IccÄÄsEtii; ■IMaWM«MM«M fiaer-Blbllothek^^ SB13 ^, ^BERLIN, W]egandt,Hempej & Pan Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey in Berlin. THAER-BIBLIOTHEK. Die bedeutendsten Kräfte auf dem Gebiete der landwirthschaftlichen Lite- ratur haben sich vereinigt, um in der Thaer-Bibliotheli eine Collection von Büchern zu schaffen, welche auf wissenschaftlicher Basis, aber in gemeinverständlicher und knapper Darstellungsweise je ein Gebiet der Landwirthschaft behandeln. Bei der nahen Beziehung der Landwirthschaft zu Gartenbau und Forst- wesen werden selbstverständlich auch diese Gebiete berücksichtigt. Der Name Thaer-Bibliotliek giebt der Verehrung Ausdruck, die alle an dieser Collection Betheiligten erfüllt für den grossen Mann, welcher der Vater der rationellen Landwirthschaft genannt werden muss und zu dessen Gedächtniss die Thaer-Bibliothek ein neues Denkmal ist. Die Bände der Thaer-Bibliothek gelangen nicht in brochirtera Zustande, son- dern sämmtlich fest und geschmackvoll in englisch Leinen gebunden zur Ausgabe. Jeder Band ist einzeln verkäuflich und kostet 2^ Mark (= 25 Sgr.,) ein Preis, welcher nur mit Rücksicht auf eine grosse Verbreitung der Bände so niedrig normirt werden konnte. Ungefähr alle zwei Monate wird ein Band zur Ausgabe bereit sein. Das gegenüberstehende Verzeichniss enthält die Bände, welche vorläufig in die Thaer- Bibliothek aufgenommen wurden; es sind theils im Druck befindliche neue, theils bereits erschienene bewährte Bücher, resp. neue Auflagen derselben und Werke, welche die betreffenden Autoren noch unter der Feder haben. Die Reihenfolge des Verzeichnisses ist nicht unbedingt massgebend für die Reihenfolge in der Ausgabe der einzelnen Bände. Uebrigens sind alle in dem Verzeichniss mit einem * bezeichneten Bände fertig und also auch vor der all- gemeinen Ausgabe an die Subscribenten auf Wunsch sofort zu beziehen. Die Bücher eignen sich ebenso zum Selbstunterricht, wie zu Lehrbüchern für Landwirthschaftliche Lehranstalten und bilden in ihrer Gesammtheit — weitere Fortführung vorausgesetzt — eine vollständige landwirthschaftliche Haus- bibliothek, in welcher man bei keiner Gelegenheit vergeblich um Rath suchen wird. Wir empfehlen zahlreiche Subscription auf die Thaer-Bibliothek und machen darauf aufmerksam, dass die Subscribenten in jedem Bande ein abge- schlossenes Ganze erhalten, und dass sie selbstverständlich berechtigt sind, die An- n;ahme der Bäude.welche ihnen nicht conveniren, zu verweigern. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey in Berlin. _ einzeln Terkäuflich. [ H AlliR~ßlßLl OTHEK '" »gl.^ Eiubnd 1'^ Jliiik. Die mit einem * bezeichneten Bände sind erschienen, die übrigen in Vorbereitung. ^WwirtWalclie FiittemisMre k!-- ?•-".■?'«!«•, ft«fe?sor.a,.i [gl. landw. Akademie Hohenheim. liffläwirlliscMliclie BiicIilriE ra.""'- '• '• ''°"''' ''""■ "• ^'""'"""' Universität Königsberg. 3. Aufl. ^Wl'p^Pn. nnfi WßirlpilhQll ^°^ ^^'' ^* Bnrartorf, Director der landwirth- TT lUöUll Ullll TV ulUüilUall schaftlichen Lehranstalt zu Herford. ^GescMclite k Lanawirthclialt von Dr. W. Lobe in Leipzig. =Di6 iäflliclien Dräpstoffe von Dr. A. Rümpler, Director in Leopoldshall- Stassfurt. *Laiwirlli!icliaffl. Recta eseii Ll^.^tSS^j*' X^^ff sl *ZiiiplfaI)riiaüön von Paul Loeff, Baumeister und Ingenieur in Berlin. iffiffleriälirenfler (Jarttalenüer von J. {}. Meyer, Handelsgärtner in Uli *Laimtliscliaf!l. Batnie i ?il-,*iSS"SeS,fb" '11": Tu *LaBäwirtliiicl. Fotterliai von Dr. W. Loebe in Leipzig. *iri^pll711Pht T°" Max von dem Borne auf Berneuchen bei Wusterwitz; Verfasser l'lOüll/iUÜlll des Handbuches der Anffelfischp.rfti. *Pelersen'scIiß Wieseiliaii^«- c. Turretn., mgenie nr. 2. Aufl. t b"? f * '^^^'^^ ^" ß^^flepsch in München und W. Yogel in Lehmanns- 'Olist- Uli GeiBflseliaii iio Crrossen iz'- "• """"' =-''*sär...e,. ;„ Traitiscliß Diierlelirß von Dr. Emil Wolff, Professor in Hohenheim. 6. Auflage. von Dr. Blomeyer, Director des landwirthsch. Instituts der Universität Leipzig. von Dr. von Bneff, Director der Königlichen Thierarzneischule zu Stuttgart. Zu beziehen durch jede Buchhandlung ;;^^;:j^on Wiegandt, Hempel & Parey in Berlin. _ ^.Ä^r >H AER - BIBUOTHEK ; ^f ^i^ Die mit einem * bezeichneten Bäude^ind^ieuen, die ubngeu m Voibereitung, von DrTX^geiistocher, Professor an der Univer sität Heidelberg. Dr. V. Rneff, Director der Königlichen Thier- itllMSMrG Szneischule zu Stuttgart •1, 1, ^n« nnhlnrnn neu bearbeitet von Renner und Rotliermel ,.„uu..Jil)iic!i voyiotilweU;eis^^ ^nTT^nT^^^Tim^rörRoMe, Profess"^ri;;ri^rKö^i^riandwirthschaftIiche, SChafZlCM Akademie zuElden^ ^ . _-— -^ — — ^^^^^^T^^^^^^^ie^^ der KönigL Thierarzneischule z MWMÄ^ LaDiwirtliscMÜ. Betrieli^^ *FaSallffllCllt "■' Antust «ocdac, Herzoglicher Oberförster in Coburg. *T9haVl!ll3n »oa f. Babo »ud Hotacker. *Riill61ltell '™ ^' Knaocr, Rittergutsbesitzer auf Gröbers b. Halle a. S. 3. An von C. H. Pftthe, Maulbeerbaumzücht 2. Auflage. -iiy 7- r ;i^"+„«„ bei Kauf und Pacht von Dr. K. Birnbaum Taiatiön von Lafltotm|^^^ ?rr^Tlvi:;;^wi^von Dr. Max Märker, Professor an dem landvrirthscha StaiMttaiiJSstituid^ KalUpsli Genieiit-falirttatioii -"/^-^ ^««« "^ ^"•'"^- JV*, Zu beziehen durch jede Buchhandlung. ^ie ©rnäl^ruttg ter InnhwtrtJiftljaftlWiett Äulhttpflan^eiu ®tjf i. 1. BtU ffitbrarg M38 North (Earolt Gift J. M. I THIS BOOK IS DUE ON THE DATi INDICATED BELOW AND IS SUB- JECT TO AN OVERDUE FINE AS POSTED AT THE CIRCULATION DESK. llu drniitiruttg ber kitbtütrt^f(^attli(i§ett SSon Dp. i(bölf W^n, ^rofeffor an ber UntDerfität JpefbcI6crg. w S00479636 Z ßcrlin. SSerlag üon SBteganbt, ^em:pel & ^are^. öerlogBbndj^onlilang ffir fionbiBirtlifdiaft, «üarttnbatt ttnö ^orfltotftn. 1876. 19oriDort. S)er 2Setfa[[er ^at eS in üorliesenbem ^n^ie finbet ©toffwanberung in ber ^Pflan^e ftatf? .... 53 50. 3tärfemet)I lüirb babei in Bucfer üerwanbelt 54 51. 23efi!&neiben ber ®ewacf)fe 56 3nl)ttlt5-fierjei4)ni|. ix ©eite 52. 5)aö atingeln 57 53. 2)ie ?)flan3e att)met irie bie S^I^iere . . . • 57 54. 8angjant!e{t ber ^Pflan5enatt)mung 59 55. ©teigerung berfelBen mit ber SBärme 59 56. SCßärmeerjeugung in %olQ,e ber ^ftanjenat^mung 59 57. (Subftan^berluft Beim 9ttl;men 61 58. SSentilation Bei lagernben Sßurjelf rückten 61 59. 2)ie ^fianje al6 öuftßerBefferer in ben Söo^nräumen ... 62 3. 9Ibid)nitt. Mit ItitkflöflFljttUigEit iac(lttniitl)ctU hn flfianjen. 60. ?lß^ anbere 5Be[tanbt^eiIe für bie ^flanje unentBel^rlic^ . . 67 61. (StirfflDff in ber ^flanje 68 62. eiVüei§[tDffe bafelBft 68 63. 2)ie föiiüei§[tDffe werben aufgefpeic^ert 68 64. 2Bie entfielen bie (Sitoei^toffe. — 2)er freie ©titfftoff fann ba= für nic£)t üertrerf^et irerben 69 65. Sßer^alten anberer (Elemente 72 66. Selc^eö [inb bie ica^ren fticfflopaltigen SRä^rftoffe .... 72 67. SBorfcmmen öon ^Immoniaf unb ©alpeterfdure 73 68. 5^DtI}toenbig!eit ber ©ticfftoffbüngung 74 69. ©itoei^erjeugung nid)t tloS in grünen Seilen 75 70. ©tjemif^c 2)etail§ ber ©fttei^erjeugung 77 71. freier unb gebunbener ©titfftoff in ber 91atur 77 72. SBinbung be§ ©ticeftoffS 78 73. greiwerben beffelBen 79 74. 5RatürIi(^e SRegulirung Beiber SSorgdnge 80 75. ^ünftli(^e Sßerme^rung beg ©tirfftoffDorrat^g 80 76. ^ünftlic^e SSer^inberung ßon Sticfftofföerluften .... 81 4. Slbfc^nitt. Qic unaetbcennUdjen Bcflaniittjetle htt )9flanjen. 77. 5)ie ^ftanje enthält 3(fc^enBeftanbtt)eiIe 85 78. 2)er SSettieig ber 9tDtf)trenbigfeit : bur^ .Kultur ju erbringen . 85 79. Späte 2Bürbigung ber 2tf(f)enBeftanbtl)eiIe 86 80. aSerfc^iebene Seurt^eilung IMebigg 88 X 3n^oltsi-öec|cidjMi|. Seite 81. ^Reform ber Stgrifulturc^emie 88 82. tlncntbet}did;feit ber 3ljct)enbe[tanbtt)etlc 89 83. ©pejialifirung bcr 'grage 90 84. (Si^iüefel unb ^liüöpljor uncntkf)rlid; 60 85. .^iefel entfeel)rlic^ 90 86. ^s?agern bc8 ©etreibeS 91 87. 5iü^Uct}!eit beö Äiefelg 92 88. (5t)Ißr im 3ttlgemetnen entbet)rli(^ 93 89. Valium, (5alctum, DJiagnefium, (Sifeu: unentbel)rlicb .... 94 90. 2)ie ^flanjennäl^rftoffe 95 91. gorm ber 5lufnat}me: ©al^e 95 92. (Sr)[temattj(^e Stnorbnung ber ^flanjennät^rftoffe 96 93. gruc^tBarfcitSüerminberung burd; luieberl^olte (Srnten .... 97 94. @letd)toertl;ig!eit ber einjelnen SßegetationSfcebingungen ... 98 95. 2)aS jog. @eje|3 be§ gJlimnmmS 99 96. ^ra!tif(^e Unglei(^tt3ertl;ig!ett ber 91äf)r[tDffe ...... 100 97. Tonnen bie 91dl;r[tDJte etnanber üertretcn'? — (5ine 93ertretbar= feit i[t in feinem %aUt ertoiejen 100 5. 3lb|d)nitt. lic Sitoffoufnttl)mc unii htt StoflTttu^tourd) bcr Pflonjc. 98. 5ßie gelangen bie Dlat^rftoffe in bie ^flanje? 105 99. 2)ie 9(ufnal}me gef^iel;t nur in flüjfiger gorm . . . , 106 10*^. ^etl;eiligung ber ^flanje an ber Söfung ber D'iäl^rftojfe. — 23elege I;iefür. ^öurjekcrrifionen ic 107 101. Ser jaure ^flanjenjaft lüirft batei mit 108 102. Ungleid)e 2)urd)gang§fäl)ig!eit ber ®tofte 109 103. SSeüorjugung ber ^ot)lenfäure HO 104. 2)ie ^uft: arm an .^ol^Ienfäure 111 105. eintritt beö ©auerftoffö 112 106. 5luötaufd) öon tropfbar flüffigen Stoffen tnxä) 50^em6ranen . 112 107. Sinfeitige (5tcffaufnaf)me burc^ bie SBurjel 114 108. e^emif^e SSerarbeitung beiüirft erneute (5tDffaufnar;me . .115 109. 9tnl)äufung eincö ©toffeg: 23eü3eiö für Sßerarbeitung beffelbcn 116 HO. .Tonnen bie ^umuSftoffe jur (grnä(;rung beitragen?. , . .116 111. 2)rucfe in %D\Qt i^on einfeitigem ©toffburc^gang . , . .117 ©eite 112. 2)er SBurjelbrud : eine %o\^y foli^er (Srjdjeinungen . . . .119 113. 2)er 3Ba[ferauftrieb in ber ^Pflanje 119 114. 2)ie SBafferüerbunftung wn (Seiten ber ''Pftanjen .... 121 115. 3ftegulirung ber 3>erbunftung bur(^ bie (Svaltöjfnungen . . 121 116. ©eje^e ber (3tDftau[nat}me bur^ bie 2BurjeI 123 117. ©auffureS unb 3Bolfe ^'crjud;e 124 118. 3Dlac^t bie ^ftanje regehnäßig äöurjelabf Reibungen? — ®e= legentlic^e 3öur3elafefd)eibungen Dl)ne praftifi^e SSebeutung . 125 119. 25er grucf)tee(^|el krul)t nic^t auf ^ftansenejixrementen. — Sßd;re Urfac^en beö gruc^taedifelg 126 6. 3(bfd)nitt. ISärmc tinii )el|lanjenniad)«>tt)um. 120. (5^emifc|e Oieaftionen: üon ber 2;emperatur abhängig . . . 131 121. föfcenJD bie pI;^[iclDgijd)en 2}orgänge 132 122. (grfal)rung8genid^e SeftfteKung 132 123. (Sigeniüärme unb 2;emperatur ber Umgebung 133 124. Sisanneerjeugung ber ^flanjen 133 125. ©eringe ®mpfinblic^!eit berfelBen 134 126. (Bä)ü^ burc^ 23efleibung 134 127. ©renjtemperaturen einzelner S^orgänge 135 128. sRektiüe @m))finbli(^!eit tcac^jenber 3:t)eile 135 129. Sßerfc^iebener SBärmebebarf einzelner ^flanjen 136 130. ©rfrieren nid;t buri^ ©efrieren, fonbern burc^ Stuft^uen . 137 131. ©rfrieren: nie über bem (Siöpunft 139 132. UnempfinbUc^feit nieberer formen 140 133. 3ßac^ätt;um§!urße 140 134. 3ltl^mungö!urtoe uub 3Bcirmefummen 141 135. @eDgrap^ijd)e SSerbreitung ber ©etoäc^fe 142 136. 3)ie ©renken ber ©eiüac^je nic^t paraM ben Sfot^ermen . 142 137. Sejug ber ©amen auö rau^ern ©egenben 144 138. er bebaue, fo rvixh er njo^I nid^t um eine Slntnjort oerlegen fein. 3[t e8 bod^ !lar genug, ba^ er bie ^robufte feineS Slcferlanbeö uad) Slu§en l)in üerwertljen fann über in feinem ©taKe gur Sie'^fütterung benu^t. llnb toä) i[t eö D^ne bie ^üpmittel ber Sßiffenfc^aft nic^t leicht, eine aß* gemeine ^Intwort gu geben, toeldje bie ©rgeugung fo üer= fc^iebenartiger ^robufte, alg ta [inb: ^orn, Delfrüc^te, SBurgel» fruchte u. f. Xü. in [id) begriffe. 9Kan wirb nun freilid^ ftagen, it)el(i)en SSort^eit eg ^abe, für biefe üerf(i)iebenen gelbergeugniffe einen gemeinfc^aftlic^en ©efic^tgpunft öufäufinben. 2)arauf ift gu erwiebern, ha^ »enn irir fDl(|e allgemeine ©genfc^aften in f(^einbar abn)eic^enben 5fiatur!or^ern üorfinben, auc^ 5lu§fict>t iDDr|)anben ift, ta'^ biefelben auä) toeiterl^in allgemeinen ©efe^s mä^igfeiten unterliegen; unb bann ift foöiel !lar, ha^ hk ^'enntni^ folc^er au(J) üermut^lic^ mit ber Seit 5ln^altS|3unfte für eine mogliii^ft billige ©rseugung jener ÄDr:per an tk ^anb geben lüirb. 2)ie Sßiff enfc^aft le^rt ung 3. 33. , ba^ in gewiffen ©efteinSarten, wenn man eg i^nen aud) ni^t anfie^^t, @ifen über £iuetffilber üorl^anben ift, unb biefe (5infi(^t ift natürli^ ier erfte ©c^ritt gu ber praftifd^en 5lugbeutung jener 9Jietalle. £>ie Slntnjürt auf jene ?$rage nun lautet gang beftimmt 4: (Etjeugimg aetbcennlii^ec Stoffe. unb mit unbef4)rän!tcr (Stnmütl}i9fe{t: 2)er Sanbiüirt^ er= geugt auf feinen gelb ern üerbrennltdje^fUnaenftoffe, ober mit ^^rembtoorten, in benen bie Sßiffenfc^aft gu reben liebt, oegetabilifd^e organifc^e (Subftanj. 2. Sßir muffen bei ber 33ebeutung biefer 9lu§brücfe einen Slugenblicf cemeilen, um fobann bie aufgefteUte 23e^auptung au(^ ftrenge ^u enweifen. 2)a§ er ßon ben gelbem ^flaujenftoffe l)eimfüt)re, brandet man bem Saubmirt^e nid^t aU eine 5^euigfeit gu er^ä^len, unb tk ä^erbrennlict)feit fdjeint bemfelben ein fel)i- unwefentlic^eä SOfierfmal au fein. (5r \)at wot)! gefc^en, t)a^ ein ^eu^aufe üon f eiber in'ö 3fiaud)en unb ©limmen gerietl), ober ba§ man 3UV 9bt^ mit ©trol) geuer anmachen fann. dagegen erfc^eint i^m eine 9ftübe alä ein fe^r ungeeigneteö Heizmaterial. 3n ber 3:l)at Derfte^t man unter Söerbrennung in ber c^emifc^en Sßiffen* jc^aft aud) nid)t bie gät)igfeit eineö @toffe§ , auf einen tjo^en «Bärmegrab gebrad)t, geuer gu fangen unb lid^terlo^ 5U einem Häuflein 2lid}e gu verbrennen, glamme unb geuer unter biefen Umftänben 3U geigen, ift fiir ben (5l)emifer nur eine unter* georbnete @igentl)ümli(^!eit befonberä berjenigen 2Serbrennung§* üorgänge, tt)elc^e fel)r rafd) unb energifd^ erfolgen; äl)nli(^ loie eine fel)r ftarfe 9^eibung auc^ merfbar Sßärme, ja tk eineä ungef^mierten Ijolgernen ^aUä fogar geuer erzeugen fann. JDe^wegen ift hk langfame 3fteibung hod) and) eine 9fteibung. ©erabe fo l)aben bie ©Ijemifer augfinbig gemad)t, ha^ genau biefelben 23orgänge, welche hei einer flammenben 33erbrennung ftattl)aben, fe^r ^äufig in ber S^latur, übfci^on langfamer oor fic^ get)en, o^ne ta^ üon biefer auffaHenben fiunlic^en @r= fdieinung etioaö lüaljrguneljmen loäre. 2)er 53aumftamm, welcher md}t gerfleinert unb in i)e\\ Ofen geloorfen wirb, fonbern wie im Urmalbe mobernb am Drte feineö 9lieberfall§ liegen bleibt, jBegciff von ^ttbitnnliä)htit 5 aud) er »erft^irinbet langfam yon ber Dberfläc^e; unb §iüar Ißft er [ic^ in genau biefelben luftformtgen S5e[tanbtl)eile auf, wie bie im Dfen flammenben @d)eite. 2)te 2Bi[fcnfc^aft ur- t^eilt nun aber nic^t naci) bem bto^en Slugenfd^ein, fonbern, foweit il)r bieö möglich, nact) bem inneren SSefen ber 5)inge «nb na^bem [ie einmal feftgeftetlt ^atte, ha^ in beiben ?^ällen boö ©leic^e ßor fid) gel)t, nur in üerf (Rieben raf^er Sßeife, achtete [ie bie Sßirfüc^feit l)ö^er alg ben @c^ein , unb bezeichnete auä) jene fogenannte SSerirefung alg eine 2(rt üon SSerbrennungö= erfcfceinung. (So gefaxt, fonnen 3)inge »erbrennen, bie mit ?^euer in SSerü^rung niemals eine ?^lamme geben. 3a auc^ bie ,^aupt= Vorgänge im Äör^er ber 3:,l)tere unb beg 9Jienfcben erweifen fid^ alg SSerbrennunggüorgänge. 5)aber anä) ber übliche aber na» türlic^ einfeitige SSergleid) be8 S:l}ierfDr)3er8 mit einer 3)ampf= tnajc^ine, unter ujelc^er ^'o^len verbrannt werben. Unb fo ge= fa^t, [inb bie gelbprobufte irefentlic^ ücr Sltlem üerbrennlic^e ^robufte, wie fie gerabe alS ^Za^rungSmittel üon 3:^ier unb SiJienid) jener befonberen %Dxm wxi SSerbrennung unterworfen finb, welctje fonft unter bem 5^amen üon 9(t|)mung befannt ift. JDaju bienen auc^ einige gelb^robufte, wie namentlid) tk ^flangenole, ebenfo bie ^r^eugniffe beS2Balbe§, welche ja auä) mit unter bie üon un§ aufgeftetlten ©e[id)tg^unfte faHen , wirfli^ 3U jener glän^enbften 2Serbrennung§erf(J)e{nung, bie nad) bem üolfgt^ümlid^en ©prac^gebraud) am ?Olei[ten biefe SSegeid^nung 3U öerbienen fd^eint; unb bie onbern brennen wenigften§ aüe, wenn man fie burc^ Stuötrocfnung oom Söaffer befreit, roaQ freilid) in ben meiften fällen eine wenig cfonomifc^e 35erwen= bung barftellen würbe. 3. ^aä) biefer Sluäeinanberfe^ung wirb f(^Dn et)er flar jein, voa^ wir unter cerbrennlic^en ^flanjenftoffen üerftanben tüiffen ttjodett. ©anj f(ar tt)irb bieg fretltcf) erft, lüenn mx aiig* fuhren, ttjotin benn eine SBerbvennung eigentlid) befte^t. — 4)ierauf ^at nun bie (5l)emie fd^on üct beinat)e ^unbevt 3al)ren bie feitbem in bie bveiteften ©c^ic^ten be§ 2}Dlfe§ gebningenc SIntttiDrt gegeben, ba§ eine SSevbrennung eine 2}erbinbung mit @ au erft off fei. ©ie genannte 3Siffenf djaft l)at befantlic^ mit bem größten (grfotge alle [tofflid^e ^ßeränberung , lüeld^e wir an ber ^örperiüelt um un§ teatjrnel^men, auf hk Sßerbinbung unb lieber erfolgenbe Sirennung einer üer^ältni|mä§ig üeinen 5ln3al)l »on in fi(i^ burd^auä unüeränberHdjen Stoffen, fog. ©runbftoffen , gurücfgefü^rt. SBenn bag 6ifen in feuchter 2-uft roftet, fo begnügt fic^ ber ß^emtfer nicbt mit biefer einfachen 53eDbaci)tung unb mit bem praftifc^en 3lu§bruc! fiir biejelbe, ba§ ha^ @ifen nun üerborben fei, fonbern ev fteUt feft, 'i)a% ju bem (äifen, n)elc^eg n)te ade 9)letalle aU ©runbftoff aufgefaßt wirb, noc^ ein luftförmiger ©runbftoff auä bem 5)unftfrei8 ^in= angetreten ift, unb ba§ bann beibe ^ufammen einen britten (Stoff üon gang neuen ©igenfd^aften, weld^en wir eben fRo\t nennen, bitben. Stlö ftdrffter SBeweiä' bafür, ta^ biefe 5iuffaffung bie richtige ift, mu§ gelten, ba% bie c^emifdie ^Berbinbung , in un= ferem^^aüe berS^oft, genau foüiel wiegt, al§ bie beiben ®runb= ftoffe, in unferm ^aU ha§ @ifen, unb ber luftförmige Äör^jer »or^er jufammen wogen, unb berjenige 6l)emifer, Saüoifier, welcher üor t)unbert 3al)ren für mehrere c^emif^e SSerbinbungen 3um erften 9)lale biefen 9fiad)Wei§ führte, würbe naturgemäß ber SSegrünber biefer neuen unb aud^ für ta§ ^raftifc^e Seben fo frucl)tbringenben Slnfd^auungen. ■Die erfte ^^ode unter ben ©runbftoffen , au§ weldjen bie gan^e bunte ©rfc^einungöwelt alä jufammengefe^t betrad)tet werben muß, fpielt ber Sauerftoff, fo genannt nic^t, weit er fauer fcl^mecft ober ried^t, fonbern, weil man in ben meiften lacrbrcnnnng i)l Jäctbiniiung mit &aüttftof(. 7 Säuren anje^tiltd^e ?D]engen üon i^m angetroffen Ijat. ©erfelbe ij^ aU unöerbunbener ©runbftoff fetber, ntd^t ber ?(Jia[fe, aber ber 2Btr!ung nac^, ber Ijauptfäc^Itctjfte 33eftanbtl)eil be§ 2)unft* freifeg, m wefd^em lüir at^men. Sie fo ganj au^erorbentltd^e (SteKung btefeö luftförmtgen ®runbftoffe§ rechtfertigt eg, ha^ man bie 2}erbinbunggüDrgänge anberer Körper mit biefem unter einem befonberen 5lugbrn(fe begreift, näralic^ at§ ^Verbrennung be= geic^net. Se^t ift eö auä) noc^ beutlic^er ju faffen, n^aruOT ber ß^emüer auf bie b(D§e ?^orm biefer äVerbrennunggerfc^einung, ob fte gleid^fam feftlic^ mit Sttumination ober unmerflic^ in ber iSttde ftc^ üDr(äiel)t, fo UJenig Söert^ legt, (gauerftoff »erbinbet [tc^ mit ben Sßeftanbtl)ei(en eineä ^eut)aufen§, oh id^ i^n in ^ranb ftecfe, ob ic^ i^n an Spiere üerfüttere, ober ob id^ i^n langfam auf ber Sßiefe ocrn^efen laffe; unb in allen biefengäHen bilben ftc^ auc^ bie nämlid^en luftformigen 3Serbrennung8^robu!te, njeld^e aBbann bem ©unftfreiö ^uftromen. 4. Silber ber @r!enntni§, toorin 33erbrennung befte^t, mu^ ftc^ not^n)enbtg bie @rfenntni§ anreihen, worin fte in unferem gaüe befte^t, ober warum gerabe bie SSeftanbtl^eile ber trocfenen ^flanjen augnal}möIo§ bie gäl)tg!eit l)aben, ftc^ mit ©auerftoff 3u Bereinigen. 5)ie aUeroerfc^iebenften ©runbftoffe ftnb ^war tjerbrennlid) , üereinigen fic^ lei^t mit ©auerftoff, fo ba§ bie SSe'^auptung ber 2SerbrennIic^!eit mä)U -2lnbere§ üorauöfe^t, al§ ba§ bie betreffenben ©runbftoffe gur Seit noct) nic^t mit ©auer» ftoff üerbunben feien , ober wenigfteng nod) nic^t mit ber ganzen 9)lenge oon ©auerftoff, welcher bei einer üonftanbigen 23er= brennung aufgenommen merben fann. @c^lec^tl)in unöerbrenns lid^e ^ör^er ftnb au§ bemfetben ©runbe eigentlid^ nur fold^e, bie bereits i^ren genügenben Slnf^eil ©auerftoff in ftc^ ein= fd^Iie^en, ober, wie wir biefe ^ara!teriftif(^ genug nennen, »er» brannte ^or^er. 3n biefem galfe finb 3. 33. nid^t bloä bie S moüttm flnli hh ^flnnienfloffe ottbcennlid) ? 5tfd^en, fonbern alle unfeie natürlichen gelöarten, auc^ i)a§ SBaffer, S^crbinbungen , welche fammt unb fonberö jc^on ^u einem fe^r großen ^rud)t^eile au8 ©auerftoff befleißen. 2)e^= ^alb ift eg nic^t genügenb, njenn iä) anführe, ba^ man in tm üerbrennlic^en i^flangenftoffen üon lücfentUdien ^eftanbtljeilen gwei ©runbftoffe, ben Äol^lenftoff unb Den Sßaf jerftoff, unter allen Umftcinben angetroffen \^ai. 2){e8 njäre für bie 23erbrennlid)!eit nid^tSfagenb. Sd) mu^ not^njenbig l^injufügen, ba^ biefe ©runbftoffe in bem ^))flan3enleibe mit einer weitaus ungenügenben 5[Ren0e üon @auer|loff »erbunben [tnb, um alö »ötttg verbrannte Körper gelten gu fönnen. ?0^an fommt ber Sßaljr^eit giemlic^ na^e, wenn man in biefer SSejiel^ung angibt, ta^ ungefähr nur ein ^Drittel beg ©ewic^teä üon @auer[toff, tt)eld)e8 überhaupt üon ben anberen ©runbftoffen beg trocfenen ^flangenleibeä oufgenommen werben tonnte, fc^on bafelbft in SSerbinbnng mit biefen angetroffen wirb, ober aud^, ba^ im $Dur(^jc^nitt hk trocfenen ^pflangenftoffe noc^ iljr gleic^eä ©ewic^t an ©auerftoff aufnehmen tonnen, um ju tioflig »erbrannten unb bann natürlid) unüerbrennlid^en Körpern ju werben. Äo^lcnftoff unb 3öa[fer[toff [tnb aber für ben 5flid}tc^emifer blo§e 5^amen, bei benen fic^ 5flic^tg beuten lä^t. 2llg finnlidje Sln^attgpuntte mögen l)ier gelten, ta^ unjere gewol)nlid)e Jpolg» fo^le ober au(^ bie ©agcoafg im Sßefentlic^en ai\§ biefem ^ol)lenftoffe be[tel)en, unb ta{^ ber Söaffcrftoff eine fe^r leidjte Suftart ift, hk felbftüerftänblid) uerbrennlidj ift. 5Dhn benfe fid^ ha§ gewo^nlid^e Seu^tgaö, weld)eg t^atfäci^lid) aud^ fe^r reid) an Sßafferftoff ift, frei i'*on ©erud) unb mit einer nid^t leud^tenben flamme wie ber Jßeingeift brennenb, unb man l}at eine giemlid) flare 2}orftet!ung üon ber Statur biefeg ®runb= [toffg, welcher feinen 5^amen ba^er ^at, ba^ er mit ©auerftoff mtil fic mit gioucriloff nidjt gcfättigt (inb. 9 »eibunben ober ßöQtg üerbvannt, bie afibefannte ^lüi[ti3feit, ha^ Sßaffer btlbet. 2)te 9^atur btefer ©runbftoffe tft nun fieilid) in ben ^i^flan^en- [tüffen, bie [ie sufammenfe^en, nid^t ol)ne SBeitereS erfenntlid). 5lber ha^ ift ja gerabe ta§ Sßejen ber d)emticl}en SBerbinbung. 2ßie man im ^tofte nicl)t fofort bag (äifen , lüie man im Sinnober nid)t fofort baö Quecffilber ^erauämerft, fo erfennt man in bem »erbrennlic^en |)flansenleibe burd) bk blo^e 5lnjcbauung nic^t ben ^D^Ienftoff unb nic^t ben 5'^a[fev[tcff. Slber \ü n)ie man burd) gemiffe 5Borf errungen, unter melden üor eitlem ta^ @r= Iji^en eine gro^e 9?D[(e fpielt, aug Sinnober auc^ regelmäßig Duedfilber barftellen fann , fo !ann man audb in ben ^Pflan^en* ftoffen ben ^o^lenftoff unb ben Sßafferftoff leid)t nac^weifen.. 50Ran braucht nur unter *^bid)luß üon Suft (um 23erbrennung. gu üer^üten) ju er^i^en, benn befanntlicb entfielet unter biefen Umftänben auS jeber ^ftan^eniubftang eine !Dt)lige 5!}ta[fe, bie aud) wirflid) faft gan^ unb gar an^ blc§em ^o^lenftoff befteljt. 5(u§evbem entiüeid)en ®afe, tt)eld)e freiließ weit baßon entfernt [inb, reiner 2ßa[ferftoff ju fein, bie aber n?enigfteng au§er= orbentlic^ reic^ an biefem ©runbftoffe finb. 9flid)t§ 5lnbereö ge= f(^iel)t bei ber Seuc^tga§fabrifation , ober bd ber ^ol^fol^lebes reitung in ben 9)leilern. 2)er fefte ^ot)lenftoff beg .i^ol^eg ober beg Sorfeg bleibt feiner größten DJ^affe nac^ gttriid, n)äl)renb tt) a ff er ft off reiche oerbrennlic^e @afe entweichen. UnD aud) hk ©teinfoljlen tonnen il}rem ■:?(nfel)en ^um S;ro|e biefem ^roceffe no(^ einmal unterworfen werben, unb oerratl)en in bem 3f{efte beg hierbei entweic^enben Sßafferftoffg nod) beutUc^ itjren or= ganifc^en Urfprung. 3)ie ^flanjenftoffe ftetten alfo eigentljümlic^e d)emifd)e 2[^er= binbungen bar oon ©runbftcffen , unter welchen ÄDl}lenftoff unb Söafferftoff tk Hauptrolle fpielen. — SSerbinbungen unter ftd^ 10 (Erieugung von Stoffen: keine Ülenrdjoffung bcrfelbcn. unb mit ©auerftoff, toö:} mit biefem in ungeniigenbem §öer= l)ä(tni[fe, fo ba^ ncc^ an]et)nttc^e ^JJtengen n)e{teren @auer[toffö ^tnjutreten muffen, irenn eine üßdige 2]erbrennunv3 ftatt* finben foH. 5. ©iegvage, tüorauö bic üerbrennltc^en '^flanjenftcffe be= ftel)en, Ijat un8 gu einem lueiteren 9lug|)Dlen S^eranlaffnncj ge= geben. @ct)ne((er fßnnen tt^ir nun in bem 9la(i)tt)eig ber Sl^at= fad^e fein, ha^ bie S;l)ätigfeit be§ 3lcfevbauer8 tl)atfäc()lic^ in ber ©rjengung biefev ©toffe beftet)t. Unter biefer ©r^eugnng ücn yerbrennlic^en ^flanjenftoffen auf ben 3Icferfelbern barf natüvlid) nic^t eine 91eufd)affung irgenb luelc^er (Stoffe aug bem 5^i(^tg üerftanben lüerben. (äine fold^e ift nad) ben taufenbfad) geprüften ©runbfä^en ber toiffenfc^aftlic^en (St)emie eine Un= möglid^feit, ta tk ©runbftoffe an fid^ fo unetfd)affbvir alö unjer^ ftcrbar finb, b. Ij. aU ewig angcfel}en werben muffen. 2)iefen feftftel)enben ©runbfä^en wirb bei einer feben (Stoffüerwanblung, üon welcher fic^ ber S^emifei eine 23orftenung gu bilben fuc^t, 9f?ecl)nung getragen; benn er brürft biefe SSorftellung aug in ber ^orm einer @Ieid)ung. 2)ie ©runbftoffe unb bic 53cengen biefer ©runbftoffe muffen ftetg auf ben beiben @eiten einer folc^en ©teic^ung, woburc^ ber Suftanb üor unb nact> (äintritt ber 5u erörternben d^emifd^en Umfe^ung üorgeftedt wirb, bie nämlichen fein. 2)er gan^e 2Bed)fel, bem 5luöbruc! üerliet^en wirb, beftel}t auf bem ^^a^nere in einer 5^eugruppirung ber Seichen, Xütiä)^ beftimmte 9}^engen ber ©runbftoffe bebeuten. 3)er 3Iu8brud: ©r^eugung von üerbrennlid)en ^flanjen« ftoffen will bal)er nid)t§ ©ro^ereä bebeuten, al8 3. 23. tk (gr= jeugung »on (Sifen im 6ppd)Dfcn. (gö ift felbftüerftcinbli(^ , ba^ ©ifenerge gegeben fein muffen, um eine foldje ^robuftion gu ermöglichen. Sßir werben natürlid) auc^ bei ber ^flanjen^^ro* buftion unä nad) bem entf^u-ed)enben Oto^materiate umäufel}ett {ladjitiei^ bet (gt|eugnng nerbcennlit^er Stoffe. 11 l^aben. 2)ag ^^läc^ftliegenbe t[t aber, ba§ wtr in biefem ©tnne ben üev[proc^enen ^aä)wd^ füt)ren. 5Rutt berjelbe fantt fc^on hii bem getüöl)nlic^en tanbrrtrtl)fc^aftltcben ©etrtebe ber aufmerf^ famen ©eDba(f)tun3 nid^t entgelten. £)ber luo ift ber Slcfertütrt^, ber fid) einer fo fräftigen ©üngeroerforgung feiner Sänbereien rü^mt, ba^ er im 23erlau[e etne§ brei= ober iec^giät)rigen 3;urnu§ auf eine beftimmte 5Werffci(^e fo üiel ©tallmift ^inau§fü^rte , al8 bie gefammte ©rntemaffe, njelc^e er innerhalb beä gleidjen 3eit= raumg l)creinbringt, beträgt, ©a^u ift aud) ber 3Icferboben burci)^ gängig fel)r arm an fo^Ienftoff^altigen üerbrennlidjen 23eftanb= tljeilen unb toirb burc^ bk Kultur e^er an biefen bcreid}ert , fo ba^ atfo bie ©rntemaffe ^u einem fe^r anfel)n(id)en jll)eile weber au8 ber 5)üngung noc^ au8 bem Soeben entftammen fann, üiel= me^r in biefer S'orm neu üon ben ^ffanjen l)en)Drgebrad)t fein mu§. ^er aber biefe @rtt)ägung nod) nid^t für fc^Iagenb genug erachtet, ber erinnere fid) an bie bod) n?al)rlic^ genugfam eri)är= teten 3:^atfac^en, ba% man tec^nifc^ mit bemfelben Erfolge, lüenn aud^ nic^t immer gteic^ üortt)eilt)aft für bk .^affe , mtrt^= fc^aften fann, btoö mit ©d)lammbüngung ober mit irenigett ^funben gJiineralbüngung, ja auf fe^r fru^tbaren Sänbereien fetbft Sa^r^nberte lang o^ne alle 2)üngung , ferner ba^ in ber §orftn)irtl)fd)aft , bie \a mi) ben üon un§ ge^anb^abten ®eftd)tg= fünften fic^ nur barftellt al8 ein befonbcrer S^eig ber Sanb= tüirt^fc^aft, regelmäßig oljne jene ©egenleiftung üerbrennlid)e ^flangenfubftanj in ber ©eftalt üon ^olj üon ber angebauten ©runbpc^e tt}eggefü^rt tt)irb. — Unb bem SftJeifelfüc^tigen, bem alles bieg noci^ nid^t genügen füllte, bem gebauten, meld)er ber ^Bilan^ ber großen Ballen nid)t traut, unb atteö auc^ auf ber c^emifc^en SSage nadjgemogen '^aben lüiU, biefeit fielen bk fauber auggefül^rten 2Serfud)e ber ^flauäenpt)t;fiDlogen 12 &ot)lenfäure uttO ISaffer: has^ Ho|)matnial lieic ißllanieitptobuHHon. ju ©ebote, burd) welche hk aUgemeine ^efä^igung ber ^ß^ern ^flan^en, bie üerbrennli^e 5)ca[fe ll)re§ eigenen Seibeö fic^ felber ju fdjaffen, big 3um Ueberbru^ n^ieber unb lüieber [eftgefteClt lücrben ift. 2)iefe ^f^aturfunbigen feigen einen ©amen üon be= [timmtem 2:vüc!engeiüid)t in au8geglül)ten ®anb, ber ^war tnon einer wäffrigen ^öfung befeud)tet fein mu^, aber frei ift, »on aüen üerbrennlidien ober !Dl}lenftoffl)altigen ©toffen; ober eine joid^e Soiitug bient felber a(§ ein geeigneter ^ulturboben für ben Keimling, nnb tk fo erlogenen |)flan3en erzeugen wie i^re ©^weftern im freien gelbe ta^ ^unbertfa^e an Derbreniia lid)er 93laffe, alg il)nen mit auf ben 2Beg gegeben roax. (50 ftünbe mot^l um hk SÖiffenfc^aft ber ^flan^enc^emie , n^enn ein feber in il)r Geltung l)abenbe (£a^ auf gleid) fidleren %\x^m rubte, 6. Sföir lüoflten nun nad) bem ?