926 • G3 Itiiiillliii iüii ■siiiii .■■i •'\\\ :i|||!||i||| iiiiP 'HH$tHUi}iia)!' Abhandlungen der Königlicli Prenfsischeu Geologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 4. "Ji Robert Caspary: Die Flora des Bernsteins und anderer fossiler Harze des ostpreufsischen Tertiärs. Nach dem Nachlasse des Verstorbenen bearbeitet von Richard Klebs in Königsberg. Band I. I. Thallopli37ta. II. Bryopliyta. in. Pteridophyta. IV. Gymnospennae. Herausgegeben von der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt. BERLIN. Im Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 1906. Preis einiächließlich des Atlus 25 Mark. A b h a n d 1 u n g e 11 Königlich Pieufsischeii Geologischen Laiidesanstalt. IV e XI e Folge. Heft 4. BERLIN. Im Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 1907. Robert Caspary: Die Flora des Bernsteins und anderer fossiler Harze des ostpreufsischen Tertiärs. Nach dem Nadiliissp des Verstorbenen l)C'ai-bcilL't Vüu Richard Klebs in K I. Thallophyta. II. Bryophyta. III. Pteridophyta. IV. Gymnospermae. Herausgegeben von iE\V YORK ttüTANlCA aAKnF> BERLIN. Im Vertrieb bei der Königliclicn Geologischen Lantlesaastalt Berlin N. 4, Invaliden.str. 44. 1907. ,63 Vorwort. Am 1hal- tungszustande dieser Einschlüsse P]inzelheiten sichtbar waren, die die Pflanzonabdrücke nicht oder nur sehr undeutlich zeigen. Die der Arbeit beigefügten Zeichnungen sind bis auf ganz vereinzelte, im Text näher angegebene, Handzeichnungen von Caspary, mikroskopische Bilder, mit dem NACHETschcn Prisma hergestellt. Bei den Bernsteineinschlüssen ist die Oberfläche nie so erhalten, wie bei lebenden Pflanzen, fast stets sind mindestens einzelne Partien geschrumpft oder durch Bläschen und Trübungen verdunkelt. Daher können genaue Abbildungen dieser Prä[)arate nie so gut ausfallen, wie von lebenden Pflanzen. Caspary hat nur gezeichnet, was er gesehen und wie er es gesehen hat, ohne jede Verbesserung, Schematisierung oder Idealisierung. Wenn sich somit seine Zeichnungen dem Auge nicht so schön darstellen, als mehr schematisch aufgefaßte und ausgeführte, so haben sie dafür den Vorteil der Naturwahrheit. Für die Wiedergabe derselben erwies sich der Lichtdruck als das beste Verfahren. Wenn bei den großen technischen Schwierigkeiten dieser Reproduktion ein leichtes Verschwimmen der Striche nicht immer ganz zu vermeiden war, und der dunkler gehaltene Untergrund kleine Flocken in der Flächenschattieruug aufi'älliger erscheinen läßt, so sind die Tafeln durch die Anstalt von H. Frisch in Berlin doch so hergestellt, daß sie das, was Caspary zeigen wollte, auch treu wiedergegeben. Königsberg i. Pr. Dr. Richard Klebs. I. Thiillophyta. Die Thallopliyten umfassen die Algen, Pilze und Flechten. Aigae, Algen. Von Algen sind bis jetzt keine Reste im Bernstein mit Sicherheit gefunden worden. Eine Notiz über das Vorkommen von Algen findet sich auf einem Beilagezettel von Göppeht's Hand zu einem Einschluß aus der Sammlung des mineralogischen Kabiuets zu Berlin : ■»Jungermayiia mit einem fächrigen Gewebe hie und da mit Maschen, wie sie Hydrodyction utriculatum, eine Alge der Jetztwelt besitzt, darum Hydrodyction succineum Göppert«. Diese Fäden sind nach der Untersuchung Caspary's nur Schimmelfäden ohne Fruktifikation, die bald lang gestreckt, bald vereinzelt liegen, bald gerade oder gewellt, bald scheinbar gegabelt oder ästig sind, von deren Innerem nichts zu sehen ist imd die weiter unbestimmbar sind. Sie gehen von spärlichen, krümlich- humosen Holzresten aus, die hie und da allerdings noch Zellen gut erkennen lassen. Göppert 1) erwähnt ein Stück, das nach ihm zu den Algen oder Flechten gehören könnte. Es ist jedoch sehr schlecht erhalten und für jede Untersuchung unbrauchbar. In der Bernstein -Literatur finden sich auch vereinzelt An- gaben über das Vorkommen von Diatomeen im Bernstein, und ich ') Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der \'orweU, 1S45, S. 115, Taf. VI, 60—71. 8 Pilze. habe friilier eine solche in ihm gesehen. Fiir alle aber fehlt der sichere Nachweis, daß sie als wirklicher Einschluß vorkoninien, und nicht gegenwärtig in feine Sprünge des Bernsteins gelangt sind. Caspary hat keine Diatomeen im Bernstein gefunden. Fungi, Pilze. Fossile Pilze, außer denen des Bernsteins, sind zwar zahlreich bekannt, schon aus der Steinkohle sind parasitische Pilze be- schrieben worden, doch Hegt es in der Beschaffenheit dieser meist zarten Pflanzen, daß ihr Erhaltungszustand ein sehr schlechter ist und eine sichere Gattungs- und Artbestimmung nicht zuläßt. Auch aus dem Bernstein sind bis jetzt nur weuige Pilze beschrieben worden, so von Göppert Spovotrichites heteroaperinus G. u. B., der auf dem Leib einer Brachycera wuchert, und Peziziten candidus auf dem Leib einer Lepismide^). Außer diesen Pilzen im Bernstein bildet Conwentz mehrere Hölzer der Bernsteinbäume ab, welche so zersetzt sind, daß er glaubt, aus der Art der Zersetzung auf das Vorkommen bestimmter Pilze schließen zu müssen. Er unterscheidet danach Trametes P'mi Fr. i. succinea^ Poli/ponifi vaporarius Yn. f.succinea, Polyporus mollis Fr. f. succinea^). Eine große Anzahl von Pilzformen hat Caspary beobachtet. Leider sind sie unvollständig untersucht, daß es mir nicht möglich war, alle für die vorliegende Arbeit zu verwerten. Das untersuchte Material verteilt sich auf folgende Gattungen: Fungites, Acremon'mm, Sporotrichium, Gonatobotrys, Torula, Ramidaria und Stilbum. Fungites Caspary. Pilze, deren Vermehrungsorgane nicht bekannt sind, und deren vegetatives Gewebe so beschaflfen ist, daß sie bis jetzt zu lebenden Gattungen nicht mit Sicherheit gezogen werden können. *) Die im Bernstein befindlichen organischen Reste, S. IIG, Taf. VI, 42 — 4G, 47—61. ^ MoDOgrapbie der baltischen Bemsteinbäume, 1890, S. 116-12K Taf. XI, XII, XV. Pilze. Fiiiii:;ites cnpillaris Caspahy u. R. Klkbs. Auf den Blättern verschiedener Thuitcs nuccineuti Casi*. u. R. Kl. befinden sich (meist auf der unteren Astscite) in unregel- mäßigen, lappigen Polstern, milchige verschwimnieude Massen (s. Bild 1 auf Taf. 1). Eine solche Masse besteht aus den Fäden eines Pilzes, der sich als sehr dichter, dünner Filz zahlreicher, verworrener Fäden über die Blattseite verbreitet. Der Pilz ist überaus dünn; er mag nur 0,001 bis 0,0014 mm dick sein. Von Sporen ist nichts zu sehen. Erklär u n g der Abbild u n g. Bild 1. Vmujites capillnris Casi-. und E.. Ki.. ISGfach vergrößert. Bernstein- Museum von Staxtikn & Beckku Nr. 15702. (C. P. S. Nr. 7)'). Fiingites imlliis Casi'ary u. R. Klebs. Auf einem Thuites-Zw e'ige wuchert ein brauner Pilz, der in- folge von Anastomosen netzförmig über die Oberfläche des Blattes kriecht, und hie und da wulzige Fäden senkrecht emporsendet. Die kriechenden Fäden sind 0,00207 — 0,00303 mm dick, die aufrechten durchschnittlich etwas dicker, etwa 0,00303 — 0,004 mm dick und 0,0331—0,0455 mm hoch. Dieser Pilz scheint in der Bernsteinflora recht häufig vorzu- kommen. So sind einzelne Blätter der Sequoia Coultsiae (Bild 59, Taf. XI) auf der Oberfläche mit dem Netzwerk dieses kriechenden schwarzbraunen Pilzes bedeckt. Bei ihm sind die Fäden noch zarter und nur 0,002 — 0,0031 mm dick. Der gleiche Pilz kriecht auf der Oberfläche einiger Blätter der unteren Seite des Chamae- cyparis massiliensis H. (Sammlung der Physikal.-ökon. Ges. Nr. 4335, V, Nr. 72), ist hier 0,0041 mm dick und auch schwarzbraun. Auf Libocedrites suhdecurrens Casp. (Bild 58 auf Taf. XI) der Sammlung des Berliner Museums ist der Pilz etwas dicker und mißt 0,0066 bis 0,0099 mm. ') C. P. S. Hier und im Folgeaden = Ehemalige CAspARv'sche Privat- Sammlung. 10 Pilze. Erklärung der Abbildung. Bild 2. FiDUfites pii/lus Casp. und R. Kl. In 186facher Vergrößerung. Bern- stein-Museum von Stantikn und Bkckkr Nr. 15703 (C. P. S. Buchstabe G). Fuii^ites hirtiis Caspary u. R. Klebs. Auf dem Blatt (Sammlung Künow, Nr. 29) finden sich an zwei Stellen, deren Oberfläche weißlich ist, statt braun, wie sonst, zwei Pilzrestchen. Sie bestehen aus sehr zarten, borstenförmigen, schwarzbraunen Pilzfäden, die einzeln oder zu mehreren aus den Oberhautzellen hervorbrechen. Die Fäden sind sehr spitz, steif und gerade, 0,0866 mm lang und kaum 0,0033 mm dick. Erklärung der Abbildung. Bild 3. Fungites liirtaa Casp. und R. Kl. In ISOfacher Vergrößerung. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Küxow'sche Sammlung No. 29.) Fimgites macrochaetus Caspary u. R. Klebs. Auf der Oberfläche einer kleinen Frucht sitzt ein Pilz, der aus borstenartigen, senkrecht oder schief sich erhebenden Fäden besteht, die bis zu 10 Stück beisammen stehen. Diese Fäden sind nach oben etwas verjüngt, schwarz, unregelmäßig hin und her gekrümmt, meist knotig-höckerig. Sie haben Breite zur Länge gleich: 1. 0,0082 : 0,3404 mm 2. 0,0066 : 0,5866 » 3. 0,0124 : 0,3314 » 4. 0,0066 : 0,43ii9 » Sporen sind nicht vorhanden. Erklärung der A b b i 1 d u u [)1. Bild 8 u. 8a. Torula (ilohuli fern Chuv. Sporentragende Fäden in 4G0faf her Ver- größerung. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemais Küxow'sche Sammlung Nr. 153.) Bild 8b. Vegetativer Faden von 8, in derselben Vergrößerung. Bild 9. Torula Mengeanus Caspauv und R. Ki.kus. In 170facher VergniLioning. Privalsammlung des Dr. Sommkupioi.i) zu Königsberg. Torula heteroiiiorpha Casp. Schriften der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg 1S8G. Dieser Pilz liegt frei in zahlreichen losen, zerstreuten Fetzeu im I>ernsteiü, stelleuweise in dicken Ballen übereinander, die sicli bei der Untersuchung in ein Gewirr von Fäden auflösen. Selten, Pilze. 15 wie in Bild 10, bestehen diese verästelten Fäden nur aus fast kugeligen, braunen, dicht aneinander schließenden Sporen, die 0,0057 — 0,0071 mm im Durchmesser haben. Meist, Bild 10a — f, gehen die sporenführenden dunkelbraunen Fäden an einem oder auch an beiden Enden in ganz dünne Fäden über, die lichtbrauu sind und nur selten Fächerung wahrnehmen lassen. Sie haben eine Länge von 0,1704 — 0,30(J8 mm, eine Breite von 0,0011 bis 0,0014 mm. Erklärung der Abbildungen. Bild 10. Torula lieteromorplia Caspary. In 276facher Vergrößerung^. Museum für Naturkunde. (Ehemals Kü.vow'sche Sammlung No. G8.) Bild 10a — lOf. Andere Fäden desselben Pilzes ISOfach vergrößert. Rauiularia Sag. Die Gattung Ramularia ist so aufgefaßt, wie sie Saccardo^) darstellt: Gegliederte, selten einfache Fäden, die aufrecht sind und längliche, ungeteilte oder geteilte Sporen abgliedern. Die Ramularia didijma Ung., welche Unger^) abbildet, ist von Corda*') zu einer eigenen Gattung Didymaria erhoben worden. Ramularia obloiigispora Casp. Auf der dünneu Griftelspitze einer kleinen Frucht sitzt dieser Pilz, der aus dem Innern des befallenen Organs hervorbricht. Er besteht aus fast walzigen Fäden — Bild 1 1 — die gegliedert, oben 1 — 4 ästig siud — Bild Hb — , und ist fast farblos mit einem Stich ins Bräunliche. Die Glieder siud öfter etwas gewölbt, fast walzig: oder tonnenartiij. Im oberen Teil verzweigt sich der Faden und gliedert eiförmige oder elliptische Sporen ab, die abgefallen umherliegen, bei b in Bild II. Der Pilz ist 0,0454 — 0,0511 mm lang und 0,0028 — 0,0042 mm dick, die abgefallenen Sporen siud 0,0028 mm dick und doppelt bis dreimal so lang. Zu Ramularia gehören auch die Pilzfädeu, die sich auf dem Staubfaden einer Blüte finden, die G'H'I'ERT zu Castanea stellt. >) FuDgi ital. 995 etc. 2) Exantb. IT, Fig. 12. 3) Icon. V, p. 7-9. 16 Pilze. Er bildet 1) auf dem Filament und den Anthereu einer Blüte ab- stehende Haare ab und zeigt die ßlüte dieser Behaarung wegen mit Castanea. Bei näherer Untersuchung ergab sich, daß diese Haare nur Pilzfäden sind. Sie sitzen hie und da auf den Staub- fäden in Gruppen von 3 — 6 — Bild 12 und 12a — , sind steif aufrecht, vereinzelt am Ende gegabelt, unten und oben meist gleich dick, selten oben etwas zugespitzt, 0,0738 — 0,2840 mm lang, und 0,0076 — 0,0085 mm dick. Die Gliederung ist nur bei einzelnen — Bild 12 a und 12 b — deutlich erkennbar. Die Glieder sind walzig, 0,0085-— 0,01 14 mm lang und scheinen sich in einem Falle — a in Bild 12 a — als Sporen abzulösen. Der Pilz ist ganz undurchsichtig dunkelbraun oder auch schwarz, während die Fila- mente und die Anthere braun sind. Erklärung der Abbildungen. Bild 11. Ramu/arin ohlonpiapora Casp. Ja 304faclier Vergrüüerung. Bernstein- Museum von Stantien und Bkcker No. 15705. Bild IIa u. b. Andere Fäden 400fach vergröljert; a in IIa in natürlicher Färbung. Bild" ]•*, 12a u. 12b. Ramularia sp. Casi'auy und R. Klebs. Tri 120farher Vergrößerung. Stilbiim Tode. Stilbiim succiiii Casp. Schriften der physikal.-ökon. Gesellschaft, I88G. Auf einer lockeren, porösen, unregelmäßig gebrocheneu Masse — Bild 13b — die sicher nicht faules Holz ist, sondern am wahrscheinlichsten ein Stückchen Vogelkot, sitzt das anscheinend reiche, sporentrageude Exemplar des Pilzes a. Bei der Stelle b dicht bei einander stehen noch zwei, viel kleinere, wohl jüngere Pilze, deren Kopf verloren ist und die unregelmäßig abgebrochen sind. Diese beiden Pilze stellt Bild 13 c in freier Handzeichnun-T dar. Der Pilz — a in 13b und 13 — ist 0,51 mm lang, der Kopf 0,2167 mm im Durchmesser, der Stiel in der Mitte 0,102 mm dick. Der Stiel des Pilzes — Bild 13 ~ ist walzig, haar- los, glatt, nach oben und unten etwas verdickt; er muß etwas •) Die in Bernstein befind!, organ. Reste; Berlin, 1845, S. 108, Taf. IV, Fig. 5G. Pilze. 17 klebrig gewesen sein, denn er ist nanientlicli unter dem Kopf links mit vielen Sporen bestreut, oder die Sporen selbst sind klebrig gewesen. Der Kopf ist mehr als noch einmal so breit als die Mitte des Stieles, flach gewölbt und ziemlich dick mit den rötlich- braunen Sporen bestreut, die ihn bei st;hwacher Ver- größerung gegen den hellen, im Bernstein goldglänzenden Stiel sehr dunkel erscheinen lassen. Die Reste der Stiele der beiden abgebrochenen Pilze — b in Bild 13b und Bild 13c — sind nicht halb so dick als Pilz a. Die Sporen — Bild 13 d — sind zahlreich auf dem Kopf, auf dem Stiel auch um den Pilz a herum und auf der großen Unterlage. Sie sind dunkel, rötlich -braun, elliptisch, glatt; ihre Breite zur Länge ist gleich: 1. 0,0046: 0,0066 mm 2. 0,0046:0,0079 » 3. 0,0066:0,0079 » Die Gestalt dieses unzweifelhaften Stilbum ist dem des jetzt lebenden Stilbum vulgare Tode am ähnlichsten '). Die Sporen des Stilbum vulgare sind denen des fossilen an Gestalt gleich, aber wie CoRDA sagt, farblos und durchscheinend, die des fossilen sind dagegen rötlich-braun. Der Pilz des Bernsteins ist also eine andere Art. Stilbum vulgare Tode lebt auf faulem Holz; der fossile wohl auf Vogelkot. Erklärung der Abbildungen. Bild 13. Stilhum vulgare Casp. In 180 fachet Vergrößerung. Museum für Naturkunde zu Berlin. ^Ehemals KüNow'sche Sammlung.) Bild I3a. Natürliche Größe. Bild 13b. Ansicht des ganzen Stückes in 'iOfacher Vergrößerung. Bild 13c. Pilzreste von b iu Bild 13b, 180 fach vergrößert. (Aus freier Hand gezeichnet.) Bild I3d. Sporen, 296 fach vergrößert. ») CoRDA, Icon. fung. I, Taf. V, Fig. 272. ■Neue Folge. Heft 44. 18 Flechten. Lichenes, Flechten. Außer sehr schlecht erhaltenen Krustenflechteu an deu Stämmen von Ligniten und einer ParincUa aus der Braunkohle der Wetterau sind fossile Flechten nur aus dem Bernstein bekannt^); auch diese sind bis jetzt nur in einem so schlechten Erhaltungs- zustand bekannt, daß kaum die Gattung, entschieden aber nicht die Art sicher festgestellt werden kann. Die von Göppekt 1. c. Taf. VI, Fig. 69 — 71 abgebildeten Stücke, sowie ein Einschluß, den Göppert handscluiftlich mit »Cornicularia spezies« bezeichnet hat, aus dem Berliner mineralo- gischen Museum, sind auch von Caspary untersucht worden. Nach ihuj sind die Stücke nicht zur Gattungsbestimmuns brauchbar. Ebenso sind auch fast alle übrigen Stücke, die CaSpary ge- sehen hat, und es waren deren eine große Anzahl, von so schlechter Oberflächenbeschafi'enheit, daß sie eine sichere Bestimmung nicht zulassen. Der einzige, etwas besser erhaltene Einschluß, welcher eine Feststellung der Gattung gestattete, wurde von Caspary zu Cetraria gestellt. Die von mir gesammelten Flechteneinschlüsse hat Caspary nicht mehr untersuchen köinien; unter diesen befindet sich auch ein großes Polster einer Cladonia. Cetraria sp. Casp. Das Stück der Flechte ist 13 mm lang, der unterste, dickste Teil über 1 mm dick, die äußersten Aste noch nicht einen halben. Die Oberfläche ist fast überall goldglänzend mit hervortretendem glänzendem Netzwerk, eine häufig im Bernstein vorkommende Verwitterungserscheinung. Die Pflanze ist stark verästelt, die Aste stehen zu zwei, gabiig, oder zu drei um einen Punkt, oder an den Enden einseitig fiedrijr. Erklärung der Abbildungen. Bild 14. Cetraria sp. In 2'/2facher Vergrullerung. Bernstein -Museum von Stantikn & BixKKK, Nr. 14635 (C. P. S. Nr. 14). Bild 14b. Natürliche Größe. ') SciiKNK, Handbuch der Paläontol. II, 72. II. Bryophyta. Die bisher bekannten fossilen liryophyten stammen aus dem Tertiär und besonders aus dem Bernstein. Hepaticae, Lebermoose. Von Lebermoosen sind fossil bis jetzt nur Jungermannien beobachtet worden. Göppert^) beschrieb drei Arten und gab dazu auch Abbildungen. Er behauptete später 2), daß die drei von ihm aufgestellten Arten jetzt noch lebenden angehören, und führte acht andere außerdem auf, die er alle mit jetzt lebenden auch identifizierte, wozu allerdings in keinem Falle ein hinlänglicher Grund vorlag. Mit Recht erklärt sich GoTTSCHE^) gegen dies Verfahren, verwirft die Bezeichnungen Göppep,t's und gibt den 28 Pflänzchen, die er in 28 Bernsteinstücken fand, neue Namen, fügt aber keine Beschreibungen oder Abbildungen hinzu, so daß seine Arbeit unbenutzbar ist^). Caspahy hat über GO verschieden erhaltene Einschlüsse von Lebermoosen gesehen, unter denen er nachstehende Gattungen und Arten aufgestellt hat. Phragmicoma Dtmout. Phragmiconia iiiagiiisfipulata Casp. Diagnose: Oberblätter zweizeilig, sich oberschlächtig deckend, ver- kehrt-eiförmig, schief, ganzrandig, am Ilinterrande unter- ») 1. c, S. 153. 2) Über die Bernsteinflora, Monatsbericht Berl. Akademie, 1853. 3) Botan. Zentralblatt, Bd. XXV, S. 95 u. 121. ■*) Casparv, Einige neue Pflanzen aus dem saraländischen Bernstein. Schriften der physik.-okon. Ges. zu Königsberg, 1886. Auch für die anderen Lebermoose von Caspaky. 2* 20 Lebermoose. seits dadurch sackförmig, daß dieser sich nach der Stamm- spitze umschlägt. Die Breite des umgeschlagenen Teils \j^ — 1/^ der übrigen Blattfläche. Der umgeschlagene Teil treht allmählich in den Seiteurand des Blattes über und ist am Rande mehr oder weniger geschwungen. (Bild lob u. c.) Unter blätter {Amphigastria)^ groß, ihre Breite V4— Vs ^^^' ganzen Laubbreite, verkehrt -eiförmig, ganzrandig; sich etwas deckend. Von Phraginicoma magnisiipulata — Bild 15 — hat Caspary nur ein Bruchstück untersucht. Es ist ein etwas gekrümmter, unver- ästelter etwa 10 mm langer Zweig. Der quere Durchmesser des Laubes an verschiedenen Stellen 0,5434; 0,579; 0,65; 0,7036 mm. Die Zellen der oberen Blattseite — Bild 15 — sind fächerig in radiale Reihen gestellt, etwas länger als breit und haben Breite zu Länge gleich 0,0142 : 0,0227 mm oder etwas weniger. Die Zellen der Unterblätter — Bild 15 b — stehen auch in Längsreihen und haben Breite : Länge gleich 0,0114 : 0,017 mm. Stellenweise sind am Grunde der Ünterblätter sehr kurze Wurzeln entsprungen. Erklärung der Abbildungen. Bild 15. Phragmuoma magnistipulata Casp. Obere Seite in Tlfacher Vergrö- ßerung. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüNow'sche Sammlung No. 171.) Bild 15 a. Natürliche Größe. Bild 15b u. c. Untere Seite an verschiedenen Stellen, 71 fach vergrößert. Phragmicoiiia eoiitorta Casp. Jungermaimites contortus G. u. B. Die im Bernstein befindlichen organ. Reste, S. 114, Taf. VI, Fig. 40-41. Lejeunia serpyllifolia Göpfekt, nicht Libkkt, Monatsbericht der Berliner Akad., 18.53, S. 456. Diagnose: Oberblätter zweizeilig, sich oberschlächtig deckend, schief- eiförmig, ganzrandig, breit-abgerundet, der Hinterrand stark geschwungen und ein wenig umgeschlagen (so daß ein kleiner Sack entsteht). Unter blätter ungefähr rechteckig, Ecken gerundet, Oberrand das nächste Blatt etwas deckend, in der Mitte ausgebuchtet. Lebermoose. " 21 Der Quermesser des Zweiges beträgt 0,89 — 1,48 mm. Die Lauge der Überblätter, so weit sie sichtbar, ist auf der Uuterseite iu der Richtuug des Pfeiles — Bild 16c — 0,628; 0,668; 0,712 mm, auf der Oberseite der Blätter, so weit sie sichtbar ist, die quere Breite a: Lauge b iu Bild 16 b: 1. 0,5897 : 0,31 15 mm 2. 0,489 : 0,215 » 3. 0,462 : 0,3115 » Die Zelleu der Oberblätter siud 0,017 mm breit uud 0,0227 mm lang. Die Unterblätter haben Breite zur Läui^e gleich: 1. 0,352:0,193 mm 2. 0,357:0,151 » 3. 0,346:0,204 » Da der Grund stets gedeckt ist, gibt die Läugenzahl nur für den freien Blattteil au. Die Zellen der Uuterblätter, die selten gut erkeunbiir, sind isodiauietriscli, 0,0114 mm im Dun^hmesser. Der von CasPARY untersuchte EiuschluB ist das Origiual Göppert's zu Jungermannites contortus G. u. B. ; darüber kauu kein Zweifel herrschen, da die Originalaufsclirift im Beiliuer mine- ralogischeu Museum es bestätigt. Die Beschreibimg von (iöppekt (1. c. Seite 114) sagt aber über die Beiblätter nichts; sie sind zwar teilweise in deui Bilde 1. c. Fig. 51 dargestellt, aber, wie es scheiut, ohne richtige Deutung. Bei der zweiten Erwähnung dieser Pflanze in dem Monatsbericht der Berliner Akademie, 1853, S. 456 gibt GöPPERT keine Beschreibung. Er sagt jedoch, daß die lebende Lejeunia serpi/llifolia LiB. »unstreitig Jungermannites contortus G. et B. u. a. O.« sei. Da aber Lejeunia serpijllifolia LiB. = Jungermannia serpglli/olia DiCKS. ist, uud diese nach guten Abbildungen 1) uud Beschreibungen ganz al)weicheud von der Bernsteinpflauze und mit »stipulis rotundatis acuti profundiqife bißdis« versehen ist, kauu G(")PPERt's Berusteinpllanze Lejeunia serpyl/ifolia LiB. nicht sein. ») Yergl. HooKEu, ßrit. Jung. Taf. 42. 22 Lebermoose. Erklärung der Abbildungen. ßild IG. Phraymkoma conturta Casp. In Ufacher Vergrößerung. Göppekt's Original aus der Sammlung des Berliner mineralog. Museums. Bild Ifia. Natürliche Größe. Bild 1Gb. Ein Teil der oberen Seile 75 fach vergrößert. Bild 16 c. Ein Teil der unteren Seite 75 fach vergrößert. Phra^iiiicoma suborbiciilata Casp. Rdilu/a complanala Güpi'., nicht Dum., 1. c. Diagnose: Ober blatte r zweizeilig, oberschlächtig, schief, verkehrt- eiförmig, Hiuterraud saekbildeud umgesohlagen, gewölbt, der umgeschlagene Teil, Vö^Vt ^^'' Blattbreite, verläuft allmählig ohne Schwingung und Bucht in den Seitenraud. Unterblätter rundlich, bis schwach nierenförmig, '/4 so breit als die ganze Zweigbreite, etwas deckend. Das Pflänzchen hat 2 Äste, ist 7 mm lang und 0,899 bis 1,042 mm breit. Die Unterblätter sind 0,357 — 0,409 nun breit, in einem Fall mißt Länge zur Breite 0,8481 : 0,2848 mm. Bei einem Unterblatt, wo das daranstehende abgerollt war, ist die Länge meßbar und beträgt Breite : Länge gleich 0,214 : 0,409 mm. Die Breite der Oberblätter, soweit sie wegen der Deckung meßbar war, ist 0,712 mm oder wenig mehr. Die Zellen des Unterblattes sind kleiner als die des Oberblattes, sie sind isodiametrisch, etwa 0,009 mm im Durchmesser und zeigen kaum eine bestimmte Anordnung. Das Beiblatt — Bild 17b — hat 24 — 2() Zellen in der Breite, 17 — 20 in der Länge. Die Zellen des Oberblattes sind 0,017 — 0,019 lang und in der Mitte des Blattes am größten. Die Pflanze hat Ähnlichkeit mit Phragmicoma Makaii Dum. i) Ein Unterlappen ist bei der fossilen Pflanze kaum da, sondern es ist niu" der Unterrand des Blattes mehr oder weniger umgeschlagen. Ein Vergleich der lebenden PJiracjmicoma in getrockneten Exem- plaren Nr. lt)4 und 20(! der Rabenhorst Ilepat. euroj). ergab, ') Vergl. GoTTSoHE, Lind, N. v. E. Synopsis Hepat. 93. Houkkk, Brit. Jung. t. 53. Lebermoose. 23 daß der Hinterlappeu von 206 aus Irland 2 Zähue hat, bedeutend größer ist, als der von Nr. 164 aus C'oruvvall und etwa 1/4 so hoch als der Vorderlappen und sich etwa über Y.s der Breite desselben erstreckt. Der Hinterlappeu von Nr. 164 kommt dein der fossilen Pflanze sehr nahe, er hat in den untersuchten Stücken keinen Zahn, war nur etwa ^6 so hoch als der Vorderlappen und nahm nur Y4 — Y;^ seines Unterrandes ein. Die Beiblätter zeigen bei Nr. l()i und 206 selten eine Ausrandung, wie Hooker es abbildet, sie sind meist umgekehrt-eiförmig, oder auch nierenförmig, was die Ähnlichkeit mit der fossilen Pflanze erhöht. Es ist daher sicher, daß diese eine Phragmicoina ist. Da l)ei diesem Bernstein- einschlulj die Bestimmung von Göpperts Hand y>Jungerrnannia complanata Breslau 2. 7. 1868 Göppert« beiliegt, so kann kein Zweifel darüber herrschen, daß dieses Stück das Original ist, welches er in seiner Arbeit i) als Raduld cotnplanata Dum. anführt, eine noch lebende Art. Göppert ist darin im Irrtum, er hat übersehen, dal.) Rad. comp!, keine Unterblätter hat, während die Bernsteinpflanze sie besitzt. Erklärung der Abbildungen. Bild 17. Pkragmicoma suborbiculata Gasv. Untere Seitein 13 facher Vergrößerung. GörFKRr's Original aus d. Sarami. d. Berliner min. Museums. Bild 17 a. Natürliche Grüße. Bild 17 b. Untere Seite in 25raclier Vergrößerung. Bild 17c. Obere Seite in 2.5 facher Vergrößerung. Pliragiiiicoiiia .suhorbicul.'ifji Casp. var. siiiiiata Casp. Diagnose: Hiuterrand des Blattes meist geschwungen, der sackartig umgeschlagene Teil etwa 1/4 der Breite des oberen Blatt- teils, nicht Y.'i ~V7? wi<^ l^ßi der Hauptform; der umge- schlageniE! Teil ninunt etwas mehr als die Hälfte des Hinterrandes, nicht, wie bei der Hauptform, fast dessen ganze Läuije ein. Von dieser Pflanze Hegt ein kleines liruchstück vor, welches 3^4 mm lang und an verschiedeneu Stellen 0,8638 — 1,1293 mm ') Monatsbericht der Berl. Akademie, ISöli. Separatabdruck S. 8. 24 Lebermoose. breit ist. Oberblätter a uutl b in Bild 18a haben Breite zur Länge bei a) 0,579 : 0,6057 mm » b) 0,5167:0,6235 » Die Zellen des Überblattes stehen strahlig in ziemlich regel- mäßigen Längsreiheu und sind etwas länger als breit. Breite zur Länge gleich 0,0114:0,017 mm. Der Vorderraud ist auch etwas, aber sehr schmal, eingeschlagen. Da wo der Hinterrand in den Vorderrand übergeht, ist das Blatt meist sanft geschwungen, Bild 18 b, nicht bei Bild 18 c. Die Unterblätter sind fast kreisrund; da sie sich decken, erscheinen sie niereuförmig. Die in Bild 18 b gezeichneten haben der Reihenfolge nach von oben nach unten folgende Verhältnisse in Breite zur Länge: 1. 0,2937:0,267 mm 2. 0,3382:0,2047 » 3. 0,3382 : 0,2265 » 4. 0,3382:0,2403 » Die Unterschiede von der eigentlichen Phragmicoma suborbi- culata Casp. sind folgende: Plirag. siiborbiciilata Casp. 1. Der Unterrand des Bhittes ist gew(')ll)t, nicht geschwungen. 2. Der umgeschlagene Teil des Unterrandes beträgt etwa ^/5 — ^j^ der Breite des Blattes. 3. Der umgeschlagene Teil des Unterrandes nimmt fast dessen Länge ein. var. siiiuata Casp. 1. Der Unterrand ist meist geschwungen. 2. Der umgeschlagene Rand beträgt selten so wenig, meist etwa '/4 der Blattbreite. 3. Der umgeschlagene Teil des Unterrandes nimmt nur et- was mehr als die Hälfte des- selben ein. Die Unterschiede erscheinen indel,* zu gering, um eine andere Art darauf zu begründen; Caspary bezeichnete sie daher als Phragmicoma suborbiculata var sinuata. Erklärung der Abbildungen. Bild 18. Pltioymieoma suhorhiculata var. sinuata Casp. Natürliche Größe. Mu- Lebermoose. 25 seunx für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüNOw'scho Sammlung Nr. 170.) Bild 18a. Unteres Ende, obere Seite, (50 fach vergrößert. Bild 18b. Besterhaltenes Stück der unteren Seite, GOfach vergrößert. Bild 18c. Etwas abgelöstes Blatt mit dem Beiblatt dicht unter dem oberen Ende des Zweigstückes vorhanden, GOfach vergrößert. Lejennia Libert. Lejeimia piuuata Casp. Diagnose: OI)erl)lätter zweizeilig, sich nicht deckend, zweilappig. Lohns ^) (Oberlappen), kurz -länglich, fast doppelt so lang als breit, ganzrandig, Spitze breit gerundet. Lobulus (Unterlappeu), fast dreieckig, nicht ganz halb so laug als der Lobus, an der Achse lang angeheftet, einen Sack mit dem Oberlappeu bildend, am oberen Rand ge- rundet, und hier nach außen mit einem spitzen Zahn, auch zum Teil noch mit kleineren, der Achse näher liegenden Zähnen. Unterblätter weitläufig, fast elliptisch, kurz -länglich, tief spitzwinklig bis zur halben Länge gespalten, Lappen schräg. In demselben Bernsteiustück mit Jungermannia sphaerocar- poides Casp., Lejeunia latüoba Casp. und FruUania acutata Casp. liegt ein Fetzen einer Jungermannia^ auf deren linker Seite die Blätter alle abgerissen sind und auf dessen rechter Seite nur zwei ganze und der Grund von zwei halb zerstörten stehen, Bild 19 und 19 a. Die Lobi messen Breite zur Länge gleich : 1. 0,2556 : 0,4545 mm 2. 0,2443 : 0,4545 » Der Lobulus, durch keinen Spalt vom Ilaui)tteil getrennt und mit dem länglichen größeren Blattteil einen Sack bildend, ist deut- lich in den halb abgerissenen Blättern a und b Bild 19 a erhalten, in den beiden ganz erhalteneu Blättern bei e und f durch fremde Körper verdeckt. ^) Enqlkk und Pkantl., Die natürlichen Pflanzenfamilien, Lieferung 112, J ungermunnlaceae v. Schikknki:, 1895. 26 Lebermoose. Die Zellen des Lobus sind iu Läugsreihen gestellt, etwas länger als breit, Breite zur Länge gleich 0,017 : 0,0227 nun oder länger. Die Unterblätter messen Breite zur Länge gleich: L 0,1307 : 0,1704 nun 2. 0,1250 : 0,1704 » Aus ihrem Grund entwickeln sich einige kurze Beiwurzeln, c und d in Bild 19a, die jedoch durch fremde Stofle verklebt sind. Caspary fand keine lebende Lejeunia^ die der fossilen so nahe stand, um mit ihr in besondere Beziehungen gebracht zu werden. Lobuli mit einem Zahn kommen uiehrfacii vor, doch sind die Pflanzen im übrigen abweichend. Erklärung der A bl)i Idu ngen. Bild l'J. Lejeunia pinnata Casp. Ein Stück von der oberen Seite, 71 fach ver- größert. Siimnilung des Berliner mineralogischen Museums. Bild 19a. Dasselbe von der unteren Seite. Bild 19b. Natürliche Größe. Lejeniiia Sclmmauiii Casp, Diagnose: ül>erblätter zweizeilig, zweilappig, oberschlächtig. Lobus schwach niereuförmig bis kreisrund, ganzraudig, da, wo er an den Lobulus stößt, bogig nach außen begrenzt, ohne alle Schwingung. Lobulus eiförmig- dreieckig, ganzrandig, etwa halb so breit und halb so laug als der Lobus; die nach außen gewandte Spitze gerundet. Unter blätter groß, kreisrund bis niereuförmig, etwa Y.s so breit als der ganze Ast, bis zur Hälfte der Höhe gespalten, die 2 Lappen siud spitz oder zugespitzt, Seitenrand jeder- seits 1 — 2ljuchtig, zum Teil mit einem Zahn, selten ganz- randig. Von dieser Art sind zwei Bruchstücke in zwei Bernstein- stücken gefunden worden. Das erste, das liild 20 wiedergibt, ist 1,5 mm lang und 0,5897— 0,668 mm breit; die Lobi sind im ge- deckten Teil Breite zur Länsre «rleich: Lebermoose. 27 1. 0,3669:0,3115 mm ■2. 0,8758 : 0,228 Die beiden uutersten uuj^edeckten n nnd b in Hild 20 haben Breite zur Läniie gleich : 1. 0,400 :0,3115 mm 2. 0,3204 : 0,3204 » Die Zellen der Lobi stehen unregelmäßig strahlig, sind iso- diametrisch, 0,0138—0,0178 mn» im Durchmesser. Die Lol)u]i sind einfach aufgeschlagen, nicht gerollt. Die Buchten und Zähne der ünterblätter sind bei allen 7 Blättern auf der einen Seite stärker als auf der andern entwickelt und fehlen auf der andern bei einigen «janz — Bild 20 b. Die 5 untersten Unterblätter zeigen im Durchschnittsmaß Breite zur Länge 0,2118:0,2438 mm. Ihre Zellen sind auch isodiametrisch und haben 0,0089 mm im Durch- messer. Das zweite Exemplar, Hild 21, ist schlecht erhalten und jeden- falls recht faulig ins Harz gekommen. Es ist fast überall durch- scheinend, ohne daß Zellen gut kenntlich sind. In den Maßen stimmt es mit den ersten überein. Lejeunia Schumanni Casp. hat Ähnlichkeit mit Lejeunia lati- loba Casp., Bild 22, 23; bei der letzten aber ist der Kand des Lohns teilweise o-eschwungcen, der Lohuhis kleiner und anders ge- staltet. Eine Übereinstimmung lebender Lejeunien mit L. Schumanni konnte nicht nachgewiesen werden. Lejeunia xantophyUa LiNDBG. ^), sowie die Subgenera Crossoto- Lejeunia und EuJejeunia von Spruck'^) zeisren nur zum Teil Ähnlichkeit. Benannt ist diese Pflanze nach dem um die Naturwissenschaft Ostpreußens verdienten, verstorbenen Oberlehrer Prof Dr. Schü- mann. Erklärung der Abbildungen. Bild 2Ü. Lejeunia Schumanni Casp. Ein Teil der oberen Seite, 73 fach ver- ') GoTTScHE, LiNDKSBEBG Und Nkes VON EsiNBECK. Sjnopsis Lepaticarum, Neuenbur{< 1844 -47, S. 370. '^) Hepat. amaz. in Trans, et proc. bot. Soc. Edinb. XV, I, 161, 1('.2. 28 Lebermoose. größert. Von v. Duisbcrg 1868 gefunden. Sammlung des Altstädti- schen Gymnasiums zu Königsberg. Bild 20a. Natürliche Größe. Bild "iOb. Die ganze untere Seite, 73 fach vergrößert; bei a Zersetzung. Bild 21. Lejeunia Sthamaiini Casp. Ein Teil der unteren Seite in C2facher Vergrößerung. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Künow- sche Sammlung, Nr. 149.) Lejeimia latiloba Casp. Diagnose : Oberblätter zweizeilig, zweilappig, oberschlächtig. Lobus etwa doppelt so lang als der Lobulus, schief, umge- kehrt-eiförmig, gauzraudig, dicht oberhalb des Lobulus stark geschwungen. Lobulus uugefähr rechteckig oder eiförmig-rechteckig, etwa ^/3 so breit als der Lobus, obere Außenspitze breit ge- rundet, nicht über die Bucht zwischen Lobus und Lobulus vororezofjen. Uuterblätter fast kreisrund, etwas elliptisch, oben mit schmalem, spitzwinkligem Ausschnitt, der '^s :~ V'2 ^®'' Länge des Unterblattes beträgt, Lappen spitzwinklig und spitz. Von Lejeunia latiloba lagen 2 Exemplare in zwei Bernsteiu- stückeu vor, Bild 22 und 23. Die bei a stehenden sind gegen die Mitte 0,653 — 0,619 mm breit. Die Breite der Lappen, auf der unteren Seite gemessen, be- trägt : Lobus Lobulus j. Blatt 0,323 mm 0,142 mm 2. » 0,318 » 0,153 » 3. » 0,374 » 0,153 » Die Maße dei- Unterblätter sind: Bild 22 b. Länge Breite 1. 0,142 0,125 ■1. 0,170 0,142 Tiefe dos Ausschnittes 0,062 mm 0,085 » Lebermoose. 29 Bild 23 b. Länge Breite 1. 0,1022 0,0852 mm 2. 