> ve ei) 2 Zu ’ Kr. 01536156 1 UNIVERSITY OF TORONTO 3 1761 3 b ’ ; ; H M } eure Ze EUER tee Kt HT) „. vr RE LER BT: 7 “ Een Yorher rer i ıuH Tu /a 3 Wrirrimns bear Br ; IE de hr I } 3 x j 4 Ar " ven ba > % i 3 ’ ebehr 3 Aal at “. i : B re 44% N BauR k MI a ° H MUCH h Warte? a ERRRRE TE TER Baza® n, Nr s 5 Due 3R t 7 ! us Arteer € . rn ; ZA! ur \ 749 “Hr UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY purchased for the Geology Collection from the VARSITY PALAEONTOLOGY FUND Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of Toronto http://www.archive.org/details/diefaunasdwest0ü4hamb 2 fi » Br une in A, J - Dr ” ———o — do j Die Sr Fauna Südwest-ÄAustraliens Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer. Band IV, Lieferung 14. —— Inhalt: Lief. 1. Caprellidae. Von Prof. P. Mayer, Neapel. Lief. 2. Oniscoidea. Nachge.ıssenes Fragment von G.Budde-Lund, Kopenhagen. Lief. 3, Mantodea und Phasmodea. Von Prof. Dr. F. Werner, Wien. Lief. 4. Plecoptera. Von Dr. Günther Enderlein, Stettin. Mit 1 Tafel und 32 Abbildungen im Text Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1912. Verlag von @ustav Fischer in Jena. Festschrift zum 60. Geburtstage des Herrn Geheimen Hofrats Prof. Herausgegeben von A. Brauer (Berlin), L. Döderlein Dr. J. W. Spengel. (Straßburg), L. Dolle (Brüssel), I. Ludwig. (Bonn) E. L. Mark (Harvard Univ.), M. Weber (Amsterdam) und A. Weismann (Freiburg). 3 Bände. (Zoolog. Jahrbücher. Supplement 15.) 1412. Preis: 225 Mark. Erster Band: Arbeiten vorwiegend systematischen Inhalts. Mit 32 Tafeln und 59 Abbildungen im Text. Preis: 75 Mark. Inhalt: Ueber die J. E.Gray schen Gattungen Pentagonaster und Tosia. Von Hubert Ludwig. — Eine Pantopodenlarve von Gabelsflach (Kieler Förde). Mit 1 Tafel und 1 Abbildung im Text. Von F. Riehters. — Einige neue und interessante Ameisenformen aus Sumatra ete. Von A. Forel. — Opalina mitotica. With 1 plate and 1 figure in - the text. Von Maynard M. Metcalf. — Der Wanderzug der Steppen- und Wüsten- ameisen von Zentral-Asien nach Süd-Europa und Nord-Afrika. Von C. Emery. — Les Ce&phalopodes adaptes A la Vie Nectique Secondaire et A la Vie Benthique Tertiaire. Avee 1 planche et 2 figures dans le texte. Von Louis Dollo. — Ueber die Metamorphose von Pulieiphora und über neue Arten der Gattungen Puliciphora Dahl und Chonocephalus Wandolleck. Mit 1 Tafel. Von J. C. H. de Meijere. — Zoologische Studien an Hummeln. Mit 5 Tafeln und 20 Abbildungen im Text. Von H. Friese u. F. v. Wagner. — On some tree-frogs allied to Hyla caerulea. Von G. A. Boulenger. — Rhizopoden- studien. Mit 2 Tafeln und 3 Textfiguren. Von Alexander Schepotieff. — Ueber die Naturgeschichte des Bachneunauges Lampetra planeri (Bloch). Mit 1 Tafel und 1 Abbildung im Text. Von J. C. C. Loman. — Zur Kenntnis der Acanthocephalen. Mit 2 Tafeln und 12 Abbildungen im Text. Von Max Lühe. — On the Distinetion between the genera Axinella, Phakellia, Acanthella a. o. With 2 Plates,. Von G. C. J. Vosmaer. — Ueber den Bau einiger anscheinend seltner Trematoden-Arten. Mit 3 Tafeln. Von A. Looss. — Zur Kenntnis außereuropäischer Dolichopodiden. Mit 5 Abbildungen im Text. Von Günther Enderlein. — Die Gattung Aphelodactyla Lyman Clark (Haplodaetyla Semper). Mit 1 Tafel. Von C. Ph. Sluiter. — Beiträge zur Kenntnis der Unterfamilie Maldaninae Mit 1 Tafel und 4 Abbildungen im Text. Von Ivar Arwidsson. — Helminthologische Beiträge. Mit 2 Tafeln. Von J. G. de Man. — Spengelomenia, a new Genus of Solenogastres. With 2 Plates. Von Harold Heath. — Deux Mollusques parasites de Mollusques. Avec 1 planche. Von Paul Pelseneer. — Spirochätenstudien. Mit 3 Tafeln. Von Richard Gonder. — The nudibranch family Dironidae. With 3 Plates. Von F. M. MaoFarland. — Ueber das frühere Vorkommen des Schopfibis (Gerontieus eremita L.) Gesner’s „Waldrapp“ in Mittel-Europa. Von Robert Lauterborn. — Versuch einer Revision der indopaeifischen Anguillidae. Mit 8 Abbildungen im Text. Von Max Weber. — Verfehlte Anpassungen bei fossilen Wirbeltieren. Mit 2 Abbildungen im Text. Von ©. Abel. Zweiter. Band: Arbeiten vorwiegend anatomischen Inhalts. Mit 41 Tafeln und 212 Abbildungen im Text. . Preis: 100 Mark. Inhalt: Ueber Beziehungen zwischen Gehirn und Schädel bei den Affen. Mit 4 Tafeln und 45 Abbildungen im Text. Von Wilhelm Leche. — Die Spermatogenese von Helix pomatiaL. Mit 2 Tafeln und 3 Abbildungen im Text. Von Reinhard Demoll. — Ueber den Genitalapparat und die Entwieklung von Hemimerus talpoides Walk. Mit 5 Tafeln und 3 Abbildungen im Text. Von R. Heymons. — Observations on the Nephridia of the Aleiopinae. With 1 plate and 2 figures in the text. Von E. S. Goodrich. — Foetal Membranes of the American Beaver (Castor canadensis). With 10 figures in the text. Von Arthur Willey. — Studien am Integument der Reptilien. Mit 1 Tafel und 3 Abbildungen im Text. Von W. J. Schmidt. — Die Embryonalentwicklung von Thymus und ultimobranchialem Körper bei Tarsius und Nyeticebus.- Mit 2 Tafeln. Von H. F. Nierstrasz. — Die Arme der Gorgonocephalinae. Mit 3 Tafeln. Von L. Döderlein. — Ueber die Larve von Echinometra lueunter (L.) (?).. Mit 2 Tafeln und 4 Abbildungen im Text. Von Th. Mortensen. — Ueber die zoologische Schätzung der sogenannten Haarmenschen und über larvale Formen bei Säugetieren und Reptilien. Mit 4 Abbildungen im Text. Von Paul Sarasin. — Cytologische Studien an Trypanosomen. Mit 2 Tafeln. Von Alfred Kühn und W. v. Schuckmann. — The appendieular muscles of Necturus maculosus. With 5 Plates. Von Harris Hawthorne Wilder. — Recherches sur la gastrulation et l’origine de l’hypoblaste du tube digestif chez Amia calva. Avce 1 planche. Von A. Brachcet. — Neue Beiträge zur Kenntnis der hinteren Extremität von Halitherium Schinzi Kaup. Mit 1 Tafel und 2 Abbildungen im Text. Von Otto Schmidtgen. — Zur Embryonalentwicklung des Dytiscus marginalis L. Mit 24 Abbildungen ım Text. Von E. Korschelt. — Zur Eibildung der Enteropneusten. Mit 1 Tafel. Von Otto Maser, — Das Streptostylie-Problem. Mit 1 Tafel und 77 Abbildungen im Text. Von J. Versluys. — Some points on the General Anatomy of Gyrocotyle. With 1 plate. VonHenryB.Ward.— Frühe Entwieklungsstadien des Igels und ihre Bedeutung für die Vorgeschichte (Phylogenese) des Amnions. Mit 4 Tafeln und 35 Abbildungen im Text. Von A. A. W. Hubrecht. - Recherches sur le d&veloppement embryonnaire de Pyrosoma giganteum Les. Avec 5 pl. Von Charles Julin. Dritter Band: Arbeiten vorwiegend allgemein zoologisehen und physiologischen Inhalts. Mit 18 Tafeln und !61 Abbildungen im Text. Preis: 50 Mark. Inhalt: Ueber die Entwicklung umgedrehter Hirnteile bei Amphibienembryonen. Mit 3 Tafeln und 3 Abbildungen im Text. Von H. Spemann. — Die „Leberfrage“ bei den wirbellosen Tieren. Von Hermann Jordan. — Ueber den Begriff der Ver- wandtschaft. Von M. Rauther. — Zur Theorie des Systems. Von Carl Camillo Schneider. — Untersuchungen zur vergleichenden Physiologie und Morphologie des Ciliarringes. Mit 2 Tafeln und 1 Abbildung im Text. Von C. Hess. — Spermatophores Fortsetzuug auf Seite 3 des Umschlags. Die Fauna Südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger - südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer. Band IV, Lieferung 1. Caprellidae von Prof. P. Mayer (Neapel). Mit 5 Abbildungen im Text. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1912. Alle Rechte vorbehalten. Von der Caprellidenfauna Australiens liegen zwei Zusammen- stellungen vor: die von mir aus dem Jahre 1903 und die ganz neue von STEBBING. Ich (P. MAyvEr)!) verzeichne auf p. 143 von Port Stephens (Nelson’s Bay, 33 S.?) Orthoprotella australis, von Sydney (Port Jackson und Broken Bay) Metaproto .Novae Hollan- diae, Paraproto condylata ?, Dodecas hexacentrum, Hircella corni- gera, Orthoprotella australis, Metaprotella excentrica, haswelliana, Paradeutella echinata, Paracaprella alata, Caprella acutifrons, aequilibra, Danilevskii und scaura, von Melbourne (Port Western) Paraprota spinosa, von Griffith Point, Victoria (wo?) Cuprella aequilibra und Danilevskü. Dazu fügt STEBBING ?) p. 651—654 die neue Species Dodecas decacentrum von Port Hacking und Botany Bay. Wie man sieht, handelt es sich hierbei nur um den südlichen Teil von Ost- und den östlichen Teil von Süd- ‘Australien, während von den meisten Küsten des immensen Kontinentes bis- her nichts bekannt ist. Es gewährt mir daher eine große Freude, auf Grund der sorgfältigen Sammlungen von MICHAELSEN und HARTMEYER diese Lücke wenigstens einigermaßen ausfüllen zu können. Zunächst gebe ich eine Liste der Species, nach den Fundorten geordnet. Nordwest-Australien, Onslow, Gale leg. VII. 05: 1 2 juv. von Paracaprella sp. Bat 7,.8Sharks Bay, ca. 21), Meil. s. w. Denham, 10. VII. 05: 1 schlecht erhaltenes 3 von Metaprotella sandalensis (?). Stat. 10, Sharks Bay, Freyceinet Estuary, 7—11 m, 6. IX. 05: 1 & und 1 2 juv. von Metaprotella sandalensıs (?). Stat. 12, Sharks Bay, Freycinet Estuary, 7—1l m, 9. IX. 05: 2,12 und 1 2 juv. von Metaprotella sandalensis (?). 1) Siboga-Expeditie 34. Monogr., Leiden 1903, 160 p., 10 Taf. 2) Mem. Austr. Mus. Sydney, Vol. 4, 1910 (Crustacea, Part 5, Amphipoda), p. 567—658, T. 47*—60*. ; 1* Stat. Stat. Stat. Stat. Stat. Stat. Stat. Stat. Stat. Stat. Stat. Stat. . 15, 14, N ie 36, P. MAYER, Sharks Bay, Freycinet Estuary, 121, m, 10. IX. 05: 1 2 und 2 2 juv. von Metaprotella sandalensis (?) sowie 1 d und 1 2 von Aciconula miranda. Sharks Bay, Freyeinet Reach, 11—16 m, 12. IX. 05 1 2 von Aciconula miranda, 1 d, 1% und 1 2 juv. von Meta- protella sandalensis (?) sowie 12 juv. von Oaprella aequilibra (?). Sharks Bay, n.n.ö. Heirisson Prong, 11-12, m 18. VI. 05: 2&, 13 juv. und 1 2 von Metaprotella sanda- lensis (?) sowie 1 d von etwa 11 mm Länge, 1 2 und viele Junge von Protella similis (? nach der Form des Giftzahnes). Sharks Bay, n.w. Heirisson Prong, 11-121), m, 18. DE 05: 1 2 juv. von Metaprotella sandalensis (?) und 1 2 juv. von Protella sp. Sharks Bay, Useless Inlet, Central Canal, 7 m, 13. IX. 05: 1 3 von Metaprotella sandalensis (?). Sharks Bay, Useless Inlet, Perlbänke, 0-31), m, 13. IX. 05: 1 ganz junges ? von Metaprotella sp. Sharks Bay, Useless Inlet, Kıng leg., 23.—30. VIII. 05: 1 2 von Metaprotella sandalensis (?). Sharks Bay, Inner Bar, 6-9 m, 16. VI. 05: 13 und 1 Larve von Pseudoproto fallax, 1 2, 2 d juv. und 1 2 juv. von Paradeutella sp. sowie 1 @ und 2 2 juv. von Metaprotella sandalensis (?). Sharks Bay, South Passage, 9m, 16. VL. SB 177 u 1 2 von Metaprotella sandalensis (?). Sharks Bay, Sunday, Island, 51, m A778 05: 19 von Metaprotella sandalensis (?). Sharks Bay, vor Brown Station, 21/,—4!/, m, 17. VI. 05: 3 2 und 4 $ juv. von Metaprotella sandalensis (?). Geraldton Bezirk, Champion Bay, 3!/,—14 m, 12. VII. 05: 5 8, 4 2 und 4 juv. von Liriarchus n. g. perplexus n. SP., 2 d, 4 2 und 1 juv. von Caprella acutifrons (?) sowie ein altes, ganz plattgedrücktes ? von Caprella sp., etwa 6 mm lang, die beiden großen Greifhände äußerst klein, offenbar eben erst regeneriert. Fremantle Bezirk, MündungdesSwanRiver, Hafen, ca. 3m, 13.—14. V. 05: 1 2 juv. (?) von Metaproto Novae Hollandiae, 3 S, 2 2 und 1 2 juv. von Monoliropus agilis, 2 6, 1 2 (Bruttasche voll Junge) und 1 2 juv. von Caprella scaura (typica?), mehrere 3 juv. von Caprella acutifrons sowie 12 und mehrere Junge von Caprella aequilibra. Caprellidae. 5 Stat. 37, Fremantle Bezirk, Mündung des Swan River, Hafen an Pfählen, 17. V. 05: eine Menge Junge von Ca- prella acutifrons und aequilibra. Stat. 51, Fremantle Bezirk, Cockburn Sound, South Channel, 61/),—8 m, 30. IX. 05: 2 Z juv. von Liriarchus n. g. perplexus n. sp., 1 juv. von Hemiaegina minuta, 2 8 von Paradeutella sp. und 2 3 von Metaprotella sandalensis (?). Stat. 56, Bunbury Bezirk, Koombana Bay, 141,—18 m, 28. VII. 05: 1 2 von Caprella scaura. Wie man sieht, handelt es sich um fünf voneinander ziemlich weit entfernte Bezirke: Onslow, etwa 22° S., die Sharks Bay, etwa 25° S., den Geraldton Bezirk, etwa29°S., den Fremantle Bezirk, etwa 32° S., und den Bunbury Bezirk, etwa 33°S. Aber von den 20 Fund- orten liegen allein 14 in der Sharks Bay, und so erklärt sich auch die recht große Gleichmäßigkeit in der Verbreitung der Species. Bei weitem die häufigste ist Metaprotella sandalensis (?), indessen auch sie findet sich bis- her nur in der Sharks Bay und dem Fremantle Bezirk. Sie ist für Austra- lien neu — man kannte von dort 2 andere Species dieses Genus — und . das gilt auch von Pseudoproto fallax (bisher nur bei Siam und in der Straße von Korea gefunden), Aciconula miranda (Singapore und Siam), Monoliropus agilis (Siam und die Banda-See) und Hemiaegina minuta (China 24° N., ferner 2° S., von der Siboga-Expedition). Diese 5 Species weisen ganz deutlich auf den Zusammenhang der Fauna Westaustraliens mit der direkt nördlich davon gelegenen Zone des Großen Ozeans hin. Es hätte aber keinen Sinn, sich schon jetzt in weiteren Spekulationen über den Ursprung der Caprelliden-Fauna Australiens zu ergehen: dazu ist das Material, selbst nach Hinzunahme des allerneuesten, noch gar zu dürftig. Daß die Allerwelt-Species Caprella acutifrons, aequilibra und scaura auch in Südwest-Australien vorkommen, darf uns nicht wundern; leider waren sie in viel zu wenigen und meist schlecht erhaltenen Exemplaren vorhanden, als daß sich über etwaige Lokalrassen auch nur das geringste hätte ermitteln lassen. Das neue Genus Liriarchus mit der neuen Species perplexus gibt zu faunistischen Betrachtungen keinen Anlaß. Ich gehe nun zum Systematischen Teile über und schildere zuerst, wie es sich gebührt, Liriarchus n. gen. Dieses interessante Genus lag mir von nur zwei Fundorten, zum Glück aber in ziemlich zahlreichen Vertretern der bisher einzigen Species vor. Zu Anfang glaubte ich, es handle sich nach der Form der sehr auffälligen 6 P. MAYER, Abdominalbeine um eine Metaproto, jedoch machte mich das Fehlen der Beine 3—5 an sämtlichen Exemplaren stutzig, und als es sich herausstellte, daß dies kein Zufall war, sondern daß höchstens von Bein 5 noch ein Stummel persistiert, Bein 3 und 4 dagegen spurlos zugrunde gegangen sind, mußte ich wohl oder übel an die Existenz eines Genus glauben, das vielleicht den Übergang von Proto und Verwandten zu Podalirius bildet und, wie mir scheint, mit Recht den Namen Liriarchus verdient. Genusdiagnose. Kiemen an Bein 2—4; Geißel der Hinterfühler mit 2 Gliedern; Mandibularpalpus 3-gliedrig; Segment 3 und 4 ohne Spur von Beinen, Segment 5 beim g ebenfalls, beim $ mit 1-gliedrigen Beinstummeln ; Abdomen in beiden Geschlechtern mit nur einem Paare langer säbelförmiger Beine, ähnlich denen von Metaproto. (Über die Mundteile s. unten p. 8.) Bisher ist nur die Species perplexus bekannt. Liriarchus perplexus n. Sp. Das größte Z ist etwas über 4 mm, das größte 2 3!/, mm lang. Der Körper (Fig. 1a) ist stets ganz glatt, jedoch verläuft in der Seitenansicht die Di S nr = = 17 Me Ne Fig. 1. Liriarchus perplexus n. sp. a Männchen, ®®/.. b Beide Beinstummel nebst Genitalklappen eines 9, ?%/.. Rückenlinie jedes Segmentes vom 2. ab eigentümlich wellig. Segment 2 ist ven- tral stark vorgewölbt, besonders auffällig bei jüngeren Exemplaren. Vorder- Caprellidae. 7 fühler plump, kurz, Glied 2 und 3 umgekehrt kegelförmig, Geißel beim gd mit höchstens 4, beim $ mit 3 kurzen Gliedern. Hinterfühler sehr kurz, reichen nur wenig über das 1. Basalglied der Vorderfühler hinaus. Kiemen klein, meist rund, jedoch können das 2. und 3. Paar länglich und größer als das 1. sein. Bein 1 kurz, Greifhand (Fig. 2a) ohne Kämme, am C Fig. 2. Liriarchus perplexus n. sp. a Kleine Greifhand eines 9, °%/,. b Große Greifhand desselben 9, ”/,. c Die andere 2. Extremität des & von Fig. 1, ”/,. d Man- dibulartaster, e 2. Maxille, f 1. Maxille eines 9, alle °®/.. Palmarrande mit 1 oder 2 Einschlagdornen; Klaue einspitzig. Bein 2 lang, große Greifhand auch beim 3 nicht so geschwollen wie die von Proto, Ein- schlagdorne bei den 2 (Fig. 2 b) ein unpaarer großer und ein Paar kleinerer distaler; ebenso beim jüngeren d, während bei den alten & (Fig. 2 c) nur der proximale unpaare Dorn persistiert; kein Giftzahn, Gleithöcker ganz distal. Von Bein 3 und 4 habe ich absolut keine Spur mehr gefunden — leider hatten die 2 in der Bruttasche keine ausgewachsenen Embryonen — und von Bein 5 beim g ebensowenig; dagegen zeigen die 2 Stummel, die aus einem freien stabförmigen Gliede bestehen (Fig. 1 b), aber individuell und selbst auf beiden Seiten desselben Tieres in der Form etwas schwanken. Bein 6 und 7 sind ziemlich kurz; das sehr kräftige Glied 6 hat am ganzen Palmarrande viele unpaare Dorne und proximal 2 + 2 (ganz kleine Tiere nur 1 + 2) gegabelte Einschlagdorne. 8 P. MAYER, Das Abdomen trägt in beiden Geschlechtern nur ein Paar langer säbelförmiger Beine, ähnlich denen von Metaproto. Da nun auch die Geni- talklappen der 2 äußerst wenig hervorragen (Fig. 1 b), so sind die jungen 9, solange sie die Bruttasche noch nicht angelegt zeigen, äußerlich nicht von jungen d zu unterscheiden. Mundteile. Es ist mir nicht gelungen, sie so gut zu präparieren, wie ich es wünschte: das d, dessen Kopf ich opferte, zeigte hinterher die Teile arg mit Fremdkörpern, besonders Sphärokristallen, bedeckt; bei dem 9, dessen Mundteile ich abbilde (Fig. 2 d, e, f), geriet mir die Präparation nicht besonders gut, und noch mehr Exemplare mochte ich nicht zerstören. Immerhin sind die Hauptsachen zu sehen: das Endglied des Mandibular- tasters trägt 1 Palette und 4 Borsten; die Außenlade der 1. Maxille hat bestimmt nur 5 Borsten. Am Maxillarfuße sind wie bei der Gruppe Proto!) die beiden Laden sehr klein. Fundnotizen: Stat. 31, Geraldton Bezirk, Champion Bay, 3/,—14 m, 12. VII. 05: 5 Z, 4 2, 4 junge Tiere. (In den Bruttaschen Eier mit ziemlich weit fortgeschrittenen Embryonen.) Stat. 51, Fremantle Bezirk, Cockburn Sound, South Chan- nel, 61,—8 m, 30. IX. 05: 2 junge 3 (Geißel der Vorderfühler mit nur 2 Gliedern). Pseudoproto fallax Mayer. Nur zwei Exemplare (eine Larve von etwa 1 mm Länge und ein d von nahezu 3 mm) standen mir zur Verfügung. Das größere Tier halte ich für ein d; in der Profilansicht treten allerdings die Penes nicht hervor, und ohne Schaden ließ es sich nicht auf den Rücken legen, aber weder sind die weiblichen Genitalklappen sichtbar, noch schimmern etwa die Övarien durch, auch spricht die Form der großen Greifhand dafür, daß wir es mit einem d zu tun haben. Leider fehlen ihm Bein 5—7 völlig, und von den großen Greifhänden die eine. Die andere war offenbar in der Häutung begriffen, und die stark in Falten gelegte Exuvies zeigt 3 Paar Einschlagdorne, während die neue Hand am Palmarrande ganz glatt ist. Die Larve hat zum Glück sämtliche Beine. Daß es sich um das Genus Pseudoproto handelt, unterliegt keinem Zweifel, obwohl ich von den Mundteilen nicht einmal den Mandibularpalpus deutlich genug gesehen habe, um ihn mit dem von mir früher (Siboga-Exp. Taf. 9 Fig. 5) abgebildeten vergleichen zu können. Denn die übrigen Charaktere, besonders der völlige Mangel der Abdominalbeine, stimmen ja. Einstweilen mögen die beiden Tiere der Species fallax zugerechnet 1) S. Nachtrag zur Monographie (Fauna Flora Golf. Neapel, 17. Monogr., 1890), p. 112. Caprellidae. 9 werden, bis von dieser mehr und besseres Material vorliegt und eine genauere Speciesdiagnose gestattet. Für alle Fälle gebe ich eine Total- figur des Männchens (Fig. 3a). Bei diesen sind die 3 Paar Kiemen Fig. 3. Pseudoproto fallax. a Das alte 4, °/,. b Bein 5 der Larve, °°/. ce End- glieder des Beines 7 derselben Larve, ?'/.. länglich, bei der Larve noch rund. Geißel der Vorderfühler mit 4 resp. 2 Gliedern. Bein 5 bilde ich von der Larve ab (Fig. 3 b); es ähnelt dem von Protoplesius (Siboga-Exp. Taf. 6 Fig. 15), jedoch ist das winzige letzte Glied vom vorletzten nicht durch ein deutliches Gelenk getrennt, und die Endborste ist nicht gefiedert. Zum Vergleich sei das Ende des einen Beines 7 daneben gesetzt (Fig. 3 c). Fundnotiz: Stat. 22, Sharks Bay, Inner Bar, 6—9 m, 16. VI. 05: 1 & und 1 Larve. Metaprotella sandalensis Mayer? Es ist mir nicht ganz sicher, ob es sich um diese Species handelt, jedenfalls aber um keine andere von den 5 bekannten, und kaum um eine neue. Die & werden über 10 mm lang; eins hatte 15 Glieder an der Geißel der Vorderfühler, ein 2 13. Schon früher (Siboga Exp. p. 39 und 10 P. MAYER, 41) habe ich auf die große Variabilität der Species hingewiesen und von sandalensis 6 Varietäten unterschieden. Nun stammen unsere Exemplare von 13 Stellen aus der Sharks Bay, gehören also wohl alle zusammen, und auch die 2 $ vom Cockburn Sound (Stat. 51) weichen davon nicht ab. Da zeigt es sich aber, daß der Stachel an der Basis der 2. Antenne vorhanden sein oder auch fehlen kann, ferner daß auch die beiden Kopfstacheln stark variieren, endlich daß die Kiemenbeine zwar allermeist typisch schmal und stabförmig, zuweilen jedoch spindelig sind. Die Dolichocephalie ist eben- falls hie und da vertreten. Ehe nicht ein sehr viel reichlicheres Material vorliegt, kommen wir über die Grenzen der Species sandalensis nicht ins klare. Besonderer Erwähnung verdient es, daß bei einem 2 an der einen Brutklappe eine Art von Wurst mit durchsichtiger, strukturloser Hülle und längsgestreiftem Inhalte angeheftet ist. Sollte es ein Spermatophor sein? Die Eier in der Bruttasche waren aber schon längst über die Furchung hinaus, und das würde gegen meine Vermutung sprechen. Ferner habe ich mir von einem 2 (Stat. 21) das Vorkommen eines Beinstummels an der rechten Seite des Abdomens notiert. Aciconula miranda Mayer. Diese Species habe ich von zwei Fundorten erhalten, leider aber nur in drei, noch dazu teilweise sehr schmutzigen und inkompletten Exemplaren. Daß wir es nicht nur mit dem Genus Aciconula, sondern auch mit der Species miranda zu tun haben, beweist unter anderem der unpaare Stachel auf Segment 2. Dieser kommt, wie man jetzt sieht, auch dem d zu. Ich bilde das g in Fig. 4a ab, da bisher nur die 2 bekannt waren; freilich fehlten ihm die Beine 6 und 7, aber zum Glück war wenigstens ein Bein 5 vorhanden, und dieses (Fig. 4 b) stimmt völlig mit dem des typischen 2 (Siboga-Exp. Taf. 6 Fig. 64) überein. Von besonderem Interesse war mir das d, weil ich hoffte, über die Konfiguration des Abdomens und die Form der Kiemenbeine ins klare zukommen. Letztere sind untereinander gleich (Fig. 4d, e), und dies gilt auch von denen der beiden 2 (Fig. 4e). Nun gab ich früher (Siboga-Exp. p. 43) an, das 3. Bein habe ein Glied mehr als das 4.; ich stützte mich dabei auf den Befund, daß „von den Beinen das rechte 3. auffälligerweise ein Glied mehr hat als das linke“. Mein damaliges Präparat zeigt mir dies jetzt noch ganz klar, aber auch, daß an Segment 3 beide Stummel dieses 2 viel größer sind als bei den australischen. Offenbar variieren die reduzierten Organe wieder einmal recht stark, und so würde sich eine genauere Untersuchung an besserem Material gewiß lohnen. Das gilt auch vom Abdomen des d. So weit ich sehen kann, fehlen Beinreste ganz. Caprellidae. 11 Die Mundteile habe ich nicht präpariert, kann aber angeben, daß der Mandibulartaster (in situ) die für Aciconula charakteristische Form hat. Die Zahl der Borsten am Ende ist geringer als bei dem von mir abgebil- deten (Siboga-Exp. Taf. 9 Fig. 8), aber das ist auch die der Geißelglieder Fig. 4. Aciconula mi- randa. a d, ?"/,. b Bein Bde d, *0%,. c Bein 3 eines 9, d Bein 3 des d, e Bein 4 des Z, alle °"/.. der Vorderfühler (5 : statt 4); offenbar sind die jetzigen Exem- BEN plare alle etwas jünger als das damalige. \ Der Palmarrand FE beider großen Greif- = hände des d ist zu w DR schmutzig, als daß ich : 1 \ \ > d seine Form mit Sicher- heit hätte feststellen können. Wieesscheint, fehlt der Giftzahn. Fundnotizen: Stat. 13, Sharks Bay, FreycinetEstuary, 12'/,m, BEIK. 05:173 und 1 ?. Stat. 14, Sharks Bay, Freycinet Reach, 11—16 m, 12. IX. 05: ein sehr schmutziges 2. 12 P. MAYER, Paradeutella sp. Die 6 Exemplare von den Stationen 22 und öl sind zu jung oder zu schlecht erhalten, als daß sich die Species bestimmen ließe. Von dem einen sehr schmutzigen & (Stat. 51), das nur etwas über 2 mm lang ist, gebe Fig. 5. Paradeutella sp. d, ”ı- ich eine Abbildung (Fig. 5) und bemerke ferner, daß die Geißel der Vorder- fühler bei d und 2 bis 6 Glieder haben kann, und daß die Kiemenbeine bei einem jungen & (Stat. 22) auffällig groß sind. Monoliropus agilis Mayer. In der Bearbeitung der Siboga-Ausbeute (p. 54) habe ich angegeben, daß die mir damals bekannten & offenbar nicht ausgewachsen seien. Jetzt finde ich in der Tat ein solches von über 7 mm Länge (statt nur 4) und mit 7 Gliedern an der Geißel der Vorderfühler. Da aber letztere Zahl schon bei einem anderen d von nur 4 mm erreicht wird, so ist sie gewiß nicht die maximale. Im ganzen lagen mir von dem einzigen Fundorte (Stat. 36) nurdd, 22 und 1% juv. vor; zu weiteren Bemerkungen bieten sie keinen Anlaß. Paracaprella sp. Von Onslow (GALE leg. VII. 05) stammt ein einziges sehr schmutziges, Junges, nur 21/), mm langes 9, dem noch dazu die Hinterbeine fehlen. Es ist ganz glatt. Geißel der Vorderfühler mit 5 Gliedern; große Greifhand ohne Giftzahn. Mandibel völlig ohne Taster. Bein 4 an der Basis der Kieme. Dies spricht aber nicht gegen die Genusdiagnose, da es sich ja um ein noch nicht ausgewachsenes 2 handelt. Caprellidae. 13 Zum Schluß noch ein paar Worte über die Systematik der Caprel- liden im allgemeinen! Während STEBBINnG noch im Sommer 1910 (Mem. Austral. Mus. ete., p. 651) die Caprelliden und Cyamiden als Caprellidea zu- - sammenfaßt, redet er gegen Ende desselben Jahres (Ann. South Afr. Mus., London, Vol. 6, p. 464) von einer Tribus Cyamidea und. begründet diesen raschen Wechsel damit, daß „Cyamus, as the oldest genus, should give its name to the tribe‘“. Die Notwendigkeit dazu sehe ich nicht ein, meine vielmehr, da die Cyamiden nur ein unbedeutendes Anhängsel an die Caprelliden bilden und von diesen ohne allen Zweifel abgeleitet sind, man bleibt besser bei der bisherigen Bezeichnung. Natürlich hat aber das Novum ganz brühwarm schon seinen Eingang in die Amphipoden-Litteratur gefunden: SEXTON nimmt es in einer sonst recht verdienstlichen kleinen Arbeit (Journ. Mar. Biol. Ass. Plymouth, Vol. 9, 1911, p. 221) sofort auf! Ebenso natürlich braucht er auch den Genusnamen Pariambus für' Podalirius, wie denn STEBBING selber an seiner Phtisica marina (statt Proto ventricosa) und Caprella Penantis (statt acutifrons) festhält. Darüber werden wir uns nie einig. Man sollte aber meinen, wenn jemand eine Gruppe monographisch . bearbeitet und, wie STEBBING!) angibt, dies gründlich besorgt hat, so müsse man ihm auch in der Nomenklatur folgen. Indessen, weit gefehlt! Gegen die sonderbare Strömung, die gegenwärtig besteht, läßt sich einst- weilen nur in der Weise ankämpfen, daß man nicht mit ihr schwimmt und auf ihr allmähliches Eindämmen in die erträglichen Ufer bedacht ist. Ich schließe mich daher auch den Protesten ZIEGLERS?), MORTENSENS?), LoMAns®), DÖDERLEINS?) und der britischen Zoologen ausdrücklich an. 1) STEBBING sagt (Ann. South Afr. Mus., Vol. 6, p. 465) von der Monographie, dem Nachtrage dazu und den Siboga-Caprelliden: „In this and the two preceding works prob- ably everything of any importance that has been written on this family down to 1903 will be found taken into consideration.“ 2) H. E. ZIEGLER, Über die neue Nomenklatur, in: Z. Anz., 38. Bd., 1911, p. 268—272. 3) TH. MORTENSEN, A Vote against the Striet Application of the Priority Rule in Zoological Nomenclature, in: Ann. Mag. N. H. (8), Vol. 8, 1911, p. 770—777. 4) C. C. LomAn, Japanische Podosomata, in: Abh. Akad. München, 2. Suppl.-Bd. No. 4, 1911, p. 14—17. LoMAN verfährt freilich selber nicht konsequent, indem er nach dem Vorschlage von A. M. NoRMAN die alte LeAcHsche Bezeichnung Podosomata für die Pantopoden annimmt. Warum soll diese Tiergruppe plötzlich ihren ehrlichen Namen ver- lieren, unter dem sie wohl allen Zoologen gut bekannt ist, und dafür einen noch älteren erhalten, der nie in Aufnahme gekommen und um kein Haar besser ist als jener? 5) Von L. DÖDERLEIN (Abh. Akad. München, 2. Suppl.-Bd., 5. Abh., 1911, p. 10) sei folgender Satz zitiert: „Der vorliegende Fall ist nur eines der zahlreichen Beispiele, die beweisen, daß die Aufstellung der zur Zeit geltenden internationalen Nomenkliaturregeln nicht immer mit der nötigen Umsicht geschehen ist, und die zugleich beweisen, daß diese Regeln einer Revision dringend bedürftig sind“. Mir scheint, milder läßt sich das nicht ausdrücken. 14 P. MAYER, Caprellidae. Namentlich der Protest der 122 skandinavischen Fachmänner, die mit Aus- nahme von nur zweien (THOR und WAHLGREN) gegen die strikte Befol- gung der Prioritätsregeln votierten, verhallt hoffentlich nicht ohne Echo. Mit Recht sagt MORTENSEN: „It may, perhaps, also be justifiable to ask how and wherefrom this Commission of Nomenclature has obtained its mandate as international.“ Diese Herren dekretieren, als wären sie die geborenen Gesetzgeber! Leider finden sie, ganz abgesehen von kritiklosen Anhängern, selbst da Zustimmung, wo manes kaum vermuten würde, und so ist ein fröhliches Ende des Wirrwarrs noch lange nicht abzusehen. Neapel, Zoologische Station, Anfang Januar 1912. De Fauna Südwest- Australiens. Ergebnisse der Hamburger . südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer Band IV, Lieferung 2 Oniscoidea, nachgelassenes Fragment von G. Budde-Lund (Kopenhagen). Mit Tafel I und 26 Abbildungen im Text. Verlag von Gustav Fischer in Jena 1912 2. . ya E 2 : ° iz - _— - . u ” K u. p i ‘ ee ae a u ” “ $ Alle Rechte vorbehalten. si | Vorwort. Im Herbst des verflossenen Jahres starb Gustar BuppE-Lunp. In ihm verlor die Wissenschaft den besten Kenner und eifrigsten Erforscher der Land-Isopoden, in ihm betrauern die Hamburger Zoologen einen liebenswürdigen Mitarbeiter, der stets bereit war, bei gemeinsamen fau- nistischen Arbeiten den auf sein Spezialfach entfallenden Teil zu über- nehmen. So übernahm er auch die wissenschaftliche Bearbeitung der Land-Isopoden der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905. Leider war es ihm und uns nicht vergönnt, diese Arbeit vollendet zu sehen. Im Nachlaß des Verstorbenen fand sich das Fragment einer Abhandlung, in dem zwar viele Arten des südwest-australischen Materials vollständig beschrieben, manche Arten aber nur als „nomina nuda“ aufgeführt oder gar nicht erwähnt sind. Trotz dieser Unvollständigkeit bildet die Arbeit _ einen wertvollen Beitrag zur Kenntnis der Oniscoiden und ihrer Verbreitung. Wir schätzen uns glücklich, dieses Fragment unserem Sammelwerk über die Fauna Südwest-Australiens einverleiben zu können, und wissen dem Dahingeschiedenen innigen Dank für seine Mühewaltung. Zur faunistisch-statistischen Bewertung der in dem vorliegenden Frag- ment enthaltenen Angaben über die Oniscoiden-Fauna Südwest-Australiens ist zu beachten, daß BuppeE-Lunn das Material gruppenweise bearbeitete, daß gewisse vorweggenommene Gattungen vollständig durchgearbeitet, andere Gattungen zurückgestellt wurden und nicht zur Bearbeitung ge- langten. Die folgende Zusammenstellung der Arten ergibt demnach kein statistisch reines Bild des südwest-australischen Oniscoiden-Materials. Wir glauben jedoch annehmen zu dürfen, daß alle Nummern des Materials wenigstens der Gattung nach bestimmt sind, und daß nur eine einzige Gattung, die Gattung Philoscia, nicht bis zur Sonderung der Arten durch- gearbeitet wurde. Es fand sich nämlich in der zurückgesandten Sammlung außer den mit Artbezeichnung versehenen Nummern nur ein Glas mit der allgemeinen Bezeichnung Philoscia. Diese Bezeichnung bezieht sich zweifellos Die Fauna Südwest-Australiens. IV, 2 18 G. BuppeE-LunND, auf alle in dem Glase enthaltenen Tuben, wenngleich nur ein Teil der- selben die Sonderbezeichnung Philoscia sp. enthielt. Soweit ich erkennen kann, gehören auch die Stücke in den Tuben ohne Sonderbezeichnung zur Gattung Philoscia. An Zahl der Nummern übertrifft dieses Philoscia-Material alle übrigen Gattungen, selbst die große, durch 19 Arten mit 26 Nummern vertretene Gattung Armadillo. Fraglich bleibt aber, ob auch die Zahl der Arten von Philoscia dieser großen Nummern- und Individuenzahl entspricht. Vielleicht sind in den vielen Nummern einige Arten mehrfach oder vielfach vertreten im Gegensatz zu Armadillo, dessen Arten meist nur von je einem einzigen Fundort stammen, während nur wenige Armadillo-Arten mehrfach gefunden wurden. Neben diesen großen Gattungen Pheloscia und Armadillo weist das südwest-australische Oniscoiden-Material nur einige kleinere, durch eine oder zwei Arten vertretene Gattungen auf, und zwar die Gattungen Angara (1 Art), Deto (1 Art), Alloniscus (2 Arten), Hanoniscus (2 Arten), Porcellio (2 Arten) und Metoponorthus (1 Art). Ein Teil dieser letzteren Arten, so z. B. Porcellio laevis LATR., P. scaber LATR. und Metoponorthus pruinosus Br., sind zweifelsohne nicht endemisch in Südwest-Australien, sondern durch den Menschen eingeschleppt. Die wenigen in dänischer Sprache abgefaßten Erörterungen des Ori- ginalmanuskriptes sind vom Unterzeichneten in die deutsche Sprache über- tragen worden. Die ebenfalls vom Unterzeichneten vorgenommene Revision des lateinischen Textes wurde sehr erschwert durch die starke Abkürzung der Fachausdrücke, die häufig im Unklaren ließ, welcher Konstruktion sich der Autor zu bedienen gedachte, ferner auch durch die Verschiedenartig- keit der im folgenden Text möglichst unverändert wiedergegebenen Aus- drucksweisen bei der Beschreibung gleichartiger Verhältnisse. Hamburg, im April 1912. W. MICHAELSEN. Gen. Deto. Deto n. sp. Fundnotiz: Stat. 121, Rottnest; 6./13. IX. 05 (viele Exempl.). Gen. Armadillo. Subgen. Duddelundia MICHAELSEN, n. subgen.!). Diagnose: Trachearum paria quattuor, 5. oceultis. l) Da Buppe-LunD nicht mehr dazu gekommen ist, diese von ihm als neue Unter- gattung bezeichnete und charakterisierte Gruppe mit einem besonderen Untergattungsnamen zu versehen, so bezeichne ich sie zu Ehren des Verstorbenen als Buddelundia n. subgen. W. MICHAELSEN. Oniscoidea. 19 Bemerkungen: Die meisten west-australischen Armadillo-Arten gehören einem neuen Typus an, der von den bisher bekannten Arten dieser Gattung verschieden ist. Ich fasse sie vorläufig zu einer neuen Untergattung zu- sammen, da ich zurzeit die Wertigkeit der verschiedenen Charaktere nicht übersehen kann. Der eigentümlichste Charakter dieser Untergattung liegt in der Ge- staltung der Pleopoden, insofern nur 4 Paar ausgebildet zu sein scheinen und sichtbar sind, während das 5. Paar klein ist und ganz von dem großen 4. Paar verdeckt wird. Übersicht über die Arten des subgen. Buddelundia. a. Epistoma supra linea transversa divisum. b. Pars superior epistomatis post linea marginali manifestiore a fronte discreta. e. Clypeus margine superiore in medio late abbreviato, lobis lateralibus rotundatis. — Trunci segmentum 1. margine late- rali post fisso, laciniae subaequales . . 4A. (B.) labiatus n. sp. ec. Clypeus margine superiore subintegro, in medio leviter im- presso, lobis lateralibus rotundatis. d. Trunei segmentum 1. margine laterali post fisso, lacinia in- terior major quam lacinia exterior . . A.(B.) monticola n. sp. dd. Trunci segmentum 1. lacinia interior brevior quam lacinia BSEETIOR 0.0. lea ann BA sulcafusin:.. sp: A. (B.) laevigatus n. sp. A. (B.) binotatus n. sp. cec. Clypeus margine superiore deletiore, in medio paulum impresso, lobis lateralibus subtetragonis, intus dentiformiter productis. d. Trunei segmentum 1. laciniis subaequalibus A. (B.) bipartitus n. Sp. A. (B.) cinerascens n. Sp. dd. Trunei segmentum 1. lacinia exteriore multo majore quam lacinia BIRETrIOrE N... ee ren lBe)inaegaalisın. Sp: A. (B.) callosus n. Sp. bb. Pars superior epistomatis linea marginali plus vel minus deleta, saltem cum medio fronte concreta. c. Caudae segmentum 5. epimeris parallelis vel convergentibus. Trunei segmentum 1. lamina exteriore breviore A. (B.) rugifrons n. Sp. A. (B.) opacus n. Sp. D%* 2 G. BuppeE-LunD, Trunci segmentum 1. lamina exteriore longiore A. (B.) frontosus n. Sp. ce. Caudae segmentum 5. epimeris divergentibus. Trunei segmentum 1. lamina exteriore longiore A. (B.) lateralis n. sp. (nom. nud.) *) aa. Epistoma supra non divisum, a fronte linea marginali diseretum. b. Trunei segmentum 1. lamina exteriore longiore A. (B.) quadritracheatus n. sp. (nom. nud.) *) A. (B.) subinermis n. Sp. bb. Trunei segmentum 1. laminis subaequalibus A. (B.) nitidissimus n. sp. A. (B.) nigripes n. Sp. A. (B.) albomaculatus n. sp. bbb. Trunei segmentum 1. lamina interiore longiore A. (B.) tomentosus n. Sp. Die Beschreibungen der nicht in West-Australien beheimateten Arten, deren Namen hier als „nomina nuda“ aufgeführt und mit „*)“ bezeichnet sind, werden voraussichtlich noch dieses Jahr in den „Mt. Mus. Hamburg XXVII“ (G. Buppe-Lunn, Über einige Land-Isopoden von Australien, nachgelassenes Fragment) veröffentlicht werden. Armadillo (Buddelundia) labiatus n. Sp. (Taf. I, Fig. 1-5.) Superficies nitida, granulis vel squamis minutissimis in parte posteriore segmentorum trunci dense obtecta. Oculi magni (paulum intra marginem late- ralem positi), ocelli numero 19. Mandibula sinistra penieillis quattuor liberis; mandibula dextra penicillis tribus liberis; seta ramo solido multibranchiata. Epistoma supra transverse divisum, pars superior reflexa, margine manifesto a fronte discreta. Fig. I. Armadillo labiatus Clypeus margine superiore in ınedio late a a) ae ext. maxill. „phreviata; lobis lateralibus rotundatis. prior. par.; °/,. b) Pleop.dextr. Bu g 5 1. par.; &. c) Caud. segm. 5. Trunei segmentum 1. margine crasso, alte cum telso et urop.; °/,. eincto, sulco profundo a medio segmenti discreto, nisi in angulo postico; margine non sulcato, post supra leviter et subaequaliter fisso, lacinia interiore late rotundata paulo minore quam exteriore. Oniscoidea. 21 Trunei segmentum 2. pronoto perbrevi, lineari; epimera leviter fissa, lacinia inferiore brevi, acutiore. Trunci segmenta 5., 6., 7. et segmenta 3. caudae duplicatura inferiore leviore parva. Pleopodes operculis minoribus, ovalibus (G). Telsum quarta parte latius quam longius, in medio fortiter coarctatum, basis et apex subaequalis. Subunicolor, obscure brunneus, in lateribus dilutior. Long. 12 mm, lat. 5,5 mm. - Fundnotiz: Coll. Mus. London, West-Australia, am Lake Mi- rando (1 Exemplar). Armadillo (Buddelundia) monticola n. sp. (Taf. I, Fig. 10.) Breviter ovalis, tuberculis ordinariis trunci minus prominentibus, cetera superficies minutissime et densissime maxime in posteriore parte seg- mentorum trunci. Posterior pars segmentorum trunci quam anterior pars elevatior. Oculi majores, ocelli numero c. 20. Flagellum antennarum articulo 1. fere duplo breviore quam articulo 2. Epistoma supra transverse divisum; pars superior reflexa, fronti adcreta, margine posteriore minus regulari a fronte discreta. Clypeus ad latera crassior, margine su- periore subrecto, lobis lateralibus rotundatis. hi Trunei segmentum 1. sulco epimeri intra- Yes marginali profundo sed latiore et aperto. Ipse ö ef Bd margo lateralis crassus, post inaequaliter fissus: Pr u lamina interior triangula quam lamina exterior 'ı rotundata manifesto longior. Margo posterior utrinque levissime incurvus. Big. II, Armaaallo aolserte ß y ? n. sp. a) Maxill. dext. prior. Trunei segmentum 2. epimeris fissis, lamina par. apex; °.. b) Maxill. dext. interior denti acutiore, longiore, obliquo similis. prior. par.; '/.. Pronotumbreve, vix!/,, dorsilongitudinesuperans. Trunei segmenta 6. et 7. epimeris infra duplicatura leviore. Caudae segmentum 5. epimeris parallelis vel subconvergentibus. Telsum breve, tertia parte vel plus latius quam longius, post medium forte coarctatum; apex satis brevior quam basis, margine postico leviter curvato angulis externis rotundatis. Uropodum scapus ejusdem fere longitudinis et latitudinis vel fere latior quam longior. Endopoditum brevissimum. Exopoditum minutissimum, supra in scapo prope latus interius satis longe a latere posteriore positum: 29 G. BUDDE-LUND, Unicolor, obscure brunneus. Long. c. 10 mm, lat. 5,5 mm. Fundnotiz: Stat. 9), Mount Robinson bei Kalgoorlie; 1.VI. 05 (1 9). Armadillo (Buddehundia) sulcatus n. Sp. (Taf. I, Fig. 11-—13,) Fig. IH. Superficieslaevis, nitida, puncta- tissima. Epistoma transverse divisum; pars superior reflexa, fronti adereta nisi in angulis externis libera, mar- gine superiore irregulariter sinuato obscuro. Fig. III. Armadillo suleatus n. sp. a) Lacinia ext. maxill. prior. par.; °/.. b) Maxill. prior. par.; °*/,. c) Maxill. alt. par. ; #1. Cd) Bea 7.58. Fig. IV. Armadillo sulcatus n. sp. a) Pleop. dext. 1. &; '*/,. b) Pleop. dext. 2.85. ". ce) 'Bleop det. age d, e) Pleop. dext. 4. &; '%/,. f, g) Pleop. dext:, 8... 65.04. Fig. V. Armadillo sulcatus n. sp. a) Pleop. dext. 1. 9; '*/,. b) Pleop. dext. 9, 16/. c) Pleop. dext. 3.2; 7 dj Pleop: dext. 4. 9; 1%/,. e) Pleop. dext. 5. 951%: Fig. V. Oniscoidea. 23 Clypeus margine superiore integro, lobis lateralibus late rotundatis. Mandibulae sinistrae penicillis 2 fixis, 7 liberis; mandibulae dextrae penicillis 1(—2) fixis, 6(—7) liberis. Seta inferior radice longa, valida, ramis numerosis eriniformibus munita. Trunei segmentum 1. margine laterali crassum, alte einetum, post oblique fissum; laminae ambo late rotundatae, exterior paulo major. Epimera sulco profundo angusto ad marginem lateralem nonnihil ante angulum posteriorem finiente, a medio segmento discreta. Segmenti 2. epimera ante paulo crassiora, dente inferiore minutissimo munita. Pronotum !/, dorsi longitudine aequans. Pleopodes 1., 2. paris trachea magna, 3.—4. paris trachea parva, 5. paris trachea nulla; in femina 1. par sine operculo;; opercula 5. paris semper obtecta. Telsum quarta parte latius quam longius, post medium leviter coarc- tatum, margine posteriore leviter curvato, supra convexiusculum. Color e brunneo violaceus, utrinque in corporis segmentis maculis et striis confluentibus in series duas longitudinales positis. Long. 12 mm, lat. 5,5 mm. Fundnotiz: Stat. SO, Eradu; 13. VII. 05 (viele Exemplare). Stat. 94, Coolgardie; 3. VII. 05 (1 Exemplar). Armadillo (Buddelundia) laevigatus n. Sp. (Taf. I, Fig. 6—9.) Superficies minutissime squamata, tuberculis ordinariis subdeletis. Subnitidus. Oculi magni, ocelli majores, ce. 17, distantes inter se. Flagellum artieuli 1. duplo brevius quam articuli 2. Mandibula sinistra penicillis 2+5. Epistomatis pars superior reflexa, margine posteriore ma- xime in medio deletiore. Trunei segmentum 1. sulco intramarginali angusto, profundo. Ipse margo minus crassus, post Fig. VI. Armadillo laevigatus n.sp. a) Maxill. supra paulum inaequaliter fissus; prior. par.; ®/,. b) Maxill. alter. par.; °®/,. ec) La- lamina interior rotundate trj. Ania maxill. prior. par.; °°/,. d) Maxill. prior. : > par. apex; °%,.. e) Pleop.1. &; "°/,. -£); Pleop: 2. angula quam lamina exterior ro- EI ’ 1° tundata paulo brevior. ESEL era HL DIA DR 24 G. BUDDE-LunND, Trunci segmentum 2. pronoto c. '/, dorsi, epimera ante fissa, lamina interior brevis paulum distans. Caudae segmenta 5. epimeris brevibus, lateribus subconvergentibus. Telsum breve, tertia parte latius quam longius, post medium leviter coaretatum, pars apicalis multo brevior quam pars basalis. Margo posterior leviter eurvatus angulo exteriore late rotundato. Basis triangulo elevato. Color e griseo brunneus, sparse flavo maculatus. Long. ca. 9 mm, lat. 4,5 mm. | Fundnotiz: Stat. 76, Day Dawn; 9. VII. 05 (6 Exemplare). Armadillo (Buddelundia) binotatus n. Sp. (Taf. I, Fig. 46.) A. laevigato affınis et similis. Superficies minute et densius squamata, tuberculis ordinariis minus prominentibus. Oculi magni, ocelli majores, inter se distantes. Clypeus margine superiore subrecto, vix in medio impresso; lobis lateralibus rotundatis. Trunei segmentum 1. sulco intramarginali latiore quam in A. laevigato, margo lateralis multo crassior, post subaeque fissus, lamina interior paululo brevior quam exterior. Telsum breve, tertia parte latius quam longius, post Fig. VII. Arma- medium satis coarctatum; margine posteriori leviter ceur- dillo binotatus n.sp. vato, angulis exterioribus late rotundatis. A ER Color: Medium dorsum fuscum, latera trunei seg- 2,.&: 2. Pr mentorum flava vel albescentia; epistoma obseure fus- cum, caput ante fuscum, post flavum; trunei tubercula flava; in caudae segmento 3. duae maculae parvae rotundae albidae, etiam in basi telsi duae maculae parvae albidae. Long. c. 7 mm, lat. 3,5 mm. Fundnotiz: Stat. 95, Boorabbin; 3. VII. 05. Armadillo (Buddelundia) bipartitus n. Sp. (Taf. I, Fig. 25—29.) Superficies dense et grobius!) punctata, pars anterior segmentorum minutissime squamata, truncus utrinque tubereulis ordinariis paulum pro- minentibus, sublaevibus. b l) Die Bedeutung dieser Bezeichnung ist mir unklar. Ein von mir auf die Ober- flächenstruktur hin untersuchtes typisches Stück zeigte eine dichte und feine Punktierung, wie die Stichfläche eines Fingerhutes. W. MICHAELSEN. Oniscoidea. 25 Anterior pars segmentorum posteriore parte inferior. Oculi magni paulum intra angulos laterales positi, ocelli magni, c. 17—19. Antennae !/, corporis nonnihil longitudine superantes; articulus 2. = 4. vel fere longior, 4. quarta parte brevior quam 5. Flagellum !/, brevior quam 5.; articulus 1. duplo brevior quam Zeh Mandibulae sinistrae penieillis 2 + (9—10). Mandibulae dextrae peni- eillis 5—6. Clypeus verticalis margine superiore in medio deletiore; lobi laterales late rotundati, oblique tetragoni, intus producti. Linea verticalis lineam frontalem vixattingens. Epistoma margine su- periore reflexo in frontem, eamque nonnihil vel vix su- perante. Frons post marginem epistomatis transverse leviter sulcate excavata. — Caput post ruga transversa saepe deleta. Epistoma supra linea trans- versa, pars superior a parte inferiore discreta. Trunei segmentum 1. mar- sine laterali sulco longi- ‚ tudinali ab angulo priore Fig. VIII. Armadillo bipartitus n.sp. a) Lacinia nonnihil ante angulum poste- ext. maxill. prior. par.; ®/,. b) Pleop. dext. 1.—4. riorem desinente a medio 9% ° © Antennula; °°/,. d) Maxill. prior. par. ; apex; °%/.. e) Pleop. dext.2. 3; ®/,. f) Pleop. dext. ee lisereto.. Ipse margo 1. &; ®/,- 8) Pleop. dext.5. d; °/,. h) Pleop. dext. ad longitudinem ante leviter, 3. 3; ®/. i) Pleop. dext. 4. endopod. 4; °/,- k)) post profundius sulcatus, post Pleop. dext. 4. 3; */.. paulum oblique fissus; lacinia exterior late rotundata, lacinia interior rotundate triangula; margo crassus, alteeinctus. Epimera subtus ad longitudinem curvate carinata. Margo posterior utrinque leviter incurvus. Segmenta 2., 3., 4., 5., 6. margine posteriore levissime utrinque incurvo. Trunei segmentum 6. pronoto !/, dorsi; epimera fissa, lacinia interiore in obliquo tetragona vel trigona producta. Segmentorum 2.—7. pars anterior inferior quam posterior. Caudae epimera mediocria, epimera 5. subparallela. Telsum !/,—!/, latius quam longius, in medio forte coarctatum supra 26 G. BuppeE-LunD, convexiuseulum; basis utrinque impressione leviore longitudinali. Margo posterior leviter curvatus, angulis posticis late rotundatis. Uropodum scapus quinta parte longior quam latior. Exopoditum minutum, lateri interiori scapi procul ab apice inserto, apice seta longa. Endopoditum brevissimum, complanatum, ovale. Subunicolor flavus vel pallide brunneus. Long. 12—15 mm, lat. 5,5—8 mm. Fundnotizen: Stat. 65, Denham; 9./11. VI. 05 (mehrere Exemplare). Stat.69, Baba Head in Edel-Land; 7.IX.05 (22). Stat.70, Tamala in Edel-Land; 7.IX.05 (5 Exemplare). Stat. 75, Geraldton; 7.VII.05 (viele Exemplare). Stat. 84, Dongarra, Dünenbusch; 17. VII.05 (5 Exem- plare). Bemerkungen: Diese in ziemlich großer Individuenzahl gesammelte Art variiert in mehreren Hinsichten, so daß ich im Zweifel war, ob es sich hier nicht um mehrere einander nahestehende Arten handle. Von den variablen Charakteren ist die bei einigen Individuen viel stärker auf- tretende Skulptur am meisten in die Augen fallend. Aber da die starke, von den vorspringenden Tuberkelknoten gebildete Skulptur auf den Körper- segmenten, oft von kleinem Korn auf den Kaudalsegmenten und dem Telsum begleitet, das gewöhnliche Verhalten jüngerer Individuen darstellt und sich auch hier hauptsächlich bei solchen findet, so lege ich nicht viel Gewicht darauf. Verschiedenheiten treten auch auf in dem mehr oder minder weiten Zusammenschluß des Epistoma-Randes gegen die Stirn, in dem mehr oder minder einwärts vortretenden Clypeus-Zahn, der beim Männchen stärker zu sein scheint, in der Ausbildung des inneren Zipfels am zweiten Körpersegment und schließlich in dem etwas abweichenden Verhältnis zwischen Länge und Breite des Telsums. Aber da all die Charakterzüge innerhalb von Individuenreihen abweichen, habe ich keine konstanten Verhältnisse zur Begründung verschiedener Arten finden können. Armadillo (Buddelundia) einerascens n. Sp. Superficies minute et dense punctata, tuberculis ordinariis trunei seg- mentorum minus prominentibus; pars anterior segmentorum quam pars posterior paulum inferior. Flagelli articulus 1. duplo brevior quam artieulus 2. Epistomatis pars superior reflexa, fronti adereta, linea marginali ir- regulariter sinuata in medio deletiore disereta. Clypeus margine superiore subrecto in medio leviter impresso, lobis lateralibus subtetragonis, intus in dentem productis. Oniscoidea. 27 Trunei segmentum 1. sulco intramarginali latiore et minus profundo. Ipse margo crassus post inaequaliter fissus: lamina interior crassa rotun- data quam exterior brevior. Epimera subtus crassa, ad longitudinem elevate carinata. Segmentum 2. epimeris fissis, lamina interior magna, oblique rotundate tetragona. Pronotum !/,—!/, dorsi explens. Caudae segmentum 5. epimeris parallelis vel pau- lum convergentibus. Telsum quarta parte latius quam longius, in medio Fig. IX. Arma- satis coarctatum, margine postico recto, angulis externis lo einerascens n. s z & : 5 Ur} sp. a) Pleop. 1. &; rotundate subrectis; supra in basi medio longitudinaliter . b) Pleop. 2. impressum. 35 - Scapus uropodum paulo longior quam latior, ad apicem leviter angustatus. Endopoditum brevissimum. Exopoditum minu- tissimum, lateri interiori scapi supra insertus. Unicolor, griseus. Long. c. 12 mm, lat. 6 mm. Fundnotiz: Stat. 121, Rottnest; 6.13. IX. 05 (8 Exemplare). Armadillo (Buddelundia) inaequalis n. Sp. (Taf. I, Fig. 21—22.) A. bipartito valde affınis et similis. Superficies minute et densissime reticulata punctata. Pars superior epistomatis fronti adcreta. Clypeus lobis lateralibus intus in dentem acutum productis. Trunei segmenti 1. sulco epimeri latiore et minus profundo quam in A. bipartito, lamina exterior fissurae posterioris epimeri laminam interiorem multo superans. a Ren Scapus uropodum vix longior quam latior; endo- 10 inaequalis n. poditum brevissimum, ovale; expoditum minutissimum sp. a) Pleop. dext. satis a margine interiore scapi insertum. 2 r en 1op: Long. 8 mm, lat. 4 mm. DR Fundnotiz: Stat. 119, Fremantle, Obelisk- Hügel; 20. V. 05 (6 Exemplare). Armadillo (Buddelundia) callosus n. Sp. (Taf. I, Fig. 23—24.) Superficies tubereulis ordinariis lateralibus utrinque valde prominen- tibus, etiam in medio trunco et ad latera granulis parvis sparsius obtecta; 98 G. BUDDE-LunND, dimidia posterior pars segmentorum quam dimidia anterior pars multo elevatior. Caudae segmenta tranverse granulis obsoletis. Cetera super- ficies squamata. Linea marginalis verticalis utringue ante oculos producta, marginem epistomatis non attingens, area infraocularis angustissima. Oculi mediocres, in margine laterali positi, ocelli ce. 17—18. Mandibula sinistra penieillis 2 fixis, 7 liberis. Seta inferior radice longa, solida, ramis numerosis criniformibus. Antennarum articulus 2. = 4., paulo brevior quam 5., multo longior quam 3. N) Flagellum duas partes scapi articuli 5. aequans; b articulus 1. multo, fere duplo, brevior quam articulus 2. Epistoma supra reflexum, transverse paulum im- | pressum, frontem accurate superans. er Clypeus in medio paulum impressum, lobis late- callosus n. sp. a) Ma- ] xill. prior. par. apex; ralibus latis, -oblique tetragonis, intus acute productis. °%/,. b) Pars caud. segm. Trunei segmentum 1. margine postico utrinque a es UrOP- Fortius incurvo. Epimera crassiora, revoluta, supra ad marginem revolutam excavata; ipse margo ante integer, post leviter sulcatus et fissus; lamina interior brevis, rotundata, lamina exterior tetragona, retroducta; multo longior quam lamina interior; angulus anticus acutus. Trunei segmentum 2. pronotum breve !/,, dorsi. Fundnotiz: Stat. 71, Northampton; 15. VII. 05 (mehrere Exem- plare). Armadillo (Buddelundia) rugifrons n. Sp. Trunei tubercula ordinaria minus prominentia, tota cetera superficies minutissime et densissime reticulate punctata. Pars posterior segmentorum quam dimidia anterior pars paulum elevatior. Oeculi magni, ocelli c. 17—18. Epistoma supra linea transversa sinuata divisum; superior pars reflexa fronti adpressa et cum hoc concreta, linea marginali de- | Fi leta nisi in lateribus ante oculos manifesta. Ulypeus margine superiore integro, in medio levis- sime recurvo, lobis lateralibus mediocribus late rotundatis. Fig. XII. Arma- dillo rugifrons n.sp. Trunei segmentum 1. epimeris sulco intramarginali Pleop. dext. 1. 4; minus profundo et latiore. Margo crassus, post paulum 16 . r . . . . . I oblique fissus; lamina interior triangula quam lamina exterior rotundata paulo longior. Margo posterior utrinque levissime in- curvus. Oniscoidea. 29 Trunci segmentum 2. epimeris oblique fissis; lamina interior denti obtuso similis. Pronotum 1/, dorsi. Telsum !/, latius quam longius, post medium satis coarctatum; apex paulo brevior quam basis, margo postieus subrectus vel levissime curvatus, angulis externis rotundate subrectis. Telsum supra in basi triangulo medio elevato. Uropodum scapus ejusdem longitudinis et latitudinis. Endopoditum brevissimum. Exopoditum minutissimum supra in scapo paulum a latere interiore satis a latere posteriore positum. “ Unicolor, griseus; nonnulla exempla maculis parvis flavis maxime in cauda positis ornata. ) Long. 8,5 mm, lat. 4,5 mm. Fundnotizen: Stat. 103, Guildford; 19.V.05 (1 Exemplar). Stat. 110, East Fremantle, Recreation Ground; 19. VII. 05 (5 Exemplare der gefleckten Varietät). Stat. 139, Brunswick; 7. X. 05 (1 Exemplar). Armadillo (Buddelundia) opacus n. Sp. (Taf. I, Fig. 47—48.) Caput rugosum. Tubercula ordinaria trunci segmentorum obsoletiora. Cetera superficies densissime et minutissime squamate punctata; pars posterior trunci segmentorum quam anterior pars paulum elevatior. Ocelli ec. 20. Antennarum flagelli artieulus 1. quam articulus 2. fere triplo brevior. Epistoma supra transverse di- visum; pars superior reflexa cum fronte maximam partem concreta, margine discernendo solum in late- ribus ante oculo manifesto. Clypeus margine superiore sub- LA integro, in medio tamen paulum DRG 4 impresso; lobis lateralibus brevibus, Fig. XIII. Armadillo opacus n.sp. a) Maxill. latis, rotundatis. prior. par. apex; °°/,. b) Maxill. prior. par.; Trunci segmentum 1. epimera '*/ e) Urop. ‘%/,. d) Pes1.%; '/,. e) Pleop. sulco intramarginali lato fossam ob- 1.5 longam satis profundam fingente. Ipse margo pererassus, post paulum inaequaliter fissus, lamina interior rotundate triangula quam exterior paulo longior. 30 G. BUDpE-LuxD, Trunei segmentum 2. epimera fissa, lamina interior subbasalis, oblique dentiforme producta. } Segmentorum 6.—7. epimera duplicatura inferiore leviore. Caudae epimeris segmento 5. subparallelis. Telsum breve, tertia parte latius quam longius; pars apicalis multo brevior quam pars basalis, margine posteriore subrecto vel levissime cur- vato, angulis externis rotundate subrectis; supra in media basi triangule convexum. Uropodum scapus ejusdem fere longitudinis atque latitudinis. Unicolor, griseus. Long. c. 12 mm, lat. 6 mm. Fundnotiz: Stat. 152, Gooseberry Hill; 31. V. 05 (8 Exemplare). Armadillo (Buddelundia) frontosusn. Sp. (Taf. I, Fig. 64.) Superficies densissime minute squamata nitida. Oeculi magni, ocelli majores, c. 17. inter se paulum distantes. Antennarum flagelium articulo 1. fere duplo quam 2. Epistoma supra transverse divisum; pars superior reflexa, fronti ad- creta, margine posteriore in medio omnino deleto, ad latera manifestiore. Clypeus margine superiore in medio impresso, lobis lateralis rotundatis. Trunei segmentum 1. sulco intramarginali paulum profundo, latiore. Ipse margo crassior post paulum inaequaliter fissus, lamina interior rotundate triangula quam lamina exterior rotundata paulo brevior. Margo posterior utrinque leviter incurvus. Trunei segmentum 2. epimeris leviter fissis, lamina interior dentiformis oblique paulum retro- ducta. Fig. XIV. Armadillo Trunei segmenta 6.—7. duplicatura inferiore frontosus n. sp. a) Pleop. jeviore. dext. 1. &; '%/,.. b) Pleop. ; £ dext, 2. 6; 1. 2) an Caudae segmentum 5. epimeris subconver- prior. par. apex; °/.. gentibus. Telsum fere tertia parte latius quam longius, post in medio leviter coaretatum; apex multo brevior quam basis; margo posterior leviter curvatus, angulis late rotundatis. Uniecolor, griseus, lateribus paulum dilutioribus. N R { EP we | Long. 9 mm, lat. 4 mm. Fundnotiz: Stat. 94, Coolgardie; 3. VII. 05 (1 9) Oniscoidea. 31 Armadillo (Buddelundia) subinermis n. sp. (Taf. I, Fig. 33—34.) Superficies squamis vel granulis minutissimis dense obtecta. Oculi magni, ocelli ec. 18, marginem lateralem occupantes. Flagelli artieulus 1. triplo brevior quam artieulus 2. Epistoma infra tuberculo vel carinula brevi, angusta, in medio, supra reflexum fronti adpressum, margine su- periore frontem in lateribus paulum, in medio accurate superans. Clypeus margine superiore crassiore, eurvato, in medio recurvo, subabbreviato. Margo verticalis utrinque ad marginem anteriorem oculorum producta, marginem epistomatis non attingens. Area infraocularis utrinque angustis- sima. Fig. XV. Armadillo subinermis Trunei segmentum 1. sulco intramar- 2- sp. a) Maxill. prior. par.; *].. > DR : b) Palpus; °%/. ce) Maxill. prior. ginale subdeleto; ipse margo minus crassus, Bat Apex; = A) Alena post oblique fissus; lamina interior rotun- date triangula quam exterior rotundata satis brevior. Epimera infra crassiora; margo posterior utrinque leviter incurvus. Segmentum 2. pronoto !/, dorsi; epimera ante levissime fissa, lamina interior parva obtusa. Color e flavo brunneus cerebro fusco maculatus, maculis in lateribus majoribus. Telsum ante albidum, post fuscum; uropodes albi. Long. c, 6,5 mm, lat. 3,2 mm. Fundnotiz: Stat. 80, Eradu; 13. VII. 05 (8 2). Armadillo (Buddelundia) nitidissimus n. Sp. (Taf. I, Fig. 42—45.) Superficies minutissime et densissime reticulata, nitida. Oculi magni, ocelli majores, ec. 19—20. Antennae !/, corporis longitudine paulum superantes; articulus 2. vix brevior quam articulus 4., articulus 4. satis, quarta parte brevior quam articulus 5. Flagellum nonnihil longius quam dimidium artieuli 5.; artieulus 1. fere triplo brevior quam articulus 2. Epistoma supra in medio paulum impressum, margine superiore frontem accurate superante; area infraocularis utrinque angustissima. 39 G. BUDpDE-LUND, Clypeus verticalis, in medio levissime impressus, lobis lateralibus ro- tundate triangulis. Suleus intramarginalis apertus, subdeletus. Trunei segmentum 1. margine posteriore utrinque levissime incurvo, margo lateralis crassus, paulum revolutus, post oblique fissus, laciniae longitud. subaequales; superior late rotundata, inferior angustior, rotun- date triangula. Margo posterior subreetus. Trunci segmenti 2. pronotum breve, Y/ı—",. dorsi longitudinis aequale; epimera fissa, lacinia interiore mediocri, angusta, dentiforme producta, satis di- stante. Segmenta 2., 3., 4., 5., 6. margine posteriore utrinque leviter incurvo; segmento 7. medio leviter incurvo. Segmenta 5., 6., 7. dupli- catura inferiore dimidii epimeri obliqua. Fig. XVI. Armadillo nitidissimus n. sp. Caudae epimera medioeria, a) Lacinia maxill. dext. prior. par.; °/,. b)Pleep. epimerasegmentid.subparallela. 1.—4. 95 ®/. cc) Maxill. prior. par. apex; °°/.. een men 7 pau- ce) Bleops;dest. 12 7857.92 Ze), Pest se 1 di AB : f) Antennula; '%).. um post medium coarctatum ; telsum breve, multo latius, Y; vel plus, quam longius, convexiusculum; margine postico leviter curvato, angulis externis rotundatis. Uropodes breves; scapus ejusdem longitudinis et latitudinis, post paulum angustatus, apice leviter rotundate obtuso. Exopoditum minutissi- mum, vix longius quam latius, latus interius scapi procul ab apice insertum. Endopoditum brevissimum, compressum, ovale. Color e griseo brunneus, in medio trunci utrinque striis albidis con- densatis, in epimeris macula parva rotunda albida, saepe evanescens. Long. 9-11 mm, lat. 4,5—5 mm. Fundnotizen: Stat. 98, Wooroloo; 29. V. 05 (2 Exemplare). Stat. 99, Lion Mill; 26. VI. 05 (1 Exemplar). Stat. 101, Mundaring Weir; 4. VIII. 05 (1 Exemplar). Stat. 103, Guilford; 19.V. 05 (1 Exemplar). Stat. 109, Subiaco nördl.; 16.V.05 (1 Exemplar). Stat. 136, Harvey; 27. VII. 05 (1 Exemplar). Stat. 145, Donnybrook; 28. VII. 05 (1 Exem- plar). Stat. 146, Boyanup; 2. VIII. 05 (3 Exemplare). Oniscoidea. 33 Armadillo (Buddelundia) nigripes n. Sp. (Taf. I, Fig. 54—55.) Pars posterior trunci segmentorum anteriore articulari parte elevatior. Oculi magni, marginem lateralem occupantes; ocelli c. 17. Flagelli articulus 1. triplo brevior quam articulus 2. Epistoma breve, plus duplo latius quam longius, infra in medio tuber- culo oblongo minimo, supra maxime in medio leviter reflexum, margine superiore mediam frontem, non latera frontis paululo superante. Clypeus margine superiore subrecto in medio levissime incurvo, lobis lateralibus paulum elongatis, rotundatis. Linea marginalis verticalis ad marginem anteriorem oculorum utrinque producta epi- > stoma non attingens. Area infraorbitalis angustissima. Trunei segmentum 1. epimera sulco intra- marginali deletiore, aperto, latiore; ipse margo erassior, post subaequaliter fissus; lamina in- terior rotundate triangula, lamina exterior late rotundata; margo posterior utrinque leviter | E Fig. XVII. Armadillo nigripes ineurvus. 36) j h \ j t 0% Bps) a)sBleop: 1.1 Ser lr: Trunei segmentum 2. epimeris fissis, Jamina ») Pleop. 2. &; '%/,. c) Maxill. interiore angusta, dentiformi oblique retro- prior. par. apex; °“/,. d) Pleop. 1.—4. 9; 1%). e) Caud. segm. ducta. ; . 5. cum telso et urop.; '°/,. Pronotum c. 1/, dorsi. Trunei segmenta 6.—7. et caudae segmentum 3. duplicatura inferiore basali manifesta. Caudae segmenta 5 epimeris convergentibus. Telsum tertia parte latius quam longius, medio fortius coarctato, mar- gine postico curvato, angulis exterioribus late rotundatis. Subunicolor, niger; pedes grisei, coxae nigrae. Long. c. 6—8 mm, lat. 3—4,2 mm. Fnndnotiz: Stat. 142, Bunbury; 24./25. VII. 05 (viele Exemplare). Armadillo (Buddelundia) albomaculatus n. Sp. (Taf. I, Fig. 61 —63.) Superficies densissime squamis minutissimis adhaerentibus laevibus confertis obteeta. Oculi majores, ocelli ce. 16—17. Clypeus margine superiore paulum prominens, in medio fortius im- pressus, lobis lateralibus parvis, late rotundatis. Die Fauna Südwest-Australiens. 1V, 3 34 G. BuppeE-LunD, Epistoma infra in medio carinula vel tuberculo oblongo, supra paulum reflexum, margine superiore frontem accurate superanto. Trunci segmentum 1. epimera sulco intramarginali deletiore; ipse Fig. XVII. Armadillo albomaculatus n. sp. &) Pleop. 1. ; '%/,. b) Pleop. 2.052128) Bleop22.. 8; 161. d) Pleop. 4 8; 2. 8): Pleop. 3, sn al) Maxill. prior. par. apex; 0. g)- Pleop. 1.—4. 9; 16/. h) Antenna dext.; '°/,. Fundnotiz: Stat. margo crassior post subaequaliter fisso; laminae rotundatae. Margo posterior utrinque levissime incurvus. Trunei segmentum 2. pronoto '/,, dorsi; epi- mera leviter fissa, lamina interior dentiformis, obliqua, brevis. Pori dorsales in omnibus segmentis trunei mani- festi, in segmentis 1.—6. procul a margine laterali paulum a margine posteriore positi, in segmento 7. in ipso margine. Caudae segmenta 5 epimeris paulum diver- gentibus. Telsum breve; pars apicalis brevissima; longe post medium leviter coarctatum; margo posterior subreetus, angulis exterioribus subreetis. Color e nigro brunneus, tuberculis ordinariis trunci segmentorum albidis, etiam in segmentis caudae et in lateribus segmentorum trunci maculis conspersis albidis. Pedes albi, antennae griseae. Long. 7,5 mm, lat. 3,7 mm. 158, Broome Hill; 24. VIII. 05 (5 Exemplare). Armadillo (Buddelundia) tomentosus n. SP. (Taf. I, Fig. 35—38.) Tota superfiecies setis minutissimis, minus dense positis; tomentosa, subnitida. Oculi magni; ocelli majores, c. 21. Antennae 1], corporis vix longiores; artieuli 2. = 4., 4. paulo brevior quam 5. Flagelli articulus 2. fere duplo longior quam articulus 1. Epistoma margine superiore frontem non superante. Clypeus verticalis, integer, lobis lateralibus subaequaliter rotundatis, medioeribus. Area pleuralis subocularis minima. Trunei segmentum 1. margine laterali crasso, post tenuiore, supra marginem epimero fisso, lacinia exteriore brevi, rotundata, ipso margine breviore; margo posterior subrectus. Oniscoidea. 35 Segmentum 2. pronoto lineari, vix !, dorsi longiore; epimero ante fisso; laeinia interior parva, subdentiformis; margo posticus subrectus. Segmenta 3.—4. margine postico subrecto; 5., 6., 7. mar- gine postico utrinque leviter in- e CUrVvo. Pleuropodes 2 par. 1. par- vus, operculo minuto, 2., 3. mi- J A nores transversi, 4. magnus, ob- lique tetragonus; 5. parvus, 0c- eultus. Epimera caudae segmento 5. subparallela. Telsum fere !/, latius quam longius, basis brevis; medio tetra- gono producto a basi nulla co- arctatione discreto. Uropodes paulum elongati, longiores quam latiores, adapicem Fig. XIX. Armadillo tomentosus n. Sp. rotundatum paulum angustati. a) Lacinia maxill. dext. prior. par.; °/,. b) Maxill. Exopoditum parvum, lateri in- prior. par. apex; °°/.. ce) Pleop. dext. 1. 9; "%/.. teriore procul ab apice insertum. 4) Pes 7. 2; °/,. e) Maxill. alt. par.; ®/,. f) An- e { ER tennula; ®%... g) Lingua; %,. h) Pleop. sin. Endopoditum brevissimum, sub- 4 9,3, . ovale. Long. 11—12 mm, lat. 5,5—6 mm. Fundnotiz: Stat. 69, Baba Head iin Edel-Land; 7. IX.05 22). Subgenera haud nominata!). Gemeinsame Diagnose: Tracheae parium quinque. Armadillo integer n. Sp. (Taf. I, Fig. 39—41.) Superficies opacior; squamulis minutissimis dense obtecta. Oculi majores, marginem lateralem capitis attingentes, ocelli majores, c. 16. Mandibulae latus exterius sparse aculeata, mandibulae sinistrae peni- eillis 2 + 1, dextrae 1 +2. 1) Für die wenigen südwest-australischen Armadillo-Arten, die nicht zu der von BUDDE-LunD abgesonderten, von mir Buddelundia genannten Untergattung gehören, findet sich im Manuskript keine Angabe über die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Untergattung. Ich belasse sie deshalb unter der im Manuskript vorgefundenen einfachen Gattungsbezeich- nung Armadillo. W. MICHAELSEN. z* 36 G. BUDDE-LUND, Epistoma breve, plus duplo latius quam longius, supra reflexum, mar- gine postico frontem in medio acurate, in lateribus paululum superante. Clypeus brevis, fornicatus, margine superiore subrecto, lobis lateralibus porrectis, rotundatis, parvis. Margo lateralis verticalis utrinque ad medium oculorum pro- ductus, margo epistoma non attingens. Trunci segmentum 1. margine postico utrinque satis incurvo, angulis externis late rotundatis, angulis antieis acutis. Margo ipse tenuis, leviter revolutus, epi- meris subtus ante crassioribus, post tenuibus, non fissis. Trunei segmentum 2. pronoto !/,—!/, dorsi Fig. XX. Armadillo in- } 5 Pp ls / 5 teger n. sp. a) Lacinia maxill. explente. prior. par.; '?%/,. b) Maxill. Pleopodes primi paris feminae parvi, inter prior. par. apex; ee c) Pleop. se longe distantes. 1.5 3572) 0) Parsi sin. ; . : ee mn ae. Telsum in medio vix coarctatum, quarta 1%. e) Pleop. 1.—5. 9; %].. parte latius quam longius, pars apicalis tetra- gona parte basali vix brevior. Long. 5 mm, lat. 2 mm. Fundnotiz: Stat. 162, Torbay; 19. VIII. 05 (ca. 10 Exemplare). Armadillo pygmaeus n. sp.!). (Taf. I, Fig. 30—32.) Long. 3,7—4,3 mm, lat. 1,5—2,0 mm. Fundnotiz: Stat. 103, Guildford; 19. V. 05 (6 Exemplare). Fig. XXI Armadillo pygmaeus n. Sp. a) Lacinia maxill. prior. par.; '%/,. b) Maxill. prior. par. apex; °/.. Armadillo bitubereulatus n. sp. Öetera superficies squamulis minutissimis densius obtecta. Tubereula ordinaria truneci maxima ad latera prominentia, in epimeris tuberculo obliquo majore. Telsi basis granulis duobus magnis in medio. Oeuli magni; ocelli majores, ec. 17; oculi ante fere ad marginem epistomatis positi. Mandibulae sinistrae penicillis 2 + 0. 1) Die Beschreibung dieser vielleicht an den Abbildungen wiederzuerkennenden Art ist nicht zur Ausführung gelangt. W. MICHAELSEN. OÖniscoidea. 37 Epistoma breve, duplo latius quam longius, infra in medio tuberculo paulo oblongo, supra leviter reflexum, in medio fovea subrotunda obso- letiore; margo superior in medio accurate, in lateribus paulum frontem superans. Clypeus brevis, fornicatus, margine superiore subrecto; lobis laterali- bus parvis, subporrectis, rotundatis. Linea verticalis marginalis fere ad marginem anteriorem oculorum utrinque producta, marginem epistomatis non attingens. Area infraocularis nulla. _ Trunci segmentum 1. epimeris supra en excavatis, subtus crassioribus; margo late- } Vm: er ralis subtenuis revolutus. Be = 27 2 Epimera postica sub marginem late- T, e} 5 ralem oblique fissa; lamina interior rotun- FE date triangula, quam lamina exterior rotun- date tetragono multo brevior. Trunei segmentum 2. pronoto ce. !/, dorsi; epimera ante leviter fissa, lamina interior parva, obliqua, obtusior. Trunei segmentum 3. pronoto ce. '/, dorsi. Margo posticus omnium segmentorum ie ILE Ammadillo biuber- 5 ö j - eulatus n. = a) Maxill. prior. par. utrinque incurvus, maxime segmenti 1. apex; ®/. b) Lacinia maxill. prior. Caudae segmenta 3.—4. epimeris majo- par.; '®/,.. c) Urop.; */,. d) Pleop. ribus, rectangulis; segment. 5. longioribus, 1 S; "h © Fleop. "a. 8; Th . i R ? 5 f) Antenna dext.; !°/.. angustis, subtriangulis, subparallelis. Pleopodes 2 minuti, nulla area operculari, inter se longe distantes!). Telsum breve, fere duplo latius quam longius, post medium fortiter coaretatum, margine postico subrecto, angulis exterioribus rotundatis. Color griseus, tuberculis trunei et lateribus perlucentibus albescentibus, Uropodes albi. Long. c. 5 mm, lat. 2,5 mm. Fundnotiz: Stat. 162, Torbay; 19. VIII. 05 (2 Exemplare, zusammen mit A. integer n. Sp.). Armadillo flavus n. Sp. (Taf. I, Fig. 59—60.) Caput tuberculis minoribus rugosum. Superficies segmentorum trunei fortiter tuberculata, tubereulis latis, obtusioribus; segmentorum 2.—7. pars 1) Der Originaltext lautet: Pleop. ? minuto, nulla area operc., inter se longe distantes. 38 G. BUDDE-LUND, anterior inferior quam pars posterior; pars anterior laevis, pars posterior tubereulis in serie transversa disposita; epimera omnia laevia. Oculi parvi, oblongi; ocelli minuti, saepe oceulti, c. 10, inter se longe distantes procul a margine laterali capitis positi. Epistoma margine superiore frontem multum superans, ante supra in medio trianguli excavatum, infra in medio carinula longitudinali. Clypeus subhorizontalis, margine superiore crassiore, leviter curvato, lobis lateralibus parvis, rotundatis. Linea marginalis verticalis utrinque ante oculos producta, minus mani- festo cum margine superiore epistomatis conjuncta. Fig. XXIII. ‚ “Big. XXIV. Fig. XXIII. Armadillo flavus n. sp. a) Lacinia maxill. prior. par.; °/,. b) Maxill. prior. par.; °*/,. c) Pleop. dext. 4. &; *°/,. d) Caud. cum telso et urop.; ®/,. e) Maxzill. prior. par. apex; °°/,. f) Antenna dext.; 1%. g) Pleop. sin. 1.—4. 9; '%.. Fig. XXIV. Armadillo flavus n. sp. a) Pleop. dext. 1. &; "/,. b) Pleop. dext. 2. g; 16/. ©) Pleop. dext. 3. &; '%/,. d) Pleop. dext. 4 d; "°%. e) Pleop. de zer f) Pleop. sin. 1. 2; ®%),. °g) Pleop. sin. 2. 2; .1°/,. -h) Pleop. ein. 3.95 2, spe 4. 2; *%/.. k) Pleop. sin. 5. 2; '%/. 1) Pleop. dext. 2. 3; “/,. m) Pleop. det. 95 27% Trunei segmenta omnia epimeris magnis, supra paulum excavatis. Trunei epimera segmenti 1. paulum revoluta, subtus post crassiora, margine laterali tenui, post sub margine fisso; lamina interior crassa, brevis, oblique rotundata. Segmentum 2. pronoto brevi '/,, dorsi vix longius; epimeris ante fissis, lamina anterior brevis rotundate subtetragona. Segmenta 6.—7. subtus duplicatura. Margine posteriore segmentorum 1., 2., 3. ad epimera utrinque sub- angulate incurvo. Oniscoidea. 39 Anguli postiei segmenti 1. late rotundati. Caudae segmenta 1.—2. laevia, 3., 4., 5. tuberculis in medio obsoletis. Telsum convexum, in medio basis suleo brevi profundo, utrinque sulco breviore, curvato, minus profundo. Telsum !/, latius quam longius: margo posticus leviter curvatus, paulum post medium fortiter coarctatus. Unicolor, flavus. Fundnotiz: Stat. 101, Mundaring Weir; 9. VIII. 05 (7 Exemplare). Gen. Porcellio. Porcellio laevis Latr. Fundnotizen: Stationen 67, 83, 93, 105, 114, 116—121, 142, 145, 155, 165; Dirk Hartog, Dongarra, Kalgoorlie, Perth, Fremantle und Umgegend, Bunbury, Donnybrook, York und Albany (viele Exemplare). Porcellio scaber Latr. Porcellio graniger HASWELL, Austral. Crust., p. 280. Porcellio obtusifrons HASWELL, Austral. Crust., p. 230 = P. laevis s. CHILTON. Fundnotizen: Stat. 164, 9 Meilen NO von Albany; 17. VIII. 05 (2 Exemplare). Stat. 165, Albany; 13./22. VIII. 05 (viele Exemplare). Weitere Verbreitung in Australien: New South Wales, Sydney (sec HASWELL u. CHILTOoN); Tasmania (sec HAswELL); Victoria, Melbourne (sec HAswErL), Healsville (sec CHILTON). Gen. Metoponorthus. Metoponorthus pruinosus Br. Fundnotizen: Stationen 65, 75, 76, 93, 94, 95, 101, 105, 115, 117— 120, 142, 145, 155; Denham, Geraldton, Day Dawn, Kalgoorlie, Coolgardie, Boorabbin, Mundaring Weir, Perth, Fremantle und Umgegend, Bunbury, Donnybrook und York (viele Exem- plare). Gen. Angara. Angara n. Sp. Fundnotiz: Stat. 150, York; 11. VIII. 05 (1 Exemplar). Weitere Verbreitung: Coll. Mus. Hamburg, Haiti, Port au Prince; 7.V. 94 (1 Exemplar). Coll. Dr. Emmery, Mauritius (1 Exemplar). Coll. Bupve-Lunp, Progreso [Yukatan oder Coahuilain Mexiko?]; 20. X. 05. 40 G. BuppE-LuND, Gen. Alloniscus. Alloniscus pallidulus B.-L. Fundnotizen: Stat. 65, Denham; 9./11. VI. 05, Dünenbusch (6 Exem- plare) und Detritus am Strande (1 Exemplar). Alloniscus nicobaricus B.-L. Fundnotiz: Stat. 115, North Fremantle; 30. VIII. 05 (4 Exem- plare). Gen. Philoscia. Philoscia subterranea n. Sp. (Taf. I, Fig. 49—53.) Superficies laevis, nitida. Oeculi parvi, elongati; ocelli pauci, aegre rufopigmentati. Mandibula sinistra penieillis 2+1. Seta inferior multiramosa, radice brevi. Fig. XXV. Philoseia subterranea n.sp. a) Lacinia maxill. prior. par.; !?°/,. b) Maxill. prior. par. apex; °°/,. ce) Maxill. alt. par.; *®/,. d) Trunci segm. 2. lat. ein.; ®/,. e) Pleop. dext. 1. @; +8/,. f) Pleop. dext.2.9; 1®/,. g) Pleop. dext.3. ?; 18/,. h) Pleop. dext. 4. 9; 18/,. i) Antenna dext.; :%/,. k) Maxill. prior. par.; ®*/,. Frons ab epistomate non discreta, linea marginalis frontalis nulla. Epistoma declivum, infra linea subrecta transversa inter margines superiores foraminum antennarum in duas partes divisum. Oniscoidea. 41 Clypeus magnus, angustior, porrectus, leviter fornicatus. Trunei segmentum 1. margine paulum curvato. Linea collaris integra ad angulos priores producta, ramus interior brevis. Trunei segmenta 2., 5., 4. margine postico leviter curvato subrecto, angulis externis late rotundatis; segmenta 5., 6., 7. margine postico medio incurvo, angulis acutioribus. Caudae segmenta 1., 2., 3., 4., 5. subaequilonga. Caudae segmenta epimeris brevissimis, adpressis, infra inflexis. _ Telsum breve triangulum, plus triplo latius quam longius, apice late rotundato. Uniecolor, albidus. Long. c. 6,5 mm, lat. 2,6 mm. Fundnotiz: Stat. 151, Yallingup-Höhle, an einer Baumwurzel, die 90 engl. Fuß tief durch die Decke der Höhle hindurchgewachsen ist; EX. 05 (1-2). Philoseia sp. (Species diversae?) !). Fundnotizen: Stationen 65, 71, 74, 76, 77, 77, 80, 84, 88, 98, 99, Bis, 106, 110, 112, 113, 115, 116, 119, 121, 125, 129, 153,:136, 137, 142, 144, 145, 146, 150, 152, 154, 155, 158, 160, 165, 167; Denham, Northampton, Mac Guire, Day Dawn, Yalgoo, Eradu, Don- garra, Moora, Wooroloo, LionMill, Mundaring Weir, Guild- _ ford, South Perth, Fremantle und Umgegend, Rottnest, Cannington, Jarrahdale, Pinjarra, Harvey, Collie, Bun- bury, Bridgetown, Donnybrook, Boyanup, Yallingup, Goose- Berry Hill, Pickering Brook, York, Broome Hill, Cran- brook, Albany und South Albany. Gen. Hanoniscus. Hanoniscus n. SP. Fundnotiz: Stat. 88, Moora; 8. VIII. 05 (8 Exemplare). Hanoniscus n. Sp. Fundnotiz: Stat. 142, Bunbury; 25. VII. 05 (8 Exemplare). 1) Wahrscheinlich handelt es sich hier um eine größere Zahl verschiedener Arten. W. MICHAELSEN. 42 G. BuppeE-LunD, Hanoniscus tuberculatus n. sp.!). (Taf. I, Fig. 14—20.) —— REITEN = Fig. XX VI. Hanoniscus tubereulatus n. sp. a) Maxill. alt. par.; °°/,. b) Lacinia maxill. prior. par.; 1%°/,. c) Antenna dext.; '®/,. d) Maxill. prior. par. apex; 5°/,. e) Pleop: dext.'2. &; *+®/,.. £) Pleop. dext. .3. 3; 1°/,..-g) Pleop. dext. 4 ur h)..Pleop. dext. 5.8; 18/,.'i, k) Bleop. dext.. 1. 3; ®*/.. Fundnotizen: Stat. 106, South Perth, 10. VIII. 05 (3 Exemplare). Stat. 123, Cannington; 28. VI. 05 (7 Exemplare). Stat. 135, York; 8. V. 05 (1 Exemplar). 1) Die große Zahl der Abbildungen ermöglicht zweifellos eine Wiedererkennung dieser Art, deren wörtliche Beschreibung nicht mehr zur Ausführung gelangte. W. MICHAELSEN. Oniscoidea. 43 Tafelerklärung. Tafel 1. Armadillo labiatus n. sp. Caput e vertice sup. vis.; 1?/.. „ „ ” ”„ ” „ ” „ „ ” ” ”„ ”„ monticola ,, sulcatus ,„ „ ” ” ” Trunei segm. 1. lat. dextr.; 12/.. Caput;' 12/.. Mandibula sin.; 50/,. Laein. int. maxill. prior. par. apex; 135/.. Trunei segm. 1. lat. sin.; 12/,.. Urop:.sin. ;-28/,. Trunei segm. 2. lat. sin.; °5/,. Laein. int. maxill. prior. par. apex; 135/,. Drop. sin.;. 25]. Mandibula sin.; °5/,. Lacin. int. maxill. prior. par. apex; 135/.. Mandibula dext.; 75/.. Hanoniscus tuberculatus n. sp. Antennula sin.; ?50/,. ”„ Armadillo inaequalis „ callosus ”„ bipartitus Pygmaeus ”„ „ subinermis „ tomentosus vnteger ” ” > 2 „UÜrop, Sina; 28% » „» Mandibula dext.; 135/.. » „» Laein. int. maxill. prior. par. apex; ?5°/.. » » Urop. sin.; a »» Urop. sin.; 35 /.. » » Mandibula sin.; 135/,. »5p:, Ürop. sin.; 2%). „ Trunei segm. 1. lat. sin.; ?°/.. „ Laein. int. maxill. prior. par. apex; 135/,. „» Urop- sın., 22/7. » Mandibula dext.; 100/,. „ Mandibula sin.; 100/.. »„ Trunei segm. 1. lat. sin.; 1?/.. „ Lacin. int. maxill. prior. par. apex; '85/.. » ‚Urop. sin.;.20),. „ Mandibula sin.; 135/,. „ Mandibula dext.; 15°/,. „ Lacin. int. maxill. prior. par. apex; ?5°/,.. = ‚Brop. ein.228/7 „ Trunei segm. 2. lat. sin.; ?®/,. „ Mandibula dext.; 135/,. „ Mandibula sin.; 190/.. „ Laein. int. maxill. prior. par. apex; !°5/,. „. Elypeus; 227 „ Laein. int. maxill. prior. par. apex; °°°/,.. „ Mandibula dext.; 25°/,. „ Mandibula sin.; 100/,.. 4t Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig, Fig. Fig, Fig, Fig. Fig, Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. G. BuppE-LuNnD, Oniscoidea. 42. Armadillo nitidissimus n.sp. Mandibula dext.; 110/,. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 5. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. „ „ Laecin. int. maxill. sin. prior. par. apex; '35/,. Mandibula sin.; 110/,.. re » „» Laein. int. maxill. dext. prior. par. apex; 135/,. binotatus „ „ Trunei segm. 2. lat, sin.; °5/.. opacus „ „ ' Irunei segm. 1. lat. sin.; 12/,, Trunei segm. 2. lat. sin.; ?5/,. „ ” ” ” „ ” ”„ ” „ Philoscia subterranea n. sp. Caput; ?5/,. Lacin. int. maxill. prior. par. apex; '3°/,.. Mandibula sin.; ?°/,. ”„ »„ » Urop. sin.; le „et Uropsaue. 2 ” Armadillo nigripes n. sp. Urop. sin.; ?5/,. ” »» Trunei segm. 2. lat. sin.; Zoe flavus n. sp. ÜUrop. sin.; °®/,. » '» » "Lacin.'int. maxill. ‚prior. par. apex; 1207. ”„ 37033 Mandibula dext.; RR „ „.'„» Mandibula sin!; 20). » » » Terunci segm. 7. cum cauda, d; !?/.. albidomaculatus n. sp. Urop. sin.; ?°/,. „ » » Trunei segm. 2. lat. ein.; ?5/.. ” » » Trunei segm. 1. lat. sin.; 1?/.. frontosus n. sp. Urop. sin.; ?5/,. Die Fanna Sudwest- Australiens BdAIW. Budde- Lund, Oniscoidea. v Budde-Lund gez. wi I > Lifh.Anst.P Weise Jena. Die Fauna Südwest- Australiens. Ergebnisse der Hamburger - südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer Band IV, Lieferung 3 Mantodea und Phasmodea von Prof. Dr. F. Werner (Wien). Verlag von Gustav Fischer in Jena 1912 j 2 Me u; “ 1; \ . 4 > 2 E P ei L , 2 y j r h el [a i At TR s 5 "> 0 Be Pe An [11 ‚ i\ j . IN Di ur Br ® y ; h EEE 2 we; BR \ h “ Ma ir ’ NEE 4 er be u DE. ur er et ER a. ‚ a \ Y Are ran: De VE % ‘L a 0 up \ a a ; SR DA Bud ae * i we x WE er ; * 5 2 # “ g 4 TR } i Bir 1 art ä j ’ , £ 14 2: 1 H “ls r} = < ’ B Er | a PER % E} uf u] E 2 2 Pan JAN ; vi . ar PaRr)” A mM [23 Li s # AESL TI been e 3: a 5 j Alle Rechte vorbehalten. } a h l . E E, TR oh Ber hi y Ei R A j% PER > E2 ET A mn A Ka R I 7, Y 1 s | en a cnal.ni vaHar HE NRTANDINOV ARE & 2 di 2 er j IH Obwohl nur etwa 11 Arten umfassend, enthält das im nachstehenden verzeichnete Mantodeen-Material doch mehr als ein Viertel aller aus Australien bekannten, und zwar größtenteils Vertreter solcher Arten, die auf Australien und Tasmanien beschränkt sind, dazu noch 2 Arten, die Australien und dem Papua-Archipel gemeinsam sind. Die Gattungen Paroxypilus, Archi- mantis, Pseudomantis, Sphodropoda enthalten nur australische, Orthodera außer australischen und neuseeländischen auch 2 papuasische Arten, Bolbe und Stenomantis je eine rein australische und eine australisch-papuasische Art. Wie viele Arten bisher aus Südwest-Australien bekannt waren, ist schwer zu sagen. Die Fundortsangaben in der Literatur sind bis in die neuere Zeit für diese Insekten von einer Dürftigkeit und Unvollständigkeit, “die eine Verarbeitung zu zoogeographischen Zwecken von vornherein aus- schließt. Vom Swan River werden ÖOrthodera marginata und Archimantis sobrina erwähnt (KıRBY); Paroxypilus tasmaniensis und Pseudomantis albo- fimbriata sind bisher erst aus Tasmanien bekannt gewesen; Archimantis monstrosa aus Nord-Australien, Stenomantis Novaeguineae aus Queensland. Von den australischen Mantodeen gehören 3 Gattungen mit 7 Arten den Amorphoscelidae, 2 Gattungen mit 4 Arten den Orthoderidae, eine Gattung und Art (Paradanuria) den Vatidae an; die übrigen 11 Gattungen mit etwa zwei Dutzend Arten sind Mantidae. Harpagidae und Empusidae sind in der Fauna Australiens gar nicht vertreten. Die 3 hier erwähnten Phasmodeen vertreten durchwegs neue Arten, eine auch eine neue Gattung. Da die Zahl der aus Australien bekannten Arten eine sehr große (weit über 50) ist, so soll auf die Verbreitung nicht weiter eingegangen werden. Arphaz australis, Acanthoderus spinosus und Acanthomima Ripheus werden von KırBy für West-Australien (Swan River) verzeichnet. 48 F. WERNER, Mantodea. Amorphoscelinae. Paroxypilus Sauss. Paroxypilus Krausii (Sauss.). SAUSSURE, M&l. Orth., Fasc. 4, 1872, p. 75, tab. 9, fig. 26, 26a—b (Haanva). Fundnotizen: Stat. 88, Moora; 8. VIII. 05 (1 Larve). Stat. 93, Kalgoorlie; 29./30. VI. 05 (1 Larve). Stat. 9, Coolgardie; 3. VII. 05 (1 Larve). Stat. 95, Boorabbin; 3. VII. 05 (1 Larve). Ich besitze diese Art von Nord-Queensland (3) und Tennants Creek, S.-Australien. Paroxypilus tasmaniensis Sauss. SAUSSURE, M&l. Orthopt., Fasc. 4, 1871, p. 303, tab. 6, fig. 49, 49a, 50. Fundnotizen: Stat. 99, Lion Mill; 11. X. 05. Stat. 103, Guild- ford; 19. V. 05 (4 Exemplare). Stat. 109, Subiaco, nördl.; 26. VI. 05. Stat. 123, Cannington, 28. VI. 05. Stat. 139, Brunswick, 7. X.05 Stat. 146, Boyanup, 1./3. VIIL 02. Die vorliegenden Exemplare, durchgehends %%, stimmen mit der Be- schreibung von SAUSSURE besser überein, als mit der Abbildung (fig. 49), an der die Vordertibien jedenfalls unrichtig wiedergegeben sind. Mögen auch manche Abweichungen darauf zurückzuführen sein, daß die Typen SAUSSURES aus Tasmanien stammten, so ist es doch ausgeschlossen, daß eine dieser Gattung angehörige Art so lange und derart bewehrte Vorder- tibien besitzt. Im übrigen wäre noch zu bemerken: Der Mittelkiel des Pronotums ist durch die Querfurche in zwei hohe Leisten geschieden, deren vordere selbst wieder durch eine Einsattelung in zwei hintereinander stehende Erhöhungen zerfällt, deren vordere oben breit abgestutzt ist, während die hintere dornartig emporragt. Die hinter der Querfurche kamm- artig emporstehende Leiste besitzt 4 stumpfe Zacken, eine am Vorderrande, eine an der Spitze und eine am hinteren Abfall. Der Seitenrand des Pronotums ist fein gezähnelt; vor dem starken Dorn der supracoxalen Erweiterung befindet sich ein kleiner Dorn. Vordercoxen dreikantig, an der Vorderkante ziemlich unregelmäßig bedornt, an der inneren, sowie der oberen äußeren Fläche gelblichweiß, nur an der Basis und am Apex dunkel- braun; untere äußere Fläche auf graubraunem Grunde dunkler gebändert, ebenso die Außenfläche des Vorderfemur; diese ganz flach, Innenseite mehr konvex, mit einem tiefen Eindruck zur Aufnahme des Tibialenddorns. Mantodea und Phasmodea. 49 Femur innen nahe dem Apex mit 2 größeren Dornen, innen mit 5 hellen, schwer sichtbaren Dornen. Tibia gegen den Apex erweitert, beiderseits dicht gezähnt, der Tibialenddorn deutlich, wie es SAUSSURE beschreibt, abgeknickt. Metatarsus des Vorderbeins viel länger als die Tibia. Ich kenne außer diesen beiden Arten auch noch den von SAUSSURE und Kırey nur für Tasmanien erwähnten P. Verreauxii SAUSS., vom australischen Festland (Endeavour River, Queensland). Orthoderinae. Orthodera Burm. Orthodera ministralis (Fabr.). KIRByY, Syn. Cat. Orth., I, 1904, p. 218. Fundnotizen: Stat. 65, Denham; 20. VI.05 (1 kleine Larve). Stat 67, Dirk Hartog, Brown Station; 21. VI. 05 (3 kleine Larven). Stat. 109, Subiaco, nördl.; 9.-—-16. V. 05 (1 kleine Larve). Stat. 113, Cottesloe; 18. V. 05 (1 2, 33 mm Gesamtlänge). Stat. 115, North Fremantle; 10. V. 05, in den Strand-Dünen, und 13. V. 05 (4 Larven). Außer dieser Art ist noch O. marginata Sauss. von West-Australien bekannt. Die übrigen Arten leben auf Tasmanien, Neuseeland und Neu- guinea. Mantidae. Bolbe Stäl. Bolbe fuliginosa (Westw.). WESsTwooD, Rev. Mant., 1889, p. 37, tab. 13, fig. 6 (Hapalomantis). Fundnotizen: Stat. 65, Denham; 4./22. IX. 05 (1 2 Larve). Stat. 115, Cottesloe; 20. V. 05 (1 2 Larve). Obwohl mir nur 2 © Larven vorliegen, so glaube ich doch berechtigt zu sein, sie dieser Art zuzurechnen, die sich von B. pygmaea SAUSS,, der einzigen von Kırzy der Gattung Bolbe zugezählten Art, zwar wesentlich unterscheidet, aber doch zweifellos hierher, nicht zu Hapalomantis gehört. Das Scutellum faciale ist schmal, viel breiter als hoch, die tiefschwarz ge- färbten Augen groß, stark gewölbt, schließlich die Vordereoxen am Vorder- rande fein bedornt, und diese selbst, wie auch die vorderen Femora auf der Unter- (Innen-)seite schwarz, schließlich die Vordertibien am Innenrande mit 6, am Außenrande mit 5 Dornen besetzt. Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 4 50 F. WERNER, Die Färbung ist oben graubraun, Kopf, Pronotum und Vorderbeine mehr gelbbraun, Pronotum mit dunkler brauner Längsmittellinie; Unter- seite grau, ein Fleck auf der Unterseite der Vordercoxen an der Basis gelblich. Gesamtlänge 15,6 mm; Pronotum 3 mm lang, 1,2 mm breit, vordere Femora 3 mm lang. Die Gattung Bolbe steht der paläarktischen Gattung Ameles sehr nahe; die beiden Arten sind auf das australische Gebiet beschränkt, die obige Art ist bisher erst von den Aru-Inseln bekannt gewesen. Archimantis Sauss. Archimantis monstrosa Wood-Mason. Woop-MAson, Proc. Zool. Soc. London, 1878, p. 583, tab. 36, fig. 1, 1a, Ib. WESTWOOoD, Rev. Mant., 1889, tab. 3, fig. 1. Fundnotiz: Mus. Perth, Murchison-Distrikt (1 Nymphe). Eine vermutlich 2 Nymphe (Abdomenspitze fehlt leider). Länge des Pronotums 38, Breite 11 mm. Das Pronotum ist auffallend breit und flach, in der Mitte stumpf-dachförmig gekielt, am ganzen Rande stark be- dornt, einigermaßen an die Schnauze eines Sägerochens (Pristis) erinnernd. Prosternum vor der Basis der Coxen dicht stachelig granuliert; Vorder- coxen am Vorderrande mit abwechselnden stärkeren und schwächeren Dornen (bei Westwoonps Abbildung nicht sichtbar). Färbung der Unter- seite violettgrau, oben mehr braun. Archimantis sobrina Sauss. SAUSSURE, M&@l. Orthopt., Fasc. 4, 1872, p. 26. Fundnotizen: Mus. Perth, Murchison-Distrikt (1 2). Stat. 9, Boorabbin; 3. VII. 05 (1 kleine Larve). Stat. 109a, Subiaco (LiIB- FERT leg.); VIL.—IX.05 (12). Stat. 115, North Fremantle; 10./13.V. 05 (1 3 Nymphe, 2 2 Nymphen). Dimensionen der 22: Gesamtlänge 80, 77; Pronotum 26,5, 26, Elytra 18,5, 18. Prosternum vor der Coxenbasis und basale Hälfte der Coxen grob granuliert, schwarz oder grau gefärbt. Marginalfeld der Elytren grau mit schwarzen Adern, Mitte braun; Analfeld hyalin mit braunen Adern; Flügel glashell mit braunen Adern; gelblicher Medianstreifen auf der Ober- seite des Abdomens erkennbar. Bei der d Nymphe von North Fremantle ist auch der Apikalteil der Vordercoxen unterseits dunkel, nicht aber bei zwei @ Nymphen von demselben Fundort; bei der kleinen d Larve von Boorabbin besitzt der Apex der Vordercoxa einen dunklen Fleck. Mantodea und Phasmodea. 51 Pseudomantis Sauss. Pseudomantis albofimbriata Stal. SAUSSURE, M&l. Orthopt., Fasc. 3, 1871, p. 182, tab. 4, fig. 7. Fundnotiz: Stat. 109, Subiaco nördl.; 9./16. V. 05 (2 kleine Larven, die zweifellos zu dieser Art gehören). Pseudomantis Hartmeyeri n. Sp. -Fundnotizen: Stat. 9, Boorabbin; 3.VII. 05 (2 Larven). Stat. 109, Subiaco nördl.; 9./16. V. 05 (2 Larven). Zwei Larven von Boorabbin und zwei von Subiaco sind weder der vorigen noch einer der übrigen bekannten Arten zuzurechnen und können durch die deutliche Granulation mindestens des vor der supra- coxalen Querfurche liegenden Teiles des Pronotums und des Pronotum- kieles, sowie durch das Fehlen des dunklen Femoralfleckes, der bei einem der Exemplare (dem größten von Subiaco) durch einen orangeroten ersetzt ist, leicht erkannt werden. Vorderrand der Vordercoxen mit etwa 25 größeren und kleineren, unregelmäßig alternierenden stumpfen Dornen; Femora innen mit 15 Dornen, außen mit 4; die Reihenfolge auf der Innenseite ist derart, daß von der Basis des Femurs gegen den Apex zuerst 2 größere schwarze, ein kleiner schwarzspitziger, ein großer schwarzer, abermals ein kleiner schwarzspitziger und ein großer schwarzer, dann zweimal je 2 kleine schwarzspitzige und ein großer schwarzer und schließlich 3 kleine ‘schwarzspitzige folgen. Die 4 Diskoidaldornen sind schwarz, die Außen- dornen schwarzspitzig. Tibialdornen außen 13, innen 14 (schwarzspitzig). Seutellum faciale fünfeckig, mit parallelen Seiten- und konkaven Vorder- rändern, höher als breit. Gesamtlänge 36 mm; Pronotum 14 mm lang, 3,5 mm breit; vordere Femora 11 mm lang. Sphodropoda Stal. Sphodropoda tristis Sauss. SAUSSURE, M&l. Orthopt., Fasc. 3, 1870, p. 241 (Mantis); Fasc. 4, 1872, p. 44. WESTwooD, Rev. Mant., 1889, tab. 10, fig. 2, 9. GisLıo-Tos, Boll. soc. Ent. Ital., 1911, p. 19. Fundnotiz: Mus. Perth, Murchison-Distrikt (1 ). Ein 2 von 48 mm Gesamtlänge, mit der Abbildung von WESTWOOD gut übereinstimmend, von brauner Färbung, also der braunen Form von Mantis religiosa und Sphodromantis bioculata entsprechend. Vordercoxen mit 8 abgerundeten Zähnen. Dornen der vorderen Femora und Tibien, 4* 52 F. WERNER, sowie das erste Tarsalglied dunkel, aber keine dunklen Flecke auf den vorderen Femora. (Sph. quinguedens MACLEAY, von der ich ein braunes d von N.-Queens- land besitze, unterscheidet sich außer in der von SAUSSURE, M&@l. Orthopt., Fasc. 3, p. 226 angegebenen sehr auffälligen Bedornung der Vorder- coxen auch noch durch die diekeren, dunkel geringelten Antennen, das an der Basis breite Costalfeld der Elytra mit zahlreichen parallelen Queradern und den schwächeren Präcoxaldorn des Prosternums von der vorigen Art, gehört aber jedenfalls zur obigen Gattung. Der Vorderrand der Hinter- flügel ist mehr gelbbraun, der Apex aber graubraun.) Zwei Kokons, ein etwa 25 mm langer, etwas abgeflachter, von Stat. 93, Kalgoorlie, 2. VII. 05, und ein 40 mm langer von Stat. 67, Dirk Hartog, Brown Station, 21. VI. 05, gehören zweifellos zu größeren Mantiden-Arten. Der letzteren sind zahlreiche, 6 mm lange Larven (nebst kleinen Schlupfwespen) entschlüpft, deren Zugehörigkeit aber kaum fest- zustellen ist; nach einem schwarzen Fleck auf der inneren Fläche der vorderen Femora könnte man an Pseudomantis albofimbriata denken, doch steht die Größe des Kokons in keinem Verhältnis zu derjenigen dieser Art. Eine Hierodula-Art ist nicht gefunden worden, und so denke ich noch am ehesten an eine Archimantis. Freilich ist das Pronotum der kleinen Larven sehr kurz, doch scheint das Längenwachstum mit zunehmendem Alter das in die Breite entschieden stark zu überholen, wie man auch an den älteren Larven noch sehen kann. Stenomantis Sauss. Stenomantis Novae-guineae Haan n. subsp. brewis. Kıry, Syn. Cat. Orthopt., I, 1904, p. 256. Fundnotiz: Mus. Perth, Murchison-Distrikt (1 2). Ich möchte für die australische Form dieser Art einen besonderen Namen, subsp. brevis, aufstellen, da das mir vorliegende 2? vom Murchison- Distrikt ebenso wie ein ? meiner Sammlung vom Endeavour River, Queensland, sich von den Exemplaren von Neu-Guinea, den Aru- und Kei-Inseln durch etwas geringere Größe, gedrungeneres Pronotum und längere Flugorgane, sowie durch mehr düstere Färbung und weniger deutliche Zeichnung der Oberseite unterscheiden. Der Unterschied in den Größenverhältnissen ist aus nachstehender Zusammenstellung ersichtlich: Mantodea und Phasmodea. 53 2 Murchison-Distrikt 2 Endeavour River 2 Wokau, Aru-Ins. Gesamtlänge 31,3 32,0 34,5 Pronotum 7,0 9,4 12,5 Elytra 14,7 14,5 11,5 Femur posticum FT 11,5 12,5 Die vollständige Uebereinstimmung der sehr charakteristischen Zeich- nung auf der Unterseite der Vorderbeine bei der Neuguinea- und Austral- form zeigt, daß wir es mit derselben Art zu tun haben. Stenomantis sp. Zwei kleine $ Larven von Stat. 95, Boorabbin, 3. VII. 05, und von Stat. 109, Subiaco nördl., 9.j16. V. 05, gehören vermutlich zu derselben Gattung wie die vorige, aber wohl nicht zu derselben Art. Wahrscheinlich sind sie sogar untereinander der Art nach verschieden. Die Cerci sind bei beiden kurz, rundlich, am Ende stumpf; Vorderbeine unterseits ohne Zeichnung; Mittel- und Hinterfemora quer gebändert. Bei dem zweiten Exemplar zwei glänzende braune, abgerundete Höcker vor dem Hinter- rande des Pronotums. Phasmodea. Bacıllini. Denhama n. gen. Antennae femoribus antieis longiores, pedibus breviores, articulo primo valde depresso, laminato-dilatato, supra medio obtuse carinato, articulo tertio triquetro, elongato. Vertex muticus. Prosternum muticum. Seg- mentum medianum metanoto multo brevius. Pedes omnes graciles, inermes; tibiis femoribusque carinatis. Abdomen laeve, supra et subtus pluricari- natum. Genus bacilliforme. Denhama aussa n. SP. Fundnotiz: Stat. 65, Denham; 4./22. IX. 05 (1 2). 9. Corpus laeve, fuscum. Caput elongatum, parallelum. Antennae 27- articulatae, articulis in medio sitis ceteris longioribus. Mesonotum meta- noto fere duplo longius. Segmentum anale elongatum, apicem versus acuminatum, supra carinatum. Operculum obtuse bicarinatum, parallelum, apice breviter acuminatum; medium segmenti 9. haud superans. — Supra flavescens, lateribus abdominis sanguineis. Macula elongata postice breviter acuminata in parte anteriore metanoti, macula quadrata ante marginem 54 F. WERNER, posticum segmenti dorsalis 2. abdominis, pars inferior capitis, meso- et metasternum et lineae duae parallelae in segmento 2. ventrali abdominis sanguineae. Long. capitis 40 mm Long. ceteri abdominis 34,0 mm „ pronoti 2,4, „ antennarum 198 „ mesonoti 12.D „ femorum anti. 133 „ „ metanoti 1.De: „ f. intermediorum 112 „ „ segmenti mediani 15 „ „ f posticorum 14578 Clitumnini. Arphax Stal. Arphax Michaelseni n. Sp. Fundnotiz: Stat. 167, South Albany; 16. VII. 05 8 9). Testaceus, unicolor. Femora antica triquetra, subtus carina postica 12-spinulosa, spinulis nigris. Mesonotum et mesosternum sparse Spinoso- granulatum. Pulvilli omnium pedum unguibus distincte longioribus. Cerei recti, elongati, dimidium segmenti analis aequantes, lJaminam supraanalem valde superantes. Operculum lanceolatum, medio distinete carinatum, basin segmenti analis haud attingens. Segmentum anale (2) longum, teres, apice emarginatum, lamina supraanali minuta triangulari apposita. Femora inter- media subtus carina antica 3-, postica 9-, media 4-spinulosa; femora postica carina antice 11-, postica 12-, media 6-spinulosa. Tibiae intermediae et posticae pluricarinatae, carina inferiore postica tibiarum intermediarum bispinosa, posticarum decemspinosa. Antennae femoribus antieis multo breviores. Long. tot. 7 mm „ mesonoti IT „ metanoti cum segmento mediano 11 „ „ segmenti mediani le „ fem. ant. 167% „ fem. intermed. 12,9, „ fem. post. 155 , Aus West-Australien wird von Kırpy nur eine Art (A. brunneus WESTw. — australis CHARP.) angeführt, von der sich unsere Art durch genügend zahlreiche Merkmale unterscheidet. 4A. australis wird von BRUNNER und REDTENBACHER außer von Australien noch von Viti an- geführt, die beiden übrigen bisher bekannten Arten sind nur in Australien gefunden worden, Mantodea und Phasmodea. 55 Phibalosomini. Tropidoderus Gray. Tropidoderus Michaelseni n. sp. Fundnotiz: Stat. 109, Subiaco nördl.; 21. VII. 05 (1 2). Differt a T. Childreni GrAY metanoto laevi, elytris distinete gibbosis, opereulo apicem abdominis haud attingente, cercis foliaceis, apice rotun- datis, femoribus antieis perfecte mutieis, intermediis et postieis superne et subtus aeque fortiter serrato-spinosis. Antennae capite cum pronoto et mesonoto paullo longiores, 26-articu- latae, crassiusculae; articulus primus ceteris tribus longitudine aequalis, articuli sequentes apicem versus longiores. Elytra segmentum secundum abdominis superantia. Alae apicem abdominis vix attingentia, area antica pallide viridi, concolore, area postica perfecte hyalina, venis longitudinalibus testaceis. Operculum elongatum, valde carinatum, carina valde curvata. Femora antica postieis longitudine aequalia; intermedia et postica valde foliaceo-dilatata, superne bicarinata, carinis grosse spinulosis, margine fere recto, superficie interna carina tertia, parallela, ceteris aequidistante, spinu- losa. Tibiae anticae muticae, intermediae et posticae subtus bicarinatae, carinis spinulosis; superne tricarinata, carina interna distincte, carinarum superiorum approximatarum interna minus serrulata; externa spinulosa; . his duabus carinis apicem versus divergentibus, serrulatis. Artieuli tres basales tarsorum posticorum (praecipue primus) supra bicarinati, carinis serrulatis; margo articulorum serrulatus, margo externus articuli primi dentieulatus. Pulvilli unguibus longitudine fere aequales. Cerci apicem abdominis superantes. Segmentum anale et tria segmenta ultima abdominis supra acute carinata. Meso- et metasternum, necnon abdominis segmenta ventralia sparse granulosa. Diese größte bekannte Art der Gattung (das vorliegende 2 mißt 163 mm) gleicht in den meisten Merkmalen dem 7. Childreni (BRUNNER und REDTEN- BACHER, p. 384), der von ziemlich vielen australischen Fundorten, aber nur aus Nord- und Ost-Australien, bekannt ist; so in bezug auf die Granu- lation des Mesonotums, während sie in anderer Beziehung (Elytren, Cerci) an den 7. exiguus REDT. erinnert, der aber viel kleiner ist. Die Färbung der Oberseite und der Gliedmaßen ist eine bräunlich-gelbliche, die der Elytren und des Vorderfeldes der Hinterflügel bleichgrün (in Alkohol). Dimensionen in Millimetern (daneben in Klammern die von 7. Chil- dreni 2 nach REDTENBACHER): 56 F. WERNER, Mantodea und Phasmodea. Capitis longitudo D Femorum intermed. „ Jatitudo 5,5 long. 28 Antennarum long. 26 Tibiarum interm. long. 28 Pronoti long. 14 Tarsorum „ les, se Lat; 6 Femorum post. long. 37 _ (35—38) Mesonoti long. 12,5 (13-145) Tibiarum „ a) rt lat. 14,5 Tarsorum %„ el Metanoti long. ei (2528) Lat. fem. intermed. 7,5 Segm. med. long. hl he Sipest; 9,5 Reliqui abdom. long. 104 Long. opereculi 29 Elytrorum long. 52,5 (38—42) Lat. opereuli 1:9 z lat. 21 Lat. metathoracis 18,5 Alarum long. 128 (92—95) „ abdominis 20,5 Femorum ant. long. 37 (37—40) Long. cercorum 5,5 Tibiarum „ 2 37 =. total: 165 (140-142( Tarsorum „ 5 16,5 Die Fauna Südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer. Band IV, Lieferung 4. Plecoptera von Dr. Günther Enderlein (Stettin). Mit 1 Abbildung im Text. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1912. Ta Alle Rechte vorbehalt en. — Das nur aus 3 Stücken bestehende Plecopteren-Material der Ham- burger südwest-australischen Forschungsreise gehört einer einzigen neuen Art an, die zugleich eine neue Gattung repräsentiert: Paranotoperla au- stralica ENDERL., die als n. gen., n. sp. im Zoologischen Anzeiger vom 15. Juni 1909 eine vorläufige Veröffentlichung erfuhr. Die neue, südwest-australische Gattung Notoperla, der Unterfamilie Antarctoperlinae ENDERL. (Fam. Gripopterygidae ENDERL.) angehörig, ist insofern interessant, als sie die eigentümlichen faunistischen Beziehungen zwischen dem australisch -neuseeländischem Gebiet und dem südlich-süd- amerikanischem Gebiet, wie sie aus der Verbreitung der Antaretoperlinen ersichtlich waren, noch verstärkt. Während nämlich zwei Gattungen dieser Unterfamilie, Antarctoperla ENDERL. und Notoperla ENDERL., im südlich- sten Südamerika (Feuerland) beheimatet sind, stammen die übrigen aus dem australisch-neuseeländischem Gebiet, Aucklandobius ENDERL. von den Auckland-Inseln, Leptoperla Newm. von Tasmanien, und die neue Paranotoperla von Südwest-Australien. Gen. Paranotoperla Enderl. 1909. Paranotoperla, ENDERLEIN, Klassifikation der Plecopteren, sowie Diagnosen neuer Gattungen und Arten. In: Zool. Anz., XXXIV, p. 416. Diagnose: Radialramus im Vorder- und Hinterflügel ungegabelt. 1. Cubitus im Vorder- und.Hinterflügel ungegabelt. Vor dem Median- stamm des Vorderflügels keine Queradern. Cubitalzelle (c«,) im Hinter- flügel mit einer Querader. Von der basalen Analzelle im Vorderflügel geht hinten eine gegabelte Axillaris aus, deren vorderer Ast eine Querader nach der Analis entsendet; der hintere Gabelast ist zuweilen stark verkürzt. Cereci lang und vielgliedrig. 1. und 3. Tarsenglied sehr lang, 2. kurz. 3 Ocellen. Typus: Paranotoperla australica ENDERL. Paranotoperla australica Enderl. 1909. Paranotoperla australica, ENDERLEIN, l. c., p- 416. 1909. = R ENDERLEIN, Über die Plecopteren - Subfamilie Antarcto- perlinae und eine neue Gattung derselben von den Auckland-Inseln. 18. Beitrag zur Kenntnis der antarktischen Fauna. In: Deutsch. Entomol. Zeitschr., 1909, p- 684, Textfig. 2 (p. 681). 60 GÜNTHER ENDERLEIN, &2. Kopf klein, matt. Ocellen in großem rechtwinkligen Dreieck. Palpen sehr kurz. Fühler etwa von Vorderflügellänge; die einzelnen Glieder lang und nach dem Ende zu etwas verbreitert, so daß der Fühler etwas gesägt erscheint. Wangen breit. Augen mäßig groß. Pronotum fast rechteckig, etwas länger als breit, Vorder- und Hinter- rand gerade, Seitenränder gerade und sehr schwach nach hinten diver- gierend; ohne eingedrückte Medianlinie, mäßig nahe an den Seitenrändern je ein seichter Längseindruck, mäßig nahe dem Hinterrande und etwas weiter entfernt vom Vorderrande je ein kräftiger Quereindruck; ohne Run- zelung; Vorderecken abgerundet. Kopf und Thorax sind relativ wenig kurz grau pubesziert. Abdomen beim Z sehr lang und dünn, beim 9 kürzer und dicker. 1. und 3. Tarsenglied sehr lang und gleich lang, 2. wenig länger als dick und etwa !/, des 1. Gliedes. Letztes Tergit des & drei- eckig. Subgenitalplatte ziemlich lang und etwas verschmälert, Seiten schwach nach hinten konvergierend, hinten gerade (schwach konvex) abge- stutzt, Ecken abgerundet. Cerei etwa 1!/; der Abdominallänge, nur bei dem weiblichen Exem- plar vollständig vorhanden (etwa 5 mm lang) und hier links mit 31, rechts mit 30 Ringeln; 1. Ringel mäßig kurz, 2. so lang wie breit, die meisten sehr lang. Flügel ziemlich zart, Adern ziemlich stark. Vorderflügel schmal. Zwischen e und sc im Vorder- und Hinterflügel mit nur einer Querader nahe der Basis. Pterostigma sehr lang und schmal, ohne Queradern. Subeostalzelle nur nahe dem Ende von sc mit einer Querader. Medianzelle im Vorderflügel mit etwa 5 sehr kräftigen, im Hinter- flügel ohne Queradern. Zwi- schen cu, und cu, im Vor- derflügel etwa 7 sehr kräf- tige Queradern, im Hinter- flügel nur eine am Ende des 3. Viertels von c%. Ver- schmelzung zwischen Radial- ramus und Media im Hinter- Fig. 1. Vorder- und Hinterflügel von Paranoto- ADBRVeSehr Su Zu perla australica ENDERL., d, 6:1. r, und cu, münden im Vor- derflügel in den Außenrand nur die 4 einfachen Adern (r,—;, m,, m, und cu,), im Hinterflügel 3 (r,_;, m und cu,). Das ganze Feld zwischen r, und cu, beim & im Vorderflügel mit mäßig zahlreichen, im Hinterflügel mit weniger zahlreichen sehr feinen Queradern, nur die innerste zwischen r, und Radialramus kräftig. Im Plecoptera. 61 Vorderflügel zwischen r, und Radialramus etwa 7 Queradern, zwischen Radialramus und m, etwa 6, zwischen m, und m, etwa 6, zwischen m, und cu, etwa 6, zwischen cu, und Hinterrand (eine sehr lange schmale Zelle) keine Querader. Beim ? sind nur wenige Queradern in den Vorderflügeln, und zwar in den 2 vorderen Zellen nur je 2, in den beiden hinteren nur je eine Querader; auch im Hinterflügel finden sich nur einzelne Quer- adern. 1. Axillaris im Hinterflügel 5 einfache Adern. Kopf bräunlich gelb, oben braun. Augen schwarz. Thorax braun; Abdomen blaßbraun, Unterseite beim 2 weißlich, Subgenitalplatte braun. Fühler, Palpen und Cerei dunkelbraun. Beine bräunlichgelb ; dunkelbraun sind: Spitzenfünftel der Schenkel, ein schmaler Ring an der Basis der Schiene und Spitzenviertel bis Spitzenfünftel derselben, sowie die Tarsen. Flügel hyalin, blaßbraun, Adern braun, die feinen Queradern der Spitzenhälfte farblos und von einem farblosen Saum umgeben, der aber nicht immer deutlich ist. Flügelrand fein pubesziert. Mörperlange - .°. .2...,d 8, - 9 mm —.07 mm Vorderflügellänge . . . . SS I%-10 „, — 2 WM , Abdominallänge . . . . 8 5% „24 = Größte Vorderflügelbreite . g 2Us u, 22 N Erothoraealbreite . . ... 14, et s Fundnotizen: Station 131, Serpentine, 23.—25. IX. 1905, 1 2. Station 136, Harvey, 27. VII. 1905, 1 8. Station 138, Lunenberg, 22. IX. 1905, 1 @. ’ Je Bil B wrill “ 3 114,1 £ 1 ’ “ | i ‘ ‘ f } ü * ce” D D ’ j j ‚ ( Y q n f ) D a5 5 Bin nn. - T 4 4 Y 4 A v Nr ö L 1. A A BIT iu Bi ve, iM Ts N . Be nr h Die Fauna Südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer Band IV, Lieferung 5 und 6 Inhastbt: Lief. 5. Polychaeta I, Errantia. Von Dr. H. Augener, Hamburg. Lief.6. Crinoidea (supplement. By Austin Hobart Clark, Washington. Mit 3 Tafeln und 42 Abbildungen im Text. Verlag von Gustav Fischer in Jena 1913 Verlag von &ustav Fischer in Jena. Versuch einer Lösung der Gebißprobleme. Die Ontogenie der Primatenzähne. Von. Prof. "Dr. ;L. Boik, Direktor des anatomischen Instituts der Universität Amsterdam. Odontologische Studien I. Mit 2 Tafeln und 74 Abbildungen im Text. (VII, 122 S. gr. 8°.) 1913. Preis: 5 Mark. Inhalt: 1. Die laterale Schmelzleiste und die Schmelznische. — 2. Das Schmelzseptum und der Schmelznabel. — 3. Die Nebenleiste (rudimentäre Zahn- drüsenleiste). — 4. Ueber die Beziehung des Säugerzahnes und Säugergebisses zum Zahn und Gebiß der Reptilien. ; . Eine vergleichend anatomische Untersuchung Das Gerebellum der Säugetiere. von Prof. Dr. Louis Bolk in Amsterdam. Mit 3 Tafeln und 183 Abbildungen im Text. (IX, 338 S. gr. 8°.) 1906. Preis: 15 Mark. Inhalt: Einleitung und Historisches. — Deskription des ÜOerebellum von Lemur albifrons. — Der Medianschnitt des ÜCerebellum und die Verästelungsweise des Arbor vital. — Der Lobus anterior. — Der Lobus posterior (Allgemeines). — Der Lobulus simplex. — Der Lobulus medianus posterior. — Die L.obuli laterales posteriores (Allgemeines). — Der Lobulus paramedianus. — Ueber den Zusammen- hang der Seitenteile mit der medianen Zone im Cerebellum. — Der Lobulus ansi- formis und paramedianus des Primatencerebellum. — Zur Entwicklung des mensch- lichen Cerebellum. — Die Formatio vermieularis. — Ueber die physiologische Be- deutung des Cerebellum. — Sachregister. Kritisch-etymologisches Wörterbuch der systematischen Vademecum anatomicum. Anatomie. 3 Mit besonderer Berücksichtigie der Synonymen. Nebst einem Anhang: Die anatomischen Schriftsteller des Altertums bis zur Neuzeit. Von Dr. Paul de Terra, Zollikon-Zürich. (XVI, 648 S. 8°.) 1913. Preis: 15 Maık, geb. 16 Mark. Ein Wörterbuch, das die ganze Anatomie umfaßt und jeden anatomischen Teil des menschlichen Körpers aufführt, hat bisher noch nicht existieıt und wird für weitere Kreise, die sich über die medizinischen Beziehungen orientieren wollen, von Bedeutung sein. Gerade auch um deswillen, weil es die Synonyma systematisch berücksichtigt, wird es außer für die Studenten auch für die praktischen Aerzte von nicht zu unterschätzendem Nutzen sein und ganz besonders für alle solche, die auf diesen Gebieten literarisch tätig sind. Vergleichende Anatomie des menschlichen Gebisses und der Zähne Von Dr. Paul de Terra, vorm. Zahnarzt in Zürich. Mit der Vertebraten. >00 Abbild. im Text. 1911. Preis: 12 Mark, geb. 13 Mark. Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Terminologie. — Allgemeine Entwicklungs- geschichte. — Zoologische Einteilung der Vertebraten. — Bedeutung des Tiersystems. — Zeitliche Verbreitung der Tiere. — I. Kopf- und Mundhöhle. Schädel der Verte- braten. — Schädel der Säugetiere. — Kieferapparat der Vertebraten. — Anatomie des Kauapparates. — Entwicklung der Mundhöhle. — Wachstum der Kieferknochen. — Verknöcherung und Verkalkung. — II. Die Zähne im allgemeinen. Bedeutung der Zähne. — Vorkommen der Zähne. — Anordnung der Zähne. — Zahl der Zähne. — Form der Zähne. — Ursprung der Zahnformen. — Entwicklung der Zahnformen. — Uebergang der Zahnformen. — Homologie der Zähne. — Makroskopischer Bau der Zähne. — Mikroskopischer Bau der Zähne. — Entwicklung der Zähne: Zahn- entwicklung der Säugetiere. — Zahnentwicklung der niederen Vertebraten. — Zahnentwicklung der Fische. — Zahnentwieklung der Amphibien. — Zahnentwicklung der Reptilien. — Dentition: Dentition der Vertebraten. — Mechanismus des Durch- bruches. — Erste Dentition beim Menschen. — Zweite Dentition beim Menschen. — Dritte Dentition. — Reduktion des Gebisses. — Höcker der Molaren. — Ueberzahl der Zähne. — Heredität. — Chemische Zusammensetzung der Zähne. — Nerven und Gefäße der Zähne. — Befestigung der Zähne. — Die Zahnformel. — 11I. Die Zähne nach den Klassen des Tierreiches. 1. Klasse: Die Fische. — 2. Klasse: Die Am- phibien. — 3. Klasse: Die Reptilien. — 4. Klasse: Die Vögel. — 5. Klasse: Die Säugetiere. — Das Gebiß der Affen im Vergleiche zum menschlichen. — Die Be- zahnung des Menschen. — Literaturverzeichnis (mit ca. 3000. Titeln). — Register. Anatom. Anzeiger, Bd. 38, Nr. 12,13 vom 17. Februar 1911: .. . Verf., früher Zahnarzt in Zürich, füllt eine in der deutschen odontologischen Literatur seit langem empfundene Lücke aus, indem er eine umfassende Darstellung des Zahnsystems der Wirbeltiere auf phylogenetischer Basis gibt. Angesichts der zahlreichen, noch strittigen Fragen auf diesem Gebiete ist es schwierig, schon heute ein eigentliches Lehrbuch zu schreiben. Trotzdem hat der Verf. versucht, eine zu- sammenhängende und übersichtliche Darstellung der neueren und neuesten Forschungs- ergebnisse zu liefern. Dieser Versuch ist als ein wohlgelungener zu bezeichnen. En ie iii 1 Die Südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer Band IV, Lieferung 5 Polychaeta I, Errantia von Dr. H. Augener (Hamburg). Mit Tafel II und III und 42 Abbildungen im Text. Verlag von Gustav Fischer in Jena 1913 - / 7 - + Alle Rechte vorbehalten. Die in der vorliegenden Abhandlung aufgeführten Polychäten wurden mit wenigen Ausnahmen von Prof. MICHAELSEN und Dr. HARTMEYER 1905 an der Küste Südwest-Australiens gesammelt. In diesem ersten Teil werden die erranten Polychäten behandelt und anhangsweise 2 sedentäre Formen, die aus Versehen dieser Abteilung beigelegt waren, im ganzen 105 Arten. Die in Frage stehenden Anneliden wurden im engeren Litoralbezirk der Küste erbeutet, und sie bilden daher eine Strandfauna im eigent- lichen Sinne. Aus diesem Umstande mag es vielleicht zu erklären sein, daß viele Exemplare, abgesehen von den an sich kleinen Formen, nur von geringer Größe und offenbar junge Tiere waren, wie z. B. die Phyllo- dociden }). Die Polychätenfauna Südwest-Australiens ist bislang nicht eingehender untersucht worden; doch wurde eine Anzahl von Anneliden aus anderen Teilen Australiens beschrieben. Diese Beschreibungen finden sich zerstreut in den Arbeiten verschiedener Autoren, so in den Expeditionswerken der Fregatte „Eugenie“ bei KINBERG, bei SCHMARDA, im Challenger Report bei Mc Intosn, ferner in Arbeiten von BAIRD, EHLERS, GRUBE, QUATRE- . FAGES und HAswELL. HASWELL, der australische Autor, hat ausführlicher über australische Anneliden gearbeitet, so u. a. über die Aphroditacea Australiens, und stellte eine Reihe neuer Formen auf. Für die Bestimmung meines Materiales war zum großen Teil außeraustralische Literatur heran- zuziehen, so vornehmlich diejenige über den eigentlichen Indo-Paeifik ein- schließlich des Roten Meeres. Daß es erforderlich war, eine Anzahl neuer Arten aufzustellen, ist an sich nicht verwunderlich, insofern es sich um ein noch unerforschtes Ge- biet handelt. Ich habe mich bemüht, in dieser Hinsicht vorsichtig vorzu- gehen und zugleich zur Klärung der Synonymie einzelner Arten beizutragen. Zu letzterem Zweck konnte ich verschiedene Originalstücke untersuchen, für deren Zugänglichmachung ich den Herren Prof. EHLERS in Göttingen, Prof. GROBBEN in Wien und Prof. CorLzın in Berlin hier meinen Dank ausspreche. 1) Das liegt hauptsächlich auch wohl daran, daß die Sammler ihr Hauptaugenmerk auf die kleineren Formen richteten, die ja vielfach vernachlässigt werden, und deshalb die meiste Aussicht auf Erbeutung interessanter Neuheiten boten. Anmerkung der Herausgeber. Die Fauna Südwest-Australiens. IV, d 66 H. AUGENER, Faunistisches. Der faunistische Charakter der südwest-australischen Polychätenfauna erweist sich als durchaus komplex und enthält, kurz zusammengefaßt, folgende Elemente: Den Grundstock der südwest-australischen Polychäten- fauna bilden indo-malayische Arten, hieran schließen sich afri- kanische, dann südwest-amerikanische in geringer Zahl, endlich ein geringer Prozentsatz von Arten, die auch im notial-antark- tischen Gebiet vorkommen. Bedeutungsvoll ist ferner eine Anzahl von Formen, die außer in Südwest-Australien auch in identischen oder sehr nahestehenden Arten in den Jusitanischen Meeren der nördlichen Halb- kugel vorkommen. Diese letzteren bieten weitere Beispiele für die bipo- lare Verbreitung sens. ext. mariner Organismen, speziell bei den Anne- liden. Es erfährt der Verbreitungsbezirk mancher Formen nach Kenntnis der südwest-australischen Arten eine Erweiterung, so für gewisse Formen wie Syllis variegata, S. gracilis, Eunice siciliensis u. a., deren gewaltige Hori- zontalverbreitung schon bekannt war. Aus theoretischen wie praktischen Gründen halte ich es für zweck- mäßig, für das Faunengebiet, zu dem Südwest-Australien gehört, einen be- sonderen Namen vorzuschlagen, und zwar den Namen „antipodische Region“. Die antipodische Region, deren eigentlicher Bereich von dem australisch-neuseeländischen Küstengebiet gebildet wird, ist im Norden von der eigentlichen Tropenregion begrenzt, im Süden vom notial-antarktischen Gebiet. Sie bildet eine Übergangsregion zwischen den beiden genannten Gebieten und erstreckt sich in etwa den gleichen Breiten wie die lusi- tanische Region der nördlichen Halbkugel. Zu ihr gehören demnach Teile von Afrika im Süden und Osten dieses Kontinents und als Unterregion mit mehr selbständigem Charakter das wärmere Südwest-Amerika, welches man als chilenisches Gebiet bezeichnen kann. Im südlichen Atlantik wäre ein entsprechendes Gegenstück zur lusitanischen resp. antipodischen Re- gion anzunehmen, zwischen den entsprechenden Küstengebieten Westafrikas und Südost-Amerikas. Was nun die einzelnen in der vorliegenden Abhandlung aufgeführten südwest-australischen Polychätenfamilien und deren geographische Ver- breitung angeht, so finden wir fast alle wichtigeren erranten Familien hierin vertreten, so daß das darin erkennbare Faunenbild als ein ziemlich voll- ständiges gelten kann. In bezug auf die Arten sind in Zukunft noch wei- tere Ergänzungen zu erwarten, zumal durch Forschungen, die das tiefere Wasser der Küstenregion. miteinbeziehen. Polychaeta I, Errantia. 67 Die Familie der Ohrysopetalidae (2 Arten), eine gattungsarme und auch an Arten nicht reiche Familie, ist kosmopolitisch und reicht mit Aus- läufern bis in die arktische Region hinein (Dysponetus Levıns). Ihre Haupt- verbreitung liegt in den wärmeren und heißen Meeren des Atlantik wie des Indo-Pacifik. — Die gleichfalls kosmopolitischen Amphinomidae (2 Arten) zeigen ihre reichste Entfaltung in den eigentlichen Tropenmeeren (Philip- pinen, Westindien) und sind demgemäß in Südwestaustralien, Australien wie in Neuseeland nur schwach vertreten; die Gattung Paramphinome ist lusitanisch- boreal. — Die Spintheridae (1 Art), diese eigenartige, durch Epizois- mus bemerkliche kleine Familie, waren bisher nur von der nördlichen Halb- kugel bekannt mit 2 oder 3(?) Arten, von denen eine boreal-arktisch, die andere hauptsächlich lusitanisch ist. Die Verbreitung dieser Familie scheint also hauptsächlich lusitanisch und antipodisch zu sein, und es bleibt ab- zuwarten, ob der bemerkenswerten Entdeckung eines Spinther in Australien sich noch weitere Entdeckungen auf der südlichen Halbkugel anschließen werden. — Die Aphroditidae (1 Art), eine Familie von kosmopolitischer, aber die kalten Meere meidender Verbreitung, sind in Südwest-Australien mit einer kleinen Art recht kümmerlich repräsentiert, haben jedoch in an- deren Teilen Australiens eine bessere Vertretung. HAswELL führt für Australien 3 Gattungen mit 4 Arten auf, so daß Australien sich in den Aphroditiden etwa wie die lusitanischen Meere verhält. — Eine gleichfalls schwache Vertretung haben die Sigalionidae (1 Art) in Südwest-Austra- lien wie in Neuseeland, wo 2 Arten gefunden worden sind. Sie meiden gleichfalls die kalten Meere und sind nach den einstweiligen Untersuch- "ungen vermutlich wohl ähnlich entwickelt wie in der lusitanischen Region. — Die Polynoidae (11 Arten) sind in Südwest-Australien, wie in Austra- lien überhaupt, gut vertreten und schließen sich an die reiche Vertretung der im übrigen kosmopolitischen Familie im indo-pacifischen Gebiet, z. B. in den Philippinen, an. Im Gegensatz zur lusitanischen Region findet in Australien die Gattung Lepidonotus sich reich entfaltet, während in jener die Gattung Harmothoe besser entwickelt ist. Mit der lusitanischen Region gemeinsam hat Südwest-Australien die Gattungen Lepidasthenia und Scali- setosus. Eine bemerkenswerte Form ist die indo-pacifisch weit verbrei- tete, an die Iphionen sich anschließende Harmothoe dietyophora. — Die Nephthydidae (1 Art) haben ihre stärkere Entwicklung mehr in den gemäßigten und kalten Meeren. Ihre Vertretung in Südwest-Australien ist sehr dürftig, mag aber mit der Zeit für Australien noch Zuwachs erhalten, analog dem Mediterrangebiet, für welches lange Zeit nur eine einzige Nephthys- Art bekannt war. Sind doch auch von Neuseeland 2 Arten bekannt, und ebenso sind aus fast allen anderen Nachbargebieten Australiens Arten dieser Gattung verzeichnet (aus dem Roten Meer 1 Art). — Die Reprä- 5* 68 H. AUGENER, sentation der Phyllodocidae (9 Arten) ist in Südwest-Australien gut bemessen und übertrifft z. B. erheblich die Zahl der 1878 von GRUBE be- schriebenen philippinischen Arten, deren Zahl allerdings durch WILLEY 1905 aus Ceylon merklich erhöht wurde. Die Phyllodociden finden wahr- scheinlieh in den wärmeren Meeren ihre reichste Entfaltung, etwa mit Ein- schluß der angrenzenden Teile der borealen und der notialen Region, so- wie des lusitanischen Gebietes. Jedenfalls ist die Entfaltung der Phyllo- dociden in den kälteren Meeren nicht so reich, wie es nach den Angaben von MALMGREN über arktisch-boreale Phyllodociden scheinen möchte, da manche der MALMGRENschen Arten einer genaueren Prüfung nicht stand- halten, und eine Reduktion ihrer Zahl wohl unabweisbar ist. Hiervon konnte ich mich durch eigene Anschauung MALMGRENSscher Arten über- zeugen. — Die Lycoridae (16 Arten), diese in den wärmeren Meeren so reich entwickelte Familie, spielt in der Strandfauna Südwest-Australiens eine hervorragende Rolle und schließt sich an die reiche Philippinenfauna dieser Gruppe an. Hierbei ist noch zu berücksichtigen, daß die sehr hohe . Zahl philippinischer Arten, wie sie z. B. GRUBE 1878 aufführt, vielleicht noch einer Reduktion bedarf. — Die Hesionidae (3 Arten) nehmen eine bescheidene Stellung in Südwest-Australien ein und schließen sich eng an die indo-malayische Philippinenfauna an. Die Gattung Irma ist, abgesehen von Neuseeland, nur indo-malayisch verbreitet, während die Hesione Süd- west-Australiens eine ubiquistische indo-pacifische Form ist. Es mag hier bemerkt sein, daß die Zahl der von GRUBE 1878 aufgestellten philippini- schen Hesioniden-Arten eine Reduktion erfahren muß. Die kosmopolitische Familie der Hesioniden reicht mit Ausläufern in die höchste Arktis hinein (Castalia aphroditoides FABR. bei Franz-Joseph-Land), gedeiht aber am besten in den wärmeren Meeren. — Das bei weitem größte Kontingent an Arten lieferte die Familie Syllidae (38 Arten). Sie übertrifft hiermit bei weitem die Zahl der durch GrRUBE von den Philippinen, der durch WiıLLey von Ceylon und der durch SCHMArRDA vom Kap angegebenen Arten und bildet ein würdiges Gegenstück zu der reichen Syllideenfauna, die LANGERHANS 1879 bei Madeira gefunden hat. LANGERHANS beschrieb von dort rund 40 Arten von Syllideen. Eine reiche Syllideenfauna be- herbergen nach den Untersuchungen SAINT JOSEPHS, MALAQUINS u. a. auch die zum lusitanischen Kreise gehörenden nördlichen und westlichen Küsten Frankreichs, sowie die wohl in den nordamerikanischen Teil dieser Region einzubeziehende, von VERRILL studierte Fauna der Bermudas. — Die Eu- niciden endlich spielen mit 17 Arten in der Annelidenfauna Südwest- Australiens eine ähnliche Rolle wie die Lycorideen. Von den 17 aufge- geführten Arten entfallen 13 auf die labidognathen, 2 auf die priognathen Formen und 2 auf die nahestehenden Stauronereiden-artigen Euniceen. Polychaeta I, Errantia. 69 Auch hier zeigen sich die labidognathen Euniceen, wie in anderen Faunen- gebieten, weitaus in der Überzahl gegenüber den priognathen Vertretern der Familie. Da die Euniceen vorwiegend Bewohner der wärmeren und besonders der heißen Meere sind, so war danach anzunehmen, daß die Euniceen-Fauna Südwest-Australiens an Reichtum ihrer Vertreter hinter den Faunen z. B. der Philippinen, Ceylons und Westindiens zurückstehen würde, dagegen mindestens derjenigen des wärmeren Südwest-Amerikas gleichkommen müßte. Dies verhält sich auch in der Tat so. Von den Philippinen führt z. B. im Jahre 1878 GRUBE 26 Euniceen auf, WILLEY 1905 von Ceylon 20, EHLERS 18837 von Florida und Westindien 31, GRA- VIER 1900 aus dem Roten Meer 18 Arten. Für das magellanisch - chile- nische Gebiet Südwest-Amerikas zählt EHLERS 1901 insgesamt 21 Euni- ceen auf, von denen aber zum Vergleiche mit Australien nur 12 heranzu- ziehen sind, da die übrigen nur magellanisch-notialen Formen besser in Abzug gebracht werden als dem notialen Gebiet angehörig. — Der vor- wiegend indo-malayische Charakter der Anneliden Südwest - Australiens spricht sich auch in den Euniceen der Sammlung MICHAELSENs und HART- MEYERS aus, da mindestens 10 derselben auch in der indo-malayischen Region vorkommen, während nur 3 von ihnen (darunter die 2 Stauro- nereiden) mit nahestehenden Unterformen im chilenischen Gebiet Südwest- Amerikas vertreten sind. — Was die umfangreiche Gattung Eunice anbe- trifft, so steht die Zahl ihrer Arten denen der tropischen Faunen nach, über- trifft aber weit die Zahl der chilenischen Arten. Wir finden bei GRUBE 1878 aus der Gattung Eunice 12, bei WırLEey 1905 deren 8, bei EHLERS 1887 deren 11, bei GRAVIER 1900 deren 13, dagegen für das chilenische Gebiet 1901 von EHLERS nur 2 Arten von Eunice verzeichnet. Die Gat- tung Ninoe, die bisher fast nur im amerikanischen Gebiet im Osten wie im Westen gefunden wurde, fehlt in Südwest- Australien, wohingegen die sonst indo-pacifisch kosmopolitische Gattung Oenone wiederum in Südwest- Amerika fehlt. Es spricht sich also nach dem Gesagten auch in der Gegen- überstellung der Euniceen -Faunen Südwest- Australiens und Südwest- Amerikas der indo-pacifische Charakter der ersteren wie die Sonderstel- lung des letzteren gegenüber dem übrigen Paeifik und Indik aus. — Die mit den Euniceen verwandten Stauronereiden, welche sowohl Bewohner der Küstengewässer wie der Tiefsee sind, haben, da sie mit einzelnen Arten in den arktischen wie antarktischen Bezirk vordringen, eine kosmopoliti- sche Verbreitung; da die nicht zahlreichen Arten der Stauronereiden wenig- stens zum Teil eine sehr weite Verbreitung haben, und solche, teils iden- tische teils sehr nahestehende Formen sowohl im indo-malayischen Gebiet wie in Südwest-Amerika und Neuseeland vorkommen, so ist ihnen eine besondere Bedeutung für Australien nicht beizulegen. — Das Australien 70 H. AUGENER, nahe benachbarte Neuseeland scheint sich mit seiner Euniceen-Fauna der Zahl nach mehr an Südwest-Amerika anzuschließen; es werden von EHLERS 1907 12 Euniceen nebst Stauronereiden für Neuseeland angegeben, dar- unter 3 Arten der Gattung Eunice. Neuseeland hat aber mindestens 7 der Arten mit Südwest-Australien, dagegen nur 2 mit Südwest-Amerika ge- meinsam, lehnt sich demnach in der Qualität seiner Euniceen-Fauna näher an Australien an als an Süd-Amerika. — Endlich sind aus der südwest- australischen Fauna noch einige Euniceen hervorzuheben, die durch ihre gewaltige Verbreitung von allgemeinerem Interesse sind, da sie auch im Atlantischen Ozean, und zwar im tropischen Westindien, vorkommen. Es sind dies Oenone fulgida Sav., Aracoda multidentata EuL. und die außer- dem mediterran-lusitanische Funice siciliensis GR.; alle genannten drei Formen haben dabei eine weite indo-pacifische Verbreitung, die für Ara- coda multidentata bisher nur in nord-südlicher Richtung festgestellt wurde. Über das Verhältnis der südwest-australischen Polychätenfauna zu den benachbarten Faunengebieten ist noch folgendes zu bemerken. Südwest- Australien lehnt sich in dieser Hinsicht in erster Linie an das indo-ma- layische Gebiet an, mit dem es durch die Inselwelt der Südsee sozu- sagen zu einem organischen Ganzen verbunden ist. Die Fauna des so nahe benachbarten Neuseeland, die von EHLERS, der sie näher unter- sucht hat, als ein Übergangsglied zwischen dem notialen und dem indo- pacifischen Bezirk mit stärkerem indo-pacifischen Einschlag bezeichnet wurde (Neuseeländ. Annelid., II, 1907, p. 4), hat naturgemäß manches Ge- meinsame mit Südwest-Australien. In dem letzteren ist jedoch der indo- pacifische Bestandteil viel stärker vertreten als in Neuseeland. Gegenüber Südwest-Australien erscheint die Fauna Neuseelands numerisch weit zu- rückstehend, was sich besonders scharf in der spärlichen Zahl der Syl. liden Neuseelands ausdrückt. Diese Differenz zu ungunsten Neuseelands ist ohne Zweifel hauptsächlich durch eine weniger intensive Sammeltätig- keit in den Gewässern Neuseelands zustande gekommen. Süd- und Ostafrika haben vermutlich mehr Arten mit Südwest- Australien und mit Australien überhaupt gemeinsam, als bisher anzu- nehmen war. Manche südafrikanischen Formen, wie z. B. die von SCHMARDA 1861 vom Kap beschriebenen Sylliden und andere Kapformen, bedürfen einer weiteren Aufklärung, um ein genaueres Urteil zu ermöglichen. Die Zahl der Formen, die Südwest-Australien mit Südwest-Amerika gemeinsam hat, ist nicht bedeutend, und zwar weder soweit das notiale Südamerika noch das wärmere chilenische Gebiet in Frage gezogen wird. Mit der Zeit dürfte sich wohl auch der mit diesen Gebieten gemeinsame Anteil vergrößern, seien es nun identische oder einander nahestehende vikariierende Formen. Jedenfalls ist das südwest-amerikanische chileni- Polychaeta I, Errantia. 71 sche Küstengebiet der großen indo-pacifischen Region als für sich zu be- trachtendes Untergebiet gegenüberzustellen. Ich kann in dieser Hinsicht im allgemeinen den Ausführungen von EHLERS (Polychät. d. magellan. chilen. Strandes, 1901) beistimmen, in denen dieser sich mit der Ver- breitung indo-pacifischer Arten im südwest-amerikanischen Küstengebiet beschäftigt. Antarktische Polychäten finden sich in Südwest-Australien nur in geringer Zahl vertreten. Ihre Zahl mag sich mit der weiteren Erfor- schung der antarktischen Meere noch erhöhen. Daß das Rote Meer mit Australien gemeinsame Arten hat, erscheint nicht weiter erstaunlich und dürfte sich in Zukunft noch in erweitertem Sinne herausstellen. Ich betrachte das Gebiet des Roten Meeres lediglich als einen Appendix des großen indo-paeifischen Gebietes, und dieser An- schauung entspricht auch die Polychätenfauna des Roten Meeres, das eine bedeutende Zahl von Arten mit dem Indo-Pacifik gemeinsam hat. Es mögen sich gewisse erythräische Arten gegenüber denen des Indo-Pacifik zu mehr lokalen geographischen Unterformen herausgebildet haben, wofür die relativ geringe Größe und Abgeschlossenheit des Roten Meeres viel- leicht verantwortlich zu machen wäre. Dies gilt z. B. für Formen wie Lepidonotus impatiens Sav., Nereis heterodonta Grav. Wenn es nach den Arbeiten GRAVIERs über die Wurmfauna des Roten Meeres in neuerer Zeit so scheinen könnte, als wenn die letztere sich von der des Indo- Pacifik durch viele verschiedene Arten unterscheide, so erweist sich die . Differenz doch nach genauerer Nachprüfung als nicht so groß, insofern GRAVIER bei der Aufstellung seiner neuen Arten zu viel Gewicht auf in- dividuelle Abänderungen gelegt hat. Das ist bereits auch von CROSSLAND 1903/04 bei der Untersuchung ostafrikanischer Euniceen dargetan worden. Ich habe bereits oben der Rolle Erwähnung getan, die lusitanische Arten in der Fauna Südwest-Australiens spielen. Dieselben sind als bi- polare Formen sens. ext. zu bezeichnen. In geringer Zahl sind solche Arten schon von EHLERS für Neuseeland nachgewiesen worden. Diese bipolaren Formen sind teils identische, teils einander nahestehende vika- riierende Arten. Es war mir schon aus technischen Gründen nicht mög- lich, für jede einzelne südwest-australische Art einen lusitanischen Ver- treter aufzuspüren, soweit überhaupt solche in Frage kommen können. Man ziehe hierzu, wie über die sonstige Verbreitung der südwest-austra- lischen Polychäten, die faunistische Tabelle zu Rate. Die Verbindung Süd- west-Australiens mit dem lusitanischen Kreise der nördlichen Halbkugel ist wahrscheinlich auf dem Wege über Süd- und Südwest-Afrika zu suchen. Von diesen Gebieten ist es nach den Arbeiten von EHLERS, MARENZELLER, Mc Intosh und WınLey bekannt, daß in ihrer Polychätenfauna lusitani- 72 H: AUGENER, sche oder solchen nahestehende Arten einen wichtigen Bestandteil bilden. Von solchen seien hier nur genannt Polynoe scolopendrina SAv., Syllis sex- oculata EHr. und Arabella iricolor Mont. Weitere Untersuchungen größeren Umfanges im tropischen Westafrika mögen klarstellen, ob über- haupt oder inwieweit das australisch-südafrikanische Gebiet durch gleiche oder vikariierende Arten an den Küsten des tropischen Westafrikas mit dem lusitanischen Gebiet der nördlichen Halbkugel verbunden ist. Daß eine Bipolarität australischer Arten an den pacifischen Küsten vorkommt, zeigen Arten wie Chrysopetalum occidentale. Solcher pacifisch - bipolarer Formen lassen sich noch mehr anführen. Einige wenige Formen Südwest-Australiens, die auch weit verbreitet im Indo-Pacifik sind, kommen zugleich im tropischen Atlantik vor, so Oenone fulgida Sav., Aracoda multidentata EHL., Nereis tentaculata KınB.; ihnen schließen sich mit weniger ausgedehnter Verbreitung im Atlantik Formen an, die an der Küste Südwest-Afrikas gefunden wurden, wie Syllis closterobranchia SCHM., Nereis vallata GR. und N. angusta Kse. (vergl. unter N. angusticollis Kec.). Ich habe schon zu Anfang erwähnt, daß in Südwest-Australien fast alle wichtigen erranten Polychäten-Familien vertreten sind, mit den Syl- lideen, Lycorideen, Eunieiden und Polynoiden an der Spitze. Nicht ver- treten in der Sammlung der Hamburger südwest-australischen Forschungs- reise sind die Familien Pisionidae, Acoetidae, Glyceridae und Goniadidae. Die kleine Familie der Pisionidae, die vielleicht am besten in die Nähe der Hesioniden zu stellen wäre, ist bislang auf das chilenische Gebiet Süd- west-Amerikas beschränkt geblieben; auch in Neuseeland wurde sie nicht gefunden. Die Acoetidae sind im allgemeinen seltene Formen und ge- hören mehr dem tieferen Wasser und der Tiefsee an; es sind aber Re- präsentanten von ihnen aus Australien und dem indo-malayischen Bezirk beschrieben worden (Panthalis, Eupolyodontes, Eupompe). Weit auffälliger ist das Fehlen der sonst kosmopolitisch verbreiteten G@lyceridae und Gonia- didae an den Küsten Südwest-Australiens. Soweit ich mich entsinnen kann, ist von dem ganzen australischen Kontinent kaum ein ein- ziger Vertreter dieser Familien bekannt geworden !), was der lusitanischen Region gegenüber in negativem Sinne bemerkenswert ist. Da Glyceriden und Goniadiden aber in allen benachbarten Gebieten, im Indo-Pacifik, in Afrika, in Indo-Melanesien, in Siidwest-Amerika und in Neuseeland (3 oder mehr Arten) vorkommen, so ist die spätere Feststellung von Arten dieser 1) Aupouın und M.-EpwArps haben 1834 eine Goniada australiensis aus Neu- Holland kurz beschrieben, die von EHLERS (Borstenw., p. 704) zu Leonnatus Ka. ge- stellt wird. Polychaeta I, Errantia. 173 beiden Familien, mindestens der Glyceriden, in Australien wohl sicher zu erwarten !). Zum Schluß seien mir noch einige Worte über die Geschlechts- verhältnisse der von mir untersuchten Anneliden, resp. geschlechts- reifer oder epitoker Formen derselben, gestattet. Ich habe auf diese Ver- hältnisse, bei den einzelnen Arten in der Beschreibung hingewiesen, soweit dies möglich war. Mehr oder minder geschlechtsreife Individuen kamen unter anderen vor bei den Amphinomiden, Polynoiden, Syllideen, Lycorideen und Euniciden. Voll entwickelte epitoke Exemplare wurden unter den Syllideen beobachtet, wie auch Proliferation, doch sah ich unter der so gut vertretenen Familie der Lycorideen kein einziges hoch-epitok ent- wickeltes Individuum, nur ganz vereinzelt ein Paar Tiere, die auf dem Wege zur Epitokie begriffen waren (Nereilepas-Stadien).. Einige Poly- noiden trugen nach bekanntem Modus ihre entleerten Sexualprodukte unter den Elytren und zwischen den Ruderbasen. Aus dem bezüglich der Ge- schlechtsreife gegebenen Verhalten der südwest-australischen Polychäten ziehe ich den Schluß, daß die eigentliche Hochsaison der Geschlechtsreife erst etwas später eintritt als in der Zeit, während welcher die Würmer gesammelt wurden (Mai bis September). Im großen und ganzen, min- destens aber zum Teil, verhalten sich die australischen Anneliden vermut- lich wie ihre Genossen in den entsprechenden Gebieten der nördlichen Halbkugel, insofern ihre geschlechtliche Tätigkeit in die Zeit der Spät- _ winter- und Frühlingsmonate des australischen Gebietes fällt. Die folgende Tabelle soll eine Übersicht über die Verbreitung der erranten Polychäten Südwest-Australiens geben. 1) Mir ist das Fehlen dieser beiden Familien in meinen Ausbeuten schon nach den ersten Wochen meiner Sammeltätigkeit aufgefallen, und ich habe in der Folgezeit geradezu nach Vertretern dieser Familien gesucht, doch stets erfolglos. Ich kann daher mit Sicher- heit angeben, daß diese Polychäten „in der Strandregion“ Südwest-Australiens zum min- desten nicht so allgemein verbreitet sind, wie z. B. in der der feuerländischen und pata- gonischen, sowie der südwest-afrikanischen Bezirke. Falls in der südwest-australischen Strandregion überhaupt Arten dieser beiden Familien vorkommen, so kann es sich nur um sporadische Vorkommnisse handeln. Zu beachten ist, daß auch die Nephthydiden trotz eifrigen Suchens nur an einer einzigen Stelle (Gage Roads vor Fremantle) gefunden wurden. Anmerkung von W. MICHAELSEN. v = nahestehende, vikariierende Form, t = typische Form. ed 74 H. AUGENER, Verbreitungstabelle. „8 |& | |s13 äsk si. 6.3 38 @2ls a 2263| 5 |#128 3013 Sonstige & sS8:|8 |„ 22508 | 2 a8 733188 8:28 Verbreitung 2 le 3°) 8 1837888 e = 285 582 J = 2 ja | Paleanotus ehrysolepis SCHM. + ne oa ee . |. ‚Californien Ohrysopetalum oceidentale H. P. JOHNS. | + V V e% Spinther australiensis n. SP. +|. B Sa a er B: Eurythoö complanata PALL. +1 +++ [+I v |(+))+\Westindien Paramphinome oculifera n. SP. +|. 5 a es SON AV: Aphrogenia margaritacea n. SP. + - : - E Psammolyce antipoda SCHM. (EHL.) ER ae a ee v i Iphione muricata SAV. a a N Rn 5 | Lepidonotus stellatus BAIRD a ae ler . ‚Seychellen Sn polychromus SCHM. (EHL.) + | + ö 5 s furcillatus EHL. + F + “ impatiens SAv. GR. var. n. mertvdionalis + oe er versicolor EHL. +|. a ;n Jukesi BAIRD var. n. subra + | tt | t | tt |t|. . ,. ‚Süd-Japan t (9 (ER) Leptidasthenia Michaelseni n. Sp. +|. £ Harmothoö Waahli KBe. + | et |v a dictyophora GR. Fulkekeler N Bar N Scalisetosus pellueidus EH1. a a ar a I el .. |+12 Boreal. Geb. 2 Hartmeyeri n. sp. EAN Ale Be | Une Nephthys Gravieri n. Sp. +|.- Alk Ei Phyllodoce parvula GRAV. + Yulellict # duplex Mc Int. +|. ul®: 5 ovalifera n. Sp. + 1?+ E 55 salicifolia n. Sp. +]. 5 a Rayallahe |: Eulalia viridis MÜLL. var. capensis SCHM.| + +| .!.!I?2v!| + [v|SW.Afrika = mierophylla SCHM. + False ee = FL strigata EHL. + - + Eteone platycephala n. sp. + 1 ; v „ triangulifera n. sp. + - ; Notophyllum splendens SCHM. + | #).# “> | M Nereis Ehlersı n. sp. Zı R : „. angustieollis KB6. N Mn ; ; „ albanyensis n. Sp. Eu . „ eockburnensis n. sp. +|. . „» demhamensis n. sp. +|.- v » heirissonensis n. Sp. + | 'V ln as Age ; „ ericognatha EHL. +|. EA ln ohzee FR; \ » kerguelensis Mc INT. var. n. olig- f odonta a er a a: » lapinigensis GR. +|+ rt B.; E „» tentaculata KeB. +)+ ZSullenın .. + |Westindien, 3 Nix | SO.Amerika | 5) aeqwisetis D. SP. pr |. V . i u llAe Ben: „ «amblyodonta SCHM. +| - . I + - i » vallata GR. + +| + ae » heterodonta GRAV. var. n. miet- odontoides AL Iv „» variodentata n. sp. + ; ; » australis SCHM. een ee ee „. rottnestiana n. Sp. +1. - SlEv; e Hesione splendida Sav. N SA Re . , v |Süd-Japan Irma angustifrons GR. ++ Eu Belle Syllis variegata GR. it ++! . | + |+[? Boreal. Geb Polychaeta I, Errantia. 25 Gebiet Sonstige Verbreitung Australien Indo-Malayisch. Gebiet Süd- und Ost- Afrika Neuseeland Rotes Meer Chilenisches Gebiet Notial. und Ant- arkt. Lusitanisch.Geb. Syllis exilis GRAV. „ xonata HAsw. „ kinbergiana HaAsw. „ elosterobranchia SCHM. „ verruculosa n. Sp. „ gracılis GR. < sulete +12 1+1. 12 |. |SW.Afrika +| 1: +1 v1. |[+INO.Amerika, Westindien " „ eorruscans HAsw. „ eerina GR. » ferruginea LNGHNs. Sp. Haplosyllis djiboutiensis GRAV. depressa n. Sp. Opisthosyllis australis n. Sp. Pionosyllis pulligera KROHN an weissmannioides n. SP. 4 ehlersiaeformis n. sp. E fusigera n. Sp. Syllides longoeirrata OERST. Trypanosyllis taeniaeformis HAsw. pieta K6B. Odontosyllis freyeinetensis n. Sp. 5 detecta n. Sp. glandulosa n. sp. Amblyosyllis granosa EHL. Burysyllis tuberculata EHL. Rhopalosyllis hamulifera n. sp. Exogone heterochaeta Mc Int. Sphaerosylliis hirsuta EHL. perspicax EHL. Grubea kerguelensis Mc INT. „» quadrioculata n. sp. » furcelligera n. sp. Autolytus pachycerus n. sp. n spirifer n. Sp. r sp. (aff. afer EHL.) a5 eco LNxGHNs 5 pieta EHL. Eumnice aphroditois PALL. „ amntennata SAV. „ tentaculata VAL. QUATREF. (GR.) „» tubifex CROSSL. sieihensis GR. Marphysa furcellata CROSSL. Diopatra sp. Onuphis holobranchiata MARENZ. Nieidion gracilis CROSSL. | Lysidice brevicornis KB6. E eollaris GR. Lumbriconereis sphaerocephala SCHM. brevicirra SCHM. Oenone fulgida SAV. Aracoda multidentata EHL. Stauronereis australis HASW. : australiensis Mc INT. + |+.Boreal. Geb. .++++: ?v SW.Afrika ++: Westindien Fe ee ze pe ee Er Er er er ze ze Süd-Japan +. ++: +++. 44:0: 00.0.0.000. .—+: 4 4 - |Westindien ”„ HH FF HHHt HH ++ ++. +++: - Anhang: Lepraea haplochaeta EHL. Spüirobranchus Semperi MÖRCH. au: + P 76 H. AUGENER, Fam. Chrysopetalidae. Paleanotus chrysolepis Schm.'). Paleanotus chrysolepis, SCHMARDA. — Neue wirbellose Tiere I, 2, p. 163, tab. 37, fig. 326 ig 390 3 re H. P. Jomsson. — Proc. California Acad. Science. (3) I, 1897, p. 162. Diese kleine Chrysopetalide liegt mir nur in Bruchstücken vor, die mit der folgenden Art, dem Chrysopetalum occidentale H. P. JoHns. vermengt waren. Daß meine australischen Exemplare der SCHMARDAschen Art an- gehören, konnte ich durch Vergleich mit einem Exemplar vom Kap fest- stellen, welches in allen Punkten mit meinen Tieren übereinstimmt. Die von mir aufgestellte Synonymie, wie die Auffassung der Gattung Paleanotus durch andere Autoren, veranlaßt mich zu einigen weiteren Ausführungen. Die Färbung meiner Tiere ist graugelblich, die Paleen zeigen einen blassen hellen Goldglanz. SCHMARDAs Angaben, der zuerst die Art und Gattung nach Exemplaren vom Kap aufgestellt hat, bedürfen der Ergän- zung. FPaleanotus unterscheidet sich in den Hauptcharakteren der Gattung nicht von Chrysopetalum, d. h. er ist eine kurze Form mit 3 Kopffühlern, 2 Palpen und 2 Paar Buccaleirren. Unterschiede zwischen Paleanotus und Chrysopetalum liegen hauptsächlich in der Form der Paleen und Borsten. Es mag ‘daher dem Geschmack des einzelnen überlassen bleiben, ob die Gattung Ohrysopetalum als selbständiges (Genus bestehen bleiben soll oder etwa zugunsten des älteren Paleanotus einzuziehen sei. Wenn SCHMARDA für Paleanotus 7 Fühler als vorhanden angibt, so hat er vermutlich die Kopffühler mit den Bucecaleirren hierunter verstanden, während die Palpen wahrscheinlich vorloren gegangen oder doch nicht gut erkennbar waren und daher von SCHMARDA nicht mitgezeichnet wurden. Die Ventralborsten meiner Tiere sind zahlreicher, als SCHMARDA angibt, etwa 20 in jedem Ruder. — GRAVIER, der in neuerer Zeit (Nouv. Archiv. Mus. d’Hist. natur. (4) III, 2, 1901) zwei neue Chrysopetaliden des Roten Meeres aufgestellt hat, gibt eine Zusammenstellung und Übersicht der Chrysopetaliden-Gat- tungen und führt hierbei als Unterschied von Chrysopetalum und Paleanotus an, daß Paleanotus im ventralen Borstenbündel außer zusammengesetzten auch einfache Borsten besitzen soll. GRAVIER befindet sich über diesen 1) Als nicht ausreichend bekannte und mir unbekannte Art habe ich die von CLA- PAREDE nach einer sehr kleinen Form aufgestellte Palmyrides portus veneris aus dem Mittelmeer (Glanures 1864, p. 123, tab. 8, fig. 5), die auch von CARUS in seiner Fauna Mediterranea 1884 nicht aufgeführt wird, nicht unter die Synonyme von Paleanotus auf- genommen. Nach der Form und Öberflächenskulptur der Paleen (dieselben sind breiter als bei Ohrysopetalum und mit 16 Längsrippen versehen) könnte die CLAPAREDEsche Art sehr wohl ein Paleanotus sein. . Ta En 1 en Ne te en NEE Eee De ee u Polychaeta I, Errantia. TI Punkt im Irrtum, da bei Paleanotus keine einfachen Borsten im ventralen Ruderast vorkommen, es seien denn etwa komplexe Borsten, die ihre End- sichel verloren haben. Was SCHMARDA unterhalb des Dorsaleirrus als ein- fache Borsten bezeichnet hat und abbildet, sind eben weiter nichts als modifizierte dorsale Paleen, die an dieser Stelle schmäler als die normalen Paleen sind und bei einer Ansicht von der Kante her allenfalls das Bild dicker einfacher Borsten ergeben können. Über die Gattung Heteropale von JOHNSON und ihre Identität mit Paleanotus läßt sich folgendes weiter noch aussagen. H.P. JoHNnsoNn stellte 1897 die Gattung Heteropale nach einer kurzen kleinen Cheyso- petalide aus Californien auf, die er Heter. bellis benannte. Die Überein- stimmung von Heteropale mit Paleanotus nun ist so vollständig, daß ich an der Identität beider nicht den geringsten Zweifel hege. Wenn JoHnson als Gattungscharakter seiner Heteropale nur jeder- seits einen Fühlereirrus zugesteht, so beruht dies nach Analogie mit an- deren Chrysopetaliden, speziell mit Paleanotus sicherlich auf Irrtum des Autors oder Verletzung der Tiere. Heteropale hätte demnach 3 Fühler, 2 Palpen und 2 Paar Buccaleirren wie Paleanotus. Sonst ist die Über- einstimmung beider Genera vollständig. Beides sind kurze Formen mit geringerer Segmentzahl, die Form der Paleen und Borsten ist die gleiche. Allenfalls mögen die großen Paleen bei Heteropale ein wenig schmaler er- scheinen als bei Paleanotus, sonst haben diese die gleiche Skulptur; auf ihrer Oberfläche verlaufen ca. 16 erhabene Längsrippen, von denen die Hälfte mit rundlichen Knötchen ornamentiert, die andere Hälfte glatt sind; beide Formen der Längsrippen alternieren miteinander. Die schmälere untere Form der Paleen ist bei beiden Gattungen gleich, ebenso die Bil- dung der Rudercirren. Was den Kopflappen, namentlich seine hintere Be- grenzung betrifft, so ist darüber zu bemerken, daß der Kopf bei Palea- notus-Heteropale zwar gegen das Buccalsegment nach hinten abgegrenzt ist, doch weniger deutlich als bei der Gattung COhrysopetalum;, ebenso ent- behrt der Kopflappen hinten des eigentümlichen großen Nackenanhanges der Chrysopetalum-Arten, der von LANGERHANS für Ohrysopetalum debile GR. (fragile Eur.) 1879 nachgewiesen wurde. Wenn TREADWELL meint (Polychaet. Annelids of Porto Rico, 1901, p. 195), die Gattung Heteropale H. P. JoHNnson müsse zugunsten der älteren Gattung Bhawania ScHm. (1861) eingezogen werden, so muß ich dem entgegentreten. TREADWELLS Ansicht würde nur Sinn haben, wenn man eine Vereinigung der ja in den Hauptcharakteren ganz übereinstim- menden Genera Paleanotus, Chrysopetalum und Bhawania befürworten wollte, worüber man ja verschiedener Ansicht sein kann. Bhawania SCHM. ist eine Gattung, deren Vertreter sich schon durch ihre höhere Segment- 78 H. AUGENER, zahl und ihren Habitus als lange Formen dokumentieren gegenüber Palea- notus und Chrysopetalum, so daß ich es für zweckmäßig halte, bis auf weiteres die Bhawania ScHm. als selbständige Gattung aufrecht zu er- halten. Was die geographische Verbreitung des Paleanotus angeht, so zeigt sich diese Art durch den australischen Fund als eine weit verbreitete indo-paeifische Form, zugleich aber durch ihr Vorkommen im nördlichen Pacifik als weiteres vortreffliches Beispiel für das Auftreten bipolarer Poly- chäten im australischen Gebiet. Es ist hierbei von geringem Belang, ob der nördliche Paleanotus bellis H. P. JoHns. vollkommen identisch mit dem südlichen P. chrysolepis ScH=m. sein oder etwa sich in Zukunft als ein wenig abweichende geographische Form herausstellen mag. Auf jeden Fall dürften die Differenzen zwischen beiden Arten sich höchstens im Rahmen von Varietätsunterschieden halten. Fundnotizen: Station 22, Sharks Bay, Inner Bar, 6—9 m; 16. VI. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl.M.SW. von Bun- bury, 141/,—18 m; 28. VII. 1905. Weitere Verbreitung: Kapland, Californien. Ohrysopetalum occidentale H. P. Johns. Chrysopetalum occidentale, H. P. JOHNSON. — Proc. California Acad. Science. 1897, p. 161, tab. 5, fig. 15 u. 16 und tab. 6, fig. 17—19. | Das Vorkommen dieser Chrysopetalide an einer ganzen Reihe von Sammelstationen beweist die weite Verbreitung und Häufigkeit dieser Art an den Küsten Südwest-Australiens. Die meisten Exemplare sind zer- brochen; ein vollständiges Tier enthält etwa 39 Segmente bei einer Länge von 5 mm und einer größten Breite mit Rudern von fast 1 mm. Die Färbung der Würmer ist graugelblich bis gelbrötlich, die Paleen mit schwachem, blassem Goldglanz. — Meine Exemplare passen im allge- meinen recht gut zu der Beschreibung JOHNSoNs. Abweichend von JOHN- son finde ich, daß der unpaare Fühler zwischen dem vorderen und hin- teren Augenpaare entspringt wie bei Ch. debile Gr. (= fragile EHL.), und zwar hart hinter dem vorderen Augenpaar unmittelbar an dem zwischen den Augen dieses Paares gelegenen Zwischenraum. Der Kopflappen ist wie bei Ch. occidentale gestaltet, das ventrale Mundpolster wird hinten vom 5. Segment begrenzt. Hinten am Kopflappen sitzt auch bei dieser Art die große Nackenpapille, die bei Ch. debile Gr.!) (vergl. Wurmfauna 1) Die zweite von LANGERHANS (l. c. p. 278) von Madeira beschriebene Ohrysope- talum-Art, das Oh. eoecum, hat keine Nackenpapille und nimmt überhaupt eine etwas ge- sonderte Stellung ein. CA. coecum ist identisch mit dem 1879 aus Grönland von LEVINSEN beschriebenen Dysponetus pygmaeus, jedenfalls als Gattung, und muß daher, wenn man Polychaeta I, Errantia. 79 von Madeira, 1879, II, p. 278) vorhanden ist und jedenfalls allen echten Ohrysopetalum-Arten zukommt. Die Nackenpapille hat etwa die Form einer dicken abgeplatteten rundlichen bis ovalen Scheibe oder eines Pilzhutes und sitzt etwa mit der vorderen Hälfte ihres Randes hinten am Kopflappen fest, während sie mit dem Hinderrande frei vorragt und etwa bis ans 6. Segment reicht. Ihrer Lage nach könnte man die Nackenpapille der Chrysopetalen vergleichen mit der Karunkel der Amphinomiden. Die Pa- leen, die bei allen Ohrysopetalum-Arten ziemlich übereinstimmend gebaut sind und nur feinere Struktur- und Formunterschiede aufweisen, gleichen denen der Jomnsonschen Art. Jomnson gibt 7—8 Längsrippen für die Paleen an; die Zahl dieser Rippen mag etwas variieren, 6—7 erkenne ich an den australischen Stücken jedenfalls auch. Wie bei Ch. debile Gr. wird die vorgezogene Endstrecke der Paleen seitlich von einem breiten hyalinen Raum begrenzt, in dessen in der Mitte etwas eingezogenem Endrande die eigentliche Paleenspitze sitzt. Von den sonst beschriebenen Chrysopetalum-Arten steht Ch. oceidentale noch dem Ch. debile Gr. des lusitanischen Gebiets und dem Ch. Ehlersi GRAv. des Roten Meeres nahe, und man mag im Anschluß hieran die Frage aufwerfen, inwieweit überhaupt die verschiedenen Chrysopetalum- Arten als selbständige Species Berechtigung haben, oder ob sie nicht zum Teil als geographische Formen weit verbreiteter Arten aufzufassen sind. Hierbei habe ich zunächst Ch. debile Gr., Ch. Ehlersi Grav. und Oh. occi- dentale H.P. Jonns. im Auge, die einander sehr nahestehen und sich wohl hauptsächlich nur in der Form der Paleen etwas unterscheiden. Ch. debile Gr. hat z. B. Paleen, die im Vergleich zu Ch. occidentale allenfalls in ihrem Endabschnitt vor der Spitze etwas breiter sind als bei letzterem, eine Differenz, die schwer abzuschätzen ist und nur bei direkter Vergleichung deutlicher in die Augen fällt. Ch. Ehlersi Grav. schließt sich wiederum sehr eng an Ch. debile an; es hat Paleen, die eine etwas länger ausge- zogene Spitze haben als die der Mittelmeer-Art. Eine weitere atlantische Art, das Ch. elegans Busu aus dem Mittelatlantik (Bermudas) ist zu un- genügend bekannt für genauere Schlußfolgerungen. Eine in neuester Zeit aufgestellte Art von GRAVIER (Mission Serv. g&ogr. de l’armee, 1910, An- nelides, p. 108, tab. 7 u. 8, fig. 31—34) von der Küste von Peru, Ch. Riveti, ist kein C’hrysopetalum, sondern eine Bhawania Scum. Jedenfalls ist die Gattung Chrysopetalum ein Genus von kosmopolitischer Verbreitung in den warmen und heißen Meeren des Atlantik wie des Indo-Paecifik, einer den Begriff Dysponetus als Gattung anerkennen will, diesem untergeordnet werden. Ob Dysponetus coecus LNGHNS. mit D. pygmaeus LEVINS. als Art völlig identisch ist, mag ich so nicht entscheiden, halte es aber für wahrscheinlich. Die Paleen des Dysponetus sind viel weniger paleenartig entwickelt als bei den anderen Chrysopetaliden. 80 H. AUGENER, Verbreitung, die der der Chrysopetalidae überhaupt analog ist und, wenn noch die Gattung Dysponetus LEVINS. hinzugezogen wird, bis in die ark- tische Region hineinragt. Fundnotizen: Stationen 1, 3, 7, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 19, 20, 21, 22, 23, 30, Sharks Bay, 0—121, m; 10.—18. VI. 1905 u. 23. VIIL—21. IX. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Ebbestrand; 6.—13. IX. 1905. Station 51, Cocekburn Sound, South Channel, 61,—8m; 30.IX. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl.M.SW. von Bunbury, 141/),—18 m; 28. VII. 1905. Station 63, Albany, Middleton Beach, 5:/,—8 m; 21. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Californien. Erörterung über Palmyra aurifera Sav. Da sich mir die erwünschte Gelegenheit bot, ein schönes, vollständiges Exemplar der Palmyra aurifera Sav. aus dem Berliner Museum von der Siidsee zu untersuchen, kann ich mir nicht versagen, über diese interes- sante Art meine Untersuchungsresultate folgen zu lassen, da diese über die Stellung der Palmyra im System, wie besonders auch über ihre Be- ziehungen zu den Chrysopetaliden, Aufklärung und bessere Würdigung zu geben geeignet sind. Palmı yra aurifera SAVIGNY, 1822, Syst. des Ann&lides, p. 17. — Isle de France. GRUBE, Annulata Semperiana, 1878, p. 13. — Philippinen. # AUGENER, 1912 (Berliner Museum). — Kingsmills Islands. on Fr almyra aurifera. Mc InTosH, Challenger Reports, 1885, XII, p. 53, fig. — Japan. „ ” Palmyra aurifera Sav. wurde bekanntlich als Gattungstypus zum Aus- gangspunkt für die Familie Palmyridae ausersehen und war zunächst der einzige Vertreter dieser Familie. 1861 schuf SCHMARDA die Genera Pale- anotus und Bhawania und stellte diese mit Palmyra zusammen in, die Familie Palmyridae. Es wurden damit heterogene Formen in einer Familie vereinigt, die nicht zu einander paßten. Mit der 1864 von EHLERS auf- gestellten Familie der Chrysopetalidae mit der Gattung Chrysopetalum wurde nun eine Familie geschaffen, welche mit den Palmyridae insofern kolli- dierte, als sie alle Palmyriden außer Palmyra selbst nach ihrer morpho- logisch-systematischen Stellung umfassen konnte. Da Palmyra aurifera nun ersichtlich gar nicht in die Familie der Chrysopetalidae hineinpaßt, wird entweder die Familie Palmyridae mit Palmyra allein eine Familie Palmyridae char. emend. bilden, oder aber einer .neuen Familie eingeordnet werden müssen. Diese neue Familie würde dann zweckmäßig als Unter- familie zu den Aphroditidae gestellt werden und vielleicht passend als Gymnaphroditidae nach AupDovIn u. M.-EDWARDS zu bezeichnen sein. Hat doch Palmyra aurifera, wie schon Aup. u. M.-EpwArps 1834 erkannten, N VERLAG von GUSTAV FISCHER in JENA Soeben erichien: Jena, März 1912. TIERHAAR-ÄTLAS MIT 989 ABBILDUNGEN AUF 16 MEHR- FARBIGEN UND 19 EINFARBIGEN TAFELN VON DR. HANS FRIEDENTHAL NICOLASSEE BEI BERLIN — _ZPREIS: 40’MARKR. ——= arlellellja D“ Haarkleid der Säugetiere bedarf einer iyftema- tifeberen und planmäßigeren Bearbeitung, als diefem Thema bis heute zuteil geworden ift. Nament- lieb fehlte es an monographifcben Bearbeitungen der Haarkleider der einzelnen Säugerordnungen. Die vorliegenden Tafeln — mit erläuterndem Text —, welche in ihren Abbildungen die Haarkleider nabezu fämtlicber Säugerordnungen berückfich- tigen, follen Einzelunterfuchungen durch die Möglich- keit der Vergleichbung fördern und unterftügen. Beion- dere Beachtung wurde dem Vergleich des menfchblichen Haarkleides mit dem der Menfchenaffen und der Halb- affen gewidmet. Es wird betont die intereffante Ent- deckung, daß das Haar der antbropoiden Affen weit mehr dem Haar des Menfchben als den Haaren der niederen Affenarten äbnelt. Hierüber geben auch die zahlreichen mikrofkopi- fcben Bilder des Atlas intereffante Auffchlüffe. Die Bilder find faft durchweg in 175facber Vergrößerung gegeben. Nur mit großen Schwierigkeiten konnte — bei der Mannigfaltigkeit der Dimenfionen der Haar- gebilde — an dem für die Vergleicbung fo wichtigen Grundfaß eines einbeitlicben Maßftabes in den Abbil- dungen der Einzelbaare feftgebalten werden. Eine Vergleichung der Haarform in den verfchiedenen Säuger- ordnungen wird durch die Darfteillung von Einzelhaaren in Lupenvergrößerung ermöglicht. Die Sonderform der menfchlicben fpiralgekrauften Haare allen übrigen dargeftellten Tierbaaren gegenüber wird durch einen Vergleich erft in das rechte Licht gerückt. Als Anhang wurde eine Darftellung der baar- ähnlichen Gebilde im Tier- und Pflanzenreiche gegeben und Abbildungen der gebräuchlichften Textilfafern bin- zugefügt. Die naturgetreue Abbildung ift imftande, ausführliche Befchreibung dem Leier zu eriparen und eine leichte Diagnofe unter dem Mikrofkop zu ermög- lichen. Der vorliegende Atlas macht auf die zablreichen morpbologifeben und zoologifehben Probleme aufmerk- fam, welche in der Lehre von der Behaarung der Be- arbeitung barren, und regt zu neuen Unterfuchbungen an. Er wird desbalb in den Kreifen der Zoologen und Antbropologen, aber auch darüber binaus bei allen Naturforfcbern auf befonderes Interefie rechnen dürfen. Zu gefl. Beftellungen bitte icb den angefügten Beftellzettel zu benugen und diefen ausgefüllt der- jenigen Buchhandlung zu übergeben, durch welche die Zufendung gewünfcht wird. Guftav Fifcher. DOOoao© Aus dem Verlage von GUSTAV FISCHER in JENA beftelle icb und erbitte die Zufendung durch die Buchhandlung Expl. FRIEDENTHAL, Tierbaaratlas. Preis: 40 Mark. Ort und Tag: ANT. KÄMPFE, JENA MHVVV VUMVVYIIMVYMNVMVYNVVVVUYVVYNVVVVANGV NN NN VAN NAANV A NZUUNDNZNZNZVZN ZN ZINN NV NV/NZ INS V/NZRZNZNSMZRZRITZRZNSNZRZVZNZRINZVINZNZNZNZ INDIEN Bücherzettel. An die Buchbandlung Polychaeta I, Errantia. top ausgesprochene Aphroditiden-Charaktere, abgesehen von dem Mangel der Elytren. Was sonst noch unter dem Genusbegriff Palmyra nach SavıcnY außer P. aurifera beschrieben wurde, wie z. B. P. debilis Gr. und P. elon- gata Gr., gehört als echte Chrysopetaliden in letztere Familie; Palmyra debilis ist ein Chrysopetalum, Palmyra elongata GR. jedenfalls eine Bhawania. Was die von mir zusammengestellte Synonymie der Palmyra aurifera angeht, so ist die Angabe von Mc IntosH über das Vorkommen der Art bei Japan unrichtig. Mc Intosus Art ist eine echte elytrentragende Aphroditide mit gesägten, etwas paleenartigen Dorsalborsten und mag in die Nähe der Gattung Pontogenia CLaP. oder Aphrogenia Kec. zu stellen sein. — Die Untersuchung des Stückes von Kings-Mills Islands bestätigte im ganzen die von SAVIGNY und GRUBE über Palmyra aurifera gemachten Angaben und erweitert und ergänzt dieselben noch weiter. Das vorliegende vollständige Exemplar, das ventralwärts halbkreisförmig eingekrümmt ist, ist ca. 30 mm lang, zählt 37 Segmente und ist an der breitesten Stelle, etwa in der Körpermitte, mit Rudern etwa 8 mm breit. Die Körperform ist einigermaßen parallelseitig, am Vorder- und Hinter- ende verjüngt und stumpf abgerundet. Die Körperfärbung ist gelblich- weiß, dorsal mehr bläulichweiß. Die dorsalen Paleenborsten haben einen matten, bräunlich-goldigen Glanz, die Ventralborsten sind hellbraun. Die ganze Oberhaut des Körpers ist durch Besatz mit kleinen, etwas halb- kugeligen bis kegelförmigen Wärzchen rauh und erinnert hierdurch an ge- wisse Aphroditiden. Das ventrale Mundpolster hat eine längs-rechteckige .Form und wird hinten vom 5. Segment begrenzt. — Die Palpen sind ein- fach, dick-fadenförmig und überragen nach vorn die Paleen, zurückgelegt, reichen sie etwa bis an das 5. Segment. Die Beschaffenheit des Kopflappens ist etwas schwierig zu eruieren, da derselbe tief zwischen die vordersten Segmente eingesattelt ist. Ein unpaarer Fühler ist vorhanden, der, wie die Buccal-, Dorsal- und Ventral- eirren zweigliedrig ist und am meisten den Buccaleirren gleicht. Er ent- springt von einem dicken Basalglied, und jederseits desselben steht am Kopflappen ein dunkler Augenfleck. Wenn GRUBE, der Palmyra treffend mit Pontogenia Car. vergleicht, angibt, daß die Augen auf Stielen sitzen, auf jedem 1 Paar Augen, so kann ich dies nicht ohne weiteres bestätigen und nicht mit Sicherheit erkennen, nehme daher einstweilen an, daß Pal- myra keine Augenstiele besitzt. — Das Buccalsegment trägt 2 Buccal- eirren, welche die Paleen des Segments an Länge übertreffen, der obere, längere ist mindestens 1!/;mal so lang wie der untere. Das dünne, zarte Endglied des Kopffühlers ist etwa "/;mal so lang wie der basale stärkere Fühlerabschnitt. An den Cirren ist das dünne Endglied beträchtlich kürzer als der übrige Fühlerteil, mit Ausnahme der Ventraleirren, wo es den Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 6 82 H. AUGENER, denselben an Länge übertrifft. Savıeny schreibt seiner Palmyra offenbar 5 Fühler (antennes) zu und versteht darunter vielleicht den Kopffühler und die Buccaleirren oder Fühler, Palpen und einen der Buccaleirren (an- tennes mitoyennes?). Paarige Fühler sind jedoch sicher nicht vorhanden. Oberhalb und zwischen den Basen der Palpen erkenne ich eine weißliche, häutige, vorragende Bildung, die ich für einen Facialtuberkel deute und als Aphroditiden-Charakter anspreche. Die mittleren Segmente sind etwa 6mal so breit wie lang, am Bauch gemessen. Die Ruder sind als zweiästig zu bezeichnen, da der dorsale paleentragende Teil durch einen weiten Zwischenraum von dem ventralen Ruderast getrennt ist. — Die Paleen sind in einem medialwärts und nach vorn offenen Oval angeordnet, berühren sich von den Seiten her und in der Rückenmitte und sind am längsten in der Mitte des Bündels an dessen vorderem Rande. In Form und Konsistenz gleichen die Paleen etwa ge- wissen Pflanzenorganen, etwa den Nadeln des Taxus und finden sich zu 15—20 in jedem Bündel. Sie sind vollständig ganzrandig und abgeplattet und erinnern hierin an die ähnlichen Dorsalborsten gewisser Aphroditiden, wie Aphrogenia Ks. — Der Dorsaleirrus entspringt hinter und etwas seitlich an dem Paleenfächer und ist etwa 1/,mal so lang wie die längsten Paleen. Seitlich unterhalb des Paleenfächers steht, wie bei manchen Aphro- ditiden, auf einem kleinen Höcker ein feines Bündel kurzer Haarborsten, die Savıgny ebenfalls schon beschreibt. Diese Borsten sind an der Ober- fläche mit kurzen Härchen dicht besetzt. An den dorsaleirrentragenden Rudern ist die Zahl der Paleen etwas größer als an den eirrenlosen Rudern, auch scheint ihre Stellung an ersteren etwas anders zu sein, mehr schwach spiralig; man vergleiche hierüber bei GRUBE, 1. c. p. 15. Sehr bemerkens- wert ist die Anordnung der Dorsaleirren und in ihr offenbart sich wiederum der Aphroditeencharakter von Palmyra. Die Dorsaleirren alternieren näm- lich nach Analogie etwa einer mit 15 Elytrenpaaren versehenen Aphro- ditide.e An den vordersten Rudern vermochte ich das Verhalten oder das Vorhandensein der Dorsaleirren nicht ganz sicher festzustellen; wahrschein- lich fehlt der Dorsaleirrus am 2. Ruder; im übrigen ist die Stellung der Dorsaleirren folgende: 3, 6, 8, 10,....20, 22, | 24, 26, 27, 70722: 33, 35, 36 | 37 ®), 38 (2). Sicher feststellen konnte ich die Verteilung der Dorsaleirren bis zum 36. Segment; nicht gut erkennbar waren sie an den beiden folgenden Segmenten. Die Stellung der Dorsaleirren ist danach die einer Aphroditide mit 15 Elytrenpaaren genau, außerdem folgt dann noch bei Palmyra ein cirrenloses Ruder, das wohl einem 16. Elytrenruder entsprechen dürfte. Von Elytren oder Elytrenrudimenten, ebenso von DarpBouxschen Organen an den Cirrenrudern vermochte ich nichts Sicheres zu erkennen. Ob auch DarBouxsche Organe oder doch deren Rudimente Polychaeta I, Errantia. 33 bei Palmyra vorkommen, wäre sehr interessant festzustellen, ist aber er- folgreich wohl nur mittels der Schnittmethode durch histologische und anatomische Untersuchung möglich. — Was Savısny unter Kiemen ver- standen hat und ob er etwa DaAarBouxsche Organe darunter verstanden hat, ist mir nicht ganz klar. Ich finde nur, daß jedes Segment in der Mediane 2 Paar von hintereinander liegenden Höckern trägt, deren mor- phologische Bedeutung nicht ohne weiteres ersichtlich ist. Vielleicht hat Savıcny unter Kiemen die Dorsaleirren verstanden, denn er sagt, daß die Kiemen alternierend an den vorderen Segmenten auftreten, wenig sichtbar sind und nach dem 25. Segment verschwinden. — Der dorsale Ruderast ist kurz-kegelförmig und enthält eine Acicula, die in ihm an der Außen- seite des Paleenfächers seitlich endet. Der ventrale Ruderast, dessen Haut- papillen öfter als kurz gestielte Köpfchen erscheinen, ist stärker als der dorsale, kegelförmig; sein Cirrus ist kurz und überragt kaum das Ruder- ende. Die Ventralborsten sind stets in der Zahl 4 vorhanden; sie sind gerade, stark, und ragen seitwärts kaum so weit vor wie die Paleen; ihrer Form nach sind sie zweizinkig, am Ende in zwei kurze ungleiche Gabel- zinken gespalten und erinnern auch hierdurch an die Ventralborsten ge- wisser Aphroditiden, wie Pontogenia. — Analeirren waren nicht vorhanden; sie mögen abgefallen gewesen sein. Die Untersuchung der Palmyra von den Kings-Mills Islands ergibt also die Tatsache, daß Palmyra, abgesehen von den fehlenden Elytren, alle Eigenschaften einer Aphroditide hat und am besten diesen letzteren in einer besonderen Gruppe angegliedert wird. Die von AupovIn u. M.- EpwaArps (Hist. natur. des Anneles, 1834, p. 110) für Palmyra gebrauchte Bezeichnung als nackte, d. h. elytrenlose Aphroditee, erweist sich sonach als sehr zutreffend. Nach Ausscheidung der Palmyra aus der alten Familie der Palmyridae bleibt der übrigbleibende Rest der letzteren als Ohrysopetalidae zurück, als einheitliche Familie mit den Gattungen Chrysopetalum, Paleanotus, Bha- wamia und eventuell Dysponetus. Die Verbreitung der Palmyra aurifera ist wahrscheinlich kosmopolitisch im Indischen Ozean und dürfte sich vielleicht in Zukunft auch noch für das Rote Meer feststellen lassen. Da Palmyra immerhin zu den nicht ganz kleinen Polychätenformen gehört, so muß sie, nach ihren bisherigen Befunden zu urteilen, eine zwar weit verbreitete, aber seltene Form sein. 6* 84 H. AUGENER, Fam. Spintheridae. Spinther australiensis n. Sp. Taf. II, Fig. 3 u. Zus Texme Tan DD: Der west-australische Spinther wird durch wenige Exemplare reprä- sentiert, die mit der Fundnotiz versehen waren: „Ziemlich fest, außen an dem Schwamm Biemna (Desmacella) arenifibrosa HTscH. haftend, seicht- konkave, der konvexen Unterseite des Spinther entsprechende Aushöhlungen mit etwas modifiziertem Aussehen ausfüllend.“ Von den fünf vorliegenden Exemplaren ist das größte bei vollständiger Erhaltung mit Einschluß der Hautkämme 7,5 mm lang und kaum 7 mm breit, das zweitgrößte ist 4,5 mm lang und annähernd ebenso breit. Die Segmentzahl beträgt bei den beiden genannten Exemplaren 31 resp. 23, bei einem noch kleineren Exemplar nur 15; die Segmentzahl nimmt demnach mit dem Alter der Würmer zu. Im allgemeinen übertrifft die Körperlänge die Breite ein wenig, nur bei dem kleinsten Stück überragt infolge unregelmäßiger Kon- traktion die Breite etwas die Länge. Die Färbung ist bei dem größten Exemplar, das auch im wesentlichen der folgenden Beschreibung zugrunde gelegt ist, matt-ockergelblich mit weißlich farblosen Hautkämmen. Die Unterseite des Wurmes ist einfarbig; auf der Dorsalseite sind der Kopflappen, die zwischen den Hautkämmen liegenden Rückenpartien und die seitlich vorspringenden Partien der Hautkämme braun gefleckt. Die kleineren Exemplare sind rötlichbraun, dunkler als das größte. Die Körperform ist flach -scheibenartig, nahezu kreisförmig, der Körper ist in der Mitte am dicksten; die Ventralseite ist schwach gewölbt, die dorsale Fläche beinahe etwas konkav. In seinem allgemeinen Bau entspricht der australische Spinther den europäischen Arten der Gattung, von denen ich ihn mit Sp. miniaceus aus dem Mittel- meer vergleichen konnte. Die dem Kopflappen entsprechende dorsale Partie am Vorderende des Wurmes nimmt etwa das vordere !/, der Längsachse desselben ein und endigt hinten in einen kurzen, dicken, kegelförmigen, weißlichen Fühler, der nicht über die Hautkämme der benachbarten Segmente hinausragt. Der Vorderrand des Kopflappens endigt über der Mundöffnung in einen kurzen papillenartigen Fortsatz (?), vielleicht eine Art von Faeialtuberkel, falls es sich hierbei überhaupt um ein differenziertes Organ handelt, oder eine Lippenbildung. Die Mundöffnung ist ein ventraler Längsspalt, aus dem ein weicher, abgeplatteter, unbewaffneter Rüssel hervorragt. Die Segmente sind ventral gekennzeichnet durch senkrechte glatte Hautrippen, die seitlich in die Parapodien übergehen, in der Mitte der | Polychaeta I, Errantia. 35 der Bauchfläche aber einen glatten lanzettförmigen Raum in der Längs- achse des Körpers freilassen; dieser Raum verschmälert sich gegen das vordere Körperende im Bereiche des Kopflappens zu einem parallelseitigen Streifen, auf welchem sich die Mundöffnung befindet, und der als eine Art Mundpolster gelten mag. — Das Hinterende der Tiere trägt 2 Analeirren von keulen- oder schlank -bohnenförmiger Gestalt, die etwa ebenso weit wie der Flossenkamm des letzten und halb so weit wie der Flossenkamm des vorletzten Rudersegments nach hinten reichen. Die für die Gattung charakteristischen dorsalen segmentalen Haut- kämme gleichen in ihrer Form denen des Sp. miniaceus GrR.;, sie berühren sich in der Mitte des Rückens und greifen mit ihren medialen Enden noch ein wenig aneinander vorbei. Der freie Saum der Hautkänme ist in zahl- reiche mehr oder minder fingerförmig flache Lappen ausgezogen, welche die Endabschnitte der Flossenkammborsten umschließen. — Die Ruder sind in ausgedehntem Zustande schlank-kegelförmige Organe, die dann etwa halb so weit seitlich reichen wie der die Peripherie des Körpers überragende Teil der Hautkämme. — Die in die Hautkämme eingeschlossenen Borsten sind von verschiedener Länge; die längsten derselben reichen bis in den freien Endrand der Hautkämme, wo ihre Endspitzen in den schon er- wähnten Fortsätzen der Hautkämme endigen; ein großer Teil der Borsten aber ist kürzer und erreicht nur !/, oder ?, der Höhe des Hautkammes. Die meisten Borsten endigen in eine in zwei kurze, zu- weilen etwas ungleich lange divergierende Endzähne gegabelte Spitze und sind schwach gebogen. Eine geringere Anzahl Borsten hat scheinbar eine einfache Endspitze; nach genauerer Untersuchung derselben bin ich indessen zu der Überzeugung gelangt, daß auch die scheinbar einspitzigen Borsten in Wirklich- keit ebenfalls zweizähnig sind und nur dadurch, daß sie in der Kantenansicht, in welcher der eine End- zahn verdeckt wird, gesehen werden, Einspitzigkeit vortäuschen. — Die komplexen Haken der Parapodien bieten im allgemeinen keine besonderen Abweichungen von der sonst bei den europäischen Spinther-Arten vorhandenen Form; im speziellen bilden sie ein gutes : Artkennzeichen für den australischen Spinther. Frei a aus dem Ruder hervorragende Haken konnte ich nur Fig. 1. Spinther selten entdecken und höchstens je 1 bis 2 (ihre End- (4straliensis n. sp. a Borste aus dem Flossen- glieder gehen offenbar leicht verloren), dagegen waren „m m innerhalb der Ruder je bis zu 5 Reservehaken erkenn- aus dem Ruder; °%/.. 86 H. AUGENER, bar. Die Form der klauenartigen Endglieder ist charakteristisch für die australische Art; der Endhaken, dessen distale Hälfte einfach klauenartig gestaltet und gegen die Basalhälfte etwa im rechten Winkel umgebogen ist, trägt am Grunde einen starken, vorspringenden, am Ende abgestumpften, dreieckigen Nebenzahn; dieser Nebenzahn fehlt an den Haken der europäi- schen Spinther-Arten. — Kiemenartige Bildungen konnte ich an den Rudern nicht mit Sicherheit feststellen, und solche sind vermutlich nicht vorhanden. Ein Vergleich des australischen Spinther mit dem Sp. miniaceus GR. aus dem Mittelmeer ergab noch folgende Resultate. Was die Form des Körper- umrisses betrifft, so ist im allgemeinen der australische Spinther gedrun- gener als Sp. miniaceus. Die meisten Vergleichsexemplare des letzteren waren von gestreckterem Bau als die australische Art; doch fand sich ein Stück des Sp. miniaceus, das in seiner Form dem Sp. australiensis nahe- kam. Daß jedoch auf die Körperform kein besonderes Gewicht zu legen ist als Unterscheidungsmerkmal, diese vielmehr in gewissem Maße von dem jeweiligen Kontraktionszustande des Wurmes abhängig ist, geht aus den Abbildungen hervor, die WIREN (Chaetopod. des Sibirischen Eismeeres und Beringsmeeres, 1883, p. 386, tab. 27, fig. 1—5) von seinem Sp. arcticus (?) gegeben hat, wo ein Exemplar von nahezu kreisförmigem Um- riß neben einem solchen von länglich-gestreckter Form abgebildet wird. — Die den Körperrand überragende Partie der Hautkämme ist bei Sp. australiensis relativ etwas länger als bei Sp. miniaceus und beträgt etwa 1, oder noch mehr der Körperbreite. — Die Lebensweise der australischen Art stimmt nach der beigefügten Fundnotiz überein mit der der europäi- schen Arten. Sp. australiensis lebt ektoparasitisch oder mindestens doch epizoisch auf Schwämmen, die er von der Oberfläche her angreift und da- durch mehr oder minder aushöhlt. Die Anpassung des Wurmes an die von ihm ausgehöhlte Schwammfläche ist wahrscheinlich als eine Schutz- anpassung aufzufassen. Zur Anklammerung an seinem Futtertiere dienen jedenfalls außer dem Muskeldruck die Parapodialhaken, welche ein ziem- lich festes Haften des Wurmes an seiner Unterlage ermöglichen. — In der Leibeshöhle des größten Exemplares sind größere kugelige Gebilde, ver- mutlich reifende Eier, erkennbar, dieses Tier würde danach ein Weib- chen sein. Was die geographische Verbreitung der Gattung Spinther anbelangt, so ist die Entdeckung einer Spinther-Art in Australien von großem In- teresse. Bisher kannte man nur 2 (3?) Arten, und zwar den arktisch- borealen Sp. arcticus M. Sars und den hauptsächlich lusitanischen Sp. miniaceus GR., beides also Arten der nördlichen Erdhemisphäre. Nun- mehr ist demnach die Gattung Spinther auch auf der südlichen Hemi- sphäre festgestellt worden, und zwar in einer Art, die nach ihrem Vor- PP ee — VE Polychaeta I, Errantia. 87 kommen mit dem lusitanischen Sp. miniaceus Gr. in Parallele gestellt werden kann, was wiederum ein wesentliches Moment bildet für die ver- gleichende faunistische Einschätzung des lusitanischen und des australi- schen Gebietes, die so manche übereinstimmende Züge in ihrer Polychäten- fauna aufweisen. — Was die systematische Bewertung der Gattung Spin- ther angeht, so halte ich es am zweckmäßigsten, dieselbe einer besonderen Familie Spintheridae einzuordnen. In gewisser Weise erinnern die Spinthe- riden an die Amphinomiden, besonders an deren kurzgebaute Euphrosyne- artigen Formen; andererseits ist eine Ähnlichkeit mit den Myzostomiden nicht zu verkennen, sowohl im Habitus wie in der Lebensweise, die bei den Myzostomiden noch weit enger an den Parasitismus und Endoparasi- tismus angepaßt ist. Fundnotiz: Station 56, Koombana Bay, 6--7 engl. M. SW. von Bunbury, 141/,—18 m, in seichten, der Körperform des Tieres ent- sprechenden Aushöhlungen an der Oberfläche des Schwammes Biemna arenifibrosa HTscH.; 28. VII. 1905. Fam. Amphinomidae. Eurythoö complanata Pall. Burythoeö complanata, PALLAs, Miscellanea Zoologica, 1766, p. 108, tab. 8, fig. 19—26. Pleione aleyonia, SAVIGNY, Syst. des Annel., 1822, p. 62. „ eomplanata, SAVIGNY, loc. eit. p. 62. Burytho& pacifica, KINBERG, Fregatt. Eugen. Resa, 1856, tab. 12, fig. 11, und Annulata nova, 1857, p. 14. er kamehamecha, KINBERG, Loc. eit., tab. 12, fig. 13 und Annulata nova, 1857, p- 14. n pacifica?, GRUBE, Novarra-Anneliden, 1867, p. 8. $ € GRUBE, Annelid. S. M. S. Gazelle, 1877, p. 509. 7 » » GRUBE, Annulata SEMPER., 1878, p. 6. " n complanata, LANGERHANS, Über einige canarische Annelid., 1881, p. 108. 4 pacifica®, Mc IstosH, Challenger Reports. XII, 1885, p. 27. “ var. levukaensis, Mc INTosH, loc. eit. p. 29. Es aleyonia, HoRsT, Notes Leyden Mus., p. 164. „ complanata, EHLERS, Florida-Anneliden, 1887, p. 29. 5 = ,‚ EHLers, Beitrag zur Kenntnis der ostafrikan. Borstenwürmer, 1897, pP * paeifica var. levukaensis, FıscHLı, Polychät. v. Ternate, 1900, p. 98. 5 complanata, TREADWELL, Polychaet. Annelids of Portorico, 1901, p. 194. n 5 ‚ EHLERS, Polychät. d. magellan. u. chilen. Strandes, 1901, p. 34. # alcyonia, GRAVIER, Annel. Polych. de la Mer Rouge, 1901, p. 248. + complanata, CoLLIn, Polychät. v. Amboina u. Thursday Island, 1902, p. 9. N » , EuLers, Annelid. d. Samml. ScHAUINSLAND, 1905, p. 281. > kamehamecha, EHLERS, loc. cit. p. 282. 5 paeifica, MALAQUIN u. DEHORNE, Annelid. Polychaet. de la Baie d’Amboine, 1907, p. 357. y2 complanata, EHLERS, Bodensäss. Annelid. d. Valdivia-Exped, 1908, p. 38. 88 H. AUGENER, Die Art lag mir in 18 Exemplaren vor von verschiedener Größe. Große Exemplare von rötlich-graugelber bis violettrötlicher Färbung sind diejenigen von Nordwest-Australien und Turtle Island. Die übrigen sind klein und weißgelblich, das Exemplar von Station 45 war mit der Fund- notiz: „Unter und in Felsblöcken, ca. 1/, m tief. Rosenrot“ versehen. Aus letzterer Notiz geht hervor, daß auch die kleinen Exemplare im Leben in der Färbung den großen Tieren ähnlich sind. Ich habe den vorliegenden Tieren den Namen Eurythoe complanata Pırr. beigelegt im Anschluß an EHLERS, der zuerst die im Atlantik und Indik vorkommenden Eurythoe-Arten in einer einzigen Art unter dem älte- sten PauLLasschen Namen vereinigt hat (EHLERS, Zur Kenntnis d. ost- afrikanischen Borstenwürmer, 1897, p. 2). Ich kann den Ausführungen von EHLERS, mit denen er seine Ansicht begründet hat, durchaus bei- stimmen. Durch Vergleich meiner australischen Exemplare mit Stücken aus Ostafrika, Westindien und den Canaren kann ich gleichfalls die Ansicht von EHLERS bestätigen, insofern ich keinen bemerkenswerten Unterschied zwischen den atlantischen und indisch-afrikanischen Tieren finden konnte. Canarische Exemplare stimmen z. B. auch durchaus mit den Beschreibungen der Eu. pacifica KBG. aus dem Indik überein. Wenn EHLERS vorerst nur Eu. alceyonia Sav. und Eu. pacifica Kee. mit Eu. complanata vereinigte, so füge ich diesen noch Eu. kamehamecha KG. von Honolulu hinzu. Die mir vorliegenden kleinen Exemplare aus Südwest-Australien entsprechen dieser KINBERGSchen Art, die von EHLERS auch für Laysan angegeben wird. Ich vermag zwischen Eu. kamehamecha und Eu. complanata keinen anderen Unterschied aufzu- finden, als eben den der ungleichen Körperdimensionen. Daß auch die Eu. kamehamecha bei ihrer geringeren Größe geschlechtsreif wird, wie ich an einem weiblichen mit Eiern erfüllten Stück dieser Art feststellen konnte, scheint mir kein Grund zur Artabtrennung von Eu. complamata zu sein. Ebensowenig läßt sich mit Sicherheit behaupten, daß Eu. kamehamecha eine kleinere geographische Subspecies etwa sei, die gegenüber der mehr den eigentlichen Tropenmeeren angehörenden großen Eu. complanata im süd- licheren extratropischen australisch-neuseeländischen Bezirk sich vorfindet, da beide Arten unter anderem aus der polynesischen Inselwelt verzeichnet sind. — Was nun die übrigen noch von KınBERG 1856/57 aufgestellten Eurythoe-Arten anlangt, wie Eu. corallina von Eimeo, Eu. capensis vom Kap, so ist wohl kaum daran zu zweifeln, daß auch diese Formen mit unter Eu. complanata zu stellen sind. Ob die Eurythoe-Arten der süd- west-amerikanischen Küste, wie Eu. chilensis K»a., Eu. paupera GR., mit der Eu. complanata zusammenfallen, mag einstweilen dahingestellt bleiben. EHLERS (Polychät. d. magellan. und chilen. Strandes, 1901, p. 34) hält Eu. paupera als kleinere selbständige Art aufrecht, konstatiert übrigens eben- u N ur MP RE ER EHE LE LE RE en u ee Polychaeta I, Errantia. 89 falls das sehr auffallende Vorkommen der Eu. complanata in Ushuaia (Feuerland, 1. c. p. 34), also im notialen Meeresgebiet der südlichen He- misphäre. Das Vorkommen der Eu. complanata bei Ushuaia ist jedenfalls mit Reserve einstweilen aufzunehmen und eventuell auf Verschleppung zu- rückzuführen, wie sich mit Recht auch EHLERS darüber ausspricht. Die Verbreitung der Eu. complanata, über welche ich eine ganze An- zahl von Literaturangaben oben zusammengestellt habe, ergibt sich dem- nach als kosmopolitisch im warmen und heißen Gebiet des Indo-Pacifik etwa mit Ausnahme der west-amerikanischen Küsten, nördlich vom Roten Meer an, im Süden bis an die notiale Region heranreichend. Im Atlantik bewohnt die Art sowohl die amerikanischen wie die westafrikanischen Ge- wässer, ist z. B. häufig in Westindien und an den Canaren. Die in der Familie der Amphinomiden häufig vorkommende Erschei- nung asymmetrischer Segmentbildung sah ich auch bei den australischen Tieren der Art in 4 Fällen, von denen dreimal auf der rechten, einmal auf der linken Körperseite ein Segment abnormerweise verdoppelt war. Fundnotizen: Koll. Mus. Perth, NW-Australien; Turtle Is- #2n0,.19% 54: S, 118% 54' O, Gale leg. VII. 1905. Cossack, 20°39 5; 120713270, Gale leg. VII. 1905. Station 25, Sharks Bay, SurfPoint, Outer Bar (Ausgang der South Passage), Ebbestrand; 16. VI. 1905. Station 45 u. 46, Rottnest, Ostküste und Green Island, Ebbe- strand; 6.—13. IX. 1905. Paramphinome oculifera n. Sp. Taf.:II, Fig. 19 u: Textfig. 23—e. Die vorliegende kleine karunkellose Amphinomide ist nur in wenigen Exemplaren vorhanden, die mit Ausnahme eines einzigen alle unvollständig sind. Das vollständige, mehrfach hin und her gebogene Exemplar hat eine Länge von ca. mindestens 5 mm, ohne Rücksicht auf die Krümmungen von 4mm, und enthält 55 Segmente, ein zweites unvollständiges Exemplar hat noch 39 Segmente. Die Färbung der Würmer ist gelblichweiß. Im Habitus stimmt diese Art ganz mit der P. pulchella M. Sars aus Norwegen über- ein (G. Sars, On some remark. forms of animal life, 1872, I, p. 45, tab. 4, fig. 19—355), wie auch in den für die Gattung wesentlichen Charakteren, unterscheidet sich aber leicht von letzterer durch das Fehlen der Haken- borsten am 1. Segment und durch den Besitz von Augen. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht auch zu ganz jungen Stücken der Euryihoe complanata, nur daß diese stärker abgeplattet sind. Die Körperform ist schlank gestreckt, im vorderen Körperdrittel am breitesten, gegen das Vorderende ein wenig und nach hinten zu ganz all- mählich an Breite abnehmend. Der Körper ist dorsal schwach gewölbt, 90 H. AUGENER, ventral flach, dorso-ventral etwas abgeplattet; die Segmente sind im vor- deren Körperdrittel etwa 5mal, weiter hinten etwa 3mal so breit wie lang. Wie bei Paramphinome pulchella bildet der Kopflappen mit seinem Vorderrande das Vorderende des Körpers, da ein präorales Mundpolster im Sinne anderer Amphinomiden ganz fehlt. Der Kopf ist ganz ähnlich gestaltet wie bei P. pulchella, etwas länger als breit, nach vorn ein wenig verschmälert und abgerundet, an den Seiten gerundet, und springt nach hinten gegen das Buccalsegment mit einem abgestumpft-dreieckigen Vor- sprung vor. Auf der hinteren Hälfte des Kopflappens stehen in Recht- eckstellung 2 Paar kleine braune Augen, von denen die hinteren die klei- neren und ziemlich schwer erkennbar sind. Die paarigen Fühler haben annähernd gleiche Länge, sind etwa halb so lang wie der Kopflappen, die des hinteren Paares ein wenig länger als die vorderen. Der unpaare Fühler entspringt hinter den hinteren paarigen auf der hinteren Hälfte des Kopflappens und kommt den vorderen paarigen Fühlern etwa an Länge gleich. Die vordere etwas schnau- zenartige Hälfte des Kopflappens hat eine mediane Längsfurche und ist nach hinten durch eine Quer- furche gegen den augentragenden Teil des Kopflappens abgegrenzt. Die ventral gelegene Mundöffnung wird seitlich vom 1. und 2., hinten vom 3. Segment begrenzt (bei Eu- rythoe bildet das 5. Segment die hintere Begrenzung des Mundes). Die Kiemenstrecke meiner Art ist, soweit ersichtlich, etwas größer als bei Paramphinome pulchella ; Kiemen stehen am 3. bis 8. oder 10. oder 11. Segment; sie gleichen denen der P. pulchella im allge- meinen, sind aber etwas schwächer entwickelt und enthalten nur wenige, etwa 4, höchstens 6 (am 4. Segment z. B. eines Tieres) Fäden; die hin- tersten sind 2- oder 3-fädig, die 1. ist bereits 5-fädig, wie ich in einem Falle erkennen konnte. Die Fig. 2. Paramphinome oculifera n. sp. : - - a gesägte Dorsalborste; °°°/,. b ventrale Gabel- Kiemen entspringen an und hinter borste; °/,. ce Kieme vom 4. Segment; '*/,. dem dorsalen Borstenbündel und Polychaeta I, Errantia. 91 reichen, nach hinten gelegt, mindestens bis an die Wurzel der folgenden Kieme. — Die Parapodien sind zweiästig mit Dorsal- und Ventraleirrus versehen, mit Ausnahme des 1. Parapods, welches einästig ist und 2 Buccal- eirren nebst einigen Haarborsten trägt. Die Borsten der normalen Ruder sind ähnlich wie bei P. pulchella gestaltet. Im dorsalen Ruderast stehen nur einfache Haarborsten, zahlreichere kurze glatte und längere in ge- ringerer Anzahl; die letzteren an ihrem Enddrittel, das gegen den übrigen Borstenteil ganz schwach gekniet ist, auf der konvexen Kante sehr fein gesägt. Die ventralen Borsten haben zweierlei Form: 1) kurze, stärkere und ungleichzinkige Gabelborsten, deren längere Endzinke an der Innen- kante gesägt ist, 2) zarte lange einfache Haarborsten, die schwach gebogen und im Enddrittel fein gesägt sind. An den Dorsalborsten, so wenigstens an denen des Hinterkörpers scheint (?) noch eine dritte Borstenform vor- zukommen; ich sehe dort 1—2 Borsten von der Länge der kurzen glatten Form, die auf der einen Kante kräftig gesägt sind. —. Der Dorsaleirrus entspringt etwa in der Mitte des Dorsalborstenbündels hart hinter dem- selben und ist am Mittelkörper so lang oder länger als die kurzen Dorsal- borsten, am Hinterkörper kürzer als dieselben. Die Ventraleirren sind kurz, wie die dorsalen fadenförmig, erheblich kürzer als die kurzen Ventral- borsten, kaum länger als der Parapodialhöcker, und entspringen ventral an letzterem. Die Parapodialhöcker sind schwach entwickelt, kegelförmig nur wenig vorragend, besonders der dorsale. Karunkellose Amphinomiden sind bisher nur in geringer Zahl bekannt geworden und sind auf die Gattungen Hipponoe Au». u. M.-Epw. und _ Paramphinome M. Sars beschränkt. Hipponoe ist kosmopolitisch im At- lantik und Indo-Pacifik. Von Paramphinome ist die typische Art P. pul- chella aus Norwegen durch den Besitz der eigentümlichen Hakenborsten am 1. Segment und den Mangel der Augen von meiner australischen Art unterschieden. Eine zweite Art ist die atlantische P. canariensis LNGHNS. (LANGERHANS, Über einige canarische Annelid., 1881, p. 109), die die australische Art im lusitanischen Meere vertritt und durch bedeutendere Größe und andere Färbung von ihr abweicht. P. canariensis wurde von LANGERHANS irrtümlich in die Gattung Linopherus QUATRFGS. (QUATRE- FAGES 1865) gestellt, welche QUATREFAGES für die angeblich karunkellose Amphinome incarunculata PETERS (1855) aus Ostafrika errichtet hatte. Da Amphinome incarunculata eine Karunkel besitzt, wie schon GRUBE später nachwies und ich selbst bestätigen kann, kann Linopherus nicht mit Par- amphinome identifiziert werden. Fundnotizen: Station 12, 19 und 23, Sharks Bay, 7—11 m; 16. VI. 1905 und 9.—13. IX. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Ebbe- strand; 6.—13. IX. 1905. | 99 H. AUGENER, Erörterung über die Gattung Linopherus und Amphinome incarunculata Peters. Über die Gattung Linopherus und die Amphin. incarunculata mag hier vielleicht zweckmäßig folgendes noch Erwähnung finden. Ich gehe hier- bei aus von der Untersuchung des Originalexemplares der Amphinome in- carunculata PETERS und von ein paar anderen Amphinome-Exemplaren, die von GRUBE irrtümlich (1860) der PETERSSchen Art zugerechnet wurden. QUATREFAGES charakterisierte (Hist. des Annel&s, 1865, I, p. 407) seine Gattung Linopherus dadurch, daß sie durch eirriforme Kiemen gegenüber den Amphinome-Formen mit arboreszenten Kiemen ausgezeichnet sein sollte. Der Ausdruck „eirriform“ ist nun entschieden irreführend, da die Kiemen der PETERSschen Art, wenn auch nicht so stark entwickelt wie bei den eigentlichen Amphinomen (etwa Amphinome rostrata PALL.), doch immerhin durch mehrfache Teilung etwas buschartige Gebilde darstellen. In den Kiemen würde danach kein durchgreifender Unterschied zwischen Lino- pherus und Amphinome Brut. sens. str. liegen. Ein besserer Unterschei- dungsgrund, der eventuell Linopherus als Untergattung von Amphinome rechtfertigen würde, liegt meines Erachtens darin, daß die Amphinome in- carunculata zweizinkige Ventralborsten hat, während diese bei A. rostrata und A. vagans z. B. einspitzige, etwas klauenartige Gebilde sind. Was nun GRUBE betrifft, der (Arch. f. Naturg., XXVI, 1860, p. 77) Amphinome incarunculata bespricht, so hat dieser Autor zwar vollkommen recht, daß er A. incarunculata eine Karunkel zuschreibt, irrt sich aber wiederum darin, daß er für seine als A. incarunculata angesprochenen Exemplare einspitzige Ventralborsten angibt, was wieder für A. incaruncu- lata nicht zutreffen würde. GRUBE hat danach gar nicht die Art von PETERS vor sich gehabt, und ich konnte das bestätigen durch Unter- suchung einiger Amphinome-Stücke des Berliner Museums, die tatsächlich zum Teil nicht zu Amphinome incarunculata PETERS gehörten. Die Würmer stammten aus Neu-Guinea (einer von der Segaar-Bay, 2 von Treibholz) und aus Westafrika (2 Tiere von Treibholz). GRUBEs Angaben stützen sich auf die westafrikanischen Exemplare aus dem Wiener Museum, von wo auch 2 der mir vorliegenden Stücke aus Neu-Guinea bezogen sind. GRUBES westafrikanische Amphinome entspricht nun zwar in den allgemeinen Zügen der ostafrikanischen A. incarunculata, kann aber wegen ihrer einspitzigen Ventralborsten nicht mit letzterer identifiziert werden und muß einen an- deren Namen erhalten. Die Neu-Guinea-Tiere dagegen haben zweizinkige Ventralborsten und lassen sich eher zu A. incarunculata in Beziehung bringen; GRUBE hat aber vermutlich diese Exemplare oder gleiche der Art aus derselben Gegend nicht unter den Händen gehabt. — Von den ag Der ce jun Polychaeta I, Errantia. 93 Neu-Guinea-Stücken, die in Habitus, Borsten usw. miteinander überein- stimmen, ist das größte wohl vollständige ca. 53 mm lang und zählt 117 Segmente, das kleinste Exemplar mißt 12 mm und hat ca. 40 Segmente. Die Körperform von A. incarunculata ist schlank und gestreckt, merklich schlanker als bei Eurytho& complanata;, die Segmente in der vorderen Körperhälfte sind wenig, etwa nur um !/, breiter als hoch und etwa 5mal so breit wie lang. Die Dorsalfläche der Tiere zeigt eine durch feine Quer- und Längsfurchung hervorgerufene Areolierung. — Der Kopflappen mit 2 Paar Augen; die Augen stehen am Seitenrande in Trapezstellung, die hinteren kleineren näher beieinander als die vorderen. Die Karunkel ist klein, glatt, nicht quer gefältelt und durch den konkaven Vorderrand der 2 ersten Segmente mehr oder minder verdeckt. Die paarigen Kopf- fühler sind kurz, etwa halb so lang wie die Kopflappenbreite; der unpaare Fühler ist doppelt so lang wie die paarigen. Die Mundöffnung wird hinten vom 4. Segment begrenzt. — Die Kiemen beginnen am 3. Segment, sind erheblich schwächer entwickelt als z. B. bei Amphinome rostrata PALL. und ähneln im ganzen denen der Eurytho& complanata PaLL., deren Kiemen aber mehr rundlich buschig gestaltet sind, während sie bei Amphinome incarunculata von hinten nach vorn flach zusammengedrückt sind. Die Kiemen jeder Seite sind fast durch die ganze Rückenbreite getrennt und berühren sich gegenseitig nicht; sie greifen nach hinten etwa bis zur Mitte auf das folgende Segment über, sind etwa 3mal dichotom verästelt; die primären Kiemenäste der Kiemen haben kaum einen gemeinsamen Stamm an der Basis, jedenfalls ist dieser nur sehr kurz. — Die Dorsalborsten sind einfach, etwas länger als der Dorsaleirrus, von ungleichen Dimensionen, teilweise länger, haarförmig und auf ihrer konvexen Kante fein gesägt, teilweise kürzer und stärker, die letzteren gerade und glatt. Ob tatsächlich ganz glatte Dorsalborsten vorkommen, ist mir etwas zweifelhaft; vielleicht erscheinen sie dort, wo ich sie für glatt hielt, nur durch Abnutzung so oder auch durch eine solche Lage, in der die gesägte Kante verdeckt war. Der Ventraleirrus ist ganz kurz und überragt kaum den ventralen Para- podialhöcker. Die Ventralborsten sind anscheinend alle nur von einerlei Form, sie sind kürzer und minder zahlreich als die Dorsalborsten und am Ende in zwei glattrandige Gabelzinken gespalten, von denen die eine ziemlich kurz ist. Fam. Aphroditidae. Aphrogenia margaritacea n. Sp. Wat: IL: Eig. 1 u. 2'u. Textig®2. Diese kleine, hübsch gefärbte Art ist in 2 Exemplaren aus Südwest- Australien vorhanden und ist der einzige Vertreter der Aphroditiden in 94 H. AUGENER, der vorliegenden Kollektion. Das größere Tier ist 6 mm lang bei einer größten Breite mit Rudern von 3,5 mm, das kleinere Tier mißt 3,5 mm in der Länge. Beide Exemplare sind vollständig und enthalten ca. 32 Segmente. Die Zeichnung der Würmer ist zierlich und charakteristish, die Elytren haben einen mehr oder minder entwickelten Perlmutterglanz. Die Grund- färbung ist gelblich; über die Mitte des Rückens verläuft ein gezacktes breites medianes Längsband von dunkelbrauner Färbung, welches von den medianen Partien der Elytren gebildet wird und besonders intensiv bei dem kleineren Exemplar hervortritt; bei dem größeren Tier ist das Längs- band viel schwächer ausgeprägt. Die vorliegende Art stimmt in allen wesentlichen Punkten mit dem Gattungstypus, der Aphrogenia alba Kezc. (Fregatt. Eugen. Resa, 1856, p. 6, tab. 2, fig. 6) überein. Die Körperform ist kurz, länglich-eiförmig, ventral flach, dorsal mäßig gewölbt, die Ventralfläche und die Ruder durch Besatz mit kleinen kuge- ligen Papillen rauh, der Körper ist in der Mitte am breitesten und an beiden Enden ziemlich gleichmäßig verjüngt. Der Kopflappen von quer-ovaler Form ist 2mal so breit wie lang, der unpaare Fühler von etwa 5-facher Länge des Kopflappens mit einem Basal- glied von etwa !/; seiner Totallänge. Der Fühler wie die Buccal- und Dorsaleirren sind glatt und mit kurzem keulenförmigen, abgesetztem End- glied versehen. Jederseits neben der Fühlerbasis steht ein kurzer zylin- drischer Augenstiel mit einem Paar großer schwarzer Augen am Ende. Unterhalb der Fühlerbasis sitzt ein mit Papillen besetzter Facialtuberkel. Die Palpen sind langgestreckt kegelförmig, haben einen feinen Papillen- besatz und sind etwa 1'/, mal so lang wie der Fühler. Von den Buccal- eirren des Buccalparapods, welches ein kleines Borstenbündel trägt, ist der obere etwa so lang wie der Kopffühler, der untere etwa um !/, kürzer. Das ventrale Mundpolster ist rechteckig und wird von den 4 ersten Seg- menten gebildet. Die Ruder sind am Mittelkörper so lang wie die Körperbreite, zwei- ästig, beide Äste kegelförmig ausgezogen und durch Besatz mit kugeligen Papillchen rauh; die Ventraleirren sind kurz und nehmen etwa das äußerste Drittel des ventralen Ruderastes ein. Die Dorsaleirren erreichen oder über- treffen die Ventralborsten etwas an Länge. — Die Borsten der mittleren Ruder treten in drei Formen auf. Der Ventralast trägt nur 3 starke, gelbe, am Ende in zwei ungleiche Zinken gegabelte Borsten, von denen die oberste zwischen den Endzinken noch einen dritten kleineren Zahn trägt. Im dorsalen Ruderast finden sich die großen, säbelartig gebogenen Borsten, die auch der Aphrogenia alba eigentümlich sind; sie endigen in eine abge- rundete Spitze wie eine Säbelklinge, sind zart quer und längs gestreift, ihrer Konsistenz nach ziemlich zerbrechlich und leicht knickend. Diese Polychaeta I, Errantia. 95 Säbelborsten sind zum Teil über die Rückenfläche des Wurmes geneigt und erreichen sich am Vorder- und Hinterende des Körpers mit ihren Spitzen von beiden Seiten her. Die Säbel- borsten sind an Länge sehr verschieden, die längsten etwa 4mal länger als die kürzesten. Unterhalb der Säbelborsten tritt noch ein kleines Bündel feiner Haarborsten aus; diese sind anscheinend ziemlich kurz und offenbar ein Analogon der bei Aphrogenia alba vorkom- menden langen feinen dorsalen Haarborsten, die über die Rückenfläche des Tieres ge- streckt sind. Die Elytren sind dekussat und imbrikat, bedecken den Rücken vollständig und er- scheinen auch bei schwächerer Vergrößerung noch glatt; sie sind zart und glattrandig, hell und partienweise schön perlmutterartig schil- lernd. Der Insertionspunkt liegt am seitlichen Ende der Elytrenlängsachse, die quer zum Wurmkörper gerichtet ist. Die mittleren Elytren sind eiförmig, etwa 2mal so lang wie breit und am freien medialen Ende zugespitzt:; Fi } ig. 3. Aphrogenia marga- ihr Vorderrand ist in eine stumpfe Ecke vor- zitacea n. sp. Ruder mit Borsten; gezogen. Das 1. Elytron ist mehr kreisför- “/.- mig und median stumpf-dreieckig vorgezogen. Ein farbloser Saum umzieht die Elytren. Die unbedeckte Oberfläche ist gegen den Hinterrand dicht radiär gestreift und erscheint bei schwacher Vergrößerung etwas gelblich oder bräunlich, durch kleinere und größere Fleckchen rötlichbraunen oder auch schwarzbraunen Pigments. Wo das Pigment sich zu größeren Flecken vereinigt, ist es in zierlichen, mehr oder minder regelmäßigen sechseckigen Maschen abgelagert, die durch helle Grenz- linien voneinander getrennt sind und etwa in ihrer Mitte einen hellen, von der Umgebung abstechenden Punkt tragen. In der Mitte des Elytrons bildet dieses Pigment, besonders deutlich bei dem kleineren Exemplar, einen etwa halbmondförmigen zusammenhängenden Flecken, der die Ver- lassung zu der Bildung des erwähnten dunklen Rückenstreifens abgibt. An Hervorragungen der Elytronoberfläche finden sich auf deren unbe- decktem Teil nur zerstreute, sehr kleine, kegelförmige Papillen. Der Perl- mutterglanz der Elytren zeigt sich in großen, unregelmäßigen Bezirken auf der Elytronfläche; möglicherweise ist die Art seines Auftretens auf die Einwirkung des Konservierungsalkohols zurückzuführen und vielleicht nur 96 H. AUGENER, ein Kunstprodukt wie der Glanz selbst. — Die Elytren sind wahrschein- lich in der Zahl von 15 Paar vorhanden; ich habe darauf verzichtet, Zahl und Stellung genau zu ermitteln, da dieses mit einer stärkeren Beschädi- gung der ohnehin kleinen Würmer verbunden gewesen wäre. Die Gattung Aphrogenia ist zwar sehr weit verbreitet, aber nur in wenigen Arten bisher bekannt. Der Gattungstypus, die A. alba aus West- indien, unterscheidet sich leicht von meiner Art durch die charakteristische Elytrenzeichnung und stumpfere Endigung der Säbelborsten der letzteren. Die von HasweEıL 1883 beschriebene A. dolichoceras (Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, VII, p. 273, tab. 7, fig. 4-7) aus Australien scheint nicht recht in die Gattung Aphrogenia zu gehören, da sie im dorsalen Ruderast statt der Säbelborsten harpunenförmige Borsten wie Hermione besitzt. Was die Gattung Aphrogenia anbetrifft, so mag es Geschmackssache sein, ob man sie als selbständiges Genus oder als Untergattung von Hermione ansehen will. In der Tat unterscheidet sich Aphrogenia von Hermione eigentlich nur durch die dorsalen Säbelborsten. Wenn KINBERG Hermione Augenstiele zuspricht, bei Aphrogen:a aber die Augen der Fühlerbasis auf- sitzen läßt, so ist doch aus KINBERGS Figur ersichtlich, daß Aphrogenia Augenstiele besitzt in gleicher Weise wie Hermione. Ob KınBErRGs Art Augen hat oder nicht, mag unentschieden bleiben, sie können ebenso- wohl nicht mehr erkennbar als überhaupt nicht mehr vorhanden gewesen sein. Fundnotizen: Station 1, Sharks Bay, NW. von Middle Bluff, 7-8 m; 21. IX. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl. M. NW. von Ernburyı 141/,—18 m; 28. VII. 1905. Fam. Sigalionidae. Psammolyce antipoda Schm. (Ehlers). Psammolyce antipoda, EHLERS, Neuseeländ. Anneliden, 1904, I, p. 13. „ rigida GR., WILLEY, Ceylon Pearl Oyster Fish. Rep., 1905, Polychaeta, p. 256, tab. 2, fig. 44—47. Die Art ist vertreten durch ein hinten verstümmeltes Exemplar mit 50 Segmenten. Das Tier ist 35 mm lang und hat eine größte Breite von 3,9 mm ohne und von 6 mm mit den Rudern. Fühler, Palpen und obere Bucealeirren sind verloren gegangen. Die Bestimmung des Wurmes wurde durch Vergleich mit einem neuseeländischen Exemplar der Art sicherge- stellt. Über Psammolyce antipoda sind noch einige Bemerkungen hier an- zufügen. — Der Kopflappen trägt 2 Paar Augen, von denen das untere durch das Basalglied des Fühlers verdeckt wird. Das Basalglied des Fühlers ist 2mal so lang wie der Kopflappen. Der untere Buccaleirrus ist etwa ?/,;, so lang wie die Borsten seines Ruders, der dritte Bucecaleirrus Polychaeta I, Errantia. 97 (innerer Cirrus) fadenförmig und von etwa ?/, der Ruderlänge. Die Ven- traleirren sind mit Ausnahme des 2. sein Ruder an Länge übertreffenden, ungefähr so lang wie die Ruder. Die mittleren Segmente sind etwa 5mal so breit wie lang, der Körper dorsal gewölbt, an der Bauchseite flach mit tiefer Medianfurche und fast überall mit Papillen besetzt. Die Bauchfläche und die Ruder tragen lange, haarförmige Papillen, der Rücken kurze Pa- pillen wie sie von mir für P. floccifera (Westindische Polychäten, 1906, p- 109) beschrieben worden sind. Die Ruder sind etwa 2mal so hoch wie breit und halb so lang wie die Körperbreite. An den Rudern findet sich die gleiche Eigentümlichkeit, die ich bei P. floccifera beschrieben habe, nämlich eine Art Kiemenhöhle; man vergleiche darüber bei P. floccifera. Die Kiemen selbst sind an den mittleren Rudern kurz und erreichen den dorsalen Ruderast nicht. Die Stellung der Elytren ist die der Gattung Bimliche2 2, 4,5, 7. 0. 2221,23, 1]:25,.27,1°28,,29, 30,34, Kr 49, 50 usf. Vom 27. Segment an trägt jedes Segment eine Kieme. Von den Borsten ist noch zu sagen, daß die Ventralborsten an Länge und Stärke variierende Sichelanhänge tragen, die nach Maßgabe des jeweiligen Abnutzungszustandes am Ende mehr oder minder deutlich zwei- zähnig sind. Die Synonymie der P. antipoda hat EHLERS einer Erörterung unter- zogen. Ich möchte hierzu noch folgendes bemerken. Der unpaare Fühler erreicht bei einem neuseeländischen Exemplar kaum die Spitze des unteren Buecaleirrus. Die von EHLERS vermißten Augen sind bei dem gleichen Exemplar tatsächlich ebenso vorhanden wie bei meinem australischen Stück. Ebenfalls sind die Augen bei P. rigida Gr. der Philippinen, die GRUBE nicht erkennen konnte, sicherlich auch dort vorhanden. Wenn EHLERS die philippinische P. rigida Gr. mit der P. antipoda vereinigt hat, so stimme ich ihm darin bei, ebenfalls darin, daß die P. rigida Gr. des Roten Meeres bis auf weiteres als erythräische Varietät der indischen Form mit etwas abweichenden Elytren zu betrachten ist. Zur Klärung dieser Frage wäre eine Vergleichung von erythräischen und indo-malayischen Stücken der P. rigida erforderlich, die mit den ÖOriginalexemplaren GRUBES nicht mehr vorgenommen werden kann, da die fraglichen Originale teils über- haupt nicht mehr, teils nur noch in Fragmenten vorhanden sind. Im west- indischen Meer wird P. antipoda-rigida vertreten durch P. floceifera AUGEN. (Westind. Polychäten, 1906, p. 109). TREADWELLS P. rigida von Porto Rico (Polychaet. Annelids of Porto Rico, 1901, p. 188) mag danach. mit meiner P. floccifera identisch sein. Fundnotiz: Koll. Mus. Perth, Houtmans Abrolhos. Weitere Verbreitung: Philippinen, Ceylon, Neuseeland, [Rotes Meer (? var.)]. 2 Die Fauna Südwest-Australiens. IV, \ 98 H. AUGENER, Fam. Polynoidae. Iphione muricata Sav. Ein einziges vollständiges Exemplar vertritt diese Art. Das Tier hat 29 Segmente, ist 24 mm lang und mit Rudern 10 mm breit. Die Färbung entspricht den Angaben GRUBEs über diese Art (Annul. Semper., 1878, p. 21). Ein Vergleich meines australischen Stückes mit ostafrikanischen Exemplaren ergab völlige Übereinstimmung der Tiere beider Fundorte. Was die Elytrenverteilung der Iphione anlangt, so finde ich sie so wie GRA- VIER, der Iphione muricata ausführlich beschreibt, angibt (Ann&@l. Polych. de la Mer Rouge, Nouv. Arch. Mus. d’Hist. nat., III, 1901, p. 226, tab. 9, fig. 129—135), d. h. das 13. Elytron steht auf dem 27. Segment. Nach DunckKeER soll bei I. muricata das letzte Elytron auf dem 26. Segment stehen (Homol. von Cirrus und Elytron. d. Aphroditiden, Zeitschr. f. wiss. Zool., LXXXI, p. 32). Diese Angabe beruht wohl auf einem Irrtum. Weitere Verbreitung: Iphione muricata ist eine im indo-pacifischen Meer sehr weit verbreitete Form, und ihr Verbreitungsbezirk dürfte viel- leicht noch zu erweitern sein durch andere Arten der Gattung Iphione des indo-pacifischen Meeres. So bedarf z. B. die von KInBERG 1856 beschrie- bene I. spinosa von Natal wie seine I. ovata von Oahu näherer Nach- prüfung auf ihre Beziehungen zu I. muricata (KınBERG, Freg. Eugen. Resa, 1856, p. 8). Eine Untersuchung der KınBErsschen Originale der beiden genannten Arten könnte allerdings allein die Gewähr geben, ob es sich hierbei um von I. muricata differente Arten handelt oder nicht. Mir scheint das letztere wahrscheinlicher zu sein. Auch QUATREFAGES hat 1864 in seiner Histoire naturelle des Anndles verschiedene Arten von Iphione neu aufgestellt, deren Artberechtigung mindestens zweifelhaft er- scheint. SCHMARDAS Polynoe peronea (1861) und MICHAELSENS Iphione spinosa Ke6., beide von Ceylon, gehören zu Iphione muricata, die später auch von WiıLLey für Ceylon (1905) angegeben wird. I. muricata bewohnt danach die warmen und heißen Meere des Indo-pacifischen Ozeans mit Ausnahme der westamerikanischen Gewässer, nördlich vom Roten Meere an, die Phi- lippinen, Öeylon, Isle de France, Ostafrika, Malayen-Archipel, Amboina, Hawai, Aldabra-Inseln. Fundnotiz: Turtle Island, 19° 54 S., 118° 54 O., GALE leg. NIL.:1905. Lepidonotus stellatus Baird. Polyno& australis, SCHMARDA, Neue wirbellose Tiere, 1, 2, 1861, p. 154. Lepidonotus stellatus, BAIRD, Contribut. towards:a Monograph .. .. . Aphroditacea, Journ. Proc. Linn. Soc., VIII, 1865, p. 185. ni ee. Meere ee re ee TEE Ce I rn DeTT u Polychaeta I, Errantia. 99 ® Antinoö australis SCHM., BAIRD, loc. eit., p. 193. Polyno& grisea, QUATREFAGES, Hist. des Anneles, 1865, I, p. 250. Lepidonotus quadricarinata, GRUBE, Beschreibung neuer oder wenig bekannter Anneliden des Roten Meeres, Monatsber. d. K. Akad. d. Wiss. Berlin, 1869, p. 6. ? Antinoö grisea, HASWELL, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales 1883, VII, p. 288. - Lepidonotus quadricarinata, EHLERS, Zur Kenntnis d. ostafrik, Borstenwürmer, 1897, p. 7. Polynoe spec., EHLERS, loc. cit., p. 7. Lepidonotus obscurus, GRAVIER, Ann&l. Polych. de la Mer. Rouge, Nouv. Arch. Mus. d’Hist. nat. Paris, 1901, II, p. 218. Diese Art fand sich in 5 Exemplaren vor und zwar in zwei vonein- ander etwas abweichenden Farbenvarietäten. Die 3 Exemplare von Station 14 und 64 haben dunkle bläulich-schwärzliche Elytren und ähneln äußer- lich sehr dem Lepidonotus glaucus PETERS; die Tiere von Station 1 haben hellere zart violettrötliche Elytren. Alle 5 Exemplare gehören sonst un- zweifelhaft der gleichen Art an. Die kurze Beschreibung von BAIRD nach einem australischen Stück, besonders auch die Angabe über die Gestalt der Elytren, paßt so gut auf meine Tiere, daß ich nicht zweifle, die BAIRD- sche Art vor mir zu haben. Ich lasse eine Beschreibung meiner Tiere folgen. Das größte vollständige Exemplar ist ca. 27 mm lang bei einer größten Breite mit Rudern ohne Borsten von ca. 9 mm. Die Segmentzahl beträgt 27, die 12 Paar Elytren stehen wie gewöhnlich bei Lepidonotus nach der Ordnung: 2, 4,5, 7T,.... 21, 23. Die Grundfärbung der Würmer ist gelblich, bei den dunklen Exemplaren mit breiter schwärzlicher dorsaler segmentaler Querbinde; auch die Unterseite nebst den Rudern ist mehr oder minder dunkel quergefleckt. Der Kopflappen ist fast kreisförmig, etwas länger als breit mit 2 Paar Augen in Trapezstellung, die vorderen Augen in der Mitte des Seitenrandes vor und nach außen von den hinteren. Eine mediane Längsfurche teilt die Oberfläche des Kopfes in 2 Hälften. Die Fühler sind etwa 2mal so lang wie der Kopf, der unpaare nur wenig länger als die paarigen. Fühler, Buccal-, Dorsal- und Analeirren violett- rötlich, mit subterminaler Anschwellung und dunklem subterminalem Pig- mentring. Palpen wie die Fühler usw. glatt, kurz, dick, kegelförmig, mit braunen Längslinien gezeichnet und von der Länge der paarigen Fühler. Oberer Buccaleirrus etwa von der Länge des unpaaren Fühlers, länger als der untere Buccaleirrus; letzterer etwa an Länge dem Ventraleirrus des 2. Segments gleich. Das 2. Segment dorsal mit einer zweiteiligen Nuchal- papille, die mehr oder minder auf den Kopflappen hinaufgreift; sie wird von BAIRD nicht erwähnt. Die Gesamtkörperform ist schlank eiförmig, fast linear. in der vor- deren Körperhälfte am breitesten, und die Segmente sind hier ohne Ruder etwa 5mal so breit wie lang. Segmentalpapillen sind vom 8. Segment an erkennbar. Die gedrungenen Ruder bieten nichts Besonderes; ihre 7* 100 H. AUGENER, Länge entspricht etwa der halben Körperbreite. Das dorsale Borsten- bündel ist klein, die Dorsalborsten erreichen das Ruderende, finden sich zu 12 etwa gegen 20 ca. ventrale Borsten und treten in zwei Formen auf. Beide Formen sind quer sägezähnig skulptiert und enden einerseits in eine kurze glatte Endstrecke, andererseits (die zarten Borsten) in eine etwas längere haarförmige Endspitze. Der ventrale Ruderast endet schräg ab- sestutzt mit 2 niedrigen lippenartigen Falten, in deren vorderer die Aci- cula endigt. Die Ventralborsten gleichen denen des L. obscurus. Sie sind am Ende zweizähnig, wie die Dorsalborsten gelb gefärbt, und tragen unter- halb der Spitze 6—10 Querreihen von Blattzähnen, von denen die der äußersten Reihe besonders groß und dornartig geformt sind. Die Dorsal- eirren reichen etwa so weit wie die Ventralborsten; die Ventraleirren sind etwa von halber Ruderlänge. Die Elytren bedecken den Rücken ganz; sie sind weich, glattrandig, ihre Oberfläche ist für das bloße Auge glatt, zuweilen mit hellem Fleck über dem Elytrophor. Zeichnung und Skulptur sind ganz charakteristisch und wie BAırD angibt. Die vordersten Elytren sind kreisrund, die mitt- leren eiförmig und reichen seitwärts bis zur Ruderspitze. Auf der hinteren Elytronhälfte verlaufen, nach hinten divergierend, vom Elytrophor aus- gehend und so zusammen die Form eines V bildend, zwei Reihen großer, oft hell gefärbter, schon bei schwacher Vergrößerung erkennbarer harter Papillen (pustules von BAIRD) von seitlich kompresser niedriger Kegelform mit länglicher Basis; die Zahl dieser großen Papillen ist nur gering. Die übrige Elytronfläche wird bedeckt von zahlreichen, am überdeckten Vorder- rande etwas reihenartig gestellten, sonst zerstreuten mikroskopischen Pa- pillchen, welche in ihrer Gesamtform etwa die Gestalt eines kurzen, am Ende zusammengedrückten Zylinders oder Kegels haben. . Sehr zierlich ist die Zeichnung der Elytronoberfläche, welcher die Art offenbar ihren Namen verdankt. Ein Maschenwerk dunklen Pigmentes, in dessen Maschenräumen die kleinen Elytronpapillen stehen, bedeckt das Elytron; eingelagert in das dunkle Pigment sind wieder zahlreiche weiße Plättchen, die vielfach größere oder kleinere Haufen von sternartigem Aus- sehen bilden. Nur ein schmaler Saum am vorderen bedeckten Elytron- rande ist frei von der charakteristischen Zeichnung. — Zwei kurze Anal- eirren, etwa von der Länge der 3 letzten Rudersegmente, stehen am Hinter- ende. — Eins der Exemplare war ein Männchen und trug zusammenge- balltes Sperma unter den Elytren in gleicher Weise, wie das bei L. poly- chroma beobachtet wurde. Einiger Erläuterungen bedarf noch die von mir aufgestellte Synonymie, die sich zum Teil auf Untersuchung der betreffenden Formen stützt. Ich habe selbst nachprüfen können folgende Formen: Polynoe australis SCHM.; ie Polychaeta I, Errantia. 101 Lepidonotus quadricarinata von EHLERS, Polynoe sp. von EHLERS. Alle 3 genannten Arten sind identisch und gehören somit zu Lepidonotus stellatus. Die Polynoe sp. von EHLERS aus Ostafrika, hat mit dem Lepi- donotus impatiens Sav., mit dem sie in Beziehung gebracht wurde, nur - den Besitz des Nuchallappens gemeinsam, weicht sonst aber durchaus von diesem ab. Ich fand außerdem noch unter ostafrikanischen Stücken der Polynoe glauca PETERS ein Exemplar des Lepidonotus stellatus in der Göt- tinger Sammlung, das schwärzlichgraue, teilweise in der Mittelpartie heller aussehende Elytren hat und sonst ganz mit meinen australischen Tieren übereinstimmt. -— Der von SCHMARDA gegebene Artname ist an sich zwar der älteste, ich halte es indessen für besser, den ganz passenden BAIRD- schen Namen für die Art zu wählen, da KınBEr@ schon 1856 eine Polyna£ australis aus der Halosydna-Gruppe aufgestellt hat. QUATREFAGES taufte wohl deswegen SCHMARDAS Polynoe australis in P. grisea um, die wiederum von BAIRD irrtümlich in die Gattung Antinoe, als Antinoe austra- lis SCHM. eingereiht wurde und später auch von HASWELL unter dem Namen QUATREFAGES’ verzeichnet wird. Der Artname „grisea“ wurde inzwischen von GRUBE (1869) für eine neue Polynoide des Roten Meeres verwendet, die Harmotlhoe grisea, die mit der Polynoe grisea QUATREFAGES’ nichts zu tun hat, weshalb der WQUATREFAGESSche Name „grisea“ am besten beseitigt wird. Was den Lepidonotus obscurus GRAVIERS angeht, so zweifle ich auf Grund der guten Beschreibung des Autors nicht, daß diese Art mit L. stellatus identisch ist. Das Originalexemplar von SCHMARDA ergab bei der Untersuchung noch folgende Ergänzung zu dessen Angaben. Das Originalexemplar war in 2 Teile zerbrochen, die zusammen ein vollstän- diges Tier ergaben mit 27 Segmenten und 12 Elytronpaaren, also ein typi- scher Lepidonotus, und aus SCHMARDAS Beschreibung geht mit Sicherheit hervor, daß dieses Exemplar, und nicht der im gleichen Glase befindliche L. versicolor die Polynoe australis SCHMARDAS ist. Fundnotizen: Station 1, Sharks Bay, NW. von Middle Bluff, 7-8m; 21. IX. 1905. Station 14, Sharks Bay, Freycinet Reach, 11-16 m; 12. IX. 1905. Station 64, Albany, Oyster Harbour, °/, bis 2m: 21. VIIL 1905. Weitere Verbreitung: Rotes Meer; Ostafrika; Australien; Südaustralien; Seychellen. Das Vorkommen an den Seychellen wurde von mir nach 2 Stücken des Hamburger Museums festgestellt, beide Tiere hatten bläulichgraue Elytren. Lepidonotus polychromus Sehm. (Ehlers). Lepidonotus polychromus SCHM., EHLERS, Neuseeländ. Anneliden, 1904, I, p. 7, tab. 1, fig. 1—6. ? Lepidonotus Sinclairi, BAIRD, Journ. Proc. Linn. Soc., VIII, 1864, p. 184. 102 H. AUGENER, Ich konnte fünf Stücke dieser durch ihre etwas bunte Färbung be- merklichen Art aus Südwest-Australien durch Vergleich mit neuseeländi- schen Exemplaren feststellen. Im Anschluß an EHLERS, der die unzu- längliche Beschreibung SCHMARDAs durch ausführliche Angaben vorzüglich ergänzt hat, ist noch folgendes zu bemerken. Die Grundfärbung meiner Tiere ist gelblich oder grünlich. Die zahlreichen kleinen Papillen der Elytronoberfläche sind nicht flach, sondern mehr oder minder kegelförmig gestaltet, teils mit stumpfer oder auch mit scharf dornartiger Endspitze. Im dorsalen Borstenbündel finden sich wie bei L. furcillatus zwei Formen von Borsten, lange haarförmige und kurze kräftigere, mit ganz kurzer glatter Endspitze versehene. Zwei meiner Exemplare sind männliche Tiere und hatten das reife Sperma bereits entleert. Das Sperma war in weiß- lichen klumpigen Massen unter den Elytren angesammelt in gleicher Si- tuation, wie es bei den Eiern weiblicher Polynoiden der Fall ist. Als Synonym zu L. polychromus ScHM. ist vielleicht noch eine andere neuseeländische Polynoide anzuführen, der L. Sinclairi BAIRD (Journ. Proc. Linn. Soc., VIII, 1867, p. 184). Soweit nach der Beschreibung BAIRDs, welche nach einem einzigen Exemplar gemacht wurde, zu urteilen ist, ver- mute ich, daß die Baırnsche Art mit dem L. polychroma identisch ist oder doch letzterem sehr nahesteht, eine Vermutung, die durch den Fundort des L. Sinclairi unterstützt wird. Fundnotizen: Station 36 und 37, Fremantle, Hafen, an Pfählen und im Sandboden, O bis ca. 3m; 13.—17. V. 1905. Station 43, Fre- mantle, südlich, Ebbestrand; 7. V.—2. VI. 1905 oder 1. IX. 1905. Sta- tion 56, Koombana Bay, 6—7 engl. M. SW. von Bunbury, 141% bis 13 m; 28. VII. 1905. Weitere Verbreitung: Neuseeland. 1; Lepidonotus furecillatus Ehl. Lepidonotus fureillatus, EHLERS, Polychäten des magellan. und chilen. Strandes, 1901, p. 52, taf. 2, fig. 1—8. RE arenosus, EHLERS, loc. cit. p. 48, taf. 2, fig. 9—12. Ein einziges vollständiges Exemplar von 14 mm Länge von Station 48 und 3 Exemplare von Station 22 repräsentieren diese Art. Das Tier von Station 48 ist ein Weibchen. Durch Vergleich mit Originalstücken der Art ergab sich die völlige Übereinstimmung der australischen Exemplare mit den chilenischen Stücken. Auch die Färbung ist übereinstimmend, nur bei den australischen Stücken mehr rötlich als bei den westamerikanischen Ver- tretern. Der wohl infolge anderer Erhaltung vom Hinterrande des Pro- stomiums durch einen Querstreifen des Buccalsegments getrennte, für die Art charakteristische Nuchallappen ergibt bei meinen Exemplaren ein etwas Polychaeta I, Errantia. 103 anderes Bild, als es EHLERS von der Art abbildet; ich finde indessen das gleiche Verhalten bei einem der chilenischen Originalexemplare. Ich habe den L. arenosus EHL., der gleichfalls von der chilenischen Küste stammt, als Synonym zu L. furecillatus hinzugezogen. Diese Maß- nahme bedarf einer Erklärung. Die Beschreibungen der beiden Arten sind im ganzen so ähnlich, daß kein durchgreifender Unterschied daraus her- geleitet werden kann mit Ausnahme des Nuchallappens, der bei L. arenosus als nicht vorhanden angegeben wird; es ist dort nur von einem Über- greifen des ersten Rudersegments auf den Kopflappen die Rede. Die Unter- suchung des L. arenosus ergab nun, daß tatsächlich ein zweiteiliger Nuchal- lappen vorhanden ist, der allerdings durch stärkere Kontraktion weniger deutlich und vom Prostomium weiter abgerückt ist als bei L. fureillatus. Es bliebe danach zur Trennung beider Arten etwa nur eine geringe Differenz in der Form der Elytrenoberflächenpapillen übrig, die mir jedoch nicht wichtig genug als Trennungsmoment erscheint. Ich halte. somit beide Lepidonotus-Arten für die gleiche Form. Fundnotizen: Station 22, Sharks Bay, Inner Bar, 6—0 m; 16. VI. 1905. Station 48, Cockburn Sound, Port Royal und N. davon, 141,—18 m; 30. IX. 1905. Weitere Verbreitung: L. furcillatus ist bisher nur an der chileni- schen Küste gefunden worden und ist besonders bemerkenswert des- wegen, weil er zu den wenigen südwest-australischen Arten gehört, die zu- gleich Bewohner der südamerikanischen Westküste sind. Lepidonotus impatiens Sav. (6r.) var. meridionalis n. var. Lepidonotus impatiens SAv., GRUBE, Beschreibung neuer oder wenig bekannter Anneliden, Monatsber. d. K. Akad. d. Wiss. Berlin, 1869, p. 8. Ein einziges, in zwei Teile zerbrochenes, aber vollständiges Exemplar des L. impatiens var. findet sich in der Kollection MICHAELSEN und HART- MEYER. Die Untersuchung des Exemplars ergab eine im allgemeinen ganz gute Übereinstimmung mit den Angaben GRUBES über L. impatiens. Die Untersuchung des Grugeschen Originalexemplars sicherte jedoch erst die Zusammengehörigkeit beider Formen. Es stellte sich heraus, daß die australische Form vom typischen L. impatiens etwas abweicht und als Varietät der letzteren betrachtet werden kann. Ich gebe im folgenden eine Beschreibung der australischen Varietät. — Der Wurm ist vollständig 20 mm lang, mit dem ausgestülpten Rüssel 23 mm, und hat 27 (25 + 2) Segmente. Die Körperform ist gedrungen, kurz, eiförmig. Die größte Körperbreite beträgt mit Rudern $mm (am 11. Segment etwa). Die Fär- bung ist graugelb, der Rücken quergestreift und an einem Teil der Seg- mente mit querem, mehr oder minder lebhaft rotbraun gefärbtem Mittel- 104 H. AUGENER, fleck. Die weichen, glattrandigen Elytren decken den Rücken vollständig und die Ruder seitlich etwa bis zur Spitze der Dorsalborsten. — Der Kopf- lappen ist quer sechseckig, etwa 2mal so breit wie lang, mit medianer Längsfurche und 2 Paar Augen, die auf der hinteren Kopfhälfte in einer flachen Trapezordnung stehen. Das Buccalsegment greift mit einem me- dianen abgerundeten Vorsprung etwas auf den Kopf hinauf; das 2. Seg- ment trägt 2 medio-dorsale papillenartige Nuchalhöcker, die sich in zwei Längswülste bis zum 3. Segment fortsetzen. Alle Fühler und Cirren sind schlank, unter der fadenförmigen Endspitze keulig verdickt, unterhalb der Verdickung mit braunem Ring gezeichnet. Die paarigen Fühler sind etwa 2mal so lang wie der Kopf, wenig kürzer als der Mittelfühler, etwa so lang wie die Buccaleirren, welche ein borstenloses gemeinsames Basalglied von der halben Länge haben. Die schlank-kegelförmigen Palpen etwas kürzer als die paarigen Fühler, mit kurzem Endfädchen endigend und mit winzigen Papillen besetzt. Fühler und Cirren sind glatt. Der Pharynx mit 1 Paar dorsaler und ventraler Kiefer bewaffnet und einem Kranz von 2% 12 dreieckig-blattförmigen Papillen an seiner Mündung. Ruder vorn etwa halb so lang, hinten so lang wie die Körperbreite, ziemlich gestreckt zweiästig, mit kurzer kegelförmiger Endspitze. Die Dorsaleirren im allgemeinen und der Ventraleirrus des 2. Segments reichen seitwärts so weit wie die Ventralborsten, die mittleren Ventraleirren haben etwa !/, der Ruderlänge. Die Dorsalborsten erreichen das Ruderende; sie sind an Zahl gering, ziemlich kräftig, von einerlei Form, quergesägt mit kurzer, glatter Endspitze, schwach gebogen. Ventralborsten zahlreicher und stärker als die dorsalen, etwa ?/, so lang wie das Ruder, mit ein- facher, etwas hakiger Endspitze, sie tragen ca. 12 Querreihen von Säge- zähnen, von denen die 2 distalsten Reihen beträchtlich lange Zähne be- sitzen. Elytren breit eiförmig, groß, weich, glattrandig, für das bloße Auge auch auf der Oberfläche glatt erscheinend, die des ersten Paares von kreis- förmigem Umriß. Stellung der Elytren: 2,4, 5, 7... . 21, 23—= 12Paar. Färbung der Elytren weißgelblich, auf der Oberfläche gesprenkelt durch hellbraune, sternartige Pigmentfleckchen, die über dem Elytrophor dunkler sind und so eine Art von Mittelfleck bilden. Auf der Elytronfläche stehen zahlreiche zerstreute kegelförmige Papillen, von denen die Mehrzahl klein sind, ein geringer Teil nur groß ist. Die kleinen Papillen enden mit scharfer ein- bis vierzinkiger Endspitze und stoßen mit ihren Basen so eng aneinander, daß dadurch eine Art von Maschenwerk auf der Elytron- fläche gebildet wird. Die großen Elytrenpapillen finden sich zerstreut zwischen den kleinen Papillen, besonders auf der hinteren Elytronhälfte ; sie stehen mit Vorliebe umringt von kleinen Papillen im Mittelpunkt der Polychaeta I, Errantia. 105 erwähnten braunen Pigmentfleckchen und laufen an ihrer Spitze in 1—3 oder 4 scharfe Zinken aus. — Die Analeirren sind verloren gegangen. Segmentalpapillen sind vorhanden, sie sind ziemlich kurz und undeutlich, ihre Anordnung daher schwer zu erkennen. Im Anschluß an die Untersuchung des GRUBEschen Originalstückes des L. impatiens aus dem Roten Meer mögen hier noch einige Bemerkungen hinzugefügt werden. Damit sollen zugleich einige Unklarheiten in der Be- schreibung GRUBESs Berichtigung erfahren. In den wesentlichen Charak- teren stimmt die Art des Roten Meeres überein mit meinem australischen Exemplar, so in der Form des Kopfes, der Nuchalhöcker, der Fühler und Cirren. Abweichungen finden sich an den Elytren und Borsten. Die Borsten des Originals sind dunkler als bei dem australischen Tier, bräunlich, sonst denen des letzteren in der Form ähnlich, die ventralen in ihrer Außenhälfte mit Querreihen von Sägezähnen besetzt, von denen die der Spitze nächst- stehenden 4 oder 5 besonders stark ausgebildet sind. GRUBE meint offenbar diese stärkeren Zähne, wenn er sagt, daß die Ventralborsten unterhalb der Endspitze 4 Zähne tragen, wobei er die übrigen Zähnchenreihen nicht be- rücksichtigt hat. GruBEs Angabe, daß die Dorsalborsten beim Original glatt seien, ist irrtümlich, da diese Borsten wie bei dem australischen Tier quergestreift und gesägt sind mit Ausnahme der kurzen glatten Endspitze. Die Elytren des Originals gleichen im ganzen denen des australischen Tieres (ihre ballonartige Auftreibung beruht auf einem abnormen, wohl durch den Tod des Wurmes erzeugten Zustande), aber die Elytrenpapillen ‚sind etwas anders verteilt und teils auch anders geformt. Die Elytren sind am Rande glatt, ungefranzt. Während nun die ganz großen ein- oder mehrspitzigen Elytrenpapillen bei dem australischen Tier nur in geringer Zahl auf der Elytronfläche verteilt sind, sind diese Papillen bei dem Ori- ginal zahlreicher und finden sich außerdem am Außenrande des Elytrons, hier in einer auffälligen Längsreihe nebeneinander stehend. Die kleinen Elytrenpapillen ähneln zum Teil denen des australischen Tieres, mit etwas divergierenden Endzinken, zum Teil zeigen sie, wo sie mehrzinkig sind, die Endzinken mehr flach auseinandergespreizt. — Vom Kopflappen be- merkt GRUBE, daß die seitlichen Fühler nicht erkennbar waren; er meint hierbei offenbar die Palpen, die tatsächlich verloren gegangen sind. Die Fühler sind alle vorhanden, die paarigen gut so lang wie der unpaare und reichlich 2mal so lang wie der Kopf. Die stark verblaßten Augen haben, soweit erkennbar, die gleiche Stellung wie bei dem australischen Tier. Die von EHLERS erwähnte (Zur Kenntnis d. ostafrik. Borstenwürmer, 1897, p. 7) Polynoe sp., die dem L. impatiens in gewisser Hinsicht gleichen, aber eine differente Form sein sollte, gehört nicht hierher, sondern zu L. stellatus BaırD und fand bei letzterem schon Berücksichtigung. 106 H. AUGENER, L. impatiens erweist sich nach den bisherigen Befunden als eine sehr weit verbreitete, aber nicht häufige Polynoide, und das Variieren der Art erklärt sich leicht aus ihrer weiten geographischen Verbreitung. In syste- matischer Hinsicht bildet L. impatiens eine Gruppe mit dem verwandten L. cristatus Gr. des Indischen Meeres, der in neuerer Zeit von GRAVIER (1901) auch aus dem Roten Meere angegeben worden ist. Der Lepidonotus GRAVIERS weicht jedoch von dem L. ceristatus Gr. im Bau der Elytren ab und ist vielleicht passender als Varietät zu L. impatiens zu stellen. — Bei dem erythräischen Lepidonotus GRAVIERS tragen die Elytren auf ihrer Oberfläche knollige (ob dies eine normale Bildung ist?), mit Papillen be- setzte Auftreibungen, wogegen bei dem typischen L. eristatus die „Crista“ der Elytronoberfläche einen hohen ungeteilten, außen glatten Wulst dar- stellt. Fundnotiz: Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl. M. SW. von Bunbury, 141,—18 m; 28. VII. 1905. Weitere Verbreitung: Rotes Meer. Lepidonotus (Thormora) versicolor Ehl. Lepidonotus versicolor, EHLERS, Polychäten d. magellan. und chilen. Strandes, 1901, p. 50, tab. 3, fig. 19. Die Art liegt mir in 2 vollständigen und einem hinten verstümmelten Exemplar vor. Die Identifizierung der Art wurde nach der guten Be- schreibung von EHLERS und durch Vergleich mit Originalstücken gesichert. Von den 3 australischen Exemplaren ist ein vollständiges Stück ein Männchen, das andere vollständige bei 17 mm Länge ein Weibchen, soweit nach den noch in der Leibeshöhle befindlichen Sexualprodukten zu schließen ist. Während nun das unvollständige Exemplar, das kleinste von allen, ganz, auch bezüglich der verschiedenen Borstenformen, mit den Angaben von EHLERS übereinstimmt, vermißte ich bei den 2 anderen die langen glatten feinen Haarborsten des dorsalen Ruderastes. — Über das jeweilige Fehlen oder Vorhandensein dieser Borsten, welche ich als „Thormora- Borsten“ bezeichnen möchte, sollen hier noch einige Bemerkungen ange- knüpft werden. EHLERS, der die Thormora-Borsten bei einem ganz kleinen Stück des L. versicolor von 3 mm Länge gleichfalls vermißte, meint auf Grund dieses Befundes, daß die fraglichen Borsten erst mit dem Alter der Würmer auftreten möchten. Ich kann dieser Ansicht von EHLERS nicht beistimmen. Sowohl der Befund an meinen australischen Tieren als auch an den Originalexemplaren der Art widerspricht der Meinung von EHLERS. Ich fand nämlich unter den chilenischen Originalstücken neben Exem- plaren mit wohlentwickelten langen Thormora-Borsten auch solche, und zwar große Tiere von ca. 20 mm Länge, bei denen nur ganz wenige und Polychaeta I, Errantia. 107 kurze vorhanden waren. Ich möchte nun diesen Umstand in dem Sinne deuten, daß die Thormora-Borsten als epitokale Bildungen aufgefaßt werden müssen, die je nach dem Stande der Entwicklung der Sexualprodukte mehr oder weniger ausgebildet sind. Hierbei müßte allerdings angenommen werden, daß Tiere von ziemlich verschiedener Größe geschlechtsreif werden, eine Annahme, die sich nach Analogie anderer Polychätenformen wohl rechtfertigen läßt. Was die systematische Stellung des L. versicolor angeht, so gehört er mit L. Jukesi BaIRD in die 1864 aufgestellte Gattung T’hormora, welche BAıRD für den L. Jukesi aus Australien (?) errichtete. Man faßt die Gat- tung Thormora BAırD vielleicht am besten als Untergattung von Lepido- notus auf, charakterisiert durch das Auftreten der T’hormora-Borsten im dorsalen Ruderast. Fundnotiz: Station 45, Rottnest, Ostküste, Ebbestrand ; 6.—13. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Juan Fernandez (Chile); N.S. Wales (mihi sec. SCHMARDA). Das Vorkommen der Art in N. S. Wales konnte ich durch Unter- suchung eines unvollständigen Exemplares feststellen, welches sich in dem- selben Glase neben SCHMARDAS Polynoe australis (= Lepidonotus stellatus BAIRD) vorfand. Lepidonotus (Thormora) Jukesi Baird var. rubra n. var. Thormora Jukesi, BAIRD, Contribut. towards a Monogr. .... Aphroditacea, 1865, Journ. Linn. Soc., VIII, p. 199. Polynoö trissochaetus, GRUBE, Beschreibung neuer oder wenig bekannter Anneliden des Roten Meeres, 1869, p. 485. Lepidonotus trissochaetus, GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 25, tab. 2, fig. 4. Thormora Jukesi MARENZELLER, Südjapanische Anneliden, III, p. 9, tab. 2, fig. 6. Polynoö glauca PETERS, EHLERS, Zur Kenntnis d. ostafrikan. Borstenwürmer, 1897, p. 6. Lepidonotus trissochaetus, WILLEY, Ceylon Pearl Oyster Fish. Report, Polychaeta, 1905, p- 249. Ein einziges vollständiges Exemplar lag mir vor, das auf Grund seiner abweichenden Färbung als Varietät des L. Jukesi Baırn aufgefaßt wurde. Das Tier ist 18 mm lang, hat eine größte Breite (etwa am 10. Segment) von 4,5 mm mit Rudern und von 3 mm ohne Ruder. Wenn auch zu An- fang die sehr abweichende Färbung des Wurmes frappierte, so ergab doch die nähere Untersuchung, daß sonst keine wesentlichen Differenzen von der schwärzlichblauen Stammform vorhanden sind. Die Körperform des Wurmes ist wie bei der Stammform parallelseitig und nur am Vorder- und Hinterende etwas verjüngt. Die Färbung weicht von der der Stammform ab, wobei allerdings die Verteilung der verschiedenen Färbungen die gleiche 108 H. AUGENER, ist wie bei letzterer. Statt der grauschwärzlichen oder bläulichen Töne ist bei der australischen Varietät ein mehr oder minder lebhaftes Braunrot vorhanden. So ist der Rücken des Tieres auf seiner medianen Partie braunrot gefärbt, der Kopflappen ist rotbraun wie die Basalhälften und subterminalen Pigmentringe der 3 Kopffühler. Die Elytren sind fast alle größtenteils schön braunrot gefärbt. Das 1. Elytron wie bei der Stammform hell, gelblichweiß mit nur geringer Andeutung brauner Pig- mentierung; das 2. Elytron in der vorderen Hälfte resp. seitlichen Längs- hälfte hell, im übrigen braunrot. Die übrigen Elytren überwiegend braun- rot, am Seiten- und Hinterrande mit hellen Partien mit anterosubzentralem weißem Mittelfleck. Dorsal-, Anal- und Buccalcirren mit braunschwarzem subterminalen Pigmentring, die letzteren noch mit einem breiteren Pig- mentring vor ihrer Mitte. Die relativen Längen der Kopffühler, Buccal- cirren, Palpen und Analeirren entsprechen der Stammform, die genannten Organe sind allenfalls etwas schlanker als bei dieser. Der mittlere Fühler ist wie gewöhnlich fast doppelt so lang wie die paarigen Fühler. Die Borsten verhalten sich wie bei L. Jukesi typica, die ventralen er- scheinen allenfalls etwas gedrungener in ihrem Endabschnitt als bei der Stammform. — Die Elytren sind im Umriß vielleicht etwas gestreckter als bei der Stammform, sie tragen auf ihrer Oberfläche wie dort größere und kleinere zerstreute Papillen von kegelförmiger, etwas gekrümmter Form. "Bei der australischen Varietät treten die an sich nur in geringer Zahl vorkommenden größeren Papillen auch auf den hinteren Elytren noch auf, während sie bei der Stammform etwa nur bis zur Mitte des Körpers sich vorfinden. Ich habe in Übereinstimmung mit MARENZELLER den BAıkndschen Namen für diese Art beibehalten, da BAIRD eine viel bessere Beschreibung lieferte als PETERS, der die gleiche Art früher (1855) aufgestellt hat, aber eigentlich nur eine Bemerkung über ihre Färbung macht. BAırps Exem- plar gehörte wohl der Stammform an, da BAıRD sein Exemplar sehr dunkel nennt ohne nähere Angabe der Färbung. Der Fundort des BAaırDschen Tieres wird mit (?) als Australien oder Neuseeland angegeben, lag aber vielleicht gar nicht in den australischen Gewässern, woraus sich die Mög- lichkeit ergibt, daß var. rubra mihi sich als eine australische Lokalform der Art herausstellen könnte, die durch ihre Färbung hauptsächlich ab- weicht. Ob die von HaswEuu (Proc. Linn. Soc. N.S. Wales, VII, p. 278) von Port Jackson als sehr häufig aufgeführte Thormora argus VAL. (QUATRF.) mit meiner var. rubra identisch ist, vermag ich nach HASWELLS Angaben nicht zu entscheiden; diese Form könnte auch mit dem Lepido- notus Jukesi identisch sein. Wenn HAswELL angibt, daß bei Thormora argus die Elytrenpapillen mit Cilien versehen sind, so muß diese Angabe Polychaeta I, Errantia. 109 mit Vorsicht betrachtet werden, da die vermeintlichen Cilien vielleicht nur Fremdorganismen sind, wie ich solches an der var. rubra an einigen Pa- pillen gesehen habe. Fundnotiz: Station 28, Sharks Bay, vor Brown Station bei Dirk Hartog, 2—4!/), m; 17. VI. 1905. Weitere Verbreitung: L. Jukesi ist eine sehr weit verbreitete Art des wärmeren indo-pacifischen Meeres und bemerkenswert durch ihre weite nord-südliche Verbreitung. — Rotes Meer; Ostafrika; Australien; Neuseeland?; Südjapan; Philippinen; Ceylon; Tonga- Inseln. Lepidasthenia Michaelseni n. sp. Taf. II, Fig. 15 und 16 und Textfig. 4 a—c. Das einzige Exemplar dieser prächtigen Art war ein, Männchen und trug unter den Elytren und zwischen den Rudern weißliche Spermamassen. Das Tier, obgleich in 2 Teile zerbrochen, ist jedenfalls vollständig und enthält 32 + 110 = 142 Segmente bei einer Totallänge von ca. 60 mm. Die Art, eine echte Lepidasthenia MLGr., erinnert im Habitus entfernt an Polynoe pulchra H.P. Jonmns. (California Acad. Science Proc., (Ser. 3) I, 1897, p. 177, Fig. tab. 7 u. 8), etwas auch an P. ocellata Mc Int. (Chal- lenger Rep., XII, p. 126, Fig. tab. 16 u. 12A). Die Körperform ist die der anderen Lepidasthenia-Arten, stark depress, bandartig, fast parallelseitig, nach hinten sehr allmählich an Breite ab- . nehmend, nur am Vorderrande dorsal etwas gewölbt, mit ganz glatter Dorsalfläche. Die größte Körperbreite inkl. Borsten beträgt ca. 7,5 mm, ohne Borsten 6 mm. Die Grundfärbung ist gelblich, so an der Bauchseite, in der hinteren Körperhälfte mit dunklen Fleckchen am Grunde der Ruderbasen. Die Dorsalseite zieht vorn mehr ins Rötliche, hinten mehr ins Grünliche und ist durch schwarzbraune Zeichnungen bunt. Die ersten ca. 30 Segmente tragen eine mediane und zwei seitliche breite Längsbinden, die alle 4 Seg- mente durch einen Querstreif der Grundfarbe unterbrochen werden und besonders in der Mitte von helleren Grundfarbeflecken gezeichnet werden. Weiter hinten am Körper nimmt die dunkle Rückenzeichnung die Form von Querbinden mit eingeschlossenen hellen Querflecken an; die Vertei- lung der dunklen Binden ist derart, daß je ein Paar dunkler Binden- segmente durch ein helles Segment voneinander getrennt sind. Der Kopflappen ist rotbraun, etwas quer-sechseckig, fast 2mal so breit wie lang, mit medianer Längsfurche und 2 Paar linsenhaltiger Augen, von denen die vorderen in der Mitte des Seitenrandes stehen, die hinteren enger zusammengerückt sind und von dem Nuchallappen bedeckt werden. Die 110 H. AUGENER, Kopffühler mit gleich langen rotbraunen Basalgliedern in gleicher Ebene vom Kopfe entspringend: der unpaare Fühler etwa 3mal so lang wie der Kopf und fast 2mal so lang wie die paarigen Fühler. Mit Ausnahme der mittleren und hinteren Dorsaleirren, die fadenförmig sind, haben Dorsal-, Bucealeirren und Fühler fadenförmige Gestalt mit minimaler subterminaler Anschwellung und sind mit Ausnahme eines subterminalen schwachen Pigmentringes hell. Der obere Buccaleirrus ist fast an Länge dem Mittel- fühler gleich und ca. um !/, länger als der untere Buccaleirrus. Palpen kräftig, kegelförmig, braun mit weißer Spitze, glatt, fast so lang wie die paarigen Fühler. Sämtliche Fühler und Cirren eben- falls glatt. — Vom Buccalsegment ent- springt ein großer halbmondförmiger Nuchallappen, der den Kopf von hin- ten her teilweise überdeckt und der an seinem konvexen Vorderrande in 10 kurze flach - finger- förmige Papillen zerschlitzt ist. Wo der Nuchallappen seitlich an den Vor- derrand des 2. Seg- = ments anstößt, be- - ginntjederseits eine Querreihe von 6Pa- pillen, die denen Fig. 4. Lepidasthenia Michaelseni n. sp. a untere Ventral- borste; ?®/,. b obere Ventralborste; °%*/.. e mittleres Ruder, von a N uchallappene vorn; 3%.. gleichen und distal- wärts am 1. Elytro- phor enden. Endlich stehen noch 2 solcher Papillen mitten auf dem Basal- glied des unpaaren Fühlers, wo dieser aus dem Kopfe entspringt. Ein ventrales quadratisches, an seinem Hinterrande konkaves Mundpolster wird von den 3 ersten Segmenten gebildet. Die Segmente im vorderen Körperdrittel sind etwa 8mal so breit wie lang und ohne Ruder ca. 2mal so breit wie hoch. Die Ruder sind ver- Ss in a Polychaeta I, Errantia. 419 kümmert zweiästig und am Mittelkörper etwa der halben Körperbreite an Länge gleich. Der Dorsalast ist sehr klein, borstenlos und nur mit einer Acicula versehen. Die mittleren Ventraleirren sind kurz, von etwa Y, der Ruderlänge, der Ventralcirrus des 2. Segments von doppelter Ruderlänge. Die mittleren Dorsaleirren überragen das Ruder ein wenig. Die Ruder selbst sind schlank, etwa 1'/,mal so hoch wie breit, und endigen in zwei schief abgerundete kurze Lippen (die vordere ist die kürzere der beiden), zwischen denen das Borstenbündel, das dem Ruder an Länge gleichkommt, ent- springt. — Die Borsten sind von zweierlei Form. Oberhalb der Acieula stehen ca. 5 zarte, im Endabschnitt verbreiterte und fein quer gesägte Borsten mit einfacher Spitze. Unterhalb der Acicula ca. 25 stärkere Borsten mit zweizähniger Spitze und mit 4—6 Querreihen großer Sägezähne unter- halb der Spitze. Das Buccalsegment ist borstenlos. Die Elytren sind relativ groß, breit-eiförmig bis kreisförmig, die vor- deren mehr quer zur Längsachse des Körpers, diejenigen von der Mitte des Körpers an wieder mehr längs zur Körperlängsachse gestellt. Ihr An- heftungspunkt liegt an den vorderen exzentrisch weit seitwärts verschoben, an den mittleren dagegen beinahe zentral. Die Elytren lassen mit Aus- nahme etwa der 4 ersten Paare den mittleren Teil der Dorsalseite des Wurmes frei; sie sind sehr zart, durchscheinend, etwas bräunlich-rauchig getrübt, besonders die vorderen, auf der Oberfläche und am Rande glatt und alle, ähnlich denen der Polynoe pulchra H.P. JoHNns., mit einem dunklen augenartigen halbmondförmigen Mittelfleck versehen, der die mediale Seite ‚der Elytrophornarbe umfaßt. Der seitliche Teil der Elytren zeigt eine etwas vom Rande entfernte konzentrische dunkle Pigmentlinie. Die Stel- lung der Elytren ist folgende: 2,4,5,7 . . . .. 21, 23, | 26, 29, 32, 35, 88, . . . . 134, 137, 140. Die Zahl der Elytren beträgt 51 Paare. Das letzte Elytron ist viel kleiner als die übrigen und auch als das vor- letzte. An den Cirrenrudern vermochte ich keine deutlichen Elytronhöcker zu erkennen. Das Analsegment trägt zwei kurze Analeirren von der Länge der 3 letzten Segmente und von schlanker Kegelform. Segmental- papillen sind erkennbar etwa vom 35. Segment an; sie sind kurz, etwa 2mal so lang wie breit. Lepidasthenia Michaelseni zeigt alle Charaktere der von MALMGREN für die mediterrane Polyno& elegans GR. aufgestellten Gattung Lepidasthenia. ist aber schon allein durch den Besitz des eigenartigen Nuchallappens ge- nügend charakterisiert, und wir sehen bei ihr das Vorkommen eines Nu- challappens für die Gattung Lepidasthenia realisiert, wie wir ihn bei an- deren Polynoiden, so bei Lepidonotus, häufiger finden. In der Größe des Nuchallappens schließt sich die neue Lepidasthenia an Formen wie Alentia gelatinosa M. Sars und Hololepida magna J. P. MOORE (? —= Admetella 112 H. AUGENER, longipedata Mc Int.) an. Mit der im benachbarten Neuseeland gefundenen Lepidasthemia comma Tuoms. (1901) ist meine australische Art nicht iden- tisch, was ich durch Vergleich noch besonders feststellen konnte. Zwei von HASWELL neu beschriebene (1883) Polynoiden aus Australien, Polynoe asterolepis und P. ochthoebolepis gehören ebenfalls zu den längeren Poly- noöenformen, lassen sich aber nach ihrer Beschreibung nicht genügend sicher beurteilen, und ihre nähere systematische Stellung bleibt einstweilen unklar auch mit Rücksicht auf etwaige Beziehungen zur Gattung Lepi- dasthenva. Fundnotiz: Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 61/,—8 m, Felsboden; 30. IX. 1905. Harmothoe Waahli Kbe. Far Bes Antinoö Waahli, KINBERG, Fregatt. Eugenies Resa, 1856, p. 19, tab. 6, fig. 28. $: „ „ Hasweıı, Proc. Linn. Soc. N.S. Wales, VII, 1883, p. 289. Harmothoö spinosa, EHLERS, Neuseeländische Anneliden, II, 1907, p. 5. Nach eingehender Prüfung der über diese Art vorhandenen Literatur, glaube ich bestimmt, die mir vorliegenden 7 Exemplare der Art der An- tinoe Waahli von KINBERG einordnen zu können, auch ohne daß eine Ver- gleichung mit dem Originalexemplar vorgenommen wurde. Ich halte es für angebracht, eine Beschreibung dieser Art zu geben, an die sich noch Bemerkungen systematischer Natur anschließen werden. Harmothoe Waahli gleicht im Habitus und sonstiger Beschaffenheit am meisten der sehr nahestehenden A. spinifera En. der lusitanischen Meere. Das größte Exemplar mißt vollständig 13 mm, das kleinste 9 mm. Die Segmentzahl beträgt 39, von denen etwa die 4 letzten nicht mehr von den Elytren bedeckt werden. Die folgenden Angaben beziehen sich auf das genannte größte Exemplar. Die größte Körperbreite ohne Borsten beträgt 6 mm. Die Grundfärbung ist weißgelblich, der Rücken mehr oder minder grünlich oder bräunlich quergebändert. Die Körperform ist kurz, abge- plattet, sublinear, am Vorderende kaum nach vorn zu allmählich an Breite abnehmend, die Segmente sind etwa 2mal so breit wie hoch und die mitt- leren 3—4mal so breit wie lang. Der Kopflappen ist quer breiter, fast 2mal so breit wie lang, mit medianer Längsfurche und den charakteristi- schen frontalen Kopfspitzen der Gattung. Die 2 Paar Augen haben die gleiche Stellung wie bei H. spinifera Eu. und H. imbricata L., die vor- deren Augen stehen unmittelbar an und unter den vorderen Kopfspitzen (KInBERG hat die Einzeichnung der Augen vergessen, aber HASWELL er- wähnt ihre Stellung). Die Fühler, wie Buccal- und Dorsaleirren mit zer- streuten dünnen Papillen besetzt, sind mehr oder minder fadenförmig. Polychaeta I, Errantia. 113 Der unpaare Fühler 5—4mal so lang wie der Kopf, die paarigen etwa von Kopflänge, letztere wie für die Gattung typisch, unterständig. Palpen kräftig, kegelförmig, mit winzigen Papillchen besetzt, braun mit weißem, am Grunde dunkel beringtem Endfaden, etwa von der halben Länge des un-. paaren Fühlers. Obere Buccaleirren etwa 2], so lang wie der Mittelfühler, etwa 1',mal so lang wie die unteren Buccaleirren, wie die Dorsaleirren in ihrer Außenhälfte mit 2 dunkeln Pigmentringen. Das ventrale rechteckige Mundpolster wird von den 3 ersten Segmenten gebildet. Die Ruder sind ziemlich schlank und lang, in der vorderen Körper- hälfte etwa ?/; so lang, weiter hinten länger als die Körperbreite; der Dorsalast etwa halb so lang wie der ventrale, beide Äste mit scharfer, die Acicula umschließender, kegelförmiger Endspitze. Die Dorsaleirren er- reichen mindestens die Spitze des ventralen Borstenbündels; die Ventral- eirren sind im allgemeinen von etwa !/, der Ruderlänge. Die Borsten bieten keine Besonderheiten dar; die dorsalen sind kräftiger als die ven- tralen und reichen etwa bis zur Mitte der ventralen. Die Ventralborsten, so lang wie das Ruder, tragen unterhalb der zweizähnigen Endspitze etwa 20 Querreihen von Sägezähnen (mittlere Ventralborsten). Die Elytren, in 15 Paaren vorhanden, haben die übliche Stellung: 2, 2 RL 21, 23, | 26, 29, 32. Sie sind ziemlich zart, leicht ab- fallend, dekussat und imbrikat und lassen etwa die letzten 4 Segmente unbedeckt. Das 1. Elytron ist breit-oval; die folgenden sind von breiter Nierenform. Die Oberfläche der Elytren ist für das bloße Auge glatt und mit zahlreichen mikroskopischen zerstreuten Papillen bedeckt, welche die Form von im Profil oft gekrümmten Dörnchen haben. Der Rand der Elytren ist ziemlich glatt, nur am Außenrande finden sich ziemlich kurze, spärliche Fadenpapillen. Die Elytren sind auf hellem Grunde hell- bis. schwarzbraun oder grünlich gefleckt und gewölkt, und zwar kann die me- diale Elytronhälfte stärker dunkel pigmentiert sein, so daß ein medianer Rückenstreif gebildet wird, analog wie bei AH. spinifera und H. imbricata. Über dem Elytrophor steht ein mehr oder minder deutlicher heller augen- artiger Mittelfleck. Die Cirrenruder dorsal mit deutlichem, kegelförmigem Elytronhöcker. — Am Hinterende des Körpers zwei dünne Analeirren etwa von der Länge der 10 letzten Segmente; sie sind dunkelbraun gefleckt und mit subterminalem dunklem Pigmentring versehen. Segmentalpapillen finden sich vom 5. oder 6. Segment an; die der mittleren Segmente sind etwa 2/, so lang wie die Baucheirren und von zarter Form. 2 oder 3 der vorliegenden Tiere sind Weibchen, darunter das größte, das zahlreiche Eier auf dem Rücken unter den Elytren trug. Über die systematische Stellung und geographische Verbreitung der Art ist noch folgendes zu bemerken. Ich habe die Antinoe Waahli in die Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 8 114 H. AUGENER, Gattung Harmothoe Kee. gestellt, da kein unterschiedlicher Grund zu einer generischen Trennung von Harmothoe vorliegt. Von den 4 von KINBERG (1856) aufgestellten Antinoe-Arten gehören 3, Antinoe Waahl, A. aequiseta und A. pulchella, in die Gattung Harmothoe;, die vierte, Antinoe mierops, ist eine Malmgrenia Mc. Int. (= Laenilla MLMGRn. partim, mit L. alba MLMGRN.). Ich gehe hierbei von dem Gesichtspunkte aus, daß als typischer Vertreter der Gattung Antinod die arktisch-boreale Antinoe Sarsı Kec. zu betrachten ist, die mit der A. badia THEEL eine engere Gruppe bildet und unter an- derem durch die zarten einspitzigen Ventralborsten charakterisiert wird, und die am besten wohl als Untergattung von Harmothoe angesehen wird. Harmotho@ Woaahli hat alle Charaktere der Gattung Harmothoe Kec. Ihre Stellung zu einer Reihe anderer indo-pacifischer Formen bleibt noch nach- zuprüfen zwecks Aufklärung ihrer geographischen Verbreitung, und zwar zu folgenden Arten: Antinoe' aequiseta Kec. (1856) von Port Natal, ferner den südaustralischen Antinoe-Arten HAswEuıs (1883), besonders A. prae- clara und A. mytilicola, deren Antinoc-Charakter sehr zweifelhaft ist. Einer Vereinigung vou Harmothoe Waahli Ks. mit der notial-antarktischen A. spinosa K»c. kann ich jedoch keinesfalls beistimmen, trotz mancher Über- einstimmung beider Arten, die sich unter anderem auch in der Färbung zeigt, insofern bei beiden Pharynx und Mundumgebung tintenschwärzlich gefärbt sind, bei A. spinosa intensiver als bei A. Waahli. Ich kann einer Vereinigung beider Arten ebensowenig zustimmen wie etwa einer Vereini- gung der nordhemisphärischen H. spinifera, H. imbricata oder H. longisetis einerseits mit Lagisca rarispina usw., Harmothoe' impar andererseits. In beiden Beispielen steht allein schon die verschiedene Augenstellung der betreffenden Formen dem im Wege. Kann einerseits Harmothoe spinosa Keg. mit der nordhemisphärischen Lagisca rarispina, mit der sie die Augenstellung übereinstimmend hat, in Parallele gestellt werden, so ge- hört andererseits Harmothoe Waahli Ksc. zur H. imbricata-Gruppe und steht hier der lusitanischen A. spinifera EuL. am nächsten. Letztere hat auf der nördlichen Hemisphäre eine ähnliche Verbreitung im lusitanischen Gebiet wie H. Waahli im indo-pacifischen Meer, und beide können als vikariierende Arten betrachtet werden. Beide Arten sind einander so ähn- lich, daß sie als Varietäten einer einzigen Art betrachtet werden können, und eine Differenz besteht, außer in der Färbung (so des Pharynx, der bei H. spinifera hell gefärbt ist), vielleicht auch in der Form der Borsten. Da ich keine typischen Mittelmeer-Exemplare der H. spinifera gesehen habe, vermag ich über den letzteren Punkt nichts bestimmtes auszusagen. Das Verbreitungsgebiet der H. Waahli ist jedenfalls weiter ausgedehnt als bis- her bekannt war, und erstreckt sich südlich bis in die Antarktis. Mit Sicherheit kommt sie noch in Neuseeland vor, von wo sie als A. spinosa na v2 EP Eee Polychaeta I, Errantia. 115 von EHLERS angegeben wurde; die Untersuchung eines neuseeländischen Exemplars des Göttinger Museums erwies jedoch, daß das fragliche Exem- plar nicht zu H. spinosa gehört, wie das ebenso der Fall war für antark- tische Stücke aus Kaiser-Wilhelmsland. Fundnotizen: Station 26, Sharks Bay, Sunday Island, 51), m; 17. VI. 1905. Station 39, Swan River, Freshwater Bay zwischen Fremantle und Perth (Salzwasser); 26. V. 1905. Station 53, Warn- bro Sound, 121), —144, m; 29. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Süd-Australien; Neuseeland; Antark- tis (Kaiser-Wilhelmsland). Harmothoe dictyophora Gr. Polyno& dietyophora, GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 44, tab. 12, fig. 9. Harmothoö dietyophora, WILLEY, Ceylon Pearl Oyster Fisher., 1905, Rep. Polychaeta, p. 251, fig. 14—16, Die eigenartige Polynoide, die zuerst von GRUBE nach einem abge- fallenen Elytron als Art errichtet, später von WILLEY bei Ceylon wieder gefunden wurde, lag mir in 2 nicht gut erhaltenen Exemplaren vor. Das eine kleinere Exemplar ist zwar in ganzer Länge erhalten, hat aber sämtliche Anhangsorgane verloren; es hat bei einer Länge von 8 mm 37 Segmente und muß, nach den Elytrennarben zu urteilen, 15 Paar Elytren gehabt haben nach der gewöhnlichen Harmothoe-Stellung: 2, 4,5, 7T.... 23, 26, 29, 32. Das zweite größere Exemplar hat ein regenerierendes Hinterende und enthält 25 vordere normale Segmente. Der normale vor- dere Körperabschnitt ist ca. 10 mm lang und an der breitesten Stelle ohne die Borsten 5 mm breit. Auch das größere Exemplar hat seine Anhangs- organe, Cirren usw. teilweise verloren. Die Beschreibung der Art ist von WILLEY ergänzt worden, doch möchte ich noch einige Ausführungen hin- zufügen. Der Kopflappen des Wurmes von typisch harmothoidem Bau, ist etwa so breit wie lang, mit medianer Längsfurche versehen und endet in zwei scharfe frontale Kopfspitzen; die Stellung der 2 Paar Augen entspricht etwa der der Harmothoe impar JOHNST.; die vorderen stehen, von den Kopfspitzen entfernt und unter sich weiter entfernt voneinander als die hinteren, etwa in der Mitte des Kopflappenseitenrandes. Das 1. Seg- ment ist ausgezeichnet durch einen dorsalen Nuchallappen, der mit dreieckiger Gestalt von hinten auf den Kopf zwischen die hinteren Augen hinaufgreift. Nur die paarigen Fühler sind erhalten, sie sind unterständig, fadenförmig, ınit langen fadenförmigen Papillen besetzt und etwa 1'/,mal so lang wie der Kopf. Die Palpen sind kräftig, braun, mit winzigen Pa- pillchen besetzt, und übertreffen die paarigen Fühler an Länge. Buccal- 8* 116 H. AUGENER, eirren sind abgefallen. Das quadratische Mundpolster wird vom 1.—4. Seg- ment gebildet. Die Färbung der Würmer ist wie die der Elytren graugelblich, ven- tral etwas irisierend. Die Körperform linear, nach hinten sehr allmählich an Breite abnehmend. Die mittleren Segmente sind etwa 3—4mal so breit wie lang und etwa halb so. hoch wie breit. Von den Rudereirren sind allein die ventralen erhalten; die des 2. Ruders, welche im Papillenbesatz den paarigen Fühlern gleichen, von doppelter Ruderlänge, die der mitt- leren Segmente etwa von '/, der Ruderlänge und mit kurzen Papillchen besetzt. Die Ruder sind in der Körpermitte fast so lang wie die Körper- breite, ihr Ventralast etwa doppelt so lang wie der dorsale; beide Äste enden mit scharfer kegelförmiger Spitze. Die Cirrenruder tragen Elytren- höcker von kurz-kegelförmiger Form. — Die Borsten sind in beiden Ruder- ästen zahlreich und geben dem Wurm ein etwas struppiges Aussehen. Die Dorsalborsten, an Zahl die ventralen weit übertreffend und letzteren an Länge nicht sehr viel nachstehend, bilden ein dichtes Bündel, sie sind etwas gebogen, teils kürzer, stärker gebogen, mit kurzer, stumpfer, glatter End- spitze, teils mehr gerade und länger, mit längerer scharfer Endspitze, alle aber mit Querreihen von Sägezähnchen besetzt. Die Ventralborsten sind stärker als die dorsalen, tragen an der konvexen Kante ihres verbreiterten Endabschnittes 12—15 Querreihen von Blattzähnen und sind am Ende in zwei ungleiche Endzähne gespalten, wodurch die Borstenspitze etwa an H. imbricata u. a. erinnert. — Die Analeirren waren bei beiden Exem- plaren nicht mehr erhalten. Die Elytren bedecken den Rücken ganz, sind dekussat und imbrikat, ihrer Form nach nierenförmig, ca. 2mal so lang wie breit, ihr Insertions- punkt ist exzentrisch etwa !/,; ihrer Länge vom Seitenrande entfernt. Die hinteren Elytren sind mehr abgerundet-eiförmig, die des 1. Paares stumpf- fünfeckig mit einer ziemlich tiefen spitzwinkligen Einbuchtung am Vorder- rande. Sowohl durch ihre starre und derbe, wohl durch eingelagerte Mineralsalze hervorgerufene Konsistenz, wie durch die regelmäßige Felde- rung ihrer Oberfläche gleichen die Elytren denen der Iphioneen, sind aber viel hinfälliger als die sehr festsitzenden Elytren der letzteren. Wie bei Iphione bleibt auch bei Harmothoe' dietyophora ein den vorderen und me- dialen Elytrenrand umziehender breiter Saum von zarter häutiger Beschaf- fenheit. Der Elytrenrand ist gefranst, und zwar besonders lang am kurzen Hinterrande; die Randfransen sind glatte, an der Spitze verdickte Fäden, wie sie sich auch auf der unbedeckten Elytrenfläche vorfinden. Die Zahl der mit Zentraldorn versehenen größeren Elytrenfelder beträgt an den mittleren Elytren ca. 35, ihre Form ist mehr oder minder regelmäßig 5- bis T-eckig polygonal. Am gefransten Elytronrande findet sich noch eine An- Polychaeta I, Errantia. EIN zahl kleiner, ebenfalls mit Zentraldorn versehener Felder eingekeilt zwi- schen die großen Felder. Die großen Zentraldornen der Elytrenfelder finde ich in der Randzone der Elytren einspitzig, weiter nach innen zu meistens gegabelt; gegen den konvexen Elytronrand gehen sie allmählich in die. kleinen warzenförmigen Papillen, welche die Felder des bedeckten Elytron- teiles erfüllen, über. Diese kleinen Papillen, die GRUBE konisch nennt, sehe ich im Profil mehr oder minder quer-eiförmig und am Endrande mehr oder minder abgestutzt. Der untere Teil der großen Zentraldornen ist mit winzigen Protuberanzen bedeckt, die der betreffenden Partie ein ge- perltes Aussehen verleihen. — Wenn GRUBE von S—12 konischen Pa- pillen rings um die Basis der Zentraldornen redet, so meint er damit wohl die schon erwähnten Fadenpapillen, die den kürzeren Randpapillen gleichen ; sie finden sich zerstreut auf der Fläche der Elytrenfelder verteilt. Mit den ca. 20 niedrigen winzigen Papillchen, welche nach GRUBE unmittelbar die Basis jedes Zentraldornes umgeben sollen, hat es meiner Meinung nach folgende Bewandtnis: Man erkennt um die Basis des Zentraldornes eine Korona von abwechselnd hellen und dunklen kurzen, radiären Streifen, die mir aber nicht als Papillen erscheinen; diese Streifung ist jedenfalls das Bild von radiären, gegen den Außenrand der Felder zu verlaufenden Er- höhungen, die zusammen mit den zwischen ihnen verlaufenden ebenen Partien die Erscheinung der Streifenkorona ergeben. Das größere meiner Exemplare war ein Weibchen und enthielt zahl- reiche Eier. Ihrer systematischen Stellung nach gehört Polynoe dictyophora in die Gattung Harmothoe KG. sens. ext. und zwar wohl zu den Harmothoöen im engeren Sinne nach ihren Ventralborsten und ihrer Segmentzahl. Fundnotizen: Station 1, Sharks Bay, NW. von Middle Bluff, 78m; 21. IX. 1905. Station 15, Sharks Bay, NNO. von der Nord- spitze von Heirisson Prong, 11—12', m; 18. VI. 1805. Weitere Verbreitung: Philippinen, Ceylon, Persischer Golf. Scalisetosus pellueidus Ehl. (communis d. Chiaje). Die Art wird durch ein halbes Dutzend Exemplare repräsentiert, die bis auf eines alle zerbrochen sind. Das einzige vollständige Exemplar ist 9 mm lang, an der breitesten Stelle mit Rudern 2,5 mm breit und enthält 36 Segmente mit 15 Paar Elytren. Mir stand außer einem schlecht er- haltenen Stück des europäischen Se. assimilis Mc Int. kein europäisches Vergleichsmaterial zur Verfügung, so daß ich nicht aus eigener Anschau- ung sagen kann, ob die australische Form des Se. pellueidus von der euro- päischen abweicht. Ganz übereinstimmend finde ich meine Tiere mit von EHLERS als Sc. pellueidus bezeichneten Stücken der Art vom Kap. Die 118 H. AUGENER, Färbung meiner Tiere ist weißgelblich mit breitem braunen dorsalen Me- dianlängsband, das nach hinten mehr und mehr in Flecken sich auflöst. Auf dem Grunde der Ruderbasen verläuft jederseits noch ein schmälerer dunkler ziekzackartiger Längsstreif, der jedesmal auf die Ruder hinauf seit- lich vorgezogen, zwischen den Rudern aber medianwärts gegen das mediane Längsband eingezogen ist. Die Ruder sind in ihrer Außenhälfte braun gefleckt. Am Bauche wird die Bauchmarklinie an der Vordergrenze jedes Segments jederseits von einem kleinen braunen Fleckchen markiert. Außerdem mag über die australischen Tiere noch folgendes bemerkt sein. Die Körperform bietet keine Besonderheiten ; sie ist abgeplattet, die mittleren Segmente sind etwa 2mal so breit wie hoch. Der Kopf trägt seine Fühler nach harmothoider Stellung und ist bemerkenswert durch die relativ großen, ziemlich weit nach hinten gerückten Augen, von denen die jedes Seitenpaares nur durch einen geringen Zwischenraum getrennt sind. Manchmal verläuft quer über den Kopf eine braune Querlinie, die den Kopf in einen vorderen und hinteren Abschnitt teilt. An den Cirrenrudern konnte ich Elytronhöcker nicht mit Sicherheit erkennen. Alle Fühler und Cirren sind mit zerstreuten kurzen Papillen besetzt. Das ventrale Mundpolster, von dreieckiger, nach hinten ver- schmälerter Form, wird vom 1. bis 3. Segment gebildet. Segmentalpapillen sind kurz und vom 6. Segment etwa erkennbar. — Das Buccalsegment ist borstenlos. Die normalen Ruder, am Mittelkörper etwa so lang wie die Körperbreite, weiter hinten noch länger als diese, enden in beiden Ruderästen stumpf-kegelförmig; der ventrale Ast trägt am Ende eine vordere konisch zugespitzte Endlippe. Die Dorsaleirren haben etwa doppelte Ruderlänge. — Die Borsten zeigen die bekannten Eigen- schaften. Die dorsalen, halb so lang wie die ventralen und an Zahl ge- ringer, tragen an der konvexen Kante 7—10 weitläufig gestellte Quer- reihen von Sägezähnchen und sind bei guter Erhaltung am Ende kurz und schwach zweispitzig. Die Ventralborsten mit der charakteristischen Kragenbildung sind sehr verschieden an Länge, die obersten etwa 4mal so lang wie die untersten; sie sind an der konvexen Kante ihres langen schwach gebogenen Endabschnittes dicht quer gesägt und am Ende in zwei kurze Spitzen gespalten. Die Elytren finden sich in 15 Paaren nach der Harmothoe-Stellung: 2,4,5,7....23|26, 29, 32. Sie sind sehr zart, durchscheinend, nieren- förmig, bedecken seitwärts die Ruder nur bis zur Basis der Dorsalborsten. Der unbedeckte Teil der Elytren ist bedeckt mit zahlreichen braunen Pig- mentflecken, die eine Art von unregelmäßigem Maschenwerk bilden, und trägt zerstreute, am Ende geknöpfte Fadenpapillen, die auf der hinteren > 78 Nee er Polychaeta I, Errantia. 119 Elytronhälfte zum Teil besonders lang und braun gefärbt sind. Am hin- teren Elytronrande selbst stehen nur ganz kurze solche Papillen. Ob die Exemplare dieser Art aus den afrikanisch-australischen Ge- wässern sich von der europäischen Stammform in etwas unterscheiden,. konnte ich nicht entscheiden, und somit auch nicht, ob die Form der süd- lichen Hemisphäre etwa eine geographische Unterform der europäischen Art bildet. Der jedenfalls dem Se. pellueidus sehr nahestehende Se. as- similis Mc Int. (Monograph. Brit. Annel., Pt. II, 1900, p. 377) hat etwas anders gestaltete Ventralborsten und Ruder und soll auch anders gebildete Elytren haben. Ich habe von dieser Art keine Elytren gesehen, da sie an dem mir zugänglichen Vergleichsexemplar alle verloren waren. Ich finde bei Sc. assimilis die Dorsalborsten etwas kürzer und schwächer als bei den australischen Tieren; sie überragen das Ruder nicht, während dies bei den australischen Stücken erheblich der Fall ist. Aus Mc Intosus Beschrei- bung und Abbildung der Ruder von Se. pellucidus scheint mir (?) (loc. eit. tab. 30, fig. 9) hervorzugehen, daß auch bei Se. pellucidus die Dorsalborsten etwas stärker entwickelt sind als bei Sc. assimilis, doch aber wohl kaum das Ruderende überragen. Wie sich nun auch die südhemisphärischen Tiere der Art zu denen der Nordhemisphäre verhalten mögen, auf jeden Fall bildet Sc. pellucidus ein vorzügliches Beispiel für die Bipolartheorie im weiteren Sinne, indem er die wärmeren extratropischen Meere beider Erdhälften bewohnt. Fundnotizen: Stationen 3, 7, 9, 12, 22, 23, Sharks Bay, 3-9 m; 10.—16. VI. 1905 und 5.—9. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Lusitanische Region vom Süden der borealen Region an: englische und norwegische(?) Küsten, im Atlantik bis Madeira und Mittelmeer; Südafrika. Scalisetosus Hartmeyeri n. Sp. Taf. II, Fig. 17 und 18 und Textfig. 5a—e. Diese ziemlich zarte und zerbrechliche Art, welche dem Sc. ceramensis Mc Int., dem Sc. longieirra Scum. und dem Sec. rutilans Gr. nahesteht, findet sich in einer Anzahl meist zerbrochener Exemplare von einer ein- . zigen Station vor und scheint danach eine einigermaßen gesellig vorkom- mende Form zu sein. Die Färbung der Würmer ist fast farblos zart, röt- lichweiß oder gelblichweiß. Gerade die stärksten Exemplare sind zerbrochen; das Vorderfragment eines solchen mit 20 Segmenten ist 7 mm, mit dem ausgestülpten Rüssel 8mm lang und am hintersten Segment ohne Borsten 4 mm breit. Ein kleineres, aber vollständiges Exemplar enthält 36 Seg- 120 H. AUGENER, mente, ist 7,5 mm lang und an der breitesten Körperstelle (etwa in der Körpermitte) mit Rudern 2 mm breit. Die Körperform ist linear und etwas abgeplattet, die größte Körper- breite liegt etwa in der Mitte des Körpers; dann findet eine sehr allmäh- liche Verjüngung nach hinten statt. Die Segmente der breitesten Körper- gegend sind etwa 21/;mal so breit wie hoch. Der Kopflappen mit me- dianer Längsfurche ist ungefähr abgestumpft-sechseckig, etwa 11/,mal so breit wie lang, jede Seitenhälfte vorn stumpf abgerundet. Die 2 Paar Augen sind klein, fast punktförmig, mit Linsen versehen, mitunter nicht erkennbar; sie stehen auf der hinteren Kopflappenhälfte in einem flachen Trapez, die vorderen weiter auseinander als die hinteren hinter der Mitte des Kopflappens und von den hinteren Augen halb so weit entfernt wie diese letzteren voneinander. Alle Fühler und Cirren sind glatt und mit Ausnahme der schlank - kegelförmigen Palpen durchaus fadenförmig. Die Insertion der paarigen Fühler ist mehr harmothoid!), d.h. sie entspringen unter dem Stirnrande und etwas unterhalb des Mittelfühlers. Der Mittel- fühler ist wohl 3!/,mal, die paarigen sind mindestens 2mal so lang wie der Kopf, die Palpen wenig länger als der Kopflappen. Von den Buccaleirren steht der obere an Länge zwischen dem unpaaren und den paarigen Fühlern, der untere ist wenig länger als die paarigen Fühler. Das ventrale Mund- polster ist kurz abgestutzt oval und wird von den 2 ersten Segmenten ge- bildet. - Der ausgestülpte Rüssel ist kurz, etwa von der Länge der 4 ersten Segmente; am Ende trägt er 2 Paar Kiefer und einen Kranz von 2X 9 blattförmigen Papillen. Die mittleren Ruder sind etwa so lang wie die Körperbreite und endigen in zwei fleischige, abgerundete Lippen, zwischen denen die Ventral- borsten entspringen. Der dorsale Ruderast ist rudimentär und nur als kleiner Vorsprung erkennbar; er enthält außer der Acicula nur wenige Borsten. Die Dorsaleirren haben wohl die dreifache Länge der Ruder und lange, die Ruderspitze erreichende Basalglieder. Die Ventraleirren, eben- falls ziemlich lang, überragen das Ruder zur Hälfte. Die Dorsalborsten nehmen mit der Größe der Tiere an Zahl zu; bei den größten Exemplaren finden sich 10—12, bei kleineren 5—7, bei einigen nur 2 Dorsalborsten. Die längsten Dorsalborsten reichen mindestens so weit wie das Ruder nach 1) Als „harmothoid“ bezeichne ich die Fühlerstellung bei der Gattung Harmothoö sens. str. und sens. ext. wie bei Antinoö, Bunoe, Gattyana usw., wo die paarigen Fühler unterhalb des Mittelfühlers entspringen. Das Gegenstück dazu ist die „lepidonotoide* Fühlerstellung (die 3 Fühler stehen nebeneinander in einer Ebene) wie bei Lepidonotus, Halosydna u. a. Die Bezeichnung „polynoid“ statt lepidonotoid ist deshalb nicht ange- bracht, weil der Polynoidentypus, die Polynoö scolopendrina SAv. wie die mit ihr iden- tische Gattung Bnipo MLuGrn. eine harmothoide Fühlerstellung hat. Übergänge finden sich zwischen beiden, so bei Alentia. Polychaeta I, Errantia. 121 außen hin. Bei sehr guter Erhaltung sind die Dorsalborsten am Ende etwas zweizähnig und tragen an ihrer konvexen Kante etwa 7—12 Quer- reihen feiner, oft undeutlicher Sägezähnchen. Die Ventralborsten kommen “meist in der Zahl 5 vor, und zwar 1—2 oberhalb und 5 unterhalb der Acieula; sie sind von halber Ruderlänge und haben bei guter Erhaltung unter der Spitze alle einen sekundären Zahn. Der Form nach sind die Ventralborsten, die im ganzen sehr an Sc. ceramensis Mc Int. (Challenger Rep., XII, p. 103) erinnern, etwas verschieden; die hyperaciculare Borste ist zart und am verbreiterten Endabschnitt fein quergesägt; die hypo- acicularen Ventralborsten sind kräftiger und ähneln denen von GRUBES Polynoe rutilans (Annulata Semperiana, tab. 2, fig.5c P), sind aber bei guter Erhaltung am Ende stärker, mehr hakig gebogen, und zeigen eine feine, zuweilen kaum erkennbare Sägezähnelung an der konkaven Kante ihres verbreiterten Endabschnittes. — Das Buccalsegment ist borsten- los. Das 2. und 53. Segment dagegen tragen Ventralborsten, die in auf- fallender Weise in der Form von den normalen Ventralborsten abweichen; zugleich sind die Ruderenden dieser 2 Segmente etwas abweichend ge- bilde. Während die Ruderlippen der mittleren Ruder von gleicher Länge sind, ist am 2. und 3. Ruder die vordere Ruderlippe etwa von halber Ruder- länge und überragt die hintere beträchtlich, und umschließt zugleich voll- ständig das ventrale Borstenbündel in Gestalt eines dicken, löffelartig aus- gehöhlten Blattes bis zur Spitze. Die Ventralborsten des 2. und 3. Ruders sind erheblich stärker als die normalen Ventralborsten, sie sind sämtlich gleich und etwa zu 12 im Ruder vorhanden. Ihre Form ist gleichartig und etwa die eines im Winkel von 60—70° gebogenen, zugespitzt endigen- den Feuerhakens ohne irgendeine Zähnelung an den Kanten. Ähnliche Borsten finden sich im Ventralbündel der Amphinomide Hipponoe Gaudi- chaudi Au». u. M.-Epw. Die eigentümliche Form dieser vorderen Ventral- borsten mag darauf zurückzuführen sein, daß sie als Klammerorgane be- sondere Bedeutung haben, was wieder seine Erklärung finden würde in der epizoischen Lebensweise gewisser Scalisetosus-Arten, wie z. B. der Polynoe rutilans Gr., die auf Aleyonarien lebt und diesen auch in der Färbung angepaßt ist. Über eine etwaige epizoische Lebensweise meiner australischen Art waren keine Angaben dem betreffenden Glase der Würmer beigefügt. Die Elytren sind zart, hinfällig, denen der Polynoe rutilans GR. ähn- lich, ganz glatt und glattrandig, groß und bedecken die Dorsalseite des Wurmes vermutlich in ganzer Länge und Breite, jedenfalls am Vorder- und Hinterende. Die Elytrenstellung ist die der Gattung Harmothoe: 2, 4, 07, 9%....23, | 26,:29, 32; ihre Zahl beträgt 15 Paar. Die Elytren stehen imbrikat und dekussat, decken an den Seiten noch teilweise die 122 H. AUGENER, Ventralborsten. Ihre Form ist breit-eiförmig im Verhältnis von etwa 11), zu 1; die Anheftungsstelle liegt etwas exzentrisch und anterozentral. Im 5 d Fig. 5. Sealisetosus Hartmeyeri n. sp. «a dorsale Borste; *°°/,.. b obere ventrale Borste; #/,. e untere ventrale Borste; °%/. d Hakenborste vom 2. Segment; °/,. e mittleres Ruder; **/.. Inneren der Elytren zeigt sich wie bei Polynoe rutilans ein System ver- zweigter Nerven, die am hinteren Elytrenrande in einen Randstreifen zu- sammenfließen und durch angelagertes bräunliches Pigment verdickt sind. An den Cirrenrudern vermochte ich Elytrenhöcker nicht mit Sicherheit zu erkennen. In systematischer Hinsicht steht meine australische Art wohl dem Scalisetosus ceramensis Mc Int. von Ceram am nächsten und gehört mit Polychaeta I, Errantia. 123 ihm zu der Gruppe von Scalisetosus-Formen, die durch die geringe Zahl der Borsten und das gänzliche Fehlen oder nur rudimentäre Vorkommen eines „Kragens“ an den Ventralborsten charakterisiert ist. Von Mc In- TosHs Art sind die Elytren nicht bekannt, und es wird etwaiger modi- fizierter Ventralborsten keine Erwähnung getan. Der Scalisetosus longicirra ScHm. (Neue wirbellose Tiere, I, 2, p. 152), mit dem Polynoe rutilans GR. vielleicht identisch ist, hat zwar gewisse Ähnlichkeiten mit meiner Art, unterscheidet sich aber durch die papillentragenden Elytren und dadurch, daß die vordersten Ventralborsten nur wenig, keineswegs in dem erheb- lichen Maße wie bei Scalisetosus Hartmeyeri, differenziert sind. Fundnotiz: Station 14, Sharks Bay, FreyceinetReach, W.von Middle Flat bis zur Nordspitze von Heirisson Prong, 11 bis Iokm:; 12. IX. 1905. Fam. Nephthydidae. Nephthys Gravieri n. Sp. Taf. II, Fig. 5 und Textfig. 6a—c. Die Nephthydeen sind in der Sammlung der Hamburger südwest- australischen Forschungsreise nur durch eine einzige Art in 4 Exemplaren vertreten. Alle Exemplare sind unvollständig und ziemlich klein. Das besterhaltene, dem an der vollständigen Länge hinten nicht viel fehlen dürfte, enthält 67 Segmente bei einer Länge von 25 mm und einer größten Breite in der Gegend des 12. bis 14. Ruders von 1,5 mm, mit Rudern von ca. 1,755mm. Die Färbung ist hell, gelblichgrau, nach hinten zu mit- unter rötlich-fleischfarben. Die Körperform ist einigermaßen schlank; sie erinnert an N. incisa MLuGRn. der nordischen Meere und besonders an N. Palatii GrAv. des Roten Meeres. Der Körper ist in seinen mittleren Partien im Querschnitt fast quadratisch, hinten etwas mehr quer-rechteckig, im Bereich des Pharynx dorsal gewölbt und trägt ventral eine breite tiefe Bauchfurche. Die größte Körperbreite liegt am Ende des vorderen Körperviertels, wo die Segmente etwa 31/,mal so breit wie lang sind. Nach hinten verschmälert sich der Körper sehr allmählich, so daß die hinteren Segmente nur 2mal so breit wie lang sind; eine geringe Verschmälerung zeigt sich auch gegen das Vorderende. Der Kopflappen, dessen Form bei den einzelnen Exemplaren etwas verschieden ist, ist so lang wie die 2—3 ersten Segmente, im Umriß rechteckig, annähernd quadratisch, am Vorderrande etwas konvex, mit 2 kurzen Fühlern jederseits an den Vorderecken. Auf der Fläche des Kopfes stehen zwei dunklere Fleckchen, vielleicht augenartige Pigment- 124 H. AUGENER, anhäufungen. — Der Pharynx, nur ein wenig vorgestülpt, mußte im ein- gezogenen Zustande aufgeschnitten untersucht werden. Er enthält etwa im 14. Segment 2 braune kegelförmige Kiefer und am hinteren Ende einen Kranz von 20 gegabelten großen Papillen. Der hintere Rüssel- abschnitt trägt 22 Längsreihen von je ca. 6 Papillen, die von vorn nach hinten an Länge und Stärke abnehmen. Die Ruder kurz, denen der N. Palatiüi Grav. ähnlich, am Mittel- und Hinterkörper etwa !/, so lang wie die Körperbreite, tief zweiästig. Die Ruderäste sind am Vorderkörper um die einfache Höhe, weiter hinten aber um die doppelte Höhe des Ventral- astes voneinander getrennt. Die Ruderäste enden in eine mäßig kegelförmige Firste, welche die Spitze der Acieula umschließt, und haben deutlich entwickelte hintere Blattlippen; vordere Lippen fehlen dagegen. Die dorsale Hinterlippe hat eine niedrig - eiförmige Form und überragt mit ihrem abgerundeten Ende etwas das Ende des Ruderastes. Die ventrale Hinter- lippe, weiter als die dorsale über das Ruderende vor- ragend, sehr ähnlich in der Form der bei N. Palati, nur stärker vorragend als bei letzterer. Vordere Lippen sind, wie schon gesagt, nicht erkennbar und jedenfalls bis auf ein Minimum reduziert. Der Dorsal- eirrus ist stärker entwickelt als bei N. Palatüi, länger und zugleich mehr blattartig breiter und flacher. Der Bauch- cirrus ist kurz, dem Dorsaleirrus an Ge- stalt ähnlich. Die S\ AIIN = Fig. 6. Nephthys Gravieri n. sp. vorderen Reihe; *!?/.. 7 3 ia N N N SS a Borste aus der b Borste aus der hinteren Reihe; *!?/.. ce 25. Ruder, von vorn; *°/.. Kiemen ähneln denen der N. Palati, und sind ziemlich breit, kurz und stumpf; sie springen unterhalb des Dorsaleirrus eckig nach außen vor, haben eine nur geringe kon- kave Einkrümmung ihres Außenrandes und füllen an den hinteren Rudern den Raum Polychaeta I, Errantia. 125 zwischen beiden Ruderästen kaum zur Hälfte aus. — Die Borsten sind von zweierlei Form, in der vorderen Reihe stehen kürzere feilkerbige Borsten von der bei Nephthys bekannten Form, in der hinteren Reihe etwa doppelt so lange stärkere Borsten. Diese letzteren Borsten haben ein ziemlich kurzes stielartiges Basalende, sind in der Mitte schwach ge- kniet und verbreitert und enden in eine haardünne feine glatte Spitze; der verbreiterte Abschnitt dieser Borsten ist auf der konkaven Kante ge- sägt und die Sägung ist ganz charakteristisch für N. Gravieri, so daß proximal 15—20 starke Sägezähne vorhanden sind, die distalwärts in eine feine Sägung zahlreicher Zähnchen übergehen. Bei N. Palatii sind die Borsten der hinteren Reihe merklich feiner und gleichmäßiger gesägt als bei meiner Art und gleichen mehr der N. Hombergt, N. incisa usw. Die Exemplare der N. Gravieri standen offenbar kurz vor dem Ein- tritt in die Fortpflanzungsperiode, da sich Geschlechtsprodukte in der Leibes- höhle vorfanden, so bei einem Tier große Mengen von Sperma. Was die Verwandtschaftsbeziehungen der N. Gravieri anbetrifft, so steht sie entschieden der erythräischen N. Palatüi Grav. (Annel. Polych. de la Mer Rouge, Paris, (4) Suite 1 [3], p. 129, tab. 1, fig. 165--164. — Nouv. Archiv. Mus. d’Hist. nat.) am nächsten, und ich würde keinen An- stand nehmen, sie mit letzterer zu vereinigen, ungeachtet der stärkeren Entwicklung der Ruderlippen, wenn nicht die abweichende Form der Borsten der hinteren Reihe dem im Wege stände. N. Gravieri mag aber bei der sonstigen großen Übereinstimmung als geographische Form der N. Palatii angesehen werden. Von der nordischen N. incisa wird bei ge- wisser Ähnlichkeit N. Gravieri durch die Borstenform und das Fehlen der Vorderlippen geschieden, während in der Borstenform sich N. Palatii an N. ineisa MuGr., N. Hombergi Auv. u. Epw., die am Kap vorkommt, an N. eirrosa Eur. usw. anschließt. Wenn GRAVIER die N. nudipes EHL. (Borstenwürmer, p. 635) von Norwegen in die nähere Verwandtschaft seiner N. Palatii zu ziehen geneigt ist, so muß ich dem widersprechen. N. nudipes ist, wie ich mich an dem Originalstück der Art selbst überzeugt habe, nicht abweichend von X. eiliata O. F. M. und daher als Synonym der letzteren zu betrachten. Dies ergibt sich unter an- derem auch besonders aus der Form der Ruderfirsten, die nicht kegel- förmig, wie bei N. Palatii, sondern durch einen Einschnitt zweiteilig er- scheinen. Der von GRAVIER angenommene Unterschied in der Form der Borsten der vorderen Reihe zwischen N. Palatii und N. nudipes jedoch beruht wohl nur auf einer Ansicht dieser Borsten von verschiedenen Seiten. Fundnotiz: Station 44, Gage Roads vor Fremantle, 7—18 m, grobkörniger, zum Teil etwas schlickiger Sandboden ; 14. V. 1905. 126 H. AUGENER, Fam. Phyllodocidae. Phyllodoce parvula 6Grav. Phyllodoce parvula, GRAVIER, Annelid. de Payta, Mission de Service geograph. de l’armee, 1910, p. 98, tab. 1, fig. S—-10. Diese Art, wie die übrigen Phyllodoceen der Kollektion MICHAELSEN und HARTMEYER aus Südwest-Australien nur klein, ist durch 2 Exem- plare von 3 mm und 2,5 mın Länge vertreten. Die Würmer haben die Buccal- und Dorsaleirren teilweise verloren, passen aber nach der Form der letzteren wie in ihrer Färbung, wenigstens das eine Tier, gut zu der Beschreibung GRAVIERS, weshalb ich kein Bedenken trage, die kleinen Stücke aus Australien mit dem GRAVIErRschen Namen zu benennen. Das kleinere vollständige Tier von Station 28 ist weißlich und enthält 35 Seg- mente. Phyllodoce parvula gehört zu denjenigen indo-pacifischen Arten, welche sich ostwärts bis an die südwestamerikanische Küste verbreiten. Fundnotizen: Station 283, Sharks Bay, vor Brown Station bei Dirk Hartog, 2—4!/, m; 17. VI. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 3!,—14 m; 12. VII. 1905. Weitere Verbreitung: Küste von Peru. Phyllodoce duplex Me Int. ‚Phyllodoce duplex, Mc InTosH, Challenger Rep., XII, p. 167, tab. 27, fig. 8, tab. 32, fig. 9, tab. 154, fig. 1. Ich konnte ein einziges, aber vollständiges Exemplar untersuchen von Stat. 64 und 3 andere von Stat. 3 resp. 5l. Der Wurm von Stat. 64 steht dem Originalstück von Mc IntosH an Größe beträchtlich nach und enthält bei einer Länge von 15 mm ca. 90 Segmente. Mc InrtosuHs Be- schreibung läßt sich nach meinem Exemplar in einigen Punkten ergänzen. Die Färbung des Tieres ist im allgemeinen gelblichweiß mit mehr oder minder unterbrochenen dorsalen bräunlichen Querbinden. Ventral sind eine mediane und zwei seitliche Längsreihen bemerkbar, die aus segmen- talen braunen Pünktchen (3 pro Segment) bestehen. Die Dorsaleirren sind ebenfalls braun gesäumt. Nach hinten zu verliert sich die dunkle Zeich- nung allmählich. — Die Körperform ist sehr schlank und gestreckt. Die Segmente des Mittelkörpers sind etwa 2mal so breit wie lang. Der Kopf ist etwas gestreckter, mehr eiförmig, als bei dem Original, etwa 1'/,mal so lang wie breit, was sich vielleicht daraus erklärt, daß bei meinem Exem- plar der Rüssel eingezogen, bei dem Original dagegen ausgestülpt war. Dorsal- und Ventraleirren haben die gleiche Form; allenfalls sind sie an den Segmenten des Mittelkörpers etwas schlanker als beim Original. Die Ruder erscheinen durch einen Einschnitt an der Spitze in zwei kurze, am Ende Polychaeta I, Errantia. 127 abgerundete Lippen geteilt. Die Zahl der Borsten im Ruder ist bei meinem Tier kleiner als bei dem Original, was sich wohl durch bedeutendere Größe des letzteren erklären läßt; die Endgräte der Borsten kommt an Länge etwa dem Schaft gleich. Am Hinterende des Körpers stehen zwei schlanke, fadenförmige Analcirren, die etwa so lang sind wie die 6 letzten Segmente. Das vorliegende Exemplar war ein Männchen und enthielt Massen von sich entwickelndem Sperma in der Leibeshöhle. — Bei der im allgemeinen guten Übereinstimmung mit Mc Intosus Beschreibung zweifle ich nicht, die Art von Mc IntosH vor mir zu haben. Eine gewisse Ähnlichkeit in der Form der Ruderecirren hat Ph. duplex auch mit der Ph. Sancti-Josephi Grav. des Roten Meeres; die erythräische Art hat aber diese Organe weniger scharf zugespitzt und etwas kürzere und kräftigere Fühler und Buccaleirren. Bei den zwei kleinen Stücken von Stat. 53 war der Rüssel ausgestülpt und kommt an Länge etwa den 12 ersten Segmenten gleich; in Anbetracht der Kleinheit der Tiere konnte ich indessen über den Pa- pillenbesatz des Rüssels nichts Genaueres feststellen. Fundnotizen: Station 3, Sharks Bay, ca. 3 engl. M. NW. von Denham, 3 m; 12. VI. 1905. Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 6!/,—8 m, Felsboden: 30. IX. 1905. Station 64, Albany, Oyster Harbour, ®%,—5!% m; 21. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Süd-Australien. Phyllodoce ovalifera n. Sp. Taf. II, Fig. 12 und Textfig. Ta und b. ? Phyllodoce gracilis, KINBERG, Annulata nova, 1865, p. 240. ? Phyllodoce gracilis, KINBERG, Fregatt. Eugen. Resa, 1910, VII, tab. 22, fig. 3. Diese kleine Phyllodoce-Art scheint in Südwest-Australien weiter ver- breitet zu sein, wennschon sie nur in geringer Zahl von Exemplaren vorliegt. Die größten vollständigen Stücke der Art erreichen eine Länge von 8,5 mm mit ca. 63 Segmenten und von 7,5 mm mit ca. 55 Segmenten und einer größten Segmentbreite von ca. 0,5 mm. Die Körperform der Würmer (ich lege das Tier von 55 Segmenten der Beschreibung zugrunde) ist schlank, nach hinten ganz allmählich verjüngt, am breitesten etwa in der Gegend des 10. Segments, nach vorn fast gar nicht an Breite abnehmend. In der vorderen Körperhälfte sind die Segmente 2—3mal so breit wie lang, hinten so lang wie breit oder etwas länger als breit. — Die Färbung ist weiß- gelblich bis blaß-rostgelblich. Bei einem zweiten Exemplar ist eine feine dunkle Zeichnung. in Form einer Querlinie auf den Segmentgrenzen er- kennbar, und die Segmente sind hier etwas gestreckter, die hinteren Seg- mente in den Segmentfurchen mäßig eingeschnürt und ihre Seitenteile nach außen etwas vorgewölbt, wodurch der Körper ein etwas knotig gegliedertes 128 H. AUGENER, Aussehen erhält. — Der Kopflappen ist herzförmig, nach vorn stark ver- | schmälert und hier kaum !/, so breit wie hinten, so lang wie hinten breit oder etwas länger, hinten mit einem spitzwinkligen medianen | Ausschnitt und so lang etwa wie die 3 ersten Segmente. | Zwei große runde dunkle Augen stehen nahe dem Hinter- rande des Kopflappens. Von den Kopffühlern ist nicht viel zu erkennen, sie mögen etwa !/, so lang wie der Kopf sein, wenigstens ist dies bei einem Fühler der Fall. Die Buccal- cirren sind ziemlich lang, mehr oder minder fadenförmig, der längste ist der hinterste dem 1. Rudersegment angehörende, der schätzungsweise nach hinten bis an das 9. oder 10. Seg- | ment reicht. — Das Hinterende des Körpers trägt 2 spindel- | förmige Analeirren, etwa von der Länge der 21/, letzten Segmente. Die Länge der Ruder beträgt etwa !/;—”/, der Segment- breite. Die Ruder tragen ovale Dorsaleirren. Die Dorsal- eirren sind ausgesprochen oval, etwa 2mal so lang wie breit, j } ungefähr von der ü gleichen Form am f ganzen Körper, am Vorderkörper etwas stumpfer, am Hinter- körper ein wenig spitziger.. Die Dor- saleirren decken sich nur zum geringsten Teil und reichen mit ihrem Ende auf das nächstfolgende Ruder b hinauf; die Längs- Fig. 7. Phyllodoce ovalifera n. sp. a Ruder vom achse der Cirren ist ca. 30. Segment; 1%/. b Borste; °%).. schräg nach hinten und i oben gerichtet. Die Dorsaleirren sind auf einem deutlichen Basalstiel inseriert, der über die Schaftenden der Borsten hinausragt, ähnlich wie bei der mediterranen Ph. (? Anaitis) cephalotes Cuar. (Annel. ch&top. Golfe de Naples, 1868, tab. 17, fig. 3); er ist aber kürzer und breiter als bei der Art von CLAPAREDE. Der Ventraleirrus ist ein eilanzettliches Blatt, spitziger als der Dorsal- eirrus, und ragt etwas über das Ruderende hinaus, Das Ruder hat an der Spitze einen kleinen Ausschnitt, wodurch eine schwache Lippenbildung her- vorgerufen wird. In dem Ausschnitt endet eine einfache Acieula, um die Polychaeta I, Errantia. 129 sich ca. 8 komplexe Borsten gruppieren. Die Borsten haben ein lang haar- förmig ausgezogenes Endglied, das an den obersten, längsten Borsten dem Schaft an Länge gleichkommt. Das Endglied ist auf einer Seite fein ge- sägt und am Grunde in dem homogomph gegabelten Ende des Schaftes inseriert. — Über die Form und den Papillenbesatz des Rüssels ist nichts auszusagen, da dieser stets eingezogen war. Ich schließe hier noch einige Bemerkungen über die Larvenform der Phyllodoce ovalifera an, die sich in 2 Exemplaren von Stat. 24 vorfand. Die Larven, welche nach der Form ihrer Dorsaleirren usw. zu Ph. ovali- fera gehören, sind schon weit. vorgeschritten und tragen dabei noch das larval gebildete Vorderende (Schild). Das eine etwas kleinere Exemplar ist hart hinter dem Larvenschild abgerissen und zählt etwa 40 Ruder- segmente, die mit Ausnahme der 6 letzten etwa mit vollständig entwickelten Rudern, Cirren und Borsten versehen sind. Das größere Tier mit Kopf hat ca. 50 Rudersegmente. Der Larvenschild ist etwa so lang wie die 10 ersten Segmente und hat die Form eines dicken Doppelkegels, dessen hinterer Abschnitt etwa ?/, der gesamten Schildlänge einnimmt und durch einen Wimperkranz gegen den vorderen Kegel abgegrenzt ist. — An der Ventralseite des Larvenschildes liegt ein wenig vor dessen hin- terem Ende die Mundöffnung. Der Wimperkranz des Larvenschildes ist ventral in der Medianlinie unterbrochen. An der Ventralseite des Vorder- kegels des Larvenschildes liegt ferner, etwa auf halber Länge jederseits, ein rundlicher Augenfleck; die beiden Augenflecken sind fast durch die Breite des Schildes in ihrer Höhe voneinander getrennt. Auf der linken Seite ist ein wenig vor und über dem Augenfleck ein kurzer fadenförmiger Fühler erkennbar. — Der segmentierte hintere Körperteil der Larve ist an seinem Vorderende etwa halb so breit wie der Larvenschild und trägt hier 4 wohlentwickelte Buccaleirren, deren längster etwa so lang ist wie die 7—8 ersten Segmente. Der Larvenschild in toto ist etwa ebenso breit wie lang und ebenso hoch. In den mittleren Rudern finden sich 6—7 komplexe Borsten, die durch ihre Länge, speziell die ihrer Endgräten, hervorragen und in toto wohl 1!/,;mal, mindestens aber ebenso lang wie die Ruder sind. Die Form und relative Länge der Endgräten entspricht dem Verhalten bei älteren Exem- plaren der Art. Die Ventraleirren sind schlank, blattkegelförmig, etwa um die Hälfte länger als das Ruder; die Dorsaleirren entsprechen in Form und Inserierung der Ph. ovalifera sehr gut, sie sind allenfalls in der End- hälfte etwas mehr zugespitzt als bei jener. — Das Entwicklungsstadium der ovalifera-Larven entspricht in gewisser Beziehung dem von AGASSIZ von Ph. maculata ÖrsT. abgebildeten Zustand (A. Acassız, Annals Ly- ceum Natur. Hist. New York, 1867, VIII, tab. 11, fig. 52). Bei der 9 Die Fauna Südwest-Australiens. IV, 130 H. AUGENER, maculata-Larve ist der hintere segmentierte Teil noch nicht so scharf ab- gesetzt gegen den Larvenschild, die Lage der Augen ist anders und die Segmentzahl nur etwa halb so groß; danach sind die ovalifera-Larven etwas älter als die maculat«-Larve von AGASSIZ. In systematischer Hinsicht gehört Ph. ovalifera zu jener Gruppe von Phyllodoceen, die durch relativ kleine Dorsaleirren, die auf einem deut- lichen Basalstiel befestigt sind, charakterisiert werden. Es gehören dahin Ph. cephalotes Cuar., ferner Ph. Sanctae- Vincentis Mc InT. (Challenger Rep., XII, p. 166, tab. 27, fig. 9; tab. 32, fg. 8, tab. 14 A, Dez Mc Intosus atlantische Art hat aber bei sonstiger Ähnlichkeit, so in der Form des Kopfes, spitzigere, mehr eilanzettliche Dorsaleirren. Identisch mit meiner Art ist vielleicht Ph. gracilis Kes. von Eimeo (loe. eit.). Kın- BERGS Diagnose dieser Phyllodoce ist zwar gänzlich unzureichend zur Wiedererkennung ohne direkten Vergleich des Originalexemplars, aber die neuerdings herausgekommenen Figuren (loc. eit.) der Ph. gracilis lassen es als wahrscheinlich erscheinen, daß KınBEr6Gs Art mit der meinigen zu- sammenfällt. Ich habe daher Ph. gracilis als fragliches Synonym zu Ph. ovalifera gezogen. Die Verbreitung der Ph. ovalifera würde darnach wahrscheinlich eine viel ausgedehntere sein, als bisher angenommen wer- den konnte. Fundnotizen: Stationen 3, 7, 15,21, Sharks Bay, 3-11 m, 10. bis 18. VI.1905 und 23.—30. VIII. 1905. Station 24, Sharks Bay, Inner Bar bis South Passage, pelagisch an der Oberfläche; 16. VI. 1905 (Larven!). ’ Weitere Verbreitung: ?’Südsee (Eimeo). Phylliodoce salicifolia n. Sp. Taf. III, Fig. 43 und Textfig. Sa und b. Diese Art, die nur in wenigen Exemplaren vorhanden war, ist eine zarte kleine Phyllodoce von Geophilus-artigem Habitus und ausgezeichnet durch den gestreckten Kopflappen und die schmalen, ziemlich langen Cirren. Das größte vollständig erhaltene Exemplar mißt 17 mm und enthält ca. 173 Rudersegmente. Die größte Körperbreite in der vorderen Körper- hälfte beträgt ca. 0,5 mm. Die Färbung ist hell weißlich-ockergelb, die Cirren sind farblos. Die Körperform der Würmer ist sehr schlank und gestreckt, annähernd parallelseitig, in der hinteren Hälfte sehr allmählich an Breite abnehmend, die mittleren Segmente sind durchschnittlich etwa 2mal so breit wie lang. — Der Kopflappen ist mehr oder weniger gestreckt herzförmig, fast 2mal so lang wie breit, bisweilen auch gedrungener, hinten schwach ausge- schnitten. Zwei ziemlich große dunkle Augen stehen auf dem Kopflappen Polychaeta I, Errantia. 151 nahe dem Seiten- und Hinterrande desselben, vor den Augen ist der Kopf jederseits durch eine schwache Einschnürung etwas eingezogen. Die 2 Paar Fühler sind kurz und kaum halb so lang wie der Kopflappen. Jederseits hinter dem Kopf 2 Paar Buccaleirren, von denen der längste etwa bis ans 8. Segment nach hinten reicht. Die Buccaleirren verteilen sich auf ein 1. borstenloses und ein 2. borstentragendes Segment, vermutlich (?) kommen dem 1. Segment 3 Bucealeirren jederseits zu. — Über die Be- schaffenheit des Rüssels vermag ich nichts Genaueres anzugeben. Bei einem der Würmer war der Rüssel etwas ausgestülpt und an seiner Basis waren Reihen größerer Papillen erkennbar, über deren Zahl und Anord- nung nichts Bestimmtes zu sagen ist, wahrscheinlich sind jederseits 6 Reihen von Papillen vorhanden. Die Ruder sind seitwärts und nach hinten horizontal vom Körper ab- stehend und etwa so lang, wie der Körper breit ist. Das Ruderende trägt einen spitzwinkligen Ausschnitt, an dessen Grunde die Aciculä endigt und der von 2 eiförmig abgerundeten Läppchen oder Lippen begrenzt wird. Die Dorsaleirren haben am ganzen Körper annähernd die gleiche Form; am Vorder- und namentlich am Hinterende des Körpers sind sie kürzer als an den mittleren Segmenten, und auch etwas breiter, und haben im Umriß etwa die Gestalt gewisser Weiden- blätter. Die Dorsaleirren sind schlank - lanzettlich, scharf zuge- spitzt, am lateralen Rande unter- halb der Spitze etwas ausgeschweift und etwa 1'/,mal so lang wie die Borsten. Die Ventralcirren sind etwa ?/, so lang wie die Borsten, scharf zugespitzt, im verkleinerten Maßstabe den Dorsaleirren ähnlich; letztere stehen auf einem kurzen stielartigen Basalstumpf. End alle, komplex Fig. 8. Phyllodoce salieifolia n. Sp und stehen zu 6-8 an den mitt- n Be “2],, 2 en leren Rudern, haben eine lange End- Körperhälfte; '%/.. gräte, die an den längsten Borsten dem Borstenschaft an Länge gleichkommt. Die Endgräte ist schmal, kaum ein wenig gebogen, an der konvexen Kante sehr fein gesägt; der Borsten- 9* 132 H. AUGENER, schaft ist am Ende schräg abgeschnitten, die Skulptur des Schaftendes bei der Zartheit der Borsten nicht deutlich erkennbar. Am Hinterende des Körpers stehen 2 ziemlich kräftige, sehr schlank- kegelförmige Analeirren von der Länge der 2—3 letzten Segmente. Die nächste Verwandte der Ph. salicifolia scheint die Ph. Sancti-Josephi GrAv. des Roten Meeres zu sein (GRAVIER, Annel. Polych. de la Mer Rouge, Nouv. Arch. Mus. d’Hist. nat. Paris 1900, (4) II, 2, p. 196, tab. 10, fig. 20 u. 21). GRAVIERS Art hat ähnliche Dorsaleirren; diese sind aber weniger scharf zugespitzt und die Ventraleirren merklich stumpfer. Ob eine Nuchalpapille, wie sie der erythräischen Art GRAVIERS zukommt, bei der australischen Form ebenfalls vorkommt, ist mindestens wahrschein- lich. Dies sicher festzustellen gelang mir aber nicht wegen der Kleinheit der Exemplare. Ph. salicifolia und Ph. Sancti-Josephi mögen etwa als geographische Formen einem und demselben Arttypus angehören. Fundnotizen: Station 7, 15, 22, Sharks Bay, 3—11 m; 10.—18. VI. 1905. Eulalia viridis 0. F. Müll. var. capensis Schm. Eulalia viridis var. capensis SCHM., Mc InTosH, Marine Annelida of South Afrika, I, 1903, p. 34.. Über die frühere Literatur dieser Art vergleiche man die oben zitierte Arbeit von Mc IntosH, dem ich in der Benennung meiner Exemplare als var. capensis der Eu. viridis gefolgt bin. Über die mir vorliegenden 17 Exemplare, die alle klein sind, ist noch folgendes zu verzeichnen. Das größte, dabei vollständige der Tiere mißt ca. 23 mm bei einer größten Breite von kaum 1 mm. Die Färbung ist veränderlich, von Weißlich- graugelb bis Hell-rostgelblich. Die Dorsaleirren sind zum Teil an der Basis noch ein wenig breiter als bei Mc IntosH (Challenger Rep., XII, p. 168, tab. 32, fig. 10), der SCHMARDAs Beschreibung ausführlich ergänzt hat. Die von Mc IntosH beobachteten angeblichen kleinen seitlichen Augenpünktchen erkenne ich auch, wenigstens an einigen meiner Tiere. Diese Pünktchen liegen seitwärts neben und nach außen von den großen Augen und mehr seitlich am Kopflappen, so daß sie von vorn her nicht gut sichtbar sind; ob sie tatsächlich die Bedeutung von Augen haben, muß vorläufig dahingestellt bleiben. Der längste Buccaleirrus reicht etwa über die 9—10 ersten Segmente nach hinten. Die Analeirren sind schlank- kegelförmig, zugespitzt und etwa so lang wie die 5—6 letzten Segmente. — Die mittleren Ruder tragen ca. 10 Borsten, deren fein wimperig gesägte Endgräten an den längsten Borsten etwa !/, der Schaftlänge gleichkommen. Der bei einigen Exemplaren ausgestülpte Rüssel kommt an Länge etwa den 15 ersten Segmenten gleich, doch vermochte ich seinen Papillenbesatz u eu ee. u Mn er u Polychaeta I, Errantia. 