Abs dem Königlichen Museum für Naturkunde zn Berlin. Zoologische Sammlung. Die Insecten der Berglandschaft Adeli im Hinterlande von Togo (Westafrika) nach dem von den Herren Hauptmann Eugen Kling (1888 und 1889) und Dr. Richard Büttner (1890 und 1891) gesammelten Materiale , bearbeitet von Dr. F. Karsch, mit einem Vorworte von Dr. Richard Büttner und einer Uebersichtskarte des Togogebietes. I. Abtheilung : Apterygota, Odonata, Orthoptera Saltatoria, Lepidoptera Rhopalocera. Mit 4 phetolithographirten Tufchi. J Tafeln m Buntdruck und 35 Texifiyuren. Berlin 1893. V >. 9 -'£"" v vjinixrtsüu} &Y>STsoi-u. C/> cd Lü SJ *» Lü CG — CO QQ de s Lü OB 1' o cu o t> o I- äJ CLL Die Insecten der Berglandschaft Adeli im Hinterlande von Togo (Westafrika) nach dem von den Herren Hauptmann Eugen Kling (1888 und 1889) und Dr. Richard Büttner (1890 und L891) gesammelten Matcriale bearbeitet von Dr. F. Karscli, * ¥ # mit einem V o r w orte Dr. Richard Büttner und einer Uebersichtskarte des Togö\ I. Abtheilung : Apterygota, Odonata, Orthoptera Saltatoria, Lepidoptera Rhopalocera. Mit i photoliihographirten Tafeln, 2 Tafeln in Buntdruch um} :::, Textfiguren. Berlin L893. MAR 18 «7 L/BnARt#L Es ist ein grösserer Fehler, zu viel zu vereinigen, als zu viel zu trennen. Georg von Frauenfeld. Seite 1—8 M > *> KD 3 m oo t* rt W üi • M 00 W > 4^ KD 00 J " : cc 1 s : h • (D o 3 h; CTj rt iQ ö r+ (D i-1 H- DJ h OJ (D Hi H 3 4 SU a H H- 3 u 3 X a o tn CU 19 Er1 (D tu O < Hl rt 0 rt (D 3 > 3 H a a 0 tt> (D iQ t-" h 0 1 1 3 UO qj cn CO • o CT H 3 5 oo ÜJ i 167—266 212—229 230—236 236- 240 240-266 Erläuterung zu den Tafeln I— VI. Tafel I— IV siehe Seite 41—48. Tafel V, Figur 1 Neptis najo, Seite 186, 46. „ 2 Crenis itmbrina, Seite 179, 22. „ 3 Gharaxes lactetinctus, Seite 190, 53. „ 4 Mycalesis campa, cf, Seite 206, 92. „ 5 Mycalesis rhanidostroma, cf, Seite 207, 94. „ 6 Mycalesis „ „ Q, „ „ „ 7 Mycalesis leptoglena, Q , Seite 208, 95. „ 8 Mycalesis elisi, cf, Seite 209, 99. „ 9 Aphnaeus avriko, Seite 223, 129. „ 10 Tingra nunu, Seite 215, tos. Tafel VI, Figur 1 Abantis bismarcki, Q , Seite 242, 175. „ 2 Caprona adelica, Q , Seite 243, 176- „ 3 Pamphila violascens (Plötz), Q , Seite 248, isi- „ 4 Pamphila calpis (Plötz), cf, Seite 252, 191. „ 5 Hypoleucis titanota, Q , Seite 254, 196. „ 6 Pamphila stöhri, cf, Seite 252, 192. „ 7 Pamphila cojo, cf, Seite 250, 188. „ 8 Antigonus synestalmenus, cf, Seite 263, 212. „ 9 Pamphila camerona (Tlötz), cf, Seite 250, 186. „ 10 Pamphila bubovi, Seite 251, 139. „ 1 1 Eretis motozi (Wllgr.), cf, Seite 264, 214. „ 12 Pyrgus elma Trimen, cf, Seite 245, 177. „ 13 Apaustus dolus Plötz, cf, Seite 260, 204. Berichtigungen: Seite 197, Zeile 7 und 9 von unten zu lesen: lycia (F.) statt lycia (L.) „ 202, unter 5 (4) zu lesen: Hinterflügel statt Vorderflügel. „ 249, Zeile 11 von oben zu lesen: Tafel VI statt Tafel V. Vorwort. Am 2. Juni 1888 hissto. Stabsarzt Dr. L. Wolf auf dem Berge Ad ad 6 in der bisher von keines weissen Mannes Fuss betretenen Landschaft A doli im Togohinterlande die deutsche Regicrungsflagge und begann mit dem Aufbau einer Station, die später den Namen 1» i s m ar ck bürg erhielt. Mit welchen hoffnungsfreudigen Blicken mögen an jenem Tage Wolf und seine Gefährten, Premier -Lieutenant Kling und der Techniker Bugs lag, Umschau gehalten haben auf die weite Land- schaft mit ihren Bergzügen und Einzclhöhcn , ihrem wogenden Grasmeer und den darin netzartig verlaufenden dunkelgrünen Wald- streifen, welche die so prächtig über das reinste Kiesbett dahin- plätschernden Bergbäche umsäumen. Nach S. 0. blickend, konnten sie den Weg, der sie hierher geführt, an dem Berggipfel des Gibia vorüber, rückwärts verfolgen bis zu jener den Horizont abschliessen- den Berglandschaft Apösso, die in ihrem Gebirgscharakter, den Steil- abhängen, den überaus steinigen Wegen und den wilden Bergbüchen dem Vorrücken der Expedition nicht unbedeutende Schwierigkeiten geboten hatte. Auch diese Landschaft war für die Forscher jungfräu- licher Boden gewesen, denn der Versuch französisch-katholischer Missionare, im Hinterlande eine Station zu errichten, hatte sie nur bis Atakpäme geführt. Noch heute zeugt dort ein Grab von diesem wie so viele andere erfolglos gebliebenen Vorstoss. Südlich der Land- schaft Atakpäme erstreckt sieh dann bis zur Küste, wo die Expe- dition inKlein-Popo ihren Ausgangspunkt genommen hatte, ebenes oder leicht gewelltes Gelände, Grassteppe oder Savanne mit einge- streutem Krüppelgesträuch, so wie sie für den grösseren Theil des tropischen Afrika typisch ist. In der Trockenzeit fluten Grasbrände über die Savanne dahin und die sparsamen Wasserläufe versiegen, so dass die durstenden Karawanen in den Flussbetten nach Wasser graben und in den Dörfern um teures Geld eine schmutzige lehmige Flüssigkeit — angeblich Wasser -- aus den Sammeltöpfen der Eingeborenen erstehen müssen. Auch in der Regenzeit, wenn dic 1 — 2 — Flüsse so weit aus den Ufern getreten sind, dass man stundenlang im Wasser zu waten hat und die Schuhe in den versumpften und schlüpfrig gewordenen Wegen haften bleiben, stellt dieses etwa sechs Tagemärsche erfordernde Küstengebiet immerhin eine Probe an die Begeisterung der reisenden Forscher. Jene drei Gründer der Station Bismarckburg waren aber Män- ner der echten Begeisterung, sie schauten auch wohl nicht viel auf den gemachten Weg zurück, lag doch vor ihnen ein so überreiches, Feld der Thätigkeit. So weit der Blick schweifte und was der Ge- danke über jenen Bergketten hinaus ahnte und ersehnte — alles war ja neu und unbekannt und harrte der Forschung. So hatte denn auch die Forschungsstation Bismarckburg die mannigfaltigsten Aufgaben. Sie sollte als Stützpunkt für weitere Expeditionen in das Hinterland, besonders in nördlicher Richtung dienen, wo in dem weiten Niger- bogen mehr als sechs Breitengrade zu überwinden waren, um auf die Bartlfsche (1853) Route zu stossen. Die Niederlassung in Adeli hatte ferner einen handelspolitischen Zweck, sie sollte nämlich jene grossen Karawanen aus den Haussaländern, welche bisher ihren Weg über Sälaga und weiter in das englische Gebiet genommen hatten, veranlassen über die Station in südlicher Richtung an die deutsche Küste zu ziehen. Neben den praktischen Fragen nach der Kultur- fähigkeit, den Produkten, den gesundheitlichen Verhältnissen des Hin- terlandes war der wissenschaftlichen Erforschung in anthropologisch- ethnographischer Beziehung Raum gewährt, die Meteorologie sollte studiert, die Geologie, Fauna und Flora festgestellt werden. In redlicher Arbeit haben sich jene drei Männer an die Riesen- aufgabc gemacht — bis der Tod den schatl'ensfreudigen Händen Ruhe gebot. Nur Ludwig Wolf ruht auf dem eigentlichen Feld seiner Thätigkeit (er starb am 2G. Juni 1889 in Ndali im Lande Barbar), während Bugs lag und Kling in heimischer Erde bestattet wurden, dahingerafft von den Folgen und Nachwehen des wiederholten Aufent- haltes im afrikanischen Lande. Bugslag fand seine Ruhestätte im Anfang Dezember 1891 in seiner Heimat Apenrade, Kling starb am 1."). September 1892 in Berlin. Die Lücken auszufüllen wurden andere Männer berufen: am 15. Mai 1890 traf der Mechaniker Stöhr auf Bismarckburg ein, am 20. Juni desselben Jahres übernahm ich die Leitung der Forschungs- station. Das Geschick hat uns beiden die Rückkehr in die Heimat gestattet, während es dem mir bestimmten Nachfolger Dr. Küster nicht einmal vergönnt war, das Ziel seiner Wünsche zu erreichen. Er starb, noch auf dem Wege zur Station begriffen, nach nur kurzer Anwesenheit auf afrikanischem Boden, am 24. April 18!>2 in Akröso am — 3 — Wolta. Jetzt ist Bismarckburg L. Conradt unterstellt, der im August ls!)*2 dort eingetroffen ist und dem man den Techniker Hill e (in Adeli seit Januar 1892) beigegeben hat, Wenn ich dieser kurzen Personenaufzählung noch die Namen v. Francois' und Dr. Henrici's anhänge, die auf ihren Reisen in Togo je einmal die Station besuchten, so ist die Liste derjenigen Europäer erschöpft, die je vom Berge Adado in das weite uns nun nicht mehr so unbekannte Land hinausschauten. Die Toten wie die Lebenden haben jeder an seinem Teile den Aufgaben der Forschungsstation gerecht zu werden gesucht, Wie die Eisenbahnlinien aus den weltstädtischen Centren der Kulturländer ausstrahlen, so verlaufen auf einer Karte des Togohinterlandes die Routen der Bismarckburger Forscher nach allen Richtungen der Wind- rose: in S.O. zur Landschaft Aposso; in S. über Tribü und Buem nach Misahöhe, dazwischen die Keburoute, in W. über Dutuk- pene nach Kratshi, in W.N.W, nach Salaga, in N.W. nach Adjuti, in N. nach Fasugü, in N.O. nach Tshautyo, in 0. nach Anyanga, Wenn trotzdem französische Forscher im W. und N. des Togolandes ihre ruhmvollen Reisen in Gebieten ausführen konnten, deren Exploration Bismarckburg ersehnte, so wolle man dies nicht der Station zuschreiben, sondern die Ursache in der Be- schränkung der Geldmittel, des Forscherpersonals und ihrer Instruk- tionen suchen. Auch die Haussakarawanen ziehen noch immer die seit min- destens Jahrzehnten von ihnen begangene Route über Tshautyo, Fasugu, Yerrepa, Naparri nach Salaga, von wo der Hauptab- fluss des Handels in das englische Gebiet sich vollzieht. Warum sollten sie auch über Bismarckburg, das nicht einmal an ihrer Route liegt, in das deutsche Gebiet abschwenken, in dem ihnen — wiederum wegen Beschränktheit der Mittel — weder gefahrlose Wege zur Ver- fügung stehen, noch sonst Unterstützung gewährt werden kann? Seit dem Tage der Gründung hat sich die Station eifrig der An- lage von Kulturen gewidmet, wenn wir auch weit, davon geblieben sind, eine self-supporting Station zu haben; dazu sind einmal die Er- zeugnisse der einheimischen Kulturpflanzen zu geringwertig, anderer- seits die Arbeitskräfte, die aus dem fernen Liberia und von der Küste herangezogen werden müssen, zu theuer. Wie die Eingeborenen be- pflanzten auch wir unsere Felder mit Maniok und Yams, Mais und Erdnüssen, Bohnen und Bananen. Adeli ist als Gebirgsland für ausgedehnte Kulturen nicht günstig gelegen und seine Bewohner sind nur in geringem Masse dem Ackerbau geneigt. Ihre Hauptfeldfrucht isl Maniok, erst in zweiter Linie Yams. Die benachbarten Land- 1* sehaftcn bauen in erster Linie Yams, dann aber auch Körnerfrüchte, die östlichen, wieAnyanga, Hirse, die westlichen Reis. Neben den einheimischen Kulturen wurden in den Stationsgärten (dem Berggar- ten für die Regenzeit, dem Bachgarten für die Trockenzeit) eine grosse Anzahl europäischer Gemüse gezogen, und zwar zum Teil in vorzüg- licher Qualität. Wir ernteten reichlich und mehrmals im Jahre Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Salate, Kohl. Gurken, Melonen, Kürhisse, Karotten, Zwiebeln, Radieser, Rettige, Petersilie, Sellerie, aber auch Tomaten, Eierfrüchte, Papayas, Ananas, Bananen, Marakuyas, welcher Reihe von Früchten durch Kulturversuchc gewiss noch andere hinzu- gefügt werden können. Auch Blumen fehlten uns nicht; Georginen, Balsaminen, Nelken, Reseda erwuchsen aus heimatlichem Samen. Fer- ner wurde Baumwolle und Tabak aus importiertem Samen gezogen; da beide Pflanzen sich in den einheimischen Kulturen finden, so war an dem Kulturerfolg von Anfang an nicht zu zweifeln, über den Qua- litätserfolg ist nichts laut geworden. Endlich habe ich eine grössere Kolanussbaumschule angelegt und sie angelegentlichst der Sorge mei- nes Nachfolgers empfohlen. Als ich Anfang Dezember 1891 die Sta- tion verliess, waren die Stämmchen bereits 1 m hoch und konnten im Frühjahr mit Beginn der Regenzeit ausgepflanzt werden. Ich zweifle eigentlich nicht, dass die Kolanüsse inAdeli gedeihen werden, eben- sowenig dass sie ein wichtiges Handelsprodukt im Verkehr mit den Haussas abgeben würden, dagegen bin ich wohl besorgt um die jun- gen Stämme, die ja dazu bestimmt sind, an die Eingeborenen abgege- ben zu werden. Bei der Interesselosigkeit und Faulheit der Adel i- leute ist kaum zu erwarten, dass die Bäumchen unter ihren Händen zu fruchttragenden Exemplaren heranwachsen. Ich habe bereits mehrmals die Adelibevölkerung der Interesse- losigkeit an den Kulturen geziehen, und sie geben leider dazu nur zu viel Veranlassung. Dagegen laufen sie mit wahrer Leidenschaft in den Busch, um Gummi zu ernten. Zur Zeit der Gründung der Forschungsstation kannte man inAdeli die Verwcrthung des Milch- saftes der Landolphien noch nicht: Dr. Wolf brachte ihnen erst die Methode der Gewinnung zu. Der Ertrag war in den ersten Jahren ein bedeutender, freilich nicht zu unserem und kaum zu des Landes Vortheil. Es fand, da die Händler von der deutschen Küste ausblieben, ein starker Zuzug schwarzer englischer Kaufleute statt, die den Kaut- schuk in zahllosen Lasten an die englische Küste führten. Als Er- satz strömte reichlich Küstenware, Baumwollstoffe, Gewehre, Pulver und die tausend die Eingeborenen reizenden Kleinigkeiten ins Land, wo man seitdem die Felder vernachlässigte und die Lebensbedürfnisse zu immer steigenden Preisen aus den Nachbargebieten bezog. Unsere — 5 — Tauschwaren, deren Auftransport ja bedeutende Barmittel erforderte, wurden stark entwertet; die Lebensmittel, wenn sie überhaupt die Station erreichten, mussten mit dem Mehrfachen der früheren Preise bezahlt werden. Da die geringe Anzahl von im Lande gehaltenen Schweinen, Ziegen, Schafen und Federvieh auch nicht entfernt für die Bedürfnisse der Bevölkerung hinreicht und wir für uns die Schweine aus Anyanga holen mussten, das Rindvieh sogar von Fa- sugu und Tshautyo erhielten, so wird man die Schwierigkeiten verstehen, welche die Ernährung der Stationsbesatzung, die immer- hin zwischen 40 bis .r>0 Köpfe betrug, bisweilen verursachte. Wenn nicht eine Aenderung in den Verhältnissen eintritt, so ist die Station, wenigstens in der bisherigen Ausdehnung, nicht aufrecht zu erhalten. Doch erhoffe ich selbst, diese Aenderung als eine Folge der Aberntung der Landolphien. Man hat dieselbe in so r.äuberischer Weise be- trieben, dass die Gummilianen jetzt in weiterer Umgebung der Dör- fer zerstört sind. Die Kautschuksammler gehen jetzt in grosse Ent- fernungen und an die abgelegensten Plätze, so dass ihnen in ein und zwei Wochen erst ein Ertrag zufällt, den sie früher in eben so vielen Ta- gen einheimsten. Wenn die Lianen ganz ausgeplündert sein werden, wird man zur Landbestellung zurückkehren müssen. Die Kautschukbälle sind das einzige Produkt, welches Ade li an die Küste entsendet. Selbst wenn man Kulturen besässe, würde sich der Export durch die weite Entfernung (eine beladene Karawane wird den Weg zwischen Adeli und der Küste kaum unter 20 Tagen zurück- legen) von selbst verbieten. Neben dem Kautschuksammeln nehmen die Fetischpalawer einen grossen Teil der -Zeit der Bevölkerung in Anspruch. Adeli ist in der That das Fetischland par excellence. Im Hain von Pereu sitzt Näjo, im Hain von Dipöngo Avrikö, die beiden obersten Götter. Die erste Priesterin Najo's ist Nunu Elisi, ihr sind die anderen Fctisch- leute unterstellt. Nichts geschiebt in Adeli ohne die langatmigsten Fetischpalawer; handle es sich um Angelegenheiten des Volkes oder die privatesten Interessen — man wandert nach Pereu, dort zu opfern und den Willen Najo's zu erfahren. Die Gewalt jener Frau über die Gemüter ist eine sehr grosse. Ihre Stellung wurde selbst damals nur auf eine Weile erschüttert, als sie an der Spitze der Ketshenkileute mit dem Nationalheiligthum gegen die Station zog, dort mit namhaftem Verlust zurückgeschlagen wurde und der Fetisch- stuhl in unsere Hände fiel . Als sie dann, auf dem Stationshof vor allem Volk sich demütigend, Frieden mit den öboroui, den Weissen, geschlossen hatte, rückte sie auch wieder in ihre geheiligte Stellung ein. — 6 — So ist die Station, wenn auch seit ihrer Gründung erst eine ver- hältnismässig kurze Zeit verflossen, innig verknüpft mit den Inter- essen des Landes und der Bevölkerung, der wir stets, trotz ihrer unbestreitbaren Schwächen, unsere lebhafte Sympathie entgegenbrachten. Treue Freundschaft, in Gefahr, Not und Krankheit erprobt, verknüpfte uns besonders mit dem Häuptling des Nachbardorfes Jogge, Kontu, und seiner Familie. Möchte das gute Einvernehmen, zum Nutzen des Landes und der Station, stets von Bismarckburg erhalten und gepflegt werden. Doch ich eile zu den noch erübrigenden wissenschaftlichen Auf- gaben der Station, die, wie mir scheint, bisher von keiner anderen Forschungsstation in den Schutzgebieten derart systematisch, mit Liebe, Ausdauer und auch Erfolg betrieben worden sind. In ununterbrochenen Reihen ziehen sich die meteorologischen Beobachtungen seit den Jahren des Bestehens der Station dahin. Drei- mal täglich werden Barometer, Thermometer und Feuchtigkeitsmesser abgelesen, Wind und Wolken beobachtet. Die Tafeln der selbstre- gistrierenden Instrumente werden wöchentlich ausgetauscht. Die Ge- wittererscheinungen werden aufgezeichnet und die Niederschlagsmengen gemessen. Die Beobachtungen, sollen sie von Wert sein, müssen sorg- fältig gemacht werden und bilden so wiederum eine der Aufgaben, die man auch den civilisierten Schwarzen nicht anvertrauen kann. Als diejenigen, welche die Ablesungen am längsten ausgeführt haben, er- warben sich Bugslag und Stöhr besten Dank. Was nun endlich die Erforschung der Flora und Fauna des Lan- des anbetrifft, so ist diese als Ressort zuerst Kling, späterhin mir zugeteilt gewesen. Die Flora von Adeli ist nicht so reich, wie ich ge- dacht und gehofft hatte.*) Die durchaus vorherrschende Vegetationsform der Savanne zeigt einen einförmigen Charakter; mit dem Beginn der Regenzeit erscheinen farbenprächtige Knollengewächse, späterhin schmücken besonders C o m p o s i t e n , C o n v o 1 v u 1 a c e e n , S c r o p h u 1 a- riaeeen, Cucurbitaceen, Malvaceen, Euphorbiaccen, Papi- lionaceen. Melastomaceen die weiten Grasflächen. Die Formation des Urwaldes fehlt durchaus, dagegen zeigen sich die Ränder der Wasserläufe mit einem dichten, wenn auch schmalen Buschgürtel be- setzt, In diesen Busch treten aber auch die Riesen des Urwaldes ein, die strauchförmige Vegetation bildet nur das Unterholz. Farne *) An das Kgl. botanische Museum sind gelangt von Dr. Wolf, v. Frane.ois und Kling aus Togoland 343 No. Herbarpflanzen und 14 No. Spiritusmaterial; von Dr. Büttner aus Togoland 673 No. Her- barpflanzen und 68 No. Spiritusmaterial und trockne Objekte. Kgl. Botan. Museum in Berlin. — 7 — und Selaginelleen, sonderbare Araceen, riesige Zingibera- ceen , Orchideen und Co m inelineen, duftende Rubiaceen und stachlige Acanthaceen, schlingende Apocynaceen und Ascle- piadeen, leuchtende Verbenaceen, Bignoniaceen, strauchför- mige Violaceen, Sterculiaceen, Olacaceen und Ochnaceen, Connaraceen und Combretaceen stellen sich dem Auge des Bo- tanikers als Ilauptbcstandtheile der Flora dieses Randbusches der Flüsse und Bäche dar. — Die Flora der Sümpfe und weiten Wasserflächen fehlt in Adcli ganz, nicht zum gesundheitlichen Nachteil seiner Bewohner. Auch die Tierwelt zieht die schattigen und kühlen Buschstreifen der sonnigen und heissen Savanne vor, und immer wieder kehrt der Sammler dorthin zurück, vergeblich bemüht, den Reichtum der For- men zu erschöpfen. Der einzelne Europäer — auch sonst vielseitig in Anspruch genommen — vermag in jahrelanger Arbeit diesen Reich- tum nicht zu bewältigen. Wohl ihm, wenn er geschickte Helfer findet. Wie oft habe ich meinen Vogelschützen, den Wei Djo be- neidet, wenn ich seinen schlanken kaum bekleideten Körper inmitten des meterhohen Grases oder des dichtesten Busches, unbekümmert der Stacheln, Dornen und Schlinggewächse, die wütenden Ameisen und andere Plagegeister, auch Skorpione, Skolopendcr, giftige Schlan- gen wohl vermeidend, lautlos verschwinden sah. Dieses verschwie- gene Anschleichen der kleinsten Beute wird ein Europäer nimmer lernen, sein gering entwickelter Orientierungssinn lässt ihn schon nach wenigen Schritten im Gras oder Busch schmählich im Stich, und in hunderten von Fällen geht im Gestrüpp und Moder noch die ge- troffene Beute verloren. Unter die Wirbeltiere aber stieg Djo nicht hinab, und niemals habe ich eine schlechtere Ausbeute erzielt denn damals, als ich ihn zum Insektenfang anlernen wollte. Auch die anderen Weileute trugen zur Vermehrung meiner Sammlungen bei, wenn auch nicht gerade aus wissenschaftlichem Interesse, sondern aus dem für das dash, das westafrikanische backhschisch. Und eine gute Beobachtungsgabe ist diesen Söhnen einer freieren Natur zu Teil geworden; ihnen verdanke ich eine Anzahl kleinerer Säuge- tiere, Schlangen und andere Reptilien, Fische und Amphibien. Auch die Eingeborenen des Landes, unter denen es einzelne gute und ge- duldige Jäger giebt, haben manchen Beitrag geliefert. Und dann verdienen die Weis Djali und Mumm höchstes Lob: sie hatten die Technik der Sammelflasche, des Köchers und der Fangscheere, der Siebe und Netze, kurz aller Fangmethoden gar bald erlernt, und die im Laufe der Zeit eingebrachte Beute an Insekten und anderen Gliederfüsslcrn, an Würmern und Konchylien ist eine so grosse, dass, — 8 — wie mir Herr Dr. Karsch sagt, die kleine Landschaft Adeli im Togohinterlandc trotz der wenigen Jahre ihrer Erforschung, unter allen Ländern des tropischen Afrika am hosten faunistisch bekannt geworden ist. Fröhliche Rückblicke aber sind es, die sich für mich an diese Sammeltätigkeit knüpfen ; der prächtige Jogge bach mit seiner wun- dervollen Vegetationsscenerie und der unerschöpflich mannigfaltigen Lebewelt seiner Ufer nimmt auch jetzt noch meine Erinnerung zau- berisch gefangen. Nicht geringere Freude bereitete mir das allabendliche Aussuchen, Sortieren, Präparieren, das Aufspiessen, das Einrollen der heimge- brachten vielgestaltigen Beute. Diese Beschäftigung beendete das Tagewerk auf der Station. Meine beiden jugendlichen Helfer waren dabei meine boys, der etwa 12- oder 13jährige aus der Landschaft Grussi stammende Palawe, auch als Mäuse- und Schlangenfänger und als Vogelpräparator erprobt, und der noch kleinere Quassi, ein Knabe von der Küste. Wenn ich endlich, last not least, meines treuen Mitarbeiters St öhr gedenke, der mir manchen seltenen Vogel und Schmetterling zubrachte, der auch sonst — mochte er in der Werkstatt, auf den Feldern, im Busch, in den Nachbardörfern sich befinden — stets an die Vermehrung unserer Sammlungen dachte und dieselben, der Feuchtigkeit und dem Insektenfrass zum Trotz, so trefflich verpackte und verlötete, so habe ich nur meiner Dankbarkeit Genüge gethan. Aber die Erforschung des Landes ist noch durchaus nicht ab- geschlossen. Möchte der Forschungsstation noch ein langes Bestehen blühen, möchten begeisterte Forscher das Werk seiner Vollendung näher führen! Berlin, im Januar 1893. R. Büttner. — 9 Einleitung. Aus keinem Theile der Erde wurde die zoologische Sammlung des Königlichen Museums für Naturkunde zu Berlin mit Material aus der Classe der Insecten so reichlich bedacht, wie seit Gründung der deutschen Colonien aus dem entomologisch wenig erforschten Afrika. Aber kein Land Afrika's lieferte der genannten Sammlung Schätze an Insectenarten, welche sich mit dem messen könnten, was seit 1888 bis Ende 1891 in ununterbrochener Folge aus dem Togo - lande oder genauer aus der nur etwa 800 Quadratkilometer oder etwa 15 Quadratmeilen grossen Berglandschaft Adeli im Togohinter- lande einlief. Hier sammelten in den Jahren 1888, 1889 und im Januar 1890 der inzwischen verstorbene Hauptmann Eugen Kling und während der Jahre 1890 und 1891 Herr Dr. phil. Richard Büttner, welcher so liebenswürdig war, die vorliegenden Blätter mit einem fachkundigen Vorworte zu schmücken, auf der deutschen Forschungsstation Bismarckburg Insecten aller Ordnungen; der erstaunliche Reichthum an Arten eines kleinen Gebietes, aus dem bis dahin