0,0966 0,0909 » Die ZpUcii der Blätter sind isodiametrisch und stehen nicht in Läugsreihen, sondern unregelmäßig. Sie messen: Bei den Ober- blättern 0,015-0,0255 mm, bei den Unterblättern 0,0085-0,01 1 mm im Durchmesser. Lejeunia latüoba Casp. ist verwandt mit der lebenden Lejeunia serpyllifolia Lib. = Jungerviannid serpyllifolia DiCKS. ^). Die Ver- schiedenheit im Laub ist zwar nicht groß, aber doch vorhanden, so daß eine Identität beider nicht angenommen werden kann. Lejeiiiiia serpyllifolia Lib. 1. Lobulus viel kleiner, drei- Lejeiiuia latiloha Casp. 1. Lobulus eiförmig, recht- eckig, Spitze gerundet. 2. Lobulus fast halb so eckig-eiförmig. 2. Lobulus etwa Ys so lang lang als der Lohns und etwa und '/^ so hoch als der Lo- ^3 so hoch. bus. 3. Die gerundete Spitze des Lobulus bleibt etwas hinter der Bucht d<;s Blattes zurück, die mit starker Schwingung nach dem Lobulus verläuft. 3. Die Bucht des Blattes fehlt, der Lobulus verläuft all- mählich in den Unterraud des Lohns, der wenig oder garnicht ireschwuuiren ist. Erklärung der Abbildungen. Bild 22. Lejeunia latüoba Casp. Pflanze von oben in 75facher Vergrößerung. Sammlung des Berliner Mineral.- Museums, mit dem Original der Jungermnnnia sphaerocarpoides Casi'. in einem Stück. Bild 22 a. Natürliche Größe. Bild 22b. Der erhaltene Teil der unteren Seite 75 fach vergrößert. Bild 23. Lejeunia latiloba Casp. Natürliche Größe. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüNow'sche Sammlung Nr. 69.) Bild 23 a. Ein Teil der Pflanze von oben, 92 fach vergrößert. Bild 23b. Ein Teil der Pflanze von unten, 92 fach vergrößert. Lejeunia alifera Casp. 1. c. noch nicht angeführt. ') Hooker, Brit. Jung. tab. XLII. 30 Lebermoose. Diagnose: Oberblätter zweizeilig, zweilappig, oberschlächtig. Lobus fast dreieckig, schief; der Hinterraud etwas ge- schwungen. Lobuliis fast dreieckig, etwas mehr wie halb so lang als der Hinterraud, der nach der Achsenspitze gerichtete Teil der Sackwand hat 5 stunipfliche Zähne. ünterblätter nicht erhalten. Dieses äußerst charakteristische Pflänzcheu ist nur in einem stark gekrümmten Stammbruchstück von 3 mm Länge, Bild 24 und 24 a, erhalten. Es ist auf der oberen Seite schlecht, auf der un- teren besser kenntlich, doch fehlen hier die Unterblätter, die teils Wühl schon vor der Einbettung in das Harz verloren gegangen waren. Es scheint so, als ob stellenweise noch einzelne vorhanden sind, doch ist der Bernstein zu undeutlich, um sie genau zu untersuchen. Die Diagnose bezieht sich auf das ausgewachsene Blatt a in Bild 24a und b. Der Quermesser des Astes ist an den größten Blättern 0,8238 mm. Das ausfcewachsene Blatt hat Breite : Länge gleich : 1. 0,4261 : 0,3295 mm 2. 0,380(5 : 0,2897 » 3. 0,3977 : 0,3181 » Die Zellen des Überblattes — Bild 24 b — stehen nach zwei Richtungen in nicht ganz regelmäßigen Reihen, sie haben im Durchmesser 0,0198 — 0,0255 mm; selten sind sie kleiner als 0,01 14 mm; sie sind isodiametrisch und bilden Collenchym — Bild 24c — , d. h. die Wand ist in den 6 Ecken gewölbt und viel stärker verdickt, als an den Seiten der Zellenwand. Die Wand ist nicht verkohlt, sondern durchscheinend braun. Der frühere Zell- inhalt ist als Schicht eines ziemlich gleich dicken, lichtbraunen Stoffes, der der Wand anliegt und wenig dicker ist, wie sie sichtbar. Das Blatt sieht einem kurzen Vogelflügel nicht unähnlich, daher der Name. Erklärung der Abbildungen. Bild 24. Lejeunia alifera Ca-sp. Ein Stück der unteren Seite in 34facher Ver- Lebermoose. 31 größerun,^;. Sammliuin; Jer physikalisch- ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg V, Nr. lo4. Bild 24a. Natürliche Größe. Bild '24b. Das Blatt a aus 24 in 92fachpr Vergrößerung. Bild 24c. Einige Zellen daraus in 272facher Vergrößerung. Frullania Raüdi. P'rullunia triiiicata Casp. Diagnose: Oberhlätter zweizeilig, zweilappig, oberschlächtig, bisweilen kaum sich deckend. Lob US der Achse anliegend, kiu'z-länglich-eiföruiig, breit al)- gerundet auf der Spitze. Lobulus umgekehrt-eiförmig, zu gestutzten Säckchen (Ohr- chen, Auricula) aufgerollt, an dickster Stelle etwa 0,06 bis 0,1 mm breit und bis annähernd doppelt so lang. Unterblätter s[)atelförmig, oben mit tiefem und spitzwink- ligem Einschnitt, Lappen am Ende gestutzt, oben unge- fähr so breit als der Grund des Unterblattes, der gestutzte Rand zum Teil gezähuelt. Kap sei an läge bei einzelnen Stämmchen gipfelständig. Ein reiches Material dieser am häufigsten im Bernstein vor- kommenden Jungennannia hat zur Uutersuchnng vorgelegen. Es sind 22 Pflänzchen in 22 Bernsteinstücken von Caspaky eingehend bearbeitet worden. Allerdings ist eine Anzahl nicht besonders erhalten, namentlich fehlen oft die Unterblätter, und die Zugehörig- keit zu truncata ist bei solchen Resten nur nach der Größe und den sonstigen Verhältnissen ermittelt. Es kommen Pflanzen vor mit dichtstehendeu, sich deckenden Blättern und solche, bei denen die Blättchen weitläufig und vereinzelt stehen. Das besterhalteue Stück der ersten stellt Bild 25 dar, ein unverästeltes Bruchstück von etwa 7 mm Länge und 0,589 — 0,6503 nun Breite. In diesem Exemplar beträgt die Breite des Lobus (senkrecht zur Achse) zur Länge (parallel zur Achse), soweit die Deckung die Messung zuläßt (Bild 25 a) 32 Lebermoose. 1. 0,2937:0,1958 mm 2. 0,3026 : 0,2225 » 3. 0,2848 : 0,1958 » Die Zellcu stehen in nicht regelmäßigen strahligen Längs- reihen, sind fast isodiametrisch, mit einem Durchmesseer von 0,0133—0,0178 mm. Die Lobuli siud stets nach innen aufgerollt und bilden die bekannten Säckchen oder Ohrchen, sind bei dem Stück auf Bild 25b nirgends ganz frei, da sie sich teils gegenseitig etwas decken, teils von den Unterblättern gedeckt werden. Deutlicher sind die Ohrchen bei den Stücken mit weitläufigeren Blättern, wie ein solches Bild '2Q darstellt. — Bei dem Pflänzcheu Bild 26 ist die Achse dünn, nur 0,0267 — 0,0356 mm dick und im Zick- zack von einem Blatt zum andern gebogen. Die abweichende Gestalt, wie sie Bild 26b und 26c wiedergeben, ist nur durch Schrumpfung hervorgebracht. In der Zweigspitze Bild 26a sind die Blätter rundlich-nierenförmig, was allerdings der Durchschnitts- gestalt der Blättchen nicht entspricht. Bei den Ohrchen ist die Breite zur Länge gleich: 1. 0,845 : 0,1246 mm 2. 0,0801 : 0,1157 » 3. 0,089 : 0,1157 » 4. 0,0623:0,1068 » An den Unterblättern ist Breite zur Länge gleich: 1. 0,1246:0,169 mm 2. 0,1157:0,1424 » Im Mittel 0,1246 : 0,1557 » Es ist wahrscheinlich, daß die Unterblätter stellenweise ganz fehlen resp. an einzelnen Stellen des Stammes häufig, au andern selten oder gar nicht vorhanden sind. So zeigt der Stamm zu Bild 27 in seinem ganzen Verlauf kein Beiblatt oder eine Ausatz- stelle für dasselbe, obwohl er so gut erhalten ist, daß selbst seine Zellen im ganzen Verlaufe ziemlich deutlich sichtbar sind. Zwischen den reichblättriaren — Bild 25 — und weniijblätt- Lebermoose. 33 rigen — Bild 26 — Formen kommen zahlreiche Ubergangsformen vor, wie eine solche Bild 27a, b darstellt. Wurzeln sind nur in einem Falle in w bei dem Stück in Bild 28 a erhalten. Auch Blüten von FruVania truncafa CasP. sind mehrfach be- obachtet worden, allerdings nur die weiblichen Blüten deut- licher. Was man als männliche Zweige ansehn könnte, besteht nur in einem höchst undeutlichen Stück, bei dem die Blätter rosettenförmig stehen. Diese Rosette, an einer Stelle mit wenigen linealen Fäden (Wurzeln) versehen, birgt wahrscheinlich die An- theridien. Derselbe Ast trägt an einem andern Zweige eine weib- liche Blüte. Leider aber ist alles so undeutlich, daß auf eine Ab- bildung des Stückes verzichtet werden mußte, es gehört dem Mu- seum für Naturkunde zu Berlin (ehemals KÜNOw'sche Sammlung Nr. 150). Deutlicher ist eine unentwickelte weibliche Blüte, die auf Bild 21) a dargestellt ist. In einem stark verästelten Stammstücke finden, sich vier kleine Äste n)it fast halbkugeligen Blüten. Die größte war abgeplattet, fast halbkugelig, nur von einer Seite sichtbar. Dicht unter der Fruktifikation sind die Ohr- chen, sowie zwei Unterblätter sichtbar {a und h in Bild 29 a). Die Blüte hat 0,4715 mm Durchmesser und 0,369 mm Höhe, läßt stellenweise isodiametrische Zellen erkennen und steht bezüglich der Gestalt der von Frullania priniigenia Casp. bei F', Bild 30 ;i, sehr nahe. Die reichblättrigen Stämme von Frullania truncata Casp. zeigen Ähnlichkeit mit Frullania varians CasP. Doch sind die Unterschiede hinreichend, um verschiedene Arten darauf zu be- gründen : Frullania truucata Casp. 1. Pflanze im Quermessej* fast doppelt so breit, die Unterblätter fast doppelt so lang und 1/2 mal so breit als bei 7^/*. varians. 2. Lobus läuijlich eiförmijj. Fniilaiiia varians Casp. (S. 37, 38). 1. Pflanze im Quermesser und in allen Teilen kleiner. 2. Lobus kurz eiförmig. Neue Folge. Heft 44. 3 u Lebermoose. 3. Lobus stets der Achse an- liegend. 4 Ohrchen fast ^y^ so lang (hoch) und '/g so breit als der Lobus. 5, Uüterblätter spatelig, ge- spalten, Lappen oben gestutzt, Oberrand etwas buchtig mit seit- 3. Lobus in den älteren Tei- len anstehend. 4. ( )hrchen den Vorderlappeii an Größe wenig nachstehend und fast 1/2 so breit als der Lobus. 5. Unterblätter keilförmig, oben ganzrandig, oder mit 1 — 2 Zähnen oder tief gespq.lteu. liehen stumpfen Zähnen. Die Zweige der Frullania truncata Casp, mit vereinzelten Blättern stehen der Frullania magniloba Casp. nahe. Die Unterschiede sind: Fr. trimcata Casp. 1. In allen Teilen fast dop- pelt so klein. 2. Achse zickzackig. 3. Lobus rundlich nieren- förmig. 4. Oberblätter weitläufig; nur etwa die Höhe des Ohrchens voneinander entfernt. Fr. ma^iiiloba Casp. L In allen Teilen fast dop- pelt so groß. 2. Achse gerade. 3. Lobus umgekehrt eiför- mig. 4. Oberblätter dichter und weniger als die Höhe dos Ohr- chens voneinander entfernt. Erklärung der Abbildungen. (Sämtliche abgebildeten Stücke sind aus dem Museum für Naturkunde zu Berlin. Ehemals KüNow'sche Sammlung.) Bild 25. Frullania truncata Casp. Ehemals K. Sammlung Nr. 148. Bild 25 a. Ein Teil von oben, 62 fach vergrößert. Bild 25 b. Ein Teil von unten, 62 fach vergrößert. Bild 26. Frullania truncata Casp. Ehemals K. Sammlung Nr. 158. Bild 26 a. Zweigspitze, 96 fach vergrößert. Bild 26b. Astmitte von oben, 96-fach vergrößert. Bild 26 c. Astmitte von unten, 96 fach vergrößert. Bild 27. Frullania truncata Casp. Ehemals K. Sammlung Nr. 160. Bild 27a. Ein Teil von oben, lOOfach vergrößert. Bild 27 b. Ein Teil von unten, 100 fach vergrößert. Bild 28. Frullania truncata Casp. Ehemals K. Sammlung Nr. 154. Bild 28a. Ein Teil davon von der Unterseite, 86 fach vergrößert. Bild 29. Frullania truncata Casp. Ehemals K. Sammlung Nr. 70. Bild 29a. Junge Fruktifikation auf dem Ende eines Zweiges, 100 fach vergrößert. Bild 29b. Teil eines Zweiges von oben, 92 fach vergrößert. Lebermoose. 35 Fi'iillania primi^eiiia Casp. Diagnose: Oberblätter zweizeilig, zweilappig, oberschlächtig, sich deckeud oder unter spitzen Winkeln von der Achse ab- stehend. Lohns umgekehrt eiförmig. Lobulus breit, umgekehrt-eiförmig, unten gestützt, oben ge- rundet. Unterblätter nicht zu finden. Kapsel. Die entwickelte junge Kapsel hat noch einige um- gekehrt-eiförmige, spitzliche größere Hüllblätter und end- lich 3 sehr große, ganz platte, die der eiförmigen innersten Hülle, von der nur die Spitze vorsteht, dicht anliegen. Das zur Begründung dieser Art vorlieücende Stämmchen — Bild 30 und 30 a — hat eine Länge von 3^2 i'nii "'^d eine Breite von 0,199 — 0,318 mm. Es hat unten rechts vom Beschauer — Bild 30a — einen Laubast, dahinter liegt noch ein andrer dünner auf der untern Stammseite, der nicht gezeichnet ist; 3 Seiteu- äste die links liegen F, F^, F^ sind Anlagen von Früchten. F^ sehr klein, F"^ etwas größer, nur F ist gut entwickelt; dieses ist übrigens die einzige im Bernstein gefundene gut entwickelte Kapselhülle einer Jungermaunie. Das Stämmchen ist von der ventralen Seite nur an wenigen Stellen gut erkennbar, auch auf der dorsalen Seite stellenweise nicht klar wie bei F^ und unterhalb F^. — Das Verhältnis der Breite zur Länge der Lobi war wegen teil weiser Deckun«; und Ö o o Unklarheit fast nirgend sicher bestimmbar; ein Lobus ist 0,1 2j mm lang und 0,119 mm breit, ein anderes 0,1477 — 0,1704 mm. Ihre Zellen sind isodiametrisch und haben 0,0085 — 0,0114 nun im Durchmesser. Die Lobuli haben Breite zur Länge gleich 1. 0,085 :0,1136mm 2. 0,0909 : 0,125 » Die beiden zerstörten Früchte F^ und F^ sitzen seitlich an der Achse, aber ihr eigentlicher Ursprung ist nicht sichtbar; sie 3* ^6 Lebermoose. sind abgeplattet, kreisniiid ; zahlreiche niereufönnige Blätter bilden, sich dicht deckend, einen Kopf. Beide Früchtchen sind schon in der Jugend beschädigt, ausgefault und hohl, wie die Ansicht des größeren F'^ von oben (Bild 30 e) zeigt. Frucht F^ hat 0,347 mm im Durchmesser. Die Frucht F ist dagegen wenig beschädigt. Bild 30 a zeigt sie von der oberen Stammseite, Bild 30 d von der unteren, Bild 30 c senkrecht von oben, vom Scheitel gesehen. Auf der unteren Stamm- seite, Bild 30 d, war der unterste Teil des Fruchtastes in den Hüllblättern nicht hinlänglich klar zu erkennen. Nach einigen untersten Hüllblättern, welche umgekehrt ei- förmig sind und die Laubblätter an Größe wenig übertreffen, folgen mehrere größere, länglich eiförmige mit a, b, c, d, e, f be- zeichnete. Das undeutliche Blatt f der Scheitclansicht (Bild 30c) — möglicherweise zwei Blätter — konnte in der Ansicht von unten (Bild 30 d) nicht wieder gefunden werden. Die Frucht ist nur von oben, unten und vom Scheitel her deutlich. Soweit das Blatt b (Bild 30a) sichtbar, ist es 0,284 nun breit und 0,381 mm lang. Die Spitzen der oberen Hüllblätter sind etwas zurückge- krümrat. — Es folgen auf a— f drei größere auch höher stehende Hüllblätter — A, B, C, welche länglich -eiförmig sind und sich eng der innersten Kapselhülle, von der bloß die griflfelartige Spitze zu sehen ist, anschließen. Die Scheitelansicht zeigt, daß die drei höheren Hüllblätter A, B, C auf den Spitzen kraus sind und oben voneinander klaffen, unten liegen sie einander dicht an oder auf, jedoch sind zwei der Stellen im untern Teil der Fruchthülle, wo sich die drei Blätter decken oder aneinander stoßen auf der Längsansicht wahrnehmbar, h und h^. A hat außerdem (Bild 30 a) der Länge nach eine Falte h". Diese drei oberen Hüllblätter A, ß, C bilden einen eichelartigcn, fast elliptischen Körper, der, soweit er nicht von den unteren Hüllblättern gedeckt wird, 0,432 — 0,444 mm lang und 0,432 mm dick ist. Die Zellen dieser oberen Hüllblätter, die in nicht regel- mäßigen Längsicihen stehen, sind f\ist isodiametrisch 0,017 bis 0,023 mm im 1 )urchiiicsser. Die innerste Kapselhülle besteht ohne Lebermoose. 37 Zweifel aus verbuudcn niitcinaiuler aufgewachsenen obersten Hüll- blättern; aus wie vielen, ist nicht zu sehen. Von dieser innersten, monophyllen Hülle ist nur die ab<'-e- stutzte Spitze g — Bild 30a, c, d — sichtbar, die am Grunde 0,063 mm, auf der Spitze 0,08 mm breit und 0,068 mm lang ist. Sie ist vom Scheitel gesehen etwas zusammengedrückt — g in Bild 30c — und in der Mitte fast achtartig beiderseits einorezoiren. Von lebenden Pflanzen aus der Gattung Fndlania konnte Caspary keine der fossilen Art nahestehende auffinden, namentlich sind die großen Hüllblätter A, B, C sehr eigenartig. Erklärung der Aljbildungen, Bild 30. FruUania primigenia Gast. Natürliche Größe, ßcrnstcinmuseum von Stantikn und Bicckkr zu Königsberg 15706. Bild 30a. Dieselbe, 66 fach vergrößert von oben. Bild 30b. Von unten 66 fach vergrößert. Bild 30c. Die Frucht F aus Bild 30a, vom Scheitel gesehen, 66 fach vergrößert. Bild 30d. Die Frucht F von unten 66 fach vergrößert. A, B, C, die obersten großen Hüllblätter, a — f untere, kleinere Hüllblätter, g griffelartige Spitze der Kapselhülle. Bild 30e. Verkommene Frucht F^ Bild 30a von oben senkrecht gesehen, 66 fach vergrößert. Fi'ullaiiia Vciriaiis Casp. Diagnose: Oberblätter zweizeilig, zweilappig, oberschlächtig. Lob US rundlich, kurz-eiförmig, ganzrandig. Lobulus umgekehrt- eiförmig, unten gestutzt, 0,9 — 1,0 mm im dicksten Teil breit, bisweilen durch eine Einsenkung napfförraig. Unterblätter keilförmig, oben gan/randig oder gezähnelt, oder auch wohl zweilappig durch einen mittleren Einschnitt. Das untersuchte Pflänzchen, etwa 5 mm lang mit zw^ei kurzen Astcheu, ist an der gezeichneten Stelle (Bild 31a) 0,494 mm breit; an anderen Stellen, weiter von der Spitze ab, wo die Lobi etwas aufgerichtet stehen, ist der Quermesser 0,329 mm. Die einzelnen Lobi haben, soweit sie nicht bedeckt sind. Breite : Länge gleich: 1. 0,341 : 0,182 mm 2. 0,3181 : 0,182 » 3. 0,3238 : 0,182 » 38 Lebermoose. Sic besitzen isodiametrische fast in strablige Läugsreihen ge- stellte Zellen von 0,0227 mm Durchmesser oder auch etwas länger als breit; Breite : Länge gleich: 0,0227 : 0,0284 mm Die Ohrchen messen Länge zur Breite: 1. 0,1307 : 0,1022 mm 2. 0,1477 : 0,1022 » 3. 0,1402 : 0,0'J6 ■» 4. 0,1307 : 0,0909 » Die Zellen der Öhrcheu sind kleiner als die der Lobi, iso- diametrisch, auch in stralilige Längsreihen gestellt, 0,0114 mm im Durchmesser. Die Lobuli u, u, u, u in Bild 31 c sind an einer Stelle abgeplattet, in der Mitte eingefallen, mit wulstig erhobenen Seiteurändern, der unterste, Bild 31c, und der vorletzte sind offenbar beschädigt i). Die Unterblätter haben Breite : Länge gleich: 1. 0,0625 : 0,C909 mm 2. 0,0682 : 0,1136 » Ln Mittel = 0,0653 : 0,1022 uuu Ihre Zellen sind isodiametrisch und 0,0114 mm im Durch- messer^). Viele Stellen des Pflänzchens (Bild 31c), wahrscheinlich stark abgetrocknete, zeigen die Lobi senkrecht aufgerichtet, statt dach- zieglig (o, o, o, o in Bild 31 c, die kurzen sind die Lobi der hinteren Reihe) und die Ohrcheu auch etwas abstehend. Das Stück Bild 31c ist schief von der Seite gesehen. Auf die Unterschiede zwischen Frullania varians und truncata ist bereits Seite 33 aufmerksam gemacht worden. Erklärung der A bl)i Idungcn. Bild 31. Frullania varians Casp. n. Gr. Sammlung des Berliner niineralog. Cabinets. (Bkhrendt's Sammlung.) ') Um dieses festszustellen , hat Caspahv sich nochmals das Original von Frullania varians Casp. ans Berlin kommen lassen, und dasselbe (18. April I8SG) bei bestem Sonnenlicht wiederum untersucht. Lober moose. 39 Bild rila. Stiickolion von oben, OOfach vergrößert. Bild 31 1>. Stiickclicn von unten, 'JOracii vergrößert. Bild olc. Stückchen schief von der Seite, 90 fach vergrößert. Fi'ullaiiia aciitata Casp. Diagnose: Ober blatte r zweizeilig, zweilappig oberschlächtig. Lobus eiförmig, kurz zugespitzt, ganzraudig. Lobulus umgekehrt-eiförmig, uuten gestutzt. Unterblätter läuger wie breit, fast elliptisch, mit tiefem, spitzwinkligem Einschnitt, Lappen spitz, au den Seitcu gewölbt, ganzrandig oder mit einem Zahn. Ein Stämmchen und eine abgerissene Zweigspitze, zusauimeu mit Jungermannia sphaerocarpoides Casp. uud Lejeunia latüoba Casp. in einem Stück. Von diesen zwei Bruchstücken der Frullania acutata ist eines, Bild 32, etwa 2 mm lang uud an verschiedenen Stellen 0,54 mm b.reit, es hat 2 Astchen; das andere ist 0,67 mm lang, zeigt die unteren Hüllblätter eines Kapselstocks, der jedoch fehlt. Die Lobi — Bild 32a — haben Breite : Länge gleich: L 0,231 : 0,303 mm 2. 0,27 : 0,28 » Die Lobuli — Bild 32b, c — messen Breite : Länge gleich: 1. 0,085:0,14 mm 5. 0,09 :0,131mm 2. 0,114:0,142 » (i. 0,102:0,187 » 3. 0,091:0,159 » 7. 0,085:0,159 » 4. 0,08 : 0,125 » Die Unterblätter haben Breite : Länge gleich : 1. 0,119:0,210 mm 4. 0,09 :0,142 mm 2. 0,125:0,199 » 5. 0,114:0,153 » 3. 0,153 : 0,170 » Das kleinere losgerissene Stück des Grundes einer Frucht- hülle — Bild 32 d — hat 6 kenntliche Blätter und die Reste von 2 unkenntlichen. Das kleinste derselben, b, ist ein stark ver- größertes Unterblatt, nierenförmig und durch eiuen spitzwinklichen Spalt oben zweizähnig. Zunächst über ihm steht ein Blatt c, 40 Lebermoose. welches nicht im ganzen Umfange zu erkennen ist; oben ist dieses, wie es scheint glockenförmige Blatt unregelmäßig gezähnt. Die übrisren vier Hüllblätter sind nicht mehr in Lobus und Lobulus geteilt, sondern der nicht aufgerollte Lobulus ist bis zu ^/^ der Länge des Unterrandes ausgebreitet luid zweizähnig. Die Zellen dieser ganz durchscheinenden, nicht verkohlten, fast farblosen Blätter — Bild 32 e — sind rundlich sechseckig und zeigen einen fast kugeligen Ballen geschrumpften Inhaltes. Die Zellen haben 0,001 — 0,014 mm im Durchmesser. Auf dem kleinen Zweige A, Bild 32 b, sind die Unterblättcr sehr klein, sehr undeutlich und zum Teil nicht vorhanden. Erklärung der Abbildungen. Bild 32 Frullania acutata Casp. n. Gr. Sanomlung des Berliner mineralog. Museums. Bild 32 a. Ein Stückchen von oben, 41 fach vergrößert. Bild 32 b. Stückchen von unten, 96 fach vergrößert. Bild 32c. Eine andere Stelle von unten, 96 fach vergrößert. Bild 32 d. Untere Blätter der Fruchthülle, 96 fach vergrößert. Bild 32 e. Spitze des Hüllblattes a in Bild 32 d, 268 fach vergrößert. FiMillaiiici magiiiloba Casp. Junger man nites Neesianus Görr. u. B. Jiuujcrmannia crenulata Görp. nicht Sm. Diagnose: Oberblätter zweizeilig, zweilappig, an der Zweigspitze ober- schlächtig, sonst abstehend. Lobus umgekehrt-eiförmig, ganzrandig, oben breit gerundet, Rand etwas zurückgekrümmt. Lobulus umgekehrt- eiförmig bis walzenförmig, bei den jüngsten Trieben ausgebreitet und dann kaum kleiner als der Lobus. Unterblätter nicht vorhanden. Das zur Untersuchung vorliegende Stück ist nicht verzweigt, etwas S-förmig gekrümmt, kaum 3 nun lang — Bild 33, 33 a von oben, 33b von unten. Das Pflänzchen ist wahrscheinlich sehr ab- getrocknet in den Bernstein gelangt. Die Lobi (A, A, , A„ des Lebermoose. 41 Bildes) liabi'ji den Quenncsser zum Längsinosser (letzterer von der Spitze des uäelist unteren deckenden Lohns gerechnet) gleich : 1. 0,182:0,273 mm 2. 0,244 : 0,227 » 3. 0,227 :0,261 » Ihre isodiametrischen, polygonalen Zellen sind in nicht regel- mäßigen Läogsreiheu etwas strahlig gestellt und haben 0,0114 mm Durchmesser. Die Lobuli (ü, ü, , v„ des Bildes) haben den Quermesser zum Höhenmesser gleich: 1. 0,136:0,244 mm 2. 0,147:0,21 » 3. 0,131 : 0,216 » Den Uberfrancj von den ausij;ebreiteten Lobuli zu den eingeroll- ten Ohrchen zeigen A, , h„ in Bild 33b. Die Zellen sind bei den (jhrchen nie deutlich erhalten. Beiblätter sind nicht zu finden Der Stengel des Mooses hat 0,108 im Durchmesser; der Quermesscr zwischen den Blattspitzen ist 0,445, 0,517, 0,668 mm. GÖPPERT hat dieses Stück mit der Beischrift: »Jungervi. crenulata — Breslau, 2. Febr. 1868 — Göppert« bezeichnet. Er identifiziert!) diese jetzt lebende Art mit Jungermannites Neesianus G. u. B.2), den er auch abbildet. Es ist aber unmöghch, daß dieser Jungcrm. Neesianus identisch mit Jungennannia crenulata Sm. ist. Da Göppert bei Jung. Neesianus Lobi und Lobuli nicht nnterscheidet, kann er nicht identisch mit dem Original sein, das Caspary Frullania magniloba benannt hat, das Lobi und Lobuli besitzt, und Frullania magniloba Ca^^p. kann wiederum keine Jung, crenulata Sm. sein, weil diese lebende Art nur rundliche ungeteilte Blätter hat-''). Es ist wahrscheinlich, daß Göppert zwei ver- schiedene Pflanzen als Jungennannia crenulata bestimmt hat. ') Über die Bernsteinflora, S. 9. 2) Göi'Pi-uT u. B.:u., 1. c. S. 113. Taf. VT, Fig. 34 -.37. ^) GoTTscHK, LiNUKNBiRQ, N. V. E. , SjDopsis Hep., S. 90. HodKKi!, Brit. Jung., Taf. 73. 42 Lebermoose. Erklärung der Abbildungen. Bild 33. Frullania magniloba Casp. Natürliche Größe. Museum für Naturk. zu Berlin. Mit Jungerm. crenulata bezeichnet. Bild 33 a Das Stück von oben, 64 fach vergrößert. Bild 33b. Dasselbe von unten. Frullania teuella Casp. Diagnose: Oberblätter zweizeilig, zweilappig, oberschlächtig. Lob US schief, kurz länglich, umgekehrt-eiförmig, Lobulus aufgerollt, umgekehrt- eiförmig, unten gestutzt, 0,08 — 0,09 mm im breitesten Teil breit und ^/s — 1^2"^^^ so lang. Unter blatt fast elliptisch oder kurz eiförmig, oben tief spitz- winklig gespalten; Lappen spitz, an den Seiten gewölbt oder selten mit einejn Zahn. Von dieser Art sind vier Pflänzchen in vier Bernsteinstücken beobachtet worden. Alle sind schlecht erhalten, so daß nur ein- zelne Teile für eine Untersuchung geeiornet waren. Die Lobi — Bild 34 a — haben Breite : Länge gleich 1. 0,1999:0,295, 2. 0,17:0,27, 'S. 0,15:0,19; sie übertreffen an Länge und Breite bedeutend die Lobuli. Ihre Zellen sind fast isodiametrisch 0,009 — 0,0114 mm im Durchmesser. Die Zellen der Lobuli haben etwa 0,0085 mm im Durchmesser. Uuterblätter sind nur an den Stelleu a und b im Bild 34b beobachtet worden, sie ähneln denen von Lejetmia latiloba und L. pinnata. Erklärung der Abbildungen. Bild 34. Frullania tenella Casp. Natürliche Größe. Bernsteinmuseum von Stantikn und Bkckkr, Nr. 15707. Bild 34 a. Ein Stück von oben, 62 fach vergrößert. Bild 34b. Ein Stück von unten, 62 fach vergrößert. Madotheca Dümortier. Madotheca lingiiifera Casp. Diagnose: Ober blatte r zweizeilig, zweilappig, oberschlächtig. Lebermoose. 43 Lohns l)reit, umirokchrt- eifönuig, flat-li oder scliwach am äußereu Kaude uingcschlagcii. Lobulus groß, ^/s — '74 so lang als der Lobus uud wohl mehr als halb so breit, länglich eiförmig, stets mit den Seiteurändern etwas nach außen gerollt, zur Achse schief gerichtet. Unterblatt lanzcttlicli bis zuugenförmig, allmählich zuge- spitzt, fast 4 mal so laug als breit und ganzrandig, selten •doppelt so breit als laug uud gespalten. Der zur Begründung dieser Art vorliegende, ziemlich schlecht erhaltene Zweig (Bild 35) ist 6 mu) lang mit 10 Seiteuzweigen, die zweizeilig stehen. Das Ästchen ist querüber 0,568 — 0,6^^3 mm breit. Die Lobi messen in dem nicht gedeckten Teil Breite zur Länge gleich: 1. 0,284 : 0,244 mm 2. 0,312 : 0,244 » 3. 0,374 : 0,227 » Ihre Zellen haben 0,0114 nun im Durchmesser, sind isodia- metrisch und stehen in strahligen Läugsreihen. Die eingerollten Lobuli haben Länge zur Breite: 1. 0,318:0,119 mm 2. 0,255:0,119 » Das Unterblatt ist 0,028 mm breit, eins war 0,051 mm breit und 0,085 mm lang. Bild 35c stellt den ganzen kleinen Zweig mit der Spitze dar, den Bild 35 d nur zum Teil zeigt. Hier sind die zungenförmigeu Unterblätter etwas zurückgekrümmt und wohl durch irgend welche Beschädigung aus der natürlichen Lage ge- bracht. Die fossile Pflanze ist von der lebenden Madotheca platyphylla Dum. und laecigata Dum. durch die größeren Lobuli sehr verschie- den, deren Richtung schief abwärts, bei den genannten lebenden Pflanzen schief aufrecht ist, und das schmale lanzettliche Uuter- blatt, das bei den beiden lebenden Arten sehr breit und stumpf ist. 44 Lebermoose. Erklärung der Abbildungeu. Bild 35. Madotitecn lincjuifera Casp. 8 fach vergrößert. Bernsteinmuseura von Stantikn und Becker. Bild 35 a. Natürliche Größe. Bild 35 b. Oberseite, 62 fach vergrößert. Bild 35c u. d. Verschiedene Stellen der Unterstufe, c 62- und d 114 fach ver- größert. Bild 35 e. Der Äst 35 d mit seiner Spitze, 40 fach vergrößert. Radula Dumortier. Radlila oblongifolia Casp. Diagnose: Oberblätter zweizeilig, zweilajipig, oberschlächtig. Lobus ein Drittel bis fast doppelt so lang als breit, schief- eiförmig, breit gerundet, die längeren an den Zweigspitzen fast lineal-läuglich. Lobulus schief rautenförmig, ^/g bis fast ^/^ so laug als der Lobus und ^2—^/3 so breit als dieser, Spitze abgerundet. Uuterblätter nicht vorhanden. In einem größeren Stücke Bernstein liegen eine große Menge von Ästen dieser Pflanze und zwar unvermengt, nur an einer Stelle ist ein kleines Stück einer Frullania vorhanden. Die Äste sind verzweigt, bisweilen gabiig, die kleinen Seiten- zweige entspringen vom Grunde des Lobulus. Diese Seitenzweige deuten oft durch die Veränderung der Blätter der Spitze an, daß sie zur Fruktifikation bestimmt sind. In diesem Falle werden die Blätter lang und sehr schmal, 2 — 3 und mehr mal so lang als breit und spitzlich, sie schließen einander etwas ein, indem sich eines um das andere herumrollt. Die Fruktifikation ist jedoch nur stets auf die Anfänge, d. h. auf die schmalen Spitzen solcher Zweige beschränkt und nirgends weiter vorgeschritten. Die Breite des Laubes fruktifizierender Äste und vegetativer Teile ist sehr verschieden. Die vegetativen messen 0,441; 0,642; 0,722; 0,807; 1,033 nun; die fruktifizierenden Teile sind nur 0,227; 0,261; 0,341 mm im Durchmesser breit Lebei'moose. 45 Die Lobi messen Länge : Breite gleich 1. 0,33 : 0,455 mm 5. 0,227:0,264 mm 2. 0,341:0,483 » 6. 0,227 :0,42G » 3. 0,341:0,597 » 7. 0,227:0,432 » 4. 0,312:0,489 » Selten, wie in Bild 37f, sind sie schief aufgerichtet und decken sich nicht. Ihre Zellen haben 0,0114 — 0,017 mm im Durchmesser und sind isodiametrisch — Bild 37 h, iu dem die Spitze eines Lohns dargestellt ist. Die Gestalt der Lobi geht aus Bild 37 a, 37b, 37 c, 37 d, 37 e, 37g hervor. Bild 37 f zeigt sie scheinbar spitz, es kommt daher, daß man die Blätter von der Kante sieht. Der Ast Bild 37 f, an dem der kleine Fruchtast f dargestellt ist, ist undeutlich und schlecht erhalten. Der Lobulus Bild 37 c — g bildet, indem er vom tiefsten An- satzpunkt des Lohns zu ^/2 — ^/.s von dessen Höhe an der Achse in die Höhe läuft, mit dem Lobulus einen großen Sack. Die Lobi haben Breite : Länge gleich : i) 3. 0,21 :0,25 mm 4. 0,227:0,341 » 5. 0,171:0,227 » 6. 0,159:0,284 » 7. 0,142 : 0,257 » Aus dem untersten Winkel des Lobulus, da wo er der Achse antrefüfft ist, erheben sich eine oder seltener zwei kurze Wurzeln, die an der Spitze 2 — 3 ganz kurze, warzenförmige Äste in gleicher. Höhe haben — Bild 37c, 37 d, 37 e. Die Achse des Astes ist 0,056 — 0,063 mm dick und oft etwas zickzackig. ' Von lebenden Pflanzen ist die Radula comjylanata Dum. der fossilen ähnlich, jedoch sind bei dieser die Vorderlappeu beträcht- lich länger. 1) Zusammengeliörige Lobi (S. ;')3) und Loboll haben die gleiche Nummer. Von Blatt 1 und 2 sind die Lobiili zu sf^hlecht erhalten. 46 Lebermoose. Erklärung der Abbildungen. Bild 37. Radula oblonga Casp. Natürliche Größe. Bernstein museum von Stanties und Bk.cker, Königsberg i. Pr. Bild 37 a. Ansicht von oben. 50 fach vergrößert. Bild 37b. Ebenso, die Zweigspitze mit unentwickelter Fruktifikation. 50 fach vergrößert. Bild 37c, 37 d u. 37 e. Zweigstück von unten, c in 75-, d u. e in 50facher Vergrößerung. Bild 37 f. Ebenso, die Blätter in schiefer, abstehender Lage. 50 fach vergrößert. Bild 37 g. Ein Stück mit sehr kurzen Blättern 37 a— 37 g, 50 fach vergrößert. Bild 37 h. Zellen der Spitze eines Lobus, 188 fach vergrößert. Lophocolea Nees. Lopliocolea polyodiis Casp. Diagnose : Oberb lütter zweizeilig, die älteren sich nicht oder schwach berührend, die Jüngern sich dockend, eiförmig, an der Spitze 2 zähnig, Zähne spitz, Ausschnitt spitzwinklig, in den jüngeren Blättern die Zähne zurückgekrümmt. Unterblätter niereuförmig, 5 — 7 zähnig oder spaltig, Zähne 1 — 3 mal so lang als breit, öfters mit 1 — 2 Seitenzähneu. Das untersuchte Pflänzchen ist ein Zweig mit 2 Seitenzweigeu z. T. ziemlich schlecht erhalten, etwa 5 mm laug. Die jüngeren Teile, besonders auch die gezähnten Unterblätter — Bild 36 b u. c — schimmern rötlich -braun, und hatten diese Farbe vielleicht auch einst im frischen Zustande. Leider sind die Zähne der Unterblätter wenig deutlich, und nicht so deutlich wie sie gezeichnet sind. Auf den älteren Blättern sind die Enden und die Ausschnitte zwischen ihnen nicht so spitz, als auf den jüngeren Blättern. Vom Grunde der Unterblätter gehen einzelne Wurzel- fasern aus — Bild 35 c. Das Pflänzchen hat im Quermesser 0,418 — 0,623 mm. Die, Lobi haben Breite zur Länge gleich: 1. 0,249 : 0,303 mm 2. 0,225:0,285 » 3. 0,213:0,249 » 4. 0,24 : 0,267 .> Lebermoose. 4^ Die Unterblätter zeigen Breite : Lauge gleich: 1. 0,151 : 0,116 mm 2. 0,133:0,13a » 3. 0,142:0,222 » Die Zellen der Blätter, 0,0089— 0,013 mm im Durchmesser, sind ziemlich isodiamctrisch. Die fossile Pflanze zeigt entschieden Ähnlichkeit mit der lebenden Lopliocolea heteropliyUa N. v. E. '), jedoch sind bei dieser lebenden Art die Ausranduugen der Blätter gerundet uud die Unterblätter nur 2 — 3 spaltig. Ferner zeigt sie Ähnlichkeit mit Lophocolea Hookeriana N. v. E.^), jedoch ist die Ausrandung auch bei dieser nicht so spitzwinklich und scharf, sondern meist gerundet und die Unterblätter 2 — 3 spaltig, die Lappen lang lanzettlich und zum Teil seitlich gezähnt, Erklärunsc der Abbilduno^en Bild 3(). Lophocolea polyodus Casp. Natürliche Größe. Museum für Nutiirkunde zu Berlin. (Ehemals KüNovv'sche Sammlung Nr. 147.) Bild 3Ga. Obere Seite, etwas schief gesehen, G2fach vergrößert, Bild 36b. Untere Seite eines jungen Zweiges, 94 fach vergWiLiert. Bild 3Gc. Untere Seite eines alten Zweiges, 94 fach vergrößert. Jiuigerniannia L. Juiigermaunia dimorpha Casp. Diagnose: Das fadenförmige Stänimchen hat im untern Teil kleine, kurz- oder länglich-eiförmige, auf der Spitze zweizähnige, selten dreizähniffe, weitläufige Blätter, die schmäler als der Stamm sind und zweizeilig stehen, im oberen Teil gegen die End- knospe zu aber umgekehrt-eiförmige, breitere, dicht ste- hende, sich deckende, ganzrandige Blätter, Unterblätter sind nicht sichtbar. Zur Feststellung dieser Art sind von Caspary vier Bernstein- stiickchen mit 5 Resten der Pflanze, die 6, 5 (Bild 38), 5^2? ^ ') Jungermannia /ieterop/i>/llip)haerocarpoides nur facli vergrößert. Göppeht's Original. Sammlung des Museums für Naturk. zu Berlin. Bild 39a. Natürliche Größe. Bild 39b. \'on unten. 75 fach vcrgröBert. i) HooKEu, 1. c., Taf. 74. -') Raben HOK9T, Nr. 495. 2; HooKEK, 1. c, Taf. 34. Lebermoose. 51 Bild 40. Jungermnnnln sphacrocarpoiflea Oasi-. Von ol)on. 70 fach vers^rüßert. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüNow'sche Sammlung Nr. G8.) Bild 40a. Natürliche Größe. Bild 40b. Von unten. 