133 bei der Kleinheit der Tiere nicht recht zu erkennen. Die Zahl der Rand- papillen an der Rüsselmündung beträgt ca. 15. Einer der Würmer steckte in einer zarthäutigen, mit feinem Sande beklebten Röhre, die ein Produkt des Wurmes selbst sein mochte. — Das Exemplar von Stat. 53, das größte. von allen, war ein geschlechtsreifes Männchen mit dicken Spermamassen in der Leibeshöhle. Wie schon oben angedeutet, habe ich die Eu. capensis als Varietät der Eu. viridis aufgefaßt und betrachte sie unter diesem Gesichtspunkt als geo- graphische Form der Eu. viridis, welche letztere auf der südlichen Hemi- sphäre vertritt. Eu. capensis bildet so, mag man sie nur als Varietät oder als eigene Art betrachten, ein gutes Beispiel des bipolaren Vorkommens einer Art. Während die Eu. viridis aus den hocharktischen Meeren bis weit nach Süden in die lusitanische Region verbreitet ist einschließlich Nordost-Amerikas, hat Eu. capensis eine ähnliche Verbreitung auf der süd- lichen Hemisphäre, im indo-pacifischen Meer, indem sie von den afrikanisch- australischen Meeresstrichen nach Süden bis in die antarktische Region vordringt. Die Südwestküste Amerikas ist vermutlich auch noch in den Verbreitungsbezirk der Eu. capensis einzubeziehen, da die dort im magel- lanisch-chilenischen Gebiet vorkommenden Eu. magalhaenensis Kg. und Eu. lobocephala ScH=m. (EHLERS, Polychäten des magellan. und chilen. Strandes, 1901, p. 73 u. 77, tab. 8, fig. 1—8 resp. fig. 9—12) vermutlich als geographische Unterformen der Eu. capensis zu betrachten sind, falls sie nicht überhaupt mit letzterer zu einer Art vereinigt werden können. — Fundnotizen: Stationen 1, 3, 15, 16, 23,26, Sharks Bay, 53—-11m; 12.—18. VI. 1905 und 13.—21. IX. 1905. Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 6!/,—8 m, Felsboden; 30. IX. 1905. Station 53, Warnbro Sound, 12!/,—14!/, m; 29. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Süd- und Südwest-Afrika, Antarktis, ?Südwest-Amerika. Eulalia microphylla Schm. Eulalia mierophylla ScuM., EHLers, Neuseeländische Anneliden, I, 1904, p. 16, tab. 2 fig. 8 u. 9. Die unzureichende Beschreibung der neuseeländischen Art SCHMARDAS wurde durch EHLERS in ausreichender Weise ebenfalls nach neuseeländi- schen Exemplaren ergänzt, wodurch eine leichtere Erkennung der Art er- möglicht wurde. Ich zweifle nicht, daß die von mir gesehenen 6 oder 7 kleinen Exemplare einer Eulalia hierher zu stellen sind. — Das größte, hinten nicht ganz vollständige meiner Tiere mißt ca. 10 mm. Die Ruder mit ihren Anhängen entsprechen gut der Beschreibung von EHLERS. Was die Borsten betrifft, so finden sich bei den größeren Stücken von Stat. 48, ’ % 134 H. AUGENER, 15-20 Borsten in den mittleren Rudern, bei dem nicht besonders erhal- tenen, aber doch wohl hierher zu stellenden einzigen Tier von Stat. 26 nur 6—9 Borsten. Die Borsten fallen im Gesamthabitus der Würmer durch ihre Länge auf, indem sie den Rudern an Länge gleichkommen. Die Endgräten der Borsten sind erheblich länger als bei der im gleichen Gebiet vorkommenden Zu. capensis SCHM. und kommen an den längsten Borsten der ganzen oder ?/; der Schaftlänge gleich. Der längste Buccaleirrus reichte etwa bis ans 10. Segment nach hinten bei meinen Tieren. EHLERS sowohl wie SCHMARDA wollen am Kopflappen der Art noch ein vorderes kleines Augenpaar gesehen haben, EHLERS nur undeutlich; ich kann nichts von diesen Augen erkennen und halte ihr Vorhandensein für einigermaßen zweifelhaft, es müßte denn sein, daß sie erst bei zunehmender Größe der Würmer auftreten. — Trotz ihrer geringen Größe scheinen die südwest- australischen Exemplare schon geschlechtsreif zu sein, da die Leibeshöhle angefüllt ist offenbar mit in Entwicklung begriffenen Sexualprodukten. Fundnotizen: Station 15, Sharks Bay, NNO. von der Nord- spitze von Heirisson Prong, 11—12!/, m; 18. VI. 1905. Station 26, Sharks Bay, Sunday Island, 5l, m; 17. VI. 1905. Station 48, Cockburn Sound, Port Royal u.N. davon, 141,—18 m; 30. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Neuseeland. Eulalia (Eumida) strigata Ehl. Eulalia strigata, EHLERS, Polychäten d. magellan. und chilen. Strandes, 1901, p. 79, tab. 7, fig. 16—19. Die Vertreter dieser Art sind nur wenige kleine Exemplare, die an Größe dem Originalexemplar von EHLERS weit nachstehen. Die Färbung meiner Tiere ist gelblich oder gelbbraun mit braunen, ungeteilten oder 2mal unterbrochenen dorsalen Querbinden und braunen Cirren. Ich lasse eine eingehende Beschreibung meiner Exemplare folgen, hauptsächlich ge- stützt auf das größte Exemplar von 6 mm Länge und mit 45 Segmenten (das Tier ist hinten anscheinend in Regeneration). Ich finde die südwest- australischen Repräsentanten der Art in einigen Punkten ein wenig ab- weichend von der Beschreibung des Originals, was sich vielleicht aus der Kleinheit der Tiere erklären mag, möglicherweise aber auch der Ausdruck einer geographischen Varietät sein könnte. So viel steht fest, daß meine Exemplare, der Eu. strigata entsprechend, in der Untergattung Eumida unterzubringen sind, wohin auch die magellanische Form von EHLERS naclı der Verteilung ihrer Bucealeirren zu stellen ist. — Die vorderen Körper- segmente sind etwa 4—5mal, die mittleren etwa 3mal so breit wie lang. Die vier Buccaleirren verteilen sich auf 2 Segmente, von denen das erste, N ei a re een ö j . Polychaeta I, Errantia, 135 das sehr schmal und sozusagen mit dem Kopflappen verschmolzen ist, 3 Fühlereirren, das zweite einen Fühlereirrus trägt. Von den 5 Fühlern des Kopfes war der unpaare nur noch bei einem Exemplar lose an seinem Basalstumpf hängend vorhanden und ragte nach hinten etwas über den Hinterrand des Kopflappens hinaus wie bei EHLERS’ Exemplar. Von den paarigen Fühlern sind die unteren ebenso lang, die oberen etwa halb so lang wie der Kopflappen. Von den nur zum Teil erhaltenen Bucealeirren reicht der längste des 1. Segments und derjenige des 2. Segments etwa bis ans 5. Segment nach hinten. Der Kopflappen, der auf seiner hinteren Hälfte nahe dem Seitenrande jederseits ein großes rundliches dunkles Auge trägt, ist vorn fast ebenso breit wie hinten. Die Ruder haben im ganzen große Ähnlichkeit mit denen von Eu. strigata. Die Dorsaleirren, die wie die Ventraleirren sich durch ihre rost- braune Färbung von dem helleren Körper abheben, sind birn- oder eiför- mige dickliche Organe, etwa 2mal so lang wie breit, und können nach hinten übergreifend bis an die Wurzel des nächstfolgenden Ruders heran- reichen. Die Ventraleirren sind ziemlich groß und eiförmig, erreichen seit- lich ungefähr die Spitze des Ruders, während die Dorsaleirren fast so weit wie die Borsten vorragen. -— Etwas abweichend von EHLeErs’ Beschreibung sind die Borsten. Die Borsten finden sich etwa zu 10 in den mittleren Rudern und haben eine Endgräte, deren Länge etwa 1,—"/, der Schaftlänge beträgt. Der. Borstenschaft ist, von der Fläche gesehen, an der Spitze seines erweiterten Endabschnittes etwas ausgeschnitten, und die den Aus- ‚schnitt flankierenden kurzen Gabelzinken sind schräg zur Seitenkante des Schaftes fein gerippt. Die Endgräte der Borsten ist kürzer als bei dem Originalstück von EHLERS und hat nicht eine so lange haarfeine Endpartie wie dort, ist dagegen auf einer Seite fein punktartig gesägt. Auch bei den Borsten, die sich der Form des Originals nähern, erscheint das haar- förmige Endstück der Borstenendgräte immerhin noch etwas kürzer als dort. Die von mir konstatierten Abweichungen meiner Tiere lassen sich, was die Form des Kopfes und die relativen Dimensionen der Segmente betrifft, wohl auf den betreffenden Erhaltungszustand der Würmer zurück- führen. Bezüglich der Borsten ist anzunehmen, daß ihre feinere Skulptur von EHLERS zum Teil übersehen wurde, während die Abweichung in der Form der Endgräte dem jugendlichen Alter meiner Tiere zuzuschreiben sein mag. — Eu. strigata gehört sonach zu den wenigen Arten, die das Magellangebiet mit Südwest-Australien gemeinsam hat. Fundnotizen: Station zwischen 1 und 30, Sharks Bay, VI. oder IX. 1905. Station 31, Champion BaybeiGeraldton, 31,—14 m; 12. VII. 136 H. AUGENER, 1905. Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 61,—8 m, Felsboden; 30. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Magalhaensisches Gebiet. Eteone platycephala n. sp. Taf. III, Fig. 44 und 45 und Textfig. 9a u. b. Eine eigentümliche Eteone, die nur in einem vollständigen Exemplar und einem hinteren Bruchstück ohne Kopf vertreten ist. Ich lasse eine Beschreibung der Art, welche mit der magellanischen E. spathocephala EHL. und auch mit E. sculpta EHL. verwandt ist, nach dem vollständigen Exem- plar von Stat. 1 folgen. Die Länge des Wurmes beträgt ca. 16 mm bei einer Anzahl von 110 Segmenten. Die Färbung ist im allgemeinen hell-ockergelblich, an der Bauchseite heller, mehr weißlich, auf der Rückenseite einwärts neben der Ruderbasis jederseits mit einem kurzen braunen Querstrich. In der hinteren Körperhälfte wird die Färbung allmählich dunkler, mehr rötlich oder bräunlich, und die Dorsaleirren sind hier an der Oberseite mehr oder minder braun, ebenso die Analeirren, eine Färbung, die am Vorderkörper auch hier und da als verwaschene Querfleckung auf dem Segmentrücken und an den Dorsaleirren auftritt. — Die Körperform ist schlank, dabei stark abgeplattet, fast bandartig und ziemlich parallelseitig, am Vorder- ende nur wenig, nach hinten zu ganz allmählich von der Körpermitte an verschmälert. Die größte Körperbreite von etwa 1 mm liegt im vorderen Körperdrittel. Die Bauchseite ist flach, ebenso die dorsale Seitenpartie der Segmente; die Mitte des Rückens ist schwach gewölbt. Die Segmente der mittleren Körperstrecke sind etwa 2mal so breit wie lang und etwa 4mal so breit wie hoch. Der Kopflappen ist ähnlich dem der E. spathocephala EHL. und durch seinen verschmälerten, nach hinten vorspringenden Hinterrand auch dem der E. sculpta Ent. Der Kopflappen ist stark abgeplattet, nach vorn zu plattenartig verdünnt und zugeschärft und hier durchscheinend, im Umriß annähernd sechsseitig, nur wenig breiter als lang, sein vorderer größerer Abschnitt bis zu den Buccaleirren von der Form eines etwas abgestumpften Halbovals. Der kleinere hintere Teil des Kopfes, bis ans Buccalsegment nach hinten vorspringend, ist flach-trapezisch und der mittlere Teil seines Hinterendes geradlinig und nur Y, so breit wie die größte Kopflappen- breite, die seitlichen Partien des Hinterrandes sind konkav sanft ausge- buchtet. Auf der Mitte des Kopfes stehen 2 ziemlich große runde schwarze Augen etwa auf der Grenze vom mittleren zum hinteren Kopflappendrittel, der Abstand der Augen voneinander ist etwa gleich der Mittelpartie des Kopflappenhinterrandes. — Jederseits vorn am Kopfe ein Paar kurze dick- Polychaeta I, Errantia, 137 fadenförmige Fühler von der Länge von ca. "/, der größten Kopflappen- breite; sie entspringen jederseits in einer konkaven Ausbuchtung neben dem Vorderrande des Kopfes. Das Buccalsegment ist dorsal sichtbar, ein wenig kürzer als die folgenden Segmente, und springt mit seinen Seiten- partien nach vorn vor. Die 2 Paar Buccaleirren von dick-fadenförmiger Form, etwa halb so lang wie die größte Körperbreite und etwa um 1, weiter vorragend als die Dorsaleirren der benachbarten Ruder. Die Ruder sind kurz, etwa nur !/; so lang wie die Körperbreite; Dor- sal- und Ventraleirren sind kurz und fleischig und überragen kaum das Ruder. Die Dorsaleirren haben einen kurzen dicken Basalstiel und sind oval-kegelförmig; die Ventraleirren sind schlanker, mehr gestreckt-eiförmig und ein wenig gegen das Ruder hin gebogen. Die Analecirren sind ähnlich den Ventraleirren eiförmig. am medialen Rande ganz wenig konkav konver- gierend, so lang wie die 5 letzten Segmente. Die Ru- der haben einen Einschnitt am Ende, an dem die Aci- eula endet, und enthalten etwa 10 komplexe Borsten mit kurzen, einseitig ge- wimperten Endgräten. In der hinteren Körperhälfte nehmen die Dorsalecirren all- mählich eine etwas gestreck- tere und spitzere Gestalt an als vorn. In systematischer Be- ziehung nähert sich E. platycephala zwei magel- lanischen Arten, der E. spa- thocephala EHL. (ERLERS, Polychäten der Hamburger magell. Sammelreise, 1897, pP 32, tab. 1, fig. 20—25) und der E. sculpta Enı. (l. c. p. 33, tab. 1, fig. 26—33). Mit der ersteren, in gewisser Weise auch mit E. sculpta, hat die australische Eteone die Bil- dung des plattrandig dünnen Kopflappens gemeinsam, unterscheidet sich aber durch den Besitz großer Augen und deren Stellung von E. spatho- cephala. Die Dorsaleirren sind anders gestaltet als bei E. spathocephala, dicker und fleischiger, was wieder mehr an E. sculpta erinnert; doch b Fig. 9. Eteone platycephala n. sp. a Ruder von der vorderen Körperhälfte; '*/,. db Borste; *'?/.. 138 H. AUGENER, unterscheiden schon allein die großen Augen auf der Mitte des Kopfes E. platycephala von E. sculpta. Fundnotizen: Station 1, Sharks Bay, NW. von Middle Bluff, 7-8 m; 21. IX. 1905. Station 7, Sharks Bay, ca. 21), engl.’M. SW. von Denham, 3 m; 10. VI. 1905. Eteone triangulifera n. Sp. Taf. III, Fig. 41 und 42 und Textfig. 10. Diese Art ist nur in wenigen (6) kleinen Exemplaren vertreten. Die Länge des einen der größeren vollständigen Exemplare beträgt 3,5 mm bei einer Zahl von 33—40 Segmenten. — Die Grundfärbung der Würmer ist weißgelblich; die Ruderbasen sind dorsal mit kleinen braunen Fleck- chen gezeichnet; mehr oder minder ist auch eine dorsale Medianlinie er- kennbar, die aus segmentalen, in der Mitte der Segmente liegenden kleinen braunen Flecken besteht. Die Cirren sind mehr oder minder lebhaft braun gefärbt, von der Körperfärbung abstechend. Alle dunklen Zeichnungen setzen sich wieder aus Anhäufungen dunkler Pigmentpünktchen zusammen. Der Kopflappen ist auf seiner hinteren Hälfte und am Vorderrande, be- sonders in dessen Mitte ziemlich dicht braun punktiert. E. triangulifera zeigt die allgemeinen Charaktere der Gattung Efteone, ist im übrigen in mancher Hinsicht der magellanischen E. sculpta Eur. ähnlich. — Die Körperform meiner Art ist kurz und schlank, etwas abgeplattet, ähnlich der E. sculpta Ent. Der Kopflappen ist annähernd quer-eiförmig, etwa 1!/,- mal so breit wie lang, und springt mit einem stumpfwinklig abgerundeten Fortsatz von etwa !/; Kopflappenbreite nach hinten gegen das erste Seg- ment vor. Augen nicht erkennbar, offenbar fehlend. Dafür trägt der Kopflappen einen großen Pigmentfleck von charakteristischer Form fast genau in seiner Mitte. Dieser Fleck von brauner Färbung hat die Form einer mit der Spitze nach vorn gerichteten abgestumpften Pfeilspitze oder eines V oder Dreiecks, dessen Basis hinten spitzwinklig ausgeschnitten ist. Die Schenkel des V stoßen in ihrer vorderen Hälfte in der Mittellinie zusammen. Dieser Fleck, über dessen etwaige optische Bedeutung ich nichts auszusagen vermag, da er eine von dem sonstigen Verhalten der Augen der Phyllodoceen abweichende Lage einnimmt, erscheint anfänglich fast wie eine an die Kiefer von Euniceen erinnernde Bildung. Daß es sich jedoch um ein derartiges Organ nicht handeln kann, ergibt sich aus der Lage des Fleckes außerhalb der Mundöffnung auf dem Kopfe, wie dar- aus, daß er bei stärkerer Vergrößerung sich als eine Anhäufung dunkler Pigmentpunkte erweist. Die 4 Fühler des Kopfes sind schlank-fadenförmig, die unteren kürzeren etwa halb so lang wie der Kopflappen und halb so lang wie die oberen Fühler. Die 2 Paar Buccaleirren haben gleiche Form; u 2 ee ee Er en 2 Polychaeta I, Errantia. 139 sie haben eine dick-kegelförmig angeschwollene Basalhälfte, die in der Form den Dorsaleirren ähnlich, nur etwas gestreckter ist, und eine faden- förmig dünne Endhälfte, welche ziemlich plötzlich gegen die Basalhälfte abgesetzt aus dieser hervorgeht. Die Länge der Buccaleirren kommt un- gefähr der Segmentbreite gleich. — Die Segmente des Körpers sind am Vorderkörper etwa 3mal, am Hinterkörper kaum 2mal so breit wie lang. Die Ruder sind kurz, etwa halb so lang wie die Körperbreite, einästig, mit einer Acicula im Innern; sie erscheinen, von oben gesehen, kegel- förmig. Die Dorsaleirren sind dick, fleischig, eiförmig, etwa 1!/,mal so lang wie dick, die Ventraleirren in der Form ähnlich, aber schlanker, und etwa 2mal so lang wie dick. Im Profil gesehen haben erstere eine mehr eikegelförmige Gestalt als die Ventraleirren. Letztere sind etwa so lang wie das Ruder, die Dorsaleirren überragen das Ruder etwas. An der Ruderspitze steht eine kurze vordere Ruderlippe. — Die Analeirren sind kurz und dick, in der Form den Dorsaleirren ähnlich und etwa so lang wie die 2 letzten Segmente. Die Borsten sind alle komplex und an den mittleren Rudern etwa in der Zahl von 8 vorhanden; ihre End- gräte beträgt bei den längsten Borsten etwa '/; der Schaftlänge. Die Endgräte ist auf ihrer einen Kante äußerst fein wimperartig gesägt. Der Borstenschaft er- scheint, im Profil gesehen, am Ende schräg abgeschnitten, von oben gesehen, am Ende etwas löffelartig lanzettlich ‚erweitert und an der Spitze kurz-zweizinkig. — Über die Beschaffenheit des Rüssels vermag ich nichts Ge- naueres auszusagen, da er in keinem Falle ausgestülpt war. Der Rüssel entspricht vielleicht einer keulenför- migen Strecke des Vorderdarmes, die etwa bis ans 4. Seg- ment nach hinten reicht, unregelmäßig quergestreift ist und wahrscheinlich innen mit Papillen besetzt ist. Wie schon angedeutet, hat E. triangulifera große Ähnlichkeit im Habitus, Form der Ruder und (irren, der Augenlosigkeit und Form des Kopflappens mit E. sculpta EuL. von Südgeorgien (EHLERS, Magallan. Br Polychäten, 1897, p. 33, tab. 1, fig. 26-33). Die Art Borste; 50). von EHLERS war erheblich größer als die australi- sche Art, wenn auch immer noch ein kleines Tier. Bei E. sculpta springt der Kopflappen in ähnlicher Weise nach hinten vor und füllt mit seiner Vorragung eine mediane Einziehung des 1. Segments. Die besondere Form der Bucecaleirren und der eigentümliche Fleck auf dem Kopflappen unterscheiden die australische Art; auch sind ihre Fühler 140 H. AUGENER, zarter und länger als bei E. sculpta. Was die Form der Buccaleirren der E. triangulifera angeht, so wäre ja denkbar, da es sich um ganz junge Tiere handelt, daß die Buccaleirren mit dem Älterwerden der Würmer mehr eine Gestalt annehmen, die der anderer Arten der Gattung ähnlicher ist, der distale fadenförmige Abschnitt dieser Cirren wäre in diesem Falle dann als eine embryonal-juvenale Bildung aufzufassen. Fundnotizen: Stationen 15 und 16, Sharks Bay, NNO. u. NW. von der Nordspitze von Heirisson Proug, 11—12!/, m; 18. VI. 1905 u. 13. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 31/,—14 m; 12. VII. 1905. Notophyllum splendens Schm. Textfig. 11. Macrophyllum splendens, SCHMARDA, Neue wirbellose Tiere, 1861, I, 2, p. 82, tab. 29, fig. 227. leucopterum, SCHMARDA, loc. cit. p. 83, tab. 29, fig. 228. Phsltodode multieirris, GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 100, tab. 6, fig. 4. Notophyllum laciniatum, WILLEY, Ceylon Pearl Oyster Fisher. Rep., Polychaeta, 1905, Suppl., p. 263, tab. 3, fig. 61 u. &2. Die genaue Bestimmung meiner Tiere wurde sichergestellt durch eine direkte Vergleichung mit den Originalexemplaren von SCHMARDA. Die wenigen Exemplare aus Südwest-Australien sind wahre Zwerge an Wuchs gegenüber den SCHMARDASschen Stücken und demnach ganz junge Tiere. SCHMARDAs unzulängliche Darstellung ist nach meinen Exemplaren zu ergänzen. — Das größere meiner Tiere hat etwa 30 Segmente und ist ca. 3,5 mm lang. Die größte Breite (etwa in der Körpermitte) beträgt an- nähernd 0,53 mm. Die Körperform ist die für Notophyllum OERST. be- kannte; sie ist kurz, ziemlich linealisch, gegen beide Körperenden allmäh- lich verschmälert, am breitesten etwa im mittleren Drittel. Die Färbung ist zart gelbgrünlich, die vorderen Dorsaleirren sind zum Teil mit zerstreutem dunklem Pigment gezeichnet. — Die mittleren Segmente sind etwa 21/,mal so breit wie lang. Der Kopflappen ist ziemlich klein, kurz-oval, weniger lang als breit, hell gefärbt, in einem Falle etwas schwärzlich pigmentiert. Auf der hinteren Hälfte oder in der Mitte des Kopflappens zwei ziemlich große, dunkle rundliche Augen. Die nur zum Teil erhaltenen paarigen Fühler sind spindelförmig, in eine dünne Spitze auslaufend, und etwa ?/, so lang wie der Kopflappen. . Der unpaare Fühler, den paarigen ähnlich, ist ziemlich lang und überragt den Kopflappen nach vorn etwas (an sich ist er etwas kürzer); er endigt in eine etwas abgesetzte feine Spitze, die etwa ?/; so lang wie der diekere Basalteil des Fühlers ist. Die Buccal- eirren sind fadenförmig, mäßig lang; einer der längsten reicht etwa über die 5 ersten Segmente nach hinten. In der Nackengegend finden sich die | Polychaeta I, Errantia. 141 charakteristischen Anhänge des Buccalsegments (siehe Phyllodoce multieirris GR. loc. cit.). Die Ruder entsprechen ganz der Gattung Notophyllum; sie sind zwei- ästig; ihre Form wird von SCHMARDA entfernt richtig wiedergegeben. Die Dorsaleirren sind eiförmig, 2mal so lang wie breit, aber erheblich kürzer- und breiter-gestielt als in SCHMARDAs Figuren. Die Ventraleirren sind eiförmig, entsprechend kleiner als die Dorsaleirren, reichen etwa um die Länge des ventralen Ruderastes und bis an die Schaftenden der Borsten über denselben hinaus. An der Wurzel des Ventraleirrus steht ein durch einen Einschnitt vom Cirrus getrennter, flach gerundeter Vorsprung, wie bei N. polynoides Örst. Der dorsale Parapodialast wird repräsentiert durch einen wenig vortretenden kegelförmigen Vorsprung an der Außenseite der Dorsaleirrusbasis und enthält keine Borsten, nur eine ziemlich zarte, einfache Acicula. Der ventrale Parapodast enthält an den mittleren Rudern etwa 17 komplexe Borsten und eine einfache starke, hellfarbige Acicula. Die komplexen Borsten haben ein mäßig langes, grätenförmiges Endglied, das auf der einen Kante fein gesägt ist und in eine feine biegsame Endspitze ausläuft. — Der Habitus meiner Tiere ist mit Rücksicht auf die Dorsaleirren der BE de lum spiendens SCHM. gleiche wie bei SCHMARDAs Exemplaren, indem die Ruder (das Dorsalblatt Cirren einander von vorn nach hinten, mehr oder erscheint infolge der - minder überdecken, so daß nur ein schmaler Längs- a een streifen in der Mitte des Rückens freibleibt und die lichkeit ist); 1%/.. habituelle Ähnlichkeit mit gewissen Polynoiden deut- lich hervortritt. Über die Originalexemplare ScumAarvas kann ich aus eigener An- schauung derselben noch folgendes hinzufügen. Die beiden von SCHMARDA aufgestellten Arten sind vollkommen identisch miteinander, und demgemäß behält allein der Name N. splendens ScHm. Gültigkeit. Die Tiere zeigen alle Charaktere der Gattung Notophyllum OERST. (siehe N. polynoides, MALMGREN, Nordiska Havs Annulat., 1865, p. 93, tab. 14, fig. 33); sie haben 5 Fühler, zweiästige Ruder mit ca. 20 komplexen Ventralborsten; Dorsalborsten fehlen, nur die dorsale Acicula ist vorhanden. Der Kopf- lappen trägt hinten jederseits die charakteristischen 3 cirrusartigen An- hänge. SCHMARDA gibt seinen Exemplaren 4 kleine Augen ; ich kann jedoch an den Originalen die Augen nicht mehr erkennen infolge der dunklen Färbung der Würmer, die jetzt nach jahrelanger Aufbewahrung in Alkohol rötlich-schokoladebraun ist mit bläulichem Glanz auf dem Körper. — Was die von ScHMARDA aufgestellte Gattung Macrophyllum 142 H. AUGENER, angeht, deren systematische Stellung lange Zeit im unklaren war, so ist diese Gattung, die von SCHMARDA nach teilweise unrichtigen Angaben und später unter anderen auch von GRAVIER noch als Subgenus von Phyllodoce aufgefaßt wurde, zugunsten des älteren Notophyllum OERST. einzuziehen und diesem als Synonym unterzuordnen. Was die von mir außerdem aufgestellte Synonymie betrifft, so gehört wohl ohne Frage die Phyllodoce multicirris Gr. von den Philippinen zu Notophyllum splendens. GRUBE schreibt seiner Art 4 Augen zu, erkennt aber im übrigen ganz richtig die nahe Verwandtschaft derselben zu SCHMARDAS Macrophyllum. Notophyllum splendens, das auf der nördlichen Hemisphäre durch das ganz ähnliche boreal-lusitanische N. polynoides OERST. vertreten wird, erweist sich sonach als eine weitverbreitete indo- pacifische Form. Fundnotiz: Station 9, Sharks Bay, Freycinet Reach, O. von Middle Flat, 31,—11 m; 5. IX. 190. Weitere Verbreitung: Kap, Philippinen, Ceylon. Fam. Lycoridae. Nereis (Leonnates) Ehlersi n. sp. Taf. III, Fig. 53 u. Textfig. 12a —ec. Diese Art wurde nur an einer einzigen Station in einigen 20 Exemplaren erbeutet. Sämtliche Tiere sind atok!) und fallen durch ihren stark ab- geplatteten Körperbau mit dem kleinen Kopflappen auf. | In ihrem Habitus ähnelt die Art der europäischen N. diversicolor OÖ. F. MüÜLr., ferner in hohem Maße dem Tylorhynchus chinensis GR. von Shanghai (Novara-Anneliden, 1867, p. 22, tab. 2, fig. 3), unterscheidet sich von letzterem aber durch ihre normalen 2-ästigen Nereis-Ruder. — Die Färbung der Würmer ist im allgemeinen hell-ockergelblich bis weißlich- gelb mit schwärzlicher dorsaler Medianlinie. Die vordersten und hintersten Segmente sind farbig gezeichnet durch Querbinden, die aus braunen Flecken bestehen und am Vorderkörper auf der Rückenmitte, am Hinterende an den Seiten am deutlichsten sind. Auf dem Rücken der Ruderbasen ver- läuft eine feine braune Querlinie.e Die obere dorsale Lingula ist am Vorderkörper braun, in der hinteren Körperhälfte auf ihrem oberen Rande l) Es mag hier noch ausdrücklich bemerkt sein, daß mir unter den südwest- australischen Nereiden nur atoke Stücke vorlagen; kein einziges Tier war epitok, obwohl bei einzelnen Würmern Geschlechtsprodukte in der Leibeshöhle entwickelt waren. Nur ganz vereinzelt war einmal ein Exemplar in der Entwicklung zur Epitokie begriffen und zeigte Ansätze zu dieser, dem Nereilepas-Stadium entsprechend. en Polychaeta I, Errantia. 143 rotbraun gefärbt. Der After ist dorsal und seitlich von einem abstechenden schwarzbraunen Ring umgeben. — Die Länge dreier großer vollständiger Exemplare beträgt 84, 97, 57 mm mit einer Zahl von 135 resp. 144 Segmenten. Die größte Körperbreite (vorderes Körperdrittel) ist dementsprechend mit Rudern 7,5 (ohne Ruder 3,5) mm und 8,7 mm. Einige der Würmer steckten in Teilen einer braunen, zarthäutigen, seidenpapierartigen Röhre, die außen mit Sandkörnchen beklebt und der Körperform des Wurmes angepaßt war. Diese Röhre ist jedenfalls ein Produkt des Insassen selbst. — Die Körperform ist mäßig lang, merklich abgeplattet, die mittleren Seg- mente sind nur etwa 2mal so breit wie hoch. Die abgeplattete Körperform ist wesentlich mit der Länge der Ruder zuzuschreiben. Am Vorderende ist der Körper etwas verschmächtigt, vorn stumpf abgerundet, im Bereich der 10 ersten Segmente etwa dorsal stark gewölbt, weiter hinten flach, mit tiefer und breiter ventraler Medianfurche. Die vorderen und mittleren Seg- mente sind etwa 3mal, die hinteren 2—3mal so breit wie lang. Die Segment- grenzen sind deutlich, besonders markiert dadurch, daß sich der obere und untere Rand der Ruderbasis wulstartig gegen die Mittellinie des Körpers fortsetzt. Der Kopflappen ist ziemlich klein, nur wenig vorspringend, herzförmig, höchstens 1!/,;mal so lang wie breit, so lang wie die 2—3 ersten Segmente, vorn nicht eingeschnitten, in der Mitte besonders auf seiner hinteren Hälfte braun pigmentiert. Die Stirnfühler sind kurz, etwa '/, so lang wie der Kopflappen, an ihrer braun gefärbten Basis zusammenstoßend. Palpen noch etwas kürzer als die Fühler, eiförmig, mit dünnem, langem Endglied von halber Breite des Grundgliedes. Die 2 Paar schwarzen linsenhaltigen Augen sind groß; sie stehen in den hinteren Ecken des Kopflappens; die 2 Augen jeder Seite stoßen zusammen. — Das Buccalsegment ist etwa 1!/,- mal so breit wie der Kopf und so lang wie das 1. oder 2. Rudersegment, die wieder untereinander gleich lang sind. Die Buccaleirren (auf einer Seite finden sich bei einem Exemplar abnormerweise 5 statt 4 Buccaleirren) sind kurz, wie die anderen Cirren ungegliedert, der längste Buccaleirrus (obere hintere) reicht etwa bis ans 6. Segment, der zweitlängste über die 3—4 ersten Segmente nach hinten. Die Ruder sind mit Ausnahme der 2 ersten einästigen 2-ästig und ziemlich lang und an der mittleren Körperstrecke durch ca. 6 Querfurchen quer gewulstet, die ersten 12—20 Ruder etwa halb so lang wie der Körper breit ist, weiter nach hinten so lang wie die Körperbreite. Die Ruder haben 3 Ruderlingulae, aber keine deutlichen Ruderlippen. Die Form der Ruder und ihrer Anhänge wechselt von vorn nach hinten zu durch allmählichen Übergang. Die ersten etwa 8—12 Ruder erinnern in der Profilansicht etwas an die Ruderform der N. virens M. Sars; ihre obere dorsale Lingula 144 H. AUGENER, ist hoch, fleischig, stumpf-kegelförmig, seitlich kompreß, an den mittleren Rudern nimmt sie die Form eines dünnen, scharf zugespitzten kegelförmigen Blattes an, das am Hinterkörper allmählich immer niedriger wird. Auch die Länge der oberen Lingula nimmt mit der Höhe der Ruder nach hinten zu immer mehr ab. Die mittlere Lingula (untere dorsale), etwas kürzer als die obere, ist anfänglich von mehr zylindrischer, am Ende abgerundeter Form, geht aber bald in die Form eines niedrigen, schlanken, scharf zu- gespitzten Blattes über. Die ventrale Ruderlingula ist am Vorder- und Mittelkörper ein kurzes, anfänglich zylindrisches, dann kegelförmiges Organ, welches das Ruderende bei weitem nicht erreicht; im hinteren Körper- drittel wird sie größer und überragt das Ende des ventralen Ruderastes. — Im vorderen Körperdrittel übertrifft der ventrale Ruderast den dorsalen an Länge; weiter N nach hinten kehrt sich A dies Verhältnis um, IL und der dorsale Ast Ge übertrifft, progressiv —m— aa zunehmend, immer 2 Be —__ mehr den ventralen. i — Ruderlippen sind N RS nn [| je nieht vor- N a. anden ; allenfalls mag man eine ganz kurze stumpfe hintere Lippe am ventralen Ruder- ast anerkennen. — Der Dorsaleirrus ist über- all kurz, und seine Basis ist weit gegen die Körperflanke, etwa a [3 [3 Fig. 12. Nereis (Leonnates) Ehlersi n. sp. a ventrale auf die Mitte des dor- heterogomphe Sichelborste; °®°/. db 20. Ruder, von hinten; salen Ruderastes, ge- '”/,. e Ruder vom hinteren Körperdrittel; *%/.. rückt; seiner Gestalt nach ist er ein kurzer, schlank-kegelförmiger Anhang. Die Basis des Dorsaleirrus ist in der hinteren Körperhälfte an ihrer medianen Seite zunächst wulstig erhöht und nimmt allmählich die Form eines dreieckig zugespitzten Blattes an, das breiter und kürzer als der Dorsaleirrus bleibt und als eine Art geringer Fähnchenbildung aufgefaßt werden kann. Der Ventraleirrus, gleichfalls ganz kurz, erreicht die Spitze seines Ruderastes bei weitem nicht. Während die beiden dorsalen Lingulae in der vorderen Körperhälfte beträchtlich voneinander divergieren, rücken sie weiter hinten Polychaeta I, Errantia. 145 mit abnehmender Ruderhöhe immer mehr zusammen und bilden sozusagen das gegabelte Ende des dorsalen Ruderastes, wobei die obere Dorsal- lingula die mittlere etwa um ihre eigene Länge überragt. Die Borsten zeigen die Form, die auch bei anderen Leonnates-Arten . beobachtet wurde, besonders die Sichelborsten. In jedem Ruderast liegt eine schwarze Acicula. Der dorsale Ruderast enthält nur homogomphe Grätenborsten, ebenso der Ventralast oberhalb der Acicula, und unterhalb der Acicula stehen ventral nur heterogomphe Sichelborsten. Die Gräten sind wie gewöhnlich auf einer Kante und zwar ganz fein wimperig gesägt. Die Borstensicheln sind sehr kurz, ziemlich parallelseitig, an der konvexen Kante gewimpert und an der Spitze bei guter Erhaltung 3-zähnig, sonst mehr 2-zähnig; das dritte Endzähnchen ist klein und steht etwas oberhalb des größeren Endzahnes an der der gewimperten Kante entgegengesetzten Seite der Sichel. Die Zahl der Borsten, an den mittleren Rudern ziemlich be- deutend, nimmt im hinteren Körperdrittel erheblich ab, besonders im dorsalen Ruderast, der schließlich nur noch ganz wenige Borsten enthält. Die 2 Analeirren des Körperendes sind dünn und etwa den 6 letzten Segmenten an Länge gleich. Der Rüssel konnte nur im eingezogenen Zustande untersucht werden. Die beiden Kiefer sind hellbraun, relativ schwach, wenig gebogen, an der Schneide mit mindestens 12 ziemlich un- deutlichen kleinen eiförmigen Zähnen. Der orale Rüsselabschnitt ist mit zahlreichen zerstreuten weichen, schlank-kegelförmigen Papillen anscheinend gleichmäßig bedeckt. Am maxillaren Abschnitt sind keinerlei Papillen erkennbar; sollten dennoch hornige Paragnathen hier vorhanden sein, so sind dieselben auf jeden Fall sehr gering entwickelt. Ich kann meine neue Art, die durch die Form ihrer Ruder und die kurzen Cirren gut charakterisiert wird, mit keiner der besser bekannten Leonnates-Arten vereinigen. Von diesen gehört der atlantische Leonnates pusillus LnGHNns. von Madeira überhaupt nicht in diese Gattung, sondern zu Leptonereis KeG., Leonnates indicus KBc. von Singapore (Annulata nova, 1865, p. 168) ist zu ungenügend bekannt, um zum Vergleich herangezogen werden zu können, ist eventuell auch mit dem L. virgatus GR. von den Philippinen identisch. (Annulata Semper., p. 63, tab. 4, fig. 7.) Fundnotiz: Station 41, Swan River, Melville Water etwas unterhalb von Perth, Salzwasser, Ebbestrand; 13. X. 1905. Nereis angusticollis Kbg.!). Taf. II, Fig. 14 u. Textfig. 13 a—d. Nereis angustieollis, KINBERG, Annulata nova, 1865, p. 169. 1) N. angustieollis Ke. ist nicht zu verwechseln mit N. angusta Kea., die gleich- falls aus der Südsee (Eimeo) stammt. N. angusta, von KINBERG 1856 nach einem im Die Fauna Südwest-Australiens. 1V. 10 146 H. AUGENER, Diese Nereis wurde von KINBERG 1865 nur mit einer kurzen Diagnose veröffentlicht, und es sind keine erläuternden Figuren zu dieser Art er- schienen. Da jedoch KıngErgs Angaben so gut zu einem mir vorliegenden australischen Exemplar einer Nereis passen, so kann ich nicht zweifeln, die Kingergsche Art vor mir zu haben. Ich lasse demgemäß eine Be- schreibung des Wurmes folgen. 5 Das einzige vorhandene Exemplar ist vollständig, atok, 48 mm lang bei einer Zahl von 79 Segmenten. Die Breite am Buccalsegment beträgt 3,5 mm, die größte Breite (etwa in der Gegend des 10. Segments) 4,5 mm. Die Färbung ist auf der Bauchseite im vordersten Viertel rötlich-graugelb und weiter hinten lebhafter, mehr orangegelblich. Der Rücken ist in der vorderen Körperhälfte matt-rotbraun, an den Flanken weißlich; die hintere Körperhälfte ist dorsal bunt, weißgelblich, auf jedem Segment mit einer aus 3 Flecken bestehenden hell-rötlichbraunen Querbinde, deren medianer Querfleck am größten und lebhaftesten und etwas dreieckig gestaltet ist. Die mediane Fleckenlängsreihe setzt sich, undeutlicher werdend, auf die vordere Körperhälfte nach vorn weiter fort. An der hinteren Körperhälfte sind die Rudereinschnitte an der Basis hellbraun gefärbt; die Ruder selbst sind ganz hell, ebenso die Drüsenflecke ihrer Lingulae. Die Palpen sind oben schwärzlichrotbraun, ebenso die Partie um die Augen, der Kopf- lappen dunkler rotbraun, der Stirnteil des Kopfes mit 4 dunkelen Längs- streifen gezeichnet. Die Körperform ist kräftig, ziemlich kurz, im Bereich der ersten 12 Segmente dorsal etwas gewölbt, im übrigen ziemlich stark abgeplattet, ventral flach mit starker Bauchfurche, und sehr allmählich nach hinten verschmälert, am Vorderende nur wenig nach vorn: verschmälert. Die 3 letzten Segmente sind plötzlich schmal abgesetzt gegen den übrige u. und möglicherweise in Regeneration begriffen. en zur epitokalen Entwicklung (Nereilepas-Stadium) stehenden Tier beschrieben, ist unter noch anderen Unterschieden gut charakterisiert durch den langen schmalen Stirnteil des Kopflappens und erweist sich als eine sehr weit verbreitete Art, die vermutlich auch in Australien vorkommt, obwohl sie mir von dort nicht vorgelegen hat. Für N. angusta ist folgende Synonymie aufzustellen, die sich größtenteils auf ıneine eigene Anschauung der fraglichen Synonymiestücke gründet. Nereis angusta, KINBERG, Fregatt. Eugen. Resa, 1856, tab. 20, fig. 2. h: h KINBERG, Annulata nova, 1865, p. 171. „ . eallaoana, GRUBE, Annulata Oerstediana, 1857, p. 165. „ lueipeta, EHLERS, Bodensäss. Annelid. d. Valdivia-Exped. 1908, XVI, p. 69, tab. 8, fig. 7—13. Ferner können als Synonyme von N. callaona GR. nach EHLERS (Polychät. d. magellan. u. chilen. Strandes, 1901, p. 108) noch hinzugefügt werden N. robusta KBG. und Heteronereis Grubei K»a.; N. Grubei Kse. und N. lueipeta EHL. sind epitoke Formen von N. angusta.. Die Verbreitung der N. angusta ist hiernach sowohl indo-pacifisch wie atlantlisch: Südwest-Amerika; Südsee; Westafrika. Polychaeta I, Errantia. 147 ‘Der Kopflappen ist etwa so breit wie lang, so lang wie die 2 ersten Segmente. Der Stirnteil des Kopfes etwa halb so breit wie der hintere Kopflappenabschnitt und allmählich in letzteren übergehend.. Die Augen, von denen die hinteren näher beieinander stehen als die vorderen, ziemlich. groß, mit Linsen versehen und in der Stellung eines flachen Trapezes an- geordnet. Die Fühler sind kurz, an der Basis getrennt und halb so lang wie der Kopf. Die Palpen, mit ganz kurzem zylindrischen Endglied, ragen so weit vor wie die Fühler. — Das Buccalsegment ist fast doppelt so lang wie das folgende Segment, 2. und 4. Segment sind gleich lang. Fühler und Cirren sind ungegliedert. Eine echte Gliederung der Fühler und Cirren kommt wahrscheinlich bei Nereis-Arten überhaupt nicht vor; falsche Artikulation ist dagegen öfter zu beobachten und auf den Erhaltungszustand der frag- lichen Würmer, Schrumpfung usw. zurückzuführen. Die mittleren und hinteren Segmente sind etwa 3mal, die vordersten etwa 4—Ömal so breit wie lang. Die Ruder sind kurz, kaum halb so lang wie die Körperbreite, mit Ausnahme der 2 ersten, wie gewöhnlich, 2-ästig und von der Normalform mit 3 Lingulae ohne Lippenbildung und mit kurzen Cirren versehen. Von der Mitte des Körpers an nach hinten werden die Ruder in ihrer Form etwas modifiziert. — Vordere Ruder von gewöhnlicher Form, die oberste der 3 Lingulae ist die längste, die unterste (ventrale) nur un- bedeutend kürzer als die zweitlängste (mittlere); alle Lingulae sind dick- kegelförmig. Dorsaleirrus nur an den vordersten Rudern so lang wie die oberste Lingula, sonst kürzer, an den mittleren Rudern etwa nur halb so lang. Etwa von der Körpermitte an verändern die Ruder allmählich ihre Form, indem die oberste Lingula länger und dünner, blattartig wird und sich zu einem mäßig entwickelten Fähnchen umgestaltet. Dieses Fähnchen überragt an den hinteren Rudern die mittlere Lingula beträcht- lich (etwa um ihre Länge), ist höher als das ganze übrige Ruder und kegelförmig, seitlich stark blattartig komprimiert. Der kurze Dorsaleirrus der Fähnchenruder ist nur etwa '/, so lang wie das Fähnchen und erreicht, etwa in der Fähnchenmitte inseriert, nicht die Spitze des Fähnchens. An den hintersten Rudern wird der Dorsaleirrus wieder etwas länger und überragt hier die Spitze des Fähnchens. Letzteres divergiert von der mittleren Lingula etwa um 60° nach oben. — Die mittlere und untere Lingula verändern sich kaum; sie sind am Hinterkörper nur etwas schlanker als an den vorderen Rudern. Die Borsten bieten keine Besonderheiten dar. In jedem Ruderast steht eine schwarze Acicula. Die Borsten des dorsalen Ruderastes sind homogomphe Grätenborsten, ebenso die supraacieularen des ventralen Ruder- astes, zu denen 1 oder 2 supraaciculare heterogomphe Borsten noch hin- I 148 H. AUGENER, zukommen. Die ventralen subacieularen Borsten sind heterogomphe Sichel- borsten. Die Form der Borsten ergibt sich aus den Figuren. Die Sicheln sind kurz, schwach gebogen, stark gewimpert. Die Gräten der ven- tralen Grätenborsten etwa !/, oder !/, der Gesamtborstenlänge betragend. Fig. 13. Nereis angustieollis KG. a ventrale homogomphe Grätenborste; *?/,. b ventrale heterogomphe Sichelborste; *'?/. e Ruder aus der vorderen. Körperhälfte; *°*/,. d Ruder vom hinteren Körperdrittel; °°/.. Analeirren ziemlich kräftig, so lang wie die 6 letzten Segmente. Das Analsegment lang-zylindrisch, abgesetzt, von der Länge der 4—5 letzten Rudersegmente. Die Paragnathenbewaffnung mußte am eingezogenen Rüssel untersucht werden. Die Paragnathen sind alle konisch, braun, kräftig und fehlen nur Polychaeta I, Errantia. 149 in der Gruppe V. Die Kiefer sind stark, schwarzbraun, mäßig gebogen, mit 4 großen eiförmigen Zähnen an der Schneide. Paragnatha maxillaria: I: 7—8, in einem längsgerichteten ovalen Haufen. II: mindestens 20; in einem gestreckten, mit der Basis schräg nach hinten gerichteten Dreieck. III: ca. 12, quer-ovale Gruppe. IV: ca. 25, dreieckige, mit der Basis nach hinten gerichtete große Gruppe. Oralia: 20: VI: 9 resp. 6; rundliche Gruppe. VII + VIII: querer, breiter Gürtel, aus Längsreihen gebildet, in denen ventral etwa 5, an den Seiten etwa 2—3 Paragnathen hintereinander stehen. Wie schon oben erwähnt, kann ich kaum zweifeln, die KınBEr6Gsche Art vor mir zu haben, da die wenigen Angaben KınBErss alle für mein Exemplar zutreffen. Auch die Angabe KınBErcs, daß der Kopflappen hinten ausgebuchtet sei, finde ich bei meinem Tier bestätigt, indem der Kopflappen am Hinterrande jederseits hinter den Augen eine kleine halb- kreisförmige Ausrandung besitzt. N. angusticollis wird außerdem durch die Paragnathenanordnung, die kurzen Cirren und die mäßige Fähnchen- bildung der hinteren Ruder gekennzeichnet, vielleicht auch durch ihre Färbung. In systematischer Hinsicht gehört sie zu den Nereis-Arten im engeren Sinne und bildet hier eine vermittelnde Form zwischen den Arten mit unveränderten Rudern einerseits und den Formen mit extremer Fähnchenbildung andererseits. Fundnotiz: Coll. Mus. Perth, Sharks Bay. Weitere Verbreitung: Südsee (Tahiti). Nereis albanyensis n. SP. Taf. II, Fig. 6 u. Textfig. 14a—.c. Diese Art ist eine echte Nereis im engeren Sinne und nur in geringer Anzahl vertreten. Die Tiere sind alle atok mit Ausnahme von je einem Exemplar der Stationen 36 und 37, welche sich im Nereilepas-Stadium be- finden. Ich lasse eine Beschreibung dieser Art folgen nach einem hinten verstümmelten und einem vollständigen Exemplar von Station 60, beide mit ausgestülptem Rüssel. Das stärkste der beiden Exemplare ist hinten unvollständig und mißt 43 mm bei einer Zahl von noch 86 Segmenten. Das nächststärkere ist vollständig und bei einer Zahl von 100 Segmenten 32 mm lang, am Buccalsegment 2 mm breit und an der breitesten Stelle (etwa 12.—14. Segment) etwa 2,3 mm breit. Im Habitus und in der Fär- 150 H. AUGENER, bung gleicht N. albanyensis einigermaßen der Perinereis variodentata n. Sp. Die Färbung ist im allgemeinen gelblichgrau, mit einem breiten 'dorsalen, medianen, hellbraunen Längsbande, welches nach hinten allmählich zu gelb- lich-graubraun verbleicht und von einer hellen, bisweilen wieder rotgrau geteilten Medianlinie durchzogen wird. Die Flanken der Segmente sind heller graugelblich. Ruder hell, weißlichgelb mit bräunlich gefärbten Lingulae; mediale Basis der Dorsaleirren in der hinteren Körperhälfte mit 2 deutlichen, dunkelbraunen Drüsenflecken. Die hinteren Segmente dorsal vor den Ruderbasen mit scharfem, schmalem, schwarzbraunem Querfleck, und ventral vor den Ruderbasen mit bräunlichem, länglichem Querfleck. Die allerletzten Segmente mit lebhaft rostgelber dorsaler Querbinde. After oben und seitlich ringförmig hellbraun eingefaßt, unten weiß. Kopflappen in der Mitte hell, Stirnteil und Partie um die Augen braun, in der Form eines nach hinten divergierenden X, Palpen an ihrer medialen Seite braun gefärbt. Der ausgestülpte Rüssel ist so lang wie die 6—7 ersten Segmente. — Der Kopflappen so lang etwa wie die 3 ersten Segmente, ziemlich ge- streckt, ca. 2mal so breit wie lang, mit deutlich abgesetztem Stirnteil. Stirnteil etwa ?/; so lang wie der Kopflappen und halb so breit, daher verhältnismäßig schmal, zwischen den Fühlerwurzeln ein wenig vorgezogen. Fühler und Cirren ungegliedert. Fühler an der Basis getrennt, !/; so lang wie der Kopf, Palpen mit kleinem zylindrischen Endglied, etwas kürzer als die Fühler. 2 Paar Augen von mittlerer Größe, mit Linsen, die Augen ieder Seite deutlich voneinander getrennt; die Stellung der Augen ist die eines niedrigen, nach hinten schmäleren Trapezes. — Der längste Buccal- eirrus reicht etwa bis ans 11. Segment nach hinten und ist etwa um ! länger als der zweitlängste. Das Buccalsegment ist 11,—2mal so lang wie das oh Segment, 3.—6. Segment sind etwa gleich lang, die Segmente der breitesten Körper- gegend etwa 6mal, die des Mittelkörpers etwa 3—4mal so breit wie lang. -—- Der Körper der Würmer ist nach hinten ganz allmählich, am Vorder- ende nur ein wenig verschmälert, innerhalb der 10—12 ersten Segmente dorsal gewölbt, im übrigen dorsoventral mäßig abgeplattet, etwa um !/; breiter als hoch. Die Ruder sind kurz, die mittleren etwa halb so lang wie die Körper- breite, von normalem Bau, mit 3 Lingulae, am Hinterkörper nicht modi- fiziert, ohne Fähnchenbildung. Der Dorsaleirrus ist länger als die obere Lingula, an den mittleren Rudern etwa 2mal, an den hinteren 3mal so lang wie diese. Ventraleirrus kurz, etwa halb so lang wie die ventrale Lingula. — Der dorsale Ruderast ragt an den vorderen Rudern etwa ebenso weit vor wie der ventrale; weiter hinten übertrifft ersterer den Polychaeta I, Errantia. 151 ventralen Ast an Länge. Die beiden Ruderäste sind an den vorderen Rudern nur wenig, an den hinteren weiter, etwa um die halbe Höhe des Dorsalastes, voneinander getrennt. Von den 3 Lingulae ist die obere die Ser NL 22 SEI Fig. 14. Nereis albanyensis n.sp. a 12. Ruder, von hinten; °°/,. 5 mittleres, halb- epitokes (Nerexlepas-)Ruder; °°/,.. c ventrale heterogomphe Sichelborste; ?'?/,. kräftigste, weiter nach hinten am Körper ist sie mit der mittleren Lingula ziemlich gleich stark und ragt im ganzen auch nicht weiter vor als diese. Alle Lingulae sind kegelförmig zugespitzt, an den vorderen Rudern stumpfer als weiter hinten, besonders die obere Lingula. Die untere Lingula ist kurz und reicht etwa bis an die Basis der ventralen Sichelborsten. Ruder- lippen sind nicht entwickelt. Jeder Ruderast enthält eine schwarze Acieula. Die Borsten sind im dorsalen Ruderast homogomphe Grätenborsten, im Ventralast oberhalb der Acicula homogomphe Grätenborsten und wenige (2) heterogomphe Sichel- borsten; unterhalb der Acicula finden sich ventral nur heterogomphe Sichel- borsten und zu oberst wenige (etwa 3) heterogomphe Grätenborsten. Die Sichelborsten sind viel kräftiger und kürzer als die Grätenborsten. Die Gräten, -auf ihrer konvexen Kante kurz und dicht fein gesägt, sind etwa !/, bis 1), so lang wie ihr Borstenschaft. Die Sicheln sind ganz kurz, ziemlich stark gebogen, nach der Basis zu erheblich verbreitert und an ihrer konvexen Kante stark gewimpert. Die Analeirren sind dünn und lang, etwa so lang wie die 15 letzten Segmente. Die Paragnathenbewaffnung des Rüssels ist reich und erstreckt sich auf sämtliche Felder desselben und stimmt fast vollständig überein mit der sonst spezifisch verschiedenen N. angusta Kec., nur daß bei der 152 H. AUGENER, letzteren in der Gruppe V Paragnathen nicht vorhanden sind. Die Kiefer sind kräftig, braun, ziemlich stark gebogen und haben 7 spitz-eiförmige Zähne an ihrer Schneide. Alle Paragnathen sind konisch, ziemlich kräftig, dunkel, die des maxillaren Rüsselringes im allgemeinen zarter und spitziger als die des oralen Ringes. Die Verteilung der Paragnathen am ausge- stülpten Rüssel ist folgende: Maxillaria: I: 2 hintereinander (zuweilen nur ]). II: 10—12 Paragnathen; längliche, etwa 3-reihige Gruppe. III: ca. 25; quere, 2—4-reihige, gestreckte Gruppe. IV: ca. 30; größere halbmondförmige Gruppe. Oralia: V: 3 in einem nach hinten offenen Dreieck (zuweilen 4). VI: 4 in Kreuzstellung (mitunter nur 2 oder 5). VII +4 VIII: querer, 2—3-reihiger Gürtel von ca. 60 Paragnathen; der Gürtel ist ventral unregelmäßig 3-reihig, an den Seiten 2-reihig. Gruppe VII + VIII stößt oben fast mit der Gruppe VI zusammen. Über die auf dem Wege zur Epitokie begriffenen 2 bereits er- wähnten Exemplare läßt sich noch folgendes hier anschließen. Beide Tiere sind Männchen. Das eine davon, hinten verstümmelt, enthält noch 57 Seg- mente und ist am Buccalsegment 2 mm breit. Die Erscheinungen der epi- tokalen Umformung sind bereits deutlich erkennbar (entsprechend etwa dem Nereilepas-Stadium) und beginnen ungefähr mit dem 18. Ruder, ganz genau ließ sich dies nicht feststellen. Die epitoken Ruder, an denen noch keine Messerborsten entwickelt sind, tragen folgende Auszeichnung: an der Wurzel des Dorsaleirrus steht ein eiförmiges Blättchen; die Basis des Ventraleirrus ist zu einem länglich-nierenförmigen Blatt ausgewachsen. Der ventrale Ruderast trägt am Ende ein hinteres etwa herzförmiges Blatt, das am Unterrande durch einen Einschnitt 2-lappig ist. Alle Blattbildungen sind noch ziemlich klein. Die ventrale Lingula ist schlank-keulenförmig, gegen die Spitze zu dicker werdend. — Die entsprechende Epitokie macht sich auch an den Augen der betreffenden Würmer bemerkbar, indem die Augen hier deutlich größer als bei atoken Exemplaren sind und die Augen jeder Seite untereinander zusammenstoßen. In systematischer Hinsicht ist die Stellung der N. albanyensis gekenn- zeichnet durch ihre Paragnathenbewehrung und die einfachen, fähnchen- losen Ruder. Ihre nächste Verwandte dürfte vielleicht die N. erucifera GR. von den Philippinen sein (Annulata Semper., p. 80, tab. 5, fig. 6), die ihr im allgemeinen, auch in der Zeichnung des Kopflappens, ähnlich ist, sich aber durch eine noch reichere Paragnathenbewaffnung auszeichnet. Beide Polychaeta I, Errantia. 153 Arten mögen zueinander im Verhältnis geographischer Varietäten einer und derselben Form stehen. Eine verwandte Art ist auch N. Quatre- fagesi Gr. von den Philippinen (loc. eit. p. 79); sie hat eine ähnliche Paragnathenbewafinung, weicht aber durch die Stellung der Paragnathen der VI. Gruppe und ihre geringere Zahl in der VII. + VIII. Gruppe ab; auch sind die Paragnathen weit zarter an Wuchs und die Dorsaleirren merklich kürzer. N. Verrilli Gr. (loc. eit. p. 78, tab. 5, fig. 2) hat gleich- falls in den Paragnathen ziemliche Ähnlichkeit mit N. albanyensis, weicht aber ab hauptsächlich durch die große Zahl der Zähnchen in Gruppe III. Das Vorhandensein dorsaler Fähnchen an den hinteren Rudern bei N. Ver- rilk ist ferner ein maßgebender Unterschied, während das Fehlen von Sichelborsten bei dieser Art vermutlich auf irrtümlicher Beobachtung be- ruht. WırLLey hat vom Kap 2 Nereis- Arten (Neanthes) beschrieben, Neanthes capensis WILLEY und Mastigonereis operta STIMmPs (Litoral Poly- chaeta Cape of good Hope, Trans. Linn. Soc., IX, p. 261, tab. 13, fig. 10; tab. 14, fig. 9 u. 10, resp. tab. 13, fig. 11 u. 12; tab. 14, fig. 7 u. 8a, b), die eventuell in den Verwandtschaftskreis der N. albanyensis gehören mögen. Beide Arten haben Paragnathen in allen Gruppen des Rüssels, differieren aber durch Zahl und Anordnung derselben von N. al- banyensis. Wie MARENZELLER (Polychaet. von Angra-Pequena, 1885, p. 7), vereinigt WILLEY Mastigonereis latipalpa SCHM. mit Nereis operta STIMPS (1855), macht aber keine Angaben über die Zahl und genauere Anordnung der Paragnathen bei dieser letzteren Art, wodurch eine Beurteilung der Nereis operta erschwert wird. Fundnotizen: Stationen 36 u. 37, Fremantle, Hafen, an Pfählen und auf Sandboden, !/, bis ca. 3 m; 13.—17. V. 1905 (Tiere im Beginn epitoker Umbildung). Station 60, Albany, Princess RoyalHarbour, Ebbestrand; 14.—20. VIII. 1905 (atoke Tiere). Nereis cockburnensis n. Sp. Taf. III, Fig. 47 u. Textfig. 15 a—c. Die Art ist nur in wenigen atoken Exemplaren vertreten und ist eine echte Nereis sens. str. mit einfacher Ruderbildung. Ich lasse die nachstehende Beschreibung vornehmlich nach einem Exemplar von Stat. 44 folgen. Das betreffende Exemplar ist hinten verstümmelt, 16 mm lang bei einer Zahl von 44 Segmenten und einer größten Breite (am 7. Segment etwa) von 2 mm. Die Färbung ist graulich-rostgelb und an den Seitenpartien mehr weißlich. Ein zweites, gleichfalls unvollständiges Tier ist 23 mm lang mit 36 Segmenten und einer größten Breite von 2 mm und hat eine ähnliche Färbung wie das erstgenannte, ein breites Rückenlängsband und die Bauch- seite lebhafter als die übrigen Teile, mehr rostgelblich. 154 H. AUGENER, Die Körperform ist kurz, am Vorderende nur wenig, nach hinten all- mählich verjüngt, die breiteste Körperstelle liegt etwa in der Gegend des 5.—12. Segments, wo die Segmente etwa 4mal so breit wie lang sind. Die mittleren Segmente sind ca. 3mal so breit wie lang. — Der Kopflappen ist etwa 1'!/),mal so lang wie breit, trapezisch und etwa so lang wie die 1!/, bis 2 ersten Segmente. Die Stirnpartie ist nur mäßig verschmälert und bietet keine Besonderheit; sie springt ein wenig zwischen den Fühlerbasen nach vorn vor. Die Fühler von reichlich der halben Kopflappenlänge und wie die Bucealeirren ungegliedert. Die Augen sind mäßig groß, die hinteren etwas größer, einander nur wenig näher stehend als die vorderen, die Augen jeder Kopfseite deutlich voneinander getrennt. Der Kopflappen ist, wie auch bei einem anderen Exemplar, derart etwas in das Buccalsegment zu- rückgezogen, daß die hinteren Augen vom Vorderrande des letzteren teil- weise verdeckt werden. Die Palpen sind etwas länger als die Fühler; ihr Endglied ist kurz, das Basalglied am Ende medial mit einem rotbraunen Flecken gezeichnet. Das Buccalsegment, an den Seiten etwas konkav ge- staltet, etwa 3mal so breit wie lang und 2mal so lang wie das nächst- folgende Segment. Die Buccaleirren sind ziemlich kurz, der längste (obere hintere) reicht etwa bis ans 6. Segment und ist fast 2mal so lang wie der zweitlängste, der nur etwa bis ans 4. Segment reicht. Die Ruder sind kurz, die vorderen nur etwa !/,, die mittleren !/, so lang, wie der Körper breit ist, sie haben keine Besonderheiten, 3 Lin- gulae, keine Lippenbildung. ' Die Ruder haben am ganzen Körper ungefähr die gleiche Form, eine Fähnchenbildung findet nicht statt. Von den 3 Lingulae ist die mittlere dorsale die stärkste und längste; alle Lingulae sind kegelförmig, die obere und die ventrale kürzer als die mittlere. An den hinteren Rudern ist die mittlere Lingula nur noch ebenso stark wie die ventrale. Die ventrale Lingula ist kürzer als der ventrale Ruder- ast und erreicht nicht dessen Spitze. Die am schwächsten entwickelte obere dorsale Lingula ist kaum halb so lang wie die mittlere Lingula. — Die Rudereirren sind von mittlerer Länge, die dorsalen überragen das Ruderende weit und sind wohl 3mal so lang wie die mittlere Lingula. Die Ventraleirren sind etwas länger als der ventrale Ruderast. Jeder Ruderast enthält eine schwarze Acicula. Die Borsten sind an den mittleren Rudern etwa folgendermaßen verteilt: Im dorsalen Ruderast stehen 3—4 homogomphe Grätenborsten. Im ventralen Ruderast finden sich oberhalb der Acieula ca. 3 heterogomphe Sichelborsten und ebenso viele homogomphe Grätenborsten, unterhalb der Aciecula 5—6 heterogomphe Sichelborsten. Die Gräten der ventralen Grätenborsten haben die gewöhn- lich bei diesen auftretende Form; sie sind lang und an der einen Kante fein gesägt. Die Gräten der dorsalen Grätenborsten weichen von dem ge- Pe,‘ Polychaeta I, Errantia. 155 wöhnlichen Typ ab, sie sind weit kürzer als die Gräten der entsprechenden Ventralborsten, ganz schwach gebogen, am Ende etwas stumpfspitzig, an der Kante gesägt; man kann diese dorsalen Gräten als Übergangsform zwischen den ventralen Gräten und Sicheln betrachten, indem sie an Länge zwischen beiden stehen. erheblich kürzer als die ersteren, aber länger und schlanker als die Sicheln sind. Die ventralen Bor- stensicheln sind kurz und schmal, am Ende nur schwach gebogen, an der Kante gewimpert. Außer im Ventralast kommen Sichelborsten auch am dorsalen Ruderast vor, so z. B. am 10. oder 12. Ruder 1 oder 2 neben 4—5 Grätenborsten; sie sind, wie die letzteren, homogomph. Die Sicheln dieser dorsalen Sichel- borsten sind mehr gerade und mehr stiftförmig als sichelartig (wie bei manchen anderen Nerei- den). Soweit dies erkennbar war, treten dorsale Sichelborsten schon Fig. 15. Nereis cockburnensis n. sp. a 10. Ruder; °°/,. d ventrale Sichelborste; *'?/,. c dorsale homogomphe Sichelborste vom 70. Ru- ders Aa sehr früh am Körper auf, z. B. am 3. (ersten 2-ästigen) Ruder, wo sich eine einzige vorfindet. Die Paragnathenbewehrung des Rüssels mußte im eingezogenen Zu- stande untersucht werden und ist folgende: Die Kiefer sind braun, schwach gebogen und haben 6-7 spitz-eiförmige Zähne an der Schneide. Die Paragnathen sind braun und alle konisch gestaltet. Maxillaria: 1.0, II: 8 von verschiedener Größe in schräger Doppelreihe. III: 2 hintereinander. IV: 5 resp. 11, gestreckte, dreieckige, 2—3-reihige Gruppe. Oralia: V: 6, quere, etwas ovale 2-reihige Gruppe. VI: 5, rundliche Gruppe oder Kreuz, kräftig. VII + VIII: breiter querer Gürtel von zahlreichen Paragnathen; die Paragnathen bilden ventral Längsreihen von 5—7 Zähnchen und 156 H. AUGENER, seitlich von 2-4; im allgemeinen sind die Zähnchen klein, nur eine Anzahl der hintersten bedeutend kräftiger als die übrigen. Bei einem zweiten Exemplar finden sich in Gruppe I 1, in Gruppe V 11 Paragnathen, in Gruppe III 4-5 Paragnathen, in 2 Querreihen hinter- einander; in der Gruppe I können demnach Paragnathen fehlen oder vor- handen sein. N. cockburnensis ist durch ihre Rüsselbewaffnung, ihre einfach gebildeten Ruder und besonders durch die eigentümlichen dorsalen Grätenborsten charakterisiert. Sie hat einigermaßen Ähnlichkeit mit der philippinischen N. erucifera GR. (Annulata Semper., p. 80, tab. 5, fig. 6). Letztere hat etwas kürzere Dorsaleirren und eine noch reichere Paragnathenbewaffnung in allen Gruppen des Rüssels, die spezifischen dorsalen Grätenborsten der N. cockburnensis sind von N. crucifera nicht bekannt. Fundnotizen: Station 283, Sharks Bay, vor Brown Station bei Dirk Hartog, 2—4'/), m; 17. VI. 1905. Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 6!/,—8 m, Felsboden; 30. IX. 1905. Nereis denhamensis n. Sp. Taf: III, Fig. 9l.iu: Textie 162 22% Die vorliegende Art ist mit der verwandten N. heirissonensis die häu- figste Nereide an der Küste Südwest-Australiens; ich sah mindestens 70 Exemplare derselben. Sämtliche Tiere der Art waren atok. Vollständige größere Stücke dieser Art messen 24 mm bei einer Zahl von 70 Segmenten und einer größten Breite (etwa am 10. Segment) von ca. 1,5 mm resp. 32 mm mit 74 Segmenten und einer größten Breite von fast 2 mm. Andere Tiere messen 34 mm mit 72 Segmenten, 29 mm mit 68 Segmenten, 36 mm mit 75 Segmenten (wohl eines der größten Exemplare überhaupt). Die Färbung ist verschieden, bald einfarbiger, bald durch Zeichnungen mehr- farbiger. Die Färbung kann sein einfarbig gelblichweiß, mit etwas seidigem Glanz, oder mit grünlicher Beimengung, auf dem Rücken olivenbräunlich mit helleren Flecken und mit grünlich gewölktem Kopf und Buccalsegment, oder braun-gelbrötlich mit braunem Längsfleck um die Augen jeder Seite, oder zart rötlich-grauweiß; zuweilen sind die Lingulae dunkelrot gefleckt, so bei einem Tier am Vorderkörper, oder die dorsalen Lingulae der hin- teren Ruder durch dunkelrote Drüsenflecke gezeichnet. Die Körperform der N. denhamensis ist schlank und gestreckt, ziemlich kurz, und charak- terisiert durch das ziemlich lange, etwas halsartig erscheinende Buccal- segment bei Tieren mit eingezogenem Rüssel. Der Körper ist am brei- testen etwa in der Gegend des 3.—12. Segments, nach hinten sehr all- mählich verschmälert, am Vorderende ebenfalls deutlich verschmälert. Mit Ausnahme der vorderen dorsal gewölbten Körperstrecke ist der Körper Polychaeta I, Errantia. 157 sonst mäßig abgeplattet. — Der Kopflappen ist ziemlich kurz, herzförmig, etwa so lang wie breit, so lang wie das Buccalsegment; die Stirnpartie ist halb so lang wie der Kopflappen und etwa ?/; so breit. Die Augen sind mittelgroß; ihre Stellung ist beinahe die eines queren Rechtecks; die hin-- teren Augen sind einander nur wenig näher als die vorderen; die Augen jeder Seite sind schmal, doch deutlich voneinander getrennt. Die Fühler sind halb so lang wie der Kopflappen, an der Basis getrennt und wie die Bucealeirren ungegliedert. Buccaleirren ziemlich kurz ; der längste Buccal- eirrus reicht über die 2 — höchstens 3 ersten, zuweilen über die 5 ersten Segmente (bei ausgestülptem Rüssel) nach hinten, der zweitlängste ist ent- sprechend kürzer und reicht nur über das erste Segment hinweg. Das Bucecalsegment ist ziemlich lang, seitlich etwas konkav gestaltet, gewöhn- lich kaum breiter als lang und 2mal so lang wie das folgende Segment; die ersten Rudersegmente sind etwa 3mal, die mittleren Segmente eben- falls etwa 3mal so breit wie lang. Ist der Rüssel ausgestülpt, so erscheint das Buccalsegment und die nächstfolgenden Segmente erheblich verkürzt. Die Ruder sind kurz, die vorderen etwa !/,, die mittleren ca. halb so lang wie die Körperbreite, sie sind am ganzen Körper ungefähr von gleicher Form und haben weder Fähnchen- noch Lippenbildung. Die 3 Lin- gulae sind kegelförmig, an den vorderen Rudern dicker und stumpfer, an den hinteren schlanker und spitziger. Am längsten ist die mittlere Lin- gula, wenig länger als die obere dorsale; obere dorsale und ventrale Lin- gula sind ungefähr gleich lang, die ventrale etwa so lang wie der ventrale Ruderast. Der Dorsaleirrus ist mittelmäßig lang, reichlich 2mal so lang wie die obere dorsale Lingula; der Ventraleirrus kommt dem ventralen Ruder- ast an Länge gleich. Mit Ausnahme der 2 ersten sind die Ruder zwei- ästig. Jeder Ruderast enthält eine schwarze Acicula. Der Dorsalast enthält homogomphe Gräten- und homogomphe Sichelborsten; im ventralen Ruderast stehen oberhalb der Acicula homogomphe Gräten- und unter- halb der Acicula zu oberst heterogomphe Gräten- und unten hetero- gomphe Sichelborsten. Die Gräten der Grätenborsten sind lang, von nor- maler Form, an der einen Kante gewimpert; die Sicheln der ventralen Sichelborsten sind kurz, schmal und schlank, an der Spitze schwach ge- bogen, an der konkaven Kante gewimpert und am Ende mit einer Öse oder Scheide versehen. Die Schäfte der Sichelborsten sind etwas kräftiger als die der Grätenborsten. — Mit der Verteilung der Gräten- und Sichel- borsten am dorsalen Ruderast hat es folgende Bewandtnis. Die ersten etwa 20—30. Ruder haben im dorsalen Ruderast gewöhnliche homogomphe Grätenborsten mit langen Endgräten, dann treten dorsal auch Sichelborsten auf, an den mittleren Rudern etwa 3—4. Die dorsalen Sichelborsten er- 158 H. AUGENER, scheinen zuerst nur etwa in der Einzahl, also allmählich neben den Gräten- borsten, nehmen weiter nach hinten an Zahl zu und verdrängen schließ- lieh die Grätenborsten vollständig. Die Zahl der Ruder mit gemischten Dorsalborsten ist nicht genau fest- stellbar ; es mögen in einigen. unter- suchten Fällen etwa 10 sein. Die dorsalen Sichelborsten sind kräftiger als die Grätenborsten, homogomph, jedoch die Gabelzinken ungleich stark. Die Sichel dieser Borsten ist kurz, schwach gebogen und ragt nur zur Hälfte aus der Endgabel des Borstenschaftes hervor; eine eigentliche Wimperung fehlt an diesen Sicheln und wird ersetzt durch 2 oder 3 kleine Sägezähne. An den Rudern mit dorsalen Sichel- Fig. 16. Nereis denhamensis n. sp. a borsten an die a: der ven- Ruder vom vorderen Körperdrittel; °/,. 5 tralen Sichelborsten kürzer und ventrale Sichelborste; *!?/.. minder parallelseitig (gegen: die Spitze stärker verschmälert) als die der Ruder mit dorsalen Grätenborsten; sie haben anscheinend eine unge- deckte Spitze (?); an den vorderen Rudern mit dorsalen Grätenborsten ist die Spitze der ventralen Sicheln gedeckt. Die Analeirren, von mäßiger Länge, sind etwa so lang wie die 6 letzten Segmente, das Analsegment etwa so lang wie die 2—3 vorletzten Seg- mente. Die Paragnathen wurden teils am ausgestülpten, teils am eingezogenen Rüssel untersucht; sie sind alle konisch, braun. Die Kiefer sind ebenfalls braun, schlank und mäßig gebogen; sie haben 7—8 spitz-eiförmige Zähne an der Schneide. Die Paragnathenbewaffnung ist nicht sehr reich, aber merklich bedeutender als bei N. heirissonensis. Maxillaria: I 1; II 13—16, schräge Doppelreihe; III 17—20, quere 3-reihige Binde; IV 17—20, dreieckiger, mit der Spitze nach vorn ge- richteter 3(—4)-reihiger Haufen. Oralia: VO; VI 8, klein, quere längliche undeutlich 2-reihige Gruppe; VII + VIII ca. 14, einfache Querreihe von großen Paragnathen. Bei anderen Tieren enthält Gruppe I 1 oder 2 hintereinander, II ca. 17 (2—3-reihig); III 18; IV 20—24; V O0; VI 6, quere ovale Gruppe; VIT+ VIII 13, 11, 16 oder 18 Paragnatlien. Bei einem Tier stehen: in er Polychaeta I, Errantia. 159 Gruppe VII-+ VIII nur 8—10 deutliche Zähnchen, die wahrscheinlich noch mehr vorhandenen sind nicht deutlich und dunkel ausgeprägt. Bei einzelnen Exemplaren (einige enthielten unter anderem Eier, also reifende Sexualprodukte) ist an den mittleren und hinteren Rudern die: Basis des Dorsaleirrus anders gestaltet als an den normalen Rudern, konvex und zugleich verdünnt, nach oben vorgewölbt oder erweitert. Diese Erscheinung mag als Anfangsstadium beginnender Epitokie zu deuten sein; es handelt sich in diesem Falle um größere Exemplare der Art. Mitunter zeigt sich auch bei N. denhamensis die obere dorsale Lingula an den hinteren Rudern schwächer und kürzer als gewöhnlich entwickelt und zeigt so eine Annäherung an das ähnliche Verhalten bei N. heirissonensis ; die fraglichen Tiere haben aber eine Paragnathenbewaffnung wie N. den- hamensis. Was die systematische Stellung der N. denhamensis betrifft, so gehört sie in die Gruppe echter Nereiden, die einfache fähnchenlose Ruder und in der Gruppe VII + VIII des oralen Rüsselabschnitts nur eine einfache Querreihe von Paragnathen besitzen. Hierher gehören Arten wie N. masa- lacensis Gr. und N. trifasciata GR. von den Philippinen, N. Coutieri GRAVv. vom Roten Meer usw. Am meisten Übereinstimmung aber zeigt N. den- hamensis mit der zu dieser Gruppe gehörenden antarktischen N. uneinata EHL. (EHLERS, Bodensäss. Annelid. d. Valdivia-Exped., XVI, 1, 1908, p- 72, tab. 9, fig. 1—5). N. uncinata hat längere Bucealeirren, die Zahl der Paragnathen in der Gruppe VII + VIII wird nicht näher angegeben, ferner soll N. uncinata im dorsalen Ruderast nur homogomphe Gräten- borsten haben. Es bleibt abzuwarten, ob die antarktische Art nicht doch auch dorsale Sichelborsten besitzt, die bisher übersehen wurden. Das Vorkommen der beiden nahe verwandten Arten ist sehr verschieden in Bezug auf die Meerestiefe; N. uncinata stammt aus einer Tiefe von 3584 m, während N. denhamensis an der australischen Küste eine Litoralform ist. Fundnotizen: Station 3, 5, 7, 8, 10, 12, 14, 15, 19, 21, 23, 26, 28, Sharks Bay, Ebbestrand und Y,-—-11 m; 8.—20. VI. 1905 u. 23. VII. bis 20. IX. 1905. Nereis heirissonensis n. Sp. Taf. III, Fig. 52 u. Textfig. 17a —.c. Diese kleine, in etwa 50 Exemplaren vertretene Nereis-Art ist eine der häufigsten Nereiden in Südwest-Australien und steht hierin nur der N. denhamensis nach. Alle Exemplare sind atok. Die Art wird aus- gezeichnet durch ihre schwach entwickelte obere Ruderlingula und ihre dürftige Paragnathenbewaffnung. . Die Exemplare dieser Art sind nur klein; eines der größten Tiere 160 H. AUGENER, mißt bei völliger Erhaltung 11 mm bei einer Zahl von 65 Segmenten und einer größten Breite mit Rudern (ca. am 20. Segment) von I mm; ein anderes vollständiges Tier enthält 82 Segmente bei einer größten Breite von 1,5 mm und ist entsprechend größer. Die Färbung ist etwas variabel, die Grundfärbung meist graugelblich, ein breites die Flanken freilassendes Dorsallängsband lebhafter, mehr rostgelblich, nach hinten blasser werdend. Außen vor der Basis des Ventraleirrus steht mitunter ein dunkles Fleckchen. Mitunter sind die Segmentfurchen fein grün oder schwärzlich begrenzt und das Buccalsegment am Vorderende grün gesäumt. Zuweilen ist der Kopf- lappen seitlich breit braun gesäumt, und die vordersten Segmente sind unterbrochen quer braun gebändert. Die Lingulae und die Drüsenflecke des dorsalen Ruderastes sind hell, mitunter aber die ersteren braun gefleckt und ebenso die Ruder, an den hintersten Rudern bisweilen die dorsalen Drüsenflecke rötlich. Die Körperform der Art, die der philippinischen N. coracina Gr. sehr nahesteht, ist schlank, am breitesten in der Gegend des 4.—8. Segments, nach vorn wenig, nach hinten ganz allmählich verjüngt. Der Körper ist etwas abgeplattet, nur am Vorderende dorsal stärker ge- wölbt. Die breitesten Segmente sind etwa 4mal, die Segmente des Mittel- körpers etwa 2'/),—3mal so breit wie lang und etwa halb so breit wie hoch. Der Kopflappen erinnert in seiner Form an N. kerguelensis Mc Inrt.; er ist etwa um !/, länger als breit und so lang wie die 2—3 ersten Segmente. Die Stirnpartie ist mäßig schmal, ungefähr halb so breit und halb so lang wie der Kopf. Die Fühler, wie die Buccaleirren ungegliedert, haben etwa die halbe Länge des Kopflappens und sind an der Basis ge- trennt. Die Augen von mäßiger Größe, die hinteren etwas größer als die vorderen; sie stehen in einem flachen Rechteck, so daß die hinteren ein- ander kaum näher stehen als die vorderen; die Augen jeder Kopfseite sind schmal, aber deutlich voneinander getrennt. Die hinteren Augen werden gewöhnlich vom Vorderrande des Buccalsegments teilweise bedeckt. Das Buccalsegment ist etwa 2mal so lang wie breit. Die Buccaleirren sind ziemlich kurz; der längste reicht etwa bis ans 6. Segment nach hinten, der zweitlängste, nur ?/, so lang, über die 2—3 ersten Segmente. Die Ruder sind kurz, an der Körpermitte etwa 1/, oder !/; so lang wie die Körperbreite, an den vorderen Segmenten nur !/, so lang. Mit Ausnahme der 2 ersten sind die Ruder 2ästig; sie haben 3 Lingulae, aber keine Ruderlippen. Die Dorsaleirren sind mäßig lang, an den vorderen Rudern etwa 3mal, an den hinteren etwa 5—6mal so lang wie die obere dor- sale Lingula und überragen diese in jedem Falle. Die Ventraleirren kommen ungefähr der ventralen Lingula an Länge gleich, zuweilen sind sie noch länger; an den hinteren Rudern nehmen sie dann an Länge ab. Die 3 Lin- gulae der Ruder sind kegelförmig, an den vorderen Rudern dicker und stumpfer Polychaeta I, Errantia. 161 als an den hinteren; auffällig ist die geringe Entwicklung der oberen dorsalen Lingula, während die mittlere und die ventrale Lingula eine normale Größe haben. Die ventrale Lingula, etwas gedrungener an Form als die mittlere dorsale Lingula, überragt am Vorderkörper den ventralen Ruderast; weiter nach hinten ist sie ungefähr so lang wie dieser, kürzer als die mittlere Lingula und die obere dorsale Lingula. Die obere dorsale Lingula kommt an den vordersten Rudern (so in der Gegend des 12. Segments) der mittleren noch ungefähr an Länge und Stärke gleich, nimmt dann an Länge und Stärke ab, indem sie im vorderen Körperdrittel etwa !/, oder ?/, so lang ist wie die mittlere Liugula, und verschwindet in oder noch vor der Körpermitte immer mehr und mehr. Bei kleineren Exemplaren tritt die Reduktion der oberen Lingula schon im vorderen Körperdritttel auf, früher als bei größeren Tieren der Art, und sie erscheint dort in der hinteren Körperhälfte oft stark reduziert, so daß sie kaum noch erkennbar ist und der Dorsaleirrus fast unmittelbar oberhalb des dorsalen Borstenbündels an diesem zu entspringen scheint. An der medialen Seite der Basis der Dorsalecirren ist bei einzelnen Exemplaren in gleicher Weise wie bei Stücken der N. denhamensis eine konvexe Erhöhung und Ver- dünnung der betreffenden Körperpartie erkennbar, was möglicherweise als Ansatz zu einer in den ersten Anfängen stehenden Epitokie zu deuten sein mag. Fig. 17. Nereis heirissonensis n. sp. a ventrale Sichelborste; *'”/,. 5 10. Ruder von hinten; ®®/,. ce Ruder von der Mitte des Körpers; °®/,. Die Ruderäste, von denen der dorsale kaum den ventralen etwas an Länge übertrifft, enthalten jeder eine schwarze Acicula. An den mittleren Rudern enthält der dorsale Ruderast ca. 5 homogomphe Grätenborsten mit langen feingesägten Endgräten, der ventrale Ast oberhalb der Acicula ca. 5 homogomphe Gräten- und etwa 3 heterogomphe Sichelborsten, unterhalb der Acicula wenige heterogomphe Gräten- und zu unterst Die Fauna Südwest-Australiens. IV, 1 162 H. AUGENER, 3—4 heterogomphe Sichelborsten. Die Gräten der Grätenborsten sind etwa 4—5mal so lang wie ihr Schaft. Die Sicheln sind an den unteren Sichel- borsten der vorderen und mittleren Ruder ziemlich lang und mindestens halb so lang wie der Borstenschaft, fast parallelseitig, einseitig gewimpert; sie erinnern in ihrer Gesamtform an die der N. tentaculata Kec.; an den hinteren Rudern werden die Borstensicheln kürzer und an der Basis mehr verbreitert, und zeigen am Ende die auch bei anderen Arten vorkommende eingescheidete Endspitze. Etwa vom 20. Ruder an kommen auch im dorsalen Ruderast wenige homogomphe Sichelborsten vor, die die gleiche Form haben wie bei N. denhamensis. Die Analecirren sind einigermaßen lang, etwa so lang wie die letzten 8—9 Segmente. Die Paragnathenbewaffnung wurde teils am eingezogenen, teils am ausgestülpten Rüssel untersucht; sie ist nicht bedeutend und offenbar bei jüngeren Exemplaren noch schwächer als bei älteren. Die Kiefer sind braun, bei kleinen Tieren hellgelb, nur schwach gebogen, an der Schneide mit 6—7 spitz-eiförmigen Zähnen versehen. Die Paragnathen sind alle konisch, braun, mitunter (offenbar durch Verschmelzung von 2 oder mehreren) kurz strichförmig in die Länge ausgezogen. Am kräftigsten sind wohl die Zähnchen der Gruppen IV und VII-+ VIII entwickelt. Maxillaria: I O; II je 1, III je 3 in schräger Reihe; IV 0. Oraliaı-V,. VE VIDEO NIE oder I O0; II 2 oder 3 hintereinander; III 3 in Dreieckstellung; IV 6—8 in Form eines Dreiecks, 2—3 Reihen bildend. V 0; VI 1; VII + VIII 3—4, in einer Querreihe. Bei einem weiteren Exemplar haben Gruppe III 5-6 in Dreieck- stellung; VI 3 resp. 1 (oder 2 verschmolzen); VII+ VIII 5 in einer Querreihe. Bei einem vierten Tier Gruppe III 6—7; VI 4 resp. 1; II 6 in einer schrägen Reihe; VII + VIII 4 in einer Querreihe. Bei einem kleinen Wurm mit ausgestülptem Rüssel enthält: Gruppe IO; II 1; IV 2 oder 3 in schräger Reihe; VII + VIII 1 (ungefähr in der Mitte des ventralen oralen Rüsselumfanges). Endlich untersuchte ich noch ein kleines Tier mit teilweise aus- gestülptem Rüssel, bei dem ich keine Paragnathen in der VII+ VIII-Gruppe entdecken konnte (also VII-+ VIII 0). Die an sich dürftige Paragnathenbewehrung der N. heirissonensis ist besonders in der Gruppe VII + VIII insofern lehrreich, als eine voll- ständige oder fast vollständige Reduktion der oralen Paragnathen vor- kommen kann. Man würde danach, wenn man schematisch nach dem Beispiel KInBERGS vorgehen wollte, die Exemplare ohne orale Paragnathen Polychaeta I, Errantia. 163 in die Gattung Ceratonereis Kst. zu stellen haben. Die Untersuchung der verschiedenen fraglichen Tiere zeigt jedoch im übrigen völlige Überein- stimmung, so daß Nereis heirissonensis als eine Nereis sens. str. gelten muß, deren jüngere Exemplare noch keine oralen Paragnathen besitzen und so-. wohl nur vorübergehend (?) ein Ceratonereis-Stadium durchlaufen. Was die systematische Stellung der N. heirissonensis anbetrifft, so steht sie der philippinischen N. coracina GR. (Annulata Semper., 1878, p. 67, tab. 6, fig. 1) sehr nahe. Die Bildung des Kopfes, der Buccaleirren, der Ruder mit der reduzierten oberen Lingula sind wie bei der GruBEschen Art. GRUBE stellte seine Art in die Gattung Ceratonereis, machte aber keine sicheren Angaben über die Bewaffnung des Rüssels, da derselbe be- schädigt war. Eine spätere bessere Klarstellung der ungenügend bekannten N. coracina mag vielleicht dazu führen, diese mit meiner australischen Art zu vereinigen; einstweilen mußte ich von einer solchen Vereinigung absehen. Die auffallende und auf den ersten Blick überraschende blau- schwarze Färbung der N. coracina kann ich nicht für ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal halten und neige vielmehr zu der Ansicht, daß es sich dabei um ein Kunstprodukt handelt, das durch das verwendete Konservierungsmittel, etwa Osmiumsäure oder dergleichen, hervorgerufen wurde. Für die mutmaßliche Richtigkeit meiner Ansicht nehme ich auch den Umstand in Anspruch, daß noch andere mit der N. coracina zusammen- gelegte Polychäten eine ähnliche dunkle Färbung zeigten wie diese, z. B. die Syllis nigrescens GR. (l. c. p. 125). Fundnotizen: Station 1, 7, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 21, 22, 28, Sharks Be 712%, m; 10.—18. VI. 1905 u. 23. VIII. bis 21. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 3!,—14 m; 12. VII. 1905. Station 37, Fremantle, Hafen, an Pfählen; 17. V. 1905. Station 64, Albany, Oyster Harbour, °%,—5!/, m; 21. VIII. 1905. Nereis ericognatha Ehl. Nereis ericognatha, EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1907, p. 29, tab. 4, fig. 3—7. Die wenigen australischen Exemplare dieser Art, die alle atok sind, stimmen überein mit Stücken dieser Form aus Neuseeland. Ein voll- ständiges Exemplar mißt 17 mm bei einer Zahl von 50 Segmenten. Die Färbung der Würmer ist gelblich, bei einem Exemplar durch bräunliche Bestäubung und zerstreute kleine Fleckchen getrübt und die Lingulae braun gefärbt. In Ergänzung der Beschreibung von EHLERS über diese Art, die durch ihre Paragnathen und ihre Ruderbildung charakterisiert wird, sei noch folgendes angeführt. Bei meinen Tieren sind die Kiefer hellbraun und haben 6—7 ab- gerundete Zähnchen an der Schneide. Die Paragnathen stehen am maxillaren 11* 164 H. AUGENER, Rüsselabschnitt in folgenden Zahlen: I 14; II 30; III 34; IV ca. 40. Am oralen Rüsselabschnitt stehen die Paragnathen dorsal in 3—4 Querreihen, ventral in 5—6 Querreihen; außerdem kann man namentlich am ventralen Umfange des oralen Rüsselringes Längsreihen stärkerer und schwächerer Paragnathen unterscheiden, so daß 2 Längsreihen stärkerer Paragnathen etwa 2 Längsreihen schwächerer Paragnathen einschließen. Die Zahl der oralen Paragnathen ist sehr groß. — Der längste Buccaleirrus reicht etwa bis ans 10. Segment nach hinten. — Die Ruder tragen außer den 3 Lingulae eine lange vordere Lippe am Dorsalast und eine längere vordere und eine kurze hintere Lippe am Ventralast. Die Lippe des Dorsalastes hat die Form der mittleren Lingula, sie erscheint vom ersten 2-ästigen Ruder (3. Ruder) an, erst allmählich größer werdend. — Im dorsalen Ruderast stehen nur homogomphe Grätenborsten, im ventralen Ruderast supra- acicular homogomphe Gräten- und heterogomphe Sichelborsten, subacieular heterogomphe Sichelborsten und zu oberst einige wenige homogomphe. Grätenborsten. Nach EHLERS steht N. ericognatha der mediterranen N. caudata D. CH. sehr nahe und ist danach als eine Form zu betrachten, welche die Mittel- meerart im australisch-neuseeländischen Gebiet vertritt. Nach ihrer Paragnathenbewaffnung würde N. cricognatha in die Gattung Neanthes Ke. zu stellen sein. Mir scheint indessen dies Genus Neanthes zu wenig be- gründet als Untergattung von Nereis, weshalb ich es als mit Nereis L. zusammenfallend betrachte. Unter den Arten der Nereis L.-Gruppe, die demnach durch den Besitz konischer Paragnathen an allen oder an einem Teil der oralen und maxillaren Rüsselfelder gekennzeichnet ist, gehört sie zu der Gruppe der Arten wie N. kerguelensis, bei denen außer den Lingulae Ruderlippen entwickelt sind. Fundnotizen: Station 15, Sharks Bay, NNO. von der Nord- spitze von Heirisson Prong, 11—12!/, m; 18. VI. 1905. Station 43, Fremantle, südlich, Ebbestrand; 7. V.—2. VI. 1905 oder 1. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Neuseeland. Nereis kerguelensis Me Int. var. oligodonta n. var. Diese Varietät der N. kerquelensis lag mir in 2 atoken Exemplaren vor. Das eine vollständige der beiden Tiere mißt 36 mm bei einer Zahl von 64 Segmenten und ist an der breitesten Stelle (etwa am 8. Segment) ca. 3 mm breit. Die Körperform der Würmer ist kurz, dabei ziemlich kräftig. Die Färbung ist hell-weißlich oder rötlich-graugelb, an den vordersten Segmenten mit einer Andeutung dunklerer aufgelöster Querbinden. In der hinteren Körperhälfte ist die obere Ruderbasis einwärts von der Wurzel Polychaeta I, Errantıa. 165 des Dorsaleirrus durch 2—3 scharf hervortretende braunrote Drüsenflecke gezeichnet; auch die Lingulae sind in dieser Körpergegend mehr oder weniger blaßbräunlich gefärbt und die Seitenteile der Segmente vor den Rudern jederseits mit einem quer lanzettlichen oder strichförmigen braunen Fleck markiert, wobei die beiden Flecke durch bräunliche Querlinien mehr oder minder deutlich verbunden sein können. Die Ruderbasen sind ventral ebenfalls braun gefleckt. Eine ähnliche Färbung der hinteren Körperhälfte finde ich auch bei Stücken der N. kerguelensis von Südgeorgien. Die Körperdimensionen und sonstigen Verhältnisse entsprechen im allgemeinen denen der N. kerguelensis. Der Körper ist etwas abgeplattet, am Vorderende dorsal stärker gewölbt und hier vom 5.—12. Segment etwa am breitesten. Die Segmente sind hier etwa 4mal, die des Mittel- körpers etwa 3mal so breit wie lang. — Der Kopflappen ist so lang wie ‚breit, so lang wie die 1!/, ersten Segmente; Stirnteil desselben etwa halb so lang wie der Kopf und so breit wie der Raum zwischen den jeder- seitigen Augenpaaren. Die Stirnpartie mit Ausnahme einer hellen Mittel- linie und die Palpen außen hellbräunlich überlaufen. Fühler halb so lang wie der Kopflappen, an der Basis deutlich getrennt. — Buccaleirren kurz; der längste derselben reicht etwa bis ans 4. Segment nach hinten und ist doppelt so lang wie der zweitlängste. Buccalsegment etwa doppelt so lang wie das 2. Segment. Ruder gebildet wie bei N. kerguelensis. Im Dorsalast nur homogomphe Grätenborsten, im Ventralast oberhalb der Acicula homogomphe Gräten- und wenige heterogomphe Sichelborsten, unterhalb der Acicula etwa zu gleichen Teilen homogomphe Gräten- und heterogomphe Sichelborsten. Die Endsicheln der ventralen Borsten wie bei N. kerguelensis, allenfalls ein wenig kürzer als dort, namentlich die unterhalb der Acicula stehenden. Analeirren mäßig lang, etwa so lang wie die 8 letzten Segmente. Kiefer braun, mit 7 oder 8 Zähnen an der Schneide; die Paragnathen, die am eingezogenen Rüssel untersucht werden mußten, ähnlich wie bei N. kerguelensis, aber noch ärmer entwickelt. Maxillaria: I O; II 6 oder 7 in schräger Doppelreihe; III 4 oder 5 im Dreieck mit der Spitze nach vorn; IV 8—10, dreieckige Gruppe. Oralia: V 0; VI 1; VII + VIII 3 in einer Querreihe. Antarktische Vergleichsexemplare der Stammform haben etwas reichere Paragnathenbewaffnung und Paragnathen in sämtlichen Feldern des Rüssels, z. B. so in I und V 1 oder 2 Paragnathen, in der Gruppe VII + VII 5—7 Paragnathen in einer Querreihe. — Das meinen Angaben zugrunde gelegte vollständige Exemplar ist ein Weibchen und hat ziemlich große Eier in der hinteren Körperhälfte, zeigt jedoch noch keinerlei Anzeichen epitokaler Veränderung an den Rudern. 166 H. AUGENER, Auf Grund hauptsächlich ihrer schwächeren Paragnathenbewaffnung habe ich die südwest-australische Form als Varietät von der antarktischen Stammform abgetrennt in der Vermutung, daß erstere eine südwest- australische Lokalform der Stammart repräsentieren mag. Es bleibt abzu- warten, ob später reichlicheres Material aus Australien die Konstanz in der schwächeren Entwicklung der Paragnathen erweisen wird oder ob es sich bei meinen Exemplaren nur um mehr oder minder individuelle Variationen handelt. Fundnotiz: Station 36, Fremantle, Hafen, ca. 3 m, auf Sand- boden; 13.—14. V. 1905. Weitere Verbreitung der typischen N. kerguelensis Mc Int. (Chal- lenger Rep., XII, p. 225, tab. 35, fig. 10—12, u. tab. 16A, fig. 17, 18): Antarktisch; notiales Südamerika; Neuseeland; ferner in der Tiefe im lusitanischen Gebiet; im Atlantik z. B. Canaren und. im Mittelmeer. Das Vorkommen der N. kerguelensis in einer Varietät in Australien erweist, daß diese Art von den antarktisch-notialen Gewässern auch weiter nördlich, im wärmeren Indo-Pacifik, auftritt, und zwar als Litoralform im Gegensatz zu ihrem Vorkommen in dem diesem entsprechenden lusitanischen Gebiet der nördlichen Hemisphäre als Tiefenform. Nereis (Ceratonereis) lapinigensis 6r. Nereis lapinigensis, GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 69. Diese Art scheint in Südwest-Australien ziemlich verbreitet zu sein, wurde aber fast immer nur in einzelnen Exemplaren erbeutet. Ich lasse über diese Form, über deren Identität ich keinen Zweifel hege, noch einige Angaben folgen, unter hauptsächlicher Berücksichtigung des Exemplars von Station 43. — Alle Tiere sind atok. Das Stück von Station 43 ist voll- ständig, 36 mm lang, am Buccalsegment 3 mm, am 10. Segment 3,5 mm breit und hat 62 Segmente. Die Färbung ist im allgemeinen graugelb, auf der Dorsalseite mehr ockergelb, in der hinteren Körperhälfte nament- lich mit dorsalen, unterbrochenen braunen Querbinden und hier die Ruder auf der Oberseite des Dorsalastes und an den Lingulae braun gefleckt. Bei einem anderen Exemplar ist die Färbung des Rückens mehr grünlich in Gestalt eines breiten, die Flanken der Segmente freilassenden Längs- bandes, bei einem dritten bräunlich-leischfarben mit ziemlich, namentlich auf den Seitenpartien der Segmente, deutlichen Querbinden und mit vor den Ruderbasen fein braungefleckter Ventralfläche. Die Körperform ist ziemlich robust, kurz und zugleich breit, im ganzen ziemlich gleichmäßig breit, am Vorderende nur wenig, hinten etwa vom letzten Viertel an deutlicher verschmälert, Die vorderen Segmente etwa Polychaeta I, Errantia. 167 4mal, die mittleren 21/,mal so breit wie lang. Fühler so lang wie der Kopflappen; Kopflappen ein wenig breiter als lang und etwa 2mal so lang wie das Buccalsegment; Stirnteil des Kopfes halb so breit und halb so lang wie dieser. Buccalsegment ca. 11/),mal so lang wie das folgende Segment.’ Buccaleirren kurz; der längste reicht etwa bis ans 6. Segment nach hinten und ist etwa 1'/;mal so lang wie der zweitlängste und kürzer als die Breite des Buccalsegments. Die Ruder sind am Vorderkörper etwa nur !/,, am Mittelkörper etwa ia so lang wie die Körperbreite, die Dorsaleirren an den vorderen Rudern etwa 2mal, an den hinteren fast 3mal so lang wie die obere Lingula. Die Lingulae entsprechen ungefähr den Angaben GrUBEs. Am ventralen Ruder- ast ist eine hintere kegelförmige, den Ruderast überragende Lippe vorhanden ; am dorsalen Ruderast ist keine eigentliche Lippe vorhanden ; allenfalls könnte man die Verlängerung des Dorsalastes, wie sie sonst auch bei lippenlosen Nereiden vorkommt, als ganz kurze vordere Lippe ansprechen. Das Analsegment ist ca. so lang wie die 4 letzten Segmente, die Analeirren sind gleich den letzten 7 Segmenten, demnach nur kurz. Die Paragnathenbewaffnung des Rüssels ist der Variation unterworfen, so ihrer Zahl nach, im übrigen, wie folgt, beschaffen. Maxillaria (Exemplar von Station 43): I 0; II 10 in schräger Doppelreihe; III 7 in Form eines länglichen Vierecks; IV 12—14, in Gestalt eines gleichseitigen, aus schrägen Reihen gebildeten Dreiecks. Exemplar von Station 25: I 0; II 7 in schräger Doppelreihe; III 4 in einem nach vorn bogig begrenzten Dreieck; IV 12—14. Ausnahmsweise trägt Gruppe VII des oralen Rüsselabschnittes hier in der Mitte ihrer Breite genau hinter Gruppe III einen einzelnen kleinen Paragnathen. — Bei dem Exemplar von Station 48 stehen 7 Paragnathen in der Gruppe III in einem mit der Spitze nach hinten gewendeten Dreieck; bei dem gleichen Wurm stehen in den Gruppen VI und VIII, wo sonst bei anderen Nereiden mit oralen Paragnathen solche zu stehen pflegen, etwas verdickte braune Flecke. — Bei N. lapinigensis ist danach die gelegentliche Tendenz zu beobachten, ab- weichend von dem Charakter der Gattung Ceratonereis, Paragnathen oder Paragnathenanlagen auch am oralen Rüsselabschnitt zu entwickeln, wo- durch eine Brücke von dieser Gattung zu den Nereiden mit normalerweise vorhandenen Paragnathen geschlagen wird. Eine der N. lapinigensis sehr nahestehende Art und ihre Vertreterin im lusitanisch-mediterranen Gebiet ist, wie GRUBE mit Recht hervorhebt die N. Costae Gr. (EuLers, Borstenw., p. 523, tab. 22, fig. 1—4). Beide Arten bilden vermutlich geographische Unterformen einer und 168 H. AUGENER, derselben Stammform. N. Costae scheint etwas zarter gebaut zu sein als N. lapinigensis, hat eventuell etwas kürzere Buccal- und Dorsaleirren und etwas schwächer entwickelte Ruderlippen; auch die Paragnathenbewaffnung mag etwas schwächer entwickelt sein. Die Differenzen sind jedenfalls nur derart, daß sie sich schwierig durch Worte und Zahlen ausdrücken lassen. Fundnotizen: Station 25, SharksBay, SurfPoint, OuterBar, 1,—34, m; 16. VI. 1905. Station 36, Fremantle,. Hafen, ca./3m, Sandboden; 13.—14. V. 1905. Station 43, Fremantle, südlich, Ebbe- strand; 7. V.—2. VI. 1905 u. 1. IX. 1905. Station 48, Cockburn Sound, Port Royal und N. davon, 141,—18 m; 30. IX. 1905. Station‘53, Warnbro Sound, 121/),—14', m; 29. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Philippinen. Nereis (Ceratonereis) tentaculata Kbg. Nereis tentaculata, KINBERG, Fregatt. Eugen. Resa, 1856, tab. 20, fig. 5. I; „ KINBERG, Annulata nova, 1865, p. 170. mirabilis, KINBERG, loc. cit. p. 170. excisa, GRUBE, Ber. d. Schles. Ges., 1873, p. 46. mirabilis, EHLERS, Florida-Annelid., 1887, p. 117, tab. 37, fig. 1—6. GRAVIER, Annelid. Polychaet. de la Mer Rouge, Nouv. Arch. Mus. Paris, 1901, IL, 2, p: 172, u. II, taf. 11, 492742, tentaculata, EHLERS, Annelid. d. Samml. SCHAUINSLAND, 1905, p. 286. ”» ”„ ” Diese weitverbreitete Nereide ist auch in Südwest- Australien ziem- lich häufig (22 Exemplare). Alle Exemplare von dort waren atok. Bei einem der größten Würmer, einem Weibchen, lagen große Eier in der Leibeshöhle. Die Färbung dieser Art variiert etwas; bald sind die Tiere einfarbig, mehr oder minder hell-weißlichockergelb, höchstens an den Ruderbasen und den Segmenteinschnitten dunkler gelb, bald ist namentlich die vordere Körperhälfte farbig gezeichnet durch rotbraune bis orangerote Querbinden, die mehr oder minder unterbrochen zu zweien auf dem Rücken der Seg- mente stehen. Ich lasse einige Angaben über meine Tiere folgen, die im ganzen vollständig zu KınBEerGs Beschreibung und Figuren passen. Ich lege meinen Angaben hauptsächlich ein großes vollständiges Exemplar zugrunde. Das betreffende Tier ist vollständig 49 mm lang bei einer Zahl von 82 Segmenten, und am Buccalsegment 2mm breit; der Rüssel ist eingezogen. Der Körper ist vorn, etwa bis zum 12.—14. Segment, am breitesten und nimmt dann allmählich an Breite ab. Rechnet man die Ruder mit, so erscheint jedoch die mittlere Körperstrecke gegenüber der vorderen nicht verschmälert, da die Ruder des Mittelkörpers beträchtlich und un- gefähr so lang wie die Körperbreite sind, während die Ruder der vorderen > Polychaeta I, Errantia. 169 Körperstrecke kürzer sind und nur etwa der halben Körperbreite an Länge gleichkommen. — Die breiteste Körpergegend liegt etwa am 12.—14. Seg- ment, von wo nach vorn eine Verjüngung stattfindet, so daß das Vorder- ende etwa nur ?/; so breit ist wie das 12. Segment. Charakteristisch für die Art ist der kurze, quer-rechteckige Kopf- lappen (exklus. Stirnpartie), der 2mal so breit wie lang und etwa so lang wie die 3 ersten Segmente ist; die Stirnpartie ist kurz, höchstens halb so lang wie der ganze Kopflappen, und durch einen tiefer medianen Ein- schnitt in 2 kegelförmige Stümpfe geteilt, welche gleichsam wie Basalstücke der Fühler erscheinen. Fühler und Palpen sind länger als der Kopflappen, die Fühler noch merklich länger als die Palpen. Die 2 Paar Augen sind ziemlich groß, linsenhaltig, die jeder Seite nur wenig voneinander getrennt, die hinteren einander etwas mehr genähert als die vorderen. Das Buccal- segment ist etwa 1!/,mal so lang wie das nächstfolgende Segment. Die Bucealeirren, von erheblicher Länge, sind zum Teil verloren; der dritt- längste (untere hintere) reicht etwa bis ans 8. Segment nach hinten. Das 12. Segment ist etwa 3mal, die Segmente der mittleren Körperstrecke sind nur 2mal so breit wie lang. Die Ruder sind durch ihre sehr langen Dorsaleirren ausgezeichnet und entsprechen ganz gut der Abbildung KınBErss; es läßt sich aber noch folgendes über sie bemerken: Der ventrale Ruderast ist in eine ziem- lich lange, sehr schlank-kegelförmige Spitze ausgezogen, die das Ende der ventralen Acicula weit überragt und etwa als Cirrus terminalis bezeichnet werden könnte. Außerdem ist eine kurze, dreieckig-blattartig zugespitzte hintere ventrale Lippe vorhanden, welche kaum so weit wie die ventrale Acicula seitwärts vorragt. Von den 3 Ruderlingulae ist die obere dorsale die größte und ein wenig länger und spitziger als die mittlere; im hinteren Körperdrittel ist indessen eher die mittlere Lingula etwas länger und auch kräftiger als die obere. — Etwa schon mit dem Ende des vorderen Körper- drittels zeigt sich die hintere Blattlippe des ventralen Ruderastes anders geformt als weiter vorn (so bei dem erwähnten großen reifen Weibchen); sie ist hier nämlich am distalen Rande breiter und höher, nicht mehr spitz, und konkav ausgerandet, im ganzen etwas nierenförmig im Umriß. Möglicherweise mag diese Umbildung der Ausdruck beginnender Epitokie sein (?). Die Borsten sind im dorsalen Ruderast homogomphe (oder vielleicht richtiger schwach heterogomphe) Grätenborsten. Im Ventralast stehen oberhalb der Acicula schwach heterogomphe Grätenborsten und zu unterst wenige heterogomphe Sichelborsten, unterhalb der Acicula nur heterogomphe Sichelborsten. Die Borstensicheln haben die Form, wie sie KINBERG ab- bildet; bei einem kleinen Tier von Station 16 (ohne Vorderende, noch 170 H. AUGENER, 46 Segmente von 16 mm Länge) sind die Sicheln der ventralen Sichel- borsten etwas kürzer und gedrungener als wie bei dem KınBErsschen Stück, was auf Variation oder vielleicht auf Altersunterschiede der be- treffenden Exemplare zurückzuführen sein mag. Die Paragnathenbewaffnung zeigte sich am aufgeschnittenen Rüssel eines großen Exemplars folgendermaßen: Oralia: 0. Maxillaria: I O0; II rechts 2+?, links 16; III ca. 10: TVs: Die geringe Zahl der Paragnathen in der rechten Gruppe II ist durch Verkümmerung der übrigen erklärlich, deutlich entwickelt sind nur 2. An einem kleinen, fraglicherweise zu N. tentaculata gestellten Stück von Laysan (Annelid. d. Samml. SCHAUINSLAND, 1905, Zool. Jahrb., XXII, 3, pP. 236) wurden von EHLERS an einigen mittleren Segmenten eigentüm- liche Borsten beobachtet, die von ihm als Schwimmborsten und epitokale Bildungen angesprochen wurden. Das in Frage stehende Tier war ein Weibehen mit Eiern; die eigenartigen Borsten waren komplexe, bei schwacher Vergrößerung kapillar erscheinende Borsten. Ich habe ähnliche Bildungen an den von mir gesehenen Würmern nicht bemerkt. Über die epitoken Zustände von N. tentaculata sind daher weitere Beobachtungen abzuwarten. Über die Verbreitung der N. tentaculata möchte ich noch einige Be- merkungen machen. Die Art, die unter den Ceratonereis-Formen des indo- pacifischen Meeres durch die Gestaltung ihrer tief eingeschnittenen Stirn- partie einzig dasteht, hat im Atlantischen Meer ein Gegenstück, die N. mirabilis Kec., die in den warmen Gebieten des Atlantik weiter ver- breitet ist. Ich habe N. mirabilis mit N. tentaculata zusammengezogen, da bei einer direkten Vergleichung der beiden Arten keine in bestimmtere Form zu kleidende Unterschiede festzustellen sind. Es mag ja möglich sein, geographische Unterformen von N. tentaculata aufzustellen ; das könnte indessen nur unter Berücksichtigung eines reicheren Materials geschehen. Beispielsweise mag die Form des Roten Meeres, in welchem mir wegen seiner relativ geringen Ausdehnung und seiner relativen Abgeschlossenheit die Bedingungen zur Entstehung von Lokalformen gegeben zu sein scheinen, außer der atlantischen Form als geographische Varietät der N. tentaculata aufzufassen sein. Dies genauer nachzuprüfen war ich nicht in der Lage. Fundnotizen: Station 4, 12, 13, 15, 16, 21, 23, 30, Sharks Bay, 3—121/), m; 16.—18. VI. 1905 u. 23. VII. bis’18. IX. 1%05. Batonae, Fremantle, Hafen, ca. 3 m; 13.—14. V. 1905. ‘Station 53, Warnbro Sound, 121/,--141, m; 29.IX. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl. M. SW. von Bunbury, 141,—18 m; 28, VII. 1905. Polychaeta I, Errantia. 171 Weitere Verbreitung: Südsee (Honolulu; Laysan); Neusee- land; Rotes Meer; Südost-Amerika und Ost-Mittelamerika (Westindien). Nereis (Ceratonereis) aequwisetis n. sp. Taf. III, Fig. 48 u. 49 u. Textfig. 18a --c. Die Art, von der allein 40 von den 47 vorhandenen Exemplaren auf Station 41 entfallen, ist nur durch atoke Exemplare vertreten, welche fast alle den Rüssel ausgestreckt haben. Ich lasse die Beschreibung dieser Art nach einigen der größten Exem- plare folgen. N. aequisetis gehört zu den kürzeren Arten; vollständige Exem- plare sind unter anderen 62, 50, 44 mm lang, haben eine größte Breite von 2,75, 2,5 und 2,5 mm und eine dementsprechende Anzahl von 101, 91 und 92 Segmenten. — Die Grundfärbung der Würmer ist weißlichgelb, die Dorsalseite mehr oder minder lebhaft rostgelb oder rostbraun bis schwärz- licehbraun. Im vordersten Körperviertel etwa ist die braune Rückenfärbung am dunkelsten und nimmt hier teilweise die ganze Rückenbreite ein, während sie weiter nach hinten, gegen das hintere Körperviertel, sich all- mählich verliert und nur die mittlere Rückenpartie einnimmt. Kopflappen und Palpen sind mehr oder minder ausgedehnt braun gefärbt; der orale Rüsselabschnitt, weniger der maxillare Abschnitt, zeigt lebhafte braune Längsfleckung. Die Ruder sind fast farblos, nur in der hinteren Körper- hälfte ist die obere dorsale Lingula lebhaft braun gefleckt, minder aus- gedehnt auch die untere dorsale Lingula. Über den ganzen Rücken des Körpers zieht eine braune Medianlinie. Die Körperform ist kurz, in der vorderen Hälfte ziemlich parallel- seitig, von da ab nach hinten allmählich verjüngt. Gegen das Vorderende ist eine deutliche Verschmälerung etwa vom 6. Segment an erkennbar. Das Buccalsegment ist nur etwa halb so breit wie das 6. Segment. Die größte Körperbreite liegt etwa in der Mitte des Körpers und ist ungefähr gleich der Breite des 6. Segments. Der Körper ist ventral flach, dorsal etwa bis zum 10. Segment gewölbt, sonst ebenfalls abgeplattet. Die mittleren Segmente sind ca. 4mal so breit wie lang und etwa 1!/,mal so breit wie hoch. Der Kopflappen hat annähernd dreieckige Form; er ist vorn nicht eingeschnitten, nur wenig, etwa um /, länger als breit und so lang wie die 2--3 ersten Segmente. Stirnfühler kaum halb so lang wie der Kopf- lappen. Die 2 Paar Augen ziemlich klein, in Gestalt eines flachen Trapezes angeordnet. Palpen von gewöhnlicher Form, mit kleinem Endglied, etwas kürzer als die Fühler. — Das Buccalsegment ist etwa 1'/;—2mal so lang wie das folgende Segment. Die Buccaleirren sind mäßig lang; der längste | 172 H. AUGENER, ist mehr als doppelt so lang wie der zweitlängste und reicht über die 6—9 ersten Segmente nach hinten. | Die Ruder sind kurz und zeigen den gewöhnlichen Typus mit 3 Lingulae ohne Fähnchen- und ohne Lippenbildung an ihren Enden. Die 2 ersten Ruder sind einästig. Die mittleren Ruder sind etwa !/,—!/; so lang wie die Segmentbreite. Der dorsale Ruderast ist kaum länger als der ventrale. Die Lingulae haben eine spitzkegelförmige Gestalt; die obere dorsale ist etwas länger als die mittlere und überragt weit das Ruder. Die ventrale Lingula ist kurz; sie ist stumpfer als die anderen Lingulae und erreicht nicht das Ende des ventralen Ruderastes; in der hinteren Körperhälfte wird sie ziemlich unbedeutend, kürzer und dünner, und rückt zugleich mehr an die Hinterseite ihres Ruderastes. — Die Dorsaleirren sind kurz, an den vorderen Rudern etwa ?/,, an den mittleren kaum halb so lang wie die obere dorsale Lin- gula. Der Ventraleirrus ist ebenfalls kurz und etwa halb so lang wie die ven- trale Lingula. Die Basis des Dorsaleirrus ist an ihrer medialen Seite von gewöhn- licher Gestaltung, glatt. Jeder Ruderast enthält eine schwarze Acicula. Die Borsten sind überwiegend nur Grätenborsten, und zwar im dorsalen Ruderast homogomph, im Ventralast oberhalb der Acicula homo- gomph, unterhalb der Aci- cula heterogomph. DieGräte der Borsten ist einseitig fein gesägt. Die Sichelborsten sind ganz spärlich ent- wickelt und wurden daher anfänglich von mir über- sehen. Sichelborsten finden sich nur am ventralen Ru- derast unterhalb der Aci- Fig. 18. Nereis aequisetis n. sp. «a Ruder von eula: sie sind heterogomph der vorderen Körperhälfte; '”/. D ventrale Gräten- 3 P Pas borste; *'?/. ce ventrale Sichelborste von der hinteren und stehen in den Rudern Körperhälfte; *?/.. des letzten Körperviertels ee Polychaeta I, Errantia. 173 oder -fünftels zu 53—4. Genau läßt sich das erste Auftreten der Sichelborsten nicht feststellen; jedenfalls erscheinen sie erst ziemlich spät am Körper, etwa in der Mitte oder nach dem ersten Drittel der Körperlänge. Die Sicheln sind von mäßig gestreckter Form, mit einer Öse an der Spitze und mit ziemlich kräftigen Wimperzähnchen an der Schneide versehen. Der Rüssel hat, ausgestreckt, etwa die Länge der 6—7 ersten Segmente. Die Kiefer sind braun, ziemlich schlank, mäßig gebogen, mit 7—8 Zähnchen. Die Paragnathen stehen nur am maxillaren Rüsselring; sie sind schwarz- braun, konisch und ziemlich klein; nur in den Gruppen II und IV sind sie etwas größer. Oralia: 0. Maxillaria: I wechselnd in Zahl und Stellung; 3 oder 4 hintereinander oder 3+1 asymmetrischer, 6 in Dreieckstellung oder 9 in rundlichem Haufen; II halbmondförmige, nach oben verbreiterte Gruppe mit mäßiger Paragnathenzahl; die Zähnchen des oberen Teils größer und weitläufiger gestellt, die des seitlichen nach unten ziehenden Teils kleiner und einen schmalen 2-reihigen Streifen bildend; III ein breiter, Gruppe IV berüh- render Quergürtel mit undeutlicher Bildung von Längsreihen, in denen 5—7 Paragnathen hintereinander stehen. IV ähnlich der Gruppe II; der seitliche nach oben ziehende Teil (ähnlich wie umgekehrt bei II) ein schmaler 2-reihiger Streifen mit dem der II. Gruppe fast zusammenstoßend an der Seite des Rüssels. Die untere Partie (ähnlich der oberen von II} aus weitläufig gestellten größeren Zähnchen bestehend, die sich noch in einem schmalen spitzen Zipfel bis dicht an die untere Wurzel der Kiefer heranziehen. Gruppe II und IV umschließen so an den Seiten des Rüssels einen umgefähr ovalen oder nierenförmigen Bezirk gegen die Kiefer und die Rüsselmündung hin. Die Analeirren sind kurz, etwa so lang wie die 4—5 letzten Segmente. Mehrere der Exemplare der Art enthielten Sexualprodukte in der hinteren Körperhälfte, so unter anderen 2 Weibchen große Eier; an den Rudern dieser Tiere waren jedoch noch keine Anzeichen der Epitokie erkennbar. N. aequisetis wird gekennzeichnet durch ihre reiche, dem Üeratonereis- Typ entsprechende Paragnathenbewaffnung, die Kürze der Cirren und die Reduzierung der Sichelborsten. Eine nahe verwandte Art ist die N. simzli- setis GR. von den Philippinen (Annulata Semper., p. 64, tab. 4, fig. 4), die nach einem hinten verstümmelten Exemplar beschrieben wurde und noch sehr der Nachuntersuchung bedürftig ist. GRUBES Art hat etwas längere Dorsaleirren, keine Sichelborsten und einen einheitlichen geschlossenen Paragnathengürtel. Faßt man die beiden letzten Momente genau nach GRUBEsS Worten auf, so würde darin ein sicherer Unterschied von meiner 174 H. AUGENER, Art liegen. Es ist jedoch ganz gut möglich, daß GRUBE die Sichelborsten, besonders da sein Exemplar hinten nicht erhalten war, übersehen hat und daß seine Angabe über die Einheitlichkeit des Paragnathengürtels cum grano salis zu bewerten ist. Danach ist es nicht unmöglich, daß GRUBES Art mit der meinigen zusammenfällt. Was die Paragnathen anbelangt, so ist einst- weilen daran festzuhalten, daß bei N. aequisetis zwar die Paragnathen der Gruppe II, III und IV einen einigermaßen zusammenhängenden Gürtel bilden, Gruppe I jedoch immer als isolierte Gruppe erkennbar ist. Fundnotizen: Station 44, Swan River, Melville Water unter- halb Perth, Salzwasser, Ebbestrand; 13. X. 1905. Station 105, Swan River bei Perth, Salzwasser, Ebbestrand ; 26. IX. 1905. Nereis (Perinereis) amblyodonta Schm. Nereis Novae Hollandiae, KINBERG, Fregatt. Eugen. Resa, 1856, tab. 20, fig. 9. 14 r KINBERG, Annulata nova, 1865, p. 175. dnbl, yodonta, SCHMARDA, Neue wirbellose Tiere, 1861, I, 2, p. 106. EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 28. ’ ”» „ Die vorstehende Nereide findet sich in etwa 30 Exemplaren in der Sammlung MICHAELSEN-HARTMEYER vor. Alle Tiere sind atok. Meine Tiere stimmen überein mit neuseeländischen Stücken der Art, die ich sah, sind aber bedeutend kleiner als letztere. Die neuseeländischen Stücke sind trübgraulich-rotbraun; eines der größten mißt bei vollkommener Erhaltung und mit 136 Segmenten 195 mm. Die Grundfärbung meiner Tiere ist grau- gelblich, die Dorsalseite heller oder dunkler olivenbraun bis schwärzlich- braun. Kopflappen oben ebenfalls dunkel mit dreieckiger, oft aber kaum entwickelter oder nur linienförmiger heller Mittelpartie. In der hinteren Körperhälfte wird die Färbung heller, mehr graugelblich. Die Fähnchen sind oben schwärzlich oder bräunlich pigmentiert. Über die Paragnathen- bewaffnung der Art ist nichts Besonderes zu bemerken. Sehr konstant findet sich bei meinen australischen Exemplaren die 5-Gruppe des Paragnathen- feldes V. Die querleistenförmigen Paragnathen der Gruppe VI sind in den meisten Fällen jederseits nur in der Einzahl vorhanden; zuweilen sind sie aber wieder zweigeteilt oder sogar durch konische Paragnathen ganz oder teilweise ersetzt, woraus der Schluß gezogen werden mag, daß morphologisch die queren Paragnathen als Verschmelzungsprodukt gewöhn- licher Paragnathen zu betrachten sind. Die Beziehungen der N. amblyodonta zu anderen Perinereis-Arten, besonders einigen indo-pacifischen und indo-malayischen Arten, bleibt noch näher zu prüfen. Hier ist z. B. die Nereis camiguina Gr. (Annulata Semper., p. 87, tab. 4, fig. 8 zu nennen, die von den Philippinen über Südwest-Amerika bis Ostafrika verbreitet ist und eventuell in den Varietäten- Polychaeta I, Errantia. 175 kreis der N. amblyodonta zu ziehen wäre. Bei N. amblyodonta ist die Fähnchenbildung der Ruder ausgeprägter als bei N. camiguina. Südwest- amerikanische Stücke der N. camiguina haben an den hinteren Rudern etwas längere Dorsalecirren als philippinische Stücke der Art und stimmen. darin mehr mit N. amblyodonta überein. — Eine in der Paragnathen- anordnung und Fähnchenbildung vielleicht zunächststehende Form auf der nördlichen Hemisphäre ist die N. macropus CLar. des Mittelmeeres (Annel. Ch&top. de Naples. Suppl&m., p. 80, tab. 8, fig. 1). Bei N. macropus ist die Fähnchenbildung noch stärker und exzessiver als bei N. amblyodonta, bei welcher das Fähnchen der hinteren Ruder (hinteres Sechstel des Körpers etwa) das Ruder um dessen einfache oder 1!/,-fache Länge überragt. Bei enger Begrenzung des Artbegriffes der N. amblyodonta muß diese bisher als auf die australisch-neuseeländische Zone beschränkt angesehen werden. — Was die Benennung betrifft, so hat EHLERS (l. c.) den SCHMARDASchen Namen akzeptiert; ebensogut könnte man den von KINBERG gegebenen Namen beibehalten, da KınBErGs gute Figuren mit der später erschienenen ergänzenden Diagnose der Art diese besser kennzeichnen als SCHMARDAS Angaben und Zeichnungen. Fundnotizen: Station 37, Fremantle, Hafen, an Pfählen; 17. V. 1905. Station 60, Albany, Princess Royal Harbour, Ebbestrand; 14.—18. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Süd-Australien; Neuseeland. Nereis (Perinereis) vallata Gr. Ich sah nur ein einziges Exemplar dieser weitverbreiteten Art, über deren Synonymie und Verbreitung man vergleichen möge bei EHLERS (Polychät. d. magellan. u. chilen. Strandes, p. 110, und Neuseeländ. Annelid., I, p. 26). Mein Exemplar, das im ganzen graugelb, auf dem Rücken dunkler, mehr bräunlichgelb gefärbt ist, stimmt überein mit Vergleichsexemplaren aus Neuseeland. Die von EHLERS aufgestellte Synonymie der N. vallata veranlaßt mich noch zu einigen Bemerkungen über einige Arten aus dem Verwandt- schaftskreise dieser Form. N. heterodonta GrAv. vom Roten Meer (Nouv. Archiv. Mus. Paris [4], 1901, p. 179) kann entschieden nicht mit N. vallata vereinigt werden wegen ihrer auffällig kurzen Rückencirren; sie hat auch eine abweichende Färbung und anderen Habitus. Ob die N. brevieirris GR. von St. Paul (Antarktis), die gleichfalls ziemlich kurze Dorsaleirren besitzt, zu N. vallata oder eher zu N. heterodonta zu stellen ist, mag ich ohne eigene Anschauung der N. brevieirris nicht ohne weiteres entscheiden. — Wenn EHLers (Polychät. d. magellan. u. chilen. Strandes, p. 111) die N. nuntia Sav. als nahe Verwandte der N. vallata bezeichnet, so muß ich 176 H. AUGENER, ihm ‚darin durchaus beistimmen, nachdem ich selber Exemplare der N. nuntia daraufhin untersuchen konnte. Dagegen muß ich eine Gliederung der Fühler und Cirren, die EHLERS als wesentliches Unterscheidungs- merkmal der N. nuntia gegenüber der N. vallata anführt, in Überein- stimmung mit GRAVIER (N. nuntia, Nouv. Archiv. Mus. Paris [4], 1901, p. 164) als nicht vorhanden bezeichnen. Die angebliche Gliederung ist nur scheinbar und beruht auf Schrumpfungszuständen, resp. im all- gemeineren Sinne auf der Konservierung der betreffenden Würmer. Gleich- wohl mag es richtiger sein, N. nuntia von N. vallata getrennt zu halten. Was die Paragnathenbewaffnung der N. nuntia betrifft, so ist die Differenz in diesem Punkte zwischen ersterer und der N. vallata nicht bedeutend. Bei N. nuntia sind die Paragnathen und Kiefer (braun) heller und erstere schwächer entwickelt als bei N. vallata, etwa in ähnlicher Weise wie bei den einander nahestehenden Arten N. amblyodonta SCHM. und N. camiguina GR. In dieser Beziehung ist besonders ein Stück der N. nuntia aus Süd- Australien lehrreich, bei dem man geradezu von einer verkümmerten oder gehemmten Entwicklung der Paragnathen reden kann, während ein Stück dieser Art von der Isle Bourbon normal gebildete Paragnathen hat. Bei dem erwähnten südaustralischen Stück der N. nuntia sind alle Paragnathen- gruppen zwar vorhanden wie bei N. vallata; nur sind die Paragnathen an Zahl geringer in einem Teil der Paragnathengruppen, so in dem ringförmigen ventralen Gürtel des oralen Rüsselringes. Teilweise sind die Paragnathen des Wurmes nicht normal kegelförmig entwickelt und auf verdickte braune Fleckchen reduziert oder mehr oder minder miteinander verschmolzen zu einer zusammenhängenden schwielenartigen Platte, wie 2. B. in der halbmondförmigen Gruppe III des maxillaren Rüsselabschnittes. — Was die von EHLERS gleichfalls mit N. vallata vereinigte N. mictodonta MARENZz. betrifft, so scheint diese Art, die in Südjapan und Ternate ge- funden wurde, vielleicht eine nördlichere Lokalform zu sein, die unter anderem durch eine schwächere Entwicklung, resp. Verkümmerung der Paragnathen ausgezeichnet ist. — Zu N. nuntia ist noch zu bemerken, daß diese Art meines Erachtens, will man ihre Stellung generisch noch enger begrenzen, nicht in die Untergattung Neanthes, wohin sie GRAVIER gestellt hat, sondern in die Untergattung Perinereis gehört, was sich schon aus ihren Beziehungen zu anderen Arten der Perinereis-Gruppe ergibt. Für die jegrenzung der Perinereis-Gruppe betrachte ich als charakteristisches Merk- mal das Auftreten einer einfachen Querreihe von Paragnathen in der Gruppe VI des oralen Rüsselabschnittes, möge diese Querreihe nun aus einer einheitlichen oder mehrteiligen Querleiste oder aus einer Reihe ein- zelner kammzahn-, kegel- oder warzenförmiger Paragnathen bestehen, und da die verschiedene Bildung der Gruppe VI, die man entsprechend als Polychaeta I, Errantia. 177 Perinereis-Paragnathengruppe bezeichnen kann, bei den einzelnen Arten verschiedene morphologische Entwicklungsstadien repräsentiert, zum Teil aber auch individuell auf Verkümmerung resp. vielleicht durch die Er- nährungsverhältnisse bedingte Hemmungsbildung zurückzuführen ist. Fundnotiz: Station 60, Albany, Princess Royal Harbour, Ebbestrand; 14.—20. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Südwest-Afrika (atlantisch); Neusee- land; Südwest-Amerika; St. Paul (antarktisch); Südjapan; Ternate. Nereis (Perinereis) heterodonta var. mictodontoides n. var. Die 5 mir vorliegenden Tiere dieser neuen Form sind eine hellfarbige Nereide von schlankem Habitus, stimmen im allgemeinen mit der Stamm- form des Roten Meeres (GRAVIER, Annelid. de la Mer Rouge,:Nouv. Arch. Mus., Paris, 1901, VII, 2, p. 179, u. VI, tab. 11, fig. 47) überein, weichen aber von dieser ab durch eine reichere Bewehrung des Rüssels mit Para- gnathen. Alle Exemplare sind atok. Ein vollständiges Exemplar (das größte vorhandene) von Station 5 hat 210 Segmente, eine Länge von 140 mm und eine größte Breite von 3 mm. Die Färbung ist eintönig weißlich-graugelb, etwas seidig glänzend. Am Hinterrande des Kopflappens steht eine Querreihe von 2—4 kleineren braunroten Flecken, von denen die mittleren zwischen den hinteren Augen stehen. Palpen am medialen Endrande mehr oder weniger deutlich braun- rot gefleck. An der Wurzel der Ruder einwärts vom Ventraleirrus ein queres, schmal-eiförmiges rotbraunes Fleckchen. In der hinteren Körper- hälfte sind die Ruder durch abstechende braune bis hellrote Drüsenflecke an der Wurzel der oberen dorsalen Lingula stark markiert. — Der Habitus der Würmer ist wie bei der Stammform sehr schlank. Die Buccaleirren sind kurz, der längste derselben reicht nur bis ans 4. Segment nach hinten. Die Ruder zeichnen sich durch ihre Kürze wie die Kürze ihrer Dorsal- eirren aus. In der vorderen Körperhälfte sind die Ruder etwa nur !/,, in der hinteren Körperhälfte trotz abnehmender Körperbreite etwa nur halb so lang wie letztere. Der Dorsaleirrus ist am 12. Ruder halb so lang, am 40. auch halb so lang wie die obere dorsale Lingula, um in der hin- teren Körperhälfte noch mehr an Länge abzunehmen. Nur bei einem der kleinsten Exemplare ist der Dorsaleirrus etwas länger als gewöhnlich und kommt an den vorderen Rudern noch ungefähr der obersten Lingula an Länge gleich und wird an den mitttleren dann halb so lang wie diese. Die Ventraleirren ragen kaum halb so weit vor wie die ventrale Lingula.. Das Analsegment ist etwa so lang wie die 4 letzten Seg- mente; die Analeirren kommen etwa den 7 letzten Segmenten an Länge gleich. Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 12 178 H. AUGENER, Die Paragnathenbewaffnung ist reicher als bei N. heterodonta GRAY. und zeigt fast genau die Verteilung wie sie N. mictodonta MARENZ. von Südjapan hat (Südjapan. Annelid., I, 1879, p. 10, tab. 2, fig. 2). Die Paragnathenverteilung meiner Exemplare ist am ausgestreckten Rüssel von 2 Exemplaren von Station 65 folgendermaßen: 1. Maxillaria: I 1; II 6; III 14; IV ea. 20. Oralia: V 4, dreieckige nach vorn zugespitzte Gruppe; VI 7, resp. 9; VII -+- VIII 30 (in 3 Reihen). 2. Maxillaria: I 3 hintereinander unregelmäßig; II 6 resp. 10; III 15; IV ca. 20. Oralia: V 3 im Dreieck wie bei 1; VI 9, resp. ca. 12; VII+ VIII 30. An einem dritten Exemplar stehen in Gruppe I nur 2 Paragnathen, in Gruppe V 4, in VI 10-12; VII -+ VIII 24; bei einem vierten Tier scheinen die Paragnathen geringer an Zahl als sonst, so auch in den Gruppen VI und VII-+ VIII, in Gruppe I stehen hier 2 Paragnathen, in Gruppe V nur 1. Die Paragnathen sind bei meiner Art alle gut entwickelt konisch und im allgemeinen am maxillaren Ring kleiner als am oralen Rüssel- abschnitt mit Ausnahme derjenigen der Gruppe I. Die Paragnathen der Gruppe VI sind von konischer, nicht besonders scharfspitziger, von vorn nach hinten komprimierter Form. Die Stammform hat unter anderem in Gruppe I nur 1 Paragnathen, in Gruppe V überhaupt keine, in Gruppe VII + VII 18. Bei einem 5. Tier enthält Gruppe I 2 Zähnchen; V 4; VI 12 oder 13; VII + VIII 32 Zähnchen. Nach ihrem übereinstimmenden Habitus und der Kürze der Cirren betrachte ich meine australischen Exemplare als geographische Unterform der Stammform des Roten Meeres, und zwar als eine durch reichere Paragnathenbewaffnung gekennzeichnete Form. Die in der Rüsselbewehrung ähnliche N. mictodonta hat längere Dorsaleirren und paßt in diesem Punkte wohl besser zu N. vallata GR. N. brevicirris GR. von St. Paul hat auch ziemlich kurze Dorsaleirren, in den Gruppen VII + VIII dagegen noch mehr Paragnathen als meine Art, auch kleinere Paragnathen als diese und paßt daher auch besser in die Nähe der N. vallata. N. brevieirris bedarf noch einer genaueren Nachuntersuchung. Sowohl bei N. mictodonta wie bei N. heterodonta sind die Paragnathen einzeln weniger gut ausgebildet, so namentlich die der Gruppe VI, was auf individuelle Hemmungsbildung, vielleicht auch, so bei N. heterodonta, auf die Bedingungen des Milieus zurückzuführen sein mag. Fundnotizen: Station 5 u. 65, Sharks Bay, Denham; Strand, im Detrituswall und im Sande unter demselben, sowie am Ebbestrand unter Steinen ; 8.—20. VI. 1905 u. 19.—20. IX. 1905. Verbreitung der Stammform: Rotes Meer; Persischer Golf. Polychaeta I, Errantia. 179 Nereis (Perinereis) variodentata n. sp. Taf. III, Fig. 50 u. Textfig. 19a—c. Die durch ihre reiche und auffallende Paragnathenbewaffnung aus- gezeichnete Art ist nur in 2 Exemplaren vorhanden. Ich lasse eine Be- schreibung der Würmer folgen nach dem Exemplar von Station 64, das vollständig erhalten war und den Rüssel ausgestülpt hatte. Beide Tiere sind atok. — Der vollständige Wurm hat 70 Segmente und eine Länge von 45 mm und eine größte Breite (10.—12. Segment) von 3 mm, am Buccalsegment eine Breite von ca. 3 mm. Der Wurm steckte teilweise in einer zarthäutigen Röhre, die außen mit Schlammpartikelchen, Algenbruch- stücken und sonstigen Fremdkörpern, wie langen Fadenstücken besetzt war. Im Habitus gleichen die Tiere der N. amblyodonta ScHM=., weichen aber durch die längeren Buccal- und Rückencirren, die fast ganz oder ganz fehlende Fähnchenbildung und die Bewaffnung des Rüssels ab. Die Färbung ist im allgemeinen trüb-graugelblich mit einem breiten dorsalen olivengrünen Längsmedianstreifen, der nach hinten zu undeutlicher wird, und einer fast in ganzer Körperlänge vorhandenen grünlichen Median- linie. Die Cirren sind farblos. Etwa vom 2. Körperviertel an sind die Ruder farbig gezeichnet, die Lingulae mehr oder minder dunkelbraun gefärbt, an den hintersten Segmenten fast schwarz. An der Basis der Dorsaleirren 2 scharf abstechende schwarze Drüsenflecke. In der hinteren Körperhälfte, und zwar nach hinten zu an Größe zunehmend, jederseits auf dem Seitenteil der Segmente einwärts von der Ruderbasis ein schmaler schwarzer, oft in kleinere Fleckchen aufgelöster Querfleck; die beiden Querflecke sind durch eine angedeutete mehr oder minder deutliche dorsale Querlinie verbunden. Ventrale Ruderbasen fein bräunlich gefieckt, ebenso ein dreieckiges Feld der Segmente medioventral vor der Ruderbasis am Bauch bräunlich punktiert. — Kopflappen in der Mitte heller, weißgraulich, Seitenteile, Stirn und Partie um die Augen und ein Fleck zwischen den Fühlerwurzeln dunkler bräunlich. Palpen an der Spitze des Grundgliedes mit einem großen halbringförmigen Fleck an der medialen Seite. Das Stück von Station 63 ist hell-graugelblich mit an den Seiten dunklerem Kopfe. Die Körperform ist ziemlich kurz, nach hinten allmählich an Breite abnehmend, am Vorderende nur ganz wenig verschmälert. Der Rüssel ist so lang wie die 6 ersten Segmente. Der Kopflappen nur wenig länger als breit, so lang wie die 3 ersten Segmente; Stirnteil zwischen den Fühler- basen ein wenig vorgezogen, etwa halb so breit wie der hintere Kopf- -abschnitt, gegen letzteren an den Seiten stumpfwinklig abgesetzt, halb so lang wie der ganze Kopf. Augen groß, linsenhaltig, braun, heller als ge- 12* 180 H. AUGENER, wöhnlich sonst bei Nereiden, ihre Stellung normal, die Augen jeder Seite deutlich voneinander getrennt. Hinterrand des Kopfes jederseits mit einer ganz schwachen konkaven Ausbuchtung. — Fühler und Cirren wie ge- wöhnlich ungegliedert. Fühler an der Basis getrennt, etwa ?/,; so lang wie der Kopf. Die Palpen reichen nicht ganz so weit nach vorn wie die Fühler, und sind so lang wie der Kopf. Von den Buccaleirren reicht der längste (obere hintere) bis ans 10. Segment nach hinten und ist 2mal so lang wie der nächstlängste. — Buccalsegment 1'/;mal so lang wie das folgende Segment, Segment 4—8 gleich lang. An der breitesten Körpergegend sind die Segmente etwa 6mal, die des Mittel- und Hinterkörpers etwa 2mal so breit wie lang. Körper vorn bis etwa zum 10. Segment deutlich gewölbt, nach hinten zu mehr abgeflacht, mittlere Segmente etwa um !/, breiter als hoch. Die Ruder sind 2-ästig (mit Ausnahme der 2 ersten), kurz, am * Vorderkörper kaum !/,, am Mittelkörper etwa halb so lang wie die Körper- breite, im übrigen von normalem Bau, mit 3 Lingulae versehen. Der dorsale Ruderast ist deutlich länger als der ventrale. Die Dorsaleirren sind überall länger als die obere Lingula, etwa 2mal so lang wie diese. Ventraleirrus mäßig lang; er erreicht nicht ganz die Spitze der unteren —AS TERN MS) N N 2 INN / N { N Z " , Z \ \ / 5 x \ g L N FE N z N DPE TILLLANIEERS EFT LIREINITTETICTEIT Fig. 19. Nereis variodentata n. sp. «Ruder vom Hinterkörper; °°/,. 5 12. Ruder; /,. e ventrale Sichelborste; *?/,. Lingula. Die Lingulae sind kegelförmig zugespitzt; die obere ist die längste, etwas länger als die mittlere, die untere am kürzesten, kürzer als der ventrale Ruderast. Abgesehen davon, daß die Lingulae innerhalb etwa des vordersten Körperviertels dieker und stumpfer als weiter hinten sind, Polychaeta I, Errantia. 181 erleiden die Ruder keinerlei Umbildung. Eine Fähnchenbildung ist auch an den hinteren Rudern nicht erkennbar, ebenso fehlen Ruderlippen. In jedem Ruderast liegt eine schwarze Acicula. Der dorsale Ruderast enthält nur homogomphe Grätenborsten, der ventrale Ruderast nur Sichel-- borsten, supraaeicular homogomphe Sichelborsten, subaciceular nur hetero- gomphe Sichelborsten. Die Gräten der Borsten sind ziemlich kurz und stark gewimpert. Die Sicheln sind ganz kurz, ziemlich stark gebogen und an der konkaven Kante stark wimperzähnig. Analeirren kurz, so lang wie die 2 letzten Segmente; es scheint, als wenn einige Segmente am Hinter- ende des Wurmes in Regeneration begriffen wären, woraus dann vielleicht die Kürze der Analcirren erklärt werden kann. Die Kiefer sind kräftig, dunkelbraun, mäßig gebogen, an der Schneide mit 6 eiförmigen Zähnen versehen. Die Paragnathen sind gleichfalls kräftig, dunkel, konisch und quer (Gruppe VI), die der Gruppe I und V bemerkenswert durch ihre Anordnung. Maxillaria: I: 10; einen kreisförmigen Raum umschließend, weit nach hinten gerückt. 6 vordere (5 + 1 asymmetrischer) in einem stumpfen, nach hinten offenen Dreieck; weiter nach hinten jederseits ein Paragnath getrennt durch die Breite des umschlossenen Kreisraumes; ganz hinten, verborgen unter dem Vorderrand des oralen Rüsselabschnittes, noch 2 Paragnathen dicht nebeneinander in einer Querreihe. II: 9 Paragnathen in schräger Doppelreihe. III: 2 Paragnathen quer nebeneinander. IV: schräger 3-reihiger Längsstreifen (12 Paragnathen). Oralia: V: 6; je 3 in einem vorderen und hinteren flachen Querbogen, die ihre konvexe Krümmung gegeneinander kehren; der vordere Querbogen steht am Vorderende des betreffenden Oralfeldes. VI: 2 quere leistenförmige Paragnathen. VII-+ VIII: ca. 80 Paragnathen. Einheitlicher breiter Gürtel, seitlich oben I-reihig, seitlich unten 2—3-reihig, im Bereich des Feldes VII 5—6-reihig. Bei dem Exemplar von Station 61, das den Rüssel eingezogen hatte, variieren die Paragnathen etwas, so in Gruppe I und V. Gruppe I enthält 13 Paragnathen in einem gestreckten Oval, die 3 hintersten davon größer als die übrigen. Gruppe V hat 10 Paragnathen in 2 Grüppchen; vorderes Grüppchen mit 4, resp. 3-1 asymmetrischen, hinteres Grüppchen 6, resp. 5-+1. Die vorliegende Art ist meines Wissens mit keiner der bisher be- schriebenen Perinereis-Arten zu identifizieren und ausgezeichnet vor allem 182 H. AUGENER, durch die Paragnathen, ferner durch die einfache Ruderbildung; ein weiteres Kennzeichen mag die Färbung sein. Von der sonst ähnlichen N. amblyodonta unterscheidet sie leicht der Mangel der Fähnchenbildung an den Rudern. Fundnotizen: Station 61 u. 64, Albany, Princess Royal Harbour u. Oyster Harbour, 1,—9 m; 21.—22. VIII. 1905. Nereis (Platynereis) australis Schm. Nereis (Mastigonereis) quadridentata, SCHMARDA, Neue wirbellose Tiere, I, 2, 1861, p. 111, tab. 21, fig. 251. striata, SCHMARDA, 1. c. p. 112, tab. 21, fig. 248. Deren: ScHM., EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 26, tab. 3, fig. 16—20 u. tab. 4, fig. 1 u. 2. ” „ Die im südlichen Indo-Pacifik weitverbreitete N. australis gehört auch in Südwest-Australien zu den häufigeren Nereiden. Alle Exemplare sind atok. Die von SCHMARDA nach einem epitoken Exemplar aufgestellte Art wurde von EHLERS später in eingehender Weise nach neuseeländischen Stücken neu beschrieben. Über meine australischen Tiere läßt sich noch folgendes hinzufügen. Die Färbung der Würmer variiert einigermaßen ; sie ist bald eintönig weißlichgelb, bald mehr oder minder quergestreift und und gefleckt. Die mittleren und hinteren Ruder sind durch abstechende braunschwarze Drüsenflecke am dorsalen Ruderast gezeichnet. Mehrfarbige Exemplare haben sonst unter anderem folgende Färbung: Grundfärbung graugelblich, jedes Segment mit einer schmalen braunen Querbinde nahe dem Vorderrande der Segmente. Die Lingulae der Ruder mehr oder minder braun gefärbt. Die Ventralfläche ebenfalls mit braunen Quer- binden gezeichnet; Kopflappen und Palpen mit braunen Flecken. Die Paragnathen scheinen etwas in ihrer Anordnung und Entwicklung zu variieren, und bei kleineren Exemplaren sind die Paragnathen offenbar schwächer entwickelt als bei größeren. Mit Bestimmtheit konnte ich das Fehlen von Paragnathen in den Gruppen I, II und V feststellen. Nach EHLERS soll auch Gruppe III fehlen, während KInBEreG für N. striata SCHM. (über diese Art siehe später) nur das Fehlen der 3 erstgenannten Gruppen angibt. Jedenfalls sind die Paragnathen der Gruppe III, wenn sie vorhanden sind, unbedeutend; mit Sicherheit konnte ich dieselben auch bei 2 australischen Tieren mit ausgestrecktem Rüssel von Station 28 nicht ausmachen. Gruppe VII-+- VIII besteht aus einer Querreihe von kurzen Querkämmen, von denen die 3 medioventralen jedenfalls der Gruppe VII entsprechen; jeder der Querkämme steht auf einem Feld des Rüssels derart, daß Gruppe VII VIII zusammen 5 ventrale Felder am oralen Rüsselabschnitt einnehmen. — Eines meiner Exemplare steckte in einer zarthäutigen, mit feinen Fremdkörpern (Schlammkörnchen usw.) be- 4. u Zu Polychaeta I, Errantia. 183 setzten Röhre, die an einem Tangzweige befestigt war und die sicherlich ein Produkt des Wurmes selbst ist. EHLERs hat solche Röhren auch an neuseeländischen Tieren beobachtet. Über N. quadridentata Scnm. und N. striata Scum., beides Arten vom: Kap, die ich als Synonyme mit N. australis vereinigt habe auf Grund der Untersuchung der SCHMARDAschen Originalstücke, sind noch einige er- klärende Bemerkungen zu machen. 1. Mastigonereis quadridentata. Diese Art ist eine Platynereis mit ein- fachen Nereis-Rudern mit 3 Lingulae und einer kurzen hinteren Lippe am ventralen Ruderast. Die Färbung ist ähnlich wie bei N. australis. — Der Kopflappen gleichfalls der letzteren ähnlich mit breitem, nicht abgesetztem Stirnteil, etwa um !/, länger als breit. Die an der Basis getrennten Fühler sind etwa ?/; so lang wie der Kopflappen. Buccalsegment 1'/,mal so lang wie das folgende Segment, der längste Buccaleirrus ungefähr gleich den 10 ersten Segmenten. — Die Ruder sind am Mittelkörper etwa so lang wie die Körperbreite, verändern sich nach hinten zu nicht und haben keine Fähnchenbildung. Die Dorsalcirren sind ziemlich lang, an den hinteren Rudern ca. 3mal so lang wie die obere dorsale Lingula, an den vorderen Rudern etwa ebenso lang oder unbedeutend kürzer. Die Ventraleirren sind kurz, etwa nur halb so weit vorragend wie die ventrale Lingula. Die Lin- gulae sind bräunlich gefärbt, die Basis der oberen dorsalen Lingula ist durch braune Drüsenflecke gezeichnet. — Analeirren etwa gleich den 10 letzten Segmenten. Die Paragnathen mußten am aufgeschnittenen Rüssel unter- sucht werden und waren schwierig zu erkennen. Am oralen Rüssel- abschnitt fehlt Gruppe V, am maxillaren Abschnitt Gruppe I und II, viel- leicht auch III. Die oralen Gruppen VII und VIII bilden 4 oder 5 Kammquerreihen hintereinander. Die Kiefer sind schlank, fast gerade, braun, mit ca. 6 spitzen Zähnen an der Schneide. 2. Mastigonereis striata. Das Originalstück war offenbar ausgetrocknet gewesen. Die Färbung ist jetzt bräunlich mit deutlichen rotbraunen segmentalen Querbinden. Die Ruder sind wie bei N. quadridentata gestaltet, ohne Fähnchenbildung. Wie bei N. australis ist die einwärts vor der Basis des Dorsaleirrus liegende Partie der oberen dorsalen Lingula an den hinteren Rudern etwas nach oben gewölbt und ganz wenig verlängert. — Die Rüsselbewaffnung entspricht wahrscheinlich der von N. australis. Gruppe I, II und V fehlen; die Kiefer wie bei N. quadridentata mit 6 spitzigen Zähnen an der Schneide. Ferner gehören noch zu N. australis jedenfalls Mastigonereis striata KıngErc (Annulata nova, 1865, p. 177) und M. striata Wırrey (Litoral Polych. of the Cape of good Hope, 1905, p. 262, tab. 13, fig. 14 u. tab. 14, fig. 11 u. 12), beide vom Kap; vermutlich auch Platy- nereis calodonta KINBERG (Annulata nova, 1865, p. 177), ebenfalls vom 184 H. AUGENER, Kap, die angeblich an den Kiefern 14 Zähne haben soll. Vielleicht gehört auch noch die eine oder andere der von GRAVIER beschriebenen Platy- nereis insolita, P. pallida und P. pulchella des Roten Meeres zu Nereis australis (GRAVIER, Annelid. Polych2t. de la Mer Rouge, 1901, p. 197, 200, 202, fig), was ich lediglich nach den Beschreibungen dieser Arten nicht ohne weiteres entscheiden mag. Fundnotizen: Station 1, 3, 13, 15, 16, 20, 21, 26, 28, 30, Sharks Bay, 3—12Y/), m; 12.—18. VI. 1905 u. 23. VIII. —21. IX. 1905. Station 35, North Fremantle, Ebbestrand;; 15. V. 1905, 21. VII. 1905 u. 2. IX. 1909. Station 43, Fremantle, südlich, Ebbestrand; 7. V.—2. VI. 1905 u. 1. IX. 1905. Station 44, Gage Roads vor Fremantle, 7—18 m, grob- körniger Sandboden; 14. V. 1905. Station 53, Warnbro Sound, 121), bis 141), m; 29. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Neuseeland, Kap. Nereis (Pseudonereis) rottnestiana n. Sp. Taf. III, Fig. 46 u. Textfig. 20a—c. Die 2 Exemplare dieser Art sind atok und beide vollständig. Die Färbung der Würmer ist einfarbig hell-ockergelblich, ohne besondere Zeichnung, etwas irisierend, bei dem größeren Exemplar am Vorderkörper dorsal dunkler, mehr rostbraun. Das größere der beiden Tiere hat eine Länge von 34 mm bei einer Zahl von 67 Segmenten, eine größte Breite von 2,5 mm (etwa 10. Segment) und ist am Buccalsegment reichlich 2 mm breit. Die Körperform ist kurz und kräftig. Die größte Körperbreite liegt in der Gegend des 7.—10. Segments; eine Verjüngung von hier nach vorn zu ist nur wenig erkennbar, nach hinten findet eine allmähliche Breiten- abnahme statt. Die mittleren Segmente sind etwa 1!,mal so breit wie hoch und 2mal so breit wie lang; die vorderen Segmente sind etwas kürzer, etwa 3mal so breit wie lang. Im allgemeinen ist der Körper mäßig ab- geplattet, nur vorn etwa bis zum 12.—14. Segment dorsal gewölbt. Der Kopflappen ist bei dem größeren Exemplar rostbraun und um die Augen mit einem farblosen hellen Hof (bei dem kleineren Wurm sind Kopf und und Palpen hell wie der Körper, gelblich), dabei von ziemlich gestreckter Form, etwa 1'/;mal so lang wie breit, die Stirnpartie halb so lang wie der Kopf und wenig mehr als halb so breit wie letzterer. Die Fühler sind kurz, kräftig, an der Basis nur ganz wenig getrennt und etwa halb so lang wie der Kopflappen. Palpen kräftig, bei dem größeren Exemplar oben rotbraun, mit kurzem Endglied; sie ragen so weit vor wie die Fühler. Das Buccalsegment ist ca. 2mal so lang wie das folgende Segment; 2.—4. Segment sind gleich lang. Die Buccaleirren sind mäßig lang; der Meer», „nn Su Polychaeta I, Errantia. 185 längste reicht ungefähr bis ans 8. oder 9. Segment nach hinten, der zweit- längste ist etwa °/; so lang und kommt den 4—6 ersten Segmenten an Länge gleich. Die Augen sind linsenhaltig; sie stehen fast in der Form eines queren Rechtecks auf der hinteren Hälfte des Kopflappens; die hin- teren Augen stehen einander nur wenig näher als die vorderen, sind aber von den vorderen durch einen großen Zwischenraum getrennt. Die Ruder sind kurz, am Vorderkörper etwa !/;,, an der mittleren Körperstrecke etwa 1/, so lang wie die Körperbreite, ihrer Gestaltung nach nicht besonders be- merkenswert; sie haben die üblichen 3 Lingulae, aber keine Ruderlippen. Die 3 Lingulae sind mehr oder minder kegelförmig gebildet, am schlanksten und ausgesprochensten und zugleich am längsten von allen die obere dorsale Lingula; die beiden anderen sind stumpfer und dicklicher, besonders die mittlere Lingula.. Die ventrale Lingula ist an den mittleren Rudern kürzer als der ventrale Ruderast; an den hinteren Rudern erreicht sie ungefähr die Spitze desselben. Von der Mitte des Körpers an findet eine Umformung der Ruder statt, indem die obere dorsale Lingula sich allmählich in ein deutliches Fähnchen umwandelt. An den hinteren Rudern ist das Fähnchen gut entwickelt und übertrifft hier das Ruder etwa um seine halbe Länge; es reicht seitlich etwa so weit wie die Dorsalborsten. Das Fähnchen ist bei höchster Entwicklung etwa so breit wie der übrigbleibende Teil Sg = a 35 = Ei is Fig. 20. Nereis rottnestiana n. sp. a 8. Ruder, von hinten; °°/. 5 Ruder von der hinteren Körperhälfte, von hinten; °°/,. c ventrale Sichelborste; ?°*/,. der Ruderhöhe ohne die ventrale Lingula. Die Dorsal- und Ventraleirren sind lang; die Ventraleirren übertreffen den ventralen Ruderast an Länge; die Dorsaleirren sind noch länger, soweit sie an den gewöhnlichen Rudern 186 H. AUGENER, ohne Fähnchen stehen, und sind z. B. an den Rudern der vorderen Körper- hälfte wohl 5mal so lang wie die obere dorsale Lingula; an den hinteren Fähnchenrudern ist die Stellung des Dorsaleirrus entsprechend modifiziert, wie aus der betreffenden Figur ersichtlich ist. Die ziemlich langen Analeirren kommen etwa den 10 letzten Segmenten an Länge gleich. Die Borsten sind ihrer Zahl nach nicht besonders entwickelt. An den mittleren Rudern stehen im dorsalen Ruderast. ca. 3 homogomphe Grätenborsten, im ventralen Ruderast oberhalb der Acieula 3—4 homogomphe Grätenborsten und 2—3 heterogomphe Sichel- borsten, unterhalb der Acicula ca. 6 heterogomphe Sichelborsten. Die Gräten sind etwa kaum halb so lang wie der Borstenschaft und an der einen Kante kurz gewimpert. Die Sicheln der Sichelborsten kurz, stark gebogen, an ihrer konkaven Kante lang gewimpert. An den Sichelborsten sind die Sicheln und das oberste Schaftende rostbraun gefärbt: im übrigen ist ihr Schaft hell wie die Grätenborsten. Die Sichelborsten fallen durch ihre kräftige Entwicklung auf; ihr Schaft ist nämlich erheblich stärker als der der Grätenborsten und mindestens 2mal so breit wie dieser. Die Paragnathen konnten nur am eingestülpten, aufgeschnittenen Rüssel untersucht werden und ergeben folgende Verteilung. (Größeres Exemplar: Maxillaria: I O0; II 5 Kammreihen; III 5 Kammreihen; IV 5 Kamm- reihen + 4 resp. 6 einzelne Paragnathen nach innen von den Kammreihen nahe an der Wurzel der Kiefer. Oralia: V 0; VI 8, resp. 10 in einer Querreihe; VII+ VIII 20 in querer alternierender Doppelreihe, die der hinteren Reihe viel größer als die der vorderen. Kleineres Exemplar: I 1; II 4 Kammreihen + Rudiment einer 5.; III 4 Kammreihen (die hinterste nur halb so lang wie die übrigen); IV 5 Kammreihen +5 ein- zelne Paragnathen. V 0; VI5, resp. 7 in einer Querreihe; VII + VIII 19 in alternierender Doppelreihe. Die allgemeine Gruppierung und ihre Form in den einzelnen Gruppen der Paragnathen, welche individuellen Variationen unterliegen, ist die von anderen Pseudonereis-Arten, z. B. der nahe verwandten P. insolita GRAY. des Roten Meeres, bekannte. Bei letzterer bezeichnet GRAVIER die Para- gnathen von VII und VIII als fast ganz abgeplattet, was ich, abgesehen davon, daß am ausgestülpten Rüssel die Paragnathen weniger prominent erscheinen als am eingezogenen, als Ausdruck einer gewissen Verkümmerung ansehen möchte. Bei meinen Tieren sind die Paragnathen der VII+ VIII- Gruppe wohlentwickelt und alle konisch. Re. Polychaeta I, Errantia. 187 Die Pseudonereis-Arten, welche man nach ihren Paragnathen und eventuell der Fähnchenbildung ihrer Ruder als besondere Gruppe an die Gattung Platynereis anschließen kann, sind bisher nicht in größerer Zahl bekannt geworden. KINBERG, der die Gattung Pseudonereis 1856 aufstellte, beschrieb 2 indo-pacifische Arten, die P. formosa von Honolulu und die P. gallapagensis von den Gallapagos-Inseln (Annulata nova, 1865, p. 174, resp. Fregatt. Eugen. Resa, tab. 20, fig. 3u. Annulata nova, 1865, p. 174), die möglicherweise beide die gleiche Art sind. N. gallapagensis hat jedoch unter anderem merklich kürzere Buccaleirren als meine Art. Die in neuester Zeit aus dem Roten Meere aufgeführte P. anomala GrAv. (Annedl. Polychet. de la Mer Rouge, 1901, p. 191, tab. 12, fig. 50—52) unterscheidet sich bei sonst ähnlicher Paragnathenbewaffnung durch die abweichende Form der Fähnchen an den hinteren Rudern von der australischen Art. Fundnotiz: Station 46, Rottnest, Green Island, Flachwasser- Riff; 7. IX. 1905. Fam. Hesionidae. Hesione splendida Sav. Hesione splendida, SAVIGNY, Syst. des Annel., 1822, p. 40, tab. 3, fig. 63. „ eeylonica, GRUBE, Proc. Zool. Soc., 1874, p. 327. 5 intertexta, GRUBE, Annul. Semper., 1878, p. 102, tab. 6, fig. 5. \; reticulata, MARENZELLER, Südjapan. Anneliden, I, 1879, tab. 3, fig. 4. A splendida, EHLERS, Zur Kenntnis d. ostafrik. Borstenw., 1897, p. 7. 55 Ehlersi, GRAVIER, Ann&l. Polychät. de la Mer Rouge, Nouv. Arch. Mus. Paris, 1900, III, 2, p. 175, tab. 9, fig. 14 u. 15. 27 pantherina, GRAVIER, ]. c. p. 179, tab. 10, fig. 16. ? ceylonica, WILLEY, Pearl Oyster Fisher. Gulf of Manaar, Polychaeta, 1905, p. 266. Diese im indo-pacifischen Meer weit verbreitete Art war in zwei Exemplaren auch aus Südwest-Australien vertreten. Das größere Exemplar hat bei 16 rudertragenden Segmenten eine Länge von 25 mm. Die Be- stimmung wurde gesichert durch Vergleich mit ostafrikanischen Exemplaren, die vollkommen mit den australischen Stücken übereinstimmten. Die Färbung der australischen Stücke ist graugelblich bis rostgelblich, die Flankenpartien sind oberhalb der Lateralfurche, namentlich an den Segment- grenzen etwas lebhafter und dunkler. Die mittleren Dorsaleirren sind etwa 2mal so lang wie die Ruder inklusive Borsten. Eine Querfurchung der Dorsalseite ist bei meinen Tieren kaum ausgeprägt, und sie dürfte wohl nur je nach ihrer Stärke Ausdruck des entsprechenden Erhaltungs- zustandes sein. Schwerlich aber kann die dorsale Querfurchung als Art- merkmal verwendet werden, wie es unter anderen von GRUBE geschehen ist. — Die vorderen Augen sind deutlich größer als die hinteren, rundlich 188 H. AUGENER, oder breit oval wie letztere, etwas weiter voneinander entfernt als die hinteren. Die von mir unter H. splendida aufgeführten Synonyme erfordern noch einige weitere Ausführungen. Da zur Aufstellung der angeführten Arten eigentlich nur die Färbung und wie von GRUBE auch die Quer- furchung des Rückens als Unterscheidungsmerkmale spezifischer Natur verwendet wurden, glaube ich mit A. splendida eine Reihe anderer Arten vereinigen zu können. GRUBE hebt z. B. bei seiner HF. ceylonica den Mangel der Querfurchung als Differenz von A. splendida hervor; ich konnte indessen Hesione-Stücke aus dem Malayen-Archipel untersuchen, die einer- seits der FH. ceylonica entsprechen, wie auch mit A. intertexta GR. überein- stimmen. Die malayischen Stücke zeigen sich sowohl verschieden bezüglich des Grades der Ausprägung der dorsalen Querfurchung als auch in der Färbung, indem letztere mehr oder minder braun längsgerieselt wie bei H. reticulata MARENZ. sein kann oder auch einfarbig, so bei einem Exemplar, das nach einem beiliegenden Zettel im Leben mennigrot mit weißen Querflecken war. Die abweichende Ansicht GRAVIERS, welcher zwei neue erythräische Arten von H. splendida unterscheidet, beruht auf irrtümlicher Voraussetzung. GRAVIER vermißt bei seiner A. Ehlersi die z. B. bei seiner H. pantherina beobachteten in der Basis der Dorsal- und Buccal- eirren liegenden Aciculae, während ich letztere bei Stücken der H. splendida gefunden habe. Die Aciculae sind allerdings von außen schwer erkennbar. GRAVIERS Ansicht, daß 7. splendida unter anderem keine Antennen besitze, ist ebenfalls zu berichtigen; die Antennen sind bei H. splendida vorhanden als 2 kleine ungegliederte und dicht quergestreifte Organe. Ein paar andere Hesione-Arten gehören möglicherweise ücah zu H. splendida Sav. So H. Eugeniae Kg. von der Bangka-Straße (KINBERG, Annul. nova, 1865, p. 244, Vet. Akad. Förh., XXII, 1866). KINBERGS Diagnose seiner Art ist jedoch zu unzureichend, um ein einigermaßen sicheres Urteil zu gestatten. FH. pacifica Mc. Int. von Tongatabu (Challenger Rep., XII, p. 184, tab. 29, fig. 2 u. tab. 32, fig. 14) gehört vielleicht auch zu H. splendida. Mc. IntosH bemerkt, daß die Art, deren Borsten nicht gut erhalten waren, H. splendida Sav. und H. intertexta Gr. ähnlich sehe, aber eine etwas abweichende Kopflappenform habe. H. genetta GR. von Samoa (Annul. Semper., 1878, p. 104) konnte ich selbst untersuchen und finde, daß sie bei im allgemeinen vorhandener Übereinstimmung geringe Abweichung von H. splendida zeigt. Man tut wohl am besten, H. genetta einstweilen von H. splendida getrennt zu halten, da H. genetta durch eine charakteristische Zeichnung und etwas anders gestaltete Borsten differiert. Ob auch die Dorsaleirren in ihren Dimensionen von denen der H. splen- dıda abweichen, vermag ich nicht zu entscheiden, da dieselben bei meinem Polychaeta I, Errantia. 189 Exemplar zwar kürzer aussehen als bei A. splendida, das Exemplar aber ausgetrocknet gewesen zu sein scheint. — Im atlanto-mediterranen Gebiet wird H. splendida vertreten durch H. pantherina Rısso (Saint-Joseph) (Ann. Sci. nat., 1898, V [7], p. 329, tab. 19, fig. 132—144), die bei sonstiger Ähn- lichkeit durch eine etwas andere Bildung des Ruderendes von H. splen- dida abweicht. Fundnotizen: Station 3, Sharks Bay, 3 engl. M. NW. von Denham, 3 m; 12. VI. 1905. Station 8, Sharks Bay, ca. 6 engl. M. Ss. von Denham, 41,—5 m; 18. VI. 1905. Weitere Verbreitung: H. splendida hat ein sehr großes Verbreitungs- gebiet und findet sich nördlich vom Roten Meer und Südjapan (als H. retieulata MARENZ.) an bis zu den Philippinen und Ost- und Südafrika, außerdem an mehreren Stellen im Rahmen der ge- nannten Fundorte: Malayen-Archipel, Amboina, Geylon, Per- sischer Golf. Das Vorkommen in Südwest- Australien schließt sich zwanglos an die indo-malayischen Fundorte der Art an. Irma angustifrons Gr. Irma angustifrons, GRUBE, Annul. Semper., 1878, p. 108, tab. 4, fig. 7, tab. 15, fig. 12. „ latifrons, GRUBE, Annul. Semper., 1878, p. 109, tab. 6, fig. 6, tab. 15, fig. 11. Von dieser zuerst von GRUBE von den Philippinen beschriebenen, später von EHLERS auch aus Neuseeland aufgeführten Hesionide liegen mir ein Vorderende eines Tieres und ein vollständiges Exemplar vor von gelblichweißer Färbung. Das vollständige Tier ist 5 mm lang und enthält 23 Segmente, hat aber fast alle Buccal- und Dorsaleirren verloren. Die Bestimmung der südwest-australischen Exemplare wurde durch Vergleich mit einem neuseeländischen Stück gesichert. — Über Irma angustifrons ist noch folgendes zu bemerken. GRUBE beschreibt die Endsicheln der kom- plexen Borsten als einspitzig; in der Tat sind aber die Endsicheln zwei- zähnig. Die Sicheln sind von verschiedener Länge, die oberen erheblich länger und schmäler als die unteren, am längsten die der supraaecicularen und der oberen subacieularen Borsten; die kürzesten Sicheln stehen an den untersten Borsten im Bündel und an wenigen obersten Borsten. Das Ende der Borstensicheln ist zweizähnig und hat im Profil etwa die Form einer zarten Krebsschere; der Endzahn ist ziemlich stark hakig gebogen, und seine Konkavität wird abgeschlossen und teilweise ausgefüllt durch einen kürzeren, ziemlich geraden, gegen die Höhlung des Hauptzahnes etwas dreieckig erweiterten sekundären Zahn. Die dem Hauptzahn abge- kehrte Kante der Sicheln ist wie bei anderen Hesioneen fein wimpersägig. An der Wurzel des Dorsaleirrus entspringen wenige kurze und feine Haar- borsten, die ein dorsales Borstenbündel repräsentieren und von einer gleich- 190 H. AUGENER, falls vorhandenen dorsalen Acicula gestützt werden. Die Parapodien von Irma sind danach als verkümmert 2-ästig zu bezeichnen. Als Synonym von Irma angustifrons habe ich die gleichfalls philip- pinische I. latifrons Gr. angeführt, da ich keine Merkmale an dieser letzteren Art erkennen kann, welche eine artliche Trennung beider Formen rechtfertigen könnte. GRUBE hat sich wahrscheinlich durch das infolge ihres erweichten Erhaltungszustandes veränderte Aussehen zu der Aufstellung von Irma latifrons als differenter Art veranlaßt geschen. Ob die neuer- dings (1905) von WILLEY für Ceylon angegebene Irma limicola von der Art GrRUBEs abweicht, kann ich nicht entscheiden, halte dies aber für nicht sehr wahrscheinlich. Fundnotiz: Station 6, Sharks Bay, vor Denham, pelagisch an der Oberfläche; 14. VI. 1905. Weitere Verbreitung: Philippinen; ? Ceylon; Neuseeland. Fam. Syllidae. Syllis (Typosyllis) variegata Gr. ? Thoö fusiformis, KINBERG, Annulata nova, 1865, p. 249. ? „ KINBERG, Fregatt. Eugen. Resa, VII, 1910, p. 61, tab. 24, fig. 3. S lie schmardiana, HASWELL, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, X, 1883, p. 10, tab. 51, - fig. 4—8. „ migropunctata, HASWELL, 1. c. p. 12, tab. 52, fig. 1—3. „ eompaeta, GRAVIER, Nouv. Arch. Mus. d’Hist. nat. (4), II, 1900, p. 165, tab. 9. fig. 11. . rohen var., EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 20. Die so überaus weitverbreitete 5. variegata ist auch in Südwest- Australien eine verbreitete und ziemlich häufige Form. Fast sämtliche untersuchten Exemplare gehören der agamen Form der Art an. $. varie- gata ist äußerlich am leichtesten an der charakteristischen Rückenzeichnung zu erkennen, die von MARENZELLER ganz passend als Brillenzeichnung bezeichnet wurde. Diese Brillenzeichnung ist indessen recht verschieden stark ausgeprägt; sie kann mehr oder minder deutlich zu erkennen sein, kann aber auch ganz fehlen, so daß im letzteren Falle die betreffenden Exemplare einfarbig sind, ockergelblich bis weißgelblich. Die Zeichnung ist zuweilen in einige Querstriche (z. B. 5) aufgelöst, bisweilen aber so in- tensiv, daß der weitaus größte Teil des Segmentrückens braun gefärbt ist und hauptsächlich nur die seitlichen Augenflecke der Brillenringe hell bleiben. Bei einzelnen Individuen kann der größte Teil des Kopflappens oben schwarzbraun pigmentiert sein, ohne daß die Zeichnung des Körpers ent- sprechend stark, vielmehr nur schwach ausgebildet ist. Ich sah keine größeren Exemplare aus Südwest-Australien. Vollständige Wesen . Polychaeta I, Errantia. 