}iDl)materiale für ben 33or= gang ber (Sr^eugung ber ücrbrenntic^en ^flanjenftcffe fragen. |)ierfür ift bie Beantwortung bereite tl)eiln)eife in bem 5i3ort)er= ge^enben enthalten. 2)ie mefentlic^ fo^lenftoff:= unb wafferftoff» faltige 5D^affe wirb nur in Be^ug auf i^re ?^crm neu gebilbet, bie einzelnen unjerftörbaren ©ruubftoffe muffen ßor^er fd)Dn in ber Umgebung ber wad)fenben ^flan3e üoii)anbcn gewefen fein. Unb auc^ in Be^ug auf hk g'Dtm biefeö t^or^ergeljenben 3u= ftanbeS fönnen wir etwag Beftimmteö augfagen, ha wir nac^ge= wiefen l}aben , ha^ oerbrennlid)e (Stoffe wenigften§ im Stüge= meinen nid}t in genügenber 9)ccnge ^u ©ebote ftet)en. 2)ie ©runbftoffe, Äol)lenftDff unb Söafferftoff , muffen im unüerbrenn= li^en, b. l). im üöllig rcrbrannteu ober in bem mit ©auerftoff gefättigten Buftanbe i^ov^auben gewefenfein. 2)iejenigenc^emifc^en SSerbinbungen, welche biefer SSorauöfe^ung entfprec^en, nennen wir ^D^lenfäure unb Sßaffer, bie erftere eine befannte Suft= art, welche au8 ben gegot)renen ©etränfen maffenl)aft entweid)t, ÄollUttfött« u«b Baffttt Uttbttnnunq^ptohttktt htt^fianitnftofft. 13 baö testete eine viodj befanntere g-Iüjftgfeit, inelc^e nicl)t fowo^l lüegen t^rer Verbreitung auf unferer @rbe, alö t)ielmel)r wegen ber aüüermittelnben aftoKe, lüelc^e [ie namenttid^ bei ber (gr* näi^rung fämmtUd^er gebeiuefen fpielt, einen äöeifen be§ 3llter= tl)um§ in ben din\ ausbrechen lie^ „2)ag SSorne^mfte i[t ba§ SBaffer." 7. ©iefe beiben l)D^it)id)t{gen Körper [tnb unferer 2)ar= legung jur golge nid)t blog ba§ ^oijmaterial für bie ©r^eugung ber üerbrenntid;en ^flangenftoffe , f onbern umgefe^rt auc^ natür« iiä) ba§ ©ub^jrobuft beä entgegengefe^ten 5Borgangg, ber üöüi= gen 33erbrennung biefer ©toffe ober äl)nlic^ gufanimengefe^ter Sölaffen. 3n ber %l)at entweid^en au8 beni j^amin eineg Dfenö, in welchem ttjir |)dI3 ober ©teinfoljlen verbrennen, Äotjlenfäure itnb 2Bafferbampf. Saffelbe gefd)tei)t, wenn wir biefeg ^potj im Söalbe (angfam üerwefen laffen. ^o^lenfäure unb Söaffer; bam^jf entweidjen au§ ber Sunge beg Sl'^iereg, wel(^eä wir mit ^ol)lenftoff= unb Söaffer[tDff4)altigen (Stoffen ernähren, unb Wetd^eg biefe (Stoffe in gelofter ^orm in feine 5Blutbal)n auf= genommen ^atte. Unb wieberum ^ol)(enfäure unb Sßaffer werben üom ß^emifer gewogen aU SRa^ftab für ben ^o^ten« ftoff= unb SBafferftoffge^lt organifd^er ©ubftangen, nac^bem er [te einer fünftlic^en SSerbrennung unterzogen '^at, 8. Söenn wir auf biefe SBeife fd^on au8 bigl)er 9}iitge= l^eiltem folgern fonnten, ta'^ ^o^lenfäure unb Söaffer in ber Umgebung ber wa^fenben ^flan^e im Urwalbe ober auf bem Slcferfelbe fid^ üorfinben muffen, fo ift aud) ber birefte ^^ladjweiö ber5(nWefenl)eitbiefeg9fto^materialövfIan,^lic^er ^probuftionbafelbft leidet äu erbringen. Sn ^e^ug auf ba8 SSaffer erinnert fid^ Seber, ta^ nur auf feu^ter SBobenfläd^e ^flangen gebeit)en, atnb wenn ba§ SBaffer aud) nod^ au8 '^unbert anbern ©rünben für jebeS lebenbe SSefen unentbehrlich ift, fo ift boc^ hiermit 14 ^ohlcnfäurc unb Waffti in htt Mmgebung htt }ß^an}t. anä) ein ©runb biejer Unentbe^rlic^fett nad^gemefen. 2)te Äcljlenfciure, rrelc^e au^er alg Oio^matetial für bie ßrgeugung ber tcvbreunlid^en ^flan^enftcffe feine anberweitigen Seiftungen me^r in cvl}eblid)em 9)ta§ftabe für bie (grnäl)rung ber ^flan^en gu DDÜbringen l)at, finbet fid) nur in geringeren SUiengen aber au0nat)mglcS übernU in unjcrm ©unftfreife tor. ©ie mac^t in einem gang fleinen ^^rocentfa^e einen regelmäßigen 23eftanbtl)eil ber gemö^nlic^en Suft auS; aber biefe fleine 93lenge, weil fie, Jüenn loeggenommen, au8 ben nä^ftliegenben Suftfdjic^ten immer lüieber ergängt werben fann, genügt gu üp^igften ^flangen- :prDbuftiDnen, fo ba§ bie Äo^lenfäure beö SSobenS, weld^e burd^ bie ä3er»eiung \)on 2:^ier= unb ^ftanjenreften fortbauernb @nt= [te^ung nimmt, üon biefem @efic^tö:punfte aug rec^t gut entbehrt werben tonnte, ©ntfernen wir bie ^o^lenfäure üöllig aug ber Umgebung einer wadijenben ^flange, fo nimmt fie wdI)1 nod^ eine Seit lang äußerlich an 9)iaffe, nic^t aber mel)r an »erbrennlic^er Slrocfenfubftanj gu, wie leicht burd^ ben Serjuc^ erwiejen. werben fann. 9. Slber nod) eine anbere Folgerung »on ^od)fter 2ßid)tig= feit bürfen wir aug bem big^er jd^on (^rfannten nun ofjne SBeitereg jtel}en, unb bie @rfal}rung fann nur bagu bienen, fie 3U beftätigen. Sßenn bie üerbrennlid)en ©toffe fic^ üon ben üer= brannten ©toffen nur baburc^ unterfd^eiben , baß bie in il)nen ent= ]^altenen ©runbftoffe weniger mit ©auerftoff gefättigt finb , fo muß bie ©rgeugung ber erfteren aug ben le^teren in einer Slbtrennung eineg 3:|)eilg il)reg (Sauerftoffgel^altg befte^en, (Sauerftoff muß alg folc^cr auggefc^iebcn werben. 3n ber S^at l)at man biefeg nad^= gewiefen, unb gwar fd^on gu einer Seit, el)e man ton bem SSor* gang ber ßntfte^ung ber üerbrennlid^en ^flanjenmaffe eine flare SSorftellung l)atte, ta ber 23erfud^ ungeWDl)nlid^ wenig «Schwierig* feiten barbietet. dJlan braud}t nur bie abgefd^nittenen frifd)en. Sia«tr(loflfttusifd)ciÄung htt jaflonjcn. 15 S3Iätter einer beliebigen ^flan^e unter SSebtngungen, auf tk tt)ir nac^ljer toerben geführt ttjerben, in fo^Ienfäurebaltigeg Söaffer untergutaud^en, unb man [ie^t üdu i^rer gläc^e balb jid) SBIafen um 23lafcn entiüicfeln, tk man nur aufjufangen unb d^emifc^ 3u prüfen braucht, um [ie alg au^erorbentlid) fauerftoffreic^e Suft gu ertt?eifen, 10. Sßir erfennen fo, irie ber wi\ ung beleud^tete 5öor= gang in jeber SSe^ie^ung i^a^ (äntgegengefe^te beg ä>erbrennungg= ^roceffeö Drgani|d)er Äor^er barftellt. 5n bem erfteren ?^oae tt)irb Äoljlen[ciure unb SBaffer in geroiffen a3erl)ä(tni[fen 3u= fammenget^n, etica gn^ei 2)ritt^eile beS ©auerftoffg ton beiben au§gef(^ieben; üerbrennlic^e Stoffe, tcie [ie nic^t bloß bie |)flan= 5en, fonbern mit geringfügigen Stenberungen auc^ bte Seiber ber übrigen organifirten SBefen aujammenfe^en, [inb bag 9f{efultat. Unb üerbrennt man biefe fo erzeugten Stoffe auf irgenb eine ber ßor^in beid)riebenen SBeifen, fo tritt ber bamalg auggefc^iebene ©auerftoff eben aug bem unerfc^D|)fltd)en SSorrat^ ber ung umgebenben Suft lüieber ^inju; bie Drgan{f(!^en Stoffe gerfaüen in bie ©nb^n-obufte, ^'ol^Ienfäure unb SBaffer, bie bann ipieber hk 5lugganggpunfte alleg organifc^en Sebeng [inb. 2)ag gange geben beg S^ieieg erfd)eint »on biefem @tanb})unfte ouö nur alg einbefonberer gafl ber allgemeinen ^ßerbrennunggerfd^einungen, fo ha^ aud) Stoffaugtaufc^ üon 2:t)ier- unb ^flangenn^elt alg einanber entgegengefe^t [idj bar[tellen. 11. Wan üer[te^t [o, tote bag fromme ©emüf^ tcQ 9)ien= f^en, toeld^eg auf Sd^ritt unb Stritt in ber £)rbnung ber Statur bie ^anb beg Siamäd^tigen fpürt, gu bem finblic^en ©ebanfen fommen fonnte, alg ob bie f(^one Pflanzenwelt auf unfern Planeten nur gefegt toorben fei, um unfere Suft, Welche natür» lic^ burd) 3lt^mung Don S^ier unb 5[lfenjc^en unb ebenfo burc^ bie unorganif^en SSerbrennungg* unb Sßertoefunggoorgänge an lg ermel)rt, wo .^ol^Ienfänre nnb SSaffeu mit einer lebcnben ^flanjen^elle jufammentreffen? — 5lud) in ^e= gug anf biefe grage l)at hie SSiffenfc^aft bereitg feit lange eine enbgülttge Stntwort ertt)eüt. 9itc^t hlD§ mu§ nod) eine gan5e üleil^e Don änderen ^ebingnngen erfüllt fein, bamit biefer 3sDr= gang ftattfinbet, fonbern e§ finb aud) nnr gcwiffe ^flan^en gu gewiffen Seiten nnb lu^n biefen '»^'»flan^en andi nnr beftimmte 3:l)ei(e jum SJcH^ng beffelben befät)igt. 2)rürf'en wir ung 5U= nädift in ^Begng auf biefen legieren ©egenftanb etwa§ beftimm- ter auö. 2)ie 3iaturforfc^er l}aben bnrd) forgfältige 3]ergleidning gefnnben, ha^ nur bie grünen ^f(an3entt)ei(e, ober nod) genauer, nur |)flan5en3eUen mit grünem 3entnl)alte fäl)ig finb, bie üer= brennlid^e ?[Raffe 5U üermel)ren. 3lm gwedmäfiigften bienen l)iers 3U 33eDbad)tungen über bie ©auerftoffaugid^eibnng, \miiije lei^t an ber 33lägc^enentwid'elung in SBaffer erfannt werben fann, wäl)rcnb man gur SSeftimmung ber Srodcnmaffe felber bie 3U prüfenbe ^fianje nad^ jebem SSerfud)e abtobten mu§. 2)urd£> folc^e (ei(^t in großer 5!Renge auö^nfübrenben 2Serfu(^e l)at man ft^on yeri)ältni§mä§ig frül)e feflgefteöt, ba§ 3. 23. SBur^eln, ältere S^üeige un^robuftiü finb, ha^ ebenfo ^flan^en, weld;e i^r gangcg Seben l)inbnrd^ feine grüne ^^ävbung erhalten, alfo bie @d)wämme ober anä) hk gefürd)teten ©d}marD^ergewäc^fe , 3Jla^ei-. I. 2 18 ß>« 3tUcn mit grünem Siiljolt finb probuktiu. ire(d)e unjeren ^(eefelbern fo uerberblic^ wevbcn, uiib bic lüir ^(eejeibe nennen, unb enbltd) au& junge Äeim^^flanjen, bie ncd^ nid)t ^rün getocrDen [inb, fid) in gleidjcr Sßeifc i^eii)a(ten, njä^venb in evfter ginie bie grünen 23lättev, bann aud} grüne (Stengel iinb anbere fo ge[ärbte ^f(an5ent[)ei(e fortbaucrnb eauer= [tcff abjdjciben unb bie ^ffan^e an i.icrbrennl{d)cr 9)h[fe be= reid)ern. 3wnr ber Slugenjc^ein fann trügen. 93(and)nia( i[t bie grüne %axhe nur »erl)üüt ober burd} nnbere S-arb[tof[e üerbecft, fo ba^ voix ntc^t ju rajd) eine ^^flan^e aU unprobuftiü ober ft^maro^enb Derjc^reien bürfen. ©aö bleiche (äbelmeiB ber Sllpen verbirgt unter feiner biegten weisen SBeljaarung faftige 3:l}ei(e üon üDÜfornmener ©rünc. Sn ben 231ättern bev 231utbud}en fann man bie gleite y^arbe erfennen, iwenn man fie gegen ba§ gid)t t)ält; [ie ipirb nur burc^ ben rctl)en Sellfaft tl}ei(iueije üer= becft. 3n anberen gäüen [inb bie um[tänbHd)en ^ülfömitel ber 2Öi[ienfd)aft, 23ergrö^erung§gläjer, Dorauggel)enbe c^emifc^e 23e= l)anblung baju nct^tüenbig, um ben gleid)en 9^ac^iücig ju füljren. 3n allen §ällen fcnnte berjelbe aber engültig erbrad)t werben, \o ba^ baö au§gefprDd)ene ©cfet^ feine ©infc^ränfung crteibet. Sind) bie jd)einbaren 9luönal)mcn [inb üerjc^n^inbenb öcgfn= über ben Hebereinftimmungen, [o ta^ man auS bem gang auf= fälligen Uebertt)iegen ber grünen garbc in ber ^[lan^eninelt üt)ne Sö^eitereg einen <£d)lu[3 madjen barf auf bic Sltlgemeinl)eit Der ^^robultiüitcit unb auf bie Beiten, in bcnen ton ben '^''fiangen ).u'obuftiü gearbeitet n^irb. 13. Slug ber mitgetl)eilten ©efeljmä^igfeit folgt natürlid) gugleic^ für bie nid}tgrünen ^[langen , ha'^ [ie auf Soften wn anbciiüärtS l)erüorgebrad)ten yerbtennlid^en (Stoffen il)r 2)afein friften muffen, ha fie felber bie ^auftoffe i^reö eigenen Seibeö Mic^t Ijeryorgubringen im (Stanbe finb, ta^ fie alfo in berfelben Slb^ängigfeit üou bev grünen '»pflanäenirelt (eben wie bie S;l)iere. 50R{t anbereu SSorten, bie ntd}tgrünen ^pflangen [inb ©c^maro^er im weiteften etnne beä SSorteg; fie (eben entwebev anf i^ren grünen ©ejc^wiftern, biel'en il)ve @äfte augfaugenb, ober |ie fe^en gu i^rem @ebeil)en einen ^lä'^vboben Boraug» n)el(i)ei- teict) ift an (oon grünen ^[(angen erzeugten) üerbrennlic^en ©toffen. Sm elfteren %aiU befinbet [i(t) bie ebenerwä^nte ^(eefeibe, ber 6p anf Würger nnb aud) eine gro^e 3(n5al)( üon mit b(o^em *^uge nidjt iüat}rne^mbaren p(äen, n)e(c^e ta^ Sefa((en öon wüben unb Äu(turgenjä(^fen öeran(a[fen, unb bann a(S jRoft, 23ranb, 93Zntter!orn bcr (Sd}ve(Jen be§ ^iianbwirt^g finb. SBir üerfte^en üon bem eben gcltcuD gemad)ten ©e[ic^tg= ^)untte ang, warum biefe j^ovm beä 3(uftreten§ üon nid)tgrünen ^Pftanjen a((emQ( ]c^äb(ic^ fein mu^; benn fie (eben hei aC(er übrigen gormDerf(^iebent)eit fämmt(id) auf Soften i^reS äöirt^ä — genau wie ber SSurm im -3(pfe(. 2Bir üjnnen eö a(fD nur fe(bftüerftänb(ic^ finben, wenn wir ^ören, ha^ auf fD(c^e Seife bie meiften gefürc^teten ^fiangenfranfl^eiten big t)erauf gur ^ar-^ tüffel» unb Slraubenfranf^eit $u ©tanbe fommen. 14. 9(ud) nod) in einer anberen fe'^r |3ra!tifc^en ^egie^ung Bnnen wir auö ber f(einen ©umme beg big je^t ^(arge(egten eine unabweigbare g0(gerung 5iel)cn. äSenn bie ftarf grünen ^(ätter l)auptfäc^(id} probuttiü finb, wenn bie nur fc^wac^ grünen 'grüd)te unferer ^äume in bicfer iHid)tuttg faum in ^etra(^t fornmen, unb wenn bag b(eid)e ^^olg unb Un äßurge(früd)te gan§ auf .Soften üon jenen (eben, fo mu^ bag Sßegne^men ber 33(ätter für eine ^Pfiange ungefät}r fo üie( bebeuten, ai& wenn man eine S-ami(ie il}reg förnä^rerg beraubt. 5)a^er ift bag -5}(bb(atten ben iRüben natürlid} fc^äb(id), wenn eg gu einer Seit gefci^ie^t, WD wir UDC^ Suwac^g ber SSur3e( erwarten. 5^ur für grüc^te, bie nid)t mel)r erl)ebli(^ wac^fen, fonbcrn i;ur in fid) nod) etwag 2* 20 probuktion oon ^flitn|cnma|Te unb Ifiärme. ausreifen fcüen, {[t ein iolctjer rauher ©ingviff in baö Scben bet ^flanjen juläfftg. ©benjo muft uatftvlid) ein gewiffeS 3?evi)cilt= ni§ be[tel)en jn^ijc^en ))rcbuciienben nnb ben üon biefen untere '^attenen ^'»flan3entl)etlen. 3öer burc^ g^i^tgeg (S(^nciben bei* Oieben auf eine gewiffe Slnja^l 23lätter 311 üiele 33(ütl)en (Scheine) fte^en Ia§t, irer feinen gut burd) bie ^lüt^e gefommenen Slprifoienbaum ni(i)t jeitig »on einer Ueberga^l junger ?5rü(^te befreit, ber üerfe^t bie ^flan3en in bie ^age eineö bebrängten ^amiüenüaterö, bem ber Äinberfegen ^u reic^U^ gefloffen i[t, unb bk %olo,e baüon ift unabttjetälic^ : !ärglic^c ©rnä^rung, unb tia§ bebeutet für tk ^^rüc^te: uuBoüfonimene 9ieife. 15. S3äre "i^aä 23Dr^anbenfein eiue§ grünen Seüinljaitö alä eine innere Sebingung für bie ^rDbuftionöfät^igfeit 3U be^eict)' neu, fo l)ätten ttJtr im ©egenfa^ ^ierju auc^ bie äußeren Se= bingungen ber gleidjen 2;l)ätigfeit auf^ufud^en. 9(ntt)eient)eit non ^D^lenfäure unb Söaffer finb nad) bem 93t§l)erigen felbfti^er^ ftanbüd); aber bieg finb nidjt bie einzigen äußeren 33Drauä= je^ungen. @in geiüiffer Sßarmegrab ift tt)ie gu aflen £ebeng= »ergangen , fo aud) für bie ©auerftoffabfdieibung aug grüneu ^flan3ent§ei(en notljmenbig. 2)ie obern unb untern ©renken finb jwar gerabe im »orliegenben ^jade nod) nid)t genau feft= geftellt, aber man fann bod) ungefät)r angeben, ba^ ber Sor; gang üon wenig über bem ©efrierpunfte beS SBafferö biS etwa 3U 40° 6. (32" JReaumur) möglich ift. Sind) fd)einen für hk ein3e(nen ^flan3en be3Üg(i(^ biefer ®ren3en fleine Unterfd)iebe 3U beftel)en. 16. 5luf eine anbere nottjnjenbige 23ebtngun0, bereu 53Jtt= wirfung für ben ^flanjenbau bie merfiüürbigften unb weitge^enb= ften folgen l)at, werben wir fd^on burdö eine einfädle 33etrady= tung l)ingefü^rt, welche aud) o^ne bie ftrengeren ^ütfömittel ber SBiffenfc^aft an3uftetlen möglich ift. 2)ie üereinigten 9iaturwiffen= €cl)oltttn9 htt ßroft. 21 jd^aften, u^elc^e un§ im ücrigen 3a^rl)unbert mit bem @e|e|e ber Unjerftcrbarfeit beg ©toffeg bereid}erten, traben in biefem 5al)ii)unberte ba§ fel)v üiel aHgemeinere unb noct) be« beutunggüctleve ©efe^ udh ber Unjerftörbarfeit ber S\xa\t 3« Slage geforbevt. 2)a[fe(be fagt, ganj ein ©egenftücf ^u jenem anbern, au§, bafe aud^ Gräfte, ttjo [ie für unfere Slnffaffung »ets fc^winben ober entfielen, bieg nnr fc^einbar tl)un , ba^ [ie in 3Bal)rl)eit nur bie 93iagfe luec^feln, unb be^l}a(b in il)vcr 5Ber= fa^^^ung nid)t fofort ju er!ennen [inb. (gelingt eg, ibnen bie unfenntlic^en Äüüen nbjurei^en, fo fönnen [ie überaÜ alg un= reränbert in il)rer 9}ienge unb 2ßir!ungg[äl)ig!eit nac^vien^iejm irerben. Wlan begreift, ta'^ trc^ ber (äinfad)^eit beg S^ejuttatg, eg fein Meineg rvax, biefe SSetoeigfül^rung big iu'g ©in^clne für bie mannigfaltigen ^raftformen burd}3ufüt)reu. 17. SÖeldieg finb nun bie »erfc^iebenen formen üdh Ä\aft, bie bei biefem bunten 2ßed}[etf:piele burd}Iaufen werben fcnnen? — 3ebermann iDei§, ta^ ein bett)egter Körper eine ^raft DDr= ftelU, unb ba§ bie ^rnft um fo größer ift, je majfiger bevÄör^jer unb je größer feine @ej(^n)inbig!eit. Gräfte werben nun überaß ha ftecfen, wo 3. f8. SBewegung iiernid)tet werben ift, ober wo iä) neue Söewegung ing Seben rufe; benn biefe S^rftörung unb S^euerjeugung ift ja nur eine fc^einbare, nur ein gormenwedjjeL S^iun fann ic^ befanntlic^ mittelft eineg "^ei^en 2)anipf!effelg SSewegung l}ertDrrufen, ja bie auggiebigften Bewegungen werben in unferer 3eit auf biefe SBeife mit |)ülfe einer finnreic^en SDIafcfetne hervorgerufen. Umgefe^rt entftel)t bei einer plö^lic^en 3?erni(^tung üon ftarfer ^Bewegung burc^ ein .pemmnifs aUemal Sßärme, bie fog. JTteibunggwärme, weld)e ebenfo eineß Seben 23eoba(^tung , ber nur einmal einen Äno^f an einer Sif^platte gerieben, ober an einer 2)rel)banf gearbeitet ^at, 3ugänglid) ift. 3c^ brand^e nur nod) bingugufügen, ba^ man burd^ fe^r fd^wierige 22 Ucrfdjiclient tformcu htt fitaft. Unteviud}ungert nac^geiuiefen l)vit, baB 5. S. bteielbe 5)3^enge SBcirme, lüelc^e üerbraud^t lütrb, um einen ©iienba^unjagcn üon 10 000 ^gv. in eine Sewegunc^ öon 10 '?)i. in ber (Eecunbe 5U Berfe^en, lüieber burc^ baö |)lD^lid}e 3{utl)alten biefeä SSai^eng mittefft einer ^remfe an diah unb @d)iene jum SSoric^ein fommt, fo iia^ IdjHe^lid) lüieber bie gteicEje Söarmemenge t»orl}anben tft löte Borger. 3Bic ein iL^I*;er ^erjuc^ burdjvgefü^it iinrb, wie man SIi>ärme mi^t nid^t bloä nac^ ©raben, fonbern nac^ xoixU Itdi üevgleic^baven 93^engen u. f. ro., bte§ 5U befdjretben, ift @ad^e einer eigenen SBiffenfc^aft unb gebort nic^t ^ter^er. SBir be= gnügen unä l)ier mit ber @rfenntni§, ta^ Sßärme aufgefa§t tüerben mu^ aU eine ^^orm Don .^raft, unb nid)t mel)r al§ ein untt)ägbarer (Stoff , mk bie ^^öftf üor 50 Sauren moüte. Sa n>ir [teden unö ^eute bie SBärme al§ nid)tg SInbereö lun-, benn al§ einen Suftanb ber 23eiüegung ber fel)r fleinen ■l^eile, auö tt)eld)en lüir ung einen |eben Körper gufammengefe^t benfen. 9(nbere formen ber Äraft [tnb ekftrifd^e unb magnctifd^e Bewegung, benn id) !ann 3. 33. burd) ©rtoärmung eleftrifc^e @trcme (tt)ermoeleftrifc^e (Säu(c), burd) biefe njieber 33eniegung naä) 9(u^en ^in erzeugen — formen, mit benen mir unä ^ier nic^t bcfaffenmoHen; anbere ba§ 8id)t. 5)ie[eu ift freilid) nur eine befonbeve ?^orm ber SBärme, in einem @inne, üon bem nad)t)er nod) bie 9iebe fein foU. 18. 3tber um bie Sßed)felbe5iel)ungen ber Gräfte unter fic^ toonjätjtig 5u machen, muffen mir nid)t blo§ reben üon ten Gräften ber 23emegung, fonbern aud^ öon ben Gräften ber 8^ut)e, ben Gräften, bk in Söirflic^feit niqt arbeiten, in benen aber bie 9)^ 5 gl ic^ feit ber 3lrbeit üor^anben ift. 93cit ^^-rembrnörtern bejetc^net bie SBiffenf^aft biefe beiben ^^ormen a(g actuelle unb H3otentie((e Energie. (?g ijt nic^t gar fcbmierig, aud) ol)ne in bie ©e^eimniffe ber ^ewegunggle'^re eingeiwei^t 3U fein, »on &tmtQtt fitttft mib Svonukruft. 23 J^iefen S3e3iel)ungen fid) aunä^evnb fd)avfe Sßorfteüungen 511 üer= fc^affen. Sebermann lüei^, ba^ bei einer geiüöl^niic^en jdjii'ai-js luälber Söanbu^r bie treibenbe ^vaft ein langfam [infenbev @e= iüid)lg[tein ift. Sßivb ber (Stein ni(!)t üon Seit gu 3eit burd) \^af} 3(uf3iet)en gel^oben, \o ^eigt i\)x gvinjeö 9?abev= unb 3eigei*= n^ei! feine ^en^egung. — 5)te U^r [tel)t, wie unr nn§ angbvücfen. 2)aö oben aufgehängte ©eiuid^t fann nun aber beliebig lange in Oinl^e bleiben (menn id} ben ^evpenbifel an^uftofeen untere la[fe) Dl)ne eine SBirfung gu ändern. Smmer bleibt aber bie 9Jtöglid3!eit für eine folc^e Söirfung. ©ine .^raft t[t alfo DDr= l}anben, aber feine bewegte ^raft, fonbern eine rul)enbe, ober mit einem 5tu§brnc! beg gewöt)nlid)en l^ebeng, eine ©^^annfraft. 2)ag gel)Dbene ©eiridjt beftnbet fidb ja genau in berfelben ^age n)ie eine geipannte geber, ober wie bie ^ufammengepre^te Snft einer Sßinbbüdjfe. @in unmerflii^er StnftoB» ^i« Bufall, ein d1id)t§ fann fcmmen, bie ©pannnng anglöfen nnb bie 35eran= laffnng werben gu einer unüerlyaltni^mä^ig großen SBirfung, für weld}e bie ©egenleiftung natürlicb wo anberg gefudjt werben mup. S^neibe id) nun aber bie ©d^nur ab, an weither ber @e= toid)tö[tein l)ängt, fo fällt er Ijerab. 2)ie ©pannfraft üerwanbelt fid) in bewegte ^raft, unb biefe letztere giebt 58eranlaffung gu weiteren SBirfungen beim ^ftieberfallen, ä^erle^ung beg §u§bobenS, eine fe^r fleine faum meßbare SBärmecr^eugung. ©benfo fann be= wegte Äraft in @^mnnfraft übergel)en, wenn id) einen (Stein auf 'i)a§ ^aö^ werfe, unb berfelbe oben liegen bleibt, ©erfelbe fann lange Seit fpäter wieber nieberfaüen unb 5emanb mit ber= felben ^raft ein Soc^ in ben Äopf werfen, al§ wenn er un» mittelbar meiner ^anb entflogen wäre. 93^an fielet auf biefe Sßeife, wie namentlid) a{§ (Spannfraft bie Gräfte unferer @rbe lange in berfelben g-orm aufbewal)rt werben fönnen. 24 3ct ^^^ {Verbrennung taetben J^cäfte ftet. dlibcn biefei med^anildien (gpannfraft untevi'd)eiben roir bann in 3(miicnbung ber i-]letd)en ©lunbfci^e eleftviidie Spann» fraft, mai3ncttid)e Spannfraft, djemifc^e ©panufrait. 2)ie erftere 3. 23. ift üLn-ijefteflt burd) b^n Buftaub- jiueiev ©eiüiticnuolfen, n)e(d)c, Derfd)tebene 93Zenc!ert ©(eftri^ität ent[)a(tenb, einanber ' cjegcnüberfteljen. @i[t menn ber 23lit^ übei-[d)tä{jt, ,T,d)t bie b(üö niDßtidie Ävaftäu^evung in bie bewegte %i}xm über. (Sine ^anb üDÜ e^ie^pulöer [teilt enblid) einen SBorratl) bar ßon d)emifd)er (Spannfraft; baffelbe [pieit in ber t^eueriüaffe genau bicfelbe JRolle, lüie bie burd) ^''umpen gefpannte Suft in einer Söinb= büd}fe. ©er fleinfte %ünk, felbft 5U feiner meßbaren Seiftung befät)igt, bringt bort, ein leifer ©rucf l}ier bk [tarfe Sirfung ^erüor, lücii eben in beiben '^-äüen grofee 93iengen uon 3pann= fräften aufge|peid)ert waren. 19. ©iefe fd)einbar lueit abliegenben iDinge [tel)en bod) im anernäd}[ten 3itf^niment)ange mit unferm ©egenftanbe. 5ßir t)aben frül^er in bem SBerbrennungöprc^e^ uon '»J.'^flanjenftcffen ben üDlligen ©egenfa^ ju unserem ^sorgang ber ^r^eugung biefer Stoffe in ben grünen ^flanjent^eüen erfannt. Sßerbcn babei bie ©runbftoffe in umgefel)rter Söeife auScinanbergeriffen, unb juiammen üerbunben, \o mu§ aud) ein ®leid)cö für bie Gräfte gelten. 5Rnn finb rafd) mn-Ianfenbe SSerbrennungöpre^effe be= fanntlid) reid)(i^ flief^enbe Queflen uon Jl^ärme unb ucn Sici^t. 2)urd} t>\e etiuag langfamcr fid) abiuicfelnben ^^erbvennung§üor= gduge ber tl}ieriid)en ^^(tl)mung wirb wenigftenö bie tl)icriid)e Sßärme er3eugt, gelegentlid) auc^ wie bei ben ^eudjtfäfern ^u einer tleinen Sid)tentwic!e(ung ^erantaffung gegeben. Unb auc^ ber im 5lÖa(be mobernbe ©tamm giebt fc^liefjlid) tk glcid)e Sßärmejumme nad) 3lu^cn ah, obglcid) biefelbe wegen ber iiiange ber Seit, auf wtidje fie fid) üertl)eilt, nid)t in hk ©inne fällt. -3llfo SSerbrennungöüorgänge finb Duellen ücn Äraft — eine ßci htt Söutrlloffabrdjctbuug ratrliiEn ftrftfte gcbunbcn. 25 (grld)einunc5 bie wir iniö fo eifläven, ba^ ber igauerftoff, welcher bei ber 33erbrennung jum uerbrennenben j^övper {jinjutritt, eine au^erorbentlidje 5(njte^unggfraft gu biefem l)abe, äl)nlid) lüie ein gel}obeuer ©tctn 3ur (Srbe. ©lefe 5(ujiet)imgSfraft i[t eben bie rf)emi|c^e Opannfraft. SSerbrennt ber ^törpei", [o [tür^t gteic^-- fam bei- ©auerftcff ^u it)m, n)ie ber @tetn jur @rbe, unb in: beiben g-äUen get}t bie ©pannfvaft in bie beiregte ?fDrm über, nur bei ber 33erbvennung in bie 33en)egung ber üeinften S^^eiU c^en, bie wir eben Sßärme nennen. Un5n)eitett)aft evfd)eint biefe Äiarlegnng bel^er^igenSn^ertl); allein bie ,^l)atfatf)e, ba§ bei ber ^ßerbrennung Gräfte rxadj iJlufeen frei irerben, i[t unabhängig ron bieier ©rflärnng, Unb ang biefer S;l}atfad)e folgt nad) bem ©efe^e ber ©r^aftung ber Äraft, ba§ bei ber (Sr^cugung üon üerbrennlid)em ^pot^ ober Det auö üerbranntem SBaffer unb Äot){enfäure Gräfte muffen gebunben werben, b. t). ia^ Dabei ciu^ere Gräfte mitiuirfen nüiffen. 20. Sf^un l)aben wir einen gewiffen SBärmegrab alö für jenen 33organg in ben grünen ^flan5entl)ei(en unentbeijrlid) er= fannt, unb bie SBärme ift ja eine Äraftfcrm; W03U weiter nac^ einer wirffamen ^raft fud)en? SlKcin L)ier ift eö Seit, nic^t weiter mit ber 93Iittl)ei(ung t)inter bem 23erge gn galten, ta^ 5War eine jebe Äroft, wenn [ie eine anbere gorm annimmt, ben gleichen Sßertl) behält, aber ba§ bod) biefe gormwanblnngen nid)t in einer jeben beliebigen -JRiditung gleid) l)äufig erfolgen — ungefciijr wie alle 93kufd)ett »or bem @efe^ gleid) finb, aber hod) nid)t gleid) oft uor tk ©eridjte citirt werben. 5)ie 33e= tcnung biefer (BdU beö ©efe^ea ber @r[)aÜung ber Äraft t)at äu ben weitget)enbften golgerujigcn big I)inaug auf 3Seüent= ftel)ung unb ^Untergang geführt, unb ift auc^ für nnfere 2(uf= gäbe üon Sßidjtigfeit. 23eifpie(gweife l)at man gefunben, iOa^ Bewegung fe^r leidet 26 fflcldjc ilcnft Iciftct bic Arbeit in htt ^Umt ? unb nn aikn Dvteu in 3Bcirme übergeben fann; luir bi\iud}en mir bie ^emegunc; burd» :'}ieRnnu3 ju »ernidjten. Sagegen ift hk umgefel)rte Ä'räftei^emmnblung an gewiffe SBebinv]un;-^en vje^ !nüpft, beren S3e[en ftd) i)ter nur nnbeuten Iä§t. 2)ie ©anipfs mafc^inc bient 5ur ä.>enuanbhing uon Söärme in äu§ere 53e= iüegung. 3n berfelben unb in jeber ccncurrirenben 9}|afd}ine finben lüir auönal)mö(D§ immer SJärme uon jiuei üer|d}iebeuen Söärmegraben ücr, beu 2)am):ffe[fel üon ^ol)er Temperatur, ben (Jonbenfator üon niebrigerer. 5n ben fog. ^Dd)brudmafc^inen fann allerbingä ber le^tcre burd} bie (füt)le) äußere Suft er= fe^t werben. Unb felbft bei biefer Einrichtung gelingt nur bie UeberfiUjrung eineö 23rud}tl)ei(ö ber aufgeiücnbeten SÖvHrme in S3ett)egung. — Unfinnig bagegen iuürbe eg erfdieinen, woClte man auf bie 5Ui§beutung ber bed) geling in gro§er 93ienge i)or= l^anbenen SSärme un[erer Erbe bin eine 9)iaid}ine conftruiren. — 2)ie|e 2ßal)rnel)mung beö einfeitigen Uebergang§ von Sßcirme öon l}ot)er Slem^eratur in ^Beiwegung »eranta^te noc^ üor J^ur^em unfere ^^pfifer gu ber nner|d)rodenen Weigerung, ba^ bie 33e= tt)egung aUer Sßeltfbrpcr im ä>erlaufe üon ^l^iitliiMien unb 5]Riniarben ücn Jalircn mel)r unb mel)r abnel)men, ja fc^liefelic^ gan^ auft)oren unb bafiir einem l)öl}eren unb fel)r gleichmäßigen Sßcirmegrabe ^pia^ mad)en müßte, bi§ jüngft eine fel)r geiftreidbe 3bee biefen SßeltftiQftanb luiebcr glücflid} yon unö abgeiuen= bet ^at. Unb luie lüir bie äöärme, bie in einem beliebigen S^cmpe» raturgrabe ftedt, nidbt nad} äöillfür bcnu^en tonnen ju einer nied)aniic^en 5(rbette(eiftung, fo ift fie auc^ nid)t fäl)ig ^u einer anbauernben d)emii"d)en Slrbeit, worunter in unferem ^atte hk %iliüette S-oötrennung bcg (Sauerftoffä »on Äot)lenftoff unb SSaffcrftoff (ju iueld)en jener eine fe^r große ^In^iel^ungefraft Sie jafianjctt n«J> liriithchürftifl. 27 befi^t) ju üerftel^en tDäve. 2)ie blo^e Sßärme in btefem @iune fann alfo nid)t bic arbeitenbe Äraft bei jener ^robuftton fein. 21. S^kx lücKen \mx bie Verleitung unterfti'i^en burc^ hk ^Beobachtung unb fragen, weldje äußeren Gräfte lüirfen benn fon[t mit h^i bem S^organge in ben grünen ^flangentljeilcn ? — 35on eleftrijd^en unb magnettfd}en Gräften i[t baS ^flanjenleben, fo üiel lüir lüiffen, unabl)ängig. SBie [tel)t eg aber mit ber SBärme tu einem anbern Sinne, mit ber SBärme, weldje üon einem Ijeij^eren Ä'ör^er ju einem fälteren überftrömt — mit ber ftral)Ienben Sßärme, tt)eld^e Jüir, joiüeit [ie auf unfere 9^e^= l)aut einwirft, Sid)t nennen? Unb ha fällt e§ ung benn lüie @d)uppen Don ben Singen. 2)ie ^ftangen entn;ideln fi(^ längö ber glä(^e unjerer @rbe, weil fie lid)tbebürftig finb, unb lüotlen wir [ie im ßin^wer fultiüiren, fo muffen wir fie bid)t an§ genfter fe^en, wo e§ am l)ellften ift. ©c^lie^en wir fie in Heller ein, fo geigen fie h-an!l}afte lange Slrtebe , bie fie nad) ben «Spalten ber Reiben l)inbrängen, burd) weldje eine @:pur uon SageSlid)t einbringt. 22. ^od) bie SBiffenfd)aft bebarf einer ftrengeven 53eweiä= füljrung, ur\h eine fold}e ift benn and) in biefem ^alle üotlftäu= big erbrad)t. 3llle hk frül)er erwäl)nten ^erfuc^e üon Slrücfen= gewic^tgguwac^g unb Sauerftoffaugfc^eibung mit grünen ^flangen» t^eilen gelingen ni^t, wenn man ha^ Sic^t ab[c^lte§t, unb gwar ift giemlic^ ftarfeg 3:ageglid}t ober mit befferem (ärfolg Sonnen» Iid)t ba^u erforberlid}. 5lm beften gelingen folc^e a5erfud)e mit Sßaff erpflaugen , welche in foljlenfäure^alttgeg Sßaffer unterge» taud^t üon ben Stengel|d)nitten auS einen fel)r regelmäßigen ^lafenftrom üon Sauerftoff entwickeln. diMt man fol(^e ä3er= fuc^güflan^en abwed)felnb i)on ber Sonne in ben Schatten, üom Schatten in bie ©ämmerung, |o fann man ganj regelmäßig ien S3lafenftrom fic^ üerlangfamen unb bann aufljören fe^en. 3a 28 305 Cid)t Iciflct bic ^tbtit. — iolgcrungcn. man befi^t im einfachen Saufen '^^^ S3(ajen, etwa innerhalb einer ?Dlinute, ben beften ^Db^j^ab , bie 9^afd)^ett ber ©rgeugung neuer ■^ffan^enmaffe ^u meffen, unb eö bient md)t am 5Ü^inbe[ten alö 23ett}eiö bafüv, ba§ mir in bem Sidjte , ober beffer in ben @on= nenftva^len, bie arbeitenbe ^laft für hm fra^^U^en SSorgang gu fe^en t)aben, ta^ eö uutev gegriffen SSovanäfe^ungen gelang, bei 3>erbcppehing ber 8ict)tftävte aud) bie 23laienjat}l innerl)alb einer ÜJiinute 3U rerbi^ppeln. 