70 fach vergrößert. Als Anhaug zu den Lebermoosen will ich einen Einschluß erwähnen, den Caspaky schon im Januar 1869 untersucht hat. Anfangs hielt Caspary ihn für einen Hyphoraycet und nannte ihn in seinem Manuskript Fumjites germinaiu Casf., er ließ jedoch die Wahrscheinlichkeit durchblicken, daß es ein Lebermoosvorkeim sei, als den ich ihn an dieser Stelle anführen will. Bild 41 und 41 a stellen das ganze kleine Pflänzchen dar. Es ist von d — e^ d. h. zwischen seinen beiden am weitesten von einander entfernten Zellen, nur 0,0318" duod. par. groß, die größte Zelle e mißt nur 0,0057". Von einer eiförmigen, fast elliptischen Zelle k geht ein 5 zelliger Ast / aus, von dessen un- terster Zelle m entspringt ein vierzelliger Ast nach links ^, von der Grundzelle des Astes g erhebt sich ein dreizelliger Ast h und aus dessen Grundzelle o ein 2 zelliger Ast?;, dessen untere Zelle n die Zelle h berührt; von den beiden auf m folgenden Zellen des Astes/ entspringen nach links ein vierzelliger Ast d und ein zwei- zeiliger /. Die Zellen der Aste sind elliptisch, abgestutzt und 1^4 — 2 mal so lang als breit; die Spitzenzelle ist mehr eiförmig- länglich, und länger, 2 — 3 mal so laug als breit und etwas zuge- spitzt. Die Farbe aller ist schwarzbräunlich, die Wand jedoch durchscheinend; als Inhalt zeigt sich in den meisten Zellen ein dunklerer achsiler Strang, der von der Außenwand weit abgerückt ist, jedoch den Querwänden anliegt und wohl nichts anderes ist, als der zusammengezogene Inhalt. Dieses Pflänzchen zeigt sehr große Ähnlichkeit mit dem Vorkeim (Protouema) eines Lebermooses, wie ihn Gr(')NLAND von Jungennannia hicuspidata L. abbildet^). Es ist aber nicht möglich eine sichere Entscheidung zu treffen. ») Ann. sc, nat. IV Ser. 1854, I, Taf. 2, Fig. 11. 52 Laubmoose. Erklärung der Abbild u uge ii. Bild 41. Pflänzchen aus verzweigten Zell fäden. Protonema einer Jungermnnnifiy 200fach verf^rößert. Sammlung der plivsikal.- Ökonom. Gesellschaft. Bild 41a. Dasselbe, 391 fach vergrößert. Musci, Laubmoose. Eine Anzahl von Laubmoosen ist von Göppert in seinen Arbeiten über die Bcrnsteinflora vcrnflentlicht worden. Einige müssen jedoch von vornherein ausgeschieden werden. Es sind dieses: Muscites liirsutissirnns G. u. BPi., Muscites apiculatus (t. u. Bp. und Muscites dnhius G. u. Br. Muscites hirsutissimux ist ganz, besonders aber an den Rändern mit sehr lang-pfriemförmigen Haaren bedeckt. Diese starke, breite Behaarung schließt jede Ähnlichkeit mit einem Moose aus. Muscites apiculatus G. u. Br. ist aucii kein Moos. IJei den Moosblättern geht der Nerv stets durch das ganze Blatt, ist unten stärker und wird gegen die Spitze schwächer. Hier ist der Nerv jedoch unter der Spitze deutlich und mit langen Zellen versehen; diese Zellen werden nach dem Grunde des Blattes allmählich kürzer, so daü der Nerv in der unteren Hälfte schließlich ganz verschwindet (vergl. diese Arbeit Band H). Muscites dubius G. u. Br. ist so schlecht erhalten, daß sich über ihn nichts sagen läßt. Das Original von Muscites conferlus G. u. Br. hat Caspary nicht zur Unter- suchung vorgelegen. Dicraiiites K. Kleijs. Unter Dicranites sind Laubmoose zusammengestellt, welche mit lebenden Gattungen nicht so genau übereinstimmen, daß sie zu diesen gestellt werden können. Wohl aber läßt sich mit Sicherheit von ihnen sagen, daß sie zu den Dicraneen im weitesten Sinne gehören. Dici'aiiites Cas])ani U. Klebs. Diagnose: Blätter lang-lineal, allmählich zugespitzt, ganzrandig, über Laubmoose. 53 dem Ansatzpunkt nicht verbreitert, mit medianer Rücken- kante und auf der anderen Seite entsprechender Furche. Scheide nicht vorhanden. Von diesem am häufigsten im Bernstein vorkommenden Laub- moos sind 4 Pflanzen untersucht worden, welche die Bilder 42, 43, 44, 45 darstellen. Die Breite der Blättchen au der Mitte oder dicht unter der- selben gemessen beträgt 0,085 — 0,142 mm; bei Bild 43 0,108 bis 0,131 mm. Am Grunde sind sie etwas breiter, ohne daß sich eine Scheide erkennen läßt. Ein Blatt aus Bild 43 maß unter der Mitte 0,131, an der Basis 0,171, ein anderes unter der Mitte 0,142, an der Basis 0,227 mm. Zellen sind im Ganzen schlecht sichtbar. Bei Bild 45 liegen auf jeder Seite der Rückenkante mit ihr und dem Rande parallel etwa 6 Längsreihen parenchyuiatischer Zellen. Diese Zellen sind in den beiden äußeren Schichten breiter als lanc (Breite : Länge = 0,01 14 : 0,0094 mm). Die dritte Reihe dagegen ist länger als breit — Bild 44 b. Die Maße der längeren Zellen schwanken Breite zur Länge von 0,0066:0,0079 — 0,0186 und 0,0104:0,013—0,015 mm. Bei einzelnen Blättcheu des Mooses sieht man an der Spitze bei starker Vergrößerung oben am Rande einige Höcker, Bild 42a, die jedoch so unregelmäßig und bei dem abgebildeten Blatt auch einseitig stehen, daß es nur fremde Körper sein können. Das fossile Laubmoos erinnert an solche geradblätterige Dicraneen, wie Dicranum scottianum^)^ Campyloims ßexuosus'^)^ doch ist es unmöglich, mit Sicherheit die lebende Gattung weiter zu identifizieren. Erklärung der A bbi lduu. und E. Klees. Summluni^ des Berliner mineralog. Museums. Bild 48 a. 10 fach vergrößert. Bild 48b. Blattspitze 185 fach vergröllert. Muscites tortifolius Casp. u. K. Klehs. Diagnose: Stamm überall dachziegelio: beblättert. Blätter schraubig, wohl nach ^/i;^ gestellt, im sichtbaren freien Teil etwa 4 mal so lang als breit, lang dreickig, scharf zugespitzt (kurz lanzettlich), mit zart sägezähnigem Rand, Zähne weitbuchtig, 5 — 7 jederseits. Die Spitze ist meist rechts, seltener links gedreht. Ein verästeltes Moosstückchen, Bild 49, 49 a von 24 mm Länge, liegt in einem an niehreren Stellen durch Risse und dunklere Flecken getrübten Bernstein, und ist selbst mit Schimmel, wie es scheint, verunreinigt. Nur einzelne Teile sind besser erhalten — Bild 49b, 49c — wenn auch nicht so, dal.) Nerv und Zeilen deutlich sind. An den meisten Astchen fehlen die Blätter ganz. Einige Blätter sind der Länge nach gefaltet, wie Bild 49 c. Die Blätter messen in ihrem freien d. h. sichtbaren Teil Breite : Länge gleich : L 0,131 : 0,47-2 mm 2. 0,114:0,511 » 3. 0,142 : 0,511 » ') 1845 1. c. S. 111, Taf. Vi, Fig. 27-28. 58 Laubmoose. Auch an diesem Einschluß konnten nähere Beziehungen zu lebenden Gattungen von Caspary nicht nachgewiesen werden. Erklärung der Abbildungen. Bild 49. Muscites tortifolius Casp. u. R. Klebs. Caspary's Privatsammlung. Natür- liche Größe. Bild 49 a. Dasselbe 4 fach vergrößert. Bild 49b u. 49c. Beblätterte Ästspitzen. GOfach vergrößert. Muscites serratus G. u. B. und Muscites confertus G. u. B, Diese zwei Moose sind von Göppert 1. c. beschrieben worden. Das wirkliche Original von Muscites serratus scheint verloren rresransen zu sein, da das von ihm als Muscites serratus bestimmte Stück, wie bereits gesagt, garnicht mit Beschreibung und Zeichnung übereinstimmt. Muscites confertus G. u. B. ist von Caspary nicht untersucht. Soweit aus Wort und Bild bei GöPPEPtT ^) zu ersehen ist, scheint es zu Dicranites Casparyi R. Klebs zu gehöien. ») Göppert, Die im Bernstein befindl. org. Reste, S. 1 12, Taf. VI, Fig. 29—31. III. Pteridophyta. Von (jlefäU-Kryptogamen siud bis jetzt in den fossilen Harzen des ostpreußischen Tertiärs nur zwei Vertreter der Farne gefunden worden, wenn icli die von G(")PPERT aufgestellten Spkenoptei'is phyUocladoides O.') ausschließe, auf die ich weiter unten bei den Proteaceen zurückkommen werde. Göppert beschreibt eine Peopteris humboldtiana G. u. B.^). Leider aber sind sowohl in der Beschreibung, als auch in der Abbildung einige Ungenauig- keiten vorhanden, so daü ich es vorziehe, die CASFARY'sche genaue Untersuchung hier einzufügen, wenn es auch ohne günstige neue Funde kaum möglich sein wird, die Familie dieser interessanten Blatteile mit Sicherheit festzustellen. In einem nicht besonders hellen Bernsteinstück liegen 2 fieder- teilige Lappen eines Farn, von denen einer (Bild 50b) keine Spitze hat, der andere (Bild 50) eine. Die beiden Bilder 50 u. 50b geben die Lage der Lappen zueinander genau wieder. Die Blattreste sind bis auf die festeren Nerven des Paren- chyms beraubt, so daß kein Läppchen unversehrt, die Mehrzahl zum größeren Teil skelettiert ist. Die Lappen sind fiederteilig mit abwechselnden Läppchen. 1 )er Mittelnerv der Läppchen ist etwa unter 70^ zur Rhachis gerichtet. Die Läppchen sind kurz länglich -eiförmig und ganzrandig. Ihre Spitze ist stumpf lieh. Bild 50 und 50 b stellen die unteren Blattseiten dar, deren Nerven 1) Zeitschrift d. Deutsch, geol. Ges. XVI, 1864, S. 193, Taf. VIII, Fig. 3. «) 1. c. 1845, S. 109, Taf. VI, Fig. 18-21. 1. c. 1853, S. 11. 60 Pteridophyten. stärker erhoben sind als auf der oberen Blattseite. Die Rhachis des Lappens auf l)ild 50 b ist völlig gerade, auf einer seiner Seiten sitzen 6, auf den andern 8 Läppchen. Der Mittelnerv des Läpp- chens ist im Zickzack hin und her gebogen und trägt jederseits einige oben gabelteiligc Nerven 2ten Grades a, b, c in Bild 50b und 50c, welche das Läppchen a stärker vergrößert darstellen. Die Zahl dieser Nerven ist auf keinem Läppchen deutlich. GöPPERT gibt 6 — 7 jederseits an; Läppchen b scheint in der Tat 7 Seitennerven 3ten Grades auf der rechten Seite zu haben, wenn die beiden untersten nicht zu einem gehören. Die Zahl der Seiten- uerven scheint auf der nach unten gerichteten Seite des Läppchens um einen größer als auf der nach oben gerichteten zu sein, auf dem am besten erhaltenen Läppchen a hat die nach unten ge- richtete Seite 6 Seiteuuerven, wovon der unterste und oberste keine Gabelung zeigen. Sie war nirgends sichtbar. Der Rand des Läppchens a, der wie umgeschlagen erscheint, kann auf raud- stäudigen linearen Sorus nicht gedeutet werden. Auf den nicht skelettierten Blatteilen sind Zellen nicht kennt- lich. Die Oberhaut des Läppchens a, dessen andere Gewebsteile fehlen, zeigt 6 — 8 buchtige Zellen deutlich, Bild 50 d. Ihre Breite zur Länge gleich: L 0,0397 : 0,0852 mm 2. 0,0568 : 0,0852 » 3. 0,0511 : 0,0738 » ^'uü den Flecken, die GöPPERT, 1. c. Fig. 22a, als Spaltöfi'- nuugen deutet, konnte Caspary bei scliärfster Beleuchtung nichts wahrnehtiieu. üb die beiden lUatteile, Bild 50 und 50b, einst parallele Lappen eines 2- oder 3 fach fiederteiligen Blattes waren, wie GöPPERT zu veniiuton geneigt ist, der die beiden Blatteile als parallel angibt, was sie nicht sind, muü dahingestellt bleiben. Ob die beiden vorliegenden Lappen gleichen Alters sind, da die Spitze von 50 b fehlt, ist auch nicht zu entscheiden. Sind sie verschie- deneu Alters, so ist die Vermutung nicht ausgeschlossen, daß die beiden Blattciie zweifach fiederteiligen Blättern angehören. Ihis Pteridophyten. Q\ Blättcheii a ist in Bild 50c möorlichst genau von Caspary mit dem NACHET''scheu Prisma gezeichnet. Die Abbildung bei Göp- PETJT (1. c. Fig. 21) ist in mebreren Punkten ungenau; sie zeigt auf" der rechten Seite (in bezug auf G("»ppf,rt's Abbildung, die (JASPARY'sche, mit dem Prisma gezeichnete, zeigt die umgekehrte Lage) 5 statt 6 Seitennerven ; auf der linken Seite des Läppchens steht der unterste Nerv 2 ter Ordnung nicht am Grunde des Läppchens, sondern in dessen Mitte. Eine nähere Bestimmung der Gattung ist zurzeit nicht inög- licli, so daß der Sammelname Pecopferis als vorläufige Bezeichnung beibehalten werden mul.t. Erklärung der Abbildungen. Bild .')0 u. 50b. Pecopteris humboltiana G. udcI B. In ßfacher VergrüüeruDg. Göppkut's Original aus dem Königl. mineralog. Kabinet zu Berlin. Bild öOa, Natürliche Größe von .50. Bild 50c. Lappen a aus 50b, 18 fach vergrößert. Bild 50d. Oberhautzellen der unteren Seite dieses Blattes, 130 fach vergrößert. Aletliopteris serrata Casp. Schriften d. phy^ik. -Ökonom. Gesellsch. zu Königsberg 1881, Sitzungsber. S. 26. Abdruck eines einzelnen Lappens, ^wahrscheinlich 1. Ordnung, einem fiederteiligen oder fiederschnittigen Blatte eines Farn ange- höriij, der von a — c unserer Fisf. 1 12 mm lang und 3 mm breit ist. Der Lappen ist last lineal, zugespitzt, am Rande sägezähnig. Die Mittelrippe ist stark vertieft, hat Nebenrippeu, di(! voneinander etwa 1 mm entfernt sind, unter einem Winkel von mehr als 60^ abgehen und sich fast in der Mitte zwischen Rand und Mittel- rippe gabeln. Fruktifikation ist nicht sichtbar. Der Abdruck dieses Farnblattes wurde von Caspary 1881 im Beckerit (Braunharz) entdeckt. Er ist zum Teil noch recht gut erhalten. Die Sägezähne sind nur stellenweise deutlich, und es läßt sich nicht sicher sagen, wie viele ihrer jederseits gewesen sein mögen. Auch ist die Gabelung der Nerven nicht überall sichtbar. Auf dem unteren Drittel des Blattlappens ist weder Rand noch Nerv zu erkennen. Die oberen zwei Drittel des Lappens liegen fast in einer Ebene, dns untere Drittel ist stark 62 Pteridophyten. lierabgekrümmt; der Grimd läßt sich uicht deutlich erkennen. Der Lappen scheint jedoch einer stärkeren Rippe aufgesessen zu haben, die durch eine Längsvertiefung in der Richtung des Pfeiles c möglicherweise angedeutet ist. Es könnte also das Blatt ein tiederteiliges oder ein fiederschnittiges gewesen sein und der Abdruck einen Lappen 1. Grades darstellen. Figur 1. Alethopteris serrata. Abdruck der unteren Seite eines Lappens, (Jfach vergröüert. [n der Richtung <• scheint eine Rippe, der der Lappen aufsaß, gelegen zu haben. Die gabelige Teilung der Seitennerven weist auf Alethopteris Sternbehg^). Die Benervung und Sägezahnung erinnert an ein Asplenium, beispielsweise an das von Mettenius auf Taf. XI, Fig. 1 u. 2^) abgebildete Asplenium glahariosum Mett. •) cf. ScHiMPKu, Palaeont. vöget. 1, 368 u. 554. Atlas t. XXVIT, fig. 12. '0 Mkotenius, Filic. hört. bot. lip.«. 1856, t. XT, fig. 1 u. 2. IV. Gymiiospermae. I. Cycadaceae. Von den Cycadeeu ist nur ein schlecht erhaltenes Blättchen in mehreren Exemplaren als Abdruck in dem n)it dem Bernstein zusammen vorkommenden Beckerit (Braunharz) gefunden worden. Caspary erwähnt diese Blättchen als Zavnites savibiensis Casp. i) Aus Gründe)), welche ich weiter unten klarlegen werde, glaube ich diese Art besser Zamiphyllum samhiense benennen zu müssen. Zamiphylliiiii sambieiise Casp. u. K. Klebs. Zamites sambiensis Casp. Mehrere Exemplare von unvollständigen Blattlappen im Braun- harz. Selbst dem größten — Bild 51 — fehlt der Grund des Lappens; der Lappen ist schief- eiförmig, die Spitze stumpf ge- rundet, Rand völlig ganz. Der Abdruck ist ISVa n^'^ '^"g ""^ 7 mm breit. Die Oberfläche erscheint gewölbt und n)it zahl- reichen, fast parallelen, erhabenen, gleich starken Nerven versehen. P^s sind ihrer etwa 25 in der Mitte des Blattes, unten etwa 35; sie konvergiere)! ein wenig am Grunde des Lappens, nach der Spitze nicht. Kurz vor dem Rande machen sie mit ihroii Ende eine kleine Krünunung nach der Mediane des Blattes zu. Zwischen den Nerven liegen seichte Furchen. I)i allen Blatteilen schieben sich zwischen die langen Nerven, die den Blattlappen der Länge nach durchlaufen, sekundäre kürzere ein, die isoliert erscheinen, *) Schriften der physikal. -Ökonom. Gesellschaft zu Königsberg 1882, Anfang S. 26. ß4 Gymnospermen. wenigstens lälU sich ihre Entstehung aus Gabehuig der großen Nerven deuthch nachweisen i). Der Abdruck erinnert an Podozainites Fr. Braun 2), doch hiufen die Nerven hier nach der Spitze der Lappen hin zusammen, was bei Zami])hyllum der Fall ist. Auch Anomozamites Schimper scheint dem Abdruck im Braunharz nahe zu stehen, da die Nerven hier nach der Spitze nicht konvergieren*'^). Der schlechte Er- haltungszustand jedoch verbietet, sich für eine dieser beiden Arten zu entscheiden, namentlich weil die Basis des Lappens fehlt, aus der der Bau des ganzen fiederteiiigen oder fiederschnittigen Blattes hervorgehn würde. Caspary wollte einen Namen anwenden, der eine Ähnlichkeit der fossilen Pflanzt^ mit der lebenden Zamm ausdrückt und wählte dazu Zamites. Es scheint ihm dabei entgangen zu sein, daß Zamites Brongn. emend. Schenk eine wohl begrenzte Gattung mit etwa 30 Arten ist, die vom Jura bis zum Miocän reichen. Schenk'^) sagt über die Zamitesarten, daß sie »eine leicht zu erkennende Gruppe bilden, so daß angenommen werden kann, daß dieselben zu einem und demselben Genus gehörten, aber auf keinen Fall mit den heutigen Zamien zu vereinigen sind«. Dieses widerspricht aber dem, was Caspary in seine Gattungsbezeichnung »Zamites« legen wollte. Ich glaube daher die Bezeichnung ZamiphyUnm wählen zu müssen, die die Vereinigung mit der lebenden Gattung Zamia nahelegt, während Zamites sie ausschließen soll. Erklärung der Abbildungen. Bild 51. Zamiphyllum sambiense R. Ki,ebs. In 5 facher Vergrößerung. Die Ver- größerung ist mit einfachem Mikroskop gezeichnet, das Licht von rechts aufgefallen. Ehemalige KüNOw'sche Sammlung. Bild 51b. Natürliche Größe 2. Coniferae. Koniferen, unter denen man ja auch die Stammpflanze des Bernsteins findet, kommen als kleine Reste im Bernstein so zahl- ') Vergl. A. BitAi N, Die Frage nach der Gymnospermio der Cycadeen 1875, S. 022 flf. Monatl. Bericht der Kgl. Akad. der Wissensch. zu Berlin. 2) Hkkk, Flora art. IV, 34 3) Heek, 1. c. IV, 100. *) SuifuNK und ZiTTKL, Handbucli der Palaeont. Hd. II, S. 21G u. 218. Gymnospermen. 65 reich vor, dilß sie zu den bei weiten häufigsten Pflanzenein- schlüssen gehören und bezüglich der Häutigkeit nur durch die meist unbestimmbaren Schuppen von Dicotyledonen übertroffen werden. Am meisten sind die Cupressineen vertreten ^ während die Abietineen, als Stammpflanze des Bernsteins, auffallender- weise seltener vorkommen. Caspary hat etwa 150 Konifereneinschlüsse untersucht und eingehend boschrieben und mehrere Hundert Zeichnungen ange- fertigt. Selbstredend sind hierin einzelne Arten in vielfachen Exemplaren vorhanden, so daß nur ein Teil seiner Zeichnungen zur Veröffentlichung geeignet ist. a) Cupressineae. Die ältesten Cupressineen sind aus der Lettenkohle des Keupers bekannt. Allerdings ist die Stellung dieser Reste noch sehr fraglich. Sicher wird das Auftreten der Cupressineen erst im Jura. Von da aus nimmt ihre Verbreitung namentlich im Tertiär sehr zu. Gegenwärtig finden sie sich über die ganze Erde zerstreut, besonders häufig aber auf der nördlichen Halb- kugel. Im Bernstein wurden bis jetzt nur- die Gattungen lieobachtet, deren lebende Repräsentanten in den Vereinigten Staaten und im Westen Nordamerikas, sowie in China und Japan vorkommen. Die nordafrikanische Callitris^ die Frenela Australiens, die süd- afrikanische Widdriugtonia^ die Meuholländische Actinostrobus, die Füz-Roi/a aus Chile sind gar nicht oder nur ganz vereinzelt, und dann ziemlich unsicher, im Bernstein gefunden worden. AVi(l(li*iii,j;toiiiji Endlicher. Die Gattung Widdringtonia , deren erstes sicheres Auftreten von Saporta in den Malm verlegt wird^) und die gegenwärtig in 4 — 5 Arten in Südafrika vorkommt, ist im Bernstein nicht mit Sicherheit nachgewiesen. Die hierher frehöriizen Zweitre zeigen nach Goppert und na- ') Saporta, PaK'ontnI. Franc;. Band III. Neue Folge. Heft 44. gß Gymnospermen. mentlich nach den eingehenden Untersuchungen von Casfary zwar große Ahnhchkeit mit Widdringtonia Endl., aher doch auch wieder solche Abweichungen, daß beide es vorzogen, durch die Benennung » Widdringto/iites v. nur die Nähe von \Viddringto7iia anzuzeigen; diese allgemeine Benennung ist um so notwendiger, als Blütenstände und Zapfen von Widdringtonia im Bernstein noch nicht gefunden sind. Widdringtoflites Endl. ^). Widdriiigtonites oltlongifoliiis Göpp. u. Menge char. ref. Monatsschrift der Berliner Akademie 1853, S. 400. Flora des Bernstein? 18S3, S. 40, Taf. XV, Fig. 162-172. Diagnose ^) : Zweige allseitig dicht in --/s Stellung beblättert. Blätter dick, eiförmig bis schwach umgekehrt eiförmig, liueal dreieckig bis länglich, etwas den Stengel herabhnifend. Rand ganz. Querschnitt fast dreieckig. Innenfläche etwas gehöhlt. Kückenfläche im oberen Teile schwach gekielt, ihre Seiten etwas gewölbt, nicht gefurcht. Seiten kanten scharf. Spitze gerundet, etwas ge- krümmt. Spaltöffnungen weitläufig sowohl auf der Rückentl.iche, meist nur im unteren Blatteile beiderseits des Rückeukieles, als auch auf der Innenfläche des Blattes. Die Spaltöftnungen halten keine feste Richtung ein. Spaltöffnungs- Flächen nicht eingesenkt. Blattrand nicht mit Saumzellen, sondern vereinzelt ge- zähnelt. Das von Caspaky seinen Untersuchungen zugrunde gelegte Stück ist das Göi'PERT'sche Original aus dem Königlichen minera- logischen Museum zu Berlin. Der Zweig von der Spitze des ') Hkkr, Flora foss. arctica VI. — Sapoiita, Pali'ont. franr;. III. 2) Die dem Stamm anliegende ßlattseite wird als Innenfläche (innere BlattseiteJ, die entgegengesetzte als Aui.'.enfläche, l«'ücken- fiäche (äußere Blattseite) bezeichnet. Gymnospermen. g7 Seitenastes bis zum Grunde des Hauptastes ist 21 mm lano- und zwischen den Blattspit/.en 2^2 — 3 mm breit. Die Blätter stehen nach 'Ysi ^^i'^l 52. Blatt 8 ist an der mit den Zahlen der auf- einander folgenden Blätter versehenen Stelle verdeckt. Die Blätter sind etwa 3 mm lang, 1 mm unten breit und bis- weilen durch Schrumpfung gefurcht. Zellen sind wenig zu er- kennen, wohl aber auf einzelnen Blättern Spaltöffnungen. Diese besetzen rechts und links von der Rückenkante des Blattes im unteren Teil desselben bis etwas über die Mitte hinauf eine un- regelmäßig lanzettliche Fläche (Bild 52 b), stehen weitläufig un- regelmäßig und sind nicht zahlreich (20 — 22 in einer solchen Fläche), sie sind elliptisch, ihr Loch auch; daß sie aus zwei Zellen zu- sammengesetzt sind, ist nicht erkennbar; sie haben Breite : Länge: 1. 0,0266 : 0,0333 mm 2. 0,0333 : 0,0399 > 3. 0,0266 : 0,0333 » 4. 0,0266 : 0,0033 » Die Fläche, auf der die Spaltöffnungen liegen, ist nicht eingesenkt, sondern nur jede Spaltöffnung für sich. Ahnlich wie Sequoia gigaiitea Endl. hat Widdr. oblong ifolius Casp. auf der Innenseite des Blattes einen Streifen Spaltöffnungen. Caspary konnte nur bei einzelnen Blättern von der Innenfläche eine Ansicht schief von oben gewinnen (Bild 52 d, a, b, d, e, die eine Seitenfläche des Rückens des Blattes; b, c, f, e seinel Innenfläche, schief von oben gesehen, gegen die Spitze des Blattes). Auf der Rückenseite dieses hier abgebildeten Blattes sind keine Spaltöffnungen auf der sehr rissigen Oberfläche erkennbar, die Innenfläche aber, obgleich zimi Teil mit allerlei fremden Körperchen bedeckt, zeigt deutlich dichtliegende Spaltöffnungen, die breiter erscheinen als lang. Sie sind 0,0266 — 0,0333 mm quer breit, etwas weniger lang und liegen zu 4 etwa in der Breite des Streifens. Sequoia gigantea unterscheidet sich aber wesentlich von Widdr. oblongif. durch die vertieften Spaltöffuungsfläclien, was namentlich bei den kurzen Blättern sehr deutlich sichtbar ist. Auch die Zahl 5* Widdriugtonitesoblongif.G. u. M. 1. Die lineal - dreieckigen Blätter ohne seitliche Rücken- ßg Gymnospermen. der Spaltöftnungen bei Sequoia (jiganteu ist geringer als bei Widdr. oblongif. Sequoia Sternbergi Heer steht auch in mancher Be/.iehung der Bernsteinpflanze sehr nahe, unterscheidet sich aber doch von ihr. Zwar ist bei den längeren Blättern die Vertiefung schwach, aber doch immer deutlich. Die Zahl der Spaltöffnungen ist viel geringer als bei Widdr. ohlongif. Bei den kurzen und breiten Blättern von Sequoia gigantea ist die Einsenkung sehr deutlich und breit-dreieckig. In beiden Fällen liegen die Üftnungen weit- läufiger als bei Widdr. oblongif. Es schien Caspary anfangs, daß wohl Widdr ingtonites ob- longifoliiis GöPP. mit Sequoia Sternbergi Heer identisch sein könnte, doch ist dieses nicht der Fall. Sequoia Sternbergi H. ]. Die längeren, lineal -lan- zettHchen Blätter mit zwei seit- furchen, liehen Kückenfurchen , welche mit Spaltöffnungen gefüllt sind. 2. Die Spaltöffnungen liegen 2. Die Spaltöffnungen liegen weitläufisr in geringer Meno-e in sehr dicht in gröfjerer Menge, einer schmalen Fläche, die nicht in den lanzettlichen Furchen eingesenkt ist, auf den Seiten- der Kückenseite des Blattes. flächen des Kückens. j Ein kleines, ganz junges Astchen — Bild 53, 53a, 53 b, 58c — aus der ehemals KüNOw'schen Sammlung (Nr. 136) stellt Caspary auch zu Widdringtonites oblong ifolius.^ wenn es auch im einzelnen etwas abweicht. Dasselbe ist 7 nun lang, 1 nini dick, mit lang länglichen, umgekehrt ei- bis rautenförmigen Blättern be- deckt, die auf dem Kücken oben scharf gekielt sind, unten nur gewölbt mit dem unteren Teil au der Achse liinablaufend. Die Rückenkanten und Seitenränder der Blätter sind geschwungen, die Spitze ist etwas eingekrümmt und von der Mittelachse dort ab- stehend, wo ein Ast aus der Blattachsel sich entwickelt. Rechts und links von der Rückenkante sind oben außen auf dem Blatt Spaltöffnungen sichtbar, die eine Anordnung in 2 — 3 unregel- Gymnospprnicn. (59 inäßigiMi Längsroihon meist erkennen lassen. Ein weißer ellin- tisfher Fleck, die wahrscheinlich mit Harz ausgefüllte Vorhöhle, ist von 5 — 6 Zellen umgeben, die eine Ellipse bilden. Die weißen Flecke haben 0,0o40 — 0,0897 mm Länge, zeigen kleine mittlere, dunklere Linien und haben keine bestimmte Richtung. Die von den umgebenden Zellen gebildete Ellipse mißt Breite zur Länge gleich: 1. 0,0795 : 0,0852 mm 2. 0,0482 : 0,0766 » 3. 0,0568 : 0,0082 » Die kleinen parenchymatischen Zellen, die die Vorhöhlen umgeben, messen in ihren zwei verschiedenen Richtungen Breite zur Länge gleich : 1. 0,0173:0,0284 mm 2. 0,0198:0,0368 » 3. 0,0170:0,0340 » Zwischen den Spaltöffnungen Hegt, ohne eine bestimmte Rich- tung zu haben, ein kleinzelliges, fast isodiametrisches Parenchym. Gegen den Rand zu und in der Mediaue, dem Kiel des Blattes, stellt sich ein in Längsreihen geordnetes Parenchym ein. Das der Mediane hat Breite zur Länge gleich: 1. 0,0138:0,0368 mm 2. 0,0198:0,0682 » 3. 0,0284 : 0,0795 » 4. 0,0170:0,0909 » Das lange Parenchym, welches an dem Rande liegt, hat Breite zur Länge gleich : 1. 0,0170:0,0625 mm 2. 0,0170:0,0079 » 3. 0,0227:0,0454 » 4. 0,0198:0,1136 » Am Rande sind nicht, wie bei Timites succineus und G/i/pto- strohus europaous^ schiefe, schmale Saumzellen vorhanden, sondern einzelne Zellen erheben sich zu winzigen spitzen Zähnchen, be- sonders an der Spitze des Blattes. Bild 53 c. 70 Gymnospermen. Erklärunsj der Abb ild u njre n. Bild ")•?. Widdringtoniles oblongifolius Göpp. und Mkngf-; char. ref. in 7 fachet Vergrößerung. Göppert's Original im Königl. mineralog. Museum zu Berlin. Bild 52 a. Natürliche Größe. Bild 52 b. Ein Blatt von der Seite mit Spaltöffnungen in 27 facher Vergrößerung. Bild 52 c. Spaltöffnungen eines Blattes HO fach vergrößert. Bild 52 d. Biattstück 73 fach vergrößert: a, b, c, d eine Seite des Rückens; b, c f, e Innenseite des Blattes, schief von oben gesehen. Bild 53. Widdringtonites oblongifolius Göpp. und Me\g. char. ref. 1 1 fach ver- größert. (Ehemals KüNow'sche Sammlung Nr. 136.) Bild 53 a. Dasselbe um 2 Rechte gedreht. Bild 53 b. Natürliche Größe. Bild 53c. Das Blatt a aus Bild 53a in 98 facher Vergrößerunng. Widdringtonites oblongifolius Göpp. u. Menge var. longifolius C.\sp. Diagnose'): Zweige allseitig in ^/g-Stellung beblättert. Blätter ziemlich gerade vinter spitzem Winkel abstehend. Blätter dick, lineal-lanzettlich; 5 bis 9mal so lang als breit, in der Mitte meist schwach verbreitert, breit sitzend, zu- gespitzt, am Stamm hinablaufend. Rückenfläche schwach gewölbt, ohne hervorragende Mittelrippe. Innenfläche mit schwach vorspringender Mittelrippe und schwächer erhobenen Rändern. Spaltöffnungen auf der Innen^htclie der Blätter in zwei Längsbinden zwischen Rand und Mittelrippe. Spaltöffnungen auf der Rückenseite des Blattes nur am Grunde und auf dem Blattkissen. Blattkissen am Stamm jederseits durch eine Furche begrenzt. Zwei Aste, einer (Bild 55 und 55 a) 23 mm lang, der andre (Bild 54 und 54a) 3'J mm lang, mit einem Seitenast von 20 mm Länge, lagen in einem Stück Bernstein nebeneinander, mußten aber zur Untersuchung voneinander geschnitten werden. Der Durchmesser zwischen den Blattspitzen ist 2 — 4 mm. Die Blätter sind 272 bis ül)er 4 mm lang und 0,4—0,426 mm breit. ') Siehe Fußnote 3 auf Seite 76. Gymnospermen. 7l Bild 55 (i stellt ilcn läiijrsijjcf'iirclitcii Stamm c mit zwei ihm zugeUolirton Blättorii a und b im (^iiersihnitt dar, wie er sich auf einer der ange.>^c'hliffenen Seiten befindet. Das Blatt ist demnach zwar abi^eplattet, aiier ein Drittel so dick als breit. Der Kücken ist gewölbt, ohne hervortretende Mittelrippe; wohl aber tritt die Mittelrippe auf der Innenseite (Bild 55 d, a und b und Bild 55b bei Blatt A) hervor. Auch an den Rändern scheinen rippenartige Erhöhungen vorzukommen (Bild 55 b, Blatt A). Die Blätter stehen nach ■'^/g geordnet (Bild 55a). Wie die Blattstellung des Astes sich an die des Mutterzweiges anreiht, konnte nicht ermittelt werden, da gerade diese Stelle auf einer Seite durch ein darüber liegendes Insekt verdeckt ist. Die Zellen des Stammes, d. h. der Blattkissen, die ihn be- decken, sind in Längsreihen geordnet, 0,0284 — 0,0397 mm lang und etwa 0,017 mm breit. Sie sind nur stellenweise erkennbar. Auch auf dem Rücken des Blattes stehen diese Zellen in Längs- reihen. Durch die langen, schmalen, in Längsreihen stehenden Oberhautzellen sind die drei Rippen der Linenfläche gekennzeichnet. Diese Rippenzellen sind nur 0,0057 — 0,007 1 mm breit; ihre Länge ist nicht erkennbar. In dem kleinzelligen, runzlichen Paronchym zwischen Mittelrippe und jeder Randrippe liegen zahlreiche Spalt- öffnungen (Bild 55b, Blatt A). Die Spaltöffnungen zeigen ein elliptisches, dunkles Loch, um- geben mit hellerer Einfassung — Bild 56 d. Diese Einfassung hat Breite zur Länge gleich: 1. 0,034 : 0,0625 mm 2. 0,034 : 0,0511 » 3. 0,0284 : 0,0525 » Die Rückfläche des Blattes hat keine Spaltöfl[nungen, außer ganz, unten am Grunde (Bild 55b, Blatt C und Bild 55c, Blatt A und B). Von da zieht sich rechts und links von der Mediane auf dem Blattkissen, also auf der scheinbaren Stamraoberfläche, eine Binde von weitläufig liegenden Spaltöffnungen hinab. Diese Spaltöffnungen sind gebaut wie die der Blattinnenseite. Ihre Breite zur Länsfe gleich: 72 Gymnospermen. 1. 0,0511 : 0,0682 mm 2. 0,0454 : 0,0568 » 3. 0,0344 : 0,0568 » Eine gewisse Ähnlichkeit in der Form zeigt die Pflanze mit Sequoia Coutsiae HeerI). Ein genauer Vergleich ist jedoch des unvollkommenen Erhaltungszustandes der Heer'scIicu Pflanzen wegen nicht möglich. Erklärung der Abbildungen. Bild .04. Widdringtonites oUongifoliits Göw. u. Mesgk var. lovyifuliiis Casi-. in ofacher Vergrößerung. Im Privatbesitz des Bearbeiters. Bild 54a. Natürliche Größe voa 1. Bild hb. Ein anderer Zweig, 3 fach vergrößert, der mit 54 in einem Stück Bernstein war. Deponiert im Museum von Stantik.v und Bkckku in Königsberg, Katalog Nr. 10. Bild 55a. Zweigstück, I6fach vergrößert. Blatt 9 dem Blatte 1 gegenüber. Bild 55b. Ein Teil desselben in 30facher Vergrößerung. Bild 55 c. Stammstücken, 54 fach vergrößert. Bild .05 d. Spaltöffnungen des Blattkissens, 188 fach vergrößert. (I. h Querschnitt zweier Blätter; c Stamm(|uerschnitt, 22 fach vergrößert. Widdringtonites lanceolatus Casp. Diagnose-): Zweige allseitig in ^jsij) Stellung beblättert. Blätter dick, lineal-lanzettlich, 7 l)is 8 mal so lang als breit, spitzlich, ganzrandig, sitzend, am Stamm hinablaufend. Innere Blattseite mit 3 vorspringenden Kanten, Rücken- fläche mit 4 vorspringenden Kanten. Spaltöffnungen in zwei Bändern beiderseits der Mittelrippe auf beiden Blattseiten. Blattkissen am Stamm durch zwei Furchen begrenzt. Zur Begründung dieser Art lag eine kleine Astspitze vor, 7 nun hoch mit 9 Blättern, 8 min zwischen den Blattspitzen breit. Die Blätter, unten '/2 — 'I:', Kechte abstehend (Bild 50, 56a, 56b), sind 3^/2 — 4 mm lang und 0,59 mm unter der Mitte breit. Die Blattstellung ist bei der geringen Blattzahl nicht zu ermitteln, viel- ') PiiXGKLi.Y and Hi.i:i!, the ligoite formation of Bovey -Traccy, S. 33. — üi:i:i:, Miocäne baitische Flora, S. 55. — Hi;i;i<, Fossile Flora d. rolarländcr, S. 94. "■^) Fußnote 2 auf S. (i6. Gymnospermen. 73 leicht 3/g. Di(' Blätter stehen nicht ganz gleichmäßig nach allen Seiten ab. Zwei beim Anschleifen durchschnittene Blätter geben über die Beschaffenheit des Querschnittes Auskunft (B in Bild 56c und Bild 56 d). Der Querschnitt bei B ist 0,89 mm breit und 0,445 mm dick, Querschnitt Bild 56 d, 0,801 mm breit und 0,489 mm dick. Da beide Schnitte schief sind, stellen sie das Blatt etwas zu breit dar. Die Substanz beider Blätter wie des Stammes (56 i) ist in schwarze dichte Kohle verwandelt. Die innere Blattseite, die ebener ist als die äußere, zeigt bei beiden Querschnitten 3 Höcker, die Längserhabenheiten, d. h. Kippen, entsprechen. Die Rücken- seite hat 4 solcher Erhabenheiten, wovon 2, die mittleren, der breiten Mittelrippe entsprechen und die 2 seitlichen den Rand- grenzen. Auf der Außenfläche (Bild 56 e, 56 g und 56 h) sind Rand und Mittelrippe durch Längsstreifen von Zellen gebildet, deren Breite zur Länge gleich: 0,0114 — 0,0142 : 0,034 - 0568 mm ist. Da- zwischen liegt kurzzelliges Parenchym mit den Spaltöffnungen. Diese zeigen meist ein elliptisches schwarzes Loch (Bild 56g). Die Spaltöff'nungen haben Breite zur Länge gleich: 1. 0,0227 : 0,0284 mm 2. 0,0284 : 0,034 » 3. 0,0284 : 0,0397 » Öfters ist in der Mitte der Spaltöflnungen statt des schwarzen Loches ein weißer, elliptischer Fleck ohne hellere Einfassung und dunklere Mitte. Vom Blattrücken ziehen die Spaltöff'nungsstreifen auf das Blattkissen (scheinbar also auf die Achse) hinunter, Bild 56 h bei den Blättern a und b. Auf der oberen Biattseite (Bild 56 f) liegt auch rechts und links von der Mittelrippe je ein Spaltöff'nungsstreif. Die SpaltöiF- nunwen sind wie die der unteren Seite und messen Breite zur Länge gleich 0,0284 : 0,034—0,039 mm. Die dazwischen liegenden Zellen sind in Längsreihen geordnet, 0,0114 — 0,0128 mm breit und 0,284—0,039 mm lang. Die der Mittelrippe sind etwas schmaler, 0,0114 mm lang und 0,051 — 0,0568 mm breit. 74 Gymnospermen. Oberflächlich betrachtet, sclicint die Pflanze dem Wkhlrhic/- tonites ohlongifolius var. longifolius ähnlich, unterscheidet sich aber doch so wesentlich davon, daß Caspary eine neue Art darauf be- gründete. Unterschiede. W. oblouftifol. var. longif. i W. lanceolatus. 1. Rücken des Blattes flach \ 1. Rücken des Blattes mit trewöll)t, ohne vorspringende \ 4 vorspringenden Rippen. Rippen. | 2. Rücken des Blattes nur am Grunde mit wenigen Spalt- öffnungen. 2. Rücken des Blattes durch- weg bis zur Spitze mit 2 Spalt- öffnungsreihen zwischen Mittel- rippe und Rand beiderseits. Erklärung der Abbildungen. Bild 5(5 und öGa. Widdringtomtes lanccolnlus Casi>. 