191 Würmer von 9—10 mm Länge haben rund 70 Segmente; die längeren mittleren Dorsaleirren sind 25—30-gliedrig, die Analeirren etwa 20—25- gliedrig, der unpaare Fühler ungefähr 25-gliedrig. — Der Pharynx reicht bis ans 10. oder 12., der Magen bis ans 20. oder 22. Segment. — In der Regel sind außer den 4 großen Augen noch 2 punktförmige Stirnaugen erkennbar. — Die Borsten passen gut zu den Abbildungen von GRAVIER (1900) von einem erythräischen Exemplar. In den hinteren Segmenten findet sich stets eine einfache, an der Spitze minimal 2-zähnige Borste. Ein Exemplar von Station 45 und mit ca. 70 Segmenten befand sich hinten in Proliferation. Die Knospe, die die letzten 13 Segmente ein- nimmt, hat Pubertätsborsten vom 2. Segment an und vergrößerte, längere und diekere Ruder, die so lang wie die halbe Körperbreite und durch tiefe Segmenteinschnitte getrennt sind. Die Knospe ist vermutlich ein 4, trägt am 1. Segment 2 Paar große Augen und jederseits einen kurzen, etwa 6—7-gliedrigen Fühler, der etwas vor und zwischen den Augen jeder Seite entspringt. Die Amme hat keine Zeichnung, die Knospe einen braunen dorso-medianen Längsstreifen und segmentale braune Querbinden, welche die hinteren zwei Drittel oder die Hälfte der Segmente einnehmen und an der Ruderbasis zwischen den Segmenten einen besonders dunklen Flecken bilden; die Zeichnung verlischt nach hinten zu allmählich. — Einige Er- jäuterungen mögen noch in betreff der von mir aufgestellten Synonymie hier angebracht werden. Thoö fusiformis Kee. ist höchst wahrscheinlich eine Typosylkis, die nach ihrem Habitus mit den langen Cirren wohl zu Syllis variegata passen könnte; doch ist ihre Beschreibung ganz unzu- reichend. Auch die S. schmardiana Hasw. ist nach der Beschreibung allein nicht sicher zu identifizieren, ist aber wohl auch eine T’yposyllis. Syllis nigropunctata Hasw. hat eine Rückenzeichnung, die ganz gut der Brillenzeichnung der S. variegata entspricht; auch in der Form des Kopfes entspricht diese Art der S. variegata. Die weiter gespreizte Haltung der Palpen, die HaswEıL als Differenz gegenüber S. variegata hervorhebt, halte ich nicht für wesentlich zur Unterscheidung, sie mag wohl mit dem frischen Zustande der von HAsSWwELL untersuchten Würmer zusammen- hängen. — $. compacta GRAv., die von GRAVIER außer $. variegala auf- geführt wird, stimmt so sehr mit S. variegata überein, daß ich sie mit dieser vereinige; sie hat etwas kürzere Cirren, ein variabler Charakter, der nicht hoch anzuschlagen ist bei der sonstigen Ähnlichkeit; auch 8. nigro- punctata hat wohl etwas kürzere Dorsaleirren. Eins meiner australischen Exemplare von Station 20 entspricht z. B. ganz gut der Beschreibung von S. compacta;, das Tier hat am Vorderkörper eine fein bräunlich retikulierte Rückenfärbung und in den Segmentfurchen undeutliche bräunliche Quer- linien. Bei $. compacta sind wie auch bei meinen Tieren die Palpen 192 H. AUGENER, weniger auseinandergespreizt als bei S. nigropunctata (Alkoholmaterial?). — $, closterobranchia var., die von EHLERS als Varietät zu 8. clostero- branchia gestellt wurde, konnte ich selbst nachuntersuchen. Das betreffende Exemplar ist ganz hell, gelblichweiß, ohne Rückenzeichnung und stimmt gut mit $. variegata überein; im Habitus erinnert das Tier auch an 7%o& fusiformis. Jedenfalls kann die $. closterobranchia var. von Neuseeland nicht zu S. closterobranchia gestellt werden. Bei den neuseeländischen Stücken der S. closterobranchia fehlt die hintere einfache Borste, die bei S. variegata immer vorkommt; ob bei 8. closterobranchia immer eine solche Borste fehlt, erscheint mir noch nicht ganz sicher, ist aber belanglos für die Trennung dieser Art von 5. variegata, so nach der Form der Borsten, Palpen, Cirren. S. variegata wird von Mc IntosH (Monograph Brit. Annelids, II, 1, p. 161) als Synonym zu 5. prolifera KROHN gezogen. Ich kenne leider die S. prolifera nicht aus eigener Anschauung, kann daher über die Richtig- keit der Mc Intosuschen Ansicht nichts Genaueres sagen. Für verfehlt halte ich es allerdings, daß Mc IntosH $. prolifera in die Gattung Piono- syllis MLMGRNn. stellt, da letztere Art sicherlich eine Z’yposyllis ist (s. auch LANGERHANS, Wurmfauna von Madeira, 1879). Mc IntTosH scheint auch, was ich aus seinen Angaben über die Verbreitung von 8. prolifera schließe, MALMGRENS arktische S. fasciata mit S. variegata sive prolifera zu identi- fizieren, führt allerdings S. fasciata wieder nicht auf unter den Syno- nymen von 8. prolifera. Ich halte es für besser, $. fasciata von 8. varie- gata getrennt zu halten, da sie unter anderem niemals eine dorsale Brillen- zeichnung vom variegata-Typ hat bei sonstiger Ähnlichkeit. Fundnotizen: Broome, GALE leg. VII. 1905. Stationen 3, 7, 12, 14, 15, 19, 20, 25, 28, Sharks Bay, 3—11 m; 12.—18. V. 1905 u. 9.—13. IX. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Ebbestrand; 6. bis 13. IX. 1905. Station 5l, Cockburn Sound, South Channel, 61/,—8 m; 30. IX. 1905. Station 53, Warnbro Sound, 121/),—14!/, m; 29. IX. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl. M. SW. von Bunbury, 14'/,—18 m; 28. VII. 1905. Station 63, Albany, Middleton 3each, 51/,—-8 m; 21. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Englische und französische Kanal- und Atlantikküste; Nordengland (?); Madeira; Canaren; Mittelmeer; Rotes Meer; Magalhaens-Gebiet; Neuseeland; Süd-Australien. Syllis (Typosyllis) exilis Grav. Syllis ewilis, GRAVIER, Ann&lid. Polych6t. de la Mer. Rouge. Nouv. Arch. Mus. d’hist. natur. Paris, 1900, II, 2, p. 160, tab. 9, fig: 9. Polychaeta I, Errantia. 193 S. exilis ist an der Küste Südwest-Australiens eine häufige und ver- breitete Art, die durch die gute Beschreibung GRAVIERS nach erythräischen Stücken gut charakterisiert worden ist. Alle meine Exemplare waren atok und haben eine hell-ockergelbe oder graulichgelbe Färbung. Größere Exem- plare messen 12—20 ınm. — Einige Bemerkungen über die australischen Stücke mögen hier noch Platz finden. In der Regel sehe ich auch bei meinen Tieren, wie GRAVIER, am Kopflappen auf dessen vorderer Hälfte eine dunklere, nach hinten konvexe Querlinie.e Die Palpen sind etwa in ihrem basalen Drittel miteinander verbunden. — Die mittleren Segmente sind etwa 4mal so breit wie lang. Die Cirren zeichnen sich durch ihre Länge und Zartheit aus. Die vorderen Dorsaleirren mögen etwa 1!,mal so lang wie die Körperbreite sein; die mittleren und hinteren übertreffen ebenfalls meist noch die Körperbreite. Bei einem größeren vollständigen Individuum von ca. 19 mm Länge und 1,5 mm Maximalbreite mit rund 110 Segmenten ist der un- paare Fühler 39—35-gliedrig, die paarigen sind etwa 23-gliedrig, die längsten Dorsaleirren etwa 40-, die Analeirren 35-gliedrig. In den Rudern liegen 2—3 Aciculae, welche nicht immer so spitz aus- laufen wie bei GrRAVIErRs Form. Die Ruder sind gekennzeichnet durch das Vorhandensein der Lingulae an ihrer Spitze, die bald spitziger und schlanker, bald stumpfer und gedrungener sein können. — Die Borsten sind bezüglich der Form ihrer Endsicheln deutlich dimorph. Die Sicheln der gewöhnlichen Borstenform entsprechen im allgemeinen den Fi- guren GRAVIERS; vielfach sind die Sicheln an der Spitze stärker 2-zähnig, und der Endzahn ist weniger lang als dort. Die wenigen unteren kom- plexen Borsten des zweiten Borstentyps haben kurze, mehr oder minder stark gebogene, ausgesprochen sichelförmige Endglieder, und zwar sind diese Sicheln an den hinteren Segmenten stärker gekrümmt als an den vorderen. Im großen und ganzen erscheinen diese unteren Sicheln ein- spitzig; es kommen aber auch solche mit einem deutlichen sekundären Zahn vor und zwar neben den einzähnigen. Ob- die einzähnigen Sicheln durch Abnutzung aus den zweizähnigen hervorgehen, oder ob erstere nor- malerweise einspitzig sind, lasse ich dahingestellt sein. Im allgemeinen trägt der Kopflappen nur 2 Paar größere Augen; bei einigen Individuen, und zwar kleineren, sah ich noch 2 kleine Stirnaugen, so daß anzunehmen ist, daß junge Würmer öfter noch Stirnaugen besitzen, die bei den größeren Individuen später verschwinden. Der Pharynx reicht bei größeren Tieren bis zum 10. oder 12., der Magen bis zum 20. oder 22. Segment; der hier anschließende Übergangs- darm füllt noch 2—3 Segmente aus. Zwei Exemplare von Station 10 haben ausnahmsweise eine schwache dorsale Zeichnung. Das eine hat Die Fauna Südwest-Australiens. IV, 13 194 H. AUGENER, 2 feine schwache dunkle Querbinden pro Segment, die auch an den mitt- leren Segmenten noch erkennbar sind. Der andere Wurm mit Stirnaugen hat auf dem Kopfe eine rostgelbe Querbinde, in welcher die Augen stehen, auf den Segmenten eine Art ganz schwacher, in 5 Querstriche pro Segment aufgelöster variegata-Zeichnung, die an den mittleren und hinteren Seg- menten auf einen dunklen Punkt auf der Ruderbasis reduziert sind. S. exilis GrAv. wird charakterisiert durch die Form des Kopfes, die Form der Ruder mit ihren Lingulae und den langen zarten Cirren, und durch die dimorphen komplexen Borsten. Einfache Borsten scheinen dieser Art zu fehlen; ich konnte in den hinteren Rudern der Würmer keine solchen entdecken. Durch die Form der stark gekrümmten Borstensicheln und durch die Lippenbildung der Ruder erinnert S. exilis an die westindische Branchiosyllis oculata Eu. (Florida-Annelid., 1887, p. 148, tab. 39, fig. 1 —7)1). — Ob 8. exilis, die wahrscheinlich im Indo-Pacifik weitverbreitet ist, ihren Namen behalten kann, erscheint mir etwas zweifelhaft, da GRUBE bereits 1878 eine ähnliche philippinische Art, die 5. solida, beschrieben hat (Annulata Semper., p. 120, tab. 7, fig. 7). 8. solida hat gleichfalls lange zarte Cirren, ähnliche dimorphe Borstensicheln und Lippenbildungen an den Rudern. Sollte sich später herausstellen, daß S. solida GR. mit 8. exilis GrAv. identisch ist, so müßte letztere den Namen der GRUBEschen Art annehmen. Fundnotizen: Stationen 1, 3, 5, 7, 10, 12, 14, 15, 16, 19, 20, 22, 23, 25, 28, 30, Sharks Bay, Ebbestrand und 0—11 m; 8.—20. VI. 1905 u. 6.—21. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 1) Über Branchiosyllis oculata EHL., die ich später (1906) in einem einzelnen Stück von Barbados ebenfalls sah, seien mir hier noch ein paar ergänzende Bemerkungen ge- stattet. EHLERS machte keine genauere Angabe über die Bewaffnung des Pharynx, die für die systematische Stellung der Art von Wichtigkeit ist; ich hatte dies in meiner ersten Polychätenarbeit (1906) gleichfalls versäumt und will dies hier nachholen. Das von mir gesehene Exemplar der Art ist atok, 4,5 mm lang, zwar vollständig, aber hinten in Regeneration, und hat 49 Segmente. Am Hinterende steht zwischen den noch ganz kurzen 3—4-gliedrigen Analeirren ein unpaares kegelförmiges Schwänzchen. Die Palpen erinnern in der Ansicht von oben an die Syllis elosterobranchia; sie waren allerdings etwas nach unten umgeschlagen. Der Pharynx ist eingezogen und reicht bis ins 6., der Magen mit 25 Querreihen bis ins 12, Segment. Am Eingang des Pharynx stehen mindestens 8 (?10) weiche Papillen, außerdem ein solitärer, ganz vorn gelegener großer Syllis-Zahn. Nach der Bewehrung des Pharynx entspricht Branchiosyllis also vollkommen der Gattung Typosyllis LNGHNS,., in deren Nachbarschaft sie auch von MALAQUuINn 1893, der die Bewaffnung des Pharynx nicht kannte, schon gestellt wurde. Als Hauptunterscheidungsmerkmal von Tiyposyllis bleibt dann eigentlich nur das Vorhandensein der ? respiratorischen dorsalen Ruderanhänge übrig, so daß Branchiosyllis auch als Untergattung der Typosyllis angegliedert werden kann. Der rudimentären Nuchallappenbildung bei Branchiosyllıs ist wohl kaum eine Be- deutung zur generischen Unterscheidung beizulegen, da solche Bildungen auch in anderen Gattungen, z. B. Trypanosyllis, vorkommen neben Arten ohne Nuchalbildung. Polychaeta I, Errantia. 195 3/14 m; 12. VII. 1905. Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 61,—8 m; 30. IX. 1905. Station 61, Princess Royal Harbour bei Albany, Y/)„—9 m; 21.—22. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Rotes Meer. Syllis (Typosyllis) zonata Hasw. Taf. III, Fig. 22 u. Textfig. 21a —c. Gnathosyllis xonata, HASWELL, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, X, 1883, p. 14, tab. 54, fig. 4—6. Unter dem Namen Gmnathosyllis zonata beschrieb HASWELL eine durch eine charakteristische Rückenzeichnung gekennzeichnete Syllidee nach einem unvollständigen Exemplar. Es liegt mir nun von verschiedenen Stationen in geringer Zahl eine Sylks-Art vor, die ganz die gleiche Bindenzeichnung wie die HasweEuısche Art hat und die ich trotz einiger Abweichung in mehreren Punkten für identisch mit der Art HaswEııs halte. Hasweuıs Beschrei- bung ist nach meinen Exemplaren zu ergänzen. — Alle meine Exemplare sind atok und von kleineren Dimensionen. Das ungefähr kräftigste von allen mißt 5,5 mm; es ist allerdings hinten in Regeneration und hat 37 normale plus 6 regenerierende Segmente; ein anderes vollständiges Indi- viduum hat ca. 60 Segmente und mißt fast 6 mm. — Die charakteristische Rückenzeichnung findet sich deutlich ausgeprägt nur etwa im vorderen Körperdrittel. Das Buccalsegment und das 1. Segment tragen nur eine schmale Binde von rotbrauner bis schwärzlichroter Färbung, die übrigen Segmente aber je 2 solche Binden, die eine hart am Vorderrande, die zweite etwa in der Mitte des Segments. Weiter hinten am Körper verliert sich die Bindenzeichnung allmählich; mitunter erhalten sich noch kurze mediane Stücke der Binden bis weit nach hinten; gewöhnlich werden die Binden am Mittel- und Hinterkörper nur noch durch einen kleinen Fleck an der Wurzel der Dorsaleirren repräsentiert. Die Grundfärbung des Körpers ist übrigens weißgelblich. Der Kopf ist ebenfalls farbig umrandet und hat in der Mitte einen ovalen, farbig begrenzten Raum. Die Palpen sind gleichfalls oben rotbraun gewölkt. Die Form des Kopfes und der Palpen ist aus der Abbildung ersicht- lich. Es sind immer nur 2 Paar linsenhaltiger Augen vorhanden, von denen die vorderen größeren schwach nierenförmig gestaltet sind. Die Palpen haben mindestens die Länge des Kopfes und sind nicht ganz bis zum Grunde getrennt; der unpaare Fühler ist bei guter Erhaltung 3—4mal so lang wie der Kopf und etwa 27-gliedrig; die paarigen Fühler haben etwa doppelte Kopflappenlänge und sind etwa 16-gliedrig. Alle Fühler und Cirren, wie sonst auch mit Ausnahme natürlich der Ventraleirren, sind scharf gegliedert und von mittlerer Stärke. Der obere Buccaleirrus 13* 196 H. AUGENER, ist etwa 20-, der untere etwa 16-gliedrig. Die Dorsaleirren alternieren deutlich an Länge; die längeren mittleren sind etwa 27-gliedrig und kommen etwa der Körperbreite gleich; die kürzeren sind etwa 22-gliedrig. Einige besonders lange Cirren finden sich am Vorderkörper, so am 6. Segment mit 30—32 Gliedern. Die mittleren Segmente sind etwa 4mal, die hinteren etwa 3mal so breit wie lang. Die Ruder sind kurz, etwa '/, so lang wie die Segment- breite, und endigen in 2 kurze abgerundete Endlippen, von denen die vordere etwas länger ist als die hintere. Die Ventraleirren sind etwa so lang wie das Ruder. Die Ruder werden gestützt durch ca. 3 einfach nadelförmige, am Ende schwach gebogene Aciculae und enthalten etwa 10 komplexe Borsten. Die Endsicheln der Borsten sind schlank und an der Spitze deutlich 2-zähnig, an den vorderen Rudern schlanker und länger als an den hinteren. In den hinteren steht außerdem eine einfache nadelför- mige, an der Spitze viel- leicht ganz schwach 2- zähnige DBorste. Die Analcirren sind lang und Fig. 21. Syllis xonata Hısw. «a Ruder von der Körpermitte, etwas schräg von oben; '%/,. b Borste vom : } f vorderen Körperende; °®/,. e Borste von der hinteren Etwa 25-gliedrig; zwi- Körperhälfte; °®/.. schen ihnen steht ein un- paares Analschwänzchen. Der bräunlich gefärbte Pharynx, wie bei der Gattung 7'yposyllis vorn mit solitärem Syllis-Zahn, reicht bis zum 9., der Magen mit 25—30 Quer- reihen bis zum 15. Segment. HASWELL gibt für S. zonata noch 2 Kiefer an, mir ist aber nicht klar geworden, was er als Kiefer gedeutet hat; vielleicht war damit die chitinöse Pharynxauskleidung in der Gegend des Zahnes gemeint, die bei durchfallendem Lichte allenfalls ein Bild ergeben kann, wie HAswELL beschreibt, oder es sind Faltungen der inneren Pha- rynxwand darunter zu verstehen. Bei einigen Individuen waren in den hinteren Segmenten Geschlechts- produkte erkennbar, so bei einem Tier von Station 14 Sperma, bei einem zweiten von ebendort Eier. Das weibliche Ammenindividuum hat Eier in den letzten 16 Segmenten bei einer Totallänge von 6 mm; am 3. eier- haltigen Segment sind jedenfalls ein Paar Augen erkennbar und ein noch ganz kurzer Fühler, welche das Kopfsegment der Knospe bezeichnen. Polychaeta I, Errantia. 197 Pubertätsborsten waren noch nicht entwickelt und freie Geschlechtsindi- viduen wurden nicht beobachtet. Die Fortpflanzung der S. zonata erfolgt also mit Hilfe eines Generationswechsels. Im allgemeinen Habitus wie in der Form der Borsten und dem Besitz. der hinteren einfachen Borste nähert sich die in Australien weitverbreitete 8. zonata der 5. variegata Gr., in der charakteristischen Rückenzeichnung ähnelt sie sehr der mediterranen $. vittata GR. (v. MARENZELLER, Zur Kenntnis d. adriat. Annelid., 1874, p. 35, tab. 3, fig. 2); letztere hat aber einzähnige Borstensicheln. Die Gattung Gnathosyllis, welcher HASWELL seine Syllis zonata ein- ordnete, wurde von SCHMARDA 1861 nach einer atlantischen Syllidee auf- gestellt und bedarf dringend einer Nachprüfung. Ich vermute, daß SCHMARDAS Grnathosyllis ebensowenig einen paarigen Kiefer besitzt wie Syllis zonata Hasw., und daß es sich bei der ScmmArvaschen Art wohl auch nur um eine Syllis mit einfachem Syllks-Zahn handelt. Der Artname „zonata“ wurde bereits 1857 von GRUBE an eine westindische Art, wohl eine Typosyllis, vergeben; da letztere mir nicht näher bekannt ist, habe ich von einer Änderung der HaswEschen Benennung vorläufig abgesehen. Fundnotizen: Stationen 1, 3, 13, 14, 15, 16, 19, 21, Sharks Bay, 3 121, m; 12.—18. VI. 1905 u. 23. VIIL—21. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Süd-Australien. Syllis (Typosyllis) kinbergiana Hasw. Taf. III, Fig. 38 u. Textfig. 22a—c. Syllis kinbergiana, HASWELL, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, X, 1883, p. 7, taf. 51, fig. 13. Die mit vorstehendem Namen bezeichnete Syllidee gehört zu den am Strande Südwest-Australiens häufigen Arten. Die Benennung meiner Tiere mit dem Haswerrschen Namen ist nicht ganz zweifelsfrei; die Wieder- erkennung dieser Art, wie auch der übrigen Syllideen HAswELLs wird unter anderem erschwert dadurch, daß HAswELL seine Angaben nach frischen Tieren machte und von gewissen Organen, wie den Borsten z. B., keine ausreichend genauen Abbildungen lieferte. Da meine Exemplare immerhin ungefähr zu HAswELLs Art passen, habe ich von einer Neu- benennung derselben Abstand genommen und lasse einige Bemerkungen und Abbildungen über die südwest-australische Form folgen, die, wie ich hoffe, von Nutzen sein werden, falls eine artliche Trennung der letzteren von der Art HAswELLs sich später als notwendig herausstellen sollte. Alle von mir gesehenen Exemplare waren atok, und die größeren vollständigen haben eine Länge von 8$—10 mm. Ein größeres vollständiges Individuum von Station 28 ist z, B. 8 mm lang und enthält ca. 33 Seg- 198 H. AUGENER, mente. Ein anderes ganzes Tier ist etwa 10,5 mm lang mit ca. 100 Seg- menten, ein drittes 9 mm lang mit ca. 90 Segmenten. Die Färbung ist mehr oder weniger ockergelblich, ohne besondere Zeichnung; kleine Exem- plare sind heller, gelblichweiß. — Der Kopflappen ist gut 2mal so breit wie lang und trägt 3 Paar Augen, darunter je ein kleines punktförmiges Stirnauge vor der Wurzel der paarigen Fühler. Die Fühler und Cirren sind scharf gegliedert, der unpaare Fühler ist etwa 16-, die paarigen sind ca. 12-gliedrig. Die Buccaleirren sind den Fühlern ähnlich; der längere hat etwa 15, der kürzere etwa 10 Glieder. — Von den Dorsaleirren ist der des 1. Ruders mit 20 Gliedern der längste; die mittleren Dorsaleirren haben etwa 10—12 bis 15—17 Glieder (Normaltypus) und alternieren dem- nach etwas, wenn auch oft nicht sehr regelmäßig, an Länge. Bei kleineren Tieren kommen etwas niedrigere Gliederzahlen, 10—12, sonst wohl auch noch höhere, 20—22, vor. In ihrer Form erinnern die Dorsaleirren an S. closterobranchia, auch wohl an $S. hyalina, sind aber schlanker als bei ersterer und gegen die Spitze allmählich verjüngt. In den Gliedern der Cirren, die oft rötlich gefärbt sind, liegen glänzende wurstförmige Follikel. Die längeren Dorsaleirren sind etwa ?/, so lang wie die Körperbreite; sie erreichen im allgemeinen an Länge die Körperbreite nicht. — Die Palpen sind an der Basis, etwa im Basaldrittel, etwas verbunden. Sie sind mitunter ziemlich kurz, an S. closterobranchia erinnernd, meist aber länger und spitziger ‘als dort, mehr wie bei S. variegata, etwa 1'/,mal so lang wie der Kopf, nur wenig divergierend, mit ihren Spitzen mehr konvergierend. — Die Ventraleirren sind kurz und erreichen höchstens die Spitze der Ruder. — Die Analcirren sind etwa 10-gliedrig; zwischen ihnen steht ein unpaares Schwänz- chen. Die Ruder sind kurz und kommen an der mittleren Körper- strecke etwa ?/, der Körperbreite an Länge gleich; sie endigen in 2 kurze stumpfe Lippen, zwischen denen die Borsten entspringen. — Die Borsten sind denen der S. variegata ähnlich und alle kom- m Fig. 22. Syllis kinbergiana Hasw. a plex; sie haben am Vorder- und ;orste vom Vorderkörper; *?/,. db Borste von : Ri er = der Körpermitte; *?/. c Ruder von der Kör- Mittelkörper sowohl längere schmä- 2» lere, als auch kürzere breitere End- permitte; Polychaeta I, Errantia. 199 sicheln, am hinteren Drittel des Körpers nur kürzere Sicheln. Die Sicheln sind an der Spitze deutlich 2-zähnig, die Endzähne immer deutlicher aus- gebildet als bei S. closterobranchia; der Endzahn ist immer stärker ent- wickelt als der 2. Zahn, auch an den hinteren Borsten. In den hintersten . Rudern kommt noch eine einfache Borste von der gleichen Form wie bei S. variegata hinzu. Der Pharynx ist durch seine rötliche bis rotbraune Färbung erkenntlich; er trägt den starken einzelnen Syllis-Zahn ganz vorn, etwa im 1. Rudersegment oder im Buccalsegment und reicht bis ins 9. oder 10., der Magen bis ins 18. oder 19. Segment, in einem anderen Falle der Pharynx bis ins 11., der Magen bis ins 22. Segment. Der Magen hat ca. 35 Querreihen. An einem kleinen Exemplar war der Pharynx ausge- stülpt und trug am Eingang außer dem großen dorsalen Zahn etwa 10 weiche blattförmige Endpapillen. Der Habitus der Würmer ist gedrungener als bei $. hyalina und mehr dem der S. variegata ähnlich; die mittleren Segmente sind etwa 4-—5mal so breit wie lang. — Einige Abweichungen meiner Tiere von der Be- schreibung HAsSwELLSs, wie z. B. die größere Länge des Magens, die ge- ringere Länge der Cirrenglieder, mögen vielleicht dadurch zu erklären sein, daß HASWELL frisches Material untersuchte. S. kinbergiana gehört zu den Typosyllis-Arten mit mäßig langen Cirren und mit Stirnaugen und steht etwa in der Mitte zwischen $. hyalina GR. und S. variegata Gr. Erstere hat noch kürzere Cirren, andere Färbung und wohl auch einen schlankeren Habitus, S. variegata hat längere Cirren und andere Zeichnung. Von $. closterobranchia SCHM. unterscheidet sich S. kinbergiana durch schlankere Cirren und darin, daß die Sicheln der Borsten am Hinterkörper nie so kurz sind wie bei jener. Auch sind bei $. closterobranchia die Endzähne der Sicheln vielfach gar nicht oder doch undeutlich erkennbar, und anscheinend keine einfachen Borsten an den hinteren Rudern und keine Stirnaugen vorhanden; außerdem hat sie kürzere und breitere Palpen. Die in gewisser Beziehung ähnliche 8. gra- eilis GR. ist durch die Form ihrer Borsten gut zu unterscheiden. Bei einzelnen Individuen schienen sich Geschlechtsprodukte in den hinteren Segmenten zu entwickeln; ich habe jedoch keine deutlich ent- wickelte Teilungsknospe gesehen, obwohl es kaum einem Zweifel unter- liegen kann, daß auch S. kinbergiana sich mit Hilfe eines Generations- wechsels fortpflanzt. Fundnotizen: Stationen 1, 3, 7, 13, 14, 15, 19, 20, 21, 22, 23, 25, 26, 28, 30, Sharks Bay, 3—121/, m; 10.—18. VI. 1905 u. 23. VIII. bis 21. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 3!,—14 m; 12. VII. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Flachwasser; 6.—13. IX. 1905. Station 48, Cockburn Sound, Port Royal u. N. davon, 200 H. AUGENER, 14/,—18 m; 30. IX. 1905. Station 5l, Cockburn Sound, South Channel, 61/,—8 m, Felsboden; 30. IX. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl. M. SW. von Bunbury, 141/,—18 m; 28. VII. 1905. Stationen 60, 61 u. 64, Albany, Princess RoyalHarbouru. Oyster Harbour, Ebbestrand u. —9 m; 14.—22. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Süd-Australien. Syllis (Typosyllis) elosterobranchia n. sp. Textfig. 23. Syllis elosterobranchia, SCHMARDA, Neue wirbellose Tiere, 1, 2, 1861, p. 72. ? „ monilaris, SAVIGNY, Syst. des Annelid., 1822, p. 44. „ monilıformis, GRUBE, Beschreibung neuer oder wenig bekannter Annel. d. Roten Meeres, p. 22. — Monatsber. d. Akad. Wiss. Berlin, 1869. „ monilaris, EHLERS, Zur Kenntn. d. ostafrik. Borstenw., 1897, p. 8. „ elosterobranchia, EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 19, tab. 3, fig. 1—4. “ ” EHLERS, Polychät. Annelid. d. Angra-Pequena-Bucht, 1908, p. 45. Denkschr. d. Med.-naturw. Ges., XIII. Die von SCHMARDA nach Exemplaren vom Kap ungenügend be- schriebene 8. elosterobranchia wurde von EHLERS 1904 nach neusee- ländischen Stücken neu und besser charakterisiert. S. closterobranchia erweist sich als eine weitverbreitete Art, deren Gebiet noch durch Hinzu- ziehung von Synonymen zu erweitern ist. Die Exemplare, die ich aus Südwest-Australien sah, waren alle atok und von verschiedener Färbung, in den meisten Fällen einfarbig, wie die neuseeländischen Stücke von EHLERS; mitunter kommt am Vorderkörper eine Zeichnung durch dunkle Querbinden vor. So finden sich bei 2 Tieren von Station 3 und einem von Station 22 in der vorderen Körperhälfte 2 dunkle dorsale Querbinden auf jedem Segment, wodurch eine Zeichnung entsteht, wie sie auch bei der täuschend ähnlichen $. gracilis Gr. vorkommt. Die dunklen Binden ver- lieren sich in der hinteren Körperhälfte allmählich und sind am deutlichsten am Vorderkörper. Diese Art ist in typischen Stücken gut erkennbar an ihren breiten Palpen, den ziemlieh kurzen dicklich-spindelförmigen Cirren und den Borsten. Kleinere Tiere sind leicht mit kleineren $. kinbergiana zu ver- wechseln; letztere hat aber schlankere und zartere Borstensicheln und hinten stets die einfache Borste in den Rudern. Die Zugehörigkeit ein- zelner meiner australischen Tiere zu $. closterobranchia ist etwas zweifel- haft. Typisch gestaltete Individuen, Tiere von 9-10 mm Länge, haben ca. 80 Segmente und gleichen den neuseeländischen Exemplaren von EHLERS. Über $. closterobranchia mag noch folgendes bemerkt sein. Bei ganzen Tieren von ca. 80 Segmenten liegt der Magen im 7. oder 8. bis etwa Polychaeta I, Errantia. 201 12. Segment. Die mittleren Dorsaleirren sind 7—9-gliedrig, der unpaare Fühler ca. 11-, die paarigen Fühler ca. 8-gliedrig, die Analeirren sind ca. 11-gliedrig. Ein unpaares Analschwänzchen ist bei guter Erhaltung vorhanden. An den Rudern sind zwei ziemlich undeutliche Lippen er- kennbar. Die Augen stehen normalerweise in einem flachen, nach hinten etwas konvexen Bogen wie bei neuseeländischen Stücken. Stirnaugen scheinen, mindestens bei größeren Exemplaren, in der Regel nicht vor- handen zu sein (ein Tier von Station 6 hat Stirnaugen). Was die Borsten anbelangt, so ist in den meisten Fällen eine einfache Nadelborste an den hinteren Rudern nicht erkennbar; doch sah ich eine solche z. B. bei einem westafrikanischen Exemplar aus Lüderitz-Bucht, ebenso bei dem schon schon erwähnten Stück von Station 6. Bei einigen neuseeländischen Tieren der Art und bei einem Tier aus Ostafrika war die einfache Borste nicht zu finden. Das Fehlen der fraglichen Borste mag in den betreffenden Fällen durch Ausfallen derselben zu erklären sein; vielleicht kommt sie auch nur bei jüngeren Exemplaren vor und fehlt den größeren Tieren. Die einfache Borste ist in Korrespondenz mit dem kräftigen Bau der komplexen Borsten ebenfalls ziemlich kräftig. — Die komplexen Borsten wurden von EHLERS abgebildet; ihre Endsicheln sind undeutlich 2-zähnig, undeutlicher als z. B. bei $. kinbergiana oder $. varie- gata. Die Borstensicheln sind an den vorderen Rudern schlanker und länger als weiter hinten, an den hinteren Segmenten aber wieder etwas länger als an den mittleren; dabei sind die Si- ‚cheln ziemlich kräftig und einigermaßen gedrungen, wie auch die sonstigen Körperanhänge. Wie bei 8. gracilis, deren große habituelle Ähnlichkeit mit $. closterobranchia schon angeführt wurde, findet an der mittleren Körperstrecke auch bei S. clostero- Fig. 23. Syllis closterobranchia SCHM. Kurzsichelige Borste eines bor- stenarmen mittleren Segments, Analogon der ypsiloiden S. graeelis-Borste; *'?/,. branchia eine deutliche Abnahme der Borsten nach Zahl und Länge statt. So kommen an den mittleren Rudern oft nur 3 komplexe Borsten vor. Die Ähnlichkeit mit S. gracilis wird noch dadurch erhöht, daß an diesen mittleren Borsten die Endsicheln stark verkürzt sind, und die Gesamt- borstenform sich der einfachen ypsiloiden Borstenform der Mittelsegmente der 8. gracilis nähert. S. closterobranchia ist jedoch eine Typosyllis im Sinne von LANGERHANS und bildet durch ihre Borsten einen Übergang zwischen $. gracilis und anderen echten Z’yposyllis-Arten. Die genaue Untersuchung der mittleren Borsten der S. closterobranchia ergibt folgendes über deren Beschaffenheit. Diese Borsten, die man als pseudo-ypsiloid bezeichnen könnte, bewahren ihren komplexen Charakter immer deutlicher 202 H. AUGENER, als bei S. gracilis. Man kann immer deutlicher die durch eine Gelenknaht abgegrenzte Endsichel unterscheiden, welch letztere auch meistens merklich weiter vorragt als die längere Zinke des Borstenschaftes; zuweilen erscheint die Sichel allerdings kaum länger als die längere Schaftzinke. Bei Ab- nutzung der Borsten ist die kurze Endsichel, wenn sie, wie das häufig der Fall ist, fehlt, immer längs der Gelenknaht abgebrochen, und die Beweg- lichheit der Sichel zeigt sich auch darin, daß diese längs der Basalnaht aus ihrer normalen Lage mitunter herausgedreht ist. Bei S. gracilis zeigen die ypsiloiden mittleren Borsten, mag nun an ihnen eine Basalnaht am Grunde des Sicheläquivalents angedeutet sein oder nicht, nie ein gleiches Verhalten wie bei $. closterobranchia, da das Sicheläquivalent an ihnen fest mit dem Borstenschaft verlötet ist. — LANGERHANS berührt gleich- falls die Frage der Borstenbeschaffenheit der $. gracilis und der $. moni- laris, die ich für identisch mit $. closterobranchia halte (Wurmfauna v. Madeira, 1879, I, p. 540). LANGERHANS stellt S. monilaris in die nächste Nähe der $. gracilis und erhebt beide als differente Arten zu Vertretern des Originaltypus der Gattung Syllis Sav. Wenn LANGERHANS auch darin sich irrte, daß er 8. monilaris ypsiloide einfache, nur in der Form von S. gracilis etwas abweichende Borsten zuschreibt, so hat er doch die große Ähnlichkeit beider Arten richtig erkannt. Der Originaltypus von SAvıGnYs Gattung Syllis ist daher identisch mit LANGERHANS’ Gattung Typosyllis, nicht mit S. gracilis, sofern, wie ich als sicher annehme, die S. monilaris Sav. eine Typosyllis mit komplexen Borsten ist. Wenn LANGERHANS meint (auf Grund einer Mitteilung von PETERS), 8. monilaris müsse mittlere ein- fache Borsten haben, deren Form durch die eine längere Endzinke von denen der S. gracilis abweiche, so ist anzunehmen, daß PETERS entweder beschädigte sichellose Borsten, die bei $. monilaris oft vorkommen, gesehen oder die Endsichel der Borsten nicht erkannt hat. Die von mir aufgestellte Synonymie betrachte ich als zutreffend, wenn man von dem nicht mehr vor- handenen Originalexemplar der $. monilaris Sav. absieht. Zum Vergleiche dienten mir ein Stück der 8. monilaris aus Ostafrika und wenige Exemplare des Berliner Museums vom Roten Meer aus der Kollektion GRUBE-EHREN- BERG. — Eines der Roten-Meer-Tiere war in Klammern als „Serina oder gri- seo (?) rubella EHRENB.“ bezeichnet (wohl Bemerkung EHRENBERGS aus dessen Notizen) und entspricht gut der S. monilaris Sav. Der Wurm, eine große langgestreckte Syllidee, stimmt überein mit der ostafrikanischen 8. monilaris (EHr.) und hat nur komplexe Borsten. Kopflappen mit Palpen und Augen- stellung sind wie bei $. monilaris und S. closterobranchia. Die vordersten längeren Dorsaleirren sind etwa 22—30-gliedrig, die längsten Dorsaleirren des Mittelkörpers 12—14-gliedrig. Die Borsten stehen in den vorderen Rudern zu 10, an den mittleren zu 3—5. Die Endsicheln der Borsten sind, % te Polychaeta I, Errantia. 203 wie auch sonst, kürzer und kräftiger als bei $. graeilis und fast alle ziemlich stumpfspitzig, einige auch am Ende undeutlich 2-zähnig. Aus den ost- afrikanischen Sammlungen von PETERS sah ich einen $. monilaris Sav. benannten Wurm; doch erwies sich das kopflose, für eine Syllis beträcht-. lich große Exemplar bei näherer Untersuchung als eine Eunicide mit ein- fädigen Kiemen und komplexen 2-zähnigen Sichelborsten (vielleicht eine Onuphis?). — Als möglicherweise zu S. closterobranchia-monilaris gehörig mag hier noch die südafrikanische S. capensis Mc Int. (Challenger Rep., 1885) erwähnt sein. Vielleicht gehört auch die echte $. corruscans Hasw. (Proc. Linn. Soc. N.S. Wales, 1883, p. 2) hierher. Sie ist wie S. monilaris eine riesenwüchsige Syllidee, hat ähnliche Form des Kopfes, der Palpen und mäßig lange Cirren. $. corruscaus stand mir nicht in authentischen Exemplaren zur Verfügung; vermutlich ist sie jedoch eine 7'Yyposyllis mit gegliederten Cirren und vorderem Syllis-Zahn. f Die Verbreitung der S. closterobranchia-monilaris ist sehr weit, atlantisch und allgemein indo-pacifisch, nördlich bis ins Rote Meer, südlich bis in die Gewässer Südafrikas und Südaustraliens und reicht vielleicht sogar bis in die notial-antarktische Region hinein. Fundnotizen: Station 3, 15, 22, 25, 26, 28, Sharks Bay, 3—11 m; 12.17. VI. 1905 u. 12.—13. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 31/,—14 m; 12. VII. 1905. Station 48, Cockburn Sound, Port Royal u. N. davon, 141/,—18 m, 30. IX. 1905. Station 64, Albany, Oyster Harbour, 3,—5!/, m; 21. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Rotes Meer; Ost-, Süd- u. Südwest- Afrika; Neuseeland; ?Antarktis. Syllis (Typosyllis) verruculosa n. sp. Taf. III, Fig. 59 u. Textfig. 24a—c. Diese in etwa 40 Exemplaren vorliegende Art ist in Südwest-Australien weitverbreitet und gehört zu den kleineren Syllideen. Sie erinnert durch ihre Rückenzeichnung und den Habitus etwas an die kurzfühlerigen Formen der Gattung Odontosyllis, entpuppte sich aber bei näherer Untersuchung als eine Typosyllis.. Sämtliche Exemplare waren atok, die Maximallänge beträgt ca. 10 mm, so bei dem größten überhaupt vorhandenen Stück von Station 23. Dieses Exemplar, welches im wesentlichen der folgenden Be- schreibung zugrunde gelegt ist, ist im Maximum 0,5 mm breit und enthält ca. 80 Segmente. Der Wurm ist vollständig, höchstens mit geringer Segmentzahl hinten in Regeneration (?). Die Segmentzahl nimmt mit der Körperlänge ab, so daß die kleinsten Tiere von ca. 1,5 mm Länge nur etwa 30 Segmente besitzen. — Die Grundfärbung ist gelblichweiß bis ockergelblich, das Buccalsegment oben mit schwärzlicher Querbinde, der 204 H. AUGENER, Kopflappen auf seiner hinteren Hälfte schwärzlich gewölkt; die Segmente sind auf der Dorsalseite in der Regel mit schwärzlicher Querbinde zwischen den Ruderbasen gezeichnet. Diese Binden finden sich am Vorderkörper etwa alle 5—6 Segmente, am Mittel- und Hinterkörper etwa alle 3 Seg- mente. Am Vorderkörper sind die Binden mindestens so lang wie die halbe Segmentlänge, werden weiter nach hinten schmäler und sind hier außerdem mehr und mehr auf einen medianen Querfleck reduziert oder in mehrere Flecke aufgelöst und erreichen immer weniger die Parapodien jeder Seite. Rudimente von Binden finden sich mehr oder minder deutlich an den bindenlosen vorderen Segmenten, wie auch an den hinteren Seg- menten mit unvollständigen Binden auf der Wurzel der Ruder in Form eines kurzen dunklen Querstriches; allgemein aber werden die Binden nach hinten zu schmäler und undeutlicher. — Die Körperform ist etwas ab- geplattet, dorsal schwach gewölbt; die vorderen Segmente sind etwa 3mal, die übrigen etwa 2mal so breit wie lang; die Körperbreite nimmt nach hinten allmählich ab. Die Körperform ist ziemlich kurz. — Die Rücken- fläche und die Flanken des Körpers sind ausgezeichnet durch sehr zer- streute, große, eiförmige Papillen, welche mit ihrer Längsachse senkrecht zur Körperoberfläche stehen und auch ventral an den Ruderbasen vor- kommen. Die in weiten Abständen stehenden Papillen sind ebenso gefärbt wie der Untergrund, auf dem sie stehen, und fallen besonders auf in den dunklen Binden, wo sie gleichfalls dunkel gefärbt sind. Der Kopflappen ist etwa 2mal so breit wie lang und trägt 5 Paar Augen. Die 4 Haupt- augen stehen annähernd in einer geraden Querlinie, die größeren vorderen nach außen von den kleineren hinteren; die Augen sind rotbraun. Auf der Stirn stehen noch 2 punktförmige Stirnaugen. Die Palpen sind etwa 1!/;mal so lang wie der Kopf, gegen ihre Spitze stark verschmälert, an der Basis kurz verbunden. — Fühler und Cirren sind ziemlich kurz, dabei scharf und in ihrer Endstrecke öfter fast rosenkranzartig gegliedert, gegen die Spitze zu allmählich und schwach verjüngt. Die 3 Fühler entspringen mehr am Vorderrande des Kopfes, der unpaare hinter den paarigen; sie sind ungefähr von gleicher Länge, etwa so lang wie die Palpen und 15-gliedrig, bei kleineren Stücken von 2,5—3 mm Länge 11-gliedrig, bei ganz kleinen von 1,5 mm Länge nur 7-gliedrig. Überhaupt nimmt die Gliederzahl der Körperanhänge mit der Größe der Würmer ab. Von den Bucecaleirren ist der obere mindestens um !/; länger als der untere und etwa 22-gliedrig (bei kleineren Stücken 15- und der untere 10-gliedrig). — Von den Dorsaleirren, in deren Gliedern 1—2 S-förmige, wurstartige, glänzende Follikel liegen, ist der des 1. Ruders der längste und etwa 15-gliedrig; die Dorsaleirren der vorderen Körperhälfte sind etwa 10- bis 12-gliedrig (bei den kleinsten Individuen von 1,5 mm Länge nur $-gliedrig). Polychaeta I, Errantia. 205 Die vorderen Dorsaleirren können 14—18-gliedrig sein. Ein Alternieren der Dorsaleirren nach ihrer Länge ist in geringem Maße besonders am Vorderkörper erkennbar und bei kleineren Tieren deutlicher als bei den größeren. Die Ventraleirren sind kurz, an der etwas verjüngten Spitze abgestumpft und erreichen mit ihrer Spitze höchstens das Ende der Ruder. — Die Analeirren sind ebenfalls kurz, etwa S-gliedrig. Ein unpaares medianes Analschwänzchen ist vorhanden. : Die kurzen Ruder sind etwa !/, so lang wie die Segmentbreite und endigen in 2 kurze Lippen, von denen die vordere etwas länger ist als die hintere. Die Borsten sind alle komplex und haben kurze ein- spitzige, mehr oder e minder sichelartig ge- bogene Endsicheln. Es finden sich etwa 6 Borsten in den mitt- leren Rudern; die Si- chein der untersten Borsten sind kürzer und stärker gebogen als die der oberen I sr RS Fig. 24. Syllis verrueulosa n. sp. a Ruder vom Vorder- Bo körper, mit einer Hautpapille; '“*/,. db obere Borste vom Vor- SISERLEN. derkörper; *'?/. e untere Borste vom Vorderkörper; *'?/.. Es liegen 2 kräf- tige Aciculae im Ruder; die obere ist in ihrer Endhälfte schlanker als die untere, im Profil vor der stumpfspitzigen Endspitze sanft gebogen; die untere mit dickerer, wenig verjüngter Endhälfte hat eine stumpf gerun- dete und schwach gebogene Spitze. Der Pharynx reicht (im eingezogenen Zustande) bei größeren In- dividuen bis ans 8., der Muskelmagen bis ans 15. Segment, bei kleineren Stücken der Pharynx bis ans 5., der Magen mit 35 Querreihen bis ins 9. Segment, bei ganz kleinen Tieren von nur 1,5 mm Länge reicht der Pharynx bis ins 2. oder 3., der Magen etwa bis ins 5. Segment. Die Be- waffnung des Pharynx konnte ich an einem Exemplar von Station 22 mit ausgestülptem Pharynx genauer untersuchen. Es ist ein großer Einzelzahn wie sonst bei 7'yposyllis vorn im Pharynx vorhanden, außerdem ein Kranz von mindestens 8 (vielleicht 10?) weichen, breit-eiförmigen Papillen. Die Außenfläche des vorgestülpten Pharynx ist mit kurzen zerstreuten zylindrisch- eiförmigen Papillen besetzt, die nur im Profil, so an den Spitzen des Pharynx, deutlicher erkennbar sind. Der die Art auszeichnende Papillen- 206 H. AUGENER, besatz der Körperoberfläche erstreckt sich demnach auch auf die Wand des pharyngealen Vorderdarmabschnittes. Hinter dem Magen schließt sich noch ein kurzer Übergangsdarm mit großen Anhangsdrüsen an. Sämtliche Exemplare waren in atokem Zustande und bei keinem Pubertätsborsten vorhanden; bei einigen Individuen schienen in den mittleren und hinteren Segmenten Geschlechtsstoffe in Entwicklung be- griffen zu sein, wohl Sperma. | | S. verruculosa ist unter den Typosyliis-Arten, zu denen sie nach der Bewehrung des Pharynx gehört, bemerkenswert durch die großen Ober- flächenpapillen des Körpers und erinnert hierdurch an gewisse Opisthosyllis- Arten, wie O. viridis LnGHns., O. australis n. sp.; bei letzteren sind jedoch die Papillen viel dichter gestellt und ragen auch weniger abgesetzt gegen die Körperfläche empor. Sonst steht Syllis verruculosa der 8. (Typosyllis) torquata Mar. und BoBR. (Ann. Sei. nat., [6] II, 1875, p. 20, tab. 1, fig. 5A, tab. 2, fig. 5--5D) des Mittelmeeres sehr nahe. Die Mittelmeerart hat eine ähnliche Bindenzeichnung, ähnliche Kopf- und Palpenbildung, gleichfalls ziemlich kurze Cirren, weicht aber durch das Fehlen der Haut- papillen und die 2-zähnigen Borstensicheln von der australischen Art ab. Die viel bedeutendere Größe der S. torguata mag weniger ins Gewicht fallen, da die von mir gesehenen Stücke der $. verruculosa jüngere Tiere gewesen sein mögen. Fundnotizen: Station 3, 7, 19, 22, 23, Sharks Bay, 3-8 m; 10.—16. VI. 1905 u. 13. IX. 1905. Station 64, Albany, Oyster Harbour, 2,—5%, m; 21. VIII. 1905. Syllis (Typosyllis) graeilis Gr. Syllis graeilis, GRAVIER, Annelid. Polychet. de la Mer Rouge, Nouv. Archiv. Mus. Paris, II, 2, 1900, p. 150, tab. 9, fig. 4—6. » longissima, GRAVIER, ]. c. p. 154. non Syllvs gracilis, SCHMARDA, Neue wirbell. Tiere, 1861, I, 2, p. 70. Die so außerordentlich weit verbreitete S. gracilis GRUBE kommt auch in Südwest-Australien vor und zählt hier zu den verbreiteten, aber nicht besonders häufigen Syllideen des Litorals. Alle von mir gesehenen Tiere waren atok und teils einfarbig, ockergelblich oder weißlichgelb, teils durch dorsale dunkle Querlinien in der vorderen Körperhälfte gezeichnet. Eines der größten Exemplare mißt ca. 42 mm bei nicht ganz vollständiger Erhaltung. Meine Exemplare stimmen gut überein mit der ausführlichen Beschreibung (RAVIERS von einem erythräischen Exemplar. Die paarigen Fühler (großes Exemplar) sind etwa 10-gliedrig, die mittleren Dorsaleirren 7- bis 10-gliedrig und etwas mehr als halb so lang wie die Körperbreite, die mittleren Segmente etwa 4mal so breit. wie lang. Polychaeta I, Errantia. 207 Von der sehr ähnlichen $. closterobranchia-monilaris (siehe auch dort) ist S. gracilis unterschieden durch die meist etwas schlankeren, mehr oder minder spitzlichen Palpen und die einfachen ypsiloiden Borsten der mittleren Segmente, die früher am Körper auftreten als die kurzsicheligen komplexen Borsten der $. closterobranchia. Neben den ypsiloiden Borsten ohne basale Sichelnaht kommen solche mit angedeuteter Naht am Grunde des Sicheläquivalents vor, die man als halbkomplex bezeichnen kann, da ihr der Sichel entsprechender Abschnitt fest mit dem übrigen Borstenteil verbunden ist. Die Synonymie der S. gracılis ist zusammengestellt bei LANGERHANS (Wurmfauna v. Madeira, 1879) und in der Monographie der britischen Anneliden von Mc IntosH (1908). — Die von SCHMARDA 1861 aufgeführte S. gracilis Schm. vom Kap ist schwerlich mit der 5. gracilis GRUBE von 1840 identisch und ist wahrscheinlich eine Ehlersia auf Grund ihrer neben den gewöhnlichen Sichelborsten auftretenden Ehlersia-Borsten; SCHMARDAS Beschreibung ist für eine genauere Feststellung seiner S. gracilis unzu- reichend. — Als südwest-amerikanische Varietät der $. gracilis GR. oder geographische Unterform ist die chilenische S. palifica EHL. (Fauna d. magellan. u. chilen. Strandes, 1901, p. 88, tab. 9, fig. 3$—16) zu betrachten. — Die $. longissima GRAV. (]. c.) aus dem Roten Meer halte ich für ein durch seine gewaltigen Dimensionen bemerkenswertes Stück der $. gracilis und stelle sie als Synonym zu letzterer. Ich habe 8. gracilis als Art der Untergattung Typosyllis LNGHNS. zu- geordnet, mit der sie in allen wesentlichen Punkten übereinstimmt. Wer auf eine Unterscheidung in generischer Beziehung Wert legt, mag für die Typosyllis-Formen mit ypsiloiden mittleren Borsten noch eine weitere Untergattung aufstellen; eine solche würde meines Erachtens ebensoviel oder auch ebensowenig Berechtigung haben wie etwa die Gattung Ehlersia LNGHns. S. gracilis GR. ist eine der weitest verbreiteten Syllideen und bewohnt die wärmeren und heißen Meere des Atlantik und Indo-Pacifik von der lusitanischen Region im Norden an. Fundnotizen: Station 1, 15, 19, 26, 30, Sharks Bay, 3—11l m; Bee NVT. 1905 u. 13.—21. IX. 1905. Station 45, Rottnest, Ost- küste, Flachwasser; 6.—13. IX. 1905. Station 61, Albany, Princess Koyal Harbour, 1,—9 m; 21.—22. VIll. 1905. Weitere Verbreitung: West- u. Südengland, Nord- u. West- frankreich; Mittelmeer: Schwarzes Meer; Madeira; Kanaren; Westindien; südliches Nordost-Amerika (Virginien); Rotes Meer; Persischer Golf; Ceylon; ?Philippinen; Nikobaren; chilenische Küste und Peru (var!). 208 H. AUGENER, ? Syllis corruscans Hasw. Haısweur hat 1883 (Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, X, p. 2, tab. 50, fig. 1—3 u. tab. 55, fig. 5) eine riesenwüchsige Syllidee von 90—100 mm Länge aus Südaustralien beschrieben, die er wegen ihrer prächtigen Färbung im Leben S. corruscans nannte. Mir liegen nun von Station 1—30 u. 31 je ein Exemplar einer Syllidee vor, die gewisse Übereinstimmungen mit der S. corruscans von HASWELL zeigen, in anderer Richtung wieder von letzterer abweichen. Da mein Material zu gering und zu wenig gut er- halten war und ich keine Vergleichstiere der echten $. corruscans HAsw. zur Verfügung hatte, muß die Bezeichnung meiner 2 Stücke mit dem Haswertschen Namen als unsicher betrachtet werden. Ich lasse über die fraglichen Exemplare noch einige Bemerkungen folgen, denen hauptsächlich das besser erhaltene kleinere Exemplar von Station 1—30 zugrunde gelegt wurde. Dieses Exemplar ist wohl vollständig, total ca. 9 mm lang, aber in zwei Teile zerbrochen, und enthält ca. 72 Segmente, würde demnach ein Zwerg im Vergleich zu den Exemplaren HAswELLs sein. Die Färbung ist gelblichweiß, vorn mehr ockergelblich, der Körper einigermaßen abgeplattet, die mittleren Segmente sind ca. 5mal so breit wie lang. Der durch seine Breite bemerkenswerte Kopflappen, die Augenstellung, die Form der am Ende rundlich abgestutzten breiten Palpen entsprechen ganz gut der Ab- bildung HAswEuLus. — Die Fühler ragen kaum so weit vor wie die Palpen; sie sind undeutlich und öfter unregelmäßig gegliedert; deutlicher erscheint die Gliederung an den Dorsaleirren. Die Dorsaleirren sind kürzer als bei HASWELL, vorn höchstens ?/, so lang wie die Körperbreite, hinten höchstens der Segmentbreite an Länge gleich. Die Dorsaleirren sind im vorderen Körperdrittel etwa 10—12-gliedrig und hier mehr dicklich, hinten etwas zarter und schlanker. Die Buccaleirren sind etwas länger als die Fühler. — HaswELL erwähnt dorsale eingedrückte Querlinien und einzellige Haut- drüsen von 8. corruscans;, beides sehe ich auch bei meinen Tieren. Von den Querlinien sind zwei besonders deutlich außer einigen schwächeren, die außerdem öfter erkennbar sind zwischen den zwei Hauptfurchen. An den zahlreichen ziemlich großen Hautdrüsen ist der Mündungsbezirk öfter etwas nach außen vorgewölbt, ohne sich jedoch papillenartig zu erheben. Die Ruder haben am Ende zwei ziemlich lange, schlank-kegelförmige Lippen, die vordere ein wenig länger als die hintere. Dies würde vielleicht passen zu den Worten HAsweEıs, der die Ruder wie bei S. solida Gr. „bilobed“ nennt. Die Borsten sollen nach HASwELL denen der $. schmardiana HAsw. gleichen, was einigermaßen auch für meine Tiere passen würde. Die Borsten haben mäßig lange, schlanke, zarte Endsicheln, am Hinterkörper Polychaeta I, Errantia. 209 kürzere als am Vorderkörper; die Sicheln sind am Ende 2-zähnig, die Zähne ziemlich klein und der 2. Zahn eher etwas stärker als der Endzahn. Der Pharynx trägt einen vorderen Syllis-Zahn (bei dem Tier von Station 1—30 im 2. Segment) und ist hell-braunrötlich gefärbt, dabei ziemlich kurz und etwas tonnenförmig. Die Dimensionen von Pharynx und Magen sind ungefähr gerade umgekehrt wie bei HASWELLS S. corruscans ; Pharynx und Magen reichen bis ans 4. resp. 10. Segment, bei dem Wurm von Station 31 bis ans 6. resp. 15. (?) Segment. Auffallend ist es jeden- falls, daß HAswELts Exemplare nur einen so kurzen Magen haben sollten; doch ist hierbei zu berücksichtigen, daß HAswELL frische gepreßte Tiere untersucht hat. HASWELL stellt seine S. corruscans in die Nähe von GRUBES philip- pinischer S. solida, die ich für identisch oder nahe verwandt mit S. exilis GRAVv. halte. Unter $. closterobranchia-monilaris habe ich bereits erwähnt, daß S. corruscans vielleicht nur eine S. monilaris Sav. sein mag, da ich sie außer gewissen Übereinstimmungen für eine T7yposyllis im Sinne von LANGERHANS halte. Weitere Untersuchungen mögen hierüber Aufklärung bringen. Ob meine australischen Stücke eine 7yposyllis sind, mag noch etwas zweifelhaft erscheinen, da die Gliederung der Fühler und Cirren nicht sehr deutlich und die Beschaffenheit des Pharynxeinganges nicht genauer erkennbar war, so daß bei ihnen eventuell auch an eine Eusyllidee zu denken wäre. Fundnotizen: Station 1-30, Sharks Bay, VI., VIII. oder IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 31, —14 m; 12. VII. 1905. Syllis (Ehlersia) cerina Gr. Taf. III, Fig. 40a und Textfig. 25. Syllis cerina, GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 119. Aus Südwest-Australien liegt mir eine kleinere Anzahl von atoken Syllideen vor, die sich unter anderem durch die für die Untergattung eigen- tümlichen Grätenborsten als zur Untergattung Ehlersia gehörig erweisen. Die Vergleichung meiner Tiere mit der GruBeschen Beschreibung von S. cerina läßt mir kaum einen Zweifel darüber, daß ich die philippinische Art von GRUBE vor mir habe. GrußEs Angaben sind nach meinen Exemplaren durch folgendes zu ergänzen: Die Färbung der Würmer ist hell-ockergelblich bis gelblichweiß. Ein Tier von Station 14 mißt vollständig ca. 6 mm mit ca. 100 Segmenten, eines von Station 61 mißt 7 mm mit 60 Segmenten, ist hinten aber wahr- scheinlich in Regeneration begriffen. Im Habitus, auch in der Form der Borsten, des Kopfes, der Palpen, der Ruder gleichen die Tiere ziemlich der magellanischen $. (Ehlersia) anops Eu. — Der Kopf trägt außer den Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 14 210 H. AUGENER, 4 Hauptaugen noch 2 punktförmige Stirnaugen. Die Palpen sind fast 2mal so lang wie der Kopf und im Basaldrittel miteinander verbunden. Die Augen sind braun, und die 4 Hauptaugen stehen auf der hinteren Kopfhälfte in Form eines flachen, vorn breiteren Trapezes. — Die Dorsal- eirren sind kürzer als bei 8. (Ehlersia) sexoculata EHL., etwas dicklich, und alternieren fast gar nicht an Länge. Sie sind am Mittelkörper 8- bis 10-gliedrig, bei dem Tier von Station 61 14—16-gliedrig, und erinnern in ihrer Form etwas an S. closterobranchia SCHM. Bei dem zitierten Exemplar von Station 61 sind der unpaare Fühler etwa 20-, die paarigen etwa 14-gliedrig, die Buccaleirren 10- resp. 14-gliedrig, der erste Dorsaleirrus 20-, die 3 folgenden 12-. 14- und 16-gliedrig. Die Gliederung der Cirren und Fühler variiert der Zahl nach innerhalb mäßiger Grenzen. An den Rudern ist wie bei $. anops EHL. die Länge der Baucheirren ziemlich groß; sie überragen das Ruderende etwa bis zur halben Länge der gewöhnlichen Sichelborsten, besonders an den hinteren Segmenten. An der Ruderspitze sind 3 kurze lippenartige Vorragungen erkennbar. — Die Borsten sind dimorph, die gewöhnliche Form hat kurze, am Ende 2-zähnige Sicheln (nach GRUBE einzähnige), deren zweiter Zahn ziemlich klein und schwer erkennbar ist. Die langen Ehlersia-Borsten treten zu 2—4 pro Ruder auf, ihre Endgräten zeigen wie bei Ehlersia sexoculata eine äußerst schwache Zweizähnigkeit an der Spitze. In den hinteren Rudern steht eine einfache, ziemlich kräftige Nadelborste neben den komplexen Borsten; dieselbe erscheint, von der Kante gesehen, glattrandig, im Profil gesehen, aber stumpfspitzig und auf der einen Seite unterhalb der Spitze mit einigen winzigen Sägezähnchen ornamentiert. Fig. 25. Syllis cerina GR. Gewöhnliche Sichelborste; **/,. Der Pharynx reicht im eingezogenen Zustande bis ans 11. oder 12., der Magen bis ans 20. oder 21. Segment; bei einem Tier mit ausgestülptem Pharynx reicht dieser bis ans 8., der Magen bis ans 19. Segment. Der braungelbe Pharynx ist vorn mit einem solitären dorsalen Syllis-Zahn be- wafinet und trägt an seiner Mündung 8—10 (die Zahl scheint zu variieren ?) weiche, stumpf-dreieckige Blattpapillen. Der Übergangsdarm trägt drüsige Anhänge. S. cerina ist eine Ehlersia, die den verwandten Arten gegenüber durch die ziemlich kurzen, etwas spindelförmigen Dorsaleirren charakterisiert wird. Im magalhaensischen Gebiet wird sie durch die nahestehende $. anops EHL. (Hamburg. Magalhaens. Sammelr., 1897, p. 40, tab. 2, fig. 40—45) vertreten, die durch den Mangel der Augen abweicht. Die von der va Polychaeta I, Errantia. 21% lusitanischen Region bis in die südafrikanischen Gewässer verbreitete Ehlersia sexoculata EHL., der Typus der Gattung Ehlersia, hat längere und zartere Cirren als Syllis cerina. Mit Ehlersia sexoculata identisch ist ver- mutlich die Syllis gracilis ScHh=m. (non GRUBE) vom Kap, die ziemlich lange’ gegliederte Cirren und Ehlersia-Borsten hat. Fundnotizen: Station 10, 13, 14, 15, 25, Sharks Bay, 34, -12!/, m, 16.—18. VI. 1905 u. 6.—14. IX. 1905. Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 6!,—8 m; 30. IX. 1905. Station 61, Albany, Prin- cess Royal Harbour, 1,—9 m; 21.—22. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Philippinen. Syllis (Ehlersia) ferruginea Lnghns. Textfig. 26a —c. Ehlersia ferruginea, LANGERHANS, Über einige kanarische Annelid., 1881, p- 104, fig. 10. Nur wenige atoke Exemplare einer Ehlersia liegen mir vor, die ziemlich gut mit der von LANGERHANS beschriebenen kanarischen Art überein- stimmen, namentlich auch in der starken Entwicklung des 2. Zahnes an den mittleren und hinteren Borstensicheln. Das Exemplar von Station 25, hinten nicht ganz vollständig, mißt ca. 4 mm und hat 2—3 typische Ehlersia-Borsten pro Ruder; der Kopf Fig. 26. Syllis ferruginea LNGHNs. a obere Borste vom WVorderkörper; °*/,. b mittlere Borste vom Vorderkörper; ?*/. c Ruder von mittleren Körperdrittel; '*°/,. trägt 6 Augen. Die Palpen sind gestreckt, länger als der Kopf. Der Pharynx reicht bis ans 9., der Magen bis ans 18. Segment. Die Glieder- zahl der Fühler und Dorsaleirren entspricht etwa den Verhältnissen bei S. ferruginea und S. sexoculata Eur. — Ich stelle noch zwei andere Exemplare von Station 10 und 50 als Varietät hierher, da sich ihre Borsten ein wenig abweichend verhalten. Die Ehlersia-Borsten sind hier nämlich kürzer und weniger zart als bei dem Tier von Station 25, und ihre End- 14* 212 H. AUGENER, gräten etwa nur doppelt so lang wie die gewöhnlichen Borstensicheln. Die gewöhnlichen Sichelborsten sind wie bei dem Stück von Station 25 gebildet, sie haben am Vorderkörper 2-zähnige schlanke Endsicheln von verschiedener Länge und mit schwach entwickeltem zweiten Endzahn. An den mittleren und hinteren Rudern werden die Sicheln der Borsten kürzer und etwas breiter, und der zweite Zahn dominiert deutlich über den Endzahn an Länge und Breite und kann bis etwa doppelt so lang sein wie der Endzahn. Bei allen Exemplaren ist der Pharynx rötlich gefärbt, sein Zahn liegt im 2. Segment. Bei dem größten Wurm, dem von Station 56, welcher vollständig ca. 15 mm mißt und ca. 115 Segmente enthält, reicht der Pharynx bis ins 15., der Magen bis ins 31. Segment. — Das Tier von Station 56 enthielt in den hinteren Segmenten Sperma, ohne sonst Zeichen der Epitokie zu zeigen. — Alle Tiere sind mehr oder minder lebhaft ocker- gelblich. LANGERHANS bezeichnet seine frischen Exemplare als rostfarben, und es ist immerhin möglich, daß die australischen Exemplare trotz großer Übereinstimmung bei direkter Vergleichung mit der Kanarenform einige Abweichungen ergeben, die sie etwa zum Rang einer geographischen Varietät stempeln möchten. Einstweilen bezeichne ich meine Tiere mit dem LANGERHANSschen Namen 5. ferruginea, die gegenüber den ver- wandten Arten der Gattung Ehlersia durch die Beschaffenheit ihrer mittleren und hinteren Borstensicheln mit dem großen zweiten Zahn charakterisiert wird. Diese Art hätte danach eine annähernd ähnlich weite Verbreitung wie die S. sexoculata, die von LANGERHANS an den, Kanaren, nicht aber an Madeira gefunden wurde. — LANGERHANS vereinigt übrigens die S. sexoculata mit der arktisch-borealen $. cornuta RATHKE, wie auch Mc IntosH, der die gleiche Art vom Kap anführt, eine Zusammenstellung, die ich in Übereinstimmung mit MARENZELLER für unstatthaft halte. Fundnotizen: Station 10, Sharks Bay, Freycinet Estuary, zwischen Eagle Bluff und Baba Head, 7-11 m; 6. IX. 1905. Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar, %,-31, m; 16. VI. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl. M. SW. von Bunbury, 141,—18 m; 28. VII. 1905. Weitere Verbreitung: Kanaren. Syllis (? Ehlersia oder Eusyllis) sp. Von Station 14 sah ich ein epitokes, nicht gut erhaltenes Exemplar einer nicht genauer bestimmbaren Syllidee. Das Tier ist ein epitokes & Stück mit Sperma vom 20. Segment an und mit Pubertätsborsten etwa von dem gleichen Punkt an. — Der Pharynx mit vorderem Zahn und einem Kranz weicher Papillen reicht bis ins 7. oder 8., der Magen bis ins 15. Segment. — Es sind 6 Augen vorhanden. Die Borsten haben 2-zähnige Mir Polychaeta I, Errantia. 213 Sicheln, die obersten mit längeren mehr linearen Sicheln, dazu kommen am Mittelkörper 1—2 typische Ehlersia-Borsten mit feiner einspitziger oder minimal 2-zähniger langer Endgräte, die wohl 5mal so lang wie die Sicheln der Sichelborsten ist. Die Borstensicheln sind stark 2-zähnig. Der 2. Zahn ist etwas stärker entwickelt als der Endzahn. — Die Palpen sind etwa so wie bei der magalhaensischen Ehlersia anops EHL., aber an der Basis weniger weit verbunden. Die Fühler sind nicht recht deutlich gegliedert, die Cirren sonst ungegliedert; ob dieses letztere Verhalten ein normales oder durch Regeneration erklärbar ist, kann ich nicht entscheiden. — Ob der schlecht erhaltene, hinten verstümmelte und verdrückte Wurm überhaupt eine Ehlersia ist, muß unentschieden bleiben; er kann auch eine Eusyllidee mit Ehlersia-Borsten sein, was durch das ziemlich frühe Auftreten der Pubertätsborsten an Wahrscheinlichkeit gewinnt. — Das Tier sei hier nur aufgeführt, da es unter den eigentlichen Syllideen fast das einzige epitoke Exemplar ist, das mir aus Südwest-Australien zu Gesicht gekommen ist. Fundnotiz: Station 14, Sharks Bay, Freycinet Reach W.von Middle Flat bis zur Nordspitze von Heirisson Prong, 1116 m; 12. IX. 1905. Haplosyllis djiboutiensis 6rav. Syllis djiboutiensis, GRAVIER, Anne@l. Polych. de la Mer Rouge, Nouv. Arch. Mus. Paris, (4) IL, 1900, p. 147, tab. 9, fig. 3. 5 = EHLERS, Bodensäss. Annelid. d. Valdivia-Exped., 1908, XVI, p. 65. „» Uncimigera, GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 113. „ singulisetis, GRUBE, 1. c. p. 114, tab. 7, fig. 4. „ vrvolaceo-flava, GRUBE, ]. c. p. 115, tab. 7, fig. 4. „ spongieola, WILLEY, Ceylon Pearl Oyster Fisher. Polychaeta, Suppl. Rep. 1905, p. 269. Diese im indo-pacifischen Meer weitverbreitete Art ist in Südwest- Australien eine der verbreitetsten und häufigsten Syllideen. Von Station 3 liegen über 30, von Station 15 sogar ca. 50 Exemplare vor. Alle Exemplare waren atok und viele von ihnen nur klein. Die Färbung der Würmer ist mehr oder minder gelblichgrau oder ockergelblich, bei den kleinen Exem- plaren heller, mehr weißlich. — Diese Art, wie die von mir aufgestellte Synonymie erfordert noch ein etwas näheres Eingehen. GRAVIER stellte seine S. djiboutiensis hauptsächlich aus dem Grunde auf, weil bei ihr in angeblicher Abweichung von der lusitanischen S. spongicola nur eine der 2 einfachen Ruderborsten wie bei letzterer an der Endspitze noch wieder 2 kleine Zähnchen. trug; die zweite dieser Borsten hatte bei S. djiboutiensis nur eine einfache Endspitze. Es kann nun gar keinem Zweifel unterliegen, daß GRAVIER mit der einfach endenden Borste ein abgenutztes Borsten- exemplar vor sich gehabt hat; ich sah selbst eine 8. djiboutiensis aus dem Roten Meer im Berliner Museum, welche nur an der Endspitze 2-zähnige 214 H. AUGENER, Borsten hatte; bei meinen australischen Tieren kann man abgenutzte Borsten gleichfalls öfter beobachten. Eine Differenz in der Borstenform besteht somit nicht zwischen $. spongicola und S. djiboutiensis. Ob man beide sonst als Varietäten oder Arten auseinanderhalten will, ist größten- teils Sache des Geschmacks und Gefühls. Über die südwest-australischen Exemplare ist noch folgendes zu be- merken. Die Tiere werden gekennzeichnet durch die Form des Kopf- lappens mit den großen und breiten Palpen und durch die bei guter Er- haltung an der Spitze stets 2-zähnigen einfachen Borsten. Solcher Borsten kommen im Ruder 1—5 vor, bei kleinen Exemplaren gewöhnlich nur 1. Ferner liegen. im Ruder 1—3 starke Aciculae, die auch von GRAVIER ab- gebildet werden; die Aciculae sind am Ende in einen dicken glatten Haken umgebogen, der beinahe einen rechten Winkel zu dem übrigen Teil der Acicula bildet. — Die mittleren Segmente sind etwa 5mal so breit wie lang. — Die Dorsaleirren variieren individuell etwas an Länge und weisen ebenfalls Längenunterschiede nach der betreffenden Körpergegend auf. Bei größeren Tieren (von 10—15 mm Länge) sind die Fühler wohl etwas länger als bei den GrAVIERSschen Stücken, ebenso wohl auch die mittleren Dorsaleirren, die etwa der halben Körperbreite an Länge gleichkommen. Dadurch daß die Fühler und vorderen Cirren die übrigen Dorsaleirren an Länge merklich übertreffen, bilden die vorderen Körperanhänge eine Art von Schopf längerer Fäden am Vorderende der Würmer, welcher den Tieren bei ihrem sonst ziemlich schlanken Körperbau ein ganz charakteristisches Aussehen verleiht. An diesem Habitus kann man auch kleine Exemplare der Art mehr oder weniger leicht, wenn man die Form der Palpen mit- berücksichtigt, unter anderen Syllideen herauserkennen. Junge Tiere, wie z. B. die von Station 15, bis zu einer Maximallänge von etwa 7 mm fallen durch die Kürze ihrer Dorsaleirren auf. Die langen Fühler, Buccal- und vordersten Dorsaleirren sind hier einigermaßen deutlich gegliedert, die mittleren Dorsaleirren, die höchstens so weit wie die Borsten seitwärts vorragen, und die kurzen Analeirren haben dagegen nur eine undeutliche Gliederung. Überall, auch bei den kleinen Individuen, sah ich nur 2 Paar Augen. Der Pharynx trägt an seinem Vordereingang, wie ich an einem Exem- plar mit vorgestülptem Pharynx beobachten konnte, einen Kranz von 10 weichen Papillen und dorsal dicht hinter dem Rande seines Vorder- endes einen sehr schlanken kegelförmigen Zahn. Bei kleinen Individuen liegt der Pharynx im eingezogenen Zustande unter anderen im 1.—6. Seg- ment, der Magen reicht hier bis ans 10. Segment. Was nun die von mir aufgestellte Synonymie anbetrifft, so ist darüber folgendes zu sagen. Von den angeführten identischen Arten konnte ich Polychaeta I, Errantia. 215 das Originalstück der $. uncinigera GR. selbst untersuchen und ihre Identität mit S. djiboutiensis feststellen. Das Tier, im Berliner Museum befindlich, stammt von Bohol (Philippinen) und befindet sich in einem nicht mehr besonders guten Zustande. Die Untersuchung der Borsten, die noch in genügender Zahl vorhanden waren, ergab die völlige Überein- stimmung mit 8. djiboutiensis. Gewöhnlich sind 2 Borsten pro Ruder vor- handen, in den hinteren Segmenten nur eine. Abgenutzte Borsten, die auch hier zu beobachten waren, haben eine einfache, etwas stumpflich abgewetzte Spitze, gut erhaltene sind an der Spitze stets wieder 2-zähnig. — S. sin- gulisetis GR. ist ohne Frage eine junge S. uncinigera sive djiboutiensis, von der unter anderem von GRUBE auch die Kürze der Dorsaleirren erwähnt wird, analog wie bei meinen australischen Tieren. Von $. singulisetis wird noch ein zweites Exemplar angeführt, daß nach GRUBE bei gleicher ge- ringer Größe von nur 4mm an einem Teil der Segmente Puwbertätsborsten trug; GRUBE hat da wohl ein abgelöstes Geschlechtstier unserer Art vor sich gehabt. — S. violaceo-flava GR. gehört gleichfalls hierher und wurde von WILLEY als S. spongicola GR. von Ceylon aufgezählt. Will man die indo-pacifische Art als Varietät oder Art getrennt halten von der atlantisch-mediterranen S. spongicola GrR., so müßte man ihr den ältesten vorhandenen Namen S. uncinigera GR. beilegen ; anderenfalls könnte man sie mit S. spongicola vereinen, was bei der eigentlich völligen Über- einstimmung beider Arten ganz gut geschehen könnte. Wir haben dann entweder eine indo-pacifische weitverbreitete 5. uncinigera - djiboutiensts und eine atlantisch-mediterrane S. spongicola andererseits, oder eine einzige kosmopolitische indo-pacifisch-atlantische Form vor uns. Ich habe meine Exemplare noch mit dem Namen $. djiboutiensis benannt, da der größte Teil derselben, ehe ich von $. uncinigera und S. spongicola Kenntnis hatte, bereits so bezeichnet war. Als Varietät mit etwas längeren Dorsaleirren von S. spongicola mag noch die lusitanische 5. setubalensis Mc Int. von Portugal (Mc IntosH, 1885) hier hinzugefügt werden. Fundnotizen: Stationen 1, 3, 7, 15, 23, 25, 26, 30, Sharks Bay, 3—11 m; 10.—18. VI. 1905 u. 18.—21. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 31/,—14 m; 12. VII. 1905. Station 45, Rott- nest, Ostküste, Flachwasser ; 6.—13. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Philippinen; Ceylon; Rotes Meer; Ostafrika ($. djiboutiensis); Küsten des Kanals; atlantische Küste Frankreichs und Portugals; Madeira; Kanaren; Schwarzes Meer ($. spongicola). 216 H. AUGENER, Haplosyllis depressa n. Sp. Taf. III, Fig. 29 und 30 und Textfig. 27a u. b. Ich sah nur ein einziges atokes, dabei wohl vollständiges Exemplar dieser durch ihren abgeplatteten Körper bemerkenswerten Art. Der Wurm ist 15 mm lang, hat eine größte Breite von 1 mm etwa und ca. 170 Seg- mente, von denen die 33 letzten auf eine Teilungsknospe entfallen. Die Färbung ist eintönig graulich-ockergelb. Der Körper ist von ziemlich fester Hautkonsistenz, einigermaßen parallelseitig, am breitesten im mittleren Drittel, nimmt nach hinten zu dann allmählich an Breite ab; am Vorderende ist die Verjüngung nur ganz gering, geringer als hinten. Der Körper ist stark abgeplattet, fast band- artig, und erinnert darin an S. taeniaeformis; die mittleren Segmente sind etwa 4mal so breit wie hoch und ca. 1Omal so breit wie lang, also kurz, am Vorder- und Hinterende etwa Smal so breit wie lang. Der mittlere Teil der vorderen Segmente im Bereich der Magenregion ist in Gestalt eines niedrigen Längswulstes emporgewölbt. Der Kopflappen ist klein, etwa so lang wie breit, seitlich gerundet, vorn schmäler als hinten, etwa nur ?/, so breit, mit einer ziemlich tiefen spitzwinkligen Einziehung in der Mitte des Hinterrandes. Es sind 2 Paar mittelgroße Augen vorhanden, die zusammen ein queres Rechteck bilden; die Augen jeder Seite stehen ungefähr in der Mitte jeder Kopflappenhälfte. die hinteren Augen fast genau hinter den vorderen und von diesen deutlich getrennt. Die vorderen Augen sind mehr länglich-nierenförmig und größer als die hinteren rundlichen. Der Kopflappen ist etwa so lang wie die 4 ersten Segmente. — Die Palpen sind kurz, etwas kürzer als der Kopf, abgeplattet- eiförmig, von der Basis aus weit spitzwinklig divergierend. Die 3 Fühler sind wie die Cirren gegliedert, ziemlich kräftig, von an- nähernd gleicher Länge, etwa 2mal so lang wie der Kopf; sie entspringen weit vorn, der unpaare weiter hinten als die paarigen. Von den Buccal- cirren ist der obere etwa 2mal so lang wie die Körperbreite, der untere nur halb so lang. Das Buccalsegment ist dorsal ein wenig erhoben, in Gestalt einer Querfalte, und springt median etwas gegen den Kopf vor. Die Ruder sind kurz, etwa !/, so lang wie die Segmentbreite; die Ruderspitze läuft in ein rechteckig abgerundetes breites lippenartiges Läppchen aus. Von den Dorsaleirren ist der 1. wohl noch um !/, länger als der obere Buccaleirrus, die nächstfolgenden Dorsaleirren sind etwa ebenso lang wie letzterer. Die mittleren Dorsaleirren sind ziemlich kurz und alternieren in ihrer Länge; die längeren sind höchstens °®/, so lang wie die Körperbreite und ca. 15-gliedrig, die kürzeren etwa 10-gliederig; ihre Gliederung ist scharf, fast rosenkranzartig. Die Ventraleirren sind kurz u er rede Te u ET Polychaeta I, Errantia. 217 und dünn, etwa halb so lang wie die Ruder. — Analeirren waren nicht erhalten. Die Borsten sind alle einfach, stark und kurz und nur in geringer Zahl (3—4) in jedem Ruder. Die Borsten sind am Ende stark 2-zähnig,' die Endzähne sind ziemlich parallel zueinander gerichtet, etwa wie die Hälften eines geöffneten Vogelschnabels, der größere Zahn ist am Innen- rande konkav und 4mal länger als der 2. Zahn. Im Ruder liegen außer- dem 3 einfach nadelförmige, etwas gebogene Aciculae, die wie die Borsten ‘hell sind. Der Pharynx liegt bei gänz- licher Einziehung in den ersten 22 Segmenten; der Magen er- streckt sich bis zum 36. Seg- ment; in den folgenden 4 Seg- menten schließt sich noch ein vermutlich drüsentragender Übergangsdarm an. Vorn im Pharynx sind weiche Papillen, etwa 8, zu erkennen, außer- dem ein einfacher großer Syl- Fig. 27. Haplosyllis depressa n. sp. « Borste; is-Zahn. 146/. b Ruder vom Mittelkörper; °%/,. Die Fortpflanzung dieser Art geschieht jedenfalls durch Teilung mit Hilfe eines Generationswechsels. Wie schon oben erwähnt, bilden die ca. 33 letzten Segmente des Wurmes eine Teilungsknospe, die durch dunklere, mehr bräunliche Färbung sich von dem übrigen Körper abhebt und vermutlich mit (?) männlichen Ge- schlechtsprodukten erfüllt ist. Pubertätsborsten waren noch nicht vor- handen; doch zeigte sich der Knospenkopf mit seinen Augen bereits in Entwicklung begriffen. Von Arten der Gattung Haplosyllis LnGHNnSs. war bisher eigentlich nur die 8. spongicola Gr. bekannt, die mit mehreren anderen Arten wie 8. uncinigera GR., S. djiboutiensis GRAV. usw. eine einzige Art oder einen Varietätenkreis einer Art bildet. Von allen diesen Formen unterscheidet sich die neue australische Art gut durch die abweichende Form der Borsten, durch die Form der Palpen, die ziemlich kräftigen Cirren und die Ab- plattung des Körpers. Fundnotiz: Station 23, Sharks Bay, Eingang zur South Passage, 9 m; 16. VI. 1905. 218 H. AUGENER, Opisthosyllis australis n. Sp. Taf. III, Fig. 55 u. Textfig. 283a—d. Diese der Opisthosyliis viridis LNGHNS. nahestehende Art gehört zu den in Südwest-Australien weiter verbreiteten Syllideen, liegt von den einzelnen Stationen aber immer nur in wenigen Individuen vor. Alle Exemplare waren atok und haben eine eintönige weißgelbliche bis graulich- ockergelbe Färbung. Eines der größten Exemplare ist vollständig und hat eine Länge von 29 mm und eine größte Breite von ca. 1,5 mm. 0. australis gehört zu den größeren Syllideen mit höherer Segmentzahl. Die Körper- form ist schlank, ventral flach, dorsal mäßig gewölbt, an der mittleren Körperstrecke ziemlich parallelseitig, im hinteren Drittel allmählich an Breite abnehmend, am Vorderende etwa vom 20. Segment an nach vorn wenig verschmälert. Die mittleren Segmente sind etwa 7mal, die vorderen und hinteren 4—5mal so breit wie lang, die Segmente daher ziemlich kurz. Der Kopflappen ist annähernd quer-eiförmig, 2mal so breit wie lang, vorn schmäler als hinten, auf der Oberfläche mit Spuren brauner Zeichnung. Die 2 Paar dunklen Augen nehmen die Ecken eines flachen nach vorn breiteren Trapezes ein; die jeder Seite sind deutlich voneinander getrennt; die vorderen Augen sind nierenförmig und etwa doppelt so groß wie die mehr rundlichen hinteren. — Fühler und Cirren sind lang, dabei reich, kurz und deutlich gegliedert. Der unpaare Fühler ist 3—4mal so lang wie der Kopf und etwa um !/, länger als die paarigen Fühler und ent- springt hinter den paarigen im Niveau der hinteren Augen. ‘Die Palpen sind ca. 1—1!/;mal so lang wie der Kopf, im Umriß gestreckt-dreieckig, an der Basis etwas verbunden, in ihrem freien Teil einigermaßen parallel gerichtet, ihre Innenränder etwas konkav. — Vom Buccalsegment her deckt dorsal ein zarter, schmaler, stark durchscheinender Oceipitallappen mehr oder minder einen Teil des Kopfes. Der Oceipitallappen ist schmäler als z. B. bei T'rypanosyllis picta Ka. und bildet meist nur eine etwas konvex begrenzte, vorn in der Mitte schwach ausgeschnittene Querfalte, die die Augen noch freiläßt; bei einem Individuum von Stat. 28 ist der Oceipitallappen breiter, deutlich abgerundet zweilappig, mit medianem tiefen fast rechtwinkligen Ausschnitt, und mit seinen Seitenhälften die Augen bedeckend. Der obere Bucealeirrus ist etwas länger als der untere und etwa so lang wie die Körperbreite.e Der 3.—5. Dorsaleirrus sind die längsten Cirren und übertreffen an Länge die Körperbreite. Die mittleren Dorsal- cirren alternieren etwas an Länge, die längeren sind ca. 38-gliedrig (die mitt- leren Glieder 2mal, die distalen wenig breiter als lang) und kommen un- gefähr der Körperbreite gleich; die kürzeren sind etwa um 1/, kürzer. Polychaeta I, Errantia. 219 Die Cirren sind ziemlich kräftig und kräftiger als die Fühler. Die Anal- eirren sind wie die übrigen Anhänge fadenförmig und etwa so lang wie die 7 letzten Segmente; zwischen ihnen steht ein unpaares Analschwänzchen. — Die Ventraleirren sind mehr kegelförmig-fädig und erreichen mit ihrer’ Spitze kaum das Ruderende. Die Ruder sind ziemlich kurz, !/, bis Y/, so lang wie die Körperbreite; sie enden in eine stumpf-kegelförmige Spitze und tragen am Ende eine obere und untere spitz-kegelförmige Lingula; die obere Lingula ist etwas länger als die untere; an den hinteren Rudern werden die Lingulae kleiner und stumpfer. Wie die Rückenfläche der Würmer ist auch die Ruderbasis oben und an den Flanken mit zerstreuten Papillen besetzt. Die Papillen sind ziemlich dicht gestellt, am eigentlichen Körper etwa halbkugelig bis kugelig, an den Rudern kurz-keulen- oder dick-birnförmig; die letzteren haben das Aussehen wie etwa die Drüsen- köpfehen von gewissen Pflanzen (Drosera) und lassen eine zentrale körnige nn — Qu Fig. 28. Opisthosyllis australis n. sp. a obere Borste vom Vorderkörper; *'?/.. b untere Borste vom Vorderkörper; *'?/. ce Borste vom Mittelkörper; “°/,. d Ruder vom Mittelkörper ; '*°/.. Partie erkennen, die von einer homogenen breiten hellen Randzone um- schlossen wird. An der medialen Seite der Wurzel des Dorsaleirrus be- merke ich öfter eine besonders große Papille von kegelförmiger Gestalt, die viel größer ist als die anderen Papillen. Die Borsten sind in der Mehrzahl komplex und stehen etwa zu 15 in den mittleren Rudern; die komplexen Borsten haben kurze Endsicheln; die Sicheln sind an den vorderen Rudern schlank, die oberen im Borsten- 220 H. AUGENER, bündel mehr parallelseitig, an der Spitze kurz- 2-zähnig, die unteren im Bündel gegen die Spitze mehr verschmälert, kaum 2-zähnig und am Ende mit etwas hakigerer und längerer Endstrecke. An den mittleren und hinteren Rudern sind die Sicheln wie die ganzen Borsten kräftiger als an den vorderen Rudern, kürzer, stärker gebogen und nur einspitzig. Die konkave Kante der Borstensicheln ist fein gewimpert. In den hinteren Rudern finden sich 1 oder 2 einfache Borsten von nadelförmiger Form. Die eine dieser Borsten ragt weit hervor, ist im Profil schwach gebogen und an der Spitze vielleicht undeutlich 2-zähnig. Die zweite kürzere einfache Borste ragt nur wenig aus dem Ruder hervor, ist im Profil sanft gebogen und an der Spitze 2-zähnig. Vielleicht ist die kürzere Borste nur die Ersatzborste für die lange einfache Borste, die undeutliche Zwei- zähnigkeit der letzteren würde sich dann einfach durch Abnutzung am Ende erklären lassen. In den Rudern liegen außerdem 2—3 Aeciculae; sie erscheinen im Profil am Ende ganz schwach gebogen; ihre Endspitze ist ziemlich gerade abgeschnitten und distalwärts etwas trapezisch eckig erweitert. Die Dimensionen des Magens und Pharynx und die Bewaffnung des letzteren waren an den großen Exemplaren der Art nicht erkennbar, ließen sich aber bei kleineren und mehr durchscheinenden Individuen sicher aus- machen. Bei 2 mittelgroßen Exemplaren reicht der Pharynx bis ins 16. resp. 18., der Magen etwa bis ins 26. resp. 30. Segment; Pharynx und Magen sind demnach lang. Bei einem noch kleineren verstümmelten Tier mit ca. 28 Segmenten reicht der Pharynx bis ans 9., der Magen mit ca. 40 Querreihen bis ans 15. Segment; in den folgenden 2 Segmenten liegt ein kurzer drüsentragender Übergangsdarmabschnitt. Hinten im Pharynx etwas vor seinem Hinterende' steht ein starker, kegelförmiger Syllis-Zahn. Bei diesem kleinen Exemplar sind der unpaare Fühler etwa 10-, die paarigen etwa 7—8-gliedrig, die mittleren Dorsaleirren 10 —14-gliedrig; die Gliederzahl der Körperanhänge nimmt hiernach mit der Größe der Würmer ab. -Die Hautpapillen des Rückens fehlen anscheinend am Anal- segment, und an den hinteren Segmenten ist nicht überall eine obere ein- fache Borste erkennbar, sonst unterscheidet sich das betreffende Individuum nicht von seinen größeren Artgenossen. Bei einem weiteren kleinen Tier von ca. 7 mm Länge mit etwa 70 Segmenten reicht der Pharynx bis ans ll., der Magen mit ca. 55 Querreihen bis ans 18. Segment; der Pharynx- zahn liegt hier im 8. Segment (der Pharynx ist hier wie auch bei den übrigen Exemplaren eingezogen). Die Gattung Opisthosyllis, zu welcher die vorliegende Art nach der Lage des Pharynxzahnes gehört, wurde 1879 von LANGERHANS nach einigen Madeira- Arten aufgestellt und erweist sich sonach als weitver- Polychaeta I, Errantia. 221 - breitet. Die neue australische Art steht der O. viridis LNGHNS. von Madeira (Wurmfauna v. Madeira, 1879, I, p. 543, fig. 9) nahe durch den Besitz des Nuchallappens, der Hautpapillen, auch wohl in der Form der Borsten. Die Gesamtfärbung der Madeira-Art ist aber abweichend, auch die des Pharynx, welcher bei meiner Art rötlich ist. LANGERHANS er- “wähnt nichts von Lingularbildungen am Ruder, wie sie für meine Art charakteristisch sind, obwohl dieselben wahrscheinlich doch auch bei ©. viridis vorhanden sind. Bei letzterer Art sollen auch einzelne kleine Papillen an den Dorsaleirren vorkommen, von der größeren kegelförmigen Papille an der Basis der Dorsaleirren, wie ich sie bei meiner Art sah, ist dort keine Rede. Ich fasse danach O. australis als eine zwar nahestehende, aber doch differente Art auf, welche die 0. viridis im indo-pacifischen Meer vertritt. Fundnotizen: Stationen 1, 5, 14, 23, 25, 28, Sharks Bay, Ebbe- strand u. 1,—11 m; 8.—20. VI. 1905 u. 19.—21. IX. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Flachwasser; 6.—13. IX. 1905. Station 61, Albany, Princess Royal Harbour, /,. 9m; 21.22. NIE 1905 Pionosyllis pulligera Krohn. Taf. II, Fig. 8 und Textfig. 29. Nur wenige, mehr oder minder zerbrochene kleine Exemplare, die Fühler und Cirren zum Teil verloren haben, vertreten diese bisher nur aus der lusitanischen Region bekannte Art. Ein vollständig erhaltenes Exemplar ist 2 mm lang und hat 24 Segmente. Die Färbung ist hell- gelblichweiß, auf der Dorsalseite auf den Segmentfurchen mit undeutlicher brauner Querbinde, die in der Mitte der Segmente am deutlichsten ist und sich seitlich zu einem breiteren Flecken erweitert; außerdem sind die Ruder- basen und die Ruder unterhalb der Ruderspitze braun gefleckt. Nach hinten zu am Körper verliert sich die Zeichnung allmählich. Der Körper ist kurz, ziemlich gleichmäßig breit, vorn nur ganz wenig, am Hinterende etwas stärker verschmälert. Die vorderen Segmente sind etwa 3mal, die mittleren 2mal so breit wie lang. — Der Kopflappen ist etwas breiter als lang, vorn abgerundet, im ganzen schwach quer-recht- eckig, beinahe quadratisch, hinter den Augen seitlich etwas eingezogen. Es sind 3 Paar Augen vorhanden, davon 2 kleine Stirnaugen. Die Haupt- augen sind kurz-nierenförmig, mit Linsen versehen, die vorderen größer als die hinteren. Das Buccalsegment ist dorsal sichtbar. — Die Palpen sind breit und kurz, kürzer als der Kopflappen, am Grunde nur wenig miteinander verbunden. Der Mittelfühler, länger als die paarigen, ent- springt in der Mitte (die paarigen Fühler am Vorderende des Kopfes); er ist sehr lang, wie auch die vorderen Cirren, mindestens an Länge der 292 H. AUGENER, Körperbreite gleich; die paarigen Fühler sind etwa 1'/,mal so lang wie der Kopf. Die mittleren Dorsaleirren ebenfalls mindestens so lang wie die Körperbreite; alle Cirren sind oberflächlich geringelt. — Die Ruder sind ziemlich lang, etwa der halben Körperbreite gleich- kommend, mit einer kurzen kegelförmigen vorderen Endlippe ver- sehen. Ventraleirren gestreckt-kegelförmig, die Ruderspitze zum mindesten erreichend oder sie etwas überragend. — Die Borsten sind lang und zart, alle kompiex, länger als die Ruder, und stehen etwa zu 10 in jedem Ruder. Die Endsicheln der Borsten sind zart, schmal, mäßig lang und am Ende einspitzig. Bei keinem der Tiere, auch den pelagisch gefischten nicht, waren Pubertäts- borsten erkennbar. Fig. 29. Pionosyllis pulligera KroHn. Borste; */.. Der Pharynx ist kurz, mit ganz vorn gelegenem spitzen Zahn und einem glatten Chitinring in der von weichen Papillen umstellten Mündung, bis zum 3. Segment reichend; der Magen mit ca. 25 Querreihen reicht bis zum 7. Segment nach hinten. — Obgleich es mir an europäischem Ver- gleichsmaterial mangelte, ist es für mich zweifellos, daß ich die Pionosyllis pulligera vor mir habe. Daß diese Art selbst leuchtend sei, ist bisher nicht bekannt geworden und läßt sich auch nicht ohne weiteres aus dem Umstande ableiten, daß die australischen Stücke während eines Meerleuchtens pelagisch gefischt worden sind!). Sonst kommen leuchtende Formen unten den Eu- syllideen mehrfach vor. Über die Brutpflege dieser Art, durch welche sie besonders bemerkenswert ist, ist noch folgendes auszuführen. Mehrere meiner Tiere sind geschlechtsreif, und eines derselben ist ein Weibchen und trägt Eier auf dem Rücken. Das Tier ist hinten verstümmelt, enthält noch 13 Segmente und hat 22 Eier auf dem Rücken, danach dürften durch die Verstümmelung des Wurmes keine oder nur ganz wenige Eier, wenn über- haupt, verloren gegangen sein. Die Anordnung der Eier ist aus der Zeichnung des betreffenden Wurmes (Fig. 8) ersichtlich. Die Eier nehmen die Rückenfläche des 7.—13., oder (?) 14. Segments ein, so daß auf jedes Segment durchschnittlich etwa 3 Eier entfallen. Die Eier bedecken den Rücken, lassen die Ruder frei und stoßen dicht aneinander, derart. daß immer 3 Eier eine Querreihe pro Segment bilden; nur das 7. Segment trägt ein Ei, und die hinterste Querreihe enthält zwei Eier, während ein überzähliges viertes rechts zwischen dem 9. und 10. Segment sitzt. — Neuerdings hat PIERANTONI (Annuario Mus. Zool. Napoli, (n. s.) II, 1906, p- 1, tab. 1) wiederum eine Beschreibung der Brutpflege der Syllis pulligera l) Siehe Anınerkung des Sammlers in der Fußnote auf folgender Seite. BEE, (a der Polychaeta I, Errantia. 223 gegeben, die sowohl von der Darstellung KRoHns, welcher sie zuerst ent- deckte, als auch von den Angaben CLAPAREDES abweicht. Nach KROHN (Literatur siehe bei PIERANTONI) sitzen die Eier paarweise an den Dorsal- eirren, nach ÜLAPAREDE einzeln an den eitragenden Dorsaleirren, nach. PIERANTONI in Fünfergruppen an den eitragenden Cirren. CLAPAREDE und PIERANTONI stimmen darin überein, daß Eier und Junge an einer beschränkten Zahl eitragender Segmente, die mit eilosen alternieren, be- festigt sind. Nach SAINT-JOSEPH (Ann. Sei. nat., [8] V, 1898, p. 223) sitzen die Embryonen eines von ihm beobachteten Wurmes, 24 an Zahl, „deux par deux ä la partie dorsale de chaque pied de la mere ä partir du Tme setigere“. Bei einem 2. Exemplar sah SAINT-JOSEPH in den Segmenten 8—16 des Körpers je zwei große Eier liegen. -— Bei meinem australischen Tier ist demnach die Anheftungsart der Eier von der Angabe aller ge- nannten Autoren abweichend, und Pionosyllis pulligera befolgt danach bei der Befestigung ihrer Eier am Rücken keine bestimmte Regel; jedenfalls aber ist die Anheftung der Eier und Jungen auf eine begrenzte Zahl mittlerer Segmente beschränkt. Bei einem 2. australischen Exemplar liegen vom 7.—17. Segment in jedem Segment 2—4 kugelige, feinkörnige Körper mit einem Zellkern im Inneren, vermutlich wohl noch unausgetragene Eier eines Weibchens. Bei einem 3. Wurm zeigt sich in den mittleren Segmenten in deren Seiten- partien ebenfalls körniger Inhalt, vielleicht ist dies Sperma, da eine kugelige Umgrenzung dieser Massen nicht deutlich erkennbar ist. Fundnotizen: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer. Bar, 1,31), m; 16. VI. 1905. Station 49, Cockburn Sound, Port Royal, pelagisch an der Oberfläche [spärliches großfunkiges Meerleuchten i)]; 30. IX. 1905, 9h. p. m. Weitere Verbreitung: Mittelmeer; französische Kanal- und Atlantikküste; Schwarzes Meer. Pionosyllis weissmannioides n. Sp. Textfig. 30 a—d. Das einzige Exemplar dieser Art ist atok und hinten nicht ganz voll- ständig, es enthält bei einer Länge von 4 mm ca. 45 Segmente. Die meisten Cirren, auch die Fühler, waren abgefallen, einer der Palpen brach bei der Untersuchung ab, da er in ganz unglücklicher Weise nach abwärts zurückgeklappt war. Abgesehen hiervon ist aber diese Art, die der 1) Nach der spärlichen Zahl und der Intensität der Leuchtfunken in dem außer diesen Syllideen und einer einzigen Stauronereis nur mikroskopisch kleine Lebewesen ent- haltenden Plankton-Fang muß angenommen werden, daß dieses Meerleuchten lediglich von den hier in Rede stehenden Syllideen ausging. W. MICHAELSEN. 224 H. AUGENER, P. Weissmanni Ln6GHns. von Madeira (Wurmfauna von Madeira, I, 1879, p. 546, fig. 11) nahesteht, durch ihre Borsten gut charakterisiert. — Die Färbung des Wurmes ist gelblichweiß, ohne besondere Zeichnung. Der Kopflappen ist annähernd quer-oval, 1!/);mal so breit wie lang, vorn gerundet, und trägt 5 Paar Augen. Die 2 Stirnaugen sind relativ sroß; von den Hauptaugen sind die hinteren nahezu kreisförmig und nur wenig kleiner als die nierenförmigen Hauptaugen; die 4 großen Augen sind mit Linsen versehen. — Über die Fühler und Bucealeirren ist nichts auszusagen, da sie verloren gegangen sind; jedenfalls sind sie den Dorsal- cirren entsprechend dünn und lang. Die Palpen sind 2mal so lang wie der Kopf, gestreckt dreieckig, fast 2mal so lang wie an der Basis breit, am Grunde nur auf einer ganz kurzen Strecke verbunden. Die mittleren Segmente sind 3—4mal so breit wie lang. Die Ruder sind kurz, an der Spitze mit 2 kurzen kegelförmigen Lippen versehen, von denen die hintere ein wenig länger ist als die vordere. Die Bauchcirren sind kurz, dick- fadenförmig und etwa ebenso lang wie das Ruder. Die Dorsaleirren sind nur an der hinteren Körperhälfte teilweise erhalten; sie sind fadenförmig, zart, lang und am Ende rundlich abgestutzt, etwa an Länge der Körper- breite gleich, ungegliedert, aber durch oberflächliche Querfurchung geringelt erscheinend. Die Borsten sind von verschiedener Form, teils komplex, teils einfach. Der gewöhnliche komplexe Typ mit mehr oder minder schlanken, an der Spitze 2-zähnigen Endsicheln; am Vorderkörper sind diese Sicheln zarter und länger, schlanker als die des Hinterkörpers, und ihre Endzähne ungefähr gleich lang. An den hinteren Borsten werden die Sicheln kürzer und gedrungener, und ihr Endzahn ist merklich kürzer als der zweite Zahn. Dazu kommen noch 2—3 Ehlersia-Borsten in jedem Ruder, die bei dem vorliegenden Wurm etwa vom zweiten Drittel des Körpers ab auftreten; sie haben lange einspitzige Endgräten von der Form wie bei P. ehlersiaeformis, welche im Maximum 3—4mal so lang sind wie die Sicheln der gewöhnlichen Borsten. In den lıintersten Rudern endlich finden sich außerdem 2 einfache Borsten, eine obere schwächere einfach nadelförmige und eine untere kräftige, am Ende stark 2-zähnige Borste. Diese untere Borste erinnert sehr an die ventralen Haken mancher Euniceenruder, ist aber, abweichend von letzteren, nicht mit einer Flügel- kappe am Ende versehen; unterhalb des zweiten größeren Endzahnes stehen einige stärkere längere Wimperzähne, welche darauf schließen lassen, daß man diese Hakenborsten wohl von komplexen Syllideenborsten mit ge- wimperter Endsichel abzuleiten hat. Der Pharynx ist mäßig lang, trägt vorn im 1. Segment den einzelnen Syllis-Zahn und reicht bis ans 7. Segment; der Magen mit ca. 20 Querreihen reicht bis ans 12. Segment nach hinten. Der Übergangsteil des Darmes hinter dem Magen ist mit Drüsen versehen. Hier U A en Br a We en R Polychaeta I, Errantia. 225 Die vorliegende Art steht, wie schon erwähnt, der P. Weissmanni LnGHns. von Madeira nahe. Die Madeira-Art hat ebenfalls die starke ein- Fig. 30. Pionosyllis weissmanniodes n. sp. a mittleres Ruder, schräg von oben; ale b Sichelborste vom Vorderkörper; ®'?/,. e Sichelborste vom Hinterkörper; *!?/,. d ventraler 2-zähniger Haken vom Hinterkörper; '**/.. fache untere Hakenborste, doch werden Ehlersia-Borsten nicht bei ihr angegeben. Bei LANGERSHANS’ Art fehlte der 3. Dorsaleirrus; da jedoch nur ein einziges Exemplar seiner Art zur Beobachtung vorhanden war, wird man wohl gut tun, das Fehlen des fraglichen 3. Dorsaleirrus einst- weilen nicht als Artmerkmal zu betrachten, sondern als individuelle Eigen- tümlichkeit zu bewerten. Bei der australischen Art vermag ich über den bewußten 3. Dorsaleirrus nichts auszusagen, da alle Dorsaleirren in dieser Körpergegend, und darunter jedenfalls auch der 3. Cirrus, abgefallen waren. Fundnotiz: Station 19, Sharks Bay, Useless Inlet, 7 m; 13. IX. 1905. Pionosyllis ehlersiaeformis n. Sp. Taf. III, Fig. 32 u. Textfig. 31 a—e. Von den genannten Stationen liegt je ein atokes Exemplar dieser Art vor von zeichnungsloser weißlichgelber Färbung. Diese Art ist der P. weissmannioides ähnlich, hat aber nur 2 Paar Augen. Das größere stark gebogene aber wohl vollständige Exemplar von Station 6 ist annähernd 8,5 mm lang bei einer Zahl von ca. 70 Segmenten. Die Segmente sind ziemlich kurz, die vorderen wohl 5mal, die mittleren etwa 4mal so breit wie lang. Der Kopf ist annähernd quer-oval, hinten etwas mehr geradlinig als vorn, etwa 1!/mal so breit wie lang und trägt 2 Paar linsenhaltiger Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 15 226 H. AUGENER, Augen. Die vorderen Augen sind etwa 2mal so groß wie die hinteren und nierenförmig, die hinteren mehr von ovalem Umriß. Stirnaugen fehlen. Die Palpen sind breit, fast doppelt so lang wie der Kopf, nur an der Basis verbunden, denen der P. weissmannioides ähnlich. — Fühler, Buccal- und Dorsaleirren sind ungegliedert, oberflächlich geringelt, lang, dünn, faden- förmig, an der Spitze kaum etwas verjüngt und hier schwach rundlich abgestutzt. Der unpaare Fühler reicht bis zum 6. Segment nach hinten; er entspringt in der Mitte des Kopfes; die paarigen Fühler, weiter vorn entspringend, sind etwa halb so lang wie der unpaare. Der obere Buccal- cirrus hat etwa die Länge der Körperbreite und ist doppelt so lang wie der untere. Die Dorsaleirren sind lang; der 1. kommt höchstens der Körperbreite an Länge gleich, der 2. ist länger als diese; die mittleren kommen ihr etwa wieder gleich. Die Ruder sind kurz, etwa !/, so lang wie die Körperbreite; sie haben an der Spitze 2 kurze kegelförmige Lippen, an deren Grunde die Acicula endigt. Die Ventraleirren sind schlank-kegel- förmig, so lang oder etwas länger als die Ruder. — Die Borsten sind komplex und haben 2-zähnige End- sicheln; die End- sicheln sind am Vorderkörper län- ger und mehr pa- rallelseitig als hin- ten und haben un- gefähr gleich lange Endzähne; an der hinteren Körper- hälfte sind die Si- cheln gedrungener und kürzer, die Endzähne ungleich und der zweite Zahn Fig. 31. Pionosyllis ehlersiaeformis n. sp. a Ruder vom merklich länger und Mittelkörper, von oben; '#/, 5 mi Si B . - p 2 mittlere Sichelborsten vom Vor stärker als der a an Sa Sn derkörper; "|. e Sichelborste vom Hinterkörper; *?/,. d Ehler- - sia-Borste vom Mittelkörper ; *'?/,. e ventraler 2-zähniger Haken Endzahn. Hierzu vom Hinterkörper; *?/.. kommen noch, \ 4 3» Polychaeta I, Errantia. 227 schon am Vorderkörper auftretend, 2-3 Ehlersia - artige Borsten, mit langen, einfachen, einseitig gewimperten Endgräten. In den hinteren Rudern gesellen sich hierzu noch 2 einfache Borsten, eine obere dünne einfache Nadelborste und eine untere stärkere hakenartige; die letz-' tere ist am Ende 2-zähnig und erinnert an P. weissmannioides, ist aber schwächer gebogen und hat anders angeordnete Endzähne. Pharynx (bei dem Wurm von Station 6 vorgestülpt) mit vorderem einzelnen Zahn, der bei ein- gezogenem Pharynx im 1. Segment liegt, und einem Papillenkranz an der Mündung von gelblicher Färbung; der Pharynx reicht bei dem Tier von Station 6 bis zum 8. Segment, und der Magen hier bis zum 14. Segment nach hinten. Bei dem zweiten Exemplar reicht der eingezogene Pharynx bis zum 6., der Magen bis zum 11. Segment nach hinten. Der Magen hat auf ca. 25 Querreihen; auf ihn folgt dann noch ein Übergangsdarmstück mit Drüsenanhängen. . Diese Art wie P. weissmannioides schließt sich durch den Besitz des einfachen ventralen Hakens an P. Weissmanni LnGHNns. an, andererseits nähern sich beide Arten durch den Besitz von Ehlersia-Borsten den echten Syllis-Arten vom Typus der Untergattung Ehlersia. Fundnotizen: Station 6, Sharks Bay, vor Denham, pelagisch an der Oberfläche; 14. VI. 1905. Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar, !,—3!/, m; 16. VI. 1905. Pionosyllis fusigera n. Sp. Taf. III, Fig. 34 und Textfig. 32 a—.c. Die Art wird vertreten durch ein einziges atokes Exemplar, welches sich kennzeichnet durch die spindelförmigen Cirren, die breiten Palpen und den kurzen Pharynx und Magen. — Die Länge des Wurmes beträgt 3,0 mm und ist vermutlich vollständig, obwohl die Analeirren verloren sind. Die Segmentzahl beträgt 38. Die Grundfärbung ist hell, gelblichweiß, aber mit reicher brauner Zeichnung versehen. Fühler, Palpen und besonders die Dorsaleirren sind mehr oder minder braun gefärbt, der Kopf ausgedehnt braun gefleckt und seitlich dunkel umrandet. Die Segmente haben dorsal etwa 3 schmale braune Querbinden, die eine entfernte Ähnlichkeit mit Syllis variegata GR. hervorrufen und, gegen die Ruderbasis hin konvergierend, hier zusammenstoßen. Diese Binden sind bis nach hinten hin am Körper erkennbar, lösen sich aber schließlich mehr oder minder auf und erhalten sich am deutlichsten in der Mitte der Segmente und an den Ruderbasen. — Die Körperform ist kurz; der Körper ist etwa im Bereich des Vorder- darmes am breitesten, verjüngt sich nach hinten allmählich, am Vorderende ebenfalls etwa vom 4. Segment an nach vorn. Der Kopf ist quer-rechteckig, vorn schwach gerundet, 2mal so breit 15* 998 H. AUGENER, wie lang und hat 2 Paar Augen mit Linsen. Die Augen sind nierenförmig, die vorderen ein wenig größer als die hinteren. Die Palpen sind breit, breiter als der Kopf, einzeln breit und stumpf-dreieckig, beinahe herz- förmig, divergierend, nur an der Basis verbunden, etwa so lang wie der Kopflappen. Die Fühler sind annähernd gleich lang, mehr oder minder spindelförmig, etwa doppelt so lang wie der Kopf. Der unpaare Fühler ist kräftiger als die paarigen und entspringt etwa in der Mitte des Kopfes hinter den paarigen Fühlern. Fühler und alle Cirren sind ungegliedert. Das Buccalsegment ist dorsal sichtbar und etwas kürzer als das folgende Segment. — Buccaleirren stark, in der Form den Fühlern ähnlich, aber länger, der obere etwa um !/, länger als der untere und etwa so lang wie die Körperbreite. Die Dorsaleirren sind sehr verschieden an Stärke und Länge; der 1. Dorsaleirrus ist etwa ähnlich dem oberen Buccaleirrus, aber länger und stärker; die längsten Dorsaleirren kommen reichlich der Körper- breite an Länge gleich. Der 2. Dorsaleirrus ist kurz, kaum !/); so lang wie der 1., der 3. auch noch kurz, aber länger als der 2., der 4., 6., 8. usw. wieder sehr lang, bis hinten alternierend mit kurzen Cirren. Die kurzen Dorsaleirren sind heller und zarter als die langen, nur '/,—!], so lang und entsprechend dünner. Die Ventraleirren sind schlank-kegelförmig und etwa von Ruderlänge. Die Segmente des Vorderkörpers sind etwa 4mal, die der hinteren Körperhälfte etwa 3mal so breit wie lang. Die Ruder sind kurz, etwa /, so lang wie ihre Seg- mente breit, am Hinter- körper etwa halb so lang wie die Segmentbreite. Das Ruderende trägt vorn einen lippenartigen Vorsprung, welcher kürzer als das Ru- der ist. — Das Ruderende umschließt 2 Aciculae, die, im Profil gesehen, die Form einer an der Spitze recht- winklig umgebogenen Nadel haben, von oben gesehen Fig. 32. Pionosyllis fusigera n. sp. a Ruder Sn N aber, am Ende in Gestalt vom Mittelkörper, von oben; 's/. db obere Borste; , i “2, e untere Borste; *?/,. eines rhombischen Knopfes verdickt erscheinen. Die Borsten sind komplex und stehen etwa zu 12 im Ruder: die hinteren haben kürzere 2-zähnige Endsicheln, die am Vorderkörper längere, schmale, mehr einspitzige grätenartige Endglieder. Die Anhänge, die allgemein von a Se er Polychaeta I, Errantia. 229 oben nach unten an Länge abnehmen, sind an den vorderen Rudern zu oberst länger und mehr einspitzig, unten kürzer und deutlicher aber schwach 2-zähnig. Einfache Borsten konnte ich auch an den hinteren Rudern nicht mit Sicherheit erkennen. Pharynx und Magen sind kurz, etwas tonnenförmig gestaltet, der Pharynx mit vorderem Sylkis-Zahn im 2. Segment reicht bis ans 4., der Magen mit ca. 20 Querreihen bis ans 7. Segment. Die vordere Begrenzung des Pharynx ist nicht gut zu erkennen, jedenfalls stehen hier weiche Papillen; ob ein gezähnter Chitinring vorhanden ist, ist mindestens zweifelhaft. Die beschriebene Pionosyllis-Art, die durch das starke Alternieren in der Länge der Dorsaleirren auffällt, gehört nach ihrer Bildung der Palpen und Cirren in die Gruppe der Eusyllideen, wo sie nach dem Besitz des Pharynxzahnes bei Eusyllis oder Pionosyllis unterzubringen wäre. Da ein gezähnter Chitinring im Pharynx nicht mit Sicherheit zu erkennen ist, mag sie einstweilen bei der Gattung Pionosyllis stehen. Reicheres Material mag in Zukunft genauere Auskunft liefern über den Bau des Pharynx. — Am Hinterende des Wurmes sind weder Analeirren noch ein unpaares Schwänzchen vorhanden; erstere sind sicherlich nur verloren gegangen, letzteres fehlt vielleicht überhaupt. — Etwas erinnert P. fusigera auch an die kurzfühlerigen Odontosyllis-Arten wie O. gibba, so auch durch den kurzen Pharynx und Magen; doch besitzt sie keinen Nuchallappen, dafür aber den den Odontosyllis fehlenden Syllis-Zahn. Fundnotiz: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar, 73.) m;: 16. VI. 1905. Syllides longoeirrata Örst. Ein einziges, nicht besonders gut erhaltenes Exemplar von 1,5 mm Länge und mit ca. 24 Segmenten, hinten vom 20. oder 21. ab in Regene- ration befindlich, vertritt diese Art. Die Cirren des Wurmes sind meist abgefallen. Das Tier ist atok, hat aber vom Beginn des Magens an etwa durch Sperma aufgetriebene und verbreiterte Segmente. Die Angaben der verschiedenen Autoren, die diese Art sahen, über die vorderen Cirren, deren Länge usw., gehen etwas auseinander. Ich finde an meinem Exemplar am 3. und 4. Segment längere Dorsaleirren mit etwa 15 Gliedern. Was die vermeintliche Gliederung der vorderen Cirren usw. betrifft, so scheint mir die Gliederung dieser Organe nicht ohne weiteres eine der echten Cirren- gliederung anderer Syllideen (z. B. der Typosyllis-Arten) entsprechende zu sein; zu genauerer Prüfung dieser Frage fehlte mir das Material. — Der Pharynx reicht bis ins 8., der Muskelmagen bis ins 11. Segment. — Ruder und Borsten sind wie gewöhnlich beschaffen; überall in den Rudern findet 230 H. AUGENER, sich auch die einfache Borste. Über die Literatur dieser Art vergleiche man unter anderen SAINT-JOSEPH, Ann. Sei. nat., (7) I, 1886, p. 165. Fundnotiz: Station 15, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar, 1,—3%/, m; 16. VI. 1905. Weitere Verbreitung: Bipolar sens. ext.; die Art kommt auf der südlichen Erdhalbkugel außer in Australien im magalhaensischen Gebiet vor und bewohnt vermutlich auch die Gewässer Südafrikas. Auf der Nordhalbkugel ist ihre Verbreitung hauptsächlich lusitanisch. Vom westlichen Norwegen an südlich über die Küsten Skandinaviens; England; Kanal; atlantische Küsten Frankreichs; Madeira; Kanaren; Mittelmeer. Trypanosyllis taeniaeformis Hasw. Syllis taeniaeformis, HASWELL, Observ. on some Austral. Polychaeta. I. Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, 1883, X, p. 9, tab. 50, fig. 4 u. 5. Trypanosyllis Ieichardi, GRAVIER, Polych. de la Mer Rouge. Nouv. Archiv. Mus. d’Hist. natur. Paris, 1900, (4) II, 2, p. 168, tab. 9, fig. 12 u. 13. Trypanosyllis taeniaeformis ist eine in Südwest-Australien weit ver- breitete Litoraiform, deren meiste mir vorliegende Vertreter unvollständig, resp. hinten in Regeneration begriffen sind, was wiederum eine Folge der hochgradigen Zerbrechlichkeit der Art ist. Die Art, deren Zerbrechlichkeit schon von HAswELL hervorgehoben wird, wurde von diesem Autor zuerst nach südaustralischen Stücken beschrieben und in der Beschreibung be- sonders die bandartig abgeplattete Körperform, welche zu der Benennung Anlaß gab, erwähnt. HAswELLs Angaben und Figuren, die nach frischem Material gemacht wurden, sind ergänzungsbedürftig und werden am besten ergänzt durch die gute Beschreibung GRAVIERs von der T. Richardi GRAV. aus dem Roten Meer, die ohne Zweifel mit der Art HAswErıs identisch ist und demnach deren Namen anzunehmen hat. Einige Bemerkungen über meine australischen Tiere mögen hier noch angeführt werden. Alle von mir gesehenen Würmer waren atok und, wie schon oben gesagt, viel- fach nicht vollständig erhalten. Vollständige Exemplare haben eine Länge von etwa 20--30 mm, so ein Exemplar mit ca. 165 Segmenten eine Länge von 23 mm. Die Grundfärbung ist hell-gelblichweiß bis graulichgelb, die charakteristische Querbindenzeichnung findet sich im allgemeinen deutlich nur am Vorderkörper, etwa im Bereich der 30 ersten Segmente oder in der Region, die hinten ungefähr durch das Hinterende des Magens be- grenzt wird. Die Bindenzeichnung, die sich weiter nach hinten am Körper verliert, ist mehr oder minder deutlich, mitunter auch fast nicht oder gar nicht erkennbar. Es sind 2 braune Querbinden pro Segment vorhanden, von denen die vordere gewöhnlich kräftiger als die hintere ist und un- EEE en. - Polychaeta I, Errantia. 231 gefähr in der Mitte des Segments verläuft, während die hintere dicht an der folgenden Segmentfurche entlang zieht. Die Binden setzen sich nicht auf die Ruder fort; die vordere Binde zieht sich vielfach nicht über die ganze Rückenbreite, sie ist mehr oder minder auf die Mitte des Rückens- beschränkt; zuweilen sind die Querbinden in der Mitte unterbrochen. Der Kopflappen mit seinen mehr oder minder stark divergierenden Palpen entspricht gut den Figuren GRAVIERS. Der durch seine starke Abplattung ausgezeichnete Körper ist an der vorderen Körperstrecke, etwa im Bereich der Querbindenzone, in der Mitte des Rückens ziemlich stark wulstig emporgewölbt (durch Pharynx und Magen), wogegen die Seiten- teile des Rückens hier flach bleiben. Die Segmente sind am Mittelkörper wohl 4mal so breit wie hoch, außerdem sehr kurz, 7—Smal oder gar bis 12mal so breit wie lang. — Die Ruder sind gleichfalls sehr kurz, etwa Y, so lang wie die Körperbreite; sie endigen in 2 kurze, am Ende abgerundete kegelförmige Lippepfortsätze. Die komplexen Borsten variieren nicht nur in der Form ihrer Endsicheln am Ruder desselben Exemplars, sondern auch individuell. Im allgemeinen haben die Sicheln die Form, wie sie GRAVIER abbildet, mitunter sind sie auch gedrungener und an der Spitze stärker 2-zähnig, wie ich es bei einem Wurm sah, der sich gleichzeitig durch kürzere und ärmer gegliederte Cirren auszeichnete. Die Länge und Gliederzahl der Fühler und Cirren ist individuellen Variationen unterworfen. Der unpaare Fühler ist 2—3mal so lang wie der Kopf, der obere Buccaleirrus mindestens so lang wie die Körperbreite, der untere etwa !/, oder ?), so lang wie der obere. Recht verschieden kann die Gliederzahl der Dorsaleirren sein; an der mittleren Körperstrecke kommen sie an Länge etwa höchstens der Körperbreite gleich bei einer Zahl von etwa 20—23 Gliedern, in anderen Fällen übertreffen die längeren Dorsal- eirren die Körperbreite; die kürzeren sind etwa !/;—\, so lang wie die längeren, und die Gliederzahl beider beträgt ca. 25 resp. 55. In letzterem Falle ist demnach ein starkes Alternieren der Dorsaleirren nach ihrer Länge zu erkennen und in geringem Maße auch nach ihrem Ursprung, indem die längeren Dorsaleirren ein wenig höher am Ruder entspringen als die kür- zeren. Von den Dorsaleirren sind der 3., 5., 7. und eventuell noch der 9. die längsten und so lang etwa, wie der Körper inklusive Borsten breit ist. — Analeirren waren vielfach nicht erhalten; sie kommen an Länge etwa den 8 letzten Segmenten gleich. Das Analsegment hat eine quadratische oder rechteckige Form und ist hinten meist gerade abgeschnitten. Bei einzelnen Exemplaren sah ich zwischen den Analeirren eine kurze kegelförmige Spitze, wohl eine dem Analschwänzchen anderer Formen entsprechende Bildung. Pharynx und Magen haben keine Besonderheiten; der Pharynx reicht z. B. bis ins 11. oder 18. Segment, der Magen entsprechend bis ins 24. oder 232 H. AUGENER, 34. Segment; auf den Magen folgt in den nächsten 2—3 Segmenten ein zusammengebogener, drüsentragender Übergangsabschnitt. Die vordere Bewaffnung des Pharynx besteht aus Papillen und Zähnen, deren genauere Zahl ich nicht erkennen konnte; keinesfalls aber besteht ein Zweifel darüber, daß HAswELLs $. taeniaeformis eine Trypanosyllis ist. T. taeniaeformis erweist sich als eine sehr weitverbreitete indo- pacifische Art. Eine ihr ganz nahestehende Form kommt im lusitanischen Gebiet der europäisch-afrikanischen Küsten vor, die, wie ich vermute, die T. zebra Gr. ist; selbige hat auch eine entsprechende Rückenzeichnung. Zu näherem Vergleich der beiden verwandten Arten fehlte mir indessen jegliches Material von T7. zebra. Als Synonym zu T. taeniaeformis ist möglicherweise noch die Syllis pieta Gr. des Roten Meeres (Beschreibung neuer Anneliden des Roten Meeres, 1889, p. 19) zu ziehen. Sie gehört zu den kürzeren Syllideen- Formen und hat eine analoge dorsale Bindenzeichnung wie die Art von HaswELL. Der Körper ist stark abgeplattet (maxime depressa). Da über die Bewaffnung des Pharynx keine Angabe von GRUBE gemacht wird, ist eine sichere Entscheidung über die Stellung der S. picta Gr. nicht ohne weiteres möglich, Wahrscheinlich aber ist sie eine Trypanosyllis und dann eine der T. iaeniaeformis sehr ähnliche oder mit dieser identische Art. Fundnotizen: Stationen 1, 3, 7, 9, 14, 15, 16, 23, Sharks Bay, 3—11 m; 10.—18. VI. 1905 u. 5.—21. IX. 1905. Station 31, Champion BaybeiGeraldton, 31/,—14m; 12. VII. 1905. Station 36, Fremantle, Hafen, ca. 3 m, Sandboden; 13.—14. V. 1905. Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 6!/),—8 m, Felsboden ; 30. IX. 1905. Station 64, Albany, Oyster Harbour, */, 5, m:217 1IE 1903 Weitere Verbreitung: Süd-Australien, Rotes Meer; Persi- scher Golf. Trypanosyllis pieta Khe. Eurymedusa pieta, K8G., EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 21, tab. 3, fig. 5—9. $ „ Kba., EHLERS, Neuseeländ. Annelid., II, 1907, p. 7. Nur zwei Vorderenden und ein vollständiges Exemplar, alle in atokem Zustande, sah ich von dieser Art. Die Beschreibung von EHLERS ist nach meinen Tieren noch in einigen Punkten zu ergänzen. Der vollständige Wurm von Station 51 ist kleiner als einige von mir zum Vergleich heran- gezogene neuseeländische Stücke, mißt 21 mm und enthält ca. 140 Seg- mente. Die Färbung ist eintönig, graulich-ockergelb, der Oceipitallappen nicht hell gerandet. Im allgemeinen herrscht sonst Übereinstimmung mit den Angaben von EHLERS. Der Kopflappen hat eine ähnliche Form wie bei 7. taeniaeformis Hasw. ee _ Polychaeta I, Errantia. 233 und hat am Hinterrande eine mediane sanft konvexe Ausbuchtung, von welcher sich nach vorn eine Medianfurche über die Länge des Kopfes hin zieht. Auch die Stellung der Augen, die bei neuseeländischen Exemplaren gleichfalls vorhanden sind, gleicht der 7. taeniaeformis. Die Augen sind groß und schwarz, ziemlich rundlich-oval, höchstens ganz schwach nieren- förmig; die vorderen sind nicht viel größer, bis 2mal so groß wie die hinteren. Die 4 Augen bilden zusammen ein queres kurzes Rechteck; die 2 Augen jeder Kopfhälfte stehen dicht am Seitenrande des Kopfes und fast -in gerader Linie hintereinander, die hinteren einander kaum etwas mehr genähert als die vorderen. sie berühren sich beinahe. Die Augen werden von dem großen Oceipitallappen mehr oder weniger verdeckt. Von den Fühlern entspringt der unpaare ziemlich genau in der Mitte des Kopfes und des von den 4 Augen gebildeten Rechtecks, die paarigen Fühler stehen vor dem unpaaren, mitten zwischen letzterem und den vorderen Augen, in gleicher Höhe mit diesen. Der unpaare Fühler ist ungefähr doppelt so lang wie die paarigen Fühler. Die Palpen erscheinen etwas breiter und kürzer oder schmäler und länger, und sind höchstens so lang wie der Kopflappen. Die Cirren und Fühler sind bei den australischen Stücken nur un- deutlich gegliedert; von den Dorsaleirren ist derjenige des 1. Ruders viel länger als die folgenden und etwa 2mal so lang wie die Buccaleirren. Die mittleren Dorsaleirren alternieren mehr oder minder deutlich an Länge in der Weise, daß kürzere etwa '/)—?/; so lang sind wie die längeren; letztere kommen etwa ?/, der Körperbreite an Länge gleich. Die Anal- eirren sind ziemlich kräftig fadenförmig und etwa so lang wie die 7 letzten Segmente. Eine so bunte Zeichnung, wie EHLERS sie an neuseeländischen Tieren sah, hat keines meiner Exemplare; nur an dem Exemplar von Station 15 waren bei allgemeiner okergelblicher Färbung die Cirren weiß- lich. Nach der Bewaffnung des Pharynx ist wohl kein Zweifel darüber, daß Eurymedusa mit Trypanosyllis Cuap. identisch ist und daher diesem älteren und weit passenderen Namen zu weichen hat. Ich untersuchte den aufgeschnittenen Pharynx an dem kräftigen Vorderfragment von 1,5 mm Breite (von Station 51); danach findet sich am Pharynx kein einzelner Syllis-Zahn, sondern eine Trepankrone von dunklen Zähnen, die jedenfalls einen geschlossenen Ring am Eingang des Pharynx bildet. Auch HuTToNn (Index Faunae Nov. Zeal., 1904, p. 345), der Eurymedusa pieta unter dem Namen Trypanosyllis occipitalis anführt, stellte die Art zu T’rypanosyllis. Außerdem spricht die Form des Kopflappens und die Stellung der Augen (vgl. die am gleichen Orte vorkommende 7. taeniaeformis Hasw.) für die Identität der Eurymedusa Ks. mit Trypanosyllis. Die Verbreitung dieser unter anderem durch den großen Occeipital- 234 H. AUGENER, lappen gut charakterisierten Art umfaßt bislang nur das australo-neusee- ländische Gebiet, ist aber wohl noch ausgedehnter, als bisher bekannt wurde. Fundnotizen: Station 15, Sharks Bay, NNO. von der Nord- | spitze von Heirisson Prong, 11—12%, m; 18. VI. 1905. Station 51, | Cockburn Sound, South Channel, 61/,—8 m, Felsboden ; 30. IX. 1905. | Weitere Verbreitung: Neuseeland, Südaustralien. Odontosyllis freycinetensis n. Sp. Taf. II, Fig. 7 u Texiier 330 u: b. Odontosyllis freycinetensis ist eine kurze, mir nur in 2 Exemplaren vorliegende, kurzfühlerige Art, die der O. gibba Car. der lusitanischen Meere nahesteht. Das eine hinten verstümmelte Exemplar enthält noch 16 Segmente und ist 2,5 mm lang; das Tier von Station 21 ist in drei Teile zerbrochen, doch wohl vollständig, aber mit den hintersten Segmenten in Regeneration begriffen; es mißt ca. 5 mm bei einer größten Breite von nicht ganz 1 mm und enthält 50 normale und 5 regenerierende Segmente. Die Färbung ist heller oder dunkler matt-ockergelblich, an den dorsalen Ruderbasen steht ein bräunliches bis schwärzliches Fleckchen, das beson- ders groß am Buccalsegment ist und an den übrigen Segmenten mehr oder minder alternierend auftreten kann. Außerdem trägt die Dorsalseite der Segmente etwa in der Mitte des Segments einen braunen bis rostroten kurzen Querstrich, der etwa vom 6. Segment an deutlicher erkennbar ist und, wenn auch nicht immer, alternierend auf jedem 3. Segment deutlicher ist als auf den vorhergehenden und folgenden, an denen er fast verschwin- det. — Die Körperform ist kurz und ziemlich gedrungen; die mittleren Segmente sind etwa 3mal so breit wie lang. Der Kopflappen ist etwa 2mal so breit wie lang, hinten median mit breitem konkaven Ausschnitt, auf der Oberfläche ähnlich gestaltet wie bei O. gibba. Die 2 Paar Augen sind klein, rostbraun; die hinteren sind kaum weiter einwärts gerückt als die vorderen, so daß alle 4 fast die Stellung eines queren Rechtecks einnehmen; die Augen jeder Seite sind nur durch eine ganz schmale Hautbrücke voneinander getrennt. Die Fühler sind kurz, etwa halb so lang wie der Kopflappen, in Form und Stellung denen von O. gebba gleichend. Die gegen den Kopf nach unten zurückgeschlagenen Palpen sind in ihrer Form ziemlich ähnlich denen der Amblyosyllis lineo- lata CuaP. (MARION u. BOBRETZKY, Ann. Sei. nat., 1875, II, tab. 4, fig. 13), nur breiter, mehr eiförmig als bei dieser und an der Basis weit mitein- ander verbunden. Der Nuchallappen des Buccalsegments ist breit, halb- mondförmig, dabei ziemlich kurz; er bedeckt nur den konkaven hinteren B Polychaeta I, Errantia. 235 Ausschnitt des Kopfes. — Die Buccaleirren sind kurz, den Fühlern ähn- lich; der obere ist nur wenig länger als der untere. Der Körper ist dorsal gewölbt, ventral flach; die mittleren Segmente sind nur ca. '/; so breit wie hoch. — Die Ruder sind kurz, etwa !/, so: lang wie die Körperbreite; die Dorsaleirren an den mittleren‘ Rudern! nur wenig länger als das Ruder. An dem 1. Ruder ist der Dorsaleirrus etwas länger als die mittleren Dorsaleirren und bemerkenswert dadurch, daß er weiter vom Ruder ab, mindestens doppelt so weit wie die folgenden Dor- saleirren, an der Flanke des Körpers emporgerückt ist. Die Ventraleirren sind, wie gewöhnlich bei Odontosyllis, kurz und erreichen kaum das Ruder- ende. Die Ruderspitze trägt zwei kegelförmige Lippen, von denen die vor- dere etwas länger ist als die hintere. Die Borsten sind alle komplex, zart; sie stehen etwa zu 20 in den mittleren Rudern und haben schlanke, schmale einspitzige Endsicheln. Eine Acieula ist in den Rudern vorhanden und endet, wie es scheint, mit einfacher Spitze am Grunde zwischen den Ruderlippen. — Die Körperanhänge, Cirren und Fühler, sind ungegliedert, nur durch oberflächliche unregelmäßige Quer- furchen geringelt. — Die Beschaffenheit des Pharynx und Muskel- magens ist wegen der SE a Fig. 33. - Odontosyllis freyeinetensis n. sp. «a obere Undurchsichtigkeit Borste; '#%/,. db Ruder vom Mittelkörper; *'?/.. der Würmer schwierig zu ermitteln, bei dem Exemplar von Stat. 12 reicht wahrscheinlich der Pha- rynx bis ans 4., der Magen bis ans 8. Segment; jedenfalls sind Pharynx und Magen nur kurz. Bei beiden Exemplaren der Art sind die mittleren Segmente mit Sperma erfüllt, jedoch noch keine Pubertätsborsten ent- wickelt. Höchst wahrscheinlich gehört O. freycinetensis zu den Syllideen ohne Generationswechsel. In systematischer Hinsicht steht die australische Art der O. gibba CLaAP. des mediterran-atlantischen Gebiets (MAaRION u. BOBRETZKY, loc. eit. p. 38, tab. 3 u. 4, fig. 10), wie schon. erwähnt, sehr nahe, so in der Größe, Form der Borsten und Körperanhänge, und kann daher als indo-pacifische Form 236 H. AUGENER, derselben betrachtet werden, wenn sie nicht gar mit ihr identisch ist. Von einer Vereinigung der australischen Stücke mit der lusitanischen O0. gibba habe ich indessen Abstand genommen, da mir von der letzteren kein Ver- gleichsmaterial zur direkten Prüfung zur Verfügung stand. Fundnotizen: Station 12, Sharks Bay, Freycinet Estuary, zwischen Baba Head und Cararong-Halbinsel, ”—-11 m;9.IX. 1905. Station 21, Sharks Bay, Useless Inlet; Kına leg. 23. bis 30V IE 4303: Odontosyllis detecta n. Sp. Taf. III, Fig. 33 u. Textfig. 34. Das einzige, hinten verstümmelte Exemplar ist ein epitokes Tier, das sich durch die ziemlich langen Cirren und Fühler und die abnorm groß entwickelten Augen als eine verwandte, aber spezifisch verschiedene Form von der Odontosyllis hyalina GR. darstellt. Die Länge des zarten Wurmes beträgt 2 mm bei einer Zahl von noch 24 Segmenten. Die Färbung ist ohne besondere Zeichnung, eintönig, durch- scheinend gelblichweiß, nur die großen Augen sind dunkel gefärbt. Der Kopf ist quer-rechteckig, etwas, um ca. !/, breiter als lang, in der Mitte des Hinterrandes konkav ausgebuchtet. Der unpaare Fühler ist etwas länger als der Kopf; die paarigen Fühler sind etwa ?/, so lang wie der unpaare. Von den Buccaleirren ist nur einer auf der linken Seite ausgestreckt sichtbar, wahrscheinlich der untere Buccalecirrus; er hat etwa die gleiche Länge wie die paarigen Fühler. Ein Nuchallappen, wie er sonst bei anderen Arten der Gattung vorkommt, ist bei dem einzigen vorliegenden Wurm nicht vorhanden; ich konnte keine Spur davon, auch keine Abrißstelle des- selben, entdecken; ich lasse jedoch die Frage offen, ob dieser Art über- haupt ein Nuchallappen fehlt, oder ob er nur bei dem einzelnen Indi- viduum verloren gegangen ist. Die enorm großen dunklen Augen sind von oben und unten her sichtbar und lassen ungefähr nur das vordere Viertel des Kopfes frei. Scheinbar sind nur 2 große Augen vorhanden, die in der Mitte des Kopfes zusammenstoßen; bei genauer Untersuchung aber läßt sich erkennen, daß jederseits 2 Augen vorhanden sind, die zu einer einheitlichen Masse zusammengeflossen sind. Die Palpen sind denen der O. hyalina ähnlich und abwärts und rückwärts gegen den Kopf zurück- geklappt. Alle Fühler und Cirren sind zart, fadenförmig und oberflächlich quer- gefurcht. Der Dorsaleirrus des 1. Ruders ist sehr lang, 3—4mal so lang wie die .nächstfolgenden Dorsaleirren und auch länger als der unpaare Fühler. Die Dorsaleirren der mittleren Ruder sind reichlich 2mal so lang wie die Ruder, gegen die Spitze mäßig, aber mehr als die Fühler, zu- Polychaeta I, Errantia. 231 gespitzt; die Ventraleirren sind kurz und reichen bis ans Ruderende. Die kurzen Ruder sind ungefähr !/; so lang wie die Segmentbreite und haben an der Spitze 2 Lippen. eine kurze stumpfe kegelförmige hintere und eine nur angedeutete vordere Lippe. Die mittleren Segmente sind etwa 3mal - so breit wie lang. Die Borsten sind etwa zu 10 im Ruder vorhanden, komplex, mit kurzer, einspitziger Endsichel; daneben tritt schon in den vorderen Rudern eine einzelne zarte einfache haarförmige Borste auf. Vom 15. Segment an finden sich Pubertätsborsten bei dem vorliegen- den Wurm, der wahrscheinlich ein Männchen ist und sonach zu den Arten ohne Generationswechsel gehört. Der bis ans 5. Segment reichende Pharynx ist vorn mit Zähnen bewaffnet, deren Form und Zahl nicht deutlich erkennbar Fig. 34. Odontosyllis detecta n. sp. Borste von der vorderen Körper- hälfte; >). ist; es mögen etwa 6 Zähne vorhanden sein. Die Zahl der Querreihen des Muskelmagens, welcher bis ans 10. Segment reicht, ist ebenfalls nicht sicher auszumachen. O. detecta steht der O. hyalina Gr. von den Philippinen (Annulata Semper.. 1878, p. 129, tab. 7, fig. 1) nahe, besonders durch die dünnen langen Cirren usw. und durch die ungewöhnlich großen Augen. Dagegen fehlt ihr die eigentümliche schwarze Zeichnung der GruBEschen Art, eventuell auch der Nuchallappen; auch hat letztere 2-zähnige Borsten- sicheln (nicht einzähnig, wie GRUBE im Text sie nennt). Die gleichfalls von GRUBE (l. c. p. 126) beschriebene O. arenicolor von den Philippinen mag meiner Art nahekommen durch die geringe Entwicklung des Nuchal- lappens; sie hat aber nur kleine, voneinander getrennte Augen von nor- maler Größe. — Was die enorme Entwicklung der Augen bei ©. detecta und O. hyalina betrifft, so kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, daß die Größe der Augen mit dem epitoken Zustand der betreffenden Würmer zusammenhängen mag. Es bleibt abzuwarten, ob die Auffindung vollkommen atoker Exemplare der fraglichen Arten die Situation klären wird, ob die großen Augen auch dem atoken Zustande zukommen, oder ob dieser Augen von normaler Größe besitzt. Sollte letzteres der Fall sein, so würde bei gewissen Odontosyllis-Formen das gleiche Verhalten vor- liegen wie bei den entsprechenden Zuständen der Lycorideen. Fundnotiz: Station 14, Sharks Bay, Freycinet Reach, W.von Middle Flatbiszur Nordspitze von HeirissonProng, 11—16m; 12. IX. 1905. 238 H. AUGENER, Erörterung über Odontosyllis hyalina Gr. Im Anschluß an die Beschreibung der Odontosyllis detecta sehe ich mich veranlaßt, noch einige Erläuterungen über ©. hyalına Gr. folgen zu lassen. Meine Ausführungen sind geeignet, die Beschreibung von GRUBE in mehrfacher Hinsicht zu ergänzen und zu berichtigen; sie stützen sich auf die Untersuchung der Originalexemplare der Art im Berliner Museum. Die Exemplare GRUBES waren vielleicht alle epitoke, normal entwickelte Tiere; mindestens konnte ich noch bei einem Teil derselben das Vor- handensein von Schwimmborsten konstatieren. Vermutlich treten die Schwimmborsten zuerst etwa am 15. Segment auf und finden sich bis nahezu ans Ende des Körpers; da ein Teil dieser Borsten jedoch auch an den besser erhaltenen Stücken verloren gegangen oder bereits wieder aus- gefallen ist (?), so teilweise am Mittelkörper, so ist die genaue Feststellung ihres Auftretens nicht mehr möglich. Das ist übrigens nicht von großem Belang, da sich auch so schon ergibt, daß die Tiere keine Knösplinge, wie GRUBE meint, sind, sondern normale geschlechtsreife Exemplare. Die Pubertätsborsten kommen auch in den hinteren Rudern in erheblich größerer Zahl vor, als GRUBE angibt, etwa 15—20 pro Ruder; sie sind im Profil bandförmig, linear, mit zarter paralleler Längsstreifung; das Schwimm- borstenbündel wird gestützt durch eine lange dünne Acicula, welche in der Nähe des Ursprunges der normalen ventralen Acicula entspringt. — Die normalen Borsten sind komplex und alle mit kurzer 2-zähniger End- sichel versehen; an den vorderen Segmenten sind die Borsten kräftiger und haben längere, mehr Syllis-artige Sicheln; diese Sicheln tragen den kleinen sekundären Zahn etwa in der Mitte ihres konkaven Randes. Neben den kräftigeren Borsten kommen zartere mit ganz kleiner Endsichel vor, die, in den vorderen Segmenten nur in geringer Zahl auftretend, weiter nach hinten allmählich die Oberhand gewinnen. Die Sicheln dieser zarten >orsten erinnern im Gegensatz zu den stärkeren an die Borsten mancher Autolyteen; ihre Endzähne sind ungefähr gleich groß, rechnet man den zahnartigen Fortsatz der Sichelbasis noch mit, so erscheinen diese Sicheln sogar 3-zähnig. Die vordere Darmstrecke enthält einen Pharynx, der bis ans 8. oder 9. Segment, reicht und einen Muskelmagen, der sich etwa bis ins 20. Seg- ment erstreckt. Der Magen enthält etwa 55—60 Querreihen. Vorn im Pharynx stehen zahnartige Gebilde, von denen ich 4 mittlere kleinere und je einen größeren seitlichen Zahn zu unterscheiden glaube. Nach Analogie anderer Arten der Gattung nehmen die kleinen Zähne vermutlich den ven- tralen Umfang des Pharynxmundes ein; im hinteren Teile des Pharynx scheinen noch weiche kegelförmige Papillen zu stehen. — Die Augen er- un 2 2 Polychaeta I, Errantia. 239 scheinen bei oberflächlicher Betrachtung nur als ein Paar sehr großer Augen; jedes Auge ist jedoch als durch Verschmelzung der 2 ursprüng- lichen Augen jeder Kopfhälfte entstanden zu denken. Man erkennt eine mehr oder minder deutliche Trennungslinie (von der Seite besser ersicht-' lich als von oben), welche eine kleinere hintere Pigmentmasse von einer größeren vorderen trennt; außerdem ist vielleicht die Trennungslinie durch eine furchenartige Oberflächenvertiefung markiert. Die außerordentliche Entwicklung der Augen und ihre eventuelle Bedeutung habe ich schon bei O. detecta erwähnt. GRUBES Ansicht, daß die riesigen Augen darauf hindeuten, daß ihre Träger die Sprößlinge eines Ammenindividuums und somit dann auch die Vertreter einer zweiten und zwar einer Geschlechts- generation seien, ist jedenfalls unzutreffend, da die normalen Würmer mit Pharynx und Magen geschlechtsreif werden. Im allgemeinen stimme ich demnach LANGERHANS bei, der (Wurmfauna v. Madeira, I, p. 553) für Odontosyllis das Auftreten eines (senerationswechsels verneint und die Fort- pflanzung durch epitok werdende normale Individuen annimmt. Was endlich die eigentümliche schwarze Zeichnung der O. hyalina an- belangt, die GRUBE bespricht und abbildet, so brachte meine Untersuchung auch in diesem Punkte eine Aufklärung. GRUBE schreibt diese Zeich- nung dem Auftreten gewundener schwarzer Schläuche zu, die in den mitt- leren Segmenten liegen und wahrscheinlich nach außen münden sollten. Ich finde diese schwarzen Schläuche etwa mit Ausnahme der 15 ersten Segmente in allen übrigen Segmenten vor und zweifle durchaus nicht, daß sie die Segmentalorgane der Würmer sind. Sie münden ventral medial an der Basis der Ruder nach außen, und zwar in Gestalt einer ziemlich langen dünnen zylindrischen Segmentalpapille, die weit über die Körper- oberfläche hervorragt. Die Segmentalpapillen erinnern an die entsprechen- den Organe z. B. bei den Polynoiden, fallen aber weit mehr auf durch ihre Länge und geringe Dicke. Vielleicht handelt es sich bei diesen Segmentalpapillen und der dunklen Färbung der Segmentalorgane auch um Erscheinungen, welche mit der Epitokie und Geschlechtsreife der Würmer im Zusammenhang stehen. Bei der australischen O. detecta habe . ich von beiden Bildungen nichts gesehen. — O. hyalina gehört nach GRUBE zu den leuchtenden Arten der Gattung. Odontosyllis glandulosa n. SP- Taf. III, Fig. 36 u. 37 und Textfig. 3d a—.c. Zwei Exemplare vertreten diese Art und beide tragen hinten eine in Entwicklung begriffene Knospe. Das besser erhaltene Tier, das hinten wohl nicht ganz vollständig ist, ist ca. 5,5 mm lang, enthält 35 Segmente, von denen die 7 letzten einer weiblichen Knospe angehören. Die Grundfärbung 240 H. AUGENER, ist graugelblich mit breiten bräunlichen, verloschenen dorsalen Querbinden, die an manchen Segmenten fast gar nicht erkennbar sind. Die weibliche Endknospe ist durch die Eier im Inneren intensiver gelblich als der übrige. Körper. Der Kopf ist um die Augen heller, am Hinterrande dunkler, braun wolkig pigmentiert; Buccalsegment und 1. Segment mit einem großen queren braunen nierenförmigen Fleck, 4. Segment mit einer unterbrochenen medianen Querbinde. — Das zweite Tier mit der männlichen Endknospe hat etwas hellere, mehr weißliche Grundfärbung; die Rückenbinden sind deut- licher, mehr rotbraun; auch am Bauch finden sich diffuse rötlichbraune Querbinden. Die d Endknospe ist durch das enthaltene Sperma zart rosa in der Grundfärbung. Der große Fleck hinten am Kopf ist viel ver- waschener als bei dem ersten Wurm, nicht deutlich. Dieses zweite Tier hat ca. 48 Segmente, wovon 13 auf die d Endknospe entfallen; das Tier ist anscheinend vollständig, obgleich zerrissen und schätzungsweise min- destens 6 mm lang. Das erhaltene Analsegment ist oben braun gefleckt und trägt noch einen fadenförmigen Analeirrus von der Länge etwa der 2—3 letzten Segmente. — Die farbigen Binden des Körpers der Würmer setzen sich aus einzelnen, mehr oder minder weit von einander getrennten Pünktchen zusammen, die bei stärkerer Vergrößerung sich als mehr oder weniger stark gefärbte kugelige bis eiförmige Körperchen erweisen, ver- mutlich große einzellige Hautdrüsen; in diesen Drüsenzellen liegen, ein- gebettet in die farbige Grundsubstanz, die dem Ganzen die rotbraune Färbung verleiht, vakuolenartige helle Bläschen von verschiedener Größe und Zahl. — Für die weitere Beschreibung ist hauptsächlich das besser erhaltene Exemplar mit der 2 Endknospe benutzt worden. Die Körperform ist mäßig lang, dabei schlank; die vorderen Segmente sind etwa 4mal, die mittleren ca. 3mal so breit wie lang. Die Dorsalseite der Segmente ist quergefurcht. Der Kopflappen ist dorsal gewölbt, buckelig wie bei anderen Odontosyllis- Arten, querbreiter, 2mal so breit wie lang, vorn sanft gerundet; eine un- deutliche Mittelfurche teilt den Kopf in 2 Hälften. Zwei Paar kleine, linsenhaltige Augen, die vorderen größer und stärker nierenförmig als die hinteren; die vorderen Augen sind von oben nur zum Teil sichtbar. Die Palpen sind nach hinten abwärts heruntergeschlagen und von oben fast gar nicht sichtbar; in der Ansicht von unten erscheinen sie als eiförmige Gebilde, die in ausgestrecktem Zustande jedenfalls divergieren und nur an der Basis zusammenstoßen. Die Fühler wie die Cirren sind fadenförmig, ungegliedert und oberflächlich quergefurcht. Der Mittelfühler in der Mitte des Kopfes entspringend, etwa 2mal so lang wie dieser, paarige Fühler etwas vor dem Mittelfühler stehend und etwa ?/, so lang. Das Buccalsegment ist schmal und dorsal in eine halbmondförmige Nuchalmembran verlängert; Polychaeta I, Errantıa. 241 letztere ist schmal und erreicht noch nicht den Hinterrand der hinteren Augen. Die Buccaleirren sind den Fühlern ähnlich; der obere ist etwa so lang wie die Körperbreite, der untere ca. ?/;, so lang. — Dorsaleirren lang, an der Spitze kaum etwas verjüngt, fadenförmig, 1. Dorsaleirrus besonders: lang, fast doppelt so lang wie der obere Buccaleirrus, der 2., 3. und 4. Dorsaleirrus kürzer als der 1. Die mittleren Dorsaleirren alternieren an Länge, die längeren übertreffen die Körperbreite, die kürzeren erreichen diese kaum an Länge; der 8. Dorsaleirrus ist etwa an Länge dem 1. gleich, nur zarter als dieser. Die Ruder sind kurz, etwa !/, so lang wie die Körperbreite und an der Spitze mit einer Art undeut- licher kurzer Vorderlippe versehen. 2 Aciculae von einfacher nadelartiger Form stützen das Ruder. Die Ventraleirren sind schlank und kurz, etwa so lang wie die Ruder. — Die Borsten Fig. 35. Odontosyllis glandulosa n. sp. «a Borste von einem vorderen Ruder; *!?/. 5 Borste von einem mittleren Ruder; *'?/.. e Ruder vom Mittelkörper; !*%,.. stehen an den mittleren Ru- dern in der Zahl von 8—10; sie sind komplex, haben mäßig lange 2-zähnige Endsicheln; an den vor- deren Rudern sind die Sicheln länger und mehr linear als an den hinteren, wo sie kürzer und ein wenig mehr gebogen sind und stärker entwickelte Endzähne haben. Pharynx und Magen sind kurz und tonnenförmig; der Pharynx reicht bis zum 4., der Magen bis zum 8. Segment. Der Magen hat ca. 20 Quer- reihen; auf ihn folgt nach hinten in den 2 nächsten Segmenten ein kurzer S-förmiger Übergangsteil mit Anhangsdrüsen (die Drüsen sind nicht ganz sicher festzustellen), woran der eigentliche, regelmäßig durch Ein- schnürungen gekammerte und mehr oder minder bräunlich gefärbte Mittel- darm sich anschließt. Die vordere Bewehrung des Pharynx ist nicht ganz sicher zu erkennen, jedenfalls stehen am Eingang spitze Chitinzähne. An dem abgerissenen Vorderende des zweiten Exemplars, aus welchem sich der Magen und ein Stück des Pharynx herausgelöst hatte, ist ein größerer Chitinzahn besonders deutlich; ich vermute jedoch, daß dieser Zahn nicht als der typische einzelne Syllis-Zahn der Typosy’lıs, Eusyll,s usw. zu be- trachten ist, sondern nur infolge der Beschädigung deutlicher als die Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 16 242 H. AUGENER, übrigen hervortritt, zumal da er bei dem anderen Exemplar nicht erkenn- bar ist. Die Vermehrung dieser Art geschieht durch Bildung von Knospen, die sich als Geschlechtstiere entwickeln, also mit Hilfe eines Generations- wechsels. Wie schon erwähnt, trägt das eine Exemplar hinten eine $ Knospe, die durch eine Einschnürung und größere Breite und Auftreibung ihrer Segmente gegen den übrigen Körper des Wurmes abgesetzt ist. An der Knospe stehen Pubertätsborsten vom Kopfsegment inklusive an. Das Kopf- segment hat bereits entwickelte Augen und jederseits vor den Augen einen kurzen Fühler; die Knospe ist mit großen Eiern erfüllt. Das der Knospe vorhergehende Segment des Wurmes zeigt sich ebenfalls in Umbildung zu einem Knospenkopf begriffen, und zwar sind an diesem Kopf ebenfalls jederseits ein kurzer Fühler vorhanden und die Augen im Entstehen be- griffen, jedoch noch keine Pubertätsborsten entwickelt. Es bilden sich demnach mehr als eine Geschlechtsknospe an jedem Exemplar. — Die d Knospe des 2. Wurmes ist mit Sperma prall erfüllt und durch eine starke Einschnürung von dem übrigen Wurmkörper getrennt, was durch Beschädigung der betreffenden Partie noch besonders deutlich hervortreten mag. Am 4. Segment hinter der Einschnürung beginnt die Auftreibung der Knospe durch Sperma und zugleich entwickelt sich an diesem Segment der Knospenkopf, an dem die Augen schon deutlich und vor ihnen ein ganz kleiner papillenartiger Fühlerstummel erkennbar sind; dagegen fehlen an dieser Knospe noch die Pubertätsborsten. Die Zugehörigkeit der vorliegenden Art zu der Gattung Odontosyllis ist zwar vorläufig etwas zweifelhaft und bedarf noch der Bestätigung an reicherem Material. Jedenfalls müßte sie nach ihren ungegliederten Fühlern und Cirren in den Begriffskreis der Eusyllideen gehören. Wenn die Zahn- bewehrung am Rüsseleingang sich als nur ventral vorhanden herausstellen sollte, würde die Art „glandulosa“ in die Gattung Odontosyllis zu stellen sein; besitzt sie aber in Wirklichkeit eine geschlossene Zahnkrone am Pharynx, so würde sie darin mit Trypanosyllis übereinstimmen. Mit der in der gleichen Gegend vorkommenden 7. (Eurymedusa) pieta KB. kann sie nicht zusammenfallen, da diese zwar auch einen Oceipitallappen, dagegen gegliederte Cirren wie die anderen Trypanosyllis-Arten und anders gestaltete Borsten besitzt. Während die Fortpflanzungsweise der australischen Art in Widerspruch stehen würde zu der sonst bei anderen Odontosyllis- Arten üblichen direkten Fortpflanzung ohne Generationswechsel, würde gerade dieser Umstand für ihre Zugehörigkeit zu Trypanosyllis ins Ge- wicht fallen. Reicheres, gut erhaltenes, womöglich im frischen Zustande zu untersuchendes Material muß über die fraglichen Punkte zur Aufklärung herangezogen werden. Von der eventuellen Errichtung einer neuen Gattung Polychaeta I, Errantia. 243 oder Untergattung für die Art „glandulosa“ habe ich wegen der Unsicher- heit in der Bildung des Pharynxeinganges Abstand genommen. Fundnotiz: Station 14, Sharks Bay, FreycinetReach, W.von Middle Flat bis zur Nordspitze von Heirisson Prong, 11 bis 16 m; 12. IX. 1905. Amblyosyllis granosa Ehl. Amblyosyllis gramosa, EHLERS, Polychät. d. Hamburg. Magellan. Sammelr., 1897, p. 58, tab. 3, fig. 73—76. Mir liegen nur Bruchstücke, darunter solche mit Kopf, von dieser Art vor, die sich durch die Form der Segmente, die langen Cirren und die Nackenorgane als zu Amblyosyllis gehörig erkennen lassen. Ich finde an den Fragmenten alle Kennzeichen, welche EHLERS für seine A. granosa angibt, die Zeichnungslosigkeit des Körpers, die braun gefärbten Ventral- eirren, die entsprechende Form der Ruder und Borsten, die Nackenorgane und die Stellung der Fühler. Die Fühler und Dorsaleirren sind in den meisten Fällen abgefallen; wenn einmal ein Dorsaleirrus erhalten ist, so ist er von charakteristischer Form, lang und mehr oder weniger aufgewickelt. — Die Palpen werden oft unter dem Kopf nach hinten zurückgeklappt getragen; bei einem Exemplar von Station 30 sind sie geradeaus nach vorn vorgestreckt und erreichen so mindestens die Länge des Kopflappens; die Palpen sind bis zur Basis voneinander getrennt. Ihre Form ist aus Fig. 75 bei EHLERS ersichtlich, und man erhält ungefähr das Bild meines Stückes von Station 30, wenn man sich die Palpen in der betreffenden Figur nach vorn und oben vorgeklappt vorstellt. Fundnotizen: Stationen 1, 9, 15, 30, Sharks Bay, 3—11 m; 18. VI. 1905 u. 5.—21. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Magalhaensisches Gebiet. Eurysyllis tuberculata Ehl. Burysyllis tuberculata, EHLERS, Borstenwürmer, 1864, I, p. 264, tab. 11, fig. 4—7. Polymastus paradoxus, CLAPAREDE, Glamir. parmi les Annelid. de Port Vendres, 1864, p- 569, tab. 8, fig. 3. Eurysyllis paradoxa, LANGERHANS, Wurmfauna v. Madeira, I, 1879, p. 574, tab. 32, fig. 27. nen. Annelid. Polychdt. de Dinard. Ann. Sci. natur., I, 1886, p. 191, tab. 9, fig. 68—74. Wenige Exemplare dieser kleinen eigenartigen, bisher nur aus euro- päischen Meeren bekannten Syllidee liegen mir aus Südwest-Australien vor. Eine eingehendere Vergleichung nach der über diese Art vorhandenen Literatur, aus der einige wichtigere Zitate oben angegeben sind, ergeben gute Übereinstimmung der australischen Stücke mit der europäischen Form. 16* DAL H. AUGENER, — Meine Exemplare sind alle atok, die größten messen vollständig 2 mm mit 50 Segmenten und 3 mm mit 70 Segmenten. Einige Bemerkungen über meine Tiere mögen hier noch folgen. Der Kopflappen trägt, wie LANGERHANS und SAINT-JOsEPH angeben, 3 Paar Augen, von denen das 3. Paar klein und als Stirnaugenpaar zu bewerten ist; gleichwohl stehen die Stirnaugen etwas nach innen und auch etwas weiter nach hinten als die vorderen großen Augen, vor den hinteren großen Augen. Der Kopflappen ist zwar gegen das Buccalsegment nach hinten abgegrenzt, aber ziemlich undeutlich. Das Buccalsegment selbst trägt im Gegensatz zu den normalen Körpersegmenten statt 4 nur 2 knopfförmige dorsale Protuberanzen; die seitlichen Anhänge des Buccalsegments sind als Buccaleirren zu betrachten. — Der Pharynx reicht in 2 Fällen bis zum 9. resp. 15., der Muskelmagen bis zum 12. resp. 17. Segment. LANGER- HANS will die Andeutung eines Syllideen-Zahnes im Pharynx gesehen haben; ich konnte mit dem besten Willen nichts von einem solchen Zahn erkennen und halte danach den Pharynx dieser Art für zahnlos. — Was die Borsten und Aciculae betrifft, so finde ich dieselben den Angaben von LANGER- HANS entsprechend, allerdings konnte ich die einfache Borste in den hinteren Rudern nicht finden. Die 2 letzten präanalen Segmente enthalten, soweit erkennbar, keine Borsten mehr, mindestens nicht das letzte Segment. Die Analeirren sind etwas verschieden in ihrer Form, je nach der Erhaltung, bald gedrungener, breit und stumpf-eiförmig, bald gestreckter birn- oder kegelförmig. — Im Gesamthabitus gleicht Zurysyllis durch ihren abge- platteten Körper etwas einer Planarie. Was die Benennung dieser Syllidee anbelangt, so schließe ich mich denjenigen Autoren an, welche den Gattungsnamen von EHLERS beibehalten haben, schon deswegen, weil aus demselben sogleich ersichtlich ist, daß man es mit einer Syllidee zu tun hat. Konsequenterweise sollte man dann auch, statt den EHLERSschen Genusnamen mit dem CLAPAREDESchen Artnamen zu verkoppeln, auch den von EHLERS gegebenen Artnamen bei- behalten und dem Wurm den Namen Eurysyllis tubrreulata belassen. Die Verbreitung dieser Syllidee ist insofern bemerkenswert, als sie wieder ein vortreffliches Beispiel zur Bipolartheorie sens. ext. darbietet. surysyllis wurde bisher nur im lusitanischen Gebiet der nördlichen Erd- hemisphäre gefunden, wo sie ziemlich weit verbreitet ist. Fundnotizen: Station 12, Sharks Bay, Freycinet Estuary, zwischen Baba Head und Cararong-Halbinsel, 7-11 m; 9. IX. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste; Flachwasser; 6.—13. IX. 1905. Station 5l, Cockburn Sound, South Channel, 61,—-8 m; 30. IX. 1905. Station 61, Albany, Princess Royal Harbour, Y,—9m; 21.— 22. VILI. 1905. Polychaeta I, Errantia. 245 Weitere Verbreitung: Mittelmeer; französische und eng- lische Küsten des Kanals; atlantische Küste Frankreichs; Madeira. Rhopalosyllis n. gen. Diagnose: Syllidee mit geradem, zahnlosem Pharynx. Alle Fühler und Cirren ungegliedert, kurz, spindelförmig, mit großen Papillen besetzt. Ventraleirren und getrennte Palpen vorhanden. Borsten komplexe Syllis-Borsten und einfache starke Haken. Fortpflanzung mit Generations- wechsel. Rhopalosyllis hamulifera n. sp. Tafel III, Fig. 24 u. 25 und Textfig. 36 a—.c. Die zwei Exemplare dieser Art sind in zwei Teile zerbrochen, aber wahrscheinlich doch ganz erhalten. Das Tier von Station 28 trägt eine Endknospe. Das Stück von Station 28 ist inklusive Endknospe ca. 7,5 mm lang und enthält 74 Segmente, wovon 21 auf die Knospe entfallen; das Exemplar von Station 14 ist total ca. 6,5 mm lang mit 77 Segmenten, wovon auf das abgerissene aber erhaltene Hinterende 24 kommen. Die Färbung ist eintönig gelblich- bis rötlichweiß, nur die Knospe des einen Exemplares ist auf der Dorsalseite mit feinem braunem Pigment bestäubt. Die größte Körperbreite, die etwa in der Mitte des Körpers liegt, beträgt ungefähr 0,5 mm. — Die Körperform ist mäßig lang, dabei schlank, am Vorderende nur wenig verschmälert, nach hinten zu sehr allmählich ver- breitert, ungefähr bis zur Körpermitte; das äußerste Hinterende ist kegel- förmig zugespitzt. Der Körper ist dorsal gewölbt, ventral etwas abgeplattet, im Querschnitt etwa um !/, breiter als hoch. Die mittleren Segmente sind etwa 3-4mal, die vorderen 5—6mal so breit wie lang. Die Dorsalseite der Segmente erscheint durch 2 Querfurchen 3-ringelig. Der Kopflappen ist 2mal so breit wie lang, seitlich schwach gerundet, von trapezischer Form, vorn etwas breiter als hinten. Die 2 Paar linsen- haltigen Augen stehen in vorn breiterer Trapezstellung; die vorderen sind doppelt so groß wie die hinteren und nierenförmig, die hinteren mehr rundlich. Die Palpen waren bei beiden Exemplaren mehr oder weniger abwärts zurückgeklappt; sie sind jedoch ganz frei, ziemlich kurz, abgestutzt- eiförmig, bis zum Grunde getrennt und divergierend. — Die 3 Fühler sind von gleicher Länge, der unpaare entspringt etwa in der Mitte des Kopfes, die paarigen nahe dem Vorderrande desselben; sie sind spindel- oder verkehrt keulenförmig, kaum länger als der Kopf. Die Buccaleirren haben die Form der Fühler, der untere ist etwa ?/; so lang wie der obere. Die 246 H. AUGENER, nächstfolgenden Dorsaleirren sind den Bucealeirren ähnlich, etwas länger als die übrigen Dorsaleirren, sonst diesen gleichend. Fühler, Buccal- und vorderste Dorsaleirren sind oberflächlich quergeringelt (übrigens sind alle Körperanhänge fleischig und ungegliedert) und mit flachen undeutlichen Oberflächenpapillen besetzt. Die übrigen Dorsaleirren sind mit zylinder- bis kegelförmigen Papillen, die an der Spitze ein Sinneshaar tragen, weitläufig bedeckt. Diese letzteren Papillen bilden am Dorsaleirrus 7—8 Längsreihen und etwa ebenso viele Querreihen; in jeder Längsreihe stehen 8 bis 10 Papillen, in jeder Querreihe auch etwa 8. Durch den Papillenbesatz erhalten die Dorsaleirren etwa ein ähnliches Aussehen wie ein lockeres weibliches Weidenkätzchen oder wie ein schlanker junger Fichtenzapfen. Gleichgestaltete Papillen stehen an den Flanken des Körpers; auch die Dorsalseite der Würmer ist mit kleinen kegelförmigen Papillen ziemlich dicht bedeckt; man erkennt dieselben, wenn man den Wurm von der Seite her bei schwacher, mikroskopischer Vergrößerung und bei guter Beleuchtung betrachtet, wo dann die Papillen im Profil eher sichtbar werden. Die Ruder sind kurz, kaum !/, so lang wie die Segmentbreite; das Ruderende um- schließt die Spitze einer NEE ve. Acicula und endet in > INN: SE ER zwei lippenartige Bil- SS dungen, von denen die vordere etwas weiter Fig. 36. ZRhopalosyllis hamulifera n. sp. a kom- vorragt als die hintere. plexe Borste; *?/. 5 einfacher ventraler Haken; °%/. e Die Ventraleirren sind Ruder vom Mittelkörper mit Dorsaleirrus, von oben ; ©°/.. etwa von Ruderlänge, schlanker kegelförmig als die Dorsaleirren und ebenfalls aber mit mit flachen Papillen besetzt. — Die mittleren Ruder enthalten etwa 5 lange komplexe Borsten mit kurzen, schmalen, an der Spitze 2-zähnigen Endsicheln, außerdem zwei kurze starke einfache 3-zähnige Haken, die in ihrer Form an die entsprechenden Gebilde mancher Euniceen erinnern. Die Endzähne der Haken sind stark, der 2. Zahn ist breiter als der Endzahn, der 3. Zahn ist stumpfer als die anderen und entspringt viel weiter unterhalb, von dem 2. weiter entfernt als dieser von dem 1. Die vordersten (wenige) Ruder haben kürzere Borsten als die mittleren, auch kürzere, breitere, stärker 2-zähnige End- sicheln als letztere; die einfachen Haken scheinen an den vorderen Rudern zu fehlen. Die Analeirren sind wie die übrigen Körperanhänge fleischig, dabei kurz und eiförmig, so lang etwa wie die zwei letzten Segmente, u er Polychaeta I, Errantia. » 247 Der Pharynx ist gerade, am Vorderende unbewaffnet; er besteht aus zwei durch eine Einschnürung gegeneinander abgesetzten, kurz-eiförmigen Abschnitten, von denen der vordere bis ans 4., der hintere bis ans 7. Segment nach hinten reicht. Daran schließt sich der Muskelmagen, der: bis ans 12. Segment geht, worauf wahrscheinlich noch (?) ein kurzer Übergangsteil mit Drüsenanhängen folgt. Der übrige eigentliche Darm verläuft gleichmäßig mit regelmäßigen segmentalen Einschnürungen nach hinten. Die Fortpflanzung dieser Art erfolgt mit Hilfe eines Generations- wechsels durch Knospen, welche Geschlechtsprodukte entwickeln. Das Exemplar von Station 28 trug eine terminale Knospe von 21 Segmenten, die mit Sperma erfüllt waren; die Knospe ist genau an der Stelle, wo später die Ablösung erfolgen sollte, abgerissen und hat bereits 4 Augen, je 1 Paar vorn an den unteren Ecken des 1. Segments, sonst sind an’ der Knospe weder Fühler noch Pubertätsborsten zu finden. Was die systematische Stellung der Rhopalosyllis betrifft, so gehört diese wegen der freien Palpen und der vorhandenen Ventraleirren zu den eigentlichen Syllideen und hier wohl in die Nachbarschaft der durch einen unbewehrten Pharynx und Papillenbesatz ausgezeichneten Xenosyllis und Eurysyllis. Diese sind beide kurze Formen; Xenosyllis hat kurze gegliederte, Eurysyllis sehr kurze ungegliederte Cirren, keine aber die charakteristische Form der Dorsaleirren und die starken, für eine Syllidee recht großen Haken wie Rhopalosyllis. Fundnotizen: Station 14, Sharks Bay, Freycinet Reach, W. von Middle Flat bis zur Nordspitze von Heirisson Prong, 11-16 m; 12. IX. 1905. Station 28, Sharks Bay, vor Brown Station bei Dirk Hartog, 2-41), m; 17. VI. 1905. Exogone heterochaeta Me Int. Exogone heterosetosa, Mc InTosH, Challenger Rep., XII, p. 205, tab. 33, fig. 15 u. 16, tab. 34A, fig. 11. „»„ heterochaeta, EHLERS, Polychät. Hamburg. Magalhaens. Sammelreise, 1897, p. 51, tab. 3, fig. 61—6D. Br 5 EHLERS, Polychät. d. magellan.