Sept. 13 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 20 Sept. 1 Oct. 18 Sept. 26 Juni 11 Juli 23 Juni 30 — 16 — 26 — 9 Oct. 17 Sept. 20 Sept. 22 Juni 4 Juli 26 Juni 25 - 6 — 2 Juli 11 Oct. 25 Sept. 30 Sept. 15 .111111 8 Juli 24 Juni 25 — 12 - 27 — 10 Juli 24 — 12 Juli 28 Sept. 17 Septt20 Sept. 27.1 iini 6 Juli 24 Juni 1 Juli 12 — 28 — 48 Sept. 17 Septj20 Sept.1 15 Juni 7 Juli 24 Juni 24 — 12 — 27 — 18 Sept. 17 SeptilS Sept 30 Juni 16 Juli 4 Juli 5 Juli 24 - 6 — 16—2 Aug. 14 — 9 Oct. 25 Sept.:)!) Sept 9 Juli 24 Juni 23 Juni 21 Juni 29 Juni 27 Juni 27 Juni 3 - 29 — 1 Juli 25 - 1 Juli 29 - 1 Juli 21 Sept. 25 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 2 Oct. 11 Oct. 24 Sept 30 Juni 21 Juni 23 Juni 21 Juni 30 Juni 27 Juni 25 Juni 2 Juli 25 - 1 Juli 26 — 5 Juli 3 Juli 30 — 25 Sept. 25 Sept. 19 Sept. 19 Sept. 17 Oct. 11 Oct. 29 Sept 1 Juli 12 Juni 23 Juni 23 Juni 24 Juni 18 Juni 23 Juni 3 — 23 — 25 — 25 — 27 - 24 - 27 — 20 — 9 Juli 8 Juli 10 Juli 8 Juli 9 Juli 12 Juli 21 Sept. 22 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 14 Sept. 1 Oct. 20 Sept. 25 Juni 3 Juli 24 Juni 25 Juni 28 Juni 27 Juni 27 Juni 29 — 5 — 26 — 27 - 30 - 1 Juli 1 Juli 13 Sept. 11 Sept. 14 Sept. 12 Sept. 16 Sept. 1 Oct. 17 Sept. 30 Juni 20 Juni 24 Juni 24 Juni 27 Juni 26 Juni 25 Juni 3 Juli 24 — 27 — 27 — 30 — i 29 — 29 — 13 Sept. 13 Sept. 14 Sept 19 Sept. 14 Sept. 27 Sept. 16 Sept. 6 Juli 3 Juli 30 Juni 3 Juli 3 Juli 2 Juli 4 Juli 8 — 6 - 3 Juli 5 — 7 — 4 - 8 — 18 — 18 - 20 — 16 - 19 — 18 — 19 — 21 Sept. 25 Sept. 14 Sept 19 Sept l Oct 3 Oct. 25 Sept 29 Juni 10 Juli 25 Juli 6 Juli 21 Juli 3 Juli 8 Juli 7 Juli 9 Juli 7 Juli 9 Juli ,; Juli 14 _ 28 _ 14 - 23 — 7 — 15 — 20 — 20 — 9 - 16 — 27.I1I1U 3 Juli 19 Juli 27 Juni 1 Juli HO Juni 3 Juli 6 Juli 5 Juli 4 Juli 4 Juli 29 — 8 25 1" Juli 10 — 3 Juli 8 — |12 — 9 — 6 — 9 — 23 Juli 28 • BAug. 30 28 — 20 — 28 — 2Aug. 28 - 24 — 28 — 17 Sept 9 Oct. 17 Sept. 20 Sept '21 Sept.25 Sept. 14 Sept.19 Sept 24 Sept 3 Oct. 23 Sept. 25Juni 21.111111 19 Juli 24Juni 2 Juli 30Juni 3 Juli 11 Juli 6 Juli 6 Juli 3 Juli 17 — 2 Juli 22 - 27 6 - 3 Juli 8 13 — 9 — 7 — 6 — 429 Geranium prat., L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Geranium sylvati- cum, L. Erste Blume. . . Mehrere Blumen Allgem. Bliithe . Letzte Blume . . Geum rivale, L. . . Erste Blume . . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Geum urbanum, L. Erste Blume. . . Mehrere Blumen Glechoma hedera- cea, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Gymnadenia cono-p- sea, B. Br. Erste Blume . . Mehrere Blumen Heracleum sibiri- ricum, L. Erste Blume. . . Mehrere Blumen Hieracium auricula, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Hieracium umbella- tum, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Hypericum qua- drangulum, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Hypochseris macu- lata, L. Erste Blume. . . 1865. 16 Juli 29 Mai 6 Juni 3 Juli 16 Sept. 1866. 25 Juni 4 Juli 4 Juni 10 — 5 Juli 2 Oct. 1867. 23 Juli 25 — 25 Juni 30 - 20 Juli 17 Sept, 2 Juni 29 Mai 23 Juni 10 — 8 Juni 26 — 24 Sept. 19 Sept. 14 Sept 186s. 29 Juni 1m;ü. 9 Juni 8 Juli 28 1 Juli I 1 Juli 14 Mai 20 — 10 Mai 21 Mai 17 Juni 23 Juni 1 Juli 30 — 1 Juli 10 — 4 Juli 12 — 29 Mai 11 Juni 20 Juni 18 — 16 Sept. 11 Oct. 25 Juli 26 — 29 Mai 8 Juni 16 Juli 19 — 16 Juli 22 — 30 Juni 3 Juli 17 Sept. 10 Juni 12 — 4 Juli 20 Sept. 30 Mai 7 Juni 2 Oct. 22 Juni 24 - 17 Juni 23 — 2 Juli 14 Sept. 6 Juni 10 — 21 Sept, 1 Juli 3 — 20 Mai 15 Mai 8 Mai 25 — i IS - 13 — 1870. 1871. 1872. 1873. 1874 3 Juli 29 Juni 29 Juni 29 Juni 1 Juli 4—2 Juli 1 Juli 2 Juli 3 — 8 Juni 12 — 4 Juli 13 Sept. 3 Juni 6 — 8 Sept. 13 Juni 30 — 25 Juni 27 — 4 Juli 6 — 27 Juni 26 Juni 2 Juli 1 Juli 14 Juni 9 Juni 8 Juni 6 Juni 16 — 14 — 15 — 9 — 2 Juli 3 Juli 2 Juli 2 Juli 14 Sept. 19 Sept. 24 Sept. 16 Sept. 27 Mai 31 Mai 5 Juni 27 Mai 29—8 Juni 7 — 1 Juni 1 Sept. 2 Sept. 30 Aug. 24 Aug. 25 Juni 23 Juni 13 Juni 18 Juni 27 — 27 — 28 — 21 1 Mai 14 Mai 7 Mai 7 Mai 6 — !l8 — 9 — 10 - 20 Juni 29 Juni 25 Juni 21 Juni 24.1uni 3 Juli 1 Juli 28 — 2 Juli 2 Juli 3 Juli 1 Juli 30 Juni 4 Juli 3 Juli 7 — 4 Juli 3 Juli 8 — 6 - 1 Aug. 2 Ann. 16 Sept.1 18 Sept. 17 Sept, 12 Juni [25 Juni 10 Juni 13 Juni 20 Juni 20 Juni 15 Juni 16 — 27 Juni 12 — 16 — 21 — 22 - - 17 - 20 Sept. 21 Sept. 25 Sept. 24 Sept. 19 Sept. I Oct. 11 Oct. 1 Aug. 26 Juli 29 Juli 26 Juli 29 Juli 22 Juli 30 Juli 4 — 30 — 3Aug. 29 — 2 Aug. 25 2 Aug. 20 Sept.21 Sept. 22 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 1 Oct. 2 Od 16 Juli 8 Juli 25 — 12 Sept. 20 - 12 Sept, 26 Juli 30 — 17 Sept. 12 Juli 23 — 13 Sept. 14 Juli 31 — 1 1 Sepi 12 Juli 14 Juli 12 Juli 10 Juli 20 Juli 25 — 23 - 16 - ■ 20 22 - 13 sept. i i Sept. 19 Sept. 16 Sept. 27 Sept. Mittlere Bliithe- zeit. 30 Juni 6 Juli 10 Juni 14 — 5 Juli 2 Juni 8 — 26 Juni 1 Juli 13 Mai 18 — 26 Juni 3 Juli 3 Juli 8 — 15 Juni 20 — 29 Juli 1 Aug. - 14 Juli 23 — 29 Juni 1 Juli 16 Juli 28 Juni 6 Juli 30 Juni 3 Juli 29 Juni 3 Juli 4 Juli 130 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874 Mittlere Blüthe- Mehrere Blumen 12 .Ulli 5 Juli 30 Juli 7 Juli 9 Juli 3 Juli 6 Juli 2 Juli 7 Juli 9 Juli zeit. 9 Juli Letzte Blume . L6 Aug. 20 Aug. 23 Aug. 16 Aug. 23 Aug. 19 Aug. 17 Aug. 21 Aug. 16 Aug. 23 Aug. 19 Aug. Lamium purpure- um, / Erste Blume. LOJuni 2 Juli 24 Juni 16 Juni 2 Juli 19 Juni 5 Juli 16 Juni 5 Juli 8 Juli 26 Juni Mehrere Blumen 2 Juli G — 10 Juli l Juli 8 — 4 Juli 7 — i Juli 8 — 11 — 6 Juli Letzte Blume . . 16 Sepl 10 Oct. •20 Sept. 26 Sept. 24 Sept. 22 Sept. 20 Sept. 24 Sept. I60ct 18 Oct. Lathyrus pratensis, / Erste l'.lume . . 22 Juni •24 Juni 20 Juli 26 Juni 2 Juli 22 Juni 19 Juni 19 Juni •20 Juni 26 Juni 26 Juni Mehrere Blumen 27 — 30 — 25 — 1 Juli 8 - 26 - 28 — 30 — 24 — 30 — 2 Juli Allgem. Blüthe . 20 Juli •26 Juli 8 Aug. 29 — 28 — 26 Juli 29 Juli 29 Juli 28 Juli 26 Juli 28 — Lcontodon autuma- lis, L. Erste Blume . . 8 Juni 18 Juni 9 Juli 20 Juni 2 Juli 20 Juni 16 Juni 21 Juni 24 Juni 22 Juni 22 Juni Mehrere Blumen 24 - 26 - 12 — 26 — 4 — 28 — 24 — 23 — 3 Juli 26 — 29 — Letzte Blume . . 16 Sept. 9 Oct. 17 Sept. 26 Sept. 21 Sept. 25 Sept. 20 Sept. 19 Sept. 9 Oct. 11 Oct. 26 Sept Linaria vulgaris, Miü 1 rste Blume . . . IS Juni 3 Juli 16 Juli 27 Juni 2 Juli 3 Juli 1 Juli 2 Juli 2 Juli 3 Juii 2 Juli Mehrere Blumen 24 7 - 20 — 6 Juli 8 - 7 — 6 — 6 — 11 — .9 — 7 — Allgem. Blüthe . 26 Juli 24 — 2 Aug. 25 — 28 — 26 — 26 — 27 — 25 — 21 — 26 - Letzte Blume . . 17 Sept. 22 Sept. 17 Sept. 20 Sept. 21 Sept. 22 Sept. 19 Sept. 19 Sept. 24 Sept. 23 Sept 20 Sept Linusa borealis, l'.lume . . 16 Juni 19 Juni 12 Juli 24 Juni 27 Juni 14 Juni 23 Juni 21 Juni 23 Juni 18 Juni 23 Juni Mehrere Blumen 20 — 24 14 — 27 — 2 Juli 20 — 28 — 23 — 26 — 21 - 27 — Allgem. Blüthe . 4 Juli 14 Juli 24 Juli 5 Juli 18 — ll Juli 6 Juli 5 Juli 8 Juli 9 Juli u» Juli 1 tzte Blum» , - Sept. 16 Sept. 20 Sept. 13 Sept. 24 Sept. 13 Sept. 14 Sept. 20 Sept. 24 Sept. 23 Sept. 17 Sept. Linum catharticum, - i ■ ■■■ Blume . . 12 Juni 21 Juni 10 Juli 21 Juni 27 Juni 19 Juni 22 Juni 21 Juni 21 Juni 21 Juni 23 Juni Mehrere Blumen 17 — 29 20 — •27 — 1 Juli 21 — 27 — 5 Juli 3 Juli 21 — 29 - Letzte Blume . . 26 Aug. iL' Sept 13 Sept. 1 1 Sept. 13 Sept 16 Aug. 29 Aug. 2 Sept. 20 Sept. - Sept Lonicera sylosl . / te Blume . . 9 Juni 11 Juni 26 Juni 12 Juni 18 Juni 9 Juni SO Juni 21 Juni 20 Juni 19 Juni 16 Juni Mehrere Blumen 12 — 1 Juli 22 — 2 Juli 11- 25 — 25 — 14 — 21 — orniculatus, Blnme . . 26 Mai ;; Mai M , Juni 1 Juni 1 1 Juni 31 Mai !9 Mai 5 Juni 6 Juni 21 Mai 3 Juni Mehrere Blumen 4 Juni t; Juni 2.') - 7 — 14 — 6 Juni :; Juni 9 - 11 - 2 Juni !l — Allgem. Blüthe . 18 — 22 — 1 1 Juli LS Juli i Juli 1 Juli •23 - 22 24 — 18 - 28 - Letzte Blume . . 6 Sepl 1 1 Sept 13 Sept 1 1 Sept 1 1 Sept. 10 Sept l i Sept. i" Sept ii Sept Luzula can | DC. Ei jte Blume . , 24 Mai ;i Mai l - .1 um 21 Mai ■ Mai 10 Mai 28 Mai 31 Mai 25 Mai 29 Mai Mehrere Blumen 1 Juni 8 Juni 23 - 1 Juni l.'p Juni 3 Juni 1 Juni 2 Juni 2 Juni 28 — 6 Juni 431 1865. Luzula pilosa, Willd. Eiste Blume . . 6 Mai Mehrere Blumen! 11 — Majanthemum bifo- lium, DC. Erste Blume . . 10 Juni Mehrere Blumen 13 — Allgem. Blüthe . 28 - Melampyrum pra- tense, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . 26 Aug. Melampyrum sylva- ticum, L. Erste Blume. . . 12 Juni Mehrere Blumen 20 — Letzte Blume . . 10 Sept Melandrium praten- se, Röhl. Erste Blume . . 8 Juni Mehrere Blumen 17 — Letzte Blume . . 16 Sept. Melandrium sylves tre, Bohl. Erste Blume . . 26 Mai Mehrere Blumen 3 Juni Letzte Blume . . 17 Sept. Mentha arvensis, L Erste Blume . . 20 Juli Letzte Blume . . 16 Sept. Menyanthes trifoli- ata, L. Erste Blume . . 18 Juni 1866. 11 Mai 18 - 7 Juni 10 — 2 Juli 19 Juni 21 - 26 Aug. 28 Juni 20 Sept. 26 Mai 10 Juni 20 Sept. 3 Juni 12 — 1867. 28 Mai 1 Juni 29 Juni 1 Juli 9 — Mehrere Blumen 23 1 Aug. 5 Juni 16 Juli 4 Sept. 12 Juli 16 — 17 Sept. 29 Juni 2 Juli 24 Juni 26 — 17 Sept. 6 Aug. 20 Sept. 17 Sept 19 Juni 22 — Ki Juli 9 Juni 14 — Letzte Blume . . Myosotis arvensis, Hoffm. Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . Jl6 Sept 11 Oct. Myosotis csespitosa, Schultz Kiste Blume . .21 Juni 24 Juni Mehrere Blumen 4 Juli 14 Juli Letzte Blume . . 26 Juni 30 — 5 Aug 25 Juni 1 Juli 25 Sepl 19 Juli 21 — i ; Sepl 1868. 8 Mai 15 — 10 Juni 18 — 25 — 24 Juni 26 — 28 Aug 16 Juni 20 — 8 Sept. 29 Mai 10 Juni 13 Sept. 4 Juni 17 — 13 Sept. 25 Juli 20 Sept. 8 Juni 12 - 12 Juli •2(1 Mai 14 Juni 25 Sept. 23 Juni 27 — L3 Sept. 1869. 14 Mai 20 — 1870. 6 Mai 1871. 1872. 1873. 1874. S Mai 3 Mai 4 Mai 19 Apr. 14 — 10 — 6 — 25 — Mittlere Blüthe- zeit. 8 Mai 13 — 19 Juni 8 Juni 14 Juni 15 Juni 11 Juni 12 Juni 21 — 15 — 16 — 17 — 16 - 14 — 6 Juli 28 — 6 Juli 5 Juli 4 Juli 26 — 1 Juli 3 — 2 Sept. 27 Juni 28 — 19 Juni 19 Juni 16 Juni 20 Juni 14 Juni 22 - 23 — 24 Juni 24 — 20 — 24 Aug. 26 Aug. 1 Sept. 20 Aug. 23 Aug. 20 Juni 22 Juni 24 Juni 26 Juni 20 Juni 21 _ 26 — 2G — 28 — 21 — 11 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 24 Sept 21 Sept. 6 Juni 4 Juni 8 Juni 8 Juni 6 Juni 3 Juni 17 — 15 — 16 - 20 — 13 — 15 — 13 Sept.19 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 1 Oct. 29 8 Juni 16 — 29 Juli 14 Sept. 8 Juni 7 Juni 29 Mai 4 Juni 4 Juni 10 — 10—7 Juni 12 — - 12 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 3 Oct, 1 Oct. 19 Juli 25 Juli 19 Sept. 14 Sept. ^ J0 Juli 21 Sept. 13 Sept 10 Juni 4 Juni 15 Juni 13 Juni 6 Juni 4 Juni 24 — 9 — 18 — !l7 — 20 — 7 1 Aug. I 9 — 12 Juli 10 Juli 7 Juli 8 Juli 23 Juni 19 Mai 27Mai 7 Juni 4 Juni 1 Juni 24 — 8 Juni 2 Juni 9 — S — 7 — Sept. 25 Septj20 Sept.19 Sept. 3 Oct 11 Oct 13 Juni 17 — 2 Juli 20 Juni ■r, — 27 Aue. 23 Juni 26 — \~i Sept. 6 Juni 16 — 5 Juni 12 — . - ■ 26 Juli 12 Juni 18 17 Juli 5 Juni 26 Juni 23 Juni 22 Juni 23 Juni 26 Juni 29 Juni 27 Juni 29 — 25 — 25 — 26 — 30 — 1 Juli 2 Juli 13 Sept. 11 Sept. 11 Sept. 19 Sept. 16 Sept 25 - 432 :\;itii;l. // \ffrn. Ei ste Blume . . . 1 10 lilumen Myrtillus nigra, Gi- Ub. Blunie . . Mehrere Blumen Reife Frucht . . Myrtillus uliginosa, 1< une . . Mehrere Blumen Keife Frucht . . Nasturtium palus- tre, DC. • Blume . . . Mehrere Blumen te Blume . . < Irchis maculata, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Origanum vulgare. /. Erste Blume. . . Mehrere Blumen < >xalis acetoseUa,L. Blume . . Mehrere Blumen Oxyria reniformis, Blume . . Mehrere Blumen Bari- quadriJ Blume . . Mehrere Blumen i.i palustris. /. Blume . . Mehrere Blumen une . . Pedicularif palus- / Blume . . Mehrere Blumen te Blume . . 1866. S Juni 13 Juni 11 — 1!» — 1868. 6 Juli 1869. 26 Juni 28 — 1870. L871. 1873. Mittlere 1874. Blüthe- zeit. 20 Mai 85 Mai 10 Juni 81 Mai 1 Juni 25 — 31 — 10 Au<: 2 Juni 20 — 2G — 24 Aug. 9 Juni 12 Juni 36 Mai IG — l Juni 20 Aug. 30 Aug.! 20 Aug. 1 Juni 18 Juni 18 — 20 — 23 Juli 17 Sept. 13 Oct. 17 Sept. 19 Juni 24 — 20 Sept. 23 Juni 26 Juni 12 Juli 24 Juni I _ 16 — 29 — 10 — 28 Aug. 1 Juni 6 — 26 Aug. 27 Juni 28 - 21 Sept. 22 Juni 27 - 4 Juni 22 Juni 20 Juni 20 Juni 13 Juni 16 Juni 10 — 26 — 4 Juli 23 — 16 — 23 — 82 Mai 30 Mai 17 Mai 5 Juni 89 Mai 27 Mai 24 — 4 Juni 26 — 7 — 1 Juni 8 Juni 25 Aug. 20 Aug. 16 Aug. 18 Aug. 10 Aug. 80 Aug. 26 Mai 3 Juni 16 Aug. 1 Juni 2 Juni 8 Juni 4 Juni 9 Juni 3- 5—10— 7— 7 - 20 Aug. 18 Aug. 23 Aug. 20 Aug. 21 Aug. 16 Juli 14 Juli 25 Juli 10 Juli 13 Juli 20 - 82 — 2 Aug. 20 — 22 — 16 Juni 27 Juni 17 Juni 24 Juni 6 Juni 1? Juni 20 Juni 1 Juli 23 — 3 Juli flO — 26 - 12 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 24 Sept. 27 Sept. 21 Sept 20 Juni 29 Juni 25 Juni 28 Juni 28 Juni 27 Juni 28 — 2 Juli 28 — 2 Juli 5 Juli 1 Juli 15 Juli 15 Juli 13 Juli 14 Juli 17 Juli 15 Juli 24 — 19 — 16 — 16 — 19 — 21 — 1'» Mai 16 Mai ".Juni 19 - 21 — 7 Juni 11 Mai 20 — 15 Mai 21 — 11 Juni 8 Juni 6 Juli 6 Juni 8 Juni 13 — 24 — 10 - 1 Juli 25 Juni 23 Juli 5 Juni 24 Juni 9 Mai 12 Mai 11 Mai 13 — 16 — 17 — 4 Juni 12 Juni 7 Juni 10 18 19 — 11 Mai 10 Mai 15 Mai 14 _ 13 _ 19 _ 8 Juni 7 Juni 11 Juni 17 - 16 - 20 — 3 — 2 Juli 24 — 16 — 30 — 80 Juni 85 Juni 10 Juli 87 Juni .'".Juni 28 — l Juli 12 10 - 10 Juli 11 Sept U Sept. 15 Juni 15 Juni l Juli 80 Juni 23 Juni 23 - 18 — 11 — :, — 84 Aug. 25 Juni 23 Juni 25 Juni 24 Juni 20 Juni 25 Juni 2 Juli 3 Juli 2 Juli 1 Juli 22 — 1 Juli 20 Juni 19 Juni 24 Juni 26 Juni 22 Juni 2.". Juni ■ji; _ 26 — 26 - 1 Juli 26 — 1 Juli ii Sept. 12 Se] - ä pt. l 3 Sept. 9 Juni 15 Juni 20 Juni :.' — ii Sepl 21 Juni 7 Juni 18 Juni 05 _ ijs _ 2 24 Aug. ld Sept. l Sept 433 1865. Phyllodoce caeru- lea, Sdlisb. Erste Blume . . 24 Mai Mehrere Blumen 29 — Pimpinella Saxifra- ga, L. Erste Blume . .19 Juni Mehrere Blumen 23 — Letzte Blume . . IG Sept Pinguicula vulgaris, L. Erste Blume . . 3 Juni Mehrere Blumen 5 — Plantago major, L. Erste Blume . . 20 Juni Mehrere Blumen 26 — Letzte Blume . .28 Aug Plantago media, L.\ Erste Blume . . 26 Mai Mehrere Blumen l Juni Letzte Blume . . 8 Sept. Piatanthera bifolia,! Bich. Erste Blume . . 15 Juni Mehrere Blumen 23 Juni Polemonium cseru- leum, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Polygonum avicu- lare, L. Erste Blume. . Mehrere Blumen Letzte Blume . . 16 Sepl Polygonum vivipa- rum, L. Erste Blume . . 2 Juni Mehrere Blumen 10 — Letzte Blume . . Populus tremula, L. Erste Blume . . 1 Mai Mehrere Blumen 7 — Das erste Grünen 29 — Potentilla anserina. /,. Liste Blume . . 15 Juni 1866. 1867. 1868. 1869. 1870, 1871. 