17 mal vergrößert, vonein- ander um 2 Rechte in der Lage verschieden. Caspaüy's Trivatsammhing. B.ld 5Gb. Natürliche Grüße. Bild 56c. Blatt von unten, 32 mal vergrößert, B Querschnitt. Bild 5Gd. Querschnitt eines andern Blattes, 32 mal vergrößert. Bild 5Ge. Halbe Blattseite von unten, 90 mal vergrößert. Bild 5Gf. Obere ßlattseite, 10) mal vergrößert. Bild 5Gg. Spaltöffnungen der unteren Seite, 1S4 mal vergrößert Bild 5Gh. Grund einiger Blätter mit ihren Blattkissen, 75 mal vergrößert. \N'iiiernieii. I)io Kückenkanten der Kanteublätter von Hild 58;i zcij^en bisweilen eine starke Einbiegung, in den Bildern mit o bezeichnet. Offenbar ist sie durch Einsenkung des Ölbehälters entstanden. Auch auf Flächenblättern lassen sich diese Einsenkungen, wenn auch sehr undeutlich, erkennen. Die Einschlüsse von Libocedrus subdecurrens Casp. sind da- durch sehr interessant, daß sich die natürliche Farbe an einzelnen Teilen noch erhalten hat. Namentlich auf der Unterseite von Bild 58 sind Blätter beider Zweige bräunlich-grün mit bräunlichem Rande, die Spaltöffnungsflächen grünlich-weiß. Die grünlich-weiße Farbe dic^ser Stellen ist jedenfalls auf Ilarzansscheidungen in der Spaltöffnungsgcgend zurückzuführen^), wie sie bei Koniferen häu- figer vorkommen, G<")PPERT hatte Libocedrus sallcornoides Heer in älteren Ar- beiten mit Libocedrus clnlensis Endl. identifiziert, in seiner letzten 2) diese Annahme zwar zurückgezogen, aber doch bemerkt, daß sich beide Arten sehr nahe stehen. Caspary hat in Bild 59 einen Zweig der lebenden Libocedrus cliilends Endl. nach der Natur gezeichnet. Ein Vergleich dieser und der UNGERschen Abbildung*') mit dem Bernsteineinschluß, ergibt so bedeutende Unterschiede, daß diese beiden Arten weder zusammengehören, noch einander sehr nahe stehen können. Beriisteiiieiiischliiß. ' Libocedrus cliileiisis Endl. 1. Die Kanteublätter stehen \ ]. Die Kantenblätter laufen an ihrem Grunde auf der oberen i auf der oberen und unteren Ast- und unteren Astseite vonein- seite in Berührung miteinander, ander ab oder berühren sich nur nur durch eine P'urche getrennt, sehr weniff. am Stamm hinab, so daß der angewachsene Teil ^/2 und mehr des freien Teils beträgt. 2. Die Kantenblätter sind im oberen Teil mit einem länglichen, 2. Die Kantenblätter sind den Flächenblättern s:anz anjje- ') Vergleiche Thomas, Über Harzausscheidung in der Spaltöffnungsgcgend bei Koniferen. Puingshkim, Jahrbücher i\, Bd. lS(i4, S. 28 u. f. ^) Flora des Bernsteins 188"]. ^) Cläoris protogaea 1847. Gymnosperiiioii. 79 diückt, nur selten auf der ;iul.'»er- ! etwas ijjesclivvuni^enen f*>tück, steu Spitze etwas frei. welches 3 — 5 min lang ist, frei und stehen unter spitzem Win- kel von der Achse ab. 3. Die Flächonhlättor der 3. Alle Flächenblätter, auch Nebenäste sind unigckehrt-drei- die der Nebeuäste, sind lanzett- eckig, trapezoidisch, fast gestutzt lieh, mit dreieckigen, nicht ge- mit geschwungenen Seitenräu- stutzen b-pitzen. dern und sehr kurz zugespitzt. GöPPERT fülnt in seiner neuesten Arbeit a. a O. den Liho- cedrus salicornoide^i als identisch mit Thuites salicornoides Ungkr, Libocedrites salicomoides Endl. an. Ein Vergleich der von Ungeu a. O. gegebenen Abbildungen 3b, 4b und 7, besonders 3b und 4 b mit Lihocedrus subdecuri'ens Casp. wird diese Annahme wider- legen. Die Kantenblätter des Thuites salicomoides Ung. sind viel schmäler; sie haben am Grunde kaum den vierten Teil der Astbreite und stehen um mehr als das Doppelte ihrer Breite an der Basis voneinander entfernt. Von dem Flächenblatt des Haupt- astes und des Nebenastes kann man sich allerdings nach den UNGER'schen und anderen Zeichniuigen i) keine ganz deutliche Vorstellung machen, jedenfalls aber sind die P^lächenblätter des Tituides sulicornoides Ung., besonders das unterste der Nebenäste, bedeutend länger. Von lebenden Pflanzen steht dem Bernsteinein- schluß entschieden Libocedrus decurrens ToRREY^), der im Gebirge Kaliforniens und im Oregon vorkoinmt, am nächsten. Aus diesem Grunde nennt Caspary in seineu Aufzeichnungen bereits 1879 diesen I>ernsteineinschhiü Libocedrus subdecurrens. Ich glaube diesen Namen aufrecht erhalten zu müssen, weil er die von GöP- PERT aufgestellte Syuonymität ausschließt, sodann aber auch die Beziehunofen zur lcl)cnden Flora besser anzeiixt. ') GöppKRi, Fossile Koniferen Taf. 18, Fig. 2. Engki.hakdt, Tertiärpflanzen aus dem Mittelgeb. 187(), Taf. 19, Bild 4 — 8. Webkr, Palaeontograpb. II, Taf. 18, Bild 10. LuinviG, PalaeoDtograph. V, Taf. S;», Bild 13. '•') Plantae Fui^Mosi 1853, S, 17, Taf. 3. 80 _ Gymnospermen. Eikläruniii: der A bbild ii n ielit dieser Ivonit'eren zu gestatten Der liiesige hotaiiisclio (iarteii hatte sonst äuUerst wenig leb(Mides Vergleichsniaterial. Die genügende Lite- ratur der le!)enden Konileren war hier aiu^h nicht zu beschaffen. Von Arbeiten über tossih^ Pflanzen koinmen bei dem vorzüglichen Erhaltungszustände der fossilen Reste im Bernstein allein die GöFPERT sehen iu betracht. Jedoch erwiesen sich dieselben nacli verschiedenen Richtungen hin unzureichend, um einen Vergleich im Sinne CaSPARy's vorzunehmen. Ich war daher gezwungen, mir eine sröf.k're Sammlung lebender Koniferen zusammen zu bringen. Leider ergab die Durchsicht dieses Materials, daß alle ange- gel)enen Unterscheidungsmerkmale zwischen den jungen Zweigen von Thuja luid Blota nur ganz relativen Wert haben und uns in bezug auf die Bernsteineinschlüsse f;ist inuner im Stiche lassen. Namentlich ist dieses bei dei- Spitze der Seitenblätter und der Oldrüse der Fall. Eine sichere Begründung dieser drei Gattun- gen im Bernstein ist daher bis jetzt unmöglich, weil weder Zapfen noch Blfiten von T/iu/'a und Blofa im Bernstein mit Sicherheit nachgewiesen sind. Thuja, Thujopsis und ßiofa zeigen auch im anatomischen Bau, soweit er für die Einschlüsse in beti-acht zu zieheu ist, so geringe Abweichungen, daß sie sich kaum zur Si(-herstellung der Arten verwerten lassen dürften. Ich ziehe es daher vor, die (xattung Thuite.s beizubehalten und bin berechtigt, an: unehmen, daU ich hierbei wohl im Sinne Caspary s handle. Unter Thuites verstehe^ ich glatte junge Zweige, über deren Stellung man bis jetzt nur angeben kann, dal.) sie zu Thuja ToRR oder IHota Endl. (vielleicht auch Thujopnx S. u. Z.) gehören. Fiir die Anwendung des (iattungsnameus Tlnnles auf diese Einschlüsse aus dem Formenkreis des Thuites Klelnianus^ der Gattungen Thuja und Biota, deren Blüten und Znpfen nicht be- kannt sind, spricht sich auch Prof. SCHENK aus, dem ich eine Anzahl dieser fraglichen Stücke übersandte. Er hatte die Freund- lichkeit, mir darüber mitzuteilen : »der Name Thinles ist unzweifel- haft für sie alle (ergänze die obigen Gattungen) der geeignetste«. Nene Folge. Heft 11, ß 82 Gymnospermen. Thuites succiiieus Casp. u. R. Kl. Zum Teil Tlmitcs Kleinianus G. u. B Ti ■ /-, r. i Pflanzenreste im Bernstein 1845. Ungerianus G. u. B. ) » » » K/einsmnnnianun G. u. B. Monatsbericht der Berliner Aka- demie 1859. » Thuja occidentalis L. succinea Göpp. Flora des Bernsteins 1883. Tai". XV, 199-204. » » T/iiijopsis europaea G. 1. c. pag. 44, Taf. 14, Fig. 215—217. » » Cliamaecyparis massiliensis H. Flora fossil, arctica Bd. II, Taf. IL 28 ii. 29. Diagnose: Zweige mit angedrückten Schuppenblättern dicht bedeckt, zusammengedrückt. Blätter vierreihig, in zweizählige abwechselnde Quirle gestellt. Kantenblätter sichelig, mit gleichmäßig gewölbter oder ge- schwungener Rückenkante. Spitze eingekrümmt. Flächenblätter flach, unter der Spitze wenig, sonst gar nicht gekielt, rhombisch bis trapezoidisch, stumpf lieh oder spitzlich. S pal tö flu ungs fläche auf der unteren Seite der Äste ge- legen. Bei den Kanteublätteru länglich -dreieckig, etwa ^4 — '^4 der Blattläuge einnehtnend, bei den Flächenblättern kurz-dreieckig. Saumzelleu gezähnt. Die in Bild 60, 61, 62 wiedergegebenen Zweige von Thuites succineus sind Göppert's Originale aus dem Berliner mineralo- gischen Kabiuet, die Stücke Bild 63, 64, 65, 66 entstammen an- deren Sammhingeu. Die meisten Exemplare waren so gut erhalten, daß sie eine eingehende mikroskopische Untersuchung gestatteten. Die Kanten blätter haben eine Oberlumt, die überall, ab- gesehen von den Spaltöffnungsflächen, aus Längsreihen von paren- chymatischen Zellen besteht. Das vergrößerte Stück der oberen Astseite a,b aus Bild 62 zeigt Bild 62 d. Diese Zellen messen Breite zur Länge: 1. 0,0284:0,0966 mm 2. 0,0227:0,0625 » H. 0,0227 : 0,0738 » 4. 0,0166:0,1466 » Gymnospermon 83 5. 0,0199:0,1000 mn» 6. 0,0133:0,066() » 7. 0,026() : 0,00(56 » Diese Zellen der Mitte der Mediane navssen lireite zur Länge: 1. 0,0397 : 0,0397 mm 2. 0,0340 : 0,0568 » 3. 0,0340 : 0,062;-) » Dicht am Rande messen sie Breite zur Länge: L 0,0144:0,0397 mm 2. 0,0144:0,0454 » 3. 0,0170:0,0340 » Zwischen Mediane und Rand messen sie Breite zur Länge: 1. 0,0227:0,0795 mm 2. 0,0170:0,0852 » 3. 0,0284 : 0,0568 » Im wesentlichen sind diese Größenverhältnisse auch bei an- deren Stücken dieselben. Die Ränder der Kanten- und Flächenblätter werden durch einen Saum begrenzt, dessen Zellen schief zu den Zellen der Blatt- fläche stehen. Caspary nennt diese Zellen Rand- oderSanm- zellen. Jede bildet für sich einen kleinen Kerb- oder Sägezahn, wie dieses die Bilder 62c und (52 d zeigen. Bei dem Kautenblatt auf Bild 62 messen diese Saumzellen Breite zur Länge gleich: 1. 0,0114:0,0625 mm 2. 0,0099 : 0,0399 » 3. 0,0099 : 0,0466 » Die Saumzellen der Flächenblätter messen Breite zur Länge gleich: 0,0057-0,0114:0,0511 mm. Die Spaltöffnungsflächen liegen meist auf der unteren Seite des Astes. Bei den Kantenblättern liegen sie in der Mitte der halben Spannweite und hal)en eine länglich dreieckige oder lineale, oben verschmälerte Gestalt. Ihre Größe beträgt ^2 '^'s ^/^ der ganzen Blattlänge. So messen die Spaltöffnungsflächen bei dem 6* 84 Gymnospermen. Stück in Bild 64!) kaum die Hälfte, bei Bild 60, 60 K, 62h, 63, 63 b, 65b ^/;i und darüber. Spaltöfi'nungsflächeu von der Form, wie sie Blatt b im Bild 6?> und 63b zeigt, sind nur auf eine schlechte Erhaltung des Einschlusses zurückzuführen. Die SpaltöiFnungsfläche des Flächeublattes ist kurz dreieckig, Bild 60, 60b, 62b, 63, 63b, 65, 65b. Die Spaltöft'nungen halten keine bestimmte Richtung ein, wenn sie auch der Längsachse des Blattes entsprechen. Bei Bild 62 e zeigen sie sich als elliptische dunkle P^lecke, mit hellerem Saum umgeben, zwischen denen die Zellen des Parenchyms nicht kenntlich sind. Sie messen hier im helleren Raum Breite zur Länge gleich : 1. 0,0198:0,0397 nim 2. 0,0189:0,0340 » 3. 0,0170:0,0312 » Hei dem Kinschlul.), den Bild 64 wiedergibt, zeigen sich die SpaltöÖ'uungen als hellere elliptische, oft in der Mitte verengte Flecken auf dunklerem Grunde, Bild 64c, die längs des Randes eine dunkle Linie, den W all, liaben. Die helle Mitte trägt öfters noch einen kleinen dunkleren Längsfleck. Ihre Breite zur Lauge ist gleich : 1. 0,0284 : 0,03i)7 mm 2. 0,0227 : 0,0397 » 3. 0,0227:0,0368 » Bei diesem Stück finden sich übrigens zwischen den Spalt- öffnungen eine große Anzahl kleiner rundlicher oder länglicher Flecken, die nicht zur Pflanze gehören. Die Zahl der Spaltöffnungen betrug auf je einem Kantenblatt 63, 36, 58, 87, 120, also im Durchschnitt etwa 66. Auf den Flächenblättern schwankt sie a-qu 29 — 64 für jede Fläche. Vereinzelt finden sich bei Thuites succineiiti auch Spaltöffnungen auf der Oberseite des Astes, so bei dem Flächenblatt Bild 65c jederseits ein eiförmig-dreieckiges Feld, das eine mit etwa 20, das andere mit 23 — 24 Spaltöffnungen. Die anderen Blätter haben auf der oberen Seite keine Spaltöffnungen. Auch l)ei einem Gymuospi rmen. 35 Kautenblatt, Hild 62 d, wurde auf" der Oberseite eine kleine drei- eckige Fläche mit 12 Spaltöffnungen beobachtet. Wie Caspary ('S bei Tliuja occidenfalü L. und IIildebrandIj für TImja plicata Dom. angibt, hat auch Tkuites succineu-s auf der Innenseite der Blätter Spaltöffnungen. Beobachtet wurden diese bei dem Kantenblatt auf der oberen Astseito, Bild (56, hier sind 24 Spaltöffuuugei) voriiaiiden (bei TImja occidentalis kommen auf doi- Innenseite der Kantcnbliittcr der oberen Astseite 28 — 52 Spalt- öffnungen vor). HöckerfÖrmiger (Jlbehälter nach Art der Thuja occidentalis Ij. und Thvja plicata DOM. konnte CaSPARY bei Thuites succineua nicht mit Sicherheit nachweisen. Blatt A, Bild 64, zeigt einen flachen ([ueren Wulst, der an die Warze eines Ölbehälters erinnern könnte. Unter diesem Wulst aber ist das Blatt tief eingesunken, so daü die Erscheinung auch auf Schrumpfung zurückgeführt werden kann. Au einzelnen anderen Stelleu finden sich halbrunde f]in- senkungen, die als eingetrocknete flache (Jlbehälter gedeutet wer- den könnten (o. der verschiedenen Bilder). Die hückerförmigen ()lbehälter haben weder CaSpary noch ich trotz der großen Fülle des untersuchten Materials l)eobachtet, selbst nicht bei Stücken mit vier Ycrzvveigungsgraden. Wenn Göppert 1. c. Taf XV, Fig. 264 einen Zweig mit vielen (jlwarzen aljbildet, so liegt hier entweder ein Irrtum vor, oder der Einschlul.i gehört zu einer andern Art. Zweige von T/iuites succineia wurden von Göppert zuerst Tliiiite.s Kh'iaiamis genannt; später erklärte er diese Pflanze für so übei einstimmend mit der lebenden Thuja occidentalis L. . daß er sie zu dieser als Thuja occidentalis succinea zog. Caspary hat diese Identität in Zweifel gezogen und zwar auf Grund sehr eingehender Untersuchungen der lebenden Thuja occi- dentalis L. Bei Thuja occidentalis L. , Bild 67 — 67d, sind die Flächen- blätter fast rhombisch, schwach zugesj)itzt, uugekielt oder sehr schwach und stumpf gekielt, sie haben über der Mitte einen weiß- lich-grünen, rundlichen Höcker, der einen Ölbehfilter auf jeder ') Bolatiische Zeitung 18G1, S. 151. g(j Gymnospermen. Seite des Aste^ l)irgt. Nur die Blätter unter deu schmalen männlichen Blütenästen, die halb so breit (P/4— ^ V2 "'i") ^^s die der kräfiiireren Laubäste (2^2—3 n^'iO sind, zeigen den Höcker des Ölbehälter bisweilen wenig sichtbar. Auf den kräftigen Ästen des viertletzten Grades haben die Mittelblätter außer dem einen noch 2 — 4 kleinere, tiefer liegende Ölbehälter (Bild 67 b). Die Kantenblätter sind zusammengedrückt, gestielt, die Öbehälter über der Mitte (Bild 67 b) sind an den länger hinablaufenden lanzett- lichen Blättern der kräftig wachsenden Äste des viertletzten und der älteren (irade äußerlich stets als rundliche Höcker deutlich sichtbar, ja es kommen sogar oft zwei auf demselben Kantenblatte vor; an den Blättern der Äste letzten, vorletzten, drittletzten Gra- des sind die Ölbehälter meist nicht wahrnehmbar. /Vuch im anatomischen Bau zeigt Thuja occidentalix wesent- liche Unterschiede. Die steifen Kaudzellen bilden bei allen Tliuja- Arten einen ganzrandigen, selten etwas buchtigen, nicht zähnigen Saum, bei Thuja occidentalis (Bild 67 a) ist er höchstens auf der Blattspitze etwas kerb ig, bei Thintes succiaeus läuft jede einzelne Saumzelle in einen spitzen Sägezahn aus (Bild 62c). Die OI)erhautzeIleu in der Mediane der Mittelblätter sind bei Thuja occidentalis L. 3 - 6 mal so lang als breit, bei Thuites succineu-s höchstens 2 mal so lang als breit. ])iese Unterschiede lasten ein Zusannnenziehen von Thuitex succineus und Tlniju occidenialia nicht zu und stellen die Zugehörig- keit des ersten zur Gattung Thnja überhaupt in Zweifel. Zu Thnites nuccineus gehören auch zwei Ästchen in einen) Einschluß (Bild 68, 6Sa, 68b, 68c), nach Vl\<,ERy>Chamaecyparisma.s- siliensis SapORTA- 1). Es ist kaum möglich, sich unter den in der Literatur vorhandenen Diagnosen luid Abbildungen von L'haniae- ci/pari.s nia-ssilieim^ zurecht zu finden. ScniMPER^) zitiert für Cha- niaecyparis massiliensin Saporta als Autoi-, ()l)wohl IIkkr die; Pflanze zuer^t zu ( hamaecyparis gestellt hat. Saporta'^) nennt sie Thujopsis masfsilicyids und sagt, daß sie dem Thidtes K/einio)iii.s- >) in lit. ^1 ScKiMPKu, Truiti' de paleonlologiii vegctale II, 346. ^) Sai'Okta, Ann. sc. nat. v. sor. vol. 3, S. 12, Tab. I, Fig. (>. Gymnospermen. g7 GöPP. sehr ualie stelle. Seiue Diagnose jedocli : »fascialibus (sc. folils) dorso carinatis, infra apicem glanduliferis, obtusissime productis« enthält niauche Irrtümer: Die Mittelblätter sind weder ganz gekielt, sondern nach Art der Thiütes 6-uccineus nur im oberen Teil, namentlich unter der Spitze, noch sind sie »obtusissime pro- ducta«; auch haben sie auf den Mittelblättern entschieden keine Öldrüse, was Schimer 1. c. bestätigt. Außer den etwas stärker ausgeprägten Einsenkungen einzelner Seitenblätter stimmt der Cham, massil. vollständig mit Thuiies succineus übereiu Auch die gezähnten Saumzellen sind sehr gut erhalten — Bild 68 e, sie sind 0,0266 und 0,08 mm lang, 0,009!) mm breit, und erscheinen bräunlich, während das übrige Gewebe gräu- lich erscheint. Die Stomata liegen in länglich dreieckigen Flächen, Bild 68 d und 68 e; ihre Zahl schwankt auf den Kantenblättern zwischen 40, 41 und 47, auf den Flächenblättern jederseits zwischen 42 und 44. Zwischen den Spaltöffnungen sind kleine rundliche, kreisrunde oder elliptische Gebilde sichtl)ar, wohl ein dünner Über- zug von Luftbläschen. GÖPPERT hat in seiner Flora des Hernsteins, Seite 44, auch die männlichen Zäpfchen von Thuja occidentalis L. succinea GöpP. und Menge kurz beschrieben und auch in Fig. 209 und 210 ab- gebildet. Leider ist von Caspary hierauf nirgend bezug ge- nommen. Unter den zahlreichen Blüten von Cn])ressinen, die Caspary untersucht hat, findet sich keine, die mit Sicherheit zu Thuja gehört. Einzelne, die durch die Zahl der Schuppen zu Thvja gehören könnten, unterscheiden sich aber von ihr durch die Form der Schuppe und durch die Anzahl der Staubsäcke. So weit die Abbildung von Göppert ein Verständnis der Blüte gestattet, dürfte sie aus 8 Staubblättern mit Spreiten be- stehen. Diese Anzahl aber kommt bei Thuja occidentalü nicht vor. Meist finden sich bei ihr 6 Staubl)l;itter, von denen die Spreiten des letzten Quirls häufig noch fehlschlagen^). RiCHARd'-^J bildet ') Caspary's handschriftliche Bemerkungen und Zeichnungen über die männ- liche Blüte von Thuja occidentalis vom 22. April 1879. Parlatore Decand. Pro- diem Vol. XVI, pars 2, 458. 2) RicnAiiD, Koniferen, Taf. 7, Fig 6 und B. gg Gymnospermen. allcrdiniTS 3 Paaio al), und da über dem vorletzten uoeli Staid)- beutel liegen, erhellt daraus, daU noch ein viertes Paar vorkommen kann^;, aber ohne deutliche Spreite. Es ist danach kaum ann-äuglich, diese Göppert'scIic Blüte mit der lebenden Thuja occidentalis zu identifizieren, el)enso\venig aber auch sie als zuge- hörig zu TImites succincm aufzufassen. Es ist überhaupt mißlich, Einzelfunde von Laubzweigen mit Einzelfunden von Blüten in eine Art zusammenzuziehen. Wir müssen daher die Blüten von Tliuites sui-ci/tem bis zu glücklichen Funden als unbekannt hinstellen. Das Wenige, was wir über diese Blüte kennen, basiert auf einem ver- stümmelten Stück, das Caspary untersucht hat. Es ist ein Ast- ende, Bild 69, 69a und 691), mit einem kleinen Seitenast, deren männliche Blüten abgefallen sind. Mau sieht wenigstens die HüU- t^chuppen, die dem Blütenstande vorhergegangen sind. Die Blüte hat in B auf einem kurzen, walzigen Stiel gesessen und ist mit wagereclitem Schnitt abgelöst. In A ist nur ein spitzes Höcker- chen als Kest des Blütenstieles da. Der abgefallenen Blüte zu- nächst steht ein zweizähliger Quirl nierenförmiger, leicht bräun- licher Schuppenl)lättei-; der Rand dieser Schuppeublätter ist dünn, die Mitte sehr dick, wie bei dem in B dargestellten, dieses zeigt auch in der dicken Mitte eine seichte Längsfurche. Der zweite Blattquirl in A ist l)ereits grau-gi'ünlich mit häutigem, bräunlichem Rande und dicker Mitte^ der 3. und 4. Blattquirl in A hat Blätter, die sich den LaubbläUern noch mehr nähern und stärker gekielt, als das oberste Blattpaar sind. Die Blüte B hat neben diesen drei Blatt- paaren unter dem obersten Quirl noch (mu fünftes, das aus schnuden, stark «rekielten Fhichenblättern besteht, von denen das der unter« u Seite Spaltöffnungen trägt, die auf den höheren Schuppenblättern nicht zu i)emerkeu sind. Die weitei-en Blattquirle des Astes glei- clien in Form und mikroskopischem Bau vollständig dem Tliuüc-s ■surcincus. F r k 1 ä r u u g d e r A i ) b i 1 d u n g e u . I?ilil (iO. 'r/idilcs Muciiicu.s Casi". u. R. Kl.. Untere Seite siebenmal vergrul.'ieit, Göri'Kiir's Oi'iginal ans dem berliner mineralug. Museum, ßild (;0a. Nfitin-lielie Größe. 'j C.\si'Ai;v's liaiul.-rhriflliclie Beiiurkung vom II. I'^ebruar IFSI. Gyinrio.>pcitn(!n. 3'J Hild ('Oll. Eiti Siück der unteren Seite I.'miiuI vorgrölJert. Hild ()1. T/iuites succineus Casi«. u. R. Ki,. Obere Seite siebenmal vergrößert. Göimm:i£t's Oiiginal aus dem Berlin<'r mineralog. Museum. Bild (>la. Natürliclie GröUe. Bild (12. T/iuih's .■iuccinens Casi-, u. R. Kl. Oliere Seite siebenmal vergrül.'ert. Güi'i'KKi's Original aus dem Berliner mineralog. Museum. Bild (i2a. Natürliclie Gröi.'e. Bild (12 b. Untere Seite IT) mal vergrößert, di(; ])unktierten Flächen die; der Spalt- öffnungen. Bild 62 e. Gezähntes Randstück der Mitte eines Scitenblattes der oberen Seite hundertmal vergrößert, a — b Saumzellen. Bild (12d. Blätter von Bild t!2a und b der oberen Seite fünfziunial vergrößert. Bild die. Spaltöffnungen eines Seitenblattes der unteren Seite l.')Omal vergröißert. Bild ii3. Thidkü ftiiccineuf: Casp. u. R. Ki,. l'ntero Seite siebenmal vergrößert; mit zahlreichen wolkigen Trübungen. Casi-ahy's Piivatsamnilung. i5ilil (j3a. Natürliche Größe. Bild Ci'ib Die Blätter a, b, c, d 1.5 mal vergrößert mit den Spaltöffnungstlächen. Bild (J4. Tliuites »uccineiia (Jasi\ u. R. Ki,. Obere Astseite siebenmal vergrößert. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Khemals KüNow'sche Samnihui" No. 127.) Bild (;4a. Natürliche Größe. Bild 64b. Seiteublatt von unten. S Spaltöffuungsilächt;, 0 eitigesunkener < )lbe- liälter. 1.5 fach vergrößert. Bild (14 c. Spahöffnunj^on löOfacli vergrößert. Bild 6.'). Thuilcs succineus Gast. u. R. Kl. Obere Astseite !2ma! vergrößert, Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Küxo\v"sche Sammlung No. 128.) Blatt A mit Spaltöfi'nungen auf der Oberseite. Bild 6,5a. Natürliche Größe. Bild 65b. Untere Seite soweit sichtbar 12 mal vergröL'ert. Bild 6.5c. Das Blatt A vierzigmal vergrößert. Bild (!6. TliuitcH succineus L'asi-. u. R. Ki,. Untere Astscile siebenmal vergrößert. Casi'auv's Privatsaramlung. Bild (Ida. Natürliche Größe. Bild i'pilb. Blatt A 4')mal vergrößert. Bei S mit Spaltöffnungen auf der inneren Pdattseite. Blatt 6T. Thuja occidenla/is L. Ast von der unteren Seite in siebenfacher Ver- größerung. Bild ()7a. Rand der oberen Seite eines Seitenblattes mit den Oberhautzellen und den Saumzellea. oOOmal vergrößert. Bild (i7b. Unterer Teil eines kräftig gewachsenen Zweiges. Mehrere (Mbehälter auf Mittel- und Seitenblättern. Dreifache Vergn")l.'eruDg. Bild (i7c u. d. Zwei Seitenbläiler von der unteren Astseite 15fach vergrößert. Bild 68. 'rimltes succineus Casi-. u. R. Kl., natürliche Größe. Sammlung der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg No. 43 i,>. (\ e getabil. No. 72.) Bild (;8a, 68 b. Die beiden Zweige 11 fach vergrößert. •JO Gymnospermen. Bild 68 c, 68 a um 1 Rechten gedreLt. Bild 68d. Ein Teil von 68a der unteren Seite; 15 fach vergrnl.lert. Blatt A u, B sind Blatt A u. B aus G8a. Bild (58 e. Die Blätter A, B, C aus 68d in 73facher Vergrößerung. Bild G9. Thuites simcinens Casp. u. R. Kl. Untere Seite 18 fach vergrößert. Caspaky's Priv:itsammlung. Bild 6"Ja. Natürliche Größe. Bild ß9b. Dasselbe von der Seite; 7 fach vergrößert und (üi untere und (0) obere Astseite. Tliuites cariiiatus Casp. und R. Kl. z. Teil wohl T/n/ite-s Ungerianuti G. und ß. 1. c. Diagnose: Zweige mit angedrückten Schuppenblfitteru dicht liedeckt, zusanunengedt tickt. Blätter vierreihig in zweizähligen, aliwechselnden Quirlen. Kanten I)lätter länglich mit flach gewölbtei-, selten wenig geschwungener Rückenkante; Inneuraud gekrümmt, oder nur sehr wenig geschwungen, bei jüngeren Blättern gerade; Spitze stumpf, eingekrünunt. Flächenblätter gewölbt, lang gekielt, fnst rautenförmig, seltener trapezoidisch-eiförmig, spitzlich oder stumpflich. Spaltöffnungsflächen auf der unteren Seite der Äste ge- legen, bei den Flächenblätteru schief dreieckig, etwa ^6 bis ^/s der Länge der Blätter. Saumzellen gezähnt. Unter dem von Caspary untersuchten Material finden sich eine Anzahl von Zweigen, die dem Tkuites succineus zwar sehr nahe stehen, sich aber von diesem leicht durch die gekielten Flächenl)lätter, die gekrümmten Kantenblätter, durch Form und Größe der Spaltöffuungsfelder unterscheiden lassen. Diese Zweige sind unter der Bezeichnung ThuUcs cariruituts als selbständige Art aufgestellt. Bild 70, 71, 73, 74. Die Kantenblätter von Thuites carinuiua haben ein Parenchym (Bild 70c), das nicht in Läugsreihen steht, dessen Zellen Breite zur Länge gleich : 1 . 0,0266 : 0,0933 jum ■i. 0,0266:0,1000 » 3. 0,0333 : 0,0r)99 » Gyninospennen. 9 J Bei (lern Stück auf Bild 71 luei^sen die Zeilen 0,0227 bis 0,0284 mm Breite und 0,0454—0,0682 mm Länge. Die Fläclienblätter sind auf der oberen Astseite gewölbt und ihrer ganzen Länge nach gekielt, häufig scharf gekielt, doch tritt der Kiel unter der Spitze nicht besonders hervor. In der Mediane zeigen sie sehr häufig eine Einseukunij, die unter der Spitze be- ginnt und vor dem unteren Winkel des Trapezoides aufhört, öfter sich nur in der Mitte der sichtbaren Blattfläche befindet. Bei den Blättern, bei welchen diese Einsenkuiig vorhanden, ist der Kiel nicht so deutlich. Ein Höcker nach Art der Tliujd occidentalü L. ist nirgend vorhanden. Dagegen ist es höchst wahrscheinlich, daß die Mittel- blütter unter der Oberhaut äußerlich nicht erkennbare Ülbehrdter besaßen, durch deren Eintrocknen bei einzelnen Blättern die V^er- tiefungen entstanden sind. — O in Bild 71. Die pareuchymatischen Zellen der Flächenblätter sind etwa halb so lang als die der Kantenblätter. Sowohl die Kanten- als auch die Flächen blätter sind von Saunizellen eingefaßt, Bild 70 d, die kaum abweichend sind von denen des Thuites succineus. Auf der unteren Astseite sind die Mitteliilätter ebener, Bild 70b, 71b, 73b, nicht so stark gekielt und zeigen die Eiusen- kung nicht. Die Spaitöfi'uungsfelder sind meist deutlich erhalten. Zu Thuites carinatus gehört auch ein kleiner Ast, welcher möglicherweise eine weibliche Blüte getragen hat, Bild 74 a, b, c. Derselbe ist 10 min lang, gedreht und dadurch entstellt. Die Kanten- und Flächenblätter dieses Astes stimmen mit denen von Thuites cafinatus überein und tragen auf der Unterseite die Spalt- öflPnungeu, Bild 74 c. Zellen sind nicht deutlich erkennbar, da ein Teil des Astes mit einem Schimmelpilz überzogen ist. An der Spitze, Bild 74 und 74b, sind Kanten- und Flächenblätter nicht zu unterscheiden; die Blätter, 7 an der Zahl, sind alle nieren- schuppenförmig und frei; die letzten vier Paare, Bild 74 b, scheinen zu sein: f — g; d — c; e — a; b und x, welches vielleicht verborgen unter d ist. In der fast quadratischen Vertiefung unter der Ast- y2 Gymnospermen. Spitze zwischen :t, b, e, d ist eine giöloere Zahl stiunijfer Spitz- chen zu selieu; ol) dies Schuppeublätter der weiblichen Blüte sind, ist schwer zu entscheiden. Erklärung der Abbildungen. Bild 70. T/iuiles carinatus Casp. u. R. Ki,. 7 fach vergrößert. Sammlung der physikalischükouomischen Gesellschaft zu Königsberg, u. Luftblasen. Bild 70 a. Natürliche GröLie. Bild "Ob. Die Blätter a, b, c, d aus 70 von der Unterseite, l.^fach ver;irößert. Bild 70c. Zöllen der Oberhaut auä der Mitte eines Seitenblattes 7.'^>fach ver- größert. Bild 70d. Saumzellen einrs Seitcnblattes 73 fach vergrößert. Bild 71. T/iuites carinnlax C.\si-. u. R. Kl. 10 fach vergrößert. Hcrnslein-Museuui von SrANTIKN U. BliCKKIl. Bild 7 I a. Natürliche Größe. Bdd7ib. Ein Stückchen der unteren Astseite. Bild 72. T/iuites carinatus Casp. u. K. Ki.. Sfath vergrößert. Sammlung der Königl. geol. Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin. Bild 72a. Natürliche Größe. Bild Ti. Tliintefi carinatus C.\sp. u. R. Kl. 7 fach vergrößert. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüNow'scbe Sammlung Nr. 4.'S.) Bild 71) a. Natürliche Größe. Bild7ob. Die Blätter a u. b aus 71 von der unteren Astseite, 1.5 fach ver- größert. S. SpaltölTnungsflächen. Bild 74. 'r/,uitcs rarinatiis Casp. u. R. Kl. 7 fach vergrößert. Museum für Naturkunde zu Berlin. 'Ehemals KüNeite, i.'jfach vergrößert. b Spaltöffoungstläche. Tlmites laincllit'ormis C.vsi'. Zum leil Cupresmis sempervirens L. succinea ü. u. Müngi: zum Teil 1. c. S. 4.'), Taf. XVI, Fig. 220— 2J1. Diagnose: Äste mit sehr fluch anliegenden Schii[)penblättern besetzt, sehr flach gedrückt. Klätter in zweizühligen abwechselnden Quirlen, mithin vier- leihig. Kantenblätter sehr ztisamniengedrückt, scharf gekielt, spitz; mit dünnem Kande. Itücken kante sa,nFt gebogen, innenrainl sanft schvvuiiircn. Gymnüspcniipii. 93 F lächenl) l;i tter niereuförniig, fast (jUor-i;nitenf(')rini Die beiden Spaltöffuungsfelder sind durch eine Mittelrippe getrennt, welche das Parenchym auch in Längsreihen zeigt, Bild 75 f und c, dessen Zellen Breite zur Länge messen: 1. 0,0284 : 0,0966 nun 2. 0,0277 : 0,0852 » 96 (jymnosjiermen. 8. 0,027 7 : O.O;-)!! mni 4. 0,0170:0,0511 » ö. 0,0284 : 0,();-;j7 » Das Flächei]l)latt der ol)eren Astseite hat ein Pareiieliyiii, das in Läuj^sstreifeii steht und uacli der Spitze kouveri^ieit, am Uaiich" ihm in der Mediane dem flachen Kamm ]jaraHel verlänft In d«i- Mediau(^ hal)eu diese Zellen Breite zur Länder 1 . 0,0340 : 0,08.'«2 mm 2. 0,0227 : 0,]'My.i » Thnitcv lartiellijoniiis CaSP. ist scharf" charakterisiert durch die liedeiitende Breite des Astes und die hreit ahgerundeten zuge- spitzten Mittell)lätt<-r. Am 1. Juni 1881 sah Caspary im Provinzial- Musen m zu Dauzi«;- das von Göppert auf Taf. XVI, Fig. 221, absjehildctc und ('upi-essus linkianus G. u. M benannte Stück. Unter dieser Be- zeichninin; aber befand sich dort noch mindestens eine andere Art und auch ein Blutenstand. Das 1. c. abgebildete Stück von (wprenHvs linkianun G. u. M. wurde später als identisch mit (Ju- pressus sempervirens L. , succineu G. u. Menge hingestellt; es ist aber nicht, wie G(">ppert in seiner Diagnose angil)t, ein zylinder- f'örniigei- Ast, sondern sehr plattgedrückt wie TJmites lamelU.formü^ Bild 75g, mit dem er auch sonst übereinstimmt. G("n'PERT hatte diesen Zweig mit einer Blüte der alten Berendt sehen Sanunlunrochen ist. Die untere Astseite, Bild 76 b, zeigt den Kiel und die flache Grube fast gar nicht. Von Zellen ist auf den meisten Blättern nichts zu erkennen. Das zweite Flächenblatt von oben, auf der oberen Astseite, zeigt im unteren Teil fast in seiner Mitte deutlich Parenchym, Bild 76 g das oft unregelmäßige Längsreihen bildet. Diese Zellen messen. Breite zur T-iänge gleich: 1. 0,0227 : 0,0682 mm 2. 0,0227 : 0,0625 » 3. 0,0198:0,122 » Das Parenchym der Kantenblätter war nur deutlich am Grunde des einen Blattes in» zweiten Seitenblattquirl von oben zu er- kennen^ Bild 76 f, und zwar auch nur am Rande: seine Zellen messen Breite zur Länge gleich: 1. 0,0227 : 0,0966 mm 2. 0,0170:0,1136 » 3. 0,0227 : 0,0795 » IMe Blätter von Thuites borealis haben Saumzellen, die in Lac^e und Form denen von Thuites xuccineus sehr ähnlich sind, Bild 76 f von a — b. Die Saumzellen messen Breite zur Länge gleich: Seitenblatt 1. 0,0144 : 0,0511 mm 2. 0,0114 : 0,0625 » Mittelblatt 3. 0,0114:0,0568 » Spaltöffnungen sind allein deutlich aut dem vorletzten Quirl, von unten gerechnet, der Kantenblätter a c und auf dem Mittel- blatt b, das sie decken, sichtbar, Bild 76 d und 76 e. Auf den Kantenblättern (s, s in Bild 75 d) lagen etwa 120 auf dem Flächen- blatt (s' s'), etwa 60 Zellen waren in ihrer Umgebung nicht nach- zuweisen. Bild 75 e zeigt eine elliptische Linie, wohl den Wall, und einen dunkleren mittleren, elliptischen oder linealen Fleck, die Spalte selbst. Die Spaltöffnungen haben Breite zur Ijänge (d. h. der große elliptische, hellere Fleck im äußersten Umfange): 1 . 0,0227 : 0,0340 mm 2. 0,0227 : 0,0397 » 3. 0,0198 : 0,0284 » Gymnospermeb. 99 Die Spaltöftniingeu liegen beim Seiteublatt in einer Kiehtuug parallel zum Kaude, beim Mittelblatt parallel zu desseu Mediane. Erkläruug der Abbildungen. Bild 7G. Tlwites borealis Casi'. u. R. Ki.kbs. Obere Seite Gfach vergrößert. Caspary's Privatsammlung. Bild 76 a. Natürliche GröLie. Bild 76b. 76 von unten. Bild 76c. Querschnitt durch den Ast; bei A, Gfach vergrößert. Bild 76d. Die Blätter a, b, c der unteren Seite 7()b in 'iOfaciier Vergröüerunof «, .s, s\ s' S])aItöffnuDgsflächen. F^ild 76 e. Spaltöfifnungen, löOfach vergrößert. Bild 76 f. Randzellen des zweiten Seitenblattes von oben der oberen Seite; 150 fach vergrößert. Bild 76g. Zellen vom Grunde des zweiten Mittelblattos von oben; obere Ast- seite; l.JOfacli vergrößert. Cliamaecyparis Spacti . Die Gattung Cliamaecijporis Spach. kommt gegenwärtig im östlichen und westlichen Nordamerika und in Japan vor. Die bekannten fossilen Arten stammen aus dem Oligocäu. Nach Schenk^) sind die jüngeren Zweige der Arten aus dem westlichen Nordamerika stumpf-vierkantig, bei denen aus dem Süden Kanadas und dem Norden Karolinas beiuahe zylindrisch, bei den Arten aus den Berggegenden Japans flach. Danach gliedern sich die im Bernstein gefundeneu Zweige in zwei lieiheu, in solche vom Ty[)us der Westamerikanischeu und in solche der Japanischen Arten von Chamaecyparis. A. Typus des westlichen Nordamerika (Nutka-Bucht, Cascade-Mountains, Insel Sitcha). Chamaecyparis meiigeainis Casp. u. R. Kl. Thuites inenyeaiuis Bernstein-Flora S. 163, Taf. IV, Fig. 22—26. Taf. V, Fig. 2, 3. Tliujd tnemjeana Schimpek S. 304. Thuja iueiujeana Göpi-. Die Flora des Bernsteins 1883, S. 44, Taf. XVI, Fig. 211 bis 214. ') Schenk und Zittel, Handbuch der Paläontologie II. Bd., S. 324. iOÖ Gymnospermen. Diagnose: Äste mit angedrückten Blättern bedeckt, viereckig, im Quer- schnitt fast quadratisch. Blätter in zweizähligeu abwechselnden Quirlen, mithin vier- reihig stehend. Blätter länglich rautenförmig, ganz gekielt, spitz. Sau m Zeil len gezähnt. Caspary hatte nur ein Stück seiner Privatsammlung zur Untersuchung, während das GöppERT'sche Original in der Samm- lung des Berliner mineralogischen Museums fehlte. Das unter- suchte Stück ist fast 10 nun lang, zwischen zwei Kanten in der Diagonale 1^2 i^"' breit. Der Durchmesser des Astes in der einen Diagonale ganz unbedeutend, größer als in der anderen, Bild 77, 77 b, 77 c. Die Kanten- und Flächenblätter sind nicht zu unterscheiden. Spaltöfiiiungen sind wohl auf der Innenseite der Blätter, da auUen keine zu sehen waren, obgleich die Zellen, wenn auch nicht überall, doch auf vielen Blättern recht gut er- halten und zu erkennen waren. Bild 77a stellt das Parenchym eines Blattes in der Mediane aus der Blattmitte dar. Die Zellen bilden fast regelmäßige Läugs- reihen und werden gegen den Blattrand kürzer. Breite zur Länge gleich : 1. 