noch nicht ein Insect bekannt geworden war, liess bei mir den Wunsch nicht ruhen, die Ausbeute geordnet und bestimmt auf- zustellen; dazu kam das Drängen von Seiten der beiden Herren Sammler, die Resultate ihrer Arbeit für die Wissenschaft nutzbar gemacht zu sehen; und so entstanden die Vorarbeiten zu einer Insectenfauna der Berglandschaft Adeli, von welcher hier die erste Abtheilung mit 415 Insectenarten: 4 Apterygoten, 32 Eibellen, 159 Springheu schrecken und "220 Tagfaltern ab- geschlossen vorliegt. Es sind darin nicht, wie bei faunistischen Arbeiten gewöhnlich, blosse Namen aufgeführt, durch welche nur der Kenner eine bestimmte Vorstellung erhält, sondern es ist eine logische Kette von Begriffen gegeben, welche Jeder sich zu Nutzen machen kann: es ist überall das vergleichend charakterisiert, was der Autor unter dem aufgeführten Namen sich vorstellte und eine Methode angewendet, welche faunistischen Arbeiten erst den eigentlichen Werth verleiht, indem sie allein dem Sachkundigen die Möglichkeit gewährt, — 10 — die Richtigkeit der Bestimmungen durch die Arbeit selbst zu controlieren. Obwohl lediglich dielnsecten zum Gegenstande dieser Arbeit gewählt sind, so dürfte doch ein flüchtiger Blick über die Gesammt- ergebnisse der von den Herren Kling und Büttner in Adeli an- gelegten zoologischen Sammlungen, welche an das Königliche Museum für Naturkunde zu Berlin gesendet wurden, hier am Platze sein und haben mir die betheiligten Herren Abtheilungsverwalter des Museums bereitwilligst jede gewünschte Auskunft ertheilt. Nach Angabe des Herrn Paul Matschic befinden sich unter den von den Herren Kling und Büttner gesammelten 46 Arten von Säugethieren zwei anscheinend neue Species. Eine Maus reprä- sentiert eine neue Gattung der Familie Dendromyidae, Leimacomys büttneri Mtsch.; eine Katze, Felis serval togoensis Mtsch. dürfte als Lokalform des für Ostafrika charakteristischen Serval aufzufassen sein (cf. Sitz. Ges. Nat. Freunde 1893, No. 4). Die überwiegende Mehrzahl der aufgefundenen Species stimmt mit den für Ober-Guinea bereits be- kannten, namentlich für die Goldküste und Ashanti nachgewiesenen Formen überein; jedoch beweisen verschiedene Species, wie Felis togoensis Mtsch., Viverra orientalis Mtsch., Bubalus centralis Gray, Bippotragus koba Gray, Adenota hob Gray das Hineinragen nord- östlicher und nordwestlicher Arten. Werthvolle Bereicherung unserer Kenntniss der westsudanesischen Hausthiere verschafften die von Dr. Büttner heimgebrachten Felle und Schädel solcher. Die von Herrn Dr. Anton Reich enow im Journal für Ornitho- logie, 39. Band, 1891, Seite 369-394 und 40. Band, 1892, Seite 233—236 aufgezählten 133 Vögel des Togo -Gebietes entstammen sämmtlich der Ausbeute des Herrn Dr. Richard Büttner im Adeli -Lande und dürfte ein grosser Theil der aufgeführten Arten den Küstenländern von Togo fehlen. Als nordöstliche Formen sind Astur sphemirus (Rüpp.), Accipiter rußventris A. Sm., Coracias abyssinica Gm., Prionops polioeephalus (Stank), Mirafra erythropypia (Strickl.), Zonogastris citerior (Strickl.), Pentholaea albifrons (Rüpp.), Bubo cinerascens Guer. und Bypochera ultramarina (Gm.) hervorgehoben. Von europäischen und bisher noch nicht so weit südlich angetroffenen Zugvögeln als Wintergästen ergab die Ausbeute: lynce torquilla L., Muscicapa grisola L., M. atricapilla L., Lanius Senator L., Bu- dytes flavus (L.), Anthus trivialis (L.), Pratincola mbetra (L.), Glareola melanoptera Nordin. und Merops apiaster (L.). Für eine kleine Anzahl von Arten müssen die Verbreitungsgrenzen weiter ge- zogen werden, so für Lobivanellus superciliosns Rchw., Pachy- coccyoc validus (Rchw.), Cereoeoceyv mechowi Gab., Emberiza ca- — 11 — banisi (Rchvv.) und Phyllostrephus ßavicollis (Sws.). Als neue Arten oder Formen ergaben sieh: Tracliylaemus togoensis Rchw., Turacus persa (Hartl.) subsp. büttneri Rchw. und Hirundo rufula'Yem. subsp. togoensis Rchw. Besonders interessant war die Auffindung des von Gambia beschriebenen und missdeuteten Poeocephalus pachyrhyn- chus (Hartl.). Nach Herrn Paul Matsch ie's Mittheilung haben die von den Herren Kling und Büttner zusammengebrachten Reptilien und Amphibien, welche 54 Arten umfassen, für die Kenntniss der Kriechthier-Fauna des Togo-Landes eine Grundlage geschaffen, wie sie besser kaum für irgend eine andere Gegend des westlichen Afrika vorhanden ist. Vier Arten dürften als neu angesprochen werden, drei Schlangen: Gonionotophis büttneri Mtsch., Psammophis Hingt Mtsch., Dipsadoboa togoensis Mtsch., eine Eidechse: Mabuia to- goensis Mtsch. Durch die Auffindung von Cinixys belliana und Kchis carinata wurde das Auftreten nordöstlicher Elemente in der Togo -Gegend nachgewiesen. Die übrigen Arten sind für Ober- Guinea charakteristisch. Die Zahl der von Kling und Büttner gesammelten Fisch arten stellt sich nach Herrn Professor Dr. F. Hilgendorf auf acht, eine ziemlich geringe Zahl, welche nach Herrn Dr. Büttner's Ansicht als Folge des ausschliesslichen Vorhandenseins kleiner und stark strö- mender Gebirgsbäche in Adeli sich ergibt: f Gobius, Ilemichromis faseiatus Ptrs., f Chromis, Heterobranchus isopterus Blkr., Pi- melodes platyvhir Gthr., Barbus trispilus (Blkr.), Barbus can- thacamptus (Blkr.) und Opsaridium buchholzi Ptrs. Nach den Untersuchungsergebnissen des Herrn Professor Dr. E. von Mar ten s ergab Dr. Büttner's Ausbeute von Adeli nur zwei Arten Süsswasserschnecken, nämlich Physa angolensis Morel. und Planorbis choanomphalits Marts., was, da nur Gebirgsbäche in Adeli vorhanden sind, nicht auffällig ist, und 14 Arten von Land- sch n ecken, zu denen noch je eine von den Herren Kling und v. Frau co is eingesendete hinzukommen, nämlich eine Limax-kvt, Helicarion plicatulus Marts., Zonitarion semimembranaceus Marts., Nanina troglodytes Morel., Trochozonites taleosus A. Gould, Bidi- minus pallens Jon., Limicolaria felina Shuttl., L. strigata Shuttl., Achatina rhodostoma Phil., marginata Swains., semisculpta Tf., nebst einer der variegatd verwandten Art, eine Veronicella, vielleicht pleuroprocta Marts., Stenogyra involuta A. Gould, St. striatella Rang und eine unbestimmte Stenogyra- Art; eine geringe Artenzahl, welche indessen durch den Steppcncharakter der Landschaft ausreichende Erklärung findet. — 12 — Unter den Arthropoden ist die Ausbeute an Krebsen am geringsten; sie besteht nach Herrn Dr. F. Hilgendorfs Untersuchung aus folgenden zehn Spezies : Telphusa aubryi M. E. und decazei A. M. E., Palaemon vollenhoveni Herkl. und raridens Hilgdf., Ca- ridina togoensis Hilgdf., Periscyphops triarticidatus Hilgdf., Pe- riscyphis nigropunctatus Hilgdf., Porcellio scaber Latr., Metopo- nortluis pruinosus (Brandt), Philoscia büttneri Hilgdf.; die durch Herrn Dr. Hilgendorf selbst benannten Arten wurden von demselben in den Sitzungsberichten der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin, Mai 1893, p. 151, beschrieben. Die Ausbeute anSpinnenthieren beläuft sich auf etwa 200 Arten , meist echten Spinnen (Ar an ei den), unter ihnen die in Afrika weit verbreitete Epeira scmianmdata Karsch; unter den Arthrogastren ist das an ausgestorbene Formen der Steinkohlenformation erinnernde Cryptostemma westermanni Guer. in zwei Exemplaren vertreten. Die Tausendfüssler (Chilognathen und Diplopoden) sind mit etwa zwanzig Arten vertreten, während die Hexapoden ein Heer von rund 2000 Arten stellen. Aus den kleinen Hexapodenordnungen der Apterygoten, Dermatopteren, Ephemeriden, Corroden- tien, Neuropteren, Trichopteren, Plecopteren und Sipho- napteren (Thysanopteren und Panorpaten fehlen gänzlich) liegen nur wenige, aber vielfach neue Vertreter von Adeli vor, wogegen die Odonaten mit über 30 Arten, die Orthopteren (mit Einschluss der Mantodeen, Phasmodeen und Blattodeen), ferner die Pihynchoten mit je über 200 Arten, die Lepidopteren mit 220 Arten von Tag- faltern und gegen 300 Arten von Heteroceren und Mikros, die Dipteren mit etwa 70 Arten vertreten sind. Unter den von Dr. Büttner und Hauptmann Kling in Togo gesammelten Coleopteren sind nach der gefälligen Mittheilung des Herrn H. J. Kolbe alle Hauptfamilien in einer ziemlich grossen An- zahl von Arten vertreten. Neben Arten, welche aus Ober-Guinea schon bekannt sind und nicht weiter verbreitet zu sein scheinen, z. B. Te- tracha bocandei Guer., Odontochila versicolor Dj., Dymusia cya- nea Oliv., Stichothyrea gidüfera Afzel., Niphobleta niveosparsa Kraatz, Charadronota quadrisignata Gory, Enpezus longipes F., Mylabris bifasciata Oliv., Mecocerus disparipes Imh., Aidacopus reticulahis Serv., J?iasiocera trifasciata F., Craspedophorvs regalis Gory, Homalolachniis vertagoides Laf., Strigomerus schönherri Dj. u. a. liegen eine Reihe neuer Formen vor, welche vielleicht dem Hin- terlande eigenthümlich sind; sie gehören zu den Gattungen Craspe- dophorus, Ppicosmns, Epigraplms, Cldacnhis, Alegalonychits, Gna- thocera, Eucosma, Polystalactica, Macrelaphinis, Macroma, Cy- - 13 — mophorus, Callichroma, Moecha, Praonetha, Nitocris, Blepisanis u. a. Sehr gut sind einzelne Gruppen vertreten, die gewöhnlich nur in einzelnen Arten gesammelt werden, z. B. die Panagacinen, von denen 0 Arten vorliegen, welche grösstentheils neu sind. Von weiter über Westafrika oder bis Ost- oder Südafrika verbreiteten Arten wurden gesammelt Stephanorrlüna guttata Oliv., Gnathocera tri- vittata Swed., Pachnoda cordata Drury, DipLognatha gagates F., Ogeoosoma gemmatum F., Taraxides sinnatvs F., Megacantha dentata F., Odontoptts cvpreus F., Praogena rubripes Cast., Te- nebrio guineensis lmh., Lagria villosa F., Lagria viridipennis F., Mylabris dicineta Bert., Oodes palpalis Kl., Bostrychus terebrans Pall., Steraspis seabra F. u. a. — Interessant ist das Vorkommen von Arten aus dem nördlichen Centralafrika, welche nicht bis in die Waldregion verbreitet zu sein scheinen, nämlich Gnathocera hyacin- thina Jans, und bilineata Kraatz. Ueber die von Kling und Büttner gesammelten melitophilen Lamellicornier s. Stettiner Entomologische Zeitung, 1892, S. 125 — 142. — In dieser Abhandlung sind 39 Species (Cetoniiden 38, Val- giden 1 Species) aufgeführt, unter diesen 14 als neu beschrieben, und drei neue Gattungen, nämlich Jotochihis, Anaspilus und Stenoval- ffiis aufgestellt. Ueber Catharsius togoensis n. sp. s. Sitzungsb. d. Gesellsch. naturf. Freunde, Berlin 1893, S. 146. Die Cerambyciden werden in der Stettiner Entom. Zeitung 1893 behandelt. Nach Herrn Dr. H. Stadelmann's Berichte sind ferner von Kling und Büttner in Bismarckburg ca. 150 Arten von Hyme- nopteren erbeutet worden, welche sich auf die einzelnen Familien folgendermassen vertheilen: 30 sp. Apiden, IG sp. Vespiden, 11 sp. Crabroniden, 13 sp. Pompiliden, 4 sp. Scoliaden, 2 sp. Mutilliden, 2 sp. Chrysididen, 20 sp. Formiciden, 30 sp. Ichneumoniden, 12 sp. Bra- coniden, 6 sp. Chalcididen, 5 sp. Tenthrediniden. An Individuenzahl ragen am meisten Arten der Familien der Apiden, Vespiden, Chrysididen, Ichneumoniden und Braconiden her- vor. Unter den Apiden sind hauptsächlich die Gattungen Apis (adan- soni), Melipona, Anthophora und Jtylocopa in stattlicher Anzahl vertreten, und unter den Vespiden die Genera Synagris und Belo- nogaster. Neben den vorhandenen neuen Formen reiht sich die Fauna Bismarckburgs nach dem vorhandenen Material zu artheilen in die von Ober-Guinea ein. Einzelne Arten, wie die ^Xylocopa torrida (Westw.) und nigrita F., welche von Herrn Dr. Preuss in Camerun in grossen Massen gesammelt worden sind, werden hier — 14 — seltener und scheinen ihre nördlichste Grenze zu erreichen, während andererseits an Schlupfwespen ein grosser Reichthum zu herrschen scheint. Auffällig erscheint mir nur eine gewisse Uebereinstimniung der Fauna dieses Theiles von Togo mit der des gebirgigen Theiles von Ost-Afrika. An neuen Formen sind namentlich die 5 letztgenannten Familien reich, so ganz besonders die Ichneumoniden, welche von Dr. Tos- quinet in Brüssel bearbeitet werden. Von den erbeuteten 30 Arten aus dieser Familie waren allein 25 bisher unbekannt. Die Pompili- den werden von Herrn Dr. R o b. L u c a s-Berlin bearbeitet. Ein genaues Verzeichniss sämmtlicher von den Herren Kling und Büttner ge- fundener Arten wird später erscheinen. Die Büttner'sche Ausbeute ergänzt, was namentlich die Terebrantia und Ameisen anbelangt, die Kling'sche. Nach dem gefälligen Bericht über die Würmer seitens des Herrn Dr. Colli n ist Dr. Büttner's Ausbeute zwar nicht sehr umfangreich, aber sehr werthvoll, da sie viele neue Arten enthält. — Die Ein- geweidewürmer sind durch eine Anzahl Nematoden vertreten, und zwar: Ascaris sp., Heterakis lineata Sehn, aus dem Darm von Francolinus bicalcaratus, und Filaria cervina Duj. (F. terebra Dies.). — Die gefundenen Landplan arien bilden eine neue Art: Geoplana büttneri n. sp. Graff (die Beschreibung wird von Prof. L. v. Graff in seiner demnächst zu erwartenden Monographie der Landplanarien gegeben werden). — Auch die schön conser- vierten Blutegel, welche von Prof. R. Blanchard bearbeitet werden, dürften neue Arten liefern. — Eingehend untersucht sind die Regen- wurm er (durch Dr. W. Michaelsen, im Arch. f. Nat. 1891, I und 1892,1); unter 8 gesammelten Arten weisen sie die stattliche Anzahl von 7 neuen Species auf. Vorherrschend sind es Acanthodriliden, und zwar die Gattung Benhamia mit 6 neuen Arten: B. intermedia, togoensis, büttneri, pallida, gracilis und inermis Michlsn. Weiterhin findet sich ein Eudriline (Eudrilus büttneri Michlsn. n. sp.) und der schon von Lagos bekannte Tel eudriline : Hyperiodrilus afri- canas Bedd. — Diese verhältnissmässig grosse Anzahl von neuen Arten zeigt, wie dankbar und werthvoll die bis vor kurzem leider allzu vernachlässigte Erforschung der Wurmfauna ist. Aus den übrigen Abtheilungen des Thierreichs war Material von Adeli nicht eingegangen. 15 — Flügellose — Apterygota — von Adeli. Das Apterygoten-Material ist sehr dürftig, entstammt aus- schliesslich der Büttner'schen Ausbeute und ist in Spiritus conser- viert. Keine der vorliegenden Arten vermag ich auf bereits beschrie- bene zurückzuführen; gleichwohl gebe ich nur von einer derselben eine Beschreibung, weil die mangelhafte Erhaltung aller übrigen eine genügende Charakterisierung nicht ermöglicht und es nicht räthlich erscheint, den vielen unbrauchbaren Beschreibungen von Apterygo- ten noch neue hinzuzufügen. Die Adeli -Arten gehören zu den Gruppen der Collembolen und der Thysanuren. 1 (2) Hinterleibsende ohne lange vielgliederige fädige Anhänge und ohne hornige Zange, gewöhnlich mit einer im Ruhezustände unter den Bauch geschlagenen Springgabel: Collembola 2 (1) Hinterleibsende mit fünf vielgliederigen fädigen Anhängen oder nach Art der Oehrwürmer mit einer hornigen Zange: . . . Thysanura Collembolen. Lepidocyrtus Bourl. /. Lepidocyrtus (species dubia). Von den drei vielleicht zu Lepidocyrtus Bourl. gehörenden Exemplaren besitzt nur eines noch ein viergliederiges Fühlhorn, dessen drei Grundglieder schwärzlich, dessen Endglied bleich, nur an der Spitze schwarz ist; Leib und Beine bleich, jener am Hinterende ge- schwärzt; Tegument abgeschabt. Fangzeiten: Juli 1891; August 1891: Bismarckburg. Thysanuren. 1 (2) Hinterleibsende mit fünf vielgliederigen fädigen Anhängen. Augen deutlich: Lepismatidae 2 (1) Hinterleibsende mit horniger Zange; Augen fehlen: . Iapygidae Lepismatiden. 1 (2) Körper flach (depress); Augen klein, durch die Stirn sehr breit ge- trennt : Bauchplatten ohne griffeiförmige Anhängsel. Hinterleibsende ohne Springgabel: Lepisma 2 (1) Körper gewölbt. Augen gross, auf der Stirn zusammenstossend. Bauchplatten mit griffeiförmigen paarigen Anhängseln. Hinterleibsende mit Springgabel: Machüis — 16 — Lepisma L. 2. Lepisma nov. spec. Das Tegument aller drei Exemplare ist abgerieben, die Form ähnlich der unseres deutschen Silberfischchens oder Zuckergastes. Fangzeiten: Mai 1891; August 1891; 15.-31. Deceraber 1890: Bis- rnarckburg. Machilis Latr. 3. Machilis nov. spec. Die Fühler und Endfäden aller Exemplare sind verstümmelt; die weibliche Legescheide ist dünn, überragt die Springgabel, reicht aber nicht bis zur Mitte der verstümmelten oberen seitlichen Endanhänge. Färbung bleich bis dunkelbraun und dann licht längsstreifig. Fangzeiten: Juli 1891; August 1891: Bismarckburg. lapygiden. lapyoc Halid. 4. Iapyx ufricanus nov. spec. Licht gelblichweiss, eine Platte vor der Stirn gelb, die vier End- ringe des Hinterleibes braun, der Forceps, die Spitzen der Bauch- griffel und die Krallen der Beine schwärzlich. Die lichteren Theile sind von weicher, die dunklen von horniger Consistenz, alle mit spär- lichen seidig gelben Borsten bekleidet. Fühler durchschnittlich aus 45 Gliedern bestehend, fast bis zum zweiten Hinterleibsringe reichend. Die siebente Rückenplatte des Hinterleibes mit ausgebuchtetem und jederseits in einen kräftigen spitzen Zahn auslaufendem Hinterrande; die erste bis siebente Bauchplatte jederseits mit eingliederigem Griffelchen. Die beiden Theile der Zange sind sehr wenig ungleich; der grösste Zahn sitzt im rechten, etwas breiteren Zangenarm ein wenig vor, im linken ein wenig hinter der Mitte der Länge des Innenrandes. Körperlänge 7 bis 19,5 mm; Fühler der grössten Exemplare 6,5 bis 7 mm lang. Nach 19 Exemplaren. Von den (10 -11) beschriebenen Iapyx-Arten dem Iapyx major Grassi und dem lapyx indieus Oudem. am ähnlichsten, jedoch von beiden durch die bedeutendere Grösse und die reichere Zahl der Fühlerglieder abweichend. Fangzeiten: Juli 1891; August 1891 ; November 1891: Bismarckburg. — 17 — Libellen — Odonata — von Adeli. I. Geschlechtsthiere. Das Material von Adeli nmfasst 267 Exemplare mit 32 Species; 30 Exemplare mit 15 Arten wurden von Kling gesammelt und 237 Exemplare mit 28 Arten durch Büttner zusammengebracht; die bei- den interessantesten Formen: Apatelia incongruens, das einzige neue Genus, und Longchampsia bicolor (Selys), in je nur einem Stücke vorliegend, entstammen der Kling'schen Ausbeute. Die Gruppen und Familien: 1 (8) Kopf kugelig mit einander in einer längeren Naht oder einem Punkte berührenden, oder getrennten Facettenaugen, in diesem Falle der Kopf oft flach, aber niemals quer-balkenförmig. Hinterflügel am Grunde stets we- nigstens etwas breiter als die Vorderflügel. Obere Analanhänge der Männ- chen paarig, aber nur ein unpaarer unterer Anhang: Libellulidea 2 (5) Im Costalraume der Flügel alle Queradern gleich stark. 3 (4) Analrand der Hinterflügel beim Männchen nicht ausgeschnitten. Facettenaugen am Schläfenrande ohne grosse körnige Erweiterung. Letzte Antenodalquerader im Vorderflügel oftmals auf den Costalraum beschränkt: . Libellulidae 4 (3) Analrand der Hinterflügel beim Männchen ausgeschnitten. Facetten- augen am Schläfenrande mit grosser körniger Erweiterung. Letzte Antenodalquerader im Vorderflügel niemals auf den Costalraum be- schränkt: Corduliidae 5 (2) Im Costalraume aller Flügel sind zwei durchlaufende Queradern stär- ker als die übrigen (in der Regel die 1. und 5 Querader oder die 1. und 7.). 6 (7) Facettenaugen auf der Stirn in einer langen Naht zusaramen- stossend: Aeschnidae 7 (6) Kopf flach, Facetteuaugen breit getrennt: . . . Gomphidae 8 (1) Kopf quer-balkenförmig, an jedem Ende das kugelige Facettenauge tragend. Beim Männchen die oberen und die unteren Analanhänge paarig: Cal opterygidea 9 (10) Im Costalraume der Flügel zahlreiche (stets mehr als drei) Quer- adern: Ca lopterygidae 10 (9) Im Costalraume der Flügel nur 2 (sehr selten 3) Queradern: Caenagrionidae 2 — 18 — Libelluliden. Die 12 Arten von Adeli vertbeilen sich über 10 Gattungen: 1 (2) Vorderrand der Vorderflügel mitten zwischen Wurzel und Nodus mit einer tiefen Ausbuchtung. Flügel hei tf und Q mit scharf begrenzten bunten Zeichnungen: Palpoplewa 2 (1) Vorderrand der Vorderflügel zwischen Wurzel und Nodus ohne Aus- buchtung. Flügel selten mit scharf begrenzten bunten Zeichnungen. 3 (4) Facettenaugen in einer langen Stirnnaht verbunden. Die nach hinten gerichtete Spitze des Dreiecks im Vorderflügel liegt weit jenseits der nach aussen gerichteten Spitze des Dreiecks im Hinterflügel. Hinterflügel am Grunde sehr breit. 2., 3. und 4. Hinterleibsring mit mehreren Quer- kielen, der 5. Ring mit einem Querkiel. Membranula gross. Pterostigma klein. Medianraum der Hinterflügel stets mit innerem Dreieck. Letzte Antenodalquerader im Vorderflügel auf den Costalraum beschränkt. Innenseite des Dreiecks im Hinterflügel in der Verlängerung des Arculus gelegen: Pantala 4 (3) Facettenaugen in einer bisweilen sehr kurzen Stirunaht einander berührend. Spitze des Dreiecks im Vorderflügel nicht oder kaum etwas jenseits der Spitze des Dreiecks im Hinterflügel gelegen. Hinterflügel am Grunde nicht so auffallend breit. Pterostigma meist sehr gross. Gewöhnlich nur der 2. und 3., selten auch der 4. Hinterleibsring mit je nur einem Querkiele. 5 (16) Letzte Antenodalquerader im Vorderflügel auf den Costalraum be- schränkt, meist schief oder geschwungeu, nur ausnahmsweise, und dann meist unsymmetrisch, durchlaufend. Im Mcdianraume der Hinterflügel selten, und dann meist unsymmetrisch, ein inneres Dreieck. 6 (7) Klauen der Beine an der Spitze gespalten. Innere Seite des Drei- ecks im Hinterflügel etwas nach diesseits (zum Körper hin) vom Arculus abgerückt. Pterostigma massig gross. Flügel nur beim Q bunt ge- färbt: Pseudomacrowda 7 (6) Klauen der Beine nahe der Mitte mit einem Zahne. Innere Seite des Dreiecks im Hinterflügel in der Verlängerung des Arculus gelegen. Pterostigma gross. Flügel des Q ungefärbt, des ]m' P 365 p '7P17 Kir£ &Js Z S. London XIV, 1889, p. 257; p. 272. J' " Die zierlichen Arten der vorwiegend afrikanisch-madegassischen durch nur eine Art, die Palpapleura sexmaculata (F.). auch in China vertretenen Gattung Palpopleura (Ramb.) Brauer sind neben der Ausrandung ihres Yordorflügelvorderrandes auf der Mitte zwischen ■2 * — 20 — Wurzel und Nodus durch ihre geringe Grösse und die bunten Farben ihrer Flügel bei beiden Geschlechtern ebenso ausgezeichnet, wie durch ihre Häufigkeit auffallend. In Westafrika treten zwei Formen neben- einander auf, von denen, wie schon Rarabur angiebt, die im männ- lichen Geschlechte in der ganzen Breite des Vorderflügels dunkelfar- bige und nur im Spitzentheil wasserhelle stets grösser als die auch längs dem ganzen Hinterrande im Vordcrfiügel wasserhell bleibende Form ist. Die Sicherstellung, ob es sich bei diesen um unvermischt bleibende Species handelt, muss der Beobachtung der Thiere an Ort und Stelle überlassen werden. Beide Formen liegen auch von Adeli vor. 1 (2) Hinteirand der Vorderflügel beim Antenodal- und 8 — 9 Post- nodalqueradern, symmetrisch durch zwei Queradern getheiltem Median- raum, leerem Supratriangularraum, leerem Dreieck, anfangs zwei Reihen von Zellen und 6 — 7 Marginalzellen im Discoidalfelde; Ilinterflügel ohne inneres Dreieck, mit 10 — 11 Antenodal- und 8 — 9 Postnodalqueradern, bald ungetheiltem, bald unsymmetrisch oder symmetrisch getheiltem Dreieck, leerem Supratriangularraum, etwas vom Arculus weg nach innen gerückter Basalseite des Dreiecks, anfangs eine Strecke nur einer Zellenreihe und 9 — 11 Marginalzellen im Discoidalfelde und vom Hinter- winkel des Dreiecks entfernt an dessen Aussenseite entspringendem vorderen Sector. — Nach 9 (fcf und 4 $9 von Java (durch Herrn Hans Fruhstorfer). — 22 - teil speciosa und pretiosa deren I81/2 und 20i •-' besitzen, so zweifle ich nicht an der Identität mit torrida W. Kirby. Fangzeit: 20. September bis 15. October 1890, q": Bismarckburg. Sympetrum Newm. Sympetrum Newman, Ent. Mag. I, 1833, p. 511; Buchecker, Syst. Ent. I, Odon. 1876, p. 9; Kirby, Trans. Z. S. London XII, 1889, p. 263; p. 265; p. 276. Diplax Charpentier, Lib. Eur., 1840, p. 12; Brauer, Verh. zool. bot. Ges. Wien XVIII, 1868, p. 263; p. 265; p. 269; p. 719; Buchecker, Syst. Ent. I, Odon. 1876, p. 9. Bei der typischen Art, dem Sympetrum vulgatum (L.), entspringt der vordere Sector des Dreiecks der Hinterflügel im Hinterwinkel des Dreiecks, desgleichen bei Sympetrum meridionale (Selys) und Sym- petrum sanguineum (Ph. W. Müll.). Bei der einzigen Sympetrum- Art von Adeli dagegen entspringt der vordere Sector des Dreiecks im Hinterflügel vom Hinterwinkel breit getrennt an der Aussenseite des Dreiecks. 