1872. IS.;. Mittlere 1-71. Blüthe- zeit. 27 Mai 11 Juni 26 Mai 5 Juni 22 Mai 29 Mai 28 Mai 1 Juni 25 Mai 29 Mai 2 Juni 19 — 1 Juni 12 — 26 — 5 Juni 1 Juni 4 — 27 — 3 Juni 24 Juni : 4 Juli 30 — 9 0ct. 27 Mai 8 Juni 2s Juni 2 Juli 11 - 24 Sept. 6 Juni 8 — 20 Sept. 25 Juni 26 — 11 Juli ,20 Sept. 24 Juni 28 — 24 - 21 — 25 — 16 Oct. 17 Oct. % 17 Juni 23 Juni 12 Juni 13 Juni 19 Juni 20 Juni 20 Juni 20 Juni 24 — 28 — 16 — 21 — 23 — 20 Sept. 24 Sept. 25 Sept. M Sept. 19 Sept, 7 Juni 7 Juni 4 Juni 5 Juni 7 Juni 9 _ 13 — 8 - 11 — 8 — 25 Juni 27 Juni 21 Juni 25 Juni 19 Juni 28 - 4 Juli 27 — 2 Juli 28 — 2 Oct. 3 Juni 8 — 22 Sept. 20 Sept 11 Sept. 30Aug. 28 Aug. 8 Juni ■'.:> Mai 6 Juni 11—3 Juni 10 — 23 Juni 19 Juni 25 Juni 26 — 21 — - - 7 Juni 29 Mai 7 Juni 5 Juni 4 Juni 27 Mai 5 Juni 13 — 1 Juni 10 — 7 — 6 - 3 Juni 13 Sept. 11 Se]it. 19 Sept 22 Juni 12 Juli 17 Juni 21 Juni|20 Juni 20 Juni 23 Juni 1 Juli 14 — 30 — 21 29 — 29 — | 28 — 23 Juni 28 - 2 Juli 6 — 2(1 Sept. t.21 Sept. : - 20 Juni 24 Juni 22 Juni 1 Juli 1 Juli 30 — 25 Juni 29 Juni 1 Juli 28 Juni 21 Juni 2:; Juni 29 Juni 27 Juni 30 — 3 Juli 10 — 2 Juli 2 Juli 27 — 30 — 1 Juli 11 Juli 1 Juli 2 Juli 30 Juni 11 Juli 8 Juli 9 Juli 2 Juli 5 Juli 14 _ 10 — 5 — 3 Juli 13 - 10 — 12 - 17 Sept.13 Sept.13 Sept.jll Sept.jl4 Sept. 19 Sept.,2S Sept. 3" 3 Sepl 8 Juni 21 Juni 31 Mai 15 Juni 4 Juni 4 Juni -Juni 7 Juni 7 Juni -Juni 11 — 29 — 7 Juni 17 — 7 - 10 - 20 Sept. 20 Sept. 16 Sept. 13 Sept 19 Sept. 1 Sept. 12 - 13 — 11 — 13 — ä 30 Apr. 211 Mai 12 Mai 29 Apr 7 Mai 7 Mai 6 Mai 23 Apr. 26 Apr. 4 Mai 8 Mm 28 14 - 5 Mai 9 13 - 13 — 27 — 5 Mai 2 Juni 20 Juni 21 — 22 - 26 — 24 — 21 — 14 Mai 14 Juni 2 Juli 20 Juni 26 Juni 12 Juni 12 Juni i7 Juni 3 Juni 6 Juni ; 434 L865. Mehrere Blumen 20 Juni Allgem. Blüthe . 13 Juli Letzte Blume . .116 Sept. Potentilla argentea, L. äte Blume . . 10 Juni Mehrere Blumen 17 — Allgem. Blüthe . 13 Juli Letzte Blume . . 16 Sept Potentilla maculata, V irr. Erste Blume . . lt Mai Mehrere Blumen üi — Potentilla norvegi- ca, L. laste Blume . . 15 .Juni Mehrere Blumen 17 — Allgem. Blüthe . 3 Juli Letzte Blume . . 24 Sept. Potentilla Tormen- tilla. Seop. Erste Blume . 23 Mai Mehrere Blumen 31 — Allgem. Blüthe . 30 Juui Letzte Blume . . 16 Sept. Primula scotica, Book. Blume . . Mehrere Blumen Primula veris, /.. Erste Blume . . Mehrere Blumen Prunella vulgaris,L. Erste Blnme . . 27 Juni Mehrere Blumen 29 — Letzte Blume . 16 Sepl Prunus Padue L. Das erste Grünen 27 Apr. Erste Blume . . 29 Mai Mehrere Blumen 24 Pyrola minor, L, l rste Blume . . 13 Juli Mehrere Blumen Pyrola rotuudifolia, /.. Li Bte Blume . . 3 Juli 1866. 1867. 1-'.-. 1869. m Juni M Juli 28 Sept 10 Juni 15 — 13 Juli 9 Oct. L9 Mai 23 — 15 Juni 24 — •l Juli 9 Oct. 23 Mai 31 — 28 Juni 9 Oct. L870. 1871. L872. 4 Juli 22 -I imi 1 Juli 20 Juni 18 Juni •24 — 12 Juli 18 — 13 Juli 11 Juli r, Sept.i20 Sept.21 Sept. 19 Sept. L4Sept 25 Juni 12 Juni 25 Juni 9 Juni 12 Juni 2 Juli 18 — 27 r- 15 Juni 19 22 — 15 Juli 16 Juli 13 Juli 16 Juli 17 Sept. 20 ■•Sejit. 21 .Sept. 13 Sept. 11 Sept. 31 Mai 17 Mai 25 Mai L2 Mai 9 Juni 21 — 28 - 20 — 14 Mai 20 — 23 Mai 29 — 36 Juni 29 — 9 Oct. 26 Apr. 21 Mai 1 Juni L2 Juli 16 — Juli 20 Juli 10 Juni 29 Juni 9 Juni 16 Juni 22 — 17 — 2 Juli 15 — 19 — l Aug. 3 Juli 19 — 11 Juli 22 — 17 Sept.20 Sept. 21 Sept. 25 Sept. 1 Sept. 13 Juni 1 Juni 6 Juni 31 Mai 21 Mai 14 - 7 — 10 - 2 Juni ■'.', 10 Juli 1 Juli 4 Juli 1 Juli 10 Juli 17 Sept.20 Septkl Sept. 25 Sept. 1 1 Sept 1 Juni 5 Juni 2 Juni 27 Mai :; — 10 — 5 30 1 1 Juli 27 Juni 2 Juli 21 Juni 27 Juni Ki — J9 L0 -- 3 Juli 2 Juli 17 Sept. 20 Sepl 21 Sept. »5 Sept. l I Sept 23 Mai 28 Apr. 29 Apr i Mai 22 Juni ."i Mai 13 Juni 22 l Juni 30 — 2 25 Juli 11 Juli 28 — 1 5 16 — 1 Juni 7 — im Juli 'i Juli 9 Juli 16 - 12 - 18 — 6 Juli 3 Juli 5 Juli 19 Juni 14 Juli 19 Sept. 17 Juni 20 — 5 Juli 19 Sept. 25 Mai 28 — 17 Juni 19 — 24 — 19 Sept. 28 Mai 7 Juni 4 Juli 19 Sept, 1 Juui 4 — 4 Juni 6 2 l Juni 30 - 19 Sept. 12 Mai 1 Juni 4 - - Juli 16 — 1873. 1874. l(j Juni !i Juni 20 Juli 6 Juli 21 Sept 13 Juni 11 Juni 20 — 17 — 8 Juli 13 Juli 4 Oct. 13 Oct. 23 Mai 28 - 19 Mai 21 — 18 Juni 18 Juni 24 — 21 — 8 Juli 3 Juli G Oct. 20 Sept. 2 Juni 25 Mai 6 — 3 Juni 8 Juli 6 Juli l Oct 3 Oct. Mittlere Blttthe- zeit 22 Juni 14 Juli 20 Sept. 14 Juni 20 — 13 Juli 24 Sept. 20 Mai 25 — 17 Juni 24 — S Juli 22 Sept. 30 Mai 5 Juni 5 Juli 24 Sept. 2 Juni 24 Mai 4 — 27 — 22 Mai 24 Mai 25 — 26 — 24 Juni ls ,lmii 30 — 24 — 9 Oct. 11 Oct. 1-1 Mai 16 Mai 5 Juni 27 7 — 2 Juni 11 Juli 9 Juli 18 — 12 - 29 Mai 1 Juni 27 Juni 2 Juli 25 Sept. ! Mai 1 Juni 12 Juli 17 — i, Juli 6 Juli 5 Juli 8 Juli 43.", Mehrere Blumen Pyrola secunda, L. Erste Blume . . 15 Juli Mehrere Blumen 17 — Pyrola uniflora, L. Erste Blume . . 23 Juni Mehrere Blumen 27 — Ranunculus acris,L. Erste Blume '. . 22 Mai Mehrere Blumen 1 Juni Letzte Blume . . 16 Sept. Ranunculus aurico- mus, L. Erste Blume . . 2G Mai Mehrere Blumen 1 Juni Ranunculus polyan- themos, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Ranunc. repens, L. Erste Blume. . . 10 Juni Mehrere Blumen 12 — Letzte Blume . . 16 Sept. Ranunc. reptans, L. Erste Blume . .29 Juni Mehrere Blumen 4 Juli Letzte Blume . . 16 Sept. Raphanus Rapha- nistrum, L. Erste Blume . . 8 Juni Mehrere Blumen 12 — Letzte Blume . . 16 Sept Rhinanthus major, Ehrl,. Erste Blume. . . 18 Juni Mehrere Blumen 22 Letzte Blume . . 16 Sept Rhin. minor, Ehrh.l Erste Blume . .117 Juni Mehrere Blumen Letzte Blume . . Rhodiola rosea, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Ribes rubrum, L. Erste Blume . . . 1865. 1866. 9 Juli 13 Juli 10 Juli 14 — 20 Juni 4 Juli 30 Mai 6 Juni 9 Oct. 1H17. 4 Aug. 6 Juli 16 — 21 Juni 25 - 25 Sept. 1868. 13 Juli 14 Juli 16 — 1869. 1870. 1871. 14 Juli 12 Juli 13 Juli 13 Juli 16 — 9 Juli 12 Juli 15 — 14 — 13 Juni 22 — 26 26 Mai 27 Mai 4 Juni 4 Juni 25 Sept. 25 Sept. 22 Juni 12 Juni 27 Juni 1!) - 29 — 4 Juni 18 Juni 5 Juni 17 Juni 8 — 26 — 7 — 20 — 20 — 16 Sept. 2 Juni 8 — 16 Mai 22 Juni 8 .Inli 5 Juni 11 — 20 Sept, 28 Juni 8 Juli 14 Sept, 21 Juni 2 Juli 20 Sept. 1 s Juni 22 — 13 Sept. 14 Juni 20 — 20 Sept, 1 Juni 13 - 24 Mai 27 Mai 1 Juni 29 — 25 Sept. 20 Sept. 6 Juni 4 Juni 10 — Mittlere ! 1872. 1873. 1874. Blüthe- zeit. 13 Juli 14 Juli - Juli 14 Juli 9 Juli 10. Juli 9 Juli 11 Juli 13 — 14 — 10 — 14 — 20 Juni 21 Juni 25 Juni 22 Juni 21 — 25 — 29 — 2- — 29 Mai 31 Mai 27 Mai 29 Mai 1 Juni 2 Juni 31 — 4 Juni 23 Sept. 16 Oct. 17 Ocl 1 Juni 3 Juni 3 Juni 6 Juni 7 — 6 — 7 — 10 - 29 Juni 2 Juli 17 Sept. 4 Juli 8 — 17 Sept, 17 Sept. 4 Juli 10 — 14 Sept. 8 Juli 16 — 15 Sept. 12 Juni 1 Juli 20 — 2 — 3 Juni 8 Juni 8 — 12 — 13 Sept. 30 Juni 30 Juni 6 Juli 4 Juli 20 Sept. 21 Sept. 16 Juni 23 Juni 20 — 1 Juli 20 Sept. 23 Sept. 20 Juni 23 Juni 21 - 25 — 9 Juni 14 Juni 12 — 16 — 11 Sept. 14 Sept. 30 Juni 19 Juni 7 Juli 29 — 22 Sept. 14 Sept. 10 Juni 2 Juli 21 Juli 4 — i- Sept.20 Sept. 22 Juni 24 Juni 18 Juni 21 Juni 2? - 2- — 20 — -26 — 13 Juni 11 Juni 7 Juni 11 Juni 15 — 15 — 11 — 14 — 19 Sept. 19 Oct. 13 Sept. 19 Sept. ■27 Juni 1 Juli 26 Juni 28 Juni 14 Juli 6 — 29 - 5 Juli - spt.24 Sept. l-J Sept. l- - 21 Juni 8 Juni IS Juni 17 Juni 24 — 24 — 27 — 24 — - pt. ;; Oct. 16 Juni 23 Juni 18 — 13 Sept. 28 — 1 t Sept. 12 Juni 29 Juni 16 — 30 — 20 Sept. 14 Sept. 1-2- Juni 19 Juni 21 — oo — 11 Sept. 30 Aug. 20 Juni 18 Juni 21 - .23 - 1-2 Sept li Sept. 16 Juli 5 Juni 18 — 15 1 Juni 31 Mai 6 Juni 5 Juni 14 — '26 16 Juni 20 Juni 11 Juni üi Juni 19 _ 03 _ !8 — 23 — 29 Aug. 2'» Aug. 9 Sept. 9 - 14 Juni 20 Juni 16 Juni 20 Juni 21 - 23 -- 18 — 24 — 19 Sept. in Sept 11 Od : Juni 9 Juni 4 Juni 9 15 — 15 — 6 — 17 — 25 Mai 16 Juni 20 Mai 29 Mai 22 Mai 21 Mai 28 Mai 1 Juni 22 Mai 2 136 [865. 1866. 1867. 1868 Mehrere Blumen Reife Fracht . . Rosa canina, /.. Blume . . Mehrere Blumen Rosa cinnamomea, [.. Erste Blume. . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Rosa villosa, /.. Erste Blume . . Mehrere Blumen Kulm- arcticus, L. te Blume . . Mehrere Blumen Ruhus Chamsemo- rus, L. Erste Blume . . . Mehrere Blumen Reife Frucht . . Ruhus tdseus, L. ■ Blume . . Mehrere Blumen Reife Frucht . . Rubus saxatilis, L. Erste Blun Mehrere Blumen Rumex acetosa, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Rumexacetosella,£. Erste Blume . . . Mehrere Blumen Letzte lilume . . Rumex domisticus, // Blume . . Mehrere Blumen , Letzte Blume . . i nodosa, l.i jte Blume . . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . 24 Mai 12 Aug. -."i Juni 1 Juli 29 Mai 2 1 Aug. 2 .Ulli 4 — !M it t li'i'i' 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. Blüthe- zeit. 20 Juni 26 Mai 1 Juni 29 Mai Vi Mai l Juni 3 Juni 25 Mai 31 Mai l- Aug. 2 Sept 20 Aug. 3 Sept. 20 Aug. 12 Aug. 18 Aug. 22 Aug. 1 Juli 30 Juni 29 Juni 4 — 3 Juli 5 Juli 1 Juli 3 Juli 2 Juli 3 Juli 4 _ 8 — i) — 1 Juli 5 — Vi Juni 24 — B Juli 24 Juni 28 — 10 Juli 8 Juli 12 — 12 Juni lii Juni IG Juli 23 Juni 25 Juni 25 Juni 25 Juni 30 Juni 28 Juni 29Juhi T, Juni 18 — 1 Juli 2 Juli 30 — 12 — 12 — 2 Juli 5 — 12 Juli 14 — 1 Juli 21 Juni 6 — 24 — 27 Juni 3 Juli •'! Juli .". Juli 8 Juli 5 Juli 4 Juli 10 - 1 « ■ - L6 11 — 10 3 Juli 6 — ■in Mai 1 Juni 28 Juni ! 1 Juni 30 — 22 Aug. B Juni 12 Juni : 10 Juni 24 — }0 Aug. 25 Aug. l" SeptJ! 24 Mai 26 - 24 Aug. 30 Juni 2 Juli 3 Juli 2 Juli 2 Juli 3 Juli 8 — 5 — 8 — 5 — 10 Juni 14 Juni 13 Juni 8 Juni 14 — 17 — 16 — 10 — 1 Juni 22 Mai '8 - 25 - 2 Juli 24 Juni 3 — 10 Juli 3 Sept. l Sept. 4 Juni 8 — 25 Aug. 27 Mai 3 Juni 28 Aug. 26 Juni 28 Juni 1 Juli 2 Juli 4 Sept. 2ii Mai 12 Juni 26 Mai 'i Juni 16 Sept •. .luiii 16 Sept 21 Juni 25 — 25 Juli 21. Juli l ; Sept :; Juni 8 — 2 Juni 6 — SO Bept 2 Juni 7 — 9 0ct. 11 Juni 21 — l'i Sept. 24 Juni 30 — 22 Juni 24 — i; Sept. .':; Juni 24 — 25 Sept. 2ii Mai 1 Juni 3 Juni 30 Mai 12 Juni 7 — 1() — 8 Juni 22 — !» Juni l Sept. 29 Mai ', Juni l Juni 7- - 2«. Sept. 17 Juni 6 Juni 21 — 21 Sept 19 Sept 7 Juni 2 Juni 14 — 5 24 Sepl "i Juni 29 Mai \ Juni 12 Sept. 10 Sept. 6 Juni :; Juni 10 — 9 - 4 Juni 7 — ■2i ; Aug. 1 Juli 3 — 25 Aug. 8 Juni 12 — 6 Juni 10 - 14 Sept. I Juni s — 28 Sept 29 Mai 2 Juni 2 1 Juni 1 Juli 23 Aug. 2; Mai 29 — 2 Juni 8 - 12 Sept. 3 Juni 13 — I Od 13 — 4 Juli 16 Juni 20 — 2 Juni 6 — 25 Aug. 24 Juni 30 — 29 Aug. 2 Juni 12 - 5 Juni 11 - Vi Sept 5 Juni 11 - 26 Sept. 26 Juli 1 1 Sept 12 Juli ;i Juni 25 Juni 8Juni 16 Juni 20 Juni 113 Juni 18 Juni 20 Juni 14— 26 - 2; - 16— 19— 22— 22 M 1: Sept. 18 Sept. ! .; Sept 11 Sept. 1 1 Sept 19 Sept 1 ;i. Blüthe- zeit. 22 Juni 26 Juni 3 Oct. 23 Sept. 6 Aug. 5 Aug. 13 — 10 — 19 Sept. 24 Sept. 1 Oct 24 Juli 4 Aug. 1 Aug. 10 — 18 Sept. 5 Juli 30 Juni 12 — 2 Juli •»', Juni '.".) Juni 29 — :; Juli 21 Juni 23 Juni 25 Juni J26 - 26 — 30 — ;24 Sept. 1 Oct 18 Oct. 6 Juni 3 Juni 11 Mai 19 Mai 8 — I 7 — 15 — 25 — 1 Juli 11 Juni 4 Juni 4 Juni 15 Juni 11 Juni BiJuni 18 Juni 16 — 24 — 8 — 9 — Il8 — 14 — 17 — 19 — 24 Juni 28 — 27 Sept. 31 Mai 6 Juni 10 Juni 17 - 9 Juli 17 Juni 23 Juni 12 Juni 19 Juni 21 Juni 23 Juni 18 Juni 20 Juni 11 — 21 - 26 — 16 — 23 — 23 — 25 — 20 - 24 — 2 Aug. 18 Juli 20 Juli 10 Juli IS Juli 14 Juli 14 Juli 12 Juli 18 Juli 17 Sept. 26 Sept. 25 Sept. 25 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 24 Sept. 11 Oct. 25 Sept. 25 Juni 16 Juni 25 Juni 12 Juni l!)Juni 17 Juni 20 Juni 4 Juli 18 — 20 Sept. 26 Sept. 27 — 16 — 22 — 20 — 22 — 2> Sept. 25 Sept. 20 Sept. 24 Sept. 5 Oct. 30 Juni 12 Juni 22 Juni 7 Juni 3 Juli 18 — 25 — 14 — 17 Sept. 23 Sept. 25 Sept. 25 Sept. 11 Juni 18 Juni 17 — 22 — 2 Oct. 27 Sept. 17 Juni 18 Juni 16 Juni 16 Juni 20 - 24 — 24 — 20 — 14 Sept. 24 Sept. 16 Sept. 3 Oct. 19 Juli 5 Juli 6 Juli 3 Juli 3 Juli 11 — 11 — 8 — 8 - 16 Aug. 1 SAug. r, Sepl r, Sept. 15 Aug.-.'- Juli 1 5 \ 1 1 •_ . 10 Aug. 13 Sept. 11 Sept. 2 Aug. 31 Juli .'< Aul'. :, - 3Aug. ]■< Sept. -M Sept. i ; Sept. L3 Sept, 28 6 Juli 5 Juli 4 Juli 10 — 11 — 9 - l Aug. 2 Aug. 88 14 Sept. 1 l Sept. 18 Sept. L6 Sepl 2 Aug. 4 — 11 Juni 23 - 23 Sept. i, Juli io - 8 Aug. 16 Sept. 1 Aug. .11 Juli 1 Aug. 9 Lug. 6 — 2 Aug. 2 — 9 - 14 Sept. 19 Sept. l Oct. r, Sept. I 439 Sorbu L. Ers Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Spergula arvensis, L. Erste Blume . . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Spirsea Ulmaria, L. Erste Blume. . . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Statins sylvatica,Z. Erste Blume . . Mehrere Blumen Stellaria graminea, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . .1 Stell, media, Wifh. Erste Blume . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Tanacetuin vulgare, L. Erste Blume . . . Mehrere Blumen Letzte Blume . . Taraxacum offici- nale, Wigg. Erste Blume. .. . Mehrere Blumen Allgem. Blüthe . Letzte Blume . . Thalictrum simplex, L. Kiste Blume . . Mehrere I Humen Thlaspi arvense, /.. Erste Blume. . . Mehrere Blumen Letzte Blume . 1865. 1866. 1867. aueuparia, Blume . . 17 Juni 15 Juni 4 Juli 1868. ; 1869. 1870. 1871. 1872. Mittlere 1873. 1874 Blüthe- zeit. 28 1 Juli 17 Juni 23 Juni 24 — ,25 — 16 Sept. 20 Sept. 4 Juli | 6 Juli 15 - 14 — 28 — 20 — 10 Sept.14 Sept. 17 Juni 26 Juni 16 Juni 15 Juni 22 - 29 — 20 — 19 — 28 17 Juli 19 — 9 Juli 18 — 11 Juli 16 — 17 Sept. 24 Juli 26 — 4 Aug. 17 Sept. 31 Juli 1 Aug. 18 Juni 23 — 13 Sept. 6 Juli 10 — 28 - 9 Sept. 5 Juli 26 28 30 Juni 24 Juni 22 Juni 1 Juli 25 — 24 — 13 Sept. 19 Sept. 14 Sept. 19 Juli 10 Juli 8 Juli 21— 12 — ,12 — 31 — 28 — 23 - 13 Sept. 10 Sept. 8 Sept. 8 Juni 11 Juni 17 — 14 -- 16 Sept. 9 Oct. 14 Juni 8 Juni 23 — 15 - 16 Sept. 9 Oct. 20 Juli 25 Juli 24 - 31 - 19 Sept 9 Oct. 20 Mai 23 Mai 26 — 27 14 Juni 16 Juni 19 Sept. 9 Oct. 14 Juli 8 Juli 7 Juli 7 Juli 20 — 19 — 18 - 18 — 21 Juni 17 Juni 5 Juli 20 25 Sept. 26 Sept. 25 Sept. 15 Juni 19 - 24 - 22 Juni 23 — 19 Sept. 6 Juli 10 — 20 — 19 Sept. 10 Juli 16 — 19 Juni 21 — 26 - 24 Juni 26 — lOct. 6 Juli 9 - 19 — 21 Sept. ' 9 Juli 19 - 18 Juni 20 — 24 - 21 Juni 25 — |18 Oct. | 5 Juli 10 - 119- - 14 Juli 17 — 23 Juni 12 Juni 23 Juni >6 — 15 - 27 - 20 Juni 13 Juni 6 Juli 10 - 25 Sept. 14 Aug, 25 - 25 Sept. 12 Juni 7 Juni 14 — 19 — 26 Sept. 25 Sept. 8 Juni 21 - 20 — 20 Sept. 19 Sejit. 4 Oct. 19 Juni 23 — 30 - 24 Juni 27 - 21 Sept. 9 Juli 14 - 25 - - 13 Juli 20 — 9 — 16 Juni 25 Sept. 20 Sept 30 Mai 7 Juni 10 Juni 19 — 12 — 19 Sept. 19 Oct. 23 Juli 1 Aug. 25 Juli 23 Juli |26 — 5 - 28 — 30 — 26 Sept.25 Sept. 25 Sept.i24 Sept. 9 Juni 16 Juni IS — 21 - 11 Oct. 27 Sept. 1 Juni 10 Juni 9 — 18 — 9 Juni 20 Mai 26 Mai 22 Mai 22 Mai 15 — 26 — 2 Juli 14 Juni 25 Sept. 26 Sept.25 Sept. 25 Sept.|23 Sept. 2 Juni 26 25 - 16 — 15 Juni 12 Juni 14 Juli 14 Juli 17 — 16 — 27 Mai 2 Juni 1 Juni 6 16 Sept. 9 Oct. 25 Juli 30 25 Juui 27 - 1 1 3i pl 4 Juli 11 Juli 4 Juli 11 Juli 6 — 29 Mai 7 Juni 17 II 15 — 25 Juli 29 Juli 1 Aug. 28 Juli 31 — 1 Aug. 1 — 2 Aug. 19 Sept. 9 Oct. 18 Oi 23 Mai 14 Mai 19 Mai 23 Mai 26 28 23 29 — 17 Juni 14 Juui 12 Juni 16 Juui - pt 4 Oct 2 Oct 27 - S Juli 9 Juli 12 Juli 11 Juli 16 — 16 — IS — 16 — 2 Juni 28 Mai 27 Mai 8 — 31 — 4 Juni 2 Juui 1 Juni 27 Mai 2 Juni 4 — 6 — 30 — 6 - 20 Sept.125 Sept.125 Sept|24 Sept. 19 Sept 29 S 140 1865. L866. L867. Trichera arvensis, 17 Juni Blume. . 23 Mehrere Blumen 16 Sept. Letzte Blume . . Trientalis europ., />. Blume . .26 Mai Mehrere Blumen 1 Juni Allgem. Blüthe . 16 - [rifolium Bgrarium, /.. Blume . . 2 Juli Mehrere Blumen 16 — iL pratense, L. Blume. . . 10 Juni Mehrere Blumen 17 — Allgem. Blüthe . 5 Juli Letzte Blume . Intel, repens, L. Blume . . 17 Juni Mehrere Blumen 19 — Allgem. Blüthe . 6 Juli Letzte Blume . Tripleurospermum inodorum, Schimp Erste Blume. . . 1'.' Mai Mehrere Blumen 1l' Juni Ulgem. Blüthe . - Juli Letzte Blume . . 16 Sepl Trollius europseusj L. Erste Blume . . 1 Juli 18 Juni Mehrere Blumen 2 — 26 — Turritis glahra, L. Erste Blume . . 