-chilen. Strandes, 1901, p. 97. 5; E; EHLERS, Die bodensäss. Annelid. d. Valdivia-Exped. 1908, XVI, p. 65. Diese kleine Syllidee, die ich in zahlreichen, meist atoken Exemplaren gesehen habe, ist nicht nur eine der verbreitetsten, sondern auch eine der häufigsten Arten in der Litoralregion Südwest-Australiens. Die Be- stimmung meiner, Tiere wurde durch Vergleich mit notial-antarktischen Stücken der Art gesichert. — Größere vollständige Exemplare messen 5—6 mm und haben 40-50 Segmente. Pharynx und Muskelmagen haben gewöhnlich die gleichen Längenverhältnisse, wie sie EHLERS angibt; bei einzelnen Exemplaren reichte der Magen nur bis ins 7. Segment, was zum 248 H. AUGENER, Teil auf einen anderen Erhaltungszustand der betreffenden Stücke zurück- führbar sein mag. Die Kopffühler zeigen sich bei den verschiedenen Exemplaren auch etwas verschieden an Länge, sowohl absolut im einzelnen als auch relativ. Der Mittelfühler kann 2—-3mal so lang sein wie die paarigen Fühler und reicht zuweilen noch ein wenig über die Palpen hinaus. in anderen Fällen reicht er wieder nur etwa bis zur Mitte der Palpen. — Was die Form der Analeirren angeht, so stimmen dieselben mit Mc Intosus Angaben überein; die Analeirren sind nicht grade zart, aber jedenfalls doch als fadenförmig zu bezeichnen und etwa so lang wie die 3 letzten Segmente. Über die Augen meiner australischen Stücke ist noch zu bemerken, daß dieselben bei den einzelnen Individuen von verschiedener Größe sind. Bei gewissen Exemplaren sind die Augen klein, fein-punktförmig. und die jedes Seitenpaares deutlich und ziemtlich weit voneinander getrennt und in der Größe untereinander nicht auffallend verschieden. Bei anderen Individuen wieder sind die vorderen Augen be- deutend größer als die hinteren, und die Augen jedes Seitenpaares stoßen zusammen. Ich bin der Ansicht, daß die Vergrößerung der Augen als epitokale Erscheinung mit der Geschlechtsreife der betreffenden Exemplare in Verbindung steht, und wurde in dieser Annahme bestärkt durch den Umstand, daß bei einigen epitoken Männchen gleichfalls ziemlich große Augen vorhanden waren. Epitoke Exemplare sah ich von dieser Art nur wenige, teils $, teils £. Bei einigen männlichen Individuen beginnen die Pubertätsborsten am 12. Segment, was auch Mc IntosH angibt, während EHLERS für ein d solche Borsten als vom 10. Segment an auftretend beschreibt. Bei ein paar eiertragenden Weibchen waren an den entsprechenden Segmenten je 2 Eier befestigt. — Einzelne Exemplare der Exogone steckten in zart- häutigen, außen mit Schlammpartikeln bekleideten Röhren, welche vermutlich von den Würmern selbst hergestellt waren. Über die Borsten dieser Art mögen hier noch einige Worte gesagt werden. Es finden sich außer der ein- fachen Borste zwei Formen komplexer Borsten im Ruder, Sichel- und Gräten- borsten. Die Grätenborsten haben statt der kurzen Sicheln dünne, :haar- artige Endgräten und kommen zu 1—2 in jedem Ruder vor. Die eigen- artige Borstenform, die EHLERS (l. ce. tab. 3, fig. 65b) unter anderen ab- bildet, ist offenbar eine solche komplexe Gräten- oder Hakenborste, an der das Endstück verloren gegangen oder nicht gut sichtbar war, und die, von der Kante her gesehen, so erscheint wie in der fraglichen Figur, was ich auch bei meinen Exemplaren zuweilen sah. Die Sicheln der Sichelborsten sind an der Spitze ganz schwach 2-zähnig, indem vor dem größeren Zahn am Scheitel der Sichel noch ein kleineres Zähnchen steht. Spuren einer ganz schwachen Zähnelung finden sich auch am Scheitel des stumpfen Polychaeta I, Errantia. 249 Winkels vor der Spitze der einfachen aciculiformen Borste, wenn man letztere im Profil betrachtet. Bei einer Ansicht von der Kante aus hat die einfache Borste wie die komplexen Borsten am -Schaftende ebenfalls eine längliche Verdickung, die aber bei weitem nicht so stark ist wie an- den komplexen Borsten. Variationen kommen an den Borsten der Art vor; so sind z. B. die Endsicheln der komplexen Borsten bei den australischen Stücken zum Teil gestreckter als bei antarktischen Exemplaren. Ich lege diesem Umstande jedoch bei etwaiger Unterscheidung der in Frage kommenden Tiere aus verschiedenen Lokalitäten kein Gewicht bei. Exogone heterochaeta war bisher nur aus dem notial-antarktischen Gebiet, in dem sie weitverbreitet ist, bekannt. Mit ihr identisch ist vielleicht die E. Turqueti GRAV. (GRAVIER, Anndlid. Polychet. Exped. antarct. franc., 1907, p. 9) aus der Antarktis. Die GRAVIERsche Art hat recht kurze Fühler; doch ist auf dieses Merkmal meiner Meinung nach, da die Fühlerlänge variiert, kein besonderer Wert zu legen zur spezifischen Unterscheidung. Fundnotizen: Stationen 3, 5, 7, 8, 9, 12, 13, 15, 16, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 28, Sharks Bay, am Ebbestrande, pelagisch an der Oberfläche und !,—--12Y, m; 8.—20. VI. 1905 u. 23. VIIL.—20. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 3Y/,—14 m; 12. VII. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Flachwasser; 6.—13. IX. 1905. Station 48, Cockburn Sound, Port Royal und N. davon, 141,—18 m; 30. IX. Bo Station 53, Warnbro Sound, 124/,—14!\, m; 29. IX. 1905. Stationen 61 u. 64, Albany, Princess Royal Harbour u. Oyster Eiarbour, 45-9 m;.21.—22. VIII. 1908. Weitere Verbreitung: Antarktisch-notial:magalhaensisches Gebiet, Süd-Georgien, Marion-Inseln usw. Sphaerosyllis hirsuta Ehl. Sphaerosyllis hirsuta, EHLERS, Hamburg. Magalhaens. Sammelreise, Polychaet., 1897, p. 48, tab. 3, fig. 58—60. EHLERS, Annelid. d. Valdivia-Exped., 1905, XVI, p. 66. ” „ Diese bisher nur aus dem notial-antarktischen Gebiet bekannt ge- wordene Art ist häufigan den Küsten Südwest-Australiens (ca. 80 Exemplare). ‚Die vorliegenden Exemplare sind meist atoke Tiere, nur einzelne machen sich durch Pubertätsborsten oder Sexualprodukte als epitoke Individuen kenntlich. Meine Tiere entsprechen ganz gut der Beschreibung von EHLERS. EHLERS beobachtete keinen Zahn im Pharynx der Würmer; ich sche den- selben bei den australischen Stücken überall und zwar im 1. oder 2. Seg- ment, mitunter auch noch weiter nach hinten. — Die mit Papillen be- setzten Palpen haben, von oben gesehen, zusammen annähernd die Form 2350 H. AUGENER, eines Halbkreises mit einem ganz geringen Einschnitt in der Mitte des Vorderrandes am Ende der Verwachsungsnaht. In der Regel sind nur 2 Paar Augen vorhanden, vereinzelt glaubte ich auch noch 2 Stirnaugen zu erkennen. Der Dorsaleirrus am 2. Ruder fehlt normalerweise stets. Das Hinterende des Körpers hat anscheinend kein unpaares Schwänzchen, nur 2 Analeirren. Die dorsale Oberfläche der Würmer erscheint oft wie netzartig oder areoliert. Diese Areolierung, die bei anderen Stücken wieder weniger hervortritt, scheint mir dadurch hervorgerufen zu werden, daß die Hautpapillen durch stärkere Kontraktion der Hautmuskulatur enger an- einander gedrängt werden als sonst, und nur schmale Zwischenräume zwischen sich lassen. Ein epitokes weibliches Exemplar trug Eier in Quer- reihen zu 3-4 auf der Dorsalseite. Pubertätsborsten treten bei epitoken Exemplaren vom 10.—12. Segment an auf; ob der Beginn dieser Borsten bei den beiden Geschlechtern verschieden ist, vermag ich nicht zu sagen, männliche Stücke haben die betreffenden Borsten vom 10. oder 11. Seg- ment an. Die Art wird charakterisiert durch ihren Papillenbesatz, die keulen- förmigen Körperanhänge und die 2 Paar Augen. Ob die S. kerguelensis Me Int. aus der Antarktis mit S. hirsuta identisch ist, wage ich nach der nicht ganz ausreichenden Beschreibung Mc IntosuHs (Challenger Rep., XII, p. 206, tab. 29, fig. 5, tab. 33, fig. 10 u. tab. 15A, fig. 22) nicht zu ent- scheiden. Fundnotizen: Stationen 1, 7, 13, 14, 20, 23, Sharks Bay, 3—121/, m; 10.—16. VI. 1905 u. 10.—21. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 31,—14 m; 12. VII. 1905. Station 48, Cockburn Sound, Port Royal u. N. davon, 14,—18 m; 30. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Notial-antarktisch; Magalhaens- Straße; Feuerland; Antarktis. Sphaerosyllis perspicax Ehl. Sphaerosyllis perspieax, EHLERS, Bodensäss. Annelid. d. Valdivia-Exped., 1908, XVI, p. 66, tab. 6, fig. 1-8. Diese der Sphaerosyllis hirsuta sonst ähnliche Art ist weit seltener in Südwest-Australien als erstere. Meine Exemplare entsprechen der Be- schreibung von EHLERS. Die Tiere sind fast alle in atokem Zustande. Die Tiere dieser Art haben 3 Paar Augen, Fühler und Dorsaleirren ähnlich gestaltet wie bei S. hirsuta. Der Papillenbesatz des Körpers ist ent- schieden spärlicher als bei S. hkirsuta, wie auch EHLERS angibt. Auch an den Flanken des Körpers sind hier und da vereinzelte Papillen erkennbar, an den Rudern fehlen solche mit Ausnahme des Ruderendes; öfter bemerkt man an den Dorsaleirren an deren Basalhälfte einige kurze papillenartige u DIES Polychaeta I, Errantia. 251 Vorsprünge, die vielleicht nur als Produkt stärkerer Kontraktion anzusehen sind. — Während bei S. hirsuta anscheinend tatsächlich ein Dorsaleirrus am 2. Ruder fehlt, findet sich bei S. perspicax wenigstens bei einem Teil der Individuen ein Dorsaleirrus an diesem Ruder, wodurch auch bei S$. - hirsuta das normale Fehlen dieses Cirrus wieder in Frage gestellt wird. Am Hinterende ist ein unpaares Schwänzchen nicht sicher zu konstatieren; bisweilen sieht man dort 3 größere Papillen, von denen die mittlere als Schwänzchen gelten mag, und die 2 seitlichen wohl den Cirren des letzten präanalen Segmentes entsprechen dürften; mitunter sind nur die seitlichen Papillen oder auch gar keine vorhanden, in diesem Falle sind dieselben vielleicht nur verloren gegangen. — Die Form der Palpen erscheint in den meisten Fällen so, daß diese von oben nur teilweise sichtbar und mit ihren freien schmäleren Endstücken ventralwärts zurückgeklappt sind. Sind die Palpen ausnahmsweise einmal ganz ausgestreckt, so erscheinen sie länger als sonst und annähernd in einer Form, wie sie LANGERHANS bei S. ovigera von Madeira abbildet (Wurmfauna v. Madeira, I, 1879, p. 567, fig. 23). Für S. hirsuta wird wahrscheinlich in betreff der Form und Haltung der Palpen in konserviertem Zustande dasselbe gelten wie bei 5. perspicaz, so daß dieselben auch bei ersterer in Wirklichkeit länger sind, als sie meistens in der Ansicht von oben erscheinen. In den meisten Fällen zeichnen sich bei $. perspicax die komplexen Borsten dadurch aus, daß 1 oder 2 dieser Borsten in jedem Ruder besonders lange Endgräten oder -sicheln haben. Diese langen Endgräten sind wohl doppelt so lang wie die kürzeren Borstensicheln und erinnern etwas an die langgrätigen Borsten der Ehlersia-Arten, wenn sie auch weniger extrem ausgebildet sind. Bei typischen Exemplaren sind die Borsten so gestaltet, wie sie EHLERS abgebildet hat. — Bisweilen haben vereinzelte Exemplare, die ich trotzdem vorläufig zu dieser Art gestellt habe, einen gedrungeneren Habitus als ge- wöhnlich und dickere Cirren als sonst, auch Borsten mit etwas kürzeren, etwas mehr hakig gestalteten Endsicheln. Teilweise mögen diese Differenzen auf dem Erhaltungszustande beruhen, andernfalls mag es sich in diesen Fällen um Individuen von robuster Form und mit etwas kräftigeren Borsten handeln, die als Varietät der gewöhnlichen Form zu betrachten sind. — Ob S. antaretica GRAV. (GRAVIER, 1907, Annelid. Polychet. Exped. Antaret. franc., p. 12), etwa mit $. perspicax identisch ist, mag ich so nicht zu ent- scheiden. Nach GRAVIER hat die erstere Art längere Borstensicheln als S. kerguelensis Mc Intosu, mag demnach in diesem Punkte der $. perspicax nahestehen. Fundnotizen : Stationen 3, 7, 14,20, Sharks Bay, 3—11 m; 10. bis 12. VI. 1905 u. 12.—13. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 3!/,—14 m; 12. VII. 1905. Station 48, Cockburn Sound, 252 H. AUGENER, Port Royal u. N. davon, 144,—-18 m; 30. IX. 1905. Station 61, Albany, Princess Royal Harbour, !,-9 m; 21.—22. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Antarktisch (Kerguelen). Grubea kerguelensis Me Int. Taf. III, Fig. 23 u. Textfig. 37. Salvatoria kerguelensis, Mc InTosH, Challenger Rps., XII, 1885, p. 188, tab. 30, fig. 4, tab. 33, fig. 1, tab. 15A, fig. 11 u. 12. Sphaerosyllis Maeintoshi, EHLERS, Hamburg. Magalhaens. Sammelreise, Polychät., 1897, p- 46. ” FR EHLERS, Die bodensäss. Annelid. d. Valdivia-Exped., 1908, XVL.p: 66. Die vorliegende, in einigen 30 Exemplaren vertretene Art ist in Süd- west-Australien weitverbreitet. Die meisten Stücke der Art befinden sich im atoken Zustande, eine geringe Zahl 3 wie 2 sind epitok. Über diese Art sind noch einige Bemerkungen zu machen. Die geschlechtsreifen Exemplare besitzen meistens, aber nicht immer, die langen Pubertätsborsten, Wo diese Borsten vorhanden sind, treten sie vom 10. Ruder an auf, so bei verschiedenen männlichen Exemplaren; bei den Weibchen beginnen die Pubertätsborsten vermutlich an dem gleichen Segment. Ob die Pubertäts- borsten bis ganz ans Körperende auftreten, ist etwas zweifelhaft, sie mögen an einigen der hintersten Segmente vielleicht ganz fehlen. An ver- schiedenen Männchen (vollständige Tiere mit 25—29 Segmenten) sind die hinteren Segmente mit Sperma erfüllt. Zwei weibliche Tiere tragen Eier am Körper, haben aber keine Pubertätsborsten, welche demnach wohl bereits wieder ausgefallen sind. Das eine Weibchen trägt Eier etwa vom 10. Segment an, und zwar durchschnittlich 3 Eier in einer Querreihe auf dem Rücken der Segmente und pro Segment. Das Tier hat die normalen 6 Augen, ist fast 2 mm lang und enthält 28 Segmente. In den Eiern sind bereits Embryonen in Entwicklung, die 2 Paar rostbraune Augenflecke be- sitzen. Das zweite Weibchen mit 29 Segmenten trug seine Eier auf der Rückenseite auch etwa vom 10. Segment an und gleichfalls pro Segment 3—4 Eier in einer Querreihe; die Anordnung in Querreihen ist indessen nicht regelmäßig. Die Embryonen dieses Weibchens haben gleichfalls schon entwickelte Augenpunkte. Die Segmentzahl der Exemplare dieser Art schwankt von 25-29 bei einer Körperlänge von 1,5—2 mm. Männchen und Weibchen scheinen sich in der Segmentzahl nicht zu unterscheiden; ein epitokes Männchen mit Sperma vom 11. Segment an hatte z. B. 29 Segmente, andere wieder weniger. Normalerweise sind 3 Paar Augen vorhanden, zuweilen sind die kleinen Stirnaugen nicht deutlich erkennbar. Der Pharynx reicht bis ins 5. Segment, der Magen bis ins 9. etwa; der Zahn des Pharynx liegt im gehen a Polychaeta I, Errantia. 253 1. Segment. Unmittelbar hinter dem Muskelmagen liegt am Darm ein Kranz von 5 oder 6 eiförmigen, vermutlich drüsigen Anhängen. — Die Ruder endigen an der Spitze in zwei kurze abgerundete Lippen. Neben den komplexen Borsten kommt (ob überall am Körper?) in den Rudern eine einfache nadelförmige Borste vor. Die Endsichel der komplexen Borsten ist an der Spitze undeutlich 2-zähnig, was nur bei starker Vergrößerung erkennbar ist. — Die Dorsal- eirren sind von etwas verschiedener Größe, manchmal so lang wie die Körperbreite, mitunter nur !/, oder ?/; so lang, wie die Fühler oft oberflächlich quer gefurcht, sonst ungegliedert. Die Fühler sind kürzer und dicker, auch stumpfer als die Cirren. Buccaleirren stehen jederseits 1 Paar, von denen der untere ?/, so lang ist wie der obere. Die Analcirren sind schlank, den Dorsaleirren ähnlich, nicht kegelförmig gestaltet. Daß epitake — Fig. 37. Grubea kerguelensis Mc InT., obere komplexe Borste mit längerem Endglied; °2/,. Exemplare schlankere Dorsaleirren haben als atoke Stücke, wie es EHLERS z. B. für epitoke d der G. rhopalophora (Hamburg. Magalhaens. Sammel- reise, Polychät., p. 53, tab. 3, fig. 66—70) angibt, läßt sich mit Sicherheit nicht behaupten; die Länge der Cirren variiert jedenfalls auch bei @. ker- guelensis, und die Männchen mögen außerdem schlankere Cirren haben als die Weibchen. Was die systematische Stellung der vorliegenden Art angeht, so kann kein Zweifel darüber herrschen, daß sie in die Gattung Grubea gehört. Eine Änderung des ursprünglichen Artnamens ist danach nicht nötig. EHLERS erachtete eine solche als notwendig, da er Salvatoria kerguelensis für eine Art von Sphaerosyllis hielt, in welcher Gattung der Name „kerguelensis“ schon verwendet worden war. Der Grubea-Charakter der Salvatoria geht schon aus Mc Intosus Beschreibung hervor, in der er seiner Art 2 Paar Buccaleirren zuschreibt und diese auch in der Fig. 4 abbildet. Die Unter- suchung von Stücken der Sphaerosyllis Macintoshi EHL. der Göttinger Sammlung bestätigte die Angaben von Mc IntosH; die betreffenden Tiere haben 2 Paar Buccaleirren und am 2. Ruder einen Dorsaleirrus, erfüllen also ebenfalls die Bedingungen für die Einordnung in die Gattung Grubea. Im Vergleich zu der nahestehenden @. shopalophora EHL. hat @. kerguelensis schlankere und längere Cirren und Fühler, doch variieren, wie schon erwähnt, auch bei @. rhoypalophora die Cirren an Länge und Form. Es ist daher immerhin denkbar, daß die beiden genannten Arten doch nur im Verhältnis von Varietäten einer und derselben Grundform zu- einander stehen. Von den europäischen Arten wären die lusitanischen 954 H. AUGENER, G. tenwieirrata und @. limbata CLAP. zum Vergleich heranzuziehen, besonders die letztere; beide besitzen einen längeren 2. Dorsaleirrus, was bei G. kerguelensis nicht oder doch nur in geringem Maße der Fall ist. Die beiden zitierten CLAPAREDESschen Arten, welche beide 3 Paar Augen haben, mögen übrigens gar nicht differente Arten sein, worüber ein reichlicheres Material wohl Auskunft zu geben vermöchte (vgl. LANGERHANS, Wurm- fauna v. Madeira, I, 1879, p. 565 u. 566). Fundnotizen: Stationen 1, 3, 13, 14, 15, 20, 21, 25, Sharks Bay, 3—12!|, m; 12.—18. VI. 1905 u. 23. VIII. bis 21. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 3,—14 m; 12. VII. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Flachwasser; 6.—13. IX. 1905. Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 61,—8 m; 30. VIII 1905. Station 61, Albany, Princess Royal Harbour, %-9 m; 2T. bis 22. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Notial-antarktisch; magalhaensisches Gebiet; Kerguelen. Grubea quadrioculata n. Sp. Taf, III, Fig. 31, u. Textig. 38«@ u. ». Diese Art ist durch wenige Exemplare, von denen das Tier von Station 20 ein Weibchen mit Eiern ist, vertreten. Sie ähnelt der Grubea kergüelensis Mc IntosH, hat aber keine Stirnaugen und anders gestaltete Borsten. — Ein vollständiges Tier von Station 31 ist 2,5 mm lang und hat 35 Segmente. Die Körperform ist kurz, etwas gedrungener, und breiter als bei @. furcelligera. Die Färbung ist gelblichweiß ohne irgendeine Zeichnung. Der Körper ist weniger parallelseitig als bei @. furcelligera, am Vorderende nur wenig, gegen das Hinterende stärker verjüngt. Die mittleren Segmente sind etwa 21/,mal so breit wie lang. Der Kopf ist, quergestreckt, fast 2mal so breit wie lang, seitlich ge- rundet, hinten gerade, vorn mit je einer Ausbuchtung vor der Basis der paarigen Fühler. — Die Fühler sind alle kräftig fadenförmig, in der End- hälfte verdünnt; der unpaare entspringt vor dem Hinterrande des Kopfes, die paarigen entspringen vor dem unpaaren seitlich am Vorderrande des Kopfes. Der unpaare Fühler ist mindestens so lang wie der Kopf plus Palpen, die paarigen sind etwa ?/, so lang. Die 2 Paar Augen gleichen nach ihrer Stellung und Größe denen der @. furcelligera und sind wie dort mit Linsen versehen. Stirnaugen fehlen oder sind höchstens ganz minimal angedeutet. Die Buccaleirren sind den Fühlern ähnlich; der obere längere ist reichlich so lang wie die Körperbreite, der untere etwa °/, so lang. Fühler und Cirren sind äußerlich mehr oder minder quergerunzelt. Die Palpen sind länger als der Kopf, denen der @. furcelligera ähnlich, aber ni, ; Polychaeta I, Errantia. 255 etwas breiter, nur im Enddrittel voneinander getrennt. Das Buccalsegment ist dorsal sichtbar und etwa so lang wie das folgende Segment. Der Pharynx trägt seinen Zahn ganz vorn; er ist gelbbräunlich ge- färbt, gerade und reicht bis zum 5., der Magen mit etwa 20 Querreihen bis zum 10. Segment. Der Übergangsteil des Darmes hat wie gewöhnlich Drüsenanhänge. Die Ruder sind etwa '/,; so lang wie die Körperbreite, an der Spitze mit einer vorderen und hinteren kurzen, aber deutlichen Endlippe ver- sehen; von diesen ist die hintere vielleicht etwas länger als die vordere. Die Ruder tragen wie der Körper keine Hautpapillen. Die Ventraleirren sind kurz, schlank-kegelig und erreichen an Länge nicht oder kaum das Ruderende. Die Dorsaleirren sind dünn und ziemlich lang, ?/, oder ebenso lang wie die Körperbreite. Die Analcirren sind ver- mutlich auch ziemlich lang, waren aber defekt. Die Borsten sind ziemlich kräf- tig; es stehen in jedem Ruder etwa 6 komplexe Borsten, außerdem, schon in der vorderen Körper- hälfte beginnend, in jedem Ruder eine obere dünne 2 züelborste. Das Fig. 38. Grubea quadrioculata n. s a kom- Schaftende der komplexen plexe a Ruder vom ee von Borsten ist von gewöhn- oben; '*/.. licher Form ; die Endsicheln sind einigermaßen kräftig, kurz, schmal-dreieckig, einseitig gewimpert, am Ende 2-zähnig, sie erinnern an die Sicheln mancher Sylls-Arten. Meine Exemplare waren alle atok; auch das Weibchen von Station 20, welches vom 12. Segment an Eier im Leibe trug, hatte keine Pubertäts- borsten. Bei diesem 2 sind die Cirren am Vorderkörper besser erhalten als bei dem Tier von Station 31. Die Cirren und Fühler erscheinen hier länger als bei dem Tier von Station 31, so ist z. B. der unpaare Fühler doppelt so lang wie der Kopf plus Palpen. Die Dorsaleirren sind hier zum Teil mindestens so lang wie die Körperbreite, eher noch länger; der 1. Dorsal- eirrus ist besonders lang und reichlich um !/, länger als der nächstfolgende. Die Borstensicheln erscheinen etwas schmäler und linearer als bei dem Stück von Station 31. Die längere und gleichzeitig dünnere und glattere Beschaffenheit der Körperanhänge bei dem in Frage stehenden ? mag zum Teil durch einen anderen Erhaltungszustand des Tieres bedingt sein; sie 956 H. AUGENER, mag aber auch ein Merkmal der Geschlechtsdifferenz sein, wonach die 9 Tiere längere Cirren als die männlichen haben dürften. Durch die besondere Länge des 1. Dorsaleirrus ähnelt die vorliegende Art mehr noch als @. furcelligera der mediterranen @. tenuicirrata CLAP., letztere hat aber deutliche Stirnaugen und einspitzige Borstenendsicheln. Fundnotizen: Sttation 20, Sharks Bay, Useless Inlet, Ost- küste von Bellefin Prong, 0-3!, m; 13. IX. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 31/,—14 m; 12. VII. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6-7 engl. M. SW. von Bunbury, 141,—-18 m; 28:1 VII: 1905. Grubea furcelligera n. Sp. Tafel III, Fig. 20 u. 21 und Textfig.. 39. Ich konnte nur ein einziges, und zwar ein atokes Exemplar dieser Grubea untersuchen. Die Färbung desselben ist weißlig, ohne Zeichnung. Das Tier mißt 3,5 mm, ist vollständig und hat 539 Segmente. Die Körperform ist schlank, dabei kurz, ziemlich gleichmäßig breit, am Vorderende nur wenig, gegen das Hinterende etwas stärker verschmälert. Der Kopf hat etwa die Form eines ?/, Kreises, ist hinten gerade, vorn bogig begrenzt und vorn in der Mitte etwas winklich vorgezogen. Es sind 3 Paar Augen vorhanden wie bei @. kerguelensis,; die vorderen Haupt- augen sind doppelt so groß und deutlicher nierenförmig als die hinteren mehr rundlichen Augen. Die Palpen sind länger als der Kopf, breit, zusammen kegelförmig, in ihrem Enddrittel voneinander getrennt und hier etwas divergent. Die Fühler sind schwach spindelförmig, in der Mitte verdickt, und der unpaare Fühler etwa so lang wie der Kopf plus Palpen; die paarigen Fühler sind etwa ?/, so lang wie der unpaare. Der unpaare Fühler entspringt dicht vor dem Hinterrande, die paarigen Fühler stehen vorn am Seitenrande des Kopfes. — Das Buccalsegment ist dorsal sichtbar und etwa halb so lang wie das folgende Segment. Die Buccaleirren, jeder- seits 2, sind den Fühlern ähnlich; der obere ist etwa so lang wie die Körper- breite, der untere etwa ?/, so lang wie der obere. Der Pharynx ist gerade, hat einen einfachen Zahn vorn und reicht bis ins 4. Segment, der kurze Magen reicht bis ans 7. Segment nach hinten; hier schließt sich dann noch ein Übergangsdarmstück mit Drüsen an. Die mittleren Segmente sind etwa 2!/,mal so lang wie breit; die Ruder sind kurz, etwa !/,; so lang wie die Körperbreite. Hautpapillen sind nicht vor- handen. Die Dorsaleirren sind spindel-fadenförmig; der 1. ist etwas länger als die mittleren, letztere sind mindestens so lang wie die Ruder plus Borsten. Die Ventraleirren sind schlank und spitzlich-kegelförmig, fast Polychaeta I, Errantia. 257 fadenförmig, und erreichen kaum das Ruderende. — Die Ruder haben eine kurze terminale oder hintere (?) Endlippe, an deren Basis die Acicula endet. Die Borsten sind in jedem Ruder etwa 6 komplexe Borsten und eine einfache dünne obere Nadelborste. Die komplexen Borsten haben kurze, schmale, einseitig gewimperte und am Ende einspitzige Endsicheln; der Borstenschaft ist ausge- zeichnet gegenüber anderen Arten der Gattung Grubea durch die starke Entwicklung der kürzeren terminalen Gabelzinke, die mindestens halb so lang ist wie die längere Gabelzinke. Fig. 39. Grubea furcelligera n. sp. Komplexe Borste; °/.. Die Analeirren sind ziemlich lang, fadenförmig, etwa so lang wie die 4—5 letzten Segmente. @G. furcelligera steht der @. kerguelensis Mc Int. im Habitus nahe, unterscheidet sich von dieser aber durch die Kürze der Borstensicheln und die Form des Borstenschaftes.. Einen längeren 1. Dorsaleirrus, anscheinend noch länger als bei @. furcelligera hat die mediterrane G. tenuicirrata Cap. (Mem. Soc. de Phys. ..... Geneve, XVII, 1864, p. 574, tab. 6, fig. 2); eine nähere Vergleichung dieser lusitanischen Form mit der australischen war mir in Ermangelung jeglichen Materials jedoch nicht möglich. Da CLAPAREDE jedenfalls seine Art in frischem Zustande untersuchte, so mag die Länge der. Cirren hiermit in Zusammenhang stehen; als Differenz von der australischen Form würde dann eventuell doch noch die abweichende Form der Borsten bestehen bleiben. — Die kanarische G. Arminii LnGuns. (LANGERHANS, Über einige. kanar. Annelid., 1881, p. 105, fig. 11) hat 6 Augen und Borsten mit kurzen Sicheln und ziemlich stark entwickelter kürzerer Schaftendzinke. Sie mag in der Borstenform der @. furcelligera am nächsten stehen und in dieser Hinsicht ihre Vertreterin im nördlichen Atlantik sein. ‚Fundnotiz: Station 31, Champion Bay bei Geraldton, 31/, bis 14 m; 12. VII. 1905. Autolytus pachycerus n. Sp. Taf. II, Fig. 11a u. 12 u. Textfig. 40a—c. Als typisches Exemplar dieser Art ist der Wurm von Station 61 zu betrachten, welcher auch in erster Linie der Beschreibung zugrunde gelegt ist. Die Färbung ist eintönig gelblichweiß, ohne besondere Zeichnung. Die Länge des Stückes von Station 61 beträgt einschließlich der vor- handenen Sprößlinge 9,5 mm, ohne die letzteren 4,5 mm, die größte Breite etwa 0,5 mm. Der Körper des Ammenabschnittes zählt 31 Segmente, von denen die mittleren etwa 2'/;mal, die hinteren 2mal so breit wie lang sind. Die Körperform ist einigermaßen linear, nach hinten ganz wenig und all- Die Fauna Südwest-Australiens. IV, 17 258 H. AUGENER, mählich verjüngt; das Vorderende ist etwa vom 8. Segment an nach vorn zu verjüngt. Die Rückenfläche ist mäßig gewölbt, die Bauchfläche flach; jedes Segment ist dorsal durch eine Querfurche 2-ringelig. Der Kopflappen ist annähernd queroval, etwa 1'/;mal so breit wie lang; 2 Paar linsenhaltiger Augen stehen in querer Trapezstellung auf der Mitte des Kopfes; die vorderen sind größer und mehr nierenförmig als die hin- teren. Die Palpen mit medianer schmaler Längsfurche stehen zusammen ein wenig schnauzenartig vor. Von den 3 Fühlern entspringt der Mittelfühler am Hinterende des Kopfes und reicht, zurückgelegt, über die 5 ersten Segmente nach hinten; die paarigen Fühler, am Vorderrande des Kopfes entspringend, sind etwa halb so lang wie der unpaare; alle Fühler sind dicklich fadenförmig, am Ende stumpf gerundet und hier fast gar nicht verjüngt. Der obere Buccaleirrus ist etwa den paarigen Fühlern an Länge gleich, der untere etwa halb so lang wie der obere. — Die Dorsaleirren sind in ihrer Endhälfte schlanker und mehr zugespitzt als die Fühler; der 1. Dorsaleirrus ist der längste, etwa °/, so lang wie die Körperbreite, der 2. ist etwa halb so lang, der 3. wieder länger usf., so daß ein mehr oder minder deutliches Alternieren in der Cirrenlänge stattfindet, indem die normalen längeren Cirren etwa !/, so lang wie die Körperbreite, die nor- malen kürzeren etwa ?/, so lang sind; gegen das Hinter- ende wird die Längendifferenz immer undeutlicher. Die kurzen Ruder sind etwa halb so lang wie die Körperbreite und haben keine besondere Eigentümlich- keit; sie sind an der Spitze durch einen medianen Ein- schnitt etwas zweilippig, Ventraleirren fehlen. — Die Borsten stehen etwa zu 15 in jedem Ruder am eigent- lichen Ammenkörper; sie sind größenteils komplex und mit kurzer 2-zähniger Endsichel versehen. Zu oberst im Ruder findet sich noch eine einfache haarförmige Borste mitabgesetzter, ganz feiner _Endstrecke (diese einfache Bor- stefindetsichbeidem >... 2 von Stat. 36, fehlt - EEE anscheinend am ei- en gentlichen Ammen- körper, ist dagegen 5 an den Teilungs- Fig. 40. Autolytus pachycerus n. sp. a komplexe Borste; spli Ten; »/. b obere einfache Borste; “°/.. e Ruder eines epitoken 9, °PTO Ingen VENzE von oben; !#/,. me vorhanden). Polychaeta I, Errantia. 259 Der Pharynx erstreckt sich bis ins 7., der Magen bis ins 10. Segment. — Die Nackengegend dieser Art zeigt keine besondere Auszeichnung, weder Höcker noch paarige Nackenorgane. Die proliferierende Zone des Tieres von Station 61 enthält eine Reihe ° von Teilungssprößlingen, im ganzen etwa 15 deutlicher unterscheidbare und ganz vorn vor diesen noch einige Segmente. Die vorderen Sprößlinge enthalten nur 2 Segmente, die Segmentzahl nimmt nach hinten fort- schreitend zu, so daß die stärkstentwickelten Knospen etwa 10 Segmente enthalten. Eine Kopfbildung ist an den Knospen noch nicht erkennbar; dagegen sind Cirren vorhanden, auch Analeirren, die z. B. an der letzten Knospe etwa so lang wie die Körperbreite und dick, etwas keulenförmig, gestaltet sind. Pubertätsborsten sind an keiner Knospe entwickelt. ® Geschlechtstier. — Als ein solches betrachte ich mit Sicherheit ein epitokes, mit Eiern erfülltes Weibchen von Station 36 mit Pubertätsborsten. Dieses 2 enthält 56 Segmente, ist 5,5 mm lang und trägt Pubertätsborsten vom 7. Segment an. Durch die Eier ist das Tier durchscheinend gelblich gefärbt. Die Form des Wurmes ist kurz und ziemlich gedrungen. Die Augen stoßen nach bekanntem Modus jederseits zusammen, die vorderen sind von unten sichtbar. Ruder, Cirren und Borsten sind ebenso wie bei der Amme von Station 61 (einfache Borste!). Die Fühler sind ebenfalls denen der Amme ähnlich; der Dorsalcirrus des 1. Segments ist etwa doppelt so lang wie die nächstfolgenden. Die Analeirren sind dick, etwas keulen- förmig, so lang etwa wie die 7 letzten Segmente. Die 7 hintersten Seg- mente enthalten keine Eier, und der Darm ist in ihnen in Gestalt einer gestreckt-eiförmigen Blase gegen den übrigen Darm durch eine Ein- schnürung abgesetzt. — Das Kopfsegment des 2 ist kurz, etwa gut 2mal so breit wie lang. (?) 8 von Station 7. — Nur mit Zweifel stelle ich ein Exemplar von Station 7 mit 22 Segmenten und von 2 mm Länge als mutmaßliches Männchen zu dieser Art. Das Individuum hat keine Pubertätsborsten, und die wenigen sonst erhaltenen Borsten haben ihr Endglied verloren. Die Ruder sind im Gegensatz zu denen des ? von Station 36, welches darin nichts Abweichendes von der Amme hat, länger und kommen an Länge der Körperbreite gleich. Am Kopf stehen 3 Fühler und 4 Augen. Das Exemplar enthält keine Eier, doch war mit Sicherheit auch kein Sperma zu erkennen, so daß es einstweilen unsicher bleiben muß, ob dieses Tier als Männchen zu dem Weibchen von Station 36 gehört. (?2) Vorderende einer Amme oder abgelöster Sprößling. — Ein Exemplar von Station 3 mit 20 Segmenten von kurzer gestreckt-eiförmiger Gestalt und von kaum 2 mm Länge mag vielleicht das Vorderende der gleichen Art von Station 61 sein. Es hat einen Kopf von der gleichen Form wie 1 Ye 260 H. AUGENER, die Geschlechtsform der Art; aber der unpaare Fühler ist ungefähr von gleicher Länge wie die paarigen. Pubertätsborsten sind nicht vorhanden, die gewöhnlichen Borsten haben die Form wie bei dem Ammenindividuum. Die Ruder sind nicht besonders lang und ventral bräunlich gefärbt, was ich spurweise auch an den Knospen der Amme bemerkt habe. Am Hinter- ende stehen 2 dickliche Analeirren. Das Innere des Wurmes ist teilweise erfüllt mit einer feinkörnigen Masse, vielleicht Sperma, und schien teilweise seines Inhaltes entleert zu sein. Dieses zweifelhafte Exemplar kann nach seiner geringen Länge vielleicht auch eine abgelöste noch nicht ausgereifte Knospe des Au. pachycerus sein, da die Form dagegen zu sprechen scheint, daß es sich um das Vorderende eines neutralen normalen Individuums handelt. — Der Au. pachycerus ist sowohl in seinem Habitus wie in der Form der Cirren dem magalhaensisch-antarktischen Au. gibber Eur. ähnlich (Hamburg. Magalhaens. Sammelreise, p. 55, tab. 3, fig. 77 u. 72), von letzterem aber durch das Fehlen einer Nackenprominenz und der Rücken- zeichnung gut unterschieden. Nahe verwandt ist offenbar der gleichfalls antarktische Au. maclearanus Mc InT. (Challenger. Rep. XII, p. 207, tab. 29, fig. 6, tab. 33, fig. 5, tab. 15A, fig. 15). Der Au. maclearanus hat wohl ähnliche, aber doch etwas schlankere Fühler und Cirren als Au. pachycerus; eine besondere Körperzeichnung scheint auch bei ihm nicht vorhanden zu sein. Die Art von Mc IntosH bedarf noch weiterer Aufklärung. Fundnotizen: Station 36, Fremantle, Hafen, ca. 3 m, Sandboden; 13.—14. V. 1905 (epitokes Weibchen!). Station 61, Albany, Princess Royal Harbour, 1,—9 m; 21.—22. VIII. 1905 (neutrales Ammen- individuum mit Proliferation!). ? Station 3, Sharks Bay, ca. 3 engl.M. NW. von Denham, 3 m; 12. VI. 1905 (Vorderstück einer Amme?). ? Station 7, Sharks Bay ca. 21, engl. M. SW. von Denham;3 m; 10. VI. 1905 (Männchen dieser Art?). Autolytus spirifer n. sp. Taf. III,.Fig. 26—28 u. Textfig. 41 a—ec. Das einzige Exemplar dieser Art ist ein atokes Ammenindividuum mit einem in Entwicklung begriffenen Sprößling. Die Färbung des Wurmes ist zart fleischrötlich, außerdem ist eine Rückenzeichnung durch braune Querbinden vorhanden. Diese Binden treten vom 4. Segment an auf alle 5 bis 6 Segmente, also in großen Intervallen, und bestehen aus je 2 Querbinden, von denen die vordere breiter als die hintere ist, und die beide in der Mitte unterbrochen oder verschmälert sind. Nach hinten zu werden die Querbinden undeutlicher. Die Segmentzahl des wohl voll- ständigen, aber an einigen Stellen zerrissenen Wurmes beträgt ca. 44, die Länge 5 mm. Polychaeta I, Errantia. 261 Der Kopflappen ist etwa queroval und ca. 1'!,mal so breit wie lang. Der Kopf trägt 3 Paar Augen. Die Stirnaugen sind punktförmig und stehen auf der Unterseite des Kopfes medianwärts von den vorderen großen Augen. Die großen Augen haben Linsen und stehen an den Seiten des Kopfes; die Augen jedes Seitenpaares berühren einander; die vorderen Augen sind doppelt so groß wie die hinteren und auch von unten her sichtbar. Die Palpen sind wie gewöhnlich nicht prominent. Von den 3 Fühlern ist der mittlere verloren gegangen; die paarigen Fühler ent- springen am Vorderrande des Kopfes etwas einwärts von den Augen, in Gestalt und Länge sind sie dem oberen Buccaleirrus ähnlich. Auffallend am Kopflappen sind die 2 großen Nackenorgane, welche die Form dicker, etwa in 2 Spiralwindungen aufgerollter Fäden haben und am Hinterrande des Kopfes jederseits an der Medianlinie entspringen. Die Nackenorgane ragen frei in die Höhe und bedecken den größten Teil der Kopfoberfläche von hinten her. Wenn auch die spiralige Aufrollung der Nackenorgane nur infolge der Abtötung des Wurmes entstanden sein mag, so würden erstere doch durch ihre Länge und ihr freies Hervorragen dem Träger desselben ein besonderes Gepräge verleihen. — Buccal- und Dorsal- eirren sind kurze, dicklich-stumpf endende Fäden. Der obere Buccaleirrus erreicht an Länge kaum die Segmentbreite; der untere ist nur etwa halb so lang. Die Dorsaleirren des Vorderkörpers sind kurz und erreichen an Länge kaum die halbe Segmentbreite. Das Buccalsegment ist dorsal sicht- bar, schmal und bildet den Ausgangsort der beiden Nackenspiralen. Die mittleren Segmente sind etwa 3mal, die hinteren etwa 2mal so breit wie lang. — Die Analeirren sind kurz, länglich-eiförmig (vgl. Taf. III, Fig. 26). Die Ruder sind kurz, kegelförmig, am Ende durch einen medianen Einschnitt schwach 2-lippig. Ventraleirren fehlen. Die Borsten stehen in den Rudern nur in geringer Zahl, zu 5—6; sie sind kurz und in der Mehrzahl einfache Borsten, zu unterst im Ruder stehen 2 komplexe Borsten. Die komplexen Borsten bieten keine Besonder- heiten, sie tragen am Ende die gewöhnliche 2-zähnige kleine Autolyteen- Sichel. Die einfachen Borsten sind kräftig, in ihrem Endabschnitt lanzenspitzenartig erweitert und in eine scharfe hakige Endspitze umgebogen; die un- teren dieser einfachen Borsten tragen oberhalb der Endspitze noch einen zweiten spitzen, dünnen, an- Fig. 41. Autolytus spirifer n.sp. «a einspitzige einfache (oder halbkomplexe?) Borste; *'?/. b komplexe Sichelborste; "®/, € zweispitzige einfache Borste, intermediär zwischen «a und 5; #2/.. 262 H. AUGENER, liegenden Zahn (Textfig. 41 c), der an den obersten dieser Borsten nicht erkennbar ist. Der Pharynx ist innen mit braunem Chitinbelag ausge- kleidet, bildet hinten eine Schlinge und reicht bis ans 6. Segment, der kurze eiförmige Magen nimmt etwa die folgenden 2—3 Segmente ein. Eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit der vorliegenden Art ist ferner das starke Alternieren der Dorsaleirren nicht nur nach ihrer Länge und Stärke, sondern auch durch ihre verschieden weite Entfernung vom Ruder. An einer Anzahl von Segmenten steht der Dorsaleirrus, der sich hier außer- dem durch größere Dicke (etwa 2mal) und Länge vor den benachbarten Dorsaleirren auszeichnet, viel höher an der Körperflanke als die kürzeren Dorsaleirren, und zwar etwa an der Übergangsstelle der Körperflanke zum Rücken des Segments. Diese stärkeren Dorsaleirren sind etwa um das 3-fache der Entfernung der kurzen Dorsaleirren vom Ruder nach oben abgerückt und stehen auf einem kurzen knopfartigen Basalstumpf, welcher gegen den eigentlichen Cirrus durch eine Einschnürung abgesetzt ist. Die Stellung der längeren Dorsaleirren ist auch dort, wo sie abgefallen waren, an ihren Basalstümpfen noch erkennbar. Die Verteilung der höher an der Körperflanke inserierten längeren Dorsaleirren ist nicht ganz gleich- mäßig; der 1. steht am 4. Segment (zugleich 1. Querbindensegment), der 2. am 6. (ohne Querbinde, aber an der Ruderbasis kleiner dunkler Fleck), der 3. am 9. (Bindensegment), der 4. am 11. Segment, der 5. am 13. Seg- ment (Bindensegment, zugleich Kopfsegment der Teilungsknospe), also im allgemeinen, soweit erkennbar, alternierend und außerdem so, daß die Binden- segmente immer einen solchen höher entspringenden Dorsaleirrus haben. In der hinteren Körperhälfte wird das Alternieren der Dorsaleirren all- mählich undeutlicher, da hier die Differenz der Cirrenabstände vom Ruder an sich auch geringer wird. Das Alternieren der Dorsaleirren nach ihrer Größe, weniger nach ihrem Ruderabstand, ist ja bei Syllideen eine be- kannte Erscheinung, die besonders markant bei Alluaudella madagascariensis Grav. (Compt. rend. Sme Congr. Zool. Berne, 1904, p. 372) hervortritt, allerdings fast nur hinsichtlich des Ruderabstandes. Bei Autolytus spirifer ist das Alternieren noch auffälliger, da hier sowohl die Ruderabstände wie die Cirrenlänge bedeutend alternieren. — Jedenfalls bildet das auffallende Alternieren der Dorsaleirren bei Au. spirifer vereint mit den spiraligen Nackenanhängen, den Borsten und der Zeichnung des Wurmes ein be- merkenswertes Moment bei der Charakterisierung dieser Art. Die Fortpflanzung der vorliegenden Art vollzieht sich mit Hilfe der Knospenbildung durch Teilung. Eine Teilung ist in Vorbereitung begriffen am 13. Segment. Der Kopf des neuen Individuums ist bereits gebildet, er ist querbreiter, etwas schuhsohlenförmig, etwa 2mal so breit wie lang; 2 Paar linsenhaltiger Augen sind schon vorhanden. Die 3 Fühler sind bereits Polychaeta I, Errantia. 263 entwickelt als kurze, mehr oder minder keulige Organe. An der linken Seite des Kopfes entspringt ein Cirrus, der vermutlich dem 1. Segment des Sprößlings angehört. Am Hinterrande des Kopfes sind zwei rundliche Fortsätze zu erkennen, jedenfalls die Anlagen der sich entwickelnden ' Nackenorgane. Fundnotiz: Station 15, Sharks Bay, NNO. vonder Nordspitze von Heirisson Prong, 11—12, m; 18. VI. 1905. Autolytus sp. [aff. afer Ehl.]. Textfig. 42. Diese Art wird repräsentiert durch ein epitokes Weibchen mit einem Eierballen am Bauch. Die vorliegende Sacconereis hat einigermaßen Ähn- lichkeit mit der Sacconereis des Autolytus afer EuL. von Südwest-Afrika (EHLERS, Annelid. der Angra Pequena-Bucht, 1908, p. 46). Das Exemplar ist offenbar vollständig, obwohl die Analeirren fehlen, etwa 2 mm lang und hat ca. 30 Segmente. — Der Kopf trägt 4 Augen mit Linsen; die Augen sind annähernd kugelig, rotbraun, die vorderen doppelt so groß wie die hinteren. Die 3 Fühler sind ziemlich kurz, an Gestalt etwas spindel- förmig-fädig, in der Endhälfte verjüngt, etwa von gleicher Länge wie der Kopf, der Mittelfühler etwas länger als die paarigen. Die Dorsaleirren sind kurz, dick-fädig und ca. 2mal so lang wie die Ruder. — Pubertäts- borsten stehen vom 7. Segment an. Die gewöhnlichen Borsten finden sich zu 4-5 im Ruder; sie sind alle einfach, ohne Endsichel (Text- e figur 42). Die Borsten sind am Ende knopfartig verdickt, und | ich konnte keine einzige komplexe Sichelborste entdecken; über- dies macht die Form des Borstenendes nicht den Eindruck, als wenn es das Schaftende einer komplexen Borste wäre. Danach ist es zweifelhaft, ob komplexe Borsten bei dieser Sacconereis überhaupt vorkommen. — Am Bauch trägt das Tier einen ein- heitlichen Ballen goldgelber Eier. Fig. 42. Autolytus sp. (‚Sacconereis). Sichellose Borsten; *?/.. Wie schon erwähnt, steht diese Sacconereis derjenigen des Autolytus afer nahe. Die Individuen, die ich von letzterer sah, sind größer und haben namentlich auch eine längere hintere Körperpartie. Fühler und Cirren sind ganz ähnlich; die Pubertätsborsten beginnen ebenfalls am 7. Segment. Die Eier bilden dagegen nicht eine einheitliche Masse, sondern eine Mehr- zahl kugeliger, wieder zu einem gemeinsamen Ballen vereinigter Eier- häufchen. — Die Borsten sind komplex und haben kurze 2-zähnige End- sicheln; zu oberst im Ruder steht eine einzelne einfache Borste von der gleichen Form wie bei meiner australischen Sacconereis. Es ist hieraus 264 H. AUGENER, ersichtlich, daß die australische Art dem Autolytus afer Eur. nahesteht; von einer Identifizierung derselben mit dem Au. afer habe ich abgesehen, da mir keine zu der australischen Art gehörige geschlechtslose Individuen zur Verfügung standen, und es sich hierbei möglicherweise um eine von Aw. afer abweichende Art handeln kann. Die Borsten der australischen Form lassen ebenfalls einstweilen keinen sicheren Schluß zu wegen ihrer zweifelhaften Erhaltung. Einzelne der Borsten erscheinen (vielleicht im Profil gesehen) am verdickten Ende schwach und schräg abgestutzt, was wiederum etwas an die Schaftenden komplexer Borsten erinnert. Sollte jedoch die australische Sacconereis in der Tat nur einfache Borsten besitzen, wie es den Anschein hat, so wäre dieses Verhalten vielleicht so aufzufassen, daß die einfache Borstenform, die in den Rudern neutraler Autolytus- Ammen neben komplexen Borsten auftritt, bei den zugehörigen Geschlechts- individuen die komplexen Borsten ganz verdrängt hätte. Die Auffindung neutraler Individuen, die mit Sicherheit zu meiner australischen Sacconereis zu stellen sind, mag über die einstweilen unsichere Stellung dieses Wurmes weiteren Aufschluß geben. Fundnotiz: Station Sa, Sharks Bay, ca. 6 engl. M. S. von Denham, pelagisch an der Oberfläche; 18. VI. 1905 (34, h. p. m.). Autolytus (Proceraea) fasciata Lnghns. Proceraea fasciata, LANGERHANS, Wurmfauna von Madeira, I, 1879, p. 581, fig. 33. Von Station 25 liegen mehrere Bruchstücke und ein vollständiges Exemplar vor. Das vollständige Tier enthält 65 Segmente und ist ca. 7 mm lang und paßt gut zu der Beschreibung von LANGERHANS. Die Körper- form ist dünn, zart, fast fadenförmig. Die Querbindenzeichnung ist ganz charakteristisch; die braunen Binden verlaufen etwas vor oder hart an und vor dem Hinterrande der Segmente; auch sonst scheint kein Unterschied von der atlantlichen Madeira-Form vorhanden zu sein. LANGERHANS nennt die Analeirren lang; bei dem vorliegenden Tier sind sie etwa 3mal so lang wie das Analsegment breit ist. Die einfache bajonettförmige 3orste tritt schon am 10. Ruder auf. Der Pharynx ist lang und reicht bis zum 9. Segment, der Muskelmagen vom 9. bis ans 13. Segment nach hinten. — Ein weiteres Vorderende eines Exemplars von Station 25 gehört offenbar auch zu dieser Art. Dieses Fragment enthält 13 Segmente und ist stärker als der oben gekennzeichnete vollständige Wurm. Die dorsalen Querbinden sind hier teils schwarzbraun, teils rostbraun und nur in ihren Seitenpartien an den Körperflanken ausgeprägt, während die Rückenmitte frei bleibt. Die Fühler sind an ihren Basen oder an der unteren Hälfte bräunlich gefärbt, die normalen Dorsaleirren ebenfalls mehr oder minder Polychaeta I, Errantia. 265 bräunlich überlaufen. Die Borsten sind wie bei dem vollständigen Exemplar. — Ein zweites Vorderende einer Proceraea von Station 25 enthält 40 Seg- mente und hat die Fühler und Cirren teilweise verloren. Rückenquerbinden finden sich bei diesem Individuum nur in der vorderen Körperhälfte; die Binden erscheinen eigentlich wie aus zwei schmäleren Binden bestehend, da ein mittlerer Querstreif in ihnen frei von Pigment und hell bleibt. — Von Station 31 sah ich noch ein zerbrochenes Exemplar, das wohl auch zu P. fasciata gehören mag. Das Tier hat eine weißliche Grundfärbung und nicht -an allen Segmenten Querbinden, die mitunter mit Überspringung mehrerer Segmente, dann auch wieder an mehreren Segmenten hinter- einander vorkommen können. Fast alle Fühler, Cirren und Borsten waren bei diesem Stück verloren gegangen. — Alle untersuchten Exemplare haben 2 Paar Augen, die Nackenepauletten wie bei der Madeira-Form und waren agame Individuen. — Die Verbreitung der P. fasciata ist jedenfalls viel weiter ausgedehnt, als bisher angenommen werden konnte. Fundnotizen: Station 25, Sharks Bay, SurfPoint, Outer Bar, 7.—3Y, m; 16. VI. 1905. Station 31, Champion Bay beiGeraldton, 3% 14 m; 12. VII. 1905. Weitere Verbreitung: Madeira. Autolytus (Proceraea) pieta Ehl. Synon. s. Mc IvtosH, Monogr. Brit. Annelids, II, 1, p. 211. Einige Proceraea-Exemplare aus Südwest-Australien stimmen so gut mit der P. picta Eu. der nördlichen Erdhalbkugel überein, daß ich keine Bedenken trage, sie mit dieser zu identifizieren. Über diese Art ist noch folgendes zu bemerken. — Die 2 Exemplare von Station 25 sind klein, ca.2 mm lang. Die Färbung ist weißlich, bei dem einen Tier ohne Zeichnung, bei dem zweiten mit undeutlichem braunen Längsstreifen jederseits an der Körperflanke. Die Färbung dieser Art ist ziemlich variabel, und jüngere Exemplare scheinen überhaupt heller und zeichnungsärmer als ältere zu sein. In der Form der Borsten (auch die einfache bajonettförmige Borste ist vorhanden), Beschaffenheit der Cirren und im Besitz der Nacken-. epauletten stimmen meine Tiere mit P. picta überein, wahrscheinlich auch in der Bildung des Pharynxeinganges, die nicht recht deutlich zu erkennen war. Diese beiden Exemplare wie die nächstdem zu besprechenden sind agam; bei dem einen waren die hinteren Segmente verbreitert und auf- getrieben, vielleicht durch sich entwickelnde Genitalprodukte, doch konnte ich von einer etwaigen Epitokie noch nichts entdecken. Das Exemplar von Station 31 ist ein kleines vollständiges Tier von 37 Segmenten und fast 3 mm Länge und mit weißlicher, nur am Vorder- ende schwach gelblicher Färbung. Die Nackenepauletten heben sich von 266 H. AUGENER, ihrer Umgebung durch stärker gelbliche Färbung ab. — Der Pharynx er- streckt sich bis ins 7., der Muskelmagen bis ans 11. Segment; hierauf folgt noch in den 2 folgenden Segmenten ein stark erweiterter herzförmiger Übergangsabschnitt des Darmes. — Die Analeirren sind so lang, wie die 2 letzten Segmente plus Analsegment; letzteres ist kurz und breit, kegel- förmig; die Analeirren sind fadenförmig, gegen die Spitze kaum verjüngt. Von den 5 Paar Augen haben die 4 großen Hauptaugen kegelförmige Linsen, die kleinen Stirnaugen sind punktförmig und liegen fast in gerader Linie jederseits am vorderen Seitenrande des Kopfes vor den vorderen großen Augen. — Von Station 61 liegt noch ein ca. 3 mm langes Vorder- ende mit 26 Segmenten von hellbräunlicher Farbe vor. Bei diesem sonst nicht gut erhaltenen Stück ist ein Stirnauge erkennbar; der Pharynx reicht bis ins 6., der Magen bis ans 13. Segment. Anfänglich brachte ich meine Proceraea-Exemplare in Beziehung zu dem neuseeländischen Autolytus monoceros EHL. (Neuseeländ. Anneliden, II, 1907, p. 8, fig. 1—5), besonders das Exemplar von Station 31, an welchem ich den medianen unpaaren Nackenhöcker der neuseeländischen Form zu erkennen vermeinte. Ich bin nachher von dieser Ansicht zu- rückgekommen und glaube, daß der vermeintliche Nackenhöcker nur die an der Basis der Nackenepauletten zwischen diesen gelegene ver- tiefte und schärfer umgrenzte, örtlich ihm entsprechende Körperpartie war. Außerdem unterscheidet sich Autolytus monoceros durch etwas schlankere längere Cirren usw., durch etwas schwächere 2-zähnige Borsten- sicheln und wohl auch durch das Fehlen der Stirnaugen, die wenigstens bei dem Originalstück nicht vorhanden sind. Dagegen liegt keine Differenz in der Bildung der Ventralfläche der Ruder. EHLERS schreibt dem Au. monoceros Baucheirren zu und begründet hauptsächlich mit auf dieses Moment die neue Gattung Pterautolytus für seine Art. In der Tat sind nun aber bei Au. monoceros keine Baucheirren vorhanden, unbeschadet des Umstandes, daß diese morphologisch im Autolytus-Ruder mit darin stecken mögen; die Ruder haben unten das Aussehen wie andere Autolytus-Ruder und keinesfalls etwa ein solches wie bei gewissen Odontosyllis-Formen, bei denen der Baucheirrus zwar noch frei, aber nur gering entwickelt ist, wo- durch eine Annäherung dieser Formen an die Autolytiden bewirkt wird. Proceraea pieta ist wie die sehr nahestehende P?. fasciata eine weit- verbreitete Form und findet sich hauptsächlich in der lusitanischen Region. Mc IntosH führt sie auch für daß Weiße Meer an, wohl in Anlehnung an die Angabe von Nıc. WAGNER (Wirbellose Tiere des Weißen Meeres, 1885, p. 60). Die Angabe WAGNERS über P. picta ist wie auch seine sonstigen Angaben über Polychäten des Weißen Meeres, mit großer Vor- sicht zu betrachten und höchst wahrscheinlich unrichtig. WAGNER hat Polychaeta I, Errantia. 267 vermutlich aus dem Weißen Meere, das eine ausgesprochen arktische Wurmfauna besitzt, eine andere Syllidee mit P. picta verwechselt, vielleicht den Autolytus fallax ML6rn., die arktische Form des Au. prolifer ©. F. MÜLL., bei dem eine ähnliche Längsbindenzeichnung wie bei Proceraea picta vor-' kommen kann. Ob P. fasciata LnchHns. wirklich als differente Art von P. pieta zu bewerten ist, vermag ich nicht zu entscheiden, da ein größeres Material von den beiden verwandten Formen mir nicht zur Verfügung stand, einstweilen betrachte ich beide als verschiedene Arten. Die vordere Be- wafinung des Pharynx besteht nach LANnGERHANS bei P. fasciata aus 10 größeren und 10 kleineren Zähnen, wie bei P. pieta; ich kann hierüber nach dem konservierten Material der australischen Stücke keine näheren Angaben machen. Fundnotizen: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar, 1a—34/, m; 16. VI. 1905. Station 31, Champion Bay bei Geraldton; 3a 14 m; 12. VII. 1905. Station 61, Albany, Princess Royal Harbour, 1,—9 m; 21.—22. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: England; atlantische Küsten Frank- reichs; Madeira; Mittelmeer. Fam. Eunicidae. Eunice (Eriphyle) aphroditois Pall. Diese im indisch-pacifischen Meer weitverbreitete Art liegt mir in 2 Exemplaren aus Südwest-Australien vor. Das große Exemplar von Turtle Island ist im Maximum (vorderes Körperdrittel) 20 mm breit, aber, da das Hinterende in Regeneration begriffen ist, unverhältnismäßig kurz, etwa nur 650 mm lang. Das Tier ist violettgraulich gefärbt und trägt die erste Kieme mit 3 resp. 7 Fäden am 5. Ruder; Kiemen von der Länge des Dorsaleirrus stehen schon am 8.—10. Ruder. Das zweite kleinere in mehrere Teile zerbrochene Tier von Station 56 ist mehr braun gefärbt und hat braun gebänderte Fühler und Analeirren und Kiemen vom 6. Ruder an. Die Fühler dieses Tieres sind ungegliedert, die des großen Exemplares von Turtle Island durch Schrumpfung quer gefurcht; eine deutliche Gliederung der Fühler kommt dieser Art nicht zu. Über Eu. aphroditois, deren Charaktere und Synonymie sowie über die nahe verwandte Eu. Kinbergi Enar. vergleiche man unter anderen bei MARENZELLER (Polychät. d. Angra Pequena-Bucht, 1887, Zool. Jahrb. f. System., III, p. 7), SAINT-JOSEPH (Annelid. Polychöt. des cötes de France, 1898, p. 254), CROSSLAND (Marine Fauna of Zanzibar and Brit. East Africa, Polychaeta, III, 1904, p. 288) und EHLERS (Borstenwürmer, II, p. 306 resp. 310). 268 H. AUGENER, Eu. aphroditois ist schon so oft in der Literatur erörtert worden, daß ich auf Einzelheiten der Art nicht mehr eingehen will; doch mag es nützlich sein, auf ihr Verhältnis zu Eu. Kinbergi EuL. und die Auffassung beider Arten noch einige Worte zu verwenden. Eu. aphroditois und Kinbergi werden im allgemeinen von den verschiedenen Autoren als differente Arten betrachtet, von denen die letztere das mediterran-atlantische Gebiet, die erstere das indo-pacifische Meer bewohnt. Die Gebiete beider Arten stoßen im Süden Afrikas und Australiens zusammen. Mc IntTosH vereinigt neuerdings beide Arten unter dem Namen Eu. aphroditois (Marine Annelids of South Africa, 1903, I, p. 42, tab. 2, fig. 14 u. 15), er hat jedenfalls Stücke der Eu. Kinbergi unter Händen gehabt. Ich persönlich halte es für am besten, beide Arten wenigstens als geographische Unterformen einer Art, also etwa der Eu. aphroditois, getrennt zu halten. — Die Differenzen der beiden Arten liegen eigentlich nur in der Form der Borsten. Im Beginn der Kiemenstrecke z. B. ist kein durchgreifender Unterschied festzustellen. Ich habe mit Rücksicht auf den letzteren Punkt eine Anzahl von Stücken beider Arten des Göttinger Museums untersucht und fand folgendes: Name Fundort a dar Richtiger Name a) Pu. Kinbergi Lüderitzbucht 8u.9 —_ b) ”„ ”„ ”„ 8 u. 10 = c) 2) ” ” 6u.7 Te d) ’ ” „ 8u.9 FR e) ,„ aphroditois Südsee 6 _ f) ,„ Kinbergi Angra Pequena 10 _ g) „ „ „ „ 9 u. 10 BR - I, 5 Samoa 6 Eu. aphroditois i) „ aphroditois Sidney 7 Eu. Kinbergi ) „ „ „ 6 = 1) ,„ Kinbergi Lüderitzbucht 9 u. 10 —_ Danach beginnen im allgemeinen die Kiemen bei Eu. Kinbergi um wenige Segmente später als bei Eu. aphroditois. Die erste oder die ersten Kiemen können einfädig sein, sind es aber nicht immer; lehrreich hierbei war die Begutachtung der 2 Originalstücke der Eu. aphroditois von EHLERS aus Sidney (vgl. Borstenwürm. 1. c.). Das eine der Tiere (Ex. k) ist in der Tat eine Ew. aphroditois, während der zweite Wurm (Ex. i) eine Eu. Kinbergi EHL. repräsentiert, was sich aus der Vergleichung der Borsten beider Tiere ergibt. Daher mag es auch kommen, daß die Abbildungen der Borsten von EHLERS besser zu Eu. Kinbergi passen. Für die Ver- breitung der Eu. Kinbergi ergibt sich daraus ferner der Schluß, daß diese Art wie manche andere Polychätenform des Atlantik von Südafrika aus nach Australien hinüberreicht und dort neben Eu. aphroditois vorkommt. An der Polychaeta I, Errantia. 269 allgemeinen Gebietstrennung der beiden Arten ändert dies allerdings nichts. Eu. Kinbergi bleibt darum doch in der Hauptsache eine atlantische Form. Außerdem scheinen auch tatsächlich Übergänge zwischen beiden Arten vorzukommen (vielleicht spielt die Erhaltung der Borsten zuweilen eine irreführende Rolle?). So gleicht das südwest-australische Exemplar von Station 56 in den komplexen Borsten Eu. aphroditois, in den Meißelborsten etwas mehr der Eu. Kinbergi (mindestens ist auf einer Seite der äußerste Kammzahn des Meißels länger und stärker als die übrigen), während der sroße Wurm von Turtle Island eine echte Zu. aphroditois ist. SAINT- JOSEPH, der beide Arten getrennt halten will, erwähnt aber doch aus Westindien, das zu der Domäne der Eu. Kinbergi gehört, ein Exemplar als zu Eu. aphroditors gehörig; das Tier war ursprünglich als Eu. Rousseaui bezeichnet gewesen. Aus eigener Anschauung kenne ich die Eu. violaceo- maculata EHuL. (Florida-Anneliden, 1887, p. 86, tab. 24, fig..11 u. 12, u. tab. 25, fig. 1-7) aus Westindien, die nach ihrem Habitus und ihren 2-Jappigen Palpen zur Gruppe der Eu. aphroditois-Kinbergi gehört. Die Fühler dieser Art sind glatt oder durch Querfurchung scheingegliedert, die Kiemen vom 6.—9. Ruder beginnend; die Kiefer entsprechen denen der Eu. Kinbergi, die Meißelborsten werden von EHLERS nicht abgebildet; sie passen besser zu Eu. aphroditois nach GRAVIER (Annelid. Polychet. de la Mer Rouge, 1900, II, 2, p. 224, tab. 13, fig. 63—67) und MARENZELLER, indem die äußersten Kammzähne des Endmeißels nur wenig länger als die übrigen Kammzähne sind. Wie bei Eu. aphroditois kommen auch bei Eu. violaceo-maculata Meißelborsten in etwas größerer Zahl als gewöhnlich bei anderen Eunice-Arten vor. Eu. violaceo-maculata gehört danach als Synonym zu Eu. Kinbergi, mit geringer Borstenvariation, die nicht von großer Bedeutung ist. — Wie sich Eu. violacea Gr. von Pacifisch-Zentral- amerika zu Eu. aphroditois verhält (GRUBE, Annulata Örsted., 1857, p. 55), ob sie mit letzterer identisch oder als Varietät zu vereinigen ist, bedarf noch näherer Aufklärung, zumal da die von GRUBE mit ihr für identisch gehaltene Eu. purpurea Gr. des Mittelmeeres (1866) von SAINT-JOSEPH (l. ec.) als jüngere Form der Eu. Kinbergi erkannt worden ist. Eine weitere GRUBEsche Art mit 2-lappigen Palpen ist Eu. (Eriphyle) borneensis GR. (Ber. d. schles. Gesellsch., 1877, p. 23); diese ist vermutlich weiter nichts als ein kleines Exemplar der Eu. aphroditois. Fundnotizen: Turtle Island, 19° 54 S., 118° 54' 0.; GALE leg. VI. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6-7 engl. M. SW. von Bunbury, 141/),—18 m; 28. VII. 1905. Die Verbreitung der Eu. aphroditois stellt sich als kosmopolitisch dar im Indo-Pacifik vom Roten Meer im Norden an über Ostafrika bis nach Australien und Neuseeland, wo sie bis gegen die notiale Region nach Süden 270 H. AUGENER, vordringt, ferner ostwärts über die Südseeinselwelt, Samoa, Ceylon, Borneo, Amboina usw. bis zu den Philippinen. Ihr Vorkommen an der wärmeren Küste Südwest-Amerikas bedarf noch der Bestätigung; im notialen Süd- amerika kommt sie dagegen wahrscheinlich nicht vor. In Südaustralien und Südafrika berührt sie sich mit der atlantischen Vertreterin, der Eu. Kinbergi EHL. (capensis Kec.), welche ihrerseits im Atlantik über West- afrika und Westindien bis ins Mittelmeer und an die französische Nord- westküste nach Norden vordringt. Die nördliche Grenze der Verbreitung der Eu. aphroditois im Pacifik dürfte vielleicht in der Höhe der Breite Südjapans, im Anschluß an die Philippinenverbreitung, zu suchen sein, von wo aber meines Wissens ihr Vorkommen bisher nicht verzeichnet worden ist. Eunice antennata Sav. Eunice antennata SAv., Crossland. Marine Fauna of Zanzibar and Brit. East Africa, III, 1904, p. 312, tab. 22, fig. 1—7. non Eunice antennata, EHLERS, Polychät. d. magellan. u. chilen. Strandes, 1901, p. 126. Diese gewöhnliche indo-paeifische Art ist einer der häufigsten Polychäten am Strande Südwest-Australiens und wurde in zahlreichen Exemplaren von dort gesammelt. Als maßgebende Beschreibung dieser Art, die bis dahin nicht ganz genügend charakterisiert wurde, betrachte ich die gute Beschreibung von ÜROSSLAND, der zweifellos die richtige Eu. antennata vor sich gehabt hat, und dessen kritische Bemerkungen erst eine sichere Be- stimmung dieser Art ermöglichten. Ich lasse noch einige Angaben über meine Exemplare folgen. — Eu. antennata gehört zu den Arten, die charakterisiert werden durch deutliche, oft fast rosenkranzartige kurze Gliederung der Fühler und Cirren, durch fast am ganzen Körper auf- tretende Kiemen und durch den Besitz 3-zähniger ventraler Aciculae. Die Färbung der Würmer ist meist rostgelblich bis rostbräunlich, mitunter mehr gelblichgrau, bei kleineren Exemplaren bis weißgelblich herab ver- blassend. Fühler und Cirren sind braun geringelt. Nicht selten trägt das 1. Rudersegment eine mehr oder minder deutliche weißliche Querbinde; mitunter ist auch das Buccalsegment hell gefleckt, oder es ist eine mediane, aus hellen segmentalen Fleckchen bestehende, namentlich hinten deutlichere Dorsallinie vorhanden. Eines der größten Exemplare ist bei guter Er- haltung 97 mm lang, im Maximum 4 mm breit und enthält 118 Segmente. — Die Fühler und Cirren sind im allgemeinen deutlich und kurz gegliedert, höchstens in der Endhälfte mehr oder minder rosenkranzartig. Die Fühler- länge variiert; der unpaare Fühler, ea. 40-gliedrig, kann bis ans 13. oder I4. Segment reichen, in anderen Fällen reicht er nur bis ans 8., 6. oder >. Segment nach hinten. Die Bucealeirren sind ungefähr so lang wie das be Polychaeta I, Errantia. 271 Buccalsegment, zuweilen etwas kürzer oder auch länger. Bei einem Exemplar von Station 3 ist der rechte Buccaleirrus abnormerweise ver- doppelt. Die Gliederzahl des unpaaren Fühlers, der äußeren paarigen Fühler, der inneren paarigen Fühler, der Buccaleirren ist bei 6 größeren ° Exemplaren folgendermaßen: 40, 30, 35, 30, 25, 37; 20, 30, 30, 24, 14, 20; 15, 13, 15, 14, 12, 10; 3 u. 5 (abnorm), 10, 8, 10, 10, 9. Die längsten Dorsaleirren sind 6—S-gliedrig. Bei jüngeren Exemplaren wird die Länge der Fühler, bzw. ihre Gliederzahl geringer; z. B. bei einem kleinen Tier, bei dem an einer Anzahl mittlerer Segmente noch keine Kiemen entwickelt waren, waren die Fühler und Buccaleirren in der gleichen Reihenfolge wie vorher oben gegliedert: ca. 12; ca. 14; ca. 6; 4; bei einem ganz jungen Tier von 7 mm Länge und nur einfädigen Kiemen: 8, 5; 3; 1; 2 (vordere Dorsaleirren. Die Kiemen zeigen sich in höchster Entwicklung am vorderen Körperdrittel und sind hier 8S—13-fädig; die 1. oder 1. und 2. Kieme sind einfädig. Der Beginn der Kiemenstrecke stellt sich bei 20 untersuchten größeren Exemplaren, wie folgt, dar: Ruder 3 u. 4; 4; 4 Be 5,4; 4;4; 4u. 554; 4,5545 454; 45; 554; 4; 4 u. 555, schwankt hiernach um das 4.—5. Rudersegment herum. Die Reduktion der Kiemen an den mittleren Segmenten entspricht CROSSLANDs Angaben; sie wird besonders prägnant bei jüngeren Exemplaren. Z. B. beginnen bei einem vollständigen Tier von 19 mm Länge mit 61 Rudersegmenten die Kiemen am 6. Ruder und haben im Maximum 4—5 Strahlen; an der mittleren Körperstrecke fehlen die Kiemen, treten aber im Enddrittel, und zwar einfädig, wieder auf; die Kiemen fehlen etwa am 31.—42. Ruder sowie an den letzten Rudern. Bei noch kleineren Exemplaren, zuweilen auch bei etwas größeren, fehlen sowohl die Kiemen am Mittelkörper als auch am Hinterkörper (paucibranchis-Form), so bei einem Tier von 40 mm Länge, mit 122 Segmenten, bei dem Kiemen am 4.—57. Ruder stehen; die Borsten dieser Exemplare sind gerade so geformt wie bei anderen Stücken der Eu. antennata. Derartige jüngere Exemplare mit beschränkter vorderer Kiemenstrecke, deren Fühler auch oft stärker rosenkranzartig gegliedert sind, sehen Stücken der Eu. australis QUATRF. (= Murrayi Mc InT.)') 1) Eu. australis wurde von EHLERS (Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 30) nach neu- seeländischen Stücken kurz neu beschrieben. Identisch mit ihr ist die Pur. Murrayi Mc Int. (Challenger Rep., XII, p. 288, tab. 39, fig. 7 u. 8; tab. 20A, fig. 19 u. 30) und Cross- LAND (Marine Fauna of Zanzibar, 1902, Polychaeta, III, p. 310): diese ist also als Synonym zu Eu. australis zu stellen, was ich durch Vergleich eines im Göttinger Museum stehenden Stückes mit Mc Ivtosus und CrossLAnDs Beschreibung feststellen konnte. Zu dem be- treffenden Exemplar ist noch folgendes zu bemerken. — Das Tier ist vollständig, 62 mm lang und hat 121 Rudersegmente. Von den Fühlern sind der unpaare 15-gliedrig, die inneren paarigen 11-gliedrig, die äußeren paarigen 8-gliedrig; die Fühler reichen in der gleichen Reihenfolge bis ans 5., resp. 3., resp. 2. Segment nach hinten. Die Fühler sind, wie es scheint, im allgemeinen kürzer als bei Eu. antennata und außerdem stärker rosen- 2972 H. AUGENER, ähnlich, sind aber an der Gestalt der hinteren Borsten zu unterscheiden. Die höchstentwickelten Kiemen größerer Tiere der südwest-australischen Eu. antennata erreichen allenfalls die Mittellinie des Rückens und ähneln hierin demnach der var. gracilis GR. von St. Paul (Antarktis) und Tahiti, die sich im übrigen in nichts von Eu. antennata unterscheidet und daher wohl kaum Anspruch auf Unterscheidung hat; die sonstigen von GRUBE für var. gracilis angeführten Abweichungen von der Stammform, wie Gliederung der Fühler und Cirren usw., erweisen sich nicht als konstant und sind als individuelle Variationen zu bewerten. — Im Anschluß an die Reduktion der Kiemen bei jüngeren Exemplaren, die schon weiter oben besprochen wurde und die nicht nur die mittlere, sondern auch diese und die hintere Körperstrecke betreffen, mag hier noch eines ganz kleinen Exemplars der Eu. antennata Erwähnung geschehen, das in bezug auf die Kiemen und auch in anderer Hinsicht bemerkenswert ist. Dieses Tierchen von Station 51 ist 2,5 mm lang und zählt 22 Rudersegmente. Der Kopf- lappen ist am Vorderrande so gut wie ganzrandig, was mehr oder minder auch sonst bei jungen Exemplaren der Fall ist, hat 2 Paar rotbraune Augen, 2 kleine am Vorderrande (Stirnaugen) und 2 größere hintere etwas auswärts und seitlich der inneren. paarigen Fühler liegende. Von den Fühlern sind nur erst die 3 mittleren entwickelt; sie sind scharf ge- gliedert, der unpaare 3-gliedrig, die inneren paarigen 2-gliedrig; die Glieder sind gestreckt-eiförmig, Buccaleirren und Kiemen sind noch nicht ent- wickelt ; die Dorsaleirren zeigen schwache Andeutungen von Einschnürungen, ebenso die beiden längeren der 4 Analeirren. Ventrale Acicula und kom- plexe Sichelborsten sind ganz wie bei Eu. antennata. Wenn man nicht kranzartig gegliedert. Die Kiemen beginnen 6-fädig am 7. Ruder und hören 1-fädig am 33. Ruder auf; die höchste Zahl der Kiemenfäden ist 9. Ein Unterschied von Bu. antennata liegt außerdem in der Form der hinteren Sichelborsten, die bei Ex. australis nur 2-zähnige Sicheln haben, während die ventralen Aciculae gleichfalls 3-zähnig sind. Als Synonym zu Eu. australis stellt EHLERS die Eu. paueibranchis GR. (Ber. d. schles. Ges., 1866, p. 64), während CROSSLAND diese letztere bei Pu. antennata unter- bringt. Beide Autoren mögen in ihrer Ansicht recht haben, da GRUBE ja sowohl Stücke der Eu. australis wie solche der Eu. antennata vom australis-Typ vor sich gehabt haben kann. Wahrscheinlicher ist, daß die GRUBEsche Art zu Eu. australis gehört. Das von | GRUBE mit kurzen Worten gekennzeichnete Originalstück der Eu. paueibranchis von Samoa war ein Tier von 140 Segmenten, also zum mindesten so lang wie das von mir herangezogene Göttinger australis-Exemplar, danach auch schwerlich ein jüngeres antennata- lixemplar mit nur vorderer Kiemenstrecke. CROSSLAND mag wohl jüngere Exemplare der Eu. antennata oder ein unvollständiges größeres Stück dieser Art mit der Pu. paueibranchis identifiziert und für diese gehalten haben. Daß GRUBE selbst später seine Bu. paueibranchis für identisch mit Eu. australis hielt, geht aus einer Bemerkung von ihm in der Beschreibung der Eu. Savignyi GR. (Annulata Semper., p. 151) hervor. Die Verbreitung der Pu. australis stellt sich sonach viel weiter heraus, als bisher an- genommen wurde, und umfaßt bislang außer dem australisch-neuseeländischen Gebiet Süd- und Ostafrika und die Südsee und dürfte wohl noch weiter ausgedehnt sein. Polychaeta I, Errantia. 273 annehmen will, daß dies fragliche Exemplar beschädigt war, was ich nicht für wahrscheinlich halte, so geht hieraus hervor, daß Eu. anten- nata ein Nicidion-artiges kiemenloses, 3-fühleriges junges Stadium durch- läuft, dessen Jugendlichkeit durch das Vorhandensein der Stirnaugen doku- mentiert wird. Bei einer Anzahl der größeren Exemplare ist die hintere Körperhälfte mit reifen Geschlechtsprodukten angefüllt, teils mit großen Eiern, teils mit. Sperma. Die Männchen sehen durch das Sperma hinten weißlich aus. Außerdem vermochte ich keinen bemerkenswerten Unterschied, auch nicht in der Entwicklung der Kiemen, zwischen Männchen und Weibchen zu er- kennen. — Einzelne Exemplare trugen dünnhäutige Röhren an sich, die außen mit gröberen Fremdkörpern, Schalenfragmenten u. dgl. beklebt und leicht zerreißbar sind; eine Röhre war von ihrem Inhaber in einer Serpuliden- röhre erbaut worden. Wenn ÜROSSLAND meint (loc. cit. p. 30), daß solche Röhren, wie er sie auch bei Eu. Murrayi beobachtete, von Terebelliden her- gestellt sein und nur den Eunicen als Mietwohnung dienen sollen, so kann ich ihm darin nicht beistimmen. Solche Röhren, die bei einer Reihe von Euniceen gesehen wurden und an Fremdkörpern, wie Holz, Muschelschalen u. dgl., befestigt sein können, sind sicherlich das Produkt der Eunice selbst und analoge Gebilde wie die Röhren der Diopatra, Onuphis, Hyalinoecia. Was die Verbreitung der Eu. antennata betrifft, so ist diese sehr aus- gedehnt und erstreckt sich vom Roten Meer und Persischen Golf im Norden an über die ostafrikanische Küste bis nach Australien-Neuseeland und noch südlicher in das notial-antarktische Gebiet (St. Paul), ferner ostwärts bis zu den Philippinen und Molukken und von dort über die Südsee (z. B. Tahiti, Salawatti. Die Synonymie der Eu. antennata läßt sich bei genauerer Nachforschung aus der Zahl der indo-pacifischen Euniceen vielleicht noch erweitern. Hierbei würden in Betracht kommen Arten mit 3-zähnigen ventralen Acieulae und mit ausgedehnter, fast der ganzen Körperlänge ent- sprechender Kiemenstrecke. Von den KInBERGschen indo-paeifischen Formen könnten Eu. havaica, tentaculata, vielleicht auch paecifica hierher gehören ; doch läßt sich ohne direkte Vergleichung kein einigermaßen sicheres Urteil hierüber fällen, da über die Ausdehnung der Kiemenstrecke der genannten Arten nichts bekannt ist. EHLERS meint (Zur Kenntn. ostafrik. Borsten- würmer, p. 12), daß Eu. pectinata Gr. vom Roten Meer, die EHLERS auch von Ostafrika angibt, eventuell mit Eu. antennata zusammenfallen möchte. Ich teile bis auf weiteres diese Ansicht nicht, da Eu. peclinata 2-zähnige ven- trale Acieulae hat und dabei Kiemen nur am vorderen Drittel oder der vorderen Hälfte des Körpers besitzt. Ein ostafrikanisches Stück der Eu. antennata hatte weniger deutlich und kurz gegliederte Fühler als meine australischen Tiere, und Kiemen vom 3. Ruder an; in der Zahl der Glieder der Fühler Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 18 274 H. AUGENER, und Bucealeirren entspricht dieses Exemplar ungefähr Gruges Philippinen- Tieren (30, 25, 14, 9). Eu. flaccida Gr. des Roten Meeres, von GRAVIER (1900) neu beschrieben, wird von CROSSLAND zu Eu. antennata gezogen, jedenfalls mit Recht. Da GRUBE für seine Art in der Beschreibung aber die ventrale Acicula als 2-zähnig angibt, so mag ihm dabei ein Irrtum untergelaufen sein, andernfalls kann Eu. flaccida GR. (non GRAVIER) nicht zu Eu. antennata gehören. — FISCHLIS Eu. margaritacea von Ternate (Polychät. von Ternate, Abhandl. d. Senckenberg. Ges., 1900, XXV, 1, p. 104, tab. 4, 6, 7, fig. 8 u. 9, 35 u. 36, 55—58) scheint nach der Be- schreibung nichts weiter zu sein als Eu. antennata;, zur sicheren Be- urteilung fehlt mir die Kenntnis der hinteren Sichelborsten. — Ob nun noch die eine oder andere indo-pacifische Art zu Eu. antennata zu stellen sein mag oder nicht, ist schließlich nicht von so großer Bedeutung, wenn solche Formen von Lokalitäten des Indo-Pacifik herstammen, von denen man auch Eu. antennata erwarten kann. Größeres Interesse beansprucht das etwaige Vorkommen von Eu. antennata an der Küste Südwest-Amerikas, da dieses Gebiet gegenüber dem übrigen Indo-Pacifik eine Sonderstellung einnimmt. EHLERS hat nun zwar Eu. antennala (loc. cit.) für das magalhaensische Gebiet angeführt; durch Untersuchung der betreffenden magalhaensischen Stücke konnte ich aber feststellen, daß diese nicht der Eu. antennata angehören, sondern zu Eu. Frauenfeldi Gr. — Eu. magellanica Mc Int. (Challenger Rep., XII. p. 265 usw.) zu stellen sind. Die Würmer haben mit Eu. antennata zwar die große Ausdehnung der Kiemenstrecke gemeinsam, aber nur undeutlich und nicht kurz gegliederte Fühler und 2- zähnige ventrale Aciculae. Eu. antennata kommt danach vermutlich im notialen Bezirk Südamerikas überhaupt nicht vor, mag aber an den wär- meren Küsten Südwest- Amerikas nordwärts noch aufgefunden werden, ebenso wie die dort vorkommende chilenische Ex. siciliensis var. leucodon. Im westindisch-mittelatlantischen Gebiet finden sich verwandte Formen der Eu. antennata, von denen nur die Eu. rubra Gr. hier genannt sein mag. Fundnotizen: Onslow, GALE leg. VII. 1905. Stationen 1, 3, 9, 11, 12, 14, 15, 16, 18, 20, 21, 22, 25, 26, 27, 28, 30, Sharks Bay, 0-11m; 12.—18. VI. 1905 u. 23. VIII. bis 21. IX. 1905. Stationen 36 u. 37, Fremantle, Hafen, an Pfählen und auf Sandboden, O bis ca. 3 m; 13.—17. V. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Flachwasser; 6. bis 13. IX. 1905. Station 48, Cockburn Sound, Port Royalu.N. davon, 141,—18 m; 30. IX. 1905. Station 53, Warnbro Sound, 121/,—14"/, m; 29. IX. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6-7 engl.M. SW. von Bunbury, 141,—18 m; 28. VII. 1905. Station 61, Albany, Princess Royal Harbour, !/,—9 m; 21.—22. VIII. 1905. Polychaeta I, Errantia. 275 Eunice tentaculata Val. Quatrf. (Grube). Euniee tentaculata, QUATREFAGES, Histoire d. Anneles, 1865, I, p. 317. 4 r GRUBE, Bemerkungen über Annelid. d. Pariser Mus. Arch. f. Naturg., 1870, p. 291. ? „ badia, GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 148, tab. 9, fig. 4. In seinen Mitteilungen über die Anneliden des Pariser Museums macht GRUBE auch einige ergänzende Angaben über die Eu. tentaculata VAL. QUATRF., welche so gut auf eine mir vorliegende Eunice aus Südwest- Australien passen, daß ich mit einiger Sicherheit glaube, letzterer den Namen der Eu. tenlaculata geben zu können. Ich lasse eine genauere Beschreibung meines Exemplars folgen. — Eu. tentaculata gehört zu den Eunice-Arten mit kammförmigen, fast am ganzen Körper stehenden Kiemen und mit robusten, undeutlich- oder pseudoartikulierten Fühlern, wie Eu. badıa, und zu den Arten, die am Vorderende durch eine wenigstens bei frischen Tieren deutliche helle Querbinde gekennzeichnet sind. Der in zwei Teile zerbrochene, doch wohl vollständige Wurm ist 137 mm lang bei einer Zahl von 173 Rudersegmenten; er hat. eine größte Breite von 6 mm (vorderes Körperdrittel) und am Buccalsegment eine Breite von 4 mm. Die Färbung ist rost- oder kupferbraun, nach hinten zu heller werdend, auf der Ventralseite mehr ins Gelblichgraue ziehend, mehr oder minder stark irisierend. Von der dunklen Rückenfärbung, die seitlich gegen die Ruder mehr gelblich wird, sticht das 4. Rudersegment einigermaßen deutlich ab durch seine dorsale gelblichweiße Färbung. Der Kopflappen ist ziemlich kurz, etwa halb so lang wie das Buccal- segment, in der Mitte vorn tief 2-lappig. An den Palpen ist die Andeutung einer wohl nur scheinbaren weiteren Zweiteilung durch eine schwache Längsfurche markiert. Das Buccalsegment ist so lang wie die nächsten 5 Segmente; sein hinterer eirrentragender Ringel ist sehr schmal, etwa halb so lang wie die folgenden Segmente und nur etwa !/, so lang wie das ganze Buccalsegment. Die Segmente des Vorderkörpers (vorderes Fünftel) sind 8—9mal so breit wie lang; in der Körpermitte sind die Segmente nur 4—5mal, am Hinterkörper 3—4mal so breit wie lang. Die größte Körper- breite erhält sich etwa vom 5.—30. Segment, worauf eine allmähliche Breitenabnahme nach hinten stattfindet. Am Vorderende ist ebenfalls eine Verschmälerung vorhanden, und das 2. Segment ist etwa nur ?/, so breit wie die breitesten Segmente des Vorderkörpers. — Die ziemlich großen, schwarzen, nahezu kreisrunden Augen liegen hinter der Wurzel der äußeren paarigen Fühler unter dem Buccalsegment versteckt. — Die Fühler sind robust, dabei ziemlich kurz und außerdem armgliedrig artikuliert. Unpaarer Fühler (ob vollständig?) 10- oder 11-gliedrig, innere paarige 9—11-gliedrig, alle drei bis ans 5. Segment nach hinten reichend, äußere paarige 7-gliedrig, 18* 276 H. AUGENER, bis ans 3. Segment reichend; Buccaleirren undeutlich gegliedert, doch wohl mindestens etwa 4-gliedrig und gleich *, der Länge des Buccalsegments, sie erreichen den Vorderrand des letzteren nicht. Die Ruder bieten im allgemeinen keine Besonderheiten dar. Die Dorsaleirren sind undeutlich gegliedert, gelblich, mit weißer Spitze. Ventral- cirren vorn länger als weiter hinten, stets kegelförmig. Die Kiemen sind ebenfalls rostgelblich, der Form nach kammförmig, ihre Strahlen sind weiß gespitzt; sie beginnen am 5. Ruder 5-fädig, sind am 10. Ruder 11-strahlig, am 20. 11-strahlig, am 30. 9-strahlig, am 40. 6-, am 60. 5-, und am 100. Ruder 3-strahlig; die letzten 15 Kiemen etwa sind 1-fädig. Den letzten 10 Rudern etwa fehlen Kiemen; die Höchstentwicklung der Kiemen liegt etwa am 7.—25. Ruder; sie sind hier etwa doppelt so lang wie die Dorsaleirren, am 35. Ruder nur noch ebenso lang wie letztere. — Die Kiemen lassen auch in der Zone ihrer stärksten Entwicklung den Rücken des Wurmes zum größten Teil frei und bedecken hier etwa !/, der Rückenbreite jederseits. — Die Analeirren sind etwa 8—10-gliedrig, ungefähr so lang wie die 11 letzten Segmente; das Analsegment hebt sich durch dunkel- braune Färbung vom übrigen Körper ab. Die Borsten finden sich an den Rudern in den bei Eunice üblichen Formen, zu oberst im Ruder einfache haarförmige, ferner Meißelborsten und komplexe Sichelborsten. Die Meißelborsten sind am Ende gerade, und der äußerste Kammzahn an der einen Seite ihres Endspatels ist länger und stärker als die übrigen Kammzähne; die Meißelborsten ähneln denen der Eu. Kinbergi EHL., sind aber unterhalb des Endspatels stärker ver- schmächtigt als bei dieser. Die Sicheln der komplexen Borsten sind am Ende stark 2-zähnig und in normaler Weise eingescheidet. Dorsal sind 3 schwarzbraune nadelförmige Aciculae vorhanden, ventral etwa vom Ende des vordersten Körperviertels an zwei ebenfalls dunkelbraune, gebogene Acieularhaken mit schräg abgestutzt geflügelter, stark 2-zähniger Spitze. Der dunkelbraune Kieferapparat hat große Aehnlichkeit mit der Figur, die Mc IntosHu von einer Eu. torquata (?) von den Cap Verden (Challenger Rep., XII, p. 285) gibt, und hat folgende Zahlen: Zange im Spitzendrittel innen mit Längskiel, I 45; II 65/9; III 1/1; IV annähernd dreieckig, ohne Zähne. Der Unterkiefer, der den Eindruck guter Erhaltung macht, ist braun mit weißer Endplatte, deren vordere Schneide durch 4 große Zähne wellig eingekerbt erscheint. Was die Gliederung der Fühler der Eu. tentaculata anbetrifit, so scheint dieselbe nicht als echte Gliederung (etwa im Sinne von Formen mit echter Artikulierung, wie Eu. antennata Sav.) auffaßbar zu sein und würde etwa die Bezeichnung „subartieulata“ verdienen, wie sie KINBERG bei Eu. Kinbergi Eur. (capensis Kg.) anwendet, indem die Gliederung Polychaeta I, Errantia. 277 nicht auf allen Seiten der Fühler gleich ausgeprägt ist, sondern auf der Oberseite verwischt, auf der Unterseite deutlicher vorhanden ist. — Was die Identität meines Exemplars mit Eu. tentaculata und Eu. badia anbetrifft, so ist hierzu noch einiges zu bemerken. GRUBE nennt die Färbung der Eu. tentaculata blaß, was aber durch Verbleichen derselben erklärbar ist, da ein solches Verblassen auch bei meinem Tier an den vordersten dunklen Segmenten und anderen allmählich bemerkbar wurde. Die nach GRUBE am gleichen Segment beginnenden Kiemen sind etwas stärker entwickelt und haben bis 18 Strahlen; ich schlage indessen diese Differenz nicht be- sonders hoch an, da das betreffende Tier erheblich kräftiger war als meines. — Gut übereinstimmend, auch in der Färbung, ist die Eu. badia Gr. von den Philippinen. Die Kiemen beginnen bei ihr zwar erst am 8. Ruder; die ebenfalls stärker entwickelten Kiemen erreichen gleichfalls nicht die Mitte des Rückens, und die kräftigen Fühler sind ganz ähnlich wie’bei meinem Tier ohne deutlichere Gliederung, mit mehr länglichen Gliedern. Die von KINBERG aufgestellte Eu. ientaculata aus dem Pacifik (Freg. Eugen. Resa, 1856, tab. 15, fig. 13, und Annulata nova, 1864, p. 562) dagegen kann nicht zu meiner Art gehören, allein schon wegen ihrer abweichenden Borsten. Was die Verbreitung und sonstige systematische Stellung der Eu. tentaculata anbetrifft, so ist diese Art jedenfalls viel weiter verbreitet, als bisher bekannt war, und mag sich mit der Zeit als synonym mit einigen anderen Arten des Indo-Pacifik erweisen. Eu. tentaculata gehört in den Formenkreis der Eu. torquata QUATRFS. und Eu. Olaparedei QUATRFS. (vgl. MARENZELLER, Zur Kenntnis d. adriat. Annelid., 1874, p. 57) und stimmt _ mit Eu. torquata, wie aus Mc IntosHs Angaben (l. ec.) hervorgeht, so weit überein, daß sie vielleicht als indo-pacifische Unterform der letzteren betrach- tet werden könnte. Dies genauer zu verfolgen, fehlte mir indessen jegliches Vergleichsmaterial.e. Ein Exemplar der Eu. fasciata Rısso aus Ostafrika, zu welcher als Synonyme von EHLERS auch Eu. torquata und Eu. Claparedei gestellt wurden (EHLERS, Zur Kenntn. ostafrik. Borstenwürmer, 1897, p. 11), kann weder zu meiner Zu. tentaculata noch zu Eu. torquata gestellt werden; das fragliche Stück hat Kiemen vom 3.—61. Ruder und ventrale Aciculae mit 3-zähniger Spitze und mag eher zu Eu. Murrayi Mc Int. gehören. Von sonstigen Arten wäre noch zu prüfen GRUBES Eu. bipapillata von Samoa (Ber. d. schles. Ges., 1866, p. 64), ferner Eu. Elseyi BAıRD, die nach WıLrey (1905, Polychaeta, Ceylon Pearl Oyster Fisher. Rep., p. 281) identisch mit Eu. aequabilis Gr. von Cap York (Neu-Holland) ist. Ferner Eu. Martensi Gr. von den Philippinen (Ber. schles. Ges., 1877, p. 60, und WiLLey, 1. c. p. 281). Nach Wırrey hat Eu. Martensi, die mir wieder mit Eu. badia GR.. identisch zu sein scheint, eine ähnliche Färbung (mit heller vorderer Binde) wie meine Art. 978 H. AUGENER, Fundnotiz: Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 61/,,—8 m; 30. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Australien (Port Western); ?Phi- lippinen. Eunice tubifex Crossl. Bumnice tubifex, OROSSLAND, Marine Fauna of Zanzibar and Brit. East Africa, III, 1904, p. 303, tab. 21, fig. 1—8. ? „ impexa, GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 159. „ tubifex, Wınuey, Ceylon Pearl Oyster Fisher. Rep., 1905, XXX Suppl., p. 282. Von den wenigen vorhandenen Exemplaren dieser Art ist dasjenige von Station 15 ein größeres, hinten verstümmeltes, eines der Tiere von Station 64 ebenfalls ein größeres, in zwei Teile zerbrochenes, aber voll- ständiges Exemplar. Das Exemplar von Station 64 hat sich mit seiner papierartigen, zarten, teilweise mit Fremdkörpern beklebten Röhre in einer Austernschale angesiedelt, derart, daß die Röhre, innen am Rande der Muschelschale in ganzer Länge befestigt und mit ihren beiden Enden an- einander stoßend, einen ungefähr kreisförmigen Raum umschließt. In dem- selben Glase mit dem Tiere von Station 15 fand sich dessen Röhre, die von festerer Konsistenz als diejenige von Station 64 ist. Diese Röhre von Station 15 ist ca. 360 mm lang, an mehreren Stellen gabelig verzweigt und außen teilweise mit feineren Fremdkörpern, wie Sand u. dgl. besetzt. CROSSLAND fand die Röhren großer Tiere der Art lederartig, ohne Fremd- körperbesatz und an festen Gegenständen befestigt, flottierend oder frei ins Wasser hineinragend. Hieraus ist ersichtlich, daß Eu. tubifex sich bei ihrer Ansiedlung verschiedenartigen Verhältnissen anzupassen weiß und sowohl in freien, wie in ganz angehefteten Röhren lebt. Meine Exemplare dieser Art, die im Habitus einigermaßen an Eu. siciliensis erinnern, sind am Vorderkörper mehr oder minder lebhaft rostgelb gefärbt, nach hinten zu mehr ins Grauliche oder schmutzig Schwärzliche verblassend. Bei einem Exemplar sind auch die meisten hinteren Kiemen schwärzlich gefärbt. Das Exemplar von Station 15 enthält noch ca. 208 Seg- mente bei einer Länge von annähernd mindestens 170 mm und einer größten Breite von 4,5 mm (vordere Körperstrecke). — Der Beschreibung der Art ist nichts Besonderes hinzuzufügen. Die Art wird charakterisiert durch die 2 Formen ihrer komplexen Borsten und ihre zu drüsigen Polstern ausgebildeten Ventraleirren, die an die Hakenpolster der Terebelliden erinnern und vermutlich das Sekret zum Röhrenbau liefern. Die 1. Kieme, nach deren Auftreten noch wieder kiemenlose Ruder im vordersten Teile der Kiemenstrecke vorkommen, steht bei dem Tier von Station 15 als ein- facher Faden von doppelter Dorsaleirruslänge am 27., bei dem großen Tier ! I - I q e | | | 1 Polychaeta I, Errantia. 279 von Station 64 als 2- resp. 3-strahliges Organ am 26. resp. 23., bei einem dritten Exemplar am 23. Ruder als einfacher, nur auf der einen Körperseite mit Ansatz zur Gabelung versehener Faden. — Die Fühler sind weniger deutlich gegliedert als bei CrossLanps Stücken, die Buccaleirren be- merkenswert wegen ihrer geringen Länge, die nur 1/,—!/, der Länge des Buccalsegments beträgt. — Die Beschaffenheit der Oberkieferstücke ver- hält sich fast genau so, wie es CROSSLAND angibt, und zwar entsprechen die großen Zahnplatten des 1. Paares den Angaben ÜROSSLANDS über jüngere Exemplare im Gegensatz zu älteren. Die Formel der Oberkiefer ist bei zwei Exemplaren folgende: I 4/3; II 1 + 6/6; III 1/1; IV 0/0 resp. I13+ %,/4; 112+ 5/7; III 2/0; IV 0/0; im zweiten Falle sind der 4. und 5. Zahn links aus I sehr klein. Die Form der Oberkieferträger kann variieren, so daß z. B. bei dem Tier von Station 15 der untere verbreiterte Teil der Träger jederseits statt sanfter Abrundung einen scharfeckigen, fast recktwinkligen Vorsprung bildet. Die Unterkiefer, wie sie von ÜROSS- LAND abgebildet werden, sind nicht gut erhalten gewesen. Bei meinen Stücken haben die besser erhaltenen Unterkieferschneiden etwa die Form eines kurzen und breiten, mit seiner Längsachse schräg nach vorn und außen gerichteten Ovals. Die vorderen Kanten der Schneiden tragen keine eigentlichen Zähne, nur ganz geringe Ausrandungen, so daß es möglich erscheint, daß auch bei meinen Tieren die Schneiden schon etwas ab- geschliffen waren. Eine ähnliche Schneidenform hat die verwandte Eu. Jeffreysi Mc Int. von Tangiers Bay, die auch terebellidenartige Röhren wie Eu. tubifex baut. Eu. tubifex gehört jedenfalls zu den weiter verbreiteten indo-paeifischen Euniceen. Die Eu. impexa Gr. von den Philippinen ist wohl ziemlich sicher identisch mit Eu. tubifex, besonders da WIıLLEY die letztere seither auch für Ceylon angegeben hat. Was Eu. Jeffreysi Mc Int. angeht, so hat sie eine ganz ähnliche Bildung der Oberkieferplatten des 1. Paares mit geringer Zahnzahl, aber angeblich nur komplexe Grätenborsten; doch sind die Sichelborsten bei ihr, wie bei Eu impexa, möglicherweise übersehen worden. Fundnotizen: Stationen 15 u. 16, Sharks Bay, NNO. u. NW. von der Nordspitze von Heirisson Prong, 11—12!j, m; 18. VI. 1905 u. 13. IX. 1905. Coll. Mus. Perth, Houtmans Abrolhos. Weitere Verbreitung: Ostafrika; Ceylon; (?) Philippinen. \ FEunice siciliensis Gr. Eunice sieiliensis, OROSSLAND, Marine Fauna of Zanzibar and Brit. East Africa, Polychaeta, III, 1903, p. 323, tab. 22, fig. 8 u. 9. » bitorquata, GRUBE, Jahresber. d. schles. Ges., 1869, p. 28. 280 H. AUGENER, Die wenigen Exemplare dieser so außerordentlich weitverbreiteten Art sind alle zerbrochen und klein mit Ausnahme des großen Tieres von Station 5l. Die Bestimmung meiner Tiere wurde unter anderen durch Vergleich mit ostafrikanischen Stücken der Art gesichert, mit denen die australischen Tiere gut übereinstimmen. — Das erwähnte große australische Exemplar ist ziemlich vollständig, aber in 2 Stücke zerbrochen, die zu- sammen annähernd 260 mm lang sind. Die größte Körperbreite (am vorderen Körperende) beträgt 4 mm. Die Färbung ist am Vorderkörper lebhaft rostgelb, am größten Teil des hinteren Körperabschnittes gelblichgrau. Von den Fühlern reichen der unpaare bis ans 4., die inneren paarigen bis ans 3. Segment nach hinten. Die erste deutlich entwickelte Kieme von Dorsal- cirruslänge steht am 115. Ruder, an einigen vorhergehenden Rudern finden sich Andeutungen von Kiemen. — Die Kiefer, welche im allgemeinen die gleiche dunkle Färbung wie ostafrikanische Stücke zeigen, haben die charak- teristische Form, wie sie von EHLERS und GRUBE beschrieben wird. Die Borsten entsprechen am besten den Abbildungen CROSSLANDS von ost- afrikanischen Exemplaren. Die Oberkiefer zeigen, so besonders die großen Zahnplatten des 1. Paares, einen schmalen hellen Saum. Die Unterkiefer sind weiß; in der Gegend der Symphyse findet sich auf jeder Kieferhälfte eine ausgedehnte dunkelbraune Färbung in Gestalt eines der Symphyse anliegenden gestreckten, mit der Spitze nach hinten gerichteten Dreiecks. Als Synonym von Eu. siciliensis habe ich die Eu. bitorguata GR. von den Viti-Inseln aufgeführt. Über das von mir untersuchte im Hamburger Museum stehende einzige Exemplar dieser Art läßt sich noch folgendes bemerken: Der hinten verstümmelte und in zwei Teile zerbrochene Wurm hat ca. 185 Rudersegmente. Die Färbung ist gleichmäßig trüb-graurötlich, vorn dunkler als hinten; am Hinterrande des Buccalsegments und des 1. Rudersegments findet sich eine nicht besonders deutliche braune Quer- binde, die an Länge nicht ganz die halbe Segmentlänge erreicht. Diesen beiden Binden, die ursprünglich jedenfalls lebhafter gefärbt waren als jetzt, hat offenbar die Eu. bitorguata ihren Namen zu verdanken, der sich nur auf die Färbung allein begründet, da andere Differenzen von Eu. siciliensis nicht erkennbar sind. — Die Kiefer stimmen in ihrer Form und Zeichnung überein mit denen der Eu. siciliensis, so namentlich auch der charak- teristische schaufelförmige Unterkiefer. Die pigmentierten Kieferpartien sind hellbraun, während diese sonst bei Eu. siciliensis im allgemeinen, nicht immer, dunkelbraun oder schwarzbraun gefärbt sind. — Als südwest- amerikanische Unterform der Eu. sieiliensis ist die Eu. leucodon EHL. (Polychät. d. magellan. und chilen. Strandes, 1901, p. 128, tab. 16, fig. 1—10) von Chile zu betrachten. Sie hat vielleicht etwas kürzere Fühler als Eu. siciliensis und eine breitere weiße Umrandung an den Stücken des Ober- 160 a a ea a Polychaeta I, Errantia. 281 kiefers. Es bleibt abzuwarten, ob das letztere Moment sich in Zukunft als konstant bei der südamerikanischen Art herausstellen wird, oder ob es mehr individuellen Charakter hat. Die Verbreitung der Eu. siciliensis ist kosmopolitisch in den wärmeren Teilen des Indo-Pacifik und des Atlantik. Was ihr Vorkommen in West- indien anbetrifft, von wo sie durch TREADWELL (1900) registriert wurde, so ist es möglich, daß sie unter einem anderen Namen bereits früher dort konstatiert wurde, etwa unter den Euniceen GRUBEs in den Annulata Oerstediana. Fundnotizen: Stationen 14, 16, 26, 28, Sharks Bay, 4,—11 m; 17. VI. 1905 u. 12.—13. IX. 1905. Station 51, Cockburn Sound, South Channel, 61,—8 m; 30. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Mittelmeer; Madeira; Westindien; Rotes Meer; Persischer Golf; Ostafrika; Südsee; Hawai, Viti; Philippinen; Ternate; Ceylon; Südwest-Amerika (var.). " Marphysa furcellata Crossl. Marphysa furcellata, COROSSLAND, Marine Fauna of Zanzibar and Brit. East Africa, Polychaeta, II, 1903, p. 141, tab. 15, fig. 13 u. 14. (Proc. Zool. Soc., II.) Die wenigen Exemplare dieser Art, welche ich sah, entsprechen so gut ÜROSSLANDS ausgiebiger Beschreibung, daß ich an ihrer Identität mit jener nicht im geringsten zweifle.e Die Färbung der Würmer ist graugelblich, zum Teil auf der Rückenfläche dunkler, mehr gelbbraun. Das größte vollständig erhaltene Exemplar ist 60 mm lang, an der breitesten Stelle (vorderes Körper- drittel) 5 mm breit und enthält 204 Rudersegmente. Die Art wird charak- terisiert durch ihren ziemlich kurzen, dabei stark abgeplatteten Körper und die grätenförmigen Endglieder der komplexen Borsten. Die Ab- plattung des Körpers fängt etwa in der Gegend des 10. Segments an, die vordere Körperstrecke davor ist mehr zylindrisch gestaltet. Die Kiemen beginnen bei meinen 4 Exemplaren am 17. (19.), 17., 17. und 18. (13.) Ruder; die letzten 30 Segmente ungefähr sind kiemenlos. Die Zahnformel für den Oberkiefer eines Exemplars lautet: I) 4/5; ID 5-+ 4/6. Fundnotiz: Station 45, Rottnest, Ostküste, Flachwasser; 6. bis 13. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Ostafrika. Diopatra sp. (?! dentata Kbsg.). Be eaira dentata, KINBERG, Fregatt. Eugen. Resa, 1856, tab. 13, fig. 5. ? » „ KINBERG, Annulata nova, 1864, p. 560. Das vorliegende Exemplar einer Diopatra ist nur ein Vorderende, welches in einer Röhre fest eingeschlossen war. Das Bruchstück ist 282 H. AUGENER, 21 mm lang, hat eine größte Breite von ca. 1 mm (vordere Körperhälfte) und enthält noch ca. 72 Segmente. Im Habitus ähnelt der Wurm der viel größeren Onuphis teres Em. von Sidney (Borstenwürmer, p. 293). Die Körperform ist nahezu linealisch, nach hinten sehr allmählich an Breite abnehmend und am Vorderende nur ganz wenig verschmälert von den vordersten Rudersegmenten an. Der Körper ist vorn ziemlich drehrund, hinten mehr abgeplattet. Der Kopflappen ist etwa so lang wie die 1!/, ersten Segmente. Die paarigen Fühler sind nur noch in ihren Basalgliedern erhalten, der unpaare Mittelfühler ist ganz verloren gegangen. Die Buccaleirren entspringen näher dem Seitenrande als der Mitte des Buccalsegments und sind ?/, so lang wie die Basalglieder der inneren paarigen Fühler. Die schlank - kegel- förmigen Stirnfühler sind etwa so lang wie die Basalglieder der äußeren paa- rigen, kürzer als die Basalglieder der inneren paarigen Fühler. — Die vorderen Rudersegmente sind etwa 4mal, die hinteren etwa 2—3mal so breit wie lang. Die vordersten Ruder sind nicht erheblich stärker entwickelt als die normalen mittleren; das vorderste Ruder erreicht nach vorn zu nicht die eiförmigen Palpen. — Die Kiemen beginnen am 5. Ruder, die des 1. und 2. Paares sind die längsten und am stärksten entwickelten. Der Bau der Kiemen ist jedenfalls spiralig, übrigens schwierig zu erkennen, da die Kiemen durch den Druck der Röhre fest und platt an den Körper ange- preßt sind. Die Kiemen beginnen gleich mit relativ starker und komplexer Entwicklung, die des 1. Paares sind etwa 8-fädig; nach hinten zu nehmen die Kiemen schnell an Länge und Komplexität ab und werden am 10. Ruder etwa 1-fädig. Die Kiemenstrecke ist sehr kurz, da nur an 16 Ru- dern Kiemen auftreten, nämlich vom 5.—21. Ruder. Die Kiemenstrahlen sind nur mäßig lang. — Die Borsten bieten keine Besonderheiten dar; ventral im Ruder finden sich die üblichen starken geflügelten Acicularhaken (2), welche hier am Ende stark 2-zähnig sind. Die Röhre, in welcher der Wurm steckte, ist von zäh-häutiger Kon- sistenz, im Querschnitt rund, und an der Außenfläche mit Schlamm und spärlichen, abstehenden Fasern bekleidet. — Die vorliegende Diopatra scheint der D. dentata Ksg. von Sidney mindestens nahezustehen; ich habe indessen wegen der ungenügenden Erhaltung des Wurmes davon abgesehen, sie mit dieser zu identifizieren, hauptsächlich auch da KInBERGs Angaben auch mit Zurateziehung seiner Figuren zur Wiedererkennung nicht aus- reichend sind. Besonders vermisse ich die wichtige Angabe über die Körperstrecke, an der die Kiemen auftreten. Was die Borsten und die stärkstentwickelten Kiemen meines Exemplars anbetrifft, so könnte dieses nach der Bildung dieser Organe wohl zu D. dentata gehören. GRUBE Polychaeta I, Errantia. 283 gibt das Auftreten der 1. Kieme in seiner Euniceen-Übersicht (Jahresber. d. schles. Gesellsch., 1877, p. 45) für das 4. Ruder bei D. dentata an und hat dies vermutlich aus den Figuren KınBErs abstrahiert, welche jedoch über diesen Punkt gar keinen sicheren Aufschluß geben können. Außer- dem würde der etwas frühere Beginn der Kiemenstrecke bei KINBERGS Art von ganz unwesentlicher Bedeutung für die Begrenzung dieser Form sein. Jedenfalls gehört D. dentata wie mein australisches Exemplar zu den Diopatra-Arten mit geringerer Kiemenentwicklung, was Länge und Zahl der Kiemenfäden betrifft. Fundnotiz: Station 19, Sharks Bay, Useless Inlet, 7 m; 12. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Südost-Australien. Onuphis holobranchiata Marenz. Onuphis holobranchiata, MARENZELLER, Südjapanische Annelid., I, 1879, p. 24, tab. 4, fig. 1. — Denkschrift. d. Akad. Wiss. Wien, XLI. Diese im Indo-Pacifik weitverbreitete Art ist in einem einzigen hinten verstümmelten Exemplar vorhanden. Der Wurm enthält noch 44 Segmente bei einer Länge von 9 mm. Über dies Exemplar, das im allgemeinen ganz gut zu den Angaben MARENZELLERS über japanische Exemplare paßt, ist noch folgendes anzuführen. — Die Färbung des Wurmes ist eintönig weißlich-rostgelb, die vordersten 10 Segmente etwa haben schmale braune unterbrochene Querbinden; das Buccalsegment mit breiter brauner, teil- weise in Flecke aufgelöster Querbinde. — Die mittleren Segmente sind etwa 21/,—3mal so breit wie lang. — Unpaarer und innere paarige Fühler etwa gleich lang, so lang wie die 10 ersten Segmente etwa, äußere paarige Fühler weniger als !/);, so lang wie der unpaare. Basalglieder der äußeren paarigen Fühler 2mal so lang wie das Basalglied des unpaaren Fühlers und etwa 1!/,mal so lang wie die Basalglieder der inneren paarigen Fühler. — Die Borsten verhalten sich wie bei den Tieren v. MARENZELLERS; der unterste (3.) Zahn an der Sichel der komplexen Borsten der vordersten Ruder ist aber kleiner und schwächer entwickelt als dort. Die Kiemen be- ginnen gleichfalls am 1. Ruder. — Onuphis holobranchiata ist eine im indisch-paeifischen Meer weitverbreitete Form. Ihr Gegenstück im nörd- lichen Pacifik dürfte vielleicht in 2 nordwest-amerikanischen Arten, der Northia elegans und N. viridescens H. P. Jounson (Polychaeta of Puget Sound, Proc. Boston Soc. Natur. Hist., 1901, p. 406, tab. 8, fig. 77—85, resp. p. 408, tab. 8, fig. 86, 87 u. tab. 9, fig. 88—92), besonders bei N. viridescens, zu suchen sein. JOHNSON macht keine Angabe über den Be- ginn der Kiemen; aus seinen Figuren ist jedoch zu entnehmen, da 284 H. AUGENER, Kiemen wohl mindestens am 2. Ruder beginnen. Eine nähere Vergleichung der beiden nordamerikanischen Arten wird vielleicht dazu führen, diese als geographische Formen oder Varietäten der Onuphis holobranchiata im nörd- lichen Paecifik erscheinen zu lassen. Fundnotiz: Station 12, Sharks Bay, Freycinet Estuary, zwischen Baba Head und CGararong-Halbinsel, 7—11 m; 9. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Süd-Japan; Ceylon; Malediven; Ost- afrika; Neuseeland. Nieidion gracilis Crossl. Nieidion graeilis, CROSSLAND, Marine Fauna of Zanzibar and Brit. East Africa, Polychaeta, III, 1904, p. 327, tab. 22, fig. 10 u. 11. Die mir in 11 Exemplaren vorliegende Art stimmt vortrefflich mit der guten Beschreibung CROSSLANDS von ostafrikanischen Stücken überein. Die Färbung der Würmer ist am Vorderkörper rostgelblich, nach hinten mehr und mehr in graugelblich verblassend. Zuweilen sind der eirren- tragende Ringel des Buccalsegments und der Kopflappen weißgelblich. Die Borsten entsprechen den Figuren von CROSSLAND. Die Formel für die Oberkiefer ist: I 6/6; IT 4+5/8; III 0/0. Mitunter sind die Zähne der Kieferplatten nicht recht deutlich entwickelt, wie z. B. die der unpaaren linken Zahnplatte des zweiten Paares. Die Unterkieferplatten sind zwar zart, aber doch verkalkt, in der Form den Angaben CROSSLANDS ziemlich entsprechend. Am Hinterende des Körpers stehen zwei dünne, ganz kurze Analeirren von der Länge der 2 letzten Segmente. Vollständige Tiere messen unter anderen 19 mm bei einer Zahl von 98 Segmenten und einer größten Breite von 1 mm; die meisten Exemplare sind hinten verstümmelt. Ein ganz kleines hinten unvollständiges Exemplar mit 20 Borstensegmenten und von 2 mm Länge stimmt sonst ganz gut mit N. gracilis überein, hat aber keine Fühler, während die 2 Paar Augen vorhanden sind. Bei diesem Würmcehen mögen die Fühler verloren gegangen sein, vielleicht waren sie auch noch nicht oder nur teilweise entwickelt. Fundnotizen: Station 7, Sharks Bay, ca. 2!, engl. M.SW. von Denham, 3m, in Kalkalgen bohrend; 10. VI. 1905. Station 28, Sharks Bay, vorBrown Station beiDirk Hartog, 2—4!/, m; 17. VI. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Flachwasser mit Kalkfelsen (fossilen Korallenfelsen); 6.—13. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Ostafrika. Lysidice brevicornis Kbe. Lysidice brevicornis, KINBERG, Fregatt. Eugen. Resa, 1856, tab. 17, fig. 28. on % KinBEr6, Annulata nova, 1864, p. 566. Polychaeta I, Errantia. 285 Die in Südwest-Australien nicht besonders seltene Art (18 Exemplare) gleicht im allgemeinen Habitus ganz der mit ihr zusammen vorkommenden L. collaris Gr., unterscheidet sich unter anderem von letzterer aber durch die kürzeren Fühler und, wenigstens bei einem Teil der Exemplare, durch die Form der Augen. Die Färbung ist rostgelblichgrau bis rostgelb, vorn lebhafter als hinten, die größere Körperstrecke hinten mehr graulich, 4. und 5. Segment sind oben weißlich und stechen gegen die benachbarten Seg- mente mehr oder minder ab. Alle Exemplare sind ziemlich klein; das ungefähr größte vollständige Tier ist etwa 50 mm lang und hat 145 Seg- mente, dabei eine größte Breite mit Rudern (etwas hinter dem Kopf) von 2 mm. Die Angaben KINBERGS, aus denen nur die Kürze der Fühler und die Form der Augen als zunächst erkennbare unterscheidende Eigenschaften der L. brevicornis zu entnehmen sind, sind nach den vorliegenden Tieren zu ergänzen. i Der Körper der Würmer erreicht im vorderen Körperviertel etwa vom 10.—30. Segment seine größte Breite (die Segmente sind hier etwa 6—Smal so breit wie lang), nimmt dann gegen das Hinterende sehr allmählich an Breite ab; eine geringe Verjüngung ist auch am Vorderende zu erkennen. Die Segmente des Mittelkörpers sind bei guter Erhaltung 8—10mal so breit wie lang. Der Kopflappen ist so breit wie das Buccalsegment, so lang wie die 3—4 ersten Segmente, mit ganz schwachem medianen vorderen Einschnitt. Der Kopf ist rostgelb gefärbt, breit weißlich gesäumt und hat wie die vordersten Segmente eine feine helle Punktierung. Das 1. Buccal- segment ist etwas länger, zuweilen fast doppelt so lang wie das 2. und etwa ebenso lang wie das 7. oder die nächstfolgenden Segmente. — Die Fühler sind immer kürzer als der Kopflappen, die paarigen '/),—?/; so lang, der unpaare etwa ?/, bis fast ebenso lang wie der Kopf. Die Fühler sind ungegliedert, eine Scheingliederung durch Querfurchung ist öfter vorhanden und mehr oder minder deutlich; höchstens könnte man ein dünneres End- glied unterscheiden, falls man überhaupt eine echte Gliederung annehmen mag. Die Ruder bieten keine besonderen Merkmale. Die Dorsaleirren sind fast so lang wie die Haarborsten des Ruders, wohl etwas länger als bei L. collaris. Sie treten wie bei ZL. collaris in 3 Formen auf, die komplexen ventralen Borsten haben jedoch ein etwas längeres Endglied mit schlankeren und etwas längeren Endzähnen als bei jener. Die Kiefer ähneln in ihrer Gesamtform ebenfalls denen der L. collaris; sie sind hell- braun, die Sägeplatten ohne weißliche Zahnspitzen (ob immer?). Die Formel der Oberkiefer ist unter anderen: I 5—6; IT 4+5 |6—7; III 1. Der Unterkiefer gleicht dem der L. collaris. — Was endlich die Form der Augen betrifft, so sind dieselben meistens dadurch von denen der L. collaris abweichend, daß sie eine breit-ovale oder nahezu kreisförmige Form haben; 986 H. AUGENER, mitunter sind die Augen auch kurz-halbmondförmig, oder sie zeigen eine Übergangsform zwischen halbmondförmig und oval. — Einzelne, meist kleine Exemplare dieser Art haben weniger Fühler, als normalerweise erwach- senen Tieren zukommen, die Fühler mögen teilweise verloren gegangen sein; teilweise mag es sich auch um junge Würmer handeln, bei denen nur der unpaare Mittelfühler erst entwickelt ist, und die dann im Nematonereis- Stadium der Lysidice stehen (so bei Exemplaren, wo nur der Mittelfühler vorhanden ist). Ein ganz kleines Exemplar von kaum 2,5 mm Länge be- sitzt überhaupt keinen Fühler und scheint ein junges, noch fühlerloses Stadium zu repräsentieren, da an seinem Kopfe vorn noch das larvale vordere Augenpaar erkennbar ist. L. brevicornis scheint danach sich in ähnlicher Weise bezüglich ihrer Fühler zu entwickeln wie L. ninetta AuD. und M.-Epw. [man vergleiche darüber bei Sr.-JoserH. Ann&lid. Polyche&t. de Dinard., 1888, II, Ann. Sei. natur., (7. s.) V]. — An einzelnen Exemplaren fanden sich Reste zarter, mit fremden Partikelchen besetzter Röhren, die vermutlich von den Würmern selbst verfertigt wurden. Die Verbreitung der L. brevicornis ist wahrscheinlich erheblich weiter ausgedehnt als bisher bekannt war, und mag sich unter anderem auch an die afrikanische Küste und über die Südsee erstrecken. Zu ihr gehören vielleicht KInBErGs L. nata- lensis von Natal (Annulata nova, 1864, p. 566; Freg. Eugen. Resa, tab. 17, fig. 29) und L. pectinifera von Honolulu (Annulata nova, 1864, p. 566), die beide ziemlich kurze und kürzere Fühler als L. collaris zu haben scheinen. Als Gegenstück der L. brevicornis auf der nördlichen Erdhalb- kugel ist L. ninetta Aup. und M.-Enpw. anzusehen, die im mediterran- atlantischen Gebiet weiter verbreitet ist. Man kann die beiden letztgenannten Arten als Formen einer Art auffassen. Die Differenzen zwischen diesen beiden Arten sind nur gering; bei L. ninetta mögen unter anderem die Dorsaleirren ein wenig kürzer, die Endzähne an den ventralen Borsten- sicheln vielleicht noch ein wenig schlanker sein als bei L. brevicornis. Fundnotizen: Stationen 1, 3, 7, 9, 15, 20, 21, Sharks Bay, 3 bis 11.05 10,—18: YE:.105 EL. PENDEL 2 IR: Weitere Verbreitung: Süd-Australien. Lysidice collaris Gr. Lysidice collaris, GRUBE, Beschreibung neuer Annelid. des Roten Meeres, Berlin. Akad. Monatsber., 1869, p. 15. es ” GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 166. „ " V. MARENZELLER, Südjapan. Annelid., I, 1879, p. 28, tab. 5, fig. 2. „ x EHLers, Zur Kenntnis d. ostafrik. Borstenwürmer, 1897, Heft 2, p. 28. e. fallax, EHLERS, Über Palolo, Nachr. d. Ges. Wiss. Götting., 1898, Heft 4, p. 15. ” eollaris, Pe ae Polych®t. de la Mer Rouge, 1900, p. 272, tab. 14, Y hr eo. Polychaeta of the Maldive Archipel., 1904, p. 284. » » Wiırzey, Pearl Oyster Fisher. Gulf of Manaar, 1905, Suppl. XXX, p. 284. Polychaeta I, Errantia. 287 Diese weitverbreitete, im wärmeren Indo-Pacifik kosmopolitische Form kommt in Südwest-Australien neben L. brevicornis in gleicher Häufigkeit vor. Die Unterschiede zwischen beiden Arten sind früher bei L. brevicornis aufge- zählt. Die oben angeführten Literaturangaben mögen zur Orientierung über L. - collaris dienen. Ich habe den vorhandenen Angaben über diese Art nur weniges hinzuzufügen. Ein vollständiges australisches Exemplar mißt 29 mm und hat 143 Segmente. Die Färbung ist die für die Art bekannte rostgelbliche oder graugelbliche, 4. und 5. Segment sind weißlich. Was die Fühler an- betrifft, so halte ich diese mit MARENZELLER für ungegliedert. Mitunter ist eine Art Ringelung an denselben erkennbar, die zuweilen derart auftritt, daß die Fühler mehrgliedrig, mehr als 3-gliedrig, erscheinen. Diese letztere Erscheinung, die auch noch bei anderen Lysidice-Arten beobachtet wurde, scheint mir jedoch nicht der Ausdruck einer echten Gliederung zu sein. Die Länge der Fühler ist im allgemeinen derart, daß dieselben den Vorderrand des Kopflappens überragen, zuweilen sind sie etwas kürzer und nur etwa ebenso lang wie der Kopflappen. Die Zahnformel ergab sich bei einem Exemplar für den Oberkiefer folgendermaßen: I 4—5 |3—4; II 1+4/4; III 1, in III kann der einzige Zahn undeutlich sein. — Die halbmondförmigen Augen erscheinen, wenigstens bei einem Teil der Exemplare, so, als wenn sie je aus 2 Teilen bestehen, einem kleineren vorderen inneren und einem größeren hinteren äußeren Teilauge. — Die Beziehungen verschiedener anderer in der Literatur beschriebener Lysidice- Arten zu L. collarıs bleibt noch genauer zu prüfen. Für identisch mit ihr halte ich mit GRUBE (1878) L. robusta STIMPS. (KBG.) von Sidney, ferner L. fallax EHuL. von Samoa, die als Palolo-Begleiter beschriebene Art; L. fallax hat entsprechend gebildete Augen und Fühler von entsprechender Länge (länger als der Kopf), und ziemlich kurze Endsicheln an den Ventral- borsten. Vielleicht gehört auch die unter dem Namen „Wawo“ aus der Banda-See beschriebene L. oele Horst (1902) hierher, die biologisch mit der L. fallax in Zusammenhang zu bringen ist. GRUBES L. boholensis (Annulata Semper., p. 167) kann ebenfalls ganz gut zu L. collaris gehören, eventuell auch L. lunae Kec. von Singapore (Annulata nova, 1864, p. 566); beide Arten, die einer Nachprüfung bedürfen, haben halbmondförmige Augen und Fühler, die länger als der Kopf sind. Näher vergleichend zu prüfen ist auch die L. capensis Gr. vom Kap (Novarra-Annelid., 1867, p- 12). So viel steht für mich fest, daß die Synonymie dieser im Indo-Pacifik so überaus verbreiteten Art sich noch erweitern läßt, so daß alsdann der von GRUBE gegebene Name eventuell einem älteren, etwa dem von STIMPSONS L. robusta (1855) wird weichen müssen. Die L. trimera EHL. (Polychät. d. magellan. u. chilen. Strandes, p. 134, tab. 16, fig. 17—24) von der chilenischen Küste steht der L. collaris 288 H. AUGENER, mindestens sehr nahe und bildet vermutlich nur eine südwest-amerikanische Unterform der letzteren. Wie bei L. collaris ist auch bei L. trimera die Gliederung der Fühler etwas problematisch. Fundnotizen: Stationen 2, 3, 22, 23, 25, 26, 28, Sharks Bay, 3—9 m; 12.—17. VI. 1905 u. 24. IX. 1905. Station 46, Rottnest, Green Island, Flachwasser, felsiges Riff; 7. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Rotes Meer; Persischer Golf; Süd-Ja- pan, Südsee (Samoa); Philippinen; Ceylon; Ostafrika; Male- diven; ?Singapore; Banda-See; ?Kap; ?Süd-Australien. Lumbriconereis sphaerocephala Schm. Lammbriconereis sphaerocephala SCHM., EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 33, tab. 5, fig. 3—11. Nur wenige kleine Tiere von rostgelblicher oder weißlichgelber Färbung konnte ich zu dieser Art stellen. Die kugelige Form des Kopflappens und die Bildung der Hakenborsten, die am Vorderkörper komplex sind, charakterisieren diese Art, welche ich im ganzen übereinstimmend mit den Angaben von EHLERS finde. An den hinteren Hakenborsten finde ich unter den Zähnen des Endhakens öfter einen (den proximalsten) durch eine be- deutendere Größe gegenüber den übrigen Zähnen differenziert und über- legen wie bei L. brevicirra, so bei einem Exemplar von Station 1, während die Haken der vorderen Körperstrecke am Ende eine gleichartige feine Zähnelung aufweisen. Fundnotizen: Station 1, Sharks Bay, NW. von Middle Bluff, 7—8 m; 21. IX. 1905. Station 26, Sharks Bay, Sunday Island, 51% m; 17. VI. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl. M.SW. von Bunbury, 141/,—18 m; 28. VII. 1905. Weitere Verbreitung: Neuseeland. Lambriconereis brevieirra Schm. Laumbrieonereis brevieirra SCHM., EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 35, tab. 4, fig. 13--20 u. tab. 5, fig. 1 u. 2. Eine Anzahl nur kleiner Exemplare von weißgelblicher Färbung habe ich mit einigem Zweifel der von EHLERS neubeschriebenen L. brevieirra SCHM. zugeordnet. Sämtliche Tiere sind klein; ein vollständiges Stück mit 67 Segmenten mißt ca. 11 mm. Im allgemeinen finde ich meine Tiere ganz gut übereinstimmend mit EHLERS’ Angaben; eine geringe Differenz, die aber möglicherweise auf Altersunterschiede zurückführbar sein kann, besteht in der Form der Borsten. Die Art wird gekennzeichnet durch den länglichen Kopflappen und das Fehlen zusammengesetzter Hakenborsten. — Der Kopflappen ist im allgemeinen so lang wie die 3 ersten Segmente. Polychaeta I, Errantia. 289 Die Ruder, deren hintere Lippe etwa dem Ruder an Länge gleichkommt, enthalten die zwei Borstentypen, wie sie EHLERS beschrieben hat. Die Hakenborsten sind alle einfach und ihrer Form nach an ihrem End- abschnitt schmäler in der hinteren Körperstrecke als vorn. Die vorderen: Hakenborsten sind am Ende wieder noch etwas schmäler als die des Mittelkörpers. Was die Form des gezähnten Endhakens der Hakenborsten anbetrifft, so finde ich diesen etwas abweichend von den Figuren von EHLERS gestaltet. Bei den neuseeländischen Exemplaren trägt die Haken- schneide eine Anzahl kleiner gleichmäßig großer Zähnchen. Bei meinen Tieren findet sich der proximalste Schneidenzahn durch bedeutendere Größe unterschieden von den 4—5 kleinen Zähnchen, die nach außen vor ihm stehen; besonders an den hinteren Borsten ist das größere Zähnchen deut- licher gegenüber den übrigen differenziert. Die Hakenborsten meiner Exemplare stimmen danach besser überein mit den Angaben und der Figur von SCHMARDA. — Die Form der Kiefer zeigt sowohl Ähnlichkeit mit der Abbildung von SCHMARDA wie von EHLERS. Die Öberkieferstücke sind braun; der Unterkiefer ist farblos. Die Oberkieferträger sind schlanker als bei den EHLErsschen Stücken und in ihrem proximalen Abschnitt etwas breiter als bei denen SCHMARDAs. Die Zahlen der Zahnplatten des Ober- kiefers sind z. B. folgende: I 5/5; II 2/2; III 1/1. Der Unterkiefer ist an seinem proximalen Ende nicht so tief ausgerandet wie bei EHLERS Stücken, und seine Schneidenkanten stoßen unter einem sehr flachen stumpfen Winkel zusammen; der bessere Erhaltungszustand mag bei meinen Exemplaren in Frage kommen bei der Form des Unterkiefers. Die Verbreitung dieser Art ist wie die der vorhergehenden wohl schwerlich nur auf das australo-neuseeländische Gebiet beschränkt, und die aus dem Indischen Ozean beschriebenen indo-malayischen, süd- afrikanischen, besonders aber auch die australischen Formen bedürfen einer genaueren Nachprüfung auf Grund reicheren Materials, womöglich von Stücken verschiedener Größe. Es werden sich vermutlich dann Synonymien herausstellen, deren Erkennung die Zahl der an und für sich schon schwierig auseinanderzuhaltenden Lumbriconereis- Arten sehr er- wünschter Weise herabzusetzen die Möglichkeit böte. Von den fraglichen Arten seien hier nur die südpacifischen L. mirabilis und Jacksoni aus Süd-Australien, sowie L. havaica Kec. von Hawai genannt (Annulata nova, 1864, p. 568 resp. 569); auch L. indica Kee. (loc. eit. p. 569), ferner die am Kap gefundenen Formen. In Ermangelung des nötigen Materials war es mir unmöglich, auf die betreffende Vergleichung einzugehen; ich halte es jedoch für nützlich, an dieser Stelle auf diesen Punkt hinzuweisen. ‘ Fundnotizen: Station 28, Sharks Bay, vor Brown Station bei Dirk Hartog, 2-4'/), m; 17. VI. 1905. Station 48, Cockburn Sound, Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 19 290 H. AUGENER, Port Royal und N. davon, 14!),—18 m; 30. IX. 1905. Stationen 61 u. 64, Albany, Princess Royal Harbour und Oyster Harbour, 1,—9 m; 21.—22. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Süd-Australien; Neuseeland. Oenone fulgida Sav. Aglaura fulgida, SAVIGNY, Syst. des Annelides, 1822, p. 55. Oenone lucida, SAVIGNY, loc. eit. p. 56. „ diphyllidia, SCHMARDA, Neue wirbellose Tiere, 1861, II, 1, p. 120, tab. 32, fig. 256. Andromache diphyllidia, KINBERG, Annulata nova, 1865, p. 571. Aglaurides fulgida, EHLERS, Borstenwürmer, p. 408. £ GRUBE, Annul. Semper., 1878, p. 172. Done diphyllidia, EHLERS, Forida-Annelid., 1887, p. 109, tab. 34, fig. 1—7. paeifica, FıscHLı, Polychät. von Ternale, 1900, p. 108, tab. 5, fig. 25 u. 26; tab. 6, fig. 39 u. 40; tab. 7, fig. 62—64; tab. 8, fig. 81. Aglaurides erythraeensis, GRAVIER, Anne@l. Polych2t. de la Mer Rouge, 1900, II, 2, p. 282, tab. 14, fig. 99—103. 5 fulgida, WILLEY, Ceylon Pearl Oyster Fisher., 1905, Polychaeta, p. 284, tab. 4 u. 5, fig. 106 u. 107. = 3 EHLERS, Neuseeländ. Annelid., II, 1907, p. 13. ”„ Die wenigen südwest-australischen Stücke dieser Art konnte ich mit einem neuseeländischen Exemplar der Aglaurides fulgida vergleichen und die Identität beider dadurch feststellen ; andererseits fand ich meine Tiere ganz in Übereinstimmung mit westindischen Stücken der Oenone diphyllidia ScHhm. Das größte mir vorliegende Exemplar ist, wie 2 andere, ohne Vorderende, dabei 70 mm lang mit noch 128 Segmenten, und hat eine größte Körperbreite von 5,5 mm. Bei der Untersuchung des Kieferapparates fand ich völlige Übereinstimmung der australischen Stücke mit west- indischen Tieren der Oenone diphyllidia SCHM., die von EHLERS aus dem Material des „Blake“ 18837 wieder entdeckt und neubeschrieben wurde. Über die sogenannten 3 „Fühler“, welche bei Aglaurides fulgida vorhanden, bei Oenone dagegen nach Savıcny fehlen sollen, ist folgendes zu ver- merken. Diese „Fühler“ sind ohne Zweifel keine fühlerartigen Anhänge des Kopfes im gewöhnlichen Sinne, sondern besser als Nackenorgane auf- zufassen, wie es auch EHLERS tut. Aus der Möglichkeit, daß diese Organe fühlerartig vorgestülpt oder ganz zurückgezogen sein können, erklärt es sich, warum sie bei Stücken der vorliegenden Art nicht immer gesehen wurden. Das besterhaltene meiner Tiere mit Vorderende läßt ebenfalls auf den ersten Anblick die Nackenanhänge nicht erkennen, nur die 4 Augen; bei näherer Untersuchung, und wenn man den Vorderrand des Buccalseg- ments stark zurückdrängt, erkennt man am Hinterrande des Kopflappens die drei Nackenanhänge als kurze, dicke, fühlerartige Anhänge. Bei einem neu- seeländischen Vergleichsexemplar der Aglaurides fulgida liegen die Nacken- anhänge offen zutage. Meine australischen Exemplare würden danach der , ; Polychaeta I, Errantia. 291 Gattung Oenone, das neuseeländische völlig übereinstimmende Stück der Gattung Aglaura SAVIGNYs angehören. Ich komme hiernach zu dem Schluß, eine Ansicht, die auch von GRAVIER und WILLEY geteilt wird, daß Oenone und Aglaurides miteinander identisch sind und nur physiologisch verschieden sich verhaltende Zustände einer und derselben Form repräsentieren. Aglaurides fulgida hat demzufolge den Namen Oenone fulgida Sav. anzu- nehmen, da Oenone lucida aus dem Roten Meer schwerlich etwas anderes ist als Aglaura fulgida von ebendaher. Es kommen dann ferner in Wegfall als Synonyme der von KINBERG für Oenone aufgestellte Name Andromache und der von EHLERS für Aglaura eingesetzte Name Aglaurides, wie sich aus der von mir aufgestellten Synonymie ergibt. Was die einzelnen für synonym von mir angesehenen Arten anbetrifft, so ist zweifellos GRAVIERS erythräische Aglaurides erythraeensis nach der ausführlichen Beschreibung identisch mit Oenone fulgida, ferner jedenfalls auch FıscHLıs Oenone pacifica von Ternate. Es würde dem zufolge die Gattung Oenone bis auf weiteres nur die eine Art Oe. fulgida enthalten, welche in die nächste Nähe der verwandten Gattung Halla Costa zu stellen ist. KINBERG stellt zu seiner Familie Oenonidae noch die Danymene fouensis aus der Südsee (Annulata nova, 1864, p. 571), die von Aglaura nur durch den angeblichen Besitz von 6 Paar Oberkieferstücken abweichen soll. Ob es sich bei dieser zweifelhaften Form nicht auch nur um eine Oenone und zwar die Oenone fulgida Sav. handelt, die ja ebenfalls in der Südsee vorkommt? Die Ver- breitung der Oenone fulgida ist sehr ausgedehnt und sowohl atlantisch wie indo-pacifisch; im warmen Gebiet des Indo-Pacifik ist sie nahezu kosmo- politisch. Fundnotiz: Station 14, Sharks Bay, Freyceinet Reach, W.von Middle Flat bis zur Nordspitze von Heirisson Prang, 11 bis 20m: 12. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Westindien; Rotes Meer; Philippinen; Ternate; Timor; Amboina; Ceylon; Südsee (Samoa); Neu- britannien; Neuseeland. Das Vorkommen der Art an der West- küste Südamerikas ist bisher nicht festgestellt worden, es ist daher als wahrscheinlich anzunehmen, daß sie in dem südamerikanischen Bezirk des Pacifik nieht vorkommt und zu den indo-paeifischen Arten gehört, die nach Östen hin nicht die amerikanische Küste erreichen. Aracoda maultidentata Ehl. Aracoda multidentata, EHLERS, Florida-Annelid., 1887, p. 112, tab. 34, fig. 8—10, tab. 35, fig. 14. Von dieser prionognathen Eunicee sah ich nur wenige Exemplare, deren genaue Untersuchung mir keinen Zweifel ließ, daß ich in ihnen die west- 19* 299 H. AUGENER, indische Aracoda multidentata von EHLERS vor mir habe. Das größte meiner Tiere, hinten nicht ganz vollständig, enthält ca. 295 Segmente, ist ca. 110 mm lang und im Maximum 3 mm breit, ein zweites kleineres voll- ständiges Tier ist etwa 33 mm lang, enthält 138 Segmente und hat 2 kurze fadenförmige Analeirren unterhalb des Afters. Die Färbung ist rötlich- sraugelb, etwas irisierend. Die Körperform ist schlank. Bei einem Exem- plar, dessen Vorderende bis zum 34. Segment in Regeneration zu sein scheint und heller als der übrige Körper ist, ist ein asymmetrisches Seg- ment auf der linken Seite zwischen dem 33. und 34. Segment erkennbar, dessen Bildung offenbar mit dem Regenerationsvorgange an der betreffen- den Körperstelle zusammenhängt. Von einem sehr großen Exemplar der verwandten Aracoda coerulea SCHM. gibt EHLERS die Anwesenheit zahl- reicher interkalarer Halbsegmente in der hinteren Körperhälfte an, was in diesem Falle, anders als bei meinem Exemplar, wohl mit der Länge und sehr hohen Segmentzahl des Wurmes in Verbindung zu bringen ist. — Der Kopflappen der australischen Tiere ist etwa so lang wie hinten breit und etwa so lang wie die 3 ersten Segmente, vielleicht etwas gestreckter als bei der westindischen Form. Ruder und Borsten sind übereinstimmend gestaltet; die Ruderlippe ist ungefähr von Ruderlänge, nur etwa halb so lang wie bei der südwest-amerikanischen A. coerulea ScHm. In den Rudern liegen einige wenig gut erkennbare Aciculae, 2 oder 3 an Zahl, von einfacher nadelförmiger Gestalt, mit kurzer, scharfer, ganz schwach gebogener, nur wenig über die Haut vorragender Spitze. — Der Kiefer- apparat meiner Tiere erfordert noch einige Bemerkungen. Ich finde ihn in seiner Gesamtform und den einzelnen Teilen vortrefflich übereinstimmend mit der Figur von EHLERS, mit der Einschränkung, daß jederseits 5 Ober- kieferstücke statt 6 vorhanden sind. EHLERS gibt im Text, wo er auch die verwandten Gattungen wie Arabella usw. zur Betrachtung hinzuzieht (loe. eit. p. 112), 6 Paar von Oberkieferstücken an; in der Figur sind nur > solcher gezeichnet und erkennbar, wenn man nämlich die Oberkiefer- träger nicht miteinbegreift; auch EHLERS wollte es wohl so verstanden wissen, daß nämlich unter dem Begriff Oberkieferstücke nicht die Ober- kieferträger miteinbegriffen sind. Die Oberkieferträger sind auch in der Artdiagnose der A. multidentata nicht mit der No. I versehen, wie es sonst der Fall sein müßte, sondern werden als „Fulera“ besonders auf- geführt. Die genaue Untersuchung des Kieferapparates von zweien der australischen Tiere ergibt nun für die 5 Oberkieferstücke folgende Zahlen: I 10| 11; I 10| 11; III 6|6; IV 4|5: V 1|1 resp. Tree I 10 11, DR67) |] 6, VE HT I > Außerhalb jeder Oberkieferreihe liegen noch 3 akzessorische band- förmige Chitinstücke, von denen das proximalste zugleich das kürzeste ist. j Polychaeta I, Errantia. 293 Die Oberkieferträger sind mindestens 2mal so lang wie die eigentliche Oberkieferreihe selbst; die Zahl der Zähne in der Oberkieferplatte I variiert individuell etwas, und zwar findet sich die höhere Zahl bei dem größeren der 2 untersuchten Exemplare. Über die Form der Unterkiefer ist nichts Besonderes zu vermerken; die stabförmigen Fortsätze desselben sind so lang wie der vordere verbreiterte Teil desselben oder auch etwas kürzer; die Symphyse des Unterkiefers ist lang und beträgt an Länge etwas mehr als die Hälfte des verbreiterten Unterkieferabschnittes. Was die systematische Bewertung der Gattung Aracoda angeht, so schließe ich mich einstweilen den Ausführungen von EHLERS hierüber an, betrachte also die von GRUBE 1878 errichtete Gattung Arabella, die übrigens in bezug auf ihren Kieferapparat noch der Nachprüfung bedarf, als zusammen- fallend mit Aracoda ScHM. Die Gattung Aracoda kann demnach im OÖber- kiefer 5 oder auch nur 4(?) Paar Kieferstücke haben; die als typische Art der Gattung Aracoda zu betrachtende A. coerulea SCHM. von Südwest- Amerika hat gleichfalls 5 Paar Kieferstücke im Oberkiefer, ist aber spezi- fisch von A. multidentata verschieden. Zu prüfen wäre noch, wie sich die philippinische Aracoda moebiana GR. (Annulata Semper., 1878, p. 176, tab. 8, fig. 7) zu A. multidentata verhält; sie kann eventuell mit der letzteren identisch sein, bedarf aber besonders bezüglich ihres Kieferapparates und der Form der Ruder und deren Lippe einer genaueren Nachprüfung. Wie sich die mittel-atlantischen Arten Arabella maculosa VERR. (VERRILL, Transaect. Connecticut Acad., 1900, p. 651) von Bermuda, und Arabella opalına VERR. (TREADWELL, Polychaet. Annelids of Porto-Rico, 1901, p. 199) von Westindien und Nordost-Amerika (Vine Yard Sound) verhalten, ist nach ihren Beschreibungen nicht genügend zu beurteilen; vor allem fehlen genaue Angaben über den Kieferapparat. Arabella maculosa scheint ähnliche Ruder wie Aracoda multidentata zu haben, mit einer Lippe von Ruderlänge. Fundnotizen: Port Hedland, 20° 17' S., 118° 31‘ O., GALE leg. VII. 1905. Station 45, Rottnest, Ostküste, Flachwasser; 6.—13. IX. 1905. Station 51, Cocekburn Sound, South Channel, 61,—8 m; 30. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Westindien, Amboina. Fam. Stauronereidae. Stauronereis australis Hasw. Staurocephalus australis, HASWELL, Observ. on some Austral. Polychaeta, I, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, X, 4, 1883, p. 15, tab. 53, fig. 1-5. Stauronereis incerta SCHM., EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 36. Diese Stauronereide liegt mir in geringer Zahl und nur in kleineren Stücken aus Südwest-Australien vor und ist ohne Zweifel die von HAsSWELL 294 H. AUGENER, 1883 aus Süd-Australien beschriebene Art, wie sich aus der Vergleichung mit HasweEıs Beschreibung ergibt. Stauronereis australis gehört zu der Untergruppe der Stauronereidae, die durch das Vorkommen von Gabelborsten im dorsalen Borstenbündel und das Fehlen deutlicher Nackenorgane ge- kennzeichnet wird. Von der gleichfalls in Südwest-Australien vorkommenden St. australiensis Mc IntT., die einer anderen Untergruppe angehört, wird St. australis durch die angegebenen Merkmale gut unterschieden. Zu HaswELLs Beschreibung läßt sich noch einiges ergänzend hinzufügen. Bei etwas größeren Exemplaren, so 2 Tieren von Station 48, finde ich die hinteren Fühler 9- bis 10-, bei einem anderen Tiere 6-gliedrig, bei kleinen Exemplaren sind die Fühler ärmer gegliedert, z. B. die vorderen nur 2-, die hinteren nur 3-gliedrig. Ein vollständiges Exemplar von Station 48 mißt 7,5 mm bei einer Zahl von 50 Segmenten; ein kleineres Tier von Station 49 hat 32 Segmente und ist 3,5 mm lang. Das Längenverhältnis der vorderen und hinteren Fühler zueinander entspricht den Angaben HASwELLSs, die hinteren Fühler reichen etwa über die 4 ersten Segmente nach hinten. — Im Vergleich zu St. australiensis Mc Int. hat St. australis folgende Differenzen. Die Schnauze (der vor den Augen liegende Teil des Kopfes) ist stärker prominent, der Kopflappen gestreckter als dort, etwa so lang wie die 3 ersten Segmente; die Fühler und Dorsaleirren sind kürzer, die Dorsaleirren sonst ähnlich in ihrer Form, kaum das Ruder über- ragend, die Ventraleirren sind schlanker und etwas länger; Lippen sind an den Rudern nicht vorhanden, höchstens ist eine dorsale hintere Lippe angedeutet. — Die Borsten sind anders gestaltet. Die dorsalen kurzen Gabel- borsten haben 2 glatte Endzinken (HAswELıs Figur scheint nach einer beschädigten Borste gemacht zu sein); die komplexen Ventralborsten werden von HASWELL nicht abgebildet, sie haben ein viel zarteres Endglied als die- jenigen von Mc Intosus Art. Das Endglied dieser Borsten ist verschieden lang, am längsten an den obersten Borsten, durchaus linealisch, auf einer Kante fein gesägt, am Ende durch einen tiefen Ausschnitt deutlich 2-zähnig. Der Ausschnitt zwischen den Endzähnen ist ungefähr halbkreisförmig, der 2. untere Zahn etwa halb so lang wie der Endzahn. HASWELL nennt das Endglied an der Spitze „obscurely notched“, was besonders für die unteren Ventralborsten besser passen würde, da diese weit undeutlicher 2-zähnig als die oberen sind. Auch diese Art hat 2 Paar Analeirren, von denen die unteren ganz kurz sind. Eine Nackenpapille, wie bei St. australiensıs, vermochte ich bei HAswEuus Art nicht zu erkennen. . Synonym mit St. australis ist St. incerta ScHM., die ursprünglich als Cirrosyllis incerta ScHMm. beschrieben, von EHLERS als Stauronereide er- kannt wurde. EHLERS trennt Stauronereis incerta von St. australis HAsw. und gibt für erstere die Fühler fast doppelt so lang wie die Palpen an. Polychaeta I, Errantia, 295 Die Untersuchung eines neuseeländischen als St. incerta benannten Tieres zeigte mir jedoch, daß letztere Art gut mit S£. australis übereinstimmt. Die Fühler des betreffenden Wurmes sind nur wenig länger als die Palpen. Auch sonst finde ich beide Arten übereinstimmend; die Augen sind: bei St. incerta nach Stellung und Sichtbarkeit ganz wie bei St. australis beschaffen. St. australis EnL. (non HASWELL) von Neuseeland (EHLERS, l. ec. p. 37) gehört nicht zu dieser Art, sondern zu St. australiensis Mc Int. — Besondere Erwähnung verdient noch ein kleines Exemplar von Station 49. Das Tier, mit der Fundnotiz „Pelagisch, Meerleuchten © h. p. m.“ versehen, hat einen etwas anderen Habitus als die sonst von mir gesehenen Exemplare. Der Wurm zählt vollständig 32 Segmente und ist 3,5 mm lang. — Die Ruder erscheinen etwas länger als sonst; die mittleren sind etwa halb so lang wie die Körperbreite (sonst nur etwa '/, so lang). Auch die Borsten kommen mir länger vor; die haarförmigen Dorsalborsten übertreffen das Ruder an Länge wohl um ?/,, eine Zunahme der Borstenzahl im Vergleich zu anderen Tieren scheint dagegen nicht vorhanden zu sein. Am auf- fallendsten ist das abweichende Aussehen der Augen. Die Augen jeder Kopfhälfte, die sonst voneinander getrennt sind, sind hier miteinander verschmolzen und bilden eine einheitliche dunkelbraune Masse, die sich in Gestalt eines nierenförmigen Fleckes mit ihrer Konkavität medial um die Wurzel der Fühler, weniger der Palpen, herumlegt. Die von mir geschilderten Erscheinungen, von denen die Veränderung der Augen am bemerkens- wertesten ist, sind wohl zweifellos auf einen, wenn auch nicht sehr stark ausgeprägten, epitoken Zustand des fraglichen Wurmes zurückzuführen, womit die pelagische Auffindung des Exemplars vortrefflich harmoniert. Daß St. australis selbst geleuchtet habe, ist aus der Fundnotiz nicht er- sichtlich und auch nicht wahrscheinlich; von anderen Arten der Familie ist hierüber meines Wissens nichts beobachtet worden. — Ein ähnliches Verhalten der Augen wie bei meinem Tier von Station 49 erwähnt GRUBE (Annulata Semper., p. 180) bei Staurocephalus brevipinnis von einem mit Sperma erfüllten Männchen dieser Art; er macht aber keine Bemerkung darüber, ob dieses Exemplar pelagisch gefunden worden ist. Mc IntosH beschreibt (Monogr. Brit. Annelids., II, 2, 1910, p. 356) von einem pelagisch gefischten Exemplar des Staurocephalus rubrovittatus GR. aus britischen Gewässern schlankere Ruder und Cirren und zartere Borsten, erwähnt hierbei jedoch nichts über die Beschaffenheit der Augen. Nach den an- geführten Beispielen steht jedenfalls so viel fest, daß Stauronereiden zum Zweck der Fortpflanzung mindestens vorübergehend eine pelagische Lebens- weise annehmen und hierbei in geringem Maße epitokale Veränderungen erleiden. Die Stauronereidae schließen sich in dieser Hinsicht an die nahe verwandten Euniceen an (Eunice viridis, Lumbriconereis fragilis u. a), 296 H. AUGENER, bei denen ebenfalls gewisse Arten zwecks Ablaichung das freie Wasser aufsuchen. Fundnotizen: Station 12, Sharks Bay, Freycinet Estuary, zwischen Baba Head und Cararong-Halbinsel, 7-11m; IX. 1905. Station 36, Fremantle, Hafen, ca. 3m, Sandboden; 13.—14.V. 1905. Station 39, Swan River, Freshwater Bay, zwischen Fre- mantle und Perth, Salzwasser; 26. V. 1905. Station 48, Cockburn Sound, PortRoyalu.N.davon, 141/,—183 m; 30. IX. 1905. Station 49, Cockburn Sound, Port Royal u.N. davon, pelagisch an der Ober- fläche; 30. IX. 1905, 9 h. p. m. [spärliches großfunkiges Meerleuchten!!)]. Stationen 61 u. 64, Albany, Princess RoyalHarbour und Oyster Harbour, 1%—9 m; 21.—22. VIII. 1905. Weitere Verbreitung: Südost-Australien; Neuseeland. — Ob diese Art auch in die antarktischen Gewässer vordringt, ist etwas zweifelhaft. EHLERS führt Sf. australis aus der Antarktis (496 m, bei Neu- Amsterdam) an (Annelid. d. Valdivia-Exped., 1908, p. 102); es ist aber wohl möglich, daß auch in diesem Falle eine Verwechslung mit der St. australiensis Mc Int. vorliegt (vgl. bei dieser Art). Stauronereis australiensis Me Int. Staurocephalus australiensis, Mc InTosH, Challenger Rep., XII, 1885, p. 232, tab. 32, fig. 6, tab. 12 A, he. 92u. 10, (2) e hr CoLLın, Polychät. von R. SEMON von Amboina und Thursday Isl., 1902, p. 742 (SEMoN, Zoolog. Forschungsr., V). m australis, EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 37. = australiensis, TREADWELL, Polychaet. Annelids of Havaian Isl., 1906, p. 1173 (Bullet. Unit. States Fish. Comm.). Von dieser weitverbreiteten Art sah ich nur wenige kleine Exemplare, deren Identität ich durch Vergleich mit einem großen Exemplar der Art aus Neuseeland feststellen konnte. Ich lasse noch einige Angaben über diese Form, welche zuerst von Mc IntosH nur nach einem kopflosen Fragment beschrieben wurde, folgen. — Das größte meiner Tiere ist voll- ständig, 23 mm lang, an der breitesten Körpergegend ca. 3 mm breit und hat 75 Segmente. Vom 25. Segment an scheint das Hinterende des Wurmes regenerierend zu sein, da hier eine merkliche Verkleinerung der Ruder und zugleich, wenn auch weniger auffallend, der Segmentbreite eintritt. Der dorsal stark gewölbte, ventral abgeplattete Körper erreicht seine größte Breite im vordersten Körperviertel, etwa in der Gegend des 6.—12. Seg- ments; nach hinten findet dann eine allmähliche Breitenabnahme statt. An der breitesten Stelle sind die Segmente etwa 8S—-9mal so breit wie lang, in der hinteren Körperhälfte nur 4—5mal. — Der Kopflappen ist etwa l) Siehe Fußnote auf S. 223, Polychaeta I, Errantia. 297 ebenso lang wie hinten breit und ungefähr so lang wie die zwei ersten Segmente. Am Hinterrande des Kopfes, etwas vor demselben, steht hinter und zwischen den Augen des hinteren Paares und an diese angrenzend eine warzen- oder fingerhutförmige Nackenpapille, wie sie gleichfalls bei St. rubrovittatus GR. und Sf. cerasina EHL. vorhanden ist. Im Umriß ist der Kopflappen stumpf-dreieckig, vorn etwa halb so breit wie hinten. Die 2 Paar dunklen Augen, von kurz-ovaler Form, stehen hinten auf dem Kopf- lappen in der Stellung eines vorn breiteren Trapezes. Die vorderen Augen, erheblich größer, etwa 3mal so groß wie die hinteren, liegen genau zwischen den Wurzeln der Fühler jeder Seite, die hinteren Augen unmittelbar hinter den Wurzeln der hinteren Fühler. Von den 4 Fühlern sind die vorderen (Palpen) kürzer, etwa ‘, so lang wie die hinteren (eigentlichen) Fühler und dicker; sie haben nur ein kleines eiförmiges Endglied. Die hinteren Fühler sind etwa 20-gliedrig und reichen bis ans 8. oder 9. Segment nach hinten. Das erste Buccalsegment ist etwa doppelt so lang wie das zweite, letzteres ebenso lang wie die folgenden Segmente. Die Mundöffnung bildet einen Längsspalt, der seitlich und hinten von dem ventralen hufeisen- förmigen Teil des ersten Buccalsegments umfaßt wird. Die Ruder ent- sprechen den Angaben Mc Intosus; sie sind an der breitesten Körper- gegend etwa !/,, in der hinteren Körperhälfte etwa halb so lang wie die Körperbreite. Der lange Dorsaleirrus überragt das Ruder erheblich; er ist ohne sein Endglied etwas länger als das Ruder und übertrifft total noch die Borsten an Länge. Das Endglied des Dorsaleirrus nimmt etwa !/, seiner . Gesamtlänge ein. Der Ventraleirrus ist kurz, dick-eiförmig und erreicht das ventrale Ende des Ruders. Die Ruder sind etwa 2!/;mal so hoch wie breit und tragen am Ende 3 blattförmige Lippen, eine vordere obere und untere und eine hintere mediane. Die vordere obere und die hintere Lippe sind etwa gleich lang, am Ende stumpf gerundet und haben eine schräg von oben nach unten und innen verlaufende untere Kante. Es stehen im ventralen Borstenbündel ca. 20 komplexe, im Dorsalast nur einfache Borsten. Die Ven- tralborsten haben ein kurzes geflügeltes Endglied mit stark 2-zähniger Spitze, deren unterer Zahn kürzer als der Endzahn ist. Eine feine Sägung findet sich an der Endstrecke des Borstenschaftes auf derjenigen Seite, die in die vorgezogene schief abgeschnittene Spitze des Borstenschaftes endigt. Die dorsalen Haarborsten sind etwas verschieden an Form. Diese Borsten sind sämtlich an der Spitze gezähnt, die unteren kürzer und stumpfer als die oberen und an der Spitze 3-zähnig; die oberen Dorsalborsten sind mehr oder minder haarförmig ausgezogen und am Ende mindestens 2-zähnig; die Endzähne dieser Borsten sind, je zarter die betreffende Borste ist, um so schwerer zu erkennen, so daß diese oberen Borsten zum Teil fast ein- spitzig erscheinen. Das Körperende trägt 4 fadenförmige Analeirren, von 298 H. AUGENER, denen die unteren sehr kurz, die oberen etwa 10-gliedrig sind und etwa den letzten 10 Segmenten an Länge gleichkommen. Was die Nackenorgane dieser Stauronereis anbetrifft, so lasse ich es dahingestellt sein, ob die mediane papillenartige Partie am Hinterrande des Kopfes (siehe auch bei St. rubrovittatus Gr. [= erucaeformis MLGRN.]) das eigentliche, demnach unpaare Nackenorgan ist, oder ob man die paarigen Fortsätze, die von den Seitenteilen des 1. Segments von unten her gegen die Fühlerwurzel herantreten, als paarige Nackenorgane zu bewerten hat, wie es EHLERS bei der S£. cerasina EHL. von Juan Fernandez tut. Das Verbreitungsgebiet der St. australiensis ist ausgedehnt und wird sich vermutlich in Zukunft noch erweitern lassen. TREADWELL, der die Art von Hawai aufführt, gibt die Fühler ungegliedert an, was mit dem Erhaltungszustande des betreffenden Exemplars zusammenhängen mag. Was das Zitat von EHLERS anbetrifft, so ist hierüber zu sagen, daß EHLERS ein Stück dieser Art vor sich gehabt hat, welches irrtümlich als St. australis bezeichnet wurde. Ich konnte das fragliche Tier aus Neuseeland untersuchen und feststellen, daß es nicht der HaAswEuuschen Art angehört. Es ist ein großes vollständiges Exemplar mit 70 Segmenten, einer Länge von 40 und einer größten Breite von 3,5 mm. Ich finde dieses Tier ganz übereinstimmend mit meinen südwest-australischen Stücken; die Fühler sind etwas kürzer als bei letzteren. Die St. cerasina EHL. von Juan Fernandez (EHLERS, Polychät. d. magellan. u. chilen. Strandes, 1901, p. 147, tab. 19, fig. 11—17, tab. 20, fig. 1—3) stimmt in allen wesentlichen Punkten mit St. australiensis überein und ist als südwest-amerikanische Varietät des- selben anzusehen. Die Bildung der Nackenpartie und der Seitenteile des 1. Buccalsegments ist ebenso beschaffen wie bei St. australiensis, bei den australischen Stücken wie bei dem erwähnten Exemplar von EHLERS aus Neuseeland. St. cerasina hat etwas kürzere Fühler und anscheinend etwas kürzere Dorsaleirren als St. australiensis, und die Dorsalborsten der chilenischen Art werden als einspitzig abgebildet, was alles ich nicht für belangreich ansehen kann. Jedenfalls gehört St. cerasina in den Varietäten- kreis der St. australiensis, wie St. longicornis EuL. von Chile (EHLERS, l. e. p. 150, tab. 19, fig. 18—21, u. tab. 20, fig. 4-6) in den Formenkreis der St. australis HaswELL. Beide genannten australischen Stauronereiden gehören danach zu den Polychätenformen, die aus dem australisch- polynesischen Meeresgebiet bis an die Südwestküste Südamerikas ostwärts vordringen. Fundnotizen: Station 7, Sharks Bay, ca. 21), engl. M. SW. von Denham, 3 m; 10. VI. 1905. Station 23, Sharks Bay, Eingang zur South Passage, 9 m; 16. VI. 1905. Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl. M. SW. von Bunbury, 141,—18 m; 28. VII. 1905. Polychaeta I, Errantia. 299 Weitere Verbreitung: Neuseeland; Bass-Strait; Hawai; (?) Amboina; Juan Fernandez (var.); antarktisch (?). Das Vorkom- men in der Antarktis bei Neu-Amsterdam (vgl. unter St. australis Hasw.) ist wahrscheinlich, wenn nämlich EHLErs die gleiche Art, die er aus Neu- seeland ebenfalls als St. australis aufführte, auch aus der Antarktis vor sich hatte. — Eine ähnliche Verbreitung in nordsüdlicher Richtung auf der nördlichen Erdhemisphäre hat die St. rubrovittata GR. (erucaeformis MLGRN.), die der gleichen Untergruppe der Stauronereidae angehört wie St. australiensis und von der lusitanischen Region bis an die arktische Region (Finmarken) von Süden her heranreicht. Das analoge Verhältnis zwischen zwei Arten, von denen die eine südhemisphärisch, die andere nordhemisphärisch ist, findet sich bei Sf. australis Hasw., deren Gegenstück die mediterrane St. Rudolphii D. CHIAJE ist. Die genannten 2 Paare von süd- resp. nord- hemisphärischen Stauronereiden bilden weitere Beispiele für die Bipolar- theorie im weiteren Sinne, die von St. australiensis allerdings nicht streng innegehalten wird, indem diese Art auch in der eigentlichen Tropenzone vorkommt (Amboina) und hier vielleicht noch weiter verbreitet ist. In letzterer Hinsicht, wie auch anderweitig, bedürfen namentlich die beiden GRUBESchen Arten von Singapore, St. filicornis und brevipinnis, einer er- neuten Untersuchung auf ihre Artberechtigung hin. Anhang. 5 Fam. Terebellidae. Lepraea haplochaeta Ehl. Lepraea haplochaeta, EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 59, tab. 8, fig. 13—18, Das einzige Exemplar der Art, das ich untersuchen konnte, stimmt mit der von EHLERS gegebenen Beschreibung ziemlich gut überein. Das australische Stück hatte am hinteren Körperabschnitt etwa 45—50 haar- borstenlose Segmente. Die Art ist offenbar im indo-pacifischen Meer weiter verbreitet. Eine nahe verwandte Art ist nach EHLERS die kanarische Amphitrite Orotavae LNnGHNS. (EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, p. 61), die von EHLERS später als Synonym zu Lepraea haplochaeta gezogen wird (EHLERS, l. c. II, p. 28). Ob die kanarische Form mit der neuseeländischen zu vereinigen ist, mag ich einstweilen nicht entscheiden, und ich betrachte die erstere als vikariierende nordatlantische Form der letzteren. 300 H. AUGENER, Fundnotiz: Station 45, Rottnest, Ostküste, Flachwasser; 6. bis 13: 1IX.1905: Weitere Verbreitung: Neuseeland. Fam. Serpulidae. Spirobranchus Semperi Mörch. Spirobranchus Semperi, MÖRCH., Revisio eritica, Serpulid., 1863, p. 405. Serpula trieornigera, GRUBE, Annulata Semper., 1878, p. 273, tab. 15, fig. 7. r quadrieornis, GRUBE, loc. cit. p. 275, tab. 15, fig. 6. Spirobranchus Semperi, EHLERS, Zur Kenntnis ostafrikan. Borstenwürmer, 1897, p. 19. r 9 WiıLLey, Pearl Oyster Fisher-Rep., 1905, Polychaeta, p. 318. L ; var. acroceros, WILLEY, loc. cit. p. 318. n trieornigerus, WILLEY, Joc. eit. p. 318. 5 cervicornis, WILLEY, loc. cit. p. 317, tab. 7, fig. 188—192. ? Pomatoceros bucephalus, MÖRCH, loc. eit. p. 411. Diese im Indischen Meer weitverbreitete Serpulide sah ich in einer kleineren Anzahl von Exemplaren nebst ihren Röhren. Die Röhren sind teils einzeln, teils in Konglomeraten an Bryozoön, Korallen usw. befestigt. Die Röhren liegen teils, nur an der Unterseite angeheftet, in ihrer ganzen Länge frei, so solche an Bryozoön befestigte, teils sind sie teilweise oder vollständig umwachsen und eingebettet, so Röhren, die in Korallen ein- gefügt waren. Die typische Form der Röhren zeigt einen dorsalen mehr oder minder scharfen Längskiel; außerdem verlaufen an jeder Seite noch etwa 3 etwas erhabene Längslinien. Während das innere Lumen der Röhre einen rundlichen Querschnitt hat, erscheint die Röhre im Gesamtquerschnitt dreikantig, und zwar durch Abplattung der Ventralseite und Verdickurg unter dem dorsalen Längskiel und an den Stellen, wo die Ventralfläche seitlich an ihrer Unterlage festsitzt. Der dorsale Längskiel der Röhre kann mehr oder minder verwischt sein und fast oder ganz verschwinden, so bei umwachsenen Röhren, welche dann im Gesamtquerschnitt ziemlich drehrund aussehen und der ventralen Abplattung ermangeln. — Innen ist die Röhre weiß oder gelblich, außen weiß, bisweilen mehr oder minder rosenrot überlaufen. An der Mündung der Röhre springt der dorsale Längskiel in einen zahnartig ausgezogenen Fortsatz vor. — Die Färbung der Würmer selbst, deren Bestimmung durch Vergleich mit einem ostafrikanischen Exemplar gesichert wurde, ist heller oder dunkler graugelb; die Kiemen- krone ist weißlichgelb oder zart violettrötlich mit etwa 6 helleren weiß- lichen (Juerbinden. — Die thorakalen Haken haben 12—14 Randzähne, die des Abdomens etwa nur 12. Im Buccalborstenbündel stehen neben Bajonett- Polychaeta I, Errantia. 