III IN 01532332 2 I | | 1761 = z je] cc [e) uw o > = 72) u w = z > f | } “ Y EN y in AN all y { ui I irn“ 4 al J pen nl 5 [1 ® N A | FACULTY. OF FORESTRY UNIVERSITY OF TORONTO Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of Toronto http://www.archive.org/details/dieeigenschaften00hess Die Figenihaften und das Forklidhe Derhalten der wichtigeren in Deutichland vorkommenden Holzarten. Ein Leitfaden für Studterende, Praftifer und Waldbefiger von Dr. Richard Bes, Geh. Hofrat, o. ö. Profefjor der Forftwifjenfchaft und Direktor des Korjtinftituts an der Sudwigs-Aniverfität zu Gießen. Dritte vollftändig neu bearbeitete Auflage. Berlin. Derlagsbuhhandlung Paul Parey. Verlag für Landwirtfchaft, Gartenbau und Forftiveien. SW., Hedemannitraße 10. 1905. » — a sub Bu ps Dorwort zur erften Auflage. Den mir an der hiefigen Hochjchule jeit 1869 obliegenden Vorlefungen über Waldbau habe ich von Anfang ab das Lehr- bud: „Der Waldbau oder die Forjtproductenzudt“ von Dr. Carl Heyer (Gießen, 1854; in 2. Auflage 1864 ımd in 3. Auf- lage 1878 von dejjen Sohn Dr. Gujtav Heyer herausgegeben) zu Grunde gelegt, weil dasjelbe nac) meiner Anficht alle anderen Lehrbücher über Ddieje wichtige foritlihe Disziplin bei weiten überragt. Die Hauptvorzüge des Heyer’fchen KXehrbuds Liegen zunäcdit Darin, daß es gleihmäßig auf dem Boden der Theorie und Praxis Steht und jeine Lehren weit weniger bejtimmten Waldgebieten entninmt bzw. an diefe anlehnt, als dies bei den betreffenden Werfen von Cotta, Pfeil, Gwinner, Stumpf ze. der Fall ift. Sein Charakter it hierdurch ein mehr allgemein gültiger und jein Geltungsbereid) ein umfajjenderer. yerner entipricht die Syjtematit und die ganze Darftellungsweife des genannten Lehrbudhs gerade dem Bedürfnis des Anfängers in vorzügliher Weile. Die Definitionen der Begriffe lajien an Stlarheit und Schärfe nichts zu wünfchen übrig, und der ftufen- weile yortjchritt vom Einfahen zum Zufammengefegten erleichtert das Studium mejentlich. eder einzelne AUbjchnitt trägt das Ge= präge einer gründlichen Kenntnis des Waldes in jeinen viel- geitaltigen Formen und zeugt von vieljeitigen eigenen Erfahrungen. Überall jind, mit weifer Befchränfung, nur die Hauptpunfte er- örtert; dazu fommt eine jo prägnante und Doc jo anmutige Cchreibweife, daß das Studium zum Bergnügen werden muB. Selbjt nahhdem Dr. Karl Gayer’S vortrefflicher „Wald- bau“ (Berlin 1878—1880; 2. Auflage, 1882) erichienen war, Der dieje Disziplin in höchit vrigineller Weile und zum Teil von ganz neuen Gefichtspunften aus behandelt, glaubte ich Doch den Heyer’jshen Waldbau wegen feines didaktifchen Wertes als Grundlage beibehalten zu fünnen, zumal da ji) die von Gayer IV Borwort zur eriten Auflage. fo charakteriftiich gezeichneten neueren Beltandsformen recht gut auch in den Rahmen jolher Vorlefungen einfügen lafjen, die in der Hauptjache dem Heyer’shen Lehrbuch folgen. Beim Vortrag der Waldbaulehre fann man natürlich nicht umbin, in der Einleitung eine furze Charafteriftif der wichtigeren Holzarten, die das Beitandsmaterial unferer Wälder bilden, vor- wiegend vom fForjtlichen Gefichtspunft aus zu geben. Der S 4 des Heyer’ihen Waldbaues enthält nun zwar eine liberficht diefer Holzarten, und in den folgenden SS 5, 6 und 7 werden aucd) die wichtigiten gegenfeitigen Beziehungen zwifchen Holzarten und Standorten, jomwie der verjchtedenen Holzarten umter ji) erörtert; diefe Darstellung it aber, wohl mit Rücdlicht auf Die aumverhältnifje, in einen etwas zu fnappen Nahmen gefaßt. Andererfeits wünfcht gerade der Anfänger, die forjtlichen Eigen Ihaften und das waldbauliche Verhalten für jede einzelne Holz= art überjichtlih zufammengeftellt zu jehen. ch habe Daher jchon jeit langer Zeit zur entfprechenden Ergänzung der obigen Para= graphen furze Diktate über Ddiefe wichtige Materie in zu Diefem Zmwece lithographierte Schemata gegeben und zugleid) Die be= treffenden Holzarten (in Abbildungen und getrocneten Exemplaren), jowie die einzelnen Baumteile (Hößer, Ninden, Früchte, Des formitäten 2c.) in den VBorlefungen jelbit vorgezeigt. Um mie nun in Zukunft das läjtige Diktieren und meinen Zuhörern das mühjame Nacdyjchreiben zu erjparen, jomwte um die Yufmerffamfeit ausfchließlih auf den Vortrag felbjt und Die hierbei zur Ansicht gelangenden Objekte zu fonzentrieren, habe ich mich) — auf wiederholtes Erfuchen der Herren Studierenden — entjchlojjen, meine bezüglichen Diftate in etwas erweiterter yorn im nachitehenden zu veröffentlichen. Bielleicht finden fie auch) an anderen foritlichen Unterrichtsanjtalten eine nachlichtige Bes urtetlung und freundliche Aufnahme! yede wirkliche Berichtigung werde ich mit Dank entgegennehmen. Daß ich bet der Bearbeitung nicht etwa bloß aus den im nachitehenden verzeichneten Werfen und Yeitjchriften gejchöpft, jondern auch die während einer 25 jährigen, teils im Walpde, teils im Lehrfache verbrachten Tätigkeit gemachten eigenen Be- obachtungen und Grfahrungen mit verwertet habe, wird Der geneigte Yejer ıumfchwer erfennen. Micht überflüffig dürfte ferner die Bemerkung Jein, daß zum BZmwede der ?yertigftellung ver botanifhen Eharafteriftif bei jeder einzelnen Holzart eine noc)- Vorwort zur eriten Wuflage. V malige genaue Vergleihung der Schilderung teils mit der Wlatur, teil8 mit den Objekten der hiefigen Sammlungen jtattgefunden hat, um die Bejchreibungen, welche befanntlich in den einzelnen botanifchen Schriften jehr verfchieden abgefaßt jind, möglichit wahr beitsgetreu zu gejtalten. Außerdem hat zur Ermittlung Der je nad) Baumindividuen, Standorten und ahresmwitterung oft jehr Shwanfenden Berhältnilie zwilchen Bolumen und Gemicdt der Sämereien eine Anzahl neuer Unterfuchungen jtattgefunden, bei welchen mic) zwei meiner früheren Schüler, die Herren Forit- acceffiitten Hermann Kutih und Johannes HDillerid), freundlichit unterjtüßt haben. Gießen, den 1. Juli 1883. Dr Bicharod Her. Dorwort zur dritten Auflage. Sm Sanuar 1895 erfchien die zweite Auflage Diejes Yeit- fadens in neuer Bearbeitung und erweiterter Form. Der umfang- reiche Stoff wurde in diefer — abweichend von der urjprünglichen gallung — in zwei Abfchnitten „Die Holzarten im allgemeinen“ und „Die Holzarten im bejonderen”, behandelt, und am Schlufle des allgemeinen Teils eine furze Überficht über die neuere Be- megung auf dem Gebiete der Naturalifation fremder Holzarten in Deutjchland hinzugefügt. In dem urfprünglichen Werfe waren im ganzen 62 Spezies (51 Laub- und 11 Nadelhölzer) bejchrieben worden. Die zweite Bearbeitung umfaßte bereits 72 Arten (53 Yaub- und 19 Vtadel- hölzer), u. zw. innerhalb jeder Gruppe getrennt nad) einheimischen und ausländiihen Bäumen bzw. Sträuchern. Infolge der günftigen Aufnahme und wohlwollenden Be- urteilung, welche auch) die zweite Auflage in den forjtlichen Streifen gefunden hat, ift jie Schon feit Jahresfriit volljtändig vergriffen, jodaß ich die Vorbereitung zu einer dritten Auflage in Angriff nehmen konnte. Da bei deren Abfajlung feine Seite der früheren Auflage unverändert geblieben ift, fo fann ic) das Buch mit vollem Necht als eine ganz neue Bearbeitung bezeichnen. Der Abjchnitt über die Naturalifation wurde bedeutend er= weitert und auf den neueiten Stand gebradt. Hinzugefommen find im ganzen 8 Holzarten, hauptlächlid) fremdländifche, Die inzwifchen vermehrten Anbau in unferen Waldungen gefunden haben, jodaß die Zahl der behandelten Arten hierdurd) auf SO (58 Laub- und 22 Nadelhölzer) gejtiegen ift. m die botanijche Eharafteriftit wurde auch eine furze Belchreibung der jungen Triebe eingefügt. Vorwort zur dritten Muflage. viI Neu ift ferner die Einführung der Rubrik „Unatomijche Merkmale des Holzes“. Bei der Bejchreibung der „Techniichen Eigenschaften des Holzes“ wurde bei den Eigenjchaften: Biegfam- feit, Elajtizität, Feltigfeit und Stetigfert durd) Hinzufügen von Ziffern eine fchärfere Bezeichnung des Grades der betreffenden Eigenfchaft für jede Holzart gegeben, was bei der Vergleihung der Holzarten in Bezug auf dieje Eigenschaften von nterefje fein dürfte. Die formelle Behandlung des umfangreichen Stoffes iftt — was die Neihenfolge betrifft — gegen früher unverändert ge= blieben. Die Materie hat aber, wie die Bergleichung der zweiten mit diejer Auflage ergibt, bedeutende Veränderungen bzw. Er- gänzungen und Crweiterungen erfahren. Als eine prinzipielle Neuerung, deren Durchführung dem Verfafler viele Arbeit ver- urfadht hat, tit die bet den metlten Holzarten erfolgte Einver- leibung der früher in den zahlreichen Anmerkungen enthaltenen Notizen über Keimprozente, Samenjtatif, Samenjahre, durch) Form, Alter oder jonjtige Merkmale hervorragende Bäume und Sonjtiges (teils mit Borgis-, teils mit Petitfaß) im den Text je amı betreffenden Orte zu bezeichnen. Die Armerfungen find hierdurch bedeutend entlaitet und fonnten — abgejehen von £leineren Notizen — hauptjädhlich auf Die Angaben der benußten Qurellen bejchränft werden. Die inzwijchen jeit den legten 10 „sahren von mir im Bezug auf Keimung, VBolumen=- und Ge- mwichtsverhältniife der Früchte bzw. Samen 20. angeftellten Unter- juhungen wurden — neben den Literaturangaben — in dem Buche verivertet. Den neuerdings Dur) Schriften und Vorträge in weiteren Schichten der Bevölkerung immer mehr geweckten und betätigten Stimm für Baumkfultus ımd Schönheitspflege des Waldes ijt duch Aufnahme einer größeren Anzahl denfwirdiger Bäume — insbefondere bei den Hauptbolzarten — entiprochen worden. Hingegen haben nicht unbedeutende bjtriche bei der Aufzählung der Schädlichen Tnfekten jtattgefumden. Die gerade auf dem Gebiete „Holzarten“ inzwijchen jehr angewachjene Yiteratur hat der Berfafjer gewiljenhaft benußt umDd, jomweit er jein Studium hierauf erjtreden fonnte, angeführt. Veu hinzugefommen jind in diejer Beziehung die beiden jchweizerifchen geitichriften, die jehr intereflantes Material enthalten. Als d- Ihluß der Yiteratur-Vtachweife wurde der leßte Dezember 1904 angenommen. VII Vorwort zur dritten Auflage. Daß infolge Diefes erheblich größeren Stoffes der Umfang des Buches abermals zugenommen hat (im ganzen um 6 Bogen), obgleich Die frühere Fnappe Yorm im Wusdruc überall beibe- halten wurde, fan wohl nicht befremden. Möchte dasjelbe auch in jeinem neuen Gewande der Gunjt meiner Fachgenofjen Jic) erfreuen und insbefondere den Studierenden als ein zuverläffiger Sührer beim Studium im Zimmer und Walde jicd) bewähren. Schließlich möchte ic) nicht unterlafjfen, danfend hervorzu= heben, daß mich der derzeitige Affiittent amı Forftinjtitut, Herr stud. Karl Härter (aus Gotha), bei der Abfalfung diejer Auf- lage durch) Anfertigung von Auszügen aus der Schweizerichen geitjchrift für yoritweien, Bornahme einiger Erhebungen im Walde und Durch Mitkorreftur der Drucdbögen unterjtüßt hat. Die Ausjtattung des Buches ift — wie bei allen Werfen der Baul Barey’schen Berlagsbuhhandlung — eine vorzügliche. Sießen, den 9. Juli 1905. Der Derfafier. Alphabetijches Derzeichnis benußten Werfe und Heitichriften. Beißner, L.: Handbuch der Coniferen-Benennung. Syitematiche Ein=- teilung der Coniferen und Aufzählung aller in Deutjchland ohne oder unter leichtem Schug im freien Lande ausdauernden Goniferen-Arten und Formen mit allen Synonymen, angenommen als Grundlage für die einheitliche Benennung der Nadelgölzer in Deutichland vom Kongreß von Goniferen-Kennern und -Züchtern in Dresden am 12. Wat 1887. Erfurt, 1887. Derijelbe: Handbuch der Nadelholzkunde. Syitematif, Bejchreibung, Verwendung und Kultur der Freiland-Goniferen. Für Gärtner, Forit- leute und Botaniker bearbeitet. Mit 138 nach der Natur gezeichneten Driginalabbildungen. Berlin, 1891. Beißner, 2, Schelle, E. und Zabel, 9: Handbuch der Laubbholz- Benennung. Spitematijche und alphabetijche Lifte aller in Deutjch- (and ohne oder unter leichtem Schuß im freien Lande ausdauernden Saubholzarten und Formen mit ihren Synonymen. Sm Auftrage der Deutschen dendrologiichen Gejellichaft bearbeitet. Berlin, 1903. Booth, John: Die Touglas-Fichte und einige andere Napdelhölzer, nanent= lich aus dem nordweftlichen Amerika, in Bezug auf ihren foritlichen Anbau in Deutichland. Mit 8 Photographien und einer Karte vom nordiweitlichen Amerifa. Berlin, 1877, Derielbe: Die Naturaliiation ausländijcher Maldbäaume in Deutjchland. Mit einer Karte von Nord-merifa und Japan. Berlin, 1882. Derielbe: Die Nordameritaniichen Holzarten und ihre Gegner. Mit zwei Tafeln in Lichtdrud, Berlin, 1896. Derjelbe: Die Einführung ausländiicher Holzarten in den preußtichen Staatsforiten unter Bismard und nvderes, Mit 24 Abbildungen. Berlin, 1903. Borggreve, Dr. Bernard: Die Holzzucht. Ein Grundriß für Unterricht und Wirtjehaft. Zweite, verbefferte und jehr vermehrte Auflage. Mit Texrtabbildungen und 15 Tafeln. Berlin, 1891. Burckhardt, Heinrich, weil. Foritdireftor, Dr. jur. und Dr. oee. publ.:! Sien und Pflanzen nach forftlicher Praris. Handbuch der Bolz=- erziehung. Foritwirtden, Foritbefizern und Freunden des Waldes ge= widmet. Sechite, durchgejehene und vermehrte Auflage, herausgegeben von Albert Burdhardt. Trier, 1893. Divpel, Dr. Leopold: Handbuch der Laubholzkunde. Beichreibung der in Deutjchland heimischen und im Freien fultivierten Bäume und Sträucher. Für Botaniker, Gärtner und Koritleute bearbeitet. 3 Bände Mit 829 Original-Abbildungen im Text. Berlin, 1889, 1891. 1893. Alphabetijches Verzeichnis. rs Döbner’s Lehrbuch der Botanik für Foritmänner. Nebit einem Anhang: Tabellen zur Beftimmung der Holzgewächje während der Blüthe und im winterlichen Zuftande. Vierte Muflage, vollitändig neu bearbeitet von Dr. Friedrich Nobbe. Mit 430 Holzjchnitten. Berlin, 1882, von Filcbbach, Dr. Karl: Lehrbuch der Foritwifjenichaft. Für Forit- männer und Waldbeliger. Vierte vermehrte uflage. Berlin, 1886, Fstichbach, Hemrich: Katechismus der Forftbotanif. Fünfte, vermehrte und verbejlerte Auflage. Mit 79 in den Text gedruckten Abbildungen, Leipzig, 1894. Gayer, Dr. Karl: Der Waldbau. Bierte, verbejjerte Muflage. Mit 110 in den Tert gedructen Holzichnitten. Berlin, 1898. Derjelbe: Die KForitbenugung. Nlemmte vermehrte Wuflage, bearbeitet unter Mitwirkung von Dr. Heinrich Mayr. Mit 341 Textabbildungen. Berlin, 1903. Gerwig, Friedrich: Die Weißtanne (Abies pectinata D. C.) im Schwarz- walde. Em Beitrag zur Kenntniß ihrer Verbreitung, ihres foritlichen Verhaltens und Werthes, ihrer Behandlung und Erziehung. Berlin, 1868. Geyer, EW.: Die Erziehung der Eiche zum fräftigen und gut aus- gebildeten Hochitamm nach den neuelten Prinzipien. Mit Voraus jchiefung eigener Erfahrungen Über den Eimbau der Eiche im jungen Buchenbhochwalde 2e. Wit 12 Lithograpbiichen Tafeln. Berlin, 1870. Derjelbe: Anbau und Pflege derjenigen fremdländiichen Laub=- und Nadelhölzer, welche die norddeutichen Winter erfabrungsmäßtig im seien aushalten. Unter bejonderer Nüciichtnahme über deren Ver- wendung zu Wald- und Barfanlagen. Mit 6 litbograpbiichen Tafeln. Berlin, 1872. Großbherzogliches Mintfterium der Finanzen, Abteilung für sorit- und Kameralverwaltung: Bemerfenswerte Bäume im Groß- berzogtum Heffen in Wort und Bild. Mit 34 Tafeln in Lichtdrucd, 2 Karten und 34 Abbildungen im Tert. Darınjtadt, 1904. Hartig, Dr. Robert: Die anatomischen Unterjcheidungsmerfinale der wichtigeren tm Deutjchland wachjenden Hölzer. 4 Yuflage. Mit 21 Dolzichnitten. München, 1898. Derjelbe: Lehrbuch der Bilanzentranfheiten. Kür Botaniker, Foritleute, Yandmwirthe und Gärtner. Mit 280 Texrtabbildungen und einer Tafel in sarbendrucd. Dritte völlig neu bearbeitete Auflage des Lehrbuches der Baumfranfheiten. Berlin, 1900. Hempel, SGultav und Wilhelm, Dr. Karl: Die Baume und Sträucher des Waldes in botanischer und foritwirtbichaftlicher Beztehung. I. Ab= thetilung. I. Allgemeimer Theil. II. Spezielle Iheil: Die Nadelbölzer. Wit eilf Farbendructafen nach DOrigimal- Aquarellen des Malers %. Yiepoldt und einhundertundachtzehn Tertfiguren. Wien und Olmüt (ohne Jahreszahl). — II. Ubtheilung. Die Laubbölzer. Erfter Theil: Die Kätchenträger. Mit fiünfundzwanzig Farbendructafeln und einbundert- undjechs Tertfiguren. Wien. — III. Abtheilung. Die Laubhölzer. Zweiter Iheil: Die nicht Käbchen tragenden Laubbhölzer. Mit vierundzwanzig sarbendrucktafeln und einhundertundachtzehn Texrtfiguren. Wien. — Das umlangreichite und beite foritbotanische Werk, deffen Wert durch zahl- verche ausgezeichnete farbige Abbildungen weientlich erhöht wird. Alphabetiiches Verzeichnis. XI Senfel, Dr. %.B. und Hochjtetter, W.: Synopfis der Nadelhölzer, deren charafteriltiiche Merkinale nebit Andeutungen liber ihre Kultur und Ausdauer in Deutjchlands Klima. Stuttgart, 1865. Heß, Dr. Richard: Der Korftichug. Dritte vermehrte und verbeilerte Auflage. Exiter Band: Der Schuß gegen Menichen, Wild, Eleine Nage- tiere, Vögel und Nadelholzinjekten. Mit 240 in den Text gedruckten Holziehnitten. Leipzig, 1898. Zweiter Band: Der Schuß gegen Laub- bolzinjekten, Forjtunfräuter, Bilze, atmojphärtiche Gimvirfungen und außerordentliche Naturereianifie. Mit 236 in den Text gedruckten Dolz= jchnitten. Leipzig, 1900. Beyer: Dr. Carl: Der Waldbau oder die Foritproduftenzucht. Vierte Auflage, in neuer Bearbeitung, herausgegeben von Dr. Nichard Heß. Mit 375 in den Text eingedruekten Holziehnitten. Leipzig, 1893. Hoffmann, Dr. 9.: Über die geograpbiiche Verbreitung unjerer wich- tigiten Waldbäume (Supplemente zur Allgemeinen Forit- und Jagd- Zeitung, Stebenter Band. Frankfurt am Main, 1869, ©. 17—64), Säger, Joh. Phil. Ernit Ludwig: Tas Forjtlulturweien nach Theorie und Erfahrung. Der zweiten verbefjerten und vermehrten Hurlage neue wohlfeile Ausgabe. Marburg, 1874. Mayr, Dr. phil. et oee. publ. Heinrich: Die Waldungen von Nordamerita, ihre Holzarten, deren Anbaufähigkeit und forjtlicher Merth für Europa im Allgemeinen und Deutjchland insbeiondere. Mit 24 Abbrloungen im Text, 10 Tafeln und 2 Karten, München, 18%. Mey, Karl Eduard: Die Lehre vom MWaldbau für Anfänger in der Praxis. Berlin, 1885. Nördlinger, Dr. Herman: D Forft- und Baubeamte, I gart, 1860, Derjelbe: Deutjche Foritbotanik oder forftlich botanijche Bejchreibung aller deutjchen Waldhölzer jorte der bäufigeren oder interefjanteren Baume und Sträucher unjerer Gärten und Parkanlagen. Für Foritleute, Yand- wirtde, Vhnfiologen und Botaniker. Mit mehreren 100 Holzjehnitten. Zwei Bände. Erjter Band, Etuttgart, 1874. Zweiter Band (die eit= zelnen Holzarten), 1876. Derjelbe: Anatomijche Merkmale der wichtigiten deutjchen Wald- und Sartenholzarten. Stuttgart, 1881. Derjelbe: Tie Gewerblichen Eigenichaften der Hölzer. Etuttgart, 1890, Bfeil, Dr. W.: Die deutjche Holzzucht. Begründet auf die Eigenthümlichkeit der Forfthölzer und ihr Verhalten zu dem verichtedenen Standorte. Letztes Werf des Autors, von deffen Sohn, dem Staatsanwalt Pfeil, herausgegeben. Leipzig, 1860. Stumpf, Carl, Dr. der Staatswirthiehaft: Anleitung zum Waldbau. Mit in den Text eingedructen Holzjegnitten. Vierte vermehrte und ver= befferte Auflage. Achaffenburg, 1870, von Tubeuf, Dr. Karl, Freiherr: Samen, Früchte und Keimlinge dev in Deutichland heimijchen over eingeführten foritlichen Gulturpflanzen. Ein Leitfaden zum Gebrauche bei Vorlefungen und Mebungen der Forit- botanif, zum Beltimmen und Nachjchlagen für Botaniker, jtudivende ie techniichen Eigenjchaften der Hölzer für echnologen und Gemwerbtreibende. Stutt- XI Alphabetijches VBerzeichnis. und ausübende Foritleute, Gärtner und andere Pflanzenzüchter. Mit 179 in den Text gedruckten Originalabbildungen. Berlin, 1891. Derjelbe: Pilanzenfranfheiten durch Eryptogame Barafiten verurjacht. Eine Emführung in das Studium der parafttären Pilze, Schleimpilze, Spaltpilze und Algen. Zugleich eine Anleitung zur Bekämpfung von Krankheiten der Kulturpflanzen. Mit 306 in den Text gedruckten AUb-= bildungen. Berlin,’ 18%, Derjelbe: Die Nadelhölzer mit bejonderer Berüickiichtigung der in Mittel- europa winterharten Arten. Eine Einführung in die Nadelholzkunde für Landjchaftsgärtner, Gartenfreunde und Forjtleute. Mit 100 neuen, nach der Natur aufgenommenen DOriginalbildern im Texte. Stuttgart, 1897, Wagener, Gultav: Der Waldbau und jene Fortbildung. Stuttgart, 1884, Weije, W.: Leitfaden für den Waldbau, Dritte, vermehrte und verbejjerte Muflage. Berlin, 1903, Weftermeier, G.: Syitematiche forftliche Beitinunungstabelle der mwich- tigen Deutichen Waldbäume und Waldfträucher ın Winter- und Sommer- £leidve. Ein Handbuch für Foritleute und Waldbefiger, jorwie ein Nepe- titorium für die Eramina. Berlin, 1886, Willfomm, Dr. Morig: Die mifrojfopiichen Feinde des Waldes. Natur= wilfenjchaftliche Beiträge zur Kenntnig der Baum und Holzfranfheiten für Korftmänner und Botaniker bearbeitet und in zwanglojen Heften herausgegeben, 1. Heft. Mit 4 Solzjchnitten und 8 lithograpbhirten Tafeln nach DOriginalzeichnungen des Verfajlers. Dresden, 1866. Derijelbe: Teutjichlands Laubhölzer im Winter. Ein Beitrag zur Forit- botanif. Mit 106 nach DOrigtnalzeichnungen des Berfafjers ausgeführten Holzjchnitten. Dritte ungearbeitete und vermehrte Ausgabe, Dresden, 1880, DTerjelbe: Waldbüchlein. Ein Bademecum für Waldjpaztergänger. Vierte vermehrte Auflage. Bon Dr. Mar Neumeijter, Mit 54 Aobildungen, Yeipzig, 1904, Bon forjtlichen Zeitjchriften wurden bauptjächlich benußt: 1. Allgemeine Forit- und Jagd-Zeitung (Y. D. Sauerländer’s Verlag in Sranffurt am Mai). 2, Aus dem Walde. Wochenblatt für Foritwirtichaft Verlag von Georg Schnürlen in Tübingen). 3. Gentralblatt für das gelammnte Forftiwejen (Verlag von Wilhelm Frick in Wien). 4. Foritliche Blätter, Neue Folge (Verlag jehr wechjelnd, von 1885 ab bei Paul Parey in Berlin). 1892 erjchien der lette (nur halbe) Band, 5. Forftlich-naturwiffenichaftliche Zeitichriit (M. Nieger’sche Univerfitäts- Buchhandlung in München). Jahrgänge I (1892) bis mit VII (1898), Gricheint nicht mehr, . Koritwiflenschaftliches Gentralblatt (Verlag von Paul Parey in Berlin). . Mindener Forftliche Hefte (Verlag von Julius Springer in Berlin). 1. Heft (1892) bis mit 17. Heft (1901). Gricheinen nicht mehr. 8. Neue Foritliche Blätter (Verlag von Georg Schnürlen in Tübingen). 10 Alphabetiiches Verzeichnis. XII 9, Defterreichijche Forit- und Jagd-Zeitung (Verlag von Robert und Hugo Hitjehmann in Wien). 10. Tharander Foritliches Jahrbuch (Früher ©. Schönfeld’s Berlagsbuch- ; Handlung; jeit 1904 Richard Carl Schmidt & Co. in Leipzig). Der praftijche Forftwirt für Die Schweiz (Verlag von Hugo Nichter in Davos). Schweizeriiche Zeitjchrift für Foritwejen (Verlag von U. Frande, vor= mals Schmid und Frande in Bern). 11 + 12 + I. Autoren:Derzeichnis nebjt Erklärung’ der gebrauchten Namenabfürzungen (Botaniker). !) Ait. = Aiton. A. Br. = Braun, Alexander. Alb. = von Albertini. Brot. = Brotero. All. = Allioni. Brügger = Brügger. Amann = Amann. Bull. = Bulliarı. Andr. = Andrews. Carr. = Carriere. Ant. = Antonio. Casp. = (asparini. Antoin. = Antoine. Chaixs==aChans® Ans — INNIKO Clairv. = Clairville. de Bary = de Bary. Crtz. = von Crantz. Baumg. = Baumgarten. D. C. = De Candolle. Behst. = Bechstein. Desf. = Desfontaines. Beck = Beck. Desm. = Desmazieres. Bess. — Besser. Dicks. = Dickson. Bieb. = von Bieberstein, Marschall. | Dietr. = Dietrich. Boiss. = Boissier. Doell = Doell. Bong. = Bongard. Don = Don. Borkh. = Borkhausen. Dougl. = Douglas. Bose = Bose. Duby = Duby. 1), Näaheren AMufichluß über den Lebensgang, die Außere Stellung, die willenichaftliche Bedeutung und die Schriften der vorftehend aufge- zählten Botantfer erteilen folgende Werke: Bijchoff, Dr. Gottl. Wilhelm: Lehrbuch der Botanif. Zweiten Bandes 2. Iheil. Allgemeine Botanik III. Stuttgart, 1839. 9. Kapitel, Ge= ichichte der Botanif, ©, 418—810, Heynbhold, Suftap: Nomenelator botanieus hortensis oder alpbabetijche und ynonymiche Aufzählung der in den Gärten Europas fultivierten Hemwächie 2e. 2 Bände, Dresden und Yeipzig, 184V und 1846. Steudel, Dr. Grnit Theoph.: Nomenelator botanicus ete. 2. Auflage, Stuttgart und Tübingen, 1841. Koch, Dr. Karl: Tendrologie. Bäume, Sträucher und Halbfträucher, welche in Mlittel- und Nord-Europa im Freien fultiviert werden. I. Theil. Grlangen, 1869. II. Theil, 1. Ubtheilung. 1872. 2, Ub- theilung. 1873, I. Autoren-Verzeichnis. D. R. = Du Koi. Dum. = Dumortier. Ehrh. = Ehrhart. Endl. = Endlicher. Engelm. = Engelmann. Fekl. = Fuckel. Fisch. = Fischer. Foug. = Fougereux de Bondaroy. Erz Rries. Gaertn. = Gaertner. Gilib. = Gilibert. Gerd. = Gordon. Gray = Gray, Asa. | Haenke = Haenke. Hayne Hayne. Höss = Höss. Hoffm. —= Hoffmann. Hop. = Hoppe. Hort. = Hortulanorum. !) Host = Host. R. Hrtg. = Hartig, Robert. | Th. Hrtg. — Hartig, Theodor. | Jacg. = von Jacquin. Joh. = Johanson. | Irm. = Irmisch. | Juss. = Jussieu. Kleb. = Klebahn. C. Koch = C. Koch. | W. Koch = W. Koch. | Kraetzl = Kraetzl. | | | L. = von Linne. Lam. = de Lamarck. Lamb. = Lambert. Laws. = Lawson. Ledeb. = Ledebour. Lindl. = Lindley. | Lk. = Link. | Lodd. = Loddiges. Loisl. = Loiseleur-Deslongehamps. | Loud. = Loudon. | Ludw. = Ludwig. | Magn. = Magnus. | XV Marsh. = Marshal. Mehx. = Michaux. Mey. = Meyer. Mill. = Miller. Mnch. — Moench. Mor. — Moretti. Murr. — Murray. Neum. — Neumann. Nees — Nees von Esenbeck. Nördl. — Nördlinger. Nutt. — Nuttall. Pall. — Pallas. Parl. — Parlatore. Peck — Peck. Pers. — Persoon. Poir. — Poiret. Purk. — Purkyne. Ramd. —- Ramond de Carbonnieres. Reb. — Rebentisch. Reg. — Regel. Reitt. — Reitter. Rich. Richard. Rostrp. — Rostrup- Roth Roth. Roz. — Rozier. Rss. — Reess. Sab. — Sabine. Sacc. — Saccardo. Salisb. — Salisbury. Sart. — Sartorelli. Schk. — Sehkuhr. Sehrad. — Schrader. Schrk. — Schrank, Fr. v. Paula. Schröt. — Schröter. Schw. — von Schweinitz. Sceop. — Scopoli. Sdbek. — Sadebeck. Sieb. — Siebold. Simk. — Simonkai. Sm. — Smith. Sow. — Sowerby. Spach — Spach. 1) D, h. nach Bezeichnung der Gärtner (hortulani). XVI Srg. — Seringe. Stev. — Steven. Thüm. — v. Thümen. Torr. — Torrey. Tournef. — de Tournefort. Trautv. — Trautvetter. Tub. —= von Tubeuf. Tul. = Tulasne. Vahl = Vahl. Vent. — Ventenat. II. Autoren-Verzeichnis. Vuill. — Vuillemin. Wahlbg. — Wahlenberg. Wallr. — Wallroth. Wangh. von Wangenheim. Wendld. — Wendland. Willd. — Willdenow. Wim. — Wimmer. With. = Withering. Zengl. = Zengerling. Zuee. = Zuccarini. Vill. = Villars. | I. Autoren: Derzeichnis nebjt Erflärung der gebrauchten MNamenabfürzungen (Entomologen). !) Alt. Altum. Dougl. = Douglas. Bach Bach. Duf. = Dufour. Bärensp. — von Bärensprung. Duft. = Duftschmid. Bouch@ = Bouche. Eichh. = Eichhoff. Bremi = Bremi-Wolf. Er. = Erichson. Brgm. = Borgmann. Esp. = Esper. Burgsd. = von Burgsdorff. F. R. = Fischer v. Rösslerstamm. Chevr. Chevrolat. Fabr. = Fabrieius, J. Chr. Cl. Clerck. Foerst. Foerster. De Geer De Geer, Ü. Fröl. = Frölich. Don. Donovan. Füss. = Füssly. 1) Yräheres Über die Äußeren Lebensumftände, die Leiftungen und wilienichaftliche Bedeutung der vorstehenden Entomologen findet Tich in folgenden Schriften : Gräßmer, Fürchtegott: Die Entomologen Europas, Aftens und Amerifas zum Beiten aller Sammler zujammengeftellt und mit den nötigen Inmerkungen verjehen. ena, 1855. Derielbe: Die jet lebenden Entomologen vorzugsweije Deutjchlands und der angrenzenden Länder. Zulammengeftellt und mit Anmerkungen im Antereife der Sammler verjehen. Leipzig, 1857. SHiftel, Kohannes: Die Naturforjcher diesjeitS und jenjeitS der Ozeane. Neile- und Gorreipondenz-Handbuch fir Geologen, Geognoften und Wineralogen, Botaniker, Zoologen, ganz bejonders Entomologen 2C. Inter Mitwirfung von 63 Naturforjchern redigirt. Straubing, 1856. II. Autoren-Berzeichnis. VI Georg — Georg. Germ. = Germar. Goeze = Goeze. Grng. = Geming. Gyll. = Gyllenhal. Hausm. = Hausmann. Hbn. = Hübner. Hbst. = Herbst. Heer = Heer. Heinem. — von Heinemann. Hnschl. = Henschel. Holzner = Holzner. Hrtg. = Hartig, Theodor. H.-Sch. = Herrich-Schaeffer. Hw. = Haworth. 2, = Dliger. Jans. = Janson. Kltb. = Kaltenbach. Klg. = Klug. Koch = Koch, C. L. Kug. = Kugelann. L. = von Linne. Latr. = Latreille. Loew = Loew. Marsh. = Marsham. Meig. — Meigen. Mill. Miller. Mn. Menötri6s. Nal. Nalepa. Nees — Nees von Esenbeck. Ö. ÖOchsenheimer. Oliv. Olivier. Payk. = Paykull. Pnz. Panzer. Rtzb. Ratzeburg. Redt. = Redtenbacher. Retz. = Retzius. Rott. = von Rottenburg. Schiff. = Schiffermüller. Schk. = Schenck. Schönh. —= Schönherr. Schrk. = Schrank, Fr. v. Paula. Schwäg. — Schwägrichen. Scop. — Scopoli. Sign. — Signoret. Strm. = Sturm. Suffr. = Suffrian. Tr. = Treitschke. Wtz. = Winnertz. Zell. = Zeller, P. C. Zett. = Zetterstedt. Zk. = Zinken. IT. VE. Shake I. Abichnitt. Die Holzarten im allgemeinen. . Wald, Waldformen und Waldmwirtjchaft überhaupt . Aufzählung der Haupt- und | i Gruppierung der Holzarten . 1. Gruppierung nach Außeren Merkmalen . A. Stammbhöhe und Schaftfjorm B. Blattform a C. Blattdauer L D. Solgbeichaffenheit . 2. Gruppierung nach Eigenfchaften und orticgen Verpatten A. Gejelligfeitsgrad B. Bodenverbefferungsvermögen C. Verhalten gegen Licht und a : D. a 3 Zujaß, das Wurzelmachstum betreffend Katuralijationsbeftrebungen 1. Gejchichtlicher Nückblic . 2. Gegenmwärtiger Stand der Naturalifationsfrage 3. Unbaumürdige fremde Holzarten . » 2. II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Borbemerfungen I. Kapitel. Die Laubhölzer I. Titel. Allgemeine Charakteriftit . II. Titel. Die einzelnen Arten A. Die einheimischen Laubhölzer 1. Fagus silvatica Z. NRotbuche s 2. Quereus peduneulata Ehrh. Stieleiche . 3. Quereus sessiliflora Salısd. Traubeneiche 4, Quereus Cerris L. erreiche 5. Carpinus Betulus L. Bainbuche 6. Ulmus campestris Sn. Yeldulme. 7. Ulmus montana With. Berqulme 8. Ulmus effusa Willd. Ylatterulme 9, Fraxinus excelsior 2. Gemeine Eiche . Fu Inhalt. 10. Acer Pseudo-Platanus Z/. DBergahorn 11. Acer platanoides Z. Spitahorn . 12. Acer campestre Z. %eldahorn . 13. Castanea vesca Gaertn. Godelfaitanie . 14. Alnus glutinosa Gaertn. Schwarzerle . 15. Alnus ineana Willd. NSeißerle . 16. Alnus viridis D. C. Grünerle . 17. Betula verrucosa Zhrh. Weißbirte 18. Betula pubescens Ehrh. NRuchbirfe 19. Sorbus aucuparia Z/. Bogelbeerbaum 20. Sorbus domestica Z. Echter Speierling 21. Sorbus hybrida Z. Baitard-Eberejche 22. Sorbus Aria Criz. Mebhlbeerbaum 23. Sorbus torminalis Crfz Glsbeerbaum . 24. Sorbus intermedia Ehrh. Dxelbeerbaum 25. Pirus communis /. Wilder Birnbaum . 26. Pirus Malus Z. Wilder AUpfelbaum . 27. Prunus avium Z. Bogelfirjche . Zujaß: Prunus Cerasus Z. Sauerfirjche . 28. Prunus Padus Z. Iraubentfiriche . 29. Robinia Pseud-acacia Z. Kaljche Afazie 30. Tilia grandifolia Zhrh. Sommerlinde . 31. Tilia parvifolia Ehrh. Winterlinde . 32. Populus tremula Z. Mipe . 33. Populus nigra Z. Schwarzpappel 34. Populus alba Z. Silberpappel. 35. Populus canescens Sn. Graupappel 36. Populus canadensis Mnch. Kanadtiche Bappel 37. Populus pyramidalis Rog. Pyramidenpappel 38. Salix Caprea Z. Sahlıweide 39. Salix cinerea Z. Graumeide 40. Salix alba Z. Weißmweide 41. Salix fragilis Z. Bruchmeide 42. Salix viminalis Z. Korbmweide . 43. Salix amygdalina /. Wlandelweide . 44. Salix purpurea /. Burpurmweide . ; 45. Salix acutifolia Willd. Kaipiiche Weide 46. Juglans regia Z. Gemeiner Walnußbaum 47. Platanus oceidentalis Z. Abendländtjche Blatane 5 48. Aesculus Hippocastanum Z. Gemeine Noßfajtante 49. Corylus Avellana Z. Gemeine Hajel B. Zujag: Die Garten-QWarietäten der Hajel . Die ausländischen Yaubhölzer.. 2 1. Quereus rubra Z. Noteiche . 2. Fraxinus americana Z. Weißeiche 3. Acer saccharinum Wangh. YZJucderahorn . 2 Zujaß : Acer californieum Torr. et Gray Kalifornifcher Ahorn und Acer dasycarpum Zhrh. Silberahorn ; 4, Betula lenta L. Hainenblättrige Birke . xX Inhalt. . Prunus serotina Ehrh. Spätblübende Traubenfirjche . . Juglans nigra L. Schwarzer Walnußbaum . . Juglans cinerea ZL. Grauer Walnußbaum . Carya alba Nutt. Weiße Hidory . . Carya amara Nur. Bitternuß-Hicory RER 7; Zujaß: Carya tomentosa Nurt. Silzige Hiclowy. Ü. poreina Nutt. Glattslättrige und C. suleata Nuff. SGroß- Früchtige Hicory i er, II. Kapitel. Die Nadelhölzer . s I. Titel. Allgemeine Charafteriftik . 17: Titel. Die einzelnen Arten A. Die einheimtichen Vladelhölzer 3 Abies pectinata D. C. Gemeine Tanne . Picea excelsa /%. Gemeine Fichte Pinus silvestris L. &emeine Stiefer 2 Pinus Laricio austriaca Enal. Schwarzfiefer Pinus montana Mill. Bergfiefer SEHE A. Pinus montana forma uneinata. SHafenfiefer . B. Pinus montana forma Pumilio. ZJwergfiefer C. Pinus montana forma Mughus. Mugbofiefer . 6. Pinus Strobus Z. Weymoutbstiefer . F 7. Pinus Cembra L. Zirbelfiefer 8. Larix europaea D. C. Gemeine Lärche Nele EL. Korigs] apmen, Zulaß: Seebälle > : 9, Taxus baccata L. Gemeiner Eiben baum s 10. Juniperus eommunis L. Gemeiner Wachholder Zujaß: Juniperus nana Willa. m, \ B. Die ausländischen Nadelbölzer . 2 1. Abies Nordmanniana LA. Nordmann’ S- Tanne Pseudotsuga Douglasi Carr. Douglastanne . Picea sitchensis Trautv. et Mey. Sitfafichte . Picea alba Lk. Weißftchte e . Picea pungens Angelm. Norbamerikanifche Stechfichte e Pinus rigida Mill. WBechfiefer \ . Pinus Larieio corsicana Hort. Korfiiche Schwarzkiefer. R Pinus Banksiana Zamb. Banf’s Kiefer ne Larix leptolepis Murr. Napaniiche Lärche 3ujat: Larix sibirica Zedeb. GSibiriiche Lärche . . Chamaeeyparis Lawsoniana Parl. Lawjon’s Lebensbaum- Snpreife ae Ar . Thuja gigantea Nut. Niejen-Lebensbaum = Juniperus virginiana Z. BVBirginischer Wachholder DIRT PISUE ID je) AUlpbabetiiches Sachregilter Seite 209 218 220 309 320 323 325 329 BR aihitte Die Bolzarten im allgememen. I. Wald, Waldformen und Waldwirtfhaft überhaupt. Die genaue Kenntnis der einheimifchen Holzarten ift für den Forftmann von fundamentaler Bedeutung. Hierbei find vont waldbaulichen Gefichtspunft aus die Waldbäume (und einige Nusfträucher) gemeint. Sie bilden das Material unferer Be- ftände, aus denen jich der Wald zufammenfeßt. Der Wald zeigt zunäch]t eine große Verfchiedenartigfeit nad) feiner allgemeinen (geographifchen) Lage nördliche Breite und öftliche Länge). Innerhalb gleicher geographifcher Gebiete ergeben Jich weitere wefentliche Verfchiedenheiten je nad) der Bodenbeic affenheit und Speziellen Lage. ene macht Jich geltend als chemilche (Mineralitoffgehalt des Bodens) und als phyfifaliiche (Tiefgründig- feit, Feuchtigkeit, Locerheit, Wärme, Abjorptionspermögen 2), Diefe wird beftimmt durch die Meereshöhe, Exrpofition, bdahung, - Gebirgsausformung und befondere Umgebung (etwaiger Seitens Ihut durch vorliegende Berge oder Beftände, Einfluß benachbarter Gemäller 2c.). Sein üußeres Gepräge erhält der Wald durch die Betriebs- art bzw. Beftandsform, im welcher er bewirtichaftet wird. Die drei Hauptformen der Waldwirtjchaft Jind: Docdz, Ausichlag- und Mittelwaldbetrieb. Hierzu Üt aber um Laufe der Zeit eine große Anzahl von Hilfs= und Ergän- zungsformen getreten. Als folche Find anzuführen: dev modifizierte Buchenboc)- waldbetrieb (von v. Seebad), der zweialterige Hochwaldbetrieb Heh. Holzarten. 3. Aufl, 1’ 2 I. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. (von Burdhardt), der Lichtungsbetrieb mit Unterbau oder: Ilberhalt, der Lichtwuchsbetrieb (von Wagener), der Überhalt- betrieb oder Die Nutholzwirtichaft won Homburg), Die ver- fhiedenen ungleichalterigen Hochmwaldfornıen yemeljchlagform, Semelartige Hochmwaldform und FFemelform (von Gayer) 2. Bon neueren Erziehungsmaßregeln (Durforftungsiyjtenen) fommen namentlid) in Betracht die Blenterdurchforjtung (von Borggrevde), der Lichtwuchskonliffenhieb (von Urich) und Die horft- umd gruuppenweife Lihtwuhsdurdhforitung mon Borg- mann) le diefe zyormen, deren Schilderung und Würdigung Aufgabe der Waldbaulehre ift, bezweden hauptjächlic) Die Heran- ziehung von Starfhölzern ohne Erhöhung Des Limtriebs. Die Ausdehnung diefer feineren Betriebe ift zwar zur geit nod) eine bejehränfte ; auch fan von einer Verdrängung der urjprüng- lichen Hauptformen hierdurch nicht Die Ntede fein. Mllein fie haben doch den Anftoß Dazu gegeben, daß man Den früheren ihablonenmäßigen Betrieb aufgegeben hat und immer mehr zu einer feineren, individualijierenden Wirtichaft Beftandswirt Ihaft) übergegangen ijt. Eine wefentliche Ilmgeftaltung der Forftwirtjchaft darf fich bei deren fonfervativem Charakter über- haupt nur vorlichtig und langjamı vollziehen. Das Gedeihen und der Ertrag der Wälder wird fchließlich, jelbft bei gleicher Holzart, Betriebsart und Umtriebszeit, wejent- lich durch das verfchtedene Maß der Pflege beeinflußt, welches der Forftmann feinen Beftänden zu teil werden läßt. Sm Wirt: ichafts- oder Nugmwalde jteht der Ertrag an Waldproduften, in Geldwert ausgedrückt, im VBordergrunde m Schußmwalde hingegen bildet der Schuß, den der Wald feiner nächjten Umgebung fpendet, das wirtjchaftliche Endziel, fozujagen die Vtente. Die Maßregeln der Pflege betreffen nicht nur Die Be- jtände, fondern aud) den Boden. yür Die $ END e fommen in Betracht: Neinigungs= hiebe (MNusjätungen), Durhforftungen, Lichtungshiebe und Auf- altungen. Die Bodenpflege wird vermittelt Dur Mahregeln zur Sicherung eines nachhaltigen VBorratS an Humus (Schugmäntel, Ktronenfchluß, Unterlaffung der Streunußung), Joldde zur Herjtel- lung bzw. Erhaltung eines OMEPITE] EHER Loeferungsgrades Des Bodens (Behaden, Schweineeintrieb, Verbot der Waldiveide) und T. Wald, Waldforınen und Waldiwirtjchaft Überhaupt. 9 . endlich durch jolhe Maßnahmen, die auf Erhaltung oder Be: jhaffung des nötigen Feuchtigfeitsgrades gerichtet jind (Ent- wällerung, ev. Bewäjjerung, Yaubfänge, Sicdergräben, Unter- bau 2c.). Als man anfing, die Waldwirtjchaft methodifch zu betreiben, glaubte man, mit der Begründung der Beitände genug getan zu haben. m neuerer Yeit wird aber, auf Grund genauerer Kenntnis der Wachstumsgefeße, der Erziehung und Pflege der Beltände mit vollem Recht eine ebenjo große Aufmerfjfamteit zugewendet. An Stelle der früheren Empirie und Noutine tft immer mehr die der Gründe und Erfolge ihres Handelns ich bewußte Praxis getreten. Wie in den reinen Vtaturwiljenschaften, jo hat man auch in der Forftwilfenjchaft in den legten vier Jahrzehnten immer mehr der exakten FJorhung durd Er=- perimente ji) zugewendet. Der Fortfehritt infolge des liber- gangs von der einfachen Beobachtung, wie fie Jich gerade bietet, zum willenjchaftlichen Berfuche macht jich bereits in allen Ameigen der FForitmwillenfchaft geltend und wird für die Zukunft ins» bejondere dur) die wichtige Tatjache verbürgt, daß das forit- lihe Berfuhsmwefen in Deutichland fett dem Anfang der 1870er Sabre verjtaatlicht worden tit und in allen beteiligten Staaten nad) einheitlichen Gelichtspinikten betrieben wird. Die Kenntnis der Holzarten gewinnt man nicht bloß dur Hören im Lehrfaal und Studium von Büchern; aud m Gtus dium in der Natur muß binzutreten. Hierzu haben forjtbota= nijche und waldbauliche Erfurjionen anzuleiten. Nicht nur Der einzelne Baum will ftudiert jein, jondern auch der Beltand als Ganzes. Dur) das nachbarliche Zufanınentreten der Baume zu Beitänden unterliegen die Wachstumsgejege gemillen Mtodififa- tionen. Durch) das Sehen im Walde und Die wiljenjchaftliche Verarbeitung des uns bier gebotenen Stoffes bildet jich das Urteil über Die öwechnäßigfeit, ev. Zuläfligfeit des Anbaues dDiefer oder jener Holzart an einer gegebenen X Ortlichkeit und über die wirtjchaftliche Leiltungsfähigfeit jener. Mit der Zeit wird Diejes Urteil Durch die Erfahrung £orrigiert. Das nterejje an ven Waldbäumen, inSsbejfondere an folchen, die durch hohes Alter oder befonders jtark entwicelte Dimenfionen oder Durd) Befonderheiten ihres Wuchjes oder Durch geihichtliche Greignifje, die ji an ihre Exijtenz fnüpfen, ausgezeichnet jind, bat neuerdings in allen Streifen Der Bevölferung erfreulicher: 1* 4 I. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. weife zugenommen. In einigen deutfchen Ländern (Preußen!), Bayern’), Baden?) und Hefjen‘)), jind auf Veranlafjung oder mit Unterjftügung der Negierung Jelbjtändige Werfe oder wenigftens Anfänge von folchen über die vorhandenen beachtens- werten und daher zu ShüsKenden Baume und Sträucher bereits erichtenen. > In Breußen, wo bis jet eine Jufammenjtellung der zu fhüßenden Bäume bloß für Weitpreußen vorliegt, ift die Auf- Stellung forjtbotanifcher Merfbücher au) fiir die anderen ‘Pro- vinzen feitens der Negterung angeordnet worden. Sn Heffen eritredt fi) das Gefeg, den Denfmaljchug be- treffend, vom 16. Juli 1902 (jeit 1. Oktober in Kraft) aud) auf die Naturdenfmäler, worumter natürliche Bildungen der Erd- oberfläche, wie Wafferläufe, Felfen, Baume u. dergl. verjtanden werden (6. Abjchnitt, Art. 33—36)?). Bäume, deren Erhaltung mwünfchensmwert erfcheint, jollen mit Namen (auf Schildern) be= zeichnet und — wenn jie hohl find — auf Grund einer bejon- deren „Anmweiung zur Ausmanerung eines hohlen Baumes“ gegen weiteren Verfall gejchüßt werden. Yuch in außerdeutfchen Ländern ijt die auf den Schuß von alten, durch £oloffale Dimenfionen oder fonjtige interejjante Merf- male jic) auszeichnenden Bäumen gerichtete Bewegung in Fluß gefommen, 3. B. in der Schweiz). ı) Eonmwent: Foritbotaniiches Merfbuch. Nachweis der beachtens=- werten und zu jchügenden urmwüchligen Sträucher, Bäume und Beftände im Königreich Breußen. I. Brovinz Weitpreußen. Mit 22 Abbildungen, Herausgegeben auf Veranlaffung des Mintfters für Landivirtjchaft, Do- mänen und Yoriten. Berlin, 1900. ?, Stüßer, Fr: Die größten, älteften oder jonjt merfwirdtgiten Räume Bayerns in Wort und Bild. München. I. Heft, 1900. II. Heft, 1901. III. Heft, 1902. Jedes Heft enthält 11 VBollbilder in Lichtdruck und zahlreiche in den Text gedruckte Abbildungen. 3, Klein, Dr. Yudwig: Die botanischen Naturdenfmäler des Groß- herzogtums Baden und ihre Erhaltung. Karlsruhe, 1903. +) Sroßh. Miniftertum der Finanzen, Abterlung fir Forft- und Kameralerwaltung: Bemerfenswerte Bäume im Großherzogtum SHefien in Wort umd Bild. Mit 34 Tafeln in Lichtdruc, 2 Karten und 34 Ib bildungen im Text, Darmitadt, 1904, 5, Wilbrand: Schuß der Naturdenfinäler. Mus dem Großherzog- tum Heilen (Nllgemeine Forit- und Yagdzeituna, 1903, ©. 164). 6) Baum- Album der Schweiz. Bern, 1896 bis 1900 in 5 Liefe- rungen erichtenen, mit je 5 Lichtoruelbildern, I. Wald, Waldformen und Waldwirtichaft Iberhaupt, 5 Die deutfhen forftliden VBerfudsanjtalten haben ihr Interefje für die forftli- oder pflanzengeographijc, wichtigen Holzarten neuerdings (1895) dur einen „Arbeitsplan für die Unterfuhungen betreffend die Verbreitung der Hauptholzarten“ abermals befundet. Derjelbe erjtredt fic) (in 14 Paragraphen) auf folgende Pınkte: Holzarten, Yllter, Beltandsart, Wuchsform, geographifce Lage, Meereshöhe, Hang- (age, fonftige Standortsverhältniffe und Ausführung (Alrbeits- teilung, Berfonal, Veröffentlichung 20.). Die Erhebungen jind für 19 Holzarten verbindlich und für 22 Holzarten wünjcens- wert. Die erjte Veröffentlihung auf Grund diejes Plans Liegt aus Sahjen vor’). Bei der IV. Berfammlung des \nter- nationalen Verbandes forftliher Verfuchsanftalten zu Mariabrunn (vom 30. Auguft bis 5. September 1903)°) fan Das Ihema: ‚Mitteilungen über die Ergebniffe der Unterfuhung Hinfichtlic) der Verbreitung der Hauptholzarten“ am 5. September zur Ver- Handlung. Nach den hier gehaltenen Vorträgen über den Der= zeitigen Stand der Angelegenheit find die Erhebungen in Deutjch- land für die Kiefer definitiv abgefchloffen, für die Eiche, Bude, Bergahorn, Weiftanne, Fichte, Bergkiefer und Stechpalme wenigitens annähernd zu Ende geführt. „zu Dfterreic) umd Ungarn find aber die Verfuche nocd) nicht jo weit vorgefchritten. Immerhin werden auch in Deutihland noch „Jahre vergehen, bis dDiefe Frage in Bezug auf fämtlihe Holzarten zu einem befrie- digenden Abjchluß gelangt ift, was bei dem großen Umfang und der Schwierigkeit der erforderlichen Erhebungen nicht befremden fanı. Als Vorläufer diefer ganzen Bewegung ift eine Abhandlung von Graner?) zu nennen. Im nacpitehenden follen zunädhjt einige allgemeine Betrach- ‚tungen über die Zahl und Gruppierung der Holzarten nad) verschiedenen Gejichtspunften (äußere Merkmale, Eigenjchaften 1), Bed, NR: Die Verbreitung der Haupthoßarten im Königreiche Sachien. Nach den Erhebungen der jächliichen foritlichen Verluchsanitalt zujammengeftellt (Tharander Forftliches Jahrbuch, 49. Band, 1899, ©. 28). 2) Berichte Über dieje Berfammlung befinden fich in den Zeitjchriften: Gentralblatt für das gejamte Forjtwejen, 1903, ©.419, 469 und 513 (G. Janka). Zeitjchrift fir Forft- und Jagdıwejen, 1903, S. 756, bier 759 (Dr. Shwappad). Allgemeine Forft- und FJagdzeitung, 1904, .26, bier S.31 (Sitefert). 3) Hraner: Die geographiiche Verbreitung der Holzarten (KForit wiffenjchaftliches Gentralblatt, 1894, ©. 377 und 569). Y) R 6 I. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. und foritliches Verhalten) folgen. Den Edhluß diejes Abjchnitts wird ein furzer Überblict über die neueren Naturalifations- Beitrebungen bilden, weil eine größere Anzahl Fremdländijcher Holzarten namentlich in den drei legten Jahrzehnten Gegenjtand des Foritlihen Anbaues geworden ift. I. Aufzählung der Haupt: und Nebenholzarten. Die Zahl der BaunmHolzarten, die m unferen Waldungen vorkommen und Deren Heranzucht von feiten des yoritwirtes eritrebt wird, ift eine verhältnismäßig geringe. Noch bejchränkter it Die HYahl derjenigen Arten, Die weit verbreitet bzw. als unbedingt herrihhende zu bezeichnen find, und jelbjt unter diejen fann nur ein Teil ununterbrochen in reinen Beltänden erzogen werden. Die meilten Holzarten treten vielmehr m Mifhung mit jenen, fowie untereinander auf. SHterauf be= ruht die Einteilung der Holzarten in Haupt und Nleben= holzarten. Die Hauptholzarten find als die herrijhenden am metiten in reinen Bejtänden verbreitet. mi Htnblice auf Diejes natürliche Vorfommen und mit Nüdficht auf ihre Eigenjchaften und ihren Gebrauchswert verdienen fie Daher — auf ihnen zu jagenden Standorten — in erfter Linie auf größeren Flächen teils rein, teils in Mifchung miteinander oder mit den Vieben- holzarten angebaut zu werden. Die Nebenholzarten jind zwar ebenfalls im Walde großzuziehen und zu erhalten, allein ihr nachhaltig gedeihliches Fortfommen tft mur im Mifchwald (mit Hauptholzarten) gejichert; aud) tft ihr Gebrauchswert nicht jo vielfeitig, Daher mehr Durch) (ofale Berhältnijje bedingt (Gewerbe und Fabriken, welche ihr Holz, verarbeiten). Zu den Hauptholzarten Jind eigentlid) nur folgende jeh8 Arten zu rechnen: Rotbudhe, Stieleidhe, Trauben- eihe, Weißtanne, Fichte und Kiefer Yabt man den Begriff etwas weiter, jo würden noch die vier Arten: Ejche, Schhmwarzerle, Weißbirfe und Lärche binzufommen. Hier- von nehmen — wenigjtens in Deutjchland — die Siefer, Fichte und Ntotbuche die bei weiten größte Waldfläche ein, wahrend Eiche und Schwarzerle wohl die geringste (flächenweije) Verbrei- tung bejigen. III. Gruppierung der Holzarten, 7 Alle anderen Holzarten find Nebenholgarten. Die in forstlicher Beziehung wichtigiten find: Hainbude, Ulmen, Ahorne, Bappeln, Weiden, Schwarzkiefer, Weymouths= £iefer, Zürbelfiefer umd Rrummbolzfiefer. Ron untergeordneter Bedeutung ind: Weißerle, Nud- birfe, Linden, die Sorbus-, Pirus- und Prunus-Vrten, Edelfaitanie, Roßfaftanie, faljche Afazie, gemeine Wal- nuß, Safel und Wahholder. II. Gruppierung der Holzarten. Die vorftehend aufgezählten Holzarten (affen fic) entweder nad) äußeren Merfmalen oder nad) forftliden Eigen- ihaften zu bejtimnten Gruppen von gemeinfantem Eharafter vereinigen. f. Gruppierung nach äußeren Mertmalen. As folge fommen in Betracht Stammhöhe md Sc) aft- form, Blattform, Blattdauer umd die ohne wiljenjchaft- liche Hilfsmittel erfennbare Beichaffenheit des Holzes. A. Stammhöhe und Schaftforn. Nah) dem gejamten Wuchsverhalten unterjcheidet man Baum- ımd Strauhholzarten. Die Bäume zerfallen je nad) ihrer Schaftlänge in folde L, I. und I. Größe. Die Sträucher find entweder Hod- (Groß) oder Klein- jträucher. Zu den Bäumen. Größe (25 m bodh und Darüber) gehören: Notbuche, Stieleiche, Traubeneiche, Cerreiche, Feldulme, Bergqulme, Flatterulme, Eiche, Bergahorn, Sommerlinde, Winter: (inde, Schwarzpappel, Silberpappel, Sraupappel, Pyramidenz pappel, fanadifche Bappel — Tanne, Fichte, Kiefer, Weymouths= fiefer und Lärche. Bäume I. Größe (mit 12—24 m hohem Schafte) jmd: Haimbuche, Spitahon, Edelfaftanie, Schwarzerle, Weihbirke, Nuchbirke, Bogelbeere, Speierling, Elsbeere, wilder Birnbaum, Vogelkiriche, Faliche Akazie, Ape, Weihweide, Bruchweide, Wal nuß, PBlatane, Koßfaftanie — Schwarzkiefer und BZürbelfiefer. Bäume II. Größe (unter 12 m Höhe) find: Feldahorn, s I. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. Weißerle, Baftard-Eberefche, Miehlbeere, Oxelbeere, wilder AUpfel- baum, Iraubenfirfche, Sahlweide'), Graumeide — Strummmbolze tiefer und Tarus. Scharfe Grenzen lafjen fich allerdings hierbei wicht Ziehen, da das habituelle Höhenwachstum der einzelnen Holzarten Durd) die Standortsverhältnilje (Tiefgründigfeit, Lage 20.) mwejentlic) modifiziert wird”). Auch tft hierbei die Höhe im reiferen Alter (nah Abfchluß des Höbenwuchfes), jowie Die VBorausfegung unterftellt, daß jede Holzart auf ihren natürlichen Standort Jic) befinde. Künftliche Verpflanzung auf nicht zufagende Drtlichfeiten ändert jelbftverjtändlid) auch Die Höhenwachstumsperhältnijie. As Hochfträaucher bezeichnet man folche Sträucher, Die über 2,5—5 m Höhe erreichen. Hierher gehören: Grümnerle, Die Kulturweiden, Hafel und Wahholder. SKünftlihen Anbau finden - wohl nur die Nulturweiden, nad) Sorten getrennt, auf je be= fonderen Beeten. Die Kleinfträucer, d.h. Sträucher, Die höchjtens 2,5 m hoc) werden, verlohnen den Anbau in der Kegel nicht. Ste ind aber doch in vielen Fällen nugbar oder wenigjtens willfommen, 3. DB. zum Schuße der Bodenfraft, zur Torfbildung, zur Bindung des Flugfandes 2c. Oft werden fie aber als jog. gorjtunfräuter beim Ans und Nachbau der befieren Baumbolzarten läftig, jogar nachteilig (4. B. Schwarzdorn, Weißdorn, Bronibeere, Bejen- pfrieme), im welchem Falle die Art als Nulturwerfzeug gehands habt werden muß. Yußer von der Stammböhe hängt aber der Gebrauds= wert der Bäume bzw. Schäfte auch) von deren Geradjdaftig- feit und Bollholzigfeit ab. Hinfichtlih der Geradichaftigfeit unterjfcheidet man ihnmürige und nihtihnürige Scäfte Tyene jind entweder awei- oder einfchniürige. Bei den zweifchnürigen Stämmen bildet die Schaftachle (Baumfeele) nahezu eine gerade-Linte. Als einfchnürig wird ein Schaft bezeichnet, wenn er ji) zwijchen zwei gedachte parallele Ebenen legen Läßt, deren gegenfeitiger Abjtand dem mittleren Durchmefier des Scyaftes gleich iit (äbelfürmige ', Die Sahliweide tritt häufiger als Dochitrauch wie al$s Baum auf; Dies gilt auch von der Gramveide, Die Schwarzfiefer 3. B. erreicht in Niederöfterreich, Bosnien md Serbien oft Die Höhe eines Baumes I Größe. Der Feldahorn enmvachft auf gintigem Standort zu einem Baume II Größe. III. Gruppierung der Holzarten. 9 Schäfte, Kırrvenhölzer, Sintehölzer 2c.). Die nichtichnürigen Schäfte zeigen nach) allen Richtungen bin Abweichungen vom Lote. Die geradejten Schäfte (jelbjt im freien Stande) bauen Fichte, Tanne, Lärche und Pyramidenpappel. hnen reihen fi) an Stiefer, MWeymouthskiefer, Erle und Traubeneiche, vorausgefeßt, daß der Boden tiefgründig und locer it. uf Flahgründigen Boden mit undurchläjjigem Untergrund (Ton) erwächjt 3. B. die Stiefer nicht [hnürig. Bejtandsichluß erhöht die Geradichaftigkeit, aber nicht im gleihen Maße das Längenwahstum, wie man früher glaubte. Den frummijten Schaft entwidelt wohl die Sirunmm- holzfiefer. Aber auch Jonjt gerade aufitrebende Holzarten zeigen mitunter frummı oder ziefzacfürmig aufiteigende Schäfte, entweder infolge gewijjer Standortsverhältnilfe oder Durch meteorifche Ele- mente (roit, Schnee, Eisanhang) oder durch Tierbejchädigungen (Berbiß durch Wild, Sfnfektenfraß 2c.). Die Bollholzigfeit wird durd) Die (echte) Schaft- formzahl ausgedrückt. Bei gleicher Länge Iteigt der Wert eines Schaftes im geraden Verhältnille zum Yopfdurchmeiler. gu den vollbholzigen Holzarten gehören insbejondere: Buche und Tanne. Much Eiche, Fichte und Kiefer bauen häufig voll- holzige Schäfte.e Abholzig hingegen jind befonders: Erle, Birke, Byramidenpappel und Lärche. Gejchloilener Stand und mäßige Grimaftung befördern die Vollholzigkeit. B. Blattfornı. sn Diefer Beziehung unterfcheidet man Yaub- und Nadel: bölzer (Schwarzhölger). Bei jenen tt das Blatt hauptlächlich in der Horizontal- richtung entwicelt. Bei diefen ilt es durc) die Nadelform charak- terijiert; wenigjtens überwiegt bier die Längendimenfion Die Breite bzw. Dicke beträchtlihd. Die verhältnismäßig breitejte yorm der Vadeln ijt der Tanne und dem Tarus eigentünlic). Die jpißeite Form befigen die Nadeln der Fichte. Die fonftigen Unterfchiede zwifchen Yaub- und Ntadel- hHölzern liegen im Holze und in den Säften, wovon fpäter Die Nede jein wird. C. Blattdauer. Bon Diefem Gefichtspunfte aus werden jommer=- und wintergrüne Holzarten unterfchieden. Die im II. Abfchnitt behandelten Yaubhölzer jind jänmtlich jommergrün. Die Begriffe 10 I. Abjehnitt. Die Holzarten im allgemeinen, „Zaubhölzer" und „Jommergrüne" Holzarten deden jich jedoch nicht volljtändig, da es auch einige wintergrüne Yaubhölzer gibt, z.B. Stechpalme und Mabonte. Die einheimijchen Vtadel- hölzer hingegen find, mit Wusnahme Der Lärche, janıtlich wintergrün. -D. Holzbefchaffenheit. Bon einer Einteilung nad) dem anatomifhen Bau der Holzarten wird bier abgejehen, weil die Gruppierung hiernacd) nur mittels Yupe und Mikroffop erfolgen fünnte. Die wichtigiten anatomischen Unterfhetdungsmerfmale follen aber doch im II. YUb- jchnitt bei jeder einzelnen Holzart furz angegeben werden. Dom waldbaulihen Standpunft aus, Der bier der maßgebende ift, werden (je nad) dem SHärtegrad Des Holzes) harte und weiche Holzarten unterjchteden. Zu den harten Hölzern werden gerechnet: Notbuche, Hat buche, Efche, Edelfaftante, die Eichen-, Ulmen, Ahorn, Sorbus- und Pirus-Mrten, VBogelfirsche, Falfche Afazie, Walnuß, Platane und Tarus. Zu den weichen Holzarten gehören: Erlen, Birken, Linden, Bappeln, Weiden, ITraubenfirfche, Noßfaftanie und alle Nladel- hölger (ausgenommen Tarus). Die mit dem fpezififchen Gewichte im Zufammenbang itehende Holzhärte bedingt den GebrauchSwert der Hölzer wejentlich. Die weichen YKaubhölger werden nicht felten zum Hindernis für die Kultur der harten bzw. edlen Holzarten, 3. B. Die Sahl- und Graumeide in Buchen- und anderen Laubholzhegen, Die Hafel im Eichenfhalwald 2e. 2. Gruppierung nad Eigenfchaften und forjtlichem Derhalten. Da e8 zu weit führen würde, die Holzarten im Bezug auf jämtlihe den Fortmann intereffierende Eigenfhaften zu gliedern, und da diefe im I. Abfchnitt bei jeder einzelnen Holzart liberjichtlich zufammengefteltt find, Jo begnügen wir ums im nachjtehenden mit Hervorhebung der wichtigjten und für das orkommen entjcheidenden Momente. Diefe find der Gefelligfeitsgrad, das Bodenper- bejjerungsvermögen, daS Verhalten der Waldbaume gegen Licht und Schatten und das gefamte Wuchsver- halten überhaupt. III. Gruppierung der Doßarten. Mi A. Öefelligfeitsgrad. Kie früher hervorgehoben wurde, tritt eine nur Eleine Anzahl von Holzarten in Form reiner Bejtände auf, während der größere Teil mehr in Mifhung vorkommt, weil er in diefer beifer gedeiht. Mit Rücklicht Hierauf laflen fi) rein=gejellige (oder artenweis- gejellige) und gemifcht=gefellige Holzarten unterjcheiden. Diefe Begriffe deden fi) zwar nicht vollftändig mit den Begriffen Haupt= ııd Nebenbholzarten, allein die am nieilten verbreiteten drei Hauptholzarten (Rotbuche, Kiefer, Fichte) find doc) zugleich auch rein=gefellige oder unbedingt herrichende. Shnen reiht ji) — wenigstens für das jüdliche und jitdweitliche Deutfchland (Schwarzwald) — die Weißtanne an. Die fechs anderen Hauptholzarten (Stieleiche, Traubeneiche, Eiche, Schwarz- erle, Weißbirke, Yärche) treten wenigstens unter bejtimmten Stand- ortSperhältnilfen, wenn auc) in geringerer Ausdehnung, als rein= gejellige auf. Man kann fie daher zu den bedingt herrichenpden rechnen. Sp findet ji) z. DB. die Stieleiche rein tm Marjchlande der Niederung, auf kräftigen, tiefgrümpdigem Schlieboden. Die Trauben eiche famı auf tiefgründigen Böden bis zu höheren Lagen in reinen Hochwaldbejtänden erzogen werden. Auch im Schälwald- betrieb lajjen jich beide Eichenarten in reinen Bejtänden erziehen. Die Eiche tritt auf kräftigen, tiefgrümdigen, feuchten Böden haupt- jahlih in den YFlußniederungen Auenwaldungen) und in den Borbergen an Winterhängen auf. Die Schwarzerle eignet jic) als Holzart des quelligen Flußgebietes befonders zur Bejtodung feuchter Stellen (Vtaßgallen) im Laubholzhoch- oder Viiederwald. Die Weißbirfe fiedelt ji) infolge ihrer Anfpruchsiofigkeit an ven Standort, ihres Ukfoınmodationsvpermögens und wegen der leichten Verbreitung ihres Samens ohne Schwierigkeiten auf weite Strecden an und bildet namentlich in Schweden, Norwegen und Rußland unermeßliche Wälder. Die Lärche endlich wacht namentlich auf £räftigen, frifchen Gebirgsböden und bei dem vollen Lichtgenufle, den ihr die heimatlichen Berge (Schweiz, Tirol) Ipenden, zu jtatt- lichen Dimenfionen heran, während jie im Deutjchland Fomwohl auf den Höhen als in den Tiefen vielenorts verjagt. DieNtebenholzarten find Sämtlihd gemifcht=-gefellige; jedoch fünnen eimige auf gewijfen Standorten ebenfalls als bedingt Herrjchende in reinen Bejtänden auftreten, Hierher 1 I. Abjehnitt. Die Holzarten im allgemeinen. gehören 3. B. die Hainbuche (im öjtlihen Deutichland), die Ulmen (im Aueboden), der Bergaborn (auf Dem zerflüfteten Ur= oder Gruptiv-Gejtein höherer Bergmwälder), die Grünerle (int Hoch- gebirge), die Kulturweiden (im feuchten, loderen Niederungs- boden), die Schwarzfiefer (auf dem Salfboden Niederojterreichs), die Urve und Krummbolzkiefer (im Hochgebirge bzw. in den Alpen). Die meilten übrigen Nebenholzarten treten felbjt auf enger begrenzten Gebieten fat nur einzeln oder gruppen= oder horit- weife in Bejtänden aus bodenbejjernden Holzarten auf. Manche finden jogar nur auf beitimmten Ortlichfeiten und unter befonderen Verhältniffen Duldung im Walde, 3. B. die AUfpe (in Frojtlöchern), die faljfche Akazte (auf geringem Sandboden), die Roßkajtanie (in Wildparfs), die Sorbus-, Pirus- und Prunus-Vrten 2c. (in Mittel- waldungen). Falt auf dem Ausfterbe-Etat fteht leider der lang- jammüchjige Tarus. Daß im Laufe der Yeit bedeutende Ver- änderungen tm VBorfommen und ti der Verbreitung Der Holz- arten jtattgefunden haben, zeigt gerade Dieje Holzart in epidenter YBeife, denn nach den uns hinterlaffenen Aufzeichnungen römischer Schriftiteller it die Eibe im alten Germanien und Gallien eine jehr verbreitete Baumart gemwefen. Das Bermögen, Jih auf die Dauer in reinen Beltänden erhalten zu fünnen, hängt zwar zunädjt mit den Standorts- Berhältnijjen bzw. -Anfprüchen!) der Holzarten zufammen, wird aber auch mit von anderen Eigenfchaften bedingt, wie aus nad- jtehenden Betrachtungen hervorgeht. B. Bodenverbefferungspermögen. Da die Holzarten Die mineralischen Subftanzen, welche jich m der Dolzajche vorfinden, dem Boden entnehmen, fann von einer faktifchen Bereicherung Ddesfelben an jolchen bzw. von Wer- mebhrung jener Subjtanzen durc) den Holzwuchs feine Nede jein. Allein die Quantitäten an pflanzlichen Abfällen (dürre Blätter, junge Triebe, Teile älterer Zweige, Borfefihuppen, Blüten, Frücte, ‚sruchthüllen, adgejtorbene Wurzel 2c.), welche die Bäume dem Boden zur Humusbildung zuriücgeben, jind doc — je nad) Holz- arten — Jehr verjchteden, und in Ddiefem Sinne fann man von Holzarten, Die den Boden verbefjern, umd folchen, die denjelben ') Ties gilt namentlich für Die Kiefer und Birke, die hHauptjächlich folge ihrer großen Gentgjamfett in Bezug auf Boden, Lage und Klima einen Jo großen VBerbreitungsbezirk ftch erobert haben, III. Gruppierung der Holzarten. 13 verjhlehtern, jprehen. Namentlich findet durch jene eine direfte Anreicherung der oberiten Bodenfchicht mit pflanzlichen und durch) deren Verwejung mit mineralifchen Nähritoffen jtatt. Se umfangreicher die Baumfronen und je Dichter jie zugleich belaubt find; je länger ji die Waldbäume im Schlufje zu erhalten ver- mögen, deito bodenbejjernder ijt die betreffende Holzart. Als bodenbejjernde Holzarten in erjter Linie find zu bezeihnen: Notbuche, Tanne und Fichte. Aber auch Hainbuche, beide Linden-Arten, Edel- und Nopfajtanie,. jorwie die verjchie- denen Siefern-Arten und Lärche find zu Den bodenbejlernden Holzarten zu rechnen, die leßtgenannten Nadelhölzer (zumal die Kiefer und Lärche) freilih nur bis etwa zum 25.—30. Jahre, weil jie jih von diefem Alter ab licht zur jtellen pflegen. Zu den bodenverjhledhternden Holzarten, unter denen der Boden leicht zurüdgeht, vergraft, verangert und verüdet, ge- hören — abgejehen von älteren Stiefern und Lärchen — zumal die Eichen, Erlen, Birken, Pappeln, Weiden 2c. Daß der Boden in reinen Schwarzerlenbejtänden — troß der frübgeitigen Licht- jtellung Derjelben — meist nicht jchlechter wird, hängt hauptlächlich damit zufammen, daß die Schwarzerle gewöhnlich nur auf jtändiq friihem, jogar feuchtem Boden zum Anbau gelangt, der jeine Stilche jelbjt dann nicht einbüßen würde, wenn er mit einer nod) lihtfronigeren Holzart bejtodt wäre. Es ijt einleuchtend, daß das verjchiedene Bodenverbefjerungs- vermögen die Fahigfeit zu einer artenmweifen Gejelligfeit ganz mwejentlich mit bedingen muß, indem menigitens die anjpruchs- vollen Holzarten nur dann in reinen Beitänden freudig gedeihen fönnen, wenn jie zugleich durd) jtarfe Humusproduftion die obere Bodenihicht anreichern; dies gilt namentli für Rotbuche und Weißtanne. C. Derhalten gegen Licht und Schatten. Zum ungeitörten Vollzug des Aljuntlationsprozefles der Waldbaume ift, wie die Planzen-Bhyiiologie nachzumetjen hat, mehr oder weniger Licht (und Wärme) erforderlich. Daher be- dürfen alle Holzarten zu ihrem Wahstum fortdauernd des Sonnenlichtes. Allein es gibt eine Anzahl von Holzarten, die wenigitens im jugendlichen Zujtande ein gewiljes Maß von Be- Ichattung lieben oder mwenigitens vertragen. Hierauf beruht die Einteilung in jchattenliebende, schattenertragende und Lichtbe- Dürftige Holzarten. 14 TI. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen, Die beiden erjten Gruppen faßt man auch unter dem Yusdrude „Schattenhölzer“ zujfanmen; die lichtbedürftigen Holzarten nennt man „Xihthölgzer". Die Bezeichnung als Ichattenliebend, ev. jehugbedürftig fan nur für die erjte Jugend in Betracht fommen, allein jie darf nicht etwa dahin veritanden werden, als ob jeitens der betreffenden Holzarten der Schatten an ic) begehrt werde. Die Wirkung des Schattens befteht bloß in Berhütung zu jtarfer Blattverdunftung, die den Pflanzen bei ungenügender Zufuhr von Feuchtigkeit verderblich werden würde, jomwie in Verhinderung von Froftichäden. Cine gemilje Beichattung ijt daher für die jungen Bflängchen folcher Holzarten notwendig, Die gegen Fzroft bejonders empfindlich jind. Das Schattenbedürfnis einer Holzart laßt fich nicht nur nach dem Berhalten der jungen Pflängchen beurteilen, welche unter hohem Holze Jich befinden (Befchattungserträgnis oder paljive Beichattung), jondern auch nad) der Befronung älterer Stämme (BejchattungS- vermögen oder aktive Bejchattung). Man fann im allgemeinen annehmen, daß die mit eimer umfangreichen, tief herabgehenden und im „snneren dichten Krone ausgeftatteten Holzarten auch zu= gleich Die jehattenertragenden Jind, während Die Lichtholzarten eine mehr Locdere und lichte Belaubung bejigen. Cine jtrenge ‘Broportionalität zwijchen pafjiver und aktiver Beichattung findet aber nicht bei allen Holzarten ftatt. Das Beichattungsvermögen der Fichte ift 3. DB. größer als daS der Tanne, während Das Bejchattungserträgnis beider Holzarten umgekehrt Jich verhält. gupden Schattenholzarten gehören hauptjädhlich: Tarxus, LLeiptanne, Fichte, Notbuche, Hainbuche, Linde und Ropfaftanie. Den Übergang zu den Lichthölgern vermitteln etwa: Weymouths- fiefer, Schwarzfiefer, Zürbelktefer und Edelkaftanie. WUlle anderen Holzarten find Lihtholzarten. Einige, wie 3. B. Efche, Eiche, Ulme und Ahorn vertragen unter Umftänden leichten Geiten= jchatten; andere hingegen, wie Kiefer, XYärche, Die Bappelarten, Afpe, Birke und die Werdenarten jind außerordentlich Lichtbe- Dürftig. Mtodifizterend auf das bezügliche Verhalten der Holz- arten wirken insbefondere die Standortsverhältnifje, indem das Schattenerträgnis jämtlicher Holzarten auf fräftigen, frifchen Böden etwas größer it als auf geringen Standorten. Wud) gedeihen jelbjt ausgeprägte Schattenhölzer, 3. DB. die Weihtanne und Fichte, in der nebel- und wolfenreichen Gebirgsatinophäre ganz im 7yreien. - III. Gruppierung der Solzarten. 15 Aus vorjtehenden Erörterungen ergibt fic) zugleich, daß Die Unterfheidung in Schatten- und Lihthölzer in einer ge- wien Beziehung zu der Einteilung in bodenverbefjernde und bodenverjhlehternde Holzarten jteht. VUlle Schatten bölzer müjjen nämlich zu den bodenverbefjernden gehören, da jie, wegen reichen Kronenjchirms, dem Boden auc) viel Material zur Bildung der Streudede zurücgeben und den austrocdnenden Winden und Sonnenjtrahlen den Zutritt zum Boden verwehren, mithin dejjen Feuchtigkeit zurüchalten. Nur darf der obige Sat nicht umgefehrt werden, denn es gibt auch lihtbedürftige Holz- arten, die den Boden, jo lange jie fich gefchloflen erhalten, ver- bejjern, weshalb fie zu Ddiefem Zwede jogar angebaut werden. Dies gilt Dejonders für die Kliefern-Arten, zumal für die gemeine Kiefer. Gefchlofiene Beitände aus Schattenhölzern wirfen auc vorteilhaft auf den VBerwefungsprozeß ein. Die Bodendede unter ihnen beiteht aus Laub bzw. Nadeln oder Moos. Die Um- wandlung Diejfer Dede in eine Grasnarbe wird Durch den dichten Kronenfchirm verhindert. Die VBerwefung erfolgt weder zu rald), no zu langjam. Daher bildet jic) jener milde, locfere, ab- forptionsfähige Waldhumus, der namentlich auf die phyfifaliiche Bodenbeichaffenheit (Friiche, Yoderheit, Wärme) vom günftigiten Einflufie ilt. Endlih ilt noch hervorzuheben, daß die Schattenhölzer, wenn fie unter einem Schugbejtand ftehen, dur) einen mehr oder weniger hohen Grad von Yäbhlebigfeit fich auszeichnen. Sie atmen — Jozujagen — Ihwäcer als die im vollen Lichte aufıvajenden Pflanzen. Ber geringer Atmung geht weniger Subjtanz verloren; daher ijt auch weniger Subjtanz zur Dedung des DVerluftes erforderlih. Mithin verbleibt immer noch ein UÜberfhuß für das Wachstum und die Bildung neuer Organe. Der geringere Stoffwechjel tritt in einem langlameren Wachstum und der Langlebigkeit der Organe der Schattenpflanzen zu Tage. Um auffalligiten zeigen fich Ddiefe Berhältnilfe bei Weißtanne und Notbuche. D. Wudsverhalten. Nach Dem mehr oder weniger rafchen Längenwuchs der Holzpflanzchen in der Jugend werden die Holzarten in langjame wücjige und vafhwüchftige umterjchieden. I. Gruppe. Yangfamwüdlig ind: Notbuche, Hainbuche, Sorbus-Irten, Pirus-Irten, Linden, Tarus, Tanne, Fichte und Arve. 16 I. AUbjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. IM. Gruppe Etwas rafchwücdhjiger — namentlic) von Nugend auf — find: Eiyen, Ahorne, Ulmen, Ejche, Edelfajtanie, Bogelfiriche, Walnuf, latane, Noßfaftanie und Schmwarzfiefer. II. Gruppe. Am rafhwüchjligiten find: Grlen, Birken, Bappeln, Weiden, falfche Afazie, Stiefer, Weymouthsfiefer und Lärche. Die vorjtehende Klaffifizierung foll das Wurhsverhbalten im ganzen fenngeichnen. yerner wird hierbei unterftellt, daß jede Holzart auf einem ihr zufagenden Standorte, jomwie in ent- Iprechender Baumftellung (Schlußgrad) jich befinde. Wenn dieje Berhältnijje für Die eine oder andere Holzart weniger günjtig liegen, jo fann ich ihr habituelles Wachstum natürlid) nicht in vollfommener Weile entwiceln. m einzelnen zeigen fich liber- dies bei vielen Holzarten Modifikationen je nach dem Lebensalter. Bei manden langfammüchligen Holzarten wird das in der Jugend langjame Wachstum vom Stangenholzalter an bedeutend leb- hafter (Tanne, aud) Fichte). Andere ind umgekehrt in der Jugend etwas rafhmwüchliger, laffen aber fpäter nad) (Edelfaftanie, Bogel- firiche). Belonders lehrreich tft das bezügliche — je nad) Stand= orten verfchiedene — gegenfeitige Verhalten von Eiche und Buche, fowie von Sliefer und Fichte. Das Ausfhlagvermögen tit befanntlic nur den Yaub- hölzern eigentümlich. Bet einigen ausländischen Vadelhölzern (3. 8. Pinus rigida 47222.) zeigt Jich zwar einiges Nepropuftions- vermögen, allein nur im jugendlichen lter. Hinfichtlic) der Neproduftionskraft fommen zwei Momente in Betradt: 1. die Urt und Neihlichfeit des Ausjfchlags und 2. die Dauer der Stöde. Manche Holzarten treiben fait nur Stoeloden (z.B. Eichen, Hainbuche, Ejche); andere falt nur Wurzelloden (3. B. ältere Yipen); wieder andere Stoc- und Wurzelloden zugleich (3. D. Ulmen, Weißerle, Mazie). Manche Holzarten fchlagen jehr iippig und faft umermüdli” aus (3. B. Eichen, Ulmen und Linden); andere entwiceln zwar im erjten Umtrieb zahlreiche und fräftige Yoden, lajfen aber bald nad) (3. B. Ahorne und Ejche); wieder andere Schlagen überhaupt gering aus und haben auch nur eine geringe Dauer der Stöde (3. B. Notbuche und Weißbirfe). m ipeziellen Teil wird nicht- nur das allgemeine Wuchsverhalten, fondern auc) die Ausfchlagfähigfeit bei jeder einzelnen Holzart gewirdigt werden. III. Gruppierung der Holzarten. 7 Zufaß: Schließlich follen an diefer Stelle noch einige Mit- teilungen über neuerliche intereffante Unterfuchungen von Engler!), betr. das Wurzelwachstum der Holzarten, gemacht werden. Hiernach deeden fih die Wachstumsperioden der Wurzeln durchaus nicht vollitändig mit jenen der oberiwdiichen Pilanzenteile, auch it das Längenwachstum und die Neubildung dev Wurzeln einer ges willen Periodizität unterworfen. Bei den Wurzeln der Nadelhölzer ruht das Wachstum vom November bis zum März vollftändig. Das Wurzelmachstum der Laubhölzer Hingegen erleidet — wenigjtens in Mitteleuropa — zur Zeit der Vegetationsruhe faum eine Unterbrechung. m März (und April) beginnt das Wachstum der Wurzeln (bei Nlavdel- und Laubhößzern); im Juni und Nult wachjen die Winzeln am [ebhafteiten. Zum Auguft läßt das Wachstum Itart nacı bis fait zum Stillftand im September. Anfang Dftober tritt abermaliges itarfes Wachstum ein, weches bei den Nadelhölzern meijt bis Ende des Monats anhält, bei den Laubhölzern jogar bis tief in den November hinein. Tas geringere Wachjen dev Wurzeln der legteren im Winter hängt mit der niedrigen Bodentemperatur zujammen. Zmwifchen zwei Perioden ftarfen Wachstums (im Frühlommer und Herbit) liegt alfo eine Periode mit jchwachemn Wachstum. Ber allen Holzarten find die Wachstumsleiltungen der Murzeln im Jrühjommer erheblich größer als im Herbft. Ber den Laubhölzern ift aber das herbitliche Wurzelwachstum viel lebhafter alS das der Navelbölzer. Aber auch während der Vegetationszeit erleidet das Wurzels wachstum Unterbrechungen und Störungen, welche mit dem je= weiligen Wärme- und Trodengrad des Bodens zufammenhängen. Sm großen ganzen ift im Sommer für die Machstumsenergie der Wurzeln die Feuchtigkeit des Bodens entjcheidend, im Herbit und Winter hingegen die Wärme des VBodens. Bei den meiften Holzarten wachfen die Wurzeln noch bei geringeren Temperaturen als die oberirdijchen Organe. Für die Nadelhölzer Liegt die untere QTemperaturgrenze, bei welcher die Wurzeln noch wachjen fünnen, bei 5—6° C., für Buche und Dergs ahorn bei 2--3° C. Die vorftehenden umfangreichen und eingehenden Unter= fuchungen haben nicht nur wilfenfchaftlichen, fjondern auch praftiichen Wert (Wahl der beiten Pflanzzeit 2c.). 1) Engler, A.: Unterfuchungen Über das Wurzelwachstum der Dolz=- arten (Mitteilungen der Schweizeriichen Zentralanftalt für das forftliche Berjuchswejen, Band VII. Zürich 1903, ©. 274—340), Mitteilungen der Schweizerischen Zentralanftalt für das foritliche Verfuchsweien (Menue Forftliche Blätter, Ir. 29 vom 25. Juli 1903, ©. 228). Ein Auszug aus diejen Unterfuchungen. He$, Holzarten. 3. Aufl. 2 18 I. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. IV. Aaturalifationsbeftrebungen. I. Geihichtlicher Rückblid. Schon vor etwa 160 Jahren wurde die Einführung fremd- Ländijcher (inSbejondere nordanterifanifcher) Holzarten von weit- blidenden Männern, die in der Botanik jahfundig und ihr mit Vorliebe ergeben waren, ins Auge gefaßt und empfohlen. Den Anfang hiermit machten die Engländer, denen jich infolge ihrer ütberjeeifchen Berbindung mit Ntordamerifa die bejte Gelegen- beit dazu bot. Größere Anpflanzungen mit oft und nordmeit- amerifantjchen Holzarten find namentlich auf den großen Privat- bejigungen in England und Schottland gemadt worden). Deutihland folgte diefem Beijpiel etwa 50 Jahre |päter. Die eriten Männer, welche die forftmäßigen Anlagen mit mehreren nußbaren amerikanischen Holzarten bei uns ausführten, waren der Landoroft von Münchhaufen (in Schwöbber), der Hof- richter von Beltheim (in Harbfe), der Geh. Foritrat Friedrich Yuguft Ludwig von Burgsdorf?) (zu Tegel bei Berlin) und der praftifche Arzt Johann Bhilipp Du Roi?) (in Braunfchweig). Dur die Anlagen in Darbfe, tiber die mehrfache Mitterlungen in der Literatur?) vorliegen, wurde eine mächtige Anregung zur Anzucht fremder Holzarten (gumal in Parks) gegeben. Joch entjcheidender durdh) Wort und Schrift griff Friedrid) Yan Julius von Wangenheim?’) auf Grund feiner Erfah- rungen in die betreffende Bewegung ein. MUls Kapitän bei dem 1) Sommerville, Dr. W.: Über die ausländiichen Holzarten in England. Neferat Über die Ausländerfrage in der VBerfammlung zu Maria= brumn (Gentralblatt für das gejamte Foritivejen, 1903, S. 528—536). 2), Näheres über jeine Lebensgeschichte und willenjchaftliche Bedeutung fiehe in Heß, Dr. Nichard: Lebensbilder hervorragender Forftmänner und um das Korftwejen verdienter Mathematiker, Naturforjcher und Nattonal- öfonomen. Berlin, 1885 (Seite 44—46) und Allgemeine Deutjche Bio- arapbie, III. 1876 (Seite 613—615). °), Bernhardt, August: Gejchichte des Waldeigenthums, der Wald- wirtbichaft und Forftwilfenjchaft in Deutjchland, II. Berlin, 1874 (Seite 146 und 152). +) Du Roi, Kohann Bhilipp: Die Harbfe’jche wilde Baumzucht theilS nordamerifanticher und anderer fremder, theilS einheimischer Bäume, Sträucher und ftrauchartiger Pflanzen. Braunjchweig, 1772, Hirschfeld, E. E, L.: Theorie der Gartenkunft. Leipzig, 1782, Der Verfalfer bemerkt hier u. a.: „Wabrjcheinlich haben wir daraus für die soritfunde noch Erweiterungen zu erwarten,” 5), Hei: Lebensbilder 20, (Seite 394— 396). IV. Naturaltijationsbeftrebungen. 19 nad) Nordamerika in [ehmachvoller Weife verkauften hejjiihen Feldjäger-Storps hatte er acht Sahre lang (1777—1784) die Ge- legenheit gehabt und eifrig benußt, ji” mit dem foritlichen Verhalten einer großen Anzahl dort einheimifcher Holzgewächle befaunt zu machen. Er weit in jeinen Schriften!) Darauf hin, da das Klima des Teils von Nordamerika, der zwischen dem 39. und 45.° nördlicher Breite liege, Die größte Ahnlichfeit mit denjenigen unferes Vaterlandes habe ?), und jchließt Daraus, daß die Dort von Natur auftretenden Holzarten aud), zum forit- mäßigen Anbau bei uns an „Ihieflichen Ortern“ tauglich feien. Inter den Kameraliften eiferte namentlich Der furpfälziiche Regierungsrat Dr. Friedrich) Salimir Medicus’) für den An- bau der falfchen Afazie, weil er glaubte, daß durch deren majjen= haften Anbau dem in Deutfchland vermeintlich drohenden Holz- mangel vorgebeugt werden fönne. Es entjftanden infolge diejer Bewegung, welche weitere Streife intereffierte, großartige Sarten- anlagen, jo 3. ®. in Wörlit, (bei Deffau), welche 1768—1808 durch) den Herzog Yeopold Friedridh Franz von Anbalt- Deffau ins Leben gerufen wurden, ferner in Weißenitein 4) (bei KRafjel), Herrenhaufen (bei Hannover), Karlsruhe und Schweßingen (in Baden), Numpenheim, Staden (i. d. Wetterau) ac. Die jog. „Toritlide HYusländerei“ fam nunmehr in Fluß. Die gefchilderte Bewegung hatte aber feinen rechten Beltand. Durch Wahl ungeeigneter Holzarten, fchlehten Samens, Anbau auf unpaffenden Orxtlichteiten, Sorglofigkeit bei Ausführung der Kulturen, mangelnde Pflege und Wildverbiß ergaben ji) Mib- ) von Wangenbheim, Friedrich Adam Julius: Beichreibung einiger nordamerifaniicher Dolz- und Buicharten, mit AUivendung auf teutjche Forften; zum Gebrauch für Holzgerechte JAger und Anpflanzer. Göttingen, 1781. — ,: Beytrag zur teutjchen holzgerechten Torjtwiffenjchaft, Die An pflanzung nordamerifanischer Holzarten, mit Imvendung auf teutjche Forften betreffend. Mit 31 Driginal= Zeichnungen. Söttinaen, 1787. — Ein im Bezug auf Anordnung, Zujammenftellung und Bearbeitung des Stoffes klares, zuverläfliges und überfichtliches, therhaupt muftergiltiges Wert, welches leider viel zu wenig befannt und daher bei dem jpäteren Anbau von Ausländern von den Forjtivirten kaum berückfichtigt worden tt. 2) Das Klima der Stadt New-Vort (40° 41‘) it 3. B, dem der preußiichen Stadt Erfurt B1 26°), troß einer über 10° großen Breite= Differenz, jehr ähnlich. 5), Heß: Rebensbilder ze. (Seite 230—232). 4), Die Heutige Wilnelnshöbe. 20 I. Abjchnitt. Die Hoßarten im allgemeinen erfolge über Mißerfolge. Man hatte aud) von Haus aus viel zu hochgefpannte Erwartungen an die Ausländer gejtellt. Hierzu gefellte fich der Umstand, daß hochangejehene, jogar tonangebende Forftmänner, wie Karl Philipp von Kropff'), Dr. Georg Ludwig Hartig?) und Dr. Friedrid Wilhelm Leopold Pfeil?) jene Bewegung nicht nur nicht forderten, Jondern ihr jogar dur) Wort und Schrift entgegentraten. Das Beitreben, fremde Holz- arten in unfere Waldungen einzubürgern, wurde als Schwärmeret, ja jfogar als Torheit geradezu verhöhnt. Man überjah, daß unfere wichtigiten gejelligen Vubgewächje (Getreide, Kartoffel, Obftbäume) fernen Weltteilen entjtammen. Kurz, man verfiel in das entgegengefegte Extrem und verwarf die betreffende Ntaturali- fation mit demfelben Eifer, mit dem man früher für fie gefampft hatte. Die ganze Angelegenheit verblieb hiernac) vorläufig den Gärtnern. Nur ganz vereinzelt befhäftigten Jich auch Forftliche Braftifer dur) Schrift und Tat in bemerfenswerter Weife mit dem Anbau und der Pilege fremdländiicher Waldbäume. Unter diefen müfjen namentlich Oberförfter &. Geyer‘) (F 1880) in Garlshafen (an der Wefer) und Forftrat Bierdimpfel in Frei- fing (Oberbayern) rühmlich genannt werden. GSrft in den 1870er Jahren tauchte die Naturalifattionss frage, ut. zw. zumächlt infolge der Bemühungen des Baumjchulen- befigers Kohn Booth zu StleinsFlottbed (in Holftein), aber= mals auf. Diefer machte 1877 namentlich) auf die Vorzüge Der Douglasfichte ’) aufmerfjam und empfahl nicht nur dieje Holzart, jondern auch andere nordweitamerifanifche Arten, die bis zu Bfeil’s Zeiten in Veutfchland faum den Namen nad befannt waren, zum Anbau. ) Heß: Lebensbilder 20. (S. 197--198) und Allgemeine Deutjche Biographie, XVII. 1883 (S. 193 —194), 2) Heß: Lebensbilder 20. (S. 133—138) und Allgemeine Deutjche Biographie, X. 1879 (S. 659 — 665). 3) Hei: Lebensbilder 10. (S. 269-274) und Allgemeine Deutjche Biographie, XXV. 1887 (©. 648— 655). *), Geyer, E.: Anbau und Pflege derjenigen fremdländischen Laub=- und Nadelhölzer, welche die norddeutichen Winter erfahrungsgemäß im Freien aushalten. Unter bejonderer Nüchichtsna&me über deren Verwendung su Wald- und Barkfanlagen. Mit 6 litdographirten Tafeln. Berlin, 1872, 5), Booth, John: Tie Douglasfichte und einige andere Nadelhölzer, namentlich aus dem nordmweftlichen Amerika, in Bezug auf ihren forftlichen Anbau in Teutichland. Berlin, 1877, IV. Naturalijationsbeftrebungen. 21 Yuf der VBerfammlung des märfishen Forjtvereins in Neubrandenburg (1878) bildete ich aus den angejehenjten Forit- mwirten der Mark eine Kommifjion für die Emführung der Douglasfichte. Der NReihsfanzler Fürjt Bismard fing an, dem Gegenjtande jein interejje zugumenden. Die Frage trat im weiteren Verlauf an den preußijchen Minijter für YLandwirtichaft, Domänen und Foriten, Freiherrn Dr. Yucius von Ball- haufen, heran. Diejer fannte Vtordamerifa aus eigener Yln- ihauumg und fam infolgedefjen der Angelegenheit jehr wohl- mwollend entgegen. Die bedeutende Einfuhr Hochwertiger exrotijcher Holzarten, jowie der harte Winter 1879/80, der manıhe unferer einheimifchen oder wenigjtens längjt einheimifch gewordenen Holz- arten mehr benachteiligt hatte als einzelne Fremdlinge, famen der fast gleichzeitig von verjchtedenen Seiten in Anregung ge- brachten Sache zu jtatten. Der DBerein deutjcher forjtlicher Verfuchsanitalten trat auf feiner in Baden-Baden am 7. September 1880 abgehaltenen Verfammlung, infolge der von der preußifchen Verfuchsitation auf Grund einer Verfügung des Nefiort-Minifters vom 15. Juni 1880 gegebenen Anregung, in Beratung über die Frage. john Booth hatte hierbei das Referat!) übernommen. Man beichloß nad längerer Beratung, die Feititellung der Anbaumürdigkeit ausländifcher Holzarten für die deutjchen Foriten von Vereins- wegen in die Hand zur nehmen. Die Vereinstätigfeit habe ic) zu erjtreden auf: 1. Statiftifche Erhebung des VBorfommens ausländiiher Wald- baume in Deutichland. 2. Erforfhung des mwaldbaulihen Verhaltens der bereits im Deutichland eingeführten Ausländer. 3. Unterfuchung des Gebrauchswerts der in Deutjchland er- wacdjenen Eroten. 4. Vornahme von Anbauverfuchen. Die anzubauenden Holzarten wurden, je nad) ihrer Be- deutung, in zwei Anbauflafjen ausgejchieden. Mit den (6) Holz- arten I. Slafie jollten umfangreiche forjtliche Kulturen ausgeführt werden. Für die (16) Holzarten I. Klafje follten Die Berfuche in befcheidenen Grenzen gehalten werden. ı) Booth: Feititellung der Anbaumiürdigteit ausländiicher Wald- bäume, NReferat, gedruct auf VBeranlaflung der Königl. Preußiichen Daupt- ftation für forstliches Verjuchswejen. Berlin, 1880, 39 I. Abjchnitt. Die Holzarten um allgemeinen. Bei der Auswahl der Holzarten ging man davon aus, daß nur folde Holzarten zum Anbau gelangen jollten, die entweder a) ein abjolut bejjeres Holz liefern als die einheimifchen Arten derjelben Gattung, oder b) in fürzerer geit diejelben oder größere Holzmaljen, wenn auch geringiwertigere, produzieren als die nländer, oder c) bei gleicher oder jelbit geringerer Holzqualität durch ihre Genügfamkfeit Hinfichtlich der Standortsanfprüche (Boden, Lage, Klima) oder ihre Verwendbarkeit als Mifchhölzer, oder wegen ihrer Widerjtandsfäahigfeit gegen atmo- Iphäriiche Nalamitäten (Hagel, Sturm, Schnee, Eis), oder Durch irgend andere etigentümliche Eigenjdaften vor den einheimifchen Arten fich auszeichnen. Zur gleihmäßigen Ausführung und Buchung der Anbau verfuche jollten Arbeitspläne, u. zw. einer für die Anbauverfuche jelbjt, ein zweiter für Die Unterfuchung des waldbaulichen Ver- haltens ausländischer Holzarten (nebit zugehörigen Formularen) entworfen, und ferner follten die betreffenden Berfuche mindeftens 10 Jahre fortgejeßt werden. Nachdem beide Arbeitsplane!) noch im Winter 1880/81 von Dandkelmann ausgearbeitet und in der Vereinsjigung zu Braunfhmweig am 10. Yuguft 1881?) genehmigt worden waren, begannen Die Arbeiten im Walde. Die inzwilchen be- wirkten jtatiftifchen Erhebungen über die in Peutjchland vor- handenen fremden Holzarten wurden von Wetje?) zujammen- geitellt und veröffentliht. Sm den preußifchen Staatsforjten erjtreckten ji Die Anbauverfuche von 1881—1884 in 88 Ober- fürftereien auf 22 Holzarten. Die Gefamtfläche der im Diejen 1!) Abgedruct im Jahrbuch der Preußtichen Forft- und Nagdgejet- gebung 2c., 1882 (S. 13 und 27) und in Gangbofer, Auguit: Das Forit- liche Verjuchswejen, II. Band. Augsburg, 1884 (S. 169—190 und 191— 196). 2) VBerfammlung des Vereins Deutjcher Forstlicher Verjuchsanftalten für 1881 (Allgemeine Forft- und Jagd-Zeitung, 1881, ©. 349, bier 351). ’) MWeije: Das VBorfommen gemiffer ausländischer Dolzarten in Deutichland (Zeitjchrift für Forit- und Jagdıvejen, 1882, S. 8L und 145). — Huch als Separatabdrud bei J. Epringer erjchienen. — Die betreffenden Mitteilungen beziehen Sich bloß auf Preußen, Bayern, Württemberg, Sachjen, Baden, Braunschweig, Thüringen und Eliaß-Lothringen. Die forftliche Verjuchsanitalt für das Großherzogtum Helfen (in Gießen) beftand damals noch nicht, Da fie exit 1882 — in Verbindung mit dem afademijchen Forjt- institut ins Yeben getreten tt, IV. Naturaltiationsbeitrebungen. 23 vier Jahren ausgeführten Beitandsanlagen beläuft fi auf rund 458 ha!). Auf Grund weiterer Erfahrungen wurde der Arbeits- plan für die Anbauverjuche einer Nevijion unterzogen und die 5. 8. noch) gültige yallıng °) in der am 23. September 1884 zu Sranffurt a. M. jtattgehabten Vereinsperfammlung bejchloffen. Ebendafelbit wurde der weitere Befhluß gefaßt, die Anbauver- juhe aud) auf eime Ynzahl (14) japanischer Holzarten auszus dehnen. Lırerjjen?) veröffentlichte 1886 die jeitens der preußifchen Berjuchsanftalt iiber jene angejtellten umfangreichen Erhebungen, und Shwappad jtellte 1887 den bezüglichen Arbeitsplan *) auf. 2. Gegenwärtiger Stand der Haturalijationsfrage. Nachden die Anbauverfuche mit Fremdlingen nunmehr itber zwei Jahrzehnte in den deutjchen Forjten im Gange find, ijt ein, wenn auc, noch nicht abjchliegendes, Doch einigermaßen Jicheres Urteil jowohl bezüglich der Holzarten, die bei uns anbaufähig und anbaumiürdig jind, als auc) iiber die Art und Weife der Begriin- dung und Pflege, überhaupt Behandlung, gewonnen worden. Die erite neuere Kundgebung über Anbauverfuche mit fremd- ländifchen Holzarten erfolgte aus Württemberg’). Das zunehmende Sinterefje der yorltmänner an Der Frage der forftlichen Aus- länderet befundete ficd) namentlich dadurd), daß „Der gegenwärtige Stand der Ntaturalifation ausmwärtiger Holzarten” am 27. Auguft 1890 als I. Thema bei der 19. VBerfammlung deutjcher Forit- männer zu Kafjel®) (und jpäter auch in anderen £leineren DVer- )) Dancdelmann, Dr: Unbauverjuche mit ausländijchen Holzarteır in den Preußiichen Staatsforiten (Zeitjchrift für Forit- und Jagdwejen, 1884, 5, 289 und 345), ?) Abgedruct im Jahrbuch der Preußischen Forft- und Jagdgejeß- gebung 2c., 1885, (S. 15). 3) Zuerjjen, Dr. Ehr.: Die Einführung japantjcher Waldbäume tr die Deutjchen Foriten (Zeitjchrift für Forit- und Jagdwejen, 1886, ©. 121, 251, 313, 442 und 545). — Auch als Separatabdruc bei S. Springer erjchtenen. *) Abgedruct tim Jahrbuch dev Preußijchen Forjt- und Jagdgejeg- gebung 2c., 1887 (Zeite 19). 5) Yorey: AUnbauverfuche mut fremdläandiichen Bolzarten in den Staatswaldungen. Brief aus Württeinberg (Illlgemeine Forit- und Jagd Zeitung, 1890, ©. 255). °) Bericht Über die XIX. VBerjammlung deutjcher Foritmänmer zu Kajfel vom 25. bis 28. August 1890. Berlin, 1891 (S. 65— 110), Referenten: Dr. Schwappach und Kohn Booth, 24 I. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. einen) behandelt wurde. m Anschluß hieran berichtete Schwap- pach!) ausführlich über die 1881— 1890 |peziell in den preußifchen Staatsforjten ausgeführten Anbauverfude. Lorey?’) folgte mit einer furzen Mitterlung über das tm ganzen nicht ungünjtige Verhalten der Exoten auf den württembergifchen Berfuchsflächen in dem harten Winter 1890/91. Ferner liegt eine ausführliche Abhandlung Über Die bezüglichen Ergebnifje in den bayrijchen Staatswaldungen von R. Hartig?) vor. Seitdem jammelte fi) eine immer mehr anmwachjende ums fangreiche Literatur über die Einführung ausländischer Holzarten in die Deutfchen YForlte in den Forftlichen Jacblättern au. Die betreffenden Stundgebungen beziehen jich teils auf die Jtaturali- jationsfrage überhaupt ®); teils verbreiten jie Jich iiber Die weitern !), Schwappach, Dr. Adam: Tentjchriit, betreffend die Ergebnilje der in den Jahren 1881—1890 in den Preußischen Staatsforiten ausge= führten Anbauverjuche mit fremdländiichen Holzarten (Zeitichrift für Forjt- und KJagdivejen, 1891, ©.18, 81 und 148). — Auch als Separatabdruc bei I. Springer erjchtenen, — ,„: Über den gegenwärtigen Stand des Anbaues Fremdländijcher Holzarten in den preußtichen Staatsforiten (dajelbjt, 1891, ©. 379). 2) Porey: Die fremdländijchen Solzarten im Winter 1890/91. Brief aus Württemberg (Allgemeine sorit- und Jagdzettung, 1891, ©. 391). 3, Hartig, Dr. NR.: Über die bisherigen Ergebnilfe der Anbauver- juche mit ausländischen Dolzarten in den bayerischen Staatswaldungen (Foritlich-naturwilienjchaftliche Zeitiehrift, 1892, ©. 401 und 441). Auch als Separatabzug erjchienen. — Bedanerlich in diejer Abhandlung find die nicht zur Sache gehörigen und teilweise jehr jcharfen Ausfälle gegen die Deutjchen forstlichen Berfuchsanftalten, insbejondere deren Gejchäftstetter Dance l=- mann. Gine jeher entjehiedene Zuriicfweifung diejer gehälftgen Polemik tft dem BVerfaffer durch eine „Erklärung“ der Vertreter der VBerluchsanftalten von Baden, Braunjchweig, Ellaß-Lothringen, Helen, Preußen, Sachjen und Württemberg zu teil geworden (Allgemeine Forit- und Jagdzettung, 1893, ©. 398; Dajelbft befindet fich auch Hartig’s Antivort). +, Booth, John: Ausländische Holzarten in der deutjchen forftlichen Literatue (BZeitjchrift fie Forit- und Jagdweien, 1894, ©. 20). MWeije: Ausländische Holzarten Mindener Foritliche Hefte, d. Det, 1894, ©. 141). — ,: Der deutsche Wald und die fremden Bolarten (Mündener Foritliche Hefte, 6. Heft, 1894, ©. 75). Dieje beiden Kumdgebungen wenden ftich gegen Die vorgenannte Hbhandlung von Booth. Booth, John: Die Nordamerifaniichen Holzarten und ihre Gegner, Mit zwei Tafeln im Lichtdruc, Berlin, 1896. — Eine gegen Weije gerichtete, anmabende md in jehr Icharfer Tonart gehaltene Schrift. IV. Naturalijationsbeftrebungen. 25 Erfolge der von einzelnen Verjuchsanftalten oder Praktikern fort- gefeßten bzw. neu ausgeführten Nulturen mit Ausländern. In Preußen!) wurden die 1881 begonnenen VBerfuche im größten Maßftabe fortgefegt und außer neuern amerifanifden Maldbäumen aud) japanifche Holzarten in den Wald einge- führt. Die Samenbefhaffung für die fremdländifchen (ameri- £anifchen und japanischen) Holzarten zu VBerjuchszweden hat in dem Zeitraum 1881—1896 einen Gefamtaufivand von 256 625,58 ME. verurjacht, wovon 11827,56 ME. auf den Ankauf japanijcher MWeije: Das Neuefte von Heren John Booth! Mündener Foritliche Hefte, 9. Heft, 1896, S. 120). Eime Antwort auf die vorstehenden Ausfälle, von Alten: Die Einbürgerung fremder Baumarten in Deutjchlan. Vortrag, gehalten am 5. März 1898 in der VBerfammlung nallautjcher Forjtivirte zu Limburg a. d. Lahn (Foritliche Beilage zum Alntsblatt der Sandivirtichaftsfammer für den Negierungsbeziuf Wiesbaden 2c., Sahr- gang 1898, Nr. 5, 6, 7 und 8). Verhandlungen dev XXV. Verjammmlung des Heiltichen Forftvereins zu Hanau am 3C. Juni und 1. Juli 1902. Ihema IT: „nbaumwürdigfeit jremder Holzarten‘, ©. 535—70. Neferent: Forftmeilter Borgmann. Borgmann: Ueber Anbauverjuche mit fremden Holzarten tn der Kol. Oberföriterei Oberanla (Neue Foritliche Blätter, Nr. 34 von 23. Auguft, S. 265 und Nr. 35 vom 30. Auguit 1902, ©. 273). Boden, Franz: Kritiiche Betrachtung ausländiicher Holzarten. Ein Beitrag zur Ausländerjrage (Foritwilfenichaftliches Gentralblatt, 1902, €. 445, 542 und 601). — Eine hauptjächlich gegen Sch wap pach gerichtete Rolemif. Unwin, Dr. Harold: Die forjt- und volfswirtichaftliche Bedeutung der Anbauverjuche mit nordamerifanijchen Holzarten für Deutichland und Nordamerika (Gentralblatt für das gefamte Forftwejen, 1903, <. 8, 56, 153 und 207). Meile: Aus dem Afadentepart in Münden (Zeitjchrift für Forit- und Jagdwejen, 1903, ©. 521). 1) Shwappach, Dr : Ergebniffe der Inbauveriuche mit japantjchen und einigen neueren amerifantiichen Holzarten in Preußen (Zeitjchrift für Forit- und Jagdwejen, 1896, ©. 327). — ,: Die Ergebniffe der im den preußiichen Staatsforiten ausge= führten Anbauverluche mit fremdländiichen Holzarten (Zeitjchrift für Forit- und Jagdıvejen, 1901, &. 137, 195 und 261). — Auch als bejondere Schrift erjchtenen. Mayr, Dr. Heinrich: Die Anbauverjuche mit fremden Holzarten tn Preußen (Foritwifjenichaftliches Gentralblatt, 1902, ©. 75). — Eine die jach- lichen Grenzen Überjchreitende, zu perjönliche Polemik gegen Shwappac, die imangenehm berührt. Schwappacb, Dr.: Die Anbauverjuche mit fremden Holzarten in Preußen. Grwiderung (Foritwiffenjchaftliches Gentralblatt, 1902, ©. 220). 96 I. Abjehnitt. Die Holzarten im allgemeinen. Sämereten fommen. m ganzen gelangten während obigen geit- rauns Sämereten von 70 Holzarten, ı1. 3w. 4010,85 kg, 1392,15 hl und 14840 Stedlinge, zur Verteilung au 111 Berfuchs-Ober- fürftereien. Freifulturen auf Verfuchsflähen von mehr als 5 a Größe wurden mit 48 Holzarten ausgeführt. Die Gejamtgröße der ausjihtspollen und weiter zu beobachtenden Kulturen mit Ausländern betrug nad Ausfhheidung aller mißratenen und aus jihtslofen Flächen: &Enoer180 7.22 Ne 578.92 0 Ende 1900 7: 72 22 2:640, 37202: Mit den neuen amerifanifchen und den japanifhhen Holzarten ind, nac) Ubzug der 1890 bereits vorhandenen Bejtandesfläden, von 1891 ab im ganzen 48,12 ha in Nultur gebracht worden. gu diefen Flächen fommt noch eine größere Anzahl von grurppen- und horjtweifen Anlagen auf yläden unter 5 a Größe. Man muß annehmen, daß eine Anzahl Ddiefer Berfuchs- flächen feit 1901 (wohl wegen Mißerfolges ?) aufgegeben worden ift, denn in der dem Verbande der VBerfuchsanftalten von Preußen vorgelegten Zufammtenftellung der bis zum 1. Januar 1904 aus- geführten Kulturverfuche jind bloß 625,63 ha als mit Exoten bejtocft angegeben. Die auf größeren Flächen zum Anbau gelangten Fremd hölzer find in abfteigender Weihe folgende: Pinus rigida (auf 145,355 ha angebaut), Pseudotsuga Douglasii (145,12 ha), Picea sitchensis (64,65 ha), Quercus rubra (41,56 ha), Carya alba (41,50 ha), Fraxinus americana (27,65 ha), Thuya gigantea (21,56 ha), Larix leptolepis (14,49 ha), Acer negundo (13,92 ha), Juglans nigra (12,97 ha), Chamaecyparis Lawsoniana (12,67 ha), Carya amara (12,21 ha) und Pinus Banksiana (12,17 ha). Mayr, Dr. Heinrich: Die Anbauverjuche mit fremden Holzarten ir Preußen, Schlußwort (Forftwiffenichaftliches Centralblatt, 1902, ©. 365). Schwappach, Dr.: Die Anbauverjuche mit fremdländischen Holz= arten in Preußen. Schlußwort (Foritwilienjchaftliches Centralblatt, 1902, 5, 498). Booth, John: Die Einführung ausländischer Holzarten tr Die Breußtichen Staatsforiten unter Bismard und Anderes. Mit 24 Ab- bildungen. Berlin, 1903. Schroetter: Bemerkungen zu: Die Einführung ausländijcher Holz- arten in die Preußischen Staatsforften unter Bismard u. U. von John Booth (Zeitjchrift für Forft- und Jagdwejen, 1904, ©. 249), — Enthält einige Erläuterungen und Berichtigungen, IV. Naturalijationsbeitrebungen, 27 - In Bayern find dur N. Hartig!) auf 72 Unbau- renieren etwa 26 Exoten zum Anbau gelangt. llber die Größe der Anbauflächen ift aus der zitierten Abhandlung leider nichts au erfehen und auch jpäter nichts befannt geworden, da es die bayrijche Verfuchsanftalt — aus ung nicht verftändlichen Gründen — beharrlic) unterläßt (9), in der alljährlich angefertigten Zus fammenftellung über Die ausgeführten Verfuche Die Spalte über Kulturverfuche auszufüllen. Aus den jpäter im Grafrather Verfuchsgarten von H.Mayr?) ausgeführten Anbauverfuchen geht hervor, daß dajelbjt eine jehr große Anzahl (97) fremdländifcher Holzarten, u. zw. meltere amerifanifche (7), imdilche (6), japanifche 39) und ruffiiche (5) Arten zum Anbau gelangt it, die dann den bayrifhen Forit- meiftern in auspflangbaren Gremplaren zugehen. Die betreffen= den Verfuche ftehen fortgefegt unter der Leitung von Mayr. Über den derzeitigen Stand der feitens der forftlichen Der- juchsanftalten mit fremdländifchen Holzarten ausgeführten Aır- bauverfuche in den Staatsforjten der andern deutjchen Länder (bis 1. Janıtar 1904) gibt Die nachjtehende UÜberficht Auskunft: 1) Hartig, Dr. Nobert: Ueber die bisherigen Ergebniffe der Anbau- verjuche mit ausländiichen Holzarten in den bayerischen Staatsiwaldıngen (Forftlich-naturwiffenjchaftliche Zeitjchrift, 1892, ©. 401 und 441), Booth, John: Die ausländiichen Holzarten in Bayern (Foritlich- naturwiffenichaftliche Zeitjchrift, 1893, &. 106 und 177). 2) Mayr, Dr.9.: Ergebniffe foritlicher Anbauverjuche mit japantchen, indischen, wuiftichen und jelteneven amerifaniichen Holzarten im Bayern (Foritwiffenjchaftliches Gentralblatt, 1898, ©. 115, 173 und 231). v. Sievers, Mar: Ueber die Naturaliiation fremder Holzarten (Foritwiifenjchaftliches Gentralblatt, 1898, ©. 537). — Der Berfalfer wendet fich gegen einige Ausführungen Mayıs, insbejondere gegen dejjen An= fichten von der geringen Bedeutung der Samen-Proventen;z. Hactig Dr. Re Die Srafrather Anbauverjuche (Forjtwiffenjchaft- liches Gentralblatt, 1898, C. 373), — Gegen Mayr gerichtet. Blum: Erklärung zu vorjtehenden Artikel (Korltivilfenichaftliches Gentralblatt, 1898, ©. 378). — Gleichfalls gegen Mayr gerichtet. Mayr, Dr. Heinrich: Die Grafratber Anbauverjuche, Eine Bes richtigung an die Adrefje der Herren Profejlor Dr. Hartig und Forit- meifter Blum in Spiegelau (Forftwilfenjchaftliches Gentralblatt, 1898, ©. 486). Die in den Abhandlungen von Mayr und Hartig ausgefochtene, von Eriterem veranlaßte Polemik tt leider von beiden Seiten abermals nit ganz unnötiger Schärfe geführt worden, nicht zum Borteil der Sache, 28 I. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen, enlur Anzahl Anm meiften find angebaut > Anbau Be | SR I Staaten fläche |< der | worden (im abjteigender Yuf- E ) Solzarten | zählung) h k ha | VERBIN | Souelane anne gärche, en 1. Braunjchweig | 131,43 22 fafichte, Weißeiche, Bechkiefer, jpätblühende fanadilche Bappel. anal japantjche Lärche, Sit- 2, Witrttemberg !) 