5. Sympetrum luminans nov. spec. cf Hinterleib 27, Hintcrflügcl 32,5, Pterostigma 3 mm lang. Kopf honiggelb, vor dem Ocellenwulst der Quere nach schmal schwarz. Unterlippe längs der Mitte schmal schwarz. Hinterkopf schwärzlich, am Schciteldreieck mit grossem herzförmigen glänzenden gelben Fleck, am Schläfenrande der Facettenaugen breit gelb mit zwei breiten schwarzen Querstriemen. Mittellappen am Hinterrande des Prothorax honiggelb. Brustkasten oben broncebraun, in den Seiten honiggelb mit je drei gebogenen und an den Hüften in einander lau- fenden schmalen schwarzen Schrägstriemen. Die beiden Grundglieder der Beine gelb, Schenkel, Schienen und Tarsen schwarz, nur die Vor- derschenkel unten gelb. Flügel wasserhell, die vorderen wurzelwärts bis zur 1. Antenodalquerader, die hinteren bis zum Dreieck pracht- voll honiggelb. Pterostigma gelb, auf der Mitte ausgedehnt braun. Hinterleib vorwiegend schwarz, nur der 2. und 3. Ring gelb, oben mit durchlaufender schwarzer Mittellängsstrieme und schwarzen Sei- tenstriemen, die hinteren Ringe oben und unten mit jederseits einer Reihe nach hinten zu an Grösse abnehmender gelber Flecke. Obere Analanhänge gelb, unterer Analanhang schwärzlich. Vorderflügel: 6'/- Antenodal- und 6 Postnodalqueradern; Dreieck rechts leer, links durch eine Ader getheilt ; inneres Dreieck durch eine Bogenader getheilt; anfangs 3 Reihen und 5 Marginalzellen im Dis- coidalfelde. Hinterflügel: 5 Antenodal- und (3—7 Postnodalqueradern; vorderer Sector des Dreiecks an der Aussenseite des Dreiecks entspringend; am Dreieck 2 Zellen und 13 — 14 Marginalzellen im Discoidalfelde. — 23 — Unterer Analanhang am Ende schwach ausgerandet. Ausserordentlich ähnlich dem palaearktiscb.cn Sympetrum san- guineum (Ph. W. Müll.); von diesem durch robusteren Bau, gelbes auf der Mitte gebräuntes Pterostigma und den Ursprung des oberen Sectors des Dreiecks leicht zu unterscheiden. Je ein übereinstimmendes männliches Exemplar liegt im Museum für Naturkunde von Kakoma am Tanganjika (durch Dr. R. Böhm), von der Sansibarküste (durch J. M. Hildebrandt) und von der Delagoa- bai (durch Rosa Monteiro) vor. Fangzeit: 20. September bis 31. October 1890, cf'- Bismarckburg. II emi stigma W. Kirby Hemistigma Kirby, Trans. Z. S. London XII, 1889, p. 263; p. 295. Die Gattung enthält nur zwei Arten, Libellula albipuneta Ramb. vom afrikanischen Festlaude und Libellula affinis Ramb. von der Insel Madagaskar. Ein einzelnes männliches Exemplar von Adeli halte ich für eine Varietät der ersteren. 6. Hemistigma albipuneta (Ramb.) Libellula albipuneta Earnbur, Hist. Nat. Ins. Neur. 1842, p. 93, n. 89. Fangzeit: 20. Juli bis 20. September 1890, cf: Bismarckburg. Cr ocothemis Brauer Crocothemis Brauer, Verh. zool. bot. Ges. Wien XVIII, 1S68, p. 367; p. 736; Kirby, Trans. Z. S. London XII, 1889, p. 263; p. 265; p. 279. Hydronympha Buchecker, Syst. Ent. I, Odon., 1876, p. 8 (ex p.). Die Gattung Crocothemis Brauer unterscheidet sich von Tri- themis Brauer, der sie ob des kleinen Mittellappens am Hinterrande des Prothorax nahe steht, leicht durch den auffallend stark nach dem Flügelhinterrande zu offen gekrümmten und das Discoidalfeld dadurch stark einengenden Verlauf des sehr kurz erscheinenden vorderen Sec- tors des Dreiecks im Vorderflügel. 7. Crocothemis erythraea (Brülle) i) Libellula erythraea Brülle, Exp. Moree III (1) 1862, p. 102, t. 32, f. 4. Libellula coccinea Charpentier, Lib. Eur. 1840, p. 70, t. 7. Hydronympha erythraea Buchecker, Syst. Ent. I, Odon., 1876, p. 9, t. 11, f. 1 (cf). Crocothemis erythraea Mac Lachlan, Journ. Linn. Soc. London XM, 1883, p. 180. Fangzeiten: 5. November 1889, Q : Ketschenki. — 5. November 1S89, cf: Adadia. - 23. October 1889, cf, Q; 20. September bis 15. October 1890, cf; 1- November bis 15. December 1890, cf- Bismarckburg. l) Calvert führt neuerdings (Trans. Am. Ent. Soc. XIX, 1892, p. 16'2) eine Trithemis erythraea Brülle auf; es ist dies eine schon deshalb unhalt- bare Bezeiehnun^sweise, weil Brauer eine echte von Libellula enjthraea Brülle sehr verschiedene Trithemis der Insel Mauritius als Trithemis ery- thraea beschrieb, welche freilich in Kirby 's Synonymic Catalogue ofNeu- roptera Odonata, London 1890, vergeblich gesucht wird. — 24 — Trithemis Brauer Trithemis Brauer, Verb. zool. bot, Ges. Wien XVIII, 1868, p. 176; p. 366; p. 735; Kirby, Trans. Z. S. London XII, 1889, p. 264; p. 265; p. 277. Die zahlreichen Arten der über Afrika (arteriosa Burm., san- guinolenta Burm., stictica Burm., rubrinervis Selys und f africana Brauer), die Madegassen (erythraea Brauer nee Brülle, haematina Ramb., marchali Ramb., selica Selys) und Asien (aurora Burm., u. a.) verbreiteten Gattung Trithemis Brauer sind in beiden Ge- schlechtern sehr verschiedenartig gezeichnet und gefärbt und unter- einander sehr ähnlich, so dass ihre gewissenhafte Bestimmung mit Schwierigkeiten verknüpft ist; die kürzlich von Gerstaecker als Li- bellula (Trithemis) Stuhlmanni in beiden Geschlechtern sehr genau beschriebene und nur mit der asiatischen Trithemis aurora (Burm.) in Vergleich gebrachte Art vermag ich durch nichts von Libelhda arteriosa Burm. zu unterscheiden; auch Libelhda (Trithemis) ardens Gorst, stimmt vollständig mit Exemplaren des Museums überein, welche ich für Libelhda sanguinolenta Burm. halte und die echte Trithemis sind. Trithemis (?) lactistris W. Kirby 1889 dürfte zu Zo- nothrasys Karsch gehören. Von Adeli liegen zwei TW7/«?/mVArten in beiden Geschlechtern vor, T. arteriosa Burm. und eine der T. stictica ähnliche Art, zu welcher ich eine passende Beschreibung nicht kenne: 1 (2) Unterlippe gelb, längs der Mitte breit schwarz. Beine bei tf und Q schwarz, Vorderschenkel unten gelb. Flügel des tf am Grunde honig- gelb, im Vorderflügel bis fast zum Dreieck, im Hinterflügel bis zur Spitze des Dreiecks; Flügel des Q nur am äussersten Grunde gelb, dagegen die Spitze bräunlich getrübt, was bisweilen auch beim rf vorkommt. Pterostigma braun. Hinterleib heim rf oben gelb, seitlich schwarz ge- säumt, nur der 8. Ring auf der Hinterhälfte, der 9. und 10. ganz schwarz; Hinterleib des Q längs der ganzen Rückenmitte mit schwarzer Strieme : arteriosa 2 (1) rf einfarbig schwarz, Flügel glashell, nur die hinteren längs der Membranula gebräunt. Q wie arteriosa Q gefärbt, aber gestreckter, grösser, die Flügel glashell, am Grunde nicht gelb, an der Spitze nicht braun getrübt. Pterostigma tiefschwarz: dichroa 8. Trithemis arteriosa (Burm.) Libelhda arteriosa Burmeister, Handb. Ent. II, 1839, p. 850, n. 14 (rf). Libelhda conjtmcta Selys, Expl. scient. Algerie III, 1849, p. 121, t. I. f. 6, 6 a (rf). Trithemis arteriosa Mac Lachlan, Journ. Linn. Soc. London XVI, 1883, p. 179-180 (Q). Libelhda (Trithemis) Stuhlmanni Gerstaecker, Jahrb. Hamburg. Wis- senschaft. Anstalten IX, Hamburg, 1891, p. 6 (sep.). — 25 — Sämmtliche Stücke vonAdeli sind dadurch eigenthümlich, dass ihr Pterostigma auf allen Flügeln längs der hinteren Saumader einen feinen hellgelben Streifen führt. Fangzeiten: 5. November 1889, cf'- Am Lalange. — 2. November 1S89, cf; 1. November bis 15. Deeember 1890, Q : Bismarckburg. 0. Trithemis dichroa nov. spec. cf Q cf: Hinterleib 23, Hintcrflügel 28, Pterostigma 3 mm lang. 2 : Hinterleib 25, Hinterflügel 31, Pterostigma 3 mm lang. cf: Körper und Beine ganz schwarz, stellenweise glänzend, ohne alle Zeichnung. Flügel wasserhcll, nur die hinteren längs der Mem- branula einen gelbbraunen Saum führend, welcher noch nicht einmal bis zur basalen Qucradcr des Medianraumes reicht. Pterostigma tief schwarz. Q : Kopf gelb, vor dem Ocellcnwulste eine blaue glänzende Quer- strieme. Unterlippe längs der Mitte breit schwarz. Hinterkopf braun, am Scheiteldrcieck mit zwei auf der Mitte genäherten runden glän- zenden gelben Schwielenflecken, am Schläfenrande der Facettenaugen breit gelb mit zwei schwarzen Querstriemen. Brustkasten gelb, auf dem Mesothoraxrücken vorn mit breiter, nach hinten verschmälerter, von einer feinen gelben Linie der Längsleiste getheilter schwarzer Mittellängsbinde, und jederseits von dieser mit einer vorn verlosche- nen schwarzen Längsstrieme; Brustseiten mit schiefen schwarzen Naht- striemen, wie bei T. arteriosa (Burm.). Beine schwarz, Vorder- schenkel unten gelb. Flügel glashell, Hinterflügel am Grunde nur im Medianraume vor der Querader etwas gelbbraun. Hinterleib gelb, längs der Rückenmitte mit breiter schwarzer Strieme und je einer durchlaufenden schwarzen Seitenstrieme. Vorderflügel (bei cf und Q): II1/2 bis 12v'2 Antenodal-, 9 Post- nodalqueradern; Dreieck durch eine Ader getheilt; anfangs 3 Längs- reihen von Zellen und 5 — 6 Marginalzellen im Discoidalfelde. Wie aus dieser Beschreibung hervorgeht, ist das cf erheblich, das Q. wenig von Trithemis arteriosa (Burm.) verschieden; die an der Spitze um die Adern nicht braungesäumten Flügel, der robustere Bau und das wie beim cf tiefschwarze Pterostigma machen jedoch auch das Q. hinreichend kenntlich. Fangzeiten: Januar 1891, Q ; 20. September bis 15. October 1890, Q ; 1. bis 15. Deeember 1890, <~f, Q : Bismarckburg. Apatelia nov. gen. Apatelia nenne ich die einzige mir bekannte afrikanische Libel- lulidcn-Gattung, welche im Vorderflügel die letzte Antenodalqucradcr auf den Costalraum beschränkt zeigt, obwohl der Arculus die Mediana zwischen der 2. und .">., anstatt zwischen der 1. und 2. Antenodalquer- — 26 — ader trifft. Die Eigentümlichkeit einer an der Subeosta abbrechen- den letzten Antcnodalquerader im Vorderflüge] theilt Apatelia mit Palpopleura, Pantala, Pseudomacromia, Sympetrum, Hemi- stigma, Crocothemis und Trithemis, die Lage des Arculus dagegen mit Orthetrum und Allorrhizticha. Obwohl das einzige mir vorlie- gende Exemplar von Adeli , ein 41 — Libellen Odonata - von Adeli. II. Jugendstadien (Nymphen). (Mit Tafel I, II, III und IV). Es liegen von Adeli 56 Stück durch Herrn Dr. R. Büttner eingesendete Odonaten-Nymphen in Spiritus vor, welche min- destens 11 (bis 13) verschiedenen Arten angehören und sich derart über die einzelnen Familien vertheilen, dass auf die Libellulidcn 2 — 3, die Corduliiden und die Aeschniden je 1, die Gomphi- den 5 — 6, die Calopterygiden 2 Arten entfallen; demnach sind in der Ad eli-Ausbeute an Odonaten alle Gruppen auch als Nymphen verteten, welche Geschlechtsthiere aus Adeli lieferten — mit einziger Ausnahme der Caenagrioniden. Da keine einzige Odonate von Adeli aus der Nymphe gezogen wurde, so können meine hier entwickelten Ansichten über die Beziehungen der Odo natcn-Nymphen zu den Imagines auch nur als Muthmassungen gelten. Um von diesen zum Theile sehr merkwürdigen Nymphen eine genaue Vorstellung zu geben, welche durch blosse Beschreibung schwer zu gewinnen ist, zugleich auch, um eine bessere Vergleichung dersel- ben mit ihren bereits bildlich dargestellten Verwandten zu ermög- lichen, keineswegs jedoch, um mir langathmige Beschreibungen zu ersparen, schien es mir unumgänglich nöthig, die Mehrzahl der Arten auch in Bildern vorzuführen; den Entwurf derselben verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn Ewald H. Rübsaamen. Für die Darstellung des Thieres iu toto wurde der Aufnahme der Bauch- seite vor der bei Cabot und auch sonst üblichen der B ticke n- seite der Vorzug gegeben, weil einerseits die Ausdehnung der Maske in ihrer Ruhelage nach hinten eine sehr verschiedenartige ist. und weil, um die Bauart des Hinterleibes anschaulich zu machen, bei Wie- dergabe der Rückenseite ein Trofilbild des Hinterleibes doch ausser- dem noch erforderlich wäre. Auf den vier Tafeln gehören die glei- chen Zahlen stets auch zu derselben Nymphen form. Ueber die Odonaten-Nymphen liegen zwar eine Anzahl sorg- fältiger Arbeiten vor, unter denen die von Louis Cabot in — 42 — Illustrated Catalogue of the Museum of Comparative Zuölogy at Harvard College, No. V, Cambridge 1872 und in den Meraoirs of the Museum of Comparative Zoölogy at Harvard College, Cambridge U. S. A., Vol. VIII, No. 1, 1881 und Vol. XVII, No'. 1, 1890 ver- öffentlichten, die Gomphiden, Acschniden und Corduliidcn behandelnden, reich illustrierten, am bekanntesten sind. Gleichwohl wurde, soweit ich orientiert bin, von den sämmtlichen Odonaten-Nym- phen aus Adeli noch nicht eine einzige abgebildet und beschrieben. Zur Erleichterung der Uebersicht gebe ich zunächst eine allge- meine Charakteristik der Odonaten-Nymphen für die 6 Fa- milien, aus denen auch Geschlechtsthier e von Adeli vorliegen: 1 (8) Hinterleibsende mit fünf kurzen einfachen Anhängen. 2 (5) Maske (Unterlippe) mit grossen, in der Ruhelage schaalen förmig zu- sammenschliessenden und nach oben über den vorderen Kopfrand grei- fenden Fangarmen. Fühler siebeugliederig. Tarsen aller Beine dreigliederig. 3 (4) Vorderrand des zweiten Maskengliedes herabgebogen und auf der Mitte zwischen den Greifannen winkelig vorgezogen. Greifarme am Innenrande höchstens fein gekerbt. Die beiden Grundglieder der Tarsen aller Beine bei seitlicher Betrachtung ziemlich gleich lang erscheinend: Libellulidae 4 (3) Vorderrand des zweiten Maskengliedes herabgebogen, aber auf der Mitte zwischen den Greifarmen nicht winkelig vorgezogen, vielmehr der Quere nach ziemlieh gerade und in der Mitte etwas ausgeschnittten; Greifanne am Innenrande tief lappig gezähnt. Grundglied der Tarsen aller Beine erheblich kürzer als das Mittelglied; dieses so lang wie das Endglied : Co rduliidae 5 (2) Maske (Unterlippe) mit schmalen, aus wenigen einfachen, soliden und spitzen Zähnen bestehenden, in der Ruhelage weder nach oben über den vordem Kopfrand übergreifenden, noch schaalenförmig zusammenschlies- senden Greifarmen. 6 (7) Fühler lang, dünn und siebeugliederig; Tarsen aller Beine dreigliederig (wie bei den Libelluliden und Corduliide n): . . Aeschnidae 7 (6) Fühler stark, höchstens viergliederig. Wenigstens die Tarsen der vier Vorderbeine nur zweigliederig: Gomphidae 8 (1) Hinterleibsende mit drei langen starken Anhängen, von denen we- nigstens der mittlere blattförmig ausgebildet ist und als Kieme dient. 9 (10) Erstes Fühlerglied sehr lang, einen Schaft bildend, zu dem die übri- gen Glieder als Geissei gehören: Calopterygidae 10 (9) Erstes Fühlerglied kurz, niemals einen Schaft bildend, zu dem die übrigen Glieder als Geissei gehören: Caenagrionidae Libelluliden. Die 2 bis 3 Nymphenformen von Adeli dürften zwei verschie- denen Gattungen angehören; zu einer mehr oder weniger sicheren Deu- tung jedoch, um welche Gattungen etwa es sich handeln könnte, fehlt mir jeglicher Anhalt, Die wichtigsten Differentialcharaktere sind: — 43 — 1 (2) Eückenplatten des Hinterleibes auf der Mitte des Hinterrandes nicht zahnartig vorspringend. Nur der achte und neunte Hinterleibsring jeder- seits zahnartig ausgezogen: ... 1. Nymphenform (1 bis 2 Arten) 2 (1) Kückenplatte des Hinterleibes bis auf die letzte längs der Mitte kielartig erhaben und über den Hinterrand hakenförmig vorspringend. Der siebente, achte und neunte Hinterleibsring jederseits zahnartig aus- gezogen: 2. Nymphenform (1 Art) 1. Nymphen form (Figuren 1). Langgestreckt, schmal. Ilintersclicnkcl nur den vierten Hinter- leibsring überragend. Grundglied und Mittelglied aller Tarsen bei seitlicher Betrachtung gleich lang. Rückenplatten auf der Mitte nicht zahnartig über den Hinterrand hinausragend. 8. und 9. Hinterleibs- ring jederseits zahnartig über den Hinterraud vortretend. Grössere Exemplare (9 an Zahl) bis zu 23 mm Länge bei 5,5 mm Breite. Vielleicht gehören die Stücke zwei verschiedenen Arten an: a. Vorderschienen gerade, cylindrisch. Figur 1 der Tafeln 1 (Bauchseite), II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinterleibsende). b. Vorderschienen compress, etwas gebogen. Fangzeiten: März 1891, Mai bis Juni 1891; 20. Juli bis 20. Septem- ber 1890; August 1891; 15. bis 30. September 1891: ßismarckburg. 2. Nymphcnform (Figuren 2). Kürzere, breitere Form. Hintcrschenkel den 7. Hinterleibsring überragend. Mittelglied der Hintertarsen ein wenig länger als das Grundglied. Alle Rückenplatten mit Ausnahme der Endplatte mit sehr hohem, hinten über den Hinterrand jeder Platte hakenartig hinausragendem, stark compressem Mittellängskiclc. Nicht allein der 8. und 9., sondern ausserdem noch der 7. Hinterleibsring jederseits mit spitzem, über den Hinterrand hinausragendem Zahne. Nur 2 Exemplare, bis 11 mm lang bei 5 mm Breite. Figur 2 der Tafeln I (Bauchseite), II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinterleibsende). Fangzeit: November 1891: Bismarckburg. Corduliiden. Die in zahlreichen Exemplaren jeglicher Grösse vorliegende ein- zige Art dürfte der Macromia Sophia Selys angehören: 3. Nymphcnform (Figuren 3). Hinterschenkel den 7. Hinterleibsring überragend. 8. und 9. Hinterleibsring jederseits mit über den Hinterrand hinausragendem spitzen Zahne. Die Rückenplatten, auch die Endplattc des Hinterlei- — 44 — bes mit je einem über den Hinterrand jeder Platte zahnartig hinaus- tretenden Mittellängskiele. Mittelglied der Tarsen mehr als doppelt so lang wie das Grundglied und ziemlich so lang wie das Endglied. Krallen der 4 Hinterbeine erheblich länger als die der beiden Vor- derbeine. In allen plastischen Theilen vollständig übereinstimmend. Beine dunkel geringelt. Länge zwischen 11 mm bei 7 mm Hintcrlcibsbrcite und 36 mm bei nur höchstens 11 mm Hinterlcibsbreite. Figur 3 der Tafeln I (Bauchseite), II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinterleibsende). Fangzeiten: Februar bis März 1891; März 1891; 20. Juli bis 20. September 1890; 1. bis 15. October 1891; 15. bis 31. December 1890: Bis- marckburg und Bato. Aeschniden. Das einzige Exemplar gehört zur Gattung Anax Leach und dürfte die Nymphe des Anax rutherfordi M'L. sein. Genuscharakter: Nur der 7., 8. und 9. Hinterleibsring jeder- seits mit einem über den Hinterrand hinausragenden spitzen Zahne. Der mittlere der drei oberen Anhänge oben längs der Mitte scharf- kantig. 4. Nymphenform (Figuren 4). Hinterleibsrücken glatt, ohne Mittellängskiel. Die oberen seit- lichen (paarigen) Analanhänge auffallend kurz und erheblich kürzer als die paarigen unteren. Länge 31 mm bei 6 mm höchster Breite des Hinterleibes. Der abweichende Bau einer flachen Maske in Verbindung mit dem am Ende tief ausgerandeten in zwei Spitzen statt einfach spitz auslaufenden unpaaren mittleren oberen Analanhange machen diese Form gegenüber den Libelluliden- und Corduliiden-Formen, mit denen sie in der Dreizahl der Tarsenglieder übereinstimmt, un- schwer kenntlich. Figur 4 der Tafeln I (Bauchseite), II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinterleibsende). Fangzeit: 1. bis 15. December 1890: Bismarckburg. Gomphiden. Die 5 sehr distineten Nymphen-Formen, welche zu 6 Arten gehören dürften, stellen wahrscheinlich die Repräsentanten auch 5 verschiedener Gattungen dar, während von Geschlechtsthieren aus dem Bereiche der Gomphiden nur 2 Arten aus 2 Gattungen in Adeli erbeutet wurden. Die grösste und individuenreichste Nym- phenform mit nur je 2 Gliedern an allen Tarsen glaube ich fast ohne Bedenken auf Longchampsia bicolor (Selys) beziehen zu dürfen. — 45 — Die .3 Formen zeigen folgende recht augenfälligen Differential- charaktere: 1 (,8) Tarsen der beiden Hinterbeine dreigliederig. Körper schlank oder massig breit. 2 (3) Drittes Fühlerglied sehr stark blattartig verbreitert: 5. Nymphen form 3 (2) Drittes Fühlerglied nicht blattartig verbreitert. 4 (7) Hinterleibsrücken gewölbt, nur die Bauchseite flach; Hinterleib auf der Mitte am breitesten, nach dem Ende hin gemach verjüngt. Endring des Hinterleibes nicht erheblich schmäler als der vorletzte (neunte) Hinterleibsring und dieser am Hinterrande kaum schmäler als am Vor- derrande. Beine stark behaart. 5 (6) Endring des Hinterleibes nicht verlängert: . . 6. Nymphenform ß (5) Endring des Hinterleibes stielartig verlängert, länger als der achte und neunte Hinterleibsring zusammen: . . . . 7. Nymph enform 7 (4) Hinterleib depress, oben und unten flach, hinter der Mitte seiner Länge am breitesten. Endring des Hinterleibes sehr kurz, querbreiter, in den hinteren Ausschnitt des vorletzten (neunten) Binges eingeklemmt. Neunter Hinterleibsring am Hinterrande nur halb so breit wie am Vor- derrande, seine Seitenränder daher sehr stark nach vorn divergierend. Analanhänge sehr klein. Körper und Beine nackt: 8. Nymphenform 8 (1) Alle Tarsen auch die der Hinterbeine nur zweigliederig. Körper sehr breit; Hinterleib nur um i/o länger als breit: . 9. Nymphen form: Longchampsia bicolor (Selys) 5. Nymph en form (Figuren 5). Körper schlank, Hinterleib oben gewölbt. Drittes Fühlerglied nach innen blattartig verbreitert. Hinterleibsrücken granulirt, mit (im Profil gesehen) gerundetem, nirgends dornartig vortretendem Mittellängskiele "der einzelnen Platten. Kein Hinterleibsring seitwärts mit über das Hinterende hinaustretendem Zahne. Hintertarsen kurz, viel kürzer als die Hinterschienen. Die vier Vordertarsen nur 2-gliederig, die Hinter- tarsen 3-gliederig. Länge 23 mm bei 6 mm höchster Breite des Hinterleibes. Figur .") der Tafeln I (Bauchseite), II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinterleibsende). Fangzeit: Februar bis März 1891: Bismarckburg. G. Nymphenform (Figuren 6). Körper schlank, Hinterleib oben gewölbt. Drittes Fülllerglied nicht blattartig verbreitert. Hinterleib auf der Mitte der Länge am breitesten, nach dem Afterende hin gemach verjüngt. 10. (End-) Ring nicht erheblich schmäler als der 9. Ring und nicht verlängert; 9. Ring am Hintcrrandc kaum schmäler als am Vorderrande; Analan- — 46 — hänge von gewöhnlicher Länge; wenigstens die 2. — 4. Rückenplatte des Hinterleibes mit deutlichem in je einen den Hinterrand überra- genden starken Zahn ausgezogenem Mittellängskiele; Seiten wenigstens des 6. — 9. Hinterleibsringes mit starkem den Hinterrand überragen- dem Zahne. Die vier Vordertarsen nur 2-gliederig, die beiden Hintcr- tarsen 3-gliederig. Beine stark behaart. Diese Form liegt in zwei Varianten vor: a. Mittellängskiel des Hinterleibsrückens nur auf der 2., 3. und 4. Platte in einen starken den Hinterrand überragenden Zahn ausgezogen; nur der G., 7., 8. und 9. Hinterleibsring jederseits mit sehr deutlichem den Hinterrand überragendem Zahne. Länge 22 mm bei 5,5 mm höchster Hinterleibsbreite. Fangzeit: 15. — 30. September 1891: Bismarckburg. b. Mittellängskiel des Hinterleibsrückens auf den Platten 2 — 9 in je einen starken Zahn ausgezogen. 4. — 9. Hinterleibsring jeder- seits mit einem deutlichen Zahne. Länge 22 mm bei 5 mm höchster Hinterleibsbreite. Fangzeit: 15. bis 30. September 1891: Bismarckburg. Figur ß der Tafeln I (Bauchseite), II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinterleibsende). 7. Nymphenform (Figuren 7). Körper schlank, Hinterleibsrücken gewölbt. Drittes Fühlerglied nicht verbreitert. Hinterleib in der Mitte am breitesten. 10. Hinter- leibsring ausserordentlich verlängert, länger als der 8. und 9. Ring zusammengemessen. Mittellängskiel der Rückenplatten des Hinter- leibes in je einen den Hinterrand überragenden sehr spitzen und starken Zahn ausgezogen. 