0,0333: 0,0599 mm 2. 0,0266:0,0666 » 3. 0,0266:0,0599 » Die Oberfläche der Zellen ist fast überall mit kleinen blasen- artigen Zeichnungen bedeckt, die Caspary für Luftblasen hielt; sie brechen das Licht oft stark. Der Rand des Blattes ist mit franzenartigen Saumzelleu ein- gefaßt, die gezähnt und farblos sind. Der Einschluß steht der lebenden Chamuecyparis nutkaensis SpagH. sehr nahe, deren Randzellen übiigens auch gezähnt sind, wie ich mich an mchrcron Ex( iiiphiien überzeugt habe. Gymnospermen. 101 Erklärun>5 der Abbildungen. Bild 77. C/idmaecyparis memieanux Casi-. u. R. Ki,i;i5.s. In 7in;iliger VcrgröTie- rung. Caspaky's Privatsammlung. Bild 77 ;i. Natürliche Gröüe. Bild 77 b. Bild 77 um einen Rechten gedreht. Bild 77c. Der Zweig von oben. l.')fach vergröliort. Bild 77 d. Zellen aus der Mitte eines Blattes, llOfach vergrößert. B. Typus der in Japan vorkommenden Arten. Clianiaecyparis Casparyi K, Klehs. Thuites bi'eijnin» US G. u. B. Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Vorwelt 184.J, S. 101, Taf. V, Fig. 4 u. 5. » » GöppEüT. Monographie der fossilen Coniferen S. 181. » heterophyllus G. u. M. Monatsbericht der Berl. Akademie 1853. S. 460 TInijd breyniana Schimi>. Palaeontol. vegeta II, 342. > » Göpp. Auf den Beilagezetteln zu den zwei Originalen in dem Königl. mineralog. Museum zu Berlin von Göppi in's Hand. 1873. Zum Teil Biota Orientalin Eni>i>. Vaccinen Göppkkt. Flora des Bernsteins. Danzig 1883. Caspary hatte schon 1879 eine Anzahl hierher gehöriger Stücke untersucht, sie vorläufig Thuife-s bre/jniamis. Tliuifes hetero- phyllus^ Thäte.s Kleinianus zugeordnet und sie gemeinsam mit der Blüte, S. 109, zu Chamo ec>/paris vereinigt. Unter diesen Stücken befinden sich auch vier Originale Güppeht"s. Ich glaube, dem Andenken Caspary's am besten gerecht zu werden, vi^eun ich bei Aiit'stollung dieser im Bernstein verhältnismäßig häufigen und wohl charakterisierten Art von der sonst in dieser Bearbeitung angewandten Bezeichnungsweise abgehe und sie nach ihm ( hamae- cfipariti (Jaspari/i« nenne. Diagnose: Zweige mit angedrückten Schuppenblättern dicht bedeckt, zusammengedrückt. Blätter in zweizähligen, abwechselnden Quirlen, mithin vier- reihig stehend. Kantenblätter halbeiförmig bis dreieckig, ziemlich scharf gekielt; Kiel einfach bogig, bisweilen im unteren Teil fast geradlinig, sehr selten mit schwacher Einbuchtung 102 Gymnospermen , unter der Spitze. lunenraud fast geradlinig oder schwach geschwungen. Spitze flach eingekrümmt, meist niucro- uat, auch abgerundet. Fläche nblätt er flach, ihrer ganzen Länge nach gekieh, statt des Kieles unter der Spitze bisweilen eine kleine Lfängsvertiefung (auf der unteren Astseite stets ebener als auf der oberen), rautenförmig oder eiförmig-trapezoi- disch, spitz oder spitzlich. Spitze nicht eingekrümmt. Spaltöffnungsflächen auf der unteren Seite des Astes gelegen. Bei den Kautenblättern rechtwinklig-dreieckig, bei den Flächenblättern kurz dreieckig, gar nicht oder nur wenig über den unbedeckten Teil des Blattes hervorragend. Saumzellen nicht gezähnt. Besonders auffallend bei dieser Art ist die verschiedene Größe der Kantenblätter. Sie wurde an allen Zweigen beobachtet. Am auffallendsten bei den durch Bild 83, weniger deutlich bei den durch Bild 87 dargestellten Stücken. Sie war auch der Grund für die GöiTERTsche Bezeichnung ■^yheterophylhi.s« (Bild 81). Die Kielung der Kantenblätter (besonders gut sichtbar in der Seitenansicht Bild 84b) ist über das ganze Blatt zu verfolgen, dicht unter der Spitze bis zu etwa '/3 des Blattes aber am stärksten. Sehr selten ist die Kückenkante unter der Spitze ausgerandet wie bei o in Bild 84, 84 c, 86. Die Flächenblätter wechseln in ihrer Größe weniirer als die Kantenblätter, auch sie sind auf der Überseite des Astes der Länge nach gekielt. Bisweilen findet sich auf der Kielnng eine Einsenkung als Längsfurche oder länglich ovale Grube, Bild 78, 84, 86. Tritt der Kiel auf den Mittelblättern besonders hoch und breit auf, so hat or neben sich rechts und links eine L;ingst'urchc, während dann die Läugsfurche auf dem Kiel selbst fehlt, Bild 79, 87 c. Es ist höchst wahrscheinlich, daB die Vertiefung auf dem Kiel durch Einsinken eines tiefer gelegenen Ölbehälters entstan- den ist, und dal.') überall da, wo das Blatt resp. der Kiel die ge- nügende Festigkeit i)esal.), das Zusammenfallen entweder ganz ver- hindert wurde, oder eine Schrumpfung des Blattes beiderseits des Kiels stattfand. Gymnospermen. 1()3 Auf der Unteren Astseite sind die Flfichenblätter nicht gekielt, wie bei Bild 83, 84c, oder der Kiel ist sehr schwach und bei den größten Bliittern nur gegen die Spitze zu deutlich, Bild 83, 87 b. Auch die Längst'urche fehlt, dagegen ist die Mediane oft eingesunken. Bild 80. Die Spitzen der Flächenbliitter sind nicht eingekrümmt. Bild 84b. Das Parenchym der Oberhaut wird ans Zellen gebildet, welche von fast rechtwinklig aneinander stoßenden Wänden begrenzt sind und in regelmäßisren Länorsreihen liegen. Bei den Kantenblätteru messen diese Zellen auf der oberen Astseite Breite zur Länge gleich: Bei dem Zweig auf Bild 84: auf Bild t^2: 1. 0,034 :0,09H6mni 1. 0,01 33 : 0,0666 mm 2. 0,017 : 0,0966 » 2. 0,0191» : 0,050!) » 3. 0,0284:0,1022 » 3. 0,0199:0,0533 » 4. 0,0227:0,142 » 4. 0,0199:0,0466 » 5. 0,0227:0,1307 » 6. 0,034 : 0,085 » 7. 0,017 : 0,0738 » Auf der unteren Astseite Breite zur Länge-: bei Bild 84: bei Bild 87: 1. 0,0284 : 0,06-25 uim 1. 0,0170 : 0,0454 mm 2. 0,0284 : 0,0568 » 2. 0,0227 : 0.1852 » 3. 0,0284 : 0,085 » 3. 0,0227 : 0.0397 » 4. 0,0227:0,0625 » 4. 0,0227:0,1079 » 5. 0,0227 : 0,073.s » 5. 0,0227:0,1136 » 6. 0,0284:0,1079 » 6. 0,0284:0,0852 » 7. 0,0284:0,1193 » 7. 0.0284:0,0966 » Die Zellen der Flächenblätter messen auf der Astoberseite, Bild 34 d, Breite zur Länge: 1. 0.0284:0,0568 mm 2. 0.0284 : 0,0966 » 3. 0,0227:0,0682 » 4. 0,0227:0,1193 » 5. 0,0227:0,0625 » 104 Gymnospermen. 6. 0,0284:0,0568 mm 7. 0,0227:0,0738 » 8. 0,034 : 0,0397 » 9. 0,034 : 0,0454 » 10. 0,034 : 0,0397 » 11. 0,0227:0,0568 » Auf dei- uutereu Astseite, Bild 84, beträgt ihre Breite zur Länge : 1. 0,0227:0,0625 mm 2. 0,034 : 0,0568 » 3. 0,0284:0,0397 » 4. 0,0284:0,0568 » 5. 0,0284:0,11368» Bei dem Mittelblatte vou Bild 83b messen die Zellen Breite zur Länge a) in der Mediane des Mittelblattes: 1. 0,0248 : 0,0580 mm 2. 0,0248:0,1450 » 3. 0,0331:0,0662 » b) an dem Rande des Mittelblattes: 1. 0,0165:0,1201 mm 2. 0,0124:0,1325 » c) in der Mitte zwischen Mediane und Rand gegen den Grund des Blattes, Breite zur Länge: 1. 0,0414:0,0828 mm 2. 0,0373:0,0994 » 3. 0,0373:0,1035 » Die Kanten- und Flächenblätter sind mit Saumzelieu einge- faßt, die nicht in kleine Kerbzähne auslaufen, sondern sie bilden einen fast geradlinigen oder sauft welligen, höchstens stellenweise schwach geziihnelten (Bild 83 und 84 d) Rand. Diese Saumzellen sind bei dem Blatt Bild 84 d 0,0114 bis 0,0142 mm breit und 0,0284-0,0397 mm lang; bei dem Flächen- blatte Bild 83b Breite zur Länge: 0,0061 : 0,0455 -0,0538 mm. Gymnospormen. 105 Die Spaltöffnungen liegen bei den Kantenblättern in drei- eckigen Fliichen, deren Scheitelwinkel fast rechtwinklig sind, und nehmen etwa ^4 von der Blattlänge ein. Auf den Flächenl)lättern sind die Spaltöffnungsflächen auch kurz dreieckig, kann» ^5 ^er Länge des Blattes, Bild 85b. Bisweilen bilden sie auf dem Kan- tenblatte auch nur einen schmalen, unregelmäßig begrenzten Streifen an dem vorhergehenden Mittelblatt, wie bei dem Göppet^t- schen Original auf Bild 80 b. Meist treten sie gar nicht bis auf den sichtbaren Teil der Blätter, sondern liegen wohl auf dem durch das vorhergehende Blatt bedeckten Stück, und sind dann natürlich nur nachweisbar, wenn zufällig dieses Blatt vor der Ein- bettung des Stückes im Bernstein verloren gegangen war, wie l)ci Bild 83. Hier finden sich etwa 50 elliptische Spaltöffnungen, deren Größe etwas schwankt, deinen Richtung der Läugenachse des Blattes entspricht. Die Innenseite der Kantenblätter hat ebenfalls Spaltöffnungen. Bei dem Stück Bild 83b ist die der oberen Astseite angehörige Kanteublatthälfte in der sichtbaren Fläche vom Mittell)latt bis unter die Spitze dicht mit Spaltöffnungen besetzt, die der Länge nach liegen. Auch bei dem GöppERT'schen Original, Bild 80b, konnten Spaltöffnungen an der Innenseite des rechten Blattes im Quirl a nachgewiesen werden. Sie stehen zu unterst etwa 0 tief und ziehen sich allmälilich weniger tief stehend bis fast zur Spitze hin. Die Spaltöffnungen sind elliptisch mit großem elliptischem Loch. Bei dem Stück Bild S3b messen sie Breite zur Länge gleich: L 0,026fi : 0,0399 mm 2. 0,0266 : 0,0466 » Bei dem Blatte, auf Bild 80b, messen sie Breite: Länge gleich: Auf dem Grunde des Seitenblattes: \. 0,0290 : 0,0455 mm 2. 0,0248 : 0,0331 » 3. 0,0248 : 0,0290 » Auf der Innenseite des Seitenblattes: 1. 0,0248 : 0,0372 mm 2. 0,0207 : 0,0331 >; 106 GymnospermeD. Besonders charakterisiert wird Chamaeci/paris Cufpari/l durch die auf der oberen Astseite gekielten Mittelblätter, durch den geradlinigen oder fast geradlinigen Innenrand der Seitenbliitter, durch die nicht ge/ähnten Saumzellen und durch das fast recht- winklige Parenchyui der Oberhaut und wohl auch durch die un- gleiche Größe der Kanteublätter. Dadurch wird diese Art von allen andern ähnlichen leicht unterschieden, und auch die Worte Schimper's werden widerlegt. »Ce fossile parait representer des ramures plus fortes du Thuja Kleiniana Göpp.« Außer den zahlreichen Zweigen ist auch die weibliche iUütc von Cham. Casparyi bekannt, siehe S. 109. Erklärung der Abbildungen. Bild 78. Chainaecijparis Casparyi R. Klebs. Obere Seite, 7 mal vergrößert. Original aus dem BerÜDer mineralogischi^n Museum. Bild 78a. Natürliche Größe. Bild 7y. Chamoecyparis (Jaspari/i R. Ki,. Obere Seite, 7 mal vergrül'iert. Ori- ginal aus dem Berliner mineralogischen Museum. Bild 79 a. Natürliche Größe. Bild 80. (Jhaiiiaei-ijparis Caspartji R. Ki.. Untere Seite, 7 mal vergrößert. Ori- ginal in Berendt's Sammlung. Bild 80a. Natürliche Größe. Bild SOb. Spaltöffnungen auf dem Grunde des rechten Seitenblaltes aus Quirl a, welches über b, Bild 80, liegt: 73 mal vergröliert. Oiinc Prisma ge- zeichnet. Bild 81. Chamaeciipurk ('(ispanii \l. Ki.. Obere Seite, 7 lach vergrößert. Göp- pi.Ri's Original zu '>T/iiij(i heterophylla aus dem Berliner mineralogi- schen Museum. Bild 81a. Natürliche Größe. Bild 8'2. C/ianiaecyparis Casparyi R. Ki.. Obere Seite, 7 m:il vergrößert. Privat- sammlung des ITerrn B. BinNsniN-Berlin. Bild 82 a. Natürliche Größe. Bild 83. Chamaetyparis Casjtaryi R. Ki,. Untere Seite, 7 mal vergrößert. Caspaüv- schi' Privatsammlung. Bild 83a. Natürliche Größe. Bild 8.'3b. Di(^ Blätter a, b, c i') mal vergrößert. Innenseite i und Grund der Rückenseite bei S mit Spaltöffnungen besetzt. Bild 84. C/iamaecyparis Casparyi R. Kl. Obere Seite, achtmal vergrößert- Bernsteinmuseum von Stantikn u. Bkckiok in Königsberg. Bild 84a. Natürliche Größe. Bild 84 b. Ein Zweigstück von der Seite gesehen, S fach vergrößert, Bild 84 c. Ein Stück von der Unterseite, 8 fach vergrößert. Gymnospermen. 107 Bild 84 cl. Ein Mittelblatt, lififach vergrößert. Bild 8'). ( 'fiamaea/pari.^ Caspariji R. Ki.. Untere Seile, 7 facli vcrf^röücrl. Samm- lung de^ Herrn Dr. SnMMi.;iii-i:i,n in Königsberg. Bild 85a. Natürliche Gr<'>l.!f. BildSöb. Der Blattquirl um A l.jmal votgrülJert, bei a und b Spaltöffnungs- flächen. Bild S(>. ü/iamaecyparis Casparyi K. Ki... 7 fach vergröliert. (Eliemals Küno«- sche Sammlung. Bild 87. (Jhamnecijparis Caspariji R. Ki,. Umrisse des Zweiges, 3facii vergrö- ßert. Bei b u. c sind Aste verloren gegangen. Bernsteinmuseum von Stantikn und Bkckkii in Königsberg. Bild 87 a. Natürliche Größe. J5ild 87 b. Ein Stückchen der unteren Seite bei a 20 fach vergrößert. Bild 87 c. Ein Stückchen der oberen Seite i^lOfach vergrößert. Cliaiiiaecyparis massiliensis Sap. char. ref. Casi-. Diagnose: Zweige mit augedrückteu Schuppenbliittern dicht bedeckt, /usammeugedrückt. ßliitter vierzeilior in zweizähligeu abvvecbseuden (Quirlen. Kauteublii tter gekielt; Rücken unter der Spitze stark ge- rundet; Inueurand mehr oder weniger geschwungen oder l'ogig, Spitze mucronat, öfters eingekrümiiit, ineist tiefer Hegend als der höchste Punkt des Ivückens. Flächen blä tter trapezoidisch, rautenförmig: Uand bogen- förmig, selten etwas geschwungen, stumpf gekielt, ohne Einsenkung auf der Rückeufläche. S paltöffnu ngsf Jüchen auf der unteren Astseite, bei den Seitenblättern lineal bis lineai -dreieckig, länger als die Hälfte des Blattes, bei den Mittelblättern kurz, auf jeder Seite eine halbeiförmige oder kurz - dreieckige Flüche bildend. Saum Zeilen gekerbt. Dieser Art liegen drei Stücke zugrunde, die auf Bild 8N, 89, 00 abgebildet sind. Das eine davon, Bild 90, ist als Chamae- cypans massiliensis Saporta, ein zweites, Bild 88, als Chaiiiaecypari'i massiliensis Heer von Heer benannt worden, das dritte hatte Caspary selbst zu Chamaec. massil. Saporta gezogen. Die Kantenblätter zeigen kaum Abweichungen von der Dia- 108 Gymnospormeri. güose. Die abweichende Form des Blattes bei b in Blatt 88 ist das durch die schiefe Lage des mehr als halb auf der anderen Zweigseite beginnenden Blattes bedingt. Die Spitze ist meist mu- cronat, vereinzelt nur gerundet, wie in einzelneu Blättern von Bild 90. Auffallend große Seitenblättei-, ähnlich wie bei Chamae- cijparis Caspari/i R. Kl , zeigt Bild 89. Die Flächenblätter sind gekielt, oft ist der Blatteil beider- seits des Kieles etwas eingesunken. Bei Bild 89 ist die Kielung sehr flach. iSie bilden ein in unreselmäßige Längsreihen gestelltes Pa- renchym, Bild 88 b und Bild 89 c, und messen Breite zur Länge gleich: 1. 0,0199:0,0800 mm 2. 0,0199 : 0,0866 » 3. 0,0199 : 0,0733 » 4. 0,0199 : 0,0632 » Die Spaltöffnungsflächen beginnen dicht über dem Grunde der Seiteubliitter. Bei Bild 89 a und 90 bilden sie eine liueale, etwas geschwungene Binde, welche bis nahe zur Spitze, etwa bis ^/g — Vs ^^^ Blattläuge geht; bei Bild 88 ist die Spaltöffuuugs- fläche liueal dreieckig. Die Spaltöffnungen liegen nicht in bestimmter Richtung. Sie erscheinen als elliptische Löcher; Schließzellen und umgebende Zellen sind nicht deutlich. Die Atmungsspalten und 2 sie um- gebende leichte Wälle sind schön sichtbar Bild 89 b. Die Kanten- blätter von Bild 88 zeigen 60—120, die Fhichenblätter 40 bis 50 Spaltöffnungen auf jeder Seite. Die Läpge der Schließzellen ist 0,0284- 0,0290 mm bei Bild 89a, bei Bild 88 messen sie Breite : Länge = 0,0166 : 0,0266 mm. Erklärung der Abbildungen. Bild 88. Chamaecypnris massi/iensis Sav. char. ref. Casp. 15 fach vergrößert. Sammlung der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg. Bild 88a. Natürliche Größe. Bild 88b. Blatt a u. c aus 88 in 73 Fächer Vergrößerung. Bild 8'J. Clianmccyparis mnssiliensis Sai>. char. ref. Gasi>. Dfacli vergrößert, Herrn Max HiciMANN-Borlin gehörig. Bild 89 a. Unterseite. Gymnospermen. 159 Bild 89 b. Spaltöffnungen eines Mittelblattes, 120 fach vergrößert. Bild 89c. Saumzellen, 120 fach vergröUert. Bild 90. C/iamaeti/pa/is ina,ssi/ieiisis Sap. cliar. ref. Casp. 15 fach vergröUert. Sammlung der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Knnigsberg Nr. 8022 (V. Nr. 122). Bild 90 a. Natürliche Größe. Blüte von Chamaecyparis. Chaiiiaecyparis Casparyi R. Kl. Diagnose: Männliche Blüte 4 mia laug, r^/4 mm breit. Staubblätter in 5 zweizähligen Quirlen abwechselnd ge- stellt. Schuppe (Spreite, Apeudix) fast nierenförmig-rhombisch, oberer Rand mit schwach bogiger Ausschweifung, Spitze stumpf. Staub Säcke fast kugelig, zu 2 unter jeder Schuppe. Sie springen in 2 halbkugeligen Klappen auf. Hüllblätter schuppenartig in zweizähligen, abwechselnden Quirlen. Kanten blätt er einfach bogig gekielt. Flä- chenblätter eiförmig-rhombisch, flach, der ganzen Länge nach gekielt, spitzlich. Dieser ßlütenzweig besteht aus 8 Paar schuppeuartigen, licht grau-grünlichen Blättern, die in 4 Zeilen an einer Achse ange- ordnet sind. Die untersten 3 Paare haben keine Antheren und sind ohne Vertiefung oder Ölbehälter über der Mitte. Der pollentragende Teil ist 3 mm lang und 1^/4 mm breit. Wie die Bilder 91 und 91b zeigen, ist der Durchmesser in der Breite etwas gröfier als in der Dicke. Danach lassen sich bei den Hüllblättern Kauten- und Flächenblätter unterscheiden. Die Spreiten sind zwar etwas goldigglänzend, zeigen aber zum größten Teil die Oberhautzelleu deutlich wie bei a aus 91b. Die Oberhautzellen sind etwas gewölbt auf ihren äußeren Flächen und stehen in fast radialen Reihen vom Grunde ausgehend; in der Mitte des oberen Teiles sind sie Breite zur Länge = 1 : 2 — 5 gegen den Grund Breite : Länge = 1 : 1 — 172- Spaltöffnungen sind nicht vorhaudeu. In ilem unteren Teil dci- Schuppen eiluben i ] 0 Gymnospörmeh. sich die Zellen der äußersten Reihe als warzenartige, spitzliehe Papillen nach aui.ien und schief nach oben, Bild 91 c. Jede Schuppe hat obon zwei ausgestäubte Staubsäcke, die fast kuglig und mit 2 halhkugligen Klappen aufgesprungen sind. Der Riß ist wagerecht oder wenig davon abweichend. Die Auheftungsweise der Staubsäcke ist nicht zu sehen. Sie sind ent- leert und braun, ihre Oberfläche zeigt, wenn auch nicht sehr deut- lich, Parenchyn» aus Zellen von 1:1 — 1^2 Länge zur Breite. Die Saumzellen, die stellenweise sehr schön sichtbar sind, messen Breite zur Länge 1. 0,0076 : 0,054 mm, 2. 0,0083 : 0,089 inm. Sie laufen nicht in einen Zahn aus, sondern bilden einen geradlinigen, stellenweise schwach gekerbten Saum. Dieser schön erhaltene Einschluß wurde von Caspary schon 1879 zu Chwmaecyparis gestellt. Die Kanten- und Mittelblätter des Zweiges zeigen eine große Übereinstimmung mit denen des (hamae- cijparis Casparyi R. Kl. in dem einfach bogigeu Kiel, dem fjist geradlinigen Innenrand der Kantenblätter, der Kieluug der Flä- chenblätter, dem Fehlen gezähnter Saumzellen und den annähernd rechtwinkligen Parenchymzellen. Ich nehme daher keinen Anstand, diese Blüte von (Jhumac- cypans zu Chamaecypavis Casparyi 1\. Kl zu stellen. P^rkläruno; der Abb i Idun^en. Bild 1)1. C/iamaccjjparis Casparyi R. Ki-. Männliche Blüte, 15 fach vergröl'iert. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüNOw'sche SummUuig.} Bild 91a. Natürliche Größe. Bild 91b. Bild ;i9 um 1 Rechten gedreht. Bild 91c. Staubblattschuppe a aus ^\h 70 fach vergrößert. In Bernstein findet sich eine Anzahl von Cupressineenblüteu, deren Zugehörigkeit zu bekannten (xattuugen bis jetzt nicht sicher nachgewiesen werden kann. Den meisten dieser Blütenstände fehlen die Laubblätter ganz, oder sie kommen als Hüllblätter vor und unterscheiden sich dann so stark von den Laubblättern nahe- stehender, aus dem Bernstein bekannter Arten, daß sie nicht zu diesen gezogen werden können. Mit der gütigen Hilfe des llni. Prof. Dr. Georg KLEBS-Halle untersuchte ich zahlreiclic lebciidc Cupressineen au frischen Pflanzen. Ilr. Prof. Dr. Carl MEZ-Halle Ciymtiospernien. ij] stellte mir oiii »eiches Material aus dem Uiiiversitätsherbarium zur Verfügung, aueli bot mir der botanische Garten in Set. Louis, Mo. (Shaws garden) eine Fülle blühender Cupressineen. Trotz des reichen Materials ist es mir uictht gelungen, die lebende Gat- tung festzustellen. Ks drängt sich mir sogar die Frage auf", ob denn üborhauj)t die (Tattungsuntersch iede der tertiären Cupressineen denen der Gegenwart vollständig entspre- chen. Von den Laubzweigen der Hernsteincupressineen weist die Mehrzahl auf Tliuifcs {Thuja^ lUota) hin. von den Blüten VLwi ('ha- inaecyjtaris. Auf'fallenderweise sind Blüten, die mit Sicherheit zu Thuja gezogen werden können, fast gar nicht im IVrusteiu ge- funden worden. Die Blüten von Thuja und Biota haben drei, bisweilen vier Staubbeutel, ganz vereinzelt ist in der Spitze des Blütenstandes ein Staubbeutel fehlgeschlagen, so dal.» dann unter der letzten Schuppe nur zwei vorkommen (vorgl. Com. botan. de Conif. Richard). Die in Frage kommenden Blüten im Bernstein aber haben nur zwei, selten drei, und ganz vereinzelt einen Staub- beutel. Ich ziehe es daher vor, eine Anzahl Cupressineenblüten zu einer neuen Gattung zu vereinen und die vermutlich am nächsten stehende lebende, entsprechend dem Manuskript Caspary's zuzu- fügen. Cypressites R. Kl. Unter Cupre.s.sitej^ fasse ich Blüten zusammen, die 8 — 14 in zweizähligen Quirlen stehenden Staubblätter haben. Jedes dieser trägt zwei, ganz vereinzelt drei, auch nur einen Staubbeutel. Cupi'essites (Chaniaecynaiis) Schenkii. Casp. u. li. Kl. Juniperites Hartmanniensis G. u. B. 1. c. 1883, S. 39, Taf. XIV, ¥\^. l.'>6. ITü, 1. c. 184.^, S. 102, Taf. IV, Fii;. 17 u. 18: Taf. V, Fig. 11. Diagnose : Männliche Blüte 7 mm lang und 2 mm breit, vierkantig. Staubblätter in 7 zweizähligen Quirlen abwechselnd gestellt. Schuppe nierenförmig, etwas zugespitzt. Staubsäcke kugelig, zu zwei an jedem Staubblatt. Hüllblätter in abwechselnd zweizähligen Quirlen, ruuten- 112 Gymnospermen. förmig, wenig oder kaum zugespitzt, gekielt und gewölbt. Kanten- und Fliichenblätter nicht zu unterscheiden. Das von Casi'ARY untersuchte Stück ist das GöppERT'sche Original. Der pollentragende Teil der Blüte ist 4 mm lang und 2 mm breit, vierkantig-walzig. Zu unterst 4 Paar zweizählige, ab- wechselnde, leere Hüllblätter. Sie sind, wie fast das ganze Stück, so schlecht erhalten, durch fremde der Oberflcäche anhaftende Stoffe so undeutlich, dalo sich weiter über diese Hüllblätter wenig sagen läßt. Das fünfte Schuppenpaar, von dem ein Blatt a aus Bild 92 in Bild 92 b zur Hälfte dargestellt ist, scheint auch noch keine Staubsäcke zu haben. Es ist, wie die pollentragenden, niereu- förmig, etwas zugespitzt; die obersten vier Paare sind stumpfer und werden, je höher sie stehen, desto kleiner. Diese 7 Staub- blattpaare stehen abwechselnd , bilden also eine vierzeilige Blüte, deren Bliitter direkt die Stellung der Hüllblätter fortsetzen. Die Zellen der Schuppen sind meist recht deutlich. Sie gehen fast radial vom Grunde der Schuppen aus, die der Mitte sind schmäler, die des Randes gegen den Grund zu breiter und meist kürzer. Die Zellen der Schuppen seitlich am liande gegen den (irund zu messen Breite zur Länge gleich: 1. 0,02G6 : 0,0666 mm 2. 0,02o6 : 0,0733 » 3. 0,0333 : 0,0399 » hie in der Mediane liegenden schmäleren messen Breite zur Länge gleich: 1. 0,0133:0,0866 mm 2. 0,0133:0,0733 » Der Rand ist mit sehr schmalen Zellen, die radial gerichtet sind, versehen, von welchen jede in einen spitzen Zahn ausgeht, so dal.) der Rand, soweit er eben sichtbar, zart gezähnt ist. Die Staubsäcke haben etwa 0,5333 mm im Durchmesser, sie sind auf ihrer Oberfläche meist sehr undeutlich, einzelne zeigen längliche, jedoch schlecht begrenzte, parenchymatische Zellen. Die Blüte lie<>:t dicht am Rande oin(>s rissigen, schon sehr rot Gymnospermen. 1 ] 3 fvewordenen Bcrnsteiustückes und war für die UntersuchuDg sehr ungüustig gescliliffen, so daß nur eine Seite, die von Caspary Bild 92 gezeichnete gut sichtbar war. Erst durch geeignetes Schleifen gehmg es Caspary, die Blüte deutlicher und von ver- schiedenen Seiten sichtbar zu erhalten. G(")1'PERT hatte das Stück nur in der ungünstigen Verfassung untersucht. Daraus erklärt es sich wohl, daß in seiner bekannten Arbeit mehrfach Widersprüche zwischen Beschreibung und Abl)ildung vorkommen. »Autherae ternae semi-globosae« heißt es in der Diagnose der Gattun-^. Die geringe Zahl der Staubbeutel und die Form der Hüll- blätter macheu die Zugehörigkeit dieser Blüte zu Juniperus un- möglich; ebensowenig kann sie aber auch zu Thuja und Biola ge- hören , wenn auch die Blätter an Thuites succineus und Thuites carrinatus erinnern. Auch Cliamaecyparis massilienais Sap. char. ref. Casp. hat entfernte Beziehungen zu dieser Blüte, die Caspary vorläufig zu (Jiainaecijparis gestellt hatte. Nach dem verstorbeneu Hrn. Prof. Dr. ScHENK-Leipzig habe ich diesen Blutenstand Cupressites Schenkii benannt. Erklärung der Abbildungen. Bild 9:?. Cupressites (Chamaeojparis) Ä/^e/i^ü Casp. und R. Ki,. in lö Fächer Ver gröL5eruDg, Göppert's Original aus der Sammlung des König!, mine- ralogischen Museums zu Berlin. Bild 92 a. Natürliche Größe. Bild ;)2b. Schuppe a aus Bild 90 in 45 Fächer Vergrößerung. Cupressites (Chainaecyparis) linkiaiius Göpp. emend. Cupressites Unkianus G. und B. 1. c. 1845, S. 99, TaF. IV, Fig. V.S u. 14. C«- pressus sempervirens L. succinca G. u. M. S. 45, Tai". XVI, Fig. 211). Diagnose: Männliche Blüte 3'/2— 4 mm lang, 17-2 — 2 mm breit, ellip- tisch-walzig. Staubblätter in 7 zweizähligen Quirlen abwechselnd gestellt. Schuppe breit nieren-eiförmig, außen gewölbt und etwas ge- höhlt, am liande schwach buchtig, sehr zart gezähnt. Staubsäcke kugelig, zu 2 — 3 unter jedem Schuppenblatt. Die auf Bild 03 von Caspary gezeichnete Blüte ist das Ori- ginal Göppert's. Neue Folge. Heft 44. 8 114 GymnospermeD. 7 zweizählige Staubblattquirle bilden, abwechselnd gestellt, die vierzeilige Blüte. Die Stiele der Staubblätter sind nicht sicht- bar, nur ihre nieren-eiförmigen, schuppeuartigeu Spreiten. Diese Spreiten sind alle metallisch silberig, also weiß glänzend, außen gewölbt, unten etwas gehöhlt, am llande sehr zart gezähnt. Die Zellen sind meist undeutlich, nur bei den unteren Schup- penpaaren sind sie stellenweise gut sichtbar, Bild 93c und d. Sie stehen hier strahlig von der Stelle aus, die man als Auhaf'tungs- puukt des Stieles halten kann. Fast alle einzelnen liaijd/.ollcn aufen in einen zarten, spitzen Zahn aus. Der Rand ist etwas buchtig. Eine der untersten beiden Schuppen hat am gezahnten Rande etwa 180 Zellen im Umfange: Die Zahuzellen haben Breite zur Länge gleich. 1. 0,0133:0,0866 mm 2. 0,0133:0,0933 » 3. 0,0166:0,0666 » Die anderen Zellen haben Bi-eite zur Länge gleich: 1. 0,0199:0,0533 mm 2. 0,0199:0,0666 » Es sind 7 Schuppeupaare da; a, a in Bild 93 zeigen das siebente kleinste Paar. Göppert, der nur 6 Schuppenpaare an- gibt, hat eins übersehen. Sehr abstechend von den silbrig-weißen Schuppen sind die lichtbraunen, nicht metallisch glänzenden kugeligen Staubsäcke. Die Zellen der Wand der Staubbeutel sind auf mehreren deut- lich erkennbar; sie sind lineal-länglich, bisweilen etwas gekriimmt uml ihre Wände buchtig, Bild 93 e. Ihre Größe beträgt lireite zur Länge gleich: 1. 0,0-266:0,1333 mm 2. 0,0266:0,1000 » 3. 0,0333:0,0733 » 4. 0,0399 : 0,0533 » 5. X),0399 : 0,0599 » 6. 0,0399 : 0,0733 » Die obersten drei Staubblattpaare haben je 2 Staubsäcke, das siebente auch, die mittleren je 3 unter sich. Göppert gibt ihre Zahl auf 1 nicht richtig an. Gymnospermen. 115 Von Cupressites Schenkü unterscheidet sich linkianus Casp. u. R. Kl. durch geringere Größe aller Teile der Schuppen und Stau])säcke (siehe Maße); durch die breit nierenförmigen Schuppen, durch weniger ausgeprägte und ungleichmäßige Zähnung der Saumzellen. GöPPERT hat auf diesen Ctipres-ntes linkianus seinen Cupressus sempervirens L. succinea G. u. M. gegründet. C. rsempervirens hat aber stets 4 Staubsäcke. Cupressites (Chaniut'cyparis) H artmannius G. und ß. In der Sammlung des Königl. mineralogischen Museums findet sich noch eine hierher gehörige Blüte, die Göppert als Juniperites Harlmannius G. u. B. bezeichnet hat. Sie soll auch 1. c. Taf. V, Fig. 11, abgel)ildet sein. Hier liegt ein Irrtum vor, denn das Bild Taf. V, Fig. 11, ist nach deniselben Stück gemacht, wie das auf Taf. IV, 17 u. 18, also nach dem G("»i'PERT"schen Cupressites linkianus. Caspary hat den J. Hartmannius untersucht, danach ist die Blüte 4 mm laug und fast 2 breit, 9 Schuppenpaare stehen abwechselnd und bilden 4 Blattreihen. Die untersten 3 Schuppen- paare haben keine Staubbeutel unter sich. Die Blätter des untersten Paares sind umgekehrt eiförmig- länglich, das 2. und o. rauten-eiförmig, alle spitz und gekielt. Die fruchtbaren Schuppen sind breit- nierenförmig, die des untersten Paares etwas zugespitzt, die übrigen oben gerundet; sie sind etwas buchtig am Kande und nicht gekielt. Unter jedem Staubblatt stehen 2 bereits aufgesprungene kug- lige Staubsäcke. Der Durchmesser der Säcke ist 0,333—0,400 mm. — Es liegen außerdem noch 4 Staubsäcke, wovon 2 in Bild 1)1 s" sichtbar sind, über dem obersten Schuppen [)aare B 94 s, sie gehören Stauliblättern an, deren Spreite (Schuppe) nicht entwickelt ist. Es sind also 7 Staubblätterquirle da. Das Fehlschlagen dieser Schn[)- pen ist nicht von wesentlicher Bedeutung, da auch bei lebenden Cupressineen sich an den obersten Staubblattpaaren die Schuppen entwickeln oder nicht'). Caspary hatte diesen Einschluß bereits 1879 zu C/iainaeci/paris gezogen und dieses 1881 (unter einem ') Vorglciclio Lierübur Suxuld und Zti c Taf. 1-2. Fig. 2. 11(5 Gymnospermen. »scripsi 20. 4. 81 nacli noch genauerer Untersuebung der Sache«!) nochmals bestätigt. Die Blüte steht in mancher Beziehung dem Cupresfiiten {(.'Ita- maecypurii) Sc/ienkü, in mancher dem Unkidiiu-i nahe, ich lasse da- her die Entscheidung über ihre Zugehiirigkeit noch ofiVn und schlage unter Beibehaltung der Artbezeichnung Göppert s den Namen Cupressites (^Chamaeci/paris) H a rtmannius vor. Erklärunj; der Abbildungen. Bild 1)3. Cupresi>ites (C/iainaecijparis) linkianus Gast, und Ki.kijs. 15facii ver- größert. GüriKi'.i's Original aus dem Königl. mineralogischen Museum zu ßerlio. Bild 93 a. Natürliche Größe. Bild 93b. 93 um I Rechten gedreljt. Bild 93c. Schuppe b aus 41 b zur Hälfte abgebildet, 65 fach vergrößert. Bild 93 d. Dieselbe Schuppe von der Seite. Bild y;je. Oberhautzelle einer Antlicre. Bild 94. ChamucLyparis spez. Casi-. und Ki.kbs. 15 fach vergrößert. K'iui^l. mineral. Museum zu Berlin. Bild 94a. Natürliche Größe. Cupressites (Chamaeeyparis) Sommerfeldii Casp. u. R. Kl. Diagnose: Männliche lilüte 2^/o mm lang, walzig. Staubblätter in 7 zweizähligen Quirlen abwechselnd gestellt. Schuppen mit dreieckig-niereuförjniger schildförmiger Spreite. Staubsäcke ziemlich kuglig zu 2 unter jeder Schuppe; sie springen in senkrechtem oder wagerechtem Riß auf. Hüllblätter in zweizähligen, abwechselnden (^uirleu. Kan- tenblätter gekielt, eiförmig-stumpflich; Flächenblätter rhombisch, dick gewölbt. Der pollentragende Teil der lilüte ist 2^2 n"" hoch und sehr stark gekrümmt. Bild 95— 05c. l4 Schuppenpaare, wie sie die Nununern in i)5, !)5b und 95c angeben, bilden einen l^lütenast. Die ersten 5 Paare hal)en noch ziemlich Laubblattgestalt, sind dicht der Achse angedrückt und werden nach oben kleiner. Die folgenden Paare 6 und 7 haben schon niehr Hüliblattgestalt, stehen unter spitzem Winkel von der Achse ab, und namentlich 7 ist eine Gymnospermen. | ] 7 dreieckige, dünne, scharfrandige und etwas gekielte Sclmpnc; es folgen dann 7 zweizählige, abwechselnde Quirle von Stauhhlättorn, von denen die G unteren mit dreieckig nierenförniigen schildtVir- migen Spreiten, unter denen je 2 ziemlich kuglige Stauhheutel sitzen, versehen sind. Ol) das oberste Paar in 14, Spreiten hat und wie viel Staubbeutel es trägt, kann nicht sicher gesar- den; 2 Staubbeutel sind zu oberst sicher da, wie die Abbildun«', besonders Uild 9öb, zeigt. Die Laubblätter tragende Achse ist deutlich zusammengedrückt, wie es aus Bild 9 j b und 95 einerseits und Bild 95c andererseits im Vergleich ersichtlich ist. Der Querdurchmesser zwischen dem Rücken des Blattpaares 1 (Bild 95 c) ist 1,0G95 mm, des Blatt- paares 3 (Bild 95c) ist 1,0240 mm; der Breitendurchmesscr der Achse in Bild 95b und 95 beträgt zwischen dem 2. Blattpaare, d. h. dessen Rücken, 1,7820 mm und zwischen dem 4. Blattpaare 1,6920 mm. Auf den Laubblätteru sind zwar parenchymatische Zellen, die in unregelmäriigen Längsreihen stehen und etwa 3 — 4 mal so lau"- als breit sind und nach der Spitze konvergieren, sichtbar, aber zu undeutlich, um gemessen zu werden. Als Caspary die Blüte zufrst untersuchte, war alles goldig und die Zellen im 151ütenstande auf den Schuppen nicht wahr- nehmbar; das .Vstchen war durch Anschleifen etwas verletzt; Caspary brachte Ol unter das Deckglas, um die unebene Ober- fläche zur Zeichnung von Bild 95c deutlicher zu machen. Es muß sich nun Ol durch die Verletzuugstellen in das Äst- chen gezogen haben. Nach zwei Tagen war es dunkler geworden und einzelne Teile, namentlich die Staubsäcke, undeutlicher, aber auf den Schuppen eiuer Seite waren Zellen sichtbar; diese zeigt Bild 95 d, die 9. Schuppe in Bild 95. Die Zellen sind paren- chymatisch, liegen in nicht ganz regelmäßigen Längsreihen, kon- vergieren nach der Spitze und sind in der Mitte im oberen Teil der Schuppe länger als unten in der Mitte, wo sie zugleich breiter sind als au den Seiten der Schuppe. Die Zellen der Mitte messen Breite zm- Jjänjje orleich 118 Gymnosperm en . 1. 0,0223 : 0,10G8 mm 2. 0,0267:0,0712 » 3. 0,0356:0,0534 » Der Raud der Schuppe ist etwas uuregelmäl.iig buchti^. Nach der Form der Laubblätter köoute inau die Blüte für Thuites cavinatus, vielleicht auch i'ür TImites succineus halten, je- doch sind zu wenig Laubblätter da, um dieses entschieden auszu- sprechen, außerdem haben die der Blüte dicht vorhergehenden Blätter auch wohl eine von der gewöhnlichen Blattform abwei- chende Gestalt. Nach der Zahl der Staubbeutel und der Form der Schuppe steht die Blüte Chamaecijparis am nächsten, jedenfalls nicht Biota oder Thuja. Von den im Bernstein bis jetzt beobachteten Blüten hat die vorliegende zwar Ähnlichkeit mit Chamaecyparis Casparn R. Kl , unterscheidet sich davon aber wesentlich dadurch, daß die Zellen auf der Schuppe von Cham. Casparii nach der Spitze zu diver- gieren, während sie hier konvergieren. Auch bei Cupres^ites Unkiamus divergieren die Zellenreihen von unten auf und sind in Länge und Breite viel zahlreicher. Ich fasse die Blüte daher als eine andere Art auf und nenne sie nach dem Besitzer dieses Ein- schlusses Hrn. Dr. med. SOiMMERFELD in Königsberg: Cupressites Sommerfeldii. Erklärung der Abbildungen. Bild 95. Cupressites (C/iamaecyparis) Sommerfeldii Casp. u. R. Kl. In lOfacIier Vergrößerung. Privatsammlung des Hrn. Dr. Sommmh-ixi) in Königsberg. Bild 95a. Natürliche Größe. Bild 95b. 95 um 2 Rechte gedreht. Bild 95 c. 95 b um 1 Rechten gedreht. Bild 95 d. Schuppe // in 4."