121,51 13 ‚ fafichte, Yawjons- Sypreile, Not- \ eiche. | 3 } es } 17 ass | fe Douglafie, Sitfafichte, Noteiche 3. Bapden 10,23 10 japaniiche Lärche. | j Douglalte, Noteiche, Weiße Dik- 36? Y 992 t 3 b n, A ' 4. Eljaß-Lothringen 9,22 6) fory, Bechfiefer. ET | Bechkiefer, Ballamtaune, Dous P Auy > Da ’ Ü len | nlafte, Korfiiche Kiefer. In ganzen: | 281,55 27 —- Außerdem find wohl allenthalben viele Eroten in Beltände aus einheimifchen Holzarten eingefprengt oder in Gruppen ein= gebracht worden, worüber Flächenangaben nicht gemacht werden fönnen. Dazu fommt, daß auch jeitens der yoritverwalter ent- weder aus freiem Antrieb oder auf Veranlafjung der oberjten Staatsforjtbehörde Anbauverfuche in den Staats- und Störper- Ichaftsforften ausgeführt worden find, z. B. in Hefjen?). Endlid) find noch die von den Großgrundbeligern gemachten bezüglichen Anlagen zu erwähnen, von welchen beijpielsweife der Gräflich von Berdheim’fche „Kaftanienwald“ bei Weinheim (Baden) genannt werden foll, in welchem 24 ha mit ausländijchen Stoni= feren bepflanzt find ?). Die den fremdländifchen Holzarten in den deutfchen Forften eingeräumten Flächen jind daher im ganzen Bann)! u größer, alS vorjtehend angegeben tft. en, Dr.: Mitteilungen aus dem Korjtgarten- nnd Kultur- betrieb (Allgemeine Forft- und Yagd-Zeitung, 1894, ©. 162, 193 und 232). Diefe Mitteilungen beziehen fich auf die Verjuchsftattion im Revier Einfiedel, „: Anbauwerfuche mit fvemdländtichen Holarten in den Staats- waldungen, Brief aus Württemberg (Allgemeine Forjt- und Jagd-yeitung, 1897, ©. 14 ımd 83). 2) Waltber, Dr.: Betrachtungen tiber die AUnbauivürdigfeit und das SGedeihen ausländiicher Holzarten, insbejondere un Großherzogtum Bellen (Forftwiffenichaftliches Gentralblatt, 1904, ©. 205). ») Soaz, Dr.: Eme Waldanlage mit ausländischen Koniferen bet Weinheim, Großherzogtum Baden (Schweizerifche Zeitjchrift für Yorft- wejen, 1904, ©, 265). IV. Naturaltjationsbeitrebungen. 29 Bon außerdeutihhen Staaten find Anbauverfuche mit Ausländern hauptfächlich dur) Ofterreich zur Ausführung ge- fommen. Die betreffenden Verjuche haben jic) eng an die deutjchen angejchtofjen. Die forftliche Verfuhsanftalt zu Mariabrunn in Dfter- reich!) beichäftigte jich mit der Frage zum erjten Mal im Sahre 1882. Nachdem man jich Durch Fragebogen an die jtaat- lihen Forjtbehörden 20. über die anbaumürdigiten winterharten Holzarten orientiert hatte, wurde 1886 mit Dem Bertreter Der forstlihen Produftionslehre an der Hochjchule für Bodenkultur zu Wien (Hempel) eine Vereinbarung über die Stonzentrierung der Erziehung der Exoten getroffen. 1891 wurde diefe in Eigen- regte von dem Neerbaumimiftertum angeordnet. m Yuftrag der Verfuchsanitalt zu Mariabrunn verfaßte hierauf Gieslar eine Denkjchrift über die mit Exoten vorzunehmenden VBerjuche. Die Beihaffung der erforderlichen Sämereten durch Die foritliche Berjuchsanftalt erfolgte 1892/3 zum erjten Mal und jpäter all jährlich) bei dem Denpdrologen ©. B. Sudmworth in Wafhington. Die japanijchen Samen wurden anfangs Direft aus Tofto, |päter von inländischen vertrauenswürdigen Samenhandlungen bezogen. Mit den jeit dem Frühjahr 1893 in eigner Negie der Staats- und Forjtfondsverwaltung erzogenen Pflanzen jind feitdem An- bauflächen teils von der Staatsforitverwaltung, teils von Der foritlihen WVerfuchsanitalt, teils endlich) von den Organen der Privatwaldbefiger angelegt worden, welche jich zur Ausführung von Verfuchen und Überlaffung der hieraus jich ergebenden Daten an die Verfuchsanftalt bereit erklärt hatten. Die jeitdem mit 17 Wadelbolzarten und 15 Laubholzarten zur Ausführung gelangten Berfuche eritredken jic) auf 372 Anbau- orte mit zufammen 361823 Pflanzen, u. 3m. 263 949 Vtadelhölzern und 97 874 Laubhölzern. Von den 372 Anbauorten fommen: 300 (oder 81 °/,) auf die Staats und Fondsforitverwaltung, 45 (oder 12°/,) auf die foritliche Verfuchsanitalt und 27 (oder 7°/,) auf den PBrivatwaldbelif. Hinfichtlich) der Pflanzenzahlen jtellen ich Die betreffenden Prozente dementsprechend auf 81°, 15°/, und £°/,. 1) Gieslar, Dr. A.: Ueber Anbauverjuche mit fremdländtichen Holz- arten in Defterreich (Gentralblatt für das gejammte Forltweien, 1901, ©. 101, 150 und 196), 30 I. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. Auch ein eigenes alpines Berjuchsfeld in 1400 m NWieeres- höhe ift am Hafenkogel (Oberjteiermarf) eingerichtet worden. Weitere Anlagen von feiten der Staatsforftverwaltung und Verfuchsanftalt find inı Gange. Das bisherige Endrejultat in der „Ausländerfrage" läßt fih etwa dahin zufammenfaflen, Daß Die betreffenden Ergebniffe vorwiegend befriedigt haben. Daß bier und da Mißerfolge jtattfanden und noch ftattfinden, ift nicht in Mbrede zur ÄItellen. Diejelben find aber zurüdzuführen ent- weder auf die Wahl unpafjender Holzarten oder auf ungeeignete Standortswahl oder auf Fehler beim Anbau (in Lüden zwifchen die einheimischen Hölzer) oder auf mangelnde Pflege oder auf Wildverbiß, Mäufe- und Tnfektenfraß, alfo auf Momente, die fi) vermeiden laffen oder gegen die man ich Ichüten Fann. Tatfächlich hat eine — wenn auch nur geringe — Anzahl von nord- amerifanifhen Holzarten bereits fejten Fuß im Ddeutfchen Walde gefaßt; andere werden nachfolgen. Die betreffende Bewegung it ımter den Forftmännern entjchteden aufs neue im Flufle be- griffen. Man darf nur nicht übertriebene Hoffnungen hegen und mit dem Anbau nicht zu weit gehen. Eine gewijje Nejerviertheit empfiehlt fi) Thon mit Nüdfiht auf Die bedeutenden Anbau= und Schußfoften (hohe Samenpreife, geringe Neimprozente, Ein- friedigung der Nulturen gegen Wild). Solange wir mit dem Samenbezug auf das Ausland angewiefen jind, bedeutet Die „usländerei” unbedingt eine Minusmirtjchaft. yerner ift nicht außer acht zu laffen, daß die betreffenden Anlagen 3. 3. nod) Kulturen oder Diekichte find, höchitens im Stangenbolgzalter ftehen, alfo vom Haubarfeitsalter noch weit entfernt find. Wie fi) ihr Wuchs bis dahin weiter entwicdeln wird, welchen Gefahren Die betreffenden Beltände durch Feinde aus der Tierwelt oder Durch atmosphärische Ereignilfe (Hagel, Stürnte, Schnee, Eis 2.) noc) ausgejegt fein werden, entzieht ji) unferer Stenntnis. Endlich — und bier fommen wir zu einem bis jet nocd) nicht genügend gemürdigten Punkte — willen wir nod) viel zu wenig über die tehnifchen Eigenfhaften des Holzes der bei uns angebauten Arten im Haubarfeitsalter. Hiervon hänat aber der Gebrauhsmwert ab. Daß diefe Eigenfchaften je nac) Urten mit denen, welde in ihrer Heimat unter anderen flimatifchen DBerhältniffen und fonftigen Wuchsbedingungen er= langt werden, vollftändig übereinftimmen, kann nicht ohne weiteres IV. Naturalijationsbeftrebungen. 31 angenommen werden. Das waldbauliche Verhalten und Die Holzqualität der Exoten nach deren Verhalten im Park zu be= urteilen (Booth), halten wir für umrichtiqg, da der Baum im freien Stand anderen Gefegen folgt als im gejchloffenen Beitand. Sm der Literatur!) liegen aber über die techniichen Eigenschaften und den Gebrauchswert der in den leßten zwei Jahrzehnten Dei uns angebauten Ausländer erft Anfänge vor. Gar nicht zu er- mejjen ift endlich die Stellungnahme der einheimifchen ynduftrie, welche die Hölzer verarbeitet, in Bezug auf Vtachfrage und Preis- gebote, jobald die Eroten in größeren Mengen zu Markt gebracht werden, denn die bis jeßt für manche wertvollen Holzarten (3. B. Ihwarze Wallnuß, Hidory 2c.) und Sortimente erzielten Preije beziehen ji) nur auf fleine Quantitäten. Auf einen weiteren Vorzug des Anbaues von roten möchten wir fcehließlich noch hinmweifen, wir meinen deren forjt- äfthetifche Bedeutung. Die Schönheitspflege des Waldes, der Sinn für Forftäjtheitif, das Bedürfnis, beim Anbau, der ‘Pflege und Nutung des Waldes neben den hierfür in Betracht fommtenden wirtfchaftlihen Maßregeln auch den Forderungen der Schönheit — fo weit dies ohne Beeinträchtigung des auf Erzielung möglichit hoher Neinerträge gerichteten Hauptzwedes der Wälder gefchehen fann — Nennung zu tragen, hat jich im neuerer Zeit nicht nur bei den berufenen Pflegern des Waldes, jondern auch in weitern Schichten der Bevölkerung mit Necht immer mehr Ylnhänger er- mworben. Selbjtändige Schriften hierüber jind verfaßt worden = Don Salı)dh), KRozesnit,) md 8 Dimtg‘). ) Die Gemwerbseigenjchaften der nordamertifantichen Holzarten (Handelsblatt für Walderzeugniffe, 1895, Vier. 9 vom 2. März, Ir. 10 vom 9 März, Ne. 11 vom 16. März, Pr. 12 vom 23. März, Nr. 14 vom 6. April, Ne. 15 vom 18. April, Nr. 16 vom 20. April, Nr. 19 vom 11. Mat und Nr. 20 vom 18, Mat). Böhm: Unterfuchungen über das Holz der wichtigiten, in Deutjch- land angebauten nordamerifaniichen Holzarten (Zeitichrift Für Forft- und Sagdmwejen, 1896, ©, 407, insbejondere von ©. 12 ab [A. Nadelhölzer] und ©. 451 [B. Laubhößer)). 2 von Salijch, Hemrich: Forftäfthetif. 2. Aufl. Mit 16 Licht- druebildern und in den Text gedructen Abbildungen. Berlin, 1902, 3, Kozesnif, Moriz: Die Aithetit im Walde, die Bedeutung der Waldpflege und die Folgen der Waldvernichtung. Wien, 1904, *) Dimiß, Ludwig: Grüne Zeit- und Streitfragen. Jr zwanglojer Folge gemeinverftändlich beiprochen. I. Heft. Uber Naturichug und Pflege des Waldichönen. Wien, 1904, 39 TI. Abichnitt. Die Holzarten im allgemeinen. Betreffende Abhandlungen in forjtlichen geitjchriften find erichtenen von Zommaßid, von Salijd, WM. von Guttenberg, Wilbrand, &. von Fifhbadh, Kraft u a. Der Natur- genuß wird Dur) Die Bielgeitaltigfeit, den Neihtum ar Wald- formen und Die verjchtedene Blattfärbung (zumal im Herbft), welche dem Walde durh Einmifhung von Holzarten, wie Not- eiche, Zuderahorn 20. zu teil wird, unzweifelhaft erhöht und hierdurch die Liebe zum Walde gefürdert. Eine natürliche Folge dürfte der größere Schuß jein, Dejjen jic ein Shöner Wald jeitens der anmwohnenden und ihn auffuchenden Bevölkerung zu jeder Zeit zu erfreuen bat. 3. Anbauwürdige fremde Holzarten. Nach dem nod) gültigen „Arbeitsplan für die Alnbauver- fucche mit ausländifchen Holzarten” (2. Uusgabe vom 22. Dezember 1854) zerfallen die anzubauenden Holzarten in zwei Stlaffen. Es gehören hiernad) zur: I. Anbauflafje: 1. Pinus rigida Mill. Bechfiefer. 2. Pseudotsuga Douglasi Carr. Douglastanne. 3. Abies Nordmanniana /#. Vordmannstanne. 4. Carya alba Nut. Weihe Hicory. 5. Juglans nigra /. Schwarze Walnı?. Il. Anbauflafje: 6. Pinus ponderosa Dougl. Gelbe Sliefer. 7. Pinus Jeffreyi Oreg. com. Keffrey’S Kiefer. 8. Pinus Laricio Zoir. var. corsicana. Nlorfiihe Schwarz- ftefer. 9. Picea Sitchensis Carr. Sitkas richte. 10. Cupressus Lawsoniana Narr. Lawfon’S-Cyprejje. 11. Thuya Menziesii Dorrgl. NiejensXebensbaum. 12. Juniperus virginiana /. Birginifcher Wacholder. 13. Acer californicum 7orr. Nalifornifcher Ahorn. 14. Acer saccharinum Mangr. „Zuckerahorn. 15. Acer dasycarpum Zhrh. Weißer Ahorn. 16. Fraxinus pubescens Zam. Notefche. . Betula lenta /. sHainenblättrige Birke. 1S. Carya amara Mehx. Bitternuß-Hicory. IV. Naturalijationsbejtrebungen, 35 19. Carya tomentosa Nx/. Weichhaarige Hicory. 20. Carya porcina Nut. Schmweinsnuß-Hicory. 21. Quercus rubra /. Noteiche, 22. Populus serotina 7%. Artg. Späte fanadijche Pappel. 23. Populus monilifera. 47. Gemeine fanadiliche Bappel. Die Ausdehnung der Anbauverjuche auf andere, namentlic) japanijche, Holzarten bleibt vorbehalten. Sn Bezug auf die Wahl der Holzarten find feitdem von den forftlichen Schriftjtellern — auf Grund gemacdjter Gr- fahrungen — anderweite Gruppierungen vorgejchlagen worden, wobei ji) aber die Anfichten feineswegs vollitändig Ddeden, was bei der Verfchiedenheit der Standorte und fonjtigen mahgebenden Berhältniffe, unter denen der Anbau vorgenommen wurde, nicht befremden fann. Shmwappad empfiehlt in feiner erften Denfjchrift (1891)!) den Anbau jämtlicher im Mrbeitsplan aufgezählter Arten mit Yusnahme von Populus serotina und Populus monilifera, nennt jedoch noch Carya sulcata Nu#4. Gr gruppiert aber jeine 22 Urten in anderer Weife als im Arbeitsplan, u. zw. nad) folgenden drei Hruppen: I. Arten, die in Deutichland nach ihrem bisherigen Verhalten höchltwahrjcheinlich auch ferner gut gedeihen und entweder durch Maffenproduftion oder dur Güte Des Holzes, meijt jedoc) durch beide Eigenfchaften jich auszeichnen: Hierher gehören 8 Arten, u. zw. Wr, 2, 4, 5, 9, 10, 11, 18 und 21. I. Arten, die nur unter bejtimmten, mehrfach bloß an be- Ihränften Ortlifeiten, vorfommenden Berhält- niffen befjere Vorzüge vor unferen embheimijchen Wald- bäumen befigen oder deren technifche Eigenjchaften zwar von diefen nicht erjeßt werden, die aber doch immerhin einen befjhränften Gebraudhsmwert haben: Hierher gehören 8 Arten, u. zw. Wr. 1, 3, 8, 12, 14, 17, 19 und 20. IN. Arten, die entweder in Deutjchland überhaupt nicht ge deihen oder vor den einheimifchen Arten nad) feiner Nihtung hin einen Vorzug vor den einheimischen Arten befiten:: 1) Deitjchrijt für Forjt- und Jagdwejen, 1891, <. 162. Heh, Holzarten. 3. Aufl. 3 34 I. Ubjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. Hierher gehören 6 Vırten, u. zw. Nr. 6, 7, 18, 15, 16 und Carya sulcata Nxf%. Sn feiner zweiten Publikation (1901)!) bezeichnet er als anbaufähig und anbaumürdig im Walde 20 Arten, u. zw. die Arten Wr. 1, 2, 4 5, 9, 10,21, 14, 17, 20 und 23, fügt aber nod) neun neite Arten hinzu, u. 3m.: Abies concolor Gord. YUmerifanifche Silbertanne. Chamaecyparis obtusa .Szed. ef Zucc. Sonnen=&ypreffe. Fraxinus americana /. Weißejche. Larix leptolepis Mearr. Japanifche Lärche. Magnolia hypoleuca ‚Szed. ef Zucc. Magnolie. Picea pungens Zngelm. Stechfichte. Pinus Banksiana ZamÖb. Banf’s Kiefer. Prunus serotina Zrrr. Spätblühende Iraubenfirfche. Tsuga Mertensiana Carr. Wejtliche Schierlingstanne. Mayr?) Sprach jich bei der IV. Verfammlung des inters nationalen Verbandes forftliher VBerfuchsanftalten zu Martabrunn (19035) als Neferent für das Thema „Ergebniffe der Anbauver- fuche mit fremdländifchen Holzarten in Europa” — auf Grund jeiner in Nord-Amerifa und „japan gemachten Beobadjtungen und der von ihm in Bayern ausgeführten Anbauverfuche — für den Anbau von etwa 13 amerikanischen, 2 japanijchen, einer ruffifchen umd 2 füdenropäijichen Holzarten aus. Bon den ameri- £fanifhen Holzarten, die er empfiehlt, find 5 Arten,u. zw. Wr. 2, 4,5, 9 und 21, bereits im Wrbeitsplan von 1884 aufgezählt. Außerdem werden von ihm als zum Anbau für deutjche Berhält- nille geeignet, folgende Exoten bezeichnet: l. Ymerifanifhe Arten: Chamaecyparis sphaeroidea (ftrojthart), Pinus Banksiana, Thuya oceidentalis (für Unterbau), Picea pungens und Engel- manni (mo unfere Fichte fehlt), Tsuga Mertensiana, Prunus serotina, Catalpa speciosa (im Gebiet der Edelfajtanie). 2. Kapaniidhe Urten: Larix kurilensis (Larix leptolepis habe feinen Vorzug vor der einheimifchen Lärche) und Magnolia hypoleuca. 1) Beitichrift für Forft- und Sagdmwejen, 1901, ©. 290. 2) Gentralblatt fie das gejamte Forjtwejen, 1903, ©. 526—528, IV. Naturaliiationsbeitrebungen. 35 3. Nujfifhhe Arten: Larix sibirica (wegen ihrer Geradjchaftigfeit). 4. Südeuropäijdhe Arten: Pinus Omorica (fo frojthartt wie pungens) und Pinus Peuce (wegen Nafhwüdhjligfeit, Frofthärte und jonjtigen Eigen- ichaften). Eine Rangordnung diefer Holzarten ijt von dem Referenten weder in feinem Vortrage, nod) in feinen früheren Publikationen aufgeftellt worden. Wir find der Meinung, daß Jich hierunter Holzarten befinden, über deren Verhalten man noc) viel zu wenig weiß, 3. B. Catalpa, Larix kurilensis, Magnolia, Pinus Omorica und Peuce 2c., al$ daß man den deutjchen Wald hiermit be= völfern follte. Nur der jibirifchen Kärche (Larix sibirica) möchten wir wegen ihrer Nafhwüchfigfeit, geringen Anjprücde an den Boden und größeren Widerjtandsfühigkeit gegen Schneedrud ac. ein günstiges Prognojtifon jtellen. Borgmann sen.') empfiehlt nad) feinen Anbauverfuchen in Oberaula (Hefien-Naffau) für die dortigen Berhältnifje als I. Sehr wertvoll 8 Holzarten, u. zm.: Pseudotsuga Douglasi*, Picea sitchensis*, Cupressus Lawsoniana*, Larix leptolepis, Abies concolor, Picea pungens, Picea Engelmanni und Picea pichta. U. Wertvol! 7 Holzarten, u. 3W.: Pinus Banksiana, Pinus rigida*, Abies firma, Abies Nord- manniana* — Fraxinus alba, Carya alba* und Acer saccharinum*. II. Beahtenswert 2 Holzarten, u. 5W.: Prunus serotina und Betula lenta*. Die mit einem * verjehenen 8 Arten find jehon im Irbeitsplan von 1884 empfohlen worden, Für Ofterreich dürfte wegen der Verfchiedenheit feiner Ge- biete, namentlich in £limatifcher Beziehung, eine viel größere An- zahl von Exoten in Betracht fommen. Von Gieslar wurden in der betreffenden Verfammlung einige Ausländer angeführt, mit denen man in Ofterreih günftigere Erfahrungen gemacht habe als in Bayern, fo 5. ®. Juglans cinerea, Chamaecyparis Lawsoniana, Picea pungens, Juniperus virginiana 2. 1) Rerhandlungen dev XXV. Verjammlung des Heffijchen Forftvereins zu Hanau am 30. Juni und 1. Juli 1902, ©. 63—65. 3*+ 36 I. Abjchnitt. Die Holzarten im allgemeinen. Sn der 2. Aufl. (1895) hatten wir auf Grund von Literatur= jtudien und eigenen, namentlich auf größeren Reifen gefammelten Erfahrungen im ganzen 17 ausländifhe Holzarten bejchrieben, u. zw. 8 Zaubholze und 9 Nadelholz-Irten. Nach) dem gegen wärtigen Stand unferer Kenntnifje empfiehlt es jich, hinzuzufügen; 1. den Laubhölzern die beiden Vrten: Fraxinus americana und Prunus serotina und 2. den Vtadelhölzern Die drei Arten: Picea pungens, Pinus Banksiana und Larix leptolepis. Zur Streihung eimer früher behandelten Art hatten wir feine Veranlajjung; jedoch ift Populus canadensis, die in der vorigen Auflage mit unter den ausländifchen YKaubhölgern jtand, den einheimijchen Pappelarten angereiht worden, weil fie — wie die Weymouthskiefer — als längjt eingebürgert im Deutjchen Walde zu betrachten tft. Was die Nomenklatur der ausländischen Holzarten!) ans langt, jo find zwar, veranlagt durch die Schrift von George B. Sudworth: „Nomenclature of the Arborescent Flora of the United States, prepared under the direction of B. E. Fernow“ (Washington, 1897), für die meijten Yusländer auf dem (an fich ja unzweifelhaft richtigen) Prinzip der ftrengiten Priorität beruhende neue Benennungen in VBorjchlag gebracht worden. Wir verzichten jedoch, um die Verwirrung im diejer Hin= ficht nicht zu fSteigern und mit Nücklicht darauf, daß diefe Schrift nicht für Botanifer beitimmt ift, jondern den Forjtwirten ein sührer jein Toll, auf die Annahme diefer neuen Namen, bes halten vielmehr die Teither gebräuchlichen und daher unferen Yac)- genoffen geläufigen Benennungen bei. )), Mayr, Dr. 9: Die wiffenjchaftliche Neubenennung der ameri= fantichen Dolzarten (Nllgemeine Forit- und Jagd-Zeitung, 1897, ©. 196). W231 hnitt. Die Holzarten im bejonderen. Die nachitehende Bearbeitung erjtredt jih auf 58 Yaub- und 22 Nadelhölzer, allo zufammen auf SO Holzarten, mo- von 59 Arten zu den wichtigeren einheimifchen oder längjt ein- beimifch gewordenen Arten!) gehören, während 21 Arten fremd- ländische Baumbölzer ind. Die ausführlicite und jorgfältigite Bearbeitung haben wir aus nahe liegenden Gründen den im I. Abfchnitt genannten 10. Yaupt= bolzarten zu teil werden lafjen. Die Angaben bei jeder einzelnen Holzart erjtrecfen Jich in der nachbezeichneten Neihenfolge auf folgende Gegenjtände: . Namen (lateinifche und Ddeutjche). Synonymen (die befamntejften). Varietäten (die hauptlächlichiten). Klafje md Ordnung nad) dem künstlichen Syftem Linne)?). Ordnung, Unterordnung oder Gruppe und Gattung nad) dem natürlichen Syjtem (De Ganpdolle). 6. Bezeichnung der Baumgröße, der Wichtigkeit und des Ge- jelligfeitS-Grades ; bei den Ausländern auch Angabe der An- bauklafie. sPpwmw- 1) Hierzu rechnen wir Cerreiche, Nobinie (faljche Mkazie), Pyramiden- pappel, Kanadische Bappel, Noßkaitante, Blatane und Weymoutbsfiefer. 2) Den bei den einzelnen Holzarten nach Angabe der Klaffen in Klammern beigefügten Ziffern der botantjchen Ordnungen wurde folgende Ausgabe Linne’s zu Grunde gelegt: Caroli a Linne Species plantarum exhibentes plantas rite cognitas ad genera relata ..... editio quarta, post Reichardianam quinta.... curante Carolo Ludovico Willdenow, Berlin, 1797. 38 II. Abjehnitt. Die Hoarten um bejonderen, 7. Botanifhe Charafkterijtit'). Kurze Befchreibung der Sinofpen, Blätter (Nadeln), jungen Triebe, Blüten, Früchte, Samen. Neife-und Abfall der Iekteren, Keimdauer, Keimfähigfeit. Angaben über Gewichte, Zahl der Körner in einem I oder hl oder pro 1 kg. Berlauf der Keimung und Bejchreibung der jungen SKeimpflanzen (Stotyledonen). intritt Der Mannbarfeit (im gefchlojfenen Beltänden). Wiederfehr der Samenjahre. Rinde. Bemwurzelung. 8. Verbreitungsbezirk. Bei den nländern wurde hauptjächlic) das Vorkommen in Europa ins Auge gefaßt. 9. Standort (Boden, Lage, Klima). 10. Bodenverbefjerungsvermögen. 11. Wuchs (Schaft- und Ktronenbildung). 12. Ulter (äußerite Grenzen) ?). 13. Lichtbedürfnis bzw. Berhalten gegen Licht und Schatten. 14. Verhalten gegen Witterungseinflüfle (Frolt, Hige, Wind, Sturm, Hagel, Schnee, Duft, Eisanhang x.) und Stalami- täten (Überfhwenmungen, Hüttenrauc) 2c.). 15. Gefahren duch Tiere (MWeidevieh, Wild, Nager, Vogel, Snfeften). Unter den Snjekten find nur die Hauptinfeften aufgezählt worden, d. bh. folche, die entweder jehr Tchädlich find oder fiir welche die betreffende Holzart eine charafteri- Itifche Futterpflanze ift. Ein auch den Entomologen be= friedigendes Verzeichnis müßte viel reichhaltiger ausfallen?). 16. Gefahren durch Pflanzen (Gräfer, YForltunfrauter, Pilze) und hierdurch erzeugte jomwie fonjtige Krankheiten. 7. Husichlagvermögen (und Dauer der Stöde). 18. Betriebsarten (Haupt und Ergänzungsformen). !) In Bezug auf ausführlichere Belehrung wird auf die botantjchen und forstbotantjcehen Lehr= und Handbücher vermiejen. 2) Serife: Ueber das Alter der deutjchen Waldbäaume (Forftliche Blätter, N. F., 1885, ©. 334). Böhmerle, Karl: Ueber das Alter der Ddeutjichen Waldbäume (Gentralblatt für das gefammte Forftivejen, 1886, ©. 77). 3) Kaltenbacb, $. 8: Die Bflanzenfeinde aus der Klaffe der = jeften. Ein nach Pflanzenfamilien geordnetes Handbuch jänmmntlicher auf den einheimtichen Pflanzen bisher beobachteten Infekten zum Gebrauch für Entomo= logen, Inieftenfammler, Botaniker, Land- und Foritwirte und Gartenfreunde, Mit 402 Alluftrationen der wichtigsten Bilanzenfamilien. Stuttgart, 1874. Altum, Dr. Bernard: Waldbejchädigungen Durch Thiere und Gegen- mittel, Mit 81 in den Text gedruckten Bolzicehnitten. Berlin, 1889, Borbemerfungen, 39 19. Umtriebszeiten (unterjte und oberjte Grenzen). 20. Anatomifche Merkmale des Holzes). 21. Technijche Eigenfchaften des Holzes. Die Klaffifizierung erjtreeft jich der Neihe nach auf folgende Eigenschaften: Gefüge (Textur), Glanz, Farbe, Geruch, Schwere, Härte, Spaltbarfeit, Biegjamfeit, Claftizität, Feltigfeit, Stetigfeit, Dauer und Brennfraft. Hierauf folgen noch Zahlen iiber das jpezififche Grüm=- und Trodengewicht, Jomwie die Angabe, ob Splint- oder Nlernbaum. Der betreffenden Bearbeitung jind vorwiegend die Er- gebnilje der Unterfuchungen Nördlinger’s?) zu Grunde gelegt. Syn Bezug auf die Zahl der Stlafjen und Gruppierung der Holzarten haben wir jedod) Underungen für notig erachtet, weil uns die Hlaffifizierung Nördlinger’s zu minutiös erjcehten. Derjelbe zog nämlid) auch Holzarten mit in den Kreis feiner Betrachtung, die bei uns entweder iiberhaupt nicht vorfommen oder in forjtlicher Beziehung bedeutungslos ind, wie 3. B. Götterbaumt, Olive, Baulownie, Wellingtonie, Buhsbaum, Pocdholz. Ebenholz 2. Er unterfchied Daher bei vielen Eigenjchaften eine größere Anzahl von Stlafien, 3. B. adt Slaffen für Gewicht, Härte, Ba DOHEN und Dauer, jieben Klafjen für Schwinden und Quellen. Unfer Schema, welches fich aus Jtachjtehendem ergibt, ijt einfacher, dürfte Daher überfichtlicher jein. Bei den einzelnen Eigenfchaften haben wir folgende Stlajlen ausgejchieden: 1. Schwere — fünf Klaffen, u. zw.: Sehe ihmwer .ı. . = er | ei Aue sa IIT. Mitteljhwer . . . . 0,60-0,69 | Raul cas Be a ee) ee NV SeHerfeihte 0... 40. 0400,49 ) der Hölzer. I) Nördlinger, Dr. Hermann: Mnatomijche Merfinale der wich- tigiten deutjchen Wald- und Gartenhoßarten. Stuttgart, 1881. Hartig, Dr. Robert: Die anatomischen Unterjcheidungsmerfmale der wichtigeren in Deutjichland wachjenden Hölzer, 4 Aufl. Mit 21 Holz= schnitten, München, 1898. — Die bier angegebenen Merfmale haben wir fait wörtlich übernommen, 2) Nördlinger, Dr. Hermann: Die technischen Eigenfehaften der Hölzer für Forft- und Baubeamte, Technologen und Gemerbetreibende, Stuttgart, 1860, — ,: Die Gemwerblichen Eigenjchaften der Holzer. Stuttgart, 1890, 40 II. Abichnitt. Die Holzarten im bejonderen. 2. Härte — fünf Klafjen, u. zw.: Sehr hart, hart, ziemlich hart, weich und jehr weich. 3. Spaltbarfeit — fünf Klaffen, u. zıw.: Sehr fchweripaltig, jchiwerijpaltig, ziemlich leichtipaltig, leichtipaltig und jehr leichtjpaltig. 4. Biegjamfeit (Zähigfeit) — vier Klafjen, u. zw.: I. Schr biegjam, mit mehr als 5 0/0 ] 1I. Biegiam, mit mehr als 4 Po III. Ziemlich biegjam, mit mehr als 3 %o IV. Wenig biegiam, mit mehr alS 2 % Gelamtveränderung, ( d.h. Strefung (Zug) ) und Stauchung (Trud). 5. Slaitizität (Federkraft) — fünf Klaflen, u. zw.: Er Men Die Zahlen bezeichnen die Elaftizi- = an TE en tätsgrenze bzw. den Glajtizitäts- 1. Elaftiich Rh ul foeffizienten (Glaftizitäts-Modu- ul Stemlich elafttjch re N (us) in runden Ziffern, ermittelt IV. Schwach elaftijch . . 1200-1000 | is Turchichnitt aus Zug, Druck V. Sehr jchwach elaftijehb unter 1000 ) und Beugung (kg pro 1 qmm). 6. Feitigfeit — fünf Klafien, u. zw.: T: Sehr Teit. .._ zur. .aib,5 12 | Die Zahlen find Mittel aus Zug, II. Seit. - =» © =. . 1141-90 | Deud und Beugung und bedeuten It Demi etz 2. = 8981 f kg Belaftung pro 1 qmm bei IV. Wenig ft 2 2... 806,9 | dem für jede Holzart ermittelten V. Sehr wenig feit unter 6,9 J ipesifiichen Lufttrocengewicht. 7. Stetigfeit (Schwinden und Quellen) — drei Klaffen, u. zw.: I. Starfes Schwinden und Arbeiten des Grünvolumens I 0 - . 2 II. Mäftges Schwinden und ee | ud SEN = = R . . N 46.00 Schwinden in der Richtung ae e@urchmeilere . III. Seringes Schwinden und Arbeiten | des Turchmefjers md der 2—4% Sehne). 8. Dauer — vier Klaffen, u. zw.: Schr dauerhaft, dauerhaft, ziemlich dauerhaft und von geringer Dauer, 9. Brennfraft — vier Klafjen, u. zıw.: Sehr brennfräftig, brennfräftig, von mittlerer Brennfraft und von geringer Brennfraft, Hußerdem ift die Brennkraft für jede Holzart in einer Ziffer angegeben, wobet für das Notbuchenholz eine Brennfraft von 100 umnterftellt wurde, >22, Gebraucswert des Holzes und der Nebenprodufte. I. Allgemeine Charafteriitif. 41 I. £inpitel. Die Faubhöher. I. Titel. Allgemeine Eharafteriftif. Kuofpen von verfhiedener Größe und Farbe, teils end- Ttändig, teils jeitenjtändig, eifürmig, fegelfürmig oder xrumdlic, behaart oder fahl, alle mit einer Shügenden Hülle von [ederartigen Deeichuppen verjehen. Blätter jtetS deutlich ausgebildet, bejonders nac) der Breite entwidelt, dünn, von jehr verfchtedener Geitalt; fallen {wenigitens bei den nachjtehenden Arten) im Herbit ab. Blüten der forjtlich wichtigeren Arten eingejchlechtig, u. zw. vorherrfchend mondzifch; aber auc) Diöztjche Blüten und Zwitter- blüten fommen vor. Die männlichen Blütenjtände der diklintchen Urten haben die FJorm von Käßcen. Früchte jehr verfchtedenartig: Nüffe, Flügelfrüchte, apfel, Hülfen, Steinfrüchte, Apfelfrüchte, Beeren, Scheinbeeren. Die Zaubhölzer jtimmen jedoch darin überein, daß ihre Eichen (Sa- menfnojpen) in einen Frucdtfnoten, mithin ihre Samen in ein srudhtgehäufe, eingefchlojien jind. Sie feimen Jämtlich mit zwet Samenlappen (Kotyledonen), die bet manchen Mrten unterivrdiiceh bleiben, gehören aljo zu den Dikotyledonen. Das Holz beiteht aus Gefäßen, SHolzfafern und SHolz- parenhym und tft durch Markitrahlen ausgezeichnet. Die Gefäße (Roren), die jeder Jahresring enthält, jind entweder im Frühjahrs- holz bejonders zahlreich und weiträumig (ringporige Hölzer), oder die großen Gefäße jind gleihmäßig (im Frühjahrs- und SHerbjtholz) verteilt (zeritreutporige Hölzer). Die Jahrringe, deren Grenzen durch peripheriich verlaufende Linien angedeutet werden, jind zumal bet den ringporigen Arten deutlic) erfennbar. Sn der Umgebung der Gefäße finden fich in der Negel dünn mwandige Leitungstracheiden und Strangparendym. Die Ddid- wandigen Holzfafern (Libriform- oder Sclerendhyinfafern) bilden den feitejten Beitandteil des Holzes. Ber manchen Holzarten fommen auc) SFajerzellen vor, d.h. langgeitredte yafern mit Yell- inhalt (Plasma, Stärfemehl 2c.). Die Markitrahlen jind entweder fo fein, daß man jie ohne Hilfsmittel nicht erfennen fann oder fo breit und hoc, daß fie einen wejentlichen Teil der ganzen Holzmafje ansmadhen. Durch) nahes Beifammenfein vieler feiner Strahlen entitehen zuweilen zufammengejegte Marfitrahlen. Die Markitrahlzellen bilden bei den feinen Marfitrahlen jtets ein 42 II. Abfchnitt. Die Holzarten im bejonderen, liegendes, mauerfürmiges Parendym. Ber den breiten Mtarf- itrahlen hingegen find Die inneren ellen oft lang jpindelfürmig. Säfte mäljerig. Die Schäfte (Stämme) jtehen an Länge und Geradmwüchjig- feit denen Der Nadelhölger nad) und verbreiten jich, namentlich) im freien Stande, mehr tn Die Üfte. Bewurzelung mehr nad) der Tiefe entwicelt als in der Horigontalrichtung. Die Laubhölzer bilden im großen und ganzen die Wälder der Ebene und des Hügellandes; nur Notbuche und Bergahorn fteigen im Gebirge zu anjehnlichen Höhen empor. Auch in Bezug auf die mineraliihe Bodenkraft find mwenigjtens die harten (edlen) Laubhölzer anfpruchsvoller als die Vtadelhölzer. hr Berbreitungs- bezir£!) ift daher jowohl nah) Polhöhe wie Negion bejchränfter; gewilfe Weich-Taubhölzger (Birke, Aspe) fommen jedoh noch in höheren Breitegraden vor. Jıur wenige Arten treten als unbedingt oder bedingt herrfchende in reinen Beitänden auf. Die meijten Zaubhölger jind gemifchtsgefellig. Bermöge ihrer Ausjchlagfähigfeit lajjen fie aber eine größere Mannigfaltigfeit m Bezug auf Betriebsarten zu, als die bloß aus Samen oder durch Bflanzung zu erziehenden Nadelhölzer. Die Laubhölzer leiden im allgemeinen weniger durd) Wit- terungseinflüfle, nfektenfraß, Bilge und fonjtige Stranfheiten als die Nadelhölger; auch heilen fie erlittene Bejchädiqungen durch ihre oft jehr bedeutende Neproduftionsfraft leichter aus. Loden treiben aus dem Schafte, Stode, den Üiten und Wurzeln. in Beziehung auf die Mafjenproduftion teen die Yaubs hölzer den Nadelh ölzern zwar nad); allein der geringere Bolumen= zuwachhs wird — menigitens bei den harten Holzarten (Eiche, Eiche, Ahorn, Ulme, Notbuche 20.) — durch die größere Holzgüte und den infolgedejien höheren Gebrauchswert bzw. Preis (als Nuß- und Brennholz) wieder ausgeglichen. Die Ninde einiger Arten findet Verwendung als Gerbs- material. Aus den wällerigen Baumfäften einiger Arten (Zudfer- aborn, Walnuß, Birke) laffen Jich Genußmittel darjtellen. Die Früchte einiger Waldbäume dienen zur Fütterung oder zu gewerblichen Smecen. Das Laub der meiften Arten wird im grimen Zujtand ebenfalls zur Fütterung, im dürren al$ Streumaterial verwendet. !) Gieslar, Dr. Adolf: Beiträge zur Kenntniß der Verbreitung der Yaubhölzer in Europa (Gentralblatt für das gejammte Forftwejen, 1890, 5, 216). II. Die einzelnen Arten. 43 II. Titel. Die einzelnen Arten. A. Die einheimishen Laubhölzer. Die nachitehende jpezielle Beichreibung foll fi) auf folgende 49 Zaubhölzer eritreden: Notbuche, Eiche (3 Arten), Hainbude, me (3), Eiche, Ahorn (3), GEdelfaftanie, Erle (3), Birke (2), Sorbus (6), Pirus (2), Prunus (2), faljcye Afazie, Yinde (2), Bappel (6), Weide (8), Walnuß, Platane, Robfaftanie und Hafel. Nach ihren Größenverhältnifjen find jie größtenteils Bäume (41). Nur 8 Arten (Grünerle, die jog. Kulturweiden und Hafel) find in der Regel Hochiträucdher. Unter günftigen Umjtänden fünnen diefelben aber au zu niedrigen Bäumen (III. Größe) heranwachjen. 1. Fagus silvatica L. Buche, Rotbuhe, Waldbuhe, Majtbuche, Glattbuche. Barietäten: F. s. asplenifolia Zodd. Gejchligtblättrige Notbucdhe. Mit fehmalen, eingejchnittenen Blättern. F. s. atropurpurea 4:4. Blutbuche. Mit hell- bis dunfelroten Blättern umd ebenjo gefärbten weib- lichen Blütenbüjcheln. F. s. pendula ori. Hängebuche, ITrauerbude'). Mit herabhängenden Äften und Zweigen (mad) At der Trauermweide). F. s. tortuosa. Schlangenbuche, Süntelbuche ?). Mit niedrigem Schafte, der oft in £orfzieherähnlichen Windungen emporftrebt, und jchlangenfürmig hin- und hergebogenen ten; am Simtel (Hannover) heriniich. 1) Die Trauerbuche (Centralblatt für das gejammte Foritiwejen, 1895, ©. 505). — Ein prachtvolles Eremplar diejer Rarietät von 14 m Höhe jtebt im botanijchen Garten in Leyden, ein noch ichöneres mit drei 15 m hoben Hauptäften von 2,5 m Höhe ab im Stiftsgarten zu Silienfeld (Nieders öiterreich). 2) Ileber den abnorımen Wuchs der Buchen in den Hülfeder Gemeinde= foriten, Amt Lauenau im Königreich Hannover (Preil’S Kritiiche Blätter für Forit- und Jagdiwilfenichaft, XIX. Band, 1. Heft, 1844, ©. 223). — Die Eefern der Süntelbuche jollen wieder Süntelbuchen hervorbringen. Nördlinger, 9: Deutjche Foritbotanik I. Band, Stuttgart, 1874, ©. 276. 44 II. Abjchnitt. Die Holzarten im-bejonderen. Eine weitere Form der Notbucdje, die Ddurd) eine feitere, längstillige, jteinharte, dem Walnußbaum ähnliche Rinde ımd £leinere Blätter ausgezeichnet it, wird als „Steinbucde“ bezeichnet. Monoecia (XXD); Polyandria (7). — Cupuliferae XzcA.; Fagineae Doell,; Fagus Z. Baum I Größe Hauptholzart; unbedingt berrichend. Botanische Charakfteriftif: Runojpen ziemlich gleich= groß, fanggeftreeft, jpindelfürmig, fein zugejpißt, faftanienbraun, be= fonders an den Spiten der Schuppen weißlich-Jammethaarig. Blütenfnofpen eifürmig und bedeutend Dicker al3 die Blatt- und Zweigfnofpen. Blätter wechjelltändig, furz geftielt, eifürmig, zugefpigt, gangrandig, aber am Rande Ihwacd buchtig, hellgrün, fahl, in der Jugend am Rande weißhaarig gewimpert, unterjeits in den Rippenwinfeln weiß-fetdenhaarig; Seitennerven gerade, nicht verzweigt. NLangtriebe braun und fnidig. unge Triebe anfangs Hellgrün, fpäter dunfelgrün. „Hahlreiche Kurztriebe. Männliche Blüten fugelige, gelbe, behaarte Käychen, die an langen, weichen Stielen herabhängen. Weiblide Blüten fait fugelige, rötlicj-grüne, bewimperte Köpfchen auf kurzen, diden, aufgerichteten Stielen an der Spige der Zweige Mai). Yrücdte (Eeern, Bucheln, Bucheefern) 12—22 mm lange, einfamige, jcharf 3fantige, glänzend braune Nüffe, je 2 in einen grausbraunen, weich-tacheligen Fruchtbecher, der Aflappig aufipringt. Reife: Dftober. Das Auffpringen der Kapfeln zeigt die Samenreife an. Abfall: Ende Oktober, Anfang November. Keimdauer: 1/, Sahr. Keimfäbhigfeit: 60—80°/,. 1 hl Buchedern wiegt 40-50 kg") und enthält 190000— 220000 Stüd. Auf 1 kg gehen 4000-5000 Buchedern ?). Die Keimung erfolgt (bei Früb- jabrsfaat) nad) 5—6 Wochen mit 2 Stotyledonen. Diefe find groß, Diek, Fleifchtg, nierenförmig, bei der Keimung zujanımengefaltet, Beiträge zur Kenntnis der forftwirtbichaftlichen Verhältniife der Provinz Hannover. Den Mitgliedern der zehnten Verfammlung Deutjcher Forftmänner zu Hammover im Jahre 1851 gewidmet von der Königlichen Finanz- Direktion, Abteilung für Forsten. Hannover, 1881, ©. 68. 5. Ueber Die Süntelbuche. ) Dmwei Gewichtsermittelungen im afademijchen Yorjtgarten bet Gießen ergaben 44 kg und 45 kg für 1 hl Buchedern. 2) Drei Yählungen dajelbit (in verjchiedenen Jahren ausgeführt) ergaben pro kg 4016, 4024, das lete Mal 5000 Burcheclern. PR Fagus silvatica Z. 4. oberjeits glänzend dunkelgrün, unterjeits weiblich, teil) an Stärfe- mehl und OL; Spaltöffnungen unterjeits. Vom Juni an fallen Die Kotyfedonen ab, und es entwickeln ich in eriten Sommer an einem fingerlangen, mit einer Spitfnofpe verjehenen Triebe zwei gegenjtändige, gejägte, flaumig behaarte Blättchen, die etwa die Form der Buchenblätter bejigen. Die Wurzel tritt zunädjit als Bfahliwurzel auf, jedocd herrjichen jchon vom 4.—5. Yahre ab die Seitenwurzeln vor. m zweiten “jahre verlängert Tic) lediglic) die Hauptachfe mit meilt 5—7 Blätthen. Wachstum überhaupt in den erjten 4-5 Fahren jehr langjam. Mitunter (bei trocfener und falter Witterung) laufen die Bucheefern erjt im zweiten Frühjahr '). Mannbarkfeit unter günftigen Berhältniiien im 60.—70. Sahr, in rauberen Lagen erjt im 80.—90. Jahr. Die Samen- jahre (Bollmaften) fehren in Deutichland unter günjtigen Ber- hältnifjen etwa alle 5 ahre wieder, unter ungünjtigen erit alle s—10 Fahre; jedoh pflegen Dazmwijchen einige Sprengmajten einzutreten, welche zur Wiederbeitodung oft ausreichend jinD. Sn Suddeutjchland gab es volle Buchenmaft 1800, 1811, 1823, 1834, 1843, 1847, 1853, 1858, 1862, 1869, 1877, 1882, 1888, 1890, 1893 und 1900, aljo im Durchjchnitt alle 6—7 Jahre. Fn der Negel folgt ein Maltjahr tm Fahre nach einen jehr trocfenen VBorjonmer, Nachitehend folgen einige Aufzeichnungen über die Wieder- fehr von Maftjahren aus einzelnen Waldgebieten: jm Büdinger Walde (Oberheijen) fand im Zeitraun 1754—1858, wenn man alle Fahre, in welchen es etwas Mait gegeben bat, mit cin= rechnet, alle 2 bis 3 Jahre ein Samenjahr Statt. Sn der (preußtichen) Dberföriterei Siegen tritt alle 4 Jahre etwas Majt ein. Im Ddenmwald fann man, einjchlieglich der Sprengmaljten, alle ‚3—5 Sahre auf Eeern rechnen. Im Solling tritt gewöhnlich alle 5 Jahre ein zur Verjüngung ausreichendes Samenjahr ein; jedoch vergehen oft 8 Jahre bis zum Wiedereintritt eines jolchen. Sm Spefjart kehren die Maftjahre etwa alle 5—6 Jahre wieder; zuleßt verftrichen aber 12 Jahre (1888 und 1900) zwiichen zwei VBollmaiten. Jim Bienwalde (Pfalz) tritt etwa alle 5—7 Fahre ein Maitjahr ein. Auf der Snjel Rügen gibt es etwa alle 8 Jahre Vollmaft, im Oberforitt Seejen (Barz) jeit 1685 im Durchichnitt alle 10 Jahre, im Steigerwald alle 9—11 Jahre. Sm vor I) Sribolin: Keimen von Buchedern im zweiten Jahre (Llllge: meine Forit- und Jagd-Zettung, 1884, ©. 228), 46 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. maligen bejfifchen Hinterland dauert e$ 8—10 Jahre, bis eine Vollinaft ftattfindet; jedoch gibt es dazwijchen 1—2 Spreng- malten. Anden dänischen Buchenforjten fan man alle 3—4 ahre auf eine Maft rechnen. Rinde Ddinn, anfangs grüngrau, jpäter mehr weiß- bis jilbergrau, im der Negel bis zum höchiten Alter glatt ; nur mit- unter wird jie (durch Bildung zahlreicher Steinzellen) borfig und raub. Sn vereinzelten Fällen finden jich am unteren Scaftteil eigentümliche jtumpf fegelfürmige Nindenfnollen in größerer Menge über- und nebeneinander vor!). m einigen Gegenden heißen die Buchen mit jolcher Ainollenborfe „Wolfsbuchen“. Die Entjtehungsurfache ift noch nicht genügend geflärt. Yahlreiche fräftige Seitenmwurzeln, die aber mehr flach hinftreichen als in die Tiefe gehen; mithin von er Bemwurzelung. Berbreitungsbezirf: Dam al Deutfhland und Deutjc- Dfterreich : zwifchen dem 40. und 65.° n. Br. (vorwiegend zwijchen dem 40.—55.°), geht öftlic) nicht viel über die Weichjel hinaus. Höhengrenzen?): England 180 m, Viorwegen 250 m, Harz 600 m, Thüringerwald, ARhön= und Vtothaargebirge SOO m, Erz und Niefengebirge 980 m, Schwarzwald, Schlejifche Gebirge und Starpathen 1100 m, Bogefen, Jura, Bayrijcher- und Böhmer- Wald 1200 m, Bayrifche Alpen 1300--1400 m, Diterreichiiche Kalfalpen 1400 m, Franzöfiihe VBogejen 1400 m, Tiroler und Schweizer Alpen 1000—1500 m, Griechenland 1300—1800 m, Siüdfarpathen und Pyrenäen 1500 m, Stalienifche Alpen 1600 m, Franzöfifche Alpen 1800 m, Apenninen 1800-1900 m, Vltna 2000 m. Standort: Hügel- und Bergland, Gebirge, befonders an Nordoit- und Dfthängen; in den höheren Lagen bevorzugt jie die Südoft-, Siüd- und Südwelthänge Sie liebt mineralisch fräftige, frifche, genügend zerflüftete, mürbe Böden, die aber nicht tiefgründig zu fein brauchen, zumal Kalt und lehmige Nalfböpden, H I) Büsgen, Dr. M.: Nindenfnollen der Notbuche (Allgemeine Forit- und Nagd-Zeitung, 189, ©. 90). 2) Die hier angegebenen Zahlen beziehen fich auf das durchichnitt liche Borfommen der Notbuche überhaupt. re wirtichaftliche Bedeutung reicht nicht fo hoch. An Harz bört dieje 3. B. fchon bei 500—550 m auf; nur auf glnftigen Standorten fann man mit dem Anbau bezw. der Ber- jüngung reiner Beftände bis etwa 600 m geben, bei Einmichung von Ahorn, Fichte, Yärche bis 700 m Höhe, Fagus silvatica Z. 47 gedeiht aber auch auf falfärmeren Böden, 3. BD. Bıuntfanditein, wenn es diefem nicht an Frifche mangelt und wenn dem Boden die Streudede erhalten bleibt. Stagnierende Bodennäfjfe fann fie unter allen Holzarten vielleicht am menigjten vertragen. Sie be- darf mittlere Luftfeuchte und macht mittlere Anjprüde an Luft- wärme (nicht unter 6° C. mittlere Jahrestemperatur). An den deutichen Küften hat fie fi) vielfach bis dicht an den and Des Meeres vorgeihoben (Rügen). Im ganzen eine anfpruchsvolle Holzart, Die bei ger: ftücflung der Waldungen, fehlerhafter Wirtichaft (namentlich in- folge zu frühzeitiger oder zu Jtarfer Lichtung), Streulaubnußgung 2c. — leicht durch die genügfameren Nadelhölzer verdrängt wird und befonders im fandigen Flacyland viel Terrain verloren hat.) Bodenverbefjerungsvermögen: Vorzüglich, weil jie wegen vieler Kurztriebe einen jehr reichen Baunchlag bejit und lange Zeit in dichten Schluffe fi erhält. Überdies verweit das Laub (hon wegen des gejchloffenen Stronendaches) in der Jtegel jo fangfam, daß normale Buchenbeftände eine mächtige Streudede aufmeijen. Wuhs: Langjam, zumal von Jugend auf bis zum ca. 10—12 jährigen Alter. Vom Stangenholzalter (25.— 39. ‚yahre) ab wird aber das Wachstum rafcher, befonders der Yängenwuds. Im gefchloffenen Stande bildet fie unter günftigen Berhältniflen einen bis etwa 40 m langen, geraden, jtarfen, jehr vollholzigen Schaft mit einer gemwölbten, vieläftigen, dichtbelaubten Krone. Im Bayrifchen Wald foll die Buche fogar bis 48 m hoc) werden. Häufig Zwiefelmuchs ?), wodurd) leicht yäulmis (roter stern 2) ein- geleitet wird. Mitunter Wimmerwudhs, zumal am Wurzelitod. Am Revier Stiege (Harz) wurde tm Winter 1891/92 eine Buche von 1.75 m Durchmeffer in Brufthöhe ?) gefällt. Im braunjchweigiichen Nevier Wendefurtd wurde am Foritort Winde durch den Februariturm 1894 eine Buche von 1,35 m Qurch- )) yon Berg, Edmund: Das Verdrängen der Laubmwälder im nörd- lichen Deutjchland durch die Fichte und die Kiefer (pinus abies et sylvestris Linn.) in forftlichev und nationalsöfonomijcher Hinficht beleuchtet. Darı- itadt, 1844. 2) Kienit, Dr.: Ueber die Zwiejelbildung der Buche (Foritliche Blätter, N. 3. 1837, ©. 129), °) Das Wort „BruftHöhe” joll im weiteren Tert mit „Br.” abgekürzt werden. 48 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. mefjer in Br. geworfen, die 46,54 fm (infl, Neisholz, aber erfl. Stodholz) lieferte ?). Zwei jehr jtarfe, alte Buchen jtehen in den Fürftl. Budingen’jchen Waldungen (Oberheilen) auf Bajaltboden. Das Erenmplar (am jog. Gais- weiber) befigt 1.10 m Durchmeffer in Br., iftt auf 5 m Schafthöhe ajtreiı und im ganzen etwa 27 m hoch. Kronendurchmeijer 9 m. Holzmafjen=- gehalt nach Schägung etwa 16 fm. Die betreffenden VBerhältniffe bei der zweiten Buche (im Diltrift Preiserle) find 1.21 m Durchmejfer in Br., 13 m altreine Schafthöhe, 30 m Gejamthöhe, LO m Kronendurchmeffer und 23 fm geichägte Sejamtholzmaife, Die Ludmwigsbuche, die ihren Namen nach dem Landgrafen ?udwig VII. von Helfen (1739—1768) trägt, auf dem Gelände des Groß- berzogl. Kabinettsgutes Kranichitein befitt 5.39 m Umfang in Br, und it 23 m hoch. Alter vermutlich über 300 Jahre ?). Die Niejenbuchen des Nockenberger Narfiwaldes (Oberheiien) bilden einen größtenteilS gejchloffenen Bejtand von jet noch 9 ha Größe. Die ichlanfen, glattichaftigen Bäume find Durchichnittlich 33 ma hoch, haben in Br. einen Durchmefjer bis zu 66 em und befigen ein mittleres Alter von 210 Jahren. Nach einer Mufnahme der forftlichen Verjuchsanitalt für das Sroßherzogtum Helfen wett jede Diefer Buchen einen Durchjchnittlichen Maffengebalt von 5.5 fm auf ®), Eine jehr ftarfe Buche (Die „Erauje Buche”) jteht bei Hoppendorf im Streile Rarthaus (Weitpreußen). Drei Männer fünnen den Stamm mit ausgebreiteten Armen nicht umfafjfen, Der Durchmejfer der jehr dichten Krone beträgt etwa 40 m), In Schurwald (Württemberg) find die älteiten Buchen 170 Jahre alt und haben Durchichnittlich 3.5 fm Holzmalje ?). Alter: Kann bis (ev. noch etwas über) 300 Yahre alt werden; wird aber häufig Jhon mit dem 150. Nahre fernfaul und jtirbt dann allmählich ab. Lichtbedürfnis: VBerträgt unter allen Yaubhölgern den meisten Schatten; in der frühejten Jugend jogar in hohem Grade jchuß- bedürftig. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Spätfrojt und Hite jehr empfindlich, gegen Winterfälte nur etwas empfindlid); !), Eine ftarfe Buche im Harz (Korftwilienichaftliches Gentralblatt, 1897, 5, 235). Ten Verhandlungen des Harzer Forftvereins, Jahrgang 1895, entnonmumen, ?) Yudwigs-Buche (Bemerfensmwerte Bäume im Großherzogtum Heflen in Wort und Bild, 1904, ©, 18). 3) Die Niejenbuchen des Nockenberger Marfiwaldes (dDalelbit, ©. 67). +) Niejenbäume (Gentralblatt für das gejammte Foritivejen, 1900, S. 44). 5) Heck, Dr.: Die Niejendbushen des Schurwalds (Nllgemeine Forit- und Jagd- Zeitung, 1898, ©, 17), Fagus silvatica /. 49 meist vom jtarfen Stangenholzalter ab zur Bildung von Froft- rilfen. Dem NRindenbrand unter allen Holzarten am meisten ausgejeßt. Wird hier und da vom Sturm geworfen; leidet in Ihußlofen Lagen dur) austrodnende Zugwinde und — im Stangen- und Baumbolzalter — bet dichten Stande auch durd) Schnee, Duft- und Eisanhang (Schaft und Aftbruch in Höhen- bejtänden). UÜberfhwemmung fanı fie nicht vertragen. Gegen Hüttenraucd außerordentlich) empfindlic). Gefahren durh Tiere: Wird vom Weidevied und Wild jtarf verbifjen, heilt aber den betreffenden Schaden inı allgemeinen bejjer aus als 53. B. Ahorn und Eiche. Schälfchaden durc) Rot- wild, Hafen und Mäufe. Den Buchedern (und Sleimlingen) jtellen viele Säugetiere nad) (NRot-, Dam, Neh-, Schwarzwild, Das, Eichhörnchen, Scläfer, Mäufe), auch Schwärme von Bögeln (wilde Tauben, Eichelheher, Bergfinfen, Buchfinfen, Kern- beißer 2c.). Die Zahl der auf ihr vorkommenden Snfekten ijt zwar nicht gering; jedoch) ijt der dem ftehenden Holze hierdurch verurjachte Schaden nicht von Belang. Hauptinfeften: 1. täfer. Gemeiner Waifäfer (Melolontha vulgaris /72r.). Ropfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani /%r.). Grüner Yaubhoßpracdtfäfer (Agrilus viridis Z.). Buchenjpringrüjjelfäfer (Orchestes fagi GYZ.). Buchenfplintfäfer (Xyloterus domesticus Z.). 2. $alter. Nonne (Liparis monacha /.). Notihwanz (Dasychira pudibunda /.). Buchen=zrojtijpanner (Cheimatobia boreata /72n.). Buchenwidler (Cacoecia podana .$c0£.). Buchelnmicler (Carpocapsa grossana //w.). . Hliegen. Große Burchenblattgallmüce (Hormomyia fagi Artg.). Stleine Buchenblattgallmiüce (Hormomyia annulipes //rte.). 4. Schnabelferfe. Buchenblattbaumlaus (Lachnus fagi Z.). Burchenfrebsbaumlaus (Lachnus exsiccator -1/£.). Buchenmwollichildlaus (Coccus fagi Därensp.). 5. Geradflügler. MWerre (Gryllotalpa vulgaris Zerr.). Gefahren durch Pflanzen und Krankheiten: Gegen Graswucs empfindlid). eS) Heh, Holzarten. 3. Aufl. 4 50 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Hauptpilze. Bırchenfotyledonenpilz (Phytophthora fagi A. //rig.), ver= urfacht die Kotyledonenfranfheit. Bırchenfrebspil3 (Nectria ditissima 7%), erzeugt Krebs- bildung '). Beftalozzie (Pestalozzia Hartigii 7%2.), bewirkt Einfdnürung und VBerdikung des Schaftes junger Pilängden. Hydnum diversidens 77., veranlaßt Weihfaule. Noter (falfcher) Kern, jtets von Verlegungen, Aftwunden, Wafferlöchern in Zwiefeln und Aftgabeln oder von inneren — Spaltflächen ausgehend ?). Herenbefen höchit jelten (wohl Dur) einen Exoascus ver= anlaßt) ?). Gipfeldürre (infolge von fortgejegtem Streurehen). Berträgt die Ajtung Deijer als die meijten Baumarten. Ansichlagvermögen: Halt am geringjten unter allen Laub- hößern; nur Stodloden, an ftärferen Stangen bejonders aus Adventivfnofpen zwifchen Holz und Ninde. Die Neproduftions- fraft gebt faum über das 30.—40. Jahr hinaus; amı größten und Längjten ift fie auf talfboden. Stöde von Furzer Dauer (2—4 UIm= triebe). Kann leicht durch Abjenker (Ableger) vermehrt werden. °). Betriebsarten: Hochwaldbetrieb’), u. zw. natürliche Ber- jüngung dur) Schiem= bzw. yemeljchläge; aucd) geregelter Blänter- » Hartig, Dr. WR: Die frebsartigen Krankheiten der Notbuche (Zeitichrift für Forit- und Jagdwejen, 1878, ©. 377), — Der Buchenfrebs fann auch durch Pflanzenläuje (Lachnus exsiccator 2c.) und durch Froft hervorgerufen werden. Hiernach unterjcheidet man zwischen Pilzfrebs, Lausfrebs und Froftfrebs. 2), Herrmann, E.: Ueber die Kernbildung bei der Nothbuche (Zeit- schrift für Forft- und Jagdwejen, 1902, ©. 596). >) von Tubeuf, Dr. E.: Herenbejen der Nothbiiche (Forftlich-natur- willenschaftliche Zeitjehrift, 1892, ©. 279). — ‚: Grfranfung junger Buchenpflanzen (dajelbit, 1892, ©. 436). *, Die Ablegerzucht mit Buchen wird fchon jeit langen Jahren haupt- jächlich in den ausgedehnten Privatwäldern (Niederwaldungen) im Dsna= briüch’schen betrieben. Kernftangen find den Stocfausjchlägen zum Abjenken vorzuziehen, 5) ». Wißleben, Friedrich Ludwig: Ueber die vechte Behandlung der Nothbuchen-Hoch- oder Samenwaldung 20. Leipzig, 179. 2. unveränderte Aufl, 1805. Srebe, Dr Carl: Der Buchen-Hochiwaldbetrieb. Mit 8 Holzjchnitten. Gtienach, 1856, Fagus silvatica Z. 5] betrieb. Die gegenwärtige Hochmaldform it teil$ aus dem früheren rohen Plänterbetriebe, teils aus dem Mittelmaldbetriebe, teils aus der 1745 durch %. ©. von Langen begründeten Stangenholzwirtjchaft hervorgegangen. Als Zwifchenform, durd) Mangel an haubaren Bejtänden veranlaßt, ift in erjter Linie der von Seebad’fhe modifizierte Buchenhochwaldbetrieb!) (am GSolling) zu nennen. Weitere Modifikationen, die in manchen Waldungen vereinzelte Anwendung gefunden haben umd fi — zum Teil — namentli auf die jpätere Behand- lung (Durchforitung) beziehen, find: der zweialterige Buchen- Hochwaldbetrieb von Burdhardt?), der Lichtwuchsbetrieb von Knorr, E U.: Studien über die Buchenwirtbichaft. Nordhaujen, 1863, Lampe, Nobert: Berjuch, Die Buchen-Hochwald-MWirthichaft mit den Forderungen und Grundjägen der heutigen forftlichen Finanz Nechnung in Einklang zu bringen. Leipzig, 1868. Baur, Dr. Franz: Die NRothbuche in Bezug auf Ertrag, Zumachs und Form. Unter Zugrundelegung der an der Königl. Württemberg’schen forjtlichen VBerjuchsanitalt angeitellten Unterjuchumgen bearbeitet, Mit jechs lithographierten Iafelıı. Berlin, 1881, srömbling, E.: Die natürliche Verjüngung des Buchen-Hoch- waldes. Berlin, 1893. Schwappac, Dr. Adam: Wachstum und Ertrag normaler Rot- buchenbeitände. Nach den Mufnahmen der Preußtichen Hauptitation des foritlichen Verjuchsmejens bearbeitet. Berlin, 1893, Wimmenauer, Dr: Wabsthum und Ertrag der Nothbuche in Dberhejien (Bericht über die Zehnte Verfammlung des Foritvereins für das Großherzogtdum Bellen zu Offenbach a. M. 1593, ©. 93—123). Schuberg, K.: Aus deutjchen Foriten. Mitteilungen tiber den Wuchs und Ertrag der Waldbeftände im Schluffe und Liehtitande. II. Tie Notbuche im natürlich verjüngten, gejchloffenen Hochwalde. Nach den Aufnahmen in badischen Waldungen bearbeitet. Mit 54 Tabellen und 11 graphiüchen QTaritellungen. Qübingen, 1894, Grundner, Dr. %: Unterfuchungen im Buchenbochwalde ber Wachstumsgang und Maffenertrag. Nach den Aufnahmen der Herzoglich Braunjchweigischen joritlichen Werjuchsanftalt. Mit 2 Llithographierten Tafeln. Berlin, 1904. ) von Seebad, Chriitian: Der modifteirte Buchen = Hochwalt- Betrieb (Kritijche Blätter für Forft= und Jagdwiflenjchaft, 21. Band, 1. Heft, 1845, ©. 147). — „: Der moDdifteirte BuchensDochiwald-Betrieb in jeiner Anwendung auf einen Wald-Gompler (Monatichrift für das Forjt- und Jagdıwejen, 1858, ©. 428). °) Burchardt, Dr. Heinrich: Sien und Pflanzen nach forstlicher Braris. Handbuch der Holzerziehung. 6. Aufl. Derausgegeben von Albert Burckhardt. Trier, 1893 (S. 111), 52 II. Abjehnitt, Die Holzarten im bejonderen. WBagener!), die Homburg’she Nugholzwirtichaft?), Die länterdurchforftung von Borggreve‘), der Lihtwucdhsfuliljen- betrieb von Urich*) und die Horjt- und gruppenweije Lichtwuchs= dDurdforftung von Borgmann?). Die Buchenfrage tft neuerdings — namentlich jeit dem Erjcheinen eines Aufjages von Meßger jun.) — wieder in Fluß gefonmen. ine große Anzahl von Abhandlungen wurde infolge diefer Schrift veröffentlicht, fo z.B. von Uri), von Fijdh- bady®), Fürft”), Thaler!) (hierauf replizierte Mebger!!), ) Wagener, Guftav: Der Waldbau und jeine Fortbildung. Stutt- gart, 1884 (©. 246267). 2) Homburg, Georg Theodor: Die Nutholzwirtbichaft im Hoch- wald-Ueberhaltbetriebe mit Gruppemiwirtichaft im gemijchten Buchen-Grund= beitande und ihre Praris. 2. Aufl. Kaffel, 1890. — ,: VBergleichsberechnung der Nentabilität der beiden Betriebsarten: I. Der Nußholzwirtbichatt um Hochwald - eberhaltbetriebe mit Horiten= bzw. Gruppenmwirtbichaft der Fichte, Eiche, Kiefer und Lärche im gemüchten Buchen-Grundbeitande und II. des gleichalterigen Buchen-Dochwaldes im reinen Beitande, Hannover und Leipzig, 1898. | 3), Borggreve, Dr. Bernard: Die Holzzucht. Em Grundeiß für Unterricht und Wirtichaft. 2. Aufl. Berlin, 1891 (S. 283— 327), %, Urich: Lichtwuchskuliffenbetrieb (Foritwillenjchaftliches Centrals blatt, 1887, ©, 16), — „: Lichtwuchsfuliffenbetrieb (Zeitjchrift Für Forit- und Jagdıweien, 1894, €. 591). 5) Boramann, 9: Horit- und gruppenmwerle Lichtwuchsdurch= foritung (Zeitjehrift für Forft und Jagdmwejen, 1893, ©. 689). — ,: Dorit- und gruppenmweile Liehbtwuchsdurchforftung in der Praxis und der Urich’sche Liehtwuchskulilfenhieb (Zeitjchrift Für Forft- und YJagd= wejen, 1895, ©. 630). 6) Mebger: Dr.: 1. Dänijche NReijebilder. 2, Die dänische Buchen= wirtichaft Mindener Foritliche Defte, 9. Heft, 1896, ©. 81). 3. Die dänijche Sichenmwirtichaft (dajelbft, 10. Heft, 1896, ©. 75). ?) Urich: Dänijche und Ddeutjche Buchenhochwaldwirtichaft. ur Auftrag des Vorjtandes der VBeremigung mitteldeutjscher Waldbefier be= arbeitet, Darmitadt, 1897. °) von Fiichbach, Pr. Karl: Däntiche Rraris und Deutjche Theorien in der Buchenwirtbichaft (Mindener Forftliche Hefte, 12. Heft, 1897, ©. 42). 9, Fürst: Die Nachzucht der Buche und Eiche in Dänemark und Teutichland (Forftwiflenjchaftliches Gentralblatt, 1897, ©. 241). 10) Thaler: Neiner Beitand oder Miichbeitand ?_ Gegenüberftellung, dänischer und deutscher Wirtichaftsverhältniffe (Allgemeine Forftz und Nagd=}jeitung, 1898, ©. 113). 1) Mebger, Dr: Zur Beurteilung der däntjchen Forftwirtichaft (llgemeine Forit- und Kagd- Zeitung, 1898, ©. 346). Fagus silvatica Z/. 53 Eulefeld!) u. a. Die Verfammlung deutjcher Forftmänner zu Schwerin (1899) bejchäftiate fich auch mit dem Thema: „Sit die in Dänemark gebräuchliche Art der Buchenbeftandspflege bisher in Deutfchland Schon zur Anwendung gelangt, und unter welchen Umftänden etwa minrde fich ihre Einführung in Deutjchland empfehlen ??) Allein es it nad) unferer Anficht nicht daran zu denken, daß die dänische Buchemvirtjchaft oder auch nur die dortige Durchforftungspraris in Deutjchland, wo Die Verhältniffe ganz anders liegen, wie in Dänemark, größeren Eingang finde, da man dort grundfäglich reine Buchenbeitände beranzieht, ein Prinzip, mit welchem man bei uns mit vollem Recht Längit gebrochen hat. ES muß aber anerkannt werden, daß die Mebger’jchen Reije= briefe außerordentlich anregend gewirkt haben. Die Buche tritt in ausgedehnten reinen Hohwald-Beltänden ?) auf und bedarf als „Nährmutter des Waldbodens" an jich der Beimifchung anderer Holzarten nicht, abgejehen von den allen, wo fie nicht mehr rein erzogen werden fann. Die Nentabilität des Buchenhochwaldes wird aber durd) Einfprengen von itandorts= gemäßen Nusholzarten bedeutend erhöht, weshalb die Erziehung gemifchter Buchenbejtände jest in Deutjchland allenthalben das Wirtfehaftsziel bildet. Hierzu geben Die bei jeder Naturbefamung verbleibenden Lücken und Fehlftellen reichliche Gelegenheit. Als Mifchhölzer Find hauptfächlich geeignet: Eichen, Eiche, Uhorne, Ulmen, Birfe, Elsbeere, Weihtanne, Fichte, Kiefer, Wey- mouthsfiefer, Lärche; ferner drängen ic) Hainbuche und Ajpe gern ein. Auch einige fremdländifche Holzarten eignen Jich zur Einmifhung. Weldhe Holzart am meilten als Mifchholz zu be- günftigen fei, hängt hauptjächlid von den Standortsverhältnilien ab. Ob die Einzelmifchung oder die gruppen=, ev. horitweile Beimifhung den Vorzug verdient, fommt auf das gleichfalls mit vom Standort abhängige relative Höhenwachstum der einzli- mifchenden Holzarten (gegemüber der Buche) und die Bodenbe- ihaffenheit an. Bei VBormüchjigfeit der eingemifchten Holzart it prinzipiell die Einzelmifchung zu erjtreben. Bortreffliches Boden- ı) Gulefeld: Eine forftliche Studienreiie nach Dänemark (KForit- wilfenjchaftliches Gentralblatt, 1898, ©. 131). 2) Bericht über die XXVII Verfammlung Deutjcher Forftmänner zu Schwerin i. M. vom 21. bis 24. Auguft 1899. Berlin, 1900. Ihema II (E. 79-152). Referent: Dr. Meßger. 3) Nach der Neichsitatiftit von 1903 betrug die Buchenbochwaldfläche des deutichen Neichs 2032619,5 ha oder 14,5 °/. der geiamten Walpdfläche. 54 II. Abjehnitt. Die Holzarten im bejonderen, Ihußholz unter Eichen und Stiefern, die anfangen, fie Licht zur itellen. Die Buche eignet fi) wenig zu Niederwald (nur auf kräftigen Boden), im Mittelmald hödhjftens zu Unterholz; jedoch tritt fie (auf Kalkboden) hier und da auch als Oberhoßbaum auf. Umtriebszeiten: m Hochmald 8SOI—120 Sabre, jelten höher; am häufigiten 100—120 Fahre. In Dänemark SO—100 Fahre. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Das Holz beiteht aus Gefäßen, Tracheiden, Holzfafern und Barendym. Lesteres ift in peripherifhen Linien zwifchen den anderen Organen angeordnet. Gefäße gleichmäßig zeritreut, aber im äußeren Teil des Kabhr- vinges weit jparjamer, jodaß Diejfer dunkler erjcheint. Die großen Markitrahlen jehr Scharf begrenzt, atlasglängend; fie nehmen auf jeder Schnittflahe etwa 0,1 der ganzen Fläche in Anfpruch (Unterfheidungsmerfmal vom Platanenholz). Yahrring- grenze zwilchen denfelben ausgebaudht, fonit gleihmäßig gerundet (nicht großwellig). Technifche Eigenjchaften des Holzes: Ziemlich fein, Eurzfaferig, glänzend, rötlich-weiß (zumal im trockenen Zujtand). Schwer, ziemlich hart, ziemlich leicht- und jchönfpaltig, ztemlicd) biegjam (3,48 °/,), Sehr elaftifch (1670), fehr feft (11,34), namentlich von bober Drud- und Querfejtigfeit, aber von geringer Tragkraft, (läßt Waljer leicht durch, Schwindet mäßig (4,9 °/,), imı Trodenen ziemlich Dauerhaft (nur dem Snjektenfraß ausgefeßt), im Freien von geringer Dauer, aber ganz unter Wafjer fehr dauerhaft, jehr brennfräftig (100). Spezifiiches Grüngewicht 0,88—1,12 (im Mittel 1,01); Lufttrocdengewicht 0,66—0,83 (im Mittel 0,74). Meifholzbaum, aber in der Jugend mehr Splintbaum. Sm ges pämpften Zuftand leicht zu biegen; läßt Jih gut polieren, mo= Durd). es Die Farbe von Mahagonihol; anninınt. Holzfafern am Wurzeljtod alter Stämme oft wellenförmig. Gebraudswert: Das Holz dient hauptlächlich zur yeuerung. Die Nugholzausbeute ift gering (gewöhnlich nur 5—10°/,). Als Bauholz’) ift es nur beim inneren Ausbau der Häufer zu ver- !) Lauprecht: Erfahrungen aus dein Eichsfeld über natürliche Verwendbarfeit des Buchenholzes zu Bauzmecen (Kritiiche Blätter fir sorit- und Jagdmwiflenichaft, 48. Band, 1. Deft, 1866, ©. 62). Nösler, Mar: Ueber die Verwendung des Buchenholzes zu Baus iwecen. Sepavatabdruedf aus der Deutjcehen Bauzeitung. Berlin, 1885, Nr, 65, 66, 67, 69, 71 und 73. D Fagus silvatica Z. 4) wenden (Treppenwangen, Treppenitufen, yußbovdenbdielen, Bohlen zu Kegelbahnen); findet aber zu Brüdenbelägen, zur Straßen- pflafterung, jowie im imprägnierten Zuftand aud zu Gifenbahn= fhwellen Verwendung. Stempelholz für Vergmwerke. Es eignet fi) ferner zu Schiffskielen, Schiffsplanfen Gumal für fleine Küftenfahrzeuge) und zu gewilfen Nafchinenteilen (Wafferräder, Zapfenlager 2c.). Als Tifchlerholz von bejchränfter Verwendung ; jedoch werden Tifche, befonders Arbeits, Berkaufs- und Trint- tische, Webftühle, Jowie gebogene Möbel (Stühle 2c.) hieraus an- gefertigt (Thonetjce Dampftifchlerei) ). Gutes Wagnerholz (Radfelgen, Deichfeln, Kangmwieden, Achjen, Schlittenkufen, Schiebe- farrenbäume, Kıummethölzer, Hadflöße 2c.); wird aud) von Böttchern verarbeitet (Ol, Petroleum, Zement, Butter, tar garine-, Seifen-Fälfer, Butten für Ejjig und Spiritus, Fäßchen zum Berfand von Sardinen und Saviar 2C.). Drechslerholz (Spinnräder, Mangrollen, Hammerftiele, inöpfe). Sehr geeignet zur Anfertigung grober Schnigwaren, (Mulden, DBactröge, Schüffeln, Löffel, Schaufel, Holzfchube, Bürftenböden 2c.). Mate- rial für Spanjchniger; Schuhleiften; YZigarrenwidelformen (Schiffen) und Zigarrenfiftchen (für geringere Sorten)?). Liefert auc Material zur Holzichleiferei (in Belgien und Frankreich). Überhaupt ift die Verwendung des Buchenholäes zu Yurbzwecen in neuefter Zeit entichieden eine größere und vielfeitigere ge- worden). Beites Neilholz für den Holzhauer. Das Stodholz Zehn: Nothbuchenholz zu Bauzmwecen (Zeitjchrift für Forit- und Sagdmejen, 1886, ©. 191). Urich: Verwendung des Buchenholzes zu Bauzieden. Vortrag (Foritwilfenichaftliches Centralblatt, 1887, ©. 142). Habenicht: Zur Buchenholzfrage (Foritwilfenfchaftliches Gentral- ‚blatt, 1888, ©. 622). 1) Die Fabrikation der durch Dampf erweichten und dann gebogenen Möbel bürgerte Michael Thonet aus Boppard a. Rh. 1834 zuerit in Ofterreich ein. Die betr. Zabrifation hat jeitden, auch in Deutichland, einen bedeutenden Aufichwung genommen, 2) Die Gigarrvemwieelforn- Fabriken in Hanau bedürfen jährlich 5000 fm Buchenholz zu Formen und Kiftchen. 3) Weije: Die Buchennußholzfrage (Zeitjchrift Für Forst und Jagd= wejen, 1881, ©. 529). Schumacher, Hubert: Die Buchennußholz-Qerwertdung in Preußen (init bejonderer Berücfichtigung des eigentlichen Buchengebtetes im Weiten der Monarchie). Eine Tenfjchrift zur XVIT. Verfanunlung deutjcher Forit männer zu München. Berl, 1888. 56 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. wird bier und da verfohlt. Durch trodene Deitillation gewinnt man aus dem Holze — außer Kohle — Teer und Holzeflig. Die Afche ift reich an Kali, Liefert daher eine vorzügliche Pott- afche und ift ein vortrefflihes Düngemittel für Forjtgärten. Das Laub dient als Streumaterial. Die Früchte liefern Futter für Schweine und — in Olmühlen zerftoßen — ein vor- zügliches Speifeöl (1S—25 Gewichtsprogente). 2. Quercus pedunculata Ehrh. Stieleiche, Sommmereiche, Heideeiche, Früheiche. ') Synonymen: Q. femina Mall. Q. Robur var. « Z. . asplenifolia ori. Gefjchligtblättrige Eiche. . fastigiata Zam. PByramideneiche. Varietäten: Q. p P p. pendula Zoda. Hängeeide. pP pP . salicifolia //ort. Weidenblättrige Eiche. . tardissima ‚72%. Späteiche, Junieiche. ?) BEOPO Bericht über die XVII Yerjammlung deuticher Foritmänner zu München vom 9.—12. September 1888. Berlin, 1889 (S. 37—112), inSbe- jondere das Korreferat des Profellors Dr. Weber (©. 50-69). MWeife: Die Rothbuche als Nußbolz (Mindener Forftliche Hefte, 3. Heft, 1893, ©. ]). von Alten, B.: Berjuche und Erfahrungen mit Notbbuchen-Nuß- holz. Im Auftrage des Herren Minifters für Landivirtichaft, Domänen und KForiten bearbeitet. Berlin, 1895. I) yon Manteuffel, Hans Ernst Freiherr: Die Eiche, deren An zucht, Blege und Abnußgung. Ein wohlmenender Nathaeber für Eichen- züchter und folche, Die es werden wollen. Leipzig, 1869. 2. Aufl., 1874 (nach jeinem Iode erichtenen). von Schüt, Ad: Die Pflege der Eiche. Ein Beitrag zur Beftandes- pflege. Zum praktischen Gebrauche für Foritbeante und Waldbefißer. Mit 27 in den Text gedructen Holzichnitten umd 39 Zeichnungen auf 6 Friquren-Tafeln. Berlin, 1870. Geyer, EC. W: Die Erziehung der Eiebe zum fräftigen und gut ausgebildeten Dochitamın nach den neueften Prineipien. Mit Voraus- jchiefung eigener Erfahrungen tiber den Ginbau der Eiche im jungen Buchenbochiwalde, zum Zwede der Beitandesmijchung und zur Erziehung wertbvoller Hölzer, Mit 12 lithograpbirten Tafeln. Berlin, 1870. Bekudrs: Zur Ehrenrettung der Stieleiche (Zeitjehrift für Forft- und KNagdıveien, 1888, ©. 640). ?) Földes, Johann: Die jpätblühende Eiche, Quercus pedunculata var. tardissima Simonkai (Gentvalblatt für das gefamumte Forftivejen, 1894, =. 300). Quereus pedunculata Ahrh. 97 Die Späteiche tritt in einigen ungarischen Waldungen (Komitat Bäcs) bejtandsweife auf. Sie ergrünt erit in der Zeit vom 11.—25. Mai, mithin durchichnittlich 4—5 Wochen jpäter als die gewöhnliche Stieleiche,, leidet daher weniger durch Spät- fröfte. Schaft mehr gerade. Aite mehr Schlanf, gerade aufjtrebend und dicht aeitellt. Monoecia (XX1.); Polyandria (7). — Cupuliferae Xicı.; Fagineae Doell.; Quercus Z. Baum I. Größe. Hauptholzart; bedingt herrichenn. Botanische Charafteriftif: nojpen von verjchiedener Größe (Endfnofpen größer alS die Seitenfnofpen), jtumpf-eiförmig, glän- zend, hellbraum, meijt fahl, an den Enden der Triebe, u. zıv. vor- zugsweije der Haupttriebe, gehäuft jtehend (je 3-6). Blätter wechjelitändig, jehr kurz geitielt, verlängert eirund, tiefgebuchtet, mit abgerumdetsjtumpfen Lappen, wellig (fraus aufgerollt), ober- jeits dunkelgrün, unterfeits mattgrün, im ausgewachlenen ZYultand mitunter etwas ins Graue jpielend, jtetS fahl. Blattbafis herzförmig, beiderjeits ohrfürmig zurüdgebogen (Hauptkennzeichen). Die von der Hauptader des Blattes wechjelftändig ausgehenden Nebenadern erjter Ordnung verlaufen jomwohl in die abgerundeten Lappen als in die Buchten. Belaubung an den Zmweigenden mehr büfchelförnig. unge Triebe hellbraun, glänzend, fahl; ältere graubraun. Männlihe Blüten fchlaife, loderblütige, gelbe Käsgchen, gehäuft an den vorjährigen Trieben ftehend. Weibliche Blüten fleine, rötlih-grüne Köpfchen, zu zwei, drei und mehr an der Spiße der jungen Triebe auf langen Stielen befindlich (Anfang Mai). Früchte (Eicheln) einfamig, groß, länglich-walzenförmig, glatt, gelblich oder nußbraun, durch grünlich-braune Längsitreifen harafterijiert, die namentlid” an frifchen Gremplaren Deutlic) bervortreten und verfhwinden, jobald die Eicheln jehr trocden werden; am Grunde von einem warzigsfchuppigen Becher (cupula) umjchloifen, lang geitielt. Neife: Ende September, Ylnfang Gieslar, Dr.: Weber die jpätblühende Eiche (Quereus pedunenlata var. tardissima Simonkai (Gentralblatt fiir das gejammte Foritwejen, 1895, ©. 181). ae Dr.: Die Junti-Eiche (Zeitjcehrift für Fort umd Sagdıvejen, 1895, ©. 692). Nilodem, Wilhelm: Ueber das Vorlommen und Berbalten der Späteiche (Quereus peduneulata var, tardissima) (Gentvalblatt für das ge- lammte Foritweien, 1897, ©. 218). 58 II. bjchnitt, Die Holzarten im bejonderen, Dftober. Die Bräunung der Samenfchale zeigt die Neife an. Abfall: Dftober. Keimdauer: !/, Jahr. Keimfäühigkeit: 55—75°/, (65 im Mittel). 1 hl Eicheln wiegt 65—75 kg md enthält 16000— 26000 Stüd. Auf 1 kg gehen 200 —300 Eicdyeln. Die Keimkraft wird von dayer zu 65°/,, von &.Böhmerle zu 63—65°/,, von Gieslar zu 53—79°/, angegeben. s Wie groß die Differenzen der Stüczablen in 1 hl je nad DOrtlichkeiten und Sahresmitterung ind, tt aus folgenden Angaben zu erfehen: 19000 (Burehardt), 21350 (Stumpf), 22000 (Sarl Heyer), 24000 (Örumert), 26800 Stüf (He$)?). Nach) anderen Angaben gehen auf 1 kg 254 Eicheln (Burd=- bardt), 300 (Carl Heyer), 177—325 (Baur)?), 224 vor der Einwinterung und 192—249 nach derjelben (Gieslar). Die Keimung erfolgt nad) 4-5 Wochen mit 2 unter- irdifchen, dien, großen, fletfchigen Samenlappen, Die innerhalb der Samenhülle gewöhnlich biS ins Dritte Jahr mit dem Plänzchen verbunden bleiben. An Stelle der Blätter erjcheinen anfangs nur Eleine, häutige Schuppen, erjt einzeln, dann nebeneinander und endlich zwifchen diefen ein normales, glattes, Eleines Eichen- blatt. Bom zweiten Jahr ab verzweigt jid) die Pflanze jo Itart, daß ihr Ausfehen bufhig wird. Schon im erjten Jahr bildet jic) eine rübenfürmige, oft 20—30 em lange Pfahlwurzel aus. Mannbarfeit im 70.—80. Fahre. Die Samenjahre fehren etwa alle 3—5 ahre wieder. Zwijchen 2 Bollmajten vergehen aber durchichnittlid etwa 5—7 Yahre. In dem zum Harze gehörigen Teile des braunjchweigijchen Dberforites Seejen fehrten nach) Beling tn dem Zeitraum von 1685 — 1875 alle 3—5 Jahre Eichelmaftjahre wieder. In diejem Sahrhundert gab es in Deutichland reichliche Maft in den Jahren: 1811, 1822, 1825, 1829, 1834, 1840, 1842, 1846, 185072357 1869, 1875, 1878, 1886, 1892, 1893 und 1900, aljo etwa alle 6 Sabre. Ninde in der Jugend glatt, alänzend, grünsgrau, mit vielen horizontal länglichen, weißlichen Lentizellen ; im Alter eine dicke, harte, tief längsriflige, graubraune Tafelborfe mit rauber Oberfläche. Bet ungehindertem Eintritt in den Boden entwickelt ') Heß, Dr.: Notizen Uber das Verbältniß zmwijehen Volumen und Gewicht 2c. von Stieleicheln (Gentralblatt für das gefammte Korjtwejen, 1875, ©. 365). ®) Baur, Dr.: Ueber Gewicht und Körmerzahbl einiger Waldjamen pro Liter (Forstwilfenichaftliches Gentralblatt, 1880, ©. 341, hier 342). Quereus pedunculata Ehrh. 99 fie eine jehr jtarfe und lange Pfahblwurzel mit tief in den Boden eindringenden Seitenwurzeln. Verbreitungsbezirk: Fat ganz Europa zwifchen dem 44. und 60.° n. Br. Steigt in vertifaler Nichtung bei weiten nicht fo hoch als die Notbuche. Höhengrenzen: Südfchweden 300 m, Schottland 330 m, England 500 m, Bogelsberg, Thüringerwald und Harz 450 m, Ddenwald 500 m, Schwarzwald 600 m, Erzgebirge 650 m, Sura 700 m, nördliche Kalfalpen 700—900 m, Sentralalpen 800—1000 m, Byrenäen 1400 m, Griechenland 1500 m. Sn Deutfchland, ift jie bejonders im Weiten und Südmejten ver- breitet, in Dfterreich hauptlählich im Den Ländern Der unteren Donau. Sie fommt häufiger vor als die Traubeneiche. Früher war das Verbreitungsgebiet der Eiche (tn Hochwald) ein viel ausgedehnteres. ALS Urjachen der allmählichen Ver- dränqung diejer Holzart haben zufammergewirft: Uberlajfung der befferen, früher vielfach mit Eichen beitocft geweienen Böden an die Landwirtschaft, Servitutenmwejen, Waldweide, jtarfer Wilditand, Anbau in Froftlagen, fehlerhafte Behandlung, mangelnde Yürlorge für die im Buchenhochwald eingeiprengt auftretenden Eichen, Blänterwirtichaft, maßlofe Nußung und dergleichen mehr. Standort: Flah- und Tiefland, befonders weite Flußniede= rungen, mellige Vorberge, zumal auf füdlichen und füdöjtlichen Erpofitionen. Sie findet jic) auf allen Gebirgsformationen, be- vorzugt jedoch Xehmz=, jandige Lehm= und Kalkböden (lb) und beansprucht vor allem Tiefgründigfeit (im Hochwalde), Dann Wärme, Locerheit und Feuchtigkeit des Bodens. Selbjt jaueren Grund verfhmäht fie nicht, woraus auf ein Hohes Vermögen, Bodennäfjfe zu vertragen, gefchloffen werden darf. nn der Vtähe größerer zzlüife, deren Druchvaller den Boden von unten ber befeuchtet, zeigt die Eiche felbit auf jcheinbar armen Sandböden noch ein befriedigendes Gedeihen. Irodener Sand genügt ihr aber nicht. Xhre Hauptentwiclung findet in fräftigen (fetten), humofen Böden (Uuewaldungen) jtatt. Ste bedarf viel YLuftwärme (eine mittlere Sommertemperatur von etwa 12° C.), beanfprucht aber nur geringe Xuftfeuchtigfeit. m ganzen anipruchsvoll und mit der Notbuche auf nahezu gleiche Stufe zu jtellen.') 1) Dieje Bernerfung gilt nur fir den Begehrlichfeitsgrad im ganzen. Die Unfprüche beider Holzarten an die einzelnen Standortsfaftoren find, 60 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. - Bodenverbefjerungsvermögen: Gering wegen lichter Befronung und frühzeitiger Lichtjtellung. Wuhs: Langfam, in der erjten Jugend etwas rajcher, jpäter aber meijt langjfamer als bei der Notbuche. Der Längen wuchs jteht dem Stärfenwuchs verhältnismäßig nach, ijt aber in Siüddeutfchland (Speflart 2c.) größer als in Norddeutjchland. Schaft auf tiefgründigem Boden gerade, bis 30—40 m hod), im allgemeinen vollholzig, aber oft drehwüchlig. Umfang am Boden bis 3—5 m. Strone breit, rundlic), oft weit ausgelegt, mit nahezu wagerecht abgehenden, jtarfen, Enidigen Ajten. Nteigt bis etwa zum 90. Jahr mehr zur Bildung von Johannistrieben als die Traubeneiche '). Auf Standorten mittlerer Güte teilt fich der Schaft häufig fchon in halber Höhe in 2 oder mehr Teile; befonders in der Krone ift der Schaft meijt vielfach geteilt, weil fich) die jeitenftändigen Knofpen fräftiger entiwidelt haben als Die gipfelftändigen. Mitunter Wimmerwuchs, zumal am Wurzeljtod. Alter: Die Eiche bejigt unter allen Holzarten die hödhjte Lebensdauer ; 400—500jährige Eichen gehören nicht zu den Gelten- beiten. Einzelne Bäume werden jogar 1000 Jahre alt und Darüber °). Ber 1lbersdorf (Kr. Saaz, Bez. Brür in Böhmen) fteht eine Eiche von 12m Uınfang bzw. 3,7 m QTurchmeffer in Br, deren Alter auf 900 Sabre geichäßt wird. $) Der „Dicke Förfter”, eine taujendjährige Stieleiche des Neinhards- waldes, befitt ur Im Höhe 9,38 m Umfang bzw. 3,13 m Durchmeifer, tit aber nur 23 m hoch, da die obere Krone bereits abagejtorben tt. *) wie aus dem Texte erfichtlich, ziemlich abweichend von einander, Jim all- gemeinen fann man etwa behaupten, daß die Eiche im chemijchen Sinne weniger anjpruchsvoll, im phyiifaliichen Sinme aber begehrlicher als die Notbuche jet. ı) Haehnle: Die Kohannistriebe unjerer beiden Eichenarten (All- gemeine Forit- und Jagd-Zeitung, 1902, ©. 36). 2, Badermann: Die Gejchichte alter Eichen (Allgemeiner Holz- verfaufs-Anzeiger, Nr. 39 vom 27, September 1899), — Hier wird eine größere Anzahl jehr alter ftarker Eichen aufgezählt. Jm Anjchluffe hieran erfolgen Angaben der Äußerften Altersgrenzen einer Yzahl von Wald- bäumen (Buche, Stieleiche, Datnbuche, Eiche, Sommerlinde, Silberpappel, Kaftanie, Kiefer, Zürbelfiefer, Lärche, Fichte und Eibe). Als böchites Alter der Stieleiche werden 2000 Nabre (?) angegeben. 3) Miejeneiche (Gentralblatt für das gejammte Forftiwejen, 1878, ©. 157). 4) Suler: Alte und feltene Bäume, „Der Diele Förfter”, eme taujendjähriae Stieleiche des Neinhardswaldes,. (Zeitichrift für Forft- und Sagdmwejen, 1893, ©. 652.) Quercus peduneulata Zhrh. 61 Bon einer alten Stieleiche („NRavenseife”) auf dem Pfarrhofe des mwejtfälijchen Dorfes Erle (Miüniterland) hat fich ein fuorriger Stammteil von ca. 10 m Höhe erhalten, dejjen Umfang an der Erde 14 m und in Br. noch über 12 m beträgt. Der Stamm tt im Innern vollitändig hohl; der Hohlraum ift jo groß, daß etwa 40 PBerjonen Bla finden. Das Alter wird auf 1500 Jahre gejchäßt (2). )) Die „Arbogaft-Eiche” im Hagenauer Wald, nach dem Einfiedler, nachmaligen Bijchof von Straßburg Arbogait benannt, tt in Br. etwa 2,20 m ftarf. Holzmafje nahezu 40 fm. Die landläufige Schäßung des Alters auf 800—1000 Jahre ift wohl übertrieben? ?) Am Eingang des Fatlerlichen Parks in Kadinen (Djtpreußen) iteht eine Eiche von 8,6 m Umfang. Sie ift im Snnern.bohl und bietet Raum für 10 Berjonen. hr Alter joll über 700 Jahre betragen. ?) Die „Breite Eiche? am Süpdrande des Kirtorfer Gemeindewalds (Heffen) Hat 7,90 m Umfang bzw. 2,52 m Durchmeffer in Br. Der Baum it infolge jeiner freien Stellung am Waldrande bis auf 4m am Stamme herab beajtet. Alter nach Schägung 800-900 Fahre, ITroßdem tt der Baum noch friich und grün. *) Die älteite Eiche in der Rostocker Heide ift die „Borwins-Eiche” im Revier Schnatermann, nach dem Fürften Borwin II. benannt, weil diejer die Heide nebit umliegenden Dörfern der Stadt Roftod 1252 für 450 Mark Pfennige (mach jegigem Geld etwa 12000 ME.) verfaufte. Der jet jtarf rüdgängige Baum mißt 2 m in Br. und tft etiva 600 Jahre alt. ?) Die „KRönigseiche” bei Lınwwenburg (Mähren) bat 6,85 m Umfang in Br., it 32 m hoch und wird auf 54 fm Holzmafje gejchätgt. Alter 400 Jahre. ®) Ueber die außerordentlichen Maffen= und Geld-Erträge alter, itarfer Eichen mögen folgende Beilpiele belehren: Eine dem Zahn der, Zeit erlegene Eiche im Parfe des Grafen York von Wartenberg (Klein-DIS) lieferte 33 fm Nugholz, 23 rm Scheit- und Brügelholz, 7 rm Stocdholz und 6 rm Reiftg, im ganzen alio 52,74 fm, u. 3m. 62,6 °o Nubbolz. Eine zweite, ebenfalls morjch gewordene Eiche im Walde des Land- vat$s von Jordan (Obilch im Kreije Glogau) gab 77 rm Scheit- und PBrügelbolz, 16 rm Stodholz und 13 rm Neifig, im ganzen aljo 63,5 fm ) Soly, B.: Alte und feltene Bäume (Zeitjchrift für Forit= und Sagdwejen, 1893, ©. 703). 2) 8.: Die große Eiche im Hagenauer Walde (Wochenblatt Aus dem Malde, Nr. 47 vom 23. November 1899, ©. 369). 3) Niejenbäume (Gentralblatt für das gejammte Foritwejen, 1900, ©. 44). +) Die Breite Eiche bei Kirtorf (Bemerfenswerte Bäume im Groß- berzogtum Helfen 2c., 1904, ©. 80). 5) Bericht Über Die XXVII. Berfammlung Ddeuticher Koritmänner zu Schwerin i. M. vom 21. bis 24, August 1899. Berlin, 1900, ©. 210. 6) Bejchfe, Julius: Die „Königseiche” bet Lumdenburg (Dejter- reichijehe Forft- und Jagd-Zettung Pr. 1 (627) vom 4 Jänner 1895, ©, 3). 62 1I. AHbjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Brennholz. Das Alter diefer beiden Eichen war wegen ftarfer Notfäule der unteren Stammtetle nicht mehr feitzuftellen, aber Sicher ein jehr hohes. !) Eine im Revier Rothenbuch (Speffart) un Winter 18989 zur Fällung gelangte Eiche lieferte 10,01 fm Nugholz und 14 ster Werf- md Brennholz. Sejamterlös 1440,55 ME, ?) Lichtbedürfnis: Entjchiedene Kichtholzart; bedarf namentlic) freien Kopf, verträgt aber — wenigjtens auf fräftigen und tief- durchfeuchteten Böden — etwas Geitenfchuß und liebt „gededten Fuß“) (Unterbau, am beiten mit Notbuche). Verhalten gegen Witternngseinflüffe 2c.: Gegen Spätfroft jehr empfindlich, jedoch wird fie jeltener hiervon betroffen als die Notbuche, da fie jpäter ausfchlägt; aud) heilt fie Froftichäden leichter aus. KXeidet höcdhjit jelten durch Ausfrieren, *) wohl aber durch Itarfen Winterfroft und mitunter durd) Frübfroft. Frojt- rille häufig. Erträgt hohe Hitegrade und wird wegen ihrer jtarfen Borfe niemals rindenbrandig. Sie leidet als junge Pflanze durch austrocdn © Winde, ift aber als Baum gegen Sturm die widerjtandsfüähn © „olzart. Schnee und Eisanhang verurjachen meift mur Alto y. Wird haufig vom Blit heimgejucht, na= mentlich freifieyende Gremplare mit vielen dürren ften (fog. Hirld) hörnem). Segen Überfhwenmungen, jelbit gegen Sommer- Hochmwaljer, ziemlich widerjtandsfähig. Leidet wenig durd) Hütten= rauc) ; erträgt das Ülberlandbrennen (Sengen) vorzüglich. Gefahren durch Tiere: KLeidet unter allen Holzarten wohl am meilten durch den Verbiß von Meidevieh, Wild und Maufen (Wühlratte in Kämpen und Ku und wird vom Ytotmwilde, jo lange die Rinde glatt bleibt, ».,* Vorliebe gefchält. Sie heilt jedod) erlittene Bejchädigungen, jelbjt langjährige Verbißjchäpen, wegen vorzüiglichen Überwallungsvermögens vajc) wieder aus. Den Früchten (und Keimpflängchen) Itellen viele Tiere nach) (Notz, !) Zwei Starke Eichen (Foritwiffenschaftliches Gentralblatt, 1904, . 658). :) Hoher Erlös aus dem Berfauf einer Eiche (Forftiwillenschaftliches Gentralblatt, 1899, ©. 294). 3) wer charafteriitiiche Sprichwörter zur Kennzeichnung des Piebt- bedüurfniffes der Eiche lauten: „Die Eiche will barhäauptig jein, aber nicht barfup” md „Die Eiche will einen freien Kopf und warnen Fuß haben“, +) m Bienwalde (Bfalz) hat ftch das Ausirreren auch auf fräftige, bis 30 em tief im Boden ftecfende Eichenpflanzen evjtrectt (Berhandhugen des Pfälzer Rorit-Bereins bei feiner 9. Jahres: Beriammlung zu Kandel am 3. md 4 September 1881. Bergzabern, 1882, ©. 18). — Tiejer Yal üt aber eine große Ausnahme. (N? u Quercus pedunculata Zhrh. 63 Damz, Reh, Schwarzwild, Dacdıs, Eihhörndhen, Mäufe, Eichel- beher, Ringeltaube, Saatfrähe 2c.). Hat unter den Sinfekten viele reinde. Hauptinfeften: 1. Käfer. Gemeiner Mtaifäfer (Melolontha vulgaris /@r.). Noßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani /@dr.). Dünner Eichenpradtfäfer (Agrilus tenuis X/22.). Schmaler Eishenpradtfäfer (Agrilus angustulus /Z.). Zweibindiger Eichenprachtfäfer (Coraebus bifasciatus Ol). Schiffswerftbohrfäfer (Lymexylon navale /.). Eichenfpringrüfjelfäfer (Orchestes quercus Z.). Großer Eichelbohrer (Balaninus glandium Marsa.) Kleiner Eichelbohrer (Balaninus turbatus Gy/Z.). Höcriger Eichenholzborfenfäfer (Xyleborus monographus Fabr.). Geförnter Eichenholzborfenfäfer (Xyleborus dryographus Rtzb.). Ungleicyer Zaubholzborfenfäfer (Xyleborus dispar /%@Dr.). Eichenfplintfäfer (Scolytus intrieatus X722.). Eichenfernfäfer (Platypus cylindrus /@dr.). Großer Eichenbodfäfer (Cerambyx cerdo Z.). Eichenfpringblattfäfer (Haltica erucae OXw.). . Falter. Ningelfpinner (Gastropacha neustria Z.). Eichengoldafteripinner (Porthesia chrysorrhoea Z.). Großer Schwammifpinner (Ocneria dispar /.). Kleiner grauer Schwammfpinner (Dasychira detrita 7/.). Eichenprogeffionsipinner (Cnethocampa processionea /.). Großer Froftfpanner (Hibernia defoliaria /.). Kleiner Froftijpanner (Cheimatobia brumata /.). Nojtgelber Eichenwicler (Teras ferrugana 77.). Eichelmmwiedler (Carpocapsa splendana /7dn.). Kahneichenwidler (Heterognomon viridana Z.). Eichenminiermotte (Tischeria complanella /7dr.). . Uderflügler. Gallweipen (Cynips-Vrten), etwa 50 ver- Ichiedene Irten. . Schnabelferfe. Eichenpodenfchildlaus (Coccus quereicola SigN.). . Geradflügler. Werre (Gryllotalpa vulgaris Zar.) Wanderheufchreefe (Pachytylus migratorius Z.). 64 II. Abjchnitt. Die Holzarten in bejonderen. Gefahren durd Pflanzen und Kranfheiten: Gegen verdämmende Sräfer und Unfräuter ziemlich widerjtandsfähig. Wird mitunter von der Eichenmiftel (Loranthus europaeus Jecg.) befallen. Hauptpilze: Eichenwurzeltöter (Rosellinia quercina R. Artg.), bewirkt durd) Töten der Wurzeln das Abjterben junger Pflanzen. Löcherpilge (Polyporus sulphureus ZZ, Polyporus dry- adeus /7., Polyporus igniarius /7., Hydnum diver- sidens /7., Thelephora Perdix A. /rig., Stereum hir- sutum /7.). Dieje Pilze erzeugen jämtlic) Holafäulnis, die entweder als Not: oder als Weißfäule, u. zw. als Kern, Stod-, Wurzel oder Witfäule auftritt. Eichenrindenpilz3 (Aglaospora taleola Z%l.), erzeugt das bjterben der Ninde. Strebspil; (Nectria ditissima 7x7), verurfadht Strebsbildung. Pezicula cinnamomea Z/ers., wädjt unter der Ainde und fanıı die befallenen Baume zum Abjterben bringen. Verträgt die Grünaftung ehr gut, jobald man frühzeitig hiermit beginnt; zu Starke Aite (über 8 cm Grundjtärfe) Dürfen aber nicht abgejchnitten werden. Ansihlagvermögen: Ausgezeichnet, bis etwa zum 60. Jahr Dauernd, zumal auf Kalfboden ; nur Stocdloden. Auch die Stöde find von jehr langer Dauer. Bei zreiltellung bedecdt Jich Der Schaft mit reihlichen Schaftiprofjen, die zwar mit zur Sironen- auslichtung beitragen, jedoch nicht die Haupturfache der Zopf- trodnis jind. Vermehrung durch Abfenfer möglich, aber jelten angemendet. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb, vorherrfchend auf fünftlichent Wege (durch Saat oder PBflanzung), aber aucd durch natürliche Berjüngung (mit rafcher Nachlichtung). Ste ijt jedoch, abgejehen von feuchten Vtiederungsboden (Marfchland) !), nicht rein anzus bauen, jondern in Wifhung mit Notbuche, Hainbuche, Kinde 2c., wobei dieje Holzarten als bodenbefjernde den Hauptbejtand bilden müfjlen. Die pafjendite Form zur Miterziehung der Eiche it der Buchenhochywaldbetrieb. Bon neueren Formen der Eichenzucht im Hochmalde, welche immer mehr Ausdehnung finden, fommen ') &3 gibt Elbmarjchbeitände (bloß aus Eichen), die bis zum mittleven Iltev pro ha gegen 10 fm jährlichen Durchjchnittszumachs erreichen (Burkhardt: Siaen und Pilanzen, 6, Ylufl,, Trier, 1893, ©, 20). Quercus pedunculata Ehrh. 65 in Betradt: Hocmald mit hocdh- und niederwaldartigem Unter- ftande (Buche, Hainbuche, Hafel 2e.), Lichtungsbetrieb mit Unter- bau (von Buche 20.) und Ülberhaltbetrieb (zweihiebiger Sochwald), einzelftändig oder in größern oder fleinern Horjten!). Der Unter- bau mit Tannen oder Fichten ift weniger zwedmäßig. Wald- feldbetrieb und Hutewald (Eichenpflanzwald). Bejtes Oberholz im Mittelwald; auch Schneidelholzbetrieb. VBortrefflich zu Jtieder- wald geeignet, namentlich zu Eichenjchälwald ’) und in Ddiejem rein anzubauen (räumliche Stummelpflanzung). Umtriebszeiten: m Hochmald 100—150 ‚Jahre, bei Stark- holzzudht 200 Jahre und darüber; im EC chälwald 12—20, am beiten 14—16 ‚jahre, im Sonftigen Niederwald (zu Brennbolz- aweden) 25—35 jahre. Anatomifche Merkmale des Holzes: Das Holz beiteht aus Gefäßen, Tracheiden, Sflerenhymfafern und Parenhym. Holz ringporig. Bei breiten Jahrringen ift der großporige zrühjahrs- freiS ziemlich breit; bei fehr jehmalen Ringen hingegen oft mur eine Borenreihe breit. Sehr breite und hohe Marfitrahlen und dazwifchen jehr feine, diewandige Holzfafeın; zahlreiche, aber jehr feine, helle Wellenlinien von Holzparendyn treten oft jehr deutlih auf. Technische Eigenjchaften des Holzes: Sehr grob, langfaferig, etwas glänzend. Splint weiß bis gelblidy- weiß; Stern gelblich- bis Ihwärzli-braun, ftark (nad) Gerbjäure) riechend. Schwer, ı) Sayer, Karl: Ueber Eichenzucht im Spellart Monatjehrift fie das Forit= und ‚Jagdmweien, 1874, . 1). Litteraturnachwetie über den Lihtungsbetrieb in Eichen finden fie) u. a. in dem Bericht über die Jahres-Berfammlung des Foritvereins ai das Großherzogthum Hellen zu Gießen am a= un 28. Muguit 1878, . 12 ımd 13, Anmerfungen 1—14 20. (Neferent: Heß). 2) Über die Anlage und Bewirthichaftung von a mit beionderer Berückfichtigung der mittleren Provinzen des Preußtichen Staats. Nach Mitteilungen des Oberföriters Bando und des Forit- meilters von Hagen herausgegeben vom Kal. Preußijchen Yandes-Dto- nomie-Kollegium. Berlin, 1854. Grunert, Julius Theodor: Der Eiehenichälmwald im Negterungs- Bezirke Trier, mit Bezug auf Wirthichaft und Ertrag. Bannover, 1868. Neubrand, J. ©: Die Gerbrinde mit bejonderer Beziehung auf die Eichenichälwald-Wirtichaft für Foritwirte, Waldbefiger und Gerber. Sranffurt a. W., 1869, Fribolin, Fri: Ter Eichenjchälwaldbetrteb mit bejonderer Be rücfichtigung württemb, Verhältnilfe. Stuttgart, 1876, Heh, Holzarten. 3. Aufl. 9 66 II. Abjcehnitt. Die Holzarten im bejonderen. zienHich hart, leichtipaltig, ziemlich biegfam (3,40°/,), ziemlich) elajtifjd (1201), feit (9,47), insbejondere tragfräftig, jchmwindet mäßig (5°/,), im Trodnen, Freien, in der Erde und unter Wafjer außerjt dauerhaft, brennfräftig, zumal Schälhol; (80—90). Spezifiiches Grüngewiht 0,90—1,28 (im Mittel 1,10); Luft: trodengewicht 0,54—1,05 (im Mittel 0,76). Kernbaum. Gebrauhswert: Bejtes Hohbau=, Erdbau- und Wajlerbaus Holz (Srundfchwellen, Bahnfchiwellen, Noftbauten, Brücden, Sammer- gerüfte, Bunipenftöde 2c.). Bortreffliches Schiffsbauholz (bejonders Krummes und Siniehölgern). Wellbäunte, Wafjerräder und fonftige Mafchinenteile.. Wird vom Tifchler unter den Harthölzern anı meijten verarbeitet (Mobilien in antiker Yorm). Beites Faßdaubenz, Slafer- und Gejchirrholz (Naben, Speichen, Deichleln, PflugStehe, Schiebefarrenbäume, Hadklöße). Stebböden, Schindeln und Holz- jtifte. Weinpfähle, ZJaunpfühle, Bindreidel und Yyakreife. Spazter- jtöce und Eleine Schnigereien. Neuerdings gewinnt man aus dem Holze auch Eflig. Die Ninde liefert die bejte Gerberlohe (Glanzlohe). Die Früchte dienen zu Fütterungszweden (für Schweine, Hoch und Schwarzwild), auch als Surrogat für Kaffee (Eichelfaffee). Kuoppern!) zum Gerben und Schwarzfärben. 3. Quercus sessiliflora Salisd. Traubeneiche, Wintereiche, En 5) Synonymen: Q. Robur ß. Z Q. sessilis Ehrh, Monoecia (XX1.); Polyandria (7). — Cupuliferae ArcA.; Fagineae Doell; Quercus Z. Baum I Größe. Hauptholzart; bedingt herrjchend. Botanische GCharakfteriftif: NKnojpen ähnlich) wie bet Der Stieleiche, jedoch etwas fehlanfer und fpißer, eisfegelfürmig, hell- braun; die mittelftändige Kinofpe ift jtetS die Fräftigfte. Rand und Spiten der Schuppen fein behaart. Blätter wechjelftändig, ') Deformitäten an den Näpfen der Eicheln, in wärıneren Gegenden (Ungarn, Galizien 20.) durch den Stich der Anoppergallivejpe (Cynips qnereus calyeis Burg 54) erzeugt. In jeher warmen Sommern werden te einzeln auch in Deutichland angetroffen (3. B. bei Gteßen). °®, FSrömbling: Ein Wort zu Gunsten der Traubeneiche (Forftliche Hlatter, N. 7., 1886, ©. 281). Querecus sessiliflora Salisd. 67 lang gejtielt, Länglich gebuchtet, mit abgerundet-ftumpfen Lappen, anı Grunde feilfürmig verjchmälert, regelmäßig gebaut, int aus- gewacdhjjenen YZujtand jtets eine einzige Ebene bildend, glänzend, von einen leuchtenden (gelblihen) Grün, bei voller Beleuchtung wie laciert ausfehend, unterjeitS in den Blattwinfeln etwas be- haart. Die von der Hauptader des Blattes wechjelftändig aus- gehenden Vtebenadern verlaufen regelmäßig nur in den abgerundeten Lappen. Belaubung ziemlich gleihimäßig an den Zweigen ver- teilt, jodaß weniger Licht zwifchen den Blättern zum Boden drin- gen fann als bet der büjchelförmigen Belaubung der Stieleiche. Sunge Triebe wie bei der GStieleiche. Männliche Blüten wie bei der vorigen. Weibliche Blüten büfchelförmig gehäuft und jtiellos, in den Blattachjeln zufammenftehend (Mai). Eicheln fürzer und rumdlicher als die Stieleicheln ; glatt, ohne Streifen, mehr fajtanienbraun, Jigend, traubenförmig beifanmen in faft furgel- runden Fruchtbechern. Neife: Mitte bis Ende DOftober. Ab - fall: Ende Dftober. KReimdauer: !/, Jahr. Keimfähigkeit: 60—70°/,. 1hl Eicheln wiegt etwa 55—65 kg und enthält 20000 bis 24000 ECicheln. Auf 1 kg gehen etwa 300-400 srüchte, auf 11 200%). Stotyledonen unterirdiih. Die erften Blättchen der Keimpflanze unterfeitS behaart. Mannbarfeit im 70. bis 80. Yahr. Alle 3—4 Jahre eine Malt. Rinde im der Jugend filbergrau, glänzend, mit- unter ins gelbliche jpielend, im Alter flachriilig. Pfahlmwurzel. Verbreitungsbezirf: Bejchränkter als bei der Stieleiche; findet Fröombling: Nochmals die Traubeneiche (Forftlihe Blätter, N. F., 1887, ©. 34). —,: Noch einmal von der Traubeneiche (Dajelbft, 1889, S. 97). Brecher: Unterjchiedliches von Stiel- und Traubeneiche (Zeitichrift fir Forit= und Nagdıvejen, 1888, S. 253). Märtens: Das Vorfommen und Verhalten der Traubeneiche in ven Lippe’schen Foriten (dajelbft, 1892, ©. 271). Ney: Iraubeneiche oder Stieleiche (Aus dem Walde, Nr, 49 vom 7. Dezember 1899, ©. 385). ') Zwei in den Jahren 1890 und 1899 im afademijchen Forftgarten (bei Gießen) angeftellte Unterjuchungen ergaben folgende Nejultate: 11 enthielt 232 Gicheln, welche 550 & wogen, Bternach wide 1 hl 23200 Eicheln enthalten und deren Gewicht 55 kg betragen. 422 Gicheln wirden biernach 1 kg wiegen (1890). 3 kg Eicheln (910) füllten 4,61. Biernach würde 1 hl 19800 Eicheln enthalten und deren Gericht 65 kg betragen. Auf 11 kommen biernach 198 Früchte und auf 1 kg 303 (1899), 68 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. fi) nur bis zum 54. n. Br., fehlt im nordöftlihen Deutfchland, tritt überhaupt meit jeltener als die Stieleiche auf, jteigt aber im Gebirge etwas höher empor, wenn aud nit jo had) wie die Rotbude. Höhengrenzen: Harz 500 m, TIhüringerwald 550 m, Odenwald, Spejjart, Nothaargebirge und Cragebirge 650 m, Bayrifcher Wald 500—700 m, Schwarzwald 750 m, Schweizer Ylpen 1000—1300 m, Süpdfarpathen 1100 m, Apenninen 1100 m, Sitna über 2000 m. Standort: Hügel- und Bergland, verjteigt ji bis zum Mittelgebirge, liebt ebenfalls Sommerhänge. Sie madt an mineralifche Bodenfraft, Bodenfeuchtigfeit und Yuftwärme etwas geringere Anfprüche als die Stieleiche, Findet ic) daher häufig aud) in Gebiete des Buntjandjteins (Spejlart, Odenwald, Solling, Pfäl- zerivald) und Kteupers, überhaupt mehr auf geringeren Böden und in trodeneren Yagen, weniger im Salfgebirge, wo die Stieleiche an ihre Stelle tritt. Gegen ftagnierendes Waller jehr empfindlich. An den jchroffen, eigen Hängen des Tonjchiefergebiets übertrifft fie an Wachstum und Ertrag fait alle anderen harten Yaubhölzer. Sm ganzen zwar ebenfalls anjpruchsvoll, aber doc) weniger be= gehrlich als die Stieleiche. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering, jedoch) gibt fie dem Boden eine größere Blattmafje zurück und halt Jich auch länger im Schlufje als die Stieleiche. Wuchs: Langjam wie bei der Stieleiche. Ob das Wachstum der Stieleiche oder das der Traubeneiche größer it, läßt Jich all- gemein nicht jagen. Der Einfluß des Standorts dürfte hierfür entjcheidend jein. Die Traubeneiche treibt einen langen, glatteren und weniger veräftelten Schaft als die Stieleiche. Die Afte jind ziemlich regelmäßig angeordnet und ftreihen in Jpien Winkeln mehr gerade nac) oben. Site treten auch an Stärke gegen den Schaft mehr zurücd als bei der Stieleihe. Das Nußholzprozent der Traubeneichen ift daher meist größer alS das der Gtiel- eiche. Die Krone ift rumd-eiförmig und meift regelmäßiger als. bei der Stieleihe. Bis zum 50.—60. ahr bleibt fie wegen geringerer Neigung zur Bildung von Sohannistrieben umd fiirzeren Höhentrieben im Längenwachstum hinter der Stieleiche ‚urich; vom 60. Jahr ab überholt fie aber auf einem ihr zus jagenden Standort die Stieleiche und behauptet dauernd einen größeren Höhenzuwad$. Quereus sessiliflora Salısd. 69 Alter: Hier gilt das bei der Stieleiche Bemerfte (©. 60). Sn bosnischen Bezirk Travnif gelangte in dem Dorfe NRanfoviei (vor 1886) eine Traubeneiche mit folgenden Dimenjionen zur Fällung: 5,30 m Durchmeffer in Br., 4,50 m dsgl. in 5 m Höhe und 1,20 m in 7 m Höhe. Der Schaft war nicht mehr ganz gejund. Mafjengehalt 79,50 fm, mit Aften 95,76 fm. Alter 866 Jahre. ') i Die noch ftehende „Raijereiche” (Rankovica hrast) ebendajelbit, auf der Straße gegen Dol. Vakuf, hat 15,5 m Umfang in Br., teilt fich in 4 ım Höhe in vier Stämme, von denen der jtärkfte einen Umfang von 6,75 m befigt. Höhe 3 m. In dem inneren Hohlraum haben 66 Wann Infanterie Pag; derjelbe wird teils als Stall, teils als Berhaus benußt.?) Lichtbedürfnis: Ebenfalls Lichtholzart; jedoch verträgt fie etwas mehr Beichattung al3 die Stieleiche (namentlich mehr jeit- lien Drud). Berhalten gegen Witterungseinflüffe: mt allgemeinen wie bei der Stieleiche. Sie leidet aber weniger dur Spätfröfte, weil fie mehr an Hängen und in Höhenlagen auftritt und im Srühjahr fi fpäter entiwidelt. Froftriffe häufiger als bei der Stieleiche. Gefahren durch Tiere und Pflanzen: Diejelben wie bei ver Stieleiche ; jedoch leidet fie im allgemeinen weniger durch Snfekten, weil diefe in ihrem natürlichen Werbreitungsgebiet nach Arten zurücktreten. Ansihlagvermögen: Nocd etwas größer als bei der Stiel- eiche; namentlic) jchlägt fie tiefer vom Gtod aus. Bei ytei= jtellung treibt jie weniger Wajlerreifer, Itößt auch ihre unteren Afte leichter ab. Betriebsarten: Eignet jich vorzüglich zur Einfprengung (einzeln oder in Gruppen) in den Buchenhochmwald, jchon weil fie weniger Kronenraum bedarf, und paßt mehr zur natürlichen VBerjüngung als die Stieleihe). Auch im Schälwalde verdient jie Den Vor- zug, weil fie (auch) auf weniger günftigen Standorten) mehr Rinde und Holz gibt, fich.leichter jchälen läßt als die Stieleiche und die Dauer ihrer Stöce etwas größer ift. Da jie ferner das Hainen befjer verträgt, findet man jie in den Hacmwäldern 1) Iejenbäume (Gentralblatt für das gejammte Foritwejen, 1886, S. 209). 2) Die Kaifereiche bei Travnik (Dejterreichtjche Forit- und Jagd Zeitung, Nr. 7 vom 12. Februar 1904). 3) Morzüigliche natürliche Verjiingungen Der Traubeneiche in Schtem- ichlägen finden fich u.a. in den Nevieren Mulartshütte (Eifel) und Seelzer- 4hurm (Solling). 70 II. Abjchnitt. Die Holzarten im befonderen. (Haubergen)'!) vorherrjchend. Borzügliches Oberholz; im Mittel: walde. Umtriebszeiten: Berträgt wegen ihrer längeren Ausdauer im Hochwalde einen höheren Umtrieb als die Stieleiche. Anatomifche Merfnale des Holzes. Wie bei der Stieleiche. Berjchtedenheiten im Aufbau der Elementar-Organe des Holzes hängen nicht mit der Eichenfpezies zufanmen, fondern mit den Standortsverhältniffen und der forjtwirtjchaftlihen Behandlung. Tehnifhe Gigenfchaften des Holzes: m allgemeinen wie bei der Stieleihe. Das Holz tlt aber etivas leichter, zarter, leichter zu bearbeiten und jchwindet etwas weniger (4°/,). Spezifijches Srüngewiht 0,87”—1,16 (im Mittel 1,01); Lufttrodengemwicht 0,55—0,96 (im Mittel 0,74). Kernbaumı. Gebraucdswert: Wie bei der Stieleihe. Als Yournierholz, zur Herftellung von feinen Tijchlerarbeiten, zum Waggonbau und zumal für Barfettriemen wird das Holz fajt noch mehr geichäßt. Auch zu Waflerbauten wird es vorgezogen. 4. Quercus Cerris Z. Zerreiche, Öfterreichifche Eiche, Burgundifche Eiche, Roteiche (Ungarn). Synonymen: Q. Aegilops ‚Scop. Q. austriaca Mılld. Qerinita Zam: Monoecia (XX1.) ; Polyandria. — Cupuliferae /tzch ; Fagineae Doell.; Quercus Z. Baum I Größe. Nebenholzart; bedingt gefellig. Botanische Charafteriftif: Anojpen £lein, eiförmig, mit [oder aneinander fchließenden, filgigen Schuppen, hellbraun, von langen, fadenförmigen Nebenblättern umhüllt. Blätter wechjelftändig, ı) Klump: Der Eichen-Schäl- und Hachvald-Betrieb im Odenwald ($.%.v. Wedefind’s Neue Jahrbücher der Forftlunde, 2. Folge, 1. Band, 1851, ©. 