7. und 8. Hinterleibsring jederseits mit einem starken Zahne. Hintertarsen fast so lang wie die Hinterschienen. Länge 14,5 mm bei 3,5 mm höchster Hinterleibsbreite; Länge des 10. Hinterleibsringes 2,5 mm. Eine dieser paradoxen Form ähnliche Nymphe aus Brasilien hat Louis Cabot bekannt gemacht und auf Gomphoides (Aphylla) mit ? bezogen. Mir fehlt zu einem Deutungsversuche jeglicher Anhalt. Fangzeit: Februar bis März 1891: Bismarckburg. Figur 7 der Tafeln I (Bauchseite). II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinteiieibsende). 8. Nymphen form (Figuren 8). Körper breit und kurz, Hinterleib auch oben flach, hinter der Mitte, und zwar am Hinterrande des 7. Ringes am breitesten. 10. (End-) Ring des Hinterleibes sehr kurz, querbreiter, ganz in den — 47 — hinteren Ausschnitt des vorhergehenden Ringes eingesackt; 9. Ilinter- leihsring am Hinterrande nur halb so breit wie am Vorderrande, seine Seitenränder daher sehr nach vorn divergierend. Analanhänge sehr kurz. Mittellängskiel des Hinterleibsrückens auf der 7., 8. und 9. Platte zahnartig über den Hinterrand hinaustretend und sehr deut- lich regelmässig sägezähnig. Körper und Beine nackt. Tarsen der 4 Vorderbeine 2-gliederig, die der beiden Hinterbeine 3-gliederig. Die längeren nackten Beine verleihen dieser Gomphiden-Nymphe ein etwas Corduliidenhaftes Aussehen; doch kann sie mit Macro- mia wegen der abweichenden Bauart der Maske, der nur 4-gliederigen Fühler, deren Endglied ausserordentlich klein ist, sowie der nur 2- gliederigen Vordertarsen nicht verwechselt werden. Länge 7—12 mm bei bis 5 mm Hinterleibsbreite. Fangzeit: Februar bis März 1891; 20. Juli bis 20. September 1891: Bismarckburg. Figur 8 der Tafeln I (Bauchseite), II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinterleibsende). 9. Nymphen form (Figuren 9). Longchampsia bicolor (Selys) oder ? letinus. Körper sehr breit; Hinterleib nur um etwa V3 länger als breit. 3. Fühlerglied nicht verbreitert. Hinterleibsrücken mit starkem, auf der Schneide unregelmässig höckerig gezähntem Mittellängskiele, der über den Hinterrand der einzelnen Platten nirgends zahnartig vor- springt. 7. bis 9. Hinterleibsring jederseits mit deutlichem Zahne. 10. (End-) Ring des Hinterleibes ganz in den tiefen Ausschnitt am Hinterrande des 9. Ringes eingeklemmt. Tarsen aller Beine nur 2-gliederig. Länge bis 27 mm bei bis 12 mm höchster Hinterleibsbreite. Fangzeiten: Februar bis März 1891; Mai bis Juni 1891; 1. bis 15. October 1891; 15. bis 31. December 1890: Bismarckburg. Figur 9 der Tafeln I (Bauchseite), II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinterleibsende). Calopterygiden. Die von Adeli vorliegenden Nymphen weichen von allen mir bekannt gewordenen Calopterygiden-Nymphen dadurch ab, dass sie am Hinterleibsende nur eine einzige mittlere Blattkieme tragen, deren verticale Fläche jederseits von einer Art Kicmendeckel (Bran- chiotheca) geschützt wird; bei einer der beiden Nymphenformen ist leider nur diese erhalten. 1 (2) 8. und 9. Hinterleibsring jederseits mit einem den Hinterrand über- ragenden Zahne. Kiemendeckel nur l/8 körperlang, am Ende stumpf: 10. Nymphen form - 48 — 2 (1) Hinterleibsringe sämnitlich ohne Seitenzahn. Kiemendeckel von hal- ber Kürperlänge, dornartig, am Ende spitz: . . 11. Nymphenform Beide Nymphenformen dürften zu Libellago Selys gehören. 10. Nymphen form (Figuren 10). 1. Fülilerglied sehr lang und gebogen. 2. Glied der Maske am Ende tief gespalten, daher am Vorderrande in 2 starke, den Greif- armen ähnliehe, aber unbewegliche, stark nach vorn convergieren- de Spitzen verlängert. Prothorax jederseits in drei gerundete Höcker auslaufend. Rückenplatten des Hinterleibes mit Ausnahme der Endplatte mit deutlichem den Hinterrand überragenden Mittel- zahne. 8. und 9. Hinterleibsring jederseits mit starkem Zahne; End- ring am Seitenrande gezähnelt. Kiemendeckel massig lang, am Ende stumpf, an den Rändern sägezähnig. Braun, Kopf und Prothorax mit hellgelben Flecken und Strichen ; Schenkel mit hellen Ringen. Mittleres Kiemenblatt weiss gefleckt. Länge ohne die Analanhänge 13, mit diesen 17 mm. Fangzeit: Februar bis März 1891; November 1891; 15. — 31. Decem- ber 1890: Bismarckburg. Figur lo der Tafeln I (Bauchseite), II (10a Kopf von oben. 10b rechte Hälfte des Prothorax), III (Maske) und IV (10a Hinter- leibsende, 10 b Kiemenblatt). 11. Nymphen form (Figuren 11). 1. Fühlerglied lang, aber kürzer als bei der 10. Nymphenform und minder stark gebogen. 2. Glied der Maske am Vorderrande gespalten und in 2 kürzere Fortsätze ausgezogen. Hinterleib ohne Rücken- und Seitenzähne. Vorletzte Bauchplatte jederseits mit 4 — ."> kleinen Hörnchen. Kiemendeckel von der Länge des halben übrigen Körpers, dornartig, nach dem Ende hin verjüngt, am Ende gespitzt, mit sägezähnigen Rändern. Länge ohne die Analanhänge 14. mit diesen 20, 8 mm. Bas einzige Exemplar besitzt nur noch den einen (rechten) Kie- mendeckel und ist auch des mittleren Kiemenblattes verlustig gegangen. Fangzeit: Mai bis Juni 1891: Bismarckburg. Figur 11 der Tafeln I (Bauchseite), II (Kopf von oben), III (Maske) und IV (Hinterleibsende, IIa im Profil, IIb von der Bauchseite gesehen). v A 49 — Springheuschrecken — Orthoptera Saltatoria — von Adeli. Durch das reiche von den Herren Hauptmann Eugen Kling (1888 und 1889) und Dr. Richard Büttner (1890 und 1891) aus dem Adelilandc heimgebrachte Material wird das Vorkommen von nicht ■weniger als 159 Arten von Springheuschrecken (Orthoptera Saltatoria) für das kleine Gehirgsland im Togo-Hinterlande nach- gewiesen. Und da viele dieser 159 Arten in nur je einem Stücke oder in nur sehr wenigen Exemplaren wie zufällig dem Sammler in die Hände fielen, so erscheint die Annahme gerechtfertigt: die Adeli- Fauna könne ungeachtet dieses reichen Ergebnisses damit doch noch bei weitem nicht erschöpft sein. Der Richtigkeit dieser Annahme dient der Umstand als Stütze, dass in der sowohl an Exemplaren wie an Arten armen Ausbeute von Kling gleichwohl einzelne Arten sich finden, welche unter den Massen der Ausbeute von Bütt- ner vollständig fehlen, wie Oxyrrhepes virescens Stal. Rhyüdode- res squarrosus (L. ) und Acheta bimacidata (Geer). Immerhin aber bildet das hier verarbeitete Material eine schon recht breite Grund- lage für weitere Forschung. Nicht ohne Absicht unterbleibt hier jegliche eingehendere Ver- gleichung der nunmehr einigermassen bekannten Fauna von Adeli mit der von Ashanti, Camerun, Abyssinien und Senegam- bien, weil die Orthopterenfauna dieser Länder noch viel zu ungenü- gend bekannt ist, um beachtungswerthe Resultate zeitigen zu können und weil auf Unwissenheit begründete Urtheile und Verallgemeinerungen, wenn sie auch noch so gelehrt klingen, nicht blos laienhaft und werthlos sind, sondern durch Förderung oberflächlichster Betrach- tungsweise und dünkelhafter Schnellfertigkeit geradezu den Ernst der Wissenschaft schädigend wirken müssen. Hier sei nur darauf hinge- wiesen, dass die von Adeli stammenden flugunfähigeu Calopteniden zum Theile denselben Gattungen angehören, welche durch Herrn Dr. Paul Preuss gesammelte Vertreter aus Camerun gestellt haben, wie Serjelüa. Serpusia, Ptcrutiltus, speci fisch jedoch von den Camerunern sicher verschieden sind und dass die gleichfalls flug- unfähige Mastaciden-Gattung Euschmidtia einen Vertreter in Adeli aufweist, welcher von der durch Herrn Dr. C. W. Schmidt im 4 — 50 — Sansibar gebiete erbeuteten Euschmidtia sansibarica nicht zu unter- scheiden ist. Nicht uninteressant dürfte eine rein numerischeVergleichung der Adeli- Fauna mit der gut erforschten Fauna von Europa sein. Nach Dr. C. Brunn er von Watt enwyl's grundlegendem Prodromus der Europäischen Orthopteren (Leipzig 1882) weist das ganze euro- päische Faungebiet folgende Zahlen bezüglich der Orthoptera Saltatoria auf: Acridodeen: 147 Arten aus 36 Gattungen Phasgonurideen: 215 „ „ 40 „ Gryllodeen: 30 „ „ 13 „ die Fauna von Adeli nach dem vorliegenden Materiale: Acridodeen: 94 Arten aus 61 Grattungen Phasgonurideen: 33 „ „ 23 „ Gryllodeen: 32 „ „ 18 „ von Camerun erhielt das Museum für Naturkunde in Berlin durch Herrn Dr. Paul Preuss bis jetzt: Acridodeen: 45 Arten aus 36 Gattungen Phasgonurideen: 59 „ „ 42 „ Gryllodeen: 12 „ „ 9 Von Ashanti, Abyssinien und Senegambien besitzt das Berliner Museum so gut wie nichts! Während die Acridodeen von Adeli fast 2/3 der Artenfauna ganz Europa's erreichen, die Gryllodeen Adeli's die Arten- fauna von Europa bereits um 2 Arten überflügeln, beide Gruppen an Gattungen der Fauna von Europa — entsprechend auch dem un- gleich grösseren Arten-Reichthume ganz Afrika's gegenüber ganz Europa überhaupt — weit überlegen sind: steht die Gruppe der Phas- gonurideen in Adeli sowohl hinter der von Europa als der von Camerun sehr weit zurück; dieser Umstand wird wohl durch den Mangel der Urwälder im Graslande Adeli hinreichend erklärt, obwohl die grosse Zahl sehr differenter Gattungen der Phasgo- nurideenfauna von Adeli auch als Hinweis auf einen grösseren Ar- ten reich thums gedeutet werden könnte. Für zahlreiche in vielen Arten erscheinende Gattungen hat das Vorkommen von Vertretern im tropischen Afrika und Asien zu- gleich nichts sonderlich überraschendes; sehr beachtungswerth jedoch erscheint das Vorkommen eines Vertreters der bisher nur in einer einzigen Art aus Ceylon bekannten isolirt stehenden Gryllodeen- Gattung Pentacentrus Sauss. in Adeli (und Camerun), eine Er- scheinung, welche an die ähnliche Verbreitung der absonderlichen Mantodeengattung Amorphoscelis Stäl erinnert. — 51 — Ucb ersieht der Gruppen: 1 (2) Fühler kurz, das Pronotura nicht oder nur wenig überragend. Tar- sen aller Beine dreigliedrig: Acridodea 2 (1) Fühler lang, oft ausserordentlich lang und den Körper um das viel- fache überragend. 3 (4) Tarsen aller Beine viergliedrig: Phasgonuridea 4 (3) Tarsen aller Beine nur dreigliedrig: Gryllodea Acridodeen. Im Ganzen liegen 748 Exemplare mit 94 Arten vor. Von Kling wurden nur 14 Stück mit 8 Arten gesammelt, von Büttner 734 Stück mit 92 Arten zusammengebracht. Diese 94 Arten von Adeli vertheilen sich auf 7 Familien: 1 (12) Endglied aller Tarsen mit einem Mittellappen (arolium) zwischen den Krallen. Hinterrand des Pronotum das Metanotum nicht überragend. 2 (11) Fühler wenigstens bis zur Mitte des Pronotum reichend. Entfernung der paarigen Ocellen von einander gi'össer als die der Fühlerwurzeln. 3 (6) Vorderbrust (Prosternuni) flach, ohne Zapfen, höchstens mit niedri- gem Kropf am Vorderrande. 4 (5) Stirn stark zurückweichend; Scheitelgipfel mit dem Stirngipfel einen Winkel bildend, flach oder etwas abschüssig. Deckflügel im Mediastinal- und Scapularfelde mit parallelen Queräderchen: . . . Truxalidae 5 (4) Stirn senkrecht (vertical); Scheitelgipfel in den Stirngipfel gerundet übergehend. Deckflügel im Mediastinal- und Scapularfelde unregel- mässig geädert: Oedipodidae 6 (3) Vorderbrust mit einem Zapfen oder Höcker von mannigfachster Gestalt. 7 (8) Gipfelgrübchen des Kopfes den Scheitelgipfel oben begrenzend und hier auf der Mitte zusammenstossend: Pyrgomorphidae 8 (7) Gipfelgrübchen des Kopfes seitlich oder unterhalb des Scheitelgipfels gelegen oder verloschen. 9 (10) Lappen der Mittelbrust stets deutlich und meist breit von einander getrennt: Caloptenidae 10 (9) Lappen der Mittelbrust in einer langen Naht verbunden (selten sehr schmal getrennt): Opomalidae 11 (2) Fühler ausserordentlich kurz, höchstens bis zur Mitte des Pronotum reichend. Zwischenraum der paarigen Ocellen von einander kleiner als der der Fühlerwurzeln Mastacidae 12 (1) Endglied aller Tarsen ohne Mittellappen zwischen den Krallen. Pro- notum nach hinten lang bis sehr lang ausgezogen und den Hinterrand weit überragend. DeckHügel sehr klein, schuppenförmig: Tettigidae In der Aufzählung und Charakterisierung der Allen und Gattungen mussten die zahlreich eingegangenen Jugendzustände ganz ausser Acht gelassen werden, um die Schwierigkeiten nicht noch zu ver- I - 52 — grössern, welche schon einer unbefangenen Beurtheilung der besser als die Jugendzustände charakterisierten Imagines entgegenstehen. Truxaliden. Die 28 Arten der Ausbeute von Adeli vertheilen sich auf fol- gende 18 Generai): 1 (12) Deckflügel sehr lang, den Hinterleib überragend, am Ende spitz, nur selten (Odontomelus) verkürzt und alsdann breit getrennt (lateral). Hinterschenkeloberseite jederseits oder einseitig in einen mehr oder minder langen Lappen oder in einen spitzen Zahn ausgezogen. Fühler stets schwertförmig. 2 (5) Scheitel stets länger, oft erheblich länger als der Pronotumrücken. 3 (4) Fühler unmittelbar vor den Facettenaugen eingelenkt. Lappen der Mittel- und Hinterbrust bei cf UQd Q getrennt. Mittelschenkel länger als die Vorderschenkel. Hinterschenkel wenigstens beim tf die Hinter- leibsspitze erreichend, ihre Oberseite am Ende jederseits in einen spitzen Zahn ausgezogen: Acrida 4 (3) Fühler eine weite Strecke vor den Facettenaugen eingelenkt. Lappen der Mittel- und Hinterbrust bei (f und Q in einer langen Naht ver- bunden. Hinterschenkel die Hinterleibsspitze nicht erreichend, ihre Oberseite am Ende aussen in einen spitzen Lappen ausgezogen. An Opomaliden (Mcsops) erinnernde Form: Galamas 5 (2) Scheitel nicht länger, meist kürzer als der Pronotumrücken. 6 (11) Deckflügel vollkommen ausgebildet. Hinterschenkeloberseite am Ende jederseits in einen Endlappen ausgezogen. 7 (8) Aeusserer Endlappen der Hinterschenkeloberseite sehr lang, viel länger als der innere und spitz. Grössere Form von 50 mm Körper- länge ($; (f fehlt): Oxyolena 8 (7) Innerer Endlappen der Hinterschenkeloberseite länger als der äussere und stumpf. Kleinere Formen von bis 25 mm Körperlänge beim tf und bis 30 mm Körperlänge beim Q. 9 (10) Endlappen der Hinterschenkeloberseite -kräftig und ziemlich lang. Scheitel und Pronotum von zahlreichen Längskielen durchzogen, der Länge nach gerieft. Endglieder der Fühler nur undeutlich abgesetzt, zu einem gemeinsamen Endgriffel verschmolzen : Amycus 10 (9) Endlappen der Hinterschenkeloberseite weniger kräftig und kürzer. Scheitel und Pronotum nicht längsgerieft. Endglieder der Fühler wie die übrigen deutlich abgesetzt und flach gedrückt: . . . Machaeridia l) Man könnte in die Versuchung gerathen, die Gattungen mit kleinem Prosternalkropfe : Calamus, Oxyolena und Ochrüidia den Calopteniden zuzuweisen; bei diesen jedoch sind weder die Hinterschenkel am Ende lappig ausgezogen, wie bei Colamus und Oxyolena, noch die Deckflügel des (f mit erweiterten Feldern versehen, wie bei Ochrüidia. — 53 — 11 (6) Deckflügel kurz, nur bis zur Wurzel der Hinterschenkel reichend, schmal, breit getrennt bleibend. Hinterrand des Pronotumrückens win- kelig ausgeschnitten: Odontomdus 12 (1) Deckflügel am Ende stumpf, gerundet, nur selten (Ehdbdoplea mim) verkürzt und zugespitzt, aber dann nicht breit getrennt. Hinterschenkel- oberseite am Ende jederseits ohne Auszeichnung (ohne Zahn oder Lappen). 13 (IG) Unterrand der Seitenlappen des Pronotum vollkommen gerade. 14 (15) Fühler breit schwertförmig. Beine kurz; Hinterschenkel die Hinter- leibsspitze nicht erreichend (eigentlich ist der Hinterleib verlängert). Gipfelgrübchen dicht unterhalb der Seitenkante des Scheitelgipfels als schmale lange Kinne verlaufend. Pronotumrücken ohne Seitenkiele. Lappen der Hinterbrust bei tf und $ in einer längeren Naht verbunden. Deckflügel des tf mit verbreitertem, von parallelen Queradern durch- zogenem Costalfelde. Subgenitalplatte des kürzer als die Deckflügel. 4. Oxyolena mticronata nov. spec. Q Grüngelb, etwas röthlich; zwischen der Fühlerwurzel und dem Rande des Scheitelgipfels ein schwarzer Längswisch; Fühler gebräunt; Vorder- und Mitteltarsen an beiden Seiten mit schwärzlicher Längs- strieme, Hinterschienen und Grundglied der Hintertarsen oberseits — 59 — längs der Mitte dunkelroth; Deckfiügcl am Grunde mit schwarzem Wisch vor und längs der Radialader; Oberrand der oberen, Unter- rand der unteren Scheidentheile schwarz. Pronotum mit kleinen Körnchen bedeckt, Mittel- und Hinterbrust grob punktiert. Q : Körper 56, Scheitel 9,5 mm lang, Scheitelgipfel 2,8 mm breit, Prouotumrücken 9,5, Vorderschenkel 6,2, Mittelschenkel 6, Hinter- schenkel 24,6, mit dem äusseren Lappen 27,7, Deckflügel 41,5, Hin- flügel 32 mm lang. — Figur 2 (Seite 57). Fangzeiten: 20. September bis 31. October 1890, Q; 1. November bis 15. Deeember 1890, Q: Bismarckburg. Amycus Stal Amycus Stal, Öfv. Vet. Ak. Förh. 1855, p. 353; Rec. Orth. 1, 1873, p. 8t); p. 100; nee Amycus Bolivar 18S9 (confer Calamm). PargaWa.HeT, Cat. Demi. Salt. Coli. Brit. Mus. III, 1870, p. 501 ; p. 596. Machaeridia Bolivar, Jomal Scienc. Matli. Phys. Nat. (2) No. 11, 1889, ]>. 94— 1)5 (ex parte: M. taeniata et M. striqosa) (nee Machaeridia Stal 1873). Stal hat 2 Arten dieses Genus vom Caffernlande beschrieben: Amycus manthopterus mit gelben und Amycus rhodioptems mit rosafarbenen Hinterflügeln, in deren Artberechtigung er jedoch eini- gen Zweifel setzt. Zwei männliche Exemplare von Amycus xantliop- terus besitzt das Berliner Museum unter der Bezeichnung nana Cbarp. von Port Natal und ein weibliches Exemplar derselben Art unter der Bezeichnung rhodioptems Stal (es war ungespannt!) von Süd-Afrika (durch Drege). Die von Adeli vorliegenden Exemplare haben als Februar bis März 1891, 9; 1- Novem- ber bis 15. December 1890, cf, 9; 15. bis 31. December 1890, Q; Februar bis März 1891, Q; 1. No- vember bis 15. December 1890, cf , Q ; 15. bis 31. December 1890, cf, $ : Bismarckburg. Fig. 8. Fig. 9. Figur 8. Rhabdoplea munda cf, Datürl. Grösse; rechts daneben Kopf und Pronotum in 3fachor Vergrösserung. Figur 9. Rhabdoplea mira cfi natürl. Grösse; rechts davou oben Kopf und Pronotum von derselben Art, unten von Rhabdoplea angustula^" in Sfacher Vergrösserung. 18. Rhabdoplea mira nov. spec. cf Q. Von Rhabdoplea munda hauptsächlich durch die stark ver- kürzten Deckflügel abweichend. In der Regel sind die Spitzen der Hinterschenkel und die Basis der Hinterschienen schwarz, das cf mehr rothgelb, das Q mehr schaalgelb gefärbt und das cf durch eine vom Hinterrande der Facettenaugen über die Seitenlappcu des Pronotum fortgesetzte schwarze Längsbinde ausgezeichnet. cf: Körper 17, Pronotum 3,1, Deckflügel bis 4, Hinterschenkel 11 mm lang. — Figur 9. 9 : Körper 21, Pronotum 3,5, Deckflügel bis 4,5, Hinterschenkel 11 — 12 mm lang. Fangzeiten: Januar 18S1, cf, $5 1. November bis 15. December 1890, Q : Bismarckburg. — 72 - 19. Rhabdoplea angustula nov. spec. d" $ Schaalgelb, Beine oft rothgelb mit schwarzer Spitze der Hinter- schenkel und Hinterschienen und schwarzer Wurzel der letzteren; oftmals zieht eine schwarze Längsstrieme vom Hintcrrande der Fa- cettenaugen über die Kopfseiten und die Seitenlappen des Pronotum. Scheitel durch die Facettenaugen stärker eingeengt, mit glattem Längskiele; Scheitelgipfel länger als breit, vertieft, vorn etwas winkelig, beim cf schmäler als beim Q. . Unterrand der Seitenlappen des Pronotum sehr stark S-förmig geschwungen; Pronotumriicken länger als breit, mit drei parallelen Längskielen und feinen Längskielchen zwischen diesen, welche in den Seitenlappen auf den Vorder- und Hinterrand beschränkt sind. Dcckflügcl die Hinterschenkel kaum überragend. cf: Körper 15,5, Pronotum 3, Deckflügel 12, Hinterschenkcl 9 mm lang. — Figur 9. Q : Körper 19, Pronotum 3,5, Deckflügel 14, Hinterschenkel 10 mm lang. Fangzeiten: 1. bis 15. März 1891, Uebergang zur Regenzeit, Q; Juni 1891, cf, Q; 1. Juni bis 15. Juli 1891, cf; 1. November bis 15. De- cember 1890, $; 15- bis 31. December 1S90, cf: Bismarckburg. 22. Duronia viridula (Pal.) Truxalis viridulm Palisot de Beauvois, Ins. Afr. Amer. 1805, p. 81, Orth. tab. III, flg. 4 (£). Phloeoba chloronota Stal, Oefv. Vet. Ak. Förh. 1876, p. 48. Duronia chloronota Stal, Obs. Orth. 2, 1876, p. 21. Fangzeit nicht angegeben. Ich bin nicht ganz gewiss, ob das einzige von Adeli vorliegende 5 die echte Duronia viridula (Pal.) Stell ist, da die Seitenkiele des Pronotum nicht ganz parallel verlaufen, sondern etwas nach hinten divergieren und die Deckflügel etwas länger als für diese Art ge- wöhnlich sind. Zacompsa nov. gen. Scheitel etwas kürzer als der Pronotunirücken, gewölbt, beim Q. massig breit, beim cf schmäler ; Scheitelgipfel so lang wie breit, ein- gedrückt, erhaben gerandet. Fühler sehr lang, am Grunde nicht erweitert, bis zum Ende der Mittelschenkel reichend. Stirn nach hinten geneigt, Stirnleiste massig breit, flach vertieft und schwach erhaben gerandet, grob punktiert, nach dem Clypeus zu etwas erweitert. Pronotum comprimiert, Rücken mit deutlichem, von der hintersten der drei Querfurchen durchbrochenem Mittellängskiele und ohne Sei ten kiele; Unterrand der Seitenlappen sehr stark S-förmig geschwungen. Lappen' der Hinterbrust beim cf zusammengeneigt und in einer sehr kurzen Naht verbunden, beim Q ziemlich breit getrennt. Deckflügel am Ende gerundet, die Hinterschenkel nicht überragend, mit durchlaufender vena intercalata und beim cf nicht verbreitertem Costalfelde. Beine kräftig, Hinterschenkel am Grunde stark verdickt, den Hinterleib etwas überragend; Hinterschienen gerade, fein behaart, am oberen Aussenrandc mit 10 Dornen bewehrt. Subgenitalplatte des cf kurz und stumpf. 23. Zacompsa festa nov. spec. cf Q Vorwiegend schwarzbraun mit scharfbegrenzten hellgelben Zeich- nungen : Ueber den Scheitel, den Pronotumrücken und den Innenrand der Deckflügel verläuft bis zu deren Spitze eine breite gelbe Längs- binde, welche nur auf dem Scheitel in fast seiner ganzen Länge von einem langgezogenen dreieckigen, vorn spitzen schwärzlichen Längs- fleck getheilt ist ; eine breite gelbe Längsbinde zieht von den Wangeu — 75 — unterhalb der Fühlerwurzel über die Seitenlappen des Pronotum, von denen sie nur den Unterrandssaum schmal schwarz lässt, und über die Pleuren des Mcso- und Metathorax, woselbst sie nur von den Nähten schmal unterbrochen wird, zu den Hinterhüften; Hinterschenkel auf dem oberen Aussenfeide mit einem sehr grossen gelben Fleck nahe der Basis, einem kleineren gelben Fleck auf der Mitte und einem gelben Ringe vor dem schwarzen Knieende; Hinterschienen mit hellgelbem Ringe nahe der Basis, auf der vorderen Hälfte schwarz, auf der hinteren Hälfte heller bläulich. c/: Körper 19,5, Pronotum 4, Deckflügel 14,3, Hinterschenkel 13 mm lang. Q : Körper 25, Pronotum 5, Deckflügel 18, Hinterschenkel 14,5 mm lang. — Figur 11 (Seite 73). Eine sehr bunte, sehr charakteristisch gezeichnete und kaum variable Truxalide. Fangzeiten: 20. Juni 1889, Q: am Adadia. Juni 1891, $ ; 1. Juni bis 15. Juli 1891, Q ; 20. September bis 15. October 1890, 9; 20. September bis 31. October, o", $ ; 1. November bis 15. De- cember 1890, (f, Q : Bismarckburg. Chirista nov. gen. Gymnobothrm Karscb, Berl. Ent. Zeitschr. XXXVI, 1891, p. 178 (nee G/pnnobothrus Bolivar 1889). Scheitel gewölbt, zwischen den Facettenaugen nur massig ein- geengt; Scheitelgipfel über die Augen hinaus nach vorn vortretend, breit eingedrückt mit auf den Scheitel fortgesetzten erhabenen Seiten- rändern; Gipfelgrübchen dreieckig, mehr oder weniger tief eingedrückt. Fühler dünn, fadenförmig, massig lang, das Pronotum überragend. Stirn nach hinten geneigt, Stirnleiste massig breit, an der Basis plötzlich verengt, beim cf gefurcht, beim Q eingedrückt oder breiter und nur um die unpaare Ocelle vertieft. Pronotumrücken mit von den drei Querfurchen deutlich unterbrochenem Mittellängskiele und stark nach aussen offen gebogenen Seitenkielen; der Basaltheil mit am Hinterrande gerundetem Winkel etwas länger als der Apical- theil; Seitenlappen des Pronotum mit stark geschwungenem Unter- rande. Lappen der Hinterbrust beim cf in einer sehr kurzen Naht verbunden, beim Q getrennt bleibend. Deckflügel am Ende gerundet, mit entwickelter vena intercalata, lang oder sehr lang, die Hinter- schenkel überragend, beim cf mit nicht verbreitertem Costalfelde. Hinterflügel lang bis sehr lang. Beine massig lang; Hinterschenkel den Hinterleib überragend, am Knieende ohne Auszeichnung; Hinter- schienen am oberen Aussenrande mit 10 Dornen. — Alle mir he- — 76 — kannten Arten besitzen auf den schwarzen Hinterschienen nahe der Basis einen breiten hellgelben Ring. Das Material von Adeli lässt vier Chirista-Avten unterscheiden, die zwei scharf geschiedene Gruppen bilden: 1 (2) Gipfelgrübchen flach, nach unten nicht scharf abgegrenzt, am Schei- telrande glatt. Stirnleiste massig breit, punktiert, an der Basis (unter- halb des Scheitelgipfels) plötzlich stark verschmälert, beim tf der Länge nach gefurcht, beim Q nur oberhalb der unpaaren Ocelle eingedrückt. Deckflügel weniger lang, besonders im Spitzentheile, was am deutlichsten dadurch zum Ausdruck gelangt, dass die vordere Ulnarader weit hinter der Deckflügelmitte gabelt. Pleuren des Me^othorax mit breiter gelber Schrägstrieme: varians 2 (1) Gipfelgrübchen eingedrückt, daher unten besser abgegrenzt, am Schei- telrande mit einer Beihe grober Punkte. Stirnleiste breit, grob punk- tiert, an der Basis (also unterhalb des Scheitelgipfels) kaum etwas ver- schmälert und beim Q (und soweit dieses bekannt auch beim (f) nur im Bereiche der unpaaren Ocelle eingedrückt, sonst ungefurcht. Deck- flügel entschieden länger, besonders im Spitzentheile, was am deutlichsten dadurch zum Ausdruck kommt, dass die vordere Ulnarader genau in der Deckflügelmitte gabelt. Durch diese Streckung in die Länge er- scheint der Deckflügel schmäler als bei varians. Pleuren des Metatho- rax ohne gelbe Strieme. Es ist nicht unmöglich, dass die drei hier unterschiedenen Arten sich als Variationen einer sehr variablen Species herausstellen. 