12 Juni 1 1 Juni Mehrere Blumen 24 — 20 — Tussilago farfaxa,L. te Blume 29 \pr. 24 Apr. Mehrere Blumen 9 Mai - Mai [Jlmu8montana,Sm. 20 Mai Mehrere Blumen 22 — lioii i / Blume . 20 Juni 1 1 Juni Mehrere Blumen 21 — 19 — te Blume - 16 Bi pl JO Bepl 27 Juni 30 — 9 Oct. 4 Juni 7 — 24 — 4 Juli 20— 8 Juni 13 — 14 Juli 9 Oct. 14 Juni 18 — 12 Juli 16 Sept. 9 Oct. 11 Juni 14 - 16 Juli 9 Oct. L868 M Juli 21 Juni 16 - 27 — 25 Sept. 26 Sepi 1869. is7n. 1871. 1-72. 1873. 2 Juli 21 Juni 23 Juni 30 Juni 10 — 24 — 30 — 2 Juli 25 Sept. 25 Sejit. 24 Sept. 19 Sept. 1874 24 Juni 30 Mai in Juni 4 Juni in Juni 2 Juni 26 "'Juni 15 6 — 13 — 4 — - Juli 19 — 22 — 20 - 20 — 18 — 2 Juli 3 Juli 5 Juli l Juli 3 Juli 12 - 9 — 17 — 11 — 17 25 Juni in Juni 19 Juni 8 Juni 8 Juni 14 Juni 4 Juli 20 — 17 Sept. 13 Juli 20 Juli 14 Juli 25 Sept. 25 Sept. 25 Sept. 18 24 — 15 - 10 Juli 13 Juni 24 Juni 16 - 19 - 27 — 5 Aug. in Juli 18 Juli 25 Sept. 26 Sept.25Sept 12 — 16 IG Juni u Juli 19 Sept. ri Sepl 12 Juni 11 Juni 15 Juni 18 - 16 — 21 — 9 Juli 12 Juli 14 Juli 25 Sept. 19 Sept. 2'! Sept. 27 Juni 18 Juni 30 — 26 - 1 Oct. 3 Oct. 8 Juni 4 Juni 11 - 1 — 24 — 16 i Juli 5 Juli 15 - 18 - s Juli 7 Juni IG - 15 — 18 Juli 13 Juli i Oct. is()lt- 15 Juni 15 Juni 20 — 17 — 8 Juli 3 Juli l Oct. 11 Oct. Mittlere Blüthe- zeit. 26 Juni 1 Juli 26 Sept. ', Juni 10 — 22 — 3 Juli 15 - 12 Juni 1- 15 Juli 18 Juni 13 Juli 28 Sept. 4 Juli 19 Mai 20 Juni 7 Juni 4 Juni G Juni 2 Juni 12 Juni G- 3 Juni 22 — 21 — 10 — 12 = 15 — 16 — 24 — 10 Juli 16 Juli 10 Juli B Juli 10 Juli 8 Juli 13 Juli 25 Sept. '2'. Sept.25 Sept. 25 Sept. L9 Sept[39 Sept. 19 Oct. I80ct. 29 Juni 14 Juni 13 Juni 10 Juni IG Juni 11 Juni lOJui 16 Juli 17 - 17 — 14 — 19 — 14 - 30 Juni 12 Juni 25 Juni 12 Juni 25 Juni 9 Juni 6 Juli 18 — 28 - 14 — r, 16 - 24 Mai 5 Mai 2 Mai 8 Mai 28 — S — 8 — 13 — .'> Juni 6 — 6 Mai 16 Mai 20 Mai 10 — 20 — 26 2 Mai 8 Mai 5 — 10 — 11 Mai I Mai 28 - 5 — 15 — 20 Juni 25 — 11 Mai 18 — 20 — : Juni 18 — 1 Mai 3 — 1 Juli 18 Juni 19 Juni 14 Juni 20 Juni \'< Juni 6 — 22 — 22 16 22 - 19 — 17 Sepl 80 Sept. 13 Bept. 19 Sept. 14 Sept. 19 Sept. 8 Mai 12 Mai 12 — IG — 21 Juli 18 Juni 26 — 21 - 21 Sept. 4 Oct. ', Juni 16 - 12 Juli 30 Sept. 1"/ Juni 22 - l'< Juni 24 — 6 Mai 11 - LS Mai 20 — 2t i Juni 22 - 19 Sept 441 1865. Vaccinium vitis idsea, L. Erste Blume . . .23 Mai Mehrere Blumen 8 Juni 1866. 18G7. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 18 — 1 Sept, 1 Juli Allgem. Blüthe Reife Frucht . Valeriana officiua lis, L. Erste Blume . . Mehrere Blumen 8 — Letzte Blume . . 6 Sept. Verbascum nigrum, L. Erste Blume ... 23 Juni Mehrere Blumen 12 Juli Allgem. Blüthe .20 — Letzte Blume . . 14 Sept. Verb. Thapsus, L. Erste Blume. . . 3 Juli Mehrere Blumen 6 — Veronica Chamae- drys, L. Erste Blume ... 5 Juni Mehrere Blumen 13 — Allgem. Blüthe. .20 — Veronica officinalis, L. Erste Blume. . .18 Juni Mehrere Blumen23 — Allgem. Blüthe . 3 Juli Letzte Blume . .24 Sept. Veronica saxatilis, L. fä. > Erste Blume . .13 Juni Mehrere Blumen 15 — Veron. serpyllifolia, Erste Blume . . Mehrere Blumen ViburnuniOpulus,Z,. Erste Blume . . . Mehrere Blumen Vicia cracca, L. Erste Blume. . .10 Juni Mehrere Blumen 18 — Letzte Blume . . 17 Sept 4 Juni 20 25 Juni 6 Juni 30 - 10 - 8 Juli 20 — 26 Sept. 18 Sept. 8 Sept. 28 Juni 23 Juli 3 Juli 6 Juli 24 — 8 — 10 Sept. 17 Sept. 15 Sept. 10 Juni 5 Juni 13 - 10 - ! 1 Juli 20 — 10 Sept. 6 Sept 10 Juli 30 Juni 13 - 6 Juli 12 Sept. 12 Sept. 5 Juni 6 Juni 5 Juni 19 — 12 — 20 — 18 — 26 — 4 Juli 9 Sept. 7 Sept. 1 Sept. 8 Juli 2 Juli 30 Juni 11 — 8 — 4 Juli 18 Sept. 19 Sept. 27 Sept. 1 Juli 20 Juli 6 Juli 10 — 24 - 24 — 20 Sept. 9 Juli 16 — 9 Juni 14 — 22 - 6Aug. 18 - 17 Sept. 20 Sept 3 Juli 16 - 20 — 10 Juli 16 — 12 Juni 15 — 22 — 5 Juli 3 Juli 10 - 11 — 20 - 22 — ;28 Sept. 13 Sept. 8 Juli 10 Juli 18 — 17 - 18 Juni 6 Juni 21 — 12 - 29 — 26 — 1 Juni 4 - 20 Juni 17 Juli 20 Juni 24 — 24 — 26 — 2 Juli J28 - 3 Juli 20 Sept.20 Sept. 18 Sept. 14 Juni 10 Juli 12 Juni 23 — 12 — 20 — 6 Juni 20 Juni 1 Juni 11 — 23 — ' 5 — 10 Juli 10 Juli 13 - 12 15 Juni 3 Juli 19 Juni 22 - 7 — 22 14 Sept. 14 Sept. 12 Sept. 27 Juni 22 Juni 1 Juli 26 — 8 - 3 Juli 21 Sept. 11 Sept. 8 Juli 4 Juli 6 Juli 11 — 7 — 9 — 18 — 17 — 18 — 14 Sept. 19 Sept.|28 Sept. 11 Juli 8 Juli 11 Juli 17 — 15 — 18 — 13 Juni 15 Juni 13 Juni 16 — 17 — 19 — 28 — 30 - 1 Juli 22 Juni 23 Juni 22 Juni 23 — 25 — 25 — 4 Juli 5 Juli S Juli 1 1 Sept. 19 Sept. 19 Oct. Mittlere 1874. Blüthe- zeit. 30 Mai 6 Juni 7 Juni 14 — 1- — 24 — - I't. 9 Sept. 3 Juli 5 Juli 4 — 9 — 10 Sept. 15 Sept. 1 Juli 5 Juli 3 — 11 — 16 — oi — 1 Oct. 20 Sept. 3 Juli S Juli 6 — 14 — 11 Juni 13 Juni 16 - 19 — 22 - 28 — 22 Juni 24 Juni 24 — 28 — 1 Juli 6 Juli 11 Oct. 24 Sept. 4 Juli 16 Juni 6 — 22 — 11 .Juni 7 Juni 14 - 9 — 8 Juli 3 Juli 14 — 15 — 30 Juni 12 Juni 1 Juli 20 — 19 Sepl 11 Sept. 16 Juni 15 Juni 18 Juni 21 - ■ 20 — 20 — 9 Juni 5 Juni 6 Juni 11 — - 8 — 11 .luli 3 Juli 8 Juli 15 - 7 _ ii _ 18 Juni 23 Juni 21 Juni 26 - 21 — - • l" Sept. 16 Sept. 12 Juni l:> Juni 14 — 23 — 27 Mai 6 Juni 1 Juni 9 — 10 Juli - Juli 12 — 12 — 19 Juni 20 Juni 5 — - pt 15 Sept. 449 Mittlere 1865. , 1866. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. Blüthe- zeit. Vicia Bepium, L. . 12 Juni -,'1 Juni 29 Juni 21 Juni 28 Juni 20 Juni 23 Juni 24 Juni 20 Juni 7 Juni 20 Juni Mehrere Blumen 24 — 28 — i Juli 28 — 4 Juli 22 — 1 Juli 28 - 28 — 21 — 28 — • Ivatica, /.. Blume . . 11 Juli 14 «Juli 11 Juli 14 Juli 16 Juli 16 Juli 13 Juli 14 Juli 12 Juli 14 Juli Mehrere Blumen'lö — 20 — 21 — 19 — 19 20 Juli 18 - 20 — 16 — 19 - Viola biflora, L. Erste Blume . . 1") Mai 21 Mai 7 Juni 20 Mai 27 Mai 22 Mai 24 Mai 19 Mai 29 Mai 26 Mai J4 Mai Mehrere Blumen -.'l — 25 — 10 — 24 — 1 Juni 26 — 27 — 22 — 1 Juni 28 — 28 — :n, Blüthe 8 Juni 8 Juni 4 Juli 10 Juni 8 — * 13 Juni 12 Juni 3 Juni 5 — 2 Juni 10 Juni Viola hirta. /.. Blume . . 25 Apr. 1 Mai 14 Mai 19 Apr. 25 Apr. 25 Apr. 13 Apr. 3 Mai 7 Apr. 20 Apr. 24 Apr. Mehrere Blumen 1 Mai 14 — 27 — B Mai 7 Mai 29 — 29 — 8 — 27 — 25 — 6 Mai Allgem. Blüthe .!l4 — 18 — 6 Juni IG ■ 20 — 16 Mai 14 Mai 18 — 10 Mai 13 Mai 18 — Viola palustris, L Erste Blume . . Vi Mai 19 Mai 7 Juni 20 Mai 26 Mai 14 Mai 19 Mai 24 Mai 25 Mai 19 Mai 22 Mai Mehrere Blumen|20 — 21 — 10 — 20 — 28 - 20 — 21 - 26 — 28 — 21 — 25 — Viola tricolor, /,. Erste Blume . . 9 Mai 16 Mai 5 Juni 15 Mai 2 Mai 1 Mai 25 Apr. 27 Apr. 11 Mai 10 Mai 9 Mai Mehrere Blumen 23 — 25 — 10 — 23 — 25 — 13 — 8 Mai 1 1 Mai 20 — 19 — 21 — AJlgem. 1 '. 1 i i t 1 1 o . 8 Juni 12 Juni 28 — 12 Juni 19 Juni 12 Juni 5 Juni 4 Juni 24 Juni 3 Juni 13 Juni ••■ Blume . . 16 Sept. 9 Ott. 25 Sept. ISOct, 25 Sept. 25 Sept. 20 Sept. 24 Sept. 19 Ott. 1- Oct. 2 Ott. Viola umbrosa, Fr. Erste Blume. . . 3 Mai 13 Mai 2 Juni 20 Mai 15 Mai 8 Mai 13 Mai Vi Mai 14 Mai 12 Mai 15 Mai Mehrere Blumen 12 — 20 — 7 — 22 — 28 — 13 - 20 — 23 — 22 — 21 — 22 — i.i alpina, Fr. Erste Blume . .23 Juni 23 Juni Vi Juni 25 Juni B Juni 18 Juni 19 Juni Kl Juni 19 Juni Mehrere Blumen 2 1 Juni 20 — 30 10 — 22 - 21 — 21 — 21 — Visc. vulgaris, Bohl. Blume. . . 10 Juni 9 Juni 23 Juni 6 Juni 24 Juni 'i Juni 13 Juni 14 Juni 16 Juni 14 Juni 14 Juni Mehrere Blumen 17 — 11 — 1 Juli 17 - 26 — 12 18 — 17 — 20 — 16 — 19 — Allgetn. Blüthe .21 — 22 — 16 — 24 L0 Juli 22 — 23 — 20 — 1 Juli 21 te Blume . . 16 Sept. l Sept. J8 Aug. i Sept. 26 Sept. 28 Aug. -, Aug. 6 Aug. 1 Sept. 29 Aug. Durch Vergleichung der Blüthezeiten in Slidre mit den für Christiania (Pag. 39-45) angegebenen, wird man finden, dass dieselben hier ungefähr li Tage später eintreten, als hei der Hauptstadt. Ebenso winl man bemerken, wie eine auffallende Oebereinstimmung zwischen der spaten Blüthezeil der Pflanzen im Jahre 1-'.", und der ungewöhnlich niedrigen Temperatur desselben Jahres besteht, so wie auch, das^ m.ui 1874, in Folge der Indien Temperatur des Octobers, viele Pflanzen weit spater noch in Blüthe Fand, als du-- wohnlich der Fall i-t Die Regenmenge und die Bewölkungsverhältnisse tragen natürlich auch das Ihrige zu einem solchen Resultate bei. Berichtigungen und Nachträge. 36 „ 10 „ — 38 „ 19 „ — » » 12 „ — 40 „ 33 „ — 53 „ 12 von oben 63 „ 2 „ „ 3 „ — 64 „ 13 „ — Seite 6 Zeile 11 von unten statt Thal lies Thale. „ „ — „ „ — — dem „ der. „ 30 — 18 „ — — entwendet lies entzieht. „ 32 — 25 „ — Herr Professor Ed. Erslev in Kopenhagen hat mir mitgetheilt. dass er im Besitze zweier Samen von Entada Gigalobium ist; dies sind, so viel man weiss, die einzigsten in Dä- nemark gefundenen Exemplare. Beide stammen von der Westküste Jütlands, (56y2— 5ß34öi: das eine von Harboöretange, etwas südlich vom Aggers Canal, der den Lim-Fjord mit der Nordsee ver- bindet, und das andere, welches den Ganal passirt hat, stammt vom Flecken Erik am westlichen Ufer des Lim-Fjord. Seite 34 Zeile 23 von unten statt allen lies allem. uns „ und. sind „ ist nackend lies einfach. Colutea frutescens fällt weg. Bespiele lies Beispiele. Confort lies Comfort. Versieht lies Verzicht, ein lies einen. „ 77 Anmerkung 1, füge hinzu: Cfr : Hans Ström. Physisk og oeconomisk Beskrivelse over 1-og- deriet Söndmör. Sorö 1762. 1. Pag. 342. Seite 85 Zeile 3 von oben; füge hinzu: Nach brieflichen Mittheilungen des Herrn Professor Dr. C. . T.Max i- mowiez in Petersburg, hat er diese Beobachtuug auch bei Moltebeeren von Archangel und Peters- burg bestätigt gefunden, sowohl in Bezug auf Grösse der Früchte wie auf das Amin. (Cfr. C. F. Ny- man. Utkast tili svenska växternas naturalhistoria. Örebro. 1861 68. 2. Pag Seite 86 Zeile 22 von oben; füge hinzu: Nach brieflichen Mittheilungen des Herrn Dr. R. Luboldl & Co. Dresden) ist der Gehalt des Anis an ätherischem Oele durchschnittlich bei Samen aus Chile 1.35 Procent und aus Alicante (38° 20' N. B.) 2.50 Procent, während der Samen aus Thüringen (50—51° N. B.) als Minimum 3.50 Procent gieht. Ebenso verhalt es sich auch mit dem Samen des Coriander: aus Kurrachee in Hindostan (24° N. B.) giebt dieser durchschnittlich 0.25 Procent und aus Thüringen 0.65 Procent ätherischen Oeles. Wenn man Lychnis alpina, /.. im Unterlande des südlichen Norwegens eultivirt, haben die Blumen immer nur ein sehr schwaches Aroma, wahrend dasselbe in dem nördlichen Norwegen, in Alten (70°), ziemlich stark hervortritt. Eine entsprechende Beobachtung hat Herr Distriktsarzt H. C. Printz, wie er mir mittheilte, in den südlichen liegenden Norwegens bei Exemplaren dieser Art gemacht, die er auf den Hochgebirgen und im Unterlande fand. Seite 86 Zeile IG von unten: Auch in Petersburg hat die Selleriewurzel, nach brieflichen Mittheilungen des Herrn Professor Dr. C. .1. Maximowicz, einen viel stärkeren, scharf aromatischen Geschmack, als unter südlicheren Breitegraden. 444 Seite 119 Zeile 17 von oben: Stipa pennata hält sich gut ohne Decke im Kirchspiele Sogndal um nördlichen Dfer des Sogne-Fjord (61° 17' N. B. 24° 37' ö. l..i. .Seite i:U>. Hei lunkia lüge hinzu: Bei Christiania finde! man ausserdem Funkia albomarginata, Hook, und 1'. undulata, Otto u. Dietr. und in der Stadt llamar, am östlichen Ufer des Binnensees Mjösen (60° 41'), habe ich F. Siboldiana, Lodd. gesehen. Seite 1 13. Bei Scilla füge hinzu: Scilla amoenula Hörnern, hat sich sehr gut ohne Decke im Kirch- spiele Sogndal (siehe oben) -ehalten. Seite U7, Zeile 10 von unten: Juniperus sabinioides hält sich sehr gut ohne Decke bei Christiania. Seite 155 Zeile 4 von oben, füge hinzu: l'inus densiflora, S. <( Z. „ 163 — 11 B — „ — Primula Auricula, L. 170 -.13 , — ,, — Abies Xo rdmannian a hat sich in den beiden letzten Jahren sehr gut gehalten im Garten des Predigerhofes Baiestrand, am nördlichen Ufer des Sogne-Fjord (Gl0 15' N. B. 24° 9' Ö. L.). Seite 170 Zeile 24 von oben: Abies pectinata hielt sich ebenfalls in den beiden letzten Jahren sehr gut in Baiestrand. Seite 17:; Zeile 5 von unten, füge hinzu: Herr Pastor Sverdrup hat mir mitgetheilt, dass er in seinem Garten beim Predigerhofe Baiestrand (siehe oben) in den beiden letzten Jahren ein Exemplar der Araucaria imbricata, Pav. stehen hatte, welches jetzt eine Höhe von 2572" (6ficm.) hat. Im er- sten Winter wurde dieses Bäumchen mit einer Tonne überdeckt, im zweiten Winter aber wurden nur die Wurzeln mit zerhacktem Wachholder gedeckt. Die Pflanze hielt sich auf diese Art sehr gut. Seite 174 Zeile 8 von oben. Wellingtonia gigantea hat sich in den beiden letzten Jahren sehr gut unter einer leichten Strohdecke in Sogndal (siehe oben) gehalten. Seite 209 Zeile "< von unten: Die rothe und weisse Lamberts-Nuss und die Barceloner-Nuss geben reite Früchte wenigstens bis Sogndal. Seite Mi Zeile 8 von unten, füge hinzu: Im Juli 1875 mass Herr (Konservator A. Blytt. im Buchenhaine des Kirchspieles Sahn, den Stumpf einer gefällten Buche; derselbe hatte ohne Binde einen Durchmes- ser von 29" (70cm.) und zeigte ein Alter von 122 Jahren. Seite 2Pi letzte Zeile: Ulmus montan a pendula findet man auch in Sogndal. Seite 252, bei Weigela füge hinzu: Weigela amabilis, v. Eout. und W. rosea, Lindl. halten sich sehr gut ohne Decke in Sogndal. Seite 288 Zeile 12 von unten, füge hinzu: Cornus al ternifolia, /.. fil. und C. circinata, L'Rer. Seite 292 Zeile 4 von oben füge hinzu: An der südöstlichen Küste Norwegens, in der Nähe der Stadt Arcndal (58° 27' N. B. 26° 26' Ö. L.) rindet man im Garten eines Privatmannes eine Magnolia acuminata, L., die als kleines Exemplar vor ungefähr 15 Jahren gepflanzt wurde. Der Baum hat jetzt (September 1875) eine Höhe von 19' (6m.); der Stamm hat 2' vom Boden einen Umfang von 21" (55cm.) und die Krone einen Durchmesser von IG' (5m-). Dieser Baum blüht jedes Jahr und wurde niemals im Winter gedeckt. Seite 313 Zeile 1 von unten, füge hinzu: Tilia alba, Ait. var. pendula gedeiht sehr gut in Sogndal. Seite 318 Zeile 9 von unten: Die bis jetzt bekannte Nordgrenze für Acer rubrum ist Sogndal. Seite :::.' Zeile 13 von oben: Gvonymus latifolius gedeiht sehr gut in Sogndal. Seite '■:'' Zeile I von unten: Uhus typhina hält sich ebenfalls sehr gut in Sogndal. Seite 330 Zeile 11 von oben fehlt folgende Note: in. .lohn Lindley. The Theory and Practice of Horticulture. Bondon 1854. Pag. 357 sq. — Pro- Mi- Dr. Karl Koch. WnrheiiMhiift Im Gärtnerei und rtian/.enkuiide. V Jahrg. (1862) Pag. 346. 391. VI Jahrg. Pag 539. Vil Jahrg. Pag. $00. IX Jahrg. Tau 168. \lll Jahrg. Pag. 121.257. — Deutsche Gartenzeitung. Herausgegeben von Theodor Rflmpler. I Jahrg. (1863) Pag. 47. 194. Vlll Jahrg. Pag. 194. '•'■. mi Hugo v. Muhl and A. de Bary. Botanische Zeitung 1870. Pag. 642. L871. Pag. L 13. 756. L872 Pag. 28. - Dei Naturforscher. Herausgegeben von Dr. Wilhelm Sklarek. 