176). — Eine der gediegenften Abhandlungen tiber diejen Kompo- jittonsbetrieb. E12 Strohecer, Dr. Jonas Rwolf: DieHacwaldwirtbhichaft. Minchen, 1866, 2 Aufl. 1867. — Eine (nicht fehlerfveie) naturwiljenjchaftliche Studie, Bernhardt, August: Die Haubergswirthichaft im trete Stegen, Ein Bortrag, gehalten in der General-Berjammlung der Landes -Kultur- Sejellichaft fiir den Negierungsbezirt Arnsberg zu Stegen am 23. Auguft 1867, Miünfter, 1867, — Die Schrift enthält leider viele Druckfehler. Quereus cerris Z. (ei gejtielt, Länglich oder verfehrt-eifürmig (größter Durchmeifer in der Mitte), meilt tiefbuchtig, in Alter lederartig fteif, oberfeits Itarf glänzend, unterfeits mattgrün umd in der Nugend dicht behaart, raub anzufühlen. Die Blattforın ändert jedod) vielfach ab. Blattlappen jpigwinflig mit furz hervortretender Dornfpite auf jtumpfer Balis. Befonders charakterijtiich jind die an der Bajis der Blätter befindlichen langen, fadenfürmigen und filzigen Jtebenblätter, Die noch ar den Zweigen jigen bleiben, jelbjt wenn die Blätter Jchon abgefallen find. Junge Triebe bräunlid)-grau, be= baart. Blütenjtand wie bei der Traubeneihe Mai). Eicheln einzeln oder zu wenigen auf einem gemeinfchaftlichen, jehr kurzen Stiele, lang, jehlanf, glänzend rotbraun, mit in der Richtung der Yangsachje fein zifelierter und daher raud Jich anfühlender Ober- fläche !), fahl bis auf die filzige Spiße, faft jtiellos ; die Fruchtbecher mit fadenfürmig verlängerten, zottigen Schuppen befegt. Reife: Of- tober des 2. Jahres. Ab Fall:alsbald nad) der Reife. Neimdauer: 2 Kahr. Samenlappen wie bet den Ddeutjchen Eichen-VIrten. Mannbarfeit im 60. bis 70. Sahr. Die Samenjahre fehren weit häufiger wieder als bei den deutichen Eichenarten. 2) Borfe did, tiefslängs- und querriffig, graubraun; die Rinden- tiffe roftbraun. Bfahlwurzel. Verbreitungsbezirf: Südeuropa, u. 3w. Spanien, Frankreich), ‚stalien (bis Sizilien), Süpdöfterreic) (Wienerwald), Hauptjächlic) Ungarn. Gteigt nicht Hoc). Höhengrenzen: Wienerwald 480 m, Serbien und ML banien 500 m, Süpdungarıı 850 m. Standort: Hügel- und Bergland. rn Bezug auf den Boden weniger anfjpruchsvoll als unfere beiden deutichen Eichen arten; verlangt aber wärmeres Klima. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering. | Wuds: Etwas rafcher als bei unferen Eichenarten. Die „erreiche wird aber nicht jo jtarf und auch nicht jo Hoch. Schaft etwas vollholziger. Yaubfrone länglicher als bei den einheimijchen Eichen, im ganzen Habitus der Buchenfrone ähnlic). Alter: Lebensdauer geringer als bei den deutjchen Eichenarten. Lichtbediürfnis:; Vichtholzart. 1!) JllEs, Ferdinand: Unterjichetdung der Früchte verjchtedener Eichen- arten (Gentralblatt für das gejfammte Foritwejen, 1879, ©. 150), 3) In Ungarn ereigneten jich in dem Sjährigen Zeitraum von 1861 bis 1868 fünf Wlaitjahre. -1 RG II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. . Verhalten gegen Witterungseinflüffe: m allgemeinen wie bei unferen einheimifchen Arten ; mur zeigen Jich an ihr tiefgehende Froitrilfe nod) häufiger. Gefahren durd; Tiere und Pflanzen: Wie bei den ein= heimifchen Arten ; nur wird jie im höheren Grad von der Eichen- mijtel (Loranthus europaeus Jacg.) befallen. Betriebsarten: Mehr zu Hochmwald und zu Oberhol; im Mittelmalde als zu Schälwald geeignet, da ihre Rinde frühzeitig aufreißt und borfig wird. m Deutjchland tritt jie nur ver- einzelt und mehr in Parks und Anlagen als im Walde auf. Anatomifche Merfmale des Holzes: m allgemeinen wie bei den einheimischen Eichen-MArten ; unterjcheidet jih von diefen nur Durch zahlreichere breite Mtarfitrahlen. Tehnijche Gigenjhaften des Holzes: Sehr grob, langfaferig, etwas glänzend, hat breiteren Splint wie die einheimischen Eichen und rötlicheren Kern. Sehr Schwer, hart, fchwerjpaltig, ziemlic) biegjam (3,70°/,), ehr elaltifch (1664), jehr feit (11,75), Ichwindet faft ftarf (5,8 °/,), weniger dauerhaft, aber brennfräftiger als unjere Eichenarten. Spezififhes Grüngewicht 1,02— 1,17 (im Mkttel 1,10) ; Lufttrodengewicht 0,55 — 0,87 (im Mittel 0,55). Kernbaum. Gebraudhswert: Als Bau= und Werfholz von geringerer Güte als die beiden einheimifchen Eichenarten, da der Kternholzgehalt gering ift. Die durd) den Stic) von Cynips quercus Cerris Nees an den Früchten erzeugten Galläpfel finden Verwendung zum Serben und Färben. 5. Carpinus Betulus Z. Hainbuche, Haine, Hagebuche, Weigbuche, Rauhbuhe, Hormbaunı. Varietäten: C. B. heterophylla /70r7. Ungleihblättrige Hainbuche. C.B. ineisa oder laciniata Zori. Gejchligtblättrige Hainbuce. C.B. quereifolia Des/. Eichenblättrige Hatnbuche.') C.B. pendula //or?. Hünge-Hainbuche. 1) Yaspeyres: Die Eichenblättrigfeit der Hainbuche (Zeitjchrift Fir Forit- und Jagdwefen, 1897, ©. 689). — Charatteriftiich für dieje Vartetät it das Vorhandenfein Starker Einjchnitte im der Plattipreite, wodurch die Blätter eine gemwiffe hnlichfeit mit Gichenblättern erlangen, Nach %. Buchenau joll diefe Erjceheinung eine Monftrofität infolge ungenügenvder Ernährung oder geitörter Vegetation fein, was durch einen Fall belegt wird. Dieje Hemmungsbildungen können aber von dem Baume völlig Carpinus Betulus Z. 75 Monoecia (XX1.); Polyandria (7). — Cupuliferae Rich.; Carpineae Doell.; Carpinus Z. Baum I. Größe. Nebenholart; gemifcht-gefellig. Botanische Charakteriftif: Anofjpen ziemlich gleich- groß, aber fleiner und weniger feylanf als bei der Notbuche, länglid)- elliptifch, ftumpf-tfantig, etwas eimwärts gefrümmt, hellbram, weißlic) behaart. Blätter wechjelitändig, kurz geitielt, verlängert- eiförmig, zugelpist, Tharf doppelt-gefägt, mit gleichlaufenden, geraden, jefundären Rippen, oberfeits fahl, etwas dunkler grün, unterfeits hellgrün und nur in den Ntervemminkeln behaart. unge Triebe braun, fhmwac weißlich behaart, fpäter kahl. Mänı- lihe Blüten Iodere, walzenförmige, bräunlice, hängende Kägchen an den vorjährigen Trieben. Weibliche Blüten jchmale, grüne Kägchen an der Spibe der jungen, beblätterten Triebe (April, Mai). Die inneren Dedblätter zur HJeit Der Fruchtreife Iymmetrifch 3lappig, der mittlere Yappen am längjten. Früchte 5—9 mm lange, ziemlich glatte, gerippte, anfangs grüne, jpäter braune, harte, einfanige Nüßchen in langen, [oeferen Trauben. Sie fallen gleichzeitig mit den inneren Decblättern ab, Löfen fich aber jpäter hiervon. Reife: Oftober. Das Berholzen der Flügel zeigt die Samenreife an. Abfall: November und Dezember ; Doch bleiben die Früchte oft den Winter über hängen. Reimdaner: 2—3 Jahre. Keimfähigfeit: 59-70 °.. 1 hl Flügelfamen wiegt 9—12 kg, Stornjamen 42-50 kg. Ihl Flügelfamen gibt etwa 7 kg Kornjamen, Yuf 1 kg gehen 14000 bis 19000 geflügelte Nüfchen, hingegen 30 000—32000 unge- flügelte. Die Keimung erfolgt erjt im zeiten Frühjahr. Die > Rotyledonen find furz, tumdlich, Fleifchig, Furz geitielt, oben grasgrün, unten weißgrin und an der Bafis mit je 2 jtarf her- vortretenden, abgerundeten Spigen verfehen. Die erjten Blättchen an dent mur wenige Zentimeter langen erftjährigen Triebe jind iharf-doppeltfägezähnig, der erwachjenen Pflanze ähnlich und er= jcheinen nicht paarweife, jondern einzeln. Wırchs Der jungen lange in den erften Jahren langjam, jedod) etwas jchneller als bei der Notbuche. Mannbarkeit vom 40. Jahr ab. Die Samenjahre fehren fast alljährlich oder wenigftens ein Jahr ums andere wieder md überwunden werden, wem er in jpäteren „Jahren zu kräftiger Vegetation gelangt (Gentralblatt fir das gejammte Forftwejen, 1891, ©. 183). 74 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejönderen, find. in der Negel jehr reihlih. Rinde glatt, fühlt jich aber etwas rauh an, weißgrau bis graugrün mit fpannrücdiger Ober: fläche; nur an ganz alten Stämmen der Länge nad) etwas auf- reißend. Starke Seitenwurzeln, die mehr horizontal als vertifal ausjtreichen. VBerbreitungsbezirf: Das gemäßigte Europa; bis zum 60.” n. B. fultiviert, namentlih nad Dften und Vtordojten hin ver- breitet. In Dftpreußen jenjeits der Weichjel und Oder tritt jie (in reinen Beftänden) an die Stelle der Notbuche. Höhenmwärts bleibt fie hinter diefer zurüd. Fehlt in den Alpenwäldern. Höhengrenzen: Harz 400 m, Erzgebirge 400 m, Vogels- berg 500 m, Rhön 600 m, Baprifcher Wald 700 m, Schmwarz- wald, Vogefen, Jura 800 m, Bayrifche Alpen 850 m, Schweizer Alpen 900—1100 m, Siebenbürgen 1100 m. Standort: VBorherrichend Tieflagen und Hügelland, weniger Gebirge, befonders an Nord», Dft- und Nordofthängen. n Bezug auf die geognoftifhe Abjtammung des Bodens nicht wählerifch; fie beansprucht aber fräftiges Erdreich, mittlere Tiefe, mäßige Locderheit des Bodens und ein höheres Maß von Feuchtig- feit. Am Rande der Brücher fehlt fie zwar nicht, meidet aber diefe felbit. Begnügt fi) mit geringer Luftwärme und gedeiht jelbft in feuchtfalten Lagen, jorwie auf jchweren Tonböden, wo die Rotbuche verfagt, z.B. an den unteren Gehängen, in falten Talgründen, an feuchten Wiejenrändern, in yroftlagen. m ganzen weniger anfpruchsvoll als Notbuche und Eiche. Bodenverbefjerungsvermögen: Steht dem der Notbuche nad), da fie einen weniger dichten Baumfchlag bejigt und ji) etwa von den 70er Sahren ab Lichter jtellt. Wuch it ihr Laub zu rajcherer Verwejumg geneigt. Wuchs: Jr der erjten Jugend etwas rafcher als bei Der Jrotbuche, jedoch im ganzen ebenfall8 langjam und früher (etwa vom 30. bis 40. Jahre ab) nachlaffend. Der abholzige Schaft erreicht Höchltens 20 m Höhe, mithin nicht Jolche Yängendimen- jionen wie derjenige der, Notbuche, wird auch nicht jo jtarf, er= wächlt auch niemals jo gerade und zeichnet fich jtetS Durd) langS- wulitige (jpannriücige) Oberfläche aus. Strone länglic), vielver- zweigt, unregelmäßig. Mit zunehmenden Alter jteigt die Ent- wielung zahlreicher hin und bergebogener Kurztriebe. Alter: Die Hainbuche erreicht fein hohes Alter (etwa 120 bis 150 Sabre). Carpinus Betulus Z. 75 Lichtbedürfnis: Schattenholzart, jedoch nicht in dem Grade wie die Notbuche. Verhalten gegen Witterungseinflüfje zc.: Eine der frofthärteften Holzarten, aber gegen Hite empfindlich; wird vom Nindenbrand heimgesucht, bier und da auch vom Sturme geworfen. Gegen Schnee, Duft und Eisanhang ziemlid) wideritandsfähig, troß ihres im Winter lange am Baume verbleibenden Laubes. Über- Ihwenmmung jchadet ihr weniger als den meiften anderen Holz= arten. Gegen Hüttenraud) ziemlich empfindlich. Gefahren durd Tiere: Wird von Neben und Hafen jtarf verbillen, auc) mitunter vom Notwild gejchält, heilt aber die er= littenen Bejhädigungen leicht wieder aus. Xeidet Durd) Das Nindennagen der Mäufe im Winter mehr als die Notbuche. Dem Samen jtreben Eichhörnchen, Maufe, Kernbeißer 2c. nad). Die Kotyledonen werden von Finfen und anderen Singpögeln herausgezogen und verzehrt. Hat im Stehen wenig ‚yeinde unter den \infeften. Hauptinfeften: 1. Käfer. &emeiner Wtaifäfer (Melolontha vulgaris /@2r.). Nopfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani Z@Dr.). Hainbucheniplintfäfer (Scolytus carpini X720.). . yalter. Ningelipinner (Gastropacha neustria /.). Notjchwanz (Dasychira pudibunda Z/.). Großer Shwammfpinner (Ocneria dispar Z.). Jtionne (Liparis monaca Z.). Kleiner rojtijpanner (Cheimatobia brumata Z/.). Gefahren durd Pflanzen und Krankheiten: Die junge Bilanze wird Durd) Graswuc)s leicht verdämmt. Hauptpilze: Pezicula carpinea Z/ers., unter der Rinde älterer Stämme und fann tötlich wirken. !) Phoma sordida ‚Sacc., bewirkt das Ubfterben junger Triebe. ’) Bon Strankheiten kommen Strebs, Weihfäule, Gipfeldürre x. an ihr vor. Herenbejen durch Exoascus carpini Kos?rp.?) [80] 1) &,: Beiträge zur Kenntniß der Baumfranfheiten (Gentralblatt für das gelamımte Foritivejen, 1896, ©. 562), ?) Dartig, Dr. Nobert: Phoma sordida Sace. Ein neuer Hainbuchen= parafit (Gentralblatt für das gejammte Forftiveien, 1899, ©. 485). 3, E&.: Die Eichenblättrigfeit dev Hainbuche in ihrer Beziehung zur Herenbejenbiloung (Centralblatt für das gefammte KForitwejen, 1896, 76 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. . Bei jtarker Zumwadsiteigerung (durch Freijtellung) erfolgt mitunter ein Sprengen der Rinde. Berträgt das Bejchneiden gut. Ansihlagvermögen: Vorzüglich und von langer Dauer; falt nur Stodloden. VBerwahjungen von Witen, jelbjt Schäften, find nicht jelten. Bildet leicht Abjenker. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb, teils rein, jedoch häufiger und bejjer in Mifhung mit Notbuche!), Eiche und Stiefer; por= berrihend zu yemeljchlagbetrieb geeignet, Doch auch durch Kahl- ichläge in Verbindung mit Saat oder Pflanzung zu verjüngen. Von größerer Bedeutung für den Niiederwald-, Stopfholz- und Schneidelholzbetrieb; gutes Unterholz im Mittelwalde. Füllholz und Liikenbüßer in verlichteten Buchenhegen, zumal in FFrojt- lagen. VBorzügliches Bodenjhugholz für gelichtete Eichenbejtände. Waldmweidebetrieb. Vortreffliches Hecdenholz, welches feine dürren Blätter den ganzen Winter hindurch behält, daher Der IImgebung viel Schuß gewährt. Umtriebszeiten: m Hohmwald 70—100 Jahre; im Nieder: wald 25—35 Sahre (wenn man Brennholz haben will) bam. nur 4—6 Jahre (wenn man Flehtreijig und Erbjenreijer wünjdt); im Kopfhochwald 6—10 ahre. Anatomifche Merfmale des Holzes: Das Holz beiteht aus Sefäßen, ITraceiden, Libriformfafern und PBarenhym; leßteres bildet zumal im Serbitholze zahlreiche, feinmwellige, peripherifch verlaufende Linten. Gefäße gleihmäßig in den Jahrringen ver- teilt, aber in radiale Linien gruppiert, gegen die Ninggrenzen wenig abnehmend. Die breiten Marfitrahlen jind komponiert, ohne Glanz und weniger [chart begrenzt als bet der Rotbuche. Sahrringgrenze zwifchen den großen Marfitrahlen jtarf ausge- baucht, außerdem großwelliaq, aber fchwer zu erfennen. Tehnijche Eigenfchaften des Holzes: Fein, furzfaferig, etwas glänzend, weiß bis gelblichweiß. Schwer, jehr hart, jehr jchmwer- jpaltig, ziemlich biegfam (3,36 °/,), elaltifch (1564), fejt (10,30), Ihmwindet ftarf (7°/,), im Trodnen von fehr langer Dauer, aber im FFeuchten Leicht ftocfend, von aupßerordentlicher Brennfraft =. 289). — Nah E. MWehmer foll die Eichenblättrigfeit mit dem Bilze Exoaseus in fauialem Zujammenbang Itehen. Dieje Erklärung it wahr- icheinlicher als die von Buchenau (S. 72). ), Han, NR.: Ueber das gegenjeitige Verhalten der Hainbuche umd Buche in der Großh. Hell. Provinz Oberheifen. Mit 1 lith. Tafel Alllge= meine Forit- und Jagd-Zeitung, 1874, ©. 73). Ulmus campestris San. 77 (100-105); befigt die Eigenfchaft, jich bei gegenfeitiger Reibung im hohen Grade zu glätten. Spezififches Grüngemwicht 0,92—1,25 (im Mittel 1,08); Lufttrodengewicht 0,62—0,82 (im Mittel 0,75). Splintdaum. Gebrandjswert: Hauptfächlich Brennholz. Vorzügliches Holz für gewilfe Mafchinenteile (Teile am Wafferrad, Zapfenlager, Radkämme, Getriebeftefen, Beutelarme in Mahlmühlen, Gatter- fäulen und Wagenrollen in Schneidemühlen, Rochjtempel, Schnäbel und Dauben in Lohmühlen, Nammen und steile in Ölmühlen 20). Gutes Wagner- und Dredslerholz (Zangwieden, Deichjeln, Arthelme, Hadenitiele, Drejchflegel, Holzichrauben, Werkzeuggriffe 2c.). Wird aud) vom Schreiner zu Werftifchen und Hobelfälten verarbeitet. Schuhmacherftifte und Schuhleiften. Eigarrenmicel- formen. Wieden und lechtreilig. Kopfloden liefern das beite Erbfenreifig. Durch Deftillation gewinnt man Holzelfig. Die Alche ift reich an Pottajche. Das Laub ift ein gutes Viehfutter. 6. Ulmus campestris Sm. ') Rauhe Ulme, Rüfter oder ARufter, Feldulme, Feldrüfter, Rotulme, Rufhe?), Rper?). Synonymen: U. sativa Mill. U. suberosa Manch. U. vulgaris Dumm. Barietäten: U. c. aurea Hort. Gelbblättrige Ulme. Mit gold- gelben Blättern. U. c. crispa (sublaciniata) //ort. Krausblättrige Ulme. Mit eichenähnlich eingejchnittenen, fraujen Blättern. 1) Kieniß, Dr. M.: Die in Deutjchland wild wachjenden Ulmen= arten (Zeitjchrift für Forit- und Jagdwejen, 1882, ©. 37). — Hier werden drei Hauptarten unterjchteden: 1. Ulmus effusa Willdenow. Wlatterrüfter. 9, Ulmus campestris Smith, Notrüfter. 3. Ulmus montana Withering Bergrüfter. — Wir haben dieje Arten im obigen Texte angenommen, Borggreve, B.: Einige Bemerkungen über die deutjchen Nüjtern= Arten (Forftliche Blätter, N. 3, 1883, S. 105). Holt, F.: Die Ulme und deren Erziehung im Saat und Pflanz= fampe (Gentralblatt für das gejammte Foritiwejen, 1897, ©. 423). 2) Sp heit die Ume im badijchen Rheintal. 3) Dieje Benennung it in Dftfriesland üblich. 78 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. U. c. fastigiata ZZor/. Mit jteifen, aufrechten Zweigen. U. c. pendula or. Hänge-Ulme. Mit iiberhangenden Zweigen. U. c. purpurea Zorf. Blut-Ulme Mit dunfelroten Blättern 2c. Pentandria (V); Digynia (2). — Ulmaceae; Ulmus Z. Baum I. Größe. Vebenholzart; gemijchtgefellig. Botanijche Charafteriftif: Nnojpen E£lein, eifürmig, ftumpf, vom Zweige abjtehend; Schuppen braun bis jchwärzlich-braun, am Rande etwas heller, fahl oder häufiger Jhywach weißlic) be- haart. Blätter zweizeilig, abwechjelnd geftellt, Länger gejtielt als bei den zwei folgenden Arten, an der verjehmälerten Bajıs unfynmetrifch, lanzettlih mit feilfürmigem Grunde bis breit berzförmig, oft rautenfürmig (größte Breite in der Mitte), lang zugejpitt, einfach-geferbt bis Ddoppelt-gefägt, oberjeits glänzend, glatt oder rauh, dunfelgrün, unterfeits in den Aderwinfehr ge- bärtet, fonft fahl, heller, mattgrün; jehr derb, falt lederartig, befonders bei den glattblättrigen Formen. Wenige Blattrippen gabelförmig geteilt, u. zw. meijt die unteren. unge Triebe dünn, glänzend braun, in verfchiedenen Farbenabitufungen, fahl oder diimn behaart, raub anzufühlen; im 2—6 jährigen Alter oft mit Korfleiften!). Blüten fait fißend, tm dichten Knäueln zu 6—20, zwittrig angelegt, doch oft Ddurd) Berfiimmerung Des srucchtfnotens nur männlich, erjcheinen vor den Ausbruch des Laubes. Berigon glocenförmig, nicht jehief, unten hellgrün, nad) oben bleih, am Nande rötlih, mit 5 Zipfeln; metjt auch 5 (häufig nur 4) Staubgefäße, die 2—3 mal jo lang als das Berigon jind, mit farmintoten (jpäter jchwärzlichen) Staubbeuteln (März, April). Früchte einfamig, verfehrt-eifürmig bis fat freisrumd, fahl, glatt, nahezu jtiellos, matt-gelblichbraun, von einem Flügel umgeben. Flügel neßadrig, an der Spite durch !) Die an manchen Feldrüftern jehr häufigen und ftarten Korf- wucherungen gaben Beranlaffung, als befondere Varietät der Feldulme die Korfrülfter (Ulmus suberosa Zhrh.) auszujcheiden, der auch noch andere bejondere Kennzeichen (3.B. an den Blättern) zugejchrieben werden. Dieje Ausicheidung tt aber Schon deshalb nicht berechtigt, weil jelbjt an einem md demjelben Stamme Zweige mit jtarfer Korkotdung und ohne jolche vorfommen, WBermutlich Lönnen unter gewilfen Umftänden a allen Notulmen SKtorfletiten entitehent, Ulmus campestris Sm. 79 einen furzen Einjchnitt gejpalten, Dejfen Zipfel fich hafenfürmig gegen einander neigen. Samenfach nicht in der Mitte, jondern in der Nähe des oberen Einjchnittes liegend. Neife: Ende Mat, Anfang Juni. Abfall: jofort nad) der Neife. Keimdauer: 1), Sahr. Keimfähigfeit: 10—25, felten 30°/,. 1 hl Ulmen- jamen wiegt 4-6 kg. Yuf 1 kg gehen 100000— 150000 Slüörner. Die Keimung erfolgt nad) 2—3 Wochen. Die 2 Kotyledonen find Elein, furz gejtielt, vumdlich oder verfehrt=eifürmig, an der Spiße etwas eingebuchtet, an der Bajis pfeilfürmig ausgefchnitten, oben dunfel-faftgrün md fein zeritreut, weißlich behaart, umter- jeitS bellgrün und fahl. Die eriten Blätthen find Tänglich- eifürmig, zugejpißt, einfacyeitumpfgefägt, furzhaarig und erfcheinen jtetS zu zweien falt gleichzeitig auf gleicher Höhe. Die hierauf folgenden Blätter find grob Doppelt-fägezähnig, an der Bajis Ihon Ichief und mit binfälligen Vtebenblättchen verjehen. Das Pflanzen erreiht Ichon im erjten Jahr eine Höhe von 20 cm und darüber. Mannbarfeit im 30.—40. Jahre. Die Samenjahre kehren etwa alle 2—3 Jahre wieder und liefern zwar reichlichen, aber viel tauben Samen. Rinde in der Jugend glänzend hellbraun, reichlihe Korkleiften bildend; an älteren Bäumen eine ziemlich) Dice, tiefgefurchte, dunfelsgraubraune, vorherrichend längstiffige DBorfe, ähnlich derjenigen der Stieleiche, aber infolge der Korf- bildung weicher und etwas heller gefärbt; f£leine Borfefhuppen. Prahlwurzel mit jtarfen, mehr oder weniger tief gehenden Seitenwurzeln, von denen Die oberen Wurzelbrut treiben. VBerbreitungsbezirf: Mittel-, Süd- und Wefteuropa, zumal Sranfreich, Italien, Spanien, Deutfchland, Dfterreich - Ungarn, Schweiz und England. Höhengrenzen: Mittel und Siüpddeutfchland etwa 400 bis 600 m, Wlpen 800 m. Standort: Flußtäler (Muewaldungen) und Borberge; im füdlihen Ländern verliert jie fich auch in gefchügte Lagen der Gebirge. Sie bedarf Sehr fräftige, tiefgründige, Iodere und frifche, Jogar feuchte Böden und macht mit die größten Anfprüche an LYuftwärme. Lehm, Kalk, Mergel- und Marjchboden jagen ihr am metlten zu, Doc) findet jie auch in lehmigem Sandboden gutes Gedeihen; jie meidet aber Brüder. Die anfpruchsvollite Holzart, zumal in Bezug auf mineralifche Bodenfraft. Bodenverbejjerungsvermögen: Wäßig. so II. Ubjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. . Wudhs: Langfamer als bei Ahorn und Ejche, jedoc) rajcher als bei Buche und Eiche, bildet die Stärfendimenfion erft im höheren Alter aus. Der jchlanfe, etwas abholzige Schaft er- reicht 30—35 m Höhe und bis 1 m Durchmefjer, ilt oft Ddreh- mwüchlig und treibt gern Wafjerreifer. Ar freiftehenden Stämmen häufig Zwiefelwuds ; am Stode oft Wimmer- und Majerwuds. Neigt im freien Stand zu fperrigem Wuchs. Krone länglich- rund umd ziemlich dicht, mit meijt fcehräg nad) oben gehenden Aften. Zweige fächerfürmig gejtellt. Alter: Die Ulme fan ein jehr hohes Alter (bis etwa 400 Fahre) erreichen. Die mächtigjte Rüfter Deutjchlands tft die jogenannte „SchimSs= heimer Effe* im Dorfe Schtimsheim bei Wörrftadt zunächit ver Bahn- ftation Armsheim (Rheinheilen). Dimenjtonen: 15,3 m Umfang am Boden 13,2 m in Im Ööhe und noch 10,7 m in 2 m Höbe, uriprünglich 30 m hoch (3. 3. nur noch 15 m). Der Schaft ift auf 3,5 m ajtlos und teilt fich bei 5-6 m in zwei mächtige Teile. Kronendurchmefler Dajelbit 16 m. Bon einem dritten Ait find nur noch Spuren vorhanden. Im Jahre 1820 wurde der Baum bei etwa 10 m Höhe geftugt. Für das Holz eines ein= zigen Aites, der 1858 infolge ungewöhnlich jchiweren Cisanhangs abbrach, wurden 50 Gulden (85,71ME.) gelöft. Alter mindejtens 450, vielleicht 600 Jahre.) In den Waldungen Schlefiens gibt es 150jährige Stämme, Sn Baris fteht in der Rue Set. Jacques im Garten der Taubjtummen- anitalt eine mächtige, nach Sully benannte, von Mönchen des Klojters Sct. Magloire gepflanzte Ulme. Sie hat am Fuße 6 m Umfang, ift 48 m Hoch und noch ganz gejund. Nllter 300—400 Jahre. Sn den Champs Elisees jtehen 175 jährige Ulmen. Lichtbedürfnis: Lihtholzart, etwa zwifchen Ahorn und Erle itehend; auf Marfchboden erträgt fie jedocd) eine mäßige Bes Ihattung. Verhalten gegen Witterungseinflüffe zc.: Gegen Spät- und rühfroft ziemlich hart, aber gegen ftrenge Winterfälte find wenigftens die Wurzeln empfindlich, zeigt häufig Froftrille. Ver- trägt Dürre gut, wird niemals vindenbrandig und widerjteht dem Sturm; nur alte, wurzelfaule Stämme werden, zumal auf reboden, von diefem geworfen. Wird durch Überfchwennngen faum im Wuchje beeinträchtigt. Gegen Hüttenraud) wenig emp= tindlid). ı) Seidel, E. F.: Die mächtigfte Nüfter Teutjchlands (Forftiwilien- ichaftliches Gentralblatt 1879, ©, 546). Bemerfenswerte Bäume im Großherzogtum Helfen in Wort md Bild. Darmitadt, 1904, ©. 4. Ulmus campestris Sm. sl Gefahren durd Tiere: Wird von Weidevieh, und Wild gern verbiffen, bejigt aber ein bedeutendes Yusheilungspermögen. Hat unter den Jnfekten wenig Feinde. Hauptinjeften: 1. Käfer. Ulmenbajtfäfer (Hylesinus vittatus Fabr.). Großer Ulmenfplintfäfer (Scolytus Geoffroyi @oe2e). Kleiner Ulmenfplintfäfer (Scolytus multistriatus Mars.) Ulmenblattfäfer (Galeruca calmariensis /%r.). Im trodnen Holz wühlen Splint- und NVlagefäfer. 2. Falter. Weidenholzbohrer (Cossus ligniperda Yon) Dumfler Goldafterfpinner (Porthesia chrysorrhoea /.). Heller Goldafteripinner (Porthesia similis Füss.). 3. Aderflügler. Dromedarholzwespe (Xiphydria drome- darius Z@br.). 4. Schnabelferfe. Mehrere Blattläufe (Schizoneura lanu- ginosa //rig., Schizoneura ulmi Z., Tetraneura ulmi de Geer, Tetraneura alba X/20.). Ulmenfchildlaus (Lecanium vagabundum Zoerst.). 5. Geradflügler. Werre (Gryllotalpa vulgaris /a?r.). Gefahren durch Pflanzen und Krankheiten: Gegen Graswucds jehr empfindlich. Kotyledonenpil; (Synchytrium aureum Schröt.), bewirkt das Erfranfen der Kotyledonen. Exoascus ulmi #c%2., erzeugt Blattdeformierung. Kernfäule; Gipfeldürre. Verträgt Aften und Schneideln ehr qut. Ansichlagvermögen: Sehr lebhaft; Stod= und Wurzelloden. Die Stöde find von langer Dauer. Kann — zumal auf Marjch- boden — auch durch Abfenter vermehrt werden (Holland, Dit friesland, Oldenburg). Betriebsarten: Hochwaldbetrieb, aber nicht in reinen Be- ftänden, fondern in Mifehung mit Notbuche, Hainbuche, Eiche, Eiche, ev. mit Noterle, Pappeln, Weiden (in Flußwaldungen). Oberholz und Unterhoß im Mittelmald '); tiederiwaldbetrieb, Schneidelholzbetrieb ; zu Kopfholz weniger geeignet, weil im Innern leicht faulend. GErhält Fi) mitunter als Unterholz; in 1) Brecher: Aus dem Auen Nrederungs-) Mittelwalde (Zeitjchrift für Forft und Jagdıveien, 1879, ©. 152). Heh. Holzarten. 3. Aufl. 6 82 II. Abdjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Eichenbejtänden, jorwie unter anderen Lichthölzern. Allee und PBarfdaun (namentlich) in Belgien, Holland und Frankreich) ; auch Baum der Gehöfte und Hedenholz. Umtriebszeiten: Dieje richten jich im Hochmwald nad der vorherrfchenden Holzart, in welcher fie eingefprengt auftritt. Für reine Beitände, die aus Wurzelbrut entitanden jind, würde nicht über 90 Jahre zu gehen jein. mt Niederwald 20—35 Fahre. Anatomifhe Merfmale des Holzes: Das Holz beiteht aus Gefäßen, Iracheiden, Holzfafern, yaferzellen und Barenchym. Ningporig. Die Wellenlintien außerhalb des Frühjahrskreijes beitehen nur aus einfachen Borenreihen, nicht aus breiten Boren- bändern. Die Borenreihen find häufig unterbrochen, bilden daher feine regelmäßigen Wellenlinten. Das Holz bejteht daher mehr aus diefwandigen Dolzfajern, womit dejjen vorzüglide Qualität zulammenbängt. Tehnifhe Gigenfhaften des Holzes: Schr grob, langfaferig, alänzend. Splint fceymal, gelbweiß bis gelblich; Neifholz Fleifch- rot; Kern braunrot bis dunfelbraun. Schwer, hart, jehr fehiwer- jpaltig, biegfam (4,16°/,), ehr elaftijc) (1640), jehr feit (13,43), trocnet jehr langjaın, fchwindet fehr jtarf mad) N. Hartig bis 12%,), Sehr dauerhaft, brennfräftig (85 bis 90). Spezifiiches Sringewicht 0,73— 1,18 (im Müttel 0,95) ; Kufttroctengewicht 0,56 bis 0,82 (im Mittel 0,75). Neifholzfernbaum. | Gebrandhswert: Liefert gute Bochltempel und Buntpenjtöce. Vortreffliches Artilleriepolz (Kanonenlafetten 20.) und Wagnerholz (Wagengeftelle, Walferräder, Hacdklöge 2c.). Tifchlerholz (Mtobi- lien aus Maferholz), Drechsler und Schnigerholz (Gemwehrjchäfte, Pfeifenföpfe aus Maferholz 2). Das Holz findet auch Ver- wendung zur inneren Musfleidung der Schiffe. Yllteres Holz ift als Brennholz weniger beliebt, weil eS mit glimmender Yylammıe verbrennt und Stark rußt. Unter den Ulmenarten das wertvollite Nubß- und Brennholz. Die Afche Liefert die bejte Bottafche. Die Ninde liefert Bat (zu Neben und Seilwaren); jedod) iit die Baftgewinmug jet nur no) von untergeordneter De- deutung. Aus der Ninde der forfreichen Stämme wiirde Jid) Kork Hertellen Laflen. Das Laub it ein fehr gutes Viehfutter, jowohl frisch) als getrodnet, u. zw. für Ninder, Schafe und legen. Ulmus montana With. 83 7. Ulmus montana MWitn. Bergulme, Bergrüfter, Hafelulme. Synonymen: U. excelsa Dorkh. U. hollandica al. U. scabra Mill. Pentandria (V.); Digynia (2). — Ulmaceae; Ulmus /. Baum I. Größe. Nebenhoßart; gemijcht-gefellig. Botanische Charafteriftif: KRnojpen did, ei-fegelfürmig, dunfelbraun bis fehmwarzpiolett, rojtrot behaart. Blätter 2zeilig, abwechjelnd jtehend, an der Bafis jchief, auf kurzen, dicken, be- haarten Stielen, viel größer und verhältnismäßig dünner als die der yeldulme, verfehrt-eiförmig (arößte Breite über der Mitte), ehr lang zugefpißt, Doppelt-gefägt, oft 3 jpißig, ober= und unter- jeitS raub behaart (oben etwas mehr), nicht lederartig. Die Mehrzahl der Blattrippen gabelfürmig geteilt. Junge Triebe auffallend die, braun, oft jehr dunkel, jtets mehr oder weniger behaart, ohne Sorkleilten. Blüten furz geftielt, im dichten Sinäueln zu oft mehr als 20; erfcheinen vor dem Yaubausbrud). Berigon glodenfürmig, nicht chief, größer als bei den anderen Arten, unten bellgrün, am Rande rötlich bis bräunlid. Staub- gefäße (meift 5) etwa Doppelt jo lang als das Szipfelige Berigon, bräunlichrot, nad) dem MWufjpringen violettrot (März, April, etwa 6—8 Tage fpäter als bei der Feldulme). Früchte ein- jamig, groß, elliptifceh, runzlig, fahl, unrein-grünlih, von einem (wie bei der vorigen Art bejchaffenen) Flügel umgeben. Samen: fach in der Mitte, weit vom oberen Einfchnitt entfernt liegennd. Neife: Ende Mai, Anfang Juni. Abfall: fofort nad) Der Neife. KReimdauer: !, Sabre. Keimfühigfeit: bis 25, jelten 30°/,. Keimung wie bei der vorigen; nur jind die Stoty- (edonen etwas größer und länger geitielt. Mannbarfeit im 30.—40. Jahre. Winde lange glatt bleibend, jpäter mit flachen, der Stammachje parallelen Yängs- rijjen; lange, Schmale Borkenfchuppen, der Eiche ähnlich. Kräftige, wenig tief ftreichende Seitenmwurzeln. VBerbreitungsbezirt: Mehr im Norden zu Daufe; im NVtor- wegen (und Schottland) die einzige einheimijche Ulmenart und bis zum 66.° n. Br. als Baum auftretend. jn Frankreic) häufiger als die vorige Mathieu). 6° 54 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. - Höhengrenzen: Harz und Thüringerwald 600 m, Bayrifcher Wald 1000 m, Bayrifche und Tiroler Alpen fajt 1300 m. Standort: Ebenen, Bergland und Gebirge; jheint in Mittel- deutfchland (Harz, Wefergebirge 2c.) die einzige im Gebirge vor- fommende Ulmenart zu fein. Sm Bezug auf den Boden fait ebenfo anfpruchsvoll wie die Feldrüfter. Sie begnügt Jich aber mit einem geringeren Maß von Luftwärme. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering. Wuchs: In der Jugend noch etwas rajhmwüdjiger als die Feldulme. Hält auf ihr zufagenden Standorten in Wachstum etwa gleichen Schritt mit der Buche; nur in der Jugend eilt jie diefer etwas voraus. Krone, namentlic) jüngerer Stänme, ziem= lich unregelmäßig und loder, mit jperrig Hinausragenden, fächer- förmigen ften, fpäter breit mit dichter Belaubung. Alter: Lebensdauer etwas fürzer alS bei der yeldulme. Lichtbedürfnis: Wie bei der vorigen Ylıt. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Nicht verjchtieden von dem Verhalten der Feldulme. Gefahren durch Tiere und Pflanzen: Wie bei der vorigen. Ansichlagvermögen: Groß, aber etwas geringer wie bei Der Feldulme. Steine Wurzelbrut. Betriebsarten: Noch weniger zur Bildung reiner Hocmwald- bejtände geeignet alS die vorige, fondern zur Einfprengung in Buchenhohwaldungen. Schöner Alleebaum. Umtriebszeiten: Wie bei der yeldulme; Doch erreicht fie ihr wirtfchaftliches HaubarkeitSalter etiwas früher. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Wie bei Der vorigen; nur Stellen die Wellenlinien zufammenbängende regelmäßige Zonen Dat. Technische Gigenfchaften des Holzes: Sehr grob, langfajerig, alänzend. Splint ziemlich fehmal, gelblich-weiß; Neifholz fleijch- rot; Kern heller braun alS bei der vorigen. Mittelfchwer, hart, iehr fchmwerfpaltig, biegfam 4,16°/,), ziemlich elaftifch (1292), feit (8,25 bis 10,38), jehwindet mäßig (4,1 %/,), jehr dauerhaft, von mittlerer Brennfraft. Lufttrodengewicht im Mittel 0,69. Gebrauhswert: Verwendungsarten wie bei der zyeldulme. Hauptläclich Wagner- und Drechslerholz. ES jteht aber dem vorigen an Nußgüte und Brennfraft bedeutend nad). Ulmus effusa Will. 85 8. Ulmus effusa Willd. Slatterulme, Sächerulme, glatte Ulme, Slatterrüfter, Weigrüfter, Ste’), Effe, Wietichke ?). Synonymen: L. ciliata Zhrnh. U. laevis Fall. U. octandra Schr. U. pedunculata Zoug. Pentandria (V.); Digynia (2). — Ulmaceae; Ulmus Z. Baum I. Größe Nebenbolzart; gemijcht-gefellig. Botanische Charafteriftif: inojpen mittelgroß, Ipiß fegel- fürmig, von Zweige abjtehend, bellszimmetbraun mit Ddunfel- braunen Schuppenrändern, fahl. Blätter 2zeilig, abwecdjelnd gejtellt und am Grunde jehr unfymmetrifch, meiit furz geitielt, im allgemeinen etwas fleiner alS bei der Bergrüfter, aber größer als bei der Notrülter, breit elliptifch (größte Breite in der Mitte), lang zugejpißt, jcharf Doppelt-gefägt, mit großen, jpißen, nad) vorn gebogenen Zähnen, oberjeits etwas rauh oder ganz glatt, unterfeitS gleichmäßig weich behaart und heller grün gefärbt, dünn, nicht lederartig. Blattrippen jelten gabelfürmig geteilt. Junge Triebe dünn, glänzend hellbraum, meilt fahl, an Stocd- ausjchlägen behaart, jtetS ohne Korkleiften. Blüten lang ge- jtielt, in Büfcheln zu oft mehr als 20 herabhängend, vor dem Zaubausbruch. Berigon flach glodenförmig mit jchiefer Offmung, unten hellgrün, nach dem Nande zu weißlich oder rötlich gefärbt. Staubagefäße (gewöhnlich 6--8) wenig länger als die (5—7) Berigonzipfel, anfangs purpurrot, jpäter Shwärzlich März, April, etwas früher wie bei der Feldulme). Flügelfrüchte einfamig, aber fleiner als bei den vorigen Arten, elliptifch bis fait freis- fürmig, umrein-grünlid) bis braunlich, am Rande dicht gewimpert. slügel an der Spite geipalten, lügelzipfel aufredht. Samen- fach in der Mitte liegend, Doch den Einjchnitt fajt erreichend. Neife: Mai, Juni. Abfall: alsbald nach der Reife. Keim- Dauer und Keimung wie bei den beiden vorigen Arten; jedod) jind die Kotyledonen ober- und unterfeits nicht jo verjchieden- I) Die Bezeichnung „rfe”, womit „Effe” zufammenbängt, findet fich tm badischen Nheintal. 2) So heißt die Flatterrüfter in Lödderig und Umgegend, 36 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. farbig. Rinde in der Jugend ziemlich lange glatt, jpäter eine nur mäßig diee, längsriffige, graubraune, fortwährend in flachen, breiten Schuppen fich abjchülfernde Borfe bildend. Bewurzelung wie bei der yeldulme. Verbreitungsbezirt: Mittel- und DOfteuropa; fie fehlt im Norden (Norwegen, England) und im tiefften Süden (Tirol, Südöfterreih, Schweiz). Steigt nicht fo hoc) wie Die beiden anderen Arten. Standort: Niederungen und DBorberge. Xiebt lehmreiche Böden, fommt aber im Gebiet der norddeutichen Ebene, wo jie häufig anzutreffen ift, auch auf leichteren, ärmeren Böden fort umd gedeiht felbjt auf Moorboden noch leidlich. Hm ganzen weniger anfpruchsvoll als die beiden vorigen Arten, namentlich) in Bezug auf den Boden. Bodenverbefjerungsvermögen: Mäßig. Wuchs: Etwas rafcher als bei der Feldulme. Schaft hod), etwas fchlanfer als bei der Jeldulme, aber unten durch jtarfen Wurzelanlauf jehr unregelmäßig; häufig reichlich) mit Schaft- iprojien bedeet, die leicht Maferbildung verurfachen. Strone breit, (oefer, unregelmäßig; an jüngeren Stämmen ftehen oft einzelne Zweige weit vor. Alter: Wie bei den beiden vorigen Arten. Lichtbedürfnis: Etwas größer als bei der Yeldulme. Verhalten gegen Witternngseinflüffe: Wie bei den beiden vorigen Yrten. Gefahren durch Tiere nnd Pflanzen: Wie bei den beiden vorigen Arten; jedoch werden die Blätter und jungen Triebe weniger durc) Blattläufe befallen. Ansichlagvermögen: Stodausjchlag reichliy und Fräftig; treibt auch gelegentlich Wurzelbrut, aber jeltener und fparlicher als die FFeldulme. Betriebsarten und Umtriebszeiten: Wie bei den beiden anderen Arten; jedoc) erreicht fie ihre wirtfchaftliche Neife Ion mit 7O bis SO Nahren. Anatomifche Merkmale des Holzes: Glementar-Organe wie bei der Feldulme. Ningporig. Die Wellenlinien außerhalb der Frühjahrszone breit, falt ununterbrochene und wenig verzweigte Bänder daritellend. Nach der Außengrenze find fie jehr fein und verlaufen fait parallel. Markftrahlen jehr fein, aber Deutlich. a de Fraxinus excelsior Z. 87 Tednifche Gigenjhaften des Holzes: Sehr grob, langfaferig, alänzend, im friihen Zuftand von gelblich- weißer Farbe, womit die Benennung „Weißrüfter” zufammenhängt; jpäter wird der Splint gelblich bis gelb und Der Stern jchwacd) lichtbraun. Mtittel- jehwer, hart, etwas jchwerfpaltiger wie das Notulmenholz , bieg- fam (4,86°/,), Ihwad elaftifch (1116), jchwindet Faft jtarf (5,8°/,), von mittlerer Brennfraft und etwas geringerer Dauer als das Notulmenbolz. Lufttrocdengewicht im Mittel 0,66. Gebraudhswert: Wird bejonders vom Wagner verarbeitet, it jedoch als Nußholz; weniger gefhätt als das Hol; der beiden anderen Urten. Der Baft ift aber bejjer. Alles übrige wie bet der yeldulme. m ganzen mehr ein Barf- als ein Waldbaum. 9. Fraxinus excelsior L. Gemeine Efche, hohe Eiche. Synonym: F. apetala Zam. Barietäten: F. e. aurea IMrld. Goldefhe. Mit goldgelber Yweigrinde. F. e. heterophylla /7/0r/. lngleichblättrige Ejche. Mit umgeftederten, eifürmigen, amı Grunde ge- lappten Blättern. F. e. pendula 1:7. Hünge- oder Trauerefche. Mit bogenförnig berabhängenden Aiten und Zweigen. Diandria (II); Monogynia (1). — Oleaceae; Fraxineae; Fraxinus /. Baum I Größe Nebenholzart; gemifcht-gefellig. Botanische Charafteriftif: Anojpen groß, am Grunde Die, ‚ faft parabolifh, von zwei Seiten bogig zugeichärft (Endfnofpen) oder E£lein, fat halbfuglig (Seitenfnofpen), fantig, von jchwarz- braunen bis jchwarzen Decichuppen umbüllt. Blätter gegen- jtändig, unpaarig geftedert (8—6 Blättchen-Raare) ; Jiederblättchen fißend, länglich-langettlich, zugeipigt, anı Grunde verjchmälert, Icharf gefägt, kahl. Junge Triebe graugrün, an den Stengel- Knoten etwas plattgedrückt; lurztriebe gekrümmt. Zwitterblüten ohne Kelch und Blumenfrone, grünlich, mit gemwöhnlid) 2 Dduntfel- roten bis violetten Staubgefäßen, zu QTrauben vereinigt an den vorjährigen Trieben ; jedoch find eimzelme Baume ganz mannlid), 38 IT. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. andere ganz mweibli, vor dem Laube erjcheinend (Ende April, Mai). Früchte einfamige, länglide (B—4 cm), an Der Spite abgerundete, platte, fahle, gelbbraune Flügelfrüchte. slügel zungenförmig mit Mittelnerv und vielen Seitennerven. Santen breit, flac, längsftreifig. Neife: September, Dftober. Abfall: den Winter über bis ins Frühjahr hinein. Keim: Dauer: 1-3 Fahre. Keimfähigfeit: 50—60°/,. 1 hl wiegt 14—16 kg. Wuf 1 kg geben 13500—14500 Samenförner. Die Keimung erfolgt erit im zweiten Frühjahr. Die 2 Kotyle- dDonen find furz, zungenfürmig, an der Spiße abgerundet, den Samenlappen des Bergahorns fehr ähnlich, nur etwas fürzer, weniger fleifchig und nur mit einem Mittelmerv verjehen, von welchen Seitennerven nad) dem Nande abgehen. Außerdent tft in ihnen die zufünftige (fiedrige) Blattforın als Vtervatur bereits angedeutet. Die Primordialblätter einfach, lang gejtielt, eifürmig zugefpißt und am Nande gejägt. Hierauf erjcheinen zunacdhjt 3teilige, exjt päter gefiederte Blätter. Würzelchen auffallend did. Mannbarfeit im 40.—45. Jahr. Die Samenjahre fehren ziemlich regelmäßig ein Jahr ums andere wieder. Winde bis zum 35—45jährigen Wlter glatt, grünlich-grau; im fpäteren Alter eine braune, fat Shwärzliche Borfe, welche breite, aber flache Yängs- und Scharfe Querriffe zeigt. Anfangs Bfahlmwurzel, jpäter mit vielen weit verzweigten und tief eindringenden Seiten- wurzen, die an den Enden büjhelfürmig mit Wurzelhaaren be= jeßt find. Verbreitungsbezirf: Mittleres Europa; bis zum 62." n. Dr.; bejonders in den Dftfeeländern und in der ungarifchen und jlavonifchen Niederung. Sie fteigt nicht ganz jo hoch wie Die Notbuche. Höhengrenzen: England 300 m, Vlorwegen 450—550 m, Erzgebirge 650 m, Starpathen 800 m, Bayriicher Wald 950 m, Südtirol 1100 m, BZentralfchweiz 1150 m, vftliche YUlpen 1200 m, Berner Alpen 1350 m. Standort: NWiederungen, ylußtäler, Hügelland; bejonders an nördlichen, nordöftlichen und öftlichen Erpofitionen. Neigungen iiber 18— 20° werden gemieden. Sie beansprucht hohe mineralijche Bodenfraft (etwas Stalfgehalt), Tiefqrüimdigfeit, Yocerheit und ein bedeutendes Maß von Feuchtigkeit des Bodens (aber in Bewegung befindliches, fein jtagnierendes Wafjer), zumal im Untergrund (Aueboden), auch feichte Luft, macht aber geringe Anfprüche an Fraxinus exeelsior Z. 89 Zuftwärme Auf tiefgründigen, frijchen Lehmböden (Bajalt, Granit, Gneiß) zeigt fie ein vorzügliches Gedeihen. Auf arınen Sandböden, bindigen Tonböden und jauren Moorböden fünımert lie. SIm.ganzen anfpruchsvoll, namentlich im chemischen Sinne. Bodenverbefjerungsvermögen: Nur in der „jugend merklid); fchon vom mittleren Lebensalter ab gering wegen Ioderer Krone und früihzeitiger Lichtjtellung. Das Yaub zerjegt fich rafch. Wuchs: Etwas rafcher als bei den meilten anderen harten Laubhölgern, aber gemwöhnlicd) vom mittleren Bejtandsalter an nachlaffend. Schaft lang (25—30 m), gerade, vollholzig, oft bis zum Wipfel zu verfolgen. „m Freiftande zu Ywiejelwuchs ') geneigt. Mitunter Mtajerwuchs. Krone in der Jugend jpih, (icht belaubt, im Alter gerundet, breit, aus jtarfen, hoch ange- jegten Witen gebildet. An den Ane-Foriten bei Walljee an deu Donau (NMieder-Dfterreich) finden fich Zjährige Eichen-Stocdausjchläge von 4 m Länge und 3 cm Stärke in Br. Aus einem Ejchenftod in der Grünau entitrekelten Ttch binnen 37 Jahren 3 Stämme von 42, 48 und jogar 52 cm Grundftärfe. Eine 6OjÄährige, ziemlich frei eriwachjene Eiche (Kernpflanze) bejaß an der Abhiebsitelle einen Durchmefjer von 7D em und lieferte 3,56 fm Holzinafle?). Am jüdsftlichen Saume des Tiergartens von Neuftrelig auf Nivor- boden fteht eine Eiche von 30 m Höhe und 7,30 m Umfang in 25 cm Höhe über dem Boden bzw. 4,50 m Umfang in 3,50 m Höhe. Die nach allen Richtungen etwa 15 m reichende Krone bejcehattet einen Flächenraum von ca. 700 qm. lter etwa 200 „Jahre. Alter: Kann ein Alter von 200 Jahren erreichen. Eichtbedürfnis: Lichtholgart; der Eiche nahe Ttehend, verträgt aber auf fräftigem Boden in der Jugend eine größere Belchattung, bildet daher gewiljermaßen mit den Übergang zu den Scatten- holzarten>). Vom 10. Jahre ab bleibt Yie aber dauernd licht- bedürftig. ) Die meiften Ejcehenzwiejel find auf Spätfvöfte zurückzuführen; jedoch wird die Zwiejelbildung auch Durch die Ejchenzwiejelimotte verurjacht. 2) N: Ungewöhnlich vajches Wachstum der Giche (Fraxinus ex- celsior Z.) (Gentralblatt für das gejanunte Foritivejen, 1875, ©, 644), 3) Bericht Aber die Dreizehnte VBerfammlung des Forftvereins für das Großherzogtum Helfen zu Tarınjtadt am 20. und 21. September 1901, Darınftadt, 1901. Neferat von Kullmann über „Erfahrungen über das Berhalten der Eiche gegen Licht und Schatten” (S. 64-68). Bühler: Gehört die Eiche zu den ichattenertragenden Holzarten ? (Neue Foritliche Blätter, Nr. 10 vom 8. März, ©. 75 und Nr. 13 vom 29, März 1902, ©. 97). 90 IT. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. - Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Spätfroft viel- leicht die empfindlichite Holzart, auch nicht völlig winterhart. Segen Hite empfindlicher als die meilten Kaubhölzer; leidet an YJündenbrand. Sturmfelt; widerjteht dem Schnee, Duft- und Eis- anhang gut, da fie ihr Laub frühzeitig verliert. Verträgt Ynde- rungen des Grundwallerjtands auf ihren natürlichen Standorten nicht. Sf Bezug auf Hüttenreuh von mittlerer Empfindlichkeit. Gefahren durd Tiere: Wird vom Weidevieh und Wild jtarf verbijjen, au) vom Rotwild geichält, vom Hirsch geichlagen, vom Jtehboc gefegt und als junge Pflanze von Mäufen Mollnmaus) benagt. Sm Musheilen von VBerwundungen leiitet jie zwar weniger als die Eichen, aber mehr als die Ulmen. Snfeften- Ihaden nicht von Belang. Hauptinfeften: 1. Käfer. Gemeiner Wtaifäfer (Melolontha vulgaris 7@dr.). Noßfaftanienmatfäfer (Melolontha hippocastani /%5r.). Spanijche Fliege (Lytta vesicatoria /.). Ejchenrüffelfäfer (Cionus fraxini de Geer). Bunter Ejehenbaljtfäfer (Hylesinus fraxini /@Dr.). Schwarzer Ejchenbajtfäfer (Hylesinus crenatus /@Dr.). . Falter. Blaufieb (Zeuzera Aesculi Z.). Ejchenzwiefelmotte (Tinea curtisella Dor.). 3. Aderflügler. Gemeine Hornijje (Vespa crabro /.). 4. Halbflügler. Ejchenwollfchildlaus (Coccus fraxini A720.). Gefahren durch Pflanzen und Kranfgeiten: Die junge Pflanze it empfindlid) gegen Graswuc)s. Polyporus hispidus DZ, veranlaßt Bräumung und ger- jegung des Holzförpers; befonders an Stämmen mit Ver- legungen. Beitalozzie (Pestalozzia Hartigii 7%Ö.), bewirkt jtellemweife Eimjcehnürung und Schaftverdieung an jungen Bflanzen. Gichenfrebs (dur) das Einbohren des H. fraxini!) oder durch Froft verurjacht). m erjten Falle entitehen die „uindenrofen“. Die Unnahme Noacs, daß Bakterien die Urjache feien, ift hochit unwahrscheinlich. Kternfaule, Gipfeldürre, zumal bei plößlicher Freiftellung. Schöne Fasclationen auf Üppigen Boden. IV '), Heß: Dr.: Ueber den Ejchenfrebs (Gentralblatt für das gelanumnte soritiwejen, 1895, ©. 287). Fraxinus excelsior Z. 91 Ausichlagvermögen: Vorzüglich, aber bald nachlafjend; vor- herrfchend Stodloden, hier und da aud Wurzelbrut. Stöde nicht von langer Dauer. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb, ut. zw. eingeht oder gruppen weife eingefprengt im Buchenhocdhwald auf die für die Notbuche zu feuchten Stellen bzw. in Auewäldern mit Stieleiche, Yatn- buche, Roterle, Bappeln, Weiden 2. Lihtungshieb mit Unterbau (wie bei der Eiche). Schneidelholzbetrieb (längs der Bäche); aud) vortrefflihes DOberhol; im Mittelwald. Zum Stopfholz und Vtiederwaldbetrieb weniger geeignet. Ulleebaum. Much zur vers einzekten Anzucht in Fluren, an VBüchen, auf Weiden, bei Ge- höften mit Vorteil verwendbar. Umtriebszeiten: Diefe richten fi) nad) der Holzart des Grumdbejtands (Notbudde), in welchem die Ejche gewöhnlid) ein= gejprengt auftritt. Anatomische Merkmale des Holzes: Das Holz enthält Ge- füße, Holafafern, Barencdym md Faferzellen. Ningporig. Poren freis jehr breit und großporig, jharf von dem £leinporigen Sommerholz abgegrenzt. Das Holz erjcheint Daher im Yängs- ichnitt ftreifig. Die Eleinen Poren einzeln oder zu 2—4 gruppiert, meift ohne peripherifche Anordnung. Markitrahlen faum erfenns bar. Marfröhre jehr groß. Technische Eigenfchaften des Holzes: Ziemlid) fein, langfajerig, glänzend. Splint breit, gelblich-weiß, Kern hellbraun, Dem Eihenfern ähnlich; der Luft ausgefegt nimmt das Holz nad) einiger Zeit ein leicht violettes Ausfehen an, riecht nad) Numfel- riiben. Schwer, hart, fehwer-, aber geradjpaltig, biegjam (4,54), ziemlich elaftifh (1247), feit (9,80), insbefondere tragfräfttq, ichwindet mäßig (4,5 °/,), wirft fi) wenig, im ‚reien von mitt- (rer Dauer, aber jehr breunfräftig (100 und darüber). Spegis fifches Grüngewicht 0,74—1,14 (im Mittel 0,88); Lufttroden- gewicht 0,57— 0,94 (im Mittel 0,73). Ktern= und Jteifholzfernbaunn. Gebranhswert!): Findet zur Herftellung gewiljer Mafchinen- teile (Rochftempel, Nadfämme 20.) ähnliche Verwendung wie Yot- und Hainbuche. Wortreffliches Tijchlerholz (Maferwudhs); jchr gutes Wagnerholz (Eifenbahnwaggonteile, Naben, Speichen, Deichjeln, Kangıvieden, Turngeräte, Hadenjtiele, AUrthelme, Ulanen= 1) Eulefeld: Die Eiche (Fraxinus excelsior) (MWochenjchrift „Ilus dem Walde”, Nr. 45 von 1894, ©. 183 und Wir. 48, S. 197). 92 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. (anzen, Nuder 20.) Wird auch vom Drechsler (Hammerftiele, Beitfchenstiele 20.) und Mechanifus (feine Maßjtäbe) verarbeitet. Liefert Siebböden und yaßreife. Die Afche gibt vortreffliche ottajche. Das Laub ift ein gutes Schaffutter. 10. Acer Pseudo-Platanus Z.') Gemeiner Ahorn, Bergahorn, jtumpfblättriger Ahorn, weißer Ahorn, falfche Platane, Ohre.?) Octandria (VII.); Monogynia (1). — Acerineae D. C.; Acer Z. Baum I Größe. Nebenhoßart; gemifcht-gefellig. Botanische Charakteriftif: Knofpen verjchteden groß (End- fnojpen größer), eifürmig, Jtumpf-4 fantig, fahl, mit gelbgrünen, braun umfäumten Schuppen und faft Jhwarzer Spite. Blätter gegenfjtändig, lang geftielt, groß, handförmig-dlappig, mit abge- rundeten (nicht zugeipigten) Yappen, ungleic) geferbt-gefägt, etwas runzlig; oben dunfelgrün, unten mattbläulic), in den Nippen- winfeln weißfilzig behaart. Junge Triebe hellbräunlich; Altere graubraun. ZYwitterblüten gelblid”-grün, mit 5 Blumen- blättern und 8 Staubgefäßen, in hängenden Trauben, vor ev. zugleich mit dem Laubausbruch erfcheinend (Ende April, Mat). Früchte einfamige, fugelig aufgetriebene, etwas ecige, zuleßt fahle, braune MNüßchen, zu je zweien miteinander verwachjen, mit 2 langen (4,5 cm), grümen, fahlen Flügeln, die Ipigwinklig zu einander ftehen. Samenfach mit Silberhaaren ausgekleidet. Neife: September, DOftober. Die Bräunung der Flügel zeigt die Fruchtreife an. AUbfall: DOftober, November und nod) ipäter. Keimdaudr: etwa 1 Yahr. Keimfähigfeit: 50 bis 65%. 1 hl Flügelfamen wiegt 12--14 kg, Nlornfamen 86 kg. Auf I kg gehen 10000 bis 11000 Flügelfamen. Die Keimung erfolgt bei friihem Samen nad) 5-6 Wochen, bei älterem oft erit im folgenden Frühjahr. Die 2 Stotyledonen find lang, zungenförmig, an der Spige etwas rundlich, Fleilchig, ohme Deut- liche Mittelrippe, den Kotyledonen der Efche ähnlich, unterjcheiden !) Die Bezeichnung „Psendo-Platanus“ it auf die Aehnlichfeit der Blätter des Bergahorns mit denen der Blatane zurüchzuführen, vielleicht auch auf die Ahnlichfeit der Borfenbildung. *) Dieje Benenmung des Bergahorns it im Harz üblich. Acer Pseudo-Platanus Z. 93 fic) aber von diefen dadurd), daß 3 Nerven von der Bafis ab parallel laufen. Die Primordialblätter eiförmig, mit fcwad) herzförmiger Balis, zugejpigt, ungelappt, aber doppelt-gejägt, jie haben eine runzlige Oberfläche; erjt dann folgen zwei 3-lappige Blättchen, ‚die den. Übergang zu den normalen Ahornblättern bilden. Mannbarkeit im 40.--50. Jahr. Die Samenjahre fehren ein Jahr ums andere wieder. Rinde grau, nicht glän= zend, lange glatt bleibend; im Alter graubraune Borfenlappen abjtogend, ähnlid) der Platane!). Mehrere fräftige Herz- wurzeln, die tief in den Boden hinabiteigen, jich aber jeitlid) wenig verzweigen und auc nicht weit ausdehnen. Berbreitungsbezirf: Hauptfähli Mittel- und Südeuropa, befonders Deutfchland; jteigt Jalt noch etwas höher als Die Notbuche. Höhengrenzen: Harz 650 m, Erzgebirge 650 m, Wogels- berg 700 m, Baprifcher- und Böhmerwald 1300 m, Bapyrijche Alpen 1400 m, Schweizer Alpen 1600 m. Standort : Mittelgebirge, befonders an Nord- und Ofthängen, in den höheren Lagen die Süd- und Wefthänge bevorzugend. Er verlangt mineralifc kräftigen, tiefgründigen, [oceren, friichen Boden (tonhaltigen Kalt, Bafalt, Gneis, Granit) und gedeiht namentlich gut in fteinigem Erdreich. Diluvialfand genügt nicht. Unter den Bodenbeftandteilen fcheint, abgejehen vom Stalf, aud) Magnefia einen bejtinmenden Einfluß zu üben. An das Klima ftellt er fajt geringere Anjprüche als die Notbuche, bedarf aber feuchter Luft. m ganzen anfpruchsvoll, namentlich im hemifchen Sinne. Bodenverbefjerungsvermögen: Wegei Der Blattgröße etwas größer als bei Ulme und Ejche. Wuchs: In der Jugend rafcher als bei der Notburche, jedod) im allgemeinen langjam. Schaft gerade, vollholzig, wädjit verhält- nismäßig mehr im die Stärfe als in Die Länge, erreicht aber doch 25 m Höhe und darüber. Strone eifürmig, ziemlich Dicht belaubt, oft mächtig entwidelt. In Tegernjee Iteht, ganz nahe am Eee, in einem Garten ein riefiger Bergahorn von 6,4 m Umfang in Br. und 32 m Höhe. „Jun etwa 2 m Höhe teilt fich der Baum in 4 Teile, von denen jeder in 2—4 Yite Tich verzweigt. 1) Hartig, Dr. Rob.: Ueber die Borfenbildung des Bergahorns (Gentralblatt für das gefammte Kgoritiwejen, 1901, ©. 49). 94 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Im Hofrauın eines Leinen Gutes in der Gemeinde Lauja (bet Steyr) steht ein Bergahorn von 9,1 m Umfang in 0,5 m Höhe Über dem Boden und von noch 7,Lm Umfang in 1,7 m Bodenhöbe. Der Kronendurch- mefjer beträgt 21 m. Der Boden ift friicher, kräftiger, Jandiger Yehmboven; die Lage jüdlich, 8BLO m Hoch. Alter unbekannt. ') Dberhalb der Ortjchaft Mols (im Kanton St. Gallen) Iteht in 1080 m Meerespöhe ein rieftger Bergahorn von 6,8 m Umfang in der Mitte jeiner Höhe (27 m), der fich bet 3—4 m Bodenhöhe in 7 gewaltige Dauptäfte auflöft. Der Boden beftedt aus falkreichen Überlagerungen von Gejteins- triinmern und Veriwitterungsproduften verjehiedener Formationen, mreilt hervorgebracht durch Gletjcehertransport, Das Grumdgeftein tt unterer Lias. Alter unbefannt. ?) In großen Metehthal (Dbwaldnerländchen) befindet fich 1350 m über dem Meer ein mächtiger Bergahorn auf Schrattenfalf. Umfang nahe am Boden 12,20 m, in 70 em über dem Boden 9,70 m, bei 1,50 m Über dem Boden noch 8,835 m (alle Meffungen bevgmärts). Jr 8 m Höhe teilt fich der Hauptftamn in 3 Stämme. Die Baunfrone hat 24—25 m im Durch- melfer und tt infolge boden Alters jtarf gelichtet. Ter Jnmenraum ut hohl. ?) - Jin Revier Ober-Willimowiz (Mähren) fteht inmitten eines 85jäh- rigen Fichtenbeftandes 2c. an einer mäßig geneigten Südlehne ein Berg- aborn von 6,55 m Umfang (2,09 m Turcehmefjer) und 23 m Höhe. Ber 4 mı Höhe teilt fich der Stamm in 2 Teile von 10 bzw. 19 m Länge. Bolz- gehalt etwa 12 fm. Alter 300-350 Jahre; troßdem it Der Ahorn noch aut belaubt und anscheinend gejund. *) Alter: Wird 400 Sabre alt und darüber. Lichtbedürfnis: Lichtholzart; verträgt zwar auf gutem Boden und in feuchtem Klima leichte Befchattung, jedoch weniger als die Eiche. Verhalten gegen Witternugseinflüfe: Gegen Spätfrojt und Hige von mittlerer Empfindlichkeit, gegen Winterfälte unentpfind- lich) ; leidet durch Nindenbrand. Sturmfelt; verhält fich in Bezug auf Schnee- und Duftichaden günstig. Gegen Überjchwenumung außerordentlich empfindlich. Seine Nefiltenz gegen Hüttenrauc) fommt etwa derjenigen der Eiche gleich. Gefahren dur Tiere: Wird vom Not- und Nehwild, Hafen 2c. ') F.K.: Ein ftarfer Bergahorn (Eentralblatt für das gefammte Yorit- weien, 1883, ©. 403). 2, Schnider, Th.: Alte und feltene Bäume Der Ahorn von Mols (Zeitjchriit für Fort und Jagdıweien, 1894, ©. 354). 3) Der große Bergahorn im Melchthal (Echweizeriiche Zeitjehr.Tt Für soritwejen 1900, ©. 236). +, Hub, Ant. Clemens: Denhvürdige Baume in Mähren und = chlefien. Der große Bergahorn von Cher-Willimowig Verhandlungen der Foritwirte von Mähren und Schlefien, 1904, €. 340), Acer Pseudo-Platanus Z. 95 ftarf verbifjen, aud) von eriterem mitunter gefhält und vom Hirsch gefchlagen; heilt foldhe Beichädigungen jhwer aus. Den Wurzeln junger Pflanzen wird die Wilhlratte gefährlid. Der Same wird dur) Eichhörnchen, Kernbeiger, Streuzichnäbel und Meifen zerftört. Hat im allgemeinen von \injekten wenig zu leiden. Hauptinfeften: 1. Käfer. Gemeiner Maifäfer (Melolontha vulgaris /aDr.). Roßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani Fabr.). Buchenholzborkenfäfer (Xyloterus domesticus 1); Ahornbockäfer (Callidium insubricum Germ.). Sm teodnen YZujtande Dem Wurmfraß durd) Nlagefafer (Xestobium tesselatum Zadr. 2c.) jehr ausgejeht. 2. Falter: Blaufieb (Zeuzera Aesculi /.). Ahorneule (Acronieta aceris /.). Ahornfamenmotte (Nepticula sericopeza Ze/l.). ‚ Aderflüigler. Ahorngallweipe (Pediaspis aceris Foerst.). . Halbflitgler. Ahornfchildlaus (Lecanium aceris Bouche). . Geradflügler: Werre (Gryllotalpa vulgaris Za/r.). Gefahren durd Pflanzen nnd Krankheiten: Gegen Unfraut jehr empfindlich. Hauptpilze: Ahornrungelichorf (Rhytisma acerinum Z’ers.)., erzeugt Schwarzfledigfeit der Blätter. Ahorn -Kotyledonenpilz (Cercospora acerina AR. Arte.), verurfacht Erkrankung der Ktotyledonen. Beitalozzie (Pestalozzia Hartigii 7%d.), bewirkt partielle Einfhnirung und darüber Verdieung des Schaftes. Noter Nugelpilz (Nectria einnabarina /r.), bewirkt Die Notpuftelfranfheit. Nindenlofe Stellen werden leicht anbrüchig. Stocfüule, Verträgt Schneideln und Aftung nicht befonders. Ansjchlagvermögen: Mäßig; nur Stocdloden, wenigitens find Wurzelloden fehr felten. Stöcde von furzer Dauer, namentlicd) werden hoc) gehauene Stöce bald Ihadhait. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb, aber nicht zur Erziehung in reinen Beftänden geeignet; am bejten eingefprengt im Buchen= hochwald zu erziehen. Dberhol; im Mittelwald. Weniger gut als Unterholz (mur bei lichteren Stande des Dberholzes) oder im Niederwaldbetrieb zu bewirtfhaften und noc) weniger zur Kopf- und Schneidelholzgucht geeignet. Straßen und gierbaum. or w 96 II. Abjehnitt. Die Holzarten im bejonderen. Umtriebszeiten: Wie bet der vorherrjchenden, bodenverbefjern- den Holzart, unter welcher er eingefprengt auftritt. Anatomie Merkmale des Holzes. Das Holz enthält Ge= fäße, Traceiden, Parenhym und FFaferzellen. Gefäße im Jahr: ring gleihmäßig zeritreut. Mtarkitrahlen verfchieden ftark, jceharf markiert. Sahrringgrenzen Schön gerundete, feine Linien. Tehnijche Eigenfdhaften des Holzes: Ziemlich fein, furzfaferig, atlasglanzend, jcehön weiß, etwas ins Gelbliche jpielend, mitunter mit grünem (faljchem) Kern. Mittelfchwer, fehr hart, fchwer- aber geradfpaltig, ztemlich biegfam (3,58 °/,), ziemlich elaftifch (1291), fejt (10,15), jchwindet ann zn) ‚ reißt und wirft jich leicht, im Irodnen von großer Dauer, aber im jreien von geringer, jehr brennfräftig (104). Spezififches Grüngewicht 0,83—1,04 (im Mittel 0,93). Luftrodengewicht 0,53—0,79 (im Mittel 0,67). Splintbaum. Gebrauhswert: Gutes Tifchlerhol;z (Parkettböden, Four: niere). Noc) bejjeres Wagner= und Drechslerhol; (Mangrollen, Billardqueues, Werkzeugbefte), Jowie Schnigerholz (Mulden, Köffel, ‚slinten- und Büchfenfchäfte, Weitjchenftiele und viele Fleine Yurusgegenftände). Yaubjäge-Arbeiten. Liefert Schuhmacheritifte, Seitenwände fiir Streichinitrumente, feine Mapitäbe (mit Strich- einterlung). Gibt alS Brennholz eine jehr anhaltende und gleich- mäßige Wärme. Liefert jehr gute Bottajche. Der Saft fan zur Zudergewinnung benußt werden. Die Blätter liefern ein Shmachaftes Futter für Schafe. IBegen ihres Frübgeitigen Blühens und häufigen Honig- taues auf den Blättern find die Ahorne (alle Arten) bei den ‚sinfern beliebt. Il. Acer platanoides /. Spisblättriger Ahorn, Spisahorn, Kenne, Keinbaunt, Octandria (VIII.); Monogynia (1). — Acerineae 2. C.; Acer Z. Baum II. Größe. Nebenholzart; gemilchtgefellig. Botanische Charafteriftif: inojpen mittelgroß (Endfnofpen etwas größer), fugelig - eifürmig, jtumpf=4fantig, fahl, dem Zweige angedritct, rötlich, nach dem Nande zu heller, mit Deut= lich abgejetter Spige. Blatter gegenjtändig, lang geitielt, groß, ausgefchweift, ganzrandig, dimm, fahl, tief EEE 5 lappig, mit langszugeipißten, jehr jcharf gezahnten Yappen. unge Acer platanoides Z, 97 Triebe gelbrot; ältere bräunlich-grau. Zmwitterblüten gelb, in aufrechten Doldentrauben, vor oder mit dem Laubausbrud) erfcheinend (April, Mai). Samen der Flügelfrüdte groß, rundlich, platt gedrückt, heller als heim Bergahorn, an der Bajis faft herzfürmig eingebogen. Flügel 5,5—6 cm lang, Tabl, braun, jtumpfiwinflig von einander abjtehend. Samenfad) glatt, jilber- glänzend. Neife: September, Dftober. Abfall: Dftober; am früheften unter den Ahorn-Arten. Keimdauer: etwa 1 Jahr. KReimfähigfeit: 50—60°/,. Die Kteimung erfolgt nad) 5--6 Wochen, oft aber erjt im folgenden Frühjahr. Die 2 Stotyles donen find lanzettförmig, ftreifig, breiter und an der Spibe od) etwas rumndlicher, forwie dunkler al$ bein Bergahorn, ebenfalls mit 3 von der Balis ab parallel laufenden NVterven, welche aber einige Querfnikungen erkennen laffen. Die Primordialblätter herz-eiförmig, etwas buchtig, 3lappig, ganzrandig. Die Lappen deuten die fünftige Blattform an. Erjt dann folgen fpit gelappte Blätter. Mannbarkeit im 40.—45. Jahr. Wiederfehr Der Samenjahre alle 1-2 Jahre. Ninde eine nicht jehr Itarfe, ihon frühzeitig regelmäßig (mellig) längstifjige, rötlich-braune Borke, die fi) aber nicht ablöft. Die jungen Triebe und DBlatt- ftiele laffen bei Verwundung im Frühjahr einen weißen Milc)- faft ausfliegen. Bewurzelung weniger tief als beim Bergahorn. Berbreitungsbezirf: Ganz Europa; geht weiter nad) Vtorden und Often als der Bergahorn, in Norwegen bis zum 62.° ı. Dr., tritt aber nirgends in größerer Ausdehnung auf. Seine Höhen- grenze bleibt hinter der des Bergahorns zurüd. . Höhengrenzen: Erzgebirge 450 m, Schmwäbiiche ULb 490 m, Karpathen 1000 m, Bayrifche Alpen 1100 m, Schweiger Ylpen 1300 m. Standort: Tiefland und niederes Bergland, bejonders an Sommerhängen. Macht etwas geringere Anfprüde an Boden- güte als der Bergahorn, verlangt nanıentlic) weniger Tiefgründig- feit und Bodenfrifche, verträgt aber aucd) höhere Feuchtigfeits- grade. Am beften gedeiht er in etwas falthaltigen, mäßig frijchem 2ehmboden und in breiten Flußtälern. Km ganzen von mittlerer Begehrlichkeit. Bodenverbefferungspermögen: Wie bein Bergahorn. Wuchs: Anfangs etwas rajcher als beim VBergahorn, aber bald nachlaffend und im ganzen ebenfalls langjanı. Scaft- Heh, Holzarten. 3. Akt. { 98 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. bildung noch etwas regelmäßiger, jedod in Bezug auf Langen- wuchs naditehend. SKtrone breitsrundlid). Alter: Wie, beim vorigen. Lichtbedürfunis: Ahnlicd wie beim Bergahorn; er verträgt aber noch etwas mehr Schatten. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: m allgemeinen wie beim Bergahorn, nur etwas weniger gegen Frojt empfindlid); wird auch feltener rindenbrandig. Gefahren durch Tiere und Planzen: Wie beim Bergahorn. Bon Snfekten find nod) eine Blattlaus (Aphis platanoides Schk) und eine Schildlaus (Aleurodes aceris Douche) zu nennen. Ausihlagvermögen, Betriebsarten, Umtriebszeiten: Wie beim vorigen. Baht von allen drei Ahornarten vielleicht. nocd) am beiten zur Anzucht in reinen Hochmwaldbejtänden und als Ober- holzbaum für den Mittelmald. Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei dem Bergahorn ; jedod) wird die Jahrringgrenze mit dem Auftreten der Borfen= rijje £leinmwellig. Tedhnifche Eigenjchaften des Holzes: Ziemlich fein, aber grob- faferiger als Bergahorn, glänzend, gelblich-weil bis gelblid). Schwer, ehr hart, jchwer- aber jchönjpaltig, ziemlich biegjam (3,76°/,), elaftifch (1455), fehr feit (11,45), Ihwindet mäßig (5,4°/,), im ITroenen ziemlich dauerhaft, im Freien von geringer Dauer, mit am brennfräftigiten. Spezififches Grüngewidht 0,90—1,02 (im Mittel 0,96) ; Yufttrocdengewicht 0,56—0,81 (im Mittel 0,74). Splintbaum. Gebrauhswert,; Wie beim Bergahorn ; jedod) Iteht das Holz diefem an Güte und Wert nad). I2. Acer campestre Z/. Feldahorn, Wtaßholder, Maßeller. Octandria (VII); Monogynia (1). — Acerineae D. C.; Acer Z. Baum II. Größe, häufiger Hochjtraud). Nebenholzart ; gemifcht: gelellig. Botanische Charakfteriftif: Anojpen E£lein, ziemlich gleich- groß, tumpfeeifürmig, etwas abjtehend, vielichuppig ; Die Schuppen fajtantenbraun, an der Spiße kurz weihlich behaart. Blätter gegenjtändig, lang geftielt, mur etwa halb jo groß als bei den Acer campestre Z. 99 vorigen Ahorn-Arten, 3—5lappig, mit abgerundeten, ganzrandigen oder grob geferbten Zappen, oberjeits glänzend dunkelgrün, unter- jeits hell und weihhaarig. Junge Triebe rötlich, an der Spiße behaart ; ältere dunfelbraun mit Storkleiiten. Ywitterblüten grümlich, in aufrechten Doldentrauben Mai). Jrüchte etwas fleiner als bei den vorigen Arten, platt, braun, filzig behaart, geflügelt, am Grunde ebenfalls faft herzfürmig eingezogen. Jlügel völlig horizontal ftehend, mitunter falt überftumpf geitellt, jtets fahl. Samenfac) glatt, filberglängend und jehr hart. Neife: September, Oftober. Abfall: Dftober. Die 2 Kotyledonen der Keimpflanze find fürzer als bei den vorigen Arten, breit geftielt, oben mattgrün, unten bellglängend grün, mit drei parallelen Nerven, die mehrfach fein quergefnittert find. Die Primordial- blätter eiförmig, zugefpigt, anı Grumde jchwach herzfürmig, ganz. randig, mit feiner, weißlicher Behaarung. Mannbarfeit im 30. Jahr. Samenjahre jelten, da die meiften Blüten männlic) find. Rinde in der Jugend roftbraun, forfflügelig; an älteren Stämmen längstiffig, hell graubraun, durch Korfreichtum ausgezeichnet. Bemwurzelung weniger tief alS beim Spitahorn, jedoch jehr verzweigt. Berbreitungsbezirt: Mitteleuropa; im Gebirge nicht hoc) jteigend, in den Ulpen fehlend. Höhengrenzen: Bayrifher Wald 450 m, Baprifches Hochgebirge 700 m. Standort: Tiefebenen und Borberge; in Auewäldern, an MWaldrändern, Badhjufern und Feldrainen. Jr Bezug auf Boden und Lage nicht wählerifeh, da er felbft auf bindigen und jogar naffen Böden noch) fortfommt; liebt aber Kalfböden und Sommer- hänge. Im ganzen weniger anfprudysvoll als die beiden andern Uhorn-Arten. Bodenverdeffernugsvermögen: Geringer als beim Berg- umd Spibahorn. Wurhs: Zangfamer als bei den vorigen Arten. Höhenwuchs gering; kommt im allgemeinen mehr als höherer Strauch wie als Baum vor. Hedocd) erreicht er auf jehr günftigen Standorten 20 m Höhe und darüber. Maferwuchs it ziemlic) häufig. Im afademijchen Foritgarten bei Gießen itehbt ein Feldahorn von 24 cm Durchmeffer in Br. und 15 m Höhe. Im Hagenaner Forit (Nerchsland) gibt eS Gremplare bis 50 cm Stärfe und bis 25 m Höhe. Tr 100 II. Abjchnitt, Die Holzarten im bejonderen, “ In der Oberförfterei Hagenau-Weft gelangte (1885) ein 110jähriges Gremplar von 25 m Höhe zur Fällung, welches 5,54 fm Derbholz lieferte '). Alter: Kann 110 Jahre und darüber alt werden. Lichtbedürfnis: Verträgt etwas mehr Beichattung als Berg- und Spibahorn. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Froft und Hite noch etwas widerjtandsfähiger als der Spitahorn. Stein NRin= denbrand, Gefahren durd Tiere, Pflanzen zc.: Wie bei dem Bergahorn, wird aber im ganzen weniger heimgefucht und heilt die erlittenen Beihädigungen leichter aus. Der Pilz Septogloeum Hartigianum ‚Sacc. bewirkt Er- Eranfung und Abfterben der jüngjten Triebe?). Ansichlagvermögen: Sehr bedeutend ; Stod- und Wurzel (oden, jedoch Find erftere vorherrihend. Dauer der Stöde an= fehnlich. Betriebsarten: Niederwaldbetrieb, Unterholz im Mittelmald. Sm geichloffenen Laubholzhohwald (Buche 2.) it er nur jJelten Hoch zu bringen; wohl aber läßt er jih an Waldrändern an= ziehen. Auch zum Anbau von Heden geeignet. Umtriebszeiten: Wie bei der vorherrfchenden Holzart, in welcher er an non auftritt. Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei Dem vorigen Ahorn-Iltten. Technische Eigenfchaften des Holzes: Ziemlich fein, furzfajerig, etwas alänzend, rötlich weiß. Meittelfchwer, jehr hart, jehr jcehiwer- fpaltig, wenig biegfam (2,92 °/,), bei wellenfaferiger Struktur ziemlich bieglam (3,72%), Tebhr elaftifch (1650), feit (9,08), ihmwindet mäßig (4,9 %/,), nur im Trocnen dauerhaft, jehr bremn= fräftig. Spez un Srüngemwicht 0,87—1,05 (im Mittel 0,97); Zufttrocengewicht 0,61—0,74 (im Mittel 0,67). Neifholgbaum. Gebrauchswert: Gutes Tifchler- und vortreffliches Drechsler- holz. Maferwuchs ift befonders gefucht (Fourntere; Peitjchen- itiele, Ladeftöcke, Wfeifenföpfe u. dgl. m.). uch zur Herftellung mancer Mafchinenteile geeignet (Nadfamıe). ı) Kahn: Material-Ergebniß eines gefällten Feldahorns (FHorftiwiffen: ichaftliches Gentralblatt, 1885, ©. 366). ?2) Septogloeum Hartigianum Sacc. Gin neuer Parafit des Yeld- n ahorns (Roritlich- natuewiffenjchaftliche Zeitichrift, 1892, ©. 289). Castanea vesca Gaertn. 101 13. Castanea vesca Gaertn. Edelfaftanie, zahnıe Kaftanie, efgbare Kaftanie, echte NMaronenbaum '). Synonymen: C., sativa Mall. C. vulgaris Zam. Fagus Castanea Z/. Monoecia (XX1.); Polyandria (7). — Cupuliferae Kich.; Fagineae Doell; Castanea Tournef. Baum I. Größe. Vebenholzart; gemifcht-gefellig. Botanifhe Charakfteriftif: Kınojpen eiförmig, ftumpf, glänzend, gelblich-grün, am Grunde bräunlich, Fahl, mit wenig braun=geränderten Schuppen. Blätter wechjelftändig, furz ge- itielt, groß, länglic)-langettlih, Tang-zugefpißt, jtachelfpigig-gefägt, etiwas lederartig, oben jchön glänzend grün, unten matt, beider- jeitS kahl. Die Blätter der Stodloden werden oft außergewöhn- Ti) groß (bis 30 cm lang). Die Sefundär-Vterven münden in einem Blattzahn aus. unge Triebe rotbraun, an der Spite mehlig bejtaubt, jpäter olivengrün, fahl und mit weißen Lenti- cellen. Männlide Blüten fnäuelfürmig, grünlich-gelb, längs der Achfe Langer, aufrechter ÜÄhren in den Blattachfen. Weib- lie Blüten zu 2-3 an der Hmweigjpie oder Bafis der Spindel jtehende grüne Sinäuel, indem fie von einer gemein- Ichaftlichen Hülle Eleiner, grüner Deckblättchen ungehen jind, welche zu einem Fruchtbecher verwachfen (Juni, Juli). Früchte ı) Bogel gejang: a zur Nlaturgejchichte der eBbaren Kajtanie (Soritliche Blätter, N. %., 1877, ©. 70), Diterheld: Die ae. in den VBorgebirgswaldungen der Pfal; (Mllgemeine Forit- und Jagd-Jeitung, 1883, ©. 37). Verhandlungen des Bfälzer Forft-VBereins bet jeiner zehnten Jahres-Berfammlung zu WUlbers- weiler am 19. und 20, Uuguit 1882. Bergzabern, 1883 (S. 12—28), — ,„: Aus der bayrischen lo Ueber die Kaltanie am pfäl: ztichen Vorgebirge (Allgemeine Forft- und Jagd-gZeitung, 1895, ©. 22). Hallbauer: Gpdelfaftanie und Afazie als Waldbäume im DOber- elias (llgemeine Forit- und Jagd-Zeitung, 1896, ©, 249), Sie: Ueber Edelfaftantenzucht im DOberelfaß (Illgemeine Forft- und Jagd-Zeitung, 1898, ©. 225). Engler, Arnold: Die edle Kaftanie in der Gentralichweiz. Mit Karte (Schweizeriiche Zeitjchrift fie Forjtveien, 1900, ©. 61). Kahl, Dr.: Die Edelfaltanie in Franfreich (Foritwiffenichaf tliches Gentralblatt, 1902, ©. 639). 102 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. (Maronen, Kaftarien, im Bolfsmund „Sgel”) 2—3 cm lang, rundlid bis eifürmig, auf einer ‚Snnenfeite glatt, 1-, jelten 2 famig, mit brauner, Iederartiger Schale, ar deren Spite nod) die vertrocfneten Narben ftehen. Die fie umjchließende igelitac)- [ige, gelbgrüne Fruchthülle enthält meiftens 3 Früchte, jeltener 2 oder nur eine. Größe und Form der Früchte fehr wechjelnd. Reife: Ende September, Oktober. Abfall: alsbald nad) der Reife. Reimdauer: !/, Jahre. Keimfähigfeit: 55—60°),.. 1 hl Maronen (exfl. Fruchtfapfeln) wiegt 55—63 kg und faßt ca. 9900—15 900 Stüdf. Auf 1 kg gehen 160-260 Stüd. Die Keimung erfolgt nah) 5-6 Wocden mit 2 unterirdifchen, jehr dien, Fleifchigen, jtärfereichen Kotyledonen. Die - erjten Blätter find ganzrandig; exjt dann folgen typifche, grobgejägte Kaftanien- blatter. Mannbarfeit im 40.—50. Kahr, im YFreiftand jchon vom 20. Jahr ab. Die Samenjahre fehren durhjchnittlich alle 2—3 Jahre wieder. Ninde lange glatt bleibend, olivengrün; an ftärferen Stämmen eine flachrijlige, dimfelbraune Borfe. Bfahlmurzel, die fi) bald in mehrere, faft jenfreht in Die Tiefe Steigende Seitenftränge zerteilt (mie bei der Eiche). Verbreitungsbezirf: Süd- und Vejteuropa, namentlich Mittel- und Südfrankreich, Spanien, Italien, Schweiz, Dfterreih') und Griechenland. hr Stanımland ijt Kleinafien. In Süd- und MWeftdeutfchland durch) Kultur eingebürgert (Hauptlähli am Mittel- und Oberrhein, im Mofeltal, in der Bayriichen Pfalz, in Elfaß-Lothringen 2c.; nordwärts bis etwa zum Yarz); ver= wildert leicht. Höhengrenzen: Pfälzer Hardtgebirge 500 m, Schwäbijche Ab und WBogefen 550 m, Oberelfaß 580 m, Odenwald und Spejfart 600 m, Kärnthen 900 m, Tiroler und Schweizer Alpen 1000 m, Norditalien 700 m, Mittelitalien 900 m, Güpitalien und Sizilien 1200 m, Südfranfreich 1300 m. Standort: Hügel- und Bergland, weiter füdlic) aud) im (Sebirge; liebt gefchütte füdliche und füpweltlich)e Hänge, jofern der Boden nicht flahgründig und troden it. Öftliche, nördliche und nordmweitliche Lagen werden gemieden, ebenjo raube, trocne ı) Demlicka, Wilhelm: Das Vorkommen von Waldbeftänden der gemeinen Kastanie (Castanea vulgaris Lam.) in rain, deren forjtwirth- ichaftliche Behandlung und Benutzung (Gentralblatt für das gejammte zoritwejen, 1876, ©, 495), Castanea vesca Gaertn. 103 Hodhlagen und enge, tiefe Täler. In Niederungen umd Froft- lagen gedeiht fie nicht. Sie liebt mineralifch-kräftige, tiefgründige, frifche, befonders Iodere Böden (Granit, Borphyr, Flyfch) und -beanjprucht namentlich einen höheren Saligehalt des Bodens. Übrigens affommopdiert jie jich Doch felbjt fandigen, mäßig frifchen Buntjandftein-Böden (Pfalz), meidet aber Kalfboden'). Sie braucht zum erfolgreichen Gedeihen (namentlich der Früchte) ein hohes Maß von Luftwärme (8—-9° C. mittlere Jahrestempe- ratur), fommt daher nur in milden Klima fort. sn Deutjchland geht ihre Kultur etwa Hand in Hand mit dem Weinbau und der Stultur feinerer Obftforten. In der Schweiz it jie meift nur an den Seeufern verbreitet, für deren Erwärmung die Reflexion der Sonnenftrahlen dur) den Waffer- Ipiegel von Bedeutung tft. sm ganzen von mittlerer Begehrlichkeit, mwenigjtens in Dezug auf den Boden. Bodenverbejferungsvermögen: Erheblich wegen ihrer großen, marfigen Blätter, wenigitens in jüngeren Beftänden; das Laub verweit aber langjam. Wudhs: Etwa vom 10. Jahr ab rajch, aber bald nad)- lajjend. 25jährige Kerıwüchfe erreichen bis 6 m Höhe. Wuds mehr in die Dice als in die Länge; erreicht aber doch 25 m Höhe. Krone breit ausgelegt, ähnlich wie bei der Eiche entwickelt. zteimlich dicht belaubt. Die jtärfite Kaitanie jteht am Fuße des Aetna (Baum dei cento eavalli, d. h. Baum der hundert Pferde). ‚ı Deutichland befinden fich die ftärkiten Eremplare in und bei dem Dörfchen Dannenfels am Donnersberg (Rheinpfaß). Am Genfer See fteht ein Kaftanienbaum von 13 m Umfang dicht über dem Boden. An der Grenze des Neviers Hadersfeld (Fürit Johann Liechten- ftein’sche Herrichaft Judenau), oberhalb des Drtes Krigendorf, Tteben mehrere jtarfe Kaftanten von herrlicher Kronenforn. Durchmeiler der 2 jtärkiten Gremplare in Br. 1,10 m bei 15—17 m Höhe. Kronendurch- mejjer über 16 m. Hlter mindeitens 140 Jahre. Entitehung vermutlich aus Stocfausichlägen ?). !) No&l, A., Sous-Inspecteur des Forets: Essai sur les repeuplements artificiels.. Ouvrage couronne par la societe des agricultures de France, 1882. — Hiernach it auch in Frankreich beobachtet worden, daß die Edel- faltanie den Kalfboden flieht. ?) Biıttmann, Otto: Die Edelfaltanie im Wiener Wald (Defter- reichiiche Forit- und Jagd - Zeitung, Nr. 48. vom 27. November 1903, ©. 405). 104 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Auf dem Linmecfberg, unmeit Graz (Steiermark), jteht eine durch rieftgen Wuchs Tich auszeichnende Kaftanie von 300-400 jährigem Alter. Die längere Hälfte des Veteranen, Durch einen Blitjtrahl zeritört, ragt als verdorrter Stumpf empor. Der zweite, mehr in die Breite gemwachjene Teil ift aber noch frisch und gejund, trägt jogar faft alljährlich Früchte ?). An Komotau (Böhmen) befinden fich im jog. Kaftaniengarten Edel- fajtanten mit über 3 m Stammumfang, die einige 100 Jahre alt find, Alter: 300 Jahre und darüber. . Lichtbedürfnis: Sie vermittelt etwa den Übergang von deu Licht- zu den Schattenholgarten; verträgt mehr Schatten als Die Eichen, aber weniger als die Hainbuche. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Spät- und YFrübh- fröfte jehr empfindlich, leidet auch haufig Durch Fyrojtfrebs ?). Der Winterfälte widerfteht fie aber (wie ji) im falten Winter 1879/80 gezeigt hat). Dürre it ihr zumider. Nindenbrand nicht jelten, zumal an jungen, glattrindigen Stämmen. Sturmfeit; bat aber vom Anhang (Ntauhreif und Eis) zu leiden. Gefahren dur Tiere: Wird vom Weidevieh und Wild jtarf verbijjen. Die Sauen, Eichhörnchen, Hajelmäufe und Mäufe jtellen den Früchten nad. nfektenfchaden nicht von Belang. Sauptinfeften: 1. Käfer. Gemeiner Waifäfer (Melolontha vulgaris /%5r.). Noßfaitanienmaifäfer (Melolontha .hippocastani /%Ör.). Bottiger Eichenborfenfäfer (Dryocoetes villosus /@2r.). Ungleicher Yaubholzborfenfäfer (Xyleborus dispar /@r.). Eichenfernfäfer (Platypus cylindrus /@2r.). 2. Falter Ein Wickler (Carpocapsa Reaumurana /Zernerm.). 3. Aderflügler. NWoftameije (Lasius flavus Za/r.). Gefahren durd) Pflanzen nnd Krankheiten: Gegen Grasiwuchs ehr empfindlich. Wird von der Eichenmiltel befallen. Wurzelfäule. Nah PBlandhon foll ein zur yamıilie Agaricus (Sruppe Armillaria) gehöriger Bilz die Urfache fein (2) 3). ') Beters, Eug. Jol.: Zwei durch Form und Alter merkwürdige Bäume in der Steiermark (Gentralblatt für das gejamte Foritwejen, 1904, S. 418). ?), Kinfele, Th: Froftfvebs an Kaltanie Foritivillenjchaftliches Gentralblatt, 1901, ©. 323). 3, stranfbeit dev edlen Kaftanie (Gentralblatt für das gejanumte Foritwejen, 1873, ©.556). Nach von Thümen. — Dieje Krankheit graliiert jeit langer Zeit in großem Umfang auf der apenninischen Haibinjel. B.: Stranfheit der Kaftanienbäume in den Cevennen (Centralblatt fir das gejammte Forftwejen, 1879, ©. 211). en. Castanea vesca Gaertn. 105 Schwefelporling (Polyporus sulphureus Dall.), bewirkt Notfäule. Phyllosticta maculiformis ‚Sace., erzeugt Blattjleden. Pestalozzia monochaeta -Des»n., jhädigt die Blätter. Ausichlagvermögen: Wortrefflih; hauptjählic) Stocloden, Höchft felten Wurzelbrut. 25 jährige Ausihhläge von 10—12 m Höhe und 20cm Stoddurcdhmeljer jind häufig. Selbjt 80 bis 100 jährige Stämme liefern, auf den Stoc gejegt, noch jehr reichlich; Xoden. Stöde von langer Dauer. Arch zur „ort: pflanzung durch Abjenker jehr befähigt. Betriebsarten: Bejonders Niederwaldbetrieb '), Unterholz (und Opberholz) im Mittelwald; auch zum Unterbau von Stiefern- Stangenhölzern geeignet (Elfah). jn Südfrankreich, Spanien, Stalien, jelbft in Teilen Süddeutfchlands und Djfterreihs aud) im Hohmald in Mifhung (mit Buche, Eiche, Kiefer 2c.), jogar in reinen Beltänden auftretend. Schöner Alleebaunt; eignet fi) auch zur Anpflanzung von Eifenbahn-Böfhungen. Bei uns mehr Fruchtbaum, in weiten Pflanzverband (bei Wiesbaden, Heidel- berg, in der Pfalz 2c.). Umtriebszeiten: Jm Niederwald 5—30 jahre, je nachdem rumde oder gejpaltene Rebpfähle erzogen werden jollen. „jun Der Pfalz bewirtfchaftet man jie femelartig im Niederwald nit 20 bis 25jährigem Umtrieb. Jm Hodwald läßt man jie in der Tegel nur 8SO—IO Jahre alt werden. Anatomifche Merkmale des Holzes: Das Hol; beiteht aus Gefäßen, Tracheiden, Sklerenhymfafern und Parendhym. Ning- poriges Hol. WPorenfreis jehr breit. Poren groß, jedoch nicht jo dicht zufammenftehend wie bei der Eiche. Die Eleineren Ge- füße außerhalb des Frühjahrsfreijes bilden von Anfang an gabelartig jic) verzweigende, feine HYüge (Unterjchied von der Eihe). Breite Markitrahlen fehlen (Unterfchted von der Eiche). Technische Gigenfchaften des Holzes: Ziemlid) fein, langfaferig, glänzend. Splint ehr jeymal, ihmutig=-gelbweiß; Stern bell- pis dunkelbraun, jchön geflammt; ftatf nach Gerbjäure riechen. Mittelfegwer, ziemlich hart, ziemlich Leichtjpaltig (etwas itaffel- förmig), wenig bieglam (2,40 %/,), elajtijch (1409), zientlich feit ı) Kayjing: Welche Erfahrungen liegen bezüglich des Ynbaues, der Bewirtbichaftung und Des Grtvages des Kaltanten-Niederwaldes vor? (Bericht Über die XII. Verfammlung deutjceher Forftmänner zu Straßburg, 1883. Berlin, 1884, ©. 118). 106 IT. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. (8,73), fehwindet mäßig (5,1 %/,), im Trodnen und Naffen jehr Dauerhaft, aber bei mechjelnder Näjle von geringer Dauer, jo brennfräftig wie Eichenholz. Spezifiihes Grüngewicht 0,54—1,14 (im Mittel 0,99); Lufttrodengewicht 0,60—0,72 (im Mittel 0,61, Ihmwäbifche Edelfajtanie; nur 0,49, italientjche). Sternbaum. Gebrauhswert: In Frankreich, Stalten und Spanien als Hohbauholz (für Kathedralen) und zu Bahnjchwellen verwendet. Gutes Wagnerhol; (Felgen, ‚Ahjen 2.) und Yabdaubenholz (große Weinfäfler im Eljaß, OL und Storinthenfäller). Yyunges Holz liefert Zaunpfähle, Nebpfähle und zakreife. Wird aud) als Möbelholz verarbeitet. Die Kohle wird von Schmieden, Scloflern und jonjtigen yeuerarbeitern gejchäßt. Das gerbjtoff- reihe Holz wird auch zur Fabrikation von Sohlleder benußt. Die Rinde (mit 12 °/, Gerbitoff) dient Gerbaweden (Saftanien= holz-Ertraft). Die Maronen jind eine beliebte Speife und finden auch zur Shweinemaft Verwendung. Fruchtertrag älterer Bäume 1—1,5 hl. Das Laub wird namentlich in Weinbaus-Gegenden als Streu verabfolgt. Auch zur Anfertigung von Stränzen be= liebt (Wien). 14. Alnus giulinosa Guertn. Gemeine Erle, Schwarzerle, Roterle, Flebrige Erle (Eller, Elfe, Ürle). Synonymen: A. nigra Gab. A. rotundifolia 441, Betula Alnus glutinosa €. Varietäten: A. g. laciniata Mrd. Gejchligtblättrige Erle. Mit fiederjpaltigen, Ipißzipfeligen Blättern. A. g. quercifolia Mrld. Cichenblättrige Erle. Mit buchtig-gelappten Blättern. Monoeeia (XX1.) ; Tetrandria (4). — Betulaceae; Alnus Zourxer. Baum I. Größe Hauptholzart; bedingt berrjchend. Botanische Charakfteriftif: Knojpen ziemlich groß, lang geitielt, jchwac, gekrümmt, jtumpf=eifürmig, 3 fantig, dDunfel-tot- braun, bläulic) bereift, etwas wacdsharzig. Blatter wedjel- jtändig, mäßig lang geftielt, rundlic) oder verfehrt:eifürmig, ab- gejtußt oder ausgerandet, am Grunde feilfürmig, ausgeichweift- gelägt, oberjeits fahl, glänzend grün und jaftigsflebrig, unterjeits in den Vlervenmwinfeln rojtgelb behaart. junge Triebe 3fantiq bis rumdlich, braun, fahl, flebrig, mit bellxoten Lenticellen. Alnus glutinosa Gaertn. i 107 Mäannlie Blüten bräunliche, locdere Näßhen. Weiblide Blüten fleine, braunrote, jhuppige Käschen (Ende März, Anz fang April). Die Blüten find jchon im vorausgehenden Herbit erfennbar. Früchte eirunde, graugrüne, bHolzige Zäpfchen, Samen 2—4 mm lang, glatt, im Umfang 5jeitiq, gleichfarbig braun, glänzend, ohne Flügel. Netfe: Ende Oftober, November. Die Braunung der Zäpfchen zeigt Die Samenreife an. Abfall: Dezember bis zum Frühjahr. Keimdauer: 1 jahr‘). Keim- fähigfeit: 20-—-35 °/,°). 1 hl Samen wiegt 30—35 kg; er it niemals ganz rein, jondern jtets mit Schüppchen gemijcht. Yuf 1 kg gehen ca. 400 000 — 500000 Samtenförner. Die teimung erfolgt. nah 4—5 Wochen. Die 2 Kotyledonen find jehr flein (linfengtoß), zart, furz geitielt, eifürmig, ganzrandig, oben matt dDunfelgrün, unten glänzend grasgrün. Die erjten Blättchen find ebenfalls Elein, rundlich-eifürmig, zugejpigt, jcharf Doppeltsgefägt und bejonders am Nande mit weißen, furzen Haarbörjtchen be- feßt. Die jpäter erfcheinenden Blätter find elliptiih zugelpißt und in der Form den Blättern der Weißerle ahnlid. Das Pilänzchen erreicht Schon im erjten Jahr Handlänge und nimmt von da ab an Länge beträchtlich zu. Manche Körner laufen exit in zweiten ‘ahr. Mannbarfeit im 30.—40. Sahr. Die Samenjahre fehren alle 2—3 Jahre wieder, mitunter jcehon alle 1—2 Yahre. Ninde in der Jugend glatt, grünlich-braun, mit zahlreichen rötlich-meißen Lenticellen, frühzeitig jcharfrilfig; vom höheren Lebensalter ab bildet jich eine Shwarzbraune, jtarkfriljige, £lein= Ihuppige Borfe. Bemwurzelung aus vielen fräftigen, chräg abjteigenden Strängen bejtehend, die ji erjt im Llntergrunde verzweigen oder (auf najjem Boden) aus jtarfen Seitenwurzeln gebildet, die bald in die Tiefe dringen. Verbreitungsbezirf: alt ganz Europa, vom 40. bis zum 62.° n. Br.; jteigt auc) ziemlich hoc). Höhengrenzen: Norwegen 260—300 m, Schottland 450 m, Harz 500 m, Erzgebirge 650 m, Böhmen 800 m, Bay- !) Yus dem Waffer aufgeftichter Same (jog. „Wailerjame”) hält fich höchitens "/ Jahr feimfähig. 2) Nach Keimverjuchen in Martabrunn betrug die mittlere Keimfraft des Noterlenjamens 32°/, (1890/1), 11°], (1891/2), 46°), (1892/3). — Die Wiener Samen-Kontrollftatton erhielt bis 25°), feimfähige Körner, — Tiroler Same joll bis 50°, feimfäbig jein (2). 108 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. riiche Ulpen 850 m, Karpathen 1100 m, Tirol 1200 m, Schweizer Ylpen 1300 m, Wyrenäen 1500 m. Standort: Ebenen und Flußntederungen, hauptjädhlich im norddeutfchen Tiefland bis zu den Geftaden der DOftfee (Erlen- brücher in Oldenburg, Mecklenburg, Bommern, Oft: und Weit- preußen). Sm Bergland bevorzugt jie den unteren Teil Der Dt: und Nordhänge, tft aber im allgemeinen in Bezug auf die Erpofition nicht wähleriih. Hänge über 15° Neigung werden gemieden. Gie liebt tiefgründiges, locderes Erdreich und verlangt feuchten Untergrund, verträgt fogar unter allen Holzarten Das böchite Maß von Bodenfeuchtigkeit, wie jchon ihr Borfommen in Brüchern bemwetit; jedod) verlangt fie Niejel-, nicht Staumaljler. Humofer, jandiger Lehnboden bildet ihr Hauptfeld, doch gedeiht fie jelbjt auf Torfboden. Fejter, naffalter Lettenboden tjt ihr zuwider; auf trocdnem Boden fünmert fie auffallend. An Luft- wärme jtellt fie mäßige Anforderungen, Hingegen große an Luftfeuchtigkeit. Km ganzen ziemlich anfpruchspoll, namentlich in Bezug auf die phyfifaliiche Bodenbejchaffenbeit. Bodenverbefjerungsvermögen: Auf zujagendem Standort bis ins mittlere Lebensalter erheblich; jedoch Itellt jie Jic in reinen Beitänden vom 40.—50. Jahr ab licht. Wuchs: Sehr rafch, namentlich das Längenwachstum. Schaft jelbft im Freiftande gerade und bis zum Wipfel verfolgbar, aber nicht vollholzig; wird 20—25 m hoch). Krone Flach-fegel- fürmig, vielverzweigt, aber dünn belaubt. Mitunter Wimmier- und Mtaferwuchs, namentlid am Wurzelftod und unteren Schaftteil. Alter: Wird höchltens 150—200 Fahre alt. Lichtbedürfnis: Lichtbedürftig, jteht etwa zwilchen Ulme und ipe. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Zienlic) froithart, Doc) (eidet fie auf ihrem naturgemäßen Standort in der erjten Jugend vielfach durch Ausfrieren. Gegen ITrodenhige jehr empfindlid). Sturmfeft, wird aber wegen ihrer brücdhigen Ajte Durd) Schnee, Duft- umd Gisanhang leicht bejchädigt. UÜberfchwenmmmgen fann fie nicht gut vertragen, wenn fie im Laube eintreten. Gegen Hiittenraud) mit am wenigjten empfindlic). Gefahren durch Tiere: Wird umter allen Holzarten vom MWeidevieh und Wild mit am wenigften verbiffen umd leidet Alnus glutinosa Gaerin, 109 auch in’ geringem Grade dur Mäufefraß. Den Samen wird insbefondere von Erlenzeifig nachgeitellt. Bon Snfekten bat fie wenig zu leiden. Hauptinfeften: 1. Käfer. Grüner Laubholzpradhtfäfer (Agrilus viridis /.). Erlenrüffelfäfer (Phyllobius alneti /@r.). Weißbunter Erlenrüfjelfäfer (Cryptorrhyncus lapathi /.). Erlenborfenfäfer (Dryocoetes alni Georg). Blauer Erlenblattfäfer (Agelastica alni /.). Erzfarbiger Erlenblattfäfer (Lina aenea /.). Sm teocnen Hol; viele Anobium-IIrten. . Falter. Erlenglasihwärmer (Sesia spheciformis @772.). Weidenholzbohrer (Cossus ligniperda /@Dr.). Rotfchwanz (Dasychira pudibunda /.). Rabenfederchen (Coleophora coracipennella Zell. 3. Aderflügler. Hornifle (Vespa crabro /.). An der Unterfeite der Blätter mitunter ein roftgelber Über- zug, durch Milben (Erineum oder Phyllerium) veranlaßt. Gefahren durch Pflanzen und Stranfheiten: Arbeitet jich ver- hältnismäßig leicht und rafc durch den Grasmwuchs hindurch. Schwefelporling (Polyporus sulphureus Dll.), bewirkt Rot- fäule, bejonders von Aitwunden aus. Exoascus amentorum .S@bck., bewirkt eine lebhafte Wurche- rung der Decfchuppen der Zäpfchen, feltner der Früchte. Gipfeldürre; Kernfäule Mitunter Fasciation. Ansichlagvermögen: Kräftig und ausdauernd; nur Stoc- (oden. Stöce von mittlerer Dauer. Betriebsarten: Am beiten im Ntiederwaldbetrieb zu bemirt- Ichaften. Auch gutes Unterholz im Mittelwald, unter Imftänden auch zu Oberholz geeignet. m Hocdmwald mehr in Mifhung (mit Ejche, Ulme, NRuchbirfe, Vogelbeere, Schwarzpappel, Weiß- weide 2c.) als rein; auf feuchten Stellen auch in reinen Horjten und Gruppen (Kahljchlagbetrieb mit Pflanzung). Auf Wloor- boden mit furzer Grasnarbe ift auch natürliche VBerjüngung ausführbar. Verlajjene Flußbetten, genügend feuchte Böjchungen und ähnliche Ortlichfeiten eignen jich gut zur Bejtodung mit Erlen. Auch als Fül- umd Treibhol; in räumigen Wflanz- beitänden leistet fie hier und da gute Dienjte. Schneidelholz- betrieb; zur Kopfholzzucht untauglic). ID 110 UI. Abjchnitt.. Die Holzarten im bejonderen. Umtriebszeiten: Jim Hochmwald 4O—80 Jahre; im Ntieder- wald 20—30 Tabhre. Anatomifche Merkmale des Holzes: Das Holz befißt Gefäße, Tracheiden, Holzfafern, PBarendym und yaferzellen. Gefäße gleihmäßig im den Jahrringen zerjtreut. Jahrringgrengen an den breiten, etwas helleren Marfitrahlen nad) einmärts gezogen und oft jchwer erkennbar. Zahlreiche braune Yellgange Marf- tleeichen). Tehniihe Eigenschaften des Holzes: Ziemlich) grob, etwas glänzend, im frifchen Zultand orangefarbig, im trodnen bräunlich- rot. Leicht, weich, leichtipaltig, ziemlich biegjanı (3,18 °/,), ztemlich elaftifch (1242), von ziemlicher Yeltigfeit (8,16), jchwindet mäßig (4,6 °/,), bei abwechjelnder ITrodnis und Näfle von jehr geringer Dauer, hingegen ganz unter Wafjer jehr dauerhaft, von geringer Brennfraft (60— 70). Spezififches Grüngewicht 0,63—1,01 (im Mittel 0,82); Lufttrocdengewicht 0,42 —0,64 (im Mittel 0,53). Splintbaum. Gebranhswert: Sehr Schlechtes Hochbaubolz (höchitens Boden- dielen in Ställen), aber gutes Wafjerbaubolz Roftpfähle, Brunnen: vöhren). Blindholz für Möbel; Fournierhol; für Tifchler. Geeignet für gröbere Schnigwaren (Schaufeln, Tröge, Holzichube, Bürftenböden, Spielwaren, Haus: und Küchengeräte). Liefert vortreffliche Zigarrenfiftchen, ferner Spulen für Flachsipinnereien, auch Bleijtifthülfen. Dient zum Glätten und Bügeln des Tafel- glajes in Slasfabrifen. Die Ninde braucht man zum erben und Schwarzfürben. Die Blätter liefern ein gutes Viehfutter. 15. Alnus incana Willd. MWeißerle, Grauerle, nordiihe Erle (Eller oder Elfe)'). Synonymen: A. lanuginosa Gzäib. A. pubescens Sar. Betula Alnus incana /. Monoecia (XXl.); Tetrandria (4). — Betulaceae; Alnus Zourxef. Baum II. Größe. Nebenhoßart; gemifcht-gefellig. Botanifhe Charafteriftif: NKnojpen wie bei der Schivarz- I, Fanfhbaujer, F.: Zur Kenntnis des forftlichen Verhaltens der Weißerle (Schweizerische Zeitjchrift für Forftivejen, 1902, &. 33 und 74), Aluus incana Willd. 111 erle, mur kürzer geitielt, ftumpfer, heller violett-braun und weniger bereift, dagegen fein behaart. Blätter wechjelftändig, mäßig lang gejtielt, eiförmig, zugefpißt, mit runder Bajis, doppelt-gefägt, in Der Jugend auf beiden Seiten weichhaarig, jpäter oberfeits fait fahl, aber niemals flebrig, unterjeits bläulich-grün und filzig behaart. unge Triebe jtumpf->fantig, anfangs grün, fpäter. bräunlich oder fchwärzlich-grau, dicht flaumig, mit bellroten Lenti- cellen. Blüten wie bei der vorigen; nur jind jie fchlaffer, auch) beträchtlich länger und bunt (weniger rot) gefärbt (März, April). Früchte ebenfalls Holzige Zapfen, aber etwas größer und länger geitielt als bei der Schwarzerle. Samenförner etwas größer, rund, nicht gleichfarbig (teils hellbraun, teils dunfelbraun), mit dünnen, Dumflen Nand, daher fait beflügelt ausfehend. Neife: September, DOftober. Abfall: November, Dezember. Keim- Dauer: I yahr. Keimfäbhigfeit: 15—25°/,%). 1 hl Samen wiegt 21—24 kg. Wuf 1 kg gehen etwa 615 000-—-720000 Körner. Seimung oft erit nad) 6 Wochen. Die 2 Kotyledonen jind noch etwas fleiner als die der Schwarzerle; jonjt wenig abweichend, nur unten etwas anders gefärbt (bläulich- bis grau- grün). Die erjten Blättchen wie bei der Schwarzerle; die jpäteren an der Spite ausgezogen und flaumbaarig. Mannbarfeit im 25.—55. Jahr. Ninde glänzend filbergrau, erhält jich bis zu hohem Alter glatt; amı Grunde des Schaftes reißt fie zwar in der Längsrichtung auf, verwandelt jic) aber nicht in eine Borfe. Bemwurzelung flacher jtreichend als bei der Schwarzerle und jehr verzweigt; die jtarfen Seitenwurzeln find bartartig mit feinen, langen Wurzelhaaren befeßt. Verbreitungsbezirf: Das nördliche und öjtliche Europa, be- jonders in den ruffiichen Dftfeeprovinzen, faft bis zum Nordkap, jüdlid) bis zu den Alpen. Sie fteigt aud) höher als die Schwarzerle. Döhengrenzen: Harz 500 m, Schwarzwald 630 m, Erz: gebirge 650 m, Böhmerwald 700 m, Bayrifcher Wald 700 m, Schweizer Jura 900—1000 m, Borberge der Schweizer Alpen 1200—1300 m, Bayrifche Alpen 1400 m, Schweizer Hochalpen 1400— 1500 m, Tefjin 1600—1700 m, Stalienifche Alpen 2000 m. I) Nach Unterfuchungen in Martabrunn betrug die mittlere Keim frvaft des Weißerlenfamens je nach Jahrgängen 89% (1890/1), 6% (1891/2), 23 %% (1892/3). Die beiden eriten Ergebnifle find jedenfalls abnorm. 112 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. ‘rn Deutfchland weniger verbreitet als die Schwarzerle, aber in der Schweiz jehr häufig. Standort: ylußniederungen und Vorberge, zumal an Wafjer- läufen und in Überfchwemmungsgebieten ; jteigt aber im Süden längs der Bäche ziemlich weit hinauf in das Gebirge. Wird faft auf allen Standorten gefunden, wenn nur der Boden loder, mithin den atmosphärischen Einwirkungen zugänglich ift. An euchtigfeit des Bodens und der Luft jtellt jie geringere Ans ipriiche, wie ihr gutes Fortfommen auf dem mageren Steingeröll der Schuttkegel von Wildbächen, fomwie an trocnen Lehnen (Nlagel- fluhe) beweilt. Neichlihe Beimengung von Gejteinstrümmern (Kalk) im Boden fagt ihr zu. Bei fünjtlichem Anbau projperiert fie weit über ihre natürliche Verbreitungsgrenze hinaus. Sm ganzen macht fie etwas geringere Anfprüde an den Standort als die Schwarzerle. Bodenverbefjerungsvermdgen: Erbeblich, jedoch etwas geringer als bei der Schwarzerle. Ste hat die Fähigkeit, direft aus Der Luft Sticitoff aufzunehmen. Wuchs: Nafcher als bei der Schwarzerle, aber eher nad)- (affend. Der Schaft ift gerader, fchlanfer und weniger bufchig als bei der Schwarzerle, erreicht aber weder die Stärfe noch Die Höhe derfelben. Krone mehr etfürmig, mäßig dicht belaubt; im Ylter ji) abwölbend. Alter: Wie bei der Schwarzerle. Lichtbedürfnis: Sie it zwar eine Lichtpflanze, verträgt aber etwas mehr Schatten als die Schwarzerle. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Frofthart; gegen Hite nicht befonders empfindlich. Ziemlich Tturmfeft. Überjchwen- mungen verträgt fie; gegen Überfchotterung durch) Muhrgänge (Schweiz) it fie aber jehr empfindlich. Gefahren und Sranfheiten: m allgemeinen wie bei Der vorigen. Polyporus igniarius /.'), erzeugt Erkrankung des Dolzes. Exoascus epiphyllus S@bck., verurfacht Hexenbefen. Exoascus amentorum ‚Sdbcr., deformiert die Früchte. Ansjchlagsvermögen: Kräftig, aber oft fchon vom 10—15jäh- rigen Ulter ab nachlaflend ; treibt Stocd- und Wurzelloden, auf ) von Tubeuf, Dr. E.: Kranke Weißerlen (Korftlich-naturmifjene \chaltliche Yeitichrift, 1893, ©. 74), Alnus viridis D. C. 113 Hlahgründigen und feljigen Böden vorherrfhend Wurzelbrut. Stöde von Fürzerer Dauer als bei der vorigen. Betriebsarten: Gleichfalls vorzugsweife zu Nieder- und Mittel- waldbetrieb (Unterholz) in Fluptälern geeignet; weniger für HSohmwald (wegen ihres reichlichen Wurzelausichlags). Sie findet jedoch (durch Pflanzung angebaut) aud in Diefen Verwendung als Beitandsihugholz (für Fichte und Tanne), als Fülle und Treibholz in Laubholzdegen, al8 Bodenfhugholz; (in Eichen- und Kiefernbeitänden). Bejonders zur Aufforftung von Kalkhängen, iteilen Geröllhalden und zur Beitocdung verlaffener, fteiniger Slußbetten geeignet. Zur Schneidelholzzudt paßt Tie fchlecht, zum Stopfholzbetrieb noch weniger. Umtriebszeiten: m Hohmald richtet fi die Umtriebszeit nach der Hauptholzart. m NVtiederwald 10—20 Fahre. Anatomie Merkmale des Holzes: Wie bei der vorigen; aber nur jehr jparfanmıe, undeutliche, große Markitrahlen. Auch) weniger Zellgünge als im Holz der NWoterle. Technische Gigenjhaften des Holzes: Ziemlid) grob, etwas glänzend, jchwac) rötlich, im frischen Zuftand nad) Möhren riechend. Sehr leicht, weich, leichtjpaltig, biegfam (4,02°/,), ziemlich) elaftifch (1215), jehr wenig feit (6,51), ichmwindet etwas mehr als die vorige (5,1°/,), von geringer Dauer und Brennfraft. m ganzen von geringerem Wert als das Holz der Schwarzerle. Spezififches Grüngewit 0,61—1,00 (im Mittel 0,80); Lufttrocdengemwicht 0,43—0,55 (im Mittel 0,48). Splintbaum. Gebraudhswert: Zur Herjtellung von Schnigiwaren geeignet (Kinderfpielzeug, befonders Puppen 2c.), auch zu Drechslerarbeiten. Das Holz findet auc) Verwendung zum Buben von Sübel- icheiden. Junges Holz liefert Fapreife. WBulverkohle. Das Laub dient als Futtermaterial. 16. Alnus viridis D.C. Grünerle, Bergerle, Alpenerle, Straucherle. Synonymen: A. Alnobetula Zurh. A. alpina Dorkh. Betula ovata Schr. Betula viridis Cha:x. Monoecia (XXL); Tetrandria (4). — Betulaceae; Alnus Tourer. Hoditraud), unter Umständen baumartig. Botanische Charakfteriftif: Kıuojpen ziemlich groß, figend, Heb, Holzarten. 3. Aufl. ie) 114 II. Abjchnitt. Die Hoßarten im bejonderen, änäglich, zugejpigt, rötlich-braun, furz behaart, etwas flebrig. Blätter wechjelltandig, ziemlih furz geftielt, eifürmig oder rundlich-eiförmig, am Grunde ftumpf, oben zugejpigt, unregel- mäßig Jcharf fügezahnig, oberjeitS lebhaft grün, unterjeitS matter, in der jugend furz behaart, jpäter bloß auf den NVerven und jtärferen Adern der oft harzig punftierten Unterfeite mit Haaren verjehen. Junge Triebe rotbraun, etwas fantig, nur in der jugend behaart, fpäter fahl, mit weißen Lenticellen bejegt. Männ- lie Blüten fast fißende, anfangs grüne, jpäter violettbraune Kägchen, einzeln oder gepaart, fajt aufrecht oder überhängend. Weiblihe Blüten grüne, flebrige Küchen, zu 4-7 auf Ihhlanfen, behaarten Stielen (Mai bis Ende Juni) Früdte walzige, 10—12 mm lange, gelbbraune Zäpfchen. Samen ver- fehrt=eifürmig, 2—3 mm lang, hellbraun, breit=geflügelt, mit Durc)- Iheinenden Flügelrändern. Neife: vom Vtovember ab. SKei- mung mit 2 f£leinen SKotyledonen, ähnlic) Denen der anderen Erlen. Rinde bräunlic bis afhgrau. Bemwurzelung flad). Verbreitungsbezirf: In Mitteleuropa in den Alpen und Sarpathen, bis 2000 m Höhe (in Tirol nod) höher. Auch im Schwarzwald, Jura und Böhmerwald vereinzelt auftretend. Standort: Liebt den Bermwitterungsboden Der lirgejteine. sm Hochgebirge auf felfigen Standorten; jteigt aber auch langs der Wajjerläufe in die Täler hinab. Wuchs: Anfangs vafıch, jpäter nachlafjfend. Stämmen niederliegend und fnieförmig aufwärts gebogen. Wird 1,5 bis 4 m hbodh. Wuchs jperrig. Verhalten gegen Witternugseinflüffe: nm allgemeinen uns empfindlic). Gefahren durd Tiere und Pflanzen: Kaum nennenswert. Ansichlagvermögen: Kräftig, jowohl vom Stod als aus_den Wurzeln. Betriebsarten: Tritt in Hochlagen teils reingefellig, teils in Difhung mit der Krummbolzkiefer auf. Sie ift hier von großer Ndichtigfeit, weil fie den Boden durch Beitodung von Schutt- halden und Nutjchhlächen gegen Abfhwenmung, Erdabbrüche, Steinjchläge und Yaminen jehüßt. Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei den beiden vor- genannten Erlen; nur Jind Die Yellgänge weniger zahlreich und £leiner. Betula verrucosa Ehrh. 113 Tehnifche Gigenjhaften des Holzes: Das Holz wird an der Luft nicht fo rot wie das der Noterle. Sonft wie dort. Gebrauhswert: Wegen geringer Dimenfionen nur als Brennholz von den in jenen Höhen lebenden Viehhirten benußt. Stärferes Holz wird fi) aucd zu Nubzmweden verwenden lafjen. 17. Betula verrucosa Ehrh. Gemeine Birfe, Weißbirfe, Rauhbirfe, Warzenbirfe, Steinbirfe, Maie. Synonymen: B. alba /. B. pendula Xo/%. Varietäten: B. v. atropurpurea ort. Rotbirfe, Blutbirfe. Mit purpurroten Blättern. B. v. laciniata Wahlbg. Gejchligtblättrige Birke. Mit fiederteiligen Blättern; häufig als Hängebirfe auf- tretend. Sm Schweden wild. B. v. lobulata Ree. Gelapptblättrige Birke. Mit 3 edfig-gelappten Blättern. Jr Schweden wild. Monoecia (XXI.); Polyandria (7). — Betulaceae; Betula /. Baum I. Größe. Hauptbolzart; bedingt herrihend. Botanische Charakteriftif: KRuojpen £lein, eiförmig, zuge fpißt, grau- bis rotbraun, duch Wacsabjonderung oft flebrig. Blätter wechlelftändig, dünn, ziemlich lang geitielt, 3edig bis rautenfürmig, lang zugejpist, am Grumde ganzrandig, Doppelt- gefägt, fahl, glänzend, oberfeitS wachsharzig, unterjeits matter grün als oben. Junge Triebe gelbrot bis braun, fahl, meift durch Wacsabfonderung raub, nur an ganz jungen Stodaus- ihlägen behaart; ältere Triebe mit weißen Lenticellen. Männ- liche Blüten lang geftielte, hängende, lodere, bräunlihe Käschen, ihon im Herbft fihtbar. Weibliche Blüten £leine, aufrechte, rötlich-grime Käschen (April, Mai). Früchte zylindrifche, Dicke, braune, lang geitielte Zäpfchen mit fleinen (2 mm), einfamigen, eiförmigen, gelben Flügelfamen zwijchen 3 lappigen Dekihuppen, bei der Reife zerfallend. Flügel mindeitens nod) einmal jo breit als der Same und bis zur Spie der 2 Narben hinauf reichend; Seitenlappen der Fruchtfcguppen halbmondförmig abgerumbet. Neife: Ende Juli bis September, jobald die Shüppden braun werden. Die Samen find ftets mit Schlüippchen vermengt. UD- fall: in der Negel vom September ab, bei frübgeitiger Neife 8% 116 II. Aobjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. (Fıili) Schon Ende Auguft.!) Die frühzeitig abfallenden Samen find ee nicht jämtlic) taub, wie gewöhnlich angenommen wird. Schuppen und Samen fallen gleichzeitig von der Spindel. KReimdauer: !;—1 Jahr. Keimfähigkeit: 10-20 %,°). 1 hl Flügelfamen wiegt 7,5—10 kg. Auf 1kg gehen 1600000 bis 1900000 Körner. Die Keimung erfolgt bei Frühjahrsjaat nad) 4—5 Wochen, bei der Saat gleic) nach der Neife jchon binnen 2—3 Wochen. Die 2 Kotyledonen jind jehr klein, oval, furz geftielt, glatt, oben grün, unten rot. Die Erjtlingsblätter iind den Blättern an älteren Baumen ähnlich, nur mehr rund= lic) und einfach-gefügt; dann folgen Doppeltsgejägte, jtarf be= haarte Blätter an einem behaarten Triebe. Die im zweiten jahr erfcheinenden Blätter find ebenfalls haarig. jn den folgenden Jahren erfcheinen aber haarloje, bereits wachsartig Überzogene und daher raubhe Blatter. Mannbarfeit im 25.—80. Sahr. Die Samenjahre fehren in der Pegel ein Jahr ums andere wieder und find meist jehr reichlih. Rinde am Schaft und an den ften ein ur- ipriinglich gelbbraunes, |päter glänzend weißes, bandfürmig Der Qutere nad) Fich ablöfendes, von Korfwülfthen durchjegtes Papier- periderm; im höheren Alter zeigt die untere Schaftpartie eine grobe, dicke, harte, tief längs- und querriljige Borfe von jchmwärz- (icher Farbe, mit reicher Steinzellenbildung (Steinborfe). Be-= wurzelung fchwad) und flach ftreichend, mit zahlreichen Wurzelitoeffnojpen. Verbreitungsbezirt: Hauptjächlich das nördliche und dftliche Guropa ; geht vom 46. bis zum 65.° n. Dr. Höhengrenzen: Norwegen 350-1000 m, Schottland 640 m, Schwäbilche Alb 650 m, Niefengebirge 350 m, Harz 950 m, GSragebirge 1000 m, Schlefische Gebirge, Böhmerwald und Bay- rifcher Wald 1050 m, Starpathen 1100 m, Zentral- und nördliche Schweiz 1300 m, Bayrifche Alpen 1500 m, weitliche Schweiz 1750 m, 1) Wetje: Wann reift und fliegt der Birfenfamen? (Mündener Sorjtliche Hefte, 7. Heft, 1895, S. 176). 2), Die Keimfraft des Birkenfamens tft tim allgemeinen jehr gering. Wir haben in trocknen Jahren auf 5 qm großen, dicht bejäten DBeeten mie jeher wenige, mitunter gar feine Vlänzcehen erhalten. Die Verjchteden: heit der bezliqglichen Angaben fann daher nicht befvempen. Weite fand als Keimprozent 6-8 9%, die Samenkontrollanftalt in Wien 10-15 %,. Tivoler Samen joll 30% Feimfähige Samen enthalten (?) Betula verrucosa Ehrh. 117 italienifche Schweiz 1950 m, Byrenäen fait 2000 m, Ytna 2050 m, Kaufafus 2300 m. m nmorddeutjchen Tiefland und in den baltifhen Ländern it fie jehr verbreitet. Standort: Ebenen und Borberge, aber auch Gebirge; bevor- zugt jüdliche und füpdoitliche Yagen. Sie beanfprucht nur geringe mineralifche Bodenfraft, mäßige Gründigfeit und begnügt Jich jelbjt mit mageren, trodnen Böden, obwohl jie ziemlich viel Bodennäjje verträgt, wie ihr Fortfommen auf anmoorigen Böden befundet. Ste bedarf aud) mur geringe Luftiwärme, verlangt aber feuchte Yuft. Strengen Ton= und reinen Nalfboden meidet fie; lehmigsfandiges Erdreich jagt ihr am beiten zu. Auf armen, Jandigen Bodenarten jtreitet jie oft um die Herrichaft mit der Siefer. Sie befigt im ganzen ein großes Afkomodationspermögen und tt jehr genügjam. Bodenverbefjerungsvermögen: Yalt am geringjten unter den wichtigeren Laubbholzgarten. Geringer Blattabfall und baldige Lichtitellung bewirken frühzeitige VBerödung des Bodens. Wuhs: Sehr rafch, zumal der Längenwucdhs in der Jugend. Schaft hoc) (bis 25 m), Ichlanf, abholzig, mehr jchwad) wellig als gerade aufjteigend, mit nicht zahlreichen, aufitrebenden Aiten, die jich aufs Feinfte verzweigen. Schon vom 40.—50. Jahr ab läßt aber das Wachstum merflih nad. Höchiter Stammmdurcd)- mefjer in Br. zwifchen 50 und 60 cm. Wlte Freiftehende Stämme auf bejjerem Boden zeigen oft jtarf herabhängende Zweige (Hänge-Birkfen). Strone eiförmigsjpiß, zierlich, licht belaubt. Oft Wimmer und Maferwuchs. Alter: Wird im Süden höchjtens 120 Fahre alt, im Vtorden und Diten etwa 160--180 Jahre. Lichtbedürfnis: Unter den Laubhölzern wohl Die Lichtbe- Ddürftigite Holzart. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Völlig frojthart; aud) gegen Hiße nur im erjten Zebensjahr empfindlid. Dem Ninden- brand nicht ausgefegt. Durch Sturm gefährdet; leidet auch durch) Schnee, Duft: und Cisanhang, zumal wenn der Baum hiervon im vollen Laub betroffen wird. Gegen Hüttenrauch empfindlid. Gefahren durch Tiere: Wird vom Weidevich und Wild unter allen Zaubhölgern mit am wenigsten verbillen. Schaden durch) Mänfe gleichfalls unbedeutend. Den Samen wird vom Birfen- zeilig fleißig zugeiprochen. Die Anzahl der auf ihr vorfommenden 118 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Snfekten it zwar ziemlich) groß, jedoch tritt feine Art ver- heerend auf. Hauptinfeften: 1. Käfer. Gemeiner Maifäfer. (Melolontha vulgaris /@27.). Noßfajtanienmaifäfer (Melolontha hippocastani ZaDr.). Dirkenprachtfäfer (Agrilus betuleti X/2.). Hirfchähnlicher Yaubholgrüßler (Polydrusus cervinus GyZ.). Silberglängender Grünrüßler (Phyllobius argentatus Z.). Schwarzer Birfenrüfjelfäfer (Rhynchites betulae Z.). Metallifcher Birfenrüjfjelfäfer (Rhynchites betuleti /@57.). Ungleicher Laubholzborfenfäfer (Xyleborus dispar Zabr.). Großer Birfenfplintfäfer (Scolytus Ratzeburgii /ars.). 2. galter Kleiner Birfenglasfhwärmer (Sesia culicifor- mis +2.) Sonne (Liparis monaca Z.). Chwamnmijpinner (Ocneria dispar Z.). Birfenneftipinner (Gastropacha lanestris /.). Birkenfpanner (Amphidasis betularia Z.). Dirfenfroftijpanner (Cheimatobia boreata /70.). 3. AUderflügler Beränderlihe Knopfbornblattweipe (Cim- bex variabilis A7e.). Hain-Knopfhornblattiwefpe (Cimbex lucorum Zadr.). DBreitfüßige Birkenfägewefpe (Nematus septentrionalis Z.). Gemeine Horntlje (Vespa crabro Z.). 4. Fliegen. Birkengallmüce (Hormomyia betulae 1V7z.)'). 5. Geradflügler. Werte (Gryllotalpa vulgaris Ze/r.). Gefahren duch Pflanzen nnd Krankheiten: Gntwindet jich der Grasregion rafch. Wird von der Mijtel befallen. Gipfeldürre, Exoascus turgidus ‚Sdbck., verurfahht Derenbejen. Polyporus betulinus /7. und Polyporus laevigatus /7., bewirfen Stammfäule. Schneideln und Atung verträgt fie nicht gut. Ansshlagvermögen: Nächit ver Notbuche am geringiten unter allen Yaub-Baumbölzern, vorherrfchend aus tief liegenden Wurzel- \tocfnofjpen; nur Stocloden, welche fich gern breit auslegen. Stöde von geringer Dauer (höchjtens 2—3 Umtriebe). Für Wb- legerzucht nicht geeignet. ') Thomas, Dr. Fr.: Die Mückengallen der Birfenfrüchte (Forftlich- us PS naturmwijjenjchaftliche Zeitichrift, 1893, ©. 463). Betula verrucosa Ahrh. 119 Betriebsarten: Hochwaldbetrieb, jedoch nur in Mifhung mit bodenbejjernden Holzarten (Zumal NRotbuche), da die Bodenfraft unter reinen Bejtänden jehr zurüdgeht; nicht geeignet zur ftändigen Mifchung mit Nadelhölzern, da fie deren zarte Mai- triebe peitjcht. mt Norden und DOften (Skandinavien, Rußland) auch in reinen Beitanden und in Mifchung mit Kiefern auf- tretend. Röderwaldwirtichaft (Birfenberge in Niederbayern). Ober- holz im Mittelmald. Wenig geeignet für Ausfchlagholgbetriebe, namentlich nicht zur Stopfholz- und Schneidelholzzucht. Gutes Beitandsihurholz im Froftlagen (4. B. für Fichten). Liefert vor- züglihe Feuermäntel gumal in Stiefernwaldungen) und ift zum Bejage der leeren Streifen längs der Schienenwege anwendbar. Baht zur rafhen Beitodung von Vdungen auf geringen Stand- orten, wo andere Holzarten mwenigjtens vorerft verfagen; autc zur Aufforftung von Bruchboden. Lücenbüßer, Zmwifchen- und Treibholz in Yaubholzbegen. Umtriebszeiten: m Hochmwald 40—70 Jahre (bei reinem Anbau); bei Einjprengung entfcheidet die für die bodenbefjernde Hauptbejtandsart fejtgefegte Umtriebszeit. Jm Niederwald 15 bis 20 Tabre. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Das Holz befteht aus Gefäßen, Tradeiden, Libriformfafern, Barenhym und Faferzellen. Heritreutporig. Gefäße meilt zu 2—4 zu radialen Gruppen ver- einigt, daher im Querjchnitt als jehr feine, helle Punkte er- Iheinend. Marfitrahlen nicht jehr deutlich. Zahlreiche Zellgänge, bejonders im innern Solzkürper, während fie in den Außern „sahrringen älterer Bäume meift fehlen. Sahrringgrenze als helle Linie erfcheinend. Technische Gigenfhaften des Holzes: Ziemlich fein, lang- fajerig, ziemlich glänzend, gelblich- oder vötlich-weif. Mittel- Ichwer, ziemlich hart, jehr Shwerfpaltig, ziemlich bieglaın (3,51 °/,), jehr elajtijch (1741), jehr feit (11,54), fchmwindet ftark (6,5 °/,), von geringer Dauer, aber jehr brennfräftig (85-90). Spezififches Grüngemwicht 0,80— 1,09 (im Mittel 0,96), Lufttrocdengemwicht 0,51 bis 0,77 (im Mittel 0,69). Splintbaum. Gebraudswert: Gutes Tifchler-, Wagner- md Drechslerholz (Mobilien ; Eijfenbahnwaggons, Leiterbäume, Deichleln, Karren- bäume; Pfeifenfüpfe aus Mafernholz 20). Vom Tifchler und Drechsler wird namentlich) Maferwuchs gefhätt. Mühlfteinbüchje (in Mahlmühlen). Schuhmacheritifte. Liefert grobe Schnigwaren 120 11. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. (Sattelbäume, Klüppel am Drejchflegel, Holzihuhe, Tröge, Mulden, Sıhüffeln, Irinkbeher, Löffel 2), aber aud Gemehrjchäfte. Stative für mathematifche nftrumente. Faßreife, Kehrbefen, Jlachsreifer, Zloß- und Exntewieden. Zn Frankreich md Belgien findet diefe Holzart auch Verwendung zur Holzichleiferei. Zigarren- filtchen. Die Rinde dient teils zu Gerbzweden (Juchtenleder), teils wird jie zur Herftellung von Körben, Schuhen, Hirtenhörnern (Yappland), Mejjerfcheiden, Salzfähchen, Tabafsdofen, Striden, Setlen und fonjtigen Eleinen Gegenftänden gebraucht. Sie findet ferner Verwendung zur Bedahhung der Häufer und Schuppen (Schweden, Norwegen, Jsland). Der trocenen Deftillation unter- worfen liefert fie den Birfenteer (Doggert). Aus dem Gafte bereitet man in manden Gegenden den Birkenwein, ein dem Champagner ähnliches Getränf. Der Ruß liefert Buchdruder- und Kupferfchwärze (Schweden). Das Laub Findet zur Herftellung des fog. Schüttgelb Ver- wendung. AS Biehfutter hat es geringen Wert. 18. Betula pubescens Zhrn.') Ruchbirfe, Haarbirfe, Schwarzbirfe, Bruchbirke, flaumige oder weich- haarige Birke. Synonymen:B. glutinosa Wallr. B. odorata Zchst. B. tomentosa Xez/f. Varietät: B. p. var. nigra Hort. Schwarzbirfe. Mit dunfel bleibender Ninde. Monoecia (XXI.); Polyandria (7). — Betulaceae; Betula Z/. Baum IH. Größe. Nebenbolzart ; gemijchtgefellig. Botanifche Charafteriftif: iınofpen größer als bei der vorigen, jonft ahnlich geforint, Doc meilt etwas gebogen und gemühne Lich Fahl, niemals klebrig. Blätter wechjelftändig, etwas fürzer geitielt als bei der vorigen, am Grunde abgerundeter, aud) weniger zugelpißt, im Umriß eifürmig, meist lichter grün, einfach: ', Willfomm und manche andere Botanifer nennen dteje Art norduche Weipbirfe (B. alba Z.) und ftellen ihr die von ums als Weiß- birfe bezeichnete Birfenart al8® Warzenbirfe (B. verrucosa Zöhrh.) gegenlber, Betula pubescens Zhrh. 124 oder Doppelt-gejägt, jammetartig behaart, Itets ohne Wachsab- jonderung. Form, Größe umd Färbung der Blätter — je nad) Standorten — jehr abwechjelnd. Junge Triebe rot= bis grau- braum, filzig behaart, jtets ohne Wachsdrüfen; ältere mit weißen Lenticellen. Männlide Blüten ftärfer und länger als bei der Weikbirfe, im entwidelten Jujtand mehr grüngelb. Weib- fihe Blüten Ddider und fürzer April, Mai), Samenförner etwas fleiner (bis 2 mm), dunkler und |päter reifend; Flügel derjelben höchitens jo breit als das Korn und nur bis zu deflen Spiße hinaufreichend, alfo nicht über Die Bafis der Narben er- weitert. Seitenlappen der Fruchtichuppen rautenfürmig, jchräg abgejtußt und daher im Umriß edig. Die Keimung erfolgt binnen 4I—5 Wochen. Stotyledonen und Primärblätter wie bei der vorigen; jedoch) bleiben die Blätter von der jungen Pflanze ab bis ins höchite Alter behaart. Mannbarfeit im 25.—35. Jahr. Rinde mehr grau- weiß, auch im höheren Alter nicht aufreigend, fondern bis zum Fuße des Stammes meilt glatt bleibend oder Doch nur papier- ähnlich jih ablöfend. Bemwurzelumg weniger flach als bei der Weihbirke. Berbreitungsbezirt: Wie bei der vorigen, jedoch weiter nad Norden gehend, bis zum 70.° n. Br.; tritt feltener auf. Gie jteigt auch etwas höher als die Werhbirke. Höhengrenzen: Norwegen 270—1140 m, Schwäbifche Alb 800 m, Harz 1000 m, Bayrischer Wald 1200 m, Starpathen 1550 m, Bayrifche Alpen 1600 m, Schweizer Alpen 2000 m. Standort: Jm Norden mehr das Tiefland; im Süden und Wejten das Gebirge. Ste beanfprucht mehr Feuchtigfeit Des Bodens und der Luft als die Weikbirfe, findet ji Daher von Natur befonders auf bindigen, feuchten, naljen Boden ein und gedeiht jelbjt in Mooren (fog. „Erlenbrüchern“); jedoch wird ihr Yduchs hier trauchartig. m ganzen etwas anjpruchsvoller als die vorige, iNS= Defondere in Bezug auf mineralifche Bodentfraft. Bodenverbefjerungsvermögen: m ganzen gering. Wuchs: Schr rafch und auf zujagenden Standorten aud) etivas ausdauernder als bei der Weißbirfe. Strone regelmäßiger gebildet, eiförmig, breiter, größer md dichter; Zweige auch im Ylter ftraffer als bei der vorigen, Jelbjt bei freiem Stand nur jelten hängen. 122 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. “ — Mlter: Wie bei der vorigen. Lichtbedürfnis: Etwas geringer als bei der Weihbirke. Verhalten gegen Witternngseinflüffe und Gefahren: Wie bei der vorigen Art. Exoascus betulinus Aos/rp., verurfaht Herenbefen. Ausichlagvermögen: Etwas größer als bei der Weikbirfe ; ebenfall3 nur Stocloden. Betriebsarten: Hauptfählid Hohwal. Am Norden in reinen Beltänden, bei uns mehr in Mifchung mit Schwarzerle und anderen, höhere FeuchtigfeitSgrade beanjpruchenden Holzarten auf feuchten Standorten auftretend. Umtriebszeiten: Wie bet der Weihbirfe. Anatomifhe Merfinale des Holzes: Wie bei der Weißbirfe. Tehnifche Eigenjhaften des Holzes und Gebraudswert: Wie bei der Weißbirfe. Das Holz ilt jedoch nicht jo Feinfaferig, jcehwerer, etwas jcehwerfpaltiger und zaher. Splintbaum. I9. Sorbus aucuparia L. Dogelbeere, Dogelbeerbaum, wilde Eberefhe, Ebichbaun, Quitiche, Quitichenbaum, Pielbeerbaunt. Synonymen: Aucuparia silvestris J/ed. Mespilus aucuparia AZ. Pirus aucuparia Gaertn. Barietät: S. a. var. duleis Araetzl oder S. a. moravica Zengl. Süße Eberejche'). Icosandria (XIl.); Di-Pentagynia (2). — Pomaceae Zzndl.; Sorbus /. Baum I. Größe. NVebenbolzart; gemijcht-gefellig. Botanifche Charafteriftif: Siırojpen von verjchiedener Größe, fegelfürmig, Itumpf, angedrücdt, Tchwarzsviolett, hellgrausfilzig. Blätter wechjelitändig, unpaarig gefiedert (5 —8 Blättchenpaare) ; die einzelnen Blättchen länglich-lanzettlich, pi gefäügt, in Der ‚ugend namentlich) auf der unteren Seite wollig, jpäter fabl. '!), Kraeßl, Franz: Die jüße Eberejche, Sorbus aucuparia Z. var. Auleis. Mit einer Karbendruckafel (Doppel-Format),. Wien und Olmiüb, 1890, — Einen Auflag über denjelben Gegenftand veröffentlichte derjelbe Autor bereits in der Alluftrirten (Wiener) Gartenzeitung, 1885. Sorbus aucuparia Z. 123 unge Triebe bräunlich-grau, anfangs behaart, fpäter fahl mit roftbraumen Lenticellen. Zwitterblüten von 5 weißen Blumenblättern umfchlojjen, zu aufgerichteten Ebenfträußen ver= einigt (Mai). Zrücte Eleine, fugelige, glänzend rotgelbe bis Iharlachrote beerenförmige Kernäpfel, ungenießbar. Sterne ca. Amm lang, Sfantig, glänzend, bräunlich. Neife: September. Ab- fall: den Winter über. Die Keimung erfolgt zeitig im Früh- jahr mit 2 Eleinen, eifürmigen Samenlappen. Mannbarfeit vom 20. Jahr ab. ES gibt fajt alljähr- fih Samen. Rinde anfangs glänzend, glatt und afchgrau, mit zahlreichen rojtfarbigen Lenticellen, im Alter fchwärzlich-grau, längstijjig, borfig. Auf tiefgründigem Boden entwicelt der Baum eine BPfahblwurzel; in der Regel tit aber die Bemur- zelung flach. Die Füße Eberefche tft in ihrem äußeren Habitus von der wilden nicht wejentlich verjchteden. Blätter und die Rinde jind aber etwas dunkler. Ferner find die Früchte größer und ehbar. Verbreitungsbezirf: Mittel- und Nordeuropa bis zum 70. n. Br. Sie fteigt unter den Laubhölzern mit amı hödjiten im Gebirge, im Erzgebirge bis 1100 m, in den Alpen bis 1800 m. Die jüße Barietät jteigt in den Sudeten über 700 m, die wilde jedenfalls weit höher. Die große Verbreitung diefes Baumes hängt damit zufammen, daß Bögel (namentlich Drofjen) den Samen in ihren Erfrementen verjchleppen. Die jüße Eberefhe jtammt aus dem Sudetengebirge in Mähren, hat aber neuerdings Verbreitung in Sachen, Württent- berg, am Harz, in Weftfalen, in der Eifel und anderwärts ge- funden '). Standort: Niederungen, Hügelland und Gebirge. Ste fommt in allen Lagen und auf allen Böden fort, wenn fie nur frijch und [oder jind, zumal gern im Gteingeröll, an Felshängen, in der Nähe von Ruinen. In milden Klimaten bevorzugt fie die !) Berbreitung der jüßen Eberejche (Centralblatt für das gejanmmte Soritwejen, 1896, ©. 140), Zur Verbreitung der jüren Eberejche (Sorbus aucuparia var. duleis) (Neue Foritliche Blätter, Nr. 36 vom 10. September 1904, ©, 282). — Nede 005 Abgeordneten Duffner aus Furtwangen in der badischen Kammer. Zur Berbreitung der Jüßen Eberejche (Sorbus aucuparia var. dulcis) (Verhandlungen der Foritiwirte von Mähren und Schleiten, 1904, &. 210). Ein Abdruck der vorjtehenden Nede. 194 IT. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. feuchten Nord- und Nordmweitjeiten. Häufig in der Umgebung von Fuhsbauen, wohin fie wohl durch die Lojung des Fuchjes gelangt. Sm ganzen anfjprucdslos. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering. Wuchs: rn der Jugend ziemlich rajch, aber bald nacdlaljend, im ganzen langjam. Schaft fhlanf und ziemlich gerade, in der Negel bis zum Gipfel ausgeprägt, wird 12—16 m hod. Strone rumdlicheeiförmig. Alter: Wird SO—100 Tahre alt. Lichtbedürfnis: Kichtbedürftig ; erträgt jedoch unter Umständen einige Beichattung. Berhalten gegen Witterungseinflüffe ze.: Gegen projt unemp- Tindlich;; leidet auch wenig durd) Dürre. Wird durd) Sturm nur auf flachgründigen Standorten geworfen. Gegen Hüttenrauc jehr weniq empfindlid). Gefahren durh Tiere: Wird vom Weidevieh und Wild gern verbifjen, auch gefchlagen und gefegt, zumal bei eingelmem Stand vom Nehwild. Den Beeren jtellen namentlich die Yugpögel (Drrofielarten 20.) nad. Don Snfekten leidet jie wenig. Hauptinfeften: 1. Käfer. Grüner Zaubholzrüßler (Phyliobius psittacinus Germ.). Großer Buchenholzborfenfäfer (Xyloterus domesticus Z.). Stleiner Objtbaumfplintfäfer (Scolytus rugulosus X%2.). Großer Obftbaumfplintfäfer (Scolytus pruni X720.). 2. Falter. Kleine Schwarzpunftinotte (Hyponomeuta vari- abilis /ell.). 3. Schnabelferfe. Nötliche Eberejchenblattlaus (Aphis sorbi Kalt). Gefahren durd) Pflanzen und Krankheiten: Leidet wenig durd) Graswuchs; wird von der Mijtel befallen. Roestelia cornuta ers. auf Blättern (fteht im Generations- wechjel mit Gymnosporangium juniperinum Z. auf Wachholderrinde). \ Cucurbitaria sorbi 722, bringt lite und Zweige zum Ylb- Iterben. Sternfäule und Gipfeldürre. Ansichlagvermögen: Gut; treibt Stod- und Wurzelloden. Betriebsarten: Oberholz; im Mittelwald; auch Vliederwald- betrieb ; zumeilen dient fie al3 Schußholz. Straßenbaum in ges Sorbus domestica Z. 125 birgigen Gegenden. Wildgartenbetrieb. Der Anbau der fühen Eberefche empfiehlt jich namentlich in objtarmen Gebirgsgegenden. Anbau von Luftgebüschen (für Bögel). Herjtellung lebender Heden. Umtriebszeiten: m Niederwald 20—30 Tahre. Anatomifche Merkmale des Holzes: Zerjtreutporig. Sehr zahlreiche Marfitrahlen. Häufige Zellgänge. Yahrringgrenze deut- (ic) durch Die etwas Dunklere Herbitholszone. Tehnifhe Eigenjchaften des Holzes: Zienlic) fein, glänzend. Splint [hmußig rötlich-weiß ; Kern rotbraun; von charakterijtiichen Geruch. Mittelfchwer, ziemlich hart, äußerst Shwerfpaltig (mujchel- fürmig), ziemlich biegfanı (3,49 °%/,), ziemlich elaftifch (1390), feft (10,65), jchwindet mäßig (4,8 °/,), tim Freien von Außerjt ge= ringer Dauer und von mittlerer Brennfraft (76). Spezifiiches Grüngewicht 0,81—1,12 (im Mittel 0,96); Lufttrodengewicht 0,57—0,78 (im Mittel 0,64). Kernbaum. Gebraucdswert: Wird am meilten vom Tilchler, Wagner, Drechsler und Schnißer verarbeitet; jedoch ijt jeine Verwendung in allgemeinen eine geringe. Die Früchte (veih an Bogelbeerfäure) werden zum Vogel- fang!) benugt und dienen als Wild- und Schaffutter. Auc) Hühner nehmen die Beeren an. Mean verwendet Jie ferner zur Fabrikation von Effig, Branntwein und feinem Tafelliför Nufitiche Djtfeeprovinzen). Die Früchte der füßen Eberefche liefern ein wohlfchnecendes Kompott. hr Saft (succus sorbonum) Joll heilbringende Wir- fung ausüben. 20. Sorbus domestica L. Echter Speierling, Sperberbaun, Spierbeerbaum, zahme Eberefche, zahmer Dogelbeerbaunt. Synonymen: Cormus domestica Spach. Pirus domestica ‚S. Pirus sorbus Gaertn. Icosandria (XII); Di-Pentagynia (2). — Pomaceae Zindl.; Sorbus /. Baum II. Größe. Nebenholgart; gemtfcht-gefellig. Botanische Charafteriftif: Yırojpen langsfegelfürmig, gelb- I) Hiermit hängt die Bezeichnung „aucuparia“ zujammen, da „aucu- pium* Bogelfang, Vogelitelleret bedeutet. 126 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, lich-grün, oft rötlich überlaufen, glänzend, fahl, Elebrig. Blätter wechjelltändig, unpaarig gefiedert (6—8 Baare); die einzelnen Blättchen lanzettlih, noc) etwas jpiger gefägt als bei der vorigen, auch) derber, oben dunkelgrün, unten weißhaarig. Junge Triebe rot, mit langsgejtellten grauen Xenticellen; ältere Triebe mehr braun. HSZwitterblüten flein, ebenfalls weiß und zu Eben jträußen vereinigt (Mai, Juni). Früchte ovale bis birnförmige, rotbadige Kernäpfel von der Größe einer fleinen Hafelnuß, im reifen Zuftand lederbraun. Neife: September. WUbfall: den Winter über. Die Keimung erfolgt häufig erit im zweiten Jahr mit 2 Ddumfel-grünen, verfehrtseiförmigen Kotyledonen, worauf bald ein Paar gefiederte Blättchen folgt. Das junge Pflänzchen wird im eriten Jahr faum fingerlang. DannbarfeitimH40.—50. Jahr. Winde in der Jugend glatt, rotbraun; fpäter eine dunfelbraune, längstifjige, fich ab- ftoßende Tafelborfe bildend, ähnlich der des wilden Birnbaums. Pfahlmwurzel. Verbreitungsbezirk: Mittel- und Südeuropa (talien, Frank reich) ; befchränfter als bei der wilden Eberefche. Häufig in Dfter- reich (Krain, Littorale), auch im füdlichen Deutjchland vorfommend (3. B. in den fchwäbtichen Stiefernbeftänden), namentlih im Fürftentum Lippe angebaut. Standort: Ebenen, Hügelland und Borberge. Liebt mine- ralijch fräftigen, bindigen, frifchen Boden (befonders Tonmergel und Steuperfalf) und feuchte Yagen. Sm ganzen anfpruchsvoller als die vorige, inSbefondere in flimatifcher Beziehung. j Wuchs: Sehr langjaın, aber ausdauernd. Schaft mit ftarfen Alten. Seone ähnlich wie bei der Eiche. Alter: Kann 200 Jahre und darüber alt werden. Lichtbedürfnis : Yichtliebend, Doc) einige Beichattung ertragenn. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Hiße Ichadet Ihm mehr als Froft; leidet an Nindenbrand. Sturmfeit. Gefahren durd) Tiere nnd Pflanzen: Wie bei Der wilden Eberejche. Leidet befonders am Aftwurzelfrebs. Ansichlagvermögen: Gut; treibt Stocd- und Wurzelloden. Betriebsarten: Als Einjprengling im Buchenhocdywald oder in Hainbuchen-Beftänden beliebt. Gutes Oberhol; im Mittel: wald. Ehaufjeebaum. Wildgartenbetrieb ; empfiehlt fich nanıent- lid) zum Anbau in FFafanerien. u) A Sorbus hybrida Z. 127 Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei der milden Cberefce. Tehnifhe Gigenjhaften des Holzes: yein, etwas glänzend. Splint hell-braunrot; Kern dunfelsrotbraun, mitunter gemwäflert. Sehr fehwer, jehr hart, jehr fchwerfpaltig, ziemlich biegjam (3,07 °/,), elaftifh (1457), ziemlich feft (8,93), jehmwindet mäßig (9,6°/,), dauerhafter und brennfräftiger als Vogelbeerbaum. Spezifiiches Grüngemicht 0,92—1,17 (im Mittel 1,04); Lufttrodengemicht 0,73 bis 1,00 (im Mittel 0,88). SKernbaum. Gebrandswert: Gutes Tijchler-, Drechsler- und Schniter- holz. Die Früchte werden zur Mojtbereitung benugt und im teigartigen Zuftand gegejien; fie dienen auch zur Wildäfung. 21. Sorbus hybrida L. Baftard-Eberefhe, Baftard-Mtehlbeere. Synonymen: Pirus Aria-aucuparia /rm. (Bajtard von Sorbus Aria Criz. und Sorbus aucuparia /.). Pirus Aria thuringiaca Deck. Pirus pinnatifida Zhrh. Icosandria (XIL); Di-Pentagynia (2). — Pomaceae Zindl.; Sorbus Z/. Baun IH. Größe. Nebenholzart; gemijcht-gejellig. Botanische Charakteriftif: Anofpen ungleich-groß, eirund, hellerotbraun und grünlich-braum gefcheeft oder grünbraun, weib- lich-behaart. Blätter mwechjelftändig, im Umriß eiförmig oder länglid) in der unteren Hälfte gefiedert oder (häufiger) tief fiederfpaltig, in der oberen nur feicht gelappt, auf der Unterjeite grünlich-filzig. Blattzipfel Länglich-Tanzettlich, ganzrandig, an der Spiße tief dDoppelt-gefägt. Zwitterblüten in weigen, [oeeren Ebenfträußen (Mat). Früchte rundlich-vvale ternäpfel, größer (11 mm lang), auc dunkler rot als bei der wilden Eberefche. Reife: September. Abfall: den Winter über. Ninde bis ins höhere Alter glatt und geichloffen bleibend, braungramn mar- moriert, mit langen Lenticellen. Verbreitungsbeziet: Süd- und Mitteldeutjchland, Vtieder- Öfterreich, Steiermark, Frankreich ze. Jhr Vorkommen ift bejchräntt ; Oy> jie tritt befonders am Südabhang des Ihüringerwalds auf. 128 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Standort: Mittelgebirge; liebt Felswände und Kalfboden. m ganzen ziemlich) anfpruchspoll. Bodenverbefjerungsvermödgen: Gering. Wuhs: Sehr langjfam. Schaft bis 12 m bod. Sirone jtar£ verzweigt, pyramidenförmig oder wenigjtens oval. -Erwächjt mitunter nur zum Hocjitraud). Lichtbedürfnis: Lichtholzart. Alles übrige wie bei der wilden Eberejche. 22. Sorbus Aria Ort. Mteblbeere, Mehlbirne, Miehlbeerbaum, Weißlaub. Synonymen: Aria nivea /osi. Crataegus Aria /. Pirus Aria Zhrh. Icosandria (XII.); Di-Pentagynia (2). — Pomaceae Zzndl.; Sorbus Z/. Baum IN. Größe. Nebenholzart; gemijchtgefellig. Botanische Charakfteriftif: KRınojpen groß (befonders Die Endfnojpen), etfürmig, zugejpigt, grünlich- bis rötlidybraun, mit weißsfilzigen Schuppenrändern. Blatter wechjjeljtändig, eifürmig, furz zugeipißt, Doppeltsgefägt oder anı Rande Elein=gelappt, aber mitunter nur einfach-gejägt, oberjeits glänzend grün, umterjeits weiß-filäig mit jtarf hervortretenden Nerven, an meißfilzigen Stielen. Sägezähne und Läppchen von der Mitte des Blattes nach dem Grunde hin abnehmend. Größe und Form der Blätter jehr Jchiwanfend. unge Triebe hellbraun, mehr oder weniger fahl, mit zerjtreuten, jtrihförmigen, grauen Lenticellen. Jwitter= blitten in aufgerichteten, weißen Ebenjträußen an weihfilzigen Stielen Mai). Früchte (Mtehlbeeren) länglicheiföürntige, rote, hellbraun=punftierte, wmweißsfilzige SKernäpfel mit 2 einfamigen Stapfelfächern, von der Größe einer Stirfche und Jüßsfüuerlichem Seihmadk. Neife: September, Oktober. Abfall: den Winter iiber. Yuf 1 kg gehen etiwa 600 Beeren oder 1100-—1700 Körner. Die Sterne liegen (wenigstens zum Teil) bis zum zweiten Früh jahr über und feimen mit 2 £leinen, ovalen Samenlappen. Ninde lange glatt, graubraun; an älteren Stämmen fein längs viffig und jchwac fchuppenborfig. Bewurzelung ziemlich tief gehend. Sorbus Aria Crte. 129 Berbreitungsbezirf: Ganz Europa, bis zum 64° n. Br. sn Mittel- und Süddeutjchland häufiger als in Norddeutjchland. Höhengrenze: Bapyriiche Alpen 1550 m. Standort: Borberge und Gebirge. KLiebt befonders Kalk, Bajalt- und ITrachytboden, jorwie jteinige Hänge und fonnigen, freien Stand. Sm ganzen ziemlich anjpruchsvoll. Bodenverbefjerungsvermögen: Etwas größer als bei der wilden Eberejche. Wuds: Sehr langfaın, aber ausdauernd; erreicht im 50. bis 60. yahr feinen Höhepunkt. Schaft 1—12 m hoc), meift nicht ganz geradjchaftig, oft etwas jpannrüdig. Krone eifürmig, ziemlich dicht belaubt. nn Hochlagen meist ftrauchartig, zumal aufgeringen Böden. Alter: Bis 200 ahre. Lichtbedürfnis: Lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Wie bei der wilden Ebereiche. Gefahren durh Tiere und Pflanzen: Wie bei der milden Ebereiche. Ansihlagvermögen: Ziemlich fräftig; nur Stodloden. Betriebsarten: m ganzen mehr im Mittels und Ntiederwald vorfommend; jedoch auch zum Einfprengen im Hohwald-Beftände (aus Rotburche oder Hainbuche) geeignet. Straßen und Barfbaum. Auch in Gebüfchen und an Waldrändern in Strauchform. Findet auch Berwendung zum Anbau von Luftgebüfchen für Singvögel. limtriebszeiten: Bon den Hauptbeitandsarten abhängig. Anaromifhe Merkmale des Holzes: Wie bei der wilden Ebereiche. Technische Cigenjchaften des Holzes: Fein, ziemlich) matt. Splint bzw. Neifholz weiß bis rötlich weiß; Kern brauntot, meijt gewäjlert. Schwer, fehr hart, jehr jchwerjpaltig, ziemlich biegjam, ziemlich elajtifch, jehr Felt, Ichwindet jtark (7,6 °%/,), ztemlic) Dauerhaft und fehr brennfräftig (95). Spezifiiches Grün- gewicht 1,02—1,21 (im Mittel 1,11); Lufttrodengewicht 0,78 (im Mittel). SKern= oder NReifholzkernbaum. Gebrandhswert: Das Holz eignet fich befonders für Tijchler, Wagner und Drechsler. Mich einzelne Mafchinentetle lafjen fich aus ihm anfertigen. Aus den Früchten gewinnt man Efjfig und Branntwein. Das Laub dient als Futter für Schafe und Biegen. Heh, Holzarten. 3. Aufl. 9 130 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. “ 23. Sorbus torminalis Crtz. Elsbeere, Elsbeerbaum, Elzbeere, Elzbeerbaum, gemeine Elfe, Ruhrbirne, auch Arlsbeere!). Synonymen: Crataegus torminalis Z. Pirus torminalis Zara. Icosandria (XII); Di-Pentagynia (2). — Pomaceae Zindl.; Sorbus Z/. Baum I. Größe. Vtebenholzart; gemijcht-gefellig. Botanifhe Charakteriftif: Knofpen ungleich-groß (Spit- fnojpen größer), jtumpf-etförmig, glänzend, gelblich-grün, fahl; die Schuppenränder fajtanienbraun und weißsfiläig. Blätter mwechjelftändig, lang geitielt, hHandfürmig, in 7—9 Lappen geteilt, faft ebenjo breit als lang, oberjeits gelblich- bis dunkelgrün, unterjeitS matt, anfangs filzig, jpäter fahl. Die Lappen zuge= jpist, ungleich-gefägt; die unteren größer, |perrend oder zurüd- gebogen, im Herbit rot. junge Triebe grünlich-braun bis braun, fahl mit jtrichförmigen Lenticellen. Zwitterblüten weiß, in großen, aufgerichteten Ebenfträußen Mai, Anfang Juni). Fgrücte (Elsbeeren) bis 15 mm lange, ovale, oben genabelte, (ederbraune, mit grünmweißen Bunkten bejeßte Kernäpfel, die eB= bar jind. Neife: September. Abfall: vom Oftober ab. Auf 1 kg gehen etwa 600 Beeren. Die Keimung erfolgt 3—4 Wochen nac) der Saat mit 2 £leinen, ovalen Kotyledonen. Mannbarfeit im 25.—30. Sahr. ES gibt faft all jahrlich etwas Samen. Rinde in der Jugend glatt und grau, an alten Stämmen graubraun, längsriffig und diimn aufblätternd. sn der „jugend neigt fie zur Bfahlwurzelbildung; fpäter entwidelt jie mehr jtarfe Seitenwurzeln, namentlic) auf flac)- gründigen Boden. Verbreitungsbezirk: Sid- und Mitteleuropa; über England nicht Hinausgehend. Steigt nicht jo hoch als die Wogelbeere. Höhengrenzen: Vogelsberg 300 m, Bayrijche Alpen 650 m. GSteigt im allgemeinen nicht über 700 m. Standort: Wiederungen und Vorberge ; liebt fonnige Lagen, ') Srömbling: Ueber die waldbauliche Bedeutung des Elsbeer- baumes (Korftliche Blätter, N. %., 1889, ©. 303). Roth: Sonnenbrand und Oberjtand (Forstwiffenschaftliches Eentrals blatt, 1893, ©. 463, hier ©, 469-476), Sorbus torminalis Cr7z. 131 zumal Siüd- und Südmweithänge Bedarf mineralifchkräftigen Boden, zumal Kalk oder beijeren Lehmboden. Trocdnen Sand- boden und nafjen Grund meidet jie; an Tiefgründigfeit des Bodens jtellt fie nur mäßige Anfprüche. Sm ganzen ziemlich anfpruchspoll. Bodenverbefjerungsvermogen: Wittelmäßig. Wuchs: Langjam, insbefondere vom mittleren Lebensalter ab; erreicht feine bedeutenden Dimenfionen. Der Schaft wird etwa 13—15 m hoch, verzweigt fie) bald und ftark. Strone uns regelmäßig, etfürmigsrundlic), dicht belaubt. Alter: Kann ein Alter von 100-150 Jahren erreichen. Lichtbedürfnis: Lichtbedürftig; erträgt aber etwas mehr Be- ichattung als Eberejche und Speierling. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Wie bei der Eberejche. Gefahren durd Tiere nnd Pflanzen: Wie bei der Eberejche. Ansichlagvermögen: Mäbig; treibt wenige Yoden, aber Wurzelbrut. Stöcde von geringer Dauer. Betriebsarten: Gutes Oberholz im Mittelwald; zu Nieder- wald weniger geeignet (wegen der vielen Wurzelbrut). Auch find die Stöcke nur von geringer Dauer. Gignet jich vortreftlid zum Einfprengen in den Buchenhochwald, wohin fie oft durd Die Erfremente der Vögel gelangt. Allee und Barfbaum. Darf in Fafanerien nicht fehlen. Eine gute Unterlage für Birnen. Der Elsbeerbaum ift in foritwirtichaftlicher Beziehung unter den Sorbus-Xrten die wichtigite. Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei der Eberejche. Tehnifhe Eigenjhaften des Holzes: Fein, furzfaferiq, gleich- mäßig dicht, matt, rötlich- weiß. Schwer, ziemlich hart, jchwer- fpaltig (mit mufcheligem Spalt), ziemlich biegfam (3,43 %/,), Teht ‚elaftifc) (1616), fehr feit (11,42), fchwindet jtarf (6,1 °/,), ztemlic) dauerhaft ıumd fehr brennkräftig (93). Spezifiihes Grüngemicht 0,57—1,13 (im Mittel 1,01); Lufttrodengewicht 0,69—0,89 (im Mittel 0,77). Neifholzbaum. Gebrauchswert: Gutes Wagner, Tifchler- und Dredslerholz (Mangrollen, Segel, Holzfehrauben). Wird auch von Mafchinen- bauern, Snftrumentenmachern und Schnigern gefucht und mit zu den feinften Arbeiten verwendet. Maßitäbe aller Art, Schiffchen für Weber. Zur Herftellung von Flöten geeignet. Die Früchte werden durd) Froft und einiges Liegen epbar; 9* 132 II. Aobjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, find auh dem Wilde (befonders den FFajanen) eine beliebte Hung. Den Apfel und Birnwein machen die Beeren, wenn jie mitgefeltert werden, fräftiger und baltbarer. 24. Sorbus intermedia Fhrnh. Orelbeerbaum, zipfelblättriger Mehlbeerbaum, Baftardmehlbeerbaunt, Saubirne, Saubeere. Synonymen: Pirus Aria-torminalis 7/72. (Baftard von Sorbus Aria Criz. und Sorbus torminalis Crzz.). Pirus decipiens Pchst. Sorbus latifolia ers. Icosandria (XII.); Di-Pentagynia (2). — Pomaceae Zindl.; Sorbus Z. Baum II. Größe. NVebenholzart; gemijchtsgefellig. Botanische Charafteriftif: Rınojpen oval, etwas jtumpf, rotbraun, fait fahl, mit weiß-behaartem Nand. Blätter wedjel- jtändig, breit=etfürnig, am Nand gelappt, voberjeits glänzend dunkelgrün, unterjeits weiß- oder grausfilgig (der S. hybrida ') ähnlich). Kappen 3 edigeetfürmig, zugelpißt, gefügt; die 3 unteren größer, etwas abjtehend. Junge Triebe dunfelsrotbraun, leicht graufilzig, mit grauen Lenticellen. Blütenjtand Ahnlic) wie bei der Mehlbeere (Mai). Früchte (Orelbeeren) rundliche, rot- gelbe, hell punftierte Kernäpfel von Der Größe der Elsbeeren. Neife: September, Oktober. Ubfall: den Winter über. Winde in der Jugend braungrau, mit vielen rojtfarbigen Lenticellen ; an alten Stämmen in furzen, dien Schuppen jich ablöfend. Wurzeln ziemlich tief eindringenn. Berbreitungsbezirf: Bejchränkt; in Deutichland bejonders Thüringen und Württemberg (4. B. bei Tuttlingen). Standort: Mittelgebirge; liebt falkige Bodenarten. Sm ganzen ziemlich anfpruchsvoll. Bodenverbefjernngsvermögen: Wie bei der Mehlbeere. Wuchs: Yanglam; jedoch etwas rascher wie bei der Mebhlbeere. Lichtbedürfnis: Lichtbedürftig. Verhalten gegen Witternngseinflüffe nnd Gefahren: Wie bei dem Mtehlbeerbaum. ') Die Blattnarbe it bei Sorbus hybrida 5jpurig, bei Sorbus intermelia aber nur 3ipurig, Pirus ecommunis Z. 135 Ansschlagvermögen: Mittelmäßig; nur Stocloden. Betriebsarten: DVereinzelt im Laubholzhochwald. Dberholz im Mittelmald. Allee- und PBarkbaum. Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei der milden Ebereiche. Technische Gigenfhaften des Holzes: ein, ziemlich matt. Splint vötlih- weiß ; Kern [hwarzebram, gewällert. Sehr jehwer, hart, jehr Ihmwerjpaltig, ziemlic) biegfam, elaftifh. Spezifiiches Grüngemwicht 1,05—1,13 (im Mittel 1,08); Lufttrodengewicht 0,750,87 (im Mittel 0,80). Kternbaum. Gebrauhswert: Gutes Wagner- und Drechslerholz. 25. Pirus communis L. (var. silvestris.) Wilder Birnbaum, Holzbime, Wildbirne. Jeosandria (XIL); Di-Pentagynia (2). — Pomaceae Bindl.: Pirus Z. Baum I. Größe. Nebenholzart; gemifchtgefellig. Botanische Gharakteriftif: Anofpen länglic)- fegelförmig, jpig, vielfchuppig, lederbraun, Zahl, vom Zweig abjtehenp. Blätter mwechjelftändig, ungleich, lang geitielt, breit-elliptijic) oder eifürmig, zugefpißt, fein-gezähnt oder ganzrandig, (ederartig, fahl, oben glänzend und dunfelgrün, ımten heller mit feinem Adernet, etwa jo lang als die jchlaffen Blattitiele, mit 10—12 feinen Rippen. unge Triebe hellbraun, fahl, entweder mit einer Gipfelfnofpe am Ende oder mit einer Dornfpige. Kırotige Kurztriebe häufig. Zwitterblüten 5blättrig, weiß, bisweilen tofa angelaufen, zu 6-12 in einfachen Ebenfträußen (Ende April, Mai). Früchte (Wildbirnen) klein, lang geftielt, rundlic bis birnförmig, grün, an der Jnfertionsftelle nicht genabelt, von herbem Gefchmad. Sterne ca. 8 mm lang, flach, dunkelbraun, zugefpigt. Neife: September. Abfall: vom Dftober ab. Der Same feimt erft im zweiten Frühjahr mit zwei dien, eiförmig- runden Kotyledonen. Die Prinordialblätter fein gejügt, mit fang ausgezogener Spiße; Die folgenden Blätter haben bereits den Habitus ausgewachlener Blätter mit vielen Nippenpaaren. Rinde eine dumfle, graubraune Schuppenborfe mit vorwiegend parallelen Längsrifjen, die oft etwas jchräg verlaufen. Durch 134 II. Abjchnitt. Die Holarten im bejonderen. das Hinzutreten von Querriffen entjteht eine fat würfelfürmige geklüftung. Wurzeln ftarf, weit feitwärts ftreichend und aud) tief gehend. Die Holzbirne ijt als Waldbaum von untergeordneter Be- veutung; jie it aber von Wert als die Stammmutter aller Birnforten in den Gärten. Den zahmen Birnbäumen fehlen die Dornen an den jungen Trieben. VBerbreitungsbezirf: Mittel- und Südeuropa; hauptjächlic) Deutfchland. Höhengrenzen: Odenwald 400 m (auf Sandböden) bzw. 500 m (auf Eryitallinischen Geiteinsböden), Südbayern 870 m, Jura und Schweizer Alpen 900 m, Tirol 1500 m. Standort: Ebenen und Borberge. Liebt tiefgründigen, kräftigen, frifchen bis feuchten Boden und gedeiht befonders gut auf Kalkboden. Sm ganzen ziemlich anspruchsvoll. Bodenverbefferungsvermögen: Gering. Wuchs: Sehr langfam. Schaft (inSbefondere bei den ver- edelten Sorten) jchlanf, walzig, bis zum Wipfel deutlich ausge- prägt, erreicht 15—18 m Höhe. Krone jtark verzweigt, ziemlich regelmäßig, rumdlich. Mitunter ftrauchartig. Alter: 100—150 Sahre. Lihtbedürfnis: Lichtholzart ; verträgt aber einige Befchattung. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Froft, Hite 2c. unempfindlich; aber jehr empfindlich gegen Hüttenraud). Gefahren durd Tiere: Wird vom Wild verbiffen und von Hafen und Kaninchen ftark geichält. Das Notwild nimmt die Srüchte an. Hauptinfeften:'!) 1. Käfer. Gemeiner Wtaifäfer (Melolontha vulgaris /a@Ör.). Noßfajtanienmaifäfer (Melolontha hippocastani /@Ör.). Sejtreifter Objtrüfjelfäfer (Phyllobius piri Z.). !) Nördlinger, Dr. 9.: Die Kenntniß der wichtigiten Heinen Feinde der Landwirtbichaft: Mit vielen in den Tert gedructen Bolzjchnitten. Stuttgart, 1871, ©. 585—79, — Hter werden die wichtigiten Obftbaunmns ‚nieften überhaupt abgehandelt, Slajer, Dr. 2: Die jcehädlichen Obft- und Weinftocinjeften und die zu deren Vertilgung dienenden Mittel. Darmftadt, 1871. Becer, GE: Tie Feinde der Dbftbaume und Gartenfrüchte 2c. Yerpzta, 1878, — Tieje Schrift behandelt namentlich die Froftipanner und deren Vertilgung durch Brumatasleim, Pirus communis L. 135 Sprofjenbohrer (Rhynchites conicus /Z.). Birnfnofpenjtecher (Anthonomus piri Schönn.). Ungleicher Yaubholzborfenfäfer (Xyleborus dispar Zadr.). 2. Jalter. Baunmeißling (Pieris crataegi /.). Weidenholzbohrer (Cossus ligniperda Z.). Notjchwanz; (Dasychira pudibunda /.). Öoldafter (Porthesia chrysorrhoea /.). srühbirnfpinner (Porthesia similis Züss.). Schwammjpinner (Ocneria dispar /.). Yonne (Liparis monacha /.). Ningelipinner (Gastropacha neustria Z.). Kleiner Yroftfpanner (Cheimatobia brumata Z.). Gemeiner Apfeliwidler (Carpocapsa pomonana L1.). 3. Aderflügler. Birngejpinjtblattweipe (Lyda piri SchrA.). Gemeine Hornille (Vespa crabro /.). 4. Fliegen. Echwarze Birngallenmücde (Cecidomyia nigra Meieg.). 5. Schnabelferfe. Grüne Birnblattlaus (Aphis piri Aoch.) 6. Geradflügler. Werre (Gryllotalpa vulgaris Ze/r.). Die Birnenmilbe (Phytoptus piri) erzeugt auf den Blättern die Bocenkranfheit!). Gefahren durd Pflanzen und Krankheiten: Krebs, Gipfeldürre, Kernfäule. Roestelia cancellata Ked., bewirkt den Gitterroft auf den Blättern; jteht im Generationswechlel mit Gymnospo- rangium sabinae /rcks. auf Juniperus sabina /. Exoascus bullatus Magr., erzeugt blafige Auftreibungen auf Blättern. Ansichlagvermögen: Gering und nicht ausdauernd; mur Stodloden. Betriebsarten: Wildgartenbetrieb; bier und da noc) Ober- holz im Mittelwald, verfchwindet aber immer mehr aus dem Walde. Wird als Unterlage zur Obitbaumzucht benugt. m veredelten Zujtand ein lufrativer Straßenbaum. Anatomifhe Merfmale des Holzes: Das Holz bejteht aus Gefäßen, Iracjeiden und PBarenchym. Sehr zahlreiche Wtark- Itrahlen. Sahrringgrenze durch die dunklere Herbitzone erfennbar, etwas welligrund. !) Vockenkranfheit der Birnenblätter (Gentralblatt für das gefammte Sorftwejen, 1901, ©, 140). 136 I. AUbjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Tedhnifhe Gigenfchaften des Holzes: Fein, matt, bräunlich- tot, etwas glänzend. Schmer, ziemlich hart, jchwerfpaltig, ziem- lich biegfam, jhwach elaftifch, ziemlich feit, jchwindet mäßig (4,5 °/,), im Troefnen fehr dauerhaft, brennträftig (84). Spezififches Grüngewidt C99—-1,07 (im Mittel 1,01); Lufttrocdengemicht 0,71—0,73 (m. Dlittel 0,72). Neifholzbaum. Läpßt fih nad allen Nichtungen hin gut fchneiden, überhaupt gut bearbeiten und nimmt jchöne Bolitur an. Gebrandswert: Gutes Tifchler- und Drechslerholz (Holz: Ihrauben, Mangrollen, Kegel, Fabkrahne, Anisformen, Knöpfe und ähnliche Bojamentierunterlagen). Liefert vortreffliches Holz zur Anfertigung von Modellen, Baumkluppen, Winkeln, Neiß- Ichienen, feinen Wteaßjtäben und Stöden für die Xylographie. Schwarz gebeizt wird es zu Bilderrahmen verarbeitet. Das Wildobft ift für Rotwild eine beliebte Zmifchen-Ifung. 26. Pirus Malus 7. (var. silvestris.) Gemeiner Apfelbaum, Holzapfel, Wildapfel. Icosandria (XI); Di-Pentagynia (2). — Pomaceae Zindl.; Pıirus2. Daum II. Größe. Nebenholzart; gemifchtsgejellig. Botanische Charafteriftif: Rınojpen ziemlich £lein, jtumpf ei-fegelfürmig, wenig bejchuppt, rotbraun, fahl (amı zahmen Apfelbaum garaufilzig), an den HYmweig angedrüdt. Blätter mwechjelftändig, elliptifch oder eiförmtg, Ffurz zugefpißt, Itumpf- gejägt, weich, unterfeits fahl (am zahmen Apfelbaum weißfilzig), noch einmal jo lang als der Blattitiel, mit 4+—8 ftarfen Rippen. Nunge Triebe rotgrau bis rotbraun, häufig Dornfpigig, weißlic) behaart oder jtellenweife glatt. Zwitterblüten 5 blättrig, bla rofenrot, jelten rein weiß, zu 3—6 in Ebenfträußen (Ende April, Mai). Früchte (Wildäpfel) flein, kurz geitielt, Eugelig, oben und unten abgeplattet, an der Snfertionsjtelle genabelt, arin bis gelb, an der Lichtjeite mitunter rotbadig, von jaurem Sefchmadf. Sterne 8 mm lang, hellbraun. Neife: September. Abfall: vom Dftober ab. Der Same feimt erft im zweiten Srühjahr mit 2 dicken, eifürmigsrunden Samenlappen. Die erjten Blättchen find eifürmig, zugefpißt, Doppelt-gefägt. Ninde Pirus Malus ZL. 197 mehr flattrig als beim Birnbaum, graubraun, im Mlter in dünnen Platten ji abjehülfernd. Wurzeln weniger verzweigt als beim Birnbaum. Sein foritlicher Wert ijt gering; aber von ihm jtammen alle unjere Apfeljorten ab. VBerbreitungsbezirf: Mitte- und Südeuropa (bejonders Deutiehland) ; in Norwegen bis zum 63.° n. Br. Höhengrenzen: Odenwald 500 m, Bayrifche Ulpen und Schweizer Jura 950 m, Tirol 1350 m. Standort: Ebenen ımd Vorberge. Xiebt fräftigen Boden, bevorzugt gleichfalls Kalkboden, bedarf aber weniger Boden- feuchtigfeit als der Birnbaum. Km ganzen etwas anfpruchslofer als der Birnbaum. Bodenverbejjerungsvermögen: Gering. Wuchs: Sehr langfam. Schaft fürzer als beim Birnbaumı, böchitens 6—7 m hoc), in Die Üfte jich verlierend. Krone tief angejett, breit, jperrig, unregelmäßig. Mitunter jtrauchartig. Alter: Erreicht gewöhnlich fein jo hohes Alter als der Birnbaum. Lichtbedürfnis: Lichtholgart; fann aber etwas mehr Schatten vertragen als der vorige. Verhalten gegen Witterungseinflüfle: Gegen Frojt und Hiße ziemlich unempfindlich; leidet aber mitunter an Nindenbrand. Gefahren durch Tiere: Feinde wie bei dem vorigen; wird aber von injeften mehr heimgefucht. Hauptinfeften: Wie beim Birnbaum. Außerdem find noch zur nennen: 1. Käfer. Burpurroter Apfelfteher (Rhynchites baccus /.). Apfelblütenftecher (Anthonomus pomorum Z.). Upfelbaumfplintfäfer (Scolytus piri X720.). 2. Falter. DBlaufieb (Zeuzera Aesculi /.). Apfelbaummotte (Hyponomeuta malinella Zell). 3. Schnabelferfe. Blutlaus (Schizoneura lanigera //ausın.). pfelblattlaus (Aphis mali /@Ör.). Upfeljchildlaus (Coccus mali Schr%.). Gefahren durd) Pflanzen 26: Wird mit Vorliebe von Der weißen Miftel befallen. Nectria ditissima 7%Z., erzeugt frebsartige Wunden an der Ntinde. Polyporus igniarius Z/7., verurfacht Weipfäule. 138 II. Abjcehnitt. Die Holzarten im bejonderen. ’ Fusicladium dendriticum Malr., erzeugt an den Blättern und Früchten Sprünge und fchwarze 7rleden. Roestelia penicillata %os/r?., auf den Blättern; im Gene= rattonsiwechjel mit Gymnosporangium juniperinum Z., auf Juniperus communis /. Ausjchlagvermögen: Gering und nicht ausdauernd; mur Stocloden. Betriebsarten: Wie beim vorigen. Tehnifhe Eigenschaften des Holzes: Fein, wenig glänzend. Splint rötlich-weiß ; Kern dunfelsrorbraum. Schwer, ziemlic) hart, Ichwerfpaltig, ziemlich bieglam (3,46 °/,), Schwad) elaftijc) (1100), ziemlich fejt (8,76), jchwindet jtark (6,1 °/,), von jehr geringer Dauer, aber ziemlich brennkräftig (77). Spezififches Grüngewicht 0,95 —1,26 (im Mittel 1,10); Lufttrocdengewicht 0,66 — 0,84 (im Mittel 0,77). Das Holz des veredelten Upfelbaums bat ein ge= ringeres Gewicht (im Mittel 0,69). SKternbaum. Gebraudswert: Wird ebenfalls vom Tijchler, Mafchtinen= bauer, Drechsler und Mecyanifer verarbeitet, ift aber don ge= tingerem Wert als das Birnbaumbol. 27. Prunus avium ZL. Dogelfirfche, Süßkfirfche, Wildfirjche. Icosandria (XII); Monogynia (1). — Amygdaleae Jzss.; Brunus 2. Baum N. Größe Nebenbolzart ; gemifjchtgeiellig. Botanische Gharakteriftif: Kuojpen ei-fegelfürmig, etwas zugeipißt, vielichuppig, rotbraun, fabl, glänzend Blätter wechjelftändig, lang gejtielt, oval, halb jo breit als lang, zuge= jpigt, etwas runzlig, Doppelt-gefägt, oberfeitS hellgrün und fabl, unterjeitS weichhaarig und noc) etwas heller; an der Spiße des Dlattitiel3 2 die Drüfen. Junge Triebe grau; ältere dunkler, mit großen roftfarbigen Lenticellen. Zmwitterblüten mit 5- blättriger Blumenfrone in weißen, Jißenden Dolden (Mpril Mai). Früchte lang geftielte, fugelige, fahle, faftige, jehywarzrote Stein= jrüchte von Ditter-füßen Gejchmad, mit rumdem, glattem Stein (Stern). Neife: Juli. Abfall: vom September ab. Die Neimung erfolgt zeitig im Frühjahr mit 2 verfehrt-eifürmigen, dien und fleifchigen Kotyledonen. Prunus avium Z. 139 Mannbarkfeit im 20.—25. Jahr. Ninde in der Jugend glatt, ajchgrau, rötlich Durchichinimernd, glänzend, von lang=hori- ;ontalen, rojtfarbigen Lenticellen jtar£ durchjegt, jehr zähe, bis zu hohem Alter gejchloffen bleibend und in bandartigen Lappen ringfürmig ich ablöfend, ähnlich wie bei der Birke; jpäter eine fladhrijlige, Dunkle Borfe. Starke, tiefgehende und weit au$= Itreichende Seitenwurzeln. Die Stammmutter aller Süß- und Herzfirschen. Verbreitungsbezirf: Stammt aus Slleinajien und ift aus dem Orient über talien zu uns gelangt. nm ganz Deutschland verbreitet; in Norwegen wild noch bis zum 61. n. Br. Steigt unter den zpruchtbäumen im Gebirge am böchiten (fajt jo hoc) wie die Rotbudhe). Höhengrenzen: Bayrische Alpen 1100 m, Südtirol 1500 m. Standort: Ebenen, Vorberge und Mittelgebirge. Liebt warme, trocne Lagen, ift aber in Bezug auf den Boden nicht wählerisch. all und dann Lehmboden jagen ihr am meisten zu; an FFeuch- tigfeit im Boden macht fie geringe Anfprüche. m ganzen anfpruchslos. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering. Wuchs: der Jugend fehr rafc), aber bald nachlaffend. Schaft gerade, jchlanf, vollholzig, wird (im Beltandsichluß) bis 20 m hoch. Krone eifürmig, höher angejeßt als bei den Pirus- Arten, licht. Alter: Erreicht fein hohes Alter, etwa 8O—9I0 Fahre. Lihtbedürfnis: Lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Nicht beionders emip- findlid. Durh Spüätfröfte leiden mitunter die Blütenjtengel, wodurch Die Sirfchenernte verloren geht. Hier und da Froitrijie; Winterfälte fann fie überhaupt nicht qut vertragen. Gefahren durd Tiere: Den Früchten wird von vielen Vögeln (Heher, Drojjeln, Birol, ternbeißer 2c.) nachgeitellt, jedoch — ab= gejehen vom SKernbeißer — nur das Fruchtfleiich angenommen, während die Kerne in der Lojung mit abgehen, wodurd) Die Verbreitung des Baumes befördert wird. Hauptinjetten: 1. Käfer. Gemeiner Waifäfer (Melolontha vulgaris Zabr.). toßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani Z@Dr.). Zwetjchenfplintfäfer (Scolytus pruni X/20.). 140 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, x Pflaumenfplintfäfer (Scolytus rugulosus X/z2.). 2. Falter. Baummeißling (Pieris crataegi /.). Großer Fuchs (Vanessa polychloros /.). 3. Aderflügler. Sirfchenblattweipe (Cladius albipes A7e.). 4. Fliegen. SKtirfehenfliege (Trypeta ce: si Z.). 5. Schnabelferfe. SKüirfchenblattlaus (.ıphis cerasi Zadr.). Gefahren durdh Pflanzen und Stranfheiten: Erträgt Gras- wuchs, über welchen fie jich rajch erhebt. Berlegungen erzeugen Gummifluß. Polyporus sulphureus Px/Z., erzeugt Notfäule. Exoascus cerasi #7XZ2., verurfacht Herenbefen. Ausfhlagvermögen: Vorzüglich; treibt Stod- und Wurzel- {oden. Die Dauer der Stöde ijt aber gering. Betriebsarten: Am geeignetiten im Mittelwaldbetrieb, ır. zw. jowohl als Oberhol; wie als Unterholz; auch im Niederwald- betrieb zu erziehen. Kommt aber auc) eingejprengt in Xaub- Holßzhochwaldungen vor!). Fruchtbaum. Umtriebszeiten: AlS Oberholz 60-70 Nahre; tim Ntieder- wald 15—20 Fahre. Anatomifche Merfmale des Holzes: YZeritreutporig. Mtarf- itrahlen jehr zahlreich, weniger deutlich als beim Ywetjchenbaum, aber deutlicher alS bei den Pirus-Irten. Yahrringgrenze deutlich, jhön rund. Technische Gigenfchaften des Holzes: Grob, glänzend. Splint rötlich) weiß; Kern gelbbraun. Mittelfehwer, fehr hart, äußerft ichwerfpaltig, ziemlich biegfaın (3,12 °/,), elaltifch (1557), feit (10,48), jhwindet mäßig (6 "/,), im Freien von geringer Dauer, brenns fräftig (80). Spezififches Grüngewicht 0,65—1,05; Lufttroden- gewicht 0,57 — 0,78 (im Mittel 0,66). Kernbaum. Gebraudswert: Wird hauptjächlih vom Tilchler, Wagner, Drechsler (Eleine Teile am Spinmrad) und Snftrumentenmacher verarbeitet. Zur Mtobilien ift Maferwuchs bejonders gejchäßt. Das ausfliegende Harz findet Verwendung als Gummi arabicum. Aus den Früchten (m£l. Sternen) der veredelten Arten wird ein beliebter Branntwein (Stirfchgeift, Kirfchiwaifer) bereitet. Zufaß. Erwähnung foll hier noch die Sauerfirjche oder Weichjel ', Schöne Eremplare von Starken Wildfirichen in größerer Zahl Jah der Verfaller u, a. im Stehlwald (bei Zürich). Prunus Padus Z. 141 (Prunus Cerasus Z.) finden, die in unferen Gärten fultiviert wird, aber hier und da auch wild vorfonunt Blätter fleiner als bei der Süßfirfche, bis in die Spite gefägt, Iteif, glänzend, auf der Unterfeite gewöhnlich fahl; Blattjtiele drüfenlos. Früchte fürzer und dicer geftellt, vollfommener rumd, von jaurem &e= ihmak. In Bezug auf den Standort ift jie anjprudhsvoller. 28. Prunus Padus Z. Bemeine Traubenfirshe, Ahltirfhe, Saulfirfche, Jaulbaun.') Icosandria (XIL); Monogynia (1). — Amygdaleae Jss.; Prunus Z/. Baum IN. Größe und Hocdhftraud. Nebenholzart; gemijcht- gefellig. Botanische Charafteriftit: Kınojpen groß, fegelfürmig, läng- (ich-Ipiß, vielfhuppig, glänzend, dunfelbraun, fabl; die Schup- penränder hellbraun. Blätter wechjelftändig, groß, elliptiich, jtarf zugefpigt, fait Doppelt-gejägt, etwas runzlig, oben dunfel- grün und fahl, unten blaßgrün mit gelben Haarfchöpfchen in den Nervenwinfeln, an Zdrüligen Blattjtielen. Yunge Triebe bräunlich-grau bis dunkelbraun, mit meißlichen Lenticellen. Zwitterblüten mit 5blättriger Blumenfrone in überhängenden, lang geftielten, reich verzieigten, weißen Trauben von betäuben= dem Geruch, zumal an feuchten Abenden (April, Mai). Früchte erbjengroße, glänzende, jchwarze, able, bitter-füige Steinfrüchte mit rungligem Steinfern. Samen unten zugejpigt, braun, dünnhäutig. Neife: Juli. Abfall: vom Augquft ab. Jinde [ange glatt bleibend, dunfelbraun, mit großen, roftbraunen Lenti- cellen; im Alter eine längstiflige, dünne Borfe. Bei Verlegung der Ninde macht fi) ein feharfer, unangenehmer Geruch (nad) Eifig) bemerklid). Bewurzelung mehr jeitwärts als tief jtreichenDd. VBerbreitungsbezirt: Jalt ganz Europa; in Norwegen bis zum 70. n. Br. ; fehlt in Oftpreußen. Höhengrenzen: Bayrijcher Wald 700 m, Bayrijche Alpen 1100 m, fitdliches Norwegen 1200 m, Tiroler Alpen 1500 m. 2) Der Name „Faulbaum” für die Traubentiriche tft nur m einzelnen Gegenden Deutjchlands (4. B. bei Yeipzia) üblich. In der Botanik heit das jog. Wulverholz (Rhamnus Frangula Z.) „gaulbauım“, 142 I. Abjehnitt. Die Holzarten im bejonderen. 5 Standort: Ebenen, Täler und Flußniederungen, auch WVor- berge. SKträftige, frifche bis feuchte, Lehmige und [ehmig-fandige Bodenarten (Marjch- Dam. Mueboden); beansprucht bejonders ‚euchtigfeit. hre Anforderungen an das Klima find gering. Sm ganzen von mittlerer Begehrlichkeit. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering. Wuds: Sehr rajch, doch nicht ausdauernd. Schaft gerade und jchlanf, wird aber nicht hoch (ca. 12 m). Srone tief ange- jest, Dicht, eifürmig. Tritt haufig au in Strauhform auf. Alter: Etwa 60 Jahre. Lihtbedürfnis: Kichtbedürftig, erträgt aber mäßige Befchattung. Verhalten gegen Witterungseinflüfle: Sehr wideritandsfähig. Gefahren durd Tiere: Nicht von Belang. Hauptinfeften: 1. Käfer. Steinfruchtitecher (Anthonomus druparum Z.). 2. Falter. Stleiner Yroftipanner (Cheimatobia brumata Z.). Mittlere Schwarzpunftmotte (Hyponomeuta padi Zell). . Schnabelferfe Whlkirichenblattlaus (Aphis padi Z.). Gefahren durch Pflanzen: Exoascus pruni Zckl. erzeugt Deformierung der Fruchtknoten, Blätter und Sprofjen. Ansiclagvermögen: Vorzüglich; treibt namentlich) Wurzel- loden und auch Stocdfprofien. Betriebsarten: Oberholz und Unterhol; im Mittelwald; Niederwaldbetriedb. Barkbaum. m Ammern der Wälder jelten auftretend; aber gemein an Waldträufen, Bäden und als Hedenbolz. Umtriebszeiten: nm Niederwald 10—20 Yahre. Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei der vorigen. Technifche Gigenfchaften des Holzes: Ziemlich fein, glänzend. Splint breit, gelblich-weiß; Stern braungelb, tim frischen Yujtand von widerlichem Geruch (mach bitteren Mandeln) !), gerbitoffhaltig. Deittelfhwer, weich, Leichtfpaltig, bieglam (4,71 °/,), ziemlicd) elajtifch (1220), fejt (9,75), Ichwindet mäßig (8,6 %/,), von geringer Dauer umd Brennfkraft. Spezififches Grüngewicht 1,00; Luft- trocfengemwicht 0,62. Kernbaum. SGebrauchswert: Sehr beichräntt. Wird vom Tijchler md Drechsler verarbeitet. Yunge Gerten liefern Bindmwieden, Neif- So ') Herrührend vom Amygdalin, einer namentlich in den Samen- lappen befindlichen Subjtanz, die Blaufäure enthält. Robinia Pseud-acacia ZL. 143 ftäbe 2. Durd) trocdne Dejtillation des Holzes gewinnt man Bulverfohle. Die Rinde der jungen Zweige enthält Amygpdalin, hat daher offizinelle Bedeutung. 29. Robinia Pseud-acacia Z/. Gemeine Robinie, falfhe oder unehte Afazie'). Varietäten: R. P. aurea //orf. Goldgelbe Afazie. Dit goldgelben Blättern. R. P. cerispa Zort. Sräufelblättrige Afazie. Mit jtarf gefräufelten Fiederblättern. R. P. inermis D. C. Stugelafazie. Eine Dorienlofe Abart ohne Blütenbildung, mit fugeliger Strone. Als Schmuck für öffentlide Pläße und zur Bes jäumung von Alleen bejonders beliebt. Diadelphia (XVIL.); Decandria (6). — Papilionaceae Z.; Robinia /. Baum I. Größe. Vebenholzart; gemijchtsgejellig. Die Afazie hat im vorigen Jahrhundert eine große Nolle in der forftlichen Literatur gejpielt. Durcy ihr rajches Wachstum in Berbindung mit großer Genütgjamteit geblendet, glaubte man, durch ihren Anbau dem in Deutjchland vermeintlich drohenden Dolzmangel begegnen zu fünnen. Unter denen, die fich bejonders bemübhten, ihr allgemeinen Eingang in die deutjchen Foriten zu verjchaffen, muß bejonders Dr. med. Friedrich Gafimir Medteus?) (geb. 1736 in Grumbach, geit. 1808 in Nlannheim), genannt werden. Diejer gab 1794 jogar eine Zeitichrift: „Unächter Afactenbaum, zu. Srmunterung des allgemeinen Anbaues diejer in ihrer Art einzigen Holzacı” heraus, die biS 1803 in 5 Bänden erjchten. Gegen Medteus trat namentlich Dr. Georg Ludwig Hartig mit der Schrift auf: „Beweis, daß durch die Anzucht der weigblübenden Ucacie jchon wirklich entjtandenent Brennholzmangel nicht abgeholfen werden fanır. Nebjt einem VBorjchlag, auf welche Art diefer große Zweck viel ficherer zu erreichen jein möchte” (1798, 2. Aufl. 1802). Erjcehwerend für den Anbau der Akazie im großen it einesteils das große Lichtbedürfnis des Baumes, worunter die Boden- frische Not leidet, andernteilS der Dornenreichtum des jungen Holzes, welcher die Fällung und Aufarbeitung des Holzes jehr erjchwert. 1) Hallbauer: Edelfaitanie und Akazie als Waldbäume (Allgemeine Forit- und Tagd- Zeitung, 1896, ©. 249). MWeije: Nobinie und Weymoutbstiefer (Miündener Foritliche Hefte, 12. Heft, 1897, ©. 1). E.: Einige Urteile über die Ukazie (Koritiwilienichaftliches Gentral- blatt, 1902, ©. 651). — Geäußert bei der 23. Verjammlung des Eljaß-Loth- ringtichen Foritvereins im Jahr 1902. 2) Heß: Lebensbilder 2c. (S. 230-232, hier ©. 231). 144 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderent, ; Botanische Charafteriftif: Kınojpen fehr Elein, in den Uchjeln verjteekt, Furzhaarig; zu beiden Seiten, wenigjtens an den längeren HZweigen, je ein fegelfürmiger, einfacher, fpiter Dorn. Blätter wechjelitändig, unpaarig gefiedert (5—7 Blätt- chenpaare); zFiederblättchen Ffurz geitielt, elliptiih, ganzrandig, dünn, an der Spiße fein geferbt, oberjeits dunkelgrün, unterjeits bläulich, jung feidenhaarig, erwacjen kahl. Nebenblätter bald in barte, Holzige Dornen fich verwandelnd. unge Triebe fantig, rotbraun, fahl, glänzend. HYwitterblüten (Schnietter- (ingsblüten) in langgeitielten, weißen, wohltiechenden, honigreichen, [ocferen, überhängenden Trauben (Mat, Juni). Früchte 6—7 cm lange, ca. 1,5 cm breite, platte, fahle, rotbraune Hülferfrüchte (mit 6—8 Samen), innen glatt und jilberglänzend. Die Samen ca.5 mm lang, nierenfürmig, braun, fein jcehwarz gejtrichelt. Reife: Ende Dftober, November. Abfall: vom yebruar ab. Die Hülfen bleiben nad) der Offnung oft noch lange hängen. KReimdaner: in den Hülfen 2—3 Jahre Keimfäbhigkeit: 40—60 °/,'). 1 hl Früchte wiegt 70-80 kg. Auf 1 kg Samen gehen 40 000—-50000 Körner. Die Keimung erfolgt nad) 2—3 Wochen mit 2 £leinen, verfehrt-eirunden, fleiichigen, blaßqrünen Samenlappen. Hierauf erjcheint zunächjt ein jehr lang geitieltes, einfaches, ganzrandiges, rundliches Endblättchen; dan folgt ein ‘oc mit einem freisrunden Endblättchen, jpäter zwei und mehr Foche. Die einjährige Planze erreicht mitunter eine Höhe von 0,70—1,00 m und Darüber. Mannbarfeit im 20.—25. Jahr; allein fchon 4 bis 5jährige Afazien tragen Samen. Die Samenjahre fehren alle 2—3 Jahre wieder. Ninde frühzeitig zu einer dicken, tieftijfigen, rauhen Borfe von hellegraubrauner Farbe aufreißend. Wurzeln itark, zuerst tief gehend, fpäter mehr jeitwärts ausftreichend, au den Enden häufig mit fleifchigen Sinöllchen verjehen. Verbreitungsbezirf: Uriprünglich in den öjtlichen Vereinigten Staaten von Nordamerifa, befonders zwifchen dem 39. und 48. n. Br. (Bennfylvanien, Ohio, Yllinois, Canada). Ceit Anfang des 17. Jahrhunderts in Mitteleuropa eingebürgert. ?) !) Nach Unterjuchungen der öjterreichiichen forftlichen VBerjuchsanitalt (1891/2) betrug die Keimfähigfeit 39 °%% (Minimum), 59 °% Martmum), 46°. (Wtittel). 2) Kohann Robin, Aufieher des „Jardin des plantes“ zu Paris zue Zeit Heinrich IV., joll den Baum 1601 zuerst in jenem Katalog auf» Robinia Pseud-acacia Z. 145 Höhengrenze: Sachen 300 m, vereinzelt bis 500 m. Standort: Ebenen und janfte VBorberge, jedoch nicht in der Meeresnähe. Sie gedeiht faft auf jedem Boden (nur nicht auf najjem oder moorigem), felbjt an diirren Hängen mit flachgrün- digem, trodnem Boden (Sand), jogar auf Flugfand und auf Schutthalden, macht alfo fait gar feine Anfprüche auf Feuchtig- feit, beanfprucht aber eine gewilje XLocderheit und Wärme des Bodens, bevorzugt daher leichte Bodenarten ([ehmigen Sandboden, auch Ktalfboden) und kümmert auf ftrengem Tonboden. Böden mit hohem Galsgehalt, zumal in der oberen Schicht, („Saliter- böden“ in Ungarn) find der Afazie nicht günftig. Die Lage muf warn, jowie gegen Froft und Wind gefchügt fein. sm ganzen jehr anfpruchslos. Bodenverbefjerungsvermögen: Sehr gering, wegen locerer Baumfrone, rajcher Berwefung des Yaubes und frübzeitiger Licht- Iteliing. Der Boden verarınt daher unter reinen Beftänden fehr tajeh. Bemerkenswert tt aber ihr Vermögen, mittels dev Wurzel- fnöllchen den freien Sticftoff der Luft zu aflimilieren und dem Boden zuzuführen, wodurch diefer ftiefjtoffreicher wird. Wuchs: Außerordentlic) rafh, zumal in der Jugend, aber bald nachlajjend; fie erreicht felten bedeutende Dimenfionen. Jr Ungarn wird Die Yfasie (im Ntiederwald) bei 20 jährigem Umtrieb 15—20 cm in Br. ftarf und bis 20 m body. Krone [oder und unregelmäßig, |perrig ; häufig Zwiefelwuchs. lite meift tief an- gejeßt und weit ausftreichend. Alter: Wird bis 200 Jahre alt. Sn Briß bei Berlin, einem jehr alten Dorfe in der Mark Branden- burg, jteht eine über 170jährige Afazie, die 1721 durch König Friedrich Wilhelm I dem damaligen Gutsbefiger (Minifter Jlgen) aus Amerifa gejendet umd alsbald gepflanzt wurde. Der Baum gedieh jo vortrefflich, daß ex in den 1840er Jahren jeine ausgebreiteten Äfte farum noch zu tragen vermochte. König Friedrich Wilhelm IV. nahm ihn wiederholt in Augenjchein und ließ ihn abzetchnen. Lichtbedürfnis: Sehr lichtbedürftig, geradezu jonnengierig, die größte Lichtfreundin unter den Laubhölgern. Verhalten gegen Witternngseinflüfe: Gegen jroft jehr enıp- geführt haben. Nach anderen Angaben joll das erite Exemplar diejer Holzart von deifen Sohn Vespafian Nobin 1630 (nach Burdhardt 1638) u dem genannten Garten angepflanzt worden jetn (daher der Name Robinia). — zn den Deutjchen Waldungen bat fte fich jeit etiva 1763 64 eingebürgert (j. Stahl’s Allgemeines öfonomijches Forit-Magazin, VI. Band, ©. 341). Heh, Holzarten. 3. Aufl. 10 146 II. AUbjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. findlich, zumal gegen Frübfrojt; junge Triebe frieren im SHerbit und Winter leicht ab. Berträgt Dürre gut. Stämme mit aus- gebildetem Hauptichafte Jind jturmfeit; Ywiejelftamme brechen aber leicht. Leidet jtarf dur) Schnee, Duft: und Eisanhang (Wipfel- und Aitbrud). Gefahren dur Tiere: Schafe und Ziegen nehmen das Yaub und die jüngjten Triebe an. Hafen und Kaninchen verbeißen, benagen und befchneiden Pflanzen und junge Stämmen mit Vorliebe. rn jchwächeren Schößlingen zeigt jich mitunter aud) Mäufefraß. Unter den nfeften hat fie nur wenige Feinde. Hauptinfeften: 1. Käfer.!) Gemeiner Mtaifäfer (Melolontha vulgaris /%@5r.). Noßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani /@Ör.). Sulifäfer (Polyphylla fullo /.). Mehrere Schnellfäfer (Elater-Itten). Großer Buchenholzborfenfäfer (Xyloterus domesticus Z.). 2. Falter. Goldafter (Porthesia chrysorrhoea Z/.). Afazienmotte (Lithocolletis acaciella Ze/Z.). 3. Schnabelferfe Mfazienrindenlaus (Lecanium robinia= rum Dougl.)?). Gefahren dur Pflanzen: Entwindet jich der Grastegion jehr raih. Mitunter Kernfäule; auch Fasciatton. Woter Ntugelpilz (Nectria cinnabarina /7.), erzeugt die Rot- pujtelfranfbheit. Ausichlagvermögen: Sehr lebhaft; treibt Stod- und Wurzel- loden, leßtere vorwiegend auf flahgründigen und felfigen Böden. Betriebsarten : Hochwaldbetrieb, aber nicht in reinen Be- jtänden anzubauen, jondern nur einzufprengen. Gutes Füll- und Treibholz auf armen Sandböden in Stiefernbejtänden, Die durch Streurechen heruntergefommen find oder durch Naupen- fraß gelitten haben. Guter Feuermantel in Kiefernwaldungen. Am meiften geeignet für Niederwaldbetrieb’), zumal an Dürren Hängen, Lütfenbüßer in heruntergefommenen Eihenfhähraldungen. Bortreffliches Oberholz im Mittelwald; Nopfholzbetrieb. Beliebter 2) Ir den nordmweitlichen Staaten Nordamerifas joll die Afazie (The Locust Tree) etwa im 5—6jährigen Alter vom Locuftsftäfer (Clytus flexuosus) angegriffen und oft in wenigen Jahren zeritört werden. 2) Iniektenichäden in Ungarn (Gentralblatt für das gejammte Forit- meien, 1895, ©. 86). 3), Sberts: Der Afazien-Niederwald (Allgemeine Korit- und Jagd Zeitung, 1899, ©. 168 und dajelbit, 1899, ©. 290). Robinia Pseud-acacia Z. 147 Hierbaum in Anlagen, Parks, an Straßen, auf öffentlichen PBläßen in Städten. Geeignet zur Bindung von Sandjchollen (Ungarn), jowie zur Befeitigung von Schutthalden, Bahndäammen und fonjtigen Böfhungen, weil fich ihre Wurzelfalern fehr rafch in der oberen Schicht ausbreiten. Empfiehlt fih zur Anpflanzung troener Weiden, weil jie den Graswudhs begünitigt. Gutes Hedenholz. Umtriebszeiten: m Hochwald richten ich diefe nach der Umtriebszeit sn HauptbejtandSart, dod) würde jchon etwa 30 bis 40 jähriges Holz zur Herftellung von Grubenhölzern und Bahn- jchwellen verwendbar fein. Überhaupt find bei hoch waldmaäßiger Erziehung niedrige Umtriebe (don 40—50 Jahren) vorzuziehen. Jm Jtiederwald gewinnt man jchon bei 4— 6jährigem Umtrieb rundes Pfahlholz (Mebpfäble), jpaltbares erjft bei 12—15 jährigen Um: trieb. jun Ungarn nimmt der Mfazien-Vtiederwald etiva 70000 ha ein. btriebsertrag bei 20 jährigem Umtrieb 250 fm pro ha.'). Anatomifche Merfmale des Holzes: Das Holz enthält Gefäße, Iracheiden, Holafajern, Faferzellen unb Parendyym. Ningporig. PBorenfreis jehr breit und deutlich. Boren gegen die Außengrenze der Ringe oft zu peripherijchen Linien vereinigt und, außer bei dem jüngiten Jahrring, durch Füllzellen verjtopft, wodurc die Poren auf dem dunklen Grumd als belle, gelbe Bunfte erjcheinen. Technische Gigenfchaften des Holzes: Sehr grob, glänzend. Splint jchmal, weißsgelb; Kern grünlich-gelb oder gelbbraun, riecht und jehmeckt nach grünen Bohnenjchoten. Be hart, jehr jehwer- jpaltig, biegjam (4,22 °/,), elajtiich (1468), jehr feit (12,59), bejigt namentlich große Säulenfejtigfeit, [chiotndet näbio (4,2°/,), in jedem Medium außerordentlich dauerhaft und brennfräftig (80). Spezi- fiiches Grüngemwicht 0,75— 1,22 (im Mittel 0,87); Kufttrodengewicht 0,58— 0,85 (im Mittel 0,77). Kerrbaum; hat giftige Eigenschaften. Gebrauhswert: Sehr geeignet zu Bruftichwellen Eifenbahn- Ichwellen ?) und jonjtigen Erdbauten. Vorzügliches Grubenbolz, Anbau der Akazie. Mitteilung aus Preußen (Gentralblatt für das qelamınte Koritivejen, 1900, ©. 37). !) Die Bedeutung der Afazie für die ungariiche Tiefebene. Aus dem Ytachlaife des verstorbenen Korjtdireftors Beauregard (Gentralblatt für das gefammte Koritwejen, 1887, ©. 153). Bund, Karl: Die Zucht der Ukazte (Zeitichrtit flv Forit- und Nagd- weien, 1899, 5. 199). ?), von Bannemwig, Julius: Der Anbau des Lärchenbaums, der ächten (jüen) Kaftanie und der Afazie im beionderen nterefie der Ge winmung dauerhafter Eijenbabnichwellen. Breslau, 1855, 10% 148 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. wamentlic) gute Türjtöde. WVortrefflide Brunnenröhren. Aus- gezeichnetes Holz für Schiffsbauer (Schiffsnägel), Mafchinenbauer (Radfämme), Tijchler, Wagner (Speichen, Nungen, Geräteitiele, Leiterjproffen), Drehsler und Schniger (Ruder, Nechenzinfen). Liefert jehr Dauerhafte Pfoften zu Einfriedigungen, Neb- und Obitbaumpfähle. Das Laub ift ein jehr nährftoffreiches und leicht verdauliches Sutter; inSsbefondere geeignet für junge Kammer. Die Blüten jind für mtfer jehr wertvoll. 30. Tilia grandifolia Zhrh. Großblättrige Linde, Sommerlinde, Frühlinde. Synonymen: T. europaea Mall. T. mollis Spach. T. pauciflora Zayze. T. platyphyllos ‚Sco?. Polyandria (XII.); Monogynia (1). — Tiliaceae Jzss.; Tilia Z. Baum I Größe Nebenholzart; bedingt berrfchend. Botanische Charafteriftif: Knojipen ziemlich) groß, jtumpf- eiförmig, etwas zujammengedrüct, grünlich- bis vötlich-braun, fein behaart, glänzend. Blätter mwecdjeljtändig, ziemlich lang geitielt, groß, rundlich, amı Grunde fchief=-herzfürmig, zugelpißt, einfach- oder doppelt-gefägt, auf der Ober- und Unterfeite, nament= (ic) aber unten weichhaarig, mit gelblich-weißen Haarbüfcheln in den Nervenmwinfeln, die Unterfeite hellgrüner (grasgrün) gefärbt als die Oberfeite. Junge Triebe glänzend rötlich-braun, fnidig, weichhaarig. Zwitterblüten 2—3 blütig, zu lang geftielten, hängenden Trugdolden vereinigt, mit großen, weichen, zungen= fürmigen, grüngelben Brafteen (Mitte bis Ende uni), wohltiechend. 5 Kelh- und Blumenblätter von gelblich-weißer yarbe. Griffel fäulenförmig, durchaus behaart. Yappen der Szähnigen Narbe aufrecht. Früchte einfamige (felten zweifamige), ca. 10 mm lange und 8 mm breite, hell-lederbraune, filzig behaarte, rund liche Nüschen mit holziger Schale, reichlich noch einmal jo groß als bei der Winterlinde, deutli” 4—5rippig, bei der Keimung 4- 5flappig auffpringend. Samen verfehrt-eifürmig, braun. Jteife: September, DOftober. Abfall: November; jedoch bleiben die Früchte oft bis in den Winter hinein am Baume bangen. Tilia grandifolia Ehrh. 149 Keimdauer: 2 Jahre. Keimfähigfeit: 40-50 °%,. 1 hl wiegt 23—26 kg und enthält etwa 275 000—320 000 Nüßcen. Auf 1 kg gehen etwa 1100012000 Nüßchen. Die Keimung erfolgt exjt im zweiten Frühjahr mit 2 fünf- oder mehripaltigen, handförmigen, dünnen Samenlappen, die breiter al lang jind. Die Primordialblätter eiförmig, zugeipist, ungleich = gejägt und am Grunde fehief-herzförmig. Junge Pflanze im erjten Sahr jehr Elein. Mannbarfeit im 30.—35. Jahr. Die Samenjahre fehren etwa alle 2 Jahre wieder. Rinde lange glatt bleibend, grün- (ich-grau, mit jtarf entwideltem Bafte (Baftbündel in DreiedS- form); im Alter eine flachriffige, dunfelfarbige, nicht jehr jtarfe Tafelborfe; die Rilfe rötlich-weiß durhichimmernd. Wurzel- bildung tiefgehend; jtarfe Herzwurzeln ziehen mit fadenfürmiger Berteilung jhräg in die Tiefe. Verbreitungsbezirt: Ganz Südeuropa, Don Nordfpanien bis nad) Südrußland; in Deutichland nur in den füdlichen Gegenden beimifch. Höhengrenzen: Bayrijcher Wald 900 m, Tiroler und Bapyrifche Alpen 1000 m. Standort: Niederungen, Täler, Vor- und Mtittelgebirge. Sie ift zwar nicht wählerifch in der geognoftiihen Abjtammung des Bodens, verlangt aber tiefgründigen, frifchen und Ioderen Boden (etwa denfelben Feuchtigfeitsgrad wie Die NRotbucde). Am häufigften in den niederen Lagen der Stalfgebirge Deutjch- lands heimifch. In Elimatifcher Beziehung begehrlicher als die Winterlinde. Im ganzen ziemlich anfpruchsvoll. Bodenverbefjerungsvermögen: Vorzüglich, wegen ihrer dichten Belaubung und anfehnlihen Blattgröße. Wuchs: In der Jugend rafch, aber in jpäteren Sahren langfam, im Schluß ähnlic) wie die Notbuche. Schaft hoc) (25 m), gerade, vollholzig, bis zum Wipfel erfennbar. Durd)- mefjer alter Bäume oft außerordentlic) ftarf. Beide Lindenarten erreichen unter allen Waldbäumen Die allerftärkiten Dimenjionen. Krone ei- biS fugelförmig, dicht belaubt, aber nicht jo regelmäßig wie bei der Winterlinde. Oft Maferwucds. Alter: Sehr hoch, 1000—1500 jahre. Die ftärffte Linde ift die Niejenlinde bei Staffelitein (Oberfranfen). Umfang am Boden 24 m, über den Wurzelwiülften 17,10 m, aljo 5,44 m 150 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Durchmeifer. Alter 1100—1200 Jahre. Das Jnnere des Barnes tft hohl. Marichall Bertbhier ritt 1814 durch die Höhlung in den Baum, wendete jein Pferd um und ritt dam wieder heraus, Die zweititärkite Linde ift die jegt faft vollitändig abgeltorbene Linde bei Neuenstadt am Kocher (Württemberg). Durchmeffer in Br. 4,18 m; Kronendurchmefjer 41 m. Alter 1100—1800 Jahre (9). Sie rubt jet auf über 100 jteinernen Säulen. Schon 1504 jang man von ihr: „Ber Nem- ftadt eine Linde ftat, die 67 Säulen bat.” Die Ddrittjtärfite Linde tft die Heederlinde un Kreiie Aichendorf an dev Grenze des Bourtanger Moores, bei der Station Dorchen (Ditfries- land). Der Stamm ift im geringer Höhe Uber dem Boden merkwürdig verengt, indem er Dajelbit nur 11,16 m Umfang, mithin 3,55 m QTurch- mejjer beit. Nach oben verdickt ev jich aber an der Stelle, von welcher die Alte ausgehen, bis zu 18,60 m Umfang oder 5,92 m Durchmejfer. Ar einem bier angebrachten Tijch fonnten 6 Berjonen bequem Pla nehmen. Die Steben-Briüpder-Linde im Kreiie Wehlau, bei dem Gute Sentler- frug, anjcheinend aus jteben Aiten betehend, befigt 8 m Umfang in Br. Alter nahezu 700 Jahre. Die Linde bei Göttingen mißt ebenfall$S 8 m Umfang in Br. Die Linde bei Gerolitein Hat einen Umfang von 7,6 m in Br. Die intereffanteite und wohl auch ftärkfite (?) Kinde in Deffen tft der Luther-Baum zu Pfifflighein in der Nähe von Worms, jet leider nur noch ein Stumpf von 4-5 m Länge, da der Gipfel Durch einen Sturm im Oftober 1870 abgebrochen wurde. Umfang 8-9 m, Turchmeffer ca 3 m. Acht Starfe Alte bilden eine Art von Krone. Nlter 600-800 Jahre). Lichtbedürfnis: Schattenertragend; doc) ift das Beichattungs- verinögen größer als das Schattenerträgnts. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Fröjte mäßig empfindlich; gegen Dürre empfindlicher. Zeigt zwar mitunter Froftriffe, leidet aber mehr an Nindenbrand. Ziemlich fturmfeit; auch gegen Schneebruc, und Eisanhang mwiderftandsfähig. Bon mittlerer Empfindlichkeit gegen Hüttenrauc). Gefahren durch Tiere: Vom Weidevieh wird dem Laub nachgeitellt; vom Wild werden junge Pflanzen bzw. Stammcen verbifjen, gefegt und geichlagen ; Doc) heilen die Verlegungen leicht aus. Die Samen werden von Eichhörnchen und Waldmäufen verzehrt. Hauptinjeften: 1. näfer. Gemeiner Mtaifäfer (Melolontha vulgaris /@0r.). Noßfaftanienmaitäfer (Melolontha hippocastani /@Ör.). Yindenprachtfäfer (Poecilonota rutilans Z.). Vindenborfenfäfer (Cryphalus tiliae /%z.). !) DBemerfenswerte Baume im Großherzogtum Helen in Wort und Bild. Darmitadt, 1904, ©. 6. Tilia grandifolia Ehrn. 151 2. zalter. Weidenholzbohrer (Cossus ligniperda Z.). Blaufieb (Zeuzera Aesculi /.). Schwammfpinner (Ocneria dispar Z.). Lindenjpinner (Phalera bucephala /.). Waldlindenjpanner (Hibernia defoliaria /.). 3. Uderflügler. Hiwei Yindenblattweipen (Selandria annu- lipes Ale. und Blennocampa tiliae A772.) 4. Fliegen. Hmwei Lindengallnrücden (Cecidomyia tiliaria Reaum. und Cecidomyia tiliae Zoew.). Lindentriebmüde (Sciara tilicola Zoew.). 5. Schnabelferfe. yeuerwangze (Pyrrhocorris apterus Z.). Am Stamm, an den Zweigen und Blättern zeigt ich nicht jelten die Spinnmilbe (Tetranychus telarius /.), an feinen Ge- Ipinften erfennbar. Gefahren durh Pflanzen und Sranfheiten: Gegen Grass wuchs empfindlih. Wird von der Mijtel befallen. Kernfäule; Sipfeldürre. Ntoter Stugelpilz3 (Nectria cinnabarina /7.), tötet junge Bflanzen. Ausichlagvermögen: Vorzüglich; nur Stocdloden. Die Stöde haben aucd,) lange Dauer. Bermehrt fich leicht durch Abfenker. Berträgt das Yiten gut. Betriebsarten: Neine Hochwaldbejtände Ddiefer Holzart find, objchon die Linde fich hierzu eignet, in Deutfchland jelten; Doc findet jie jih in fonjtigen Yaubholzhohwäldern als Lücenbüßer einzeln beigemijcht. Cignet jich) auch als Bodenjchußholz; für Kiefern» und Eichenbeftände. Niederwaldbetrieb; Unterholz tim Mittelwald. Auch gutes Kopf- und Schneidelholz. Sehr pafjend zu Alleepflanzungen, für Barfanlagen und Gärten. Häufig auf freien Bläßen im Dörfern und Städten angebaut. Umtriebszeiten: ni Hochwald wie bei der vorherrichenden Holzart; int Ntrederivald 20—80 Nahre. Anatomifche Merfmale des Holzes: Das Holz beiteht aus Gefäßen, Tracheiden, Dolafulern, PBarenchym und Faferzellen. Berjtreutporig. Gefäße zahlreich, aber nicht zu Gruppen vereinigt, deshalb nicht leicht erfennbar. Markitrahlen nod) erkennbar, aber nicht jehr Scharf. YJahrringgrenze undeutlich, als eine helle Buntt- reihe erjcheinend. Technische Gigenfchaften des Holzes: Ziemlich grob, Schwach, jeidenartig glänzend, gelblichweil. Sehr leicht, aber gleichmäßig 152 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. disht, ehr weich, leichtjpaltig (rinnenförmig), wenig biegfam (2,60 °/,), ztemlich elaftiich (1240), wenig fejt (6,93), fchmwindet mäßig (5,6 %/,), von geringer Dauer und Brennfraft (68). Spe= sirisches Grüngewicht 0,61—0,87 (im Mittel 0,74); Zufttroden- gewicht 0,52—0,59 (im Mittel 0,49). Neifholzbaum. Gebraudswert: Als Bauholz unbrauchbar; nur im Hand- werfsbetrieb zu verwenden. Borzügliches Blindholz für Tifchler und zur inneren Ausfleidung von Kutfchen. Wird befonders zu Schnißarbeiten benugt (Holzfyube, Heiligenbilvder, Chriftusbilder, Bilderrahmen, Kinderjpielzeug, £leine Nippfachen). Gutes Dreher- holz. PBadkijten, Eleine Fäßchen für trodne Waren (Mehl zc.) und jyrupähnliche Subitanzen (Honig 2c.) und Zigarrenfiftchen. Scheiben für Mechaniker (zum Polieren von Metallen mit feinem Schmirgel und ON). Bon Snitrumentenmacern und Orgelbauern geihäßt. Liefert jehr weißen Holajtoff und vorzügliche Holzwolle. Aus jungem Holz fertigt man Erntewieden und Zaunreilig. Lindenheifter bilden einen jehr gefuchten Handelsartifel (zu An- pflanzungen an Straßen 2c.). Die Kohle dient zum Zeichnen (Reikfohle), HSolgnumerieren (Griffelkohle), Feinjchleifen der Metalle und findet Verwendung zur Fabrikation des Schiegpulvers. Die Rinde liefert Bat zu Seilen, Tauen, Matten, Körben, Schuhen, Einballagen 2c. und zum Binden. Aus den Blüten, die von den Bienen eifrig aufgefucht werden, bereitet man einen offizinellen Tee. Die Blätter dienen als Biehfutter. Die Samen liefern ein mildes, fühes DI (85 %/,). 31. Titlia parvifolia Ehırh. Kleinblättrige Sinde, Winterlinde, Steinlinde, Berglinde. Synonymen: T. cordata Mill. T. mierophylla Ven£. T. ulmifolia Scoß. T. silvestris Des/. Polyandria (XIII); Monogynia (1). — Tiliaceae Jass.; Tilia Z. Baum I. Größe. Nebenholzart; bedingt herrichend. Botanische Charakteriftif: Nnofjpen etwas fleiner als bei der vorigen, mehr grünlich-braun und fahl. Blätter wecjel- jtandiq, etwas fleiner als bei der Sommerlinde, rundlid, am Grunde tiefer ausgejchnitten und ganzrandig, zugefpißt, Tcharf, Tilia parvifolia Zhrh. 153 einfach- oder doppeltsgejägt, auf beiden Seiten glatt und fahl, oberjeits dunkelgrün, unterfeits bläulich=hellgrün und nur in den Nervenmwinfeln rojtfarben bärtig. Junge Triebe rötlich- braum, fahl. Hwitterblüten in 5—7 blütigen, gelben, hängenden Irugdolden (Ende Juni, Anfang Juli), wohlriechend. 5 Kelch- und Blumenfronenblätter. Griffel unbehaart; Kappen der 5 zähnigen Narbe zulegt wagrecht. Früchte einjfamige, undeutlih 3 bis Sfantige, mehr rumdliche, nur erbjengroße (3 mm lange und 6 mm breite) rojtbraune Nüßchen, teils glatt, teils behaart, mit Dimmer, zerbrechlicher Schale und eingedrüdter Spite. Samen verfehrt=eiförmig, braun. Reife: September, Dftober, 1 bis 2 Wochen jpäter als bei der vorigen. Abfall: gegen Ausgang des Winters, oft erit im Frühjahr. Keimdauer: 2 Fahre. Keimfäbigfeit: 50—60°/,. 1 hl wiegt 25—26 kg und faßt über 800000 Körner. Wuf 1 kg gehen ca. 24 000—26 000 Nüßchen. Alles übrige wie bei der Sommerlinde. VBerbreitungsbezirf: Ganz Europa; bejfonders das djtliche und nördliche bis zum 65° ı. Br. m europätifhen Rußland tritt fie in ausgedehnten reinen Bejtänden auf. mn den deutjchen Wäldern it jie häufiger als Die vorige, u. zw. mehr im nordojt- deutjchen Tiefland als in Süddeutfchland vertreten. Höhengrenzen: Erzgebirge 500 m, Bayrifcher Wald 600 m, Tirol 850 m; jteigt alfo nicht jo Hoch als die Sommerlinde. Standort: Ebenen und Hügelland; bejonders im Auewald und an den feuchteren Winterhängen. Erwädhit am fjchönjten auf frifchen, tiefgründigen Böden der verjchtedenartigiten Gejteine, it aber im allgemeinen genügjamer in ihren Standortsanfprüchen als die Sommerlinde. Ste beanfprucht weniger Bodenfeuchtigfeit und verträgt aud) ein rauberes Klima. Bodenverbefjerungsvermögen: Vorzüglich. Wuchs: Etwas langjamer als bei der vorigen; bat jtarfe Neigung zur Ausbreitung ihrer Krone, die eifürmig, vielaftig und Dicht belaubt it. Sie erreicht im allgemeinen meder Die Stärke, noch die Höhe der Sommerlinde. Alter: Wird auch nicht jo alt alS die Sommerlinde. Die ältefte Winterlinde in Deutichland joll die „neunteilige” auf dem Kaijerituhl (Baden) jein?). ı) Willftomm, Dr. Morig: Waldbüchlein. 4 Aufl. von Dr. War Neumeifter. Mit 54 Abbildungen. Leipzig, 1904 (S. 209-212). 154 II Abschnitt. Die Holzarten im bejonderen. Ber dem Bergdorf enfluh (Berner Oberland) jtebt in ca. 1000 m Meereshöhe eine alte, jest ruinenhafte Winterlinde von 6,78 m Umfang in 1 m Höhe und 18—20 m Kronendurchmefjer. Aus dem bet 5m Höhe ab- gebrochenen Sauptitaınm it ein neuer, fräftiger Schaft von etwa 16 m Höhe emporgewachjen. Yluch aus den zwei fait horizontal verlaufenden Seitenälten haben ftcb neue jenfrechte Schäfte entwickelt '). Lichtbedürfnis: Schattenholzart. Gefahren, Ansjchlagvermögen, Betriebsarten, Umtrichszeiten: Wie bei der Sommerlinde. Eignet ji) namentlich) zu Nlieder- wald in 20-30 jahrigem Ilmtrieb. Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei der Sommerlinde. Technische Gigenshaften des Holzes: Das Holz it etwas Dichter, fchmwerer, biegfanıer (3,46 %/,), ztemlich elaftiich (1261), feiter (7,0) umd brennträftiger als das der vorigen, jchwindet aber itark (7°/,). Kufttrocengewicht 0,52 (im Mittel). Gebrauchswert: Nie bei der vorigen. Der Balt wid in Nußland in ausgedehnter Weile zu Striden, Matten und Ge- weben verarbeitet. 33. Populus tremula Z. Ajpe, Efpe, Hitterpappel?). Varietät: P. t. pendula /7or#. Hänge-Afpe. Mit herabhängenden Zweigen. Dioecia (XXI.) ; Octandria (7). — Salieineae Arch. Populus /. Baum IM. Größe Nebenholzart; gemifchtgefellig. Botanifche Charafteriftif: Rnojpen mittelgroß, eisfegelfürmig, pi, gerade oder etwas nad) innen gebogen, glänzend, rotbraun, fahl, nur wenig flebrig. Blätter wechlelitändig, an langen, jeitlich plattgedrückten Stielen?), fait freisrund oder mwenigjtens breiter als lang, mit furzer Spige, am Rande ausgejchweift- oder buchtigegezähnt, mit ungleich-großen, geraden Zähnen, vberjeits ı) Jacy, Dr. Ernft: Die alte Linde von Yenflub (Tilia parvifolia Ehrh.). (Schweizerische Zeitichrift für YForitweien, 1903, ©. 249). 2) Verwandt bierinit tft Populus tremuloides Mehx. = P. graeca Ait., die griechtiche Aipe. Dieje it aber nicht in Griechenland, jondern m Yordamerifa (Canada bis Carolina) zu Haufe und eignet fich bejonders lie Jandige Boden, ») Mit Ddiefer Beichaffenheit der Blattitiele hängt das Zittern der Blätter (daher der Name „Zitterpappel”) bei dem geringiten Luftzug zus Jamınen. Populus tremula Z. 155- glänzend grün, unterjeitS matt weißgrün, anfangs jeidenhaarig, zulegt fahl. An jungen Pflanzen und Xoden jind die Blätter jehr groß, kurz geitielt, am Grunde herzfürmig, lang zugefpigt und beider- jeits dicht filzgig.. Junge Triebe fait fantig, gelb oder rotbraun, glänzend, filzig behaart. Biele fnotige Kurztriebe. Männlide und weiblihe Blüten jchlaff herabhängende, fchuppige Nägchen, getrennt auf je verfihiedenen Bäumen, erjcheinen vor dem Yus- bruch des Laubes!). Schuppen der Käschen verhältnismäßig ihmal, am oberen Drittel Jügezähnig-eingefchnitten, Dicht Zottig- gewimpert; Narben der weiblichen Blüten fadenförmig, 2teilig, rot (Ende März, April). Die männlichen Exemplare überwiegen?). Srüdte lang geitielte, jchlanfe, vielfamige, 2E£lappig auf- jpringende, Ifächerige, grüne SKapfeln; die Klappen rollen jic) zurüd. Samen jehr flein, oval, länglich, gelblich bis braum, von einem langen, mweiß-wolligen Haarichopf (Pappelwolle) um- geben. Reife: Mai, Juni. Abfall: furz nad) der Neife, jo- bald die Samenfapjeln jic) geöffnet haben. Keimdauer: nur wenige Wochen. Keimfäbhigfeit: gering. Die Keimung er- folgt jchon binnen S—10 Tagen. Die 2 totyledonen jind Elein, geitielt, herzfürmig, fleifchtg, an der Bajıs geradlinig umd beider- jeitS mit etwas pfeilfürmig nad) außen gezogenen Zipfeln. Das Bflänzchen erreicht Ihon im erjten Jahr anfehnliche Dimenfionen. Mannbarkfeit im 25.— 530. Jahr. Samenjahre fait all jährlich wiederfehrend und gewöhnlich fehr reichlich. Ninde lange glatt und glänzend bleibend, graulich-gelbgrün, mit zunehmendem Alter von zahlreihen rundlichen, quer laufenden, dunklen Korf- wüliten durchbrochen; jpäter borfigq, der Yänge nad) flach auf- reißend. Bewurzelung flach ausitreichend, aus einigen Strängen (Armen) bejtehend, mit wenigen Faferwurzeln, ähnlich wie bei der Hainbude. Verbreitungsbezirf: Ganz Europa, mit Ausnahme der ita= lienifchen und füdfranzöfifchen Ebenen, bis zum 70.’ n. Br. Als ihre eigentliche Heimat werden die Tiefländer der deutjchen und ruffifchen Dftjeeprovinzen angejehen. Sie fteigt höher als alle anderen Bappel-Irten. Höhengrenzen: Mitteldeutiche Gebirge SO0O—900 m, Bayrifher Wald 1230 m, Niejengebirge 1250 m, Tirol 1300 m, 1) Auch die anderen Pappel-Arten haben männliche und weibliche, vor dem Laubausbruch erjcheinende Blüten. 2) Dies tft auch bei den Übrigen Bappel-Arten der Fall. 156 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Bayrijche Alpen 1360 m. Syn VWorwegen geht fie fo hoch wie die gemeine Kiefer. nm unferen Wäldern ift fie die am muiften verbreitete Bappel-Att. Standort: Niederungen, Flußauen und niederes Bergland; Zalfohlen und janfte, feuchte Hänge (Winterfeiten). Sie wäcdhlt fait überall, nur nicht auf jehr armen, trocdnen Sand- und in najjen Bruchböden. Feuchter, Humofer, lehmiger Sand (Marjch- boden der Auen) jagt ihr am meilten zu. An Tiefgründigfeit des Bodens jtellt fie feine Anfprüche. Sie verlangt auch feuchte Luft, macht aber jehr geringe Anforderungen an Zuftwärme, wie Ihon ihre häufige Anfiedelung in Froftlöchern erfennen läßt. sm ganzen anjpruchslos und jehr affomodationsfähig. Bodenverbefjerungsvermögen: Sehr gering. Wuchs: Sie gehört mit zu den rafhwüchligiten Holzarten. Schaft gerade aufjtrebend, walzenförmig, bis 25 m hoch), mit rundlich-etfürmiger, dünn belaubter, jchon frühzeitig jich [odernder Strone. Alter: Kann böchitens 100 Sabre alt werden. Die aus Wurzelbrut entjtandenen Stämme dauern nicht jo lange aus. Lichtbedürfnis: Sehr lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Frojthart, auch fait unempfindlich gegen Hiße. Schnee und Eisanhang gefährden fie weniger als Sturm, dem zumal die aus faulen Wurzeln er- wachjenen Stämme leicht unterliegen. Zeigt infolge von Hütten- rauch einzelne Blattbefchädigungen. Gefahren durd Tiere: Wird vom Weidevieh und Wild jtark verbifien, vom le&teren auc) gefegt umd gejchält, bejigt nur geringes Ausheilungsvermögen. Beherbergt eine nambafte Zahl von Snfekten, unter den Bappel-Arten wohl die meijten. Hauptinjeften: 1. Käfer. Gemeiner Maifäfer (Melolontha vulgaris Z@br.). Noßfaltanienmaifäfer (Melolontha hippocastani /@2r.). Sroßer PBappelbocfäfer (Saperda carcharias Z.). Kleiner PBappelbocfäfer (Saperda populnea Z.). Weberboc (Lamia textor /.). Großer roter Pappelblattfäfer (Lina populi Z.). Stleiner roter Pappelblattfäfer (Lina tremulae Zadr.). Vanghalfiger Bappelblattfäfer (Lina longicollis Sw/Fr.). 2. Falter. Wefpenfchwärmer (Sesia apiformis /.). SBappelalasjchwärmer (Sesia tabaniformis Ao£4.). Populus tremula Z. 15 I] Weidenholzbohrer (Cossus ligniperda Z.). Ningeljpinner (Gastropacha neustria /.). Atlasipinner (Leucoma salieis Z.). Schwammfpinner (Ocneria dispar /.). 3. AUderflügler. Gelbbindige tuopfhornblattiweipe (Clavel- laria amerinae /.). Gemeine Hornijje (Vespa crabro Z.). Gefahren durch) Pflanzen 2e.: Durch Graswucs wenig ge= fährdet. Gipfeldürre; Kern- und Wurzelfäule auf nafjen Boden. Afpentoft (Melampsora tremulae Z%xl.), erzeugt Erfranfung und Mbiterben der Blätter; jteht im Generationswechlel mit Caeoma pinitorquum de Bary (auf Stiefer) und Caeoma larieis R. /rtg. (auf Kärde). Exoascus Johansonii Sd@ber., erzeugt Hypertrophie Der Srüchte. Ansihlagvermögen: Von Stode gering; treibt aber jehr üppige Wurzelbrut (namentlich ältere Stöce), wodurd fie ic) hauptfächlich auf natürlidem Wege vermehrt. Auch die fünjtliche Fortpflanzung erfolgt, da Stedlinge weniger gut angehen, haupt- jächlich durch Benußgung der Wurzelloden ; jedoch findet ihr AUn= bau überhaupt nur felten jtatt. Betriebsarten: Jm Laubholzbochwald felten rein!), meijt nur eingefprengt auftretend. Borzügliches Oberhol; im Mtittel- wald. Weniger gut im Niederwald zu bewirtichaften; auc) Ichlehtes Nopfholz. Tritt fat überall in Schlägen und Kulturen durch ihre reichen Wurzelausfchläge jtarf verdämmend auf. Umtriebszeiten: m Hocmwald von der Umtriebszeit Der Hauptbejtandsart abhängig; doc) erreicht fie mieijt [yon mit 50 bis 60 Fahren ihre Hiebsreife. m Niederwald 6-12 Yahre. Anatomifhe Merkmale des Holzes: YZerjtreutporig. WBoren an Größe wenig abweichend, fehr zahlreih. Marfitrahlen jehr zahlreich. Zellgänge nach der Mitte des Stammes häufig, nad) innen ftrahlig. Holzringe deutlich, jchön gerumdet, im höheren Alter etwas wellig. Tehnifhe Gigenjchaften des Holzes: Ziemlich grob, lang= faferig, ziemlich glänzend, weiß bis gelblich-weiß. Xeicht, jehr !, Man findet reine Beitände von geringer Ausdehnung namentlich in den Brovinzen Weit- und Dftpreußen; in größeren reinen Beitänvden tritt fie aber in Rußland und Sfandinavien auf. 158 II. Abjchnitt. Die Hoßarten tim bejonderen. weich), leicht- und jchönfpaltig, ziemlich biegfam (3,33 "/,), elafttjich (1421), ziemlich fejt (8,21), Ihwindet mäßig (4,9 °/,), reißt und wirft jic) wenig, von geringer Tragkraft, im Trodnen ziemlich Dauerhaft, aber im Freien von geringer Dauer, auch von ge= ringer Brenngüte (62). Spezifiiches Grüngemwicht 0,58—0,99 (im Mittel 0,81); Lufttrodengewicht 0,43—0,57 (im Mittel 0,51). Splintbaum. Gebraudhswert: Als Bauholz böchitens im Trodnen zu Dacdhjiparren 2c. verwendbar. Wird in Nupßland zum Bau Kleiner slußfähne verarbeitet. Liefert gutes Blindholz für Mtobilien, Ichöne Neißbretter, Koffer, Packkilten umd Fzäller für trodne Gegenftände (Zuder); Zigarrenfiithen. Wird zu Schindeln, Spänen und groben Schnigwaren (Badtrögen, Mulden, Schüfleln, Iellern 2c.) verarbeitet, auch zur Anfertigung einer Menge Eleinerer Gegenstände (Käften, Hutichachteln, Nonditoreifhdacdhteln, Schirm- behälter, Zmwiwntollen 20.) benußt. Findet Berwendung zum Orgelbau, zur Füllung und inneren Ausfleidung von feinen Wagen (zumal Eifenbahnwaggons) und zu Bremsflößen. Sehr beliebt zur Zündholzfabrifation. Wird auch mit Vorliebe zur Holzichleiferei und Cellulofefabrifation verwendet, weil es jchönen, weißen Stoff liefert. Holzitifte. Die Kohle wird zur Jabrifation von Schießpulver gebraucht. Die Rinde dient zum Gerben und Gelbfärben. uch Die Blätter verivendet man zum Farben. Sinofpen und Winde gefällter Stämme bieten dem Wild im Winter eine beliebte Hung. Als Futterlaub weniger gefchätt als die anderen Bappel-Arten. 33. Populus nigra L. Schwarzpappel, deutihe Pappel, gemeine Pappel, Felbe. Dioecia (XXI.); Octandria (7). — Salicineae Arch. Populus /. Baum I Größe. Nebenholzart; gemijcht-gefellig. Botanische Charakteriftif: inoipen größer als bei der Ajpe, (ang-fegelfürmig, zugejpißt, gerade oder mit der Spite abjtehend, rotbraun, fahl, glänzend, etwas flebrig. Blätter wecdhjelftändig, ana gejtielt, ohne Stieldrüfen, 3 ecfig bis vautenfürmig, länglic) ‚ugelpißt, breiter als lang, ferbzähnig, unten weißlichegrün, auf beiden Seiten und am Nande fahl. Blattjpige lang vorgezogen. Populus nigra Z. 159 unge Triebe fahl, glänzend, blaßgelb (falb)'). Blüten in Kägchen; die männlichen vor dem Herjtäuben dunfelrot, Die weiblihen dünner und grünlicd. Näschenjchuppen fahl, gelb- grün, in lange Wimpern serihligt (März, April). Früchte etwas dicker wie bei der Afpe, von umgekehrt birnförmiger Ge- ftalt. Samten wie bei der Alpe. Reife und Abfall: Mai, Suni. Rinde frühzeitig eine vide, tief- md (ängsrillige, Ichwärzliche”) Borfe bildend. Wurzeln mehr weit ausgreifend als tiefgehend. Berbreitungsbezirf: Europa, bis zum 61.° n. Br. Steigt nicht jo hoch wie die Aipe. Nächjt diefer die häufigite Bappel-Art im Walde. Standort: Ebenen, zumal Flußniederungen und Ufer. Ge- deiht auf Boden jeder Art, wenn er nur [oder umd feucht it. Am liebften ift ihr feuchtsfandiger Grund; jchiweren, jtrengen Boden verträgt fie nicht gut. An Tiefgründigfeit madt jie mäßige Anfprüche. Milde Lagen und freier, (ichter Stand be- fördern ihr Gedeihen wejentlich, was überhaupt für alle Pappel- Arten gilt. Im ganzen anfpruchsios, aber begehrlicher als Die Ajpe. Bodenverbejjernngsvermögen: Etwas größer als bei der Afpe. Wuchs: Nach, aber etwas langjamer als bei den anderen Bappel-Arten und nicht ausdauernd. Schaft gerade und mwalzen- fürmig. Strone groß, im Alter breit abgewölbt, mit vielen jtarfen Slften, welche etwas fchief aufitreben und wenig Sturztriebe bilden. Oft Mafjerwuchs. Lichtbedürfnis: Vichtbedürftig. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Unempfindlich, nur dem Duft- und Eisbruche exponiert. Überfcehwenmungen Durch fliegendes Waifer verträgt jie gut, jolhe durch) Staumajier weniger. Auch gegen Überjchotterung (durch Sand und Geröll) im Flußwald ift fie nicht empfindlich). Gefahren durd Tiere: Wie bei der Afpe. Sonjtige nfetten: 1. Käfer. WBappelprachtfäfer (Agrilus sexguttatus Hbst.). 2. Schnabelferfe. Pappelblafenblattlaus (Pemphigus bur- sarius //rig.). 1) Hiermit hängt die Bezeichnung „Selbe? zujammen. ?) Htermit hängt der Name „Schwarzpappel” zulammen. 