} 50 fach vergrößert. Cupressites S.ainl)ieiisis Casp. u. R. Klebs. Diagnose: Männliche Blüte 3 mm lang, vierseitig pyramidenförmig. Staubblätter in 6 zweizähligen Quirlen abwechselnd gestellt. Schuppen schildförmig, kurz eiförmig-nierenförmig, schwach und gerundet gekielt, Rand und Spitze etwas eingekrümmt. Gymnospermen. ]]C) Staubbeutel kugliü' oder ellipsoidisch, zu 2 — 3 unter jeder Schuppe. Diese mäunlicheu lilüteu, Bild 9(5 uud 97, sind von oben gesehen — Bild 96 b — quadratisch, bilden also eine vierseitio-e Pyramide. Der Stiel der Achse ist bei der in Bild 97 dargestellten Blüte etwas länger als bei der anderen (Bild 96). Die Schuppen sind schildförmig uud kurz eiförmig, schwach gekielt, der Kiel ge- rundet, was mehr iu der Ansicht von oben als iu der Seitenan- sicht hervortritt. Die obersten zwei Schuppeupaare sind niereu- förmiuf Das unterste Schuppeupaar hat je zwei Staubsäcke, ebenso die obersten Schuppen, nur das zweite Schuppenpaar von unten, hat jedoch bei beiden Blüten drei Staubsäcke unter sich (Bild 46 bei a). Die Staubsäcke sind kuglig oder auch ellipsoidisch (Bild 93 uud 9h'c), ellipsoidisch wahrscheinlich durch entstellendes Schrumpfen ; sie sind braun, die Schuppeu schmutzigbraun, meist jedoch silberglänzend. Die Zellen der Schuppen, welche am Kaude durchscheinend sind, gehen strahlig von der Mitte des Grundes nach oben, rechts und links, vielleicht auch uach dem Rande der unteren Seite hin, da der Rand der unteren Seite eingekrümmt ist, kann da- rüber nichts Sicheres beobachtet werden. Die Zellen sind 3 bis 5 mal so lang als breit. Der Rand ist zart säarezähnig;, indem jede Zelle einen 7jq\\\\ bildet. Die in Bild 97 c gezeichnete Schuppe hat über 80 Zähne. Die Zellen der Staubsäcke (Bild 96 c) sind laug, öfters spitzlich endigend und mit gewellten Wänden. Caspary hatte diese Blüte anfangs zu Cupressus gezogen, später für sie eine besondere Gattung Cupresdnites gemacht, kurz vor seinem Tode aber sie mit einem ? zu ChaTnaecypans gezogen. Da mir die Blüte im gauzen keine Anhaltspunkte gab, welcher lebenden Gattung ich sie zuzuteilen hätte, hoffte ich durch die Mikrostruktur der Staubbeutel solche zu erreichen. Ich habe da- her die Staubbeutel einer großen Artenzahl der Gattungen Thiija^ Biota^ Chamaecyparis^ Cupressus, Podocarpus, Widdringtonia unter- sucht uud die ringförmigen Verdickuuiren der Zellwände vergli- eben, die nach den Gattungen und Arten iu bezug auf die Dichte 120 Gymnospermen. und Stärke der Lcistou etwas wecbselu. Vollständig mit doui durch Caspary auf Bild 96c abgebildeten Staubbeutel stimmt der von Cuprcssus sempervirens übereiu, nahe steht ihm Chamaecijpans e.vcelsa von Alaska und Chamaecypans sphaeroidae Spach, weiter von ihm stehen Thuja und Biota sowie die anderen von m\v unter- suchten Pflanzen, mit Ausnahme der Thuja andina PoEP u. End. von Chile. Ich glaubte daher am besten zu tun, diese Blüte der Gattung ('upres4tes als Cupressites Sainbiensia zuzufügen. Erklärung der Abbildungen. Bild 9G. Cupressites Sambiensis Casp. und R. Klkbs. Tq 18 Fächer Vergrößerung. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Kü.\i als Gattung ge- zogen werden. Caspar y faßt in die Gattung Juniperites dreizählige Cupressineen- Blütenstände des Bernsteins zusaninien. Bei diesen Blüten sind von lebenden Cupressineen überhaupt nur noch Actinostrobus MiG. und Frenda Mirab. in Frage. Da die, erstere in Neu-Holland, die letztere in Neu-Holland, Neuseeland und Neu-Kaledonien vorkommt, sind sie nach Caspary im Bern- stein weniger zu erwarten, eher aber Junipenis^ dem die Ein- schlüsse auch ihrem ganzen Bau nach an) nächsten zu stehen scheinen. Juiiiperites major Casp. Diagnose : Männliche Blüte, 7 mm lang, S^/g mm lireit. Staubblätter, in 7 dreizähligen Quirlen, in T) Längszeilen gestellt. Schuppen schildförmig, dreieckig eiförmig, Rand zart buch- tig, gezähnelt. Staubsäcke, ellipsoidisch oder fast kuglig zu 2? unter jeder Schuppe. Riß von oben nach unten. Die eingeschlossene Blüte, Bild 98, ist etwas beschädigt — eine Schuppe a ist abgerissen, wahrscheinlich dem 2. Quirl von oben angehörig — durch Schrumpfung in den meisten Teilen ver- kümmert und verzerrt; eine Seite durch eine große Blase zum Teil verdeckt. Die Staubblätter stehen zu 3 im Quirl, dieses zeigt der Um- riß von oben und unten (Bild 98 b und 98 c), denn es lassen sich trotz der Verzerrung doch G Längszeilen erkennen. Die Schuppen (Bild 98 d und e) sind schildförmig, dreieckig-eiförmig. Hand stark buchtig gezähnelt. Die losgerissene Schuppe a zeigt deutlich zwei Staubsäcke c und d; es scheinen auch die andern Schuppen nur 2 Staubsäcke zu haben. Die Staubsäcke sind elliptisch oder fast Neue Folge. Heft 44. 9 130 Gymnospermen. kuglig und springen, wie c und d, bei Schuppe a mit von ohen nach unten gehendem Riß auf. Die Schuppen zeigen nur selten stellenweise die Zellen deut- lich, so Schuppe b in iiild 98 und 98e. Da l)ildeu die paren- chymatischen Zellen unregelmäßige Längsreihen und sind 3 — 5 mal so lang als breit; sie gehen — was freilich der sehr geneigten Lage der Schuppe in Bild 98 e wegen nicht hervortritt — vom Anheftungspunkt strahlig, wenigstens in dem größeren oberen Teil. Gegen den Anheftungspunkt zu werden die Zellen bedeutend kürzer. Die Staul)säcke sind braun und bestehen aus langen paren- chymatischen oder spitzlich endigenden Zellen, deren Seitenwände gewellt sind. Erklärung der Abbildungen. Bild 98. Juniperitcs major Casi-. In ISfacher Vergrößerung. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüNow'sche Sammlung Nr. 117.) Bild 98a. Natürliche Größe. Bild 98b. Umriß der Blüte von oben gesehen mit 6 etwas verzerrten Zeilen. 'Jfach vergrößert. Bild ySc. Umriß der Blüte von unten, 9 fach vergrößert. Bild 9Sd. Einige Schuppen der Blüte, wenn Bild 78 um 1 Rechten gedreht wird, 18 fach vergrößert. Bild 98c. Schuppe b aus Bild '.»8 in GOfacher Vergrößerung. Juiiiperites minor Casp. Diagnose: Männliche Blüte, 2^Iq mm hoch und 2 mm dick, eiförmig. Staubblätter lang gestielt, in 4 dreizähligen Quirlen, d.h. in 6 Zeilen gestellt. Schuppen schildförmig, nierenförmig-rundlich. Staubsäcke fast kuglig, zu 2 — 8 unter jeder Schuppe. Das vorliegende Stück ist eine kurze, eiförmige, kurz gestielte, männliche Blüte. Der Bernstein ist leider etwas blasig und rissig. Die Blüte — Bild 09 — ist mit einer weißen Schimmel- masse an einer Stelle bedeckt und etwas schief liegend, daher teilweise undeutlich und die Zeichnungen, Bild 99 und 99b, bei derselben Vergrößerung ungleich groß. Die Staubsäcke sind entleert, durch Schrumpfung und Ver- Gymnospermen. ]31 trocknuiig enistcllt und es ist nicht sicher zu sagen, wie viel unter jeder Schuppe stehen. Eine der untersten Schuppen hat wahrscheinlich 3, die oberste Schuppen, Bild 99 b, hat 2 Staub- säcke. Daß die schildförmigen Staubblätter lang gestielt sind, beweist Bild 99 b. Die Zellen der Schuppen sind nicht deutlich; sie gehen strahlig, wie es scheint, vom Anheftungspunkte aus. Der Rand ist kaum gezähnelt. Erklärung der Abbildungen. Bild 9.). Juniperites minor Casp. In ISfacher Yergroßerimg. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KiNow'sche Sammlung Nr, 118.) Bild 99a. Natürliche Größe. Bild 99 b. 99 um 1 Rechte gedreht. Bild 99 r. 99 von unten; a, b, c unterster 3 zähliger Quirl von Antlicrcn. b) Taxodineae. Die ältesten Taxodineen wurden im Perm beobachtet, in dem sie in einer Gattung mit nur wenig Arten auftreten. In jüngeren Perioden aber nahmen sie an Mannigfaltigkeit der For- men von Periode zu Periode zu Die dem Bernstein eigentüm- liehen Arten treten entweder zuerst im Tertiär auf oder in der Kreide. Beschrieben sind bis jetzt Tuxodium und Gli/tostrobus von GöPPERT, zu welchen auch die von Caspar y mehrfach aufgefundene Sequoia hinzukommt. Auch Glytostrohus ist von Caspary in recht zahlreichen Zweigen aufgefunden und unter- sucht worden, so daß das Vorkommen von Sequoia und Glytostrohus im Bernstein gesichert ist. Anders verhält es sich mit Taxodiuin. Dasselbe ist trotz der Fülle von Material von Caspary nicht im Bernstein nachgewiesen. Auch GÖPPERT 1) sagt, es seien im Bernstein bis jetzt ein Paar Zweige und einzelne Blättchen von Taxodium gefunden wor- den und er glaubt auch ein kleines männliches Kätzchen erkannt zu haben. Er bildet aber nur ein Blättchen und 1 Fragment eines solchen ab. Das letzte ist, soweit die Abbildung eine Bestimmung zuläßt, entschieden nicht ein Taxodium^ das erste wohl auch nicht. Caspary hat einige Blättchen, deren Formen vollständig mit den ') loc. cit. S. 45, 4G. 1 32 Gymnospermen . von GÖPPERT, Taf. XVI, Fig. 231, 332, gegebeneu Abbildungen übereinstimmen, mikroskopiscb untersucht. Trotz der scheinbaren äußeren Übereinstimmung zeigten diese Blättchen unter sich im mikroskopischen Bau eine sehr große Verschiedenheit und müssen danach verschiedenen Gattungen bezw^. Arten angehören, unter denen Taxodium bezw. T. distichum Reich, nicht vertreten war. Aus diesen Untersuchungen Caspary's ergibt es sich übrigens, daß es in den meisten Fällen wohl unmöglich ist, allein nach der äußeren Form des Blattes eine Koniferengattung zu begründen. Weder das von GöPPERT abgebildete Rlättchen, das Ta.vodium distichum sein soll, noch der von ihm abgebildete mangelhaft er- haltene Blütenstand von Taxodites Boillianus reichen ans, um das Vorkommen von Taxodium im Bernstein sicher zu stellen. (jlytostrobus Endl. Die Gattung Glytostrobus wurde zuerst von Heer in der Kreide Grönlands nachgewiesen. Ihre Hauptverbreitung aber fällt ins Tertiär, in dem sie in Europa von Grönland bis Portugal und in Nordamerika zwar in äußersst geringer Artenzahl aber in großer Häufigkeit gefunden wurde. Gegenwärtig ist sie in Nord- amerika und China heimisch Glytostrobus europaeus Brong. Char. ref Casp. Glytostrobus racemosus G opfert. Monographie der fossilen Koniferen 1850. Glytostrobus Unqeri Hkek ) „, ^ ,• • u i i- •^ -^ ? Flora tertiana Helvetiae. » europaeus » ) » » Bron«. Miocäne baltische Flora. » » » und GöppERT. Flora des Bernsteins 1883. DiagaoseO"- Zweige drehrund, dicht und dachziegelig beblättert. Blatt- stellung in ^/s lind ^/i5. Blätter schuppenförmig, mit der Spitze anliegend, rhom- bisch oder nierenförmig-rautenförmig oder traepzoidisch- rautenförmig. Spitze stumpflich. ') Vergl. hierzu die Ful.hiote bei Wlddriagtonites oblongifolius. Gymnospermen. 133 Kiel stumpf lieh, unter der Spitze deutlicher als iui unteren Blatteil. Ölbehälter nicht vorhanden. Spaltöff nuugsflächen rechts und links von der Mediane, im unteren Teil des Blattes. Oberhaut aus pareuchymatischen Längsreihen bestehend. Saum/, eilen gekerbt oder sägezähnig gefranst. Caspary hat von dieser Pflanze 9 Einschlüsse (1878—81 acht und 1886 einen) untersucht und bearbeitet. Der letzte ist ein Ast von 18 mm Länge und I2/3 mm Dicke, Bild 103, 103a, 103b. Seine Blätter sind n/2 — 2 mm lang und fast 1^2 mm breit. Auf ihrer breiten Rückeukante haben sie Längsreihen von pareuchy- matischen Zellen — Bild 103c und 108 d (bei m) — deren lireite zur Länge gleich ist: 1. 0,0284 : 0,0397 mm 2. 0,0340 : 0,0227 » 3. 0,0284 : 0,0227 » 4 . 0,0340 : 0,0284 » In der Mitte jeder Blatthälfte — Bild 103e und 108 d (bei 1) — werden die L;ino;sreihen undeutlicher und "i;ehen in ein unreojel- mäßig gestelltes Pareuchym über, dessen Zellen Breite zur Länge 1. 0,02 ö4 : 0,0454 mm 2. 0,0340 : 0,0340 » 3. 0,05G8 : 0,0340 » messen. Zwischen diesen pareuchymatischen Zelleu liegen die elliptischen Spaltöffnungen 23 — 29 an jeder Blattseite. Ihre Rich- tunfj ist wauz unbestimmt, Bild lO^^d. In der Mitte liegt meist ein schwarzer elliptischer Fleck, selten ein weißer, a in Bild 103d. Vielleicht ist in diesem Falle Harz in der Oetfuuug. Den schwarzen oder weißen Fleck umgeben Schließzellen, Bild 108 d, die jedoch meist nicht erkennbar sind. Die Schließzelleu sind, wie die Schatteuverhältnisse es in Bild 10;^ d zeigen, so beschaffen, daß sie rings um die schwarze Mitte einen erhabenen Wall bilden. Um die Spaltöffnung liegen meist 7—8 Zellen des Farenchyms. Die Spaltöftnuugen haben Breite zur Länge gleich: 234 Gymnospermen. 1. 0,0454:0,0625 mm 2. 0,0454 : 0,0682 » 3. 0,0625 : 0,0682 » Gegen den Rand des Blattes hin finden sich wieder die L.ängsreihen von parenchymatischen Zellen, Bild 108d bei r. Das Blatt ist am Rande auch über die Spitze — Bild 103 c, 105 e, 108 d — mit langen, zarten Zellen eingefaßt. Jede dieser Saumzellen endet mit einem Zahn, und der Ausschnitt zwischen zwei Zähneu ist meist auch spitz, dadurch ist der Blattrand meist fein gekerbt oder gezähnt. Die Kerbung, wie sie Bild lOSd (bei S u. a) wiedergibt, ist die vorherrschende, eine Zähnelung wie bei einzelnen Saumzellen des Bildes 105e findet sich ganz vereinzelt. Bei dem Stück zu Bild 105 e messen die Saumzellen Länge zur Breite gleich 1. 0,0165—0,0744 mm 2. 0,0082- 0,044 » Bei dem Stück zu 103 c Breite zur Länge gleich 0,0085-0,0114 : 0,0568—0,0682 mm. Die Ermittlung der Blattstellung macht bei allen unter- suchten Stücken große Schwierigkeiten. Bei dem Zweige Bild 104 und 104 a ist sie sicher ""^/g; bei der Annahme, daß hier ^/]3 die Stellung sei, findet mau, daß das 14. Blatt doch etwas von der Richtuuff des ersten Blattes abweicht. Bild 1041) und 104 c stellen denselben Ast von verschiedenen Seiten um 2 Rechte ge- dreht dar. Ebenso ist auch in dem schönen Exemplar Bild 105 die Blattstellung ^/g, wie es Bild 105 b und 105 c verdeutlichen. Dagegen ist an einem Stücke, welches Bild 106 wiedergibt, die Stellung entschieden -^13 rechtsläufig nach dem kürzeren Wege, die zweier und achter Zeilen laufen links, die dreier und ncuner reclits, vergl. die Prismazeichnung, Bild 106b und 106c. In den beiden Knospen Bild 107a, b, 108a, b ist die Stellung auch -"Yg- Die P'orm der Blätter zeigt im wesentlichen bei allen untor- suchten Stücken sich ziemlieh gleichmäßig. Auffallend ist es, daß bei dem Aste Bild 105 au zwei Stelleu a und b die Blätter viel kürzer sewölbt und schwach «jekielt sind. Dieselben messen etwa Gymnospermen. ];^5 ^/3 — ^1^ nun in der Breite und ^/s— 1 nun in der Länge, während die anderen Blätter fast 1 nun breit und 2 mm lang sind. Es ist höchst wahrscheinlich, daß die kürzeren Blätter den Abschluß des Jahrestriebes darstellen, so daß der Zweig eine dreijährige Wachs- tumszeit durchgemacht hat (b— c— a). Nur auf Schrumpfung sind wohl die Furchen zurückzuführen, welche Caspary an einzelnen Blättern des Bildes I05f sah. Bei diesen Blättern ist der Rücken unter der Spitze von ungefähr der Mitte an mehr oder weniger tief eingesenkt und zeigt zwei pa- rallele Furchen nebeneinander. Teile desselben Zweio-es, wie Bild 103g in derselben Vergrößerung, zeigen diese Einsenkung nicht. Blüten oder Blütenzweige, die zu Glrjtostrobus europaeus mit Sicherheit gehören, sind nicht bekannt. Die Ansicht der Knospe von oben, Bild 108c, zeigt zwar eine sehr vergrößerte Zahl von Blättern auf dem Scheitel, woraus man schließen könnte, daß eine Blütenentwicklung bevorstehe, jedoch ist die Möglichkeit hier auch nicht ausgeschlossen, daß nur eine Astbildung vorbereitet ist. Erklär unjr der Abbi Id unoren. Bild 103. Glytosirobus europaeus Br. In 19facher Vergrößerung. Bernstein- niuseum von Stantii;n und Becker in Königsberg. Bild 103 a. Natürliche Gröüe. Bild 103b. Ansicht des Astes von unten, 'JOfach vergrößert. Bild 103 c. Einzelnes Blatt mit den Spaltöffnungen, 68 fach vergrößert. Bild liJ3d Spaltöffnungen, 196 fach vergrößert. Bild 103e. Saumzellen, 224 fach vergrößert. Bild 104. Ghjtostrobus europaeus Hit. u. Gr. Caspaky's Privatsainmlung. 3 fach vergrößert. Bild 104a. Natürliche Größe. Bild 104 b u. e. Blattstellung in Prismazeichnung, 13 fach vergrößert, beide zu- einander um "2 Rechte gedreht. Bild lOö. Glylostrobus europaeus Br. in lOfacher Vergrößerung. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KCsow'sche Sammlung Nr. 88.) Bild 105a. Natürliche Größe. ßild I05b. Oberhalb c liegendes Zweigstück von zwei um 2 Rechte entfernt lie- genden Seiten zur Blattstellung gezeichnet, 7 fach vergrößert. Bild 105 d. Ein Blatt mit den Spaltöffnungen 4') fach vergrößert. Bild lOöe. Blattstück, 116 fach vergiößert. Bild lU5f. Zw.-'igstück mit Einsenkungen der Blätter, 15 fach vergrößert. ßild 105g. Verzweignngsstellen bei a. 136 GyruBOspermen. Bild 106. Glytostrohus europaeus Br. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüNow'sche Sammlung Nr. 104.) Nach Gk. 7 fach ver- größert. Bild 106a. Natürliche Größe. Bild 106b u. c. Zwei<^&tück vou a in Bild 106. Prismazeichiiung, 14 fach vor größert zur Bestimmung der Blattstellung. Bild 107. Knospe von Ghjtostrobus europaeus Bi:. In lOfacher Vergrößerung. Museum für Naturkunde zu Berlin (Ehemals KüNow'sche Samm- lung Nr. 98.) Bild 107 a. Dasselbe um 2 Rerhte gedreht. Bild 107b. Natürliche Größe. Bild 108. Knospe von Ghjtostr o/n/s europaeus Bh. In 14faclier Vergrößerung. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüNow'sche Samm- lung Nr. 13.5. Bild 108 a. Um '2 Rechte gedreht. Bild lOSb. Natürliche Größe. Bild 108 c. 108 von oben. Bild 108d. Teil des Blattes a ic ICOfacher Vergrößerung. s Saumzellen, r Randparenchym, i kurzes Parenchym, m Parenchym der Mediane. Sequoia Torrey. Die Gattung Sequoia ibt mit Sicherheit zuerst in der älteren Kreide nachoewieseu und zwar auf einem weit ausgredehnten Ge- biet vou Grönland bis nach Süd-Frankreich. In der jüngeren Kreide und im Tertiär wird die Artenzahl und die Verbreitung noch größer. Selbst wenn man annimmt, daß einzelne Spezies nicht fest begründet sein mögen, so bleiben doch immer so viele sicher- gestellte übrig, daß ein geradezu massenhaftes Vorkommen der Sequoia in der jüngeren Kreide und besonders im Tertiär feststeht. Lebend sind von Sequoia nur 2 Arten bekannt, welche im westli- chen Nordamerika vorkommen. Die drei von Casparv im Bernstein gefundenen Arten «je- hören zu den häufigsten, die der Berustein mit dem Tertiär vou Grönland, Spitzbergen, Island, Sachsen, Bosnien, Schweiz, Ober- italien, Nordamerika etc. gemeinsam hat. S«'(|Uoiji Steruber^ii Heer, char. ref. Casp. Diagnose : Zweig allseitig schraubig in -^s Stelhnig beblättert. Blä tter abstehend, hall)iert- walzig, fast dreikantig, zugespitzt, Gymnospermen. 137 innen flach, auf den) Kücken stumpf gekielt, zwischen Kiel und Seitenkante jederseits mit linealer, schmaler, ganz flacher Längsfurche. Oberer Blatteil etwas gekrümmt, Blattgrund am Stempel hinablaufend. Spaltöffnungen in den Längsfurcheu auf der llüekenseite. Schon vor 1873 hatte Caspaky dieses Stück untersucht und gezeichnet. Es ist ein Zweig von 25 mm Länge, Bild 109, 109a, 109 b, war in Heer's Händen gewesen, der den Hainen y>Sequoia Stenibet-gii« vorgeschrieben hatte. Diese Bestimmung bestätigte Heer in einem Brief vom '28. Mai 1881. Das Stück Bernstein ist zwar an sich klar, wird aber stellen- weise durch Sprünge verdunkelt und der Einschluß ist wahr- scheinlich schon sehr schadhaft hineingekommen. Mehrere filätter sind beschädigt, einige schwarz oder teilweise schwarz, die an- deren mit o-oldiffeiii Überzuge, so daß von Zellen nichts zu er- kennen ist. Nur an einer Stelle eines Blattes sieht man, daß die Oberhaut aus kurzen, kleinen, in Läugsreihen gestellten, parenchy- matischen Zellen besteLt. Die Blätter sind in ihrem freien Teil 3'/o — 4 mm lang und 1 mm breit. In den Längsfurchen, Bild 109c, sieht man bei di- rektem Sonnenlicht an verschiedenen Stellen deutlich dicht stehende Spaltöftnungen. Sie sind kurz elliptisch, 0,0266 — 0,0333 mm lang und etwas schmäler; sie liegen mit dem kurzen Spalt in der Längsrichtung des Blattes, etwa 8 quer durch die Furche neben- einander, Bild 109 d. Es müssen hunderte in einer Furche sein. Zu Sequoia Sternhergii Heer könnte vielleicht auch der Ab- druck eines Zweiges gehören, den Herr KÜNOW im Beckerit fand. Dieser Zweig ist etwa 15 mm lang, die Breite zwischen den Spitzen der Blätter ist etwa 8 mm, Bild 110, in natürlicher Größe. Bild 110a Tonabdruck, daneben dreimal vergrößert. Die Blätter sind oben, llOb, etwas gewölbt, unten stärker gekielt, unter 70 — 80^ V(mi Stamm abstehend, sichelig, Spitze allmählich aufgekrümmt; dasi Blatt ist^etwa 4 mm lang, unten über 1 mm breit. Die Blätter stehen sehr dicht, laufen etwas die Achse hinab, sind aber nicht dachzieo-eli"-. Von Resten der Oberhaut ist nichts zu sehen, auch kein Zellabdruck. 138 Gymnospermen. Erklärung der Abbildungen. Bild 109. Sequoia Sternbergii H. u. Gr. Sammlung des Herrn Dr. med. Sommek- FELD-Königsberg. Bild 109 a. u. 109 b. Dasselbe 4 mal vergrößert. Beide in 2 Rechte in ihrer Lage abweichend. Bild 109 c. Ein Blatt, 15 fach vergrößert. Bild 109 d. BlattstQck, 73 fach vergrößert, mit Spaltöffnungen. Bild 110. Sequoia Sternbergii H. im Beckerit n. Qu. Sammlung des Herrn KöNow-Königsberg. Bild 110a. Tonabdruck davon, 3 mal vergrößert. Bild 110b. Querschnitt des Blattes im untersten Teil, 1 1 fach vergrößert. Sequoia Couttsiae Heer, char. ref. Casp. Miocäne baltische Flora 1869, S 55 und anderen Arbeiten Heer's. Diagnose: Zweige allseitig in ^/g Stellung beblättert. Blätter schuppenartig, fast dem Stamm anliegend, etwas hinablaufend, laug dreieckig und dreikantig, spitz, im oberen Teil etwas eingekrümmt. Innenseite flach, Rücken gekielt, scharf oder abgerundet. Spaltöffnungen beiderseits der Rückeukante in etwas ver- tiefter Fläche, deren Gestalt der Form der Blatthälftc ent- spricht. Es liegen zur Untersuchung zwei Zweigstücke in einem Stück Bernstein, Bild IJl, vor; durch die Lage am Rande des Stückes, Sprünge im Bernstein und ursprüngliche Beschädigung der Zweig- reste waren beide für die Untersuchung nicht sehr geeignet. Beiden Stücken fehlt die Endknospe. Das eine dargestelU, Bild 1 1 1 a, ist etwa 1 1 mm laug, 3 mm breit, 4 dick, aber geknickt, und hier aller äußeren Teile bis auf einen dünnen Mittelrest beraubt. Die Blätter sind etwa 4 mm lang und über 2 mm breit. Der Blattrücken wird von zwei spitzwinkligen Flächen gebildet, deren Rand nach der Außenkante und Rückenkante hin eben, deren Mitte zu einer spitzwinkligen Fläche etwas vertieft ist. Die ebenen Kanten der spitzwinkligen Rückenflächen des Blattes bestehen ans Parenchyin^ dessen Zellen in Längsreihen parallel zu den Karton gestellt sind. Gymnospermen. 139 Diese Zellen haben Breite zur Länge 0,0331—0,0372:0,0497 bis 0,0662 mm, gegen die Spitjce des Blattes werden sie breiter und die Längsreihen unregelmäßiger. In der schwach eingesenkten Vertiefung, Bild 111c, sind die Zellen kleiner und kürzer. Breite zur Länge 0,0165—0,0207 : 0,0414 mm, auch sie sind in Längsreihen gestellt. Zwischen die- sen kleineren Zellen sind zahlreiche elliptische, fast kreisrunde Ein- senkungen, deren Breite zur Länge = 0,0331 — 0,0373 : 0,0414 mm ist. Es sind dieses die Spaltöffnungen, deren Spalt jedoch nicht mehr zu finden war, weil die ganze Oberfläche der Blätter mit dem sehr dichten Geflecht ungemein zarter Fäden eines weißen Schimmelpilzes bedeckt ist. Wegen Zartheit der obenein nicht voneinander ffut gesonderten Fäden läßt sich über den Pilz Näheres nicht sagen. Erklärung der Abbildungen. Bild 111. Sequoia Couttsiae Heku u. Gr. Caspauy's Piivatsammlung. Bild lila. Ein Zweig, 7 fach vergrößert. Bild 1 1 1 b. Der andere Zweig 7 fach vergrößert. BiJd 111c. Em Teil der Oberfläche eines Blattes von außen, COfach vergrößert, pp. SpaUungsüffnungbfläche, a Rückenkante. Sequoia brevifolia Heer, char. ref. Casp. Miocäne bah, Flora S. 21. Diagnose: Laubblätter in ^/^ Stellung zweizeilig, dick lederig, spatel- eiförmig, ganzrandig, mit etwas abgesetzter, schwach ab- gestumpfter Spitze; nach unten verschmälert, den Stengel herablaufend. Die schwache längsgerippte 01)erseite ohne Spaltöffnungen; Unterseite mit 2 Spaltöfl'nungsflächen bei- derseits einer medianeu Eiusenkung. Schuppenblätter an der Basis des Zweiges dachziegelig, dickledrig, eiförmig. Rückenseite mit einzelnen Spaltöff- nungen, gewölbt, oben gekielt, Spitze auf dem Rücken stark gewölbt. In Bernstein ist nur ein kleiner Ast — l)ild 112 — gefunden worden. Er ist 11 mm lang. Der untere im (Querschnitt an- nähernd nuide Teil hat kaum 2 mm im Durchmesser und ist dicht 1 40 Gymnospermen. mit schuppeuförmigen Blättern besetzt. Der obere Teil hat zvvei- zeilio" gerichtete, aber nach -/s stehende, spatel-uuigekehrt-eiförmige Laubblätter. Die Stellung der schuppenförmigen Blätter läßt sich nicht genau nachweisen, das unterste Paar schien nach '/o, die späteren jedenfalls nach etwas kleinerem Bruch schraubig gestellt zu sein, etwa auch nach 2/5. Die Schuppenblätter sind mit der stumpfen Spitze den Nach- barn eingedrückt. Rechts und links von der Mediane lieijen nicht in Furchen einige (6 — 10) Spaltöffnungen, Bild ITid, die selbst etwas vertieft erscheinen, aber ihre Umgebung liegt gleich hoch mit den übrigen Zellen der Blattoberfläche. Die Spaltöffnungs- zelleu haben Breite zur Länge gleich: 1. 0,0333:0,0399 mm 2. 0,0466:0,0533 » 3. 0,0399:0,0333 » Ihr Spalt ist nie zu sehen. Wie Bild ll2d zeigt, halten sie wohl nicht genaue Richtung ein. Sie erscheinen als weiße Flecken. Die Zellen der Schuppenblätter sind meist undeutlich; auf einer Mittelrippe, Bild 112f, zeigen sie in undeutlichen Längs- reihen liegend Breite : Länge gleich: 1. 0,016() : 0,0533 mm 2. 0,0166:0,0666 » 3. 0,0166:0,0666 » 4. 0,0268:0,0533 » Die den anliegenden Schupponldättern folgenden 3 Blätter sind länglich und abstehend; auf ihrem Rücken treten die Spalt- öffnungen schon zahlreicher beiderseits der Mediane auf. Endlich folgen die zweizeilig gerichteten, viel größeren r^aub- blätter, Bild 11 2 e. Auf der oberen Astseite ist der Bernstein mit dem Abdruck dieser Blätter leider weit abgesprungen, doch sind einige erhalten welche zeigen, daß die beiden Blatthälften in der Mediane unter stumpfem Winkfl zusammenstoßen und daß eine Rippe auf der oberen Seite nicht besonders wahrnehmbar ist. Auf der unteren Seite dagegen findet sich eine lineale mediane Einsenkung. Die Gymnospermen. 141 Blätter sind nach unten verschmälert und his zum Nachbarn hiuablantV'iid. A6f der oberen Blattseite sind keine Spaltöfinungen (darin abweichend von der lebenden Sequoia giganted); auf der unteren Blattseite aber stehen sie beiderseits der Mittelfurche in großer Aii/.ahl. Man sieht, daß beide Blattseiten der Achse parallel gerichtetes Parenchym haben, deutlich aber ist die Größe der Zellen nicht zu erkennen. Die Pflanze steht der Sequoia sevipercirem sehr nahe. E r k 1 ä r u n g d er A b b i 1 d u n g e n . Bild 112a. Sc/uoia /jrei'ifolin Wkvm. Museum für Naturkunde. (Ehemals Küsow'sche Sammlung, Katalog Kleiss No. 86.) Bild 112b. Oberseite von 112. Bild 112c. 112 von der Seite. Bild 112d. Schnppenblatt mit den SpaltöflFnungen auf dem Rücken, 15fach ver- größert. Bild ir2e. Laubblatt mit den 2 Spaltöffnun^sreiLen auf dem Rücken, löfach yergrüßert. Bild 112f Rücken eines Schuppenblattes, m Mitteirippc, rechts 3 Spaltöffnungs- flächen. llOfach vergrößert. Podocarpeae. Obwohl mehrere Arten des Podocarpuii L' Herit vonUNGEFi^) SapoRTA^) aus der jüngeren Kreide und dem Tertiär angeführt werden, scheint mir das Vorkomnieu dieser Gattung kaum fest begründet. Auch das von Caspary untersuchte l>lättchen kann keines- wegs mit Sicherheit zu Podocavpus gezogen werden. Caspary sagt in seinem Manuskript nur, daß dieses Blättchen Aem Podo- carpus Totara Dow. jedenfalls sehr ähnlich ist, und bezieht sich. dabei auf seine spezielle Untersuchung dieser Pflanze. Leider ist mir diese Untersuchung in seinem Manuskript nicht zugänglich ge- wesen, so daß ich außerstande war, Vergleiche anzustellen. Die Ähnlichkeit mit Podocarpus Totara soll sich nicht allein auf die Form, sondern auch auf den mikroskopischen Bau beziehen, so daß ich diesen Verhältnissen durch die Gattungsbezeichnung Podo- carpites Rechnung tragen zii müssen glaube. ') Ungkk, Gen. et spec. plant, foss. 18.')0. '^) Sapouta, Paleontol. franraise III. 142 Gymnospermen. Podocarpites Kowalewskii Casp. u. K. Klebs Ein lineal- lanzettliches Blatt von fast 10 mm Länge nnd 2^/2 mm Breite, dasselbe ist recht dick — Bild 118 und 113 b — oben etwas bogig zugespitzt und ziemlich plötzlich in einen kur- zen Stiel ausgezogen, der an der Ablösungsstelle fast elliptisch ist, Bild 113 c. Am Rande sind im unteren Teil des Blattes jederseits einige, 3 — 5, kleine, senkrecht zum Blattrande stehende Zähne vorhanden — Bild 113 und 113 c Oben ist der Rand und die Mittelrippe schwach erhaben — Bild 113 — unten die Mittelrippe ebenso. Auf der oberen Blattseite sind keine Sjialtöffnungen, die untere dagegen hat 2 Längsstreifen von Spaltöffnungen, die von der Spitze nach dem Grunde gehen, je einer links und rechts der Mittelrippe. Die Spaltöffnungen liegen in fast regelmäßigen Längsreihen, deren in der Mitte des Blattes 9 — 11 sind, unten und oben we- niger. Die Spaltöffnungen zeigen sich als weiße Flecken auf dunk- lerem Grunde, sind elliptisch und haben Breite zur Länge gleich : 1. 0,0284:0,397 mm 2. 0,0284 : 0,0454 » 3. 0,0284:0,034 » Die meisten sind ein gleichfarbiger elliptischer Fleck, einige haben einen dunkleren Punkt oder linealen Längsfleck in der Längsachse. Zellen sind weder oben noch unt(>n auf dem Blatt deutlich erkennbar; sie sind auf der Mittelrippe und am Rande etwa 0,0284 mm breit und jedenfalls vielmal länger, aber die Querwände nicht deutlich. Einige Zellen des Spaltöffnungsstreifens nach dem Rande zu waren 2^2 — 3^2 i"!*' so lang als breit, Bild 113d nach r zu. Die Substanz dos Blattes ist sehr dick und schwarz verkohlt, wie die ausgebrochene Mitte — Bild 113 — beweist. Auf dieser ausgebrochenen Stelle zeigt der Bernstein den Abdruck der unteren Blattseite nicht deutlicher, obgleich sie völlig durchscheinend ist, Gymnospermen. 143 als dort, wo der Körper des Blattes noch erhalten ist. Von obeu gesehen, bietet der Abdruck erhabene, weiße, elliptische Flecke dar, offenbar die Füllung der Spaltöffnungsh()lilungeu. Ob die weiße Füllung umgeänderter Bernstein oder Harz ist, läßt sich nicht sagen. Ich habe das Stück nach seinem Finder Herrn Medizinal- Assessor Kowalkwski in Königsberg benannt. Erklärung der Abbildungen. Bild 1 13. Podocarpites Kowalewskii Gasp. und R. Klebs in 9 facher Vergrößerung. Sammlung der Königl. geolog. Landesanstalt zu Berlin. (Ehemals KowAi.EwsKi'sche.) Bild 113a. Natürliche Größe. Bild 113b. Blatt 113 von der Seite. Bild 11. Sc. Blatt 113 von unten. Bild 113d. Streifen, die halbe Blattbreite bis zur Mitte der Rippe umfassend, von der unteren Seite des Blattes; r Rand, m Mittelrippe. In 62- facher Vergrößerung. c) Aiaucai'ieae. Reste von Araucarien aus dem Bernstein sind nicht mit Sicherheit bekannt. Ein Blättchen, das Caspary als »möglicher- weise zu Araucaria gehörig« hingestellt hat, bezeichnet er später als »abies«. Auch mir erscheint es nach der Form des Blättchens und nach der Anordnung der Spaltöffnungen keine Araucat'ia zu sein. Wenigstens zeigt es zu den von mir untersuchten Arten Araucaria inibricata Pav., A. Cunninghamii Ceil., A. exceha RoB. Bh. keine Beziehungen. Ich halte es daher für richtiger, die spe- zielle Untersuchung dieses Blättcliens nicht zu veröffentlichen. GÖPPERT führt in seiner Flora des Bernsteins, Seite 3(), Blättchen an, die Sciadopitys'^) ähnlich sind und unterscheidet Sciadopitytes linearis und glaucescens. Herr Prof CONWENTZ-Danzig hatte die Freundlichkeit, mir das GöPPERT'sche Original von Sciadopitytes linearis G. u. M. zu- zusenden. Das Original von Sciad. glaucescens G. u. M. ist mit ') Ich habe die Gattung Sviadopitiß S. u. Z. nach Eichleu: Sj///a/>iif: 188C nur ans Zweckmäßigkeilsgründen bei den Araucarien behandelt. 144 Gymnospermen. Sicherheit niclit aufziifindeu '). Zwischen diesem Original und seiner Alibilduui^ bestehen ganz erhebliche Differenzen namentlich in der Form und den Größenverhältnissen des Blattansatzes. Ich habe eine Anzahl von Sciadopityn verficillafa S. u. Z., o-etrocknete und leliende Exemplare, die ich der Güte des Herrn Prof. Luerssen- KöuijTsberg, Herrn A. Hesse- Werner, Herrn Peter SMITH-Ham- bnrg und Herrn Prof. G. KLEBS-Halle verdanke, sowie mehrere SciaJopijtis spec. des botanischen Gartens in St. Louis untersucht; sie zeigen alle recht schwerwiegende Unterschiede von dem Bern- steineinschluß. Zunächst ist der Blattgrund zwar auch verschmä- lert, aber ganz kurz, der Blattansatz verbreitert sich fast kopfartig, so daß das Blatt doch verhältnismäßig breit aufsitzt. Die Spalt- öffnungen liegen in nicht ganz regelmäßigen Reihen auf der Blätt- unterseite in der von den beiden dem Rande parallel laufenden Erhabenheiten gebildeten Vertiefung. Bei dem Einschluß ist der Blattgrund lang verschmälert, der Blattstiel lang, zurückgeschlagen, unten gewölbt, oben gehöhlt Die Spaltöffnungen stehen in zwei Reihen beiderseits der Mediaue. Es würde aus dem Rahmen dieser Bearbeitung hinausgehen, auch auf die Unterschiede des anatomischen Baues beider näher einzugehen. Ich halte es daher für richtiger, mich einer weiteren Entscheidung über die Zuge- hörigkeit von Sciadopüytes linearis und glaucescens G. u. M. zu Sciadopitys zu enthalten. d) Abietlneae. Mit großer Wahrscheinlichkeit treten die Abietineen zuerst im Oolith auf 2), während ihr Vorkommen in älterer Formation äußerst unsicher ist. Zahlreich aber werden sie im Tertiär. Wenn auch die Gattungsabgrenzungen meist unsicher sind, so ist doch der Beweis geliefert, daß die Entwicklung der Abietineen be- züglich der Anzahl von Gattungen und Arten im Tertiär recht groß war. Auch im Bernstein kommt eine stattliche Zahl von Arten vor. ') Brief vom IS. Oktober 1S90. -) ScHKNK und ZiTTKi,, Handbuch der Paleontologie II. Abt , Lief. 4. Gymnospermen. 145 Piiius L. Bei Durcharbeituug der Gattung Pinus L. habe ich die von L. Beissner gegebene systematische Einteilung i) der Koniferen unter Benutzung von Carriere^j, Willkomm 3), Schenk'^; zu- grunde gelegt und das CASPARYsche reiche Material danach ge- ordnet. Leider ist bis jetzt kein Fund gemacht worden, der die Zu- sammengehörigkeit von Blüte und Blatt sicherstellt. Aus diesem Grunde sind Blätter und Blüten getrennt behandelt worden. Bei den Blättern ist die LiNK'sche Sektiouseinteilung durchire- führt, die l^lüten jedoch unter die Gattung Piniis zusammenge- faßt, so daß für sie die Entscheidung zwischen Binae^ Ternae und Quinae offen bleibt. A. Blätter. Pinus LiNK^). 