301 borsten einfache Haarborsten, welche auf einer Seite am Rande sägeartig gestrichelt, nicht eigentlich gezähnt sind. Die Gestaltung des Deckels, die verschiedenartiger Variation unter- liegt, erfordert noch ein näheres Eingehen im Anschluß an die von mir aufgestellte Synonymie. Bei einem der größten meiner Exemplare von ca. 353 mm Länge mit Kiemen finden sich außer dem Deckelstrahl 37 bis 39 Kiemen. Das variable Moment am Deckel der Würmer bilden die geweihartigen Fortsätze der Deckelplatte, die offenbar in ihrer ungleichen Ausbildung den Grund abgegeben haben für die verschiedenen von GRUBE und WıLLEY aufgestellten Arten. Ich kann nicht umhin, die zitierten Species dieser Autoren als identisch mit Sp. Semperi zu betrachten, da gerade die verschiedenen hierbei in Frage kommenden Deckelformen sich bei meinen australischen Exemplaren nebeneinander vorfinden und sonst keine Differenz zwischen den einzelnen Tieren zu erkennen ist. — Als Normalform des Deckels betrachte ich diejenige, bei welcher die Deckel- platte 3 Paar oder 3 wieder gegabelte Geweihstangen trägt. Denkt man sich die Hauptstangen eines der 3 Stangenpaare an der Basis weiter aus- einandergerückt, so erhält man die guadricornis-Form GRUBES, die offen- bar auch MörcH vorgelegen hat. Weitere Reduktionen in der Zahl der Geweihstangen und kegelförmige Erhebung der Deckelplatte lassen die cervicornis- und acroceros-Form WILLEys entstehen. Bei einem meiner Exemplare findet sich nur eine Geweihstange, die in Gestalt eines Kegels nahe dem Hinterrande der Deckelscheibe entspringt und auf der einen ‚Seite unterhalb der kurzgegabelten Endstrecke zwei stärkere Nebenäste 1. Ordnung trägt, also eine Art modifizierter acroceros-Form. Die tricornigera- Form von GRUBE entspricht dem von mir als Normaltyp angesprochenen Verhalten des Deckels. Ob außer den zitierten Arten, die meiner Meinung nach sicher zu Sp. Semperi gehören, auch der in Neuseeland vorkommende Sp. cariniferus GRAY (EHLERS, Neuseeländ. Annelid., II, 1907, p. 29) hierher zu stellen ist, erscheint mir höchst zweifelhaft. Sp. cariniferus ist höchst wahrscheinlich kein Spirobranchus. Die Tiere dieser Art, die ich im Göttinger Museum sah, hatten leider den Deckel verloren, abgesehen hiervon passen sie weit besser in die Gattung Pomatoceros und sind wahr- scheinlich sogar identisch mit Pomatoceros strigiceeps MÖRCH (EHLERS, Neuseeländ. Annelid., I, 1904, p. 67, tab. 9, fig. 11—19), der wiederum von EHLERS (loc. ceit. II, 1907, p. 30) als mit Pomatoceros coeruleus SCHM. identisch erkannt wurde. — In geringem Maße variabel in der Form sind bei Spirobranchus Semperi auch die Flügelfortsätze unterhalb des Deckels, die meist einspitzig, mitunter auch am Ende gegabelt und am Rande mehr oder minder in fransenartige Papillen von wechselnder Zahl zerschlitzt sind; solcher Fransen kommen 4 oder 5, mitunter auch noch weniger vor. 302 H. AUGENER, Ob die im Atlantischen Meer vorkommenden Formen wie die west- indischen Sp. gigantens PALL., tricornis MÖRcH, als Varietäten von Sp. Semperi zu betrachten sind, lasse ich dahingestellt, halte dieselben aber immerhin nur für atlantische Formen des letzteren, die sich zueinander vermutlich ebenso verhalten (verschiedene Deckelbildung) wie die Varie- täten des Sp. Semperi. e Fundnotiz: Station 16, Sharks Bay, NW. von Heirisson Prong, Felsboden mit Korallen, 11—12!/, m; 13. IX. 1905. Weitere Verbreitung: Philippinen; Amboina; Ceylon; ÖOst- afrika; ?Rotes Meer. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. ‚Fig. Fig. Fig. Fig. at ee Er En 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. Polychaeta I, Errantia. 303 Tafelerklärung. Tafel II.. Aphrogenia margaritacea n. sp. Tier von oben; ?°/.. ” „ n. sp. Mittleres Elytron; *°/.. Spinther australiensis n. sp. Flossenkamm mit Ruder; ?”/.. „ n. sp. Tier von unten; '?/. Nephthys Gravieri n. sp. Vorderende von oben; **/.. Nereis albanyensis n. sp. Vorderende von oben; ?°/.. Odontosyllis freyeinetensis n. Sp. Vorderende von oben; °/.. Pionosyllis pulligera KRoHN. 9 Tier mit Eiern, von oben; °°/.. Harmothoö Waahli Kes. Kopflappen von oben; ?°/.. Autolytus sp. (Sacconereis). Ganzes Tier, epitokes Q, von der Seite; ’%/.. Autolytus pachycerus n. sp. Hinterende der Amme mit Knospen, von oben; !°/,. er » n. sp. Vorderende der Amme, von oben; *°/.. Phyliodoce ovalifera n. sp. Vorderende von oben; */,. Nereis angusticollis K8es. Vorderende von oben; '?/.. Lepidasthenia Michaelseni n. sp. Mittleres Elytron; */.. > n. sp. Vorderende von oben; '/,. osus Hartmeyeri n. sp. Mittleres Elytron; *°/.. 5; z n. sp. Vorderende von oben; *°/,. Paramphinome oeulifera n. sp. Vorderende von oben; *'/,. Manche Einzelheiten, wie die vorderen Rudereirren, waren nicht sichtbar zu machen; der unpaare Fühler war abgefallen. Tafel 11. Grubea furcelligera n. sp. Vorderende von oben; '®?/,. ® n. sp. Hinterende von oben; '??/,. Syllis IE) zonata HAsw. Vorderende von oben; !%/.. Grubea kerguelensis Mc Int. Vorderende eines epitoken 9, von oben; '%/,. Rhopalosyllis hamulifera n. sp. Vorderende von oben; °®/,. » % n. sp. Hinterende von unten; °*/,. Autolytus spirifer n. sp. Hinterende von oben ; '”/,. ” „ n. sp. Vorderende einer Knospe, von oben; '%/,. ) » n.sp. Vorderende von oben; !%).. Haplosyllis depressa n. sp. Vorderende mit den Palpen, von unten; '%/,. ” » n. sp. Vorderende von oben; ‘*/,. Grubea quadrioculata n. sp. Vorderende von oben; !%),. Pionosyllis ehlersiaeformis n. sp. Vorderende von oben; **/.. Odontosyllis deteeta n. sp. Vorderende von oben; '!%),. Pionosyllis fusigera n. sp. Vorderende von oben; '%/,. Opisthosyllis australis n. sp. Vorderende von oben; *°/.. Odontosyllis glandulosa n. sp. Kopf mit den Palpen, von unten; '?/.. n. sp. Vorderende von oben; **/,. Syllis ( ee kinbergiana Hasw. Vorderende von oben; ‘°/,. Syllis (Typosyllis) verruculosa n. sp. Vorderende von oben; '"/,. 304 H. AUGENER, Fig. 40. Syllis (Ehlersia) eerina, GRUBE. Vorderende von oben; '"],. Fig. 41. Eteone triangulifera n. sp. Vorderende von oben; '"?/,. Fig. 42. hr n. sp. Hinterende von oben; '”?/,. Fig. 43. Pryjliodbes salieifolia n. sp. Vorderende von oben; '%/,. Fig. 44. Eteone platycephala n. sp. Hinterende von oben; **/,. Fig. 45. a 4 n. sp. Vorderende von oben; '*/,. Fig. 46. Nereis (Pseudonereis) rottnestiana n. sp. Vorderende von oben; '”/,. Fig. 47. Nereis eockburnensis n. sp. Vorderende von oben; °/,. Fig. 48. Nereis (Oeratonereis) aequisetis n. sp. Rüssel mit Paragnathen, von vorn; '/,. Fig. 49. “ o En n. sp. Vorderende von oben; °/,. Fig. 50. Nereis (Perinereis) variodentata n. sp. Vorderende von oben; °/,. Die beiden hintersten Paragnathen von Gruppe I sind durch den Vorderrand des Oralringes verdeckt. Fig. 5l. Nereis denhamensis n. sp. Vorderende von oben; '?/,. Fig. 52. Nereis heirissonensis n. sp. Vorderende von oben; '*/,. Fig. 53. Nereis (Leonnates) Ehlersi n. sp. Vorderende von oben; °/,. Die Fauna Südwest-Australiens. Bd. N’ Augener,Polychaeta 1. Teil:Errantia.. PR) tt Jin) sw) Bl I) ya. ) . - o . en ZZ ES Jith.Anst vE.AFınkeleipzig die Fauna Südwest-Australiens. Bd. IV. Augener ‚Polychaeta 1.Teil.Errantia. ann. > .. Tat. II. et) Mn EC SR OR Day Dawn ne, op “ m . IT er AMP) Fr Lith Anst vE AFınkeleipäg Die Fauna Südwest-Australiens Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer. Band IV, Lieferung 6. Crinoidea (supplement) by Austin Hobart Clark (Washington). With Plate IV. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1913. H (7 5 | I I sh seaımday1d- — r ' t \ s Ya 3 > +3 } R | “ Alle Rechte vorbehalten. ’ "> 7 AL Du . Since the publication of the main portion of this work dealing with the Crinoidea the 'author, in examining a number of Crinoids which had been sent him from the Hamburg Museum of Natural History, found among them two years containing,west Australian Crinoids which, most un- fortunately, had been overlooked at the time when he was preparing his first report‘). A preliminary report upon this material has been pub- lished together with that ‘upon the other Crinoids of the Hamburg Mu- seum ?). Many specimens of species inhabiting the Australian region have been received and examined by the author since the report was prepared for publication, and a few minor changes have been shown to be advisable. In this supplemental notice are included the specimens previously overlooked, and one or two systematie changes, resulting from the acces- sion of additional information, are suggested. Fam. Comasteridae A. H. Clark. Subfam. Comactiniinae A. H. Clark. Comatulella brachiolata (Lamarck). Plate IV, Figs. 1 and 2. 1912. Comatulella brachiolata, A. H. CLARK, in: Die Fauna Sidwest-Australiens, III, p. 447. Note: As this rare species has never before been figured, I give here on Pl. IV, Figs. 1 and 2, figures of both surfaces of the speeimen from an unknown locality (? vicinity of Perth). Comatula purpurea (J. Müller). 1911. Comatula purpurea, A. H. CLARK, in: Die Fauna Südwest-Australiens, III, p. 451. — 1912. A. H. CLARK, in: Smithson. Collect., LX, No. 10, p. 5. 1) CLARK, A. H.. Crinoidea. In: Die Fauna Südwest-Australiens, III, p. 433—467. 2) CLARK, A. H., The Crinoids of the Natural History Museum at Hamburg. In: Smithson. Collect., LX, p. 10, 1912. 20* [ 308 AUSTIN HOBART CLARK, Loealities: Houtmans Abrolhos, W.A. (Mus. Perth). Two specimens; one has the anterior arms 120 mm long and the pos- terior arms 60 mm long; the eirri are VIII, 14—15, of the stout type though the arms are only very slightly broadened; the color is a very light brown, the centrodorsal and most of the IBr series rose pink; the other differs only in having the cirri slightly more slender, XIII. Stat. 23, Sharks Bay, South Passage, 9 m; 16. VI. 05. One specimen with the anterior arms 70 mm long; the eirri are IX (one unpaired), robust. Subfam. Comasterinae A. H. Clark. Comaster belli (P. H. Carpenter). 1911. Oomaster typica (part), A. H. OLARK, in: Die Fauna Südwest-Australiens, III, p. 453 (3 specimens from Port Hedland, W.A.). 1912. Oomaster belli, A. H. CLARK, in: Smithson. Collect., LX, No. 10, p. 6. Loealities: NW.Australia, Broome on Roebuck Bay; GALE lee. V.IT..05. Two medium sized specimens; one has seventy-three arms 135 mm long, and eirri XVII, 11 mm long; there are a few scattered small nodules on the disk; the color is grayish brown; the other has sixty-eight arms 125 mm long, and eirri XIV; the disk is thickly studded with small caleareous nodules; the color is bright yellow green, the centrodorsal and eirri light slaty. W.Australia, Houtmans Abrolhos (Mus. Perth). One small specimen with seventy-three arms about 85 mm long; the cirri are VI, 14—16, 10 mm to 12 mm long. Notes: The three small specimens from Port Hedland which I refer- red to Comaster iypica in my first report upon the Crinoids collected by the Hamburg West Australian Expedition are undoubtedly representatives of this species. Comaster belli is a very curious form ; large specimens are in super- fieial appearance strikingly like similarly large specimens of Oomanthina schlegelii, both species agreeing in possessing a unique type of arm divi- sion. ÜCARPENTER placed the two forms side by side in his “Parvieirra Group” of Actinometra, and heretofore I have followed him in keeping them close together. The terminal combs of Comaster belli and the arm division beyond the IIIBr series, however, are of the type typical of Com- aster, and I find that, taking all the characters together, the smaller the individual the greater the resemblance to other species of Comaster, and the greater the difference from similar small specimens of Comanthina Crinoidea. 309 schlegelüi. It thus becomes necessary to place Actinometra belli in the genus Comaster, where it finds its proper systematie position near (. iypica. Comanthus samoana (A. H. Clark). 1909. Comanthus (Comanthus) samoana, A. H. CLARK, Proc. U. S. Nat. Mus., XXXVII, p- 30 (Samoa). 1911. Comanthus samoana, A. H. CLARK, Bull. du Mus. d’Hist. nat. Paris, No. 4, 1911, p. 248 (Nouvelle-Caledonie; Iles Soulou). — 1912. A. 'H. CLARK, Smithson. Collect., LX, No. 10, p. 9 (Tonga; Fiji; Samoa; Abrolhos Is.). — 1912. A. H. CLARK, Proc. U. S. Nat. Mus., XLIII, p. 391 (Samoa). Locality: W. Australia, Houtmans Abrolhos (Mus. Perth). One speeimen with eighteen arms about 50 mm long; the IIBr series are all 4(3-+4); the eirri are about XXV, 17, 12 mm long; the longest eirrus segments (the fourth or fifth) are twice as long as broad or slightly longer; the distal eirrus segments are twice as broad as long; the disk is thickly covered with small but prominent calcareous nodules of approxi- mately equal size. Further Distribution: Samoa; Tonga; Fiji; New Caledonia: Sulu (Jolo); Ruk, Caroline Islands. Comanthus annulata (Bell). 1911. Comanthus (Vania) annulata, A. H. CLARK, in: Die Fauna Südwest-Australiens, DEV, p. 457. 1912. Comanthus annulata, A. H. CLARK, in: Smithson. Collect., LX, No. 10, p. 9. Loeality: Stat. 23, Sharks Bay, South Passage, 9 mm; 16. VI.05. Nine specimens; one large individual has sixty-one arms 120 mm long, and cirri VI, 8,5 mm long, confined to the anterior semi-circumference of the centrodorsal; all the division series are 4(3+-4); the color is dark brown, the division series and arm bases with uniformly distributed small equal sized light green spots; a second specimen has thirty-seven arms 120 mm long and eirri IV, 9 mm long; all the division series are 4(3-+4); the color is the same as in the preceding; a third has thirty-four arms 105 mm long, and eirri IV, 8 mm long; it is colored like the preceding; a fourth has forty-one arms 75 mm long; the eirri are VIII, 14,9 mm long; there are three IIBr 2 series; the coloration is as described; a fifth has twenty-six arms of which the anterior are 85 mm and the posterior 40 mm long; the eirri are II, 6 mm long; six of the IIBr series are 2 and four are 4(3-+-4); the color is plain dark brown; the remaining four specimens are small. 310 AusTIn HOBART CLARK, Fam. Zygometridae A. H. Clark. Zygometra microdiscus (Bell). 1911. Zygometra mierodiseus, A. H. CLARK, Die Fauna Südwest-Australiens, III, p. 458. — 1912. A. A. CLARK, in: Smithson. Collect., LX, No. 10, p. 11. Locality: Sharks Bay, South Passage, 9 m; 16. VI. 05. One specimen with fifty arms 140 mm long, and eirri about XXXV, 30—31, stout, 25 mm long; one IIBr, of a IIBr 4(3-+-4) series bears in- stead of a pinnule a slightly undersized arm the first division series of which consists of five ossieles all apparently united by synarthry and none bearing pinnules; this carries two IVBr series, both 4(3+4); the arms have a knotty and irregular appearance, which is probably due to para- sitization; P, is from 23 mm to 25 mm long, very stout, tapering gra- dually to a delicate tip, and composed of from twenty-five to twenty-seven segments. Zygometra punctata A. H. Clark. 1911. Heterometra bengalensis, A. H. CLARK, in: Memoirs of the Australian Museum, IV, Part 15, p. 768 (Port Curtis, Queensland; Holothuria Bank, northwestern Australia, 15 fathoms). — 1911. A. H. CLARK, in: Die Fauna Südwest-Australiens, III, p. 440, 443, 444 (Port Curtis; Holothuria Bank). 1912. Zygometra punctata, A. H. CLARK, in: Proc. Biol. Soc. Washington, XXV, p. 24 (Aru Islands, 13 m). Distribution: Aru Islands, Port Curtis, Queensland, and Holothuria Bank, northwestern Australia. Depth: Littoral, descending to 15 fathoms. Notes: At the time when I was studying the collections belonging to the Australian Museum I found among them three small specimens which agreed with HArrtLAaup’s description and figures of Heterometra bengalensis, and also, except in size, with the numerous examples of that form included in the ‘‘Investigator” collection, recently come to hand. When in London I found a similar specimen in the British Museum which had been dredged on Holothuria Bank. Among the Comatulids collected by the ‘Siboga” at the Aru Islands I found some additional specimens which I at once recognized as repre- senting the same form as those from Port Curtis and Holothuria Bank; but they were better developed, and obviously represented a species of Zygometra instead of a species of Heterometra. I accordingly described them as new under the name of Zygometra punctata. The records of Heterometra bengalensis in Australia all refer to Zygo- metra punctata. 225 Crinoidea. 31 The small species of the genus Zygometra vesemble closely certain of the small species of the genus Heterometra, while the large species are superficially extremely close to the similarly large species of the genus Himerometra, even possessing the peculiar and characteristie arm structure. Though the presence of a pseudosyzygy between the elements of the IBr series is the essential feature differentiating the Zygometridae from the Himerometridae, the actual determination of the individual species is best made on the structure of the proximal pinnules, combined with the pres- ence (Zygometridae) or absence (Himerometridae) of a plating on the disk. Fam. Mariametridae A. H. Clark. | Dichrometra gyges (Bell). Blate- IV, Rie: 3. 1911. Diehrometra tenera, A. H. OLARK, in: Die Fauna Südwest-Australiens, III, p. 460. 1912. Diehrometra gyges, A. H. CLARK, in Smithson. Collect, LX, No. 10, p. 25. Notes: The three supposed species Dichrometra tenera (HarTL.), D. gyges (BELL) and D reginae (BELL) are in reality the same form. In Plate IV, Fig. 5 I figure the extraordinary specimen with 57 arms distributed among 7 rays mentioned in my first report upon the Crinoids of the Hamburg West-Australian Expedition (l. e. p. 460). Fam. Colobometridae A. H. Clark. Petasometra A. H. Clark. 1912. Petasometra n. g., A. H. CLARK, in: Smithson. Collect., LX, No. 10, p. 25. Diagnosis: This genus is related to Decametra and to Oyllometra. The arms are from ten to twenty or more in number, the IIBr series being 4(3-+-4), rarely 2. P, is always absent. P, is as long as, and similar to, P,; the following pinnules are shorter. Genotype: Antedon clarae HARTLAUB, 1890. Range: Sharks Bay, Western Australia, to Amboina. Petasometra helianthoides A. H. Clark. Plate IV, Figs. 4 and 5. 1912. Petasometra helianthoides, A. H. CLARK, in: Smithson. Colleet., LX. No. 10, p. 26. Locality.: Stat. 23, Sharks Bay, South Passage, 9m; 16. V1.05 (Type-specimen). One fine specimen, which may be described as follows: Centrodorsal thin discoidal, with a broad flat dorsal pole 4 mm in 312 AUSTIN HOBART ÜLARK, diameter: eirrus sockets arranged in a single regular closely crowded mar- ginal row. Cirri XIX, 28—31, 20 mm to 22 mm long; the eirrus segments are subequal, about twice as broad as long, the basal shorter, the last five or six becoming somewhat longer; the dorsal surface of the segments is broad and flat; the second has the distal dorsal edge produced and bluntly ser- rate; on the following this serrate ridge becomes more and more deeply crescentic, on the fourteenth and following becoming a median straight finely, and rather bluntly, serrate transverse ridge appearing as a minute spine in lateral view; opposing spine large, the apex subterminal, arising from the entire dorsal surface of the penultimate segment, rising to a height about equal to one-half of the diameter of the penultimate segment; owing to the closely crowded condition of the eirrus sockets the first three segments of the eirri are sharply flattened laterally as in related forms. The radials are concealed in the median line, but are visible as low triangles in the angles of the calyx; the IBr, are very short, about six times as broad as long, the proximal and distal edges parallel to each other, and the lateral edges parallel to the longitudinal axis of the ossicle, not in lateral contact; axillaries very broadly pentagonal, from two to three times as broad as long, the lateral edges about two-thirds as long as those of the IBr,, turned slightly outward and therefore making a slight angle with the longitudinal axis; the lateral corners of the IBr, and of the IBr axillary are rounded off; there are ten IIBr 4(3-+-4) series and two IlIBr 4(3 +4) series, both of the latter developed on the same IIBr series; the division series are strongly rounded dorsally without lateral borders, re- sembling those of Heterometra savignü. The twenty-two arms are 85 mm long; the first two brachials are subequal, slightly wedge-shaped, about four times as broad as the median length; the first is internally united for the proximal two-thirds, beyond this point diverging at a right angle; the first syzygial pair (composed of the third and fourth brachials) oblong, two and one-half times as broad as long; the next four brachials are short, approximately oblong, about four times as broad as long, the following obliquely wedge-shaped, two and one-half times as broad as long, becoming less obliquely wedge-shaped distally. P, always absent; P, 10 mm to 11 mm long with from twenty-seven to twenty-nine segments of which the first four or five are broader than long and the remainder about as long as broad, slightly longer than broad terminally; the pinnule is moderate in size, smooth, evenly tapering and very delicate distally; P, 10 mm long with twenty-two segments, resem- bling P, but very slightly more slender; P, is 10 mm long with twenty- ı + Crinoidea. 313 five segments, resembling P,; P, is 6 mm long with nineteen segments, smaller and weaker than the preceding; the following pinnules are similar to P,; the distal pinnules are 11 mm long, slender, with twenty-nine seg- ments which are short, scarcely half again as long as broad. The color is light yellowish, with the dorsal pole of the centrodorsal (except for a central spot) and the articulations dark brown. This species differs from P. clarae of the Moluccas in its much greater number of arms (twenty-two instead of from ten to twelve), in the greater number of eirrus segments, and in its longer and more numerously seg: mented proximal pinnules. Annotations to the main report upon the Crinoids (Die Fauna Südwest-Australiens, III). Page 439: In the “List of the East Indian Crinoids occuring on the coasts of Australia”: after Comaster typica (the first species under the Comasterinae) in the first column instead of “Port Hedland” read ‘Port Waleott”. Page 440: In the continuation of the same list: remove ‘‘ Heterometra bengalensis, Holothuria Bank; Port Curtis” (the last species under the Himerometridae), and, changing the name to Zygometra punctata, insert on the opposite page (441) at the end of the Zygometridae, following Zygo- metra eleyans. Change the first species under the Mariametridae (Dichrometra tenera) to read Dichrometra gyges, and, in the second column, read, instead of “Bowen”, “Port Molle”. In the “List of the tropical Crinoids confined to Australia”: change “Comanthina belli” (at the bottom of the page) to read “Comaster bel”. Page 441: In the Zygometridae, after Zygometra elegans, insert “Zygometra punctata, Holothuria Bank; Port Curtis”. In the Mariametridae: these two supposed species are in reality the same form, and they are the same as the Dichrometra tenera mentioned on the opposite page (p. 440); these two names should therefore be re- moved from this page, and ‘“Dichrometra tenera, ?Perth; Bowen” on the opposite page (440) should be altered to read “Dichrometra gyges, ? Perth; Port Molle”. In the Colobometridae: after Oenometra cornuta, the first species, in- sert, ‘“Petasometra helianthoides, Sharks Bay; ?”. Page 443: In the “East Indian Species”, change “ Dichrometra tenera” to read “Dichrometra gyges”, and insert a cross in the column headed “Port Molle”. 314 Austin HOBART ÜLARK, Remove ‘“Heterometra bengalensis” and, changing the name to “Zygo- metra punctata”, insert among the “Australian tropical Species” after Zygo- metra elegans. Change “Comanthina belli” (the second species under the “Australian tropical Species”) to read “Comaster belli”. Page 444: In the “East Indian Species” remove “Heterometra benga- lensis” and, changing the name to “Zygometra punctata”, insert among the “Australian tropical Species” after Comatula rotalaria; the cross in the last column must be removed. Change “Dichrometra tenera” to read “Dichrometra gyges”. In the “Australian tropical Species” change “Comanthina belli” to read “Oomaster belli” Page 446: After Comaster iypica (the first species under the Co- masterinae) insert the locality ‘North of Port Walcott (19° 42,1‘ S. lat., 116° 49,8° E. long.); 90 meters”. On page 453 the records under “Further Distribution” refer to this species, but the three specimens from Port Hed- land are representatives of Comaster belli. Uhange “Comanthina belli’ (the third species undes Comasterinae) to read ‘“Comaster belli”. Change “Heterometra bengalensis” (the last species under Himerometri- dae) to read “Zygometra punctata”, and remove to a position following Zygometra elegans (the last species under the Zygometridae). Change ‘Dichrometra tenera” (the only species under the Mariametridae) to read “Dichrometra gyges”. Page 453: The three young specimens from Port Hedland listed and described belong not to this species but to (Comaster beli. The distribution and depth, however, refer to this form. Page 455: Change “Comanthina belli” to read “Comaster belli’; it should precede Comantheria briareus. Page 460: Change “Dichrometra tenera” to read “Dichrometra gyges”, and add, in the paragraph headed “Further Distribution”, Port Molle. Queensland. Page 465: Change ‘“Comanthina bell” (Station 14, and Port Hed- land) to read ‘““Comaster belli”, and erase “Comaster typica” (under Port Hedland); under Port Hedland read “Comaster belli (4)”. Change ‘Dichrometra tenera” (Station 14; Station 22) to read “Dichro- metra gyges”. Page 466: Change “Dichrometra tenera” to read “.Dichrometra gyges”. “Amphimetra variipinna”, referred to on pages 436, 440, 443, 444 and 446, should read “Amphimetra crenulata”. Since writing this report I have examined the type of A. varüpinna, and I find that the species called by > - 4 # ERS - x A - [3 __ u Kr E - er z n Eu a: [3 > Br: i — a. Et & . ® . & 2 > ü & x ., s . ' 0 Va rinoidea (Suppl.) — _ Clark, ( H. A. Ka „ Fauna Südwest- Australiens Bd. Die 0., Stuttgart. &C Martin Rommel lruck der Hofkunstanstalt von Lichte :Isen phot Micha: W Verlag von Gustav Fischer in Jena. Crinoidea. 315 this name in the “Challenger” report and subsequently is not the species represented by the type. Explanation of Figures. Plate IV. Fig. 1. Camatulella brachiolata (LAMARCK) from aboral surface. Fig. 2 A X & from oral surface, Fig. 3. Dichrometra gyges (BELL) with 57 arms distributed among 7 rays, from oral surface. - Fig. 4. Petasometra helianthordes A. H. CLARK, type-specimen from aboral surface. Fig. 5 = 5 A. H. CLARK, type-specimen from oral surface. Note: The figures are nearly of natural size, figs. 1—4 reduced to about "!/,,, fig. 5 a little more reduced. en en a + Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena. _ Die | auna Südwest- Australiens Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von E { Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer Band IV, Lieferung 7—9 halt: Lief. 7. Gryllacridae. Pel Dr. Achille Griffini, Milano Lief.8. Coccidae. Von Dr. Leonhard iindinger, Hamburg Lief. 9, Holothurioidea. Von cand. rer. nat. Willy Erwe, Bonn Mit 4 Tafeln und I Abbildung im Text Verlag von Gustav Fischer in Jena 1913 Verlag von «ustav Fischer in Jena. us Kupferdrucktafeln und Photographien der Die europäischen Schlangen. lebenden Tiere Von Dr. med. Fritz Steinheil. Erstes Heft: Tafel 1. Col. Quatuorlineatus var. sauromates Pall. — Tafel 2. Trop. natrix var. Persa Pail. — Tafel 3. Col. Leopardinus Bonap. — Tafel 4. Col. Leopardinus Bonap. — Tafel 5. Zamenis Dahlii Sav. (XII, 6 S. Text.) 4°. 1913. Preis: 3 Mark. Zweites Heft: Tafel 6. Col. Quatuorlineatus Lac&p. — Tafel 7. Col. Quatuor- lineatus Lacöp. — Tafel 8. Col. Quatuorlineatus Lacep. juv. — Tafel 9. Col. Quatuorlineatus Lac&p. juv. — Tafel 10. Zamenis gemonensis var. viridiflavus Lacep. (9 S. Text.) 4°. 1913. Preis: 3 Mark. . . Ricerche sistematiche ed ecologiche. Del Dr. Metamorfosi dei Murenoidi. Battista Grassi, Professore d’Anatomia comparata all’ Universitä di Roma. Con 15 tavole e 8 figure nel testo. : Systematische und ökologische Unter- Metamorphose der Muraenoiden. ee Von Dr. Battista Grassi, ord. Professor der vergleichenden Anatomie an der Universität Rom. Mit 15 Tafeln und 8 Figuren im Text. (Text Italienisch [X, 211 S.], Tafelerklärungen Italienisch- Deutsch [23 S.].) Gr. Fol.-Form. 1913. (Regio Comitato Talassografico Italiano. Prima Monografia. — Königl. Italienisches Comit& für Meereskunde. Erste Monographie.) Preis: 50 Mark. Ergebnisse einer zoologischen Forschungsreise nach Westindien im Von Prof. W. Kükenthal und Dr. R. Hartmeyer. (Zoologische Jahre 1907. Jahrbücher. Hrsg. von J. W. Spengel. Supplement 11.) Erster Teil. (S. 1—104.) Mit 8 Tafeln und 8 Abbild. im Text. 1908. Preis: 15 Mark. | Inhalt: Einleitung und Reisebericht. Von W. Kükenthal. (8. 1—11.) — Die Oligochaeten Westindiens. Von. W. Michaelsen. (S. 12—32.) Mit 1 Tafel. — Beitrag zur Bienenfauna der kleinen Antillen und der Bermudas. Von H. Friese. (8. 33—40.) — Zur Kenntnis der Alcyonarien-Gattung Telesto LMX. Von H.Lackmann. (S. 41—104.) Mit”? Tafeln u. 8 Abb. im Text. Zweiter Teil. (8. 105—342,) Mit 11 Tafeln, 52 Abbildungen im Text und 1 Karte. 1910, Preis: 24 Mark. Inhalt: Blattidae. Von R. Shelford. (S. 105-108.) — Mollusken- fauna Westindiens. Von Joh. Thiele (S. 109—132.) Mit 1 Tafel. — West- indische Chätognathen. Von Rudolf v. Ritter-Zaähony. (S. 133—143.) Mit 1 Tafel. -- Westindische Seeigel und Seesterne. VonL.Döderlein und R. Hartmeyer. (S. 144—156.) — Studien an westindischen Actinien. Von Ferdinand Pax. (S. 157—330.) Mit 9 Tafeln, 46 Abbildungen im Text und 1 Karte. — Westindische Holothurien. Von ©. P. Sluiter. (S. 331—342.) Mit 6 Abbildungen im Text. Dritter Teil. (S.343—432.) Mit2 Tafeln und 63 Abbild. im Text. 1913. Preis: 9 Mark. Inhalt: Die Appendicularien. Von H. Lohmann. (S. 343-350.) Mit 2 Abbildungen im Text. — Ophiures. Von R. Koehler. (S. 351—380.) Mit 2 Tafeln. — Westindische Decapoden. Von C. Zimmer. ($. 381—412,) Mit 57 Abbildungen im Text. — Ueber westindische Medusen. Von E. Vanhöffen, (S. 413—432.) Mit 4 Abbildungen im Text. Zoologische Ergebnisse einer Reise in Ost-Asien und auf den Sand- . von Dr. Walter Volz in Bern. Mit 32 Abbildungen im Text wich-Inseln 24 Tafeln und 1 Karte. (Abdruck aus den ‚Zoologischen Jahr- büchern“, Abt. f. Systematik Bd. 21, 22, 23 u. 24, sowie Abt. f. Anatomie Bd. 22 u. 23.) 1906, (X, 370 S.). Preis: 30 Mark. Inhalt: Schlangen von Palembang (Sumatra). Von Walter Volz. — Zur Kenntnis der Suiden Sumatras. Von Walter Volz. Mit 1 Tafel. — Echinostomum garzetta en. sp. Von W. G. MeCallum. — Untersuchungen über die Cladoceren ' fauna von Hinterindien, Sumatra und Java. Von Theodor Stingelin. Mit 3 Tafeln. — Ueber ost-asiatische Vogel-Cestoden. Von ©. Fuhrmann. Mit 2 Tafeln. — On two new Amphistome parasites of Sumatran fishes. Von W. G. MeCallum. — Amphibien von Palembang (Sumatra). Von P, N. van Kampen. Mit 1 Tafel. — Zur Kenntnis des Auges von Periophthalmus und Boleophthalmus. Von Walter Volz. Mit 1 Tafel. — Ueber Süßwasser-Acarinen von Hinterindien, Sumatra, Java und den Sandwich-Inseln. Von Richard Piersig. Mit 9 Tafeln. — Ostracoden von Sumatra, Java, Siam, den Sandwich-Inseln und Japan. Von W. Vävra. Mit 2 Tafeln. — Spongien von Singapore. . Von P. Dragnewitsch. — Der Circulations- und Respirationsapparat von Monopterus javanensis Lac Von Walter Volz. Mit1 Tafel. — Untersuchungen über die Copepodenfauna von Hinterindien, Sumatra und Java, nebst einem Beitrag zur Kenntnis der Hawaii-Inseln. Von E.v.Daday. Mit3 Tafeln. — totateurs. Von E.F.Weber.— Diplopoden ausdem Malayischen Archipel. Von J. Carl. Ge a EZ u a an nn | 3 ( Die Fauna Südwest-Australiens Ergebnisse der Hamburger _ südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer. Band IV, Lieferung 7. Gryllacridae pel Dr. Achille Griffini (Milano). Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1913. e Alle Rechte vorbehalten. x Chi si aceinge allo studio d’una collezione di Grillacridi australiani deve sempre prepararsi ad incontrare delle grandi difficoltä, aleune delle quali veramente insormontabili o che solo si potrebbero superare mediante viaggi fino ai Musei di Londra e di Adelaide, e dopo studi dei tipi con- servati in quei Musei. Una prima difficoltä dipende dal genere australiano Paragryllacris istituito da BRUNNER nel 1888, cosi poco separato dal genere Gryllacris, che i suoi caratteri distintivi veri esistono solo nei d. Il gen. Paragryllacris comprende specie alate, differenti da quelle del gen. Gryllacris perch& nei loro Z la lamina sottogenitale non ha stili arti- colati o solo presenta dei lobi stiliformi rigidi, mentre nelle Gryllacris iQ hanno generalmente la lamina sottogenitale dotata di stili articolati. Questa & la differenza, ed essa non & neppure senza eccezioni; infatti ho detto che le Gryllacris hanno generalmente la lamina sottogenitale fornita di stili articolati. Ma nelle stesse Gryllacris filippiniche del gruppo che comprende la Gr. nigrogeniculata Br., la Gr. limbaticollis STÄL, la Gr. Isseli GRIFF., la Gr. fuscinervis STAL, la Gr. plebeia StiL, ed affıni!), la lamina sottogenitale dei 3 ha gli stili piccolissimi, talora non articolati. Il carattere distintivo dei d & dunque di poca entitäl. Quanto alle 9, esse non hanno alcun vero importante e costante carattere che le separi da tutte quelle di tante specie del gen. Gryllacris. Si potrebbe pur soggiungere che nelle Paragryllaeris generalmente la faccia & rugosa, i lobi laterali del pronoto sono bassi e lunghi, a margine inferiore dritto, allungato, che l’ovopositore & lungo e dritto, che le tibie posteriori superiormente non sono quasi affatto depresse ed hanno solo poche piccolissime spinule su eiascun margine. Ma questi sono caratteri che tutti si possono trovare anche in diverse Gryllaeris. Quindi l’esame di sole 2 mette nella impossibilitä di aseriverle con 1) A. GRIFFINI, Desecrizioni di aleune Gryllacris nuove o poco note del Museo Na- zionale di Budapest. Memoria comunicata agli Annales Mus. Nation. Hungarici il 31 Marzo 1913. Contiene un Prospetto dieotomico e sinonimico delle specie filippiniche appartenenti a questo gruppo. 320 ACHILLE GRIFFINI sicurezza a questo piuttosto che a quel genere se non quando si riconoscano essere evidentemente le ? di specie di cui giä si conoscono i d. Almeno poi, le Paragryllacris essendo tutte australiane, non vi fossero anche delle Gryllacris australiane! Invece vi sono pure di queste. E perciö le specie australiane descritte da antichi autori, ed anche da qualche moderno, senza accurate e precise indicazioni intorno alle strutture delle parti genitali maschili, e quasi tutte le specie australiane descritte soltanto secondo esemplari 9, vanno incerta- mente collocate ora fra le Gryllacris, ora fra le Paragryllaecris. Il Kırzy nel suo Catalogo (1906), volendo dare una posizione siste- matica alle Gryllacris in antico malamente descritte da WALKER, ne collocö quelle australiane in parte nel gen. Gryllacris e ih parte nel gen. Para- gryllaeris. Ma si osservi che si tratta in molti casi di specie rappresentate da tipi uniei che sono %; pertanto tale sistemazione riusci molto ardita e non sarä certo scevra di errori. Per conto mio infatti faccio le seguenti osservazioni: Gryllacris uniguttata WALKER 1869 (9). E da Kırzy considerata come sinonima di Paragryllacrıs lobata BRUNNER, ma forse piü esattamente sarä sinonima della Gryllacrıs paulula TEPPER, che deve essere una Para- gryllacris. Gryllacris ornata WALKER 1869 (2). Da Kırpy & collocata nel gen. Paragryllacris, ma per la spinositä delle sue tibie posteriori e per la sua ornamentazione cosi diversa da quella delle Paragryllacris, a me pare deva essere una Gryllacris. | Gryllacris minuscula WALKER 1870 (2). Descritta pessimamente dal- l’autore, senza neppur indicare i caratteri dell’ovopositore e il numero delle spine delle tibie posterior. Da KırBy & considerata come una Para- gryllacris, ma a me sembra probabilmente una Gryllacris del gruppo della Gr. munda WALK. (= hyalina BRUNNER), alla quale il WALKER stesso la dichiara molto simile. Essa forse si avvicinerä assai alla Gr. debilis Br. per la minore lunghezza degli organi del volo (circa 21 mm). Se pero nello studio dei Grillacridi di qualsiasi regione ci imbattiamo nella disgraziata opera del WALKER e nelle sue descrizioni vaghe, prive di caratteri importanti e sicuri, piene di ripetizioni di caratteri generici inutili, spesso inesatte e non di rado persino del tutto errate, nello studio dei Grillacridi australiani oltre che nell’opera del WALKER, con tutti i fastidii che essa suol arrecare, ei imbattiamo anche nell’opera del TEPPER (1892). Il TEPPER fu certo piü veritiero del WALKER, ma, senza un accurato studio di preparazione, senza aver ancora sufficiente pratica del gruppo, Gryllacridae, 321 avuta sott’occhio la monografia di BRUNNER, e con questa sola, intraprese a determinare i Grillacridi australiani, formando nuove specie e nuovi generi con troppa facilitä, senza sufficiente eritica e ponderazione, uscend talora dalla retta via. Le sue descrizioni trascurano tanti e tanti caratteri importantissimi, e ripetono dei caratteri inutili o danno importanza a delle inezie individuali. I suoi caratteri generici e specifiei risultano pertanto incerti: i contrapposti che egli vuol istituire e mostrare spesso non reggono. Cosi pel nuovo genere Eonius, da lui istituito e contrapposto al gen. Neanias Br., il TEPPER indica una differenza nella lunghezza delle an- tenne, carattere oltremodo vago, una differenza nel numero delle spine dei femori e delle tibie posteriori, e nella lunghezza dell’ovopositore. Tutti caratteri che nei numerosi Neanias ora conosciuti si sono presentati varia- bilissimi in senso anche piüı ampio. Si noti poi che il gen. Eonius & stabilito sopra soli esemplari 9, nei quali, nella famiglia dei Grillacridi, se pur vi sono dei caratteri generiei questi sono sempre molto meno accentuati e meno sicuri e talora sono nulli del tutto. E se il gen. Eonius poträ sussistere, esso dovrä basarsi sulle caratteristiche dei d, come si vedrä nel presente lavoro. Ma lo stesso TEPPER che assegna al gen. Eonius come, secondo lui, distintivi, i seguenti caratteri: „Hind femora with 2—3 spines on each side; hind tibiae with 4 spines usually on each side“, descrive subito dopo VE. atrifrons coi femori aventi 4—5 spine sul lato esterno e 5-6 sul lato interno, poi I’ E. callabonensis con 6 paia di spine ai femori posteriori e colle tibie posteriori dotate di 4—6 spine sul lato esterno e di 6—8 spine sul lato interno. N& saprei trovare in che cosa differisca dai due generi or ora nominati l’altro genere Ametrosomus TEPP., se non per l’ovopositore breve e molto ineurvato, carattere che si vede in vari Neanias!), e che potrebbe persino far supporre essere il gen. Ametrosomus fondato sopra qualche 2 allo stato larvale. L’autore contrappone il gen. Ametrosomus al gen. Ametrus Br., ma da tale contrapposto risulta appunto che il gen. Ametrosomus viene a corri- spondere al gen. Neanias o al gen. Eonius. Che diremo del genere Apteronomus Tepr.? Anche questo va unito coi precedenti presentando spinule alle tibie posteriori e rientra nel gen. Eremus Br. che puö considerarsi come un semplice sottogenere del gen. Neanias. Ma veniamo alle Gryllacris ed alle Paragryllacris. L’insufficiente 1) Ad esempio nel Neanias magnus MATSUM. et SHIR. 1908. Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 21 322 h ACHILLE GRIFFINI, distinzione generica di queste da quelle era apparsa allo stesso TEPPER, il quale seriveva: „I have retained BRUNNER’s genus Paragryllacris, and included some new species that appeared to conform to the characters, but doubt whether it can be maintained as more than a subgenus to Gryllacris, because the main distinetions appertain to the male sex alone, which is very inconvenient, it not always being possible either to have both sexes handy, or to mate individuals correctly, when not caught in coitu.... Itis therefore quite possible that some of my species under this genus may have to be transferred to Gryllacris upon better acquaintance, and vice versa.“ Öttime parole! Ma quanto meglio non avrebbe fatto il TEPPER limi- tandosi a istituire nuove specie solo quando di queste conosceva anche il d, e introducendo nelle sue descrizioni diffusamente i caratteri delle strutture delle parti genitali prineipalmente dei Ö£! Invece egli, poco pratico, ha date delle descrizioni insufficienti, e certamente ha collocate varie Paragryllacris nel gen. Gryllacris, se non anche, come ha supposto egli stesso, vice versa! Inconveniente gravissimo portato dal sopra deplorato genere Para- gryllacris di BRUNNER, che lo stesso TEPPER giustamente considera come un semplice sottogenere del gen. Gryllacris. Or passiamo in rassegna le specie di TEPPER appartenenti a questi due generi: Gryllacris marmoriceps TEPPER 1892 (pag. 145—146, d, 2). Avrebbe i seguenti prineipali caratteri: Faccia con minute impressioni. Fastigium verticis con linee sinuose nere; tre linee sottili nere e sinuose sull’oceipite; fastigium verticis orlato di nero. Pronoto con breve linea nerastra ante- riormente e con lobi laterali piü lunghi che alti. Elitre ed ali con vene non marginate di bruno. Tibie posteriori con 3—4 piccole spine su eiascun margine. ÖOvopositore quasi dritto, gradatamente attenuato, con apice nerastro, rugoso, acuminato. Non sono descritte le parti genitali del Z!! Corpo mm 34,5—37; elitre mm 50; ovopositore mm 39. Con tutta probabilitä questa specie, date le strutture indicate e dato il genere di ornamentazione, & una Paragryllacris. Gr. nigrifrons TEPPER (pag. 146, d, 2). Descritta come varietä della precedente e dal Kırey innalzata al grado di specie: Sarebbe piü piccola, con grande fascia nera attraverso la faceia e con tibie posteriori dotate di 3 spinule su ciascun margine superiore. Non sono descritte le parti genitali del &1!! Corpo mm 23—30; elitre mm 35—39; ovopositore mm 29—35. E con tutta probabilitä una Paragryllacris e forse la Paragr. lobata Br. Gryllacridae. 323 Gr. longicornis TEPPER (pag. 146—147, 2). Avrebbe i seguenti carat- teri: Colore ferrugineo-testaceo. Faccia rugosa con puntiimpressi. Fastigium verticis largo circa il quadruplo del primo articolo delle antenne. Lobi laterali del pronoto molto piü lunghi che alti. Elitre ed ali con venule non ceinte di color bruno. Tibie posteriori superiormente inermi o quasi. Ovopositore esile, dritto. Corpo mm 35; elitre mm 46; ovopositore mm 27. 5 Assai probabilmente & una Paragryllacris. @r. ferrotestacea TEPPER (pag. 147, 2). Sarebbe cosi caratterizzata: Colore ferrugineo-testaceo. Faccia rugosa. Fastigium vertieis largo eirca il doppio del primo articolo delle antenne. Pronoto alquanto selliforme (?), avente il margine anteriore talora ornato di una breve linea nera e il posteriore fornito di fascia nera; lobi laterali poco piü lunghi che altı. Elitre ed ali con venule pallide. Tibie posteriori con 4 spinule sul mar- gine esterno e 5 sul margine interno. Ovopositore molto esile e incurvato. Carene inferiori (?della lamina sottogenitale?) brevi e racchiudenti una piccola area circolare depressa. Corpo mm 27—34; elitre mm 50; ovopositore mm 44—45. Specie molto incerta e che potrebbe pur essere una Paragryllacris, date le proporzioni del corpo e le strutture della lamina sottogenitale, se a questa si riferiscono le carene indicate. Gr. lutescens TEPPER (pag. 148, d, 2). Avrebbe le seguenti caratte- . ristiche: Colore giallognolo. Faceia alquanto rugosa collo spazio fra le antenne nerastro. Fastigium verticis avente circa la larghezza 1), del primo articolo delle antenne. Pronoto a margine anteriore pilı o meno segnato di nero e con margine posteriore a largo orlo nero. Venule delle ali un po’orlate di bruno. Tibie posteriori con 5—6 spinule sul margine esterno e 4 sull’interno. Ovopositore ensiforme, esile; lamina sottogenitale della 2 con carene largamente separate, estese anche all’apice. Lamina sottogenitale del $ profondamente trilobata con ogni lobo ancor inciso. Non si parla ne& di stili n& di altre strutture delle parti genitali del &!! Corpo mm 28—37; elitre mm 36—47; ovopositore mm 33—40. Con ogni probabilitä questa & una Paragryllacr:s. Gr. paulula TEPPER (pag. 155, 9): Testacea, con faccia bruno-nerastra variegata. Fastigium vertieis a lati carenati, avente eirca la larghezza 1'/, del primo articolo delle antenne. Pronoto selliforme (?) con macchia an- teriore mediana triangolare nera e col margine posteriore nerastro. Elitre ed ali con venule poco secure. Segmenti addominali dorsali con fascia bruno-nerastra. Ginoechi bruni. Femori posteriori con 5 spinule sul margine esterno e 3—4 sull’interno; tibie posteriori con 4 paia di spinule. 21 324 ACHILLE GRIFFINI, Ovopositore poco incurvato. Lamina sottogenitale della 2 semiecircolare con due forti carene inferiori. Corpo mm 23—25; elitre mm 25—27,5; ovopositore mm 30—34. Certamente & una Paragryllacris molto simile alla mia P. Shelfordi, ma pilı piccola, cogli organi del volo e l’ovopositore molto meno sviluppati; avrebbe l’oceipite bruno scuro con sottile linea mediana pallida, le tibie anteriori e medie brune. Non si sa se la sua faceia sia rugosa o liseia. Gr. atrogeniculata TEPPER (pag. 144, d, 2). Pare possa essere una vera Gryllacris. Gr. atrofrons TEPPER 1904, Descript. of some new spec. of Orthoptera from NW. South Australia; Trans. R. Soc. South Australia, Vol. XXVIII, pag. 167, 9. E dall’Autore paragonata alla sua Gr. atrogeniculata, e avrebbe i seguenti principali caratteri: Colore bruno. Faccia, clipeo e mandibole neri. Pronoto superiormente in gran parte nero e con margine posteriore tutto di questo colore. Elitre ed ali con venule brune. Femori superiormente ed esternamente scuri. Tibie (posteriori?) con 4 paia di piecole spine. Addome ornato di fascie chiare e scure. Ovopositore poco eurvato. La lamina sottogenitale non & descritta!! Corpo mm 23; elitre mm 39; ovopositore mm 21. Da una tale descrizione & affatto impossibile lo stabilire se si tratta di una Paragryllacris o di una Gryllacris. Gr. subdebilis TEPPER 1902 (pag. 151—152, 2). Pare sia una vera Gryllacris, bench® se ne conoscano finora solamente delle 2. Vi riferii due ? appartenenti al Museo di Oxford, che ho distinte col nome di var. sub- ecaudata. Gr. certa CAUDELL 1909, Miscell. notes on Orthoptera; Proc. Entom. Soc. Washington, Vol. XI, pag. 114 (= Gr. incerta TEPPER 1892, pag. 154, 9, nec WALKER). Pare possa essere una Gryllacris, perö non ne sarei del tutto sieuro. Gr. molineuxiana TEPPER (pag. 155—156, 3). Questa & una vera Gryllaeris. Vi ho riferiti due g appartenenti al Museo di Oxford, che ho descritti diffusamente, stabilendo anche la sinonimia di questa specie con Gr. Billinghursti BRAncsı 1897, d. Le Paragryllacris descritte dal TEPPER, prescindendo ora dalle sino- nimie specifiche, sembrano essere giustamente assegnate a questo infido genere. Dopo tutto ciö risulterä ad ogni modo evidente come sia necessaria una diligente revisione dei tipi di TEPPER per potere finalmente assegnare un esatto valore e una giusta posizione sistematica alle sue specie, e come per determinare dei Grillacridi australiani occorra cercare le descrizioni delle Paragryllacris non solo fra quelle delle specie descritte sotto questo Gryllacridae. 325 nome generico, ma ancora fra quelle delle specie anche da recenti autori descritte come Gryllaeris, se non pure talora viceversa, nel caso opposto. Di qui sorgono molti inconvenienti, tanto piü data l’incertezza della maggior parte delle diagnosi. E pertanto io finora ho descritte general- mente senza assegnar loro nome specifico aleuno quelle Paragryllacris che non riuscii a determinare esattamente. Eccezione sola feei per una unica specie che denominai Paragr. Shelfordi e che mi parve ben caratterizzata per le strutture delle parti genitali dei suoi d. _Questa speeie finora si © mantenuta valida; anzi nelle pagine seguenti ne sarä descritta anche la 9, finora inedita. I Grillaeridi australiani della collezione MICHAELSEN e HARTMEYER, comunicatimi per studio, erano tutti conservati in liquido; ottimo sistema questo, quando il liquido impiegato non sia quella detestabile formalina il eui uso per la conservazione degli artropodi ho criticato in un mio recente lavoro. I Grillaeridi in discorso erano abbastanza numerosi, ma la grande maggioranza si componeva di larve, riferibili con tutta probabilitä alla Paragryllacris Shelfordi GRIFF. Cosi dunque in tutto le specie risultarono essere quattro, appartenenti a quattro generi diversi; due di tali specie sono qui descritte come nuove. Rivolgo ancora i miei ringraziamenti al prof. F. WERNER dell’ Uni- versitaä di Vienna che volle farmi comunicare questi Grillacridi, forse prima a lui affidati per studio, ed al prof. MiCHAELSEN del Museo di Amburgo che mi scrisse con somma cortesia a proposito di questo materiale scientifico e dei miei studi intorno ad esso. Milano, dal Museo Civico di Storia Naturale, aprile 1913. Bibliografia citata nelle seguenti descrizioni. 1. BRUNNER v. WATTENWYL, C., Monogr, der Gryllacriden. Verhandl. k. k. Zool. Bot. Gesellsch. Wien, Bd. XXXVIII, 1888. 2. TEPPER, J. G. O., The Gryllacridae of Australia and Polynesia. Transact. R. Soc. South Australia, Adelaide, Vol. XV, Part 2, 1892. 3. Kırey, W. F., A Synon. Catalogue of Orthoptera. Vol. II, London 1906. 4. GRIFFINI, A., Studi sui Grillacridi del Museo di Oxford, Atti Soc. Italiana Scienze natur. Milano, Vol. XLVII, 1909. 5. GRIFFINI, A., Gryllacrides du Mus. Zoolog. de l’Acad&m. Imper. des Sciences ä& St. Petersbourg, Annuaire Mus. Zoolog. St. Ptersbourg, T. XVI, 1911. Gen. Gryllacris Serville. Gryllacris debilis Brunner. ® Gryllaeris debilis BRUNNER 1888 (1), p. 360. — TEPPER 1892 (2), p. 151. — KırBy 1906 (3), p. 146. 326 ACHILLE GRIFFIN], Non avevo mai visto finora aleun esemplare di questa specie. Credo tuttavia di poter riferirvi, dopo accurato studio, il seguente esemplare della collezione MICHAELSEN e@ HARTMEYER. Habitat: Coll. Mus. Perth. Murchison district. 12. Le sue prineipali dimensioni sono le seguenti: Lungh. del corpo mm 25 (addome esteso) „ del pronoto „ 42 „delle elitre m‘) „ dei femori anteriori m E dei femori posteriori „ 11,7 „ dell’ ovopositore „ 154 x Il colore & pallido giallognolo uniforme; anche i ginocchi sono pallidi e solo nelle zampe posteriori le parti articolari di essi sono lievemente piü scure. Il capo, visto anteriormente, & ovale allungato e attenuato inferior- mente. L’oceipite & ben convesso e prominente, in un col vertice appena appena di un testaceo piü intenso e con arco ocecipitale pallido incerto. Il fastigium vertieis, arrotondato, raggiunge la larghezza 1!/, del primo articolo delle antenne e lievemente la supera. Le macchie ocellari non si vedono, ed & appena accennata la linea verticale pallida estesa attraverso la fronte fino all’apice del clipeo, fiancheggiata da sottili e incertissime linee un po’meno pallide. La fronte ha superficie alquanto ineguale, ma non rugosa, e presenta qualche scarso e raro punto impresso poco marcato. Il labbro e ovale allungato e piuttosto angusto, un po’roseo. Le mandibole sono pallide fuorche all’apicee. Palpi ed antenne sono del tutto pallidi. Il pronoto visto superiormente appare subquadrato ed ha i solchi abbastanza ben marcati. Il suo margine anteriore & arrotondato, pro- x minente, grossetto; il solco anteriore & poco accennato al mezzo ma ben impresso ai lati; il solco longitudinale & esteso dal margine anteriore fino al solco posteriore, essendo sottilissimo anteriormente, poi pilı largo e come fossulare al mezzo ed all’indietro; il solco posteriore & ben marcato, distante di eirca 1 mm o poco piü dall’orlo posteriore; il margine posteriore & ancora orlato e leggermente sinuato; la metazona ha gibbositä laterali distinte. I lobi laterali sono piü lunghi che alti, posteriormente un poco pitı alti; essi hanno margine anteriore obliquo, angolo anteriore arrotondato, margine inferiore un po’sinuato obliquo, non molto lungo, angolo posteriore lungamente troncato, margine posteriore verticale mediocre, seno omerale distinto quantunque piccolo, solchi e gibbositä ben marecati. Le elitre superano l’apice dei femori posteriori e raggiungono l’apice dell'’addome (esteso); sono pallide subialine, a venature pallide; le ali sono ialine a venature pallide. Gryllacridae. | 327 Le tibie anteriori e medie sono un po’ingrossate fuorch® all’estrema base ed all’estremo apice, munite delle solite spine in numero di 4 per parte inferiormente, non incluse le apicali, mediocremente lunghe. I femori posteriori sono grossi alla base, brevemente attenuati all’apice e quivi pure abbastanza robusti; essi portano inferiormente 5 spine sul margine esterno e 5—6 sull’interno, di cui le apicali meglio formate e quelle piü verso la base piü minute; tali spine hanno l’apice bruno. Le tibie posteriori superiormente sono poco depresse e ciö solo molto lontano dalla base: hanno 4—6 minute spine sul margine esterno e 4—-5 sul margine interno; l’apice di tali spine & bruno. > L’addome & tutto pallido.. L’ovopositore & rettilineo o quasi, lievissimamente incurvo, pallido alla base, poi testaceo-ferrugineo, medio- eremente rigido, tutto egualmente angusto ed abbastanza gracile, subacuto all’apice. La lamina sottogenitale & trasversale, breve, subtriangolare, a vertice arrotondato, e quivi inferiormente un po’tumida, testacea, e dotata di pochi brevi peli. Ho riferito questo esemplare alla @r. debilis Br. piuttosto che non alla Gr. munda WALK. (= hyalina Br.), per la minore lunghezza delle elitre e per le proporzioni generali del corpo. Gli esemplari della Gr. munda WALK. hanno sempre le elitre piü lunghe (mm 22,3—25) e l’ovopositore piü breve (mm 11,8—15,1); nella var. simbangica GRIFF. poi queste differenze sono ancor pi spiccate (elitre mm 27; ovopositore mm 9). Tutto eiö non toglie che le due specie, Gr. debilis Br. e Gr. munda WALK. (= hyalina Br.), sieno certamente assai simili. E ciö appunto mi spinge a considerare la Gr. debilis come una Gryllacrıs e non come una Paragryllacris, quantunque finora se ne conoscano solamente delle 2. Infatti la Gr. munda, di cui si conoscono g e 9, risulta essere real- mente una Gryllacris. Ho giä sopra esposti i miei dubbi circa la possibile sinonimia della Gr. debilis Br. colla Gr. minuscula WALK.; questi perö non si potranno risolvere se non coll’esame del tipo di WALKER. La Gr. imbecilis Pıcr. Sauss. (imbecilus Pıcr. Sauss.), descritta come proveniente dalle Indie orientali, potrebbe pur corrispondere alla @r. debilis Br. Ne vidi il tipo (9), appartenente al Museo di Ginevra, ma ridotto in cosi cattivo stato da esserne quasi impossibile una descrizione ed un esatto apprezzamento. Le sue elitre sono lunghe 20 mm. L’indicazione di provenienza data da PICTET et SAUSSURE non dovrebbe stupirci anche se la specie fosse australiana, poich® gli stessi autori, come 398 ACHILLE GRIFFINI, io ho dimostrato, assegnarono tale provenienza anche a specie che erano persino africane!). Gen. Paragryllacris Brunner. A proposito di questo genere che puö tutt’al piü essere considerato come un sottogenere del gen. Gryllacris contenente alcune delle specie australiane di questo, ho gia piü sopra esposto le mie osservazioni critiche, riportando pure le parole di TEPPER concordanti col mio stesso modo di giudicare. Paragryllacris Shelfordi Griff. & Paragryllaeris Shelfordi GRIFFINI 1909 (4), p. 325—327, fig. 2, S. — GRIFFINI 1911 (5), p. 81. Finora di questa specie si conoscevano solo i due d da me deseritti, di cui uno (tipo) appartenente al Museo di Oxford e l’altro appartenente al Museo di Pietroburgo. Ora, con molto piacere, ne vedo una ? adulta nelle collezioni MıcHA- ELSEN et HARTMEYER, la quale, tranne che per le dimensioni alquanto maggiori, come solitamente avviene per le 9, & benissimo concordante con quei tipi. Habitat: Coll. Mus. Perth. Murchison distriet. 19. Oltre la detta ? adulta osservo nelle stesse collezioni due larve g e sei larve ? di varia etä, che credo di poter pure riferire alla stessa specie. Queste larve provengono da varie localitä come: Boyanup, Bunbury, Denham, Fremantle, Guildford. Ma la 2 adulta & quella che merita particolare descrizione: ?. Cum typis 3 optime convenit. Caput eodem modo confectum et pietum, cum typicis lineolis in oceipite etin vertice Frons etiam inferius nigricans. Pronotum lineola typica antica a medio marginis antieci breviter posterius extensa praeditum. Elytra et alae ut in typis d. Tibiae omnes post basim annulo parvo leviter fusciore praeditae Femora postica subtus margine externo 4-spinuloso, mar- gineinterno2-spinuloso, spinulis ad apicem sitis, utin ty- pis. Tibiae posticae spinulis parvis superne in margine externod, in margine interno4. Segmentadorsaliaplurima ut in typis basi transverse infuscata. Ovipositor longissi- mus et angustus, sat rigidus, rectus, nitidus, ferrugineus, basi pallidior, apicefuseior, apicelevissimeincurvo, acuto. l) A. Grirrist, Revisione dei tipi di aleune Gryllacris di PiCTET et SAUSSURE, Monitore Zoologico italiano, Firenze, Anno XX, 1909, No. 4. Gryllacridae. 329 Lamina subgenitalis transversa, margine toto late rotun- dato, inerassato, praecipue apud lateraubiutrinquesubtus callositas plieiformis obtriangularis, verticem basim ver- sus vergens adest. Inter has callositates et basim super- ficies laminae est subtilior et etiam circum apicem callosi- tatum, intus extusque. Longitudo corporis mm 40 ni pronoti ne) 5 elytrorum 239 b femorum anticorum Ei a femorum posticorum 4:50 1 ovipositoris "148,8 L’aspetto, la configurazione del corpo, la colorazione, sono come nei tipi d. Il fastigium vertieis raggiunge quasi la larghezza '1!/, del primo articolo delle antenne ed ha i lati abbastanza carenulati; la sua parte in- feriore & rugulosa, alquanto arcuata colla convessitä volta in basso. La sutura fra il fastigium vertieis e il fastigium frontis risulta ben distinta. La fronte, compreso il relativo fastigio, & nerastra come nel d del Museo di Pietroburgo, cio& questo colore ne occupa anche la parte inferiore fino alla base del clipeo, e il colore stesso & da ciascun lato della fronte abba- stanza nettamente terminato in senso verticale secondo una linea che scende dall’occhio fino all’angolo esterno del clipeo, rimanendo quindi ben separato da quello testaceo delle parti vicine. Le guancie infatti sono tutte testacee; il clipeo e il labbro sono di color testaceo pallido; le mandibole sono testaceo-ferruginee coll’ estremo apice nerastro, col margine esterno un po’bruno e coll’angolo basale interno (in contatto colla base del clipeo) segnato da un punto brunastro; gli organi boccali inferiori e le antenne sono di color pallido; l’oceipite e il vertice col relativo fastigio sono testacei segnati dalle caratteristiche lineette da me desecritte pel tipo. Il margine inferiore del fastigium vertieis & nero. La parte nerastra della fronte ha dei punti impressi e delle rugositä irregolari, principalmente trasversali; questi punti e queste rugositä sono molto ben evidenti, le rugositä tuttavia non sono assai scabre. I lati della fronte secondo i confini fra questa e le guancie, fra il colore nerastro frontale e il colore testaceo delle guancie, sono verticalmente un po’ tumidi in modo appena accennato. Entro la parte nerastra della fronte si nota la macchia ocellare ovale e inoltre si osservano altre macchiette minori e meno regolari pure giallo- testacee, di cui due piccole superiori sul confine fra il fastigium frontis e il fastigium verticis, due pure piccole sugli angoli inferiori interni degli 330 ACHILLE GRIFFINI, scrobi antennarii, da ciascuna delle quali scende una sorta di linea sinuosa irregolare, di egual colore, verso il mezzo della fronte, e finalmente due piecole altre macchiette puntiformi inferiori laterali situate nei due punti impressi piü grossi collocati appunto in questa parte della fronte. Il pronoto & fatto come nei tipi d; ha il margine anteriore e il margine posteriore incertamente brunicei, in modo assai vago, e porta la caratteristica lineetta nera che dal mezzo del margine anteriore giunge fine al solco longitudinale abbreviato e quivi cessa nettamente; questa ha forma un po’fusiforme, cio@ & lievemente piü assottigliata ai due estremi. I lobi laterali del pronoto, come nei tipi, hanno l’angolo anteriore quasi retto, a vertice arrotondato, il margine inferiore lungo, retto o quasi, l’angolo posteriore un po’troncato, il margine posteriore verticale me- diocre, il seno omerale distinto, per quanto piccolo. Gli organi del volo sono come nei tipi d, colle venule prive di marginature brune. Cosi pure le zampe sono come in quegli esemplari; le spine delle 4 tibie anteriori sono relativamente corte; le spinule delle zampe posteriori hanno l’estremo apice nerastro. Le parti genitali sono sufficientemente descritte nella diagnosi > >‘ latina sopra esposta. L’ovopositore & molto lungo ma & pure angusto, poich® dopo la base & alto appena 1 mm o poco piü, non giungendo certo questa altezza fino a mm 1,2. Gen. Eonius Tepper. Una netta separazione generica fra i Grillacridi ad organi del volo perfettamente sviluppati e quelli ad organi del volo ridotti o rudimentali non mi sembra possibile. Ormai si conoscono varie specie del gen. Gryllacris nelle quali le elitre e le ali sono brevi e talune persino nelle quali tali organi sono piüı o meno rudimentali, tanto che la sistemazione di queste specie nel gen. Gryllacris SERV. oppure nel gen. Neanias Br. riesce arbitraria e la separazione fra tali due generi risulta indefinibile, trovandosi tutti i gradi di passaggio fra specie ad ali brevi, specie ad ali ridotte e ancor sovraincombenti l’una all'’altra, specie con organi del volo quasi rudimentali, lanceolati, distinta- mente forniti di vene e di venule, e specie con tali organi rudimentali, squamiformi. ‚ Ricorderö ad esempio che la Gryllaeris buyssoniana GRIFF. 1912 ha gli organi del volo molto ridotti ma ancor cosi sviluppati da essere in parte sovraincombenti l’uno sull’altro, e quindi sarebbe a considerarsi, come le varie specie ad essa consimili, quale una vera Gryllacris; invece la var. kurseonga GRIFF. 1913 della stessa Gr. buyssoniana ha gli organi del volo maggiormente rudimentali, laterali, coi loro margini interni ormai Gryllacridae. 331 molto lontani l’uno dall’altro, e perciö andrebbe a tutto rigore posta nel gen. Neanias. E ciö facendo si giungerebbe all’assurditä di collocare in questo genere una semplice varietä d’una specie che spetta al gen. Gryllacris. Il genere Eonius fu stabilito dal TEPPER nel 1892 come nuovo genere molto prossimo al gen. Neanias Br., ma da questo distinto. In realtä, come giä anche pilı sopra accennai, nessuna delle distinzioni ammesse dal TEPPER fra tali due generi & assoluta, importante, sicura, e tale da reggere alla critica. Ed anche il .gen. Ametrosomus stabilito dallo stesso autore non deve risultare affatto distinto dal gen. Neanias. Poco sopra io accennavo come in quest’ultimo genere si potrebbero a tutto rigore collocare certe Gryllacris dalle elitre e dälle ali rudimentali. Ora, se ben mi appongo esaminando una specie esistente' nelle collezioni MICHAELSEN e HARTMEYER, e riferendola al gen. Eonius, e se le altre specie congeneri si accostano di molto a questa, come ben appare dalle diagnosi, gli Eonius risultano non esser altro che delle Paragryllacris ad organi del volo rudimentali. Quindi anche le Paragryllacris, che come ho avuto oceasione di indi- care rappresentano un puro sottogenere australiano del gen. Gryllaeris, avrebbero ancor esse alcune specie ad elitre ed ali rudimentali, e con tali specie sarebbe composto il gen. Eonius. Un’altra considerazione mi porta a questa conclusione. Nel gen. “ Gryllacris generalmente ciascuna specie avente gli organi del volo rudi- mentali ha strutture, colorazione, statura e aspetto assai somiglianti a quelli di un’altra specie congenere vivente nella stessa localitä e dotata di elitre e di ali perfettamente sviluppate. Nuova prova della pochissima impor- tanza che nella sistematica dei Grillacridi devono avere i caratteri desunti dagli organi del volo. Valga come esempio il caso della @ryllacris Artinii GRIFF. 1913 (d, 9), specie indiana ad elitre ed ali completamente sviluppati, e della affinissima e pure indiana Gr. buyssoniana GRIFF. 1912 e var. kurseonga GRIFF. 1913 (d, 2) ad organi del volo rudimentali nei suoi esemplari perfettamente adulti. Queste due forme, l’una macroptera, l’altra microptera, si possono considerare come due specie sorelle provenute da una sola specie madre, secondo una recente teoria del prof. D. Rosa, che ho ricordata a loro riguardo ed a proposito di non rari casi d’abbinamento di specie, in uno dei miei ultimi lavori!). 1) A. GRIFFINI, Sopra alcuni Grillacridi e Stenopelmatidi della collezione Pantel. Memoria presentata alla Societä Italiana di Scienze naturali in Milano il 23 febbraio 1913. 332 ACHILLE GRIFFINI, Ora i tipi & e 2 della specie di Eonius che sto per descrivere si potrebbero considerare, salvo qualche modificazione di struttura, come rappresentanti una Paragryllacris microptera assai simile alla macroptera Paragryllacris Shelfordi. Si notano infatti molte strutture fondamentali eguali nelle due specie, fra cui la stessa rugositä della fronte e un piano di colorazione molto analoga. Le strutture delle parti genitali non sono eguali ma tuttavia abbastanza simili. Nella colorazione del dorso dell’ad- dome si veggono le maggiori differenze (come anche fra la Gryllacris Artinü e la sua affıne Gr. buyssoniana); le fascie scure che nella specie macroptera Paragryllacris Shelfordi stanno alla base di ciascun segmento addominale dorsale, nella specie microptera Eonius Michaelseni stanno invece all’apice di tali segmenti. Coneludendo, gli Eonius sarebbero delle Gryllacris i cui d non hanno stili articolati alla lamina sottogenitale e che per questa e per altre strut- ture convengono colle specie del genere o sottogenere Paragryllaeris, distinte poi per presentare in ambo i sessi gli organi del volo rudimentali negli esemplari perfettamente adulti. Prima di descrivere la nuova specie di cui ora parlerö ho attentamente studiate e discusse le incomplete diagnosi delle specie congeneri fondate da TEPPER solamente su delle 2 e su di una larva di d. L’E. tigrinus TerPp. (2) risulta essere piüı grande, ha elitre ed ali piü ridotte (2 mm) e la faccia quasi liscia („almost smooth, shining, with numerous fine oblique and irregularly transverse lines visible only with a lens“ TEPPER); la sua 2 ha l’ovopositore assai piü lungo (45 mm). L’E. callabonensis Tepr. (9) avrebbe i rudimenti elitrali piü lunghi (?—8 mm), l’ovopositore piü lungo assai (43—48 mm), con apice nero. L’autore nella sua incompleta descrizione non ei dice i caratteri della sua fronte e della sua lamina sottogenitale, ma per tutto lo paragona coll’E. hgrinus al quale lo dichiara simile pur avendo la fronte prevalentemente pallida. L’E. atrifrons Terp. (2 e larva 8) & certamente assai diverso per minore statura, per l’ovopositore lungo appena 15 mm, per la faccia lucente. Rimarrebbe l’E. fumatus Terp. (9), il quale avrebbe press’a poco la statura della specie che sto per descrivere, ma di esso & detto che la sua faccia & pallida, che il pronoto ha il solo margine posteriore nerastro, che la lamina sottogenitale della 2 ha una sottile fascia nera presso il margine posteriore. Siccome poi questa specie proviene dalla parte orientale dell’ Australia meridionale, si puö anche da ciö presumere che essa sia realmente diversa dalla nuova specie qui istituita che proviene dalle regioni oceidentali. Gryllacridae. 33d Passo dunque a descriverla come segue: Eonius Michaelseni n. Sp. Habitat: Stazione 70, Tamala (Edelland); 7.—8. IX. 1905 (1 Q° e 1 9, Typi). &, 2. Testaceus, segmentis dorsalibus omnibus vel fere omnibus posterius fusco marginatis, pronoto antice et po- stice margine irregulari atro, margine atro postico latiore et minus irregulari, margine atro antico minus regulari, minus lato, sed in medio posterius angulariter producto; capite maxima pro parte fusco, vertice castaneo nitido, fronte fusca, crebrefortiterque punctato-impressa, rugosa, elypeo dimidio basali fulvo, dimidio apicalipallide flavido- testaceo, labro genisque fulvo-testaceis, mandibulis basi ceastaneis, apicem versus fusco-nigris, antennis totistesta- ceis. Elytris rudimentariis lateralibus, lanceolatis, fusco venosis, marginem posticum metanoti tantum parum super- antibus. Pedibus breviusculis, testaceis, tibiis 2 anticis in castaneum vergentibus; tibiis anticis et intermediis subtus utrinque spinis 4 subaequalibus breviusculis prae- ditis, neenon spinis apicalibus solitis; femoribus postieis subtus margine interno spinulis 3—5, margine externo spinulis 2—3, parvis, apicem versus sitis; tibiis postieis superne apicem versus in utroque margine spinulis mini- mis 5—4 praeditis. 9. Ovipositor longus, subrectus, parum rigidus. La- mina subgenitalis subtrapetioidalis- rotundata, angulis nullis, lateribus leviter sinuatis, apice etiam leviter in medio sinuato-emarginato, lobisoptimerotundatis, minute rugulosis, inferius erassiusculis. Pars infera laminae ca- rinas duas crassiusculas plicato-callosas praebet, alobis apicalibus ad basim descendentes, posterius (apud lobos apicales) et extus minus argutas, intus et basi magis ar- gutas, latere interno concavas, basi (versus abdomen) subrotundatas. d. Segmentum abdominale dorsale VIII produetum, fere parabolicum; segmentum IX productum, convexum, erassiusculum, postice eucullatum, margine apicalisubtus recurvato, a lamina subgenitali obteeto, integro. Lamina subgenitalis ab infero visa subquadrata, margine apieali trilobo, lobis subaeque longis; lobis lateralibus posterius 334 ACHILLE GRIRFFINI, versis, apice leviter extus curvatis, angustioribus, sub- teretibus,apicerotundato;lobomediolatiore,subquadrato, angulis apicalibus rotundatis, margine apicali in medio leviter acute ineiso, lobulis prominulis tumidulis, rotun- datis. A latere visa haec lamina notas sequentes praebet: Lobi laterales apicales posterfus versilaminam angustam externam superam, apicem sursum vergentem (versus seg- mentum IX dorsale) praebent; lobus medius superne basim versus (contra segmentum IX dorsale) ascendens, elevatio- nem transversamefficiens, basicrassiusculam, apicetrans- verse compressiusculam ibique sinuatam. Stylinulli. d ? Longitudo ecorporis mm 25 30 & pronoti N. 3 h elytrorum Bien 4,7 3 fem. anticorum y DER h fem. posticorum „I ee i: ovipositoris „7 a segm. VIIIabdominis 4 —- 4 segm. IX abdominis „. 28 — x Il corpo & piuttosto allungato, mediocremente robusto, nitido, testaceo colla fronte bruno-nerastra, coi margini anteriore e posteriore del pronoto nerastri e coi margini posteriori della maggior parte dei segmenti ad- dominali bruni come quelli del mesonoto e del metanoto. x Il capo & alquanto piü largo del pronoto, non pero assai grosso; visto anteriormente appare ovale. Esso ha il vertice ben convesso, il fastigium verticis superiormente arrotondato, inferiormente alquanto depresso e quivi piuttosto ineguale, ruguloso, con due impressioni laterali apicali maggiori, con qualche punteggiatura fra queste, e coi lati quivi alquanto carenulati, divergendo le carenule verso l’alto ove vanno svanendo. La sutura fra il fastigium vertieis e il fastigium frontis & visibile ma piuttosto irregolare. Il fastigium vertieis nella sua parte inferiore nel d non supera la larghezza 1'/, del primo articolo delle antenne; nella 2 supera alquanto tale dimensione e si avvieina alla larghezza doppia del detto articolo, notando che questo & relativamente esile. Le macchie ocellari sono distinte, pallide, subeguali, essendo anche la frontale piuttosto piccola, ovale o verticalmente oblunga. La fronte & tutta fortemente punteggiata-rugosa, estendendosi le forti punteggiature impresse ed attenuandosi lateralmente fin un po’dopo i solchi suboculari e inferior- mente fin sulla base del clipeo. I solehi suboculari sono poco impressi, Gryllacridae. 335 piuttosto larghi. Gli organi boccali hanno le solite strutture e sono relativamente corti e grossi. L’oceipite e il vertice sono di color castagno che volge al castagno- bruno scuro sul fastigium vertieis; la fronte & bruno scura quasi picea sü tutta la parte punteggiata-rugosa, sfumandosi questo colore in pallido ai lati verso le guancie che sono testacee; il clipeo & testaceo pallido colla base punteggiata fulvo-bruniceia; il labbro & testaceo-ferrugineo alquanto piü scuro del clipeo.. Le mandibole sono di color castagno volgente al nerastro all’apice e sul margine esterno; alla base esse sono fortemente bicarenate in senso longitudinale. Gli organi boccali inferiori sono testacei pallid. Le antenne sono tutte testacee. Il pronoto superiormente visto appare piüu largo che lungo, anche perche i suoi lobi laterali sono relativamente brevi e poco serrati contro i fianchi. Il suo margine anteriore & un po’arrotondato al'mezzo e quivi dotato di qualche minuto punto impresso; il solco anteriore & poco accen- nato, al mezzo anzi quasi nullo; dopo di esso vi sono due minuscole gibbositä laterali poco distinte; il solco longitudinale, sottile, poco marcato, si estende dal solco anteriore fino alla metazona; il solco posteriore & molto incerto, mentre non si deve confondere con esso quello che distingue l’estremo orlo posteriore della metazona da questa; il margine posteriore ® trasversale, lievemente sinuato. La superficie del dorso del pronoto & ineguale, presentando alcune gibbositä poco ben definite di eui due nitide ai lati della metazona. I lobi laterali sono molto pit lunghi che alti, “anteriormente alquanto piü alti che non posteriormente, con angolo anteriore arrotondato quasi retto, margine inferiore dapprima rettilineo lievemente ascendente all’indietro, poi pi rapidamente ascendente nella posizione dell’angolo posteriore che rimane cosi come lungamente troncato-arroton- dato; da questo si distingue bene il margine posteriore verticale brevissimo; il seno omerale & rudimentale; i solchi e le gibbositä sono ben marcati. Il eolore del pronoto & testaceo col margine anteriore e il margine posteriore in parte nerastri. Il margine posteriore & piü largamente e piü nitidamente nero o nerastro, occupando questo colore tutta la metazona e continuandosi molto attenuato sul breve margine posteriore dei lobi laterali. Superiormente il color nero della metazona & nettamente separato in avanti dal colore testaceo del dorso ed & un po’piü largo ai lati che non al mezzo, risultando quindi tale fascia nerastra a margine anteriore alquanto concavo. Il margine anteriore del pronoto & angustamente bruno- nerastro, essendo questo colore piuttosto sfumato e non ben definito; perö al mezzo da esso si volge posteriormente una sorta di triangolo nerastro il cui vertice acuto si dispone nel solco longitudinale sottile. I lobi laterali con relativo margine inferiore e angolo anteriore sono tutti testacei. 336 ACHILLE GRIFFINI, Le mesopleure e le metapleure hanno una macchia sfumata nerastra. Le elitre sono lanceolate, parallele fra loro, ben discoste l’una dal- l’altra, testacee-subjaline, a vene e venule di color castagno o quasi piceo, piuttosto grossette e ben marcate; solo la loro estrema base & pallida, e un po’anche sottilmente sono pallidi gli orli marginali, eccetto all’apice. Le elitre arrivano poco oltre il margine posteriore del metanoto. Le ali, sottostanti, ne sporgono brevemente e sono pallide. Mesonoto, metanoto e segmenti addominali dorsali (fuorch® 1’ ultimo del 9) hanno il margine posteriore brunastro. Le parti sternali sono assai pallide, e sono di color testaceo chiaro i segmenti ventrali che talora offrono una breve lineetta longitudinale basale alquanto piü scura. Le zampe sono piuttosto tozze e pelose, testacee, colla base delle tibie incertamente e brevemente piü scura, tranne le anteriori che hanno le tibie volgenti tutte superiormente al color castagno. Le tibie anteriori e medie hanno inferiormente 4 spine per parte, relativamente brevi e subeguali, seguite dalla quinta spina apicale poco piü corta di esse. I femori posteriori sono mediocremente ingrossati alla base, brevissimamente attenuati all’apice e quivi pure grossetti; essi portano inferiormente 2—3 piccole spine sul margine esterno e 3—5 sul margine interno, aventi l’apice oscuro. Le tibie posteriori superiormente soltanto all’apice sono un po’depresse; esse hanno quivi delle spinule rudimentali in numero di 3—4 per margine. 9. Ovopositore ferrugineo, lungo, poco rigido, nitido, liseio, ap- puntito all’apice, del resto quasi tutto egualmente angusto, alto meno di l mm, rettilineo o quasi, e cio® dopo la base rettilineo e dopo il mezzo lievissimamente ineurvo, in modo quasi insensibile. Lamina sottogenitale subtrapezoidale ad angoli apicali ampiamente arrotondati, a margine api- cale lievemente inciso al mezzo fra tali lobi arrotondati, con orlo piuttosto grossetto e minutamente ruguloso. Questa lamina porta inferiormente due carene longitudinali ingrossate, a forma di parentesi, volgenti la concavitä "una verso l’altra, piü compresse verso la base e quivi alquanto coricate, coll’estremo basale arrotondato. 3. I due segmenti addominali dorsali apicali sono giallo-testacei. Il segmento VIII & piü lungo del VII, a forma parabolica, a margine pos- teriore arcuato, sottilmente orlato di bruno. Il segmento IX & robusto, convesso, dapprima un po’allungato orizzontalmente, poi ricurvato convessa- mente all’ingiü, a cappuccio molto tumido e piuttosto alto, a margine apicale inferiore intero, trasversale.. Cerei poco lunghi e poco -robusti. Lamina sottogenitale subquadrata terminata posteriormente da due appendici laterali e da una mediana subegualmente lunghe, volte all’indietro e senza a a DET TUR Gryllacridae. 337 stil. Le appendiei laterali sono piü anguste della mediana, ad apice arro- tondato e un po’volto in fuori, e viste di lato mostrano d’essere accom- pagnate ciascuna da una sorta di espansione a guisa di laminetta che all’apice superiormente ne diverge incurvandosi alquanto in sü. L’appendice mediana & subquadrata, ad angoli arrotondati, con margine apicale un po’ineiso al mezzo e lievemente bilobo intorno a tale incisione, con lobuli grossetti e tumidi. Superiormente questa appendice presenta un rialzo principalmente verso la propria base, grosso nella parte basale, trasversal- mente compresso all’apice e quivi sinuato, che va col proprio apice contro la parte inferiore del segmento IX dorsale. Mentre dunque le strutture delle parti genitali della 2 nell’ Eonius Michaelseni si avvicinano sensibilmente a quelle della 2 della Paragryllaeris Shelfordi, le strutture delle parti genitali del & si scostano sensibilmente da quelle del 3 di tale specie. Dalle incomplete e incerte descrizioni di TEPPER pare che la struttura della lamina sottogenitale in varie Paragryllacris 2 e in varii Eonius 2 eorrisponda piü o meno a quella ora indicata per le specie descritte nel presente lavoro. La Gryliacris angusta WALKER 1869 e la Gr. lepida WALKER 1871, dotate di elitre rudimentali, dato che sieno state descritte secondo tipi allo stato adulto, potranno forse anch’esse appartenere al genere Eonius. Gen. Eremaus Brunner. Questo genere dovrebbe comprendere la grande maggioranza dei Grillacridi completamente atteri. Certamente alcuni generi, come il gen. Apotrechus BRUNNER e il gen. Apteronomus TEPPER, non sono n& sufficientemente n& costantemente distinti dal gen. Eremus, e il carattere loro assegnato: „Tibiae posticae teretes“ si ritrova in tanti altri Grillacridi passando per tutte le sfumature al carattere: „Tibiae posticae supra planiusculae“. Quanto alla spinositä, spinulositä od alla mancanza di spinule sulle tibie posteriori stesse, non si puö assolutamente tracciare su tale base alcuna vera divisione generica. Ma lo stesso genere Eremus & in tante sue specie talmente affıne al gen. Neanias BRUNNER ch’io ho dovuto nei miei piü recenti lavori indurmi a considerarnelo come un semplice sottogenere. La distinzione sarebbe basata su ciö, che nel gen. Neanias esistono rudimenti di elitre e che nel gen. Eremus questi mancano. Örbene, in molte specie che si credevano degli Eremus, ben studiando gli esemplari, anche i tipi descritti da ottimi Autori come il BRUNNER e il SJÖSTEDT, ho scoperto la presenza di rudimenti d’elitre, piecoli, non facili a scorgersi, ® vero, ma tuttavia evidenti, innegabili. Die Fauna Südwest-Australiens. IV, Y ID 338 ACHILLE GRIFFINI, Queste specie si dovettero passare al gen. Neanias; ma esse costi- tuiscono la naturalissima transizione fra le specie ad elitre rudimentali e quelle a rudimenti elitrali completamente scomparsi. Nelle collezioni MICHAELSEN e HARTMEYER ho trovata la seguente specie che credo di poter con sicurezza descrivere come nuova: Eremus Hartmeyeri n. sp. Habitat: Stazione 114, Buckland Hill preso Fremantle; 1. VI. 1905 (1 d adultus: Typus); Stazione 101, Mundaring Weir; 9. VII. 1905 (1 2 immatura). Omnino apterus; testaceus, marginibusantico et postico pronoti, margine postico mesonoti et metanoti, basibusque segmentorum abdominalium dorsalium atro vittatis; capite testaceo, sed fronte cum fastigio et cum fastigio verticis atra nitida, hoc coloreacoloretestaceoreliquarum partium capitisoptime distincto;fronteferelaevi;pedibustestaceis, tantum basi tibiarum leviter infuscata vel incerte fusco annulata; femoribus posticis subtus margineexternospinis 2—3, margine interno spinis 8 longiuseulis; tibiis postieis superne fere teretibus, in utroque margine spinis 4—5 longiusculis, acutis, armatis. a: Segmentum abdominale dorsale VIIInon productum; segmentum IX breve, eucullatum; apice transversoin me- dio leviter concaviusculo, margine apicali utrinque hori- zontaliter crassiuscule carinulato. Lamina subgenitalis basi transverse subrectangularis, apice triloba, lobislate- ralibus parvis, brevissimis, rotundatis, lobo medio magno, subquadrato, longo, apice transverso subrotundato, cras- siusculo. ? immatura.. Genitalia haud describenda. Ovipositor valde incurvus, gracilis. d ® immat. Long. corporis mm 19,4 20,4 surpronoti Ray 3,6 „ femor. anticorum AR 5,5 „ femor. posticorum A 10,5 „ ovipositoris „7 9 (eireiter) Corpo di statura media, abbastanza robusto, completamente attero, nitido, di color giallo-testaceo coi margini anteriore e posteriore del pro- noto nerastri, i margini posteriori del mesonoto e del metanoto pure nerastri, la base dei segmenti addominali dorsali largamente bruno-nerastra, la fronte a Gryllacridae. 339 col relativo fastigio e col fastigium vertieis nettamente bruno-nerastra, mentre tutte le altre parti del capo sono testacee. Capo poco piü largo del pronoto, anteriormente visto brevemente ovale. Oceipite e vertice molto ben convessi; fastigium vertieis anterior- mente e inferiormente meno convesso, molto declive, a lati sensibilmente ma poco acutamente carenulati, a superficie minutissimamente rugosa (carattere visibile con forte lente); il fastigium vertieis raggiunge la larghezza 1!/,; del primo articolo delle antenne (che & angusto) 0 poco piü. La sutura fra il fastigium vertieis e il fastigium frontis & assoluta- mente indistinta o nulla, rappresentata da qualche punto impresso in serie laterali inferiormente convergenti verso il mezzo sopra due piccole gibbositä laterali apicali del fastigium frontis. Le macchie ocellari del fastigium verticis sono poco distinte; la macchia ocellare frontale & ben delineata, ovale, giallognola. La fronte & trasver- sale, nitida, dotata di pochi e sparsi piccoli punti impressi e di minutissime rugulositä trasversali visibili solo con forte lente. I solchi suboculari sono distinti solo inferiormente, quivi larghi ma poco scavati. Gli organi boceali sono normali, piuttosto brevi, con palpi poco ingrossati all’apice. Oceipite, vertice, guancie, clipeo, labbro, organi boccali inferiori e antenne sono di color testaceo; le mandibole sono testacee con solo l’apice e il margine esterno in parte alquanto nerastri. Sull’oceipite e sul vertice il color testaceo & lievemente piü intenso e quivi percorso da tre sottilissime e incerte lineette longitudinali piü pallide, di cui le due laterali fanno capo alle macchie ocellari del fastigium vertieis. Gli occhi sono neri. La fronte col relativo fastigio e insieme col fastigium verticis & netta- mente nera o nerastra, terminando questo colore molto perfettamente tutto all’intorno, eio® superiormente nel confine fra il fastigium vertieis e il vertice del capo, inferiormente sulla sutura clipeo-frontale, e lateralmente in senso verticale sui confini fra la fronte e le guancie, secondo la linea che discende dall’estremo inferiore dell’occhio fino all’angolo basale interno delle mandibole. Il colore nero puö angustissimamente marginare anche la base del clipeo. Entro la faccia nera spieca la macchia ocellare frontale e si possono notare aleune minori e piü incerte macchiette alquanto pallide, al mezzo del fastigium vertieis, sui lati della sommitä del fastigium frontis, sotto gli angoli inferiori interni degli scrobi antennarii, nei due punti laterali inferiori piü impressi della fronte e al mezzo dell’orlo inferiore di questa, incostanti assai (nella 9 immatura non distinguibili) e poco marcate. Il pronoto visto superiormente appare piüı largo che lungo. Il suo margine anteriore & arrotondato, alquanto ingrossato, un poco prominente al mezzo, scarsamente e irregolarmente punteggiato; il solco anteriore 22* 340 ACHILLE GRIFFINI, valliforme & regolare, ben impresso; il solco longitudinale abbreviato & ridotto a forma di una fossetta oblunga od ovale, situata un po’ prima del mezzo del dorso, seguita da un tratto sottile lineare poco marcato; il solco posteriore & poco impresso, alquanto arcuato; il margine posteriore & distintamente sinuato, concavo. La superficie del dorso del pronoto & nitida ma alquanto ineguale, con sensibili gibbositä ai lati del solco abbreviato e ai lati della metazona. I lobi laterali sono poco serrati contro i fianchi, piü lunghi che alti; a margine tutto arrotondato, cio® coll’angolo anteriore ben arrotondato, col margine inferiore che ne continua ancora regolarmente la curva, benche talora (nella 2 immatura) alquanto meno arcuato, coll’angolo posteriore obligquamente troncato-arrotondato, in continuazione della curva del margine inferiore e continuantesi col bre- vissimo margine posteriore indistinto. Il solco V-forme & molto scavato; le gibbositä sono assai pronunciate; esiste anche una piccola gibbositä presso il mezzo del margine anteriore dei lobi laterali, poco all’indietro di tale margine. Il colore del pronoto & testaceo nebuloso, con margine anteriore e margine posteriore nettamente nerastri. Il color nerastro di tali margini svanisce discendendo nei lobi laterali, e il margine inferiore di questi & tutto concolore testaceo. Il margine anteriore nerastro puö continuarsi brevemente al mezzo all’indietro in una irregolare e breve macchia nericcia subtriangolare ineisa al vertice, poco definita o quasi nulla; il margine posteriore nerastro & un po’interrotto in avanti lateralmente dalle due piecole gibbositä laterali della metazona che sono in gran parte testacee. La superficie dorsale testacea nebulosa del pronoto & al mezzo longitudi- nalmente di un testaceo pit pallido quasi giallognolo, e lo & piuttosto largamente verso il mezzo, meno largamente all’indietro, irregolarmente e incertamente in avanti, ma sempre in modo molto indefinito. Mesonoto e metanoto sono di colore eguale a quello del pronoto, cioß testacei nebulosi con margine posteriore sottilmente nero o nerastro, e colla parte superiore testacea largamente piü pallida al mezzo, percorsa da una sottile incerta ombra longitudinale mediana pilı scura. I segmenti addominali dorsali sono testacei colla base ornata di una larga fascia trasversale nerastra.. Questa fascia basale sui primi segmenti & piü larga ai lati che non al mezzo, quindi & posteriormente come concava, anzi sul primo segmento presenta ben visibili quasi sola- mente i suoi estremi laterali prominenti all’indietro a guisa di macchie, e non si estende o solo sottilmente dipoi fino all’estremitä dei lati della base del segmento dorsale. Nei segmenti successivi la fascia nerastra & piü completa e piüı regolare, ha il margine posteriore meno concavo 0 dritto e con lievissima prominenza angolare mediana posteriore, e lateral- a Gryllacridae. 341 mente sugli ultimi segmenti essa giunge fino ai lati della base dei segmenti dorsali stessi in modo regolare. Nel g la fascia basale nerastra diviene incertissima sul segmento ze e quivi visibile solo ai lati; essa poi manca sul IX. I lati dell'addome, fra i segmenti dorsali ei segmenti ventrali, sono testacei pallidi adorni di minute e irregolari macchiettine nericcie, situate prineipalmente entro impressioni della pelle. Il ventre & testaceo. Il metasterno & solcato longitudinalmente e quasi bilobo, a lobi arrotondati, grossi, ravvicinati e non separati; il mesosterno & piü larga- mente ma meno- distintamente solcato all’indietro e meno bilobo. Le zampe sono piuttosto tozze, testacee, scarsamente pelose, colla base estrema delle tibie incertamente bruniccia o dotata di un anello assai irregolare e indeciso post-basale, bruniccio. Le tibie anteriori e medie sono fornite inferiormente, da ambo i lati, di 3 spine mediocri subeguali, pallide, situate lungo i loro due terzi apicali, e seguite da una quarta spina apicale piü breve. I femori posteriori non sono molto ingrossati alla base, sono solcati esternamente, brevemente attenuati all’apice, forniti inferiormente di spine acute, ben distinte e abbastanza lunghe, in numero di 2-3 sul margine esterno e di 8 sull’interno. Le tibie posteriori sono subeilindriche o appena un po’incertamente depresse verso l’apice; esse portano superiormente 4 spine su ciascun margine (5 sul margine esterno della tibia destra nella 2 immatura), non rudimentali ma relativamente molto ben sviluppate, acute, lunghe quanto quelle meglio sviluppate dei femori ed anche piü, ad apice brevemente bruniccio. Esistono poi le solite tre paia di speroni apicali, brevi, acuti, ad apice nerastro, e due spine subapicali inferiori, pallide. una per parte. d. Segmento addominale dorsale VIII non piü lungo ed anzi piü breve del VII e degli altri precedenti, regolare, a margine posteriore intero. Segmento IX fatto a cappuccio, brevissimo, subito ricurvato in giü, e quindi in massima parte verticale; il suo margine apicale & tras- verso, lievemente sinuato-inciso al mezzo, e ai lati di quest’ineisione & trasversalmente alquanto ingrossato. Cerei brevi, esili. Lamina sottogenitale rettangolare nella sua parte basale ma poi all’apice triloba, coi lobi laterali assai piccoliÄ, subconici-arrotondati, mentre il lobo mediano & relativamente molto grande, subquadrato, a lati lievemente concavi, ad angoli apicali arrotondati, a margine estremo un po’arrotondato ed ingrossato al mezzo. Stili nulli. ? immatura. Parti genitali non bene conformate e non caratteri- stiche.e. Ovopositore molto incurvo, piuttosto gracile, tutto egualmente sottile, ad apice acuto. Lamina sottogenitale non distinta. A primo aspetto questo Grillacride ricorda 1’ Eonius Michaelseni, pero 342 ACHILLE GRIFFINI, (SV oltre al non avere elitre ed ali neppure rudimentali, ha la fronte liscia e non rugosa, col color nero di questa perfettamente terminato ai suoi confini colle guancie e col clipeo, come al confine del fastigium verticis col vertice del capo; le sue zampe posteriori sono diversamente e molto meglio spinose. Si noti infine che le fascie nerastre dei suoi segmenti addominali dorsali stanno lungo la base di ciascuno di questi, ai quali rimane il margine apicale testaceo, mentre tutt’al contrario nell’ Eonius Michaelseni i segmenti addominali dorsali sono testacei col margine apicale bruno-nerastro. Per quest’ultimo carattere l’Eremus Hartmeyeri ricorda le larve di Paragryliacris Shelfordi, nelle quali infatti i segmenti addominali dorsali sono testacei con fascie nerastre basali. Ma, oltre al non presentare i rudimenti di elitre e di ali di tipo larvale quali si veggono sempre nelle larve di Paragryllacrıs Shelfordi (e di ogni altra specie alata), anche in quelle ancor molto piü piccole, ha la fronte liseia e i femori e le tibie posteriori diversamente ed assai meglio spinosi. Il tipo d ha assolutamente i caratteri d’un adulto. Dobbiamo tuttavia concludere che in un gran numero di specie di Grillaeridi australiani, appartenenti anche a diversi generi, si verifica una sorta di convergenza verso un tipo di colorazione e di disegno molto particolare, cio& verso una colorazione fondamentale testacea del corpo con fascie trasversali nerastre marginali o basali sui segmenti del dorso e colla fronte nera o nerastra). 1) Questo genere di colorazione si osserva anche nell’ Eremus Camerani GRIFF. 1893, specie pure australiana. } ! Die Fauna Südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer = Band IV, Lieferung 8. Coccidae Dr. Leonhard Lindinger (Hamburg). Verlag von Gustav Fischer in Jena 1913 Alle Rechte vorbehalten. in ; BR: F u. Aus dem großen Westaustralien liegen bisher nur wenige Meldungen von Schildläusen vor. Zwar beschreibt FULLER in zwei Abhandlungen !) über 100 Arten, viele davon sind aber eingeschleppt, außerdem stammen so ziemlich alle Arten aus der Nähe von Perth oder aus der Stadt selbst. Von einigen anderen Orten habe ich vor einiger Zeit die eine und andere Art veröffentlichen können ?). Alles in allem kann man jedoch sagen, daß man zwar eine ganze Anzahl von Arten aus dem genannten Lande kennt, daß aber über die Verbreitung dieser Arten über das ganze Gebiet nichts bekannt ist. Die westaustralischen Schildläuse sind teilweise sehr eigenartige Formen. Die Arten der Gattung Callipappus gehören mit zu den größten Schild- läusen — größer ist, soweit bisher bekannt, nur noch der ostafrikanische Lophococcus maximus. Auch die gallbildenden Apiomorpha-, Sphaerococcus- und Cylindrococcus-Arten sind recht eigentümliche Tiere. Wirtschaftliche Bedeutung haben aber diese anscheinend rein austra- lischen Arten nicht; nur eine Eriococcus-Art, die von Australien nach Neu- seeland verschleppt worden sein dürfte, hat dort die Eukalypten in be- merkenswerter Weise geschädigt. Desto größere Beachtung erheischen mehrere eingeschleppte Schildläuse, die in großer Individuenzahl auftreten und in manchen Arten von den Kulturpflanzen schon auf einheimische Ge- wächse übergegangen sind, so z. B. Aspidiotus hederae. Die schädlichste Art ist unstreitig Aspidiotus perniciosus, der sich nach den Befunden, die ich bei der Untersuchung des in Hamburg eingeführten australischen Obstes mache, in Australien immer mehr ausbreitet. In Westaustralien ist die Art schon seit einigen Jahren vorhanden. Gerade durch das doppelte Interesse, das die Schildläuse beanspruchen — einmal das rein wissenschaftliche, andernteils ihre wirtschaftliche Be- 1) FULLER. C., Notes on Coceidae. I. Some Coecidae of Western Australia. Journ. W. A. sur. Agric., Perth, W. A., 1897, 12 p. — Ders., Notes and Descriptions of some species of Western Australian Coccidae. Trans. entom. Soc. London, 1899, p. 435—473. Mit 1 Tafel. 2) LinDInGer, L., Beiträge zur Kenntnis der Schildläuse und ihrer Verbreitung. LI. Zeitschr. wiss. Insektenbiol., VII, 1911, p. 172—177. 346 L. LINDINGER, deutung —, ist jeder weitere Beitrag zu unserer Kenntnis dieser so stark aberranten Insektenfamilie besonders willkommen, zumal im allgemeinen die Zoologen dazu neigen, die Coceiden etwas zu vernachlässigen. Wenn ich heute in der Lage bin, der Schildlausliste von Westaustralien einige weitere Fundorte und sogar eine neue Art hinzuzufügen, so handelt es sich dabei in der Hauptsache um die von Prof. MICHAELSEN und Dr. HARTMEYER im Jahre 1905 gesammelten Arten, im ganzen um 8 (bzw. 9) Arten aus 6 Gattungen. | Unterfamilie Coccinae. Tier deutlich segmentiert, mit wohlentwickelten Fühlern und Beinen, mehr oder minder frei beweglich oder zuletzt stationär unter meist unge- formten weißlichen Wachsausscheidungen, mehlig weiß bepudert. Unter- lippe ein- bis dreigliedrig, Hinterende mit zwei mehr oder minder vor- gestreckten, abgerundeten, je eine lange Borste tragenden Fortsätzen. Analöffnung mit borstentragendem Ring. Gattung Pseudococcus Westwood. Pseudococcus laniger (Fuller) Fern. FULLER, Notes and Descriptions of Western Australian Coccidae. Trans. entom. Soc. London 1899, p. 454, als Dactylopius lanigerus. Fundnotiz: Station 162, Torbay; 19. VIII. 1905. 10 Tiere verschie- dener Größe und Entwicklung. Pseudococcus Sp. Fundnotizen: Station 103, Guildford; 28. VIII. 1905. — Station 114, Buckland Hill bei Fremantle; 1. VI. 1905. Unbestimmbar, weil nicht erwachsen. Unterfamilie Diaspinae. Tier klein, ohne Beine und Fühler, mit einer besonderen, mit dem Tier nicht zusammenhängenden Körperdecke aus Wachsausscheidungen und zwei abgeworfenen Häuten (Schild). Abdomen des Weibchens mit beson- ders ausgebildetem Endabschnitt. Analöffnung ohne borstentragenden Ring. Gattung Aspidiotus Bouch£. Aspidiotus hederae (Vall.) Sign. NEWSTEAD, Monograph of the Cocceidae of the British Isles.. London 1901, p. 120. Fundnotiz: Station 129, Jarrahdale, auf Leguminose; 19./20. IX. 1905: 22 ad. in Exuvie 2. Stad., 2? ad. mit Ovarialeiern. Coeccidae. 347 Aspidiotus perniciosus Comst. CoMSTOCK, Rep. U. S. Dep. Agric. (1880), 1881, p. 304. Fundnotizen: Nicht gerade selten (Orte nicht näher bekannt), auf Pirus malus. Von der Station für Pflanzenschutz in Hamburg auf einge- führten Äpfeln festgestellt. Gattung Chrysomphalus Ashmead. Chrysomphalus aurantii (Mask.) Ckll. NEWSTEAD, a. a. O., p. 88 als Aspidiotus. Fundnotizen: Lara und andere, nicht näher bezeichnete Orte, auf Äpfeln, rote Saugstellen und Vertiefungen verursachend. Von der Station für Pflanzenschutz auf eingeführten Äpfeln festgestellt. Das Vorkommen dieser ursprünglich mehr tropischen Art auf einer Pflanze der gemäßigten Zone ist auch schon aus Deutsch-Südwestafrika (auf Birnen) bekannt und verdient erhöhte Beachtung. Unterfamilie Lecaniinae. Tier meist nackt, seltener mit weißer, fädig-filziger Hülle, unsegmen- tiert, mit abgeflachter Bauchseite und kurzem Spalt am Hinterende. Anal- öffnung mit borstentragendem Ring. Beine meist vorhanden, zuletzt aber gebrauchsunfähig. Gattung Aclerda Signoret. Aclerda sella-hispanica n. Sp. Tier ohne Beine und Fühler, klein, 3 mm lang, 2 mm breit, 1 mm hoch (die vorliegenden Exemplare), braun, im Umriß breit-elliptisch, mit sattelförmiger Einsenkung in der Rückenmitte, mit Längskiel vom Sattel zum Vorder- und Hinterende. Randdornen fehlend oder sehr kurz, mit einer der zahlreichen, am Ende blasenförmig erweiterten Randdrüsen in Verbindung stehend. Stigmendornen einzeln, dick, stumpf, gebogen. Hinter- randlappen stumpf-dreieckig auslaufend, Innenrand hinter den Anallappen breit zahnförmig vorgezogen. Fundnotiz: Station 115, North Fremantle; im Nest der gesell- schaftlich lebenden Spinne Phryganoporus sp.; 24. VI. 1905: 22 ad. Das Tier erinnert entfernt an einen spanischen Reitsattel. Gattung Lecanium Burmeister. Lecanium hesperidum (L.) Burm. NEWSTEAD, a. a. O., II, 1903, p. 78. Fundnotiz: Station 109, Subiaco, auf den Blättern von Citrus au- rantium , 6. VIII. 1905: 22 ad. 348 L. LINDINGER, Unterfamilie Margarodinae. Tier meist mit wohlentwickelten Fühlern und Beinen, im erwachsenen Zustand fast immer ohne Mundwerkzeuge, segmentiert, die Eier bzw. Larven in dem zu einem großen Brutraum umgebildeten Abdomen bergend. Gattung Callipappus Gu£rin. Callipappus farinosus Fuller. FULLER, a. a. OÖ. p. 437. Fundnotizen: Station 99, Lion Mill; 27. VII. 1905: 2 22 ad. — Koll. Joun M. WHISTLER, Brancaster, Upper Blackwood River, in einer Höhlung des Splintholzes von lebender Eucalyptus marginata ; 20. VII. 1908: 3 92 ad. mit Eiern. — Ebenda, ohne Angabe der Nährpflanze, 1. V. 1909: 1 junges 2 ad. Callipappus westwoodi Gu£rin. FULLER, a. a. OÖ. p. 437. Fundnotiz: Station 116, East Fremantle, Recreation Ground; 21: 01::1%05:1172 ad’jUung. Die Fauna Südwest-Australiens Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer. Band IV, Lieferung 9. Holothurioidea von cand. rer. nat. Willy Erwe (Bonn). Mit Tafel V—VII und 1 Abbildung im Text. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1913. 2 = Ri . zum er ee % DI mi: # ö E DA vf „in 2 OR 0 A ’ . “ “ . i 4 ı u ur B “.e a £ r A! . L f w B ie ) ad et a, 27 1 nr AN r rt N er eur A a ep ne DO Ur ’ . wi ı?) 4 eh rs Yi i ar ; ‘ fi 41 ‘ r Alle Rechte vorbehalten. # # Die im Jahre 1905 von Prof. Dr. MiCHAELSENn und Dr. HARTMEYER nach der Südwestküste von Australien unternommene Expedition erbeutete an Holothurien rund 150 Exemplare. Diese Sammlung wurde von dem Hamburger Naturwissenschaftlichen Museum Herrn Geheimrat LupwIG zu- gestellt und mir dann von ihm zur Bearbeitung übergeben. Ich kann es nicht unterlassen, auch an dieser Stelle meinem verehrten Lehrer und Berater, Herrn Geheimrat LupwIG, den größten und wärmsten Dank auszusprechen für die Anregung, die er mir zu dieser Arbeit gab, für das rege Interesse, das er meiner Arbeit entgegenbrachte, und für die Unterstützung, mit der er mir stets bereitwilligst zur Seite stand. In liebenswürdigster Weise gestattete mir Herr Geheimrat LupwıG die Benutzung seiner reichlichen Holothurienliteratur, durch die mir ein größerer Zeitaufwand für Beschaffung der Literatur erspart blieb. Auch für die mühevolle Arbeit, die ihm die Nachprüfung meiner Untersuchungen verursachte, spreche ich ihm meinen besten Dank aus. Es ist mir ferner eine angenehme Pflicht, auch Herrn Dr. REICHENSPERGER, der mir zu jeder Zeit gern mit Rat und Tat zur Seite stand, meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Die Sammlung umfaßt 28 Arten, von denen 3 bisher noch unbekannt waren. 10 Arten sind Vertreter aus der Familie der Dendrochiroten, 16 Arten gehören der Familie der Aspidochiroten an, 2 Arten sind Syn- aptiden. Fam. Dendrochirotae. Colochirus doliolum (Pallas). Tar-V.Fie.T, ab: Zu der von v. MARENZELLER, 1874, p. 5 und 6!) angegebenen Lite- ratur füge ich hinzu: 1875 Colochirus doliolum Lupwıig, p. 88—89, tab. 6, fig. 15a—c. 1884 Ei an BELL, p. 148. 1885 4 £ LAMPERT, p. 128. 1) Der genaue Titel der einzelnen Werke ist unter der betreffenden Jahreszahl im anhängenden Literaturverzeichnis angeführt. 352 W. ERWwE, 1885 Colochirus australis LAMPERT, p. 123—124. 1886 ” = THEEL, p. 83, tab. 14, fig. 5, 6; tab. 6, fig. 6. 1886 nn r THEEL, p. 122. 5 1886 in doliolum THEEL, p. 125. 1887 5 australis SLUITER, p. 205, tab. 2, fig. 20—22. 1887 2 a Lupwis, p. 13—15 [1229—1231]. 1888 „5 doliolum LUDWIG, p. 818. 1889 7 5 LAMPERT, p. 819—820. 1889—92 Pr re LupwiIG, p. 349. 1894 5 n: SLUITER, p. 104. 1895 ” ” SLUITER, p. 80. 1901 4 SLUITER, p. 99. 1903 Pr ” PEARSoN, p. 196. 1909 e australis CLARK, p. 561. 1912 7 doliolum MITSUKURI, p. 218—221, tab. 1, fig. 10—11. 1912 n e HELFER, p. 333. Fundnotizen: Station 14, Sharks Bay, Freycinet Reach, W. von Middle Flat bis zur Nordspitze von Heirisson Prong, 11—16 m, Sandboden und Felsen mit Korallen; 12. IX. 1905 (5 Exemplare). Station 15, Sharks Bay, NNO. von Heirisson Prong, 11—12,5 m, Felsboden mit Korallen ; 18. VI. 1905 (3 Exemplare). Station 16, Sharks Bay, NW. von Heirisson Prong, 11—12 m, Felsboden mit Korallen; 13. IX. 1905 (3 Exemplare). Station 20, Sharks Bay, Useless Inlet, 0—3,5 m, Perlbänke; 13. IX. 1905 (2 Exemplare). Einem Exemplar fehlte die Fundortsangabe, während sie bei 2 Exemplaren unsicher ist (Sharks Bay, Useless Inlet?). Die durchschnittliche Länge der Tiere betrug 6—7 cm, ein kleineres jedoch maß nur 2,5 cm. Die Füßchen waren mehr oder weniger einge- zogen und bei allen Tieren die Tentakel. Die Farbe ist grauschwarz, die Bauchseite heller; die Füßchen sind weiß, die braune Farbe der Endscheiben (nach LupwıG 1875) war wohl durch den Alkohol ausgezogen. Hinsichtlich der Kalkkörper verweise ich auf Lupwıs 1875, tab. 6, fig. 15a—c, und TH£eL 1886, tab. 6, fig. 6a—d. Die Gestalt der Näpfchen, die, wie ja auch schon von anderer Seite festgestellt wurde, THEEL nicht genau wieder- gibt, habe ich in meinen Zeichnungen (Taf. V, Fig. 1b) noch einmal ver- anschaulicht; es finden sich in der Körperhaut solche mit offener Basis — jüngere Entwicklungsstadien — und solche, die schon weiter entwickelt sind und an der Basis Querspangen aufweisen. Ein Exemplar untersuchte ich anatomisch genauer. Bei eingezogenen Tentakeln maß es 6,5 cm, dabei war es S-förmig gekrümmt wie die meisten anderen Exemplare. Die Rückziehmuskeln spalten /; vom Vorderende ab, die eine PoLısche Blase war 9 mm lang, die Geschlechtsschläuche sind un- verästelt, hellbraun, die einzelnen Schläuche bis 3 cm lang. Die Farbe der Tentakel entspricht den Angaben Lupwiss, dunkelbraun, die Spitzen Holothurioidea. 353 der Verästelungen gelb. Die Radialia des Kalkrings (s. Lupwıs 1875, tab. 6, fig. 15c) sind oben eingekerbt und mit einer verhältnismäßig tiefen Längsfurche versehen. Das Vorkommen von Colochirus doliolum an den Küsten Australiens ist nichts sehr Auffallendes. Als dortige Fundorte sind bekannt: Bowen, Sydney (Lupwıc 1875), Port Jackson (BRAZIER) und Port Jackson (THEEL 1886), Port Molle (Ber 1854), Dampier-Archipel!) in der Mermaid-Straße (LAmpeErT 1889), Sharks Bay, und Cape Three Points (CLARK 1909). An weiteren Fundorten im hinterindischen Archipel werden angegeben: Telok Bran, Westküste von Billiton (SLUITER 1837), Billiton (SLuUITER 1895), Amboina (Lupwıc 1888, SLUITER 1894), Insel Sarassa, Molo-Straße, Westküste von Salawati, Insel Jedan (SLuITEr 1901). Die nördliche Grenze bildet ihr Vor- kommen an der Ostküste Japans, von Hokkaido bis Satsuma (Mıtsukurı 1912). | Allgemein verbreitet findet sich Colochirus doliolum an den südlichen Küsten Afrikas. Am Kap der guten Hoffnung wurde sie nach- gewiesen von V. MARENZELLER 1874, Lupwıc fand sie an der West- küste Afrikas, in Angra Pequena, und erkannte in ihr die alte Actinia doliolum PALLas wieder. Der jüngste Fundort datiert von HELFER 1912 (Tor, Sinai-Küste). PEARSoN 1903 erwähnt ihr Vorkommen bei Ceylon. Colochirus quadrangularis (Lesson). Taf. V, Fig. 2, a-g. Zu den Literaturangaben von LAMPERT 1885, p. 124, füge ich hinzu: 1886 Colochirus quadrangularis THEEL, p. 81—82, 120—121, tab. 14, fig. 7, 8, tab. 6, fig. 7. 1887 ” 3 SLUITER, p. 205. 1889 > LAMPERT, p. 817—819, tab. 24, fig. 3a, b. 1889—92 Ss 55 Lupwig, p. 349, tab. 16, fig. 9, 10; tab. 6, fig. 20. 1894 cE SLUITER, p. 105. 1895 55 h KÖHLER, p. 375. 1895 = 5 SLUITER, p. 80. 1901 > “ SLUITER, p. 99. Fundnotizen: Station 14, Sharks Bay, Freycinet Reach, W. von Middle Flat bis zur Nordspitze von Heirisson Prong, 1) LAMPERTs Angabe „Dampier-Insel in der Mermaid-Straße“ ist ungenau und kann zu Verwechselung mit der Dampier-Insel N. von Neu-Guinea Veranlassung geben. Es handelt sich hier um den „Dampier-Archipel‘“ an der nordwest-australischen Küste O. von der Barrow-Insel, nicht zu verwechseln mit der Halbinsel „Dampier-Land“ weiter östlich in Kimberley Division. Uebrigens ist die Bezeichnung „Mermaid-Straße“ auf neueren At- lanten nicht angegeben. Anm. d. Herausgeber. Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 23 354 W. ERWE, 11—16 m, Sandboden und Felsen mit Korallen; 12. IX. 1905 (1 Exemplar). Station 48, Cockburn Sound, Port Royal und N. davon, 14,5— 18 m, Schlick und Algen; 30. IX. 1905 (1 Exemplar). Station 51, Cock- burn Sound, South Channel, 6,5—8 m, Felsboden; 30. IX. 1905 (1 Exemplar). Station 53, Warnbro Sound, 12,5—14,5 m, Schliek mit reichem Pflanzenwuchs, Algen (4 Exemplare). 7 Exemplare ohne näheren Fundort. Die Größenverhältnisse der 14 Exemplare schwanken sehr, von 5 cm bis 12 em; ebenso ist auch die Farbe der konservierten Tiere sehr variabel. In Spiritus sind einige weiß bis schmutzig-graugelb, andere dagegen sind grauschwarz bis braun. Dieselben wechselnden Farbenverhältnisse fand auch LAMPERT 1889 bei seinen Exemplaren von der Dampier-Insel; die Farbe der Tentakel ist meist schmutzig-grau bis schwärzlich. Die Kalk- ablagerungen der Körperhaut sind bekannt; ich verweise auf SEMPER 1867/68, tab. 8, fig. 18, und Tu£er, tab. 6, fig. T7a—d; unter den Kalk- körpern möchte ich besonders die charakteristischen Platten mit den 4 großen primären Löchern und der typischen Bedornung auf der einen Seite hervorheben. Gitterförmige Kalkkörper, wie sie sich in der Haut des ausgestülpten Schlundkopfes finden, veranschaulicht LAMPERT 1889, tab. 24, fig. 3a. Bezüglich der äußeren und inneren Organisation konnte ich die An- gaben LAMPERTS 1889 bestätigen. An einem Exemplar von 8 cm Länge fand ich die in der Zahl von ca. 20 vorhandenen Steinkanäle, ungefähr 2 mm lang. Die eine PoLiısche Blase war 3 cm lang. Die Ansatzstelle der Retractoren ist bei einer Gesamtlänge des Tieres von 8 cm 2,5 cm vom Vorderende; die Länge der Retractoren selbst beträgt 1,4 em, die Breite 2 mm. Genauer untersuchte ich auch den Kalkring, der im wesent- lichen mit LAMPERT 1885, tab. 24, fig. 14, übereinstimmt; nur fand ich, daß die Radialia in der Mitte viel deutlicher eingekerbt sind. Die Genital- schläuche sind unverzweigt, ca. 2,5 cm lang. An Kalk enthalten sie sehr feine, verzweigte Kalknadeln; ich verweise auf meine Zeichnungen. Was den äußeren Habitus des Tieres anlangt, so ist besonders die Länge der Rückenpapillen, welche dem Tier auch das absonderliche Aussehen geben, auffallend; ich fand solche von 1,5 cm. Die Tentakel waren eingezogen, die Länge der großen Tentakel betrug 1,4 cm, die der 2 kleinen 0,5 bis 0,6 cm. Oolochirus quadrangularıs gehört unter den an der australischen SW.- Küste lebenden Colochirus-Arten sicher zu der häufigsten Form. Sie ist eine ausschließlich indopazifische Form. Die westliche Grenze ihres Vor- kommens ist Tuticorin (die Södostspitze Vorderindiens), nach Norden zu Hongkong, im Osten Offack (Nordküste der Insel Waigeoe); durch Holothurioidea. 355 die Ergebnisse der Expedition MICHAELSEN-HARTMEYER ist ihr Ver- breitungsgebiet mehr nach Süden gerückt, der südlichste Punkt ihres Vor- kommens ist nunmehr der Fremantle-Bezirk. Ein weiterer Fundort von der NW.-Küste Australiens ist der Dampier-Archipel in der Mer- maid-Straße (LAMPERT 1889). Außer diesen Fundorten finden sich weiter in der Literatur: Philippinen 11° 6' N., 123° 9' O. (THEEL 1886), Kanal von Lapinig, Bohol (SEMmPER 1867/68), Amboina (SLUITER 1894, BLEEKER in: SLUITER 189%), Sundainseln (KÖHLER 1895), Makassar und Sumatra (Lupwıc 1882), Telok Bran, west- liche Küste von Billiton (SLuITErR 1887), Billiton (SLUITER 1895), Insel Jedan, Insel Sarassa, Sailus Besar (Paternoster-In- seln) (SLUITER 1901). Außerdem gibt SLUITER noch einige weitere Fund- orte an, deren Lage er durch die Angabe der Grade mitteilt: 1042,58, 130%: 47,5° O0. 20098.,.1199%7,5*10: 238,520, 1170460. Colochirus tuberculosus (Quoy et Gaim.). Tan V, Riesa, ab. 1833 Holothuria tubereulosa QuoY et GAIM., p. 131. 1833 e pentagona QuoY et GAIM., p. 135. 1835 Stichopus pentagonus BRANDT, p. 73. 1835 , tubereulatus BRANDT, p. 73. 21846 Colochirus quadrangularis TROSCHEL, p. 64—65. 1867 sr r SELENKA, p. 343. 1867 Stichopus pentagonus SELENKA, p. 320. 1867 5 tuberculatus SELENKA, p. 320. 1867 Cercodemas anceps SELENKA, p. 343—344, tab. 19, fig. 88 und 89. 1867/68 Oolochirus anceps SEMPER, p. 57—58, tab. 12, fig. 1; tab. 13, fig. 15; tab. 14, fig. 2, 17. 1867/68 5 „ SENMPER, p. 239, tab. 34, fig. 1; tab. 36, fig. 4; tab. 38, fig. 11. 1867/68 Cucumaria pentagona SEMPER, p. 53. 1867/68 Colochirus quadrangularis SEMPER, p. 60. 1868 re „ SELENKA, p. 112—113, tab. 8, fig. 3. 1882 Colochirus tubereulosus LUDWIG, p. 131. 1884 . Br BELL, p. 147—148, tab. 9, fig. B. 1885 R = LAMPERT, p. 127. 1886 a e THEEL, p. 123—124. 1889 „ 5 LAMPERT, p. 819. 1889—92 55 7 Lupwig, p. 349. 1895 5; 2 KÖHLER, p. 375. 1896 I a MITSUKURI, No. 30. Fundnotizen: Koll. Mus. Perth, Nordwest-Australien (ohne näheren Fundort) (2 Exemplare). Koll. Gare, Port Hedland, 20° 17: S., 118° 34°; VII. 1905 (4 Exemplare). Station 14, Sharks 23” 356 W. ERWE, Bay, Freycinet Reach W. von Middle Flat bis zur Nord- spitze von Heirisson Prong, 11—16 m; 12. IX. 1905 (2 Exemplare). Station 21, Sharks Bay, Useless Inlet, zentraler Kanal und Perlbänke; Kına leg. 23./30. VILI. 1905 (2 Exemplare). Ein Exemplar ohne nähere Fundortsangabe, im ganzen demnach 11 Exemplare. Im Vergleich zu Colochirus quadrangularıs ist der Habitus dieser Species viel plumper, 2 Tiere von 6—6,5 cm Länge maßen an der größten Breite des Körpers 53 cm. Die Rückenpapillen sind sehr kurz und infolge der Kontraktion in Alkohol ganz zurückgezogen, ebenso verhält es sich bei allen Exemplaren mit den Tentakeln und Füßchen ; dieselbe Erschei- nung fand auch LAMPERT bei seinen in der Mermaid-Straße gedredgten Tieren. Was die Farbe angeht, so kann ich LAMPERTs Mitteilungen be- stätigen: in Spiritus weiß mit wenig deutlich rötlichem Schimmer; im Leben sind die Tiere lebhaft gefärbt (nach SEMPER, vgl. auch SEMPER 1867/68, tab. 12, fig. 1). Die Kalkablagerung, die ja bei jedem Colochirus in mehr oder minder reichem Maße auftritt, ist bei dieser Species besonders stark und fast in Gestalt eines Kalkpanzers entwickelt. An Kalkkörpern fand ich Vollkugeln und kleine zierliche, an der offenen Seite bedornte Näpfchen, s. Taf. V, Fig. 3, a—b. Colochirus tuberculosus ist wie Colochirus quadrangularis ebenfalls eine indopazifische Form, nur mit dem Unterschied, daß ihr Verbreitungsgebiet sich im Osten bis in das Gebiet der polynesischen Inselwelt erstreckt (Tonga-Inseln). Im Norden reicht sie bis nach Japan (SEMPER) hinauf, der südlichste Punkt ihres Vorkommens ist Sydney, Port Jack- son (QuoY u. GAIMARD). Die Westgrenze liegt in der Bucht von Siam, bei Singapore undan der Küste Malakkas. Innerhalb dieses Umgrenzungsgebietes finden sich an weiteren Fundorten in der Literatur verzeichnet: Hongkong (SELENKA 1867), Amoy (Lupwic 1882), Kanal von Lapinig, Bohol (SEMmPER 1867/68), Makassar (Lupwıc 1882), Sunda-Inseln (KÖHLer 189). An den australischen Küsten: Dam- pier-Archipel (LAmrert 1889), Port Molle, Port Denison, Torres-Straße (BELL 1884). Colochirus minutus Ludwig. Taf. V, Fig. 4, a—d. 1875 Colochirus minutus LUDWIs, p. 89, tab. 6, fig. 16. 1885 M rn LAMPERT, p. 123. 1886 re R THEEL, p. 121—122. 1889—92 ei gi Lupwis, p. 349. Fundnotiz: Station 64, Oyster Harbour bei Albany, 0,75—5,5 m, Sand- und Mudboden, teils Austernbänke, teils Pflanzenwuchs; 21. VIII. Holothurioidea. 357 1905 (9 Exemplare). 11 Exemplare ohne nähere Fundortsangabe, im ganzen demnach 20 Exemplare. 1886 weist THEEL mit Recht auf eine große Ähnlichkeit von Colochirus minutus und Colochirus doliolum hin, sowohl in anatomischer Hinsicht, als’ auch in bezug auf die Kalkkörper, ja er hält sie sogar für eine Jugend- form von Colochirus doliolum. Auch Lupwıs 1889—92 und MITSUKURI 1912 rechnen sie zu Colochirus doliolum. Eine auffallende Abweichung gegenüber Colochirus doliolum besteht darin, daß bei meinen Spiritus- exemplaren die Rückenpapillen so stark eingezogen sind, daß ihre Auf- findung Schwierigkeiten macht. Aus diesem Grunde rechne ich meine Exemplare zu Oolochirus minutus. Die Größe schwankt zwischen 2 und 7 cm, die kleineren Exemplare haben eine deutlich vierkantige Form, welche den größeren mehr oder weniger fehlt. Alle Tiere besitzen eine weißgelbe Farbe,: Spuren von dunkelbrauner Färbung, wie sie LupwIG von seinen Exemplaren erwähnt, sind deutlich zu erkennen. Im übrigen kann ich die von Lupwıe ge- machten Angaben über COolochirus minutus bestätigen, nur daß mir größere Exemplare vorlagen. An bisherigen Fundorten findet sich nur Bowen (Australien) in der Literatur verzeichnet. Colochirus australis Ludwig var. armatus v. Marenz. Taf. V, Fig. 5, a—b. "1881 Colochirus armatus v. MARENZELLER, p. 14—16 [132—134], tab. 5, fig. 8. 1883 2 australis var. armatus LUDWIG, p. 161. .. 1885 5; armatus LAMPERT, p. 126. 1886 x re THEEL, p. 122. 1889—92 u x Lupwis, p. 348. 1896 . = MITSUKURI, No. 28. 1908 es australis var. armatus AUGUSTIN, p. 29. Fundnotizen: Station 7, Sharks Bay, ca. 2,5 engl. Meilen SW. von Denham, 3 m, Sand- und Mudboden mit Pflanzen; 10. VI. 1905 (1 Exemplar). Station 9, Sharks Bay. Freyceinet Reach, OÖ. von Middle Flat, 35—11 m, Sand und Steine, Mud und Algen; 5. IX. 1905 (1 Exemplar). Station 10, Sharks Bay, Freycinet Estuary, östl. Fahrwasser zwischen Eagle Bluff und Baba Head, 7—llm, Sandboden mit Algen und Steinen; 6. IX. 1905 (1 Exemplar). Station 21, Sharks Bay, Useless Inlet, zentraler Kanal und Perlbänke; Kına leg. 23./30. VIII. 1905 (2 Exemplare). Station 22, Sharks Bay, Inner Bar, auf dem Rücken der Bank, 6—9 m, grobkörniger Sand und Sand mit Pflanzen; 16. VI. 1905 (1 Exemplar). Station 56, Koom- bana Bay, 6—7 engl. Meilen SW. von Bunbury, 14,5—15 m, 358 W. ERWE, Felsboden mit spärlichem Pflanzenwuchs; 28. VII. 1905 (1 Exemplar). Im ganzen 7 Exemplare. Die Größe der Tiere bewegt sich zwischen 3,5 und 9 cm, nur ein kleineres, junges Exemplar mißt gut 0,5 cm; letzteres weicht auch in der Farbe von den anderen schön gleichmäßig graubraun bis schwarz gefärbten Tieren ab, es ist gelblichweiß gefärbt. Betreffs des äußeren Habitus meiner Tiere habe ich nichts Besonderes zu erwähnen, ich verweise auf die Be- schreibung von v. MARENZELLER 1881, p. 14—16. Die Kalkkörper finde ich etwas abweichend von denen, wie sie v. MA- RENZELLER beschreibt. Auffallend ist mir das Vorkommen von flachen, knotigen Gitterwerken, die mehr den Eindruck von Platten machen als von durchbrochenen Halbkugeln (cups); bei dem jungen Exemplar fand ich sehr schön die von v. MARENZELLER 1881 in tab. 5, fig. 8A b wiedergegebenen Kalkkörperformen; im übrigen verweise ich auf meine Zeichnungen. Colochirus australis var. armatus war bisher nur von Japan bekannt. Im Anschluß an diese Form möchte ich noch auf ein Exemplar des Genus „Colochirus“ zurückkommen, das in bezug auf die Kalkkörperformen die größte Ähnlichkeit hat mit Colochirus armatus, im äußeren Habitus sich aber von ihm unterscheidet. Es wurde auf Station 22 in der Sharks Bay, Inner Bar (16. VI. 1905 in 7—8 m Tiefe auf Sand mit Pflanzen- wuchs) gefangen, ist 6 cm lang und gleichmäßig braun-schwarz gefärbt. Die äußere Gestalt, die 5 radialen Vorsprünge am Mund, die Kalk- zähne des Afters, die von der Bauchseite durch ihre Ambulacralanhänge unterschiedene Rückenfläche sind Merkmale, wie sie sich bei meinem Exemplare vorfinden. Die Füßchen der Bauchseite stehen nur auf den Radien, 2- 3- bis 4-zeilig. Die Papillen des Rückens sind nicht konisch zu- gespitzt wie z. B. bei Colochirus quadrangularis, sondern es sind Füßchen, die auf kleinen warzenförmigen Erhebungen stehen. Interradial auf dem Rücken scheinen keine Füßchen zu stehen, insofern ähnelt mein Exemplar mehr Colochirus australis. Theelia ambulatri& (Bell). Taf. V, Fig. 6, a—b. -Literaturangaben über Psolus cataphractus: 1817 Holothuria euvieri CUVIER, p. 22 Anm., tab. 15, fig. 9. 1821 r » BLAIVILLE, p. 315—317. 1833 Cuvieria cuvieri JÄGER, p. 20. 1834 Holothwria cewvieri BLAINVILLE, p. 192. 1867/68 Psolus euvierus SEMPER, p. 63. 1867/68 „ eataphractus SEMPER, p. 240—241. 1868 Stolinus cataphractus SELENKA, p. 110—111, tab. 8, fig. 1—2. 1885 Psolus euvieri LAMPERT, p. 121. 1886 „ eataphractus THEEL, p. 131. 1889—92 Theelia cataphraetus Lupwig, p. 349—350. ee. nn Ey RENTE — EEE Du ne ne er [4 Holothurioidea. 359 Literaturangaben über Psolus ambulator: 1876 Ouvieria porifera STUDER, p. 452—453,. 1879 35 2 5 pP. 123. 1882 Psolus ambulator BELL, p. 648—650, tab. 48, fig. 2, 2a, 2b. 1885 4 En LAMPERT, p. 118—119. 1885 » poriferus 5 p. 122, 1886 2 an THEEL, p. 130. 1886 „ ambulator » p. 131—122. 1889—92 Theelia ambulatrix LuDwig, p. 349—350. 1894 % " a3 p- 136. 1898 » porifera I p. 32. Fundnotiz: Koll. Mus. Perth, West-Australien (ohne nähere An- gabe). In seinem Werk „Holothuridae of the Challenger Expedition“ hält THEEL Psolus ambulator und Psolus cataphractus noch als 2 verschiedene Arten auseinander; er sagt jedoch: „The general appearence and organi- sation of the species examined by me are much the same as those in SELENKA’S Psolus cataphractus; a resemblance in several important respects is so striking, that there is but little doubt they are identical.“ Auch Lupwiıc weist auf die nahe Verwandtschaft-zwischen beiden hin. Ich habe versucht, durch Vergleich der Beschreibung beider Arten die Unterschei- dungsmerkmale ausfindig zu machen, und gefunden, daß SELENKA von seiner Form nur napfförmige, durchbrochene Kalkkörper erwähnt, während THEEL bei Psolus ambulator napfförmige Körper und „spheres‘‘ angibt. ‚Sonst stimmt der äußere Habitus, die Zahl und Anordnung der Füßchen, die Sohle mit dem typischen Randsaum, Farbe, Tentakelzahl, die Kalk- platten, Mund- und Afterfeld, sowie auch die innere Organisation (nach THEEL 1886) beider Tiere vollständig überein. Zum Vergleich des äußeren Habitus beider Tiere verweise ich auf die Zeichnungen von SELENKA 1867 und BELL 1832. Ein weiterer Grund, anzunehmen, daß beide Formen identisch sind, ist die Tatsache, daß die Fundortsangaben sich auf dasselbe Gebiet beziehen. Außer ihrem Vorkommen an der australischen Küste werden von LupwıG 1898 und STUDER 1876 die Kerguelen und Royal Sound, Kerguelen angegeben. Es liegt mir ein Exemplar vor. Die Kalkkörper der Körperhaut sind zweierlei Art, napfförmige und sphärische. Die sphärischen Kugeln stellen ein weitmaschiges Kalkgerüst dar, in meinen Zeichnungen Taf. V, Fig. 6a habe ich einige Formen wiedergegeben. Die Füßchen sind frei von Kalk- körpern, eine gut ausgebildete Endplatte ist jedoch vorhanden; die Füß- chen sind meist ausgestreckt, sehr lang mit dunkelbrauner Haftscheibe; in bezug auf den äußeren Habitus des Tieres kann ich die Angaben THEELS bestätigen. Die Größenverhältnisse meines Tieres sind: 360 W. ERWwe, Länge der Bauchseite 85 mm mittlere Breite der Bauchseite 39 Höhe des Vorderendes 40 „ e „ Hinterendes AN Thyone sacellus (Selenka). Taf. V, Fig. 7, a—c., 1867 Thyone sacellus, SELENKA, p. 355, tab. 20, fig. 115—116. 1867/68 Thyone rigida, SEMPER, p. 66, tab. 13, fig. 23; taf. 15, fig. 7, p. 273. 1867/68 Thyone sacellus, SEMPER, p. 66. 1869 d ” er p.1eo. 1881 > v. MARENZELLER, p. 134 [16]. 1883 Be murrayi, BELL, p. 61, tab. 15, fig. 6. 18534 Thyone sacellus, BELL, p. 149. 1885 ” e LAMPERT, p. 154, fig. 62. 1885 Stereoderma murrayi LAMPERT, p. 165. 1886 ; THEEL, p. 142—143. 18856 Thr dan: sacellus, THEEL, p. 138. 1886 % ; BELL, p. 27. 1887 2 3, SLUITER, p. 206—207. 1888 n u; BELL, p. 389. 1889 N r BELL, p. 7. 1889 s „ LAMPERT, p. 834—835, tab. 24, fig. 7. 1889—92 > > LUDWIG, p. 346. 1895 _ 5; 55 SLUITER, p. 80. 1896 4 5 MITSUKURI, No. 22. 1899 en ; Lupwig, p. 561. 1901 S er SLUITER, p. 9. 1905 s Be VANEY, p. 4 [189]. 1910 m 5 PEARSoN, p. 189, 190, fig. 20 A.B. 1912 = PR MITSUKURI, p. 227—229, fig. 43. Fundnotizen: Koll. GALE, Port Hedland, 20° 17 S., 118° 34 O.; VII. 1905 (5 Exempl.). Station 1, Sharks Bay, NW. von Middle Bluff, 7—8 m, Felsboden mit Korallen; 21. IX. 1905 (1 Exempl.). Station 1—30, Sharks Bay, VI. 1905 (1 Exempl.). Station 7, Sharks Bay, ca. 2,5 engl. Meilen SW. von Denham, 3m, Sand- und Mudboden mit Pflanzen ; 10. VI. 1905 (1 Exempl.). Station 13, Sharks Bay, Freyecinet Estuary, 12,5 m, Sandboden mit spärlichem Pflanzenwuchs; 10. IX. 1905 (1 Exempl.). Station 14, Sharks Bay, Freycinet Reach, 11—16 m; 12. IX. 1903 (3 Exempl.). Station 16, Sharks Bay, NW. Heirisson Prong, 11—12,5 m, Felsboden mit Korallen; 13. IX. 1905 (2 Exempl.). Station 19, Sharks Bay, Useless Inlet, zentraler Kanal, Fels- boden mit toten Korallen, 7 m; 13. IX. 1905 (1 Exempl.). Station 21, Sharks Bay, Useless Inlet; Kına leg. 23. VIII. 1903 (1 Exempl.). Im ganzen 16 Exemplare. Zunächst sei mir gestattet, einige Bemerkungen über Thyone sacellus Holothurioidea. 361 und Stereoderma Murrayi, eine mit T’hyone sacellus unzweifelhaft nahe ver- wandte Form, zu machen. Nach den Angaben aus der Literatur soll der eine Unterschied zwischen beiden Arten in der Farbe zu finden sein. Stereoderma ist weiß mit schwarzen Tentakeln und Thyone sacellus dunkel- braun. Von meinen Exemplaren ist die Mehrzahl dunkelbraun gefärbt, die Haut ist rauh, infolge der massenhaften Kalkablagerung fast starr; also alles Merkmale, die zu T’hyone sacellus stimmen. Zwei meiner Exemplare aber, die in den Kalkkörpern der Körperhaut wie der Tentakel ganz genau mit T’hyone sacellus übereinstimmen, sind heller gefärbt und die Haut ist weniger rauh. Da der Schlundkopf bei beiden Exemplaren nicht mehr er- halten war, konnte ich die Zahl der Porıschen Blasen, die für Stereoderma 1 betragen soll — das zweite Unterscheidungsmerkmal beider Arten — nicht feststellen. Bei 3 näher untersuchten Exemplaren von Thyone sacellus konnte ich 4 Porısche Blasen zählen. — Nun ist ja, wie jeder Holothurien- kenner weiß, die Farbe ein höchst unzuverlässiges Unterscheidungsmerkmal ; ferner kann ebenfalls die Zahl der PorLıschen Blasen bei einer Species großen Schwankungen unterliegen, so schwankt z. B. die Zahl der Por1- schen Blasen bei T’hyone sacellus selbst zwischen 4 und 6. Ich sehe des- halb nicht ein, daß auf Grund dieser Unterschiede 2 getrennte Arten be- stehen sollen und ziehe daher beide Formen zusammen. Ich folge darin PEARSoN 1910, der die Stereoderma Murrayi schon unter dem Synonymen- verzeichnis von Tihyone sacellus aufführt. In naher Beziehung zu T’hyone sacellus steht auch T’hyone buccalis, die nach TH&EL 1886 vielleicht auch mit Thyone sacellus identisch ist. Die Länge meiner Exemplare schwankt zwischen 3 und 7—8 cm. Die Füßchen sind eingezogen, teils auch die tiefschwarzen Tentakel. Die Kalk- körper sind der Haut sehr zahlreich eingelagert und bestehen aus 2 senk- recht ineinander geschobenen Ringen, von denen der eine perlschnurartig verdickt ist. Die Zahl der knotigen Verdickungen beträgt normalerweise 12, von denen je 3 jedes der 4 primären Löcher nach der Außenseite hin begrenzen. Der senkrecht dazu stehende andere Ring ist meist glatt, doch ist der Fall, daß er nach der einen Seite in Dornen ausläuft, auch nicht so sehr selten. Bei verschiedenen Kalkkörpern konnte ich Entwicklungs- stadien finden und feststellen, daß, lange bevor die primären Löcher zu dem knotigen Ring geschlossen, bereits auf der Mittelspange die Anlage des zweiten Ringes in Gestalt von 2 knotigen Verdickungen vorhanden ist. Die Kalkkörper der Tentakel von Thyone sacellus stimmen mit denen von Thyone mirabilis überein. LAMPERT erwähnt allerdings an Kalkkörpern der Tentakel nur die sehr zarten Stäbchen, und ich nehme an, daß er die zarten krausen Körper, wie er sie selbst bei Z’hyone mirabilis beobachtet hat, übersehen hat. 362 W. ERWwE, Thyone sacellus ist im indopazifischen Meeresgebiet sehr ver- breitet. Die Grenze ihres Vorkommens im Westen bildet die afrikanische Ostküste; ich nenne an Fundorten: Mozambique (SEMPER), Sansibar (SELENKA 1867, LAMPERT 1885), Aden (SEMPER). LAMPERT sagt 1896, „daß im allgemeinen alle Arten der Ostküste Afrikas sich einer weiten Verbreitung über den Indischen und zum größten Teil auch über den Stillen Ocean erfreuen“. Gehen wir nach der Karte von der Ostküste Afrikas weiter nach Osten, um so mehr häufen sich die Fundorte: Kurrachee (Beur), Bai von Bengalen, Madras-Küste (BELL 1889), der Mer- gui-Archipel, die Moscos-Inseln, Gregory-Gruppe (PEARSON 1910), Elphinstone-Insel (BEL 1886), Labuan Badjo (SLUITER 1901), Tausend-Inseln (SLuITER 1837 und 1895), Molo-Straße, Westküste von Salawati (SLUITER 1901). Nach Norden zu geht das Verbreitungsgebiet über die Philippinen, Bohol (SEMPER 1867/68) bis nach Japan (v. MARENZELLER 1881, MıtTsukurı 1912). Außerdem kämen noch an Fundorten von Australien hinzu: Torres-Straße (BELL 1884), Dampier-Archipel (LAmPpErT 1889), Port Hedland und die Sharks Bay. Die Sharks Bay bildet den südlichsten Punkt ihres Vor- kommens. Thyone mirabilis Ludwig. Taf: V.Bie..8; 1875 Thyone mirabilis LuDwis, p. 93, tab. 6, fig. 18a—d. en 1884 n „ BELL, p. 149. 1885 > 3 LAMPERT, p. 162. 1886 2 3 Th£EEL, p. 138. 1889 Es = LAMPERT, p. 835—836. 1889—92 R “ Lupwis, p. 346, tab. 3, fig. 9. 1895 ss KÖHLER, p. 378. 1901 a n SLUITER, p. 93 —. Fundnotizen: Koll. GALE, Port Hedland, 20° 17'S., 118° 34' O.; VII. 1905 (1 Exempl... Koll. Mus. Perth, Sharks Bay (1 Exempl.). Station 1, Sharks Bay, NW. von Middle Bluff, 7—8 m, Felsboden mit Korallen; 21. IX. 1905 (1 Exempl.). Station 3, Sharks Bay, ca. 3 engl. M. NW. von Denham, 3 m, Sandboden mit reichem Pflanzen- wuchs; 12. VI. 1905 (1 Exempl.). Station 15, Sharks Bay, NNO. von der Nordspitze von Heirisson Prong, 11—12,5 m, Felsboden mit Korallen; 18. VI. 1905 (3 Exempl.). 1 Exemplar mit unsicherer Fundorts- angabe (Sharks Bay, Useless Inlet?). Die Größe der Tiere schwankt zwischen 2,5, 4 und 6 cm, alle sind braungelb bis auf eines, welches viel dunkler gefärbt ist. Die Tentakel sind bei 7 Exemplaren eingezogen und schwärzlich, das 8. Exemplar zeigte die Tentakel sehr schön ausgestreckt; die Körperhaut ist weich, die Holothurioidea. 363 Kalkkörper sind spärlich und stellen umgewandelte Stühlchen dar, wie wir sie bei Lupwıg 1875, tab. 6, fig. 18 abgebildet finden. In der Aus- . bildung der Stühlchenscheibe bestehen sehr große Unregelmäßigkeiten;; teils besitzen sie nur 4 primäre Löcher, teils treten noch 1—4 und mehr sekun- däre hinzu. Charakteristisch sind die Stühlchen, die sich in den Warzen der dorsalen Radien finden (nach Lupwıc 1875) mit in die Länge gezogener Stühlchenscheibe. Thyone mirabilis ist 1375 von Lupwic als n. sp. beschrieben worden und ist bis jetzt erst von wenigen Orten bekannt: Bowen (Lupwic 1375), Port Denison (Ber (1884, Dampier-Archipel in der Mermaid- Straße (LAmPpErT 1889), Sunda-Inseln (KöHLer 1895), SLUITER 1901 Biatsan: 80 23,5* S., 119° 4,6' O. Pseudocucumis africana (Semper). TaL_V; Pie. 9.3—e: 1867/68 Cucumaria africana SEMPER, p. 53, tab. 15, fig. 16. 1869 13 5, SEMPER, p. 120. 1880 % HAARE, p. 46. 1883 u = Lupwi1s, p. 161. 1885 r R LAMPERT, p. 137. 1886 x n THEEL, p. 108. 1886 BELL, p. 27, tab. 2, fig. 4 1887 em Ace Lupwißs, p. 20-25 [1236-41], fig. 12—16. 1888 Cucumaria assimilis BELL, p. 389. 1888 Pseudocucumis africana Lupwig, p. 815—817. 1889—92 a ” LupwIg, p. 348, tab. 3, fig. 1. 1896 5 ” LAMPERT, p. 61—64. 1898 r 55 BEDFORD, p. 843—845, tab. 53, fig. 5. 1899 Y = BEDFORD, p. 144 1899 55 5 Lupw1s, p. 561—562. 1901 hr 5 SLUITER, p. 107—108. 1912 5; es MITSUKURI, p. 257—261, tab. 8, fig. 66, Textfig. 52. Fundnotiz: Koll. Mus. Perth, West-Australien (ohne weitere An- gabe) (1 Exempl.). Nur 1 Exemplar lag mir vor, schlecht konserviert. Über die Anord- nung und Zahl der Tentakel konnte ich keine näheren Angaben machen, da nur Bruchstücke vorlagen. An Kalkkörpern fand ich entsprechend der Lupwisschen Beschreibung 1887 die charakteristischen Kalklinsen in der Haut, in den Füßchen die an den Enden durchlöcherten Stützstäbe und die in der Nähe der Endscheibe liegenden warzigen durchbrochenen Stütz- platten. Im hinterindischen Archipel gehört Pseudocueumis africana zu den gemeinsten und weit verbreitetsten Formen, auf allen Riffen ist sie dort zu finden. An Fundorten finden sich in diesem Gebiet von SLUITER 1901 angegeben: Karkaralong-Gruppe, Sarassa, Molo-Straße, 364 W. ERWwE, Muaras-Riff, Sailus Ketjil, Lamakwera, Djampeah, Bända, Buka Bay, Roma, Bima Bay, Lumu-lumu, Amboina. Von Amboina war sie bereits durch LupwıG 1888 bekannt. Nach Norden zu | reicht sie bis Japan: Südküsten der Kyu-shu- und Liu-kiu-In- seln (Mırsukurı 1912), im Osten erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet bis in die polynesische Inselwelt, ich nenne ihr Vorkommen in Rotuma (BEpForD 1898) und Neu-Caledonien (BEDFORD 1899). Als Oucumaria assimilis n. sp. berichtet BELL 1886 sie vom Mergui-Ar- chipel, Elphinstone-Insel und 1888 von Tuticorin. Ein zweites Hauptzentrum ihres Verbreitungsgebietes wäre die Ost- seite Afrikas. An Fundorten hat die Literatur aufzuweisen: Querimba (SEMPER 1867/68), Mauritius, Blackriver-Riff (HAAKE 1880, LuD- wıG 1883), Sansibar und Riff bei Kokotoni, Nordende von Sansibar (Lupwıc 1887 und 1899), Baui (LAMPERT 189%). Von der Küste SW.-Australiens ist Pseudocucumis africana bis jetzt noch nicht bekannt, für dieses Gebiet käme also das Vorkommen dieser Art als neuer Fundort hinzu. Actinocuceumis typica Ludwig. Taf. VI, Fig. 10, a—b. 1875 Actinoeueumis typica Lupwig, p. 91—92, tab. 7, fig. 24a—d. 1882 7 „ Lupwiıe, p. 131. . 1884 2 diffieilis BELL, p. 148—149, tab. 9, fig. C. 1885 „> s LAMPERT, p. 177. 1885 » typiea LAMPERT, p. 177. 1886 = „ Ta&er, p. 125, 84, tab. 12, fig. 4—5. 1886 h diffieilis THEEL, p. 125. 1888 # typica LuDwig, p. 817. 1889 > ».. „BELLE, 77. 1889—92 R „ LupwiIc, p. 348, tab. 3, fig. 10—12. 1895 “r „ KÖHLER, p. 380. 1910 = „ PEARSoN, p. 190, fig. 21A, B. Fundnotizen: Koll. GALE, Port Hedland, 20° 17‘S$., 118% 34' O.; VII. 1905 (1 Exempl.). Station 15, Sharks Bay, NNO. von der Nord- spitze von Heirisson Prong, 11—12,5 m, Felsboden mit Korallen ; 18. VI. 1905 (1 Exempl.). Nur eines der beiden zur Untersuchung vorliegenden Tiere ist gut konserviert; beide sind 10—11 em lang, die Fühler sind eingezogen. Die Farbe in Alkohol ist bei dem einen Tier dunkelbraun, bei dem anderen heller. Die Bauchseite ist an der lichteren Färbung leicht von der Rücken- seite zu unterscheiden. Die Farbe der Tentakel ist im Vergleich zu der Hautfarbe ein viel dunkleres Braun, bei einem Tier sogar fast schwarz. Mundumgebung und After sind typisch fünfstrahlig; die Körperhaut ist in- Holothurioidea, 365 folge der massenhaften Kalkablagerung sehr hart und fest; auch die Füß- chen, die fast alle ausgestreckt waren, sind stark verkalkt, und es hat fast den Anschein, als ob sie nicht vollständig retraktil seien. Der Kalkring ist sehr massiv und stimmt mit Lupwıgs Zeichnungen 1875 überein, ebenso: auch die Kalkkörper, welche Formen zeigen, wie sie LUDwIG von seiner Actinocucumis typica und BELL von seiner A. difficilis abbildet. Nach Lupwıc 1883 sind beide Arten identisch. Die geographische Verbreitung dieser Species als der einzigen der Gattung Actinocucumis beschränkt sich auf das indopazifische Gebiet. Von Westen nach Osten sind zu nennen: Kurrachee (BELL 1884), Ramesvaram (BEL 1889), Mergui-Archipel, Gregory-Gruppe (PEARSoN 1910), Sunda-Inseln (KöHLEr 1895), Noordwachter Ei- land (Lupwıc 1888), Torres-Straße, Albany-Inseln (BEL 1884), der Fundort nach TH£EL in Graden angegeben: 10° 30‘ S., 142° 18' O., Bowen (Lupwıc 1875). Die Nord-Süd-Verbreitung beschränkt sich auf das Gebiet zwischen dem Wendekreis des Krebses, nördlichster Fundort ist Amoy (Lupwıc 1882), und dem Wendekreis des Steinbockes, südlichster Fundort ist die Sharks Bay. Bruchstücke. Taf. VIII, Fig. 27, a—b. Von einem Exemplar lag mir nur ein Stück Körperhaut vor, als Fundort ist angegeben: Fremantle-Bezirk Cottesloe, Meeresstrand. Es fanden sich keine Kalkkörper vor, eine Bestimmung war unmöglich. Weiterhin lag mir noch ein Exemplar aus der Sharks Bay vor, 1 cm lang, sehr schlecht konserviert. Tentakel und Ambulacralanhänge voll- ständig eingezogen. In der Körperhaut fand ich an Kalkkörpern Formen, wie ich sie in meinen Zeichnungen wiedergebe: 1) durchbrochene, mit knotigen Verdickungen versehene Platten, 2) zierliche Näpfchen, 3) mas- sive, granulierte, ellipsenförmige Scheiben. Die Zugehörigkeit dieses Exemplars zur Familie der Dendrochiroten läßt keinen Zweifel. Der äußere Habitus des Tieres erinnert sehr an das Genus „Psolus“ oder „Iheelia“. Der Rücken ist mit feinen, schuppenartig sich deckenden Kalkplatten versehen, die Bauchseite, der diese Platten fehlen, ist von der Rückenseite scharf unterschieden, über die Ambulacralanhänge je- doch und deren Anordnung kann ich nichts feststellen. After und Mund liegen dorsal. Da mir leider nur ein Exemplar vorliegt, ist mir eine genauere Untersuchung unmöglich, ich lasse daher die Frage, ob ein Psolus oder eine Theelia, oder vielleicht gar eine Cucumaria vorliegt, offen. 366 W. ERWE, Fam. Aspidochirotae. Mülleria parvula Selenka. 1867 Mülleria parvula SELENKA, p. 314, tab. 17, fig. 17—18. 1867/68 7 55 SEMPER, p. 77. 1885 „ b; LAMPERT, p. 96—97. 1886 ; “ TaE£EL, p. 19. 1886 „ flavocastanea THEEL, p. 198—199. 1889—92 - parvula LUDWIg, p. 329. 1895 ss flavocastanea SLUITER, p. 79. 1898 Actinopyga parvula BEDFORD, p. 836—837, tab. 52, fig. 1a—d. 1901 35 es CLARK, p. 494. 1907 % FIsHER, p. 645-647, tab. 67, fig. 2, 2a—g. ” 1912 Mülleria parvula HELFER, p. 330. Fundnotiz: Station?, Südwest-Australien; 1905 (1 Exempl.). Länge 10 cm. Farbe braun. Füßchen des Bauches zahlreich, ohne Reihenstellung, Papillen des Rückens weniger zahlreich. Die für die Mülleria-Arten charakteristischen Kalkzähne sind bei dieser Form sehr klein, an meinem Exemplar jedoch gut zu sehen. An Kalkkörpern finden sich in der Körperhaut Stühlchen und Schnallen, ich verweise auf die Zeichnungen von SELENKA, tab. 17, fig. 17—18, BEDFORD 1898, tab. 52, und FısHEr, tab. 67, fig. 2a—g. Die größte Ähnlichkeit haben die Kalk- körper -mit denen von Holothuria diffieilis. In der Literatur von Mäülleria parvula angegebene Fundorte sind: Florida (SELENKA 1867, CLARK 1901), Madeira (TH£eL 1886), Ras el Millan, Sinaiküste (HELFER 1912), Kosseir (LAMPERT 1885), Seychellen (LAmPErT 1885), Molukken (SLUITER 189), Amboina (LAMPERT 1885), Navigator-Inseln (Tu£eEL 1886), Funafuti (BED- FORD 1898), Napili, Maui, Necker-Insel, Honolulu-Riff, Lay- san-Riff (FisHER 1907). | Mülleria echinites Jäger. Taf. VI, Fig. 11, af. 1833 Mülleria echinites JÄGER, p. 17—18, tab. 3, fig. 6. 1835 a n BRANDT, p. 257. 1867 r „> SELENKA, p. 312. 1867/68 5 5 SEMPER, p. 76, tab. 30, fig. 8. 1885 en a5 LAMPERT, p. 99. 1886 r „ THEEL, p. 201. 1887 5; 1; LupwiG, p. 7 [1223]. 1858 Actinopyga echinites BELL, p. 389. 1859—92 Müllerıa echinites Lupwig, p. 329. 1894 “ ss SLUITER, p. 104. 1896 x Y LAMPERT, p. 59. 1897 “ ” WHITELEGGE, p. 160. en” Holothurioidea. 367 1898 Actinopyga echinites BEDFORD, p. 836. 1899 Mülleria echinites LupDwig, p. 557. 1901 er Br SLUITER, p. 24. 1903 re » WHITELEGGE, p. 8 u. 13. 1904 y = KONINGSBERGER, p. 38/39. 1910 , 3 PEARSoN, p. 191. 1912 y A MITSUKURI, p. 43—45. Fundnotiz: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar (Ausgang der South Passage), 0,5—3,5 m, Sand- und Felsboden mit Korallen ; 16. VI. 1905 (1 Exempl.). Das Tier ist 10 cm lang, 4,5 cm breit, Schlundkopf mit Tentakeln ein- gezogen. Farbe kastanienbraun, Bauchseite heller gefärbt. Füßchen auf der Bauchseite sehr zahlreich, meist ausgestreckt, eine Reihenstellung in- folge der Kontraktion in Alkohol kaum zu erkennen; 1 Porısche Blase, bei der der 1,5 cm lange Halsteil sehr deutlich von den 1,3—2 cm in eine feine Spitze auslaufenden Bauchteil abgesetzt war. Die Kalkkörper der Körperhaut stellen ästige Stäbe dar, wie sie sich häufiger bei Mülleria-Arten finden. In den Füßchen sind Kalkkörper der- selben Art, nur durch ihre Größe von denen der Körperhaut unterschieden. In der Ring- und Längsmuskulatur liegen glatte Stäbe, teils unverzweigt, teils an den Enden gegabelt; dieselben glatten Stäbe finden sich auch in der Wandung der Porıschen Blase. Mülleria echinites ist eine im hinterindischen Archipel und in der polynesischen Inselwelt weitverbreitete, gemeine Form. Auf der Karte von Westen nach Osten gehend, nenne ich an Fundorten: Sumatra, Padang (Lupwiıc 1882), Riou-Inseln (PEARSoN 1910), Celebes (Stuttg. Nat.-Kab., v. LupwiG; Dresd. Mus., MEyEr), Saleh Bay (Dangar besar), Saleyer Riff (SLuITER 1%1), Cebu, Am- boina, Thursday-Inseln (SLuITErR 1894), Torres-Straße (MIT- SUKURI 1912), Pleasant-Inseln (WHITELEGGE 1903), Riff von Funafuti (WHITELEGGE 1897), Fiji-Inseln (Tu£eL 18586), Rotuma BEDFORD 1898). Mit dem Vorkommen in Rotuma, auf den Fiji- Inseln und in Funafuti hat Mäülleria echinites ihre östliche Grenze erreicht. Im Norden geht sie hinauf bis zu den Liu-kiu Inseln (MITsukur1 1912). Gehen wir nun zurück auf das Gebiet des Indischen Ozeans, so finden wir dort in der Literatur an Fundorten erwähnt: Sansibar, Insel Changu bei Sansibar, Bueni, Tumbatu (LAmPERT 1896), Seychellen, Mah& (BrAuEr) und in der Bay von Bengal Ceylon (Lupwıg 1887), Tuticorin (BELL 1888). Das Vorkommen von Mülleria echinites an der Westküste von Australien ist neu; mit der Sharks Bay hat sie ihre südliche Grenze erreicht. 368 W. ERWweE, Mälleria maculata (Brandt). Taf. VI, Fig. 12, a—d. 18355 Holothuria (Microthele) maculata BRANDT, p. 254. 1867 5 maculata SELENKA, p. 331. 1867 Mülleria nobilis SELENKA, p. 313, tab. 17, fig. 13—15. 1867/68 Holothuria maculata SEMPER, p. 92, 279. 1867/68 Mülleria nobilis SEMPER, p. 76, 276, tab. 37, fig. 9—12. 1869 7, ” SEMPER, p. 120. 1880 = " HAARE, p. 46. 1881 = maculata LUDWIG, p. 593. 1885 “ u LAMPERT, p. 97—98. 1886 nobilis THEEL, p. 198. 1889—92 a, maculata LUDWIG, p. 329. 1899 n n 5 P.537. 1904 20: nobilis KONINGSBERGER, p. 36—37. 1907 Aetinopyga nobilis FISHER, p. 647. 1912 Mülleria maculata MITSUKURI, p. 48—53, tab. 3, fig. 23, 24, Textfig. 10. Fundnotizen: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar (Ausgang der South Passage), 0,5—3,5 m, Sand- und Felsboden mit Korallen; 16. VI. 1905 (1 Exempl... Koll. Mus. Perth, Houtmans Abrolhos. (1 Exempl.). Die beiden Exemplare zeichnen sich durch ihre Größe aus, eines mißt 25 cm, das andere 22 cm, dabei ist letzteres so stark in Falten gelegt, daß es im Leben wohl eine Länge bis 30 cm gehabt haben mag. Die Farbe in Alkohol ist braunschwarz, ein Exemplar läßt an den Seiten und auf dem Rücken eine weißliche Fleckfärbung erkennen. Die Füßchen des Bauches stehen sehr zahlreich, regellos verteilt, ebenso die Papillen des Rückens. TH£ELS Mitteilung über Mülleria nobilis: „In the contracted state the dorsal surface seems to have some low protuberances, especially along the sides of the body. The anal teeth are small and surrounded by five groups of papillae*“ trifft bei meinen Exemplaren sehr gut zu, über die Anwesenheit der Afterzähne kaun ich mich nur kaum überzeugen, meine Tiere jedoch wegen letzterer Tatsache nicht zu dem Genus „Mülleria“ zu rechnen, halte ich aus dem Grunde, daß die für diese Art so typischen Kalkkörper durchaus mit denen meiner Exemplare übereinstimmen (ver- gleiche Zeichnungen und Beschreibungen der Kalkkörper von Mülleria nobilis bei SELENKA 1867 und MıTsuXurı 1912), für ausgeschlossen. An Kalkkörpern finden sich in der Haut des Rückens wie des Bauches dieselben Formen, Stühlchen und Ellipsoide. Auf den Bau dieser ellipsoid- förmigen Kalkkörperformen ist Mıitsukurı in seiner letzten Abhandlung 1912, p. 49—52, Textfig. 10 sehr genau eingegangen. Die Stühlchen haben meist eine glattrandige, wenigwellige Stühlchenscheibe, die Stühlchenkrone ist sehr plump und unregelmäßig ausgebildet. Die Kalkkörper der Ambula- „eo Holothurioidea. 369 cralanhänge wie die der Tentakel gebe ich in meinen Zeichnungen wieder, Bear VI, Fig. 12. Mülleria maculata findet sich im indopazifischen Meeresgebiet weit verbreitet. An Fundorten aus der Literatur nenne ich: im Roten Meer: Kosseir (LAMPERT 1855); an der Ostseite Afrikas: Sansi- bar (SELENKA 1867, SEMPER 1869, LupwiG 1899), Mauritius (HAAKE 1580); im hinterindischen Archipel (Polynesien mitgerechnet): Celebes (LAmreEerT 1885), Niederländisch-Indien: Menado, Ceram, Banka (KonInGSBERGER 1904), Ubay, Bohol (SEMPER 1867/68), Torres-Straße, Liu-kiu, Ogasawara-Inseln (Mıtsv- KURI 1912), Guahan=Guam-Inseln (Branpr 18355), Fiji-Inseln (TH£EL 1886), Sandwich-Inseln = Hawai-Inseln (SELENKA 1867, FISHER 1907). Holothuria impatiens (Forskal). 1775 Deser. anim. .. Fistularia impatiens, p. 121—122, tab. 39, fig. B. 1783 Holothuria impatiens GMELIN, Linnaei Systema naturae, 13. ed., p. 3142, No. 21. 1833 » fulva QuoY et GAIMARD, p. 155. 1833 Trepang impatiens JÄGER, p. 25. 1834 Holothuria impatiens BLAINVILLE, p. 193—194. 1835 S = BRANDT, p. 253. 1840 Sporadipus impatiens GRUBE, p. 35—37. 1867 Holothuria botellus SELENKA, p. 335—336, tab. 19, fig. 82—84. 1867 > fulva SELENKA, p. 341. 1867 5 impatiens SELENKA, p. 340. 1868 © botellus SELENKA, p. 117. 1867/68 ss impatiens SEMPER, p. 277, p. 248—49. 1867/68 „5 botellus SEMPER, p. 82, tab. 22, 23, fig. 2, 19; tab. 35, fig. 15, 16; tab. 37, fig. 13; tab. 38, fig. 3, 4, 7. 1869 7 impatiens SEMPER, p. 120. 1874 I: r v. MARENZELLER, p. 22. 1875 .: > var. LUDWIG, p. 112, tab. 7, fig. 51, a, b. 1879 “ 5 Lupw1s, p. 569. 1880 S 5. HAAKE, p. 46. 1880 1% Pr Lupwi1g, p. 6. 1882 M r n p- 136. 1883 " ee A p4157.109. 1884 r r BELL, p. 510. 1885 = © LAMPERT, p. 65—66, fig. 46. 1886 A si BELL, p. 28. 1886 5 7 LupwiIg, p. 31. 1886 x R THEEL, p. 7. 1886 3 ” „. p. 179-180, tab. 7, fig. 9. 1887 EA E BELL, p. 654, 657. 1887 F 3 SLUITER, p. 193. 1887 ss r Lupwis, p. 10 [1226]. 1837 er = BELL, p. 140. 1888 + 5; Lupwis, p. 806. 1888 2 2 BELL, p. 389. Die Fauna Südwest- Australiens. IV. 24 370 W. ERWE, 1889 Holothuria impatieus LAMPERT, p. 812. 1889—92 N 14 Lupwig, p. 329, tab. 4, fig. 30—33, tab. 8, fig. 7, tab. 9, 110,6,7, 11, 1893 # . HEROUARD, p. 134. 1894 n 2 SLUITER, p. 103. 1895 e. „ er p- 78. 1895 n ; KÖHLER, p. 18. 1895 4 ® R p: 12, fig.11. 1396 ns 5 LAMPERT, p. 54. 1898 n „ PRUVOT, p. 656 —657. 1898 2 n ÖSTERGREN, p. 233—237. 1898 n ” BEDFORD, p. 840—841. 1899 35 s; Lupwi1s, p. 558. 1899 an er BEDFORD, p. 145. 1900 = n v. MARENZELLER, p. 86. 1901 . s, CLARK, p. 49. 1901 „ 2 „. Pı208 1901 2 n SLUITER, p. 9. 1902 hs ” CLARK, p. 528. 1904 Si; n KONINGSBERGER, p. 51—52, tab. 8, fig. 3. 1905 n ” VANEY, p. 4 [189]. 1907 eR " FISHER, p. 666—668, tab. 69, fig. 4, 4a—d. 1908 5 i; KÖHLER et VANEY, p. 8—9. 1910 en ” PEARSoN, p. 178—179. 1910 ” „ ”„ P- 192. 1912 5 e HELFER, p. 327—328. 1912 N 35 MITSUKURI, p. 80—87, Textfig. 17. Fundnotizen: Koll. Mus. Perth, Barrow-Inseln (1 Exempl.). Station 20, Sharks Bay, Useless Inlet, Perlbänke O. von Bel- lefin Prong, Sand und Perlmuscheln; 13. IX. 1905 (1 Exempl.). Station 30, Sharks Bay, vor Brown Station (Dirk Hartog) und ca. 0,5 engl.M.N. davon, Felsboden mit Korallen und Korallensand;; 18. IX. 1905 (1 Exempl.). Von den 3 Exemplaren war das größte 15 cm lang und 3,5 cm breit, das kleinste 5 cm lang, 2 cm breit. Das mittlere Exemplar war schlecht konserviert und zusammengeschrumpft, die Länge in Alkohol beträgt etwa 11 em. Die Tentakel waren eingezogen. Die Farbe in Alkohol entspricht den Angaben SELENKAS und SEMPERS über Holothuria botellus, dunkel- rotbraun bis graubraun, Papillen und Umgebung heller. Die Art ist so gemein und bekannt, daß ich weiter keine näheren Angaben zu machen brauche. Wie schon aus dem oben angeführten Literatur- und Synonymenver- zeichnis ersichtlich, ist Holothuria impatiens eine sehr verbreitete und häufig vorkommende Art. Sie findet sich im Atlantischen Ozean: Westindien (LAMPERT 1885), Florida (SELENKA 1867, CLARK 1901), Culebra und Ponce auf Porto-Rico (CLArk 1901), Atlantischer Ozean (KÖHLer 1895); im Mittelmeer (GRUBE 1840, v. MARENZELLER re Holothurioidea. 