160 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, Gefahren durch Pflanzen: Exoascus aureus Zers., erzeugt goldgelbe, blajige Auftreibungen der Blätter. Zeiftet im Ausheilen von Wunden mehr als die Afpe. Ausihlagvermögen: Kräftig; treibt Stod- und Wurzelloden. Läpt jid) am beiten durch Stedlinge, ev. Seßftangen fortpflanzen. Betriebsarten: nm Hochmwald-, Schneidelholz- und bejonders Ktopfholgbetrieb zu bewirtfchaften ; am beiten in Mifchung mit Noterle, Silberpappel, Weiden und jonftigen in Flußtälern ein- heimischen Holzarten. Auch gutes Oberholz im Mittelmald und zu Stodjchlägen geeignet. Yın anbaumwürdigften unter den Bappel-Arten. Empfiehlt fih zur Beltodung verlafjener Fluf- betten, trocengelegter Teiche, Bepflanzung von feuchten Weide- gründen, zum Anbau an Straßen, fonftigen Wegen, Grenzen, Rändern, Ufern (zur Abwehr von Treibeis), auf Dammen, zur Anzucht auf landwirtjchaftliden Außenfeldern 2*. Gibt gute seuermäntel im Nadelmald. Umtriebszeiten: m Hohmwald etwa 80 Jahre; im Stopfholz- betrieb 5—6 ‚Jahre; im NVliederwald 6—12 Jahre. Anatomische Merfuale des Holzes: Wie bei der Afpe, aber ohne Yellgänge. Technische Gigenfchaften des Holzes: Ziemlich) grob, etwas glänzend. Splint weiß bis gelblich-weiß; Stern hellbraun bis braun. Sehr Leicht, jehr weich, leichtjpaltig, wenig biegjan, Ihwad) elaftijch, Fchwindet mäßig (4,0 °/,), von geringer Dauer und Brennfraft (50). Spezififches Grüngemwicht 0,73—1,07 (im Mittel 0,90); Lufttrocengewicht 0,39—0,52 (im Mittel 0,45). Kternbaum. Gebrandswert: ALS Blindholz nächjt der Silberpappel (unter allen Bappel- Arten) vom Tifchler am meiften geichäßt. Sehr geeignet zur inneren Su Dil von Eijenbahnwaggons. Liefert Bacfäjfer und Stiiten zur Berfeı ndung trocdner Gegenftände. Gutes Schnigerhol; (Mulden, Schüffen, fene Holzichuhe 2«.). salchinenmwellen. HZigarrenfiftchen; Zindhölzchen. Findet Ber- wendung zur Dolzichleiferei und Gellulofefabrifation. Die Rinde gibt Flottholz!). Das Laub ift ein gutes Bieh- rutter ') Die Seeftjceher bedürfen des Klottholzes, um ihre Neße ber dem Waller halten zu fürnmen, Populus alba Z. 161 34. Populus alba L. WDeißpappel, Silberpappel. Synonymen: P. major Mall. P. nivea Willd. P. alba nivea ort. Dioecia (XXI.); Octandria (7). — Salicineae Zicı.; Populus Z. Baum I. Größe. Nebenholzart; gemijcht-gefellig. Botanifhe Charakfteriftif: Kınofpen fleiner als bei der Schwarzpappel, eisfegelfürmig, jpit, etwas abjtehend, hellbraun, weißfilzig, nicht flebrig. Blätter wechjelltändig, verfchieden geitaltet, in der Jugend an der Bajis herafürmig, 3—5 lappig bzw. bandfürmig, im Mlter rundlic” oder rumdlich-eiförmig, winflig-gezähnt, oberfeits glänzend dunfelgrün, unterfeits fehnee- weißsfilzig. Junge Triebe jchneeweißsfilzig behaart. Blüten in Käschen; eirumd oder länglich, dünner als bei der Afpe. Käschenfhuppen lanzettfürmig, gelblich-grün, an der Spiße Leicht gejpalten oder geferbt, mit wenigen furzen Wimpern. Staub- beutel purpurrot. Narben fadenförmig, teilig, gelblich-grün März, Anfang April). Samen mie bei der Aipe. Reife: Mitte bis Ende Mai. Ninde lange glatt bleibend, weißgrau; jpäter borfig ımd am unteren Stammende längstiffig, der Afpen- rinde ähnlid. Bemwurgelung anfangs in die Tiefe entwidelt; jpäter verbreiten jic) die langen und zahlreichen Wurzeln nad) allen Richtungen bin, zum Teil nahe unter der Oberfläche. Verbreitungsbezirf: Süd- und Mitteleuropa; namentlich an der Donau und deren Geitenflüffen, am Oberrhein; auch in Sranfreich. Sie tritt im allgemeinen feltener auf als die Schwarz- pappel. Döhengrenze: Süpdliches Europa 700— 800 m. Standort: Niederungen, insbefondere Flußtäler (Rhein, Donau 2c.). Sie liebt fräftigen, tiefgründigen, feuchten, [ocderen Boden (lehmigen Sand) und mildes Klima. Angefchwenmtes Land in der Nähe der Wafjerläufe jagt ihr am meiften zu. Im Anewald zeigt jie eine befonders fräftige Entwiclung. sm ganzen etwas begehrlicher als die vorige. Bodenverbefjerungsvermögen: Wie bei der vorigen. Wuchs: Außerordentli) rafh. Schaft lang, gerade, Stark walzenförmig, doch gern Drehmwüchlig; mit breiter, rumdlicher, Heß, Holzarten. 3. Aufl, il 162 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. [öcferer Krone. m freien Stand erwäcjlt fie zu einem folojjalen Stamm. Oft erreicht fie fcehon mit 40 Fahren einen Durcd)- mejjer von 50O—60 cm und eine Höhe von 2 Im bosnijchen Bezirfe Travnıtf, u. zw. im Orte Turbet, wurde 1886 eine 300 jährige Silberpappel von 2,70 m Durchmefjer in Br. gefällt, Die ganz gejund war und (mit den Ajten) 65,23 fm Holz lieferte!). Im Frühjahr 1821 wurden im Gemeindewald von Worth (bayriche Pfalz) zwei mächtige Silberpappeln, auf Muemwaldboden in nächiter Nähe des Nheinstroms erwachjen, gefällt. Der erite Stamm hatte 3,79 m Durch- mejjer am Stoctende, 46 m Länge und lieferte — troß einer großen Höhlung im Jimern, in der 15—20 Perjonen ftehen konnten — 100 rm Ho. Der zweite Stamm batte 4,67 m Durchmeffer am Stocende, falt 52 m Länge und lieferte 140 rm Holz ?). Sn St. Julien bei Troyes (Belgien) fand Foritinipeftor ECrahay ein Exemplar von 2,30 m Durchmefjer in Br. und 34m Höhe. Stämine von 50 em Stärke werden in Brabant dDurchgehends zu 30—35 Fr. pro fm ver= fauft; jolche von 90-100 em Stärfe finden Abnehmer, die 40—50 Fr. zahlen ?). Alter: Wird 400-500 Tahre alt. Lihtbedirfnis: Lichtbedürftig; Doc jcheint fie etwas mehr Schatten vertragen zu fünnen als die anderen Pappel-Irten. Berhalten gegen Witteruugseinflüfe: Grträgt hohe Külte- BUanEı hier umd da Froftrijie. Start dem Wind ausgejeßte Lagen behagen ihr nicht. Wird vom Eisanhang leicht bejchädigt. Berträgt Über Ihwenmtumgen. Gefahren durch) Tiere und Pflanzen: Wie bei Den beiden vorigen Arten; doc hat fie im allgemeinen wenig von Snjekten und Bilzen zu leiden. Ansjcdlagvermögen: Kräftig; treibt zahlreiche Stocloden und namentlich viele Wurzelausfchläge (noch in 12—18 m Entfernung vom Mutterftamm); läßt ich hierdurch bejjer vermehren als durch Stecdlinge und er Betriebsarten: DOberhol; im Mittelwald und NViederwald- betrieb in milden Stromniederungen, die der Überfchwenmmung ausgejeßt find (Donauauen). Auch zum Schneidelholzbetrieb ge- eignet, weniger zum SNopfholzbetried. Baht zum Unbau an fließenden Gemwäjjern, aber nicht an Waldrändern ımd in Wind» n Niefenbäume (Gentralblatt für das gefammte Foritiwejen, 1886, terheld: Starte Bäume (Allgemeine Forjt- und Jagd-Zeitung, 2). ” Eh zu Te N a MWaldbaum (Schweizeriiche Yeitichrift für Foritwejen, 1901, 305). Populus canescens Sm. 165 lagen. Ein wegen feines malerishen Baumfchlags wirfungs- voller Barfbaum. Umtriebszeiten: m Niederwald 6—12 Jahre; als Schneidel- holz 3—6 Fahre. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Wie bei der Ajpe; Yell- gänge jelten. Technijche Eigenjchaften des Holzes: Ziemlich grob, langfaferig, ziemlich glänzend. Splint weiß; Kern anfangs gelb, jpäter gelb- braun bis braun, zumeilen mit rötlichen Stellen, im grimmen Yus itand nad) alten Kraut oder Weinfählern riehend. Sehr leicht, jehr weich, äußerft leicht- und glattjpaltig, wenig biegjam (2,51°/,), ziemlich elaftifch (1311), wenig fet (7,72), jchoindet mäßig 4,4°/,), von geringer Dauer und Brennfraft. Spezifiihes Grüngemicht 0,80 bis 1,10 (im Mittel 0,95); Lufttrodengewicht 0,40—0,57 (im Mittel 0,45). Kernbaum. Gebrauhswert: Wie bei der vorigen. Der Tijchler verarbeitet unter den Pappeln diefe Art am Liebften, da jie fi) wegen ihrer gleichförmigen Textur wenig wirft, glatt bearbeiten umd gut leimien läßt. Liefert vorzügliche Neigbretter. 35. Populus canescens Sm. $raupappel, graue Pappel!). Synonymen: P. alba-tremula Mn. P. hybrida Dieb. Dioecia (XXIL); Octandria (7). — Salieineae Azc/.; Populus Z. Baum I. Größe. Nebenholzart; gemifcht-gefellig. Botanische Charakteriftif: Knofpen fo groß wie bei der vorigen, ei-fegelförmig, jpit, etwas angedrücdt, dinn-graufilzig, darumter grünlich-braun. Blätter wechjelitändig, rundlic-ei- fürmig, winflig-gezähnt, denjenigen der Ajpe jehr ähnlich, ober- jeits dunkelgrün, umterfeits graufilzig, im Alter fait fahl. yunge Triebe graufilzig. Weiblide Blüten mit gelblichen, Steiligen Narben. Käbchenfchuppen tiefer und regelmäßiger eingejchnitten als bei der Silberpappel. Alles übrige wie bei der Silberpappel. Sie fcheint häufiger als Ddiefe vorzufonmen. — 1) Der Silberpappel jehr nahe verwandt, ein Baltard von P. alba Z. mit P. tremula Z. 11* 164 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, 36. Popuius canadensis Much. Beneine Fanadifche Pappel!). Synonymen: P. latifolia Mxch. P. monilifera Ar., Rojenkranzpappel; jedoch) wird Ddiefe Bappel-Art von manchen Bota- nifern als bejondere Spezies aufgefaßt (2). Barietät: P. serotina 7%. Zrtg. Späte fanadiiche Bappel. Dioecia (XXI); Octandria (7). — Salicineae Xzcı.; Populus Z. Baum I. Größe. II. Anbauflajje. Botanische Charafteriftif: Kınofpen größer als bei der Ajpe und Schwarzpappel, fegelfürmig, zugejpißt, an der Spiße häufig ftarf nad) außen gebogen, gelbbraun, £lebrig, fahl. Blätter wechjelitändig, an langen, breitgedrücten Stielen, größer als bei der Schwarzpappel, falt 3edig, mehr lang als breit, bei ca. !/, der Länge am breitejten, am Blattjtiel abgejtußt oder herzfürmig eingejchnitten, ferbzähnig, auf beiden Seiten glatt, jehön dunfel- grün, am Rande weichhaarig. Bon der Bajis des Blattitiels laufen je 3 Korfrippen am HZmweige herunter. Junge Triebe rund= oder Sfantig, bei den männlichen \ndividuen vötlid und bei den weiblichen gelblid. Männliche Blüten wie bei der Schwarzpappel, mit welcher diefe Art überhaupt große Ahnlich- feit bejißt. Fruchtfnoten der weiblihen Blüten fugelig, von der Größe eines Pfefferforns, 3—Anähtig, mit 3—4teiligen, lappig erweiterten Vtarben (März, April). Früchte und Samen wie bei der Schwarzpappel. Ninde frühzeitig eine raube, tief- rifjige, unregelmäßig längsfantige, graue Borfe bildend. Verbreitungsbezirf: Jim nordöftlichen Noordamerifa (Kanada und PVirginten) heimijch und jehr verbreitet. Seit 1772 in Eus= ropa eingeführt. Die erjt Mitte Mat ergrünende jpäte Verietät it namentlic) in der Umgebung von Braunfchweig häufig. ı) Walther: Die fanadiiche Bappel in der Nhein-Main-Ebene (IULL- gemeine Forit- und Jagd-Zeitung, 1895, ©. 67). —,: Wuchs und Ertrag der kanadischen Bappel in der Nhein-NMlain= Ebene (Allgemeine Forlt- und Jagd- Zeitung, 1895, ©. 343). ) Hausrath, Dr.: Wuchsleiftung der kanadischen Bappel (Populus monilifera Art.) (HForitwillenichaftliches Gentralblatt, 1896, ©. 169). Zirbher: Wuchsleiftung der fanadijchen Bappel (Foritwiflenjchaft- (iches Gentralblatt, 1896, ©. 593). — Ergänzt und berichtigt einige Angaben in dein vorstehenden Artikel, inSbejondere den Preis betreffend, Die fanadiiche PBappel Neue Forftliche Blätter, Nr. 51 vom 20. Dezember 1902, ©. 404). Populus canadensis Mnch. 165 Standort: Tiebt tiefgründigen, nachhaltig friichen bis feuchten, loderen Sandboden (Uuewaldungen), nimmt aber aud) mit ge- ringem Sandboden vorlieb, wenn er durd) Grundwaller von unten befeuchtet wird; jtagnierende Väfle it ihr jedoch zumider. An mineralifhe Bodenfraft jtellt fie mäßige Anjprüche. Unfer Klima verträgt fie vortrefflic. Sn ganzen anfprucjslos. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering; jedocd) etwas größer als bei der Wipe. Wuchs: Aufßerordentlih rajc), noch rajher als bei der Schwarzpappel (gilt insbefondere für die männlichen Eremplare). Sehr entwicdelter, gerader und jelbjt im Freiftand hoc hinauf ajtreiner Schaft bis 30 m Höhe und von bedeutender Stärke. Afte mehr aufgerichtet, etwa in einem Winfel von 45 ° abjtehend und mit zahlreichen Kurztrieben (Unterfhied von der Echwarz- pappel), jodaß eine dichte, etwas länglihe Strone entjteht. ALS Beiipiele für die große Volumenproduftion diejer Pappel-Art jollen folgende nambhaft gemacht werden: In Hinterpommern (Negierungsbezirf Köslin) wurden im Winter 1897/98 19 fanadiiche Bappeln (Alleebäume) im Alter von 52 Jahren ge= fällt, welche zufammen 139,79 {im Derbholz und 35 rm Neijer lieferten, alio durchjchnittlich 7,36 Im Terbholz und 1,84 ım Neiler pro Stamm, Die beiden ftärkften Exemplare batten 1,40 m Etocldurchmeiler, in 2 m Höhe noch 1,10 m und 27 m Länge. Nubbolzanfall 7,75 bzw. 6,00 fm), Eine in Weftdorf (bei Aichersieben) gefällte fanadiiche Pappel lieferte einen Stammabjchnitt, der bei 16 m Länge einen Mittendurchmefjer von 1,65 m hatte. Mafjengebalt 34,30 fm ?). Im Durlacher Mittelwald (bei Karlsruhe) itehen auf 1 ha 705 Stüc 14jährige Kanadiiche Bappeln mit 285 fm Maffje; mithin 20 fm jährlicher QDurchjchnittszumachs. Stämme von 31jährigem Alter dajelbit bejigen bis 2,93 fm Maffe. 40-50 jährige Stämme erreichen Durchmeifer von 50 bis 80 em und Höhen von 27—30 m). Sn der Anoblochsaue und den anftoßenden Wiejen (Heffen) beträgt die Stammftärfe 34 jähriger fanadischer Pappelıı 60-80 cm in Br. — 55 zur Fällung gelangte Stämme hatten eine Kreisfläche von 16,154 qm; ihre Auf- arbeitung ergab 106,89 fm Nutholz und 86,74 fm Brennholz (exkl. Stoc- holz), mithin im ganzen 198,63 im oder 3,52 fm durchjchnittlich pre Stamm. Auf dem Wege der Cubmilfion verkauft, brachten fie den itattlichen Erlös 1) Kißling: Anbau der fanadiichen Pappel (Populus monilifera) (Allgemeine Fort und Jagd-Zeitung 189, ©. 251). 2) Ajchersleben, 5. Januar (Allgemeiner Holzverfaufs-Alnzeiger, Nr, 4 vom 22, Januar 1895). 3) Die Ausstellung von Waldpflanzen im Schloßgarten zu Durlach von Foritmeifter Zircher. 166 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. von 2439,09 M. (abzüglich 279,42 M. Hauerlohn) oder für 1 fm 12,60 M. und im Durchjchnitt für einen Stamm 44,36 M. Neinerlös. Alter: In Deutjchland gibt es 3. 3. 100— 120 jährige Stämme. Lichtbedirrfnis: Sehr lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Froft und Hiße unempfindlich. DVerträgt Überfehwenmungen gut. Gefahren durch Tiere und Pflanzen: Wie bei der Ajpe und der Schwarzpappel. Der gefährlichite Feind unter den \ynjetten ift der Weidenholzbohrer (Cossus ligniperda /.). Wird aud) von der Miftel befallen. Ste heilt Beichädigungen leicht aus. Ausschlagvermögen: Kräftig und nachhaltig ; treibt aber nur Stodloden. Betriebsarten: m Hochwald an geeigneten Standorten (Flußmwaldungen) teils rein anzubauen, teils als Schuß- und Treibholz in Laubbolzhegen. Gutes Dberhol; im Wlittelmalpd. Eignet fih zur Bewirtfchaftung im Kopfholz- und Schneidelholz- betrieb, auc) zum Einwachen in den Ntiederwald (Eihenfhälwald) bei Überführung desjelben in Mittel- oder Hochwald. Straßen und Barkbaum. Der Anbau verlohnt Jich ferner auf entlegenen Feldern, wo die Düngung nicht rentabel ijt, an Wiejenrändern, Bachufern, Nainen, in verlaffenen Sandgruben 2. Ber Anpflan- zung ijt weiter Abftand geboten, da fie im engen Schluß nicht gut aushält!). Berträgt die Atung gut. Umtriebszeiten: m Hochwald und Mittelwald 30 —40 Yabre; im Niederwald 6—12 Jahre. Anatomifche Merfmale des Holzes: Wie bei der Shwarzpappel. Tehnifche Gigenfhaften des Holzes: Ziemlich) grob, lang= fajeriq, ziemlich glänzend. Splint weiß; Kern hellbräaunlid). Sehr leicht, Tehr weich, außerit leichtipaltig, ztemlich bieglamı (3,30 %/,), Ihwach elaftiich (1030), Tehr wenig feit (5,98), Ichmwindet mäßig (4,9 /,), wirft jic) nicht, von geringer Dauer und Brenn fraft (50). Spesififches Srüngewicht 0,851—0,93 (im Mittel 0,57); Lufttrocdengewicht 0,39— 0,48 (im Mittel 0,44). Kernbaum. Sebrauhswert: Gutes Tifchlerholz (Dielungen, Tifchplatten, BlindHolz für Möbel). Zu Schnißwaren aller Art verwendbar. Gutes Kiftenholz. Zündhölzchen. Liefert Holzitoff und Celluloje. ı) Kern, E: Eme Aufforitung der Kanadijichen Bappel im Yorit- verband (Neue Forftliche Blätter, Ne. 29 vom 30. Juli 1904, ©, 225). — Dieje Pflanzung tft in 4,80 m Abjtand im Quadratverband zwilchen Weiden ausgeführt worden. Populus pyramidalis Roz. 167 37. Populus pyramidalis Roz, Pyramidenpappel, italienifche DPappel, gemeine Pappel, Spitpappel.') Synonymen: P. dilatata 4:2. P. fastigiata Des/. P. italica Zudw. P. pyramidata Mach. Dioecia (XXII.) ; Octandria (7). — Salicineae Xich.; Populus Z. Baum I Größe. Nebenholzart; gemifcht-geiellig. Botanische Charafteriftif: Anofpen denen der Schwarz- pappel ähnlich, aber Eleiner, heller. braun und ohne flebrigen Überzug. Blätter wechjelftändig, an langen, breiten Stielen, 3—4edig bzw. rautenförmig, zugejpißt, viel breiter als lang, etwa in der Mitte am breitejten, an der Bajıs mehr herzfürmig als bei der Schwarzpappel, ferbzähnig, auf beiden Seiten fahl. Bei den weiblichen Bäumen find die Blätter merklich größer als bei den männlichen, auch dunkler grün. Junge Triebe gelb, glänzend, fahl. Blüten denen der Ajpe ähnlich; jedoch Jind die ägchen- Ihuppen fahl (März, April). Die weiblichen Exemplare Diefer Art jind jo jeiten, daß erjt auf etwa 300 männliche Pyramiden pappeln eine weibliche fonmt”). Samen wie bei der Wfpe. Reife uno Abfall: Mai, Junt. Die Keimung frifchen Samens erfolgt jchon nad) 3—5 Tagen. Die Keimlinge erreichen bis zum Herbit etwa 25—830 cm Höhe. Ninde frühzeitig eine Dice, tief- gefurchte, längsriflige Borfe von graubraumer oder gelblich-grauer ssarbe bildend. Wurzeln bei Fortpflanzung durd) Stedlinge mehr flac und weit jtreichend (2—4 jchräg eindringende Vueln); bei der Fortpflanzung dur) Samen entwicelt jich hingegen eine Bfabhlwurzel. Verbreitungsbezirf: Uriprünglich Perjien; wurde von da über Italien (Lombardei) etwa in den 1740er Jahren nad) !) Dieje Bappel-Art wird von vielen Autoren für eine Pyramtden= VBartetät der Schwarzpappel (P. nigra ZL.) gehalten. Sie fommt zwar im Walde nur vereinzelt vor, ift aber jonst in Deutichland als Straßen, Barf- und Gehöftbaum jo häufig, daß wir ihre Aufnahme in Diejem Leitfaden fir nötig erachtet haben. 2) MWerbliche Stämme befinden ich in Deutichland nur an 5 Orten, u. zw. bei Frankfurt a. d. Oder, Berlin, Braunjchiweig, Karlsruhe und Schwegingen. m nordweftlichen Böhmen (Nevier Neudorf des Forit- bezirfs Domansie) ftehen 4 Sremplare, 168 1I. Ubjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Deutfchland gebradht und Findet fic) dajelbit allenthalben. Ym Norden des Punjab zwijchen 650 und 1600 m Mteereshöhe wild wacjend. Standort: Ebenen. Ste ijt ziemlich bodenvag, verträgt aber weniger Bodenfeuchtigfeit als Schwarz- und Gilberpappel; feuchte oder gar nafje Standorte jagen ihr Daher nicht zu. Sie bevor- zugt frifchen, tiefgründigen Boden von mittlerer Stonfiltenz und beanjprucdht ein mildes Klima. ‘m ganzen anfprucdjslos. Bodenverbejjerungsvermögen: Sehr gering. Wuchs: Nafh. Schaft gerade, Ichlanf, bis zum Außerjten Wipfel erkennbar, aber abholzig, jtets etwas nad) linfs gedreht und jpannrücig, wodurd) feine Qualität als Nußholz wejentlic) beeinträchtigt wird. lite mit zahlreihen Kurztrieben verfehen, aufrecht jtehend, fajt angedrüdt, den Schaft nad) allen Seiten Hin gleichmäßig umgebend, jfodaß eine jchön regelmäßige, jchlanke, walzenfürmige Krone entjteht. Lichtbedürfnis: Lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Wird mitunter durd) Frühfröfte und ftrenge Winter!) mitgenommen. Leidet durd) Sturm, noch mehr durd) Duft und CEisanhang. Ein guter Blißableiter; zumal hohe, freiftehende Stämme mit trodnen Spißen. Gefahren durch Tiere: Wie bei den vorgenannten Bappeln. Gefahren durd) Pflanzen: Exoascus aureus Z’rs., veranlaft blafige, goldgelb gefärbte Auftreibungen an den Blättern. Didymosphaeria populina Vzll.?), bewirkt Diürrwerden und jchlieglih Abjterben der Zweige. Noftrup bezeichnet den Barajiten Dothiora sphaeroides 77. als Urfache (2). Ausichlagvermögen: Etwas geringer als bei der Schwarz- pappel; treibt gern Wurzelbrut. Betriebsarten: Vortrefflicher Schneidelholzbaum; aud) als DOberholz im Mittelwald geeignet, paßt aber nicht zum Stod- Icjlagbetrieb. War früher ein beliebter Alleebaum, kommt aber als folcher immer mehr in Wegfall, weil jie bei ihren jtarfen Wurzelanläufen den Kulturgewäcdjfen der anftoßenden cker mehr- ’) In dem überaus ftrengen Winter 1879/80 haben die Pyramiden: pappeln in ganz Deutjchland außerordentlich gelitten, 2) Das AUbfterben der Vyramidenpappeln (Gentralblatt für das ge= lammte Forftwejen, 1892, ©. 266). Salix Caprea Z. 169 fah Schaden bringt (durch Bodenverwurzelung und Entzug mineralifcher Nähritoffe,, Ein pajjender Grenzbaum zur Be- zeichnung der Eigentumsgrenzen; macht ji auc), einzeln oder in Gruppen angebaut, gut in Tälern und weiten, font baum- leeren Ebenen (jchon der Drientterung wegen, namentlich bei Schneetreiben). Umtriebszeiten: Als Schneidelhog 3—6 Tahre. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Wie bei der Schmwarz- pappel. Tehnifche Gigenjhaften des Holzes: Ziemlich) grob, lang- fajerig, ziemlic) glänzend. Splint gelblich-weiß ; Kern hellbräun- lih bis braun, in frifhem Zuftand nac) gegerbtem Leder riechend. Sehr leicht, ehr weich, leichtipaltig, wenig biegjam, jchwadh elaftifch, Shwindet gering (4°/,), von geringer Tragkraft, auch von geringer Dauer und fehr geringer Brenngüte (40). Spe- atrifches Grüngewicht 0,71—0,84 (im Mittel 0,78); Qufttrocen- gewicht 0,40—0,44 (im Mittel 0,42). Kernbaum. Gebrauchswert: Wie bei der Schwarzpappel, jedoch) it das Holz beim Tijchler weniger beliebt, da es zu langfajerig und raub ift. Beim Hobeln reißen Die YJafern lang und tief ein. 38. Salix Caprea L. Sahlweide, Sohlweide, gemeine Sahle, Sohle, Palmweide, 1WDerftweide!). Synonymen: S. hybrida Frl. S. tomentosa ‚S7g. Dioecia (XXII.); Diandria (2). — Salicineae Kich., Salix Z. Baum II. Größe oder Hochitrauch. Nebenholzart; gemifcht-gejellig. Botanische Charakteriftif: Rınofjpen (Laubfnojpen) ztemlic) !) Wimmer, Dr. phil. Friedericus: Salices europaeae. Vratislaviae sumptibus Hirt, 1866. Slavicef, Fr. Jol.: Tabellen zum eriten Studium der Weiden Böhmens, Mährens und Schlefiens (Gentralblatt für das gejamınte Forit- mwejen, 1892, ©. 313). In Deutjchland gibt es — abgejehen von den Bartetäten — etwa 40 -50 Weiden-Arten, von denen 12 in Noxrddeutjchland vorfommen. Die vielen Baftarde, die gerade bei diejer Gruppe durch gegenjeittige Befruchtung entftehen, erjchweren das Studium bedeutend. Wir haben nur die wichtigiten und am meiften verbreiteten Wald- und Kulturweiden in diejem Leitfaden aufgenommen. 170 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. aroß, eisfegelförmig, jpiß, zufammengedrüct, mit abjtehender Spige, > jchneidig, glänzend, gelblich-braun, anfangs flaumig, |päter fabhl; an jungen Loden bejonders groß. Blütenfnofpen Did, dırnfel- braun. Blätter wechjelitändig, furz gejtielt, jehr groß, eifürmig oder elliptiich, in der Mitte am breitejten, flach), zugefpigt, mit zurücgefrümmter Spiße, jchwach wellig=geferbt, oft falt ganz- randig, oberjeits Ddunfelgriim und falt fahl, unterjeits bläulic)- grün und weißsfilsig (namentlich die Nerven). Nebenblätter £lein, halb-nierenförmig, bald abfallend. Junge Triebe rund, in der Jugend feinsfilzig, Ipäter fahl, olivengrün bis Dumfel- braun. Männliche und weiblihe Blüten („PBalmfägchen”) ichuppige Kätchen, getrennt auf verfchtedenen Bäumen!) (März, Ypril, vor dem Laubausbrucd erfcheinend). Männlidhe Kätßchen eifürmig, glänzend jilberweiß behaart; jede Blüte mit 2 getrennten, nicht behaarten Staubfäden und 2 fächerigen, blaßgelben Staub- földhen. Werblidhe Käschen fißend, fur; mwalzenfürmig, grünlih. Schuppen an der Spite Ihmwärzlich. Griffel jehr furz, Stielchen der Fruchtfnoten 4—6 mal fo lang als die Honigdrüfe. Samenfapfeln lanzettfürınig, graufilzig, lang geftielt, in 2 Slappen aufipringend, Die ji) rücmwärts zufammentollen. Samen jehr £lein, dunfelbraun, von einem langen, weißen Haarfchopf umgeben. Neife und Abfall: Ende Mat, Juni. Keimdauer: bei allen Weiden-Arten äußerft furz (8--10 Tage), zumal wenn die Samen an trocdnen Orten aufbewahrt werden. Die Keimung erfolgt bei friihem Samen nah 2—3 Wochen mit 2 £leinen, eiförmigsrundlichen, nach dem Stielchen bin jpiß zu= laufenden Kotyledonen. Die Samenjahre fehren fajt alljährlich iwieder?). Ninde anfangs glatt oder fein-längsriljig, grünlich- grau, glanzlos; jpäter ajchrau, der Länge nad) nebartig auf- reißend und eine tiefriffige Borfe bidend. Wurzeln anfangs ztemlich tief eindringend, |päter mehr flach und weit ausjtreichend. Berbreitungsbezirf: Ganz Europa; überall eine gemeine Waldweide. Steigt höher als die nachjtehenden Weiden-Atrten. Höhengrenzen: Erzgebirge 670 m, vereinzelt bis 1000 m, Niefengebirge 1150 m, Vfterreichifche Alpen 1320 m, Bayrijcher Ydald 1350 m, Starpathen 1400 m, Bayrifche Alpen 1700 m. Standort: Niederungen und Hügelland, verjteigt jich aber ') Dies gilt für alle Weiden=VIrten, ’ ?) Dieje Bemerkung gilt für alle baumartigen Weiden, Hierzu ge= hören — außer $. Caprea — auch S. einerea, S. alba und S. fragilis. Salix Caprea Z. E71 in Gejellfhaft der Buche auch ins Gebirge. Sie bevorzugt fräftige, friihe Waldböden, nimmt jedod) auch mit trocdnen Boden vorlieb, wie ihr VBorfommen auf verödeten Kalfböden und Schutthalden bemweilt. Siedelt jich oft auf naften Fels an, wo= raus hervorgeht, daß fie einer vorausgegangenen Bermwitterung und Bodenfrume faum bedarf. Vtordhange werden bevorzuat, Südhänge hingegen in der Regel gemieden. In flimatifcher Hin- jiht macdt fie geringe Anfprüche. ym ganzen jehr genügfam. Bodenverbefjerungsvermögen: Nicht belangreich), aber doch größer als bei den übrigen Weiden-Arten, wegen breiterer Blätter. Wuchs: Sehr rafh. Halbbaummeide von jperrigem Wuchs, mit Iocerer, bejenförmiger Krone und einer ziemlich jtarfen Be- laubung. Alter: Erreicht fein hohes Alter. Lichtbedürfnis: Lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Umempfindlich, mur Durch Überschwemmungen (im Sommer) leidend. Gefahren durd; Tiere: Wird vom Wild gern verbiljen, auc) von Mäufen (Wiühlmaus) benagt und vom männlichen Nehmild gefegt. Die auf ihr vorkommenden jchädlichen nfekten finden ich jpäter bei der Weihmweide (©. 175) aufgezählt. Gefahren durch Pflanzen 2c.: Leidet Durch Graswuchs wenig. Bon Bilzen it hauptjächlih der Sahlweidentoft (Melampsora salicis Capreae ers.) zu nennen, welcher die Blätter befällt und deren vorzeitigen Abfall verurjacht. Mich andere Melamp- sora-Arten jchaden ähnlich. Häufig Kernfäule. Ausjchlagvermögen: Kräftig. Betriebsarten: Niederwaldbetrieb ; liefert aber nur Brenn und Falchinenbolz, jowie Wieden. Yu Laubholzhohwald (Ntot- buche) tritt jie oft verdammend auf, verfällt daher dem Nteint- gungshieb. Sie eignet jich aber zur Borfultur im Hochgebirge, weil jie durch das Korrofionsvermoögen ihrer Wurzelm zur Bes fürderung der Krumebildung und zugleich zur Bodenbindung beiträgt.!) m Sopfholz: und Schneidelholzwald ohne Bedeutung. !) von Ftihbach, Dr. Carl: Die Ealweide als Holzart zur Vor=- kultur (Schweizerische Zeitichrift für Foritiwejen, 1896, 5, 281). 172 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Umtriebszeiten: m Vliederwald 10—15 Tahre. Anatomifche Merfmale des Holzes: Das Holz beiteht aus Gefäßen, Tracheiden, Libriformfafern, Parenhym und Faferzellen. Gefäße gleichmäßig verteilt; nur hier und da bleiben wurmfürmig verlaufende Stellen frei. Sparfame Zellgänge. Technische Eigenjchaften des Holzes: Ziemlich) grob, ziemlic) glänzend. Splint gelblicd” bis rütlich-weiß; Neifholz hellvot; Kern ebenfalls hellvot oder braungelb, gewäjlert, d. 5. unregel- mäßig verlaufende dumfle Linien und Honen zeigend. Leicht, weich, leichtipaltig, jehr biegjam, elaftifh, wenig feit, Jchwindet mäßig (5 °/,), ziemlic) dauerhaft, unter den Weiden Das beite Brennholz (bis 75). Spezifiihes Grüngewicht 0,73—0,97 (im Mittel 0,85); Lufttrodengewiht 0,43—0,63 (im Mittel 0,56). Nteifholgfernbaum. Gebranhswert: Gutes Falchinen- und Zaunbolz; liefert au) Reifitangen. Sm Süddeutfchland verwendet man das Holz zu Weinbergspfählen. ignet ji zu allerlei Spaltwaren, zumal Siebböden; auch zu groben Flechtarbeiten (Tragförbe). Die Kohle findet zur Schießpulverszabrifation und als Vtumerier- fohle Verwendung. Die Rinde dient als Farbitoff, Bindmaterial, zur Herftellung geflochtener Schuhe der Bauern (Nußland). Man verwendet fie auc) zum Serben von feinem Leder. Das getrodnete Yaub ijt ein gutes Winterfutter für Schafe und Ziegen. Die Samenmwolle it ein Surrogat für Watte; fie wird verwebt umd zum Yus- jtopfen von Kiffen benugt (Nußland). 39. Salix cinerea L. Braumweide, Wafferweide, Werftweide, großer Werft. Synonymen: S. acuminata AZzll. S. aquatica ‚Sm. S. lanata. Pal. Dioecia (XXIL); Diandria (2). — Salicineae Kich.; Salix Z. Baum II. Größe, häufiger Hochftraudh. Nebenholzart; gemijcht- gefellig ; mit S. Caprea Z. nahe verwandt. Botanifhe Charakteriftif: Nnofpen länger als bei der Sahlweide, ei-fegelförmig, zufammengedrüdt, Zjchneidig, matt- braun, graufilzig. Blätter wechfelftändig, fcehmiäler alS bei der Salix einerea Z. 173 Sahlweide, verfehrt-eiföürmig oder lanzettlih), fur; zugefpikt, runglig, wellenförmigsgejägt, oberjeits bleibend furzhaarig und mattgrün, unterjeitS graugrün, jammetfilzig mit umgebogenem Rand. Nebenblätter groß, nierenfürmig, bleibend. unge Triebe did, gelblich-grau, dicht jammetfiljig. Männliche Käschen länglich-walzig; jede Blüte mit 2 am Grunde behaarten Staubfäden und fait fugelrunden, blaßgelben Staubfölbchen. MWeiblihe Kasgchen fitend, (März, April, vor dem Laubaus- brud). Schuppen am der Spite jchwärzlid. Griffel jehr furz. Stielhen der Fruchtinoten 4Imal jo lang als die Honigdrüfe. Samenfapjfeln aus eifürmigem Grunde, lang lanzettlich, filzig, geitielt. Samen jehr klein, mit Haarfhopf. Neife, Abfall und Keimung: wie bei der vorigen. Rinde ajchgrau, bis- weilen mehr grünlicy, ähnlich der Sahlweidenrinde. Bemwur- zelung flad. VBerbreitungsbezirf: Zajt ganz Europa und ein großer Teil Ajiens; überall gemein. Höhengrenzen: Deutjche Gebirge 600 m, Ylpen 660 m, Böhmifchemährische Sudeten 880 m. Standort: Wafjerreiche Niederungen, Bruchböden. Häufig an Badhufern, feuchten Waldrändern und an Wiefen. Sm ganzen jehr genügjam. Bodenverbefjerungsvermögen : Gering. Wuhs: Nafch, aber jperrig. Bildet vorherrjchend einen bis 6 m hohen Strauch. Schaft älterer Individuen Spannrüdig, an Höhe der Sahlweide nadjtehen?. Lichtbedürfnis: Lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe und Gefahren: Wie bei der Sahlweide. Ausihlagvermögen: Lebhaft. Betriebsarten: Bildet jelten ein Objekt des Anbaus, kann aber in VWiederwaldungen als Lüdenbüßer in Betraht kommen. Eignet jih zur Bildung von Entenremifen. Umtriebszeiten: Bon der Hauptbeitandsart abhängig. Anatomifhe Merfmale und tednifche Eigenjchaften des Holzes: Wie bei der Sahlmweide. Gebrauchswert: Nutmwert gering; liefert außer Brennholz aud) grobe Korbitöcde. Die einjährigen Stodausjchläge jind aud) als Bindweiden benußbar. 174 II. AUbjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. ‘ 40. Salix alba 1. Weiße Weide, Baummeide, Silberweide. Varietäten: S. a. var. vitellina Z., Dotter= oder Goldweide. Mit etwas fürzeren, weniger jilberweiß-behaarten Blättern, dotter= bis rotgelber Ziweigrinde und vielen fleinen Jtebenziweigen. Die Hauptvartetät. | S. a. var. argentea IM». (Cigentliche) Stlberweide. Mit jilberhaarsfilzigen Blättern. Dioecia (XXI); Diandria (2). — Salicineae Xich., Salix Z. Baum I. Größe. NVebenholzart; gemijcht-gejellig. Botanische Charafterijtif: Anojpen Elein, lang fegelfürmig, Ipiß, ehr jtarf zufammengedrücdt, dem Zweige Dicht anliegend, 2 fchneidig, rötlich-gelb, jtellenmwetje leicht weißlich-behaart. Blätter wechjelitändig, furz geitielt, Icehmalslangettförmig, 3 - 4mal länger als breit, lang zugefpißt, Flein=gejfägt, oberjeits trübgrün, unters jeitS blaugrün, beiderjeits weißsjeidenhaarig (mamentlich unten). Nebenblätter £lein, lanzettlih. Junge Triebe rotgelb bis rötlich, glänzend, behaart. Männliche Blüten jtets nur mit je 2 Staubgefäßen. Weiblihe Näßchen geitielt, gleichzeitig mit den Blättern (Ende April, Mai). Schuppen gleichmäßig gelbgrün, bald nach der Blüte abfallend. Griffel kurz. Stielchen der Fruchtinoten faum fo lang wie die fehr furze Honigprüfe. Samenfapfeln aus eifürmigem Grunde jpiß zulaufend, oben abgeftumpft, fahl, zuleßt etwas geitielt. Samen und Keimung wie bei der vorigen. Ninde frühzeitig der Länge nad auf- reißend, gelblich-grau und eine tiefrijfige Borfe bildend, ahnlich) der Ufazie. Wurzeln in der Oberfläche weit verbreitet. Verbreitungsbezirf: Europa, bis zum 62.° n. Br.; mehr im Süpen als im Ntorden verbreitet. Höhengrenzen: Erzgebirge 500 m, jüddeutjche Gebirge SOO m. Standort: Niederungen; in den WAuemwäldern der Stroms täler. Sie liebt friichen bis feuchten, loceren Boden (lehmige Sandböden) und beansprucht einige Tiefgründigfeit. sm ganzen ziemlich anjpruchslos. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering. Wuchs: Sehr raf. Zu Gabelmuchs und ftarker Teilung in te und Zweige geneigt, die herabhängen und eine zierliche, Salix alba /. 1.75 (odere Krone bilden. Sie erreiht den größten Längenwud)s unter allen Weiden-Nrten und bejigt eine große Lebenszähigfeit. Su den Nheinmwaldungen tritt jie häufig baumartig auf. Man findet bier Stämme von 20 m Höhe und darüber mit Durch- meffern von Im in Br. und Darüber. Eine jehr Starke, alte Weide befindet fich in der Nheinaue oberhalb Straßburg an Iinfen Ufer des kleinen Rheins. Sn 2 bis 4 m über dem Boden zerteilt fich der Ban — vermutlich infolge früheren Köpfens in 12 jehr itarfe Hauptäfte. Umfang in 1 m über dem Boden 6,20 m. Höhe 93_924 m. SKronendurchmeffer fat 20 m. Der Stamm tft noch nicht an- brüchig ')- Sn den Baumjchulen der Firma Booth in Flottbef ber Altona jteht ein Eremplar von 7,Lm Umfang in Im über dem Boden und 19 m Höhe. Alter 200 Jahre mach Miele) SR Auf dem Landgut des Oberit Naville, 300 m vom Landungsiteg in Bendlifon am Zitrichiee, Tteht — auf Sceauffüllung und Daher Itets feuchtem Boden — eine Silberweide von 8 m Uinfang in 2 m über dem Boden und 21,m Höhe. Die Krone wird aus 7 ftarfen, 3 m Über dem Boden angejegten Aften gebildet, deren Umfang an der Bafıs von 1,25 bis 2,10 m jcehwanft. Der größte Kronendurchmefler beträgt 19,5 m). Alter: Bis 200 Jahre, erreicht aber gewöhnlich, infolge des Köpfens, faum ein Alter von 100 Sahren. Fihtbeditrfnis: Sehr lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüfle: Unempfindlich gegen Froft, Kälte und Hige. Mitunter Sroftrilfe. Sie verträgt lIber- Ihmwenmungen Wochen lang, leidet aud) nicht Durch Überlagerung von Schotter und Sandgeröll. Gefahren durd Tiere: Leidet dur) Wild und Mäufe, heilt aber den Berbi infolge ihrer guten Neproduftionstraft leicht aus. Der Biber fehneidet fchenkeljtarfe Stämme ab. Hauptinjfeften: 1. Käfer. Weißbunter Nüffelfäfer (Cryptorrhynchus la- pathi /.). Weberbocf (Lamia textor /.). . Bappelbocdfäfer (Saperda carcharias /.). Afpenbocfäfer (Saperda populnea Z.). Zweipunftiger Weidenbodfäfer (Oberea oculata Zu): ) Leo Anderlind: Beichreibung einer jtarfen Silberweide (8. alba Z.) (Iharander Foritliches Jahrbuch, 51. Band, 1901, S. 147). 2) Mield: Die Niejfen der Pflanzenwelt. Leipzig und Heidel- berg, 1863. 3) Badour: Die große Weide von Bendlifon (Schweizerijche Beit- ichrift für Forftweien, 1901, ©. 70). 176 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Gelbbrauner Birfenblattfäfer (Galeruca capreae Z/.) und fonjtige Blattfäfer'). . Falter. MWeidenholzbohrer (Cossus ligniperda Z.). Ytlasfpinner (Leucoma salieis Z.). Schwanmjpinner (Ocneria dispar /.). Gefahren durch Pflanzen: Berhält Jic) in Diejer Beziehung wie die vorige, ift aber etwas empfindlicher gegen Graswuc)s. Wird von der Mijtel befallen. Hauptpilze auf alten Weidenftammen: Polyporus ig- niarius 7r. (häufig), Polyporus sulphureus Zull., Agaricus salienus ers. und A. ostreatus ers. (jelten). Diejelben ver- urfachen teils Not-, teils Weikfaule. Ansschlagvermögen: Kräftig. Fortpflanzung durc) Stedlinge und Setitangen. Gilt auch für alle folgenden Weiden-Atten ?). Betriebsarten: Am beiten Nopfholzbetrieb, auch Schneidel- holzbetrieb ; weniger gut im Niederwald (die Varietät S. vitellina paßt hierzu beffer). Gutes Uferfhußholz, indem es Beihädigungen durch Treibeis verträgt. Allee und PBarkbaum; auf Dämmen, an Nainen, in Überfcehwenmungsgebieten und auf Weidegründen mit Vorteil anzubauen. Umtriebszeiten: Im Kopfholzbetrieb 3—6 Yyahre ; als Ntieder- wald 10—15 Sahre. Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei der Sahlmweide ; jedoch zahlreichere Markftrahlen und ziemlich häufige Zellgänge. Technische Eigenjchaften des Holzes: Ziemlich grob, ziemlich) glänzend. Splint weiß; New Ihmusigsgelbrot bis dunkelbraun. Sehr Leicht, fehr weich, leichtipaltig, jehr biegfam (8,27°/,), Fehr wenig feft (5,22), ziemlich dauerhaft, von geringer Brennfraft (50). Spezififches Grüngemwicht 0,75 bis 0,85 (im Mittel 0,80) ; Xuft- trocfengemwicht 0,43—0,53 (im Mittel 0,45). Sternbaum. Gebrauhswert: Fafchinen, Fabreife, Bindwieden und Flecht- werk; befonders beliebt hierzu ift die zähe Dotterweide. Das jtärfere Holz findet im Tifchlergewerbe als Blindholz, jowie zur Herjtellung von Flußkähnen und Padkiften Verwendung. Der 1) !) Nergl. die Aufzählung bei Salix viminalis L. (©. 180). 2) Neuter, Friedrich: Die Kultur der Eiche und der Weide in Berbindung mit Feldfriichten zur Erhöhung des Ertrags der Wälder und sure Berbeflerung der Jagd. 3. Aufl. von feinem Sohne MW, Reuter herausgegeben, Berlin, 1875. Salix fragilis Z. 177 Tifchler bevorzugt das Holz der Dotterweide, weil es jic) glatt bobeln, gut beizen und leicht lacteren laßt. Die Ninde wird in der Weißgerberei benußt und tt offi= zinell ; fie enthält das Saltein (kommt auch in anderen Weiden- tinden vor). 41. Salix fragilis L. Bruchweide, Brechweide, Hnadkweide. Zugehörige Baftardform: S. f. Russeliana IM. Koch; mit unten bläulicj-grau angelaufenen Blättern. Dioecia (XXIL); Diandria (2). — Salicineae Kıch.; Salix Z. Baum II. Größe oder Hochjtrauch. Nebenholzart; gemifcht-gejellig. Botanische Charakfteriftif: Kınojpen gleich-groß, Langlich- eifürmig, wenig zufammengedrüct, nad innen gekrümmt, glatt, glänzend Shwarzbraun. Blätter wechjelftändig, Lineal-lanzett- lih, 4—5 mal länger alS breit, lang zugejpißt, nach unten ver- jehmälert, fein-gefägt, mit einwärts gebogenen Säggähnen, kahl, oberfeitS glänzend dunkelgrün, unterfeitS blaßgrün. VWeben- blätter halb-herzfürmig. unge Triebe glatt, glänzend gelb- braun, ziemlich aufrecht jtehend, bein Druref mit der Hand an den Uchfeln leicht abbrechend (daher der Name „Bruchwetide"). Männs fie Blüten ftets nur mit je 2 Staubgefäßen. Weibliche Kätchen geftielt, gleichzeitig mit den Blättern Mat). Schuppen gleichmäßig gelbgrün, bald nad der Blüte abfallend. Griffel mäßig lang. Stielhen der Fruchtfnoten 3—4 mal fo lang als die Honigdrüfe. Samenftapfeln ei-langettföürmig, fahl, ge ftiet. Samen wie bei den vorigen. Rinde an älteren Stämmen eine ziemlich jtarfe, tief längssriffige, hellgraue Borfe bildend. Wurzeln flad. Verbreitungsbezirt: Europa; im Siüddeutjchland bejjer ge- deihend als in Norddeutfchland. Steigt biS 500 m Mleereshöhe. Standort: Flußniederungen, Einfenkungen, lÜberfcehwen- mungsgebiete. Sie liebt feuchtfandigen Grund (lehmige Sand- böden), fann aber ftagnierende Bodennäffe auf die Dauer eben- jowenig vertragen wie die anderen Weiden-Irten. m ganzen genügjan. Bodenverbejjerung&vermögen: Gering. Wuchs: Sehr rafch. Erwächit meist etwas Frummfchäftig, Heß, Holzarten. 3. Wril, 12 178 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. mit länglicher, Iocerer, fein verziveigter Krone und erreicht unter Umftänden jehr bedeutende Dimenjionen. 3m afademijchen Forftgarten (bei Gießen) fteht fnapp unterhalb eines fleinen Teiches, an der Böjchung, eine Bruchmweide, die — infolge diejes günjtigen Standorts bzw. reichlicher Berjorgung mit Waffer — einen mittleren Brusthöhendurchinefjer von 89 cm befißt und 23 m hoch it. Lichtbeditrfnis: Lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Wird mur durch Schnee, Duft und Eisanhang in erheblicher Weife bejcyädigt. Auc) gegen Hagel!) empfindlich. Vorübergehende Überschwemmungen jhaden ihr nicht. Gefahren durd Tiere und Pflanzen ze: Wie bei der Weißiweide. Ausichlagvermögen: Kräftig. Betriebsarten: Kopfbolz- und Vtiederwaldbetrieb. nn Weiden- begern ?) wegen der Brüchigfeit ihres Holzes, zumal der Zweige an den Anbeftungsitellen, wenig geichäßt. Umtriebszeiten: Wte bei der Weißmweide. Anatomifche Merfmale des Holzes: Wie bei der Sahl- und Weißweide; jedoch fehlen Die Yellgänge. Technische Gigenfhaften des Holzes: Ziemlich grob, ziemlich glänzend. Splint weiß bis hellgelb,; Stern gelbrot bis Dunfel- braun, gewällert. Sehr leicht, jehr weich, leichtipaltig, Ihwad) elaltijch, wenig feit, von geringer Brennkraft. Sn allgemeinen dem Holz der Werbmweide jehr ahnlich. Kernbaumt. Gebraudhswert: Das Holz taugt wegen feiner Brücjigfeit weder zu ?zlechtarbeiten nod) zu Neifftäben 2c., dient daher als jhwaces Material vorwiegend zu Brennholz. Stärferes Material wird vom Tiichler als Blindholz für Möbel verwendet. 42. Salix viminalis ZL. Korbweide, Bandweide, Hanfweide?). Synonym: S. longifolia Zavm. Dioecia (XXI); Diandria (2). — Salicineae Kich.;, Salix Z. Hoctraucd, mitunter Baum IM. Größe. Nebenhoßart; bedingt berrichenn. Botanische Charakteriftif: inofjpen E£lein, nad) der Trieb- ) Diefe Bemerkung gilt überhaupt für alle Weiden-Arten. ?) Man verfteht unter Weidenhegern (oder Weidenwerdern) Ar lagen, welche ausjchließlich der nachhaltigen Anzucht von Korbruten ge= widmet find, ®) Die unter Nr, 42—45 aufgezählten vier Weiden-Urten (S. viminalis, Salix viminalis Z. 179 jpige hin größer, jcehmal-fegelfürmig, ftumpf, dem Zweige dicht angedrüct, rötlich-grau, jeidenartig-filjig.. Blätter wechjel- jtändig, furz geitielt, jehr lang, jchmal-lanzettlich, 10--12 mal länger als breit, zugejpißt, ganzrandig, aber am Rand ummge- Ichlagen, oberjeitS etwas runglig, glänzend dunkelgrün, unterfeits weiß jeidenfilzigsbehaart. Nebenblätter fürzer als der Blatt- itiel, Elein, lanzettlich-Iineal. Junge Triebe jehr lang, grünlic)- gelb, jchwach feidenfilzig behaart; innere Zweigrinde grünlic). Mäannlihe Blüten mit je 2 Staubgefäßen. Weibliche Kabchen Jigend, Jeitlich, vor den Xaubblättern erjcheinend (März). Schuppen fchwarzbraun, mit jilberweißen Haaren. Griffel lang und dünn. Honigdrüje über die Bajis des Frucht- fnotens hinaufreichend. Kapjeln aus eifürmiger Bajis lanzett- lich, Filzig, jigend. Winde grünlic-braun oder graubraun; im Alter mit vielen Korfhöcerchen. Verbreitungsbezirf: Deutichland und das nördliche Frankreich. Standort: Niederungen, Einjenfungen, AFlußtäler, überhaupt (odere, feuchtiandige Orte (Wielengründe 2c.). Den beiten Wuchs zeigt jie auf tiefgründigenm Marjchboden; verträgt viel Boden- näjje (fließendes Wafler), gedeiht aber im Torfboden jchlecht. Gehört mit zu den anflpruchsvolliten Kulturweiden. Bodenverbefjernngsvermögen: Gering. Wuchs: Nafch; die langen, geraden, Ichlanfen, zähen Nuten jtehen metlt gedrängt befammen und find falt niemals veräftelt. Länge einjähriger Nuten 2—2,50 m. Lichtbedürfnis: Ausgeiprochene Lichtholzart. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Ziemlich unempfindlich); wird mitunter durch Fröjte gedrüdt. Gefahren durdh Tiere: Wird vom Not: Dam- und Nteh- wild gern verbiljen; am jchädlichjten tt legteres. Much Hafen, Kaninchen und Maäufe ftellen ihr nad). Hauptinjeften für diefe Art und die folgenden Kultur- mweiden jind!): S. amygdalina, S. purpurea und S. acutifolia) gehören — objchon fie mit- unter baumartig erwachlen — doch zu den Strauch- und Kulturweiden, da man fie behufs Verwendung zur Korbflechteret fünitlich anzieht. 1!) Altum: Die den Weidenhegern jchädlichen injeeten (Zeitjchrift jür Forft- und Jagdmwejen, 1879, ©. 17). — ,: Über Weideninjecten, bejonders Chrysomela vitellinae Z. (da= jelbjt, 1880, ©. 482). Schulze, R.: Tie Schädlinge der Korbmweide 2c. ger, 1883, 12* 180 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, ‚1. Käfer. Gemeiner Maifäfer (Melolontha vulgaris /@2r.). Noßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani Zadr.), tifch’S Yaubfäfer (Anomala Frischii /@27.). Sartenmaifäfer (Phyllopertha horticola Z.). Werkbunter Niüfjelfäfer (Cryptorrhynchus lapathi Z.). Bappelipringrüfjelfäfer (Orchestes populi ZaÖr.). eberbocdf (Lamia textor Z.). HZweipunftiger Weidenbocdfäfer (Oberea oculata /.). Diele Blattfäfer-Arten (Galeruca capreae Z/., Phratora vitellinae /., Phratora vulgatissima /., Gonioctena viminalis Z., Galeruca lineola /@ör., Lina populi Z., Lina tremulae /aÖr., Lina longicollis ‚Sz77.). 2. Falter. Weidenglasfchwärmer (Sesia formicaeformis £5/.). Wondvogel (Phalera bucephala Z/.). Jionne (Liparis monaca Z/.). Ytlasjpinner (Leucoma salieis Z.). Weidenfahnipinner (Halias chlorana Z/.). 3. Aderflügler. Mehrere Blattweipen der Gattung Cimbex (C. amerinae Z/., C. variabilis Ale., C. lucorum Fabr.) und der Gattung Nematus (N. angustus //rig., N. sali- eis ae), 4. liegen. MWeidenrutengallmüde (Cecidomyia salicis Schrk.). Weidenbholzgallmücde (Cecidomyia saliciperda Dx/.). Gefahren durch Pflanzen: Gegen Unfräuter jehr empfindlid) ; befonders jchädlich ind FFlachsfeide (Cuscuta Z.) und Winden. Jeidenroft (Melampsora Hartigii Zrüm.), erzeugt auf Blättern und Trieben das Auftreten des Nojtes, Ansihlagvermögen: Kräftig. Dauer der Stöce etwa 15 Jahre. Betriebsarten: Bujchholzbetrieb; für die Norbflechterei ift diefe Art die ertragreichjte, überhaupt die wichtigjte Werde. Yıurch zur Befeftigung der Ufer eignet fie fich wegen ihrer weit um ji) greifenden Wurzeln vorzüglich !). Umtriebszeiten: Für Korbruten 1—2 Kahre; für Neifitäbe, Hgaunruten 20, 5—8 Kahre. Oft mwechfelt ein 4—6 Sahre lang fortgefeßter jährlicher Schnitt auf Korbmweiden mit einem ein- maligen Schnitt auf 2jährige Bandftöde (Wechjelumtrieb in der Noer- Wurme-Niederung). Fortdauernd 2jähriger Umtrieb ift ') Dandelmann, Dr. B,: Die Weidenheger un Noer- und Wurmz Salix amygdalina Z. 181 am wenigijten ratjam, da dann die Ausichläge für Ktorbruten zu jtarf, für Bandholz aber zu jchwacd) werden. Zur Bandholzzucht it 3—-4jähriger Umtrieb am beiten. Anatomie Merfuale des Holzes: Wie bei der Weihmeide. Tehnifhe Eigenjchaften des Holzes: Wie bei der Weikweide; jedoc) ift das Holz biegjamer. Gebraudhswert: VBortreffliches Bandholz und qute Bind- wieden ; überhaupt das beite Material zur feinen Korbflechterei. 43. Salix amygdalina I. Mandelweide, mandelblättrige Weide, dreimännige Weide. Synonym: S. triandra Z. Dioecia (XXIL); Diandria (2). — Salicineae Kich.,; Salix Z. Hoditraud), mitunter Baum II. Größe. Nebenholzart; bedingt berrjchenn. Botanische Charakteriftif: Anojpen lang geitredt, jpit-fegel- fürmig, dem Zweige dicht angedrüct, gelblich, fahl. Blätter wechjeljtändig, lanzettlich oder elliptiich, 4—5mal länger als breit, am Grunde oft etwas abgerundet, jpig, fein und jcharf- gelägt, beiderjeitS fahl, oberjeits glänzend dunkelgrün, unterfeits grünlich-weiß, den Mandelbaumblättern ähnlid. Nebenblätter balb=herzförmig, bleibend. Junge Triebe glänzend grün=braun. Seitenzweige brüchig, aber nicht aus den Xchjeln brechend. Ein gutes Erfennungszeichen find die Drüfen auf den Nuten. Männliche Blüten geld, mit je 3 Staubgefäßen. Weiblihe Käßchen geitielt, gleichzeitig mit den Blättern (Ende April. Schuppen gleichmäßig gelbgrün, an der Spiße fahl, bis nad) der Frucht: reife bleibend. Griffel jehr furz. Stielhen der Fructinoten 3—5 mal fo lang als die Honigdrüfe. Kapjeln eisfegelfürmig, ziemlich jtumpf, fahl, geitielt. Rinde rot, im Alter grau und fi) abjchuppend, ähnlich wie bei der Platane. Verbreitungsbezirf: Europa; jteigt höhenwärts bis 1100 m. Standort: Flußniederungen, Badhufer, feuchte Wiejfen. Gie thale des NRegierungs-BezirfS Aachen (Zeitjcehrift für Forit- und Jagdmwejen, 1879, ©, 174). Krahbe, F.U.: Lehrbuch der rationellen Korbiweiden-Kultur, 4 Aufl. Mit 9 Tafeln und mehreren Tertzeichnungen, Wachen, 1886, 5. Aufl. 1897, vom Sauptlehrer 9. Vliegen bearbeitet. Schulze, R.: Die Korbweide, ihre Kultur, Pflege und Benußung. Mit 6 Abbildungen. Breslau, 1885, 182 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. veflangt mittelfrifhen bis feuchten, Iocderen Boden und bevor- sugt anlehmigen Grund, fommt aber auch auf geringeren Böden fort, wenn fie nur hinreichend dDurchfeuchtet find. Sm ganzen genügjam. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering. Wuchs: Nah; erwächit als Busch Teicht jperrig, weshalb dichter Stand notwendig it. Schaftlänge etwa 7—8 m. Länge einjähriger Nuten 1,580—2,40 m. Im Alter befommt fie als Halbbaum eine fugelige Krone. Lichtbedürfnis: Lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Wie bei der Korbiveide. Gefahren dur Tiere: Hat von nfekten faum zu leiden. Zu nennen ijt etwa diegroße Weidenblattiweipe (Cimbex amerinae Zabdr.). — Gefahren durch Pflanzen: Wie bei der Korbweide. Ausihlagvermögen: Sträftig; Liefert reichliche, lange und biegjame Nuten. Betriebsarten: Bufchholzbetrieb, au Kopfholzwirtfchaft. Sie läht jich auc zur Befeftigung von Ufern verwenden. Umtriebszeiten: ir Korbruten 1—2 ahre, für Banditöce 3—5 Sabre. Anatomifche Merfmale des Holzes: Wie bei der Rorb- und Weikmeide. Technische Gigenfhaften des Holzes: Ziemlich fein, ziemlich glänzend. Splint weiß; SKern hellbräunlich=rot. Sehr leicht, weich, leichtjpaltig, jehr biegfam, wenig feit, von geringer Brenn fraft. Sternbaum. Gebrauhswert: Die Nuten dienen zu feinen Plechtarbeiten. 44. Salix purpurea I. Purpurweide, Schlanfweide, Bachweide, Steinweide. Synonymen: S. monandra Hoff. S. Helix purpurea Az. S. fissa Wahlbg. Dioecia (XXIL); Diandria (2). — Salicineae Xich.; Salix Z. Hodltrauch, mitunter Baum II. Größe. Nebenholzart; bedingt herrichend. Botanische Charafteriftif: Knofpen verfchieden groß, lang= fegelfürmig, zugefpißt, ftumpf zufammengedrücdt, dem Zweige nahezu anliegend, glänzend gelb bis rötlich, fahl. Blätter Salix purpurea ZL. 183 meijt wechjelftändig, mitunter gegenjtändig, verfehrt- lanzettlich), ihmal, nad) der Spite hin etwas breiter (größte Breite im vor- derjten Drittel), meilt zugejpigt, jcharf=gejägt, kahl, voberfeits glänzend hellgrümn, unterjeits matt bläulich-grün. Ntebenblätter fehlen in der Regel. Junge Triebe jchön purpurrot; innere Zweigrinde im Sommer zitronengeld. Männlidhe Blüten (dur) Verwahjung der Staubfävden bis zur Spite) jcheinbar einmännig; Staubbeutel vor dem Offnen purpurrot, nach dem Berblühen Ihwarz. Weiblihetäschen jitend, lang-walzig, vor dem Laubausbruh (Ende März, Anfang April). Schuppen £lein, rumdlic), an der Spite jchwarz, Griffel kurz oder fehlend. Honigdrüfe über die Bafis des zruchtfnotens hinaufreichend. KRapjeln eifürmig, jtumpf, jigend, filzig. Ninde im Alter glatt, ajchrau bis graugrün. VBerbreitungsbezirf: Hauptjächlich das weltliche Europa ; folgt im Gebirge dem Laufe der Bäche bis auf 1300 m Höhe. Standort: Flußbetten, Bachufer, Wiefenränder ze. Sie ver- langt loderen Grund (Sand), beanjprucht aber weniger Feuchtig- feit als Die vorige, gedeiht Daher auch noch in trodnem Boden. sm ganzen genügjam. Bodenverbejjerungsvermögen: Gering. Wuhs: Nafch; fie erreicht aber nur geringe Dimenfionen. Länge einjähriger Nuten 1,50—2 m. Lichtbedürfnis: LYichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüjje: Gegen Froit fajt un- empfindlid. Gefahren durd Tiere: Wird wegen des bittern Gejchmads ihrer Blätter vom Wild in der Regel gemieden, auch vom Weidevieh faft unberührt gelafien. injektenjchaden ebenfall3 unbedeutend. Zu nennen jind: Srünrüßler (Phyllobius argentatus /.). Noter Vappelblattfäfer (Lina tremulae Z22r.). Gefahren durd Pflanzen: Weidentojt (Melampsora Hartigii Thüm.). Ausihlagvermögen: Kräftig; die Dauer der Stöde tft jehr groß, jelbjt bei fortgejegtem jährlichen Schnitt. Betriebsarten: Bujchholzbetrieb ; verlangt bejonders gute Bodenbearbeitung. Umtriebszeiten: Gemwöhnlid 1—2 Jahre; audh Wechjel- umtrieb. 184 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. — Anatomifche Merfmale des Holzes: Wie bei den vorigen Kulturweiden. Tehnifhe Eigenfchaften des Holzes: Wie bei der Korbmweide. Gebrauchswert: Die langen, feinen, Außerift zähen Nuten liefern im ungejchälten Zuftand ein jehr qutes Flechtiverf, eignen jich aber nicht für Banditöde. Die jtärferen Nuten zeichnen ji) durch hohe Spaltbarfeit aus. 45. Salix acutifolia Willd. Kafpifche, fpisblättrige oder Schwarze Weide, ') Schimmtelweide. . Synonymen: S. caspica Hort. S. pruinosa IN endla. S. violacea Andr. Varietäten: S. a. pomeranica Mrd. Bommer’sche Weide. S. a. praecox /Zof. Mit nur wenig zottigen Schuppen. Dioecia (XXIL); Diandria (2). — Salicineae Xzch.; Saliıx /. Hodhltraud, mitunter Baum II. Größe. Nebenholzart; bedingt herrfchend. Botanische Charafteriftif: inofpen groß, jpißsfegelfürmig, dem BZweige angedrücdt, vot bis jchwarzrot, fahl. Blätter wechjelftändig, Imeal-lanzettlich, über 6mal fo lang als breit, lang zugefpißt, fpit gezähnt, oberfeits glänzend, unterjeits bläu= lich-grün, kahl. Nebenblätter lanzettlich, fo lang oder länger als der Blattitiel. Junge Triebe violett- bis jehwarzrot mit bläulihem Reif itberzogen; innere Rinde zitronengeld. Männ- [ihe Blüten mit je 2 Staubgefäßen,; Staubbeutel gelb. Weiblihe Käbchen figend, jeitlich), etwas fleiner als Die männlichen. Schuppen an der Spige gefärbt. Griffel faden- fürmig verlängert. Honigdrüfe Über die Bafis des Fruchtinotens hinaufreihend. Sapfeln fegelfürmig, fahl, figend. Rinde dunfel- violett, im Wlter weiß-grau. Bewurzelung weit Itreichend. Verbreitungsbezirf: Nuhland (Sibirien), nad Deutjchland eingeführt (befonders im nördlichen und öftlicden Deutjchland, 3.8. in Medlenburg- Schwerin, bei Botsdanı, in der Garbe 2e.). Bei ums ausichlieglic” in männlichen Eremplaren vorhanden. ') HLett, Chriftian: Ueber die jchivarze Weide (S. aeutifolia Willa.) (Foritliche Blätter, N. %., 1872, ©. 101). Salix acutifolia Willd. 185 Standort: Sie beanjprudt unter allen Weiden-Arten den geringiten Grad von Bodenfeuchtigfeit, gedeiht daher felbit auf ärmeren, trocdnen, jandigen Böden (fogar auf Höhenboden), worin ihre forjtliche Wichtigkeit begründet ift. su ganzen jehr anfpruchslos. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering. Wuchs: Najch, wenigjtens in der Jugend. Länge einjähriger Nuten bis 2 m. Lichtbedirfnis: Lichtbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Unempfindlich; nur jelten erfrieren die Außerjten Triebfpigen in ungünjtigen Lagen bei jtrenger Stälte. Gefahren durch Tiere und Pflanzen: it dem DBerbiß durch) Weidevieh und Wild jehr ausgefegt, leidet aber wenig durch Snfekten (Hauptjächlich Blattläufe). Der Weidenroft Findet jich namentlich an diefer Art. Ausichlagvermögen: Ziemlich kräftig; jedoch produzieren Die Stöde falt nur halb jo viel Nuten wie bei der Mandelweide. Bei jahrlihem Schnitt werden jie früh abjtänpdig. Betriebsarten : Niederwaldbetrieb, auch Schneidelholz-, weniger gut Kopfholzwirtichaft. Sie eignet fi außer zum Uferbau, namentlich zur Befeitigung von Böfhungen (Eifenbahndammen), Einfaflung von Triften, Bflanzung auf Grabenaufwürfe, Hecen- pflanzung und jJogar zur Bindung von Sandjchollen. Umtriebszeiten: 1—2 Jahre für Flechtzwede; bis 10 Jahre und darüber, wenn jtärfere Sortimente herangezogen werden jollen. Anatomifche Merfnale des Holzes: Wie bei den anderen Kulturweiden. Tehnifhe Gigenfchaften des Holzes: Nicht wejentlich ab- weichend von dem Holz der anderen Weiden-Arten; aber nur leicht, mithin etwas [hwerer als Weißweide, jehr Schwach elaitijch (909), wenig feit (7,78). Lufttrodengewicht 0,52 (im Mittel). Gebraudswert: Die Nuten find zur Feinflechterei nicht ge- eignet, weil fie nicht rein weiß und von geringer Biegjamfeit find. Wan verwendet daher dieje Art zur Heritellung von Band- Itöcen, zaßreifen, zur Stublfabrifation und zu jonftigem groben sltechtwerf. Die Nuten geben ferner Zaun: und Fajchinendolz, auch Erbjenreilig. Stärferes Holz liefert Senfenbäume, Nechen- jtiele und Brennholz. 186 II. Abichnitt. Die Holzarten im bejonderen. 46. Juglans regia 1. Gemeiner Walnugbaunm, welihe Nuß!). Monoecia (XXI); Polyandria (7). — Juglandeae;; Juglans /. Baum II. Größe. NVebenholzart; gemijcht-gefellig. Botanische Charafteriftif: KRınojfpen ungleih-groß; End=- fnojpen groß, fegelfürmig zugejpigt, grünlich-braun, feinfiläig; Seitenfnojpen E£lein, halbfugelig, [ywarz, kahl. Blätter wechjel- jtändig, unpaarigsgefiedert, mit 5—9 (meijt 7) Blättchen; Dieje ind furz gejtielt oder fißend, oval, zugejpißt, meijt ganzrandig, mitunter [hwach-gezähnt, glatt, beiderjeitS glänzend grün und Duften beim Yerreiben aromatisch. Junge Triebe grünlidy-braun, fahl, glänzend, mit weißlichen Lenticellen. Männliche Blüten Längliche, locere, überhängende, dunfelgrüne Kägchen. Weibliche Blüten zu 2—3 beifammen, in Gejtalt grüner Kinojpen an der Spige der jüngsten Triebe (Mai). Früchte (Steinfrüdte) länglich-fugelförmig, utit deutlicher Spige, 2-5 cm lang, gelb- braun, jeyiwach gefurcht, mit 2 Scheidewänden, in je einer glatten, grünen, jpäter braumsfchwarzen, drüfig punftierten Hülle, Die Ichließlich zerreißt, Jodaß die Nuß herausfällt. Neife: September. Abfall: alsbald nach der Neife. Keimdauer: '/2 Yahr. Die Keimung erfolgt mit 2 großen, unterirdifchen, fleifchtgen, ge- wunden-faltigen totyledonen. Schon die Blättchen der einjährigen Pflanze haben bereits die typijche Form. Mannbarfeit etwa vom 20. Fahr ab. Die Samen jahre fehren alle 2—3 Jahre wieder. Samenerträgnis eines alten Baumes 2000— 3000 Yülfe. Rinde in der Jugend glatt, afchgrau, mit weißlichen Lenticellen ; jpäter eine derbe, dunflere, vorwiegend längsrifjige Borfe. Starfe Pfahlwurzel jchon von früher Jugend ab und auch jpäter vorherrichend. Verbreitungsbezirf: Stanımt aus Ajien (Berjien), ijt aber Ihon lange in Europa eingebürgert und hat feine Heimat haupt- jächlid) in den wärmeren Ländern (Frankreich, Spanien, Stalien und Griechenland) aufgejchlagen, wird aber auch in den milderen SHegenden Deutjchlands?) mit Erfolg fultiviert, imSbejondere in Hellen (Provinz Starkenburg) und Preußen (bei Nordhaufen 2e.). ) Fanfhaujer, Dr. F.: Der Walnußbaum (Schweizerijche Zeit- Ichrift für Forftwejen, 1904, S., 1 und ©, 34). ’) U. ©. B.: Zum Unbau des Walnußbaumes (Meue Forjtliche Blätter, Nr. 35 vom 5, September 1903, ©. 279), Juglans regia Z. 187 Höhengrenzen: DBogejen 650 m, Schweizer Alpen 800 bis 1150 m, Süditalien 1300 m, Griechenland 600—1300 m. Standort: Warme Taljohlen und Hügelland; im Gebirge mehr an den feuchteren Nord- und Vordweithängen. Sn der Schweiz in den Tieflagen und der unteren Yaubbolzregton (bi 650 m Meereshöhe) am jtärfiten verbreitet. Beanfprucht kräftigen, tiefgrümndigen, lockeren, Frifchen Boden; gedeiht befonders freudig auf Kalkböden. Berlangt mildes Klima und gegen rot gefchüßte Lage. Sm ganzen anfpruchsvoll, zumal in Elimatifcher Beziehung. Bodenverbefjerungsvermögen: Beträchtlid) wegen reichlichen BlattabfallS und dihten Baumfchlags; jedoch verweit das Yaub langjam. Wuds: Najch, namentlich in der Jugend. Schaft walzig, bald in Aite fich auflöfend, die eine mächtige, Fugelfürmige Strone von malerifcher Wirkung bilden. 60— 80 jährige Stämme er- reihen auf zujagenden Standort 13—20 m Höhe und 30—40 cm Durchmejfer 1. Br. An Wurzelhals häufig Majerwuchs. Sehr große Nußbäume itehen (oder ftanden früher) in den Prome- naden von Snterlafen. Die Durchmeifer in Br. jchwanfen bet den 11 jtärfiten Eremplaren von 1,10 bis 1,60 m und die Höhen von 22 bis 27 m. Alter 600—650 Jahre. Holzmajje der 3 jtärfiten Bäume je 20 bis 27 fm). - Sränchenberg (oberhalb Amijteg) wurde im März 1896 ein Nuß- baum von ca. 500 jährigem Alter gefällt, dev noch volljtändig gejund war und einen Nußbholzabjchnitt von 5,8 m Länge und 1,5 m Mittendurchmeffer (10 fm) lieferte ?). In der Ftal Neding’schen Hofitatt zu Schwyz Iteht ein vorzüglich entwicelter Nußbaum von 1,35 m Brufthöhendurchmeffer und 30 m Höhe mit einem größten Kronendurchmefjer von ca. 33 m. Holzmafiengehalt mindeltens 20—22 fm. Wlter zu 300 Jahren (?) gejchäßt. Der größte Nußbaum der Schweiz, ein wahres Unifum, wurde tm April 1900 auf der Bejizung Le Bois de Vaux bei Yaujanne gefällt. Sein unteres Stammende gab ein Sägebloch von 7,35 m Länge und 1,90 m Mittendurchmeifer, jomit 20,5 fm Holzmaffe. Der Baum wurde fiir 990 Fr. auf dem Stoce verkauft. Der Käufer veräußerte das bejchriebene Stamm= L.: Anbau des Walnußbaumes (Zeitjehrift für Forit= und Jagd= wejen, 1903, ©. 382). 1) F: Die großen Nußbäume zu Interlafen (Schmweizeriiche Zeit- Ichrift für das Forftwejen, 1894, ©. 140). v. Flihbach, Karl: Anhaltspunkte zur Feititellung des Alters der Nußbäume in Interlafen (Schweizerijche Zeitichrift für das Forjtwejen, 1894, S. 175). 2) Von Urt (Der praftijche Foritwirt fir die Schweiz, 1896, Nr. 4, ©. 59). 188 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. dloch Für 3000 Fr. an die KFournierjägerei Jäger in Freiburg i. Br. Zur Abfuhr bedurfte es eines Gejpanns von 12 Pferden, da das Gewicht 18000 kg betrug). Alter: Sehr hoch; bis 600 Fahre und darüber. Lichtbedürfuis: Schattenertragend, jteht etwa zwilchen Not- buche und Fichte; bejchattet auch Itarf. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Sehr empfindlich gegen Spät- und bejonders gegen Frühfroft; auc nicht ganz mwinter- bart?). Froftriffe nicht jelten. Sturmfeit; auch) dem Schnee= und Eisbruc in geringem Maß ausgejegt. Gefahren dur Tiere: Gegen Wildfraß geihügt; nur den Früchten wird von manden Tieren (Eichhörnchen, Stebenfchläfern, Mäufen, Fgeln, Kolkraben 2c.) eifrig nachgeitellt. Unter den Jn= jeften hat der Bauın nur fehr wenige Feinde. Hauptinjeften: 1. Käfer. Im abgejtorbenen Holz (Splint) wübhlen einige Splintfäfer (Lyctus canaliculatus 257.) und NVlagefäfer (Anobium-Xrten). 2. Falter MWeidenholzbohrer (Cossus ligniperda Z.). Ytotihwanz (Dasychira pudibunda Z.). Gefahren durd Pflanzen und Krankheiten: Mitunter Gipfel- dDürre, Mondringe und Sernfchäle. Wunden überwallen rajd); jedoch verträgt der Baum die Aitung nicht gut. Ausihlagvermögen: Lebhaft. Betriebsarten: nm geeigneten Ortlichfeiten als YJruchtbaum (zur Einfafiung der Straßen, an Geböften, in Baumgärten 2c.) anzubauen. Als Waldbaum zur Einfprengung (einzeln) oder gruppenweilen Einmifhung in den Buchenhochwald geeignet). Lichtungsbetrieb. Auch zu Oberholz im Mittelwald tauglid), mwenigitens auf fräftigen Böden, weil bier fein verdämmender Einfluß auf das Unterholz weniger fühlbar wird. Anatomifhe Merfmale des Holzes: Das Holz beiteht aus Gefäßen, TIradeiden, Holzfafern und zyaferzellen. Ningporig. !ı Santhbaujfer, a a. D,6©1 ud © 6. 2, In dem falten. Winter 1879/80 exrfror der gemeine Walnußbaum in Sliddeutjchland und Kranfreich mailenbaft. ®, Yın jog. Nebenholz der Gemeinde Wallenitadt (Schweiz) tritt der Nußbaum jogar in Mifchung mit der Fichte auf, welche auf ehemaligen Werdeland angeflogen it. Dazwiichen haben fich Nußbaume (als Nach- fommen früherer Exemplare) in großer Zahl eingefunden md erfolgreich behauptet (Kanfbaujer, a. a. D. ©. 36). Platanus oceidentalis L. 189 Gefäße einzeln, paarweile oder bis zu vieren vereinigt, bei ihmalen Ringen fait gleich-groß, bei fehr breiten nad) außen £leiner werdend, regellos zeritreut oder bier und da etwas radial angeordnet. Markjtrahlen fein, jchwer fihtbar. Mlarfröhre groß mit gefächertent Mtark. Tehnifhe Gigenfhaften des Holzes: Ziemlich fein, etwas glänzend. Splint breit, grau-mweiß; tern braum bis jhwarzbraun, oft gewäffert, im friichen Yultand nad) gegerbten Leder riechenD. Mittelfchwer, ziemlich hart, ziemlich leichtipaltig ziemlic biegjam (3,86 %/,), Sehr Ihwad) elaftiich (815), wenig fejt (6,96), jchiwindet mäßig (4,4°/,), im Ireodnen fehr dauerhaft, im Freien dauerhaft, brennfräftig. Spezifiiches Grüngewicht 0,91—0,92; Lufttrocdens gewicht 0,65 — 0,71 (im Mittel 0,68). Kernbaum. Yummt fchöne Bolitur an. Gebrauchswert: Vorzüglihes Tiihlerholz (Fourniere und gejchnigte Möbel). Nußbaummöbel ind namentlih im Güpd- deutichland und in der Schweiz jehr beliebt. Bortreffliche Parkett- böden. Wird vom Drechsler und Schnißer mit Vorliebe ver- arbeitet (Gemwehrjchäfte aus Majerholz, Bilderrahmen, Wltare, Kanzelbilder, Eleine Lurusgegenjtände). Die Nüfle bilden wegen ihres wohljchmedenden Sterns einen beliebten Handelsartifel, werden aud) im umreifen Zultand zur Herftellung von Nußliför verwendet. Ninde, Fruchtichalen und Blätter werden zum Braun= und Schwarzfärben benußt. 47. Platanus occidentalis L. Abendländifche Platane'). Synonymen: P. hybridus Brot. P. lobata Mach. P. vulgaris var. angulosa ‚Sfach. Monoecia (XXL.); Monandria (1). — Artocarpeae; Platanus /. Baum II. Größe. Nebenholzart; gemifchtsgefellig. Botanische Charakteriftif: Knojpen ziemlich gleichgroß, gerade, fegelförmig, abjtehend, grimlich-braun, glängend. Blätter 1) Die in Morgenland (Griechenland, Türkei, Aften) einheimülche Watane heißt Platanus orientalis L. (P. vulgaris Spach). Sie unterjcheidet fich von der oben bejchriebenen Art durch tiefer gefchligte, 3—5 lappige, am Grunde geitußte oder feilförmige, unterjeitS fait fahle Blätter, grüne Blattjtiele und geößere Kätchen, it auch empfindlicher gegen Fröfte, 190 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. «groß, mwechjelftäandig, lang gejtielt (Blattitiele brauntot), Dreit- rundlich bis eirund, handförmig, 5 lappig, zugejpigt, fleinbuchtig gezähnt, in der Jugend Filzigebehaart!), jpäter auf der oberen Seite fahl, mit tutenförmig verwachlenen Jtebenblättern. unge Iriebe fißig. Männlihe Blüten in gedrängten, Fugel- fürmigen Ktägchen, zu 2-4 au einer bis 5 cm langen Spindel. Weibliche Blüten einzeln anı oberen Teil eines 15—25 cm langen, gemeinfchaftlien Stieles Mai). Fruchtitand fugelig (Samenquaften). Samen Sehr £lein, feilfürmigqg, am Grunde von langen, feinen, gelbbraunen Haaren umgeben. Neife: Ende November. Abfall: Ende Februar, März Keimfähigfeit: 20—30 %/,. Die junge Bflanze erfcheint nah 3—4 Wochen mit 2 £leinen, halb=eiförmigen Samenlappen und erreicht jchon im 1. Jahr eine Höhe von 0,5—0,8 m. Mannbarkeit jhon im 15.—20. Jahr. Rinde ajchgrau oder graugrün; jchülfert ji) vom Stangenholzalter an fort- während in dünnen Blättern ab, fodaß der Schaft jtets glatt bleibt und gelblich gefledt erfcheint. Wurzeln flach Itreichend. Berbreitungsbezirf: Nordamerika, vorzugswetle zwilchen dent 40. und 43." n. Br., aber jchon lange in den wärmeren Teilen von Europa eingebürgert. Ihre Erhebung tft gering. Standort: Ebenen und VJüiederungen. Sie liebt fräftigen, mäßig feuchten, loderen Grund, ilt aber in Bezug auf Das Grumdgeftein nicht wählerifch; mur Kalfboden it ihr zumider. mn Bezug auf Lage und Klima anjpruchsvoller; eritere muß geihütt und tunlichit Froftfrei fein. ynt ganzen ziemlich anfpruchsvoll. Bodenverbefjerungsvermögen: Bedeutend. Wuchs: Bon Jugend auf rafh. Schaft gerade und fchlant, 20 m lang und darüber, meift bis zum Wipfel verfolgbar. Krone länglich oder pyramidenförmig, mit jtarfen, etivas zicfzad- artigen Äften; der Eichenfrone ähnlich. Alter: Dan kennt bis 1000 jährige Bäume (?). Yichtbedürfnis: Vichtliebend. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Spät-, Früb- 1) Schädlichfeit der Blatanen (Gentralblatt für das gefammte Ferit- wejen, 1899, ©. 563). — diernach find die auf den jungen Blättchen der latane maflenbaft vorhandenen Heinen Härchen gejundheitsichäolich. Sie veisen den Hals, machen die Stimme beijer, erzeugen Hujten und find für Augen und Ohren gefährlich. Platanus oceidentalis Z. 191 und Winterfroft zumal in der Jugend fehr empfindlich); jedod) heilt fie Froftfchäden leiht aus. m Holze finden jich häufig fog. Froftflechen. Durch; Dürre leidet fie wenig. Gefahren dur Tiere: Von nfetten wird fie ziemlic, ver jhont. Anzuführen jind etwa: &emeiner Maifäfer (Melolontha vulgaris /%@Ör.). Roßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani Fabr.). Ungleicher Laubholzborfenfäfer (Xyleborus dispar Fabr.). PBlatanenblattlaus ((Lachnus platani Kltb.). Gefahren dur Pflanzen und Krankheiten: Sie erträgt einiges Unkraut. Ningihäle, Kternfäule. Gloeosporium nervisequium /Al., bringt das Laub zum Abfterben und vorzeitigen Abfall. Ausihlngvermögen: Vorzüglich; vermehrt jich leichter Dur) Steklinge und Abjenfer als dur Samen. Betriebsarten: Kopfholzbetrieb, aucd Niederwaldbetrieb. Allee- und PBarfbaum; Zierbaum für freie Pläße. Sm vollen MWaldihluß hält der Lichtbedürftige Baum nicht gut aus. Anatomifche Merkmale des Holzes: Das Holz enthält Gefäße, Traheiden, Rarenhym und yaferzellen. Gefäße gleihmäßig im ganzen Zahrring zerjtreut. Ninggrenze durch eine feine, Duntle Sinie markiert, die an den Marfitrahlen etwas nad) außen aus- biegt. Alle Markitrahlen breit, nahe aufammenftehend und darf; das dazwijchen befindliche Gewebe jo breit oder hödjitens Doppelt fo breit als die Marfitrahlen. m ganzen jowohl dem Bau als feinen Eigenfchaften nad) dem Holz der otbuche jehr ähnlich). Technische Eigenjhaften des Holzes: Grob, glänzend. Splint rötlich-weiß, Kern hellbraun, im frifchen Zuftand nad) NRopdünger riechend. Mittelihwer, hart, äußert jchwerjpaltig (iplittert auf), wenig biegjfam (2,60 %/,), Ihiwad) elajtifc) (1150), wenig feit (7,15), ihmwindet mäßig (4,9 °/,), im ITrodnen von geringer Dauer; im Freien faft ohne Dauer, aber jehr brennfräftig. Spesziftjches Grüngewiht 0,78—0,99 (im Mittel 0,88); Lufttrodengemwicht 0,61—0,68 (im Mittel 0,65). Sternbaumt. Gebraudswert: Findet feine Hauptverwendung als Brenn: holz; wird aber auch vom Tijchler, Wagner und Schnißer ver- arbeitet. As Nugholz etwas mehr gejhägt alS Das Der NRotbude. 192 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. . 48. Aesculus Hippocastanum Z[. Gemeine oder echte Roßfaitanie. Synonym: Hippocastanum vulgare Gaertn. Heptandria (VI); Monogynia (1). — Hippocastaneae 2. C.; Aesculus /. i Barietät: Aesculus rubicunda Zors. (A. carnea //ayne). Rot- blühende Form. Mit 5 fingerigen, lanzettlichen Blättern. Baum IH. Größe. Vebenhoßart; gemifcht-gefellig. Botanische Charafteriftif: Kınojpen jehr groß, eisfegelfürnig, abjtehend, rotbraun, Elebrig, jehr glänzend. Blätter gegenftändig, lang geftielt, jehr groß (größte Breite oberhalb der Mitte), runzlig, 5--7 fingerig, mit verfehrt-feilfürmigen, gezähnelten Yappen (die unterjten £leiner), oberjeits dunkelgrün und fahl, unterjeits in den Nippenmwinfeln gelblich behaart. Blattnarben groß. Blattgewebe zwifchen den Vterven etwas gewölbt. Triebe braunlich, gelbwollig. Blüten in pyramidalen, vielblumigen, aufrechten, zufammenge- jegten Trauben; Blumenfrone 5 blättrig, weiß, mit roten und gelben lecken (Mai). Samen (Kajtanien) aroß, fugelfürmig, oft jeit- (ich plattgedrückt, glatt, glänzend braun mit großen, freisfürmigen, weißgrauem Nabelflek, jigen zu 1—3 in igeljtahligen Sapjeln, die in 3 Läangsnähten auffpringen. Neife: September, Oftober. Abfall: Dftober. Keimdauer: '/, Jahr. Die Kleimung er- folgt nad) 3—4 Wochen mit 2 fehr diden, jtärfemehlreichen Samenlappen, die ıunterirdifch bleiben. Eritlingsblätter wie bei der erwachfenen Pflanze. Die junge Pflanze erreicht oft jchon im eriten ‚jahr eine Höhe von 0,5 m. Mannbarfeit etwa vom 20. Jahr ab. Samenjahre fait aljährlid. Rinde junger Stämme glatt, hellgrau oder graus= braun, im Alter borfig, etwas dunkler und riflig, Wurzeln nur in der Jugend tief gehend, jpäter flach) und weit ausjtreichenn. Verbreitungsbezirf : Die urjprüngliche Heimat der Nopfajtanie ift wohl Mien (Oftindien). Sie fommt aber aud) in den Hoc)- gebirgen von Nord- und Wejtgriechenland (Pindos) in einer Meereshöhe von 600—1300 m mild vor, u. zw. in jchattigen, feuchten Schluchten. Von manchen Botanifern werden daher die Gebirge des nördlichen Griechenlands als die Heimat der Nop- faftanie angefjehen. Seit dem 16. Jahrhundert in Ofterreich und Stalien, fpäter auch in ganz Deutjchland bis zum nördlichen Aesculus Hippocastanum Z. 193 Schweden eingebürgert. Bei ums bis zu 600 m Meereshöhe aufiteigend. Die eriten Früchte brachte der Gejandte des Kaijers Maximilian II. in Tibet, Afghaniftan und Rerfien, David von Ungnad, 1576 jeinem Gebieter nac) Wien mit. Der Kaifer jchenkte fie dem Naturforscher Charles de ’Ecluie (Elufius), welcher fie zur Ausjaat brachte, die Pflänzchen pflegte und deren Srüchte, nachdem die Bäumchen berangemwachfen waren und ge= tragen hatten, zum Behuf der Weiterverbreitung verjchenfte. ‚sn Stalien tauchte diefe Holzart 1569 zuerit auf, in Frant- reich (über Konjtantinopel) 1615, in England 1629), Standort: Ebenen und Hügelland. Gie verlangt ziemlich tiefgründigen, Ioderen, feuchten Boden (Waldfchluchten) und be- vorzugt die Vlordiveitfeiten. ym ganzen von mittlerer Begehrlichkeit. Bodenverbejjerungsvermögen: Vorzüglich, wegen ihrer vielen und großen Blätter. Wuds: Ralh. Schaft ftark, vollholzig, erlangt bedeutende Dimenfionen. Stets nad) rechts drehwüchfig, fchon nad furzer Strede in Alte fic) auflöfend, die eine breitfchirmige, eiförmtig- rumdliche, geichlofjene Krone bilden. Ein intereffanter Baum fteht im Schloßpark des Grafen Battbyany zu Jormannsdorf (Ungarn). Die vom Mitteliftamm ausgehenden drei Seitenälte neigen fich exit dem Boden zu und ftreben dann wieder zur Höhe. Umfang des Hauptitamms 2,8 m. Höhe 28 m?). ‚un Hirichberg (Preußiich-Schlefien) fteht eine £oloffale Noßfaftante. Umfang 3,60 m. Durchmefjer der Laubfrone 17 m, deren Umfang 53,40 m. Der Raum unter dem Laubdache reicht für 200 Sizpläge an Tijchen aus >). Lichtbedürfnis: Schattenholzart, der Linde nabejtehenD. Verhalten gegen Witterungseinfliffe: Gegen Spät- und Winterfroft faft unempfindlich; doch zeigt fie mitunter Seoftriffe. ‚sn jonnigen FFreilagen befommt fie leicht Rindenbrand; Tonft gegen Dürre unempfindlich. Wird hier und da vom Sturm geworfen, ift aber im allgemeinen, zumal gegen Schnee und Gis- anhang, ziemlich widerftandsfähig. Gefahren durd Tiere: Nothirfche und Rehböcde Ihhlagen und ') Aesculus hippocastanum (Allgemeine Forft- und yagd- Zeitung, 1874, ©. 180). °) Pfeifer, Dtto: Ein interejfanter Baum (Defterreichiiche Forft- und Jagd-Zeitung, Nr. 16 vom 19. April 1895, ©. 128). ®) Kolosjale Roßfaftanie (Gentralblatt für das gejammte Forit- wejen, 1879, ©, 389). Heß, Holzarten. 3. Aufl. 13 194 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. fegen an freiltehenden Stammcden. Rotwild und Eichhörnchen jtellen den Früchten nad). Xeßtere jchneiden auch mitunter junge Schojje ab. Bon mjeften hat jie jehr wenig zu leiden. Hauptinjetten: 1. Käfer. Gemeiner Maifäfer (Melolontha vulgaris Fadr.). Noßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani /@Dr.). Ungleicher LYaubholgborfenfäfer (Xyleborus dispar /adr.). 2. Falter. Blaufieb (Zeuzera Aesculi /.). Roßfaftanieneule (Acronieta aceris Z.). Wird mitunter jo jtar£ von. der Milbenjpinne (Tetranychus telarius /.). heimgejucht, daß ihr Laub Ihon Mitte Juli gelb wird und abzufallen beginnt. Gefahren durd Pflanzen und Krankheiten: Noter Kugelpil3 (Nectria cinnabarina /7.), verurjacht Die Notpuftelfranfheit. Mondringe, Herzfäule, Gipfeldürre. Ansjchlagvermögen: Mittelmäßig; nur Stodloden. Die Stöce find nicht von langer Dauer. Betriebsarten: Wildgartenwirtjichaft; jchöner Allee- und Hier baum in Parks, Anlagen und um Forjthäufer. Auch zur An= sucht von Baummaänden geeignet. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Das Holz; bejteht aus Gefäßen, Iracheiden und PBarenchym. Zeritreutporig, Meark- ftrahlen jehr feymal, aber zahlreih. Ohne Zellgänge. Yahrringe deutlich, Schön gerundet. Technische Gigenfchaften des Holzes: Ziemlich fein und von jehr gleihmäßiger Textur, etwas glänzend, weiß bis gelblich- weiß, riecht im grimen Zuftand nach geriebenen Kartoffeln. Leicht, weich, leichtipaltig, ziemlic) biegfam (3,92 %/,), Febr Ichwad) elaftijch (873), jehr wenig feit (6,81), Ihwindet mäßig (5,2°/,), wirft Jich wenig, von geringer Dauer und wenig brennfräftig. Spezifiiches Srüngewiht 0,76—1,04 (im Mittel 0,90); Lufttrodengemwicht 0,50 —0,63 (im Mittel 0,55). Splintbaum. Gehrauhswert: As Nubholz vom geringem Wert. Wird hauptlächlich zu Schnißarbeiten verwendet (Wurden, HSolzichube, Figuren und fonstige Eleine Nippfachen). Auch Tijchler und Drechsler verarbeiten es; evfterer zu Blindholz. Das Holz muß noch) im grimen Zuftand in Bohlen und Bretter gejchnitten werden, weil es fonft leicht grau und unanfehnlich wird. Die Ajche enthält viel Rottafche. Die Kohle wird zur Schießpulver- fabrifation verwendet. Corylus Avellana Z. 195 Die Rinde enthält etwas Gerbitoff. Die an Stärfemehl reihen Früchte jind ein beliebtes Futter für Schweine, Schwarz>, NRot- und Dammild, dienen auch zur ‚Fütterung von Schafen und Pferden (Türke), In Hungerjahren (1817 20.) hat man jogar Brot aus den Früchten gebaden. m aufgeweichten Zultand bilden fie ein Futter für Karpfen. Man benußt | ie auch zur Fabrikation von Ejjiq und Branntwein. in Walter aufgelöft, wird das Noßfaftanienmehl To jeifenartig, daß es beim Wafchen, Walken und Bleichen Berwendung findet. 49. Corylus Avellana I. Gemeine Hafel, Hafenuß, Hafelnußftraud. Barietäten: C. A. arborescens /orf. Baumartige Hajel. C. A. laciniata Zori. Gejchlittblättrige Hafel. Mit eingejchnittenen Blättern. C. A. pendula ori. SHängehajel. Weit hängenden Sweigen. Monoecia (XXL); Polyandria (7). — Cupuliferae X:c%.; Carpineae Doell; Corylus Z. Hodjtraud), mitunter Baum IM. Größe. Nebenbholzart; bedingt gejelltg. Botanische GCharafteriftif: Kunojpen ziemlich gleic)-qroß, Diet, jtumpf-eiförmig mit furzer Spiße, glänzend, hellbraun, leicht behaart, an den Schuppenrändern weißlich-bewimpert. Blätter mwechjelsftandig, furz geittelt, rundlich, am Grunde herzfürmig, mnt furzer Spiße, Doppelt-gefügt, oberjeits lebhaft grün, unterjeits heller, in der \ugend beiderjeits mit langen, graumeien Haaren bejett, ausgewacdjen aber nur unten an den Vterven umd in den Nervenwinfeln behaart; Nebenblätter eisrumdlich oder breit- fanglid. unge Triebe hellbraun, dritfig behaart. Männliche Blütem einfache, meiftt zu 2—3 am Ende der Zweige bei- jammen stehende, zylindriiche, bräunliche, hängende Kästchen, ihon im SHerbit bemerfbar. Weiblihe Blüten fimojpen- ähnlich, mit aus Der Spite hervortretenden, fadenfürmigen, purpurroten Narben (Februar, März). Fritchte metit einjamige, längliche, glänzend hellbraune, 1,5—2 em lange Vüfje mit Ddeut- licher Spiße in harter, holziger Schale, meilt zu 2—3 beifanmen jtehend. Der glocdenfürmige, zerrifiensgezähnte Fruchtbecher ragt 13* 196 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. nicht üiber die Nuß hinaus. Neife: September, Oftober. Ab- fall: vom Oftober ab. Keimpdauer: '/, Sahr. 1 hl Safelnüfje wiegt 43—50 kg und enthält etwa 42000 Stüd. Die Kleimung erfolgt bei Frühjahrsjaat erjt im zweiten Jahr mit 2 großen, dien, weißen, im Boden zurücbleibenden Kotyledonen, an deren äußerer Seite 2 gelbe Wuljte (rudimentäre Nebenblätter) fich be- finden. Die erjten Blätter herzfürmig, gejägt, den Blättern der er- wacjenen Pflanze ähnlich. Erreicht im erften Jahr etwa Fingerlänge. Die Mannbarfeit beginnt jchon mit dem 10. Jahr, bei Stokausfchlägen noch früher. Die größte Fruchtproduftion fällt etwa in das 20.—25. Jahr. Samenjahre jehr häufig; auf 7 Ernten find etwa nur 1—2 Tsehlernten zu rechnen. Rinde von Jugend auf gelblich-grau, bald graubraun, glatt, glänzend, von fleinen, rumdlicheerhabenen, hellen Storfwarzen Durdhjeßt; nur an alten Stämmen über dem Boden etwas rijlig. Bemwurzelung ziem= li flacd) jtreichenn. Verbreitungsbezirf: Ganz Europa, bis zum 67. n. Br.; in Mittel- und Norddeutichland bejonders häufig. Höhengrenzen: Vlorwegen 320 m, Gragebirge 600 m, Harz und Vogejen SOO m, Bapyrifcher Wald 900 m, SKtarpathen 1100 m, öjtlicde Ulpen und Schweiz 1200—1300 m, Baprijche Ylpen 1400 m, Tirol 1600 m. Standort: Ebenen, Vorberge und Mittelgebirge; mehr an Waldrändern al3 im Innern gejchlojfener Waldfomplere. Sie beanjprucht zu üppigem Wuchje kräftigen, feuchten, lockeren Boden, der aber nicht tiefgründig zu fein braucht (Xehm= und Ktalfboden); troefnen Diluvialfand und Sumpfboden meidet jie. Süd- md Südmwelthänge werden, beim Vorhandenjein genügender Fyeuchtig- feit, bevorzugt. ym ganzen anjpruchspoll. Bodenverbejlerungsvermögen: Exrheblicd. Wuchs: Ziemlich rail). Tritt vorwiegend als Straucd) auf. Bei baumartigem Wuchs ift der Schaft wegen vieler dichter Afte oft jeitwärtS geneigt; wird böchitens 7—S m hoc) und 15 bis 18 em i. Br. jtarf. Alter: Erreicht ein Yebensalter von höchjtens 60— 70 Yahren. Lichtbedürfnis: Lichtholzart ;verträgt jedoc) einige Bejchattung. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Froft unempfind- lich; nur die Nuß erfriert mitunter im Winterlager. Troden= bite kann Sie nicht vertragen. Sie leidet nicht durch Sturm; Corylus Avellana Z. 197 aud) der Schaden durd) Schnee, Duft- und Eisanhang tjt gering. Gegen Hüttenraud) enıpfindlid). Gefahren durd; Tiere: Wird vom Weidevieh und Wild gern verbilfen, vom Notwild auc, geihält. Den Vüjen jtellen Eich- hörnchen, Schläfer, Mäufe und verjchtedene Vögel (Eichelheher, Nußheher, großer Buntipecht) nad. Die Mollmaus jchneidet mitunter junge Pflanzen und Loden unterirdijc ab. Hauptinjeften: 1. Käfer. Hajelprachtfäfer (Agrilus coryli Aedt.). Hafelnußritjfelfäfer (Strophosomus coryli /.). Schmerbaud-Graurüßler (Strophosomus obesus Marsh.) Schinmernder Yaubholzrüßler (Polydrusus micans Za@Dr.) Sriimer Zaubholzrüßler (Phyllobius psittacinus Germ.). Hajelnußbohrer (Balaninus nucum /..). Hajeldicffopfrüßler (Apoderus coryli Z.). Schmaler Hafelbodfäfer (Oberea linearis /.). 2. Falter. Safeljpinner (Demas coryli Z.). Steiner Froftipanner (Cheimatobia brumata Z/.). Gefahren durd) Pflanzen und Kranfpeiten: Oft Weipfättle. Mebltau (Erysiphe coryli /X.). Ansichlagvermögen: Lebhaft, mehr Stocdiproflen als ober- iwdilch entipringende Stocloden ; hier und da aud Wunzelichöß- linge. Stöde von langer Dauer. Läßt jich auc), durc) Abjenter gut fortpflanzen. Betriebsarten: Niederwaldbetrieb; häufiges Naumbol; im Eichenihäl- und Hadwald (Odenwald), weil fie das Sengen qut verträgt. Unterholz im Mittelwald. Bodenfhußhol; in Eichen- beitänden 2c. Auch zur Anlage von Hedken, zumal höheren Bufd)- und Wallheden (Kniden), und zum Anbau an Dämmen und Bölfhungen geeignet. Umtriebszeiten: 10—18, meijt 12—16 \ahre. Anatomifche Merkmale des Holzes: Zerjtreutporig. Gefäße wie bei der Hainbuche zu radialen Linien vereinigt umd gegen die Ninggrenze abnehmend; lettere deutlich, fait freisrund. Mlark- Itrahlen wie bei der Hatnbuche. Wenig Yellgänge. Tehnijhe Eigenjchaften des Holzes: ‚Fein, langfajerig, ztemlic glänzend, weiß bis vötlich-weiß (dem Buchenholz ähnlid)). Mtittel- jehwer, ziemlich weich, leichtipaltig (etwas jtaffelfürmig), jehr bieg- jam, elaftijch, wenig fejt, jchwindet mäßig (5,5 °/,), von Anßert geringer Dauer umd höchitens mittlerer Brennkraft. Speziftiches 198 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Srüngewicht 0,75— 1,20; Lufttuodengewicht 0,56 — 0,71 (im Mittel 0,63). Splintbaum. Gebraudswert: Nunges Holz liefert Falchinen, Faßreife, Bindwieden und Bandftöde, Floßwieden. zindet Anwendung zur Herftellung von Spazierftöden, Austlopfjtäben, ZJahnjtochern und anderen £leinen Gegenjtänden. Wird zur Herltellung von Kläripänen für die Bier- und Efjigfabrifation benußt. Stärferes Material wird von Tijchlern und Siebmachern verarbeitet. Die Kohle ol als Bulver- und Neihkohle gejucht. Die Früchte Kiefern eine jchmachafte Speife und ein mıildes ÖL (gejchält etwa 50—60°/,); Dasselbe findet nicht num als Speife- öl Verwendung, jondern wird auc) zur Fabrikation von Par- fiimerien benußt und von Malern gebraucdt. Das Laub ift ein qutes Futter für Ziegen und Schafe. yufaß. In Parks umd Gärten wird eine große Anzahl von Hajel- nillfen fultiviert, die man gewöhnlid m Waldnüjfe, Zeller- nüffe und Lambertsnüjffe unterfcheidet. Die Stammart der Waldmüfle ift Corylus Avellana Z. Die Zellernüffe jtammen von Corylus pontica €. Koch ab, die Kambertsnitfje von Corylus maxima Mill. (= C.tubulosa Wi2la.) Die Unterjchiede liegen teils in der Größe und Form der Würfe, teils in der Befchaffenheit, zumal Längenerftrefung der Hülfen, welche die Nüffe umschließen. Die ZYellernüfle find entweder Platt oder Nund= oder Yang= mie. Die Hülfen find meijtens fürzer oder nur jo lang wie Die Nuß. Bei den Lambertsmüflfen hingegen tt Die Hilfe mindeitens fo lang wie die Wuß und meiltens wejentlich länger'). B. Die ausländischen Kaubhölzer. Die nachitehende Spezielle Bejchreibung joll ib auf folgende 9 Laubholzarten erftrefen: Noteihe, Weißefche, Zucderahorn, Hatmbirfe, Tpätblühende Traubentiriche, Se Sraunuß, weiße Hicfory umd Bitternuß-Hteory. Nach ihren Größenverhältniifen repräfentieren jie jamtlid) Bäume, u. a. teils folche I. Größe, teils folche II. Größe. ) $ veichke, Franz: Die Hafelnuß, ihre Arten und ihre Kultur, Mit 76 Lichtdrucktafeln. Berlin, 1887. „: Empfehlenswerte Hajelmüffe, Kurze Anleitung zur erfolgreichen Kultur der Halelmüffe nebit Abbildung und Bejchreibung von 18 hervor ragenden Sorten, Berlin, 1891. Querceus rubra Z. 199 I. Quercus rubra 7. Roteiche '). Synonym: Q. coccinea rubra Spach. Monoecia (XX1.); Polyandria (7). — Cupuliferae Kich.; Fagineae Doell; Quercus Z. Baum I Größe. I. Anbautklajfe. Botanische Charafteriftif: Anojpen flein, eifürmig, zuge- Ipikt, glänzend fajtanienbraun, nad) der Spie leicht gelbhaarig, an den Endtrieben meilt zu dreien. Blatter wechjelitändig, lang geitielt, verfehrtseifürmig, an der Bajis feilfürmig, größer als bei den Ddeutjchen Eichen-Arten, jonft ahnlich gebuchtet, jederfeits mit meilt 4 fait parallelrandigen Yappen, welche jtachelipigig find (meijt 3 Spiten), beiderjeits fahl bis auf fleine Haarbüfchel in den Mervenmminfeln der untern Seite, oberjeits alängend dunkelgrün, unterjeits matt bellgrün; Buchten tief winflig aus- gejchnitten. Mit der im September, DOftober in verjchtedenen Nuancen prächtig fcharlachroten YJarbung der Blätter hängt der Name zufammen. unge Triebe vötlichhraun, fahl. Blüten denen der Stielerche ahnlich, aber die weiblichen nur furz ges jttelt (Mai). Eicheln fugeligq, mit gerade abgeitußter Balıs und furz aufgefegter Spite, matt rotbraun, längsitreifig. Nupula flach, glattfchuppig; die Schuppen ledergelb mit Dunflem Nande. Neife: Oftober des zweiten Jahres. Abfall: Ende Dftober. KReimdauer: !/, Sabre. KReimfähigfeit: 60-70°%,. I hl wiegt dDurchjchnittlich GO Kg und enthält 20—25 000 Stüd. Auf 1 kg gehen 320—420 Eicheln. 190 Stüd füllen 11. 2 unter irdische Kotyledonen. Mannbarfeit jchon mit 30 Jahren. Samenjahre meijtens reich und häufig. Rinde anfangs dünn, glatt ımd bleifarbig, Ipäter dieffchwartig umd dunfelfarbig, rauh aufreigend; Ichuppt fic) aber nicht ab. Bon Jugend ab Bfahlwurgzel mit fräf- tigen Seiten= und zahlreichen yaferwurzeln. VBerbreitungsbezirf: m öjtlichen und mittleren Nordamerita jehr verbreitet, dringt am weiteften nach Viorden vor; vorzugs- !) Die Noteiche (Quercus rubra Z.) (Neue Forftliche Blätter, Nr. 10 vom 14. Mär; 1903, ©. 73). Schöpffer: Ein gutes Wort fir die Noteiche (Zeitjchrift für Forit- und Nagdweien, 1903, S. 690). 200 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. weile zwijchen dem 40. und 46.° n. Br. Seit 1721 oder 1740 (?) in Europa eingeführt. Standort: Flac)-, Hitgel- und höheres Bergland. Gie be- anfpruht weniger miineralifche Bodenfraft und Wärme als unfere einheimifchen Arten und verträgt auch größere Bindigfeit des Bodens. Tiefgründiger, frifcher Vehmboden fagt ihr anı meijten u; jie verlangt zwar ein höheres Maß von Bodenfeuchtigfeit; jedoch) ift ihr nafjer, jtrenger Tonboden zuwider. In Bezug auf die Lage nicht wählerifch. ‚sm ganzen anjpruchslofer als unfere Eichenarten. Sie ge deiht jelbjt noch auf einem Siefernboden III. Slafje, der gefchont it und nod) die volle Streudecfe befitt. Bodenverbefjerungsvermögen: Wie bei umnferen Eichen. Wuchs: Schon von Jugend ab fehr energifch; den einhei- mijchen Eichen bis zum mittleren Lebensalter (50. Jahr) an Rafchwüchjigfeit und Mafjenproduftion überlegen, aber dann nadhlajjend. Sie erreicht bei uns Mittelhöhen von 2m bis zum 5. Jahr, > m bis zum 10. Jahr, 75 m bis zum 15. Sahr und 12 m bis zum 20. Jahr. un ihrer Heimat wird fie 30 m hod). Schöner Schaftwuchs; neigt aber im Freiftand und bei räumiger Stellung zur Aftbildung. Krone umfangreich und üppig belaubt. sn Deutjchland gibt eS bereits hier und da Noteichen von außer- ordentlicher Stärke, wie folgende Beiipiele beweilen: Ein in Klein-Flottbect (bei Hamburg) auf ftrengem Lehn aufge- wachiener 56jähriger Stamm hatte 50 em Durchmeffer in 0,3 m Bodenhöhe und fait 19 m Totalhöhe, ‚yn Ohr (bei Hameln) jollen Stämme jtehen, die 1—1,20 m Durch- mejjer t. Br. befigen. Vier im Barfe zu Notenfels (Baden) befindliche Noteichen hatten im 50—5djährigen Alter je nach ihrer Stellung folgende Timenfionen: 90 em Durchmeffer in 1,5 m Höhe Über dem Boden und 24 m Höhe (freiftändig). 70 cm Durechmeifer in 1,5 m Höhe und 24 m Höhe (gruppenftändig). 55 em Durchmeffer in 1,5 m Höhe und 22 bzw. 24 m Höhe (2 Erem- plare im Schluß). Dieje vier Stämme enthielten zujammen 9,78 fm Nußbolz, 9,85 fm Scheit- und Anlippelholz, 2,50 fm Neisholz, mithin im ganzen 22,13 fm Holzmajje oder durchichnittlich 5,53 fm pro Stamm), ') Dancdelmann, Dr.: Anbauverjuche mit ausländiichen Holz- arten tn den PBreußtichen Staatsforsten (Zeitjehrift für Forit- und Yagd- we)en, 1884. XII Die Motheiche. Quercus rubra (Linne), 5. 369, bier ©. 370). Quercus rubra Z. 201 Alter: Die ältejten Stämme in Deutfchland find z. 3. etwa 120 jährig '). Lichtbedürfnis: Yichtholzart ; verträgt aber etwas mehr Seiten Ichatten als die einheimifchen Eichen. Berhalten gegen Witternngseinflüffe: Die Spätfroftgefahr tft für fie nicht größer als für umfere Eichen ; den FFrühfröften unter- liegt jie aber, wegen längerer Begetationsdauer leichter. Gegen Winterfroft ?) und Dürre unempfindlich. Sturmfeit. Überjchwem- mungen verträgt jie nicht. Gefahren durd Tiere 2c.: Dem Wildverbiß jehr unterworfen. Halen und Kaninchen fhaden durd, Abjchneiden junger Pflanzen, Mäufe Durch Samenverjchleppung, Benagen und Ubfchneiden von Sungmwücjfen. mn Bezug auf fonftige Samenfeinde und jchädliche Sinfekten gilt im allgemeinen das bei der Stieleiche Beinerfte (5.63). Bejondere Erwähnung verdienen etwa: Schimmernder Yaubholgrüßler (Polydrusus micans /abr.). Schwanmijpinner (Ocneria dispar Z.). Ansichlagvermögen: Sehr reichlic) und ausdauernd. Betriebsarten: Gignet ji namentlicd) zur Einjprengung in den Buchenhohmwald (an feuchten Stellen), zur Ausfüllung von Scylaglüden, Nachbejlerung älterer Kulturen; zu Oberholz im Mittelwald und zur Anlage von Schälwald’). Ein prächtiger Allee, Park und YZierbaum, der dur die Jchon purpurrote Färbung jenes Yaubes im Herbit zur Belebung der Landjchaft beiträgt. !) Hier find bei allen ausländtichen Holzarten die Alter der im Walde vorfommende Bäume gemeint. In Gärten umd Barfs fommen jedenfalls ältere Stämme vor. 2, Hartig, Dr. Robert: Weber das Berbalten der ausländichen Holzarten zur Kälte des Winters 1892/93 (Korftlich-naturmwilfenichaftliche Zeitichrift, 1893, ©. 411 und ©. 460). | Dandelmann, Dr.: Der Kältewinter 1892/93 in jeiner Wirfung auf ausländische und einheimische Holzarten in Preußen (Zeitjchrift Für Forit- und Jagdmweien, 1894, ©. 451). Dieje beiden Abhandlungen beziehen fich nicht num auf die Noteiche, jondern auf Jamtliche bet uns angebauten fremden Holzarten, Jollen aber nur bier zittert werden. 3) Schälwald-Anlagen Eleineren Umfangs beitehen u. a. bei Bingen (auf dem Nheinftein), bei Wendelsherim (Mheinbeflen) und bet Ywingen= berg a. %. Db die Noteiche im Schälwald den einbeimilchen Eichen vorzuziehen tft, Dürfte aber noch durch ausgedehntere Verfuche Feitzu- jtellen jein. 202 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. - Anatomijche Merkmale des Holzes'): Das Holz 'beiteht aus Sefäßen, Iracheiden, Sklerendymfafern und Parenchym. Ning- porig. Sonjt wie bei der ‚Zerreiche. Tehnifhe Gigenfchaften des Holzes: Sehr grob, langfajerig, etwas glänzend. Splint fcymal, vötlich-weiß; Kern vötlich-braum. Schwer, hart, leichtjpaltig, ziemlich biegjam (3,72 °/,), ztemlic) elaftifch (1377), feit (9,81), jchwindet gering (4°/,), Tehr dauerhaft und brennfräftig. Spegififches Lufttrodengewicht (im Mittel 0,74 für die Ihwäbtiche Noteiche). Kernbaum. Gebraucdhswert: Das Holz findet (in feiner Heimat) porzugS= weife Verwendung zur inneren Ausjtattung der Häufer, als Sijhler-, YBagner- und Böttcherholz (Fakdauben), auch) zum Schiffs- bau. Sm allgemeinen wohl zu allen Zwecen verwendbar, für Die unfere Eichen tauglich jind. Nach dem allgemeinen Urteil foll es von geringerer nalitüt jein alS das Holz der einheimijchen Eihen. Bon den beiden Schriftitelleren Houba (in Belgien) und Fernomw (in Vtordamerifa) wird aber diefe Anficht als Vorurteil bezeichnet und behauptet, daß das Noteichenholz Jogar biegjamer, jpaltiger, leichter zu bearbeiten jei, al$ das einheimijche Cichen= holz (2) und diefem im ganzen an Qualität nicht nachitehe. Nur zu Fakdaubenholz eignet es jich wegen feiner großen Poren weniger. Die Verjchiedenheit diefer Meinungen tft vielleicht darin begründet, daß in Deutjchland jtarfes Noteichenhol; nocd nicht zur Verwendung gelangt it. Weitere Beobachtungen bzw. Unter- juchungen jind daher erwünscht. Der Gerbitoffgehalt der Ninde ijt gering. 2. Fraxinus americana 1. Amerifanifhe Eiche, Weißefce. Spnonym: Fraxinus alba Marsa. Diandria (II.); Monogynia (1). — Oleaceae; Fraxineae; Fraxinus Z. Baum I. Größe. I. Unbauflafle. Botanifhe Charafteriftif: Kınojpen rojtgelb bis -braun, weißbejchuppt. Blätter aus 5—9 geitielten, länglichen, lang ‚ugejpißten, oben glänzenden, unten graugrünen Fiederblattchen '), Eichhorn, Dr. Friß: Unterjuchimgen Über das Holz der Not- eiche (Foritlich-naturmwilfenjchaftliche Zeitichrift, 1895, ©. 233 und ©. 281). Fraxinus americana Z. 203 beitehend, welche unten nur auf den Wippen weichbehaart, fonit fahl und teils ganzrandig (untere Hälfte), teils gefägt (obere Hälfte) jind. Die Belaubung färbt ji) im Herbit rötlichgelb. Junge Triebe gelblich-grau, fahl. Blüten meijt zweihäufig, mit einfachen Keldh. Früchte fait jtielrunde, hellbraune ?Flügel- früchte, ohne deutliche YLangsfurchen am oberen Ende, mit einem nach oben jic) verbreiternden Flügel. eife: September, Oftober. Abfall: den Winter iiber. 1 hl wiegt 12—14 kg. Auf I kg gehen 33 000—37000 Santen. 11 enthält etwa 4000 Samen !). Der im Herbit ausgejfäte oder während des Winters im Freien mit feinem Sande vermifcht aufbewahrte Same?) Liegt nicht über, wie derjenige der einheimifchen Efche, Jondern feimt jofort im Frühjahr. Ninde weiß bis grau, jpäter rifiig. Wurzel- Iyitem kräftig und wie bei der einheimischen Ejche musgebildet. Verbreitungsbezirf: ur ditlichen Vordamerifa zu Daufe, von Kanada bis Karolina verbreitet. In Deutjchland namentlich in Dftpreußen, Weftpreußen und Anhalt angebaut (hier jchon jeit dem Ende des 18. Jahrhunderts). Standort: m ditlichen Vlordamerifa namentlich an Flußs ufern und auf feljigen Sumpfpartien verbreitet. Yiebt Fräftigen, frifchen bis feuchten, tiefgründigen, hummjen Boden von lehmig- jandiger Bejchaffenheit. Auch anmmworiger Boden jagt ihr zu, da jie ein hohes Maß von Bodenfeuchtigfeit verträgt; jedoch) meidet fie trocfnen und falten Boden (Ton). Syn ganzen madt fie an Boden und Yage etwas geringere Anfprüce als die einheimische Efche. Bodenverbefjerungsvermögen: Wie bei der einheimischen Eiche. Wuchs: Sehr rafch. Sie erreicht bei uns Mittelhöhen von 2 m bis zum 5. jahr, 45 m bis zum 10. Jahr, 1O m bis zum 20. Jahr. mn Ihrer Heimat erwächlt Tie zu eimem jtattlichen Baum von 30—40 m Höhe und erreicht bis 2 m Stärfe in Br. Alter: rn Anhalt Finden jich bereits 160 jährige Stämme. Die älteiten Anlagen in Preußen jind etwa 24 jührig. Lichtbedürfnis : Lichtpflanze ; jedoch verlangt lie in der Jugend etwas Seitenfchuß. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Froithärter als unjere I) Nach Ermittlungen im afademiichen Foritgarten bei Gießen. 2°), Etieslar: Ein fleiner Verjuch beim Anbau von Samen der amertfantjichen Eiche (Gentralblatt für das gelammte Foritiweien, 1898, ©. 454). 204 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Eiche, weil Jie etwa 2 Wochen jpäter austreibt. Der Gipfeltrieb erfriert faum, weshalb Zwiejelbildung feltener al8 bei unferer Eiche jtattfindet. Falt völlig winterhart; nur in falten Einfen= fungen erfrieren in jehr jtrengen Wintern die noch nicht, ge- nügend verholzten Spißen Der jungen Triebe. Sie verträgt lIber- ftauungen durcd) Sommer-Hocdwajfler viel bejier als unfere Efche. Gefahren durh Tiere: Wird vom Rotwild niit Vorliebe verbilien, gefhält und gefchlagen, leidet auch durch Verbiß und Segen des Nehmwilds. Wühlmäufe Tchaden Durch Abjchneiden junger Wurzeln und Benagen der Stämmen am Wunzelfnoten. ‚njeften vermutlich diefelben, welche die einheimifche Eiche befallen. Beobachtet wurde (1897 in DOberaula) ein Kahlfraß Durch den orangegelben zprojtipanner (Hibernia aurantiaria #/.). Gefahren durd) Pflanzen: Schäpdliche Löcherpilze jind: Polyporus fraxineus /7. und Polyporus fraxinophilus Z/re%. Diefer in Nordamerifa einheimiiche Pilz ift vielleicht mit P. fraxineus tidenttich (2). Betriebsarten: Hochwaldbetrieb; eignet jich zum Einfprengen in Buchenwaldungen. Stleine Löcherfahlichläge von 12—14 a Sröße. Baht für Aueböden mit Sommerhochwajjer, wo die ein- heimtiiche Eiche verfagt. Anatomishe Merfmale des Holzes: Vermutlich) wie bei der einheimtichen Ejche. Tehnijche Eigenjdaften des Holzes: Ziemlich fein, langfaferig. Splint weiß; Kern rötlich” bi bräunlich. Sehr fchwer, hart, Ichwerjpaltig. Biegjamfeit und YZähigfeit etwas größer als bei dem einheimischen Ejchenholz. Yiemlich elaftifch, feit, von geringer Dauer, aber jehr brennfräftig. Spezififches Grüngewicht 0,92 bis 0,95; Luftrocdengewicht 0,79—0,83 (im Mittel 0,81). Gebraudswert: Gutes Wagner- und Tifchlerholz. Nefer- geräte, Werfzeugittele ; Kumjttifchlerarbeiten. m ganzen jeheint das Holz etwas wertvoller zu jein als bei der heimischen rt. Dei Dejlau werden für den fm 60 M., im böchiten Falle jogar SO M. bezahlt. Zufjaß. ‚Früher wurden in Deutfchland mehr Anbauverfuche mit der gleichfalls aus dem dftlichen Vlordamerifa Itammenden weicdh- hbaarigen Efche oder Notefdhe (Fraxinus pubescens Lan. F. pennsylvanica Marsh.) gemacht, weil man von ihr an= Acer saccharinum Wangh. 205 nahm, daß fie aud) auf ftrengem, teodnem Boden gedeihe. Charakteriftiic für diefe Spezies it die jlaumige Behaarung der Blattitiele, Blattunterjeite und jungen Triebe. Obige Erwartung hat jich aber nicht erfüllt. Dazu fommen als weitere Schatten- feiten der Notefhe — im Vergleich zur Weißejche "— größere Froftempfindlichkeit, geringerer Höhenwud)s (nur 12—15 m) und geringere Qualität des Holzes. 