445 1870. Pag. 202. — Hamburger Garten- und Blumeuzeitung. Herausgegeben von Eduard Otto. 1873 Pag. 94. — The Journal of Horticulture, Cottage gardener, and country gentleman. New Series. Vol. XII. (1867) Pag. 426. Seite 334 Zeile 21 von oben: Philadelphus grandiflorus hält sich sehr gut in Sogndal. — 8 von unten: Auch Deutzia crenata fl. pl. halt sich sehr gut ohne Decke in Sogndal. „ 342 — 10 von oben: Pyrus spectabilis giebt reife Früchte in Sogndal. „ 350 — 18 von unten: Ein noch grösseres, vielleicht angepflanztes, Exemplar von CratEegu- cantha fand Herr Conservator A. Blytt im August 1875 unter demselben Breitegrade, im Kirchspiele Frosten in der Nähe von Throndhjem (63° 35' N. B. 28° 25' Ö. L.). Die Dimensionen desselben hat er mir folgendermassen aufgegeben: Höhe 24' (7.5m.), Diameter der Krone 28' (8.8m.) und Stammum- fang in der Brusthöhe 68" (119cm). Seite 353 Zeile 18 von unten: Mehrere Varietäten der Kos a capreolata halten sich ebenfalls ohne Decke in Sogndal. Seite 354. Zeile 17 u. 18 von oben: Nachdem die letzte Revision vorgenommen war, sind diese Zeilen durch einen nicht zu berechnenden Zufall so verändert worden, dass sie leider durchaus unverstand- lich wurden. Man bittet sie folgendermassen zu berichtigen: ..welche Sorte er speciel zu diesem Zwecke cultivirte. Wegen der Frage, ob die eben erwähnte Erscheinung auf eine durch Veredlung entstan- dene" u. s. w. Seite 364 Zeile 5 von oben füge hinzu: Nach unten stehender Mittheilung scheint es über jeden Zweifel erhaben, dass Prunus avium eine in Scandinavien ursprünglich wildwachsende Art ist. In der schwedischen Provinz Bohuslän, die an der Westküste Schwedens liegt und sich von der norwegischen Grenze bis Gotenburg erstreckt, wurden die Torfmoore vor ungefähr 10 — 12 Jahren genau untersucht, und als Resultat dieser Untersuchungen wird unter Anderem folgendes mitgetheilt: ..An- den zahlreichen Ueberresten von Bäumen, die wir überall fanden, kann mit Sicherheit angenommen werden, dass die ganze Provinz früher eine üppige Waldvegetation hatte, und dass mehrere Baum- arten damals eine grössere Verbreitung hatten als jetzt. In den Mooren des mittleren Distriktes fand man z. B. oftmals Prunus avium, welche Art jetzt nur an einzelneu Stellen in den südlichen Thei- len derselben Provinz gefunden wird. Dagegen scheint Quer cus peduuculata zu fehlen. DieUeber- reste von Eichen, die man in den Mooren findet, gehören nämlich alle zu Qu er cus s essilifl ora. Von Buchen fand man ebenfalls keine Ueberreste in den älteren Tortlagen. Es scheint also, als ob diese beiden Baumarten erst in einer späteren Zeit eingewandert sind". (Om Bohusläns Torfm Af E. W. Olbers och C. J. Lindeberg. (Ohne Jahreszahl) Pag. 8). Alphabetisches Register. Abies alba .... 168. Apollinis .... 169. balsamea .... 169. Bungeana .... 169. canadensis . . . 169. cephalonica. . . 169. Douglasii .... 169. excelsa 155. excelsa viminalis 161. Fraseri 169. Menziesii .... 169. nii:ra 169. Nordmannia. 170.444. obovata 159. orientalis . 155. 170. Panachaica ... 170. pectinata . 170. 444. pichta 170. Pinsapo 171. Reginte Amalia? 171. rubra 171. Webbiana. . . . 171. Abrod 245. Acerinea? ..... 314. Acer campestre. . 318. circinatum . . . 318. creticum 318. dasyearpnm. . . 318. ibericum .... 318. IsBvigatuin . . . 318. monspessulaniiü Negundo . . . . :;i^. obtusatum . . . :;i^. pensylvanii um . .1-. platanoides . . . 314 Acer platanoi- des fol. albo varieg 315. platanoides fol. luteo varieg. . 315. platanoides la- ciniatum . . . 315. Platanus .... 318. polvmorphum . 318. pseudoplatanus 318. pseudoplat. fol. subtus purp.. 318. rubrum . . 318. 444. saccharinum . . 318. spicatum .... 318. tataricum .... 318. Achillea millefo- lium . .£11. 244. Acker-Bohne . . . 377. Senf 303. Spergel 308. Aconitum Camraa- rum 293. Xapellus .... 293. septentrionale . Acorus ( alauius. . 139. Acramphibrya . . 140. Acroclinium ro- seum 243. Actaca Bpicata . . 293. Afialbläber 276. Adlerbotane . ... 381. Adlerfarn 104. Adonie autunmalis 892. vernalis 292. Afvenbok 211. Aga-Apfel 338. Agaricus campes- tris 97. comatus 97. deliciosus .... 97. excoriatus ... 97. gambosus .... 97. melleus 97. procerus .... 97. Agernellik 247. Agersennep .... 303. Agrostemma Gi- thago 310. Agrostis capillaris 112. nebulosa .... 112. spica-venti . . . 111. Agurk 307. Agürka 307. Ahorn 314. Ailanthus glandu- losa 330. Aira capillaris . . 112. Cupaniana . . . 112. csespitosa . . . . 112. Ajrisgreas 296. Ajrisujra '-235. Akazie 374. Akelei 293. Akeleie 293. Akkrlcja 293. Akker-muorje . . Alant 242. Alaria eeculenta . 89. Alchemilla alpina. 359. Alchemilla vulgaris 359. Ale 223. Alf-nafver 97. Alfsteigs-Birke . . 188. Algae 89. Allerheiligen-Kir- sche 366. Allium ascalonicum 133. Cepa 133. fistulosum ... 134. oleraceum . . . 134. Porrum 134. sativum 134. Schoenoprasum 134. Scorodoprasum 134. sibiricum .... 134. Allosoms crispus . 104. Alm 214. Almr 214. Alnus barbata . . 197. cordifolia .... 198. fruticosa .... 198. glauca 198. glutinosa .... 196. glutinosa foliis variegatis . . 197. glutinosa lacini- ata 197. glutinosa oxya- canthifolia . . 1'»;. incana 197. incana foliis va- riegatis .... 197. serrulata .... 198. subcordata . . . 198. 447 Alnus viridis . . . 198. Alonsoa Warsce- wiczii 270. Alopecurus nigri- cans 109. pratensis .... 109. Alp 130. 181. Alpen-Lichtnelke 309. Alpenschneehuhn 237. Alsikeklöfver . . . 373. Alsikeklöver . . . 373. Althaea officinalis 310. rosea 310. Alvgust 97. Alvnaever 97. Amanita muscaria 98. Amarantacese . . . 235. Amarantus cauda- tus 235. caudatus mon- strosus .... 235. Amelanchier Bo- tryapium . . . 349. canadensis . . . 349. ovalis 349. sanguinea .... 349. vulgaris ..... 349. Ammobium alatum 246. Amorpha canesceus 374. caroliniana . . . 374. croceo-lanata. . 374. elata ., 374. fragrans 374 frutieosa .... 374. glabra 374. herbacea .... 374. Lewisii 374. microphylla. . . 374. nana 374. pubescens . . . 374. Ampelideae .... 286. Ampelopsis cordata288. hirsuta 287. quinquefolia . . 287. Amphibrya .... 106. Amygdaleae .... 361. AmygdalopsisLind- leyi 366. Amygdalus cam- pestris .... 361. communis. . . . 361. glandulosa . . . 361. nana 361. nana var. geor- gica 361. persicoides . . . 361. sibirica 361. Anacardiaceae . . . 329. Anagallis arvensis 273. Philippi 273. Anchusa officinalis 262. AndalusischeTannel71. Andromeda calycu- lata 275. hypnoides . . . 275. v polifolia 275. tetragona .... 275. Anemone Coronaria 292. Anethum graveo- lens 282. Angelica Archan- gelica 280. Anis 280. 443. Annebok 211. Anthemis nobilis . 244. Anthriscus cerefo- lium 284. sylvestris .... 284. Anthoxanthum odoratum . . . 111. Antirrhinum majus 271. Apal 335. Apfelbaum .... 335. Apium graveolens 278. graveolensdulce 278. graveolens rapa- ceum . . 278. 44:i. Apothekerbirne Sommer 341. Aprikos 362. Aprikose :;i>'-!. Aquilejjia Skinneri 893. vulgaris 293. Araliaceac 285. Aralia edulis . . . 285. hispida 285. Aralia nudicaulis . 285. racemosa .... 285. Araucariaimbricata444. Arctostaphylos alp. 275. officinalis .... 276. Arfi 309. Argemone mexicana294. Aristolochia clema- titis 239. Sipho 239. tomentosa . . . 240. Aristolochiese . . . 239. Arnica alpina . . . 246. montana . 222. 247. Aroidese 139. Aron's Stav .... 250. Arr 197. Arre 197. Artemisia Abrota- num 245. Absinthium . . . 245. annua 245. Dracunculus . . 245. gracilis 245. procera 245. vulgaris . . 222. 245. Artischocke .... 247. Artiskok 247. Arundo arenaria . 119. Arvi 309. Asal 347. Asarum europajum 239. Asclepiadese . . . 259. Asclepias Cornuti 259. Ask 254. Askr 254. Askviör 254. Asp Asparagus offici- nalis 134. Asparges 134. Aspargesert .... 374. Aspargeskaal . . . 300. Aspargessalat . . . 249. Asperifolke .... 262. Asperula odorata. 251. AspidiumFilixMas im. Asplenium septen- trionale 104. Aster chinensis. . 242. Astragalus baeticus 375. Astrantia major . 278. Atriplex hortensis 231. hortensis atro- purpurea . . . 231. Atropa Belladonna 268. Attich 254. Aurikel 273. Austernptianze . . Autje 368. Avena fatua. . . . 113. nuda 113. orientalis .... 113. sativa 113. Azalea pontica . . 277. procumbens. . . 277. Aaborblom .... 305. Aakerbaer 355. Aakerkaal 298. Äbrodd 245. Akerbär 355. Äkerbönor H77. Äkerkäl 298. Äkersenap 303. Bachbunge . . . . 271. Backhumla . 222. 244. Backtimjan . . . . 261. Baldrian 241. Ballo-rassi .... 139. Balsam Balsaminese . . . Balsampappel. . BaTsampoppel . . Balsamtanne . . . 169. Band-Tang 139. Baraldur 14a Barcelonernuss 209.444. Barnamosi .... 103. Barlind 1 74. Barram-rasse . . . 280. Hanlind 174. Bartgerste .... 120. Bart-Nelke . . Basellacea? . . . 448 Baßib'ca 260. Basilicum 860. Bastard-Eberesche 346. Batraehospermum moniliforme . . 89. . Batsak. . . . 149. 156. Baam8chlinge grie- chische 259. Baumwürger . . . 322. Bsonareitr .... 377. Baune 377. Beer 223. Beerenmispel . . . 349. Beifuss . . . 222. 245. BeinviSr 322. Beitilyng 273. Bellis perennis . . 242. Beltisparri .... 91. Benlaukr 136. Benved 252. 253. 322. Berberidete .... 293. Berberis 293. angulosa . . . . 294. Ai|iiil'olium . . . 294. aristata 294. asiatica . . . .'. 294. brachybotrys . . 294. ranadensis . . . 294. caroliniana . . . 294. concinna .... 294. crata-gina .... 294. crenulata .... 294. cretica 294. crispa 294. Darwini 294 declinata .... 294. dulcifl 294. emarginata . . . 294. ftoribunda . . , 294. glauca Guimpelii ... 594. bypoleuca. . . . 294. iberica 29 I ilicifolia 294. microphylla . . 294. mit i- 294. aepalensiE . . . 294. nervosa 29 1. Berberis Neuberti 294. provincialis . . 294. repens 294. sibirica 294. sinensis 29 1. vulgaris 293. Berberitze 293. Bergahorn 318. Bergamotte rothe 341. Bergfletta 285. Bergmispel .... 349. Bergmynthe. . . . 260. Bergsyre 235. Berliner Busch- bohne 381. Berserksgang ... 99. Besen-Pfriemen . 370. Beta vulgaris . . . 233. vulg. Cicla . . . 233. vulg. crassa. . . 234. vulg. cruenta. . 233. vulg. leucopleura 233. vulg. longoflava 234. vulg. longorubra 234. vulg.rhodopleura 233. vulg. saccharif era 234. vulg. xantho- pleura 233. Betulaceae 178. Betula alba inter- media 179. alpestris .... 179. Bhojpathra . . . 195. carpinifolia . . . 195. dahurica .... 195. excelsa 195. fruticosa .... 195. glutinosa .... 180. humilis 195 intermedia . . . 179. lenta 195. nana 178. nigra 195. odorata 180. oycowiensiB. . . 195. papyracea. . . . 195. populifolia . . . 196. verrucosa . ... 179. Bier 223. Bignoniaceee . . . 272. Bikjekjex 284. Bilsenkraut .... 268. Birk 179. Birkengrenze . . . 180. Birki 180. Birnbaum 341. Birnquitte 335. Bitterklee 259. Bittersuss 263. Bivge 120. Bjeldeblom .... 271. Björr 224. Bjällo-muörje . . . 27 6. Bjönguple 335. Bjönnatryft .... 249. Björnebar. . 275. 357. Björk .... 179. 180. Björnemose .... 103. Björnmossa .... 103. Bläher 276. Bldftbjör'g 261. Bladtare 91. Blandkorn 113. Blattpetersilie. . . 279. Blauer Franken- thaler 286. Blaabaer 276. Blaa-Eeg . . 202. 208. Blaahat 241. Bl&bär 276. Blahattar 241. Blakliitt 247. Bl&k&l .... 298. 299. Blästäng 90. Blitum capitatum 233. virgatum .... 233. Blöftberg 261. BlöMaukr 136. Hin, In. «1 359. Blodrot 359. B166sölej 359. Blokkebar .... 276. Blomkarse 333. Blomkaal 899. l'.h'.mkäl 299. Blomkaalsop . . . 103. Blomkal 299. Blomsterbönor . . 382. Blumenkohl .... 299. Blutauge 359. Blutbuche 214. Bly-Eeg . . . 202. 208. BlüthezeitbeiChri- stiania .... 39. am Varanger- Fjord 71. in West-Slidre417. Bocconia cordata 294. Bockeblad 259. Bocksbornklee . . 372. Bodcnkoblrabi . . 300. Bodo 61. Boghvede 238. ( Bogne 101. Bohnenbaum ... 371. Bohnenkraut . . . 261. Bok 211. Bokhara-Klee . . . 372. Bokbvete 238. Boletus edulis . . 97. Bolmört 268. Bölupäng 90. Bondbönor .... 377. Borago officinalis 262. Boretsch 262. Borrar 248. Borre 248. Borstengras .... 127. Bortfelder-Rübe . 302. Botnagras 849. Boussingaultia ba- selloides .... 234. Brakal 324. Brake 140. Brakved 324. Brassica eampestriB 398. Napusoteiferaau- nua 301. NTapus oleifera biennis .... 301. Napus rapifera 300. oleracea .... 298. oler. acephala 449 Brassica oleracea botrytis aspa- ragoides . . . 300. oler. botrytis cau- liflora 290. oler. bullata . . 298. oler.bullatagem- mifera .... 298. oler. capitata de- pressa .... 298. oler.cap. obovata299. oler. cap. rubra 299. oler. Caulo-Rapa 300. Bapa oleifera an- nua 302. Eapa oleifera bi- ennis 302. Rapa rapifera . 301. Braudmose .... 93. Braunwurz .... 271. Bregner 104. Brennesie 219. Brennessel .... 219. Brenninetla .... 219. Brestkaal 298. Bringebaer 356. Brisk 140. Briza maxima. . . 115. media 115. minor 115. Brizopyrum siculum 1 1 2. Broad Windsor Bean 377. Brobber 261. Broccoli 300. Brockelerbse . . . 376. Brokkoli 300. Brombeere .... 357. Bromusbrizseformisllö. Danthonise . . . 115. divaricatus ... 115. purgans 115. Schraderi . . . . 115. secalinus .... 115. Bruchweide .... 226. Bruse 140. Bryonia alba . . . 306. Brüsselkäl 298. Brandende Kjser- 310. 104. Buche . 211. 444. 445. Buchsbaum .... 327. Buchweizen .... 238. Bukerter 375. Bukkablea 259. Bukkeblad .... 259. Bulbocodium ver- Bunias orientalis . 305. Bunke 112. Buollem-rasse . . 219. Burkn 104. Burkni 104. Burod 245. Bush-harrow . . . 110. Busknellik .... 309. Busleik 271. Bustelyng 273. Butare 89. Butterbohne chine sische 380. Buxbom . . 327 Buxussempervirens327. Byg l-'il 111. Baetse .... 149 156. i:,t; Bsevregraes .... 115. Bärentraube. . . 276. Bog 211 Bök •Ml Bona 379. 379 Börkuvujsa . . . 359. Calendula officina! .247. Calliopsis bicoloi 243. Calophaca Wolga- rica 375 Calycanthese . . i alyi anthus flori (Ins 352 Camelina sativa 297. Campanulacese . Campanula pyrami- dalis 250. Campanula speci- osa Canadische Pappel 230. Tanne 169. Canariegraes . . . 111. Cannabis sativa. . 220. sativa gigantea. 220. Cantharellus ciba- rius 97. Caprifoliacea; . . . 251. Capsella bursa pa- storis 297. Capsicum annuum 268. Caragana Altagana 375. arborescens. . . 374. arenaria 375. Chamlagu. . . . 375. frutescens. . . . 375. fruticosa .... »75. gracilis 375. grandiflora . . . 375. latifolia 375. macrocantha . . 375. macrophylla . . 375. microphylla. . . 375. pygmsea 375. Redowskyi . . . 375. sophorsefolia . . 375. spinosa 375. Cardamine pra- tensis Cardobenedicten- kraut 247. Carex ampullacea 130. arenaria 130. vesicaria . L30 Carpinusamericana21 1. Betulus 211. orientalis . . . . 211. Carthamus tincto- rius 247. Carum Carvi . . Carviol .... iphyllacece , aea vesca . . 214. vescaasplenifolia21 1. Castanie 214. Catalpa Bungei. . 272. Catalpa Kämpfen 272. syringsefolia . . 272. Catawba 287. Ceanothus ameri- cana 324. Cecidomya juniperi 141. Celastrinese . . . Celastrus scandens Celtidese 218. Celtis australis , , laevigata . . . . 218. occidentalis. . . 218. Centaurea cyanus 247. moutana .... 247. svaveolens . . . 247. Cephalonische Weiss- tanne 169. Cerinthe auriculal gymnandra . . major minor retorta .... Cetraria nivalis. . 95. islandica . . . Champignon . . Chamsecyparis eri- coides 148. pisifera 148. Chamserepes alpina 138. -.'-rennet . renning .... CheiranthusCheiri Chelidonium majus 2,:4. Chenopodese . . . 231. Chenopodium bonus Henricus . , Quinoa Chimonanthus fra- grans .... virginica ... Chloris polydactyla 112. Christtorn Christophskraul Chrysanthemum ca- rinatum . . . 245. tum . . . 450 Chjarophyllum bul- bosum Chserophyllum Pres- cottü Chsethophora ele- - B9. arietinum. . Cichorie 248. Cichorium Endivia 2 18. lntybus 248. Cicuta virosa . . Cirsium palnstre c istinete Citron-Meliss . . . 261. -Melisse 861. Citrullus vulgaris 306. Cladonia rhangife- rina Clarkia elegans. pulchella .... 335. Ciavaria alba . . . 97. flava 97. Clavicepspurpurea 101. C Iaytoniaperfoliata308. Clematis altaica . 292. angustifolia . . campaniflora . . 