23. So ift benn l)iermit unfere (Srfenntni§ ücn bem merf« würbigen S^crgang in ben grünen ^flanjent^etlen ein einiger 5)la§en abgernnbeler. 3u bem 5Uiöeinanberrei^en ber fel}r feften cl)emifd)en 33erbinbungen, Jtot)leniäure nnb S^l^iffer unb 5ur (är= Seugung uon organifdien Stoffen au8 ben Derbleibenben fauer= ftoffarmen 9fteften ift wie ^ur ^^ebung eine^ @en)id)tftcin§ .f^raft erforberlid) , imb bie)e Ärnft wirb geliefert burc^ bie (£cnnen= ftra^len, fo ta^, nur am $lage ^robucirt, in ber 5^ac^t ha^ ^Probucirte nur weiter umgcwanbeft wirb. 3Iuö bem gleici^en ©runbe erfd)öpft fid) ein Keimling unter ber (ärbe, wenn ber 8ame ju tief untergebrad}t würbe, unb ift t)ienetd)t nid)t me^r täl)ig 5U einer fräftigen '»Pflanje gu erwad)fen , wenn er enblic^ feine S3lätt(^en jum Sagcglid)t emporftretft. @beniD nel)men bie Kartoffeln, wenn fic im Keüer in hen ^-rüljlinggmonaten auö[d)lagen unb ein (ebl)afteg 2iJad)gtl)um geigen, bod) uid)t an »erbrennli^er ober ßerbau(id}er SDIaffe 3U, aud^ wenn man tk Stoffe, welche in bie triebe übergegangen finb mit t}in3U= red)net, unb wenn aud} l)ie unb ha einmal eine Heine neue ÄnoÜe angelegt wirb. ®erabe bef^^alb ift auc^ biefer 5ßorgang tion ben^auäfrauen nid)t gerne gefcl)eu, unb füt)le K'eUer, wo ta^ 3(uö= feimen fel)r (nngiam erfolgt, werben üorge^ogen. 24. Sa tk v^raftifd^cn S'olgeu, weld)e fid) \)kx ergeben, finb nod) »itl weitgel)enber. Sßeil bas ^id}t nott)Wenbig jur jQc0«tt|tl)eit htt ^tdhuktim auf tiwtt hc|limmtctt Mdä}t. 29 ^flanjenprobuftiDtt mitiDirft, be§l)a(b ift Dtefe ^^robuftiDn auf einer gegebenen ®runbf(äd}e eine enge begrenzte; benn aüc übrigen 33ebingungen be§ ^Pflan5enniad}§tl)umg laffen [ic^ in biefem O^a^men hi§ in'S Unbered}enbare i^ermel^ren. 2)er %cx\t= irirtf) mürbe feinen SSort^eil baüon l)aben, toenn er bei bem SluS^oljen fd^onenber üerfüt^re unb bie bo^^elte Slngal)! (Stämme, al§ üblich ift, ftet)en lie§c. ©oppclt foüiel SBäume irürben nur bie nämliche Älafter^at)! an ^pol^ aU ©rträgni^ abwerfen , lüeil bk bef(^atteten fronen an ber ^robuftion get^inbert [ein luürben. 9(uc^ bilbet aug bemfelben ©rnnbe ber in einer Sichtung fte^enbe 33aum ftd) g(eid)mä§iger unb breitirüd)figer aug , n)cil)renbin einem jungen biegten Scftanbe langgeftredte ©taugen empDrfcl)te§en. 2)iefelbe @efe|mä§igfeit jiüingt ben lanbiüirtl)j(^aftlic^en 33etrieb bajn, fic^ über weite ?5läd)en auS^ube^nen, weil eben bie (Sonnen= ftral)len fic^ über weite g-ldd)en ergießen. 2)er 3lrferbauer fann nid^t auf einem beliebig Üeinen 33cbenraume mit bafelbft ange= puften Hilfsmitteln fein ®ewerbe ausüben, vok ber gabrüant in ftcrf^ol)en ©ebäuben feine ^'^rt-bufte erzeugt; unb biefe 2lb= ^ängigfeit üom SfJaume beftimmt natürlich in le^ter Sinie fogar ©itten unb (5l)ara!ter ber länblid)en 23eüDl!erung. 25. 2)iefe wettge^enben unb wid)tigen Folgerungen erftrecfen [{(^ aber natürlidj nur auf ba§ geben ber grünen ©ewäc^fe. ^^ic^tgrüne ^flan^en «erhalten fid) auc^ l^ierin wie hk Sljiere, fie finb mit iljrer bloßen Umwanblung ber fc^on erzeugten Drga= nijc^en 93caffe ntc^t an tk Drte be§ Si(^t§ gebunben, fonbern üoU^ie^en i^re SebenSerfc^einungen unbeirrt aud^ in tiefer ginfter» m§. 3c^ erinnere an bie (Sbamptgnonfultur, wobei nur bie Bcr= brennlic^en 23eftanbt^eile ber @rbe unb be§ ^ferbemifteg wieber= um in bie üerbrennlicben , aber 5uglei(^ wo^lfd^medenben unb barum wert^ooUeren Seftanbt^eile be§ ^iljleibeö umgefe^t werben, ©iefe fann in keltern oorgenommen werben; ja 5flic^tg 30 Wid)t9rüuc Jlfinnicn: mmbljängig »on Ci4)t. lüüvbe im äöev3e ftel)en, [ie in tl)urni^ot)en ©ebäuben \ahüt= mä^ig ju unternet)men ; benn [ie i[t i^ver 5^atur nad) etwa ber .pefenfabrifation 311 i^ergleic^eu , xtic^t aber bem fonftigen lanbix)irtt)id}aftlt(^en Pflanzenbau. SttteöUebrige , lüa§ bie S^aturforfc^ung hi^ je^t anben 3:ag ge= fi?rbevt l)at, über bie ©efelsmä^igfeiten jene§ funbamentalen 3SDr= gangg in ben grünen ^pflanjenttjeilen , i[t nur in ^weiter i'inie ücn ^Bebeutung unb i[t auct), ujie wir l)in3uje|en f önnen , minber flar alö ba§ big je^t 93iitgett)eilte. SSir werben ung bal}er l)ier auf Sßenigeg bej^rän!en tonnen. 2)a^ tk 9flaturfor)d^ung nad} einer tieferen (ä-infid)t ftreben mu^, ift felbftüerftcinblid) ; aber eg l)aben fic^ l}ier gro^e ©djwiericjteiten gezeigt, eine folc^e tiefere ©nfic^t jU erlangen. 26. S^or 9lttem l)at man [ic^ gefagt, ba^ iak ^Intwort, tk @i.ninenftral)len bewirten hk (Sauer[tDffabfd)eibung aug vgrünen ^flanjentl^eiten, nod) eine fel)r allgemeine ift, ta wir fc^on lange in ber 9iaturlel)re (Stral)len r*cn fel}r üerfc^iebenen föigenjc^aften unterfd^eiben , unb ba gerabe ha^ natürlidje ®e= mifc^ ber ©onnen[tral)len hk allerbuntefte Sufammenfe^ung geigt. 3Sir brausen unS auc^ ^ier ni^t gelehrt auggubrüd'en unb üon *'))rigma unb @pectrum reben, unb tonnen boc^ bie ^pauptfad}e, um bie eS fic^ l)anbclt, bem ä^erftänbnife eincö jeben SSerftänbigen nal)e bringen. Sebermann wei^ , ha^ ein bunfler £)fen auf einige (Sdjritt l}in erwärmen tann, ta'\^ er Söärme ausftra^lt, wie wir ung ausbrüden. @rft wenn er glül)t, ftra'^lt er mit ber bunflen Sßärme aud) iidjt auS. ^^Inbere ^^ör^>er wie ber 93conb, xvk ein weif^eg ©d^neefelb leud)ten blog, cl)ne erl}ebltd} gu wärmen. 2)ie (Sonne leuchtet unb erwärmt jugleic^. 5)iefe befannten @rfal)rungen werben lu-^n ung fo auggebrüdt. Sie ©tral^len, »elc^c i^on wärmeren ober l)elleren Äcrpern burd^ bie Suft UcldjE Strttljku Ui^tn hit SVrbcit? 31 ober buvd) bcn Sßeltvaum gu fältercn unb buuflcven cuticnbet werben, finb i^idu ucvfc£)tebener 5]atur, Don iüeld)en nur gcunffe auf unfere @el}nerüen einiüivfen. ©ieje unterfd)ctben wir biird)= aug lüidfürlid), ba bie ge3cgene ©vcn^linie für bte 5)inge au|3er uns feine ^ebeutung l)at, a(g Sic^t. — 5tbcr bunfle 2Bcirme= ftral}Ien unter fiel) unb fog. Si<^t[tral)ten unter fid} finb and) nod) nid)t gletc^aicrtl)ig. Söir l)aben unS biefelben üielntcl}r, lüie nu§ lücitern ^^l)v[ifalild)en llnterfud)ungen l}eriiorgel)t, gu benfen, mit geringen Unterfd)icben [id^ lücfen(o8 aneinanber= reil)enb, xvk bie Sone eineS ^laüierg. 9)lan benfe fid) bag £)l)r eines ®el;DrIeibenben nur em^>fänglid) für eine, giuet Octauen in ber 93citte, bn l)aben unr baS, luaS bie DJienfc^en fo über= geugenb, lüeil fo unmittelbar ber ftnnlic[)en @rfal)rnng enftam= menb, aU ein 2)ing für fid^ l)infte[{en. 2)ie untern Slone ent= f^n-äd}en bann ben bunfeln Söärmeftral)Ien. — SBir {jaben gefagt, ha^ and) nod) bie alg lMd}t ^ufammen gefaxten ®tral)ten unter fid) \)crfd)iebenartig feien ; unb ta^ ift in ber 3:l)nt ber %al{. 9hir bag, wag wir §arbe nennen, entf^nndjt ben einjetnen einl)eit= (id)en ?id)tarten. 3n bem ©0nnenlid)te finb ade biefe ?^arben mit einanber gemifd)t, fo i>a^ wol){ .^^eüigfett aber !eine einzelne garbe für fid} mel)r em^funben wirb — eine Sßal)rnel)niung, bie wir al8 wei^ gu be3eid)nen gewot)nt finb. Unb natiuitd^ befielen wir 9)iittel, biefe einjelnen ©traljlengattungen aug bem gemild)ten ©onneuHc^te ab^ufc^neiben, äl)nlid} wie mir bie na= türlic^e ungleichartige 5ld'ererbe burd^ gröbere unb feinere «Siebe in ©tein, Corner, @anb unb ©taub ^erlegen fönnen. ^^arbige ©läfer finb folc^e Sid)tfiebe unb wir nennen fie gelb, rot^ u. f. w. , wenn fie alle übrigen @tral)len in fid) gurürfbe^lten unb nur bie gelben ober rott)en burd) fic^ ^inburd}laffen. 5lud^ noc^ anbere 93Zet^oben, biefe Trennung auggufüljren, finb ung be= !annt, 5. 23. foldje hk — um bei unferem Sßeij^ielegu bleiben— bem 32 iSic Icudjtcuben dtcaljlcn flub btc tuirkfamllcu. @(^lätnmen ber (Srbe uergleidjbar finb. Waffen iinv ^idit burd} ganj burd^fic^ttc^eö unb farblofeS &[a§, bag aber id^iefrüinfüg gc- fdiUffcn ift, Innburc^treten , fo fanu man bie einzelnen @tral)len= ßnttmujcn buvd) hk uetfdjtcbcnartigeu O^iditungSänbenmgen , bie [ie erfeiben, ton cinauber fäuberlic^ trennen nnb gefonbcrt auf= fanaon. Jebermann fennt bie bunten garbcn, weldie üon ben aItmobi]d}en .^'ronleud^tern anö geft^liffcnen ©Iag[tücfd)en nieber= [trabten; nnb bte id}5ne 9'iaturerid)einung hn^ ^KegenbogenS entftel)t anf biefelbe Söetfc unter D^iitwtrfung ber rnnben unb burc^[td)tigen Oiegentropfen. 27. (Sbenjo Ieid}tüer[tänb(id) luie bie ?^ragc[to((ung nad) ber @tral)lengattung, iüfld}e fid) an ber (grjeugung ber orga= nif(^en (Stoffe in ben grünen ^^flanjen fDr^ugeiüeife betljeilige, t[t aud) tk 9lrt unb Sßeife, wie man biefer ^rage burd) 3>er= fuc^e gerecht gu werben ftrebte, Wlan lie§ einfad) ben S^crgang ber @auerftoffabid)eibung unter im llebrigen glcid)en 53ebingun= gen, einmal in bunfetn 3Bärmeftral)len , einmal im gelben, ein anber 93tat im rct[)en 2id)te yor fid) gel)en unb mafj bie 9)cenge beö in gleid)en Seiten auSgefc^iebenen SauerftoffS. 9)ian fanb fo, Dl)ne im Uebrigen ju ganj nnbegiueifelten ßahWn gelangt ^u fein, ba§ einmal hk Sßirfung auf bie ^flanjen ungefäl)r mit bem überein fam, toag aud) auf taä menid)lid)e 9luge wirft, ta^ aV]o gang befonberg haä gid)t nnb gwar bag ftärfft leuc^= tenbe 8id)t aud) am meiften bie ^^robuüton beforbert, fobann ba§ bie blauen @tral)len, tt)eld)e befonberg hä ber ^t)otograpl)ie lüirffam finb, unb meld)en man eine Seit lang ein ^H'tüilegium auf d)cniifd)e 2:l)ätigfeit auggefteüt batte, feinegmegg allein ober gan§ überwiegenb in Setrac^t fommen. 9Jian wei§, bie (änt= lüidelung ber Seiten ift ben ^rimlegien nic^t günftig, unb fo ntu§te aud) biefeg, obgleid) burd) geiüid)tigte Slutoritaten geheiligt, bem frifd^en (Strome naiüer n)tffenfd)aftlid)er (ärfal)rung iüeid)en. iie Hölle bcs! grünen iTorbfloffsi. 33 3hi8 fcer gegebenen ^Beantwortung folgt gugletc^, ba§ ni*t bloö bag ©onnenlid^t, fonbevn aud^ anbere unb fün[tU(^e ^xd)U arten grüne ^f[an3entl)eile 3ur |)robn!t{on anregen muffen. 3n ber S^at gelang eS, bei fräftigem Sampen= unb ©aöltd^t @auer= ftoffabfc^etbung aug untergetauchten Sßaffer^flangen gu beobachten: unb ta§ 93^onbIt(^t (etftet nur begljalb unmerfUd^ n^entg, weit €§ gegen taS (SDnnentid)t nerfd^iuinbenb fd^ma^ ift. 28. @inen nid)t ebenfo grof;en e^-^ierimenteüen 5luflüanb, aber ha§ g(eid)e eingel}enbe Sntereffe weubet man feit meten 3al)ren einer anbern Unterfrage 3U, welche auf bie ^larlegung be§ c^ e m i f d) e n © o r g a n g g bei ©r^eugung neuer organif djer ?))laffe l)in5ielt. SSarum beforgt allein bie lebenbe grüne 3effe bie ©auerftcffabfd)eibung aug ^Dl)lenfäure unb Sßaffer? — 2Beld}e Atolle fpielt ber grüne garbftoff, beffen 3lniüefcttbeit bie Seile 3U einer prDbuftiongfäl)igen mac^t, babei? — Sluf alle biefe it)id)tigen fragen l}at bie 2Biffenfd)aft nod) feine genügenbe Slntwort gegeben, unb SlKeg, mag bie ii^erfuc^e ergeben t}aben, ift alg blo^e 3Sorarbeiten ju betrad}ten. @s ift allerbingg ge= lungen, ben grünen j^arbftcffbig ^u einem gemiffen @rabe ber O^ein» "^eit für ftc^ bar^ufteKen. Sßir l)aben namentlid) eine genaue Äenntni§ erreidjt üon beffen SSer^alten bem ^ic^te gegenüber, üon ben (gtral)lengattungen, meld}e ber ?varbftoff burc^lä§t, unb »on benen, hk er üerfcblucft. 3lber meber l)aben mir ben garbftoff au^er^alb »on lebenben ^ftansenjeden ha^n üermoc^t, im 2id}te aug !o^lenfäure^altigem SBaffer (Sauerftoff abgufc^eiben, noc^ ift ung bieg bei irgenb einer anbern fünftlic^en 3nfammen= ftellung gelungen, fo ha'^ mir eben immer mieber augfpred)en muffen: eg ift bie lebenbe grüne Seile, meld}e etmag ©erars tigeg gan^ allein fertig bringt. Unb eben in biefem S3efennt= m§, in welchem bag gel)eimni§üolle SSort geben eine 9ftolle fpielt, ift bag @eftänbni§ unfereg Uni^ermogeng 5U einer tiefem 3Ka^er, I. 3 34 f?i4)t nötljniEnbio jum Crgröncn. (ginfic^t bev \\x\aä)e nad) etngejc^Ipffcn. (Bcbait fcie gebengtl)d= tlßfeit in m^ent» einem ©tücfe bev3vitfen ift, fcnnen wir bei beffen SSeic^reibunv3 biejeg SBortcö entratl)en. Sßir fcnnen 3. ^. ben SSerbauungg^rcce^ ber 2:l)iere, ireldjen wir in einer @(a§tlai(^e nac^ SBillüir ficf) abjpielen laffen fonnen, in aüen feinen wefent» Iid)en ^^unften bavftelfen ebne eine§ lebenben ?OcagenS @rn)ci{)= nnng jn tl)un. 29. 5(ud) mit ber @nt[tel)nng ber ^flan^en^eüen mit grünem Sn^alte l)at fid) bie g0rid)nng üielfad) befaßt. ®emein= ^in ift and) bag Sid)t bajn nctl}iüenbig, um i^orljer ungefärbten ^^flan5entl}ei(en bie grüne gärbung gu ert[)eilen, ol)nc natürlid^ umgefet)rt bem gid)te bie gäbigfeit 3U3uf^m'd)en , einen jeben ungefärbten ^^f(an3entl}eil grün 5U malen. ©in Keimling, im ^^inftern erlogen, v^-obncirt nid)t bloö nic^t, weil Sic^t 5ur ^\'o= buftion notl)Wenbig ift, fonbern and) nid)t, weil ber grüne ^arbftoff fid} im ©unfein nidjt auSbilbet nnb burc^ ein fal)leg @elb erfe^t wirb, ©a^u fcmmen bann nod) anbere (5inunr= fungen ber 2)unfel^eit, welche fic^ alö ©eftaltgueränberungen gufammenfaffen laffen. (Sin gan^ unnatürliches £ängenwad)g= f^um, eine geringe Sreitenentwicfelung ber Blätter, ein waffer= reid)eg fubflanjarme^ ©ewebe — furj @igenfd)aften, wie wir fie an ^arto^elfd)e§ltngen in bem Heller ober an bem in ben JRübengräbern aufgetriebenen Otübenfrautc wal)rnel)men; bog Sllleg ift für bk im ©unfein erlogene ^flanje (^arafteriftif(^ unb gibt ung 33eranlaff ung , biefelben mit einem eigenen 5^amen, einer üergeilten ober etiolirten ^flan^e gn bejeic^nen. 5lber tie üollig bleiche ?^arbe ift unter biefen ungewcl)nlic^en Sebenöbe» •bingungen nur bie Siegel, nid^t ein unumftöBlid}eä 9Jaturgcfe^,3um 3eic^en, ta^ bag Sic^t nur eine mittelbare Sftolle f^nelt, unb gelegentlich, wenn auc^ nod) fo feiten burÄ anbere Gräfte erfe^t werben fann. ginige wenige Keimlinge ergrünen hei Lu^lligem Sionllise fiftjtniiifHttnQe«. 35 3tbf(!^lu§ üon Stc^t, unb jener gelben gärbung ber »ergeilten ^flange fc^eint wentgftenö eine ©|)ur beä eigentlichen grünen garbftoffö beigemif(f)t gu fein, wie ganj neue SSerfnc^e n^a'^r» f(^einlic^ matten. *J(u^ finb gum ©rgrünen nur fe^r geringe füJengen üon Si(^t not^wenbig, wag aud^ für bie geringere 33e= beutung ber Sflolle, welche ^ier \)a§ Sic^tf^ielt, f^ri(i)t. 30. Unb felbft bamit ift bie 9lb^ängtg!eit ber grünen ^flangent^eile üom Sichte noc^ ni(i)t erfc^öpft. Sid^t ift auc^ notl)n)enbig , bamit bie fertig gebilb^ten unb gefärbten SSlätter in richtiger SSefd^affen'^eit erl)alten bleiben, Sic^t wirft mit M ber (Entfärbung ber immergrünen 23lätter in ber .tälte — ein weitet ?5elb für wiffenfc^aftlic^e ©injelforf (jungen, aber Dt)ne fo un= mittelbare Regierungen gu bem praftifctjen 3tt)ecfe, um beffent= willen ber Sanbwirtt) fic^ für bie ©efe^e beä ^ftanjenlebenS intereffirt. 2, 5l6fd)nitt, vttbttnniid^tn Stoffe in htt Pflttuie* Sitörkemehl t»l^ dtflUnssiproiiukt öcr gtftucu 3cUc. 39 ^ev 33Drganv3 ber (gv^eitguu^ ber uei-brennltc^en ^Pflan^en^ ftoffe, lüie i^n bieiiLn-au§v3el}enbe 5)civ[teaung gelel)tt l)at, irnivbe nur 5(ufid)lu^ geben über \)a§ ^oxlDmxmn wn biefeu (Stoffen innerhalb ber grünen Seilen, welAe mx aOein atg prcbu!tion§= fä^ig gefnnben l)aben ; er nn'irbe ung ferner nur Stuffc^tu^ geben über ta§ 23or!Dmmen berjemgen (Stoffe bafelbft, weldie alö unmittelbare ^robu!te jeneS n^unberbaren SSorgang§ anäufet)en ftnb; er iinirbe un§ aber gänjlid) im ©unfein laffen über bie 33et= forgung ber sal)lreid)en nt(^tgrünen ^^flanjentl^eile, über ^a^ 3öad)feu ber Söurjelfrüc^te, über ta^ 5)icferwerben ber ^aum^ ftämme, über ta^ ^Reifen be§ Dbfteg. Unb ebenfo nnirben n?ir ton bem big bat)in erlangten (Stanb^^unfte au§ unö nid^t 9ted)en= fd)aft 3u geben vermögen üon bem Sluftreten jo 5al)llofer c^emi= fd)en ^'orper, welche atte unter bem allgemeinen 9(u§brude: »er; brennlid)e «Stoffe ^ufammeugefa^t in bcu ^flansen aufzutreten :pflegen. 31. Sßelc^e ftnb nun eigentlid) bie unmittelbaren (5r= geugniffe ber ^rDbuftiDn§tl)ätig!eit , iüeld)en in ber gotge fo mannigfache Söanblungen unb Söauberungen beüorftet)en'? — SBir ftnb im (Staube, l^ierauf eine befiimmte unb aud) eine fel)r etnfad)e Stntiüort abzugeben, aber fel)en lüir äugtetd), auf mi^t SBelege ^in fie abgegeben tt}erben fann. 3öemt tnan griine 40 Öcwcis Ijiefüc. ^flangent^etle, naditiem [ic unter 3uträcjlt(^en SSebinguncjen lange bem (gcnnenlid)te aiiggefe|it waren, mit bem SSergrö^crunggs glag betrad)tet, fc ftet)t man, wie ^örnc^en beö gemöt)nlic^en ©tärfeme^Iö in bem bicflic^en grünen Seflfafte e{ngeici){o[i'en evfdjeinen. @g fann fein 3tt)etfel barüber hefteten, ta% cö [ic^ irirfHd) nm ©tärfetDrnd}en t)anbelt, weil wir ein untrüg[i(^e& .piUfemittel befi^en, biefen @tcff alö foldjen gu erfennen. Sob in Sßeingei[t geloft ift ein [cld^eS 5)?ittel; ba[felbe erzeugt mit Starte ^niammengebrac^t eine äu§er[t tiefe Planung, unb fein anberer Stoff geigt mit ^eblofung etwaö 5le^n(id)eg, 5)iefeö ^rfennunggmittel fann aud} unter ben fc^ärfften 3Sergrcf5erungö= gtäfern angewanbt werben; unb fold^e finb burc^auä unentbef)r= lid), um bie einjd)(agenfcen S^eobad^tungen gu machen. — 32. 3[t eg fo unzweifelhaft erwiefen, ba§ |ene ©nfd)lü[fe aug feinen Stärfefornc^en befielen , fo ift eg nid)t minber gewi§, i>a^ bie 23ebtngungen il)rcg @ntftel}en8 unb 2Sevget)enö bie näm= liefen finb, wie man fie überl)aupt für bie ^ermet}rung ber oerbrennlic^en S^rcdenmaffe fennen gelernt ^at. Jßirb einer leiftung§fäl}igen Belle bei yoller SBeleudjtung hk Äol)(enfäure öcrent()alten , fo tritt fein ©tärfemel^l in ber grünen 9}laffe auf. SBirb eine füld)e bauernb burc^ irgenb eine unerfüllte 55ebin= gung an ber ^robuftion gel)inbert, fo oerfc^winben bie Stärfe» einfd)lüffe wieber — in ?5olge anberweitiger SSerwenbung beö neuergeugten ©toffeS. (5g ift namentlid) ber weitbefannte ^flangenpljpfiologe, 3. ©ad)g gewefen, weld)er fid) um ben ^a(i)= rvd^ biefer ®efe^mä§igfciten ein l)ot)cg äserbienft erworben ^at. 33. 2)iefem unüerfennbaren 5lugenfd)eine entfpred)enb ift man geneigt, baö (gtävfemel}l als baö (^rftlingg^robuft ber grü= neu ^Pflangengellen anjufe^en. SebenfaOö ift eö alg ta^ erfte big gu größeren 9)hffen fid) anl)äufenbe ^H'obuft aufgufaffen, of)ne ha^ bamit über baä SScrfornmen etwaiger 3wifd)enftufen ßejicijmigcn von Stärke «ni» Jiwkcr. 41 abgeipvccl)en iräre. 3(ber aud) fo ßDrf{d)ttg vjefa^t, ^aben toir eß nur mit einer Diebel, nt^t mit einem ®efe^e gu tl^un, baä feine 3(ugna^me leibet; benn bei einiijen wenigen ^ftanjen treten getttrcpfcl)en a(§ er[te toa^rneljmbare ©r^eugniffe ber grünen Seilen auf; in anbern g-ätlen fornrnt eö gar nic^t ^n [td)tbaren 3tugfd)etbungen, fonbern eg gelingt nur, im @afte ber ent= fpred)enben Seilen bie Slnweien^eit non ^nätx nac^guweijen. 2)ie le^tere 33eobvid}tung lä§t fid) nun mit ber geroo^nli^en %oxm ber 2Bal)rnet)mung re^t gut in ©tnflang bringen. @tärfe= me^l unb Sudler finb fid} nal}e Dermanbt, gelten in ber ^flan^e fo letd)t in einanber über, ba§ e§ jtemlid) gleid)gültig ift, et mx iaä 3(nftreten be§ einen ober beS anbern feftftellen. 2lu(^ funftlid) [inb wir icenigflenß fällig, Stärfemel}l in Surfer ju renoanbeln, unb bie Slrauben^urferfabrifanten, beren 9fiüt)mate= rial bag ©tärfeme^l ber Kartoffel {[t, machen bie auSgebet)ntefte Stnwenbung üon biefer 53^cglid^!eit. 2)abei finbet feine Xüd= tere 2]eränberung ber Sufammenfe^ung [tatt. 5^ur 10 ^vocent Sßaffer werben aufgenommen unb in bie Slrorfenmaffe beg Surferg eincerleibt. So tonnen wir gerabe^u augfprec^en: @tärfe ift für bie ^flan^e hk unloälidie ?$orm beö Surfet^ , biefer ftellt bie gelofte ?^orm beö erfteren bar. Unb, wenn wir bieie Sll)at)ad)en berürffid)tigen, fo gweis fein wir, ob wir nid)t tro^ beö 9tugen|d)einS gerabe ben Surfer gan5 allgemein alö ha^ (SrftlingSprobnft in ben grünen Seilen anfvrec^en f ollen; benn wir wiffen, ba§, reo in ber lebenben ^^flan^e ein Ueberma^ üon Surf'er auftritt, einfadj @tärfe= mel)l niebergefd)lagen wirb, wobei to.^ ©ättigungüermogen »erfc^ieben gearteter Seilen für Surfer haS alleroerjd)ie= benfte ift. 34. 3lud) §u ben gelten beftel)en einfad)e Umwanbtunggs Bedienungen üon (Seiten beg Surf'erö an fe^r »erfc^iebenen Drten 42 jömeljungcn htt rfcttt pt htt £itäcHegruppe. bev ^^flanjc. ^ier l}aben linr es freilid) mit einer tiefgreifenben 3ufamnienfe^ungöänberuno[ 511 tl)un, lueldje fid) nid)t fc cl)ne Sßcitereö abiüicfelt. Söenn 3»cfe^ «"t" Starte fc ^uf ammenge; je^t finb, aU ttienn [id^ ^el)(en[toff unb äBaffer mit einanber üerbunben l)ätten, fo i[t in ben getten aud^ nod) ber ©auerftoff beö Söafferg big auf einen Heinen 9^e[t t>erf(i)Unniben, unb lüir nätjern itng mit biefen Körpern merflid) ben reinen ^o^Ien= njafferftoffen. Söenn bemnnc^ aiiä) ?fette in @tärfe ober 3ucfer burd) einfache ©auer[toffanfnal)me buvc^ eine uni^cüftänbige 5Ber= brennung übergel}en tonnten, ]o fannber umgefet^rte S^organg, rvd= d^cr ber ©egenfa^ i[t einer ißerbrennung, wie mir in unferem erften Slbfd^nitte au85ufitl)ren Ratten, -uic^t o^ne äußere ÄraftqueHe üoltjcgen luerben. 5)a nun au^ertjalb ber grünen '^dkn [otd^e Kraftquellen nid^t gur 33erfügung [teilen, aber gerabe in fclctien md^tgrünen Seilen fDrtuiäl)renb hk meitgeljenbften @tofföer= iranblungen vcrfcmmen, ic bleibt fein 5lugweg, aU hk dlM= üern:>anblung ücn 3uder in einen getttörper burd^ @|)altung üor fid) gel)en gu laffen, alfo ta^ [id^ Äoljlenfäure unb ^ugleid^ ettt)aS 2Ba[fer abf^^altet; bann lüirb, ta feljr [auerftoffreid^e (Stoffe fortgenommen werben, ein fel)r fauerftoffarmer wie gett ju^ rüdfbleiben fonnen. 2)a^ wir e§ in biefem Sluöwege mit einem moglidtien gu t^un ^aben, beweift bie 33etrad)tung ber SBanb= lung unb StüdEwaublung al§ eingiger Vorgang. ?^ett wirb ju 3uder burd) ©auer|loffaufnal)me, 3udEer wirb 3U %cü burd^ Kol)lenfäures unb Sßaffevabgabe. 5njo Sllleg in (Sing gered^» itet, bleibt ?5ett ?^ett , nur ein S;l)eil bayon i^erbrennt mit 9lufs na^mc üon Oauerftoff ücHftänbig gu SSaffer unb Äol)lenfäure. Sßir l)aben eg alfo, in biefer SBeife georbnet, mit einem einfadjen SSerbrennunggborgange ju tl)un , ber überall unb ol)ne 9Iufwen= bung üon äufjerer Äraft miiglid} erjd^eint. 35. Siefe Segiel^ungen ber gette ju ber ©tärfemeljU ßott(toffe tttti» Uorrotl)p|lo(fe. 43 gru^|)e [tnb be^lb lutd^tig, ireil jene neben biefev eine gvo^e SBebeutung für ben ^augl}cilt bev ^flanje in 5{n[pvud} nehmen, aber njte alle nicJ)! gnng unmittelbaren (ärjeugniffe ber grünen Seile il)ren Uvfprung üon biefen (Srftling§^robuften ^erfd)reiben muffen. @el)en njir gu, icie ftd^ ©toffe ber @tär!egru^)^^e unb anbere ©toffe ber gleid)en (^lementar^ufammenfe^ung an bem Slufban unb ber (g{nrid)tung bc8 ^flanjenleibeS bet^eiligen. — SBtr fonnen ^auptfäc^lid) foldje unterfc^eiben , welche gletd)fam al§ 25auftetne be§ immer n^ieber neu ju errtc^tenben ©ebäubeä bienen, unb bann fDld)e, tcelc^e al8 2}Drrätl)e für eine ^eriobe an3nfet)en finb, in ber bie D^eubefc^affung öon 9)?aterial feine ©d)Unerigfeiten l)at. Söir fpred)en in biefem ©inne bann ucn SSauftoffen unb üon 33orratl)gftoff en. 36. Söenn lüir ben ^flangenleib nun hod^ einmal mit einem ©ebäube »ergleic^en, njie e§ üon 9)]enfd)en'^anb errid)tet lüirb, fo ergeben fic!^ für feine nät)eTe @inrid)tung fofort nal}e liegenbe 3}ergletd}unggpunfte. Sßie in einem ^paufe einzelne ©tuben unb Kammern abgetl)eilt werben, fo finb auä) in bem ^flan^enfor^^er üiele burc^ fefte Sßanbe abgegrenzte Sftäume t)er= geftellt, unb wenn bie ^flanje lüädjft, fo finben in einer für ung uDd^ rät^fell)aften Sßeife fold^e 2lbtl)eilungett beg frifd^ an; gelegten ^flanjenftüdg burd) Sängg* unb Slueriranbungen fort= Wä^renb ftatt. ^ad) 5lu§en ^in finb — ä^nli^ wie M ben menfd)lid)en Sauconftructionen — biefe Sßanbungen meiftenS Don bebeutenberer 2)irfe unb 3öiberftanb§fäf)igfeit. 2)tefe @inrid)tung bietet für bie ^flanje nic^t blD§ bie 2SDrtl)eile bar beö inneru 3ufcimmenl)ang§ unb ber ^eftigfeit, fottbern wieber äl)nlid) bem angebogenen 23ergleid)ung§gegenftanbe l)anbelt eg fid^ um ^Ibtrennung Don 9täumen, bie ju üerfc^iebenen einanber ftörenben 33errid)tungen bienen, alfo etwa naä) bem SSorbitbe einer W^^t^/ in weld^er an bem einen Drte 2)am^f 44 3eUige Struktur htt (ßeroäd^re. — JcUfloff. er^euvjt, an tem anbern @arn v3efpDnnen werben fo(( — ^roceffe, weld)e in einem unb bemfelben 9^aumc einanbev ^inberlid^ fein würben. 2)ie einzelnen fo abgct^eilten Dtte finb nun in ber ^ffanje au^evorbentlic^ Hein, ]o ta^ bie ©rfinbung fel^r fc[)arfev Ser* grofeerungSgläjer baju notljwenbig war, [ie waf)r3unet}men unb t^rer nähern (äinridjtung nad) §u [tubiren. 2)em entfprec^enb ift natürlich eine fel)r grc^e 3«^t i-^on ein.^etnen abv3etl}eitten 3f?numen felbft in einer fel}r fleinen Äeimpflanje üoii)anbcn; unb jelbft bie größte ^ajerne ober ta^ auögebei)nte[te ?5«bvifgebäube würbe in biefer ^infic^t einen S^ergteic^ nic^t ausbauen. 5JJan hat be^^alb aud) bie beobachteten aftäume nic^t a{g 3immer fonbetn nur alS Seilen be3eid)net. 37. Unfere grav3e läuft alfo junädjft barauf ^inaug, auö weld^em 9JJateriale benn biefe SBanbungen, welche nun natülic^ 3elltt)anbungen t)ei§en, aufgeführt finb? — Q8 ift nic^t gar jd)wiertg, bie Bell^iinbungen auS einer ^flan^e in ^iem» lid^er 9fieint)eit für fid) gu gewinnen. @in grünDlic^eg 3er= trümmern beg ©ebäubeö, ein Sluölaugen unb 3Segfd)wemmen beö nid)t ^'tiet^ unb Duigelfeften burd) 3i?affer mu^ ba3u ben beften Sßeg barftetlen. Einige c^emifd)e 5D?ittel, weld)e auf bie Setlwanbungcn nid)t fd)äbigenb wirfen, tl)un bann ^ur 23er»Da= fommnung be§ OteinigunSproceffeö taä Sbre. 9J?an erl)ält auf folc^e Sßeife aug gan^ beliebigen ^^flanjen unb '53f(an5entl)eilen regelmäßig eine farblofe faferige 93taffe, wie fie etwa unfer ^Papier barftellt, unb in ber Sll)at ift biefeS ^^apier ja aud} \nä)U 2ln= bereö alö fDld}e auggelaugte ^^flau^lidje BeOfubftan^, nur auf einem Umweg awii befonberö langgebel)nten unb wiberftanb§= fälligen Sellwanbungen, ben feg. ©efpinnftfafern gewonnen. Sßenn man nun biefe übrig bleibenbe OJiaffe einer c^emifc^en Unterfuc^ung unterwirft, fo ergiebt fic^ genau tk 3ufammmen= ?3ctfd)wbcnE dtgcnfrtittftcn bti oUt(t)er djcmifd)« Jttfttmmcnfcbung. 45 fe|ung beg @tärfemel)lg , fotüol)! ber 3Irt ber bet^e{liv]ten bret ©ruubftoffe nac^, tüte nad) ben 33eii)ä(tntffen t^rer 3ufattin^en= mifctjung. Slvo^bem l)aben mv e§ in i^m nid^t mit ©tärfeme^l felber ju tl^un, fonbevu nur mit einem ©toffe aug berjelben ©vuv^e unb biefem aHerbtngg fo na^e üertoanbt, ba§ blog eine S5el)anb(ung mit einer ftarfen (Säure baju gehört, um jenen in bieie§ über^ufit^ren. SBir unterfd^eiben ba^er ben SBauftcff ber 3eÜtt}änbe burc^ einen befonberen Dramen, Setlftoff. Stieben btefem ©toffe betl}eiligen fi^ bann an bem Slufbau älterer »er« '^olgter Beniücinbungen auii) ncd} einige anbere etwag fauerftoff^ ärmere SSerbinbungen, yon beren 33el)anblung wir t)ier Umgang ne'^men tonnen. 38. SBir [to^en ^ier jum erften ^'Rak auf bie anfangt befrembli($e S^atfac^e, ba^ groei ©toffe üon genau ber gleichen qualitativen unb quantitativen Swfammenfe^ung öerfc^iebene @igeni(^aften aufwetfen fönnen. 3öie [timmt bieg mit unferer d^emif^en ®runbanfc^auung, ha^ bie 5?erfc^ieben^eit ber ^u= jammengefe^ten @tof[c aug ber 33erid}ieben^eit ber 3ufammen= fc^ung gu erflären fei? — 2)iefeg wiberfpruc^gßoHe SScrfommni^, in ber unorganifd)en SBelt vergleid)unggtueife eine ©etten'^eit, ift für bie fo^ienftoff^altigen Äßr^er etwag Slfltägli^eg; unb eben baburcb toirb aud) iljre (Srflärung erleid)ert. ©er ÄD^lenftoff geigt üdu aOen ©runbftoffen bie mannigfaltigften 3}erbinbungguer^ältniffe, fc gwar, ta^ bag ©tubium ber (§,om= binationen biefeg eingigen @lementeg unfern (5t)emifern me'^r 3[Rül)e madjt, alg bie ß^emie aller übrigen ©runbftcffe 3U= fammengenommen. 3Bir fonnen ung etiua burd) folgenbeg 23tlb hk nid)t ah' 3uläugnenbe 2:^atfac^e gured^t legen. 3le^nlic^ ttJte ein gjJaler mit qualitativ unb quantitativ genau berfelben 9)Zenge von (Sarmin, Snbigo, SSleiwei^ :c. bag eine ?Olal einen fc^mu^igcn 46 llcctuanbjdjaft von 3cU|lDff unb Qtätkt, Sungen, ba» anbete ^ai ein S'vu{i)t[tücf au[ feiner Seintranb ^erBorgaubevn fann, a\)x\{{ä) rvk ber 2?ud)brucfer mit genau ben» felben Vettern '^eute eine Apeiligenv3ei'd)i^te, morgen eine @d}mä^= fd)rift fe^en fann; ät)nlic[) hnnmt eg bei ber 3iif«nimenfe|;ung ber ^Dr|)ern}elt au§ ©runbftoffen nic^t blD§ auf bie %^a\x\ä)= analpfe, fcnbern ebenjo auf hk näl)ere Shunbnung ber (äinjeU be[tanbtl)e{{e an, unb Xüix bürfen ung barnad^ nid)t me^r irunbern, ta^ 5. ^. ber faure @[ftg unb ber fü^e 3ucfer genau einerlei 3ufammenfe^ung aufweifen. 3a n^ir befi^en fogar einige ^Dlittel, mit einer gemiffen 2Bal)r|(i^einlic^feit etwaS über biefe nd'^erc Slnorbnung ber @(ementarbe[tanbtl)ei(e gu erfal)ren. Sllfo fcgar bie 2öi[fenfd)aft, bie e§ unternimmt, fid) au§j(^He^(id; mit bem Stoff alö fclc^em ju befd)äftigen, auc^ fie fann i^rer Slufgabc nic^t gered}t werben, ol)ne ber gorm 9te^nung ju tragen. 