3. Acer sacccharinum Wungh. Sucerahorn, Selsahom. Synonymen: A. saccharum Marsh. A. saccharophorum €. Aoch. Octandria (VIH.) ; Monogynia (1). — Acerineae D. (.; Acer /. Baum IL Größe. II Anbauflaffe. Botanifhe Charakteriftit: inojpen £lein, fchmial, fegel- fürmig zugejpigt, braun, beim Aufbrecden hellot, vielihuppig, etwas behaart. Blätter lang geitielt, der Form nad) (mie beim Spitahorn) 5 lappig, aber unterjeits bläulich-grün, leicht behaart, namentlid) auf den Rippen und in den Winkeln, und weniger tief eingebuchtet; im Herbit jhön rot Jid) färbenD. Blattitiele am jungen Stämmen oberfeits mit einer Mittel inne, ohne Milhfaft. Junge Triebe rötlich-braun, fahl, ohne Milchjaft. Zwitterblüten helfgelb, leicht behaart, in (ojen ITrugdolden jchlaff herabhängend (April, Mat). Früchte fugelig- gewölbt, fahl, denen des Bergahorn ähnlich, braun, aber mit fleineren Flügeln verjehen. Yeßtere glatt, jchymal, braun, fait rechtwinklig zu der geraden Fruchtbafis geitellt. Samenfad) glatt, hellgelb, glänzend. Reife: Dftober. Abfall: Oftober, Yio- vemiber. Die flachen, rundlichen Samen liegen in der Regel über ımd find nicht fehr feimfähig. Mannnbarkfeit jhon im 20.—30. Jahr beginnend. Die Samenjahre fehren fait ein Jahr ums andere wieder. Rinde hellgrau, längsitreifig, lange aeichloilen bleibend, imı ler bräuns= (ich, Eleinfchuppig, der Yänge nad) auffpringend. Bemwurze (lung ziemlich tief gehend. Verbreitungsbezirt: Jm öjtlichen Ntordamerifa; weit ver- breitet. Seit 1735 in Europa eingeführt. Standort: Niederungen und Hügelland; paßt nicht für erponierte Hoc)lagen. Liebt frifchen, [oderen, humofen, falfhaltigen 206 II. Apjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Lehmboden. Gedeiht überall da, wo der Spitahorn fortfommt, dent er in jeder Hinjicht jehr ähnlich) it. Auf ftrengem Tone boden verjagt er. Wuchs: Jan der Jugend etwas langjamer als beim Spit- ahorn, entividelt jich aber etwa vom 5. Jahr an rafch) und hält dann gleichen Schritt mit dem Spißahorn. Mittelhöhen 1,5 bis 2 m bis zum 5. jahr, 3—4 m bis zum 10. S$ahr, 10 m bis zum 20. Sahr. Wird bei uns böcitens 25 m had. Sn Anerifa erreicht er bis 35 m Höhe. Neigt in räumigem Stande zu Iperriger Stronenbildung und Ywiefelwucds. Häufige Mtafer- bildungen; liefert in feiner Heimat fchönes VogelaugenWtaferholz. Lichtbedürfuis: Lichtholzart; verträgt aber mehr Seiten= Schatten, als die einheimischen Vrten. Alter: Die ältejten Gremplare in Deutfchland Jind 3. 3. etwa 90-100 jährig. Verhalten gegen Witternugseinflüfjes Nicht unbedingt frojt- hart, aber in der Jugend Doc) nicht Froftempfindlicher als Die einheimijchen Ahorne. Böllig winterhart. KLeidet Ddurd) Dürre. Gegen Sternfohlenraud) und Straßenjtaub wideritandsfähiger als falt alle anderen Yaubhölzer. Gefahren dur Tiere: Wird vom Wild mit Vorliebe ver= bijjen, gefchlagen und gefegt und durc) Mäufefraß gejchädigt. Gefahren durch Pflanzen und Krankheiten: Von Bilzen ilt der rote Sturgelpilz (Nectria einnabarina /7.), welcyer die Rotpujtel- franfheit erzeugt, anzuführen. Ausichlagvermögen: Wie bei den einheimischen Ahorn-lrten. Betriebsarten: Eigqnet Jich zum Einfprengen in den Buchen- hochwald und zur Anzucht als Oberhol; im Mittelwald. Ein beliebter llee-, Bark- und Zierbaum wegen jenes jchönen, roten Blätterfihmucds im Herbit. Anatomifche Merfniale des Holzes: Wie beim Bergahorn. Tehnijche Eigenschaften des Holzes: Ziemlich fein, furzfalerig, Ichön alänzend, weil mit einem Stich ins Nötliche. Meittelfchiwer, jehr hart, jchweripaltig, ziemlich biegjam, jchwacd) elaltifch, Feit, Ihwindet mäßig, im Wind und Wetter von geringer Dauer, jehr brennfräftig. Spezififches Lurfttrockengewicht 0,65—0,75 (im Wtittel 0,69). Sebrauchswert: Wortreffliches Tifchlerholz, da es eine vor- zügliche Politur annimmt; findet Verwendung zur Innern Yıurs= Itattung der Wohnungen und Fabrikation von Möbeln. Gutes Betula lenta Z. 207 Wagnerholz; (Eifenbahnwagen, Wagenachjen, Schlittenkufen, Sattlerböde). Findet Verarbeitung durd) Drechsler und Schnißer (Schuhleiiten, Shyuhmacheritiftere.). Wirdin Nordamerika aud) zum Sciffsbau verwendet. Man gewinnt in feiner Heimat aus feinem Safte vor dem Laubausbrud) (Februar, März), Zuder (Sirup)'). Zulaß. Sn Deutjchland find aud) Anbauverjuche mit folgenden zwei Ahorn-Arten gemacht worden: Kalifornifcher Ahorn (Acer californicum Zorr. et Gray). Silberahorn (Acer dasycarpum Zhrh.). Es hat Ticd) aber hierbei herausgeitellt, daß Ddieje beiden Ahorne, objhon jie völlig winterhart jind, Doc) zur Einbürge- rung in unfere Waldungen ji nicht eignen. hr Wuchs ift jperrig und nicht ausdauernd. Das Dolz jteht dem der einheimischen Ahorne an Güte und Gebraudswert nad. Auch die Ausbeute an Nubholz it geringer. 4. Betula lenta Z2.°) Hainenblättrige Birfe; Hainbirfe; Sucerbirke. Synonymen: B. carpinifolia Zhrn. Monoecia (XX1.); Polyandria (7). — Betulaceae Kich.; Betula /. Baum I. Größe IL Anbauflafie. Botanifhe Charakteriftif: Nuofpen mittelgroß, lang ge- )» W.: Die Zuckergemwinnung aus dem Zucerahorı in Nord- amerifa (Gentralblatt fir das gejammte Foritiwvejen, 1881, ©. 125). Die Gewinnung von Zucder aus Ahorn in Nordamerifa (Gentral- blatt für das gefammte Foritweien, 1882, ©. 269). Buje: Der Zucerahorn und die Ahornzucer-Erzeugung in Nord: amerifa (Gentralblatt für das gefammte Foritivejen, 1896, ©. 286). — ,: Die Gewinnung von Ahornzuder in Nordamerika (Zeitichrift für Forit- und Jagdwejen, 1897, ©. 370). Aus dem Lesnoj journal. Gifford, Dr. Kohn: Die Ahorn- Zuderinduftrte in Amerika (Schweizerische Zeitjchrift Für Foritweien, 1900, ©. 165). Die AUhorn-Zueferinduitrie in Amerika (Gentralblatt für das ge= jammte Foritwejen, 1900, ©. 498). 2) Schwappach, Dr.: Betula lenta (Zinn.) und Betula lutea (Mich.) (Zeitichrift für Forit: und Jagdwejen, 1901, ©. 616). — Dternach \cheint Betula lutea, die in Nordamerika auch weiter verbreitet ift, große Walder bildet und größere Dimenftonen erreicht, anbammürdiger zu jen als Betula lenta (?). 208 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Itrect, fegelfürmig, jpit, rötlich-braun, glänzend, flebrig, mit Ihwacd) weiß-bewimperten Schuppenrändern. Blätter mechjel- ftandig, furz geftielt, längli, von ähnlicher Form mie bei der Hainbuche, mit zahlreichen Seitennerven, jcharf gejäat, vorzugs= weile umnterjeits in den Nippenwinfeln behaart. Junge Triebe rötlich-braun, fahl. Blüten denen der Weikbirfe ähnlid). Srücte aufrechte, eiförmige oder zylindrifche, dicke, biS 3 cm lange Häpfchen mit großen, mweichbehaarten Schuppen an furzen Stielen. Samen 4 mm lang, mit nad) der Bafıs hin verjchmälerten Flügeln; Fruchtichuppen lang geitredt, kahl. Neife: Auguft, September. Abfall: im näditen Frühjahr. Wuf 1 kg gehen 620000 Samenförner. Ninde dunkelbraun, der des Kirich- baums ähnlich, lange glatt und gejchlojfen bleibend; in jpäteren Sahren fait jcehwarz und der Quere nad) aufreißend. Bemwurze- (ung von der Stonfiltenz des Bodens abhängig. Auf jandigen Bodenarten neigt fie Schon von Jugend auf zur PBfahlmurzel- bildung ; auf ftrengem Boden hingegen entwicelt jie mehr furze Herzwurzeln. Berbreitungsbezirf: Oftliches Nordamerifa (Neu-Schottland, Kanada, weitlich bis Yllinvis, füdlich bis Georgia). In Europa 1759 eingeführt. Standort: Niederungen und Bergland. Liebt fräftigen, tief- gründigen, frifchen, mürben Boden, gedeiht aber auch auf Sand- boden, wenn ihm die erforderliche Feuchtigkeit nicht fehlt. uf Itrengem, nallem Boden kümmert fie. uch mineralich armer, trodner Boden jagt ihr nicht zu. Sn ganzen anfpruchsvoller alS unjere Birke. Wuchs: Etwas langjamer als bei der Weißbirfe. Mlttel- höhe 1,5—2 m im Mlter von 5 Sahren, 4 m im 10. Sahr, 10 bis 11 m im 20. Jahr. Ermwäcdjt anfangs etwas bujchfürmig, treibt aber jpäter einen hohen, jchlanfen Schaft (bis 25 m und dariiber) mit reicher, fein-verzweigter Krone. Zeigt in Süddeutich® (and üippigeres Gedeihen als im Vtorden. Alter: Die älteften Stämme im Deutichland jind 3. 9. etwa 70—80 jährig. icdhtbedirfnis: Entjchtedene Yıichtholzart. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Nicht ganz jo frofthart wie Die einheimifche Birke, aber im ganzen doc, ziemlid) unenp- findlic) gegen Froft. Leidet in der Jugend durd) Auffrieren Prunus serotina Ehrh. 209 (Barfroft) und Dürre. Wipfeltrodnis durch Windftrömungen, be= jonders in wejtlichen Freilagen. Gefahren durch Tiere: Dem Verbiß durch Nehe, Hafen umd Kaninchen mehr ausgejeßt als umfere Birfe. Wird auch von Mäufen geichält. Sie heilt aber Berlegungen leicht aus. Ansjchlagvermögen: Nteichlic. Betriebsarten: m Hohmwald (Buchenhohmwald) zum Gin- jprengen und Ausfüllen von Lücken geeignet. Gutes Bejtands- Ihußhoß. Zu Niederwald bejier geeignet als unfere Birke. Schöner PBarfbaunn. Anatomifhe Merfnale des Holzes: Wohl diefelben wie bei der einheimiichen Birke. Technische Eigenfchaften des Holzes: Ziemlich fein, glänzend, im Spnnern rötli (dem Mahagoniholz ähnlich). Schwer, ziemlich hart, jehr jchwerjpaltig, ziemlic, biegjam, elaftiich, feit, Dauerhaft und jehr brennkräftig. Spezifiiches Yufttrodengewicht 0,76. Gebrauchswert: Vortreffliches Möbelholz, da es eine vor- zügliche Politur annimmt. Sn ihrer Heimat findet jie zum Schiffsbau Verwendung. Wertvoller als das Holz unferer Birke. Aus dem Holz laßt jich ein wohlriechendes DL Ddaritellen. 5. Prunus serotina Ehırh. Spätblühende Traubenfirfhe, Lorbeerfiriche (Deffau) !). Synonymen: Prunus virginiana Mill. Cerasus serotina Zozsl. Icosandria (XI.); Monogynia (1). — Amygdaleae Jxss.; Prunus Z. Baum I. Größe. II. AUnbauflafje. Botanische Charafteriftif: Kıuojpen flein, xötlich - braun. Blätter derb, lederartig, länglich oder eislanzettfürmig, glänzenpd, oberjeits dunkelgrün, unterjeits hellgrün, mit jehr feinem Geäder, beiderjeits fahl, nur unten längs der Mittelrippe gelblich behaart, weniger dicht fügezähnig als bei der einheimischen Wildfirjche. unge Triebe vötlihbraun. Blüten £lein, gelblich weiß, Jchmach- tige, aufrechte Trauben bildend (Ende Mai, Juni). Srücdte I) Krüger: Erfahrungen iiber Prunus serotina (Zettichrift fiir Forit- und jagdmwejen, 1901, S. 719), Heß, Holzarten. 3. Aırl, 14 210 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. erbjengroß, nierenförmig, [hwarzrot, mit glatten Steinfern. Reife: Yugult bis Ende September. Rinde lederartig, im mittleren Ylter Durch viele, wagrecht verlaufende, helle Zenticellen raub, jpäter in Dicke Kappen Jic) auflöfend, Die längere Zeit am Baum hängen bleiben; im ganzen der Ninde der Wildfirfche ahnlich. Kräftige, tiefgehende Herzmwurgzeln mit vielen jtarfen Seitenwurzeln. Verbreitungsbezirf: m den vftlihen Staaten Viordamerifas jehr verbreitet, namentlih in Ohio, Kentucdy und Tennejjee. nn Europa jeit 1630 eingeführt. Standort: Ebenen und Hügelland. Liebt kräftigen, Humofen, feuchten, mergelhaltigen Sandboden, nimmt aber auch mit ge- tingerem Boden vorlieb, wenn er nur friih tft. Bodennäfje verträgt jie aber nicht. Macht an Luftwärme feine hohen Ai fprüche, da fie jelbjt in den Ffälteften Yagen von Dftpreußen noch gut gedeiht. Sy ganzen ziemlich genügjan. Wuhs: Nach; übertrifft im Wachstum die meijten ein- heimischen Holzarten. Mittelhöhen von 2 m bis zum jährigen Ulter, 4-5 m bis zum 10. Jahr, 6-7 m bis zum 15. Sahr (Shmwappad) Auf beitem Boden und in niederen Lagen er- gaben ich folgende Höhen und Durcmefjer: 10 m Höhe umd 10 em Durchmefjer bis zum 8. Jahr, 14—15m 9. und 12 bis 16 cm ®. bis zum 15. Syahr, 21 m 9. und 59 cm 2. bis zum SO. Jahr (Krüger). zn höheren Lagen ilt der Höhenzumwadhs etwa 20°/, geringer. yn ihrer Heimat erreicht jie auf günstigen Standorten 20-30 m Höhe und mehr al 1m Durchmejjer. Auch in Deutjchland fommen Stämme bis zu 1,5 m Stärfe vor‘). Bildung Der Strone Ähnlicd wie bei der TIraubenfirsche; zu Sperrwuchs geneigt. Lichtbedinrfnis: Vichtholzart, wie unfere Wildkirfche; jedoc) it ihr etwas GSeitenfchug erwünscht. Verhalten gegen Witternngseinflüffe: Gegen Spät- und Früb- fröjte unempfindlich ; auc) winterhart. Xeidet dur Dürre nicht erheblich. Gefahren durd) Tiere: Wird vom Wild nicht verbiljen, aber vom Ntehbod gefegt und im jugendlichen Alter von Hafen und taninchen benagt und abgefchnitten. Mäufe jchaden durch Schälen und Derzehren der überliegenden Samen. ') 3. B. auf der Pfaueninfel bei Potsdam, Juglans nigra Z/. 211 Betriebsarten: Gutes Füllholz von Lüden in Laubholzhegen; eignet jich auch zur Einmischung in Siefernbeitände, da fie mit der Stiefer im Wuchfe gleichen Schritt hält, namentlich zur Kom- plettierung von Durch Pilze entitandenen Löchern in Stangen- orten (in den frijcheren Einfenfungen). Gmpfehlenswert für iergärten und Parks, bejonders für Wildgärten. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Wohl nicht verjchieden vom Holz der einheimiichen Wildfirjche. Tehmiihe Gigenfhaften des Holzes: yein, glänzend, mit rötlichen, im Alter nahdunfelnden Stern. Keicht, ziemlich hart, Ihwerjpaltig, biegfam, feit, jchwindet mäßig. Dauer im Freien gering. Spegzifiiches Yufttrodengemwicht 0,58. Gebrauhswert: VBortreffliches Möbel- und Drechslerholz, da es eine jehr jchöne Politur annimmt, bejonders Maferwuchs. SJourniere jehen aus wie aus Mahagoni. Sehr geeignet zur Vertäfelung. Gutes oftenholz in feuchtem Erdreich. Findet in jeiner Heimat auch zum Schtifsbau Verwendung. In Ham- burg wird der fm mit 200--240 M. bezahlt. mn Amerika jteht das Holz nahezu im Demfelben reife wie das der fchwarzen Walmıp. Die Beeren werden vom Not, Dam- und Schwarzwild gern angenommen. 6. Juglans nigra ZL. Schwarzer Walnugbaun, Schwarznuß, Butternußbaum'). Synonym: Juglans nigra oblonga Marsh. Monoecia (XXI); Polyandria (7). — Juglandeae ; Juglans /. Baum I Größe I. Anbauflafie. Botanische Charafteriftif: Knojpen ungleich-groß; End- fuojpen groß, fegelfürmig, zugeipißt, jchlanfer wie bei der ge= meinen Walnuß, hellbraun, drüfigsfilzig; Seitenfnofpen flein, halbfugelig, jchwarz, ebenfalls filzig. Blätter wechjelftändig, unpaarig gefiedert (13—21 Blättchen). Die einzelmen ?Fieder- blättchen jehr furz geitielt, länglich-lanzettförmig, lang zugejpigt, ') Rebmann: Erfahrungen Über das Gedeihen ausländtjcher Holz- arten insbejondere Über die Anzucht von Juglans nigra (Nllgemeine Forit- und Jagd-Zeitung, 1903, ©. 215). Der jhwarze Walnugbaum (Neue Foritliche Blätter, Nr. 44 vom 7. November 1903, ©. 347). 14* 212 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, jcharf gejägt, gelblich-grün, oberjeits fahl, unterjeits flauntig be- haart. Blattjtiele an der Bajıs braun angelaufen. unge Triebe braunfilzig behaart. Blüten denen der gemeinen Walnuß ähnlih, nur etwas jchlanfer Mad). Steinfrüdte (Yürlle) fait fugelig (3,95—8,5 em Durchmefjer), jebr hart, feit, tief gefurcht, jchwarz, mit 4 Scheidewänden, in dider, glatter, alänzender, anfangs gelblich-grüner, Ipäter Jhwarz-brauner Schale, die fejt in Die rinnenartigen Vertiefungen des Steinferns einge- wachen ift. Neife: Ende Oftober. Abfall: bald nach der Reife. Reimdauer: 1/;—1 Jahr. Keimfähigfeit: 7omE 80”/, bei Behandlung der Ville nad) dem Berfahren von Bredher!) oder von Geride?); jfonft nur 30—40°%,. I hl Yriffe wiegt 55—60 kg und enthält 2000 bis 2500 Stüd. Auf 1 kg fommen etwa 35—45 Stüd. Die 2 Kotyledonen find umter- irdiich, Klein, rundlid. Mannbarfeit im 20. jahr beginnend; trägt fait all- jägrlich feimfähige Früchte. Ninde in der Jugend glatt, jpäter dunkler und tiefer (neßfürmig) aufgeriffen alS bei der gemeinen Walnuß. Gleich) von Anfang fehr ftarke, lange Bfahlmwurzel mit wenig Seitemwurzeln; die Jaferwurzeln befinden ich vor- iwiegend amı unteren Teil der Pfahhwurzel. Verbreitungsbezirf: Djftliches Nordamerika, biS zum 43. n. Br., bejonders Ohio und Maflachufetts. Seit 1629 in Europa eingeführt. m fünlichen und mejtlichen Deutichland mehr ver- breitet als im nördlien; fann im Süden nod) bis 540 m Höhe mit Erfolg angebaut werden. Standort: Flußniederungen und Hügelland. Sie bean Iprucht mineralifch fräftigen, tiefgründigen, frifchen, Loceren Boden (jandigen Lehm, Kalkboden). m milden, humofen Wure= boden gedeiht fie vorzüglich. Naffer, jcehwerer Tonboden jagt ihr ebenfowenig zu alS armer, jteiniger, trocner Sandboden. Gite bedarf aud) milde Lage, da zu ihrer gedeihlichen Entwidlung eine ziemlich beträchtliche Warmefumme gehört und ihre Vege- tationszeit eine fehr lange ift. 1, 0.B. Z.: Keimung und Keimprozent AUmertfanijcher Nüffe (Carya- und Juglans-Arten) (Allgemeine Yorlt- und YJagd-gZeitung, 1887, ©. 362). Verfahren des Dberföriters Brecher. °), Schwappach: lleber das Vorkommen der Carya- und Juglans= Nüffe (Zeitichriit für Forit- und Jaadıwejen, 1888, ©. 509). Berfahren des Dberföriters Gertcfe. Juglans nigra Z. 213 Sm ganzen am anfpruchsvolliten unter jämtlichen ange= bauten Ausländern. Gedeiht nur auf den beiten Eichenjtand- orten. Bodenverbefjerungsvermögen: Wegen ihres Blattreichtums beträchtlich. Wuchs: Bon vornherein lebhaft. Sie erreicht Weittelhöhen von 2m bis zum 5. Jahr, 4-6 m bis zum 10. Jahr, 11m bis zum 20. Jahr, 18 m bis zum 40. Jahr. Treibt einen langen, jtarten, altreinen Schaft. Strone breit ausgelegt, dicht belaubt. Vleigt im jugendlichen Alter zu Ywiefelmuchs. Schöne Wtaferbildung. In Melnift (Böhmen) find 27—38 Jahre alte Bäume 20—21 m hoch und 25—32 cm i. Br. ftart ir der Oberförteret Barı (Neichsland) er- reichen 7Ojährige Stämme 22—30 m Höhe und 49 em Turchmeifer ti. Br. (Mittel). 100 jährige Stämme auf zujagendem Standort werden bis 35 m hoch (in den Hohenzollern’schen Waldungen). In Amerika erreicht jre 40 bis 50 m Höhe und nahezu 2m Durchmejfer. Alter: Kommt in Deutfchland vereinzelt in Barks in 100 bis 150jährigen Ereniplaren vor. Lichtbediürfunis: Vichtholzart; verträgt aber in der Jugend mäßige Belchattung. Verhalten gegen Witterungseinflüfle: mt jugendlichen Zu- jtand leidet jie, namentlich auf ihr nicht zufagenden Standorten, Durch Früh- und Spätfröfte, aber im geringerem Grad als die deutjhe Walnuß; Hält jehr harte Winter aus. Sturmfelt. Ber- trägt zwar rajch vorübergehende lIberflutung, aber nicht jtagq= nierendes Sommerwaller. Gefahren durch Tiere: Weidevieh und Wild verbeißen die junge fange fast nicht. Die Früchte werden von Eichhörnchen und Mäaufen angenommen. Von letteren jchadet nur die Nteutmaus Durch Abnagen der Wurzeln junger Stäanmmchen. infektenfchaden faum wahrzunehmen. Gefahren durch Pflanzen: Gegen Graswuchs jehr empfindlich. Ansschlagvermögen: Lebhaft. Betriebsarten: Mehr Waldbaum als der einheimische Nuß- baum; eignet Jich befonders zur gruppenmwetlen Einmifchung im Buchenhohwald (auf S-10 a große Löcher), ferner zu Ober: hol; im Mittelwald und für Wildparfs. Der Anbau ganz im Sreten ijt Stets mißlid. Mean zieht daher die Anzucht unter Schußbejtänden oder Schieimfchlägen (der Stiefer oder Kärche), vor und wählt, da jie bei weitem Abjtand zu Sperrwuchs neigt, Zwijchenbau mit Not= oder Hainbuche. Ein beliebter Barfbaum. 214 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. “ Umtriebszeiten: Schon mit 40 Jahren (zum Schneiden in Bohlen) benußbar. Anatomische Merfmale des Holzes: Wie bei Der gemeinen Walnuf. ahrringe etwas wellenfürmiger. Tehnifhe Gigenfchaften des Holzes: Ziemlich fein, etwas glänzend. Splint weiß; Stern braun, im polierten Yujtand prächtig dumfelrot- bis jchwarzbraun; (Deutjches Ehenholz), im friihen Zuftand nach Nußichalen riechend. Leicht, ziemlich hart, ziemlich leichtipaltig, ziemlich bieglam, ziemlich elaftifch (1200), ziemlich feit, jchwindet mäßig (4,9°/,), reißt aber leicht, im Iroefnen und Freien dauerhaft. Spezifiiches Grüngewicht 0,76 bis 0,87 ; Luftteodengewicht 0,54 (im Mittel). Kernbaum. Gebraudhswert: Liefert vortreffliche Mobilien, da es Ti) leicht bearbeiten und qut polieren läßt, wird daher vom Kumnjt- tifchler fjehr gefchäßt. yindet Verwendung zur inneren YWus= Itattung der Wohnräume und zum Bau von Eifenbahnwaggons. Ein ausgezeichnetes Schnißer- und Drechslerholz (Gemwehrichäfte und fleine Luxusartikel). Der Preis für das Holz it etwa 2!/, mal jo Hoch wie der für das inländische Nußbaumbolz (fait 200 M. pro fm)'). In feiner Heimat braucht man es aucd zum Schiifsbau. Die Winde dient zum Schwarzfärben. ölreich. an J er Same ilt 7. Juglans cinerea Z/. Brauer Walnußbaum, Braunus, Butternuß, Olnußbaunn. Synonymen: J. alba oblonga Marsa. J. oblonga Alıll. J. cathartica Mehx. Monoecia (XXL); Polyandria (7). — Juglandeae ; Juglans Z. Baunı II. Größe. I. Unbauflaife. Botanifhe Charafteriftif: Nnofpen ungleich-groß, Ttumpf- fegelfürmig, faft 3 kantig, gefchweift, gelb-graufilzig, von aro- matifchem Geruch. Blätter mwechjelitändigq, unpaarig geftedert (9-17 Blättchen). Die einzelnen Fiederblättchen jiend oder jehr furz geftielt, länglich-langettlic), an der Balıs abgerundet, ') Der SJimport nach Hamburg betrug 1893: 25285 fm für 4865 820 M., alio pro fm 192 M. 1805: 19542 SBBL180 10, m zu Kaas „ „ Juglans einerea Z/. 215 Jägezähnig, lang zugeipigt, auf beiden Seiten weich behaart, unten mattgrün. Blattjtiele und junge Triebe rotbraun behaart, drüfig.. Männliche Blütenfäbchen groß, walzenförmig; weibliche einzeln oder zu wenigen (Mpril, Mai). Stein früdte 4-45 cm lang, Kanglid-eiförmig, zugelpitt, hart, jehr tiefgefurcht, Jchwarz, mit 2 Scheidewänden, in einer anfangs grünen, jpäter fajt jchwarzen, drüfig-behaarten, ftarf Elebrigen Scale. Reife: Ende September. Keimung mit 2 unterivdifchen, £leinen, länglichen Stotyledonen. Mannbarfeit vom 25. bis 30. Jahr ab; trägt im höheren Alter reichliche Früchte. Rinde meißlich bis afchgrau, der Länge nad) und jchräg Jeitlic” (rautenförmig) aufgeriffen. Bemwurzelung flad) jtreichend. VBerbreitungsbezirf: Mittleres Nordamerifa; Neu -Braun- ichweig bis Ontario. Seit 1656 in Europa eingeführt; nament- lich in den rufjiishen Dftfeeprovinzen verbreitet. Standort: Kräftige, tiefgründige, frifche, Iehnhaltige, humofe Böden und milde Yagen. Stellt an Xocderheit des Bodens ge- ringere Anfprücde als die Schwarznuf. sm ganzen anfpruchsvoll, aber in flintatifcher Beziehung härter als die deutiche Walnuf und die Schwarznuf. Wuchs: Etwas rajcher als bei der gemeinen Walnuß ; wird aber nicht jo hoch (mur 15 m). Strone breit ausgelegt wegen der langen, fat horizontal abjtehenden lite. Lichtbedürfnis: Vichtholzart; aber in der Jugend jchatten - ertragenD. Verhalten gegen Witterungseinflüfe: Segen zrojt mwider- jtandsfähiger als die gemeine und die Schwarze Walnuf. Gefahren dur Tiere und Pflanzen: Wie bei ver Scıhwarznuß. Betriebsarten: Wie bei der Schwarznuf. Anatomische Merfmale des Holzes: Wie bei Juglans regia /. Tehniihe Gigenjchaften des Holzes: Ziemlich fein, etwas glänzend. Splint hell; Kern rötlihbraun. Leicht, ziemlich hart, ziemlich leichtjpaltig, ziemlich biegjfam, ziemlich elajtiich (1216), feit (8,98), dauerhaft. Lufttrodengewicht 0,41 (nad) Mayr). Kernbaum. Gebrandswert: Gutes Tijchlerholz, da es fchöne Politur annimmt. Wird vorzugsweile zu Gemwehrfchäften und Lurus- Ihnißereten verwendet. Das Holz jteht aber dem der vorigen an Güte nad). 216 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. . 8. Carya alba Nautt. Weise (echte) Hidory, Hicforybaum, weißer Hußbaum. Synonymen: Juglans alba Mehx. Juglans compressa Gaerin. Juglans ovata Mill. Juglans squamosa Zam. Monoecia (XXL); Polyandria (7). — Juglandeae; Carya Nuff. Baum I. Größe. I Anbauflafje. Botanifhe Charafteriftif: Kinojpen jehr groß, ei=fegel- fürmig, tiefbraun, violett angebaut, gelblich behaart. Blätter mwechjelltändig, unpaarig gefiedert, aus meist 5 (jelten 7) ?rieder- blättchen bejtehend. Dieje jind £urz geftielt, groß, in der Mitte am breitejten, lanzettfürmig, jtarf zugejpigt, jagezähnig, jchön Licht- grün, am Rande bewimpert, auf beiden Seiten fahl, nur die Nippen unterjeitS etwas behaart, von aromatifshem Geruch. Junge Triebe rotbraun, grünfilzig behaart. Blütenfäßchen zu Dreien auf gemeinjamem Stiele, glatt, gelbgrün (Anfang Mai). Ssrücte länglidherund, 1—2 cm lang, oben ımd unten zuge- jpißt, nah unten bin jcharf 4—6fantig, Tchmugig-gelb, glatt, fahl, hartichalig, eßbar, in einer grümen, rindenartigen, fait 0,5 cm dicken Hülle, die bis zur Neife fic) Ihwarzbraum färbt und m 4 gleiche Teile aufipringt. Neife: Ende September, Oftober. Abfall: bald nad) der Neife Neimpdauer: 7, I Syaopr Keimfahigfeit: 35—40°/,; bei Behandlung nad) Brecher 70—80"/,. Ein Teil der Nüffe liegt über. "1 hl Nütffe wiegt 55—60 kg und enthält 13 000—16 000 Stüd. Auf 1 kg fommen 220—270 Stüd. Keimung mit 2 unterirdifhen Samenlappen. Die Erftlingsblätter nur mit 3 Dlättchen. Nach vier neueren Unterfuchungen im afademtjchen Forit- garten bei Gießen ergaben Jich folgende VBerhältniszahlen: Anzahl der Nüffe in 11... . 132, 153, 159, 162 Nulje; alio in 1 hl 13200, 15300, 15 900, 16200 Stüc. Anzahl‘ der Nüffe, Dre ik mlegen Fra 253, 269, 270, 297 Stüd. Gewicht von 1 hl Nülie .. . . 55, 57, 58 kg. DMannbarfeit vom 30. Jahr ab. Ninde anfangs grau und glatt, fängt aber frühzeitig an aufzureißen und Löft jich Ipäter in langen, Ddinmen, nach auswärts gefrümmten Lappen ab; Baltbündel ähnlich wie bei der Yinde. Kräftige, lange Pfahl: Carya alba Nutt. 217 wurzel, zumal in der jugend; jpäter jtarfe, weit verbreitete Seitenwurzeln mit zahlreichen YJalerwurzeln. Berbreitungsbezirf: Dftiiches Nord-Amerifa; bis zum 45. n. Br, von Neu-England bis nad) Karolina, auch in dem Alles ahany-Gebirge. Unter den (8) Carya-Arten am meijten verbreitet. Seit 1629 in Europa eingeführt. Standort: Ebenen und Hügelland. Sie beanfprucht mine ralifch Eräftigen, tiefgründigen, friichen, milden, humojen Boden (lehinhaltigen Sand» oder Lehmboden), warme, gejchlißte Lage und mildes Klima. Auf falten, jtrengen QIonböden gedeiht jie nicht. Die Vegetationszeit ijt eine jehr lange. Im ganzen etwa jo anfpruchsvoll wie Notbuc)e und Eiche. Bodenverbefjerungsvermögen: Wie bei den Juglans-Irten. Wuchs: In den erften 10 Jahren fehr langjam, dann etwas rajcher. Mittelhöhen faum 1 m nad) 5 Nahren, 2,5 m nad) 10 Jahren, 6 m nad) 20 Jahren, 14 m und 27 cm Durchnteiler in Br. nach 40 Jahren. Schaft 30 m lang und darüber, Itarf, vollholzig und bis auf größere Höhe aftrein. sn YUmerifa er- reicht der Baum bis 40 m Höhe und über 1 m Stärke. Krone wie bei unferem Nußbaum. Alter: Die älteften Stämme in Deutfchland jind z. 3. etwa SO—90 Jahre alt. Nacd Auszählung einiger Scheiben läßt ic) ein Alter von 200 Yahren annehmen. Fichtbedürfuis: Lichtholzart; verträgt jedod) Seitenfchirm und ift in der Jugend fogar jhutbedürftig. Berhalten gegen Witterungseinflüfle: m der eriten jugend gegen Früh- und Spätfröfte emipfindlid); insbefondere erfrieren uverholzte Triebe leicht. Später ziemlich frofthatt. Unempftind= [ih gegen Winterfälte und Hite. Gefahren durch Tiere: Die Früchte werden von vielen Tieren (Schwarzwild, Dacdıs, Eichhörnchen, Mäufe, Nurheber, Kträhen und Dohlen) herausgefcharrt, verjchleppt und verzehrt. Hafen, Kaninhen und Mollmaus jehaden mitunter durch Abschneiden und Benagen junger Pflanzen und Stämmen. Hauptinjeften: Serandeter Schnellfäfer (Dolopius marginatus IL Hafelnußrüffelfäfer (Strophosomus coryli 33). Gefahren durch Pflanzen und Krankheiten: Nanın Verdäme mung durch Gras und Drucd dur beigemijchte Hölzer nicht ver- tragen. 218 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. . Ausichlagvermögen: Yebhaft und lang anhaltend; treibt reich- (ich Stod- und Wurzelloden. Betriebsarten: mn den Buchenhochwald einzumtjchen, am bejten gruppen= oder horjtweije auf £leine Löcher, damit jie nicht vor dem Haubarkeitsalter unterdrückt wird. Kahlichlagwirtichaft jagt ihr nicht zu. Oberholz im Mittelwald. Beliebter Frucht- baum. Anatomifhe Merfmale des Holzes: Das Hol; beiteht aus Gefäßen, Holzfafern und Parenhym. WBorenfreis jehr jchmal; die Boren jind aber groß. m übrigen Teil des “Jahrrings juDd die Gefühe zerjtreut und £lein. „Zahlreiche, feine, peripherijche Linien von PBarenhym. Die zahlreihen Mtarkitrahlen faum jichtbar. Marfröhre groß. Tehnifhe Eigenjchaften des Holzes: Ziemlicd) fein, dichtfaferig, wenig glänzend. Splint gelblich-weiß; Stern braunlih. Sehr ichiwer, hart, jehr jchwerfpaltig, ziemlic, biegfam (3,58 %/,), elastisch (1411), jehr feit (15,46), jchwindet ftark (10 %,), ziemlich dauer- haft, jehr brennkräftig (fait wie Notbuche). Hußerlich dem Efchen- holz Tehr ähnlich. Spezififches Lufttrodengemwicht 0,74— 0,99 (im Mittel 0,91). Mayr gibt 82 (für den Kern) an. Gebrauchswert!): VBortreffliches Wagnerbolz (Lchjen, Nad- jpeichen, Felgen, Deichfeln, Arthelme, Hadenitiele und andere Acergeräte. Gute Feuerwehrleitern und jonftige Löfchgerätjchaften. Wird auc vom Mafchinenbauer gefhägt (Nammızähne 2c.). Liefert gute Faßreife. Beliebtes Drechslerholz (Spazierftöde, Angel ruten 2c.). Gibt eine vortreffliche Kohle Im Amerifa das am meilten gejchäßgte Brennholz. Die Niffe Find wohlichniedend und bilden in den Vereinigten Staaten einen bedeutenden Handelsartikel. 9. Carya amara Nutt. Bitternuß-Hidory. Synonymen: Juglans amara Mehx. Juglans cordiformis MWangh. Monoeeia: (XXI.); Polyandria (7). — Juglandeae; Carya NMuft. Baum I Größe IH. AUnbauklaffe. Botanische Charakteriftif: Rnofpen groß, vierfantig, |piß, ', Nördlinger, Dr. 9: Was verjpricht uns der Hiefory-Bauın? Y Carya amara Nuft. 219 fahl, vom Triebe weggefrümmt, grüngelb. Blätter mwechjel- jtändig, fürzer als bei der vorigen, unpaarig gefiedert, aus 7 bis 11 (meijt 9) Blättchen beitehend. yiederblättchen oval, lang zugeipißt, glatt und am Nande ziemlich jtarf jügezähnig, nur die grünen Blattitiele und Rippen leicht behaart. Ergrünt fpäter als die übrigen Hickory-Arten. Junge Triebe grünlich-braun. Männliche Blüten gewöhnlich zu je dreien auf gemeinfchaft- fihen Stielen, etwas borjtenhaarig. Wüfie rumdlic, 2-3 cm lang, bellfarbig, glatt, Dünnjchalig in jaftiger, grüner Hülle, Die in der Negel mit 4—6 Yängsleijten verjehen ilt. inhalt wegen bittern Gejhmads nicht eßbar. Neichlich Frucchttragend. Neife: Dftober. Abfall: bald nad der Neife. 1 hl VYüijje wiegt 40 bis 45 kg und enthält 12000—14000 Stüd. Steimung vie bei der vorigen. Ninde hellfarbig, Dünnjchuppig. Starke Bfahl- wurzel mit zahlreichen Seiten= und Fajerwurzeln. VBerbreitungsbezirf: Vlordamerifa, von VWeu-England bis Maryland verbreitet. Cingeführt in Europa 1800. Standort: Wie die vorige; bedarf und erträgt aber mehr Bodenfeuchtigfeit Marfchboden), gedeiht Daher befonders gut in der Nähe von Gemällern. Wuchs: Bis zum 20. Jahr etwas rafcher und energifcher als bei der vorigen; jpäter gleicht ji) aber der Kängenvorjprung wieder aus. Alter: Die ältejten in Deutjchland vorhandenen Stämme dürften 3. 3. ca. 7O—80 jährig fein. Lichtbedürfnis: Noch mehr Liptholzart als die vorige, aber in der Jugend auch Ichußgbedürftig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Scheint unter den Carya-Arten die frofjthärtejte zu fein; gegen Winterfälte unemp= findlih. Gegen Dürre nur auf geringen Standorten (auf Ktahl- Schlägen) empfindlich. Gefahren dur Tiere und Pflanzen: Wie bei der vorigen. Ausihlagvermögen: Vorzüglich und lange andauernd. Betriebsarten: Wie bei der weißen Dicory. Tehnifche Gigenjhaften des Holzes: Ziemlich fein, wenig glänzend, gelblich-weiß, nad innen dunfler. Schwer, hart, jehr (Kritiiche Blätter für Forit- und Jagdwilfenichaft, 52. Band, 1. Heft, 1870, ©. 139). Spectalbericht Über Hicloryholz (Beilage zum Handelsblatt für Wald- erzeugnilfe, Wr. 26 vom 26. Junt 1875. 220 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. ihwerjpaltig, jehr biegjam (6,51 °/,), Tehr Ichwach elaitifch (987), jehr feit (11,26), jehr brennfräftig. Spezififches Kufttrodengewicht 0,76 (im Mittel). Mayr gibt 0,73 (für den Splint) und 0,86 (für den Stern) an. Gebraudhswert: Das Holz jteht dem der vorigen — wegen geringerer Biegjamfeit und Zähigfett — an Güte nach, iit aber gleichfalls bejonders als Wagner-, Drechsler- und Schniterholz geihäßt. Aus Schwachen Stämmchen gewinnt man Faßreife. 3ufaß. Von anderen Carya-Arten find in den Ileßten drei “Jahr- zehnten noc) drei Arten in Deutfchland und Ofterreich angebaut 1orden, uU. 3m.:! a) Filzige Hickory, Spottnuß (Carya tomentosa Nx/4.). b) Glattblättrige Hicfory, Schweinsnuß (Carya poreina Nzf4.). ) Großfrüchtige Hicfory (Carya sulcata Nxit.). Diefe drei (feit 1800 in Europa eingeführten) Arten eignen fi aber für unfere Verhältnilje weniger. Die beiden erjten Arten bejigen zwar ein fait eben]o gutes Holz wie die weiße Hiclory, find aber langjammiüchjiger und in der Jugend empfindlicher gegen Spät- und Frühfröite als jene. Die dritte Art liefert zwar das biegjamjte und zähejte Holz unter allen Carya-Arten, beanfprucht aber den beiten, fräftigjten Boden der Flußniederumgen bzw. tiefes Schwenmmland, welches — wenigitens in Norddeutihland — nur in bejchränfter Aus- Dehnung vorkommt. II. Kapitel. Die Nadelhölzer. 221 1. Sapitel. Die Andelhölzer. I. Titel. Allgemeine Eharafteriftif. Knospen verjchieden groß, vorherrichend hell- bis rütlich- braun, teils end= teils feitenjtändig (erjtere meilt quirljtändig), eisfegelfürmig oder walzig oder fugelig, meiit zugejpißt und fahl, von harzigen Dedjchuppen umgeben. Blätter entweder nadelfürmig (Nadeln) oder nur in Horn Kleiner Schuppen ausgebildet, im der Negel gedrängt ftehend und jtarr; jie bleiben mit einer Yusnahıne (Lärche) mehrere Sahre am Baum). Blüten durchaus getrennten Gefchlechts, d. h. entiveder nur männliche oder nur weibliche. Beide find entweder auf einem Baum oder Straud) vereinigt (einhbäufige Nadelhölzer) oder auf zwei Exemplare verteilt („weihäufige Nadelhölzer), von denen das eine nur männliche und das andere nur weibliche Blüten trägt (Tarus und Wacholder). Die männlichen Blüten (Blütenjtände) find fägchenähnlich, die weiblichen fnofpen- oder süpfchenartig. Lebtere jtimmen darin überein, daß die Eichen, die jich jpäter in Samen umbilden, nicht in einem gefchlofjenen Behälter (Fruchtinoten) fich befinden, jondern an einer Schuppe angeheftet jind, aljo unverhüllt (nact) liegen (Gymnofpermen). Früchte vorherrfchend holzige Zapfen ?), bei wenigen Arten Beerenzapfen. Samen meijt eirunde oder längliche Nüßchen in lederartiger oder harter Schale, mit ölreichem Eimweißförper, in welchent der Eleine Klein liegt, meilt geflügelt. Die meisten Arten feimen mit 5—10 oberirdifchen, jternförmig geftellten Santen- lappen (Steimblättern oder Kotyledonen); nur wenige Arten haben bloß 2 Samenlappen (Tarus, Cyprefje, Zebensbaum und Wacholder). | Das Holz ift jehr einfach gebaut; es befteht nur aus Tradeiden und SHolzparenhym. Gefäße fehlen, nur Spiral- tracheiden fommen in der Umgebung der Marfröhre vor. Die meiften Arten enthalten Harzgänge, die jparfam und mehr einzeln als in Gruppen auftreten und im Herbitholz auf dem Hirnfchnitt in dem dimfleren Gewebe als helle Buntte, im Längsjchnitt als ') May, Dr. 8. %.: Die Lebensdauer der Nadeln bei einigen inmer= grünen Nadelhölzern (Zeitichriit für Fort: und Jagdwejen, 1894, ©. 648). ?) Htermit hängt die Bezeichnung „Zapfenträger” oder „Kontferen“ zujammen. 229 II. Abfchnitt. Die Holzarten im bejonderen. feine (mie eingerigte) Linien erfcheinen. Die Marfitrahlen find jtets jehr gleihmäßig und fein, meift mur eine Zelle breit. Yahr- ringe wegen diefwandigerer und englumigerer Zellen im Spmmer- hol; (dem Frühjahrsholz gegenüber) Icharf markiert, daher deut- (ih erkennbar. Die Vadelhölzer entwickeln mit geringen Ausnahmen (Krummpokztiefer, Wachholder) einen bedeutenden Längenwudhs. Shre Schäfte jind, felbjt im freien Stand, bei den meijten Arten gerade, Jchlanf, vollholzig und bis in die außerjte a erfenn-= bar. Die Krone ilt fegel- oder Ichirmfürmig. Die fte jmd Ihwächer als an Laubholzitammen entiwicelt und vorherrjchend quirlfürmig angeordnet, wodurd) die Altersermittlung, namentlich an jungen Stämmen, ohne Stammfällung ermöglicht wird. Die Wurzeln Streichen (mit einigen Ausnahmen) ziemlich tief. Sie treten meift gejellig auf, gehen jowohl in horizontaler als vertifaler Nichtung höher als die meilten Yaubhölzer umd machen im allgemeinen auch geringere Standortsanfprüde. Da — abgefehen von jehr wenigen Arten (Zirbelfiefer, Cibe, Binie, Wacholder) — noch Flugfertigkeit ihrer Samen hinzufommt, fo ee fie jich leicht über weite Streden, jodaß ihre natürliche Berjüngung feine Schwierigkeiten findet. Einige Arten, wie Yärche, HSirbel- und Kirummbolzkiefer, fteigen fogar bis zur oberjten Baum-= grenze empor. Sie erreichen im allgemeimen ein höheres Alter als Die meijten Laubbölzer. Mit Ausnahme der Lärche eignen fie fie Jäamtlich zur An- sucht in reinen Beftänden; nur darf man die gemeine Kiefer — wegen frühzeitiger Lichtjtellung — nicht in zu hohen llmtriebs- zeiten bemirtjchaften. Wenn dies gefchehen foll, jo müfjen die betreffenden Bejtände fehon im mittleren Lebensalter mit einer Schattenholzart unterbaut werden. Gegen Froft und Hite find die meisten Nadelhölzer ziemlid) wideritandsfähig, jedoch leiden fie, im Vergleich zu den Yaubs- bölzern, in weit höherem Grade durch Sturm, Hagel, Schnee, Duft bzw. Eisanhang, Feuer und fonjtige Elementar-Ereigniffe. Auch haben fie fowohl in der Tier- als Pflanzenwelt viele Feinde, durch Die fie, in Ermanglung der Ausfchlagfähigfeit (mur Die PBechkiefer zeigt einiges Ausfchlagvermögen), empfindlic), oft bis zum Abfterben, gefchädigt werden. nsbefondere finden jich unter den infeften Tehr gefährliche Nadelholzfeinde, teil$ wegen der Abies pectinata D. C. 225 Wirkung ihres Fraßes, teils wegen ihres häufigen und oft jehr zahlreichen Auftretens. shre Mafjenerträge ind fait doppelt jo groß als diejenigen der Yaubhölzer. ihre Nugholz- Ausbeute ift ebenfalls bedeutend größer, und der Gebraudsmwert ihres Holzes ein fehr vielfeitiger. Außerdem liefern, fie gejchäßte Nebenprodukte (Gerbrinde, Harz, Teer, fliichtige Dle, Zapfen 2c.). Die Nadeln finden als Streumaterial Verwendung. Aus den Nadeln der Niefern-Nrten laßt jih Waldwolle heritellen. 11. Titel. Die einzelnen Arten. A. Die einheimifchen Vabdelbolzer. sm nachjtehenden jollen folgende 10 Wrten befchrieben werden: Weißtanne, Fichte, Stiefer, Schwarztiefer, Bergfiefer, Weymouthskiefer, Hirbelfiefer, Lärche, Tarus und Wachholder. Mit Ausnahme des Wachholders, der ein Straud) ift, ge- hören jämtliche Arten zu den Bäumen, u. zw. find 5 Arten folche I. Größe, 2 Urten jolche I. Größe (Schwarzfiefer und Zirbelfiefer) und 2 Arten foldhe II. Größe (Bergfiefer und Tarus). 1. Abies pectinata D. C. Gemeine Tanne, Weißtanne, Edeltanne !). Synonymen: Abies alba 1771. Abies candicans Zisch. Abies excelsa /%. Abies Picea Zindl. Abies taxifolia Drsy. Abies vulgaris /orr. Picea pectinata Zozxa. ) Gerwig, Friedrich: Die Weiftanne (Abies pectinata D. C.) im Schwarzwalde Ein Beitrag zur Kenntniß ihrer Verbreitung, ihres forjt- lichen Verhaltens und Wertbes, ihrer Behandlung und Erziehung. Berlin, 1868, Drekler, Eugen: Tie Weißtanne Abies pectinata auf dem Vogejen- jandjtein. Ein Wort zur Anregung für deren möglichit ausgedehnte Ver- breitung auf ähnlichen Standorten nebit einem Anbange über fiscalijche Sägemwerfe. Mit einer litographirten Tafel. Straßburg i. E., 1880. von Bodungen: Das Verhalten der Tanne, Buche und Eiche in ven Vogejen (Wasgenmwald), insbejondere auf dem WVogejenjanditein (ALL- gemeine Forit= und Jagd- Zeitung, 1883, ©. 145 und 217). Kaußjch: Beiträge zur Frage der Weißtannenmwirthichaft. Leipzig, 1895. 394 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Pinus Abies D. A. Pinus pectinata Zam. Pinus Picea Z. Barietäten: A. p. columnaris Carr., Säulentanne!), Mit ;ahlreichen wie bei der Pyramidenpappel ab- jtehenden Miten, vom Habitus einer Cyprejfe. Selten. A. p. pendula /or?., Hänge= oder Trauertanne ?). Mit fehwachen, herabhängenden ften und furzen, enggeitellten Vtadeln. A. p. virgata Casp., Schlangen= oder Nutentanne. Mit jpärlicher Bezweigung; wenig Sauptäfte und wenig Seitenzweige, teils falt wagrecht geitreckt, teils nad oben oder abwärts jtehend. Monoeeia (XX1.); Monadelphia (8). — Coniferae Juss.; Abietineae Kich., Abies ZA. Daum I Größe Hauptbholzart; unbedingt herrjchend. Botanifhe Gharakteriftif: Kınofpen furz, quirljtändig, tumpf=etfürmig, Ichuppig, vötlich-braun, glänzend, am Grunde meilt mit weißem Harzüberzug. Nadeln einzeln jtehend, 2—3 cm lang und 2—3 mm breit, jteif, gerade oder gebogen, lineal, jlad, zugeipigt, an der Balıs gedreht, an der Spiße etwas eingeferbt, oberjeitS glänzend dunkelgrün und mit einer Längsfurche ver- jehen, unterjeitS bläulich-weiß mit 2 parallelen, weißlichen Spalt= öffnungslinien; an Wipfeltrieben jpiralig vingsumftehend, an Seitentrieben 2zetlig, fammförmiq angeordnet. Sie bleiben 5—9 (mitunter 10—12) Jahre am Stamm. Sunge Triebe gleihmäßig gerundet, anfangs grün, mit kurzen, rojtbraunen Hürchen Dicht befeßt; Tpäter grau. Männliche Blüten etrumde, grümnlich-gelbe bis rötliche KNätchen, einzeln zwifchen den Nadeln der jiingften Triebe ftehend, namentlich im oberen Teil der trone. Weiblihe Blüten aufrecht jtehende, längliche, vielfchuppige, bleichgrüne Zäpfchen nur an den oberiten, dem Wipfeltrieb zu= ') Eine Säulentanne (Schweizerische Zeiticehrift Fiir Foritiwejen, 1901, 5. 12). ?) Hängetanne (Schweizerische Zeitichrift für Foritiwejen, 1903, ©. 85). Abies pectinata D. C, 225 nächit ftehenden Siten (Ende April, Mai). Früchte bolzige, mwalzenfürmige Zapfen, 9—16 cm lang, 3—5 cm breit, von rüt- lic)-violetter, reif von braumer yarbe, oben meijt etwas eingedrückt, an den Gipfeläften aufrecht jtehend. Zapfenfhuppen fo breit als lang, angedrüct, am Rande Shwacj-franfig, abfallend. Brafteen (Dedjchuppen) nad) oben feilföürnig, gezähnelt, in eine verlangerte Spiße ausgezogen, Die zwilchen den Fruchtfchuppen bervorragt. Samen groß (”—10 mm lang), an der breiteften Stelle 4—5 mm breit, fajt 3fantig, matt zimmtet=- bis rötlic)- braum, reich) an Terpentin, geflügelt. Flügel 20—22 mm lang, gelblich- bis violettbraun, qlänzend, auf der inneren Seite gerade, auf der äußeren nad) oben gemwolbt, oben ziemlich gerade abge- tußt, nahezu feilförmig, an der breitejten Stelle 5—”7 mm breit, mit dem Storm verwacdhjen. Neife: Ende September, Anfang Dftober, jobald die Schuppen eine bräunliche Yyarbe annehmen. Abfall: alsbald nad) der Neife, zugleich mit den Schuppen; die Spindel bleibt aber nody 1—2 Fahre am Stamm. Keim-= dauer: !/, Sahr. KReimfähigfeit: 35—45 °/,. 1hl Zapfen (etiva 600 Stüc) wiegt 30—40 kg und gibt 1,50—2,20 kg Slorn- jamen. 100 kg abgetrocdnete Zapfen geben etwa 5—7 kg Slorn- jamen. Sn einem Zapfen befinden jih 260—290 Samenförner. 1 hl Flügelfamen wiegt 16—18 kg, Slormjamen 26—30 kg. Samenförnerzzahl auf 1 kg: 15000—17000 - (Flügelfame), 2000024000 (Kornjame). sm Nlachitehenden folgen einige jpeztelle Angaben Über Keimfäbigfeit, Gewichte, Körnerzahlen und Ausbringen: 1, Keimfäbhigfeit: Die Samenkontrollanitalt in Wien fand (1900) 40—50 9% feimfähige Körner. Dasjelbe Prozent ergab die Schnitt- probe für Samen aus dem Schwarzwal. Fir Tiroler Samen werden jogar 50—55 9% Keimfähigfeit angegeben. 2. Gewichte: 1 hl Zapfen wiegt friich 45 kg, im Winter faum noch 36 kg (Burcdbardt), 23—30 kg (Gayer). 1 hl Korniamen wiegt 26 kg (Keller), 27 kg (Burdbardt), 28,5 kg (Annuaire pour 1883), 30 kg (DeB). 3. Körnerzahlen: Auf 1 kg gehen Kornjamen 19680 (EG, Heyer), 22000 (Sayer), 22500—-23150 (Heh), 23000—29000 Nobbe), 24000 (Burcfhardt), 31200 (Annuaire pour 1883). 1 hl enthält 700000 Körner (Heß). 4. Yusbringen: 1 hl Zapfen gibt 2,7—3,6 kg Flügeljamen (Burd- hardt) oder 1,50-—2,25 kg Kornjamen (Gayer). Die Keimung!) erfolgt (bei Frühjahrsfaat) nad) 3 bis ı) Gieslar: Ueber eine interellante Keimung von Weißtanmen- Heß, Holzarten. 3. Aufl. 15 296 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. 4 Wochen mit 48 (vorherrihend 5—6) quirlitändigen Koty- (edonen. Dieje jind 20—30 mm lang, flad, 2fantig, jtumpf- jpißig, unterjeits glängend-grün, oberjeitS mit 2 weißen Spalt- öffnungs-Streifen verjehen. Stengelchen 40—50 mm lang, derb. Die im erjten Yahr zwifhen den Stotyledonen (aber etwas Höher) bervorbredhenden, zungenfürmigen Nädelchen jind 10 bis 15 mm lang und tragen (wie alle folgenden) die weißen Streifen (und die Spaltöffnungen) auf der unteren Seite. m zweiten ‘Jahr bildet fi) nur ein 2—4 cm langer Gipfeltrieb, der rundum Dit mit Nadeln bejegt ift und mit einer End- fnofpe und einer bis zwei Quirlfnofpen abjchließt. Jm dritten Sahr entwicelt jich ein ähnlicher Gipfeltrieb ; es entiteht aber zugleihh mindejtens ein langer Geitentrieb. sm vierten Jahr entitehen häufig jehon zwei neue Seitentriebe auf gleicher Höhe. Späteftens vom 5.—6. jahr ab beginnt eine regelmäßige Quirl- bildung, ähnlich wie bei der Fichte. Bom 7.—8. Jahr ab zeigt ih eine energilchere Gipfelitrefung und hiermit forrejpondierend Die Ausbildung der Prahlwurzel. Mannbarfeit meilt eritt im 70.—80. Jahr, früheitens im 65. Die Samenjahre fehren in milden Klimaten alle 2—3 Sabre wieder, in rauhen Gegenden erit alle 4—6 Yahre. Sm Bayrifchen Wald trägt die ‘Tanne fait alljährlich Samen, im Schwarzwald alle 3 Jahre. Sm Franfenwald finden durch- jchnittlich alle 3—4 Gahre volle Zapfenjahre Statt; halbe treten jhon alle 2 Jahre ein. m Obereljaß kehren Samenjahre durch- jchnittlich etwa alle 8 Jahre wieder; jedoch tragen dazmwilchen (bald hier, bald dort) einzelne Beitände bzw. Horte Samen. Ninmde in der Jugend lange glatt und olivengrün, jpäter weißgrau (daher „Weißtanne”) und vom 45.—50. Jahr ab Borfe bildend; vom 80. Jahr ab treten zuerjt Längs>, dann Quer- ville auf, weshalb die Borfenfhuppen eine mehr ecdige Gejtalt aufweifen. Viele Harzbeulen in der Borfe. Mitunter abnorme Nindenbildung'). Bfahlmwurzel, oft in mehrere Hauptitränge ji teilend. jamen (Gentralblatt für das gefammte Forftwejen, 1897, ©. 465). Nacd) 1, Bertholet, Merfwürdige Keimung der Weißtanne (Mllgemeine Forit- und Jagd- Zeitung, 1898, ©. 70), Baramann: Zapfenfeimung der Weißtanne (Illgemeine Forit- und Nagd-Zeitung, 1898, ©. 70). ') DHenjichel, &: Abnorme Rindenbildungen an Yichte (Picea Abies pectinata D.C. 297 Verbreitungsbezirf: Mittel- und Südeuropa; fehlt in Sfan- dinavien, Großbritannien, in den Niederlanden und im nordweit- lichen Franfreih. In Deutjfchland tritt fie befonders im Süd- weiten auf (Vogefen, Schwarzwald, zranfenwald, Jura 2), nördlich nicht über Sachfen hinaus. ‘hre Verbreitung liegt etwa zwifchen dem 36. und 52. n. Br. Höhengrenzen: Erzgebirge und Ihüringerwald SOO m, nördliche Karpathen 1150 m, Niejengebirge, VBogejen und Bay- rifcher Wald 1250 m, Schwarzwald und Ntordjcehweiz 1300 m, Zentral-Schweiz 1450 m, Jura und Bayrifche Alpen 1500 m (al3 Strauch) in Ie&teren 1800 m), Berner Alpen 1600 m, jiid- liche Apenninen 1750 m, Pyrenäen und Sizilien 1950 m. Standort: Mittelgebirge; in den tieferen Yagen bejonders an den frifchen, nördlichen, nordöjtlichen, öftlihen und jüdöftlichen Hängen, in den höheren Lagen mehr auf jüdlihen Erpofitionen. Sie beanfprucht fräftigen, tiefgründigen, genügend zerflüfteten und frifchen Boden; verträgt aber einige Bindigfeit. Xiebt namentlich den tiefgründigen Lehm des Diluviums und Die aus der Vermwitterung der Ur- und Ülbergangsgejteine (Granit, Gneiß, Bafalt, Borphyr 2e.) hervorgegangenen lehmigen Bodenarten, fommt aber auch auf (friihem) Sandboden gut fort. Nur trocner Sand- und jtarf durchläuerter Boden werden gemieden. An Suftwärme macht fie mittlere Unfprüche (mindejtens 6° C. mittlere Jahrestemperatur); dagegen bedarf fie ein gemwiljes Maß von Luftfeuchtigkeit, wenn auc, etwas weniger als die Fichte. m ganzen anjprucdhsvoll. Bodenverbefjerungsvermögen: Vorzüglic). shre Abfälle zer jegen fic reiner und liefern einen geringeren Rüdjtand an Nob- Humus als die Abfälle der Fichte. Die Tanne hält ich lange in jehr gutem Schluß umd bildet eine Moosdede unter jich, Die den Boden feucht erhält. Wuchs: In den erften 10—15 Jahren jehr langjamı, ins= befondere bei natürlicher VBerjüngung, welde die Regel bildet; erft vom 20. Jahr ab wird der Höhenwuchs Tebhafter. Cie treibt felbft im freien Stand einen jcehnurgeraden, langen und walzenförmigen Schaft (bis zu 50 m Höhe) mit flac) ausge- breiteten (nicht hängenden) Üften. hr BruftHöhendurchmeiler excelsa /2.) und Weißtanne (Abies pectinata Dee). Mit einer Abbildung im Texte. (Foritlich-naturmwiffenichaftliche Zeitichrift, 1894, ©. 335). 15* 228 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. fann über 1 m erreihen. Srone jüngerer Stämme jchlanf, fegelförmig, mit regelmäßigen Ajtquirlen; an älteren Stämmen — nad) beendigtem Höhenwuchs — meijt abgeplattet, oft bujch- fürmig (ftorchneftsähnlih) und im allgemeinen Locderer als bei der zichte. Alter: Kann ein Mlter von 400-500 ahren erreichen, wird aber in der Ntegel Schon mit 200 Jahren wipfeldürr (Hirjch- hörner). In Odergebivge wurde 1884 eine 300jährige, vom Bli getroffene Tanne gefällt, die 1,27 m Durchnieffer (in Kopfhöhe), ca. 48 m Länge hatte und 22,58 fm Holz (exkl. Aitholz) lieferte. Im Dlberinhauer Nevier (Erzgebirge) ergab die 1888 vom Blit ge= troffene „Königstanne” ein Alter von ca. 500 Jahren. Auf dem Wurzelberge zwijchen Kaghütte und Scheibe am NRennitieg (TIhüringerwald) ftehen noch folgende nach hervorragenden Männern be= nannte über 400-450 jährige Prachteremplare von Tannen: „König“ (6,5 m Umfang und 44,3 m hoch), „Cotta“ (5,5 m Umfang und 44 m hoch), „Humboldt“ und „Bfeil*” (jede 5m Umfang umd 42,5 m hoch). Leider find dieje Niefenbäume im Begriff abzujterben. Schaftgehalt der Königs- tanııe 62 fm®). Sehr ftarfe 160—180 jährige Tannen Stehen in den franzöfiichen Staats= waldungen bei Boujeailles und Levier (unmeit Pontarlier). m Walde Cherard wurde eine Tanne („le President“) gefällt von 1,60 m Qurchmeffer i. Br. und 52 m Höhe, welche 52 fm Holz lieferte ?). Sm Herbit 1890 war in der forjtwirtjchaftlichen Ausftellung zu Tien u. a. eine 3dOjährige Tanne ausgeftellt, die 26,3 fm Gejamtmajfe ergeben hatte. Auf einer licht beftochten Weide dev jchweizerischen Gemeinde JI- fingen (Drvin bet Biel) Steht in 1070 m Meereshöhe auf friichem, humojent Mergelboden (mittlerer Jura) eine 34,5 m hohe Tanne von 8,2 m Umfang oder 2,6 m Durchmeffer am Stoclabjchnitt und von noch 2,7 m Umfang in 20 m Höhe. Bier nahe am Boden abzmweigende Afte haben fich zu Neben- ftämmen entmwieelt. Schaftmaffe des Hauptitamms 38,5 fm, der vier Neben ftämme 15,5 fm ; Aftmaffe 11—13 fm. Gejamte Baummajfe mithin 66 fm, Alter 260-300 Jahre, Diefe Tanne ift wahrjcheinlich der größte Baum im Kanton Bern). ‘mn der Crnagora (Bosnien) jab der Verfaffer (1895) eine auf Kalf- boden in 1100 m Meereshöhe erivachiene Tanne von 350jährigem Nlter, ı) Die Wurzelbergstannen Cotta und Hartig (Defterreichiiche Forft- und Jagd-Zeitung, Nr. 24 vom 14. Junt 1895, ©. 192), König und Burgs= Dorff (dafelbft Nr. 33 vom 16. Auguft 18%, ©. 263). 2) Starfe Tanne in Frankreich (Forftwiffenichaftliches Centralblatt, 1889, ©. 602), 3) Die große Tanne zu Jllfingen (Schweizerische Zeitjchrift für Forft- mweien, 1895, 5, 169). Von Bern (Der praktische Forftwirt flie die Schweiz, 1895, Nr, 7, ©. 108), Abies pectinata D.C. 229 welche (gefällt) folgende Dimenftonen aufwies: 1,557 m Durchmeifer ı. Br., 0,93 m in der Mitte und 50 m Länge. Derbholzmafje 29,75 fm. Auf dem Stocde diejes Baumriejen fanden 21 Berjonen nebeneinander Plat !) Im Fürftlich Liechtenftein’ichen Nevier Tattenig (Mähren) befindet fich in 530 m Meereshöhe eine wiederholt vom Bli getroffene und infolge- defjen abgejtorbene Tanne von 1,15 m Durchmeifer i. Br. und 43,5 m Höhe. Holzmaije 20 fm. lter 280 Jahre ?). Eine böchit wunderbare Wuchsform zeigt eine Tanne auf dem Srauenberg, in der Nähe des Wallfahrtsorts Marta Nehkogel (Steiermarf), zwei Stunden von Kapfenberg. Bor langer Zeit Durch Schneedrud zu Boden gebeugt, verblieb der Stamm Sich nur wenig erhebend in diejer Stellung, während jämtliche 10 Seitenälte und die Spige gleichjam zu jelbitändigen Stämmen von ungleicher Stärfe und Länge jich ausgebildet haben, von denen einer Dürr geworden it. Die harjenähnliche Form des Wunderbaumes hat ihm den Beinamen „Die Harfe vom grauenberg” verichafft ?). Lichtbedürfnis: Erträgt unter den Nadelhölzern (abgejehen vom TQTarus) den meilten Schatten, bedarf jJogar in der erjten Jugend Schuß und erhält fich felbjt unter jtarfem Drud des Mutterbejtands eine Zeit lang lebensfähig. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Sehr empfindlich gegen Spät- und Frühfroft; jedoch erfrieren die Gipfelfnofpen jeltner als die Seitenfnofpen, da jene Ipäter austreiben. Auch nicht völlig winterhart, indem jüngere VBflanzen und Stämmden in jehr jtrengen Wintern eingehen. Froftrijje jelten; Ausfrieren häufig. Leidet auch jehr durd) austrocdnende Winde und Sommer- dDürre; mitunter Rindenbrand. Sturm, Schnee, Duft: und Eis- anhang jehaden ihr weniger als der Fichte; nur auf flahlgrün- digen Boden — namentlich bet feuchtem Untergrund (Stod- und Wurzelfäule) — mird fie vom Sturm geworfen. Einjchläge durch den Dli häufiger alS bei den anderen KKoniferen. Verträgt Überfhwemmungen nit. Wird durd) Hüttenraud) im Wachstum Itarf beeinträchtigt. Gefahren durd Tiere: Wird vom Weidevieh und Wild (Rot, Dam- und Nehmild) unter allen Nadelhölzern am meiiten ver- 1!) Die Erfurfion des Defterreichiichen NReichsforitvereins nach BoS- nien SS realblaie für das gejammte Foritwejen, 1895, ©. 486, hier 489). 2) —e— : Die Tatteniger „Dobhe Tanne“ (Defterreichtiche Forjt= und Sagd-Zeitung, Nr. 17, vom 23, April 1897, ©. 133). 3) Veters, Eug. Sol.: Zwei Durch Form und Ulter merkwürdige Bäume in der Steiermark (Gentralblatt für das gejamte Foritwejen, 1904, S. 418), — Der andere Baum (eine Edelfaftante) wurde auf ©. 104 er- mwähnt. 230 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, biffen, hier und da auch gefhält (Rotwild), vom Hirsch geichlagen, vom Nehbod gefegt, heilt aber die erlittenen Bejchädigungen leichter aus als die anderen NVtadelhölzer. AS Zapfenzerjtörer it nur das Eichhörnchen befannt. Dasfelbe jchadet auch durd) Abjchneiden von Gipfeltrieben; ebenjo der Siebenjchläfer. Auer- wild wird durch) Mjung von Sinofpen und jungen Trieben mit- unter jhadlich. Die nfektengefahr ift im ganzen von geringerem Belang als bei Fichte und Stiefer. Hauptinjeften: 1. Käfer. Oemeiner Waifäfer (Melolontha vulgaris Z@dr.). Roßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani /@Dr.). Weißtannenrüijelfäfer (Pissodes piceae ZZ). Krummmzähniger Tannenborfenfäfer (Bostrichus ceurvidens Germ.): Stleiner Tannenborfenfäfer (Cryphalus piceae X/22.). Liniierter .Nußholzborfenfäfer (Xyloterus lineatus O4x.). 2, Falter. Tannenbeulenglasfchwärmer (Sesia cephiformis O.). Tannenvollnadelwicler (Lozotaenia murinana //Dn.). Notköpfiger QTannentriebiicler (Grapholitha rufimitrana H. Sch). Iannenfnofpenmwicler (Grapholitha nigricana 77. Sch.), TIannennadelmotte (Argyresthia fundella 7. R.). 3. Aderflügler. Schwarze Fichtenholzweipe (Sirex spect- rum Z.). 4. Schnabelferfe. TIannenrindenlaus (Chermes piceae Rtzb.). Iannenmwolllaus (Pemphigus Poscingeri Zolzzer). 5. Seradflügler MWerre (Gryllotalpa vulgaris Zair.). Gefahren durch Pflanzen und Krankheiten: m der frühejten Nugend (wegen langjamen Wachstums) jehr empfindlicd) gegen Graswuchs. Wird ehr häufig von der Miltel befallen, wodurd) fie bedeutend an Nubmwert verliert. HSauptpilze: Weißtannenfrebspilz (Aecidium elatinum Alb. et Schw.), verurfahht Derenbefen und Strebs. Weißtannenfäulentoft (Aecidium columnare Al. et Schw.), bewirft Abjterben der Vadeln. WBurzelfcywanm (Trametes radiciperda A. //rig.), erzeugt Wurzelfäule. Abies pectinata D. C. 231 Kiefernbaumfchwamm (Trametes pini /7.), verurfacht Ning- oder Kernichäle. Polyporus fulvus ‚Sco/., erzeugt Weißfäule, bejfonders an Strebsitellen. Weißtannenrigenfhorf (Hysterium nervisequium 7), C.), veruriacht Vtadelbräune. Weißtannennadelpilz (Trichosphaeria parasitica X. /rte.), bewirtt Abjterben der Vtadeln. Beitalogzie (Pestalozzia Hartigii 7%Ö.), bewirft partielle Einfhnürung und darüber Auftreibung des Schaftes. Phoma abietina X. //rig., erzeugt lofale Nindenerfranfung junger Triebe. Aitungen verträgt jie unter den Nadelhölzern fajt am beiten. Sonftige Eigentümlichfeiten: Zeigt Wurzelverwachjungen ud in Diefem Falle Fortvegetieren abgehauener Stöde (Uberwal- lungen)!). ihre Xebenszähigkeit, die ji) im Yusheilen von Schäden aller Mırt und in enormer Triebfraft troß Jahrzehnte langen Kümmerns zu erfennen gibt, ijt jtaunenerregend. Betriebsarten: Befonders geeiget für den semelbetrieb und den Femeljchlagbetrieb (Vöcherhieb, Horjtwirtjchaft); erträgt bet leßterem eine jehr lange (30—40 jährige) Verjüngungsdauer und liefert dann hböchit wertvolle Starfhölzger. Kahlichlagbetrieb mit nachfolgenden Anbau durh Pflanzung ift nur unter gemiljen Umständen anwendbar. mn fturmfreien Lagen UÜberhaltbetrieb und Yichtungsbetrieb. Tritt in reinen Beitänden auf, jedoch häus figer in Mifchung mit Fichte und Notbuche. Gutes Bodenfhuß- holz, zumal in Kiefern= und Lärchenbejtänden; pajjendes Lücken- holz für höhere Wüchfe. Ehriftbaumzucht (Sachjjen)!. Auch zur Anzucht lebender Hecden verwendbar. Umtriebszeiten: SO—100 Jahre; bei Starfholzzucht 120 bis 140 Nahre und darüber. Anatonifhe Merkmale des Holzes: Yahrringarenze jehr Iharf erfennbar, regelmäßig gerundet. Alle Darkitrahlen gleic)- mäßig und nur eine Zelle breit, aus PBarendhyim mit einfachen Tüpfeln bejtehend. Strangparenchym zerjtreut vorfommend. Ohne Harzgänge. !, Göppert: Dr. 9.N.: Beobachtungen über das Joq. Leberiwallen der Tannenitöce für Botanifer und Foritmänner. Mit 3 lith. Tafeln. Bonn, 1842, 232 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Technische Gigenfhaften des Holzes: Yiemlic grob, etwas glänzend, weiß bis gelblichweiß, von eigentümlichem Gerud) (troden nad) groben Holzfpähnen, naß nad Vanille). Sehr (eicht, weich, ehr leicht- und glattjpaltig, wenig biegfam (2,01°/,), elaftifh (1415), wenig feit (7,83), Ihmwindet gering (4°/,), im ITroefnen dauerhaft, im Freien ziemlich dauerhaft, von geringer bis mittlerer Brennfraft (65— 70). Spezifiiches Grüngewicht 0,77 bis 1,23 (im Mittel 0,97); Lufttrocdengewiht 0,44—0,48 (jehr engringig in der Jugend 0,78). Neifholzbaum. Der Fichte etwa 8—-10°/, an Wert nacdhjitehend. Gebraucswert: Gutes Hochbau-Holz, no) bejjer zu Waller- bauten (Nofte, Zochbrücden, Schleufen, Iriftgebäude 2c.). Bor- züglich zu Brunnenleitungen. Schiffsmajte und leichte Jlupfähne. Wird als Schnittmaterial und Werfholz vom Tijchler, Böttcher und anderen Spaltarbeitern vielfach verarbeitet Meobilien, Stiften, Kübel, Schindeln, Schachteln, Siebränder 2c.), jedod) weniger ge= hätt als Fichte, weil das Holz alter Stämme ji nicht gut hobeln läßt; gilt namentlich für Dielungen, weil ji) das Holz als Fußboden leichter abfehülfert und mit der Heit grau wird. Blumenftäbe, Etiketten; Zimdhölzchen. Liefert allerlei Stleinnuß- hölger zu landwirtfchaftlihen Zweden. mterdrüdte Stangen geben Floßwieden. Wird zu Holzitoff und Gellulofe verarbeitet. Die Ache liefert Hön weiße Pottajche. hr Saft, im beulenartigen Auftreibungen der Ninde Jigend, fommt als „Straßburger Terpentin” in den Handel. Die Rinde ift ein vortrefflihes VBrennmaterial. Aus den nod) mit Den Körnern verfehenen Zapfen gewinnt man Terpentinöl. Die jungen benadelten Zweige werden zu Hadjtreu zerkleinert. 2. Picea excelsa Zi. Bemeine Fichte, Rottanne, Schwarztanne, Pechtanne, Tanne (Norddeutichland), Gräne !). Synonymen: Abies excelsa D. €. Abies Picea AZıll. Picea vulgaris /%. Pinus Abies /. ') Diefev Ausdruck it in Pommern, Yivland und Kurland ges brauchlich. Picea excelsa 7%. 298 Pinus excelsa Zam. Pinus Picea 2. R. Varietäten!) jehr zahlreih. m nachitehenden follen einige genannt werden: P. e. alpestris Brügger. Ylpenfichte, Spisfichte ?). Von ipißem, jchlanfem Bau und jchmaler, walzenjürmiger Krone. In den Hoclagen der Alpen und des “Jura; ferner in Schweden, Norwegen und „Finnland vor- herrichend. P. e. columnaris Carr. Säulenfichte ?). Bon ausgejprochener Säulenform. P. e. conica Carr. SKegelfichte. Die Stegelforn entiteht durch die fehr dicht jtehenden, aufitrebenden, pinn be= zweigten Aite. P. e. monocaulis Nörd! Witlofe Fichte). Das zehlen der Hfte erftreckt fi) entweder auf den ganzen Schaft oder bloß einen Teil desfelben. Stommit felten vor. P. e. pendula Carr. Hänge- oder Irauerfichte wlan ftarf abwärts hängenden ten, die fich wenig verziveigen, mit kurzen, dicht gedrängt jtehenden Vadehn. 1) Graf von Berg, Friedrich: Einige Spielarten der Fichte, Schriften, herausgegeben von der Naturforjcher-Gejellichaft bei der Univerjität Dorpat. Daielbit, 1887. Böhm, B.: Fichten-Varietäten (Zeitjchrift für Forit- und Jagd- mwejen, 1893, ©. 226). 2) Engler, U: Die Spibfichten, ihre Entitehung und forjtliche Bedeutung (Schweizerische Zeitjchrift für Foritwejen, 1903, ©. 7). — Der Verfaffer hält die Spitfichte fir eine durch häufige Spätfröfte bedingte Erjceheinung. Die Spibfichte Neue Foritliche Blätter, Nr. 20 vom 23. Mat 1903, ©. 153. — Ein Auszug aus der voritehenden Abhandlung. 3) Billihody, A.: Die Säulenfichte in Oreux au Moine (Schwet- zeriiche Zeitjchrift für Foritwejen, 1903, ©, 324). 4) Gutmann: Eine aitloje Fichte (Foritwifienichaftliches Central- blatt, 1895, ©. 516). — Mit einem Zujag der Redaktion. Kahn: Zu „Eine ajtloje Fichte” (Forftwilfenjchaftliches Centralblatt, 1896, ©. 288). Gutmann: Die Stocacher aftloje Fichte (Korftwiffenjchaftiiches Gentralblatt, 1900, ©. 638). Sch.: Eine jeltiame Fichte (Der praltiiche Forftiwirt für die Schweiz, 1903, ©. 207). 5) Die Trauerfichten von Chavonnes (Schweizerijche Zeitjchrift Fiir Forjtiwejen, 1897, <. 401). 234 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, P. e. pyramidalis Zorf. PByramidenfichte. Die regelmäßige Form einer fegelfürmigen Pyramide entjteht durd all- mähliche Abnahme der Länge der te von unten nad) oben. P. e. virgata Jacg. Schlangen- oder Nutenfihte!). Mit langen, falt rechtminklig abjtehenden, jehr wenig ver- zweigten, peitjchenartigen Alten, die mit diden, jpigen Nadeln von verfchiedener Länge bejeßt Jind. VorzugS- weife im ©ebirge auftretend. P. e. viminalis Casf. Schwedifche Hängefichte. Ein liber- gang von der Schlangen- zur Hängefichte; wurde weitlic) von Stockholm gefunden. Weiß- oder Hafelfichte ?),. Mit weißnadeligen, in jonnigen Lagen fast honiggelben, jungen Schofjen und durd einen eigentümlichen Habitus und Bau des blendend mweihen Holzes ausgezeichnet. Dasjelbe wird für Nejonanzböden mufikalifcher nfteinnente jehr gefucht und gejchägt. Ferner follen noch einige Fichten mit abnormer Ninden-= bildung erwähnt werden. Die Abnormität fann verjchiedener Art fein. Sie beiteht entweder in einer an die Ninde der Korl- 1) Böhmerle, Emil: Die Goldenhöher Schlangenfichte (Central= blatt für das gelammte Foritweien, 1881, ©. 80). Hallbauer: Vorkommen der Schlangenfichte (Allgemeine Forit- und Jagd-Zeitung, 1891, ©. 440). — ,: Die Schlangenfichte und die Aufforftung des Bogejenfanmes am weißen See in der Oberförjterei Kayiersberg (Obereljaß). Brief aus Eliaß (Allgememe Forit- und Jagd-Zeitung, 1902, ©. 67). Eine Schlangenfichte (Schweizerische Zeitjchrift für Forftwejen, 1902, ©. 47). Fanfhaujer: Die Schlangenfichte im Kalteneggwald (Schweizerijche Zeitjchrift für Foritweien, 1904, ©. 306). y: Die Schlangenfichte (Deiterreichifche Forit- und Jagd-Zeitung, tr. 32 vom 5. Uuguft 1904). Eine Nutenfichte (Bemerfenswerte Bäume im Großherzogtum Helen, 1904, &. 64). — Steht im Nevier Büdingen, ift 18m hoch und 40—45 ‚Sabre alt. Die Schlangenfichte (dajelbit, S. 36). — Steht im Park zu Schönberg, it 95 m hoch, 14 cm in Br. ftarf und 35 Jahre alt. 2), 8.: Die „Hafelfichte” (Gentralblatt fir das gejammte Foritiweien, 1884, ©. 155). Seichwind, Anton: Die Hajelfichte in Bosnien (Gentralblatt für Das gelammte Foritweien, 1834, ©. 610). R.: Nochmals die Hajelfichte (Gentralblatt für das gefammte Yorit- wejen, 1885, ©. 140). Picea excelsa LA. 235 eiche erinnernden Forfartigen Nindenbildung überhaupt oder in fegelförmigen Borfenwucherungen an den Stellen des Schaftes, von welchen Aite (aber nicht die regelmäßigen Quirläfte) ausgehen. Ein einziges Exemplar der eritgenannten Abnormität, zus gleich durch jchlangenartige VBerzweigung ausgezeichnet, fanden wir in einem aus Saat entitandenen ca. 5O jährigen Stangenholzbeitand der Oberförfterei Schiffenberg (bei Gießen); leider ift der Stamm vor einigen Jahren eingegangen !). Urfache unbekannt. Abnorme Borfenbildungen fommen auch bet Buchen („Wolfsbuchen“) und anderen Holzarten vor 2). Sn der Literatur liegen mehrere Mitteilungen ?) über das Vorkommen eigenartiger Ffegelförmiger Borfemwucherungen, Die aus parallelen Korfichichten von Schmammfork (beim Fehlen von Sflerenchymzellen) beitehen, vor. Sn der Schweiz heißen Fichten mit derartigen Auswüchien „Zigenfichten“*. Die Entjtehung diefer Abnormität hängt mit einer lofalen franfhaften Abänderung des Kambiums zus janımen. Wodurch aber dieje hervorgerufen wird, it noch eine offene Srage. Monoecia (XX1.); Monadelphia (8). — Coniferae Jss.; Abietineae Kich.; Picea ZA. Baum I. Größe. Hauptbolzart; unbedingt herrichend. Botanische Charakfteriftif: Knofjpen E£lein; Endfnofjpen ei- fegelfürmig, jpiß, gehäuft, fajt quirlitändig; Seitenfnofspen fugelig, braungelb. Nadeln 1—2,5 cm lang, 1 mm breit, Lineal, 4 fantig, am Grunde jtielartig verjchmälert, kurz, jtachelfpigig, jtarr, metit leicht gebogen, glänzend, etwas heller grün als bei der Tanne, jfeitwärts und nach oben gerichtet, vom Triebe jpigmwinflig ab 1) Heß, Dr.: Eine merfwürdige Fichte (Centralblatt für das ge= jammte Yoritwejen, 1893, ©. 158). 2) ». Tubeuf: Referat über „Eine merkwürdige Fichte‘ (Foritlich- naturwiljenjchaftliche Zeitjchrift, 1893, ©. 327). 3) Eieslar, Dr. U.: Ueber eine eigenthümliche Nindenbildung an der Fichte (Picea excelsa /%.) (Centralblatt für das gejammte Foritwejen, 1894, ©. 145). Henjchel G.: Ubnorme Rindenbildungen an Fichte (Picea excelsa ZA.) und Weißtanne (Abies pectinata Dee.) (Koritlichenaturmwifienichaftliche Zeit- ichrift, 1894, ©. 335). 4) Eine Zigenfichte (Schweizerijche Zeitichrift für Korftmwejen, 1899, ©. 162). Zigenfichte, Nach U Buenzieur überjegt (dajelbit, 1900, ©. 299). Badour, 9: Eine neue Abart der Fichte (dajelbit, 1902, ©. 297). 236 11. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. jtehend. Sie bleiben etwa 5—7 Jahre am Stamm. Junge Triebe fahl, wenigjtens faum behaart und glänzend hell- bis rotbraun; ältere Dunkler. Männnliche Blüten fugelige oder eiförmige, gelbe bis rötlich-gelbe Kägchen, vereinzelt zwijchen den Nadeln an den Spißen der vorjährigen Triebe. Weibliche Blüten erjt purpurrote und aufrecht jtehende, dann grüne oder rote und hängende, walzenfürmige Zäpfchen an den Spißen Der vorjährigen Triebe, u. 3m. mehr in Der oberen Strone (Ende April, Mai). Man unterjcheidet in Mitteleuropa, je nach der yarbe der (unreifen) Zapfen, zwei Yichtenformen, die auch noch fonftige Abweichungen in Bezug auf die Form der Anofpen, die Spiral- itellung der Zapfenjchuppen, die Samen 2c. zeigen, nämlich P. ex- celsa chlorocarpa Purk. (grünzapfige Fichte) und P. excelsa erythrocarpa Zur. (votzapfige Fichte), Schon Beemann!) fannte und erwähnte diefe Formen. Später jchrieben hierüber Huber?) und von Burfyne?). Die grünzapfige Fichte heißt auch Spät- over Weißfichte; die rotzapfige Fichte heißt Notfichte. Srücdte (Zapfen) länglich-walzenfürmig, an beiden Enden ihmwac), zugefpißt, zuweilen etwas gefrümmt, 10—20 cm lang, bis 3 cm breit, gelblich-braun, glatt, hangend. gapfenjchuppen zahlreih, dünn, glänzend lederartig, Ddachztegelig, fait rhom- boidal, an der Spite abgeftußt, wellig ausgerandet, viel länger als die Dedfchuppen. Brafteen Klein, langettfürmig und rot- braun. Samen 4—5 mm lang, länglich=-rund, matt, faffee- braun, mit weit ausgezogener, gedrehter Spige (Tränenform), geflügelt. Flügel bis 15 mm lang, glänzend, hell-rehbraun, obeu abgerundet, am Grunde platt am Korn anliegend und jich voll jtändig ablöfend. Neife: Oktober. Abfall: hauptfählih im Frühjahr (Februar, März; zu einem fleinen Teil jehon im DOf- tober). Der leere Zapfen bleibt nod) bis zum nächiten Herbit am Baum hängen. Keimdauer: 4—6 ‚Jahre Keimfähig- ı) Beelmann, Johann Gottlieb: Gegründete Verjuche und Erfah- rungen von der zu unjeren Zeiten höchit nötbigen Holzjaat zum allgemeinen Beiten. 4. Aufl. Chemniß, 1777 (S. 74—76, ©. 84 und ©. %). °) Huber, Franz Kaver:. Naturbiftorische Bemerkungen über die zwei Ieten der Fichte, pinus picea (SZeitjchrift für das Forjt= und YJagd- wejen mit bejonderer Nückiceht auf Bayern, 1824, ©. 8—12), ®) von WBurfpne, Dr. Emanuel: Ueber zwei in Mitteleuropa mwachlende Fichtenformen, Picea excelsa var. chlorocarpa die grünzapfige ‚Sichte und Picea excelsa var. erythrocarpa die rotbzapfige Fichte (llge= nu _ meine Korlt- und Yagd-Zeitung, 1877, ©. 1). Picea excelsa ZA. DIL feit: 70-75 °/,. Ein gehäuftes hl Zapfen enthält etwa 850 bis 1100 Stüd, wiegt 25—35 kg und liefert 1,25—1,75 kg Kornfamen. 1 hl Flügelfamen wiegt 15—16 kg, Stornjamen 45—55 kg. Samenförmerzahl auf 1 kg: ca. 110000 (Flügel- fame), 120000—150000 (Kornfame). 10 kg Flügelfamen geben 5,5—6,5 kg Nornjamen. I Nachitedend folgen einige jpezielle Angaben über Keimfäbhigfeit, Ge= wichte, KRöwnerzahlen und Ausbringen: 1. Reimfäbigfeit:?) Nach Unterfuchungen der öfterreichiichen forftlichen VBerjiichsanftalt zu Mariabrunn ergaben fich folgende Rejultate: Bezugsquelle des Keimprozente Samens ı Marimum | Mlinimun Mittel | I | 1890/1 | Bon Samenhandlungen | Beltefert er 2; 92 | 4 66,5 LEN SSL Er ur 26) | 19 47 1891/2 | In Regie gejammelt . 94 54 74 Die Wiener Samentontrollitation gibt 60-70 % Keimkraft an. Tiroler Same joll 8SO-85 %o habe. Mehrere Jahre lang fortgejegte Keimverjuche mit demjelben Samen an der forftlichen Verjuchs- und Samenkontrollitation zu Barres-Bil- morin (Frankreich), ergaben folgende abnehmende Verjuchsreihen: T. Unterjuchung: 83°) (im exiten Jahr), 53% (2.), 26% 8.), 7 fo (4.). II. Unterfuhung: 77% (im erften Jahr), 620% (2.), 44% (3.). 2, Gewichte: 1 hl Zapfen wiegt grün 25-30 kg (Gayer), 35 kg (Wefterhöfer Darre in Preußen), 36,5 kg (Keller). 1 hl Kornjamen wiegt 41,2 kg (Keller), 47 kg (Burdhardt), 49Kkg (Fromme’s Foritliche Kalendertajche), 54 kg (Wefterhöfer Darre), 56,2 kg (Annuaire pour 1883), 56—57 kg (Gayer). 3. Rörnerzahlen: Auf 1kg gehen Kornjamen 116000 (B urehardt), 120000 (Sayer), 122386 (Station Barres-Vilmorin), 132200 (Heß), 141600 (Kirchner), 142000 (jchwedischer Same), 154 000 (Carl Heyer). 4. Ausbringen:1hl Zapfen gibt Kornjamen 1,23—1,70 kg (Gayer), 1,40 kg (Wefterhöfer Darre), 150 kg (Keller), gehäuft 1,60 kg (Burd- bardt). 1 kg Flügelfamen liefert 0,55 kg Kornjamen (Bayer), 0,60 bis 0,65 kg (Burchardt), 1) Gieslar, Dr. Wolf: Aphorismen aus dem Gebiete der foritlichen Samenfunde. Mittheilung aus dem forftlichen Verjuchswejen Defterreichs (Gentralblatt für das gejammte Forftwejen, 1893, ©. 145 und 150). — Dieje Abhandlung verbreitet fich über die Tätigkeit und Erfolge der Ber- juchsitationen zu Barres-Vilmorin und zu Martabrunn. 238 II. Abjehnitt. Die Holzarten im bejonderen. Die Keimung erfolgt nah 3—5 Wochen mit 6—9 (meift 7—8) quirlftändigen Kotyledonen. Dieje jind 15—17 mm lang, 3 fantig, jpiß, an der Oberkante Shmwad) jägezähnig, hellgrün und aufwärts gefrümmt; fie fallen im dritten Jahr ab. Stengelchen 30-40 mm lang, grün, fpäter grünlichebraun. Die zwijchen den Kotyledonen hervorbrehenden Primordialnadeln jind an beiden Rändern ebenfalls jägezähnig und ftehen Azeilig. m zweiten Jahr bildet ji) ein fingerlanger Gipfeltrieb von 4 bis 7 cm Länge ohne Geitenverzweigung mit jpitigen, gezähnten Nadeln. Im dritten Jahr des Längentriebs entjtehen zahlreichere Seitenäfte, und vom vierten Yahr an entwidelt ji) in jedem Sahr ein regelmäßiger Quirl. Charakteriftiich ijt Die Fortwährende Entjtehung vieler Zwijchen - Quirltriebe aus Achjelfnojpen. Mannbarfeit vom 55.—60. Yahr ab; im freien Stand auf mageren Böden oft fehon im 20.—25. Jahr. Die Samenjahre fehren in milden Alimaten etwa alle 4—5 ‘ahre, im Gebirge alle 5—7 Jahre, im Hochgebirge erjt binnen 7—10 Fahren wieder. Am DOberforitt Scejen fand im 19. Jahrhundert alle 5 bis 6 SZahre ein Zapfenjahr ftatt. Jm Bayriichen Wald fehren volle BZapfenjahre alle 5—10 Jahre wieder. Zn Schweden lajjen die Samenjahre etwa 4—5 Jahre auf Jich warten. Rinde in der Jugend glatt, rotbraun, jehr feinjchuppig; im Alter mehr graubraun, mit großen, mehr oder weniger freis- förmigen, abipringenden Borfenjchuppen, durch) Zlechtenwucdhs mit- unter grau gefärbt. Bemwurzelung fehr flach, oft in vielen Windungen ftreihend und ftellenweife zu Tage tretend (Tag- oder Taumurzeln). Verbreitungsbezirf: Mittel- und Nordeuropa vom 42. bis 69.° n. Br.; fie geht weit nad) Norden, fehlt aber fait ganz in Spanien, Stalien und Griechenland. In Deutjchland und der Schweiz bildet fie den hauptlächlichiten Gebirgsbaum. Höhengrenzen: Norwegen 200 m, Harz und Erzgebirge 950 m, Thüringerwald 1000 m, Schlefifhe Gebirge 1100 m, Niefen- und Fichtelgebirge 1250 m, Schwarzwald 1400 m, Böhmer- und Bayrischer Wald 1490 m, Ktarpathen 1520 m, Siebenbürgen 1600 m, Spanifche Pyrenäen 1620 m. Gteirifche und Vtieder- öfterreichifche Alpen und Weftfchweiz 1670 m, Bayrijche Alpen 1800 m, Dftfchweiz 1880 m, Stalienifche Alpen 1900 m, Süd: tirol 2070 m, Wallifer Alpen und Unter-Engadin 2100 m. Di Picea excelsa /». 239 Standort: Hauptjächlich Gebirge; aber im Norden und DOften (Schlefien, DOftpreußen 2c.) auch Ebenen. m höheren Gebirge bevorzugt fie die Süd- und Südmweithänge, im Mittel- gebirge mehr die fühlen Nord- und Dfthänge Die Fichte liebt hauptfächlich frifche, locere, Humofe Lehm= oder jandige Lehm- böden, macht aber nur mittlere Anfprüche an mineraliiche Boden- fraft und feine an Tiefgründigfeit. Sie nimmt jelbit mit flad)- gründigem Boden vorlieb, wenn er nur friich it. Auf trocnem Kalk oder Sandboden, auf magerem Kiesgrund gedeiht jie eben- jo wenig als auf nafjem, jaurem Boden. Sie beanjprucht geringe Luftwärme (mindeitens 2° C. mittlere Jahrestemperatur), aber ein Hohes Maß von Luftfeuchtigkeit; Daher ihr vortreffliches Ge- Deihen in dem dunstigen Gebirgsklima. m ganzen anfpruchslofer als die Weißtanne, zumal hin- jichtlic der mineralifchen Währbeitandteile und der Gründigfeit des Bodens. Bodenverbefjerungsvermögen: Hält jic) lange in qutem Schluß und bildet eine gejchlojjene, die Feuchtigkeit zurüicfhaltende MooS- dede unter jich; jedoch wirkt ihr flaches Wurzelwerf drainterend. Zur vollftändigen Verwejung der Nadeln find etwa 2—4 Jahre erforderlich. Wuhs: Anfangs, u. zw. bis zur Berührung der Spigen der Seitenzweige, jehr langjam, aber vom 10.—15. ‘%ahr ab be- deutend zunehmend. Ber zu tiefer Einpflanzung (mamentlih an verfchulten Fichten) leicht Zwiefelmwuchs. Zwijchen dem 40. und 50. Jahr überholt fie, wenigjtens auf friichen Böden, Jogar Die Ktiefer, bleibt aber jpäter in der Regel etwas hinter Dderjelben zurüf. Längenwucdhs fehr bedeutend und bis in ein hohes Alter anhaltend; erreicht auch bedeutende Stärken und Liefert beträcht- lihe Holzmajjen. Sie treibt auc) im freien Stand einen bis 50 m langen, jhnurgeraden Schaft, der aber dem der Tanne an Boll- holzigfeit etwas nadjfteht. Üfte in regelmäßigen Quirlen jtehend, zuerjt wagrecht oder etwas abwärts gerichtet, an älteren Bäumen jhlaff und lang herabhängend; häufig Hornäfte. Krone Jchlanf, Ipiß »fegelfürmig, jymımetrifh. Im Süftengegenden und Hod)- lagen zeigt fie oft fahnenartige (einfeitige) Bealtung in der Sturmritung. Alter: Bis 570 Jahre (Böhmerwald). nn den Gebirgsforjten Bayerns find 150jährige Fichten feine Seltenheit. Dur Rot- fäule werden aber die Fichten auf manchen Standorten (Kalt-, 240 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Bajalt-, Lettenboden) oft Ihon vom 80, Nahr an abjtändig (Bogelsberg). Im Sachjenrieder Yorit, zmwiichen Schongau und Kaufbeuren (Schwaben) gibt es Fichten von 45—50 m Höhe und 8—12 fm Ntafjenges balt, jowie Fichtenbeftände, die einen Holzmaljenertrag von 1200—1500 fm vro ha liefern, Nach Augsburg wurde für eine Ausftellung ein völlig gejunder Fichtenftamm geliefert, der am Stammende einen Durchmejjer von über 1m hatte, bei 34 m Länge noch 35 em und bei 45m Länge noc) 20 em jtarf war, Der Stamm lieferte 16 fm Maife ?). DTie „Königsfichte” in der DOberförfterei Nogelwit, auf friichem, bumojem Lehmjandboden erwachjen, ift etwa 300—350 Jahre alt und bei 1,40 m QDurchmeffer in Br. noch jett nn m boch (dev 2 m lange Gipfel it Ducch einen Sturm abgebrochen). Schaft volllommen gerade und bis auf 12 m vollitändig aftrein, Die Holzmaffe wurde (1853) auf 32,7 fm Derbholz gejchäßt. Leider ift der Baum im Wipfel von Borkenkäfern be= fallen, wie das fortfchreitende Abiterben von Aften erfennen läßt?), In der Herzogl. braunjchmweigiichen Oberförjterei Hohegeiß (Harz) itoct in 500-550 m Meereshöhe auf einer Fläche von 4,4 ha ein inter- efjanter Fichtenbeftand in räumlicher Stellung (daher unterbaut) auf mittel- tiefgründigem, frischem, lehmigem Boden (Graumacde, Schiefer und Diabas). Der Beftand hat noch 118 Stämme von 200-260 jährigen Nlter. Größter Stamm 1,42 m Durchmeifer in Br., 48 m Höhe und 28,26 fm Holzmaljje. Mittelftamm 95 em Turchmeifer in Br., 44 m Höhe und 13,16 fm Nlaffe. Die oberivdiiche Holzmaffe jämtlicher Stämme beträgt 1605 fm. °) Km Tiergarten der dem Grafen Dubsty gehörigen Herrichaft Liiiig (Mähren) fteht eine jog. „Eandelaberfichte‘ Umfang in Br. 3,9 m, Höhe 26 m. n etwa 3 m Höhe über dem Boden teilt jich der Stamm in 11 ftarfe, aufwärts gerichtete Afte. Umfang der Baumfrone 58 m, Überjchiemte Fläche 208 qm. Derbbolzmaffe 20 fm, lter ca. 300 Sahre*). Eine zweite „Sandelaberfichte” von 3,60 m Durchmejfer i. B. und 15 m Höhe, im Jimern hohl, jteht in St. Antönten, Neierhoferalp in 1700 m Meereshöhe, Die unterften Afte befinden fich etwa in doppelter Mannshöhe, der unterte ift 1 m ftark, Seonendurchmeifer 12 m). Eine dritte, aber weit ichwächere „Gandelaber fichte” von Sl cm D. ti. Br. und 31,5 m Höhe Steht im Revier Ober-Willimowit. Aus dem Hauptitamme ragen in 2 m Höhe drei Arme oder Stammteile in paralleler ») Bayrische Baumriejen (Forftwiffenjchaftliches Gentralblatt, 1886, S. 372). ?) Bremer, AU: Alte und feltene Bäume. Die Königsfichte in der Oberföriterei Nogelwit (BZeitichrift für Forft- und Jagdwejen, 1894, ©. 430). 3) Starfe Fichten im Harz (Foritwiffenfchaftliches Gentralblatt, 1897, 5, 230). Yus den Verhandlungen des Harzer Foritvereins, Jahrgang 189, *, Die 49. Generalverfammlung des Nähr.- -Ichle]. Sorjtvereins (Gent- valblatt fir das gefammte Forjtwejen, 1895, ©. 447, hier S. 451), °) Die Gandelaberfichte zu St, AUntönien, Meierhoferalp (DOefterr, sorit- und Jagd: Zeitung, Ne. 52 vom 27, December 1895), Picea excelsa LA. 241 Richtung zum Hauptitamm empor, von denen fich der jüdliche weitere 3 m höher wieder in zwei Stämme teilt‘). Sn der Crnagora (Bosnien) find Fichten von 300—350 jährigem Alter auf Kaltboden, in 1100 m Meereshöhe erwachien, noch vollftändig gejund. Höhe 60 m. An einem (1895) von uns gejehenen gefällten Eremplar betrug die Länge jogar 68 m?). In Tannslisriedivald, nördlich von Diesbach bei Kiejen (Bern) wurde eine Fichte von 95 em Durchmefjer i. Dr. und 54 m Schaftlänge gefällt. Die Krone begann bei 33 m über dem Boden, wojelbjt der Durch- mejler noch 50 em ftarf war. Standort! hHumusteicher, fiefiger Lehm= boden (Molaffe und Nagelfluhe), öftliche Abdachung, 720 m Mteereshöhe, Schaftmafje 20,2 fm. Schaftfornzahl 0,40; Baumformzahl 0,44. Yllter 225 Jahre. ES befinden fich dajelbit noch mehrere Fichten von Ähnlichen Dimenftionen ?). In der Staatswaldung Watt-Aftoltern wurde im Winter 1894/5 dicht an der Waldgrenze, eine Fichte (Oberjtänder im Mitteliwald) von folgenden Dimenfionen gefällt: 1,10 m Durchmejfer in Br., 89 cm in 9,4 m Höhe und noch 30 em in 26 m Höhe. Schaftmafle 13,33 fm. Erlös für Jen Stamm 521 Fr. und für die Aite 84 Fr., zufammen aljo 605 Fr. Eine zweite, in demjelben Schlag gefällte Fichte von 7 fm Majfengehalt wurde mit 300 Fr. bezahlt. Beide Stämme waren noch vollitändig gejund®). Bei der Seebodenalp oberhalb Küfnacht am Brerwalditätter See jteht in 1110 m Meerespöhe auf einer freien, vajenbedeckten Anhöhe eine Fichte von 5,5 m Umfang in 1 m Höhe über dem Boden). Im Walde von Fermens (Kanton Waadt), auf Gletjcherjchutt und Molaffeuntergrund in 670 m Meereshöhe jtocend, wurde vor einigen Jahren eine Fichte von 1,05 m Durchmeifer i. Br. und 38,50 m Gejamt- länge, welche 145 Jahre alt war und 11,80 fm Nubbholz (ohne Rinde gemefjen) lieferte, am Stehen für 435 Fr. oder 36,86 Fr. pro fm verfauft; dabei hatte der Käufer noch die Fällungstoften zu tragen). Fichtbedürfnis: Schattenholzart, wenigftens im Tiefland; jedoch nicht in dem Grade wie Die Weiptanne. Verhalten gegen Witterungseinflüfle: Gegen Spätfrojt und Dürre empfindlich; gegen Winterfälte fait unempfindlich, Dod) ) Hub, Ant. Klemens: Die Kandelaberfichte von DOber-Willimomwit, (Berhandlungen der Foritivirte von Mähren und Schlefien, Brünn, 1904, ©. 344). 2) Die Erfirfion des Deiterreichtichen Reichsforjtvereins nach BoS- nien (Gentralblatt für das gefammte Forjtweien, 1895, ©. 486, bier 489). 3) F.: Große Fichten (Schweizeriiche Zeitichrift für das Forjtiweien, 1894, ©. 24). 4) Yus Zürich (Der praftiiche Foritivirt für die Schweiz, 189, ©. 25). 5) Von Schwyz (Der praftijche Forjtiwirt fir die Schweiz, 1895, S. 27) 6) de Luze, J. J.: Der „König“ von Yermens (Schweizerijche Yeit- jchrift für Foritwefen, 1902, <. 180). Heh, Holzarten. 3. Aufl. 16 2er II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. leiden junge Sämlinge ftarf vom Barfroft. Nindenbrand. Scharfe, raube Zugwinde hemmen ihre Entwidlung. Unter allen Holz- arten durch) Sturm am meiften gefährdet; Windiwurf (Heraus brechen mit dem ganzen Erdballen) ift häufiger als Windbrud). Auch Durch Hagel, Schnee, Nauhreif und Gisanhang jehr ge= fährdet (Gipfelbruh in Yapfenjahren) ; jteht in Ddiejer Beziehung etwa ziwijchen Stiefer und Tanne. Feuer wirft unbedingt tötlich. Überfchwemmungen verträgt fie nicht. Gegen Nauchichaden enip= findlich, jedoch weniger als die Tanne. Gefahren durd) Tiere: Wird vom Weidevieh und Wild — wenn auch weniger gern als andere NWadelhölger — verbiljen, jedoc) vom Notwild mit Vorliebe gefhält. Abjiprünge und Ber- biß von Sinofpen durch Eichhörnchen. Den Samen wird von Eichhörnchen, Schläfern, wilden Tauben, Spechten, Kreuzfchnäbeln ze. eifrig nachgeftellt. bbeifen der Stotyledonen Durd) pinfen und andere Eleine Singvögel. Abfchneiden 1—3 jähriger Pflänzchen Durd) Yirerwild. Hauptinjeften: 1. Käfer. Gemeiner Wtaifäfer (Melolontha vulgaris /a@Ör.). Joßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani Zabr.). Weichhaariger Metallrüßler (Metallites mollis Germ.). Dlaugrauer Metallrüßler (Metallites atomarius O%r.). Großer Schwarzer FFichtenrüljelfäfer (Otiorrhynchus ater Hobst.). Seiner Schwarzer Fichtenrüffelfäfer (Otiorrhynchus ova- tus Z.). Großer brauner Nüjfelfäfer (Hylobius abietis /.). Kleiner brauner Nüffelfäfer (Hylobius pinastri GyZ.). Harzrüljelfäfer (Pissodes Harcyniae /7bs/.). Kleiner Fichtenrüffelfäfer (Pissodes scabricollis 47212.). Achtzähniger Fichtenborfenfäfer (Bostrichus typographus L.) und fein Verwandter (Bostrichus amitinus Zrchh.). Sehszähniger Fichtenborfentäfer (Bostrichus chalcogra- phus Z/.). Steiner Yichtenborfenfäfer (Pityophthorus micerographus Gyl.). Liniierter Nubholzborfenfäfer (Xyloterus lineatus Olw.). Helbbraumer Fichtenbaftkäfer (Hylastes palliatus GyZ.). Sroßer braumer FFichtenbaltfäfer (Hylastes decumanus #7.). Schwarzer Fichtenbaftfäfer (Hylastes cunicularius #7.). Picea excelsa L2. 243 Doppeläugiger Siehtenbaitfäfer (Polygraphus pubescens Bach). Großer Fichtenbaftfäfer (Dendroctonus micans Arg.). Berjtörender Fichtenbodfäfer (Tetropium luridum Z.). . Salter. Nonne (Liparis monaca Z.). Winterfaateule (Agrotis segetum (.Schzf.). Sichtenzapfenzünsler (Phyeis abietella /%.). Sichtenhohlnadelwidler (Grapholitha tedella C/.). Seeckter Fichtenrindenmwicler (Grapholitha pactolana Zel.). Dunkler Fichtenrindenwicler (Grapholitha duplicana Ze/%.). Fichtenzapfenwidler (Grapholitha strobilella /.). 3. Aderflügler. Fichtenblattwefpe (Nematus abietum /7/rig.). Sefellige Fichtengefpinitblattweijpe (Lyda hypotrophica Artg.). Selbe Fichtenholzweipe (Sirex gigas Z.). Schwarze Fichtenholzweipe (Sirex spectrum Z.). Noitameije (Lasius flavus Za/r.). 4. liegen. +Fichtenfnojpengallmüce (Cecidomyia piceae Anschl.). 5. Schnabelferfe. Grüne Fichtenrindenlaus (Chermes viridis Rtzb.). Note Fichtenrindenlaus (Chermes coccineus R2.). Note Fichtenquirlichildlaus (Coccus racemosus Xi22.). 6. Geradflügler. Werre (Gryllotalpa vulgaris Zafr.). Erlittene Bejchädiqungen heilt die Fichte Ichwer aus, Doc) erholt jie ji) vom Berbiß leichter als von Schälwunden. Gefahren durd Pflanzen und Krankheiten: Gegen Gras- und Unfrautwuchs jehr empfindlid. Hauptpilze: Hallimafch (Agaricus melleus FaAl.), erzeugt das Harz- Iticfen. Wurzelfhwann (Trametes radiciperda *. //rig.), verur- lacht Wurzelfaäule. Kiefernbaumfchwamm (Trametes pini /7.), bewirft Not- faule!) baw. Kternjchäle. 8%) I) Die Notfäule, auf Kalkböden, fetten Bajaltböden und jchweren Vettenböden mit undurchlaffendem Untergrund bejonders häufig, fann (ab- gejehen von dielem Pilz) auch Durch ungünstige Bodenzuftände oder Außere Berlegungen hervorgerufen werden. 16* 244 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Polyporus vaporarius /r., zerflüftet das Holz, ühnlid) wie der Hausjhwamm, in eine Dunfelrotbraune Mafje. Polyporus borealis /7., veranlaßt eigentümliche Uuerfugen im SHolge. ichtenrindenpil3 (Nectria cucurbitula /7.), erzeugt den sSuchtenrindenfrebs. Schwarzer Fichtennadelpilz (Herpotrichia nigra AR. Artg.), eritickt junge Triebe und Nadeln durch) Umfpinnen. Beitalozzie (Pestalozzia Hartigii 7%2.), erzeugt partielle Einihnürung und Berdidung des Schaftes. Thelephora laciniata /ers., verdänmt junge Pflanzen. Aecidium abietinum -1/Ö. et Schw., verurfaht den Fichten= blafentojt; jteht im Generationswechjel mit Chrysomyxa Rhododendri 2. €. auf WUlpenrofen. ichtennadeltoft (Chrysomyxa abietis Mallr.), bewirkt Helbflecigfeit der Ntadeln. sichtenrißenfchorf (Hysterium macrosporum A. ZArtg.), verurjacht Vadelröte bzw. Vtadeljchütte. ichtenzapfenpilge (Aecidium strobilinum Alb. et Schw. und Aecidium conorum piceae /ss.), auf den Schuppen der Fichtenzapfen. Mitunter Herenbejen, häufiger an einem GSeitenaft, als am Sipfeltrieb; aucd) Fasciation. SHarzgallen im Holz. Hornalte. Gegen Grünaftung ift die zFichte etwas empfindlich; jedoch) jteigert pfleglich ausgeführte Trodenaftung ihren Gebrauchsivert (als Schnittware) wefentlic). Sonftige Gigentümlichfeiten: Bildet bei Üiberfchotterung ihrer Umgebung (durd) Muhrgänge 20.) Adventivwurzeln!) und im feuchten Yagen natürliche Abjenfer?); jedoch fünnen Ddiefe Eigen= ') Sanfhaufer, Dr.: Adventiwwurzeln der Fichte (Schweizerijche Zeitichrift für Foritweien, 1900, ©. 297). ?) Sleevogt: Sammlung neuer Entdeckungen und Beobachtungen 2c. Leipzig, 1804, ©. 131 und ©. 417, Wieje: Die Fichte (Pinus abies Zinn.) (Nllgemeine Forft- und jagd=- Zeitung, 1861, ©. 250). — In den Forften der Univerfität Greifs- wald zeigen fich diefe Senfer namentlich bei den einzeln in Kiefernbeftänden auftretenden älteren Fichten am Beltandesjaum ziemlich häufig. Wir beobachteten diejelbe Erjeheinung 1879 auf dem Schneeberg im Stchtelgebirge an mehreren freiitehenden, bis zum Boden herab beafteten Gremplaren, Picea excelsa LA. 245 tümlichfeiten eine wirtfhaftlihe Bedeutung nicht gewinnen. Läßt fi) auch durch Stedlinge fortpflangen (mur für Gärtner von \jn= tereffe). Stocdüberwallungen find jehr jelten. Betriebsarten: Hochmwaldbetrieb, u. 3m. (wegen der Sturms gefahr) beijer durch Stahlilag- als Schirmichlagmwirtidaft zu verjüngen ; nur muß man die Schläge jhmal maden und viele Hiebszüge (Wechfelichläge) einrichten. VBerjüngung vorherrichend fünftlich (Pflanzung), doch auch natürlich (Randbefamung). u Hoclagen, insbejondere auf jteinigen, feljigen Böden mit Moos- decfe, geregelter Femelbetrieb. Tritt in ausgedehnten, reinen Be- ftänden auf; außerdem in Mifhung mit Weißtanne, Notbuche, Lärche, auch Kiefer (letere namentlich auf zweifelhaften ‚Fichten- böden). Als Bodenfhugholz weniger gut, weil jie, zumal bei dichtem Stande, den Wafler- und Yuftzutritt vom Boden abhält und die obere Bodenfchicht durch) ihr drainierend wirfendes Wurzelgeflecht austrocdnet. Liefert vortreffliche Waldmäntel, aud) dichte Baummände und gute Heden. Umtriebszeiten: 60—120 Yahre. Die niederen (60 bis SO jährigen) Umtriebe empfehlen jich für £leinere Privatwaldungen und überhaupt auf fetten Böden (Kalk), wo die Fichte Leiche rotfaul wird. Die höheren (90—120jährigen) Umtriebe eignet ji) mehr für das Gebirge und wenn ftarfe Schnitthölger erzogen werden follen. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Dem Tannenholz ähn- (ich, unterjcheidet fich aber durch die feinen, nicht jehr zahlreichen Harzfanäle, die im Längsfchnitt als zarte Linien, im Uuerjchnitt als helle Bunkte erkennbar find. Mtarfitrahlen in den oberen umd unteren Reihen aus gehöft getüpfelten Iracheiden bejtehend, während die dazwischen liegenden Parenchymzellen einfache Tüpfel bejißen. Tehnifhe Eigenfchaften des Holzes: Ziemlicd, grob, mit Harz- gängen, etwas glänzend, weiß bis leicht rötlich-weiß. Sehr feicht, weich, jehr leichtjpaltig, wenig biegjam (2,77°/,), Ihmwad) elaftifch (1178), jehr wenig feit (5,80), aber tragfräftig, jchwindet gering (2,6°/,), fehr dauerhaft im Trodnen, noch ziemlid) dauer- haft in Wind und Wetter und in bejtändiger Feuchtigkeit (jeden- falls dauerhafter als Tanne), von mittlerem Brennwert (78). Spezififches Grüngewiht 0,40— 1,07 (im Mittel 0,76); Luft trocfengewicht 0,36—0,69 (im Mittel 0,45). Diejes Lufttroden- 246 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. gewicht gilt auch im Verkehr. Neifholzbaum. Steht inı Wert über der Tanne, aber unter der Sliefer'). Welch großen Schwankungen das jpezifiiche Lufttrocengewicht der Fichte je nach Alter und Standort unterworfen it, ergiebt Jich aus folgenden Zahlen ?): Sichte (mooriger Niederungen) . 2 2 2... 0,857 Fichte (Gebirge und Hügellamwd) . . . 2020 Sichte, faft 100jÄhrig, dabet nur Daumenitart 0688 Sichte an ‚Dochlagen (Ha) a. 2 2 ns Gebrauchswert: VBortreffliches, in Deutjchland am meilten beliebtes Holz zu Hochbauten aller Art, aud) zu Schleufen, Trift- und Brüdenbauten geeignet, aber weniger qut zu Erd- und eigentlichen Wafjerbauten Mojten 2c.). Liefert vorzügliche Bau= rüftungen und Telegraphenftangen. Schönes Maftenholz; Fluß- fähne und Schiffsfniee. Wellbaume. Findet jehr vielfeitige Ver- wendung im Sandiwerfsbetrieb; falt der Hauptbaum Der Holzindustrie. AlS Schnittware namentlich gern vom Tijchler verarbeitet. Der Wagner jchäßt es unter allen Nadelhölzern am meilten (Wagenleitern, Grntebäume, Ladebäunte, Deichjeln 2c.). Liefert Bacfäjler, Bottiche, Kübel, Kiften, Schnißwaren, Schindeln, Schadhteln, Siebränder, Späne, Gtifetten, Blumenjtäbe ımd Die verjchiedenartigiten Ofonomiehölzer (Zauns, Wernpfähle, Hopfenz, Bohnenstangen 2c.). Sehr geihäßt für Pianofortee und Orgel bau (zu Nefonanzböden), bejonders das gleihmäßig und lang= jam gewachfene, feinringige böhmifsche Holz. Man gewinnt ferner aus dem Fichtenholz ein jehr verfilgungsfähiges Holzzeug und Gellulofe. Die dünnen, langen Wurzeln verarbeitet man zu ‚slechtwaren. Das Stocdholz wird in manden Gebirgsgegenden noch heute verfohlt. Aus der Afche wird Bottafche hergeftellt. Die Rinde findet Verwendung zur Lohgerberei (befonders zum Angerben und zur Bereitung von Oberleder) oder fie dient als Brennmaterial. Aus dem Harze gewinnt man Pech, Pechol, Bergdl und Kienruß. Der Kambialjaft liefert das Banillin. Die grünbenadelten Zweige finden Verwendung als Had- ba3w. Schneibeljtreu. I) Gieslar, Dr. U: Vergleichende Studien Über Zumachs und Holzqualität von Fichte und Douglastanne (Gentralblatt für das gelammte soritwejen, 1898, ©. 355). °), Nördlinger, Dr. 9: Die Gewerblichen Eigenschaften der Hölzer. Stuttgart, 1890, ©. 22. Pinus silvestris Z. 247 3. Pinus silvestris Z.') Gemeine Kiefer, Föhre, Sohre, Force, Forle, Fuhre, Weißfiefer (Dfterreich), Dähle (Schweiz), Kiehne (Brandenburg), Kienbaun. Synonymen: Pinus rubra Mill. Pinus rigensis Desf. Pinus silvestris rigensis /7orf. Zahlreiche Jormen bzw. Varietäten °). Monoecia (XXL); Monadelphia (8). — Coniferae Juss.; Abietineae Xich.; Pinus Z. Baum I Größe Hauptbolzart; unbedingt herrjchend. Botanische GCharakteriftif: Knofjpen mittelgroß, länglich- eiföürmig, von der Mitte an verfchmälert, zugeipigt, haufig von Harz lüberlaufen und von einem Stranz lanzettfürmiger, zart be= vandeter, glänzend rötlicy-brauner Schuppen umgeben, tm Der Negel quirlfürmig (zu 3—8) ftehend. Nadeln zu zweien aus einer gemeinichaftlichen häutigen, braunlich = grauen Scheide, Die 2—3 mal länger als breit ift, 3—8 cm lang, balbsjtielrund, Iteif, ipiß und jtechend, oft etwas gedreht, fein=gerieft, am Ntande fein- gejägt, auf der ebenen Fläche lauchgrün, auf der fonveren duntel- gen; bleiben 2—3 Jahre am Stamm, im Gebirge oft länger. unge Triebe anfangs grün; jpäter meijt gelblich-grau, glanz- los. Mäannlidhe Blüten furz geitielte, gelbe oder gelb-rüt- liche Kätchen, eine zujammengefegte Ihre an der Bajis des Maitriebs bildend. Werbliche Blüten verlängert-fugelfürmige, aufrecht jtehende, erbjengroße, bellrote Zäpfchen, mitunter eimeht, aber meist zu je zweien an der Spiße des Maitriebs auf zieme lich langen, zur Seite gebogenen Stielen (Mai), nad) der Befruch- tung hängend. Zapfen eis oder fegelfürmig mit jchiefer Grumd- fläche, bräunlich-grau, glanzlos, 3—6 cm lang und 2—-3,5 cm breit an einem Hafenförmig gebogenen Stiele hHängend (Haupt- erfennungszeichen). Mitunter treten abnorme Yapfenbildungen auf?). Zapfenfhuppen länglich, am oberen Teil angefchwollen ı) Slavicef, Fr. Joi.: Die in Mittel-Europa ceultiwirten oder zur Gultur empfohlenen Pinus-IIrten (Gentralblatt für das gejamunte Sorit- weien, 1894, ©. 355). — Diejer Aufja verbreitet fich ber jämtliche tm Tert abgehandelten und noch andere Kiefernarten, 2?) Wir unterlaffen ein näheres Eingehen auf dieje Formen, da die- jelben den Gärtner mehr intereilieren als den Koritmann. 3), Keitercanef, Franz X: Eme abnorme Japfenbildung der 248 II. Abjcehnitt. Die Holzarten tm bejonderen. und abgeitußt, mit einen jtumpfen, genabelten, jeltener etwas hafigeverlängerten Höcder verjehen. Samen 3—5 mm lang, 2 bis 3 mm breit, eiförmigslänglicd), nad) einer Seite etwas jtärfer ausgebaucht, teils graufchwarz bis dunfelbraun, teils gelb und dann Jchwarz gefprenfelt, oben etwas glänzend, mit jcharfer, aber nicht gedrehter Spiße, geflügelt. Flügel 15—20 mm lang, halb- eifürmig, durchlichtig, graubraun, oft mit Dunklen Yängsitreifen, das Horn am Grunde zangenartig umfaljend !). Neife: Dftober des zweiten Fahrs, jobald die Zapfen verholzen. Abfall: im Frühjahr (März, April) des dritten SJahrs. In Norddeutjchland erjtrect fich) der Ausflug der Samenförner in manden Yahren bis in den Mai hinein. Die leeren Zapfen halten ic) bis zum Herbit und oft nod) länger am Baume. Man findet im Herbit gewöhnlich drei verjchiedene Sorten von Zapfen an den Bäumen: ganz alte, entleerte, am Grunde der 2= und Zjährigen Triebe — eben reife, an der Bafis der 1jährigen Triebe und noch nicht ausgebildete, an der Spie der einjährigen Triebe. Selbjtverjtändlich Dürfen nur die reifen Zapfen gebrochen werden. Db die Zapfen im reifen Zultand oder vorzeitig gepflückt find, läßt fih an der Bejchaffenheit des Stiels erfennen, Wenn man den Stiel eines friich oder böchitens vor 14 Tagen gepflücten Zapfens mit dem ingernagel rißt, jo exrjcheint die Ainde frijch und jaftgrün. Sit aber der Zapfen jchon früher gebrochen, jo ift der Stiel welt und braun oder ganz abgeitorben. Keimdauer: 3—4 Fahre. KReimfähigfeit: 695—75 °,. Ein gehäuftes hl frische Zapfen enthält 6500—6400 Stüd, wiegt 45—55 kg und liefert im Durchfchnitt 0,75—1 kg Stornjamen. I hl Flügelfamen wiegt 13—16 kg, Stornfamen 42—50 kg. Samenförnerzahlauf I kg: 130000 — 140000 (Flügellane), 140000 bis 160000 (Stornfame). 10 kg FFlügelfamen geben 6—7,5 kg Kornjamen. Im Nachitehenden folgen einige jpezielle Angaben über Keimfähig- feit, Gewichte, Körnerzahlen und Ausbringen: 1. Keimfäbhigfeit: Nach Unterjfuchungen der öjterreichijchen forit- lichen Verjuchsanftalt zu Mariabrunn ergaben fich mit von Samenhandlungen bezogenen Samen folgende Nejultate: Pinus sylvestris Z. (Gentralblatt für das gejammte Forjtwejen, 1880, >, 260). Troft, &: Abnorme ner He von einer vierjährigen Kiefer (Soritwiffenichaftliches Gentralblatt, 1900, ©. 518). ') Diejes Merfmal gilt für alle Harläig elten Kiefernjamen=-Arten (Unterichted vom Fichtenflügeliamen). Pinus silvestris L. 249 nn ———— Keimprozente Jahr Hr BER Marimum | Minimum | Mittel Se EEE 1890/1 sl 16 56 | 18912 | 89 16 62 1892/3 98 42 65 Nach Unterfuchungen zu Barres-Bilm orin betrug die Keimfvaft von gefauftem Samen . 2... + 7100, von jelbft geflengtem Samen. . . 77%. Keinwerjuche in afademijchen Forftinftitut zu Gießen mit ge= fauftem Samen ergaben im Mittel von 18 Jahren ein Keimprozent von 66. Minimum 32, Maximum 85. Die Abnahme der Keimkraft desjelben Samens je nach Jahren ergibt fich aus folgenden Zahlen: 74° (im 1. Jahr), 490% (2.), 28% (3.), 5% (5.). Aus dem 4. Jahr fehlt Die Angabe. Die Samentontrollftation zu Wien gibt 50-70 ?fo Keimfraft au, Tiroler Same joll bis 850/ feimfähige Körner ergeben haben. 2, Gewichte: 1 hl Kiefernzapfen wiegt grün 42—48 kg (Heerwart), 4259 kg (Keller), 44-56 kg (Burdhardt), 50-55 kg (Gapyer), 1 hl Korniamen wiegt 39—48 kg (Keller), 42—45 kg (Deer=- wart), 49 kg Fromme’s „oritliche Kalendertajche), 50-51 kg ($ayer), 5l kg (Annuaire pour 1883). 3, Stüczahlen: 1 hl enthält 6300 frijche Zapfen (Heerwart), 6370 (König), 6400 Burdhardt), 6450 (Keller). Huf 1 kg gehen Kornjamen 139300—155 700 (Unterjuchungen tn Barres-Vilmorin), 140000-191500 (Heerwart), 150 000 (Burchardt und Gayer), 154000 (E. Heyer), 158400 (Kirchner). 