292. i orymbosa . . crispa cylindrica .... 292. davurica 292. diversifolia . . erecta rlaminula ... Frankofurtensü glauca hexapetala . . integrifolia . . . 292. lancifulia ... macropetala . . 2:12. mandschurica . 592. microphylla . . 292. orientalis .... 292. ovata patena 2'.»2. sibirica .... Btricta verticillata . . Clematis Yiorna . 292. virginiana. . . Vitalba 292. Viticella . . Clintonia pulchella 2 19. Cnicus benedictuß 247. Gochlearia Arnio- racia 296. macrocarpa. . officinalis .... 296. Co« Lacryma . . 109. Colchicum autum- nale 132. Collinsia bicolor . 271. grandiflora . . . 271. Colutea arbore- scens 375. brevialata ... halepica 375. media 375. oneutalis .... 175. Comarumpalustre 359. Compositse .• . . . 2 12. Conferva bomby- cina 89. Conium maculatum 285. Convolvulacese . . 262. Convolvulos trico- lor 263. Corallorrhizainnatal38. Coreopsis diversi- folia 243. Coriander . . 285. 143. Coriandruni sati- vum Cormopby'ta. . . . 103. Cornelkirsche . . . 288. Cornea; 288. Cornua alba. . . alba sibirica . alternifolia 288. in. asperifolia . . brachypoda , circinata . J8& n i. caerulea florida Mas paniculata , ■ Cornus sanguine; sericea 288. suecica 288. Coronilla Emerus 379. glauca 379. Corydalia fabacea 295. nobilis 295. Coiylus Avellana . 208. Colurna 209. rostrata 209. tubulosa . 209. 444. tub. atropurpurea209. Cotoneaster acu- minata .... 349. afrinis 349. buxifolia .... 349. compta 349. eriocarpa .... 349. Fontanesii . . . 349. frigida 349. laxiflora 349. Lindleyana . . . 349. lucida 349. microphylla. . . 349. multiflora .... 349. Nummnlaria . . 349. princeps 349. racemitiora . . . 349. rotundifolia . . . 349. tomentosa . . . 349. uninora 349. vulgaris 349. vulgaris melano- carpa 349. Crataegus Azarolus 351. Bosciana . . . . 351. (aroliniana . . . 351. Celsiana 351. coccinea . . . . 351. cordata . . . '. . 351. crus galli .... 351. Douglasü .... 351. elliptica ..... 351. flava 351. Fontanesii . . . 351. glandulosa . . . 351. grandiflora . . . 351. heteropbylla . . 351. Crataegus indentata351- latifolia . . 349. 351. lobata 351. maroccana . . . 351. melanocarpa . . 351. mexicana .... 351. microcarpa . . . 351. nigra 351. odorata 351. orientalis .... 351. ovalifolia .... 351. Oxyacantha. . . 350. W. a. pleno. . 350. ti. r. pleno. . 350. fl. coccineo- simpl 350. fol. varieg. . 350. pentagyna. . . . 351. pinnatifida . . . 351. pruinosa .... 351. prunifolia .... 351. pubescens . . . 351. punctata .... 351. purpurea .... 351. pyracantha . . . 351. pyrifolia .... 351. rotundifolia . . . 351. sanguinea .... 350. spathulata . . . 351. stipulosa .... 351. tanacetifolia . . 351. Tournefortii . . 351. trilobata .... 351. virginica .... 351. viridis 351. Crambe maritima 304. Crepis rubra . . . 249. Crocus sativus . . 137. Crocus vernus . . 138. Cruciferae 295. Cryptomeriajapon. 148. Crystal Palace . Cucumis Melo . . 306. sativus 307. Cucurbita Pepo. . 307. Cucurbitaceffi . . . 306. Cuminum Cyminum283. Cupressineae . . . 140. 451 Cupressus glauca 148. Lawsoniana. . . 148. Lawsoniana py- ramidalis . . 148. macrocarpa . . . 148. nutkaensis . . . 148. Cupuliferse .... 202. Cydonia japonica 335. vulgaris 335. Cynanchum vince- toxicum 259. Cynara Scolymus . 247. Cynodon Dactylon 112. Cynoglossum offici- nale 262. Cyperacese .... 130. Cyperus esculentus 131. Cypripedium Calce- olus 138. spectabile . . . 138. Cytisus Adami . . 371. alpinus 371. Alschingeri . . . 371. austriacus. . . . 372. biflorus 372. canescens .... 372. capitatus .... 372. caucasicus . . . 372. ciliatus 372. elongatus .... 372. falcatus .'.... 372. hirsutus 372. Laburnum . . . 371. autumnalis . . 371. bullatus. . . . 371. odoratus . . . 371. Parksii .... 371. quercifolius . 371. sessilifolius. . 371. Lamarckii . . . 372. leucantnus . . . 372. multiflorus . . . 372. nigricans .... 372. politrichus . . . 372. prostratus. . . . 372. purpureus . . . 372. ratisbonensis . . 372. ruthenicus . . . 372. Cytisus sessilifolius 372. supinus 372. triflorus 372. uralensis .... 372. villosus 372. virgatus 372. Weldeni 372. Csesalpineae .... 383. Dactylis glomerata 115. glom. fol. var. .115. Dactyloctenium segyptiacum . . 112. Daphne alpina . . 239. Cneorura .... 239. Laureola .... 239. Mezereum . . . 238. Daphnoideae. . . . 238. Darfe 103. Darregräs 115. Datura Stramonium 268. Daucus Carota . . 283. Dattelbohnebraune 380. chinesische . . . 381. gebänderte . . . 381. incarnatfarbige . 380. purpurne . . . . 380. purpurscheckige 381. türkische .... 380. weisse 380. Delphinium Ajacis 293. Consolida. . . . 293. discolor 293. exaltatum. . . formosum .... 293. Deutzia crenata . 334. c. fl. cand. pleno 334. c. 11. rubro pleno 334. Godohokerii . . 334. gracilis 334. scabra 334. staminea (34. Dianthus barbatus 309. chinensis .... 309. chin. Heddewigii 309. superbus .... 309. Dicentra spectabilis295. Diervillacanadensis252. Diervilla floribunda 252. sessilitiora . . . 252. Digitalis purpurea 271. Digitaria sangui- nalis 111. Dill 282. Dioscorea Batatas 137. Dioscorese 137. Dipsaceae 241. Dipsacus fullonum 241. Djefvulens afbett. 241. Dodra 297. Donnerbesen . . . 181. Dosta 260. Dostenkraut . . . 260. Dotterweide. . . . 226. Dragon 245. Draparnaldia glo- merata 89. plumosa .... 89. Dreifarbige Winde 263. Drue-Eeg 207. Druehyll 254. Druidenbäume . 186. Dryas octopetala . 359. Dufkulla 273. Dunkjevle 139. Dunnuber Dunserud-Birke . 190. Dunstockar ... Duobma 368. Dutton Corn . . 107. Dverg-Mandel . . 361. Birk 178. Bonner 380. Där-repe 11t;. Eberesche 343. Eeg 203. Eibe 174. Eibisch 310. Eiche Eierbohne stroh- gelbe 381. Eierpflanze . . Eik 202. Einbeere 137. Einir 140 Einstamp 104. Einstapi 104. Eireksgras .... 296. Eisennächte ... 114. Eiskraut 308. Ek 202. Elaphomyces offi- cinalis 102. Eldmerkje 335. Eldmärke 335. Eleusine indica. . 112. Elri Elrir 197. Elskugras 139. Elvblsest Elvnsever 97. Elymus arenarius 11 9. Eheagnese 239. Elseagnus angusti- folia argentea .... macrophylla . Emilia sagittata sonchifolia . . . 246. Empetreae ..... Empetrum nigrum 324. En 140. Endiv 248. Endivia Endivie Euer 140. Engjarös .... Engkarse .... Engelsk Grass. . . 111. Engelsk Raigräs . 11">. Engelsk Spinat . - Engelwurzel . . - . Ephedra mono- sperma .... IT?. monostacbya . . 17 7. vulgaris 1??. Epheu Epilobium angusti- folium Epla Eplagartr ... Epli Epipactis Hcllcbo- rine 138. . 105. setum nyemale 105 elegane 1 1 i. megastachya . . 114 pilosa in. plumosa .... 114. Erdapfel Erdbeere . . . erspinat. , Erdmandel .... in. •a .... cinerea . . . ilix vulgaris .... Eriophorum angu- stifolium . . . 131. iatifolium . . . . i;;i. vaginatum . . . 131. 1" 375. Ertur Ertareitr Ki \ iiiii Leus . . monanthos Erysimum Perof- sklalillln J '. » 7 . Esche . 257. .'li- fornica ■ rocea .... 105. ■ - 'ii Enphc Eutoca viscida , Evernia vulpina. . 96. edsblomst. . 246. Evonymua ameri- i Mino angustifolius . atropurpureuf . eoropa us. . . . 3 II. Evonymufi euro- pseus foliis pur- pureis . . eur.foLvariegati Hamiltonianus , latifolius . 322. i n. nanus obovatus . . . ovatus M'lltcISUs . verrucosus . . - 115. Exoascus l*i mii . . 363. Fagus sylvatica21 1. 1 15. sylv. asplenifolia :i i. sylv. atropurpu- rea 214. s_\h. cristata . . '.'l i. sylv. pendula. . -Jl i. Fahnenhafer. . . . 113. Faks 115. Fandens Haand . 139. Fanehavre 113. Farbenknöterich . 237. Fasciatio 345. Fattigqvinnas öron- : 131. Faulbaum 39 i. 250. ;!>aimi .... 219. FeldkobJ 298. dal -.'ii. Felsi obrombeere . 355. Fenchel 180 Fenikel 280. Fenkel 280. Fersken i. I' 102. 1 estucadumetorum l ; i raut .... Feuerbohne . . . Feuerlilie .... I liwalillil . . 102. Ficus Carii a . . . 819. I ilil .' 119 Fikonträd 219. Filices 104 jsört . . 271. erguld . ... 271. Fingerhut 271. Fingrses 127. Finnskägg 127. Fhttkjeg Finsk Oxel . . . . 346. Fintaat 127. Fiöla 306. Fisba] L02. thholz 329. Ffsisveppi 10','. Fissop 102. Fistulina hepatäca. '■>', . Fivel 242. Fjallagrös 93. Fjalldrapi 178. Fjall-hvannir . Fjallrhapi 178. Fjeld-NsBver ... 96. Fjeldrape 178. Fjellsyra 235. Fjellbär Fjällrapa L78. Fjögra-laufa-smäri 136. Flachs 331. Fladbröd 236 Flaschenkürbis . .• 306. Flaskegrseskar . . 306. er 258. Fliegenschwamm . im. Flismegras . ... 271. 1 loghavre 113. FluSsop 98. Flugblomster . . . il\. Flugsvamp .... ri-. Flyghafra 113. Fläder Flöielsblomsl . . . 244. Foderbeter .... Foderwikke .... Foeniculum vulgare 280. bär 363. Forsythia viridis- sima 258. is in. i ;.i collina Fragaria vesca . Frauenflachs . . . :■'.', l. Frauenmantel . . . 359. Frauenschuh . . . 138. Fraxinusacuminata257. alba 2ö7. americana . . . 257. ustifolia ... caroliniana . . . 857. cinerea 257. epiptera 257. elsior . . . . ■;". i exe. asplenifolia 257. exe. aurea . . . 257. exe. crispa . . . 257. exe. fasciata . exe. foliis varie- gatis 267. exc monophylla exi . monstrosa . 256. heterophylla . . 257. juglandifolia . . 257. lancea 25' . lentiM -il'oliii . . . 257. microphylla. . . Ornus 257. oxycarpa .... 257. Richardi 257. rotundifolia . . . 257. sambueifolia . . iargras .... 139. Fritillaria imperi- alis 132. latifolia 132. lutea 132. Meleagris .... 132. pallidiflora . . . 132. ruthenica .... 132. tenella 132. tuhpiflpra .... 132. verticillata . . . 182. Fruchtradieschen. 304 Früher Leipziger. van der Lahn . 286. Frühlingssafran . . 138. I röfylla 236. Fuchsrebe Fucus nodosus . . 90. 453 Fucus ovinus . . . 92. serratus .... 90. vesiculosus ... 90. Fuglefrö 23G. Fülilaukr 134. Fungi 97. Funkia lancifolia . 133. ovata 133. subcordata ... 133. Fura 149. Füre 149. Futterwicke .... 378. Färtäng 91. Färberwaid .... 298. Föyk 335. Gabmag-suoidne . 130. Gagel 177. Gaillardia Drum- mondii 244. Galan thus nivalis. 138. Galium boreale. . 250. verum 250. Gambantein . ... 211. Garöasöl 231. Garöasüra 235. Gärieäk 13G. Garlick 136. Garten-Anemone . 292. Balsamjne . . . 333. Gartenbobne schwarze .... 380. Garten-Kresse . . 298. Melde 231. Mohn 295. Nelke 309. Gasstim-rasse. . . 132. Gaukesko 138. Gauksyre 333. Gaultheriaprocum- bens 275. Shallon 27;".. Gänseblümchen. . 242. Gebirgsbohnen- baum 371. Geirlaukr 136. Geissblatt 252. Geitnasköf 06. Gemeine Kamille. 244. Gemüseampfer . . 235. Genista anglica. . 370. anxanthica . . . 370. aspalatoides . . 370. elata 370. filipes 370. florida 370. germanica 370. 371. hispanica .... 371. lanceolata . . . 371. lasjocarpä . . . 371. linifolia 371. mantica 370. multibracteata . 371. ochroleuca . . . 371. ovata 371. pilosa . . . 370. 371. polygalasphylla . 371. procumbens . . 371. prostrata. .... 371. radiata 371. rhodopnoea. . . 371. sagittalis .... 371. scariosa 371. sibirica 370. thyrsiflora . . . 371. tinctoria 370. triangularis . . . 370. versicolor . . . . 371. versitiora .... 371. Gentianese 259. Gentiana purpurea 259. Georgina variabilis 243. Georgine 243. Gerste 120. Getappel 324. Getostebusk . . . 324. Getpors 278. Getreideernte . . . 121. Gewürzstrauch . . 352. Gigtgräs 251. Gilia capitata. . . 263. tricolor 263. Ginkgobaum . . . 174. Ginkgo biloba . . 174. Gjedde-muörje . . 355. Gjeitklauv 259. Gjeitskor 335. Gladiolus commu- nis 137. Glasbjörk 180. Glasschmalz . . . 231. Glecboma hede- racea 222. Gleditschia inermis 383. triacanthos . . . 383. Glyceria fluitans . in-. Glycyrrhiza echi- nata 374. glabra 374. Gnaphalium mar- garitaceum . . . 24(1. Gnetacesc 177. Göebitill 105. Goibeytill 105. Goldbachiatorulosa298. Goldbohne 381. Golddistel 248. Goldlack ...... 296. Goldlilie ...... 133. Goldregen 371. Golden Sioux . . . 107. Golfstrom 30. l roödyera repens . 138. Graörot 139. Graminese 106. Gran 155. Grasgartr 2S2. Grasker 307. Graslaukr . . 134. 136. Gravensteiner- Apfel 338. Gravrok-Birke . . 193. Greni 155. Grisetang 90. Groblad 240. Grünkohl 298. Grsenkäl 298. Grseskar 307. Gneslög 134 Gräslök L34. Graa-Older . . . . 197. Graa-Or 197. Graal 197. Gräbo 245. Grön 155. Grön-AJ 196. Grönkaal 298. Grönkäl 298. Gukkusko L38 Gularöt 283. Gulax 111. Guldboste 249. Guldregn 371. Gulerod 283. Gulfegra 250. Gullblomma .... 244. Gulmaöra 250. Gulmaure 250. Gulmära 250. Gul Rapunzel. . . 334. Gundelrebe .... 222. GunslebenerZeller- Nuss 209. Guizotia oleifera . 243. Gunnera scabra . 2-2. Guobbar viste . . 102. < ruossa 155. Guple 335. Gurka 307. Gurke Guter Heinrich . . 233. ulak Gyllenlakk . . . Gymnadenia albida 138. conopsea .... L38. Gymnocladus cana- densis 383. Gymnosporangium juniperi 102. Gypsophila elegai Gyrophora probo- scidea . . pustula ta . . . vellea Göksyra Götterbaum . . . Haler U3. Haferwurzel . . . Hafrar 113. Hafte 113 Hafrerot .... I.-.I Hafri 113. Baftorn 239. Hagton) 350. Il.ilii lendron ar- genteum .... 375. Ballands-Eiche . . 203. Ilallon 366. Ballesche Kiesen- Nuss 209. Balsnö 57. Halt 208. Halt! 208. Hamamelidese . . 288. Hamamelis virgi- nica 288, Hammerfest .... 123. Hamp 220. Hampa 220. Hampr 220. Hanf 220. Barefrö 286. Harerqg 236. Harkagras 104. Harpunga 309. Hartriegel 288. Harull 130. Ilasil 347. Hasel 208. Haal 208. Haslevik 210. Haselwurz 239. Ha8eQSchwanz . . 113. I 208. Hat] 208. Hattablom .... 241. Havemelde .... 231. Havesyrd 235. Havre 113. Havrerod 248. .... 90. Heasovlja 249. Hebenstreitia alba 262. dentata 262. 1 1«' hei altnorwej Bche Hei kenkirsche . 252. Hedemossa . . . Hedera Helix . . . 285. Hegg 368. Beggr 368. Heide 273. Heidelbeere . . . 276. Helianthemum Fu- mana 306. glaucum 306. lavandulsefolium 306. irlaiitlii'inn . . . 30(5. pilosum 306. Khodax 306. variabile .... 306. vulgare 306. Helianthus annuus 243. argyrophyllus. . 243. tuberosus .... 243. Helichrysum brac- teatum 246. Hellinhagra .... 261. Henri kHarpestreng 232. Hemerocallis flava 134. fulva 134. Bepaticse 103. llcracliMini Panaces 283. sibiricum .... 283. Herbstriibe .... 301. Herbstzeitlose . . 132. H rta 375. Herzblume .... 295. Hesperis matrobal. 297. tristis 297. Hestbönor 377. He'steblom 249, Bestebter 275. Hestehov 242. Hestekastanie . . . 319. Hestespreng. . . . 104. Hexenbe8.153.163. 181. Hexenmehl .... 105. Himanthalia lorea 90. Bimbeere 356 Himmelsthau . . . LH. Hindö 64. Hippocastanese . . 319. Hippophae rham- Qoides 239. Hirschpilz Iol'. Birse LH. llirsi LH, Hirtentasche . . . 297. Hjalmlaukr .... 136. Hjartagras 309. Bjartarbi 297. Hjorton 355. BJeypisgras .... 272. Hlynr 314 Hoasch 1 1:.'. Hochgebirgsplate- au 2. Hohllauch 134. Hobls-Birke. . . . 192. Hollunder 253. Holurt 309. Hopetoun-Wicke . 378. Hopfen 221. Hopfenbaum . . . 330. Horbla&ka 259. Bordeum distichon li't). hexastichon. . . 120. jubatum 120. vulgare 120. Bortensia 290. Bortensie 290. Bostört 242. Bov 242. Bovedkaal 298. Hrafnklukka. . . . 296. Hrossapaungull . . 90. Hrütaber 355. Hudsons-Fichte. . 171. Huflattich 242. Hufvudkal 298. Bugvende] .... 139. Bulder-Gewebe . . 00. Buldrelimer .... L53. Buraall 22L Bumlakula 224. Bumle 221. Humli 221. Hummertare . . . 90. Humulus Lupulus 221. Bundaland 97. Bund« graes . . . . l L5. Bunderl für Eine 381. Bundexing 1 15. Bundhffig 324. Hundkax 284. Hundkjex 284 Hundkäx 284. Bund-Persille . . . 280. Hundslöik 284. Bunds-Petersilie . 280. 1 Iumlsxim^rf .... '■Ji'sJ. Bundtöme 352. Hüsapuntr l L6. Hühnerdarm . . . 309. Hvanngar&r .... 282. Hvann-njöli .... 