2)er Äcl)Ienftüff nun, mit ber mannigfalttgften 5Vserbinbung§» fä^igfeit anbern ©runbftoffen gegenüber begabt, er fommt aud^ bem entf^-^rec^enb am l)äufigften in bie Sage, bei gleicher bur(i^= fdjnitttic^er 35et^eiHgung bloö burc^ roe^felnbc Stnorbnung SSerbinbungen »on wed^felnben @igenfd)aften 3U er3eugen. 2)ie ^ol)lenftoff= , SBafferftoff- unb (Sauerftoffti)ei(d)en beö SeClftop unb beg ©tärfeme^lö '^aben wir unö ba'^er in üerfdbiebener 9ln= orbnung gu benfen. 3l[(ein bie 5lnorbnung wirb immerhin eine iel}r äl)nl{d&e fein, ba beibe Körper einanber fo na^e ftel)en unb elfterer fic^ fo leidet in le^teren überfüt)ren lä^t, wag fonft htx bergleic^en ?^cillen, 3. fd. für ben oben angeführten üon ©ffig unb 3uc!er entfernt ni(^t immer ber %a\i ift. 39. 2)ie 23e3iel)ungett beg ^auptbaumaterialg ju ben (ärft= linggerjeugniffen ber grünen 3et(e finb alfo anwerft einfache. Sßir l}aben eg mit lauter (Stoffen ber nämlid^en ©ruppe ju t^un, welche ol)ne tiefgreifenbe d)emifd)e 3}orgänge in einanber überfül)rbar finb. Sßenn alfo nur bag in ben grünen 3eUen fluten in ööträtlje. 47 neugebilbete üerbvennlid)e 93tatertal rafc^ an bie (Stätten be§ Sfieubaueg in ber ^ftanje gef^ap inerben fann, |"d irirb bie @i-= rtc^tung »on neuen -^u^en= xinb 3i»iic[)enn:)änben feinerlet @c^tt}ierigfetten ^aben. 40. @e^en wir ^u, cb [i(^ ebenfo einfacfje 23e3icljungen ju ben üorratl)§iüetfe aufgeipetc^erten (Stoffen ergeben. ^}ind) ta= ritt ift tüteber bk ''Pffanje etwa einem gabrifgebäube üergleicl}bar, ba^ bie fertig geftetlten Kammern ober Seilen gu einem S^eil unb in getoiffen 3al)re§5eiten mit -25oiTat()§[tDffen angefüllt irerben. Unb auc^ bev ^^u^en biefer (äinrid)tung erlaubt ta§ ©leicbni^ fortsufpinnen. 2)ie ©ewäc^je finb im falten unb gemäßigten Ä'lima baä ganje Sa^t ^inburc^ ni^t gleichmäßig befäl)igt, neue »erbrennlid^e (Stoffe fort^uer^eugen. ^uä) in ben Reißen Bonen ätel)t oft |3eriobii(i)e ilrodniß eine ä^nlic^e ©renge wie bei un§ bie Sßinterfälte. Sn ber falten Saljreg^eit gel)en nun regel= mäßig bie grünen lebhaft üegetirenben SSlätter unb Sriebe ^u ©runbe, ta gerabe ha§ am meiften mit fi^tbarli^em geben begabte bem Sobe am rafc^eften unterliegt. Dlic^tö bleibt übrig, al§ Drgane unb ^flangentljeile, weld^e gwat bk g-ä^ig* feit gur S'leuentwicfelung in fic^ »erborgen tragen, aber ^ur Seit nic^t »egetiren uttb eben beß^alb am unempfinb* lic^ften gegen äußere ©inflüffe finb. 2)iefe lüiberftanbö^ fähigen Drgane, fie mögen nun bei ben meljrjä^rigen ©eiräc^fen (Stamm unb Söur^el ober bei ben einjä^^rigen (Samen Reißen, muffen im ?$rüt)jal)r erft hk grünen Sl^eile au§ fid) ^erauö entwicfeln , eg muß auc^ ein üorüberge^enber groftfc^aben an biefen wieber überwunben werben fonnen; unb erft naäi einiger Seit fann üon einer anfel)nlic^en S^eu^robuftion wieberum bie 9fiebe fein, ^ier^u finb 2Sorrat^§ftoffe an üerbrennlic^er ^flan^en« fubftan^ erforbertid) , gerabe wie man bereu in ^abrtfen, im 48 llcrfit)iEbcnc öorcotijsikammccn. — Sitärhcmeljl im i§oljc. Ianbn3irtl)fd}aftnd}en 23etriebe bebarf, ober audb wie ©an!en für gerieben ber ^vifen 3ftcieröe!apitalten an^ufammeln pflegen. 41. 5)ic 2age ber 23orratl}gfammerit ift freiließ in üer= jc^iebenen ©etoädjfeu eine red^t nerfdiiebenartige. 3n ben SSäumen bient ha^ ^olg, tüeld)e§ ber größeren 9}ta[|e nad) afte auöbnuernben Drgane bitbet, felber al§ foldjeg. ^et ben SBur* gel« unb ^ncnengen)äd}fen [terben im Sßinter bie obcrirbijc^en §3f(an5entl)eile ab, unb bort [inb eö eben bie majftg entroicfelten Sßuvgels unb unterirbifd^en (Stengelorgane, üon beren Sßorrät^en bie im ^rü^Itnge auStreibenten ©proffen geljren. 3n bem ©amen finben fid) regelmäßig neben ben ganj in 5[)ciniatur an= gelegten jungen ''Pflän5d)en befonbere, freilid) je nad) ber bota« nif(^en 5Ratur beg ©amenä fe^r »erfd^iebenarttge ©toffbel^älter, nac^ beren Qlbtrennung ber Keimling aufl)Drt entwicfelungSfd^ig gu bleiben. 42. 3e naci^ bem SDrtc biefer Oieierßebebältcr in einer ^flange richtet fic^ nun gum ^^eil aud^ bie 9latur ber ange* Rauften ^orratljöftoffe. 3n bem |)Dl3e treffen njir mtt großer -JRegelmaßigteit nur ©tärfe an, bie fid) bann in ber erften grü^lingötüärme üor bem 5lu§treiben ber jvnoepen in 3ucfer yet= toanbelt. Sie SSegie^ung biefer ©toffe gur ©ntmirfelung beg jungen Saubeö tritt be[Dnber§ f(ar gu Sage 'b^x 9}ianipulattonen, njelc^e wir aug ©pielerei ober in ted)ni[d) üollfommener Söeife mit tzn fiißen ^^rüjaljvöiäften ber treibcnben 23äume üornebmen. SBenn au§ bem 3Il)Drn burd) S(bga|3fen beg Su^erfafteö eine große ^ORenge ber in ?vluß geratl)enen 33iIbungg[tof|e entfernt irirb, fo leibet bie ©ntmidelung feiner grünen £)rgane Dlotl); unb aug bem gleid)en ©runbe tüad)t ber forgfame SBalbl)üter barüfeer, baß lüfterne Sungen nid^t eine äl)nli(^e Snbuftrie an ben jungen 23irfen e^-temporiren. 43. 3n ben äöurgelorganen finben mir aucl) ^ieferüeftoffe stärke, JHoljjujbcr , 3n«lin in Mnt^tUu 49 ün§ bei* ©tävfegru^pe; aber e§ i[t nic^t immer i^aä ©tärfeme^l felber, meldieö bort öertreten i[t. 2)ie Ä'nof(en unfereä iüeitüer= brettetften SBur^elgewäd^feg , ber Kartoffel, finb ein üortreffUc^eö 93etfpiel für eine ganj enorme 'Etärfeme^lan^aufung, mt lüir and) be!anntlid> burd^ Slnban biefer ^flange am n^o'^lfetlflen @tärfeme{)I im @ro§en erzeugen. 3n ben 9iun!etriiben bagegen gefc^iet)t bie Slnfammlung in ?^Drm üon frpftaüifirbarem Otoi^r* gucfer; in ben ^ferbefartoffeln in %üxm eineä weniger be!annten @liebe§ ber @tärfegruppe, lüetc^eS fid) aud) wie ber Sud'er nur in gelßftem Buftanbe in ber ^flan^e öorfinbet, üon fogenanntem SnuHn. Sn allen biejen fällen ift bie ^Bejie^ung ber bauernb nieber= gefegten 33orratl}g[loffe jn ben nrf^^riinglic^ in ben grünen Seilen erzeugten eine ebenfo überrnfd)enb einfache, wie biefer (enteren ju bem SBanftoffe ber 3eni)aut. (gS ^anbelt fic^ hd ben betreffenben Um* wanbhtngen t)5(^ften§ um eine geringfügige ^in^ujie^ung ober 3lb= trennung üon Söaffer ober um gan^ untergeorbnete Umorbnung ber bett)eiligten @runbftoffe. 44. Mc^t gan^ fo einfach ift aber bie (Sad)lage für bie (Samen, ^(fferbingg auc^ ^ier ift ber %aU ein gan^ gen)öl)n= lieber, ha^ ©tär!e fid) alg SSorrat^äftoff anl)äuft. SStr gewinnen nic^t b(D§ ang Kartoffeln ©tärfemet)t fonbern auc^ au§ SBeijen, nnb überl^au^^t finb i)ierfür bie a[leroerfd)iebenften ©etreibearten üom dtoggen biö jum 3fteiS fel)r augenfäflige 33eif^iele. 5(ber wir braudjen bod) feine fel)r au§gebel)nte 9iunbfd)au ju galten, um aud) ber fettl)altigen ©ämereien 3U gebenfen, 5. 5B. ber begeidinenb genug fo genannten Delfaaten , ferner beg Kürbig=, be§ OticinugfamenS unb vieler anberen. ^ier finb ^nm 3^l)eil neben ©tärfe, aber bod) in fel)r großem 93ia^ftabe , ?sette in ben 3SDrrat[)§fammern, bie bem jungen Keimlinge bienen follen, an= gehäuft, unb auch biefe muffen, oielleidjt nad) längeren mai)n. I. 4 50 ^^tte (icU in btn Samen. Umwegen, aber be§^alb tttd^t mtnber fidler, itjren Ur[pning üon bem <5tärfeniel)I ableiten, taä feiner 3eit in ben grünen S3(ättern ber 5Dlutter^}f(an3e neu erzeugt werben i[t. ^^rcilic^ ^at man, wie ic^ üor^in nic^t üerjd^wiegen \^ahe , in einzelnen ^flanjen anii) fd)on S'ctte in ben grünen Grganen aufgefunben, unb swar unter SSer^ältniffen, ba§ man geneigt ift, aud) [ie alö @r[t(ing6= probuft ber ©rjeugung üon üerbrennlid^er ^flan^enmaffe bafelbft auf^ufaffen. SlQein biefe ''J)f(an5en finb ni(^t tk näml{d)en, ücn benen ^ier iik Siebe ift, fo ha'^ baburc^ bie @ad)lage mit ^^iid^ten Dereinfac^t werben !ann. 2Bir finb bal)er barauf angewtefen, bie (Stoffe ber ?^ett= gru^^je unb btejenigen ber @tcirfegrup))e aU in einanber über= fü^rbar anjufe^en, unb auö biefem ©runbe traben wir für biefe SSerwanbtung üor^in einige allgemeine ©efid)t8punfte anjugeben cerfud^t. 68 bleibt für unfere 23etrad^tungen natürlid) glei(i^= gültig, ob biefe Ueberfü^rung bireft gefd)iel)t, ober ob babei ge= wiffe Bwifdbenftufen betreten werben, (gine llmwanblung von einem ?^ett in @toffe aug ber @tär!egruppe, ein SSorgang, ber einfad) burc^ 3wtritt »on ©auerftoff möglich erfdjeint, mu§ in allen gällen ftattfinben, wo ein fettl^altiger (Same auöfeimt. wo alfo neue 3e(twanbungen auf .Soften Bon einem Steferüeüorratl) an Sett angelegt werben. 3n ber S^at fann man berartige Uebergänge mit ^ülfe :periobtfc^ öorgenommener Unterfu^ungen bi§ inä (ginjelne nad)weifen unb verfolgen. 2)a8 Umgefe'^rte mu§ natürlich ftatt^aben, wenn folc^e fett» l^altigen SSorrattjäfammern neu angelegt werben, alfo jur ^dt ber (Samenreife. 2)a wirb ta^ in ben Sßlättern erzeugte (Stärfe= me^l haQ 9tol}material abgeben für baö in ber Umgebung be8 6mbrt)o niebergulegenbe Del. Söir ^aben gefe"^en, ba^ biefer SSorgang ber (Sauerftoffoerminberung, ta er ni(^t bloö in grünen Drganeu unb unter ©influfe beö ©onnenlid^teä erfolgt, nid&t Änif« orgonifitje Pfittn|tnht(lp«btl)eiU. 51 einfach in einer Sluögabe Bon (Sauerftoff be[tet)en fann, fonbern ta^ tt)ir i^n un8 al8 einen ©vdtungö^^ro^e^ benfen muffen. S5ßir ^aben allen ®runb nng benfelben fo üorjufteflen, ba^ ba' bei größere SKengen üon Äo^Ienfäure auggegeben werben. 45. Smmer^in ttjürben fic^ hk UmwanblungSücrgänge in ber ^flange nod) erftounlic^ einfach geftatten, Ratten tt)ir eg in berfelben nur mit (Stoffen auö ber ©tcirfegrup^e unb fold^en aug ber gettgru^^je gu tl)un. 2:l)atfac^li(f) liegen bie 2Ser^ält= niffe mel üeriritf elter; aber toä) nur infofern, alö bie 3al?l ber in ben ^flanäen an^utreffenben einzelnen ©toffe, \a ber bafelbft üertretenen ©toffgrup^en eine fel^r grc§e ift; nic^t in SScgug auf bie OtoHe, njeldje biefe ©toffe fpielen. Sßir finb allerbingg nod) ntdbt tief etngett)eit)t in bie d^enufd^en SSorgänge, n)eld|e fid> im ^pflanjenleibe abttjicfeln; aber fo »iel ift boc^ getüi^, ta^ biejenigen ©toffe, »on njeld^en geben unb ©ebei^en ber ^flanje abfängt, nur fe'^r wenige finb. 3)ie meiften ber ga^Ilofen übrigen organifd^en ©ubftangen, wn benen wir gunäc^ft gu be* richten Ratten, finb nur gang üereingelt in wenigen ^flangenarten angetroffen werben, ober gar nur in einer 9lrt unter beftimm= ten Umftänben, unter anberen aber nic^t. ©o bringt ber ©c^ier= ling feinen ©iftftoff nid)t an allen ©tanborten (3. 23. in ©^ott= lanb nid^t) unb unter allen @rnä^runggöer^ältniffen ^erßor, unb gang Sle'^nlic^eÖ wirb audi Bon ben (5l)inabäumen berichtet, bie in unferen Streibljäufern, obwohl gebeil)enb, boc^ iia^ fieberuers fct)euci)enbe 3lltoloib nic^t ergeugen. 9lu8 fol(^en 33eobad^tungen gel)t aufö beutlid^fte ^ercor, ta^ berartig f^orabifc^ ober launifd^ auftretenben ©toffen feine gang allgemeine S3ebeutung furo ^ftangenleben gufommen fann; unb mit biefer "^aben wir eö ja einftweilen gu fctiaffen. Sßir finb ba^er in ber glü(fli(|en Sage, bie meiften ber übrigen fo^len= ftoff^altigen ©ubftangen mit ©tillfd^weigen übergeben gu fonnen. 52 S« PfionjcnfSutcn. — ßclieutung bcrfclhen. 46. ©intgc SBortc finb nur ticn bett ^flangenfäuren ju jagen, einmal weil [ie gu ben allgemein üerbreitetften Stoffen in ber ^flanje ge'^ören, unb bann, meil man [ie fcl>Dn einmal einer wichtigen O^olle im ^auö^alte biefer Organismen gemürbigt ^at. greilid) üon \o auSgebe^nter 23erbreitung [inb fte nur atä ©ru:ppe, üon feiner einjelnen @äure fann man [agen, ba^ fie fo regel» mä^ig in ben ©ewäd^fen angetroffen n^irb, wie @tärfe, 3«cfer ober ber S^nftoff. Unb hk 33er|c^iebenl)eit innerhalb ber ©ru^^^e, namentlich in SSe^ug auf ben ijrocentifc^en ©e^alt an Mcl^Uxt' [toff ober (Sauerftoff i[t biegmal red^t gro§. SSon einem fe^r tafd^en ober gar we^felfeitigen Uebergang in einanber fann, ah= gefe^en oon befonberen ?^ällen, faum bie 0?ebe fein. (Sine ber »erbreitetften, bie ^leefäur'e, welche ben ©ouerflee beg SBalbeö fiir bie ^inber fo an^ie^enb mac^t unb fogar im @ro§en au§ biefem braute gewonnen werben fann, ift 5. ^. fel)r üiel fauerftoffreid^er wie hk ©lieber ber @tcirfegruppe , anbere wie bie SBeinfäure, bie Sitronenfaure ober gar tk Stepfelfäute, beren ^auptüorfommniffe immer burd^ ben S^iamen angebeutet finb, [teilen jenen weit näl)er. 47. 2)urd^ biefe Slrt beS 33orfommenS unb ber iBertljeilung würbe aber bie SSorftetlung, weld^e man ft(^ lange Seit üon ber IBebeutung biefer to!^lenftoP)altigen @äuren für taS ^flan^en* leben gemad.}tt)at, feineöwegä oer^inbert. 9lämlic^ man badete [ie fid^, eben wegen iljreg üert)ältni§mä^igen @auerftoffreid[)tl)um§, al8 UebergangSftufen gwifd^en Äol)lenfäure unb SBaffer einerfeitg unb ©tärfeme^l anbererfeitg hzi ber (grjeugung beä le^teren in ben griinen 331attorganen. 2)er ©rünbe, warum man »on biefer gwar unnot^igen, aber ganj plaufibeln 33or[tetlung met}r unb me^r 3urüdfgefommen i[t, [inb mehrere; al8 ber gewid^tigfte aber wirb wo^l 5U beseid^nen fein: weil man niemals @auer[to[f= auöfdlicibung im @onnenlidE)te bei Stbwefenl^eit uon ÄDl)lenfäure benterft l)at, lüä^renb bieö bod) für faure grüne ^flanäenf^eUe eine ncll^lüenbtge ^olge ber gehegten Slnfc^auung iräre. ©r[t gang neue aber noä^ nidjt üdü abgefd^Ioffene Unterfud)nngen beö 2)ar[teUerg ^ben geseigt, ta^ bie gett^flansen [id^ anber§ üer= galten «nb ta^ bei i^nen iüat)r[c^ einlief benitoc^ einige ^jTangens fäuren alä 3lu8ganggpunfte ber ©auerftoffabfc^eibung bicnen. 3lber l){erburd^ ftf)eint bie atlgemeine Sluffaffung ücn ber S3e= beutung ber ^flanjenfäuren ni(i)t geänbert gu n^erben. ©onft ^at man [tet§ beDba(f)tet, ba§ 3. 33. in reifenben ?5rü^ten, lüo bie ©äuren immer me^r unb me^r gegen ben Surfer in ben ^pinter= grunb treten, unb wofelbft man alfo eine berartige ©tofftranblung mutl)ma^en fönnte, für 1 S;l)ei( nerfc^minbenber ©äure oft ^a§ 10 bis 20fa(^e an Burfer auftritt, fo bo§ alfo offenbar beibe SSorgcinge gar 5^id)tg mit cinanber gu fctjaffen l)aben. 48. 2)a wir an (Steife Diefer irrt^ümlic^ angebic£)tetett Qlufgabe feine gunction ber ^ftangenfäuren fennen, fo finb tt)ir ^eute im SlOgemeinen fel)r geneigt, biefe als ©nb^robufte be§ üegetabilifdjen ©toffiret^felS anjufel}en, al§ ©ubftanjen, weld^e burc^ unDollftänbigeSSerbrennnng entftel^en, um melleic^t burd) eine üotlftänbigere ftiieber jerftort 3U ttjerben — eine SEReinung, weldje freilid) einen ^romforifd^en ß^arafter Ijat nnb nur für bie ^lee= fäure einiger 9)Za^en ermiefen ift. 3Beit ^t)^ct^etijd)er l^ätte unfere 9)ceinung§äu^erung in SSe= 3ug auf bie :p^V)[i0lDgifc^e SSebeutung ber übrigen fo^lenftoff* faltigen ^flangenbeftanbt^eile lauten muffen, unb be^megen t)atte eö irenig ßiüecf , auf biefelben einjuge^n. 2öol}l aber l}aben tt)ir ncäi) tt}eitere golgerungen au§ bem BDrl)in ^Dargelegten su 5iel)en. 49. Sßir l)aben »on ben ©toffwanblungen gefproc^en , lüelc^e bei ber 5Reuanlage üon ^flan^enttjeilen, hd il)rem SluSbau, unb bem Slnfüllen berfelben mit SSorrat^gftoffen not^menbig »oll^ogen werben muffen. SSon einem anbern Umftanbe, welcher bei biefen 54 Wie ^nhtt »tüfftaanhnuuq in het Pflonje flott? SScigängen ebenfo in 9fiec^nung gebogen fein mU, ^oben tuir ober gejc^iüiegen. 2)ag ©tärfeme^l ber grünen S^Ke ober ber ^artoffelfnone i[t ein fefter Äör^>er, ebenfo bie SeHJüanb, lueldie in einem entlegenen ©pro^ au§ il^m gebilbet werben feil. 2Bie njirb ba^ fprobe 5)taterial an tk Drte feiner 33ermenbung ge= fc^afft? Söie ift ein fo(d)er Srangport üoQenbö mcglicb, wenn bie ^flan^e in ber auggefii^rten SSeife burc^ ^unberttaufenbe üon Duermänben in lauter anwerft fleine %ää)ex gett)eitt ift? ©inb in ben 3ettwÄnben Sedier angebrad^t, wie Spüren in einem ^aufe? 5Iuf hk le^te ^rage ift gan^ beftimmt ^u antworten, ba^ hk Beden aUfeitig umfd^loffen, unb ba| tk Sßänbe für unfere and) hnxä) 93ii!rDffo^e gefc^ärfte SBaljrne^mung üöüig bicbt finb. 3lber, wir wiffen ja, ta^ Jpäute, bie fo unburc^läffig finb, ta^ fie el)er gcrfpvingen, alg ba^ fie unter einem einfeitigen 2)rurf etwas filtriren liefen, bod) unter gewiffen Umftanben für gan3 beftimmte ^^(üffigfeiten ba^ ©egentljeil geigen. SBir fc^lie= ^en baraug, bafi fdjeinbar bid^te Körper, bocb fel^r fleine SüdEen ^wifcben il)ren St)ei(d^en befi^en muffen, welche aber nur für beftimmte (Stoffe pafftrbar finb, fo ba^ hk d^emifd}en @igen= tl)ümlid)feiten einer ^ant bafür in SSetrac^t fommen. Slüffig aber mu^ ber (Stoff jebenfallö fein, ber in ber ^Pflanje auf 3:ranö= port üon einem entlegenen Drgane ^um anbern red^net, ba fid^ ^ier ntd)t wie im 3^l)ierleibe ein communicirenbeg ©efäpfpftem, beffen 3nl)alt burd^ med)anifd)e ©ewalt oorwärtg getrieben wirb, finbet. 50. SBenn alfo ein 5I^orrat^ üon Stärfemet^I mitteU bar ba^u bient, in einer entfernten ©egenb ber ^flanje neue Betten ^u bilben, fo fann ha§ (Stärfeme^l bodj nid)t alS fold^eg bort^in wanbern, fonbern baffelbe mu§ üerflüfftgt werben unb ^war gu einer ?^(üffigfeit, weld}e leidet burd^ )9itätkemet)l mith habti in lutkcic nettaanbeU. 55 SeOl^äute l)tnburc()fle^t. 9ln fid) t[t ta§ ©tätfemeljl nun befanntUid^ im SBaffer luüoSHd), unb fo t[t eg nDtl)n)enbig, ta\^ eine c^enüfdje Unniianbluncj mit bemfelben gu 3uder üorgenommen wirb, welcher nun in bev S^l)at ^öfungen giebt, h}eld)e bie 6{genjd}nft ber 2)urd)gängig!ett in ^Ijem &xate. befitjen. ^aupt|äd)Iic^ auö biefem (5)runbe, um bie 931cglid)t'eit beö ©tcfftvangpDvtö lu-^n ben Orten bev (grgeugung gu ben Orten ber 3(ufJveic^erung, üon ben Orten ber Sluffpeid)erung nad) ben Orten beg 33crbrau(^ö begreifen gu fönnen, l)aben loir üor^in auf bie überall in ber ^flanje be[tel)enbe UmwnnblungSfät)igfeit ber einzelnen ©lieber ber (gtärfegriiwe in einanber fo üiel @e= lüid^t gelegt. 5tu^ fünftlic^ finb mir menig[ten§ burc^ fe^v mannigfaltige 93iittel im (gtanbe, Starte in Surfer unb Sellftoff in jene unb bann in Burfev gu wermanbeln, mäl}renb unö tie 23ermanblung in umgefel)rter -!)ieil}enfolge noc^ nid)t l)at gelingen n)Dl(en. 3n ber ^^flange i[t aucb biejeö leid)t mi^glid), unb für fie l)aben mir ung ber SSinftellung l)in3ugeben, al§ menn in bem @afte, ber alle Sollen erfüllt, unb ber alß ber e{gentlid}e ©i^ beö Sebenö erfd)eint, Burfer bi§ gu einem gemiffen ©rabe loölic^ fei. SIritt eine Ueberfättigung ein, fo fann entmeber harten burd) bie S^Hwänbe l){nburd) an benad)barte Seilen abgegeben merben, ober eö finbet eine 9lbfd]eibung in fefter ^oim ftatt, aber nun unter ben in ber Seile beftel)enben eigentl)ümHc^en ^e* bingungen, in ber gorm dou ©tärtemebl. 2?ei einer folc^en Sluffaffung ber 2)inge ift eg nun c\üd) leid)t erHärlid}, marum mir auf bem SBanberungSmege ßon äiDrratl}gfammern ju aug* tj;eibenben (5|3roffen alle gmifdienliegenbe SeHen mit fleinen @tär!e!örnc^en angefüllt finben. 2)iefe Äörncben manbern nic^t felber , fonbern finb nur uorübergeljeube 3lbf onberungen auö bem mit Swd'er überfättigten Selljaft; eS finb gteic^fam Ue an tm 56 ßcfdjttcibcn htt (Bcwodirc. (Stationen einer C^tap^enftra^e logernben ä^crrät^e, bie nur auf eine neue 23erlabung toarten, um il)rem SSeftimmungScvte nä^er gcfü[)rt gu luerben. a^on biefem aUgemetnoven @efid)tgpunfte au§ i[t eg nun auc^ üerftänblid} , warum man in neuerer Bett gerabe^u hm Sucfer aU i)a§ @r[tHng§probuft ber grünen Sefle auffaßt, Db= gleich man bafelbft in ber 9ftegel feine gröf^eren 93lengen üott biefem @tcffe antrifft. ?0^an fann aud) ^ier hk [icfctbarett @tärfemet)lförner auS bem jucferljaltigen Seüfafte fid) erft \}otx einem gemiffen @ättigunggpun!te an ablagernb benfen, unb fo [tedt [ic^ auc^ bie Sbatfac^e, ba§ einzelne ^l^f^anjen juerft nur 3uder unb nid}t Starte aufireifen unb eg übet^au^^t in ben grünen Dtganen gu feiner @tärfemel}lablagerung bringen, nic^t me!^r aU eine StuSnal^me üon ber 9^egel bar. S)afelbft wäre bte mögli^e Sättigung be§ Sefifafteö mit Sucfer einfad) eine ungemo^nlid^ bodjgrabige. 51. 3(uS ber Älartegung ber eben bet)anbelten einfad)en ®efe|mä§igfeiten ergeben [id^ nun auc^ mele ^jraftifc^e @eficbt8 = fünfte. 2)er ©ärtner befd)neibet feine @en)äd)fe, um ben iran= bernben Drganifd)en Steffen gang beftimmte 2ßege anjuweifen. 5){c grünen Slriebe ber Stiebe werben unter unferen färglid)eit flimatifdjeu 23erl)ältniffen gefürgt, um bie 3^eubilbung auf Soften beß bereits '^robucirten einzuengen, unb ben mit Bnrfei^ bclabes nen Saft, meldjer feinen Sßeg überall burd) üorübergel)enbe Stärfeablagerungen fenngeidjnet, in bie ?^rüd^te gu treiben^ welci^e il)rerfeit§ burd^ bie gro^e Slnfammhing üon ^ndcx ber Oieife bann rafd) entgegenget)en. ©ang äl)nlid) ift bie Sachlage beim Sabaf, wo ber Sanb» wirt^ bur(i^ Entfernen ber SKitteltriebe unb fobann ber Seiten» triebe (©eige) bie Slugbitbung weniger 23Iätter biö 3U einer ungewol)ulic^en ©rö^e unb SSoüfommen^eit begünftigt. Bo5i Htttgeln. 57 52. Sluf btefelbe Sßetfe lüeiben unä auc^ bte klugen geöff= net über bte merfwürbige SJtetljobe beS ^itngelnö bei bei* Stiebe, lüoburc^ fe^r früljgetttg reife Srauben er'^aüen werben !on= nen. 2)teielbe befielt bcirin, einige Seit m^ bem S3lü^en unterhalb ber tiefften Traube in bie einiä^rigen triebe na^e hei einanber gtüei freiöförmige (äinfc^nitte gu machen, fo ba^ bie 3fiinbe an biefer ©teile üollftänbig abgetrennt ttjirb, toä^renb ^0(5 unb 5}iar! in 3ufammenl)ang hUiht 5^un mn^ man be= achten, ba| baö ^tinbengewcbe, »ie leicht ju ertoeifen, an bem STranäport beg gelßften Buderg gang üorgugöweife bet^eiligt ift, Wä^renb bag ^olg unb bie 9iinbe noc^ genügen, um ben gerin= gelten S^eig Bon ber SBurgel au^ mit Sßaffer gu üerforgen. 5)ie ^lingelung ^at alfo bie golge, bie in ben ^Blättern eineg Sweigeg erzeugten ©toffe iammt unb fonberg in bie bagu geijöri* gen Strauben gu treiben unb [ie auf biefe Söeife rafc^ an Sucfer gu berei(f)ern, njö^renb bei bem natürlichen 3ufammen^ang ber 2)inge ein 3:^eil biefer ©toffe in bie untern S^eigpartien ah= gefloffen n)äre, um bort eine ©tärfeme^leinlagerung begi^olgeg, welche toir gang folgerichtig alg eine Sfieife beffelben begeic^nen, gu bewirfen. @g ift bemnad^ flar, unter n^el^en Itmftänben bag 3fiingeln am ^pia^e ift, unter welchen ni(J)t. 53. Sllg ttjir üor'^in üon ben tiefer greifenben ©toffum« lüanblungen fprac^en, fal)en icir, ta^ biefelben nic^t üor fi(^ gel)en fönnen o^ne @auerftDffaufnat}me unb ^D^lenfäureau8= gäbe. SÖerben ©auerjtoff* ärmere ©toffe üertoanbelt in (Sauer= ftDff=reid)ere , alfo g. 33. gette in 3uder ober biefer in ^flan» genfäure ober enblic^ biefe in Äo^lenfäure unbSßaffer, fo mu§ i)aM ©auerftüff aug ber umgebenben Suft aufgenommen werben. ^D^lenfäure entfielt hahti nur, fo nodt eg fic^ um eine öott» ftänbige SSerbrennung ^anbelt. ©efc^ie^t bag Umgefe^rte, wie eg für ben Uebergang »on 3u(!er unb feiner SSerwanbten in 58 B« }3flo«Jc otljmet wie hit Ulyittt. fette ^DV|>ev nad^gett>iefen ift, je fann bteß nur 9efd^el)en unter ^o^tenfäureabfpaltung, bie natürlich üon einem gewtffen ©rabe t^rer (ärjeugung nad^ Stufen abgegeben werben luirb. 2)a fcld^e Ummanblungen iebenfaflg in üiel mannigfaltigerer Sßeife, ai^ totr baoon ^enntni^ ^aben, unauggefe^t »erlaufen, \o bürfen tr>tr ung nic^t munbern , loenn ©auerftoffaufna^me unb ^cl)len= fäureauggabe bei ben '^flan^en an ber S^ageäorbnung ift unb um fo größere 2)imenfionen annimmt, je i'^^piger über^au^it bie SSegetationößorgänge »erlaufen. @ine jold^e @auerftoffaufna^me unb ^oMenjäureauögabe ift bann in ber S^^at anä) gan^ regelmäßig an allen ^*»flan5en, ]o lange fte übertjaupt gebender j(i)einungen geigen , wal^rgenommen njorben. ^an fie^t, eg ift bieg gerabe ber umgefe^ite ®a§augtaujd^ wie ber, lueldjen augjd)lie§li^ bie grünen ^pflangent^eile bei ftarfer S3eleucl)tung unterhalten, unb genau ber nämliche, lüie ber, ttjeld^en bie Spiere in il}ren Zungen »ollgietjen unb weld^er unter biejen Umftänben alg 9ttl)mung bejeic^net U)trb. 5)]an l)at fic^ bal}cv aud.) entjc£)loffen , biejen in ber »egetirenben ^flanje fort= tt)äl)rcnb »erlaufenben ©agaugtaujd), beffen ©ejammteffeÜ ein SSerluft oon ^o'^lenftoff unb eine ^Verbrennung ift, mit bem 9lamen 9ltl}mung gu belegen, «)äl)renb man friil}er auö einem fel)r bejc^ränften ©efid)t§punfte ben ©agauStaujd) in ber grünen Seile, lüelc^er ja eine^rübuftion barftellt, jo benannte. SllJD wä^reub bie grünen ^flangen »erbrennli(f)e Stoffe erzeugen unb in fict) nieberlegen , conjumiren fie auc^ fortir»äl)renb jold^e, unb mit biejer (ginfid^t ift e8 erft rec^t begreiflidj, lüarum grüne »om Sid)t abgejd^loffene ^flangen nid)t blog nid^t gunel); men an 93iaffe, jonbern in einem wal}ren .pungerguftanbe fid^ befinben. 2ßeil bieje geljrenben Slt'^munggüorgänge not^njenbig »oOgcgen werben muffen, begl)alb bebeutet jeber ©tillftanb in ber ^robuftion in 2Ba^rl}eit einen Oiü(fj(^ritt. ßangromHeit h« Pfitttijcnutljtnnug. — SUigerung mit Ut mäxmt. 59 54. Sugleid) i[t flar, ta^ ber ^o^lenftofferiüerb in ben grünen 3:^eilen unter ©influ^ beö Std^teg mit uiel größerer 0lafc^^eit erfolgen mu§ al8 ber ^Dt)len[toffüer3e^r bei ber 9Itl)= mung; benn fonft würbe ein Sl^eil ber ^flange nid)t im @tanbe fein, in einem S3ru(i^tl)eil beg 3:ageg \o riet »erbrennlic^e 9i)^a[1e 3U fc^affen, a\^ von ber ganzen ^ffan^e für ben gangen Sag in Slnfpruc^ genommen n.nrb, unb eg fonnte üotleubg nid)t noc^ ein fel)r erheblicher JRe[t übrig bleiben, üon welchen bie gange SBelt ber 2:l^iere unb id)maro^enben ^flangen gu geljren berufen tft. Sßirflid^ i[t and) biefer @ac^üerl)alt bur^ SSeobac^tung beä ®aggel)altö einer bie ^Pflange umgebenben abgefd^loffenen 5(tmofpl)äre leid}t feftguftellen. (Sc^on lüenige (Stunben 23eleud^= tung wäl^renb beg Sageä genügen, um eine grüne ^flange im ®Ieid)gen3ic^t i^rer »erbrennlidjen ^^affe gu erl^alten. 55. 2)iefe fo lange vernacl)läjfigte ^>jTangenat^mung erfolgt nun am rajd^eften in fid) cntnjicfelnben unb rafdi wadfenbeu ^ftanjent^eilen, fie erlifd^t im rul)enben (Samen unb im wintere Hc^ bürren B^üeige. «Sic ift au§erbem abl)ängig uon bem SBärmegrab; ^ei null ift fie null, unb [ie fteigt bann beim (griüärmen giemlid^ gleid)mä§ig mit ber S.l)ermomcterffale big nal}e an ben 3lbtDbtungg)3un!t — beg betreffenben ^flangent^eilg. 2)ieg ift ein fel)r abtucicbeubeg 3Serl)alten üon ber 3lt^mung beg '^D^eren Sljiereg, ireld)e bei fteigenber Söärme ber Umgebung gerabegu abnimmt. 56. Slber hk t^ierifd)e Sltl)mung bient aud^ alg eine fel)r mäditige SSerbrennunggerfd^einung alg Duelle ber Sßärmeergcu» gung, um ben Sl^ierforiper auf feiner normalen ^•igenn^ärme gu erhalten; unb tie @efa^r biefe gu üerlieren ift uatürlic!^ in ber ^älte am größten; bal)er ber 9hi|cn biefer regulatorifdien @inrid}tung. 2)ie ^flange ift üerl}ältni^mä^ig fe^r unempfinblid} gegen 60 löärmccrjengung in ^olgc bcr ^floujcnotlimung. bie 2:emperaluifd)tt)anfungen it)reö eigenen Seibeß; fie bebarf alS ein einfacherer Dri3ani§muö nic^t einer fteltgen ©genwärme, unb ber Vorgang ber 3ltl)mnng (^at für fie nic^t bie S3ebeutung einer SÖärmqueOe, Dbtt)ol)l auä) gelegentlid) eine gefteigevte @l= gennjärme in ?^o(geungett)LH)ntid) energifcE) »erlaufenber 9ltl)mung8= üorgänge beDbac£)tet lüerben fann. ©o wenn man mele ^ftan* jen im Äeimnnggftabium aufeinanberl)äuft, tüte bieg bei ber ^Dlal^bereitung \a gefd)ie^t. @§ ift Ieid)t, eine Semparaturs [teigerung im Snnern eineö foldjen ^paufenS nad^^uweifen. ^oä) auffallenber ift tiefe ©vfci^einung bei ben S3Iüt^enfoIben ber Slroibeen, wäl)renb fe'^r rafd) üerkufenbe gefc^(e(^tli(^e 23or= gänge fid) in i^nen ü0ll3iel)en. Slemperaturfteigerungen biö gu 10 0, alfo leid)t burc^ baö ®efüt)l nad)5utt}eifen, finb bort m(^t8 ©clteneö. 2lber eö ift nid)t anjunel)men, ha^ biefe fclbft er* gengte SBärme ben ^ftan^en irgenb wie gu ®ute fcmme; benn ta bie ^It^mungSüorgänge burd} \)ol)e Temperaturen fid) fteigern, fo t)aben wir eä mit einer Söärmequclle gu tl)un, weld)e hd äußerer großer Sßärme am reic^lid^ften fliegt, alfo gerabe ba, WD fie entbehrt werben fcnnte, in ber ÄäÜe aber »erfd^Ioffen bleibt, wo bie ©ewäc^fe für eine S^emperaturfteigerung am banfbarften wären. 2)ie (Steigerung ber 3ltl)mung burd) hk Temperatur geigt fo red)t, \ük bie meiften d}emif(^en ä^orgänge im Snnern ber ^flange »on ber Sßärme begünftigt werben. 5)ieö gielt 3. 23. and) für ha§ 3öad)§tl)um, wel^eg mit ber Sltljmung in einem fo nal)en 3ufammenl)ang ftet)t. SRatürlid) wirft hk .Sempera* turfteigerung nur big gu einem gewiffen ^Hinfte günftig, ber aber, wenigfteuö für unfere flimatifd^en 2?ser^ältniffe, meiftenö jenfeitg üon ben beim ^ftangenbau praftifd) erreid^ten Sempe» raturen liegt, fo ha^ biefe ©infc^ränfung eben in ber ^ra^S wenig SBebeutung befi^t. Siuh)lanjnerlufl beim %ttfmtn. 61 57. Sluö bem ^efte^en einer ^flan^enat^muuß, bie im= auggefe^t in Sl^ätigfeit tft , unb in ben grünen ©ewädjfen na= raenttic^ be§ ^adi)t§ in ben SSorbergrunb tritt, um gleic^ ^e= nelope ia§ bei Slag ©ewirfte wteber ^u löfen, laffen fid} and) im Sntereffe ber ganbtDirtl)[(|)aft unb 2:e(^nif einige Folgerungen gießen. @(i)Dn ber eife möglich: entmeber aug bem tro^^fbar fiüjfigen 93^ebium ber Sobenfeud^tigfeit ober aug ber ßuft. Seibe Dueden ber ßr» nä^rung muffen bei einem genauen 23eriud)e controlirt trerben. 