3 (4) Scheitel und Pronotumrücken von einer breiten, geraderandigen hellgelben, über das Analfeld des Deckflügels verlängerten Mittellängs- binde durchzogen: virgata 4 (3) Scheitel und Pronotumrücken ohne durchlaufende gelbe Mittellängs- binde. Deckflügel hyalin, schwach braunfleckig, Analfeld nur auf der äussersten Basis gelb. 5 (6) Scapularfeld des Deckflügels mit gelber Längslinie: . flavolineata 6 (5) Scapularfeld des Deckflügels ohne gelbe Längslinie: . . . manca 24. Chirista varians (Karseh) ? Stenobothrus (Epatromia) socius Stal, Freg. Eng. Eesa, Zoolog. I, Insecta, 1858-68, p. 342, no. 100 ( 15. bis 31. December 1890, (f: Bismarckburg. Heteropternis Stäl Heteropternis Stal, Rec. Orth. I, 1873, p. 117; de Saussure, Prodrom. Oedip., Mem. Soc. Phys. Geneve, XXV1JI, 1884, p. 53; p. 129; XXX, 1888, p. 19; p. 45. Dittopfernis de Saussure, Prodrom. Oedip., Mem. Soc. Phys. Geneve, XXVIII, 1884, p. 125 (ex parte). Die Stücke von Adeli gehören zwei auffallend verschieden ge- färbten Arten an: 1 (2) Stirnleiste unterhalb des Scheitelgipfels mit einem die ganze Breite einnehmenden flachen Eindrucke; Hinterflügel im Wurzeldrittel roth oder gelb, der Rest schwärzlich gefärbt: couloniana 2 (1) Stirnleiste unterhalb des Scheitelgipfels mit einem rundlichen, nicht die ganze Breite einnehmenden Eindrucke; Hinterflügel wasserhell: hyalina — 80 — 31. Heteropternis couloniana (Sauss.) Dittopterms couloniana de Saussure, Prodrom. Oedipod., Mem. Soc. Pbys. Geneve, XXVIII, 1884, p. 125. Heteropternis couloniana de Saussure, Additam., Mem. Soc. Phys. Ge- neve, XXX, 1888, p. 46; p. 48. Fangzeiten: 8 Juni 1889, tf, Q : Ketschenki. - 2. Juli 1889, $: Am Adadia. — 1. bis 15. März 1891, Uebergang zur Regenzeit, cf, Q; üO. Juli bis 20. September 1890, cf, $ ; 20. September 31. October 1890, tf, Q; 1. November bis 15. December 1890, Q» 20- Juli bis 20- SeP" tember 1890, 15- bis 31- December 1890, cf, Q : Bismarckburg. Serpusia Karsch Serpusia Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. XXXVI, 1891, p. 187; p. 189, nota. Auch aus dieser Gattung liegt von Adeli eine zweite, der typischen Art Serp. opacula Karsch (1. c. p. 188, flg.) von Camerun sehr cähn- liche, aber in einer Anzahl von Eigenthümlichkeiten constant ab- weichende Art vor: 52. Serpusia catamita nov. spec. cf ? In Zeichnung und Färbung mit Serp. opacida übereinstimmend. Deckflügel breit mit anfangs geradem, alsdann gerundetem Vor- der- oder Aussenrande (bei Serp. opacida sind sie schmäler und am Vorderrande ausgeschnitten). Supraanalplatte des cf vorn mit einer erhaben berandeten Längsfurche, auf der Mitte mit massig starkem Querkiele, hinter diesem flach und, nach einer schwachen Einbiegung des Seitenrandes jederseits ziemlich auf der Mitte, nach dem Ende hin gemach zugespitzt (bei Serp. opacula ist sie hinter dem die Basalhälfte hinten abschliessenden starken Querkiele mit zwei starken nach hinten convergierenden Längskielen versehen, wo- durch die hintere Hälfte plötzlich stark verschmälert erscheint, was sie jedoch in Wirklichkeit nicht ist). cf: Körper 20, Pronotum 5, Deckflügel 3,5, Hinterschenkel 12 mm lang; Deckflügel 2,5 mm breit. $ : Körper 29, Pronotum 7, Deckflügel 5,2, Hinterschenkel 17,5 mm lang; Deckflügel 2,5 mm breit. Fangzeiten: 20. Juli bis 20. September 1890, cf, $ ; 1- September bis 15. October 1891, Q ; 20. September bis 15. October 1890, Q. ; 20. Sep- tember bis 31. October 1890, (/, $; 1. November bis 15. December 1890, cf: Bismarckburg. — 92 — Coptacra Stäl Coptacra Stal, Rec. Orth. 1, 1873, p. 37; p. 58; Bihaug K. Sv. Vet.- Akad. Handl. V, No. 4, 1878, p. 28. Von Adcli liegt die im weiblichen Geschleehte bekannte bernstein- farbene Coptacra succinea Kranss auch im männlichen Geschlechte, sowie eine ihr sehr ähnliche neue Art vor: 1 (2) Pronotum einfarbig dunkel gelbbraun: succinea 2 (1) Seitenlappen des Pronotum am Hinterrande breit hellgelb : anguliflaca 53. Coptacra succinea Krauss Coptacra succinea Krauss, Sitzb. K. Akad. Wissensch. Wien LXXV1, 1, 1877, p. 34. Bolivar erwähnt die Art bereits von Ashanti. Das cf ist erheblich kleiner als das Q, gleich diesem gefärbt und gestaltet; eigenthümlich sind seine Raife geformt, sehr kurz, dick, etwas comprimiert und am Ende breit gegabelt, der obere Gabelarm breit und stumpf, der untere länger, drehrund und spitz; sie erinnern so an Anthermus Stäl. Körper 15, Pronotum 3,5, Deckfiügel 13, Hinterschenkel 10 mm lang. Fangzeiten: Januar 1891, $ ; 1. bis 15. März 1891, Uebergang zur Regenzeit, $; 1. November bis 15. December 1890, Q; 15. bis 31. December 1890, cf, $ : Bismarckburg. 54. Coptacra anguliflava nov. spec. cf Das einzige männliche Exemplar stimmt bis auf die Färbung des Pronotum vollständig mit dem cf von Coptacra succinea Krauss überein. Pronotum dunkel gelbbraun, die Seitenlappen am Hinterrande sehr breit hellgelb gesäumt. Körper 15,5, Pronotum fast 4, Deckflügel 13, Ilinterschenkel 10 mm lang. Fangzeit: 20. September bis 15. October 1890, cf: Bismarckburg. Epistaurus Bol. Epistaurus Bolivar, Jornal Scienc. Mathem., Physic. Nat. (2) No. III, 1889, p. 164. 55. Epistaurus crucigerus Bol. Epistaurus crucigerus Bolivar, loc. cit. Bolivar kannte nur das Q. Das viel kleinere cf besitzt massig lange, die Spitze der Supraanalplatte nicht ganz erreichende, dreh- runde, sehr stark gebogene, nach dem Ende verjüngte und am Ende zu- gespitzte ungegabelte Raife, am Ende etwas gebogene, oberseits am Aussenrande mit 9, am Innenrande ausser dem Enddorne mit 9 bis 10 Dornen bewehrte Ilintcrschienen. - 93 — cf: Körper 16, Pronotum 4, Deckflügel fast 13, Hinterschenkel fast 10 mm lang. Fangzeiten: Januar 1891, Q; 1. bis 15. März 1891, Uebergang zur Regenzeit, Q; 1. Juni bis 15. Juli 1891, Q ; 20. September bis 15. October 1890, (f: 20. September bis 31. October 1890, cf, Q.; 1. November bis 15. December 1890, cf, Q ; 15. bis 31. December 1890, Q : Bismarckburg. Boccif/ella Bol. Bocagella Bolivar, Jornal Scienc. Mathem., Physic. Natur. (2). No. III. 18ö9, p. 161. 56. Bocagella lanuginosa Bol. Bocagella lanuginosa Bolivar, loc. cit. p. 162, tab. fig. 5, 5 a. Bolivar beschrieb nur das Q. ; das viel kleinere cf gleicht ganz dem Q ; die Raife sind massig lang, comprimiert und ziemlich so wie bei den meisten JEuprepocnemis-Arten gestaltet. Fangzeit: Januar 1891, cf, Q: Bismarckburg. Abisares Stäl Abisares Stal, Bihang K. Sv. Vet.-Äkad. Handl. V, No. 4, 1878, p. 29. 57. Abisares viridipennis (Burm.) Monachidiwm viridipenne Burmeister. Handb. Ent. II, 2, 1838, p. 626. Von Bolivar 1889 schon für Ashanti angegeben. Fangzeiten: Januar 1891, cf; Februar bis März 1891, unreifes cf: Bismarckburg. Orbillus Stal Orbillus Stal, Eec. Orth. 1, 1873, p. 37. 58. Orbillus coeruleus (Drury) Gryttus coeruleus Drury, 111. Exot. Ins. II, 1773, p. 79, tab. 42, fig. 1. Orbillus coeruleus Stal, Rec. Orth. 1, 1873, p. 71. Fangzeit: Juni 1891, cf: Bismarckburg. Catantops Schaum Catantops Schaum in Peters' Reise nach Mossambique, Zool. V, Ins., 1862, p. 134; Stal, Eec. Orth. 1, 1873, p. 37; p. 69; Bihang. K. Sv. Vet.-Akad. Handl. V, No. 4, 1878, p. 29. Von Catantops Schaum liegen aus Adeli nicht weniger als 10 Arten vor. von denen erst, zwei beschrieben sind. Leider fehlt von der einen der 8 neuen Arten das cf und da die Form der Supra- analplatte und der Raife des cf in gar vielen Fällen die zuverlässigsten plastischen Artkennzeichen abgeben, so vermag ich diese Art auch nicht ausreichend zu charakterisieren und bin genöthigt, in der folgenden Uebersichtstabelle mich an andere Charaktere und mangels plastischer, beiden Geschlechtern gemeinsamer Merkzeichen mich an Farben- merkmale zu halten, welche übrigens für die Erkennung wenigstens der Catantops- Arten nicht unterschätzt werden sollten. — 94 — 1 (12) Hinterschenkel auf dem Innenfelde der Oberseite ganz am Grunde mit einem grossen, von obenher deutlich sichtbaren und auf die Innen- seite mehr oder weniger übertretenden, stets den Rückenkiel berührenden, schwarzen Wurzelfleck. 2 (3) Innenfläche der Hinterschenkel bis auf einen unregelmässigen Saum am oberen Eande glänzend schwarz. Aussenfläche der Hinterschenkel ohne abgegrenzte dunkle Flecke. Hinterschienen schmutzig gelb mit undeutlichem hellerem Ringe nahe der Basis. Seitenlappen des Pronotum einfarbig dunkel schaalgelb. Sehr ähnlich dem Catantops annulipcs Stal. Grösste Art von {(f) 29 bis ($) 39 mm Körperlänge: . praemonstrator 3 (2) Innenfläche der Hinterschenkel vorwiegend gelblich und ausser dem schwarzen Fleck am Grunde noch mit drei breiten, auf das Innenfeld der Oberseite fortgesetzten Querstriemen oder den Anfängen derselben, einem kurz vor der Mitte, einem vor dem Knielappen und einem mitten zwischen diesen beiden. Seitenlappen des Pronotum mit deutlichem dunklem, oder hellem und dann dunkel umzogenem Fleck. 4 (11) Aussenfläche der Hinterschenkel mit zwei oder drei schwarzen Flecken. Raife des (f, soweit dieses bekannt, am Ende nicht gegabelt. 5 (10) Lappen der Mittelbrust beim Q und q? breit getrennt bleibend, ihre Innenränder vorn breit getrennt, eine kurze Strecke convergierend und alsbald nach hinten stark divergierend. 6 (9) Postradialfeld der Deckflügel ohne Längsreihe schwärzlicher Fleckchen. Hinterschenkelaussenfläche mit nur zwei schwarzen Flecken. Mittelgrosse Arten von (tf) 24 bis ( Q ) 30 mm Körperlänge. 7 (8) Die schwarzen Flecke der Hinterschenkelaussenfläche sind klein und rundlich; der vordere auf der Mitte der Schenkellänge gelegene berührt weder den Ober- noch den Unterrand. Zapfen der Vorderbrust cylindrisch, am Ende stumiif gerundet. Deckflügel lang, die Hinterschenkel weit überragend. Hinterschiene röthlich, ohne hellen Basalring, oben vorn dunkelfleckig. Hinterflügel am Analrande matt gelblich: . . moäicus 8 (7) Die schwarzen Flecke der Hinterschenkelaussenfläche sind gross und nehmen die ganze Breite (Höhe) ein. Zapfen der Vorderbrust nach dem Ende hin verjüngt. Deckflügel weniger lang, beim Q (das tf fehlt) die Hinterschenkel nur wenig überragend. Hinterschiene braun, mit hell- gelbem Basalring. Hinterflügel am Grunde ausgedehnt glänzend gelb: mellitus 9 (6) Postradialfeld der Deckflügel mit einer Längsreihe schwarzer glän- zender, mehr oder minder zusammenfliessender Fleckchen. Aussenfläche der Hinterschenkel mit drei schwarzen Flecken, von denen bisweilen zwei, der basale und der mittlere, verschmelzen. Raife des tf am Ende nicht spatelförmig erweitert, sonst dem Catantops melanostictus Schaum sehr ähnlich. Hinteiflögel am Analrande etwas milchig. Kleinere Art von ((f) 20 bis (Q) 28 mm Körperlänge, selten grösser: . . mimulus 10 (5) Lappen der Mittelbrust beim (f und Q. auf der Mitte einander sehr genähert, indem ihre Innenränder stark gerundet sind und erst hinter der Mitte nach hinten divergieren. Raife des tf am Ende etwas erweitert. — 95 — Dem Catantops melanostictus Scbaum und mimulus Karsch sonst zum Verwechseln ähnliche Art: asihmaticus 11 (4) Aussenfläche der Hinterschenkel mit nur einem schmalen, am oberen Rande verlaufenden schwarzen Mittelfleckchen. Raife des tf am Ende gegabelt. Hell schaalgelbe Art: stylifer 12 (1) Hinterschenkel auf dem Inuenfelde der Oberseite am Grunde ohne schwarzen Wurzelfleck. Raife des (f am Ende gegabelt. Zapfen der Vorderbrust nach dem Ende verjüngt. 13 (IS; Hell oder dunkel schaalgelbe Arten mit wasserhellen Hinterflügeln. 14 (17) Seitenlappen des Pronotum ohne schwielige hellgelbe Längsstrieme. Scheitelgipfel nicht horizontal, mehr oder minder stark abschüssig. 15 (16) Dunkel schaalgelbe, roth und schwarz gefleckte Art. Deckflügel mit dunkel gestrichelter Aderung. Beine mit langen greisen Borstenhaaren ziemlich dicht bekleidet Aussenfläche der Hinterschenkel grau, grob, meist schwarz punktiert; Innenfläche vorwiegend schwarz, (f 21, Q 26 mm lang villosus 16 (15) Hell schaalgelbe Art mit ungefleckten Deckflügeln und Beinen. Beine ziemlich nackt. Aussenfläche der Hinterschenkel glatt. er* 20,5 mm lang, Q fehlt: nudulus 17 (14) Seitenlappen des Pronotum mit schwieliger hellgelber Längsstrieme, welche den Vorderwinkel mit dem Hinterwinkel des Unterrandes ver- bindet, diesen Unterrand auf der Mitte nicht berührt und nach vorn bis zum Unterrande der Facettenaugen, nach hinten bis zu den Mittel- hüften verlängert ist. Deckflügel die Hinterschenkelspitze beim tf nicht erreichend, beim Q ein wenig überragend. Scheitelgipfel fast hori- zontal: tacniolatus 18 (17) Hellgrüne Art mit (tf) prächtig rosa- oder ($) scharlachroth-farbiger Basalhälfte der Hinterflügel. Scheitelgipfel horizontal: .... comis 59. Catantops praemonstrator nov. spec. cf 5 Dnnkel schaalgelb, fast einfarbig, nur an den Pleuren des Meso- und Metathorax zieht vom Schulterwinkel des Pronotum eine gelb- liche breite Strieme schräg zu den Hüften der Hinterbeine. Hinter- schenkel mit vorwiegend schwarzer Innenfläche, welche nur am oberen Rande und vor dem schwarzen Knieende schaalgelb begrenzt wird; Innenfeld der Oberseite ausser einem schwarzen Wurzelfleck mit zwei schwärzlichen Querbinden, einer kurz vor, einer hinter der Mitte; Aussenfläche mit etlichen schwarzen Punkten; äusseres Feld der Unterseite dunkel, am Aussen- und am Innenrande mit grösseren . schwarzen Punkten. Hinterschienen dunkelbraun mit gelbem Ringe nahe der Basis und gelben auf der Endhälfte schwarzen Dornen oberseits. Deckflügel durchscheinend, mit dunklen Längsadern und dunkel gesäumten Queradern. Hinterflügel wasserhell. Hinterleib auf dem Rücken glänzend dunkelbraun. — 96 — Scheitelgipfel wenig geneigt. Stirnleiste punktiert, nur um die unpaare Ocelle vertieft. Zapfen der Vorderbrust ziemlich cylindrisch, am Ende beim cf massig, beim Q. sehr stumpf gerundet. Lappen der Mittelbrust beim cf ziemlich breit, beim Q breiter getrennt, die der Hinterbrust bei cf und Q. in einer langen Naht verbunden. Deckflügel die Hinterschenkel beim cf wenig, beim Q. länger und zwar bis zum zweiten Drittel der Schienenlänge überragend. Hinter- schienen oben am Aussenrande mit 9 — 10, am Innenrande ausser dem Enddorne noch mit 10 Dornen bewehrt. Supraanalplatte mit hinter der Mitte unterbrochener und mit aufgeworfenen Seitenrändern versehener Längsfurche. Raife des cf die Supraanalplatte erheblich überragend, gebogen, am Grunde breit, zur Mitte gemach verschmälert, dann bis zur stumpfen Spitze fast von gleicher Breite. cf: Körper 31, Pronotum 6,5, Deckflügel 24, Hinterschenkel 16 mm lang. Q. : Körper 39, Pronotum 8,5, Deckflügel 34, Hinterschenkel 22 mm lang. Diese grösste Art der von Adeli vorliegenden Catantops steht unter allen dem Catantops annulipes Stäl am nächsten und ist vielleicht nur eine Localform derselben, doch fehlen ihr beständig die schwarzen Flecke der Hinterschenkelaussenfläche, welche für an- nulipes charakteristisch sind. Fangzeiten: Januar 1891, Q; 1. bis 15. März 1891, Uebergang zur Kegenzeit, Q ; März bis April 1891, Q ; 1. November bis 15. December 1890, O", Q : Bismarckburg. 60. Catantops modicus nov. spec. cf Q Dunkel schaalgelb, einfarbig oder sparsam dunkler gefleckt. Seiten- lappen des Pronotum mit mehr oder weniger deutlichem schwärzlichem Mittelfleck vom Vorderrande bis zur hintersten, den Basaltheil vom Apicaltheile scheidenden Querfurche. Deckflügel mit dunklen Längs- adern und viel dunkel gesäumten Queradern. Hinterflügel wasserhell, nur am Analrande schmal matt weissgelb. Hinterschenkel auf dem Innenfelde der Oberseite mit grossem schwarzem Wurzelfleck sowie zwei schwarzen auf die Innenfläche fortgesetzten Querbinden ; Aussen- flüche mit zwei schwarzen rundlichen, nicht die ganze Höhe der Fläche einnehmenden Flecken. Hinterschienen roth, sparsam dunkel gefleckt, nicht deutlich hell geringelt, die Dornen der Oberseite am Ende schwarz. Die vier Vorderbeine dunkel sprenkelfleckig. Scheitelgipfel nach vorn geneigt. Stirnleiste punktiert, nur um die unpaare Ocelle eingedrückt. Pronotum auf der Mitte etwas ein- geschnürt. Zapfen der Vorderbrust cylindrisch, am Ende stumpf — 97 — gerundet. Lappen der Mittelbrust beim cf ziemlich breit, beim 9 breiter getrennt, die der Hinterbrust beim cf in einer langen Naht verbunden, beim Q schmal getrennt. Deckflügel beim cf und Q die Hinterschenkel beträchtlich und noch etwas die Mitte der Hinter- schienen überragend. Ilinterschienen oben am Aussenrande mit 9, am Innenrande mit 9—10 Dornen ausser dem Enddorn. Hinterleib auf dem Rücken glänzend schwarzbraun. Supraanalplatte des cf mit hinter der Mitte kielartig unterbrochener, von aufgeworfenen Rändern begleiteter Mittelkingsfurche. Raife des cf die Supraanalplatte nur wenig überragend, am Grunde breit, bis zur Mitte gemach ver- schmälert, alsdann cylindrisch, etwas gebogen und am Ende stumpf. cf: Körper 25, Pronotum 5, Deckflügel 23,5, Hinterschenkel 14 mm lang. £2 : Körper 31, Pronotum 6,5, Deckflügel 29,2, Hinterschenkel 16,5 mm lang. Fangzeit: Januar 1891, (f, Q: Bismarckburg. 61. Catantops mellitus nov. spec. 2 Dunkel schaalgelb, Seitenlappen des Pronotum mit schwarzem Fleck zwischen der hart am Vorderrande verlaufenden Furche und der den Basaltheil vom Apicaltheil trennenden hintersten Querfurche. Deckflügel mit dunkeln Längsadern und schwärzlich gesäumten Quer- adern. Hinterflügel am Grunde ausgedehnt glänzend gelb. Hinter- schenkel auf dem Innenfelde der Oberseite mit schwarzem Wurzelfleck sowie zwei schwarzen Querbändern, welche sich nach innen über die Innenfläche fortsetzen und aussen an zwei gleiche Binden des Aussen- feides der Oberseite anstossen, die wiederum ihrerseits zwei grosse schwarze die ganze Höhe der Aussenfläche einnehmende Flecke be- rühren. Hinterschienen schwärzlich mit breitem gelbem Ringe nahe der Wurzel. Hinterleib auf dem Rücken glänzend schwarz. Scheitelgipfel nach vorn und unten geneigt. Stirnleiste punktiert, nur an der unpaaren Ocelle eingedrückt (vertieft). Pronotum kaum eingeschnürt. Zapfen der Vorderbrust nach der Spitze hin stark verjüngt. Lappen der Mittelbrust breit, der Hinterbrust massig breit getrennt (Q). Deckflügcl die Ilinterschenkel nur wenig überragend. Ilinterschienen oben am Aussenrande mit 9, am Innenrande ausser dem Enddorn mit 9 Dornen. Q : Körper 31, Pronotum 6, Deckflügel 25,5, Hinterschenkel 16 mm lang. Fangzeit: Januar 1891, 9: Bismarckburg. 7 — 98 — 62. Catantops mimuhis Karsch Catcmtops mimulus Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. XXXVI, 1891, p 189. In der citierten Beschreibung unterblieb eine Angabe über die Form der Sternallappen, welche bei mimulus und melanostictus die gleiche und für das cf von mimulus in Fig. 13 (behufs Vergleichung mit denen von asthmaticus in Fig. 14) bildlich dargestellt ist, Fangzeiten: Januar 1891, Q; Februar bis März 1891, $; 20. Sep- tember bis 15. October 1890, . am Innenrande ausser dem Enddorn mi: ... Supraanalplatte längs der:: _ furcht Raife des rf die Supraanalplatte überragend, am Ende kurz gegabelt. r^: Körper l->— 20. Pronotum 4/2. DeckflügeJ IIA Hinterschenkel 10 mm lang. 1 : Körper 2-1—25. Pronotum 5.2. Deckflügel 17, Hinterschenkel 12,2 mm la: .. Durch die den Unterrand der Pronotumseitenlappen freilassende hellgelbe schwielige Längsstrieme, die ihrer ganzen Lauge nach breit gefurchte Stirnleiste, die kürzeren Deckflügel und die verdickten männlichen Vorder- und Mittelschenkel vor allen übrigen Catani Arten ausgezeichnet und leicht kenntlich gemacht. Faagzeiten: Januar 18 ä September bat IS. October It c - Q i --' September bis 31. October IS -" 15. bis 31 Decembei LS Bismarckburg. \ ' 'tantops comis nov. s] Hell laubgrün, nur die Fühler gebräunt, die glatten Narben nahe dem Oberrande der Seitenlappen des Prunotum je mit kleinem schwarzen Fleck. Hinterflügel am Grunde bis fast zur Mitte aus- gedehnt prachtvoll - bis Scharlach | : . Hinterscheukel auf dem Innenfelde der Oberseite mit zwei schwarzen Flecken, einem vorderen ziemlich auf der Mitte und einem hinteren eine kurze Strecke vor der Knieerweiterung gelegen: obere Kippe der Aussenfläche mit einigen schwarzen Punkten. Hinterschienendorne an der S] schwarz. Hinterleibsrücken rothbraun glänzend. Scheitelgipfel horizontal. Fühler kurz, den Hinterrand der Seiten- lappen des Pronotum nicht überragend. Stirnleiste grob punktiert; schon etwas oberhalb der unpaaren Ocelle beginnt eine breite bis zum Unterrande reichende Furche mit aufgeworfenen und unterhalb der Ocelle einander etwas genäherten Rändern. Pronotum dicht runzelig punktiert (nicht granuliert;. Zapfen der Vorderbrust gerade. nach dem Ende hin verjüngt, am Ende gespitzt. Lappen der Mittel- brust beim d" und Q breit getrennt, die der Hinterbrust beim r/ in — 102 — einer ziemlich langen Naht, beim Q in einer kürzeren Naht verbunden. Deckflügel die Hinterschenkel weit überragend. Hinterschenkel grob runzelig punktiert, die drei Längskiele der Oberseite sägezähnig. Hiuter- schienen oben am Aussenrande mit 6 — 7 kürzeren, am Innenrande ausser dem Enddorn mit 8 längeren Dornen. Supraanalplatte mit durchlaufender Mittellängsfurche. Raife des cf die Supraanalplatte nur wenig überragend, am Ende kurz gabelig. cf: Körper 20, Pronotum 5, Deckflügel 18, Hinterschcnkel 12 mm lang. Q -. Körper 25—28, Pronotum 6 — 6,5, Deckflügel 25, Hinter- schenkel 16 mm lang. Diese durch ihre prächtig grüne Färbung aller Theile und ihre auf der Wurzelhälfte prachtvoll roth gefärbten Hinterflügel vor allen bekannten Catantops ausgezeichnete Art könnte man versucht sein, besonders wegen des horizontalen Scheitelgipfels zu dem von Stäl aufgestellten Genus Anthermus zu stellen, wie denn auch in der That von Bolivar afrikanische Arten zu Anthermus gerechnet worden sind, welche sämmtlich nicht dahin gehören dürften (violaceus, gram- micus, cephalicus und vittatus). Anthermus granosus Stäl zeigt nämlich eine allen Catantops- und auch den 4 Anthermtis- Arten Bolivar's fehlende, von Stäl (Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handl. V, No. 4, 1878, p. 25) ausdrücklich als Gattungs Charakter aufgenommene Körnelung des Pronotum. Fangzeiten: 20. September bis 31. October 1890, $; 15. bis 31. December 1890, f: Bismarckburg. Stenocrobylus Gerst. Stenocrobylus Gerstaecker, in von der Decken's Eeisen in Ostafrika, 111,2, 1873, p. 45; Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. XXXVI, 1891, p. 191. ? Stenocrobylus Stal, Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handl. V, No. 4, 1878, p. 29; Bolivar, Jornal Scienc. Mathem., Physic. Nat. (2), No. III, 1889, p. 166. 