282. Hvannir 280. Hvede 117. Hveiti 117. Hvete 117. Hvidbög 211. Hvidklöver .... 373. Hvidkaal 298. Hvidlög 134. Hvid-Older .... 107. Hvid-Or 197. Hvidtom 350. Hvitbok 211. Hvitklöfver .... 373. Hvitlaukr 134 HvMök 134. IIvitma.Ma .... 250. Hvitmosea 103. Bvitpoppel .... 229. Hvitkal 298. Hvitkäl 298. Hvi.ni) 280. Hyacint 133. Byacinthe 133. Hyacinthus orien- talis 133. Hydnumrepandum 97. Bydrangea abore- mviis 290, Hortensia .... 290 nivea 290. vestita 290. Hydnum imbrica- tuni '."7. Hydrophyllese . . . 263. Hydropyrum escu- leiituiii 108. 455 Hydrurus Duclu- zelii 89. Hyll 253. Hylletrse 253. Hyoscyamus niger 268. Hypericinese . . . . 314. Hypericum perfo- ratum . . . 222. 314. quadrangulum . 314. Hyssopus officinal. 261. Ha'iige-Ask .... 257. Häbro 235. Hägg 368. Hängebirke . . . . L86. Hastfibler 247. Hästhof 242. Hästkastanie . . . 319; Hönsbär 288. Hörfrö 236. Iberis amara . . . 297. odorata 297. umbellata .... 297. Idegran 174. Ilagräs 131. Hex Aquifolium . 322. Aquif. bicolor . 323. - lucida . . 323. Uicineie 322. Dlermjölk 335. Impatieus Balsa- mina 333. cristata 333. glanduligera . . 333. leptoceras . . . 333. noli tangere . . 333. Royleana .... 333. tricornis .... 333. Imunlaukr 136. Indian Corn . . . . los. Indiansk Hirs. . . 111. Krasse .... 333. Inula Helenium . 242. salicina 242. Ipomaea purpurea 262. Iris rlorentina . . 137. germanica ... 137. pallida 137. I'seudacorus . . 137. Iris squalens . . . 137. [sabella 287. Isatis tinctoria . . 298. Islands-Mos .... 93. Islandsmossa . . . 93. Isop 261. Isplanta 308. Isplante 308. Ister 226. Istervidje 226. Italiensk Borsthirs 111. Hirse 111. Raigras 115. Itrlaukr 136. Jatnabroöir .... 105. Jafni 105. Janina 105. Jainner 105. Japanische Klette 248. Jartarber 358. Jartepli 264. JarMmmall . 222. 244. Jasmin 334. Jegge muörje . . . 277. Jerjek 290. Jern-Eeg . . 202. 208. Jernnajtter .... 114. Jirrek 290. Jogna 27 u. Johannisbeere ro- the 290. schwarze .... 290. Johanniskraut 222. 314. Johannisort .... 314. Jolster 226. Jomfr. idetgrönm Jonsmessugras . . 272. Jonsokblom .... 247. Jordban- 358. Jordbserspinal . Jordgubbor .... 358. Jordhumla . 222. 244. Jordmandel .... L31. Jordseble 243. Jordärtskok. . . . 243. Juglandese . . . . 327. Juglans alba . . Kamilleblom . . 24 4. amara Kapuzinerkresse Juglans cinerea Kardtistel .... 241. nigra 329. 211. regia — asplenifolia 329. Kartoffel 264. — fertilis . . Kartoffelkrankheit H »2. — fragilis . 329. Kartöplur .... — macrocarpa 329. Karve — monophyll i 329. Karvi — prsepartu- Kaskes 1 C riens . . 329. Kavlegraes 109. Juncacese . . .' . 131. Kejsarkrona . . . Juncus conglome- Kciserkrone . . . 132. ratus 131. Kellerhals .... : effusus .... 131. Kerbel Jungfernrebe . . 287. spanischer . . .- Jungfrubär . . . 355. Kerbelrübe . . . Jungf. Marie hanc 139. sibirische . . . Maria's käpa . Kermesbeere . . . 310. — nyckla Kerria japonica — Vinbär 355. Kichererbse . . . Juniperus chinen- Kiefer 149. in. Kikbär 141. communis. . . 140. Kikärter nana 1 10. Kilkan-nuoltja . 147. Kipper-muörje . 356. phoenicea. . . 147. Kirsche Allerhei- pro st rata . . . 147. ligen Sabina .... 147. immerblühende sabinioides 1 l". 444. sauer virginiana. . . 147. süss Juongak 27 i.. Kirschlorbeer . . 366. • Jagna 276. Kirsebser sure. . Kjerringtonn . . . Kaffewicke . . . Kjerringris . . . 178. Kaffewikke . . . Kjampe Kafveldun .... 139. Kjsempegrses . . Kälgarör 303. Kjörvel 284. Kälrabi 300. spansk Kaiser Alexander- Kjörvelroe . . . . Apfel Klarbär Kaiserkrone . . . Klas-Ek Kalmus 139. Klatsch-Mohn . . Eamelblom . . . 24 i. Klee rother . . . . Kamillblom . . . 2 11. schwedischer . . 2 11. weisser L56 Klette 248. Kübbe-A] 196. Kloj.aii^ 90. Klumsebite .... 129. Klomsekorn . 129. 141. Kinn- Klungr 352. Klaambaättaa . . . 129. Klaaris 314. Klaaveil 314. Knack-Erdbeere . 358. Knapptog 131. Knaptare 90. Knaulgras 115. Knoblauch .... 134. Knollensellerie . . 278. Knoten-Hederich . 304. Knnbrod 271. Knylt&ng 90. Knöltäng 90. Kohlgarten .... 303. Kohlreps 301. Kohlrabe 300. Kolbenhirse .... 111. Kolblom 305. Kolbser 357. Komaggrsen .... 130. Kongelys 270. Kong . ... 270. Kongskrona .... 132. Konungslilja .... 132. Kopfkohl ...... 298. ^Korbweide 227. Korke 96. Korki 96. Korn 120. Kornblom 247. Kornblume . ... 247. Kornrade 310. Kornsüra 236. Korpebaer ... Kragablr .... Krap Krapp 251. Krausemünze . . . 260. Krauskohl ... Krautgarten. . . . 303. - Kreuzdorn .... 324. Kronenwicke . . . 379. Kronärtskokka . . 247. Krosved 253. Krusbär 290 Krusemynthe . . . 260. Krus-Myntha . . . 260. Kruskaal 298. Krypbönor .... 380. Kraakebser .... 324. Kraakefod 105. Kraakefot Kraakefrö 236. Kraakesyre .... 333. Krakfbtter. . 105. 359. Kräkris 324. Krähenbeere . . . 325. Kraekiber 324. Krsekjebser .... 324. Kraekjuber 324. Kraekling 324. Kräkling 324. Kublom 271. Kugelakazie .... 374. Kugelbohne pur- purhülsige . . . 380. Kul-Ax 103. Kunien 283. Kumen 279. Kummin 279. Kümmel 279. ägyptischer. . . 283. Kungsljus 270. Kuosa 155. Kuossats-rasse . . 278. Kürbis 307. Kvann 280. Kyanne 280. Kveisugras .... 259. Kveke 116. Kveldsvaeva .....' 19. Kveldsvseve .... 333. Kviteblik 96. Kvitkoll 373. Kvitsmsere. . . . Kvitten Kvitmose 103. Kvonn Kvsede 335. Kyndel 261. Kaalrod 300. Kaalrabi 300. Kaapegras 359. K&lrabbi 300. Kälrot 300. K&pgräs 359. Källarhals Kämpar 240. Kärleksäpplen . . 264. Kärpma-muorje . . 136. Kärringris 178. Kärrtistel 247. gras 272. Königskerze .... 270. Körfvelrofva. . . . 284. Körfvel spansk . . 285. svensk 284. Körsbär 364. Labiatic 260. Läctarius volemus 97. Lactuca Augustana 249. sativa 249 Ladtek 355. Lagenaria vulgaris 306. Lagopus alpina. . 237. subalpina .... 237. Lagurus ovatus . 113. Lakritsrod 374. Lakritsrot 374. Lambaklukka . . . 296. Lambertsnuss 209. 444. Larainaria digitata 90. saccharina ... 91. Landthafra . . . . 113. Landhavre .... 113. Langtistel 247. Lappa edulis . . . 248. major minor 248. tomentosa . . Lappsk Jambo , , Lappskostarr . . Lappskostorr . . . 130. Laris dahurica . . 1 I 3. europsea .... 172. Larix microcarpa . 173. Lasiagrostissplen- dens 112. Lathyrus Cicera . 378. latifolius .... 379. Lathyrus odoratus 379. sativus tingitanus .... 379. Lattak 355. Laukagarfir .... 135. Laukr 135. Lavateratrimestris 310. Lavandula Spica . 260. Lavendel Lavka 134. Leaved 288. Lebensbaum ... 147. Lecanora tartarea 96. Lecidea geographica 93. Ledved. . . . 252. 288. Ledum palustre . 278. Leindotter 297. Lejongap 271. Lepidium latifolium 297. sativum 298. Leptosiphonluteuf Lerblad Lerfivel 242. Lerguld 242. Lerskreppe .... 242. Levkoie Levköi 295. Lichenes 93. Lichtnelche .... 309. Liebesapfel . . . . 264. Lifjagras 272. Ligustrum japoni- cum lucidum .... ovalifolium . . sinense .... vulgare 259. folii8variegat. 269. italicum . . . 259. Liliacea 1 12. Lilium bulbiferum 133. candidum .... 133. Catesb$ei .... 133. 457 Lilium chalcedoni- cum .... concolor. . croceum . dauricum . exifflium . lancifolium Martagon . monadelphum 133. 133. 133. 133. 133. 133. 133. 133. philadelphicum. 133. pubescens . . . 133. pulchellum . . . 133. speciosum . . . 133. superbum .... 133. tenuifolium . . . 133. tigrinum .... 133. umbellatum . . 133. Lin 331. Linaria vulgaris . 271. Linbendel 308. Lind 311. Linde 311. kleinblättrige . 311. Lindodra 297. Lindse 376. Linea? 331. Lingon 276. Lingur 273. Linnsea borealis . 251. Linse 376. polnische .... 377. Linsöster 297. Linum grandiflorum331. usitatissimum . 331. Liriodendron tuli- pifera 292. Listera eordata . 138. ovata 138. Litmosi 90. Litmära 250. Litunarmosi . : . 96. Ljung 273. LobeliaDortmanna 249. Erinus var. Pax- toni 250. speciosa .... 250. Lobeliacea: .... 249. Lofoten 62. Lok 104. Lolium italicum . 115. linicola 115. perenne 115. temulentura 115. 116. Lonicera alpigena 252. altaica 252. Caprifoliura. . . 252. caucasica .... 252. chrysantha . . . 252. ciliata 252. ciliosa 252. caerulea 252. discolor 252. diversifolia . . . 252. flava 252. gibbosa 252. grata 252. hispida 252. iberica 252. Ledebouri . . . 252. microphylla.* . . 252. nigra 252. occidentalis . . 252. orientalis .... 252. Pallasii 252. parviflora .... 252. Periclymenum . 252. pubescens . . . 252. punicea 252. pyrenaica . 252. 253. Ruprechtiana. . 252. sempervirens . . 252. tatarica 252. villosa 252. Xylosteum . . . 252. Loranthacese . . . 288. Lorbeerblättrige Weide 226. Losta 115. Lucern 372. — bla 372. — gul 372. Lucerne 372. Lukttuppor .... 244. Lukttörne 352. Lungerod 271. Luobme 355. Lupinus albus . . 370. angustifolius . . 370. Barkeri 370. Cosentini .... 370. Drummondi. . . 370. Hartwegii .... 370. hirsutus 370. leptocarpus. . . 370. linifolius .... 370. luteus 370. mutabilis .... 370. nanus 370. pilosus 370. pubescens . . . 370. subcarnosus . . 370. succulentus . . . 370. Termis 370. texensis 370. varius 370. Lusegras 104. Ly chnis alpina . . 309. chalcedonica . . 310. fulgens 310. viscaria flore pleno 310. Lycium barbarura 268. carnosum .... 268. chilense 268. chinense .... 268. europamm . . . 268. floridanum . . . 268. inerme 268. lanceolatum . . 268. mediterraneum 268. megistocarpum obovatum .... 268 ovatuni 268 ruthenieum . . . 268, Trewianum . . . 268. LycoperdonBovis- ta 97. 102. giganteum . . . 102. Lycopodiacese . . L05 Lycopodiumanno- tinuni 105. clavatum . . . . l""'. complanatum . . luv Lyng .'":;. Lyng 273- Lsekjeblad 240. Lserketrse 172. Läibbe 197. Läkeblad 240. Läknisgras .... 240. Lärche 172. Lärkträd 172. Löffelkraut . . . Lön 314. Lönn 314. Löveraund 271. Lövetand 249. Löwenmaul . ... 271. Löwenzahn .... 249. Haclura aurantiaca219. Madia sativa . . . 244. Maftra 250. Maumoliaceffi . . . 291. Magnolia acumi- nata 444. conspicua . . . 291. obovata 292. purpürea .... 292. Yulan Mahaleb-Kirsche Mahr 130. 181. Mais 106. Mais äpoulet trans- parent 107. Maitrank 251. Majoran Malope tritiila . . 310. Malurt 245. Malvacese :;l"- Malva crispa . . . 310. moschata .... 310. rotundifolia . . 310. sylvestris . . , Malz Malort '.' IV Mandel .... Mandelbaum . Maralmr ...... 139. Maie 130. 1-1. Mave-Kvist .... 1-1. Marhalm 1 '•". - c- Marhälmr 139. .Mana Nögleband . 273. Mariguld 244. MaiU'-Haand . . . l.'ü). .Mariendistel . . . 9 l"< Marikaape 359. Marisko 138. Maristak 359. Mariukjarni .... B9. Mai mstakkr. . . . 359. Marlauk 139. Marqvast 181. Maserbildung ... L81. Maserknoten . . . 181. Masur 181. Matauke 101. Matmose 93. Matricaria capen- sis 244. Chamomilla . . 244. Mattgräs 105. Malt Kila annua . . 295. Maulbeerbaum . . 218. Maure 250. Mazaganbohne . . 377. Medicago falcata . 372. sativa 372. Meerkohl 304. Mchlbcerbaum . . 346. Mei8sennu8s. . . MeJanthaceae . . . 132. Melbaer 276. Melbaerlyng .... 276. Melgra8 119. Meillotus alba . . 372. < .i rulea 373. leucantha .... 372. officinalia .... 372. M> li ssa officinalia J61. Melisse 261. Melon 306. Melone 306. Melr 119. Menispermai eae . 291. MeniBpermum ca- Dadense 291. Mentha aqu arvemtic 2<;o. Mentha crispa . . 2G0. piperita 260. Menyanthes fcrifo- liata 259. Menzicsia caerulea 277. Merian 260. Mesembryanthe- mese 308. Mesembryanthe- mum crystallinum308. Mespilus germanica 349. Meth 222. Meyram 260. Mikkelsbsr . . . . 276. Mimulus luteus . 271. Mirabilislongirlora 238. Mispel 349. Mistel 288. Misteltein 288. Mjaöarurt . . 222. 360. Mjearurt 360. Mjöd 222. Mjöfir 222. Mjödurt . . . 222. 360. Mjödört . . . 222. 360. Mjölauke 101. Mjölbärsris .... 276. Mjöldryger .... 101. Mjolke 335. Mjölkgriis 335. Mjölkstutt 249. Mjölökor lttl. Moölingur 276. Modra 250. Mohar-Hirse . . . 111. Mohikaner Zwerg- bohne 381. Mohn 295. Mohrhirse 127. Mökrökar 95. Molfor lui M ilte 355. Moltebeere .... 355. Moltebsr 355. Momordica Elate- i nun 306. Munal da diilvina . 262. Mondsame kanadi- sche 291. Moor-Heide .... 275. Moorheidelbeere . 276. Moorrübe 283. Moorschneehuhn . 237. Moosbeere .... 277. Moos-Rosen. . . . 354. Mora 250. Morbsertrse .... 218. Morchellaesculen- ta 97. 102. Moreller 363. Morese 218. Morot 283. Mortensnes .... 9. Morus alba .... 218. alba macrophylla 2 18. — Morettiana 218. — urtica?folia. 218. — Constanti- nopolitana. 218. nigra* 218. rubra 218. Mos 103. Mulgedium alpinum 249. Mullbärsträd . . . 218. Mulnfngr 276. Mundskaalrod. . . 359. Mungätt 224. Murgrün 285. Murukjarni .... 89. Muscari botryoides 133. Muscateller-Salbei 261. Musci frondosi . . 103. Muselin 308. Mutterkorn .... 101. Mutterkraut. . . . 244. Mylningr 276. Mjrablaber .... 277. Myratäg 359. Myrbser 277. Myrdun 130. Myrliat 359. Mm na Gale . . . 177. Myricese 177. M\nhis odorata . 285. Myrtistel 247. Myrtyta 277. Myruld 130. Mysika 251. Mysk 251. Myske 251. Myskmadra .... 251. Mrcke 137. Ma^kje 137. Mädelsüss 360. Mara 250. Mösurr 181. Mövre 250. Nachtkerze .... 334. Nachtmahr . 130. 181. Nachtviole .... 297. Najadese 139. Nackter Hafer . . 113. Nakkebser 358. Narcisse, gelbe. . 138. weisse 138. NarcissusJonquilla 138. poeticus 138. Pseudo - Narcis- sus 138. Tazetta 138. Xardus strieta . . 127. Naiislegras .... 251. Narthesium ossi- fragum 131. Natlys 334. Natsvaeve 333. Natviol 297. Nattern-Knöterich 2H7. Natttiol 297. Nattlaukr 136. Naust 212. Navrasch 301. Neckrose gul . . . 305. — hvit . . 305. Negerbohne. . . . 380. Nelke 309. NemeBia versicolor 270. Nemophila atoma- ria 263. insignis 263 maculata .... 263. Nesle 219. Nesselhanf .... 220. 459 Netle 219. Neuseeländischer Spinat 308. Nicotiana macro- phylla 269. Tabacum .... 268. Niesswurz 132. Nigella damescena 292. sativa 292. Nisu 117. Nixe 305. Njupon 352. Njuponbuske . . . 352. Nonnen-Apfel . . . 338. Nordcap 8. Nordmannstanne . 170. Noreslegras . . . . 251. Norsk Oxel .... 347. NorwayRockMoss 96. Notgraes 249. Notgräs 249. Notrugras 219. Notur 219. Nuphar interme- dium 305. luteum 305. pumilum .... 305. Nussbaum 327. Nyborg 69. Nyckelblomster. . 273. Nyctagineae .... 238. Nycterinia capen- sis 271. Nymphasacea? . . . 305. Nymphaea alba . . 305. alba ß rosea . . 305. Nyk 305. Nyper 352. Nyperose 352. Nypon 352. Nyseelandsk Spinat 308. Naepe 301. Naepur 301. Näsgriis 244. Nässla 219. Näver 191. Näverskrukke ... 194. Nögleblom .... 273. Nök 305. Nökkeblom .... 305. Nöthr 219. Oberkohlrabi . . . 300. Ocimum Basilicum 260. October-Kirsche . 366. Odon 276. Odört .... 278. 285. Oelrettig 304. Oenothera biennis 334. Godetia 335. Lamarkiana. . . 335. Oenothereae .... 334. Olafs süra .... 235. Older .... 196. 197. Oleaceae 254. Olsmässhumla . . 244. Olvon 253. Omol-suoidne . . . 130. Omphalodes lini- folia 262. venia 262. Onobrychis sativa 379. Ononis fruticosa . 372. Ophrys myodes . . 138. Or 196. 197. Orchideae 138. Orchis cruenta , . 138. latifolia 138. maculata . 138. 139. mascula 138. OriganuinMajorana260. vulgare 260. Ormbunke 104. Ormbär 136. Ormegräs 104. Ormestamp .... 104. Ornithopus sativus 379. Ornäs-Birke. ... 180. Orobus niger . . . 379. vernus 379. tuberosus .... 379. Osp 228. Ossagedorn . . . . 219. Osterluzei t istrya virginica . 211. Overjords-Kaalrabi 300. Oxalideae 333. Oxalis esculenta . 333. tetraphylla . . . 333. Oxel finsk 346. — norsk .... 347. Oxyria reniformis . 235. Paddbär 293. Pahlerbse 376. Palsternack .... 283. Panicum frumen- ceum 111. miliaceuin . . . 