371 1874, Lupwıc 1879, LAMPERT 1885, KÖHLER 1895, Pruvor 1908). Durch den Kanal von Suez (LAmPrErRT 1885, H&£RrouvARD 1893) geht ihr Verbreitungsgebiet in das Rote Meer (GRAY, FORSKAL, Lupwig, SEMPER, ÖSTERGREN). Das Zentrum der Hauptverbreitung von Holothuria impatiens ist das indopazifische Meer. Ich nenne zunächst die Fund- orte an der afrikanischen Ostseite: Sansibar (SELENKA 1867, Lupwıc 1899), Mozambique (SEMPER 1869, BEur 1884), Mauritius (HAARE 1880, TuE£EL 1886), Seychellen (LaAmrerrtr 1855), Mah& (BRAUER), Insel Bueni, Tumbatu (LAmPpeErr 1896), Matemo-Insel (PEArson 1910), Insel Juan de Nova (Lupwiıc 1899), Fouquet- Riff, Mauritius, Nossib&, Madagascar (Lupwıc 1883), Djibouti (VAney 1905). Vorder- und Hinterindien: Ceylon (BELL 1887, Lupwıe 1887), Tuticorin (BELL 1888), Andamanen-Inseln (BELL 1857), Andamanen-Inseln und Ceylon (KÖHLER u.. VAnEY 1908), Nikobaren (LAmreErrt 1885), Elphinstone-Insel (BELL 1886), Port Maria (Pearson 1910). Weiterhin: Wilhelmina Bai unweit Padang (SLUITER 1895), Batavia, Tausend-Inseln, Billiton, Java-Meer (SLUITER 1887), Tausend-Inseln (KoNINnGSBERGER 1904), Pulo Edam, Noordwachter Eiland (Lupwıc 1888), Molukken und Borneo (v. MARENZELLER 1900). Taam, Roma, Saleyer, Kabala dua, Lumu-lumu, Lucipara-Inseln, Pulu-Passi-Tanette, Damar, Seba, Bima-Bai, Karakelang, Bai von Pidjot, Ka- ba&äna, Obimajor, Muaras-Riff, Insel Liau, Binongka, Pulo -Barang, Labuan Badjo, Waru-Bai (SLuITER 1901), Amboina (Lupwiıe 1882, Lupwıe 1888, SLUITER 1894, SLUITER 1901), Philip- pinen, Bohol (SEmPpeEr 1867/68), Liu-kiu-Inseln (Mırsukurı 1912), Timor (LAmPpeErT 1885, Lupwie 1882, SLUITER 1901), Dirc Hartog, Mc Cluer-Golf (LAmPrErT 1889), Cap York (Lupwiıc 1883), Neu- Holland (Quvoy u. GAIMARD 1833), Lifu, Loyalty-Inseln (BEDFORD 1899), Viti-Inseln (SEMPER 1867/68, LAMmPERT 1885, THEEL 1886), Rotuma (BEprorD 1898), Mac Kean’s Inseln (SEMPER 1867/68), Navigator- (= Samoa-)Inseln (SEMPER 1867/68, Tu£EL 1886), Pelew-Inseln (SEMPER 1867/68), Apia und Eooa (THu£en 1586), Tonga-Inseln (Tu£eı 1886), Gesellschafts-Inseln (SELENKA 1867), Tahiti (Lupwıc 1875, LAmPERT 1885), Marquesas-Inseln (THEBEL 1886), Paumotu-Inseln (Mırsukurı 1912), Sandwich-Inseln (SE- LENKA 1867, Tu&eL 1886), Honolulu-Riff, Necker-Insel, Laysan- Insel, Südküste der Molokai-Insel (FısuEr 1907). Als Fundorte von der Westküste Amerikas kommen noch in Betracht: Panama (SELENKA 1867), Galapagos-Archipel (Tu£eEL 1886), Tagus Cove, West- seite von Albemarle (CLARK 1902). 24* 312 1835 1867 1867 1867/68 1867/68 1869 1875 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1886 1886 1887 1887 1887 1888 1889 1889—92 1890 1893 _ 1894 1894 1895 1895 1897 1898 1898 1898 1899 1899 1901 1904 1907 1908 1910 1910 1912 Fundnotiz: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar (Ausgang der South Passage), 0,5—3,5 m, Sand- und Felsboden mit Korallen ; 10:00. Verschiedentlich ist schon in der Literatur die Frage aufgeworfen worden, Gestützt auf die schon in der Literatur angegebenen gemeinsamen Merk- W. ERWE, BHolothuria vagabunda Selenka. Taf. VI, Fig. 13, a—b. Stichopus (Gymnochirota) leucospilota BRANDT, p. 251. " leucospilota BSELENKA, p. 320. Holothuria vagabunda SELENKA, p. 334, tab. 19, fig. 75--76. Stichopus leuecospilota SEMPER, p. 74, 275. Holothuria vagabunda SEMPER, p. 81, 248, 277, tab. 21; tab. 31, fig. 1; tab. 34, fig. 15—17; tab. 35, fig. 9—10; tab. 36, fig. 5—8. n "> SEMPER, p. 120. . > var. LupwiIs, p. 112—113, tab. 7, fig. 40. Stiehopus leucospelota LuDwis, p. 595 —5%. Holothuria vagabunda LUDWIG, p. 155. 3 “ Lupw1ıs, p. 169. BELL, p. 510. ss „ LAMPERT, p. 71—72. n ar BELL, p. 28. ’ THEEL, p. 218—219. 55 ee THEEL, p. 180—181, tab. 7, fig. 10. Hi n Lupwi1g, p. 26 [1242]. R r BELL, p. 140. 5 ; SLUITER, p. 189—190. ss „ Lupwis, p. 807. ” hr LAMPERT, p. 809—810. 5; 2, Lupwig, p. 330, tab. 7, fig. 11. Hr 2. Lupwig, p. 99. ” r Lupwig, p. 171. nn 7 Lupwi1g, p. 8. n en SLUITER, p. 103. „ , KÖHLER, p. 383—384. n r SLUITER, p. 77. 5; 55 WHITELEGGE, p. 161. en 3 HEDLEY, p. 530. 5; ” Lupw1ıg, p. 448, 450. nr x BEDFORD, p. 842—843. | n £& Lupwig, p. 558. | “7 Br BEDFORD, p. 145—146, tab. 17, fig. 5a—c. | » SLUITER, p. 12. "N > KONINGSBERGER, p. 50. z h FISHER, p. 660. 2 „ KÖHLER u. VANEY, p. 17. ” F CLARK, p. 351. % 14 PEARSoN, p. 181. Y n MITSUKURı, p. 140—146. a EEE N u 1905 (3 Exempl!.). ob Holothuria vagabunda und Holothuria lagoena identisch seien. Holothurioidea. 373 male, ınöchte ich die Frage fast bejahen. Der einzige Unterschied, der dazu berechtigt, die Tiere für zwei verschiedene Arten zu halten, wäre der, daß Holothuria lagoena Rückenpapillen, Holothuria vagabunda dagegen Rückenfüßchen haben soll. Nun ist ja eine scharfe Trennung zwischen Füßchen und Papillen nicht möglich, und die verschiedenen Autoren sind verschiedener Ansicht (vgl. Lupwıc 1837, p. 1225). So sagt THEEL 1886 bei der Beschreibung seiner H. vagabunda: „Iam in great uncertainty with regard to the ambulacral appendages of the dorsal surface, they may be considered either as pedicels or papillae.. Some of them have a more or less conical form and resemble papillae, others are more cylindrical; a closer examination proves that the former are devoid of a true sucking disk, have the terminal plate very rudimentary and the walls strengthened by numerous spinous transverse rods, while the latter have a smal distinet sucking disk, a much larger terminal plate and comparatively few sup- porting rods; these rods are only collected around the terminal plate.“ Wenn ich nun meine Tiere auf die Rückenambulacralanhänge hin be- trachte, so hätte ich sie zu vagabunda zu stellen, unter Berücksichtigung der oben angeführten Unterscheidung zwischen Papillen und Füßchen; auch ich fand Übergänge zu Papillen, in denen die Stützkörper nicht nur auf die Umgebung der Endplatte beschränkt waren, sondern gänzlich zer- streut lagen. Die mir zur Untersuchung vorliegenden Tiere sind 13, 16 und 18 cm lang, das größte Exemplar mißt an der breitesten Stelle 6 cm. Die Farbe “ist bei allen ein dunkles Braun. Eine Porısche Blase, Zahl der Tentakel 20, dunkelbraun; auffallend ist die kolossale Breite der Längsmuskulatur bis 1,5 em. Die Cuvıerschen Organe sind rotbraun und äußerst dehnbar. Die Kalkkörper der Körperhaut sind bekannt, Stühlchen mit 8-zinkiger Krone und Schnallen mit 3 Paar Löchern. In den Längsmuskeln fand ich eigentümliche, meist unvollkommene Schnallen und Stäbchen, die Tentakel sind frei von Stützkörpern. Holothuria vagabunda gehört zu den weitverbreitetsten Arten und stellt fast eine kosmopolitische Form dar. Ihr Verbreitungsgebiet geht von Panama und der Westküste Südamerikas — ich nenne: Cocos-Inseln (Lupwiıc 1894), peruanische Küste (Lupwıc 1898) — durch den Großen Ozean über Australien, den hinterindischen Archipel, durch den Indischen Ozean bis an die Ostküste Afrikas, das Rote Meer und den Persischen Golf (KÖHLER u. VAney 1908). Von Westen nach Osten nenne ich an bisher in der Lite- ratur verzeichneten Fundorten: im Roten Meer: Kosseir (LAMPERT 1885), daran anschließend den Golf von Aden (SEMPER 1869); an der Ostseite Afrikas: Mozambique (SEMPER 1869), Sansibar (SE- 374 W. ERWE, LENKA 1867, LupwıG 1899), Natal (LAmPpERT 1885), Darros Inseln (BELL 1884), Port Louis bei Mauritius (LAMPERT 1889), Matemo- Inseln, Kerimba-Archipel (PEARrson 1910), Seychellen (LAMPERT 1885, Lupwıg 1899). Weiter nach Osten folgen: Lakkhadiv-Inseln (KÖHLER u. VANnEY 1908), Ceylon (Lupwıc 1890), Tuticorin, Ma- dras (Bern 1888), Andamanen-Inseln (Berr 1887, KÖHLER u. Vaney 1908), Nikobaren (Lupwig 1883), Mergui-Archipel, ÖOwen- Insel und Elphinstone-Insel (BELL 1886), Ostküste des Golfes von Siam (LAmPERT 1885), Java (SELENKA 1867, LupwıG 1882), Sunda-Inseln (SEMPER 1867/68, KÖHLER 1895), Bay von Batavia (SLUITER 1887), Pulo Edam (Lupwic 1888), Amboina (Lupwıc 1888, SLUITER 1894, KÖHLER 1895, SLUITER 1895), Philippinen (SEMPER 1867/68), Samboangan, Philippinen (Tu&£Eı 1886), Zebu (LAMPERT 1885), Hongkong (Lupwic 1883), Pescadores-Inseln, Liukiu- Inseln, Ostküste von Kiushu und Shikoku (MıTsukurı 1912), Shichito: die sieben Inseln, Izu (Mırsukurı 1912). An austra- lischen Fundorten kommen in Betracht: Bowen (Lupwıc 1875), Rock- hampton (Tu£eL 1886), Adelaide (LAMPERT 1885) und neuerdings die Sharks Bay. Die polynesische Inselwelt hat an Fundstellen zu verzeichnen: Ualan (BrAnDr 1835), Jaluit (LAMPERT 1885), Caro- linen-Inseln (Mırsukurı 1912), Lifu, Loyalty-Inseln (BEDFORD 1899), Funafuti (BEDFORD 1898, WHITELEGGE 1897), Fiji-Inseln (LAMPERT 1885, THEEL 1886), Mac Kean’s Inseln (SEMPER 1867/68), Navigator-Inseln (SEMPER 1867/68, Lupwie 1875, THEEL 1886), Tongatabu, Friendly-Inseln (Tagen 1886), Gesellschafts- Inseln (SELEnkA 1867), Tahiti (Lupwıs 1887), Hawai-Inseln (SELENKA 1867, FISHER 1907). Holothuria atra Jäger. Taf. VI, Fig. 14, a—b. 1821? Holothuria Radackensis CHAMISSO u. EISENHARDT, p. 352, tab. 26. 1833 n atra JÄGER, p. 22—23. 1835 an „ _BRANDT, p. 256. 1835 A affınis BRANDT, p. 256. 1851 1 floridana POURTALES, p. 12—13. 1867 > 5 SELENKA, p. 324—326, tab. 18, fig. 47—50. 1867 2 atra SELENKA, p. 327, tab, 18, fig. 52—53. 1867 > affinis SELENKA, p. 331. 1867/68 ” „» SEMPER, p. 9%. 1867,68 4 amboinensis SEMPER p. 88, 92, 279. 1867/68 y atra SEMPER, p. 88, 250, 278, tab. 26. 1869 is, » _SEMPER, p. 120. 1880 A „ Lupwiıs, p. 6. 1881 N „ Lupwis, p. 596. 1 ö 1889 1889—92 1894 1895 1895 1897 1899 1899 1900 1898 1898 1899 1901 1902 1903 1904 1904 1905 1907 1908 1908 1908 1910 1910 1910 1912 Holothurioidea. 375 Holothuria atra LUDWIG, p. 137. „ Lupwiıs, p. 170—171. „» BELL, p. 510. „ LAMPERT, p. 85—86. amboinensis LAMPERT, p. 84. atra THEEL, p. 213—214. „ THEEL, p. 181, tab. 7, fig. 4. amboinensis THEEL, p. 214. africana THEEL, p. 174—175, tab. 8, fig. 7. atra BELL, p. 28. „ Lupwiıe, p. 32. „ Lupwiıe, p. 11 [1217]. „ Lwupwiıs, p. 26 [1242]. „ BEL, p. 140. „ _SLUITER, p. 188. BELL, p. 654, 697. atom SLUITER, p. 187—188. atra BELL, p. 389. var amboinensis LAMPERT, p. 813. Lupwig, p. 329, tab. 3, fig. 30; tab. 6, fig. 6. „ _SLUITER, p. 10. „ SLUITER, p. 78. „ KÖHLER, p. 382—383. WHITELEGGE, p. 161. „ HEDLEY, p. 530. var. BEDFORD, p. 147. v. MARENZELLER, p. 86. var. amboinensis BEDFORD, p. 839—840. a CLARK, p. 413. atra Lupwig, p. 559. „» CLARK, p. 495, fig. 23—26. » "CLARK, p. 530. » _WHITELEGGE, p. 8 u. 13. „ _KONINGSBERGER, p. 47—48, tab. 8, fig. 2. » _GARDINER, p. 339. „ EpwArps, p. 1—2. „ _FiIsHER, p. 657—659, tab. 70, fig. 2, 2a—c. EDWARDS, p. 274—297, tab. 4 u. 5. EDWARDS, p. 241—274, tab. 4 u. 5. atra KÖHLER u. VANEY, p. 5—6. „ var. amboinensis PEARSON, p. 176—177. „ _PEARSoN, p. 176. „ KÖHLER u. VANEY, p. 101. MITSUKURI, p. 64—68, Textfig. 14. „ Fundnotizen: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar (Ausgang der South Passage), 0,5—3,5 m, Sand- und Felsboden mit Ko- rallen; 16. VI. 1905 (2 Exempl.). Station 26, Sharks Bay, Sunday Island, 5,5 m, Felsboden mit Korallen; 17. VI. 1905 (1 Exempl.). In seiner Abhandlung „Variation, development and growth in Holo- thuria floridana POURTALES and in Holothuria atra JÄGER“ stellt EDwARDS 376 W. ERwe, Holothuria floridana als gesonderte Art von Holothuria atra auf. Holo- thuria africana THEEL und Holothuria mexicana LupwıiG spricht er als Synonyme von Holothuria floridana an. Wie schon aus dem oben ange- führten Literatur- und Synonymenverzeichnis ersichtlich, halte ich nach der alten Ansicht Holothuria floridana für identisch mit Holothuria atra. Nach der Farbe wäre das eine der zur Untersuchung vorliegenden 3 Tiere — 11 cm lang, 3—4 cm breit — zu H. atra var. amboinensis zu stellen, es war tief schwarz gefärbt, die beiden anderen Exemplare, 10 und 26 cm lang, besaßen braune Färbung. Die Kalkkörper gleichen sich voll- ständig, es finden sich bei allen dreien sowohl Stühlchenscheiben mit als auch ohne Dornen. Holothuria atra ist rings um die ganze Erde verbreitet. Von der Ostküste Amerikas geht ihr Verbreitungsgebiet durch den Atlanti- schen Ozean, das Rote Meer in den Indischen Ozean und weiter in den Großen Ozean bis an die Westküste Amerikas. Im folgenden zähle ich die Fundorte dieser kosmopolitischen Art auf: Atlantischer Ozean, besonders das Meeresbecken zwischen Nord- und Südamerika: Florida (SELENkA 1867, POURTALES 1851, BEL 1884, CLARK 1901, Epwarps 1908), Venezuela, Puerto Ca- bello (LupwıG 1883, LAMPERT 1885), Westindien (LupwIG 1882), Havanna, Jamaica (Lupwıc 1883), Bahamas, Abaco, New Pro- vidence, Porto-Rico, Cuba, Haiti, St. Thomas, Carıibisenes Meer (EpwaArns 1908), Bermuda (CLArRk 1898), St. Bartholomew, Guadaloupe (Tu£eL 1886). Azoren (H£ROUARD 1902). Rotes Meer (SeMmrER 1869, LupwıG 1880, LAMPERT 1885, Lup- wıcG 1887); Ostseite Afrikas: Sansibar (SELENKA 1867, Lam- PERT 1885, LupwıG 1887, Lupwıs 1899, EpwArps 1908), Tumbatu, Baui (LAMPERT 1896), Darros-Inseln, Amiranten (LAMPERT 1885, Ber 1884), Mozambique (BELL 1884, Epwarnps 1908), Aldabra (Lupwıc 1899), Nossib&e (Lupwıe 1880, Lupwiıs 1883), Kerimba (SEMPER 1869, LAMPERT 1885), Kerimba-Archipel, Matemo-Insel (PEARSson 1910), Simon’s Bay, Kap der Guten Hoffnung (TH£EL 1886), Arabisches Meer (Epwarps 1908); Vorder- und Hinter- indien: Lakkhadiv- und Maladiv-Inseln (GARDINER 1903), Tuti- corin, Madras (BELL 1888), Ceylon (BELL 1887, LupwıG 1887, KÖH- LER u. VANEY 1908), Galle, Manar, Trincomalee (PEARSoN 1903), Andamanen-Inseln (Ber 1887, KÖHLER u. VAnEY 1908), Niko- baren-Inseln (SEMPER 1867/68, LAMPERT 1885, KÖHLER und VANEY 1910), Elphinstone-Insel, Mergui-Archipel (Bern 1886), Bai von Bengalen (Ber 1888), Indischer Ozean (Lupwıg 1882); hinterindischer Archipel: Padang (Lupwic 1882, KONINGSBERGER Holothurioidea. 377 1904), Djedda (Lupwıc 1882, LAMPERT 1885), Sunda-Inseln (KÖHLER 1895), Tausend-Inseln (SLUITER 1895, KONINGSBERGER 1904), Java (SELENKA 1867), Batavia (SLUITER 1887), Lucipara-Inseln (LAm- PERT 1889, SLUITER 1901), Timor (Lupwiıc 1882, SLUITER 1901), Sa- jeh-Bai, Sebangkatan, Lombok, Lumu-lumu, Seba, Kabala- dua, Haingsisi, Roma, Kangeang, Jedan- Insel (SLvITER 1901), Celebes (JÄGER 1833, SELENKA 1867, LAMPERT 1885), Menado, Boeroe, Toeal (KoNINGSBERGER 1904), Makassar (Lupwıq 1882), Amboina (SELENKA 1867, SEMPER 1867/68, LupwiG 1882, LAMPERT 1885, THEEL 1886, SLUITER 1894, SLUITER 1895), Molukken (SEMPER 1867/68), Molukken und Borneo (v. MARENZELLER 1900), Batjan (SEMPER 1867/68, LAMPERT 1885), Philippinen (SEMPER 1867/68), Cebu (LAMPERT 1885); neuerdings berichtet Mırtsururı 1912 ihr Vorkommen auch von Japan; ich nenne: Anami-Oshima, Liu-kiu Mitsukuri 1912). Australien: Dampier-Archipel in der Mermaid-Straße (LAMPERT 1889), Torres-Straße (Mırsukurı 1912), Adelaide (LAm- PERT 1885), Sharks Bay. Pazifischer Ozean: Ualan (Branpr 1855), Radack-Inseln (= Marshall-Inseln; Cuamısso 1821, EpwArps 1908), Gilbert-In- seln, Naura (= Pleasant-Inseln, WHITELEGGE 1905), Funafuti (WHITELEGGE 1897, BEDFORD 1898, HEDLEY 1899), Rotuma (BEDFORD 1898), Loyalty-Inseln (BEpDFoRD 1899), Fiji-Inseln (SEMPER 1867/68, TH£EL 1886), Tonga, Penope (TH£eL 1886), Navigator-Inseln (SEMPER 1867/68, EpwArps 1908), Gesellschafts-Inseln (SELENKA 1867, LAMPERT 1885, EpwArps 1908), Tahiti (Lupwıs 1883, EDWARDS 1908), Hawai-Inseln (SELENnKA 1867, BELL 1834, FısuEr 1907, ED- warDs 1908), Clipperton-Inseln (CLArKk 1902), Galapagos-In- seln (ÖÜLARK, EDWARDS 1908). Holothuria ceinerascens (Brandt). Bar aVT.Bio./io,a, b. 1835 Stichopus (Gymnochirota) einerascens BRANDT, p. 251. 1840 = einerascens GRUBE, Pp. 36. 1867 = PR SELENKA, p. 319. 1867 Holothuria pulchella SELENKA, p. 329, tab. 18, fig. 61—#2. 1867/68 = e SEMPER, p. 89—90. 1867/68 cinerascens SEMPER, p. 74, 275. 1869 s pulchella SEMPER, p. 120. 1880 7 PR SEMPER, p. 120. 1880 55 > HAARE, p. 46. 1881 r 5 v. MARENZELLER, p. 21 [139]. 1881 Stichopus einerascens Lupwig, p. 597—598. 1883 Holothuria pulchella Lupwis, p. 157, 171. 378 W. ERWE, 1885 Holothuwria einerasceens LAMPERT, p. 82—83. 1886 .y n LuDwIs, p. 3. 1886 > ; THEEL, p. 238. 1886 a pulchella THEEL, p. 212—213. 1887 Br cinerascens BELL, p. 654, 657, tab. 40, fig. 2. 1887 7 pulchella SLUITER, p. 187. 1888 ) einerascens LUDWIG, p. 807. 1889—92 55 nr Lupwig, p. 239, tab. 6, fig. 7. 1895 3 pulchella SLUITER, p. 77. 1896 2 einerascens MITSUKURI, No. 4. 1896 R » LAMPERT, p. 55—56. 1899 „ en Lupwis, p. 561. 1901 r = SLUITER, p. 9. 1907 „ n FISHER, p. 654—655, tab. 68, fig. 1, 1a—f. 1912 ne X MITSsUKURı, p. 71—74, Textfig. 16. Fundnotiz: Station ?, Südwest-Australien (1 Exempl.) Das zur Untersuchung vorliegende Stück ist bei eingezogenen Ten- takeln 15 cm lang — dabei weist die Haut noch deutliche Querfalten auf — und an der breitesten Stelle 4,5—5 em breit. Die Farbe ist dunkel- braun bis schwarz, die Bauchseite ein wenig heller. Die Endscheibe der Füßchen ist ebenfalls braun, sehr schön sind auch die hellbraunen Höfe der Papillen zu sehen, wie sie LAMPERT 1896 bei seinem Exemplar auch beobachtete. Die braunen Tentakel sind bis 2 cm lang; der Kalkring ist sehr kräftig und stimmt mit SELENKAS Zeichnung überein; die Höhe der Radialia beträgt ungefähr 7” mm. Die Zahl der Porıschen Blasen ist bei dieser Species sehr variabel und schwankt zwischen 1 und 7; bei vor- liegendem Stück konnte ich 2 ca. 21), cm lange Porısche Blasen fest- stellen. Wie auf der einen Seite die Zahl der Porischen Blasen sehr variiert, so finden sich ähnliche Verhältnisse bei den Cuvierschen Or- ganen; sie werden bald vermißt, bald angetroffen. Bei meinem Exem- plar sind Cuviersche Organe vorhanden. Die Geschlechtsschläuche sind dichotom mehrfach verzweigte Fäden, von der Geschlechtsbasis bis zum äußeren Ende bis zu 3 cm lang. In bezug auf die Kalkkörper verweise ich auf SELENKA 1867, tab. 18, fig. 62, und FisHER 1907, tab. 68, fig. 1, la—f. In den Tentakeln und Ambulacralanhängen finden sich an Kalk- körpern nur die dornigen, fein granulierten Keulen. Vorliegende Species ist eineindopazifische Form. Die Ostseite Afrikas hat an Fundorten aufzuweisen: Sansibar (LAMPERT 1885, LupwıGc 1899), Tumbatu (LAMmPERT 189), Mozambique (SEMPER 1869), Mauritius (HAAKE 1880, Lupwig 1883), Seychellen (LAMPERT 1885, LupwıG 1899), Mah& (BrAUER); im Roten Meer: Kosseir (LAMPERT 1885). BELL 1837 wies ihr Vorkommen bei Ceylon nach. Fundorte im hinterindischen Archipel und Polynesien: Sunda-Inseln, Java (SEMPER 1867/68), Bai von Batavia (SLUITER Holothurioidea. 379 1887, LupwıG 1888), Sunda-Straße, Insel „Dwarsin den Weg“ (SLUITER 189), Seba, Roma, Bai von Pidjot, Lombok (SLUITER 1901), Batjan, Camiguin (SEMPER 1867/68), Ogasawara-Inseln (BrAnpr 1835, MıtsuXurı 1912), Enoshima (v. MARENZELLER 1881), Liu-kiu, Satsuma (Mırsukurı 1912), Neu-Caledonien (BEDFORD 1899), Marquesas (TH£eu 1886), Tahiti (Tu£EL 1886, SEMPER 1867/68), Hawai-Inseln (SELEnkA 1867), Honolulu (Lupwıc 1886), Hono- lulu, Hanalei, Kanai, Hilo, Hawaii, Puako Bay (FısHeEr 1907). 1833 1835 1867 1867/68 1867/68 1869 1875 1875 1880 1882 1883 1885 1885 1885 1886 1886 1886 1887 1887 1887 1888 1888 1888 188992 188992 1894 1895 1896 1896 1898 1899 1901 1901 1907 1907 1909 1910 1910 1912 ” Holothuria fuscocinerea Jäger. Taf. VI, Fig. 16, a—d. Holothuria fuscocinerea JÄGER, p. 22, tab. 3, fig. 7. = BRANDT, p. 256. pervicax SELENKA, p. 327—328, tab. 18, fig. 54. a5 SEMPER, p. 92, 251, 279. fuseocinerea SEMPER, p. 88—89, 250, 275, tab. 30, 37, 2..22, pervicax SEMPER, p. 120. curiosa Lupwig, p. 110—111, tab. 7, fig. 29. depressa Lupwis, p. 108—109, tab. 7, fig. 44, mammieulata HAAKE, p. 46, 48. fuscocinerea LUDWIG, p. 137. pervicax LuDwIs, p. 156—157, p. 173—174. 55 LAMPERT, p. 62, fig. 25. curiosa LAMPERT, p. 64. fuseoeinerea LAMPERT, p. 64. pervicax LUDWIG, p. 32. Re THEEL, p. 213. curiosa THEEL, p. 181—182, 220—221, tab. 8, fig. 9. fuscocinerea LUDWIG, p. 26. = Lupwi1is, p. 11. SLUITER, p. 191. 2 BELL, p. 389. 2 Lupwis, p. 807. curiosa LUDWIG, p. 810. » = fuscoeinerea LUDWIG, p. 329, tab. 4, fig. 25—26. pervicax LUDWIG, p. 330. 35 SLUITER, p. 104. fuseoeinerea SLUITER, p. 79. # MITSUKURI, No. 6. pervicax LAMPERT, p. 53. fuscocinerea var. pervicax BEDFORD, p. 837—838, tab. 52, fig. 2a, b. pervicax LUDWIG, p. 560. = SLUITER, p. 9—10. curiosa SLUITER, p. 10—11. : fuscoeinerea BRITTEN, p. 125—128. pervicax FISHER, p. 655—657, tab. 58, fig. 2, 2a—. fuscoeinerea CLARK, p. 560. curiosa PEARSON, p. 177. » Pearson, p. 19. pervicax MITSUKURL, p. 128—135, Textfig. 23. x 380 W. ERWE, Fundnotiz: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, Outer Bar (Ausgang der South Passage), 0,5—3,5 m, Sand- und Felsboden mit Korallen; 16. VI. 1905 (1 Exempl.). Bei eingezogenen Tentakeln maß das zur Untersuchung vorliegende Tier ungefähr 13 cm in der Länge; die Farbe entspricht den Angaben SEMPERSs. Der Bauch ist weiß, die Grundfarbe des Rückens ist gelblich- braun mit den charakteristisch dunklen Querbändern; ich zähle deren 6, dazu ist auch das Afterfeld dunkel gefärbt. Die Bauchfüßchen sind sehr zahlreich und lassen kaum eine Anordnung in Reihen erkennen. Von der tiefschwarzen Färbung der Füßchen waren nur noch Spuren zu erkennen, gut dagegen waren die dunkelbraunen Höfe der Papillen ausgebildet. Die Tentakel weisen eine hellgelbe Färbung auf. An Kalkkörpern finden sich in der Haut Schnallen und Stühlchen. Die Angaben BrRITTENs über die Kalkkörper stimmen sehr gut mit den meinigen überein, unerwähnt möchte ich jedoch nicht lassen, daß ich die schnallenartigen Plättchen in den Tentakeln nicht auffinden konnte und auch die Stützstäbe nicht glatt, sondern nach den Enden zu mit punkt- förmigen Erhebungen versehen waren. Die schnallenförmigen Körper, wie sie SEMPER von seiner H. fuscocinerea abbildet, sind auch sehr selten, häufig fanden sich die unvollkommenen Schnallen, vergleiche LupwıG 1875, tab. 7, fig. 44. Holothuria fuscocinerea ist eine im indopazifischen Meeresgebiet sehr häufig vorkommende Form. Vom hinterindischen Archipel geht ihr Verbreitungsgebiet nach Osten über Neu-Guinea, Adjatuning (SLUITER 1901) und Australien in die polynesische Inselwelt und erreicht dort ihre östliche Grenze in den Hawai-Inseln (SELENKA 1867, FisHErR 1907) und den Gesellschafts-Inseln, Tahiti (Lupwiıe 1875). Die nördliche Grenze ist gegeben durch ihr Vorkommen in Japan (LupwiG 1882), Nagasaki (Brıtrten 1907), pazifische Küste von Japan, Liu-kiu-Inseln (Mırtsukurı 1912). Die südliche Grenze bildet Australien: Bowen (Lupwie 1875), Lord Howe-Insel, östlich von Australien (CLArk 1909) und neuerdings die Sharks Bay. Innerhalb dieses so umgrenzten Gebietes nenne ich an weiteren Fundorten: Tavoy-Insel, Mergui-Archipel (Pearson 1910), Kanal von Lapinig, Philippinen (SEMPER 1867/68), Cebu, Samboanga (THEEL 1886), Amboina (SLuITER 1894, Lupwıc 1888), Celebes (TH£EEL 1886), Batavia (SLuUITER 1837), Pulo Edam (Lupwıc 1888), Rofti, Bai von Pepala, Saleyer, Lucipara-Inseln, Gisser, Kabaöna, Saleh Bay, Dangar besar (SLuItEr 1901), Molukken (SLUITER 1895). In der polynesischen Inselwelt: Pelew-Inseln (Lupwie ng ne ns Holothurioidea. 381 1882), Samoa-Inseln (SEMPER 1867/68), Fiji-Inseln (Tu£EL 1886), Rotuma (BEpDFoRD 1898). Zahlreich sind auch die Fundorte an der Ostseite Afrikas: Sansibar (SELENKA 1867, SEMPER 1869, LAM- PERT 1896, Lupwis 1899), Matemo-Insel, Kerimba-Archipel (PEArson 1910), Mauritius (HAARE 1880, Lupwıs 1883 und 1887), Bueni (LAMPERT 1896), Seychellen (LAMPErRT 1885). Im Roten Meer: Kosseir (LAMPERT 1885), Assab (Lupwıc 1886). 1887 erwähnt LupwiG ihr Vorkommen bei Geylon. Holothuria difficilis Semper. Tafel VII, Fig. 17. 1867/68 Holothuria diffieilis SEMPER, p. 92, 279, tab. 30, fig. 21. 1880 Mülleria parvula HAAKE, p. 46. 1883 Holothuria diffieılis LUDWIG, p. 156. 1885 Er “ LAMPERT, p. 68. 1856 s r THEEL, p. 219—220. 1888 r = Lupwis, p. 807—808. 1859 r = SLUITER, p. 107. 1889—92 5 5. Lupwig, p. 329. 1898 e = BEDFORD, p. 388, tab. 52, fig. 3, 1899 ee e ; p. 149. 1901 r ni SLUITER, p. 10. 1907 er e DENDY u. HINDLE, p. 98, tab. 13, fig. 19Ja—c. 1908 h R KÖHLER u. VANEY, p. 6—7. 1909 a ss CLARK, p. 559—560. 1912 5; is MITSUKURI, p. 75—77. Fundnotiz: Koll. Mus. Perth, West-Australien (ohne nähere An- gabe) (3 Exemypl.). Die vorliegenden 3 Exemplare sind 4, 3 und 2 cm lang. Die Farbe ist braun, die Kalkkörper stimmen mit SEMPER, tab. 30, fig. 21 überein, ebenso kann ich die Mitteilung SEMPERs über die Dehnbarkeit der CUVIER- schen Organe bestätigen. THEEL 1886 weist auf eine nähere Verwandt- schaft zwischen Holothuria vagabunda und Holothuria diffieiks hin, als ein- zigen Unterschied betrachtet er die verschiedene Gestalt der Stühlchen. Mit Recht macht Lupwıc auf diesen Irrtum TH&ELS aufmerksam und fügt als weiteres Unterscheidungsmerkmal in bezug auf die Gestalt der Kalk- körper auch die Gestalt der Platten an, die auch nicht im mindesten eine Spur von Ähnlichkeit miteinander zeigen. Der Unterschied zwischen beiden Formen ist also sehr auffallend, eine Verwechselung beider Arten ist kaum möglich. Schon .eher ähneln sich die Kalkkörper von Holothuria diffieilis und Mülleria parvula SELENKA, eine Ansicht, die auch BEDFORD vertritt. Die Samoa-Inseln (SemPper 1867/68) und Mauritius (HAAKE 1880, LupwıG 1883) waren lange Zeit die beiden einzigen Fundorte von Holothuria difficilis, bis 1888 durch LupwiG Amboina und durch SLUITER 382 W. ERWE, 1889 die Insel Enkhuizen, Batavia-Bai als neue Fundorte hinzu- kamen. 1898 findet sie BEDFORD in Rotuma — östliche Grenze ihres Vorkommens — und SLuItEr 1901 an der Nordspitze der Insel Tiur. An Fundorten aus der Literatur finden wir weiter verzeichnet: Loyalty- Inseln (Brprorv 1899), Norfolk-Inseln (Denny u. HınpLE 1907). Lord Howe-Inseln (ÖLark 1909) — Andamanen-Inseln (KÖHLER u. VAnEY 1908), Formosa, Ogasawara-Inseln, Osumi (MITSUkURI 1912). Holothuria modesta Ludwig. Taf. VII, Fig. 18, a—e. 1875 Holothuria modesta LuDwig, p. 106—107, tab. 7, fig. 26. 1884 n u BELL, p. 152. 1885 = Fr LAMPERT, p. 59. 1856 B „ THEEL, p. 208. 1889—92 5 a LupwiIs, p. 330. 1901 " r SLUITER, p. 14. Fundnotiz: Station 48, Cockburn Sound, Port Royal und nördlich davon, 14,5—13 m, Schlick und Algen; 30. IX. 1905 (2 Ex- emplare). Die Tiere sind schlecht konserviert, beide ungefähr 5 cm lang. Die Tentakel sind eingezogen, von gelber Farbe. Die Anordnung der Füßchen des Bauches in 3 deutlichen 2—3-zeiligen Reihen war gut zu erkennen, wie LAMPERT 1885, p. 59 von seinen Exemplaren ebenfalls berichtet. TH&£eEL dürfte wohl ein Irrtum unterlaufen sein, wenn er behauptet, Holo- thuria modesta besäße nur Papillen. Die Farbe des Rückens ist braun, die Papillen sind schwarz behöft, der Bauch ist heller gefärbt. 1 PoLısche Blase, Länge 0,75 cm. Die Kalkkörper erinnern an die von Lupwıe 1875, tab. 7, fig. 26 abgebildeten Formen; es sei mir gestattet, etwas näher auf sie einzugehen. Die Stühlchenscheibe ist sehr regelmäßig ausgebildet, ihr äußerer Rand immer glattrandig; sie ist von 4 primären Löchern durch- bohrt, zu denen noch 4 sekundäre hinzutreten, welche mit den ersteren alternieren. Diese Form der Stühlchen finden wir von Lupwıe- 1875 ab- gebildet, meistens jedoch ist die Zahl der sekundären Löcher eine größere, sie steigt von 4 auf 12, indem zu den 4 größeren sekundären noch je 2 kleinere hinzutreten. Eine größere Anzahl von Löchern traf ich selten oder nie. Der Stiel der Stühlehen besteht aus 4 Stützen, welche durch 2—5 Querbalken verbunden sind. Entweder laufen die Stützen parallel bis zur Krone (nach Lupwıgs Zeichnung), oder sie konvergieren nach oben zu und bilden eine kleine Krone (nach LAMPERT 1896). Auf Grund dieser Erscheinung der verschiedenen Ausbildung der Stützen könnte man fast geneigt sein, 2 Arten von Stühlchen anzunehmen. Außer diesen Stühlchen nz ZZ N Zu ae $ e g Holothurioidea. 383 finde ich, besonders in den Rückenpapillen, dichotom verzweigte Kalk- körperchen, welche sehr selten sind und große Ähnlichkeit mit denen von Stichopus simultans zeigen. Im Gegensatz zu LAMPERT finde ich in den Füßchen Stützkörper. Meine Exemplare zeigen also in bezug auf die Kalkkörperchen kleine Unterschiede, die jedoch nicht bestimmend für die Aufstellung einer neuen Art sein dürften. Bisher in der Literatur angegebene Fundorte sind: Cap York (Lup- wıs : 1875), Torres-Straße (Ber 1884), Pulu-Barang, Pulu- Passi-Tanette (SLuITER 1901), Kosseir (LAMPERT 1885). Holothuria Hartmeyeri n. Sp. Taf. VII, Fig. 19, a—d. Fundnotiz: Station 64, Oyster Harbour bei Albany, 0,75 bis 5,5 m, Sand- und Mudboden, teils Austernbänke, teils Pflanzenwuchs; 21. VIII. 1905 (2 Exempl.). Ich stelle die mir vorliegenden Exemplare als eine neue Art auf, da ich sie mit keiner bisher bekannten Species des Genus „Holothuria“ identi- fizieren kann. In Alkohol konserviert, mißt das kleinere Tier 11 cm in der Länge — es ist schlecht konserviert, seitlich platt zusammengedrückt, 6,5 em breit —, das größere ist 14 cm lang. Bei dem einen Exemplar ist die Farbe durch den Alkohol stark ausgezogen, das andere größere weist eine dunkel- braun gefärbte Rückenseite, eine hellere grauschwarz gefärbte Bauchseite auf. Tentakel und Ambulacralanhänge sind bei beiden mehr oder weniger eingezogen, eine Anordnung der letzteren in Reihen fehlt. Die Füßchen der Bauchseite sind sehr zahlreich, mit dunkelbrauner Endscheibe versehen. Die Ambulacralanhänge des Rückens halte ich ebenfalls für Füßchen; ich gehe davon aus, daß ich die Füßchen durch ihre breite Saugscheibe von der spitz auslaufenden „Papille“ unterscheide. Die Füßchen des Rückens sitzen auf kleinen warzenartigen Erhebungen der Haut, sie besitzen eben- falls eine braune Endscheibe, welche jedoch im Vergleich zu denen der Bauch- füßchen mehr reduziert ist. Die Körperhaut ist sehr derb und dick, an einigen Stellen bis zu 1,2em. Da der Schlundkopf der beiden Exemplare verletzt war, gebe ich nur mit Zweifel die Zahl der Tentakel auf 15 an; Tentakelampullen sind vorhanden. Die Farbe der Tentakel wie auch des Mundfeldes ist braunscehwarz. Es ist eine Porısche Blase vorhanden, sie ist 3 cm lang. Die Geschlechtsschläuche sind in einem Bündel angeordnet, die längsten Schläuche von der Geschlechtsbasis bis zum äußersten Ende sind 6,5 cm lang, dazu mehrfach dichotom verzweigt. Cuvrersche Organe sind vorhanden. - 334 W. ERwE, In der Körperhaut finden sich Stühlchen und Schnallen. 1) Stühlchen: Der Rand der Stühlchenscheibe ist glatt, leicht wellig. Von unten gesehen, trägt die Stühlchenscheibe ein größeres zentrales Loch, um das sich ein Kreis von kleineren Löchern gruppiert. Die Mindestzahl der im Kreise stehenden Löcher ist 8, sie kann jedoch steigen bis 9 und mehr; der erstere Fall ist der am häufigsten vorkommende. Sind mehr als 9 Löcher vorhanden, dann treten auch meist noch kleinere hinzu. Die größte Ähnlichkeit besitzen die Stühlchen mit denen von Mesothuria intesti- nalis A. u. R., nur in der Seitenansicht gesehen, sind sie mehr plump und gedrungen. Der Stiel der Stühlehen besteht aus 4 Stützen, das Primär- kreuz ist aus der Ebene der Stühlchenscheibe herausgerückt und stellt die einzige Querverbindung dar. Die 4 Stützen enden in einer in zahlreiche Dornen auslaufenden Stühlchenkrone, eine größere Regelmäßigkeit in der Ausbildung der Krone (z. B. betreffs Zahl der Dornen) liegt nicht vor. 2) Schnallen: Die Schnallen sind glatt, stark in die Länge gezogen, von 3 Paar Löchern durchbohrt. In den Ambulacralanhängen des Bauches wie des Rückens finden sich außer den Stühlehen und Schnallen, wie sie sich auch in der Körperhaut finden, solche Schnallen, die sich sowohl durch die größere Anzahl von Löchern als auch den zackigen und gedornten Rand von denen der Haut unterscheiden. In den Bauchfüßchen finden sich weiterhin, in der Nähe der Endscheibe, bilateralsymmetrische, von vielen Löchern durchbohrte Stützplatten, in den Rückenfüßchen kräftige Stützkörper. Im übrigen ver- weise ich auf meine Zeichnungen. Holothuria Michaelseni n. Sp. Taf. VII, Fig. 20,.a—e. Fundnotiz: Station 7, Sharks Bay, ca. 25 engl. M. SW. von Denham, 3 m, Sand- und Mudboden mit Pflanzen; 10. VI. 1905 (1 Ex- emplar). Das einzige Stück ist 12 cm lang, 3,5 em breit, schwarzbraun gefärbt bis auf die 5 Ambulaera, in denen die Haut in weißen Längsstreifen durch- scheint. Das Mundfeld ist schwarz, die Aftergegend dagegen hell, die hellere Bauchseite ist leicht von dem dunkler gefärbten Rücken zu unter- scheiden. Zwischen den weißen Längsstreifen, noch teils radial, teils inter- radial stehen die Füßchen regellos verstreut, sie sind von einem schwarzen Hof umgeben, der bei den Bauchfüßchen besonders gut zu sehen ist. Die Tentakel sind sehr klein, leider kann ich jedoch keine näheren Angaben über die Zahl derselben, wie auch über den Bau des Kalkringes und die Zahl der Porischen Blasen machen, da der Schlundkopf verletzt war. Fühlerampullen sind vorhanden. Die Geschlechtsschläuche sind in einem En 1. Holothurioidea. 385 Bündel angeordnet, die einzelnen Stränge mehrfach dichotom verzweigt. Die Cuvierschen Organe, welche ausgestoßen waren, sind dicke weiße, außerordentlich dehnbare Schläuche. Längs- und Ringmuskulatur sind gut entwickelt, eigentümlich nur finde ich es, daß in der Mitte eines jeden’ Längsstreifens die Muskulatur auf einen sehr dünnen Streifen reduziert ist. Die Kalkkörper der Haut sind kleine, unregelmäßige, knotige Schnallen, meist mit 3 Paar von Löchern versehen, und ferner knotige, asymmetrische Kalkkörper, ohne Durchlöcherungen, welche den ersteren an Zahl weit überlegen sind. In meinen Zeichnungen habe ich die verschiedensten Formen wiedergegeben. Stühlchenförmige Kalkkörper fehlen vollständig. Die weißen Längslinien sowie das hellgefärbte Afterfeld sind völlig frei von Kalk. In den Kalkablagerungen der Bauch- und Rückenfüßchen findet sich kein Unterschied, es sind Stützstäbe vorhanden und außerdem in der Nähe der Endplatte kleine bedornte, mit 4 größeren primärer Löchern und kleineren sekundären versehene Stützplatten; sie dürften auf Stühlchen mit reduziertem Stiel zurückzuführen sein. Stichopus variegatus Semper. Taf. VII, Fig. 21. 1867/68 Stichopus variegatus SEMPER, p. 73, 246—247, 275, tab. 16; tab 30, fig. 1, 6; tab. 31, fig. 2, 3, 6, 9; tab. 32, fig. 1, 3, 5; tab. 33, fig. 4-6, 9, 17; tab. 35, fig. 1, 11—13; tab. 36, fig. 1; tab. 38, fig. 10. 1867/68 er “ var. Hermanni SEMPER, p. 73, 74, tab. 17; tab. 30, fig. 1 1880 = naso HAARE, p. 46. 1882 x variegatus LUDWIG, p. 134. 1883 „ 2 Lupw1ısg, p. 156—57, 164. 1884 15 r BELL, p- 151. 1885 M 3a LAMPERT, p. 105—106. 1885 » 24 var. LAMPERT, p. 106—107. 1886 * a „» THEEL, p. 191. 1886 fr e THEEL, p. 162—163, tab. 7, fig. 7. 1887 , F SLUITER, p. 196—197. 1887 5 ne Lupwis, p. 8 [1224], tab. 15, fig. 3. 1887 r 5 Lupwis, p. 26 [1242]. 1887 r = BELL, p. 140. 1888 n .. Lupwis, p. 811. 1888 55 = BELL, p. 389. 1889 r 5 LAMPERT, p. 814. 1889 5 re var. LAMPERT, p. 814—815. 1889-—-92 » 7 Lupwis, p. 331, tab. 6, fig. 13—15; tab. 10, fig. 10; tab. 11, fig. 3. 1894 ig SLUITER, p. 104. 1895 2 . SLUITER, p- 79. 1895 ., + KÖHLER, p. 384. 1896 Re R LAMPERT, p. 59. 1899 r 2 Lupwig, p. 561. 1900 u ı v. MARENZELLER, p. 86. Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 25 386 W. ERWE, 1901 ‚Stichopus variegatus SLUITER, p. 31. 1904 a r KONINGSBERGER, p. 42—43, tab. 3, fig. 2a—f.; tab. 6, fig. 4; tab. 7, Ds... 1908 ” En KÖHLER u. VANEY, p. 23. 1910 „ R PEARSoN, p. 173. 1912 r 5; MıTsUKUrı, p. 178—18, Textfig. 32. Fundnotizen: Station 1, Sharks Bay, NW. von Middle Bluff, 7-8 m, Felsboden mit Korallen; 21. IX. 1905 (1 Exempl.). Koll. Mus. Perth, West-Australien (ohne nähere Angabe) (2 Exempl.). Station ? Südwest-Australien (1 Exempl.). Die Tiere sind S und 9 em lang, etwa 3,5 cm breit; die Haut ist derart in Querfalten gelegt, daß die Tiere im Leben wohl eine Länge bis zu 12 cm gehabt haben mögen. Die Farbe ist ein gelbliches Grau, das bei 2 Exemplaren mehr zu Braun hinneigt. Die Farbe des Bauches ist heller, bei einem.Exemplar ist die hintere Hälfte der Bauchseite sogar vollständig weiß gefärbt. Die Tentakel sind eingezogen, die Füßchen sind meist ausgestreckt und von heller Farbe. Die Ambulacralpapillen sind auf dem Rücken unregelmäßig verteilt, die rote Spitze, wie sie LAMPERT und SEMPER an den Papillen feststellen, war jedoch in Alkohol nicht mehr vor- handen. Die Körperhaut des Tieres ist weich, die Kalkkörper sind bekannt, die C-förmigen Körper sind in der Mitte angeschwollen, und auch die Mit- teilung Lupwıss 1837 in betreff der Anschwellung der Hauptachse bei den zahlreich vorhandenen rosettenförmigen Kalkkörperchen konnte ich be- stätigen. In den Füßchen finden sich die für die Stichopus-Arten so typi- schen Stützstäbe, wie sie LAMPERT 1885 fig. 47 abbildet. Das Hauptzentrum des Verbreitungsgebietes von Stichopus variegatus ist der hinterindische Archipel, daran anschließend die West- küste Neu-Guineas, Adjatuning (SLuITER 1901), Bai von Segar im Me Cluer-Golf, Neu-Irland (Lamrerrt 1889), Fiji-Inseln (TußeL 1886) bis zu den Samoa-Inseln (SEMPER (1867/68). An ge- naueren Fundorten im hinterindischen Archipel nenne ich: Andamanen- Inseln (BELL 1887, KÖHLER u. VAnEY 1908), Sunda-Inseln (KÖHLER 1895), Bai von Batavia (SLuitTer 1887 und 189%), Pulo-Edam, Noordwachter Eiland (Lupwıe 1888), Lucipara-Inseln, Pulu- Passi-Tanette, Saleyer, Roma, Pepela Bay (Rotti), Bai von Pidjot (Lombok), Kabaöna, Kur-Riff, Elat-Riff, Lumu-lumu, Waru Bay, Nordküste von Ceram, Waingapu, Sarasa (SLUITER 1901), Siboga, Billiton, Anjer, Menado, Tausend-Inseln, Ternate, Pontianak (KONINGSBERGER 1904), Timor (Lupwıe 1882, SLUITER 1901), Molukken und Borneo (v. MARENZELLER 1900), Amboina (Lupwıc 1889, SLUITER 1894, SLUITER 1895, SLUITER 1901), Cebu (LAmPpErT 1885, TußeL 1886), Bohol (SEMPER 1867/68), Cami- Pb nr Holothurioidea. 387 guin, nördlich von Luzon, Zamboanga (Mindanao) (SEMPER 1867/68), Ogasawara-Inseln, Kozushima (Mırsukurı 1912); für die australische Küste kommen in Betracht: Torres-Straße (Mır- SUKURI 1912), Port Molle (BELL 1884), Sharks Bay. In der Bai von Bengalen ist Stichopus variegatus nachgewiesen von LupwıG 1887 bei Ceylon, von BELL 1888 bei Tuticorin; außer- dem erstreckt sich das Verbreitungsgebiet auf den Persischen Golf (KÖHLER u. VANnEY 1908) und das Rote Meer (Kosseir: LAMPERT 1885). Von der Ostseite Afrikas sind zu nennen: Sansibar (LupwicG 1837, Lupwıg 1899), Sansibar, Bueni-Riff, Kokotoni, Sandbank vor Muanda (LAMPERT 18%), Kerimba-Archipel, Mayapa-Bay (PEARson 1910), Mauritius (HAARE 1880, Lupwıc 1883). Stichopus mollis Hutton. Taf. VH, Kig. 22. Literatur-- und Synonymenverzeichnis siehe DEnpy u. HınpLE 1907, p. 96-97, dazu tab. 12, fig. 12. Fundnotiz: Station 64, Oyster Harbour bei Albany, 0,75—5,5 m, Sand- und Mudboden, teils Austernbänke, teils Pflanzenwuchs; 21. VII. 1905 (3 Exempl.). Ein Exemplar, das 1910 gefangen wurde, stammt eben- falls aus der Albany Bay, SW.-Australien. Die Tiere sind in Alkohol stark kontrahiert, das größte ist 12 cm, das mittlere 10 und die beiden kleineren 9 cm lang, eines dieser letzteren ‘kleineren sehr stark kontrahiert. Die Farbe ist bei allen die gleiche, der Rücken ist braun, der Bauch braunschwarz. Die Füßchen der Bauchseite stehen in 3 mehr oder weniger deutlichen Längsreihen und heben sich durch ihre weiße Endscheibe sehr schön von der dunkler gefärbten Bauch- seite ab; die auf dem Rücken unregelmäßig verteilt stehenden Papillen sind infolge der Konservierung in Alkohol eingezogen. 1898 weist LuDwI6 in seinem Werk „Holothurien der Magalhaensischen Sammelreise“ auf eine nahe Verwandtschaft zwischen Stichopus mollis und Stichopus fuscus LUDWIG hin, den einzigen Unterschied erbliekt er darin, daß Stichopus fuscus außer den typischen Stühlchen noch C-förmige Körper in der Haut besitzt. Auf Grund der Seltenheit im Vorkommen dieser letzteren Kalkkörper glaubte Lupwıs, daß sie bei Stichopus mollis bisher übersehen seien und dachte deshalb an die Identität beider Formen. Nun hat aber PERRIER 1905 Exemplare von Stichopus mollis von Neu-Seeland untersucht, die von LupwiG vermuteten C-förmigen Kalkkörper jedoch nicht gefunden. Auch meine Exemplare weisen, außer den Stühlchen, wie sie THEEL von Stichopus sordidus und DEnpY von Stichopus mollis abbilden, keine anderen Formen auf. Stichopus fuscus und Stichopus mollis bestehen also als zwei 25* 388 W. Erwe, getrennte, nahe miteinander verwandte Formen weiter. — Sehr häufig fand ich 5-stielige Stühlchen, wie sie TH£EL auch darstellt, sie zeichnen sich durch eine unregelmäßige, oft mit sehr langen Dornen versehene Krone aus. Das Hauptzentrum des Verbreitungsgebietes von Stichopus mollis ist Neu-Seeland, an genaueren Fundorten sind in der Literatur verzeichnet: Queens Charlotte Sound, nahe Long Island (Tu£eı 1836), Cap Campbell (Denpy 1897), Cook-Straße, nahe Wellington (DEnDy 1897), Cook-Straße (PERRIER 1905). Weiter im Süden, an der Süd- küste der Südinsel: Otago und Milford Sound (Denpy u. HInDLE 1907). 1897 kam durch WHITELEGGE als neuer Fundort Eden,Neu-Süd- Wales, Australien, hinzu; das Vorkommen von Stichopus mollis an der Südwestküste Australiens, in der Albany-Bucht, ist ebenfalls neu. Stichopus simultans Dendy. Taf. VIII, Fig. 23, a—d. 1897 Stichopus mollis DENDY, p. 48, tab. 7, fig. 83—87. 1907 5; simultans DENDY u. HINDLE, p. 97—98, tab. 11, fig. 5. Fundnotiz: Station 45, Rottnest, Ostküste, Ebbestrand, an und in Kalksteinen; 6/7. IX. 1905 (1 Exempl.). Das vorliegende Exemplar ist schlecht konserviert, die Körperhaut ist stark in Falten gelegt. Da das Tier nur zur Hälfte von der Konser- vierungsflüssigkeit bedeckt war, ist die Farbe auf der einen Seite aus- gezogen, auf der anderen ist sie dunkelbraun. Besonders auffallend ist die ungeheure Dicke der Haut, an einigen Stellen bis zu 1,5 cm (wegen der starken Kontraktion). Eine Anordnung der Bauchfüßchen und Rücken- papillen ist nicht zu erkennen. Die Eingeweide des Tieres sind ausge- stoßen, erhalten waren nur noch die Tentakel und eine Porısche Blase. An Kalkkörpern finden sich einerseits Stühlchen, die die größte Ähn- lichkeit mit denen von Stichopus mollis haben, andererseits dichotom ver- zweigte rosettenförmige Kalkkörper in großer Zahl, wie sie DEnpy 1897, tab. 7, fig. 83—87 abbildet. In bezug auf die Kalkkörper der Ambulacral- anhänge finden sich hier dieselben Formen wie bei Stichopus mollis. Das einzige Gebiet des Vorkommens dieser Art war Neu-Seeland; ich nenne: Wellington (Denpy 1897), Resolution Island (Denpy u. HınpLe 1907). Für Australien war sie noch nicht nachgewiesen. Stichopus Ludwigi n. Sp. Taf. VIII, Fig. 24, a—f. Fundnotiz: Station ?, Südwest-Australien (ohne nähere Angabe) (3 Exempl.). Da die Diagnose keiner bisher bekannten Stichopus-Form auf diese Tiere zutrifft, stelle ich sie als eine neue Art auf. EEE en . 4 Holothurioidea. 389 Die Tiere sind 10 und 11 cm lang und 4-5 cm breit, schlecht kon- serviert, dabei zum Teil stark geschrumpft. Die Grundfarbe der Körper- haut ist ein rötliches Grau. Auf der Bauchseite finden sich außerdem verstreut kleinere schwarze bis braune Flecken. Die beiden seitlichen Radien des Triviums und die 2 dorsalen des Biviums weisen scharf mar- kierte schwarze Punkte auf, die mehr oder weniger in 2—3-zeiligen Reihen angeordnet sind und die zurückgezogenen Papillen darstellen. Die End- scheibe derselben ist sehr reduziert. Außerdem finden sich auf dem Rücken große, schwarze bis braune Fleckfärbungen; bei einem Tier war der ganze Rücken schwarzbraun gefärbt, doch waren die schwarzen Rückenpapillen noch sehr deutlich zu erkennen. Tentakel und Füßchen waren sämtlich eingezogen, die Bauchseite scheint wie von feinen Nadelstichen durch- bohrt. Die Haut ist sehr weich, um den Mund herum ist sie in feine Fältchen gelegt, daß der Mund wie von einer Rosette umgeben erscheint. Es sind 20 sehr kurze, hellgelb gefärbte Tentakel vorhanden, eine PoLısche Blase. Der Kalkring ist kräftig und zeigt eine Form, wie nebenstehende Textfigur zeigt. Die Eingeweide waren bei allen Tieren ausgestoßen, die Anordnung der Geschlechtsschläuche konnte ich aus diesem Grunde nicht feststellen. Die Kalkkörper der Körperhaut sind Stühlchen und die für das Genus „Stichopus“ so charakteristischen C-förmigen Gebilde. Die Stühlchenscheibe ist immer bedornt, sie besitzt 4 primäre Löcher, da- zu noch einige sekundäre. Die Zahl der letzteren R. d. ist nicht konstant, zur Veranschaulichung verweise TEN ich auf meine Zeichnungen. Der Stiel der Stühl- REN, chen besteht aus 4 Stützen, welche durch einen Quer- Fig. ı balken verbunden sind und oben in der Krone als 4 Dornen auslaufen. Diese Kronenausbildung ist jedoch nicht konstant, die Zahl der Dornen kann steigen, indem sich jeder einzelne Dorn noch ein- oder mehreremal gabelt; erwähnen möchte ich noch, daß bei den Stühlchen das Primärkreuz nicht in der Ebene der Stühlchenscheibe liegt, wie das ja auch bei den Stühlchen vieler Aspidochiroten der Fall ist. Außerdem finden wir noch C-förmige Körper vor, welche in der Mitte etwas angeschwollen sind und sich vor denen von Stichopus variegatus durch ihre ungeheure Größe auszeichnen. Die Formen der Kalkkörper aus den Füßchen, den Längsmuskeln, der Schlundhaut und der Kloakenwand gebe ich in meinen Zeichnungen wieder. Fam. Synaptidae. Chiridota contorta Ludwig. BaE VIII; Rie” 25,3 =D. Zu den Literaturangaben von LupwıG 1898, p. 73 füge ich hinzu: 390 W. ERWE, 1898 Siymodota contorta ÖSTERGREN, p. 118. 1898 Chiridota contorta LUDWIG, p. 451. 1901 js „ SLUITER, p. 134. 1904 . r KONINGSBERGER, p. 27, tab. 3, fig. 6a, b. 1904 2 7 PERRIER, p. 4 [6]. 1905 ” r p- 7—18. 1906 Benedorn studeri HEROUARD, p. 15. 1907 Taenigyrus contortus ÜLARK, p. 30, 122—123. Fundnotiz: Station 56, Koombana Bay, 6—7 engl.M. SW. von Bunbury, 14,5—15 m, Felsboden mit spärlichem Pflanzenwuchs; 28. VIII. 1905 (1 Exempl.). Das Tier war sehr schlecht konserviert. An Kalkkörpern fand ich die für Chiridota contorta in Papillen angehäuften, typischen Rädchen, welche in der Größe sehr variierten (vgl. darüber Lupwıe 1898, p. 75), und die in der Haut zahlreich vorhandenen hakenförmigen Kalkkörper. Chiridota contorta wurde 1875 von LupwıiG als neue Art aufgestellt; es lagen ihm seinerzeit 3 Exemplare vor, von denen jedoch die Angabe des Fundortes fehlte. Seit 1875 ist das Tier recht häufig wiedergefunden und lebt hauptsächlich im antarktischen Meeresgebiet. Die geo- graphische Verbreitung dieser Species bis zum Jahre 1897 findet sich bei Lupwıe 1898, p. 74. An neuen Fundorten kommen hinzu: 6° 16‘ S., 114° 37' O. (SLuIter 1901), Niederländisch-Indien (KonInGs- BERGER 1904), Kanal von Washington am Kap Horn (PERRIER 1904, 1905), 70° 23° 8., 82° 47' W, und 70° 15? 5, 840 67 Ware ARD 1906). Durch das mir vorliegende Stück kommt als neuer Fundort die Westküste Australiens und zwar der Bunbury-Bezirk, Ko- ombana Bay hinzu. Chondrocloea recta (Semper). Taf. VIII, Fig. 26, a—b. 1867/68 Synapta reeta SEMPER, p. 14, tab. 4, fig. 2,3; tab. 5, fig. 18; tab. S, fig. 2, 9—10. 1885 5 „» LAMBERT, p. 220. 1586 r „» . BELL, p. 26. 1886 Sn „ . THEEL, p. 24. 1887 “ striata SLUITER, p. 216, tab. 2, fig. 39—40. 1858 a „ Lupwiıs, p. 819. 1888 2 recta BELL, p. 389. 1889—92 „ „ Lupwie, p. 357. 1895 er „ KÖHLER, p. 385—386. 1898 Chondroeloea recta ÖSTERGREN, p. 114. 1898 2 striata ÖSTERGREN, p. 114. 1899 Synapta recta BEDFORD, p. 142, 1901 Ohondrocloea recta SLUITER, p. 125. 1901 s albopunctata SLUITER, p. 127. 1905 Br striata var. incurvata VANEX, p. 5 [190]. 1907 Synaptula recta CLARK, p. S4—85. 1908 Chondrocloea striata KÖHLER u. VANEY, p. 47—48, tab. 3, fig. 21—23. Holothurioidea. 391 Fundnotizen: Koll. GALE, Onslow; VII. 1905 (1 Exempl.). Station 8, Sharks Bay, ca. 6 engl. M. S. von Denham, 45—5 m, Sandboden mit reichem Pflanzenwuchs; 18. VI. 1905 (1 Exempl.). Station 14, Sharks Bay, FreycinetReach, W.von MiddleFlat biszur Nordspitze von Heirisson Prong, 11—16 m, Sandboden und Felsen mit Korallen ; 12. IX. 1905 (1 Exempl.). Station 15 und 16, Sharks Bay, NNO. und NW. von Heirisson Prong, 11—12,5 m, Felsboden mit Korallen; 18. VI. und 13. IX. 1905 (8 Exempl.). Station 26, Sharks Bay, Sunday Island, 5,5 m, Felsboden mit Korallen; 17. VI. 1905 (2 Exempl.). Koll. Mus. Perth, West-Australien (ohne nähere Angabe)‘ (1 Exemp)!.). Die mir vorliegenden Exemplare gehören zu dem Genus Synaptula CLARK (— Chondrocloea ÖSTERGREN). Ueber das Genus Synaptula sagt CLARK 1907: „This genus contains an unusually large number of poorly described or imperfectly known species, so that it is exceedingly difficult to determine which are valid.“ In ähnlichem Sinne äußert sich SLUITER (1837 und 1901) und macht auf die nahe Verwandtschaft zwischen Ch. reti- culata, recta, indivisa, lactea, striata usw. aufmerksam; Ja, HEROVARD geht sogar so weit, anzunehmen, daß alle identisch seien. Bevor ich auf die Stellung meiner Tiere zu oben erwähnten Arten eingehe, möchte ich erst über den Habitus meiner Formen einige Worte sagen. Die Tiere sind in Alkohol meist schlecht konserviert, sehr zusammengeschrumpft und von roter, violetter Farbe; nur ein Tier von 20 cm Länge war grau gefärbt. Die in der Haut eingelagerten Hirseplättchen scheinen in weißen Quer- bändern durch. Die Zahl der Tentakel betrug bei den roten Exemplaren 12 (Größe derselben sehr variabel), das Exemplar von grauer Farbe besaß 13 an Größe gleich lange Tentakel. Die Kalkkörper sind bei allen die- selben: die Form der Platten, die Gestalt der Anker mit unverzweigter Handhabe, glatten Ankerarmen, gezähntem Scheitel. In den Tentakeln finden sich nur Anhäufungen von Hirseplättchen. Das Exemplar mit 13 Tentakeln kommt ohne Zweifel für Ch. recta = striata in Betracht. Kalkkörper und Farbe stimmen am besten mit den Zeichnungen SLUITERS 1887 von Ch. striata, tab. 2, fig. 39—40 überein. Nun besitzen die anderen Exemplare 12 Tentakel, rotviolette Farbe, sonst aber genau dieselben Formen von Kalkkörpern. Die Farbe ließe sich jawohl mit Synapta recta in Einklang bringen, da sie bei dieser Species sehr variiert; auch die Zahl der Tentakel ist nicht konstant. Vaney erwähnt eine Varietät mit 14 und 15 Tentakeln. Aus den oben angeführten Gründen spreche ich sie als eine Varietät von Ch. recta an. Über die Anordnung und Lage der Anker und Platten: Die Anker und Platten sind quer zur Längsachse des Tieres orientiert. Der Anker ist nicht durch den Bügel durchgesteckt, sondern liegt demselben auf. Die 392 W. ERWE, Anker liegen zu äußerst der Haut, die Platten nach innen zu. Sehr schön konnte ich auch die Entwicklung der Anker und Platten in den verschie- densten Altersstadien feststellen. Die geographische Verbreitung dieser Species beschränkt sich auf das indopazifische Meeresgebiet. An Fundorten sind zu nennen: Somali- Küste (Vaney 1905), Tuticorin (BELL 1888), Ceylon (PEARSoN 1903), Mergui-Archipel, High Island und Owen Island (KÖHLERr u. VAnEY 1908, BELL 1886), Straße von Malakka (KÖHLER u. VANEY 1908), Sunda-Inseln (KöHLer 1895), Batavia (SLUITER 1887), Timor, Saleyer-Riff(SLuIter 1901), Philippinen, Bohol (SEMPER 1867/68), China-Straße, Neu-Guinea (BEDFORD 1899). Geographische Übersicht. Da die Holothurienfauna Australiens bis jetzt hauptsächlich nur von der Nordwest- und Nordostküste bekannt war, die der australischen Süd- westküste so gut wie unbekannt, hat die vorliegende Holothuriensammlung erhöhtes Interesse. In folgender Tabelle habe ich die Fundorte der von Prof. Dr. MıiCHAELSEn und Dr. HARTMEYER an der Südwestküste Australiens gesammelten Holothurien zusammengestellt, außerdem ältere australische Fundorte, die für einige meiner Tiere schon bekannt waren, mitangegeben: Tabelle 1. BR E|- le di| S : & a|8|$ =.| us Arten der Westküste rQ » | Beten ei) Australiens Bl En Re ” = e: 18 I Se an = Sole = 18.,18.)3..8.).8.| a0 4 Ja er) RN 2 er Colochirus quadrangularis + + + | ;5 tuberculosus i 7 PER Pr 55 doliolum 2 ar 35 . ns minutus + : - 5 B "N australis var. arm. 8 + + . x k f Thyone sacellus + F £ = - » , mirabilis 5 ; ; = . + s | R ar il ar Theelia ambulatrix Westküste Australiens (näherer Fundort?) Aetinoeueumis typiea ; : e ; e ran auge : a ie Pseudoeueumis africana Südwestküste Australiens (näherer Fundort?) Stichopus mollis + E : - a F „ varvegatus AS 5 simultans } h + F . F - : : ». „ Ludwigi n. sp. Südwestküste Australiens (näherer Fundort?) Holothuria atra - R i : s + - . = . 5 vagabunda ß : 5 ; i + N N ; ; Ir einerascens Südwestküste Australiens (näherer Fundort?) ? fuseoeinerea ö A SAEONEIUN 357104 . i „ diffieilis Westküste Australiens (näherer Fundort?) l) Siehe Fußnote auf p. 353. Holothurioidea. 393 Sail 2 =) = =) 5 a|&| > Eu | E Arten der Westküste er Runen = |ı&8 ale Australiens > = S = ja] n > > a se i/2|/5|3 ae u BENBSHR des ie A < 2) e < a n (®) [«0) BHizR: Holothuria impatiens > Eulen! E n Hartmeyeri n. sp. + | ; : er modesta - En 2 ” Michaelseni n. sp. x -- . Müilleria echinites ; N ß x + | . r e » parvula Südwestküste Australiens (näherer Fundort?) Me maculata : + | + | ; ü Chiridota contorta + BE } ; Chondrocloea recta - ae | es Ich lasse hier eine zweite Tabelle folgen, welche in ähnlicher Weise die Holothurien der australischen Nord- und Südostküste zusammenstellt: Tabelle I]. Arten der Nord- und Südostküste Australiens Adelaide Eden Port Jackson Sydney, Rockhampton Great Barrier Island Port Molle Bowen Port Denison Thursday Island Cape York Torres-Straße Oolochirus quadrangularis tuberculosus doliolum minutus Bars australis var. arm. Thyone sacellus „» Mmirabilis Theelia ambulatrix Actinoeueumis typica Pseudocueumis africana Stichopus mollis variegatus simultans er Ludwigi n. sp. Holothuria atra vagabunda einerascens fuseocinerea diffieilis impatiens Hartmeyeri n. sp. modesta „> Michaelseni n. sp. Mülleria echinites parvula 3 maculata Chiridota contorta Chondroeloea reeta ”„ „ ”„ ”„ ”» ”„ „ 2) ”„ „ ”„ „ „ ee u u u Zr ++: ++: .—+ + Es existieren, wie aus den obigen beiden Tabellen zu ersehen ist, für 17 der mir vorliegenden Arten schon ältere australische Fundorte; ihr 394 W. ERWE, Vorkommen an der Südwestküste Australiens bietet daher nichts Über- raschendes, zumal es typisch indopazifische Formen sind; Holothuria atra, Holothuria vagabunda und Holothuria impatiens unter diesen 17 Arten sind sogar fast kosmopolitisch. 11 unter den mir vorliegenden Arten (darunter 3 n. sp.) waren bisher für die australischen Küsten unbekannt, und zwar: Colochirus australis var. armaltus, Pseudocucumis africana, Stichopus simultans, Holothuria cinerascens, Holothuria diffierlis, Mülleria parvula, Chiridota contorta, Chondrocloea recta, und die 3 n. sp.: Holothuria Hartmeyeri n. Sp. Holothuria Michaelseni n. Sp. Stichopus Ludwigi n. Sp. Ich möchte noch kurz einige Worte über die Stellung der australischen Holothurienfauna gegenüber der der Nachbarfaunen sagen. Steht die australische Holothurienfauna isoliert da oder ist es eine Mischfauna? Als Nachbargebiet kommt für mich das ganze indopazifische Meeres- gebiet in Betracht, eines der. 3 großen Holothuriengebiete (nach THEEL 1886). Auf Grund einer Tabelle, welche sich auf die von TH£EL 1886 stützt und das ganze indopazifische Meeresgebiet berücksichtigt, glaube ich die Beziehungen der australischen Fauna zu den Nachbargebieten am besten klarlegen zu können (Tab. S. 395): Wie schon ein oberflächlicher Blick auf die Tabelle zeigt (durch Kreuz- zeichen habe ich das Vorkommen der in Frage kommenden Species in dem betreffenden Meeresteil in der Tabelle bezeichnet), sind fast alle Arten, die 1905 an der australischen Südwestküste gefangen wurden, im indo- pazifischen Meeresgebiet vertreten, nur einige wenige machen eine Aus- nahme. Was das Genus „Üolochirus“ angeht, so war es eigentlich nicht ver- wunderlich, daß die Expedition eine solche reiche Beute an Colochirus- Arten ergab; sind doch gerade die australischen Küsten vor allen anderen Meeresteilen ein Eldorado für. Colochirus-Arten. Allein 69 Tiere von 150 gesammelten verteilen sich auf die 5 Colochirus-Species. Thyone sacellus, Thyone mirabilis, Actinocucumis typica, Pseudocueumis africana sind gemeine Formen, Theelia ambulatrix ist eine australische Form, sie ist in ihrem Vorkommen auf die australischen Küsten und die Kerguelen beschränkt. En u 1 Er Z Holothurioidea. 395 ee: 3 3 Australien | Pazifischer Ozean aaE| „EB ans, |: 5 oTE| ar es 53 ul. 8 = =: |< ge 555 ss2i 5. 8 |.$ Bee Resesar elde 335 su) 85 smsT > r australis var. arm. - f £ ? A E Thyone sacellus + + + ie E es „ Mmirabilis : } > er 20 Ä Theelia ambulatrix ; i er re Aectinoeucumis typica j er = — Pseudocuceumis africana -- 2 i =E u ee Stichopus mollis - 2 - : + h = variegtusa + .e = a a” + „ simultans - - : ; + J = Laudwigi n. Sp. : R ; : SE i { Holothuria atra + + + + Rn EN E > vagabunda 4 + = =- = Baal dr 5 Cinerascens + = = ; 4 ET Se ; 5 fuscoeinerea - + + r 2 nee f 7 diffieilis + 2 + . -L = j 5 impatiens E- + + =. + Era, MER -E . Hartmeyeri n. sp. { ß { Ä = i j 2 modesta N + FE ers „L i e Michaelseni n. sp. k f R 2 = { s Mülleria echinites + + = = ul ck r parvula nn + . er x = ” maculata + + + + Ir + + Chiridota contorta \ Ä = > + r ! Chondroeloea recta i + = r = { Interessant ist das Vorkommen von Stichopus mollis und Stichopus simultans an der Südwestküste. Von beiden Formen existierten bis jetzt nur Neu-Seeland und Eden (Neu-Süd-Wales, Australien) als Fundorte: beide Formen scheinen besonders die südlichen Gewässer zu bevorzugen. Die mir vorliegenden Holothuria-Arten sind im indopazifischen Gebiet allgemein verbreitet. Die Gattung Mülleria ist durch 3 Formen vertreten; sie sind charak- teristisch für das indopazifische Meeresgebiet. Mülleria parvula gilt sogar fast als kosmopolitisch. Das Vorkommen von Chondrocloea reeta und Chiridota contorta bietet nichts Überraschendes; letztere Art zeichnet sich vor der ersteren dadurch aus, daß sie besonders die antarktischen Gewässer bevorzugt. Somit steht die australische Holothurienfauna nicht isoliert da, son- dern ist eine Mischfauna. Bonn, 25. Mai 1913. 396 W. ERWE, Literaturverzeichnis. Die mit * bezeichneten Werke waren mir nicht zugänglich. BEDFORD, F. P., Report on the Holothurians collected by M. J. STANLEY GARDINER at Funafuti and Rotuma; in: Proc. Zool. Soc. London, 1898, p. 834—848. — Holothurians; in: A. WıuLEey’s Zool. Results, Part 2, Cambridge 1899, p. 141—150, tab. 17. BELL, F. J., Echinodermata of the Straits of Magellan and of the coast of Patagonia (Zool. Collections of H.M. S. „Alert“); in: Proc. Zool. Soc. London, 1881, p. 87—101, tab. 8 und 9. — Studies in the Holothurioidea.. On the Genus Psolus and the Forms allied thereto; in: Proc. Zool. Soc. 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Colochirus quadrangularıs (LESSON). a) Kalkkugeln aus der Haut. 340%. b) Kalkplatten aus der Haut. 340X. c) Stützplatten aus den Füßchen. 340X. d) Stützstäbchen aus den Füßchen. 158%. 400 W. ERWE, e) Ästige Kalkkörper aus den Geschlechtsschläuchen. 158%. f) Platten aus dem Schlundkopf. 340%. g) Kalkring: I Radialia, 2 Interradialia.. Auf den Radialia Ansatzstelle der Retractoren. Fig. 3. Colochirus tubereulosus (QUOY U. G.). a) Vollkugeln und Näpfchen aus der Haut. 340%. b) Stützplatte und Stützstäbchen aus den Füßchen. 158%. Fig. 4. Colochirus minutus LUDWIG. a) Näpfchen und knotig verdickte Platten aus der Haut. 340X. b) Näpfchen aus der Haut. Ung. 700X. c) Platten aus dem Schlundkopf. 340%. d) Stützkörper aus den Tentakeln. 158%. Fig. 5. Colochirus australis Lvw6. var. armatus V. MARENZ. a) Kalkplatten und Näpfchen aus der Haut. 340X. b) Astige Körper aus den Geschlechtsschläuchen. 340X. Fig. 6. Theelia ambulatrix (BELL). a) Kalkkugeln aus der Haut. 340X. b) Kalknäpfchen aus der Haut. 340X. Fig. 7. Thyone sacellus (SELENKA). a) Stützkörper aus den Füßchen. 158X. b) 53 » » Tentakeln. 340X. c) “ „ dem Schlundkopf. 340%. Fig. 8. Thyone mirabilis LUDWwIe. Stühlchen aus der Haut. 340X. Fig. 9. Pseudocueumis africana (SEMPER). a) Kalkkörper aus der Haut. 158X. b) Stützstäbchen aus den Füßchen. 158%. c) Stützkörper aus den Füßchen in der Nähe der Endscheibe. 158%. Tafel VI. Fig. 10. Actinocucumis typica LUDWIG. a) Durchbrochene Kalkeichen der Haut. 340X. b) Kalkkörper aus den Füßchen. 158X. Fig. 11. Mülleria echinites JÄGER. a) Ästige Kalkkörper aus der Haut. 340X. By Y „ den Bauchfüßchen. 340%. OO - = » » Rückenfüßchen. 340X. d) Stützstäbchen aus den Tentakeln. 158X. e) ER „ der PoLıschen Blase. 340%. f) z% „ den Längsmuskeln. 340X. Fig. 12. Mülleria maculata (BRANDT). a) Stühlchen und Kalkellipsoide aus der Haut. 340%, a,)Stühlchenkronen, von oben gesehen. 340X. b) Bilateralsymmetrische Stützplatten aus den Bauchfüßchen. 158X. ec) Stützstäbchen aus den Tentakeln. 158X. d) Stützplättchen aus den Tentakeln. 340X. Fig. 13. Holothuria vagabunda SELENKA. a) Stühlchen und Schnallen aus der Haut. 340%. a,)Stühlchenkrone, von oben gesehen. 340 X. b) Unvollkommene Schnallen aus der Muskulatur. 340X. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. . 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. . 24, Holothurioidea. 401 Holothuria atra JÄGER. a) Stühlchen und Kalkrosetten aus der Haut. 340X. b) Stützkörper aus den Papillen. 340%, Holothuria cinerascens (BRDT.). a) Stühlchen aus der Haut. 340%. b) Dornige Stützkörper aus der Haut. 340X. Holothuria fuscocinerea JÄGER. a) Stühlchen und Schnallen aus der Haut. 340X. b) Stützkörper aus den Füßchen. 158%. ce) Stühlchen aus den Füßchen. 340%. d) Stützstäbe aus den Papillen. 158X. Tafel VI. Holothuria difficilis SEMPER. a) Stühlchen und Schnallen aus der Haut. 340X. a,)Stühlchenkrone. 340X. Holothuria modesta Lupwic. a) Stühlchen aus der Haut. 340%. b,)Stützplatten der Bauchfüßchen. 158%. b,,3,,) Stützstäbe der Rückenpapillen. 158X. ce) Dichotomisch verzweigte, ästige Körper. 340 X. d) Stützstäbe der Mundhaut. 158%. e) Ästige Kalkkörper der Kloakenwand. 340X. Holothuria Hartmeyeri n. sp. a) Schnallen aus der Haut. 158%. b) Stühlchen und Schnallen aus der Haut. 340X. ce) Stützplatten aus den Bauchfüßchen. 158%. d) Stützkörper aus den Rückenfüßchen, 158X. Holothuria Michaelseni n. sp. a) Knotige, durchlöcherte und knotige, asymmetrische, nicht durchlöcherte Kalk- körper aus der Haut. 340%. b) Stützkörper aus den Füßchen. 340%. ce) Stützplatten aus den Füßchen in der Nähe der Endscheibe. 340 X. Stichopus variegatus SEMPER. Stützplatten und Stützstäbchen aus den Füßchen. 340%. Stichopus mollis HUTTON. Stühlchen, Stühlchenscheiben. 340X. Tafel VIN. Stichopus simultans DENDY. a) Stühlchen der Haut. 340X. b) Dichotomisch verzweigte, ästige Körper aus der Haut. 340%. e) Stützkörper aus den Bauchfüßchen. 158%. d) Stützkörper aus den Rückenfüßchen. 158%. Stichopus Ludwigi n. sp. a) Stühlchen, Stühlchenscheiben, Stühlchenkronen. 340%. b) C-förmige Körper der Haut. 158X. c) Stützkörper aus den Bauchfüßchen. 158%. d) Stützkörper aus den Längsmuskeln. 340%. e) » „ der Schlundhaut. 340%. f) 7 „ der Kloakenwand. 340X. Die Fauna Südwest-Australiens. IV, 26 402 Fig. 25. Fig. 26. Fig. 27. W. ERWE, Chiridota eontorta LUDWIG. a) Rädchen aus der Haut. 340%. b) S-förmige Körper der Haut. 158X. Chondrocloea recta (SEMPER). a) Anker, Ankerplatte, Hirsekörnchen aus der Haut. 158X. b) Entwicklungsstadien von Anker und Platten. 158%. Kalkkörper einer Dendrochirote (nicht näher bestimmt). a) Knotig verdickte Platten. 158%. b) Näpfchen und granulierte Kalkplättchen. 340X. Frommannsche Buchdruckerei (Hermanr Pohle) in Jena — 4323 Fi aut — Fe ne Da rn En iu Die Fauna Südwest- Australiens. Bd. W Erme, Holothurioidea. (6) (@} OO S 1 ON VD BR, ( 1) | & | | Willy Erwe, gez. Le n ne 4 “ Pr vs F i u FR . J ei | RYsetz ww # Taf UV. Lith.Anst.P. Weise, Jena. »% ® D a: A U nn y . Par‘ . en 5 7 ’ f EL: Ama w Ar & & z» e N 35 u Pr »- 5 “y un E ” gi " r u.» Die Fauna Südwest- Australiens Bd.IV. W.Erme, Holothurioidea. Willy Erwe, gez. Lith.Anst.F. Weise, Jena. Die Fauna Südwest- Australiens Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer Band IV, Lieferung 10—12. Inhalt: Lief. 10. Amphibia, Von Prof. Dr. F. Werner, Wien. Lief. 11. Cirripedia. Von Dr. Paul Krüger, Berlin. Lief. 12. Echinoidea. Von Prof. Dr. L. Döderlein, Straßburg i.E. Mit 1 Tafel und 18 Abbildungen im Text Verlag von Gustav Fischer in Jena 1914 Verlag von Gustav Fischer in Jena. Metamorphosi dei Murenoidi Ricerche sistematiche ed ecologiche. Del Dr. Battista Grassi, Professore d’Anatomia comparata all’ Universitä di Roma. Con 15 tavole e 8 figure nel testo. dan Systematische und ökologische Unter- Metamorphose der Muraenoiden. suchungen. Von Dr. Battista Grassi, ord. Professor der vergleichenden Anatomie an der Universität Rom. Mit 15 Tafeln und 8 Figuren im Text. (Text Italienisch [X, 211 S.], Tafelerklärungen Italienisch- Deutsch [23 S.].) (Regio Comitato Talassografico Italiano. Prima Monografia. — Königl. Italienisches Comite für Meereskunde. Erste Monographie.) Gr. Fol.-Form. 1913. Preis: 50 Mark. Natura. Rivista di Scienze. 1913: Dieses mächtige, an neuen biologischen und anatomischen Beobachtungen un- gemein reichhaltige Werk ist in 23 Kapitel eingeteilt, deren erstes dem geschicht- lichen Teil, das zweite der Systematik der Muraenoiden des Mittelmeeres, das dritte ihrer Metamorphose im allgemeinen gewidmet ist; in den folgenden Kapiteln ist die Metamorphose der einzelnen Arten (Con gronuraena mystax, Conger Conger, Ophisoma balaearicum, Anguilla anguilla, Ophisurus serpens, Sphagebranchus coecus e S. imberbis, Myrus vulgaris, Centrurophis remicaudus, Clopsis bicolor, Muraena ° helena, Nettostoma melanurum, Saurenchelys cancrivora, ecc.) und der vorgeblichen fossilen Leptocephalen beschrieben. Die wissenschaftliche Wichtigkeit des Argumentes, die un- bestreitbare Autorität des Verfassers, die Klarheit der Behandlung und der Reichtum der Tafeln machen diese Monographie zw einem klassischen, den Biologen im allgemeinen und ganz besonders den Ichthyologen geradezu unentbehrlichen Werk. Tafeln zum Vergleiche der Entstehung der Wirbeltierembryonen. Von Dr. Alfred Greil, a. o. Professor der Anatomie in Innsbruck. Mit 15 Doppel- tafeln. Mit Unterstützung der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien (aus dem Legat Wedl). (XX, 379 S. gr. Fol.) 1914. Preis: 70 Mark. Die Abbildungen in diesem Atlas behandeln in einheitlicher, leicht schemati- sierter Ausführung die Entwicklungsvorgänge, die sich im Blastulastadium, während der Gastrulatium, bei der Begründung. der Hegemonie der Dorsalseite, bei der Längenentwicklung, ferner der Ausbreitung, Sonderung und Differenzierung des paraxial entstandenen Mesoderms und im Ringen des paraxial und prostomal ent- standenen Mesoderms in der Reihe der Wirbeltiere ‚abspielen. Die prinzipielle Uebereinstimmung wird in einem harmonisch gestellten Gesamtbild vor Augen ge- führt Auf Grund großen Vergleichsmaterials und zum Teil eigener Erhebungen wird hier eine einheitliche Auffassung angebahnt. Alle Zoologen und Anatomen werden diese für die Entwicklungsgeschichte überaus wichtige Erscheinung willkommen heißen. Vergleichende Physiologie und Morphologie der Spinnentiere unter besonderer Berücksichtigung der Lebensweise. Von Prof. Dr. Friedrich Dahl. I. Teil: Die Beziehungen des Körperbaues und der Farben zur Umgebung. Mit 223 Abbildungen im Text. (VI, 113 S. gr. 8°). 1913. Preis: 3 Mark 75 Pf. Das Buch, dessen erster Teil hiermit der Oeffentlichkeit übergeben wird, geht zum erstenmal von der außerordentlich wechselnden, oft bei nahe verwandten Arten völlig verschiedenen Lebensweise der Tiere aus, mit anderen Worten, befolgt die biozentrische Methode bis ins einzelne. Von zwei weiteren, nachfolgenden Teilen des Buches wird der nächste die Physiologie der Bewegung und der Nerventätigkeit, der dann folgende dritte Teil die Physiologie des Stoffwechsels und der Fortpflanzung enthalten. — Wie der vorliegende erste Teil besonders auf sog. ökologischen Tat- sachen basiert, so wird der zweite die Ethnologie oder die Lehre von den Lebens- gewohnheiten der Tiere zur Grundlage haben. Der letzte Teil wird das enthalten, was man sonst in erster Linie als Physiologie bezeichnet hat. — Der gegenwärtige erste Teil sucht den Bau der Spinnentiere, soweit diese als Ganzes mit ihrer Um- gebung in Beziehung stehen, physiologisch zu erklären. Das Buch wird einem dringenden Bedürfnis entgegenkommen. Vor allen Dingen braucht der Lehrer — der Schulmann ebensowohl wie der Universitätslehrer — ein Buch, das ihn in den einzelnen Tiergruppen über die Lebensweise und zugleich über den äußeren und inneren Bau unterrichtet. Sehr reichhaltig ist die Ausstattung des Buches mit neuen, guten Abbildungen. Leitfaden für das embryologische Praktikum un &chre des” Menschen und der Wirbeltiere. Von Prof. Dr. Albert Oppel in Hallea.S. Mit 323 Abbild. im Textin 484 Einzeldarstellungen. (VIII,3138.gr.8°.) 1914. Preis: 10 Mark,geb. 11 Mark. Inhalt: I. Ueber die Betrachtungsweise des Materials im embryologischen Praktikum. — II. Die Anfänge der Entwicklung (Eier und Embryonen). Eihüllen. — III. Beschreibung einiger Schnittserien. — IV. Entwicklung der Gewebe, Organe, Systeme und Apparate. rn ee er re. at ER ET I A ERSREeEEE un Die Fauna Südwest- Australiens Ergebnisse der Hamburger - südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer =———- Band IV, Lieferung 10. Amphibia Von Prof. Dr. F. Werner (Wien) Verlag von Gustav Fischer in Jena 1914 E ® Be -_ [5>} „ei eb) ea - [o) > {eb} - e—_ (®) {eb} #4 © -_ Du | « = ji Mi ze y du [rer = . Be E y ä T b Obwohl die Zahl der hier beschriebenen Arten gering ist (9), so bietet doch das Material vieles Interesse, da von den meisten Arten zahlreiche Exem- plare vorliegen, so daß man über deren oft enorme Variabilität eine gute Übersicht gewinnt. In seiner wichtigen Arbeit: „Contribution to a more exact knowledge of the geographical distribution of Australian Batrachia“ verzeichnet J. J. FLETCHER 20 Arten von Batrachiern aus Westaustralien, davon 13 aus dem Südwesten; von diesen sind 2 (Hyperoha marmorata und Pseudophryne australis) sehr zweifelhaft für das Gebiet, da außer den Typen beider Arten niemals weitere Exemplare aus dem Westen bekannt geworden sind und wahrscheinlich eine falsche Fundortsangabe vorliegt; 2 Hyla-Arten (rubella und Ewingi var. calliscelis) sind in der vorliegenden Ausbeute nicht vertreten; anstatt der von Bridgetown und Pipe Clay Creek bei Jarrahdale beschriebenen Crinia Leai enthält das MICHAELSEN-HART- MEYERSche Material die neue Crinia Michaelseni. Was FLETCHER 1898 über die Eigentümlichkeit der südwest-australischen Batrachierfauna sagt: schwache Vertretung von Hyla und Limnodynastes, Fehlen von Ohiroleptes und Armut an eigentümlichen Gattungen (nur eine, Myobatrachus) und Arten (M. Gouldi und zwei Orinia-Arten) ist auch durch die vorliegende Ausbeute vollinhaltlich bestätigt worden. Es kann daher zwar im allge- meinen auf die Ergebnisse FLETCHERs ohne weiteres hingewiesen werden; die zahlreichen Fundortsangaben aber lassen uns die Verbreitung der Batrachier Südwest-Australiens viel besser erkennen, als dies früher der Fall war. Nach der Zahl der Fundorte sind Crinia signifera und Hyla aurea mit je 15 Fundorten als die häufigsten, bzw. verbreitetsten Arten von Süd- west-Australien anzusehen; ihnen zunächst folgen Pseudophryne Guentheri (12), Limnodynastes dorsalis (10), Orinia georgiana (9), Helioporus albo- punctatus (8), Crinia Michaelseni (7), Hyla adelaidensis (6). Bemerkenswert ist, daß von keinem einzigen der 43 Fundorte mehr als 5 Arten vorliegen, und diese mäßig hohe Zahl auch nur von einem einzigen Fundort, von Boyanup (Limnodynastes, Pseudophryne, beide Ayla und Orinia Michaelseni); 4 Arten (alle 3 Crinia, Hyla aurea) sind genannt 406 F. WERNER, von Jarrahdale, ebenso viele von Bunbury (Zimnodynastes, Crinia Mechael- seni, Heleioporus, Hyla aurea), Albany (Station 165), (nämlich LZimnodynastes, Orinia signifera, beide Hyla), Donnybrook (alle 3 Orinia, Hyla aurea), je 3 von Lion Mill, Monger’s Lake, Albany (Station 166) — mit Station 165 zusammen 6 Arten, da die beiden anderen Orinia-Arten dazukommen —, Beverley, Broome Hill, Harvey, Brunswick, Brancaster, York. Nimmt man die Stationen 164, 165 166, 167, die im Maximum kaum 20 km voneinander entfernt liegen, zusammen, so kommt für Albany die Zahl 7 heraus, es sind von dort nur Myobatrachus und Helevoporus nicht mitgebracht worden. Nach der Zahl der mitgebrachten Exemplare steht Pseudophryne an erster Stelle mit 62, dann Orinia signifera mit 49, Hyla aurea mit 42, Limnodynastes mit 22 Exemplaren; der seltene Myobatrachus liegt nur in einem Exemplare vor. Wie aus der Literatur der letzten Jahrzehnte hervorgeht), nimmt die Zahl der aus Australien im allgemeinen bekannten Batrachier-Arten nur sehr langsam zu, am meisten noch in dem nördlichsten, Tropencharakter aufweisenden Teile, aus dem wir jetzt auch die erste australische Engysto- matiden-Gattung (Austrochaperina) kennen. Schon die geringe Zahl der bisher überhaupt aus West-Australien bekannten Arten (kaum mehr als in der Umgebung von Wien) läßt schließen, daß die Verhältnisse für die Froschlurche dort nicht sehr günstig sind und ein wesentlicher Arten- zuwachs kaum zu erwarten sein wird. Fam. Cystignathidae. Gen. Limnodynastes Fitz. Limnodynastes dorsalis Gray. BOULENGER, Cat. Batr. Sal., p. 261. FLETCHER, in: Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXII, 1897, p. 675, Fry, in: Rec. Austral. Mus., X, No. 2, 1913, p. 22, tab. 2—3. Fundnotizen: Station 81, Eradu; 13. VII. 05. — Station 109, Subi- aco nördl.; 3. IX. 05. — Station 114, Buckland Hill; 1. VI. 05. — Station 115, N. Fremantle; 30. VIII. 05. — Station 116, East Fre- mantle; 27. VI. 05. — Station 156, Harvey; 27. VII. 05. — Station 142, Bunbury; 24./25. VII. 05. — Station 146, Boyanup; 1.—3. VIII. 05. — Station 152, Gooseberry Hill; 31. V. 05. — Station 165, Albany; 10: X.:05 Es liegen 22 Exemplare in verschiedener Größe vor, die manchmal etwas an die afrikanische Rana adspersa erinnern; wahrscheinlich führt sie 1) Vgl. WERNER, in Fauna Südwest-Australiens, II, Lief. 25, 1910, p. 492—493. nn « Amphipbia. 407 > dieselbe grabende Lebensweise. Von den 3 von Fry unterschiedenen Unterarten kommt nur die forma Zypica in Betracht. (831) S; 65 mm lang; hellgrau mit schwarzbrauner Zeichnung und heller Mittellinie; Zwischenräume zwischen den Flecken dunkel getüpfelt, nur ein schmaler Saum um die Flecken frei. Schenkeldrüse wie der Rücken gefärbt und gezeichnet, Hinterbeine sonst oben undeutlich marmoriert. Unterseite: Kehle hell-bläulichgrau, Gliedmaßen braun, Warzen weiß. Ein anderes d (62 mm) hat die Schenkeldrüse mit 3—4 schwarzen breiten Querbändern, die Zwischenräume mit je einem schmalen Querband. Kehle dunkelgrau. Kopf bei beiden Jg sehr groß. — 2; 62-63 mm; Rücken- flecken hell gesäumt, Zwischenräume nicht getüpfelt. Kehle weiß. Drüse bei einem ? vorwiegend schwarz, weiß gesäumt. Zehen verhältnismäßig lang. (109) 5 dd, 1 2; Kehle der 43 schwarzbraun, Bauch gelblich, mehr oder weniger rotbraun gewölkt oder marmoriert. Rückenflecken hell ein- gefaßt. Helle Rückenlinie; bei einigen Flecken längs dieser Rückenlinie bandförmig ausgezogen. (114) 3; dunkelbraun, daher Zeichnung undeutlich; helle Rückenlinie vorhanden; Kehle braun, weiß marmoriert. (116) 2; Rückenflecken nicht hell gesäumt, Zwischenräume nur auf der Schnauze getüpfelt. Kehle gelblich; bei dem 2 von N. Fremantle ist die Kehle grau bestäubt; Flecken klein, ebenfalls ohne helleren Saum ; Grund- farbe dunkler, daher helle Rückenlinie noch deutlicher. (136) 3 Junge mit heller Rückenlinie und dunklen Längsflecken. (146) d; 56 mm lang; helle Rückenlinie, Flecken hell gesäumt. (152) 8 und Junges; bei ersterem helle Rückenlinie zwischen Schulter- und Beckengürtel winklig nach links vorspringend (auch bei Rana ridi- bunda, Bufo calamita etc. beobachtet). (165) 2 halbwüchsig; oben rotbraun, mit deutlicher Rückenlinie ; übrige Zeichnung ziemlich undeutlich; Drüsenwülste vom Unterrande des Auges zum Vorderbeinansatz sehr deutlich, weiß. (142) S 2; ersteres viel gefleckt, ähnlich Bufo viridis; deutliche helle Medianlinie; Schenkeldrüse mit schwarzen Querbändern: auf der linken Seite diese größtenteils zusammenfließend. 2 dunkel-rotbraun mit deutlicher Rückenlinie; 2. Finger mit breitem Innensaum. Gen. Crinia Tsehudi. Die Unterscheidung der beiden häufigsten Orinia-Arten West-Austra- liens bietet außerordentliche Schwierigkeiten, und ich erhielt nicht den Eindruck, daß sie überhaupt mehr als Rassen derselben Art darstellen. Kein einziges Merkmal ist absolut verläßlich; nimmt man aber, wozu ich 408 F. WERNER, am meisten geneigt bin, an, daß die Exemplare mit karminroten Hinter- backen zu georgiana gehören, so werden nicht nur jüngere Exemplare, bei denen diese Färbung noch nicht hervortritt, bei Mangel jedes anderen sicheren Unterscheidungscharakters oft zu söignifera gerechnet werden, ob- wohl sie im selben Tümpel mit sicheren georgiana gefunden wurden, sondern es können auch erwachsene Tiere aus demselben Gewässer oberseits gleich gezeichnet sein, unterseits aber die Merkmale beider Arten aufweisen. Daß das Vorhandensein oder Fehlen der Vomerzähne ohne systematischen Wert ist, hat schon FLETCHER angedeutet. Die Crinien werden schon bei sehr geringer Größe geschlechtsreif. Larven, die sicher dieser Gattung zugehören, wurden zahlreich gesammelt. Crinia georgiana (Bibr.) Tschudi. BOULENGER, Cat. Batr. Sal., p. 264. FLETCHER, in: Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXII, 1897, p. 676. Fundnotizen: Station 99, Lion Mill; 22. V. 05. — Station 101, Mundaring Weir; 9. VIII. 05. — Station 105, Guildford; 19. V. 05. — Station 129, Jarrahdale; 19./20. IX. 05. — Station 137, Collie; 26. VIII. 05. — Station 139, Brunswick; 7. X. 05. — Station 145, Donnybrook; 28./29. VII. 05. — Station 164, n.o. Albany; 17. VIII. 05. — Station 166, Albany; 13. VIII. 05. Ich gebe zuerst die Beschreibung von 9 Exemplaren aus Albany (166), die die verschiedenen Färbungstypen der Art unterscheiden lassen. A. 5 dd; Oberseite meist dunkelbraun bis schwarz (mehr weniger sichere georgiana). 1. Rückenhaut glatt; Beine oberseits mit kleinen spitzigen Warzen. Tarsalfalte und Tympanum deutlich, Zehen deutlich gesäumt. Länge 28 mm. Oberseite dunkel-rotbraun, mit einem dunklen Fleck zwischen den Augen und je einem Paar von dunklen Flecken in der Scapular- und Sacral- gegend. Unterseite (auch Kehle) bräunlichweiß; Kehle spärlich dunkel ge- fleckt; Hinterbacken schön karminrot; ein dunkles Schläfenband und ein weißer Oberarmstreif. 2. Längsfalten des Rückens ähnlich wie bei szgnzfera, Tympanum deut- lich. Rotfärbung der Hinterbeine weniger deutlich als bei dem vorigen Exemplar. 3. Oberseite mit zahlreichen kurzen und scharfen Längsfalten. Tym- panum mit Tarsalfalte undeutlich. Oberseite dunkelgrau mit inselförmigen hellen Flecken. Gliedmaßen quergebändert. Oberarmstreif vorhanden. 4. Oberseite mit zahlreichen kurzen und zwei langen gewundenen Längsfalten, die kürzeren an den Seiten des Rumpfes warzenförmig. Tarsal- Amphibia. 409 falte deutlich; Tympanum nicht unterscheidbar. Hinterbeine karminrot gezeichnet. 5. Oberseite warzig, Tarsalfalte undeutlich, Tympanum nicht sichtbar. Oberseite dunkelbraun; Hinterbacken kaum merkbar rötlich. B. Zweifelhafte Exemplare und Junge. 6. 8; Oberseite rotbraun; Hinterbeine ohne Rot; Unterseite gefleckt. Kehle mit weißer Mittellinie. Tympanum deutlich, Tarsalfalte undeutlich. 7. 8; Rückenfalten ganz wie bei sögnifera. Tarsalfalte vorhanden, kein Tympanum. Hinterbeine nicht rot; Unterseite ungefleckt, Oberarm- streifen vorhanden. 8. Junges (11 mm); Oberseite mit hellen symmetrischen Zeichnungen ; dunkles Querband zwischen den Augen. Beine quergebändert. Unterseite mit runden dunklen Flecken, die helle Mittelpunkte haben; helle Kehl- mittellinie.e Brust mit zwei weißen, dunkel gesäumten Flecken. Glied- maßen unterseits gelbbraun gefleckt. Rücken mit zahlreichen kurzen Längsfalten. | 9. Junges, ebenso groß wie voriges. Dunkelgrau, mit dunklen, sym- metrischen Flecken und Interorbitalband; vor diesem ein A-förmiger Fleck auf der Schnauze, von ihm durch ein helles Querband getrennt. Beine schief quergebändert, breitere Bänder durch feinere Parallellinien getrennt. Kehle, Brust und vorderer Teil des Bauches schwarzgrün mit T-(anker-) förmiger weißer Zeichnung, hinterer Teil des Bauches weiß. Zwei helle Flecken auf der Brust. (164) © von NO. Albany: Rücken glatt, nur obere Augenlider, Schnauze, Seiten und Tibia mit kleinen Warzen. Ziemlich scharfe Falte vom Augenhinterrand nach hinten ziehend. Kehle und Brust glatt, Bauch undeutlich granuliert. Tarsalfalte deutlich. Oberseite schwarzbraun, mit kleineren und größeren weißlichen Insel- flecken (ein großer zwischen den Augen, je einer außen von der Scapular- und Sacralgegend). Seiten mit undeutlichen dunklen Flecken. Gliedmaßen dunkel gebändert. Hinterbacken mit heller, vom After ausgehender Längs- linie, im distalen Teil einfach rötlich, ungefleckt. Unterseite weißlich. (145) 8 von Donnybrook (32 mm): Arme sehr stark. Tarsalfalte deutlich, 1. Finger deutlich kürzer als der 2. Oberseite glatt, mit spärlichen kantigen Längswarzen. Unterseite grob gerunzelt.e. Keine Vomerzähne, kein Tympanum. Kehle längsfaltig, Brust und Bauch granuliert. Winkelflecken zwischen den Augen, sonst oben mit unregelmäßigen Inselflecken, die zum Teil zusammenhängen. Gliedmaßen gebändert. Kehle 410 F. WERNER, schwarz, Brust und Bauch undeutlich dunkel gefleckt; Hinterbacken in den distalen zwei Dritteln prachtvoll karminrot. Ein Junges ebendaher: Kehle und Brust schwarz. (134) 2 dd 1 2 von Collie (d 25—28 mm, $ 27 mm): d Arme sehr stark, Innenfinger mit spitzigem Metacarpalhöcker. Ober- seite glatt, an den Seiten runzelig; Unterseite: Kehle und Brust schwarz, Bauch und Hinterbeine gelblich; Hinterbacken schön karminrot. Eine weiße Querlinie an der Oberarmwurzel. Oberseite schwarz. d ähnlich dem vorigen, aber mit heller Längsmittellinie des Rückens, heller Längslinie der Hinterbacken, diese pigmentlos. Deutliche Tarsal- falte; Kehle längsfaltig. © Rücken rotbraun, Seiten blaugrau, durch ein nach unten unregel- mäßig ausgezacktes schwarzes, unten schmal weiß gesäumtes Längsband von der Rückenzone getrennt. Rücken mit zwei Reihen dunkler Flecken. Hinter- backen karminrot. Unterseite schmutzigweiß. (103) d von Guildford (30 mm): Oberseite grob längsgerunzelt, ohne eigentliche Längsfalten. Tarsal- falte deutlich. Deutliche Spannhäute zwischen den Fingern. Oberseite hellgrau, ein deutlicher Postocularfleck, ein dunkler Fleck über der Achsel, kleine solche Flecken an den Seiten; eine feine undeut- liche helle Rückenmittellinie.e Hinterbacken karminrot. Kehle hellgrau mit undeutlicher weißer Mittellinie; Brust und Bauch grauweiß, mit kleinen dunklen Flecken, Hinterbeine gelblich, fein schwärzlich getüpfelt. (101) 2 von Mundaring Weir (32 mm): Keine Vomerzähne; Tympanum sichtbar, Tarsalfalte undeutlich. 1. Finger viel kürzer als der 2. Unterseite und Rumpfseiten grob granuliert. Rücken fein gerunzelt, ohne Warzen. Oberseite schwärzlich, Hinterbacken (distale Hälfte) pigmentlos. (99) 2 von Lion Mill: Oberseite nahezu glatt. Tarsalfalte gut sichtbar; Zehen deutlich ge- säumt. Hellgrau mit dunklen Zeichnungen, nach hinten undeutlich, dunkel getüpfelt. Unterseite weißlich, mit dunklen Punkten, auf der Brust zwei undeutliche Längsbänder bildend. Hinterbacken rot. (129) 8 2 von Jarrahdale (4 25 mm, 2 27 mm): 3 oben glatt; Kehle längsfältig; Arme stark; Tarsalfalte deutlich. Oberseite schwärzlich, Hinterbacken und Oberarmstreifen hell. Kehle schwarz, Brust, Bauch, Hinterbeine gelbbraun, dunkel punktiert. 2? oben mit Ausnahme der Scapularfalten glatt. Oberseite hellgrau mit regelmäßigen symmetrischen dunklen und hellen Zeichnungen, Unter- Be; Amphibia, 411 seite weiß, Hinterbacken karminrot; Unterseite der Hinterbeine gelblich, spärlich dunkel punktiert. (159) 2 von Brunswick: Oberseite mit zahlreichen langen Längsfalten. Tarsalfalte deutlich, Tympanum angedeutet. — Oben hellgrau; Fortsetzung der Scapularfalte nach hinten-außen mit schwarzen Flecken eingefaßt; eine dunkle Flecken- binde an jeder Rumpfseite als Fortsetzung des Postocularbandes, über dem Arm unterbrochen. Unterseite ungefleckt, Kehle weißlich, Bauch gelblich; Hinterbacken schön karminrot. Crinia signifera Gray. BOULENGER, Cat. Batr. Sal., p. 265. FLETCHER, in: Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXII, 1897, p. 676. Fundnotizen: Station 103, Guildford; 19. V. 05. — Station 110, Monger’s Lake; 10. X. 05. — Station 129, Jarrahdale; 19./20. IX. 05. — Stationen 131,152, Serpentine River; 23./25. IX. 05. — Station 137, Collie; 26. VIII. 05. — Station 139, Brunswick; 7. X. 05. — Koll. WHISTLER, Upper Blackwood District, Brancaster.— Station 145, Donnybrook; 28./29. VIII. 05. — Station 146, Boyanup; 1./3. VIII. 05. — Station 158, Broome Hill; 24./25. VIII. 05. — Station 160, Cran- brook; 23. VIII. 05. — Station 162, Torbay; 19. VIII. 05. — Station 164, n.o0. Albany; 17. VIII. 05. — Station 165, Albany; 13./22. VIIL., 10.X. 05 (s. auch Station 166, Albany, bei (©. georgiana). Die zahlreichen Exemplare, die von den obigen Stationen herrühren, lassen sich, wie schon früher erwähnt, durch kein einziges sicheres Merk- mal von denen der vorigen Art unterscheiden. Die fehlende Rotfärbung der Hinterbacken bei (. signifera ist insofern als Unterscheidungsmerkmal unbefriedigend, weil Exemplare von (©. georgiana (also der rotschenkligen Form) vorkommen, die im übrigen solchen von (. signifera täuschend ähn- lich sehen. Alle anderen Charaktere kommen aber in den verschiedensten Kombinationen bei beiden Arten vor. Ich habe daher zwar die beiden Arten beibehalten, möchte aber in Anbetracht des Umstandes, daß mir an- scheinend weit mehr Material vorliegt, als die bisherigen Bearbeiter der beiden Arten vor sich hatten, doch der Meinung sein, daß es sich hier nur um eine Art handelt, die zwei Parallelreihen, solche mit karminroten Hinter- backen und solche mit gelblichen, bildet. Daß an 6 Fundorten (Stat. 103, 129, 137, 145, 164,.166) beide Arten nebeneinander vorkommen, gibt immer- hin zu denken, da sonst so nahe verwandte Formen in der Regel örtlich getrennt sind, wenn sie nicht bloße Varietäten derselben Art vorstellen. Ich beginne wieder mit einem Fundort, von dem eine größere Anzahl von Exemplaren vorliegt: 412 F. WERNER, (139) Brunswick, 7. X. 05. 7 dd, 2 22; d 14-16 mm, 2 18-21 mm. Scapularfalten entweder kurz, gebogen, nach außen konkav oder über den ganzen Rücken verlängert; im ersteren Falle entweder glatt oder mit kurzen Längswarzen besetzt. Oberseite entweder graubraun oder grau- rötlich oder rotbraun, Gliedmaßen wenigstens mit Spuren von Querbände- rung. Zeichnung der Oberseite besteht im Maximum aus: 1) einem läng- lichen Medianflecken auf der Schnauze; 2) einem Querband zwischen den Augen, nach hinten winklig vorspringend; 3) einem Paar von Scapular- flecken, entsprechend den kurzen, nach außen konkaven Scapularfalten ; 4) einem unpaaren, winkeligen Sacralflecken (Spitze des Winkels nach vorn gerichtet); 5) einem Paar länglicher Postsacral-(Lumbar-)flecken; 6) einem Postocularband; 7) einem Lateralband, vom vorigen durch den Vorderbein- ansatz getrennt, am Vorderende einen kurzen Fortsatz schief nach hinten und unten entsendend, also einer 1 gleichend. Diese Zeichnungen lassen sich in ihren Teilen bei den verschiedenen Individuen ohne weiteres homologisieren. Bei dunklen Individuen ist die Zeichnung wenig deutlich (Interocularband und ein Paar manchmal vorn weiß gesäumter Lumbarflecken). Lateralband kann in zwei Stücke geteilt sein; zwei Oberlippenflecken nur bei hellen Stücken deutlich (wahrscheinlich homolog mit ähnlichen Flecken an derselben Stelle in den verschiedensten Familien der Phaneroglossa). 3 Exemplare (9) mit dunklem Rückenband, in das die Rückenzeichnung eingeschlossen ist; Warzen heller, dunkler gesäumt; meist helle Rücken- mittellinie.e Bei einem Exemplar Interorbital- und Scapularzeichnung ver- schmolzen, diese seitlich und hinten breit weiß gesäumt. Lumbarflecken länglich beim J, rund beim 2. Unterseite weiß, beim 2 mit schwarzen Fiecken, die beim größeren Exemplare zwei undeutliche schwarze Längsbänder bilden, beim kleineren noch undeutlicher; größter Teil der Unterseite ungefleckt weiß. Beim d Kehle, Brust und vordere Hälfte des Bauches graubraun mit kreuzförmiger heller Zeichnung (Längsbalken vom Kinn ausgehend, Quer- balken hinter den Armen verlaufend); nur 1 g hat bloß Kehle und Brust dunkel mit heller Längslinie, Bauch weiß mit zwei dunklen Längsbinden wie das 9. Hinterbeine unten gelblichweiß bis gelblichbraun, einfarbig oder mehr weniger dunkel marmoriert. Ein Paar in Copula! Koll. WHISTLER, $? von Upper Blackwood Distriet, Brancaster: Zeichnung wie vorhin als typisch angegeben, aber jeder der beiden Scapularflecken mit der angrenzenden Hälfte des Sacralwinkelfleckens ver- schmolzen, der sich als ursprünglich aus der Verschmelzung eines Flecken- paares entstanden erweist. Die Kante der Scapularfalte verläuft auf dem so gebildeten Längsflecken; auf dem Lumbarflecken sieht man deutlich Amphibia. 413 die Fortsetzung dieser Falte. Oberschenkel mit zwei, Tibia mit einer, Tarsus mit zwei, Fuß mit einer dunklen Querbinde. Rückenzeichnungen weiß eingefaßt. Kehle mit zwei dunklen Längsbinden. Bauch undeutlich dunkel gefleckt. (165) 2 von Albany, 27 mm lang: Oberseite mit etwas gewundenen feinen Längsleisten, davon eine jeder- seits am Hinterrande des oberen Augenlides beginnende am stärksten. Ein dunkles, nach unten in unregelmäßigen Zacken vorspringendes Längs- band vom Augenhinterrande zur Lumbargegend. Die beiden stärksten Längsleisten des Rückens dunkelbraun, die dazwischenliegende Zone des Rückens hellbraun, die äußere hellgrau. Interocularband in der Mitte unterbrochen, die beiden Hälften nach hinten verlängert. Unterseite un- gefleckt. ? und Junges. Rücken mit zwei langen gewundenen Längsfalten; diese dunkelbraun; Rückenzone rotbraun; ein dunkles Seitenband und eine eben- solche Zwischenbinde zwischen diesem und der dunklen Längsfalte. Unter- seite ungefleckt. — Junges mit heller Rückenlinie. Helles Interocularband, vorn und hinten durch dunklen Querflecken begrenzt. Unterseite dunkelgrau. 7 3d. Oberseite mehr oder weniger warzig, bei einem Exemplar be- sonders deutlich. Unterseite mehr oder weniger grob granuliert, nament- lich auf der Kehle, manchmal auch nur grob quergerunzelt. Tympanum fast immer verborgen. Arme sehr stark. Oberseite braun oder grau, mit oder ohne symmetrische dunkle Zeichnung, im ersteren Falle Gliedmaßen deutlich quergebändert. Häufig ein Fleck an der Basis des Oberarmes und an jeder Seite der Brust; Kehle schwarzbraun oder graubraun, Bauch gelblich, ebenso Unterseite der Gliedmaßen, diese entweder einfarbig oder dunkel gefleckt oder marmoriert. (164) 2 von n.o. Albany: R Vereinigt die Zeichnung der beiden vorgenannten %?. Ein medianer Längsflecken auf der Schnauze. Interocularband in der Mitte unterbrochen, die beiden Hälften nach hinten konvergierend, die medianen Enden ver- breitert; die gewundene dunkle Längsfalte des Rückens geht von der Mitte der betreffenden Hälfte des Interocularbandes aus. Lateralband unter- brochen; eine dunkle Zwischenbinde wie beim vorigen 2 nach vorn un- deutlich werdend.. Ein dunkler Canthal- und Postorbitalstreifen, zwei dunkle Oberlippenflecken. Hinterbeine quergebändert. (Hierher wohl auch die unter B. 6, 7. verzeichneten georgiana aus Albany mit genau gleicher Rückenzeichnung.) (162) 2 2? von Torbay, 27 mm: Dieselbe Form wie die 22 von Albany, aber Rücken zwischen den beiden Längsbändern viel dunkler; Seitenbinde unterbrochen, bei einem 414 F. WERNER, Exemplar eine Zwischenbinde wie bei den vorigen 22. Unterseite un- gefleckt. (160) 2 von Cranbook: Mit zwei scharfen gebogenen Scapularfalten und zahlreichen scharfen, aber kurzen Längsfalten und spitzen Warzen. Tibiotarsalgelenk erreicht den Mundwinkel. Keine Vomerzähne. Tarsalfalte deutlich. Oberseite dunkel, läßt aber symmetrische hellere und dunklere Zeichnungen erkennen. Unterseite weißlich, Hinterbeine gelblich. (150) &, 2? und Junges von Broome Hill: d (20 mm) mit sehr kleinen Warzen, Scapularfalten gekrümmt. Tym- panum verborgen, Tarsalfalte deutlich. — Oben hellgrau, nur mit Spuren von Zeichnung; Oberarm-, Post- und Interorbitallinie weißlich. Kehle grau, längsfleckig, Bauch weißlich, wenig dunkel gefleckt, Hinterbeine gelblich. 2 (23 mm). Oberseite undeutlich warzig. Kein Tympanum, Tarsalfalte sehr deutlich. — Oberseite dunkelgrau mit dunklen und hellen symmetrischen Zeichnungen. Interorbitalband und sacraler Winkelflecken vorn hell ge- säumt. Gliedmaßen gebändert, ein weißer Oberarmstreif. Unterseite weiß, braun gefleckt. Junges. Oberseite glatt. Scapularplatten gekrümmt. — Oben grau, Inter- orbitalband vorn, Scapularfalten außen weiß gerändert. Kehle weiß mit nach hinten auseinanderweichenden und verbreiterten dunklen Längsbinden. (145) 2 22 von Donnybrook: 1) Oberseite glatt, Scapularfalten deutlich. Oberseite graubraun, mit der typischen Zeichnung, aber sacraler Winkelflecken in zwei rundliche Flecken aufgelöst; alle Rückenflecken enthalten kantige Falten, die wie die Gebirgsrücken von Inseln aussehen; die der Sacralflecken konvergieren nach vorn; alle sind weiß gerändert (Scapularflecken außen, das Inter- orbitalband, die Sacral- und Lumbarflecken vorn). Kehle mit grauer Längs- linie auf weißem Grunde. Hinterhälfte der Kehle, Brust und Vorderhälfte des Bauches grau; zwei weiße Flecken nebeneinander auf der Brust; eine dunkle Längsbinde auf der hinteren (weißen) Hälfte des Bauches; Hinter- beine gelbbraun, braun marmoriert. 2) Oberseite mit braunen und weißen symmetrischen Zeichnungen, die im wesentlichen auf die vorigen zurückzuführen, aber schwer zu be- schreiben sind. Unterseite bläulichweiß mit zwei grauen Flecken auf der Brust, darauf eine Spur der weißen Flecken des vorigen Exemplares. Hinterbeine gelblich, braun gefleckt. (1357) Junges von Collie: Oberseite mit zahlreichen kurzen scharfen Längsfalten, deutliche ge- krümmte Scapularfalten. Tarsalfalte und Tympanum undeutlich. Kehle weiß mit zwei schwarzen Länglinien, die auf Brust und Bauch stark ver- EEE TEE Amphibia. 415 breitert verlaufen; zwei weiße Flecken auf der Brust, nahe der Achsel- höhle. Hinterschenkel braun und gelblich marmoriert. (131, 132) 2 83 2 22 von Serpentine River: 1) Oberseite mit paarig angeordneten Längsfalten und ebensolchen dunklen Zeichnungen (vgl. 1 2 von Donnybrook). Eine helle Vertebral- linie. Kehle, Brust, vordere Bauchhälfte graubraun mit heller Mittellinie; hintere Bauchhälfte weißlich mit dunklen Punkten. Hinterbeine gelblich- braun. 2) Ebenso, aber sehr dunkel; helle Querbinde zwischen den Augen. 3 Paar helle Flecken auf dem Rücken. 3) Oberseite schwarzbraun, Zeichnung kaum unterscheidbar. Unter- seite weißlich, Brust dunkelbraun, Andeutung der beiden dunklen Längs- binden sehr schwach, in unregelmäßige kleine Flecken aufgelöst. Schenkel unten dicht dunkel getüpfelt. 4) Oberseite glatt, grau mit dunklen und hellen symmetrischen Zeich- nungen. Kehle und Bauch weiß, Hinterbeine gelbbraun, ganz ungefleckt; ein weißer Fleck über dem After. 2 von Jarrahdale: Oben mit langen Längsfalten ; ein breites dunkles Rückenband, vorn vom Interorbitalband begrenzt, das mit dem medianen Schnauzenflecken zusammenhängt; Lateralband vorhanden. Kehle mit zwei dunklen Längsbinden, die auf Brust und Bauch sich verbreitern und aus- einanderweichen. Schenkel unten dunkel punktiert. (110) 5 dd 4 22 von Monger’s Lake: 3 dd 1 92. Oberseite wie voriges Exemplar, mit breitem dunklen Rückenband und langen Längsfalten. 2 8532. Oben mit symmetrischen dunklen Zeichnungen. (Zwei Inter- ocularränder; ein Paar Scapular-Sacral-Lumbarflecken, mehr oder weniger deutlich; bei zwei Exemplaren Spuren einer hellen Rückenmittellinie, wo Fleckenzeichnung undeutlich.) (3 Unterseite graubraun, mit schmaler weißer Mittellinie, bei einem zwei breite dunkle Längsbänder auf dem weißen Bauch, ähnlich wie beim 9; 2 Kehle und Bauch weiß; zwei dunkle Längsbänder mehr oder weniger deutlich.) Größe gering; g 15, ? 18 mm. (105) Junges von Guildford: Unterseite weiß, mit zwei breiten dunklen, undeutlichen Längsbändern über die Brust. Unter diesen 45 Exemplaren gleicht wohl keines ganz dem anderen; immerhin kann man einige Haupttypen unterscheiden, von denen einer mit gekrümmten, kürzeren Scapularfalten die gefleckten Formen umfaßt, einer mit langen, über den ganzen Rücken verlaufenden Längsfalten aber die gestreiften. 416 F. WERNER, Die Bauchseite läßt beim g vorwiegend graue Kehle, Brust und vor- dere Bauchhälfte mit weißer Längsmittellinie, beim $ weiße Unterseite mit zwei dunklen Längsbinden, sowie zwei helle Flecken auf der Brust er- kennen; daher dürften die beiden jungen (zu georgiana gerechneten) Exem- plare aus Albany doch hierher gehören, da sonst eine solche Zeichnung bei anderen Exemplaren von georgeana nicht beobachtet wurde. Crinia Michaelseni n. Sp. Fundnotizen: Station 129, Jarrahdale; 19.—20. IX. 05. — Station 138, Lunenberg; 22. IX. 05. — Station 142, 143, Bunbury; 24.—25. VII. 05. — Station 145, Donnybrook, 28.—29. VII. 05 (dar- unter der Typus). — Station 166, Albany; 13. VIII. 05. Bauch- und Rückenhaut glatt. Kein äußerer Metatarsaltuberkel, keine Tarsalfalte, keine Vomerzähne; Tibiotarsalgelenk erreicht die Mitte des Auges. Erster Finger kürzer als der zweite. Subartikularhöcker deutlich. Zehen gesäumt. Tympanum nicht unterscheidbar. Nasenloch von Schnauzen- spitze und Auge gleichweit entfernt. Interorbitalsaum doppelt so breit wie ein oberes Augenlid. Schnauze länger als Orbitaldurchmesser. Oberseite dunkel-rotbraun mit einem breiten rechteckigen Rückenband, dessen Vorderecken an den freien Rand der oberen Augenlider anstoßen. Unterseite hellgelbbraun, überaus dicht dunkel-rotbraun getüpfelt, Hinter- beine dicht heller getüpfelt. Typus aus Donnybrook, 22 mm lang. Die übrigen 5 Exemplare derselben Provenienz unterscheiden sich etwas in der Färbung; Tibiotarsal- gelenk erreicht bei 5 Exemplaren den Augenhinterrand, bei 2 die Augen- mitte. Färbung: 2) Länge 23 mm; dunkelgrau mit hinten winklig vorspringendem, vorn hell gesäumtem dunklen Querband zwischen den Augen und ver- einzelten kreideweißen Flecken. Unterseite grünlichbraun, nur sehr undeut- lich dunkel getüpfelt. Schenkel unten braun, weißlich punktiert. 3) Länge 24 mm. Zwei weiße, runde, unregelmäßig angeordnete Flecken auf dem Rücken. Sonst wie voriges Exemplar. 4) Wie 1, nur Hinterbeine quergebändert. 5) Graurötlich; Hinterbeine quergebändert. 6) Wie bei den beiden vorigen Hinterbeine quergebändert. (146) Boyanup (5 Exempl.): Größtes Exemplar 2 25 mm. Tibiotarsalgelenk erreicht Augenmitte. Oberseite violettgrau, Querband zwischen den Augen wie 2) aus Donnybrook. Rücken mit schmalen, undeutlich schmal weißgesäumten paarigen Längs- flecken und einzelnen weißen Flecken. Hinterbeine gebändert. Unter- seite: Kehle und Brust gelblich, Bauch grau: Hinterbeine rotbraun. Die ch ı Pa Amphibia. 417 übrigen Exemplare sind kleiner. Interorbitalband fehlt keinem. Hinter- beine quergebändert; Oberarmwurzel hell. d mit starkem Vorderarm, Hinterbeine erreichen den Augenvorderrand. (129) Jarrahdale (2 Exemypl.): 1) Rückenzeichnung wie beim Typ-Exemplar aus Donnybrook; davor eine helle Querbinde, vorn dunkel gesäumt; ein dunkles Postocularband; ein dunkler Fleck unter und vor dem Auge. Hinterbeine breit querge- bändert. Unterseite dunkel-rotbraun, dunkel gefleckt, weiß punktiert (Kehle, Hinterbeine und Seiten). — Tibiotarsalgelenk erreicht Augenmitte. 2) Unterseite einfarbig dunkel-rotbraun. Zeichnungen des Kopfes aus einem dunklen Querband zwischen den Augen (wie bei Exempl. 5 und 6 aus Donnybrook) bestehend. Tibiotarsalgelenk erreicht nur den Augen- hinterrand. (135) Lunenberg (1 Exempl.): Querband zwischen den Augen; Unterseite hell-rotbraun. Hinterbeine erreichen den Augenvorderrand mit dem Tibiotarsalgelenk. (142, 143) Bunbury (3 Exempl.): 1—2) Zeichnung wie das Typ-Exemplar und Exempl. 1 von Jarrahdale mit dunklem Rückenband, das bei einem Exemplar weiß gesäumt ist; das andere Exemplar mit unregelmäßigen und ganz unsymmetrischen weißen Rundflecken; Hinterbeine quergebändert; Unterseite, namentlich Kehle und Bauchseite, auf hell-rotbraunem Grunde mit dunklen Tupfen. 3) Zeichnung des Kopfes dunkles Querband. (166) Albany (1 Exempl.): Kleineres Exemplar, oben und unten fast schwarz. Auch hier kann man also zwei Zeichnungsrassen unterscheiden, eine mit dunklem rechteckigen Rückenfleck (4 Exempl.) und eine mit einem dunklen Interorbitalband, das vorn winklig ausgeschnitten, hinten ebenso vorspringend sein kann. Gen. Heleioporus Gray. Heleioporus albopunctatus Gray. BOULENGER, Cat. Batr. Sal., p. 271. FLETCHER, in: Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXII, 1897, p. 678. Fundnotizen: Station 99, Lion Mill; 27. VIII. 05. — Station 121, Rottnest; 6./13. X. 05. — Station 136, Harvey; 27. VII. 05.— Station 142, Bunbury; 24./25. VII. 05. — Koll. WHISTLER, Brancaster, Upper Blackwood Distriet, SW.-Australien. — Station 148, Busselton; 3./4. VIII. 05. Das größte Exemplar (99) mißt 70 mm. Tympanum unterscheidbar, doppelt so hoch wie breit, Breite gleich '/; Augendurchmesser. Rückenhaut 97 Die Fauna Südwest-Australiens. IV, A 418 F. WERNER, grob chagriniert. Deutliche Höcker auf dem Rande der Schwimmhaut zwischen den Zehen. Oberseite fast einfarbig braun; ein gelblicher Fleck auf der Schnauzenspitze, ein brauner Fleck unterhalb des Auges und auf dem Tympanum, warzige Erhebungen an den Körperseiten und um die Kloakenöffnung weißlich. Unterseite gelblich, nur Vorderteil des Bauches grau. Von den 4 Exemplaren von Harvey (größtes 50 mm) haben 3 eben- falls grob chagrinierte Rückenhaut, das kleinste glatte. Tympanum nicht unterscheidbar. Das halbwüchsige Stück von Brancaster ist oben braun, an den Seiten undeutlich marmoriert, Rückenmitte heller, ungefleckt, mit feiner dunkler Mittellinie. Die 3 Exemplare von Rottnest (bis 55 mm lang) haben grob gerunzelte oder chagrinierte Rückenhaut, den 1. Finger ebenso lang oder länger als den 2., Tympanum bei 2 Exemplaren deutlich, vertikal elliptisch, sein Horizontaldurchmesser ?/,;, des Augendurchmessers. Oberseite auf bräun- lichweißem Grunde dicht dunkelbraun marmoriert; ein dunkles Präorbital- band jederseits, dazwischen ein dunkler Längsfleck. Das Exemplar von Bunbury hat chagrinierte, poröse Rückenhaut; Schnauze von oben gesehen halbkreisförmig, Kopf hoch, Nasenloch näher dem Auge als der Schnauzenspitze, Schnauzenkante angedeutet, etwas ge- krümmt; 1. Finger etwas länger als der 2.; Tibiotarsalgelenk erreicht die Schulter; Schwimmhäute dick, lederartig, zwischen den Zehen einen kleinen Höcker bildend. — Ein großer brauner Fleck von der Schnauzenspitze zum Auge, von dem entsprechenden der anderen Seite durch eine helle bräunlichweiße Dreieckszeichnung getrennt. Schnauzenmitte und Stirn hell. Ein dunkles Querband verbindet die Hinterränder der oberen Augenlider; dahinter ein helles, bräunlichweißes Querband, ein dunkler Fleck unter dem Auge, einer auf dem Tympanum, an den Seiten in ein dunkles Längs- band ausgezogen; zwei unregelmäßige Längsbinden ziehen vom Hinterrande des Augenlides nach hinten; Rückenmitte wenig heller, durch eine bräun- lichweiße undeutliche Längsbinde von dem Seitenbande getrennt; Glied- maßen heller braun, Unterseite einfarbig gelblich, Bauch mehr weißlich. var. pelobatoides n. var. Fundnotizen: Station 156, Beverley; 26. VIII. 05. — Station 158, Broome Hill; 24./25. V. 05. Eine sehr distinkte Form dieser Art möchte ich als var. pelobatoides n. var. unterscheiden; sie liegt von Broome Hill und Beverley vor. Inter- orbitalraum schmäler, Schnauze breiter abgerundet als beim Typus, mit Andeutung eines Canthus rostralis. Der 1. Finger ist so lang wie der 2., die Schwimmhäute reichen an der 4. Zehe nur bis zum Ende der Basal- phalanx, das Tibiotarsalgelenk erreicht das Tympanum; dieses angedeutet; 5 ne & ı Verlag von Gustav Fischer in Jena _ Zoologische Forschungsreisen j in Australien und dem Malayischen Acchipel. Mit Unterstützung des Herrn Dr. Paul v. Ritter aus- geführt in den Jahren 1891 — 93 von Prof. Dr. Richard Semon. 1893 — 1913. Gesamtpreis : 1315 Mark. Der gesamte Umfang der sechs Folio-Bände (34 Lieferungen) bemißt sich auf 5407 Druckseiten (678 Druckbogen), 343 Tafeln und 1810 Textabbildungen; es sind ır2 Abhandlungen, welche 77 Autoren zu Verfassern haben. Das große, aus 6 starken Foliobänden bestehende wissen- schaftliche Reisewerk über Prof. Semons australische und malayische Forschungsreise und deren Ergebnisse hat nunmehr nach 20jähriger Arbeitsdauer seinen Abschluß gefunden. ORT DE I. Assistent am ee. Institut zu Jena, hatte sich mit hi in den Jahren 1ı891—93 unternommenen Reise die Hauptaufgabe gesetzt, die auf dem australischen Kontinente lebenden primitivsten Säugetiere (Monotremen und Marsupialier), sowie den in vereinzelten Flußgebieten Queenslands noch befindlichen Dipnoer, Ceratodus forsteri, nach ihren Lebensverhältnissen, ihrem inneren Bau und ihrer Entwicklung genauer kennen zu lernen und der intensiveren wissenschaftlichen Bearbeitung zu erschließen. Dieses Ziel gehörte, wie Professor Max Fürbringer in seinem Schlußwort zu dem monumentalen Werke sagt, zu den höchsten, die sich ein morpho- logischer Forscher stecken konnte. Ceratodus, die tiefstehende Zwischenform zwischen den Fischen und den tetrapoden Wirbel- tieren, hatte nahezu unverändert eine Organisation bewahrt, die in verwandten Formen bis in den Anfang der mesozoischen und den Ausgang der paläozoischen Periode hinabreicht. Die Monotremen zeigten in ihrem morphologischen Bau den Beginn des Säugetier- typus (Prototheria) und erwiesen sich damit als Relikten aus früher Sekundärzeit, ebenbürtig den nahestehenden Säugetierresten aus der Trias. Die Marsupialier (Metatheria) wieder offenbarten sich als selbständige Zwischenstufe zwischen Monotremen und dem großen Heere der jetzt den Erdball bevölkernden höher stehenden soge- nannten placentalen Säuger (Eutheria s. Epitheria.. Hier die Ent- wicklungsgeschichte zu studieren, war gleichbedeutend mit Exkursen in eine frühe Vorwelt und versprach eine Beantwortung zahlreicher noch ungelöster morphologischer Fragen und damit eine wesentliche Vertiefung unserer phylogenetischen Erkenntnisse. Fernere Forschungen sollten der Anatomie und Entwicklungs- geschichte weiterer in jenen Gegenden sowie in dem benachbarten Neu-Guinea und dem anschließenden Malayischen Archipel lebender Wirbeltiere (unter anderen Amphioxus cultellus, Arius australis, Chelone imbricata, Dromaeus novae hollandiae, Manis javanica, Halicore dugong sowie anderen daselbst vorkommenden Reptilien und Säugetieren) und Wirbellosen (insbesondere aus den Abteilungen { der Echinodermen, Amphineuren, Cephalopoden und Tunicaten) EL [#5 gs werkes: Wie ein Museum ausgestorbener Tierformen erscheint Australien dem genetisch denkenden Naturforscher. Kein hunde- oder katzenartiges Raubtier, keine Rinder, Antilopen und Schweine, keine Insektenfresser und Affen beleben das seltsame _ Inselland. Dafür kommen dort Geschöpfe vor, die auf der ganzen _ übrigen Erde ausgestorben sind. Paradox, wie man einen seiner charakteristischen Bewohner ge- nannt hat, ragt die australische Region in die Gegenwart herein und _ birgt ein wahres Museum rätselhafter Tiere und Pflanzen. Fische, die man längst ausgestorben wähnte, verbindende Zwischenglieder, 4 die von einem Tierstamm zum anderen leicht gangbare Brücken E.- Vögel, deren prachtvolles Gefieder an das Ideal eines Para- dieses erinnert oder deren seltsame Gewohnheiten jeder einfachen _ Erklärung zu spotten scheinen, — uralte Vorzeit und höchste Diffe- & renzierung wunderbar gemischt. 4 Die „lebenden Fossilien“, welche Australien bewohnen, waren _ kaum besser bekannt als die versteinerten Reste ihrer ausgestorbenen Verwandten, welche wir in den Felsschichten Europas finden. Lungen- 5 fische, Beuteltiere und eierlegende Säugetiere waren entdeckt und _ beschrieben, aber über die wichtigsten Fragen ihrer Entwicklung und Lebensweise, ja sogar der feineren Anatomie, fehlten alle ein- : A enden Untersuchungen. Hier waren Schätze zu heben, wertvoller als das rote Gold, das im Sande australischer Flüsse glänzt, hier war das Arbeitsfeld, auf dem die Lehren von Darwin und Haeckel ihre - Feuerprobe bestehen konnten. Der zoologische Erfolg dieser Reise übertraf die kühnsten Er- wartungen, und in einer Serie von etwa 25 Abhandlungen erscheinen die monographischen Studien, welche Semon im Verein mit nam- _ haften Mitarbeitern über das von ihm gesammelte Material veröffent- licht, So gründlich und umfassend sind die mitgebrachten Samm- # —- 3 — 7 AR - warnen (D Sinnen versehenen, mit jeder Art von Saminlink und 2 ver- trauten, durch frühere ähnliche Reisen bereits gründlichst geschulten und gestählten, jede neu sich auftuende Frage und Schwierigkeit schnell und wirkungsvoll beantwortenden Forscher, einen Forscher, dessen Können zugleich auf breiter und gesicherter morphologischer und physiologischer Grundlage ruhte, und der zugleich für die speziellen Aufgaben in geographischer und faunistischer, namentlich aber auch in technischer Hinsicht bezüglich der anzuwendenden Konservationsmethoden bestens vorbereitet war. Dazu großer Mittel- aufwendungen, um in diesen zum großen Teile ganz unerforschten Gegenden die so schwierig zu beschaffenden Objekte in der ge- 1 nügenden Anzahl und Erhaltung zu gewinnen. Weiterhin einer an- sehnlichen Reihe erprobter Mitarbeiter, welchen die Aufgabe gestellt war, das der Untersuchung, und zwar ohne jede Beschränkung ge- währte Material, gründlich zu bearbeiten. | Glückliche Verhältnisse vereinigten sich, alle diese Aufgaben in einer, wie Professor Fürbringer betont, vorbildlichen Weise zu lösen. Professor Semon, der über die hohe Bedeutung und die Auf- gaben dieser Reise durch langes und gründliches Studium eine un- gewöhnliche Orientierung und Kenntnis gewonnen hatte, wobei namentlich die durch eingehende Unterredungen mit Professor 4 . Ernst Haeckel gewonnenen Direktiven seiner Unternehmung von vornherein höhere Gesichtspunkte verliehen, der ferner als Leiter histologischer und entwicklungsgeschichtlicher Kurse im Anatomischen Institut der Universität Jena mit allen Konservierungsmethoden zoologischer, anatomischer, histologischer und entwicklungsge- schichtlicher Objekte durchaus vertraut war, auf eine zuvor unter- R nommene Forschungsreise nach dem westlichen Sudan zurück- blicken konnte und, wie die von ihm mitgebrachten Sammlungen beweisen, die angeborene Gabe des echten Finderglückes besaß, erfüllte alle angegebenen Vorbedingungen in denkbar vollkommen- stem Grade. | Age pr 20: er er 5 BI 1ahm. So konnte er sie ganz frei nach seinen Intentionen und : gebundene Marschroute und hindernde Verpflichtungen, wie sie so häufig als übles Hemmungsmittel mit anderweitigen Unter- { ungen von Instituten, Akademien usw. verbunden sind, aus- : = Ueber den Plan seines Forschungswerkes und über seine _ Reise berichtet Professor R. Semon in dem kürzeren Auf- satze „Reisebericht und Plan des Werkes“ am Beginne des ersten Bandes der Zoologischen Forschungsreisen (p. ı—ı0). Der Syste- _ matik und Phylogenese der faustralischen Fauna gilt aus der Feder Ernst Haeckels die dem gleichen Bande als Systematische 2 Einleitun g vorangestellte Abhandlung „Zur Phylogenie der E australischen Fauna“ (Bd. I, 1893, p. I bis XX VI), in welcher nach vorangehenden chorologischen Betrachtungen und der Be- _ handlung des Problems der progressiven Vererbung die konnektenten ‘ Positionen der Acranier, Dipneusten, Monotremen, Marsupialier und Placentalier eingehend beleuchtet und begründet werden. Diese _ Abhandlung stellt zugleich die bahnbrechende Bedeutung der E Semonschen Forschungen und Sammlungen in hellstes Licht. E x Die großartigen Sammelresultate der Semonschen Reise _ sprechen für sich selbst. Professor Semon hatte sich die Auf- abe gesetzt, das von ihm zusammengebrachte Material — _ darunter die zahlreichen Entwicklungsstadien von Ceratodus, Eehidna, vielen Marsupialiern und zahlreichen anderen Tieren, zum großen Teile der Wissenschaft bisher unbekannte 5 Schätze — mit einer Freigebigkeit und 6Großzügigkeit ohne - gleichen der wissenschaftlichen Untersuchung dienstbar zu ren. Derselben wurde fast alles zur Verfügung gestellt, - vieles auch, was ohne die Untersuchungen zu schädigen, abgeb- bar war, völlig kostenlos diesem oder jenem Institute oder # Museum dargeboten. ä Eine große Anzahl wissenschaftlicher Arbeiter, darunter erste Autoritäten auf dem einen oder anderen Gebiete, ergriff _ eifrig und dankbar die in diesem Maße bisher noch nie dar- Ranges zu forschen und dementsprechende Resultate zu fürdern 3 Professor Semon selbst trat mit zahlreichen Untersuchungen von höchstem Werte in den Wettbewerb. 5 Die die Veröffentlichung der Untersuchungen enthaltenden 6 Folio-Bände verteilen sich folgendermaßen: Band I (Jenaische Denkschriften, Bd. IV): Ceratodus. XXIV, 1553 pp. (197 Druckbogen), mit 84 lithogr. Tafeln und 857 teilweise farbigen Textabbildungen. ı6 bezw. ı7 Abhandlungen. 7 Liefe- rungen (1, 14, 18, 23, 24, 31, 34 des ganzen Werkes). 1893. bis 1913. Band II (Jenaische Denkschriften, Bd. V): Monotremen und Marsupialier IL. VI], 433 pp. (55 Druckbogen), mit 39 lithogr. Tafeln und go Textabbildungen. ıı Abhandlungen. 5 Lieferungen (3 5 6, 7, 9). 18941897. Band IH, erster Teil (Jenaische Denkschriften, Bd. VI, 1): Monotremen und Marsupialier LI, Teil 1. VI, 798 pP- (101 Druckbogen), mit 32 lithogr. Tafeln und 236 Textabbildungen. ıo Abhandlungen. 4 Lieferungen (Iı, ı3, 16, 20). 1897 bis 1901. Band II, zweiter Teil (Jenaische Denkschriften, Bd. VI, 2}: Monotremen und Marsupialier II, Teil 2. VI, 921 pp. (116 Druckbogen), mit 75 Tafeln und 331 Textabbildungen. ı3 Abhandlungen. 5 Lieferungen (22, 25, 27, 28, 32). 1904 bis 1908. Band IV (Jenaische Denkschriften, Bd. VII): Morphologie verschiedener Wirbeltiere 374 pp. (1ıo Druckbogen), mit 46 Tafeln und 279 Textabbildungen. ı4 Abhandlungen. 7 Liefe- 5 rungen (10, 15, 19, 26, 29, 30, 33). 1897—1912. Band V (Jenaische Denkschriften, Bd. VII): Systematik, Tiergeographie, Anatomie wirbelloser Tiere. VI, 778 pp. (98 Druckbogen), mit 67 lithogr. Tafeln und ı7 Textabbildungen. 47 Abhandlungen. 6 Lieferungen (2, 4, 8, ı2, ı7, 21). 1895 bis 1903. ar 4 ER ; Bände und Lieferungen des Werkes werden auch zeln abgegeben. Zu gefl. Bestellungen bitte ich den beigege- jenen Bestellzettel zu benutzen und diesen ausgefüllt derjenigen B ıchhandlung zu übergeben, durch welche die Zusendung ge- wünscht wird. Gustav Fischer. Erster Band: Ceratodus. Sieben Lieferungen (1, 14, 18, 23, 24, 34). Mit 84 lithogr. Tafeln und 857 teilweise farbigen Abbildungen im Text. | (L, 1554 8. gr. Fol.). 1893—1913. Preis: 543 Mark. Lig.1 [1]. Mit 8 Tafeln und 2 Abbildungen (Karten) im Text. (XXIV, S. a) 1893. 20 Mark. Inhalt: Zur Phylogenie der australischen Fauna (Systematische Einleitung). Von Ernst Haeckel. (S. I-XXIV.) Reisebericht und Plan des Werkes. Von Richard Semon. Mit 1 Karte. (S. 1—10.) Verbreitung, Lebensverhältnisse und Fortpflanzung des Ceratodus forsteri. Von Richard Semon. Mit 1 hydrographischen Karte der östlichen Hälfte Australiens. (S. 11—28.) h Die äußere Entwicklung des Ceratodus forsteri. Von Richard Semon. } Mit 8 Tafeln. ($. 29-50.) 5 Lfg. 2 [14]. Mit 9 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. (S.51—112.) 1898. 18 Mark. i Inhalt: Der Bau der Lungen vom Ceratodus und Protopterus. Von Baldwin 2 Spencer. Mit 2 Tafeln und 3 Fig. (8. 51—58,.) { 3 Die Entwieklung der paarigen Flossen vom Ceratodus forsteri. Von Richard Semon. Mit 7 Tafeln und 4 Abbild. (S. 59—112.) R Lfg.3 [18]. Mit 17 lithogr. Tafeln und 39 Abbildungen im Text. (8. ar. w ark. Inhalt: Die Zahnentwicklung des Ceratodus forsteri. Von Richard Semon. ü Mit 3 Tafeln und 12 Abbild. (S. 113—136). Die Muskeln und Nerven der Ceratodusflosse. Ein Beitrag zur ver- gleichenden Morphologie der freien Gliedmaße bei niederen Fischen und zur Archipterygiumtheorie. Von Hermann Braus. Mit 9 Tafeln und 25 Abbild. (S. 137—300). Die Furchung und Eniwicklung der Keimblätter bei Ceratodus forsteri. Von Richard Semon. Mit 5 Tafeln und 2 Abbild. (8. 301--332). Lfg. 4 [23]. Mit 7 lithogr. Tafeln und 96 Abbildungen im Text. (S. 323—510.) 1904. 30 Mark. Inhalt: Der feinere Bau der Leber von Ceratodus forsteri, zugleich ein Beitrag zur vergleichenden Histologie der Fischleber. Von Hans Bluntschli. Mit 1 Tafel und 24 Textabbild. (S. 333—376.) ee ie ae Dt 4 n a . ES DRERE Ei a Rn un a A ae, > Fan a ze Re b omumentale Werk wird in keiner Bibliothek fehlen (D Die Entwieklung des Darmkanales von Lunge, Leber, Milz bei Ceratodus forsteri. Von L.Neumayer, München. Mit und 34 Textabbild. (S. 377—422.) j s u Beiträge zur Morphologie des Skelettes der Dipnoer nebst Bemerkungen über Pleuracanthiden, Holocephalen und Squaliden. Von Karl Für- bringer. Mit 5 Tafeln und 38 Textabbild. (S. 423—510.) Lfg. 5 [24]. Mit 2 lithogr. Tafeln und 112 Abbildungen im Text. (S. 511-660.) 1905. 25 Mark. Inhalt: Das Zentralnervensystem von Ceratodaus forsteri. Von Robert Bing und Rudolf Burckhardt. Mit 1 Tafel und 36 teilweise farbigen Textabbild. (S. 511—584.) Ueber die Entwicklung der Mesenterien, der Leberligamente und der Leberform bei den Lungenfischen. Von Ivar Broman. Mit I Tafel und 54 Textabbild. (S. 585—640.) Die Entwiekluug der Kopfhöhlen und des Kopfmesoderms bei Cera- todus forsteri. Von E.H. Gregory. Mit 23 Textabbild. (S. 641—660.) Lig. 6 [31]. Mit 22 Tafeln und 264 teilweise farbigen Abbildungen im Text. (S. 661—934.) 1908. 5 120 Mark. Inhalt: Entwieklungsgeschiehte des Kopfes und des Blutgefäßsystemes von Ceratodus forsteri. Von Alfred Greil. I. Teil: Gesamtentwicklung bis zum Beginn der Blutzirkulation. Mit 22 Tafeln und 264 teilweise farbigen Textabbild. (S. 661—934.) Lfg. 7 [34]. Mit 19 Tafeln und 336 größtenteils farbigen Figuren im Text. ($. 935 — 1554.) 1913. 280 Mark. Inhalt: Entwieklungsgeschichte des Kopfes und des Blutgefäßsystems von Ceratodus forsteri. Von Alfred Greil, München. II. Teil: Die epigenetischen Erwerbungen während der Stadien 39—48 (S. 935—1492). Mit 19 Tafeln und 336 größtenteils farbigen Figuren im Text. Schluß- übersieht über den gesamten Inhalt von Professor Semons zoologischen Forschungsreisen. Von Max Fürbringer ($. 1493—155$). Zweiter Band: Monotremen und Marsupialier. 1. Fünf Lieferungen (3, 5, 6, 7, 9). “ Mit 39 lithographischen Tafeln und 90 Abbildungen im Text. (VI, 433 $. gr. Fol.) 1894—1897. Preis: 97 Mark. Lfg. 1 [3]. Mit 11 Tafeln und 20 Abbildungen im Text. (S. 1—74.) 1894. 20 Mark. Inhalt: Beobachtungen über die Lebensweise und Fortpflanzung der Mono- tremen nebst Notizen über ihre Körpertemperatur. Von Richard Semon. (8. 1—16). ; Die Embryonalhüllen der Monotremen und Marsupialier. Eine ver- leichende Studie über die Fötalanhänge der Amnioten. VonBRichard emon. Mit 7 Tafeln und 10 Textabbild. (S. 17—58). Zur Entwicklungsgeschichte der Monotremen. Von Richard Semon. Mit 4 Tafeln und 10 Textabbild, (S. 59—74). Lfg. 2 [5]. Mit 4 Tafeln und 4) Abbildungen im Text. 1895. (S.75—188.) 16 Mark. Inhalt: Die Hautmuskulatur der Monotremen und ihre Beziehungen zu dem Marsupial- und Mammarapparate. Von Georg Ruge. Mit 1 Tafel und 38 Textabbild. (S. 75—154.) Studien zur Geschichte der Mammarorgane. Von Prof. Dr. Hermann Klaatsch, Heidelberg. 1. Teil: Die Taschen- und Beutelbildungen am Drüsenfeld der Monotremen. Mit 3 Tafeln und 2 Textabbild, (S. 155—188.) kungen im Text. (8. Be 1896, 25 Mark. zur natomie und Entwieklungsgeschichte des Blutgefäß- ms der Monotremen. Von F. Hochstetter, Wien, Mit 4 Tafeln und 3 Textabbild. ($.. 189—244.) Die Entwieklung der Lunge von Echidna aculeata.. Von Prof. Dr. _ Albert Narath, Utrecht. Mit 3 Tafeln und 3 Textabbild. (S.245—274.) 2 Ueber den Magen der Monotremen, einiger Marsupialier und von i E\ _ Manis javanieca. Von Prof. Dr. Albert Oppel, Freiburg i. Br. Mit 4 Tafeln. (S. 275—300.) 7]. Mit 6Tafeln und 11 Abbildungen im Text. (S. 301—366.) 1896. 16 Mark. t: Untersuchungen zur vergleichenden Histologie der Leber der Wirbel- tiere. Von Dr. Hermann Braus, Jena. Mit 9 Tafeln und 11 Text- abbild. (S. 301—366.) alt: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte und Morphologie des Hand- und Fußskelets der Marsupialier. Von Prof. C. Emery, Bologna. Mit — 4 Tafeln und 13 Textabbild. (S. 367 —400.) ‚Ueber den Darm der Monotremen, einiger Marsupialier und von Manis javanica. Von Prof. Dr. Albert O ppel, Freiburg i. Br. Mit 3 Tafeln. (S. 401—433.) er Band, erster Teil: Monotremen und Marsupialier. Il. Teil 1. Vier Lieferungen (11, 13, 16, 20). ai 32 lithogr. Tafeln und 236 Abbildungen im Text. (VI, 798 S. gr. Fol.) 1897—1901. Preis: 111 Mark. ufg. 1 [11]. Mit 96 Abbildungen im Text. (S. 1—188.) 1897. 16 Mark. ; Inhalt: Das Zentralnervensystem der Monotremen und Marsupialier. Ein Bei- trag zur vergleichenden makroskopischen und mikroskopischen Anatomie und zur vergleichenden Entwicklungsgeschichte des Wirbeltiergehirns. “az Von Prof. Dr. Th. Ziehen, Jena. I. Teil: Makroskopische Anatomie. ; Mit 96 Textabbild. (S. 1188.) Forts setzung siehe Lfg. 4 dieses Bandes und Lfg. 2 und 5 des nächsten Bandes [III, 2]) z.2 [13]. Mit 11 Tafeln und 17 Abbildungen im Text. (S. 189—4U2). en 27 Mark. mat Studien über das Integument der Säugetiere. II. Das Integument der Monotremen. Von Dr. phil. Fritz Römer, Jena. Mit 1 Tafel und 3 Textabbild. (S. 189—242.) Teil I und III der Studien erschienen in der „Jenaischen Zeitschr. für Natur- wissensch.““ N.F. Bd. 23 und 24.) Zur Entwieklungsgeschichte des Zahnsystems der Marsupialier. Von Dr. Theodor Dependorf. Mit 10 Tafeln und 14 Textabbild. (S. 243—402.) 3.3 [16]. Mit 5 lithographischen Tafeln und 35 Abbildungen im Text. - (S. 403—532.) 1899. 18 Mark. Inhalt: Sehilddrüse, Thymus und sonstige Scehlundspaltenderivate bei Echidna und ihre Beziehungen zu den gleichen Organen bei anderen Wirbel- 2 2 tieren. Von Prof. Dr. F. Maurer, Heidelberg. Mit 3 Tafeln und Br: ‚4 Textabbild. (S. 403—444.) Ueber Entwicklungsvorgänge an der Nasenhöhle und am Mundhöhlen- dache vor Eehidna, nebst Beiträgen zur Morphologie des peripheren Geruchsorgans und des Gaumens der Wirbeltiere. Von Dr. med. Otto Seydel, Berlin. Mit 2 Tafeln und 31 Textabbild. (S. 445—532.) N & Er er 7 Tafeln und 13 Abbildungen im Text. (S. 367—433 er cD Lfg. 4 [20]. Mit 16 lithographischen Tafeln und 88 Abbildungen im Te: (8. 533—798 TSchluß].) 1901. er i Inhalt: Beiträge zur vergleichenden Anatomie des Kehlkopfes und sein: gebung mit besonderer Berücksichtigung der Monotremen. Von Ernst Göppert, Heidelberg. Mit4 Tafeln und 53 Textabbild. (S. 533—634.) Zur Anatomie des Gehörorgans der Monutremata. Von Dr. Alfred Denker, Hagen i.W. Mit 2 Tafeln und 2 Textabbild. (8. 635—662.) tomie. 1. Abschnitt: Der Faserverlauf im Hirnstamm von Pseudo- chirus peregrinus. Mit 7 Tafeln und 11 Textabbild. (8. 677—728) Der Schädelbau der Monotremen. Von Dr. J. F. van Bemmelen, Haag. Mit 3 Tafeln und 6 Textabbild. (S. 729—798). Dritter Band, zweiter Teil:Monotremen und Marsupialier. II. Teil 2. Fünf Lieferungen (22, 25, 27, 28, 32). Mit 75 Tafeln und 331 Abbildungen im Text. (VI, 921 S, gr. Fol.) 1904—1908. Preis: 221 Mark. Lfg. 1 [22]. Mit 36 lithogr. Tafeln und 163 Abbildungen im Text. (8. 1—228,) 1904. 80 Mark. Inhalt: Entwieklung und Bau des inneren Gehörorganes von Echidna aculeata. Ein Beitrag zur Morphologie des Wirbeltierohres.. Von Privatdozent gr “=: arBuudeR, Wien. Mit 23 Tafeln und 24 Textabbild. 3. 1—118.) Die männlichen Geschlechtsorgane der Monotremen und einiger Mar- supialen. Von Prof. Dr. Rudolf Disselhorst, Halle a. 8. Mit 7 Tafeln und 34 Textabbild. (S. 119—150.) Zur Entwicklungsgeschichte des Urogenitalapparates von Echidna aculeata var. typieca. Von Franz Keibel. Mit 5 Tafeln und 71° Textabbild. (S. 151—206.) Zur Entwicklung des Leber, des Pankreas und der Milz bei Echidna aculeata var. typieca. Von Franz Keibel. Mit 1 Tafel und 34 Text- abbild. (S. 207—228.) F Lfg. 2 [25]. Mit 12 lithogr. Tafeln und 12 Abbildungen im Text. (S. 229—296.) ” 1905. 22 Mark. Inhalt: Das Zentralnervensystem der Monotremen und Marsupialier. Von Prof. Dr. Th. Ziehen, Berlin. III. Teil: Zur Entwicklungsgeschichte des Zentralnervensystems von Echidna hystrix. Mit 12 Tafeln und 12 Textabbild. (S. 229—296.) Lfg. 3 [27]. Mit 18 lithogr. Tafeln und 29 Abbildungen im Text. (S. 297— 480.) 1906. 55 Mark. Inhalt: Vergl. Untersuehungen über die Trigeminus-Muskulatur der Mono- tremen, sowie die dabei in Betracht kommenden Nerven und Knochen. Von Hj. Schulman. Mit 10 Tafeln und 11 farbigen Textabbild. (S. 297—400.) Bau und Entwicklung der Cowperschen Drüsen bei Echidna. Von Dr. Max Voit, Freiburg i.Br. Mit 1 Tafel und 3 Textabbild. (S. 401—412). E Spermiogenese der Monotremen. Von C. Benda, Berlin. Mit4 Tafeln. (S. 413—458). Spermiogenese der Marsupialier. Von ©. Benda, Berlin. ? Ueber die Haarscheiben der Monotremen. Von Dr. Felix Pinkus. Mit 1 Tafel und 15 Textabbild. (S. 459—480.) A Or 28]. Mit 9 lithogr. Tafeln und 79 Abbildungen im Text. (8. 481—788.) : 1908. “ 40 Mark. Inhalt: Ueber Entwieklung und Bau der beiden ersten Wirbel und der Kopf- 0. gelenke von Echidna aculeata nebst allgemeinen Bemerkungen über L) die Kopfgelenke der Amnioten. Von Prof. Dr. E.Gaupp, Freiburgi.Br. Mit 1 Tafel und 20 Textabbild. (S. 481—538.) Zur Entwicklungsgeschichte und vergleichenden Morphologie des Schädels von Echidna aculeata var. typiea. Von Prof. Dr. E. Gaupp, Freiburg i.Br. Mit 8 Tafeln und 59 Textabbild. (S. 539—788.) Lfg. 5 [32]. Mit 48 Abbildungen im Text. (8. 789—921 [Schluß].) 1908. 24 Mark. Inhalt: Das Zentralnervensystem der Monotremen und Marsupialier. Von Prof. Dr. Th. Ziehen, Berlin. 2. Teil: Mikroskopische Anatomie. 2. Abschnitt: Der Faserverlauf im Gehirn von Echidna und Ornitho- ıhynchus nebst vergleichenden Angaben über den Faserverlauf des Gehirns von Perameles und Macropus. Mit48Textabbild. (8. 789—921.) Nierter Band: Morphologie verschiedener Wirbeltiere. Sieben Lieferungen (10, 15, 19, 26, 29, 30, 33). Mit 46 lithographischen Tafeln und 279 Abbildungen im Text. (VI, 874 S. gr. Fol.) h 1897--1908. Preis: 195 Mark. Lfg.ı [10]. Mit 5 lithogr. Tafeln und 47 Abbildungen im Text. (S. 1—-76.) a 7 1 k. Inhalt: Vergleichend-anatomische und entwicklungsgeschiehtliche Unter- suchungen an Sirenen. Von Prof. Dr. Willy Kükenthal, Jena. Mit 5 Tafeln und 47 Textabbild. (S. 1—76.) Lig. 2 [15]. Mit 6 lithogr. Tafeln. (S. 77—172.) 1899. _ 16 Mark. Inhalt: Ueber die Stellung der Milchdrüsen zu den übrigen Hautdrüsen. Von Dr. H. Eggeling, Straßburg i. E. I. Mitteilung: Die aus- gebildeten Mammardrüsen der Monotremen und die Milchdrüsen der Edentaten nebst Beobachtungen über die Speicheldrüsen der letzteren. Mit 1 Tafel. (S. 77—104.) (Fortsetzung s. Lfg. 3, 4, 5.) Ueber die Zunge der Monotremen, einiger Marsupialier und von Manis javaniea. Von Prof. Dr. Albert Oppel, München. Mit 5 Tafeln. (S. 105—172.) Lfg. 3 [19]. Mit 3 lithogr. Tafeln und 3 Abbildungen im Text. (S. 173—262.) 1901. 16 Mark. Inhalt: Ueber die Stellung der Milchdrüsen zu den übrigen Hautdrüsen, Von Dr. H. Eggeling, Straßburg i. E. II. Mitteilung: Die Ent- wicklung der Mammardrüsen, Entwicklung und Bau der übrigen Haut- drüsen der Monotremen. Mit 1 Tafel und 3 Textabbild. (S. 173—204.) (Nachtrag hierzu s. Lfg. 5.) Beitrag zur Diaphragmafrage. Von cand. med. Wolff v. Gößnitz. Mit 2 Tafeln. (8. 205—262.) Lfg. 4 [26]. Mit 4 lithogr. Tafeln und 1 Abbildung im Text. (8. 263—332.) M 1905. 15 Mark. Inhalt: Ueber den feineren Bau des Atmungsapparates der Monotremen, einiger Marsupialier und von Manis javanica. Von Prof. Dr. Alb. Oppel, Stuttgart. Mit 3 Tafeln. (S. 263— 298.) Ueber die Stellung der Milchdrüsen zu den übrigen Hautdrüsen. Von Prof. H. Eggeling, Jena. III. Mitteilung: Die Milchdrüsen und Haut- drüsen der Marsupialier. Mit 1 Tafel und 1 Textabbild. (S. 299—332.) BR, DD (D Lig. 5 [29]. Mit 12 lithogr. Tafeln und 36 Abbild. im 7% Inhalt: Ueber die Stellung der Milchdrüsen zu den übrigen Von Prof. Dr. H. Eggeling, Jena. Nachtrag zur LI. Mitte, Neue nn über die Mammardrüsenentwicklung bei Echidna S. 333—3 Die Schleimhautnerven des Facialis, Glossopharyngeus und Vagus Studien zur Morphologie des Mittelohres und der benachbarten Kopf- region der Wirbeltiere. Von Prof. Dr. Otto Bender, Heidelberg Mit 9 Tafeln und 22 Textabbild. (S. 341—454.) ; Die Entwieklung des Mammarapparates der Monotremen, Marsupialler und einiger Placentalier. Ein Beitrag zur Phylogenie der Säuge- tiere. Von Privatdozent Dr. Ernst Bresslau, Straßburg .E I.: Entwicklung und Ursprung des Mammarapparates von Echidna. Mit 3 Tafeln und 14 Textabbild. (S. 455—518.) Lfg. 6 [30]. Mit 5 Tafeln und 59 Abbildungen im Text. (S. PT ) son. Inhaltı: Das Kiefergelenk der Edentaten und Marsupialier. Nebst Mitsimea über die Kaumuskulatur dieser Tiere. Von Prof. Dr. Wilhelm Lubosch, Jena. Mit 5 Tafeln und 9 Textabbild. (S. 519—556.) Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Schädels von Halieore dugong Erxl. Von Dr. Ludwig Freund. Mit 50 Textabbild. (S. 557—626.) . Lfg. 7 [33]. Mit 11 Tafeln und 130 Figuren im Text. 1912. 64 Mark. Inhalt: Die Entwieklung des Mammarapparates der Monotremen, Marsupialier und einiger Placentalier. Ein Beitrag zur Phylogenie der Säugetiere. Von Prof. Dr. Ernst Bresslau, Straßburg. II: Der Mammarapparat des erwachsenen Echidna-Weibchens. Mit 1 Tafel und 8 Textabbild. (S. 627— 646). III: Entwicklung des Mammarapparates der Marsupialier, Insectivoren Nagetiere, Carnivoren und Wiederkäuer. Mit 10 Tafeln und 122 Toxs abbildungen. (S. 647—874 [Schluß)]). I Fünfter Band: Systematik, Tiergeograpbie, Ainatomie wirbelloser Tiere. Sechs Lieferungen (2, 4, 3, 12, 17, 21). Mit 67 lithogr. Tafeln und 17 Abbildungen im Text. (VI, 778 S. gr. Fol.) 1894—1903. Preis: 148 Mark. Lfg. 1 [2]. Mit 5 lithogr. Tafeln und 6 Abbildungen im Text. (S. 1160. 3 ar Inhalt: Fundorte der von R. Semon in den Jahren 1891—18% ee en. Tiere. (S. 1—2. Crustaceen. Bearbeitet von Dr. A. Ortmann. Mit 3 Tafeln. (S. 3—80.) Mollusken. Bearbeitet von Prof. Dr. E. v. Martens, Berlin. F Mit 1 Tafel. (S. 81-96.) 100 Bearbeitet von Dr. W. Michaelsen, Hamburg. . 97—100. Holothurien. Bearbeitet von Dr. C. Ph. Pluiter, Amsterdam (S. 101—106.) F Lurche (Batrachia) — Schlangen. Bearbeitet von Prof. Dr. O.Boettger, Frankfurt a. M. Mit 1 Tafel. (S. 107”—114 und 115—126.) 1 Eidechsen und Schildkröten. Bearbeitet von Dr. J. Th. Audemans, Amsterdam. Mit 6 Textabbild. (S. 127—146.) Liste der Vögel. Bestimmt von Dr. A. Reichenow, Berlin. (S. 147—150.) k Monotremata und Marsupialia. Bearbeitet von Dr. F. Römer, Jen (S. 151—160.) und 5 Abbildungen im Text. (8. ne) 1895. Sa RE | Mark. en. Bearbeitet von Dr. C. Ph. Sluiter. Mit 5 Tafeln. :: Tunicaten. ‘(S. 161—186.) SE (Nachtrag hierzu s. Lifg. 3.) Beiträge zur Kenntnis der Morphologie von Nautilus pompilius. Be- arbeitet von Privatdozent Dr. B. Haller, Heidelberg. Mit 2 Tafeln und 2 Textabbild. (S. 187—204.) Lepidoptera Heterocera. Bearbeitet von Dr. Arnold Pagenstecher, Wiesbaden. Mit 1 Tafel. (S. 205—222.) Lepidoptera Rhopalocera. Bearbeitet von Max Fürbringer (mit Beiträgen von Dr. Arnold Pagenstecher). Mit 3 Textabbild. auf Tafel Pagenstecher. (S. 223—256). Fische von Ambon, Java, Thursday Island, dem Brunett-Fluß und von der Süd-Küste von Neu-Guinea. Bearbeitet von Max Weber, Amsterdam. Mit 1 Textabbild. (S. 257—276.) Lig. 3 [8]. Mit 10 lithogr. Tafeln und 4 Abbildungen im Text. (S. 277--356.) BR" 1896. 20 Mark. Inhalt: Bericht über die von Prof. Semon bei Amboina und Thursday Island E - gesammelten „Ophiuroidea“ und „Asteroidea.* Von Prof.Dr.L.Döder- lein, Straßburg i.E. Mit 5 und 4 Tafeln. (S. 277—300 und 301—322.) Nachtrag zu den Tunicaten. Von Dr. C. Ph. Sluiter. Mit 1 Tafel (Tafel 22, untere Hälfte.). (8. 323—326.) au elaien 2 m Von Dr. phil. Marianne Plehn. Mit 1 Tafel. = ._ 2 rec, Bearbeitet von Dr. W. Fischer, Hamburg-Bergedorf. Mit 4 Textabbild. (S. 335—340.) Liste der Arachnoiden der Semonschen Sammlung in Australien .und dem Malayischen Archipel. Von E. Simon, Paris. (S. 341—352.) Die Dipteren der Semonschen Sammlung. Von Dr. J.C.H.de Meijere, Amsterdam. (S. 353—356.) = . ‚> Inhalt: Die Cestoden der Marsupialia und Monotremata. VonF.Zschokke. Basel. Mit 1 Tafel. (S. 357—380). Amphoriseus semoni, ein neuer heterocöler Kalkschwamm. Von L.L. Breitfuß, St. Petersburg. Mit 3 Textabbild. (S. 3831—384). Actiniaria von Ambon und Thursday Island. Von Casimir R. Kwietniewski. Mit 6 Tafeln. (S. 385—430). Aleyonaceen von Thursday Island (Torres-Straße) und von Amboina. Von Eugen Burchardt, Straßburgi.E. Mit2 Tafeln. (S. 431—442,) Rhizostomen von Ambon. Von Dr. L. S. Schultze. Mit 2 Tafeln und 1 Textabbild. (S. 443—466.) Nemathelminthen. Von R. Semon in Australien gesammelt. Be- schrieben von Dr. v. Linstow, Göttingen. Mit 1 Tafel. (S. 467—472.) Bericht über die von Prof. Semon bei Amboina und Thursday Island gesammelten Crinoidea. Von Prof. Dr.L.Döderlein, Straßburg i.E. Mit 1 Tafel. (S. 473—480.) Ueber einige epizoisch lebende Ophiuroidea. Von Prof. Dr. L. Döder- lein, Straßburg i.E. Mit 1 Tafel. (S. 481--488). Ueber „Krystallkörper“ bei Seesternen und über die Wachstums- _ erscheinungen und Verwandschaftsbeziehungen von Goniodiscus sebae. Von Prof. Dr. L. Döderlein, Straßburg i. EE Mit 3 Tafeln. (8. 489—504.) ci Myriopoden. Von Dr. Carl Graf Attems. Mit 1 Tafel. (S. 505—516.) Lfg. 5 [17]. Mit 10 lithogr. Tafeln. (8. 517-642.) 1900. 22 Mark. _ Inhalt: Süßwasser-Schwämme. Bearbeitet von Dr. W. Weltner, Berlin. 4 Mit 1 Tafel. (S. 517—524.) Die Hornschwämme von Thursday Island und Amboina. Von Dr. Ernst Schulz, Düsseldorf. Mit 1 Tafel. (8. 525—544.) Kieselschwämme von Amboina. Von Oswald Kieschnick. Mit 2 Tafeln. (S. 545—582). Bam 2 ID cD Hydroiden von Amboina Be d Thursday Island. Berlin. Mit 1 Tafel. (S. 583—590). Neue Nemertinen aus Amboina. Von Johann Staub, M Mit 5 Tafeln. «S. 591—614.). ER Systematische Aufzählung. der Coleopteren. Von Dr. K. M. He (Mit Neubeschreibungen: ..Melolonthiden“ von E. Brenske, Potsdam und „Curculionidae‘“ von % Faust, Libau.) (S. 615-626.) Hemiptera. Bearbeitet von Dr. G. Horväth, Budapest. (8. 627-642, Lfg. 6 [21]. Mit 16 lithogr. Tafeln. (8. 643—778 [Schluß].) 1903. Inhalt: Gorgonacea von Amboina und Thursday Island. Von Erns Hentschel. Mit 2 Tafeln. (S. 643—652). Aleyonaceen von Thursday Island (Torres-Straße) und von Amboina, u. Vor Eugen Burchardt, Straßburg i.E. Mit 4 Tafeln. (S.653— 682.) Bericht über die von Prof. Semon bei Amboina und Thursday Island gesammelten Eehinoidea. Von Prof. Dr. L. Döderlein, Straß- burg i.E. Mit 8 Tafeln. (S. 683—726). Liste der von Prof. Semon bei Amboina und Thursday Island ge- sammelten Bryozoen. Von Dr. Maximilian Meißner, Berlin. Mit 4 Textabbild. auf 1 Tafel (T. 56). (8. 727—732.) } Proneomenia amboinensis n. sp. Von Johannes Thiele, Berlin. Mit 5 Abbild. auf 1 Tafel (T.56). (S. 733—738). Verzeichnis der von Prof. Semon bei Amboina und Thursday Island gesammelten Polyehäten. Von Ant. Collin, Berlin. (8. 739—742), Orthopteren aus Australien und dem Malayischen Archipel, ge- sammelt von Prof. Semon. Bearbeitet von Hermann August Krauss, Tübingen. Mit 1 Tafel. (S. 743—770.) Die Chiropteren, Inseetivoren und Muriden der Semonschen Forschungs- reise. Von Prof. Paul Matschie, Berlin. (S. 771—778.) Bücherzettel An die Buchhandlung Bestellzettel. An die Buchhandlung Aus dem Verlage von Gustav Fischer in Jena bestelle i h: at Expl. Zoologische Forschungsreisen in Australie n und dem Malayischen Archipel, von Professor Dr. Richard Semon. Vollständig in 5 Bänden (in 6 Folio-Bänden) (= 34 Lieferungen). Preis: 1315 Mark. Daraus einzeln: 4 BR Expl. Band I Preis: 543 Mark B TER „Band at k a. A) N „ Band II, I. Teil geh 8 EI star N KR A x Band HL HaTeit BE 7-1 Wei EN Re eBand. IM A 1 Ya, NE „osBand u Tr AS EAN Expl. Lieferung: ...u.......2....22....22 esse Ort und Tag: 5 Name: 2.14. 3. UOFBUCHDRUCKEREI JENA. Amphibia. 419 Oberseite mit kleinen länglichen, flachen Warzen und groben Runzeln. Oberseite graubraun mit dunklen Flecken, die größeren längselliptisch. Schnauze mit bräunlichweißer Mittellinie, die jederseits von einem großen blauen Fleck eingefaßt ist; ein dunkles, median unterbrochenes Interocular- band; eine helle Vertebrallinie; Unterseite einfarbig hell; ein weiß gefärbter Drüsenwulst unter dem Tympanum. Hornschaufel der Hinterbeine mit dunklem Rand. Das Exemplar von Beverley mißt 44 mm. Die Art Heleioporus albopunctatus ist bisher aus Nord- und Nordwest- Australien, Port Essington, Swan River, Sydney, Perth und Albany, be- kannt gewesen. Fam. Bufonidae. Gen. Pseudophryne Fitz. Pseudophryne Guentheri Bingr. BOULENGER, Cat. Batr. Sal., p. 279, tab. 18, fig. 2. FLETCHER, in: Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXII, 1897, p- 680. Fundnotizen : Station 71, Northampton;15. VII. 05 (8). — Station 80, Eradu, Bett des Greenough; 13. VII. 05 (6). — Station 82, Moo- nyoonooka; 13. VII. 05 (1). — Station 88, Moora; 8. VIII. 05 (10). — Station 123, Cunnington; 28. VI. 05 (2). — Station 136, Harvey; 27. VII. 05 (8). — Koll. WHIsTLER, Upper Blackwood District, Brancaster (J. M. WHIsTLEr leg.) (3). — Station 139, Brunswick; 7. X. 05 (1). — Station 146, Boyanup; 1./3. VIII. 05 (8). — Station 155, York; 11. VIII. 05 (20). — Station 156, Beverley; 26. VIII. 05 (3). — Station 158, Broome Hill; 24./25. VIII. 05 (1). — Station 167, South Albany; 16. VII. 05 (1). Es liegen also von 13 Fundorten über 60 Exemplare dieser kleinen Kröte vor. Ich teile wieder meine Notizen über die einzelnen Stücke hier mit. (71) JS und 2 22; ersteres schlanker; Zeichnung der Oberseite undeut- lich, nur heller Schnauzenfleck und mediane Postsacrallinie unterscheidbar. Unterseite: 3 Bauch spärlich grob dunkel marmoriert; ein @ mit großen runden dunklen Flecken; zweites 2 dicht dunkel gefleckt. (80) Anscheinend durchweg %92. Lumbardrüsen mehr weniger deut- lich. 4. Zehe reicht über den Vorderrand des Auges hinaus. Oberseite braun mit charakteristischen hellen Zeichnungen auf der Schnauze, außen von den Scapularwülsten, auf der Lumbardrüse, median hinter dem Sacrum (Postsacralbinde) und ein heller nach hinten offener Winkelflecken auf der Rückenmitte. Unterseite gelb bis bläulich, mit dunkelbraunen Flecken, 208 420 F. WERNER, meist einzeln, selten zusammenfließend. Kehle bei einem Exemplar etwas bräunlich angeflogen, manchmal etwas granuliert. (82) Ein 2 von 29 mm Gesamtlänge; Zeichnung (s. Stat. 80) ziemlich deutlich; Flecken auf dem Bauch zahlreich, klein; auf der Kehle spärlich, klein, wenig deutlich; Lumbardrüse deutlich. (88) Helle Stirnzeichnung stets vorhanden, die übrigen mehr weniger deutlich (s. Stat. 80). Bauch bläulichweiß, mehr weniger schwarz gefleckt oder grob marmoriert, Kehle meist nur mit wenigen Flecken. Lage der Lumbardrüse meist nur an dem daranhaftenden Drüsensekret zu er- kennen. (123) 2 SG, 19—21 mm lang; helle Zeichnung ganz typisch (s. Stat. 80), sehr deutlich; Scapularfalten deutlich, Lumbardrüse mehr oder weniger; Kehle grau, Bauch mit sehr vielen kleinen oder sehr wenig größeren dunklen Flecken. (136) Oberseite schwärzlich; Unterseite bläulichweiß, Kehle weißlich; bei einem Exemplar (3?, 21 mm lang) schwärzlich; Bauch mit scharf be- grenzten Rundflecken, die bei 2 Exemplaren zum Teil zusammenfließen. — Scapularfalten scharf, gerade oder mehr weniger gebogen; Spitze der 4. Zehe erreicht Augenvorderrand, Nasenloch oder Schnauzenspitze. (136) Oberseite schwarzbraun, helle Zeichnung wenig deutlich; Kehle mehr oder weniger graubraun bestäubt, nur bei zweien ohne helle gelb- liche ungefleckte Mittelzone; Bauch bläulich, bei manchen nur wenig und nur in der Hinterhälfte dunkel gefleckt. Hinterbeine gelbbraun. Scapular- falten sehr deutlich. (156) Schnauzenspitze bis zu einem dunklen Interocularband hell; übrige helle Zeichnungen (s. Stat. 80) deutlich. Brust und Bauch schwärz- lich gefleckt, Kehle nicht oder sehr spärlich. Größtes 2 29 mm lang. (158) 2, 27” mm lang. Oberseite mit runden Warzen, Scapularwülste auch in einzelne Warzen aufgelöst. Schnauzenfleck und Postsacrallinie deutlich. Kehle gelb, Bauch bläulich, mit schwarzen Flecken, die zum Teil zusammenfließen. (167) 2, 23 mm lang. Alle hellen Zeichnungen sehr deutlich. Bauch- flecken länglich, strich- oder schnörkelförmig, unregelmäßig angeordnet, aber wenig zahlreich. (Koll. WHISTLER, Brancaster) 2, 29 mm lang, ziemlich dunkel, aber Zeiehnungen deutlich; feine helle Rückenmittellinie; 4. Zehe reicht bis zur Schnauzenspitze. Unterseite bläulichweiß, mit dunklen Schnörkelflecken, Kehle mehr gelblich. — Junges, 15 mm, schwarz, Schnauzenfleck (sonst etwa L-förmig) in einem Längs- und Querfleck (dieser nicht auf die Augen- brauen fortgesetzt); übrige helle Rückenzeichnung deutlich, Winkelflecken in zwei Stücke aufgelöst; Bauch bläulich, schwarz genetzt. — Ganz junges Amphibia. 421 Tier, anscheinend eben verwandelt, 12 mm lang. Interorbital- und Schnauzen- fleck zusammenhängend, ersterer auf Augenbrauen fortgesetzt. Bauch dunkelgrau, Kehle weißlich, mit spärlichen schwarzen Spritzern. (139) 2, 27 mm. Helle Rückenzeichnungen deutlich. Kehle gelblich mit spärlichen, Bauch bläulich mit zahlreichen dunklen Rundflecken. (155) Beim & reicht die Spitze der 4. Zehe bis zum Nasenloch oder nahezu zur Schnauzenspitze. Oberseite stark warzig, Scapularfalten fast immer vorhanden. Lumbardrüsen meist sehr undeutlich, Helle Stirn- färbung fehlt keinem Exemplar, der Schnauzen- und Postsacralfleck nicht selten. A-förmiger Sacralfleck entsendet manchmal einen Fortsatz zwischen die Scapularfalten bis zu dem dunklen Interorbitalband. Vordere und hintere (lumbare) Seitenflecken vorhanden. Diese anscheinend für West-Australien charakteristische, und von Bov- LENGER für den Swan River und für NW.-Australien, von FLETCHER für den Mount Parker, Newcastle, Perth und King George’s Sound angeführte Art erreicht nach meinen Messungen niemals über 19—21 mm beim 3 und 27—29 mm beim 2. Die Lumbardrüse ist auch beim 9, wenn auch weniger deutlich, erkennbar. Die 33 haben in der Regel etwas längere Beine als die 22, so daß die Spitze der 4. Zehe die Schnauzenspitze zu erreichen pflegt; dies kommt aber auch beim 2 vor; es ist also dieses Merkmal zur Unterscheidung von den übrigen Arten nicht verwendbar. Doch genügt ein Blick auf die mächtigen Metatarsalschaufeln dieser Art, um sie sofort zu erkennen. Auch die Zeichnung ist sehr charakteristisch, wenn man sie mit australis und bibron? vergleicht. Es möge bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen werden, daß von den 9 von West-Australien mitgebrachten Batrachiern nicht weniger als 4, also fast 45 Proz., sich durch große metatarsale Grabschaufeln auszeichnen. Gen. Myobatrachus Schleg. Myobatrachus Gouldi (6nthr.). BOULENGER, Cat. Batr. Sal., p. 329. FLETCHER, in: Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXII, 1897, p. 680. Fundnotiz: Koll. Mus. Perth, NW.-Australien (ohne nähere An- gabe). 1 Exemplar von 23 mm Länge. Tympanum nicht unterscheidbar. Meta- tarsaltuberkel kaum bemerkbar. Haut glatt. Färbung rotbraun, Gliedmaßen heller, mehr gelblich. Außerdem noch bekannt von Houtman’sAbrolhos, SwanRiver, West-Australien (BOULENGER), Perth (FLETCHER). 422 F. WERNER, Fam. Hylidae. Gen. Hyla Laur. Hyla adelaidensis Gray. BOULENGER, Cat. Batr. Sal., p. 408. FLETCHER, in: Proc. Linn. Soc. N. S. Waies, XXII, 1897, p. 681. Fundnotizen: Station 110, Monger’s Lake; 10. X. 05 @®). — Station 111, Herdsman’s Lake; 3. IX. 05 (2). — Station 146, Boyanup, 1./3. VIII. 05 @ 9). — Station 147, Boyanup; 1. VIII. 05 (8). — Sta tion 155, York; 11. VIII. 05 (d $). — Station 165, Albany; 13./22. VIII. 05 @). (110) 2; 34 mm. Hinterbacken schwarz mit 2 weißen Flecken. (111) 2; hellgrau mit bläulichgrauen, undeutlich dunkler gesäumten Flecken. Hinterbacken purpurschwarz, mit grünlichweißen, runden Tropfen- flecken (rechts zum Teil zusammengeflossen). Vor der Brustfalte eine starke quere Kehlfalte. (146) 2; dunkel-rotbraun, Hinterbacken schwarzbraun, mit spärlichen rein weißen Flecken. &; dunkelgrau, Kehle grau. Hinterbacken grauschwarz, mit runden weißen Flecken. (147) 38; dunkel-graubraun, dunkel gewölkt. Hinterbacken schwarz- braun mit spärlichen weißen Flecken. Kehle und Bauch grau, Brust gelb- lichweiß. (165) 2; hell-gelblichgrau mit mattem Goldschimmer und spärlichen dunkel gesäumten Flecken; in der Mittellinie zwischen Hinterkopf und Schulter ein Längsfleck. Hinterbacken rotbraun mit weißen Tropfenflecken. (1635) 2; sehr dunkel, auch unterseits. Hinterbacken ohne helle Flecken. (155) & 9; ersteres hell-graugrün, letzteres hell-gelbgrau; bei diesem dunkles Seitenband auch nach unten deutlich begrenzt; Rücken mit ver- einzelten dunklen Punkten. Diese Art wird von BOULENGER bereits aus West-Australien erwähnt, auch von PortEssington und King George’s Sound; von FLETCHER für Perth und Albany angegeben. Hyla aurea Less. BOULENGER, Cat. Batr. Sal., p. 410. FLETCHER, in: Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXII, 1897, p. 681. Bisher bekannt von King George’s Sound, Swan River (BOULENGER), Perth, Donnybrook, Pipe Clay Creek, Jarrahdale (FLETCHER). Amphipbia. 425 Fundnotizen: Station 99, Lion Mill; 22. V. 05 (2 8). — Station 101, Mundaring Weir; 9. VIII 05 (2 dd 12). — Station 109, Subiaco nördl.; 21. VII. 05 (33 22). — Station 110, Monger’s Lake; 10. X. 05 (4). — Station 112, Karrakatta; 28. V. 05 (8). — Station 129, Jarrah- Bere 19/20. IX. ($). — Station 133, Pinjarra; 23.0X. 05 (&). — Sta tion 142, Bunbury;24./25. VII. 05 (438 12). — Station 144, Bridgetown; 30. VII. 05 (3). — Station 145, Donnybrook; 28./29. VII. 05 (8). — Station 146, Boyanup; 1./3. VIII. 05 (2 43 3 PP). — Station 148, Bussel- ton; 3./4. VIII. 05 (1 3 2 29). — Station 155, York; 11. VIII. 05 (10). — Station 156, Beverley; 26. VIII. 05 (2). — Station 165, Albany: 17222 VIII. 05 (88), 10. X. 05 (9). Wie aus dem vorstehenden Fundortsverzeichnis hervorgeht, ist dieser Frosch einer der verbreitetsten Batrachier des ganzen Gebietes. Über die einzelnen Exemplare habe ich mir folgende Notizen gemacht: (99) Sehr dunkel, auch unterseits dunkelgrau, nur Brust weißlich. Helle Rückenmittelbinde nur bei einem der beiden Tiere erkennbar. (101) Alle sehr dunkel, oben und unten; 2 oberseits glatt, JS warzig. Alle mit deutlicher Rückenmittelbinde, nur ein Z nicht gefleckt. (109) Von den 11 vorliegenden Exemplaren sind 6 oberseits mehr oder weniger stark warzig, die übrigen glatt, 7 sind sehr dunkel, die übrigen lassen dunkle Rücken- und Seitenbänder oder wenigstens helles Spinalband erkennen. (110) Oberseite mit graublauen, schwarz geränderten Inselflecken. Der helle Rückenstreifen biegt zwischen den Augen nach links gegen den Vorderrand des Augenlides um. Dunkles Seitenband verschwindet all- mählich an den Rumpfseiten (bei den vorigen bis unterhalb der Sacral- gegend deutlich). (112) Oben und unten dunkel mit Spuren von drei hellen Längsbinden. (129) Oberseite ziemlich warzig; dunkel, fast ohne Spur von Zeich- nung, mit Ausnahme des hellen Mittelbandes; Kehle dunkelgrau gefleckt. (Halbwüchsig.) (133) Oberseite warzig, hell-graugrün mit dunkel-graugrünen Flecken; keine Rücken- oder Seitenbinde; Unterseite auf weißlichem Grunde grau gefleckt. Länge 71 mm (größtes gemessenes Exemplar). Sockel der Gaumen- zähne zwischen den Choanen, diese selbst weit darüber hinausragend. Tympanum */, des Augendurchmessers. Interorbitalraum so breit wie ein oberes Augenlid:; Entfernung vom Auge zum Nasenloch so groß wie die vom Nasenloch zur Schnauzenspitze. Kein Schwimmhautrudiment zwischen den Außenfingern. (142) & mit schwarzen Brunstschwielen am Innenfinger; alle warzig 424 F. WERNER, und mit heller Rückenlinie, 2 glatt, mit undeutlicher Rückenbinde und dunkel eingefaßten Flecken. (145) 8 mit Brunstschwielen. Rücken mit deutlichen Längswülsten, untermischt mit Warzen; drei helle Längsbinden unterscheidbar; Unter- seite bräunlich. (146) Alle mehr oder weniger warzig; 4 mit deutlicher, 1 mit un- deutlicher Spinalbinde. Unterseite hell-gelbbraun, ungefleckt. Größtes Exemplar 71 mm. Tympanum ?