2)ie 23obenfeud)tigfeit einer gen)öl)nli(i^en -Slcfeterbe enthält nun au§na'^m§(c§ fti(!ftcffl)altige 58cftanbt[)eife t^erft^iebener 5lrt. ©benfo entl^ält bie geii)öl)nlid)e atmüfpl)äriid)e Suft neben ben enormen 9)^engen unoerbunbenen 8ticfftof[g fleine 25eimengungen üon @tic!ftoffüerbinbungcn. 3n gclge beS erfteren Umftanbg mu§ hei einem fd)arf fontrolirbaren @rnäl)rung0üerl'ud)e bie natiirüc^e Mex-' über ©artenerbe burd) ein fiinfttid}eg ftidftDfffrcieö ©emifd) erfe^t werben, bem man nad) 23elieben eiiisclno auf il)re 9]äbr= fdt)igfeit ^u prüfenbe (Sticfftcffüerbinbungen ^ujet^t. Um ben anbern Umftanb 5U berücffic^tigen, mu§ bie gciD5t)n(id)e i'uft üon ben barin entl}a(tenen ©puren üon @tic!fto[füerbiubungen gereinigt werben. m genügt , eine 5(cfererbe fd}arf auSjugliil^en , um fie Set: freie Sitldtfloff kann tnfnt »eiciucrtljet wctben. 71 tl)i*e§ Sti(f[toffv3el)a(t§ ju berauben, ta bte bafelbft üorfommenbeu 3}erbinbungen biefeg (Stemente§ entweber iierbrennlic^ ober fonft in bei- 6pt^e pdjtig [inb. 3ln ber ©teile von au§gei3Uit)tev @vbe bebient man fid) and) reinen £luar3fanbe§ ober retner mtne= raUld)er unb [ticf^offfreter ©emifc^e. 3a in neuerer Seit i[t eä jelbft gehmcjen, bie meiften ^flan3en in wäffrigen 8ö[ungen, benen man natürlid) 23eliebigeö einüerleiben unb üDrentt}alten !ann, normal unb jogar üppig 3U erjie^en, \)k ganbpflan^en alfo gleid^fam 5U SBafferpflanjen ju mad}en. Um hk Suft in ber Umgebung ber ^flan^e üon ben un= ivillDmmenen SSeimengungen ^u reinigen, mu^ bie[e in einem abgejd}lD[fenen Oiaume, unb, um ha^ 8id)t nii^t gleichzeitig mit abjufdilie^en, unter ©laöglocfen fultiuirt njerben. 5^eu i)m= jutvetenbe 2-uft mu^ bann burc^ ein Söafd)üerfal)ren üon jenen ■IBeimifd}ungen befreit werben. 3luf eine [ol(^e SBeife fann 3u= nä^[t bie grage entj(^ieben tcerben, ob ber freie atmoipl^cirifc^e ©tirfftoff fiir bie ''Pflanze gum 5lufbau ber ©iroei^ftoffe üer= tuertl)bar fei. 2)ie 5öeantwortung biefer S^'age l)at fel)r lange 3eit in 2tn= fprud) genommen, wobei jum 3:t)eil ber Umftanb eine 2Ser- jögerung ueranta^te, ba^ man fid> üon Einfang bei" 2}erun= reinigung ber atmofpl)ärifd}en Suft unb beö ^um 33egie§en ber ^flan^en benu^ten Sßafferg burd} ©tidftoffüerbinbungen nic^t l}tnrei(^ettb beraubt war. ©djlie^lic^ gelangte man aber bal)tn, wenn man biefe ^flan^e in einem rein mineralifdien ^ytätjrboben fultimrte, unb ebenfo für IReinl)eit ber umgebenben Suft ©orge trug, feinen ©tidftoffjuwad^ä in ben fd)lie^lic^ ge= ernteten ^flanjen na^weijen gu Tonnen, unb bem entfprec^enb natürlich audj baä ©efammtwad)St^um äu^erft befd^ränft gu fe^en, ba bie 3uttat)me ber für bie SSegetation fo wichtigen @t= wei^ftoffe abgefd^nitten war. 2)er ©d^lu^ au§ biefem üielfad^ 72 )9cr|)ciUcn önietct dUmtntc. beftättgten 2Serfud)8reiu(tat ^ei^t natürlich, ber freie ©ticfftoff bient uic^t sur ^flanjenernä'^rung. 65. ©tefeg 3ite|ultat l)at an [id) ni(i)tg SöunberbarcS. Slud^ nid)t bev freie Äo^lenftoff, 3. SB. gewöhnliche ^^Dl3f0t)Ie, iinb eben= fottenig ber freie SBafferfloff finb üeriüertl)bare ^flanjenna^rung, fonbern biefetben muffen in SSerbinbungen, unb jwar ganj be= ftimmten 23erbinbungen , aU Äo^Ienfäure unb Söaffer, geboten fein, um bie ^flange mit biefen ©runbftoffen gu üerforgen. ^nt üon bem @tanb|3unfte einer engl)er3igen 3tt)etfmä§igfeitä(el)re erjc^ien ba8 (grgebni^ befremblic^ ; benn gu waS fcflten bie großen SJiaffen »on ©titfftcff in ber Suft bicnen, menn fie für ta^ organifc^e Seben unüertt)ertl}bar waren? 66, 3u ber üerneinenben S3eantwcrtung mu^te je^t aber auc^ eine beja^enbe gefuci)t werben, unb man fie^t (eic^t, wie bie näm(td)e 5!Jiett)obe l){erfiir ben 9tuggang§punft bietet. üRon brauchte nur ben SSerfud) in gan^ glet^er Sßeife ju wieber* !^Dlen, unb babei ben 33oben ober bie biefen erfe^enben wäffrige §Iüffig!eit mit gang beftimmten ©ticfftoffüerbinbungen gu üer= fe^en, unb bann ebenfo wie früher auf einen 3uwad)ö an @i= wei^ftoffen unb auf eine me^r ober minber ü^^pige ©ntwidelung. ber SSerfuc^S^jflange gu achten, nm bie ?^rage für eine @ti(fftoff= üerbinbung nad^ ber anbern ber @r(ebigung entgegenjufüljren. ^ür ^^wd fticfftoff[)altige (Stoffe waren biefe 23erfuc^e gang allgemein üon einem pofitiüen (ärgebniffe gefolgt, für Slmmoniaf unb ©alpeterfaure, ober genauer für beren falgartige SSer= binbungen. 5)aüDn ^aben fid) hk falpeterfauren ©alge, alfo g. 33. ber geWD^nlid)e Äalifalpeter, ber üorwiegenbe 23eftanbt^eit unfereS ©c^ie^pulyerg, al8 bie beftwirfenben ftid'ftoff^altigen 9^al)rungg= mittel ber ^ö^eren ^flange erwiefen, 2)ie ©alpeterfäure ift nun eine SSerbinbung beg iSticfftoffö mit ©auerftoff unb gwar unter ben üerfc^iebenen ©auerftoffüerbinbungen beö (Stidftoffö bie fauer= mtl^t$ flni hit «ml)«n |itikfloffJ)oltige« Häl)t|loffE? 73 ftcffreid^fte. 3)a§ ücrbient bemerft 311 »erben; benn anä^ tu anbern ^ffan^ennäljrftoffe, Ä'ol)Ienfäure unb SBa[fer [inb je^r fauevftoffreid), ja mit einer unmefentlici^en 6in[c^ränfung bie fauerftcffreic^ften SSerbinbuncjen il)rer ©runbftoffe, \o ba^ [ic^ eine allgemeinere Oiegel fiir bie 33e[(i)affenl)ett ber ^flangenna'^rung ergiebt, für welche wir fpäter and) nccf) weitere 33eftätigungen »orfinben werben. ©ine 9lugnal)me üon biefer IRegel bitbet ctlerbingö bie @r= nä^runggfä^igfeit ber ®eiüäd)[e burd) Slmmoniaf, einer 3Ser= binbnng beg ©ticfftoffS mit bem SBvifferftoff, für teeld)e gleidjmet mit DüHfcmmener @id)erl)eit, wenn anä:) mit minber großer ©legan^ ber gteid)e SSeweiS erbracht ift. Sebermann ^at eine jutreffenbe SSorftellung üon ben (äigen[(^aften biefeS Äcrperä viuö ber SSefanntfc^aft mit bem ^pirfc^l)Drnfat3 ober D'{ied)ial3, ober and) burd) ben nnangenel)m fted}enben ©erud) feiten ges reinigter ^Iborte. 2)ie ä^enben 3öir!ungen biefe§ ©toffeS, welche au(^ ben ^flan^en uerberbenbringenb fein würben, t>erfd)winbett bei großer SSerbünnung ober burc^ 3innifc^ung üon (gäiiren, unb natürlid) !ann nur unter 3Sead)tnng biefer Umftänbe üon einer wol)ltl)ätigen Söirfung auf bie SSegetation bie JRebe fein. 67. 3lmmoniaE unb falpeterfaure ©al^e finb nun in freiließ fel)r geringer ?[Renge regelmäßige 23eftanbtt)eile unferer Sttmos fp^äre, fowie ber auö biefer nieberfallenben ^lieberfc^lage, fo ha^ fid) auf biefe SBeife erflärt, wie ''Pflan3en, im Duar^» fanbe ober auggeglüt^ten SSoben fultiuirt, bennod) gan^ fleine 3uwäc^fe an @iwei§ftoffen aufweifen fönnen, fo lange man ni(^t für O^einigung ßon Suft unb Sßaffer @orge trägt, (gg l)anbelt ft(^ l)ier freiließ nur um 93tilltontel unb noc^ geringere ^ruc^= tt)eile, unb bem entfpred)enb ift ber unter foldjen Umftänben mDglid)e (ärwerb an ©iweiß fe^r geringfügig. SSon bem @r= 74 öorkommcu uon Ammoniatt unb iSialpeterfäuie. jie^en ucn normalen ^«Pflanjen fann bei btefer ^nncjerfoft cnt= fernt nic^t bie ^t'iie fein. ®ieö i[t, wie man |iel)t, fcer v^'^ftildje G'3e[id)t0pun!t uon ber (Sadie. 2)ie atmc»fvl)cii'ild)en OueUen für bie i&ticfftoffna^runci bei- @eiiiäd}ie [inb ^lüar an allen Drten nnläugbar OLn-l)anben, unb übevaK ift \ht fie hk @e(ev3ent)eit ba, iowoiji ha^ in ber 8nft üLH-!cmmenbe [(iid)tiv3e 3(mmcnia! bnrd) bie obenibifd^en. @tenge(= nnb Sanborcjane in ibv 3nneve§ übev^nfiiljven unb für i!)re ^wcch ,^n »erarbeiten, al§ aud^ anbererfeitö, bie mit bem Olegenmaffcr I)erabv3en3afd}enen Slmmoniaf^ unb @atpeterfäure= üerbinbnngen, mit .spülfc ber Sur3e{n ^u affimiliren. — ^lÜein biefe hineile fliegt fo 1>\irli^, ta^ unter allen Umftänben nod) ein viel vjro^erer 5Borrat[) an paffenben ©tirfftoffuerbinbungen in bem 9'?äl)r6Dben uorl}anben fein mu§, bamit bie ^^flanjen trgenb eine erl)eblid)e ober gar lanbn)irtl)fc^aftlid) lol)nenbe (gnt= njirfelung geigen. 5n bem »cm 5)ienfd)en unberül)rten 9'?atur= guftanbe, 3. 23. in einem Urmalbe ift biefeS 3Sert}ältni§ baburc^ geboten, ha^ bort immer eine ^jTanjengeneration auf ben tieften einer früt)even gu ©runbe gegangenen eriüäd)ft. 2)ie|e yerfällt mit ben burc^ 5a(}re unb 3al)r3el}nte in tl}r aufgefpeid)erten (Siirei^ftoffen ber ä>erwefung, unb i)ie »orjüglic^ften 23enüefungä= ^rcbufte ftirfftoffl)altiger organiid)er «Subftan^en finb eben neben Sßaffer unb Jlol)lcnfäure: Slmmoniaf unb ©alpeterfäure. @ö ift alfo leid)t üerftänblid), luie bei bem natiirltd}cn Sauf ber 2)inge mit ber 58otlenbung cinef' geid}loffenen Äreiölaufe^ immer luieber tk 23ebingungen gu einer üppigften ^Begetationi^cntfaltung ge= geben finb. 68. 3(nberö üerl)ätt e8 fid), wenn ber 93ien|d) mit tüill= fiirlicber Apanb tu biefe natiirlid)e Drbnung ber 2)inge eingreift unb regelmäßig (ärntc auf (?rnte entnimmt. @r perfekt bie ^flan^e baburc^ in bcn ungünftigen Suftcinb einer 5fieube[iebelung llotljtticniigkett her gitirkflofncthtttbung. 75 eineä ücrmatS rein minevaU|d)eu SeruainS, 3. 33. eineS t»er= irittevten Sauaftuomö, iro aud) ni^t erleid} eine üpptc^e ^Begetation gebeizt, fonbevn wo anfvingS bie ^Montve be§ ^flan3eureid)§, bte glec^ten ein f ümmei1td}cg 2)ajein frtften, hi§ enblid) burd) ^päufung üon |)flan5enre[ten auf ^flan^enveften eine Sfrt 3lder!rume, Oemo^n- hax auc^ für anfpru(^§üo{(ere ©ewäc^fe @ntftel)inu3 nimmt. 2)er SSiOfür einer 3Iberntnncj beö auf einer %\äegetation ber @rbe geiinfje ©renken ycväujcic&ncu, iveiüv^ften? wenn n^iv nod; einige au^evl)vilb ber belebten Söelt fid) Don3iet}cnben 93cri}änge mit ^n D^at^e 3iel)en. SBenn bev unwerbunbene ©tirfftoff au^er SBe^ie^ung ^nv ^pflan^ennjclt unb bamit 3U bev uon biefer üer» fcvgten gcfammten SDrganigmenn}elt fte'^t, fo ift alg in ben crganijc^en O^eic^en uerwert^barer ©ticfftoff nur bie üerl)ältnip* mä^ig geringe 93icnge 5U rechnen, meldte ein für alle 53tal in gebunbener %üxm in ^})flan5en=^ unb 2;l)ierleibern , im 6pumu§ unb im 2)un[tfreig torl)anben ift. 3tüifd)en biefen beftel)t ein ewig unueränberlic^er Kreislauf, inbem ber (Sticfftoff balb burd) tk |)flan3e organifirt wirb, balb burd) ^Verbrennung unb 23eriües fung ber £)rganiSmenrefte in hn^ 93^ineralreid) 5urücPfet}rt. 2)er @ad)Derl)alt ift offenbar ganj anberö wie beim ^Dl;lenftcff ober Sßafferftoff; benn biefe fommen entweber aU freieä (älement in ber 5Ratur gar nid}t ücr, ober aber, fie unterliegen xük hk @teinto^lcn einem natürlid) i^erlaufenben unb fünftlic^ nur gefteigerten 33erbrennungS^)roceffe, woburc^ bie (Sauerftoffüerbins bung, welche ^ugleit^ auc^ ^flan3ennäl)rftoff ift, hoä) wieber gum 3>orfd}ein fommt. ©er «paui^tuntevfc^ieb liegt in ber äufeerft geringen Dieigung beö SticfftoffS , einmal frei geworben, wieber in 5Berbinbung ein3ugel)en. 5DZan tonnte il)n ben »pageftolj unter ben (Elementen nennen. 72. Stro^bem ift bie @a(^e nic^t gan^ fo , xok fie auf ben erften Solid erfd^eint. @g gibt atlerbingä einige regelmäßig, wenn and) nid^t in großer 2luöbel)nung ftattfinbenbe 23orgänge in ber Statur, bie biefen Sßiberftanb ju brechen wiffen. 2)er außerorbentlic^e ^^i^egrab, auf weld)en einzelne 2^t)eile ber hk ®rbe umgebenben ^uftfdjic^t unter ber Sßirfung beö 23li^ftra^lö gebracht werben, üermag ©auerftoff unb (gtidftoff, bie beiben Suftarten, weldje fonft unbehelligt neben einanber e;fifttren, 3U= ©inbttng htsi Ätiib|lo|fsi. — ^-rcfiuEröcn i»c||clbc«. 79 fvimmen^ufc^mieben, unb eö ent[tel}eu babuvd} lücgcn bev (gelten» l)eit be§ ^l)änDmen§ äu^erft gcrincje @^nireu von (Sal^^etevjäure. 33et nnbern aOtciglid) üevlaiifenben D'iahivLicrgniigen bieut ber Söa[f evbampf al8 Witkl , ben freien (Stirfftoff gnm (Singel}en üon S^eibinbungen ^n bewegen. 23e{ 3Scrbun[tung§= unb aud^ bei 23erbrennungeerjcl}einungen fd)eint regelmäßig thi^x^ ettcfftoff mit Sßaffer 3ufammen3wtreten unb barauö eine 2)o^ipelüevbin= bung uon @a(|?eter|äure mit Slmmoniaf (ftrcngcr gunäc^ft: fal= ^^etrigfauree '^Immoninf) 5U ent[tel)en, inbem ba§* Sßaffer [id^ gleid)jvim in feine Elemente f^inltet unb ben Sßaffevftcff joiyoljl lüie ben (gauevftoff mit ©ticfftcff in 33inbung bringt. 2)urc^ berartige SScrgänge gelangt Vit ^pauptmenge »on gebunbcnem ©tidftoff in bie 5ltmoJvt)äve/ wä^renb auc^ nod) rcn ber (Srbcberffäc^e abbunftenbeg §lmmcnia!fic^ jenen betmengt. ©S erf(^eint alfo l)iernad^, alg ob bie 93^enge üon gebunbenem ©tidftoff in ber Statur iu ftettgcr 3unal)me fic^ befinben müßte, unb alö cb ber ^ftangeniuelt unb ber gejammten Dvgnni§men= weit von biefer (Seite l)er immer günftigere 5(ugfi(^ten auf eine breite SSafiö i^rer ©^'iften^ erblnl)en müßten. 73. SIHein ber S^eubilbung ücn gebunbenem (gticfftoff ftet)en auc^ GueKen ber Serftorung gegenüber. @§ gibt auci^ 330rgänge in ber 9iatur, burd) welche ber gebunbene @tic!ftoff, fo gerne er in ber einmal gegebenen gorm üer^arrt, lüteber feiner geffeln lebig wirb. Sllß fcld^e finb ju nennen bie beiben äl)nlid)en 33orgänge: Serwefung unb ^Verbrennung, gallen fticfftofft^altige organifdje (Stoffe ber 58erwe[ung an'^etm, fo tritt SWar in ber Siegel bie größere 93iaffe i^reö (SticfftoffS in^^orm üDU ben ^flangennä^rftüffen, Slmmonia! unb (Salpeterjäure, ^\x^, allein ein JReft entweid^t alö freieg (älement; unb ooUenbS htx ber energifc^en Sßerbrennung bei l)5l)erer Slem^eratur unb mit Sic^t= cntwicfchmg nimmt biefer SSerluft ganj er^eblic^e 2){menficnen an. 80 Jlfttttrlitl)c HcguUtmto btihtt lüocgänge. 74. Um nun Die SBttan^ für ben gebunbcnen @ticf[tcff ju gie'^en, lüovnuö ein ^n-opl)et{jd)ei- SBlitf auf ben fünftigen ipau8= \^a[t ber DvganiSmeniüelt mßglid) Xüäxe, müßten roxi bie 33udj= füljrung mit benannten Saufen buvc^fü^ren. 2)ie8 aber ift ait(f> fc^ä^unggiüeife fc^lec^tlnn unmöglich, unb nur tk befd^ränftefte SlnmaBung fonnte fid) eineg [eichen Unternehmend erbreiften. — 5lber etwag ift in biefer 3fiic^tung boc^ außjufagen mögUc^. 2)ie 2}orgänge erftcr Kategorie, ha^ „(BoU" beö (Scntoo für gebun= benen (Sticfftoff finb, mit 3(u8nal)me üieneid)t ber 23erbun[tung, unabhängig wem ber DrganiSmenwelt, bie anbern 58orgänge, it)eld)e alg „^paben" gu bud^en ludren, finb burc^aug üon ber Slugbe^nung biefer beftimmt unb begrenzt. 5)enn üermefen unb »erbrennen fßnnen iu ber Statur nur 2)inge, hk üon Drganiömen flammen unb Drganifd}eg barftcllcn. ^pierauS ergiebtfid} folgenbeg iutereffante 2tbl)ängig!eitgüerI)Qltni^. 2)ie 9)Zenge üon gebunbenem ©tidftoff beftimmt tk 3(ugbei)nung ber Drganigmeniüelt, \>a unter ben üerjd)iebenen 9^ät}rftcffeu ber ^flan^e ber ©tidfloff Ieid}t un= 3ureid)enb fid) üovfinbet. 5)urd) 9(u§bel)nung ber DrganiSmenirelt niirb aber natürlich bann bie Serftörung beg gebunbenen ©ticfftoffg begünftigt, fo ba§ bann umgefe^rt lieber ein 93ioment gegeben lüirb jur ©nfc^ränfung. Äur^ bie Platin fdieint fid) biefer @in= tic^tung alg einer Slrt @id)ert}eitgüentil8 gegen ein 3U gro^eg Ueber* l)anbnel}men ber belebten Sßelt gu bebienen, ober umgefel)rt ber Drganigmenlüelt alg eineg O^egutatorg für ba8 ju rafd^e 5lntr>ad)fen beg gebunbeneu ©tidftcp. — Sße^^alb? 2)arnad) l)abett irir allerbingg nid^t gu fragen. 75. 2BdI)1 aber Ijaben lüir barnad) ju fragen, U)eld)e 93]ittet ber 5Ulenfd^ in ber ^anb l)at, um in biefe natürlid)e Drbnung ber 2)inge, bie für feine 3wccfe feinegn^egg bie angeuel;mfte ift, in feinem ©inne einzugreifen. Äann er bie Duellen beg 3n= iöac^feö an gebunbenem ©ticfftoff ftärfer fliegen mad)en unb bie üünfHidje Btrmcljrttug ht^ Sitiib(loffiiorrtttl)s. 81 fetner 58erminberung »erftopfen, unb ftnb berarttge 9}?a^regeln Jütrf^fd^aftltct) au§fül)rbar? 9fiatürltc^ finb tu bev ©Ijemie d'Rittd genug befannt, um ben freien Stidftoff in SSerbinbung überzuführen. SBir ^aben \a 3. 33. bie 5!Jlac^t, eleftrifc^e ?^unfen, ha§ [tnb ja S3ti^ftral)le im kleinen, naä) belieben hervorzubringen, unb ben @inf(u^ biejer energtfd^en SSorgänge auf bie S3tnbung üon freiem @ttcf= [toff unb ©auerftoff l^aben lüir ja bereite fennen gelernt. SlKein ttid^t bie tl^eoretifc^e 93icglic^fett intereffirt ung l)ier, jonbern bie 5luöfül)rbarfeit im ©rofeen, unb ha muffen tt)tr benn leiber auö= fl^rec^en, ba^ fo »ielerlei SSorgänge mit fennen, burd^ meldte fold^e Uebergänge bewerffteütgt werben fonnen, boc^ feiner mit fo geringen |)ülfgmitteln unb mit fc reic^{id)er SluSbeute gelingt, ha'^ tatuxä^ @ticfftüffna^rung für bie ^yxvzde be§ ^flanjenbauä gemonnen werben fönnte. 76. &rüa^ mächtiger ftel)en mir bem anbern ^Borgang gegenüber, burc^ weldjen un§ fortmä^renb SSerlufte an bem ein* mal üDrl}anbenen ©ticfftopapitale brol)en. 2)iefe negatioe @in- mirfung ift mit üiel geringern ^ülfömitteln möglid^. SBie eö bei ber SSerbrennung [ticfftoff^altiger (Stoffe fe[)r mefentlid^ bar= auf anfommt, in 23erüt)rung mit meieren anbern Ä'or^ern ber SSorgang fic^ abroicfelt, fo gilt ein ©lei^eg auc^ für bie SSer» i»efung. @inb alfalifc^e ©ubftanzen zugegen, mie ©oba, ^ots af^e, gebrannter Äalf, fo mirb bei ber SSerbrennung ber ©i» mei^ftoffe aller ©ticEftoff in ber gorm üon Slmmoniaf entmidelt, hü ber SSermefung wenigften§ bie ©ntbinbung üon freiem ©tief* ftoff feljr mefentl{(^ eingefd)ränft. @ine ät)nlic^e ©inmirfung ift au(^ für ben ®i;p§ hd ber SSermefung nac^gewtefen, unb auc^ bie gemo^nlic^e 5lcfererbe t^ut bi§ gu einem geiuiffen @rabe bie nämlichen 2)ienfte. 3llfo ba§ auc^ au§ mani^en anbern ©rünben ficl| empfe^lenbe Äompoftiren, geitigeä Unterbringen ber SKa^er. I. 6 g2 ßün|llitt|C ISetljinbecung oon Stickflofftieclttfleii. aU 2)ünger bienenben :pflan3ltc^ett unb f^ievtfd^en tiefte unter bie 3tcferfrume wirft in btefer Sfiid^tung. 2)ann tft ja auf ber ^anb Ifev3enb, ba§ ivix 35erbrennung§üorgcinge möglidift auf fticfftofffrete organtfc^e Stoffe etnj(i)ran!en fonnen. Sllfo ^ter tft einftmetlen jd^on eine fe^r mannigfaltige 5He= t^ättgung gur ^onferöirung ber ivbtfd^en SSorrät^e an crgam= fattongfät)igem ©tirfftoffmaterial ermöglicht, unb bie Suhmft ftellt für eine tt^efterge^enbe Sntenfiinrung be§ Slcferbaug auc^ ^ofitiue ©intüirfungen in 3lugfi(^t; benn ber fc^on ^od^ geftiegene ^reiö für Slmmonia! unb (Salpeter brandet nur nod^ wenig me^r in tk |)o^e 3U -ge^en , um bie ß^emifer an^urei^en , ein wirflid^ praftifableg SSerfa^ren 3U entbecfen, mit ^ülfe t^on welchem e§ gelingen wirb, bie großen 5Kaffen ungenü^ten atmofpl)äri|d^en Stitfftop im Sntereffe ber menfd^lic^en ^ulturäteerfe auöju^ uü^en. 4. 3(6f(^nitt. Mit nnmtbxtnni\d}tn jßeftunitljeüe htt Pflunieu* Bit ffian^t tnt\^a\t :\^tnhtiianht\itilt. 85 77. 3luc^ burd^ bie Sustc^ung be§ @tt(!ftop in ben ^tetS unferer 33etrad^tungen [inb bie ©tunbftoffe, treidle [ic^ iüe[ent= lid) an bem 5lufbau beä ^ftangenleibeö bet^eiltgen, noc^ feineö» tt)eg§ erfd^ö^ft. 91[uf bte bcquemfte Sßetfe erhalt man ^enntni^ üon bem S3ebarf ber ^flanje an noc^ anbeten SSeftanbt^eilen , menn man ein beliebiges ©ewäc^ö ober aud^ nur irgenb einen S;^ei( eineä folc^en üerbrennt; unb bieg ift auc^ "^iftorifcfc ber Sßeg gu biefer Äenntni§ gett)e[en. 2)ie 3:^atjad^e, i)a^ bei biefem ^roceffe, burd^ njetd^en ja bie gefammte »erbrennlictje SJ^affe gerftßrt unb in fid^ »erflüd£)tigenbe @toffe aufgeloft tt)irb , immer etnjaö Un« »erb rennlicljeg ober, toie mr eö nennen, Slfd£)e gurücf bleibt, ift 5tt?ar äunäc£)ft nur ein gingergeig für ben mirKid^en SSebarf. 23en)ie[en !ann berfelbe auf tiefe Sßeife nid^t werben, ba auc^ nad^ttjeiglid^ entbe^rlid^e, ja ganj unnü|e SSeftanbt^eile, n)ie 3. 33. 9ftu§ in ben Zungen ber (äinn>o^ner SonbonS, fid^ in ben le= benben SSefen jeber ^Irt gelegentlich angufammeln ipflegen. 78. 2)er SSeweiö ber Unentbe^rlic^feit öon fold^en 9lfd^en= beftanbf^eilen mu^ üielme^r auf tk mü^fame aber bann auc^ tabelloö ej:afte SBeife angetreten n^erben, ba§ man ^Kflan^en »on irgenb einem genau gefannten @tanb i^rer 3ufammenfe^ung 86 Bet &tmti$ htt Uot\)mtnbiiktitx butit) ^ultui ju erbringen. an f ortf ultiüiit, unb btefvagti(i)e9]at)riitig{t)nenüDrentl)ält. 3Bac^g= tl^um unb @ebetl)en, unb noc^ fc£)ärfef bte genaue c^emtfd)e Unter= fud^ung entfc^etbet bann fpäter über^flu^en ober Schaben, über 5Rot^tt)enbtg!eit ober DoHe ©ntbe^rlic^feit. 2)er SBewetg, ba^ bte ^flan^e be§ ^o^lenftop ober beä ©ticfftop unter i^ren unent= bel^rltd)en SBaufteinen bebarf, Hegt barm, ba§ o^ne ^Dt)lenfäure, ü'^ne Salpeterfäure feine njeitere 5Bermel)rung i^reö @eiütd)teg moglt^ ift, tt)al)renb ha^ regelmä|tge SSorfommen ton Seflftoff über (S{tt}ei§ nur biefe 23eantn}ortung im '^D(i)[ten 5!JJa§e 'wa\)x= fc^einlid) mad)te. — SBei ben 2(fc^ebe[tanbtl)eilen ^anbelt eg [ic^ nun um eine fe^r mel unregelmäßigere SSerbreitung in ber ox= ganifirten SBelt; um fo not^tüenbiger i[t biefe fritifc^ere grage= fteüung. Slber eä finb bcc^ mel)rere Sln'^altSiJunfte t)orI)anben , n;elc£)e ung ben f^ätern (äntfc^etb üDr!^erfel)en Ia[[en. 5Rämlic^ bie (äi= iüei§[tDffe, üon beren unveräußerlichen S^toüe in ber^flanje njtr fd^Du eine gutreff enbe SSorftedung befommen l}aben, ent!^alten fd^on anfiel einen über gn^ei ©runbftoffe, welche unter gett)o^= liefen Umftänben bei ber ©inäfc^erung nid^t mit öerftüd^tigt iüerben , fonbern in ber weiß gebrannten Slfc^e erl)alten bleiben. 5)ie ©imeißftoffe finb alfo nur ber ^pauptnmffe nac^, lüie mi bisher fd^led^t^in annahmen, aug ben üier bel)anbelten ®runb= ftoffen gufammengefe^t. 3n fel)r fleinen 53lengen bet^eiligt fid^ nod^ ein fünfteö (Clement, ber allbefannte @(^wefel, unb in einigen gällen aucf) noc^ ber '*P'^Dgpl)Dr an il)rem Slufbau. Sllfo, lüar unfer frül;erer (Schluß auf hk Unentbe'^rlidjfeit ber gerabe fo gufammengefe^ten ©iweißftoffe rid}tig , fo folgt barauö fd^on o^ne Söeitereg bie ^^of^iüenbigfeit biefer beiben elemcnta» ren SSeftanbt^eile. 79. 2)a8 ©leid^e t)aben nun auc^ alle in biefer ^tic^tung unternommenen Äulturüerfuc^e ergeben; unb feit man ernftlid^ d)t, wenn @d)WefeU ober ^Ijogpliorüerbinbungcn augge= fd^loffen waren. 85. ©in lueitereg Gtement, ber liefet genannt, erfreut [ic^ einer beinahe fo großen Verbreitung in ber Pflanzenwelt mtftl cntbcljrlid). 91 alä hk ebengenannten. ?5reil{d) fommt baffelbe md}t v3anä fo gleid)mä^tg über alle |)flansenaiten Derbrettet üor, aber inner- halb ganzer Familien tritt eg auc^ ttjieberum meit mel)r in ben SSorbergrunb, in bem ©rabe, ha^ man fic^ md}t fc^eute, gerabe bie lanbtoirt^fc^aftlid) bebeutungSüoüen ©räfer nnb ©etreibearten alg ^iefelvflans^n ^^ begei^nen, unb gwar in bem @inne, ha^ hd i^rer 2)üngung unb Kultur tt)Dl)l gang befonberö auf biefeö ©lement Otütffic^t ju neljmen fei, %nv biefen ©runbftoff nun l)aben bie entl'c^eibenben Kultur» üerfud}e ergeben, ba^ er entbe^rlid) ift, aud^ für bie ©ragge= tt)äd^fe, in welchen er ftc^ in ber 9iatur in jo großen 93^engen angel)änft finbet. Söir l^aben alio l)ier jum erfteu 93k(e ben %a.i\ einer sufätligen 9lufipeid)erung uor unö, unb aufö 2)eutiid)fte fe^en irir ben @a^ iüuftrirt: hk ^flangen n)ät)ten fid) nid^t blD§ ha^ für fie 9^Dt^tt)enbige auö ben 33Drrät^en i^rer Um^: gebung aug, fie t}äufen aud) mand)en ^allaft in fid) auf, genau toie ein S;)nl)n mit bem auf ben 23oben üerftreuten (Samen un= fe^lbar and) ©rbe unb Uuratl) aufpidt. 53^an tann biefeä JRefultat aud) fo au§brüden: bie ^flanjen ^aben fein abfoluteö SBal)lt)ermDgen. 86. 93^{t biefem ©rgebniffe aUer einfd)lagenben Kultur» üerfud}e fällt aud) bte SSovftellung über ben ®runb ber ^Rot^s iüenbigfeit beg ^iefelg in hk 33rüc^e — eine 23orftellung, tk lange eine »eitüerbreitete ©eltung befeffen l)atte. 2)ie ge* tüo^nlic^e %üxm beö Sluftretenä beg ^iefelg ift feine @auerftDff= i^erbinbung, Jueldje bie (S^emifer alg ^iefelfäure, bk 50iineralogen alg Äiefelerbe benennen. 3n biefer %Qxm bilbet er bie f(^önen ^rpftalle »cn Sergh-pftaÜ unb 5lmetl}i;ft, ben Duar^^ unb ben Sld^at, alfo 5)lineralien üon großer sparte. 3n ber gorm wn ^efelfciure fommt nun ber gleite ©vunbftcff geloft in ber *^d'er= frume »or, fo ba^ er in bk ^flange eintreten, bort aber 3U 92 fingern bc? (&ttttitit$. - «üfeUdjbeU ht$ fiicfel?. folc^en freilid^ mifroffopif^ fleinen aber garten frpftanimfd^en ©ebilben erftarren fann. 2)te ^^ä^igfeit hex ©räfer §u fd^neiben, garten Ätnber^änben befannt genug, ift ein 33eleg bafür, ba§ babut^ aflerbingg bem ^flan^Udjen ©etoebe eine em^-»finblid^c ^ärte üerlieljen njevben fann.. 5ene plaufibele SSorftellung beftanb nun barin, ba^ burd^ Einlagerung !ri;[tanintj^er ^iefelfäure ben @raö unb ©etreibe» [tengeln bte nßtl^ige geftigfeit öerliet)en werben foUte, fid) aufredet gu erhalten. gel)lt e§ im ©oben an Ätefeljäure, fo fponn man bie ST^eorie tt)etter, fo entfielt ta^ gefürd^tete „l*agern" be§ ©etreibeö. 3n ben ^ulturoerfud^en geigte fid) nun aber, biefen ^olges rungen wiberfpred^enb , eine gro^e ^^eftigfeit ber ^alme anij D^ne jeneg mineralifc^e ^nod)engerü[te. (5ß geigte \xä:) ferner bei nä^erm ^inblicf , ba§ bie Äiefelfäure [ic^ gar nid)t üorgugä= meife in ben (Steugelt^eiten, fonbern gang überwiegenb in ben 33Iättern, bie nidjtö gu tragen ^aben, einlagert. — ?^erner i^ai [i(^ bann bei näherer Unter fuc^ung ber Ur fac^e beä ^agernö l)er= auggefteHt, ha^ biefeS aud) eintritt bei großem ^ieielreid)t^um ber ^alme unb überl}au|}t in allen ben S'ällen, mo bei gu biegten @tanb unb gu rcic^lid)er ©rnä^rung bte <^alme fi^ gegenfeitig befc^atten, unb bann au8 ^IJ^angel an Sic^t eine gcwiffe 2Sergei= lung, eine id)träc^li(^c ßäuggftrecfung hd ungenügeuber 35er= birfung ber Beflwänbe geigen, ba^er bann auc^ eingelftel)enbe ^palme bei gang beliebiger ©rnä^rung bie[e franf^afte 5ßilbung niemals geigen. 87. ©inige ?^-orfd^er luollen tro^ 5ltlebem eine gewiffe 5^ü^lid?feit für bie ^iefel[äure in Slui'prud^ nel}men. ©o lüurbe beobachtet, ha^ fiefelfreie ©räfer gu einem SBefaÖen »on (S(^ma= ro^erpilgen, bercn ^äben burc^ bk meniger Ijarten Bellwänbe leichter einbringen follen, neigen, ta^ ferner bie ©lätter im Sßinbe leidster umfniden. @ö ift red)t tt)ol)l möglich, ba§ fid^ Otljlot Im ^Ugemmen enthetirltd). 93 einige biefer Slnbeutungen beftätigen werben. 5n allen gätten t[t augeinanbergu^alten jnjtfc^en ©ntbe^rlid^feit unb einem 9Jlangel an jebem 5Ru|en. 2){e cr[tere ift bei bem liefet für bie '^ö^ern @en)äd)fe mit ©ic^er^eit feftgefteOt; be^megen ift eine 9^ü^li(i^feit in gweiter unb britter Sinie immer noc^ moglic^. Sind) Die Siliere fonnen 5. 33. tk @aUe in i^rem 2)arme rec^t ttjo^l ent= beeren unb hti fonft guter ^oft üönig gebei^en. Sro^bem ift bie 3lu§nu^ung einer gegebenen Ola^rung fe^r üiel beffer hd Slnnjefen^eit be§ braunen Seberfefreteä. 88. ®an5 äljnlic^ wie für ben liefet Ijat fic^ bie @r= nä^rungäfrage burc^ eingel)enbe ^öerfuc^e aud^ für ha^ ($l)lor gefteöt, beffen SSerbinbungen, wie namentlich ha§ gewß^nlid^e ÄDdjfalj, fe^r üerbreitet in ber 3lcf ererbe finb. 9lber eg ^eigt fic^ für ba§ ©^lor boc^ im 58erl)ältni§ ber Seid^tloglid^feit feiner SSerbinbungen , nur ein f^jarfameä SSorfommen in ber ^flanse — unb feine 211n^ufung, welche anbererfeitö beim ^l)o§p^or unb beim ©ticEftoff fo weit ge^t, ha^ wir aug ber Slnfammlung biefer (Stemeute irgenbwc in ber D^atur immer fofort ju bem ©c^luffe bereit [inb, bag fei burc^ bie S^ätigfeit üon Drganigmen gefd)et)en. 2)ag (S^Ior erfd^eint nun, biefer geringen natürlichen 2tuf* f^eic^erunggtenbeng entjprec^enb , in ben aUermeiften Äultur= toerfucl)en alg ein tljatfäc^lic^ entbehrlicher SSeftanbt^eil ber ^flan^en, wä^renb tai Äoc^falj befannilic^ für bie ^ol)eren Spiere einen burc^auä notljwenbigen S^ä^rftoff barftellt. 2lber eine gelegentlid^ nü^Uc^e äßirfung ^at man au(^ für biefen @runb» ftoff, namentlich in feiner SSerbinbung mit bem ^Oletalle ber ^otaf^e, bem Valium, aug^ufpüren »ermot^t. ^raftifc^ finb fold^e SBirfungen in gweiter ober britter Sinie o^ne SSebeutung, Weil fotc^e 50Rengen, tok fie l}ierbei gur ©eltung fommen, in einer jeben StcEererbe unb bei jeber 33e'^anblung berfelben üor» 94 ßaliumt Calcium, JlaQueflttm, (lifcn: ttotl^raenliig. gufommen pflegen, unb eine S^erarmung beS SScbeng nur an folc^en Steffen üDVjufommen pflegt, welche fd)on an fic^ ntc^t in übermäßigen 5Dkngen auftretenb ftar! in ber ^flange cDncen= Irtrt »erben, waS, n>ie fc^on angebeutet, in erfter Sinie für @ttdf= ftoff unb ^^o§|)l)Dr Geltung \)at 89. SSir ^(itten nun noc^ bie Dorgügltd^ften 5[Retalle ber 5(fc^e auf {l)re p^t)f{D(Dgif(^e 25ebeutung :-für ta^ ^flan^enleben gu :|3rüfen. SSon ben fünf WlttaUtn, n)e((i^e in ben ©lü^rüdftänben regelmäßig ongetroffen n}erben, bem fd)Dn ernjä^nten 5^atrium (bem gj^etatle ber ©oba unb beg ^oä^» falgeö) unb Valium (bem ^etaUe ber ^otafc^e), bem (Calcium (bem mdaU^ be§ ^alf§) unb «BZagnefium (bem gj^etatte beä SBitterfal^eä) unb bem (äifen, finb bie mer le^tern für hk ^D^eren grünen ©ewäd^fe alö unentbehrlich gefunben »erben. 2)a8 CEtfen fommt nur in fe^r geringen COlengen in bem grünen ^arbftoffe ber Stätter üor, ju beffen wefentltcljen (Slementarbes ftanbt^etten e§ gerechnet lüirb, unb fann bem entfprect^enb üon ben nic^t grünen @en)ä(^fen, g. SS. üon ben ^il^en entbehrt »erben. 