111. Papaveraceai . . . 294. Papaver dubium . 295. nudicaule .... 294. Orientale .... 295. Rhoeas 295. somniferum . . . 295. Papilionaceae . . . 370. Pappelrose .... 310. Paris quadrifolia . 136. Paspalum elegans 111. Pastinaca sativa . 283. Pastinak 283. Patientia 235. Paulownia imperial. 271. Pebermynthe . . . 260 Peberrod 296. Pechtanne 170. Peltigera aphtosa 97. Pennisetum longi- stylum 111. typhoideum . . 1 1 1. Peppar-Mvntha . . 260. Pepparrot .... Perikum 314. Perilla nankinensis 260. Periploca grseca . 259. Peristylis viridis . 138. Perlbohne 380. Perleblomst .... Perlhyacinth . . . 133. Peronospora infes- tans 10-.'. Perrückeubaum . . 329. Persica 361. vulgaris 361. Persilja 279. Persille 279. Petersbuske. . . . 252. Petersilie 279. Petroselinum sati- vum 279. sativum breve . 280. Petrselja 279. Petse 149. Petunia acuminata 268. mirabilis .... 268. mctaginirlora . 268. Pfaffenhütchen . . 321. Pfefferkraut . . . . 297. Pfeffermünze . . . 260. Pfeifenstrauch 239. 334. Pfirsich 361. Pflaumenbaum . . 362. Pferdebohne . . Pfriemengras . . . 111. Phalaris arundina- cea 111. arundinacea [5 picta 111. canariensis . . . 111. Phaseolus cerato- noides. . . 380. 381. compressus fus- comaculatus380.381. compressus ma- crocarpus .... 380. ellipticus aureo- lus 381 82 aureus . 381. 382. helvolus . . saccharatus gonospermus ory- zoides . . . 38 multiflorus oblongus albo- ruber albus carneus . . purpureovari- egatus . . purpureus Rachelian. 18 saponaceus 460 Phaseolus oblon- gus Sargentone 381. spadiceus 380.381. turcicus . . . 380. vinosus .... 380. zebrinus . . . 381. splurricusha?ma- tocarpua .... 380. ii;i n us 380. niger 380. Banguinan8 . . 380. vulgaris niger . 380. nigerrimu- Philadelpheae . . . 334. Philadelphias coro- narius 334. foliis variega- tis 334. flore pleno . . 334. nanns 334. floribundus . . . 334. Grordonianns . . 334. gracilis 334. grandiflorus 334. 445. hirsutus 334. inodorus .... 334. Ledebouri •. . . 334. latifolius .... Danas 334. nepalensis . . . 334. pubescens . . . 334. Satsumi 334. speciosus .... 334. tomentosus . . . 334. triflorus .... 234. verrucosus . . . 234. Zeyheri 334. Phleum alpinum . 111. pratense .... 109. Phlox acnminata . 263. Drummondi. . . 263. Baffrnticosa . . . 263. Pbragmite8 com- munis 112. Phytolacca decan- dra 310. esculenta . . . . 310 I'bytolacceaj . . . 310. Pibelög 134. Picea obovata . . 159. vulgaris 159. I'iris kiil.dk . . . 244. Pietar-rasse .... 244. l'igable 268. Pil 226. Pimpernus 320. PimpinellaAnisum 280. Pingstlilja 138. Pingui cula vulgaris 272. Pintse-Lilie .... 138. Pinus austriaca. . 153. Cembra 153. sibirica .... 154. densirlora. . . . 444. excelsa 155. inops 155. Jeffreyana. . . . 155. Laricio 155. Pallasiana. . . 155. maritima .... 155. Lemoniana. . 155. Massoniana . . . 155. montana .... 155. nigricans .... 155. orientalis .... 155. Pnmilio 155. pyrenaica .... 154. Strobus 154. sylvestris .... 149. tuberculata . . . 155. uncinata 155. rotundata. . . 155. Pion 293. Piparröt 296. Piplök i:;i. I'irkuin 314. Pisuin arvense . . 375. Plantagineee. . . . 240. Plantago arenaria 241. cynops 841. lanceolata. . . . 240. major 240. Psyllium 241. Plataneae 225. Platanlöo 318. Piatanthera bifolia L38. Platant. obtusata . 138. Platanus cuneata. 225. occidentalis . . 225. orientalis .... 225. Platterbse 378. Plöma 362. Plomma 362. Plomme 362. Plymbafre 113. Poa pratensis. . . 121. Polarhimbeere . . 355. Poleinoniaceai. . . 263. Polmi 226. Polnische Linse . 377. Polygoneae 235. Polygonum bistorta 237. Fagopyrum . . . 238. Orientale .... 237. Sieboldii .... 237. tataricum .... 238. tinctorium . . . 237. viviparum .... 236. Polypodium vulga- re 104. Polyporus fomen- tarius 102. igniarius .... 102. ovinus 102. Polytricbum com- mune 103. Pomaceac 335. Populus alba . . . 229. balsamifera. . . 229. laurifolia . . . 230. ontariensis . . 230. svaveolens . . 230. benzoifera . . . 530. canadensis . . . 230. canescens . . . 230. iastigiata .... 230. nigra 230. serotina 230. tremula 228. Porree 134. Pors 177. Porst 278. Portulacacea; . . . 308. Portulaca oleracea 308. Portlaka. . . . . . 308. Portlak .... . . 308. . . 308. Portülakk . . . . . 308. Post . . 177. Potatis .... . . 264. Potentilla atrosan- . . 359. lioribunda . . . 359. fruticosa . . . . 359. Tormentilla. . . 359. Potet . . 264. Pracht-Nelke . . . 309. Pralbönner . . . . 382. Preisseibeere . . . 876. Primulaceae . . . . 273. Primula Auricula 273. 444. veris . . . 222. 273. Prinzen-Apfel . . . 338. Prunus americana 369. Armeniaca . . 362. avium . . . 363. 445. fl. albo pl. . . 364. fl. r. pl. . . . . 364. pendula . . . 364. borealis . . . . 369. brigantiaca . . 369. cerasifera . . . 369. Cerasus . . . . . 364. tiore pleno . 365. Cbamaecerasu 3 . 369. . 369. Cocumiglia . . 369. divaricata. . . 369. domestica . . . 362. incana .... . 369. . 366. japonica. . 36 9. 370. Lauro-Cerasus . 366. Hahaleb . 36 6. 370. maritima . . . 367. microcarpa . . 369. . 368. leucocarpa . 369. pensylvanica . . 370. prostrata . . . . 369. . 369. 461 Pmn. semperflorens 366. serotina 369. sibirica 369. spinosa 366. major 367. minor 367. triloba. . . 366. 369. virginiana. . . . 369. Psamma arenaria . 119. Ptelea trifoliata . 330. fol. var. . . . 444. Pteris aquilina . . 104. Pterocarya cauca- sica 329. Pükabit 241. Pulmonaria mari- tima 262. Pumpa 307. Püngagras 309. Pungarbi 297. Puntr 111. Purjo 134. Purjolök 134. Purkerod 271. Purre 134. Pyramidenpappel . 230. Pyremidepoppel . 230. Pyrethrum carneum244. Partbenium . . . 244. roseum 244. Pyrus alpina . . . 342. amygdaliformis 342. arbutifolia . . . 342. baccata 341. canescens .... 342. cerasifera .... 342. ceratocarpa. . . 342. chamaemespilus 342. communis. . . . 341. coronaria .... 342. corymbosa . . . 342. crenata 342. dasyphylla . . . 343. densidora .... 342. dioica 342. edulis 349. elaeagrifolia . . . 342. floribunda . . . 342. Pyrus intermedia. 347. lanata 349. Malus 335. melanocarpa . . 342. Michauxii .... 342. microcarpa . . . 342. nivalis 342. Pollveria .... 342. prunifolia .... 342. salicifolia .... 342. sinaica 342. Sieversii .... 342. spectabilis 342. 445. sphaerocarpa . . 342. spuria 342. Toringo 342. Pseon 293. Pseonia Moutan . 293. officinalis .... 293. Paeretra 341. Päonie 293. Päronträd 341. Paaskelilie .... 138. Päsklilja 138. Queckengras ... 116. Quendel 261. Quercus ambigua 208. Cerris 208. pendula . . . 208. coccinea 208. laurifolia .... 208. macranthera . . 208. pedunculata202. 445. asplenifolia . 207. cucullata . . . 207. fastigiata . . . 207. fol. albo marg. 207. fol. var. . . . 207. pectinata. . . 207. rubra 208. sessiliflora 207. 445. tinctoria 208. Quesved 263. Quitte japanische 335. Quittenbaum . . . 335. Qvickrot 116. Racheische Bohne 381. Raftsund in Lofo- ten ?. Rainfarn 245. Rainweide 259. Rakkekjessa. . . . 284. Ranunculacese . . 292. Ranunculus asiati- cus 292. Rapakälundirjoröu 300. yfir joröu .... 300. Rape 178. Raphanus Rapha- nistrum 304. sativus 304. caudatus . . . 304. oleiferus .... 304. Rapunzel gul . . . 334. Rasenschmiele . . 112. RauJNkäl 299. RauMaukr . . 133. 136. Raudmose 103. RauM* smäri . . . 373. Raun 343. Rauschbeere . . . 224. Rautna 343. Ravnebser 275. Raygras 115. Rebe 286. Reddik 304. Reäikur 304. ReiM'ngagras . . . 259. ReMsur 304. Refshali . . . 109. 111. Reifweide 227. Reiraaparri 90. Reinblom 359. Reinfan 245. Reisbohne . . 380. 381. Reinsklauv . . . Reismelde Remmilaukr .... 136. Remontant- Moos- rosen 354. Remont. Rosen . Renfana 245. Renmose 95. Renmosa 95. Rennthier-Moos . 95. Rensdyrmose . . . 95. Reseda 305. luteola 305. odorata 305. Resedacese 305. Resede 305. Rettig 304. Rausak-skirre . . . 178. Revbjelde 271. Reveklo 252. Revhandske .... 271. Reynir 343. Reyrgras 111. Rhamnese 324. Rhamnus Alaternus 324. alnifolia 324. alpina' 324. caroliniana . . . 324. crenulata .... 324. dahurica .... 324. Erythroxylon . . 324. Frangula .... 324. grandifolia ... hybrida 324. infectoria .... 324. oleoides Pallasii 324. rupestris .... 324. saxatilis .... sinensis .... spathulsefolia . tinctoria . . . utilis 324. virgata Wulfen« . . . Rheum compactum 235. Emodi 235. hybridum ... palmatum ... Rhaponticum . . 235. undulatum . . Rhodanthe daurica 246. maculata . . Manglesii . . Rhododendron fer- rugineum .... 277. lapponicum . . . 277. 462 Rhododendron pon- ticura .... . . 277. Rhodomenia pal- mata . . 91. Rhodotypos kerri- oides .... . . 360. Rhu copallina . . 329. Cotinus . . . . . 329. elegau . . . . . 329. glabra. . . . . . 329. . . 329 Toxicondendron 329. typbina . . 329. 144 Vernix .... . 329. Ribesiacese . . . 290. Ribes aciculare . 291. . 291. alpinum . . . . 291. amencanum . . . 291. aureum . . . . 291. callibotrys . . 391. caucasicum . . 291. cuneatum . . . 291. cynosbati . . . 291. diacantha . . . 291. Dikuscha . . . 291. divaricatum. . 291. . 291. . 291. glandulosum . 291. Gordonianum . 291. gracile . . . . 291. Grossularia . . 290. heterotrichum . 291. intennedium . 291. lacnstre . . . . 291. multifloruro . . 291. nigrum . . . . 290. uveum . . . . 291. odoratum . . . . 291. opulifolium . . 291. Orientale . . . »91. oxyacanthoide 8 . 291. petraum . . . 291, procumben8. prostratum . . 291. rotondifoliam . 291. rubrum . . . . 290. Ribes sanguineum 291. B&xatfle 291. Schlechtendalii .291. setosum 291. spicatum .... 291. tenuiflorura . . . 291. triflorum .... 291. triste 2lt 1. Ribs 290. Ricinus communis 326. communis iner- mis 327. inermis 327. Riddarsporre . . . 293. Ridderspore .... 293. Rindenbrod .... 94. Ringblom 247. Ringblomma . . . 247. Ringelblume . . . 247. Ringved 252. Rispenhirse .... 111. Rjütnalauf 359. Rjütnalyng .... 359. Robinia hispida . 374. Pseudacacia . . 374. inermis .... 374. viscosa 374. Rofva 301. Roggen 118. Roggen-Trespe . . 115. Rogn 343. Rogn-Asal 346. Rohrglanzgras . . 111. Rohrkolben .... 139. Rojuber 288. Rome 1:^1. Romegras 131. Romersk Spenat . 235. Romsthal 1.3. Rosacese 352. Rosa alba 353. alpina 353. arvensis 353. blanda 353. Bonrbonica. . . 353. caoina .... capreolata 353. 145. Carolina 353. Rosa caucasica centifolia . . chinensis . . cinnamomea cuspidata . . Damascena . Doniana. . . dumetorum . tfexuosa . . . gallica . . . henirsphaerica indicabengalen- sis indica hybrida kantschatica . laxa leucochroa . . Lindleyi lucida lutea Manetti nivea pendulina . . . . pimpinellifolia . provincialis . . . reversa rnbiginosa . . . rubrifolia . . . . rugosa sempervirens . . Süfverhjelmii. . spinosissima . . spinulifolia . . . turbinata . . . . villosa hibernica . . . Woodsii Rösakal Rosenkohl Rosenkaal Rosenkäl Rosenbönor . . . . Ro8ska8tanie . . . Rossnuss Rotebagge Rothbache Rothe Bergamotte RQbe 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 352. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 354. 353. 352. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 353. 352. 352. 353. 298. 298. 298. 298. 382. 319. 329. 300. 211. 341. 233. Rothkraut ... Rotkörfvel 284. Rottuhali 109. Rubicaceae .... 250. Rubia tinctorum . 251. Rubus affinis . . . 357. arcticus 355. biflorus 357. castoreus .... 355. chama3morus . . 355. corylifolius . . . 357. caesius 357. discolor 357. fruticosus .... 357. ti. pl 357. Idaeus 356. laciniatus .... 357. leucodermis . . 358. nutkanus .... 357. occidentalis . . 357. odoratus .... 357. Radula 357. saxatilis 355. spectabilis . . . 358. strigosus .... 358. suberectus . . . 357. thyrsoideus . . 357. Wahlbergii . . . 357. Ruchgras 111. Rüg 118. Rugr 118. Rumex acetocella 235. acetosa 235. Patientia .... 235. roseus 235. scutatus 235. vesicarius. . . . 235. Rundsyre 235. Runkelroe 234. Runkelrübe .... 234. Russen-Nüsse . . 154. Rutaceas 330. Ruta graveolens . 330. Rübenreps .... 302. Rübe rothe .... 233. Rüßter 214. Rylk -.Mi. Ryllik 244. 463 Ryllika 244. Rypebser 275. Ryperis 178. Ryskje 271. Rätka 140. Rättika 204. Rag 118. Rägsvingel .... 115. Röda vinbär . . . 290. Rödbeta 233. Rödbete 233. Rödbok 211. Rödklöfver .... 373. Rödklöver 373. Rödkoll 373. Rödkaal 299. Rödkäl 299. Rödlög 133. Rödlök 133. Rödmossa 103. Römische Kamille 244. Rönn 343. Rönn-Oxel .... 346. Rör 112. Röros 172. Rörvass 112. Röslyng 273. Safarkal 298. Saflor 247. Safran 137. Safver 261. Sahlweide 226. Salat 249. Salbei 261. Salicinese 225. Salicorniaherbacea231. Salix alba 226. alba y vitellina 226. babylonica . . . 228. aunularis . . . 228. caprea 226. daphnoides . . . 227. dasyclados . . . 228. fragilis 226. japonica 228. lanata 228. lanceolata. . . . 228. Salix longifolia . . 228. nigricans .... 228. pentandra. . . . 226. phylicifolia . . . 228. purpurea .... 228. rosmarinifolia . 228. viminalis .... 227. vitellina 226. Sallad 249. Salpiglossis stra- minea 270. Salvia 261. officinalis .... 261. Sclarea 261. Salvie 261. Sambucuscanaden- sis 254. Ebulus 254. javanica 254. nigra 253. fasciata. . . . 253. flore pleno . 253. fol. albo-mar- ginatis .... 253. fol. laciniatis 253. fol. linearibus 253. fol. luteis . . 253. fol tuteo-mar- ginatis .... 253. fructu viridi . 253. monstrosa . . 253. puLverulenta . 253. pyramidalis . 253. rotundifolia . 253. sempertiorens 253. pubens 254. racemosa .... 254. Sammetsblomma . 244. Sammetblume. . . 244. Sanct Hans ort . . 247. Sanddorn 239. Sand-Segge .... 130. Sanguinaria cana- densis 294. Sanvitaliaprocum- bens 243. Saponaria officina- lis 309. Sar 261. Sarre 276. Sarrek 276. Sarepta-Senf . . . 304. Särlaukr 136. Satureja hortensis 261. Saubohne 377. Sauerkirsche . . . 364. Sauerklee 333. Savoyer-Kohl . . . 298. Savoikaal 298. Savoikäl 298. Saxifraga crassi- folia 290. decipiens .... 290. hirsuta 290. langifolia .... 290. umbrosa 290. Saxifrageae .... 290. Scabiosa atropur- purea 242. succisa 241. tatarica 242. Schabziegerklee . 373. Schachblume ... 132. Schachtelhalm. . . 105. Schafgarbe . 222. 244. Schalotte 133. Schalottenlök . . . 133. Schellbeere .... 355. Schierling 285. Schizanthus Gra- hami 270. pinnatus .... 270. Schlangenfichte. . 161. Schlehenstrauch . 366. Schlüsselblume . . 273. Schneeball .... 253. Schneebeere . . . 252. Schneeglöckchen . 138. Schnittlauk .... 134. Sehwalbeuwurzel . 259. Schwarz-Erle . . . 196. Schwarzfichte . . . 169. Schwarzkiefer. . . 153. Schwarzpappel . . 230. Schwarzwurzel . . 248. S( hwertbohne braun- gefleckte . 380. 381. Schwertbohne deut- sche .... 380. 381. Schwertlilie .... 137. Schöllkraut .... 294. Scilla amoenula . 444. sibirica 133. verna 133. Scirpus lacustris . 130. Schleroderma vul- gare 102. Scolopendriumoffi- cinarum 104. Scolymus hispani- cus 248. Scorzonera hispa- nica 248. humilis 248. Schrophularia no- dosa 271. Scrophularinese . . 270. Seeale cereale . . 11-. cornutum .... 101. Seckelblume ame- ricanische. . . . 324. Seegras 139. Seerose gelbe. . . 305. weisse ..'.... 305. Seidenpfianze . . . Seifenkraut .... 309. Selaginese 262. Selja Selje 226. Seilen 278. Sellerie 278. Sels-Nsepe 278. Sena 332. Senap Senecio elegans . 247. Senf 304. Sen'gras Sen'gras 130. Sennep 304. Seradella .... Serg 226. Setana germanica 111. italica 111. Sev 130. 464 Shepherdia argen- tea 239. canadensis . . . 239. Sibirisk Ertetrse . 