1. Pinaster Endl. Aus der Sektion Pinaster sind von Caspary keine Reste im Bernstein gefunden worden. Göppert beschreibt, 1. c. 34, zwei Arten, eine Pinus silvativa G. u. M. , v/elche nach Conwentz in Arten der Sekt. Parrya Mayr. wie Pinus Parryana Engelm., im südlichen Californien und Pinus edulis Engelm. in Colorado ihre nächsten lebenden Verwandten haben könnte. Die zweite nennt Göppert Pinus banksianoides G. u. M., welche nach ihm der Pinus hanksiana Lamb. ähnlich sein soll. CoNWENTZ 1. c. führt noch eine direkte hierher gehörige Art an, die Pinus baltica CoNW. , welche nach ihm, so weit das unvollständige Stück einen Vergleich zuläßt, der lebenden Pimis dcnsißora Sieb. u. Zucc. bezüglich der Nadeln, vielleicht auch der Pinus Thunbergi Parl. bezüglich der Nadelscheide nahestehen dürfte. ') Beissner, Handbuch der Koniferen-Benennung 1887. ^) Traite general des Coniferes. ') Flora von Deutschland und Österreich. *) l. c. S. 330—350 und Encyclopäd. der Naturwissenschaften. *) Bei den Nadeln sind die in der Blattsehcide nach außen gelegenen Flächen Rückenseite oder Rückenfläche genannt, die entgegengesetzten Bauch- oder Innenseite, daher rechte und linke Seiti.utläcLen in der Richtung der Nadel. Neue Folge. Heft 44. 10 146 Gymnospermen. 2. Taeda Endl. GÖPPERT beschreibt 1. c. zwei Arten von Tueda^ die Pinus suhrigida G. u. M. uud Pinus tviquetrifolia G. u. M. Von diesen ist die erstere in so schlecbteu Einschlüssen vorhanden, daß es nach CONWENTZ 1. c. ^) fraglich ist, zu welcher Gruppe sie gehört, da auch die Struktur nicht genügend erhalten ist. Pimis (Taeda) Kiiiiowii Casp. Dieser Pflanzenrest liegt nicht im Bernstein, sondern als Abdruck in einem anderen fossilen Harz der blauen Erde von Palninicken in dem von FiESZCZEK^) Stantinit genannten schwarzen Harze. Diagnose: Nadeln zu drei in einem Büschel, allmählich zugespitzt. Rücken fläche stark gewölbt. Bauchseite kantig, die beiden Seitenflächen stehen unter stumpfem Winkel zusammen. Spaltöffnungsreihen auf der Bauchseite zu 5 auf jeder Seitenfläche, auf der Rückenfläche zwei Gruppen zu je 3 SpaltÖflTnungsreihen. Der Abdruck der Nadeln — Bild 114 — ist 23 mm lang und 2 mm breit, etwas breiter an einer Stelle. Gegen die Mitte zu ist für eine Strecke von 10 mm die Kohle dieser Nadel noch erhalten und bloßgelegt, an beiden Enden ist nur der Abdruck der beiden inneren Seiten vorhanden. Der Abdruck der einen Seite ist au einer Stelle breiter als au der anderen, wohl durch Druck. Der Abdruck der Innenseite, Bild 11 4 a, hat bei a eine deut- liche Furche in der Mitte, nach welcher die zwei Seitenflächen, einen stumpfen Winkel unter sich bildend, abfallen. Die Nadel gehört danach einer Pinus an, deren Blätter zu drei in einem Bü- schel standen. Der Abdruck zeigt auf den Flächen dieser zwei Seiten je fünf Längsreihen von elliptisclion Erhabenheiten, da- durch entstanden, daß das Harz in die elliptischen Höhlen der ') Co.NWKNTz, MonograpLic der baltischen Bernsteinbäume 1890, S. fi8. ") REiciiARin-'s Archiv für PLarniacie, Bd. XIV, S. 433 £f. etc. Gymnospermen. 147 Spaltöffnungen drang und diese anfüllte, so daß dann nach Ent- fernung der Substanz des Blattes diese Füllungen als elliptische Erhabenheiten stehen blieben. Diese elliptischen Erhabenheiten haben Breite zur Länge: 1. 0,0284 : 0,0738 mm 2. 0,0340 : 0,0653 » 3. 0,0397 : 0,05 9G » Diese Erhabenheiten sind wie die Flächen des Blattes asch- grau, aber oft von einem glänzenden, schwarzen, etwas erhabenen Rande begrenzt; die Mitte ist eben und aschgrau, Bild 114b, oder zeigt noch eine lineale, glänzende Längserhebung. Die Reihen sind nicht alle gleich gut erhalten, einige erscheinen namentlich an der Innenkante der Nadel fast als zusammenhängender und zusammengedrückter Grat (bei b in Bild 114 a), andere zeigen stellenweise Lücken oder- sind durch Querrisse so gestört, daß die Fortsetzung der Reihen verschoben ist. Auch sind an kurzen Strecken die Erhabenheiten nicht erhalten, so daß scheinbar weniger Reihen vorhanden sind. Der als Kohle vorhandene Rest des Blattes zeigt sich auf der Rückenseite stark gewölbt und hat G Reihen von elliptischen Vertiefungen, die in 2 Längsreihen so liegen, daß je 3 von der Mitte weiter entfernt sind, als unter sich, Bild 114c. Diese Ver- tiefungen sind ungefähr so groß, als die elliptischen Erhaben- heiten der zwei Innenseiten der Nadel. Zellen sind nirgend er- kennbar. Es wäre denkbar, daß dieses Nadelbruchstück zu Pinus {Taeda) triquetrifolia G. et M. des Bernsteins gehört. Leider sind bei dieser die Spaltöffnungen nicht deutlich sichtbar, so daß ein Vergleich nicht gezogen werden kann. Caspary hat daher dieses Nadelbruchstück des Stantinits besonders benannt. Auch noch eine zweite Nadel aus dem Stantinit^) hat Caspary untersucht, Bild 115. Diese ist fast 15 mm lang und fast 2 nun breit. Der Abdruck ist eine schwach konkave Längs- vertiefung, die keine Längsfurche mit Sicherheit erkennen läßt, ') RiuiiAi'.nr, I. c. 148 Gymnospermen. obgleich an eiuer Stelle die Spaltöffnungsreihen eine größere Lücke a— b in Bild 115 a zwischen sich haben. Man sieht Längs- reiheu von Erhabenheiten, die jedoch nicht überall gut erhalten sind und stellenweise ganz fehlen. An den gut erhaltenen Stellen sind 9 solcher Längsreihen von Erhabenheiten vorhanden, die in Beschaffenheit und Mal.'en mit Pinus Künowii übereinstimmen. Wenn man die 5 Reihen von Spaltöffnungserhebuugen, die ober- halb der Lücke a— b liegen, Bild 115a, für die eine der 2 Seiten der Nadel nimmt, so würde eine solche innere Hlattseite dieselbe Zahl Spaltöffnungsreihen zeigen, wie Pinus (Tadea) Künowii^ näm- lich 5. Daraufhin ist auch dieser Abdruck von CaSpahy zu Taeda Künoivii gezogen worden. Es ist der Abdruck einer klei- neren, schwächeren Nadel, deren Kanten sehr undeutlich, vielleicht infolge von Druck wiedergegeben wurden. Benannt ist diese Konifere nach Herrn Konservator KC'NOw in Königsberg, der zuerst Pflanzenreste im Stantinit auffand. Erklärung der Abbildungen. Bild 114. Finus (Taeda) Künowii Casp. Abdruck im Stantenit. , Natürliche Größe. PrivatsanimluDg des Herrn Künovv in Königsberg. Bild 114 a. Abdruck der Innenseite des Blattes, 2.5 fach vergrößert. Bild 114b. Einige Spaltöffnungen, 1.50 fach vergrößert. Bild 114 c. Rückenseite des Blattes. Bild 115. Pinus (Taeda) Künowii Casp. Abdruck im Stantinit. Natürliche Größe. In demselben Besitz wie 1. Bild 115a. Innenseite, 70 fach vergrößert. M. emend. Caspary. Pinus (Taeda) dolichophylla Casp. Pinites longifo/ius Klinnsmasn, Botan. Zeitung 1838, S. 370. Pinus trifjuetrifolia Göpp. u. Munge v. , Flora d. Bernsteins 1883, S. 33. Con- VENTY, Monographie der Bernsteinbäume 1890, S. 66. Diese Art ist auf ein Stück begründet, das Klinnsmann ge- hörte und seinerzeit von ihm bearbeitet wurde, es ging später in den Besitz Caspaky"s über. Diagnose: Blätter zu drei in einem Büschel, linear, sehr lang, allmäh- lich zugespitzt. Kücken fläche gewölbt. Gymnospermen. 149 Innenseite kantig, die beiden Seitenflächen stoßen untei- einem Winkel von 120® znsanunen. Blatt rund sehr klein gekerbt. Spaltöffnungen nicht deutlich sichtbar. Das Blattbruchstück, Bild 116 und 116a, dessen Grund fehlt, ist fast 80 nun lang; ein Stück von 1 Zoll = 25 mm, soll nach Klinnsmann noch durch Unvorsichtigkeit abgebrochen sein; es ist also das Ganze 105 mm lang gewesen; ob damit seine voll- ständige Länge angegeben ist, läßt sich nicht sagen. Es gehörte einem Baum au, der 3 Blätter im Büschel hatte, wie der Quer- schnitt an der Bruchstelle zeigt. Die Breite der Rückeuseite ist 2^2 mm, jede Seitenfläche mißt etwa l-'^/^ mm, Bild 116d. Der Rand hat Kerbzähne, die jedoch sehr klein sind. Die Zähnchen sind 0,1466, 0,1933, 0,2066, 0,2666 mm lang und rao-en sehr wenig über die Blattflächen hervor. Zellen sind bloß in der Nähe der 3 Kanten zu erkennen — Bild 116c — in der Mitte aller Flächen nicht. An den Kanten sind etwa 10 Reihen sehr lauger Zellen von 0,0133 mm Breite sichtbar; ihre Läuo-swände erscheinen wie wellig, sie endigen mit langen schiefen Querwänden die selten sichtbar sind. Klinnsmann hatte diesen Einschluß 1838 mit dem Namen Piaites longifoUa belegt; da die Gattungsbezeichnung Pinites in Pinus geändert ist, kann der Namen Pinus longifoUa K. nicht bestehen bleiben, da er an die Emadi-Kiefer des Himalaya vergeben ist. Caspary hatte in seinem Manuskript bereits am 5. März 1879 diese Nadel als Pinus dolichopkyUa bezeichnet, und den Namen 18801) veröffentlicht. Ich bin daher der Ansicht, daß die 1883 von GÖPPERT pu- blizierte Benennung Pinus triquetrifolia al)gesehen von einigen Ungenauigkeiten in seiner Diagnose (z. B. nennt er den Blatt- rand »serrat« mit stark hervortretenden Sägezähnen) der Pri- orität CaSpary's wegen einzuziehen ist. 1) Schrift, der Physik. Ökonom. Gesellsch. zu Königsberg 21. Jahrg. 1880 Sitzungsberichte Seite 28. 150 Gymnospermen. Erklärung der A bbild ungCD. Bild 116 u. 116a. Pmus doUchophjjlla Casp., von zwei Seiten, in natürlicher Größe. (Ehemals KuxNSMANN'sche Original- jetzt CASPAP.Y'sche Pri- vatsammlung.) Bild 116 b. Querschnitt durch die Nadel, 4 fach vergrößert. Bild llGc, Ein Teil des Blattraudes, 45 fach vergrößert. Piims (Taeda) Scliiefferdeckeri Casp. u. R. Kl. Diagnose des vorliegenden Bestes. B lütt er zu drei iu eiuem Büschel. Rü cken flcäche stark gewölbt. Innenseiteu kantig, unter 120 ^ /.usammenstoßend. Blattraud ganz. Spaltöffnungen meist abwechselnd liegend. Spaltöffnungsreihen nahe aneinander, zu 4 auf jeder Seitenfläche. Drei Nadeln liegen in einem Stück zusammen, Bild 117; je- doch fehlen Grund und Spitze, Daß die drei Nadeln einst ver- einigt waren, geht aus iiirem Querschnitt, Bild 117b, hervor; jede ist mit ^/3 Kreisbogen und 2 ebenen Seiten unter einem Winkel von 120^ begrenzt. Die runde Rückenseite hat 0,5 mm in der Breite, zwei Seitenflächen 0,353 mm, die Bruchstücke sind 9 mm, 14 und 14 mm lang. Die Rückenseite zeigt sehr lange dünne Zellen, die mit schiefen langen Querwänden endigen; die Zellen sind 0,0166 mm breit; es lagen ihrer gegen 30 nebeneinander. Die Innenseiten haben am Rande auch 4 — 5 Reihen langer Zellen, in der Mitte aber 4 Reihen elliptischer Spaltöffnungen, 117c. Letztere sind voneinander etwa um ^/3 ihrer Ijänge entfernt und liegen meist abwechselnd, ihr Rand ist erhaben, ihre Mitte eingesunken, ihr Spalt selten deutlich. Die Spaltöffnungen haben Breite zur Länge gleich: 1. 0,0333:0,0466 mm 2. 0,0333 : 0,0406 » 3. 0,0232 : 0,0399 » 4. 0,0266 : 0,0432 » Gymnospermen. 151 Nncli der Zahl der Nadeln gehört der EitiscliluB zu Tiu't/c, der Bau erinnert nach Caspary sehr an IWudofiti'ohitf; Endl. Mit bekannten fossilen Arten stimmt sie nicht üherein. Benannt ist sie nach dem langjährigen Präsidenten der Physika). -ökouoiuischeu Gesellschaft zu Königsberg Herrn Geh. Sanitätsrat Dr. Schieffer- DECKER. Erklärung der Abbildungen. Bild 117. Pinus. {Taeda) Schiefferdeckeri Casp. u. R. Klkus, in fünffacher Ver- größerung. Sammlung der physikalisch- ökonomischen Gesellschaft in Königsberg Nr. 5. Bild 117a. Natürliche Größe. Bld 117b. Nadela im Quers hniU, löfach vergrößert. Bild 117c. Eine Seitenfläche mit den 4 Spaltöffnungsreihen, lOOfach vergrößert. 3. Cembra Spach. Piiiiis (Cembra) cembrifolia Casp. Diagnose: Blätter zu fünf in einem Büschel, lang, allmühlieh gegen die Spitze verschmälert, im Querschnitt spitzwinklig drei- eckig, Spitze gerundet. Blattrand der Rückeufläche beiderseits an der oberen Hälfte, Mittelkante der Innenseite im ganzen Verlauf mit sehr kleinen weitläufigen Zähncheu besetzt. Spaltöffnungen in 3 — 4 Längsreihen auf jeder Seiteufläche. Die Art ist auf zwei Stücke begründet, von denen das eine den oberen, das andere den unteren Teil der Nadel zeigt. Das letzte, auf Bild 118 in natürlicher Größe dargestellt, ist 22^/2 mm laug. Die Nadeln sind glücklicherweise nach unten zusammenhängend, gehalten vom Grunde der Scheide, deren obere Teile verschwunden sind. Von den Scheiden ist nur noch der unterste Teil, Bild 118 a, als silbrige, einen großen Teil der kleinen Achse umfassende Schuppen vorhanden. Die Rückeuseite einer Nadel hatte im Quermesser 0,8193 mm^ die Seiten einiger Nadeln maßen gegen die Mitte der vorhandenen Länge 0,8193 — 0,757 mm. Die rechten und linken Seiten der Nadeln sind, wie Bild 118 b zeigt, etwas in der Mitte eingesunken. 152 Gymnospermen. Die oberen Teile der hierher gehörigen Nadehi liegen in einem anderen Bernsteinstück, welches Bild 119 in natürlicher Größe wiedergibt. Die Stücke sind 23 — 25 mm lang, die Spitzen, außer bei einer, nicht erhalten. Daß alle 5 ursprünglich nach Art der Abteilung Strobus oder Cembra einer Knospe augehört haben, geht aus dem Querschnitt der fünf Nadeln — Bild 118b und 119a — hervor. Die Zellen sind bei beiden Stücken gut erhalten. Die Oberhaut der Rückenseite wird von Längsreihen sehr langer Zellen gebildet, die schiefe Seitenwände besitzen, Bild 118c, 119f. Die Wände sind ohne jede Spur von Wellung. Bei Bild 118 ist der Ivücken etwa 35, bei Bild 119 nach der Spitze 29 Zellen breit. Die Seitenkanten zeigen nur im oberen Teil Zähne, die weit- läufig stehen, und kaum eine Zellbreite hervorragen. In der un- teren Hälfte zeigen sich solche Zähne nicht. Auch die Oberhautzellen der Seitenwände haben Längsreihen langer Zellen — Bild 119—. Diese Zellen sind 0,0227-0,0284 mm breit. Sie lassen nur hier und da eine ganz schwache Wellung erkennen. Die Seitenwände sind im unteren Teil 30 oder wenig mehr, im oberen 22 — 30 Zellen stark. Die Spaltöfiuungsreihen sind teils getrennt durch 2 — 8 Läugs- reihen der Oberhautzellen, teils 2 neben einander, I^ild 118d, 119c, 119d. Sie liegen zu 3—4 auf jeder Seitenfläche. 2 Seiteuflächen aus dem Stück, Bild 118, haben 3, die übrigen, soweit sichtbar, 4. Gegen die Spitze der Nadeln nehmen sie an Zahl ab, zuletzt ist nur noch eine Reihe vorhanden, Bild 119b, die dann auch unter- halb der Spitze aufhört. Die Spaltöffnungen zeigen in der Mitte, Bild l]9e, entweder einen elliptischen dunklen Fleck, der mit heller erhabener Eiii- senkuui»; umgeben ist und seinerseits wieder durch einen dunklen Umriß begrenzt wird. Oder sie zeigen einen elliptischen hellen Fleck, um diesen eine dunklere, ziemlich breite Einfassung, und um diese eine schmale, weißliche elliptische — Bild 118 e. Es sind weder die Schließzellen, der Mittelspak, noch das sie umgebende Paren- chym zu eikennen. Die Seiten der die Spaltöffnungsrcihen be- grenzenden Längszellen springen zwischen die Spaltöffnungen Gymnospermen. 153 immer etwas ein und bilden so jedersaits eine gewellte Linie, Bild 118c, 119c. Die Spaltöftnungcn messen in ihren helleren bezüglich dunkleren Begreuzungslinie Breite zur Länge: 0,02-27-0,0340 mm : 0,051 1 mm : 0,568 mm. Die Innenkanten der Nadeln sind mit weitläufigen Zähnchon in ihrem ganzen Verlauf versehen, die auch nur mit einer Zelle sich über die Nachbarn erheben. Ein solches Zähnchen zeigt z in Bild 118e. Diese Nadeln stehen den lebenden Piiius strobus und cemhra sehr nahe. Es zeigte jedoch ein direkter Vergleich mit frischen Pflanzen, daß der Duichmesscr der Blätter von Pinus strobus etwas geringer war, während die MaUe mit Pinus cemhra sehr gut stimmten. Aus diesem Grunde wurde die Pflanze von Caspary Pinus (Cembra) cembrifoJia genannt. CoNWENTZ, 1. c. S. 69 u. s. w., beschreibt unter PinvH cemhr'i- folia Casp. char. ref. zwei Nadelbüschel. Ich habe die mir gütigst übergebenen Originale mit denen Caspary's verglichen, und w^ürde den auf Taf. XVII, Fig. 6, abgebildeten zu Pinus cembrifolia Casp. stellen , bis besser erhaltene Exemplare über die Zähnelung der Innenkante mehr Aufschluß geben. Dagegen erscheint mir das Stück, Fig. 8, das in dem mittleren Drittel des Blattes scharf und ausgeprägt nach der Spitze und dem Blattgrund zu Schwächer ge- zähnt ist, abweichend von Pinus cembrifolia CaSP. Außerdem sind die Blätter dieses CoNWENTz'schen Stückes spitzer und die Spalt- öffnungsreihen zahlreicher und anders irestellt als bei dem Gas- PARYschen. Erklärung der Abbildungen. Bild 118. Pinus {Cemhra) cembrifolia Casp. Unterer Teil der Nadeln. Natür- liche Größe. Sammlung R. Klubs, ausgestellt im Bernsteinmuseum von Stantikn und BKCKi;it in Königsberg. Bild llSa. Der Grund der o Nadeln mit den Scheideresten 11 fach vergrößert. Bild 118h. Querschnitt von 4 Nadeln 3 fach vergrößert. Bild 118c. Zellen der Rückseite einer Nade' an deren Grunde 90 fach vergrößert. Bild II 8 d. Seite einer Nadel io dereu Mitte etwa; z Zähnchen, 90 fach ver- größert. Bild 118e. Einige Spaltöffnungen 226 fach vergrößert. Bild 119. Pinus {Cemhra) cembrifolia Casp. Oberer Teil der Nadeln. Natür- liche Größe. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Kü.now- sche Sammlung, Katalog Ki.ebs, Nr. 176.) ] 54 Gymnospermen. Bild 119a. Querschnitt von 5 Nadelo 3 fach vergrößert. Bild 119b. Spitze einer Nadel, Seitenfläche. DOfach vergrößert. Bild 119c. Seitenfläche einer Nadel mit 3-4 Spaltöffmingsreihen; OOfach ver- größert. Bild 119d. Seitenfläche einer Nadel mit 3 Spaltöfifnungsreihen; 90 fach vergrößert. Bild 119e. Einige Spaltöffnungen: 170 fach vergrößert. Bild 119 f. Rückenseite einer Nadel in der Mitte des Stückes, 90 fach vergrößert. B. Blüten. Piiius Link. PirtM-«-Blütclion im Bernstein sind bereits in größerer Anzahl bekannt und unter Gattungen, wie Plnites^ Piceites, Abietitcs und Abies beschrieben worden. Inwieweit sich diese mit den Caspary- schen Untersuchungen in Einklang bringen lassen, werde ich im weiteren anfuhren. Die von Conwentz angeführte Blüte von ^) Pinus Si'henkii CoNW, gehört, wie ich mich an dem mir gütigst nberschickten Original überzeugen konnte, zu keiner der Arten, die CasI'ARY zur Untersuchung vorlagen. Pinus Wredeaiia Casp. Abietites Wredeanus G. Organische Reste des Bernsteins S. 97, Taf IlT, Fig. 1, '2, 3. Monatsbericht der Berliner Akademie. Piceites Wredeanus Endl. 1. c. S. 284. » » GöppKUT. Monogr. d. Konif. Taf. 300, Fig. 7 u. 8. Abies (Picea) Wredenna Görp Schimpich Traite de paleont. veget. : z. T. PinuH Eeithiana Conw. Monograph. des baltisch. Bernsteinbaues 1S90, S. 74. Abies Wredeana Göpp. Die Flora des Bernsteins S 38. Diagnose: Männlicher Blüten stand, walzig-kegelig, Staubblätter in undeutlicher Stellung (wohl ^/oe oder ^/26)- Schuppen kurz gestielt, schildförmig, fast kreisrund bis rund- lich-nierenförmig, an der Basis mit spitzwinkligem Aus- schnitt. Rand mehr oder weniger buchtig, unregelmäßig zähnig, Zähne sehr ungleich. Zellen der Schuppenoberfläche strahlig vom Anheftungs- punkt der Schuppe nach dem Rande. Hüllblätter eiförmiff-läne-lich. ') Monographie S. 77. Gymnospermen. 155 Caspary hat in den Jahren 1870—1881 vier Einsclihk^se untersucht, darunter die beiden GöPi'ERTschen Originale. Die männlichen Kätzchen sind walzig- kuglig, 13 — 20 nun lang und 5 — 8 nun breit. Es verhalten sich Länge zur Dicke bei Bild 120 = 13: ö niui, Bild 121 = 13:51/2 nun, Bild 122 = '20 : 8 mm, Bild 123= 17:5 mm. Alle Blütenstände siud etwas gekrümmt. Bei Bild 121 stehen zu uuterst der Blüte einige — 2 sind deutlich — längliche, stumpf liehe, wie es scheint eiförmig ge- krümmte Hüllschuppen, welche Göppert, wie sein Zeichner über- sehen hat, S, in Bild 120 und 120a. Noch deutlicher sind diese Hüllblätter in Bild 121 und 121a, auch zeigt sie Bild 122, wäh- rend l)ei Bild 123 der untere Teil entweder beschädigt oder durch trüben Bernstein verdeckt ist. Diese Hüllschuppeu sind häufig mit einer weißen Masse be- deckt, wie auch einige der untersten Staubl)lätter. Göppert hat sie ohne Zweifel richtig als Harz gedeutet, bei t ist in Bild 120 ein langer Tropfen davon sichtbar. Die Stellung der Staubblätter läßt sich leider nicht mit Sicher- heit ermitteln. Die Zeichnung bei (j(")PPERT ist zu schematisch; wenn er sagt, daß die Schuppen in 8 senkrechten Zeilen über- einander liegen, so ist dies ein Irrtum, wie aus der Abbildung Caspary"s, Bild 120 und TiOa, hervorgeht. Stellenweise scheint die 27. Schuppe über der ersten senkrecht zu stehen, und man könnte an ^/26 oder ^/oq Stellung denken. Senkrechte übereinander- liegende Zellen sind nirgends erkennbar. Die Schuppen decken sich dachzieglig. Man sieht daher von ihnen überwiegend nur den oberen, vielleicht etwas mehr als die Hälfte der Fläche betragenden Teil. Einige der Schuppen sind bloßö-eleact und zeigen sich als fast kreisrund, schildförmig wie in Bild 121c, I2ld, 122b oder rundlich nierenförmig wie in Bild 123 b, 123c; ihr Durchmesser beträgt bei Bild 121 1,033—1.2 mm. Der Rand ist buchtig und uuregelmäl.üg zähnig , die Zähne sind sehr ungleich, Bild 120c, 121 c—h, 122b, 123 b und c, nicht so stark buchtig wie in Pinus Reichiana. Die Basis hat einen spitzwink- ligen Ausschnitt, Bild 121c, d, 122 b, c, 123 b. 156 Gymnospermen. Die Zelleu sind nicht überall deutlich zu erkennen, am besten am Rande wie in Bild 120 c, das von Caspary (wie er aus- drücklich bemerkt) äußerst genau gezeichnet und mehrmals kon- trolliert ist. Die Zelleu gehen strahlig von dem Anheftungspunkt der Schuppe nach dem Rande zu, Bild 120 c, 122 b. (Die Abbil- dung bei GöppERT, Taf. III, Bild 3, zeigt in der Breite zu wenig Zellen.) Die Zellen sind 4 — 10 mal so lang als breit und ihre Endigung mehr oder weniger proseuchymatisch. Nur am Rande sind die Zellen kürzer, 4 — 5 mal so lang als breit, bilden hier ein Parenchym, Bild ]20c, und laufen jede in einen kleineu Zahn aus. Die Untersuchung des Baues der Staubgefäße bietet große Schwierigkeiten und ist meist nur dann möglich, wenn innere Teile des Kätzchens bloßgelegt sind, wie in Bild 122 und 123. Das in 122 abgebildete ist auf einer Seite zum Teil ange- schliffen. Bild 122 d zeigt eine etwas schief zur Längsachse durch- schnittene Schuppe, d. h. deren inneren Teil, ihren Stiel; man sieht auf ihrer oberen Seite O einen Kiel, unten ist sie gewölbt. Zwei starke Höhlungen im Innern sind wohl die beiden Pollensäcke. Bild 122e zeigt eine Schuppe, die ziemlich parallel zur Längs- achse durchschnitten ist, s ist der Rand, g das nach dem Grunde liegende Stück. Man sieht eine große Höhlung, wohl eines der Blütenstaubfächer. Bei 1 scheint die Anthere dicht unter dem un- teren Sticlrand geöffnet zu sein. Bild 122f stellt eine durch- schnittene Schuppe dar, welche etwas unregelmäßige, wohl durch Eintrocknen entstellte große Höhlungen, ohne Zweifel die Staub- behälter, zeigt (o oben, u unten). Dieser Schnitt ist wohl mehr nach vorn als bei Bild 122d gefallen. Auch der Einschluß auf Bild 123 ist mitten durchgebrochen und liegt frei ohne Bernsteinhülle außer dem unteren Teil, etwa '/s der ganzen Länge, Bild 123d. Man zählt links etwa 19, rechts etwa 17— 1 8 Staubblätter, die der rechten Seite sind jedoch sehr undeutlich. Die Staub- blätter, Bild ]23d, sind S-förmig gebogen, jedoch nur eins ist auf der linken Seite so weit erhalten, daß man es von der Spitze bis zum Grunde, an dem etwas fehlt, verfolgen kann, Bild 123e. Gymnospermen. 157 Die anderen alle sind durch den Bruch so zerstückelt, daß nur Teile von ihnen gesehen werden. Das an» hesten erhaltene Stauhblatt zeigt sich im untersten Teile, etwa ^4 ^6'" gsmzen Länge der Bruchfläche, ganz dünn, in seinen nächsten "^j^ sehr verbreitert und mit einer Höhlung versehen, offenbar eine der Blütenstaub- fächer, und darüber liegt etwa ^4 laug ein dünner, spitzer Teil Bild ]2'6e. Sehr bemerkenswert ist noch, daß bei dem Blutenstand, Bild 121, in großer Menge Blütenstaub von Finus (wohl mit Sicherheit ihr eigner) verstreut liegt. Er ist von der bekannten Gestalt, Bild Tili. Seine Dimensionen verhalten sich in den Richtungen: c : d = 1. 0,0414 : 0,0475 mm 2. 0,0497 : 0,0538 » Zu Pinus Wredeana gehört auch die wenig entwickelte männ- liche Blüte, welche Bild 124 darstellt. Dieselbe hat 8^/2 ii^ii^ Länge, zwischen den Schuppen im dicksten Teil 6 mui im Durchmesser und in den Antheren 3^2 — 4 mm auf verschiedenen Seiten. Der freie nicht zugedeckte eiförmige Teil uiißt 5 — 6 mm in der Länge au verschiedeneu Stelleu, uud die Schuppeuhülle, welche ilui um- gibt, 3—7 mm, ebenfalls an verschiedenen Stellen. Es können im unteren Teile 6 große häutige Hüllblätter ge- zählt werden, die blaß bräunlich -grau sind und unregelmäßig zähnig oder ausgebissen am Rande, als ol) dieser lieschädigt wäre. Es sind auch einige zarte parallele Streifen zu verfolgen, welche Zellen andeuten, aber nicht klar erkennen lassen. Die eigentliche eiförmige Blüte zeigt nirgend Antheren, sondern nur dachziegelig sich deckende Schuppen. Diese sind im ungedeckten Teil nieieuförmig, ihre Breite ist 0,727, 0,795, 0,9658, 0,9544 mm. Die Höhe ist, soweit sichtbar, '^j^ — ^U ^'^n der Breite. Der obere Rand der Schuppen ist rundlich bis bogig, sehr unregelmäßig, vielzähnig-buchtig, und außerdem au vielen Stellen zart säge- zähnig, indem viele Zellen mit spitzem Winkel auslaufen, viele andere freilich nicht, diese eudigcu geradlinig, Bild 124, 124 b und 124c. Die Schuppen, deren Stellung nicht zu ermitteln ist, zeigen 3—4 Gürtel fächerig geordnete Zellen auf ihrer Ober- 158 Gymnospermen. fläche, Bild r24c Die Längs- imd Querwäude sind wallartig er- hoben, erscheinen daher hell, weil das Licht sie triflft, während die Zellhöhlung eingesunken und daher dunkel ist. Im Umkreise der Schuppen zählte Caspary 56, 66, 58 und 71 Zellen, also etwa ebensoviel wie bei Schuppe auf Bild 120 c. Der erste äußere Gürtel der Zellen der Schuppen, in parenchymatischer Form, um- faßt die breitesten und kürzesten, sie sind 0,014 — 0,0227 mm breit und 0,091 — 0,119 mm lang, vereinzelt finden sich unter ihnen auch solche, die 0,284 mm breit und 0,227 mm lang sind. Der 4. Gürtel hat wie bei Bild 120c mehr einen prosenchymatischen Charakter, die Zellen sind hier etwas l)reiter und länger, sie messen 0,017 bis 0,227 mm in der Breite, 0,148 — 0,171 mm in der Länge, wobei sich vereinzelt noch kürzere und längere finden. Die nicht goldig glänzenden Schuppen sind bräunlich-grau Ich möchte noch bemerken, daß Caspary die Gattung als Pinus bereits am 22. März 1870 bestimmt hatte. Auf Pinus Reichiana CoNW. 1. c. komme ich weiterhin zu sprechen. Erklärung der Abl»il düngen. Bild 120. Pinus Wrcdeana Casp. in G facher Vergrößerung. Göppi.ut's Original aus der Sammlung der Kgl. Universität zu Königsberg. Bild 120a. Dasselbe um 2 Rechte gedreht. Bild 120b. Natürliche Größe. Bild 120c. Eine Schuppe, 60mal vergrößert. Bild 121. Pinus Wrcdeana Casp. in 3 facher Vergrößerung. Göppeut's Original aus dem Berliner K. 7 fach vergrößert. Sammlung der physikalisch- ükononiischen Gesellschaft. Bild 123 a. Natürliche Größe. Bild 123b. Schuppe, 45 fach vergrößert. Bild 123c. Teil eines Schuppenumrisses. Bild 123d. Unterer Teil, 3 fach vergrößert. Bild 123 e. Einzelnes Staubblatt, 6 fach vergrößert. Bild 1J4. Finus Wredeana Casi-. in 6 V2 facher Vergrößerung. Bernsleinniuscum von Stantikn u. Beckkr. Bild r24a. Natürliche Größe. Bild 124 b. Blutenstand, 72 um 2 Rechte gedreht. Bild 124 c. Eine Schuppe, 66 fach vergrößert. Piiius multicellularis Casp. u. \l. Klebs. Diagnose: Männlicher Blüten stand walzig gegen die Spit/.e ver- schmälert, Stellnug der Staubblätter in ^l2i oder in einem höheren Brlich. Schuppen umgekehrt eiförmig am Grunde gestutzt, ein nicht gedeckter Teil halbkreis-nierenförmig; au der Basis herzförmig. Zellen der Schuppe no berf lache f;icherartig vom Stiel ausgehend nach dem Umkreis gerichtet zu dessen Tan- gente fast senkrecht. Staubbeutel schlecht sichtl)ar. Hüllblätter schlecht erhalten. Ein etwa 20 mm langes und im unteren Teile 7 mm dickes Kätzchen — Bild 125 — ist im starken Beeren gekrümmt und leider iui untersten Teil verletzt und undeutlich, so daß von den grundständigen, großen Hüilschuppen nur undeutliche Reste vor- handen sind. Oben ist eine Seite durch Risse im Bernstein und die andere durch Auswitterung zum Teil unkenntlich gemacht. Die Antheren sind nirgend deutlich. Durch Krümmuno; sind einzelne Schuppen in ihrer Lage gestört und dadurch die ganzen Schuppen sichtbar. Eine — Bild 125 h — ist schildförmig umge- kehrt eiförmig, an der Basis herzförmig und gestielt. Sie ist 1,29 mm breit und 1,514 mm lang. Der lineale Stiel ist nur für eine Länge von 0,534 mm sichtbar, dann durch eine andere Schuppe 160 - Gymnospermen. verdeckt. Voa der Mehrzahl der Staubblätter ist uur der obere Teil sichtbar, hier haben sie eine Breite von 1,22 — 1,48 mm. Der obere Rand der Schuppen (Bild 125 c) ist unregelmäßig flachbuch- tig und gezähneh. Die Rand/ellen sind die schmälsten ; sie laufen entweder in einen oberen Sägezahn (Bild 125 d (bei r) und 125 e) oder endigen mit gerader Abstutzung (Bild 125e). Von diesen stumpfen Zellen liegen meist einige nebeneinander. Die Rand- zellen haben Breite : Länge: 1. 0,0142 : 0,0682 mm 2. 0,0142 : 0,0795 » 3. 0,0085—0,0142 : 0,1136 mm 4. 0,0142:0,1136 mm Die auf die Zellen am Rande folgenden sind breiter und meist länger als die Randzellen (Bild 125c und 125d); sie haben Breite zur Länge: 1. 0,017 —0,0227 : 0,1761 mm 2. 0,0114-0,017 : 0,1874 » 2. 0,017 :0,1136mm 4. 0,017 —0,0198 : 0,1705 » Die strahlig gerichteten Längs- und Querwände der Zellen sprin- gen als helle Linien hervor, während ihre Flächen dunkelbraun sind, und eine deutliehe dunklere Linie in jeder hellen Wand deutet die Mittellanielle an (Bild 125 d). Im Umfange der Schuppen zählte CasI'ARY am Rande 119 bis 159 Zellen, also bedeutend mehr als bei den anderen untersuchten Blutenständen von Pinus. Erklärung der Abbildungen. Bild 125. Pinus 7ny/<üe//«/ara Casp. u. R. Ki.icus in 3 facher Vergrößerung. Born- steinmuseum von Stantiion u. Bkckeu. Bild 125a. Natürliche Größe. Bild 125b. Schuppe mit Stiel, 1 1 fach vergrößert. Bild 125c. Schuppe, 45 fach vergrößert. Bild I25d. Randstück einer Schuppe, 184 fach vergrößert, r Rand. Bild 125e. Stück des Randes einer Schuppe, llOfach vergrößert. Piims Schuuianiii Casp. Es ist möglich, daß diese Form mit der von (»('uteht und Gymnospermen. 1Q\ Menge in clor Flora (lof< Hernsteins gegcljcnen, S. ;-i8, Fij^f. löl, 152, übereinstimmt, doch ist ein Vergleich nach der doiti"-en Ab- bildung unmöglich. Diagnose: Männli eil e !• Blüten stand walzig-länglich. Die Blattstel- lung nicht ermittelt. Schuppen lang gestielt, fast schildförmig, ei-niereuförmio-, an der Basis gertnidet; ihr Rand ist seicht l)uchtig, schwach fjezähnelt. Zellen der Schuppenoberfläche radial von der Mitte des untersten Teiles gegen den Rand. Hüllblätter nicht erhalten. Das Kätzchen (Bild 12()) ist 18 mm lang, 6 mm breit; die eine Hälfte war, bevor das Stück in den Bernstein eingebettet wurde, bis zur Achse der Länge nach abgerissen. Leider läßt sich trotz dieser Bloßlegung das Innere, das sonst von den Schup- pen verdeckt ist, wenig ermitteln. Soweit sichtbar, sind die Schuppen fast schildförmig und laug gestielt. Der Blütenstand ist walzig- länglich. Die Schuppen sind im unteren Teile stets bedeckt durch die vorhergehenden; der freie Teil kreis-nierenförmig, Rand seicht buchtig-zähnig, jede Raudzelle geht in einen zarten Zahn aus. — Bild 1261) — 126 f stellen ver- schiedene Schuppen ränder dar. Die Zellen der Überfläche (Bild 126 b) verlaufen von der Mitte des untersten Teiles radial gegen den Rand, ohne Längs- reiheu zu bilden; gegen den Rand sind sie schmaler, in der Mitte am Grunde am breitesten . wenn auch nicht stets am längsten. Ihre Breite zur Länge: 1. 0,0333 : 0,1666 mm 2. 0,0199 : 0,1333 » 3. 0,0266 : 0,1266 » 4. 0,0199:0,800 » 5. 0,0333 : 0,2333 » 6. 0,0333 : 0,1466 » 7. 0,0399 : 0,1333 » Neue Folge. Heft 44. 11 ] (52 Gymnospormon. Die Schuppeu bind viel kürzer und uudeiitlieher gezähut als bei Pinus Wredeana. Erkläruuuc der Abbildun o-eu. Bild 126. Pinus Schumanni Casp. in 5 Fächer Vergrößerun';(. Caspary's Privat- sammlung. Bild 12Ga. Natürliche Größe. Bild 126 b- Ganze Schuppe, 73 fach vergrößert. Bild 126c— r26f. Schuppenränder, 45fach vergrößert. Pinus Reichiaua Casp. Diagnose: z. T. Pinus Reichiana Conw., Monographie der baltischen ßernsteinbäume, ö. 74. Ahies Reichiana G., Koniferen des Bernsteins, S. 37, Taf. XIV, Fig. 140 u. 141. » » ScHiMPEK. Paleont. veget. Abietites Reichianus Göpp. u. Beil, Org. Heste im Bernstein, S. 96. Pinites Reicitianus Endl. Synops. Konif. Piceites Reichianus Göpp., Monograph. d. Konif., S. 209, Taf. II [, Fig. 4 — 5, Taf. 30, Fig. 1—2. Mänulicher Blüten stand eiförmig. Blattstellung; nicht zu ermitteln. Schuppe gestielt, fast umgekehrt eiförmig, im gedeckten Teil im Umriß fast hall)kreisförmig, an der Basis ver- schmälert mit grol) und sehr ungleich buchtigem Rande, die Lappen gezähnt. Zellen der Schuppenoberfläche radial gerichtet. Hüllblätter eiförmig, fast lineal, stumpf. Männliches Kätzchen etwa 8 mm lang, unten etwa 4 mm l)reit. Der eiförmige Blütenstand hat unten 4 etwa 1^/2 mm breite und 4 mm lange, längliche, fast lineale, eiförmige, stumpfe Hüllblätter a, b, c, in Bild 127. Die Spitze eines ist zersetzt, eines anderen zurückgekrümmt. Der Blütenstand scheint etwas beschädigt zu sein, denn die schraubige Anordnung der Schuppe ist sehr gestört; es halten daher die Schuppen selbst keine bestimmte Richtung ein und ihre Anordnung ist unbestimmbar. Die Schuppen decken einander mehr oder weniger dachziegelig, so daß nur ein im Umkreis halb- Gymnospermen. ]g3 kreisförmiger Teil von der Mehrzahl sichtbar ist (Bild \21 c bis 127 g). Wo eine stärkere Störung eingetreten ist, zeigen die Schuppen, Bild 127 h bei a. eine fast umgekehrt eiförmige Gestalt und eine V^erschmälerung nach dem Grunde zu. Von Staubbeu- teln ist nichts sichtbar. Die Schuppen haben eine Breite von 0,7866 — 0,866 mm. Blütenstaub liegt auf den Schuppen und Hüllbliittern umher. Die meisten sind nicht gut ei'halten, einige aber zeigen die Anhäno-sel deutlich, Bild r27i, a und b. a maß in der Richtung d 0,0455 mm und der Richtung c 0,0393 mm; b maß in Richtung f 0,0373 mm und in Richtung e 0,0414 mm. Die Schuppen sind am Rande grob und sehr ungleich und z.T. tief buchtig und die Lappen gezähnt (Bild 127c— 127 h). Es sind auf der Seite Bild 127 etwas über 50 Schuppen vorhanden. Die Zellen der Schuppen sind radial gerichtet (Bild r27c). Von den Randzellen bildet fast jede für sich einen Zahn. Die Zellen sind 0,0165 -0,0207 mm breit und 2— 4mal so lang, meist spitz- lich endend. Die Hüllblätter haben sehr lange Zellen, die auch meist spitzlich endigen und der Länge nach liegen; gemessen wurde 0,0199 mm in Breite und 0,1599 mm in Länge. Die beiden Arten Pinus Wredeana und Reichiana sind von CONWENTZ in seiuf^r Monographie der baltischen Bernsteinbäume zu Pinus Reichiana CONW. zusammengezogen. Er sagt darüber: »Es ist ja möglich, daß überhaupt unter den zahlreichen Blüten der Abietaeeen mehrere Spezies sich verbergen, aber ich halte es nicht für zweckmäßig, nach der geringeren oder stärkeren Zähnelung des Randes eine Unterscheidung nach Spezies durch- zuführen.