5)ie anbern finben fid) beinal)e überall in ber ^flange »erbreitet, fo ta^ »ir auS bereu 33ert^eilung nur fel)r unüoHs fommcn auf bie eigentliche l^eiftung fd^ließen tonnen, um beren- »iflen ^k Stoffe üon ber ^flanje nid^t entbel)rt werben fönnen. %m ta^ Valium l)at man gaar eine SSegie^ung gu ber @nt= fteljung, Sßanberung unb SSerwanblung ber @tär!egruppe auf= gefteüt; aber baö ift boc^ einftweilen nur ein üager gingergeig, ber, äljnlic^ »ie für Oiweißftoffe unb ^l)oöpl)or, me^r bie S;t)at= fad^e eineg gemeinfc^aftli(!^en 23orfommenö fonftattrt al8 biefelbe unferm SSerftänbniß näl)er rücft. 3!)a8 (Calcium treffen toit in ben Slattorganen ftar! angehäuft, unb eg finb oorgugölüeife bie blattreid)en ^flangen, wie bie Äleearten, »eld^e fi(^ hen SRamen »on ^alfpftangen erworben l)aben. Slber genaue Bit Pfiaii|ennS()r|lo|fc. — jform bcr ^ttfnoijtnc: Saljc. 95 SBesie^ungen gu beftimmten SBorgänßen in bev ^^flanje l)aben lüir in allen btefen ?^ällen nid)!. 90. 2ötr fcnnen un§ leicht einen [e^r einfachen lleberblid" über bie gefammte |)flan3enna^rung »erfc^affen, wenn wix bie einzelnen für notl)iüenbig evfannten 9flät)r[tDffe fpftematifd^ gruppiren. Sßir l)aben eg frül)er fd^on al§ Sf^egel anfgeftellt, ba^ bie unentbehrlichen (glementarbeftvinbtt^eile Don ber ^flan^c in SSerbinbung mit ©auerftcff, nnb ^^wai in jauerftoffgejättigter SSerbinbung aufgenommen werben. 2)ieje 3^egel ^at gerabe für bie Slj(i)enbeftanbt^ei(e nur 33eftätigungen erfal}ren. 2)ie fauerftoffreic^ften SSerbinbungen ber nid)tmetanifd)en ©runbftoffe finb ©äuren, bie ber 9)]etalle finb 33ajen; unb beseic^nenb ge= nug, lüD wie beim (äifen mel)rere bafifc^e £)n;bation8fiufen BDr= l^anben finb, wirb ber fauerftoffreic^eren bem @ifenD?:t)b, in ber @r= nä^rung ber SSor^ug gegeben. 91. S3afen unb (Säuren bilben mit einanber lieber !om= ^(icirtere SSerbinbungen, bie irir ©alge nennen. @d fann man aug ber @äure, ©c^wefelfäure, ber fauerftoffreic^ften SSerbinbung be8 (Sc^tüefelg, unb ber SSafe, Äalf, ein ©alj erzeugen, ta§ c^emifd) gef^jrodjen „f (i)n?ef elf aurer Äal!" Reifet, unb auc^ noc^ einen 2;riüiatnamen „®\pQ" ^at. ®ie ©al^e finb nun SSerbinbungen üon wenig "^erborftei^enben ©igenf d^aften , in benen, wie man annimmt, bie gegegenfeitigen Slngie^unggfräfte ber ©ingelbeftanb» t^eile fic^ ausgeglichen ^aben unb barum nid^t me^r gur Geltung fommen. ©erabe be§^alb finb aber bie ©atge fe^r geeignete Körper, um öon Drganiömen aufgenommen gu werben, benn biefe garten SSilbungen werben burc^ freie (^emtf(i^e Gräfte ßon ^erüorragenber @tär!e gar leicht fo mitgenommen, ta'^ [ie erliegen. 5fiur fe^r fcl)wac^e @auren unb SSafen, wie bie ^o^len» fäure ober wie fe^r »erbünnteg Slmmonia! fönnen unüerbunben mit ben Organen einer ^flange in SSerü^rung fommen, o^nc 96 SyflEmotifdje !XnotöuMng htt }lfl(mjemiol)r|lo)ft. [te 3U fc^äbigen. Slber bte [tarfe *5(^iüefelfäure , baö ä^enbe Mali muffen mx ^uüor gegen SBafen, refpeftiüe gegen (Säuren, öbftumpfen, el}e an eine (äinäl}vung bamit gebacbt werben fann. 2)ie regelmci^tge 5lufna^mgform ber ^flan^ennäljrftoffe njäre alfo ein uncrganif(^eg, ein ^linnaU^al^, »elc^eg, in üielem Sßaffer gelöft, i^on ber Sßur^el aufgefogen wirb. i£)abei i[t nun aber üer^ältni^mä^ig gleidjgültig, an welche 23afe eine auf^uneljmenbe Säure gebunben ift. @ä brauci)t biefer begleitenbe ^e[tanbtl)eit ber nä^renben ^ßerbinbung nic^t einmal einen anberen S^ä^tftoff gu entl)alten, irenn e8 nur ein un= fc^äblidjer Äör^er ift, unb gerabe burc^ biefe ^BergefeÜfc^aftung bahnen fic^ ^Ratron unb (5^1or fo oft ben 2Beg in bie ^flan3e, wenn fie an fic^ entbehrt werben fönnten. igo fommt eö, ta^ wir wenig 3fiücfficbt nel)men auf btefe näl)ere 9lrt unb Sßeife ber baju fel)r üergänglidjen g-orm ber 23inbung Don ©äuren unb S3afen gu vgaljen, unb unä fo auSbrürfen, alö würben btefe g. 2^. in i^rer Ungebunbenl)eit fc^äblic^en ©toffe alö folc^e auf= genommen. 92. @o ift eg gemeint, wenn wir fagen: ber ©c^wefel wirb aU ©d^wefelfäure , ber ^pi)Dgpl)or alö ^Ijoöpljorfäure auf= genommen; in 2ßa^rl)eit ^anbelt eg fi(^ um [c^wefelfaure unb ^)l)og|3l}orfaure ©al^e, beren SSafen man aber im Stflgemeinen nic^t näl)er beftimmen wiD. Unb fo ift eg gemeint, wenn wir ung augbrücEen: bie l)öt)ere grüne ^ftan^e wirb ernährt, öon SBaffer, üon üier @äuren unb mer23afen; fie braudit au^erbem freien ©auerftoff, 2)ie üier (Säuren finb, ungefähr ber 9)ienge nad^ georbnet, in weldjer fie burc^fd^nittlid) ^ur 33erwenbung lommen: Ito^lenfäure, ©al|3eterfäure, ^l)og^l)orfäure, ©c^wefelfäure, crmittiicrung huti^ toiciiM^öUc dttnttxu 97 mit ber 9lnnier!ung, ha^ @at|}eterfäure bur(^ Slmmoniaf üer= tretbar tft. 2)te mer SSafen finb: Äali , ^alf, 9JJagne[{a , (äifenDjr^b. 3n biefer ^-orm t[t ber ^lä^rftoffbebatf ber ^flanjen leicht im ^ebäd^tni^ gu bel)alten. 93. ©a§ nun anä) bte ^raftifd^en golgerungen au§ biefer in ben legten Satjr^e^nten gu Sage gefcrberten ®r!enntni^ iüeit= greifenbe [inb, gel}t fc^on au§ bem Umftanbe l^erüor, ba§ ber (Streit um tk ^ebeutung ber 5Jlf(^enbe[tanbt^ei(e in einem fo großen greife auggefäm^ft werben, luie er fic^ für rein n)i[fen= f(^aftli(l)e %xaQen niemals jufammenfinbet. 2Bir t)aben fd}on bei 33el)anblung ber ©tidjtoffernä^rung bie folgen ber (gr= nä^rnnggnjeiie für bie ©üngnngSmet^oben ^erüorgeljoben. 2)ie gleichen 6;onfequen3en gelten für aüe ^flan3ennal)runggmittel, \o weit [ie nic^t wie ta§ 2ßaffcr au8 bem 2)unft!reife ftammenb in i^ren 9Dfiengenßerl)ältniffen üon atmofip^ärifc^en 23ebingungen abl)ängig finb ober gar wie bie ^o^lenfäure au§f(^lie§lic^ burc^ obevirbiid}e ^fian^entljeile aufgenommen werben. 2)er ^oben »erarmt nDtl)Wenbig mit ber Seit an allen benjenigen 23eftanb= tt)eilen, welche in bie ^fian^e übergel)en, burc^ eine regetmälBig fortgefe^te @ntnal)me von (ärnten; unb unter Umftänben wirb biejeS3erarmung big gur (ärfd^öpfung an einzelnen 33eftanbtl)etlen ge^en tonnen, b. ^. bi§ ju einer SSerminberung ber 9läi)rftoffe in einem @rabe, ha^ bie gru^tbarfeit beg ^Bobeng barunter leibet. SBir ^aben t)ier atjo ein DDIoment yor ung, burd) we((^e§ bie ^rDbu!tiDngfät)igfeit üon Sänbereien in ?5o(ge üon fortge» festem Stnbau mel)r unb mel)r abnimmt, wät)renb eg baneben SBlaijer. I. 7 98 (Dlddjwtrtljigkcit itx cinjeliien Jlcgctotiön^beiiingungcn. anl:'ere 93Zümente gibt, n?elci)e wenigftenö eine Seit t^nvg in um= gefel}i-ter OiicJ)tung lüirfen. 94. ^abii [inb einige @e[id)töpunfte ^u beachten, bie üfterö in ber ^flan3enernät)rungölet)ie uernac^lä^igt ober unxi^* tig erwogen iDorben [inb. Seber einzelne unentbel^rlic^e *'Pflvin= 3ennäl)r[tDff ift gleich widjtig unb fann bat)ev burd) feine 9lntt)ejen^eit 'tk ©efammtprobuttion regiren. ©erabe wie einem gu mäftenben Slljiere ein Ueberina^ uon fräftigem vpen dlid^tä nü^en fann, wenn wir il)m nic^t gleidjäeitig eine genügenbe 5!Jlenge äöaffer 3U jaufen geben, jo nü|t aud) im ^oben ein Ueberma§ uon ''Pl)o0p^Drfäure dli^U, wenn an itgenb einem anbern S'iäljrftoff 5Dcange[ l^errfd)t. 35on ©ijen bebarf ^in grüneö @ewä{^8 nur unglaublidj geringe 5}tengen, ber größte ^aum üie[leid)t nur einige ©ramm; aber wenn wir it)m biefe üorent« galten, fo werben eben hk Blätter nid)t grün; unb in golge beö gel)lenö beö grünen garbftoffö, fann auc^ feine neue ^Pflan» äenmaffe l)erürgebrad)t werben, auc^ wenn ein anberer mctox biejeä SSorgangeö, baö (Sonnenlicht in überreicher güüe tk ^flange beftraljlt. äi^enn wir oon einem gang beftimmten Serljältni^ bec einzelnen ^fiäljrftoffe unb ebenfo ber übrigen ä^egetationäbebiu» gungen auögel)en, rok biefe am @ün[tig[ten ^ufammenwirfen, alfo für irgenb eine *J)flan3e 3. 33. 1 3:t)eil ©djwetelfäure, 3 2:l)eite "P^oöpljorfäure, 4 3:l)ei(e Ä'ali, 2V 2:t}ei( föifen, [o Diet 2ßärmeeint)eiten oon ^ic^t 2c. ic, fo wirb hk einfeitige SSerme^rung irgenb einer SSebingung für tnQ ©ejammterjeugni^ Sfiidjtä wirfen, unb ebenfo wenig bie Steigerung aller ^ebin= gungen mit *^uönal}me oon einer, ©ämmtlic^e ^ebingungen muffen natürlich gleidj^eitig oermel)rt werben, foll bie i^^efammts Jüirfung aller ber oielen jufammengc^örigen Urfac^en nnb ^e= i)ingungen eine Steigerung erfal}ren. HöSi r«>3. (ßcftl^ besi iHinimums. 99 Unb bann umgefel)rt, njenn üov^er nic^t ba§ günftigfle SSer* pltnife beö Sujammenirivfenö ^ercjefleöt war, fü wirb ber in äerincjfter 9)^eni3e — natürlich nic^t abfo(ut, fonbern auögel)enb üon jenem rii^ticjen 2Serl)ä(tn{[fe — vorl)anbene S^äljrftoff , bie ©efammtprobuftton re^iren, gerabe wie ber 9Jcä[tungöeffe!t bei einem S;l)iere, welc^eg man burften (ä^t, »on ben DJcengen üer= nbreid)ten Sßafferö abl)cinv3iv3 erfc^einen wirb unb nid)t üon ber (Summa ber übrigen 9'tal)rungömittet , wät)renb unter gewü^n= liefen Umftänben, wo baö äßaffer, weil foftenlog, in beliebig großer 9)?enge uor^anben ift, bie anbern 3fiäl)r[tof[e allein ma^= gebenb finb, fo jwar "iia^ man tai> äiJaffer :pra!tijd) alö 9fiäl)r= ftcff gar nidjt gelten laffen will. 95. 2)ieje @efe^mä§igfeit nun, welche eine einfadje logifd^e ^olge ift üon ber Unentbel}rlid)feit ber einzelnen 9'cäl)r[toffe, iftiumlMebig alö haS @efe^ beg DJiinimum'g be^eid^net werben, weil ber in fleinfter 93ienge Dorljanbene S^iäl^rftoff bie @ren§e unb ber 93ta^ftab ift für tk ©rö^e ber @rnte. 3tClein, abfcn: Derlid) genug, biefeö ©efe^ füllte nur ©eltung t)aben für bie Stfc^enbeftanbt^eile. Sllleg Slnbere mu^te biefen neu erfannten gactoren beö ^Pflanäenwuct)feö gegenüber in ben .i^intevgrunb treten. 3)urc^ SSerme^rung aller ^^f4)enbeftanbtl)eile füllten bie ©rnten bis in'S Unbegrenzte gefteigert werben fonnen, wäl)renb in äßirflicl)feit ganj regelmäßig baß befc^ränfte ä^orljanbenfein üün aufne^mbaren «gticfftüffüerbinbungen ber @ad^e eine nal)e ©reuge fe^t — eine Sljatfac^e , bur^ 9fiicl)tg beffer 3U erläutern, alö ha^ fticfftüff faltige OJiaterialien bie gefud}teften, weit bur(^= gängig i)k wirffamften Düngemittel finb. Unb barüber l)in= auS, wirb wieber bie ewig uncerrücfbare 93ienge üon auf einer SSübenfläd^e »erfügbarem Sonnenlicht eine gän^lic^ unüberfteig= I)are (äinf(i^ränfu«g für hk ©roße einer (Srnte abgeben. 3n jener (äinfeitigfeit befangen würbe von ber 23erwenbung üon 100 )äraktif(^c läuglci(t)raectt)i0keU htt lilät)r|lDffe. eigenö patentirten, lebiglic^ au§ 2l|c^enbeftanbt^eilen jufamnien* gefegten, S^ünvjemftteln golbene SBerge erljofft, n)äl)reiib e§ [ic^ nac^^er geigte, ta^ bte lanbiDtrtl)[dt/aftl{c^e ^rn^-iä burc^ blo§e§ %a]Un unb „^'»robiven" jc()on behmlje je iweit gefommen war, alö [te aud) burd) „©tubtren" t)ätte gebvad^t werben fönnen, unb ha^ [ie bte tt)ict)t{g[ten mineralifd^en 3)nngemittet jd)Dn t^eiüreife unabl)ängtg üon ber SBiffenfc^aft gu ßerivenben begann. 96. 2)ie wid}tig[ten Düngemittel unter ben gleid) toic^tigen -2ljd)enbe[tanbtl)etlen finb nun aber biejenigen, iret^e, an fid) fparfam im 33oben üorfommenb, üon ben ^flangen in iet)r [tarfem 3Scrl)äÜni[fe aufgenommen werben , unb für bie alfo bie SBegna^me ber fertigen ^flanjenmaffe am empftnbli elften ift. 03Tan fielet, ha^ e§ im (gingeinen üon ber Dlatur ber fultimrten ^ftange unb ebenfo üon ber urfprünglic^en ^Bobengufammen» je^ung abl)ängen mirb, weld^er ©toff gu einem lüic^tigen ©ünge* mittel wirb, ^tud) hk üblichen @rnte= nnb fcbon beftebenben 2)üngemet^üben werben l){erauf uon @influ§ fein. Slber im QlUgemeinen fann boc^ gefagt werben, ta^ ber Sticfftoff (eicbter aU bie 3(fd)cnbeftanbtt)eile inä 53tinimum gerätl) , ba§ unter ben 5äf^enbe[tanbtl)eilen bie ^^DÖ:p^Drfäure oben aufteilt unb bann »ieUeid)t »om Staii gefolgt wirb. %nx Mit, 9)hgnefia unb (Sd^wefetfäure ift' ha^ $8cr()ältni§ je nad) 23obenart gar wec^= fetnb, fo ta^ fte l)äufig in üielfac^em Ueberfd)u^ oorl}anben finb, in einzelnen gäüen aber ber 93Iangel an einem ober bem anbern bennod) Unfru^tbarfeit bebingt. 23eim @ifen ift wol)t faum je einmal ein DDkngel beobadjtet worben. 97. Man ftel}t, ta'Q biefeö ®efe^ be§ 93iinimumg gerabe taä ©egentljeil ift »on ber 31nfd)auung ber S^ertretbarfeit ber eingelnen 31fc^enbeftanbt^eile unter einanber. Slrol^bem l)at biefe le^tere 5)^einnng tl)etlweife neben jenem einige ©eltung befeffen. @ö ift ja üon uorn^erein ftar, \)a^ wenn ber eine Oiät)rfto^ burd) ftönncn hit ßftljrfloffje manÖM ticrtretcn? 101 einen anbern »ertreten ttjerben fönnle, nidfet tüol)! »cn einer llnentbel)r(ic^fett beä erfteren bie 3ftebe [ein fonnte. 2I0ein man iDurbe burd) ein nnbeveö Qjier^alten gu einer berartigen Stnfdjauung geführt. Sßenn man bei ^ulturverfuc^en mit ber 53^enge öon gugefe^ten ^Rä^rfloffen ttjec^felte unb g. 33. auf einmal nur einen 23rud)t^eil ßon ^ali üerabrei(^te , bafür aber bie 5Renge be§ Äalfg anfe^nUd? vermehrte , fo würben auc^ in ben unter biefen wec^jelnben 33ebingungen erlogenen ^flanjen üerjc^iebene 93lengen üon Äali unb Malt üorgefnnben. 2)er Äalf »erme^rte ficE) in ber reichlicher mit biefem (Stoffe ernährten ^flanje, wä^renb ^ali bagegen etwag in ben ^intergrunb trat, wenn aud) bei SBeitem nid^t in ben gleichen SSevi^ättni^ga^Ien ber abgeänberten @rnäl)rung. 3n einem gewiffen (Sinne fonnte man alfo aller= bing§ üon einer SScrtretuug biefer fBafen reben. -Stber man barf nic^t »ergeffen, \)a^ eine folc^e ganj äii^er= lic^e SSevtretung i)^ic^tg mit einer SSertretung in ber @igen= fc^aft alg CRä^rftoffe gu t^un \jat Senc ift gan3 einfach eine unüermeiblic^e golge f^on angebeuteter ©efe^mä^igfeiten, nämtic^ Daüon, ba^ bie ^Pflan^e nic^t bloö aufnimmt, wa8 fie braucbt, fonbern in einem gewiffen ©rabe auc^, wa§ i^r in h^n SBeg fommt. (So gut fie SRatron aufnimmt , mit welchem fie 9Ric^tö anzufangen wei^, fo gut nimmt fie auc^ ein Ueberma§ an Äal! ober ^ali auf, naci^bem i^r 33ebarf baran bereits befriebigt ift. — ^anbelte eg fic^ wirflic^ bei foId)en ©rfe^ungen um eine SSertretung ben Seiftungen nac^, fo ift nid^t ab3ufel)en, warum ber @rfa^ immer nur big gu einem S3ruc{)t^eite ge^t unb nie= ma(g ein gang »onftänbiger beobachtet wirb. 2)a ein foI(i)er niemals feftgeftetlt werben fonnte, unb ha wir §ur Seit feine 5)citte( befi^en, bei einer t^eilweifen 3Sertre= tung gu beurtl)eilen, ob ber (Stelbertreter bie gunfticnen beö SSertretenen übernehmen fonnte, fo Ijaben wir ung ber gangen 102 ber Snbiüibualttät ber 91ät)r[tpffe fvngt, unb wie fte fem Quiproquo be8 einen für einen anbern d^emifd) noäs fo ä^nlic^en bulbet. £)b mir ^u einer c^emifdjen O^eaftion im ^abcratortum unä be§ Äattö ober be8 ^Ratrong bebienen, ta^ fc^etttt unä in ben meiften ?^äC(en giemlid) gleid^gültig gu fein. 2)er Drganigmug mad)t für bie 9fteaftiünen in feinem Innern feinere Unterfc^iebe , unb nimmt nid)t einmal bag faum üpm ^alt unterfd^etbbare 3f?ubtbton an ber (gtefle r>pn biefem an. 5. m\^mtt Wn öto)fattfttttI|me unb htt ^ioffan^tanfd^ Mit gtlongcn hit U^tftaf^t in hit flflonjc? 105 98. ^clSir «)t[fen nunmehr, au§ irefc^en ©tofen ber f^flan^euleib ficf) aufbaut. SBir wiffen, ba§ in ben grüngefärbten Seilen Äo^knfäure unb SSaffer gufammentntt, unb ba^ ftd^ organifc^e ©ubftan^ auf tiefe Sßeife bittet. 2Bir n}iffen, ta^ in benfetben ober aucE) in anbern ^Pflanjent^eilen (Salpetersäure, (Sd^toefelfäure^in^ufommt, unb ba^ auf bieje Sßeife bie lüid)tigen ©iwei^ftoffe geformt werben. SÖir tüiffen enblic^, ba^ ^l)Dep^Dr= fäure unb eine Slngal^I »on bafifd^en (Stoffen an ber (gr^eugung rcn befttmmten für bie ^))f(an3en not^wenbigen SSerbinbungen Stntljeil nehmen. £)ag ^orl^anbenfein aller biefer ^ot)materiatien innerhalb ber ma^gebenben 33itbung^|lätten würbe big^er o^ne SBeitereä üorauggefe^t. 2ßte fie bort^in gefangen, barüber traben wir unö nod) feinerlet beftimmte 3Sorficllung gebilbet. Unb boc^ werben wir unö einer folcben Äenntni^na^me nid^t entid)lagen bürfen, fönen unfere t^eoretifc^en ^|f[angena-näl)rungg= ftutten einen praftifd^en SSoben gewinnen, fo>öeu «u§ unferer (Jrfenntni^ beö ^^ä^rftoffbebarfS braud}bare go(g;€rungen für ben Pflanzenbau abgeleitet werben, ^ier^u ift eS fd'^tec^lcibingS un= erlä§lic^, ha^ wir nic^t blog wiffen, anS ^Dl)lenjaaii:e, SBaffer, Sal^eterfäure 2c. formt bie pflanze bie Saufteine gn it)rer 23er* grö^erung, fonbern ia^ wir unö baneben bewufjt ftnb, ob bie 106 Sic ^ttfitttljme gcfdjieljt mtt in füifnger ^ortn. jl'o^lenfäure burdj bie SBuqeln ober bie grünen Drgane autije= nommen irerben mu§, oh [ie alß @aö ober inSBaffer f;elD[t ober gar nur al§ fefteg fot)Ien|aureg «Sal^ in ber Umgebung ber ^J)flan5e I3crl)anben fein niu§, um toon biefer iiern)ertl)et ju tucrben. 5(ud) 91n^alt§punfte über bie evfcrbevlid^en 93lengen ber einzelnen 9'?äl)rftojfe irerben babet ju geirinnen fein. 99. ^ov Sniem muffen unr mit ber un8 bereitö befannten Sll}atfad)e red^nen, t^v^^ tie ^"»ftvinje au8 einzelnen naci^ Slu^en abgefd^fcffenen SeHen gebilbet ift. 5)ie BeÜentoanbungen l)aben feine nial)rnel)mbaren Deffnungen, unb trenn tro^bem (Stoffe uns ausgefegt aug ber einen Betle l)eraug unb in bie anbere binein n)anbern, fo gefd)iel)t bieg in ffüffiger ?vorm. 5)enn flüffige ©toffe finb fc fein i^ertl)ei(t, bvi^ fie feiner fid)tbaren ^cren be= bürfen, um burd) fefte ^^örper t}inburc^5ugel)en; für fie genügen jene feinften 3'-üMd)enräume 3miid)en ben fteinften 3:t)ei(d^en ber ©ubftangen, 3:l)eilcben bie trir mit unfern ginnett nt^t )üabr= j;unel)men uermogen, bie luir aber g(eid^n)Dl)l 5ur (ärflärung ycn finnlid) 2Bal)rnet)mbareni überad an^unetjmen gejn^ungen finb. 2)iefe SSerbäÜniffe muffen unö a\\d> für bie 2?etrad)tung be§ äußeren @tpffn)ed)felö alS unuerrücfbare ©runblage gelten. 2)enn n^enn tk S^et^au^jtung, mie man fie ber (Sinfad)l)eit lüegen gu mad^en \^fUc\,\, ta'^ aud^ bie ern3ad)fene ^''flange nur burd^iüeg auö jelligen (Elementen beftel)t, nic^t ftrenge ftid)l)altig ift, fc gilt bcd? ta§> ©efagte für bie Drte ber ^f^euergeugung unb ber gangen wunbcvbaren d)emifd)en 2^l)ätigfeit in ber ^flange. 9lUe biefe ^^abrifationSräume — um unfer gebraud)te§ Silb iüieber auf5unel}men— finb in S5egugauf il)re>^au)3tmerfmale burdi= aug unüeränberte ^eWen, unb bamit ba 91äl)r|toffe l)ineingelangen, muffen biefe in flüffiger %oxm toDrl)anben fein, njobei ber Sluöbrudf : flüffig, natürlid} ntd)t bieg für tro^^fbare ?s-lüffigfeiten, fonbern ebenfo für ®afe, meldte n^ir ja auc^ alg elaftifd)e gfüffigfeiten ßctljciltguttg htt Pflanjcn an her jPöfuug ttt Uai)tftofft. 107 Begeic^nen, ©eltung Ijat. Söenn e§ alfc auä\ auSgebe^nte Zäunte in ber ^"»flange tote im Si^l)ierleibe gibt, luetd^e nad) 5lu§en l)ttt nid^t burrf) 3et(wnnbe abgefc^tcffen [inb, fo fonimen bc6 biefe au§nal)m§lcfi nid^t für bie ge^eimnifefDlIen Vorgänge beö ßebeng in 33etrad^t. (gg ücn3iel)en [id^ bafelbft l)5d)[ten? ^Projeffe, bie gnjar ttitdbtig für bie ©rnä^rung fein mögen, gut 5^0^^ aber auc^ au§eii)alb beg £)rgani§mn§ por fic^ get)en fönnten, jo ba^ man tk betreffenben 9^äume, wie 3. 5B. gunge unb 2)armfanal gerne aU @in[tül^.nmgett ber 5lu§enflä(^e beg S^ierforperg betracl)tet. @g lüirb alfo bnrdE) btefe j^einbaren SSernjitfelungen feine Slu§= na^me »on ber 3Regel bewirft, ba^ alle 9^äl)r[toffe atten lebenben Sßefen unb ing 2?e|onbere aud) ben ^f langen in flüffiger ^orm geboten fein muffen unb ha^ umgefe^rt auc^ bie (Stoffauöf^eibung in ber gleichen SBeife erfolgen mu§. 100. ?^-reilic^ in biefem (Srfat)rungggefe|ie ift nid^t einge= fd|loffen, baf? bie ^flanje an ber, ber 9lufnal)me vorau8gel)enben 33erf[üffigung eineg 9^ät)rftoffg n{d)t felbfttl^iitigen 2lntl)eil nehmen fönnte. §(el)nlid^ lüie im 5)cagen be§ SbiereS, ber gewiffer 5!Ka§en nur ha^ ortlid^ Snnere, aber nid}t ha^ organifc^ innere beffelben barftettt, fefte ©toffe unter bem (Sinfluffe üon abge= jd^iebenen ä^erbauungäfefreten gel oft n^erben, um bann erft, burd^ bie .f)äute beg 3Serbauunggf anaig ^inburc^gel^enb, an bem Stuf* bau beg t^iertfd^en Drganigmug S^eil gu nebmen, fo bet^eiligt ftcfe aucb bie ^'»flange an bem 5Berbauti(^mad)en be§ in fefter ^'form Ungeeigneten. 9Iber derartige ^Borgänge finb ^ier uer* I)ältni§mä§ig einfac^. Suerft 3ur ^^eftftellung ber Sll^atfac^e ift l^eroorgu^eben, ta^ tt)tr in jeber beliebigen Sanb^flanje mineralifc^e 5ßeftanDtl}eile üorfinben, teeldie in ber gangen Umgebung nidbt in gelöfter ?^Drm, ober in folcber nur in @^uren anzutreffen finb. 3)teg gilt 3. 33. giemlid) allgemein für tik ^^og^l^orfäure, ujeli^e in 108 ßcUo« !)ief«t. fflnrjElcorrofloncn ttt. üielen ^ßcbenarten burc^ einen einfachen wäffrigen Sluöjug md)t ira^rgune^men t[t. @cbnnn ^at man eigene 23erfuc^e gu biefem Swetfe angefleClt. ?Oian t)at einer im SBoben fid) »erjweigenben ^flanjentt)ur5el polirte @c[teinö^^latten in ben 2Beg gelegt, unb nacfjgenjiefeu, ba§ btefelben in üielen fallen genau an ben ©teilen, WD t)k SBurgel fic^ it)nen angejc^miegt geigt, angeä^t fticrben. 2)teö gilt üor Slttem für 5!}ZarmDr, ber aug frpjlaninifc^em fohlen» jaurem Äalfe be[tel)t, bann für ^[)ogpbDrit, ber im SBefentlic^en p^oö^j^orfaurer Malt ift, aber in bemfelben ober etrcag Dcrminbertem 5!Ka§ftab auc^ für eine Steige üon anbern bobenbilbenben @e= fteinen. 93ian nimmt fd^on nad) einer furg bauernben 3Segetationg= periobe anwerft gierlid^e Sßurgelabbrücfe auf gejc^Iiffenen Safein biefer 5Jliiieralien mal)r, fo t)a^ fic^ bie gange Söurgelüergweigung big ing ©ingelne bort wiebererfennen lä^t. 2)ieje @rici)einung ift natürlic!^ nur fo gu erflären, ta'^ bie ''))flangentt)urgel Körpern gegenüber, mit benen fie in unmittelbare S5erül)rung fcmmt, eine felbftftänbige gä^igfeit- äußert, biefelben in Sofung übergufü^ren, ttjoburc^ bann folcl)e Körper an ben SBerü^runggfläc^en angegriffen iDerben. 101. (gg ift unfd}wer, bie fo feftgefteüte 3:l)atfad)e gu er= flären. 2)er ^d\\a\t ber SÖurgeln reagirt lüie ber ber meiften ^})ftangenDrgane ftarf fauer; freie ^pflangenfäuren, namentlid) bie meit verbreitete ^(eefäure, ober menigfteng faure @alge biefer Säuren laffen fid) bafelbft nac^ireifen. 2)iefe ©äuren hm6)= tränfen auc^ bie nad) 3(u§en abgrengenben 3eüt}äute, ta. biefe 3eÜl)äute für fie burd}läffig finb. SBenigfteng beutet man auf biefe Sßeife bie Sebem gugänglid)e 23eobad)tung, ha^ SBurgeln fd)n>ac^ an blaueö ^afmugpa^ier angebrücft, eine beutlic^e 9ftötl)ung l^eröorbringen. S&jenn man fid) nun irgenb eine mit faurer glüffigfeit bur^tränfte 3i^urge(fpi^e an ein ©eftein bic^t an» fd)lie^enD benft, meld^eg burc^ fc^wad^e (Säuren angegriffen unb Mtt fittt« jaftanjcnfaft wirkt hohei mit. 109 fc^lic§U^ in gßfung übergefül^rt werben fann, ']o mu§ ber @v= folg natürlich eine 9lnä^ung an ber betreffenben ©teile fein, unb taS ©elofte wirb unmittelbar burd) bte Settruanb ^tnbur^= ge^en unb je na^bem jur (grnäl)rung beitragen fßnnen. 6-nti>vec^enb biefer 5(n|ci^auung fe^en roix ^flan^en, icetc^e üiel @äure in \\affer Begetirenben Sßefen. 106. @an5 äl)nlid) wie für ben ©aöauStaufd) burd} 3ctl= ^tu^itoufd) Mon tropflittr-flMrilgEn SitoflFeu bitrd) Jtemhranen. 113 Ijäute Hegt auc^ bie ©a(^e für ben Suvci^gang »on troijfbaren ^(üffigfeiten burc^ biefelben. SlllerbingS treten l)iev noc^ eimge irettere (5om|.^licationen ^irt^it, bereu lüentgfte tuir aber l)ier gu beriU)ren braudben. Sropfbare g-lüffigfeiten ^affiren burt^gängtge „5!)lembranen" , \vk tie .päute mit ben bej^riebenen ©tgenjc^afs ten genannt werben, nur bann, irenn jenfeit§ berfelbeu eine g-Iüifigfett ftd) beftubet, bie geiütffe 3(n5iel)uugöfräfte auf bte elftere ausübt unb ^um 3etd)en beffen fid) mit i^r mifd)t. Sötr mögen eine 93iembran trä^len, ireldie luir lücüen, lüir n^erben Söaffer voülji ju ä'öeingeift ober ^u einer @al3(öfung Mnüber* treten fel)en, aber niemals gu £)eL (?§ fommt alfo l)ier neben ben @igent()ümlid)feiten ber bnvc^gängigen ^päute unb ber burd)» gef)enben ?^-lüffig!etten au^ noä) auf bie ©igentpmlic^feiten ber gegenüberftel^enben glüffigfeit an. Stlfo bamit ber SSorgang überhaupt [tatt l}at, muffen hk g-lütfigfeiten mit einanber mifd)bar fein; aber ob ber @toff» au§taufd) l}inüber ober herüber ber übermiegenbe fei, barüber entf(^eibet tüefentlid) bag 33erl)alten ber 93iembran gu ber betref* fenben giüffigfeit. 2)ie natürlichen Bell^äute l)aben atlefaramt ein grc^eö 3lnäie^ung§öer mögen für SBaffer, fie finb in bemfel* ben quellbar. Sllfo SÖaffer wirb immer üorgug§tt?eife rafd) ^in= burd)gel)en. erarbeitnng ber burc^ge= gangenen ©toffe innerl)alb ber Setlen eine bebentenbe dlolk hd ber ©toffanfnaljme. 2)ieä fommt namentUd) für bic minerali= fdjen im S3übenn}affer gelöften SRäl}rftoffe in Setrac^t. Sht fid) mn§ ja offenbar ber 23organg beg (£toffau§tanfd)cö bnrd) eine 9)cembran ^tnburc^ eine ©ren^e ^aben, wenn bie ^^tüffigfeit I)üben imb brüben in ^^olge beg 5tugtanfd)8 gang gleid^artig geworben ift. Sie ltngteid)^eit ^at ben 9lnfto§ gu ber SBewe= gung gegeben; ift fie burc^ ä^olt^ng ber SSemegnng bcfeitigt, fo l)at bie @ad}e ein @nbe. 9(nd) bie 9lufnal)me Don 9^äi)rftoffen in hk Sßurjel ober in irgenb iüetd)e anbere Organe würbe il)r @nbe erreid)en, fobatb biefelben in ben Sönr^et^ellen nnb in ber SSobenlöjung in gleicher (Soncentration üortjanben finb. 6^m inn§ alfo bie djemifc^e SSerwanbeInng ^])la^ greifen, um biefeö @leic^gewid}t niemafä eintreten 3n taffen unb ben ^Borg^ang ber ©rnä^rung ju einem [tätigen jn machen. @a(peterfanrer ^alf, ein in biefer ^orm weiteft verbreiteter 9^ät)rftDff ber l}öt)ern @e= wä(^[e, tritt in bte SSnr^el ein. 2)afelb[t i[t etwaä freie Drat= [äure üort)anben, wet^e in beinahe allen £)rganen bnrd) bie £),ri;= bationgßorgänge ber 5It^mung immer wieber neu erzeugt wirb. @g bilbet fid) D.ralfaurer ^al! unb freie @a(peterjäure. 5Diefe le^tere wirb mit ^ülfe üon [ttd[tofffreier organi[d}er ©ubftanj in eiwei^artige Äorijer üerarbeitet, wel^e üor bem Otüdgang burd) bie nac^ *^u^en abf^lie^enben 5!Jiembranen ge[id}ert [inb, 116 ;!Xul)nufuttg tint? ötoffc?-. jßcuiEis für Ucracbcititng icffcllicn. tt)äl)renb ber c.ialfviuve ^alt alö joldjer ober 511 fol)(etijauvem Äalf o,n;bivt tl)eihDeiie nad) Qtu^en abv3e9eben lueiben macj, hd 6nt[tcl)en in grö^ever 93ieiu3e 3um •ll)ei( aber ciucb in movcjens fternarticjen ^"vpftaUen [id) in ber 3eüe ablagert. ^k\Q 5Bor= fte((uncj von ber 23erarbeitung ber falpeterjauren «Sal^e in ber ^flan^en^eUe l}at in einzelnen ^punften nod) etwag ,^i;^)ott)etifc^eö, unb [ie rotrb ol)ne Steifet bnrd) weitere gcrid}ungen nod) corrigirt unb geläutert werben; aber fid^erltd) ift [ie ein 93ht[ter bafiir, in K>eld)er Siid^tung Ue. ©rtlärung 3U fud^en ift. 2)ie c^emifc^e Umiranblung, bie 3unäd)[t gar nic^t einmal fo tiefge^enb ju fein braud}t, bewahrt ein jebcg ©lement, auö bem ber ^"»flanjenleib [id} aufbauen foU, üor bem Suftanbe be§ i&tiUftanbeg, tt)eld)er ja mit bem Suftanbe beö S^obeg glcid^bebeutenb fein würbe. 109. 4)ierauö fd}eint ber üielfad) üorauggeie^tc (Sa| ^u feigen, ta^ bie 3lnt}äufung irgenb eineä (älementeß im ^flanäen= fcrper ein 23eleg für beffen ptjpfiologifc^e SBebeutjamteit fei. @in ^eleg für eine ftattfinbenbe, wenn auc^ uoä) \o geringfügige ^Verarbeitung in neue c^emifcbe formen ift fie allerbingg. 3lber man üervgifjt, ia^ ©iefeö mit Senem nic^t gleid)bebcutenb ift. (5ö ift ja immerhin benfbcir, ta^ mand}e aufgenommenen »Stoffe in gewiffen Sll)eilen ber ^flan^e wenigftenä bi^ gu einem folc^en ©rabe «erarbeitet werben, ba|3 baburd) "taä Ungleid)gewic^t, weld)eö eine 23Drauäfeljung ift für eine bauernbe ^{ufnal}me, immer wieber Don 9teuem l)ergeftellt wirb ; unb Hc früher fd}Dn erwäl)nte big gum Ueberbru^ erwiefene 3:l}atfac^e ber 5lnl)äufung üon mand)en entbel)rlid)en 93tineralftoffen in ber ^flan^e, wie beg Äiefelg in ben ©räfern, wie beö SobS in gewiffen @ee= tangen, fann umgefet}rt alg ein ^eweiö bafür angefe^en werben, ha'^ e§ fici^ wirflid) fo oertjcilt. 110. 5tber aud) nod) anbere Folgerungen laffen fid^ auö ben gleidjen ©efe^mä^ivgfeiten 3iel)en. ©toffe, weldien bie iiötitiEti hie :Qit»iu?|loffc jur (Etnnljrunij bettritQcn? 117 ?s-ä^ic^feit abgetjt, leicht hnxä) Sell^äiüe ober iiberl)aupt 53ccm= branen ^inburc^guge^en, nm^ aitd) bie S'öl^igfeit, jur ^J)flan5en=' eniäl)runc5 unmittelbar bet3utrav3en, niubn^eg abcjef^n-odicu luerbeti, [ie niDc^ett nun leidet Icelid} fein unb im Uebricjen ncd) fo fel)i- bagu geeiv^enidiaftet ei-[d)einen. ©iefe g-cigevung l)at il)rc be= fonbeve Söidittgfeit für tk fogenannten ^umugftoffe, jene braun= jd^iüar^en, !Dt)Ien[tcP)altigen 33e[tanbtl)eile bev fruchtbaren Slrfer= unb ©artenerben, ineld}en man frül)er bie birefte 5Räl)rfä()tg!ett Dt)ne SBettereg 5ufd;rieb. S)iefe (Stoffe finb in tl)rer C5eiiHH)n= liefen ?VDrm nid)t jum ©urd^gang burd) 93iembranen begabt, unb erft nad)bem mau Sierbinbungen berfelben, für bie eine fp(d)e 93iDglid)feit befte^t, fennen gelernt t)at, wirb bie ^rage mit me^r @en}if]enl)aftig!eit a(S 2IuSfid)t auf (Srfotg ucn 5?euem erörtert, cb nic^t benncd) für gewiffe ^flanjen eine birefte ,ij)umu8= ernä^rung [tattfinben fönne. 