374. SibirischePechtan- ne 170. Sibirisk Ärtträd . 374. Sichelklee 372. Sida tilitefolia. . . 311. Siedga 226. Siegwurz 137. Sieipi 197. Sierreka 226. Siks-du 127. Silene inttata . . . 309. pendula 309. Silberpappel . . . 229. Silberweide .... 226. Silfvergran .... 170. Silfverpoppel . . . 229. Silkeax 120. Silleri 878. Silybum eburneum 247. marianum .... 217. Sinapis alba . . . 304. arvensis 303. juncea 304. nigra 304. Sirka 226. Sirre-muörje . . . 276. Sisselrod 104. Sium Sisarum. . . 280. Sjak 116. Sjausysterblom . . 273. Sjeak 116. Sjejskiira 359. Sjerak 116. Sjersmin 334. Sjökal 304. Sjösäf 130. Skafgräs 105. Skallös Havre . . 113. Skalotlög 133. Skalöttor L33 Skams-hand .... 139. Skape 143. Skarfakdl 296. Skarnt] le 285. Skavgras 105. Skibotten 65. Skintryte 276. Skirrek 178. Skja&ak 116. Skjefte 105. Skjseraks L16. Skjirrsüte 259. Skjörbugsgrses . . 296. Skjörbjugsört . . . 296. Skogsapel 335. Skoghyll 253. Skollareipi .... 355. Skorf 308. Skorsonera .... 248. Skorsonerrod . . . 248. Skorv 308. Skovmynthe. . . . 260. Skrubbebaer .... 288. Skrubbär 288. Skrukke 194. Skumsrud-Birke . 188. Skurfa 308. Skäfte 105. Skälfvegräs . . . . 115. Skarvass 112. Sünde-Birke . . . 189. Slode 110. Sloöi 110. Slore 110. Slosskärapar . . . 240. Slaape 366. Slan 366. Smari bvitr .... 373. Smella 309. Smelleblom .... 309. Smelletang .... 90. Smilacinese .... 136. Smultron 358. Siniiltronspenat . 233. Smeera 373. Smaure 373. Smällblomster . . 309. Smäre 373. Smörblom8tex. . . 249. Smörgubbar .... 24!». Snebold 253. Snebser 252. Sneklokke 138. Snelder 105. Snjotistel 247. Snöboll 253. Snöbär 252. Snödroppar .... 138. Soakke 180. Sockerrot 280. Sockertopskäl . . . 299. Sol 91. Söl 91. Solanaceie 263. SolanumI)ulcamara263. Lycopersicum .264. Melongena . . . 264. nigrum 263. tuberosum . . . 264. Solblom 247. Solban- 290. Solvendel 243. Solvändare .... 243. Sominar-Ek .... 202. Sommarkrasse . . 298. Somniar-Kälraps . 301. Sonnnar-liofraps . 302. Sommer - Apothe- kerbirne .... 341. Sommer-Koblreps 301. Sommer Kaalraps 301. Sommer -Nseperaps 302. Sommer-Porree. . 134. Sommer-Rettig. . . 304. Bommer-Boggen . 118. Sommer -Bübenreps 302. Sommer- Wau . . . 305. Sommer- Weizen . 117. Sonnenblume . . . 243. Sonnenröschen . . 306. Sopemose 103. Sophora japonica 383. japon. pendula. 383. Sopmosa 103. Sorbua americana 349. Aria 347. nepalensis . . 349. oivea 349. Aucuparia . . . 343. pendula .... 349. Sorbus domestica 349. edulis 349. hybrida 346. intermedia . . . 347. lanata 349. latifolia 349. spuria 349. torminalis. . . . 349. Sorghum nepalense 127. saccharatum . . 127. vulgare 127. Sortulyng 276. Spanische Goddis- tel 248. Spanischer Pfeffer 268. Spansk Kjörvel . . 285. Spansk Peber . . 268. Spansk Peppar . . 268. Sparassis crispa . 103. Spargel 134. Spargelsalat. . . . 249. Sparis 134. Sparisärt 374. Spariskäl 300. Spartiura scoparium370. Spergel 308. Spargelerbse . . . 374. Speckbohne lang- hülsige 380. Spenat 233. Spergula arvensis 308. Spermoedia Clavus 101. Sphagnacese . . . 103. Sphaghum acuti- folium 103. compactum . . . 103. cymbifolium . . 103. Spidskaal 299. Spiesslauch .... L36. Spikklubba .... 268. Spinacia oleracea 233. Spinat 233. — neuseelän- discher . . 308. — westindisch.308. Spiraa acuminata 360. acutifolia .... 360. alpina 360. 465 Spirsea amoena . 360. amurensis. . . . 360. ariaefolia . . . . 360 . 360. . 360. bella . 360. betulaefolia . . 360. Billardii . . . . 360. Blum ei . . . . 360. callosa . . . . 360. cana . 360. canescens . . . 360. cantoniensis . 360. earpinifolia . . 360. ceanothifolia . 360. chamaedryfolia . 360. confusa . . . . 360 corymbosa . . 360. crataegifolia . 360. . 360. cuneifolia . . . 360. Douglasii . . . 360. . 360. filipendula . . 360. filipendula fl. sl 360. . 360. Fortunei . . . . 360. granditiora . . 360. hypericifolia . . 360. japonica. . . . . 360. lancifolia . . . . 360. Lindleyana . . 360. . . 360. nepalensis . . . 360. Nobleana . . . . 360. oblongifolia. . 360. obovata . . . . . 360. opulifolia . . . 360. paniculata . . 361. picowiensis . . 360. prunifolia . . . . 360. ti. pl. . . . . . 360. Reevesiana . . . 360. ßegeliana . . . . 361. . . 360. rugosa . . . . . 360. sorbifolia . . . . 360. Spir. tbalictroides 360. Thunbergii . . . 361. tomentosa . . . 360. trilobata .... 360. ulmaria . . 222. 360. fl.pl 360. ulmifolia .... 360. vaccinifolia . . . 360. Sphaerococc. crispus 91. Spitz-Ahorn. . . . 314. Sprengrod 278. Sprengört 278. Spiskummin .... 283. Springgurke .... 306. Springkraut .... 333. Spaatistel 247. St. Olafs Skjeg. . 104. Stabkraut 245. Stachelbeere ... 290 Stangbönner. . . . 380. Sangenbohnen . . 380. Staphyleacese . . . 320. Staphylea colchica 320. pinnata 320. trifolia 320 Stechapfel 268. Stechginster. . . . 370. Stechpalme .... 322. Stedmorsblomst . 306. Steinblik 96. Stellaria media . . 309. Stengelsellerie . . 278. Stensöta 104. Sternkraut 273. Stevia Lundiana . 242. Stickelbär 290. Stiefmütterchen. . 306. Stieleiche 203. Stikkelsbser .... 290. Stilk-Eeg 202. Stipa pennata 111.444. Stjelk-Ek 202. Stjerneblom. . . . 273. Stjerneros 273. Stokkros 310. Stokrose 310. Stoktare 90. Stoppelrübe .... 301. Storgras 131. Stortare 90. Strand 64 Strand-Hafer . . . 119 Strandkaal .... 304 Strandkäl 304. Strandljung .... 314. Strandris 314 Strandrug 1 19. Strandräg 119. Strohblume .... 246 Struthiopteris ger- manica 104. Sturmhut 293 Styfmorsblomma . 306. Styving 184 Stäm-gräs 241 Stälgräs 127. Stängbönor .... 380. Sugar Corn .... 107 Sukkerrod 280. Sumpfdistel .... 247. Suppe 228. Surklöfver 333. Surkörsbär .... 364. Surod 271. Surtörne 293. Süd-Varanger ... 10 Süsskirsche .... 363 Svarta vinbär . . . 290. Svarthallon .... 357. Svarthavre .... 113. Svarthseg 324. Svartolder 196. Svartor 196. Svelnjurt 295. Svimling 116. Svinarv 309. Svinebser 293. Svinetang 90. Svingel 115. Svingräs 309. Svinknyl 271. Svasrdlilie 137. Svärdslilia 137. Sycomorlönn . . . 318. Symphoricarpusra- cemosa 252. Symphor. vulgaris 252. vulgaris fol. var. 252. Syren 258. Syrin 258. Syringa chinensis 258. flore albo .... 258. correlata . . . . 258. Emodi .... Josiksea .... persica foliis lacinial rothomagensis . 258. vulgaris ..... 258. foliis variega- tis 258. Säf 130. Sälg Sälj 226. Säke 180. Södrod 104. Sölvgran 170. Sölvpoppel .... 229. Sörens-Birke . . . 188. Sötbräken Ml. Söte 259. Sötkullor 244. Söttuppor 244. v"t:nt Sötvider Sötvie Tabak 268. Tagetes erecta . . 244. patula 244. signata 244. Tagrör 112. Tall 149. Tamariscinese . . . 314. Tamariske deut- sche 314. Tamarix gallica . . 314. germanica. . . . 314. tetrandra .... 314. Tanacetum balsa- mita 246. vulgare 245. Tang Tarald 59 im; Taraxacum offici- nale Tare 90. Tareffi 103. Tareleg 90. rarestok 90. Taschen der Pflau- men Taska 297. Taskegras 297. Taskegräa 297. eörl 297. Taubenkropf . . . 309. Taumellolch. . . . 116. Taxines 174. Taxodium distichum! 18. T;ixus baccata . . H4. bacc. pendula . 176. hibernica .... 176. Tazette 138. Teichbinse 130. Teichrohr 112. '.rr 355. 104. r 104. Teltower-Rübe . . 302. Tepperud 359. I etragoniaexpansa 308. I etragonolobuspur- pureus 374. Tetraspora cylin- drica B9. Tettegfsea 272. Teufelsabbiss . . . 241. "1 oalii 1 1 ihm aquile- gifolium 292, glaucum Thegraa 271. Thermopsis faba- cea tanceolata . . . 370. montana ... scabra 370 Thing aio. Thladiantha dubia 308. Throndenes .... m Thränengras . . . 109. Thuja Lobbii ... n>. Thuja Menziesü . 148. occidentalis . . 147. orientalis .... 148. plicata 148. Warreana . . 148. Thymian 261 Thymus Chamae- drys 261. hirsutus 261. Serpyllum . . . 261. Serp. 7. Chamae- drys 261. vulgaris 261. Tibast 238. figerlilie 133. Tiliaceae 311. Tilia alba 313. — pendula i ( i. a ricana . . . 313. argentea 113. euchlora .... 313. glabra 313. grandifolia . . . 313. var. aspleni- folia 313. heterophylla . . 313. parvifolia . ... 311. pubescens . . . 313. rubra 313. tomentosa . . . 313. vulgaris 313. Timian 261. vild 261. Timjan 261; Timotheigraes . . . 109. Timothygras . . . 109. Tindved 239. Tiouma 324. Tirilshattur .... 249. fitingrug 236. Tived 238. Tjärnrose 305. Tjönblom 105 Tobak 268. Todtenblume . . . 247. Toll 149 Tollekniv 194. Tollkirsche .... 268. Tolpis barbata . . 248. Tomato 264. Tongel 90. Tongletare . . . Torhola 104. Torfmoos 103. Torghatten .... 4. ö. Torrverksgräs . . . 251. Tort 249. rorta 259. Töngras 111. Tragopogon porri- folius 248. Tranbär 277. Tranebaer 277. Tränte 277. Trauben-Eiche . . 207. Trauben-Holrunder 254. Trauben-Hyacinthe 133. Trauben-Kirsche . 368. Trauer-Esche . . . 257. Triblekje 259. Trichosanthes co- lubrina 308. Trichterwinde pur- purrothe .... 262. Mentalis europaea 273. Trifolium incarna- tum 374. hybridum .... 373. pratense .... 373. repens 373. Trigonella foenuni graecum 372. Triticum repens . 116. vulgare 117. Troldbaer 136. 293. 324. Troldgras . . im J28. Troldhavre . . . . 1 13, Troldhaeg 124. Trollbiii' . . . [36. 293. Tropaeolese . . . Tropaeolum adun- cum 334. majus Trynefrö 271. Tryte 276. [rädgardskrasse , 298. Trädgärdsmolla. . 231. TrädgÄrdssyra . . 235. Tranen 6. Traveil 252. Tröllagrös 95. Tröske 324. Tschappis muor- jek 324. Tuber album . . . 102. Tuftätel 112. Tulipa Gesneriana 132. sylvestris .... 132. turcica 132. Tulipan 132. Tulpe 132. Tulpenbaum . . . 202. Tunica Saxifraga . 309. Turkiska bönor. . 380. Turnips 301. Turt 249. Turtna 249. Tusenfryd 242. Tusenskön .... 242. Tussegras 136. Tussilago farfara . 242. Tvogestyk 105. Typhaceae 139. Typha angustifolia 140. latifolia 139. Tyrhjelm 293. Tysbast 238. Tysk Mispel . . . 349. Tytebasr 276. Tysved Tyved 238. Titel 112. Taegebser 355. Tatgras 272. l'orva'iksgras . . . 251. Pakreir 1 12. Paungull 90. 1'okkabiH 340. Prennfngargras . . 306. Pykkvapäng .... 90. üchtblume .... 132. Udlakona 249. ülex europaBus . . 370. 467 Ulfsluis-Birke. . . 187. Olmacese 214. Dlmus amerieana 218. campestris . . . 218. effusa 218. montana .... 214. crispa .... 217. Dampieri. . . 217. fastigiata. . . 217. fol. varieg. . . 217. gigantea . . . 217. pendula 217. 444. purpurea . . . 217. suberosa .... 218. Ullucus tuberosus 234. Ulvemos 96. Umbelliferae . . . . 278. Urticaceae 219. Urtica cannabina. 220. dioica 219. urens 219. Ustilago segetum 103. sitophila .... 103. Utriculariese . . . 272. Vaccinium raacro- carpum 277. Myrtillus .... 276. Oxycoccos . . . 277. uliginosum . . . 276. vitis Idoea . . . 276. Vaid 298. Valeriana officinal. 241. sambucifolia . . 241. Valerianella olito- ria 241. Yalerianese .... 241. Vallhumall . 222. 244. Yallmo 295. Valinuö 295. Valnödtrae 327. Valnötsträd .... 327. Vandmelon .... 306. Varanger-Fjord . . 69. Vardö 66. Vasarv 309 Vasblom gul . . . 305. Vasgaas 305. Vasrose 305. Vass 112. Vassarf 309. Vatak 355. Vattenklöfver . . . 259. Vattenmelon . . . 306. Vebönd 210. Vedvendel 252. Vegetable Oyster 262. Veikjagras 131. Veikjessev 131. Velska bönor . . . 377. Vendelrot 241. Veratrum album . 132. Verbascum Thap- sus 270. Verbünderung 163. 345. Veronica Becca- bunga 271. bracteata .... 272. glauca 272. officinalis .... 271. Vetrarlaukr .... 136. Viburnurn acerifo- liura 253. davuricum . . . 253. dentatum .... 253. edule 253. Lantana 253. lantanoides . . . 253. Lenthago .... 253. Opulus 253. roseum .... 253. prunifolium . . . 253. pygmseum . . . 253. Vicia biennis . . . 378. Faba ::;:. leucosperma . . 378. narbonensis . . 378. peregrina .... 378. sativa 378 Höre albo . . 378. leucosperma . 378. Vide 226. Viäir 226. Vidje 226. Viftvindill 252. Vietang >:t. Vildapal Vildapel 335. Vild Persilja . . . 280. Vild-Persille . . . 280. Vildrot 268. Vildrug Vild Timian .... 261. Vild Vin 287. Villihafrar 113. Vill-pesa llfi. Villpors Vinbär röda . . . 290. — svarta . . 290. Vinlaukr 136. Vinranka 286 Vinranke 286. Vinrose 352. Vinrude 330. Vinruta 330. Vititer-Kaalraps . 301, Vinter-Kälraps . . 301. Vinter-Nteperap> Vinter-Rofraps . . Violaceae 306. Viola tricolormax- ima Virgilia lutea . . . 383. Virginische Zau- bernuss 288 Viscaria oculata Viscum album . . 288. Vitis heterophylla 287. Labrusca . . .■ . 287. laciniosa ... vinifera 286. vulpina 281 Vonelgras .... Vrivendel 252 Vuolpo-rasse . . Vsegmose 103 Vänd-rot 241. Vändels-rot .... 24 1. Vän-ört 241. Värentom 32 1. Värhane 333. Värbrodd 111. Wachholder 140. Waid 298. Waldkerbel . . . 284. Waldmeister . . . 251. Wallnussbaum . . 327. Wallnuss grosse hartschalige . kleine dünnscha- lige 329. kleine hartscha- lige lange grosse dünnschalige . . 329. W rassermelone . . 306. Wasserrübe .... 301. Wasserschierling Wau 305. Weber-Karde . . . 241. Wegerich 240. Weide 226. Weidenröschen . Weigela amabilis . 444. corajensis .... rosea . . . 252 444. Weihnachtsbüschel 125. Wejde Weinbohne ... bunte 381. Weinraute 330. Weinrose Weissbuche .... 211. w eissdorn Weiss-Erle .... 197. W( -richte . . . Weisskraut - \\ eisstanne . . . Wi isse Lilie . . Weisse Wicke . . Weizen 117. Wellingtonia gi- gantea . . 173 444. Wermuth 245. Westindischer Spi- nat Weymouthkiefer . 154. White tooth Com 107. Whitlavia gloxini- oides grandiflora . . 468 378. 378. iderthon 103. iesenfuchs- 109. iesenkresse . . . 296. Lid Polej . . . . 261. inde dreifarbige 263. indbafer 113. indhalm 111. indsorbohne . . 377. irsing 298. inter-Bohnen . . 377. inter- Eiche . . 207. inter-Ek . . . . 207. inter-Erbsen . . 375. intei .1 .erste . . 120. inter-Kohlreps . 301. inter-Linde . . . 311. inter-Linse . . . 376. inter-Porree . . 134. inter-Rettig . . 304. inter-Roggen . . 118 inter-Rübenreps 302. inter-Wau . . . 305. inter- Weizen . . 117. inter-Zwiebel . . 134. inter-Wicke . . . 378. iskes-sierka . . 226. Wiskes-sädga . . . 226. Wistaria chinensis 379. Wohlverlei . . 222. 247. Wucherblume . . . 244. Wunderbaum . . . 326. Wurmfarren ... 104 Wurzelpetersilie . 279. Wälder Islands . . 198. Keranthemum an- nuum 247. Vellow toot Corn 107. Yksnegras 139. Yr 174. Ysop 261 Zackenschote . . . 305 Zanthoxylese . . . 330. Zaubernussvirgini- sche 288. Zaunrübe weisse . 306 Zea cryptosperraa 106. .Mais 106. hirta 107. tunicata . . . 106. Zehntengesetz . . 303. Zehntenpflicht . . 303. Ziegenbart krauser 103. Zinnia elegans . . 243. Haageana .... 243. Zirbelkiefer .... 153. Zittergras 115 Zizania aquatica . 108. Zosteia marina . . 139. Zuckererbse .... 376. Zuckerhutkraut . 299. Zucker-Mohrhirse 127. Zuckerrunkelrübe 234. Zuckerwurzel . . . 280. Zugvögel bei Chri- stiania . . . 46 — 51. bei Throndhjem 61. am Varanger-Fj. 70. in West-Slidre . 418. Zwergbirke .... 178. Zwergbohne. . . . 380. purpurhülsige . 380. Zwerg-Mandel . . 361. Zweigbutterbohne 380. Zwiebel 133. .Egplante 264. ^sculus carnea . 319. flava 319. Hippocastanum 319. flore pleno . . 319. fol.albomacul 319. i .lEseulus Hippocas- tanum Memmin- gerii 319. macrostachya . . 319. neglecta 319. pallida 319. Pavia 319 jEteved 263. .T.tlmsa Cynapium 280. .Etifinll 249 iEtihvönn 280. .lltisveppr 97. .Etit>;ing 90. ^ttemassa .... 276. Äbro 235. Ägglauta 264. Ängdun 130. Aiiiikafle 109. Ängkrasse 296. Ängvädd 241. Art 375. Öl 223. Ölkall .... 222 244. Ölkong. . . . 222. 314. Örnlaf 96. Ösp 228. Österreichische Schwarzkiefer . 153. DATETDUE JFjttUVi2ftai?'& / ^kP' r *?«yw SN H I V