69. Stenocrobylus festivus Karsch Stenocrobylus festivus Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. XXXVI, 1891, p. 190. Fangzeiten: Januar 1891, Q; 1. bis 15. März 1891, Uebergang zur Kegenzeit, 9 ; 20. September bis 15. und 31. October 1890, f; 1. November bis 15. December 1890, Q : Bismarckburg. Euryphymus Stäl Miryjihymus Stal, Rec. Orth. 1, 1873, p. 72; Öfv. Kongl. Vet.-Akad. Förhandl. 1876, No. 3, p. 40; Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handl. V, No. 4, 1878, p. 30. Zwei leider nur im weiblichen Geschlechte von Adeli vorliegende Calopteniden der Gruppe VIII bei Stäl kann ich, obwohl Stäl seine — 103 — Gattung Euryphymiis wesentlich auf Charaktere des d" begründet hat, doch nur als Euryphymus- Arten deuten. Von den mir aus Anschauung bekannten Arten Südafrika's unterscheiden sie sich durch die eigentümliche Bildung der inneren Sporne der Hinterschienen, welche erst am Ende hakenartig gekrümmt sind und deren Convcxität mit steifen, über den Krümmungsrand hinausragenden Borsten pinsel- artig bekleidet ist, wodurch sie an den javanischen femoratus Sauss. erinnern. Beiden Arten gemeinsam sind ferner eine breite, punktierte, ungefurchte, mitten zwischen den paarigen Grellen und den Fühler- wurzeln schwach eingeschnürte Stirnleiste, ein niedriger, in seinem ganzen Verlaufe gleich hoher Mittellängskiel des Pronotumrückens, dessen Hinterrand auf der Mitte winkelig vorgezogen gerundet ist, ein querer massig breiter, gerader, am Ende stumpf gerundeter Vorder- brust-Zapfen, im basalen Drittel sehr hohe und alsdann nach der Knieerweiterung hin gemach verjüngte Hinterschenkel mit stark säge- zähnigem mittleren Rückenkiele, oberseits am Aussenrande mit 7 und am Innenrande ausser dem kleinen Enddorn mit 7 Dornen bewehrte Hinterschienen. In Färbung, Zeichnung und Grösse zeigen jedoch beide Q. Q. recht auffallende Verschiedenheiten. 1 (2) Seitenkiele des Pronotumrückens glatt und glänzend, vollständig durchlaufend, im Apicaltheile zwischen den Querfurchen je etwas ver- schoben. Deckflügel durchscheinend, mit bräunlichgelbem Analfelde und auf der basalen Hälfte mit schmal getrennten, auf der Endhälfte mit breiter getrennten queren Flecken, welche durch Häufung dunkel um- randeter Queradern zu Stande kommen und ebendadurch zahlreiche helle Kerne aufweisen. Hinterflügel gelblich getrübt, am Vorderrande nicht schwarz gesäumt. Grössere hellere Art: calcaratus 2 (1) Seitenkiele des Pronotumrückens punktiert und daher vielfach unter- brochen und undeutlich. Deckflügel schwarz, mit nur wenigen kleinen wasserklaren Fleckchen und einem längereu Schrägflecke ziemlich auf der Mitte sowie mit vollständig wasserklarem breitem Analrande, der nur im basalen Drittel einen schmalen schwarzen Randstreifen führt. Hinterflügel wasserklar, am Vorderrande besonders in der Spitzenhälfte ziemlich breit schwärzlich gesäumt. Kleinere dunklere Art: marginipenniti 70. Euryphymiis calcaratus nov. spec. Q Hell schaalgclb, Rückenfläche dunkler, Kopf, Pronotum, Beine und Hinterleib braun sprenkelfleckig, Seitenlappen des Pronotum nahe dem Oberrande im Apicaltheile mit grossem glänzend schwarzem Spiegelfleck. Deckflügel hell durchscheinend mit bis fast zur Spitze braungelbem Analrande und zahlreichen dunklen, auf der basalen Hälfte kleineren, der Länge nach gcreiheten und schmal getrennten, in der Spitzenhälfte grösseren und breiter getrennten, durch Häufung — 104 — dunkel gesäumter Queräderchen gebildeten Flecken auf der ganzen Fläche. Hinterflügel durchscheinend, wenig gelblich, am Analrande etwas milchig trüb und matt. Hinterschenke] hell schaalgclb, schwarz- braun sprenkelfleckig, mit vorwiegend heller von schwärzlichen Quer- binden durchzogener Innenfläche. Seitenkicle des Pronotumrückcns deutlich, durchlaufend, glatt und glänzend. Q : Körper 35, Pronotum 7, Deckflügel '27, Ilintcrschcnkel 21, Hinterschienen 16, Mittelglied der Hintertarsen 1,5 mm lang. Fangzeit: Januar 1891, Q: Bismarckburg. 71. Euryphymus inarginipennis nov. spec. $ Vorherrschend schwarzbraun, Unterseite, Hinterleib und Grund- hälfte der Hinterschenkel dunkel schaalgclb, Hinterschienen hellgelb mit schwarzen ausgedehnten Flecken, so dass ein unvollständiger gelber Ring nahe der Basis gebildet wird. Deckflügel schwarzbraun mit breit hyalinem Hinterrande, isolierten kleineren und grösseren vollkommen hyalinen Flecken und im basalen Drittel schwarzbraunem Analrande. Hinterflügel wasserhell, am Vorderrande, besonders in der apicalen Hälfte, mit schwarzbraunem Saume. Innenfläche der Hinterschenkel vorwiegend schwarz. Seitenkiele des Pronotumrückens punktiert, vielfach unterbrochen, daher undeutlich und, besonders im Basalthcile, verstrichen. Q : Körper 30, Pronotum 6, Deckflügel 22, Hinterschenkel 17, Hinterschienen 13, Mittelglied der Hintertarsen ziemlich 1,5 mm lang. Fangzeit: Januar 1891, Q: Bismarckburg. Euprepocnemis Fieb. Euprepocnemis Fieber, Lotos III, 1853, p. 9; Stal, Rec. Orth. 1, 1873, p. 75; Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handl. IV, No. 5, 1876 p. 14; V, No. 4, 1878, p. 31; Brunner von Wattenwyl, Prodr. Eur. Orth. 1882, p. 220. 72. Euprepocnemis yuineensis Krauss ? Euprepocnemis pulchripes Schaum in Peters' Naturwiss. Reise nach Mossambique, Zool. V, Berlin 1862, p. 138, tab. 7A, hg. 7 (Q). ? Euprepocnemis coeruleseens Stal, Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handl. IV, No. 5, 1876, p. 16 (rf). Euprepocnemis guvneensis Krauss, Zoolog. Jahrb. V, 1890, Abth. System., p. 659, tab. 14, fig. 5 {tf); Ivarsch, Berl. Ent. Zeitschr. XXXVI, 1*91, p. 191. Fangzeiten: Juni 1891,0"; 1. Juni bis 15. Juli 1891, tf: Bismarckburg. Metaocymecus nov. gen. Sehr ähnlich Euprepocnemis Fieb., von der sich die Gattung wesentlich durch ausserordentlich lange Beine und verlängertes Mittel- 105 glicd der Hintertarsen, durch stark genäherte Mittelbrustlappen, deren Zwischenraum länger als breit ist, und in einer kurzen Naht ver- bundene Hinterbrustlappen unterscheidet. Vorder- und Mittelschenkel sind wie bei Euprepocnemis plorans (Charp.) im männlichen Ge- schlechte verdickt und die. Oberseite der Hinterschienen ist an der Aussenseite mit zahlreichen (13 — 15) Dornen bewehrt. Die einzige von Adeli vorliegende Art zeigt stark verkürzte Deckflügel; da es jedoch nicht ausgeschlossen erscheint, dass auch mit langen Deck- flügeln versehene Arten, wie etwa Euprepocnemis cymbifera Krauss, derselben Gattung angehören könnten oder ihr sehr nahe stehen, so mag ich die immerhin auffallende Kürze der Deckflügel als Genus- charakter für Metaxymecus nicht in Anspruch nehmen. 73. Metaxymecus patag latus nov. spec. cf Q Dunkel schaalgelb; Scheitel mit drei schwarzen Striemen, einer mittleren matten, glänzend beran- deten, nach hinten erweiterten, und jederseits einer hinter den Augen. Pronotumrücken matt schwarz, mit schwarzem glänzendem Mittel- längskiele und hellgelben nach hinten schwach, nach vorn stark convergierenden Seitenkielen. Sei- tenlappen des Pronotum vorwie- gend schwarz, glänzend, punktiert, schaalgelb gefleckt. Deckflügel dunkel, mit gelbem Postradial- felde. Beine schaalgelb, Hinter- schenkel auf der Innenfläche schwarz scheckig, oberer Mittel- kiel mit feinen schwarzen je eine Haarborste tragenden Fleckchen. Seiten des Hinterleibes mit schwar- zer Längsbindc. Pronotumrücken mit querge- gestutztem Hinterrande. Hinter- schienen oben am Aussenrande Figur 15. Metaxymecus pata- mit (Q) 13 bis (cf) 15, am IllllCn- giatus in natürlicher Grösse, links das rande aUSSCr dem Enddorn mit $, rechs das (/, rechts unten das Hin- (Q) n bis {^) 13I)orneil be_ terleibsende des o von oben in dfacher »-»-' Vergrösserung. WClirt, — Figur 15. - 106 - cf: Körper 26, Pronotum 5,5, Deckflügel 6, Hinterschenkel 20, Mittelglied der Hintertarsen fast 2, Hintertarsen 8 mm lang. Q : Körper 45, Pronotum 7,3, Deckflügel 10, Hinterschenkel 30, Mittelglied der Hintertarsen fast 2,5, Hintertarsen 11 mm lang. Die kurzen Deckflügel hat Metaxymecus mit den als Eury- phymas beschriebenen Afrikanern: bracliypterus und sigrnoidalis Bol. gemeinsam, zeigt aber völlig abweichende Dimensionen. Fangzeiten: Januar 1891, cf, Q; 15. bis 31. December 1890, 9"> Bismarckburg. Demodocus Stäl Demodocus Stal, Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Haudl. V, No. 4, 1876, p. 75. Figur 16. Demodocus amphip rosopus in natürlicher Grösse, links das cf, rechts das Q, links unten das Hinterleibsende des cf von unten in 2facher Vor- grösserung. - 107 - 74. Demodocus amphiprosoptis nov. spec. cf Q. Heller (cf) oder dunkler gelb (£); Scheitel mit schwarzem, auf der Mitte gelbfleckigem, über den Pronotumrücken als breite Längs- binde fortgesetztem Dreieck; Seitenlappen des Pronotum dunkel schaal- gelb, mit zwei gelben glatten schwieligen Flecken im Apicaltheile nahe dem Oberrande hinter einander und zwei gelblichen Flecken darunter. Deckflügel mit auf der Basalhälfte dunklen Längsadern und grösseren, in mehrere unregelmässige Längsreihen geordneten schwarzen Flecken. Hinterschienen bläulich. Hintertarsen dunkel schaalgelb. cf erheblich kleiner als das sehr grosse Q : Scheitel zvvischeu den Facettenaugen mit deutlichem Mittellängskiele. Scheitelgipfel mit dicht an die Facettenaugen anstossendem ziemlich dreieckigem grösse- rem Eindrucke, vorn punktiert, Stirnleiste ungefurcht, von der Basis nach dem Unterrande hin gemach erweitert, punktiert. Pronotum dicht und etwas runzelig punktiert, Rücken mit drei ziemlich parallelen durchlaufenden Längskielen und quer gestutztem Hinterrande. Zapfen der Vorderbrust cylindrisch, gebogen, mit dem spitzen Ende dem Vorderrande der Mittelbrust fast aufliegend. Lappen der Mittelbrust kurz, viel breiter als lang, der Raum zwischen den Lappen schmal, länger als breit; Lappen der Hinterbrust einander fast berührend. Deckflügel die Hinterleibsspitze erreichend. Beine lang; Vorder- und Mittelschenkel dünn; Hinterschenkel ziemlich schwach verdickt, den Hinterleib und die Deckflügel weit überragend; Hinterschienen oben am Aussenrande mit 11 — 12, am Innenrande ausser dem Enddorne mit 10 Dornen. Hintertarsen nicht verlängert. Analsegment sehr voluminös, am Hinterrande oberseits mit dreifacher rundlicher Aus- buchtung; Supraanalplatte gross, länger als breit, hinten herabgebogen, vorn auf der Mitte mit einer von erhabenen Seitenrändern begleiteten Längsfurche, mit aufgebogenen, vorn ausgeschnittenen Seitenrändern und mit querem, unter einem auf der Mitte gerundeten Winkel vorgezogenem Hinterrande. Raife sehr gross, lateral, comprimiert, aussen convex, innen concav, am Ende gerundet und etwas eingekerbt, oberhalb der Kerbe mit deutlichem schwarzem Hakenzahn, die Innenfläche auf der Endhälfte löffeiförmig ausgehöhlt und weiss. Subgenitalplatte kurz und breit, hinten gestutzt, in zwei seitliche, lange, breit getrennte, raifenförmige, comprimierte, hohe, hinten gerundete Lappen auslaufend. Q : Färbung und Zeichnung ähnlich denen des cf. Das Schwarz des Scheitelgipfels setzt sich über die Stirnleiste fort und wird hier jederseits von einer dem Seitenrande genäherten und diesem parallelen durchlaufenden gelben Längslinie durchzogen. Hinterschienen unten hellgrün, oben dunkclblaugrün, Hintertarsen dunkelblaugrün. — 108 — Deckflügel kaum bis zur Mitte des Hinterleibes reichend. Hinter- schenkel etwas stärker als beim cf verdickt, die Deckfluge] weit überragend, die Ilinterleibsspitze eben erreichend. cf: Körper 33, Pronotum 6, Deckflügel 21,5, Hinterschenkel 22, Hinterschienen fast 20, Mittelglied der Ilintertarsen 2 mm lang. Q : Körper 57 — 62, Pronotum 10, Deckflügel 24, Hinterflügel 20,5, Hinterschenkel 36, Hinterschienen 31,5, Mittelglied der Ilintertarsen fast 3, Hintertarsen 11 mm lang. — Figur 16 (Seite 106) cf, Q. Erinnert lebhaft an den ostindischen Demodocus capensis (Thunb.) \robustus (Serv.)], weicht aber durch die etwas geringere Grösse des cf und dessen langgelappte Subgenitalplatte sowie durch die auffallend kurzen Deckflügel beider Geschlechter erheblich ab. Fangzeiten: 1. November bis 15. December 1890, cf, Q; 15. bis 31. December 1890, Q : Bismarckburg. Pterotiltus nov. nom. Pygostolus Karscb, Berl. Ent. Zeitscbr. XXXVI, 1891, p. 192; XXXVII, 1892, p. 72 (vergebener Name). 75. Pterotiltus miniatulus nov. spec. cf Q Körper schwarz glänzend; Stirn und Wangen gelb gefleckt und -gestrichelt, Vorder- und Hinterrand des Pronotum und Hinterrand des Medianringes oberhalb des nicht eingesenkten Tympanum hell gelblich. Beine gelbroth glänzend. Dornen der Hinterschienen schwarz. Endhälfte des Hinterleibes beim cf roth. Scheitel stark gewölbt; Scheitelgipfel flach, wenig geneigt, nach vorn über die Augen vorgezogen. Stirnleiste an der Basis (am Scheitelgipfel) nicht eingeengt, gefurcht. Stirn von der Seite gesehen fast geradlinig, grob runzelig punktiert, Hinterschienen oben ausser dem Enddorne am Aussenrande mit 6 — 7, am Innenrande mit 8 Dornen bewehrt. Analsegment des cf ohne Endhaken, statt dessen nur zwei kleine getrennte Warzenhöcker. Supraanalplatte kurz, dreieckig, vorn bis zur Mitte mit Mittellängsfurche, hinter dieser mit Querkiel. Raife kurz, fast gerade, am Grunde breit, am Ende sehr spitz. cf: Körper 16— 19, Pronotum 4, Hinterschenkel 11,5— 13,5 mm lang. Q : Körper 23, Pronotum 4,6, Hinterschenkel 15 mm lang. Den beiden Arten impennis und inuncatus von Camerun über- aus ähnlich; ein Hauptunterschied liegt in der Bildung der Stirnleiste, welche bei impennis an der Basis eingeengt und bei inuncatus un- gefurcht ist; aber auch die Färbung ist constant abweichend: der Medianring ist bei impennis und inuncatus am Hinterrande nicht gelb; bei inuncatus cf ist der ganze Hinterleib roth, bei miniatulus nur die Endhälfte. - 109 — ,r n?*ngti«?teTTn:, Januar m\ P-286; Stal, Kec. Orth 1, 1873, p. 41; Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handl. V, No. 4, 1878, 76. Oocya serrulata Krauss Oxya serrulata Krauss, Zool. Jahrbücher V, 1889, Abth System n 662, tab. 45, fig. 8. ' ■ Fangzeiten: Januar 1891, cf ; 1. bis 15. März 1891, Uebergang- zur Regenzeit, Q ; 1. November bis 15. December 1890, Q ; 15. bis 31. December 1890, Q : Bismarckburg. Digentia Stäl Digentia Stal, Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handl. V, No. 4, 1878, p. 47. 77. Digentia punctatissima Stäl O^y« punctatissima Stal, Bihang K. Sv. Vet.-Akad Handl III No 14, 1875, p. 33. Digentia punctatissima Stal, Bihang K. Sv. Vet.-Akad Handl V No. 4, 1878, p 47. Stäl beschrieb nur das cf. Die beiden Exemplare von Adeli sind Q Q, stimmen aber so gut zu Stäl's Gattungs- und Artdiagnose, dass ich an der Identität nicht den geringsten Zweifel hege. Sie machen den Eindruck einer Oxya mit verkürzten Deckflügeln, unterscheiden sich jedoch von Oxya generisch durch den kurzen Basaltheil des Pronotumrückens, getrennte Lappen der Hinterbrust und weder er- weiterte noch scharfe Ränder der Hinterschienenoberseite, welche am Aussenrande ausser dem Enddorn bei beiden Exemplaren unsymme- trisch mit 7 und 8 Dornen besetzt sind. Die generische Verschiedenheit von Badistica Karsch, mit der ich die Gattung, bevor ich sie aus Anschauung kannte (Berl. Ent. Zeitschr. XXXVI, 1891, p. 194—195), glaubte in Verbindung bringen zu müssen, ist eine durchgreifende und, wie ich glaube, jede directe Verwandtschaft ausschliessende, da ihre Scheidenklappen ganz ab- weichend gebildet, am Ende gebogen und vor der Biegung unten mit vorspringendem Zahne versehen, bei Badistica aber vollkommen gerade sind; merkwürdig ist auch das Prosternum, dessen Zapfen bei Badistica lang und spitz auftritt, bei Digentia aber ein leicht über- sehbares, äusserst kurzes Spitzchen bildet. Q : Körper 24,5, Pronotum 5,2, Deckfliigel 4,2, Hinterschenke] 14,8 mm lang. Fangzeit: 1. November bis 15. December 1890, Q: Bismarckburg. — 110 - Spathosternum Kranss Spathosternum Kranss, Sitzb. K. Akad. Wissensch. Wien, LXXV1, 1877 1. Abth. Juni-Heft, p. 44, tab. 1 flg. 4; Stal, Bihang K. Sv. Vet,- Akad. Handl. V, No. 4, 1878, p. 50. 78. Spathosternum pygmaeum nov. spec. cf Zwar passt auf die beiden männlichen Stücke von Adeli sehr gut die von Stäl für Tristria nigrotaeniata Stäl (Öfv. K. Vct.-Akad. Förh. 1876, No. 3, p. 45), welche die typische Art der Gattung Spa- thosternum Krauss ist, gelieferte Beschreibung; doch sind sie ganz erheblich kleiner, nur 14 — 15 mm lang, während Stäl 19 mm für nigrotaeniatum d" (bei 25 für das Q) angiebt; ausserdem ist bei pygmaeum auch die Basis der Hinterschienen bis über die Ein- schnürung hinaus glänzend schwarz, was von Stäl für nigrotaeniatum nicht gesagt wird. cf: Körper 14-15, Pronotum 3,2, Deckflügel 9,5-9,8, Hinter- schenkel 8 — 9 mm lang. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Varietät von Späth, nigrotaeniatum, in welchem Falle diese eine in der Grösse sehr variable Species wäre, was aber weder von Stäl, noch von Krauss angegeben wird. Fangzeit: 1. November bis 15. December 1890, tf\ Bismarckburg. Tristria Stäl Tristria Stal, Rec. Orth. 1, 1873, p.40; p.80; Bihang K. S. Vet.-Akad. Handl. V. No. 4, 1878, p. 50 (nee Tristria Stal, Ofv. K. Vet.-Akad. Förh. 1876, No. 3, p. 45). 79. Tristria discoidalis Bol. Tristria discoidalis Bolivar, Jornal Sc. Mathem., Phys. Nat. (2), No. IV, 1890, p. 213. Die Art von Adeli stimmt vollkommen mit der Beschreibung überein, welche Stäl von der typischen Art der Gattung, der Tristria lacerta Stäl aus China, entwirft, bis auf die Bildung der Stirnleiste, welche sehr breit, in den Seiten gerundet ist und keine Spur von aufgeworfenen Rändern erkennen lässt, bei lacerta aber nach Stäl (Rec. Orth. 1, 1873, p. 80) als Jatiuscida, vertice angustiore, plana, utrim- que subcalloso-marginata" beschrieben wird. Von den beiden aus Afrika durch Bolivar bekannt gemachten Arten kann Tristria angolensis, welche von Bolivar sonderbarer Weise mit Tristria nigrotaeniata Stäl, einem Spathosternum, verglichen wird, schon ihrer Kleinheit wegen (cf 21, Q. 27 mm lang) nicht als iden- tisch in Frage kommen; Tristria discoidalis dagegen von 31 mm — 111 — Körperlänge beim Q. ist wohl die von Adeli vorliegende Art; auf dieselbe passt auch die von Bolivar angegebene Zahl der Hinter- schienendorne, oben jederseits 10 oder 11, durch welche sich Tristria discoidalis Bol. von Tristria lacerta Stäl unterscheiden soll; Stäl hat diesbezüglich keine Angabe gemacht und es bleibt daher unverständlich, warum Bolivar, dem doch Vergleichungsmaterial vorgelegen haben muss, dieses Versäumniss Stäl's nicht nachholt. Ein wohl belangloser Unterschied der Tristria aus Adeli von Tristria discoidalis Bol. könnte höchstens in der etwas geringeren Grösse dieser gefunden werden. Bolivar kannte nur das Q. Bei dem kleineren cf ist die Subgenitalplatte ziemlich lang und spitzig ausgezogen. cf: Körper 29, Pronotum 5, Deckflügel 21,2, Hinterschenkel 17 mm lang. Q : Körper 35, Pronotum 5,5, Deckflügel 26,5, Hinterschenkel 20,5 mm lang. Fangzeiten: 1. bis 15. März 1891, Uebergang zur Regenzeit, tf, Q; 1. November bis 15. December 1890, rf, $; 15. bis 31. December 1890, 9 : Bismarckburg. Opomaliden. Die 6 Arten von Adeli gehören zu 4 sehr differenten und arten- armen Gattungen. 1 (2) Kopfgipfel kurz. Stirn unten wenig zurücktretend. Stirnleiste an der Basis (unterhalb des Scheitelgipfels) nicht comprimiert. Pronotum- rücken ziemlich flach. Vorderbeine massig lang: Mittelschenkel bis zur Wurzel der Hinterschenkel reichend. Hinterschenkel stark verdickt, die Hinterleibsspitze erreichend oder fast erreichend. Deckflügel die Hinter- leibsspitze überragend oder wenigstens beinahe erreichend. Subgenital- platte des of nicht comprimiert. Minder schlanke Formen : Oxyrrhepes 2 (1) Kopfgipfel wenigstens so lang wie breit, meist länger bis sehr lang. Stirn stärker bis sehr stark zurücktretend. Stirnleiste an der Basis comprimiert. Pronotum halb cylindrisch. Vorderbeine kurz : Mittelschenkel die Wurzel der Hinterhüften selten überragend. Hinterschenkel schwach verdickt, die Hinterleibsspitze bei weitem nicht erreichend. Deckflügel die Hinterleibsspitze nicht erreichend. Subgenitalplatte des tf com- primiert. Sehr schlanke, oft paradoxe Formen. 3 (6) Scheitel nicht doppelt so lang wie der Pronotumrücken. Scheitel- gipfel kürzer als der übrige Scheiteltheil. Fühler den Kopfgipfel über- ragend. Knielappen der Hinterschenkel die Schenkelspitze nicht über- ragend. 4 (5) Scheitelgipfel nur wenig länger als breit, weder schnabelartig, noch grob runzelig punktiert, vom übrigen Scheiteltbeil nicht durch eine Quer- furche abgesetzt. Scheitel kürzer als der Pronotumrücken. Stirn unten — 112 — stark zurücktretend, allein nicht horizontal. Zapfen der Vorderbrust klein, kurz, am Vorderrande der Vorderbrust vor den Hüften gelegen. Subgenitalplatte des (f so lang wie Scheitel und Pronotumrücken zu- sammen: Ischnacrida 5 (4) Scheitelgipfel über doppelt so lang wie breit, vom übrigen Scheitel- theil durch eine am Vorderrande der Facettenaugen vorüberziehende Querfurche abgesetzt, schnabelartig, grob runzelig punktiert. Scheitel des (f nur wenig kürzer, der des Q. länger als der Pronotumrücken. Zapfen der Vorderbrust lang, gebogen, comprimiert, mit seiner gerundeten zwischen den Vorderhüften befindlichen Spitze gegen die Mittelbrust gerichtet, ohne deren Vorderrand zu erreichen. Subgenitalplatte des (f kaum so lang wie der Pronotumrücken: Ramphacrida 6 (3) Scheitel über doppelt so lang wie der Pronotumrücken. Scheitelgipfel ziemlich dreimal so lang wie der übrige Scheiteltheil. Fühler den Kopf- gipfel bei weitem nicht erreichend. Aeusserer Knielappen der Ilinter- schenkel in einen die Hinterschenkelspitze überragenden langen Lappen ausgezogen: Gonyacantha Oxyrrhepes Stäl Oxyrrhepes Stal, Eec. Orth. 1, 1873, p. 40; p. 79; Bihang K. Sv. Vet. Akad. Handl. V, No. 4, 1878, p. 51 ; ßolivar, Anales Soc. Esp. Hist. Nat. XV, 1886, p. 343. Von Adeli liegen drei gut charakterisierte Arten im weiblichen, nur eine auch im nmnnlichen Geschlechte vor; die Weibchen charak- terisieren sich wie folgt: 1 (4) Kopf nicht auffällig dick; Scheitel nicht auffallend stark gewölbt. Deckflügel den Hinterleib und die Hinterschenkelspitze beträchtlich über- ragend. Hinterschienen oben nicht schwarz. 2 (3) Scheitelgipfel der Länge nach grubig vertieft mit Mittellängskiel und vorn spitzwinkelig zusammenneigenden Randleisten. Stirnleiste zerstreut punktiert. Pronotumrücken unter deutlicher Kantenbildung in die Sei- tenlappen übergehend mit starkem Mittellängskiele. Zapfen der Vorder- brust fast unter rechtem Winkel gebrochen und mit dem spitzen Ende dem Vorderrande der Mittelbrust aufliegend. Schaalgelbe Art: proccrus 3 (2) Scheitelgipfel nicht vertieft. Stirnleiste sehr grob und dicht run- zelig punktiert. Pronotumrücken gerundet in die Seitenlappen überge- hend, mit massig starkem Mittellängskiele. Zapfen der Vorderbrust ge- rade, etwas schräge auf die Mittelbrust gerichtet, cylindrisch, am Ende stumpf gerundet. Gelbgrüne Art: virescens 4 (1) Kopf sehr dick; Scheitel auffällig stark gewölbt. Deckflügel die Hinterleibsspitze nicht völlig erreichend und die Hinterschenkelspitze nicht überragend. Pronotumrücken gerundet in die Seitenlappen über- gehend mit massig starkem Mittellängskiele. Zapfen der Vorderbrust gerade, schräge auf die Mittelbrust gerichtet, am Ende spitz, die Mittel- brust nicht erreichend. Hinterschiene oben sammt den Dornen glän- zend schwarz: elegans — 113 — 80. Oocyrrhepes procerus (Burm.) Oxya procera Burmeister, Handb. Ent. II, 2, 1, 1838, p. 635. Oxyrrhepes procerus Karsch, Berl. Ent. Zeitscnr. XXXVI, 1891, p. 195; ? Bolivar, Anales Soc. Esp. Hist. Nat. XV, 1886, p. 343. Fangzeiten: Januar 1891, Q ; Februar bis März 1891, cf: Bis- marckburg. 