111. @ine anbete Stbiueic^ung Don bem S5ert)a(ten ber ®afe l)aben lüir in Sejug auf bie 5)rudüerl}ältniffe gu yer= geic^nen, n)eld)e bie ^otge eineS einfeitigen UebergangS burd) eine membranartige erminberung ber ^reffuug au§= be!)nbar; bal)er, wenn fte fid) burd) 2ßärme au§bei)nen unb einen größeren Oiaum einnehmen, fie bieg mit unn3iberftcl)li^cr ©eu^alt tt)un, fo i^a^ man 5?omben auf fotcbe Steife f^rengen !anu. Si^enn id) eine mit ^uft erfuilte feud)te Sßtafe in eine 5ItmD= f^t)äre Don ^ol)lenfäure bringe, fo gel)t, toie mir gefel)en l)aben, bie Äo^lenfäure rafcber ^inein, alö bie Suft l)erau§ — bie SSlafe 118 Qruihc in i=ol0c uou cinfcttistm Stofflnudjgoitg. fd}iui(lt an, uub ha bie SBänbe hex 33lafe »du einem gelinffcn ^nnftc an Sßtberftanb leiften, fo ift btc ©aSmifcijunc^ inneii)alb bcv SBlafe ücn bicjer Seit an v3cpvef3t. S)a bie cla[tiid}en ©afe bicjcr ^reffnncj nad}C|ebcn, fo finb in biefem Suftanbe mel}i- @aöt^ei(d}en in bem gtcid}cn ^pol}Ivaum ber SBIafe üDrl)anben, alg fcn[t bavin %^iai} finbcn unirbcn. S)ie6 ift Den 23elani3 für ben lucitevn -Serlauf beg äsLn-ganflg. 2)a^ in ber 9ianmeinl)eit innerl}alb ber 33laie mel)r ©aßtl)ei(d)en entl}alten finb, mu^ nad) unfern er^nobten 33crftcnungen über bie Urfac^c bee ©urc^gangg ber glüffigfciten burd) 9)tcmbranen bem ge^ref^ten &a\e einen S^orfvvung gcwäl)ren, unb in ber S;l)at fönncn utir lctd}t burd) -Scrfud)e nad)iüeifcn, ha^ man auc^ ©afe burd) 93iembranen l)in= burd)Vveffen fann. Gö folgt alfo, ba^ menn irgenbiuo in golge beö befd^ricbenen ^H-o^effeä bei bem ©asauetaufd) eine 2)rud= ner|d)iebcnl)eit fid) l)crauefteüt, biefe 2)rud'ücrfd)iebenl)eit bem meitcrn Sßerlauf beö^rcjeffeS eine nai)eltegenbe ©reUöC fe^en mu§. 3Inberä bei ben gen)Dt)nlid)en ^^Uiffigfeiten. Si^cnn id) an ber ©teile ber guft in bie ^lafe (viuiei^löfung fülle unb biefelbe in Sßaffer lege, finbet biefelbe Ungleid)t)eit bcö £)urd)gangö jlatt. 2)ie SBlafe fd)iüillt mcid;ttg an, lueil gang einfeitig Söaffcr in fie l)inein bringt. Slber ber ©rud, ben nun aümäl)lig hk Slafen= l)aut auf i^rcn Snl)alt aueübt, üermag nid)t bicjcn mcrflid) 3U= fammcnjubrüd'cn. Sie einzige 9iea!tiDn, iueld)c l)icr eintreten fann, ift eine ®el)nung unb ein enblid)eg Scrfvvingen ber 23lafe, unb lüenn eine Slenberung in bem ©toffaustaufd) fid) einftcllt, fo ift bieö l)5d)fteny, n^eil bie gcbel)ntc ?Oicmbran fid) etmaö abireid)enb üon ber uri|.u-ünglid)en iierl)ält. ^cbenfatlö gel)t l)ier ber einfcitige Söorgang fel)r üiel länger mit ungc[d)mäd)ter (Sncrgie fort. 5(ud) l)ierfür l)aben lyir bie ev^crimentclle 33eftcitigung. 2)ur(^ 9)iembranen, ir'e(d)e für gewiffe ^^lüffi gleiten burd)läifig Ser saurjclbntth: eine i^olgc foldjet (ErfdiEinunacn. 119 finb , laffen [td} btefe g-lüffigfeiteu bcd) nid}t ol)ne Sßeitereg l)tn= burc^^-u-effen. @tne (S(i^tt)ein§blafc, bie, mit ©twei^ öefiidt, fo ijiel SSaffer in [icfo aufnimmt, lä^t boc^ feinen Slrcpfen SüBaffer l)tnau§ gelten, and) njenn wir [ie mit ben ^änben fräftig pre[[en. 112. 2)a§ ©rgebni^ bai^on i[t natüvlid), ba^ in %üUl,^ beg 2)ut(i^gani3§ tropfbarer glüffigfeiten biird) 93tembrancn bauernb (Spannungen inner'^alb gemiffer Selten unb ganzer seUigen Dr= gane entftel)en unb beftel}en bleiben Ünmen; unb luir l)aben guten ©runb an5uncl)men, ta^ fDld)e Spannungen für boö ^flanjenleben üon ber aKerl)ed)ftcn SÖiditigfeit [inb. (Sinb bie SßurjeläeUen wirflid) einer mit ©iiüeifälöfung gefüllten 25lafe üergleid^bar, \o muffen jene einen Suftanb ber Spannung an* nel)men fonnen. 3n ber S^at treffen lüir audj biefen Suftanb in feinem anbern Organ in fold?' auögefprDd;ener SSeife an, lüie gerabe in ber SÖurjel, fo ia^ man in ber ^flan3enp"^t)fiDs logie üoneiiter eigentl)ümlid)en SBur^clfraft ober einem S^ßurjclbrud fpric^t, in ^-olge Don n)eld)em g-Iüjfigfeitgfäulen bi§ in gro^e ^LH)en be§ Stengeln ober Stammeö emporgehoben tt?erben fön» neu. (Sine 3eit lang ^at man fogar biefer Sßurjelfraft einen großen unb jebenfaQS fel}r übertriebenen Slntl)etl an ber @aft= l)ebung unb bem SÖafferftrom burd} bie ^flange gugefc^rieben, lt>äl)renb irir bod^ auä) @ettäd)fe, bie bauernb ober üorübers gel}enb oon einem erl}ebli(^en Sßurjelbrucfe S^ic^tg wiffen, in ^egug auf bie Safferoerforgung nid}t l)intangefe^t fe^en. 113. 3m ^ejent(i(^en muffen wir unä baä 3uftanbe= fommen biefeS ©aftftromS auf gan^ anberc SSeife ^u ©tanbe fommenb benfen. £)ie |)flanse bcftel)t eben ju allen 3eüen unb i^rer gangen 9)iaffe nac^ au§ 5)iaterialien, benen bie (Sigentt)üm= l{d)feit gufommt, fid) mit Sßaffer oollgufaugen. 93lan benfe nur an einen 2)oc^t, lüelc^er au§ feinen '»^flangenfafern (ungett)ül)n= lidj langeftreften Seilen, gebilbet ift, ber \a an^ g-lüffigfeiten 120 Scr KJfl|T«ouftticb in htt ^SfloitjC. bis in circfee 6p5()en emvovfouv3t, lucil sieiienübcr ber 9ln5iel)ung bei fe^r großer 5(nnäl)erunjj (fog, .!paaiTc^rd.)eniriTtung) bie Äräfte ber ©c^iüere faum mel)i- in ^etrac^t fommen. *^(el)nUc^, wie eS fc^L-n fold)' tobte gat'ern t^un, nuv mit imi3leid) me^r (änergie, mirft and) bnö lebenbe ^^flanjengeiuebe, unb mx biirf'en nii^t erftcmnen, baS SBaffcr unb mit ihm bie gelöften 5tä^v= ftoffe big auf bic ^pö^en ücn 200 ^u^ unb met)r, iik unjere größten 23aume erreidjeu, gcljoben ju fel)en. £)ni3 bev !2trom gu einem [tätigen nnrb , bamn ift natürlid) bie iscrbunftung be§ SBafferg ai\§ ben blättern unb ben anbeten härteren Organen ber @en>äd)[e fcbutb. ^cmraen iriv bie 33erbunftung burd) Uebcvftütpen einer ©locfe über hk ^^flaiv^e, ober betrachten wir eine Söü[ten= ^)f(an5e, 3. 23. eine SactuSart, bie tt)rer ärmlicben 2Sa[jerüer= forgung wegen ücn ber Statur burd) allerlei ^Borfe^rungen üor einer erl^eblic^en 33erbunftung gejd)ü^t ift, fo bat nud) ber SÖafferftrcm ein @nbe — ha§ einmal iuni)anbene äöaffer wirb ber ^^flanje nun für längere Seit erl)alten. Unter einem fcldjen Suftanbe leiben bie ^^flanjen nidit mertlid) unb geigen fic^ nor= mal ernäl)rt, fo t>a\^ man fdiliefsen fönnte, ber S^öaffcrftrom fei nid)t not^wenbig für baä ®cbeil}en ber ©ewädifc, wenn ni^t für gewiffe ^flanjen einige 5?lnbeutungen über eine etw.iS abge= änberte 3u[ammenfe^ung , namentlid^ and) in SBegng auf bie mineralif(^en 5^äl)rftDffe , unter biefen llmftänben Bcrlägen. @§ ift bal^er l)ier nod) einige ä>orfi(^t in ber 9lburtt)eilung gebeten, obgleich aud) unfere tl)eoretifd)en 2lnfd)auungen gu ber ^-clge» rung gu gwingen fcbeinen, ba§ bie SfiäbrftDffe beS 23oben8 nic^t rae^anifc^ mit bem SBaffer aufgefaugt, fonbern unabhängig L^cn biefem , ein jeber felbftftänbig nad) ben ßcrl){n befpn?d}enen ©e= fe^en ber SUiembranbiffufton, aufgenommen werben, (äö ift in= beffen bem Swede biefer Erörterungen wenig bienlid), bie ncc^ mt Jiaa(fEtucti>un(iuu3 »ort Seiten htt pflnnjcn. 121 imferttaen (geiten ber Söiffenf^aft üdv einem größeren ^ublt* cum bloggutegen. 114. ^}}a§ nun bte 3>erbun[lung jelbev anlangt, fo tommt fctefelbe eben baburd) ju ©tanbe, bal3 bie ^flanjen nad) 2(u§en ■^in mit für SBaffer burd)bnnglid)en Seübäuten beHeibet [inb. 2)ie feud)ten ^^äute uerbunften hk in tl)nen unb auf il)nen ent= "^altenen SBaffevtbeitc^en; biefe net^men unter bem @influ^ öon Sßdrme unb Srorfenljeit ber uragebenben ^uft (i)aegc[talt an, unb bie üerloren gegangenen S:l}eild)en merben bann wieber burd) bie geud^tigfeit beg Sellinl^alteg evfe^t, n3eld)er feiner» feitä ^ievburd) concentvirter loirb unb auf bie benachbarten Betten lueiter unb lüeiter iinrft. dlo^ gutreffenber erfd^eint bicjcnige Sjorftettung, mcnad) ber @rfa^ ber üerbunfteten ä3afft'rtl)eile bur^ gortleitung in ben Sett^Äuten felber unb namentlid) auc^ auf beren Dberfläd^e gefc^iet^t, ttjeil man burc^ 33erf ud)e neuer= bingS eine fet)r gro^e ©efc^winbigfeit ber SSafferleitung burc^ bie lebenbe ^flanje ermittelt l)at. 2)te Settt^äute üerfc^iebener ^flan3entt)ei{e finb nun aber in fe^r »erfd)iebenem ©rabe für Söaffer bnrd)bringli(^, wie fc^on ber blo^e Singen fd}ein lfl)rt, ba§ fie üerfd)ieben qucübar finb, unb barnad) regelt fid) aud) bie ^serbunftung au§ bcn einzelnen Drganen. 2)er Stamm unb bie älteren ©tengeltl^eile finb wol}! gefd)ü^t burd) üielfad^e gc^id}ten beS nid}t quellbaren ^oxh unb Sftinbengewebe». ^ier ift ber Sßafferftrcm nur auf ha^ 3nnerebeid}ränft, unb23erbunftung finbet nid^tin merflic^em©rabe ftatt. 3lnber8 bie jungen, üergänglid)en unb mel3ertl)eilten Organe mit il)rer grcf^en Dbcrfldd^e, tior 5Ulcm bie grünen SSlätter. ©iefe finb l)öc^ftenä gefd)ü^t burd) eine fd)Wer bene^bare irad)gartige Dber^ut, aber fie finb 3ugleid) burc^ gan,, befonbere ©in* rid^tungen ^ur 23erbunftung begabt. 115. 3»ifc^en ben ^latt^ellen ift ein gi)ftem von ^po^l= 122 UcguUruug bcr öctbunflnns hütä) bic Spoltöffnungcit. rciumeu tiad)wetöbav, t'ag nai^ 3(ufeen in tk fc^ou cnüäl)nten ©paltöffnmißeu münbct. ^ierm civcuHrt, bev]ün[ttc}t burd) I)ciu= fiv3c S:emperaluijd)iüanfun3en, ein ^uftftvDm, fo tai^ bie fiagUc^e (ginric^tung genau wie eine enorme 33ergv5§erunv3 ber iierbun= [tenbcn £)berf(äd)e wirft, ©ie ^öäl)i3teit ber Spaltöffnungen, fid) unter -Urnftänben ju enueitern, unter Umftänben jiä) ju i-»er= engen cber gar gu f(^lie^en, wirft babei, bie ^Berbunftung in gwerfmä^iger 2i>eife regelnb. ©enn man ^at mit ^pülfe beä SSergröt^ernngsglafeg becbad^tct, ha^ hu Spaltöffnungen enger Werben , wenn bie 3eüen nur fc^wac^ mit Saft erfüllt unb fd)Iaff [inb, wäbrenb bie Erweiterung berfclben unb bamit eine @rleid)terung ber ^-uftum[pül){u«g eintritt, wenn ba^ ©ewebe l^on 3;ßa[|erreic^tl)um [treibt, fo ba|3 ld)on auö biefem ©runbe eine weife, wafferarme ^^flanje ücr weiteren 58erlu[ten an bie= fem ariücrmittelnben Stgenj big ju einem gewtffen @rabe gefd)üljt tft. ©aju wirfen bie wa[feranjiel)enben unb feftl)altenben Gräfte beä immer concentrirter werbenben Seüjafteö in ber glei= d^en 0^id)tung, fo ba'^ auf biefe Söeife bk ^>flan3en ber launi= fd)en ä'Öitterung el)er treten unb ungew5l)nlid^ lang bauernbe Seiten beg £)urfteö mit auffallenber Siöiberftanbefraft Überbauern tonnen. 9^atürlid) 3(Üe8 l)at fein 6nbe, unb trolj Slüebcm fönnen ^flangen auö Sßaffermangel fc^lie^lic^ ju ©runbe gel)en, unb natürlid) bicjenigen am Seid)teften, bk am unoollfcmmenften gegen ä^erbunftung geid)üt3t finb, unb bann namentlid) au(^ bie, weld)C in Seiten beS Sßafferüberfluffe§ fid; nic^t einen großen ffiorrat^ an ?5eud)tigfeit aufjufpeic^ern yermogcn. ©e^wegen fel)en wir f leine einjäl)r{ge f rautartige @ewcid}fe, weldje fo gu fagen gan^ Dberfläd)e finb, in Seiten ber ©ürre rafc^ ba]^in weifen, waljrenb unfere 5Bäume mit ibrem großen «poljförper, (^tftht htt Sitoffttufutiljmc Iiurdj öic UJurjcK 123 in bem [ie gro^e 3ßa[]evraa[feu 311 {)egen üermogen, rtcd) taum ernftUct; ju leiben beginnen. 116. 9(ud} nod) tn 3363113 auf hk 2(neiv3nunv3 ber in ber Sobenfeudjti^feit geli}[ten 9cät)i[tDfie burd} bie SBur^el l)aben luir einige geiridittge golgerungen ju 5ie^en. SBir [}aben gefagt, ta'^ ha^ 2Bvi[fer überall am Seidjteften bie membvanartigen 3ett= l)äute buvd)bi'ingc, nnb ba^ and} biejenigen minevalij^en (Salje beö 23Dbenö, inelc^e alö 9iä()r[toffe an5ui"cl}cn [tnb, faft an§= na^mgbe bemfelben nad^ftel)en. 9}ian fi^nnte l)ieraus 3n fd}lie= ^en geneigt fein, baJ3 immer eine üerbüuntere Söfung in bie ^f[an3e einbringe aU im^oben [id) ücrfinbet, n^eil bas 2Ba[fer eben üor ben in il)m gelöften ;:>3e[tant)tl}eilen einen 33orf^rung erhalten muffe, ©tänbe biefer erfel)rte fid) in fein ©egentl)eil, fo baf^ unter llmftänben eine wdi ccncentrirtere Söfung uon Ä\ilifal^^eter iWttdjt öic Pfittttic rcgdmäps JUutjdttusifdjnbunQeu ? 125 ober »on einem pl)D§:pl)ov[auven Salje autvßefo^en luuvfce, aiö man bev ^flangentüur^el bargebottn l)citte. @g ift initl}in auc^ feineönjecjS ertaubt, bie DJtenge für eine (Srnte gur ^ßerfiujung [tebenber 5^ät}r[tDffe fo ju berechnen, ba^ man hk luäbrenb ber ^Begetationgbauer üon ben ^ftan^en »erbunftete Sßaffermcnge atö einfad) mit ber (Soncentration ber SBobenlDfung in bie ^flanje auffteigcnb annimmt. 93^it ber gleichen Söaffermenge fann auä Derbünnten 33obent0iuugen bie üielfad) größere 9lät)r[tcffmenge aufgefügen inerben. 118. ^eftel)t nun ber ©toffaugtaufd) ber ^fi^^^ö^f ^"^^ ^^^ wir in biefem -Stbfdinitte ^anbeln, ]o gan^ übertoiegenb in einer ©tDffaufnal)me, bem eine ^toffabfd}eibung nad} 3{u^en l}in nid)t in erheblichem 9)Za^ftabe gegenübertritt? — 5)ie ^i)ftan3e irädjft, fo lange [ie gcbeit)t, unb errei(^t niemals einen 9(bfd)hi^ ber ©ro^e nad), über ben l)inau§ fie wie haS Z\)kx n)ot)l nod) lebte unb webte , aber nic^t mel)r an 93^a[f e gune^me. ©arauS folgt 3um 9)^inbeften , ha^ bie 9'^äl)rftDffaufnal)me über bie 2luSid)eibun= gen überwiegen muffen. 3:ro^bem ift fd)on bei 35efprec^ung beS tl)ieräl)nlic^ften 33organg§ in ber ^flan^e, ber ^t^mung, üon ber ^ol)lenfäureauöfc^eibung bie 9^ebe gewefen. ©iefe gel}t in tk umgebenbe Suft, unter Umftänbeu, b. Ij. wenn ber ^oben nic^t fc^on öerl)ä(tnt^mä^ig fot)lenfäurereic^er ift, aud) burd) bie SBur^eln in biefeu über. Qlud) oon ber ©auerftoffentwicfelung au§ ben grünen ^flansentljeilen im Sichte fann man al§ üon einer 5lu§fc^eibung reben. 3m Uebrigen fpielen in ber 3^l)at bie 2tuöfd)eibungen im ^flanjenreidje eine untergeorbnetc StoUe. 3'Ztd)t, alg üh eS l)ier ganj unb gar an ©nb^robuften be§ ©toff* wec^fel§, bie bem OrganiSmuä 3U dliäojU weiter me^r nü^e finb, gang unb gar fel)lte; aber biefelben werben l)äufig in ben ^^flanj* liefen ©eweben abgelagert, fo ba^ eö nur in feltenen ?5aUen 3U 126 (Bclcocntltd)C lanrjclonsifdjciöungc«: oljuc prttkti|'d)c ßeicittung. etv3enttic!^en StuSfc^eifcunc^cn md) ^(uf^en l)in fcmmt. 5(ug= fd)tt)t^iinaien finb pl)net){n beinalje immer a(g h\inf^afte Suftänbe aufsufaffen. 3:rot3Dem i[t eS nid)t fd}(ec^t^in a(8 wniüiffenjc^aftUc^ 31t be3eid}nen, üon StSur^elauSfdjeibungen 311 reben, it>enn aud) vo2\t= ge^enbe pra!tifd)e goIgentnt3en anä einem feieren Bugeftänbnip nic^t gejogen werben bürfen. Ueberall, wo ^[(ansenorgane an trc^^fbare glüffigfeiten grenjen, ba lucrben fid) aud) bie S)iffit[iDng= gefege ni^t blD§ für bie ^ieueriv erbung »cn «Steffen, fonbern anä) fiir ©toffüerlufte geltcnb machen. %hx gans innert)alb lüäffriger ^^tüffigfeiten lebeube Drgani§men i[t biefeS $Berl}alteu auc^ mit ^änben 3U greifen, namentlich für niebrige ^i(3e, lüie 3. S. bie geiüDl}nlic^e vpefe. ^ter fann fogar ber ganse ©ä^runggumfag al§ 3ftefultat beö ©tofftüed}fe(g biefer fleinen Sßefen mit (grfolg aufgefaßt werben. Unb bann finb natürlid) SBeingeift unb .to^lenfciure bie ^>utptaugjd)eibungen, bie eben fo ftätig in bie umgebenbe ©ä^rungSflüffigfeit ausgegeben merben, ol§ bie *^ufnal)me üon 3wde^tl)eilc^en erfolgt. 3Ufp prin3ipiell mu^ hk Söedifelmirfung immer 3uge[tanben werben; nur barf man ni^t 3U ermeffen unterlaffen, welche ©imenfionen bie -^tuSs f(^eibung i^erbraudjter ©tcffe tl}atfäc^lid} einnimmt. ®ie ®ät)= runggpil3e fonnen nn§ t)ierfür am 3ll(erwenigften al§ 93^u[ter= bilb bienen, ba ber ©toffwec^fel in biefen üom ©auerftoff ber Suft abgefc^loffenen Söefen gan3 ungewöljnlic^e unb, wie Einige meinen, franf^afte 58ert}ältni[fe annimmt. 119. SSon wirflic^en SBurjelau§fd}eibnngen hei ben ^o^eren ©ewäc^fen wiffen wir tljatfäc^lic^ fel}r wenig, obglcid) man hei ber Söafferfultur ja alle 9Jiittel in ben Rauben {)at, um einem folc^en SSorgange nad)3uge^en. Sßo^t ift beobad}tet, ba^ üon einem ©alse, beffen einer SSeftanbt^eil ber ^''flanse in l)Dl)erem See ^uö^tmt^ftl beruljt nidjt auf pfloniEitegctcmcittctt. 127 93'ca§[tabe 3ur (ärnä^rung bient al§ ber anbere, ber fc^led)t »er= iüertl)bare in einer neuen d)emi[(^en ?5Drm in ber 5^äl)rtDfnng niiebeverid)etnt. 2)al){n i[t 3U rec{)nen namentlich bie 9lu§fc^eibung Den fol)(enfanrem jlalfe nad) einer (ärnä^rung mit bem falpeter* janvem Äalffalje. (äbenfo ttjerben bie minber üenr!ertl)baren 9Räl)rs [toffe wieber gu einem S;l)eile auggefc^ieben, wenn man eine ^flanje au§ einer concentrirteren ^}täi)r(ülung in reineö SBaffer verfemt. 5Iber organi]d)e ©toffe J^at man in ben 3R:äl)r(Dfungen nur in golge ber SSerle^nng unb ^äulni^ einiger Söur^elfät'erc^en watjrgenommen. Sebenfaltö fcnnen jene älteren 9tn[c^auungen ni(^t jn d^ed^t be[tel)en, nac^ welchen bie ver)d}iebenen ?5e(bgett)äd}fe regelmäßige unb in jebem gaUe eigentpmlid)e Stugfc^eibungen machen, lüeld)e fi'ir bie nämliche ^ffan^enart fd)äblic^, für eine anbere gleich-gültig unb üieneid}t gar nü^lid) fein tonnten. Wan fnc^te auf biefe Sßeife bie fel)r entttjidelte Ianbn)irtl)fc^aftlid;e 5i)ietl)Dbe beg 9lbn)ed)fe{n§ mit ben 5-etbfrüd)ten auf bemfelben gelbe, be§ fog. grud)tiDed)ielg, ju begrünben, für n3eld)e mir nun bie meit näl)er Itegenbe unb burd)au§ n)iffenfd)aftlid^e ©rflärung in ^In^ Ipxnö) nehmen, ha'^ bie SSeiüurselung unb bann aud) ber 9^äl)r= ftoffbebarf ber einzelnen ©ewäc^fe »erfc^iebene finb, in gotge lüDüon ha§ eine noc^ 9Ral)rung finbet, Iüd bag anbere f^on nid)t me'^r gebeil)t, bag eine biefe, bag anbere jene SBobenregionen in 5lnf^rud) nimmt. Slu(^ ge:^t befanntlic^ bie fog. Unüerträglic^feit einer ^^flange mit fic^ felber nur big auf einen getoiffen @rab, unb in gewiffen SSobenarten ober in einem beftimmten ©tabium lanbiüirt^fd)aftlid)er ©nttoidelung bringt man aUerbingg 3fioggen nad)5Roggen ober9)Zaig nad)9JJaig, oljne ha^ l)ier bte^flan^en burd) bie (^Tcremente il^rer öorauggegangenen ©efc^n^ifter i^ergiftet lüürben. greilic^ bie St^eorie beg gruc^twed^felg ift eine fe^r vielfältige 128 Wal)tt Urfadjcn ht» Stud)tmtö)^ü^. unb mit bem ©eja.^ten feineeiüegg abgefc^toffene. ^^mx man bie @ad)e cvfc^öpfenber be^anbeln mil, \o mu^ man aucii üon bei-Socfe» runc} beä ^Bebens, üpn ber Slugrottmu] ber übenLntci)ernbcn Un= Muter rcben. SÖir l)aben nur l}ier bte ©elecjen^eit benutzt, um einer {rrtl)ümlic^en Qlnfdjauunc^ über Söur^elaugfdjeibungcn, tk eine gen^iffe O^oüe in ber G)efc^id)te unfever lanbii)irtl)[(^a[tic^en ©rfenntniB cjefpielt Ijat, ent3eijen3utreten. 6. 5(bf^ntti tWa^er. I. erl)äÜntffen. 35ei niebriger Slemperatur att)men bie 2:l)iere rafd)er unb erzeugen fo big auf einen gewiffen ^'unft, bei tt)eld)cm bk (gtnrid}tung beg Drganig= mug uerjagt, genau bie|enige SSärmemenge mel)r, bie fic nad^ -3lu§en l)in unter biefen ungünftigeren Umftänben met)r einbüßen. 5m aUernäc^ften 3u[amraent}ange bamit fteigert fi(^ bag 3^a^= runggbebürfni§ ber Siliere mit ber größeren ^älte, ba eben 3Ra^rung ju einem großen S^eil SSrennftoff bebeutet. 9luf biefe SSeife finben tnir bie S:t){ere. cbglcid) gegen 2;em^eraturänbe= rungen i^reg eigenen 2eibeg auf'g 3{eu§erfte em^ifinblic^ , bod^ fc^cinbar unabl}ängig üon ben Sßärmerer^ältniffen unb nament= lic^ hzi bider 23el)aarung ober 23e!Ieibung febr l)art gegen grD§e Äälte. 124. ginbet fid) bei ben ^Pftangen aud) etirag Sle^nlic^eg? — ©iefelben at^men unb tragen bal)er einen ?sonb für (gigen= iüärme in fic^. -Slöein bie ©rc^e biefer Slt^mung ift in ber einfad)er organifirten ^flange ni(^t in jener merfwürbigen SBeife 134 Biäcmccricugung htt lß^an}tn, — (Beringe (lmpfinMid)b. berf. reguUrt , ba^ Äälte SBärme erzeugt unb toieber SBarme ^älte. 2)te ^[(an^cnatljmung [teigt ücm ©efrier^unft ab ungefdl^v tn bemfelben 33er^ä(tni[fe wie hie geiüc'^nlid^en 3;em^^eraturgrabe wtib [tetgt iü lange , hi^ bie ^flan^e bur(^ hie @nrärmung [tirbt. SBo^l fann man an einzelnen ^jTangen in ber S31ütl}e an ben fic^ befvud)tenben 3:^eilen eine (Sr^ebung it)rer (äigenirdrme um üiele ©rabe über bie äußere 3;em^">eratur nial}rnel}men ; aber biefer 3]organg wicfelt fic^ nur ab, wenn fdjcn an [icb eine günftige Stem^eratur in ber Umgebung ^err[^t. 3m 9U(ge= meinen i[t hie eigene SBärmeerjeugung ber ^flanjen gan^ gering, unb [ie ift gerabe bann gan3 üer[c()iüinbenb, wenn fie am meiften einer @rl)Dl}ung il)rer ©igenwcirme bebürftig wären. 2öir fcnnen alfo für unfere 58etrad)tungen, namentltd^ ha, wo e§ ftd^ um ha§ pxaUiid) wid)tigere 33er^alten hei niebrigen SSärmegraben l)anbelt, ncn einer Eigenwärme ber ^^ffan^e abfeben unb bte Slera^eratur bec Umgebung bafür fe^en. 125. ©araus folgt nun fc^on, ha^ hie ©ewäd^fe für eine 23eränberung i^rer ©igenwärme ungleid) unem^^finblidjer finb alg bie Siliere, felbft wenn wir bie faltblütigen, hie eine Strt 3toiid)en[teUung einnel)men, bem 58erg(eidbe 3U ©runbe legen. 2)enn wäre 35eibeö »ereint, (ämpfinb(id)feit gegen SSeränberung ber (Eigenwärme unb llnfäl}igfeit , biefelbe ben ändern Umftänben entgegen gu reguliren, fo fcnnten auf unferm Planeten ^5d)[teng einige Snfeln ber ©übfee yon folcfaen Organismen bewohnt fein. 126. Stuö bem 93]angel ber ©rjeugung einer beträc^tlid^en (Eigenwärme folgt aud) nod) etwaö 2Inbereö für bie ^ebenßbe= bingungen ber ^ftan^^^enwelt. 23et ben (3i5ewäd)fen wirb bie na= türli^e ober fünftlid^e Sefleibung mit fc^led)ten Sßärmeleitern lange nic^t bie 33ebeutung l)aben aU bei ben Sbieren. 2)te le^tercn tonnen mit einem bid^ten ^Pel^e »erfe^en , ober gehörig vermummt, beinal)e beliebig niebrige äußere Äälte ertragen, ha ber Sd)tt| b. ßeklciiiung. — (Btejtjtcwpctoturcn einjclnct Boitgöngc. 135 SBärmcDerluft nad^ Stufen auf biefe SBetfe ebenfo üerminbert roiib, alg !^errfc^te eine l)Dl)e fommerli(|e 3:em|?eratur. 2öaö foÜ aber einer ^flange im Sßintev bie SSefleibung nu^en, ha in biefer 3al)re§5eit il)re Söärmeer^eugung ol)net)in eine unmerf= l[icbe::i[t? — 3lßerbing§ lt)ir binben unfere 9fto[en[tDcfe unb anberc ennjfinblid^e ©eiüäc^fe im SBinter in ©tro^ ein, aber nur um fie üor bem fc^roffen S;emperaturlüe(i^fel ber äußeren Umgebung ein wenig gu fd)ü^en. 9tiemalg fonnen wir ^offen auf biefe 2Seife ein ©ewäc^g gu beftimmen, gleich wie im ©ommer ju er= grünen unb luftig gu üegetiren, wä^renb ber Sßed^fel ber 3a^= regjeiten für haä Seben faft aller warmblütigen 3:l}iere beinahe fpurlog üorüberge^t. 127. 2)ie einzelnen Ijerüorftecljettben Sebenöerfc^einungen ber ^lan^enwelt finb in giemlic^ äl)ntic^er 2Beife üon ber @fala ber Sem^eratur abhängig. Slt^mung rok Sßad)gtl)um, @auer= ftDffaugfd}eibung aug ben grünen ^^Pflangent^eilen xoie ber ^or= gang beö ©rgrünenö Nebenbei 0 *^ ober wenige ©rabe über bem5iull= :|)unfte an , um meifteng bi§ gegen 30 ^ (5. ^ingu^une^men unb na^e M 400 @. gu erlöfc^en. Unterhalb dlnU unb oberhalb 40 » finb bei allen l}ö^eren @ewäd)ien hk ^ofttiüen SebenSerfc^einun* gen erlofc^en; aber wenn man bte ^flangen nur für^ere Seit hd f Dicken au^erorbentlic^en jlemperaturen erhält, fo braucht ber %ct noc^ nid^t einzutreten. Sllfo hk blo^e ?^äl)igfeit , neuer» bingg ^um Seben 3U erwachen, ift burc^weg innerhalb etwaä weiterer Sem^jeraturgrenjen eingefc^loffen. 128. 2)ie größten Unterfdjiebe , bie bann ^u üer^eic^nen finb, betreffen weit me^r bie yerfct)iebenen ^flan^ent^eile, al§ bie üerfd^iebenen ^flan^enarten. Sebl)aft üegetirenbe, b. ^. alfo fproffenbe, wac^fenbe Drgane finb unglei^ em^finbli(^er alg bie ^eitweife für ta^ geben üerlorenen ©auerorgane. SBaö üon unferen ©ewäd^fen im europäifc^en SBinter übrig bleibt, jene 136 UtlotitJC (EmpfiublidjkcU nittri)fEniict Sl)cilc. auSgetrocfneten fd)einbar tobten ©ewebe be§ ©ameng, unb bei me^rjäl)rtgen @eit)äd}fen , be§ @tengel§ itnb ber Söur^el mit il)ren fd}liimmevnben .^ncgjjcn ift.^H^evorbentHd) lüibeiftanbgfäbig gegen auf^erovbentlidje SEcmpevatuven , namcntltd) auc^ gegen grimmige ^älte. Hub bie 9(vmutl) an bem albermittctnben Söaffer ift ein guteS 93Ierf3eid^en für biefe gro^e 2ßiber[tanbgfcil)ig!eit. SBcnn mir bie (Barnen ntd^t troden aufbemal)ren, mcnn mir [ie im Sßaffer queHen (äffen, unb menn fie bann in S(ngen= bliden giinftiger 3Särmeücrl)ältniffe ^u teimen beginnen, bann ift eö mit jener au^erorbentlit^en Sßiberftanbgfraft Borbei, unb tk Keimpflanzen erliegen bem erften ^rofte. ©benfo menn bie Txoö) bürren KnoSpen in ben maimen Sagen eineS üorgeitigen §rül}Iing8 au§ bem ^olze beg (Stammet geud}tigfeit in fid) ein= faugen unb fid) ^u entfalten beginnen, bann erliegen fie, nad)bem fie büc^ im Sßtnter 20" Kälte o^ne ©(^aben ertragen l)aben, einer einzigen ^'roftnad)t. 9)iad)en boc^ biefe bcfannten (ärfd)einungen einen guten 3:l)ei( ber ^efürd)tungen imferer ad'erbanenben 58e= üölferung au§, unb ift büdj bie Seit ber ^uöfaat in unferm ^raftifc^en betriebe am 53^eiften burd) bie 23orauSftd)t üon ftätigeren SSärmcüerl)äItniffen beftimmt. 129. grei(id) l)aben and) bie etngelnen ^fianjenarten 3Ser= fd)ieben^eitcn in il)ren Slßärmebebürfniffen aufzumeifen, unb namentlid) ift iljre üerfä){ebene @mpfinblid)feit gegen tiefe 2:empe= raturen befannt genug. 9kpg, Oioggen unb Sßeijcn bauen hk Sanbunrtl)e im gemäßigten Klima al§ SÖinterfruc^t , meil fie miffen, ba|3 hd biefen auc^ bie aufgegangene ©aat l)erbe ?5röfte ß^ne @d}abcn erträgt. Sritt babci in t)arten unb fd)neearmen SBintern eine (2d)äbigung, ba§ fpg. ^lugmintern ein, fp liegt bieg nid^t einmal uorzuggmeife an bem ©rfrieren ber miberftanbg= fäl)igen ^flänzdjen, fonbern ift »ielme'^r in einem Serreißen ber Sßürgeldjen, in einem 21lbt)eben ber pflanzen üon bem mt^ä)ithmtt Wätmtbthdtf tm}tlx\tt Pflunjcn. 137 iTäl)renben ©runbe in golgc bcr n)iebeii)cllen SIuebel)nimc} ber ©rbc burd) baß ©efrieren beßviuibet. ©g ift im'cI mcl)v ein ^Bertrccfnen mie ein (grfneren. — Slnbcre f^egen ben gvoft em= Vfinblidieve ©emädije luie bie ^nttoffeln unb ber Wm§ ober gar 2:abaf, ®ur!en unb ^ürln[]e fonncn nati'irlid) nid)t in biejer SSeife fuÜiüivt werben. S3iele niebrige ©eiuädjfe, wie namentüd) bie in warmen Ciuellcn lebenbcn grünen unb grauen tilgen, [inb bann burdi eine gro^e Hnempfinblid)feit gegen l)cl)ere Sempcvatur auö= ge5eid)net — eine S:l}atiad)e, bie faum ein evl)eb(id)eö prafti[(i^e§ Snterefi'e befi^t. 130. ©0 wenig wir nun im 3U(gemeinen im Staube [inb, hk ©rünbc anzugeben, warum biefe ober jene Sem:peratuvgren5ett bcm 33eftet)en ber ^flanjenwelt gebogen [inb, fo [inb bod) bie Slobtunggurfadjen hä niebrigen SBärmegraben in neuerer Seit ber @egen[tanb von [reilic^ feine§wegö abgefc^(o[[enen Unters [uc^ungen geworben, ©ß l)anbette [id) babei 3unäd}[t barum, eine iiDlfgtl}ümnd)e unb liebgcworbene 35ci[tenung über ben ©runb beS @r[riereng gu befämp[en, Dl)ne 'i^a'^ e§ biel)er ge^ lungen i[t, etwag 2)e[initiüeß unb 5Bejaljenbe§ an bie ©teile jener 3U fe^en. @ine in |)l)t)[ifaliid)en ©ingen nod} etwa§ naiüere Seit bad)te [id) '^a§ @r[vieren ber ^ffanjen ein[ad} aU eine g-olge ber -9lu^bel)nung be§ 2Ba[[er§ beim @e[rieren. 5)a^ [a[treid^e ^[lan5entl)ei(e bei [tarfem ?^rD[te in ^yolge beö ®e[riereng il)reg 2Ba[icrg [tarr werben, i[t eine Seberraann 3ugänglid}e 3:l)atia(^e. ©i:Id)e [tei[ge[rorenen ^f(an3entl)eile weifen bann mei[ten§ beim 3lu[tt)auen rafch ah unb [inb bann abge[torben. 93lan bad}te [i(t; alfo ein[ad), ta^ ber [id) beim @e[rieren augbet)nenbe wä[[rige 3e((inl)alt bie 3arte ^pülle [prenge, genau wie man gefel)en l)atte, i>a^ au[ bieje Söeife [tarfe SBa[[erfIa[dien 5erbrDd)en werben. 3Run I)ätte melleic^t [d^cn ber blo^e .i^inblid au[ bie 3:[)at= 138 (Erfticrcn nidjt burd) (Befrieren, fonbcrn öuri^ 3Vuftl)ouen. fac^e, ba§ üeiid)iebeue ©ewcidjfe bei feljr »erjc^iebenen Sem^ ^)eraturen erfrieren, ba§ bie 3arten SSeraol^ner unterer Streib^äufer einem ^Okienveif jum Dpfer fallen, iüäl)renb eine .^Dl)lftaube ben gan5en raul)en beutfcl)cn Sßtnter, ol^ne uiel @d}aben 3U nel)men, im ?vveien verbrinvjt, öon biefer (ärflarmti}, ober tüenigftenö üon ber 8lugfd)lie§l{(^feit berfelben abmal)nen füllen, ©obann ftnb ja \^k >]etU)äute fel)r elaftifc^ unb werben burcl) ©el^nung Hid)t fo lcid)t cjefprengt. ^^(uc^ ba§ ©teiffrieren ift lange nic^t ein fid}ereg 93terfmal für bag Erfrieren, ^od) ^at man ber ^^rage eine naivere wiffenfc^aftlic^e Unterfuc^ung genjibmet, unb hk ijat bann nbereinftimmenb bie üöllig ent* fc^eibenbe S:l)atfad)e an baö Sid)t gebrad}t, ha^ in ben aller= meiften gällen hie 3trt unb SBeife beg 3luftt)auen§ für ben @in= tritt beö 3tbfterben§ ben 5tug|d}lag gibt. 2öer tk pifante 3lu§= brucfgireife liebt, fann alfo, ol)ne weit fel)l ^u vgretfen, ben @a^ aufftetlen: 2)ie ^flangen erfrieren nid)t burd) bag @e= frieren, fonberu burd) ta§ 3luft^auen. 2)ag @ntfd)eibenbe babei ift immer bie Sangfamfeit ber Sem).^eraturübergänge. SÖenn man eine l^artgefrcrene 9iübe in irarmeö, aber an fidb ncd) nnfd)äblid)e0 ^^affer mirft, fo ift fie unrettbar yerloren. 2)er Seltfaft, fammt etiua barin geloften garbftoffen, tritt tl)etlmeife aug. 3ln bie ^nft gebradit, rotrb fie rafc^ fc^laff unb äerje^t fic^. 9iiemalg ift fie luieber fät)ig, Slattfnogpen aug fid? l^eraug 3U entiüideln. Slber ganj biejelbe fteifgefrorene 3^übe fann bem geben er'^alten bleiben, luenu man bag 9luftl)auungggefd)äft fcl)r langfam üornimtnt, babnrd), ta^ man fie in cißfalteg SBaffer legt unb biefeg fid) fel^r langjam erteärmen lä^t. (Sine gan^e 9ieil)e i^on befannten @rfal)rungeu unb gärtnerifd^en Siegeln bcfagt baffelbe. ©n nic^t aflgu em= :pfinblid)eg S^latt im gefrornen Buftanbe mit ben lüarmen ^^ingern angefaßt, get)t lüo^l genau an ber berül}rten ©teile 3U ©runbe, (Itfricren: tritt «i4)t ein oberljolb htp^ (gisipunkt?. 