163000 (Keller), 192000— 212000 (jchiwedijcher Tame). 4, Ausbringen: 1 hl Zapfen gibt Kornjamen 0,75—0,86 (Heer- wart), 0,55—0,9 (Gayer), 0,75—1,00 (Keller), 0,97 (Stainer), faft 1 kg (Burdhardt), etwas Über 1 kg (&. Heyen). Die Keimung erfolgt nad) 3—4 Wochen mit 5—7 (meilt 6) quirkjtändigen Kotyledonen. Dieje ind 18—20 mm lang, meijt etivas aufwärts gebogen, 3fantig, ganzrandig, rein grün. Sten= gelchen ca. 40 mm lang, grünlichrot. m ersten Jahr entwickelt ich ein fingerlanger Gipfeltrieb, der dicht mit eimyeln in einer Spirale ftehenden, pfriemenförmigen, an den ändern jtarf jüge- zähnigen Nadeln bejeßt ift. Exit im zweiten Jahr ericheinen Die eriten Nadelpaare, welche die Benadlung der Kiefer für alle Zus funft bilden, aber nod) fein Seitentrieb. m dritten ‘ahr zeigen fi) 1—2 Seitenäftchen, womit Die Quirlbildung beginnt. Ulte Samen liegen mitunter ein Jahr iiber, zumal in trocfnen jahren. Mannbarfeit im 30.—40. Jahr. Volle Samenjahre fehren durcchjchnittlih etwa alle 2—3 „sahre wieder umd ind 250 II. Ubjchnitt. Die Hoßarten im bejonderen, meilt jehr reichlich ; außerdem gibt es Ywijchen-Samenjahre, Die in der Negel zur Befamung ausreichen. Nach Ermittlungen in Breußen !) fommen Schon in 12 bis 13 Jahren 10 nußbare Samenjahre vor; jedoch fallen erit auf 26 Sahre (mad) Eberts) bzw, 29 Jahre (mac) Goebel) 10 volle Samenjabre. Ninde an jüngeren Gremplaren gelblic)-rot und zuerjt dünnhäutig, aber fhon vom fünften Jahr ab rifjig; an älteren Stämmen längs- und querriffig, unten äußerlich) graubraun, innen lebhaft rot, von „Jahr zu Jahr dieler werdend, im oberen Baumfchaft und an den Miten fajt glatt, pergamentblättrig, Durd) itetes Abfallen dimm und gelblich-rot. Cme ganz eigentinmnliche in Bezug auf Farbe und Abjchuppung der Lärche ähnliche Rinde befißen die Stiefern in Jtorwegen. Pfahlmwurzel und tief ab- jteigende Seitenwurzeln, infofern der Untergrumd die Lüängen- jtreefung der Wurzel nicht verhindert. Sn diefem Falle jtreichen die Wurzeln flad. Als Monftrofitäten der Ninde an alten Kiefern zeigen fich mitunter maflenbafte Warzen ober Beulen von nach oben ab= nehmender Größe längs des ganzen Schaftes oder teils rings um den Schaft verlaufende, teils nur ftellenweije auftretende Abhebungen der Borfenplatten, dachziegelförmnig unter einem Winkel von 45° abitehend, mit mwulftigen Auftreibungen des Dolzkörpers darunter („Warzenftefern“) ?). Berbreitungsbezirf: Mittel- und Vlordeuropa vom 37. bis 70.'n. Br. Sie nimmt jehr ausgedehnte Gebiete ein und dringt fowoh!l nach Norden als nad) Often weiter vor als Die Fichte; jedoch) bleibt jie in vertikaler Nichtung gegen Ddiefe zurück. Höhengrenzen: Finnland 260 m, Lappland 390 m, Norwegen 950 m, Harz 350 m, Thüringerwald 500 m, Grage- . birge, Speflart und Odenwald 650 m, Jura 770 m, Baprifcher Bald 950 m, Bogefen und Schwarzwald 1000 m, Starpathen 1200 m, Tirol 1500 m, Bayrische Alpen und AUpenninen 1600 m, nördliche Schweiz, Spanifche Gebirge und Staufafus 1750 m, Yentralalpen 1900 m, Byrenaen 2000 m, Sta 2200 m. ) Ehberts, A: Wiederkehr, dev Stiefernfamenjahre in Preußen (Zeitichrift für Forfts-und Yagdweien, 1875, ©. 266). Soebel: Wiederkehr der Kiefernfamenjahre in Preußen (Zeitjchrift fir Forit- und Yagdmwejen, 1886, ©. 720). 2) Müller: Nuffallende Gricheinungen an Fohrenftämmen Mit 2 Abbildungen (Foritwilfenschaftliches Gentralblatt 1899, ©. 501). Pinus silvestris Z. 251 Standort: Vorherrfchend Tief- und Flachland, wenigjtens in Norddeutfchland, weiter füdlich auch im Hügelland und Mittel- gebirge, wo fie die Sommerhänge bevorzugt. Ihr Dauptfeld bildet tiefgründiger, frifcher, Locerer, Humofer Sandboden. Zu großer Tongehalt beeinträchtigt ihr Gedeihen; jedoch macht ie unter den einheimischen Nadelholzarten die geringften Anfprüche an mineralifche Bodenfraft, begnügt ji, daher aucd) mit geringem und trodnem Boden (Flugland). Stehende Näfle des Bodens verträgt Tie bejjer als die ‚Fichte, Doc) it jie in der erjten jugend hiergegen empfindlich). Yuf Moorgrund die genügjamite, jicherite und dabei einträglichjte Holzart. Bedarf mehr trocne (aber be- wegte) als feuchte Luft, auch einige Luftwärme, bejißt aber auch in Elintatifcher Beziehung ein bedeutendes AUffommodationspermögen. Sie erfordert eine mittlere „Jahrestemperatur von nicht unter 0°C. und nit über 12°C. In jeder Beziehung jehr genügjan. Bodenverbefjerungsvermögen: So Lange fie Jich gejchlofjen hält, trägt jie zur Verbeflerung bzw. Erhaltung der Waldbodenfraft und Bodenfrifche wefentlich bei. Die Lichtung der Kiefernbeitände durch das Abiterben zahlreicher Sndividuen tritt aber jchon im einem frühen Lebensalter (zwilhen dem 30. und 40. Jahr) ein und vollzieht ich dann rafch. Hierbei wirkt auch eine Anzahl von Krankheiten mit, die durch Jnfekten und parafitifche Bilze verurjacht werden. Bon diefem Zeitpunft ab leidet Die Bodenfraft Vtot, und 08 tritt an die Stelle der Nadel- und Moosdede ein Grasüberzug. Wuchs: Nach, in der Jugend fogar fehr rafc), bis in höhere Lebensalter (120. Jahr) anhaltend. hr Schaft erwächt weniger gerade !) und hoc) (bis 40 m) alS der von Tanne und Fichte, hHaufia drehwüchfig ?), reinigt Jic aber im geichloffenen Stand frühzeitig von den umteren Äften. Sehr deutliche Quirlbildung in regelmäßigen Apftänden (zwifchen je einem jahrestrieb), bis etwa im Die 40er Sahre, au) auf Hirnfchnitten deutlic) hervortretend (im Segenfaß zum Lärchenholz, 100 die lite zerftreut am Schafte jtehen). ı) Im nördlichen Deutjchland treibt die Kiefer im allgemeinen einen viel geraderen Schaft als im jüdlichen Deutjchland, weil die Pfahlwurzel in dem dortigen tiefgründigen Sandboden meijt fein Sindernis für ihr Eindringen findet. Nur Letten- und Ortfteinjchichten verhalten fich une günitig. 2) Hartig, Dr. Robert: Ueber den Drehmwuchs der Kiefer. Mt 2 Figuren im Texte (Foritlich -naturwilienichaftliche Zeitjchrift, 1895, ©. 313). 252 1I. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Krone dünn und [oder benadelt, in der Jugend jpif fegelfürmig, jpäter jhirmförmig, ähnlich wie bei der Pinie. Alter: Wird bis 500 Fahre alt. Lichtbedürfnis: Entjchtedene Yichtholzurt; unter den Deutjchen Kiefern - Arten Die lichtbedürftigfte. nn Den vftlihen Teilen Deutfchlands (Oftpreußen 2c.), wo die Belaubung dünner tft und die Nadeln fürzer und Shmächtiger jind, erträgt jie aber einige Beichattung. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Spät, Winter- froit und Hiße nahezu unempfindlich; jedoch leidet jie im erjten ahr durch Barfroft und auch mitunter durd) Frühfröfte. Nie mals Nindenbrand Wird vom Sturm, namentlich auf reinen Sandböden (wegen deren Xocerheit), jowie auf flachgründigen Böden mit undurchläffigenm Untergrund geworfen (meil ich hier feine Pfahlwurzel ausbilden fann). Leidet durch Hagel und noch) mehr durd) Schnee, Duft- und Eisanhang. Auch Durcd) Feuer itarf gefährdet, fchon wegen der TIrodenheit Der natürlichen SKiefernftandorte; wird vom Bliß falt häufiger heimgefucht als die Fichte. hre gefährlichite Nladel-Strankheit ft die Schütte '), welche häufig durd) einen Pilz verurjaht wird, aber auc) eine solge von Vertrodnung oder Froit jein fann. Überfhwenmung verträgt fie jchleht. Gegen Hüttenrauch wenig empfindlid). Gefahren durch Tiere: Wird vom Weidevieh (Schnudenjchaf) und Wild 2c. verbijjen, aber wenig gejchält; überdies heilen Schälmwunden bei der Sliefer leichter aus alS bei der Fichte. Ferner it das Kaninchen ein Hauptfeind. Eichhörnchen zerjchroten Die Zapfen um der Samen habhaft zu werden; fie jchaden ferner durch Entgipfeln, Knofpenverbiß und fjtellenweile Entrindung. Mäufe, Spechte und Siefernfreugfchnäbel jind gleichfalls arge Zapfenzerftörer; Spechte behaden aud) die Schäfte ringelweije (Wanzenbäume). Die freiliegenden Samen werden von den Turteltauben, Finfen, Buchfinfen, Sternbeißern, Meifen und ans deren £leinen Vögeln verzehrt. Das Auerwild nimmt die Nadeln ı) von Löffelholz-Eolberg, Friedrich Freiherr: Beitrag zu einer fritiichen Nachweifung über die Schütte der Fähre oder Kiefer 2c. Berlin, 1869. Holzner, Dr. Georg: Die Beobachtungen über die Schütte der Kiefer oder Föhre und die Winterfärbung immergriner Gemwächje. Frey- iing, 1877. Beide Werke enthalten eine Zujammenftellung der über die Urjachen Dieler Strankheit aufgeltellten Sypothejen, Pinus silvestris Z. 253 an. Hat unter allen Waldbäumen die meilten Feinde in der Snfeftenwelt. Hauptinjfeften. 1. Käfer. Gemeiner Maifäfer (Melolontha vulgaris /@Dr.). n,. De Roßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani Fabr.). Sulifäfer (Polyphylla fullo /.). Großer brauner Rüffelfäfer (Hylobius abietis /.). Kleiner brauner Nüffelfäfer (Hylobius pinastri @yZ.). MWeißpunftritijelfäfer (Pissodes notatus /abr.). Kiefernftangenrüflelfäfer (Pissodes piniphilus /70s2.). Stahlblauer Kiefernrüfjelfäfer (Magdalis violacea es): Großer Kiefernborfentäfer (Bostrichus stenographus x/7.). Vielzähniger Borkenfäfer (Bostrichus larieis /@Ör.). Zweizähniger Kiefernborfenfäfer (Bostrichus bidens Zabr.). Schwarzer Kiefernbaftfäfer (Hylastes ater PayA.). Dünner Kiefernbaftfäfer (Hylastes attenuatus BrR.): Schmaler Kiefernbaftfäfer (Hylastes angustatus /70s2.). Mattjehwarzer Stiefernbaftfäfer (Hylastes opacus 2r.): Holzzerftörender SKiefernbaftfäfer (Hylurgus ligniperda Fabr.). Großer Kliefernmarffäfer (Myelophilus piniperda /..). Seiner Kiefernmarffäfer (Myelophilus minor //rtg.). Kleiner Kiefernbocfäfer (Pogonochaerus fasecicularis'/2.). Schwarzbrauner Kiefernblattfäfer (Luperus pinicola Duft.), . Falter. Stiefernfpinner (Gastropacha pini O.). Jtonne (Liparis monaca Z.). Kiefernprogefjionsfpinner (Cnethocampa pinivora 12)® Küeferneule (Trachea piniperda 7%2.). Kiefernfaateule (Agrotis vestigialis Xo/7.). Winterfaateule (Agrotis segetum ‚Schzf.). SKliefernfpanner (Fidonia piniaria /.). Kiefernzapfenzünsler (Phycis sylvestrella /722.). Stieferntriebwieler (Retinia buoliana Sc%177.). Kiefernfnofpenmicler (Retinia turionana //0n.). Stiefernquirlwicler (Retinia duplana /7Dr.). Kiefernharzgallenwicler (Retinia resinella /.). . Aderflügler. Gemeine Stiefern = Bufhhornblattweipe (Lophyrus pini /.). Notgelbe Kiefernblattweipe (Lophyrus rufus Retz.). Große Kieferngefpinitblattweipe (Lyda pratensis Fabr.). 254 Il. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Notköpfige Kieferngefpinitblattweipe (Lyda erythrocephala YES? Kotjacfiefernblattwejpe (Lyda campestris /.). Gemeine Stiefernholzweipe (Sirex juvencus Z.). 4. Fliegen. Stiefernnadeljcheidengallmüce (Cecidomyia bra- chyntera Schwaeg.). 5. Geradflügler. Werre (Gryllotalpa vulgaris /«/r.). Dur) den Fraß des Spinners, des Spanners und der Eule (die drei Hauptfeinde der Kiefer) entjtehen eigentümliche Nepro= dDuftionen !), 3. B. Scheidenfnofpen, Nofetten 2c. Die natürliche Heilkraft der Stiefer it hiernad) größer als die der Fichte. Gefahren durd Pflanzen: liber den Graswuchs erhebt fie id) Zumal auf geringen und mittleren Böden) rafd). Die Mijtel tritt gern an ihr auf, namentlich die gelbfrüch- tige (Viscum laxum Dozss.). Hauptpilze:’) Hallimajch (Agaricus melleus F’7/2.), verurlfaht das Harz- iticefen oder den Erdfrebs. Ktiefernwurzelihwamm (Trametes radiciperda R. /rte.), bewirft Wurzelfäule. Stiefernbaumjchwamnt (Trametes pini /7.), veranlaßt Ring und Kernjchäle. Polyporus vaporarius /7., bewirkt Notfäule. Polyporus mollis Z/ers., desgl., wobei ein eigentümlicher, terpentinartiger Serud) ich bemerflich macht. Stiefernrindentoft (Peridermium pini IV7l/d., var. corticola), bewirft den Nindentoit (Stiefernfrebs). Stiefernnadeltojt (Peridermium pini IV:lld., var. acicola), verurjacht den Vladelroft. Stiefernrißenfchorf (Hysterium pinastri Schrad.), erzeugt die Bilzichütte. Stieferndrehpil; (Caeoma pinitorquum 4. Dr.), bewirkt Drahtfürmige Biegungen der Wtaitriebe. Cenangium abietis DIxÖby, befällt Die Triebe (nad) dem 5. SYahr) und bewirkt unter Umständen deren AUbjterben ?). ı) Nabeburg, Dr. %. T. E.: Die Nachfrankheiten und die Nepro- Ductton der Kiefer nach dem KFraß der Forleule. Berlin, 1862, ?) Hartig, Dr. Robert: Die Lichtung der Kiefernbeftände durch ranfheiten (Gentralblatt für das gefammte Koritwejen, 1875, ©. 74). ) Schwarz, Frank: Die Erfvanfung der Kiefern Durch Cenangium Pinus silvestris Z. 255 Mitunter dringt auch die geförnte Hirjchtrüffel (Elaphomyces eranulatus Nees),, als Barafit in die Wurzeln ein; gewöhnlich lebt jie aber nur zwijchen dem Wurzelgeflecht. Hier und da YFasciation. Berträgt die Ajtung recht gut, jedoch liegt (wegen der frühzeitigen Selbftreinigung) jelten Yer- anlaflung zu diefer Erziehungsmaßregel vor. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb, u. zw. am beiten Ktahljchlag- wirtfchaft (in fehmalen Schlägen) mit nachfolgenden fünftlichen Anbau. Natürliche Beftandsbegründung wird vornehmlich mittels Lichter Befamungsichläge (in Oftpreußen), felten durch Nandbeja- mung (in den Alpen) betrieben. Jn Schweden und Vlorwegen bildet aber die natürliche Verjüngung, u. zw. mit Erfolg, Die Negel!). Auf Flugiandböden it Femelbetrieb amı geeignetiten, damit der Boden niemals ganz entblöft wird. Lichtungsbetrieb (mit Unterbau von Buchen) und Überhaltbetried. Hauptholzart beim Nöderlandbetrieb, Waldfeldbetrieb und in Wildparfs ; Desgl. auf Flugfand und zu Ortfteinfulturen. Empfiehlt fic) zur Wieder bejtocfung vermagerter Odungen und ausgedehnter Heiden. Treff- liches Fülle und Treibholz (zur Hebung fümmernder Fichten- jungmwüchfe 2c.). VBorzügliches Beitandsfhughol; (Für Buchen, Iannen 2c.). Auf den geringen Bodenklafjfen tritt jie metit rein, höchjtens in Mifhung mit Birken und Afipen auf, auf bejjeren Standorten mehr in Mifhung mit Notbuche und Tanne (auf beiten Standorten) bzw. mit Weymouthsfiefer und Fichte (auf geringeren, aber doch genügend friichen Standorten). Umtriebszeiten: 60—120 Jahre. Die niederen (60—70 jäb- rigen) Unntrieve find zumal auf den ärmeren Bodenklafjen und bei Stleinbefi gerechtfertigt; die höheren (LOO—120 jährigen) Unt- abietis. Ein Beitrag zur Gejchichte dev Pilzepidemie. Mit 2 Tafeln. Sena, 1895. 1) Das gute Gelingen der natürlichen Verjüngung dev Kiefer in Sfandinavien auf Granit und Gneißböden hängt wohl damit zujanımen, daß die Kiefer dort nicht jperrig (wie bei uns) jondern Ähnlich wie die Fichte wächit (mehr fegelförmig als jchtemförmig), daß die Kronen weit lockerer find (daher geringere Befchirmung), und daß wegen der vielen Seen die Luftfeuchtigkeit jede bedeutend ift. Ganz ähnlich liegen die VBerhältniiie in Dftpreußen, wo man, zumal- auf etwas anmoorigen Böden, gleichfalls meilt quite Erfahrungen mit der natürlichen VBerjüngung der Kiefer gemacht hat. Der Verfalfer hatte auf feinen Beretjungen der oitpreußiichen und Ichwedischen Waldungen (1899 bzw, 1904) Gelegenheit, dieje Verhältntife zu beobachten. 256 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. triebe greifen hauptfäcdhlich bei Untermifhung oder Unterbauung mit Schattenholgarten und bei Starfholzzuht Plaß. Syn den Staatswaldungen YFinnlands betragen die Ilmtriebszeiten für gutes Grportholg 100-120 Jahre (Süd - Finnland), 140 bis 160 Jahre (Mittel- Finnland), 200—250 Jahre (Niords Finnland). Anatomie Merkmale des Holzes: Jahrringe jehr deutlic) und etwas wellig. Sommerholz deutlich abgegrenzt vom rübh- jahrsholz. Sarzfanäle zahlreich, jehr groß und deutlich, oft im Querfchnitt in peripherifchen Zonen reihenmweile angeordnet, be= fonders zahlreih in der Mitte des Jahrırings. Mtarfröhre fajt jtets fehr groß, bi$ 4 mm did. Die Marfftrahlen bejtehen aus dünnmwandigen PBarenchymzellen und horizontal verlaufenden Tracheiden. Tehnifche Eigenjchaften des Holzes: Ziemlich grob, mit Harzs gängen, langfaferig, etwas glänzend. Splint breit, gelblich- bis rötlich-weiß; Kern im frifhen Zuftand gelbrot, im trocfnen mehr bräunlich-rot. Leicht, weich, jedoch etwas härter als Fichten- und Tannenholz, bei geradem Faferverlauf leichtipaltig (etwas ftaffel- förmig), wenig biegjam (2,43 %/,), elaftifch (1508), ziemlich Felt (8,27), jchwindet gering (3,8°/,), bei jhmalem Bau der “Jahrs ringe umd Harzreihtum jehr dauerhaft, je nad) Alter und Bau der Nahıringe von jehr verjchiedener Brennfraft (85—85, im Mittel etwa 70—75). Spezififches Grüngewicht 38—1,04 (im en 0,82); Lufttrodengemicht 0,31—0,74 (im Mittel 0,55). m Berfehr. gilt ein Lufttrodengewit von 0,52. Kernbaum. Steht im Wert iiber der Fichte, aber unter der Lärche. Der Wert des Kiefernholzes ijt je nach Standort, Alter, Erziehung und Behandlung der Beitände jo verjchieden, wie es faun bei einer an- deren Holzart der Fall tft. Kennzeichen hohen Wertes find: Geradfajerig- feit, fonzentriicher Bau der Jahrringe, Schmalringigfeit, jtarfe Kernbildung, Harzreichtum ze. Da dieje Eigenichaften im allgemeinen mit dem Alter zunehmen, jo wird das gejunde Holz hHaubarer Bestände demjenigen aus Stangenhölzern fomwohl als Nuß- ıwie als Brennholz weit vorzuziehen jein, Gebrauhswert: Gutes Hochbauholz (wird in Rußland jogar der Fichte vorgezogen). Vortreffliches Holz zu Erd- und Wajler- bauten, zumal wenn e3 gleichförmig gewachien, engringig und harzreih it (Noft-, Gruben-, Brüdenhölzer, Bahnjchwellen, Brunmenröhren 20.). Geeignetes Material zur Holzpflafterung. Majtenholz; Kniehölzer. Windmühlenflügel (Holland). Wird von den meilten Handwerkern verarbeitet, befonders vom Tifchler, Böttcher und auch Glafer (Fenfterrahmen). Liefert Schindeln, Pinus Laricio austriaca Zndl. 257 Kienfpäne ze. Aus Stodholz gewinnt man Stohlen, Teer, ‘Pech, Kienöl, Kienruß und fonjtige Deitillationsprodufte. Die Wurzeln dienen mitunter als Flechtmaterial. Waldmwolle, Kiefernadelertraft (für Bäder) und ein jehr aro= matifch viechendes, ätherijches ÖL (Oleum pini silvestris) aus den Nadeln. Die jungen Sprojjen finden als „Turiones pini“ in der Medizin Anwendung. Die Zweige liefern eine gute Schneidelitreu. 4. Pinus Laricio austriaca Endl. Schwarzfiefer, öfterreichiiche Kiefer). Synonymen: P. austriaca /Zöss. maritima Koch. nigra /A. nigricans /7ost. Pinaster Zess. silvestris Daumg. Por Eeirger Eine Hauptform der Pinus Laricio Zorr.?). Monoecia (XXI.) ; Monadelphia (8). — Coniferae Jwss. ; Abietineae ich. Pinus / Baum I. Größe‘). Nebenholzart; bedingt herrjchend. Botanische Charakterijtif: Knoipen groß, malzenfürmig, 1) Höß, Franz: Monographie der Schwarziöhre, Pinus austriaca, in botanijcher und forftlicher Beziehung. Mit 2 Tafeln, Wien, 1831. von Secdendorff, Dr. Arthur Freiherr: Beiträge zur Kenntnis der Schwarztiefer (Pinus austriaca Höss.). I. Teil. Mit 15 Tafeln und 20 Abbildungen im Text. Wien, 1881. Mitteilungen Des Niederöfterreichiichen ee an jeine Mlit- glieder, u. zw. 5. Heft, Wien, 1878, ©. 40; 7. Heft, 1830, ©. 30; 8. Heft, 1881, S. 15—28, ©. 37-57, ©. 6877 ns 5 80-82, — Hier finden fich Angaben über die Wachstums- und Nugungs-Verhältnijfe der Schivarz- fiefer, inSbejondere über die Harznugung. 2) Die beiden anderen Hauptformen der Pinus Larieio Porr. find: Pinus Laricio eorsicana Hor?., die Forfiiche Schwarzfiefer und Pinus Laricio Pallasiana Endl., die tauriiche Schiwarzfiefer. m Bezug auf die forfiiche Schwarzfiefer wird auf die Bejchreibung der ausländiichen Nadelhölzer vermiejen. 3) Dieje Klaififizierung gilt für das Wachstum der Schwarzfiefer in Deutjchland. Auf günftigen Standort erwächit fie in Niederöfterreich, Bosnien und Serbien zu einem Baum I. Größe. He, Holzarten. 3. Aufl. 17 258 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. mit langer, jehmaler Spiße, von zahlreichen, hellbraunen, am ande meiß-franfigen, harzigen Dedjchuppen umgeben, meilt quirlitändig. Nadeln zu zweien aus einer gelblich-grauen Scheide, die 4-5mal länger als breit ift, ”—16 cm lang, jtarr, fast itechend, jtachelfpißig, feingejägt, beiderjeits einfarbig dunfel- grün, glänzend, mit weißlich-gelber, hornartiger Spiße; bleiben 3—5 Jahre am Stamm. Benadlung fräftig, dicht büjchelfürmig. unge Triebe grünlich-braun, glänzend; ältere grau. Manns lie Blüten fait fißend, bis 25 mm lang, walgenförmig ge- jtreekt, jchön gelb. Weibliche Blüten furz geftielt, viel Eleiner, länglich, jchön rot, zu 2—3 an der Spiße der Mtaitriebe (Ende Mai, Anfang Juni). Zapfen furz geitielt, fajt jigend, läng- lich-eiförmig, gelb oder gelbbraun, wacdhsartig glänzend, 5—8 cm fang, 4-5 cm breit, aufrecht oder abjtehend, mitunter 2—3 zus fammen. Zapfenfchuppen elliptifch, nur wenig verdidt, oben abgerundet, unterfeits [hwarz, mit fcharfer Querfante, welche jic) in der Mitte zu einem großen, lederbraumen, jtumpfen oder fpigen Nabel erhebt. Samen größer als bei der gemeinen Stiefer (5—6 mm lang), beiderfeitS matt und gelblich bis ajc)- grau, fchwac verwaschen punftiert, geflügelt. ylüigel 20—24 mm fang, 5—6 mm breit, bellbräunlic), glasartig, das Norm am Grunde zangenartig umgfallend. Neife: Ende Oftober des zweiten Sahıs. Abfall: im Nachmwinter bzw. im Frühjahr des dritten Jahırs. Keimdauer: 3—4 Yahre. Keimfähig- feit: 60-—70°/,. 1 hl Flügelfamen wiegt 18—22 kg, Stornfamen 45—50 ke. Samenförnerzahl auf 1 kg: 36000—45 000 ylügel- jame), 46000—55000 (Sornfame). 1 hl Zapfen liefert etwa 1,4 kg Flügel- oder qut 1 kg Nlornfamen. Aus 10 kg Flügel: jamen gewinnt man 7—8 kg Slornjamen. Nach Unterfuchungen in Mariabrunn betrugen die Keimprozente: Keimfraft Jahr BER | Maximum | Minimum | Mittel | 1890/1 | 75 | 66 | 72 1891/2 80 2 53 ' 1892/3 83 28 52 | | Sämtliche Samen waren von Handelsfirmen bezogen 1VOrden, Samen von Wiener-Neuftadt, in Barres-Vilmorin unterjucht, enthielt 76% Keimfraft (im 1. Jahr), 58 (im 2. Jahr), 34 (im 3. Jahr), 12 (im 4, Sahr). Pinus Laricio austriaca Endl. 259 Nach Unterjuchung der Station in Wien ergaben fih Mittel von 60—75 Io. IN Barres-Vilmorin mwogen 1000 Körner 18,837 g. SDiternach würden 53000 Körner 1 kg wiegen. Die Keimung erfolgt nad) 3—4 Wochen mit 5—--8 quirl- tändigen Samenlappen. Diefe find 30—35 mm lang, 3 fantig, etwas aufwärts gekrümmt, glatt, ganzrandig, matt blaugrün. Stielhen etwas violett. Die erften Nadeln find auf beiden Kanten gezähnt. Die Doppelnadeln treten gewöhnlich erit im weiten Jahr auf. Der erfte deutliche Quirl entfteht im dritten Jahr. Mannbarfeit im 30.40. Jahr. Die Samenjahre fehren etwa alle 2—3 Jahre wieder. Rinde!) in der Sugend glatt und grünlichbraun, fpäter dunfel Shwarzgrau, längsriflig, dit und fchuppenborfig. Keine eigentliche Pfahlmwurzel, fondern mehr jtarfe, flach) und weit ftreichende Seitenwurzeln, die mit ihren VBerzweigungen tief in den Boden umd vielfach in Seljenjpalten eindringen. Verbreitungsbezirt: Hauptfächlic) Niederöfterreic) (Wiener Wald, großer Führenwald); dann Steiermarf, Ungarn, Galizien, Kroatien, Dalmatien, Bosnien und Serbien. In Deutfchland it jie von Natur nicht heimifc). Höhengrenzen: Erzgebirge 520 m (rein), 750 m (in Midhung), Niederöfterreich 950 m, Numelien und Nord-Albanien 970 m, Alpen 1400 m, Sitna 1900 m. Standort: Bergland; befonders an Sommerhängen und auf janft geneigten, welligen Hochebenen. Kalkboden (zumal dolo- mitijcher) jagt ihr am meiften zu; auch Magnefiagehalt im Boden befördert ihren Wuchs. Sie fommt aber auch auf flac- grümdigen, trocnen Grand- und Haideböden (Lechfeld in Bayern), jowie an Felshängen noch fort. Die Luft muß aber warm und troden fein; neblige, feuchte Yagen meidet fie. Die genügfamfte Holzart unter den inländifchen Ntadel- bölgern. Bodenverbefferungsvermögen: Wegen ihrer dichten, reichen Benadlung und ihres ziemlich Lange gejchloffenen Standes größer als bei der gemeinen Sliefer. Wuhs: Bom 3. Jahr ab etwas langjfamer als bei der qe= ') Friedrich, SJojef: Ueber die Rindenproduftion der öfterreichtichen Schwarzföhre (Pinus austriaca Zöss.) (Korftlichenaturmiffenichaftliche Zeit- jchrift, 1892, ©. 249). I 260 II. Abjcehnitt, Die Holzarten im bejonderent. meinen Fliefer, deren Höhe jie in DVeutfchland überhaupt nicht erreicht; bei Wiener-Nteuftadt erreicht jie aber Scheitelhöhen bis zu 30 m. Schaft ziemlich geradmwüchjlig, aber tief quirlich beaftet; fte ftarf und horizontal abjtehend (fandelaberähnlich). Ganzer Habitus gedrungner und, derber als bei der gemeinen Kiefer. Krone dicht, im Alter Ihirmfürmig, an die Pinie erinnernd. Sn Deutfchland hat fie ich vielfady weniger bewährt als die gemeine Kiefer, indem ihr Wuchs, insbejondere die Schaftentwidlung, frühzeitig nadläßt. { Das mächtigite Eremplar einer Schwarzfiefer in Ofterreich foll die „große Föhre* auf dem jüdweitlichen Gebirgsfamm des niederöfterreichiichen Tals St. Fohann oberhalb VBöftenhof (Eigentum des Grafen H0YyoS$) jein. Sie mißt in 0,638 m Höhe über dem Boden 1,6—1,9 m im Durch- mefler, ift etwa 23 m hoch und teilt ficb in 4 Schäfte, welche auf eine Länge von 5,7 m aftlos find. Der Bauın tft noch vollfommen gejund und trägt alljährlich jchöne Zapfen !). Alter: Hann bis 600 Jahre alt werden. In der foritlichen Ausftellung des f. f. Acerbauminiitertums zur Wien (1890) war eine Scheibe ausgeitellt, auf der 583 Jahrringe zu er= fennen waren. Lichtbedürfnis: Lichtholzart; verträgt aber mehr Schatten als die gemeine Kiefer; fan etwa zwilchen Weymouthskiefer (ichattenertragender) und „Zirbelfiefer (lichtbedürftiger) eingereiht werden. Bei arger Bedrängung (Entzug von Luft und Licht) geht fie aber im Wuchfe zurüd und ftirbt fogar auf geringen Boden ab. Berhalten gegen Witternugseinflüffe: Frofthart, au) gegen Diürre nicht empfindlich. Leiftet dent Sturm ziemlichen Wider- itand, leidet aber durc) Hagelichlag., Wird durch) Schnee, Duft- und Eisanhang noch) mehr beichädigt. als die gemeine Stiefer. Unempfindlich gegen Nauchichäden. Gefahren durch Tiere: Wird vom MWeidevieh und Wild wegen ihres bitteren Gefhmads nur da verbijjen, wo jie ver= einzelt auftritt; leidet mitunter empfindlic) durch Mäufe und wird im allgemeinen von denfelben \infekten angenommen wie die gemeine Stiefer, jedoch in geringerem Grade. Sauptinjetten: I. Käfer. Gemeiner Maifäfer (Melolontha vulgaris /@Ör.). Sroßer brauner Sliefernrüfjelfäfer (Hylobius abietis /.). ', Die „große Fähre” (Gentralblatt für das gefammte Forjtweien, 1879, ©. 570). ‘ Pinus Larieio austriaca Endl. 261 MWeißpunftrüffelfäfer (Pissodes notatus /@2r.). Schwarzer Kiefernbaftfäfer (Hylastes ater ZayA.). 2. Falter. Siefernfpinner (Gastropacha pini O.). Yonne (Liparis monacha Z.). Werre (Gryllotalpa vulgaris Ze’r.). Gefahren durd) Pflanzen: Erträgt einigen Grasmwuchs. Leidet zwar auch durch die bei der gemeinen Stiefer aufge- zählten Pilze, befonders durd) Peridermium pini Mid. und Hysterium pinastri Schrad., jedod,) in geringerem Grade’). Verträgt die Aufaltung gut. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb (Fyenel- und Kahlichläge). Auf natürlihem Wege verjüngt man jie teils Durd) Nandbe- famung, teils in lichten Befamungsichlägen; jedod) bildet Stahl- abtrieb mit Pflanzung die Negel. Sie eignet jich namentlich zur Aufforftung verödeter Nalfhänge und Schutthelden, wo andere Holzarten nicht fortfommen ; leiftet auch gute Vienfte zu Vor- Fulturen, wo e8 ji) un fpäteren Anbau begehrlicherer Holzarten handelt. Fülle und Treibholz zwilchen gemeinen Stiefern und Kärhen; auch für Fichten. Gibt einen guten Waldmantel, zus mal im Kalfgebirge. Ein malerifher PBarfbaum. Umtriebszeiten: 70— 100 Jahre. Anatomifche Merfmale des Holzes: Wie bei der (Harzreichen) gemeinen Stiefer. Technische Eigenjhaften des Holzes: Ziemlich fein, mit zahl- reichen Harzgängen, falt matt. Splint gelblich oder vötlich- weiß; Kern gelbrot. Leicht, weich, ziemlich leichtjpaltig, ziemlich biegjam (3,03°/,), jehr elaftifch (1725), fejt (11,12), Ihwindet gering 8°/,), in Wind und Wetter. jehr dauerhaft, brennfräftig (86). Spezi- fifches Grüngemwicht 0,90—1,12 (im Mittel 0,97); ufttrocken= gewicht 0,38-—0,76 (im Mittel 0,56 ohne Stern; 0,74 mit Stern). Kernbaum. Die harzreichite europäiiche Holzart. An Wert dem Holz der gemeinen Kiefer nacdjitehenp. Gebrauhswert: Gutes Bauholz, zumal im entharzten Zus ftand. Much zu Erd» und Wafferbauten (Schleufen, Spundwände, I) 9. Thümen, Freiherr: Die Bilze dev Schwarzföhre (Gentralblatt für das gejammte Forjtwejen, 1884, ©, 9). — Der Berfalfer gelangt bier zu dem Nejultat, day die Schwarzfiefer einer der gejlimdeften, am wentgiten von pilzlichen Barafiten heimgejuchten Waldbäume jet, Die es über: haupt gebe, 262 II. Ubfchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Piloten, Brunnenröhren 2c.) fehr geeignet. Gutes Tifchler- und Slaferholz. Yus dem Harz gewimmt man verjchtedene Pechlorten und Terpentinöl. Die VWadelı finden Verwendung als qutes Streus material und zur Fabrifation von Waldwolle. 5. Pinus montana Müll. Bergfiefer, Bergföhre, Krummbolzfiefer, Legföhre, Latfche, Kniehol;. Monoecia (XXI.); Monadelphia (8). — Coniferae Juss. ; Abietineae Xzch.,; Pinus /. Formen: Je nach Ortlichfeiten ehr verfchieden, mit häufigen lber- gängen (j. den Anhang). Baum IH. Größe, oft nur Hochjtraud. NVtebenholzart; bedingt herrichend. Botanische Charakfteriftit: Kınojpen oft etwas größer als die der gemeinen Stiefer, länglich-walgenförmig amı oberen Ende eifürmig und furz zugefpißt, von hellsrötlichhraunen Schuppen umgeben und meilt jtarf mit Harz überzogen, am Gipfeltrieb quirlitändig. Nadeln zu zweien aus einer graubraunen Scheide, die etwa 3—4mal jo lang als breit ift, 2-6 cm lang, derb, jteif, gerade oder etiwas gefrümmt, oft gedreht, fein gejägt, weniger zugeipißt alS bei der gemeinen Stiefer und beiderfeits gleichfarbig dDunfelgrün; jie jtehen Dicht gedrängt und bleiben 4—6 „jahre am Stamm. unge Triebe grünlich- bis violettbraun, etwas glänzend; ältere Triebe graubraun. Männlide Blüten größer, auch zahlreicher alS bei der gemeinen Stiefer, lebhaft gelb. Weiblihe Blütenzäpfchen fürzer geftielt, aufrecht jtehend, violett und mit etwas längeren Deckblättern als die gemeine Kiefer (uni, Juli). Zapfen rundlich-eifürmig, glänzend, hellbraun, 2—5 em lang, jißend oder jehr furz gejtielt, nahezu wagredht abjtehend oder hinabgebogen, in der Negel zu mehreren (2—3) beifammen; nach dem Auffpringen noc lange am Baum haften. Zapfenftielchen nicht hafenfürmig gebogen wie bei der ges meinen Sliefer. Zapfenfhuppen an der Spiße die, jtumpf, nit rhomboidalem Schild, welches jich zu einer fcharfen, ge= nabelten, etwas fpißen Querfante erhebt; Nabel jtetS von einer Ihmwärzlichen Linie umzogen. Samen 3—4 mm lang, eirund oder Länglich, glänzend, hellszgraubraun, mitunter dunfel gefürnt, Pinus montana Mill. 263 ähnlich denen der gemeinen Stiefer, aber glängender; ylügel fürzer alS bei der gemeinen tiefer, von gedrungener Gejtalt, bräunlich, mindeitens Doppelt jo lang als das Korn. Neife: Dftober des zweiten Sahıs. Abfall: im Ntachminter und Srühling des Dritten Yahıs. Keimdaner: 2—3 Kahre. KReimfäbhigfeit: 50—-70°/,. 1 hl Flügelfamen wiegt ca. 16 kg. Kornfamen 40—45 kg. Samenfürnerzahl auf 1 kg: 130000 bis 170000 (Slornjame). Nach Unterfuchungen in Barres-VBilmorin betrugen die Keim- prozente: 720% (im 1. Jahr), 57 (2. Jahr), 50 (3. Jahr) und 42 (4. Jahr). Die Ubnahme der Keimfraft mit zunehmenden Jahren ift daher geringer als bei dein Samen der gemeinen tiefer. Unterjuchungen der Kontrollftation in Wien ergaben Keimprozente von 60—75 (P. m. pumilio). Eine im Forftinftitut zu Gießen (1889) angeitellte Keimprobe ergab nur 580% Keimfraft (P. m. uncinata). Nach Ermittlungen in Barres-Bilmorin mit zwei aus ver- ichtedenen Quellen ftammenden Kornjamen ergaben fich folgende Ver- bältniffe: Sn Eigenregie gemwonnener Als Handelsware Same. bezogener Same, Gericht von 1000 Körnern ing 8,025 | 6,654 Snrnerrahl. in. Le 2%, 0.2 1... |, 59:000. | 79 000 Körnerzahl pro Ikg . . . . | 125000 150 300 Hempel (Wien) fand in einem Falle 177600 Körner pro kg. Die Keimung erfolgt nad) 3—4 Wochen mit 4—7 (metit 5) quirljtändigen Stotyledonen. Dieje jind bis 20 mm lang, 3 fantig, gangzrandig, blaugrün, innerjeitS mit jehr zarten, weiß- lichen Längslinien. Stengelchen grün. Die erjten Wadeln jind an beiden Kanten jägezähnig. Doppelnadeln vom 2. jahr ab. Mannbarfeit vom 20. Jahr ab, oft noch früher. Die Samenjahre fehren etwa alle 2—3 Jahre wieder. Ninde in der Jugend glatt, durch) die Blattnarben böcerig, gelbgrau, jpüter ihmwarzbraun und jchuppenborfig; jedoch werden Die Borfen- Ichuppen niemals fo jtarf wie bei der gemeinen tiefer, jte ahneln vielmehr denen der Fichte. Bewurzelung oberflädhlich und weit ausjtreichend, fo daß ein mannigfacd) gewundenes Wurzel- geflecht entiteht. Verbreitungsbezirf: Mittel- und Südeuropa, zumal in den Alpen und VBoralpen Deutfchlands und der Schweiz, auch in den Karpatben ;; jteigt jehr hoc). 264 II. Ubjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Höhengürtel: Fichtelgebirge 400—900 m, Cragebirge 500—1000 m, Schwarzwald 600—1100 m, Bapyrijche Alpen 700 bis 2000 m, Schweiz 1000--2000 m, Pyrenäen 1000—2100 m, Karpathen 1300—1800 m, Franzöliihe Alpen 1500—2500 m, Abbrugzen bis 2700 m. Standort: Hochgebirge, zumal an nördlichen und nordoit- lichen Hängen, aber in den hödjten Lagen mehr auf Süpfeiten. Sie begnügt ji falt mit jeder Bodenart, macht auch feine An- Iprüche auf Tiefgründigfeit, aber jolhe an Feuchtigfeit des Bodens; bevorzugt entjchieden den SKtalfboden (Ulpenfalf und Urgebirge) und gedeiht jelbjt auf den jteilften Geröllwänden, |o- wie an ?Felsflippen. Einige Formen fommen vorzugsweije in vermoorten Hochlagen vor. n Bezug auf Luftwärme außerft anfpruchs[os; dagegen bedarf fie zum erfolgreichen Gedeihen ein Hohes Ma von Yuftfeuchtigfeit. Im ganzen anjpruchsios an Boden und Yage. Bodenverbefjerung&vermögen: Bedeutend und für die oft fait vegetationslofen Hoclagen von befonderem Wert. Sie wirft hier Durch ihren Nadelabfall 20. bodenbildend und bereitet auf Dieje Weile oft anfpruchsvolleren Holzarten eine jpätere Heimitätte. Wuchs: Sehr langjam, zumal der Stärfezumads. Schaft nur bei einigen Hornten aufrecht, bei anderen jäbelfürmig vder niederliegend, im allgemeinen wenig entwicelt. lite fandelaber- artig aufwärts gebogen oder fniefürmig. Strone bei den baumı= artigen Formen pyramidal, im Wlter nicht abgewölbt, dunfel- grim. Wuchs vorherrichend ftrauchartig. Alter: 200--300 Sahre. Lichtbedürfnis: Lichtholzart, die aber etwas Schatten ver- trägt. Steht etwa zwijchen der Schwarzfiefer und der gemeinen Sliefer. | Verhalten gegen Witternngseinflüfle: Sehr wideritandsfähig gegen alle atmosphärischen Ktalamitäten. Gefahren durch Tiere: Feinde aus der Tierwelt jind in dem natürlichen WVerbreitungsbezirf Ddiefer Holzart faum vorhanden. Bon \infekten find etwa zu nennen: Il. Falter. sSiefernfpinner (Gastropacha pini O.). >. Uderflügler. Note Bujchhornblattweipe (Lophyrus rufus Kela.). Pizus montana Mill. 265 Gefahren durch Pflanzen und Krankheiten: Hauptpilze: Wurzelfchwanmı (Trametes radiciperda A. //rte.), verur- jacht Notfäule. Schwarzer Schlauchpil3 (Herpotrichia nigra R. rtg.), er- jtieft Zweige und Nadeln. Hier und da Herenbefen !); Urjache nicht bekannt. Betriebsarten: Yemelbetrieb.. Ein jehr geeignetes Schußholz zur Verhinderung von Abihwennmungen, Ubrutfchungen, Schotter- rinnen, Wildbächen, Steinfchlägen, Felsitürzen, Schneetreiben, Lamwinen 2. im den jog. Bannmwäldern; aucd zur Bindung von FJlugjand geeignet. Der Schußziwecf überwiegt bei ihr den Nugzmwed. Sie tritt teils in reinen (wenn auch nicht gefchlofienen) Beitänden auf, teils in Mifhung mit Fichte, Lärche, Zirbelfiefer und einigen Hochgebirgsiträuchern (Bergerle, Alpenrofe 2c.). Anatomifhe Merkmale des Holzes: Wie bei der gemeinen Kiefer; jedoch find Die ahrringe viel Shmäler und von excen= tischen Bau. Tednifche Gigenfhaften des Holzes: Fein, mit zahlreichen Harzgängen, etwas glänzend. Splint gelblich-weiß; Stern gelb- rot bis rotbraun, oft nicht gleichförmig verbreitet; riecht im fifhen Zuftand nad) Möhren. Leicht bis mitteljchiwer, ziemlich hart, etwas jchwerjpaltig, wenig biegjam, jehr jchwach elaftifch (629), jchwindet gering (2,6 °/,), Tehr dauerhaft umd jehr brenn- fraftig. Spezifiiches Lufttrocdengewicht 0,56, oft höher (bis 0,72). Kernbaum. Bon höherem Wert als das Holz der gemeinen Stiefer. Gebraudhswert: Seine Hauptverwendung findet das Holz als Brenn= und Stohlholz; es dient außerdem vielfach zu Schnif- und Drechlerarbeiten (Hausgeräte und allerlei KLurusgegenftände). Die jungen Zweige liefern den jogenannten ungarijchen Baljanı (Balsamum hungaricum) und das Ktrummbolzöl (Oleum templinum). Anhang, Die zahlreihen Wuchs- und inSsbejondere Fruchtformen, in denen die Bergfiefer auftritt, laffen nad) Willfomm?) folgende drei Haupttypen GFormen) erkennen: ) von Tubeuf, Dr. E,.: Herenbejen an Pinus montana Mill. (Jorit= lich-naturwilfenichaftliche Zeitjchrift, 1892, ©. 327). °) Willfomm, Dr. Morig: Forftliche Flora. 2. Aufl. Leipzig, 1887, IR 6) 266 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. A. Pinus montana forma unceinata (nad) Rarnd. eigne Art). Hafenfiefer. Borherrfhend Baumform, oft in ganzen Bejtänden auf- tretend. Schaft gerade, 12 m hoch und höher. Ninde Shwärzlid). Beaftung pyramidal. Gharafteriftif '): Zapfen 4—6,5 cm lang, Jigend oder jehr furz geitielt, horizontal abftehend, jchtef abwärts geneigt oder bängend; stets ungleichjeitig, am Grumde jchief, von jehr ver- Ichiedener Form und Farbe (afchgrau bis braunlih). Schuppen= ichilder (Mpophyfen) an der Lichtjeite ungleich jtärker entwicelt als an der Schattenfeite, im unteren Drittel oder wenigjtens anı Grunde des Yapfens (feltener alle) fapuzenfürmig, pyramidal oder fonifch verlängert und hafenfürmig nah der Zapfenbafis zurüdgefrümmt. Nabel jtetS exrcentrifch liegend. Keimpflanze mit 7 Kotyledonen. Unterformen: a) P. m. u. rostrata Ar. Schuppenjchilder der Lichtjeite in eine vierjeitige, hafig zurüdgefrümmte Pyramide mit ftark vorragenden Nabel verlängert. Länge der Pyramide ebenjo oder doppelt jo lang alS der Durchmeffer der Schuppen-Örundfläche. b) P. m. u. rotundata Ar’. Schilder der mittleren und unteren oder nur der legten Schuppen der Lichtfeite in eine vier= jeitige, abwärts gefrümmte PByramide verlängert, welche Fürzer al3 der Durchmeifer der Grumdfläche it oder nur das Dberfeld fapuzenförmig aufgefhwollen und zurücgefrünmt. VBorfommen: Gragebirge, Schwarzwald, Fichtelgebirge, Bogejen, Bayrifche Alpen, Tirol, Böhmerwald, Kärtner Alpen, Sura, Schweizer Alpen, Savoyer Alpen, Apenninen, Pyrenäen 2c. Höhengürtel: 300—2500 m. nn Kütland ?) und Schleswig bat man die Heiden und den Höhenrüden erfolgreich) hiermit aufgeforitet und jie als Rand- ihußholz in der Nähe der See zum Schuß gegen die Seewinde angebaut. ‘nn Dänemark wird diefe Form allen anderen Holz= arten zur Bindung des YFlugjandes vorgezogen. Willfomm, Dr. Mori: Waldbüchlein, 4. Aufl. Leipzig 1904, von Dr. Neumeiiter herausgegeben, ©. 36 und ©. 37. ') Die Bejchreibungen der Zapfenbildung bei diejer und den beiden andecen Formen find dem „Handbuch der Nadelholztunde” von 2, Beißner (Berlin, 1891) entnommen worden. ?) Emetis: Die Aufforitungsbeftrebungen in Yütländiichen Haiden (llgemeine Korft- und Nagd- Zeitung, 1895, ©. 401). Pinus montana Mill. 267 Die auf Mooren auftretende ‘Form P. m. uliginosa (nad) Neum. eigne Art) wird als Sumpffiefer!), Moorkiefer?), Spirfe (Tirol), Fichtenfiefer (Sidböhmen) bezeichnet. B. Pinus montana forma Pumilio (nad) //aenke eigne rt). Hwergfiefer, Krummibolz;, Knieholz, Legföhre. ‚Charakteriftif: Bormwiegend Straudform mit nieder- liegenden Aiten; am bäufigiten Kinieholzs, jelten Baumform. Zapfen 2—5 cm lang, fait Jigend, gleihmäßig ausges bildet, eifürmig oder fast fugelig, bis zur Neife aufrecht-abjtehend, nad dem YAufjpringen horizontal oder abwärts gerichtet, im eriten Herbjt meilt noch violett, reif jcherbengelb bis dunkelbraun, ans fangs noch mit blaulidem Duft überzogen. WUpopbhyfen gleicher Höhe rings um den YJapfen von gleicher Größe und Bildung, mit fonverem Ober- und Eonfavem Unterfeld. Wabel an den Schildern der Yapfenbajis unter der Mitte des Schuppen- jchildes befindlih. Keimpflanze meilt mit 3—4 Slotyledonen. Vorkommen: Niejengebirge, Jomwie in den sub A aufgezählten deutfhen Gebirgen, Sudeten, Karpathen ; in den WUlpen feltener. Höhengürtel: 650—2700 m. C. Pinus montana forma Mughus (nad) Sco/. eigne Art). Mtughofiefer. Charafteriftif: VBorwiegend Straudform, jelten (fiie- fürmige) Baumform. Rinde grau, in dien Lappen Jich ab- Löjend. Zapfen 4—5 cm lang, Sißend oder fehr furz geittelt, gleihmäßig ausgebildet, fegel- oder eifürmig, im reifen Zujtand horizontal abjtehend oder niedergebeugt (zu 3—5 beifammen), tim eriten Herbjt hellsgelbbraun, reif dumfelszimmetbraun, niemals bereift. Apophyjen gleicher Höhe rings um den Zapfen von gleicher Größe und Bildung, alle mit jehr jcharfen Querfiel; diejenigen des unteren DritteilS abgeplattet, mit ziemlich gleich gebildeten Ober- und Unterfeld. Nabel in der Mitte der Ylpo= pbyfe, tragt gewöhnlich einen ftechenden Dorn. ı) Hepp: Die Sumpfftefer, Pinus uliginosa (Foritiwillenichaftliches Gentralblatt, 1883, ©. 320). — Dieje Mitteilung bezieht fichb auf das Hoch- moor bet Würzbach (zwiichen Enz und Nagold). 2), Sanfbaujer, Dr.: Moorftiefernbeitand der Gemeinde Saignelegier (Schweizerische Zeitjchrift für Forftwejen, 1902, ©. 228). 268 II. AUbjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Borfommen: Ofterreichifche Alpen (Kärnten, Südtirol, Kirain) und „talienische Alpen. Höhengürtel: 980-2000 m. 6. Pinus Strobus ZL. Weymoutbsfiefer, Strobe (Speijart), Blastanne (Oftfriesland), Serdenföhre (Marfgräfler Yand)'). Monoecia (XXI.) ; Monadelphia (8). — Coniferae Juss.; Abie- tineae KRıch.; Pinus Z. Baum I Größe. Vebenholzart ; gemifcht-gefellig. Botanifche Charafteriftif: inofpen mittelgroß, fegelförmig, furz zugejpißt, gelbrot, etwas glänzend; Schuppen lanzettlich, am Rande weißlich, leicht-harzig. Gipfelfnojpe von 4—8 quirl- jtändigen Knospen umgeben. Nadeln zu fünfen (mitunter nur 3—4) aus einer gemeinfamen, furzen, bräunlichen Scheide, 6 bis 10 em lang, aufrecht jtehend, jchlanf, weich, 3 fantigq, fein=gerieft, bellgrün, an den Seiten mit bläulich-weißen Linien; bleiben 2 bis 3 jahre am Stamm. Junge Triebe fahl, glänzend, grünlich, jpäter violett-braun. Mannlihe Blüten bis 1,5 cm lang, eifürmig, blaßgelb, oft mit rötlihenm Anflug, zart Dereift, an der Bajis der jungen Iriebe, etivas jhmäler als bei der gemeinen Kiefer. Weibliche Blüten lang geitielt, etwa 1 cm lang, Ihlanf walzenfürmig, oberfeitS bläulichsgrün, zart Dereift, unter- jeits gelbgrün, mit rötlichen Dedfchuppen, einzeln oder zu 2 bis 5 aufreht an den Triebjpigen (Ende Mai, Anfang uni). Zapfen länglich-walzenfürmig, etwas gekrümmt, in eine ziemlich Iharfe Spiße auslaufend, im jugendlichen Yujtand hellbraun, jpäter griüm und zuleßt braun, Dicht mit Harz überlaufen, 10 bis 15 cm lang, 4 cm breit, hangend, furz geitielt, mitunter !) Urich: Die Weymouthstiefer mit bejonderer Berüdfichtiqung des GroßherzogtHums Helfen (Foritwiffenichaftliches Eentralblatt, 1884, ©, 91). Endres, Dr. War: Wachsthbum und Ertrag der Weymoutbsttefer (Allgemeine Forft- und Jagd- Zeitung, 1890, ©. 206). Wappes, Dr. 2: Zur Naturgejchichte dev Weymoutbsfiefer (Forft- (ich-naturwiffenschaftliche Zeitichrift, 1896, ©. 205). „: Zur Kenntwiß und Wirdigung der MWeymoutbhsfiefer (Allge= meine Forft- uud Jagd-Zeitung, 1897, ©. 8, 51 und 365). Schier, Walther: Ueber den forjtwirtichaftlichen Werth) der Wey- morthskiefer (Mochenjchrift Aus dem Walde, Nr. 30 vom 26. Juli 1900). Neferat auf der 45, VBerlanunlung des Sächfiichen Koritvereins. Pinus Strobus Z. 269 2—3 beifammen. Zapfenfhuppen locer angeordnet, an der Spite etwas verdicdt, abgerundet, nach dem oberen Ende hin fleiner und jcehmäler mit ftumpfen Nabel. Samen 5—7 mm lang, 3—5 mm breit, eifürmig, auf der unteren Seite [hmuBig hellgelb und matt, auf der oberen Seite glänzend und dunfel- braun, beiderjeits jchwärzlich marmoriert, geflügelt. Flügel 18 bis 25 mm lang und jchmal, das Korn am Grund umfaljend. Neife: September des zweiten Jahrs. Abfall: jofort nad) der Neife. Die Zapfen bleiben etwa noch ein Jahr nad) dem Samenausflug am DBaume hängen. Keimdauer:2—BTYahre. Keimfähigfeit: 50—60°/,. 1 hl Zapfen enthält 1500— 1800 Stüd, wiegt etwa 30 kg und gibt 0,50—0,75 kg Slornfamen. 1 hl Stornfamen wiegt 40-50 kg. Samenförnerzahl auf 1 kg: 45 000—60 000 (Rornjame); jedoch erhält man aus 1 kg Stornjamen nur 8000 bis 10000 2 jährige Pflanzchen. Nach Unterjuchungen in Barres-Bilmorin betrug die Keimfraft 66%% (im 1. Yahr), 33% (2. Jahr) und nur 100% (3. Jahr). Die Abnahıne erfolgte daher jehr rajch. Der Samenhändler Wallpach-Schwanenfeld (Innsbruc) erzielte (1889) 56°/o, die Eamenitatton in Zürich in dDemjelben Jabr 58°). Nach 5jährigen Keimverjuchen im biefigen Koritinititut mit Samen von Konrad Appel (Darmitadt) ergaben ich Keimprozente von 22—60, im Mittel 46. Die Keimung erfolgt nad) 3—4 Wochen mit 7—10 gq ftandigen Kotyledonen. Diefe jind ca. 25 mm lang, jchn 3fantig, rein grün, auf der Snnenfante häufig etwas gelägt und behaart. Stengelchen grün, häufig etwas rötlid,. Die erjten Nadeln jtehen einzeln und jind gleichfalls au beiden Stanten ge- fägt; erit im zweiten Jahr erfcheinen die Nadelbüfchel. Quirl- bildung vom dritten Jahr ab. Mannbarkeit im 30.--35. Jahr. Mit wenig Ausnahmen trägt die Weymouthskiefer fat alljährli” Samen; veichliche Samenjahre fehren etwa alle 2—3 Jahre wieder. Rinde lange glatt bleibend, glänzend, anfangs vötlich-grau; etiwa vom 30. Jahr ab eine leicht braungraue, tief längsriffige, nicht jehr Dice Schuppenborfe. PBfahlwurzel, aber etwas weniger entivicelt als bei der gemeinen Sliefer; Dagegen fräftige, weititreichende Seitenmwurzeln. VBerbreitungsbezirf: Jhre Heimat ift das öftliche Nordamerika (Kanada bis PVirginien) vom 36.—50.° n. Br.!) (inSbejondere , Schwappad: Die Weymouthstiefer ir Nordamerifa (Zeitichrift 270 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. zwijchen dem 43. und 47.°), namentlich in den Staaten Michigan, Wisconfin und Minnejota. Nach England wurde fie 1705 dur Lord Weymouth!) eingeführt. Im Deutichland ?) ift fie wohl erjt in der zweiten Halfte des vorigen Jahrhunderts angebaut worden. Höhengrenzen: Erzgebirge 450 m, Pfälzer Wald 450 m, Vogelsberg 550 m, Schwarzwald, Schlefifhe Gebirge 650 m, Ungarn 800 m, Sochjura 1100 m?). Standort: Ebenen und Vorberge; am liebjten an Winter- bangen. Am bejten gedeiht jie auf tiefgründigen, lockeren, feuchten, lehmigen Sandböden. Sie fomnit aber auf faft allen Boden= arten noch fort, fogar auf armen, trocdnen, jowie auf anmoorigen bzw. nafjen Böden; mur Kalfgehalt des Bodens fcheint ihr nicht zuzufagen. An Luftwärme macht fie mittlere Anfprüche, in Be- zug auf Ihren Bedarf an Luftfeuchtigkeit jteht fie der Fichte nahe. sm ganzen eine anfpruchsiofe Holzart, inSbefondere bezüg- lich der mineraliichen Näbritoffe. Bodenverbejjerungsvermögen: Größer als bei den anderen stiefern=-Arten, da ihr Baumfchlag dichter ift und erit im höheren Alter Jich Lichtet. ihre feinen, weichen Ntadeln verwefen jchneller gals die der gemeinen Sliefer. Wuchs: Sehr rajch, zumal vom dritten ahr ab. Unter pen einheimijchen Stiefern-Arten am rafcheiten, hält auch jpäter Schritt mit Fichte und Tanne und überwächlt Jämtliche Yaub- hölger. Sie treibt auch im freien Stand einen (bis 30 m) langen, für Korit- und Jagdıwejen, 1900, ©. 599). — Enthält Mitteilungen aus dem Werfe: The White Pine by Spalding, revised and enlarged by Fernow. Washington, 1899, U. S. Department of Agriculture, Division of Forestry, Zulletin No. 22. Die Weymoutbstiefer in Nordamertfa (Nllgemeiner Holzverfauis- Anzeiger, Nr. 23 vom 5. Juni 1901, ©. 285). — Ein Auszug aus der jer= jeitigen Abhandlung Shwappachs. !) Diejer pflanzte fie jogleich nach ihrer Einführung in England in größerer Anzahl auf jener Befigung Yongleat zu Wiltibire au. Der günstige Erfolg führte zu dem Namen „Weymoutbhstiefer”. ?®) Weile: Das Vorkommen gewilfer fremdländiicher Holzarten in Deutichland, Nach amtlichen Erhebungen mitgeteilt (Zeitjchrift für Forft- und jagdmwejen, 1882, ©. 81 und ©. 145). — Auch als bejondere Schrift erichtenen (Berlin, 1882, insbei. S. 7—17). ’) Die Weymouthäftefer im Hoch- fura (Schweizerische Zeitjchrift für n. ‚soritwejen, 1901, &. 138), Nach Pillichody überjegt. Pinus Strobus Z. 271 geraden, ziemlich vollholzigen Schaft!) und erreicht bis zum Haubarfeitsalter einen Durchmeiler von 60-70 cm. Sirone pyramidal, mit jehlanfen, nahezu horizontal und quirlitändig ge- Itellten Üften. Neine Beftände befiten bis in ein höheres Alter eine ungewöhnlid) große Beltodfungsdichte (bis 1600 Stämme pro ha). zn ihrer Heimat wird fie 40—50 m hoc) und 1,20 bis 1,50 m in Br. jtarf. Eine ungewöhnlich große Weymouthstiefer fteht im Eönigl. botanischen Garten zu Berlin, Sie befitt einen Umfang von 3,05 m in 35 em über dem Boden und eine Höhe von 21,12 m. Alter (1878) etiva 150 bis 170 Sabre 2), Sn den Gräflich Görk’schen Anlagen des Nichthofs (CS chligerland) jteht eine 150 jährige Weymouthstiefer von 98 cm Durchmefjer in Br. und 23 m Höhe. Die Krone beginnt in 5 m Höhe und befigt einen Durchmeffer von 10 m ’?). Ein alter Weymouthstiefernbeitand befindet fich im bayrischen Forit- amt Trippftadt an der wejtlichen Abdachung des Pfälzer Waldes. Alter (1896) 101 Jahre. Die jtärfiten Eremplare hatten bei 25-30 m Höhe 60 bis 77 em Ducchmeffer in Br. Der größte Teil des 3,2 ha großen Be- ftandes hat jich beveitS angejamt. Die noch vorhandenen Stämme find auf ca. 13 m Höhe aitrein ). ‚sr dem zum württembergiichen Foritamt Neuenbürg gehörenden Nevier Hofitett in 710 m Meereshöhe ftoct auf Buntjandftein ein gemijchter Beitand aus Weymouthsfiefer (65%), Kiefer (15%), Fichte (15%) und Weißtanne (50). Die beiden legten Holzarten find unterjtändig. Im Jahre 1892 ergaben die Stammaufnahme des damals ca. 8Sjährigen Be- Itands je nach Holzarten folgende durchjchnittlichen Stamminbalte: 1,33 fm Weymouthskiefer), 1 fm (Kiefer), 0,66 fm (Tanne), 0,59 fm (Fichte). Eine zweite Aufnahme fand 1897 ftattt. Die mittleren Durchmeifer betrugen: 1892 ....36cm (W.), 34 cm ($.), 26 cm (T.), 24 cm (%.). 1897 .... 392 cm (W.), 36 em (8.), 23 cm (%.). Die zugehörigen mittleren Höhen waren: 18920222 .,28 me(B.), 29°m (k.), 24m (&), 20 m (.). 13902..:..29I WER) 2m) ') Heß, Dr. R.: Unterfuchungen über Formzahlen und Sortiments- verhältnilie von Weymoutbsktefern (Gentralblatt für das gefammte Forit- wejen, 1875, S. 199). 2) Eine ungewöhnlich große Weymouthsfiefer (Gentralblatt für das gelammtte Foritrwejen, 1878, ©. 561). 3) Bemerfensmwerte Bäume im Großherzogtum Heflen in Wort und Bild. Darmitadt, 1904, ©. 59. *, Yaspeyres: Ein alter Weymoutbsfiefernbeitand (Zeitjchrift Für Yorit- Na agdıwejen, 1896, ©. 78). re oren.'Dr.. Ein u Weymutbskiefernbeitand (llgemeine Forit: und Jagd-Zeitung, 1898, ©. 43). 272 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Sm Frankfurter Stadtwald jind 100 jährige reine Weymouthsfiefern= Beitände zum Abtrieb gefommen, die ca. 1000 fm Holzmajje ergeben haben. Alter: Die älteiten Stämme in Deutfchland find 3. 3. etwa 150 Nahre alt. in Ntord- Amerika joll fie bis 400 Yahre alt werden. Lichtbedürfnis: Mehr Schatten- als Lichtholgart; bildet ge= wilfermaßen den Übergang von einer Gruppe zur andern. Unter den Kiefern-Irten erträgt jie den meilten Schatten, jogar etwas mehr wie die Schwarzfiefer. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Spät, Frübs und Winterfroft unempfindlich. TIrodenhige verurfacht in heißen Sommern im 30—40 jährigen Alter leicht Nindenbrand. Sturme feft; mwiderjteht dem Schneedruf und Eisanhang — wegen der Glaftizität ihrer Zweige — weit bejjer als die gemeine Stiefer; wird aber vom Hagel mehr mitgenommen. Kann Hüttenraud) nicht vertragen, da ji in ihrer Dicht benadelten Krone viel Nauchteilchen mit ihren Bejtandteilen abjegen. Gefahren durd) Tiere: Wird vom Rot-, Dam- und Nehwild verbilien, geichlagen und gefegt. Auch Hafen umd Kaninchen be= nagen bzw. verbeigen junge Pflanzen. Dem Samen ftellen die Eihhörnchen und viele Vögel nad). Bejchädigungen heilt fie aber gut aus; namentlic) wird der verlorene Gipfeltrieb binnen furzem durch einen Seitentrieb wieder erfegt. Jim Stadium der Keimung befonders von den Finfen und anderen fleinen Körnerfrejjern heimgefucht. Bon snfeften hat jie viel weniger zu leiden als die gemeine Kiefer, objchon alle dort aufgezählten nfekten auf ihr vorkommen. Ein für fie charafteriltifcher Schnabelferf ift Die Weymouthskiefernrindenlaus (Chermes strobi //rig.). Gefahren durd Pflanzen und Krankheiten: Gegen Gras- und Unfrautwuchs fat unempfindlicd. Hauptpilze: Hallimajch (Agaricus melleus Vasl.), erzeugt Harzitiden. Wurzelfhwamm (Trametes radiciperda X. //rig.), verur- jaht Stod- und Wurzelfäule. Weymouthstiefernblafentoft (Peridermium strobi Kleb,.), veranlaßt den fog. Blafenroft an Miten und Stämmen (iteht im Generationswechjel mit Cronartium ribicolum Dietr. auf Ribes-Blättern). Stieferndrehpil;z (Caeoma pinitorquum +. Dr.), bewirkt drahtfürmige Biegungen der jungen Triebe. Pinus Strobus Z. 273 Sie leidet durch diefe Pilze namentlich in 20—40 jährigen Alter fo erheblich, daß ihnen mande hoffnungsvolle junge An lage zum Opfer fällt. Won der Schütte wird fie nicht befallen. Betriebsarten: Hochmaldbetrieb, u. zw. entweder Kahlichlag- betrieb mit nachfolgender Pflanzung oder Vtaturbefamung unter Mutterbäumen. Gutes Fülle und Treibhol; für Fichten und Tannen; Bodenfhußhol; unter Eichen '). Ein guter Litden- büßer im Hegen (der Notbuche 2c.), die der ahbejlerung bedürfen. Zur Anzudt von Schugbejtänden für zärtliche, froitempfindliche Schattenholzarten geeignet. zyindet jih mehr in Mifchung, be= jonders mit der gemeinen Kiefer, Fichte, Tanne, aud) Yärche, als rein; auc) geeignet zur Einfprengung in Buchenbejtände Ahr Charakter gejtattet aber auch den Anbau reiner Beitände. Mit Erfolg zur Aufforftung verangerter Blößen, verödeter Ntalfberge und verfumpfter Ortlichfeiten verwendbar. Oberholz; im Mittel- wald. Schöner Parkfbaum. Umtriebszeiten: SO—120 jahre; Durch höhere Umtriebe ge= winnt das Holz wejentlih an technifcher Nubgüte. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Nahrringe deutlich, fait ganz freisrund. Sommer: und Frühlingsholz faum verjchteden. Harzfanäle an Größe etwas abweichend, aber groß, ziemlich) zahlreich, im außern Teil der Jahrringe zerjtreut. m ganzen dem Holz der YZirbelkiefer jehr ähnlich. Tehnifche Eigenjchaften des Holzes: Ziemlich grob, gerad- faferig, von gleichmäßigem Gefüge, etwas glänzend. Splint breit, gelblich-weiß; Kern rötlich-gelb bis rot-braun, öfters ge- mwäjjert. Sehr leicht, jehr weich, jehr leichtipaltig, wenig biegjam (2,71°/,), Shwad elafjtiich (1160), fehr wenig fFeit (6,49), Ihmwindet gering (2,5°/,), quillt und wirft jic) jehr wenig, laßt jich leicht bearbeiten und leimen, in der Jugend harzarm und ‚von geringer Dauer, im Alter harzreicher und ziemlich Dauer- haft ?), von geringer Brennfraft. Spezififhes Grüngemwicht 0,45— 1,02 (im Mittel 0,73); Lufttrodengewicht (im Mittel 0,45). Kernbaum. Ülteres Holz steht im Wert etwa der Fichte gleich. MW. vo. G.: Die Weymoutbsfiefer im Unterbau von Eichen=-Be- ftanden (Der praftifche Foritwirt für die Schweiz, 1901, ©. 19). 2) Erfahrungen Über die Dauer von älterem, reiferem Weymouths- ftefernholß find u. a. in Burdkhardts „Säen und Bilanzen” mitgeteilt (6. Aufl. Trier, 1893, ©. 453). Heh, Holzarten. 3. Aufl. 18 274 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Gebrauhswert'): Alte Bäume liefern Hochbau= und Waften- holz Nordamerika). Bei uns verbaut man die Weymouthsfiefer hödhjitens ganz im Troenen (Dachiparren). Liefert Gerüftitangen und Grubenholz. Wieljeitigere Verwendung gejtattet das Holz als Schnittware für Glafer (Fenjterrahmen), Tijchler (Türbeflet- dungen, Fußböden, als Blindholz für Mobilien, Särge 2c.). Kiften- macer (Kijten), Schniger (Schindeln) und Wagenbauer (zur Aus= täfelung von Kutfchen). Auch verarbeitet es der Küfer zu PBad- fäljern und Schäfflerwaren (Zuber, Eimer, Trinfgefäße 2c.). Liefert gute Nejonanzböden für Wianinos und allerlei Spielwaren. Beliebtes Material für Zugjaloujien und Wollläden. Auch wegen feiner Weiße und Aitreinheit für Holzichleifereien und Gellulofefabrifen geeignet. Liefert eine vorzügliche gleich und langfaferige Holzwolle. Nebpfähle Als Brennholz; namentlic) zum Brotbaden tauglich, weil es hierbei auf rafches und lebhaftes Feuer ankommt. In Deutjcehland ift das Weymouthstkiefernbolz (White Pine) bis jeßt viel weniger gejchäßt als in Nordamerika. Ohne Zweifel läuft hier noch manches Vorurteil bei den Vrofefftoniiten und SKonjumenten unter, sn der Hauptiache tit aber die verjchtedene Wertichägung wohl in dem ver- Ichtedenen Alter und der hierdurch bedingten verjchiedenen technischen Dolz= güte begründet. In Amerifa kommen meilt nur ftarfe, alte, harzreiche Stämme zum Verfauf, während bei uns die Nußung bisher vorwiegend auf Turchforitungshölzer, höchitens geringe Baumbölzer fich eritreckt hat. Als Beijpiel für die lange Dauer des Weymoutbhstiefernholzes im Iroenen tft folgendes anzuführen: Dielen aus Weymouthstiefernholz zeigten nach 22jähriger Dauer in einer täglich jtart (noch dazu mit Hoßfchuhen) benußten Gefindeftube noch feine Spuren von Abnußguna?). Der Saft liefert den amerifanifchen Terpentin. Der Same gewährt — wegen hohen Preijes und häufiger Samenjahre — eine jehr anjehnliche Vlebennugung. Im Frankfurter Stadtwald gab es in den 22 Jahren von 1865 bis 1886 (inftl.) nur 3 Fehljahre (1872, 1875 und 1881), jodann 3 Jahre, tu denen wenig Same gewachien war (1866, 1870 und 1883) und 16 reich- liche Samenjahre. Der Erlös auf einer Fläche von 3 ha durch Verpachtung der Ernte in diejen 22 Jahren hat der Stadtfaffe im ganzen 12010,05 MM. eingebracht oder dDucchichnittlich 540 M. pro Jahr betragen), 1) F.: Verwendung des Weymouthstiefernbolzes (Schweizerijche Zeit- ichrift fir Foritweien, 1902, S. 119). — Beztebt fich Hauptjächlich auf Solzmwolle. 2), Hrütter, ©: Zur Wirdigung der Weymoutbsfiefer,. Pinus Strobus ( (Monatfchrift für das Forft- und Jagdwelen, 1871, ©. 281). ®, Schott von Schottenfstein: Weber den Samen-Grtrag der Weymoutbhskiefer im Frankfurter Stadtwald (Zeitjchrift für Forft- und Yagdmeien, 1886, S, 706). Pinus Cembra Z. 27 7. Pinus Cembra L. Zirbe, Zürbel, Sirbel- oder Hürbelftefer, Arve, Sirme. Synonymen: Pinus montana Zam. Pinus sativa Amann. Barietät: P. Cembra helvetica Clarrv. Mit gelbgrünen Zapfen und fehr hellfarbigen Samen (Engadin). Monoecia (XX1.); Monadelphia (8). — Coniferae /1ss.; Abietineae Kich., Pinus Z. Baum I. Größe. Nebenholzart; bedingt herrjchend. Botanische Charakteriftif: Anojpen mittelgroß, fait £ugelig, mit langer, gedrehter Spite, glänzend brauntot, meilt einzeln am Ende der Zweige; die Schuppen jpärlic) weißlic) - befranit, nur wenig harzig. Nadeln zu fünfen (mitunter muır 3—4) aus einer kurzen, rehbraunen Scheide, 5—9 cm lang, Iteif, jtumpf- ipißig, 3fantig, fein=gefägt, auf den äußern (fonveren) Flächen glänzend dunfelgrün, auf den innern (planen) Flächen etwas gerieft und bläulich grün; bleiben 4—6 Kahre am Stamm. Junge Triebe mit kurzem, fammetartigem, tojtgelbem Haarfilz bekleidet, der fich aber jpäter verliert (Hauptunterfcheidungszeichen von der Weymouthstiefer),. Männlide Kägdhen ungeittelt, 1—1,5 em lang, eiförmig, gelb, in geringer Anzahl dicht ges drängt an der Bajis der jungen Triebe. MWeiblide Blüten fait 2 cm lang, walzig, ftumpf zugejpigt, violett, zu 1-6 an der Spite der Triebe (Ende Mai, Anfang Juni, in höheren Lagen oft erjt Juli). Zapfen fun gejtielt, eifürnig, beiderjeits etwas abgeplattet, 5—8 em lang und am Grunde 3—9 cm breit, aufrecht, glanzlos, violett angehaucht (im unreifen Zujtand), fpäter hellbraun, nad) der Neife zerfallend. Bapfenjhuppen -eiförmig, oben wenig verdickt und am Rand etwas zurücdges ichlagen. Der Nabel befindet fi nicht in deren Mitte, jondern am Rande. Samen 8—12 mm lang, 7—8 mm breit, tönn= enförmig, ftumpf-3fantig, mattsrotbraun, hartjchalig, ungeflügelt (nur ein zartes, braunes Flügelrudiment); fie enthalten einen öl- reichen, eßbaren Kern. Reife: Ende Oftober des zweiten Jahrs. Abfall: im Winter und Frühjahr, wobei fid) die Schuppen Der Bapfen gleichzeitig mit ablöjen. Keimdauer: 2—3 Yahre (Willkonım), 8-10 Jahre (Yötl). Keimfähigfeit: 40—60°/,. 18* 976 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. 1 hl Zirbelnüffe wiegt 48—55 kg und enthält 200000 bis 220000 Stüf. Auf 1 kg gehen ca. 3300-4500 Zirbelmüfje. Nach Unterfuchungen in Barres-Rilmorin mit Zirbelmüffen aus den franzöftichen Alpen betrugen die Keimprozente iin Mittel 25%, höchitens 520% (im 1. Jahr), 30% (im 2. Jahr), im 3. Jahr feimte feine Nuß. Eine Probe aus Rußland feimte iin Apparat erit nach 16 Monaten. Die be- treffenden Nüffe mülfen jehr groß und jchwer gemwejen jein, denn 1000 Nüffe wogen im Mittel 293,113 g. Hiernach würden 3412 NWüjjfe 1 kg mıegen, . Bon ausgejucht fleinen Ntüffen enthält 1 hl, nach im biefigen Forit=- institut vorgenommenen Zahlungen, 263000 Stüc, von ausgejucht großen hingegen nur 176 000 Stück. Die Keimung erfolgt bei Frühjahrsfaat gewöhnlich erjt im zweiten Jahr mit 7—12 (meijt 10) quirljtändigen Kotyledonen. Dieje jind über 30 mm lang, jehr fräftig, 3fantig, piß, auf- mwärts gefriimmt, zumeilen jeitwärts gebogen, auf der jchmalen Kante Schwach, gejägt, innerjeits mit weißen Längsitreifen ver- fehen. Stengelcyen jehr fräftig, gelbgrün, jpäter bräunlich. Ymı eriten Jahr entwiceln jich bloß einfache, Flache, auf beiven Kanten gefägte, oben weiß geftreifte, unten rein grüne Nadeln. Bom 2. Zahr ab erfcheinen Doppelnadeln. Quirlbildung vom vierten oder fünften Jahr ab. Mannbarfeit in tieferen Yagen tin 50.—60., in höheren erit im 70.—80. Kahr. Neiche Zapfenjahre kehren erit alle 6 bis 10 Fahre wieder. Rinde in der „jugend glatt, grünlich-grau ; jpäter außen bräunlich-grau, innen rötlich-braun, mit zahlreichen Duerrilien, aber jelbit au alten Stämmen nicht bejonders Did. Sm jugendlichen Alter mit vorwiegender Herzwurzelbildung; vom 20.—25. Jahr ab mit weit ausgreifenden, fräftigen Seiten wurzeln. Berbreitungsbezirf: Süpddeutfhe Hochgebirge, Alpen, Kar: pathen, Ural, Wordfibirten, Altat. Steigt fogar noch über Die Krummbolzktefer hinaus. Höhengürtel: Karpathen 1000-1600 m, Hohe Tatra 1300—1600 m, Bayrische Alpen 1500—1800 m, Vtordtirol 1600 bis 2100 m, Zentralalpen der Schweiz 1800— 2200 m, Engadin über 2400 m, Südtirol iiber 2500 m. Standort: Hochgebirge, bis zur Außerjten Baumgrenze, an nördlichen md öftlichen Hängen und auf Hochplateaus ; nad oben hin bevorzugt fie aber die füdlichen und füdmeltlichen Ein- hänge. Sie gedeiht am beiten auf tiefgründigen, mäßig bindigen, Pinus Cembra Z. 20T feuchten, jandig-tonigen, falireihen Böden (LUrgebirge, Ton- Ichiefer 2c.), bindet fi aber an feine Gejteinsart. Macht an Wärmefunme und Begetationsdauer jehr geringe Ansprüche, be- darf aber feuchte Luft. m ganzen anfpruchsvoller als die anderen Kiefern-Arten. Bodenverbefjerungsvermögen: Bedeutend und in den unmirt- lihen Hocdlagen, welche ihren natürlichen Standort bilden, von bejonderem Wert. Wuchs: Sehr langjam, zumal in der Jugend, aber jpäter rajcher, u. zw. jtetig und ausdauernd. Der aufrechte, gerade, aber furze (höchjtens bis 20 m hohe) md abholzige Schaft behält feine te lange (oft Hornälte). Krone in gefchügten Lagen anfangs pyramidalsfegelfürmig, Später walzenfürmig. Durch Unbilden der Witterung (Sturm, Schnee, Eis) entjtehen aber in höheren Lagen viele Monjtrofitäten. infolge von Gipfel- brüchen bilden jich meilt mehrere (4—6) Erjaßgipfel, die oft auf gleiche Höhe fortwachlen, jodaß die Krone paraboliich abgeltumpft oder ganz unregelmäßig erjcheint. Alter: Erreicht ein jehr hohes Alter (500—700 Fahre). Lichtbediirfnis: DBerhält jih ähnlich wie die Krummbolz- fiefer; verträgt aber in der jugend nocd etwas mehr Be: Ihattung. Verhalten gegen Witterungseinflüfle: Gegen Frojt jeder Art unempfindlich. Gegen Dürre empfindlich, jedoch hat fie hiervon innerhalb ihres natürlichen Berbreitungsbezirts nicht zu leiden. Sturmfejt; wideriteht dem Schneebruch, iiberhaupt allen Kalamt- täten in Höhenlagen vortrefflid). Gefahren durd Tiere: Wird im jugendlichen Zujtand be- fonders von Schafen und Ziegen verbijlen. Den Nüffen stellen Eichhörnchen, Mäufe, Hafelhühner, Schwarzipeht und Tannen: beher eifrig nad). Der Schaden durch Sinfekten ift wegen der natürlichen Stand- ortSperhältnilje (Hochlagen), unter denen jie auftritt, gering. Hauptinjeften: Arvenborfenfäfer (Bostrichus cembrae Zeer). Großer brauner Fichtenbajtfäfer (Hylastes decumanus Z£r.). Gefahren durd Pflanzen: Gegen Graswudhs empfindlic. Bon Pilzen hat jie wegen ihres natürlichen StandortS faum zit leiden. 278 1I. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Betriebsarten: yemelbetrieb; findet fie hier und da in reinen Beitänden!) vor, aber vorherrfhend in Mifchung (einge- jprengt oder horjtiweile) mit Fichte, Kirche und Krummbolzkiefer. Bortrefflihe Schugholzart an jteilen Felshängen und in den er= ponierten Yagen des Hochgebirgs; verhindert an jteilen Hängen Abjihwenmung, Abrutihung und Bildung von Laminen. Gie jamt jich leicht und auf weite Streden hin an. Schneemwajfer trägt durch Fortführen der Nüffe und jpäteres Ubfegen derjelben viel zur MWeiterverbreitung Diefer Holzart bei, ebenfo Tiere (Tannenheher) durd; Samenverfchleppung. Umtriebszeiten: 140—180 Sahre und darüber. Anatomifhe Merfmale des Holzes: Yahıringe regelmäßig freisrtund. Sommer- und Frühlingsholz faum verfchieden. Die Marfitrahlen bejtehen in der Mitte aus Parenchymzellen mit großen, augenfürmigen Tipfeln, während die oberen und unteren Neihen aus Tracheiden mit wenig verdidten Wandungen und fleinen QIipfeln gebildet werden. Sarzfanäle fehr groß und ziemlich) zahlreich. Tehnijhe Gigenjchaften des Holzes: Ziemlich grob, furz- fajerig, wenig glänzend, mwohlriechend. Splint verjchieden breit, gelblich-weiß bis Ihwacjsrötlih; Kern imtrocdnen Zustand gelbrot bis gelbbraumn, in dünnen Schnitten durchfcheinend. Sehr leicht, weich), leichtjpaltig, ziemlich biegjanm (3,26 °/,), Tehr Shwach elaftifch (779), jehr wenig fejt (5,72), jchwindet gering (2,49/,), im Freien und Trodnen jehr dauerhaft, von mittlerer Brennfraft. Nimmt Ihöne Bolitur an. Spezifiiches Lufttrodengewicht 0,36--0,51 (im Mittel 0,42). Kernbaum. Gebraudhswert: Bauholz für Alpenhütten. Gutes Tijchler-, Böttcher umd Drechslerholz; (Mobilien, befonders Kleiderjchränfe ; Deden- und Wandtäfelungen, Milchgefäße). Auch geeignet für Ktiitenmacher, Schindelmacher, Holzichniger, nftrunmentenmacher und au Anfertigung Eleiner Yurusgegenftände. 4 Die Ville (öirbeinüfe) enthalten gejchält etwa 350, DL und Jind ehbar. Am Süddeutichland werden fie ie zu Vogelfutter (für Papageien) verwendet. Aus den a weichen Trieben gewinnt man den fog. farpathifchen Balfamı. !) Die Zirbelfiefer in Rußland (Gentralblatt fir das gelammte soritmweien, 1879, ©. 264). — Jim Werchotur’schen Kreife des Gouverne- ments ‘Berm bilder die „Hbirische Ceder” noch ausgedehnte reine Beltände, Larix europaea D. C. DD | Ne) 8. Larix europaea D. C. Bemeine Lärche, Lärchenbaum, Korhbaum!). Synonymen: Abies Larix Zam. Larix europaea communis Zaws. Larix decidua 1. Larix excelsa /%. Larix pyramidalis Sals0. Larix vulgaris Zisch. Pinus Barix 7. Verfchiedene Wuhsformen. Monoecia (XX1I.); Monadelphia (8). — Coniferae Jwss. , Abietineae Rock; Larix 1. Baum I. Größe. Hauptholzart; bedingt herrjchend. Botanische Charakteriftif: Anofpen £lein, ftumpf eiförmig, bei= nabe fugelig, (£nopfförmig), mit Hellbraunen, glänzenden Schuppen. Nadeln 2—4 cm lang, Lineal, ftumpf zugeipist, zart, weid), ganzrandig, etwas rinnig, beiderjeits hellgrün, an älteren Yweigen ) Gayer, Dr. Karl: Beiträge zur Kenntnis der Lärche (Allgemeine Forjt- und Jagd-Zeitung, 18%, ©. 293). Kozesnif, Moriz: Die Aufzucht dev Lärche (Gentralblatt für das gejammte Forjtwejen, 1896, ©. 361). Boden, Franz: Die Lärche, ihr leichter und jicherer Anbau in Mittel- und Norddeutichland durch die erfolgreiche Bekämpfung des Lärcchen= frebjes. Hameln und Leipzig, 1899. —,: Die Lärchen im deutjchen Walde (Zeitichrift für Yorit- und Sagdwejen, 1901, ©. 225). Mayr, Dr. Heinrich: Berichtigungen zu dem Auflage des Herrn Forjtmeiiters Boden „Ueber Die Lärcchen im deutichen Walde” (Zeitjchrift für Forft- und Jagdwejen, 1901, ©. 556). Boden, Franz: Die) Lärche und die Motte (Zeitjcehrift für Forit- und Jagdwejen, 1902, ©. 21). Frömbling: Ein Beitrag zur Lärchenfrage (Zeitjehrift für Forit- und Jagdmwejen, 1902, €. 279). Gieslar, Dr. Adolf: Waldbauliche Studien Über die Lärche (Gen= tralblatt für das geiammte Foritwejen, 1904, ©. 1). Mitteilung der f. E Beriuchsanftalt in Martabrunn. Baudiih, Fr: Zur Lärchenfrage (Centralblatt fir das gejammte Foritweien, 1904, ©. 139). Bukhmayer, Augustin: Die Lärche (Larix europaea DE), in Schlefien und Mähren (Verhandlungen der Forjtwirte von Mähren und Schlefien, 1904, ©. 48). 280 II. Abjchnitt. Die Holzarten im befonderen. in großer Zahl (zu 15—30) büjıhelfürmig, auf furz gebliebenen, wechjelftändigen, fnopffürmigen Zweigen (Sturztrieben), nur an den jchlanfen Yangtrieben des lebten Jahres einzeln ftehenpd, jpiralig angeoronet; fallen im Oftober ab. Nach dem Nadelab- fall erjcheinen die Yangtriebe umd Ajte wegen der jtehen ge= bliebenen Surztriebe böderig. Mannlide Blüten Eleine, fugeligseiförmige, gelbe Kätgchen, gemwöhnlid) etwas nad unten gefrümmt, jehr zahlreich auftretend. Weibliche Blüten groß, eiförmig, purpurrtot, an der Bajıs von einer grünen Blattrojette umbüllt, jtets aufrecht, viel jpärlicher auftretend (März, April). Beide Blüten jtehen jeitsmärt8 an 2= und Sjährigen Zweigen. Zapfen länglich-eiföürmig, oben und unten ftumpf, hellbraun, 2—4 cm lang, bleiben 3—4 Jahre am Baum hängen. Zapfen- jhuppen dünn und flach, abgerundet, gefurdjt, am Nand in der Regel Elaffend und etwas wellenfürmig gebogen. Brafteen lang zugelpigt, höchjtens mit Der Spiße etwas herausragend. Samen 4-5 mm lang, 2—3 mm breit, untegelmäßig-eifürmig, mit 3 fajt gleichen Seiten, oben abgerundet, ledergelb mit rot- braunen leechen und Streifen, matt geflügelt. lügel 13 mm lang, an der breitejten Stelle 5 mm breit, bramı, glänzend, mit dem Korne verwacjfen ; jeine innere Seite ijt gerade, die Alıßere gewölbt. Neife: Oktober, November. Abfall: nad dem Frühjahr hin (vom April und Mai ab). Das Ausfallen der Körner fann fi aber bis in den zweiten Sommer hinaus ztehen!). Keimdauer: 3—4 Sahr. Keimfähigfeit: 30 bis 40 °/,. 1 hl Yärchenzapfen wiegt 40 kg und enthält ca. 11 200 Stüd. 1 hl Flügelfamen wiegt 16—20 kg, Stornjfamen 45 bis 50 kg. Samenförnerzahl auf 1 kg: 120000— 140000 (Frlügel- fame), 160 000— 180000 (Stornfame). Aus 1 hl Zapfen gewinnt man 2—2,75 kg Slornjamen, aus 10 kg jlügelfamen 7,5 bis 3 kg Stornjamen. Ntachitehend folgen einige jpezielle Angaben über Keimfähigfeit, Ge- mwichte, Körnerzahlen und Ausbringen : 1. Ketimfäbhigfeit: Nach Unterjuchungen der öfterreichiichen forjt= lichen Berjuchsanitalt zu Mariabrunn ergaben fich mit von Handelsfirmen gelieferten Samen folgende Nejultate: ') MWeije: Wanıı fliegt der Lärcheniame? (Zeitjchrift für Forft- und „Jagdmwejen, 1887, ©. 5). — Der Berfaffer vertritt auf Grund direkter Beobachtungen die AUnficht, daß jelbit anhaltende trocdne Winde nur einen fleinen Teil der Körner aus den Zapfen herausbringen fünnen und day Die Dilfe Durch Tiere (Eichhörnchen, Vögel) binzutreten mülffe. Larix europaea D.C. 281 | SE Keimprozente D Marimum | Mintmum | Mittel 1890/1 | |, 18 40 1891/2 | 35 | % 24 Die württembergijche Samenfontrollftation verlangt 300% Keimfraft, die Wiener Station 35—40 0/0, die jchweizeriiche Station (in Zürich) 45a. Der Tiroler Same joll 45-509 (2) Keimfähigfeit haben. Nach Ijährigen Unterjuchungen im biefigen afademijchen Forft- inftitut jchmwanfen die Keimprozente von 17—59%/; Mittel 36—370%0. Nach Unterfuchungen in Barres-Vilmorin ergaben fich folgende Rejultate: Keimprozente | Samen von Samen in | ausländiichen | eigner Negie | | Slemen gejasmmelt e, AS I [ I im 1. Jahr 39 69 im 2. Jahr 16 61 | im 3. Sabr | 5 | 58 Marimum 54 | ? 2. Gewichte: 1 hl Kornjamen miegt 36—37 kg (Keller), 49 kg (Fromme’s Foritliche Kalender- Tajche), 50 kg Burdhardt), 50—51 kg (Gayer). 3. Rörnerzahlen: Auf 1 kg Korniamen gehen 139330 Kornjamen (Annuaire pour 1883), 148000 (Carl Heyer), 148000 (Keller), 160000 (He%), 165000 (Fromme’s Zorftliche Kalender - Tajche), 167000 (Berjuchsitation zu Barres-VBilmorin). 4. Ausbringen: 1 hl Zapfen gibt 1,80—2,70 kg Kornjamen (Gayer), 2,75 kg (Keller), gegen 3 kg (Burdhardt). Die Keimung erfolgt bei frif hen Samen nad) 3-5 Wochen mit 5—7 (am häufigsten 6) quirlitändigen Ktotyledonen. Diefe find 15 mm lang, jehr zart, jhmal, 3 fantig, flach, gangrandig, furz zugefpigt, blaugrün. Stengeldjen ca. 20 mm lang, rötlid). Alter Same feimt oft erft nad) 1—2 Jahren. Die Primordial- blätter, welche die einjährige Planze gleihmäßig umgeben, gleichen in Bezug auf Gejtalt und Farbe den Samenlappen, jind ebenfalls glatt, d. h. nicht gezähnt, aber fürzer und haben unter- jeits 2 weißliche Streifen. Im erjten und zweiten Yahr ftehen die Nadeln nocd einzeln. Vom dritten jahr ab treten aber Nadelbüfchel aus Seitenfnofpen auf, aber niemals an den jüngften Trieben. Längenwadhstum jchon in der Jugend jehr bedeutend. 282 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Mannbarfeit im 30.—40. Sahr; bei freiem Stand Ihon vom 20. Nahr ab. Die Samenjahre fehren auf günftigen Standorten alle 3—5 Jahre, in der Pegel jedoch erit alle 6 bis 10 Sabre wieder. Ninde in Der jugend glatt, ledergelb, glänzend, jpäter borfig, ade bis braungrau, in den Yangstiljen rötlih. Die Borfenfchuppen find mehr wellig gefräufelt, ohne Durchlichtigen Rand. Die rote Farbe der Korfichicht tritt be= jonders nach Ablöfung der Schuppen hervor. Durd) zahlreiche slechten (Usnea-, Evernia-Irten) erjcheint die Ninde oft grau gefärbt. Bfahlmwurzel; jpäter mehr fchräg eindringende, fräftige Settenwurzeln. Berbreitungsbezirf: Hauptjählic in Den Alpen Tirols und der Schweiz; von da feit etwa 1750 nad) Deutichland gelangt und bis nad) Schottland!) fünstlicd angebaut; ferner in Schweden und Nußland (Üralgebirge) zu Haufe, fehlt aber in den Ländern des Mittelmeers. hr Hauptvorfonmen eritreeft jich von 44. bis 52. n. Br. Steigt hoch, teils allein, teils in Mifhung mit Urven und Fichten bis zur Baumgrenze. Höhengürtel: Erzgebirge 700 m (in reinen Bejtänden), 1000 m (in WMifchung), Bayrifche Alpen 900—2000 m, Franz zöltfche Alpen 1000—2300 m, Sarpathen und TQTatragebirge bis 1500 m, Salzburg und Kärnten 1500-2000 m, Sura 1750 m, Tirol 1900 m, NVtordfchweiz und Berner Alpen 1950—2250 m, Piemont und Benetianifche WUlpen bis 2000 m, Südalpen bis 3000 m. Unter 900—1000 m tritt fie von Natur nicht auf. Standort’): In ihrer Heimat ein Baum des Hochgebirgs; 1) In Nordichottland jollen 1725 die erjten AnbausBerjuche mit der Lärche gemacht worden jein, Die ausgedehnteiten Beftände befinden jtch in der Grafichaft Verth auf der Beligung des Herzogs von AUthole. 2) Sbermadyer, Dr.: Welchen Standort und welche Behandlung verlangt die Lärche (Larix europ.)? (Allgemeine Forit- und Jagd-Zeitung, 1864, ©. 449). Der foritliche Anbau der Lärchen (Allgemeine Korit- und Yagd= Yeitung, 1865, ©. 121). — Durch die vorstehende Abhandlung veranlaßt. Sbermapyer, Dr.: Zum forftlichen Unbau der Lärchen (Allgemeine Forit- und Jagd-BZeitung, 1866, ©. 81). — Knüpft an den vorjtehenden Yuflaß an. Hamm, Julius: Die Lärche in der Bodenfeegegend, verglichen mit der Fichte und Forle, Eme Studie (Allgemeine Forst und Jagd-Zeltung, 1881, ©. 37 und ©. 73). Bihler: Streifziige durch die Heimath der Lärche in der Schweiz (Koritwiiienichaftliches Gentralblatt, 1886, ©. 1). Larix europaea D.C. 283 in Deutjchland gedeiht jie im Hügel- und Bergland befjer als im eigentlichen Gebirge. Sie beanfprucht freie, luftige Yagen und bevorzugt (im Hochgebirge) die jüdditlichen, jüdlichen und füüdweitlichen Lagen; paßt namentlic) nicht im dumpfe Vtiede- rungen und enge, zugloje, nebelteiche, tiefe Taler. Sie verlangt mineralifch fräftiges , tiefgründiges, mäßig frifches, Frümliges Erdreich, namentlich fali, falt- und magneliahaltige, lehmige und gerölfreiche Böden (Urgebirge), in welche fie ihre Wurzeln tief einjenft. In Bezug auf Luftwärme it fie mit die anfpruchs= (ojefte Holzart (miindeftens 2,7 C. mittlere jahrestemperatur) ; doch verlangt fie mehr trodne als feuchte Luft. Hm ganzen ziemlich anfpruchsvoll, zumal in flimatijcher Beziehung. Die für das YFrühjahrsflima in Deutichland jo harafteriftifhen jchroffen Wechfel von Kälte und Wärme find ihr zuwider, da in ihrer Heimat auf ein furzes, ftetiges Früb- jahr ein mehr gleihmäßig warmer Sommer und lange Winter: ruhe folgen. Bodenverbefjerungsvermögen: Sn der Jugend bis zur Yicht- jtellung vorzüglich, Tpäter wegen loderen Kronenjhirms und rafcher Verwefung der Nadeln gering. Der Boden umter reinen Lärchen überzieht fic) mehr mit Gras als mit Moos. Wuchs: Sehr rafc) und in ihrer Heimat auc, ausdauernd; unter den bei uns einheimischen Koniferen die rafhmwüchligite Holzart; leider läßt aber ihr Wachstum in Deutjchland auf vielen Standorten frühzeitig nad. Ausgeprägte Neigung zur Schaft- entwicklung; erreicht in ihrer Heimat eine Höhe von 40-50 m und einen Umfang bis höchftens 5 m an der Bajıs. u Mitte- und Norddeutichland wird jie aber Purchjchnittlich auf ihr zujagenden Standorten höcjitens 35 m bo; aud ift der Schaft im allgemeinen abholjig und, zumal im Windlagen, häufig jäbelförmig gekrümmt Die Anficht, daß die Sübelform auf Vererbung!) zurüczuführen fei, erjcheint Bierau: Zur Erziehung der Lärche (Allgemeine Forit- und Jagd- Zeitung, 1892, ©. 116). Weinkauff, B.: Die Lärche auf Pfälzer Buntjand (Foritwijjen- ichaftliches Centralblatt, 1899, ©. 82). je: Lärchen im Obereljaß (Allgemeine Forit- und Jagd- Zeitung, 1904, ©. 119). - 1) frömmelbein: Über die Züchtung der Lärche auf geraden Schaftwuchs (Zeitjchrift für Forit- und YJagdıveien, 1888, ©, 363). — Um 284 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. faum glaubwürdig. Krone jpißsfegelfürmig, außerjt licht benadelt. Alte faft horizontal abitehend, tief herabreichend, regellos verteilt (nicht in Quirlen), mit abwärts hängenden, jchlanfen YZmweigen. Sn der Steiermärfer Musitellung zu Wien (1873) befand fih u. a. eine 3djährige Yärche von 47 m Länge, Die jtärkffte Lärche im Kanton Zürich (vielleicht in der Nordjchmeiz), „Regina“ genannt, befindet fich in den Waldfompler der Landforit-Kor= poration (bei Oberrinden). Sie hat 2,5 m Umfang oder 80 em Durch- mejjer in Br. und ift über 40 m hoch; ?/s des Schaftes find völlig aftrein, Größter Kronenducchmeiler 15—17 m. Alter 120 Jahre. hr Wert reprä- jentiert 400—500 Fr.). Alter: Wird in den Alpen bis 600 Fahre alt. Lichtbedürfnis: Sie bedarf unter allen Waldbaumen das meifte Licht zu ihrem Gedeihen. Die frühzeitige Sinwirfung auf volle Gipfelfreiheit ift daher bei Diefer Holzart geboten. Nur in ihrer Heimat verträgt jie ganz leichte Bejchattung (wegen der in= tenjiven Bejonnung im Süden). Berhalten gegen Witterungseinflüfe: Gegen Frojt und Hiße wenig empfindlid. Dem Windbrud) unter allen Ntadelhölzern am wenigiten unterworfen; jedocd) it jie im Tiefland weniger wetterfejt als im Hochgebirge. Durch Schnee und Eisanhang leidet fie nur, wenn jie hiervon nod) bei voller Benadlung ge= troffen wird. Scheint unter den einheimijchen NWadelhölzern am menigiten durd Hüttenraud) benachteiligt zu werden. Gefahren durd Tiere: Wird vom Weidevieh und Wild wenig verbiljen, jedoch vom Hirddh) und Nehbod mit Vorliebe geichlagen und gefegt, auch von Kaninchen verbiffen. Eichhörnchen zerfchroten die YJapfen und Schaden den Gipfeltrieben dur) Schälen und Ningeln. Die Nötelmaus jchadet durch plaß= umd jtreifen- weijes Entrinden (unter Verfcehonung des Splints). Der Fichten- freuafchnabel ift als Zapfenfeind befannt. Den Kinojpen werden mitunter Dompfaffen und andere Fleine Singvögel verderklid. Dauptinjeften: 1. Käfer. Gemeiner Maifäfer (Melolontha vulgaris Za@dr.). Roßfaftanienmaifäfer (Melolontha hippocastani Zabr.). Großer brauner Nüjfelfäfer (Hylobius abietis /.). der Krummmiüchfigfeit der Lärche vorzubeugen, empfiehlt der Verfafier, zum Behufe der Nachzucht nur Samen von möglichit gerade gewachjenen Stämmen zu jammeln nnd die hieraus erzogenen Pflanzen möglichjt weit von einander zu jegen. ') Schäppi, Fr.: Die größte Lärche im Kanton Zürich (Schmweize- riiche Zeitjchrift für Forjtwejen, 1902, ©. 44). Larix europaea D. C. 285 Zärchenrüffelfäfer (Hylobius pineti /%7.). Bielzähniger Borkenfäfer (Bostrichus larieis /@Ör.). Ciniierter Nußholgborfenfäfer (Xyloterus lineatus Olr7.). Zerjtörender Fichtenbodtäfer (Tetropium luridum Z.). 2. Falter. ÖrauerLärchenwicler (Grapholithapinicolana ZeZ2.). Lärchenbüfchelividler (Tmetocera Zellerana Prgm.). Särchenrindenmwicler (Grapholitha Zebeana X/z2.). Särchenminirmotte (Coleophora laricella /701.). Lärchentriebmotte (Argyresthia laevigatella (/7. Sch.). 3. Aderflüigler. Große Kärdhenblattweipe (Nematus Erich- sonii //rtg.). Kleine Zärchenblattweipe (Nematus laricis /7r7g.). 4. Fliegen. Lärchenfnofpengallmücde (Cecidomyia Kellneri Hinschl.). 5. Schnabelferfe. Lärchenrindenlaus (Chermes laricis Artg.). 6. Geradflügler. Werte (Gryllotalpa vulgaris Zafr.). Eine Milbenart (Phytoptus laricis . s?.) erzeugt an den Endfnofpen der jungen Yängstriebe fugel- oder eifürmige Gallen. Gefahren durd Pflanzen: Wird dem Graswuchs durd) ihren rafchen Wuchs bald entrücdt. Hauptpilze: Zärchentindenpil; (Peziza Willkommi AR. Z/rig.), erzeugt den Lärchenfrebs!). Hallimafch (Agaricus melleus FaAl), verurfaht Harzitiden. Kiefernbaumfchmamm (Trametes pini /7.), erzeugt die Rot- fäule bzw. Kernjchäle. Zärchennadelpil; (Caeoma larieis R. Arig.), erzeugt den Värchennadeltoft. Särchenfchüttepilz (Sphaerella laricina . s/.), verurjacht Die Schütte. Allescheria larieis z. s/., erzeugt die Nadelbräune. Vereinzelt fommen Hexenbefen vor (mohl infolge eines. D) r4 Exoascus)’). 1) Hartig, Dr. Robert: Unterjuchungen aus dem foritbotantjchen Inftitut zu München. I Mit 9 lithdograpbierten Tafeln und 3 Holz- jchnitten. Berlin, 1880, ©, 63—87. Heh, Dr. Richard: Der Forftichug. 3. Aufl. 2. Band. Leipzig, 1900, &, 279-284 (Peziza Willkommii R. Artg.). 2) v. Tubeuf: Herenbejen der Lärche (Forftlich-naturmwilfenjchaftliche Zeitichrift, 1893, ©. 48). 286 II. Abjchnitt, Die Holzarten im bejonderen. Berträgt Schneideln und Grünaftung vorzüglich; für franfe Lärchen liegt bierin jogar ein gemilles Heilmittel (Konzentration des Saftes auf eine geringere a von YZıveigen). Sonftige Gigentümlichfeiten: Die Lärche bejigt ein gemiljes Neproduftionsvermögen, treibt namentlid gen Schaftjprofjen aus ichlafenden Augen, wo jte nahe am Stamm abgenommen wurden, zeigt auch Stoc-Überwallungen. Die Fruchtipindeln entwiceln jicy mitunter zu fürmlichen Trieben, die mit einzelnen Nadeln bejegt jind!). An den Zweigen zuweilen Yasciationen. Sohmwaldbetrieb, teils Abjaumung mit Nand= befamung, teils Kahlichlagbetrieb mit nachfolgender Pflanzung. Nicht rein, jondern wegen ihres großen Yichtbedürfnilles nur in Miichung mit bodenbeilernden Holzarten anzubauen. Geeignete Mifchhölzer Jind: Notbuche, Tanne, Fichte?); im Hochgebirge Ave und Krummbolzkiefer. Einzelmifhung it vorzuziehen, weil Durd) das Eingehen von Trupps leicht Jog. „Kärchengräber" ent- jteben. Sichtungsbetrieb u Unterjtand). a Se jie muß aber möglichft N üibzeitig DUurd flanzung eingebradit werden. Gutes Treib- und Beitandsfhußgholz. Dberhol; im Mittelmwald. Sehr geeignet für Waldweide-Wirtichaften, da fie durch ihr [oceres Kronendach) md ihren Vtadelabwurf den Gras- wuchs erheblich befördert. Zum Anbau an Wegqrändern, Nand- Itreifen und Grenzen pajjend. Umtriebszeiten: 60—150 “Jahre; durch höhere Ulmtriebe ges mwinnt Das oe wejentlih an Güte. Anatomische Merfmale des Holzes: Nahrringe durch die jehr breite, dunkle, jcharf abgejegte Sommerbolzzone jehr Deutlich), etwas feinwellig. Harzfanäle zwar Ddeutlic), aber fleiner und jparjamer alS bei den Sliefern-Ilrten. Mtarkfitrahlen wie bei der sichte. Mtarfröhre jehr Elein. Technische Eigenfcaften des Holzes: Ziemlich grob, glänzend. Splint oft fjehr fchmal, gelblich-weiß bis gelblic); Kern jchon im friichen Zuftand rot bis rotbraun, u. zw. dunkler als bei der gemeinen Stiefer. Meittelfchwer, weich, ziemlich Leichtipaltig, ') Heß: Merfwürdige Zweig: Entwiclung an Larix europaea (Nll- gemeine Forit- und Jagd Zeitung, 1862, ©. 324). ) Beling: Das forftliche Verhalten der Lärche inSsbejondere in Michung mit der Fichte (Ullgemeine Forit- und Nagd=-Zeitung, 1886, 5. 298). Larix europaea D. C, 297 wenig biegjam (2,89°/,), Sehr elaftifch (1659 — 2288), ziemlich) fejt bis fejt (8,59—11,13), jchwindet gering (3,4°/,), in allen Medien (befonders unter Waller) äußerft dauerhaft, brennfräftig (80-85). Spezififches Grüngewicht 0,52—1,00 (im Mittel 0,81); Zufttrocfengewicht 0,44—0,83 (im Mittel 0,62). Nernbaum. Das Holz hat unter allen einheimijchen Stoniferen den größten Wert. Befonders dauerhaft find die im Hochgebirge ziwiichen 1600 und 2000 m Meereshöhe erwachjenen, mehr einzeln oder in Horiten jtehenden ‚„Sochlärchen“ und die im Mittelgebirge in zujammenhängenden Be- tänden auftretenden „Steinlärchen”. Dieje beiden Wuchsformen be= figen jehmale Jahrringe, Ttarfe Herbitringwände und votes Holz. Die in Niederungen erwachjenen Lärchen mit breiten Jahrringen und infolge- dejfen lockerem Holz heißen im Gegenjat hierzu „Sraslärchen”. Kaithofer!) ewzählt von einem Gebäude aus Lärchenholz in Der Davojer Landichaft, welches nach einem mehr als 500 jährigen Beltande noch feine Spuren von Fäulnis gezeigt habe. Gebrandjswert : Beites Nadelholz für Hocy-, Exrd- und Wafjer- bauten (Schwellen, Grubenholz, Pfahlvoite, Johbrücen, Brummen- röhren). Schiffsmafte, Wellbäume; Schaufeln und Böden an Wallerräder. Findet im Handmwerfsbetrieb diejelbe Verwendung wie harzreiche Kiefer. Vortrefflihes Tiichlew, Böttcher- umd Slaferholz (Türen und Fenfterrahmen). Vom Wagner weniger verarbeitet; auc) zu Schnifwaren taugt es weniger. Sehr, ge fucht als Schindelholz; Liefert auch) allerlei Stleinnug- und Dfo- nomiehölger. Die Rinde findet Verwendung zur Gerberei und Färberet. Der Saft fommt als „venetianifcher Terpentin“ in den Handel. An alten Stämmen fommıt der Lärchenfchwamm (Boletus larieis Jacg.) vor, der offizinelle Bedeutung bejißt. Zufaß. In den Buchten des Silfer ımd Davojer Sees (Schweiz) treten fugelige Gebilde von gewöhnlid) 5—10, unter Umjtänden bis 25 cm Durchmeffer auf, welche „Seebälle"?) heißen. Sie beitehen aus ımtereinander verflochtenen und mittels Schlammes verfitteten Lärchennadeln, vermifcht mit etwas Sand, Schnedenhausrudimenten u. dergl. m. Die Nadeln tammen von den Uferftämmen, werden durch Wind in jene Buchten ge- trieben, und ihre Bildung erfolgt durch wirbelnde Wajjerftöße. 1) Kafthofer, Karl: Bemerkungen auf einer Ylpenreije 2c. Bern, 1822, 2) Nach Mitteilungen des jchweizeriichen Dberforitinipeftors J. Coaz zu Bern. 288 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. 9. Taxus baccata IL. Gemeiner Eibenbaum, Eibe, Tarusbaum, Tarus, be, be. Synonymen: Taxus nepalensis Jacg. Taxus nucifera Wallr. Taxus virgata Wallr. Taxus Wallichiana Zee. Biele Kultur, Hänge: und Farbenformen. Dioecia (XXII.); Monadelphia (13). — Coniferae /zss.; Taxineae Rich: Taxus Z: Baum II. Größe. Nebenholzart; ganz untergeordnet auftretend. Botanische Charafteriftif: Aıuoipen klein, fugelig, furz ge- itielt, fahl, grümnlic) oder bräunlich beifhuppt. Nadeln einzeln dicht nebeneinander jtehend, 2zeilig angeordnet, 2—8 cm lang und bis 2 mm breit, flach, ziemlich breit, an der Spite pfriemen= fürmig, oberjeits glänzend Dunfelgrün, mit erhabener Yängsleifte, unterjeitS matt hellgrün, jehr furz geftielt, jtarf giftig !); bleiben etwa 6—8 jahre am Stamm. junge Triebe etwas fantig, hellgrün; ältere glänzend braun. Mannlidhe Blüten furze, runde, gelbe Kätchen, meijt zahlreid. Weiblide Blüten £lein, fnofpenähnlich, fegelfürmig, auf furzen Stielchen, anfangs hellgrün, jpäter braun; beide in den Blattachjeln auf der Zweig- unterfeite (April, Mat). Samen erbjengroße, eifürmige, anfangs tote, jpäter dunkel oliven=braune, fat jchwärzliche, hartichalige Nüßchen mit 2 ftumpfen Yängsfanten, 8-10 mm lang und in der Mitte ebenjo breit, auf furzen Stielchen, nur mit der Spite aus einem fFajt fugeligen, oben offenen, Icharlachroten, beeren- artigen Samenmantel (Mrillus) bervorjehend (Scheinbeeren). Neife: im Süden Wuguft, September, inı Norden Oftober. !, Die giftigen Gigenjchaften des Tarusbaumes (Forftliche Blätter, N. %., 1881, ©. 132 u. 275). — Die Giftwirfung der Eibe rührt von dem Tarin und der in den Nadeln enthaltenen Umeijenjäure her. 5 g Nadeln genügen zur Vergiftung eines Kaninchens. Selbjit Nehe verenden nach reichlichem Genuß von Tarusnadeln, PBiizenmayer, W: Giftigfeit des Tarus (Mllgemeine Forft- und Nagd- Zeitung, 1896, ©. 141). „: Dt der Tarus giftig oder nicht? (Mllgemeine Forst und Jagd= Zeitung, 1896, ©. 306). Woditichfa: Die Eibe und ihre Gefährlichkeit für Menfchen und Tiere (Defterreichtiche Vierteljahresichrift fir Foritwejen, 1904, ©, 359). Taxus baccata Z. 289 Keimdauer: 4 Jahre. Der Same feimt 1—2 Nahre nach der Herbitfaat. Die 2 Kotyledonen jind 16—20 mm lang, derb, flach, 2fantig, an der Spige ftumpf oder etwas geferbt, den Samenlappen der Weihtanne jehr ähnlich, aber beiderfeits rein grün. Stengelchen 40 mm hoc, grün. Die Primordialblättchen Iharfipißig, jpiralig geitellt, ebenfalls rein grün. Bei Frübjahrs- faat feimt der Same metjt erjt im dritten Jahr. Mannbarfeit der männlihen Eremplare vom 25. bis 30. Sahr ab, der weiblichen mit 30—35 Kahren. Winde ans fangs dünn, rotbraun, jpäter graubraun und periodiich in großen Platten jich ablöjend, ahnlid) der latane.. HSerzmwurzel- bildung. Berbreitungsbezirf: Mittel- und Süpdeuropa, bis zum 60.° n. Br., namentlich in England; fehlt im höchjjten Norden und im Innern Nußlands. Sn den deutfhen Wäldern jegt nur nod vereinzelt auftretend, 3. B. in Wejtpreußen (Tuchler Heide) !), Dberjchleiten, Harz (Bodetal), Thüringen (Schwarzatal bei Schwarz- burg, DBeronifaberg bei Martinroda und Yoritrevier Dermbad) in Sahjen-Weimar), Bleßberge bei Göttingen, Oberpfalz (Strotten- fee), im füpdlichen Oberichwaben (Nevier Altshaufen) 2c.; fie war aber früher mehr verbreitet. n den Bergmwäldern Mährens ilt jie befonders in der Umgebung der Punfwagquelle und bei Sloup nicht jelten. Höhengrenzen: Bayrifche Alpen 370—1200 m, Sar- pathen nicht unter 1000 m, Spanien 1500—2000 m. In Weitpreußen tjt die Eibe (polnisch „Cis“) noch ziemlich verbreitet. Conmweng?), weilt 12 Standorte nach, auf welchen fie zur Beit noch vorfommt; der wichtigite it der jog. Ziesbufch in der Oberföriterei Lindenbufch (Negierungs-Bezirt Marien- werder). Sn der AUbterlung „Sbengarten” des mweimarischen Neviers Dermbach jtehen etwa noch 550 Eiben von ca. 300 jährigem Alter, über 25 ha Mittelmald verteilt, auf felfigem Mufchelfalf. Der Itärfite Stamm befigt 47 cm Durchmeifer i. Br., der höchite Inapp 9 m Höhe. Die Entitehung Ddiejes Beltands wird auf die fultivatorische Tätigfeit von Mönchen aus dem ehemaligen Derme bacher Stlofter zurücgeführt. ) Schütte, R.: Die Tuchler Hatde. Konit, 1889, S. 68 und ©. 69. ?) Eonmweng: Die Eibe in Weftpreußen, ein ausiterbender Wald- baum. 3. Heft der „Abhandlungen zur Landesfunde der Provinz Weit- preußen”, mit 2 Tafeln. Danzig, 1892, Heß, Holzarten. 3. Aufl 19 290 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Auf das fehon in frühelter Zeit häufige Vorkommen der Gibe (Taxrus) weift u. a. eine Stelle bei Cäjar bin, ıwo es heißt: „Catuvolcus rex dimidiae partis Eburonum .. . taxo, cujus magna in Gallia Germaniaque copia est, se exani- mavit“ (De bello Gallico. VI. Cap. XXXI, $ 5). Weitere Anzeigen hierfür find die Ortsnamen: Ybenhatn (Dorf in Thüringen), Fbenvod 2c. und die Yorjtortsbenennungen : berg, Hbengarten, Cihbujch (Tuchler Heide) pp. Leider verschwindet aber die Eibe unmer mehr aus den deutjchen Forften!). ALS Urjachen hierfür, die zujammen gewirkt haben, find zu bezeichnen: Langjamfeit des Wuchjes, Empfindlichkeit gegen MWitterungsverhältniffe, Gefahren durch die Tierwelt, Senfung des Srundwalferipiegels, hervorgerufen durch die Nugbarmacjung der MWaldflächen zu anderen Zwecen, und Zunahme der Kablichlag- wirtichaft. Auch die vorzügliche Brauchbarteit und frühere maljen- hafte Verwendung zu der uralten Schußwaffe des Bogens hat mit zum Verfehtwinden des wertvollen Baumes beigetragen. Die meilten Giben trifft man jet nur noch in Parks, alten Gärten und auf Friedhöfen, namentlich in England. Standort: Hügel- und Bergland, befonders an nördlichen Hängen. Beanfprucht Bodenfeuchtigkeit und gedeiht am beiten auf falthaltigen Bodenarten Murfcheltalt, Dolomit, Jura, Grob- fal£ 2c.), findet ji aber aud) auf Sandboden. Km ganzen eine anfpruchsvolle Holzart. Bodenverbefferungsvermögen: Wie bei der Edeltanne. Wuchs: Hußerit langfam. Schaft meilt pannrücdig. Der Baum erreicht zwar feine befondere Höhe (1O—15 m), jedod) fchr anfehnliche Durchmefjer (60-90 em). Strome reich verzweigt, meift unregelmäßig. Afte tief angefegt ‚und bufchig. Ireibt 1) Korfchelt, Dr. Baul: Ueber die Eibe und deutjche Eibenjtand- orte (Tharander Forftliches Jahrbuch, 47. Band, 1897, ©. 107). Die Eibe, ein ausfterbender |Waldbaum (Neue Forftliche Blätter, Nr. 51 vom 20, December 1902, ©. 405), Brad, C: Jit die wildwachjende Eibe (Taxus baccata) als eine im Deutjchen Walde ausfterbende Holzart zu betrachten? (Allgemeine Yorit= und Jagd-Zeitung, 1904, ©. 78), Das Vorkommen der Eibe (Allgemeine Forft- und YJagd-Zeitung, 1904, ©, 446). Keiper, Joh.: Die Eibe, ein ausfterbender Waldbaum (Forjtivifen- ichaftliches Gentralblatt, 1904, ©. 168). Dieb: Ueber das autochthone Vorkommen von, Gibe (Taxus baccata) und Buchsbaum (Buxus sempervirens) im Walde (Ofterreichiiche Viertel- jahresichrift fiir Foritwejen, 1904, ©, 289), \ Taxus baccata ZL. 291 Adventivfnojpen am Stamm und Stod. Mitunter mur ftrauch- artig auftretend. ‚m dem dicht an der Hauptitraße und nicht weit von der nördlichen Niddabrücke gelegenen Garten des Gräflichen Rammerdireftors Dr. Geyger zu Ajfenheim jteht ein 200 jähriger Tarıus von 46 cm Durchmeffer und 7 m Höhe. Der Stamm gabelt fich jchon bei 14m Bodenhöhe!). sn Rathmannsdorf bei Schandau a. d. E. ftehbt an dent jog. Gemeindeteich eine Eibe von 1,67 m Umfang in Br., an der Wurzel jogar von 1,95 m. Die Höhe des Baumes beträgt 5,6 m, wovon 2,5 m auf den aftfreien Schaft fommen. Der jtärffte Aft hat 94 em Durchmeffer, Der Baum (männlichen Gejchlechts) hat zwar noch eine völlig runde und jchöne Krone; jedoch hat eine Anzahl der ftarfen, bereits abgeftorbenen Uefte ge- jtügt werden müljen?). In Engetobel, Gemeinde Heiden (Schweiz), Tteht eine gejunde Eibe von 1,44 m Umfang und 14,10 m Höhe?). Auf der MonbijousBefizung im weftlichen Teil der Stadt Bern be- findet fich eine Eibe von 1,90 m Umfang auf dem Stocle, 1,60 m in Br. und 10 m Höhe. Der Baum, bis 3 m Über dem Boden aftrein, beiteht aus zwei gleichitarfen, völlig mit einander verwachjenen Aiten, von denen fich aber nur einer wejentlich an der Kronenbildung beteiligt*). Sn der Ausitellung der Innerberger Hauptgewerfichaft zu Wien (1873) bemerften wir einen Tarusitamm von 35 cm Stärfe und 17 m Länge. Sn der land- und foritwirtichaftlichen Ausitellung dajelbit (1890) be- fand fi u. a. eime Stammijcheibe aus Mäbrijch-Trübau von 60 cm Durchmejfer. Sn Kärnten war bet einer foritlichen Ausitellung ein noch voll- fommen gejundes Eibenrundholz aus dem Graceniger Forite ausgeftellt, welches bei 2,5 m Länge 62 cm Mittendurchmeifer hatte, und ein Alter von 1200 Jahren erfennen ließ. Sn Garten des Milttär-Medifamenten-Depots in Wien fteht eine Eibe von 3,07 m Umfang in Br. und 7 m Höhe. Kronenanjat bet 1,78 m über dem Boden. Ilter 1000 Jahre), Von jonftigen ftarfen Eiben in Deutichland jollen noch namhaft ge= macht werden: !) Bemerfenswerte Bäume im Großherzogtum Hefjen in Wort und Bild. Darmitadt, 1904, ©. 65, ?) Neumann, Dr. phil. R.: Der Eibenbaum in NRatbpmannsdorf bei Echandau (Iharander Forftliches Jahrbuch, 50. Band, 1900, ©, 200), ?) Bemerfenswerte Eibe (Gentralblatt für das gejammte Forftwejen, 1878, ©. 445). *) Janfhaujer: Tie Eibe auf der Monbijou-Befizung zu Bern (Schweizerische Yeitjchrift fir Foritwejen, 1903, ©. 176). °) Hempel, Guftav und Wilhelm, Karl: Die Bäume und Sträucher des Waldes 2c. I. Abteilung. Wien und Olmiüb, 1889, ©, 199, 19* 292 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. 4 Umfang Ortlidhfeiten am Wurzelbals m Schloßterrafje zu Heidelberg Ä Rn 1,36 QTuchler Haide bei Lindenbujch (Wejtpreußen) pt 1,56 Garten des Herrenhaujes in Berlin, 2 Bäume . . 1,70 und 1,75 But „Burmwinfel” bei Mettmann (am Vtiederrhein, 2,08 (Minimum) nicht weit von Diüffeldorf), 6 Baume . . . . 6153,32 Marimum) Fürftenfteiner Grund bet Freiburg (Schlefien) . . 2,30 Botanischer Garten zu Franffurt «M. 2... 2,38 MönthagenyheiiNtoftoer 1a) Er er 2,91 Petersdorf im Riejengebirge . . : » 2. 2 sa. 3,00 Eihozrit: in. der Ntederlanfis IT RT: un, sa 3,38 HGochnogel in Bayern, 2. 