81. Oocyrrhepes virescens Stäl Oxyrrhepes virescens Stal, Rec. Orth. 1, 1873, p. 79 ($); Krauss, Sitz. K. Akad. Wissensch. Wien, LXXVI, 1877, 1. Abth., Juni-Heft, p. 41 (cf). Das einzige weibliche Exemplar von Ade li zeigt auf dem Pronotum 5 schmale gerade schwarze Längsstreifen, einen unpaaren über dem Mittellängskiele des Rückens, einen jederseits am Rückenrande an Stelle der bei Oocyrrhepes procerus befindlichen Rippe, und einen jederseits auf den Seitenlappen, dem Unterrande näher als dem Oberrande; dieser Streifen setzt sich über die Pleuren des Meso- und Metathorax zu den Hinterhüften fort. Ich halte das Thier für eine Variation des Oxyrrhepes virescens Stäl, dessen sehr charakteristischer, von dem des Oocyrrhepes procerus und elegans sehr abweichend gebildeter Prosternalzapfen von Stäl also beschrieben ist (loc. cit. p. 79): „lu- berculo prosterni cylindrico, recto, erecto, obtuso, nee compresso, apicem versus subrecurvo et acuminato," wie dieses auch bei der typischen Art der Gattung Oocyrrhepes Stäl, dem ostindischen Oocyr- rhepes lineatitarsis (Stäl), der Fall ist. Fangzeit: 5. November 1889, Q: Station Bismarckburg. 82. Oocyrrhepes elegans Bol. Oxyrrhepes elegans Bolivar, Jornal Sc. Mathem., Phys. Nat. Lisboa. No. XXX, 1861, p. 10 ($); Anales Soc. Esp. Hist. Nat. XV, 1886; p. 343. Die Art ist durch den auffällig dicken Kopf, die verhältniss- mässig kurzen Deckflügel, welche beim Q. wenigstens (das cf steht noch aus) die Hinterleibsspitze nicht völlig erreichen, sowie durch die obenauf mitsammt den Dornen (die Sporne nicht inbegriffen) glänzend tiefschwarzen Hinterschienen leicht sicher zu erkennen. Wenn Bolivar in seiner Tabelle von 5 Oocyrrhepes-Arten seinen Oocyr- rhepes elegans mit Oocyrrhepes virescens Stäl, procera (Burm.) und iradieri Bol. unter der Gruppe aa mit dem Charakter „prosterni tuber culo cylindrico, apicem versus plus minusve recurvo, acu- minato" vereinigt, so kann dieses vielleicht für elegans. nicht jedoch in Bezug auf virescens als korrekt bezeichnet werden; derartig fa- bricierte Tabellen verfehlen nicht nur gänzlich ihren Zweck, sie be- wirken vielmehr das gerade Gegentheil dessen, wozu sie dienen sollen. Fangzeit: 20. bis 31. October 1890, schwarzen Dörnchen. Subgenitalplatte des cf schmutziggelb, in zwei rundliche Endläppehen auslaufend und am Ende jederseits mit einem beweglich eingelenkten kurzen Griffel versehen. cf' Körper 13, Pronotum 3,5, Vorderschenkel 4, Hinterschenkel 7 mm. Fangzeit: März bis April 1891, cf: Bismarckburg. Gryllodeen. Von Grabheuschrecken hat Kling 2 Stück mit 2 Arten gesam- melt, Büttner 94 Stück mit 31 Arten zusammengebracht; eine der beiden Kling'schen Arten, Acheta bimaculata (Geer), fehlt der Büttner'schen Ausbeute, sodass die Fauna von Adeli durch 32 Arten repräsentiert ist. Von über ganz Afrika verbreiteten Arten weist Adeli Curtilla africana (Pal.), Brachytrypus membranaceus (Drury), Acheta bimaculata (Geer), Scapsipedus marginatus (Afz. Brann.) auf; von auf Westafrika beschränkten Arten Brachytrypus miurus Sauss., Acanthoplistes acutus Sauss., JTenogryllus eneopte- roides Bol.; neue Arten lieferten die Gattungen Nemobius Serv., Brachytrypus Serv., Gryllus L., Gryllodes Sauss., Ornebius Guer. {Ectatoderes Guer.), Phaeophyllacris Wlk., Oecanthus Serv., Piesto- xiphus Sauss., Oyrtoxiphus Brunner, Heterotrypus Sauss. und Euscirtus Guer.; als neue Gattungsbegriffe sind Podogryllus und Ganoblemmus mit je einer neuen Species eingeführt. Besonders beachtungswerth erscheint die Auffindung eines neuen Repräsentanten der bisher nur von Ceylon bekannten Gattung Pentacentrus Sauss. Die 32 Arten von Adeli vertheilen sich auf folgende acht Familien: 1 (2) Die beiden Vorderbeine zum Graben eingerichtet, init vierfingeriger Schiene (Grabbeine). Pronotum nach Art des Flusskrebspanzers gebaut. Deckflügel häutig. Hinterschienen mit 7 Endspornen, innen 3, aussen 4. 9- ohne Legescheide: Gryllotalpidae 2 (1) Die beiden Vorderbeine nicht zum Graben eingerichtet, wie die Mittelbeine gebildet (Schreitbeine). Hinterschienen mit höchstens 6 End- spornen, innen 3 und aussen 3. ?» (14) Mittelglied der Tarsen cylindrisch, compress. 4 (7) Hinterschienen oben an beiden Rändern mit starken, beweglich ein- gelenkten oder unbeweglichen Dornen, zwischen diesen nicht sägezähnig. T> (t5) Ilintersehienen kräftig. Pronotum seitlich nicht gekielt: Gryllidae 6 (f>) Hinterschienen schlank. Pronotum panzerförmig, seitlich gekielt: Acanthoplistidae 10 — 146 — 7 (4) Hinterschienen oben an beiden Bändern sägezähnig und meist ausser- dem noch gedornt. 8 (9) Hinterschienen oben an beiden Bändern bloss sägezähnig, ungedornt. Pronotum beim tf über das Metanotum hinaus schildförmig verlängert: Mogisoplistidae 9 (8) Hinterschienen oben an beiden Bändern in ihrer ganzen Länge säge- zähnig und ausserdem gedornt. 10 (13) Mund nach unten gerichtet (hypognath). 11 (12) Hinterschienen mit nur 5 Endspornen, innen 2, aussen 3. Kleine, bisher in nur einer Art von Ceylon bekannte Formen: Pentacentridae 12 (11) Hinterschienen mit 6 Endspornen, innen 3 und aussen 3: Phalangopsidae 13 (10) Mund nach vorn gerichtet (prognath). Hinterschenkel sehr schlank. Vorderschienen aussen und innen mit auffällig grossem Foramen (Blüthen- grille): Oecanthidae 14 (3) Mittelglied der Tarsen depress, mehr oder minder ausgeprägt herz- förmig. 15 (16) Hinterschienen oben an beiden Bändern mit nur 3 beweglich ein- gelenkten Dornen und nur 5 Endspornen, innen 2, aussen 3. Legescheide des Q säbelförmig gekrümmt. Speculum des Deckflügels beim tf fehlend oder ungetheilt: Trigonidiidae 16 (15) Hinterschienen oben an beiden Bändern oder wenigstens am Aussen- rande der ganzen Länge nach oder auf der Wurzelhälfte sägezähnig, ausserdem gedornt und mit 6 Endspornen, innen 3 und aussen 3, ver- sehen. Legescheide des Q gerade oder geschwungen. Speculum des Deckflügels beim Dornen und mit mächtigen Endspornen bewehrt, von denen der oberste der In- nenseite am längsten ist; Metatarsus der Hinterbeine schlank, oben an beiden Rändern sägezähnig, innen 7, aussen 9 Zähne tragend, mit langem Innensporne versehen. Tympanum des Deckflügels beim cf mit 4 2-förmig geschwungenen Schrägadcrn; Speculum breiter als lang, von einer winkelig gebogenen Ader getheilt. Die Hauptchorda sendet einen schrägen Ast zur Basis des Speculum; Apicalfeld massig lang. . 5a (cf). Acheta vittata Afzelius et Brannius loc. cit. p. 28, tab., fi#. 10 (Q). Scapsipedus marginatus de Saussure, Mel. Orth. II, 5, 1877, p. 408; p. 411 (cf, $) tab. 13, XIV, fig. 1, la (cf). Fangzeiten: 1. Juni bis 15. Juli 1891, ein unreifes cf; 20. Juli bis 20. September 1890, cf, 9 5 20. September bis 31. October lö90, Q ; 15. bis 31. December 1890, Q: Bismarckburg. Ganoblemmus nov. gen. Körper und Beine durchaus glatt, nur mit vereinzelten Börstchen bekleidet; Körper glänzend, schmal und flach. Kopf kurz, flach, bei cf und Q gleich; Scheitel gewölbt, Scheitel- gipfel schmal, mit dem Stirngipfel gerundet, nach oben stumpf vor- springend; unpaare Ocelle unterhalb gelegen; Stirn sehr stark nach hinten geneigt. Pronotum flach, Seitenlappen besonders hinten ausser- ordentlich niedrig, doppelt so lang wie vorn hoch, Unterrand nach hinten ansteigend, mit gerundeten Winkeln. Deckflügel beim Q nur bis zur Mitte des Hinterleibes reichend, beim cf die Mitte des Hinter- leibes nicht völlig erreichend; beim cf ohne Tympanum, gleich dem — 155 — des 5 gebildet; Mediastinalader ungegabelt, Hinterflügel beim d und 9 unter den Dcckflügeln versteckt, oder beim d lang geschwänzt. Beine schlank; Vorderbeine kurz, ihr Mctatarsus ziemlich so lang wie die beiden Endglieder zusammen; Vorderschienen aussen mit grossem, innen mit kleinem Trommelfell; Hinterschenkel stark verdickt, bis zur Hinterleibsspitze reichend; Hinterschienen oben am Aussenrande hoch hinauf mit zahlreichen (9) kurzen unbeweglichen Dornen, am Innenrande mit nur wenigen (3) auf die Endhälfte beschränkten längeren Dornen bewehrt; mittelster Endsporn der Innenseite ziemlich lang, nicht ganz doppelt so lang wie der dem untersten gleich lange oberste Sporn, die Mitte des Metatarsus etwas überragend; Metatarsus der Hinterbeine lang, oben gefurcht und am Aussenrande mit 3—4, am Innenrande mit 5 Zähnchen besetzt. Legescheide des Q gerade und lang. Steht durch die eigenthümliche Bedornung der Hinterschienen einzig da. 142 (15). Ganoblemmus rasilis nov. spec. d Q Schwarz glänzend, röthlichgelb und weissgelb gefleckt; Ocellen- flecke röthlichgelb; Vorderrand und Seitenränder des Pronotumrückens mehr oder minder breit röthlichgelb gesäumt; Deckflügel mit röthlich- gelbem Basalfleck und grossem, röthlichgelbem Längsbande längs dem oberen Seitenrande; Hinterleibsrücken mit vier Längsreihen weisslicher Fleckchen. Rücken der Vorder- und Mittelschenkel auf der Mitte und am Ende mit gelblichem Fleck. Rücken der Hinterschenkel am Grunde, auf der Mitte und am Ende mit gelblichem Querfleck. Innen- und Aussenfläche der Hintersehenkel mit gelblichem Längswisch vor Figur 22. üanoblemmus rasilis, links das laugflügelige d, reclits das Q, beide in natürlicher Grösse, daneben der Kopf in vierfacher Vcrgrösseruug, rechts oben von vorn gesehen, rechts unten bei seitlicher Betrachtung. — 156 — der Mitte; Hinterschiene auf der Innenfläche vorn, in der Mitte und am Ende mit gelblichem Fleck, Unterseite auf der Mitte breit grünliehweiss. Raifq sehr lang, matt braun, lang schwarz behaart. Legescheide des Q länger als der Ilinterschenkel. cf: Körper 22, Pronotum 4,5, Deckflügel 7,5, Hinterflügel bis 24, Hinterschenkel 10,5, Hinterschiene 7,2 nun lang. 9 : Körper 19,5, Pronotum 4, Dcckflügel 8,5, Hinterschenkel 10,5, Hinterschiene 7,2, Legescheide 13 nun lang. Nach reifen cfd" und reifen Q Q (in Aleohol); die unreifen Exemplare haben kein Trommelfell. Fangzeiten: Januar 1891, unreifes Exemplar; Februar bis März 1891, cf mit kurzen Hinterrlügeln, Q und halbreife Thiere; März 1891, unreife Stücke; Juni 1891, cf mit langen Hinterliügeln, Q und unreife Stücke; 1. Juni bis 15. Juli 11591, sehr jugendliche Exemplare; Juli 1891, unreite Stücke : Bismarckburg. Acanthoplistiden. Avanthop liste s Sauss. Acanthoplistes de Saussure, Mel. Orth. II, 5, 1877, p. 486, tab. 15, XXXI. 143 (16). Acanthoplistes acutus Sauss. Acanthoplistes acutus de Saussure, Mel. Orth. II. 5, 1877, p. 488; p. 48y. Fangzeit: August 1891, $ und unreife Stucke: Bismarckburg. Mogisoplistiden. O melius Guer. Omebius Gueriu-Meneville, Icon. Regne Animal, 1840, p. 933. Ectatoderes Guerin-Meneville, Voyage Abyssinie, IV, Hist. Nat, Zool. VI, 1848, p. 336; de Saussure, Mel. Orth. II, 5, 1877, p. 47, tab. 15, XXIX. Da Guerin in seiner Beschreibung des Ectatoderus nigriveutris in der Voy. Abyss. die Gattung Omebius erwähnt, so dürfte diesem Namen die Priorität zufallen. Von Adeli liegen 2 anscheinend verschiedenen Arten angehörende geschlechtsreife efef vor: 1 (2) Deckflügel hinten völlig vom Pronotum bedeckt: .... collatatus 2 (1) Deckflügel hinten mit dunklem Eande das Pronotum überragend: castigatus 144 (17). Ornelius collatatus nov. spec. cf Kopf, Brust und Beine einfarbig fahlgelb; Fühler dunkel schaal- gelb mit fahlgelbem Grundgliede. Hinterleib braungrau. Deckflügel weisslich. — 157 - Schenkel mit dichtem silberweissem Schuppenpelze; Hinterleib sparsamer silbergrau beschuppt. Pronotum nach hinten fast über die vordere Hinterleibshälfte verlängert, die Deckflügel von oben völlig bedeckend und etwas überragend, mit breit gerundetem Hinter- rande, cf getrocknet. d": Körper 5,5, Pronotum ziemlich 2,5, Hinterschenkel ziemlich 3,5 mm lang. Von Orn. varicolor (Sauss.) durch einfarbig gelben Kopf, von Orn. nigriventris (Guer.) durch etwas geringere Grösse und kürzeres Pronotum verschieden. Fangzeit: 20. Juli bis '20. September 1890, 1 tf: Bismarckburg. 145 (18). Or neb ins castigatus nov. spec. d Röthlichgelb, Kopf und Vorderschienen dunkelfleckig. Hinter- schienen am Ende nebst den Hintertarsen dunkler. Deckflügel mit dunklem Saume. Kopf weniger dick als bei Ornebins collatatus; Pronotum hinten weniger breit gerundet und von dem dunklen Saume der Deckflügel überragt, d in Alcohol. d: Körper 4, Pronotum 2,2, Hinterschenkel 2,5 mm lang. Fangzeit: Juli 1891, 1 Dornen besetzt; erstes Tarsenglied (Metatarsus) der Hinterbeine obenauf am Aussen- und Innenrande fein sägezähnig. Legescheide aufgebogen, beträchtlich kürzer als der Hinterschenkel, p. 9 : Körper ohne die Legescheide 8, Pronotum 1,7, Deckflügel etwas über 7, Hinterflügel 10, Hinterschenkel 5, Hinterschiene 4,5, Legescheide 3 mm lang. Pentacenirus tenellus stimmt in Grösse und Habit mit dem ceylonischen Pentacenirus pulchellus Sauss. ziemlich überein, doch zeigen beide Arten sowohl in der Färbung als im Körperbau einige recht erhebliche Unterschiede. Während P. pulchellus einen schaal- gelben Kopf mit fahlgelben, eine Strecke von der Wurzel entfernt mit breitem tiefschwarzen Ringe gezierten Fühlern besitzt, ist der Kopf von P. tenellus schwarz mit fast einfarbigen dunkelschaalgelben nur am Grunde etwas aufgehellten Fühlern. Die plastischen Differenzen liegen wesentlich im feineren Bau der Hinterbeine, deren Metatarsus bei P. tenellus etwas dicker ist und dadurch kürzer erscheint als bei P. pulchellus, und ganz besonders in der Aderung der Deckflügel : der umgeschlagene Aussentheil derselben, der ungefähr deren Hälfte ausmacht, zeigt nämlich bei beiden Pentacenirus- Arten überein- stimmend ausser der ungegabelten, bei P. tenellus ziemlich gerade, bei P. pulchellus aber stark gebogen verlaufenden Mediastinalader noch drei Längsadern, welche bei P. tenellus nun sämmtlich frei in den Deckflügelrand ausmünden, während sie bei P. pulchellus durch eine dem eigentlichen Deckflügelaussenrande parallele peripherische Ader mit einander verbunden sind und also nicht frei in den Deck- flügelrand auslaufen. Das einzige, sehr beschädigte, in Alcohol conservierte Exemplar von Adel i ist, gleich einem Exemplar von Camerun, ein Q. Auch von der anderen Art dieser Gattung, dem Pentacentrus pulchellus Sauss., ist nur das Q beschrieben. Die vorliegende Beschreibung wurde nach dem von Herrn Dr. Paul Preuss auf der Barombi-Station in Camerun aufgefundenen weiblichen Exemplare entworfen, welches besser als das durch Herrn Dr. Richard Büttner von der Station Bismarckburg eingesendete Exemplar erhalten ist. Fangzeit: August 1891, $: Bismarckburg. — 159 — Phalangopsiden. Die zwei Arten von Adeli gehören zu zwei sehr afferenten Gattungen: 1 (2) Vorderschienen aussen uml innen mit Trommelfell, Deckflügel dos cf den ganzen Hinterleib bedeckend, sehr breit, mit Tympanum und Spe- culum. Beine massig lang: Homoeogryllus 2 (1) Vorderschienen ohne Trommelfell. Peckfliigel kümmerlich, beim cf ohne Tympanum und Speculum. Beine ausserordentlich lang: Phaeophyllacris Homoeogryllus Guer. Homoeogryllus Guerin-Meneville, Voy. Abyss. IV, Hist. Nat., Zool. VI, 1848, p. 335; de Saussure, Mel. Orth. II, 6, 1878, p. 561, tab. 16, XXXIX. 147 (20). Homoeogryllus reticulatus (F.) Acheta reticulata Fabricius, Spec. Ins. 1, 1781, p. 354,5; Ent. Syst. II, 1793, p. 30,5. Acheta longicornis Afzelius et Brannius, Achetae Guin. 1804, p. 30, tab. flg. 9 {cf, Q). Homoegn/llus xanthographus Guerin-Meneville, Voy. Abyss. IV, Hist. Nat. Zool. VI, 1848, p. 336, tab. 6, flg. 2, 2a— 2e (cf) ; de Saussure, Mel. Orth. II. 6, 1878, p. 564 ; p. 565; tab. 16, XXXXIX, flg. 2 {cf): tab. 19, LXXVII, flg. 2 (Q). Ein einzelnes Q ohne Hinterbeine, so dass seine Hingehörigkeit zu reticulatus mir nicht ganz sicher ist, misst: Körper 22,5, Pro- notum fast 4, Legescheide 15 mm lang; seine Deckflügel erreichen nur 13 mm Länge und lassen die Hinterleibsspitze unbedeckt, was bei sonst übereinstimmenden weiblichen Stücken von Camerun der Fall nicht ist. Hinterflügel kümmerlich. Fangzeiten: cf ■ 1. bis 15. März 1891, Uebergang zur Regenzeit; März bis April 1891; August 1891; 20. September bis 15. October 1890: Bismarckburg. Ein unreifes cf vom Januar 1891: Bismarckburg. Ein vielleicht identisches Q vom October 1891: Bismarckburg. Phaeophyllacris Wlk. emend. Fhaeophüaeris Walker, Cat. Derm. Salt. Brit. Mus. V, 1871, Suppl. p. 23. Phaeophyllacris de Saussure, Mel. Orth. II, 6, 1878, p 58... 148 (21). Phaeophyllacris gymnica nov. spec. cf Dunkel graubraun, in den Seiten des Pronotum und auf dem Rücken der vorderen Hinterleibsringe nahe deren Hinterrande mit schwärzlichen Flecken; Beine gelbbraun. Leib und Beine vorwiegend matt, seidig behaart, nur die Stirn nackt, glatt und glänzend. Stirn flach, Stirngipfcl über die Ränder der Fühlergruben hinaus- ragend und unter gerundetem rechtem Winkel in den Scheitelgipfel übergehend. Pronotum kurz, gewölbt, mit deutlicher Mittellängs- — 1G0 — furche; Deckflügel sehr kurz, lateral, sehr breit getrennt (3 mm von einander abstehend), völlig ohne Aderung. Beine sehr lang; Vorder- schenkel unten ungedornt; Hinterschenkel am Grunde stark verdickt, die Spitzenhälfte verjüngt; Hinterschienen oben am Aussenrande mit 4, am Innenrande mit 3 Dornen, ausserdem fein gezähnelt, nur hinter dem letzten Dorne jederseits ungezähnelt. Metatarsus oben am Aussen- rande, von der Mitte ungefähr beginnend, mit 3 — 4, mehr nach innen mit 1 — 2 Zähnchen. cf: Körper 23, Pronotum 4, Deckflügel fast 3, Hinterschenkel fast 20, Hinterschiene 20 mm lang. Die Art steht mitten zwischen den beiden durch Phaeophyllacris aranea Sauss., funesta Walker, spectrum Sauss., martinii Bormans einerseits und semialata Bol., angolensis Bol. und abyssinica Sauss. andererseits gebildeten Artengruppen, indem der Metatarsus der Hinter- beine oben an beiden Rändern mit Zähnen besetzt und dabei zugleich die kurzen Deckflügel breit getrennt zu den Seiten des Körpers ge- rückt erscheinen. Fangzeiten: Januar 1891, 1 unreifes (f; 15. bis 30. September 1891, cf: Bismarckburg. Oecanthiden. Oecanthus Serv. Oecanthns Serville, Ann. Sc. Nat. XXII, 1831, p. 134; de Saussure, Mel. Orth. II, 6, 1878, p. 591 (ex parte: Xabeo excepto). Von den 3 Arten dieser Gattung aus Adeliland finde ich 2 nicht beschrieben : 1 (4) Fühler und Schienen einfarbig hellgelb. 2 (3) Deckflügel beim tf breit und hinten breit gerundet, ohne hier ver- engt zu sein. Hinterflügel nicht so lang geschwänzt: . . . 2)ellueens 3 (2) Deckflügel beim (f länger und schmäler, hinten verschmälert und am Ende schmal gerundet. Hinterflügel länger geschwänzt: . . macer 4 (1) Fühlergeissel am Grunde ausgedehnt schwarz. Alle Schienen oben nahe der Basis mit schwarzem Punktfleck: comptulus 149 (22). Oecanthus pellucens (Scop.) Gryllus pellucens Scopoli, Ent. Carn. 1763, p. 32. Oecanthus pellucens Brülle, Hist. Nat. Ins. IX, 1835, p. 174, tab. 18. flg. 1; Blanchard, Hist. Nat. Ins. III, 1840, p. 31, tab. 8, fig. 3; de Saussure, Mel. Orth. II, 6, 1878, p. 595, tab. 15, XXXIV ($); tab. 16, XLIII {(f). Länge des Deckflügels des cf nicht ganz 12 mm bei etwas über 4 mm Breite im Tympanalfelde kurz vor dem Ende. Hinterflügel die Deckflügel um wenig mehr als 2 mm überragend. Fangzeit: 15. bis 31. December 1891, 1 cf: Bismarckburg. - 161 - l~)i) (23). Oecanthus macer nov. spec. cf Q Bleichgelb; über den Scheitel verläuft eine glänzendschwarze Mittellängsstrieme und jederscits liegt hinter dem Facettenauge eine hinten abgekürzte, in der Tiefe schwarz ausgefüllte feine Längsfurche; Backen unterhalb der Facettenaugen schwärzlich; Pronutum auf der Rückenmitte verdunkelt. Hinterschenkelaussenfläche nur in der oberen Hälfte mit undeutlichen schrägen dunklen Spritzfleckchen. Deckflügel des cf 12 nun lang bei nicht ganz 4 mm höchster Breite weit vor dem hinteren Ende. Hinterflügel die Deckflügel beim cf um 4,5, beim Q um ziemlich 4 mm überragend. cf: Körper 15, Pronotum fast 2,5, Deckflügel 12,5, Hinterschenkel 8 mm lang; Tympanalfeld des Deckflügels bis fast 4 mm breit. Q: Körper ziemlich 15, Pronotum 2,5, Deckflügel 11,5, Hinter- schenkel fast 9, Legescheide 7 mm lang. Fangzeiten: 1. November bis 15. December 1890, cf, $; 15. bis 31. December 1890, cf, Q : Bismarckburg. 151 (24). Oecanthus nomj>tulus nov. spec. cf Q Blassgelb; erstes Fühlerglied gelb, die folgenden 20 ungefähr schwarz, der Rest wieder heller; Scheitel jederseits hinter dem Fa- cettenauge mit kurzer, in der Tiefe schwarzer Längsfurche. Hinter- schenkelaussenfläche mit sehr markierten, in der oberen Hälfte schrägen, in der unteren Hälfte der Länge nach verlaufenden dunklen, ziemlich gedrängt stehenden Spritzfleckchen geziert, unten vor der Kniekehle mit schwarzem Punktfleck bezeichnet; alle Schienen oben nahe der Basis mit schwarzem Punktfleck bezeichnet. Hinterflügel bei cf und 2 ziemlich um 4 mm die Deckflügel über- ragend. Legescheide des Q etwas kürzer als der Hinterschenkel. cf: Körper 12 — 15,5, Pronotum 7,5, Deckflügel 10, Hinterschenkel 7,5 mm lang. 5 : Körper 11,5 — 12, Pronotum 2, Deckflügel 10, Hinterschenkel ziemlich 7, Legescheide ziemlich 6 mm lang. Fangzeiten: 20. Juli bis 20. September 1890, Q; 1. November bis 15. December 1890 und 15. bis 31. December 1890, . 102, tab. 38 (o"). Fangzeiten: 22. Mai 1889, Q: Pereu. - Juni 1891, cf; Juli 1891, 5 ; October 1891, cf- Bisraarckburg. 13. S. cytora Bsd. Salamis cytora Doubleday-Westwood-Hewitson, Gen. Diurn.Lep. 1849, p. 211, tab. 25, fig. 5, ($). Puppe Q: Hell bleichgelb, weiss bepudert, schwarz sind: fünf Fleckchen am Grunde hintereinander und die Aderlinien der Flügel- scheide, auf dem Rücken des drittletzten (8.) Ringes zwei breit ge- trennte grosse rundliche Flecke und ein kleiner jederseits, auf dem vorletzten (9.) Ringe vier ein Viereck bildende Flecke, dessen vorderster kleiner ist und dessen drei grössere hintere ein mit der Spitze nach hinten gerichtetes gleichschenkeliges Dreieck bilden, der Kremaster und eine breite, am Yorderrande ausgebuchtete und jederseits in einen Höcker auslaufende mit drei gelben Flecken, einem Mittellängsfleck und jederseits davon einem Querfleck bezeichnete Hornplatte auf der Bauchseite des letzten (10.) Ringes. Form des Körpers gerundet nach Art der Melitaea-Vupyen, nicht eckig wie bei den Vanessa-V uypen, auf dem Rücken der Ringe stehen stumpfe Höcker stets in einer Querreihe bis fünf an Zahl, auf dem 1. Ringe 2, auf dem 2. und 3. je 3, auf dem 4., 5., 6. und 7. je 5, auf dem 8. nur einer. Länge 30, höchste Breite 10,5 mm. Fangzeiten: 22. Mai 1889, cf; 19. September 1889, rf: Pereu. - 10. Juni 1889, Q ; 20. Juni 1889, cf, 9 ; 28. Juni 1889, tf; 5. Juli 1889, cf, Q; 6. Juli 1889, . misippus (L.) Papilio bolina Drury, 111. Exot. Ins. I, 1770, p. 26, tab. 14, fig. 1, 2 (of); Cramer, Pap. Exot. I, 1779, p. 102, tab. 65, fig. E, P ( (cf)- Papilio gnidia Donovan, Ins Ind. 1800, p. 37, tab. 31, fig. 2 (Q). Fangzeiten: 12. Juni 1889, cf- Pereu, Fetisch wähl. — Juni 1891, 9 ; November 1891, Q : Bismarckburg. Cyanandra Schatz 29. C. opis (Drury) Papilio opis Drury, 111. Exot. Ins. II, 1773, p. 33, p. 91, tab. 18, fig. 5, 6 (£); Cramer, Pap. Exot. II, 1779, p. 63, tab. 138, fig. A, B ($). Papilio afer Drury, III. Exot. Ins. III, 1782, p. 49, p. 77, tab. 36, tig. 1, 2 (cf); Stoll, Suppl. Cramer 1791, p. 129, tab. 27, fig. 3, 3B (cf) Aterica afer Staudinger, Exot. Schraett. Tagf. 1888, p. 150, tab. 52 (cf, Q). Fangzeiten: 22. Mai 1889, cf; 19. und 26. October 1889, ) ist mir unerfindlich. Die beiden Palla-Avtcn von — 188 — Adeli, wenigstens fulvescens Aurv. und falcata Butl., bilden inner- halb der au differenten Formen so reichen Gattung Characces keinen fremdartigen Bestandteil. Von den 14 Charaxes- Arten aus dem Adeli lande erwies sich nur eine, der farbenprächtige Charaxes lactetinctus, als noch unbe- schrieben. 