« Wie es sich aus den vorhergehenden Beschreibungen ergibt, l)eruht die Aufstellung der verschiedenen Arten jedoch nicht nur auf der Beschaffenheit des Schuppenrandes, sondern auch auf der Form und namentlich dem Grund der Schuppen und der mi- kroskopischen Beschaffenheit. Es unterscheiden sich die hier be- gründeten vier Arten: 11=* 104 Gymnospermen. P. Wrecleana P. muUicellu Iuris P. Sc/iumanni P. Rekhiana Im Umfang der Schuppe weit mcLr Zellen als bei den übrigen Blüterj&tänden von Finus Schuppe länger gestielt als bei den anderen Blüten- ständen von Pinus Gestalt der | kreis- bis verkehrt- ungedeckten rundlich-nieren- , eiförmig, am i nierenförmig Schuppe förmig j Grunde gestutzt i fast umgekehrt eiförmig Rand mehr oder weniger buchtii; unregelmäßig zähnig unregelmäßig flach buchtig, schwach oder gar nicht gezähnelt flach buchtig; viel kürzer und undeutlicher gezähnt als bei Pinus Wrecleana grob und sehr ungleich lappig und tief buchtig, Lappen gezähnt Basis der Schuppe mit spitz winkligem Aus- schnitt herzförmig gerundet verschmälert Wie nun in diese 4 Arten die Abies obtusa, rotundata, elon- gata G. u. M. sich einreihen , ist aus den Beschreibungen und Zeichnuno-en nicht sicher zu bestimmen. Göppert selbst zieht die ersten zu seiner Abies Wrecleana und läßt nur A. elongata be- stellen, die von CoNWENTZ aber zu seiner Pinus Reichiana gezogen wird; zu Pinus Reichiana und Pinus Wrecleana Casp. jedoch scheint sie nicht zu gehören. Erklärung der Abbildungen. Bild 127. Pinus Reichiana Casi-. in 7 facher Vergrößerung. Berliner mineralo- gisches Museum. Bild 127 a. Dasselbe um 2 Rechte gedreLt. Bild 127b. Natürliche Größe. Bild 127 c—h. Schuppen. Bild 127i. Blütenstaub. Pinus Kleinii Conw. CoNWENTZ beschreibt 1. c. S. 78 eine weibliche Blüte; der Einschluß ist zwar nicht besonders gut erhalten, zeigt aber doch so viel Einzelheiten, daß Conwentz die Art Pinus Kleinii darauf beijründete. GymnospcrmeD. ]65 Picea Link. Aus der Gattiiog Picea ist nur eine Art sicher uachgewiesen, die Picea Engleri Conw.'). Hierher dürfte auch der Eiusclilul.i gehören, den GöppERT als Carpinites dubius GÖPP. u. PöR. be- schrieben hat^). Das GöPPERx'sche Original war von Caspary 1881 untersucht worden, er hatte aber weiter keine Entscheiduno- getroften, als »Männliche Blüte einer Konifere«. Hr. Professor Schenk in Leipzig, dem ich das Material von Carpinites zuschickte, hatte die große Güte, mir zu antworten, daß der männliche Blüten- stand unzweifelhaft zu den Abietineen gehört und wahrscheinlich zur Gruppe Picea. Hierdurch augeregt, habe ich die männlichen Blütenstände einer Anzahl von Arten der Picea mit dem Bern- steineinschluß näher verglichen. Ich kann nicht leugnen, daß diese Blüten dem Bernsteineinschluß nahe stehen, aber doch nicht so, daß ich denselben zur Gattung Picea ziehen kann. Ich o-laube daher die Gattungsbezeichnung Piceites als zutreffender gebrauchen zu müssen. Piceites Schenkii Casp. u. R. Klebs. Carpinites duhius G. u. Beh. 1. c. Taf. lY, Fig. 29, 30, 31. Diagnose: Männliche Blüte 8 mm lang, 8 mm dick, walzig. Staubblätter in mindestens 20 Orthostichen gestellt. Schuppen eiförmig-dreieckig, schildförmig zugespitzt, lano- gestielt, am Rande klein buchtig-zähnig. Staubsäcke ellipsoidisch zu "2 uuter jeder Schuppe. Dieser männliche Blutenstand einer Konifere, welchen Göp-* pert als Carpinites bezeichnet hat, ist leider etwas beschädigt; einige Staubblätter sind am Grunde abgerissen, wenn auch noch an der Blüte hängend, andere sind stark verkümmert. An einer Achse sitzen eiförmig- dreieckige, schildförmige Schuppen auf einem Stiel, der fast so lang ist, als die Schup[)e, und uuter der Schuppe zwei ellipsoidische Staubsäcke, rechts und •) 1. c. S. 71, Taf. XVII, Fig. 11-15. -) 1. c. 1845, S. 85, Taf. IV, Fig. 30, 31. 166 Gymn ospermen . links vom Stiel je einer. Nur wenige Schuppen, a und b sicher, lassen dieses erkennen. Leider liegt die Blüte im Bernsteinstück so, daß sie nur gut von der gezeichneten Seite und oben gesehen werden kann, aber auch diese Ansichten sind zum Teil durch Risse getrübt. Die Staubsäcke scheinen mit Längsrissen vou oben nach unten zu springen, Staubblatt d. Die Schuppen sind am Rande unregelmäßig klein, buchtig- zähnig — Bild l'i.Sh — . GöPPERT nennt sie stumpf; die Abbil- dung jedoch zeigt l)ei den meisten das Gegenteil. GöPPERT nennt die Schuppen auch ziemlich breit herzförmig und so stellt sie auch Taf. IV, Bild 31 seiner Zeichnungen dar; sie sind jedoch eiförmig-dreieckig, wie Bild V28b, die Schuppe a von Bild 128 in stärkerer Vergrößerung, zeigt, welche den Grund unter allen am deutlichsten erkennen läßt. Die Stellung der Schuppen ist nicht sicher zu ermitteln; daß ihr ein höherer Bruch zugrunde Hegt, beweist die Ansicht von oben in Bild TJSd, danach müssen sie in wenigstens 20 Orthostichen stehen. Genau ist die Zahl nicht zu ermitteln. Die Angabe Göppert's, daß die Schup- pen in 6 — 7 Reihen senkrecht über einander liegen, ist daher ein Irrtum. Die Schuppen sind auch nicht gekielt, wie die Zeichnung von Göppert sie darstellt. Ihr Rücken ist nur unten höchstens schwach gewölbt. In der Mediane liegen von oben nach unten 25 Zellen, bis zum undeutlichen Grunde der Schuppe (bei G(")P- PERT nur etwa 13) und von der Mediane jedenfalls nach der breitesten Stelle der Seite gegen 30 (bei G(">ppert nur etwa 15). Die Zellen der Schuppe gehen vom Grunde der Mediane, wo wahrscheinlich der Anheftungspunkt des Stieles Hegt, strahlig nach oben und den Seitenrändern in unregelmäßige Längsreihen aus. Die Zellen der Mediane sind im oberen Teil meist etwas schmäler, als im untersten Teil, aber meist länger. Die Zellen in der Me- diaue zeigen oben Breite zur Länge gleich: 1. 0,0255:0,0682 mm 2. 0,0227 : 0,0966 » 3. 0,017 : 0,0966 » 4. 0,0284:0,0625 » 5. 0.0284 : 0,0454 » 6. 0,0284 : 0,034 » Gymnobpermen. 167 Unten am Grunde Breite zur Länge gleich: 1 . 0,0284 : 0,0255 mm (breiter als lang) 2. 0,034 : 0,454 » 3. 0,034 : 0,0454 » 4. 0,0227 : 0,0539 » Die Oberhautzellen der Staubsäcke zeigen die häutig bei ver- schiedenen Koniferen vorkommenden Verdickungen, die die Seiten- veände wellig erscheinen lassen, Bild 128c. Diese Zellen messen Breite zur Länge gleich: 1. 0,0284:0,0852 mm 2. 0,0284:0,0795 » Erklärung der Abbildungen. Bild 128. Piceites Schenkii Casp. und R. Km.bs. 7 fach vergrößert. Göi'I'kkt's Original aus dem Königl. mineralog. Museum zu Berlin. Bild 128 a. Natürliche Größe. Bild 128 b. Schuppe a in GOfacher Vergrößerung. Bild 128 c. Zellen eines Staubsackes, 120 fach vergrößert. Larix. Unter dieser Gruppe führe ich zwei Stücke an, ein Büschel Nadeln im Bernstein eingeschlossen und einen frei in der blauen Erde, dem Muttergestein des Bernsteins gefundeneu Koniferen- zapfen, deren Zugehörigkeit zu Larix allerdings nicht sicher be- gründet ist. Ich folge aber darin der Anordnung, die CaSpary in seinem Manuskript angewendet hatte. Pimis serrata Casp. Diagnose: Blätter zu drei in einem Büschel. 8 Spaltöffnungsreihen, von denen 2 doppelt sind, auf der Rückenseite des Blattes. Die Spaltöffnungen von kurzzelligem Parenchym umgeben. Die Spaltöffnungsreihen getrennt durch lange Zellen mit keilförmigen, wagerechten Verdickungen, vScheideblätter am Rande in langen Fäden auslaufend. Knospen eines Koniferenzweiges, etwa 13 mm lang, 1 Y4 mm oben, 2^2 "itti nuten breit, Bild 129, 129 e. Knospe lang, kegel- 168 Gymnospermen. förmig, mit 3 Blättern, die zusammen einen Kegel bilden, so daß jedes von ^3 Kreisbogen begrenzt ist und die glatten 2 inneren Seitenflächen einen Winkel von 120*^ bilden. Die Spitzen der 3 Blätter abgebrochen. Sie hatten sich erst wenig aus der dicht anliegenden Hülle der lanzettlichen braunen Niederblätter mit den Spitzen herausgebildet. Solcher lauzettlicher, schuppenförmiger Scheideblätter sind sechs da; das äußerste ist das kürzeste, das innerste das längste. Sie sind abgetrocknet, bräunlich und spreuig. Ihre äußeren langen Zellen haben oft spitzliche Enden imd liegen der Längsachse der Schuppe zwar parallel, aber selbst nicht in Längsreihen. Diese Zellen haben einfache Wände (Bild 126f), die nichts Bemerkenswertes zeigen. Breite zur Länge gleich: 1. 0,0207:0,2196 mm 2. 0,0248:0,2279 » 3. 0,0207:0,1616 » Die Zellen der Ränder dieser Schuppenblätter sind der Lage nach voneinander gelöst und gehen in kurzen Zwischenräumen fast unter rechten Winkeln als Fäden wagrecht ab, welche die ganze Knospe umgeben. Diese ist auf solche Weise mit wag- rechten Fäden dicht umsponnen. Die Blätter haben eine schwarzgrüne Farbe. Das eine Blatt liegt so, daß man seinen Rücken gut übersehen kann (Bild 129 bei a); er hat 8 Spaltöfifmingsreihen, von denen 2 doppelt sind (Bild 129b); diese liegen in ungleichen Zwischenräumen. Die Spaltöffnungen sind 0,0207 mm breite luid 0,0248 nun lange, vertieft liegende, elliptische Stellen (Bild 129 c); sie sind von kurzzelligem Parenchym umgeben; je rechts und links von einer Spaltöftnung liegt eine besonders kleine Zelle. Diese rechts und links liegenden Zellen zeigen Breite : Länge gleich: 1. 0,0124:0,0331 mm 2. 0,0165:0,0331 » Die zwischen den Spaltöfl^'nungen der Länge nach liegenden Zellen Breite zur Länge: 1. 0,0248:0,0538 mm 2. 0,0248:0,0621 » 3. 0,0207:0,0558 » Gymnospcimcu. ]t39 Diese Zellen zeigen nichts von streifiger Verdickung. Auf die kürzeren, den Spaltöffnungen anliegenden Zellen folgen sehr lange, die auch stumpf enden, die Querwände sind deutlich sichtbar. Diese Zellen haben Breite zur Länge gleich 0,0"2-48 bis 0,0290:0,1325 mm, sie sind quer heller und dunkler gestreift; die helleren Streifen lassen oft keilförmige, dunklere Stellen zwischen sich und laufen bald wagrecht, bald schief. Diese Streifung rührt von queren Verdickungen der Zellenwand im Innern her. Auch erscheinen die Wände der langen Zellen etwas buchtig. Der Hand der Blätter ist durch zarte Sägezähne begrenzt, welche Querstreifung nicht zeigen (Bild 12i!d), aber mehrere Ein- schnürungen haben. Von lebenden Pflanzen steht Larix dahurica TuRCZ dem Bern- steineinschluß ungemein nahe, wenn man von der Zahl der Nadeln in einem Büschel absieht. Larix dahurica TüRCZ hat ebensolche keilförmigen Verdickungen in den Nadeln, wenn sie auch etwas schwächer sind wie bei Pinus nerrata CaSP., auch ist der Rand ihrer Blätter mit ähnlichen Sägezähnchen ausgerüstet wie beim Bernsteineinschluß. Erklärung der Abbildungen. Bild 129 a. Pinua serrata Casp. 7 fach vergrößert. Museum für Naturkunde zu BerÜD. (Ehemals KüNow'sche Sammlung Nr. 42.) Natürliche Größe. BiW 129b. Uücken des Blattes a von Bild 1, 27fach vergrößert. Bild 129 c. Spaltöffnungen mit anliegenden Zellen, 186 fach vergrößert. Bild 129d. Randzähne und Zellen des Rückens eines Blattes. 18(; fach vergrößert. Bild 129 e. Bild 1 um 2 Rechte gedreht, 7 fach vergrößert. Bild 129 f. Zellen eines Scheidenblattes, llOfach vergrößert. Piims Laricio-Thomasiaua Hekh. Ptnites Thomnsiaiim Göppkkt. Der Bernstein und die in ihm enthaltenen Pflanzen- reste S. 92, Taf. 13, Fig. 12—14. Pinm Laricio-Thomasiana Heer. Mioc. balt. Flora S. 22, Taf. I, Fig. 1—18. Unter den Pflanzenresten des Bernsteins muß auch ein Zapfen erwähnt werden, den Herr KÜNOW in der Bernstcingräberei von Gr. Kuhreu in der blauen Erde gefunden hat. Es ist dieses ohne Zweifel der einzige Zapfen, welcher bis jetzt in der blauen Erde gefunden ist, während sie in den höher liegenden Braunkohlen- 170 Gymnospermen. sandeu häufig vorkommen. Näheres über die Art des Vorkommens dieses Zapfens ist mir nicht bekannt i). Der Zapfen — Bild 130 — ist stark zusammengedrückt, 60 mm lang, 34 mm breit und 22 mm dick, leider auf der Rück- seite durch Anstechen eines Drittels seiner Oberfläche beraubt. Er ist eiförmig länglich, einer Abbildung des Pinites Thomasianus G. und B. (1. c, Taf 3, Bild 19j sehr ähnlich. Die Apophysen fast eben und rhombisch, durch 4, auch 5 Seiten begrenzt, die oberen Seiten sind die längsten und stark gebogen, die andern, kaum 1/2 — 1/3 so lang, sind fast gerade. Statt des vorspringenden Nabels (Umbo) ist ein etwas bogiger Spalt da; von Kanten, die nach rechts und links von der Spitze (Spalt) ausgehen, ist keine oder eine geringe Spur vorhanden. Samen ist nicht erhalten. Im Innern ist alles kohlig und schwarz. Die Stellung ist 8/21, die Achterzeileu laufen rechts, die fünfer links, und zwar liegt das zweite Blatt rechtsum nach dem kür- zesten Wege, demnach ist der Zapfen rechtsläufig. Die größten Apophysen der Mitte haben Höhe zur Breite gleich : 1. 9 : 17 2. 71/2:16 3. 91/2 : 14 4. 9 : 151/2 Der vorliegende Zapfen kann Pinus Hageni Kr. nicht sein, da diese Art Apophysen besitzt, die fast so hoch als breit und auf dem oberen Rande ziemlich rechtwinklig sind; er hat dagegen, wie Pinus Laricio-Thomasiana Heer, oben gewölbte Apophysen, die auch viel breiter als hoch sind (vergl. Heer, 1. c, Taf I). ') Ich kann mich des Zweifels kaum erwehren, ob der Zapfen nicht irgend- wie aus höheren Schichten, etwa durch Einbruch, zufällig in die blaue Erde ge- kommen ist. Tch habe keinen gefunden, trotzdem ich durch mehr als 40 Jahre der Bernstein -Produktion und den wissenschaftlich wertvollen Funden dabei meine ständige Aufmerksamkeit geschenkt habe. Wagenladungen von Rollhölzern, die im Lauf der Jahre bei dem großen Betriebe der Firma Stantien & Bkckku sowie gegenwärtig durch den der Kgl. Bernsteinwerke aus der blauen Erde ge- waschen wurden, s'nd nach Zapfen durchsucht worden, aber es ist bis jetzt nicht gelungen, einen solchen aufzufinden. Eine Flüchtigkeit beim Nachsuchen ist ganz ausgeschlossen, ebenso ein Abschleifen des Zapfens durch die Wäsche. Gymnospermen. 171 E r k 1 ä r II u g der Abbildung. Bild 13(1. Zapfen von Pinus Laricio-Thomsiana Hi;er. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Küsow'sche Sammlung.) Abies Link. Unter der Gattungsbezeichnuug Abies L. sind füuf Arten, drei nach Blüten und zwei nach lilättern, von Göppert beschrie- ben worden. Wie bereits oben nachgewiesen, bleiben von diesen nur Abies mucronata und Abies obfusifolia übrig, deren Originale Caspary und ich nicht gesehen haben. Die Zeichnungen geben so wenig Einzelheiten, daß ein Vergleich mit Caspary's Unter- suchungen unmöglich ist. Abies obtusifolia G. u. M. erinnert sehr an Abies linearis Casp. und R. Kleb.s, Abies Suckerii Casp. u. R. Klebs. Unter diese Art fasse ich drei Blättchen zusammen, welche Caspary zu verschiedenen Zeiten von 1872—1885 untersucht und einzeln beschrieben hat. Diagnose: Blatt liueal- spateiförmig, nicht fern unter der Spitze am breitesten. Rand ganz. Spitze stumpflich. Stiel mit flacher Rinne und zurückgebogen, an der Innen- seite gewölbt. Blattfläche wenig der Länge nach gekrümmt. Oberseite bei den kleinen Blättern ganz schwach, bei den größeren etwas stärker der Länge nach gefaltet, in der Mitte ver- tieft. Untere Seite glatt, Mittelrippe kaum oder schwach erhaben. Spaltöffnungsfläche nur auf der Unterseite, beiderseits der Mediane oben oder unten nicht zusammenfließend. Die untersuchten Blättcheu sind verschieden groß. Bild 131 ist 15 mm lang und l^/^ mm breit, Bild 132 ist 10 mm lang und 11/2 i""i '^i'eit und Bild )33 nur 9 mm lang und ^/s mm breit, die Breite stets an der breitesten Stelle dicht unter der Spitze gemessen. 1 72 Gymnospermen. Die obero Blattseite hat ein Parenchym aus isodiametriscben Zellen, die in uulir oder weniger regelmäßigen Längsreihen stehen. In den oberen 74 ^^er Länge des Blattes liegt in der Mediane ein Streifen von längeren, etwas schmäleren Zellen c— d in Bild ]31c. Der Streifen ist in der Mitte des Blattes etwa 8 Zellen breit, er versehwindet dioht über dem Stiel, weil hier seine Zellen etwas breiter werden (c— d in Bild 133d von Stelle a des Blattes 133a) — und den seitlichen an Länge mehr gleichkommen. Die Ober- hautzellen sind braun; es finden sich aber Gruppen von 3—8 und mehr Zellen, die hellgelb sind (die dunklen Zellgrnppen 8 in Bild 131c und 131 d), gegen die Spitze zu wird die Wand der meisten Zellen lichtbraun. Die längeren, in regelmäßigen Reihen in der Mediane der oberen Seite liegenden Zellen messen Breite zur Länge gleich: bei Bild 131c bei Bild 133d 1. 0,0199:0,0466 mm 0,0333:0,0553 mm 2. 0,0199:0,0399 » 3. 0,0266:0,039 » bei Blatt 132 0,0142:0,034— 0,04 mm. Die seitlich der Mediane liegenden Zellen der oberen Blatt- seite messen Breite zur Länge gleich: bei Bild 131c bei Bild 133d 1. 0,0333:0,0333 mm 1. 0,0466:0,0466 mm 2. 0,0399:0,0399 » 2. 0,0333:0,0466 » 3. 0,0399:0,0466 » 4. 0,0333:0,0399 » 5. 0,0599:0,0399 » 6. 0,0466:0,0533 » bei Bild 132 1. 0,0284-0,0397 : 0,0284 : 0,0397 mm. Auf der unteren Seite sind die isodiametrischen Zellen auch in mehr oder weniger regelmäßige Längsreihen gestellt. In der Mediane zieht sich ein Streifen hin, der etwa 15 — 18 Zellen in der Mitte des Blattes breit ist (e-f in Bild 131 d und Bild 132c bei m als Hälfte des Blattes). Nach oben und unten nimmt der Gymnospermen. 173 Streifen an Zellenzahl in der Quere etwas ab, bei Stelle a in Blatt 133a sind nur noch sieben Zellen in der Breite vorhanden — c — d in Bild 133 e. Ebenso geht an beiden Rändern ein Streifen von Zellenreihen, der in der Mitte des Blattes — 8, 8 in Bild 131 d — 7 bis 12 Zellenreihen stark ist und nach oben und unten auch an Zellenzahl in der Breite etwas abninunt; so sind etwa im untern Drittel nur 8 Zelleureiheu — r in Bild 132c — und 4 Zellen- reihen noch tiefer bei a in Blatt 133 — g, g in Bild 133e. Diese 3 Streifen Parenchym, welche keine Spaltoft'nungen haben, sind ofefärbt, wie die der oberen Blattflächc und haben auch stellen- weise die kleinen Gruppen von gelblichen Zellen — in Bild 131 d. Der Grund für die hellere Färbung der Zellgruppen ist nicht bekannt. Zwischen den Parenchymstreifen der Mitte und der Räuder liegt je ein Streifen eines Parenchyms aus sehr kleinen Zellen, welche zwischen sich Spaltöffnungen haben. Diese Streifen ver- einigen sich weder am Grunde noch an der Spitze. Die Spalt- öfiuungsflächen sind wenig breiter als die keine Spaltöjftnungeu enthaltenden Randstreifen. Der Spalt der Spaltöffnungen ist stets der Läugenachse des Blattes parallel. In Bild lo2c und 133d sind die zwei Zellen der Spaltöffnungen, die zwischen sich ein ziemlich großes elliptisches Loch haben, recht deutlich erkennbar, während bei Bild 131a der Spalt undeutlicher ist. In der Mitte des Blattes sind etwa acht Reihen von Spaltöffnungen vorhanden — a und b in Bild 131 d — ; nach dem Grunde zu nimmt ihre Zahl bis auf 2 — 3 ab — Bild 133e — und dicht unter der Spitze vermindert sie sich auch. Die Zellen in der Mediaue haben Breite zur Länge gleich: Bei Bild 131. Bei Bild 132. 1. 0,0333 : 0,0533 mm 0,0227—0,034 : 0,0284—0,034 mm 2. 0,0333:0,0333 » 3. 0,0333:0,0533 » Bei Bild 133. 1 . 0,0333 : 0,0399 mm 2. 0,0333 : 0,0466 » 3. 0,0399 : 0,0333 » 4. 0,0333:0,0333 » ] 74 Gymnospermen. Die Zellen der llaudstreifen messen Breite zur Länge gleich: Bei Bild 131. Bei F^ild 132. 1. 0,0399 : 0,0599 mm 0,0227-0,033 : 0,0284-0,034 mm 2. 0,0533:0,0399 » 3. 0,0412:0,0399 » 4. 0,0266:0,0266 » 5. 0,0333:0,0533 » Bei Bild 133. 1. 0,0333:0,0465 mm 2. 0,0266 : 0,0533 » 3. 0,0266:0,0390 » Die Parenchymzellen der Spaltöffiningsstreifen haben bei Bild 132 einen Durchmesser von 0,017 — 0,023 mm. Die Spaltöffnungszelien haben Breite zur Länge gleicli: Bei Bild 131. Bei Bild 132. Bei Bild 133. 1. 0,0399 : 0,0533 mm 1. 0,051 : 0,0625 mm 1. 0,0533 : 0,0599 mm 2. 0,0399 : 0,0533 » 2. 0,056 : 0,0(S25 » 2. 0,0466 : 0,0533 » 3. 0,045 : 0,056 » 3. 0,0466 : 0,0599 » Der Stiel des Blattes ist zurückgekrümmt und zeigt am Grunde oben eine flache Kinne und eine schiefe Ablösungsfläche — Bild 131 e und 133f — . Die Narbe des Blattstieles ist gehöhlt und beträgt etwas mehr als die Hälfte eines Kreises an der Unterseite des Blattes, zieht sich dann aber noch mit einem Winkel in die Furche des Blattstieles nach der Oberseite des Blattes. Etwa in der Mitte ist ein Leitbündel sichtbar. Dieses Blatt hat viel Ähnlichkeit mit Göppert's Dermato- phi/llites porosus^ doch sind bei diesem die Zellen im allgemeinen wohl etwas größer. Ich nenne diese Konifere nach Herrn Sucker, dem eifrigsten Koniferenzüchter Ostpreußens, der sowohl mit dem verstorbenen Prof. Caspary in sehr regem Verkehr stand, als auch mich zur Bearbeitung dieses Nachlasses in der freundlichsten Weise mit einer Fülle von lebendem Material unterstützt hat. Erklärung der Abbildungen. Bild 131. Abies Suckeri Casp. u. R. Klkbs. Natürliche Größe, b von der Seite. Caspauy's PrivatsammluDg. Gymnospermen. ]75 Bild 131a. Dasselbe 7 fach vergrößert von oben. Bild 131b. Tfach vergrößert von unten. Bild 131c. Querstreifen der oberen Blattseite, GOfach vergrößert. Bild 13 id. Querstreifen der unteren Blattseite, tlOfach vergrößert. Bild 131g. Narbe des Blattstieles, schief von oben, löfach vergrößert. Bild 132. Ahies Suckeri Casp. u. R. Kl. Blatt von oben, 8 fach vergrößert. Bernsteinmuseum von STANTn;N u. Becker. Bild lo2a. Dasselbe von unten. Bild 13-2b. Natürliche Größe. Bild ]3"2c. Zellen der halben Blattspreite, untere ßlattseite, 84 fach vergrößert. Bild 133. Abies Suckeri Casp. u. R. Ki,., von oben, in Tfacher Vergrößerung. Ehemals KüNovv'sche Sammlung. Museum für Naturkunde zu Berlin. Bild 133a Dasselbe von unten. Bild 133b. Dasselbe von der Seite. Bild 133 c. Natürliche Größe. Bild I33d. Oberfläche des Blattes von der Stelle a aus l."i3a. lOOfuch ver- größert. Bild 133c. Unterseite des Blattes von Stelle a, 100 fach vergrößert. Bild 133 f. Blattstielnarbe, löfach vergrößert. Abies linearis Casp. und R. Klebs. Diagnose: Blatt fast lineal, iu der o1)eren Hälfte gegen die Spitze etwas verbreitert, dicht vor der Spitze wieder verschmälert, uuteu in den Stiel verschmälert. Rand ganz (etwas diirclischeiueud am äußersten Rande). Spitze stumpf gerundet. Stiel fast unter rechtem Winkel zurückgekrümmt, unten ge- wölbt, obeu gehöhlt, etwa doppelt so breit als dick. Obere Seite in der Mitte bis zur Spitze gefurcht. Untere Seite ziemlich elieu, Rand nicht zurückgerollt. Spalt u n gs fl ä chen nur auf der Unterseite beiderseits der Mittelrippe, jede P'läche mit zwei Reihen Spaköffnungen. Das Blättchen, Bild 134, ist 16 nnu laug und •*/4 mm an der breitesten Stelle l)reit, der Stiel unten etwa 1 mm laug. Die untere Seite, Bild 134d, zeigt in der Mediane des Blattes einen Streifen von kurz<'u, parenchymatischen Zellen, deren Länge in der Mitte am größten ist und die Breite etwa um 1^2 übertrifft, gegen den Rand aber kürzer wird und etwa so lang als breit ist. 8— ü Reihen solchen Parenchyms bilden diesen Streifen, der etwas mehr als 1/3 der ganzen Blattbreite beträgt. Daran schließt sich 17fi Gymnospermen. rechts uud links vou der Mitte eiu iStreifeu kleinerer, unregel- mäßiger, nicht in Längsreihen stehender Zellen, 4 — 6 Zellen in der Breite haltend, worin zwei Reihen (S in Bild 134 d) elliptischer Spaltöffnungen liegen. Diese beiden Bänder werden gegen den Rand zu von 5 Läugsreiheu eines kurzzelligeu Parenchyms begrenzt. Auf der oberen Blattseite (Bild 134c in freier Hand-, nicht Prismaz(nchnung) ist in der Mitte ein hellerer Streifen, der ver- tieft liegt, aus längeren schmalen Zellr(Mheu gebildet, deren Breite zur Länge 1 : 3 — 4 beträgt. Diese Zellen sind jedoch schwer zu (^kennen. Die Wände sind kaum siehtl)ar, sondern nur die Höhlungen der Zellen, als hell- und rotbraune Flecken. Dieser Mittelstreif längerer Zellen ist rechts und links von 8 — 10 in nicht regelmäßigen, öfters unterbrochenen Längsreihen stehenden parenchymatischen Zellen begrenzt, deren größte dein Mittelstreifen der längereu Zellen zunächst liegen und deren kleinere sich gegen den Rand zu l)ef3nden. Dieses Blättchen scheint mit Aöie.'i obtusifolia Göpp. u. Ber. nicht identisch zu sein, das letzte ist breiter und kürzer und besitzt etwas zuriiekgcrollte Ränder. Das GöppERTsche Original lag nicht zui- Untersuchung vor und aus den Abbildungen bei Göppert ist (Genaueres nicht ersichtlich. Erklärung der xVb b ild uugen. Bild 134. Ahicft linearis Casi». u. R Ki.kbs. Natürliche Große. Museum für Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KüN()\v''sche Sammlung.) Bild 134 a. Dasselbe von oben, 3 fach vergrößert. Bild 134b. Unter- Ansicht, 3 fach vergrößert. Bild 134c. Von der Seite, 3 fach vergrößert. Bild 134d. Untere Blattseite, lUOfacli vergrößert. Bild 134e. Obere Blattseito, lOüfach vergrößert. Zeichnung aus freier Hand, ohne Prisma. Bild 134 f. Narbe des Blattstiels, u unten, o oben, 25 fach vergrößert. 3. Gnetaceae. Guetaceen sind im Bernstein bis jetzt noch nicht beobachtet worden, da die von G(")PPERT 1. c. aufgestellte Gattung Ephedrites^ später Ef)hedra^ nicht zu den Gnetaceeu, sondern zu den Loran- thaceeu zu ziehen ist. Inhalt. Seite A. Abies linearis Casp. u. 1>. Kl. C. Bild 171, 132 a-f. Abies miicronata G. n. M. » ohtusifoUa G. u. M. » Reicliiana Co.nw » » G » Suckeri C.vsv. u. R. Ki.. . . ^J » » » Bild 131 a— e, 132 a-c, 133 a— f. » Wi-edenna Göpp Abietineae Abietites Reicliianiis Göpp. u. Bkh. » Wredennus G Acremonium fuacum Sch. . . . » succineum Casp. . » » » Bild 5 Actinostrobus Alcoptheris serrnta Casp. . . . Alethopteris » » Bild, I A/gae Anoeciangiuin Hornscinahianum . Anomoznmites Asp/cniuin glabariomm Mf.tt . . Araucaria Cunninghamii Ci;il. » cxcelsa Rou » iiribricata Pav. . . . B. Biota Orientalin EikU succinca Göpp. Bryopfiijla Neue Folge. Heft 4. 171 171 176 154 1G2 171 154 144 162 1.Ö4 11 11 6.Ö 61 CaUitris 65 Campylopus ßexuosus 53 Carpinites dubiiis G. u. Bep.. . . 165 Cetraria sp 18 » Bild 14 b. Chamaecyparis Spach. . 80, 99, 119 » Casparyi R. Kl. 101, 109, 118 » » » Bild 7.S a, SO a-b, 81 a, 82 a, 83 a-b, 84 a— d, 85 a-b, 86 S7 a-c, 91 a— c. Chamacciparis massiliensis H. . 9, 82 s> » Sap. eh. r. Casp 107, 113 Chamnccypacis massiliensis Saporta 8G 7 54 G4 62 143 143 143 101 l'J Bild 88 a-b, 89 a— c, 90 a » mengeanni Casp. d Rke Cliamaecyparis mangeaniis Casp. u R. Kl. Bild 77 a - d. Chamaecyparis niitkarnsis Spacii. » sji/iaeroides » Ciadon ia sp Coniferae Cuprcssitcs Conventzii R. Kl. . Bild 100 a-c. Ctipressitcs IfarCmannius G 99 100 120 18 64 120 115 Linkianus G öpp. emend. 1 1 3 12 178 Inhalt Seite Cupressites LinkianusCASv. u. R. Kl. Bild 93a-e, 94 a. Cupressites Sambiensis Casp. u. R. 118 Kl. Bild 96 a-c, 97 a— c. Cupressites Soiumerfeldii Casi-. u. R. Kl 116 Cupressites Sommer feldii Casp. u. R. Kl. Bild 95 a— d. Cupressites Schenkii Casp. u. R. Kl. 111 » » » » Bild 92a-b. Cupressinanthus magnus Casp. . . 126 » » » Bild 162 a-g. Cupressinanthus polysuccus Casp. . 122 « » » Bild a— 0. Cupressineae 65 Cupressus 119,125 » Linkianus G. u. M. . . 96 » sempervirens L. ... 120 » » L. succinea 6. u. M 92, 113 D. DermatophyUites porosus G. u. M. 174 Dicranites Casparyi R. Kl. ... 52 » » '^ Bild 42 a, 43 a, 45 a — b. Dicranites obtusifolius Casp. ii. R. Kl. 54 Bild 46 a-c Dicranites subflageUare G. u^ M. char. ref. ,55 Dicranites suhßvgetlave G. u. M. char. ref. Bild 47 a-c. Dicranum Jloge/lare Hdwg. ... 55 » po/tjcarpum Ehr. » scottianum .... » suhflagellnre G. u. M. . 55 F. Fitz-Roga 65 Frenela 65 Frullania acututa Casp 39 ■: Bild32a-o Seite Frullania mag niloba Casp'. ... 40 » magnilobi »Bild33a— b » primigenia » ... 35 » » : Bild 30a— e » truncata Casp. ... 31 » » >' Bild 25 a — b, 26 a-c, 27 a-b, 28 a, 29 a-b. Frullania tenclla Casp 42 » » » Bild 34 a— b. » varians >> .... 33 » Bild 31 a— c Fungi 8 Fungites capillaris Casp. u. R. Kl. 9 » » » » Bild 1. Fungites germinans Casp. ... 51 •" macrocli actus Casp. u. R. Kl. 10 » » » » Bild 4. Fungites hirtus Casp. u. R. Kl. . 10 » » » » Bild 3 » pull US » ■■>■.. 9 >> Bild 2 G. Glgptostrobus racemosus Göpp. . 132 » europaeus Hker . . 132 » '■' Brong. char. ref 132 Glgptostrobus europaeusBR. a. Casp. 103 a-c, 104 a-c, 105 a— g, lOii a-c, 107 a-b, 108 a-d. . Glgptostrobus Ungeri Hki:i{. Gonatobotrgs fusca Sacc. . . . » primigenia Casp. . . ! » » >: Bild 55 6 a-b 54 I Ggmnospermae 53 132 12 II 63 H. Ilepaticae 19 Ilydrodyction succineum Göpp. . 7 Junt/ermannia anomala Hook . . 50 » bi dentale Ho. . . 47 Inhalt. 179 Soito 49 47 49 Jungermaniua fiictiKiildcld 1.. . » complannta . » crenulata G. . . . » dimorpha Casp. . . » > » Bild 38 a-d. Jungeriiianiiin divarkata Sow. » hcterop/njlla Ho. » inßata Had . » ierphyllifolia Dicks. 21, 29 » ^phaerocnrpoides Casp 39, 49 Jangevmannia sphaerocarpoides Casp. 39 a— b, 40 a— b. Jungcrmanniles contortus G. u. B. 20 » Neesianus G. u. B. 40 Juniperus L 128 Juniperites flartmannicnsis G. n.B. 111 » » Göpp. . 129 » major Casp 000 » » .> Bild 98 a— e. » minor Casp OoO » » Bild 99 a - c. ,51 Lihocedrus suhdecurrens Casp. Seite 77 23 » » 40 57 a— d, 58 a— d, 59. 47 Lic/tenes Lophocolea polyodus Casp. » Bild Bild 36 a- c. M. Madotitcca laevigata Dlm. » Unguifera Casp. Bild 18 46 43 42 35 a— e. Madotheca platijp/ti/l/a Dum. Musci Musettes opir.vlatus G. u B. . » covfertns G. u. B » dubius 52 ■> //a«c7(ecor«e/CASP. u.R.Kl. 56 Bild 48 a— b. Muscites Inrstissimus G. u. B. . . 52 » scoratus G. u. B. . . . 58 » tortifoUus Casp. u. R. Kl. 57 L. Larix 167 » dahurica Turcz .... 169 Lejeunia aJifera Casp 29 » » » Bild24a — c. » latiloha » 28 ^> '> » Bild22a-b, 23 a— b. Lejeunia pinnata Casp 25 » -> »Bildl9a-b. » Sclnnnanni Casp. . » « » Bild 20, a-b21. Lejeunio serpyllifolia Göpp. Bild 49 a— c. Pccopteris humholdtiana G. u. B. 59 20 » autop/njlla Lindbg. Libocedrus chilensis Endi,. . » salicornoides Hkek . Lehocedrites » Esdl. u Göpp Libocedrites subdccurrr.ns Casp. Bild 50 a-d. Pezizites Candidas G. u. B. . . Pbrngmicoma contorta Casp. . . » Bild 16 a— c. 26 Phragmicoma magnistipulata Casp. 19 Bild I5a— c. I Phragmicoma Makaii Dum. ... 22 20 » suhorbiculata Casp. 22 Bild 17 a— c. 78 Phragmicoma suhorbiculata var. 78 j sinnata Casp 23 Phragmicoma suhorbiculata var. 75 sinnata Casp. Bild 18 a — c. 9 I Picea Engleri Conw 165 12* 180 Inhalt. Soite Piceites Reichianus Göpp. 162 » Schenkii Casp. u. K. Kl. 165 » » » » Bild 128 a— c Piceites Wredeanus Endl. . 154 Piiiastcr Endl 145 148 Pinites longifolius Klin. . . » Reichianus Endl. . . 162 » Tkomasianus Göpp. ■ 169 Pinus baltica Conw. . . . 145 » hanksianoides G. u. M. 145 » ceinbrifoJia C\sp. . 151 » » » Bild 118 a— e, 119 a- f. Pinus densiflora Sieb. u. Z. 145 » dolychophylla Casp. . 148 » >) » Bild 116 a— e. 145 170 » Ifageni Hp. » Kleinii Conw. . . . 164 » Künowii Casp. . 146 » » » Bild 114 a — c 115 a. Pinus Laricio-Thomasiana Heeb. 169 Bild 130. Pinus multicellularis Casp, u.R. Kl. 159 Bild 125 a— e. Pinus Parrijana Eng 145 » Reichiana Conw 155 » » Casp 162 » » » Bild 127 a— i. » Schenkii Conw 154 » Schiefferdeckeri Ca3v. u.R.Kh. 150 » » » » Bild 117a-c. Piaus Schumanni Casp 161 » » » Bild a-f . 126 » serrata Casp KIT » » » Bild a-f . . 129 » silvatica G. u. M 145 » suhrigida G. u. M. ... 146 » Tliunljcrge Pai:i 145 » tiquetrifolia G. u. M. . . . 146 i Seite Pinus Wredcana Casp. .' . . . 151 » » » Bild 120a— c, 121 a-i, 122 b— d, 123 a-e, 124 a— c. Podocarpites Kowalewskii Casp. u. R. Kl 143 Podocarpites Kowalewskii Casp u. Rke. Bild 113 a-e. Podocarpus L'Herit. . . . 119, 141 » Totara Dow. . . . 141 Podozamites 64 Polgporus mollis Fr. f. mccinea . 8 » vaporarius Fr. » . 8 Protonema Jungermanniae Bild 41a 51 Pteridophyta 59 R. Radula complanata Dum. ... 45 » » Göpp. ... 22 » ohlongifolia Casp. ... 44 » » » Bild 37 a — h. Ramularia didyma Uno 15 » oblongispora Casp. . . 15 » » » Bild IIa— b, 12 a— b. S. Scindopitytes ylaucesvens G. u. M. 143 » linearis G. u. M. .143 Seijuoia 131 » hrevifolia Hekp.. char. ref. 139 » » » Bild 112 a— f. » Cautsiae Heer char. ref. 72, 138 » » i> » ref. Bild 111 a— c. Sequoia gigantea Endl 67 » (S/er/i/;e/-^ä'Hi.EP.. char. ref. 136 » » » » » Bild 109 a-d, llOa-b. Sequoia Torrey 136 Sphaerophorus moniliformis M. . 13 ßphiignocietis conuituiiifi a. \'.E. . 50 Sphenopteris pliyllocladoidcs G. . 59 Inhalt. 181 Seite Sporotridrites heterospesmus G. u.B. 8 Stilbum succini Casp IG » » > Bild 13 a— d. >> vulgare Tade .... 17 T. Taeda Esdl 146 Taxodites Boillianus G 132 Taxodium distichum Reich. . . 132 Thallophyta 7 Thuites borealis Casp, u. R. Kl. . 97 » » » » Bild 76 a-g. Thuites breynianus G. u. B. . . 101 » cnrinatus Gast. u. R. Kl. 90 » <> > » Bild 70 a-d, 71 a-b, 72 a, 73 a— b, 74 b -c. Thuites heterophijlliis G. u. M. . 101 » K/eiitianus G. u. B. . . 82 » Ktelnsniannianus G. u. B. 82 '> lainellifornns Gast. . . . 92 » » » Bild 75 a-g. Thuites mengeanus G. u. B. . . 99 » sn/icornoides U.ngep.. . . 79 » .suttmeM.5 Gast. u.R. Kl. 9, 69, 82, 113 » » » u. Rke. Bild 60a, 61 a, 62 a — e, 63 a— b, 64 a — c, 65 a— c, 66 a— b, 67 a — d, 68 a — e, 69 a — b. Thuites Ungerianus G. u. B. . 82, 90 Thuja andina P. u. E 120 » breijniana Göpp 101 » » Schmidt. . . . 101 » mengeana Göpp 99 Seite 99 81 85 82 13 Thuja mengeana Schimpeu . . » occidentalis L. succinea G. » plicata DöM Thujopsis europaea G Torula globulifera Casp. . . , » » » Bild 7, S a— b, 9. Torula tieteromorplia Casp. ... 14 » » » Bild 10 a-f. Torula Mengeana Casp. u. R. Kl. 14 Trametes pini Fr. succinea ... 8 W. Widilringtoina 65, 119 Widdringtonitcs cglindraceus Göpi'. 74 » lanceolatus Casp. . 72 » » » Bild a— h 56 Widdringtonitcs ohtongifolius G. u. M. cluir ref 66 Widilringlonites ohlongifolius G. u. M. char.. ref. Bild 52 a — d, 53 a — c. Widdringtonitcs ohlongifolius G.var. longifolius Casp II, 70 Widdringtonites oblongifoHus G. u. M. var. longifolius Casp. Bild 54 a, 55 a— d. Z. Zamites sambiensis Casp. ... 63 Zamiphyllum sainbiense Gast. u. Rke 63 Zamiphyllum sambiense Rke. Bild 51 b. Fehlerverbessermig. Seite 9. Zeile 10 u. 11 von unten statt Bild 50 Taf. XI zu setzen Bild 111. » 14. Bei Bild d für Mengeaiuis Mengeana. » 17. Bei Erklärnng dei- Abbildungen Bild l:') für Stilbum vulgare Casp. zu setzen StiUmm sticcini. -> 46. Zeile 1 von oben für oblonga oblangifolia. » 59. Zeile 6 von oben für Pcopteris Pecopteris. •>■> 111. Überschrift für Cypressites Cupressites. » 135. lo jedem Fall für Glytostrobus G/tjptostrobus. » 135. Erliläruug der Abbildungen Bild 111 für Heei: ii. Gu. zu setzen Heek cLar. ref. Casp. » 170. Für Piniis Hageni Ku. Pinus llageni Heer. Printed in Germany Buchdruekerei A. W. Schade in Berlin N^ Scbnlzendorfer Straße 26 New York Bolanical Garden Library QE926 .C3 gen Caspary, Robert/Die Flora des Bernsteins 3 5185 00095 3024 ii C ; iliil' iii lii