139 lüä^renb atibere %\:)tik unb benachbarte glätter, [ic^ jelber über* laffen, nocf) gerettet werben fonnen. ©efrorene ^rautfo^fe njirft man auf einen ^anfen jufammen, bamit bte Erwärmung burc^ bte ©onne nur langfam etnroirfen fann u. f. w. 131. 3lnbererfettg ^at man bie Sl^atfac^e nad^juwcifen öermDd}t, i>a^ auä^ bei ben em^>finbli(i)[ten evDtif(t)en ©enjäd^fen ein erfrieren nur eintritt , luenn ber ^RuU^unft wirftid? erreid}t ttjirb, b. t). n)Dl)lüer[tanben üon ber ^flanje. 5)ie umgebenbe Suft fann immerl)in noc^ etit>a§ n^ärraer fein, wenn in flaren 9^äc^ten bie feften unb namentlid) bie fein t)ertt}eilten @egen= [tänbe bur^ @tral)(ung il)re 3:emperatur fo weit erniebrigen, ^a% ber fid) an it)nen nieDerfd)(agenbe Sl)au gefriert unb fie, wie wir un§ auSbrücfen, bereifen. 2)ag f|)rid}t immerl)in bafür, i}a^ tk tiefgreifenbe 5(enberung, welche t)a§ Söaffer bei iRutt @rab burd) fein ©tarrwerben erletbet, etwa§ mit bem (Erfrieren gu tljun ^at. 2)aburd) wirb jebenfa((§ eine abweic^enbe, bem Men unjuträglic^e Slnorbnung ber bie Bellen aufbauenben @tDfftl)eild)en bewirft, unb eg ift nur bie ?5vage, ob biefe S^eitdjen nac^ Slufl)ebung be§ SSanng il)re alte, natürlid}ere ®leic^gewid)tg= tage wieberfinben. |)ter5u ift rtik 3U einem jeben diemifdjen Sßorgang eine gewiffe 3eit erforberlid) , welche bei »erfc^iebenen ^ftan^en fel^r »erfc^ieben gro§ ift. — 3luf biefe 9{llgemeinl)eiten befc^ränft fic^ gur 3eit unfere SBiffenfd^aft üon ber Urfadje beä (ärfrierung§tDbe§ hd ben ^flan^en. 93lerfwürbig bleibt einftweiten nod) bie raef)rfad) beftätigte S:l)atfac^e, i^a^ manche erfrorene ^pflanjen, wefd)e burc^ 5(uf= tt}auen ju retten finb, hoä;) burd) tiefere Äältegrabe unwiber= ruflic^ erfrieren fonnen, unb ha^ fie mandimal wol}l ein ein= maligeö, ni(!^t aber ein wieber^olteö ©efrieren ül}ne (Sd^aben er* tragen, dlad) neueren Slnfc^auungen fpielt hcä^ bie SeHen^errei^ung, namentlid) burd) ta^ 2lnf(^ie^en öon @igfri)ftraüen in ben 3nter= 140 MnEmpfxublidikcU iiicbcrcr ^formen. — Ma^^tl)umfiktxtt)t. cenu(arräumen, au§er bem idjon cjeltenb gemad)ten eine neben= fäd)(id)e ^oHe. 132. ^liebere ^^fdiiijenfcrmen [tnb im -9lügemetnen irte gegen bc^crc SSärmcgvabe \o and) gegett febr tiefe befonberS unem^ifinbltc^ , irte ja mit ber ©{nfad)^eit ber Organifation bie 2S{bev[tanb§fä^tg!ett gegen bic brutalen äußern ©ettjalten gang oÜgemein 3ufammen3ugel)en ^^f(egt. %m bie ^ilse ber SSicrbcfe l)at man nat)e bei 100 "@. unter 9iuK bie©rfrierungg= tem^cratur ncc^ nidit aufgefunben. QTcan rann alfo fagen, biefe fleinen SSefen tonnen überbau^^t nid^t erfrieren. 133. Heber bie befonbere -3Ibl}ängigfeit einzelner SBorgänge beg |)flan5cn(ebeng eingaben ju machen, liegt bem ^wcd^ biefer ©arfteffung fern. 33on ^ntereffc ift c§ nur l)erüDr3U^eben, ia'^ ha^ 2öadi§t^.um ber -"^flanjen gan^ allgemein bei gen^iffcn mittleren £em^-»craturen am v)iaf^e[ten verläuft, mä^renb barunter unb barüber eine -3lbfd}n3äct)uug eintritt, big bei ben ®ren5= temperaturen enbltd} haä Söac^gt^um erlifdjt. SlUein biefe mittleren Sßärmegrabe liegen für unfere ©egenben faft immer Dbeii}a(b ber geiucl)n(id) in ber 5^atur erreid)ten, fo ta'i^ ^n-aftifc^ i)k gen^ol)nlid)e StuSbrucfga^cife, je böl)er bk Sßärme, je fd)ne[(er ta^ 3öa(^gtl)um, bod) gan.j sutrcffenb ift. 3- 23. ber junge Sßeigen mädift am rafd)cften ungefäl)r bei 29 '^ ©., langfamer bei 24*^ unb hei 34°; aber 5öac^§tl)um ift noäj mßglicb big l^erunter gu etma 7° unb l)erauf hx§ gegen 43". Stuf3ert)alb biefer ©renjen wäc^ft er nic^t mel)r, aber er lebt nci), big er enblid) bei etwa 45 o unb fo unb fo mel unter OiuÜ abftirbt. 5)a '!}k 8uft unb bie ftarf werbunftenbe unb fic^ baburd) er= fättenbe ^ffange aber nur an fet)r ^et^en (gommertagen 29 ^ @. iiberfd^reitel , fo fi^nncn mir für unfere ttiirflid)en 3Serl)ältniffe aud) fagen, ftarfe SSärmc begünftige ba§ 2Bad)gtbum. fDiefe üerfd)iebenen SSärmegrabe liegen nun natürlid) auc^ ^tljtnttngsihuruc. 141 für Derid)ie£)ene '»pflanjen etwaö »erfc^ieben. 'öixx trävmebebürftige ^flan^eit liegen alle bte etnselnen Stufen einige ©rabe ^o^er; ta^ gegebene Silb bleibt aber immer ein ä^tid)e§. 134. 31nbere !^ebenäüürgänge tt)ie hk ^flanjenat^mung f^einen fortirä^renb mit ber fteigenben Temperatur 5U njacbfen, hi§ bann plo^Iic^ ein jät}er 3(bfat( nal^e an ber SDbtungö= lemperatur ber ^])flan5e erfolgt. 2)a bie Slt^mung »on 9^uU ab auäj fonft genau in benfelben iöerl)ältniffen wie unfere üon ta an ge3cil}lten ©rabe 5U wad^fen fd)eint, fo l)aben bie „3Särme= fummen," biö bat)in ein fe^r lüillfürlic^ gen)cit)lter unb uniDiffen» fcl)aftlid^er -Sluäbrucf, eine gen}i[fe 33ebeutung für tk Slbfd^ä^ung ber üon einer ^Pflanje ober einem ^Pflan5entl}eil üolljogenen @e: fammtat^mung. *Dian ^at 5. 25. ^äuftg behauptet, ta'^ bie ^noäpen eineg25aume§ im grü^ja^r bann aufbrächen, wenn hk 3(n3al)l ber Sage üon SReujaljr ah , mit ben Söärmcgraben biefer Sage üereielfac^t, eine gewiffe immer gleid^e ©umme, bie 5ffiärme= jumme gcibe, worauö man alfo genau ben Sag beö 9lufbre^eng beftimmen fonnc. ^xod Sage üon 7 '■ SSärme joKten 5. 35. eben fo üiel üoriüärtä bringen wie einer ücn 14 0. @iner ä^n= lid^en SBärmefumme iüllten aud) bie gelbgewäc^fe in ben üers fc^iebenften ^limaten biö gur Streichung i^rer gruc^treife be= bürfen, obwohl man mit ber ©inpaffung ber S^atfac^en in biefem (enteren ^jalle weit weniger glüdlii^ war. 5^un ift !tar, "bOi^ hd ber feftgeftellten Slbl^änvgigfeit ber 3lt^mung üon ber Semperalur bie SÖärmeiummen wenigflenö ma^gebenb finb für Ik bur^ ^^{t^mung »erbrannte ©ubftan^, unb wenn fic^ ^eraug= ftetlen jotlte, ^a!^ mit einer beftimmten, ein für allemal feft= ftet}enben 3ltt)mung eine Äne^pe gefc^irft wäre aufzubrechen, 'i^a^ in ber 3lt^mung nur eine 5trt üorbereitenber 3lrbeit geleitet würbe, fo würbe in baS reine (ärfat)rungögefe^ ber 2öärme= 142 liärmeruwwEtt. (BcogropljifdjE Verbreitung bcr (&tioä6)^t. fummen üicKeid^t trc^ SlÜem noä) ein nit[fenfd)aftlic^er @inn gebracht werben fönnen. 135. 2)ie Äenntni^ ber SÖärmeaniprüdje bcr ©ewäc^je t)at il^re (Sonfequenjen forrcl)! für bie praftif^en 5[}ia§recjeln gut 53el)utung iinferer Kulturen »or fc^äbtgenben Slem^eratureinfliiffen alö and} für baä SSerftänbni^ ber geograp'^ifd^en SSerbreitung ber ^^flanjen. 3n Sejug auf ben legieren ©egenftanb mcgen l)ier einige SBorte genügen, ©a bie 2ßärme»er^ltniffe mit gro^ |er 3ftegelmä§ig!eit iiber tk (ärboberfläc^e üertl)ei(t finb, tt)äl)= renb anbere SSegetalion^bebingungen, vok 3^äffe unb 3;rDc!enl)eit, 23Dbenrei(^t^um unb Slrmutl) bafetbft fe^r »tUfürlic^ jerftreut finb, fo ift eä flar, ^a^ bie ^Pflan^enüertljeilung, fe^en mx nur eine gen^iffe 3ßanberunggfäl)igfeit ber ©ewäd^fe üorauö, in erfter Sinie burd) hk Slem^eraturen geregelt fein n)erben. 3n ber Z^at ift bieie 3lnorbnung fo in bie 3(ugen fpringenb, ba% wir gerabegu pon ber trc^^ijc^en SSegetatton, »on ber SSegetatton ber gemäßigten 3one, Don ber arftifcf)en ä^egetation u. f. m. reben, wobei jebe befonbere S^ne i^re eigent^ümlici^en ^flan3enarten in fic^ einfc^tießt. 136. Slro^bem geigen hk gecgrap^ifc^en @ren§en be§ 3}Dr= fommenö eineö natürl{d)en, ober beö ^iinbaueö etneg fultiöirten ©ewäd^feö i^ren befcnberen ^Berlauf, ber auä) burd) ben (cfalen (S^ara!ter ber übrigen Sebenöbebingungen fic^ nicbt immer er» flären läßt. Sd^ meine ncitürli(^ '^ier nic^t Slbweid^ungen üon ben ^Breitegraben , hk \a !eine§wegg gang ftreng über Sänbereieit »on gleichen S:emperatun)erl}ältniffen l}infül)ren, fonbern 2Ib= meicbungen üon ben Sinien, rodäj^ hk Drte gleicher mittlerer Saljreöwärme mit einanber ßerbtnben, unb bie mir Sfot^er* men nennen. Sßarum 3fctl)ermen unb SSreitegrabe ni^t gu» fammenf allen ober warum £)rte, bie ha§^ Saljr ^inburd^ in gang gleicher Sßeife »on ber ©onne befc^ienen werben, nid)t glei(^ lit OJrcnjw htt i&ttaafi)ft nirijt pataütl htn 3fotl)crOTcn. 143 irarm ftnb, i[t befannt genug. 3)ie iiäl)eve unb uiuegptmä§tgc ©eftaltung «nferer (Srboberfläct)e t[t haxan @d)ulb, baf; »arme unb fatte gJieeregfttDmungen bte lüften ber kontinente um= jpül)len unb bort bie Temperatur über ®ebüt)r er^öt)en, bcrt bicielbe herunter brücfen. 2)ie Berf(i)teben gro§e @rwärmunget^il)igfett »on Sßaffer unb ganb i[t baran ©c^ulb, ba§ SSinnenlänber im (Sommer fe^r l)ei§, im Sßinter fel)r falt, ha^ Snfeln nnb lüften» länber mcl)r au§geg(i(^en in il)rer Temperatur erfc^einen. 3)ie le^tere S:l)atfact)e trögt nun aber ba^u bei, etwag »on ben aufgen^orfenen ?5ragen gu erflären. Ungleichartige 3Sertl)ei(ung einer unb berfelben Jahrestemperatur über SSinter unb ©ommer mu§ für baö ^flangeutt?a(^§tl}um »on empfinblid}em @influ§ fein, ba ja in ber 9ftegel nur ein 3:l)eil beg 3a^re§ alS 2Sege= tationgperiobe in 5Betrad)t fommt, ba e§ fi(^ melfältig um SSer* meibung f(^äblic£)er ©rengtemperaturen unb nic^t btog um bie gteid)e Sßärmefumme ^anbelt, 23erücffid)tigen wir Ue^, fo ift aKe§ Uebrige leid)t gu erftären. Sie Slbiceic^ungen ber ^oxt= grenzen ber (in ber Kultur) einjährigen ©ewcidjfe [inb alle in bem @inn, ba§ fieimßontinentalflimagu l)c^eren 23reiten hinauf [teigen. 3n Sibirien fann noc^ Sßetgen gebaut tt)erben, hd einer mitt= leren 3a^re§temperatur üon S^lutl @rab, xüo alfo im ^Berlaufe ber Sa^reg^eiten ha^ 2:^ermDmeter ebenfo oft unter aU über bem ©igpunft ftel)t. 5In ber 9Rorbfpi^e »on ©d^ottlanb erlifdjt biefe SOf^öglic^feit fc^on bei einer Sa^regwärme Don 8 <^ 6. 2)ieÖ einfach befe^alb, »eil eö für biefe Kultur beinahe nur auf bie ©ommertemperatur anfommt, unb bie te^tere für ba§ cDnti= nentale (Sibirien eine üerl)ältni§mä^ig t^o^e ift. 2)en @Dmmer= geiüäc^fen folgt bann noc^ ber SSeinftocf in feinen 3lbn)ei^un= gen üon ben Sfot^ermen, weil eg [i(^ für biefen gu einer nu^* btjingenben Äultur um eine l)D^e ©ommertemperatur ^anbelt, hk, wie voix un§ auöbrücfen, »iel ©tärfe in bie Seeren wanbern lä^t 144 öc;ug im Samen oita ranljcrcu (öcgciibcn. uub in Sucfer üeriüanbelt, bte, iine ber iBclfümunD jprid)t, bie Slrauben garfo(^t. 2)ie übrigen baiimartivßen ®eiüäcf)je 3eii3en Stbiuetc^uuijeu im umgefel)rten etnne, lueil {t)nen, bie jum Ueberiüinteiii im greien cjejwungen [itib, aK^uftarfe SSinterfälten unb ©^Hitfröfte im ?srü[)linge eine ©renje fe^en. ^lan benfe an bie immergriU nen Sanbljölger ©üb=@ng(anb8, bie fct)Dn be« ungarif^en ober ü;ro(ijd)en Sßinter ni(f)t mel)r ertragen. 137. 3(n aüen biejen ©efe^mä^igfeiteu unb ^Beengungen üermag ber ?0]en|(^ für feine S^ede nid^t »ie( ju änbern; er mu^ tik ©renken, n)e(d}e bie Diatur feiner Sanbfdjaft gefegt anerfennen. ^pöc^ftenä fann er auögel}en auf bie Suc^t unb tk Slugiüa^l geeigneter unb iDiberftanböfäl)iger SBartetäten. 9^ament= tic^ lüirb er gern (Sämereien üerwenben, tie burd) üorau§ge= '^enben SInbau in einem l)ärteren ^tlima bie llnbitben ber SSitte; rung geiüoljnt über beffer gefagt burd) natür(id)e 9lu§wal)l auf biefelben ge^iic^tet finb; üon il}nen fann er fid) bann ein um \o freubigereä @ebeit}en unter ben günftiger bargebotenen ä3er= l^ältniffen üerfpredien. 138. ©Dbann befi^t ber 93tenic^ einige gan^ birefte 93littel, um ben ungünftigften S.emperaturen , bie auc^ in biefem %a[k lieber bie unteren ©renjen beS ^fianjenlebenä finb, ju n)iber= fielen, üon benen eineg ber raertwürbigften unD tI)eoretifd} in= tereffanteften erft in neuefterSeit wieber üielfa^ empfohlen worben ift. 3Bir fprad)en fc^on bei bem ©rfrierung^tobe ber i^flangen üon einer felbftftänbigen -3(bfiU)(ung Derfelben nieit unter hk Slemperatur i^rer Umgebung — irir fagten burd) SSärmeftraI)= lung. ©erabe wie bie ©onue bie @rbe beftral)(t burd) einen Söettraum l)inbur(l^, ber felber fel)r falt bleibt, gerabe fo ftral)= len bie erwärmten ©egenftänbe ber (Srbe wieber ii)re 2Bärme in ben ä^iettenraum unb werben baburd) tatter. 6ä ift Sie§ ein Sid)ü| nor Mormtfltoljlttttg. 145 eirigeg ©eben unb @m|3fangen, uttb ob ein ^or^er tüärmer •mixt ober !ä(ter, barüber entjdbetbet nur bie SSilang au8 btejem fortlaufenben ßonto. S^atürltd) tritt ber SSerluft in'§ Uebcrge= lüid^t 9^ac^t§, wenn bie ©onne unfere ^cilfte ber @rbe mc^tbe= jcE)eint; ob babei me'^r ober tüeniger verloren ttjirb, barüber entfd^eibet bie ^lat^eit ber Suft. S[t ein @(^irm öon Sßülfen üor^anben, fo loirb bie (Stral)lnng in toirifamer Sßeife üer'^in« bert; ober üielmet)r bie au§ge[anbten (2trai)Ien werben üon biefem ©d^irme suriicf geworfen. 2)a^er fommt e8 natürlich, t}a% ber ro^e 33olf8üerftanb bem 9JlDnbfd)e{n bie falten dlääfte aumip. 2)er gjionb fd>eint nur in flarer ^aä^t, er i[t ein Beic^en für ben Buftanb ber atmof^^äre, in welchem üiel Sßärme burd^ @trat)(ung üertoren ge'^t, gerabe wie ber »orrücfenbe Beiger einer U^x, ha§ 3eict)en für bie fd)Winbenbe Seit ift, unb nid^t bie Seit erft mad^t. ^'onnte man alfo in gefäl)r(id)en ?'?rü^jal)rgnäc^ten, xioo wie beim Söeinbau in wenig ©tunben bag 2oc§ über ben foftbaren ©rtrag be§ gangen 3a^re§ geworfen wirb, ben Swftanb ber Suft etwas in ber Sßeife abanbern, ta^ bie ^flangen wenigftenS nid^t fälter werben fönnen al8 bie Suft felber ift, fo bürften ba= für fc^on einige 5Külje unb Soften »erwenbet werben. 2)a§ ?!J?ittet, roa§ [cl)on ber taftenbe 3Serftanb alter unb ungetel)rter SSoIfer in biefer 0ii(^tung aufgef^ürt ^atte, ift erft in neuefter Seit einer wiffenf(^aftlicl)en ©rflärung äugänglid^ geworben. (g§ ift i)k§ bie fd^on oon ben 3ftDmern unb ben Ureinwohnern ^eru'ö geübte Siaud^ergeugung oberljalb ber bebro^ten ©runbftüdfe. ?(Jlan mad)t einfach burc^ ©ntjünbung qualmenber (Stoffe in ftaren unb natürli^ aud^ winbftillen ^^lät^ten fünftlidje SSolfen, wenn i>ie natürlid£)en fehlen. Unb gwar finb eg, wie einge^enbe Unterfuc^ungen lef)ren, nid^t blog t)k unburd^fid^tigen 2:^eile beg Oiauc^eg, weld^e bie , aJln^er I. in 146 Roucljeticttgung 0*9«« rfrujafjtssftöflc. ©tra'^lung ^inbern. S^^nball t)at ge3eigt, ta% ade möglichen gaöformtgen aber fc^werflüc^tigen ©ubftan3en, tote fte maffenl^aft burc^ unüonftänbige 23erbrennung ent[tet)en , unter anberett aud^ ganj burc^fic^ttger SBaff erbam^jf , bte 2)ur(^ftral)lbarfeit ber Suft für bie buiifeln Södrmeftra^len aufö 9Ieu§er[te beetn= träc^tgten. 2)ann i[t md^t bIo§ ©ewtd^t gu legen auf bie SSermeibung ber Itefften S^em^jeratuv burd) SSefd^ränfung ber Strahlung, fonbern ebenfo auf bie $Öerl)inberung eineö rafc^en 3;em|?eratur= Übergangs ber erftarrten Slriebe. Slud^ W^ teiftet ber Slaud^, inbem er noc^ DJJorgenö über bem 33oben lagernb, bie erften (gonnenftra^len üon ber ^flanje abl)ält. 9)lan ^at erft in neuefter ^üt aud) tk^Q > thal einer gänzlichen, dem Standpunkt der neuesten Erfahrungen entsprechenden Umarbeitung unterworfen. Wii- unsererseits haben es uns angelegen sein lassen die äussere Ausstattung des Werkes seinem inneren Werth entsprechend zu be- wirken, bessere und naturgetreuere Abbildungen der landwirthschaftlichen Kultur- pflanzen als die 337 Holzschnitte des Lange thal'schen Werkes sind vielleicht noch niemals veröffentlicht. — Das Buch ist jetzt in der That eine Zierde für die Bibliothek jedes Landwirths und ein wahrer Schatz für den rationellen Betrieb^ Zn beziehen durch jede Buchhandlung. Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey in Berlin. !e$rßut^ ber Paubnnrtßfd^aff auf wissenscliaftliclier und praktli^eher GD>un«91ai;e von Dr. Gnido Krafft, Docent der Landwirthschaft an der K. K. technischen Hochschule ia Wien. Mit zahlreichen in den Text gedruckten Hoizschnitten. Herr Professor Dr. Julius Kühn in Halle referirt über das Werk in der „Deutschen Landwirthschaftlichen Presse" vom 28. April 1875, wie folgt: Je mehr eine wissenschaftliche Disciplin sich erweitert und vertieft, um so dringenderes Bedürfniss werden gute, von sachkundiger Hand geschriebene Lehrbücher, welche zeitweise die wichtigsten sichergestellten Resultate in systematischsr Gliederung zusammenfassen. Sie sind nicht nur dem Lernenden unentbehrliche Führer, sondern lassen auch dem Erfahrenem eine grössere Vielseitigkeit und einen gründlicheren Feberblick gewinnen. Allerdings gehört die Abfassung eines guten Lehrbuches zu den schwierigsten Aufgaben. Ganz besonders gilt dies von einem Lehrbuch der Landwirth- schaft, weil es sich auf sehr mannigfaltigen Grundlagen aufbauen muss und ein kri- tisches Urtheil in sehr heterogenen Gebieten des "Wissens voraussetzt. Um so grössere Anerkennung verdient aber auch hier jeder Versuch, welcher ernstlich bestrebt ist, den zu stellenden Anforderungen möglichst gerecht zu werden. Dies ist nun in bester "Weise der Fall bei dem im ersten Bande vorliegenden Lehrbuch der Landwirthschaft von Dr. Guido Krafft. — Gestützt auf eine tüchtige naturwissenschaftliche Bildung, sowie auf Kenntniss der landwirthschaftlichen Technik unter den verschiedensten Betrieba- verhältnissen, giebt Herr Dr. Krafft in klarer, ebenso wissenschaftlicher, wie allgemein verständlicher Darstellung zunächst die Grundzüge der allgemeinen Ackerbaulehre Die treffliche Behandlung dieses ersten Theiles der Landwirthschaftslehre berechtigt zn den günstigsten Erwartungen für Fortführung und Abschluss des ganzen "Werkes.. Es ist dasselbe zur allgemeinsten Beachtung und Anschaffung angelegentlichst zu empfehl-en Halle a. S., April 1875. Professor Dr. Julius Kühn. I. Band: Allgemeine Ackerbaulehre. Einleitung. I. Das Pflanzenleben. 11. Der Boden. HE. Die natürliche Lage. IV. Die Melioration. V. Die Bodenbearbeitung. VI. Die Düuffung. Vn. Die Saat. VTTT. Die Pflege. IX. Die Ernte. Mit 133 Holzschnitten. II. Band: Pflanzenbau. Einleitung. I. Die Mehlfrüchte. II. Die Hülsenfrüchte. HI. Die Oel- früchte. IV. Die Gewürzpflanzen, der Hopfen und die Weberkarde. V. Die Farbepflanzen. VI. Die Blattpflanzen. VII. Die Knollen und Wurzel- früchte. IX. Die Futterpflanze. Anhang: I. Die Wiesen. H. Die Weiden. Mit 163 Holzschnitten. ,„ g^^^. p-^ Thierzucht. A. Allgemeine Thierzucht: Einleitung. I. Das Thierleben. II. Die Züchtung. III. Die Ernährung und Pflege. B. Besoudere Thierzucht: I. Die Pferdezucht. H. Die Rindviehzucht. III. Die Schafzucht. IV. Die Schweine- zucht. V. Die Federviehzucht. Mit zahlreichen Racebildern und anderen Holz- schnitten. ^, g^^j. Betriebslehre. Einleitung. I. Die landwirthschaftlichen ProductionsmitteL 11. Die Be- triebseinrichtung, ni. Die Betriebsleitung. Band: Preis 4 Mark. Zu beziehen durch jede Suchhan dlnng. Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey in Berlin. <ßon(l5u(b der (andiüirtfifcfiaftfiJWn Pffaiijcnßniuk und. dies Ir*llaiizeiil>aixes. Von Dr. Chr. Ed. Langethal, Tofessoran der Universität und Lelirer der lauilwiitliscliafl an der Grossli. Säclis. Leliranstaltfür Londwirtlie lu Jena. afte, vollständig neu bearbeitete Auflage. Erster Theil: Gx-as xmcl Geti^eicle. eiiArIvn, Furmcn, If-'achsllmm, Kultur und Gebrauch. Mit 107 in den Text gedruckten Holzschnittfin. is M. 5. — Zweiter Theil: lOee- Vinci ^Vidcpflanzen. Deren Arien, Finnen JVachs- n, Kultur und Gebrauch. Mit 59 in den Text gedrucktau Holzschnitten. Preis M. 5. — Dritter Theil: aolcfriiclite, Ilandelsg'ewtxclise iincl Itüelienlcräxiter. Deren Arten, 'armen, IVachslhum, Kultur und Gebrauch. Mit 171 in den Text gedruckton Abbildg. Preis M. 6 Hancll>xicli des Futterbaues auf dem Ackerlaude uud der Fütterung der landwirthschaftUchen Nutzthiere. Von Dr. Hugo Werner, PiofesBor der Landwirthschaft und Administrator der Gutswirthschaft zu Poppeisdorf. Mit 76 Abliildungeii auf 35 Tafeln. Preis M. 16. Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Für Landwirthe, Gärtner und Forstleute bearbeitet von Dr. Paul Sorauer, Dirigent der pflanzenphysiolog. Versuchsstation am Kgl. Pomolog. Institut zu Froskau. Mit Holzschnitten und 16 Tafeln in Farbendrncli. Preis M. 15. "g?ttmoi*itt'0 iffullriite ^fttmmöärtncret. Herausgegeben von Dr. J. Grönland, Assistent an der Versuchsstation zu Dahme. und Th. RÜmpler, General-Secretair des Gartenbauvereins zu Erfurt. Preis für zwei starke Bände (Gr. Octav) mit 1487 feinen Holzstichen M. 30. Schmidlin's Blumenzucht im Zimmer. Dritte, illustrirte Prachtausgabe. Vollständig neu bearbeitet von F. Jühlke, Eönigl. Hofgarten-Director Sr. Majestät des Kaisers W ilhelm. starker Band in Lex. -Format auf feinstem Velinpapier in chromolitograph. Umschlag. Preis M. 16. Elegant gebunden 91. '20. 0. E. Diezel's Niederjagd. Vierte, vermehrte und verbesserte Aiiflaue. Preis ]VI. 13. In eleganteixi engliscliern. Kiiaband. ]VI. 14. Die Forstbenutzung von KilVl ti.iyer, ProfesBor an der K. Central-Forat-liehranstalt zu Aschaffenburg. 249 in den Text gedruckten Holzschnitten. Dritte verb. Auflage. Preis M 17, Per 'gBafbiDCößau imb U^ %miim\\ von Karl Scheppler, Professor an der K. Central-Forst-Lehranstalt zu Aschaffenburg. Zweite verbesserte Auflage mit 107 in den Text gedr. Abbildungen. Preis M. 5. Landwirthschaftliche Thierheilkunde. \t inneren unb öufjcrcn ÄranlU)filcn bcr lanöuitrtljfcljaflUdjcn ^^ausrdugct^tcrc. Von "Dr. C G. Haubner, K. S. Medicinalrath. Professor an der Königl. Thierarzneischule und Iiandesthierarzt. Siebente, vermehrte und verbesserte Auflage. I. Theil: Die inneren Krankheiten. — II. Theil: Die äusseren Krankheiten. Preis M. 1« Zu beziehen durch jede Buchhandlung;. Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey in Berlin. tondtpirtft ah Äfucrorjt. Pic IrnnhIjdtcH bcr üaustljierc, Von Dr. Richter, Kgl. Vetolinär-Assessor, Departements-Thierarzt nnd Lehrer an der Universität zu Königsberg i. Pr Mit mehreren Hundert in den Text gedrucliten Hoizschnitten. cOf-=C>4<3 Die meisten sogenannten „Vieharzneibücher" haben dem Viehstande der Landwirthe mehr geschadet als genützt; sie geben zwar zahlreiche und viel- fach auch richtige Recepte zur Heilung dieser oder jener Krankheit, aber übei den schwierigsten Theil der Thierheilkunde, die Diagnose, d. h. über das richtige und schnelle Erkennen der eingetretenen Krankheit und das jeweilige Stadiuni derselben lassen sie im Dunkeln; darüber findet der Landwirth zur Bereicherung seiner eignen praktischen Erfahrungen oder zur Controlle derselben Wenig odei Ungenügendes. Das beste Recept an unrichtiger Stelle oder zur Unzeit angewandt, isl aber das Schlimmste, und vor allen Dingen sollte deshalb jeder Landwirth der thierischen Körper, die Funktionen seiner Organe und jede Abweichung von normalen Aussehen und Benehmen seines Viehs so genau verstehen, dass — bevoi der Thierarzt kommt und es vielleicht zu spät ist — die Krankheit richtig erkannt und die erste Hülfe oder Linderung von ihm gegeben ist. Demnächst hat er, wenn auch ein Thierarzt, der in den seltensten Fäller den Stall täglich besuchen kann, die allgemeinen Anweisungen gegeben, docl selbst seine Patienten zu überwachen und speciell zu behandeln; alles Dinge, die durch Erfahrung in der eignen Wirthschaft allein nicht zu lernen sind und die nur ein Veterinär mit reichen in jahrelanger und ausgebreiteter Praxis erworbener Erfahrungen lehren kann. Das Rieht er 'sehe Werk soll, meinen wir, dem Landwirth diese Lehren geben ihn vor manchem Schaden bewahren u. manche Erktankung vielleicht sogar verhüten Das Buch zerfällt in die beiden Haupt-Abtheilungeu Innere und Aeusserc Krankheiten und behandelt in systematischer Weise auf Grund der neusten Er fahrungen und Forschungen der Veterinärwissenschaft, aber in verständliche! Form, alle Krankheiten unserer Hausthiere. Dass die Massregeln zur Verhütung von Krankheiten, Ansteckung durch Seuchen, Geburtshülfe etc. ausführlich be^ handelt werden, ist selbstverständlich. Dem oben erwähnten Standpunkt entsprechend, ist ein grosses Gewicht darauf gelegt, aus dem Buche die Fähigkeit gewinnen zu lassen eine Krankheil schnell und sicher aus den Symptomen zu erkenneu. Mit Hülfe selbst der bester Beschreibung ist das aber wie die bisherigen Erfahrungen, fast jedem Landwirtl dargethan haben fast unmöglich und deshalb enthält das Werk getreue nach dei Natur aufgenommene Abbildungen lebender Thiere in den verschie- denen Stadien der hauptsächlichsten Krankheiten. Der Verfasser, Lehrer der Thierheilkunde an der Universität Königsberg ist als praktischer Veterinär oder durch seine dienstlichen Funktionen als königl Departements-Thierarzt in den weitesten Kreisen bekannt und wir dürfen uni daher jeder weiteren Empfehlung des Buches enthalten. ; Das Werk erscheint in ca. 10 Lieferungen ä 1 Mark. ; Zu beziehen durch jade Buchhandlung. Verlag von WIEGANDT, HEMPEL & PAREY in Berlin. nniiiDirtlftlinftliiiirfrffrr. G-rosse illustrirte Zeitung für die Interessen der Landwirthscliaft mit Hinzuziehung von Gartenbau, Forstwesen, Fischerei, flauswirtliscliaft, Jagd nnd Sport. Chef-Redacteur: Oeconomierath Hausburg, General-Secretair des Deutschen Landwirthschaftsrathes und des Congresses Deutscher Landwiitlic. Die Deutsche Landwirtlischaftllche Presse hat eine zweifache Aufgabe : sie dient , ohne sich in das eigentlich politische Parteitreiben zu begeben, einerseits der Landwirthschafts-Politik und der Förderung gesunder Volkswirthschaft in ihren Beziehungen zum landwirthschaftlichen Be- iriebe und andererseits der Theorie und Praxis der Ackerbau-Technik. Die Deutsche Landwirthschaftliche Presse zieht alle die Wirthschaftspolitik berührenden Fragen in den Kreis ihrer Betrachtungen, Anträge und Gesetzvorlagen sowohl aus den gesetz- gebenden Körperschaften (Reichstag und Landtage), als auch aus dem Deutschen Landwirthschafts- rath und dem Congress Deutscher Landwirthe werden darin zur Discussion gebracht und es wird versucht, Streitfragen auszugleichen und einen Boden zur Verständigung zu schaffen. Ebenso finden Anträge und Verhandlungen der Deutschen Landwirthschaftlichen Vereine in der „Presse" ein Central- Organ, welches ihnen eine allgemeine Publicität giebt. Die Deutsche Landnirthschaftliche Presse wird zudem in kräftiger Weise vor allen Dingen auch die Initiative ergreifen für berechtigte Reformbestrebungen und ist dazu in einer bevor- zugten Lage, denn die nahe Beziehung ihres Chef-Redacteurs zu dem Deutschen Landwirthschaftsrath und dem Congress Deutscher Landwirthe lässt die , .Presse" genau orientirt sein über alle wirtli- schaftspolitischen Vorgänge und vorbereitenden Schritte, während sie doch als vollständig: imatoliäng-ig^es Org-an rückhaltlos und ohne irgend ein Neben-Interesse lediglich ihrer Ueberzeugung folgt und nur das '" __' _"■_!_ I_l I__ ~. __!__! !1..„'_ 1_1L- — •■ • j]^|.g nimmt. "Wohl und die Interessen der Deutschen Landwirthe zur Richtschnur ihres Auftretens Ihrer zweiten Aufgabe entsprechend ist die Deutsche Landwirthschaftliche Presse der Sammelplatz für die Forschungen und Erfahrungen landwirthschaftlicher "Wissen- schaft und Praxis; kein Gebiet der Landwirthschaft, es mag Viehpicht, Pflanienbau, Landwirth- schaftsindustrie, Maschinenwesen etc. sein, ermangelt eingehender Berücksichtigung. Die Praxis soll befruchtet werden durch die Forschungen der Wissenschaft, und die Wissenschaft sich erproben an den Mittheilungen aus der Praxis. Den Marktberichten über die Preisbewegungen der landwirthschaftlichen Producte, in Aussicht siehenden Conjimcturen etc. wird eine hervorragende Aufmerksamkeit gewidmet. Ständige Mitarbeiter berichten über die landwirthfchaftlichen Zuftände anderer Länder regel- mässig; ein Sprechsaal ist eingerichtet für die Abonnenten und alle Anfragen derselben finden im Briefkasten thunlichst Beantwortung. Ein befonderes Gewicht ist darauf gelegt, dass, wo der Stoff es nur irgend gestattet, die rein doctrinUre , trockene Form der Behandlung vermieden werde und eine anziehende und unterhaltende Form an ihre Stelle trete. Vornehmlich wird dieser Rücksicht Rechnung getragen durch ein interessantes Feuilleton, ansprechend auch für die Familie. Oute Abbildungen in Holzschnitt von den besten Künstlern ausgeführt, zieren in der tech- nischen und feuilletonistischen Abtheilung, wo immer es für das Verständniss wünschenswerth erscheint, das auch in jeder anderen Beziehung tadellos ausgestattete Organ. Derartige Abbildungen wechseln ab mit Porlraits von Zeitgenossen, welche sich um die Landwirthschaft verdient gemacht haben. Jeden Mittwoch und Sonnabend erscheint eine Nummer. Preis vierteljährlich 5 Mark (12/3 Thir.). Probe-Nummern gratis und franco. Bei Bestellung durch die Post beliebe man, zur Vermeidung von Verwechselungen anzugeben: Im 1875 Fost-Zeitiings-Catalog unter TS"o. Q2'7 verzeiclxnet. Annoncen, welche wegen der grossen Verbreitung der Deutscheu Landwirthschaftlichen Presse von gutem Erfolge sind, werden mit 35 Pfennige (= S'/o Sgr.) per Spaltzeile oder deren Raum berechnet und angenommen von allen Zeitungs-Annoncen-lJureaux sowie von der Expedition der Deutschen Landwirthschaftliciien Presse 91 Zimmerstrasse, Berlin, S.W.