1 (18) Hinterflügel an der Mündung von Mi und M3 geschwänzt. 2 (3) Überseite der Flügel schwarz, ohne helle Binde; Aussenrand des Vorder- und Hinterflügels breit licht gelb, der des Hinterflügels mit schmalem schwarzem Saume epijasius 3 (2) Aussenrand der Vorderflügeloberseite nicht breit lichtgelb. 4 (9) Vorderflügeloberseite mit weisser oder gelber auf die Hintcrflügel fortgesetzter Binde. 5 (6) Die lichte Binde der Vorderflügeloberseite ist von dem Aussenrande nur durch eine schmale dunkle Querbinde getrennt. Kleinere Art: viola 6 (5) Die lichte Binde der Vorderflügeloberseite trifft den Hinterrand der Vorderflügel ziemlich auf dessen Mitte. 7 (8) Die lichte Binde der Vorderflügeloberseite läuft dem Aussenrande parallel und setzt sich über den Hinterflügel bis zum Analwinkel fort: brutus 8 (7) Die lichte Binde der Vorderflügeloberseite divergiert mit dem Aussen- rande nach hinten, ist nahe der Vorderflügelspitze in zu einer Gabel geordneten Punkten aufgelöst, und setzt sich auf dem Hinterflügel nur bis zur Wurzel von M3 fort: castor 9 (4) Vorderflügeloberseite ohne auf die Hinterflügel fortgesetzte lichte, weisse oder gelbe Querbinde. 10 (13) Flügcloberseite wenigstens auf der Aussenhälfte schwarz, mit schmal dunkelrothem Aussenrandssaume und rothen Flecken oder Binden. 11 (12) Vorderflügeloberseite mit rother auf die Hinterflügel breit fortge- setzter Querbinde hinter der Mitte ihrer Länge; die Wurzelhälfte aller Flügel oberseits bis auf die vorwiegend rothe Zelle der Vorderflügel- oberseite schwarz: lucretius 12 (11) Vorderflügeloberseite näher der Spitze mit einer querbindenartigen, vorn gegabelten, die Submediana nicht erreichenden Keihe rother Flecke. Das Wurzelfeld aller Flügel oberseits ausgedehnt puderartig milch weiss: lactetinctus 13 (10) Flügeloberseite beim (f schwarz mit blauen Dessins, nur beim Q von tiridates vorwiegend braun, mit von der Mitte des Vorderrandes zum hinteren Aussenwinkel ziehender weisser Schrägbinde. 14 (15) Sehr grosse Art: Flügeloberseite des Ketschenki. 71 (10). A. pseudegina (Westw.) Acraea egina Stoll, Suppl. Cramer 1791, p. 122, tab. 25, fig. 3, 3C |nec Acraea egina (Cram.)]. Fangzeiten: 8. Juni 1889, ). Plötz beschreibt nur das November 1891, tf; 28. November 1889, lang geschwänzt; Flügel des (f nicht weissgelb mit schwarzem Saume der Vorderflügel und schwarzen Sauraflecken der Hinterflügel, beim Q die Zelle der Hinter- flügelunterseite einfarbig ohne dunkle Längsstrahlen oder mit nur zwei Strahlen (adamastor) oder wenn drei vorhanden sind (cynorta, zenobia), so ist die Wurzel der Hinterflügelunterseite bis zur Mitte der Zelle aussen scharf begrenzt rostfarben. 2 (9) Hinterflügel regelmässig wellenrandig, an der Mündung von M 3 nicht lappig verlängert. Flügel vorherrschend schwarz oder braun mit weissen oder gelblichweissen Binden und Flecken. 3 (4) Vorderflügel zwischen SM und dem Hinterrande ohne weisse Zeich- nung. Vorderflügel in der Zelle mit drei weissen Flecken und unterseits wie oberseits je zwei weissen Flecken zwischen den Adern SM und Mi, Mi und M 2, M2 und M3, M3 und UK, UE und Oß, SC 5 und SC 4, SC4 und SC 3, von denen hier der mehr saumwärts gelegene, dort der .» 237 — der Wurzel näher liegende Fleck der grössere ist und bisweilen auch der eine oder andere ober- oder unterseits fehlt oder sehr klein auftritt. Hiuterflügel mit grossem bis fast zum Zellende reichendem Wurzelfleck und zwei Reihen kleiner Saumflecke weiss: leonidaa 4 (3) Vorderflügel zwischen SM und dem Hinterrande stets mehr oder weniger ausgedehnt weiss. 5 (6) Hinterflügel ohne auf den Vorderflügel wenigstens über Mi hinaus fortgesetzte weisse Querbinde; durch die Mitte der Zelle im Vorderflügel mit einer an grosse weisse Flecke zwischen M2 und M3, M3 und UR anstossenden weissen Schrägbinde. Vorderflügel mit grossem, vorn ge- rundetem, bis Mi oder fast bis Mi reichendem weissem Fleck am Hinter- rande und noch weissen Flecken zwischen Mi und M2, OR und SC 5, SC4 und SC3. Hinterflügel mit Ausnahme der äussersten Wurzel aus- gedehnt weiss mit sehr unregelmässigen weissen Fleckenstrahlen saum- wärts zwischen den Adern; unterseits nur an der äussersten Wurzel roth, an PC zwischen PC und C ein runder schwarzer Fleck; in der Zelle mit nur zwei dunklen Längsstrahlen: adaniastor 6 (5) Hinterflügel mit breiter auf den Vorderflügel bis wenigstens über Mi hinaus fortgesetzter weisser Querbinde, unterseits an der Wurzel ausgedehnt und aussen scharf begrenzt rostfarbig mit 3 schwärzlichen Längsstrahlen in der Zelle und je einem Strahl zwischen den Adern. PC schwarz gesäumt, zwei schwarze Flecke zwischen C und SC. 7 (8) Vorderflügel beim Q mit von SC über das Zellende bis M3 sich erstreckender weisser subapicaler Binde, beim (f mit einer dem Aussen- rande parallelen Querbinde wie bei zenobia, aber die Flecke dieser Binde sind je zwischen den Adern saumwärts wie abgeschnitten, nicht winkelig gespitzt. Die weisse Querbinde des Vorderflügels reicht beim Q nur bis M2 und ist saumwärts verwaschen, nicht scharf: .... cynorta 8 (7) Die weisse Querbinde reicht im Vorderflügel bis OR und ihre Flecke sind saumwärts winkelig ; neben ihr steht am Zellende noch ein weisser Fleck und ein isolierter zwischen SC 5 und SC 4 : . ... zenobia 9 (2) Hinterflügel wenigstens an der Mündung von M3 etwas lappig aus- gezogen. 10 (11) Flügeloberseite von der Wurzel an bis über die Mitte hinaus weiss, der Saum schwarzbraun, im Hinterflügel mit zwei Reihen weisser Flecke im Saumfelde, im Vorderflügel hinter M3 mit einer Reihe und vor M3 mit drei Reihen weisser Saumflecke, schmal schwarzem Vorderrande und schwarzen Ausbuchtungen des Weiss am Vorderrande der Zelle; unter- seits sind die oben dunkeln Stellen vorwiegend lehmgelb: . . pylades 11 (10) Flügeloberseite ohne alles Weiss. 12 (13) Flügel oberseits und unterseits schwarz, mit kleinen gelben Flecken und einzelnen oder zu kleinen Fleckchen gehäuften gelben Schuppen. Charakteristisch sind eine Reihe grosser gelber Flecke mitten zwischen den Aderenden am Aussenrande, im Vorderflügel von SM bis SC 3, im Hinterflügel von SM bis C, oberseits und unterseits, gelbe Längsstrahlen in der Zelle der Vorderflügel unterseits, roth, blau und schwarz gefärbte — 238 — Bogenflecke am Zellende und mehr saumwärts zwischen SM und C auf der Hinterflügelunterseite, denen auf der Hinterflügeloberseite je ein ähnlicher Fleck zwischen SM und Mi, SC und C entspricht: demoleus 13 (12) Flügel schwarz, oberseits mit gemeinsamer grüner Querbinde des Vorder- und Hinterflügels und einer Eeihe grüner Flecke näher dem Aussenrande. Vorderflügel unten einfarbig schwarz; Hinterflügel unten mit schmaler Binde goldgelber Flecke nahe am Aussenrande von Mi bis C und zwei goldgelben Gegenfleckchen am Innenrande. 14 (15) Die grüne Binde der Flügeloberseite ist sehr breit und überschreitet saumwärts das Zellende des Vorderflügels: bromius 15 (14) Die grüne Binde der Flügeloberseite ist sehr schmal und schliesst auf dem Vorderflügel saumwärts mit dem Zellende ab: ... nireus 16 (1) Hinterflügel wenigstens beim q* an der Mündung von M3 lang ge- schwänzt. 17 (18) Hinterflügel nur beim 4. Juni 1889, cf; 27. Juni 1888, a Plötz, ph ilotim us Plötz und nephelodes Karsch, Eretis motozi (Wllgr.) und die von Ma- bille-Vuillot verkannte Hesperia hanno (Plötz). Einen werthvollen Versuch, die Hesperiiden natürlich zu grup- pieren, unternahm Carl Plötz; wenn auch viele seiner zum Theil sehr heterogene Formen enthaltenden Genera in Zukunft getheilt wer- den müssen und darüber sogar sein ganzes System in die Brüche gehen sollte, so kann doch das eingehendste Studium seiner in zahl- — 241 — reichen Zeitschriften zerstreuten Arbeiten, welche fast nur kurze, aber ganz ausgezeichnete und den Nagel auf den Kopf treffende Beschrei- bungen enthalten — ganz im Gegensatze zu den Arbeiten der eng- lischen Artenmacher — nicht angelegentlich genug empfohlen werden — besonders Herrn Mabille, welcher sich bemüht, die Plötz'schen Arten zu verwechseln und was er nicht verwechselt, unter neuem Namen als neue Art noch einmal und nicht besser als Plötz zu beschreiben. Ohne Durcharbeitung der gesammten Hesperiiden würde es ein planloses Umhertappen bleiben, die 4G Hesperiiden von Adeli natürlich gruppieren zu wollen. Ich habe es vorgezogen, so viel als möglich die von Plötz, Trimen und Mabille angenommenen, wenn auch zum Theil unhaltbaren Gattungen beizubehalten, neue aber nicht aufzustellen, vielmehr das Erscheinen der von England angekündigten Monographie der Hesperiiden abzuwarten. Ist doch bei den Hesperiiden die Zahl und Vertheilung der Flügeladern eine so durch- aus gleichmässige, dass plastische Merkmale zur Charakterisierung der Genera anderen Organen, den Fühlern, Beinen, Tastern entnommen •werden mussten und unter ihnen auch Eigenschaften, welche lediglich einem der beiden Geschlechter zukommen. Die 4G Hesperiiden von Adeli sind in folgenden 13 Gattun- gen zu suchen: 1 (8) Fühlerkolbe mehr oder weniger stumpf gerundet, selten gespitzt endigend, weder lang fadenförmig ausgezogen noch in einen dünnen langen Haken auslaufend. 2 (5) Fühlerkolbe lang und gebogen, am Ende stumpf gerundet. Hinter- leib des Q am Ende geschwollen und sehr stumpf. 3 (4) Hinterflügel ganzrandig: Abantis 4 (3) Hinterflügelaussenrand an SC und M2 winkelig vortretend: Caprona 5 (2) Fühlerkolbe am Ende nicht so auffallend stumpf und nicht oder nur schwach gebogen. 6 (7) Flügel nicht auffallend breit, Leib und Beine nicht auffallend schlank. Vorderrand der Vorderflügel wurzelwärts gerundet, alsdann gerade. Füblerkolbe am Ende nicht gespitzt: Pyrgus 7 (6) Flügel auffallend breit, Leib sehr schlank, Beine lang und dünn. Vorderrand der Vorderflügel gleichmussig gerundet. Fühlerkolbe am Ende etwas gespitzt: Cyclopirtes 8 (1) Fühlerkolbe mehr oder weniger lang zugespitzt endigend. 9 (22) Fühlerkolbe kurz und ziemlich dick, in eine massig lange, meist hakenförmig gebogene Spitze auslaufend. 10 (13) Endglied der Taster sehr kurz, ganz zwischen den Borsten des zweiten Tastergliedes versteckt. 11 (12) Grundfärbung der Hinterflügelunterseite nicht weiss: . . Pamph'ila IG — 242 — 12 (11) Grundfärbung der Hinterfiügeluuterseite weiss: . . . Hypoleucis 13 (10) Endglied der Taster stets deutlich über die Borsten des zweiten Tastergliedes hinausragend. 14 (17) Hinterflügel kurz, daher der Hinterleib die Hinterfliigel etwas über- ragt. Hinterschienen bei den cfcf ohne Auszeichnung. 15 (16) Flügeloberseite mit rostgelben und braunen oder schwarzen Zeich- nungen. Vorderflügel ohne Glasflecke oder mit honiggelben Glasflecken. Aussenrand der Vorderflügel gerundet: Pardaleoäes 16 (15) Flügeloberseite vorherrschend braun, ohne Glasflecke oder mit weissen oder gelblichen Glasflecken; bisweilen auch die Hinterflügel mit Glasfleck. Aussenrand der Vorderflügel etwas Z- förmig geschwungen: Apaustus 17 (14) Hinterflügel breit und lang, daher der Hinterleib die Hinterflügel nicht überragt. Hinterschienen bei den (ftf mit langem bis zur Mitte des Metatarsus reichendem Haarpinsel. 18 (21) Hinterflügel zwischen M 3 und OR nicht ausgerandet. Grössere Arten. 19 (20) Vorderflügel mit grossen weissen oder gelben Glasflecken: Plesioneura 20 (19) Vorderflügel mit kleinen weissen Glasfleckchen : . . . Antigonus 21 (18) Hinterflügel zwischen M3 und OR tief ausgerandet, sodass der Aussenrand an der Mündung von UR weit zurücktritt: . . . Eretis 22 (9) Fühlerkolbe lang und schlank und in eine sehr lange feine Spitze auslaufend. 23 (24) Endglied der Taster kurz und versteckt. Hinterflügel am Anal- winkel nicht vorgezogen. Vorderflügel mit Glasflecken: . . Tagiades 24 (23) Endglied der Taster sehr lang vortretend, nackt. Hinterflügel am Analwinkel lappig vorgezogen. Vorderflügel ohne Glasflecke: Hesperia Abantis Hopff. 175 (1). Ab. bismarcki nov. spec. cf 5 Tafel VI, Figur 1 ($) Abantis bismarcki Karscb, Ent. Nachr. XVIII, 1892, p. 228. In Grösse, Gestalt und Flügelschnitt ähnlich Abantis zambesiaca (Westw.) und Abantis paradisea (Butl.) Kopf und Brust schwarz, oben mit weissen Punktflecken, unten zottig gelb behaart. Fühler schwarz. Beine rostfarben. Hinterleib in den Seiten ausgedehnt weiss bekleidet mit schmal schwarzem Saume am Bauchrande und breit schwarzer Längskante des Rückens; Bauch und Aftergegend rostfarben behaart. Oberseite der Vorderflügel schwarz, am Grunde ausgedehnt rost- gelb beschuppt, mit beim cf acht, beim Q zehn reinweissen Glas- flecken: der längste derselben liegt zwischen Mi und M2 und füllt die ganze Breite des Raumes aus; hart vor oder über diesem Glas- fleck liegt ein zweiter in der Zelle; er ist beim cf fast so gross wie der erst beschriebene Glasfleck, beim Q dagegen nur wenig mehr als halb so gross; ein dritter Glasfleck liegt unter oder hinter dem ersten, beim cf ist er dreiseitig, beim Q vierseitig und stösst, zwi- — 243 — sehen Mi und SM liegend, an SM; zwischen Mi und SM befindet sich noch, aber nur beim 9, ein kleines dem Aussenrande genäher- tes und Mi näher gerücktes Glasfleckchen; einen vierten, beiden Ge- schlechtern gemeinsamen kleinen Glasfleck führt der Raum zwischen M2 und M3 und vier längliche Glasflecke bilden nach der Flügel- spitze zu je zwischen UR und OR, OR und SC 5, SC5 und SC 4, SC4 und SCs eine Fleckenreihe; endlich zeigt das Q allein noch ein winziges glasiges Punktfleckchen zwischen UR und Ms. Oberseite der Hinterflügel rein weiss mit rostgelber Wurzel, schmal schwarzem Innenrandssaume und breit schwarzem Aussenrandssaume; dieser zeigt am Analwinkel ein längliches, dem Aussenrande paralleles weisses Fleckchen und von diesem aus bis zur Mitte des Aussenrandes sich erstreckend eine Randreihe von vier bis sechs an Grösse fortschrei- tend abnehmenden weissen Punktfleckchen, wie solche ähnlich Abantis tettensis Hopff. aufweist. Unterseite der Vorderflügel wie die Ober- seite gefärbt, nur der Hinterrand breit verwaschen weisslich. Unter- seite der Hinterflügel wie die Oberseite gefärbt. Leibeslänge cf 17,5, Q. 18, Spannweite OR und SCb, SC5 und SC4, SC4 und SC3 und ohne Narbe; Q mit noch einem Glasfleckchen zwischen SM und Mi an SM gleich jenseits der Mitte. Hinterleibsrücken des (f auf der Spitzen- hälfte weiss: camerona 17 (14) Hinterflügeloberseite auf der Mitte mit einer schmalen Querbinde gelblicher Behaarung. '18 (19) Hinterflügelunterseite auf der Mitte mit gelblichen Fleckchen. Vor- derflügel mit 7—8 weissen Glasfleckchen: 2 in der Zelle, einem grösseren gerade unter dem hinteren der Zelle zwischen Mi und M2, und je einem kleineren zwischen M2 und M3, M3 und UR, OR und SC 5, SC5 und SC4 (ein kleiner zwischen SC4 und SC3 ist unbeständig); zwischen SM und M 1 liegt auf der Mitte an SM noch ein gelblichweisser Fleck und ein gelblicher Wisch hinter SM von der Wurzel bis zur Mitte. Kleinere Art von höchstens 26 mm Spannweite: moritili 19 (18) Hinterflügelunterseite dunkel rostfarben, am Analwinkel schwärzlich, von der Wurzel bis zur Spitze mit breiter veilgraucr Binde und acht rundlichen schwarzen Punktflecken: zwei zwischen C und SC, einem mehr saumwärts und kleiner zwischen SC und OR, einem vor dem Zellende, einem hinter der Zelle zwischen M und SM und mehr saumwärts je einem zwischen M3 und M2, M2 und Mi, Mi und SM. Vorderflügel mit 6 — 7 Glasflecken ähnlich wie bei moritili, jedoch liegt der zwischen Mi und M2 befindliche nicht gerade hinter dem hinteren der Zelle, sondern ganz nach aussen hin abgerückt und es fehlt der Glasfleck zwischen M3 und UR. Grössere Art von 38 mm Spannweite: cojo 20 (13) Hinterflügel mit 3 weissen Glasflecken: einem grösseren am Zellende und zwei kleineren unterseits gelblich bestäubten nebeneinander, je einem zwischen Mi und M2, M2 und M3. Vorderflügel mit 8 Glasflecken: zwei ziemlich grossen in der Zelle, einem grösseren zwischen Mi und M2, ganz nach aussen hin von dem hinteren Glasfleck der Zelle abgerückt, einem etwas kleineren zwischen M2 und M3 und je einem kleinen Glas- fleckchen zwischen Ms und UR, OR und SC 5, SC 5 und SC4, SC 4 und SC 3; unterseits zeigt sich noch ein deutliches glasiges Fleckchen zwischen — 248 — SC 3 und SC 2, welches aber nur punktartig und leicht übersehbar ist; zwischen Mi und SM an SM liegt gleich jenseits der Mitte noch ein halbglasiger, gelblicher Fleck: biibovi 21 (8) Zelle im Vorderflügel mit einem grossen, die ganze Zellenbreite ein- nehmenden Glasfleck; alle Glasflecke gelb. 22 (27) Hinterflügelunterseite ohne Silberflecke. 23 (26) Glasfleckchen zwischen OR und SC 5, SC 5 und SC 4 des Vorderflügels von gleicher Grösse, rundlich (rf) oder länglich (Q). 24 (25) Vorderflügel zwischen M3 und UR beim tf und Q mit einem kleinen Glasfleckchen. Fransen aller Flügel hell und dunkel gescheckt: ilerda 25 (24) Vorderflügel zwischen M3 und UR ohne Glasfleckchen. (Fransen aller Flügel ungescheckt?): calpis 26 (23) Der Glasfleck zwischen OR und SC 5 im Vorderflügel ist viel grösser als das Glasfleckchen zwischen SC 5 und SC 4, länglich und aussen ein- gekerbt; Glasfleck zwischen Mi und M2 sehr gross und viel grösser als der zwischen M2 und M3, dieser dreiseitig; zwischen Mi und SM an SM gleich jenseits der Mitte ein gelber Glasfleck, (f mit etwas nach aussen gebogener querer Narbe von dem Gabelpunkte von M3 mit M2 bis zu SM, den Innenrand der gelben Glasflecke streifend: . . stÖhri 27 (22) Hinterflügelunterseite mit kleinen Silberfleckchen wurzelwärts, einer Querreihe von drei fast halbmondförmigen Silberflecken unmittelbar vor der Mitte, je einem zwischen C und SC, OR und M (zum Theil in der Zelle), M und dem Analrande und noch zwei kleinen rundlichen Silber- flecken saumwärts, je einem zwischen Mi und M2, M2 und M3: leonora 28 (5) Vorderflügel ohne Glasfleckchen zwischen den Subcostalästen. Alle Glasflecke gelb : zwei in der Zelle, ein kleiner vorderer, ein viel grösserer dahinter; ein grosser und der grösste von allen zwischen Mi und M2 und ein kleinerer zwischen M2 und M3; zwischen Mi und SM an SM gleich jenseits der Mitte noch ein kleiner halbglasiger gelber Fleck. Vorderflügelunterseite mit breit aufgehelltem Hinterrande und hellem Strahl zwischen OR und SC 5; Hinterflügelunterseite in der ganzen Breite zwischen SC und OR strahlartig aufgehellt und am äussersten Vorder- rande der Zelle weiss. Sehr grosse Art von 50 mm Spannweite, mit eigenthümlich lang gezogenen Hinterflügeln: iveiglei 180 (6). P. pulvina (Plötz) Hesperia pulvina Plötz, Ent. Ztg. Stettin XL, 1879, p. 353; XLIII, 1«82, p. 316, no. 15. Fangzeiten: Juli 1891, tf; 20. September bis 15. October 1890, (f: Bismarckburg. 181 (7). P. violascens (Plötz) Tafel VI, Figur 3 (5) Hesperia violascens Plötz, Ent. Ztg. Stettin XLIII, 1882, p. 322, no. 54. Plötz citiert bei seiner Beschreibung eine Abbildung von Maassen (t. 38, fig. 2); Maassen's Handzeichnungen gingen mit — 249 — Maassen's Lepidopteren-Sammlung in den Besitz des Museums für Naturkunde zu Berlin über; das Original zu dieser Abbildung findet sich in einem sehr alten und schlechten Exemplare in Maassen's Sammlung. Plötz gibt keine Herkunft an; das Exemplar in Maassen's Sammlung trägt die Bezeichnung „Hesperia violaceus M. — Guinea". Das Original zu Maassen's Bild beweist unzweifelhaft, dass Plötz lediglich nach Maassen's Bild die Art beschrieb, denn dieses stellt nur die Oberseite des Thieres dar und giebt die äusserst cha- rakteristische Unterseite nicht wieder. Es wäre mir unmöglich ge- wesen, bloss nach der Beschreibung ohne Kenntniss des Originals der Maassen'schcn Sammlung die auf Tafel V in Figur 3 dargestellte Art als Hesperia violascens Plötz zu erkennen. Fangzeiten: October 1891, $; November 1891, cf: Bismarckburg. 182 (8). P. fatuellus Hopff. Pamphila fatuellus Hopffer, in Peters' Reise Mosambique, Ins. 1862, p. 417, tab. 27, fig. 3, 4 ( 20. Juli bis 20. September 1890, $ : Bismarckburg. Bemerkung: Zweifelhaft, ob derselben Art angehörig, sind mir zwei Exemplare vom Juni 1891 und vom 1. November bis 15. December 1890 geblieben, bei denen der Glasfleck im Vorderflügel zwischen M2 und M3 grösser, der Hinterflügel unterseits ungefleckt ist und die Form der Flügel an Pamphila lugens Hpff. erinnert. 183 (9). P. comus (Cram.) Papilio comus Gramer, Pap. Exot. IV, 1782, p. 212, tab. 391, flg. N, 0. Papilio helops Drury, 111. Exot. Ins. III, 1782, p. 45, p. 77, tab. 33, flg. 2, 3. Papilio ennius Donovan, Ins. Ind. 1800 [p. 59, tab. 51, flg. 1]. Fangzeiten: 28. Juni 1889: Adadia. — 1. November bis 15. December 1889: Bismarckburg. 184 (10). P. borbonica (Bsd.) Hesperia borbonica Boisduval, Faune Ent. Madag. 1833, p. 65, tab. 9, flg. 5, 6. Pamphila borbonica Trimen, South- African Butt. III, 1889, p. 324 (tf, Q). Ein Exemplar vom Januar 1891 zeigt symmetrisch nur zwei Glaspunkte zwischen den Subcostalästen anstatt wie gewöhnlich drei. Fangzeiten: Januar 1891; 24. April 1889, 20. September bis 15. üctober 1890, tf: Bis- marckburg. Antig ontis Hb. 1 (6) Im Vorderflügel ein Glasfleck zwischen C und SCi und zwei Glas- flecke in der Zelle. 2 (3) Hiuterflügel oberseits am Analwinkel und am Aussenrande bis über die Mitte gelblicb, au der Wurzel und am Vorderwinkel erdgrau und schwarz gefleckt, unterseits fast ganz gelblicb, nur an der Wurzel erdgrau, am Vorderrande und auf der Fläche mit einzelnen grossen schwarzen Flecken. Vorderflügel oberseits und unterseits grau, unten am Hinterrande gelblich; zwischen SM und Mi mit zwei kleinen Glas- fleckchen übereinander, zwischen Mi und M2 einem grossen breiten Glasfleck, zwischen M2 und M3 einem kleinen und mehr saumwä'rts ge- rückten, zwei in der Zelle: ein vorderer mehr nach der Wurzel zu, ein hinterer mehr nach dem Zellende gerückter Glasfleck, und zwischen M 3 und SC2 mit noch sechs kleinen Glasflecken von weisser Farbe: demiba 3 (2) Hinterflügel oberseits ganz schwarzgrau. Im Vorderflügel zwischen SM und Mi kein Glasfleck, der Glasfleck zwischen Mi und M2 schmal, zwischen OE und SC3 drei weisse Glasflecke, aber kein Glasfleck zwi- schen SC3 und SC2 und keiner zwischen M3 und OK (also mit nur sechs Glasfleckchen nach der Spitze zu). Hinterflügel unterseits licht mit zwei braunen Flecken zwischen SC und C und braunen, einen Bogen bilden- den Flecken hinter der Mitte. 4 (5) Hinterflügel unterseits hell ochergelb, die Wurzel, der Vorderwinkel und der Vorderrand schmal grau: philotimus 5 (4) Hinterflügel unterseits hellblau, die Wurzel dunkel, der Vorderrand schmal grau: thecla 6 (1) Im Vorderflügel zwischen C und SCi kein Glasfleck, nur ein Glas- fleck in der Zelle. Flügel oberseits und unterseits gleichmässig erdgrau, dunkler gefleckt. Vorderflügel mit nur sechs kleinen weissen Glasflecken, je einem in der Zelle, zwischen Mi und M2, M2 und Ms, OK und SC 5, SC5 und SC 4, SC4 und SC 3: synestalmenus 209 (35). A. denuba Plötz Antigonus denuba Plötz, Eni Ztg. XL, 1879, p. 361 ; Jahrb. Nass. Ver. Naturk. XXXVII, 1884, p. 30 (tf, 9). Fangzeit: Juni 1891, cf: Bismarckburg. 210 (36). A. philotimus Plötz Antigonus philotimus Plötz, Ent. Ztg. Stettin XL, 1879, p. 361; Jahrb. Nass. Ver. Naturk. XXXVII, 1884, p. 30 (tf). Fangzeiten: Januar 1891, tf; Juni 1891, (f : Bismarckburg. 211 (37). A. thecla Plötz Antigonus thecla Plötz, Ent. Ztg. Stettin XL, 1879, p. 361; Jahrb. Nass. Ver. Naturk. XXXVII, 1884, p. 30 {(f). — 263 — Fangzeiten: 16. Mai 1889, , A qäesaaimen ael Berluvr enU, '/,,(.< Jrif/ IM mVßt. y°w- £w// 7fi/6.iiiuj: i berliner ontom Zeitschrift M2HVM. Tcr/IF cvr./i /füfaocamen oM Berliner entern. Zeitschrift. 1hl. X\X\ ZU, 189L Taf. Tagfalter von Adeli (Togohinterland). Berliner entom Zeitschrift Beb. AiY.Vl ///, 1893. Taf.Vf.