/, Augendurchmesser. Zwischen ?/; und #/, Augendurchmesser betragen fast alle gemessenen Tympanumdurchmesser bei dieser Art. (148) d mit schwarzbraunen Brunstschwielen; Unterseite der Kehle dunkelgrau, Wärzchen weiß (auch bei Exemplaren von Subiaco), Bauch und Beine braun. Oben sehr dunkel. Größeres 2%: Kehle, Brust, vordere Bauchhälfte grau gezeichnet; :Wärzchen hell, Zwischenräume dunkel. Ober- seite dunkel gefleckt; Vertebralbinde undeutlich. Kleineres 2: Kehle, Brust und vorderer Teil des Bauches weiß, mit vereinzelten dunklen kleinen Flecken; Oberseite dunkel mit sehr deutlicher heller Mittelbinde und nur wenig über den Ellbogen hinausreichendem Seitenband. (156) Unterseite schwarzgrau gefleckt und marmoriert. Rücken mit kleinen Warzen. (165) a) Oberseite sehr dunkel, mit undeutlicher Rückenmittelbinde b) Grauweiß mit zwei breiten, unregelmäßig begrenzten Rückenlängsbinden, eine helle Medianbinde freilassend, sonst gefleckt. Unterseite undeutlich dunkel punktiert. (144) Sehr dunkel, ohne erkennbare Zeichnung. Unterseite weißlich, nach hinten immer dunkler, bräunlich (bei einem Exemplar aus Subiaco vorn grau, hinten hellbraun). Rücken mit kurzen schmalen Längswülsten. Tympanum °/, Augendurchmesser. (155) Oberseite mehr oder weniger warzig. Helle Rückenbinde bei den meisten erkennbar, durch Fleckenlängsreihen oder Längsbinden be- grenzt, manchmal wenig oder gar nicht heller als die übrige Grundfärbung. Bei 2 Exemplaren Flecken rund. Kehle mehr weniger dunkel: punktiert, grauweiß oder graugrün. Bauch bräunlich oder gelblich (? und halbwüchsige Tiere). Larven, Die Identifizierung der meisten Kaulquappen war wegen Mangels von Vergleichsmaterial nichts weniger als aussichtsvoll. Sie gelang nur dann, wenn jüngere Fröschchen, die offenbar zur selben Art gehörten, mitge- fangen wurden oder wenn Merkmale an bleibenden Körperteilen (Hinter- dere s gan Amphibia. 425 beinen) auf die Spur führten. Da ich von Cystignathiden-Larven nur süd- amerikanische kenne!), die gut bekannte europäische Fauna zwar zwei Familien mit der west-australischen gemeinsam hat, aber nur aus einer Familie (Hylidae) auch eine Gattung (Ayla), so wäre man bei der Bestimmung fast nur auf das Raten nach Fundort, Häufigkeit u. dergl. angewiesen — gewiß keine wissenschaftliche Methode. So viel scheint mir allerdings festzustehen, daß die vorliegenden Larven nicht zu Hyla gehören (nach Ausdehnung des dorsalen Flossensaumes, Lage der Augen). Wenn wir annehmen, daß die Bufoniden im allgemeinen in der Zahl der Lippenzahnreihen und im Fehlen der Papillen am hinteren Mundrande übereinstimmen, so könnten die Larven von Boyanup, Bun- bury und zum Teil vielleicht von Brunswick von Pseudophryne Guentheri stammen. Bei Larven aus Mundijong befand sich auch ein junges Frösch- chen mit langem Schwanz, das zweifellos zu ihnen gehörte und sich schon als junge Orinia erkennen ließ; hierher dürften auch manche Larven aus Brunswick gehören. Große Larven von verschiedenen Fundorten ließen sich nach der Form der Hinterfüße als wahrscheinlich zu Limnodynastes gehörig ansehen. Wir haben demnach folgende Haupttypen: 1 44 ; 1 (Limnodynastes). 2 1) Lippenzähne Eradu, Lion Mill, Pickering Brook; Mund quer-elliptisch; Kiefer mit kegelförmigen oder quer abgestutzten Zähnen; Seitenrand des Mundfeldes eingekerbt, etwa wie bei Bufo, mit 1—2 Papillenreihen, Hinterrand mit einer Papillenreihe; Vorderrand ohne Papillen; Mundfeld vor dem Kiefer stark pigmentiert. 1 2) Lippenzähne — (Boyanup) gr (Brunswick); (Pseudophryne). 3) Lippenzähne —- (Brunswick), —— 7 (Mundijong); (Orinia). 2 An den Seiten des quer-elliptischen Mundfeldes große, aber wenig zahlreiche Papillen; Kieferzähne spitzig; Mundfeld vor dem Kiefer mit schwarzem, zusammengeballtem und grauem, dendritisch verästeltem Pigment. Ich gebe zunächst die Beschreibung von Larven aus Eradu (Bett des Greenough), 13. VII. 05, Station 80, von denen über 20 vorlagen: Länge des größten Exemplares 20 +25 mm; Kiemenloch links, After- 1) Zool. Jahrb., Suppl. IV, 1897, fig. 1, 2, tab. 14, fig. 11, 426 F. WERNER, röhre median (wie bei Pseudis); Nasenloch ein wenig näher dem Auge als der Schnauzenspitze. Schwanz schmal, mit niedrigem Flossensaum ; Höhe an der Basis in Millimetern: 2 (dorsaler Flossensaum) + 4 (Schwanz- muskulatur) + 2 (ventraler Flossensaum). Rückenflossensaum weit hinten, wenig vor der Schwanzwurzel beginnend. Füße kurz, mit kurzen Zehen und Andeutung der Metatarsalschaufel. Die vier paarigen Reihen von oberen Lippenzähnchen nach hinten immer kürzer werdend. Bei kleineren Larven (8 + 14,5 mm) beträgt die Höhe des Schwanzes 1+1-+0,5 mm; hierher rechne ich auch noch Larven von Subiaco nördl., 3. IX. 05, Station 109, Länge 18 + 29 mm (Hinterbeine noch klein, Zehen noch nicht gesondert); Rottnest, 6./13. X. 05, Station 121 (20 +30, 22+29, 22 + 32 mm; die jüngsten noch ohne Hinterglied- maßen); Vasse River, 6. X.05, Station 149 (23 + 55 mm); Beverley, 26. VIII. 05, Station 157 (22+33 mm; Hinterbeine klein, Zehen noch nicht gesondert); Broome Hill, 25. VIII. 05, Station 159 (26 + 38 mm, Schwanzende abgerundet; dorsaler Flossensaum erreicht nicht den Rücken; Schwanz gelbbraun, unterer Rand einfarbig, obere ?/, stark dunkelgrau pigmentiert; ein kleineres Exemplar 26 + 27” mm); Lion Mill, 22. V. 09, Station 100 (13 + 25 mm); Pickering Brook, 22. VII. 05, Station 154 (14 +30 mm; Färbung dunkelgrau, auch unten; Flossensaum schmal, hinten abgerundet; unterer Saum nicht pigmentiert); Cunnington, 23. VI. 05, Station 124. Ich halte diese Larven für solche von Limnodynastes dorsalıs. Zu Orinia zähle ich Larven von Mundijong, 21. IX. 05, Station 128 (11 +18 mm; Larve mit wohlentwickelten Hinterbeinen; 10 + 20 mm; junger Frosch mit langem Schwanz; Larve, oben hellgrau mit einem Paar nach vorn konvergierender Flecken in der Scapulargegend; eine Spur eines dunklen Interocularbandes; Flossensaum schmal, pigmentlos, am Ende kurz zugespitzt).. Hierher ferner: Rottnest, Regentümpel, 6./13. X. 05, Station 121a (10-- 10 mm; Hinterbeine bereits stark entwickelt); Bruns- wick, 7. X. 05, Station 139 (5 + 9 mm); dagegen gehören die Larven von Boyanup, 1.3. VIII. 05, Station 146, Bunbury, 24./25. VII. 05, Station 143, sowie ein Teil derjenigen von Brunswick vielleicht zu Pseudophryne. Die Fauna Südwest-Australiens Ergebnisse der Hamburger ‚südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer. Band IV, Lieferung 11. Crreipedia Dr. Paul Krüger (Berlin) Mit 7 Abbildungen im Text Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1914 Das Cirripedien-Material der Hamburger südwest-australischen For- schungsreise 1905 umfaßt folgende Arten: Smilium Peroni J. E. GRAY, Ibla quadrivalvis CUVIER, Chthamalıs stellatus POLI var. communis DARWIN, Balanus tintinnabulum var. validus DARWIN, ki migrescens LAMARCK, e amphitrite var. Stutsburi DARWIN, ” concavus BROWN, Acasta nitida HoEk, „ spongites POLI, Elminius simplex DARWIN, Tetraclita porosa GMELIN var. veridıs DARWIN, im ganzen also 7 Gattungen mit 11 Arten, eine Zahl, die nicht sehr groß erscheint in Anbetracht der sehr viel größeren Ausbeute an Arten anderer Ordnungen. Man muß aber berücksichtigen, daß nur Litoralformen gesammelt worden sind (die größte Tiefe, in der gedredscht wurde, betrug ca. 20 m), und daß es nur wenige Cirripediengattungen mit litoralen Arten gibt. Außer den hier vorliegenden 7 Gattungen hätten noch erwartet werden können: Mitella (OKkeEn), Lithotrya (G. B. SOWERBY), Ontophragmus polymerus (DARWIN: „New South Wales [Twofold Bay]; Swan River?‘“), Ohamoesipho colummna (SPENGLER) und Pyrgoma. Für Chamoesipho co- humna gibt Darwın an: „New South Wales, Tasmania, New Zealand; ex- tremely common, attached to littoral shells and rocks“. Da diese Art nicht in der Sammlung enthalten ist, trotzdem auch auf Cirripedien besonders geachtet wurde, so läßt diese Tatsache vermuten, daß sie auf Ost-Australien beschränkt ist. Pyrgoma ist vielleicht übersehen worden, da sie in Korallen eingesenkt lebt, ebenso ZLithotrya, die in Steinen und Muscheln einge- graben ist. Für tiergeographische Untersuchungen eignen sich Cirripedien sehr wenig. Die meisten Arten und Gattungen haben eine weite Ver- breitung. Wenige sind zirkumpolar oder zirkumtropisch oder nur in eng- 430 PAUL KRÜGER, umschriebenen Gebieten vertreten. Ja, man kann in diesen Fällen kaum irgendwelche besonderen Bedingungen annehmen, abgesehen von den Tief- seeformen und Ektoparasiten, die aber meistens auch weit verbreitet sind. Ihre freischwimmenden planktonischen Larvenstadien, Nauplius und Cypris, und die Verschleppung durch den Schiffsverkehr bedingen diese Tatsache. Das Material der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise läßt gleichfalls keine Schlüsse zu auf spezifisches Vorkommen einzelner Formen. Auch läßt sich kaum ein Unterschied zwischen dem nördlichen tropischen und dem südlichen, durch kalte Strömungen beeinflußten Teile des Gebietes machen. Von den 11 Arten besitzen Chthamalus stellatus, Balanus amphitrite und Acasta spongites eine fast kosmopolitische Ver- breitung; ausgenommen sind nur die beiden kalten Zonen. Balanus tin- tinnabulhım findet sich in allen Meeren zwischen ca. 45° nördl. und 45° südl. Breite, und Tetrachita porosa in denen zwischen ca. 35° nördl. und 35° südl. Breite. /bla guadrivalvis war nur aus dem tropischen Indischen Ozean und von Tasmanien bekannt. Der Fund an der Küste von Südwest- Australien bildet dann das Bindeglied zwischen diesen beiden Gebieten. Die Fundorte von Balanus concavus stammen alle aus dem gemäßigten und tropischen Pazifik. Acasta nitida wurde von der Siboga-Expedition nördlich von Java gesammelt. Die hier vorliegenden Individuen stammen aus dem tropischen Teil des Gebietes, der Sharks Bay. 5 Arten scheinen auf die Küste von Australien beschränkt zu sein: Smilium Peroni, Elminius simplex und Balanus nigrescens. Für letztere Form gibt GRUVEL noch an: „Cöte-d’Ivoire“ (Elfenbeinküste, West-Afrika). Leider habe ich nirgends genaueres finden können. Vielleicht liegt dieser Angabe ein Irrtum zugrunde. Was nun die rein systematische Seite des Materials betrifft, so ist die Ausbeute recht interessant, da es zum Teil seltene Formen sind. Die all- gemeinen Schlüsse, die ich früher, an sehr reichlichem Material, gezogen habe, finden sich vollauf bestätigt. Es wird immer noch zu viel syste- matischer Wert auf kleine Unterschiede gelegt und daraus die Berechtigung gezogen, neue Arten aufzustellen. Die Cirripedien sind jedoch eine Gruppe, die in der Ausbildung einzelner Teile sehr variiert. Besonders variabel sind: die äußere Gestalt, Farbe, Ausbildung der ein- zelnen Kalkschilder und der Gliedmaßen, vor allem die Gliederzahl der Cirren und die Form der Mundteile. Leider dienen mehr oder weniger alle diese Teile zur Identifizierung der einzelnen Arten und man kann es nur dann, wenn man sehr großes Material zur Verfügung hat. Dann findet man zwischen Formen, die man sonst wohl als zwei Arten ansprechen . würde, alle möglichen Übergänge nach den verschiedensten Richtungen. Ich möchte da nachdrücklichst auf einen sehr kompetenten Beurteiler: DArRWwINn hinweisen, besonders auf den Abschnitt „Variation“ seiner Cirripedia. 431 Monographie (II. Teil, p. 155—156): „Not only does every external cha- racter vary greatly in most of the species, but the internal parts very often vary to a surprising degree; and to add to the diffieulty, groups of spe- eimens not rarely vary in the same manner. After having given up several years to the study of this class, I must express my deliberate convietion that it is hopeless to find any species, which has a wide range, and of which numerous specimens from different districts are presented for examination, any one part or organ, — which from differing in the different species is fitted for offering specific characters, — absolutely invariable in form or structure. I may in one respect even go further, and affırm, that, if in a species, any part or organ differs remarkably from the same part in its congeners, then if many specimens are examined, especially when collected from different distriets, such part or organ will be found eminently variable.“ Im einzelnen werde ich bei der Besprechung der einzelnen Arten ge- nauer darauf eingehen. Andererseits bestätigt mir die Untersuchung der Mundteile meine Vermutung, daß man aus ihrer Form Schlüsse auf die Verwandtschaft von Gattungen bzw. auf die Zugehörigkeit einer Art zu einer Gattung ziehen darf!). Die Zahl der Zähne dagegen variiert innerhalb einer Art, ja selbst bei demselben Individuum auf der linken und rechten Seite oft sehr. Smilium Peronii J. E. Gray. Smilium Peromiüi J. E. GRAY, 1825.' Fundnotizen: Station 15, Sharks Bay, n.n.ö. Heirisson Prong; 18. VI. 05, 11—121/), m (2 Exempl.). — Station 35, North Fremantle, Meeresstrand; 15. V. 05 (17 Exempl.). Die Individuen saßen zum Teil auf Hydroidenzweigen, zum Teil auf den leeren Schalen eines großen Exemplares. Ich hatte diese Form zuerst mit 8. scorpio C. W. AURIVILLIUS verwechselt. Vor allem waren die Borsten, mit denen diese Species dicht besetzt sein soll, nicht zu finden, eine Tatsache, auf die auch GRUVEL (5) aufmerksam macht. Ebenso sind die Schilder des Pedunkel ganz von der Cuticula verdeckt. Sehr deutlich sind dagegen die dunkelvioletten Bänder. Die größten Exemplare hatten folgende Maße: 1) Ich hatte früher gefunden, daß die Form der Oberlippe bei Balanus corolliformis HOoEK durchaus abweicht von der anderer Balaniden, vielmehr der von Ohthamalus-Arten ähnelt, die ja auch keine Radien besitzen. Jetzt teilt HoEX mit, daß er diese Art zu einer neuen Gattung zu erheben gedenkt, sicher gestützt durch eine Anzahl anderer Unterschiede, die mir entgangen sind. PAUL KRÜGER, 432 | Cap. Ped Länge: 26 17 22 16 19 20 19 18 sind also größer wie das von GRUVEL beschriebene. Zählungen der Cirrenglieder bei einem Exemplar ergaben folgende Zahlen: Cirrus | Außenast Innenast Cirrus | Außenast Innenast Ir 18 17 IV. 22 21 18 2 . 19 18 10% 24 22 \e 22 20 | 20 19 22 21 ET. 21 ı 18 (abgebrochen) VI: 22 19 (abgebrochen) 20 19 | I" 122 21 (abgebrochen) AN ul, dry! / Hoi har € : oh III Fig. 1. Smilium Peroni J. E. GRAY, Ö. a und b Mandibeln, e I. Maxille. Der I. Cirrus ist mit vielen großen starken Borsten besetzt. Die Glieder des II. sind nur an der Basis breiter als lang, nach der Spitze zu ee Cirripedia. 433 sehr langgestreckt. Ventral tragen sie 4—6 große starke Borsten und viele kleine, dorsal 2—6 kleine und in den Suturen 10—12. An den Seiten finden sich 2 Reihen kurzer starker Spitzen. Cirrus III—VI sind ähnlich gebaut. Die Analanhänge sind sehr kurz, eingliedrig, an der Spitze mit einem Büschel ebenso langer Borsten. Die Länge des Penis beträgt un- gefähr ein Drittel des VI. Cirrus. Er verjüngt sich nur wenig und ist sehr deutlich segmentiert. Dazu ist er reichlich mit ziemlich langen Borsten besetzt. Oberlippe, II. Maxille und Labialtaster sind wie bei Smihum sexcornutum PILSBRY (KRÜGER, 7) geformt. Fig. 1 a und b geben die beiden Mandibeln, Fig. 1 c eine I. Maxille wieder. C Fig. 2. Smilium Peroni J. E. GRAY, d. a ganzes Tier, von der Seite; b Carina, von vorn; e Rostrum, von vorn; d Mandibel; e I. Maxille. SEN! d GA Die Exemplare waren fast alle mit 2—3 Komplementärmännchen be- setzt. Das größte maß: Höhe 0,91 mm, Breite von der Spitze des Ter- gums bis zur Spitze des Rostrums 1,03 mm, Breite von der untersten Ecke des Rostrums bis zu der entsprechenden der Carina 0,62 mm. Da diese Form der Komplementärmännchen wohlausgebildete Mund- teile und einen vollkommenen Darmkanal, der auch mit Speiseresten ge- füllt ist, besitzt, so müssen sie wohl ein längeres Leben besitzen. Außer Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 28 434 PAUL KRÜGER, diesen größeren, äußerlich vollkommen ausgebildeten Männchen fanden sich auch jüngere (Fig. 3a), deren eines folgende Maße besaß, in obiger Reihenfolge: 0,60 mm, 0,5 mm, 0,34 mm. Wie wenig auch hier wieder die Zahl der Cirrenglieder Gültigkeit besitzt, zeigt ein Vergleich der Angaben Darwıns mit meinen Zählungen: a L—L———————————————————— Cirens DARWIN KRÜGER Außenast Innenast Außenast Innenast jr 4 4 3 2 II. = — 4 3 111. % % 4 4 IV. ? % 5 4 N ? ? 5 5 VI. 5bor6 5or6 5 5 Die in Fig. 2d und e abgebildeten Mandibel und I. Ma- xille stimmen mit den Angaben von DARWIN überein: Von sonstigen Entwicklungsstadien fanden sich Cypris- puppen des Komple- mentärmännchens (Fig. 3b) und Nau- plien (Fig. 3ec), die kurz vor dem Ver- lassen der Eihülle standen. Die Cypris- puppe hatte eine Höhe von 0,84 mm und eine größte Breite von 0,31 mm. Die Nau- C plien waren leider noch zu sehr durch die Ei- häute zusammenge- krümmt. Einer, der / schon frei war, maß Fig. 3. Smilium Peroni J. E. GRAY. a jungs d;b 05mm in der Länge & Puppe; e Nauplius. i und 0,34 mm in der Dicke (dorsal-ventral). Seine größte Breite liegt im vorderen Drittel. Nach hinten spitzt er sich ziemlich zu. Das Hinterende ist eingekrümmt. Die a Cirripedia. 435 Stirnzapfen sind fast so lang wie die Antennen und zugespitzt. Diese tragen zwei ebenso lange Borsten. Mandibel und I. Maxille sind etwas größer und besitzen 3 und 2 lange Borsten an der Spitze. Die Gliedmaßen lassen kaum eine Gliederung erkennen. Der Nauplius hat an seiner Rückenober- fläche eine Anzahl schwarzbrauner Pigmentzellen. Geographische Verbreitung: Darwın: „Swan River, Australia, attached to a coralline; Port Western, Bass’s Straits, as stated in the Voyage of the Astrolabe.“ Ibla quadrivalvis Cuvier. Fundnotiz: Station 60, Albany, Princess Royal Harbour, Ebbestrand; 14/20. VIII. 05 {12 Exemypl.). Der I. Cirrus hatte 12 und 19 Glieder, der VI. Cirrus 26 und 26, die Analanhänge, nur ?/, so lang als der letztere, 26 und 29. Der Penis zeigt deutlich 20 Einkerbungen. Die Mundteile sind kaum unterscheidbar von von denen Ibla Oumingi. Geographische Verbreitung: GRUVEL (nach HoEk): „East coast of Madarascar, Zanzibar, Djibouti, Mascatte, Port du Roi Georges (West Australia?).“ — WELTNER: „van Diemensland“. Chthamalus stellatus Poli var. conmmunis Darwin. Fundnotiz: Station 5, Sharks Bay, Denham, Ebbestrand; 8./9. VI. 05 (viele Exemplare, auf Felsen). Diese Form ist in letzter Zeit von HoEk genau beschrieben worden. Balanus tintinnabulum L. var. validus Darwin. Fundnotiz: Station 16, Sharks Bay, nw. Heirisson Prong; 13. IX. 05. 11—12Y, m (1 Exempl.). Die Basis hatte Durchmesser: 31 X28 mm; die Höhe betrug 16 mm. Balanus nigrescens Lamarck. Fundnotiz: Station 61, Albany, Princess RoyalHarbour, 51), bis 9 m; 21./22. VIII. 05 (3 Exempl., dicht mit Elminius simplex DARWw. besetzt). Außer den Angaben bei Darwın: „Swan River, West Australia; Twofold Bay, S.E. Australia; King George’s Sound“; findet sich bei GRAvVEL noch: „Cöte-d’Ivoire“. Möglicherweise beruht das, wie schon erwähnt, auf einem Irrtum. Höhe I = ra | 43 34 Durchmesser IKB ? | 28% 30 28* 436 PAUL KRÜGER, Die Cirrenglieder ergaben folgende Zahlen: : links rechts Rue Außenast | Innenast Außenast Innenast 16 15 13 — = II. 13 11 15 13 TE 12 12 12 10 IV: 33 30 33 30 V. 33 33 38 35 vI. a og 34 Cirrus I—III sind ziemlich gleich gestaltet. Die Glieder sind an der Basis sehr breit und vorspringend ventral. Nach der Spitze zu werden Fig. 4. Balanus nigrescens Lam. a Mandibel; b I. Maxille. sie länger als breit. Sie sind mit vielen langen Haaren bedeckt. Cirrus IV bis VI sind wiederum gleichartig und unterscheiden sich von den anderen m ee panel. Cirripedia. 437 durch die auffallend großen Gliederzahlen. Die Glieder selbst sind quad- ratisch bis sehr langgestreckt, ventral mit 6—8 starken und einer Anzahl kleinerer Borsten, dorsal in den Suturen mit 6 kleinen Borsten versehen. Der Penis ist lang, sehr fein geringelt und trägt an der Spitze einige sehr feine Haare. Die Mundteile (Fig. 4a u. b, Mandibel und I. Maxille) bieten nichts Besonderes. Balanus amphitrite var. Stutsburi Darwin. Fundnotizen: Station 36 und 37, Fremantle, Mündung des Swan River, Hafen, ca. 3m; 13./14. V. 05. — Koll. Mus. Perth, Houtmans Abrolhos. Balanus amphitrite bietet die größten Schwierigkeiten, wenn man die Varietäten genau bestimmen will. Die hier vorliegenden Stücke ähneln dem äußeren Aussehen nach DArwıns var. cörratus (DARWIN, tab. 5, fig. 2b). Die Opercula gleichen aber denen von var. Stutsburi (tab. 5, fig. 2i u. m), nur daß die Terga noch spitzer gebaut sind als bei Darwın abgebildet. Der Apex ist scharf zugespitzt. Der Sporn springt vor, ist schmal und an seinem Ende abgerundet-spitz. Seine Länge ist gleich der Höhe des Tergums. Die skutale Hälfte des basalen Randes bildet mit dem Sporn und dem skutalen Rande sehr spitze Winkel, die carenale Hälfte ist stark konkav. Die Falten für den Depressor bilden am basalen Rand kurze spitze Zähnchen, die auch von außen sichtbar sind. Die Färbung des Ge- - häuses und die Form der Opercula ist an den vorhandenen Exemplaren sehr konstant, variabel dagegen die äußere Gestalt des Gehäuses, seine Form. Einige Zahlen sollen das zeigen: Höhe 19 15 14 12 Durchmesser | 8x5 | 19x19 | 12X9 | 5X15 | HoEk hat, an der Hand des Siboga-Materiales, Ordnung in die Fülle der Varietäten gebracht. Er nimmt nur zwei Formenreihen an: var. communis und var. malayensis. Diese beiden Gruppen haben sicher sehr viel Berechtigung, doch scheint mir die mir vorliegende Varietät in keine von ihnen passen zu wollen. Um hier Definitives schaffen zu können, müßte man sehr viel Material von den verschiedensten Gegenden zur Ver- fügung haben. Balanus concavus Brown. Fundnotiz: Station 26, Sharks Bay, Sunday Island, 5!) m; 17. VI. 05 (1 Exempl.). Es liegt nur ein kleines Individuum vor: (6,5 X 5,5) X 4,5 mm, von prachtvoll roter Farbe. Die Cirren weisen folgende Zahlen auf: 438 PAUL KRÜGER, aLL————————————————————— cite links rechts Außenast | Innenast Außenast | Innenast OUTTPITIETIT ER TERERRE RESET FTD. cooDRRRRE N I. 16 9 16 9 1a 11 11 11 9 LER) 12 (abgebrochen) 12 12 12 IV. 17 15 abgebrochen Vz 30 29 WE 34 34 Am I. Cirrus sind die Glieder des kürzeren Astes ganz außerordent- lich hervorspringend und tragen viele Borsten. Die Glieder des II. Cirrus sind mehr quadratisch, nicht so vorspringend, gleichfalls mit vielen Borsten. Cirrus III—VI sind ungefähr gleich gebaut. Die Glieder sind mehr recht- eckig und tragen ventral 2 stärkere und 4—6 schwächere Borsten, so daß die größte am terminalen Ende des Gliedes, die kleinste am basalen Ende steht. Dorsal finden sich in den Suturen 4—5 Borsten. Dazu sind dorsal am Basalglied des Cirrus und dorsal und ventral an den Suturen fast aller Glieder kurze Dornen (Fig. 5a). Der Penis ist nicht sehr lang, schwach, an der Spitze mit einigen feinen Haaren versehen. Die Mundteile (Mandibel und I. Maxille) sind in Fig. 5b—c abgebildet. Geographische Verbreitung: PırLsgryY: „Point Loma Light-House. vieinity of San Diego (Southern California), in 21 to 25 fathoms; East Point San Nicolas Island, 33 fathoms; Santa Cruz Light- House, 26 fathoms.“ Darwın: „S. Pedro in California; Panama; Peru; Australia; Philippine Archipelago.“ Acasta nitida Hoek. Fundnotizen: Station 7, Sharks Bay, ca. 21, engl. Meil. s.w. Denham; 10. VI. 05 (1 Exemplar). — Station 28, Sharks Bay, vor Fig. 5. Balanus econcavus BRown. a IV. Cirrus; b Mandibel; ce I. Maxille. Dirk Hartog bei Brown Station, 21, —4W, m; 17. VI. 05 (2 Exem- plare). Cirripedia. 439 Die Exemplare sind leider ohne Angabe des Wirtsschwammes. Diese charakteristische Art ist kürzlich von Hork genau beschrieben worden. Die vorliegenden Individuen sind teilweise etwas größer als seine: total 11 | 10 | 5 mm Cap. 6 | 6 Ds Geographische Verbreitung: Hork: „Lat. 6° 15‘ S. Long, 110° 50‘ E. Depth 40-50 m.“ Acasta spongites Poli. Fundnotiz: Station 61, Albany, Princess Royal Harbour, 51/,—9 m; 21./22. VIII. 05 (1 Exempl.). Es ist nur ein kleines Individuum: (4,0 X 3,5) X 3,5 mm, Cap. 3 mm. Die Cirren wiesen folgende Gliederzahlen auf: ; | links rechts ' en | Außenast Innenast Außenast Innenast IE 15 6 15 6 IT. 8 6 9 6 FIT. 10 10 7 +32 10 IBV: 18 (!) 15 28 (!) 19 Y- 26 (?) 19 (abgebrochen) 35 20 (abgebrochen) De | 40 | 40 | 40 37 (abgebrochen) Cirrus I und II sind gleich gebaut: fast quadratische Glieder mit vielen langen Borsten. Cirrus III hat langgestreckte Glieder mit nur einigen langen Borsten. Der IV. Cirrus trägt die bekannten Dornen (Fig. 6) an S—9 Gliedern. Cirrus V und VI besitzen an 11—12 Gliedern nur 1 oder 2 Dornen, nicht an dem Basalglied und an den ersten 7—8 Gliedern. Der . Penis ist sehr lang und verjüngt sich allmählich. Er ist sehr fein und dichtgeringelt. Die Mundteile sind mir leider verloren gegangen. Elminius simplex Darwin. Fundnotiz: Station 61, Albany, Princess Royal Harbour, 51,—9 m; 21./22. VIII.05 (viele Exemplare auf Balanus nigrescens LAMARCK). Die Opereula sind an der Spitze mit langen Haaren dicht besetzt. Die Cirrenglieder zeigen gleichfalls eine große Variabilität: Cirrus links rechts Außenast | Innenast Außenast | Innenast E 1 all 7 18M 8 II, 9 | 8 9 | 8 III. 12 | 10 11 | 11 ING 19 16 20 | 19 V. SHE: 3 | sang vI 24 23 3 | 3 440 PAUL KRÜGER, Cirrus I und II besitzen kurze, vorspringende, mit vielen Borsten versehene Glieder. Die des III. Cirrus sind fast quadratisch, nach der Spitze zu langgestreckter, gleichfalls mit vielen Borsten ausgestattet. Cirrus IV—VI sind gleich gebaut: gestreckte Glieder, ventral mit 4 großen und einigen kleinen Borsten versehen, dorsal in den Suturen 4—5 kleinere. Das Basalglied trägt ventral und dorsal viele kleine Spitzen, die folgenden 6 Glieder nur dorsal an den Suturen. Fig. 6. Fig. 7. Fig. 6. Acasta spongiütes Pouı. IV. Cirrus. Fig. 7. Elminius simplee DaRrw. a Man- dibel; b I. Maxille. Der Penis ist lang und stark geringelt. Er verjüngt sich allmählich und trägt an der Spitze einen Kranz feiner Haare. Öberlippe, II. Maxille und Labialtaster ähneln denen von Tetraclita porosa. (Fig. Ta u. b Mandibel und I. Maxille.) Geographische Verbreitung: Darwın: „New South Wales (Sydney und Twofold Bay); Van Diemens Land.“ en, 2 Cirripedia. 441 Tetraclita porosa Gmelin var. viridis Darwin. Fundnotiz: Station 26, Sharks Bay, Surf Point, 1,—3!/, m; 16. VI. 05 (1 Exemplar). Tetrachta porosa GMELIN findet sich in einem Gürtel, der von ca. 35° n. Br. bis 35° s. Br. reicht. Noch nicht angegeben ist es von der atlantischen Küste Afrikas. Literaturverzeichnis. . ANNANDALE, N., Notes on Cirripedia Pedunculata in the collection of the University of Copenhagen. Saertryk af Vidensk. Meddel. fra den naturk. Foren. i Kbhvn., 1910. . — Report on the Cirripedia Pedunculata collected by Dr. Th. MORTENSEN in the Gulf of Siam. Ibid. . 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R ä ö ni. { R m ni v > , RL ar Kıyra ir AK 8 ra R Y 3 N a 4 » ’ > 14 nit Tr a ‘ h Rn . h MM xt " x 3 ‘ N x N Tr E «8 5 ” = - t f = [} „ ’ - in f 4 E $ yn / i 2 za l j . 3 er “or. ws N : ’ Do ns 2 LE. i% \ Su voat | 4 Rn N er % r x r ° 3 u f , - [} i ‘ \ r ’ Fb) dr » r i I { D) e us j # 3 Y i x N r I % «4 4 3 ’ E J ! R + Ä { . mL ar a -g - F r „' [ r R e ® w- „u De Die Fauna Südwest-Australiens Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer. Band IV, Lieferung 12. Echinoıdea Von Prof. Dr. L. Döderlein (Straßburg i. E.) Mit Tafel IX und 11 Abbildungen im Text Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1914 #dr- Alle Rechte vorbehalten. Fe : An hr ' 2 } “4 a . #5 # \ 4 is Da det da r a 3 of. Li „ ‚ 5 n are 7% 4 Hase +182 IR ee, ' A Tun u De 2 . Fr EZ Br RER . REEL ns > Per: WW x . & r un Lars jr Prey ye' » ar Pe | Y F . “ ’ ” x wi FR! Fe - j' 24 -.* Die Ausbeute an Seeigeln, die die Herren Dres. MICHAELSEN und HARTMEYER von ihrer Sammelreise in West-Australien zurückbrachten, ist zwar nicht besonders umfangreich, weder nach der Zahl der Arten, noch der der Individuen; sie ist aber nach verschiedenen Richtungen hin von großem und außergewöhnlichem Interesse. Zunächst war für den Echiniden- forscher jenes Gebiet, West-Australien, ein nahezu jungfräuliches Gebiet, aus dem eine Echinidenfauna bisher beinahe unbekannt war. Daß bei dieser Sachlage fast für jede einzelne der mitgebrachten Arten der sichere Nachweis ihres Vorkommens an jenen Küsten von Interesse sein mußte, ist natürlich. Im ganzen wurden 16 Arten erbeutet, jedenfalls nur ein Bruchteil der dort zu erwartenden Echinidenfauna. Das geht schon daraus hervor, daß nicht weniger als 10 dieser Arten nur an je einer einzigen Station ge- sammelt wurden, und daß 7 Arten nur in je einem oder 2 Exemplaren vorliegen. Es hängt aber zum Teil damit zusammen, daß nur am Strande oder in recht geringer Tiefe gesammelt wurde; die größte Tiefe, in der Seeigel dort gefangen wurden, beträgt 13 m. Daß unter den erbeuteten Arten einige sich befinden, die als neu an- zusehen sind, war zu erwarten; es sind das Salmacis Michaelseni, Ambly- pneustes leucoglobus und Heliocidaris Hartmeyeri, alle drei zu Gattungen ge- hörig, die für die australischen Küsten sehr charakteristisch sind. Die übrigen Arten sind Formen, die sämtlich schon bei Australien nach- gewiesen sind. Was die Sammlung in tiergeographischer Hinsicht besonders wertvoll und interessant macht, ist der damit erbrachte Nachweis einer ziemlich scharfen Grenze an der west-australischen Küste zwischen zwei Faunen- gebieten, nämlich dem tropischen indopaeifischen Gebiet und dem sub- tropischen südaustralischen Gebiet. Diese Grenze wird dort ungefähr vom 27° s. Br. gebildet. Die nördlich davon, in der Sharks Bay gefun- denen Arten sind sämtlich wohlbekannte Formen der tropischen Gewässer, 3 Arten davon von weiterer Verbreitung im tropischen Indopacifik, nämlich: Prionocidarıs bispinosa, Mortensemia oblonga, Tripneustes gratilla ; 446 L. DÖDERLEIN, 3 weitere Formen sind nur auf die tropischen Küsten des nördlichen Teiles von Australien beschränkt und gehen nicht weiter nach Norden, als bis zu den Aru-Inseln; das sind: Salmaeis virgulata alexandri, Temnotrema decorum (syn. Pleurechinus bothryoides), Breyma australasiae. Keine dieser 6 Arten hat sich südlich von der Sharks Bay gefunden. Auch an der Ostseite von Australien sind diese Arten nicht weiter nach Süden verbreitet als höchstens bis Sydney und Lord Howe’s Island. Die südlich von der Sharks Bay gelegenen Küsten von West-Australien, an denen gesammelt wurde, die Bezirke Geraldton, Fremantle, Bunbury und Albany, beherbergen eine einheitliche Fauna, die in ihren wesentlichen Elementen sich als vollständig verschieden erweist von der nördlichen tropischen. Es stammen von da folgende 7 Arten: (Goniocidaris tubaria Heliocidaris Hartmeyeri Oentrostephanus Rodgersi > armigera Amblypneustes pallidus Linthia australis. 5 leuecoglobus Die beiden Gattungen Amblypneustes und Heliocidaris sind höchst charak- teristisch für dieses südaustralische Faunengebiet, das noch die ganze Südküste von Australien sowie Tasmanien umfaßt, aber an der Ost- küste sich offenbar nicht sehr weit nach Norden erstreckt. Doch ist ein Teil der diesem Gebiet eigentümlichen Formen nördlich bis Sydney und Lord Howe’s Island vorgedrungen, und sie leben hier neben den von Norden bis ebendahin vorgedrungenen Vertretern des tropischen Gebietes. Die Fauna von Port Jackson und Lord Howe’s Island stellt offenbar eine Mischfauna dar, die aus tropischen nordaustralischen und subtropischen südaustra- lischen Elementen besteht. Eine solche Vermischung der beiden Faunen an der Grenze ihrer Gebiete ist bisher von West-Australien nicht bekannt. Hier scheint die Grenze ziemlich scharf zu sein. Noch finden sich aber in der vorliegenden Sammlung zwei weitere Arten, deren Verbreitung die Eigentümlichkeit zeigt, daß sie sich um die für die übrigen Arten gültigen Verbreitungsgrenzen nicht kümmern, sondern einerseits eine weite Verbreitung im tropischen Indopazifik zeigen und außer- dem andererseits volles Heimatsrecht im südaustralischen Gebiet besitzen. Das sind: Phyllacanthus imperialis und Laganum Lesueuri. Beide Formen wurden in West-Australien von der Expedition nur süd- lich von der Sharks Bay nachgewiesen, erstere ist auch von Tasmanien bekannt. Echinoidea. 447 Ob die neue Art Salmacis Michaelseni, die sowohl in der Sharks Bay wie an zahlreichen Stationen im südlichen West-Australien gesammelt wurde, ihrer Verbreitung nach zu der Gruppe der beiden letztgenannten Arten gehört oder nur eine süd-australische Art vorstellt, die die Grenzen ihres Faunengebietes um ein weniges nach Norden überschritten hat, ist eine offene Frage. Die Gattung ist im übrigen eine charakteristisch tropische. Für den Systematiker bot die vorliegende Sammlung ein hervorragendes Interesse durch die vorzüglich konservierten Exemplare aus den Gattungen Amblypneustes und Helocidaris, die in einiger Anzahl vorhanden waren und je 2 Arten darstellen. Beides sind Gattungen, die für das süd- australische Gebiet sehr charakteristisch sind; in beiden Gattungen aber waren bisher unsere Kenntnisse von den darin zu unterscheidenden Formen noch sehr unbefriedigend. In der Gattung Amblypneustes war die Kenntnis der Arten besonders dadurch sehr erschwert, daß bisher fast nur nackte Schalen zur Verfügung standen. In beiden Gattungen war ich genötigt, je eine neue Art aufzustellen, und ich nahm die Gelegenheit wahr, eine kritische Revision der darin aufgestellten Formen vorzunehmen; ich glaube dabei die Verwandtschaftsverhältnisse der meisten bisher unterschiedenen Formen zueinander in befriedigender Weise aufgeklärt zu haben. An dieser Stelle möchte ich noch einige allgemeinere Ausführungen machen, zu denen ich veranlaßt bin durch das Studium eines jüngst er- schienenen Werkes von H. L. CLArRkK (1915, Hawaiian and other Pacific Echini. The Pedinidae, Phymosomatidae, Stomopneustidae, Echinidae, Temnopleuridae, Strongylocentrotidae and Echinometridae. Mem. Mus. Comp. Zool., XXXIV, No. 4). Ich habe dieses neueste Werk des durch eine Reihe vorzüglicher Schriften über Echinoiden und andere Echinodermen bekannten Verfassers bei der Bearbeitung des vorliegenden Materials mit großem Vorteil benutzt und schätze es seines wertvollen wissenschaftlichen Inhaltes halber sehr hoch ein, bin aber mit seinen systematischen An- schauungen über die Echinoiden in mancher Beziehung nicht einverstanden, was ich in den folgenden Zeilen begründen möchte. In die allernächste Verwandtschaft der Gattung Heliocidarıs gehört unzweifelhaft die Gattung Echinometra, und es ist ein unbestreitbares Verdienst von MORTENSEN, diese nahen Beziehungen erkannt und da- durch zum Ausdruck gebracht zu haben, daß er Heliocidaris (Toxocidaris) in dieselbe Familie wie Echinometra stellt. A. Acassız (1872—73, Revision of Echini) hatte für die in der Unterordnung der EKechinina oder Camaro- donta (1912, Jackson, Phylogeny of the Echini) enthaltenen Formen nach der Porenzahl zwei Familien, Echinometradae und Echinidae, letztere mit den Unterfamilien Temnopleuridae und Triplechinidae aufgestellt, die 448 L. DÖDERLEIN, später von Duncan (1890) und GREGORY (1900) dahin modifiziert wurden, daß von den mit ovaler Schale versehenen Echinometridae die mit kreis- runder Schale versehenen Strongylocentrotidae als besondere Familie abge- trennt und neben die Familien der Temnopleuridae und Echinidae s. Str. (— Triplechinidae) gestellt wurde. An Stelle von drei dieser Familien, der Echinidae, Strongylocentrotidae und Echinometridae, stellte MORTENSEN (1903, Ingolf-Exped.) seine drei Familien Eehinidae, Echinometridae und Toxopneustidae von ganz anderer Bedeutung, deren jede durch eine sehr charakteristische Form von globiferen Pedicellarien ausgezeichnet ist. Ich habe mich dieser Anschauung von MORTENSEN nach gewissenhafter Prüfung aus voller Überzeugung angeschlossen. Es ist bedauerlich, daß H. L. CLARK an dem alten AGASSIZ-GREGORYSschen System festhält, das ja seinerzeit, als A. Acassız es aufstellte, einen großen Fortschritt gegenüber früheren Anschauungen bedeutete; er verteidigt es noch in seiner neuesten Schrift mit größter Zähigkeit, indem er vor allem auch den systematischen Wert der sogenannten mikroskopischen Merkmale (Pedicellarien und Spicula), deren große Bedeutung für die Systematik MORTENSEN zuerst erkannte, nach Möglichkeit herabzusetzen versucht. Von seinen Argumenten gegen MORTENSENS Auffassung der Familien finde ich nur eines berechtigt; es betrifft das die beiden Formen Eckinus (im alten Sinne) magellanicus und alboeinetus. Es ist unbestreitbar, daß die beiden Formen einander sehr nahestehen; H. L. CLARK geht jetzt so weit, daß er beide Formen in die gleiche Art stellt, da er in diesem Falle die Form der Pedicellarien für ganz gleichgültig erachtet, während MORTENSEN auf Grund seiner Beobachtungen, die ich (1906, D. Tiefsee-Exped., p. 231) nur voll bestätigen konnte, nach der Form ihrer globiferen Pedicellarien den E. magellanteus zu der Familie der Echinidae, den E. albocinctus zu seinen Echinometridae stellen mußte. Solche Fälle sind eine bedauerliche Begleit- erscheinung unserer Systematik, die die Tierformen gruppenweise einander gegenüberstellt und auf Grund eines einzelnen Merkmales mitunter eine künstliche Trennung nahe verwandter Formen veranlaßt; kein System kann solche Fälle vermeiden. Gerade das von H. L. CLARK bevorzugte System leidet sehr unter solchen Fällen. So müßten zahlreiche Individuen aus der Gattung Echinometra in die Familie der Strongylocentrotidae gestellt werden, da ihre Schalenform kreis- rund und nicht oval ist. Die Gattung Paracentrotus steht der Gattung Proto- centrotus (Parechinus) so nahe, daß ihre Trennung in zwei Familien ganz unnatürlich ist. Echinostrephus molaris gehörte mit seinen 3 Porenpaaren in die Familie der Echinidae, während ihn CLARK neben E. acieulatus mit 4 Po- renpaaren bei den polyporen Strongylocentrotidae beläßt. Es wäre unklug, ÜLARK daraus einen Vorwurf zu machen. Wer Anhänger des AGassız- Echinoidea. ‚449 GREGORYschen Systems ist, ist gezwungen, diese entweder dem System oder den natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen widersprechenden Ent- scheidungen zu treffen. Ich möchte nur dagegen Einspruch erheben, daß CLARK das MORTENSENsche System aus dem Grunde als unhaltbar erklärt, weil es nicht in allen Fällen die natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen zu berücksichtigen vermag. Unsere künstliche Systematik ist ein not- wendiges technisches Hilfsmittel, und niemals wird es möglich sein, damit die natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen stets zum richtigen Ausdruck zu bringen. Jedem System haften dieselben Mängei mit Naturnotwendig- keit an, auch dem AGassız-GREGORYSchen in hohem Grade, wie ich ge- zeigt habe, und es ist unrichtig, sie, wie CLARK es tut, nur als eine Eigentümlichkeit des MORTENSENschen Systems hinzustellen. Die weiteren von H. L. CLARK angeführten Beispiele von „sehr nahe verwandten“ Formen, die durch das MORTENSENsche System unnatürlich weit voneinander getrennt werden, setzen mich aber in nicht geringes Er- staunen. Sind wirklich Strongylocentrotus (im alten Sinne) Kvidus und dröbachtensis, S. tuberculatus und franciscanus, S. albus und gebbosus So nahe miteinander verwandt, daß ihre Trennung in verschiedene Familien unnatürlich ist? Das ist es ja gerade, was durch MORTENSENS Arbeiten überzeugend nachgewiesen wurde, daß diese Formen, die nach A. AGAssız alle in dieselbe Gattung gehörten, abgesehen von einer gewissen äußeren Ähnlichkeit im Grunde gar nicht näher miteinander verwandt sind! Der zweite Vorwurf, den H. L. CLARK dem MORTENSENSschen System macht, ist der, daß die verschiedenen Formen von globiferen Pedicellarien, in denen MORTENSEN die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale für seine drei Familien sieht, bei der Familie der Temnopleuridae innerhalb derselben Gattung, sogar nebeneinander bei denselben Individuen vorkommen können. Er schreibt: „it does not seem that a character of. such uncertain value in the Temnopleuridae can possibly become of prime importance in the closely related Echinidae“. Kann CLark wirklich diesen Satz noch aufrecht halten, wenn er bedenkt, daß er selbst in derselben Gattung Echinostrephus eine oligopore und eine polypore Art nebeneinander aufführt und in der gleichen Familie die oligopore Gattung Parasalenia ruhig neben den übrigen polyporen Gattungen duldet, und daß er trotzdem die Oligoporie, den Be- sitz von nur 3 Porenpaaren, als einziges Unterscheidungsmerkmal (also of prime importance) der Familie der Echinidae gegenüber den polyporen Strongylocentrotidae ansieht? Ferner möge er bedenken, daß in der Gat- tung Echinometra kreisrunde!) Exemplare neben stark ovalen gar nicht 1) Bei sehr genauen Messungen lassen sich oft geringe Abweichungen von der kreis- runden Gestalt bei Seeigeln der anderen Familien nachweisen. Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 29 450 L. DÖDERLEIN, selten sich finden, während er doch wesentlich nach dem Merkmal der ovalen Schale die Echinometridae den anderen Familien gegenüberstellt. Dabei sind doch im Tierreich Beispiele genug vorhanden für die Tat- sache, daß ein Merkmal für eine bestimmte Tiergruppe außerordentlich konstant und charakteristisch sein kann, während es bei benachbarten Gruppen äußerst variabel ist. Das bekannteste Beispiel dafür ist vielleicht die Zahl der Halswirbel, die durch die ganze Klasse der Säugetiere nahezu konstant ist, während sie bei anderen Wirbeltieren höchst variabel sich erweist. Auf jeden Fall habe ich die Überzeugung gewonnen, daß das System von MORTENSEN weit besser die natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen der Formen zum Ausdruck bringt als das alte von CLARK angenommene System, ohne natürlich von den allen künstlichen Systemen gemeinsamen Mängeln sich frei halten zu können. Es geht das besonders auch aus der Tatsache hervor, daß in der geographischen Verbreitung der MORTENSEN- schen Familien gewisse Gesetzmäßigkeiten sich sehr klar erkennen lassen, während mit den AGASSIZ-GREGORYschen Familien der Echinidae und Strongylocentrotidae in dieser Beziehung gar nichts anzufangen ist. Die Familie der Z#chinidae im MORTENSENschen Sinne ist höchst charakteristisch für den Atlantik, wo sie sich reich entfaltet; in den Arktik dringt sie nicht vor, dagegen verbreitet sie sich gegen den Antarktik, wo sie in den von den beiden anderen Familien gemiedenen kalten und ge- mäßigten Gewässern zirkumpolar vorkommt; ihre extremste Form, Lox- echinus, verbreitet sich von da aus längs der Westküste von Südamerika. In dieser Familie zeigt sich bei einigen Formen die Neigung, in größere Meerestiefen herabzusteigen, besonders bei der Gattung Echinus, und solche Formen sind es, die sich noch im nördlichen Pazifik finden, aber nur in Tiefen zwischen 200 und 2000 m, die von den anderen beiden Familien nicht bewohnt werden. In der Familie der Echinometridae MORTENSEN finden wir die ursprüng- lichste Form Pseudechinus albocinetus bei Neuseeland, wo sich auch noch der zirkumpolare, zu den Echinidae gehörige Notechinus magellanicus selbst oder in einer ihm sehr nahestehenden Form findet, der dem Pseudechinus dermaßen ähnelt, daß CLARK unter Nichtberücksichtigung der Pedicellarien beide für eine einzige Art erklärt. Vielleicht haben wir hier den Ursprung der ganzen Familie. Die einfacheren Formen der Familie mit kreisrunder Schale finden sich nun besonders entwickelt bei Neuseeland und Australien in den subtropischen Gewässern, vereinzelt auch in anderen subtropischen Gebieten des Indopazifik wie Peru und Japan; einige wenige finden sich auch im tropischen Gebiet selbst, wie Echinostrephus und Selenechinus, den H. L. CLARK erstaunlicherweise in die Gattung Echinus aufnimmt. Im Echinoidea. 451 tropischen Indopazifik erreichen nun die extremeren Formen der Familie mit ovaler Schale eine reiche Entwicklung und stellen charakteristische Bewohner der Korallenriffe dar; besonders die Gattung Echinometra erreicht eine außerordentliche Verbreitung und ist nicht nur an die West- küste von Amerika gelangt, sondern auch auf die andere Seite des Isthmus nach Westindien und Brasilien und findet sich sogar noch auf der anderen Seite des Atlantik an der afrikanischen Küste. Keine der Formen dieser Familie geht in kälteres Wasser oder auch nur in einige Tiefe. Sie sind streng litoral. Von der Familie der Toxopneustidae MORTENSEN sind die ursprüng- licheren oligoporen Formen reich entwickelt im tropischen Indopazifik ; zwei der Gattungen (Zytechinus und Tripneustes) haben auch Vertreter nach dem tropischen Atlantik entsandt. Von den polyporen Formen findet sich nur eine Gattung im tropischen Indopazifik und zwar die mit der geringsten Porenzahl (Pseudoboletia),; eine andere (Sphaerechinus) hat sich im Mittelmeer und den benachbarten subtropischen Küsten des Atlantik entwickelt. Auch Pseudoboletia wurde bei Ascension nachgewiesen. Die Hauptmasse der polyporen Formen findet aber in den außertropischen Teilen des Nordpazifik eine üppige Entwicklung, wo es vor allem die Gattung Strongylocentrotus zu einer großen Artenzahl bringt. Eine dieser Arten, S. dröbachiensis, dringt durch die Beringstraße in das nördliche Eismeer, erscheint an der Küste von Grönland und im Nordatlantik bei Nordamerika sowie an den nordeuropäischen Küsten und läßt sich bis zum Kap Taimyr nachweisen. Auch diese Familie ist streng litoral. Wenn sich in dieser Weise die Verbreitung einer Tiergruppe darstellen läßt, so gibt das doch auch eine gewisse Gewähr, daß in dem betreffenden System die natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen zum Ausdruck kommen. Prionocidaris bispinosa (Lamarck). Cidarites bispinosa LAMARCK, 1816, Hist. nat. anim. sans vert., III, p. 57. Phyllacanthus annulifera A. Acassız, 1872 u. 1873, Revision of Echini, p. 150 u. 387, tab. le, fig. 21—26. Leioeidaris bispinosa DÖDERLEIN, 1902, Bericht über die... bei Amboina und Thurs- day-Island gesammelten Echinoidea. Jenaische Denkschr., VIII, p. 695, tab. 58, fig. 5—11. 8 Prionoeidaris bispinosa DÖDERLEIN, 1911, Über Echinoidea von den Aru-Inseln. Abhandl. Senckenberg. Naturf. Ges., XXXIV, p. 240 (vollständ. Literatur). Fundnotizen: Stationen 9 und 14, Sharks Bay, Freyeinet Beach, 31/,—16 m. Die vorliegenden Exemplare, deren Stacheln zum Teil dicht mit Algen und dergl. bewachsen sind, gehören zur typischen Form dieser Art, die 29* 452 L. DÖDERLEIN, von Singapur, Siam, Java, Borneo, Malakka und Thursday Island bekannt ist. Mit Befriedigung kann ich hier feststellen, daß nunmehr auch H. L. CLARK, wie er mir brieflich mitteilte, sich hat überzeugen lassen, daß es diese Art ist, der mit Recht der LamArcksche Name bispinosa zukommt, und daß die bisherige Stephanocidaris bispinosa Au. AGAssız künftig den von mir vorgeschlagenen Namen Prionocidaris Agassixi zu führen hat. An den vorliegenden Exemplaren gelang es mir selbst bei einem kleinen Stück nicht, die diekköpfigen globiferen Pedicellarien zu finden, die ich bei einzelnen Exemplaren von anderen Fundorten nachweisen konnte. Phyllacanthus imperialis parvispina Tenison-Woods. Leioeidaris imperialis DUJARDIN et HuPpk, 1862, Hist. nat. Zoophyt., Echinodermes, p. 484. Phyllacanthus parvispina TENISON-Woops, 1879, On some new Australian Echini. Linn. Soc. New South Wales, IV, p. 286, tab. 14. $ & RAumsAy, 1885, Catal. Echin. Austral. Mus., Pt. 1, Echini, p. 3 u. 43. Oidaris parvispina LoVEn, 1837, On the species of Echin. deser. by LinnAEus. Bihang till K. Svenska Vet. Akad. Handlingar, XIII, p. 148. Leiocidaris imperialis var. parvispina DÖDERLEIN, 1902, Bericht .... bei Amboina und Thursday-Island gesammelten Echinoidea. Jenaische Denkschr., VIII, p. 690, tab. 58, fig. 4. Phyllacanthus imperialis MORTENSEN, 1903, The Danish Ingolf-Exp. Echinoidea. e ss; var. parvispina DÖDERLEIN, 1906, Die Echinoiden d. Deutsch. Tiefsee-Exp., p. 98, fig. 18d, tab. 40 (32), fig. 5a—c. ” x H. L. CLARK, 1907, The Cidaridae. Bull. Mus. comp. Zool., LI, p. 188. Fundnotiz: Station 45, Rottnest bei Fremantle, am Strand. 2 sehr große Exemplare dieser Art wurden von West-Australien mit- gebracht. Sie sind nicht zu trennen von solchen, die mir von der ÖOst- küste Australiens, von Port Jackson, vorliegen. Die Form, die von der tropischen var. dubea kaum zu unterscheiden sein dürfte, soll auch bei Tasmanien vorkommen. Port Jackson Fremantle-Bezirk Durchmesser in mm 57 61 77 85 Höhe in Proz. 60 59 68 67 Buccalfeld in Proz. 39 34 34 34 Apikalfeld in Proz. 33 34 26,5. 7738 Interambulakralfeld in Proz. 53 51 51 51 Ambulakralfeld in Proz. 10 9 1 10 Zahl der Interambulakralplatten 7 7—8 8 9 Zahi der Ambulakralplatten längs einer der oberen Interambulakral- platten _ _ 18 18 Länge eines Stachels in mm 65 61 46 65 Dicke desselben in mm 5,8 1 6,8 2 Echinoidea. 453 Goniocidaris tubaria Lamarck. Goniocidaris tubaria LAMARCK, 1816, Hist. nat. anim. sans vert., III, p. 57. 5 , A. Acassız, 1872 u. 1873, Revision of Echini, p- 131 u. 397, tab. le, fig. 32—36, tab. Ic, fig. 9—14. A nr Mc Coy, 1885, Prodromus of the Zoology of Victoria, tab. 100 (fide H. L. CLARK). s r DÖDERLEIN, 1887, Die japanischen Seeigel, p. 27, 49, 51, tab. 9, fig. Ja—e. > ” RAmsAY, 1885, Cat. of Echinod. in the Australian Museum, Pt. 1, p. 44. & nr H. L. CLARK, 1907, The Cidaridae.. Bull. Mus. comp. Zool., LI, p- 198, tab. 10, fig. 5; tab. 11. PA = H. L. CLARK, 1909, Mem. of Austral. Mus., IV, p. 553. Fundnotiz: Station 56, Bunbury-Bezirk, Koombana Bay, 141/,—18 m. Nur ein kleines Exemplar wurde erbeutet, das von denen der Ost- küste sich nicht trennen läßt. Die Art ist nur vom südlicheren Austra- lien und Tasmanien bekannt, dürfte aber hauptsächlich in Tiefen von mehr als 20 m vorkommen. Centrostephanus Rodgersi A. Agassiz. Triehodiadema Rodgersii A. Acassız, 1863, Proceed. Acad. Nat. Sc. Philadelphia, p. 354. Oentrostephanus Rodgersvi A. Acassız, 1872 u. 1873, Revision of Echini, p. 98 u. 412, tab. 3b, fig. 1-3; tab. 24, fig. 37. rodgersi RAMSAY, 1885, Cat. Echin. Austr. Mus., Pt. 1, Echini, p. 44. MORTENSEN, 1904, The Danish Exped. to Siam. Echinoidea, p- 33, tab. 3, fig. 4; tab. 4, fig. 19 u. 22; tab. 5, fig. 34. H. L. CLARK, 1909, Mem. Austral. Mus., IV, p. 553. „ „ Fundnotizen: Koll. Mus. Perth, West-Australien (ohne nähere Angabe). Die Art ist mit Sicherheit nur vom südlicheren Australien be- kannt, besonders häufig ist sie bei Sydney und Lord Howe’s Island in geringer Tiefe. Von globiferen Pedicellarien fand ich nur ein einziges Exemplar von winziger Größe; die Klappen zeigten nur zwei Paar Zähnchen am Ende. Dagegen fand ich in großer Zahl kleine dicke Papillen über die ganze Schale zerstreut, die einen dünnen Kalkstiel umschlossen und je drei große Drüsen enthielten; es scheinen mir dies verkümmerte globifere Pedicellarien darzustellen, denen das Köpfchen fehlt, während die Drüsen am Stiel eine starke Entwicklung erreichten; ähnliche Formen sind von (©. longispinus beschrieben. Von tridentaten Pedicellarien fand ich außer der von Mor- TENSEN abgebildeten Form, deren Klappen sich nur am Ende berühren, und die in sehr verschiedener Größe vorkommen, noch eine zweite Form, 454 L. DÖDERLEIN, die der bei ©. longispinus von MORTENSEN beschriebenen Form durchaus entspricht. Sie sind storchschnabelartig, ihre Klappen berühren sich in fast zwei Dritteln ihrer Länge, ihr Endteil ist 5—6mal so lang als ihr Basalteil. Auch sie treten in sehr verschiedener Größe auf, ihr Köpfchen ist oft fast 4 mm lang (bei 10 mm langem Stiel), neben solchen, deren Köpfchen kaum 1 mm lang ist. Die ophicephalen und triphyllen Pedi- cellarien entsprechen der Beschreibung von MORTENSEN. Die Spicula der Ambulacralfüßchen sind wie bei Ü. longispinus. Salmacis virgulata alexandri Bell. Salmaeis globator A. AGAssız, 1873, Revision of Echini, p. 473. suleatus A. AGAssız, 1873, ibid., tab. Sb, fig. 3 (non p. 476). globator a BELL, 1880, Proc. zool. Soc. London, p. 433, tab. 41, fig. 1 u. 7. alexandri BELL, 1884, Echinod. Rep. Zool. Coll. H. M. S. Alert, p. 118. “ e RAmSsAY, 1885, Catal. Echin. Austral. Mus., Pt. 1, Echini, p. 17 u. 48. „> virgulata var. alexandri DÖDERLEIN, 1902, SEMONs Echinoidea von Amboina u. Thursday-Island. Jenaische Denkschr., VIII, p. 712 (70), tab. 62, fig. 1, 3—7. = r ;, ni MORTENSEN, 1904, Siam-Echinoidea (1), Mem. Acad. R. Sc. et Lettres de Danemark, Ser. 7, I, p. 70. : I r 35 DÖDERLEIN, 1911, Echin. v. den Aru-Inseln, Abhandl. Senck. Nat. Ges., XXXIV, p. 245. alexandri H. L. CLARK, 1912, Mem. Mus. comp. Zool., XXXIV, 4, p. 316. ” ” ” Fundnotiz: Station 14, Sharks Bay, Freycinet Reach, 11—-16m. Die vorliegenden großen Exemplare von West-Australien zeigen über- einstimmend tiefe und breite Horizontalfurchen. Wenn alle Exemplare dieser Varietät diesen Charakter so gleichmäßig entwickelt zeigen würden, würde es sich gewiß empfehlen, die australische Form als selbständige Art aufzuzählen gegenüber der typischen $. virgulata, wie sie mir von Ceylon vorliegt. Das ist aber keineswegs der Fall, sondern, wie mir meine Exemplare von Port Jackson zeigen, variieren diese .gerade in der Aus- bildung der Furchen sehr erheblich untereinander, so daß eine scharfe Grenze gegenüber S. virgulata kaum zu ziehen ist. Es ist auch gar kein Zweifel, daß die var. Alexandri nur der australische Vertreter der indo- malayischen 8. virgulata ist, die var. Alexandri ist nunmehr von Sharks Bay, Port Jackson, Thursday-Island und den Aru-Inseln bekannt. Durchmesser 53 mm Ambulakralfeld in Proz. 27 Höhe in Proz. 62 Zahl der Interambulakral- Buccalfeld in Proz. 25 platten 26 Apikalfeld in Proz. #7 Zahl der Ambulakralplatten 37 Interambulakralfeld in Proz. 36 Salmaecis Michaelseni n. sp. Fundnotizen: Stationen 9 und 14, Sharks Bay, Freyeinet heach, 3',—16 m. Station 35, North Fremantle. Station 36, Fre- Echinoidea. A 455 mantle-Bezirk, Mündung des Swan River, Hafen, ca. 3m. Sta- tion 44, Fremantle-Bezirk, Gage Roads, 7—18 m. Station 48, Fremantle-Bezirk, Cockburn Sound, Port Royal und nördl. davon, 14,—18 m. Station 51, Fremantle-Bezirk, Cockburn Sound, South Channel, 6!1/,—8 m. Station 53, Fremantle-Be- zirk, Warnbro Sound, 12—14 m. Station 56, Bunbury-Bezirk, Koombana Bay, 14!,—18 m. Station 64, Albany-Bezirk, Oyster Harbour, 3/,—5!j, m. .Die Schale (19 mm Durchmesser) ist stark gewölbt, oben und unten ziemlich flach; sie ist fast doppelt so breit wie hoch und kreisrund. Der Durchmesser des Apikalfeldes beträgt etwa den 4. Teil des Schalendurchmessers; davon entfällt etwa die Hälfte auf das Analfeld. Die Analplatten sind von sehr verschiedener Größe; eine erreicht eine auffallende Größe ; sie ist fast kreisrund und fast halb so breit wie das Analfeld ; sie trägt einen kleinen Stachel, während die übrigen Analplatten nackt bleiben. Die Genital- platten sind etwa halb so sroß wie das Analfeld und ‚bilden einen geschlossenen Ring; nahe dem analen Rand tragen sie je 3—5 Fig. 1. Salmaeis Michaelseni n. sp. von Sharks ziemlich große Stacheln;ihr Bay. "/ı äußerer Teil mit der großen Genitalöffnung ist nackt. Die Madreporenplatte ist nur wenig vergrößert, mit stark gewölbtem Madreporiten. Die Ocellarplatten sind nur halb so groß wie die Genitalplatten; sie tragen einen kleinen Stachel in ihrer Mitte umgeben von einer Anzahl Pedicellarien (globifere, ophicephale und tri- phylle). Der Winkel zwischen ihnen und den benachbarten Genitalplatten zeigt eine große, ziemlich tiefe Grube. Das Interambulakralfeld ist an der Peripherie etwas breiter als das Ambulakralfeld und zeigt 16 Platten in einer Reihe. Die Warzen sind sehr regelmäßig in Längs- und Querreihen angeordnet und nehmen nur sehr allmählich an Größe ab gegen das Apikalfeld wie gegen das Buccal- feld. An der Peripherie finden sich auf einer Platte 5 Warzen in einer Querreihe, von denen die beiden äußeren nur von geringer Größe sind und nur. auf wenigen Platten vorkommen. Die mittlere Warze ist die 456 L. DÖDERLEIN, größte, die Warzen stehen so dicht, daß die in einer Reihe stehenden sich mit ihren Höfen berühren; sie reichen bis zum ventralen Plattenrand, wäh- rend sie vom dorsalen Plattenrand durch eine Reihe sehr kleiner Wärzchen getrennt sind. Die Horizontalnaht zwischen je zwei Interambulakralplatten zeigt eine scharf eingeschnittene tiefe und breite Furche, die in der Mitte unterbrochen ist; die Unterbrechung beträgt ungefähr den dritten Teil der ganzen Länge und wird hauptsächlich von dem Hofe der großen Primär- warze eingenommen. Im Ambulakralfeld ist die Zahl der Platten nur unbedeutend größer als im Interambulakralfeld. An der Peripherie zeigen sich regel- mäßige Horizontalreihen von je zwei größeren Warzen auf jeder Platte, von denen die äußere nahezu die gleiche Größe hat wie die größte Warze der Interambulakralplatten. Längs des dorsalen Randes der Platte zeigt sich eine Anzahl kleiner Wärzchen. Von der Mittelnaht an sind die Hori- zontalnähte zu einer tiefen Grube umgebildet, die bei der äußeren Haupt- warze endet. Die Porenzone nimmt an der Peripherie beträchtlich weniger als die Hälfte der Plattenbreite ein. Die Porenpaare bilden eine etwas un- regelmäßige Vertikalreihe, deren Entfernung vom Rande des Interambulakral- feldes größer ist als der Durchmesser eines Porus. Längs des Interambu- lakralfeldes zeigen sich feine Randporen, die den Grenzen der primären Ambulakralplatten entsprechen. Auf der Buccalseite ist nahe dem Rande je eine kleine Stachelwarze auf mehreren Großplatten vorhanden, die die Porenpaare vom Rande trennt. Der Durchmesser des Buccalfeldes ist größer als der dritte Teil des Schalendurchmessers. Es ist völlig nackt und zeigt außer den 10 Buceal- platten keine Kalkbildungen. Pedicellarien und Stacheln fehlen hier gänzlich. Die größten Primärstacheln erreichen etwa den dritten Teil des Schalendurchmessers; sie verjüngen sich schwach gegen ihr Ende, während die kleinsten Stacheln zylindrisch sind. Nahe dem Buccalfeld werden die Primärstacheln etwas abgeflacht und leicht gebogen. Sämtliche Stacheln sind deutlich kanneliert, die Rippen ganzrandig, nur gegen das Ende er- kennt man unter dem Mikroskop spärliche feine Dornen. Die kleineren Stacheln sind sämtlich rein weiß. Die größten Primär- stacheln, vor allem die der Ventralseite, zeigen einen dunkelbraunen Basal- teil, in der äußeren Hälfte werden sie dunkelgrün und das Ende selbst ist gewöhnlich weiß; mitunter wird die Basis dieser Stacheln blasser, manchmal ist die rotbraune Farbe durch Weiß ersetzt. Viele Primärstacheln sind ganz weiß. Auf der Oberfläche der größeren Stacheln und vor allem in den Weich- teilen an ihrer Basis finden sich meist in größerer oder geringerer Zahl Echinoidea. 457 äußerst feine bogenförmige Spicula, wie ich solche unter anderem besonders bei Opechinus varıabilis Dön. von Japan beobachtet habe. Von Pedicellarien sind globifere überall sehr häufig auf sehr langen schlanken Stielen. Der Endteil ihrer Klappen ist kaum länger als der Basalteil, sehr schmal und zeigt gleich unterhalb des langen Endzahnes gewöhnlich jederseits einen langen, sehr dünnen spitzen Seitenzahn, der aber mitunter mehr oder weniger stark verkümmert. Die ebenfalls zahl- reich vorhandenen ophicephalen Pedicellarien auf langem, kräftigem Stiel zeigen eine starke Einschnürung zwischen dem Basalteill und dem wenig längeren und kaum breiteren Endteil, der mehrere seichte Einbuchtungen zeigt. Tridentate Pedicellarien wurden nicht gefunden. Die verschiedenen mir vorliegenden Exemplare zeigen nicht unbe- trächtliche Verschiedenheiten voneinander, so daß ich nach der ersten flüch- tigen Untersuchung glaubte, mehrere Arten unterscheiden zu müssen. Die auffallende Übereinstimmung in der Form und Färbung der Stacheln neben zahlreichen anderen völlig übereinstimmenden Merkmalen gaben mir aber die Gewißheit, daß die Verschiedenheiten, die zum Teil sehr auffällig sind, nur individueller oder lokaler Natur seien. Die Oberseite der Schale ist mitunter in geringem Maße kegelförmig ausgebildet; dann wird auch die Schale verhältnismäßig höher. Die relative Größe von Apikal- und Buccalfeld ist nicht ganz konstant, abgesehen davon, daß ganz allgemein bei jüngeren Exemplaren diese Felder eine größere Ausdehnung haben als bei älteren. Auch die Größenverhältnisse der nebeneinander stehenden Haupt- warzen variieren nicht unbedeutend; die Warzenhöfe sind oft voneinander getrennt. Selbstverständlich übertreffen auch bei jüngeren Individuen dieser Art die Warzen der primären Reihe die übrigen viel beträchtlicher an Größe, als das bei älteren Individuen der Fall ist. Auch die Crenulierung der größeren Warzen ist bei einzelnen Indi- viduen weniger ausgeprägt, als es die Regel bei dieser Art ist. Besonders variabel ist aber die Größe und das Vorkommen der Winkelgruben. Bei den meisten Exemplaren sind sie viel weniger ausgedehnt als bei dem oben beschriebenen Exemplar. Die des Interambulakralfeldes sind zwar meist scharf eingeschnitten und ziemlich tief, erstrecken sich aber längs der Horizontalnähte viel weniger weit, so daß sie nicht viel breiter als hoch werden und etwa zwei Drittel der Länge der Horizontalnaht nur durch eine seichte Furche markiert ist. Von den kleinen Winkelgruben an der Grenze des Ambulakral- und Interambulakralfeldes ist oft nur die eine zwischen je zwei ambulakralen Großplatten zu beobachten. Die Winkel- 458 L. DÖDERLEIN, gruben zwischen Ocellar- und Genitalplatten sind bei vielen Individuen sehr groß und deutlich, bei anderen aber kaum angedeutet. Die Färbung der Stacheln ist sehr variabel. Meist aber ist nur ein Teil der großen Stacheln dunkel gefärbt, während alle übrigen einfarbig hell, aber durchaus nicht immer weiß sind. Die bogenförmigen Spieula an den größeren Stacheln fand ich bei vielen Individuen ziemlich zahlreich, bei anderen spärlich; bei verschiedenen vermißte ich sie ganz. Auch die Klappen der globiferen Pedicellarien erwiesen sich einiger- maßen variabel. Die beiden Seitenzähne sind oft so lang wie der End- zahn, in anderen Fällen mehr oder weniger verkürzt, so daß wenigstens der eine von ihnen manchmal ganz verschwinden kann. Diese verschiedenen Formen lassen sich in der Regel bei demselben Individuum beobachten, doch zeigt gewöhnlich die große Mehrzahl der Pedicellarien desselben In- dividuums entweder zwei oder nur einen wohlentwickeiten Seitenzahn. Die Zuweisung der Art zur Gattung Salmacıs erfolgte wesentlich auf Grund der wohlausgeprägten Crenulierung der größeren Warzen, die die meisten Individuen deutlich zeigen. Sonst wäre sie zur Gattung Pleurechinus (= Temnotrema nach H. L. CLARK) zu stellen, in die sie ihrer geringen Größe wegen gut passen würde. Die beiden Gattungen sind eben so nahe verwandt, daß ihre scharfe Trennung kaum mehr den Tatsachen entspricht. Die dritte, ebenfalls nur schwierig zu trennende Gattung ist Temnopleurus. Gerade die vorliegende Art macht es auch schwer, Temnopleurus und Salmacis scharf zu trennen. Die typischen Temnopleurus-Arten, T. toreu- maticus und Reeves, sind zwar durch ihre sehr langen Stacheln sehr gut charakterisiert, doch bei 7. Hardwicki finden sich kurze Stacheln von un- gleicher Länge, wie sie für die vorliegende Art und Salmacis Dussumieri bezeichnend sind, während die übrigen Salmaecis-Arten ähnlich den typischen Temnotrema- (— Pleurechinus-) Arten sich durch kurzes, gleichmäßig langes Stachelkleid auszeichnen. Allerdings zeigen auch die jugendlichen Exemplare von Salmaecis virgulata und sphaeroides dieses charakteristische Stachelkleid nicht in der ausgeprägten Weise wie die erwachsenen, sondern ganz in der Art wie die neue australische Art, entsprechend der Ungleichheit der Warzen. Temno- trema decorum (= bothryoides) und rubrum dagegen zeigen schon bei dieser Größe gleichgroße Hauptwarzen und ein gleichlanges Stachelkleid. In der Gattung Salmacis dürfte sich die neue Art am nächsten an- schließen an die gleichfalls australische S. virgulata alexandri, die ähnliche große Winkelgruben und nicht geringelte Stacheln zeigt. Was sie aber von dieser Art auffallend unterscheidet, ist das regelmäßige Vorkommen kleiner Stachelwarzen am äußeren Rande des Porenfeldes, wenigstens auf der Echinoidea. 459 Bucealseite, die bei S. virgulata ganz fehlen, ferner die beträchtliche Ent- fernung der Porenpaare vom Außenrande ihrer Platte, die bei S. virgulata dem Rande sehr genähert sind, und endlich das Vorhandensein von Seiten- zähnen an den globiferen Pedicellarien, die bei S. virgulata ganz fehlen. . . . S. var. Salmacis Michaelseni erde Albany Fremantle Sharks Bay Pt. Jackson — mn, —— — — Schalendurchmesser in mm 10,14,7. 721572185 19 135.185 Höhe in Proz. 60 66 607755 52 50 1 -Buccalfeld in Proz. 48 48 40 44 41 42 33 Apikalfeld in Proz. 35 32 30 31 26 21 19 Interambulakralfeld in Proz. 33038 30 037 36 35 39 Ambulakralfeld in Proz. 28 28 28 27 28 26 27 Zahl der Interambulakralplatten 10 12 137.215 16 1027177 Zahl der Ambulakralplatten 1 15216 18 17 22 Längster Stachel in Proz. 52 42 — 3 32 Temnotrema decorum noY. nomen. Temnopleurus bothryoides L. AcAssız et DEsoR 1847, Catal. rais. Echin., Ann. Se. nat., 3. Ser., VI, p. 360 (56) (non Cidaris bothryoides LESKE, non Pleurechinus bothryoides L. Acassız 184]1). Pleurechinus bothryoides A. AGAssız 1873, Revision of Echini, p. 465. a 5 DÖDERLEIN 1902, Bericht über die... bei Amboina und Thursday- Isl. ges. Echinoidea. Jenaische Denkschr., VIII, p. 706, tab. 61, fig. 1 u. 2 (Literatur). Temnotrema bothryoides H.L. CLARK 1912, Mem. Mus. comp. Zool., XXXIV, No.4, p. 318. Fundnotiz: Station 9, Sharks Bay, Freycinet Beach, 31/,—11 m. Es ist durchaus richtig, was H. L. CLARK behauptet, daß Pleurechinus bothryoides A. AGassız etwas ganz anderes ist als Plewrechinus bothryoides L. Acassız; letzterer bezeichnet mit diesem Namen 1841 die Form, die LEskE als Oidaris bothryoides abgebildet hat, und die zweifellos nicht die Art von A. Acassız ist. Es ist formell richtig, daß H. L. CLARK den Gattungsnamen durch Temnotrema A. AGassız ersetzt, eine Gattung, die niemand, ebensowenig wie die dazu gehörige Art sculptum A. AGAssız, nach der ursprünglichen Beschreibung wiedererkennen würde, wenn nicht H. L. CLArK „glücklicherweise“ das Original wieder entdeckt hätte, das A. Acassız später als einen jungen Temnopleurus Hardwicki angesehen hatte. Ich weiß nicht, warum aber CLARK bei diesen Feststellungen nicht alle Konsequenzen gezogen hat. Wenn die vorliegende Form nicht mehr Pleurechinus heißen darf, dann darf sie auch nicht mehr bothryordes heißen. Ich nenne sie Temnotrema decorum. Die Art ist nunmehr sicher nachgewiesen von Sharks Bay, ferner von Thursday-Island und der Torresstraße an den australischen Küsten sowie von den Aru-Inseln. 460 L. DÖDERLEIN, Amblypneustes pallidus (Lamarck). Taf. IX, Fig. 1—3. Echinus pallidus LAMARCK 1816, Anim. sans vert., p. 48. Amblypneustes pallidus A. Asassız 1872—73, Revision Ech., p. 89 u. 481. MORTENSEN 1904, Siam-Ech., p. 104. H. L. CLARK 1912, Mem. Mus. Comp. Zool., XXXIV, p. 326. „ 2} „ „ Fundnotizen: Station 35, Fremantle-Bez., North-Fremantle, Meeresstrand. Station 56, Bunbury-Bez., Koombana Bay, 141), bis 18 m. Station 62, Albany-Bez., Middelton Beach, Meeresstrand. Station 64, Albany-Bez., Oyster Harbour, ®%,-5V, m. Bei einem vorliegenden Exemplar von 31,5 mm Schalendurchmesser beträgt die Höhe etwa neun Zehntel des Durchmessers. Die Schale ist ziemlich gleichmäßig gerundet mit dünnen Wänden. Das Apikalfeld erreicht kaum den fünften Teil des Schalendurch- messers. Davon kommt etwas mehr als die Hälfte auf das Analfeld. Es ist von ziemlich zahlreichen stachellosen Analplatten bedeckt, deren innerste, die den großen, fast zentral gelegenen After umgeben, von eigentümlicher Ausbildung sind. Sie sind in radiärer Richtung verlängert, in mehreren Reihen rings um die Afteröffnung aufgerichtet und ihr innerer adanaler Rand lappenförmig ausgebildet, oft verbreitert und etwas gedreht. In dieser Form bilden sie einen Palissadenkranz um den After. Die Genital- platten bilden einen geschlossenen Ring, sind über doppelt so breit als hoch, mit mäßig großer, den Außenrand nicht erreichender Genitalöffnung, längs des Innenrandes mit je einer Reihe von 4—5 Stacheln versehen, sonst nackt. Aus der Genitalöffnung ragt eine deutliche häutige Papille hervor. Die Madreporenplatte ist etwas vergrößert, der Madreporit stark gewölbt. Die Ocellarplatten erreichen kaum den vierten Teil der Genital- platten, sind ganz vom Afterfeld ausgeschlossen und tragen 1—2 kleinere Stachelchen. Die Interambulakralplatten, von denen 31 eine Reihe bilden, tragen eine deutliche Primärreihe sehr kleiner Hauptwarzen, die etwa doppelt so weit von der Mittellinie wie vom Ambulakralfeld entfernt ist; der Durchmesser des Warzenhofes erreicht nicht die Hälfte der Platten- höhe. Zwischen dieser Primärreihe und dem Ambulakralfelde finden sich noch mehrere kleine Wärzchen, deren äußerste dem Plattenrande sehr ge- näherte ebenfalls eine deutliche Längsreihe bilden. Zwischen der Primär- reihe und der Mittellinie dagegen finden sich nur wenige äußerst zarte, sehr zerstreut stehende Stachelwärzchen, zwischen denen sehr zahlreiche Pedicellarien stehen. Die Mittellinie zeigt an jedem Plattenwinkel ein nadelstichförmiges feines Grübchen, und zwischen je zwei dieser Grübchen Echinoidea. 461 zeigen sich noch zwei noch feinere Grübchen. Nach jedem dieser Grübchen verläuft nun, von der Primärwarze ausgehend, ein schmaler, bräunlich ge- färbter Strich; diese dunkleren Linien auf dem grünlichen, zum Teil rosa gefärbten Untergrund bilden eine zierliche Ziekzackzeichnung auf dem breiten, fast nackt erscheinenden Mittelteil des Interambulakralfeldes. Das Ambulakralfeld ist nur wenig schmäler als das Interambulakral- feld. Die Zahl der Platten ist beträchtlich größer (43 in einer Reihe). Etwa in der Mitte jeder Platte stehen die kleinen Hauptwarzen von gleicher Größe wie die interambulakralen, die miteinander eine sehr deutliche Primärreihe bilden. Ihr Hof ist größer als die halbe Plattenhöhe. Das Mittelfeld zeigt wie im Interambulakralfeld spärliche zarte Stachelwärzchen und zahlreiche Pedicellarien, die Mittellinie feine punktförmige Grübchen, zu denen schmale dunkle Linien von der Hauptwarze aus verlaufen. Die Porenzone beginnt unmittelbar neben der Hauptwarze;' sie nimmt nicht ganz die Hälfte der Plattenbreite ein. Die 3 Porenpaare jeder Platte bilden sehr regelmäßige schräge Reihen. Die äußersten Poren grenzen unmittelbar an das Interambulakralfeld; der Zwischenraum zwischen je zwei Poren ist kaum so groß wie die Porenöffnung selbst. Im Porenfeld finden sich je 1—2 winzige Stachelwärzchen auf jeder Platte. Längs der Mittellinie des Ambulakralfeldes zieht sich vom Buccalfeld aus eine ziem- lich gedrängt stehende Reihe von Sphäridien bis etwa zur 5. Platte. Das Bucealfeld erreicht etwa den dritten Teil des Schalendurch- messers; es ist völlig nackt bis auf die 5 Paare von Buccalplatten. Die Farbe der nackten Schale ist grünlich; auf den Mittelfeldern wird eine rosarote Färbung mehr oder weniger deutlich, unterbrochen von den feinen dunklen Ziekzacklinien. Die größeren Stacheln erreichen eine Länge von etwa 4 mm, und zwar sind sie nahe dem Apikalfeld und dem Buccalfeld ungefähr ebenso lang wie an der Peripherie. Sie verjüngen sich gar nicht oder nur sehr wenig bis zu dem breit abgestutzten Ende und zeigen eine zartgrüne Farbe. Die kleinen Stacheln der Mittelfelder sind mehr als halb so lang, schlank, fast zylindrisch mit etwas verdicktem, aber ebenfalls abgestutztem Ende und zeigen Rosafärbung. Die mittelgroßen Stacheln nähern sich bald mehr der einen, bald der anderen Form; sie zeigen öfter die Basis rosa, das Ende grün gefärbt. Die Pedicellarien haben meist rosa gefärbte Köpfchen. Die globiferen finden sich in sehr großer Zahl vor allem auf den Mittelfeldern zwischen den kleinen rosafarbenen Stacheln, während die ophicephalen hauptsächlich zwischen den großen grünen Stacheln vorkommen. Tridentate Pedicellarien wurden nicht beobachtet. Die Klappen der ophicephalen Pedicellarien sind 462 IL. DÖDERLEIN, etwa um die Hälfte länger als breit mit oder ohne schwache seitliche Ein- buchtung, die der triphyllen sind oft fast doppelt so lang wie breit. Die Höhe der verschiedenen Exemplare ist meist etwas geringer als ihr Durchmesser; sie schwankt aber von 84—105 Proz. Die eigentümliche Ausbildung der inneren Analplättchen zu hohen aufrechtstehenden Pa- pillen der verschiedensten Formen (kolbenförmig, lappenförmig, oft ge- dreht) kenne ich in dieser auffallenden Ausbildung bei keiner anderen Art, wenn sie auch gar nicht selten bei den verschiedensten Seeigeln in Form von kürzeren oder längeren Zäpfchen erscheinen. Die eigentümlichen Zickzacklinien auf dem mittleren Interambulakralfeld sind bald stärker bald schwächer entwickelt. Diese dunkel- gefärbten Linien treten meist reliefartig erhöht hervor; die kleinen Stachelwärzchen der Mittelfelder sind ausschließlich auf diese Linien beschränkt. Die feinen Poren längs der Mittellinien sind sehr unbeständig in ihrem Auftreten; bei manchen Exemplaren fehlen sie ganz, bei anderen sind nur die Winkelporen vor- handen; bei verschiedenen aber finden sie sich in großer Zahl und werden sehr deutlich. Die Färbung der Stacheln ist in der Regel die, daß die großen Stacheln, die zu beiden Seiten der Porenfelder stehen, grün erscheinen, die kleinen Stacheln, die die breiten Mittelfelder bedecken, rosa ER ee gefärbt sind, was diesen Seeigeln ein Primär-, Sekundär- und Miliar. Außerordentlich schmuckes Aussehen ver- stacheln. ?%/, leiht. Bei manchen Exemplaren nimmt aber die Rosafärbung mehr und mehr über- hand; an der Basis der großen Stacheln tritt diese Färbung sehr gern auf, während der Endteil grün bleibt; es gibt aber Exemplare, bei denen auch an den großen Stacheln die grüne Farbe auf einem größeren Teil der Schale durch Rosa ersetzt ist, und endlich solche, bei denen alle Stacheln rot sind und grüne Färbung der Stacheln gar nicht mehr auftritt. Die rote Farbe der größeren Stacheln bleibt dann oft nicht rosa, sondern wird mehr karminrot, während die kleinen Stacheln des breiten Mittel- feldes stets rosa gefärbt sind. Diese verschiedenen Färbungen finden sich bei Exemplaren von der Echinoidea. 465 gleichen Lokalität, ebenso wie die bisher erwähnten Verschiedenheiten in der Gestalt und im Auftreten der Zickzacklinien und der Poren. Dagegen finde ich, daß bei den Exemplaren vom Albany-Bezirk die kleineren Wärzchen schwächer entwickelt sind als bei Exemplaren vom Fremantle- und Bunbury-Bezirk. Dies gilt weniger von den Sekundär- und Miliarwarzen in der Mitte der beiden Felder, die stets auffallend schwach bestachelt sind bei dieser Art und daher fast nackt erscheinen. Aber im Interambulakralfeld sind bei den Exemplaren von Fremantle und Bunbury zwischen der primären Warzenreihe und dem Außenrande die kleinen Wärzchen auffallend kräftig und dichtstehend, und auch im Ambulakral- feld entwickelt sich schon bei kleineren Exemplaren ziemlich deutlich eine zweite, innere Reihe von Wärzchen neben der Primärreihe. Dagegen sind bei den Exemplaren von Albany die betreffenden Wärzchen unbedeutender und spärlicher. Es sind das zwei Lokalformen einer Art, denen aber keineswegs Artwert zukommt. Die vorliegenden Exemplare dieser schmucken Seeigelform stellen ohne Zweifel dieselbe Art dar, die H. L. CLArk (1912, Hawaiian and other pac. Echini, p. 326) als Amblypneustes pallidus bezeichnet. Amblypneustes leucoglobus n. Sp. Dar IX Bez u Fundnotizen: Station 32, Geraldton-Bez., Champion Bay, am Meeresstrande, Bruchstücke einer Schale. Station 33, Dongarra, nackte Schale am Strand. Station 44, Fremantle-Bez., Sage Roads. Station 55, Bunbury-Bez., Bunbury, nördl. und östl. von Camarina Point, Meeresstrand. Ein vorliegendes Exemplar von 35 mm Schalendurchmesser ist nicht ganz so hoch wie breit (91 Proz.) und ziemlich gleichmäßig abgerundet. Das Apikalfeld erreicht mehr als den fünften Teil des Schalen- durchmessers; das Analfeld ist kaum halb so groß. Viele der zahlreichen kleinen Analplättchen tragen ein kleines Stachelchen; die den fast zentral gelegenen After umgebenden Plättchen sind wenig von den übrigen ver- schieden. Die Genitalplatten bilden einen geschlossenen Ring, sind etwa doppelt so breit wie hoch und tragen längs ihres adanalen Randes 3—4 größere Stacheln, während ihre übrige Fläche wie die der viel kleineren Ocellarplatten eine Anzahl kleiner Stachelehen zeigt. Die Madreporenplatte ist wenig vergrößert, aber ziemlich stark gewölbt. Die Interambulakralplatten, von denen 35 eine Reihe bilden, sind in ihrer äußeren Hälfte ziemlich dicht von Warzen bedeckt, unter denen die die Primärreihe bildenden Hauptwarzen am größten sind; der Durchmesser ihres Hofes erreicht aber kaum die Hälfte der Plattenhöhe. 464 L. DÖDERLEIN, Die mediane Hälfte der Platten erscheint fast nackt und trägt fast nur winzige Stachelwärzchen. Längs der Mittellinie zeigen sich eine Anzahl feinster Grübchen, die nur oberhalb der Peripherie deutlicher sind; von diesen Grübchen aus verlaufen kaum sichtbare parallele Querfurchen über die Oberfläche der Platten. Eine Zeichnung ist aber kaum angedeutet. Das Ambulakralfeld ist nicht viel schmäler als das Interambu- lakralfeld, zeigt aber beträchtlich mehr Platten (47). Der mittlere Teil jeder Platte wird von zwei größeren Warzen eingenommen, die fast so eroß sind wie die interambulakralen Hauptwarzen und zwei sehr regel- mäßige Längsreihen bilden; der Durchmesser ihrer Höfe ist größer als die halbe Plattenhöhe; gegen die Mittellinie zu kann noch eine dritte, aber un- vollständige, aus kleineren Wärzchen bestehende Längsreihe entstehen; im übrigen erscheint das mediane Drittel der Platten ziemlich nackt, ähnlich dem interambulakralen Mittelfeld. Das äußere Drittel der Platten enthält die Porenzone, die fast glatt ist und nur sehr spärliche winzige Stachel- wärzchen aufweist. Die 3 Porenpaare jeder Platte bilden sehr regelmäßige schiefe Reihen. Die äußersten Poren stehen dem Interambulakralfeld sehr nahe; der Zwischenraum zwischen je zwei Poren ist etwa so groß wie eine Porenöffnung. Das Buccalfeld ist wenig größer als ein Viertel des Schalendurch- messers. Es ist völlig nackt mit Ausnahme der 5 Paare von Buccalplatten. Die Farbe der nackten Schale ist grünlich, dunkler gefärbt längs der Porenzone. Die größeren Stacheln sind überall gleich lang (ca. 4 mm), nahe dem Buccalfeld etwas abgeflacht, im übrigen gegen das Ende zu meist schwach verjüngt. Das Ende ist breit abgestutzt und zeigt oft in der Mitte eine vorstehende Spitze. Die Stacheln zeigen eine lichtgrüne Farbe. Die kleinsten Stacheln sind sehr kurz, griffelförmig mit dickem, kugelig aufge- schwollenem Ende, das eine schneeweiße Farbe zeigt, während sie sonst lichtgrün sind mit einem oder mehreren sehr schmalen rötlichen Quer- ringen. Infolge der besonders auf den Mittelfeldern sehr zahlreich auf- tretenden kleinen Stachelchen mit schneeweißem Köpfchen erscheinen diese fein weiß punktiert. Die mittelgroßen Stacheln bilden alle Übergänge zwischen der Form der kleinen und der großen Stacheln. Pedicellarien erscheinen besonders zahlreich auf den Mittelfeldern. Tridentate Pedicellarien wurden nicht beobachtet. Die Klappen der großen ophicephalen Pedicellarien sind etwa um die Hälfte länger als breit, über dem Basalteil deutlich eingebuchtet; neben ihnen finden sich solche, deren Klappen fast doppelt so lang sind wie breit, fast ohne seitliche Einbuchtung. Die Klappen der triphyllen Pedicellarien sind etwa um die Hälfte breiter als lang. Echinoidea. 465 Bei anderen Exemplaren dieser Art können die feinen Poren längs der Mittellinie des Interambulakralfeldes deutlicher werden und auch im Ambulakralfeld sichtbar sein; die Warzenbil- dung in den Mittelfeldern kann etwas kräftiger werden, so daß diese nicht mehr auffallend nackt erscheinen, und im Interambulakralfeld können dann deutliche Querreihen von kleinen Wärzchen auftreten. Ein Exemplar von Ge- raldton besitzt schwarzbraune Primärstacheln, einige davon mit weißem Ende. Ich vermag diese durch ihre sehr charakteristischen Miliarstacheln leicht kennt- u liche Form mit keiner der bisher beschriebenen Arten zu vereinigen. In einer kleinen von Neuseeland (Kapiti - Island) stammenden Sammlung, die vor allem eine Anzahl von Euechinus chloroticus enthielt, Fig. 3. Fig. 4. fand ich auch ein unzweifel- Fig. 3. Amblypneustes leueoglobus. Miliar- haftes Exemplar dieser Art stachel. °%/,. . neben Amblypneustes ovum; Fig. 4. Amblypneustes leueoglobus. Primär-, . 2 ; Sekundär- und Miliarst 5200 doch kann ich bei beiden exundär- und Miliarstacheln. ”9), Arten von Amblypneustes nicht an die Richtigkeit des Fundortes glauben. Die wenigen Exemplare dieser Art, die mir mit sicherem Fundort vor- liegen, stammen von Bunbury, Fremantle, Dongarra und Geraldton; sie stimmen in bemerkenswerter Weise miteinander überein im Gegensatz zu der höchst variablen A. pallidus. Amblypneustes leucoglobus Fre- | ?Kapiti- | Bun- | Don- mantle a | bury | garra Geraldton Durchmesser der Schale in mm x 22 | 30 | 35 |. Höhe in Proz. 91 N ae a gl I 915 88 Buccalfeld in Proz. 22736 30 26 War: 25 Apikalfeld in Proz.‘ 2021 1 2220 | 2 I 195 18,5 Interambulakralfeld in Proz. ne 33 08% | 345 | 34 Ambulakralfeld in Proz. 7732 26,6 7,9- \um27.5 24 n in mm 7 8 95 | 10,4 10,5 Porenfeld in mm a 2 a a 2,3 Zahl der Interambulakralplatten | 22 I. 25 | 35 | 34 32 Zahl der Ambulakralplatten 230 41 | 47 | 4 | 48 Die Fauna Südwest-Australiens. IV, 30 L. DÖDERLEIN, 5 46€ Ambl. e Amblypneustes Amblypneustes ovum Amblypneustes li x en AR formosus nach = « Baraus näch A. AGassız, 3 CLARK Rev. Echin. > ? |? | ? Kapiti-Isl. ee: Albany-Bezirk Fremantle — m — — yet tee ke I Durchmesser der Schale in mm 30 23 27 | 29 31 | 37 |49,5132 |38 | 24,2142,5| 47 ) 9 121 |23/23 | 29 131,521 133136 Höhe in Proz. 87,5 197 90 107,590 1101 95 [92 |94 [100 198,5 94 66 88 187,5195187 |100 91,592 |84/91,5 Buccalfeld in Proz. 37 30,530 | 29,530 | 30 [286,5 |29 24 | 28 24 |24 44 45 |35 |39136,5| 34,532 |33 130128 Apikalfeld in Proz. 215 119,518 | 19 20 | 204117 [17,617 |16 118 1175 22 22 21,5118119,5| 19 19 |16 |15117,3 Interambulakralfeld in Proz. 30,5 er Ser: |“ 136,5/39,5| 35 132 134,5 al 31 133 [36/36 | 33 [33,536 136136 Ambulakralfeld in Proz. 31,5 ld: ae rn 126°124 |.27 25.2126 33 31 126 12728,5| 31 |30 126 2425 > in mm 9,5 ke 8 ls RE 82| 9 6,7110,3 12 i 2,8| 5,5: 61 65 7,81 9 | 5,51 81 9 Porenfeld in mm 23 1,2) 1,5) 1,9 1,9) 1,8 2,9] 1,5) 1,61 13) 1,8 ; 08 72.18 2 122,241,3 202 Zahl der Interambulakral- platten 28 21 25 |26 28 | 27 31 |29 29 |23 133 |34 15 16 124 127124 | 31 |31 |26 [32132 Zahl der Ambulakralplatten 43 ee | 2 1188021898 Bald A 21 18 |32 |34|. | 40 |43 185 |.|. Ambly- pneustes var. rubra Victoria . griseı histus Ambl. Ambl. Amblypneustes griseus en a pachistus grandis nach A. Acassız nach nach Port Philipp Bee us SeruE | | | Durchmesser der Schale in mm 215/30 |35 |44,2147,5|21 |31 |32 1345 41 | 32 45,5 |21|30 [48 | 43 | 0 Höhe in Proz. 55 /75,5[85,5 177 |74 825182 88 92 |83 | 86 76 . 183,5 170,5 72 | 70 Buccalfeld in Proz. 37 \38 |34,6|82 |32 33 |31 |32 |33 |29 | 35 a1,92 „23 Alaloıun. 712026 Apikalfeld in Proz. 24 27 |21,5|22,5|22 1265123 |21 205 [20 | 23 18 le er lg Interambulakralfeld in Proz. } i : ; i 238 12332 13821.30: 138:51 295 33 lie: 33 30237. Ambulakralfeld in Proz. : : 2 : E 295|26 124 129 1275| 30 29 ler 26 | 24,5 n in mm i : 2 . ß 6,21 8 210211 9022183 al Ba Porenfeld in mm 18.102,41. 254173,3.851:1,31.18| 1,4 2 DU EINS 2,7 ; 3 Dee Zahl der Interambulakral- | latten 2b 20 ac nal 33502 25 124.230 [31 71027 33 1221.25, 1,34 1123071233 Zahl der Ambulakralplatten 3 3 i (80284 36 46517) 48 51 |40])39 |54 | 45 | 50 Echinoidea. 467 Über die Arten der Gattung Amblypneustes. Die Arten der Gattung Amblypneustes sicher zu bestimmen und zu unterscheiden war von jeher mit den größten Schwierigkeiten verknüpft. Trotz der Arbeiten von MORTENSEn und H. L. CLARK sind die Schwierig- keiten auch heute noch vorhanden. Nach dem mir nunmehr vorliegenden Material aus dieser Gattung ver- mag ich 3 Arten scharf und sicher voneinander zu unterscheiden, nämlich Amblypneustes pallidus, A. griseus und A. leucoglobus n. sp.; an sie schließen sich verschiedene andere Formen an, deren Wert als selbständige Arten mir zum Teil sehr zweifelhaft ist. In den beigegebenen Maßtabellen füge ich den. Maßen der von mir selbst untersuchten Exemplare noch die von A. Acassız und von H. L. CLARK gegebenen Maße bei (zum Teil an den Abbildungen von CLARK gemessen), um eine möglichst sichere Grundlage zur Beurteilung der in Frage kommenden Formen zu haben. Wie groß bisher die Unsicherheit in der Bestimmung der Arten war, mag daraus hervorgehen, daß von einigen Exemplaren der Gattung, die mir Herr Dr. MOrRTENSEn in dankenswerter Weise auf meinen Wunsch zum Vergleichen übersandt hatte, ein von MORTENSEN als A. palkidus be- stimmtes Exemplar nach den von ÜCLARK angegebenen Merkmalen als A. ovum bezeichnet werden müßte, während ein von MORTENSEN als A. formosus bezeichnetes Exemplar nach meinem Dafürhalten zur grrseus- Gruppe gehört und dem A. pachistus CLARK nahesteht, ohne ganz mit ihm übereinzustimmen, so daß ich das Exemplar als eine neue Form var. rubra bezeichne. Von A. pallidus findet sich in der Sammlung der Herren MICHAELSEN und HARTMEYER aus West-Australien eine größere Anzahl vorzüglich er- haltener Exemplare, die bei aller Verschiedenheit in Schalenform und Farbe der größeren Stacheln sämtlich dadurch ausgezeichnet sind, daß die feine Bestachelung des mittleren Interambulakralfeldes und Ambulakralfeldes eine rosarote Färbung aufweist. Ein noch zuverlässigeres Artmerkmal, wenigstens gegenüber den beiden anderen genannten Arten, ist aber das nackte Analfeld, dessen Platten keine Stacheln oder Wärzchen zeigen. Alle übrigen Merkmale, die an dieser Art zu beobachten sind, eignen sich wenig zur Unterscheidung. Die Höhe der Schale schwankt von 84 bis 105 Proz. des Durchmessers. Die Anordnung und Verteilung der Stachelwarzen ist im Prinzip bei allen Arten von Amblypneustes die gleiche. Die Warzen können kräftiger oder zarter ausgebildet sein. Sie sind bei A. palhidus verhältnismäßig zart. Ferner können die Sekundärwarzen an Größe sehr zurücktreten gegenüber den Primärwarzen oder ihnen zum Teil sehr nahekommen. Schon innerhalb 30 * 468 L. DÖDERLEIN, des Artbereichs von A. pallidıs kommt diese Verschiedenheit zum Aus- druck, indem bei den Exemplaren von Albany alle Sekundärwarzen sehr unbedeutend bleiben, während bei den Exemplaren von Fremantle die nach außen von den interambulakralen Primärwarzen stehenden Sekundärwarzen kräftiger sich entwickeln. Immerhin ist bei sämtlichen Exemplaren von A. pallidus das zwischen den zwei primären Warzenreihen befindliche inter- ambulakrale Mittelfeld durchgehends nur von sehr zarten Wärzchen be- deckt, so daß es fast nackt erscheint, was in diesem Maße bei keiner anderen Art der Gattung der Fall ist. Das Auftreten der feinen Poren längs der Nähte ist äußerst variabel; sie fehlen manchem Exemplare von A. pallidus ganz, bei anderen sind sie sehr deutlich. Das Auftreten der eigentümlichen horizontalen Zickzackstreifen in beiden Mittelfeldern scheint für A. pallidus sehr charakteristisch. Ich konnte es an allen Exemplaren Fig. 5. Amblypneustes ovum. Exemplar mit groben Warzen, ohne Nahtporen und ohne Zickzackstreifung; °/,. beobachten, doch nur nach vorheriger vollständiger Reinigung der Schale; doch waren diese erhöhten Streifen bei manchen Exemplaren sehr kräftig entwickelt, bei anderen sehr schwach. Außerdem eignen sie sich zur Unterscheidung von anderen Arten schon aus dem Grunde nicht, weil sie nach meiner Erfahrung bei allen anderen Arten auch zur Beobachtung kommen können. Ich fand sie wenigstens recht deutlich entwickelt bei verschiedenen Exemplaren von A. griseus und konnte ihre Spuren auch bei A. leucoglobus und A. ovum entdecken. Diese Zickzackstreifung scheint mir ein gemeinsamer Charakter der Gattung Amblypneustes zu sein und kommt nur bei A. pallidus am kräftigsten zur Entwicklung. Die Form der Primärstacheln ist wenig zuverlässig bei dieser Art. Das Ende ist manchmal ein wenig verdickt; doch habe ich nie eine zentrale Spitze daran beobachtet. Die Form der Sekundärstacheln mit dem verbreiterten Echinoidea. 469 Ende ist bei allen Arten zu finden (Fig. 2 auf $S. 462). Auch die Pedi- cellarien sind nicht geeignet zur Unterscheidung von anderen Arten. Amblypneustes ovum ist sicher aufs innigste verwandt mit A. palhdus. Ich besitze mehrere Exemplare dieser Art, leider nur nackte Schalen, von denen allerdings einige noch kleine Reste des Stachelkleides aufweisen. Nach den Merkmalen, die H. L. CLArk angibt, ist für mich kein Zweifel, daß meine Exemplare zu A. ovum zu stellen sind. Nur eines davon hat einen zuverlässigen Fundort, Adelaide; andere sollen von Queensland und von Neuseeland stammen, was mir äußerst unwahrscheinlich ist. Das eine der Exemplare von 32 mm Durchmesser (Fig. 5) ähnelt der Abbildung in der Revision of Echini außerordentlich, vor allem durch die kräftige Ent- wicklung aller Warzen. Dies Exemplar ist auffallend verschieden von 4A. pallidus und ganz den Angaben von CLARK entsprechend: es sind keine horizontalen Ziekzacklinien vorhanden, und die Mittelfelder sind reichlich besetzt von ziemlich großen Sekundärwarzen, ein augenfälliger Unterschied von den fast nackt scheinenden Mittelfeldern von A. pallidus. Nicht zu trennen von diesem Exemplar sind einige andere (42 und 47 mm Durchmesser), die sich lediglich dadurch unterscheiden, daß alle Warzen etwas schwächer entwickelt sind. Immerhin sind in beiden Feldern mehrere deutliche Vertikalreihen von Warzen zu erkennen, was ja bei der Fremantle-Form von A. pallidus auch vorkommen kann; daneben ist aber aueh auf jeder Interambulakralplatte eine deutliche Horizontalreihe von Sekundärwarzen vorhanden, während bei A. pallidıs im Mittelfeld stets - nur Miliarwärzchen auftreten. Von diesen Exemplaren wieder: nicht zu trennen sind andere, bei denen alle Warzen äußerst zart sind, so zart, wie das auch bei A. pallidus nicht übertroffen wird (Taf. IX, Fig. 4 u.5). Da- bei sind aber immer noch die Vertikal- und Horizontalreihen der winzigen Sekundärwarzen deutlich wahrzunehmen. Bei allen diesen Exemplaren scheinen die. feinen Poren längs der Nähte ganz zu fehlen, und Zickzack- streifen sind bei oberflächlicher Betrachtung nicht zu bemerken. Bei ge- nauerer Untersuchung lassen sich aber die Spuren der Zickzackstreifen bei verschiedenen Exemplaren (Taf. IX, Fig. 5) doch feststellen, ebenso bei einem Exemplare Spuren der Poren. Bei diesen Exemplaren von A. ovum war meist das Analfeld wenigstens zum Teil noch erhalten; in allen Fällen erwies es sich als nackt, die Platten ohne Stachelwarzen, wie bei A. pallidus. Auch die Form der Stacheln ließ keinerlei Unterschiede gegen A. pallidus erkennen, und in der Form der Schale stimmen beide Arten völlig über- ein. Der einzige Unterschied, den ich also zwischen einem feinstache- ligen Exemplar von A. ovum und einem ähnlichen Exemplar von 4. pallidus finden kann, besteht darin, daß die Zickzackstreifung, die bei beiden Arten vorhanden ist, bei A. pallidus deutlicher auftritt als bei A. ovum, und daß 470 L. DÖDERLEIN, die Horizontalreihen von kleinen Warzen, die bei beiden Arten im inter- ambulakralen Mittelfeld auf jeder Platte vorhanden sind, bei A. ovum kräf- tiger auftreten als bei A. pallidus, wo der Größenunterschied zwischen diesen kleinen Warzen und den Primärwarzen etwas bedeutender ist als bei A. ovum. Wenn an gut erhaltenen Exemplaren von A. ovum sich nicht bessere Unterschiede von A. pallidus ergeben, dürfte die scharfe Trennung dieser zwei Formen in zwei Arten nicht aufrecht erhalten werden. Mir scheint es wahrscheinlich, daß A. pallidus nur der westliche Vertreter des im Osten von Australien heimischen A. ovum ist. Über A. formosus, von dem ich kein Exemplar untersuchen konnte, vermag ich mir ein sicheres Urteil nicht zu bilden. Aus CLARKs Über- sicht der Amblypneustes-Arten ist nichts zu ersehen, was über die Stellung dieser Form Aufschluß gibt. Nach den sehr guten Abbildungen in der Revision of Echini kann ich nur vermuten, daß auch diese Form in die pallidus-Gruppe gehört und sich wesentlich durch besonders zahlreiche und dichtstehende Stachelwarzen auszeichnet; die horizontale Zickzackstreifung ist auf den Abbildungen sehr deutlich zu erkennen, ebenso die Poren längs der Vertikalnähte. Ebensowenig läßt sich über die Stellung von A. trrseriatus H. L. CLARK etwas Bestimmtes aussagen. Nach der wenig gelungenen Abbildung zu schließen, erinnert sie sehr an A. formosus, was auch CLARK bestätigt. Bei den übrigen mir bekannten Formen trägt eine größere Anzahl der Analplatten Stacheln. Unter ihnen ist die neue Art Amblypmeustes leuco- globus in bestachelten Exemplaren leicht und sicher zu erkennen an ihren charakteristischen Miliarstachelchen; diese sind auffallend kurz, und ihr schlanker Schaft endet in einem kugeligen Köpfchen von auffallend weißer Farbe (Fig. 5 auf S. 465). Sie sind in großer Zahl besonders auf den Mittelfeldern vorhanden, und ihre weißen Köpfchen heben sich scharf von der meist grünen Farbe der übrigen Stacheln ab (Taf. IX, Fig. 8). Außer- dem ist die Schale auffallend hoch, stets ungefähr 90 Proz. des Durch- messers; die Sekundärwarzen sind kräftig ausgebildet; längs der Mittel- nähte bleibt aber ein ziemlich schmales Feld nahezu nackt. Die Poren längs der Mittelnähte sind deutlich, die horizontale Ziekzackstreifung ist meist vorhanden, aber schwer erkennbar. Die Art, die ich nur von West- Australien kenne, ist mit A. griseus ohne Zweifel näher verwandt. Die Farbe der Primärstacheln ist jedenfalls variabel; sie kann schwarzbraun werden, und es können sich weiße Stachelspitzen zeigen, wie bei A. gröseus. Auch kommt oft eine zentrale Spitze am Ende der Primärstacheln vor, wie ich das auch bei A. griseus und Verwandten (var. rubra) beobachtete (Fig. 4 auf $. 465). | Die zweite Art mit bestacheltem Analfeld, die ich kenne, ist Amblyy- Echinoidea. 471 pmeustes griseus, den ich, wie ich gleich hervorheben möchte, nicht von Amblypneustes pachistus H. L. CLARK spezifisch zu trennen vermag. Die Miliarstacheln sind verhältnismäßig lang und schlank, meist mit etwas ver- breitertem, nie aber kugeligem Ende; es ist das die gewöhnliche Form der Miliarstacheln bei Amblypneustes (Fig. 7). Sie sind der ganzen Länge nach einfarbig, und zwar weiß oder wenigstens weißlich, ungefähr halb so lang wie die Primärstacheln. Diese sind bei meinen Exemplaren von Port Philipp übereinstimmend dunkelbraun; gern wird das äußere Drittel der Primärstacheln heller, mitunter ganz weiß. An ihrem Ende ist häufig ER a a ) z en} 'a Fig. 6. Fig. 6. Amblypneustes griseus var. pachistus. Exem- plar mit Spuren von horizontaler Zickzackstreifung; ?/,. Fig. 7. Amblypneustes griseus. Primärstachel mit weißem Ende, Primär- und Sekundärstachel mit zentraler Endspitze, 2 Miliarstacheln ; °°/,. Fig. 7. eine zentrale Spitze zu beobachten. Die Stachelwarzen sind verhältnismäßig kräftig, die Sekundärwarzen zum Teil von gleicher Größe wie die Warzen der Primärreihen. Ein nacktes Feld zu den Seiten der Mittellinie ist kaum ausgebildet, da die die Horizontalreihen bildenden Sekundärwarzen bis nahe zur Mittellinie ziemlich kräftig sind. Die Poren sind mitunter sehr deut- lich vorhanden, bei anderen Exemplaren fehlen sie ganz; das gleiche gilt von den horizontalen Zicekzackstreifen. Auch die Höhe der Schale ist sehr variabel, sie bleibt aber nach meinen Beobachtungen stets unter 90 Proz. des Durchmessers. H. L. CLArRK unterscheidet nun von der echten A. griseus eine neue Art A. pachistus. Letztere hat zahlreichere Ambulakralplatten als gleich- 472 L. DÖDERLEIN, große A. griseus und relativ größere Primärwarzen. Mir liegen die beiden Formen vor; ich kann aber in den angegebenen Unterschieden nichts anderes finden als Variabilität innerhalb einer Art. Die Unterscheidung von zwei Arten nach der Zahl der Ambulakralplatten scheint mir ganz unhaltbar. Bei 4 verschiedenen Exemplaren mit einem Schalendurchmesser von 30-32 mm finden sich 34, 36, 39 und 43 Ambulakralplatten. Unter den 3 Exemplaren von seinem A. pachistus, von denen CLARK genauere Zahlen mitteilt, hat ein Exemplar von 21 mm Durchmesser über 40 Ambu- lakralplatten, eines von 30 mm nur 39 in einer Reihe; er stellt aber beide zu derselben Art! Etwas brauchbarer erscheint mir die Unterscheidung nach der Größe der Primärwarzen. Diese sind in der Tat bei verschiedenen Exemplaren verhältnismäßig größer als bei den anderen. So sind die Warzenhöfe der ambulakralen Primärreihe bei einer Anzahl von Exem- plaren an der Peripherie etwa um ihren Durchmesser voneinander ent- fernt (Taf. IX, Fig. 6); bei den anderen, die dem A. pachistus entsprechen würden, stehen sie einander beträchtlich näher (Fig. 6 auf S. 471). Dabei ist aber ihr Abstand bei den verschiedenen Exemplaren derselben Form keineswegs der gleiche, und selbst in den verschiedenen Feldern desselben Exemplars oder an den aufeinander folgenden Warzen derselben Reihe finden sich so erhebliche Unterschiede, daß mir dieses Unterscheidungsmerkmal sehr unzuverlässig erscheint. Dazu kommt noch, daß meine Exemplare von Port Philipp, unter denen sich die beiden von CLARK unterschiedenen Formen finden, in der Bestachelung völlig übereinstimmen. Sie zeigen sämtlich die kleineren Stacheln weiß, die großen schwarzbraun, auf der Unterseite ist deren Endteil oft heller, mitunter ganz weiß. Sie gehören unzweifelhaft zu einer einzigen Art und sind nicht einmal als Lokalformen zu bezeichnen. Über Amblypneustes grandis H. L. CLARK kann ich nur nach dessen Beschreibung und Abbildung urteilen. Diese Art ist aber jedenfalls sehr nahe mit A. griseus verwandt und hat weder mit A. pallidus noch mit A. leucoglobus etwas zu tun. Die kleinen Stacheln sind weiß, die großen braun, auf der Unterseite zum Teil mit weißem Endteil, also ganz denen von A. griseus entsprechend. CLARK unterscheidet diese Art wesentlich auf Grund der schmäleren Porenzone gegen A. griseus und A. pachistus; diese nimmt bei A. grandis nur wenig mehr als den dritten Teil jeder Ambulakralplatte in Anspruch, bei den anderen Arten etwa zwei Fünftel. Ich setze noch einigen Zweifel in die Selbständigkeit dieser Art, um so mehr als nach H. L. CLArK dann an derselben Lokalität, bei Westernport, Victoria, nicht weniger als 3 sehr nahe miteinander verwandte Arten von Amblypneustes nebeneinander vorkommen würden, was mir denn doch etwas unwahrscheinlich vorkommt. Echinoidea. 473 Unter dem Namen Amblypneustes formosus von Victoria erhielt ich von Herrn Dr. MORTENSEN eine interessante Form (39 mm) zur Unter- suchung übersandt, die jedenfalls in den Artenkreis von A. griseus gehört (Taf. IX, Fig. 7). Sie zeichnete sich durch die karminrote Färbung ihrer großen Stacheln aus, an denen die zentrale Endspitze meist sehr deutlich ist, während die kleinen Stacheln hell gefärbt sind. Durch ihre verhältnis- mäßig groben Warzen erinnert sie an A. pachistus CLARK. H. L. CLARK beobachtete unter seinen Exemplaren von A. pachistus auch ein solches mit dunkelpurpurnen Stacheln neben einem solchen mit fast weißen Stacheln. Es würde das darauf hindeuten, daß wir innerhalb des Artenkreises von A. griseus die verschiedenartigsten Farben an den Primärstacheln erwarten dürfen, während Dunkelbraun nur die Regel ist. Bei aller Verschiedenheit der Hauptfarbe nehmen die Stacheln der Unterseite gern weiße Spitzen an. Während nun A. grandis von CLARK seiner besonders schmalen Poren- felder wegen als eigene Art aufgestellt wurde, zeigt diese rotstachelige Form im Gegensatz dazu auffallend breite Porenfelder, die zusammen so breit sind wie das von ihnen eingeschlossene Mittelfeld. Die Form mag als A. griseus var. rubra nov. var. bezeichnet werden. Eine Übersicht über die verschiedenen Formen von Amblypneustes mag die folgende Bestimmungstabelle geben. Es fehlt in dieser Übersicht noch die jugendliche A. grossularıa STUDER, die ich nicht unterzubringen weiß, während die Stellung von 4. formosus und A. triseriatus unsicher bleibt. 1. Analfeld ohne Stacheln; Höhe 84—105 (107,5) Proz. des Durch- messers. Primärstacheln nie mit zentraler Endspitze, nie mit weißem BRReIM- Pr indus-GENDPBAMEr Sn ee Ne a la. Analfeld mit Stacheln. Primärstacheln oft mit zentraler Endspitze, oft mit weißem Ende. Kleine Stacheln nicht rosafarben. Groseus- Gruppe b) 2. Im interambulakralen Mittelfeld zwischen den beiden Primärreihen sind nur sehr kleine Wärzchen vorhanden (ihr Hof nicht halb so breit wie der der Primärwarzen). Horizontale Ziekzackstreifung meist sehr deutlich. Miliarstacheln rosafarben; Primärstacheln grün oder rot Re A. pallidus Lam. 9a. Im interambulakralen Mittelfeld zwischen den beiden Primärreihen sind größere Warzen vorhanden (ihr Hof vielfach mehr als halb so breit wieder. der Primärwarzen) vi... .). „nu. nn N ENTE 3 474 L. DÖDERLEIN, 3. Die Warzen stehen ziemlich weit voneinander getrennt auf einer Platte. Horizontale Zickzackstreifung meist ganz undeutlich. A. ovum Lam. 3a. Zahlreiche Warzen stehen dicht gedrängt auf einer Platte. . 4 4. Interambulakralfeld breiter als Ambulakralfeld. Primärstacheln rosa- farben. Horizontale Ziekzackstreifung meist sehr deutlich. A. formosus VAL. 4a. Interambulakralfeld schmäler als Ambulakralfeld. Horizontale Zick- zackstreifung undeutlich . . . . . A. triseriatus H. L. CLARK 5. Miliarstacheln viel kürzer als die halbe Länge der Primärstacheln, mit kugelförmigem Ende von weißer Farbe. Höhe der Schale ungefähr 90 Proz. des Durchmessers. Primärstacheln grün oder braun. A. leucoglobus n. Sp. 5a. Miliarstacheln meist mindestens halb so lang wie die Primärstacheln, weißlich, ihr Ende höchstens etwas verbreitert (nie kugelförmig). Höhe der Schale stets weniger als 90 Proz. des Durchmessers 6 6. Warzenhöfe der Primärreihe im Ambulakralfeld fast um ihren ganzen Durchmesser voneinander entfernt. Primärstacheln oft dunkelbraun. A. griseus BLAINV. 6a. Warzenhöfe der Primärreihe im Ambulakralfeld höchstens um ihren halben Durchmesser voneinander entfernt . . . 2.2... 7. Porenfeld nimmt fast die Hälfte einer Ambulakralplatte ein. Pri- märstacheln karminrot een A var) Tube 7a. Porenfeld nimmt weniger als die Hälfte einer Ambulakralplatte ein ee ee u Se 8. Porenfeld nimmt kaum mehr als ein Drittel der Ambulakralplatte ein. A. grandis H. L. CLARK 8a. Porenfeld nimmt etwa zwei Fünftel einer Ambulakralplatte ein. Primärstacheln meist dunkelbraun (auch purpurfarben oder weißlich). A. pachistus H. L. CLARK Die Verbreitung der Gattung Amblypneustes ist keineswegs gut be- kannt. So viel ist festgestellt, daß bisher keine Art mit Sicherheit in einer anderen Gegend als an den Küsten Australiens und Tasmaniens gefunden wurde. Auch in Neuseeland fehlen sie. Und H. L. CLARK vermutet, daß die Gattung vielleicht nur bei Südost-Australien und Tasmanien vorkommt, in West-Australien aber fehlt. Diese Ansicht ist durch die Sammlungen der Herren MICHAELSEN und HARTMEYER jedenfalls widerlegt. Im Gegen- teil, ich bin zweifelhaft, ob an der Ostküste von Australien Amblypneustes überhaupt schon nachgewiesen ist. Die mir durch Ramsay übersandten Exemplare von Amblypneustes ovum von Port Jackson erwiesen sich sämt- lich als Holopneustes;, dieselbe Erfahrung hat H. L. CLARK gemacht. Echinoidea. 475 Der östlichste sichere Fundort für Arten von Amblypneustes, den ich an der Küste von Australien kenne, ist Port Philipp; wahrscheinlich kommen sie auch bei Tasmanien vor. In West-Australien sind sie dann reich vertreten; mir liegen von dort 2 scharf unterscheidbare Arten vor; aber Geraldton ist dort der nördlichste Punkt, wo sie nachgewiesen wurden. In der Sharks Bay schon scheint die Gattung vollständig zu fehlen. Die pallidus-Gruppe scheint im Westen durch A. palkidus, im Osten durch A. ovum vertreten zu sein. Über unzweifelhafte Fundorte von 4. formosus kann ich nichts in der Literatur finden. Von der griseus-Gruppe ist A. leucoglobus bisher nur aus West-Australien bekannt, wo A. griseus zu fehlen scheint; dieser ist in dem östlichen Teil der Südküste (Adelaide und Port Philipp) heimisch nebst var. pachistus, grandis und rubra. Heliocidaris Hartmeyeri n. sp. Fundnotizen: Koll. Mus. Perth, Dorre-Insel am Nordwest- eingang der Sharks Bay. Station 56, Bunbury-Bezirk, Koom- bana Bay, 14!/,—18 m. DieSchale(45mm Durchmesser) ist oben und unten ziemlich flach, seitlich gleich- mäßig gerundet, etwa halb so hoch wie breit. - Das Buccalfeld erreicht den 3., das Apikalfeld den 4. Teil des Schalen- durchmessers. Das Ambulakralfeld ist an der Peripherie schmä- ler als das Interam- bulakralfeld; in der Nähe des Buccalfeldes sind sie ungefähr gleich breit. In beiden Feldern ist jederseits eine Reihe von Haupt- 2 warzen, die mehr als Fig. 8. Heliocidaris Hartmeyeri n. sp. "/,- den doppelten Durch- messer haben wie die größten Sekundärwarzen auf derselben Platte; ihre Größe nimmt von der Peripherie an gegen das Apikalfeld nur wenig ab, gegen das Buccalfeld zu werden sie beträchtlich kleiner. 476 L. DÖDERLEIN, Die Zwischenräume zwischen den Hauptwarzen sind sehr gleichmäßig von nicht sehr dicht stehenden kleinen Wärzchen bedeckt; solche finden sich auch, ziemlich locker stehend, auf dem Apikalfeld einschließlich der Analplatten. Das Porenfeld ist auf der Dorsalseite der Schale sehr schmal; dfe Porenpaare (höchstens 7) bilden hier sehr steil stehende Bögen; das innerste Porenpaar schiebt sich weit zwischen die Primärwarzen hinein, während die äußeren (4—5) Porenpaare fast in einer Meridianlinie liegen. Auf der Ventralseite der Schale wird das Porenfeld breiter, schärfer vom Mittelfeld getrennt und die Porenpaare ordnen sich in schräge Reihen an. Das Mittelfeld ist in der Nähe des Buccalfeldes kaum so breit wie ein Porenfeld. Im Apikalfeld grenzen stets zwei Ocellarplatten an das Analfeld. Die Madreporenplatte ist beträchlich vergrößert. Das Buccalfeld hat seichte Kiemeneinschnitte; es ist stachellos, doch von ziemlich zahlreichen Pedicellarien bedeckt, die auf isolierten, mehr oder weniger zerstreut stehenden ovalen Kalkplättchen stehen. Die Farbe der nackten Schale ist gelblichweiß; aber auf der Dorsal- seite werden die Primärwarzen etwas bräunlich. Die kleineren Stacheln sind olivengrün. An den Primärstacheln ist der verbreiterte Halsring violett, das basale Drittel des Schaftes ist weiß und geht dann nach außen in dunkles Olivengrün über. Nahe dem Buccalfelde werden die Stacheln ganz grünlich mit violett gefärbter Spitze. Die Gestalt der Primärstacheln ist konisch, öfter ist aber die proxi- male Hälfte des Schaftes zylindrisch und nur die distale verjüngt sich bis zur Spitze. Nahe dem Buccalfelde sind alle Stacheln linear; wenige zeigen eine geringe Neigung zur Krümmung. Bei den meisten anderen Exemplaren dieser Art, die mir vorliegen, ist die Färbung der Stacheln ähnlich; meist ist die proximale Hälfte der Primärstacheln porzellanweiß, mitunter aber nur schmutzig-weißlich und der Unterschied gegen die dunkle Endhälfte weniger stark ausgeprägt. Bei kleineren Exemplaren sind die Stacheln in der Nähe des Bucealfeldes mehr oder weniger deutlich geringelt; die Farben Grün, Violett, Braun und weißlich treten an diesen Stacheln in den verschiedensten Kombina- tionen nebeneinander auf. Bei den größeren Exemplaren ist die Ringelung der Stacheln nur noch ganz undeutlich. Die kleineren Stacheln sind zylindrisch oder nur wenig verjüngt, mit breit abgestutztem, stumpfem Ende und fein gezähnelter Oberfläche; bei den größeren Stacheln wird allmählich von der Basis an ein immer größerer Teil des Schaftes glatt, während der äußere Teil noch eine ge- Echinoidea,. 477 zähnelte Oberfläche aufweist, bis von einer gewissen Größe an der ganze Stachel eine glatte Oberfläche zeigt. Bei den globiferen Pedicellarien zeigt der obere Teil des Stieles eine fleischige Anschwellung, die drei große Drüsen enthält. Der Basalteil der Klappen ist etwa so breit wie hoch, der Endteil ungefähr so lang wie der Basalteil, mit einem Endzahn und einem unpaaren Seitenzahn, beide sehr kräftig. Die tridentaten Pedicellarien treten in großer Mannigfaltigkeit auf und in sehr verschiedener Größe. Viele haben einen stark verlängerten ziem- lich schmalen Endteil mit fast parallelen Rändern, bei anderen ist er kürzer und verjüngt sich allmählich bis zum abgerundeten Ende, oder er wird ziemlich breit und verjüngt sich erst von seiner Mitte ab, oder er ist in seiner ganzen Länge verhältnismäßig breit. Bei den ophicephalen Pedi- cellarien ist der runde Endteil gewöhnlich etwas kürzer und schmäler als der Basalteil, und zwischen beiden Teilen ist eine starke Einbuchtung. Die Klappen der triphyllen Pedicellarien sind etwa so lang wie breit, der End- teil verbreitert und mehr oder weniger deutlich zweilappig infolge einer Einbuchtung am Außenrand. Alle Weichteile der Pedicellarien zeigen bei größeren Individuen eine mehr oder weniger große Anzahl von bogenförmigen Spieula mit spitzen Enden; solche finden sich auch oft an der Basis der Stacheln. Ganz ähn- lich sind die C-förmigen Spicula der Ambulakralfüßchen. Bei kleineren Individuen fehlen diese Spicula oft fast ganz. Heliocidaris armigera (A. Agassiz). Strongylocentrotus armiger A. AGassız, 1872, Bull. Mus. comp. Zool., 1Il, p. 55. ns A. Acassız, 1872—1873, Revision ’Echini, p. 439, tab. 5a, fig. 1. eklaris armigera MORTENSEN, 1903, Ingolf-Echin., Pt. 1, p. 118. Heliocidaris armigera H. L. CLARK, 1912, Mem. Mus. comp. Zool., XXXIV, p. 350. Fundnotiz: Station 34, Fremantle-Bezirk, Cottesloe, am Ebbe- strande. % Über die Arten der Gattung Heliocidaris. Alle normal ausgebildeten Arten der Gattung Heliocıdarıs stimmen in folgenden Merkmalen überein: Die Schale ist ungefähr -halb so hoch wie breit (40—53 Proz. des Durchmessers), oben und unten deutlich abgeflacht. Bei Exemplaren bis zu 35 mm Schalendurchmesser ist auf allen Coronalplatten der Durchmesser der Primärwarzen mehr als doppelt so groß wie der der größten übrigen Warzen auf derselben Platte. Bei noch größeren Exemplaren bildet sich zu beiden Seiten der primären Warzen- v L. DÖDERLEIN, 478 Helioeidaris erythrogramma Helio- Helioeidaris armigera = cidaris ee ER von Süd- |stenopora er von Syvdne Australien | nach A. nach Yy nach meridionalis AGASSIZ A. AGASSIZ n. subsp. : | Durchmesser der Schale in mm | 18 | 37 [37 ‚39 46 19= 1702 70 68,5 |38 1449152 |44 168 74 |23 .|245|42 | 45 Höhe in Proz. 45 | 42 |46 |46 49 40: 748, AA ..50,06046,6,51 98° 145746 46 |48 149 153 | 53 Buccalfeld in Proz. 36 | 34 |34,5| 33 31 3077| 32 31 39 37. 118064411305 11920180 3% 39 11367 1312133 Apikalfeld in Proz. 217.|=154.18* | 195° 16 Io 2202 0 | 2105 120, 121 . 118 |46,5|:19:|25 22. |20. | 19 Interambulakralfeld in Proz. 31 | 34 |36 |33 37 37 1,40 40 39 ler. = 1806.01.84 39:39 „35, |35 | 3 Ambulakralfeld in Proz. 27 | 26.125 |25 26 2357826 223 er ee. - 1122:5: 126 28 26 |28.|26 | 27,5 Interambulakralfeld nahe dem | | | | Buccalfeld in mm : OT 6,9 | 861 94 | 92 ; Ins ? 6 8.5.15 1OD SALZ 4,5 a7. Ambulakralfeld ebenso $ a A) se 4 er ER N os ee ES ee alehr, le zer 1014,72. 4,9 °7,91° 75 Zahl der Interambulakralplatten | 12 | 14 |15 15 17 22 17 lk 13 |14 |16 14 |16 los la elel2ea el 14 Zahl der Ambulakralplatten 14 | 20.207 |21 | 23 30 | 26 a Iner de re 18 2A 23-..14 :'15- [417 | 20 Größte Porenzahl 677-8 7 | 7 7-80) 7 |7-8 |7-8| 80) |6 | 7 | .. |8-980) 8) 7 7 7 7 Längster Stachel in Proz. = 2532,54 506° 1043 Sur ab IE Str: I ee EB IL I 34 |43 |42 |50 | 38 Dessen Dicke in mm £ Sl 5 ; Salze eos | ee a Le 3227 > 1e rl, 8 Helvocidaris tuberculata | Helioeidaris gübbosa von Lord Howe’s Insel | nach A. AGASSIZ Durchmesser der Schale in mm 15,5 20,5 35,5 | 6823| 88 | 34 35 | 384 | 40 3 Höhe in Proz. Ba Andi 00 e| 208 | 50 45 | 52 56: = 50 Buccalfeld in Proz. 38, dl ala 50 = 72038 | 36 h2137 | 38,5 41:. = 27,5 Apikalfeld in Proz. 21-=)1320,5 17 ee ee 2 28 27/29 24,5 | 22 Interambulakralfeld m Proz. 33 35 ed | ab) 35 36 I 35 33 | ; | E Ambulakralfeld in Proz. 26,5 Sal elsn) | SER 25 29,5 29 | 29 | 30 ihrer Interambulakralfeld nahe dem Buccalfeld inmm le an A 8 9 Se Ol 738 . Ambulakralfeld ebenso 4,2 5 8 15 14 7 7 8:3 9 : Zahl der Interambulakralplatten 11 12 13 17 | 20 15,18: 19; 18)| 16: 1952) 16:.18°|7 18 21 Zahl der Ambulakralplatten lasse 216 1975312082 7211, 4280 1610 294.122]: 22, 27 | 20; Größte Porenzahl Ba Eee een oe 5 Längster Stachel in Proz. si | 9 Da 303, ir AU mE I Ares: | ar, 44 33 Dessen Dicke in mm Ni ge) a 1 ee a ee 72 a ur er We Echinoidea. 479 reihe im Interambulakralfeld je eine Reihe größerer Sekundärwarzen aus. Oberhalb der Peripherie nehmen die interambulakralen Primärwarzen nicht oder nur wenig an Größe ab, unterhalb dagegen sehr stark. Ungefähr von der 13. Ambulakralplatte an (vom Buccalfelde an ge- rechnet) hat jede Platte mindestens 7 Porenpaare. Das Porenfeld ist ober- halb der Peripherie sehr schmal; das innere Porenpaar ist weit zwischen die Reihe der Primärwarzen eingeschoben ; die 4 oder mehr äußeren Poren- paare stehen fast geradlinig untereinander und bilden miteinander eine etwas wellenförmig verlaufende Meridianreihe. Unterhalb der Peripherie werden die Porenfelder mehr oder weniger breit, jedes mindestens ebenso breit wie das Mittelfeld, und die Porenpaare bilden schrägstehende Reihen. Eine Vertikalreihe kleiner Wärzchen ist im Porenfell mehr oder weniger deutlich zu erkennen. Im Apikalfeld grenzen stets zwei Ocularplatten an das Analfeld, die Madreporenplatte ist stets vergrößert, und einige Analplatten tragen stets Stacheln. Das Bucecalfeld ist stets stachellos, und die Buccalhaut enthält zerstreut stehende ovale Plättchen, welche Pedicellarien tragen können; die Kiemen- einschnitte sind wenig tief. Die größeren Stacheln sind kräftig, ganz glatt, nie länger, meist aber bedeutend kürzer als der Schalendurchmesser; die der Dorsalseite sind konisch, und ihr proximaler Teil zeigt mitunter Neigung, sich zu ver- dieken; nahe dem Buccalfelde werden die Stacheln linear, leicht abgeplattet, selbst unmerklich gebogen. Die kleinen Stacheln sind fast zylindrisch, mit breit abgestutztem Ende und ihre Oberfläche ist fein gezähnelt. Die globiferen Pedicellarien tragen nahe dem oberen Ende ihres Stieles 3 größere Drüsen. Ihre Klappen haben einen breiten Basalteil, und der Endteil trägt einen großen Endzahn und einen gleich kräftigen unpaaren Seitenzahn. Die triphyllen Pedicellarien zeigen einen verbreiterten, mehr oder weniger deutlich zweilappigen Endteil. Die Spieula sind C-förmig sowohl in den Füßchen wie in den Weichteilen der Pedicellarien. Zu dieser Gattung Heliocidaris zähle ich folgende 5 Arten: FH. armigera A. Ac., erythrogramma VAL. nebst var. meridionalis nov. var., sienopora H. L. CLARK., tuberculata Lam., Hartmeyeri n. sp., zu denen noch die stets mißgebildete H. gibbosa kommt. Die normalen Arten sind mit Sicherheit nur an den australischen Küsten südlich vom Wendekreis nachgewiesen, östlich bis Lord Howe's Island. Nur das einzige bekannte Exemplar von H. stenopora soll von 480 L. DÖDERLEIN, Niederkalifornien stammen; doch bezweifelt H. L. CLARK selbst die Rich- tigkeit dieser Angabe. H. gibbosa stammt von Peru und den Galapagos. Mir liegen von H. erythrogramma etwa ein Dutzend Exemplare von Sydney vor mit 12—70 mm Schalendurchmesser, daneben konnte ich noch 2 große (67—70 mm) Exemplare der var. meridionalis untersuchen, die wahrscheinlich von Süd-Australien stammen; von H. armigera kenne ich einige Exemplare (44—74 mm) von West-Australien !), und ebendaher liegen mir eine Anzahl Exemplare von H. Hartmeyeri (16-45 mm) vor; von H. tuberculata besitze ich endlich 5 Exemplare (16—88 mm) von Lord Howe’s Island und von A. gibbosa Exemplare von Peru und den Galapagosinseln. Unterscheidungsmerkmale zwischen den normal ausgebildeten Arten sind zu finden in der relativen Größe des Buccalfeldes, vielleicht in der Zahl der Coronalplatten, ferner in der Zahl der Porenpaare, in der Ge- stalt des Porenfeldes auf der Buccalseite und besonders in der Form und Färbung der Primärstacheln, endlich in der Form der C-förmigen Spicula. Alle übrigen Merkmale erwiesen sich mir als unzuverlässig zur Unter- scheidung der Arten. Die relative Größe des Buccalfeldes ist bei kleinen Exemplaren, wie wahrscheinlich bei allen regulären Seeigeln, bedeutender als bei großen. Sie beträgt gewöhnlich bei einem Schalendurchmesser von 20 mm etwa 40 Proz., dann sinkt sie mit dem Wachstum und zeigt bei 70 mm Schalen- durchmesser gewöhnlich nur noch etwa 30 Proz. Immerhin ist aber dieses Größenverhältnis einigermaßen variabel. Auffallend abweichend verhält sich nur H. stenopora, deren Buccal- feld bei einem Exemplar von 68,5 mm Schalendurchmesser noch 39 Proz. erreicht (fide A. AGAssız, syn. Strongylocentrotus mexicanus). Das ist aber wohl der einzige Unterschied, durch den sich die Schale dieser Art von H. armigera unterscheiden läßt. Die Zahl der Coronalplatten steigt mit dem Wachstum, variiert aber jedenfalls nicht unbeträchtlich bei Exemplaren gleicher Größe und gleicher Art. Exemplare von 20 mm Schalendurchmesser scheinen in der Regel etwa 12 Interambulakralplatten und etwa 15 Ambulakralplatten in einer Reihe zu haben, und zwar vermutlich bei allen Arten. Bei einer Größe von 45 mm Schalendurchmesser zeigen H. armigera, Hartmeyeri und tuberculata etwa 14 Interambulakral- und etwa 20 Ambulakralplatten, während A. erythrogramma von Sydney bei dieser Größe 17:23 Platten zeigt. Bei einer Größe von 70 mm Schalendurchmesser zeigten H. armigera, stenopora, Iubereulata, sowie H. erythrogramma von Süd-Australien ungefähr 17:24 Platten, während Exemplare von H. erythrogramma von Sydney bei dieser l) Ein großes Exemplar von Fremantle liegt im Museum Berlin (No. 275). Echinoidea. 481 Größe 22:30 Platten haben. Es ist das ein auffallender Unterschied zwischen Exemplaren dieser Art von Sydney und solchen von Süd-Australien, die ich auf Grund der übrigen Merkmale unbedenklich zu A. er Yihrogramme stellen mußte, jedoch als var. mmeridionalis bezeichne. Die Zahl der Porenpaare auf einer Ambulakralplatte ist zweifellos ein recht brauchbares Unterscheidungsmerkmal für H. tubereulata gegenüber den übrigen Arten. Diese Art kann 9—12 Porenpaare auf einer Platte zeigen, während die übrigen Arten in der Regel höchstens 7, mitunter 8 Porenpaare in einem Bogen aufweisen. Doch ist diese hohe Zahl von Poren nur bei Exemplaren von A. tuberculata zu erwarten, die mindestens 30 mm Schalendurchmesser haben, und dann höchstens an einer oder zwei der jüngsten, obersten Ambulakralplatten einer Reihe. Selbst bei beträcht- lich größeren Exemplaren wird man an der Peripherie der Schale nur eine geringere Zahl von Porenpaaren feststellen können, wie sie die anderen Arten auch zeigen bei gleicher (Größe. Bei allen polyporen Arten von Echinoiden besitzen die 5—4 dem Buccalrand zunächst gelegenen ältesten Ambulakralplatten nur höchstens je 3 Porenpaare, etwa die 4.—6. Platte je 4 Paare, bei den Arten von Hebocidaris sodann etwa die 7.—8. Platte je 5 Paare, die 9.—11. Platte je 6 Paare, die 12.—14. Platte je 7 Paare; 8 Paare sind durchschnittlich nicht vor der 15. Platte zu erwarten, 9 Paare nicht vor der 16. Platte usw. Ein Exemplar von H. tuberculata, das auf mehreren Platten einer Reihe je 9 oder mehr Porenpaare aufweisen soll, muß demnach in. der Regel mindestens 40 mm Durchmesser haben. Die Stelle im Porenfeld, wo zum ersten Male eine bestimmte Porenzahl in einem Bogen erreicht ist, kann an derselben Schale und bei verschiedenen Exem- plaren derselben Art ziemlich bedeutend variieren; so konnte ich an den verschiedenen Exemplaren von A. tuberculata, die mir vorliegen, das erste Erscheinen von 8 Porenpaaren in einem Bogen einmal bereits bei der 11. Platte, in einem anderen Falle erst bei der 17. Platte feststellen, 9 Poren frühestens bei der 14., spätestens bei der 18. Platte. Anomaler- weise nimmt auch gelegentlich die Porenzahl bei den jüngeren Platten wieder ab, so daß ich bei einem Exemplar von H. tuberculata, dessen 17. Platte in einem Porenfeld bereits 11 Porenpaare zeigte, an der 24. Platte nur 8, an der 25. Platte gar nur 7 Porenpaare fand. Durchschnittlich ist aber eine auffallende Regelmäßigkeit in der Zunahme der Porenzahl vom Buccalfeld an bis zum Apikalfeld zu beobachten, bis die für die Art cha- rakteristische Maximalzahl erreicht ist. Diese Maximalzahl scheint bei A. tubereulata 10—11 (12) Porenpaare zu betragen, bei H. armigera 3, aus- nahmsweise 9, bei H. erythrogramma in der Regel 7, ausnahmsweise 5; bei H. Hartmeyeri (höchstens 45 mm Schalendurehmesser) fand ich stets 7 2 Die Fauna Südwest-Australiens. IV. 31 482 L. DÖDERLEIN, als Maximalzahl, bei H. stenopora gibt H. L. CLARK 8, ausnahmsweise 9 an. Die Porenzahl an den einzelnen Platten eines Porenfeldes gibt die beigefügte Tabelle, bei der die Zahlen die aufeinander folgenden Nummern der Ambulakralplatten bezeichnen, vom Buccalfeld an gezählt. Zahl der Porenpaare | 3| 4 | 5 | 6 ä 8 9. oe No. der Ambulakral- platten bei: Hartmeyert, 23 mm 1-3) 4—7 |8—11| 12 ,13—14 erythrogramma, 28 mm |2—4| 5—8 |9—11|12—14,| 15, 16 [17—19 37, .,1-3| 4 5-7 | 8—13 |14—18 Ri 39 „ [1-4 5 [6-9 [10—12 113—21 5 46 „ |1-2| 3—4 |5—8 | 9—11 |12—15,) 16, 17 18—22 RN 70 „124 5—6 | 7—10 111—17,|18—22, 23,26, | 24,25, 27,29| 28 erythrogramma var. me-|2—4| 5—7 |8—11 |12—15,|16—20,121—22 ridionalis, 67 mm 26 [23—25 dieselbe, 70 mm 2—4| 5—6 ‚7—9, | 10, 12 113—18,19—21 he 11 22 —24 | armigera, 44 mm 1—3| 4-6 |7—-9 [10—12 |13—15 |16, 19 | 17, 18 „ 74, 1—3| 4-8 |9--10 11, 14 |12—13,| 19, 20, 15—18,| 22 21, 23 tuberculata, 15,5 mm 2 | 3—5 |6—7 | 8-10 |11—12| 13 | ID 2—314, 8, 91 5—7 10 [11—13|14, 15| 16 x 35,9. 5 2—3 4-6 |7—9 [10-11 112—16| 17 18 nes GB 2—3 4-5 6-8 | 9-10 111—12 |13—15 |16—17 18, 20 Re; 55 Ban; 2 | 3-5 16-7 | 8-10 | 20, 25 |111—13,14—16,19, 21,117—18 i 24 |23,26| 22 | gibbosa, 38,5 mm I1-—4,| 5—7, |8—10, [5 | 20 11, 13,112, 14, 19.171716 bis 19 Bei allen Arten von Heliocidaris erscheint das Porenfeld auf der dorsalen Schalenhälfte sehr schmal, was damit zusammenhängt, daß in Jedem Bogen nur die 3—4 oberen Porenpaare eine schräge Reihe bilden, während die übrigen Porenpaare untereinander stehen und eine mehr oder weniger deutliche vertikale Reihe bilden. Besteht der Bogen aus 7 Poren- paaren, so stehen 5—4 davon in dieser vertikalen Längsreihe; sind 9 Poren- paare vorhanden, so beteiligen sich 5—6 Paare daran. H. stenopora ver- hält sich, wie das aus OLARKS Abbildungen (Mem. Mus. comp. Zool., XXXIV, tab. 104 u. 110) ersichtlich ist, in dieser Beziehung durchaus nicht anders als die übrigen Arten der Gattung. Auf der Buccalseite wird bei allen Arten der Gattung das Porenfeld breit; es ist dann mindestens so breit wie das ambulakrale Mittelfeld, von dem es ziemlich scharf getrennt ist, was auf der Dorsalseite nicht der Fall ist. Auf der Buccalseite ist dann in der Regel das ganze Ambulakralfeld Echinoidea. 483 ungefähr ebenso breit, selbst um ein geringes breiter als das Interambu- lakralfeld. Nur bei Z. tuberculata erfährt das Porenfeld zwischen der Peripherie und dem Buccalrand eine auffallende petaloide Ausbreitung, und zwar sowohl auf Kosten des ambulakralen Mittelfeldes, das kaum mehr halb so breit wird wie ein Porenfeld, als auch auf Kosten des Inter- ambulakralfeldes; das Ambulakralfeld wird anderthalbmal bis fast doppelt so breit wie dieses. Bei H. armigera kann das Porenfeld ebenfalls etwas verbreitert auftreten, doch bei weitem nicht in dem Maße, wie bei A. tuber- culata, so daß das Ambulakralfeld nur etwa um ein Viertel breiter wird als das Interambulakralfeld. Was die Gestalt der Primärstacheln betrifft, so sind sie bei H. erythro- gramma und Hartmeyeri vom Basalring bis zur Spitze gleichmäßig verjüngt (ähnlich wohl auch bei A. stenopora). Bei H. armigera sind die zwei oder drei obersten Stacheln jeder Reihe spindelförmig verdickt‘; sie erreichen etwa in der Mitte ihrer Länge ihre größte Dicke und verjüngen sich von da bis zum Ende. Die übrigen Stacheln sind ihrer ganzen Länge nach gleich breit, aber gegen das Ende zu mehr oder weniger stark abgeplattet; am auffallendsten ist dies bei den langen und sehr kräftigen Stacheln an der Peripherie. Die Stacheln bei jüngeren Exemplaren von H. tuber- eulata sind besonders dick und kräftig, oft bis zur Mitte gleich breit, und erst von da an verjüngt, ohne jedoch die charakteristische Spindelform von H. armigera anzunehmen. Bemerkenswert ist nun, daß bei einigen Exem- plaren sowohl von H. erythrogramma wie von H. Hartmeyeri einzelne Stacheln "in ihrer proximalen Hälfte etwas verdickt sind, so daß ihre Verjüngung nur auf die distale Hälfte beschränkt ist. Es liegt darin eine Tendenz zur Ausbildung spindelförmiger Stacheln, wie sie in extremer Weise bei H. armigera sich vorfinden. Ja es finden sich bei jenen Arten vereinzelt sogar richtige spindelförmige Stacheln. Die Farbe der größeren Primärstacheln ist bei A. erythrogramma meist einfarbig olivenbraun bis olivengrün, bald in’ dunkler, bald in heller Schattierung, doch mitunter auch purpurfarbig oder rötlich bis weißlich. Bei A. tuberculata sind sie olivengrün, vielfach gegen das Ende zu auf- fallend bleich. Die Stacheln von H. armigera sind braungrün, dunkel in der distalen Hälfte, hell in der proximalen Hälfte. Bei 7. Hartmeyeri ist meist die Basis des Stachelschaftes porzellanweiß, und diese Farbe geht allmählich in das dunkle Olivengrün der distalen Hälfte über. Der Basal- ring (milled ving) der Stacheln hat bei 7. erythrogramma und Hartmeyeri oft die Neigung, weißlich oder violett zu werden. In der Form der Pedicellarien habe ich nennenswerte Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen bzw. Arten nicht gefunden. Bei A. tuberculata hat der Basalteil der Klappen an den globiferen Pedicellarien al | 484 L. DÖDERLEIN, die Neigung, eine oder mehrere scharfe Ecken an den Seiten auszubilden, doch in sehr verschieden ausgeprägtem Grade. Die tridentaten Pedicellarien a b e Fig. 9. Klappen von globiferen Pedicellarien. «a von Heliocidaris tuberculata, b von | H. Hartmeyeri, e von H. erythrogramma. °°),. | sind besonders variabel auch an Exemplaren der gleichen Art und der gleichen Lokalität. { [4 1; y ! Fig. 11. Spicula aus \ Fig. 10. Klappe einer ophicephalen Pedi- den Füßchen von Helio- cellarie von Helioeidaris tubereulata. °).. cidaris tuberculata. ?),. Die C-förmigen Spieula der Ambulakralfüßchen enden bei allen Arten mit zwei einfachen Spitzen, nur bei FH. tuberculata werden die Enden meist zweispitzig, doch so, daß beide Spitzen jedes Endes miteinander eine fast gerade Linie bilden, etwa in Form eines G. Echinoidea. 485 Die normal ausgebildeten Arten von Heliocidaris mögen in folgender Weise unterschieden werden: I. 1a. Auf der Buccalseite ist das Ambulakralfeld petaloid verbreitert, über 1!/,mal so breit wie das Interambulakralfeld, ein Porenfeld über doppelt so breit wie das ambulakrale Mittelfeld; Exemplare von über 40 mm Schalendurchmesser mit je 9 oder mehr Poren- paaren nahe dem Apikalfeld; Primärstacheln sehr kräftig, öfter ver- verdickt und gegen das Ende abgeplattet, olivengrün: C-förmige Spieula der Füßchen mit zweispitzigen Enden . . H. tuberculata Auf der Buccalseite ist das Ambulakralfeld nicht petaloid verbreitert, weniger als 1!/;mal so breit wie das Interambulakralfeld, ein Poren- feld nicht doppelt,so breit wie das ambulakrale Mittelfeld ; höchstens je 7—-8 (nur. selten einmal 9) Porenpaare auch bei großen Exem- plaren; C-förmige Spicula der Füßchen mit einfachen spitzen finden ...2.. N 2. Buccalfeld noch bei eroßen Be ssanlareıl 70 ur ala 40 Ben des Schalendurchmessers . . ran FrStonopord 2a. Buccalfeld schon bei Esönnlarens von 30 mm höchstens 35 Proz. des Schalendurchmessers hir nee 3. Primärstacheln der Dorsalseite anflleud, re, und spindelförmig, mitzhellerem Basalteil . . . . ee DR onmigend 3a. Primärstacheln in der Regel nach Alan gleichmäßig verjüngt 4 4. Primärstacheln an der Basis weiß ER wenigstens hell) mit dunkel- grüner Endhälfte . . . . ri Hartineyern 4a. Schaft der Primärstacheln Sinfarhir. meist olresbrann bis oliven- grün, seltener rötlich oder bläulich, HZ. erythrogramma . . > 5. Etwa 14 Interambulakral- und 20 Ambulakralplatten bei 45 mm Schalendurchmesser, etwa 17 Interambulakral- und 24 Ambulakral- platten bei 70 mm Schalendurchmesser wie bei allen vorhergehenden Arten . . 2.202020... 8. erythrogramma meridionahs n. subsp. 5a. Etwa 17 Interambulakral- und 23 Ambulakralplatten bei 45 mm Durchmesser, etwa 22 Interambulakral- und 50 Ambulakralplatten bei 70 mm Durchmesser . . . H. erythrogramma erythrogramma. Im Mittelpunkt der Heliocidaris-Formen scheint mir H. erythrogramma meridionalis von Süd-Australien zu stehen, von der sich die typische HZ, erythrogramma von Südost-Australien (Sydney) lediglich durch eine größere Anzahl von Coronalplatten unterscheidet. Andererseits schließt sich an sie H. stenopora fraglichen Fundorts, die sich wesentlich durch ein vergrößertes Buccalfeld unterscheidet, ferner H. armigera, deren einziger Unterschied in den spindelförmig verdickten Stacheln besteht. Die Art scheint nur bei 486 L. DÖDERLEIN, West-Australien vorzukommen. Von A. erythrogramma meridionalıs ist ferner H. Hartmeyeri, ebenfalls von West-Australien, nur durch die auffallende Doppelfärbung der Primärstacheln unterschieden. Alle diese Formen stehen einander sehr nahe, so daß man sie auch nur als Varietäten oder Lokal- formen einer Art betrachten kann. Ich bin überzeugt, daß sich zwischen diesen „Arten“ noch alle Übergänge finden werden. Viel weiter entfernt sich von H. erythrogramma meridionahs die große Art H. tuberceulata von. Lord Howe’s Island durch die besonders in der Jugend auffallend kräftigen Stacheln, die erhöhte Porenzahl, die petaloide Ausbildung der Ambulakren und die eigentümlichen Spicula der Füßchen. Sehr nahe an die Gattung Heliocidarıs, und zwar an AH. erythrogramma, schließt sich H. gibbosa von Peru und den Galapagos an; es läßt sich kaum rechtfertigen, für diese Art, wie das H. L. OLARK tut, eine besondere Gattung (Ogenocentrotus) aufzustellen und sie von Helkocidaris zu trennen. Würde H. gibbosa statt der 5 (6) Porenpaare, die sie als Maximum auf- weist, deren 7 besitzen, so könnte man sie beinahe nur als eine durch den Parasitismus einer Krabbe deformierte Hehocidaris erythrogramma be- zeichnen. So vollständig ist die Übereinstimmung der beiden Arten in allen wesentlichen Merkmalen einschließlich der Gestalt und Farbe der Stacheln. Nur die Formverhältnisse der Pedicellarien stimmen nicht völlig mit denen der australischen Arten: vor allem sind die Klappen der tri- phyllen Pedicellarien nicht verbreitert, sondern länger als breit und nie zweilappig. Alle Eigentümlichkeiten, die A. gebbosa sonst zeigt, sind zurückzuführen auf die Gegenwart der parasitischen Krabbe Fabia chilensis, die in der sackförmigen Einbuchtung des Analfeldes ihre Wohnung aufge- schlagen hat. Die auffallende Unregelmäßigkeit der Schale, die Größe und abnorme Ausbildung des Apikalfeldes sind jedenfalls direkt durch die Krabbe hervorgerufen; ja ich möchte die Frage aufwerfen, ob nicht auch die geringe Zahl der Porenpaare in einem Bogen durch ihre Anwesenheit begründet ist. Bis zur 10. Platte etwa finde ich die normale Porenzahl ausgebildet, wie sie bei allen Arten von Helkocidaris vorhanden ist. Hier ungefähr beginnen die Unregelmäßigkeiten. Statt daß die Porenzahl, die hier bis auf 5 gestiegen ist, sich wie bei allen regelmäßig ausgebildeten polyporen Echiniden allmählich erhöht bis zum Apikalfeld, bis sie die für die Art charakteristiche Maximalzahl erreicht hat (wenn diese überhaupt 5 übersteigt), sinkt sie hier bei den folgenden Platten wieder auf 4, stellen- weise auch auf 3, steigt dann wieder einmal auf 5, kurz, es stellen sich näher dem Apikalfeld auffallende Störungen ein, die sich eben unter anderem darin äußern, daß sie die Zahl der Porenpaare auf einer Platte herabdrücken. Auf jeden Fall ist der wesentliche Charakter, der die Gattung Üaenocentrotus H. L. CLARK von Heliocidaris unterscheidet, der EEE an ae Echinoidea. 487 Parasitismus einer Krabbe. Ob dieser Charakter die Aufstellung einer be- sonderen Gattung rechtfertigt, ist doch recht fraglich. Es mag hier erwähnt werden, daß ich bei einem jugendlichen Exem- plar von Loxechinus albus von Peru, dessen Schalendurchmesser nur 14 mm betrug. ebenfalls die parasitische Krabbe im eingesenkten Afterfeld antraf. Ich stellte dies Exemplar ohne weiteres zu H. göbbosa, bis ich später aus der Form der globiferen Pedicellarien und der größeren Porenzahl mich überzeugen mußte, daß es sich um die andere Art handelte, die normaler- weise sonst von der Krabbe verschont bleibt. Während H. L. CLArk wohl unnötigerweise F. gibbosa von der Gattung Heliocidaris getrennt hat, vereinigt er mit dieser Gattung eine Japanische Art crassispina A. AGASSIZ (syn. purpurea v. MART.); MoRr- TENSEN hatte mit vollem Recht sie wieder in eine besondere Gattung Anthocidaris gestellt, nachdem er nachgewiesen hatte, daß-ihre Vereinigung mit Heliocidaris tuberculata zu einer Art, wie sie A. AGassız vorgenommen hatte, ganz unzulässig ist. Passen schon die winzigen, nur selten und nur an ganz jugendlichen Exemplaren nachweisbaren globiferen Pedicellarien gar nicht zu Helocidaris, bei denen diese Pedicellarien durchgehends sehr stattlich und stets zahl- reich vorhanden sind, so schließt die eigentümliche Gestalt der Spieula in den Ambulakralfüßchen, die dreistrahlig sind oder durch Verkümmerung eines Strahles zweistrahlig erscheinen, ihre Einreihung in die Gattung Heliocidaris völlig aus. Hier sind die Spieula übereinstimmend C-förmig, und auch nach diesem Merkmale, wie nach so viel anderen Merkmalen bilden alle Arten der Gattung eine geschlossene Gruppe. Mortensenia oblonga (Blainville). Eehinus oblongus BLAINVILLE, 1825, Diet. Se. nat., Oursin, p. 9. Eehinometra oblonga BLAINVILLE, 1834, Actinologie, p. 225. 5 ad A. Acassız, 1872—73, Revision of Echini, p. 116 u. 433. > Matthaei p.p. DE MEIJERE, 1904, Siboga-Ech., p. 101. „ oblonga MORTENSEN, 1904, Siam-Ech., p. 123, tab. 5, fig. 26; tab. 7, fig. 35. Mortensenia oblonga DÖDERLEIN, 1905, Zool. Anz., XX VIII, p. 624. ER hr DÖDERLEIN, 1906, Echin. D. Tiefsee-Exp., p. 223, tab. 44 (36), fig. 2. R DÖDERLEIN, 1911, Echin. Aru-Ins., p. 246. nometra oblonga H. L. CLARK, 1912, Mem. Mus. comp. Zool., XXXIV,No. 4, p. 367, 373, tab. 114, fig. 1—2. Fundnotiz: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, 1,—3!/, m Ich konnte vor 10 Jahren nachweisen, daß Echinometra oblonga, die sich von E. Matthaei in manchen Fällen nach den übrigen Merkmalen kaum sicher unterscheiden läßt, ein ganz vortreffliches Kennzeichen in den Spicula der Ambulakralfüßchen besitzt. Während bei allen übrigen Arten von Echinometra die Spieula normalerweise C-förmig sind, besitzt E. oblonga 488 L. DÖDERLEIN, neben diesen C-förmigen Spicula solche von dreistrahliger Gestalt, vielfach in großer Anzahl. Dies Merkmal ist so auffallend gegenüber allen anderen Arten von Echinometra und ist so konstant und leicht festzustellen (bei Exemplaren über 10 mm Durchmesser), daß ich daraufhin, um E. oblonga von den übrigen Arten schärfer zu trennen, für diese Art die Gattung Mortensenia aufstellte. H. L. CLark findet nun (l. c. p. 367) dieses Vorgehen „peculiarly un- fortunate, not merely because the character is mieroscopic but because it is very variable and is not distinetive“. Ich darf ja trotzdem die Hoffnung aussprechen, daß H. L. CLARK seine Scheu, „mikroskopische“ Merkmale bei Echinoiden zu systematischen Zwecken zu verwenden, auch in diesem Falle ebenso überwinden wird, wie er es in letzter Zeit in mehreren anderen Fällen zu meiner freudigen Überraschung bereits getan hat (Parechinus und: Nudechinus; Heliocidaris und Strongylocentrotus). Daß dies Merkmal variabel ist, gebe ich gern zu; die Form der Dreistrahler ist in der Tat sehr variabel und die Anzahl in einem Füßchen ebenso; doch dies beeinträchtigt den Wert des Merkmals doch gar nicht. Nun will CLArk Dreistrahler auch bei anderen Arten von Echino- metra gefunden haben. Ich habe selbst von jeder der Arten E. van Brunti, E. lucunter, E. viridis und E. Matthaei eine größere Anzahl von Exem- plaren genau untersucht auf das Vorkommen von Dreistrahlen und habe in der Tat solche auch gefunden, aber nur als sehr seltenes und ganz ver- einzeltes Vorkommen. Nie habe ich mehr als einen Dreistrahler unter zahlreichen C-förmigen Spieula in einem einzelnen Füßchen gefunden und stets den Eindruck gehabt: es ist eine abnorme Bildung. Ganz anders ist es bei Mortensenia oblonga;, hier finden sich nor- malerweise in größerer oder geringerer Anzahl an allen Füßchen auf der Dorsalseite (am zuverlässigsten in den dem Apikalfeld näher liegenden Füßchen) die charakteristischen Dreistrahler, allerdings nur bei Exemplaren, die eine gewisse Größe (wenigstens 10 mm Durchmesser) schon erreicht haben. Die Dreistrahler sind auch gewöhnlich plumper gebaut als die sehr dünnen C-förmigen Spicula, die neben ihnen vorkommen können, während bei anderen Arten etwa vorhandene Dreistrahler ebenso dünn sind wie diese. Nun fällt mir aber in H. L. CLarxs Schrift folgende Feststellung auf: „I have never seen a specimen with nearly as many (spicules) as those photographed by DÖDERLEIN appear to have possessed.“ Meine Photo- graphien (Echin. Deutsch. Tiefsee-Exped., tab. 44) zeigen nun keineswegs eine auffallend große Zahl von Spicula; sie sind ausgewählt, nicht um die Zahl der Spieula zu zeigen, sondern um deren auffallend verschiedene Größe und Ausbildung zu demonstrieren. Bei den meisten Exemplaren kann man Echinoidea. 489 ohne weiteres Füßchen finden, die solche Mengen von Spicula aufweisen, wie ich sie abbildete; und H. L. CLArK hat niemals so viele Spieula ge- sehen!? Das läßt sich nur dadurch erklären, daß er die Exemplare nicht in richtiger Weise untersucht hat. Wenn man nur Füßchen aus der Nähe des Buccalfeldes untersucht, dann ist es begreiflich, wenn man die Drei- strahler nur in geringer Zahl, nur vereinzelt oder gar nicht findet. Diese Füßchen sind allerdings die größten und auffallendsten; man wird aber auch bei anderen Arten sehr häufig in ihnen vergebens nach Spieula suchen. Es ist nötig, nicht die ältesten Füßchen nahe dem Buccalfeld, sondern die Jüngsten nahe dem Apikalfeld zu untersuchen; hier wird man Spieula nur bei sehr jungen Exemplaren vermissen. Wenn man ein solches kleines, meist auch schwach pigmentiertes Füßchen in einer aufhellenden Flüssig- keit (Nelkenöl u. dgl.) bei genügender Vergrößerung betrachtet, dann er- hält man das charakteristische Bild: bei allen Arten der Gattung Echino- metra nur feine C-förmige Spicula (vielleicht einmal als Abnormität ein vereinzelter Dreistrahler), bei Mortensenia eine Anzahl mehr oder weniger plumper Dreistrahler. Wer in dieser Weise untersucht, wird nicht lange in Zweifel bleiben, ob ein Exemplar zu Echinometra Matthaei oder zu Mortensenia oblonga gehört, und er wird nicht feststellen müssen, daß ihm eine beträchtliche Anzahl von Exemplaren vorliegt, die ganz nach Belieben zu der einen oder der anderen Art gestellt werden kann, wie das H. L. CLARk schreibt, der zu der Ansicht kommt, „far from considering oblonga as worthy of generic rank, DE MEIJERE’s view that it is simply an extreme form of Matthaei seems much more probable‘. Verschiedene Exemplare aus der Sharks Bay schienen mir, nach der Form der Schale und nach den Stacheln zu schließen, zu E. Matthaei zu gehören, doch die Spicula verwiesen sie zu M. oblonga;, umgekehrt besitze ich Exemplare von E. Matthaei von Ceylon, die ich der äußeren Gestalt nach unbedingt zu M. oblonga gestellt hätte. Von E. Matthaei kenne ich kein Exemplar von West-Australien. Tripneustes gratilla (Linn£). Echinus gratilla LinNE, 1758, Syst. Nat., Ed. 10, p. 664. Cidaris variegata LESKE, 1778, Additamenta, p. 85. Hipponoe variegata A. Acassız, 1872—73, Rev. Echini, p. 135 u. 501. Tripneustes gratilla LovEn, 1887, Bihang K. Svensk. Vet.-Akad. Handl., XIII, Afd. 4, Bio. 5, p. 77. Fundnotiz: Station 25, Sharks Bay, Surf Point, 1%—3, m. Diese im tropischen Indo-Pacifik, von Mozambique bis zu den Sandwich-Inseln, von den Liu-Kiu-Inseln bis Australien 490 L. DÖDERLEIN, überall verbreitete, wohlbekannte Art liegt in einem Exemplar mit weißen Stacheln aus der Sharks Bay vor. Sie war lange Zeit unter dem Namen Hipponoe variegata allgemein bekannt; auch dieser Name ist nun dem Wortlaut der Nomenklaturregeln zum Opfer gefallen. Laganum Lesueuri \Nal. Laganum Lesueuri L. AGAssız, 1841, Monographies d’Echinod. vivans et fossiles. 2. Monogr. Des Scutelles, p. 116, tab. 24, fig. 3—6. elongatum L. AcAssız, 1841, ibid. p. 117, tab. 24, fig. 1—2. r rostratum L. AGAssız, 1841, ibid. p. 118, tab. 25. Peronella decagonalis A. AcAssız, 1873, Revision of Echini, p. 521, tab. 13e, fig. 8—10. Laganum decagonale DÖDERLEIN, 1902, Bericht über die von SEMON bei Amboina und Thursday-Island ges. Echinoidea, p. 688. Lesueuri DE MEIJERE, 1904, Die Echinoidea der Siboga-Exped., p. 122, tab. 6, fig. 63, 67, 70; tab. 18, fig. 329—333. decagonale DÖDERLEIN, 1911, Über Echinoidea von den Aru-Inseln, p. 237. 2 2) „ Fundnotizen : Station 48, Fremantle-Bezirk,CockburnSound, Port Royal, 141,—18 m. Station 53, Fremantle-Bezirk, Warn- bro Sound, 124/,—14!/), m. Station 64, Albany-Bezirk, Oyster Harbour, °,—5!/, m. Von den vorliegenden Exemplaren stimmen die der Station 53 ganz mit der von L. Acassız abgebildeten ZL. Lesweuri überein; das größere Exemplar ist 111 mm lang und 93 mm breit. Die Exemplare von Station 64 sind der äußeren Gestalt nach zu der von L. Acassız abgebildeten /. rostratum zu stellen. Ich halte mit DE MEIJERE die beiden Formen für die gleiche Art. Abgesehen von den geringfügigen Unterschieden in der Gestalt der Schale vermochte ich keine Unterschiede zu entdecken, die ge- statten würden, die beiden Formen spezifisch zu trennen. Wie DE MEIJERE ganz richtig ausführt, ist die von A. Acassız in seiner Revision of Echini beschriebene und auf tab. 13e, fig. 3-10 abgebildete Peronella decagonalis jedenfalls die gleiche Art, zu der ebenfalls die von mir von Thursday- Island und von den Aru-Inseln unter dem Namen Laganum decagonale aufgeführten Exemplare gehören. Ich besitze L. Lesueuri auch von Port Denison in einigen Exemplaren, die ich von RamsAy unter dem Namen Peronella decagonalis erhielt. Alle diese Formen haben die Gestalt der von L. Acassız als L. Lesteuri bezeichneten Form. Die Art ist weit verbreitet im tropischen Indo-Paecifik, wird aber vielfach mit anderen Arten verwechselt. N Echinoidea. 491 Breynia australasiae (Leach). Spatangus australasiae LEACH, 1815, Zool. Misc., II, p. 68. Breynia australasiae A. Acassız, 1872—73 Rev. Echini, p. 95 u. 578 (Literatur). A DE MEIJERE, 1904, Siboga-Echin., p. 192 (Literatur). = % DÖDERLEIN, 1911, Echin. der Aru-Inseln, p. 246. [= ” H. L. CLARK, 1909, Mem. Austral. Mus., IV, p. 559. Fundnotizen: Station 10, Sharks Bay, Freyceinet Estuary, 7—11 m. Station 14, Sharks Bay, Freyceinet Reach, 11-16 m. Station 28, Sharks Bay, vor Brown Station, 21/,—4Y, m Die Art, die in größerer Anzahl von der Sharks Bay vorliegt, ist aus den tropischen Gewässern von Australien bekannt; sie geht an der Ostseite südlich bis Port Jackson und Lord Howe’s Island, nördlich geht sie bis Flores und Aru-Inseln. Linthia australis (Gray). Desorıa australis GRAY, 1851, Ann. Mag. Nat. Hist., p. 132. „ GRAY, 1855, Cat. rec. Echin., p. 58, tab. 6, fig. 2. Teen australis A. Acassız, 1872—73, Rev. a, p- 138 u. 605, tab. 19a, fig. 7—9; tab. 21b, fig. 57. b r RamsaAy, 1885, Cat. Ech. Austral. Mus., Pt. 1, p. 54, Fundnotiz: Station 35, Fremantle-Bezirk, North Fremantle, an den Strand geschwemmt. Nur eine nackte Schale liegt vor, die in North Fremantle am Strande gefunden wurde. Das Exemplar stimmt ganz mit der Abbildung in der Revision of Echini überein. Die Art ist von Tasmanien und Flinders-Island bekannt. 492 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. a erben L. DÖDERLEIN, Echinoidea. Figurenerklärung. Tafel IX. Amblypneustes pallidus von Albany, ohne Nahtporen. X 3. n von Fremantle, mit schwachen Nahtporen. X 3. a5 von Bunbury, mit sehr deutlichen Nahtporen. X 3. ovum, mit feinen Warzen, ohne Nahtporen und Zickzack- streifen. X 3. s mit feinen Warzen, mit feinen Nahtporen und Spuren von Zickzackstreifen. X 2%/,. griseus var. grisea, ohne Nahtporen und Zickzackstreifen. De. „ var. rubra. Victoria. X 2. leuweoglobus von Bunbury, mit sehr deutlichen Nahtporen und Zickzackstreifen; unten sind einige der weiß- köpfigen Miliarstacheln sichtbar. X 2. 3 von Geraldton, mit schwachen Nahtporen und Ziekzackstreifen. X 3. Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena — 4419 u Ne ee Da Die Fauna Südwest- Aust L. Döderlein phot,. Die Fauna Südwest-Australiens Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen una Dr. R. Hartmeyer. Band IV. Mit 9 Tafeln und 93 Abbildungen im Text. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1912— 1914 Kusd Aut “r 12 4 5 # » ur Tr RN Bi". RP oh u, Ur » B . E i, h ı 2 & - f 8 R Ai s Fa 2 t he ae F f , fi f Er PR, ’ I v » x L ' “. ' ‘ A a . nr Alle Rechte vorbehalten. Fi a “ U ——- e_ - Te — pn) A A 1 W. . Mayer (Neapel), Caprellidae. Mit 5 . Buppve-Lunp (Kopenhagen), Oniscoidea. . H. CLark (Washington), Crinoidea Eiphlemensl. . Grirrisı (Milano), Gryllacridae Inhaltsverzeichnis des IV. Bandes. Abbildungen im Text . Nachgelassenes Frag- ment. Mit 1 Tafel und 26 Abbildungen im Text . Werner (Wien), Mantodea und Phasmodea . EnpErLEIN (Stettin), Plecoptera. . Augener (Hamburg), Polychaeta I: Errantia. Mit 2 Tafeln Mit 1 Abbildung im _ Text und 42 Abbildungen im Text a ee: Mit 1 Tafel. LınpingGer (Hamburg), Coccidae Erwe (Bonn), Holothurioidea. im Text Mit 4 Tafeln und 1 Abbildung F. Werner (Wien), Mephibia 5 P. Krüczr (Berlin), Cirripedia. Mit 7 L. Döperreın, (Straßburg i. E.), Echinoidea. Abbildungen im Text . Mit 1 Tafel und 11 Abbildungen im Text Seite 1— 14 15— 44 45— 56 57— 61 63 — 304 305—315 317—342 343 —348 349-—402 403—426 427 —441 443 —492 „ .% zu De. ram 2 _ u = ij u «« \ L 1 75 > . 5 7 u v » 4 “ In £ . u . * - - £ N Ö a) R % - I r I DE 5 Te & j = Er « BINDING SECT. SEP 8 1971 Mrchaelsen,w. ( % fi hr . ! n* & u h - E re) BR er h ; BEE h Kira f ' ' vie’ f } Ernten BIER ’ i } im : Re Rt, f , N Y PETE ENG €) ran gese ie ırh i Le vZ3T - fi ‘ % EL g Wan DE: x Ehe Pay tr , ELLREIEEE 24% AED ESHEN x 1 j WE Re 4 r. F er A r } } fi ‚ ee RU aeg 5 rei EN F - 2: RE Be ER RT eh, e Guausach an yuauhr 4 nie %r SLerle . . f Eh IN Pe ei ar / 0 wre A “ j i © EVER 2 i i ‚p F ’ el f f 7 DI —I epniz en ; s “ f ; 3 ariit: , PR HEHE OEHEN. ö } wahres REN ray et Bir WE 3 } = mu znzee By ehrt RE REEL ORART rt P m rer Veitabisthe Kahatztetehe Due ztash i Ar Ar > Kor a Ks ER er ! ‘ . Z ARE ENE, PEN, F a Zeh ! nnoN Ä VE er ? ZU id y\ f 3 f [7 Aha 3 m an zii bare ; 4 r B RER be, f er? eh! HER h > oO a nat 6433 In Kin #8 fe} n [ } / ie En ne Re A ; \ f en Ertl; 7) od I Een a and Ira Lern , Wr? ; ans FR PER: aber Bl z— — ar Das . [et ‘ ‘ ‘ . ‘ . u erht heist . 4 ? nr fe 14 1 b $ H denbuhi de Kiayage te wine f | Ser heaner f j t j j ) a T, 7“ u [Y h f \ t oO: = 77) P -; Eur ’ ‘ ae PRIZE) G “* ehr “ b # « E .. ’ = ’ ; 2 Fmılslre MT £ : Iharetur voor‘ Aanzlık 7 dr $ ' EHE f BEUTE RAS LIT HEIL Kessnengar Fi) HIER EIN RR Yard 7 Ey: N f i EASASAHEN u “ ‘ ne iInwhuruns d,3 ‘ i i RUFT RENT i ! 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