1. er rare ER GE 3,40 Somsdorf (beit Tharad) . » . . & 3,77 Gut „Haus Nath“” bei Uerdingen (am Dieberepein, 13,93 (in 1 m Höhe nicht weit von Düffedorf) . x»: . .» PR: über dem Boden) Sehr jtarfe Tarusbäume ftehen auch Da Schloffe in Defjau und im Worliger Barf, zurlichzuführen auf Herzog Leop oLd von Anbalt-Defjau, 1768— 1808 angepflangt. Alter: Soll ein Xebensalter bis zu 2000 Sahren und Da= riiber erreichen £fünnen. Die Tarusbaume tm Herrenhausgarten (Berlin) find etwa 350 Sabre alt. Yym bayriichen Hochgebirge auf Kalfboden jtehen vereinzelt noch 450 jährige Erben, Die Eiben auf dem Gute „Burmwinfel” find zwiichen 440 und 700 Jahre alt, der Tarus auf dem Gute „Haus Rath” 830, im Hochvogel 2000 Jahre. Auf dem Kiechhof zu Grasford (Nord-Wales in England) fteht eine Eibe, deren Alter auf 1500 Jahre gejchäßt wird, nr Buntwatal nahe an der Nuime Blanjece (Mähren) ftand noch tn den 1890er Jahren eine Uber 2000 jährige Eibe ). Lichtbedürfnis: Ausgeprägte Schattenholzart; erträgt jogar etwas mehr Schatten als die Weißtanne. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Froft empfind- (ich, leidet namentlich) durch Winterfroft; gegen Hite (direktes Sonmenlicht) noch empfindlicher, zumal in der frühejten Jugend und tm Ypreiltand. Sefahren durd Tiere: wohl auch vom Not: und rd vom Weidevieh, von Neben und Danmild verbijfen; aucd) Hafen und ') tolenati, Dr.: Eine jeltene Eibe in Mähren Verhandlungen der Foritwirte von Mähren und Schleftien, 1894, ©. 181). Taxus baccata ZL. 293 Kaninchen nehmen fie an. Den Beeren jtellen Marder, Eich- hörnchen, Heher und Amfeln nad. Den nfekten ift der Tarıs nicht angenehm. Im trodnen Holz wühlen mitunter Ntagefäfer (Xestobium tesselatum /@br.). Hier und da wird der Tarus von der Nonne (Liparis monaca Z.) befallen. Eine Milbe (Phytoptus Canestrinii Nal.), erzeugt allen an den Anojpen. Alle Befchädigungen werden aber rajd) ausgebeilt. Gefahren durch Pflanzen: Yeidet wegen ihres langjamen Wahstums jehr durd Grasmucd)s. Auf den Zweigen und Nadeln tritt Sphaeria taxi Sow. auf. Mitunter Fasciation. Sonjtige Eigentümlihfeiten: Schlägt, wenn er bejchnitten oder umgehauen wird, ehr anhaltend dur Bildung von Abven- tiofnofpen wieder aus; fann aud) duch Stedlinge und AUbfenter vermehrt werden. Die Dauer der Stöde ift außerordentlich groß. Der Geruch) diefer Holzart im Frühjahr wirft betäuben». Betriebsarten: Zur vereingelten Einjprengung in den Hod- wald geeignet, namentlich zur Anzucht im Plenterwald. Parf- baum und Zierpflanze. Bildet jchöne Heden und Baummände!). Würde wegen feines Schattenerträgnifjes als Bodenfhugholz ver- wendbar fein, wenn fein Wahstum nicht fo langjam märe. Anatomifche Merkmale des Holzes: Das Hol; bejteht nur aus Traeiden, welche jpiralig verdicdte Wandungen zeigen. Sahrringe meilt jehr ihmal, jfomwohl fein- als auch grobmellig. Sahrringgrenze durch Die breite, dDunfle Sommerholzzone jehr iharf markiert. Marfftrahlen iehr fein. Ohne Harzfanäle. Tehnifhe Eigenjhaften des Holzes: Sehr fein, wenig glänzend. Splint jehr ichmal, iharf abgegrenzt, weiß bis hell- gelb; Kern jchön braumrot, mitunter bläulic”erot (dem Maha- goniholz Ähnlid). Schwer, jehr hart, jehr jchwerfpaltig, ztem= lich) biegfam (3,69 %/0), elaftifh (1553), feit (10,97), jhwindet ges ring (3,2°/,), Tebt dauerhaft und jehr brennfräftig. Spezifiiches Grüngemicht 0,97—1,10 (im Mittel 1,03); Lufttrodengewidht 0,74—0,94 (im Mittel 0,76). Kternbaum. 1) Die altfranzöfiiche Gärtnerei pflegte daher den Tarus zur Zeit Qudmwig’s XIV. mit Rorliebe, wie die bejchnittenen Heden und Baumes figuren (Pyramiden 2c.) im Barf zu Verjailles noch heute erfennen lajien, 294 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Gebraudswert: Schönes Tifchler-, Drechsler- und Schnißer- holz (mamentlid) im Salzkammergut und in der Schweiz ver- wendet). Auch zur Herjtellung von Schäfflerwaren geeignet. Schwarz gebeizt jieht eS dem Cbenholz täufchend ähnlich. ‘Pfeifenrohre,; Spazierjtöde und andere Lurusgegenftände. sn früherer Zeit, wo der Tarıs noc) mehr verbreitet war, verwendete man deljen Holz aud) zu Bauten (Schwellen, Balken, Riegel 2c.). m Mittelalter war e8 (wegen feiner Zähigfeit) zu Armbruftbögen geihäßt!). Da der Tarus im Volk als ein Symbol der Trauer md de3 Todes gilt, verwendet man ihn gern zum Schmucd der Gräber. Die Nadeln (folia taxi) finden offizinelle Verwendung. I0. Juniperus communis L. Beneiner Wahholder, Machandelbaun, Kranawitt, Kronawett (Dfterreich), Hadif (in den rufjischen Oftjeeprovinzen). Kommt in fehr verjchtedenen Formen vor. Dioecia (XXIL); Monadelphia (13). — Coniferae Jzss.; Cupressineae Zich.; Juniperus Z. Hochftrauch, mitunter Baum II. Größe; Nebenholzart. Meiit Unterholz in den Bejtänden. Botanische Gharafteriftif: Anofpen jehr Elein, Furgelig=ei- fürmig, grün mit bellbraumer Spite. Nadeln zu Dreien in Wirteln zufammenjtehend, 1—2 cm lang, Flak) ausgebreitet, pfriemenförmig, gerade, jtarr, dornjpißig, oberjeits Flachrinnig und bellgrün mit bläulich-weißem Mittelitreif, unterfeits jtumpf gefielt miteinereingedrüdten, den Stiel Durchziehenden Linie, ebenfalls hellgrün ; bleiben etwa 4—5 Jahre am Baum bzw. Strauch. Junge Triebe mehr oder weniger 3 fantig. Männliche Blüten bis 4 mm lange, fugelige, furz geftielte, gelbe Nagchen, gewöhnlich zu 2—3 beifanmen, teils gipfeljtändig, teil$ aus den Blattwinfeln der RER SR y: Der Handel mit Eibenholz in längit vergangener Zeit (Defterreichtiche Forit- und Jagd- Zeitung, Nr. 2 vom 8. Januar 1904). Diejer intereffante Aufiag enthält Mitteilungen aus einem im Archive des Sermantichen Mufjeums befindlichen Aktenfaszifel, in welchem fich die Bapiere der Gejellichaft des Chriftof Fürer und Leonhard Stodhamer, jowie ihrer Erben und Nachfolger über den 1532 —1595 jchwungbaft be= triebenen Handel mit Eibenholz befinden. Juniperus communis Z. 295 vorjährigen Triebe entfpringend. Weibliche Blüten fleinere, fnojpenähnliche, aufrechte, hellgrüne Zäpfchen, einzeln in Den Achfeln der Nadeln jigend (Mai); fie Schließen 3 aufrechte Samen= fnofpen ein. Die Yrüchte (Beerenzapfen) 6—8 mm Did, im eriten jahr eifürmig und grüm, im zweiten Jahr fait Ffugelig, Ihwarzbraun, blau bereift und auf dem Scheitel mit 3 gegenetn= ander geneigten Höcderchen verjehen and der nicht verwachjenen Sruchtblätter), Sjamig. Samen länglich, oben verjchmälert, bartjchalig; die Schale trägt mehrere längliche Harzbeulen bam. Dlbehälter und zeigt eine YLänasfante. Neife: Oftober des zweiten Sahıs. Abfall: den Winter über bis zum Frühjahr. Die Neimung erfolgt gewöhnlich erft im zweiten Jahr, auch wohl erjt im dritten, mit 2 länglichsftumpfen Kotyledonen. Die jpäteren Nadeln jchmal und jpig mit weißen Mtitteljtreifen. Rinde ans fangs glatt, bald rot= oder graubraum, längstillig, in Yajerı und Streifen jih ablöfend. Bewurzelung mäßig tiefgehend. Verbreitungsbezirf: Ganz Europa, vom 35.— 71." n. Br. Höhengrenzen: Mittel und füddeutjche Gebirge 1120. m, nördliche Alpen 1490 m, füdliche Alpen 1620 m, taufafus 2000 m. Seine Strüppelform (Alpen, Karpatben 2c.) jteigt auf den höchjiten Mooren bis zur Baumgrenze. Standort: Ebenen, Hügelland und Gebirge. Kommt fait auf jedem Boden fort, jelbjt auf Dürren Hügeln (Sand) und auf moorigem Grund; bevorzugt aber feuchtes, etwas bindiges Erdreich, befonders Nalfboden. Seine Hauptverbreitung findet er in lichten Waldungen (Kiefer) auf jandigen Bodenarten. Verträgt ein rauhes Klima. m ganzen anfpruchslos. Bodenverbefjerungsvermögen: Gering. Wuchs: Sehr langjam, zumal in der jugend, wo jich Der Wacholder ftarf in die Yljte verbreitet. Schaft meilt krumm und etwas jpannrücdig, erreicht aber in der Negel nur eine geringe Stärfe und Höhe (felten über 20 cm Durchmeffer und 6-8 m Höhe). Krone pyramidal-fegelfürmig, ähnlich der Eyprefjenkrone, tief am Stamm binabreichend. Alter: Sehr hoch; einige 100 Jahre. Bei der Wiener Weltausftellung (1873) waren tm ungarischen Ba= villon Stämme aus der Banater Sandwiülte von 30 em Etärfe in Br, zu jehen. Im Gutsgarten der föniglichen Domäne Elofjowo (bei Bährenmwalde 296 I. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. in der Neumark) fteht ein Wachholder von 15—18 cm Durchmefjer und etwa 10 m Höhe. Sn der jog. Schönleite (Oberjörfterei Römheld in Meiningen), ut. zw, in einem ehemaligen Burggarten (Keuperletten mit Bajalt- Überichotterung), wurde 1891 ein Wachholder gefällt, der ohne Ninde, 1 m über dem Stoc- abjchnitt übers Kreuz gemejien, 24,4 cm QDurchmeifer hatte. lter etwa 125, Sabre»). In Kofenberg (Kirchipiel Ermes in Livland) erlag ein Wachholder dem Greijenalter, dev nach jeinen Jahrringen ein Alter über 2000 Jahre (kaum glaublich!) bejefien haben joll. Knapp über dem Wurzelftoc fonnten 2 Menjchen den Baum faum umjpannen. Die Krone war tellerförmig abgeplattet ?). Lichtbedürfnis: Kann ziemlich viel Schatten vertragen (Halb- Ihattenjtraud)), wächlt aber, zumal an talfigen Hängen, auf dungen, Triften 2c. in großer Menge ganz im Freien. Verhalten gegen Witternngseinflüffe: Bollitandig froithart, auc) gegen Site unempfindlich; leidet aber durc austrodnende Winde, Gefahren durd Tiere: Wird vom Wild zwar nicht verbijjen, doc mitunter von Nehböden gefeat. Der Schaden durd) ne jeften ift nicht von Belang. Hauptinfeften: 1. Käfer. Sweideutiger Metallrüßler (Metallites ambiguus Schönh.). Wachholderborfenfäfer (Dendroctonus juniperi C%evr.). . galter. DIannenbeulenglasfhwärmer (Sesia cephifor- mis O.). Stiefernipanner (Fidonia piniaria Z.). Wachholderfpanner (Cidaria Juniperata /7bn.). 3. AUderflügler Wachholder-Blattivefpe (Lophyrus juni- peri Z.). 4. liegen. Zwei Miicfen-Wrten (Hormomyia juniperi Wiz. und Lasioptera juniperina Z.). Gefahren durch Pflanzen: Bon Bilzen jind anzuführen: Gymnosporangium clavariaeforme Jacg. und G. juni- perinum /., welche Roestelia-IIrten auf den Blättern der Cra- taegus- und Sorbus-VIrten erzeugen. IV ı, Sehrhardt, Dr.: a ftarfer Juniperus communis (XLLL- gemeine Forft- und YJagd-Zeitung, 1901, 340). 2) Hohes Baumalter (Gentralblatt E das gejammte Yorftmwejen, 1886, ©, 573). Juniperus communis Z. 297 Betriebsarten: Findet hier und da eine Stelle als decfendes Unterholz in (ihten Hocdmäldern und fiedelt Tich Leicht auf dungen an, wo el — zumal an fteinigen, jonnigen Hängen — jpäteren Stulturen oft gute Dienjte als ichügendes Vor oder Nebenholz leitet. Auch zur Hedenzucht verwendbar. Anatomijche Merkmale des Holzes: Das Holz beiigt Tracheiden und Strangparendyit. Sahrringe grobwellig und durch eine ichmale, rötlich-braune Sommerholzzone markiert. Warfitrahlen faum erfennbar. Harzfanäle fehlen. Tehnifche Eigenihaften des Holzes: Yiemlic) fein, etiva$ glänzend. Splint ziemlid) iymal, rötlich = gelb; Stern hell- braun, rotsviolett nuanciert, von eigentümlichem Geruch (mad) Kampfer). Mitteljchwer, weich, jhwerfpaltig, biegjan, ihwad) elaftilch, ztemlic) feft, Schwindet gering (Bo), jehr dauerhaft und brennfräftig. Spezifijches Sringemwicht 102-1,12°(m Mittel 1,07); Lufttrodengewidt 0,53 —-0,70 (im Mittel 0,61). Kernbaum. Gebrandswert: Das Holz wird hauptjächlich vom Drechsler und Schniger verarbeitet (Beitfchenitöcde, Spagierjtöce, Pfeifen rohre, allerhand Sefähe, Lörlel, BZahnitocher, Eurusgegenftände 2e). Liefert gute Bleiftifthillen. Stärtere Stämmen miürden aud) gute Nebpfähle liefern. Die Früchte dienen vielen Vögeln zur Vtahrung. Sie finden Verwendung als Räuchermittel, Gewürz, Arzneimittel und zur Fabrikation von Wachholderbranntwein (Machandel). Zujaß. Zu erwähnen it noch der von manchen Botanifern als eine Abart des gemeinen Wachholders betrachtete Zwerg oder Alpenwachholder (Juniperus nana Willd.). Ein niederliegender SHeinitraud. Nadeln nur 3—10 mm lang, aber verhältnismäßig breit, ftumpf endigend, etwas gegen den Trieb gefrünmt, oberjeits mit einem breiten, weißen Mittel- band verfehen. Früchte eiförmig-fugelig, tiefjehwarz. Samen etwas fürzer und gedrungner als der des gemeinen Wacholder. Die niedergeftredten Afte Diefes Kleinftrauchs bewurzeln fich nicht felten jelbjtändig, wenn fie dem Boden aufliegen. Nerbreitung in der oberen Berg- und Hochregion Der Alpen, Karpathen, Sudeten, auch des Niefengebirgs; bejonders auf moorigen Böden. 298 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. B. Die ausländifhen Hadelbölzer. Von anbaumürdigen fremdländiichen Nladelhölzern follen Ba 12 Arten befchrieben werden: Nordmann’s QTanne, Douglastanne, Sitfafichte, Weißfichte, Nordamerifanijche Stech- fichte, Bechkiefer, Korfifhe Schwarzfiefer, Banks Stiefer, Japanifche Lärche, Lawfon’s Lebensbaum-Eyprejje, Niejen-Lebensbaun und Birginiicher Wachholbder. Sämtliche Arten jind Baume, u. zw. jind 5 Arten Baume I. Größe, 4 Arten Bäume I. Größe und 3 XVrten Bäume III. Größe. I. Abies Nordmanniana ZL%. Wordmann’s-Tanne. Synonymen: Picea Nordmanniana Zozud. Pinus Nordmanniana .S7ev Monoecia (XXI.); Monadelphia (8). — Coniferae Juss.; Abietineae ZKich., Abies ZA. Baum I Größe II. Anbauklafie'). Botanische Charakfteriftif: Kınofpen der Form nach denen der einheimiuchen Weiktanne ähnlich, aber heller braun und an den Spiten der Zweige meilt zu je vieren ftehend. Nadeln einzeln, 2—3 cm lang, flach), lineal, aber breiter alS bei der ein= heimifchen Tanne, ar der Spibe geferbt, ftumpf 2 zähnig, ober= jeitS lebhaft grün (mur an der äußerften Spite blafgrün) und von eimer Längsfurdhe durchzogen, unterfeitS mit 2 weißen Streifen verjehen; ftehen an den jungen Trieben in mehreren dichten Neihen aufmärts um die Triebare, an dem älteren 2zeilig, bleiben 4—8 Kuahre am Stamm. Blitten wie bei Der eins heimischen Weißtanne Mai). HYapfen eifürmig, 12—14 cm lang, jißend oder jehr furz geitielt. Zapfenfhuppen breit, becherfürmig, ganzrandig und glatt. Brafteen nad) oben all- mäbhlich eifürmig oder herzfürmig Jich verbreiternd und in eine ai auslaufend, Die Sun ge] lage der unteren Schuppe aufliegt. Samen 8—12 mm lang, 3 fantig, eifürmig, glatt, mit nach oben verbreitertem Flügel, von denen der einheimichen Art !, Die Nordmann’s Tanne Steht im „rbeitsplan für die Anbauver- juche mit ausländischen Holzarten” in der I Anbauflaffe, dürfte aber — auf Grund jpäterer Erfahrungen — in die II. gehören, Abies Nordmanniana ZA. 299 faum zu unterfcheiden. Neife, Anfall und Keimdaner: wie bei diefer. Neimfähigfeit: 10-30 ol... 1L.ke, Samen enthält 16000--19000 Körner. 1. Reimfäbhigfeit: Nach S jährigen Keimverjuchen im biejigen Foritinftitut ergab fich eine Keimfähigfeit von 6°/o (1901) bis 3000 (1893), im Mittel 11—12 9. 9, Körnerzahlen: Die zur Ermittlung der Körnerzahl aufl kg in zwei auf einander folgenden Jahren im biefigen afademilchen Forit=- institut angeftellten Berjuche ergaben folgende Nejultate: 200 Körner wogen bei 2dmaliger Abzählung je 11—13 g. Sämtliche 5000 Körner, zus= fammen abermals gewogen, ergaben ein Gemicht von 312 g,; auf 200 Körner fommen aljfo im Mittel 12,48 g. — Dieie 5000 Körner füllten gerade 11. Hiernach würde 1 hl 500000 Körner enthalten und 16026 Körner würden I kg wiegen (1899). Im folgenden Jahr (1900) in gleicher Wetje angeitellte Unter- fuchungen ergaben pro kg 19000 Körner. Keimlinge wie bei der einheimischen Tanne, nur etwas größer. An älteren Bilanzen und Stämmen liegen von den 4 Quirltrieben nur je 3 in einer Ebene; der vierte ift Spigmwinflig nad) unten gerichtet. Mannbarfeit wie bei der einheimijchen Werhtanne. Rinde etivas dunkler als bei diefer. Pfahlmurzel mit fräf- tigen Seitenwurzeln. Berbreitungsbezirf: Weftlicher Kaufafus, Ktrimgebirge, mo fie bis zu einer Meereshöhe von 1950 m aufiteigt. 1848 in Europa eingeführt. In Bayern (am Wendelftein) bis 1700 m Höhe angebaut. Standort: Hügelland und Gebirge; am liebiten Jtordjeiten. Macht etwas geringere Anfprüche an die mineratifche Bodenkraft als unfere Tanne, verlangt aber Diejelbe Tiefgrümdigfeit und etwas mehr Bodenfrifche. Sm ganzen bezüglich ihrer Anfprüche etwa der Fichte gleich au fjeßen. Bodenverbefferungsvermögen: Wie bei unferer Weißtanne. Wuchs: Hhnlich dem der einheimifchen Tanne; in der Jugend von nod) geringerem Höhenwud)s, während die Seiten- äftchen jich weit auslegen. Sobald aber diefe ji berühren („mac gedectem Fuße“), nimmt das Wachstum energiih zu. Wird in ihrer Heimat 35—40 m hoch und über 1 m jtarf. Schaft vollhoßig. te dicht und vegelmäbig verteilt, wodurd) die Krone eine Schön Iymmetrifche Geftalt erhält. 300 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, Alter: Die ältejten Stämme in Deutichland find z. 3. etwa 50—60 jährig !). Lichtbedürfnis: Ausgejprochene Schattenholzart. Verhalten gegen Witterungseinflüfje: Durch Spätfroft weniger gefährdet als unfere Tanne, weil jie im Frühjahr 10—14 Tage jpäter austreibt (größter Borzug); auch völlig winterhart. Emp= findlic) gegen Dürre und austrodnende Winde Sturmfeft. Gefahren dur Tiere: Dem Wildverbiß jehr ausgejegt. Cich- hörncden, Mäufe und Bögel nehmen die Samen und Keimlinge an. Unter den Snfekten ift als Hauptfeind der Engerling zu nennen. Gefahren durd Pflanzen: Wird von der Mijtel und ver- mutlich) von denjelben Pilzen befallen wie die einheimifche Tanne. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb, u. zw. Fyemel- und Femel- jchlagbetrieb mit langer (30—40jähriger) Berjüingungsdauer. Kein oder in Mifchung mit Weißtanne, Fichte und Buche. Gutes Unterbauboß. Wrächtiger Einzelbaum in Parks, zumal auf Wiefen. Schöner Ehriftbaum. Anatomifche Merkmale, technische Eigenschaften und Gebrandjs- wert des Holzes: Wie bei der einheimifchen Tanne; jedoch cheint ihr Gewicht?) und Qualitätswert etwas geringer zu fein. 2. Pseudotsuga Douglasi Carr. Douglastanne, Douglasfichte, Douglafie 3). Synonymen: Abies californica ort. Abies Douglasi Zznadz. Picea Douglasi /%. Pinus Douglasi .Sa@2. Pinus taxifolia Zamb. Tsuga Douglasi (Carr. Monoeecia (XXL); Monadelphia (8). — Coniferae Juss.; Abietineae Azch.; Pseudotsuga Carr. Baum I. Größe. I. Anbauflaffe. Man unterjcheidet je nach der Farbe der Nadeln zwei Formen, ı) Wie bei den ausländischen Laubhölzern find auch bei den aus ländijchen Ktoniferen die Alter der im Walde angebauten Bäume gemeint, ?) Hartig, Dr. R.: Ueber das Holz der Nordmannstanne (Allge- meine Forit- und Jagd-Zeitung, 1888, ©. 223). ») Booth, Kohn: Die Douglasfichte und einige andere Nadelhölzer, Pseudotsuga Douglasi Carr. 301 die grüne und die graue Douglajie. Wuchs und Verhalten gegen zrolt Jind bei beiden ‘Formen verfchieden. Botanische Charafteriftif: Kıojpen mittelgroß, eisfegel- fürmig, augejpigt, dicht von zimmetbraumen, weißharzig ume ränderten Schüppchen dachztegelartig umfleidet. Nadelı uns regelmäßig Zreibig, 23,5—3,5 em lang, flah, jehmal, Lineal, ftumpfjpißig (nicht jtechend), ganzrandig, oberjeitS lebhaft grün oder bläulich- ev. weißlich-grün, mit Shmwacher Mittelrinne, unter- jeitS meergrün mit 2 breiten, bläulich-weißen Streifen, mwohl- tiechend; bleiben 6—8 Jahre am Stamm. Männliche Blüten eiförmig, länglich, einzeln zwijchen den Vtadeln jtehend. Weib- lie Blüten flein, einzeln oder zu mehreren an £urzen Zweigen lpril, Mat). Zapfen einzeln, endjtändig, hängend, Länglic)- eifürmig, 6—9 cm lang, 2—3 cm Did, lederbraun. Zapfen- jhuppen falt freisrund (ca. 2,5 cm Durchmejfer), Eonfav, ganzrandig, glatt; bleiben an der Spindel. Brafteen 4-5 cm lang, Lineal, 3 jpigig, mit lang vorgezogenem Mittelnerv, Doppelt fo lang als die Yapfenjchuppen, daher weit über diejelben hinaus tagend, gelblich-braun. Samen 5—7 mm lang, eifürmig, jcharf 3ecig, lang geitrect, hell vötlich-braun, mit 14—15 mm langem, braunen Flügel. Neife: Dftober. Abfall: jogleich nach der Neife. Keimfähigfeit: je nah dem Ulter des Samens jehr verjchieden, im Mittel 42 °/,)). 1 kg enthält 85000 —95 000 Samenförner. Die Keimung erfolgt nah) 5—7 Wochen mit 5—10 Stotyledonen; jedoch liegt der Same häufig über. Die Samenlappen jind 15—20 mm lang, 3fantig, zugelpißt, oben mit einer Wittelfante und 2 jehr feinen, weißen Streifen, unten grasgrün umd glatt. Das Stengelden ijt grün, vötlich ange= baucht, jpäter rötlich-braun, mit wenigen feinen Härchen befegt. Die eriten Nadeln jind glatt, weich, fein-[pitigq, oberfeits bläulich- grün, unterjeitS mit 2 weißlichen Streifen verfehen. m zweiten Sahr, in dem der Haupttrieb eine Yänge von 5—8 cm erreicht, haben die Nadeln noch Diejelbe Bejchaffenheit und Färbung. Mannbarfeit jhon vom 30. Jahr ab. Ninde an jungen Stämmen glatt, grünlich-grau; an älteren Did, ziemlich tiefrijfig, Schuppig, dunkelbraun. Bemwurzelung flach, aber namentlich aus dem nordmeitlichen Amerika, in Bezug auf ihren forftlichen Inbau in Deutjchland. Berlin, 1877, ') Dieje Zahl wurde durch 13 Jährige Keimverjuche int hiefigen Forit- institut gefunden. NMliinimum 40, Warimun 90/0. 302 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. etwas tiefer gehend als bei unferer Fichte, namentlich in tief- gründigen, loderen Böpden. Berbreitungsbezirf: Wejtliches Nordamerifa, von der ynjel Vancouvers und den Ufern des Kolumbiaflujjes bis zur Gierra Nevada, Kolorado und Neumerifo, Kasfadengebirge, zyeljen= gebirge (Nody Mountains); vom 32.—52.. n. Br. Die grün- nadlige Form it im Küftengebirge, die graunadlige im Feljen- gebirge zu Haufe. 1826 in Curopa eingeführt. Höhengrenzen: Taunus 600m, Bayrijche Alpen 1100 m, Schweizer Ulpen 1200 m, Ntordtirol 1500 m. Standort: Gedeiht am beiten auf kräftigen, frifchemn, Iocerem, hHumusreihem, jandigem Lehm- oder lehmigem Sandbopden. Meidet harten Ton und mageren Sand; auf jchwerem Lehm- boden bleibt fie furz. Bodennäfje tft ihr zuwider. in Bezug auf mineralifche Nährjtoffe (inSbejondere Stali) jtellt jie höhere Ansprüche als die gemeine Fichte (Hoppe). Nördliche und nord- weitlihe Hänge zieht fie (wegen größerer Bodenfrifche) vor. Der- langt warme Sommer und milde Winter; macht große An- fprüche an Luftfeuchtigkeit, gedeiht Daher im Sceflima vorzüglich. Bodenverbejjerungsvermögen: Bedeutend. Wuhs!): Sehr rafch; übertrifft in diejer Beziehung alle einheimifchen Holzarten. Die grüne Form wädjlt rajcher als Die graue. Gie erreicht, je nach Alter, folgende Höhen: 3—4 m bis zum 10. Jahr, 8—10 m bis zum 20. Jahr, 10—15 m bis zum 30. Sabhr. no Oregon follen Eremplare von 8S0—90 m Höhe und 1,5—2 m Durchmejjer vorfommen Mayr). Schaft gerade, Ihlanf, fegel fürmig, im Alter 6i8 zu halber Höhe altfrei. Krone Ipit zulaufend. Die Schaftreinigung erfolgt langjam. te im Holz regelloS verteilt wie bei der Lärche. Alter: Die älteften Stämme in Deutjchland find z. 9. etwa 50-60 Jahre alt. In ihrer Heimat foll fie ein Alter von über 400—500 Fahren erreichen. Lichtbedürfnis: Schattenholzart, zumal in der Jugend; jedoch) liebt fie nur Seitenfchuß, feine liberfchirmung. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Yeidet in der Jugend und noc) bis zum Stangenholzalter — namentlid) im Frühjahr — durch trocdne Oft und Ntordwinde Die grüne Form ift in den ı, Shwappakd, Dr.: Wachsthumsleiftung von Pseudotsuga Dou- glasii (YJeitjchrift für Forft- und Jagdmwejen, 1896, S, 668). Pseudotsuga Douglasi Carr. 303 eriten 3 Jahren gegen Spätfroft und in den erjten 5 bis 8 Jahren aucd) gegen Frübftoft empfindlich; auch in fehr ftrengen Wintern gehen in ungefchügten Yagen Pflanzen und Stangen ein. Die graue Form hingegen it frofthart. Wird durch Sturm geworfen wie umdere Fichte ; leidet durd) Schneedrud. Gefahren durd Tiere: it Dem Wildverbiß mehr als die einheimijche Fichte ausgefegt; wird von Hirfhen und Nehböcen geichlagen bzw. gefegt. Maufe benagen die Rinde. Gie heilt aber Beichädigungen aller Art infolge ihres guten Überwallungs- vermögens leicht aus. nSsbefondere bildet fie, wenn der Gipfel- trieb durch Bejhädigung verloren geht, alsbald einen neuen. Hauptinfeften?): 1. Käfer. Gemeiner Mtaifäfer (Melolontha vulgaris Fa2r.). Schmerbauchgraurüßler (Strophosomus obesus Marsı.), Kurzhalsgraurüßler (Brachyderes incanus /.). Großer brauner Nüllelfäfer (Hylobius abietis /.). 2. Falter. Stiefernfpinner (Gastropacha pini O.). Gefahren durd Pflanzen nnd Krankheiten: Sehr empfindlic) gegen Graswucs. Von Pilzen Jind zu nennen: Hallimafd (Agaricus melleus Varl), verurjacht das Harziticen. Botrytis Douglasii 7%Ö., bewirkt das Abjterben nicht ver- holzter Triebe. Pestalozzia funerea Desm.?), erzeugt frebsartige Stellen an den Anfagjtellen junger Triebe und bewirkt umter Umständen deren Abjterben. Phoma abietina *. //rig., erzeugt lofales Abjterben der Ninde an Schäften und Zweigen junger Stämme. Sn der Rinde entwiceln ic) mitunter zahlreiche Harzbeulen, infolge deren fie abjtirbt (Harzblafentod). Betriebsarten: Hochiwaldbetried, aber nicht auf großen Kahl- flächen, fondern mehr in Xöcherfahlichlägen (von 10—12 a Grüße) oder auf fchnialen Saumfchlägen oder unter leichtem Schirm (Kiefer, Lärche) anzubauen. Wırch Femel- und Yenelicylagbetrieb ı, Eejtein: Die Feinde der Douglastanne (Zeitjichrift für Forft- und Jagdmwejen, 1890, ©. 80). ?) Böhm, B.: Ueber das Abjterben von Thuja Menziesii Dougl. und Pseudotsuga Douglasii Carr. (Zeitjcehrift für Forit- und SJagdwejen, 1896, ©, 154). 304 I. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, jagen ihr zu. Nein oder in Niichung mit Fichte, Tanne und Stiefer, befonders zur Auspflanzung von Fehlitellen in Fichten- fulturen und Buchenverjüngungen geeignet. Zum Anbau in frojtgeihügten Lagen ift die grüne Form zu wählen, für größere Kahlflähen hingegen die graue. Herrliher Barfbaum. Anatomishe Merfmale des Holzes: Die Tracheiden im jrühjahrsholz zeigen jpiralige Wandverdieungen. Sn der Nähe der YJahrringarenzen findet fich Strangparendhym. Mtarkitrahlen denen der Fichte ahnlid. Harzkanäle ziemlich Elein. Sahrring- grenze jehr Deutlich wegen dimkler Herbitholzzone. Tehniihe Gigenfchaften des Holzes: Gerad- und feinfaferig, von gleihmäßigem ahrringbau, hell- biS gelbrot (dem Lärchen- holz ähnlich). Leicht, weich, leichtipaltig, wenig biegfanm, Ihwad) elaitiich, jehr wenig feit (Drucfeitigfeit 5,19), dauerhaft, von mittlerer Brenmfraft. Spezifiiches Lufttrocdengemwicht 0,47—0,59. Das Holz Iteht im Wert über dem der einheimischen Fichte und fommt an Güte dem Lärchenhol nahe. Gebrauchswert: Gutes Hohbau= und Brücdenholz. Zu Bahn ihmwellen und Nfoiten geeignet. Schiffsmafte und Naaen. Bor- zügliches Tifchlerholz (Barkettfußböden, Wandtäfelungen, Nefonanzs böden). Zur Gewinnung von Holzitofft und Cellulofe ift das Hol; wegen jeines bedeutenden Harzgebaltes weniger qut. 3. Picea sitchensis T’rautv, et Mey. Sitfafihte, Sitchafichte, Menzies’ Fichte, Strandfichte. Synonymen: Abies Menziesi Zoud. Abies sitchensis Zindl. et Gord. Picea Menziesi Carr. Pinus Menziesi Dougl. Pinus sitchensis org. Monoecia (XXL); Monadelphia (8). — Coniferae /uss. ; Abietineae XKich.,; Picea ZA. Daum I Größe I Anbauflajje. !) Botanische Charafteriftif: inofpen Klein, etfürmiq zuge- jpißt, lederbraun, kahl. Nadeln an den dicken, fteifen Zweigen U ') Nach Anficht des VBerfallers ; nach dem Arbeitsplan gehört fie in die II. Inbauflafie, Picea sitchensis Zrautv. et Mey. 305 nad) allen Seiten ftehend, 1,2—2,5 cm lang, jtarı, einmwärts ge= frümmt, undeutlich 4 fantig, am Grunde gedreht, Sharf zugelpißt, jtechend, oberfeits Dunfel-grasgriim, unterjeits mit2 bläulich-weißen Streifen, mit lichtgelber Spite; bleiben 4—6 ‚jahre am Stamm. Junge Triebe jhwad, rötlic)-gelbbraun, Fahl; ältere etwas dunkler. Blüten im Mai. Zapfen walzenfürmig, jtumpf zuge- fpißt, hellbraun, 6—9 cm lang. Zapfenfhuppen feilförmig- länglic), vorn abgerundet, fchwac) gefurcht, Ioder anliegend, am Rand ausgebijfen und klaffend. Brafteen langettfürmig, zus geipißt, fteif, braun, an den Rändern unregelmäßig geferbt und heller gefärbt. Samen 2—2,5 mm lang, dunkelbraun, geflügelt. Flügel ca. 10 mm lang, jhön hellbraun. 1kg enthält 360 000 bis 440000 Samenförner. Neife: Oktober. Abfall: nad) dem Frühjahr hin. Keimfähigfeit: 40—-80°/,'). Die Ktei- mung erfolgt mit 4—6 Ktotyledonen. Diefelben find 8—9 mm (ang, zugefpißt, 3 fantig, ganzrandig, unten glänzend grün, oben mit zarten, weißen Pünktchen befegt. Die erjten Nadeln 4 fantig, glatt, ganzrandig, mit furz abgejeßter, fein ausgezogener Spihe. Mannbarfeit wie bei umferer Fichte. Ninde rotbraun, tiffig, Ichuppig, der Lärche Ähnlid; Borfenfchuppen nicht rund (wie bei unferer Fichte), jondern mehr länglic, unregelmäßig oval (lange Seite in der Horizontaltihtung), am Rande Leicht- 3adig. Bewurzelung aus flahen, weitjtreihenden Geiten- wurzeln bejtehen. Verbreitungsbezirf: Weftlihes Nordamerika, u. zw. Nord- falifornien, Infel Sitfa, Britifch-stolumbien, Oregon, befonders in Masfa, an der Küfte des jtillen Ozeans. Eingeführt in Europa 1831. Standort: Ebenen, Hügelland und Gebirge. Zn Bezug auf den Boden nicht wählerifch, da fie nicht mıır auf geringen Sand- boden, fondern auch auf ftrengem Lehm= und fogar im Moor- boden noc fortfommt; nur auf trodnem Sand (Dünenjand) fann fie nicht gedeihen. Auch Kalkböden jcheint fie zu meiden. Ymı beiten ift aber ihr Gedeihen auf frifchen bis feuchten, humofen, fandigen Lehmböden. Sie beansprucht in erjter Linie ziemlich viel Boden- und Luftfeuchtigkeit; jedoch ift ihr ftehende Näffe in Ein- jenfungen und Tonellntergrund zumider. 1) Nach Tjährigen Keimmwerjuchen im biefigen afademichen For it- institut jehwanften die Keimprozente von 43—80; Mittel 47—48, Heh, Holzarten. 3. Aufl. 20 306 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Fr ganzen anfpruchslofer als unfere Fichte. Wuchs: Jr der früheiten Jugend etwas langjamer, aber dann lebhafter als bei der einheimifchen Fichte. Sie erreicht Mittelhöhen von 2,5 m bis zum 10. Sahr, 5 m bis zum 15. Jahr, Sm bis zum 20. Jahr. Veigt zur Bildung von Doppelgipfeln, namentlich beim Anbau durch Pflanzung. Bildet einen jtattlichen, geraden Schaft, welcher in ihrer Heimat eine Höhe von 50—60 m und einen Stammdurchmefler bis 2,5 m erreicht. Krone fegelfürmig, Itarf veräftelt, aber nicht jo Dichtbenadelt wie bei unferer Fichte. Fin hiefigen afademichen Foritgarten jtehen 2 Sitfafichten von fol- genden Dimenftonen und Altern: 40 em QDurchmeiier i. Br., 23m Höhe, 57 Jahre alt; 53 em QDurchmeifer 1. Br., 26 m Höhe, 70 Jahre alt. Alter: Die ältejten Stämme in Deutjchland jind 3. 9. ca. 60 Fahre alt. Fu ihrer Heimat erreicht jie ein Alter von 300 bis 350 Jahren. Lichtbedürfnis: Schattenholzart. Ihr Schattenerträgnis tt zwar größer alS das der Douglajie, aber geringer wie das der einheimijchen Fichte. Seitenfchuß ift ihr zwar willfonmen, aber fein Bedürfnis. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Yeidet nur im jugend- lichen Alter, namentlic) auf naljem, jumpfigem Boden, Durd) Spätfroft und im einjährigen Alter durch Auffrieren ; |päter faft vollfommen frofthart, auch gegen Winterfälte. Gegen Dürre ift fie empfindlich. WVerträgt Uberfhwenmungen. Gefahren durd) Tiere: Wird vom 6. Yebensjahr ab wegen ihrer jtachelfpigigen Nadeln vom Wild nur wenig angenommen. In allgemeimen verhält fie fich dem Verbiljfe gegenüber jedenfalls günftiger als die einheimische Fichte. Schwache Stänmmchen unter- liegen hier und da dem DBerfegen durch Nehbüce. Bon Snjekten jind zu nennen: Semeiner Maifäfer (Melolontha vulgaris /@Ör.). Großer brauner Nüflelfäfer (Hylobius abietis Z.). Gefahren durch Pflanzen: Gegen Graswuchs empfindlid). Hauptpilze: Hallimafch (Agaricus melleus V’@%/), erzeugt das Harzitiden. Septoria parasitica R. //rtg., bewirtt Berfärbung und bs sterben der Nadeln (ähnlich wie Froft). Betriebsarten: Eignet ich vortrefflich zur Anzucht in reinen Hodwaldbeftänden, fowie als Mifchholz für die einheimifchen Picea alba /%. 307 Koniferen (Tanne, Fichte, Kiefer) und zum Einjprengen in Ntot- buchenbejtännde. Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei der einheimifchen Sichte. Technijche Cigenjhaften des Holzes: Geradfaferig, weiß bis lichtbraun. Sehr leicht, weicd), ziemlich feit. Spezifiiches Luft trodengewicht 0,385—0,56 (im Mittel 0,48). Gebraudhswert: Das Holz eignet Tich zum Haus-, Erd- und Britefenbau. Men verwendet es auch zu Bahnjchwellen und Telegraphenftangen. rn feiner Heimat findet es ferner DBer- wendung beim Bau von Kähnen und zuv Heritellung von Tranfällern. Für den Handwerfsbetrieb hat das Holz Diejelbe Bedeutung wie das der einheimifchen Fichte. 4. Picea alba Li. Weißfichte, nordamerifanifche Schinmmelfichte. Synonymen: Abies alba Achx. Abies canadensis 7.1. Pinus alba 47. Pinus americana alba //ort. Pinus canadensis ID. X. Pinus laxa Zhrh. Pinus tetragona Mnch. Monoecia (XXl.); Monadelphia (8). — Coniferae /wss.; Abietineae Kıch.; Picea /A. Baum I. Größe. II. Anbauflafie'). Botanische Charakteriftif: Anofjpen groß, fugeligseiförmig, vielfehuppig, dunfelbraun, glänzend, fahl. Nadeln dicht rings um die Zweige ftehend, in der Negel 1,0—1,2, aber bis 1,5 cm lang, alfo fürger wie bei der einheimifchen Fichte, etwas gefrümmt, itumpf-jpißig, an den Kanten gerundet, blaugrün und an den Seitenflächen weißlich geftreift, mit gelblicher Spiße, von bal- famifchem Geruch; bleiben 5—S „jahre am Stamm. junge Triebe gelbbraun, matt, fahl; ältere graubraun. Blüten Mai). Zäpfchen eiförmigewalzig, an beiden Enden ftumpf abgerundet, 4—6 cm lang, im reifen Zuftand hellbraun. Zapfenjhuppen verfehrt-eiförmig, feilfürmig, oben quer abgeitugt und an den 1) Nach Anficht des Verfajlers. 20* a) 08 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen, ” Eden gerundet, weih. Brafteen flein, feilfürmig. Samen 2—2,5 mm lang, mit diimnen, gelbliden Flügeln. Neife: September, Anfang Oktober. Abfall: nad dem Frühjahr hin. Neimfäbhigfeit: 50—70°/,'). Auf 1 kg jind etwa 280000 Samenförner zu rechnen, welche 21 füllen. Die Keimung erfolgt mit 6 Kotyledonen. Diejfe find 13 mm lang, jehr zart, außen rein grün, an den Seitenflächen weiß punftiert und mit wenigen jehr feinen, aufrehten Sägezähnen bejett. Stengelden grün. Die erften Nadeln haben etwas derbere Zähne. Mannbarfeit [don vom 20. Jahr ab; trägt reichlich Samen. Berbreitungsbezirf: Nördliches Ntordamerifa, vom 40.—45.° n. Br.; bis in die höchiten Gebirge aufiteigend. Eingeführt in Europa 1700. St in Dfterreic) an vier Orten in Höhen von 640 m (Nevier Fitebna), 1000 m (Stuhlfelden im Salzburgijchen), 1400 m (am Hafenfogl) und 1650 m (am Strallerjee) hauptfächlich zur Erprobung des Verhaltens diefer Holzart in erponierten Höhen= lagen angebaut worden ?). Standort: Macht an Bodenkraft und Klima nur mäßige Anfprüche, da jie in Gegenden mit feuchter Luft jelbjt auf dürren Sandhügeln noch fortfommt und auch in fälteren Gegenden gedeiht. Bodenverbejjerungsvermögen: Gtwas geringer wie bei Der einheimischen Fichte. Wuchs: m allgemeinen langjanı; erreicht höchitens 15 bis 18 m Höhe. Krone fegelfürnig; Bealtung Dicht und tief herab- gehend. n milden Lagen treibt fie im Frühjahr jehr zeitig aus. Lichtbedürfnis: Schattenholzart. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen Kälte völlig ums empfindlich. Wird durd) heftige Windftrömungen in Wuchfe nicht beeinträchtigt; verträgt inSbefondere die Salz führenden Seewinde beiler als die einheimische Fichte. 1) Nach Ljährigen Unterfuchungen tm biefigen Yorstinstitut be- trug die Keimfähigkeit in aufiteigender Neihe 40 (54), 54, 61, 72 (86) %o ; Wittel 62—63 9%. Die in Klammern beigefügten Zahlen beziehen fich auf eine zweite Keimprobe in Demjelben Yabr. °®, Sieslar, Dr. U: Weber Anbauverjuche mit freindländijchen Holzarten in Deiterreich (Centralblatt fiir das gejammte Foritwejen, 1901, S.159. 5. Picea alba ZLA.). Picea pungens Engelm. 309 Gefahren durd Tiere uud Pflanzen: Wie bei der einheimischen Fichte. In Schleswig zeigt das Notwild beim Schlagen eine befondere Vorliebe für die Weißfichte. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb; eignet jicd) namentlid) zur Einmifchung in Beftände der einheimischen Fichte, um dieje |turms fejter zu machen. Liefert dichte Waldmäntel. Hat jid) in Ylt- land umd Norddeutichland (Dftfee) namentlich bei Aufforjtung der Dinen vorzüglich bewährt. Anatomifche Merkmale, tehnijche Eigenjhaften und Gebrauds- wert des Holzes: m allgemeinen wie bei der einheimischen Fichte. 5. Picea pungens Eingelm.') Hordamerifaniiche Stechfihte, Blaufichte. Barietäten: P. p. glauca //orf. Blaufichte. P. p. coerulea /orf. Blauweiße Stechrichte. P. p. argentea Hort. Silberweiße Stechfichte. Monoecia (XX1.); Monadelphia (8). — Coniferae /zss.; Abietineae ZRıch., Picea ZA. Baum I. Größe I Anbauflafie. Botanische Charafteriftif: Kuojpen groß, die, faum dunkler als der Trieb, matt, mit breiten an der Spite zurücgefchlagenen Schuppen. Nadeln 1,5—2,5 cm lang, 1,5 mm breit, an jungen Pflanzen zufammengedrüct-4fantig, an alten etwas flachgedrückt, vom 6. Jahr ab jteif und jtachelfpigig, gerade oder mäßig gebogen, auf itar£ hervorragendem Blattfiffen, an den Zweigjpigen meift Ipißwinflig abjtehend. Die Färbung der Nadeln ändert von grün bis blau-weiß in zahlreichen Übergängen ab; im Alter verliert fi) aber die blaue Bereifung zunehmend. junge Triebe fräftig, alatt, weiß oder hellbraun. Blüten wohl wie bei unferer Fichte (2). Zapfen länglich-walzenfürmig, 8—10 cm lang, 3 cm breit, jehr hellbraun. Zapfenjchuppen wellig ausgerandet. Brafteen jehr flein. Samen etwas größer als bei P. Engelmanni, mit breitem Flügel. Keimfäbigfeit: 70-90 °/,°). Die Neimung 1) Dieje Art wird vielfach mit Picea Engelmanni Zngelm. verwech)elt, die im Gebirge höher Iteigt und in ganzen Bejtänden auftritt (was bei P. pungens nicht der Fall tft). 2) Zwei Keimproben im biefigen Forftinfstitut (1903) ergaben eine Keimfäbhigfeit von 77 und 90, mithin im Mittel 83 %/o. 310 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. erfolgt nad) 3 Wochen mit 7 (6—9) quirlftändigen Kotyledonen. Diefe jind 11—13 mm lang, Sfantig, nad) oben ftarf gefriimmt, grün mit weißen Punkten. Stengelchen 25 mm lang, grünlic)- braum, unten weißlid. 6—8 Primärnadeln, heller grün. Verbreitungsbezirf: lordamerifanifches Felfengebirge, wo fie bis zu 2800 m Höhe fteigt; vereinzelt an den Ufern der Ge- birgsflüffe, auch im Sumpfboden. 1863 in Europa eingeführt. Standort: Macht an Boden umd Yage diefelben Anfpriüche wie unfere Fichte, verträgt aber mehr Bodennäffe, wählt jogar mit Vorliebe auf feuchten, jogar naffem Boden. Sie gedeiht au) in rauben Lagen. Wuchs: rn der „jugend etwas langfanıer als bei unferer Fichte; jedoh Ion vom 6.—8. Jahr ab rafc) zunehmend. 1d jährige Pflanzen werden bis fait 1m Hoch. Sträftiger Baum, der in feiner Heimat 50 m Höhe erreichen foll. Bon regelmäßig- pyramivdalem Wuchs und mit quirljtändiger, jteifer Bezweiqung; zur Stniewütchligfeit geneigt (Urfahe)'). Jr Alter mit langen, fahlen, unfgnmetrifchen ten ausgeftattet. | Fichtbedirfnis: Schattenholzart, verträgt aber feine Liber- Ihtrmumg. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen "Spät-, Früh: und Winterfrojt völlig unempfindlich. VBewährt jich wegen ihres robusten Bautes gegen Schneedruc vorzüglich. Gefahren durd Tiere: Wird vom 5.—6. Lebensjahr ab wegen ihrer außerordentlich jterfen und fpigen Nadeln vom Wilde nicht mehr angenommen ’?). Gefahren durh Pflanzen: Wird bier und da vom FFichten- blajentojt (Aecidium abietinum +12. et Schw.), befallen. Betriebsarten: Hociwald; namentlich zur Einfprengung in Yaubholz-Berjüngungen auf nalen Böden und zur Kultur von ‚sroitlöchern geeignet. Wortrefflich für Wildparfs. Much jehöner Barfbaum. Anatomische Merkmale, technische Sigenfchaften und Gebrauds- wert des Holzes: Bermutlich wie bei unferer Fichte; das Holz ilt jedoch) leichter. Spezififches Lufttrocengewicht 0,37. ') Boden, Franz: Zur Ainiehwichftgfeit dev Picea pungens (Korit- wilienichaftliches Gentralblatt, 1904, ©. 412), °) Tie nordamerifaniiche Stechfichte (Picea pungens Zngelm.), eine vor Ysıldverbiß Sichere Dolzart (Berhandlungen der Foritiwirte von Mähren und Schleften, 1904, ©, 76). Pinus rigida Mill. 311 6. Pinus rigida Mill. Pedhfiefer, fteifnadlige Kiefer, Pechtanne (Nordamerika). Synonymen: Pinus Fraseri Zodad. Pinus Loddigesi /0x4. Pinus Taeda rigida 1.7. Monoeeia (XXI.); Monadelphia (8). — Coniferae /uss.; Abietineae Kich., Pinus Z. Baum I. Größe HH. Ynbauflalie!). Botanische Charakteriftif: inojpen mittelgroß, lang, walzen- fürmig, zugeipigt, votbraum, ftarf von Harz üiberfloilen. Jtadeln au dreien aus einer dachziegeligen, weißlich-grauen Scheide, 6 bis 12 cm lang, ziemlich breit, jehr jtarı und derb, jcharf zugeipißt, hellgrün , gedreht, Itarf divergierend; bleiben 2—9 Jahre am Stamm. Junge Triebe glänzend rotbrauim. Blüten denen unferer Kiefer Ähnlich (Mai). Zapfen 5—9 em lang, länglic)- eiförmig, hellbraun, furz geitielt, meilt zu mehreren (4—5) in Quirlen um die Gipfelachle und -äfte jtehenD. Yapfenjhuppen 4feitiq, mit etwas niedergedrüctem, pyramidalem Schtlöchen, welches in einem etwas zurüdgebogenen, zugelpigten Dorn endigt. Samen 3-5 mm lang, jharf 3edig, dunfelichwarz, im friichen Zuftand grau und rot marmoriert, faum glänzend. lügel 16 bis 20 mm lang, am oberen Ende ziemlich jchräg abgeltust, präunlich, oft geftreift. Neife: Dftober des zweiten YJahrs. Abfall: im folgenden Frühjahr; jedoch bleiben die Zapfen oft noch länger gejchlojfen. Keimfähigfeit: 60-80 °/,?). ı kg enthält 132000- 160000 Samenkörner. Die Keimung erfolgt mit 56 Kotyledonen. Diefe find 15-20 mm lang, 3 fantiq, oft etwas gedreht, glatt, ganzrandig. Das Stengelden it gen, unten oft rötlich. Die erjten Nadeln iind blau bereift, auf beiden ‚Kanten gefägt. Die Doppelnadeln ericheinen im zweiten „Jahr. !) Srüber I. Anbauflaffe, weil man annahn, daß das harzreiche und dauerhafte, überhaupt vortreffliche Piteh-Pine-Holz von ihr abitamme, Das unter dieiem Namen im Handel befindliche Holz itammt aber von Der Harzkiefer (Pinus australis Mehr. = Pinus palustris Mel.) ab, einen Doch- bau und Schiffsbauholz eriten Nanges, welches in unjerem Klima leider nicht angebaut werden famı, 2) Wir fanden im biefigen 5 oritinftitut auf Grund 10jähriger Unteriuchungen Keimprozente von 68 Minimum), 95 (Martınum) umd 83 Mittel). 312 Il. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Mannbarfeit jehr frühzeitig; trägt bei uns oft jchon vom 10. Jahr ab Blüten und Zapfen; nad Verfuchen!) erwiejen ih die Samen 14jähriger Stämmen gut feimfähig. Rinde Itarf, hoc) hinauf graufhuppig, tief gefurdht. Pfahlwurzel mit zahlreihen Fajerwurzeln. Verbreitungsbezirf: Nordamerika, von Maine bis Georgia. 1759 in Europa (England) eingeführt. Standort: Liebt friihen Boden, verträgt aber auc) trodnen und jogar nafjen Boden und ift in Bezug auf mineralifche Kraft und geognojtijche Abjtammung desfelben nicht wählerifch. Wächlt auc auf trodnem Sand, jomwie auf feiten Tonboden und jogar im Sumpf. Crträgt auch umnfer Klima, jelbjt Freilagen, ehr gut. Sie gedeiht noch auf Örtlichfeiten, in welchen jogar Die einheimifche Kiefer und die Weymouthstiefer verfagen. m ganzen fehr anfpruchslos. Wuchs: Jr der Jugend fehr rajch, jedoch früher nachlafjend als bei der gemeinen Kiefer. Junge Pflanzen riechen, zumal auf kräftigen Standorten, leicht am Boden (ähnlich der Legfiefer) ; jedoch richten fie fi jchon mac) wenigen Jahren wieder auf. Schaft nur 15—20 m hoch, fnotig (wegen zahlreicher Ajte) und abholzig; neigt namentlich bei üppiger Entwidlung auf bejjerem Boden zu frummem Wuchs. Ir den Norditaaten der ameri- fanischen Union erreicht fie bis zum 120. Jahr einen Durchmejjer von 40 cm. Wlte Bäume zeigen eine ziemlich lichte Krone. Be- altung tief herabgehend (bis zu ?/, der Länge). Auf den Stoc gejegt, entwicelt jie bis zum 10—15jährigen Alter mehrere fraftige Ausjchläge?) (ähnlich wie Kaubholz) mit einfachen Nadeln und Sturztrieben in deren chjeln. Infolge Ddiefer Eigenfchaft heilt jie VBerlegungen durch Elimatifche Einflüffe, Tiere und Wald- brände?) leicht aus. Alter: Die ältejten Stämme in Deutjchland find 3. 3. etwa 90 — 100 jährig. !) Boden: Ueber Erziehung von Pflanzen aus jelbjt gervonnenen Samen von Pinus SL und Pinus banksiana (Zeitjchrift fir Forit- und Nagdmejen, 1898, ©. 17). %) Ditimen Musjchlagfäbigfeit von Pinus rigida (SZeitichrift für Forit- und Nagdmwejen, 1889, ©. 758). Yaspeyres: Ausjchlagfäbtgfeitt der Pinus rigida (SZeitjehrift für ‚sorit- und SJagdmwelen, 1898, ©. 65). ’) Sprengel: Die Widerftandsfäbigfeit von Pinus rigida gegen Waldbrand (Allgemeine Forjt- und Jagd- Zeitung, 1896, S. 175). Pinus rigida Mill. 813 Kichtbedürfnis: Entjchiedene Lichtholzart; fann nicht einmal leihten Seitenjfchatten vertragen. Berhalten gegen Witterungseinflüffe: Frolthart; mur Srih- fröfte ichädigen mitunter junge Sämlinge. Auch gegen Winter: fälte hier und da empfindlich. Gegen Dürre widerjtandsfähig. Zeidet nicht unter der Schütte. Wird durd) Schnee 2c. gedrückt und geworfen wie unfere Stiefer. Gefahren durd Tiere: Dem Wildverbiß durch) Notwild, Rebe, Hafen, Kaninchen fehr ausgejekt. Wird von Mäufen jtart mitgenommen. Hauptinjeften: Semeiner Maitäfer (Melolontha vulgaris /@7.). Großer brauner Nüfjelfäfer (Hylobius abietis N Gefahren durd Pflanzen und Kranfheiten: Hauptpilze: Hallimafc) (Agaricus melleus Vahl), erzeugt Harzitiden. Wurzelttamete (Trametes radiciperda R. Hrtg.), bewirkt Wurzelfäule. Betriebsarten: Hochmaldbetrieb; eignet ji) bejonders zur Aufforftung von Odland!) (Ortitein-, Heideboden), mageren Schutthalden, Flugfandpartien und nalen Einjenfungen, wobei ihr das Ausjchlagvermögen jehr zu Itatten kommt. Liefert vor- treffliche Waldmäntel. Gutes TIreib-, Yüden- und Mifchholz Für Kiefern» und Fichtenkulturen. Gignet ji aud) zur Unlage von Wildremifen. Anatomiihe Merkmale des Holzes: Wie bei der gemeinen Stiefer. Techniihe Eigenjchaften des Holzes: Grobfaferig, jehr Iplint- reich, mit dunfelrotbraunem Stern, harzreich. Leicht bis jchwer, weich, wenig fejt. Spezifilches Lufttrocengewicht 0,55—0,76 (im Mittel 0,55). Gebrandswert: VBorwiegend Brenn= und Kohlholz (für Bäcker und Biegelbrenner). hr Nußwert, namentlic) alS junges Hol3, ift gering. Wird in ihrer Heimat bauptfächlich zur Heritellung von Teer und Pech) benußt; ift auch zur Kienrußbereitung tauglich. ) Schwappach, Dr.: Uber die Verwendung von Pinus rigida zu Dedlandkulturen (Zeitjehrift für Fort- und Jagdiweien, 1891, ©. 691). Even: Aufforitungen von Dedländereien mit Pinus rigida (Zeit- schrift für Forft- und Jagdmweien, 1899, ©. 478). 314 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. 7. Pinus Laricio corsicana Hort. Korfifhe Schwarzfiefer, italienifhe Schwarsfiefer. Synonymen: Pinus Laricio Poiretiana .Irfoın. Pinus maritima AZ. Pinus Pinaster or. Monoecia (XXI.); Monadelphia (8). — Coniferae /ss.; Abietineae Xzch., Pinus Z. Baum I. Größe. I. Unbauflafie. Botanische Charafteriftit: Nuojpen groß, eiförmig, in einen langen, jchmalen, jpigen Schnabel endigend, von braunen, weiß- (ih befranften Schuppen umgeben und mit Harz liberlaufen, meift quirlitäandig. Nadeln zu zweien aus einer gelblich-granen Scheide, 7—15 cm lang, dünn, Itarr, jtachelipißig, am Nande feinsgefägt, wenig abjtehend, hellgrün. unge Triebe kräftig, (icht-faftanienbraun. Blüten, Früdte, Samen zc.: wie bei der öfterreichifchen Schwarztiefer. Zapfenjhuppen unterfeits bis zur verdieften Spite dunfelsfaftanienbraun. Keimfähig- feit: 70—75°/,. 1 kg enthält 64000—70000 Samenfürner. Die Keimung erfolgt mit 5—8 nach oben gedrehten, ca. 30—35 mm langen, blaugrünen Stotyledonen. Stengelchen häufig rötlich). Mannbarfeit fchon vom 25.—30. Jahr ab. Bemwurzes= (ung ähnlich) wie bei der gemeinen Siefer, jedoch nicht jo Fräftig und tiefgehend. Verbreitungsbezirf: Korjifa, Sizilien, Kalabrien, Spanien, Sriechenland, Süpdrußland, überhaupt Südeuropa. Etwa um 1815 in England eingeführt. Standort: In ihrem Vaterland (Korlika) tritt fie in höheren Hebirgslagen auf; bei uns hingegen findet jie jic) nur in der Ebene, in Hügel- und Bergland angebaut. rn Bezug auf den Boden nicht wählerifc) (bodenvag) ; jedoch iit ihr Lockerer, Frifcher Stalf- oder lehmiger Sandboden mit durchläffigem Untergrund am Liebiten. ym ganzen jehr genigfam. Bodenverbefferungspermögen: Vorzüglich wegen ihres Vtadel- reichtuns, Wuchs: In der jugend lanalam; bleibt auch Später hinter den der einheimischen Nadelholzarten zuriik. Der Wuchs tt Pinus Banksiana Lamb. 315 infolge der regelmäßig ftehenden, aufiteigenden te einem Arme feuchter ähnlid). Alter: Die älteften Stämme in Deutfchland jind z. 5. etwa 60 jährtg. Eichtbedürfnis: Lichtholzart ; erträgt etwas weniger Schatten als die öfterreihiihe Schwarzfiefer. Verhalten gegen Witterungseinflüfje: Gegen Spät- und Jrüb- fröfte unempfindlich (mwenigitens im nördlichen und weitlichen Deutjchland), aber nicht völlig winterhart; wird nicht jelten von Frofttrodnis heimgefucht. Gegen Dürre in der erjten jugend empfindlich. Widerjteht den Rinden (Seewinden) und Stürmen (nad) Erfahrungen in England) bejjer als die Öjterreichtiche Schwarz- fiefer. Leidet dur Schneebrud und Eisanhang ebenjo jtark. Gefahren durch Tiere: Dem Wildverbiß nur wenig unter- worfen. Snfetten wie bei der öiterreichiihen Schwarzfiefer. Gefahren durch Pilanzen und Stranfheiten: XLeidet weniger durch Schütte als die gemeine Stiefer. Betriebsarten: Wie bei der Öfterreichifchen Shwarzfiefer. Leiitet bei der Aufforjtung magerer, jteiler Sommerhänge gute Dienite. Anatomijche Merkmale, tehnijhe Eigenjhaften und Gebrand)s- wert des Holzes: Wie bei der öfterreichiichen Schwarzfiefer. 8. Pinus Banksiana Lamb. Banf’s Kiefer, Straudhfiefer. !) Synonymen: P. hudsonica Poir. P. rupestris Mehx. Monoeeia (XXL); Monadelphia (8). — Coniferae MSS2; Abietineae Kich.; Pinus /. Baum I. Größe. IL Anbauflafie. Botanische Charakteriftif: Xnojpen eirundslänglich, hellgelb, glänzend, von Harz überflofjen. Nadeln zu zweien aus einer jehr Eurzen Scheide, jehr dichtftehend, 4—6 cm lang, iteif, ab= jtehend, etwas jichelfürmig aufwärts gebogen, hellgrün, unten fonver, am Rande rau, jtumpf itachelfpigig. Blüten wie bei der gemeinen Kiefer (9). Zapfen zu 1—3 (meijt 2), beifjanmen, gegen den Zweig hin gebogen, eirund-walzenförnig, etwas ge= 1) Die Einführung diejer Holzart in den deutichen Wald tft ein Ver- dienit des Wrofeffors Dr. Mayr. 216 II. Ubjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. frimmt, 4—5 cm lang, 2—3 cm breit, gelbbraun; fie öffnen fi erjt jpät und bleiben lang am Baume hängen. Muf den jungen Sapfen fleine Dornen, die aber bald verfhwinden. Zap- fenjhuppen falt rhombijch, glänzend, leicht pyramidenfürmig. Querleijte in der Mitte wenig herportretend; Nabel £lein. Samen jehr E£lein, an der Spibe tief abgejtußt, jchmwärzlich, geflügelt. Keimfähigfeit: bis 60 °/,. Mannbarfeit jehr frühzeitig. Man bat jchon im 6 jährigen und im Yjährigen Alter Zapfen mit feimfühigen Samen erhalten. Rinde dunkelgrau. Verbreitungsbezirf: m fälteren üjtlichen Vordamerifa bis zum 68° n. Br., in Stanada auf YFelfen an der Hudfons-Bay, in Neu-Schottland, häufig in Nord Michigan und Wisconjin. Cchon vor 1785 in Europa eingeführt. Standort: Sie gedeiht noch auf den ärmften Sandböden, jelbjt auf Flugjand und auch in feuchten, Jumpfigen Lagen., ilt daher Aufßerft anjpruchslos. Bodenverbefjerungsvermögen: Wie bei Der gemeinen Stiefer. Wuchs: Schon vom 1. Lebensjahr an rajcher alS bei der gemeinen Sliefer. Vom 3. Jahr ab macht jie jährlic) 2, unter Umständen 3 Quirle. Kulturen auf Siefernboden II. und IV. Stlafje erreichen Mittelhöhen von 1,5 m bis zum 5. Jahr, von > m bis zum 10. Jahr. Site wird aber im Durdfcehnitt bloß 10-15 m, jelbjt auf den beiten Böden höcitens 20 m bod). Wuchs fpitstegelförmig; Afte aufrecht, aber unregelmäßig aus- gebreitet und übergebogen. Lichtbenürfnis: Etwas geringer als bei der gemeinen Sliefer. Verhalten gegen Witterungseinflüfle: Gegen Froft, Dürre und Schütte unempfindlich. Gefahren durh Tiere: Wird vom Wild häufig verbiljen und gefegt. Betriebsarten: Hochwald ; unübertroffen als Borbaubolzart, insbejondere bei Aufforjtung geringer Sandböden, von Ylugjand- Itreefen und jonjtigen DOdländereien. Füllholz für Kulturen der gemeinen Stiefer auf Gexröllböden und Schutthalden. Tehnische Eigenjchaften des Holzes: Splint hellgelb; Kern braun. Sehr leicht, weich, leichtipaltig, ziemlich biegjam, dauer- haft. Spezififches Lufttrodengewicht 0,48. Das Holz Iteht dem einheimischen Stiefernholz an Güte nad). Sebrandhswert: Wie bei der gemeinen Siefer. Larix leptolepis Murr. 317 9. Larix leptolepis Murr. Japanifche oder dünnfchuppige Lärche („Fusi-matsu“). Synonymen: L. japonica Carr. L. Sieboldi Zee. Pinus leptolepis Zradl. Monoecia (XXI.) ; Monadelphia (8). — Coniferae Juss. ; Abietineae XKich.; Larix Z. Baum I. Größe. I. Anbauflafje'). Botanifhe Charakteriftit: Sinofpen Klein, fnopfförmig, fahl, glänzend dunkelbraun. Nadeln 2—3,5 cm lang, Iineal- (anzettlich, weich, jtumpf zugejpigt, am Grunde leicht zurückge- bogen, oben lichtgrün, unten blaugrün; fie ftehen an den ver- längerten jungen Irieben einzeln, an den älteren Trieben bitfchel- fürmig (mie bei der einheimischen Lärche), färben ic) im Herbjt intenfiv goldgelb und fallen alljährlich ab. Junge Triebe rot- braun, glänzend, mit jcharffantigem, herablaufendem Blattkiffen. Weiblide Blüten gelbgrün, mit purpurrot gerandeten Schuppen. Zapfen eifürmig, falt fugelig, 2,5—3 em lang, au den Enden jtumpf, im jugendlichen Zuftand gelbgrün, im reifen rötlich-braun. Zapfenjhuppen zahlreich, oval freisrumd, (oder-dachziegelig, lederartig, an der Spite ausgerandet und zu= rücgejchlagen, auf dem Nücden leicht gejtreift, graubraun, furz behaart. Brafteen lanzettförmig, zugefpitt, ganzrandig, braum- tot, faum halb jo lang als die Schuppen. Samen ftumpf 3 fantiqg, 3—4 mm lang, 2 mm breit, hellbraum, geflügelt. Flügel halbeirund, glänzend dunkelbraun, mit dem Korn verwachien, jo lang wie die Schuppen und mit diefen an der Spiße zuric- gejhlagen. Reife: Dftober, November. Abfall: vom April ab. Keimfähigfeit: 30—40°/,. Samenförnerzahl auf 1 kg 224 000— 300000 (Kornjamen). 1. Keimfähigfeit: Nach Hjährigen Keimverjuchen im biefigen Forit=- injtitut ergaben ich je nach Jahren in auffteigender Folge nach- itehende Keimprozente: 21 (27), 23, 24, 34 (47), 40 und 47, mithin im Nittel 33, . Gewichte: 11 Kornjamen wiegt nach hiefigen Verjuchen 320 bzw. 340 g; mithin wiegt 1 hl 32 bzw. 34 kg. — 240000 Samenkörner wiegen 1 kg. 3. Körnerzahlen: 11 enthält nach diesjeitigen Unterfuchungen 71680 bis 96000 Kornjamen ; mithin füllen xıumd 7200 000--9600000 1 hl. ') Nach Anficht des Verfaffers. m 318 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Mannbarfeit von 30. Jahr ab; trägt fait alljährlich Samen. Ninde fon an jungen Stänmmchen vötlih. Pfahl- wurzel mit vielen weit jtreichenden Seitenwurzeln. a Im mittleren Japan (nördlic) von Tofio) vom unteren Teil der Berge bis zur Baumgrenze häufig ; Iteigt aber im Vtorden bis zur Ebene herab. Höhengürtel: 1500-2600 m. Wird in Deutjchland jeit etwa 1890 in größerem Umfang angebaut. Standort: Sie beansprucht kräftigen, warmen, frifhen Xehm- oder fandigen Yehmboden; auf Sandboden gedeiht Jie nicht Jonder- (ich. HHr Waflerbedürfnis tft größer als das der gemeinen Lärche. Zur Anzucht in höherem Gebirge bei uns nicht geeignet, wohl aber zumn Anbau im Mittelgebirge, Hügel- und Tiefland. Gie beansprucht warme Lagen bzw. Süd- und Wejthange. Bodenverbefjernngsvermögen: in der ugend bedeutend, von der Lichtung ab zunehmend geringer. Wuchs: In der Jugend rafcher als bei der europätjchen Lärche; läßt aber im zweiten Jahrzehnt etwas nad. Strone breit, fegelfürmig. Sie erwächit etwas fperrig und hat weniger Neigung zur Krummmfchäftigfeit als unfere Xärche. Bei uns er veicht Tie Mittelhöhen von 1 m bis zum 5. „jahr, 3 m bis zum 10. Sahr, 6 m bis zum 15. Jahr. Als Oberhöhe im 15. Jahr jind 10 m anzunehmen. S ihrer Heimat entwicelt jie Jich zu einem Baum von 30 biS 35 m Höhe. Im Park der Forftlehranftalt zu Münden befindet fich eine japanijche Lärche von 16 m Höhe und 38 em Durchmeiler in Br. Lichtbedürfnis: Entjchiedene Lichtholzart. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Gegen FJroft und Dürre faft unempfindlich, auch vollkommen winterhart. Die Spätfröfte schaden ihr deshalb wenig, weil fie etwas fjpäter austreibt als unfere Yärche; nur Die grühfröfte werden ihr auf jchiweren Böden (wegen Nichtverholzung der jungen Triebe) leicht gefährlid. Hat infolge ihrer jchwanfen Triebe vom Winde zu leiden. Gefahren durd) Tiere: Leidet Dur) Not-, Nehwild, Hafen und Mäufe faft oc) mehr als unfere Lärche, heilt aber De- ihädiqungen (ac) dircch nfetten) infolge ihres Reproduktions- vermögens leicht aus. Hauptinfeften: I, Käfer. Großer braumer Nülfelfäfer (Hylobius abietis /.). Larix leptolepis Murr. 319 2. Falter. Lärchenrindenwicler (Grapholitha Zebeana X/22.). Lärchenmotte (Coleophora laricella /72.). 3. Uderflügler. Kleine Yärchenblattweipe (Nematus larieis Hrte.). 4. Halbflügler. Yärchenrindenlaus (Chermes laricis //rZe.). Bon der Yärchenmotte, dem Hauptfeind der Lärche, hat Sie aber viel weniger zu leiden als umfere Lärche, vielleicht wegen de8 Wachsüberzugs oder der dDerberen Epidermis der Vtadeln (2). Gefahren durd Pflanzen nad Krankheiten: SDauptpilze: Hallimafıch (Agaricus melleus Pal), erzeugt das Harsziticken. Lärchenrindenpilz3 (Peziza Willkomii AR. //rte.), verurjacht den Lärchenktrebs, jedoch feltener als bei unferer Lärche. Lärchenjchlittepil3 (Sphaerella larieina . s?.), verurjacht Grfranfen und Mbjterben der Nadeln. Betriebsarten: Hohwald; bejier eingejprengt als in reinen Deitänden. Schöner PBarfbaum wegen feiner blaugrinen Be- nadlung (im Sommer) und feiner goldähnlichen Färbung der Nadeln (im Herbit). Anatomifche Merkmale des Holzes: Wie bei unferer Lärche. Tehnifhe Gigenjchaften des Holzes: Splint gelblih; Kern rotbraun. Sehr leicht, weich, leichtipaltig, Tehr dauerhaft, brenn- kräftig. Spezififches Lufttrocdengewicht 0,47. m ganzen bejißt das an Terpentin reiche Holz ähnliche Eigenjchaften wie das ein- heimiche Lärchenholz. Gebrauchswert: Vortrefflicyes Bau- und Tiichlerholz. 3ufaß. Der Anbau der in Rußland einheimischen Jibirifchen Lärche (Larix sibirica Zeded.) ift neuerdings namentlich) von Mayr empfohlen worden. Sie unterscheidet jih) von unferer KYärche durch Schwarze Balis der Suofpen, längere Nadeln, hellgelbe, junge Zweige, etwas fleinere Zapfen und größere, Iocdere, am Nande wellig nach innen gefrimmte, auf dem Niücden filgige Zapfenfchuppen. Auch jtreben ihre fräftigen Slfte mehr nuc) oben. Sie ift namentlic) in Sibirien auf dem Mltaigebirge in 8S00— 1800 m Meereshöhe zu Haufe, fommt aber aud) im Stamı- tichatfa vor. Als beiondere Borzüge werden ihr nadgerühmt: größere Anfpruchslofigfeit an die Bodengüte, Geradjchaftigfeit, geringeres 320 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. Vichtbedürfnis, weshalb jie gegen jeitlihe Bedrängung weniger empfindlich ift als die einheimijche Lärche, rajcheres Wachstum vom fünften Jahr ab und größere Widerjtandsfähigfeit gegen Schneedrud. 10. Chamaecyparis Lawsoniana Par!. Sawfjon’s KebensbauniCyprejfie. Synonymen: Chamaecyparis Boursieri Carr. Cupressus Lawsoniana Jaurr. Monoecia (XXI); Monadelphia (8). — Coniferae Jass.; Cupressineae Kich.; Chamaecyparis Sach. Baum IN. Größe (in Deutfchland). IL. Anbauflafje. Botanische Charafteriftif: Ainojpen jehr £lein, rundlid)ei= fürmig, braun, mit weißgeränderten Schlippchen. Blätter 4 reihig, Dicht dDachziegelig über einander liegend, furz, länglic), Icharf zuge- jpißt, oberjeits glänzend dunfelgrün, unterjeitS hellgrün, meiß- gerändert. Seiten» und Niüdenblätter mit ovaler Dldrüfe. Männlihe Blüten endftändige, Eleine, walzenfürmige, rotbraune Käschen aus fehildförmigen Dedblättchen bejtehend, Die unter- jeits am NRande die 1 fücherigen Staubbeutel tragen. Wei b- (iche Blüten zapfenartig, aufrecht, blaugrün, mit jchildfürmigen Fruchtblättern, weldhe die aufrechten (2—12) Samenfnojpen tragen (Mai). Zapfen einzeln jtehend, furz geitielt, erbjengroß, bläulihebraun. Zapfenfhuppen meijt 6, unregelmäßig 4 oder 5 feitig, in der Mitte mit breiter, jtumpfer Spite, weißlid) bereif. Samen meijt je 3 unter je einer Fruchtfchuppe, 3 bis 4 mm lang, flach, eifürmig, oben zugejpitt, glänzend, gleich- farbig lederbraun, geflügelt, beiderjeits mit einigen großen, längs (ihen Harzbeulen verjehen. Die beiden jeitlichen Flügel jind wenig iiber 1 mm breit, gleichfarbig braun und verlaufen nur an den Yängsjeiten des Samens, jodaß dejlen Spite und Bajıs frei bleiben. Neife: September, Oftober. Abfall: alsbald nac) der Reife; Die entleerten Zäpfchen bleiben aber nod) bis zum näcjiten Frühjahr am Baum. 1 kg enthält ca. 345000 Samenförner. Neimfäbigfeit: 40 bis 50°/,'). Die Keimung erfolgt nah) 3—4 Wochen mit 2 Notyledonen; dieje jind 5 bis ') Imer Keimproben im biefigen Forfstinititut ergaben nur 4% (1904) und 100/, (1903) Kemmfähigfeit. Chamaecyparis Lawsoniana Parl. 391 9 mm lang, vorn gerundet, oben matt blaugrün und unten glänzend grasgrün. m erjten Jahr entitehen einander gegen über nur einfache, furz zugefpißte, oben bläulich-grüne, unten mattgrüne Nädelhen; erit 2 mit den Kotyledonen alternierend, dann je 4 in Quirlen jtehend. Mannbarfeit Shon vom 10.—15. Jahr ab. Samen= jahre fat alljährlid) und reichlich. Ninde lange glatt, glänzend braumtot; |päter in eine tief längstifjige, faferige, dunflere Ningel- borfe jichb umbildend. Bemwurzelung aus wenigen Itarfen Herzwurzeln mit vielen, jehr feinen Faferwurzeln beftehend. VBerbreitungsbezirf: Weitliches Iiordamerifa, namentlich Nord- falifornien, Oregon 2c., zwijchen dem 40. und 42. n. Br. ; fteigt in den Tälern des Küftengebirges bis zu 500 m Mteereshöhe. 1854 (oder 1856) durh William Murray in Europa eingeführt. Standort: Ebenen, Hügelland und Gebirge; gedeiht in Nord- deutichland jehr gut. Liebt milden, frifchen, Humojen, lehmigen Sand= oder fandigen Kehmboden, nimmt aber auc) mit geringerem Boden (Siefernboden IM. Klalje) vorlied. Kalfgehalt fcheint ihr be- jonders zugufagen. Meidet aber Dürre, jonnige, jowie zugige Lagen. m ganzen ziemlich anfpruchsvoll. Wuchs: nn den beiden erjten Lebensjahren jehr gering; vom 3. bis 4. Jahr ab etwas lebhafter. Bis zum 10. Jahr ift der Habitus mehr bujhfürmig; dann aber tritt ein einheitlicher Schaft mit Ioderen, dünnen, jehr gleichmäßig umd ziemlich Jchräg ge= jtellten Seitenajten hervor. Die bei uns auf friihem Lehmboden gemachten Anpflanzungen erreichen folgende Mittelhöhen: 2,5 m in 10 Sahren, 5m in 15 Jahren, 7” m in 18 Jahren. Sn ihrer Heimat erwädjlt jie zu einem Baum I. Größe (bis 50 m Höhe). Wuchs ungemein zierlich. Gipfeltrieb Itets überhängend. Alter: Die ältejten in Deutfhland vorfommenden Stämme find 3. 9. etwa 50 jährig. Lichtbedürfnis: Schattenholzart; fann namentlich) in den eriten Jahren ziemlich viel Schatten vertragen. Halbichatten liebt fie auc) jpäterhin, und Seitenfchatten tft ihr ftets zuträglic. Verhalten gegen Witterungseinflüfle: Vom 5. Yebensjahr ab völlig winterhart; gegen Spätfroft nur in den erjten 4 Nahren empfindlich. Leidet durch Dürre und falte, austrocnende Winde in pretlagen; wird durch ftarfe Schneefälle leicht umgedrüct. Gefahren durd) Tiere: Wird mitunter vom Nehmwild verbiifen und vom Nehboc gefegt, aber doch weniger als die anderen Heh, Holzarten. 3. Aufl. 2 322 II. Abjehnitt. Die Hoßarten im bejonderen. fremden Nadelbölzer. Auh Mäufe fchaden durch Abfchneiden junger Pflänzchen und Benagen der Ninde. Hauptfeind unter den Sufekten ijt der große braune Riüjelfäfer (Hylobius abietis Z.). lteres, bereits trodnes Holz wird wegen jeines aromatischen Geruhhs von Snfekten nicht mehr angegriffen. Gefahren durh Pflanzen und Krankheiten: Als Krankheit tritt mitunter Notfäule auf. Hauptpilze: Hallimajch (Agaricus melleus Fall), verurfaht das Harz- Itiefen. Pestalozzia funerea Desn., bewirkt das Abjterben junger Triebe. Verträgt das Befchneiden und ten wegen ihres ziemlich) bedeutenden Neproduftionsvermögens gut. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb ; eignet ic) namentlich zum Anbau auf £leinen (etwa 10 a großen) Löcherfablichlägen in Fichten und Kiefernbaumbölgern, jowie zur gruppenweifen Ein= mijhung in den Buchenhochwald. Auch zum Unterbau unter Eichen und Stiefern — an Stelle der Notbuche — verwendbar. Schöner PBarfbaum; beliebter Trauerbaum auf Friedhöfen. Auc) zum Anbau lebender Heden und zu fonjtigen Einfafjungen tauglic). Anatomijche Merfmale des Holzes: Das Holz bejitt Tra= heiden und PBarenchym; leßteres in der Vähe der Ninggrenze häufiger, oft jehr reichlich auftretend. „yahrringgrenzen fein- und grobwellig, durc) das häufige Borfommen von mit gelbbraunen Iropfen erfüllten WBarenchymzellen dunkler. Mearkitrahlen im Splint etwas diumfler gefärbt als das Zwilchenparenchym. Tehnifche Gigenfchaften des Holzes: Feinfajertg, jeidenartig glänzend. Splint jchmal, gelblich-weiß bis gelb; Stern rötlich- braun, infolge jeines Olgehalts von intenjivem, füßlichen, ange: nehmem Geruch. Sehr leicht, weich, leichtipaltig, wenig biegjan, ihmwad) elaftifch, aber fehr dauerhaft, auch im Boden. Spegiftiches Lufttrocdengewicht 0,42—0,47 (im Mittel 0,46). Labt jich Leicht bearbeiten und nimmt die Politur gut an. Sternbaum. Nah) Sargent die wertvollite Cyprejjenart. Sebraudswert: nm ihrer Heimat findet das Holz Ber wendung zum Hoc und Grdbau, zum inneren Ausbau Der Häufer (Fußböden, Türen), zum Bau von Segeljchiffen und Kahnen. Liefert auch Yaunpfoiten. Thuja gigantea Nuft. 323 11. Thuja gigantea Nutt. Riefen-Zebensbaun, Riefen-Teder. Synonymen: Thuja Douglasi N\f-. Thuja Lobbi 07%. Thuja Menziesi Dozxgl Thuja plicata Z/@>»n2. Monoecia (XXL); Monadelphia (8). — Coniferae Juss.; Cupressineae Kich.,; Thuja Zournef. Baum II. Größe. I. Anbauflajie. Botanische Charafteriftif: Rnojpen jo breit wie die Triebe, verfehrt-eiförmig, an den Endtrieben 4fantig, meist zu zweien jtehend; an den Seitentrieben flah zujanımengedrücdt, Fahl. Blätter freuziweile gegenjtändig, Areihig, locer dachztegelig, etwas länglid, zum größten Teil angewachjen, jcharf oder (bei älteren Eremplaren) jtumpf zugelpißt, oben und unten angedrücdt, oberfeits dunkelgrün, unterjeits hellgrün und zierlich bereift, auf dem Nücden mit einer länglichen Oldrüfe. Nandblätter fait gleich lang, beider- jeits überflappend, nahezu Sedig. unge Triebe flad, ans fangs grün, jpäter grünbraun, mattglängend, beim Yerreiben aro- matifh riehend. SHaupttrieb überhängend Blüten denen der ‚Eypreife ähnlich, aber die weiblichen nur mit 2 Samenfnofpen unter jedem Fructblatt. Zäpfchen einzeln ftehend, aufrecht, 7 bis 12 mm lang, jhmal, eifürmig, hellbraun, mit 4—5 Schuppen- paaren, von denen aber nur 2— 3 jamentragend find. Zäpfchen- Ihuppen gegenjtändig, dünn, die oberen an den Nändern zus jammıengepreßt, die unteren runder, größer und überflappend, alle jtachelig zugejpigt. Samen zu ziveien (mitunter nur einer) unter jeder Schuppe, ca.5 mm lang, jchmal, flach, glänzend gelb- braum, mit anliegenden Harzbeulen verjehen, an der Spiße aus- gerandet, beiderjeits geflügelt. Flügel 6 mm lang, elliptifch, bellgelb. 1 kg enthält 600000— 740 000 Ktörmer. Neimfäbig- feit: 40—50°/, (2). Der Same fliegt vom Oftober ab aus den Zäpfchen und feimt mit 2 ca. 6 mm langen, zugeipißten, beider- jeits grünen Ktotyledonen. uf ein Paar Primärblättchen folgen horizontal abitehende, 4zählige Quirle. m zweiten jahr ent- wiceln jich bereits Seitenzweige. Samenjahre häufig und reichlich. Rinde dünn, glatt, grausbraun, mit jeichten Yängstilfen; nur 2|* 394 II. Abichnitt. Die Holzarten im bejonderen. die ältejten Schichten Löfen jich lamellenartig ab, wie beim Wad)- holder. Starfe Herzmwurzeln mit langen Seitenwurzeln. Mannbarfeit fhon vom 15.—20. Jahr ab. Verbreitungsbezirt: Weftliches Nordamerifa bis nad) Kali= fornten; zwilhen dem 45. und 55.° n. Br. 1853 (oder 1854) von Zobb in Europa eingeführt. Sn Tegernfee (Bayern) bis 700 m Meereshöhe angebaut. Standort: Gedeiht am beiten auf frifchem bis feuchten, tiefgründigem, lehmigem Sandboden. Stellt au mineralifche Bodenfraft nur mäßige Anfprüche, metdet aber ftrengen, nafjen, un= durchläfligen Grund und ebenfo trodfnen Boden. Sn feuchten Tälern und der Nähe von Gemwällern ijt feine Entwidlung am üppigiten. Wuchs: Jır der erjten Jugend fehr langfam; aber vom 7.—8. jahr ab Lebhafter. Er erreicht Mittelhöhen von 2,5 m bis zum 10. Nahr, 4,5 m bis zum 15. Jahr, 7 m bis zum 20. Jahr. zn feiner Heimat erwächit er zu einem Baumı I. Größe (40—50 m hoch) ımd erreicht falt 2 m Durchmejfer in 4 m Meh- höhe. Wuchsform pyramidal. Schaftbafis jehr breit; Schaft fegel- fürmig abholzig, nicht felten fpiralig, Ipärlich beaftet. Afte zerjtreut und ausgebreitet, jodaß im Alter eine fchirmfürmige Sirone entfteht. Alter: Erreicht in feiner Heimat ein Alter von 300 Jahren. Lichtbedürfnis: Schattenholzart; verträgt in der Yugend. Ihwade Befhirmung und verlangt mindeitens Seitenfchuß. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Leidet in den eriten Lebensjahren durch Spätfröfte und Auffrieren, ift aber winter- hart. Yın Frühjahr vertrocnen häufig viele Jweigfpigen. Gegen Dürre empfindlich. Berträgt die häufigen Wechfel unferes Klimas nicht aut. Gefahren durd Tiere: Wird vom Notwild, Nehwild und von Hajen verbillen; jedoch) wegen des eigentümlichen Geruchs und Gejchmads der Blätter nur in geringem Grade. An einzel= tändigen Exemplaren fegt der Nehbod. Die zarte, weiche Rinde wird von Mäufen benagt. Gefahren durd Pflanzen: Gegen Graswuchs empfindlich. Pestalozzia funerea Desvn., bewirkt das Mbjterben jınger Triebe '). Nicht felten gehen infolge diefes Pilzes ganze Kulturen ein, namentlich auf ımgeeigneten, zu trochnen Standorten. ') Böhm, B.: Ueber das Mbfterben von Thuja Menziesii Doug!. und Psendotsuga Douglasii Carr. (Zeitichrift fir Forte ud Jagdıwejen, 1894, ©, 63). Juniperus virginiana L. 325 sn Amerika wird die Thuja aud) von 2 Arten der Pesta- lozzia heingejucht (Sargent). Betriebsarten: Hochiwaldbetrieb; zur gruppen- und horit- weifen Cinmijchung unter pajjende einheimifche Holzarten im Hohmwald geeignet. HZmwilchen Kiefernanflug und Wachholder- büjfchen gedeiht Ddiefe Holzart vortrefflihd. Da fi der Baum jchwer von feinen langlebigen, harten Seitenäften reinigt, fo ift geringer Pflanzenabjtand beim Anbau erforderlich. Cignet jic zum Unterbau in Xichtholzbejtänden. Stattlicher PBarkbaum. Anatomifhe Merkmale des Holzes: Das Holz bejitt Tracheiden und Parenhym. Jahrringgrenzen fein- und grob- wellig. Markitrahlen jehr fein, aber deutlicher wie beim Wachholder. Tehnijhe Gigenjhaften des Holzes: GSrobfaferig, wenig glänzend. Splint gelblihweiß ; Kern mißfarbig graubraun, nad) Kampfer riechend. Hußerft leicht, weich, leichtipaltig, wenig bieg- jam, wenig feit, jchmwindet gering (3°/,), Tehr dauerhaft (befonders bei Erd- umd Wafjerbau). Spezifiiches Lufttrocengewicht 0,38. Laßt jich leicht bearbeiten. Sernbaum. Gebraudswert: m feiner Heimat wird das Holz zum inneren Ausbau der Häufer (Fenfter, Türen 2c.), zun Brücden- bau und Schiffsbau (Kanoes) verwendet. Es dient aud) zur Anfertigung von Eifenbahnichiwellen und Zaunpfoften. Ferner wird eS verarbeitet vom Tijchler (Möbel), Böttcher (Fäffer) und Schniger (Schindeln). Die Rinde findet zum Deden der Häufer und zur Fabri- fation von Segeln, Tauen 2. Verwendung. I2. Juniperus virginiana L. Dirginifcher Wacholder, virginifcher Sadebaum, rote Ceder!). Synonymen: Juniperus arborescens Mrch. Juniperus caroliniana /. X. Juniperus foetida virginiana Sach. Dioecia (XXIL); Monadelphia (13). — Coniferae Juss.; Cupressineae XicAh., Juniperus Z. Baum II. Größe. I. Anbauflajje. Botanifhe Charakteriftif: Rnofpen jehr Elein, eifürmig, 4) Schwan» pach, Dr.: Juniperus virginiana (Zeitichrift für Korit- und SJagdmwejen, 1902, ©. 234), 326 II. Abjchnitt. Die Holzarten im bejonderen. gelb-braun, fahl. Nadeln meilt gegenftändig, an den älteren Zweigen +reihig, an den jüngeren Trieben Sreihig und abitehend, jhuppenförmig, halb jo lang wie bei dem gemeinen Wacholder, dachziegelig, Locder, anliegend, länglich-vval, jehr jcharf sugejpißt, itechend, blaß=- oder dunfelgrüin, ‚auf der Nücjeite mit einer läng= lichen, ovalen Oldrüfe. Junge Triebe 4fantig, cypreijenähnlid). Weibliche Blüten E£lein, furz geitielt, aufrecht (April). Früchte £leine, £ugeligseifürmige, 6—8 mm lange, rote, bläulich- weiß De= reifte Beerenzapfen, welche 1—4 jtummpfsedige, bartjchalige, glänzende Samen enthalten. Reife: DOftober. Samenfürnerzahl in 1 kg: 24000— 28000. Die Keimung erfolgt im zweiten ‚Früh jahr. Die 2 Kotyledonen jind ca. 15 mm lang, jehr zart, vorm abgerundet, oberjeitS mattgrün, unterjeits glänzend grün. Dann folgen 2 10—12 mm lange, jcharf zugejpißte, jteife, ganzrandige PBrimärnadeln von mattgrüner jarbe, unten mit deutlichen Mittelmerv und 2 weißen Streifen. Später erjcheinen 4 quirl- jtändige Nadeln. Mannbarfeit fchon vom 15.—20. Jahr ab. Samenjahre fait alljährlih und ziemlich reichlih. Ninde dimn, brauntot, anfangs glatt; jpäter in fchmalen Streifen (faferig) aufreigend und jich ablöfend. Bemwurzelung von mäßiger Tiefe. VBerbreitungsbezirf: Nordamerifa; vom Golf von Merifo bis zum 50.’ n. Br. heimifc), namentlicy auf der Gedarsiniel im Chauplain-See und in Maine, von wo er jih zum Kap Florida ausdehnt. Eingeführt in Europa 1664. Standort: Ebenen und Hügelland. Bevorzugt frijchen, bus mofjen Lehmboden oder lehmigen Sandboden, gedeiht aber auch) auf Böden, denen diefe Eigenschaften abgehen. in Virginien fommt er häufig auf trocnen, fiefigen Nüden oder Stalfitein- hügeln vor. Beanfprucht warmes Klima, paßt daher mehr für jüdliche Kinder und Gegenden (Dfterreich, Siddeutfchland 2c.). Wuchs: Sehr langfam; wird mit 20 Jahren erit 3—4 m hoc) und erreicht bei uns im ganzen höchitens 12—15 m Total- höhe. in feiner Heimat wird er aber 24—30 m hoc) und bis 1,5 m ftarf, erwächjlt alfo zu einem Baum I. Größe Schaft tief herab und in der ugend rundum gleichmäßig beajtet. Strone anfangs pyramidenfürmig, päter breit fegelfürmig. Sy freien Stande bedeckt ji der Stamm von unten herauf mit Dicht bei- fammenftehenden, fehr gleihmäßig verteilten ten. Juniperus virginiana Z. 327 In den alten Herrenfigen Weftfalens und Dammovers finden Sich mehrfach Stämme von 10-15 m Höhe und 30—40 em Durchmeffer in Br. Im Fürftlich Lrechtenftein’schen Pavillon der Weltausftellung zu Wien (1890) befand fich u.a. eine Scheibe von 27 cm Stärfe aus dem Schloßgarten zu Felsberg, welche 402 Nahrringe erkennen ließ. In der Ausjtellung der Faber’jchen Fabrik (Niienberg) befand fih ein ca.35 em jtarfer AUbjchnitt eines aus Braunjchweig ftammenden Eremplars. Im Wörliger Park bei Dejiau ftehen 120 jährige Stämme von 20—25 m Höhe bei 50 cm Stammdurchmeifer. Alter: Wird in jeiner Heimat über 400 Fahre alt. Lichtbedürfnis: Halbjchattenftraud) bzw. Halbjchattenbaum ; gedeiht aber auch ganz im Freien. Verhalten gegen Witterungseinflüffe: Yeidet wenig durc) Spätfroit; it auch falt völlig winterhart, indem nur bei jehr niedriger Temperatur ein Mbjterben der Spiten und jungen Pflanzen eintritt. Die jtarf violette bis votbraune Färbung, welche die Nadeln im Winter annehmen, tt fein Sranfheits- fymptom, jondern eine normale Erfcheinung. Gefahren dur Tiere: Dem Wildverbiß durch Nehe, Hafen ausgejeßt. Wird von Snfeften faum befallen. Gefahren durd Pflanzen und Krankheiten: Gegen Grasmwuchs empfindlid. Wird im höheren Ylter leicht fernfaul. Betriebsarten: Hochwaldbetrieb Durch natürliche Verjüngung; eignet ji) auch zum reinen Anbau auf fleinen Stahlflächen oder unter lihtem Ktiefernfchten. Malertjcher Zierbaum für Barkanlagen. Iranerbaum auf Friedhöfen. Auch ein paflendes Hedenholz. Umtriebszeiten: Zur yabrifation von Bleifederhüllen genügt Ihon ein Umtrieb von 45—50 Fahren. Anatomifche Merfmale des Holzes: Das Holz beiteht aus Iradeiden und Strangparenhym. ahrringe grobwellig und Durch eine feine, dDunflere Sommerholzzone markiert. Marfitrahlen zahlreich, jehr fein, etwas mellig verlaufend. Sommer: umd Srühjahrsholz faum von einander zu unterjcheiden. Harzporen fehlend oder fehr jelten. Tehnische Gigenfchaften des Holzes: Ziemlich fein. Splint breit, Ihmusig gelb ; Kern jchön rojen= bis braunvot, gemwällert, von charakteriftiihen Geruch (nach Kampfer). Yeicht, weich, leicht- jpaltig, außerordentlich biegfam (8,22 °/,), jehr Shwad elaftifch (423), ziemlich fFeit, jchwindet gering (2,5 %/,), Tehr dauerhaft, namentlich im Boden. Spezififches Yufttrodengewicht 0,53 bis 28 II. Abichnitt. Die Holzarten int bejonderen. (6) 0,54. Kernbaum. Das Holz läßt Jich leicht bearbeiten und er- reicht bet uns Diefelbe Güte wie in feinem Vaterland. Das in Norddeutichland erwadjfene Holz joll jogar den befonderen VBor- zug vor dem aus Florida bezogenen haben, daß es weniger ätheriiche Dle enthält, deren teilweife Bejeitigung eine mühevolle Arbeit it. Gebrauchswert: Liefert vorzügliche Dleijtifthüllen, Yederhalter und Zigarrenfiltchen. Gutes Drechslerholz; (Pfeifenrohre, HSanımer= jtiele in Wiantnos 2c.).. Cignet ji) auch zu feinen Tifchler- arbeiten (Möbel, Parkettböden, Wandtäfelungen, Auslegen £leiner Käften). Aus ihm angefertigte Sleiderjchränfe und Stoffer halten dDurd) ihren intenjiven Geruch die Motten fern. Sm feiner Heimat verarbeitet man das Holz auch gern zu Sciffsplanfen, weil es von nfekten nicht angebohrt wird. Auf der Faber’schen Befigung zu Stein, 6 km mweitlich von Nürns berg, befindet fich eine ca.5 ha große Anlage von Juniperus virginiana, die 1876—1881 von dem Bleiftiftfabrifanten Freiheren Lothar von Faber auf früherem Mckerland angelegt worden ift. Der Boden it ein ziemlich troctner Sandboden, Itellenweile mit Kiesunterlage; einzelne Partien jind lehmreicher, daher frischer. Die Lage it eben. Die Kultur wurde mit 4jährigen Ballenpflanzen in 1,2 m Entfernung ausgeführt. Der jet etwa 28—33 jährige Bestand hat fich längit geichloffen und zeigt auf den frijcheren Stellen freudigen Wuchs). In den Vereinigten Staaten werden zur Fabrifation von Bletjtift- hüllen jährlich etwa 125000 Juniperus-Bäaume gebraucht. ı) Schwappach, Dr.: Unbauverjuch mit Juniperus virginiana (Zeit- Ichrift für Forit- und Jagdwejen, 1889, ©. 640). Alphabetiiches Sachregiifter. Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen. \ 4. Abies Nordmanniana ZA. . . 298 Abies pectinata D. C. . . . 223 Ber campestre L:: . .ı.: . 98 Acer dasycarpum Ehrh. . . . 207 Acer californicum ZTorr.et Gray 207 Meer platanoides L. . . 2. 8 Acer Pseudo-Platanus Z. . . 92 Acer saccharinum Wangh.. . 205 Aeseulus Hippocastanım Z. . 192 Ele... 2.0, 1l Aaoen, gemeimert . . - -..9 Ahorn, Faliforniiher . . . . 207 Ahorn, ipigblättriger. . » .».% Ahorn, jtumpfblättriger. . . 92 se, mmeißer . . se .:92, 207 Mae salihe -. . . » „19,143 Se, umete 2... 143 Alnus glutinosa Gaerfn. . . 106 Alnus incana Willd. . . . . 10 Fimsvmnds DC ..... 18 eerler. 0: . 2. 118 Banane 20. ns 238 Alpenwahhoßer . . . . 297 | Snbantlalen . . . . . 32, 33 Anbauverjuche fremder Dolz- Biete 2.0029,26,120,.28,.29 | Apfelbaum, gememer . . . 136 Arbeitsplan, foritliher . . . 22 | Bere re 130 au, 2 | Dimess fr, -, 154 | Ausländer, foritäitgetifche Be- BeUUNG.. + . er nal YWusländer, et 30,31 Ausländer, Gruppierung 33, 34,35,36 Ausländer, Nomenklatur . . 36 Ausländerei, foritliche Ausländerfrage, Endrejultat . Ausjchlagvermögen ®. Bachweide Bandmeide Banf’s Kiefer Baltard-Ebereiche . Baltard-Mtehlbeerbaum. Baitard-Ntehlbeere Bau des Holzes Baummeide Bäume I. Größe Bäume II. Größe . Bäume III. Größe Bergahorn Bergerle Bergföhre . Bergfiefer . Berglinde. . Bergrüiter Bergulme . Beitandsforn Beitandspflege Beitandsmwirtichaft . Betriebsart Betula alba Z. Betula lenta Z/. Betula nuheneins Eheh : Betula verrucosa Zhrh. . Birke, flaumige . Birke, gemeine Birfe, hainenblättrige Birke, weichhaarige Birnbaum, milder . Bitternuß-Dicory 3950 Blatter ) Blattiorme ar sr 9 Blaufichte . 309 Blutbirfe 115 Blutbuche . 43 Blutulme . 78 Bodenpflege . 2... : 2 Bodenverbeflerungsvermögen 12 Brechmweide 177 Bruchbirfe 120 Bruchweide 177 Buche ; Dias AS en. oki altriger 51 Buchenmajftjahre . 45, 46 Buchenwirtjchaft, Däniiche 52, 53 Butternuß 14 Butternußbaum . 211, »214 €. Carpinus Betulus 2... ... 2 Carya alba Nuft. 216 Carya amara Nuft. 218 Carya poreina Nur. . . . . 220 Carya suleata Nuft. 220 Carya tomentosa Nuft. 220 Castanea vesca Gaertn. 101 Geder, rote 325 Geder, Tibirische . 278 Chamaecyparis Lawsoniana Par 320 CiB (Taxus) . & 289 Corylus Avellana Z. 195 Corylus maxima Mill. 198 Corylus pontica C. Koch. 198 Corylus tubulosa Willa. . 198 D. Dähle 247 Dotterwerde 174 Douglasfichte 300 Douglafie . 300 Douglastanne 300 €. Gbereiche, jüße 122 Cbereiche, wilde 122 Alphabetiiches Sachregtiter. Eberejche, zahıne Ebjichbaum Gdelfaftanie . Gdeltanne . Effe . Eibe . RER: Eibenbaum, gemeiner Eiche, burgundijche Eiche, öfterreichiiche Eichelmaftjahre . A Eichenlichtungsbetrieb . . Eller 106, Elsbeerbaum Elsbeere „I Elje . 106, Elje, gemeine Elzbeerbauın . Elzbeere Erle, gemeine Erle, Elebrige Erle, noxrdiiche ı Eiche, amerifanijche ' Ejche, gemeine Eiche, bobe Eiche, weichhaarige Eipe. $- Facherulme Fagus silvatica Z. saulbaum Saulfirjche selbe Feldahorn Feldrüfter Feldulme Felsaborn Fichte, aftloje ichte, gemeine . sichte, grünzapfige Nichte, votzapfige ichtenftefer tlatterrüiter slatterulme 125 122 100 223 85 288 288 70 70 58 65 110 130 130 110 130 130 130 106 106 110 202 87 87 204 154 85 43 141 141 158 98 ie 17 205 233 232 236 236 267 85 85 Fohre Föhre Forche Forle Formzahl . Forjtunfräuter . Fraxinus americana Z. Fraxinus excelsior Z. Fraxinus pubescens Lam. Frübeiche - Frühlinde . Fuhre Fusi-matsu 6. Geradichaftigkeit Gejelligfeitsgrad Glastanne Glattbuche Goldeiche . Goldweide Gräne Grauerle Sraunuß . Sraupappel . Graumeide Großiträucher Srümerle DB. Haarbirfe . : Hacwaldwirtichaft Hagebuche . Hainbirfe . Hainbuche . Haine Hafenfiefer Hanfmweide . Hängeaspe Hängebirte Hängebuche Hängeeiche Hängeejche Hängefichte Hängehainbuche 247 247 247 247 56 | URESONEER >| 233, 334 Alphabetiiches Sachregiiter. 12 | Bol Hängehajel 195 Hängetanne N HE Hangelilme SEWENL TEE 78 Hajel, gemeine 195 Hajelfichte . 234 Hajelmuß 195- Hajelmußitrauch 195 Hofjellulmer. ser 83 Haubergswirtihaft - - - > 70 Hauptholzarten . » » +. > 6 Deiddeiche . 2, Eee 56- Hicory, echte 216- Hicory, Filzige 220 Hickory, glattblättrige 220- Hickory, großfrüchtige 220 Hickory, weiße 216 Hikorybaun . 216 Hochiträucher TED Hochwaldbetriebe, Hilfsformen 1, 2 Holzapfel Ser 136 Holzarten, abholzige » - - - 9 Holzarten, amerifaniide . - 34 Holzarten, anbamvürdigefremde 32 Holzarten, bedingt herrichende 11 Holzarten, bodenverbejjernde 13, 15 \ Bolzarten,bodenverichlechternde 13,15 \ Holzarten, fremde anbaumirdige 32 \ Holzarten, gemijchtgejellige - 11 Holzarten, Gruppierung . 5, 7, 10 | Holzarten, hnte . » 10 ' Holzarten, herrjchende . . - 6 Holzarten, japanihe . - 34 \ Holzarten, (angjammwüchfige - 15 Holzarten, Sichtverhalten . .« 13 \ Holzarten, rajchwüchlige - - 15 Holzarten, rein=gejellige . - -» ‚al Holzarten, wujftiche . > 35 Holzarten, jommergrüne . - 9 Holzarten, jüdeuropätiche . -» 35 Holzarten, Syitem d. Bearbeitung 37 Hoßarten, unbedingt berrjchende 6, 11 Holzarten, vollholzige - - > 9 Holzarten, weihe - » + > 10 Holzarten, wintergrüne » 9 332 Alphabetijches Sachregiiter. Holzarten, Wuchsverhalten 15, 16 | Lärche, japanijche . 317 Holzarten, Zahl 5 | Lärche, fibirijche 319 Holzarten, zählebige 15 | Lärchenbaum 279 Holzbejchaffenbheit 10 | Larix europaea D. C. 279 Holzbirne . 133 | Larix leptolepis Murr. . 317 Homburg’iche Busbotwiufhat 52 | Larix sibirica Ledeb. . 319 Hornbaum aa |" Bauiichen- i u=8262 Laubhölzer, Charakteriftif N J. Laubhölzer, ausländijche 198 She . 285 | Laubhölzer, einheimische . . 48 Sre . . 85 | Lamjon’s Lebensbaum-Cypreile 320 Juglans einerea B 214 | Leagföhre 262, 267 Juglans nigra Z. 211 -2einbaum. ... . - Juglans regia Z. 186 | Lenne : . .... 2 Junteiche . 56 | Lichthölzer Bo: 14, 15 ‚Juniperus communis = 294 | Lichtmwuchsbetrieb . . . . . BL Juniperus nana MWilld. 297 Lichtivuchsdurchforftung . . 52 ‚Juniperus virginiana Z. . 325 | Lichtwuchsfuliffenbetrieb . . 52 K Lichtiwuchsfuliffendurchforstung 52 ; Linde, großblättrige 148 Kadif 294 | ginde, Eleinblättrige 152 Kaftanie, echte 101 | gorbeerkixiche 209 Kaitanie, eßbare 101 | gorchbaum 979 Kajtante, zahme 101 Kegelfichte . 233 m. Kiefer, gemeine . 247 | Machandelbaum 294 Kiefer, öfterreichiiche . 257 Maie 115 Kiefer, fteifnadlige . 311 | Mandelweide 181 Kiehne . 247 | Maronenbaum . . KNe Kienbaum . 247 | Dtaftbuche . .% „rs Kleinfträucher 7,5 | Maßeller . |! Knachweide 177 °| Maßholder . . "2 So Knieholz 262, 267 | Meblbeerbaum . 128 Korbweide 178 | Meblbeerbaum, sinfelblahe en 132 Korfrüiter 78 | Mehlbeere . 128 Kranamitt. 294 | Meblbirne 128 Kronamett 294 | Menzies’ Fichte . ... 804 Krummbolz 267 | Merkbücher, forftbotaniiche . 4 Krumnbolzfiefer 262 Moortiefer 267 Kugelafazie 143 | Mugbotiefer 267 £. ll. Lambertsnüffe 198 | Nadelbölzer, ausländtiche 298 Lärche, Dünnjchuppige 317 | Nadelbölzer, Charakteriftik . 221 Lärie, gemeine 279 | Nadelbölzer, einheimijche 223 Ylphabetiiches Naturaliiationsbeitrebungen 6, 18 Naturalijationsfrage, gegen- wärtiger Stand . 23 Ratueoentmale .- - ..» » 4 Nebenholgarten . . » -» . 6, 11 Nordmann’s Tanne . 298 Nu, weljche 186 Nußbaum, weißer . 216 nu 0.2) Ve Er 2 ®. Ohre 92 Olmußbaum 214 Drelbeerbaum 132 p. Balmweide 169 Bappel, deutjche Räte) Bappel, gemeine 158, 167 Bappel, gemeine fanadijche 164 Bappel, graue 163 Bappel, italteniiche 167 Bappel, jpäte fanadtiche 164 Rappel, weiße 161 Bechkiefer . SA Bechtanne . 232, 311 Picea alba LA. £ 307 Picea Engelmanni Zngelm. 309 Picea excelsa /A. . 232 Picea pungens Engelm. . 309 Pisea sitchensis Trautv.et Mey. 304 Pielbeerbaum 122 Pinus australis Mehx. 311 Pinus Banksiana Lamb. . 315 Pinus Cembra Z 275 Pinus Laricio austriaca Endl. 257 Pinus Laricio corsicana Hort. 314 Pinus montana Mill. 262 Pinus montana Mughus Scoß. 267 | Pinus montana Punilio Haenke 267 Pinus montana uliginosa Neum. 267 Pinus montana uneinata Ramd. 266 Pinus rigida Mill. . sll Pinus silvestris Z.. 247 | Sachregüter. Pinus Strobus Z. Pirus communis Z. Pirus Malus Z. . Pitch-Pine i Platane, abendlänbiiche $ PBlatane, faljche . Platanus oceidentalis Z. Platanus orientalis Z. Plänterducchforjtung . Populus alba Z. Populus canadensis Mehx. . Populus canescens Sn. . Populus monilifera Air. . Populus nigra Z. Populus pyramidalis Xo2. . Populus serotina 7%. Artg. Populus tremula Z. Prunus avium Z. Prunus Cerasus Z.. Prunus Padus Z. 140, ' Prunus serotina Zhrh. Psendotsuga Douglasi Carr. \ Burpurmeide. Pyramideneiche . Pyramidenfichte Pyramidenpappel . 9. Quereus Cerris Z. . F Quereus pedunculata Ehrh. Quereus rubra Z. Quercus sessiliflora Salisd. Duitiche Duitichenbaum . R. | NRaubbirfe . ' Nauhbuche Riejen=-Ceder . Niejen-Lebensbaum Rindentolen . Robinia Psend-acacia je 5 | Robinte, gemeine Nojenfranzpappel . 395° 268 133 136 311 189 92 189 189 52 161 164 163 164 158- 167 164 154 138 141 141 209 300 182 56 234 167 334 Noßfaftanie, echte . Nopkaitanie, gemeine . Rotbirfe Rotbuche Noteiche Noterle . Notejche Nottanne . Notulme Nuchbirfe . Nubhrbirne Nujche . Rujter NRüfter Nutenfichte NRutentanne =. Sadebaum, virginticher . Cable, gemeine . Sabhlmweide Saliterböden . Salix acutifolia Willd. Salix alba /. : Salix alba vitellina Z. ‚Salix amygdalina /. Salix Caprea Z/.. Salix einerea Z. Salix fragilis 2. Salis purpurea Z. Salix viminalis Z. . Saubeere . Caubirne . Sauerfiriche . Säulenfichte . Cäulentanne . Schäfte, nicht ige Schäfte, jehnürige . Schaltform Schaftformzahl . Schattenbhölzer - 0, sd; Schummelfichte, ordern Schimmelmeide . Schlangenbuche . 192 192 115 43 199 106 204 232 17 120 130 17 8) 15 307 184 Alphabetiiches Sachregtiter. Schlangenfichte . Schlangentanne Schlanfweide Schugwald Schwarzbirfe Schmwarzerle . Echwarzbölzer Schwarzfiefer Schwarzfiefer, italienijche Schwarzfiefer, forftiche Schwarznuß Schwarzpappel . Schwarztanne Schweinsnuß Ceebälle (aus ı Eeidenföhre Silberahorn . Silberpappel . Silberweide Sitehafichte Sitkafichte Sohle Sohlweide Sommereiche Sommerlinde Sorbus Aria Cri2. . Sorbus aucnparia Z. . Sorbus aucuparia duleis Araetzl. Sorbus aucuparia moravica Zeng’. 2 | Sorbus domestica Z. Sorbus hybrida Z. . Sorbus intermelia Zhrh. 2 \ Sorbus torminalis Cr/2. . Späteiche Speterling, echter . 43 | Sperberbaum Spierberbaum Spirfe Spigaborn Spibfichte . Spigpappel Spottnuß-Hielory Stammböbe . Stangenbolzwirtichaft Lärchennadeln) 148 128 122 122 122 125 127 132 130 56 125 125 125 267 96 233 Alphabettiches Stechfichte, nordamerifanijche Steinbirfe . Steinbuche . Steineiche . Steinlinde Steinmweide Stieleiche : Strandfichte Straucherle Strauchfiefer . Strobe . Sumpffiefer Süntelbuche Süßfirjche 13 Tanne, gemeine Tarus Taxus baccata T Thuja gigantea Nuff. Tilia grandifolia Ehrh. Tilia parvifolia Ehrh. Traubeneiche . Traubenfiriche, gemeine Traubenfirjche, jpätblühende . Trauerbuche . Trauereiche TIrauerfichte Trauertanne . Ulme, glatte . Ulme, raude . . 5 Ulmus campestris Sm: Ulmus effusa Willd. Ulmus montana With. Ulmus suberosa Ehrh. Urle . D. Verjuchsanitalten . Verfuchsweien, foritliches VBogelbeerbaum . : Bogelbeerbaum, zahmer DBogelbeere 309 115 4 19 @ SS © a @ Or SI O8 106 10) Mm m m ww Dom X m Sacbregtiter. Bogelkirjche Bollholzigkeit w,. MWachholder, gemeiner Wachholder, pirginticher Wald Wald, Schönbeilsneg i Waldbuche Waldformen . Waldnülle . Waldiwirtichaft Walnußbaum, gemeiner Walnußbaum, grauer Walnußgbaum, Ichwarzer Wanzenbäaume Warzenbirfe . Warzenfiefer Waflermweide . Weichiel Weide, dDreimännige Weide, fajptiche . Weide, mandelblättrige . Weide, pommerjche Weide, Ichwarze Weide, jpigblättrige Werde, weiße Weidenheger . Weißbirfe . Weißbuche MWeißerle ie eißeiche - Beihfichte . Do [1 1,2] 2 78) = q z eißftefer eelaub Wergpappel Wergrülter Weißtanne Y s) a4 = Veißmweide Werft, großer Werftweide Weymoutbhsttefer White Pine wenn, an 336 Alphabetiiches Sachregifter. Peretichle, rs ET 3. ABildanfiel 27: Rush Aellernälle . 0.0. VE Wildbirne et Be Te: 133 Zerreiche Bee,n a 70 Betlakieiche u... nes Sicher ka on u in er Winlereichen 2, une re AR Bteme 2. 2 ze nee nenn BR | Hitterpanpel. . . . Wrtihaftswalde . 2.2.08 | Bihenfichte- 2 22220202285 Wolfsbuden. . .......2.. 46 Zuderahorn .- ... 1.2.2 Fee Burzelmahhstum . . 2 ce Auderbirfe . . 2 2 lem Zinbel- 2 2.2 2 Ve Er N. Zürcbeltiefer . 0.0 0 2 mE be 288 | Awergliefen. .. 0 Vper. 77 | Zmwergmwachholder . . vera DruckfehlersDerzeichnis. Seite 17, Zeile 16 v. o. lieS „welches“ ftatt „ıveches“, Seite Seite Seite Seite Geite Seite Seite 33, Zeile 2 v. u. find die Worte „vor den einheimijchen Arten“ zu ftreichen. 49, Zeile 1 v. o. lies „neigt“ ftatt „meiit”. 106, Zeile 15 9. u. es 7 Ntare ,C”. 150, Zeile 21—25 v. 0. Der Lutherbaum zu Pfiffligheim ift feine Linde, jondern eine Ulme. Die betr. Notiz gehört daher auf Seite 80. Die Verwechjelung tft dadurch veranlaft worden, daß in Helfen auch eine Lutherlinde (in Burggemünden) fich befindet. 154, Zeile 19 v. vo. muß es „32" ftatt „33° heißen. 183, Zeile 14 v. o. lies „alchgrau” ftatt „ajchrau“. 245, Zeile 20 v. o. lies „leicht“ ftatt „leiche”. Denlas von Paul Parey in Berlin SW, Bedemannfer. 10, Sormzahlen u. Mafientafeln für die Buche. Auf Grund der vom Dereine deutjcher forjtlicher Derfuchsanftalten erhobenen Materialien bearbeitet von €. W. Born, Berausgegeben von Dr. $. Grundner, weil. Herzogl. Braunfhw. Geh. Tanınterrate. Dorjtand der forjtl. Derjuchsanitalt. Kartoniert, Preis 4 M. Sormzahlen u. Mafientafeln für die Sichte. Auf Grund der vom Dereine deutjcher forftlicher Derfuchsanftalten erhobenen Materialien herausgegeben von Dr. $ranz Baur, Profeffor an der Univerfität München. Kartoniert, Breis 5 M. Sormzahlen u. Mafjentafeln für die Kiefer. Auf Grund der vom Dereine deutjcher forftlicher Derfuchsanftalten erhobenen Materialien herausgegeben von Dr. 4. Schwappad, Kal. Sorftmeijter, Profeffor an der Sorjtafademie Eberswalde. Kartoniert, Rreis 2 M. 50 Pf. Sormzahlen und Mlaflentafeln für die Weißtanne. Auf Grund der vom Dereine deutfcher forjtlicher Derfuchsanftalten erhobenen Materialien herausgegeben von K. Schuberg, Oberforftrat in Karlsruhe. Kartoniert, Breis 6 M. Sormzahlen u. Mafjentafeln für die Eiche. Auf Grund der vom Dereine deutfcher forftlicher Derfuchsanftalten erhobenen Materialien herausgegeben von Dr. AH. Schwappach, Kal. Forjtmeiiter, Profejjor an der Forjtafademie Eberswalde. Kartoniert, Preis 4 M. Bilfstafeln zur Inhaltsbeftimmung von Bäumen u. Beftänden der Hauptholzarten. Herausgegeben nad} den Arbeiten des Dereins deutjcher forjtlicher Derfuchsanftalten. Gebunden, Preis 2 M. Zu besichen Sur jede Buchhandlung, Derlag von Paul Parey in Berlin SW, Hedemannftr. 10. ' rd ' . Sorftliche Sooloaie. Don Dr. Karl Edjtein, Profeffor am der Königlichen Forjtatademie in Eberswalde, Mit 660 Tertabbildungen. Gebunden, Preis 20 M. Sorftlicbe Botanik. Don Dr. frank Schwarz, Profejjor an der Königlichen Forjtafademie in Eberzwalde. Mit 456 Tertabbildungen und 2 Lichtvrudtafelit. Gebunden, Preis 15 M. Die Technif des Sorftichußes gegen Tiere. Ausführung von Dorbeugungs- und Dertilgungsmaßregeln in der Revterverwalters, Forftihugbeamten und Privatwaldbefiters. Don Dr. Karl Editein, Forjtafademie Eberswalde, Dirigent der zoologijchen Abteilung des foritlichen Berjucchswejens in Preußen. Mit 52 Tertabbildintgen. Gebunden, Preis 4 M. 50 Bf. Sehrbuch der mitteleuropäiichen Sorftinjeftenfunde. Don Dr. I. $. Judeich, weil. Kl. füchl. Geh. Oberforitrat und Direktor der Forjtafudemie zu Tharand, und Dr. H. Hitfche, Profeijor der Zoologie an der Forjtakademie zu Tharand. Als achte Auflage von Rateburgs Waldverderber und ihre Sende in vollftändiger Umarbeitung herausgegeben. Mit Napeburgs Bildnis, acht bunten Tafeln und 352 Tertabbildungen. Zwei Bände in Großoktavd. Gebunden, Preis 40 M. Seitfaden der Sorftinfeftenfunde. Don Dr. Otto Hüßlin, Sroßh. Bad. Hofrat, Profejfor der Zoologie und Foritzoologie an der Technijchen Hochjchule. Vorjtand am Großh. Ntatralienfabinett in Karlsrude. Mit 356 Tertabbildungen und den Bildniljen hervorragender Forjtentomologen. Gebunden, Preis 10 M. Handbuch der Faufmännifchen Holzverwertung und des Holzhandels. Für Waldbefitzer, Korftwirte, Holzinduftrielle und Holzhändler, Don Keopold Hufnagl, Zürit. gentralgiiterdivektor, Mit 28 Tertabbildungen. Anleitung zur Hand des Prof. au der Sebumnden, Preis 8 M. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Derlag von Paul Parey in Berlin SW. Hedemannftr. 10, Die Sorftbenußung. Ein Grundriß zu Dorlefungen mit zahlreichen Kiteraturnachweifen, Don Dr. Richard Heß, Geh. Hofrat, o. ö. Prof. der Sorjtwiffenfchaft zu Gießen, Zweite, neubearbeitete und erweiterte Auflage. Preis 8 M., Gebunden I M. Sebensbilder hervorragender Korjtmänner und um das Forftwefen verdienter Mathematiker, Haturforfcher und Nationalöfonomen, Don Dr. Richard Heß, Seh. Hofrat, Prof. der Sorjtwiffenfchaft an der Univerfität Gießen. Preis 10 M. Kaufcbingers Sehre vom Waldichuf, Sechite Auflage, herausgegeben von Dr. 8. von fürft, Kgl. bayer. Oberforftrat, Direftor der forftlichen Hochfchule in Afchaffenburg. Mit 5 Tafeln. Gebunden, Preis 4 M. Handbuch des forftlichen Wege: und Eijenbahnbaues. ach dem Hachlaffe des Kal, Bayer. forftmeifters M. Kizius bearbeitet von K. Doßel, Kgl. Bayer. Sorjtmeifter und Dozent an der Kgl. Sorftlehranftalt Afchaffenburg. Mit 245 Tertabbildungen. Gebunden, Preis 7 M. 50 Pf. Der forftliche | Hochbau. Don Marimilian Fizius, Kgl. Bayer. Sorftmeifter und Dozent an der Hgl. Sorftlehranftalt Afchaffenburg. Mit 247 Tertabbildungen. Preis 6 M. Die Begründung naturgemäßer Hochwaldbeitände. Don Oberförfter Rudolph Janktowsty. Dritte, vermehrte Auflage. Mit 4 lithographifchen Tafeln. Preis 5 M. 50 Pf. Zu beziehen dur; jede Buchhandlung, Derlag von Paul Parey in Berlin SW, Hedemanıfer. 10. Sluftriertes Sorit: und SJaad-Kerifon. Zweite, neubearbeitete Muflaae. Unter Mitwirfung von Profeffor Dr. Bühler- Tübingen, Profeffor Dr. Conrad - Afjchaffenburg, Sorftrat E&linger:Speyer, Soritmeijler Sreihere v. Nordenflycht-Lödderik, Vberforjtmeifter Runnebaum:Stade, Profeffor Dr. Spangenberg - Ajchaffenburg, Profeffor Dr. Weber: München, Profeffor Dr. Wilhelm-Mien, herausgegeben von Dr. B. von fürft, Xgl. Oberforjtrat und Direftor der Kgl. forftlichen Hochjchule Afchaffenburg. Mit 860 Tertabbildungen. Jn Halbleder gebunden, Preis 23 M. Die Soritbenußung. Don Dr. Karl Saver, GSeheimer Rat und Profeffor an der F. Liniverfität zu Mlünchen. Leunte, vermehrte Auflage, bearbeitet unter Mitwirfung von Dr. Heinrich Mayr, Profeffor der forftlichen Produftionslehre an der F, Univerfität zu München, Mit 541 Tertabbildungen. Gebunden, Rreis 14 M. Der MDaldbau. Don Dr. Karl Gayer, Geheimer Rat und ord, Profefjor an der f, Univerfität zu München. Dierte, verbefjerte Auflage. Mit 110 Tertabbildungen, Gebunden, Preis 14 HT. Die Holzmegfunde. Anleitung zur Aufnahme der Bäume und Beftände nach Mafe, Alter u. Suwadhs, Don Dr. Sranz Baur, 0, ö. Profeffor der Forjtwiffenfchaft an der Univerfität in München. Dierte, umgearbeitete und vermehrte Auflage, Mit 86 in den Tert gedrudten Abbildungen. Gebunden, Preis 12 M. Handbuch der Waldwertberechnung. Mit befonderer Berücfichtigung der Bedürfniffe der forftlichen Praris bearbeitet von Dr. ran; Baur, 0, ö. Profefjor der Forftwiffenfchaft an der Univerfität in München, Gebunden, Preis 10 M. r mr Kehrbuch der niederen Geodälle. Dorzüglich für die praftifchen Bedürfnifjfe der forftmänner, Landwirte, Kameraliften und Geometer, fowie zum Gebrauch an militärifchen und technifchen Bildungsanftalten, bearbeitet von Dr. $ranz Baur, 0, ö. Profeffor der Forftwiffenfchaft an der Univerfität in München, Fünfte, vermehrte und verbefjerte Auflage. mit 30% Tertabbildungen und einer lithographifchen Tafel. Gebunden, Preis 12 M. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. h. u nr ST TOR VErREtIeN N eaggprgging ar? | | | B i z' h } NN 5 Mi“ I - } e [as en ui .;r r , 4 ee r f ’ eh u LIBRARY FACULTY OF FORESTRY UNIVERSITY OF TORONTO | IK Hess, Richard Alexander | 489 Die Eigenschaften und das G3H47 forstliche Verhalten der 1905 wichtigeren in Deutschland vorkommenden Holzarten 3, vollständig neu bearb. Aufl. Forestry PLEASE DO NOT REMOVE CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY UTL AT DOWNSVIEW © = Lu == 72) je) Q. u | == 77) > cd Lu © = < cc [m